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Full text of "Zeitschrift für die Entomologie"

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LIBRARY     OF 


IQ85-I056 


I 


Zeitschrift 


für    die 


Entomologie, 


herausgegeben 


Ernst   Friedrich    Ger  mar, 

Dr.  der  Medic.  und  Thilos.,  ord.  Prof.  der  Mineralogie  und  Direkt,  des  akadein. 
inineralog.  Museums  zu  Halle,  der  mineralog.  Gesellschaften  zu  Jena  und  Dresden, 
der  natnrforsch.  Gesellschaften  zu  Halle,  Hanau,  Berlin,  Mitau,  Marburg,  Frank- 
furt a.  M.,  Moskau,  Neujork,  Altenburg,  Leipzig,  Görlitz,  Lyon,  Philadelphia, 
der  entoinologischen  Gesellsch.  zu  Paris  und  Stettin,  der  ökonomischen  Societäten 
zu  Dresden,  Leipzig,  Graz,  der  Gesellsch.  für  vaterländ.  Cultur  zu  Breslau  und 
Prag,  des  norddeutschen  Anothekervereins ,  der  Societiit  für  Porst  -  und  Jagd- 
kunde zu  Dreissigacker  und  des  Kunst-  und  Handwerksvereins  zu  Allenburg 
Mitglied   oder  Ehrenmitglied. 


Fünfter    Band. 


Mit    zivei  Kupfertafeln. 


Leipzig, 

Friedrich     Fleischer. 

1844. 


Zeltschrift 


für    die 


Entomologie, 


herausgegeben 


E r n st    Friedr i ch    Ge r m a r 


Fünfter    B  a 11  d. 

Erstes     und     zweites     Heft. 


Mit   zuci    Kupfertafeln. 


Leipzig, 

Friedrich    Fleischer. 
1844. 


Inhalt  des   fünften   Kandes. 


I.  Versuch  einer  monographischen  Darstellung-  der  Käfergattungen 
Corticaria  und  Latliridius ;  vom  Grafen  Mann  erlieim  in  Wi- 
bmg.  S.  1  —  112. 

1F.  Tentamen  dispositionis  generum  et  specierum  Coleopterorum 
Pseudütrimerorum  Arcbiducatus  Austriae;  vom  Dr.  L  u  d  w. 
Redtenb  acher  in  Wien.  S.  113—132. 

III.  Bemerkungen  über  Elateriden  ;    vom  Herausgeber. 

S.  133  —  192. 
Crvptoliypnus  S.   134. 

Ampedus  S.  153. 

Ischnodes  S.    180. 

Aphanobius  S.   J8I. 

IV.  Beitrage  zur  Kenntniss  der  unter  Ameisen  lebenden  Insekten; 
vom  Cantor  Märkel  in  Wehlen  (2tes  Stück).        S.   194  —  271. 

V.  Bemerkungen  über  Lichtensteins  Abhandlung  über  die  Mantis- 
arten;  vom  Berghauptmann  von  C  harp  e  n  ti  er  in  Brieg. 

S.  272—311. 

VI.  Kritische  Untersuchung  der  europäischen  Arten  des  Genus 
Trypeta  Meig. ;  vom  Professor  Loew  in  Posen.     S.  312  —  437. 

VII.  Einige  Nachträge  zu  dein  Versuch  einer  systematischen  Ein- 
teilung der  Nitidularien;   vom  Professor  Erichson  in  Berlin. 

S.  438  —  458. 

VIII.  Nachträge  zur  Monographie  der  Gattung  Scydmänus  ;  vom 
Dr.  H.  Schaum  in  Halle.  S.  459  —  472. 


YI 

IX.     Bemerkungen  und  Berichtigungen.  S.  473  —  482. 

Bemerkungen  über  Myrmecophilen;  vom  Inspektor  Schiödte 
in  (Kopenhagen.  S.  473.  —  üeber  den  Bau  des  Hinterleibes 
bei  einigen  Käfergattungen;  von  ebendemselben.  S.  474. 
—  Ueber  die  Larve  der  Clitellaria  ephippium ;  vom  Cantor 
Märke I.  S.  478.  —  Nachträge  und  Berichtigungen  zu  der 
Monographie  der  Heteroceren;  vom  H.  v.  Ki  es  en wette  r. 
S.  480. 

Die   beiden  Kupfertafeln    gehören   zu   der  Abhandlung   über 
die  Gattung  Trypeta,    S.  312  —  437. 


I. 

Versuch 
einer  monographischen  Darstellung  der  Käfergattungen 

Corticaria    und   Latkridius, 

von 
Graf  €.   ü.    Mannerliehn. 


indem  ich  vor  etwa  zwei  Jahren  es  übernahm,  die  nach 
dem  Lalreilleschen  Systeme  aufgestellten  Xylophagen  meiner 
Käfersammlung  einer  näheren  Prüfung  zu  unterwerfen,  ver- 
fiel ich  zunächst  auf  den  Gedanken,  mit  einer  monographi- 
schen Auseinandersetzung  der  mir  zu  Gebote  stehenden  La- 
thridius -Arten  im  Sinne  des  genannten  Systems  einen  Ver- 
such zu  machen.  Ich  begann  eine  genauere  Bearbeitung  der 
diagnostischen  Charaktere  der  mir  damals  zugänglichen  Spe- 
cies ;  allein  Obliegenheiten  verschiedener  Art  nöthigten  mich 
bald,  dieser  Arbeit  Einhalt  zu  thun  und  einen  gelegenern 
Zeitpunkt  abzuwarten.  Diese  Frist,  statt  meine  Unternehmung 
zu  benachteiligen,  ward  im  Gegentheil  derselben  sehr  förder- 
lich, denn  ein  unermüdetes  Käfersammeln  während  der  bei- 
den letzten  Sommer,  das  mir  auch  sonst  eine  beträchtliche 
Ausbeute  gewährte,  bereicherte  meine  Sammlung  mit  einigen 
ausgezeichneten,  mir  vorher  gänzlich  unbekannten  Formen 
der  gedachten  Gattung.  Mit  den  solchermassen  selbst  einge- 
sammelten und  durch  Unterstützung  einiger  mir  befreundeten 
Entomologen,  von  denen  ich  hier  die  Herren  Steven,  Sahl- 
berg ,  Boheman  und  Menetries  dankbar  erwähne,  ver- 
mehrten Materialien  nahm  ich  das  unterbrochene  Geschäft  wie- 
der auf  und  hatte  die  Beschreibungen  von  ß6  Arten  bereits 
vollendet,  als  Herr  Victor  von  Molschalsky  (verabschie- 
deter Capitain  vom  Kaiserl.  Russischem  General -Stab  und 
mehrerer  Orden  Ritter)  mein  Vorhaben  erfuhr  und  es  mit  ei- 
(5.  Band.  1,  Heft.)  1 


nem  ganz  besonderen  Interesse  erfasste.  Herr  von  Mot- 
schulskij  hatte  nämlich  seit  einer  langen  Reihe  von  Jah- 
ren der  sonst  so  wenig  beachteten  Gattung  Lathridins 
eine  gewisse  Vorliehe  gewidmet.  Während  einer  vor  einigen 
Jahren  durch  Deutschland,  die  Schweiz,  Frankreich  und  Ita- 
lien gemachten  Reise  fand  er  die  einem  Entomologen  sich 
selten  darbietende  Gelegenheit,  nicht  nur  eine  grosse  Menge 
Arten  der  fraglichen  Gattung  selbst  einzufangen,  sondern  auch 
viele  andere  durch  die  Mittheilungen  mehrerer  ausgezeichne- 
ten Naturforscher  sich  zu  verschaffen ,  eine  nähere  Kenntniss 
mancher  nur  in  gedruckten  Catalogen  benannten,  aber  nir- 
gends beschriebnen  Arten  sich  zu  erwerben,  und  die  oft  ob- 
waltende Verwirrung  in  derSynonymie  dieser  kleinen  Thierchen 
zu  heben.  Vor  dieser  Reise  als  Militair  bei  der  Caucasischen 
Armee  und  nach  derselben  in  Ost -Sibirien  angestellt,  opferte 
er  mit  regem  Eifer  alle  von  Dienstgeschälten  freien  Stunden 
den  entomologischen  Forschungen  und  brachte  somit  aus  den 
Caucasischen  Ländern,  Armenien,  Daghestan,  der  Umgegend 
vom  Ural,  den  Kirgisischen  Steppen  und  besonders  aus  dem 
Trans -Baikalischem  Theile  Sibiriens  eine  Masse  Insekten  zu- 
sammen, wie  sie  wenigen  Entomologen  bis  jetzt  zu  Theil  ge- 
worden war,  indem  Herr  vom  Molschuhky  sich  vorzüglicher 
Weise  dem  Studium  der  kleinsten  Käfer  widmete,  die  bisher 
der  Aufmerksamkeit  gewohnlicher  reisender  Sammler  entgan- 
gen waren.  Auch  in  der  Gattung  Lathridins  hatte  er  des- 
halb die  Freude,  seine  Sammlung  zu  einer  Zahl  von  Arten 
anwachsen  zu  sehen,  die  ihres  Gleichen  schwerlich  irgendwo 
finden  möchte.  Aus  reiner  Liebe  zur  Wissenschaft  beeilte  er 
sich,  mir  alles,  was  sein  entomologisches  Kabinet  in  dieser 
Gattung  enthielt,  mitzutheilen.  Eine  solche  kräftige  Mitwir- 
kung zur  Vervollständigung  meiner  gegenwärtigen  Monogra- 
phie hier  öffentlich  mit  der  innigsten  Dankbarkeit  anzuerken- 
nen, mache  ich  mir  zu  einer  höchst  angenehmen  Pflicht. 
Diess  gab  die  Veranlassung  zur  gänzlichen  Umarbeitung  mei- 
nes schon  fertigen  Manuscripts,  und  es  gereicht  mir  zur  wahren 
Zufriedenheit  jetzt  ein,  wie  ich  vermuthen  muss,  weit  wert- 
volleres Werkchen  dem  entomologischen  Publikum  zu  über- 
liefern, als  früher,  wo  ich  hauptsächlich  auf  die  in  meiner 


eigenen  Sammlung  vorhandenen  Arten  beschrankt,  nur  etwas 
ziemlich  Mangelhaftes  hatte  leisten  können. 

Was  die  der  meinigen  vorangegangenen  Bearbeitungen 
der  Lathriclien  anbetrifft,  so  ist  das  beste  Werk  das  wir  bis- 
her gehabt,   um  diese  kleine  Käfer  zu   bestimmen,    unstreitig 
die   Inseda    Suecica    des    berühmten    Gyllenhal ,    dessen 
ausgezeichneter  Scharfblick   auch  hier,  wie  überall  in  seinen 
Käferbeschreibungen,  hervorleuchtet.     Fast  alle  von  Gyllen- 
hal beschriebenen  Arten  besitze  ich  in  Exemplaren,    die  von 
diesem  verdienstvollen  Manne   selbst  mir   mitgetheilt  wurden, 
und   die   darunter   vermissten    habe  ich  nachher  von   meinem 
verehrtesten  Freunde  Herrn  Professor  Hohe  man  zum  Vergleich 
erhalten,  so  dass  gewiss  kein  Missgriff  in  Hinsicht  der  Gyl- 
lenhalschen  Benennungen  sich  in  diese  Monographie  hat  ein- 
schleichen können.      Da  aber  in  meiner  Darstellung  der  La- 
thridien   viele  neue,   den   von  Gyllenhal   beschriebenen  nahe 
verwandte  Species  hinzugekommen  sind,  so  erwiesen  sich  seine 
Beschreibungen   bisweilen   als   ungenügend  und   stellten   viel- 
fach die  Notwendigkeit  einer  Umarbeitung  heraus.  —     Nach 
Gyllenhal   hat    Weslerhauser   in   der  Zeitschrift  Faunus 
von  Glstl  eine  Monographie  der  in  der  Umgegend  von  Mün- 
chen gefundenen  Lat hridius-Arten   geliefert,   die  hernach 
von  Silbermann  in  seiner  Revue  enlomoloyique  ins  Fran- 
zösische übersetzt  wurde;   von  den  darin   beschriebenen  Spe- 
cies waren  jedoch,  mit  einziger  Ausnahme  des  Lathridius 
umbilicalis  Beck,   alle  in  dem    Gyllenhalschen.    Werke 
bereits  enthalten   und  hier  weit  vollständiger   auseinanderge- 
setzt.    Ebenfalls   sind    die  in  England    vorkommenden  Corti- 
carien  und  Lathridien  von  Stephens  in  seinem  grossen  Werke 
lUuslraüons  of  British  Enlomology  mit  einer  besonderen 
Genauigkeit   bearbeitet,   so   dass  nach    seinen  Beschreibungen 
die  Arten  leicht  zu  ermitteln  sind,   was  nicht  immer  von  dem 
Manual  of  British   Coleoplera   desselben   Verfassers  gel- 
ten dürfte,  da  er  hier  nur  eine  ganz  kurze  Diagnose  für  jede 
Species  mittheilt. 

Von  den  Entomologen  älterer  Zeit  nahmen  Linne  und 
De  Geer  die  ihnen  bekannten  Lathridien  entweder  in  die 
Gattung  T  e  n  e b  r i  o  oder  D  e r  m  e  s  t  e  s  auf;  Fabricius,  Pay- 

1* 


kull   und   Panzer    brachten'  sie    zur  Gattung  Dermestes» 
und  Otirier  zu  Ips.      Herbst,  dem  das  Verdienst  zukommt, 
manche  Käfer,   die   durch   ihre  Kleinheit  sich   der  genaueren 
Untersuchung  der  Naturforscher  jener  Zeit  entzogen  hatten, 
in  verschiedene  neue  Gattungen  untergebracht  zu  haben,  stellte 
auch  die  Gattung  Lathridius  auf,    die  nachher   von  allen 
späteren   Entomologen    beibehalten  worden    ist.      Unter    den 
Herbslsdien  Arten  von  Lathridius    sind  jedoch  nur  lon- 
gicornis,   gibbosus,    rugosus,   porcatus   und    qua- 
dratns  ächte  Lathridien;  sein  L.  glaber  und  melanoce- 
phalus  scheinen  zu  den  Cryptophagiden  zu  gehören,  fasci- 
cularis  und  minimus  müssen  wohl  beide  unter  die  Ptilien 
gebracht   werden  und   bipunctatus   ist  der  jetzige  Psam- 
moechus  bipunctatus  Boudier),  auf  den  Kirby  schon 
früher  das  Genus  Crypta  gründete,   das  hernach  von  Ste- 
phens beschrieben  wurde  **).     Marsham  bildete  in  seiner 
Enlomologia  Britannien  die  Gattung  Corticaria,  in  die 
er  jedoch  nicht  nur  die  gewöhnlichen  Lathridien,  sondern  auch 
eine  Zahl  anderer  kleiner  unter  einander   sehr  verschiedener 
Käfer  brachte.      In  dem  Lalreilleschen  Systeme  wurde  La- 
thridius zu  der  Familie  der  Xylophagen  in  der  Abtheilung 
der  Tetrameren  gerechnet,    weil  die  dazu   gehörenden  Arten 
vier  Glieder  an  allen  Füssen  haben  sollten.     Gyllenhal  aber, 
auf  die  Beobachtungen  des  wegen   seiner  Scharfsichtigkeit  so 
sehr   berühmten  Mütter  gestützt,    führte    die  Lathridien  un- 
ter den  Trimcren  zwischen    den  Cerambycinen  und  Coccinel- 
liden   auf.     Allein   sowohl   die   eine  als   die  andere  Stellung 
im  Systeme  hat  sich  bereits  als  ungenügend  erwiesen,  und  ein 
näheres  Studium   der  ersten  Entwickelungsstände   der  Gattun- 
gen, die  zu  den  Latreitl eschen  Xylophagen  gezählt  wurden, 
hat  uns  den  Aufschluss  gegeben,   dass   diese  Familie  aus  In- 
sekten, die  in  ihrer  Lebensart  sehr  verschieden  sind,   zusam- 
mengesetzt und  somit  ganz  widernatürlich  war.     Die  Engli- 


*)  Description  du  genre  Psam  moechu  s,  par  Boudier.  An- 
nales de  la  Societe  entomologique  de  France.  Tome  III.  p.  367. 

**)  Stephens,  Illustrations  of  British  Entomology.  Tom.  III. 
p.  103. 


sehen  Entomologen,  die  das  Fussglieder- System  vermuten 
und  das  natürliche  befolgten,  sind  in  der  Stellung  der  Gat- 
tungen C orticaria  und  Lathridius  ziemlich  uneinig  ge- 
wesen. Cttrlis  hat  eine  eigene  Familie  Corticaridae  auf 
diese  beiden  Gattungen  errichtet.  Stephens  bildete  gleich- 
zeitig in  den  Illuslvalions  of  British  Entomology  in  sei- 
ner Käfer- Hauptabteilung  Rypophaga  eine  Snbsectio  Ne- 
crophaga  aus  den  Familien  Scaphididae,  Silphidae, 
Nitidulidae,  Engidae  und  Dermestidae  bestehend. 
Zu  der  Familie  Engidae  wurden  die  Gattungen  Trieb o- 
pteryx,  Anisarthria,  Atomaria,  Typhaea,  Anthe- 
rophagus,  Gryptophagus,  Byturus,  Mycetaea, 
Phloiophilus,  Triphyllus,  Mycetophagns,  Biphyl- 
lus,  Triplax,  Tetratoma,  Engis,  Ips,  Nemosoma, 
Synchita,  Cerylon,  Trifolium,  Cicones,  Rhyzo- 
phagns,  Monotoma,  Crypta,  Sylvanus,  Hitoma, 
Corticaria,  Lajtridius,  Eutheia*),  Xylotrogus  und 
Lyctus  gezählt.  Wilson  und  Duncan  in  ihrer  Enlomo- 
logia  Edinensis  stellten,  mit  Beibehaltung  der  Stephensschen 
Hauptabtheilungen,  in  der  Familie  Engidae  die  Gattungen 
Trichopteryx,  Atomaria,  Cry  ptop  hagus,  Anthero- 
phagus,  Byturus,  Rhyzop hagus,  Monotoma,  Bito- 
ma,  Corticaria  und  Lathridius  auf.  Nicht  zufrieden  mit 
der  früheren  Anordnung  trennte  Stephens  neun  Jahre  spä- 
ter in  seinem  Manual  of  British  Coleoplera  die  Engiden 
in  drei  verschiedene  Familien  My cetophagidae,  Eroty- 
lidae  und  Engidae.  Zu  der  ersten  rechnete  er  die  Gat- 
tungen Trichopteryx,  Anisarthria,  Atomaria,  My- 
cetaea, Holoparamecus,  Silvanus,  Lathriius,  Cor- 
ticaria, Paramecosoma,  Ps  a  mmaechus,  Phloio- 
philus, Byturus,  Triphyllus,  B  i  p  h  y  1 1  u  s ,  Typhaea, 
Mycetophagns  und  Tetratoma,  zu  der  zweiten  Tri- 
plax,  Tritoma  und  Ecanus**)    und   zu  der  dritten  En- 


*)  Die  Stephexssche  EutheiaScj-dniaenoides  ist  S  c  y  d- 
maen  us  ab  breviatellus  Erichson,  Käfer  der  Mark  Branden- 
burg. I.  p.  260.   13. 

**)  Stephens  scheint  die  PaylullscUG  Tritoma  glabra  ganz 
verkannt  zu  Laben,    indem  er  diesem  Käfer   seinen  Platz  hier  ein- 


gis,  Ips,  Synchita,  Cicones,  Cryptophagns,  An- 
therophagus,  Monotoma,  Bitoma,  Colydium,  Ne- 
mosoma,  Lyctus,  Xylotrogus,  Lissoderna,  Anom- 
matus,  Cerylon,  Tribolium  und  Rhyzophagus.  Was 
nun  die  so  gebildete  Familie  Mycetophagidae  anlangt, 
so  hat  bereits  Herr  Professor  Heer  in  einer  sehr  gründli- 
chen Abhandlung,  die  Von  einer  bewundernswürdigen  Ge- 
schicklichkeit des  Verfassers  in  der  anatomischen  Zergliede- 
rung dieser  allerkleinslen  Käfer  zeugt,  erwiesen*),  dass  die 
Gattung  Trichopteryx  eine  besondere  Sippe  unter  den  Bra- 
chelytern,  in  der  Nähe  der  Proteininen,  bilden  müsste,  für  die  er 
den  Namen  Ptilina  vorschlägt;  Auisarthria  und  Ploio- 
philus  sind  vielleicht  auch  dahin  zu  rechnen;  die  Galtimg 
Holoparamecus  hat,  nach  der  Beschreibung  und  Abbildung 
von  Curiis,  so  viel  Gemeinschaftliches  mit  Calyp  tobiuni 
Villa,  dass  ich  gar  nicht  zweifeln  möchte  sie  für  einerlei  damit 
zuhalten;  Atomaria,  Mycetaea,  Param  ccos  oma  **), 
Byturus  und  Typhaea  werden  schwerlich  von  den  übrigen 
zu  der  Familie  Engidae  gezählten  Cryptophagiden  zu  tren- 
nen sein;  Silvanus  kann  nicht  passend  so  weit  von  den 
Gucnjiden  abgesondert  werden;  Lathridius,  Corticaria 
und  Psammoechus  schliessen  sich  an  einander  und  von  die- 
ser Familie  aus,  und  es  wären  also  nur  Triphyllus,  Bi- 
phyllus,  Myce  tophagus  und  Tetrat  oma  ächte  Myce- 
tophagiden.  Shuckard  in  seinem  Werke  Elements  of 
British  Enlomology   führt  in   der  Tribus  I  Clavicornes 


räumt.  Es  ist  ein  wahrer  Agyrtes  und  müsste  datier  den  Silphi- 
den  zugezählt  weiden.  Auch  dem  verdienstvollen  Lacordaire  war 
die  Tritoma  glabra  ein  unbekanntes  Geschöpf;  allein  er  ersah 
doch  aus  der  PayJcullschen  Beschreibung,  dass  es  keine  Tritoma 
sein  konnte  (Monographie  des  Erotyliens.  Paris  1842.  8.  p.  227.). 
Der  Agyrtes  gla  her  ist  hereits  von  Germar  unter  diesem  Na- 
men beschrieben  und  abgebildet  worden  (Fauna  insectorum  Euro- 
pae,  Fase.  XXII.  I.). 

*)  Ueber  Trichopteryx  Kirly  vom  Herin  Prof.  Osiv.  Heer 
(Entomologische  Zeitung  herausgegeben  von  dem  entomologischen 
Vereine  zu  Stettin,  4ter  Jahrgang  1843.  No.  2.  p.   39.). 

**)  Paramecosoma  bicolor  Curiis  habe  ich  bei  St.  Pe- 
tersburg gefunden. 


seiner  dritten  Käfer  -Subdivision  Heloeera    folgende  Fami- 
lien auf:  Scy  dmaenidae,  Agathiidae,  Scophidii  dae, 
Cholevidae,   Sph  aeritidae,    Necrophoridae,    Sil- 
phidae,  Ni  tid  ulidae,  Engidae,  Dermcstidae,  Byr- 
r  h  i  d  a e,  H  e  t  e  r  o  c  e  r i  d  a  e,  P  a  r  n  i  d  a  e  und  E 1  m  i  d  a e.     Die 
an  Gattungen  reichste  darunter   ist  die  Familie  der  Engiden; 
sie  enthält:  Ips,  Cryptoph  agus,  An  theroph  agus,  Ani- 
sarthria,   Atomaria,  Engis,    Typhaea,    Mycetäea, 
Paramecosoma,  Corticaria,   Holoparamecus,  T  e  ^ 
t  r  a  t  o  m  a ,  M  y  c  e  t  o  p  h  a  g  u  s ,    B  i  p  h  y  1 1  u  s ,    T  r  i  p  h  y  1 1  u  s, 
Phloiophilus,  B y  t u r u s ,  C e r y  1  o  n,  S y n c h i t a ,  Anom- 
matus,  Rhyzophagus,  Lissodema,  Monotonia,  Ci- 
cones,   Bitonia,    Lathridius,    Silvanus,    Pediacus 
Shuckard  (Biophloeus  Dej.),    Trogosita,  Nemoso- 
ma,  Colydium,  Xylotrogus  und  Lyctus.     Hier  ist  also 
die  Gattung  Corticaria  von  Lathridius  ziemlich  weit  ent- 
fernt, jene  den  Cryptophagiden,  diese  den  Cucujiden  und  Tro- 
gositarien  näher  gestellt.     Endlich  bringt  auch  Weslwood  in 
seinem  Inlroducllon  lo  the  modern  Classification  of  In- 
secls  Lathridius  zu  der  Familie  My cetophagidae,  die 
er  in  seiner  Abtheilung  Necrophagous  Rypophaga  auf- 
stellt, und  die  sonst  noch  aus  Myce  tophagu  s,  Mycelaea, 
Biphyllus,  Meryx,  Dasyceru  s,    Silvanus,    Tetrato- 
ma  und  Sphindus  besteht.     Aus  allen  diesen  systematischen 
Bearbeitungen    ersieht   man   also,   wie   schwer  es   hält,   nach 
Aufhebung'   des    Tarsenglieder- Systems,    die    Lalr  eil!  eschen. 
Clavicornen  und  mehrere  aus  seinen  Xylophagen  rechtmässig 
zu  entfernende,   den  Clavicornen  gewiss   durch  ihre   Körper- 
f'orm,  Metamorphose  und  Lebensart  nächst  verwandte  Gattun- 
gen richtig  und  natürlich  zu  ordnen.     Mit  Ungeduld  erwartet 
man   deshalb   die   Fortsetzung   des    vortrefflichen  Krichson- 
schen  Werkes   die  Käfer   der  Mark  Brandenburg ,    wo 
schon  ein  glücklicher  Anfang  gemacht  worden  ist,  diese  man- 
chen gründlichen  Entomologen   schwierigen  Räthsel  zu  lösen. 
Es  ist  nicht  zu  läugnen,   dass    einige  Lathridien   in  ih- 
rer Körperbildung  etwas  haben,  was  an  die  Erotylenen   erin- 
nert; der  gewöhnliche  Lathridius  acuminatus  Gyll.  ist 
in  seinem  Habitus  einem  grossen  Erotylus  nicht  gar  im- 


8 

ähnlich.    Auch  die  Lebensart  etlicher  Lathridien  stimmt  eini- 
germassen  mit  der  der  Erotylenen  überein.     Die  Lathridien 
lieben  besonders  modernde,  in  Fäulniss  übergehende  vegeta- 
bilische  Gegenstände,    ebenso   die   Erotylenen.      Den   letzten 
sind  in  der  Natur  die  Schwämme  zur  Hauptnahrung  angewie- 
sen, desgleichen   auch  den  Mycetophagiden,   die   man  nur  in 
Schwämmen   und   unter  Baumrinde   in   der  Nähe    von  Holz- 
schwämmen findet.   Auch  einige  Lathridius-Arten  kommen 
in  ähnlichen   Localitäten  vor;   die    mehrsten   aber  auf  Gras- 
plätzen, wo  vegetabilische  Fäulniss  sich  auf  irgend   eine  Art 
entwickelt,   und   da  vorzüglich  die   leguminösen  Pflanzen   an 
ihren  Saamenhülsen  ein   solches  moderndes  Verhältniss  öfters 
erzeugen,   so  bieten  besonders   sie  den  Lathridien  einen  an- 
genehmen Aufenthalt  dar,  in  dem  Grade,  dass  man  die  C Ur- 
ticaria gibbosa  und  fuscula  auf  solchen  Stellen  biswei- 
len  zu  Tausenden  findet.      Diese  Lebensart   theilen   die  La- 
thridien ganz    mit   den   Cryptophagiden    und    meiner  Ansicht 
nach  wären  sie  davon  auch  nicht  weit  zu  trennen.     Auch  ma- 
chen die  Cryptophagiden  durch  die  Engiden  zu  Triplax  un- 
ter den  Erotylenen  einen  natürlichen  Uebergang.    Die  Gattung 
Monotoma,  die  ebenfalls  den  Xylophagen  zugezählt  und  sogar 
von  einigen  Entomologen  mit  Cerylon,   mit   der  sie  gewiss 
nicht  mehr  in  einer  Familie  zusammenstehen  kann,  einverleibt 
wurde,   hat  in  ihrer  Lebensart  mit  den  Lathridien  so  manches 
Gemeinschaftliche  und   müsste  wohl  ihnen  am  nächsten  ange- 
schlossen werden,  wie  auch  Erkhson  meint  *).   Meines  Eraeh- 
tens  dürfte  man  vielleicht  eine  eigene  Familie  der  Lathridien 
bildeu,  die  aus  den  Gattungen  Psammoechus,  Cortica- 
ria,  Lathridius  und  Dasycerns  bestehen  würde. 

Die  Metamorphose  des  Lathridius  lardarius  ist 
schon  von  De  Geer  beschrieben  worden.  Seitdem  hat,  im 
zweiten  Bande  des  Magazins  der  Entomologie  von  Ger- 
mar,  der  fleissige  Beobachter  Kyber  uns  mit  den  ersten 
Ständen  des  Lathridius  porcatns  Herbst  bekannt  ge- 
macht.    Er  fand   die  Larven   dieser  Käferart  im  Schimmel. 


*)  Beitrag    zur   Insectenfauna   von   Vandiemensland.     Berlin 
1842.     8.    p.  114. 


Es  wäre  hier  zu  weitläufig  alles  zu  wiederholen,  was  Kyber 
über  die  Verwandlungsgeschichte  dieses  kleinen  Käfers  sagt; 
zur  Vollständigkeit  meiner  Monographie  würde  es  aber  wohl 
gehören,  die  Beschreibung  der  Entwickelungs- Stände  zu  ge- 
ben ,  und  daher  kann  ich  nichts  besseres  thun ,  als  aus  der 
Abhandlung  Kybcrs  folgenden  Auszug  zu  liefern. 

Die  Eier  sind  weiss,  von  Gestalt  elliptisch  und  nur  durch 
eine  gute  Lupe  dem  Auge  sichtbar. 

Die  Larve  ist  länglich  eiförmig,  schmutzig  weiss,   Füh- 
ler und  Beine  wasserhell,  längs  des  Rückens  läuft  ein  schwarz- 
bräunlicher,    am   vierten  Einschnitte   anfangender,    von    den 
durchschimmernden  Eingeweiden  wahrscheinlich  herrührender, 
schmaler  Streifen,  der  sich  bei  einigen  sichtbarer  als  bei  an- 
deren zeigt.     Der  Kopf  erscheint,  wenn  die  Larve  den  Mund 
öffnet,  wegen  der  an  den  Seiten  hervorragenden  Kinnbacken, 
wie  ausgeschnitten,  bei  geschlossenem  Munde   aber  abgerun- 
det, die  Platte  ist  hornartig,  mit  dem  übrigen  Körper  gleich- 
farbig, die  Backen  aber  gewässert  bleifarben.      Die  dreiglie- 
derigen  Fühler  stehen    an   den  Seiten    der   Kinnbacken,    das 
Wnrzelglied  ist  rundlich-dick,  das  zweite  walzig  und  das  letzte 
kegelig   mit   einer  haarförmigen  Spitze;  die  Beine  sitzen  an 
den  drei   ersten  Einschnitten,    die  Schenkel  sind  kurz,   zuge- 
rundet, die  Schienen  walzig,  nach  vorn  etwas  verdickt,   die 
Füsse  pfriemförmig  beklaut;    der   ganze   Körper  besteht  aus 
zwölf  Segmenten,    ist   etwas   ausgeschweift  und   überall   mit 
dünnen,  weissen  Härchen  besetzt,  die  sich  in  der  Mitte  jedes 
Ringes  an    den  Seiten   in  kleine  Büschelchen  vereinigen',   die 
drei  ersten  sind  etwas  breiter  als  die  neuu  übrigen,  und  der 
After   ist  abgerundet.     Ihre  Länge  beträgt  keine  volle  Linie 
und  die  Breite  etwa  den  zehnten  Theil  einer  Linie.     Sie  lau- 
fen ziemlich  schnell,  können  sich   geschwind  wieder  umwen- 
den wenn  sie  auf  dem  Rücken  liegen,    ziehen  sich  beim  An- 
greifen etwas  zusammen,  dehnen  sich  aber  gleich  wieder  aus 
und  laufen  fort.     Ihre  Erscheinungszeit  dauert  vom  März  bis 
Mai.     Sie  lebt  ungefähr  vier  bis  sechs  Wochen,  häutet  sich 
einigemal,    die    letzte    Häutung    erfolgt,    wenn  sie    in    den 
Puppenstand  übergehen  will;   dabei  sucht  sie  sich  gewöhnlich 


eine  Stelle  aus,   wo   sie  sich  mit  dem  After   bequem  befesti- 
gen kann. 

Die  Nymphe  selbst  ist  durchaus  weiss,  nur  die  Augen 
brilunlichgelb ,  und  auf  dem  Rücken  schimmern  die  Eingewei- 
de etwas  röthlich  durch;  Fühler  und  Beine  sind  wasserhell; 
fast  der  ganze  Körper,  ausgenommen  die  Fliigeldecksschei- 
den,  ist  mit  zerstreuten  weissen  Härchen  besetzt.  Das  letzte 
Paar  Beine  liegt  unter  den  Flügeldecken  so  versteckt,  dass 
die  Kniee  fast  an  der  Spitze  derselben  hervorragen;  am  Af- 
ter sitzen  zwei  kleine  keulenförmige  Spitzen.  Die  Verwand- 
lung zum  vollkommenen  Insekt  erfordert  etwa  vierzehn  Tage. 

Die  De  Geersche  Beschreibung  der  ersten  Stande  des 
Lathridius  lardarius  stimmt  mit  den  so  eben  angeführ- 
ten Kyberschen  Beobachtungen  so  ziemlich  überein,  nur  hat 
die  von  De  Geer  abgebildete  Larve  einen  weit  schmäleren 
Kopf  und  weniger  zusammengezogene  Körpersegmente  als  die 
von  Kyber  dargestellte,  und  De  Geer  beschreibt  bei  ihr  eine 
Art  Taster,  die  sich  mit  einem  langen  Haar  endigen,  ums 
Maul  einige  kleine  Bartspitzen  und  am  Ende  des  Körpers 
eine  abgestutzte,  unterwärts  gekrümmte  Fleischwarze,  der  sie 
sich  als  des  siebenten  Fusses  bedienen  soll  und  an  der  die 
Larve  sich  befestigt,  wenn  sie  in  den  Nymphenstand  über- 
geht; ferner  giebt  er  bei  der  Nymphe  Haare  an,  die  sich  mit 
einem  bald  runden,  bald  ovalen  Knöpfchen  endigen. 

Diesen  so  beschriebenen  Lathridius -Larven  sind  die 
Larven  der  zu  den  Mycetophagiden  von  den  Engländern  eben- 
falls gerechneten  Gattungen  Mycetaea  und  Silva nus  un- 
gemein ähnlich.  Auch  stimmen  die  Larven  von  Crypto- 
phagus  unter  den  Engiden  und  sogar  von  Strongylus 
unter  den  Nitidularien,  nach  den  von  Weslwood  gelieferten 
Abbildungen,  mit  diesen  sehr  überein,  und  die  Triplax-Lar- 
ven  sind  ihnen  in  ihrer  ganzen  Form  fast  ebenso  ähnlich, 
was  zu  beweisen  scheint,  dass  die  Erotylenen  nicht  allzu 
weit  von  den  Lathridien  abgesondert  werden  dürfen,  wie  ich 
schon  oben  erörtert  habe. 

Ueber  die  geographische  Verbreitung  der  Lathridien 
wäre  wohl  nicht  vieles  zu  berichten,  da  die  Mehrzahl  der 
uns  bekannten  Arten  aus  Europa  kommt.     Von  den  in  meiner 


II 

Monographie  aufgenommenen  117  Arten  sind  nur  31  nicht  in 
Europa  einheimisch,  nämlich  eine  in  Kleinasien,  fünf  in  den 
Caucasischen  Ländern,  vier  in  Daghestau,  eine  in  den  Kirgi- 
sensteppen, zehn  in  Sibirien,  eine  zugleich  in  Ostsibirien  und 
Daghestan,  drei  in  Sitkha,  eine  in  Californien,  drei  in  den 
Vereinigten  Staaten  von  Nordamerika,  eine  in  Brasilien  und 
eine  in  Vandiemenslaiul.  Von  den  86  Europäischen  Arten 
sind  sechzehn  auch  in  Sibirien,  zwei  in  den  Kirgisensteppen, 
eilf  auf  dem  Caucasus,  zwei  in  Daghestan,  eine  in  Armenien 
und  eine  in  Grünland  vorgekommen,  und  unter  diesen  ist  eine 
über  ganz  Europa,  Sibirien  und  den  Caucasus  verbreitet,  auch 
sogar  in  Vandiemenslaiul  gefunden  worden  *).  Graf  Dejean 
in  seinem  Cataloge  führt  noch  eine  aus  Chili,  eine  vom  Vor- 
gebirge der  guten  Hoffnung  und  eine  aus  Mexico  und  Süd- 
amerika auf.  Wenn  man  wieder  die  Verbreitung  der  La- 
thridien  über  Europa  in  Betracht  nimmt,  so  zählt,  unter  den 
in  meiner  monographischen  Bearbeitung  enthaltenen  86  Arten 
Lappland  19,  Finnland  37,  Russland  und  Polen  36,  die  Scan- 
dinavische  Halbinsel  28,  Grossbritannien  23,  Deutschland  mit 
Ungarn  44,  die  Schweiz  10,  Frankreich  18  und  Italien  18. 
Es  ist  wohl  nicht  zu  glauben,  dass  die  übrigen  Welttheile  an 
Lathridien  so  arm  sein  sollten,  sondern  wohl  eher  anzuneh- 
men, dass  diese  Thierchen,  ihrer  Kleinheit  und  wenig  ausge- 
zeichneten Form  wegen,  sich  der  Aufmerksamkeit  der  reisen- 
den Sammler  entzogen  haben.  Da  fast  alle  Gegenden  der 
Erde  solche  Naturverhältnisse  darbieten,  die  dem  Vorkommen 
der  Lathridien  forderlich  sind,  so  muss  man  mit  voller  Ge- 
wissheit schliessen,  dass  diese  Käferchen  auf  dem  ganzen  Erd- 
ball, wo  nur  Vegetation  ist,  angetroffen  werden.  Da  Gyl- 
lenhal  nur  23  Arten  als  in  Schweden  einheimisch,  Wesler- 
hauser  20  als  in  Bayern  gefunden  und  die  Englischen  En- 
tomologen 23  Species  aus  Grossbritannien  aufgenommen  ha- 
ben,  während   meine  Monographie   bereits  37  Arten   als    der 


*)  Die  Corticaria  gibbosa  ist,  nach  Erichson,  in  diesem 
von  unserem  Welttheile  so  sehr  entlegenen  Lande  angetroffen,  al- 
lein, nach  seiner  Meinung,  ohne  Zweifel  aus  Kuropa  übergesiedelt. 
Beitrag  zur  Insectenfauna  von  Vandiemensland  (Archiv  für  Natur- 
geschichte VIII.  Jahrgang  1842.  1.  Band.)  p.  122. 


12 

Finnländischen  Fanna  gehörend  enthält,  so  ist  diess  ein 
Beweis,  wie  sehr  die  Artenzahl  der  Lathridien  anwachsen 
müsste,  wenn  alle  Länder  so  genau  untersucht  wären,  wie 
ich  mich  bemüht  habe  die  Gegenden  meines  Vaterlandes  zu 
erforschen. 

Von  den  in  Dahls  Käfercataloge  aufgenommenen  La- 
thridius  -  Arten  sind  mir  folgende  unbekannt,  nämlich: 
ater  Megerle,  crenatus,  depressus  Megerle,  eque- 
s  t  r  i  s  Andersch,  f  u  s  c  i  p  e  n  n  i  s  Megcrle,  g  i  b  b  u  1  u  s  Schup- 
pet, liaemor r hous  Megerle,  laticollis  Megerle,  m e - 
lanophthaimus  Megerle,  minimus  Megcrle,  nigri- 
c  e  p  s  Megerle ,  rubens  An  dersch ,  r  o  t  u  n  d  a  t  u  s  llliger 
aus  Preussen,  rufus  Megerle,  scabratus  llliger,  serri- 
c ollis  Megerle  und  testaceus  Vogt.  Die  Sammlung  des 
Grafen  Dejcan  enthielt  nach  der  dritten  Ausgabe  seines  Co- 
leopterencatalogs  34  Species  der  Gattung  Lathridius,  wo- 
von 10  mir  unbekannt  blieben,  nämlich:  cor datus  Ggllen- 
hal  aus  Schweden,  lividus  De),  aus  Chili,  variegatus 
Dej.  aus  Ungarn,  zur  ersten  Abtheilung  der  Ggllenhahdien 
Lathridien  gehörend,  rufipennis  Dej.  aus  Steiermark,  ru- 
fipes  Dej.  aus  Südfrankreich,  fungor  um  Dej.  aus  Steier- 
mark, capensis  Dej.  vom  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung, 
depressus  Heiden  (f i  1  i f o r m i s  Lalr.,  s i n u a t u s  Wes- 
mael)  aus  Oesterreich  und  Belgien,  an gu Status  De),  aus 
Volhvnien  und  m ollis  (Acalypha)  Lalreillc  aus  Mexico 
und  Südamerika  von  der  zweiten  Abtheilung  der  Ggllenhal- 
schen  Aufstellung.  Die  im  Käfercataloge  von  Villa  ange- 
führten Italienischen  Lathridius  Quercus  Helfer,  ele- 
vatns  Jan  und  Hylurgoides  habe  ich  ebenfalls  nicht  zur 
Untersuchung  bekommen  können.  In  wiefern  diese  von  mir 
vermissten  Species  mit  den  unten  etzt  beschriebenen  einer- 
lei Art  sein  möchten,  ist  mir  daher  vor  der  Hand  unmög- 
lich auszumitteln,  und  wenn  ich  nicht  immer  auf  diese  nack- 
ten Catalogbenennungen  bei  der  Vergebung  der  Namen  mei- 
ner neuen  Arten  Rücksicht  genommen,1  hoffe  ich  dafür  Ent- 
schuldigung zu  finden,  wenigstens  bei  den  mehrsten  Entomo- 
logen, die  in  dieser  Hinsicht  dieselben  Grundsätze  befolgen. 

In  dem  Gyllenhahäktn  Käferwerke  und  in  der  Abhand- 


13 

hing  von  Weslevhamcr  sind  die  Arten  der  Gattung  La- 
thridius  in  zwei  Abheilungen,  nach  der  Form  des  Hals- 
schildes geordnet;  die  eine  enthält  die  Arten,  wo  das  Hals- 
schild ungerandet  und  kaum  winkelig  ist,  die  andere  solche, 
die  ein  winkeliges,  mit  einem  aufgebogenem  Rande  versehe- 
nes Halsschild  darbieten.  Diese  zwei  Abtheilungen  haben, 
wie  bereits  schon  erwähnt  worden  ist,  die  Englischen  Ento- 
mologen zu  Gattungen  erhoben  und  für  die  erste  den  Mars- 
/tamschen  Namen  Corticaria  gewählt,  für  die  zweite  aber 
den  Namen  Lathridius  beibehalten;  eine  Trennung  die  ich, 
bei  genauer  Untersuchung  der  mir  zu  Gebote  stehenden  Lathri- 
dien  um  so  mehr  begründet  gefunden  habe,  als  bei  den  Arten 
dieser  zwei  Abtheilungen  nicht  nur  in  der  Form  des  Halsschil- 
des, sondern  auch  in  den  Fresswerkzeugen  sehr  gute  generi- 
sche  Unterscheidungszeichen  bervortreten.  Ich  habe  diese 
Charaktere  so  genau,  als  es  mir  bei  der  Kleinheit  der  dahin 
gehörenden  Arten  und  ihrer  deswegen  so  schwierigen  anato- 
mischen Zergliederung  möglich  war,  in  dem  nächstfolgenden 
descriptivcn  Theile  dieser  monographischen  Abhandlung  aus- 
einanderzusetzen gesucht. 

Da  jetzt  meine  Gattung  Corticaria  nicht  weniger  als 
66  und  Lathridius  51  Arten  enthält,  wäre  es  wohl  nöthig 
gewesen,  um  die  Bestimmung  der  Arten  zu  erleichtern,  jede 
Gattung  in  Gruppen  einzuteilen,  und  wenn  ich  dieses  nicht 
gethan,  so  habe  ich  gewiss  unterlassen,  die  Forderungen  der 
Entomologen ,  die  an  solche  Eintheilungen  gewöhnt  sind,  zu 
befriedigen.  Es  ist  mir  aber  nicht  gelungen  die  rechten  und 
zuverlässigen  Gründe  zu  einer  solchen  Theilung  ausfindig  zu 
machen;  ich  würde  dadurch  den  natürlichen  Zusammenhang 
der  Arten  gestört,  bisweilen  völlig  aufgehoben  und  somit  die 
Uebersicht  des  Ganzen  vielfältig  erschwert  haben,  weil  alsdann 
eine  Gruppe  eine  verhältnissmässig  grosse  Ausdehnung  erhal- 
ten, dagegen  eine  andere  sehr  wenige,  zuweilen  nur  zwei  oder 
drei  Species  umfasst  hätte.  Schliesslich  empfehle  ich  meine 
Arbeit  der  Nachsicht  besser  unterrichteter  Entomologen,  deren 
sie  bei  der  Schwierigkeit  die  Gränzen  so  nahe  verwandter  klei- 
ner Arten  scharf  zu  bestimmen,  vielfach  bedürfen  wird. 


14 

V  e  r  z  e  i  c  h  n  i  s  s 
der   in   dieser  Monographie   angeführten   Werke. 


Beck,    Beiträge    zur  baierischen  Insektenfaune,    oder  Beschreibung 

und  Abbildung  neuentdeckter  Käfer.     Augsburg  1817.     8. 
Cederhielm,    Faunae    Ingricae   prodromus  exhibens  methodicam  de- 

scriptionem  Insectorum  agri  Petvopolensis      Lipsiae  1798.    8. 
Comolli,    de  Coleopteris  novis    ac  rarioribus  minusve  cognitis   Pro- 

vinciae  Novocomi.     Ticini  Begii  1837.     8. 
Curtis,  Guide  to  an  Arrangement  of  British  Insects.  London  1838.  12. 
British  Entomology ;    being    illustrations    and    descriptions    of 
the   genera    of  insects    found    in    Great-Britain    and    Ireland. 
Vol.  VII.     London  1830.     8. 
Dahl,  Coleoptera.     Wien  1823.     4. 

De  Geer,  Memoires  pour  servir  a  l'histoire  des  Insects.    Stockholm 
1752.     Vol.  V.     4. 

Abhandlungen   zur  Geschichte   der  Insekten ,    aus  dem  Fran- 
zösischen übersetzt    und  mit  Anmerkungen  herausgegeben  von 
Göze,  IV.  und  V.  Band.    Nürnberg  1781.     4. 
Dejean,  Catalogue  de  sa  collection  de  Coleopteres.     Paris  1821.     8. 
Catalogue    des    coleopteres    de  sa   collection.    3eme    edition. 
Paris  1837.     8. 
Erichson,  Beitrag  zur  Insectenfauna  von  Vandiemensland.  (Archiv  für 

Naturgeschichte.  VIII.  Jahrgang.  1.  Band.     Berlin  1842.     8.) 
Fabricius,   Systema  Entomologiae   etc.     Tom.   I.      Flensburgiae   et 
Lipsiae  1775.     8. 

Species  Insectorum  etc.  Tom.  I.  HamburgiietKilonii  1781.  8. 
Mantissa  Insectorum  etc.  Tom.  I.     Hafniae  1787.     8. 
Entomologia  Systematica.  Tom.  I.     Hafniae  1792.     8. 
Systema  Eleutheratorum.  Tom.  I.     Kiliae  1801.     8. 
Ffthlermann ,    Fauna  Entomologica  Trans- Caucasica.  Pars  II.     Mo- 
scou  1837.     4.     (Nouveaux   Memoires   de  la   Societe   Imperiale 
des  Naturalistes  de  Moscou.  Tome  V.) 
Fuesshj,    Archives    de  fhistoire  des  lnsectes,    traduites  en  francais. 

Winterthour  1794.     4. 
Gehler,    Catalogus    coleopterorum   Sibiriae    occidentalis    et    confinis 
Tartariae   (C.  F.  Ledebonrs  Reise    in    das  Altaigebirge  und  die 
Soongarische  Kirgisensteppe,  2.  Theil.     Berlin  1830.     8.). 

Notae  et  Additamenta  ad  hunc  Catalogum  (Bulletin  de  la  So- 
ciete   Imperiale    des    naturalistes  de  Moscou.     Tome  VI.     Mo- 
scou 1833.     8.). 
Gyllenhttl,  Ins^cta  Suecica.  Tomi  I.  pars  IV.     Lipsiae  1827.    8. 
Herbst,    Arcliiv   der  Insektengeschichte,    herausgegeben  von  J.  C. 
Fuesshj.     Zürich  und  Winterthur  1781— 86.    4. 


15 

Natursystem    aller   bekannten    in  -    und   ausländischen   Insec- 
ten  etc.  V.  Theil.     Berlin  1794.     8.  cum  tabulis  in  folio. 
Hummel,    Essais   entomologiques.     No.    II  —  VII.     St.    Petersbourg 

1822  —  1829.     8. 
Kirby,    Fauna  Boreali  -  Aniericana    by  Richardson.    Tom.  IV.    Nor- 

wich  1837.    4. 
Krynicki,  Enuineratio  coleopterorum  Rossiae  meridionalis  et  praeci- 
]>ue  in  Universitatis  Caesareae  Charkoviensis  circulo  obvenien- 
tium  (Bulletin  de  la  Societe    Imperiale  des  naturalistes  de  Mo- 
scou.  Tome  V.     Moscou  1832.    8.). 
Kugelann,  Verzeichniss  der  in  einigen  Gegenden  Preussens  bis  jetzt 
entdeckten   Käfer -Arten    (Neuestes  Magazin  für  die  Liebhaber 
der  Entomologie,  herausg.  von  D.  H.  Schneider.  V.  Heft.  Stral- 
sund 1794.     8). 
^Kyber ,    Beiträge    zur  Verwandlungs  -  Geschichte    einiger  Käferarten 
(Magazin  der  Entomologie,  herausg.  von  E.  F.   Germnr  und  J. 
L,  Th.  F.  Zinckcn  genannt  Summer.   2.  Band.     Halle  1817.     8.). 
Latreille,  Histoire  naturelle  des  Crustaces  et  des  Insectes.  Tome  XI. 
Paris  1804.     8. 
Genera  Crustaceorum  et  Insectorum.  Tom.  III.  Parisiis  1807.  8. 
Linne,  Fauna  Suecica,  editio  altera  auetior.     Stockholmiae  1761.  8. 
Sjstema    Naturae,     per     Regna    tria     naturae.     editio    12ma. 
Tom.  I.  pars  2.     Holmiae  1767.     8. 
Mannerheim,  Memoire  sur  la  recolte  d'insectes  Coleopteres  faite  en 
1842.  (Bulletin  de  la  Societe  Imperiale  des  naturalistes  de  Mo- 
scou annee  1843.     Moscou  1843.     8.) 

Beitrag    zur  Käfer- Fauna   der  Aleutischen  Inseln,    der  Insel 
Sitkha  und  Neucalifoiniens  (ibidem). 
Marsham,    Entomologia  Britannica,    sistens  Insecta  Britanniae  indi- 

gena.  Tomus  I.     Londini  1802. 
Motschuhly,  Extrait  d'une  lettre  adressee  ä  M.  B.  Zouhlcoff'  (Bulle- 
tin   de  la  Societe  Imperiale    des  naturalistes    de  Moscau  annee 
1837.     Moscou.     8.)- 
OUvier,  Entomologie   ou   Histoire   naturelle  des  Insectes.   Tome  II. 

Paris  1790.     4. 
Panzer,   Entomologia  Germanica,    exhibens  Insecta  per  Germaniam 
indigena.     Norimbergae  1795.     8. 

Faunae Insectorum Germanicae  initia.    Nürnberg  1796-1805.  12. 

Paykull,  Fauna  Suecica  Insecta.     Tomus  I.     Upsaliae  1798. 

v.  Roser,    Verzeichniss    der   in    WürtemSerg    vorkommenden    Käfer 

(Correspondenzblatt  des  K.  Würtembergischen  Landw.-Vereins, 

Jahrgang  1838.    8.). 

Samouelle,   The  Entomologist's  useful   Compendium ;    or  an  Intro- 

duetion  to  the  knowledge  of  British  Insects  etc.  London  1819.  8. 


16 

Sai/,  Oeuvres  entomologiques,  recueillies  et  traduites  par  M.  A. 
Gory.     Paris  1837.     8. 

Shuclcard,  Elements  of  British  Entomology  etc.  Part.  I.  London 
1839.     8. 

Stephens,  Systematic  Catalogue  of  British  Insects.  London  1829.  8. 
Ulustrations    of  British  Entomology  ;    or,    a  Synopsis   of  indi- 
genous  insects  etc.     Mandibulata  Vol.  111.     London  1830.     8. 

The  Nomenclature  of  Britisli  Insects:  together  with  their 
Synonymes  etc.  2d  edition.     London  1833.     8. 

A  Manual  of  British  Coleoptera  or  Beetles  etc.  Lond.1839.  8. 

Stettiner  Entomologische  Zeitung.  3.  Jahrgang  1842.  u.  4.  Jahrgang 
1843.    Leipzig.     8. 

Sturm,  Catalog  meiner  Insecten -Sammlung.  Itster  Theil.  Käfer. 
Nürnberg  1826.     8. 

Villa,  Coleoptera  Europae  dupleta ;  et  Supplementa  1  et  2.  Medio- 
lani  1833,    1835  et  1838.     8. 

Waltl,  Käfer  um  Passau  (Isis  von  Ol;en  1839.  Heft  III.     4.). 

Westerhauscr,  Latridii  [Moderfresser]  aus  der  Gegend  von  Mün- 
chen (Faunus,  Zeitschrift  für  Zoologie  und  vergleichende  Ana- 
tomie, herausg.  von  ./.  Gistl.     München  1834.     8.). 

Les  Latridius  des  environs  de  Munich,  traduit  de  Talle- 
mand  (Revue  entomologique,  publiee  par  G.  Silbermann.  Tome 
III.     Strasbourg  1835.     8.). 

Weslwood,  An  Introduction  to  tlie  modern  Classification  of  insects 
etc.  Vol.  I.     London  1839.     8. 

Wilson  et  Duncan,  Entomologia  Edinensis  or  a  description  and  hi- 
story  of  the  insects  fonnd  in  the  neigbourhood  of  Edinburgh. 
Coleoptera.     London  1834.     8. 

Zetlerstedt,  Fauna  Insectorum  Lapponica.  Pars  I.  Hammone  1828.  8. 
Insecta  Lapponica.     Lipsiae  1830.     in  folio. 


Corticaria 

Marsham,  Stephens,  Wilson  et  Duncan,  Shuckard. 
Latridius  Herbst,   Latrcille,    Gyllenhal,    Wester- 
hauser. 
Dermestes  Linne,  Fabricius,  Paykull. 

Labrum  porrectum,  latiim,  transversum,  lateribus  am- 
pliato  -  rotundatum,  apice  leviter  emarginatum. 

Mandibulae  labro  obtectae,  coriaceae,  ad  basin  corneae, 
apice  valde  incurvae,  acutissimae,  integrae,  intus  membrana- 
ceae  ciliatae. 


17 

Maxillae  angustae,  membranaceae,  apice  lobatae,  lobo 
dilatato,  incurvo,  intus  ciliato. 

Mentum  corneum,  lateribus  ampliatnm,  apice  leviter  ro- 
tundatura. 

Ligula  membranacea,  apice  emarginata. 

Palpi  perbreves,  robusti;  maxillares  articulo  primo  bre- 
vissimo,  abscoudito,  2  brevi  et  3  magno  subobconicis,  ultimo 
tertio  vix  minore,  conico  \el  versus  apicem  acuminato;  la- 
biales articulo  1  brevissimo  abscoudito,  2  magno  subgloboso, 
ultimo  minuto,  acuminato. 

Antennae  clavatae,  ad  angulos  anteriores  capitis  inser- 
tae,  articulis  undecim,  1  magno  crasso  subclavato,  2  sequen- 
tibus  majore,  oblongo,  3  —  5  minutis,  angustis,  subcylindricis, 
\el  obcouicis,  6  — 8  paulo  brevioribus,  sensim  perparum  cras- 
sioribus,  obcouicis,  iuterdum  orbicularibus,  9  et  10  crassis, 
perfoliatis,  distantibus,  subcyathiformibus,  ultimo  adhuc  ma- 
jore, subgloboso  vel  subovato. 

Caput  breve,  transversum.  Oculi  laterales,  globosi,  pro- 
minuli,  a  thorace  remoti.  Thorax  haud  angulatus,  lateribus 
immarginatus,  interdiun  crenulatus  vel  deuticulatus,  intra  basin 
iü  medio  saepius  foveolatus.  Scutellum  brevissimum,  trans- 
versum,  truucatum.  Elytra  plus  minusve  ovata,  subconvexa. 
Alae  elytris  fere  duplo  lougiores,  plicatione  plagiotropa. 
Abdomen  segmentis  quinque,  primo  secundo  fere  triplo  la- 
tiore,  sequentibus  latitudine  lere  aequalibus,  ultimo  in  medio 
saepe  foveolatim  impresso,  maris  breviore  apice  leviter,  femi- 
uae  longiore,  apice  magis  rotundato.  Femora  subclavata. 
Tibiae  retrorsum  nonnihil  curvatae,  apice  oblique  truncatae. 
Tarsi  triarticulati,  articulis  compressis,  primo  et  secundo  sub- 
cylindricis, extrorsnm  perparum  latioribus,  apice  oblique 
truncatis,  ultimo  praecedentibus  duobns  simul  sumtis  longitudine 
aequante  subcylindrico,  nonnihil  incurvo,  apice  rede  truncato, 
unguicnlis  parvulis  incurvis  simplicibus. 

1.  C.  p  üb  e  s  c  e  n  s  ■  Illiger :  elongata ,  fusco  -  ferruginea, 
longius  pubescens,  thorace  longiore  subcordato,  pro- 
funde rugoso  -  punctato,  lateribus   crenato,  fovea  majore 

(5.  Band.  1.  Heft.)  2 


m 

rotundata  postice  impresso,   elytris   confertim   striato-pun- 
ctatis,  transversim  rugosis. 

Long.  1  —  l'/j  Hn.     Lat.  «/2—  7/12  lin. 

Stephens  Catal.  p.  92.  987.  Illustr.  III.  p.  106.  1.  Nomencl. 
p.  32.  1.  Manual  p.  129.  1047.  —  Wilson  et  Duncnn  Hntom. 
Edin.  p.  167.  —  Shuchard  Elem.  of  Brit.  Entom.  p.  177.   1. 

Lat  vi  dius  pubescens  Hummel  Ess.  entom.  III.  p.  26.  — 
Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV.  p.  123.  1.  —  Zetter  stedt  Insecta  Lap- 
pon.  p.  199.  3.  —  Gebier  in  Ledehour  Reise  H.  p.  179.  2.  — 
Villa  Catal.  1833.  p.  26.  —  11 esterhanser  in  Gistl  Faunus  I. 
p.  152.  1.  in  Silbermann  Revue  entom.  III.  p.  110.  1. —  Dejean 
Catal.  edit.  3.  p.  335.  —  v.  Roser  Catal.  p.  27.  —  Stettiner 
entom.  Zeit.  1843.  p.  90. 

Latridius  fenestralis  Dejean  Catal.  edit.  1.  p.  102.  — 
Dahl  Coleopt.  p.  65. 

Latvidius  fenestvatus  Sturm  Catal Ip.  160. 

Corticavia  punctulata  Marsham  Entom. Brit.  I.  p.  109.  8. 

Dermestes  fenestralis  Fabricius  Syst.  entom.  p.  58.  19? 
Species  Ins.  I.  p.  67.  24?  Mantissa  Ins.  I.  p.  36.  29?  Entom. 
System.  I.  p.234.  38?  —  Paijhill  Faun.  Suec.  I.  p.  297.  26.— 
Panzer  Entom.  German.  I.  p.  107.  56.  Fauna  German.  edit. 
2.  23.  fig.   II. 

Dermestes  fenestratus  Fabricius  System.  Eleuth.  I.  p. 
318.  37? 

Dermestes  longicornis  Herbst  Archiv  IV.  p.  23.  15.  Tab. 
20.  fig.  8.  —  Fuessly  Archiv  p.  82.  10.  pl.  20.  fig.  8.  —  Pan- 
zer Fauna  German.  edit.  1.  23.  fig.  10.  Entom.  German.  I.  p. 
100.  24.  —  Kugellan  in  Schneider  Mag.  V.  p.  573.   1. 

Var.  ß.  fusco-ferruginea,  elytris  humeris  et  auice  pallidioribus. 

Var.  y.  dilute  ferrugineo-testacea,    pectore  abdomineque  satu- 
ratioribus. 

Latridius  castaneipennis  Megerle,  Dahl  Coleopt.  p.  65. 

Habitat  in  dominus,  fenestris,  muris,  praesertim  in  quis- 
quiliis  ad  parietes  horreorum,  etiam  in  segete,  gramine,  snb 
cortice  arborum,  in  vicinitate  fimetorum ;  in  Finlandia  et  Sue- 
cia  vulgaris;  in  Anglia  non  infreqnens;  occurrit  etiam  in 
Lapponia,  Rossia,  Germania,  Gallia,  Italia,  Cancaso  et  Sibiria. 

Caput  transversum,  rngose  punctatum,  fusco  -  ferrugi- 
nenm,  pubescens,  ante  oculos  angustatum,  clypeo  obtuse  ro- 
tnndato;  oculi  globosi,  prominuli,  aut  nigri,  aut  viridi  mican- 
tes.  Antennae  longitudine  fere  capitis  cum  thorace,  pubescen- 
tes,  ferrugineae,  extrorsum  plerumque  obscuriores,  articulo 


19 

primo  crasso,  clavato,  secundo  sequentibns  majore  oblongo, 
3 — 5  angustis  subcylindricis,  6—8  paulo  brevioribus  obconicis, 
9  et  10  crassis,  perfoliatis,  distantibus,  ultimo  adhuc  majore, 
snbgloboso.  Thorax  subcordatus,  latitudine  fere  longior,  basi 
apiceque  truncatus  ibique  leviter  marginatus,  lateribus  im- 
marginatus,  paulo  ante  medium  rotundato-ampliatus,  posterius 
multo  angustior,  utrinque  obsolete  inaequaliter  denticulatus 
vel  crenatus,  supra  nonnihil  convexus,  confertim  profunde  ru- 
goso-punctatus,  fusco  -  ferruginens ,  pilis  longiusculis  griseis 
depressis  vestitus,  ante  medium  baseos  fovea  magna  rotnndata 
impressus.  Scutellum  parvnm,  breve,  transversum,  truncatum. 
Elytra  antice  thoracis  basi  fere  duplo  latiora,  lmmeris  ro- 
tundatis  leviter  callosis,  -versus  medium  nonnihil  ampliata, 
apice  conjunctim  rotnndata,  thorace  quadruplo  longiora,  late- 
ribus tenne  marginata,  supra  convexa  ,  fusco  -  fermginea,  pilis 
longiusculis  griseis  adspersa,  confertim  striato-  punctata,  inter- 
stitiis  etiam  seriato-punctatis,  crebre  transversim  rugosis. 
Corpus  subtus  magis  nitidum,  snbtilius  et  minus  crebre  pmi- 
ctatum,  tenue  pubescens,  aut  nigro-piceum  totum,  aut  rufo- 
ferrugineuni,  pectore  ventrisque  antico  saturatius  piceis.  Pe- 
des  tenues,  rufo-ferruginei. 

2.  C.  piligera   mihi:   elongata,   fusco  -fermginea,  longius 
pubescens,  thorace  breviore,  profunde  punctato,  lateribus  ro- 
tundato,  inaequaliter  crenato,  fovea  obsoletiore  postice  im- 
presso, elytris  profunde  striato  -punctatis,  transversim  sub- 
rugosis,  seriatim  piligeris,  lmmeris  et  apice  dilntioribus. 
Long.  1—  ll/3  lin.     Lat.  72  — V12  lin. 
Latridius  pubescens  Megerle,  Dahl  Coleoptera  p.  66. 
Var.  ß.  ferrugineo-  testacea,  oculis  nigris. 
Habitat  in  Lithuauia,  Austria,  Helvetia,  Sibiria  et  Cau- 
caso.    Mus.  D.  Molschulsky. 

C.  pubescenti  valde  affinis,  sed  thorax  brevior,  haud 
cordatus,  lateribus  rotundatus,  obsoletius  foveolatus  et  elytra 
fortins,  minus  crebre  punctata.  Caput,  ocnli  et  antennae  ut 
in  illa.  Thorax  latitudine  paulo  brevior,  basi  apiceque  trun- 
catus, ibique  obsoletissime  marginatus,  lateribus  aequaliter 
sed  modice  rotundato-ampliatus,   utrinque  inaequaliter  denti- 

2* 


20 

culatus  vel  crenatus,  supra  nonnihil  convexus,  profunde  pun- 
ctatus,  fusco-ferrngineus,  pilis  longiusciilis  griseis  depressis 
vestilus,  ante  medium  haseos  fovea  majore  obsolete  impressus. 
Scutellum  ut  in  priori.  Elytra  anlice  thoracis  basi  sesqui 
latiora,  structnra  ut  in  C.  pubescente,  sed  thorace  fere 
quintuplo  longiora,  remotius  profunde  striato- punctata,  inter- 
stitiis  etiam  seriatim  punctatis,  transversim  subrugosis,  fusco- 
ferruginea,  lmmeris  et  apice  rufescentia,  pilis  longiusciilis  gri- 
seis seriatim  obsita.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  C.  pu- 
bescente. 

3.  C.  intricata  mihi:  elongata,  rufo  -  ferruginea,  parce 
griseo-pubescens,  thorace  breviore,  remote  punctato,  la- 
teribus  rotundato,  leviter  crenato ,  fovea  majore  rotundata 
postice  profunde  impresso,  elytris  subconvexis,  profunde  ru- 
goso-  punctatis,  punctis  intricatis,  band  seriatis. 

Long.  l'/6  lin.     Lat.  '/2  lin. 

Habitat  in  Sibiria  D.  31olschulsky. 

Statura  praeccdentium,  sed  elytrorum  punctura  et  aliis 
notis  ab  illis  abunde  distincta,  rufo -ferruginea,  oculis  nigris, 
parce  griseo-pubescens.  Caput,  oculi  et  antennae  ut  in  illis. 
Thorax  latitudine  fere  dimidio  brevior,  basi  apiceque  trunca- 
tus,  lateribus  aequaliter  rotundato -ampliatus,  utrinque  leviter 
crenatus,  supra  subdepressus,.  remote  punctatus,  ante  medium 
baseos  fo\ea  majore  rotundata  profunde  impressus.  Scutel- 
lum ut  in  praecedentibus.  Elytra  antice  thoracis  basi  sesqui 
latiora,  lmmeris  rotundatis  vix  callosis,  lateribus  pone  me- 
dium nonnihil  ampliata,  apice  obtuse  rotundata,  thorace  fere 
quintuplo  longiora,  supra  suhconvexa,  profunde  rugoso -pun- 
ctata, punctis  intricatis  band  seriatis.  Corpus  subtus  ut  in 
praecedentibus.     Pedes  validiores,  pallidius  ferruginei. 

4.  C.  diluta  Molschulsky :  elongata,  convexa,  rufo -fer- 
ruginea, longius  griseo  -  pubescens,  thorace  parvo  brevi, 
lateribus  rotundato,  inaequaliter  obsolete  crenato,  pro- 
funde punctato ,  fovea  majore  rotundata  postice  profunde 
impresso,  elytris  apice  subtruncatis,  confertim  striato  - 
punctatis,  interstitiis  seriatim  punctulatis,  transversim  ru- 
gulosis. 

Long.  1  lin.  Lat.  6/12  lin. 


21 

Habitat  in  Sibiria  occideutali  D.  Molschulskxj. 

Proximc  praecedente  paulo  minor,  angustior,  tliorax 
multo  profundus  punctatus  et  elytra  regulariter  confertim 
striato -punctata,  rufo - ferruginea,  oculis  nigris,  pilis  longius- 
culis  griseis  undique  adspersa.  Caput  ut  in  prioribus,  sed 
remotius  punctatum ;  oculi  globosi,  paniiu  prominuli.  An- 
tennae  ut  in  praecedentibus.  —  Thorax  latitudine  mullo  bre- 
vior,  basi  apiceque  truncatus,  Iateribus  aequaliter  sed  modice 
rotundatus,  inaequaliter  obsolete  crenatus,  supra  subconvexus, 
profunde  remote  punctatus,  fovea  majore  rotundata  intra  ba- 
sin profunde  impressus.  Scutellum  breve,  transversum.  Ely- 
tra basi  thorace  multo  latiora,  humeris  rotundatis,  Iateribus 
modice  ampliata,  apice  obtusata,  subtruncata,  thorace  quin- 
tuplo  longiora,  supra  convexa,  confertim  profunde  striato  - 
punctata,  inlerstitiis  etiam  striato- punctatis,  crebre  transver- 
sim  rugulosis.  Corpus  subtus  ut  in  praecedentibus.  Pedes 
teuuiores,  pallidius  rufo-ferrugiuei. 

5.  C.  interstitialis  mihi:  elongata,  nigro- picea,  bre- 
\ius  pubescens,  thorace  subcordalo,  profunde  punctato, 
dorso  convexo,  Iateribus  crenulato,  postice  arcuatim  im- 
presso, elytris  ovatis,  convexis,  confertim  puuctato-striatis, 
interstitiis  clevatis  valde  rugosis,  antennis  pedibusque  fer- 
rugineis. 

Long.  3/4  lin.  Lat.  VJ2  li»- 
Habitat  in  Lapponiae  paroecia  Houvaniemi  D.  b'eUman. 
Statura  C.  pubesce ntis,  sed  multo  minor,  brevior, 
thoracis  impressione  arcuata  et  elytris  multo  magis  rugosis 
imprimis  distinrta,  supra  nigro -picea.  Caput  transversum, 
nigrum,  remote  punctulatum,  ante  oculos  angustatum,  clypeo 
obtuse  rotundato,  ore  rufo-piceo,  oculis  magnis  globosis,  ni- 
gris, prominulis.  Antennae  longitudiue  capitis  cum  thorace, 
rufo-ferrugineae,  structura  ut  in  priore.  Tliorax  subcorda- 
tus,  latitudine  "vix  longior,  basi  apiceque  tiuncatus,  ibique  le- 
viter  marginatus,  mox  ante  medium  Iateribus  aequaliter  ro- 
tundato-ampliatus,  posterius  paulo  angustior,  utrinque  obso- 
lete crenulalus,  supra  uonnihil  convexus,  profunde  et  remote 
punctatus,   nitidus,   parce   pubescens,   in   disco   postico  quasi 


22 

foveolis  trilms  conjunctis  arcuatim  profunde  impressus.  Scu- 
tellum  ut  in  praecedente.  Elytra  antice  thoracis  basi  fere 
duplo  latiora,  humeris  rotundatis  leviter  callosis,  lateribus 
modice  ampliata,  apice  rotandata,  thorace  plus  quam  triplo 
longiora,  supra  convexa ,  nitida,  tenuissime  pubescentia,  con- 
fertim  profunde  punctata  -  striata,  iuterstitiis  elevatis  convexis, 
valde  rugoso-punctatis.  Corpus  subtus  dilutius  piceum,  niti- 
dum,  disperse  punctatum.     Pedes  validi,  rufo  -  ferruginei. 

6.  C.  crenulata  Schüppel:  elongata,  fusco-picea,  lon- 
gins  pubesceus,  thorace  rotundato,  profunde  punctato,  la- 
teribus obsolete  crenulato,  fovea  rotundata  postice  impres- 
so, elytris  confertim  striato  -  punctatis ,  transversim  subru- 
gosis. 

Long.  1  lin.     Lat.  1/2  lin. 
Stephens    Catal.    p.  93.    998.      Illustr.  III.   p.  106.  2.     Nomencl.  p. 

32.  2.  Manual  p.  129.   1048.—   Wilson  et  Duncnn    Entom.  Edin. 

p.  167.  —    Shuckard  Eiern,  of  Brit.  Entom.  p.  177.  2. 
Latridius    crenulatus     Sturm   Catal.    p.    160.—       Gijllenhnl 

Ins.  Suec.  IV.  p.   125.  2.  —   Zetterstedt  Insecta  Lappon.  p.  199. 

4.  —      Hummel  Ess.  ent.  VII.  p.  30.  —      Geller   Not.   et  Add. 

in   Bullet,   de   la    Soc.    Imp.   des    nat.    de   Moscou  VI.  1833.  p. 

301.  4.  —      Wcstcrhauser  in  Gistl  Faunus  I.  p.   153.  2.  in  Sil- 

uermann  Revue  entom.  III.  p.  111.  2.  —      Dejean  Cat.  edit.  3. 

p.  335. 
Latridius  foveolatus  Sturm,  Dejean  Cat.  edit.  1.  p.  102. 
Var.  ß.  aut  fusco-ferruginea,  aut  ferrugineo-testacea. 

Habitat  in  quisquiliis,  gramine  et  sub  cortice  arborum, 
in  Suecia  passim  D.  Gijllenhal;  inLapponia  1).  Boheman; 
in  Rossia  boreali  ad  Petropolin  D.  Hummel;  in  Anglia  ad 
Hertford  et  in  Batterseafields  frequens  D.  Stephens;  in  fun- 
gis  arboreis  D.  Walerhouse ;  in  Bavaria  rarius  D.  Wesler- 
hauser;  in  Sibiria  ad  Barnaul  D.  Gebier. 

Caput  transversum ,  latius  et  brevius  quam  in  C.  pu- 
bescente,  fusco- piceum,  concinne,  minus  dense  punctatum, 
oculis  majoribus  globosis,  nigris,  minus  prominulis.  Antennae 
capite  cum  thorace  breviores,  struclura  ut  in  C.  pubescente, 
sed  paulo  tenuiores.  Thorax  latitudine  paulo  brevior,  basi 
apiceque  truncatus  ibique  leviter  marginatus,  lateribus  fere 
aequaliter  ampliato-rotundatus,  immarginatus,   obsoletius  cre- 


nulatus,  supra  partim  convexus,  profunde  et  sat  crebre  ptiu- 
ctatus,  fttsco  -  picetts,  pilis  longioribus  griseis  adspersus,  ante 
medium  baseos  foveola  rotundata  jam  majore,  jam  minore  iin- 
pressus.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytrorum  fusco-piceorum 
forma,  punctiira  et  pubescentia  ut  in  C.  pttbescente,  sed 
rugulae  transversales  minus  perspicuae.  Corpus  snbtus  et  pe- 
des  etiam  ut  in  illa,  modo  hoc  adhuc  remotius  pimctatum. 

7.  C.  denticulata  Schuppet:  elongata,  fusco  -  picea, 
brevius  pubescens,  thorace  breviore  rotttndato,  dorso  cou- 
vexo  punctulato,  lateribus  sttbtiliter  creuulato,  fovea  rotun- 
data postice  impresso,  elytris  simpliciter  striato - punctatis, 
interstitiis  vix  rugulosis. 

Long.  1  lin.     Lat.  l/2  lin. 
Stephens    Catal.   p.    93.    989.      lllustr.  III.   p.  107.   3.      Nomencl. 
p.  32.  3.      Manual    p.  129.  1049.  —      Shuckard  Elein.    of    Brit. 
Entom.  p.  177.  3. 
Latridius     denticulatus     Gijllenh.\  Ins.    Suec.    IV.   p.    126. 
3.      IVesterhauser    in    Gistl    Faunus  I.  p.   153.  3.   in  Silbermann 
Revue  entom.  III.  p.  111.  3.—     Dejenn  Catal.  edit.  3.  p,  335. 
Var.  ß.  ierrugineo- testacea  tota,  oculis  tantuni  nigris. 

Habitat  sub  cortice  arborum  emortuarum  et  in  quisqui- 
liis  in  Suecia  passim,  minus  frequens  D.  Gijllcnhal;  in  An- 
glia  prope  Londinos  minus  frequens  D.  Stephens;  in  Austria 
1).  Molscliidsky ;  in  Bavaria  rarissime  D.  Westerliauser; 
Var.  ß.  e  Mus.  D.  Sahlberg  descripta,  in  Smolandia  Sueciae 
a  D.  Boheman  capta. 

Statura,  magnitudo  et  color  praecedentis,  sed  thorax 
brevior,  crebrius  et  minus  profunde  punctatns,  pubescentia 
Itrevior,  minus  densa,  et  elytrorum  interstitia  fere  impuuctata. 
Caput  et  antennae  ut  in  priore.  Thorax  etiam  fere  ut  in  illa, 
paulo  tarnen  brevior,  lateribus  aequaliter  rotundatus,  obsole- 
tius  sttbtiliter  crenulatus,  supra  partim  convexus,  crebre  et 
minus  profunde  pttnctulatus ,  tenue  pubescens,  foveola  postica 
rotundata  impressus.  Scutellum  ut  in  prioribtts.  Elytrorum 
forma  fere  ut  in  praecedente,  paulo  tarnen  breviora,  lateribus 
magis  linearia  et  apice  latius  rotundata,  supra  modice  con- 
vexa,  parce  et  breviter  griseo- pubescentia,  singulo  seriebtts 
octo  e  punetis  sat  profunde  impressis  uotato,  interstitiis  fere 


»4 

impunctatis  vel  pnnctis  tantum  subtilissimis  aegre  observaudis, 
vix  transversim  rugulosis.  Corpus  subtus  nigro-piceum,  ma- 
gis  nitidura,  parce  pnnctulatnm  et  pubescens.  Pedes  medio- 
cres,  toti  rnfo-testacei. 

8.  C.  sagin  ata  mihi:  elongata,  convexa,  fusco-picea,  parce 
pubescens,  thorace  transverso,  remote  punctulato,  lateri- 
bus  rotundato,  denticulato,  fovea  obsoleta  postice  impres- 
so, elytris  profunde  striato  -  punctatis,  striis  posterius  eva- 
nescentibus,  interstitiis  vix  rugulosis. 

Long.  %  lin.    Lat.  5/12  lin. 
Habitat  in  Finlandia  rarissime;  specimen  mihi  e  Museo 
suo  communicavit  D.  Sahlberg,    alterum  ad  Kavantholm  Gu- 
bernii  Wiburgensis  a  nie  ipso  captum. 

Praecedente  minor,  brevior,  convexior,  profnndius  et  for- 
tius  punctata,  thorax  brevior  et  latior,  lateribus  acutius  cre- 
nulatus ;  obscure  fnsco  -  picea.  Caput  thorace  multo  angu- 
stius,  remote  et  parce  punctatum,  oculis  magnis  globosis,  mo- 
dice  prominulis.  Antennae  capite  cum  thorace  multo  brevio- 
res,  pallide  rufo-ferrugineae,  structura  ut  in  prioribus.  Tho- 
rax longitudine  fere  sesqui  latior,  antice  posticeque  truncatus, 
lateribus  aequaliter  rotundato -ampliatus,  denticulis  plurimis 
acutiusculis  utrinque  armatus,  supra  convexiusculus,  remote 
punctulatus,  ante  medium  baseos  foveola  rotundata  minus  pro- 
funde impressus.  Scutellum  breve  transversum.  Elytra  basi 
thorace  vix  latiora,  humeris  parum  rotundatis,  versus  medium 
rotundato  -  ampliata,  apice  rotundata,  thorace  quadruplo  lon- 
giora,  dorso  convexa,  anterius  profunde  striato -punctata,  striis 
posterius  evanescentibus,  interstitiis  subtiliter  seriatim  punctu- 
latis,  versus  basin  perparum  transversim  rugulosis.  Corpus 
subtus  remote  punctulatum.  Pedes  mediocres,  laete  rnfo-fer- 
ruginei. 

J>.  C.  impressa  Olwier:  oblonga,  fusco-picea,  nitida, 
brevius  pubescens,  convexa,  thorace  rotundato,  concinne 
punctato,  lateribus  obsolete  crenulato,  fovea  antiscutellari 
rotundata  profunde  impresso,  elytris  obscure  ferrngineis, 
profunde  striato -punctatis,  interstitiis  latioribus  elevatis, 
intemis  seriatim  punctulatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  5/i2  !«• 


25 

Latridium  impressum  Latreille  Hist.  nat.  des  Crust.  et  des 
Ins.  XI.  p.  243.  2. 

Ips  impressa  Olioier  Entom.  II.  18. p.  14. 21.  pl.  3.fig.  21.  a.b. 
Ad  Kirjola  Gubernii  Wiburgensis  legit  D.  Mäkün; 
specimina  ad  Linz  in  Aiistria  et  in  Sibiria  occidentali  capta 
communicavit  D.  Motschulsky ,  yeram  esse  Ipera  inipres- 
sam  Oliv,  asseverans;  oecurrit  etiam  in  Gallia  ad  Lutetiam 
Parisiorum  sec.  D.  Olioier. 

Magnitudine  C.  denticulatae,  sed  convexior,  tho- 
race  minore,  fere  orbiculato,  minus  crebre  punetato  et  elytris 
oblongo  -  ovalibus,  profundius  striato  -  punetatis,  interstitiis  sub- 
costatis  distineta,  supra  fusco-  picea,  elytris  obscure  ferrugi- 
neis.  Caput  ut  in  illa,  modo  paulo  angustius,  ocnlis  globosis, 
prominnlis,  nigris.  Antennae  etiam  ut  in  C.  denticulata, 
sed  nonnihil  \alidiores,  rufo-ferrugineae.  Thorax  longitudine 
\ix  latior,  basi  apiceque  sub-truncatns,  lateribus  aequaliter 
rotnndatus,  obsolete  crenulatus,  dorso  valde  convexns,  remote 
concinne  punetatus,  tenue  griseo-pubescens,  fovea  rotundata 
postice  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Ely- 
tra  thorace  parum  latiora,  humeris  modice  rotundatis,  oblongo- 
ovalia  vel  lateribus  in  medio  parum  ampliata,  thorace  plus 
quam  triplo  longiora,  apice  late  rotundata,  dorso  yalde  con- 
yexa,  nitida,  tenue  griseo-  pubescentia,  in  singulo  striis  octo 
e  puuetis  \alde  approximatis  profunde  impressis,  interstitiis 
primo,  seeundo,  tertio  et  quarto  punetis  minoribus  remotis 
seriatim  adspersis,  reliquis  impunetatis,  omnibus  latis  nonnihil 
costato-elevatis,  praesertim  versus  basin.  Corpus  subtns 
fusco -piceum,  remote  concinne  punetatum.  Pedes  validiores, 
rufo  -  testaeei. 

10.  C.  badia  Megcrlc:  oblonga,  rufo  -  ferruginea,  nitida, 
brevius  pubescens,  convexa,  thorace  punetulato,  ante  medium 
rotundato,  basi  subangustato,  lateribus  obsolete  crenulato, 
foyea  rotundata  postice  profunde  impresso,  elytris  pro- 
funde striato  -  punetatis ,  interstitiis  latioribns  eleyatis ,  in- 
ternis  seriatim  pnnetulatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  5/i2  ^n- 
Habitat  in  Austria  ad  Linz;  etiam  in  Sibiria  et  Caucaso 
D.  Molschulsky. 


26 

Praecedenti  simillima  et  forsan  ejus  varietas.  Caput, 
oculi  et  anteunae  ut  in  illa.  Thorax  longitudine  paulo  latior, 
basi  apiceque  subtruncatus,  lateribus  ante  medium  rotundato  - 
ampliatus,  obsolete  crenulatus,  basi  nonnihil  angustatus,  dorso 
convexus,  concinne,  sed  crebrius  quam  in  praecedente  pun- 
ctulatus,  tenue  griseo -pubescens,  fovea  rotuudata  postice  sat 
profunde  impressus.  Scutellum  et  elytrorum  forma  ut  in  priore, 
bis  autem  puuctis  striarum  paulo  minoribus,  magis  approxi- 
matis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  praecedente. 

11.  C.  campicola  mihi:  oblonga,  convexa,  rufo  -  ferrugi- 
nea,  subnitida,  brevius  pubescens,  thorace  brevi  transterso, 
lateribus  rotundato,  vix  crenulato,  concinne  punctulato,  ver- 
sus basin  nonnihil  angustato,  fovea  rotuudata  postice  im- 
presso, elytris  confertim  striato-punctatis,  interstitiis  latio- 
ribns  subplanis,  internis  seriatim  punctulatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  5/u  lin. 
Latridius  separandus  Motschulsky  in  litteris. 

Habitat  in  Rossia  meridionali  ad  Sareptam  D.  Mol- 
schulsky. 

Duabus  proxime  praecedentibus  iterum  valde  affinis,  tho- 
racis  structura  et  elytrorum  interstitiis  subplanis  distincta.  Ca- 
put, oculi  et  antennae  ut  in  illis.  Thorax  longitudine  plus 
quam  sesqui  latior,  basi  apiceque  tnincatus,  lateribus  aequa- 
liter  valde  rotundato -ampliatus,  crenulis  vix  conspicuis,  basi 
nonnihil  angustatus,  dorso  convexiusculus,  remotius  concinne 
punctulatus,  tenue  griseo- pubescens,  fovea  rotuudata  postica 
sat  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytra 
feie  ut  iu  illis  conformata,  sed  thorace  quadruplo  longiora, 
punctis  striarum  confertim  approximatis  interstitiisque  subpla- 
nis, internis  seriatim  punctulatis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut 
in  proxime  praecedentibus. 

12.  C.  tincta  mihi:  oblonga,  convexa,  obscure  rufo-fer- 
ruginea,  parcius  griseo  -  pubescens ,  thorace  subcordato, 
profunde  concinne  punctato,  lateribus  mutico,  postice  fo- 
vea rotuudata  profunde  impresso,  elytris  obscure  piceis, 
basi  apiceque  rufis,  profunda  rugoso-punctatis,  punctis 
intricatis,  vix  seriatis. 

Long.  5/e  ün,    Lat.  '/a  lin. 


M 

Var.  ß.  elytrorum  punctis  panllo  profundioribus,  sub  -  seriatis ; 
vix  species  diversa. 

Habitat  in  Daghestan  et  in  Sibiria  Transbaicalensi  D. 
Motschulsky. 

G.  impressae  statura  similis,  sed  thorax  minor,  sub- 
cordatus  et  elytra  aliter  sculpturata.  Caput  ut  in  illa,  sed 
oculi  minus  prominuli.  Antennarum  structura  etiam  eadem. 
Thorax  longitndinc  parum  latior,  lateribus  antrorsum  rotun- 
dato-ampliatus,  mnticus,  versus  basin  perparum  angnstior, 
basi  apiceque  tnincatus,  dorso  convexus,  obscure  rufo-ferru- 
gineus,  concinne  et  profunde  pnnctalns,  ante  medium  baseos 
fovea  rotundata  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in  conge- 
neribus.  Elytra  antice  thoracis  basi  plus  quam  dimidio  la- 
tiora,  humeris  rnodice  rotundatis,  lateribus  praesertim  pone 
medium  ampliata,  apice  obtuse  rotundata,  thorace  quadruplo 
longiora,  dorso  convexa,  parcius  griseo-pubescentia,  fusco- 
picea,  basi  et  apice  rufa,  profunde  rugoso- punctata,  pnnctis 
intricatis,  vix  seriatis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  C.  im- 
pressa. 

13.  C.  concinnula  mihi:  elongata,  subconvexa,  rufo- 
ferruginea,  nitida,  brevius  parce  griseo  -pubescens,  tho- 
race transverso,  lateribus  aeqnaliter  rotundato,  mutico, 
concinne  punctulato ,  postice  fovea  rotundata  profunde 
impresso,  elytris  oblongis,  profunde  striato-punctatis,  in- 
terstitiis  latioribus  planis,  seriatim  punctulatis,  transversim 
rugulosis. 

Long.  1V6  l'n«  Lat.  5/n  lin. 
Habitat  in  Sibiria  occidentali  D.  Motschulsky. 
Praecedente  longior  et  ab  illa  in  multis  diversa;  tota 
rufo-ferruginea,  oculis  nigris.  Caput  majusculum,  remote 
concinne  pnnctatum;  oculis  magnis  globosis,  inodice  prominu- 
lis.  Antennae  ut  in  prioribus.  Thorax  longitudine  latior, 
basi  apiceque  truncatus,  lateribus  aeqnaliter  valde  rotundato  - 
ampliatus,  muticus,  basi  tenuissime  marginatus,  supra  subcon- 
vexus,  concinne  pnnctulatus,  intra  medium  baseos  fovea  ro- 
tundata profunde  impressus.  Scutellum  breve,  transversum. 
Elytra  basi  thorace  latiora,  humeris  rotundatis,  lateribus  sub- 
linearia,  pone  medium  posterius  angustata,   apice  late  et  ob- 


M 

tuse  rotundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  supra 
modice  convexa,  punctis  approximatis  sat  profundis  striala, 
interstitiis  planis,  seriatim  punctulatis,  transversim  rugulosis. 
Corpus  subtus  subtiliter  punctulatum.  Pedes  validi,  pallidius 
f'erruginei. 

14.  C.  serrata  Paykull:  elougata,  rufo-ferruginea,  parce 
pubescens,  thorace  subcordato,  dorso  convexo,  crebre  pun- 
ctato,  lateribus  aiupliato-rotundato,  acute  denticulato,  fo- 
\eola  rotundata  postice  impresso,  elytris  conferthu  pun- 
ctata-striatis,  interstitiis  transversim  rugulosis. 

Long.  3/4  ÜB-     Lat.  5/i2  ^m- 
Latridius     serratus     Hammel     Ess.    entom.     VI.     p.    13.  — 
DiM   Coleoj)t.   p.  66.  —      Sturm   Catal.    p.  161.  —       Gyllenhal 
Ins.    .Suec.  IV.    p.  126.  4.  —      Krynicki  Kniini.   in  Bullet,  de  la 
Soc.  Imp.  des  nat.  de  Moscou  V.  1832.  p.  155.  —     Weslerhau- 
gcr  in    Gistl  Faunus  I.  p.  153.  4.    in  Silbermann   Revue  entom. 
III.  p.  112.  4.  —     Dejean  Cat.  edit.  3.  p.  335.  —     Villa  Catal. 
1838.  p.   59.  —    v.  lioser  Catal.  p.  27. 
Devmestes  serratus  Paykull  Fauna  Suec.  I.  p.  300.  31. 
Var.  ß.  fusco-picea,  antennis  pedibusque  rufo- ferrugineis. 
Var.  y.  tota  fusco  -  ferruginea. 

Coiticaria  serrata  Marsham  Entom.  Brit.  p.  109.  9. 
L  atrid  ius  serratus  Lnlreille  Gen.  Crust.  et  Ins.  III.  p.  18.  I. 
Habitat  in  quisquiliis  ad  domos,  horreorum  parietes, 
eliam  in  arborum  truncis;  in  Snecia  sat  freqnens  D.  (wyllen- 
lial;  in  Finlandia  australi  ad  Willnaes  rarius  ipse ;  in  Ros- 
sia  boreali  D.  Hummel,  meridionali  D.  Knpiicki;  in  Li- 
thuau ia,  Saxonia  et  Caucaso  D.  Molschulsky ;  in  Bavaria 
larissimc  D.  Westerhauser ;  in  Wurtembergia  1).  v.  Roser; 
in  Gallia  ad  Lutetiam  1).  Lalre'üle ;  in  Austria  inventa  sec. 
Dejean;  in  Anglia,  si  G.  serrata  Marsham  ad  haue 
speciem  sit  referenda,  quod  vero  in  dubinm  revocandnm,  dum 
receutiores  fauiiae  Anglicae  scriplores  illam  inter  species  in- 
digenas  haud  enumeraverint;  Var.  ß.  in  paroecia  Imbilax  Gu- 
bernii  Wiburgensis  a  D.  Akerman  leeta. 

Caput  breve,  transversum ,  rufo-i'errugineum,  crebre 
puuctulalum ,  oculis  globosis,  prominulis,  nigris.  Antennae 
vallide  testaceae,  capite  cum  thorace  paulo  bre\iores,  stru- 
ctiua  ut  in  prioribus.     Thorax  longitudine  paulo  latior,   basi 


29 

apfocque  truncatus,  lateribus  antrorsum  aequaliter  rotundatus, 
denticulis  plurimis  (10  vel  12  utrinque)  parvis,  acutis,  versus 
basiti  validioribus  annatus,  posterius  nonnihil  angustatus,  su- 
pra anterius  modice  convexus,  ante  medium  baseos  foveola 
majuscula  rotundata  impressus,  rnfo-ferrugineus,  conferlissime 
ruguloso-punctatus,  pube  tenui  depressa  cinerea  parce  obsi- 
tus.  Seutellum  brevissimum,  transversum.  Elytra  antice  tho- 
race  parum  latiora,  versus  medium  nonnihil  ampliata,  thorace 
plus  quam  triplo  longiora,  apice  rotundata,  supra  modice  con- 
vexa,  rufo  -  ferruginea  nitida,  parum  pubescentia,  confertissime 
profunde  punctato  -  striata,  interstitio  in  singulo  serie  e  pun- 
ctis  paulo  minoribus,  e  dorso  inspecta  etiam  confertissime 
transversim  rugulosa  apparent.  Corpus  subtus  rufo-ferrugi- 
neum,  nitidum,  parce  punctulatnm  et  pubescens.  Pedes  me- 
diocres,  toti  pallide  testacei. 

15.  C.  latic  ollis  mihi:  elongata,  rufo -ferruginea,  parce 
pubescens,  thorace  rotundato,   elytrorum  latitudiue,  minus 
convexo,   profunde   et   parcius   punctato,    lateribus  eviden- 
ter crenulato,  foveola  postice  impresso,  elytris  confertim  pun- 
ctato -  striatis,  interstitiis  transversim  rugulosis. 
Long.  2/3  lin.    Lat.  5/i2  Mn- 
Habitat  in    Snecia ;   nomine   Lathridii   elongati    a 
Cel.  D.  Gyllenhal  errato  olim  communicata;  etiam  in  Polo- 
nia  a  ü.  Molschulsky  capta. 

Proxime  praecedenti  valde  affinis,  sed  minor,  brevior, 
thorace  breviore,  multo  latiore,  lateribus  edentulo,  tan  tum  cre- 
nato  et  punctura  multo  minus  crebre  diversa,  pallide  rufo- 
ferruginea.  Caput  ut  in  priore,  paulo  tarnen  latius  et  minus 
crebre  punctulatnm,  oculis  globosis  prominulis  nigris.  An- 
tennae  ut  in  praecedente.  Thorax  longitudine  fere  sesqui  la- 
tior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus  aequaliter  rotundatus, 
utrinque  evidenter  sed  obtuse  crenulatus,  dorso  minus  con- 
vexus,  profunde,  remotius  puuctulatus,  ante  medium  baseos 
foveola  rotundata  impressus,  pube  cinerascente  parce  adsper- 
sus.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytra  thoracis  medio  vix  la- 
tiora, humeris  rotundatis,  versus  medium  nonnihil  ampliata, 
apice  rotundata,  thorace  triplo  longiora,  supra  modice   con- 


30 

vexa,  nitida,  parum  puhescentia,  minus  confertim  et  profunde 
punctato- striata,  interstitiis  singulo  serie  e  punctis  minutis, 
superne  inspectis  etiam  ut  in  praecedente  transversim  rugu- 
losis.     Corpus  et  pedes  nt  in  priore. 

16.  C.  axillaris  Molschulsky :  elongata,  rufo  -  ferrugi- 
nea,  parce  pubescens,  thorace  latiore,  lateribus  aequaliter 
rotundato,  denticulato,  foveola  rotundata  postice  impresso, 
elytris  oblongis  fuscis,  humeris  rufesceutibus,  confertim 
punctato -striatis,   interstitiis   transversim  rugulosis. 

Long.  ll/i2  Ke.     Lat.  5/12  lin. 
C.   denticollis  Motschulshy  (in  litteris)  etiam  huc  pertinet. 

Habitat  in  Rossia  meridionali  et  ad  Caucasum  D.  Mot- 
schulsky. 

C.  serratae  etiam  valde  affinis,  sed  thorax  brevior, 
latior,  posterius  haud  angustatus  et  elytra  paulo  longiora. 
Caput,  oculi  et  antennae  ut  in  illa.  Tborax  longitudine  la- 
tior, basi  apiceque  truncatus,  lateribus  aequaliter  rotundatns, 
denticulis  plurimis  utrinque  armatus,  convexiusculus,  confer- 
tissime  ruguloso-punctatus,  rufo-ferrugiueus,  parce  griseo- 
pubescens,  ante  medium  baseos  foYea  rotundata  profunde  im- 
pressus.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytra  antice  thorace 
\ix  latiora,  lateribus  sublinearia,  apice  late  rotundata,  thorace 
qnadruplo  longiora,  fusco -picea,  humeris  rufo-ferrugineis, 
sculptura  et  puhescentia  ut  in  C.  serrata.  Corpus  subtus 
et  pedes  etiam  ut  in  illa. 

17.  C.  melanophthalma  mihi:  elongata,  rufo  -  ferrugi- 
nea,  parce  fulvo- pubescens,  thorace  subcordato,  anterius 
rotundato,  dorso  vix  convexo,  profunde  remotius  pun- 
ctato, lateribus  minus  dense  crenulato,  fovea  majori  postice 
impresso,  elytris  confertim  punctato -striatis,  interstitiis  basi 
valde  rugulosis. 

Long.  */3  lin.    Lat.  1/3  lin. 

Ad  Willnaes  in  Finlandia  australi  plura  specimina  se- 
mel  legi. 

A  C.  serrata  magnitudine  minore,  thorace  angustiore, 
posterius  magis   angustato,  lateribus   denticulis  tantum  minu- 


31 

tissimis  crenulato,  elyfris  rationc  magnitudinis  adhuc  confer- 
tius  et  pi'ofuiidiiis  punctato -sfriatis,  interstitiis  magis  rugulo- 
sis  almnde  distincta,  Iota  rufo-ferruginea  opaca,  oculis  tautum 
nigris.  Caput  transversum,  crebre  punctulatum,  oculis  globo- 
sis  proiuinulis.  Antennae  capite  cum  thorace  paulo  breviores, 
structura  ut  in  prioribus.  Thorax  capite  nonnihil  latior,  sub- 
cordatus,  latitudine  paulo  longior,  basi  apiceque  truncatus 
ibique  tenue  inarginatus,  lateribus  aequaliter  rotundatus,  sub- 
tiliter  remotius  crenulatus  vel  obsolete  denticulatus,  versus 
basin  angustatus,  dorso  vix  convexus,  profunde  sed  non  con- 
fertim  punctatus,  ante  medium  baseos  fovea  magna  valde  pro- 
funde impressus.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytra  antice 
thoracis  basi  sesqui  latiora,  lateribus  vix  ampliata,  thorace 
fere  triplo  longiora,  apice  rotundata ,  dorso  convexiuscula, 
parce  pubescentia,  profunde  confertim  punctato- striata,  striis 
versus  apicem  evanescentibus,  interstitiis  subelevatis,  versus 
basin  transversim  valde  rugosis.  Corpus  subtus  parce  punctu- 
latum  nitidum.    Pedes  dilutius  ferruginei. 

18.  C.  f ormicetorum  mihi:  elongata,  convexa,  rufo- 
testacea,  parce  fulvo-pubescens,  antennis  pedibusque  fer- 
rugineis,  thorace  lateribus  modice  rotundato,  subtiliter  den- 
sius  crenulato,  postice  fovea  majuscula  profunde  impresso, 
elytris  ovalibus,  dense  striato-punctatis,  interstitiis  trans- 
versim rugosis,  texatis. 

Long.  7/3  —  1  !»"•    Lat.  5/12  lin- 

Latridius  fo  rmi  c  etorum  Mnnnerh.  Bulletin  de  la  Societe 
Ijnp.  des  natur.  de  Moscou  1843.  p.  85.  22. 

In  variis  locis  Gubernii  Wiburgensis  cum  Formica 
rufa  saepins  capta,  extra  formiceta  mihi  nullibi  obvia;  etiam 
in  Sibiriae  formicetis  et  ligno  pini  a  D.  Molschulsky  lecta. 

Praecedenti  valde  similis  et  affin is,  sed  convexior,  tho- 
race crebrius  punctato,  lateribus  crebrius  et  evidentius  crenu- 
lato, versus  basin  minus  angustato  et  elytris  magis  transver- 
sim rugosis,  texatis,  imprimis  diversa;  rufo-testacea,  parce 
fulvo-pubescens.  Caput  breve,  subconvexum,  remote  punctu- 
latnm,  oculis  globosis,  prominulis,  nigris.  Antennae  longitu- 
dine  fere  capitis  cum  thorace,  ferrugineae,  structura  ut  in 
proxime  praecedentibus.     Thorax   capite  paulo  latior,   latitu- 


3£ 

dine  nonnihil  longior,  apice  oblique,  basi  recte  truncatus,  an- 
gnlis  omnibus  obtusis,  lateribus  modice  rotuudatus,  margine 
omni  evidenter  densius  crenulato,  dorso  convexns,  crebre  for- 
titer  punetatus,  in  disco  postico  fovea  magna  rotundata  pro- 
funde impressus.  Scutellum  brevissimum  transversum.  Elytra 
basi  thoracis  postico  sesqui  latiora,  huineris  rotundata,  deinde 
mox  ampliata,  lateribus  parum  rotundata,  longe  pone  medium 
angustata,  apice  conjunetim  rotundata,  thorace  plus  quam  tri- 
plo  longiora,  dorso  couvexa,  dense  striato -punctata,  intersti- 
tiis  transversim  valde  rugosis,  texatis.  Corpus  remote  pun- 
ctulatum.    Fedes  medioeres,  ferruginei. 

19.  C.  gracilis  Molschuhky:  elongata,  sublinearis, 
parum  coirvexa,  obscure  rufo  -  testacea ,  parce  griseo- 
pubesceus,  antennis  pedibusque  ferrugineis,  thorace  sub- 
cordato,  conlertim  punetato,  lateribus  subtiliter  denticu- 
lato ,  postice  fovea  majuscula  profunde  impresso ,  elytris 
elongatis,  dense  striato -punetatis,  interstitiis  transversim  ru- 
gosis, texatis. 

Long.  1  lin.  Lat.  */3  lin. 
Habitat  in  Sibiria  orientali  D.  Molschuhky. 
Proxime  praecedenti  affinis,  sed  longior,  minus  cou- 
vexa, thorax  crebrius  confertim  punetatus,  subcordatus  et 
elytra  multo  angustiora,  elongata.  Caput  breve,  crebre  con- 
fertim punctulatiun,  oculis  globosis,  valde  prominulis,  nigris. 
Antennae  ut  in  priore.  Thorax  capite  paulo  latior,  latitudine 
nonnihil  longior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus  ante  me- 
dium modice  rotuudatus,  posterius  paulo  angiistatus,  margine, 
praesertim  in  medio,  subtiliter  denticulato,  dorso  parum  con- 
vexus,  crebre  confertim  punetatus,  in  disco  postico  fovea 
magna  rotundata  sat  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in 
priore.  Elytra  basi  thoracis  postico  multo,  sed  ejus  medio 
haud  latiora,  humeris  obtusis,  lateribus  sublinearia,  apice  ro- 
tundata, thorace  plus  quam  triplo  longiora,  dorso  parum  con- 
•vexa,  dense  confertim  striato -punctata,  interstitiis  transver- 
sim valde  rugosis,  texatis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in 
praecedente. 


33 

20.  C.  illaesa  mihi:  elougata,  rufo-ferruginea,  nitida,  lon- 
gius parce  pilosa,  Ihorace  convexo,  remote  punctata,  late- 
ribus  rotundato,  obsolete  crenato,  haud  foveolato,  elytris 
versus  apicem  latioribus,  profunde  striato-punctatis,  inter- 
stitiis  remote  irregulariter  punctatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  1/2  litt. 

Habitat  in  Tauria  D.  Steven  et  in  Caucaso  D.  31ot- 
schirisky. 

Caput  breve,  ante  oculos  vix  productiim,  parce  punctii- 
latum,  rufo-ferrugineum,  oculis  globosis  nigris,  partim  pro- 
minulis.  Antennac  capite  cum  thorace  breviores,  tenuiores, 
pallidius  rufo-ferrugineae,  structura  ut  in  prioribus.  Thorax 
loiigitudine  paulo  latior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus 
modice  rotundatus,  obsolete  crenulatus,  dorso  valde  convexus, 
remote  punctatus,  obscurius  rttfo  -  ferrugineus,  nitidus,  longius 
parce  ftilvo-pilosus,  sine  ullo  vestigio  foveolae.  Scutellura 
minutum  transversum.  Elytra  basi  thoracis  latitudine,  dein 
sensim  modice  dilatata,  ut  summa  latitudo  longe  pone  me- 
dium, uude  versus  apicem  late  ro'tundata,  dorso  convexa, 
rufo-ferruginea,  nitida,  postice  paulo  obscuriora,  pilis  loiigis 
fulvis  parce  obsita,  sat  profunde  striata -punctata,  interstitiis 
punctis  eodem  magnitudine  ut  in  striis  remote  adspersis  haud 
rugosis.  Corpus  subtus  obscurius  rufo-piceum,  parce  pttii- 
ctulatum.     Pedes  validi,  pallide  rttfo  -  ferrttginei. 

21.  C.  quadrimaculata  Molschulsky:  elongata,  rufo- 
picea,  longius  parce  griseo-  pilosa,  thorace  transverso,  con- 
vexo,  sat  crebre  punctata,  lateribus  rotundato,  obsolete  cre- 
nato, haud  foveolato,  elytris  nigro  -  fuscis,  macula  humerali 
et  apicali  rufis,  striato-punctatis,  interstitiis  irregulariter 
punctatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  7/i2  lin« 
Habitat  in  Georgia  ad  Tiflin  D.  Molschulsky. 
Praecedenti   affinis  sed  brevior,   thorax  latior   et  color 
alias.     Caput  breve,  lattim,  sat   crebre  ptinctattim,   rufo-pi- 
ceum,  oculis  magnis  globosis,  prominulis,   nigris.     Antennae 
ut  in  priore.     Thorax  longitudine  sesqui  latior,  basi  apiceque 
truncatus,  lateribus  aequaliter  valde  rotundato -ampliatus,  ob- 
(5.  Band.  1.  Heft)  3 


34 

solete  crenatus,  dorso  convexns,  sat  crebre  pnnctatns,  rnfo- 
piceus,  longius  parce  griseo-pilosns ,  foveolis  nullis.  Scutel- 
1  it tu  ut  in  praecedcnte.  Elytra  basi  thoracis  latitudine,  hu- 
mcris  leviter  rotundatis,  lateribus  sublinearia,  vel  pone  me- 
dium paullulum  latiora,  apice  rotundata,  tliorace  plus  quam 
triplo  longiora,  dorso  convexa,  pilis  loflgis  erectis  griseis 
parce  obsita,  punetis  approximatis  scriatis  leviter  impressis 
striata,  interstitiis  hinc  in  de  transversim  rugulosis,  punetis 
quam  in  striis  paulo  minoribus  remote  adspersis,  nigro-picea, 
subnitida,  regione  basali  ntrinque  latius  et  macula  apicali 
minore  ruiis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

22.  C.  longicomis  Herbst:  elongata,  nigra,  subnitida, 
tenue  pubescens,  antennarum  basi  pedibusque  rufo-testa- 
ceis,  eapite  latiore,  tliorace  subrotundato,  convexiusculo, 
sparsim  profunde  punetato,  lateribus  obsoletissime  crenulato, 
postice  leviter  foveolato,  elytris  simpliciter  striato  -punetatis, 
interstitiis  seriatim  punctulatis. 

Long.  1  — 1'/3  IJh.     Lat.  5/i2 — Via  *'n- 

Stephens  Catal.   p.  93.  990.      Illustr.  III.    p.   107.  4.      Nomencl.  p. 

32.  4.     Manual  p.  129.  1050.  —     Shuckard   Eiern,  of  Brit.  En- 

tom.  p.  177.  4. 

Latridius  longicornis  Herbst  Coleopt.  V.  p.  4.  1.  Tab.  44. 

iig.  1.  a.  A.  —     Hummel  Ess.  ent.  111.  p.  25.  —      Gtßlenh.  Ins. 

Suec.  IV.  p.  127.  5. 

Latridius  rufipes  Schuppet  in  litteris  (Mus.  D.  MotschuMy). 

Var.  ß.    fusco  -  ferrnginea ,     antennarum    apice    oculisque   nigre- 

scentibus. 
Var.  y.  tliorace  haud  foveolato,  cetera  ut  in  «. 
Latridius  rulicornis  Kugelt an  in  Schneider  Mag.  V.  p.  574.  2. 
Habitat   sub  cortice    arborum  emortuarum  in  Suecia  D. 
Gyllenhal;  Varr.  a.  et  ß.  e  Smolandia  misit  D.  Boheman; 
omnes   varietates   a  me   ipso  in  Finlandia   orientali   ad  Ka- 
vantliolm  excipulo  e  gramine  aliquoties  captae;  in  Rossia  bo- 
reali  ad  Petropolin  D.  Hummel;   in  Anglia  prope  Londinos 
D.  Stephens;  in  Austria  ad  Linz  D.  Motschulskg ;  Var.  y. 
in  Borussia  D.  Kugellan. 

Inter  majores  hujus  generis.  Caput  breve,  transversum, 
thoracis  fere  latitudine,  ante  oculos  angustalum,  nigrnm,  pro- 
funde remote  pnnetatum,  clypeo  parvo,  rotundato,  oculis  atris, 


35 

magnis,  globosis,  valde  prominulis.  Antennae  a  basi  ultra 
medium  rnfo  -  ferrugineae,  extrorsum  fusco  -  nigricantes,  longi- 
tudine  fere  capitis  cum  thorace,  structura  ut  in  C.  pube- 
sc ente.  Thorax  longitudine  paulo  latior,  antice  posticeque 
truncatus,  lateribus  ante  medium  valde  rotundato  -  dilatatus, 
postice  utriiique  obsoletissime  tantum  crenulatus  vel  fere  mu- 
ticus,  posterius  parum  angustatus,  supra  modice  convexus, 
niger,  subnitidus,  tenue  pubescens,  concinne  remote  punctatus, 
ante  medium  baseos  foveola  rotundata  impressa  parum  pro- 
funda, interdum  obsoleta.  Scutellum  parvum,  transversum, 
nigrum.  Elytra  thoracis  basi  multo  latiora,  humeris  rotunda- 
tis,  dorso  inspecta  sublinearia  vel  pone  medium  nonnihil  ani- 
pliata,  thorace  fere  quadruplo  longiora,  apice  obtuse  rotun- 
data, supra  convexa,  nigra,  subnitida,  tenue  griseo -pubescen- 
tia,  singulo  striis  octo  e  punctis  profunde  impressis,  intersti- 
tiis  singulo  serie  e  punctis  minutis  subtiliter  impressis  pili- 
feris,  superne  inspectis  leviter  transversim  rugulosis.  Corpus 
subtus  nigrum  nitidum,  pectore  et  segmentis  posticis  abdomi- 
nis  parce  punctiilatis.  Pedes  laete  rufo- testacei,  femoribns 
interdum  obscurioribus. 

23.  C.  cylindrica  Kunze:  elongata,  rufo-ferruginea,  sub- 
nitida, thorace  subrotundato,  convexiusculo ,  concinne  pro- 
funde pnnctato,  lateribus  obsolete  crenulato,  postice  leviter 
foveolato,  elytris  profunde  striato-punctatis,  interstitiis  sin- 
gulo serie  e  punctis  minutissimis  pilos  longos  hispidos  ge- 
rentibus. 

Long.  ,1/12  lin.     Lat.  5/12  ^n* 
Var.  ß.  pallide  testacea,  oculis  nigris. 

Habitat  in  Suecia  ad  Holmiam  D.  Boheman;  ad  Ka- 
vantholm  Gubernii  Wiburgensis  specimen  unicum  excipulo  e 
gramine  etiam  ipse  inveni,  in  Sibiria  orientali  D.  Motschuls- 
ky ;  Var.  ß.  in  Finlandia  ad  Ylaene  Nygord  capta,  D.  Sahl- 
berg  et  in  Saxonia  D.  Mürkel;  Mus.  D.  Motschulsky. 

Statura  fere  praecedentis,  sed  minor,  angustior,  thorax 
angustior  et  elytra  profundius  striato- punctata,  seriatim  seti- 
gera;  tota  rufo-ferruginea,  oculis  soluin  nigris.  Caput  breve, 
thoracis  fere  latitudine,  remote  pnnctatum,  parce  pallide-pilo- 

3* 


3ö 

sum,  oculis  magnis  globosis  prominulis.  Antennae  capite  cum 
thorace  paulo  breviores,  articulo  primo  valde  incrassato,  ma- 
jore quam  in  C.  longicorne,  reliquis  aiilem  quam  in  prae- 
cedentibtis  tenuioribtis.  Tliorax  antice  et  postice  truncatus, 
lateribus  in  medio  valde  rotundato  -  dilatatus ,  obsolete  crenu- 
latus,  posterius  partim  angtistatus,  supra  modice  convexus, 
concinne  remote  punctatus,  pilis  pallidis  parce  obsitus,  ante 
medium  baseos  foveola  rotundata  impressa  obsoleta,  iuterdum 
fere  evanescente.  Scutellum  ut  in  priore  tonsti  uctuni.  Elytra 
thorace  vix  latiora,  bumeris  rotundata,  lateribus  sublinearia, 
thorace  quadruplo  longiora,  apice  rotundata,  supra  leviter 
convexa,  singulo  striis  octo  e  pttnctis  approximatis  \alde  pro- 
funde impressis,  interstitiis  superne  inspectis  transversim  levi- 
ter rtigtilosis,  subtilissime  seriatim  punctulatis ;  e  punctulo  sin- 
gulo pilus  longus  pallidus  hispidtts  exstat,  unde  concinne  se- 
riatim pilosa  apparent.  Corpus  subtus  paulo  saturatius  rufo- 
fetrugineum,  profunde  remote  punctatum.  Pedes  validiusculi, 
pallidiores. 

24.  G.  armata  mihi:  elongata,  subconvexa,  pallide  ferru- 
ginea,  nitida,  thorace  rotundato,  profunde  remote  pttnctato, 
lateribus  undique  fortiter  deutato,  postice  profunde  foveo- 
lato,  elytris  pttnctis  magnis  profunde  impressis  striatis,  in- 
terstitiis seriatim  punctulatis. 

Long.   1  lin.     Lat.  l/2  lin. 
Habitat  in  Sibiria  Transbaicalensi  D.  Molschulsky ,  in 
cujus  Musaeo  individuum  descriptum  asservatur. 

Proxime  praecedenti  affinis,  sed  thorax  lateribus  magis 
rotundato  -  ampliatus,  profundius  punctatus,  fortiter  dentattts  et 
elytra  punclis  in  striis  niulto  majoribus.  Caput  breve,  thorace 
dimidio  angustius,  valde  remote  punctatum,  oculis  magnis  glo- 
bosis,  prominulis,  nigris.  Antennae  capite  cum  thorace  paulo 
longiores,  strtictura  ut  in  C.  longicorni.  Thorax  antice 
posticeque  truncatus,  lateribus  in  medio  valde  rotundato -am- 
pliatus, per  totum  margincm  aeqttaliter  dcntibus  octo  acutis 
armatus,  posterius  vix  angustior,  supra  modice  convexus,  re- 
mote et  profunde  punctatus,  pilis  pallidis  breviusculis  tenue 
adspersus,  ante  medium  baseos  foveola  rotundata  profunde 
impressus.     Scutellum  ut  in  prioribus.     Elytra  basi  thorace 


m 

paulo  latiora,  humeris  rotundata,  lateribus  sublinearia,  thorace 
quadniplo  longiora,  apice  late  et  obluse  rotundata,  supra 
convexiuscula,  singulo  striis  octo  e  panclis  magnis  vel  potius 
e  foveolis  profunde  impressis,  interstitiis  seriatim  punctulatis, 
vix  rugulosis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  praecedente.' 

25.  C.  u  nihil  icif  era  mihi:  elongata,  rufo-ferruginea,  sub- 
nitida,  thorace  transverso  subquadrato ,  eonvexiusculo,  re- 
mote  punctato,  parce  griseo-pubescente,  postice  obsolete 
ioveolato,  elytris  profunde  striato- punctatis,  interstitiis  pilis 
longis  griseis  subseriatim  dispositis. 

Long.  5/f)  lin.     Lat.  5/n  lin. 
Latridius   umbilicatus?    Beck  Beiträge  p.  13.  13.|  Tab.  3. 
üg.   13.  —       Weitet  hauser    in    Gisll   Faunus  I,    p.  156.  11.    in 
Silbermann  Revue  ent.  III.  p.  115.   11.  (sec.  D.  Molschuhky). 
Habitat  in  Rossia  boreali  ad  Petropolin  D.  Molschuh- 
ky; in  Bavaria  rarius  DD.  Beck  et  Weslerhauscr. 

C.  cylindricae  nonnihil  similis,  sed  brevior,  thorax 
latior,  remotius  punttatus;  rufo-ferruginea,  oculis  nigris. 
Caput  ut  in  illa,  sed  intra  thorace m  magis  intrusuin,  oculis 
globosis,  modice  prominulis.  Antennae  longitudine  capitis  cum 
thorace,  pallidius  ferrugineae,  strnetura  ut  in  C.  cylindrica. 
Thorax  longitudine  fere  sesqui  latior,  antice  et  postice  trun- 
catus,  lateribns  paruni  rotundatus,  obsolete  crenulatus,  basi 
latitudine  antica  aequalis,  supra  convexiusculus,  remote  pun- 
etatus,  ante  medium  baseos  foveola  niiuuta  obsoleta  inipressus. 
Scutellum  breve,  transversuni.  Elytra  thoracis  basi  vix  la- 
tiora, humeris  obtusis,  lateribus  sublinearia,  thorace  fere  qua- 
dniplo longiora,  apice  rotundata,  supra  leviter  convexa,  pro- 
funde striato -punctata,  interstitiis  conspicue  seriatim  punctu- 
latis, pilis  longis  griseis  subseriatis.  Corpus  subtus  ut  in  G. 
cylindrica.     Pedes  medioercs,  pallidius  ferrugineo-testaeei. 

26.  C.  crenicollis  mihi:  elongata,  ferrugineo-testacea, 
tenue  pubescens,  thorace  subcordalo ,  lateribus  acute  cre- 
nato,  profunde  et  crebre  punctato,  postice  foveola  impresso, 
elytris  oblongis,  profunde  slriato-punctatis,  interstitiis  rugosis. 

Long.  3/4  lin.     Lat.  5/«2  lia- 
Habitat  in  Finlandia  orientali  ad  Kavantholm  rarissime; 
in  Gallia  D.  Molschulsky. 


38 

C.  longicorne  duplo  minor,  thorace  snbcordato,  pro- 
fnndius  et  crebrius  confertim  punctato,  lateribtis  acute  crenato, 
elytroriimque  interstitiis  valde  rugosis  diversa,  tota  rufo-fer- 
ruginea,  oculis  tantum  nigris.  Caput  breve,  transversnm,  tho- 
racis  fere  latitudiue,  crebre  et  profunde  pnnctatum,  oculis 
globosis,  magnis,  minus  prominulis.  Antennae  quam  in  prae- 
cedente  paulo  validiores,  extrorsnm  saturatius  rufo-ferrugi- 
neae.  Thorax  subcordatus,  Tel  anterius  rotundato-dilatatus, 
longitudine  latior,  antice  posticeque  truncatus,  lateribus  undi- 
que  acute  crenatus,  dorso  subdepressus,  valde  profunde  et 
crebre  confertim  punctatus,  foveola  rotundata  postice  leviter 
impressus.  Scutelhim  ut  in  prioribus.  Elytra  basi  thorace 
latiora,  humeris  modice  rotnndatis,  lateribus  leviter  ampliata, 
apice  obtuse  rotundata,  dorso  leviter  convexa,  profunde  con- 
fertim striato -punctata,  parce  fulvo-pilosa,  interstitiis  valde 
rugosis.  Corpus  subtus  remotius  profunde  pnnctatum.  Pedes 
tenuiores,  pallidius  ferruginei. 

Obs.  Individuum  hujus  speciei  uf  Latridius  crenu- 
latus  Schüppel  ab  ipso  sab  hoc  nomine  sibi  communicatum 
misit  D.  Motschulsky ;  sed  Corticariam  crenulatam 
secundum  typos  operis  Gyllenhaliaui  ab  hac  specie  valde  dis- 
crepantes  jam  antea  descripsi,  quare  denominationes  mutare 
non  aequo  aniino  ferebam. 

27.  C.  lacerata  mihi:  elongata,  subconvexa,  ferrugineo- 
testacea,  tenuissime  pnbescens,  thorace  subtransverso,  pro- 
funde punctato,  lateribus  rotundato ,  margiue  lacerato,  po- 
stice foveola  impresso,  elytris  profunde  striato -punctatis, 
interstitiis  rugulosis. 

Long.  3/4  lin.    Lat.  5/12  lin; 
Habitat  in  Finlandia  rarissime,   excipulo  e  gramine  ad 
Kavantholm  capta. 

Proxime  praecedenti  iternm  affinis,  sed  convexior,  tho- 
race breviore  subtransverso,  profundius  et  remotius  punctato, 
margine  crenulis  obtusis  distantibus  lacerato,  elytroriimque 
punetis  in  striis  profundioribus  distineta,  saturatius  rufo-fer- 
ruginea,  oculis  nigris.  Caput  breve,  angustius  quam  in  prae- 
cedente,  remote  profunde  pnnctatum,  oculis  globosis,   modice 


39 

prominulis.  Anteunae  ut  in  priorc,  clava  fuscescente.  Tho- 
rax brevis,  transversus  vel  longitudine  sesqui  latior,  antice 
posticeque  truncatns,  lateribus  partim  rotundatus,  margiue  ir- 
regulariter  crenulato ,  crenulis  obtusis  quasi  dilacerato  et  ad 
aiigulum  basalem  ulrinque  leviter  emarginato,  supra  conve- 
xiusculus,  remote  et  profunde  concinne  punctatus,  foveola  ro- 
tundata  postice  leviter  impressus.  Seutellum  ut  in  praece- 
dente.  Elytra  thorace  paulo  latiora,  humeris  modice  rotun- 
datis,  lateribus  vix  ampliata,  thorace  quadruplo  longiora,  apice 
obtuse  rotundata,  supra  subconvexa,  punctis  valde  profundis 
approximatis  striata,  iaterstitiis  transversim  rugosis,  pilis  pal- 
lidis  recumbentibus  parce  obsitis.  Corpus  subtus  remotius 
puuctatum.     Fedes  mediocres  pallidiores. 

28.  C.  foveola  Beck:  elongata,  nigro-picea,  depressa,  gla- 
bra,  thorace  cordato,  profunde  puuctato,  fovea  valde  pro- 
funda rotundata  postice  impresso ,  lateribus  subtiliter  cre- 
nulato, elytris  planis,  confertim  punctato-striatis,  striis 
gemellatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  */a  lin. 
Latridius  foveola  Beck  Beitr.  p.   14.  14.  Tab.  3.  iig.  14.  — 
Gyllenh,    Ins.  Suec.  IV.    p.  128.    6.  —      Dejean  Cat.  edit.  3.  p. 
335.  —     v.  Roser  Cat.  p.  27. 
Latridius   foveolatus    Westerhauser   in    Gistl   Faunus    I.  p. 
154.  5.  in  Silbermann  Revue  entotn.  III.  p.   112.  5. 
Habitat  in  Suecia  rarius;    in   silva  Kinnensi  Westrogo- 
thiae  sub  cortice  arborum   emortuarum  legit  D.  Gijllenhal, 
qui  etiam   individuiim  heic  descriptum  mihi  communicavit;  in 
Bavaria  frequentius  occurrit   sec.  D.  Weslcvhauser ;    etiam 
Wurtembergiae  incola  sec.  v.  Roser. 

A  congeneribus  statura  valde  depressa  inox  distinguenda, 
plernmque  nigra,  nitida,  interdum  dilntior,  piceo-testacea. 
Caput  majusculum,  fronte  plana,  remote  punctata;  oculi  magni, 
granulati,  prominuli,  nigri.  Antennae  fere  longitudine  capitis 
cum  thorace,  structnra  ut  in  C.  pubescente,  ferrugineae, 
longe  pubescentes,  articnlo  primo  et  ultimo  interdum  obscu- 
rioribus.  Thorax  latitudine  longior,  cordatus,  posterius  multo 
angustior,  basi  apiceque  truucatus,  ibique  teuue  marginatus, 
lateribus  aute  medium  rotundato  -  ampliatus,  dein  oblique  au- 


40 

gustatns,  utrinqne  subtiliter  crenulatas,  snpra  depressns,  gla- 
ber,  profunde  remote  pmictatus,  longe  ante  medium  baseos 
fovea  magna  rotundata  valde  profunde  impressus.  Scutellum 
brevissimum  transversum.  Elytra  antice  thoracis  basi  duplo 
latiora,  humeris  prominulis  callosis  rectangulis  \el  levissime 
tantum  rotnndatis,  thorace  quadruplo  longiora,  lateribus  subli- 
nearia,  apice  rotundata,  supra  valde  depressa,  fere  plana, 
striis  e  punctis  minutis  per  paria  approximatis  \el  gemellatis, 
pilis  minutissimis  parce  obsita.  Pectus  remote  punctatum ;  ab- 
domen  subtilissime  punctulatum.  Pedes  mediocres,  pallidius 
rufo-ferruginei. 

29.  C.  linearis  Paykidl:  elongata,  conyexiuscula,  piceo- 
ferruginea,  subtiliter  pubescens,  thorace  subcordato,  minus 
crebre  punctato,  lateribus  rotnndatis  subtiliter  crenulatis, 
foveola  postica  rotundata  mediocri  impresso,  elytris  striata - 
punctatis,  iuterstitiis  impunctatis,  transversim  rugulosis. 

Long.  3/4  lin.     Lat.  5/12  liu. 
Stephens   Catal.  p.  93.  991.      Illustr.   III.    p.  108.  5.     Nomencl.  p. 
32.  5.     Manual  p.  130.  1051.  —      Shuckard  Elem.  of  Brit.  Knt. 
p.  177.  5. 
Latridius  linearis  GyUenh.  Ins.  Suec.  IV.  p.   129.  7. —    Zet- 
tersiedt  Insecta  Lappon.   p.  200.   12.  —      Westerhauser  in  Gistl 
Faunus  I.   p.   154.  6.    in  Silbermann   Revue  entom.  III.    p.  113. 
6.  —     Dejean  Catal.  edit.  3.  p.  335. 
Dermestes  linearis  Pntftiill  Faun.  Suec.  1.  p.  302.  33. 
Var.  ß.  rufo-ferruginea,  oculis  nigiis. 

Habitat  sub  cortice  arl)orum  emortuarum  rarins,  ad 
Willnaes  in  Fiulandia  australi  aliquoties  capta,  in  Finlandia 
orientali  mihi  nunqtiam  obTia;  in  Lapponia  Umensi  rarissime 
D.  Zetterstedi ;  occnrrit  etiam  in  Suecia,  Germania  et  Anglia. 
Caput  augustulum  piceo-ferrugineum,  profunde  puncta- 
tum, oculis  globosis  prominulis,  nigris.  Antenuae  structura 
ut  in  C.  pubescente,  longitudine  fere  capitis  cum  thorace, 
aut  totae  ferrugineae,  aut  apice  obscuriores,  longius  pube- 
scentes.  Thorax  latitudine  paulo  longior,  subcordatus  vel 
posterius  nonnihil  angustatus,  lateribus  ante  medium  aequali- 
ter  rotundato  -  ampliatus,  utrinque  subtiliter  crenulatas,  supra 
parum  convexus,  sat  crebre  profunde  punctatus,  piceo-ferru- 
gineus,  tenue  pubescens,  foveola  mediocri  ante  medium  baseos 


41 

impressus.  Scutellum  brcvissimum  trans\ersum.  Elytra  an- 
tice  thoracis  basi  dimidio  latiora,  humeris  elevatis  fere  re- 
ctangulis,  versus  medium  seusim  ampliata,  apice  rotmidata, 
thorace  quadruplo  longiora,  supra  modice  convexa,  piceo- 
fernigiuea,  humeris  rufesceutibus,  tenue  pubescentia,  singulo 
striis  octo  confcrtim  punctatis  sat  profunde  exarata,  intersti- 
tiis  impunctatis,  certo  situ  inspectis  transversim  rugulosis. 
Pectus  remote  profunde ,  abdomen  autem  subtilissime  punctu- 
latum.     Pedes  pallide  testacei. 

30.  C.  rubripes  mihi:  elongata,  nigro- picea,  convexius- 
cula,  glabra,  antennis  basi  pedibusque  rufo  -  ferrugineis, 
thorace  rotundato,  parce  et  profunde  punctato,  lateribus 
subtiliter  crenulatis,  foveola  postica  rotundata  profunde  im- 
pressa,  elytris  confertim  striato-  punctatis,  iiiterstitiis  trans- 
versim rugulosis. 

Long.  3/4  lin.     Lat.  5/,2  ü»- 
La  tri  ilius  foveola  Hummel  Ess.  ent.  III.  p.  26. 

Petropoli  et  circa  Wiburgiim  in  Fiulandia  a  me  capta, 
rarissime  tarnen  obvia;  specimina  in  Lapponia  inventa  com- 
municavit  ü.  SoJilberg. 

C.  linear i  affinis,  sed  thorace  paulo  angustiore,  omnino 
rotundato,  remotius  punctulato,  profundius  foveolato,  elytrorum 
striis  punctis  remotioribus  majoribus  profundius  impressis  di- 
versa;  piceo-ferruginea,  antennis  pedibusque  rufo-ferrugi- 
neis.  Caput  structura  ut  in  illa,  modo  paulo  angustius,  re- 
motius punctatum  et  oculis  magis  prominulis.  Antennae  etiam 
ut  in  illa,  sed  extrorsum  paulo  teimiores.  Thorax  latitudine 
paulo  longior,  lateribus  aequaliter  ampliato-rotundatus,  basi 
apiceque  latitudine  aequalis,  ibique  truncatus,  lateribus  subti- 
liter crenulatus,  supra  modice  convexus,  profunde  et  remote 
punctatus,  glaber,  fovea  rotundata  ante  medium  baseos  pro- 
funde impressus.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytrorum  stru- 
ctura et  oolor  ut  in  C.  lineari,  sed  Striae  elytrorum  pun- 
ctis majoribus  remotioribus ,  haud  ut  in  illo  coufertis ,  iiiter- 
stitiis impunctatis  transversim  rugulosis.  Corpus  subtus  ut  in 
C.  lineari  sed  pedes  validiores. 

31.  C.  Baicalica  ßlolschulsky:  elougata,  subconvexa,  ni- 
gro  -  picea,  glabra,   antennis  basi  pedibusque  rufo  -  ferrugi- 


4« 

ncis,  tliorace  subcordato,  crcbre  confertim  punctulato,  late- 
ribus  rotundatis,  subtilissime  crenulatis,  foveola  postica  ro- 
timdata  profunde  impressa,  elytris  confertim  striato-pun- 
ctatis,  interstitiis  transversim  rugulosis. 

Long.  V*—  l  lin.  Lat.  5/12  —  f/2  üh. 
Habitat  ad  lacum  liaical  Sibiriae  D.  Mol  schul sky. 
Praecedentibus  duabus  \alde  affinis,  tliorace  crebrins 
confertim  punctulato  praecipue  diversa.  Caput,  oculi  et  au- 
tennae  nt  in  priore,  modo  caput  crebrius  confertim  punctula- 
tum.  Thorax  longitudine  lere  latior,  basi  apiceque  truncatus, 
lateribus  rotundato-ampliatns,  subtilissime  crenulatus,  posterius 
vix  vel  perparum  angustatus,  supra  modice  convexus,  nigro- 
piceus,  glaber,  crebre  confertim  punctulatus,  fovea  rotundata 
intra  medium  baseos  profunde  impressns.  Scutellum,  elytra, 
corpus  subtus  et  pedes  ut  in  C.  lineari.  Anne  species  re 
vera  diversa ?  sed  Septem  individua  omnino  inter  se  conformia 
comparavi,  qnare,  auctoritate  D.  Molschulsky  innixus,  a  C. 
lineari  separandam  esse  putaverim. 

32.  C.  fulva  Chevricr:  elongata,  ferruginea,  longe  et  dense 
fulvo-pilosa,  tliorace  cordato,  subdepresso,  creberrime  pun- 
ctulato, lateribus  obsolete  crenulato,  postice  leviter  foveo- 
lato,  elytris  profunde  striato-punctatis,  interstitiis  vix  puu- 
ctatis,  subrugulosis. 

Long.  1  lin.     Lat.  */2  lin. 
Latridius  fulvus    Chevricr,    Villa  Catal.  1835.  p.  45.  —     Co- 
molli  Coleopt.  Novocomi  p.  39.  81. 
Ad   Willnaes  in  Finlandia  australi   a  nie   semel  capta. 
Habitat  ad  Petropolin  sat  frequens,    etiam  in  Helvetia  et  de- 
sertis  Kirgisorum  D.  Molschulsky ;  in  Italia  boreali  D.  Villa. 
C.  lineari  paulo  major,  pilositate,  tliorace  postice  multo 
angustiore,   crebrius  et   subtilius  punctato  et  elytrorum  inter- 
stitiis minus  rugulosis  diversa,  pallide  ferruginea,  pilis  longis 
fulvis  undique  dense  obsita.     Caput  breve  latiusculum,    parce 
punctatum,   oculis  globosis,   nigris,  modice   prominulis.    An- 
tennae   capite   cum  tliorace  fere   longiores,    structura    ut    in 
C.    lineari,  modo   articulis    tribus   ultimis   magis   inrrassa- 
tis.     Thorax  latitudine  Yix  longior,  basi  summa  latitudine  di- 
midio  angustior,  longe  ante  medium  lateribus  valde  rotundato- 


43 

araplialus,  antice  posticeque  truncatus,  lateribus  plernmqiic  ob- 
solete interdum  distinclius  crenulatus,  il)iqne  fimbriato -pilo- 
sus,  stipra  minus  convexus,  creberrime  et  sat  profunde  pun- 
ctulatus,  foveola  postica  Tel  rotundata  vel  subtransversa  levi- 
ter  impressns.  Sciitellum  ut  in  prioribus.  Elytra  antice  tho- 
racis  basi  sesqui  latiora,  luuneris  rotundatis,  lateribus  modice 
ampliata,  apice  rotundata,  supra  leviter  convexa,  profunde 
striato- punctata,  interstitiis  vix  punctulatis  le\iter  transversiin 
subrugulosis.  Corpus  subtus  pectore  profundius  remote,  ab- 
doraine  subtilissitne  punctuldtis.     Pedes  mediocres. 

33.  C.  longic ollis  Zcllersledl:  elongata,  subdepressa,  fer- 
rugineo-testacea,  tliorace  subtiliter  punctulato,  lateribus 
modice  rotundato,  obsolete  crenulato,  postice  leviter  foveo- 
lato,  elytris  oblongis,  sublinearibus,  confertim  striato-pun- 
ctatis,  interstitiis  punctulatis,  transversiin  rugulosis. 

Long.   1  lin.     Lat.  7/1?  lin. 
Latridius  longicollis  Zctterstedl  Insecta  Lapponica  p.  200.  II. 
Var.  ß.  tliorace  lateribus  vix  rotundatis,  cetera  ut  in  «. 
Latridius  parallelicollis  Motschuhli/  in  litteris. 

In  graminosis  Lapponiae  meridionalis  ad  Wilhelmiiia  d. 
20.  Iul.  a  D.  Zellerstedt  semel  capta;  in  Finlandia  ad  Will- 
naes  et  in  Ostrogothia  Sueciae  a  me  lecta;  etiaui  a  Cel.  Gyl- 
lenhal  cum  individuis  C.  linearis  commixta  olim  communi- 
cata;  Var.  ß.  ad  Linz  in  Austria  inventa  in  Mus.  D.  Mol- 
schulsky  asservatur. 

Proxime  praecedentibus  affiuis,  sed  magis  depressa,  tho- 
rax  brevior,  augustior,  subtiliter  tantum  punctulatus  et  elytra 
longiora,  lateribus  subparallela;  ferrugineo-testacea,  subtiliter 
parce  pallide  pubescens.  Caput  ut  in  priori,  subtiliter  remote 
punctulatum,  oculis  magnis  globosis,  modice  prominulis  nigris. 
Antennae  ut  in  praecedente.  Thorax  capite  partim  latior,  la- 
titudine  nonnihil  brevior,  basi  apiceque  truncatus,  ibique  te- 
nue  marginatus,  lateribus  aequaliter  modice  ampliato-rotun- 
datus,  obsolete  subtiliter  crenulatus,  dorso  snbdepressns,  sub- 
tiliter remote  punctulatus,  ante  medium  baseos  foveola  me- 
diocri  rotundata  impressus.  Sciitellum  ut  in  prioribus.  Ely- 
tra basi  tliorace  plus  quam  sesqui  latiora,  humeris  prominu- 
lis,  fcre  rectangulis,  lateribus  sublinearia,  apice  late  obtuse 


44 

rotundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  dorso  sub- 
depressa,  coufertim  sat  profunde  striato -punctata,  intcrstitiis 
punctulatis,  transversim  rugulosis.  Corpus  subtus  remote  pim- 
ctulaturn,  punctis  in  ventre  subtilioribus.  Pedes  mediocres, 
subelongati. 

34.  C.  lateritia  iniln:  elongata,  snbdepressa,  ferrugineo- 
testacea,  thorace  brevi,  posterius  angustato,  crebre  pun- 
ctato,  acute  dentieulato ,  postice  profunde  foveolato,  elytris 
oblongis,  leviter  striato -puncfatis,  transyersim  subrugulosis. 

Long.  1  lin.    Lat.  5/12  lin. 

In  Finlandia  ad  Kayantholtn  excipulo  e  gramine  semel 
capta. 

Statura  fere  C.  linearis,  sed  thorax  multo  brevior, 
posterius  magis  angustatus,  subtilius  punctulatus,  lateribus 
acute  denticulatus  et  elytra  obsoletius  striato -punctata;  fer- 
rugineo-testacea,  in  elytris  parce  pallide  pubescens.  Caput 
angustulum,  subtiliter  crebre  punctulatum,  oculis  globosis  pro- 
minulis  nigris.  Antennarum  structura  ut  in  illo.  Thorax 
longitudine  sesqui  latior,  antice  posticeque  truncatus,  lateri- 
bus anterius  \alde  rotundato-  ampliatus,  yersus  basin  angu- 
status, utrinque  denticulis  plurimis  acutis  armatus,  dorso  sub- 
depressus,  subtiliter  sat  crebre  punctulatus,  ante  medium  ba- 
seos  foyea  magna  rotundata  profunde  impressus.  Scutellum 
brevissimum  transversum.  Elytra  basi  thorace  parum  latiora, 
humeris  subrectangulis ,  lateribus  vix  ampliata,  apice  rotun- 
data, thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  dorso  snbde- 
pressa, leviter  striato -punctata,  punctis  approximatis,  inter- 
stitiis  transyersim  subtiliter  subrugulosis.  Corpus  subtus  ut 
in  prioribus  punetatum.    Pedes  mediocres. 

35.  C.  elongata  Schuppet:  sublinearis,  depressa,  ferrugi- 
neo-testacea,  longius  pubescens,  thorace  transyerso,  elytro- 
rum  latitudine,  subtilissime  puuetulato,  postice  profunde  fo- 
yeolato,  elytris  striato -puuetatis,  interstitiis  subtilissime  se- 
riatim  punctulatis. 

Long.  2/3  lin-     Lat.  i/i  lin. 

Stephens  Catal.  p.  93.  993.  Illustr.  III.  p.  108.  7.  Nomencl.  [>. 
32.  7.  Manual  p.  130.  1053.  —  Shuvlard  Eiern,  of  Brit.  Knt. 
p.  177.  7. 


45 

Latridins  elongatus  Hummel  Ess.  ent.  IV.  p.  5.  —  Dald 
Coleopt.  p.  66.  —  Gyllenk.  Ins.  Suec.  IV.  p.  130.  8.  —  We- 
sterhiuiser  in  Gisll  Eaunus  f.  p.  1.1«.  1>.  in  Silbermann  Revue 
entom.  III.  [>.  116.  12.  —  !)<•>««  Catal.  edit.  3.  p.  335.  — 
Stettin,  entom.   Zeitung.   1843.  p.  90. 

Habitat  ad  domos,  parietes,  in  Suecia  passim  D.  Gyl- 
lenhal;  in  Finlandia  oricntali  sah  muscis  sjlvaticis  rarissime 
mihi  obvia;  occurrit  etiani  in  Rossia  boreali,  Germania,  An- 
glia  et  Italia. 

Ferrngineo  -  testacea,  longius  fulvo-pnbescens,  ocnlis  so- 
luin  nigris.  Caput  latum,  fronte  plana,  subtiliter  punctulata, 
oculis  globosis  prominulis.  Antcnnae  capite  cum  thorace  lon- 
giorcs,  structura  ut  in  proxime  praecedentibus.  Thorax  la- 
fitndiae  fere  dimidio  brevior,  transversim  quadrangulus,  antice 
oblique  truiicatus,  basi  leviter  rotuiulatus,  lateribus  fere  rectis, 
vel  posterius  paululiim  angustatis,  versus  angulum  poslicum 
denticulis  3  s.  4.  minutissimis  aegre  conspieuis  armatus,  su- 
pra  fere  planus,  opacus,  subtilissime  punttulatus,  fovea  ro- 
tundata  ante  medium  baseos  sat  profunde  impressus.  Scutel- 
lum  brevissim'um  transversum.  Elytra  thorace  parum  latiora, 
liumeris  elevatis  reetangulis,  lateribus  sublinearia,  thorace 
plus  quam  quadruplo  lougiora,  supra  subdepressa,  pube  lon- 
giore  seriatim  instrueta,  regulariter  striato-  punctata,  intersti- 
tiis  singulo  in  seriem  subtilissime  punetulato,  superne  inspectis 
obsolete  transversim  rugulosis.  Corpus  snbtus  vix  punctula- 
tum.    Pedes  temies  pallidiores. 

36.  C.  ferruginea  Mdrsham:  Sublinearis,  castanea,  gla- 
bra,  capite  nigricante,  thorace  obtuse  quadrangulo,  creber- 
rime  punetulato,  elytrorum  fere  latitudine,  foveola  postica 
obsoletiore  impresso,  elytris  simpliciter  punetato  -  striatis, 
striis  posterius  evanescentibus,  interstitiis  subtilissime  ru- 
gulosis. 

Long.  7/i2  —  7k  lin-     Lat-  V3  — 5/I2   lin. 
Marsham    Entom.   Brit.  I.  p.  11 1.  15.  —      Stephens    Catal.   p.  92. 

992.      Illustr.  III.    p.  108.  6.     Nomencl.   p.  32.  6.      Manual    p. 

130.  1052.  —   Uilson  et  Duncan  Entom.  Edin.  p.  167.  —   Shu- 

ckard  Klein,  of  Brit.  Entom.  p.  177.  6. 
Latridius  f e ir n g i n eus  Hummel  Ess.  ent.  IV.  p.  5.  —  Sturm 

Catal.  p.  160.  —     Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV.  p.  131.  9.  —      Zet- 


46 

terstedt    Insecta   Lappon.  p.  199.  5.  —      Dejean   Catal.    edit.  3. 

p.  335.  —     v.  Roser  Catal.  p.  27. 
Dermestes    fenestralis    JAnne   Syst.    Nat.    II.    p.   563.    15? 

Faun.  Suec.  p.   143.  423?—  Cederhiehn  Faun.  Ingr.  p.  42.  130? 
Var.  ß.  obscurius  rufo- picea,   capite    nigricante,    antennis    pedi- 

busque  ferrugineis. 
Var.  y.  thorace   latiore    subtransverso ,    elytris  latitudine  fere  ae- 

quali,  postice  lateribus  evidentius  crenulato,  cetera  n t  in  a, 
Habitat  in  domibus,  fenestris,    parietibus  et  graroine  sat 
frequens;    Lapponiae,  Finlaudiae,    Rossiae,  Sueciae,  Wurtem- 
bergiae,  Angliae  et  Sibiriae  incola. 

Caput  nigricans  vel  piceum,  fronte  subconvexa,  remote 
punctata;  oculi  prominuli,  fortiter  grannlati,  nigri.  Antennae 
pallidae,  capite  cum  thorace  paulo  breviores,  nonnihil  quam 
in  praecedentibus  validiores,  arliculo  1  crasso,  subclavato, 
2  sequenti  duplo  majore,  subobconico,  3  —  5  brevibus  obco- 
nicis,  6  —  8  aeqnali  longitudine,  orbicularibus,  9  et  10  cras- 
sis,  perfoliatis,  ultimo  decimo  duplo  majore,  subovato.  Tho- 
rax fere  quadrangulus ,  angulis  omnibus  rotundatis,  longitu- 
dine paulo  latior,  elytris  parum  angustior,  supra  perparum 
convexus,  confertim  sat  profunde  punctatus,  glaber,  fusco- 
ferrugineus  vel  rufo-castaneus,  lateribus  obsolete  crenulatus, 
fo\eola  mediocri  intra  medium  baseos  impressus.  Scutellum 
brevissimum  trans\ersum.  Elytra  humeris  elevatis  rectangulis 
\el  subito  rotundatis,  versus  medium  ampliata,  apice  rotun- 
data,  thorace  quadruplo  longiora,  supra  modice  convexa,  di- 
lutius  testacea,  nitida,  glabra,  regulariter  subtiliterque  pun- 
ctato- striata,  striis  versus  apicem  evancscentibus,  interstitiis 
suhtilissime  seriatim  punctulatis  et  obsolete  transversim  rugu- 
losis.  Corpus  subtus  saturatius  piceo-ferrugineum,  obsolete 
punctulatum.    Pedes  mediocres,  pallidiores. 

37.  C.  subacuminata  mihi:  oblongo-ovata,  subconvexa, 
piceo-castanea,  glabra,  capite  fusco,  thorace  rotundato, 
lateribus  postice  obsoletissime  crenulato,  elytris  parum  an- 
gustiore,  dorso  parcius  punctulato,  foveola  rotuudata  po- 
stica  profunde  impresso,  elytris  subacuminatis,  tenue  pun- 
ctato  -  striatis,  interstitiis  laevibus. 

Long.  7/i2  lin«     Lat.  *A  ^n* 
Latridius  parallelus  Hummel  Ess.  ent.  IV.  p.  5. 


49 

Petropoli  rarissimc  capta. 

A  praecedente  corpore  convexiore,  thorace  multo  angu- 
stiore,  lateribns  aequaliter  ampliato- rotundato,  remotius  puu- 
ctulato,  elytris  longioribus  versus  apicem  subacuminatis,  ob- 
soletius  striatis,  punctis  striaruin  magis  remotis  diversa.  Ca- 
put et  auteiinae  ut  iu  praecedente.  Thorax  longitudine  latior, 
antice  posticeque  leviter  rotundatus,  lateribns  aequaliter  ro- 
tuudato-ampliatus,  obsoletissime  crenulatis,  dorso  convexus, 
remote  punctatus,  piceo-castaneus,  glaber,  ante  medium  ba- 
seos  foveola  rotundata  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in 
priore.  Elytra  thorace  paulo  latiora  et  plus  quam  quadruplo 
longiora,  oblongo-ovata,  humeris  rotundatis,  versus  medium 
ampliata,  dein  angustata,  apice  subacuminata,  piceo-castanea, 
glabra,  dorso  valde  convexa,  regulariter  subtiliterque  pun- 
ctato- striata,  punctis  striarum  remotis,  striis  versus  apicem 
evanescentibus,  interstitiis  sab  oculo  armato  vix  conspicue  puu- 
ctulatis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

38.  C.  curticollis  mihi:  oblongo-ovata,  subconvexa,  rufo- 
ferruginea,  thorace  brevi,  transverso,  mutico,  angulis  basa- 
libus  prominulis,  postice  obsoletissime  transversim  impresso, 
liaud  foveolato,  parcius  punctato,  elytris  simpliciter  tenue 
striato  punctatis,  seriatim  pilosis. 

Long.  1  liu.     Lat.  7/12  lin. 
Habitat  in   Tauria  D.   Steven;  in  Armenia  D.  Mot- 
schulsky. 

Caput  breve,  fronte  subconvexa,  remote  punctatum,  rufo- 
ferrngineum ,  ocu,:s  gloliosis  prominulis,  fortiter  granulatis, 
nigris.  Antennae  capite  cum  thorace  longiores,  structura  fere 
ut  in  C.  pubescente.  Thorax  longitudine  duplo  latior, 
antice  posticeque  truncatus,  ibiqne  leviter  marginatus,  lateri- 
bus  in  medio  rotundato  -ampliatis,  interdum  lobato-productis, 
omnino  muticis,  dein  versus  basin  subito  angustatis,  angulis 
basalibus  extrorsum  prominulis,  dorso  convexus,  remote  pun- 
ctatus, rufo-ferrugineus,  glaber,  intra  basin  late,  sed  obso- 
lete transversim  impressus.  Scutellum  brevissimum,  transver- 
sum.  Elytra  basi  thorace  sesqui  latiora,  humeris  rotundatis 
prominulis,    mox  versus  medium   rotundato  -  ampliata ,   apice 


48 

late  obtuse  rotundata,  rufo-ferruginea,  sutura  picea,  thorace 
fere  sextuplo  longiora,  supra  valde  convexa,  leviter  striato- 
punctata,  punctis  versus  apicem  evanesceiitihus,  interstitiis  ob- 
soletissime  seriatim  punctulatis,  seriebus  e  pilis  pallidis  cou- 
cinne  instnictis.  Corpus  subtus  saturatius  picea m ,  subtiliter 
punctulatum.     Pedes  mediocres,  pallide  rufo  -  ferruginei. 

39.  C.  pusilla  Molschul  sky :  brevis  convexa,  fusco- picea, 
subaeneo  -  nitens,  parce  griseo-pubescens,  thorace  suborbi- 
culato,  läteribus  valde  rotundato ,  profunde  sat  crebre  pun- 
ctato,  marginc  laterali  obsolete  crenulato,  intra  basin  fovea 
rotundata  profunde  et  utrinque  versus  marginem  alia  obso- 
leta  impresso,  elytris  antrorsum  leviter  striato-punctatis, 
transversim  rugulosis,  apice  subtruncatis,  laevibus. 

Long.  %  lin.     Lat.  5/i2  litt. 
C.  denticulata  Kirhy  in  Iiichardson  Fauna  Boreali-Americana 
p.    110.   157.   1? 

Habitat  in  California.  Mus.  D.  Molschulsky.  Corti- 
caria  denticulata  Kirby  1.  c.  quae  eadem  esse  videtur, 
inventa   est  in  America  boreali  ad  Lat.  ß5°. 

Supra  fusco -picea,  subaeneo -nitens,  parce  griseo-pu- 
bescens. Caput  majusculum,  sat  profunde  et  crebre  puncta- 
tum,  area  frontali  media  paulo  elevatiore,  laevissima,  oculis 
magnis  globosis  nigris,  valde  prominulis.  Antennae  capite 
cum  thorace  breviores,  structura  fere  ut  in  C.  pubescente, 
basi  rufescentes,  extrorsum  fusco  -piceae.  Thorax  basi  et 
apice  subtruncatus,  antice  latitudine  capiti  fere  aequalis,  lon- 
gitudine  parum  latior,  läteribus  aequaliter  valde  rotundato - 
ampliatus,  margine  sab  oculo  armato  distincte  crenulato,  angu- 
lis  basalibus  obtusis,  supra  convexus,  profunde  sat  crebre 
punctatus,  intra  basin  foveola  profunde  rotundata,  et  utrinque 
fere  iu  medio  marginis  alia  obsoleta  impressus.  Scntellum 
parvum,  breve,  transversum.  Elytra  basi  thorace  paulo  la- 
tiora,  humeris  nonnihil  callosis,  läteribus  perparum  ampliata, 
apice  ohtusata,  subtruncata,  thorace  fere  quadruplo  longiora, 
dorso  valde  convexa,  punctis  levius  impressis  seriatis,  poste- 
rius evanescentibus,  striata,  interstitiis  antrorsum  transversim 
rugulosis,  versus  apicem  laevigata.  Corpus  subtus  piceum, 
parce  punctulatum.    Pedes  mediocres  rufo  -  ferruginei. 


49 

40.  C.  gibbosa  Herbst:  brevis,  convexa,  fusco - ferrugi- 
nea,  thorace  angusto,  lateribus  muticis  angulisque  basalibus 
rotundato,  fovea  transversa  arcuata  postice  impresso,  ely- 
tris  striato-punctatis,  transyersim  rugulosis,  seriatim  pilosis. 

Long.  %  —  2/3  lin.    Lat.  »/3  -  5/12  Im. 
Stephens  Catal.   p.  93.  994.     Illustr.  III.  1.  109.  8.     Nomencl.  p. 

32.    8.     Manual   p.  130.  1054.  —       Wilson   et  Duncan   Entom. 

Edin.  p.  168.  —  Shuchard  Eiern,  of  Brit.  Ent.  p.  177.  8. 
Corticaria  impressa  Marsham  Ent.  Brit.  I.  p.  HO.  11. 
Latridius  gibbosus  Herist  Coleopt.  V.  p.  5.2.  Tab.  44.  fig, 

2.  b.  B.  —     Hummel  Ess.  ent.  III.  p.  25.  —     Sturm  Catal.  p. 

160.   —      Dahl  Coleopt.   p.  65.  —      Gyllenh.    Ins.  Suec.  IV.  p. 

132.    10.  —      Zetterst.    Faun.  ins.   Lappon.  p.  359.  2.     Insecta 

Lappon.    p.   199.  2.  —     Krynicki   Enum.   in  Bullet,  de  la  Soc. 

Imp.  des  nat.  de  Moscou  V.  1832.  p.  155.  —     Villa  Catal.  1S33. 

p.  26.  —      Westerhauser  in   Gistl  Faunns  I.  p.  155.  7.  in  Sil- 

uermann  Revue  entom.  III.  p.  113.  7. —     Dejean  Catal.  edit.  3. 

p.  335.  —     v.  Roser  Catal.   p.  27. 
Dermestes  gibbosus    Paykull    Faun.  Suec.  1.  p.  301.  32.  — 

Panzer  Entom.  Germ.  p.  100.  25. 
Dermestes  minutus  Fabricius  Ent.  syst.  I.  p.  235.  42.     Syst. 

El.  I.  p.  319.  42. 
Var.  ß.  ferrugineo  -  testacea,    antennis  pedibusque  pallidioribus. 
Var.  y.  thorace  foveola  media  distincta,  laterali  utrinque  obsole- 

tissima,  cetera  ut  in  c. 
Var.  f.  thoracis  lateribus  vix  perspicue  rotundatis,  cetera  ut  in  «. 
Lathridius  cylindricollis  Motschulslcy  in  litteris. 

Habitat  in  gramine  et  plantis,  praesertim  leguminosis, 
frondibus  arborum,  quisquiliis,  fimetis,  domibus  ubique  fre- 
qnentissima;  Lapponiae,  Finlandiae,  Rossiae  borealis  et  lne- 
ridionalis,  Sueciae,  Germaniae,  Galliae,  Angliae,  Italiae  et 
Sibiriae  incola;  etiam  in  Terra  van  Diemeui  inventa  sec.  D. 
Erichson;  Var.  e.  in  Illyria,  Gallia,  Italia  et  Cancaso  a  D. 
Molscltulsky  lecta,  vix  vero  species  diversa. 

Inter  miniraas  hujus  geueris.  Color  pagiuae  snperioris 
aut  obscurins  fuscus,  ant  dilutins  ferrnginens,  subnitidus.  Ca- 
put inajusculum,  fronte  crebre  et  profunde  punctata;  oculi 
globosi,  valde  prominuli,  nigri,  fortiter  granulati.  Antennae 
capite  cum  thorace  parum  breviores,  structura  fere  ut  in  C. 
pubescente,  testaceae,  claya  nigra  aut  fusca.  Thorax  ca- 
pite parum  latior,  latitudine  longitudiuis,  lateribus  muticis  ante 
(5.  Band.   1.  Heft.)  4 


50 

medium  nonnihil  rotundato-ampliatus,  basi  late  leviter  ro- 
tundatus,  angulis  nullo  modo  prominulis,  supra  anterius  con- 
vexus,  undique  confertissime  profunde  punctatus,  paulo  pone 
medium  dorsi  arcuatim  impressus,  striga  plerumqne  e  foveo- 
lis  tribus  connexis,  rarius  disjunctis,  conflata,  media  nempe 
parva  oblonga,  adjacente  utrinque  alia  antrorsum  arcuata,  mar- 
ginem  thoracis  fere  attingente.  Scutellum  parvum,  breve, 
transversum.  Elytra  magna,  antice  thoracis  basi  fere  duplo 
latiora,  humeris  elevatis,  dein  ultra  medium  ampliata,  apice 
obtuse  rotnndata,  thorace  plus  quam  triplo  longiora,  supra 
valde  convexa,  sat  profunde  striato- punctata,  interstitiis  pun- 
ctis  eadem  magnitudine  ut  in  striis  seriatim  instructis,  obso- 
lete transversim  rugulosis,  singulo  serie  e  pilis  brevissimis 
cinereis  reclinatis  ornato.  Corpus  subtus  nigro-picenm,  ni- 
tidum,  parce  subtiliter  pnnctulatum.  Pedes  tenues,  pallide 
testacei. 

41.  C.  Americana  mihi:  oblongo - ovata,  convexa,  fusco- 
ferruginea,  thorace  breviore,  lateribus  muticis  basique  ro- 
tnndato,  fovea  transversa,  arcuata  postice  impresso,  elytris 
striato-punctatis,  seriatim  pilosis,  interstitiis  sublaevibns. 

Long.  2/3  l»n-  Lat.  */3  lin- 
Var.  ß.  pallide  testacea  tota,  oculis  tantum  nigris. 
Habitat  in  Pensylvania  D.  Zimmermann. 
Praecedenti  affinis,  sed  angustior,  thorace  breviore,  Ia- 
tiore,  elytris  multo  minus  angustiore,  elytrisque  longioribus, 
interstitiis  fere  laevibus  diversa,  fusco-ferruginea.  Caput  ut 
in  praecedente,  sed  multo  remotius  punctatum.  Antennae 
etiam  ut  in  illa.  Thorax  capite  latior,  latitudine  multo  bre- 
vior,  lateribus  muticis,  in  ipso  medio  valde  rotundato - am- 
pliatus,  basi  leviter  late  rotundatus,  angulis  nullo  modo  pro- 
minulis, supra  anterius  modice  convexus,  profunde  sat  crebre 
punctatus,  pone  medium  arcuatim  profunde  transversim  im- 
pressus, impressione  antrorsum  arcuata  ad  marginem  thoracis 
utrinque  protensa.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytra  magna, 
antice  thorace  paulo  latiora,  humeris  elevatis,  dein  ultra  me- 
dium sed  minus  quam  in  praecedente  ampliata,  apice  obtuse 
rotnndata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  supra  valde 
convexa,  minus  profunde  punctato  -  striata,  interstitiis  haud  ru- 


51 

gulosis,  seriatim  griseo-pilosis,  pilis  e  punctis  minutissimis 
oculo  armato  vix  conspicuis  exsertis.  Corpus  subtus  et  pedes 
ut  in  priore. 

42.  C.  transversalis  Schuppet:  brevis,  convexa,  fusco- 
ferruginea,  thorace  brevi,  lateribus  mutico,  angulis  posticis 
rotuudato,  fovea  recta  transversa  impresso,  elytris  leviter 
striato-puuctatis,  texatis,  seriato-pilosis. 

Long.  2/3  lin.  Lat.  5/12  lin. 
Stephens  Catal.  p.  93.  995.  Illustr.  III.  p.  109.  9.  Nomencl.  p. 
32.  9.  Manual  p.  130.  1055.  —  Shuclcard  Elem.  of  Brit.  En- 
tom.  p.  177.  9. 
Latridius  transversalis  Sturm  Catal.  p.  161.  —  Gyllenh. 
Ins.  Suec.  IV.  p.  133.  11.—  Villa  Catal.  1835.  p.  45.  —  We- 
slerhauser  in  Gistl  Faunus  I.  p.  155.  8.  in  Silbermann  Revue 
entom.  III.  p.  114.  8.  —     Dejean  Catal.  edit.  3.  p.  335. 

Habitat  in  Suecia,  Germania,  Anglia  et  Italia,  in  Eu- 
ropa boreali  rarissime,  in  Anglia  circa  Londinos  non  infre- 
quens  D.  Stephens;  sub  arborum  emortuarum  cortice  obvia; 
individuum  descriptum  ad  D.  Gyllenhal  misit  D.  Schuppet. 

Caput,  oculi,  antennae  ut  in  C.  gibbosa.  Thorax 
longitudine  multo  latior,  antice  poöticeque  truncatus,  angulis 
basalibus  rotundatis,  lateribus  in  medio  rotundato  -  ampliatus, 
supra  antice  convexus,  remote  punctatus,  piceus,  griseo-pu- 
bescens,  intra  basin  late  transversini  impressus,  impressione 
e  foveolis  duabus  transversis  fere  rectis,  in  medio  connexis 
conformata.  Scutellum  ut  in  piioribus.  Elytrorum  forma 
eadem  ac  in  C.  gibbosa,  supra  convexa,  dilutius  fusco  -  fer- 
ruginea,  punctis  majoribus  levius  impressis  striata,  interstitiis 
elevatis,  rugulis  crebris  transversini  texatis,  seriatim  pallide 
piliferis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  prioribus. 

43.  C.  Taurica  mihi:  brevis,  convexa,  ferrugineo-testacea, 
oculis  nigris,  thorace  transverso,  lateribus  rotundatis  mu- 
ticis,  angulis  basalibus  subreclis,  postice  transversim  evi- 
denter impresso,  basi  ipso  rotundato,  elytris  tenue  striato- 
punctatis,  seriatim  griseo-pilosis,  interstitiis  laevibus. 
Long.  7/12  lin.  Lat.  lL  lin. 
Habitat  in  Tauria  D.  Steven. 

4* 


5£ 

C.  transversali  affiois,  sed  minor,  thoracis  angulis 
basalibus  rectis,  elytris  haud  texatis,  levius  striato-punctatis 
diversa;  ferrugineo-testacea,  oculis  nigris.  Caput  structura 
ut  in  priore,  remote  punctatum.  Antemiac  etiam  ut  in  illa. 
Thorax  transversns,  longitudine  sesqui  latior,  anterius  angu- 
status,  lateribus  et  basi  modice  rotundattis,  angnlis  posticis 
subrectis,  dorso  antico  convexus,  intra  basin  late  transversim 
impressus,  supra  remote,  sat  profunde  punctatus.  Scutellum 
ut  in  praecedentibus.  Elytrorum  forma  etiam  ut  in  C.  trans- 
versali, tenue  striato-  punctata,  interstitiis  laevibus,  seria- 
tim  griseo-pilosis,  haud  ut  in  illa  texatis.  Corpus  subtus  et 
pedes  ut  in  proxime  praecedentibus. 

44.  C.  brevic ollis  Chevrier:  brevis,  convexa,  fusco-fer- 
ruginea,  thorace  brevi  transverso,  remote  profunde  punctato, 
lateribus  modice  rotundatis,  muticis,  angulis  basalibus  ob- 
tnsis,  intra  basin  late  transversim  impresso,  elytris  tenue 
striato-punctatis,  interstitiis  laevibus  nonnihil  elevatis,  se- 
riatim  griseo  -  pilosis. 

Long.  2/3  lin.     Lat.  ,/3  lin. 
Latridius  brevicollis  Villa  Catal.  1835.  p.  45. 

Habitat  in  Styria,  Helvetia  et  Gallia  D.  Molschulsky ; 
in  Italia  D.  Villa. 

C.  transversali  etiam  affinis  sed  thorax  brevior,  la- 
tior, remotius  punctatus,  angulis  basalibus  obtusis  et  elytro- 
rnm  interstitia  haud  transversim  rugosa.  Caput,  oculi  et  an- 
tennae  ut  in  proxime  praecedentibus.  Thorax  transversns, 
longitudine  plus  quam  sesqui  latior,  lateribus  aequaliter  ro- 
tundatus,  muticus,  basi  subtruncatus  ibique  tenue  marginatns, 
angulis  obtusis,  dorso  antico  parum  convexus,  intra  basin 
transversim  minus  profunde  impressus,  impressione  utrinque 
antrorsum  arcuata  ad  marginem  usque  contiuuata,  supra  re- 
mote et  profunde  punctatus.  Scutellum,  elytra,  corpus  subtus 
et  pedes  ut  in  priore,  sed  interstitia  elytrorum  paulo  elevatiora. 

45.  C.  hortensis  Motschulsky :  oblongo-ovata,  convexa, 
fusco-ferruginea,  capite,  thorace  suturaque  obscnrioribus, 
thorace  brevi  transverso,  remote  et  valde  profunde  pun- 
ctato, lateribus  modice  rotundatis,   muticis,  angulis  posticis 


53 

acutis  prominulis,    intra  basin   late    transversim  impresso, 
elytris  "valde   profunde   striato-punctatis,  seriatim  griseo- 
pilosis,  interstitiis  laevibus,  uonnihil  elevatis. 
Long.  u/l2  lin.     Lat.  5/13  lin. 
Habitat  in  Lithuania  D.  Molschulsky. 
Praecedenti   iternm  affinis,  sed   longior,   thorax  adhuc 
remotius  et  fortius  punctatus,   angulis  basalibus  acutis  promi- 
nulis  et  elytra]  punctis  in  striis    nuilto  majoribus,   subfoveo- 
latis,  profundius  impressis.      Caput,   oculi  et  antennae  ut  in 
proxime  praecedentibus.     Thorax  transversus,  longitudine  fere 
duplo  latior,  lateribus  aeqnaliter  modice  rotundatus,   muticus, 
basi  truncatus,   angulis  acutiusculis  prominulis,   dorso   antico 
parura  convexus,   intra  basin  transversim  minus  profunde  sed 
late  impressus,  impressione  utrinque  ad  marginem  usque  pro- 
tensa,    minus    arcuata,    supra  remote  et    fortiter  punctatus. 
Scutellum  ut   in  prioribus.     Elytra   basi  thorace  latiora,  hu- 
meris  rotundatis,  lateribus  mox  pone  humeros  ampliata,  tho- 
race plus  quam  sextuplo   lougiora,    apice   obtuse   rotundata, 
dorso  convexa,  punctis  magnis  profunde  impressis,   subfoveo- 
latis  striata,  iuterstiliis  uonnihil  elevatis  impunctatis,  seriatim 
griseo-pilosis.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  prioribus. 

46.  C.  crocata  Molschiihkij :  oblongo  -  ovata,  convexa, 
ferrugineo-testacea,  oculis  nigris,  antennarum  basi  pedi- 
busque  pallide  testaeeis,  thorace  brevi,  transverso,  remote 
sat  profunde  punetato,  lateribus  modice  rotundato,  uiutico, 
angulis  basalibus  obtusis,  intra  basin  utrinque  transversim 
impresso,  elytris  leviter  striato-punctatis,  versus  apicem 
laevigatis,  interstitiis  hasi  subelevatis  ibique  transversim 
rugoso-texatis. 

Long.  ,,/12  !'"•  Lat.  Via  !>«• 
Habitat  in  Saxonia  D.  Motschitlsky. 
Statura  praecedenti  accedit,  thorace  paulo  angustiore, 
impressione  postica  in  medio  interrupta,  angulis  obtusis,  ely- 
trisque  apice  laevigatis,  basi  texatis  distineta;  ferrugineo-te- 
stacea, oculis  nigiis.  Capitis  et  oculorum  struetura  ut  in 
illa.  Antennae  tenues,  capite  cum  thorace  hreviores,  pallide 
testaceae,  extrorsum  iufuscatae.     Thorax  trausversus,  longi- 


54 

tndine  fere  duplo  latior,  antice  truncatus,  lateribus  modice 
rotundatus,  muticus,  basi  etiam  truncatus  ibique  tenue  margi- 
natus,  angulis  obtusis,  dorso  antico  parum  convexus,  intra 
basin  utrinque  fovea  oblonga  transverse  obliqua,  parum  pro- 
funde impressa  cum  opposita  ante  scutellum  fere  connivente, 
supra  remote,  sat  profunde  punctatus.  Scutellum  ut  in  prio- 
ribus.  Elytra  forma  ut  in  praecedente,  sed  basi  thorace  ad- 
huc  latiora,  striis  punctis  minoribus,  pone  medium  evanescen- 
tibus,  interstitiisque  basi  tantum  clevatioribus  ibique  trans- 
versim rugoso  -  texatis.  Corpus  subtus  ut  in  praecedente.  Pe- 
des  mediocres,  pallide  testacei. 

47.  C.  parvula  Schüppel:  brevis,  convexa,  fusco-ferru- 
ginea,  parce  griseo-pubescens,  thorace  subtiliter  ruguloso- 
punctato,  lateribus  rotundatis  muticis,  angulis  posticis  ob- 
tusis, intra  basin  transversim  profunde  impresso,  elytris 
striato-punctatis,  interstitiis  valde  rugosis,  texatis,  seriatim 
tenue  pilosis,  alternis  elevatis. 

Long.  ?/3  !«»•     Lat.  V3  lin. 
Latridius    parvulus    Dahl  Coleopt.    p.  66.  —      Sturm  Catal. 
p.   161.  —     Villa  Catal.  1833    p.  26. 

Habitat  in  Austria  D.  Motschulsky;  in  Italia  D.  Villa. 

Sequenti  statura  similis  et  affinis,  sed  thorax  subtilius 
punctatus ,  punctis  in  rugulas  confluentibus ,  angulis  basalibus 
obtusis,  postice  aliter  impressus  et  elytrorum  interstitia  valde 
rugosa;  supra  obscure  fusco -picea,  elytris  dilutioribus.  Ca- 
put breve,  subrotundatum,  subtiliter  punctulatum,  ore  rufo- 
testaceo,  oculis  globosis  nigris,  parum  prominulis.  Antennae 
ut  in  proxime  praecedentibus,  rufo  -ferrugineae.  Thorax  lon- 
gitudine  quarta  parte  latior,  apice  truncatus,  lateribus  aequa- 
liter  rotundato  -  ampliatus,  muticus,  basi  leviter  rotundatus  vel 
oblique  truncatus,  angulis  obtusis,  supra  modice  convexus, 
crebre  ruguloso- punctatus,  tenue  pubescens,  intra  medium 
baseos  fovea  impressa,  transversim  oblor.ga,  valde  profunda, 
adnexa  utrinque  alia  obsoletiore,  unde  regio  intra  basin  fere 
arcuatim  transverse  impressa  evadit.  Scutellum  ut  in  priori- 
bus.  Elytrorum  forma  fere  ut  in  sequente,  sed  paulo  longiora 
et  minus  convexa,  regulariter  sat  profunde  striato  -  punctata, 
interstitiis  alternis  elevatioribus,   omnibus  seriatim  griseo-pi- 


55 

losis,  transversim   valde  rugoso-texatis.      Corpus   subtus   et 
pedes  ut  in  sequente. 

48.  C.  fu sc  ula  Megerlc:  brevis,  convexa,  fusco-ferrnginea, 
parce  griseo-pubescens,  thorace  transverso ,  lateribus  ro- 
tundatis  muticis,  augulis  basalibus  acutis  prominulis,  po- 
stice  foveola  impresso,  elytris  striata -puuctatis,  seriatim  te- 
nue  pilosis,  interstitiis  obsolete  rugulosis,  basi  elevatis. 

Long.  2/a  -  Y,  lin.     Lat.  »/,  -  s/12  lin. 
Latridius  fusculus  Hummel  Ess.  entom.  III.  p.  25, —  Sturm 
Catal.  p.  160.  —     Dahl  Coleojit.  p.  64.  —     Gijllenhal  Ins.  Suec. 
IV.   p.  133.  12.  —     Zetterstedt  Faun.  ins.  Lappon.    p.    360.  5. 
Insecta  Lappon.   p.  200.  10.  —      Villa   Catal.    1835.    p.  45.  — 
Geller  in    Ledebour  Reise  II.   p.  179.  I.  —      Westerliauser   in 
Gistl    Faunus  I.  p.   155.  9     in  Silbcrmann   Revue  entom.  III.  p. 
114.  9.  —    Dejean  Catal.  edit.  3.  p.   335.  —      Mannerh.  Bullet, 
de  la  Soc.  Imp.  des  nat.  de  Moscou  1843.  p.  86«  23. 
Var.  ß.  pallide  rufo-ferruginea,  oculis  nigris. 
Corticaria  pallida  Marsham  Entom.  Brit.  1.  p.  118. —   Ste- 
phens Catal.  p.  93.  996.      Illustr.  III.  p.  109.  10.     Nomencl.  p. 
32.  10.     Manual  p.  130.  1056.  —     Shuclcard  Elem.  of  Brit.  En- 
tom. p.  177.  10. 
Var.  y.  thorace  foveolis  tribus,    una  postica  ante  medium  baseos 
et  duabus  in  medio  disci  utrinque. 
Habitat  in  planus,   gramine,  arborum  frondibus  et  mu- 
scis   sylvaticis   apud  nos    freqnens;    etiam    in    societate   cum 
Formica  rufa   a  me  saepius  capta;   oeenrrit   in  Lapponia, 
Finlandia,  Suecia,  Rossia  boreali,  Litluiauia,   Yolhynia,  Ger- 
mania, Helvetia,  Anglia,  Italia  et  Sibiria. 

Color  paginae  superioris  plerumqiie  obscure  fusco-pi- 
ceus.  Caput,  oculi  et  antennae,  struetura  ut  in  C.  gibbosa, 
modo  fronte  remote  et  subtilius  punetulata.  Thorax  brevis 
transversus,  longitndine  fere  sesqui  latior,  lateribus  aequali- 
ter  rotundato-amplialus,  fere  explanato  -  marginatns,  muticus, 
basi  truncatus,  angulis  parvis  acutis  prominulis,  snpra  modice 
convexus,  concinne  minus  crebre  punetatus,  tenue  pubesceus, 
intra  medium  baseos  fovea  impressa,  sat  profunda,  trausver- 
sim  ovata.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytrorum  forma  fere 
ut  in  C.  gibbosa,  snpra  convexa,  subnitida,  regulariter  pro- 
funde striato  -  punctata,  interstitiis  basi  elevatis,  seriatim  gri- 
seo -pilosis,  superne  inspectis  obsolete  transversim  rugulosis. 


56 

Corpus  subtus  obscurius  piceura,  nitidum,  pectore  profundus, 
abdomine  subtilissime  punctulatis.  Pedes  niediocres,  pallide 
testacei. 

49.  C.  similata  Schüppel:  brevis,  convexa,  fusco  -  ferru- 
ginea,  parce  griseo-pubescens,  tliorace  transverso,  lateribus 
rotundatis  muticis,  angnlis  basalibus  acntis  prominulis,  fo- 
veolis  tribus  impresso,  elytris  texatis,  seriatim  pilosis. 

Long.  7/i2  ***•    Lat.  !/4  lin. 
Stephens  Catal.  p.  93.  997.     lllnstr.   III.  p.   110.  II.     Nomencl.  p. 
32.  11.    Manual  p.  130.  1057.  —     Shuckard  Elein.  of  Brit.  En- 
tom.  p.  177.  11. 
Latridius  similatus  Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV.    p.  134.  13.  — 
Westerhauser  in   Gistl  Faunus  I.  p.  156.   10.  in  Silhermann  Re- 
vue entom.  III.  p.  115.  10. —     Dejean  Catal.  edit.  3.  p.  335. — 
Stettin,  entom.  Zeit.  1842.   p.  164.  32. 
Var.  ß.  corpore  nigricante.     Gyllenhal  1.  c.  Var.  b. 

Habitat  cum  praecedente  in  Suecia  minus  frequens  D. 
Gyllenhal;  in  Westrogothia  Sueciae  a  me  capta;  in  Finlan- 
dia  D.  Sahlbery,  mihi  intra  patriam  nunquam  obvia;  occnr- 
rit  etianr  in  Germaniae  Pruno  spinosa  D.  Rosenhauer  et 
rarins  in  Anglia  D.  Stephens;  in  Rossia  boreali  ad  Petro- 
polin ,  in  Litlmania  et  ad  lac.  Baical  Sibiriae  a  D.  Mol- 
schulsky  lecta;  Var.  ß.  e  Museo  D.  Schönherr  descripsit 
D.  Gyllenhal. 

Praecedente  paulo  minor,  ceterum  simillima  et  valde  af- 
finis,  foveolis  tribus  thoracis  et  textura  elytrorum  diversa. 
Caput,  oculi  et  antennae  ut  in  priore,  modo  caput  adhuc 
parcius  punctulatum.  Thorax  structura  ut  in  C.  fuscula 
omnino,  sed  praeter  foveam  mediam  posticam,  utrinque  ver- 
sus marginem  alia,  aut  rotundata,  aut  oblonga,  sat  profunda. 
Elytrorum  forma  etiam  eadem,  supra  convexa,  profunde  stria- 
to -punctata,  interstitiis  seriatim  pilosis  angustis,  elevatis,  ru- 
gulis  crebris  transversim  conjunctis,  puncta  impressa  striarum 
includentibus.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

50.  C.  cavicollis  Dejean:  brevis,  convexa,  ferrugineo- 
testacea,  tenne  griseo-pubescens,  thorace  transverso,  late- 
ribus rotundatis   muticis,   angulis  basalibus   subrectis   pro- 


57 

minulis,  foveola  rotundata  postice  profunde  impresso,  ely- 
tris  snbtiliter  texatis. 

Long.  l/2  lin.    Lat.  l/3  lin. 
Latridius  cavicollis  Dejean  Catal.  edit.  3.  p.  335. 
Habitat  in  Pensylvania  D.  Zimmermann. 
Proxime  praecedeuti  affinis,  sed  minor,   thoracis  foveo- 
lis    lateralibus    deficientibus    distincta,    ferrugineo  -  testacea, 
ocnlis  solum   nigris.      Caput,    oculi   et    antennae  ut   in   illa. 
Thorax  structura  fere  eadem,  modo  paulo  brevior  et  foveola 
unica  tantum  ante  medium  baseos  rotundata  profunde  impres- 
sus.      Elytra  fere  ut  in  C.  similata  conformata,    sed  paulo 
breviora  et  convexiora,   sat  profunde  striato- punctata,  inter- 
stitiis  seriatim  pallide  pilosis,  minus  elevatis,  transversim  snb- 
tiliter rugulosis,   rugulis  puncta  striarum  includentibns.    Cor- 
pus subtus  ut  in  priore  punctulatum.     Pedes  tenues,  pallidius 
ferrugineo -testacei. 

51.  C.  subtilis  mihi:   brevis,  subconvexa,  rufo-ferruginea, 

parce  griseo-pubescens,  thorace  angustiore,  lateribus  ro- 

tundatis  muticis,  angulis  basalibus  acutis  prominulis,  foveo- 

lis  tribns,   postica   profunda,   lateralibus   oblongis   obliquis 

impresso,  elytris  punctato-striatis,  interstitiis  valde  rugosis. 

Long.  l/2  lin.    Lat.  */,  lin. 

In   Sudermannia  Sueciae   et  ad   Willnaes   in  Finlandia 

australi  a  me  capta;  rarissime  occurrit. 

A  C.  similata  valde  diversa,  thorace  duplo  angustiore, 
fortius  punctato,  foveis  profundioribus,  lateralibus  magis  ver- 
sus angulum  posticum  collocatis  et  elytroruni  interstitiis  multo 
magis  rugosis ;  rufo  -  ferruginea.  Caput  minutum ,  remote 
punctatum,  fronte  subconvexa,  oculis  magnis,  globosis,  valde 
prominulis,  nigris.  Antennae  ut  in  prioribus.  Thorax  lon- 
gitudine  vix  latior,  basi  rotundatus ,  angulis  acutis  prominu- 
lis, lateribus  modice  rotundatus,  muticus,  dorso  nonnihil  con- 
vexns,  profunde  et  sat  crebre  punctatus,  ante  medium  baseos 
foveola  subtransversa  profunda  et  alia  intra  magiuem  utrin- 
que  posterius  oblonga  obliqua  impressus.  Scutellum  ut  in 
prioribus.  Elytra  basi  thorace  latiora,  humeris  elevatis  pro- 
minulis, dein  versus  medium  ampliata,  apice  obtuse  rotundata, 
thorace  plus  quam  triplo  longiora,  dorso  convexa,  \alde  pro- 


58 

fluide  punctato- striata,  griseo-pilosa,  iuterstitiis  transversim 
Yalde  rugosis.  Corpus  subtus  saturatius  piceum,  ut  in  prio- 
ribus  punctulatum.     Pedes  tenues,  pallide  testacei. 

52.  C.  suturalis  Molschulsky :   oblonga,  subconvexa,  gla- 
brata,  rufo-ferruginea,  oculis  sutura  raargineque  elytrorum 
pone  medium  nigris,  thorace  brevi  transverso,   remote  pun- 
ctato,  lateribus  muticis  parnm  rotundatis,   angulis  basalibus 
obtusis,    intra  basiu  obsoletissime  transversim   impresso  et 
ante  scutellum  subfoveolato,  elytris  oblongis,  levissime  stria- 
to-punctatis,  apice  laevigatis,   iuterstitiis  basi  subelevatis. 
Long.  5/fi  üb.     Lat.  5/i2  ^u> 
Habitat  in  campis  Kirgisorum   et   in  Rossia  meridionali 
ad  Gurjev  D.  Molschulsky. 

Caput  breve,  majusculum,  remote  punctatura,  rufo-fer- 
rugineum,  oculis  magnis  globosis,  prominulis,  nigris.  An- 
tennae  ut  in  C.  gibbosa.  Tborax  parvus,  brevis,  longitu- 
cline  fere  duplo  latior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus  per- 
parura  rotundatis  muticis,  angulis  omuibus  obtusatis,  supra 
subcouvexus,  remote  punctatus,  rufo  -  ferrugineus,  intra  basin 
obsoletissime  transversim  impressus  et  in  impressioue  ante 
scutellum  tenuiter  foveolatus.  Scutellum  ut  in  congeneribus. 
Elytra  basi  thorace  multo  latiora,  humeris  rotundatis  obsolete 
callosis,  lateribus  modice  arapliata,  apice  singulatiin  leviter 
rotuudata,  thorace  plus  quam  quintuplo  longiora,  supra  mo- 
dice convexa,  levissime  striato- punctata,  punctis  striarum  po- 
sterius evanescentibus,  interstitiis  in  ipsa  basi  breviter  sub- 
elevatis, rufo-ferruginea,  sutura  tota  et  margine  laterali,  pone 
medium  tautum,  nigris.  Corpus  subtus  rufo  -  ferrugineum, 
punctulatuni.    Pedes  mediocres,  rufo-ferrugiuei. 

53.  C.  pallens  Molschulsky :  oblongo-ovata,  parnm  con- 
vexa, rufo-ferruginea,  oculis  nigris,  subtilissime  griseo- 
pubescens,  thorace  transverso,  remote  punctulato,  lateribus 
parum  rotundatis,  obsolete  iuaequaliter  crenulatis,  angulis 
basalibus  obtusis,  absque  foveolis  impressis,  elytris  leviter 
striato -punctatis,  interstitiis  aequalibus,  laevibus. 
Long.  3/4  lin.  Lat.  5/i?  lin- 
Habitat  in  campis  Kirgisorum  D.  ßlolschalsky. 


59 

Sequenti  quodammodo  siinilis,  sed  longior,  thorace  non 
f'oveolato,  angulis  obtusis,  lateribus  crenulato  et  elytrorum  in- 
terstitiis  planis  diversa;  rufo  -  ferruginea.  Caput  breve,  ma- 
jnsculum,  remote  punctulatuni,  oculis  magnis,  globosis,  parum 
prominulis.  Antennae  ut  in  sequeute.  Tliorax  brevis  longi- 
tiidine  dtiplo  latior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus  modice 
rotundatis,  obsolete  inaequaliter  crenulatis,  angulis  basalibus 
obtusis,  supra  modice  convexus,  remote  punctulatus,  foveolis 
nullis  impressis.  Scutellum  ut  in  praecedentibus.  Elytra  basi 
thorace  parum  latiora,  lateribus  modice  anipliata,  apice  late 
obtuse  rotundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  lougiora, 
supra  parum  convexa,  leviter  striato- punctata,  interstitiis  la- 
titudine  aequalibns,  laevibus,  tenuissirae  griseo -pubescentibus. 
Corpus  subtus  subtiliter  punctulatuni.  Pedes  mediocres,  pal- 
lidius  ferrugiueo  -  testacei. 

54.  C.  truncatella  ßlolschulskg :  brevis,  subconvexa,  pal- 
lide  ferruginea,  oculis  nigris,  parce  griseo -pubesceus,  tho- 
race transverso ,   subtiliter  crebre  punctulato ,  lateribus  ro- 
tundatis  muticis  ,    angulis   basalibus   acutis  prominulis,  po- 
stice  foveola    impresso,    elytris    leviter    striato  -  puuctatis, 
apice  subtruncatis,  interstitiis  subelevatis,  obsolete  rugulosis. 
Long.  7/i2  lin«     Lat-  !A  lin- 
Habitat  in  Rossia  meridionali  ad  fl.  Ural  prope  Gurjev, 
in  Sibiria  orientali,  ut  et  in  Helvetia  Italiaque  D.  Motschulsky. 
Statura  C.  fusculae,  sed  minor,  tliorax  brevior,  cre- 
brins  et  subtilius  punctulatus  et  elytra  levius  striato -punctata, 
apice   feie  truncata;   pallide  ferruginea,   tenue   griseo -pube- 
sceus, oculis   nigris.      Caput  breve,  lnajusculum,  creberrime 
subtiliter  punctulatuni,  oculis  magnis  globosis,  valde  prominu- 
lis.    Antennae  capite  cum  thorace   paulo  breviores,   structura 
ut  in   proxime   praecedentibus.      Thorax  brevis,    longitudine 
fere  duplo  latior,  apice  truncatus,  lateribus  rotundatus,  mnti- 
cus,  basi  leviter  rotundatus,    angulis  parvis  acutis  prominulis, 
supra   modice    convexus,   subtiliter  crebre   punctulatus,   intra 
medium  baseos  foveola  rotundata  impressa,  plerumque   obso- 
letiore.    Scutellum  ut  iii   prioribus.     Elytra  basi  thorace  vix 
latiora,   lateribus  parum  anipliata,  thorace   plus   quam  triplo 


60 

longiora,  apice  valde  obtuse  rotundata  vel  fere  trmicata,  dorso 
nonnihil  convexa,  leviter  striato- punctata,  interstitiis  subele- 
vatis,  obsolete  transversim  rugulosis.  Corpus  subtus  subtilis- 
sime  punctulatum.  Pedes  validiores,  pallidius  ferrugineo  - 
testacei. 

55.  C.  fulvipes  Motschulsky :  brevis,  ovata,  nigro- picea, 
tenue  griseo-pubescens,  antennis  pedibusque  rufo-ferrugi- 
gineis,  thorace  transverso ,  cordato,  subtiliter  crebre  pun- 
ctulato,  lateribus  valde  rotundato-ampliato,  mutico,  angulis 
basalibus  subacutis,  intra  basiu  transversim  leviter  impresso, 
elytris  tenue  striato-punctatis,  interstitiis  laevibus,  subcostatis. 

Long.  7/12  lin.     Lat.  */3  lin. 
Latri dius  fulvipes  Comolli  Coleopt.  Novocomi  p.  39.  8'2.  — 

Villa  Catal.    1838.  p.  57. 
Var.  ß.  ferrugineo -testacea,  oculis  nigris. 

Habitat  in  Gallia  D.  Molscliulsky ;  in  Italiae  borealis 
pinis  laricibusque  D.  Comolli. 

Praecedenti  similis,  sed  brevior,  thorax  lateribus  rnulto 
inagis  ampliatus,  posterius  magis  augustatus,  elytrorumquc 
interstitia  laevia,  angustiora,  paulo  elevatiora.  Caput  et  oculi 
ut  in  illa.  Antenuae  Caput  cum  thorace  longitudine  fere  su- 
perantes,  structura  ut  in  priore,  sed  paulo  validiores.  Tho- 
rax brevis,  longitudine  plus  quam  duplo  latior,  apice  trunca- 
tus,  lateribus  valde  rotundato- ampliatus,  versus  basin  nonni- 
hil augustatus,  basi  leviter  rotundatus,  angulis  subacutis,  dorso 
parum  convexus,  subtiliter  crebre  punctulatns ,  intra  medium 
baseos  levissime  transversim  impressus.  Scutellum  ut  in  prio- 
ribus.  Elytra  thoracis  basi  multo,  sed  ejus  medio  parum  la- 
tiora,  humeris  rotundatis,  lateribus  modice  ampliata,  apice 
rotundata,  thorace  quadruplo  longiora,  dorso  subconvexa,  le- 
viter striato -punctata,  interstitiis  angustioribus  sulicostatis, 
laevibus,  seriatim  griseo-pilosis.  Corpus  subtus  ut  in  prae- 
cedente.    Pedes  mediocres,  pallide  ferrugineo  -  testacei. 

56.  C.  sericea  Molscliulsky:  oblongo- ovata,  fusco- picea, 
undique  densius  griseo-  sericea,  antennis  pedibusque  rufo- 
testaeeis,  thorace  brevi,   lateribus  subito   dilatato,   mutico, 


61 

angulis  basalibus  subrectis,   haud  foveolato,    elytris  tenne 
striato-punctatis,  striis  per  paria  subcateuulatis. 
Long.  2/3  l'n-     Lat.  V*  !'"• 
Habitat  in  Daghestan  D.  Molschulsky. 
Species  elegantnla,  supra  undiqne  pilis  brevibns,  vali- 
dis,  rigidis,  squamaeforniibus,  griseo- argenteis,  dense  et  con- 
cinne  obdncta.     Caput  breviusciilnm,  reniote  punctatnni,  fusco- 
piceum,  ore  dilntiore ,   ocnlis  magnis  globosis,   nigris,   valde 
proininulis.    Antennae  capite  cum  thorace  breviores,   rufo-te- 
staceae,   structura  ut  in  C.  gibbosa,  sed  inulto  crassiores. 
Thorax  latitudine  fere  duplo  brevior,   antice  posticeque  triin- 
catus,   lateribus  subito  rotnndato-ampliatus,  muticus,  angulis 
basalibus  subrectis,  fnsco-piceus,   snpra   convexiusculus,  re- 
niote punctatus,  absque   foveolis   impressis.     Scutelliini  ut  in 
prioribus.    Elytra  basi  thorace  multo  latiora,   huraeris   callo- 
sis,  lateribus  modice  ampliata,  apice  rotundata,   thorace  fere 
quiutnplo  longiora,  convexa,  fusco- picea,  tenue  striato- pun- 
ctata, striis  per  paria  approxhnatis  et  subcatenulatis.    Corpus 
subtus  fusco -piceum,   subtiliter  punctulatum.     Pedes  tenues, 
rufo  -  testacei. 

57.  C.  distinguenda  Chevrier:  oblongo-ovata,  convexa, 
rufo-ferruginea,  longius  griso-pubescens,  thorace  brevi, 
transverso,  elytris  multo  angustiore,  creberrime  pnnctulato, 
lateribus  parnm  rotundato,  intra  basin  transversim  impresso, 
angulis  subrectis  prominulis,  elytris  fusco  -piceis,  concinne 
striato-punctatis,  striis  catenulatis,  interstitiis  angustis 
subelevatis. 

Long.  3/4  lin.     Lat.  5/12  lin. 
Latridius  dis  ti  n  g  ue  ndus  Villa  Catal.   1835.  p.  45.—      Co- 
molli  Coleopt.  NoYOCOini  p.  38.  80. 
Habitat  in  Italia  boreali  sub  muscis  siccis  fere  toto  anno, 
praesertim  hieme  D.  Comolli;  in  Helvetia  D.  Motschulsky. 
Caput    majusculum,    transversum,    crebre    punctulatum, 
rufo  -  ferrugineum,  oculis  magnis  globosis,  nigris,  prominulis. 
Antennae  capite   cum  thorace  paulo  longiores,   tenues,  rufo- 
ferrugineae,   strnctura   ut   in   C.  gibbosa.     Thorax  capite 
parum  latior,  latitudine  dimidio  brevior,   antice  truncatus,   la- 
teribus parnm  rotundatns,    muticus,   basi  ieviter  rotundatus, 


62 

angnlis  subrectis,  prominnlis,  acuminatis,  supra  convexiuscu- 
lus,  creherrime  punotulatus,  rufo-ferrugineus,  longius  gri- 
seo-pilosus,  intra  hasin  late  at  parum  profunde  trausversini 
impressus,  impressione  utrinque  usque  ad  marginem  continuata. 
Scutellum  breve,  transversum,  fusco-piceum.  Elytra  basi  tho- 
race  multo  latiora,  lnuueris  rotundatis,  leviter  callosis,  mox 
poue  humeros  lateribus  rotnndato  -  ampliata,  apice  obtuse  ro- 
tundata,  thorace  quadruplo  longiora,  coirvexiuscula,  fusco- 
picea,  longius  griseo-pilosa,  concinne  striato- punctata,  pun- 
ctis  catenulatis,  iuterstitiis  angustis  laevibus  subelevatis.  Cor- 
pus subtus  rufo  -  ferrugineum ,  disperse  punctulatum.  Pedes 
mediocres,  rufo -ferruginei. 

58.  C.  fuscipennis  mihi:  brevis,  ovata,  convexa,  rufo- 
ferruginea,  thorace  brevi,  transverso,  concinne  remote 
punctato,  lateribus  vix  rotnndato,  mutico,  angulis  posticis 
obtusis,  elytris  fuscis,  regulariter  sat  profunde,  striato - 
punctatis,  iuterstitiis  latioribus,  vix  elevatis,  seriatim  pilosis. 

Long.  7/i2  l'n-    Lat.  V3  lin. 

Latridius  ruficollis  Kunze  in  litteris. 

Var.  ß.  thorace  intra  basin  leviter  transversim  impresso. 

Habitat  in  Italia  boreali  D.  Prof.  Kunze.  Mus.  Mol- 
schulsky ;  Var.  ß.  e  Mus.  D.  Prof.  Sahlberg  descripta. 

Proxime  praecedenti  affinis,  sed  minor,  brevior,  thorax 
profundius,  remotius  pnnctatns  et  elytroruni  puncta  in  striis 
majora  interstitiaque  latiora.  Caput,  ocnli  et  anteuuae  fere 
ut  in  priore.  Thorax  longitudine  sesqui  latior,  antice  po- 
sticeque  truncatus,  lateribus  muticis,  \ix  rotundatis,  supra 
convexus,  remote  et  concinne  sat  profunde  punctatus,  laete 
rufo-ferrugineus,  vel  omnino  aequalis,  vel  mox  prope  basin 
leviter  transyersim  impressus,  impressione  antrorsum  utrinque 
arcuata.  Scutellum  ut  in  praecedente.  Elytrorum  forma  etiam 
fere  ut  in  illa,  modo  paulo  breviora,  supra  convexa,  fusca, 
punctis  majoribus  sat  profunde  impressis  striata,  interstitiis 
vix  elevatis,  seriatim  griseo- pilosis,  sub  oculo  armato  im- 
punctatis,  haud  transversim  rugulosis.  Corpus  subtus  et  pe- 
des ferrugineo-testacea. 

59.  C.  parvicollis  mihi:  oblongo  -  ovata,  convexa,  pallide 
ferrugineo-testacea,  tennissime  griseo -pubescens,  oculis  ni- 


63 

gris,  thoracc  transyerso,  elytris  multo  angustiore,  crebre 
confcrlim  puuctulato,  lateribus  parum  rotundato,  nmtico, 
intra  basin  transversim  impresso,  angulis  subrectis,  promi- 
nnlis,  elytris  niagnis  ellipticis,  concinne  leviter  striato-pun- 
clatis,  striis  gemellatis,  interstitiis  alternis  parum  elevatioribus 

Long.  3/4  lin.     Lat.  V3  lin. 
Lathridius  testaceus  Motschulsky  in  litteris. 

Habitat  in  Dagliestan  D.  Motschulsky. 
Forma  C.  distinguendae  fere  accedit,  sed  thorax 
ratione  elytrorum  multo  minor,  colore  et  sculptura  ab  illa  non- 
nihil  aliena;  pallide  ferrugineo-testacea.  Caput  obtuse  tri- 
anguläre, crebre  punctulatum,  oculis  magnis  globosis  nigris, 
prominulis.  Antennae  ut  in  prioribus.  Thorax  capite  vix 
latior,  latitudine  plus  quam  dimidio  brevior,  antice  truncatus, 
lateribus  parum  rotundatus,  muticus,  basi  levissime  rotunda- 
tus  et  augustissime  marginatus,  angulis  subrectis  prominulis, 
supra  crebre  confertim  punctulatus,  inter  basin  et  medium  fo- 
vea  transversa  arcuata  impressus.  Scutellum  ut  in  prioribus. 
Elytra  basi  thorace  multo  latiora,  huiueris  rotundatis,  lateri- 
bus ampliato-rotundata,  thorace  fere  quintuplo  longiora,  supra 
valde  convexa,  leviter  concinne  striato- punctata,  striis  ge- 
mellato  -  approximatis,  interstitiis  alternis  parum  elevatioribus, 
seriatim  teuue  griseo-pubescentibus.  Corpus  subtus  et  pedes 
ut  in  prioribus. 

60.  C.  picipennis  Molschulsky:  ovata,  sub-convexa,  fer- 
rugineo-testacea, oculis  nigris,  thorace  brevissimo  trans- 
verso,  valde  remote  punctato,  lateribus  perparum  rotundato, 
mutico,  angulis  posticis  subrectis,  ante  basin  foveola  rotun- 
data  impresso,  elytris  nigro-fuscis,  tenuiter  striato -puncta- 
tis,  parce  griseo-pilosis. 

Long.  72  l'n-  Lat.  l/4  lin. 
Habitat  in  Daghestan  D.  Molschulsky. 
C.  fuscipenni  nonnihil  similis,  sed  minor,  thorax 
multo  brevior,  latior,  remotius  punctatus  et  elytra  levius  stria- 
to-punctata.  Caput  majusculum,  transversum,  punctis  non- 
nullis  impressis  adspersum,  ferrugineo-testaceum,  oculis  magnis 
globosis,  nigris,  prominulis.  Antennae  capite  cum  thorace 
breviores,  ferrugineo-testaceae,  structura  ut  in  praecedentibus. 


64 

Thorax  capite  parnm  latior,  latitudine  duplo  brevior,  apice 
truncatus,  lateribus  perparum  rotundatiis,  muticus,  basi  subbi- 
sinuatus,  angulis  subrectis,  snpra  modice  convexus,  ferrugi- 
neo  -  testaceus,  punctis  impressis  valde  remotis  adspersus,  intra 
medium  baseos  foveola  rotundata  impressus.  Scutellum  breve, 
transversum,  iiigro-fiiscum.  Elytra  basi  thorace  paulo  latiora, 
humeris  rotnndatis  leviter  callosis,  lateribus  modice  ampliata, 
■versus  apicem  angustato- rotundata,  thorace  fere  quinttiplo 
longiora,  modice  convexa,  nigro  -  fusca ,  tenuiter  striato- pun- 
ctata, interstitiis  latioribus  planis  impunctatis,  pilis  griseis 
parce  obsitis.    Pedes  tenues,  ferrugineo-testacei. 

Species  mihi  invisae: 

61.  C.  sculptipennis  Faldermann:  „Oblonga,  tota fusca, 
parce  pubescens;  thorace  ininute  puuctato,  fovea  rotundata, 
profunda  postica;  elytris  oblongo-ovatis,  crebre  et  con- 
rinne  striato -punctatis,  pedibus  dilutioribus." 

Latridius  sculptipennis  Faldermann  Fauna  entom.  Trans- 
caucasica  II.  p.  252.  472. 

Habitat  in  regionibus  Caucasicis. 

„Magnitudine  et  statura  Latridio  crenulato  Schupp. 
proxima;  elytris  dense  et  rüde  nee  non  profunde  striato - 
punctatis  fere  unice  distineta." 

„Caput  rotundatum,  deflexum,  fuscum,  opacum,  parce 
pubescens,  subtiliter  disperse  punetatum,  linea  verticali  trans- 
versa, obsoleta  instruetum.  Antennae  basin  thoracis  paullo 
superantes,  tenues,  fuscae,  parce  pilosae,  apicem  versus  sen- 
sim  incrassatae;  articulo  basali  testaeeo.  Oculi  modice  pro- 
minuli,  rotundati,  nigri.  Thorax  latitudine  partim  longior, 
postice  nonuihil  angustatus,  lateribus  ante  medium  paulo  ro- 
tundatiis, supra  convexus.  fuscus,  opacus,  dense  sed  minute 
punetatus,  parce  pubescens,  intra  basin  transversim  tenuiter 
impressus,  fovea  rotundata  lata  et  profunda  ante  scutellum 
signatus.  Scutellum  transversum,  nigro  -  fuscum ,  postice  ob- 
tuse  rotundatum.  Elytra  basi  thoracis  parum  latiora,  dein 
medium  versus  modice  dilatato- rotundata,  apice  rotundata, 
supra  aequaliter  convexa,  fusca,  nitida,  parce  pubescentia, 


65 

confertim  concinne  rüde  et  profunde  striato -punctata.  Corpus 
subtus  fuscum,  ubiqne  obsolete  at  dense  punctulatura ,  pube 
tenuissima  testacea  obtectum.    Pedes  mediocres,  rufo  -  testacei. 

62.  C.  Lapponica  Zelterstedt:  „confertim  punctulata,  bre- 
yius  pubescens,  nigro- picea,  antennis  pedibnsque  ferrugi- 
neis,  thorace  rotundato,  lateribus  acute  crenulato,  dorso 
subconvexo,  foveola  antescutellari  subrotunda  impresso,  ely- 
tris  obsolete,  irregulariter  punctato-striatis." 

Long.  1  lin.  (sec.  oper.  Zitierst.  l/2  lin.  *] ) 
Latridius  Lapponicus  Zetterstedt  Insecta  Lapponica  p.  199. 1. 
Latridius    serratus  Zetterstedt  Faun,    insect.   Lappon.    I.  p. 

359.  1. 
Var.  ß.  tota   fusco-ferruginea.     Zetterstedt  Fauna  insect.  Lappon. 

p.  359.  Var.   b. 

„Habitat  in  fungis  et  succo  destillante  Betulae  albae 
in  Lapponiis  Suecicis  borealibus  frequentissima;  ut  et  ad 
Schiervoe  Nordlaiidiae  et  Bossekop  Finmarkiae  parcius ;  etiatu 
in  Scania  Sueciae  meridionalis."  D.  Zetterstedt. 

„Parva,  Cryptophago  cellari  fere  minor.  La- 
tridio  pubescenti  Gyllenhal  Ins.  Suec.  sat  similis,  sed 
forte  paullo  minor,  thorace  breviori  magis  rotundato,  elytris 
teuuiter  pubescentibus  etc.  distincta;  a  C.  crenulata  thora- 
cis  lateribus  acutius  crenulatis,  ut  et  a  C.  s  er  rata,  qualis 
ab  ipso  D.  Gyllenhal  obtenta,  magnitudine  duplo  majori, 
colore  obscuriore,  pubescentia  forte  evidentiori,  nee  non  ely- 
trorum  interstiliis  punetulatis  sed  non  transversim  rugulosis, 
differt.    Variat.  paullo  dilutior." 

63.  C.  octodentata  Say:  obscure  rufo-brunnea,  thorace 
utrinque  denticulato,  macula  pone  medium  impressa. 

Long,   fere  1  lin. 
Latridius    8-dentatus   Say    Oeuvres    entom.     traduites   par 
Gory  p.  237.    1. 
In  America  boreali  supra  locum  confluentiae  fluvü  Shal- 
low  cum  Missuri  a  D.  Say  capta. 

Corpus  obscure  rufo-brunneum:  oculi  nigri.  Thorax 
suborbicularis,    lateribus   utrinque   dentibus    septem   vel   octo 


*]  Das  von  Zetterstedt  angegebene  Maass  ist  doppelt  so  gross 
als  das  von  mir  in  dieser  Monographie  befolgte  gewöhnliche. 
(5.  Band.  1.  Heft.)  5 


66 

armatus,  macula  lata  intra  marginem  baseos  profunde  im- 
pressa.  Elytra  striis  approximatis  e  punctis  impressis.  Fe- 
iles hasi  colore  piceo-flavescentes. 

64.  C.  nigriceps  Waltl:  „tota  rufa,  capite  fere  nigro, 
thorace  disciforini,  fovea  una  in  medio  ornato,  elytris  an- 
tice  punctata  -  striatis." 

Long.  3/4  l»n« 
Latridius  nigriceps  Waltl   Käfer   um   Passau,    in  Isis   von 
Oten  1839.  Heft  HI.  p.  224. 

„Habitat  ad  Passaviam  in  Bavaria  D.  Waltl,  rarins." 
„Caput  obscure  brunneum,  fere  nigrum,  profunde  pun- 
ctatnm,  antennis  brunneis  vel  pallidis;  thorax  obsolete  mar- 
ginatus  vel  dentatus.  Elytra  ad  basin  undique  punctorum 
seriebus  sex,  quarum  externae  tantum  longe  posterius  pro- 
dnctae,  intermediae  autem  in  medio  evanescentes ;  superficies 
tota  crebre  et  profunde  punctata,  pilis  minutis  vix  conspi- 
cuis  obsita." 

65.  C.  nigric ollis  Zeiterslcdt:  „subglabra,  nigra,  anten- 
nis, elytris  confertim  tenuiter  punctata  -  striatis ,  interstitiis 
punctulatis,  pedibusque  fusco-testaceis,  thorace  breviore 
transverso,  lateribus  rotundatis,  obsolete  denticulatis,  fovea 
antescutellari  rotunda." 

Long,  paulo  ultra  2/3  lin. 
Latridius  nigricollis  Zetterstedt  Insecta  Lappon.   p.  199.  6. 
„Habitat   in  Lapponia  meridionali   rarissime;  in  grami- 
liösis  ad  Wilhelmina  20.  Julii  capta." 

„Affinis  C.  ferrugineae  et  fusculae." 

66.  C.  rufula  Zetlcrslcdl:  „punctulata  subglabra  rufa, 
elytris  convexiusculis  confertim  punctata  -  striatis ,  intersti- 
tiis punctulatis,  pedibusque  rufo-testaceis,  thorace  breviori 
transverso,  lateribus  parum  rotundatis  snbmuticis,  fovea 
antescutellari  rotundata  impressa." 

Long,  vix  2/3  lin. 
Latridius  rufulus  Zetterstedt  Insecta  Lappon.  p.  199.  7. 

„Habitat  in  Lapponia  meridionali  Umensi  rarissime" 
D.  Zetterstedt. 

„Affinis  C.  ferrugineae  et  uigricolli;  parva,  ru- 
fescens,  antennis  brevioribus." 


67 


fjatliridius 

Illiger,  Erichson. 
Latridius  Herbst,  Lalr  eitle,  Gyllenhal,   Westerhau- 
ser,  Curth,  Stephens,  Wilson  et  Duncan,  Shuckard.  — 
C orticaria  Marsham.   —      Ips    Olivier.  —     Der- 
m  est  es  Fabricius,  Paykull,   Panzer.  —     Tenebrio 

Linne,  De  Geer. 

Labrum  hieve,  latum,  transversum,  apice  leviter  ro- 
tuudatum. 

Mandibulae  reconditae,  coriaceae,  ad  basin  corneae, 
apice  nonnihil  incurvae,  subbifidae,  intus  menibranaceae,  ci- 
liatae. 

Maxillae  angustae,  membranaceae ,  apice  subito  incur- 
vae, lobo  tenui  apice  setigero  appendiculatae. 

Mentum  corneum,  lateribus  ampliatum,  apice  truncatum. 

Ligula  membranacea,  apice  emarginata. 

Palpi  perbreves,  robusti;  maxillares  articulo  1  brevis- 
simo  abscondito,  2  et  3  magnis  subglobosis,  ultimo  duplo  mi- 
nore et  angustiore,  subcylindrico;  labiales  articulo  1  brevis- 
shno,  abscondito,  2  magno  subgloboso,  ultimo  miuuto,  sub- 
acuminato. 

Antennae  clavatae,  ad  angulos  anteriores  capitis  inser- 
tae,  articulis  undecim,  1  brevi,  incrassato,  subgloboso,  2  ovato 
tertio  crassiore  sed  vix  longiore,  3  —  8  minutis,  subcylindri- 
cis,  sensim  brevioribus  et  extrorsum  paulo  latioribus,  inter- 
dum  breviter  obconicis  vel  moniliformibus,  9  et  10  octavo 
majoribus  perfoliatis,  subcyathifonuibus,  ultimo  adhuc  majore, 
subovato,  interdum  subgloboso,  apice  saepius  oblique  producto. 

Caput  porrectum,  oblongum  vel  subovatum.  Oculi  la- 
terales, globosi,  prominuli,  a  thorace  remoti.  Thorax  elytris 
angnstior,  vel  subquadratus,  vel  subcordatus,  marginatus,  mar- 
gine  saepius  explanato-reflexo,  interdum  lateribus  incisus  vel 
constrictus,  intra  basin  transversim  impressus.  Scutellum  aut 
semicirculare ,  rotundatum,  aut  trianguläre  vel  transverse  ob- 
longum. Elytra  subovalia  vel  breviter  ovata,  saepius  sub- 
depressa.  Alae  elytris  fere  duplo  longiores,  plicatione  pla- 
giotropa.     Abdomen  segmentis  quinque,   primo  secundo  triplo 

5* 


m 

latiore,  sequentibns  latltadine  fere  aequalibus,  ultimo  in  mare 
truncato,  in  femina  rotundato.  Femora  clavata.  Tibiae  elon- 
gatae,  incurvae,  apice  oblique  truncatae.  Tarsi  triarticnlati, 
articulis  compressis,  primo  parvo ,  subobconico ,  apice  oblique 
rotundato,  secuudo  duplo  longiore,  snbcylindrico,  apice  obli- 
que truncato,  tertio  iterum  secundo  plus  duplo  longiore,  sub- 
cylindrico,  nonnihil  incurvo,  apice  rede  truncato,  unguiculis 
parvulis,   incuryis,  simplicibus. 

1.  L.  lardarius  De  Geer:  elongatus,  rufo-testaceus,  gla- 
ber,  oculis  nigris,  thorace  oblongo-quadrato,  depresso,  bi- 
costato,  costis  arcuatis,  elytris  amplis,  convexis,  profunde 
striato-punctatis,  apice  acurainatis. 

Long.  174-1V2  Un.     Lat.  2/3  —  V4  Kn. 
Latridius    lardarius    Curtis  Brit.   Entom.  VII.    ad  tab.  311. 
No.  1.  —     Stephens  Catal.  p.  93.  998.     Illustr.  III.    p.  111.  1. 
Nomencl.  p.  32.  1.     Manual  p.  128.  1035.  —     Shuckatd  Elem. 
of  Brit.  Entom.  p.   184.  1. 
Latridius  acuminatus  Kugellan  in  Schneider  Mag.  V.  p. 575. 
6.  —     Hummel  Ess.  ent.  IL   p.   19.  —     Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV. 
p.   135.  14.  —      Zetterstedt   Faun.  ins.   Lappon.  p.  360.  3.     In- 
secta  Lappon.    p.  200.  8.  —      Wesferhauser  in  Gistl  Faunus  I. 
p.  157.  13.  in  Silbermann  Revue  entom.  III.  p.  116.  13.  —  De- 
jean  Catal.  edit.  3.  p.  335.   —     v.  Iloser  Catal.  p.  27. 
Latridius    quadratus   Herbst    Coleopt.   V.    p.  8.  6.  Tab.  44. 
lig.  6.  f.  F.  —  Dahl  Coleopt.  p.  66.  —  Storni  Catal.  p.  161.— 
Villa  Catal.  1S38.  p.  59. 
Dermestes  quadratus  Panzer  Entom.  German.  I.  p.  101.29. 
Dermestes  acuminatus  PayJcull    Faun.  Suec.  I.  p.  299.  29. 
Tenebrio    lardarius    De  Geer    Ins.  V.  p    45.  7.    Tab.  2.  lig. 

25  —  31.  edit.  Goeze  IV.  €t  V.  p.  260.  7.  Tab.  lig.  25  —  31. 
Corticaria  rugi colli s  Marsham  Entom.  Brit.  I.  p.  113.  23. 
Habitat  in  quisquiliis  atf'domos  passim;  in  frondibus  ar- 
borum,  frutieibus,  praesertim  autem  in  plantis  leguminosis 
frequens;  eliam  in  fimctoruin  vicinitate  et  in  fructibus  pube- 
scentibus  sec.  D.  Stephens.  Occurrit  in  Finlandia,  Rossia 
boreali,  Suecia,  Germania  et  Anglia;  rarius  autem  in  Lappo- 
nia  invenitur  sec.  D.  Zellersledt. 

Maximus  in  boc  genere,  totus  rufo-testaceus,  oculis 
nigris.  Caput  porrectum,  fronte  depressa,  inaequaliter  rugo- 
so- punctata,   medio   tenue   canaliculata;    oculi    globosi  pro- 


«9 

minuli.  Antennae  thoracem  longitudine  paulo  superantes, 
tenues,  pallidius  testaceae,  articulo  primo  brevi  incrassato, 
subclavato,  secundo  tertio  crassiore,  sed  vix  longiore,  3  —  8 
subcylindricis,  sensim  brevioribus  et  extrorsura  latioribus,  9 
et  10  octayo  triplo  majoribus,  perfoliatis,  ultimo  adhuc  ma- 
jore, oblique  ovato.  Thorax  latitudine  longior,  antice  emar- 
giuatus,  tenue  marginatus,  angulis  apicalibus  productis  rotun- 
datis,  lateribus  elevato  -  margiuatis,  e  medio  anterius  plicatis, 
pone  medium  leviter  constrictus  vel  inciso-emarginatus,  basi 
triiucatus  tenue  marginatus,  augulis  minutis  oblique  truncatis, 
supra  depressus ,  inaequalis ,  rugosus ;  in  medio  dorsi  costae 
duae  longitudiuales  a  basi  ad  medium  parallelae,  dein  paulo 
divergentes  et  versus  apicem  arcuatae;  intra  basin  transver- 
sim  profunde  impressus,  impressione  a  costis  in  tres  areas 
divisa.  Scutellum  minutum,  semicirculare,  rugoso-punctatum. 
Elytra  ampla,  antice  thoracis  basi  fere  duplo  latiora,  hume- 
ris  elevatis  productis,  rotundatis,  callosis,  pone  plicam  Imme- 
ralem  mox  ampliata,  thorace  fere  quintuplo  longiora,  a  me- 
dio ad  apicem  valde  angustato -acuminata,  apice  ipso  elongato 
singulatim  rotundata,  supra  convexa,  nitida,  regulariter  et 
profunde  striato- punctata,  iuterstitiis  latis ,  ihterdum  elevatis, 
impunctatis.  Corpus  subtus  saturatius  rufo- testaceum,  niti- 
dum,  vix  punctulatum.  Pedes  longiusculi,  tenues,  palüde  te- 
stacei,  genubus  saepe  paulo  obscurioribus. 

2.  L.  attenuatus  Mol schul sky :  elongatus,  rufo  -  ferrugi- 
neus,  glaber,  thorace  oblongo  -  quadrato,  disco  subconvexo, 
angulis  anticis  explanato-reflexis ,  dorso  rugoso- punctata, 
obsolete  bicostato,  costis  subparallelis,  elytris  amplis,  con- 
vexis,  subacuminatis,  valde  profunde  striato  -punctatis,  iu- 
terstitiis angnstis. 

Long.  3/4  lin.  Lat.  *J2  lin. 
Habitat  in  Sibiria  orientali  D.  Molschulsky. 
Statura  praecedenti  nonnihil  similis,  sed  multo  minor, 
thorace  angustiore,  lateribus  band  plicatis,  angulis  anticis  ex- 
planato-reflexis, costis  obsoletis,  subparallelis  et  elytris  mi- 
nus acuminatis,  multo  profundius  striato  -  punctatis,  iutersli- 
tiisque  angustioribus  distiuctus,  rufo-ferrugineus,  oculis  nigris. 


MI 

Caput  porrectum,  planum,  rugoso  -  punctatnm,  profunde  cana- 
licnlaturu,  oculis  globosis,  modice  prominulis.  Antennae  ca- 
pite  cum  thorace  paulo  breviores,  rufo-ferrugineae,  articulis 
tribus  ultimis  nigro-fuscis.  Thorax  latitndine  longior,  apice 
tenue  rotundatus,  ibique  utrinque  explanato  -  marginatns,  an- 
gulis  haud  productis,  subrotundatis ,  reflexis,  lateribus  sub- 
rectis,  teunissime  elevato  -  marginatis ,  basi  truncatus,  angulis 
subacutis,  disco  nonnihil  convexus,  ruguloso -punctatus;  in 
medio  dorsi  costae  duae  sub- parallel ae,  valde  obsoletae;  in- 
tra  basin  transversim  leviter  impressus.  Scutellum  ut  in  priore. 
Elytra  antice  thoracis  basi  sesqui  latiora,  humeris  elevatis 
liaud  productis,  rotundatis,  callosis,  mox  pone  humeros  am- 
pliata,  thorace  quadruplo  longiora,  ante  medium  versus  api- 
cem  sensim  attenuata,  apice  ipso  subacuminata,  supra  con- 
vexa,  nitida,  regulariter  e  punctis  magnis  profunde  impressis 
striata,  interstitiis  angustis  impunctatis.  Corpus  subtus  ut  in 
priore.  Pedes  paulo  quam  in  praecedente  validiores,  palli- 
dius  rufo-ferruginei. 

3.  L.  quadricollis  mihi:  elongatus,  depressus,  glaber, 
ferrugineo-testaceus,  oculis  nigris,  thorace  oblongo-qua- 
drato,  obsolete  canaliculato ,  medio  utrinque  foveolato,  basi 
transversim  impresso,  angulis  anticis  lobato- productis,  ely- 
tris  oblongis,  profunde  punctato  -  striatis,  apice  obtusis. 

Long.  3/4— l*/4  lin.     Lat.  5/l!2—  '/2  lin. 
Latridius    quadricollis   Mannerh.   Bullet,    de   la  Soc.  Imp. 
des    nat.    de    Moscou.    1843.    p.    299.  265.     Beitrag   zur  Käfer- 
fauna der  Aleut.  Inseln,  der  Insel  Sitküa  und  Neu-Californiens. 
p.  127.  265. 
Habitat  in  insula  Sitkha  Americes  borealis  D.  Blaschke. 
L.  lardario  in  elytris  mnlto  angustior,   thoracis  stru- 
ctura  et  aliis  notis  distinctns,  totus  ferrugineo-testaceus,  inter- 
dum  pallide  ferrugineus ,    oculis    solum   nigris.     Caput  porre- 
ctum, rugoso -punctatum,  profunde  lougitudinaliter  caiialicula- 
tum.     Antennae   capite   cum   thorace   paulo    longiores,  pube- 
scentes,  structura  ut  in  priore.     Thorax  latitudine  longior  vel 
subquadratus,  angulis  anticis  in  lobum  magnum  utrinque  pro- 
ductis,  lateribus   rectis,   ibique   nonnihil  elevato -marginatns, 
basi  truncatus,   supra  subtiliter  rugoso -punctatus,   canalicula 


71 

longitudinali,'  foveis  dnabus  in  medio  lineaque  transversa  po- 
stica  profimdiore  impressus.  Scutellum  minutum,  semicircu- 
lare.  Elytra  antice  thoracis  basi  dimidio  latiora,  humeris 
rotnndatis,  mox  pone  humeros  ampliata,  deinde  ultra  medium 
sublinearia,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  apice  sin- 
gulatim  rotundata,  snpra  leviter  convexa,  profunde  punctata  - 
striata,  interstitiis  acqualibus  planis.  Corpus  subtus  subtilis- 
sime  punctulatum.    Pedes  longiusculi,  tibiis  incurvis. 

4.  L.  p  r  o  t  e  n  s  i  c  o  1 1  i  s  mihi :  elongatus,  nigro-piceus,  glaber, 
depressus,  antennis,  pedibus,  elytrisque  ferrugineo-testaceis, 
his  macula  communi  media  nigrescente,  thorace  angustiore, 
oblongo-quadrato,  canaliculato,  medio  utrinque  foveolato, 
basi  transversim  impresso,  angulis  auticis  lobatis,  productis, 
elytris  profunde  punctato  -  striatis,  apice  obtusis. 

Long.  %  lin.     Lat.  lJ2  lin. 
Latridius   pr  ot  en  si  collis  Mannerh.   Bullet,  de  Ia  Soc.  Imp. 
des   nat.    de  Moscou  1843.    p.  299.  266.     Beitr.  zur  Käferf.  der 
Aleut.  Inseln,  der  Ins.  Sitklia  u.  Neu-Californiens.  p.  127.  266. 
Habitat  in  insula  Sitklia  Americes  borealis  D.  Blaschke. 
Proxime  praecedenti  valde   affinis,   thorace  angustiore, 
lateribus  magis  elevato-marginato,   elytris   brevioribus  et  co- 
lore   diversus.      Caput   cum   oculis  ut  in   priore,    sed   totum 
nigro  -  piceum,   rugosius  punctatum.     Antennae   etiam   ut   in 
illo,   modo   paulo  breviores  et  teuuiores.     Thoracis  struclura 
fere  eadem,   sed  margo  lateralis   magis  elevatus,   reflexus  et 
impressio   postica  transversalis    profundior.     Scutellum   ut  in 
praecedeute.     Elytra  etiam  ut  in  illo   constructa   et   sculpta, 
sed  thorace  tantum  quadruplo   longiora,  ferrugineo  -testacea, 
paulo  pone  basin  ultra  medium  macula   oblonga  communi  ni- 
gro-fusca,  sutura  ibi  nonnihil  dilutiore.     Corpus  subtus  nigro- 
piceum  punctulatum.    Pedes  ut  in  priore. 

5.  L.  an gu stic ollis  Schiippel:  elongatus,  brunneo  testa- 
ceus,  glaber,  thorace  oblongo-quadrato,  depresso,  poslice 
angustiore,  lateribus  inaequaliter  plicatis,  dorso  bicostato, 
costis  anterius  divergentibus,  elytris  convexis,  profunde 
striato  -  punctatis,  apice  obtusis,  interstitiis  alternis  basi 
eleyatioribus. 

Long.  1  liu.     Lat.  i/2  lin. 


Latridius  angu  s  ticollis  Hummel  Ess.  entom.  IV.  p.  5.  — 
Sturm  Catal.  p.  160.  —  Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV.  p.  136.  IS.  — 
Geller  Not.  et  Add.  in  Bullet,  de  la  Soc.  Imp.  des  nat.  de 
Moscou  VI.  1833.  p.  301.  3.  —  Villa  Catal.  1833.  p.  26.  — 
Westerhauser  in  Gistl  Faunus  I.  p.  158.  14.  in  Silbermann  Re- 
vue entom.  p.  117.  14.  —  Stephens  Illustr.  III.  p.  111.  2.  No- 
mencl.  p.  32.  2.  Manual  p.  128.  1036.  —  Dejean  Catal.  edit. 
3.  p.  335.  —  v>  Roser  Catal.  p.  27.  —  Shuclutrd  Elem.  of 
Brit.  Entom.  p.  184.  2. 

Var.  ß.  rufo-ferrugineus,  oculis  nigris,  corpore  subtus  saturatius 
ferrugineo. 

Habitat  sub  cortice  et  in  frondilms  arborum  Sneciae  pas- 
sira  D.  Gyllenhal;  in  Finlanilia  excipulo  e  gramine  a  me 
iuterdiim  captus;  etiam  Rossiae  borealis,  Germaniae,  Angliae, 
Galliae,  Italiae  et  Sibiriae  incola. 

L.  lardario  fere  duplo  minor,  thorace  angustiore, 
elytrisqne  apice  obtnsis,  profundius  striato  -pnnctatis  aliisque 
notis  diversns;  color  etiam  plerumque  obscurior,  castaneus 
vel  bmnneo-testaceus.  Caput  fere  nt  in  illo,  modo  fortins 
rngosnm  et  in  medio  obsoletius  canaliculatum ;  ocnli  et  anten- 
nae  nt  in  L.  lardario.  Thorax  latitndine  multo  longior, 
antice  latior,  angulis  prodnctis,  valde  rotundatis,  elevatis,  la- 
teribns  inaequalibus,  ele\ato-marginatis,  circa  medium  plica- 
tis,  basi  trnncatns,  angulis  fere  rectis,  supra  profunde  rugoso- 
punctatus,  inaequalis,  costis  dnabus  elevatis  longitndinalibus, 
auterius  divergentibns,  foveaqne  postica  transversa  costis  di- 
visa  ut  in  L.  lardario.  Scutellum  nt  in  illo.  Elytra  an- 
tice thoracis  basi  duplo  latiora,  humeris  valde  elevatis,  obli- 
que truncatis,  mox  pone  humeros  valde  ampliata,  apice  ro- 
tundata,  thorace  plus  quam  triplo  longiora,  supra  convexa, 
pone  humeros  utrinque  transversim  impressa,  regulariter  e 
punctis  magnis  valde  profundis  striata,  interstitiis  impunctatis, 
altemis  basi  elevatioribns.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  L. 
lardario.  In  illaesis  individuis  elytra  pilis  quibusdam  mi- 
nutis  erectis  adspersa  videntur. 

6.  L.  Caucasicus  Motschulsky :  oblongo-ovatus,  obscure 
rufo-ferrugineus,  glaber,  capite  thoraceque  valde  rugosis, 
thorace  subquadrato,  postice  paruin  angustiore,  lateribus 
subrectis,  tenue  marginatis,  dorso  bicostato,  costis  ante  nie- 


73 

dinm  rectaugnlariter  versus  marginem  utrinque  flexis,  ely- 
tris  sat  profunde  striato-punctatis,  interstitiis  alternatim 
latioribus  planis,  alternatim  angustioribus,  elevatis. 
Long.  5/6  lin.  Lat.  l/2  lin. 
Habitat  in  Caucaso  ad  Piatigorsk  D.  Molschulsky. 
Praecedente  minor,  brevior,  thoracis  structura  imprimis 
diversus;  obscure  rufo  -  ferrugineus,  antennis  pedibusque  di- 
lutioribus.  Caput  porrectum,  planum,  fortiter  rugoso-pun- 
ctatum,  inaequale,  vertiee  triangulariter  transversim  profunde 
impresso,  oculis  magnis,  globosis,  atris.  Antennae  ut  in  prio- 
ribus.  Thorax  latitudiue  parum  longior,  antice  emarginatus, 
angulis  vix  prominulis,  lobato-rotundatis,  lateribus  subrectis 
vel  tantum  levissime  bisinuatis,  tenue  elevato-marginatis,  po- 
sterius parum  angustior,  basi  truncatus,  tenue  marginatus,  an- 
gulis subrectis,  supra  depressus ,  inaequalis,  profunde  rugo- 
sus;  in  medio  dorsi  costae  duae  longitudinales  a  basi  ultra 
medium  fere  parallelae  et  deinde  in  angulnm  rectum  flexae, 
ad  marginem  utrinque  continuatae;  intra  basin  transversim 
leviter  impressus,  impressione  a  costis  in  tres  areas  divisa. 
Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytra  antice  thoracis  basi  plus 
quam  sesqui  latiora,  humeris  elevato  -  costatis,  rotundatis,  pone 
humeros  valde  ampliata,  sed  mox  lateribus  sublinearia,  apice 
rotundata,  thorace  quadruplo  longiora,  dorso  modice  convexa, 
regulariter  sat  profunde  striato- punctata,  striis  gemellato- 
approximatis,  interjecto  interstitio  angustiore  elevato,  intersti- 
tiis autem  alternis  latioribus,  planatis.  Corpus  subtus  et  pe- 
des  ut  in  L.  angusti colli. 

7.  L.  variolosus  mihi:  oblongo - ovatus,  brunneo-piceus, 
glaber,  antennis  pedibusque  fulvo  -  testaceis,  thorace  an- 
gusto,  oblongo -quadrato,  depresso,  profunde  rugoso,  sub- 
varioloso,  angulis  anticis  utrinque  valde  lobato  -  dilatatis, 
lateribus  tenue  marginatis,  dorso  bicostato,  costis  subparal- 
lelis,  elytris  nitidis,  convexis,  ovatis,  foveolis  magnis  seria- 
tis  striatis,  apice  obtusis,  interstitiis  angustis,  impunctatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  7/i2  ^n- 
Var.  ß.  rufo -ferrugineus,  elytris  brunneo -piceis. 

Ad  Kavantholm  Finlandiae  orientalis  in  muscis  locis  pa- 


*4 

ludosis  aliquoties  captus ;  habitat  etiam  in  Finlandia  occiden- 
tali  et  in  Lapponia  D.  Sahlberg. 

L.  angu stic olli  similis  et  affinis,  sed  in  elytris  bre- 
vior,  latior,  sculptnra  elytrornm  ab  Omnibus  congeneribus  di- 
versus.  Caput,  oculi  et  antennae  fere  ut  in  illo.  Thorax 
latitudine  media  nuillo  longior,  antice  latior,  augulis  magnis, 
versus  latera  utrinque  valde  productis,  lobatis,  rotundatis,  pa- 
rtim elevatis,  lateribus  inaequalibus,  tenue  elevato-marginatis, 
circa  medium  plicatis,  basi  truncatus,  angulis  fere  rectis, 
brunneo -piceus,  supra  profunde  rngoso-punctatus,  quasi  va- 
riolis  confluentibus  iuaequalis,  scrobiculatus,  costis  duabus  ele- 
vatis longitudinalibus  subparallelis ,  foveaque  postica  trans- 
versa, minus  profunda,  costis  divisa  ut  in  prioribus.  Scutel- 
lnni  ut  in  illis.  Elytra  antice  thoracis  basi  duplo  latiora, 
humeris  elevatis  productis,  oblique  truncatis,  mox  pone  hu- 
meros  valde  ampliata,  apice  rotundata,  thorace  triplo  longiora, 
supra  valde  convexa,  brunneo- picea,  nitida,  pone  humeros 
haud  transversim  impressa,  regulariter  e  foveolis  magnis  ro- 
tundatis valde  profundis  striata,  interstitiis  angustis  impuncta- 
tis,  minime  elevatis.  Corpus  subtus  ut  in  L.  an gusti colli. 
Pedes  longiusculi  fulvo  -  testacei. 

8.  L.  angulatus  Moischulsky :  oblongns,  brunneo -testa- 
ceus,  glaber,  thorace  oblongo-quadrato,  depresso,  ruguloso- 
punctato,  lateribus  tenue  marginatis,  bisinuatis,  postice  haud 
angustiore,  dorso  bicostato,  costis  subparallelis,  elytris  con- 
vexis,  ovatis,  pilis  rigidis  minutis  obsitis,  punctis  mugnis 
profundis  strialis,  apice  obtusis,  interstitiis  angustis,  im- 
punctatis. 

Long.  1  lin.     Lat.  l/2  lin. 
Habitat  in  Saxonia,  Hungaria  et  Caucaso  D.  Moischuls- 
ky, in  Tauria  D.  Steven. 

Praecedenti  affinis,  sed  thorax  longior,  antrorsum  haud 
ita  dilatatus,  minus  inaequalis,  subtilius  rugoso-punctatus, 
lateribus  magis  parallelis  et  elytra  paulo  longiora,  striis 
punctis  nonnihil  minoribus  impressis ;  totus  brunneo  -  te- 
staceus,  oculis  solum  nigris.  Caput,  oculi  et  antennae  fere 
ut  in  illo.      Thorax   latitudine    fere  dupfo  longior,    antice 


75 

perpanim  latior,  angulis  rotundatis,  vix  productis,  lateri- 
bus  tenue  elevato  -  marginatis ,  suhparallelis ,  sat  profunde 
bisiuuatis,  basi  truncatus,  angulis  fere  rectis,  supra  planus, 
ruguloso-punctatus,  costis  duabus  elevatis  longitudinalibus, 
evidentibus,  subparallelis,  foveaque  postica  transversa  modice 
profunda,  costis  divisa  ut  in  prioribus.  Scutellum  ut  in  illis. 
Elytra  antice  thoracis  basi  dnplo  latiora,  hnraeris  elevatis, 
oblique  truncatis,  pone  bumeros  valde  ampliata,  apice  rotun- 
data,  thorace  triplo  longiora,  supra  valde  convexa,  pone  hu- 
meros  haud  trausversim  impressa,  regulariter  e  punctis  magnis 
profundis  striata,  interstitiis  angustis,  iinpunctatis,  nitidis,  non- 
nilül  elevatis,  pilis  rigidis  minutis  obsitis.  Corpus  subtus  et 
pedes  ut  in  priore. 

9.  L.  Läpp on um  Molschulsky :  oblongo - ovatus,   rufo-pi- 
ceus,  antennis  pedibusque  ferrugineo-testaceis,  thorace sub- 
quadrato,   postice  augustiore,   disco  subconvexo,  profunde 
rugoso-punctato,  lateribus  tenue  marginatis,  dorso  obsolete 
bicostato,  costis  subparallelis,  elytris  nigro-piceis,  convexis, 
ovatis,  profunde  striato-punctatis,  interstitiis  iinpunctatis. 
Long.  2/3  Hn.     Lat.  l/3  lin. 
Habitat  in  Lapponia  D.  Molschulsky. 
L.  varioloso  affinis,  sed  multo  minor,  tliorax brevior, 
antice  angulis  nonnihil  tantnm  lobato- productis,   minus  rngo- 
sus,  lateribus  haud  plicatis,  obsolete  bicostatus  et  elytra  pun- 
ctis paulo  minoribus  in  striis  impressis  interstitiisque  latiori- 
bus.    Caput  planiusculum,  profunde  rugoso-punctatum,  rufo- 
piceum ,  oculis  globosis  nigris ,   minus  prominulis.     Antennae 
capite  cum  thorace  paulo  longiores,  ferrugineo-testaceae,  stru- 
ctura  ut  in  prioribus.      Thorax  latitndine   antica  parum  lon- 
gior,  autice  latior,  angulis  minutis,  rotundato-ampliatis,  de- 
pressis,  lateribus  bisinuatus,  tenue  marginatus,  basi  truncatus, 
angulis  acutis,  supra  in  disco  subconvexus,  rufo-piceus,  pro- 
funde rugoso  -punctatus,   costis  duabus  obsoletissimis,  subpa- 
rallelis et  intra  basin  transversim  levius  impressus.    Scutellum 
ut  in  prioribus.     Elytra   antice   thoracis   basi  fere  duplo  la- 
tiora, humeris   elevatis,  productis,   subrotuudatus ,  mox  pone 
humeros  ampliata,  versus   apicem  sul)attenuata,  thorace  fere 


?6 

quadruplo  longiora,  nigro  -  picea,  supra  valde  convexa,  regu- 
lariter  e  punctis  magnis  impressis  striata,  interstitiis  medio- 
crihus,  impunctatis.  Corpus  subtus  ut  in  priore.  Pedes  lon- 
giusculi,  ferrugineo  -  testacei. 

10.  L.  alte  maus  mihi:  rufo-ferrugiueus,  glaber,  thorace 
subquadrato,  depresso,  lateribus  in  medio  profunde  iiiciso- 
constricto,  margiue  valde  reflexo,  dorso  bicostato,  costis 
subparallelis,  intra  basin  profunde  transversim  excavato, 
elytris  convexis  tenue  striato-punctatis,  argute  tricostatis, 
apice  laevigatis. 

Long.  I7i2  liß-  Lat.  7/I2  lin. 
Habitat  in  Austria  ad  Liuz  D.  ßlotsclndsky. 
L.  angusticolli  quoque  affiuis,  sed  thorax  latior, 
antice  utriuque  magis  dilatatus  et  postice  latitudine  fere  aequa- 
lis,  lateribus  latius  et  altius  reflexo  -  marginatus ,  ibique  in 
medio  profunde  incisus  et  elytra  levius  striato- punctata,  ar- 
gute tricostata,  apice  laevia ;  rufo  -  ferrugineus,  oculis  nigris. 
Caput,  ocidi  et  antennae  fere  ut  in  L.  lardario,  sed  col- 
lari  profunde  arcuatim  impresso.  Thorax  latitudine  vix  lon- 
gior  et  antice  paulo  latior,  angulis  valde  rotundato-dilatatis, 
lobatis,  lateribus  late  explanato- marginatus,  margine  alte  re- 
flexo, in  medio  profunde  incisus  vel  constrictus,  basi  trunca- 
tus,  angulis  fere  rectis,  disco  depressus  inaequalis,  minus  pro- 
funde rugoso  -punctatus,  costis  duabus  longitudinalibus,  fere 
parallelis,  interjecta  canalicula  lata  sat  profunda,  intra  basin 
profunde  transversim  excavatus,  excavatione  costis  in  tres  areas 
divisa.  Scutellum  ut  in  praecedente.  Elytra  antice  thoracis 
basi  duplo  latiora,  humeris  valde  elevatis,  costatis,  subrotun- 
datis,  mox  pone  bumeros  valde  ampliata,  ante  medium  versus 
apicem  angustata,  apice  ipso  rotundato,  thorace  quadruplo 
longiora,  supra  valde  convexa,  pone  bumeros  utriuque  obso- 
lete transversim  impressa,  leviter  striato -punctata,  punctis 
pone  medium  evanescentibus ,  interstitiis  impunctatis,  tribus 
valde  elevato  costatis,  quorum  primum  et  secundum  integra, 
extimum  longe  ante  apicem  desinens.  Corpus  subtus  et  pe- 
des ut  in  praecedentibus. 

11.  L.  rugic ollis  Olivier:  brevior,  testaceus,  glaber,  tho- 
race quadrato,  depresso,  anterius  lobato-dilatato,    dorso 


77 

bicostato,  elytris  convexis,  profunde  striato-punctatis,  apice 
obtusis,  interstitiis  alternis  fere  ad  apicem  nsqne  costato- 
elevatis. 

Long.  3/4  lin.     Lat.  5/12  lin. 
Latridius  rugicollis  Hummel   Ess.  ent.  III.  p.  25.  —     Gyl- 
Jenhal   Ins.  Suec.  IV.  p.  137i  16.  —      Curlis   Brit.  Entom.  VII. 
ad  tab.  311.   No.  2.  —      Stephens    ftfas.tr.   III.    p.  111.  3      No- 
mencl.   p.  32.  3.     Manual  p.  128.   1037.  —     Shiulard  Eiern,  of 
Brit.  Entom.  p.   184.  3. 
T  [>  s  rugicollis  Oliuier  Entom.  II.  18    p.  13.  19.  pl.3.  fig.  19.  a.b. 
Habitat  sub  cortice   arborum  emortuarum  in  Rossia  bo- 
reali,  Suecia,   Germania  et  Anglia.      Specimen  in  Finlandia 
captuni    communicavit    D.    Sahlberg ,    alterum    e   Smolandia 
Sueciae  D.  Bohemwi;   mihi  nunquam   obvius;  rarissime   oc- 
currit;  etiam  circa  Lutetiain  Parisiorum  lectns  sec.  1).  Olivier. 
L.    augusticolli    statura   nonnihil   similis    et  affinis, 
sed  adhuc  minor,   thorax   brevior  et  elytrorum    interstitia  al- 
terna   fere  ad   apicem  usque  elevato-costata,   ferrugineo-te- 
staceus.     Caput  porrectum,  fronte  depressa,  subtilius  rugoso- 
punctata,   profunde   canaliculata ;    oculi  magni  giobosi,  valde 
prominuli.      Antenuae   capite    cum   thorace    multo    breviores, 
paulo  quam  in  L.  angusti colli  crassiores,   claya   articulis 
magis  coarctatis,  ultimo  praecedente  \ix  majore,  apice  oblique 
rotundato.      Thorax   -vix    latitudine   longior,    fere   quadratus, 
angulo  antico  lateraliter   in  lohum  rotundatum   producto,  non 
■vero  ita  ut  in  L.  augusticolli  elevato,  lateribus  dein  rectis, 
elevato-marginatis,   basi   truncatus,   angulis  subrectis,   supra 
leviter  rugoso-punctatus,   inaequalis,   in  medio  costis  duabus 
elevatis  longitudinalibus,  antrorsum  paulo  divergeutibus  et  ul- 
tra basin  foveolis  transversim  oblongis  tribus  impressis,  costis 
interstinctis.     Scutellum    ut  in  prioribus.     Elytra  antice  tho- 
racis  basi  duplo  latiora,  humer is   elevatis    rotundatis  plicatis, 
mox  pone  basin  valde  ampliata,  apice  rotundata,   thorace  tri- 
plo  longiora,   supra  valde  convexa,   intra  basin  non  impressa, 
punctis  magnis  profundis  striata,  sutura  interstitiisque  alternis 
elevato -costatis,  unde   Striae  duae   punctorum  inter   singulas 
costas   videntur.      Corpus   subtus    et   pedes   ut  iii  L.   angu- 
s  ticolli. 
12.  L.  Yolgensis  Molschulsky :  elongatus,  ferrugineo - te- 


78 

staceus,  thorace  sublyrato,    angulis  anticis  utrinque  valde 
lobatis,  ante  basiu  lateribus  constricto,    dorso  evidenter  bi- 
costato,  costis  antrorsum  forcipatis,   ruguloso  punctata,  5- 
cavernoso,  angulis  basalibus  prominulis  acutis,   elytris  levi- 
ter  striato  -  punctatis,  interstiiiis  aequalibus  planatis. 
Long.  2/3  lin.     Lat.  V12  ^n« 
Habitat  in  Rossia  meridionali    ad   Sareptam   D.  Mol- 
schulsky. 

Thoracis  structura  valde  siugulari  ab  omnibus  congene- 
ribus  diversus,  ferrugineo-testacens,  capite,  thoraceque  obscu- 
rioribus,  oculis  nigris.  Caput  breve,  latum,  profunde  rugoso- 
punctatum,  canaliculatum ,  oculis  globosis,  valde  prominulis. 
Antennae  capite  cum  thorace  fere  longiores,  ferrugineae,  ar- 
ticulo  primo  magno  incrassato,  secundo  paulo  minore  subglo- 
boso,  3  —  8  minutis  moniliformibus,  9  et  10  majoribus  obco- 
nicis,  perfoliatis,  ultimo  oblongo  -  ovato.  Thorax  latitudine 
longior,  antice  valde  dilatato-auriculatus,  lobis  apice  rotun- 
datis  depressis,  mox  pone  illos  lateribus  nonnihil  rotundatus 
et  dein  pone  medium  versus  basin  in  angulum  rectum  sat 
profunde  incisus,  basi  truncatus,  utrinque  angulariter  acute 
productus,  undique  tenue  marginatus,  dorso  nonnihil  elevatus, 
ruguloso-punctatus,  in  medio  argute  bicostatus,  costis  ante 
medium  divergentibus,  sed  ad  apicem  coeuntibus,  etiam  ante 
medium  utrinque  costula  transversa  a  dorsali  incipiente  et  ad 
margin em  protensa,  unde  superficies  thoracis  in  quinque  ca- 
vernas  divisa.  Scutellum  ut  in  prioribus.  Elytra  autice  tho- 
racis basi  sesqui  latiora,  humeris  rotundatis,  nonnihil  pro- 
ductis,  pone  humeros  versus  medium  nonnihil  ampliata,  versus 
apicem  attenuata,  apice  ipso  rotundato,  thorace  quadruplo 
longiora,  dorso  nonnihil  convexa,  punctis  sat  magnis  leviter 
impressis  distantibus  striata,  interstitiis  aequalibus  planatis, 
inter  basin  et  medium  prope  suturam  utrinque  sat  profunde 
foveolatim  impressa.  Corpus  subtus  parce  punctulatum.  Pe- 
des  validiores,  satis  elongati. 

13.  L.  carinatus  Gyllcnhal:  elougatus,  augustus,  fuscus, 
opacns,  antennis  pedibusque  testaceis,  thorace  sublyrato, 
pone  medium  constricto,   dorso   obsolete  bicostato,    costis 


79 

subparallelis,   etytris  striato-punctatis,    interstitiis  alternis 
angustis,   argute  elevatis. 

Long.  */3  lin.     Lat.  l/3  lin. 
Latridius    carinatus    Gyllenh.    Ins.  Suec.  IV.  p.  137.  17.  — 
Weslerhauser  in  Gistl  Faunus  I.  p.   158.   15.  in  Silberiimnn  Re- 
vue entom.  III.  p.  118.   15.  —      Stephens  Illustr.  III.  p.   112.  4. 
Nomencl.  p.  32.  4.     Manual,  p.   128.  1038.  —     Shuckard  Klem. 
of  Brit.  Entom.  p.  184.  4. 
Habitat  siib  cortice  arbornm  emortuarum  rarius,  in  Sue- 
cia  D.  Gyllenhal,  in  Finlandia  ad  Willnaes  ipse,  in  Anglia 
D.  Stephens,  in  Bavaria  D.  Weslerhauser. 

Minutus,  angustus,  supra  fuscns  opacus.  Caput  porre- 
ctum,  depressum,  collari  quam  in  praecedentibus  majore,  cre- 
bre  et  inaequaliter  rugoso  -  punctatuni,  fronte  obsolete  bicari- 
nata,  ore  dilutiore;  oculi  parvi  nigri,  minus  prominuli.  An- 
tennae  capite  cum  thorace  multo  breviores,  rufo  -  ferrugineae, 
articulo  primo  magno  incrassato,  secundo  paulo  minore  sub- 
globoso,  3  —  8  minutis  moniliformibus,  9  praecedente  paulo 
majore  obconico,  10  nono  triplo  majore  perfoliato,  ultimo 
adhuc  majore  apice  oblique  subtruncato.  Thorax  latitudine 
multo  longior,  antice  latior,  lateribus  ante  medium  rotundato- 
ampliatus,  margine  explanato,  parum  elevato,  pone  medium 
constricto-incisus,  basi  truncatus  leviter  marginatus,  angulis 
rectis,  supra  subdepressus ,  sat  profunde  rugosus  inaequalis, 
costis  duabus  longitudinalibus  obsoletis,  subparallelis,  intra 
basin  leviter  transversim  impressus.  Scutellum  parvum  semi- 
circulare.  Elytra  antice  thoracis  basi  dimidio  latiora,  hume- 
ris  elevatis  rotundatis  productis,  pone  humeros  modice  am- 
pliata,  apice  rotundata,  thorace  triplo  longiora,  supra  parum. 
convexa,  fusco -picea,  humeris  rufesceutibus,  punctis  magnis 
parum  profundis  regulariter  striata,  sutura  interstitiisque  al- 
ternis elevatis  auguste  costatis,  striis  binis  punctorum  interja- 
centibus.  Corpus  subtus  piceum  magis  nitidum,  vix  punctula- 
tum».     Pedes  mediocres,  rufo-testacei. 

14.  L.  nervös us  Mol&chul&ky :  elongatus,  obscure  rufo- 
picens,  antenuis  pedibusque  ferrugineo-testaceis,  capite  bi- 
carinato,  thorace  subcordato,  pone  medium  angustato,  dorso 
sexfoveolato ,   in  medio  bicostato,   costis   autrorsum   diver- 


HO 

gentibus,  elytris  profunde  striato-punctatis,  interstitiis  al- 
ternis  elevatis. 

Long.  2/3  lin.    Lat.  l/3  lin. 
Habitat  in  Sibiria  Transbaicalensi  D.  Motschulsky. 
Sequenti  statura  nonnibil  similis,  sed  thoracis  structura 
et  elytrorum  striis  inulto  fortius  punctatis  diversus;  supra  ob- 
scure  rufo-piceus,   oculis  nigris.     Caput  porrectum,  depres- 
snm,  inaequaliter  rugoso-puuctatum,  in  medio  argute  bicari- 
natum;  oculi  magni  globosi  valde  prominuli.    Antennae  capite 
cum  thorace   inulto  breviores,   structura  ut  in  L.  carinato. 
Thorax  latitudine  vix  longior,  apice  leviter  bisinuatus,  lateri- 
bus  ante  medium  modice  rotnudato  -  ampliatus ,  pone  medium 
versus  basiu  angustatus,   basi  leviter  rotundatus,   angulis  sub- 
rectis,  supra  subdepressus,  profunde  rugosus  inaequalis,  costis 
duabus  longitudinalibus  elevatis,    antrorsum  divergentibus,  in- 
tra  basin  foveolis  trihus  et  ante  medium  aliis  tribus  trausver- 
sim  positis  impressus.     Scutellum  ut  in  sequente.     Elytrorum 
forma  etiam  ut  in  illa,  sed  punclis  magnis  profundis  regulari- 
ter  striata,  sutura  interstitiisque  alternis  elevatis,  angustiori- 
bus.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  L.  carinato. 
15.  L.  incisus  mihi:  elongatus,  angustus,  fuscus-testaceus 
opacus,  thorace  sublyrato,   pone  medium  constricto,   dorso 
obsolete  bicostato,  costis  auterius  divergentibus,  elytris  pro- 
funde striato-punctatis,  interstitiis  latioribus,  argute  elevatis. 

Long.  3/4  lin.  Lat.  V3  lin. 
Var.  ß.  obscure  rut'o-feirugineus,  antennis  pedibusrjue  dilutioribus. 
Ad  Kavantholm  Gubernii  Wiburgensis  sub  cortice  be- 
tulae  semel  captus,  etiam  ad  Ylaene  Nygord  Finlandiae  australi, 
a  D.  Suhlberg  lecttis ;  Var.  ß.  e  Germania  sub  nomine 
L.  constricti  D  Sahlberg  communicavit  D.  Apez.  Mus. 
Saldberg. 

L.  carinato  paulo  major,  illoque  statura  similis,  sed 
thorax  inulto  brevior,  costis  anterius  divergentibus  et  elytro- 
rum interstitia  latiora.  Caput,  oculi  et  antennae  ut  in  illo. 
Thorax  latitudine  longior,  antice  latior,  lateribus  ante  medium 
rotundato  -  ampliatus,  margine  haud  explanato,  parum  elevato, 
pone  medium  sat  profunde  constricto -incisus,  basi  trnncatus, 
angulis  lobato-rotundatis,  supra  anterius  subconvexns,  parum 


Hl 

rugosus,  costis  duabus  obsoletis,  anterius  divergentibus,  intra 
basin  profunde  transversim  impressus.  Scutellum  ut  in  L. 
carinato.  Elytromm  forma  etiam  ut  in  illo,  sed  thorace 
plus  quam  triplo  longiora,  profunde  striato  -  punctata ,  striis 
•versus  apicem  evanescentibus,  interstitiis  latioribus,  alternis, 
antrorsum  imprimis,  argute  elevatis.  Corpus  subtus  et  pedes 
ut  in  L.  carinato. 

16.  L.  carinulatus  Molschulsky :  elongatus,  angustus, 
fusco-testaceus,  antennis  pedibusque  rufo-testaceis,  capite 
carinato,  thorace  elongato,  sublyrato,  pone  medium  con- 
stricto,  dorso  obsolete  bicostato,  costis  sub-parallelis,  ely- 
tris  profunde  striato  -punctatis,  sutura  interstitiisque  alter- 
nis angustis  elevatioribus. 

Long.  2/3  lin.  Lat.  V»  lin- 
Habitat  in  Sibiria  Trausbaicalensi  D.  Molschulsky. 
Proxime  praecedeuti  affinis,  sed  minor,  thorax  longior, 
angustior  et  elytrorum  interstitia  alterna  angustiora,  minus 
elevata;  supra  fusco-testaceus,  sulmitidus.  Caput  majusculum, 
porrectum,  depressum,  rugoso-punctatum,  in  medio  carinula 
elevata  laevigata  notatum;  oculi  magni  globosi  nigri,  valde 
prominuli.  Antennae  rufo - testaceae ,  structura  ut  in  L.  ca- 
rinato. Thorax  latitudiue  multo  longior,  basi  apiceque  sub- 
truncatus,  lateribus  ante  medium  rotundato-ampliatus,  mar- 
gine  parum  explanato,  pone  medium  sat  profunde  constricto- 
incisus,  angulis  lobato  -prominulis  acutis,  supra  subdepressus, 
profunde  rugoso-punctatus,  costis  duabus  subparallelis  Tel 
antrorsum  perparum  divergentibus  obsoletis,  intra  basin  levi- 
ter  transversim  impressus,  impressione  costis  in  tres  areas 
divisa.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytrorum  forma  etiam  ut 
in  proxime  praecedentibus,  punctis  profunde  impressis  striata, 
striis  ad  apicem  continuatis,  sutura  interstitiisque  alternis  an- 
gustioribus  modice  elevatis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  L. 
carinato. 

17.  L.  constrictus  Gyllenhal:  elongatus,  pallide  testa- 
cens,  sulmitidus,  glaber,  thorace  oblougo,  pone  medium 
valde  constricto,  dorso  obsolete  caualicnlato  et  bicostato, 
(5.  Band.   1,  Heft.)  6 


82 

costis  anterius  divergentibus ,  elytris  profunde  striato-pun- 
ctatis,  interstitiis  alternis  elevatis. 

Long.  73  ^n«     Lat.  '/4  1  in. 
Latridius  constrictus  Hummel  Ess.  ent.   IV.  p.  13.  —    Gyl- 
lenhal    Ins.    Suec.   IV.    p.   138.    18.  —      Westerhauser    in    Gistl 
Faunus  I.  p.  158.  16.  in  Silbcrmann  Revue  entom.  III.  p.  118. 16. 
Var.  ß.  elytris  fusco-piceis  Gißlcnh.  1.  c.  Var.  b. 
Corticaria  ruficollis  Marsham  Entom.  Brit.  I.  p.  111.  17. 
Latridius  ruficollis  Curtis   Brit.  Ent.  VII.  ad  tab.  311.  No. 
6.  —     Stephens  Catal.  p.  94.  1004.     Illustr.  III.   p.  114.  10.  No- 
mencl.  p.  32.  10.     Manual  p.   129.  1045.  —      Villa  Catal.  1833. 
p.  26.  —     ShucJcard  Eiern,  of  Brit.  Entom.  p.  184.  10. 
Habitat  in  Suecia  sub  cortice  arborum  emortuarum,  prae- 
sertini  Alni,  in  Westrogothia  ad  Kaflaes  rarius  lectus  D.  Gyl- 
lenhal;  speciinen  in  Smolandia  captum  ad  describendntn  be- 
nevole  commuuicavit  D.  Boheman.     Occurrit  etiam  in  Rossia 
boreali  D.  Hummel;  in  Bavaria  sub  cortice  Alni  rarissirae 
D.    Weslerhauser ;    in  Anglia   non  infrequens   in  vicinitate 
Londiuorum   et    in   Suffolk,    vespere  volitans  abundanter  in 
horto   ad  Ripley   D.    Stephens,   sub   cortice  Ulmi  in  hortis 
Kensington  D.   Waterhouse ,   in  viciuitate  Swansea  D.  Dill- 
wyn;  in  Italia  D.  Villa;  in  Caucaso  D.  Molschulsky. 

Minutus,  L.  carinato  paulo  longior,  sed  angustior,  to- 
tus  pallide  testaceus,  subnitidus,  glaber.  Caput  majusculum, 
depressuui,  anterius  angustatum,  obsolete  rugulosum,  ante 
oculos  tenue  bicarinatum;  oculi  parvi  globosi  nigri,  mndice 
prorninuli.  Antennac  ut  in  proxime  praecedentibus.  Thorax 
oblongus,  apice  in  medio  rotundatim  producto,  veluti  bipar- 
titus,  lobo  anteriore  multo  majore,  latiore,  posterius  rotun- 
dato,  semicirculari,  strictura  profunde  incisa  circumscripto, 
lateribus  lobato  -  explanatis,  parte  posteriore  brevi,  transversa, 
basi  truncata,  angulis  posticis  prominulis;  supra  parum  con- 
■\exus,  in  parte  antica  canalicnla  abbreviata  et  ad  illam  utrin- 
que  costula  obsoleta  notatus,  vix  rugulosus.  Scutellum  par- 
\um,  transverse  oblougum.  Elytra,  corpus  subtus  et  pedes 
ut  in  L.  inciso  conformata,  sed  costae  elytrorum  minus 
elevatae. 

18.  L.  monticola  mihi:   elongatus,  rufo  -testaceus,    subni- 
tidus,  glaber,    capite  tenue  canaliculato ,  occipite  profunde 


83 

impresso,   thorace  sublyrato,  rugoso,  inaequali,   pone  me- 
dium yal de  constricto,  dorso  obsolete  bicostato,  costis  sub- 
parallelis,    postice   profunde  transTersim   impresso,    elytris 
profunde  striato-punctatis,    interstitiis  alternis  Tix  elevatis. 
Long.  3/4  lin.      Lat.  i/3  lin. 
Habitat  in  monte  Timirhan  Schah  provinciae  Daghestan 
D.  Molschulsky . 

Thorace  Talde  rugoso,  elytrorum  interstitiis  alternis  ti'x 
eleTatis  aliisque  notis  a  praecedente  diversus;  rufo  -  testaceus, 
subnitidus.  Caput  porrectum  depressum,  talde  rugosum,  in 
medio  tenue  canaliculatum  et  in  occipite  profunde  triangulä- 
rster inipressum.  Oculi  parvi  globosi,  prominuli,  nigri.  Tho- 
rax apice  leviter  bisinuatus,  latitudiue  Tix  longior,  ante  me- 
dium lateribus  Takle  rotundato-ampliatus,  pone  medium  pro- 
funde inciso-constrictus,  basi  paulo  angustior,  truncatus,  mar- 
gine  postico  elevato-incrassato,  angulis  lobato-prodnctis  ro- 
tundatis,  supra  subdepressus,  Talde  rugosus,  inaequalis,  costis 
duabus  longitudinalibus  subparallelis,  obsoletis,  intra  basin 
transTersim  profunde  impressus,  impressione  costis  in  tres  fo- 
Teolas  divisa.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytrorum  forma  ut 
in  L.  carinato,  profunde  punctato- striata,  sutura  intersti- 
tiisque  alternis  angustioribus  Tix  eleTatis.  Corpus  subtus  et 
pedes  ut  in  proxime  praecedentibus. 

19.  L.  elongatus  Curlh:  elongatns,  angustus,  subdepres- 
sus, rufo -testaceus,  oculis  nigris,  thorace  oblongo-cordato, 
profunde  rugoso-punctato,  lateribus  tenue  reflexis,  mox  ante 
basin  constricto,  postice  le\iter  transTersim  impresso,  ely- 
tris oblongo-ellipticis,  profunde  striato-punctatis,  intersti- 
tiis angustis,  crenatis,  quinto  elevatiore. 

Long.  73-U/i2  lin-     Lat-  Ve  — V*  lin- 
Latridius  elongatus    Curtis  Guide.  Genus  243.  No.  6.     Bri- 
tish Kntom.  VII.  pl.  311.  No.  7.  —   Stephens  Itlustr.  III,  p.  115. 
11.     Manual  p.   129.  1046. 
Latridius    angu  Status    Stephens    Catal.   p.   94.    1005.       No- 
mencl.  p.  32.  11. —  ShucJcard  Klein,  of  Brit.  Entom.  p.  184.  11. 
Habitat  in  Anglia;  copiose  lectns  a  D.  Walker  in  inu- 
scis  tempore  hiemali  in  vicitiitate  Southgate,  etiam  prope  Bri- 

6* 


84 

stol   et  in  Devonshire  D.  Stephens;  individua  in  Gallia  et 
Helvetia  capta  communicavit  D.  Molschulsky. 

Tottis  mfo-testacens,  oculis  nigris.  Caput  oblongo- 
quadratum,  deplanatum,  crebre  rugoso-pnnctatum,  oculis  glo- 
liosis  proininulis.  Autennae  capite  cum  tliorace  multo  bre- 
viores,  articulo  primo  crasso,  subgloboso,  secundo  feie  si- 
mili,  crassitie  aequali,  3  —  8  minutis,  coarctatis,  submonilifor- 
inibus,  9  antecedente  duplo  majore,  et  10  adhuc  paulo  ma- 
jore, breviter  obconicis,  ultimo  decimo  triplo  majore  subglo- 
boso, apice  acuminato.  Thorax  oblongo-cordatus,  latitudine 
antica  sesqui  longior,  apice  truncatus,  lateribus  tenue  margi- 
natis,  posterius  angustatus,  prope  basin  nonnihil  inciso  -  con- 
strictus,  augulis  basalibus  rotundatis,  supra  subdepressus, 
profunde  rugoso-punctatus,  intra  basin  leviter  transversim 
impressus.  Scutellum  minutum,  trianguläre.  Elytra  in  medio 
tliorace  duplo  latiora,  basi  autem  utrinque  Table  rotundata, 
oblougo-elliptica,  apice  rotundata,  tliorace  plus  quam  qua- 
druple longiora,  supra  subdepressa,  undique  elevato  -  margi- 
nata,  in  singulo  series  sex  e  punetis  magnis  vel  foveolis  pro- 
funde impressis,  interstitiis  angustis,  crenatis,  quinto  paulo 
elevatiore.  Corpus  subtus  disperse  punetulatum.  Pedes  me- 
dioeres,  pallidius  rufo-testaeei. 

20.  L.  clathratus  Dahl:  elongatus,  angnstus,  subdepres- 
sus, rufo - testacens ,  oculis  nigris,  tliorace  subquadrato, 
profundius  rugoso  -  pur.ctato ,  lateribus  vix  reflexis,  intra 
basin  leviter  transversim  impresso,  elytris  oblongo  -  ellipti- 
cis,  valde  profunde  striato-punetatis,  interstitiis  angustis, 
crenatis,  quarto  elevatiore. 

Long.  ~/z  liii.  Lat.  %  lin. 
Habitat  in  Austria  D.  Molschulsky. 
Praecedenti  statura  et  colore  similis  et  affinis,  thoracis 
strnetura  imprimis  distinetus.  Caput,  oculi  et  antennae  ut  in 
illo.  Thorax  latitudine  longior,  basi  apiceque  truncatus,  an- 
gulis  omuibus  subrectis,  lateribus  fere  linearis,  supra  subde- 
pressus, valde  profunde  rugoso-punctatus,  intra  basin  leviter 
transversim  impressus.  Scutellum  ut  in  priore.  Elytra  basi 
tliorace  plus   quam  duplo  latiora,   ad  humeros  valde  rotnu- 


85 

dato-ampliata,  et  deiiule  versus  medium  sublinearia,  auice 
rotundata,  thorace  quintuplo  longiora,  uudique  teiiue  clevato- 
marginata,  dorso  subdepressa,  e  foveolis  magnis  seriatis  valde 
profunde  impressis  striata,  interstitiis  angustis,  crenatis,  quarto 
elevatiore.     Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  praecedente. 

21.  L.  liliputanus  Villa:  elongatus,  subconvexus,  rufus, 
glaher,  capite  thoracequc  punctato  -  rngulosis,  hoc  cordato, 
teuiie  marginato,  dorso  subconvexo,  intra  ])asin  leviter  con- 
stricto,  transversim  impresso,  elytris  oblongo-ovatis,  nigro- 
fuscis,  antrorsum  elevato-marginatis,  profunde  crenato- 
striatis,  interstitiis  angiistissimis,  rngulosis. 
Long.  */2  lin.    Lat.  */s  Un. 

Latridius  liliputanus   Villa  Catal.  1833.  |>.  36.  37. 

Latridius  minutissimus  De  Cristofori  in  litteris. 

Habitat  in  Italia  boreali  DD.  De  Christofori  et  Villa. 
Caput  porrectum,  subdepressum,  crebre  rugosum,  rnfum, 
oculis  globosis,  minutis,  prominulis,  nigris.  Antennae  capite 
cum  thorace  paulo  breviores,  articulo  piimo  incrassalo,  se- 
cuudo  parum  tenuiore  subgioboso,  3 — ^8  minutis,  breviter 
oliconicis,  coaretatis,  9  et  10  leiKicularibus,  multo  majoribus, 
ultimo  adhuc  majore,  subgioboso.  Thorax  latitudine  longior, 
cordatus,  lateribus  antrorsum  rotundato  -  ampliatis,  undique 
tenue  marginatus,  utrinqiie  prope  basin  leviter  inciso-con- 
strictus,  ibique  supra  transversim  profunde  impressus,  basi 
truncatus,  angulis  subacutis,  vix  prominulis,  dorso  anterius 
modice  convexus,  rufus,  crebre  et  profunde  rugoso  -  punetatus. 
Scutellum  minutum,  semicirculare.  Elytra  antice  conjunetim 
leviter  emarginata,  ita  ut  humeri  antrorsum  nonnihil  promi- 
nuli,  thoracis  basi  duplo  latiora,  mox  pone  humeros  valde  ro- 
tundato -ampliata,  ibique  reflexo-inarginata,  dein  lateribus  sub- 
linearia  pone  medium  angustata,  apice  rotundata,  thorace  fere 
quintuplo  longiora,  uigro-fusca,  dorso  subconvexa,  punetis 
seriatis  impressis  valde  profunde  crenato- striata,  interstitiis 
augustissimis  rugulosis,  sutura  elevatiore.  Corpus  subtus  ru- 
fum,  pectore  profunde,  abdomine  sublililer  punclulatis,  segmen- 
torum  marginibus  postice  incrassato-elevatis,  pallidioribus. 
Pedes  validiores,  rufo-feriugiuei. 


86 

22.  L.  exilis  Dcjean:  elongatus,  subconvexus,  rufo-testa- 
ceus,  glaber,  capite  thoraceque  rngulosis,  hoc  oblongo-cor- 
dato,  pone  medium  constricto,  transversim  impresso,  elytris 
fusco-limbatis,  margine  explanato,  sat  profunde  crenato  - 
striatis,  interstitiis  angustissimis,  rngulosis,  undulatis. 

Long.  5/i2  lin-     Lat-  Vr,  lin- 
Latridius  exilis  Dejean  Cat.  edit.  1.  p,  102.  —     Sturm  Ca- 

tal.  p.   160.  —     Dejean  Cat.  edit.  3.  p.  336. 
L.  liliputanus  Motschuhhj  Bullet,  de  Ia  Soc.  Imp.  des  nat.  de 

Moscou  1837.  p.  110. 
L.  alpin  us  Motschulsly  in  litteris. 

Habitat  in  Gallia  ad  Lutetiam  Parisiorum  DD.  Comes 
Dejean  et  Molschulsky ;  ad  Hinterheini  Helvetiae  frequens 
D.  Molschulsky. 

Praecedenti  affinis,  sed  longior,  angnstior,  thorax  paulo 
longior,  minus  profunde  rugoso-punctalus,  elytraque  minus 
profunde  creuato- striata,  margine  omni  explanato,  interstitiis 
rngulosis,  undulatis.  Caput  porrectum,  subdepressum,  minus 
profunde  rugulosum,  rufo-testaceum,  oculis  et  autennis  ut  in 
priore.  Thorax  latitudine  longior,  antice  truncatus,  lateribus 
antrorsum  rotundato -ampliatus,  pone  medium  intra  basin  con- 
strictus  et  sat  profunde  transversim  impressus,  basi  truncatus, 
tenue  marginatus,  angulis  prominulis,  dorso  anterius  modice 
convexus,  rufo-testaceus ,  minus  crebre  ruguloso-punctatus. 
Scutellum  ut  in  praecedente.  Elytra  antice  thoracis  basi  du- 
plo  latiora,  liumeris  rotundatis,  dein  lateribus  parmu  ampliata, 
apice  rotundata,  margine  omni  tenue  explanato,  thorace  plus 
quam  quadruplo  longiora,  rufo-testacea,  interdum  nonnihil 
pallidiora,  undique  fusco-limbata,  dorso  subconvexa,  sat  pro- 
funde crenato- striata,  interstitiis  angustissimis  rngulosis,  un- 
dulatis.   Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

23.  L.  collaris  mihi:  oblongus,  subconvexus,  rufus,  gla- 
ber, capite  thoraceque  rugosis,  thorace  bre\i,  cordato,  po- 
stice  \alde  angustato,  constricto,  basi  transversim  leviter 
impresso,  angulis  acutis  prominulis,  elytris  fuscis,  profunde 
crenato -striatis,  margine  omni  explanato,  interstitiis  an- 
gustissimis. 

Lat.  V5  liu. 


8* 

Latridius  ruficollis  Chevrolat,  Dejean  Cat.  edit.  3.  p;  330. 
forte  ? 
Habitat  in  Gallia;  individua  ad  Luletiam  Parisionim  lecta 
sub  nomine  Latridii  ruficollis  Marsham  misit  D.  Alibi'. 
Proxime  praecedente  brevior,  thorax  hrevior,  latior,  an- 
gulis basalibus  magis  prominulis  acutis  et  elytrorum  interstitia 
band  undulata.  Caput  breve,  subdepressum,  crebre  rugosum, 
ruf  um;  oculi  globosi,  uiiniiti,  panim  prominnli,  nigri.  A*Jen- 
nae  tenues,  rufo-ferrugineae,  capite  cum  tliorace  paulo  lon- 
giores,  structura  ut  in  L.  liliputano.  Thorax  longitndine 
latior,  antice  truncatus,  lateribus  antroisum  rotundato-amplia- 
tus,  longe  pone  medium  vel  prope  basin  utrinque  nounihil  in- 
ciso  -  constrictus ,  ibique  supra  transversim  leviter  impressus, 
basi  truncatus,  teime  marginatus,  angulis  acutis  prominulis, 
dorso  anterius  modice  convexus,  rufus,  crebre  et  profunde 
rugoso-punctatus.  Scutellum  minutum,  semicirculare.  Elytra 
antice  thoracis  basi  sesqui  latiora,  huineris  rotundatis,  dein 
lateribus  partim  ampliata,  apice  rotundata,  margine  omni  te- 
ime explanato,  thorace  quiiituplo  longiora,  fusco- picea,  dorso 
subconvexa,  valde  profunde  crenato  -  striata,  interstitiis  Omni- 
bus angustissimis,  sutura  elevatiore.  Corpus  subtus  et  pedes 
ut  in  proxime  praecedentibus. 

24.  L.  na nul us  mihi:  elougatus,  snbconvexus,  rufo-ferru- 
gincus,  glaber,  capite  thoraceque  valde  rugosis,  tliorace 
brevi,  subquadrato,  intra  basin  transversim  leviter  impresso, 
elytris  fuscis,  profunde  crenato -striatis,  margine  antrorsum 
tenue  reflexo,  interstitiis  angustissimis. 

Long.  Y3  lin.  Lat.  !/7  Iin- 
Habitat  in  Austria  ad  Linz  ü.  Molschulsky. 
Praecedenti  alfinis,  sed  adluic  minor,  thorace  quadrato, 
haud  constricto  et  elytris  angustioribus  imprimis  diversus. 
Caput  porrectum,  subdepressum,  valde  rugosum,  rufo-ferrugi- 
neum,  oculis  globosis  miuutis,  modice  prominulis.  Antennae 
capite  cum  thorace  breviores,  rufo- ferrugincae,  structura  ut 
in  proxime  praecedentibus,  sed  paulo  validiores.  Thorax  la- 
titudine  paulo  longior,  subquadratus,  basi  apiceque  trum-atus, 
angulis  Omnibus  obtusis,  lateribus  sublinearis  vel  perparum 
tautum  rottindatus,  rufo-ferrugineus,   valde  profunde  rugosus, 


88 

intra  basin  transversim  leviter  impressus.  Scutellum  ut  in 
praecedente.  Elytra  basi  thorace  sesqui  latiora ,  humeris  ro- 
tundatis,  margine  antrorsum  tenue  reflexo ,  laterihiis  linearia, 
longe  pone  medium  versus  apicem  angustata,  apice  ipso  ro- 
tundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  supra  modice 
convexa,  fusea,  profunde  crenato-  striata,  interstitiis  angustis- 
simis,  sutura  elevatiore.    Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

25.  L.  concinnus  Schuppet:  oblongus,  suhdepressus,  ru- 
fus,  glaber,  capite  thoraceque  sublilius  rugiilosis,  hoc  cor- 
dato,  haud  constricto,  tenue  elevato-marginato,  basi  trans- 
versim impresso,  elytris  fuscis,  profunde  crenato -striatis, 
margine  omni  tenue  explan  ato,  interstitiis  angustissimis,  un- 
dulatis,  rugiilosis. 

Long.  l/2  lin.     Lat.  f/s  iiu. 

Habitat  in  Saxonia  D.  Molschuhky. 

Speciebus  proxime  descriptis  iterum  similis  et  affinis, 
sed  magis  depressus,  thorace  cordato,  band  constricto,  magis 
piano,  subtililer  tantum  ruguloso  bene  distinctus.  Caput  por- 
rectum,  planiusculum,  rufuin,  subtiliter  rugulosum,  oculis  glo- 
bosis  prominulis  nigris.  Antennae  ut  in  L.  liliputano. 
Thorax  latitudine  perparum  longior,  apice  subemarginatus, 
angulis  nonnihil  productis  obtusis,  ante  medium  laterihiis  ro- 
tundato-ampliatus,  posterius  angustatus,  haud  constrictus,  mar- 
gine omni  tenue  elevato,  basi  truncatus,  angulis  obtusis,  dorso 
suhdepressus,  rufus,  subtiliter  rugulosus,  intra  basin  transver- 
sim impressus,  impressione  versus  latera  utrinque  profundiore. 
Scutellum  ut  in  L.  liliputano.  Elytra  basi  thorace  sesqui 
latiora,  humeris  angulo  interno  nonnihil  antrorsum  acuminato  - 
productis,  externo  valde  rotundatis,  dein  laterihiis  sublinearia, 
longe  pone  medium  versus  apicem  angustata,  apice  ipso  ro- 
tundata,  margine  omni  tenue  explanato ,  thorace  plus  quam 
quadruplo  longiora,  supra  subdepressa,  profunde  crenato-stria- 
ta,  interstitiis  angustissimis,  undulatis,  rugiilosis,  sulura  eleva- 
tiore.    Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  L.  liliputano. 

26.  L.  Anatolicus  Molschuhky:  elongatus,  subconvexus, 
ferrugineo-testaceus,  opacus,  glaber,  capite  thoraceque  ru- 
gulosis,  hoc  breviore  subcordato,  convexiusculo,   intra  ba- 


89 

sin    transversim   impresso,    elytris   dease    punctata -striatis, 
iuterstitiis  angustissimis  cremilatis. 

Long.  73  lin.     Lat.  */,  lin. 

Hal)itat  in  Anatolia  ü.  Molschulski). 

L.  lilip  utau  o  statura  nonnihil  affinis,  sed  tliorax  bre- 
vior,  latior,  poslice  haud  coustrictus  et  elytra  minus  profunde 
punctata- striata;  pallide  ferrugineo-testaceus,  oculis  nigris. 
Caput,  oculi  et  antennae  fere  ut  in  L.  Jiliputano.  Thorax 
longitudine  latior,  antice  truncatus,  lateribus  antrorsum  non- 
nihil rotundato-aiupliatis,  margine  anguste  explanato,  versus 
basin  paulo  angustior,  basi  truncatus,  angulis  prominulis,  dorso 
nonnihil  convexus,  crebre  ruguloso  -  punctatus,  intra  basin 
transversim  sat  profunde  impressus.  Scutellum  ut  in  proxime 
praecedentibus.  Elytra  antice  thoracis  basi  fere  duplo  latiora, 
liumeris  rotundatis,  dein  lateribus  partim  ampliata,  apice  ro- 
tundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  dorso  paruni 
convexa,  dense  punctata -striata,  punctis  quam  in  L.  lilipu- 
tano  minoribus,  valde  approximatis,  iuterstitiis  angustissimis, 
dense  cremilatis,  subrugulosis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in 
praecedentibus. 

27.  L.  hirtus  Schüppel:  oblongus,  niger,  hirsutus,  antennis 
rufo-ferrugineis,  pedibus  piceo-testaceis,  thorace  quadrato, 
profunde  canaliculato ,  canalicula  anterius  dilatata,  basi 
utrinque  foveolato,  elytris  leviter  striata -punctatis,  pilis  ri- 
gidis  albis  adspersis. 

Long.  1  lin.     Lat.  3/s  lin. 
Latridius  hirtus   Gyllenhal  Ins.  Suec.  IV.  p.  139.  19. —  We- 
sterhauser  in  Gisll  Fannus  I.  p.  159.   17.    in  Silbermnnn  Revue 
entom.   III.    p.  119.    17.  —     Dejean   Catal.    edit.    3.    p.  335.  — 
Stephens  Illustr.  III-  p.   112.  5.     Manual  p.  128.  1039.  —  Stet- 
tin, entom.  Zeitung  1843.  p.  90. 
Latridius  hirsutulus  Stephens  Catat.  p.  94.  1001.    Nomencl. 
p.  32.  5.  —  Curtis  Brit.  Ent.  VII.  ad  tab.  311.  No.  4.  —  Shu- 
ckard  Eiern,  of  Brit.  Ent.  p.  184.  5. 
Habitat  in  Fiulandiae  fungis  arboreis  ad  Ylaene  Nygord 
non  infrequens  D.  Sahlbcrg,  ad  Willnaes  et  ad  Kavantholm 
rarius,  ipse;  in  Sueciae  Westrogothia  D.  Schönherr,  Sca- 
nia D.  Zellcrsledl ;  specimen  in  Lapponia  captum  communi- 
cavit  D.  Sahlberg;  in  Germania  orientali  D.  Küngelhöjfer ; 


90 

in  Bavaria  rarissime  D.  Weslerhauscv ;  in  Anglia  proue 
Londinos  et  in  Suffolk  D.  Stephens,  ad  Pettyward-wood  D. 
Walerh  ouse. 

Caput  porrectum,  oblongo-quadratum,  subdepressum,  ni- 
grum,  opacura,  confertissinie  rugoso-punctatum,  fronte  linea 
impressa  in  verticem  excurrente  canaliculata;  oculi  globosi, 
nigri,  prominuli.  Antcnnae  capite  cum  thorace  paulo  brevio- 
res,  rufo-ferrugineae,  articulo  primo  magno  iucrassato,  se- 
cundo  multo  minore  subcyliudrico,  3  —  8  minutis,  brevitcr  ob- 
conicis,  9  et  10  magnis  crassis  perfoliatis,  ultimo  adhuc  ma- 
jore subgloboso.  Thorax  subquadratus  vel  latitudine  partim 
longior,  anlice  paulo  latior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus 
fere  reciis  vel  pone  medium  leviter  sinuato-emarginatis,  mar- 
ginibus  valde  reflexo-elevatis,  piloso-ciliatis,  supra  subde- 
pressus,  inaequalis,  in  inedio  canalicula  profunda,  antiee  la- 
tiore  exaratus,  et  iutra  basin  utrinque  fovea  magna,  profunde 
impressus,  totus  niger  opacus,  confertissinie  rugoso-punctatus. 
Scutellum  minutum,  semicirculare,  nigrum.  Elytra  antice  tho- 
racis  basi  dimidio  latiora,  luimeris  prominulis  rotundatis,  pone 
Immeros  subito,  versus  medium  modice  ampliata,  apice  sub- 
acuminata,  thorace  fere  quintuplo  longiora,  supra  posterius 
convexa,  versus  basin  transversim  impressa,  tota  nigra,  sub- 
nitida,  regulariter  sed  minus  profunde  striato -punctata,  inter- 
stitiis  laevibus,  pilis  rigidis  albidis  remotis  seriatim  ornatis. 
Corpus  subtus  nigrum  vel  nigro-piceum,  subopacum,  punctu- 
latum.  Pedes  piceo-testacei,  tibiarum  basi  tarsisque  dilu- 
tioribus. 

28.  L.  rugosus  Herbst;  oblongus,  niger,  glaber,  ore  an- 
tennis  pedibnsque  ferrugineis,  thorace  brevi,  lato,  crebre 
punctato,  lateribus  dilatato -rotundatis,  dorso  convexo,  ine- 
dio obsolete  canaliculato,  postice  transversim  profunde  im- 
presso, elytris  obsoletius  striato-punctatis,  interstitiis  laevibus. 

Long.  5/6  —  1  lin.     Lat.  3/8  —  V2  lin- 
Latridius  rugosus   Herbst  Coleopt.  V.  p.  6.  3.  Tab.  44.  fig. 

3.  c.  C.  —     Hammel  Kss.  entoin.  111.  p.  25.  —     Dahl  Coleopt. 

j).  66.  —     Sturm  Catal.  p.  161.  —     Gyllcnhal  Ins.  Suec.  IV.  p. 

140.  20.  —    Villa  Catal.  1835.  p.  45.  —   Westerhauser  in  Gistl 

Faunus  1.  p.  159.  18.  in  Silbermann  Revue  entom.  III.  p.   119. 


91 

18.  —      Stephens    lllustr.  III.    p.  113.  8.      Nomencl.    p.  32.   8. 
Manual  p.   129.  1043.  —     Dejcnn    Catal.  edit.  3.  p.  335.  —     v. 
Roser   Catal.   p.   27.  —      Shuclard   Elem.    of  Brit.   Entom.    p. 
184.  8. 
Dermestes  rugosus  Panzer  Entom.  German.  I.  p.  101.  26. 
Haliitat  sub   cortice  arborum  emortuarum  et  in  gramine 
rarius;   in  Finlandia   ad  Willnaes    et  ad  Kavantholm  captus; 
in  Lapponia  1).  Sahlbcrg ;  Petropoli  D.  Hummel;  in  Sne- 
cia  D.  Gyllenhal;  in  Bavaria  D.  Westerhuuser ;  in  Wur- 
tembergia  D.  v.  Raser;  in  Anglia  ad  Loudinos  D.  Stephens; 
in  Gallia  boreali  D.  iMolschulsky. 

Caput  breviuscnlum,  nigrum,  confertissime  punctiüatnm, 
vertice  obsolete  canaliculato,  ore  toto  labroque  rufo  -  ferrugi- 
neis;  ocnli  globosi,  prominuli,  nigri.  Antennae  capite  cum 
thorace  paulo  breviores,  tenues,  rufo-ferrugineae,  stnictura 
ut  in  priore.  Thorax  longitndine  fere  duplo  latior,  antice 
trnncatus,  collari  capitis  nullo,  apice  fere  augnstior  quam 
basi,  lateribus  aequalitcr  rotundatus,  angnste  reflexo  -  margi- 
natns,  basi  truncatns,  angulis  subrectis,  supra  anterius  modice 
coinexus,  in  medio  dorsi  obsolete  canaliculatus,  intra  basiu 
sat  profunde  transversim  impressus,  totus  niger,  opacus,  con- 
fertim  rugoso-punctatus.  Scutellum  parvum  rotundatum  ni- 
griim.  Elytra  antice  thoracis  basi  parum  latiora,  humeris 
subrotundatis,  versus  medium  modice  ampliata,  apice  subro- 
tundata,  thorace  quintuplo  longiora  et  ultra,  supra  modice 
convexa,  antice  leviter  transversim  impressa,  nigra  vel  nigro- 
picea,  magis  nitida,  regulariter  striato- punctata,  sed  puncta 
striarum  parva,  parum  profunda,  remota.  Corpus  subtus  ni- 
grum,  subnitidum,  vix  punctulatum.  Pedes  saturate  rufo- 
ferruginei. 

29.  L.  Bra siliensis  mihi:  oblongus,  nigro-piceus,  glaber, 
ore,  antennis  pedibusque  ferrugineis,  thorace  brevi,  trans- 
verso,  creberrime  punctulato,  lateribus  vix  rotundatis,  po- 
stioe  transversim  profunde  impresso,  medio  canaliculato, 
elytris  striato  -punctatis,  interstitiis  laevibus. 

Long.  2/3  lin.    Lat.  l[%  liu. 
Latridius  transversa  s  Reiche  in  litteris. 

Habitat  in  Brasilia  D.  Faldermann,  qui  quatuor  hujus 
speciei  mihi  communicavit  individna. 


92 

Praecedenti  simillinius  et  valile  affinis,  sed  minor,  tho- 
rax  brevior,  versus  basin  multo  minus  angustatus,  lateribus 
vix  rotundatus,  in  dorso  profundius  per  totam  longitiidinem 
canaliculatns.  Caput  porrectum,  nigro-piceum,  confertissime 
punctulatiun,  vertice  liaud  canaliculato,  ore  toto  labroque  rufo- 
ferrugineis;  oculi  globosi,  nigri,  prominuli.  Antennae  ut  in 
priore,  modo  perparuni  longiores,  totae  rufo  -  ferrugineae. 
Thorax  longitudine  dupio  latior,  antice  leviter  emargiiiatus, 
collari  capitis  nullo,  apice  fere  angnstior  quam  basi ,  lateri- 
bus ante  medium  vix  rotundatis,  reflexo-marginalus,  posterius 
nonnihil  angustatus,  basi  truncatus  angulis  rectis,  supra  11:0- 
dice  convexus,  per  totam  longitiidinem  profunde  canaliculatns 
et  intra  basin  transversim  impressus,  totus  nigro  -jpiceus,  opa- 
cus,  confertim  rugoso  -  punctatus.  Scutellum  ut  in  priore. 
Elytra  etiam  ut  in  illo,  paulo  tarnen  breviora.  Corpus  sublus 
nigro-piceum,  obsolete  punctulatum.  Pedes  saturate  rufo- 
ferruginei. 

30.  L.  rugipeniiis  mihi:  oblongus,  niger,  glaber,  ore,  au- 
tennis  pedilmsque  rufo-ferrugineis,  thorace  brevi  lato,  sub- 
convexo,  crebre  rugoso  -puuctato,  lateribus  modice  rotun- 
datis, in  medio  antico  profunde  canaliculato,  postice  traus- 
versim impresso,  elytris  obsoletius  striato-punctatis,  basi 
transversim  rugulosis. 

Long.  5/o  l'n-     Lat.  3/s  l'n« 
Latridius  rugosus  Schuppet  in  litteris,  sec.  D.   Ullrich. 
Kabitat  in  Austria  ad  Linz  D.  Molschulsky. 
L.  rugoso  etiam  affinis,  sed   thorax   magis   convexus, 
antrorsum  profundius  canaliculatns,  lateribus  minus  rotundalo- 
ampliatus   et  elytra  basi  transversim  profunde  rugulosa.     Ca- 
put,  oculi  et  antennae  ut  in  L.  rugoso.      Thorax  longitu- 
dine sesqui  latior,  antice  truncatus,  apice  fere  angustior  quam 
basi,  lateribus  modice  rotundatus,    late  explanato-marginatus, 
margine  haud  reflexo,  basi  truncatus,   angulis  obtusis,   supra 
in  disco  convexus,   ante  medium  longitudinaliter  profunde  ca- 
naliculatus,  intra   basiu   sat  profunde   transversim  impressus, 
niger,  opacus,  crebre  et  profunde  rugoso -punctatus.      Scutel- 
lum ut  in  priore.      Elytra  antice  thorace  vix  latiora,   humeris 
subrotundatis ,  versus  medium  perparum  ampliata,  apice  sub- 


93 

rotundata,  thorace  ferc  quintuplo  longiora,  snpra  modice  con- 
vexa,  anticc  leviter  oblique  impressa,  nigra,  posterius  subni- 
tida,  rcgulariter  leviter  striato -punctata,  bäsi  transversiin  sat 
profunde  rugulosa.  Corpus  subtus  et  pedes  nt  in  proxime 
praccedentibus. 

31.  L.  planati! s    31olschulsky :    elongatus,    snbdepressns, 

nigro-piceus,  glaber,  antennis  pedibusque  obsenre  rufo-pi- 

ceis,  thorace  subqnadrato,   confertim  pnnctulato,  lateribus 

subrectis,  explanato-marginatis,    in  disco  antico  fovea  ob- 

longa   et  basi    transversiin   impresso,    elytris   oblongis   sat 

profunde  striato -pnnetatis,  interstitiis  aequalibns,  laevibns. 

Long.  2/3  lin.    Lat.  l/3  lin. 

Habitat  in  Austria,  ad  fiuvium  Ural  in  Rossia  meridio- 

nali  et  in  Dagliestan  1).  Motschulsky. 

Magnitudine  minore,  statura  elongata  et  thorace  sub- 
qnadrato a  L.  mg oso  discrepans;  nigro-piceus,  antennis 
pedibusque  plerunique  parnm  dilutioribus.  Caput  breviusen- 
lum,  confertissime  rugoso-punetatum,  obsolete  canalicnlatum; 
ocnli  et  antennae  nt  in  illo.  Thorax  longitudiue  partim  la- 
tior,  antice  truncatus,  ibique  perparum  angustior,  lateribus 
lere  rectis,  anguste  reflexo  -  marginatis,  basi  trnncatus  angulis 
subrectis,  supra  snbdepressns,  confertim  rugnloso-pnnctatus, 
in  medio  antico  fovea  oblonga  sat  profunde  impressa  et  intra 
basin  transversiin  excavatus,  impressione  versus  angulum  utrin- 
que  profundiore.  Scutellum  minuturn,  rotundatum.  Elytra 
autice  thoracis  basi  nonnihil  latiora,  humeris  rotundatis,  cal- 
losis,  versus  medium  haud  ampliata,  dorso  inspeeta  lateribus 
sublinearia,  apice  rotundata,  thorace  plus  quintuplo  longiora, 
supra  subdepressa,  subnitida,  regulariter  sat  profunde  striato- 
punetata,  punetis  versus  apicem  evanescentibus ,  interstitiis 
aequalibus  impunetatis.  Corpus  subtus  ut  in  L.  rüg  oso. 
Pedes  breviusculi. 

32.  L.  dubius  Motschulsky :  elongatus,  subconvexus,  ni- 
gro-piceus, glaber,  antennis  pedibus  elytrorumque  apice 
rnfo - pieeis ,  thorace  brevi,  remotius  pnnctulato,  lateribus 
anlrorsuin  nonnihil  dilatatis,  explanato-marginatis,  disco 
canaliculato   et  basi    subrotundato    transversim  leviter  im- 


94 

presso,  elytris  oblongis,  concinne  striato-punctatis,  iutersti- 
tiis  aequalibus  impunctatis. 

Long.  73  —  V4  Hn.     Lat.  2/3  —  7s  lin- 
Habitat  in  Sibiria  orientali  D.  ßlotsclndsky. 

Praecedenti  valde  similis,  statura  convexiuscnla,  thorace 
antrorsnm  nonnihil  dilatalo,  basi  subrotundato,  remotins  pun- 
tulato  et  elytris  fortius  striato  -  punctatis  diversus.  Caput 
breviusculum,  remote  punctulatum,  valde  profunde  canalicula- 
tum,  nigro-piceum,  oculis  globosis,  nigris,  prominulis.  An- 
tennae  ad  dimidium  thoracis  vix  protensae,  rufo-piceae,  stru- 
ctura  ut  in  L.  rngoso.  Thorax  longitudine  pauIo  latior, 
antice  tnincatus,  ibique  angustior  quam  basi,  lateribus  ante 
medium  perparum  rotundato-dilatatus,  tenue  marginatus,  basi 
late  subrotundatus,  angulis  obtusis,  nigro-piceus,  opacus,  su- 
pra  subdepressus,  remotins  punctulatus,  in  medio  profunde  ca- 
naliculatus,  intra  basin  leviter  transversim  impressus.  Scutel- 
lum  ut  in  priore.  Elytrorum  forma  feie  etiam  eadem,  sed 
lateribus  nonnihil  ampliata,  dorso  convexiuscula,  regulariter  e 
punctis  sat  profunde  impressis  striata,  interstitiis  aequalibus, 
impunctatis,  nigro  -  picea,  pone  medium  rufescentia.  Corpus 
subtus  et  pedes  ut  in  priore. 

33.  L.  transyersus  Olivier:  oblongns,  ferrugineus,  glaber, 
thorace  depresso,  crebre  rugoso-punctato,  subquadrato,  an- 
tice paulo  angnstiore,  obsolete  canaliculato,  postice  traus- 
\ersim  profunde  impresso,  collari  denudato,  transversim  im- 
presso, elytris  profundius  striato-punctatis,  interstitiis  lae- 
vibus. 

Long.  1  lin.  Lat.  1/2  lin. 
Latridius  transversus  Stephens  Catal.  p.  94.  1002.  Illustr. 
III.  p.  112.  6.  Nomencl.  p.  32.  6.  Manual  p.  128.  1040.  — 
Curtis  Brit.  Entotn.  VII.  ad  tab.  311,  No.  5.  —  Wilson  et 
Duncnn  Entoin.  Edin.  p.  169.  —  Skuckard  Eiern,  of  Brit.  En- 
tom.  p.  184.  6. 
Latridium    transversum    Latrcille  Hist.   nat.   des  Crust.    et 

des  Ins.  XI.  p.  243.  1. 
Ips  transversa   Olivier   Entom.  II.  18.  p.    14.  20.   pl.  3.   fig. 

20.  a.  b. 
Corticaria  transversa  Marsham  Entom.  Brit.  I.  p.  109.  10. 
Latridius  sculptilis  Hummel  Ess.  entom.  IV.  p.  13.  —  Gyl- 


95 

Ultimi  Ins.  Suec.  IV.  I>.  141,  21.—  Villa  Catal.  1833.  p..  26.— 
Westerhauser  in  G«sff  Faunus  I.  p.  160.  19.  in  Sülermann  Re- 
vue entom.  III.  i>.  120.  19.—  Dcjcan  Catal.  edit.  3.  p.  336. — 
v.  Roser  Catal.  i>.  27. 

La  tri  (Uns  transversalis  Dejenn  Catal.  edit.  1.  p    102. 

L  a  1 1-  i  d  i  ii  s  a  s  [)  e  r  a  t  u  s  Meijerle,  Hohl  Coleopt.  p.  05. 

Latiidins  crassicomis  Kirby  in  litteris. 

Var.  ß.  canalicula  tlioracis  in  foveolas  duas  oblongas  divisa. 

Var.  )■-  tliorace  in  inedio  dorsi   integre-. 

Habitat  sul)  cortice  arborum  emortuarum  in  Suecia  pas- 
sim  et  iu  quisquiliis  ad  latera  horreorum  copiosius  1).  Gyl- 
lenhal;  in  Rossia  boreali  D.  Hummel;  in  Tauria  D.  Ste- 
ven; iu  Bavaria  D.  Weslerhauser ;  in  Anglia  circa  Londi- 
nos  frequens  sub  cortice  arborum ,  ad  radices  herbaruin,  in 
funetis,  ca\is  e  Majo  ad  Angustiun  D.  Stephens;  in  Scotia 
DU.  Wilson  et  Duncun ;  in  Gallia  D.  Comes  Dejean  et 
D.  Molschulsky ;■  in  Italia  D.  Villa;  in  Helvetia,  Saxonia, 
Sibiria  et  Caucaso  D.  Molschulsky ;  Varr.  ß,  et  y.  ad  Ka- 
\anlholui  in  Finlandia  excipulo  e  gramine  saepius  captae. 

Ferrngineus,  glaber,  antennis  pedibusque  dilutioribus. 
Caput  porrectum,  confertim  rugoso  -  punetatum,  canalicula 
frontali  obsolete  impressiun;  collari  denudato,  profunde  trans- 
\ersim  impresso ;  oculi  globosi  nigri,  promiuuli.  Anteunae 
capite  cum  tliorace  breviores,  struetura  ut  in  proxime  prae- 
cedentibus.  Thorax  longitudine  fere  sesqui  latior,  antice  late 
subemarginatus,  laleribus  nounihil  rotundatns,  margine  late  ex- 
planato,  partim  reflexo,  anter ius  rolundato-angustattis,  basi 
truncatus,  angulis  subreclis,  snpra  auterius  modice  convexus, 
in  metlio  dorsi  obsolete  canalictilatus  et  intra  basin  transver- 
sim  profunde  impressus,  confertim  rugoso -puuctulatus.  Scu- 
telluni  paryum  rotundatum.  Elytra  antice  thoracis  basi  fere 
dimidio  latiora,  liumeris  rotundatis,  deiii  subito,  versus  me- 
dium autem  modice  ampliata,  apice  rotundata,  tliorace  quin- 
tuplo  longiora,  supra  convexa,  nitida,  regulariter  striato-pun- 
etata,  punetis  majoribus  magis  approximatis  quam  in  pro- 
xime praecedentibus,  interstitiis  laevibrcs.  Corpus  subtus  sa- 
turatius  rufo-piceum,  subnitidum,  ad  pedum  insertionem  strio- 
lis  impressis  subradiatis  notatum.  Pedes  medioeres,  dilute 
fernigineo  -testaeei. 


96 

34.  L.  minutus  JJnne:  breviter  ovatus,  nigro-piceus,  gla- 

ber,  autennis  pedibusque  rnfo-testaceis,  thorace  subquadrato, 

angulis  anticis  rotundato-ampliatis,  dorso  subdepresso,  cre- 

bre  riigoso-punctato,  in  medio  longitudinaliter  foveolis  dua- 

biis  oblongis  et  basi  profunde  transversim  impresso,   elytris 

subconvexis  nitidis,  profunde  striato-punctatis. 
Long.  3/4  — 1  liii.     Lat.  3/8— !/2  liu. 

Latridius  minutus  Latreille  Gen.  Crust.  et  Ins.  III.  p.  18.  2. 
Wilson  et  Duncnn  Entom.  Edin.  p.  160. 

Latridius  porcatus  Herbst  Coleopt.  V.  p.  6.  4.  Tab.  44. 
fig.  4.  d.  D.  —  Kugellan  in  Schneider  Mag.  V.  p.  575.  7.  — 
Kyber  in  Germar  Mag.  II.  p.  1.  Tab.  1.  iig.  1  —  7.  —  Sa~ 
mouclle  Entom.  Compend.  p.  207.  —  Dcthl  Coleopt.  p.  66.  — 
Gijllenhal  Ins.  Suec.  IV.  p.  142.  22.  —  Westerhauser  in  Gisll 
Faunus  I.  p.  161.  20.  in  Silbermann  Revue  entom.  III.  p.  121. 
20.  —  Dejean  Cat.  edit.  3.  p.  336.  —  v.  Roser  Catal.  p.  27. — 
Stephens  Catal.  p.  94.999.  lllustr.  III.  p.  113.  7.  Nomencl. 
p.  32.  7.  Manual  p.  128.  1041.  —  Curtis  Brit.  Entom.  VII. 
ad  tab.311.  No.  3.  —   ShucTcard  Eiern,  of  Brit.  Entom.  p.  184.  7. 

Latridius  marginatus  Dejean  Cat.  edit.  1.  p.  102. —  Hum- 
mel Ess.  entom.  111.  p.  25.  —  Sturm  Cat.  p.  161.  —  Zetter- 
stedt  Faun.  ins.  Lappon.  p.  360.  4.  Insecta  Lappon.  p.  200. 
9.  —  Krynicki  Enum.  in  Bullet,  de  la  Soc.  Imp.  des  nat.  de 
Moscou.  V.  1832.  p.  155.  —      Villa  Cat.  1833.  p.  26. 

Latridium  minutum  Latreille  Hist.  nat.  des  Crust.  et  des 
Ins.  XI.  p.  243.  3. 

Dermestes  porcatus  Panzer  Faun.  23.  iig.  9.  Entom.  Ger- 
man.  1.  p.  101.  27. 

Dermestes  marginatus  Paykull  Faun.   Suec.  I.    p.  300.  30. 

Tenebrio  minutus  Linne  System.  Nat.  II.  p.  675.  12. 

Ips  min  uta  Oliuier  Entom.  II.  18.  p.  14.22.  pl.  3.  iig.  22.  a.  b. 

Corticaria  pulla  Marsham  Entom.  Brit.  I.  p.  111.  14. 

Var.  /?.  totus  ferrugineo-testacens. 

Latridius  ferrugineus  Kirby  in  litteris. 

Var.  y.  thorace  lateribus  subparallelis,   ceterum  simillimus. 

Habitat  in  domibus,  quisquiliis  et  gramine  ubique  y\\\- 
garis,  in  Finlandia,  Rossia,  Suecia,  Germania,  Gallia,  Anglia, 
Italia,  Sibiria,  Cancaso  et  Armenia;  in  Lapponia  tarnen  rarius 
sec.  D.  Zeilerstedl;  etiam  e  Groenlaudia  a  D.  Weslermann 
ad  D.  Zeilerstedl  missus. 

Caput  porrectum,  subconvexum,  nigro -  picenm,  crebre 
rugoso-punctulatum,  ore  rufescente;  in  vertice  et  fronte  linea 


97 

Iongitudinalis  impressa;  oculi  globosi,  prominuli,  nigri.  An- 
tennae  capite  cum  thorace  breviores,  rufo-testaceae,  structura 
ut  in  praecedente.  Thorax  latitudine  panlo  brevior,  antice 
mnlto  latior,  late  emarginatus,  angulis  anticis  valde  rotmidato- 
ampliatis,  lateribus  oblique  subrectis,  late  reflexo-marginatis, 
basi  truncatus  tenue  marginatus,  angulis  rectis,  supra  in  disco 
subdepressus,  anterius  rudimento  canaliculae  abbreviatae  quasi 
e  foveolis  duabus  oblongis  formata,  intra  basin  transversira 
irapressus,  fovea  lata  versus  angulos  utrinque  profundiore,  ni- 
gro-piceus  opacus,  confertim  rugoso-punctatus,  versus  mar- 
gines  saepe  dilutior.  Scutellum  minutuni,  rotundatum,  nigrum. 
Elytra  antice  thoracis  basi  dimidio  latiora,  humeris  valde  ro- 
tundatis,  anterius  uonnihil  productis,  mox  pone  luimeros  valde, 
versus  medium  modice,  ampliata,  apice  ro  tun  data,  thorace  fere 
quadruplo  longiora,  supra  nonnihil  couvexa,  nigro -picea  ni- 
tida, sutura  margineque  explanafo  saepius  ferrugineis,  regu- 
lariter  et  profunde  striato- punctata,  interstitiis  impunctatis, 
alternis  angustioribus,  paulo  elevatioribus.  Corpus  subtus  pi- 
ceum,  subnitidum,  pectore  profundius,  abdomine  subtiliter  pun- 
ctulato.    Pedes  breviusculi,  rufo-ferrnginei. 

35.  L.  anthracinus  mihi:  brevior,  ater,  opacus,  glaber, 
antennis  pedibusque  rufis,  thorace  brevi,  subquadrato,  de- 
presso,  anterius  paruin  latiore,  dorso  sat  profunde  canali- 
culato,  elytris  convexis,  striato  -  punctatis,  interstitiis  alter- 
nis nonnihil  elevatis. 

Long.  %  lin.     Lat.  s/12  lin. 
Latridius  minutus  Illiyer,  DaJil  Coleopt.  p.  65. 
Var.  ß.  fusco-ferrugineus. 

Petropoli  et  in  Finlandia  australi  ad  Willnaes  rarissime 
captus;  etiain  in  Austria  ad  Linz  inventus  D.  Motschulsky. 
Praecedenti  statura  quodammodo  similis,  sed  minor,  tho- 
rax  brevior,  anterius  parnm  latior,  haud  lobalo-productus, 
puncta  in  elytrorum  striis  majora  interstitiaque  magis  elevata. 
Color  paginae  superioris  ater  opacus,  interdum  ut  in  Var.  ß. 
fusco  -  ferrugineus.  Caput  ut  in  priore,  modo  magis  rugoso  - 
punctatum.  Oculi  et  antennae  totae  rnfo  -  ferrugineae,  stru- 
ctura etiam  ut  in  illo.  Thorax  longitudine  multo  brevior, 
subquadratus,  antice  late  emarginatus,  angulo  antico  utrinque 
(5.  Band.  1.  Heft.)  7 


9S 

\ix  rotnndato- producta,  hand  lohato,  lateriluis  dein  subrectis, 
modice  elevato-marginatis,  basi  trnncatns,  angulis  rectis,  su- 
pra depressns,  crebre  et  sat  profunde  nigoso-pimctatus,  in- 
acqualis,  in  medio  satis  profunde  canaliculatus  et  intra  basin 
minus  profunde  impressns.  Scntellum  ut  in  praecedenti.  Ely- 
tra  antice  thoracis  basi  plus  quam  sesqui  latiora,  humeris  ro- 
tundatis,  haud  elevatis,  mox  ex  ipsis  humeris  ampliata,  apice 
rotuudata,  thorace  fere  quadruplo  longiora,  supra  convexa, 
sat  profunde  striato- punctata,  sutura  interstitiisque  alternis 
nonuihil  elevatis.  Corpus  subtus  nigrum,  opacum,  subtiliter 
parce  punctulatum.     Pedes  tenues,  laete  rufo-ferruginei. 

36.  L.  assimilis  mihi:  oblongo-ovatus,  nigro-piceus,  gla- 
ber,  antennis  pedibusque  rufo-ferrugineis,  thorace  oblongo- 
quadrato,  angulis  anticis  rotundato-ampliatis,  dorso  de- 
presso,  subtilius  rugoso- punctata,  in  medio  foveolis  duabus 
loiigitudinalibus  et  basi  transversim  impresso,  elytris  oblon- 
gis  subconvexis,  profunde  punctato-striatis,  apice  subacu- 
rainatis,  interstitiis  angustis,  subelevatis. 

Long.  1  lin.    Lat.  */2  lin. 
Var.  ß.  pallide  ferrugineo  -  testaceus,  capite  antennarum  basi  tho- 

racisque  disco  obscurius  rufo-testaceis. 
L.  collaris  MotschulsJiy  in  Iitteris. 

Ad  Kavantholm  in  Finlandia  Orientali,  locis  umbrosis 
in  gramine  rarissime  lectus;  etiam  in  Rossia  boreali,  Germa- 
nia, Helvetia  et  Polonia  a  D.  Molschulsky  captus. 

L.  minuto  etiam  affinis,  sed  angustior,  longior,  thorace 
longiore,  foveolis  loiigitudinalibus  profundioribus,  margine  la- 
tius  explanato  et  elytris  longioribus  subacumiuatis  diversus. 
Caput,  oculi  et  antennae  structura  ut  in  priore.  Thorax  lati- 
tndine  satis  longior,  apice  truncatus,  angulis  utrinque  late  ro- 
tundato-ampliatis, lateribus  subrectis,  latius  explanatis,  Lasi 
truncatus,  tenue  marginatus,  angulis  rotundatis,  supra  subde- 
pressus,  in  disco  foveis  duabus  oblongis  longitudinaliter  sat 
profunde,  et  intra  basin  transversim,  versus  angulos  profun- 
dus impressus,  nigro-piceus  opacus,  confertim  sed  subtilius 
nigoso-punctatus.  Scntellum  ut  in  praecedente.  Elytra  an- 
tice thoracis  basi  dimidio  latiora,  humeris  productis  modice 
rotundatis,  dein  versus  medium  parum  ampliata,  versus  apicem 


99 

angustata,  snb  -  acuminata,  thorace  plus  quam  quadruplo  loii- 
giora,  supra  subconvexa,  nigro -picea  nitida,  regulariter  pro- 
funde punctato- striata,  interstitiis  omnibus  angustis,  alternis 
suhcostatis.     Corpus  subtns  et  pedes  ut  in  priore. 

37.  L.  seit us  Motschulsky:  oblongo- ovatus,  nigro -piceus, 
glaber,  ore,  antenuis  pedibusque  rufo-testaeeis,  thorace  an- 
tice  latiore,  angulis  explanatis,  rotundato-produetis,  dorso 
rnguloso- punctato,  in  medio  e  foveolis  duabus  oblongis  ca- 
naliculato,  basi  profunde  transversim  impresso,  elytris  sub- 
convexis,  profunde  striato-punetatis,   interstitiis  aequalibus. 

Long.  7/12  liu*     Lat.  V3  Im. 
Var.  ß.  totus  rufo-  ferrugineus,  oculis  nigris. 

Habitat  in  Lithuania,  Rossia  meridionali  et  Bavaria  D. 
Motschulsky. 

L.  minuto  quoque  affinis,  sed  minor,  angustior,  tho- 
race longiore,  angustiore,  angulis  anticis  magis  rotundato- 
produetis  et  elytrorum  interstitiis  aequalibus;  nigro -piceus, 
ore.  autennis  pedibusque  rufo  -  testaeeis.  Caput  porrectum, 
depressum,  rugoso-puuetatum,  profunde  canaliculatum ,  oculis 
globosis  nigris,  haud  prominulis.  Antennae  nt  in  L.  minuto. 
Thorax  latitudine  \ix  longior,  antice  latior,  late  emarginatus, 
angulis  utrinque  explanatis,  antrorsum  nonuihil  porrectis,  ro- 
tnndato-ampliatis,  lateribus  oblique  sublinearibus,  late  expla- 
nato-marginatis,  basi  truncatus,  teime  marginatus,  angulis  re- 
ctis,  supra  in  disco  subdepressus,  leviter  rugoso-punetatus, 
in  medio  e  foveolis  duabus  longitudinalibns  conjunetis  sat 
profunde  canaliculatus,  intra  basin  transversim  impressus,  ex- 
cavatione  versus  angulum  utrinque  profundiore.  Scutellum 
ut  in  prioribus.  Elytra  antice  thoracis  basi  fere  dimidio  la- 
tiora,  luimeris  nonnihil  porrectis,  oblique  truncatis,  pone  hu- 
meros  valde  ampliata,  sed  mox  deinde  sublinearia,  apice  ro- 
tundata,  thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  dorso  modice 
convexa,  regulariter  et  profunde  striato- punctata,  interstitiis 
aequalibus,  impunetatis.  Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  L. 
minuto. 

38.  L.  consimilis  mihi:  oblongo  -  ovatus,  nigro  -  piceus 
glaber,   antennis  pedibusque   rufo -testaeeis,    thorace   qua- 

7* 


lOO 

drato,  dorso  coiifertim  rugoso-punctato,    intra  basin  trans- 
versini  impresso,   elytris  oblongis,  subrouvexis,  nitidis,  lc- 
vius  striato -pnnctatis,  interstitiis  aequalibus,  planis. 
Long.  1  lin.     Lat.  5/i2  ''n- 
Habitat  in  Finlandia  D.  Suhlberg;    in  Snecia  ad  Hol- 
niiam  D.  Sunderall ;  rarissime  occurrit. 

L.  minnto  iteruni  similis,  sed  paulo  longior,  ely- 
trorum  apex  magis  angustatus  et  thorax  omnino  qnadratus, 
inipressionibus  longitiuliiialibus  obsoletissimis  vel  fere  nullis. 
Caput  porrectum,  subdepressum,  nigro-piceum  opacum,  coii- 
fertim rugoso-punctatum,  in  vertice  longiludinaliter  impressum. 
Oculi  et  antennae  ut  in  L.  minuto.  Thorax  latitudine  vix 
brevior,  antice  posliceque  truncatus,  angulis  rotundatis,  late- 
ribus  rectis.parallelis,  anguste  reflexo-marginatis,  basi  tenue 
marginatus ,  supra  in  disco  subdepressus,  in  raedio  obsoletis- 
sime  interdum  canaliculatus,  intra  basin  transversim,  medio 
leviter,  versus  angulos  utrinque  profundius  impressus,  nigro- 
piceus  opacus,  profunde  rugosus.  Scutellum  ut  in  priore. 
Elytra  thoracis  basi  sesqui  latiora,  liumeris  rotundatis,  ante- 
rius  \ix  productis,  mox  pone  humeros  versus  medium  modice 
ampliata,  explanato  -  marginata,  apice  suhangustata,  singulatim 
rotundata,  thorace  quintuplo  longiora,  supra  nounihil  convexa, 
nigro- picea  nitida,  regulariter  striato- punctata,  punctis  re- 
motioribus,  subtilioribus,  interstitiis  impunctatis  aequalihus, 
fere  planis.  Corpus  subtus  nigro-piceum,  pectore  crebre  ru- 
goso-punctato,  abdomine  subtiliter  punctulato.  Pedes  me- 
diocres,  rufo-ferruginei. 

39.  L.  gemel latus  mihi:  oblongus,  ferrugineo - testaceus, 
glaber,  thorate  quadrato,  angulis  anticis  rotundatis,  dorso 
depresso,  coiifertim  rugoso-punctato,  in  medio  canaliculato 
et  basi  transversim  profunde  impresso,  elytris  subconvexis, 
nitidis,  striato  -  punctatis,  striis  gemellatis,  interstitiis  alter- 
nis  angustis,  subcostatis. 

Long.  V/i  lin.     Lat.  5/s  lin. 
In  gramine  ad  Kavantholm  Finlandiae  semel  captns;   a 

D.  Prof.  Sahlberg  specimen  etiam  unicum  lectum;  apud  nos 

rarissime  obvius. 


lOl 

Praecedenti  affinis,  sed  major,  thorax  omnino  quadratus 
vel  lateribus  anterius  haud  ampliatus,  per  totam  longitudinem 
evidenter  canaliculatiis  et  elytra  punctis  minns  profunde  im- 
pressis  striata,  striis  per  paria  valde  approximatis ;  ferrugi- 
neo-testaceus,  autennis  pedibusque  dilutioribus.  Caput  por- 
rectum  subdep ressum ,  crebre  rugoso -punctatum,  lougitudina- 
liter  sat  profunde  canaliculatuni;  oculi  globosi,  valde  promi- 
nuli,  nigri.  Antennae  ut  in  priore.  Tborax  longitudine  vix 
latior,  apice  bisinuatus,  anguiis  rotundatis  nonnihil  productis, 
lateribus  parallelus  vel  in  medio  perparuni  sinuatus,  utrinque 
late  reflexo  -  marginatns ,  basi  truncatus,  anguiis  rotundatis, 
snpra  subdepressus,  in  medio  longitudinaliter  evidenter  cana- 
liculatiis et  intra  basin  transversim,  versus  angulos  utrinque 
profundius  impressus,  confertim  rugoso -punctatus,  opacus. 
Scutellum  minutum,  semicirculare.  Elytra  antice  thoracis  basi 
diraidio  latiora  humeris  rotundatis,  sub  humeris  subito  am- 
pliata,  margine  late  explanato,  apice  rotundata,  thorace  qua- 
druplo  longiora,  supra  nonnihil  convexa  nitida,  regnlariter 
striato  -  punctata,  punctis  minus  profund is,  striis  gemellatis  vel 
per  paria  approximatis,  unde  interstitia  alterna  subsequenti- 
bus  duplo  latiora,  alterna  inter  strias  angustata,  subcostata. 
Corpus  subtus  et  pedes  ut  in  praecedente,  modo  paulo  dilutiora. 

40.  L.  paralleloc ollis  mihi:  breviter  ovatus,  nigro-pi- 
ceus,  glaber,  antennis  pedibusque  rufo-testaceis,  thorace 
quadrato,  lateribus  parallelis  rectis,  anguiis  omnibus  rotun- 
datis, dorso  depresso,  rugoso,  obsolete  canaliculato ,  basi 
transversim  impresso,  elytris  ovatis,  profunde  punctata  -  stria- 
tis,  interstitio  secundo  lato,  ceteris  augustis,  alternis  sub- 
costatis. 

Long.  73  l'1»-     Lat.  Va  !'»• 
In  fungis  Alni  ad  Willnaes  in  Finlandia   australi  raris- 
sime  captus;   etiam   prope   lacum  Baical  Sibiriae  a  D.  31ot- 
schulsky  lectus. 

L.  minuto  minor,  brevior,  tliorace  omnino  quadrato, 
lateribus  rectis  parallelis  et  elytrorum  interstitio  secundo  ce- 
teris duplo  latiore  distinctus.  Caput  l)reviusculum,  nigro-pi- 
ceum,  crebre  rugoso  -punctatum,  profunde  canaliculatuni,  ore 


102 

rufescente;  oculi  globosi,  nigri,  prominuli.  Antennae  capite 
cum  thorace  niulto  breviores,  rnfo  -  testaceae ,  structura  nt  in 
L.  minuto.  Thorax  latitudine  parum  brevior,  antice  leviter 
bisinuatus,  angulis  rotundatis,  lateribus  omnino  rectis,  anguste 
explanato-inarginatis,  basi  truncatus,  angulis  etiam  rotunda- 
tis, supra  in  disco  vix  convexus,  obsolete  canaliculatus,  intra 
basin  leviter  transversim  inipressus,  nigro  -  piceus  opacus,  con- 
fertira  rugoso-punctulatus.  Scutellnm  minutum  semicirculare. 
Elytra  antice  thoracis  basi  plus  quam  dimidio  latiora,  hume- 
ris  nonnihil  productis  rotundatis,  mox  pone  humeros  subito, 
versus  medium  modice  ampliata,  margiiie  explanato,  apice 
rotundata,  thorace  plus  quam  triplo  longiora,  supra,  praeser- 
tim  posterius,  convexa,  nigro -picea  nitida,  sutura  et  margine 
explanato  rufo  -  ferrugineis,  regulariter  et  profunde  punctata  - 
striata,  interstitio  secundo  reliquis  duplo  latiore  planato,  ce- 
teris  angustis,  alternis ,  praesertim  versus  basin,  subcostatis. 
Corpus  subtus  et  pedes  nt  in  L.  minuto. 

41.  L.  brevicornis  Schüppel:  elongatus,  depressus,  ater, 
opacus,  glaber,  antennis  brevibus  pedibusque  rufo  -  ferrugi- 
neis, thorace  longiore,  cordato,  creberrime  rugoso-punctato, 
longitudinaliter  bifoveolato,  basi  transversim  impresso,  ely- 
tris  elongatis,  subparallelis,  pone  basin  oblique  profunde  im- 
pressis,  leviter  striato-punctatis,  interstitiis  aequalibus. 

Long.  5/g — 1  l"1-     Lat.  5/i2 — i/2  lin. 
Latridius    brevicornis   Dejean    Catal.    edit.   3.    p.  335.    — 

Villa  Catal.  1838.  p.  59. 
Latridius  parallelus  Dcjcan  Catal.  edit.  I.  p.  102. 
Var.  ß.  pallide  rufo-ferrugineus,  oculis  nigris. 

Habitat  in  Germania,  Gallia  et  Italia.  Mus.  D.  Mol- 
schulsky. 

Caput  breve,  depressum,  atrnm  opacum,  creberrime  ru- 
goso  -  puuctatum ,  inaequale ,  vertice  triangulariter  profunde 
impressum,  oculis  globosis  nigris,  parum  prominulis.  Auten- 
nae  breves,  ad  dimidium  thoracis  tantum  protensae,  rufo-fer- 
rugineae,  structura  ut  in  L.  minuto.  Thorax  latitudine 
paulo  longior,  basi  apiceque  truncatus,  lateribus  antrorsum 
dilatato  -  rotundatus,  versus  basin  angustatus,  lateribus  anguste 
explanato  -  marginatus,   margine  praesertim  posterius  elevato- 


10.1 

reflexo,  angulis  basalibus  rectis,  snpra  depressus,  creberrime 
rugoso-punctatus,  ater,  opacus,  in  disco  ante  medium  ioveola 
oblonga  et  alia  pone  medium  etiam  oblonga,  longifudiualiter 
positis,  sat  profunde  impressis,  intra  basin  transversim  late 
excavatus,  impressione  versus  augulum  utrinque  profundiorc. 
Scutellum  minutum,  semicirculare,  atnira.  Elytra  basi  thora- 
cis  postico  dimidio  latiora,  humeris  rotundatis,  oblique  callo- 
sis,  lateribus  sublinearia,  apice  rotundata,  thorace  plus  quam 
qnadruplo  longiora,  dorso  subdepressa;  atra  opaca,  regulari- 
ter  leviter  striato  -  punctata,  interstitiis  plauatis  aequalibtis,  in 
disco  antico,  non  procul  a  scutello,  impressione  obliqua  sat 
profunda,  cum  altera  opposita  ad  sntnram  connivente  notata. 
Corpus  subtns  nigrum,  vix  punctulatum.  Pedes  breviusculi, 
tenues,  rnfo-ferruginei. 

42.  L.  carbonarius  Chevrolat :  elongatus,  ater  opacus, 
glaber,  antennis  pedibusque  rufo-ferrugiiieis,  thorace  brevi 
transverso,  subcordato,  creberrime  punctato,  anterius  foveöla 
triangulari,  basi  transversim  impresso,  elytris  oblongis,  utrin- 
que  ante  medium  oblique  impressis,  leviter  striato  -  puncta- 
tis,  interstitiis  aequalibus. 

Long.  5/f,  l"1-     ^at-  V3  ^n- 
Habitat  ad  Lutetiam  Parisiorum  D.  Aube ;  in  Daghe- 
stan  D.  Molscliulskij. 

Caput  breve,  subdepressum ,  atrum  opacnm,  creberrime 
rugoso  -  punctatum;  oculi  globosi  nigri,  modice  prominulL 
Antenuae  capite  cum  thorace  breviores,  rnfo-ferrngineae,  stru- 
ctura  ut  in  L.  minuto.  Thorax  breviter  snbcordatus  vel 
longitudine  fere  sesqui  latior,  antice  truncatns,  lateribus  te- 
nue  marginatis,  ante  medium  perparum  rotundato-dilatatus, 
pone  medium  versus  basin  paulo  angustatus,  basi  truncatns^ 
angulis  rectis,  supra  parum  convexus,  ater  opacus,  creberrime 
rugoso-punctatus,  in  disco  ante  medium  foveola  oblongo-tri- 
angulari  sat  profunde  et  intra  basin  transversim  impressus, 
hac  impressione  quasi  e  quinque  foveolis  inter  se  connexis 
composita.  Scutellum  minutum,  semicirculare.  Elytra  auticc 
thorace  parum  latiora,  humeris  rotundatis,  lateribus  vix  am- 
pliata,  snperne  iuspeeta  fere  linearia,   apice  rotundata,  Iho- 


104 

race  quintuplo  longiora,  dorso  parum  convexa,  atra  opaca, 
regulariter  e  punctis  approximatis  minoribus  et  levius  impres- 
sis  striata,  interstitiis  planatis  aequalibus,  in  dorso  anterius, 
inter  basin  et  medium  utrinque  impressioue  obliqua  sat  pro- 
funda cum  altera  opposita  ad  suturam  connivente.  Corpus 
subtus  nigro-piceum,  vix  punctulatum.  Pedes  breviuscnli, 
rnfo  -  ferruginei. 

43.  L.  filiformis  Dejean:  lineari  -  elongatus ,  angustus, 
depressus,  glaber,  rufo-ferrngineus,  thorace  cordato,  po- 
stice  transversim  profunde  impresso,  ntrinque  foveolato, 
elytris  linearibus,  humeris  rotundatis,  crebre  et  sat  pro- 
funde punctato-striatis. 

Long.  7/z  lin.     Lat.  */4  lin. 
Latridius    filiformis   Dahl  Coleopt.  p.  65.  —     Gyllenh.  Ins. 
Suec.  IV.  p.  143.  23.  —     Villa  Catal.   1835.  p,  45.  —      Dejean 
Catal.  edit.  3.  p.  336. 
L.  m  inu  tis  si  mos  Lcgnon  in  litteris. 
Var.  /?.  totus   pallide  luteo-testaceus. 

Habitat  sub  cortice  arborum  emortuarnm  rarius;  in  Fin- 
landia  D.  Sahlberg  ;  in  Sueciae  Westrogothia  DD.  Gyllen- 
hal  et  Boheman,  Smolandia  DD.  Ljirngh  et  Wellerhall, 
Blekingia  D.  Aspegren;  in  Armenia  D.  Motschulsky ;  oc-. 
currit  etiam  in  Rossia  meridionali,  Germania  et  Gallia.  Var.  ß. 
in  Tauria  captam  communicavit  D.  Slcven. 

Caput  majuscnlum,  oblongum,  depressum,  porrectum,  cre- 
bre punctulatum,  rufo-testaceum,  collari  a  vertice  impressione 
transversa  valde  profunda  sejuncto;  oculi  minuti,  parum  pro- 
minuli,  aureo-micantes.  Antennae  capite  cum  thorace  panlo 
breviores,  ferrugineae,  articulo  primo  crasso  subclavato,  se- 
cundo  crassitie  fere  aequali,  breviter  obconico,  3  —  8  minutis 
coarctatis  submoniliformibus,  9  et  10  antecedente  duplo  ma- 
joribus  transversis  cyathiformibns,  ultimo  decimo  triplo  ma- 
jore subgloboso,  apice  acuminato.  Thorax  subcordatus,  lati- 
tudine  antica  brevior,  antice  latior,  truncatus,  angulis  rotuu- 
dato-ampliatis,  pone  medium  posterius  angustatus,  lateribus 
explanato  -  marginatis,  margine  reflexo,  basi  truncatus,  angu- 
lis subrectis,  supra  in  disco  antico  convexus,  intra  basin  fo- 
vea  lata  transversa,   versus  angulos   ntrinque  profundiore  im- 


105 

pressus,  totus  rufo-ferrugineus,  margine  antico  aureo-mi- 
cante,  ruguloso-punctatus.  Scutellum  miuutum  trianguläre. 
Elytra  antice  thoracis  basi  vix  latiora,  hunieris  rotundatis, 
thorace  plus  quam  quadruplo  longiora,  fere  linearia,  apice 
rotundata,  supra  subdepressa,  rnfo  -  ferruginea,  profunde  pun- 
ctato- striata,  punctis  magnis  approximatis,  interstitiis  angu- 
stissimis,  creuulatis,  sutura  elevatiore.  Corpus  subtus  ferru- 
gineo-testaceuui ,  thorace  ruguloso,  pectore  remote  punctato, 
abdomine  fix  piiuctulato,  segmentorum  inarginibus  postice  in- 
crassato-elevatis,  pallidioribns.  Pedes  breviusculi,  pallidius 
testacei. 

44.  L.  cor  die  ollis  mihi:  lineari-elongatiis ,  angustus,  de- 
pressus,  rufo-ferrugineus,  glaber,  capite  snbrotundato, 
thorace  cordato,  apice  truncato,  angulis  rotundatis,  basi 
transversim  impresso,  elytris  oblongis,  profunde  striato  - 
punetatis. 

Long.  72  un-     Lat.  l/6  lux. 

Latridius  cordic  ollis  Mannerh.  Bullet,  de  la  Soc.  Imp.  des 
nat.  de  Moscou.  1843.  p.  300.  267.  Beitrag  zur  Käferfauna  der 
Aleut.  Inseln,  der  Insel  Sitltka  und  Neu-Californiens  p.  128.  267. 

Habitat  in  insula  Sithka  Americes  borealis  D.  Blaschke. 

Praecedenti  affinis,  sed  paulo  minor,  Caput  brevior,  tho- 
rax  magis  depressus,  profundius  rugoso-punetatus,  postice 
minus  profunde  transversim  impressus  et  elytra  profundius 
striato- punctata;  totus  rufo-ferrugineus,  glaber.  Caput  por- 
rectum,  subrotundatum,  crebre  rugoso-punetatum;  oculis  ut  in 
priore.  Antennae  capite  cum  thorace  multo  breviores,  stru- 
ctura  ut  in  praecedente.  Thorax  antice  longitudine  nonnihil 
latior,  lateribus  rotundato-ampliatus,  margine  valde  expla- 
nato,  antice  truncatus,  angulis  subrotundatis,  pone  medium 
versus  basin  angustatus,  postice  truncatus  angulis  rectis,  disco 
subdepressus,  ante  basin  transversim  minus  profunde  impres- 
sus, crebre  et  profunde  rugoso-punetatus.  Scutellum  ut  in 
praecedente.  Elytra  basi  thoracis  latitudine,  humeris  subre- 
ctangulis  vel  perparum  rotundatis,  thorace  plus  quam  qua- 
druplo longiora,  lateribus  sublinearia,  apice  rotundata,  supra 
subdepressa,  profunde  striato -punctata,   interstitiis  angustissi- 


106 

nüs,  crenulatis,  suturali  latiore  subelevato,     Corpus  subtus  et 
pedes  ut  in  priore. 

45.  L.  parallelus  Schuppet:  lineari-elongatus,  angustus, 
depressus,  glaber,  pallide  ferrugineo-testaceus,  thorace 
brevi,  cordato,  postice  late  miuus  profunde  impresso,  ely- 
tris  linearibus,  humeris  productis  subacuminatis ,  profunde 
et  crebre  punctato  -  striatis. 

Long.  2/j  lin.    Lat.  V4  lin. 

Habitat  in  Austria  D.  Molschulsky. 

L.  filiformi  etiam  valde  affinis,  sed  thorax  magis  de- 
pressus, antrorsum  lateribus  magis  dilatatus,  posterius  angu- 
stior  et  elytrorum  humeri  antrorsum  producti,  subacuminati; 
totus  pallide  ferrugineo-testaceus.  Caput,  oculi  et  antennae 
ut  in  illo,  antennae  autein  panlo  breviores,  validiores.  Tho- 
rax cordatus,  latitudine  dimidio  brevior,  antice  multo  latior 
ibique  lateribus  valde  rotundato-ampliatns,  margine  late  ex- 
planato,  poue  medium  versus  basin  angustatus,  basi  ipsa  sub- 
emarginatus,  angulis  posterius  nonuihil  productis  acutiusculis, 
dorso  subdepressus,  subtiliter  ruguloso-punctatus,  intra  basin 
transversim  late  sed  minus  profunde  impressus.  Scutellum  ut 
in  prioribns.  Elytra  structura  fere  ut  in  L.  filiformi,  sed 
lateribus  fere  linearia,  supra  magis  depressa,  humeris  utrin- 
que  nonnihil  productis,  acutiusculis,  striis  punctis  majoribus 
profundius  impressis,  interstitiis  angustissimis  crenulatis,  ita 
ut  elytra  subtiliter  reticulata  appareant.  Corpus  subtus  et  pe- 
des  ut  in  proxime  praecedentibus. 

46.  L.  tantillus  mihi:  elongatus,  angustus,  convexiusculiis, 
rufo  -  fcrrugineus ,  glaber,  occipite  impresso,  thorace  brevi, 
subcordato,  postice  valde  profunde  transversim  excavato, 
elytris  oblongo-ellipticis,  humeris  rotundatis,  concinne  mi- 
nus profunde  crenato- striatis. 

Long.  7/1?  lin.    Lat.  '/3  ^in- 

Habitat  in  Germania  D.  Molschulsky. 

Totus  rufo  - ferrugineus ,  nitidus,  oculis  nigris.  Caput 
porrectum  anterius  angustatum,  convexiusculum,  subtilissime 
remote  punctulatum,  collari  a  vertice  impressione  valde  pro- 
funda sejuncto  et  in  medio  ad  occiput  subforeolatum ;  oculi 


107 

ininiiti ,  parum  prominuli.  Antennae  ut  in  L.  filiform!. 
Thorax  subcordatus,  latitiidine  autica  parum  brevior,  antice 
paulo  latior,  truncalus,  lateribus  antrorsum  modice  rotundato- 
ampliatus,  tcnue  marginatus,  pone  medium  posterius  nonnihil 
tantum  angustatus,  basi  truncatus,  tenue  marginatus,  angulis 
subrectis,  supra  in  disco  antico  valde  cotivexus,  subtilissime 
parce  punctulatus,  intra  basin  valde  profunde  transversim  im- 
presso-excavatus.  Scutellum  minutum,  tringulare.  Elytra  an- 
tice thorace  vix  latiora,  humeris  rotundatis,  oblongo-elliptica 
vel  tliorace  plus  quam  triplo  longiora,  lateribus  perparum 
ampliata,  pone  medium  versus  apicem  angustata,  apice  rotun- 
data,  supra  convexiuscula,  concinne  e  punctis  minutis  minus 
profunde  impressis  crenato- striata,  interstitiis  angustissimis. 
Corpus  subtus  tenue  punctulatum.    Pedes  validiores. 

Species  mihi  invisae: 

47.  L.  exaratus  Faldermann:  „glaber,  fuscus;  thorace 
quadrato,  lateribus  posticeque  late  explanato  -  marginato ; 
elytris  breviter  ovatis,  confertim  costatis,  sulcis  dense  et 
grosse  punctatis." 

„Long.  */s  lin-     Lat.  */«  lin." 
Latridius   exaratus   Faldermann  Fauna  entom.    Trans -Cau- 
casica  II.  j».  253.  473. 
Habitat  in  regionibus  Caucasicis. 

„Statura  et  magnitudo  Latridii  acuminati  Payk., 
sed  in  elytris  plerumque  latior,  thorace  majore  lateribusque 
explanato  bene  distinetus." 

„Caput  porrectum,  quadratum,  obsenre  fuscum,  opacum, 
crebre  at  obsolete  granulatum,  supra  deplanatum,  in  medio 
longitudinaliter  tenue  canaliculatum.  Oculi  sat  prominuli, 
glol>osi,  aterrimi.  Antennae  thoracis  basin  non  attingentes, 
fuscae,  ad  basin  apiceque  nonnihil  dilutiores;  artieuio  basali 
valde  incrassato ,  subsequentibus  tenuibus,  extrorsum  parum 
incrassatis.  Thorax  quadratus,  latitiidine  vix  brevior,  fuscus, 
lateribus  late  explanato  -  marginatus ,  ibique  pallidior,  paullo 
pone  apicem  parum  rotundatus,  disco  modice  convexus,  in 
medio  longitudinaliter  anguste,  sed  intra  basin  late  et  pro- 
funde transversim  canaliculatus,  undique  minutissime  et  valde 


108 

obsolete  rugoso  -  punclatus.  Scutellum  trianguläre,  \ix  con- 
spicuum,  supra  inaequale.  Elytra  breviter  oyata,  lateribus  di- 
latata,  in  medio  ampliato  -  rotundata,  reflexa,  apice  acute  ro- 
tundata,  basi  tmncata;  humeris  nonnihil  prodnctis,  sub-cal- 
losis;  supra  aeqnaliter  modice  convexa,  fnsca,  ad  apicem  di- 
lutiora,  confertiin  costala,  sulcis  profnndis,  grosse  et  confertim 
punctatis;  disco  ante  medium  lnnatim  teuuiter  impresso.  Cor- 
pus subtus  rufo-fuscum.     Pedes  tenues,  pallidiores." 

48.  L.  sinuati  colli  s  Faldermann:  „rufo-testaceus,  totus 
glaber;  vertice  triangulariter  concinne  impresso;  tliorace 
elongato,  lateribus  bisinuato;  elytris  latissiinis,  rüde  striato- 
punctatis." 

„Long.  1  lin      Lat.  V2  lin." 
Latridius   sinuaticollis    Faldermann   Fauna  entom.  Trans- 
Caucasica  II.  p.  254.  474. 
Habitat  in  regionibus  Caucasicis. 
„Statura   et   magnitudo   fere  praecedentis,   sed  thoracis 
forma  et  elytrorum  rugositate  longe  differt." 

„Caput  quadratum,  rufo-fuscum,  opacum,  minute  sed 
creberrime  granulatum,  inter  oculos  modice  convexum,  vertice 
triangulariter  late  et  profunde  impressum.  Oculi  valdc  pro- 
minuli,  globosi,  aterrimi.  Antennae  totae  testaceae,  suhtilitcr 
pnbescentes,  capite  cum  thorace  parum  breviores,  extrorsum 
gradatim  concinne  incrassatae;  articulo  basali  globoso.  Tho- 
rax elongatus,  latitudine  dimidio  fere  longior,  rufo-testaceus, 
basi  truncatus,  apice  late  sed  band  profunde  emarginatus,  an- 
gulis  Omnibus  parum  prodnctis,  obtuse  ampliato -rotundatis; 
lateribus  late  explanato-marginatus,  utrinque  profunde  bisi- 
nnatus,  supra  inaequalis,  confertissime,  sed  minute  granulatus, 
pone  medium  transversiui  late  et  profunde  excavatus.  Scu- 
tellum ut  in  praecedente  valde  minutum,  trianguläre.  Elytra 
thorace  plus  duplo  latiora,  brevia,  lateribus  vix  rotundata, 
fere  parallela,  apice  acute  rotundata,  humeris  rectis,  acute 
alte  elevatis;  supra  valde  convexa,  rufo-testacea,  nitida,  con- 
fertim, rüde  et  profunde  striato-  punctata,  interstitiis  laevibus, 
\ix  convexis.  Corpus  subtus  rufo  -  testaceum,  laevigatum,  ni- 
tidum;  ano  flavo  -  testaceo.  Pedes  longiusculi,  tenues,  obso- 
letissime  puuctulati,  rufo -testacei." 


lOO 

49.  L.  nodifer  Westwood:  „piceo-niger,  thorace  angusto 
bicostato,  pone  medium  constricto,  elytris  striato-punctatis, 
pone  medium  bituberculatis." 

„Long.  1  lin." 

Latridius  nodifer  ITcstwood  Introduction  to  the  modern  clas- 

siiication  of  insects  I.  p.   155. —  Stephens  Manual  p.  129.  1042. 

Habitat  in  Angliae  Chiswick   et  Coombe  Wood   ad  ra- 

dices    Grataegi    oxyacautbae    tempore    autumnali  DD. 

Weslwcod  et  Stephens. 

50.  L.  costatus  Erichson:  „piceus,  glaber,  thorace  ob- 
longo,  bicarinato,  medio  constricto,  elytris  striato-punctatis, 
interstitiis  alternis  costatis." 

„Long.  1  lin." 
Latridius  costatus  Erichson    Beitrag   zur  Insectenfauna   von 
Vandiemensland  p.  242.  202. 

Habitat  in  Terra  Vandiemeni  D.  Schayer. 

„Statura  fere  L.  nodiferi  Westw.,  glaber,  minus  ni- 
tidus, fusco- piceus,  capite  rufescente,  elytris  apice  dilutiori- 
bus,  pedibus  pieeo-testaeeis.  Anteniiae  rufae.  Caput  puu- 
ctulatum,  antice  4-carinatum,  carinis  exterioribus  abbreviatis, 
interioribus  integris  pone  oculos  di\ergentibus.  Thorax  an- 
gustus,  latitiuline  sesqui  longior,  angulis  anterioribus  rotun- 
datis,  posterioribus  subrectis,  paullo  pone  medium  constrictus, 
dorso  bicarinatus,  lateribus  elevato-marginatus,  interstitiis  in- 
aequalibus,  subtiliter  punetulatus.  Elytra  ampliora,  medio  le- 
\iter  dilatata,  convexa,  striato- punctata,  interstitiis  alternis 
(3.  5.  7.)  curina  sat  elevata  aeutaejue  costatis,  costa  exteriore 
pone  medium  abbre\iata." 

51.  L.  testaceus  Waterhouse :  „brevis,  subconvexus,  te- 
staceus,  thorace  lato,  antice  bisinuato,  postice  transversim 
impresso,  elytris  tenne  punetato-striatis." 

„Long.  3/4  lin." 
Latridius  testaceus  Stephens  Illustr.  III.  p.  114.9.  pl.XVHI. 
fig.  3.     Nomencl.  p.  32.  9.     Manual  p.  129.  1044.  —     Shuchard 
Eiern,  of  Brit.  Entom.  p.  134.  9. 

In  Anglia  prope  Londinos  ad  Old  Brompton  mense  Majo 
a  D.  Waterhouse  captus. 

„Thorace  lato  subcordato,  elytrorum  striis  tenue  pun- 
etatis  et  colore  pallide  testaceo  a  congeneribus  sufficienter  di- 


HO 

stiuctus.  Brevis,  snbconvexus,  testaceus,  parum  nitidus.  Ca- 
put minutuni,  impressione  parva  frontali :  oculi  nigri.  Thorax 
valde  brevis,  latus,  margine  antico  bisinuato,  lateribus  in  me- 
dio  valde  dilatatis,  disco  parum  convexus,  canalicula  longitu- 
dinali  obsoleta  interrupta,  prope  basin  fovea  profunde  im- 
pressa  transversa,  fere  triloba.  Elytra  autice  thoracis  basi 
fere  latiora,  humeris  rotundatis,  margine  laterali  nonnihil  ex- 
planato,  apice  subacuminata,  dorso  subconvexa,  tenuiter  obso- 
lete punctato-striata.    Antennae  et  pedes  pallide  testacea. 


Namenregister   der   Gattungen  und  Arten. 


(C.  bedeutet  Corticar 
gedruckten 

Corticaria. 

Americana.   C.  41. 
armata.  C.  24. 
axillaris.  C.  16. 
badia.  C.  10. 
Baicalica.  C.  31. 
brevicollis.  C.  44. 
campicola.   C.  II. 
cavicollis.  C.  50. 
concinnula.  C.  13. 
crenicollis.  C.  26. 
crenulata.  C.  6. 
crocata.  C.  46. 
curticollis.  C.  3S. 
cylindrica.  C.  23. 
denticollis.  C.  16. 
denticulata.  C.  7. 
denticulata.  C.  39. 
diluta.  C.  4. 
distinguenda.  C.  57. 
elongata.  C.  35. 
ferruginea.  C.  36. 
formicetorum.  C.  18. 
foveola.  C.  28. 
fulva.  C.  32. 
fulvipes.  C.  55. 
fuscipennis.  C.  58. 
fuscula.  C.  48. 


ia   und  L.  Lathridius.     Die 
Namen  sind  Synonyme.) 

gibbosa.  C.  40. 
gracilis.  C.  19. 
bortensis.  C.  45. 
illaesa.  C.  20. 
impressa.  C.  9. 
impressa.  C.  40. 
interstitialis.  C.  5. 
intricata.  C.  3. 
lacerata.  C.  27. 
Lapponica.   C.  62. 
lateritia.   C.  34. 
laticollis.  C.  15. 
linearis.  C.  29. 
Iongicollis.  C.  33. 
longicornis.  C.  22. 
melanophthalma.  C.   17. 
nigriceps.  C.  64. 
nigricollis.  C.  65. 
octodentata.  C.  63. 
pallens.  C.  53. 
pallida    C.  48. 
parvicollis.  C.  59. 
parvula.  C.  47. 
picipennis.  C.  60. 
piligera.  C.  2. 
pubescens.  C.  1. 
pulla.  L.  34. 
punctulata.  C.  1. 
pusilla.  C.  39. 


ui 


qnadrimaculata.  C.  21. 
nibripes.  C.  30. 
ruficoUis.    L.  17. 
rufula.  C.  66. 
rugicollis.  L.  1. 
saginata.    C.  8. 
sculptipennis.  C.  61. 
sericea.  C.  56. 
serrata.  C.  14. 
similata.  C.  49. 
subacuminata.  C.  37. 
subtilis.  C.  51. 
suturalis.  C.  52. 
Taurica.   C.  43. 
tincta.  C.  12. 
transversa.  L.  33. 
transversalis.  C.  42. 
truncatella.  C.  54. 
tiinbilicifera.  C.  25. 

Dermesles. 

acuminatus.   L.   1. 
feneslralis.  C.   1.  C.  36. 
fcnestratus    C.   1. 
(jibbosus.  C.  40. 
linearis.  C.  29. 
lonyicornis.  C.   I. 
marginatus.  L    34. 
minulus.  C.  49. 
porcatus.   L.  34. 
quadratus.  L.  l. 
ruyosus.  L.  28. 
serratus.  C.  14 


Ips. 


impressa.  C.   9. 
minnta.  L.  34. 
ruyicollis.   L.  11. 
transversa.  L.  33. 

Lathridius. 

alpinus.  L.  22. 
alternans.  L.  10. 
Anatolicus.  L.  26. 
angulatus.  L.  8. 
angusticollis.    L.  5, 


antliracinus.  L.  35. 
assimilis.  L.  36. 
attenuatus.  L.  2. 
Brasiliensis.  L.  29. 
bievicornis.  L.  41. 
carbonarius.  L.  42. 
carinatus.  L.  13. 
carinulatus.  L.  16. 
Caucasicus.  L.  6. 
clathratus.  L.  20. 
collaris.  L.  23. 
collaris.  L.  36. 
concinnus.  L.  25. 
consimilis.  L.  38. 
constiictus.  L.  17. 
cordicollis.  L.  44. 
costatus.  L.  50. 
cylindricollis.  C.  40. 
dubius.  L.  32. 
elongatus.  L.  19. 
exaratus.  L.  47. 
exilis.  L.  22. 
üliformis.  L.  43. 
gemellatus.  L.  39. 
Iiirtus.  L.  27. 
incisus.  L.   15. 
Lapponum.  L.  9. 
lardarius.  L.  1. 
liliputanus.  L.  21. 
liliputanus.  L.  22. 
minutissimus.  L.  43. 
miniitus.  L.  34. 
monticola.  L.  18. 
nanulus.  L.  24 
nervosus.  L.  14. 
nodifer.  L  49. 
parallelicoUis.  C.  33. 
parallelocollis.  L.  40. 
parallelus.  L.  45. 
planatus.  L.  31. 
protensicollis.  L.  4. 
quadricollis.  L.  3. 
rugicollis.  L.  11. 
rugipennis.  L.  30. 
rngosus.  L.  28. 
scitus.  L.  37. 


11» 


separandus.  C.  11. 
sinuaticollis.  L.  48. 
tantillus.  L.  46. 
testaceus.  L.  51. 
lestaceus.  C.  59. 
transversus.  L.  33. 
variolosus.  L.  7. 
Volgensis.  L.  12. 

Latridium. 

impressum.  C.  9. 
minutum.  L.  34. 
transversum.  L.  33. 

Latridius. 

acuminatus.  L.  I. 
angustaius.  L.  19. 
angusticollis.  L.  5. 
«sperrtfus.  L.  33. 
urevicollis.  C.  44. 
ireDi'conus.  L.  41. 
carinatus.  L.  13. 
costoneipennis.  C.  l. 
cavicoffts.  C.  50. 
cojisfrittws.  L.   17. 
conlicoIJts.  L.  44. 
crassicornis.  L.  33. 
crenulntus.  C.  6. 
denticulatus.  C.  7. 
(lis(iii(/it<?»n/«s.  C.  57. 
elongatus.  C.  35.  L.  19. 
exaratus.  L.  47. 
ca;iHs.  L.  22. 
fenestralis.  C.   1. 
fenestratus.  C.  1. 
ferrugineus.  C.  36.  L.  34. 
filiformis.  L.  43. 
formicetorum.  C.  18. 
/bueo/rt.  C.  28.  C.   30. 
foveolatus.  C.  6.  C.  28. 
fulvipes.  C.  55. 
fttluu*.  C.  32. 


fusculus.  C.  48. 
gibhosus.  C.  40. 
hirsutulus.  L.  27. 
/lirfus.  L.  27. 
Lapponicus.   C.  62. 
lardarius.  L.  1. 
JiHC«ris.  C.  29. 
liliputanus.  L.  21. 
longicollis.  C.  33. 
longicornis.  C.  22. 
marginatus.  L.  34. 
mifittftMtmu*.  L.  21. 
mtnutus.  L.  34.  35. 
nigriceps.  C.  64. 
7iigricollis.  C.  65. 
«orfi/Vr.  L.  49. 
oclodeiitatus.  C.  63. 
parnllelus.  C.  37.  L.  41. 
parvulus.  C.  47. 
porcatus.  L.  34. 
protensicollis.  L.  4. 
pwtesccjis.  C.  1.  2. 
quadmtus.  L.   1. 
quadricollis.  L.  3. 
ruficollis.  C.  58.  L.  17.  23. 
rulicornis.  C.  22. 
rufipes.  C  22. 
rufulus.  C.  66. 
rugicollis.  L.   11. 
rugosus.  L.  28.  30. 
sculplilis.  L.   33. 
sculptipennis.  C.  61. 
serrrtfws.  C.  14.  62. 
simUntus.  C.  49. 
sinuaticollis.  L.  48. 
testaceus.  L.  51. 
transversnlis.  C.  42.  L.  33. 
transversus.  L.  29.  33. 
umbilicatus.  C.  25. 

Tenebrio. 

lardarius.  L.  1. 
minutus.  L.  34. 


II. 

Tentamen 
dispositionis  generuin  et  specierum 

Coleopterorum  Pseudotrimerorum 

Archiducatus  Austriae 
auetote 
luidovico  Redtenbucher,  Med.  Doct. 

Psendotrimera  coleoptera  dieuntur,  tarsis  quadri-arti- 
cnlatis,  articulo  seeundo  apice  lobato,  articuli  quarti  medium 
attingente  tertiumque  miuutum  supra  in  fovea  longitudinali 
includente. 

Ex  diversis  coleopterorum  familiis  non  facile  invenitur 
alia,  quae  strictioribus  liraitibus  a  ceteris  sese  exeludat,  quae 
praeter  aequalem  et  singularem  tarsorum  constructionein  et  in 
ceteris  corporis  partibus  talem  similitudinem  ostendat.  La- 
tveille  hanece  coleopterorum  sectiouem  sub  nomine  Trimera 
in  suis  generibus  crustaeeorum  et  insectorum  complexus  est, 
cujus  auetoritatem  etiam  entomologi  gallici  recentiores  sequuti 
sunt,  licet  Jac.  Müller  (vide  Ilügers  Magazin  IV.  p.  218.) 
anno  1805  tarsorum  construetionem  veram  horum  coleoptero- 
rum declarasset.  —  Westwood  in  opere  suo  —  Introduction  to 
the  modern  Classification  of  insects  —  familiam  Erotylorum 
ad  psendotrimera  ducit,  quo  jure,  nescio,  quoniam  Erotylorum 
tarsi  sint  quiuque-articulati.  —  In  figura  49.  Nr.  1,  tarso- 
rum hujus  familiae  strueturam,  sed  male  depingit,  nam  in 
figura  sua  articulus  tertius  est  aegre  distinguendus,  quanrvis 
in  natura  seeundo  sit  plerumque  major. 

Lütveille  recentiore  tempore  (Cuvier  le  regne  animal. 

Suite  des  insects  par  M.  Latreille)  genus  Lithophilus  et 

Clypeaster  ad  sectionem  suam  Trimerorum  ducit,  sed  ambo 

gaudent  tarsis  quadri-articulatis,  articulo  tertio  quidem  miuuto, 

(5.  Band.  I.  Heft.)  8 


114 

non  vero  in  secundo  supra  incluso  nee  ab  illo  longitudine 
superato.  —  L  i  t  h  o  p  h  i  1  u  s  sine  dubio  in  familia  Erotylorum 
est  locandus  et  transitum  inter  Erotylos  et  Lycoperdinas  format, 
genus  autem  Clypeaster  et  Corylophus  Leach  propriam 
constituere  videntur  familiam,  quam  opinionem  confirmant: 

1.  Mandibularum  singularis  struetura  (in  nullo  coleopterorum 
genere  adhuc  observata),  facie  interne  excavata  marginibus 
crenato  -  dentatis  (Clypeaster  pusillus  GylL  et  Clyp.  palli- 
dus  Dejean)  aut  apice  bifida  margineque  interno  toto  pro- 
funde pectinato  (Corylophus  cassidoides  Marsh,  et  Cor. 
obsenrus  Dejean). 

2.  Maxillae  simplices,  mala  interna  vix  ulla,  externa  angusta 
exarticulata. 

3.  Corporis  struetura  singularis,  capite  intra  thoracem  in  fo- 
vea  abscondito. 

NB.  Ab  amico  aestimato  D.  D.  Ernesto  Hecger  anno  praeterlapso 
metamorphosis  Corylophi  cassidoidis  observata  est.  Larva  est 
lineam  longa,  larvaeque  Coccinellarum  formam  sinuilat.  Cor- 
pus ejus  pedibus  sex  et  quodlibet  segmentum  supra  Serie  trans- 
versa ex  pilis  erectis  pellucidis  apice  clavatis  instruetum  est. 
Larva  et  insectum  evolutnm  sub  vegetabilibus  pntrescentibus 
vitam  agunt. 

Corpus  coleopterorum  pseudotrimerorum  plerumque  est 
subhemispliaericum  aut  ovale,  rarius  oblongum,  glabrum  aut 
tenue  pubescens. 

Caput  est  thoraci  insertum,  ad  oculos  usque  aut  ultra 
retractum,  antice  plerumque  angustatum,  rarius  rotundato-am- 
pliatum,  margine  antico  oculos  cingens  anteunarumque  inser- 
tionem  obtegens  (Chilocorus,  Platynaspis). 

Oculi  sunt  laterales,  rotundati  aut  ovati,  non,  aut  parum 
prominentes. 

Labrum  plerumque  est  porrectum,  transversum,  integrum 
aut  leviter  emarginatum,  rarius  sub  capitis  margine  anteriore 
retractum  (Chilocorus),  saepissime  limbo  membranaceo,  subti- 
lissime  ciliato  et  a  labro  ipso  vix  distineto  auetum. 

Mandibulae  sunt  corneae,  acutae,  margine  inferiore  ap- 
pendice  membranaceo  ciliato  instrueto,  ante  basin  exciso  et  unco 
majore  vel  minore  armato,  apice  integrae  (in  Chilocoris  ge- 
nuinis)  aut  intra  apicem  deute  parvo   obtuso  armatae  (Lyco- 


115 

peräina,  Dapsa)  ant  apice  bifidae  (in  Coccinellis  gcnuinis)  aut 
apice  mnltidentatae,  dentibus  simplicibus  (Cynegetis)  vel  mar- 
gine  serratis  (Epilachna). 

Maxillae  cardine  brevi,  transverso  aut  subquadrato  aut 
rhorabico,  stipiteque  corneis.  Malae  dnae  distinctae.  Mala 
interior  membranacea,  interne  et  apice  barbata,  mala  exteriore 
saepissime  brevior  rarius  subaequalis  (Epilachna)  apice  acu- 
ta.—  Mala  exterior  segmentis  duobus  composita,  inferiore 
corneo,  superiore  aut  eorneo,  patelliformi,  margine  ciliato  (Mi- 
craspis),  aut  subcorneo  dilatato,  externe  rotundato,  interne 
apiceque  barbato  (Cocciuella),  aut  membranaceo,  apice  truncato 
(Dapsa),  aut  conice  acuminato,  barbato  (Lycoperdina). 

Palpi  maxillares  quadri  -  articnlati,  articulo  primo  mini- 
mo,  secuudo  longo,  conico,  tertio  iterum  brevi  plerumque  tri- 
gono  aut  subquadrato,  ultimo  plerumque  magno  securiformi, 
aut  ovato  et  apice  oblique  truncato,  rarius  oblongo - ovato 
(Dapsa). 

Mentum  breve,  antice  profunde  emarginatum,  corneura. 
Labium  aut  quadratum,   aut  oblongum,   postice  angusta- 
tum  aut  corneum  aut  submembranaceuni. 

Ligula  aut  elongata,  conica,  apice  obtusa  (Epilachna), 
ant  truncata  angulis  rectis  aut  obtusis  margineque  ciliato,  auf 
leviter  ant  profunde  triangulariter  emarginata,  angulis  non- 
nunquam  longe  barbatis  (Micraspis,  Dapsa). 

Palpi  labiales  labio  inserti,  tri-articulati,  articulo  primo 
minimo,  secundo  obconico,  apice  tertio  crassiore,  ultimo  ovato 
aut  oblongo -ovato,  apice  plerumque  truncato. 

Antennae  in  fronte  intra  oculos,  aut  ad  niarginem  anti- 
cum  oculorum  aut  sub  frontis  margine  dilatato  insertae,  il-ar- 
ticulatae,  aut  filiformes  articulis  ultimis  paulo  majoribus,  aut 
clavatae,  clava  aut  truncata  (Gocciuella),  aut  ovata,  aut  ob- 
longo-ovata  acuminata  (in  nonnnllis  Scymnis).  Articulus  pri- 
mus  magnus,  sequentes  plerumque  conici.  In  nonnnllis  (Scym- 
nis, Chilocorus)  articulus  secundus  primo  crassitie  aequalis, 
saepissime  aegre  discernendus.  —  Longitudine  antennae  ple- 
rumque thoracis  medium  non  attingunt,  saepius  sunt  capite 
breviores,  rarius  capite  thoraceque  longitudine  aequales  (Coc- 
cidula,  Nundina). 

8* 


116 

Scntellum  plernmque  minutnm  trianguläre?,  et  depressum 
ant  vix  conspicuum  (Micraspis),  rarius  inajoris  magnitudinis 
(Hyperaspis). 

Alae  rarissirae  tlesunt  (Cynegetis). 

Pedes  inter  se  longitudine  aequales,  intermedii  et  po- 
stici  insertione  distantes,  coxis  transversa.  —  Femora  in  me- 
dio  plernmque  incrassata,  infra  pro  receptione  tibiarnm  plus 
minusve  canaliculata.  Tibiae  apice  panun  dilatatae,  inermes. 
Tarsi  quädri - articulati,  artieulis  duobus  primis  snbtus  spon- 
giosis,  primo  conico,  secundo  apice  bilobo,  supra  canalicnlato, 
in  canalicula  articulum  tertinm  qnartiqne  unguicularis  basin 
includente.  —  Ungniculi  ant  simplices  (in  Lycoperdinis  et  in 
genere  Anisosticta)  ant  basi  deute  lato  rectangulö  ant  acnto 
armati  (Coceinella)  aut  apice  inaeqnaliter  bifidi  (Scymnns) 
aut  apice  bifidi  et  basi  deute  lato  rectangulö  armati  (Epi- 
laclina). 

Differentia  sexualis  in  corporis  structura  externa  nulla, 
in  nonnullis  Goccinellis  genuinis  antem  et  in  Scymnis  plernm- 
que sexus  colore  sese  differunt,  —  et  quidem  in  Scymnis  ca- 
pite  tboracisque  angulis  anticis  non  coloratis,  varietates  fronte 
aut  capite  tboracisque  angulis  anticis  rubro-flavis  feminae 
esse  videntur. 

De  victu  atque  metamorpliosi  paucae  tantum  adhuc  ex- 
stant  observationes  speciales.  Lyeopeidinae  habitant  in  Lyco- 
perdis,  Boletis  et  sub  cortice  arborum  emortnarum,  sed  latet, 
an  solum  putredine  delectentur  an  insecta  alia  ibidem  adgre- 
diantur.  —  Larvam  Endomycbi  coccinei  Westwood  depinxit. 
(Iutr.  of  mod.  das.  of  ins.  Vol.  I.  p.  394.  fig.  49.  11.).  — 
Coccinellae  habitant  in  plantis,  fruticibus  arboribusque  prae- 
cipue  coniferis  ubi  ipsae  suaeque  larvae  Coccinis  Apbidinis- 
que  vescantur.  Aliae  autem  ex  genere  Epilachna,  quarum 
mandibulae  multidentatae  sunt,  simul  cum  suis  larvis  paren- 
cbyma  foliorum  plantae  devorant,  quam  inbabitant.  —  Spe- 
cierum  generis  Cynegetis  larvae  adbuc  latent,  sed  verisimili- 
ter  insecta  eyoluta  et  larvae  vegetabilibus  sese  nutriunt  uti 
species  generis  Epilaclina. 

Larvas  hujus  familiae  mihi  cognitas  alio  loco  accuratius 


117 

describam,    hasce   plagellas  eanim   descriptione  onerare  spa- 
tiiim  mihi  vetat. 

De  usu  medico  Cocciiiellarum  vide: 
Roemer'a  Annal.  d.  Arzn.  Bd.  2.  St.  I.  S.  102.  —  Journal  dei 
Erfind.  Bd.  8.  St.  29.  S.  128.  —  Journal  der  ausl.  med  Lit. 
Bd.  2.  S.  391.—  Schwarze  Pharmacol.  Bd.  2.  S.  109.—  Hu 
fehnuVs  Journal.  Bd.  14.  St.  2.  S.  91.  et  Bd.  31.  S.  104.  — 
Richters  Arzneimittel.  Bd.  2.  S.  238.  —  Vogt  Pharmacodyn. 
Th.   2.  §.  2506. 

Qui  Cocciuellarum  immensum  varietatum  iiumeruni  dis- 
qairere  vult,  legat  celeberrimi  hnjus  familiae  cultoris  D.  .7. 
K.  W.  Illlger  Verzeichniss  der  Käfer  Preussens  atque  D. 
Equitis  Leonard}  de  Gijllenhal  Insecta  suecica,  opera  iioii 
sat  aestimanda. 

Coleoptera  pseudotrimera  in  duas  discedunt  familias : 
I.  Lycop erdinae:  Antennis  intra  oculos  insertis,  filifor- 
mibus,  articulis  ultimis  paullo  majoribus,  porrectis,  intra 
caput  non  recondeudis;  unguiculis  tarsorum  simplicibus;  — 
LI.  Goccinellae:  Antennis  ante  oculos  insertis  aut  sub 
capitis  raargine  antico,  clavaiis,  capile  thoraceque  sac 
pissime  brevioribus,  inf'ra  caput  recondeudis;  unguiculis 
tarsorum  aut  apice  bifidis,  aut  basi  deute  lato  acuto  ar- 
inatis,  rarissime  simplicibus. 


118 


Prima  Familia.    Lycoperdinae. 


/"  Maxillae  mala  externa  elon- 
gata,  membranacea,  conica,  acuta, 
apice  barbata.     Ligula  rotundato- 

emarginata 1.  Gen.  Lycopcrdina. 

Maxillae  mala  externa  dila- 
tata,  membranacea,  apice  truncata 
margine  ciliato.  Ligula  profun- 
de triangulariter  emarginata.  — 
Thoracis  anguli  acuti,  antici  re- 
k.clinati 2.  Gen.  Dapsa. 

apice  bifidae,  intra  apicem  dente   parvo  obtu- 
so  armatae.    Palpi  maxillares  articulo  ultimo  se- 
^curiformi 3.  Gen.  Endomychus. 


E   S    g 
«    es  S 


Secunda  Familia.    Coccinellae. 

Divisio  prima:  Mandibulae  siinplices  aut  apice  bifidae. 

A.     Caput  latum   margine  oculos  antice  cingens  auteiinaruiii- 
que  insertionem  obtegens. 


f: 


antice  profunde  emar- 

_  ginatum,  margine  eleva- 
simphces.        Elytra^      to      Labrum  yix  conspi. 

ampla,    basi  thora-s  jcuum      #     t     #     i.  Gen.  Chilocorus. 

ce  lunato  multo  la-  s=-7 

..  -  A       -     non     aut     parum 

tiora.   —        Corj>us rt  1  . 

y  I  emarginatum  ,      margine 

I  non  elevato.  Labrum  pro- 

Iductum    ...     2.  Gen.  Exochomus. 

apice    bifidae.    Elytra  thorace  vix  Iatiora.     Cor- 
pus  ellipticum,   pubescens.      ....    3.  Gen.  Platynaspis. 


glabrum. 


119 


Caput  antice  angiistatnm,   ocnlos   antice  non  cingeus  an- 
tennarumque  iiisertionero  non  obtegeus. 

'simplices,     Corpus  oblongum.      ...     4.  Gen.  Anisoslkta. 
profunde   triangulariter  eniarginata  ,    ex- 
terne longe  baibata.     Maxillae  mala  ex- 
terna parte  superiore  patelliformi.     Scu- 


tellum    vix   conspicuum. 


2 

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J  l* 


.     .    5.  Gen.  Micraspis. 

Corpus  glab- 
rum.  Scutel- 
lum  magnum 

6.  Gen.  Hyperaspis, 

Corpus  pube- 
scens.  Scutel- 
lumminutum. 

7.  Gen.  Scynmus. 

''Corpus  ova- 
tum.  Anten- 
narum  arti- 
oulus  ultimus 
subacumina- 
tus.    8.  Gen.  Nundina, 

Corpus  elon- 
gato-ovatum. 
Antennarum 
articulus  ul- 
timus oblique 
truncatus. 
Elytra  puncta- 
to-substriata. 

IV  Gen.  Cocchiuhi; 


tüoracis  basin  non 
attingentes,  sensim 
crassiores,  apice  trun- 
catae.  .     .     10.  Gen.  CoccineUa, 


S 


ISO 

Divisio  secunda.    Mandibulae  raultidentatae. 

rdentibus  margine  serratis.  Ligula  conica  apice 
obtusa.  Unguiculi  tarsorum  biüdi  basi  dente  lato 
jlacuto  armati.  Corpus  alatum.  .  .  .  11.  Gen.  Epilachna. 
|\  quadridentatae ,  dentibtis  simplicibus.  Ligula 
Jtruncata,  angulis  rectis.  Unguiculi  tarsorum 
I  apice  simplices.     Corpus  apterum.      .     12.  Gen.  Cynegclis. 


Prima  Familia.    Lycoperdinae. 

I.  Genus,     I^ycoperdina. 

Latreille  genera  crust.  et  insect.  IN.  73. 

1.  Cruciata.   Rubra,    antennis,    elytrorum  cruce   communi, 
pectore  pedibusque  nigris.     2l/4///- 

Fabr.    S.  E.  1.  503.  n.  3.  (Endomychus).  —     Gijll.  ins.  suec. 

IV.  219.  1. 
Variat  pectore  pedibusque  rubris. 

Habitat  in  Austria  montana,  sul)  cortice  arborum  emor- 
tuarum,  praecipue  Betulae. 

2.  Succincta.  Rubra,   elytris  fascia  media  lata  nigra,  pe- 
ctore ventrisque  basi  piceis.     2"'. 

Linne  Syst.  2.  573.  26.  (Silpha.)—    Gtjll.  ins.  suec.  IV.  219.  2. 
In  regionibus  raontanis  uti  prior. 

3.  Bovis tae.  Atra  nitida,  ore,  antennis  pedibusque  interduui 
ferrugineis.     2l/3'". 

Fabr.  S.  E.  I.  505.  6.  (Endomychus.)  —     GyU.  ins.  suec.  IV. 
220.  3. 

Habitat  in  Locoperdis  Boyistae. 

It.  Genus.    IBapsa.     Ziegler. 
Lalreille  le  regne  animal.  V.  159. 
Castehiau   histoire  naturelle  des  insects.  II.  523. 
Denlicollis.   Rubro-brnnnea,  elytris  macula  discoidali  ni- 
gra, litura  suturali   cum   altera  connexa;  thorace  angulis 
acutis,  anticis  reclinatis.     l~/3'"- 
Germar  et  Kaulfuss  faun.  ins.  Eur.  III.  8.  (Endomychus). 
Rarissime,  sub  cortice  Betulae  albae. 

III.  Genus.    Endomychus. 

Faykull  fauna  suec.  II.  112. 

Coccineus.  Niger,  nitidus,  thoracis  lateribus  late,  coleopte- 


191 

ris  abdomineque  sanguineo- rubris,   elytro  singulo  maculis 
duabiis  magnis  nigris.    S'/V". 

Linne  Syst.  2.  592.  43.  (Ch  ry  so  mel  a).  —     Gijll.  ins.  suec.  IV. 
217.  1. 

Frequens  sub  cortice  arboruin  emortuarum,  in  locis  syl- 
vaticis,  praecipue  sub  cortice  Fagi  et  Betulae. 

Secunda  Familia.    Coccäaaellae. 

I.  Genus.     Cliiloccrus.     Lcnch. 

1.  Renipustulatus.  Niger,  elytris  pustula  disci  transverse- 

ovata  simplici  abdomineque  rubris.     l'/2  —  2'". 
lllig.  Col.  Bor.   1.  474.  42.  —     Gyll.  ins.  suec.  4.   145.  1. 
Habitat  in  salicibus  Cocci  aliquam  specieni  devorans. 

2.  Bipustulatns.  Niger,  capite  abdominisque  limbo,  ely- 
trorum  fascia  media  angusta  composita  abbreviata  genu- 
busque  rubris.  J/4  —  3/4y". 

Linne  Syst.  2.  585.  42.  —      lllig    Col.  Bor.   1.  475.  43.  —      Gijll. 
suec.  4.  146.  2.  —     Schrank  Enum.  ins.  Austriae.  63.  115. 

Habitat  uti   prior,  sed  multo  frequentius  occurrit. 
II.  Genus,     läxochomus.     Mild. 

1.  Quadripu stulat us.  Niger,  elytrorum  luuula  humerali, 
pustula  pone  medium  abdomineque  rubris.     l'/2  —  %'". 

Linne  Syst.  2.  585.  43.  -      lllig.  Col.  Bor.   1.  473.  41.  —      Gyll. 
ins.  suec.  4    146.  4. 
Habitat  frequens  in  Populis  atque  salicibus. 

2.  Auritus.  Niger,  thoracis  lateribus,  abdomine  pedibusque 
flavis.     lVj'". 

Scriba  Beiträge.   105.  27.  tab.  8.  fig.  16. 
Habitat  in  Pino  sjlvestri,  rarius. 

III.  Genus.    Platyitaspis.     Mihi. 
Bisbipustnlata.  Nigra,   elytro  singulo  punclis  duobus  ro- 
tundatis  rubris.     l'/V". 
Fahr.  S.  E.  1.  382.  139.  —     lllig.  Col.  Bor.  1.  415.  6.  —      Ggll. 

ins.  suec.  4. 
Varietas   capite    thoracisque   lateribus  rubro  -  flavis   est  Scymnus 
quadrinotatus  Megerle  secundum  collectionem  auctoris  defuncti. 

Sat  frequens  in  locis  graminosis. 

IV.  Genus.     Anisosticta.     Chevrolat. 
Bcjean  Cat.  des  Coleopt.  1837.  456. 

Novemdecinipunctata.     Supra    flaya,    thorace     puuctis 


1»» 

sex,   elytris  simul  novemdecim  uigris,  pedibus    testaceis. 

Linne  Syst.  2.  582.  25.  —     IUig.  Col.  Bor.  1.  429.   16.  —      Gyll. 
ins.  suec.  4.  212.  48. 
In  pratis  humidis  ad  Danubii  ripas  rarins. 

V.   Genus.     Micraspis.     Chevrolat. 
Dejean    Cat.  des  Coleopt.  1837.  459. 

üuodecimpunctata.    Lutea,  thorace  nigro  -  punctata,  ely- 
tris sutura,  punetis  pluribus  lineaque  laterali  flexuosa  ni- 
gris.     \%'". 
Fabr.  S.  E.  I.  367.  68.  —     IUig.  Col.  Bor.  1.  466.  36.  —     Gyll. 
insect.  suec.  4.   183.  25. 
Sat  frequens  iii  loois  graminosis  humidis. 

VI.   Genus.     Myperaspis.     Chevrolat. 
Dejean  Cat.    des  Coleopt.  1837.  459. 

1.  Reppensis.  Nigra,  thoracis  lateribus,  punetoque   versus 
apicem  elytrorum  flavo-rubris.     V/4 — l1/^'"- 

Herbst  Col.  5.  386.  118.  tab.  59.  iig.  14.     Archiv.  4.  48.  28.  tab. 
22.  lig.  23.  —     Gyll.  insect.  suec.  4.  186.  27. 
Habitat  sat  frequeus  in  locis  aridis,  apricis. 

2.  Lateralis.  Nigra,  thoracis  lateribus,  punetoque  pone  me- 

dium elytrorum  flavo-rubris.     V". 
Panzer  fauna  germ.    20.    9.  —      lllig.    Col.   Bor.    1.  472.  40.  — 
Gyll.  insect.  suec.  4.  187.  28. 
In  Pino  sylvestri  rarissime  oeenrrit. 

3.  Quadrimaculata.  Mihi.  Nigra  thoracis  lateribus,  pun- 
etis duobus  elytrorum  pedibusque  flavo-rubris.     \ll2'"' 

Beppensi  similis,  sed  paullo  major,  suotilius  punctata,  inacula 
in  disco  antico  elytrorum  pedibusque  fere  totis  rnüs  sat  di- 
stineta  species.  —  Primo  ab  amico  aestimato,  D.  D.  E.  Hee- 
ger  prope  Viennam  collecta.  —  In  museo  caesareo  adsunt 
individua  hujus  speciei  in  Syria  collecta. 
NB.  Omnes  tres  enumeratae  species  variant  capite  Havo-rubro. 
An  diiferentia  sexualis? 

VII.  Genus.     Scymnus«    Kugelann. 
lllig.  Col.  Bor.  1.  40.  4. 

A.    Elytra  tota  nigra  aut  testacea. 
1.  Abietis.    Subovatus,  rufo-testaceus,   longius   pubesecus, 
ocnlis  uigris,  pectore  brunueo.     V". 

Payk.  fauna  suec.  2.  10.   10.  —     Gyll.  ins.  suec.  4.  192.  31. 

Habitat  frequeus  in  irondibus  Piui  Abietis. 


123 

2.  N ig r in us.  Subhemisphaericus,  niger,  postice  obtusus,  an- 

tennis  tarsisque  rufo-piceis.     1  —  IV4"'. 
Panzer  Ent.  146.  52.  —    lllig.  Col.  Bor.  1.  413.  I.—     Gyll.  ins. 
suec.  4.  194.  33. 
In  froudibus  Pini  sylvestris  sat  frequens. 

3.  Ater.     Ovalis,   ater,    nitidus,    antennis    tarsisque    piceis. 

i~i  ys"<. 

Kugelann,  Schneiders   Mag.  1.  548.  6.  —      lllig.  Col.  Bor.  1.  413. 
2.  —     Gyll.  ins.  suec.  4.  195.  34. 
In  fruticetis  rarius  occurrit. 

4.  Minimus.    Subliemisphaericus,  niger,  antennis,  palpis,  ti- 

biis   tarsisque   ruf o  -  testaceis ,    elytris  tuberculo  humerali 
elevato.    ■/,'". 

Payk.  fauna  suec.  2.  8.  5.  —     Gyll.  ins.  suec.  4.  195.  35. 
In  locis  aridis,  non  frequens. 

5.  Femoralis.  Subhemisphaericus,  niger,  antennis  piceis, 
tibiis  tarsisque  ferrugineis,  elytris  tuberculo  humerali  vix 
ullo.     %'". 

Gyll.  ins.  suec.  4.   196.  36. 

Uti  prior  sed  rarius  occurrit. 

6.  Flavipes.    Subhemisphaericus,  niger,  nitidus,  ore,  anten- 

nis pedibusque  totis  luteo-rufis.     V". 
Panzer    fauna   germ.  2.  4.   (Tritoma).   —     lllig.   Col.    Bor.    1. 
413.  3.  —     Gyll.  ins.  suec.  4.   196.  37. 

Habitat  in  locis  graminosis  et  fruticetis,  frequens. 

7.  Parvulus.  Subhemisphaericus,  niger,  capite,  ano,  pedum- 

que  maximaparte  rufo-flavescentibus.    ^^  —  V". 
Fahr.  S.  E.  1.  377.  17.  —     lllig.  Col.  Bor.  414.  4.  —     Gyll.  ins. 

suec.  4.  202.  43. 
Variat  thoracis  lateribus  rufo-flavis. 

Habitat  in  locis  graminosis  apricis,  frequens. 

B.  Elytra  apice  late  rubro  -  flavescentia. 

8.  Analis.   Sub-ovatus,  niger,   capite  thoracis  laribus  plus 

minusve,  elytrorum  apice  ano  pedibusque  totis  flavo-rufis. 

73-1'". 

Fahr.  S.  E.  1.  378.  122.—     Gyll.  ins.  suec.  4.  203.  44.— 
lllig,  Col.  Bor.  1.  414.  4.  Cocc.  parvula  varietas. 
In  locis  graminosis  non  infrequens. 


124 

C.  Elytris  raacula  singula  aut  rubra  aut  flava. 

9.  Bi-verrucatus.  Ovalis,  niger,  elytris  macula  rotanda 
paulum  infra  medium  rubra.     3/4'". 

Panzer  Ent.  1.   149.  63.    fauna  germ.  24.  11.  —      HUg.  Col.  Bor. 
1.  415.  5.  —     Gi/U.  ins.  suec.  4.  200.  40. 
In  friiticilms  et  locis  graminosis,  rarissime  oecurrit. 

10.  Marginalis.  Subhemisphaericus,  niger,  elytris  macula 
magna  subtriangulari  rubra,  angulum  humeralem  oecu- 
pante.     2/s  —  *'"• 

Fayk.    fauna    suec.   2.  9.  8.  —       Gyll.    ins.   suec.    4.    199.  39.  — 
IHhj.  Col.  Bor.  1.  417.  8.  var.  6.  Cocc.  frontalis. 
Sat  freqnens  in  Pino  sylvestri. 

11.  Frontalis.  Subhemisphaericus,  niger,  elytro  singulo  ma- 
cula intra-marginali  rubra,  subhumerali.     3/4 — V". 

Fahr.  S.  E.    381.  133.  —      G,jU.    ins.   suec.   4.  197.  38.  —     Ul'uj. 
Col.  Bor.  l.  417.  8.  var.  «. 
In  locis  aridis,  graminosis,  sat  freqnens. 

12.  Affiuis  Mihi.  Ovalis,  niger,  elytro  singulo  macula  sub- 
rotunda  ante  medium  rubra,  ore,  tibiis  aut  pedibus  totis 
ferrugiueis.     1  l/Jt'". 

In  locis  apricis,  graminosis  non  infrequens. 

13.  Flavic Ollis  Mihi.  Subhemisphaericus,  niger,  capile, 
thorace,  macula  obliqua  ovata  ante  medium  elytri,  anten- 
nis  pedibusque  rufo-flavis.     %'". 

In  frondibus  Pini  abietis  semel  captus. 

D.  In  singulo  elytro  raaculae  duae  rubrae  aut  fla- 
vae  adsunt. 

14.  Quadrilunulatus.  Subhemisphaericus,  niger,  elytro 
singulo  maculis  duabus  sublunatis  luteis,  priore  oblouga, 
posteriore  transversa.     3/$". 

Mit).  Col.  Bor.   1.  416.  17.   —     Gyll,  ins.  suec.  4.  201.  42. 
Habitat  in  locis  apricis  ad  margines  agrorum,  raro. 

15.  Quadrillum  Mihi.  Ovalis,  niger,  elytro  singulo  macu- 
lis duabus  rubris,  priore  oblonga,  posteriore  rotunda,  ore, 
antennis,   tibiis  aut  pedibus  totis  ierrugineis.     1'". 

Habitat  uti  prior,  sed  rarius. 

16.  B  isbisignatus  Mihi.  Ovatus,  niger,  elytro  singulo 
maculis  duabus  rubris,  priore  rotunda  infra  humerum,  altera 


125 

rotunda  parva  ante  apicem,   capite,   thoracis  angulis  anli- 
cis  pleramqne,  antennis  pedibusque  ferrugineis.     f1//". 
Uli  prior,  non  frequens. 

E.  Elytra  testacea,  basi  aut  sutura   margineqne 
externo  nigris. 

17.  Discoideus.  Ovalis,  niger,  elytris  testaceis,  basi  mar- 
gioeqne  omni  nigro,  antennis  pedibusque  ferrugineis.  2/3'". 

\  ariat  sutura  antice  sola  nigra.      Scymn.  ruiipes  Megcrle,  secun- 

(lum  collectionem  suam. 
Fabr.  S.  E.  1.  377.  118.  —    lllig.  Col.  Bor.   1.  118.  9.  —     Ggll. 

ins.  suec.  4.  192.  32. 

In  frondibus  Pini  sylvestris  sat  frequens. 

18.  Basalis  Mihi.  Subhemisphaericus,  niger,  elytris  rufo- 
testaceis,  basi  macula  magna  triangulari  nigra,  antennis 
pedibusque  ferrugineis.     3/i'". 

Variat  capite  thoracisque  angulis  anticis  rufo -testaceis. 
In  fruticibus,  rarissime  occurrit. 

Species  dubia  forte  bujus  generis: 
Coccinella  minutissima  Schrank  enum.  ins.  Austriae.  65.  118. 

VIII.  Genus.    Mundina  *). 

Dcjean  catal.  d.  coleopteres.  1837.  p.  462. 

Rhyzobius  Stephens  Manual  of  British  Coleoptera   p.  313. 

Litura.    Elliptica,   rufo- testacea,   nitida,  pubescens,  elytris 
plerumque  litnris  aliquot  nigris.     ll/3  —  V/2'". 
Fahr.  S.  E.  1.  260.  22.  (C  hr  y  s  o  m  ela).  —      lllig.  Col.  Bor.  1. 

419.  10. 

Habitat  in  Pino   sylvestri  florida  et  tempore  autuninali 
sub  cortice  arboris. 

IX.    Genus.     Coccidula.     Illiger  **). 
1.  Pectoralis.   Rufa,  pectore  nigro.     l1/^". 
Fabr.  S.  E.  1.  443.  128.  (Cur  y  s  om  ela).  —     lllig.  Col.  Bor.  1. 

420.  II.  (Coccinella).  —     Ggll.  ins.  suec.  4.  216.  1. 


*)  Nomen  hocce  est  retinendum,  nam  ante  Stephensium  no- 
mine Rhyzobius  celeberr.  Dr.  Burmeisler  Phytophthirum  genus  de- 
signavit.     Handbuch  der  Entomologie.  II.  Band.  p.  85. 

**)  Secundum  catalogum  collectionis  domini  Megerle  a  Mühl- 
feld relictum. 


126 

Habitat  in  pratis  humidis  ad    margines   riviüorum    sat 
frequens. 

2.  S  enteil  ata.   Rnfa,  coleopteris  macnla  scutellari,  punetis 
quatnor  pectoreqne  nigris.     V/3'". 
Fabr.  S.  E.  1.443.  127.  (C hry  somel a).  —    lllig.  Col.  Bor.  1. 
421.  12.  (Cocci  nela). 

X.  Genus.    Coccinella.    Linnc. 

A.  Corpus  oblongum.    Thorax  antice  non,  aut  partim 

einarginatus. 
a)  Femora  saltem  nigra. 

1.  Septem mac u lata.  Nigra,  thorace  antice  lateribnsque 
flavis,  coleopteris  rnbris :  maculis  nigris,  scntellari  triloba, 
tibiarnm  apice  tarsisqne  subtns  ferrugineis.     2l/2  —  3'". 

Fabr.  S.  E.  1.  365.  53.  —     lllig.  Col.  Bor.   I.  423.  13.  —     Gyll. 

ins.  suec.  4.  204.    45.  — 
Schrank   enumer.    ins.  Austriae.  55.   102.  Coc.  13  punctata  var.  /?. 
Habitat  in  frnticetis  locisqne  graminosis,  passim. 

2.  Tredecim punctata.  Nigra,  thorace  antice  lateribus- 
que  flavis,  puncto  nigro,  elytris  rufesceutibus  nigropuneta- 
tis,  tibiis  tarsisqne  rufo  -  testaeeis.     2'/2 — 3'". 

Linnc   Syst.    198.  20.  —     lllig.    Col.   Bor.   425.  4.  —      Gyll.    ins. 
suec.  4.  207.  36.  —     Schrank  enumer.  ins.  Austriae  55.  102. 

3.  Mutabilis.   Brevior,  nigra,  thoracis  marginibus  maculis- 

que  tribns  cum  margine  plernmqne  cohaerentibns  in  tlisco 
flavis,  coleopteris  flavo-rubris :  maculis  nigris,  scutellari 
ovata,  tibiis  anticis  et  mediis  tarsisqne  plerumque  ferru- 
gineis.    1V2  —  2,/4///. 

lllig.    Col.    Bor.    1.   426.    15.  —      Gyll.    ins.   suec.   4.    210.  47.  — 

Schrank   enumer.    ins.   Austr.       Coccin.    similis    56.    103.       Cocc. 

6-[>unctata.  52.  97.  Cocc.  obversepunetata.  53.  99.  Cocc.  9-pun- 

etata.  54.  100.   Cocc.  11 -punctata.  54.  101. 

Habitat  sat  frequens   in   planus    variis   atque  frutieibus 

in  locis  aridis,  apricis. 

b)  Pedes  toti  testaeei. 

4.  M-nigrum.    Flavo-grisea,    thorace    fnsco - punetato   aut 

M- nigro  notato,  elytris  impunetis,  aut  nigropunetatis  aut 
nigris,  basi  testaeeis.     l1/,—  2"'. 


12* 

Herbst  K.  5.  314.  75.   t.  57.  fig.  1—7.  —       lllhj.    Col.   Bor.  1. 
430.  17.  —     Gyll.  ins.  suec.   4.  214.  51. 

In  frondibns  Pini  sylvestris  et  Abietis  sat  frequens. 

B.  Corpus  subhemisphaericum. 

a)  Thorax  flavo-testaceus,  lateribus  aut  disco  albo- 

maculatus. 
*  Elytra  maculis  rotuiidis,  anguste  marginata.     Thorax  ma- 

culis  duabus  antescutellaribus. 

5.  0 et odeeim guttata.  Subovata,  ferruginea,  elytris  gutlis 
noveiu  luteis,  duabus  baseos  lunatis.     2"'. 

Fahr.  S.  E.  1.  375.  109.—    lllig.  Col.  Bor.  1.  43!.  18.  —     Gyll. 
ins.  suec.  4.   155.  11. 
Habitat  in  frondibns  Pini  sylvestris,  frequens. 

6.  Tigrina.  Nigra  aut  fulva,  thoracis  lateribus  guttis  tribus, 

elytris  decem  albidis;  quatuor  anterioribus  circa  scutellum 
circulum  formantibus.     2  — 2l/2///. 
Fabr.    S.  E.  386.  161.    et    1.  376.  HO.    Coccin.    vigintiguttata.  — 
lllig.    Col.    Bor.   1.  434.  21.  —      Gyll.    ins.    suec.   4.  153.  8.  — 
Schrank  enum.  ins.  Austriae.  67.  121. 
In  gramine  rarius  oecurrit. 
**  Elytra   maculis   rotundis,    anguste   marginata.      Thorax 
maculis  antescutellaribus  nullis. 

7.  Bissexguttat a.    Fulva,   thorace   utrinque    basi,    elytris 

guttis  sex  albidis;  una  scutellari,  tribus  ad  marginem  la- 
teralem, una  ad  suturam  infra  medium,  ultima  in  disco  ante 
medium.     ll/2'"- 

Fabr.  S.  E.  1.  379.   103.  —     lllig.  Col.  Bor.  1.  432.  19.  —     Gyll. 
ins.  suec.  4.   154.  10.  — 

Schrank  enum.  ins.  Austriae.  61.  111.  Cocc.  duodeeim  guttata. 
Habitat  in  Pino  sylvestri  non  infrequens. 

8.  Quatuordecimguttata.  Rufa,  thorace  utrinque  lunula, 
elytris  guttis  septem  albidis:  quatuor  juxta  suturam,  dua- 
bus ad  marginem  lateralem,  ultima  in  disco  ante  medium. 
2—272'". 

Fabr.  S.  E.  1.  374.  105.  —     lllig.  Col.  Bor.  1.  435.  22.  —      Gyll. 
ins.  suec.  4.  154.  9.  —     Schränk  enum.  ins.  Austriae.  61.  112. 
Habitat  uti  prior. 

9.  Bisseptem guttata.    Fulva,  thoracis   lateribus,    elytris 


128 

guttis  septem  alhidis,  humerali  minuta:   quatuor  juxta  su- 
turara,  trilms  intra  marginein  lateralem.     21/2///. 

Fabr.  S.  E.  I.  375.  106.  —     lllhj.  Col.  Bor.   1.  433.  20. 

Rarissime  in  froudibus  Pini  nigricantis. 

10.  Decem gutt ata.  Fulva,  thoracis  marginibus  elytrorumque 
guttis  quinque  magnis  albis :  tribus  juxta  suturam,  quarta 
in  humero,  ultima  intra  marginem  lateralem  in  medio 
elytro.    2'73///. 

Fabr.  S.  E.  1.  374.   102. 

Iterum  in  Pino  sed  frequentius  ocurrit. 
***  Elytra  maculis  rotundis,  margine  laterali  late  explanato 

pellucido. 

11.  Sedecimguttata.  Fulva,  thoracis  lateribus  elytrorum- 
qne  guttis  octo  albis :  quatuor  suturalibus,  tribus  margina- 
libus  cum  margine  albo  conjuuctis,  ultima  in  medio  fere 
disco.     2l/2///. 

Fabr.  S.  E.  1.  375.  108.  —    lllig.  Col.  Bor.  1.  435.  23.  —     Gi/ll. 
ins.  suec.  4.  152.  7. 

In  foliis  Salicis  atque  Betnlae  rarins. 
****  Elytra  maculis  oblongis. 

12.  Oblongo-guttata.  Fulva,  thoracis  lateribus  elytrorum- 
que  lineolis  et  guttis  alhidis.     3  —  S'/V"- 

SchranJc  enum.   ins.   Austriae.   62.    113.  —     Fabr.   S.    E.    1.  376. 
111.  —     Illit;.  Col.  Bor.   1.  436.  24. 
In  froudibus  Pini  sylvestris,  sat  frequens. 

b)  Thorax    niger    flavomaculatus,    aut  flavus    nigio- 

punctatus  aut  maculatiis. 
*  Pedes  toti  nigri,  tarsis  nonnunquam  subtus  ferrugineis. 

0  Thorax  niger,  basi  immaculatus,   angulis  anticis  flavis. 

13.  Magnifica  Ziegler.  Nigra,  coleopteris  tolis  rufis,  ma- 
culis qujnque  magnis  nigris:  prima  scutellari  communi, 
subrotunda,  secunda  in  medio  cujus  vis  elytri  juxta  suturam 
transversa,  tertia  subrotunda  ante  apicem.     3l/2'"- 

Habitat  in  Asparago  officinali. 

14.  Septempunctata.  Nigra,  coleopteris  rnfis,  angulo  scu- 
tellari flavo  punctisque  quinque  nigris,  primo  scutellari 
communi  subrotundo,  duobus  intra  marginem  cujusvis  elytri 


129 

elytri   et  duobns  in  medio  utrinqne  jnxta  sutnram,  hume- 
rali  nullo.     2l/2—Zl/2'". 

Fabr.  S.  E.  1.  364.   52.  —    lüig.  Col.  Bor.  1.  439.  27.  —     Gyll. 
ins.  suec.  4.  163.  16.  —      Schrank  enum.  ins.  Austriae.  53.  98. 
Ubique,  sat  frequens. 

15.  D istin  et a  Megerle.  Nigra,  coleopteris  apice  subacumi- 
natis,  totis  rubris,  punctis  quinque  nigris:  scntellari  com- 
mnni  oblongo,  humerali  ceteris  magnitudine  aequali,  uno 
in  medio  utrinque  juxta  suturani,  ultimo  ad  marginem  la- 
teralem post  medium.     2l/2  —  3"'. 

Secundura  collectionem  D.  Megerle  de  Mühlfeld. 
Varietas.  Punctum  laterale  nonnunquam  deücit,  nonnunquam  pun- 
cta  dua  minuta  adsunt  ante  apicem  juxta  suturam. 
In  locis  apricis,  graminosis  non  infrequens. 

16.  Quinquepunctata.  Nigra,  coleopteris  sangnineis,  pun- 
ctis quiuque  nigris,  scutellari  communi  rotundo,  uno  utrim- 
que  in  medio  juxta  suluram  et  una  ad  marginem  lateralem 
retro  medium  saepius  deficiente.     %'". 

Fabr.  S.  E.  1.  363.  47.  —     lllig.  Col.  Bor.  1.  441.  28.  —      Gyll. 
ins.  suec.  4.  162.  15.  —     Schrank  enum.  ins.  Austriae.  52.  96. 
In  planus  et  fruticibus,  passim. 

17.  Hieroglyphica.  Nigra,  elytris  flavis  aut  flavo  -  rubris, 
maculis  nigris  plus  miuusve  confluentibus.     l3/^". 

Linne  Syst.  2.  580.  14.  —     lllig.  Col.  Bor.    1.  445.  31.  —     Gyll. 
ins.  suec.  4.  157.  13. 
Habitat  in  regionibus  montosis  Austriae  superioris. 

18.  Alpina  Mihi.  Nigra,  antennis,  thoracis  angulis  anticis 
elytrisque  maculis  duabus  rubris:  macula humerali  magna, 
postice   ampliata,   macula   ante  apicem  parva  rotunda.  — 

1V2-1V'. 

Hyperaspis    alpina  Kokeil   secundum  Dominum  Miller.      Pedi- 
btis,  exceptis  tarsis,  corporeque  subtus  totis  nigris,    macula  hu- 
merali magna,  lateris  medium  attingente,  macula  postica  parva 
paulo    ante  apicem  sita,   thoraceque   angulis    anticis  solummodo 
rubris,  ab  afiinibus  varietatibus  Cocc.   variabilis  atque    disparis 
sat  distincta  esse  videtur  species. 
Semel   ab  amico  dilectissimo  Jos.  Kvakowizer,  Medi- 
cinae  Doctore,    deliciarum   entomologicarum   ex   bilustro  jam 
socio   inseparabili    capta    in    valle  Hinter -Stoder  in   Austria 
superiore  alpina. 

(5.  Band.  1.  Heft.)  9 


ISO 

19.  Are  ata.  Nigra,  pnnctis  duobus  frontalibus,  thoracis 
angnlis  anticis  elytrornmqne  raargine  laterali  angnste  fla- 
vis.     V/2'". 

Pnnzer  fauna  germ.  XXIV.  7.     Taschenbuch.  146.  53. 

Müller  (Germ.  Magazin  III.  p.  238.)  C.  hieroglyphi- 
cae  varietatem  ceiisuit,  sed  semper  colore  constantem  in  fru- 
ticibns  Austriae  superioris  cepimns,  dum  C.  hieroglyphicae  va- 
rietates  nnmerosas  in  pinis  Austriae  montosae  vernali  tem- 
pore legimus. 

OO  Thorax  maculis  dnabus  antiscntellaribns,   ant  immacula- 
tus,  lateribus  antem  flavo-marginatis. 

20.  Ocellata.  Nigra,  tliorace  flavo-vario,  coleopteris  nigro- 
macnlatis,  maculis  plerumque  liml)0  albicante  cinctis.    4'". 

Interdum  elytra  solummodo  obsolete  albido-maculatae  sunt. 
Fahr.  S.  K.   1.  370.  80.  —     lllig.  Col.  Bor.  1.  437.  25.  —      Gyll. 
ins.  suec.  4.  148.  5.  —     Schrank  enmn.  ins.  Austriae.  57.  105. 
Habitat   sat  freqnens  in  frondibus  Pini  sylvestris  circa 
Viennam. 

21.  Dispar.  Nigra  thoracis  lateribus  late  albidis,  coleopteris 
rubris,  puncto  discoidali  nigro;  ant  nigra,  thoracis  lateri- 
hus  angnste  flavis,  coleopteris  nigris,  rubro-aut  flaTomacu- 

latis.     trr*%'"' 
lllig.  Col.  Bor.  1.  455.  33. 
Gyll.  ins.  suec.  4.  166.  19.    Cocc.  bipunctata.  —      Schränk  enum. 

ins.  Austriae.  51.  94  et  95.  119. 
Sat  frequents  in  frondibus  Salicis  atqne  Populi  albae. 
**  Pedes  testacei  ant  saltem  tibiae  anteriores. 
O  Parapleurae  pallidae. 

22.  Margin epunctata.  Rufescens,  capite  thoraceque  Iu- 
teis  nigro  -punctatis,  elytris  pnnctis  duobus  marginalibns. 
2V3  — 3'". 

Fair.  S.  E.  1.  358.  16.  —    lllig.  Col.  Bor.  1.  438.  26.  —      Gyll. 

ins.  suec.  4.  151.  6.  var.  ß. 
Variat  elytris  nigro -punctatis. 

Fair.  S.  E.  1.  370.  81.  Cocc.  16-punctata.  —     Gyll.  ins.  suec.  4. 
151.  6.  var.  «.   —     Schrank  enum.  ins.  Austriae.  57.  106. 
Sat  frequens   in   frondibus  Pini   sylvestris   atqne  nigri- 
cantis  circa  Viennam. 

23.  Quatnordecimpnstulata.   Nigra,  tliorace  antice  ely- 


131 

trorumque  pnstulis  Septem  flavo  -  albidis :  quataor  juxta 
suturam  et  tribus  ad  margin em'  lateralem ;  tibiis  ferrngi- 
neis.     V/2'". 

Fahr.  S.  E.  1.  385.  152.  —  Illig.  Col.  Bor.  1.  445.  30.  — 
Gyll.  ins.  suec.  4.  156.  12.  —  Schrank  emim.  ins.  Austriae. 
67.  122. 

In  pratis  aridis  apricis,  frequens. 

24.  Vigin t i du o -punctata.  Sulplmrea,  thorace  punctis 
quinque,  elytris  decem  nigris  punctoque  marginali,  abdo- 
mine  nigro,  lateribus  pedibusque  ferrugiueis,  femoribus 
apice  nigris.     \XJ2 —  2'". 

Linne  Syst.  2.  582.  26.  —     Illig.   Col.  Bor.  1.  468.  37.  —     Gyll. 

ins.  suec.  4.  185.  26. 
Fahr.  S.  E.  I.  371.  86.    Cocc.    20- punctata.  —      Schrank   enum. 
ins.  Austriae.    58.  107. 
Habitat  nun  infreqnens  in  variis  Verbasci  speciebus,  prae- 
cipue  in  Verbascu  Thapsu  et  phlumuide. 

OO  Parapleurae  nigrae,  scapulae  plerumqne  subtus  pallidae. 
(NB.    Cocc.  tigrina,  nigra,  thorace  lateribus  guttisque  tribus  ely- 
tris  decem   albis ,    antei  ioribus   circa   scutellum  circulum  for- 
mantibus,  vide  in  hocce  genere  sub.  Nr.  6.) 

25.  Impustulata.  Thurace  elytrisqne  flavis  ant  ruseis,  ni- 
gro-\ariegatis,  aut  nigris,  thuracis  lateribus  sulummodu  fla- 
•vis,  abdumine  nigro.     V/2 — 1'". 

Illig.  Col.  Bor.  1.  459.  34.  —  Gyll.  ins.  suec.  4.  179.  23.  — 
Schrank  enum.  ins.  Austriae.  60.  110. 

Habitat  sat  frequens  in  Pupulo  alba  et  canescente. 

26.  Variabilis.  Elytris  linea  transversa  subapicali  plus  mir 
imsve  distincta,  colure  ceterum  vario,  abdumine  tuto  aut 
pru  parte  ferrugiueu.     2  —  27a '"• 

Illig.  Col.  Bor.  1.  447.  32. 

Gyll.  ins.  suec.   4.  171.  20.  et  4.  176.  21.  C.   humeralis. 
Schrank  enum.  ins.  Austriae.  51.  95.     C.  subpunctata  63.  116.    C. 
austriaca.  66.  129.   10-pustulata. 
Ubique  frequens  in  plantis  atque  fruticibus. 

27.  Conglobata.  Albido -testacea,  elytrornm  sutura  macu- 
lisque  septem  plerumque  quadrangulis  et  saepe  cunfluenti- 
bus  nigris,  quarum  ultima  apicem  uccupat;  abdomine  la- 
teribus ferrugineo.     V/2 — %'". 

9« 


13Ä 

UUg.  Col.  Bor.    1.  462.   35.  —     Gyll.    ins.    suec.   4.   181.  24. 
Schrank  enum.  ins.  Austriae.  59.  109  et  58.  104.  C.  14-punctata. 
Frequens  in  pratis  aridis,  apricis. 

Species  dubia: 
1    Coccinella  obliterata  Schrank  enum.  ins.  Austr.  62.  14. 
Coleopteris  fla\is,  punctis  quatuor  rufis,  anticis  obsoletis. 

172'". 

XI.   Genus.    Kpilachna.     Chevrohtt. 
Dejean  cat.  des  coleopt.  1837.  p.  460. 

Globosa.   Capite  pedibusque  ferrugineis,   elytris  ferrngineis, 
nigro-punctatis,  aut  nigris  ferrugineo-variis.  V/2  —  %'". 
llliy.    Col.    Bor.    1.    469.    37.  —      Gyll.   ins.   suec.  4.  188.  30. 
Dejean  cat.  des  coleopt.  1837.  p.  461.  (Cynegetis  globosa). 

Circa  Viennam  cum  suis  larvis  Medicagiuem  sativam 
devastat. 

XII.  Genus  Cynegetis.     ClievroJat. 
Dejean  cat.  des  col.  1837.  p.  461. 

Impunctata.    Capite   ventreque  plerumque  nigris,    tliorace 
elytrisque  livide  rnbris,  bis  posterius   gibbis   uiaculisqne 
pluribus  nonnunquam  nigris.     1V2  —  2//y. 
Paykull  fauna  suec.  II.  11.  11.  Coccinella  aptera. 
Gyll.  ins.  suec.  4.  187.  29.  Cocc.  impunctata.  —    Schrank  enum. 
ins.  Austriae.  50.  93. 
Habitat  sat  frequens  in  pratis  humidis,  umbrosis,  ad  mar- 
gines  rivulorum. 

Omnes  in  bisce  pagellis  enumeratas  species  assiduo  et 
perpetuo  studio  atque  fervore  entomologico  fratris  mei  caris- 
simi  Guillelmi  Doctoris  Medicinae  adjutus  collegi  atque  in 
collectione  nostra  coleopterorum  Arcbiducatus  Austriae  adservo. 


III. 

Bemerkungen    über   Elateriden 

v  o  m 
Herausgeber. 

Bei  der  Fortsetzung  der  Untersuchungen  über  die  Elateri- 
den, stellt  sich  die  Schwierigkeit  scharf  und  deutlich  begränzte 
Gruppen  zu  erhalten,  immer  deutlicher  heraus,  und  mancher 
Charakter,  der  entscheidend  schien,  zeigt  sich  in  allmählichen 
Uebergängen.  Die  Haftlappen  an  den  Tarsen  kommen  bei 
vielen  Arten  vor,  die  entschieden  zu  Gruppen  gehören,  denen 
sie  sonst  fehlen,  sie  werden  bei  manchen  Arten  sehr  klein 
und  verschwinden  endlich  ganz.  Das  Endglied  der  Fühler 
hat  bei  manchen  eine  deutlich  abgegliederte,  pfriemenförmige 
Spitze,  es  wird  diese  Spitze  bei  andern  an  der  Wurzel  brei- 
ter, bildet  mit  dem  eilfteu  Gliede  zusammen  ein  einziges,  nur 
durch  eine  Naht  getheiltes  Glied,  und  auch  diese  Naht  ver- 
schwindet und  die  vorher  deutlich  zwölfgliederigen  Fühler  las- 
sen sich  nur  nocli  als  eilfgliederige  erkennen.  Die  Behaa- 
rung der  Tarsen,  das  Verhältniss  ihrer  Glieder  zu  einander, 
die  Grösse  und  Form  der  Schenkeldecken,  ja  selbst  die  mehr 
oder  mindere  Hervorragung  der  Stirn  über  die  Lefze  sind 
ähnlichen  Abänderungen  unterworfen.  Die  Mundtheile  bieten, 
selbst  bei  äusserlich  sehr  verschiedenen  Gruppen,  sehr  wenige 
brauchbare  Unterschiede  dar,  und  ihre  Untersuchung  ist  mit 
manchen  Schwierigkeiten  verknüpft.  Aber  bei  alledem  ist 
doch  gar  nicht  zu  verkennen,  dass  die  Reihe  der  Elateriden 
eine  Menge  natürlicher  Gruppen  und  Gattungen  darbietet,  und 
dass  die  Uebergangsgestalten  immer  nur  als  einzelne  Ausnah- 
men dastehen,  die,  wenn  man  mit  dem  Ganzen  vertraut  ist, 
nach  dem  Grundsätze  a  potiori  fit  denominatio  unterzubrin- 
gen sind.  Vielleicht  glückt  es,  nach  der  Musterung  aller  ein- 
zelnen Gruppen  und  Gattungen,  und  nach  Auseinandersetzung 


134 

der  einzelneu  Arten,  einen  Standpunkt  zu  gewinnen ,  der  die 
Schwierigkeiten,  die  jetzt  noch  einzelne  Arten  für  ihre  Ein- 
ordnung darbieten,  beseitigt;  bis  dahin  aber  mag  die  Unter- 
suchung der  einzelnen  Gattungen  und  Gruppen  fortschreiten. 

Eine  ziemlich  natürliche  Gruppe  bilden  die  Arten,  deren 
einfache  Tarsen  nur  behaart  oder  geborstet,  ohne  Haftlappen 
sind,  deren  Stirn  sich  nach  vorn  herabbiegt,  aber  nach  vorn 
gerandet  ist  und  noch  über  die  Wurzel  der  Lippe  hervorragt, 
und  deren  Schenkeldecken  sich  nach  innen  jäh  erweitern. 

Ich  theile  diese  Gruppe  in  folgende  Gattungen: 

1)  Fühler  fadenförmig,  das  Wurzelglied  lang  und  aufge- 
trieben, Tarsen  langborstig.  Cryptohypnus. 

2)  Fühler  vom  vierten  Gliede  an  schwach  gesägt,  das  Wur- 
zelglied massig  verdickt,  Tarsenglieder  nur  mit  einzelnen 
Borsten  an  der  Spitze.  Ampedus. 

3)  Fühler  deutlich  gesägt,  das  zweite  und  dritte  Glied  kür- 
zer und  schmäler,  die  Stirn  stark  niedergebogen,  fast 
senkrecht.  Aphanobius. 

4)  Fühler  lang,  stark  gesägt,  das  dritte  Glied  klein,  korn- 
förmig,  die  folgenden  dreiseitig.  Ischnodes. 

Dass  diese  Arbeit  in  Bezug  auf  die  Arten  eine  gewisse 
Vollständigkeit  besitzt,  verdanke  ich  der  höchst  zuvorkommen- 
den Güte  des  Herrn  Marquis  de  In  Ferle  Senectere,  der  mir 
die  ganze  Sammlung  Dejean's,  so  weit  sie  diese  Gattungen 
betrifft,  zu  längerer  Benutzung  überliess.  Auch  die  Herren 
Reichs,  Guerln  und  Chevrolat  verpflichteten  mich  durch  die 
bereitwillige  Mittheilung  der  Arten  ihrer  Sammlung.  Es  ge- 
reicht mir  zur  angenehmsten  Pflicht,  diesen  Herren  hier  öf- 
fentlich meinen  verbindlichsten  Dank  auszusprechen. 


Cryptohypnns  Eschsch. 
(Hypolithus  Eschsch.  olim.) 
Kopf  ohngefähr  von  der  halben  Breite  der  Mitte  des 
Halsschildes,  nach  vorn  wenig  niedergebogen,  die  vorn  ge- 
rundete und  fein  gerandete  Stirn  fast  horizontal  über  die 
Wurzel  der  kleinen  gerundeten  Lefze  wegragend.  Fühler- 
grube klein,  rund.  Fühler  kaum  länger  wie  das  Halsschild, 
eilfgliedrig,  fadenförmig,  einfach,  das  Wurzelglied  lang,  stark 


135 

verdickt,  das  zweit  eklein,  die  folgenden  allmählich  etwas  län- 
ger und  dicker  werdend. 

Das  Hals schild  breiter  als  lang,  oder  doch  nicht  viel 
länger  als  breit,  an  den  Seiten  gerundet,  in  der  Mitte  queer 
über  gewölbt,  hinten  schwach  zweibuchtig,  die  Hiuterdornen 
stark,  aber  kurz,  gerade  oder  wenig  nach  Aussen  gewendet. 

Vorderbrust  mit  vorspringender  Mittelplatte,  die  sich 
nach  der  Einfügung  der  Vorderbeine  hin  nur  wenig  verschmä- 
lert.    Bruststachel  kurz  und  stark. 

Schildchen  ziemlich  gross,  an  der  Wurzel  eben  so 
breit  oder  breiter  als  lang,  an  der  Spitze  gerundet. 

Mittelbrust  sehr  klein,  Stachelgrube  mit  ebenen 
Räudern. 

Hinter  brüst  breiter  als  lang,  an  der  Spitze  stumpf 
gerundet. 

Deckschilde  kaum  über  zweimal  so  lang  wie  das 
Halsschild,  die  Schultern  gerundet,  die  Seiten  bis  über  die 
Mitte  hinab  parallel  laufend,  an  der  Spitze  ziemlich  stumpf 
gerundet,  flach  gewölbt. 

Beine  ziemlich  kurz  und  stark,  Schenkel  elliptisch,  et- 
was zusammengedrückt,  Schienen  nach  der  Spitze  hin  etwas 
dicker  werdend,  mit  sehr  kurzen  Enddornen,  Tarsen  borstig, 
die  ersten  vier  Glieder  allmählich  au  Länge  abnehmend,  das 
Klaueuglied  nach  der  Spitze  hin  wenig  verdickt,  Krallen 
scharf,  sichelförmig,  Schenkeldecken  nach  der  Mitte  hin  jäh 
und  buchtig  erweitert. 

Die  Cryptohypnen  enthalten  nur  kleine  Thiere,  und  die 
kleinsten  der  ganzen  Gruppe  gehören  vorzüglich  ihnen  an. 
Ihre  kurzen,  nicht  gesägten  Fühler,  dereu  Glieder  zwar  all- 
mählich breiter  und  selbst  dreieckig  werden,  aber  ihre  Langs- 
ame in  der  Mitte  und  nicht  am  Rande  haben,  mit  ihrem  star- 
ken Wurzelgliede,  ihre  verhältnissmässig  kurzen  Deckschilde, 
das  ziemlich  grosse,  aber  doch  kurze  Schildchen  und  die  stark 
geborsteten  Tarsen  zeichnen  sie  aus. 

Es  scheint  die  Lebensweise  der  Cryptohypnen  von  de- 
nen anderer  Spiingkäfer  abzuweichen,  denn  sie  werden  nicht 
leicht  auf  Blättern  oder  unter  Rinden  gefunden,  sondern  man 
trifft  sie  im  Sande,  unter  Steinen,  Gerolle  uud  auf  der  Erde, 


£36 

mehrere  zumal  am  Ufer  fliessender  Gewässer.  Die  Larve 
möchte  daher,  wenn  sie  anders  von  Vegetabilien  lebt,  ihren 
Aufenthalt  in  Wurzeln  haben.  Einige  der  hierher  gehörigen 
Arten  sind  auch  ungeflügelt. 

Eschschollz  stellte  die  Gattung  unter  der  Benennung  Hy- 
polithus  zuerst  in  Tlion's  Archiv  (2.  p.  31.)  auf,  änderte 
jedoch  später,  in  seinen  handschriftlichen  Mitteilungen,  die- 
sen bereits  von  Dejean  an  eine  Gattung  der  Carabiciuen  ver- 
gebenen Namen  in  Cryptohypnus  um.  Stephens  (Manual 
of  brit.  Col.  p.  150.)  glaubt,  nach  sehr  unwesentlichen  Merk- 
malen Hypolithus  und  Cryptohypnus  trennen  zu  müssen,  in- 
dem er  C.  riparius  und  rivularius  zu  Hypolithus  bringt,  die 
übrigen  kleinen,  in  England  vorkommenden  Arten  aber  unter 
Cryptohypnus  vereinigt. 

Eschschollz  trennt  die  Gattung  Oophorus  wegen  des 
eiförmigen  Schildchens,  ein  Unterschied  der  kaum  zur  Tren- 
nung hinreicht,  wie  auch  schon  Lalreille  bemerkt.  Dejean 
vereinigt  unter  Oophorus  sehr  verschiedenartige  Käfer.  Sein 
0.  elegans  und  amoenus  gehören  unter  Aeolus,  0.  blaudus, 
dilectus,  gentilis  unter  Monocrepidus,  0.  bistrigatus  zu  Do- 
lopius,  0.  delicatulus  zu  Ampedus,  0.  trinotatus  und  0.  qua- 
drilineatus  zu  Gattungen,  die  ich  für  jetzt  nicht  zu  bestimmen 
vermag.  Mehrere  Arten  sind  nur  in  einzelnen,  nicht  gut  con- 
servirten  Exemplaren  da,  wo  sich  die  Gattung  zu  der  sie  ge- 
hören,  nicht   mit  Sicherheit   ermitteln  lässt. 

Drasterius  soll  sich  nach  Eschschollz  durch  zuge- 
spitzte Taster  unterscheiden,  aber  er  ist  wahrscheinlich  durch 
eine  falsche  Lage  derselben  getäuscht  worden,  denn  bei  ge- 
nauerer Untersuchung    ergeben  sie  sich  immer  als  beilförmig. 

Zur  leichtern  Uebersicht  habe  ich  die  Grösse  des  Schild- 
chens und  Gestalt  des  ersten  Fühlergliedes  als  Grund  einer  Un- 
terabteilung gebraucht,  aber  ganz  scharf  ist  diese  Unter- 
scheidung nicht. 

A.  Scu teil o  lato    (Antennarum   articulo    primo  turbinato). 

1.  C.  ochreatus. 
C.  ferrugineus,  helvo-pubescens,  thorace  Iransverse  -  quadrato, 

remote  punetato,  angulis  posticis  protensis,  elytris  punetato- 

striatis. 


139 

Dej.  Cat.  p.  105.  Cry  p  tohy  p  nus  ochreatus. 
Habitat  in  Brasilia  (Mus.  Dejean). 
Lon°-.  4  lin.  Caput  punctatum,  ferrugineum,  oculis  ni- 
gris,  fronte  plana,  antice  truucata.  Antennae  rufae.  Thorax 
longitudine  manifeste  latior,  laterilms  parallelis,  a  medio  ad 
apicem  partim  angustatis,  angulis  posticis  modice  productis, 
rectis,  liaud  divaricatis,  ferrugineus,  lielvo-pubescens,  remote 
punctatus.  Scutellum  semiovatum.  Elytra  thorace  bis  et  di- 
midiuui  fere  lougiora,  basi  thoracis  latitudine,  infra  medium 
paulo  latiora,  tenuiter  sed  distincte  punctato- striata,  intersti- 
tiis  sparsim  punctatis,  ferruginea,  helvo-pubescentia.  Alae 
desunt.  Corpus  subtus  subtiliter  et  remote  punctatum,  parcius 
pubescens,  ferrugineum.  Pedes  ferrugiuei,  tibiis  tarsisque  lon- 
gius  setosis. 

2.  C.  hyperboreus  *. 
C.  niger,  laevis,  antennis  pedibusque  ferrngineis,  tliorace  ob- 
longo,  confertim  punctato,    lateribus  rotundato,  angulis  po- 
sticis divaricatis,  elytris  punctatis,  profunde  striatis. 
Gißenh.  Ins.  suec.  IV.  |).  350.  Elater  hyperboreus. 
Zettcrst.  Ins.  Läpp.  p.  145.  9. 
Var.  totus  piceus.  Gyll.  et  Zeit.  1.  c. 
Eschsch.  in  llion.  ent.  Arch.  II.  p.34.  Hypolithus  planatus. 

Habitat  in  Lapponia  boreali;  in  Kamschatka  Eschsch. 
(Mus.  Dejean). 

Der  Kopf  hat  reichlich  die  halbe  Breite  des  Halsschil- 
des. Das  Halsschild  ist  flacher  gewölbt  wie  bei  den  übrigen 
Arten,  und  hat  eine  feine  eingedrückte  Mittellinie.  Die  Farbe 
ist  entweder  oben  schwarz,  unten  braun,  mit  rothbraunen  Füh- 
lern, Beinen  und  After,  oder  überall  rothbraun,  doch  sind 
auch  im  letztem  Falle  gewöhnlich  Kopf  und  Deckschilde 
dunkler.  Die  eirunden  Deckschilde  haben  noch  nicht  die  dop- 
pelte Länge  des  Halsschildes. 

3.  C.  littoralis. 
C.  supra  fusco  -  aeneus,  thoracis  elytrornmque  marginibus  pal- 
lidis,  subtus  fnscus,  antennis  pedibusque  rufis,  thorace  late- 
ribus rotundato,  sparsim  punctato,  elytris  profunde  striatis. 
Eschsch.  in  Thon.   ent.  Arch.  II.   1.   p.  33.  Hypolithus  li  tto  - 

r  alis. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptoh y pnus  littoralis. 


138 

Habitat  in  arena  Iittorali  Kamsehatkae   (Mus.  Dejeaji). 

Species  lata,  aptcra,  lin.  4  longa.  Caput  fusco -ae- 
iieum,  sparsim  piuictatum,  fronte  biimpressa,  apice  truncata. 
Antennae  flavescentes.  Thorax  Iatitudine  media  partim  bre- 
\ior,  autice  einarginatus,  lateribus  rotundatus,  angulis  posti- 
cis  parum  divaricatis,  basi  bisinuatus,  doiso  modice  con- 
vexus,  sparsim  pimetatus,  parum  pubescens,  fusco-  aeneus, 
nitidus,  margine  laterali  pallido;  snbtus  ferrugineus  medio 
fuscus.  Scutellum  semicirculare.  Elytra  thorace  bis  longiora, 
oyata,  profunde  et  tenuiter  striata,  interstitiis  planis,  vage 
punetatis,  fusco -nitida,  parum  pubescentia,  margine  laterali 
late  pallido.  Pectns  et  abdomen  fusco  -  picea,  helvo -pnberula, 
pedibus  pallidis. 

4.  C.  nocturn  ns. 

C.  vireseenti- aeneus,  helvo- pubescens,  antennis  nigris,   pedi- 
bus fnscis,  thorace   subquadrato,  lateribus  rotuudato,  re- 
mote  punetato,    elvtris   striatis,    interstitiis    disperse   pun- 
ctulatis. 
Eschsch.   in   Thon   entom.   Arcli.  II.  1.   p.  33.  Hypolithus  no- 

cturnu  s. 
Mannerh.  im  Bullet,   de  la  soc.  imp.  des  natur.  de  Moscou.  1843. 
p.  239.   138.  Cryptohyp  nus   nocturnus. 
Habitat  in  insula  Aleutorum  Sitkha  (Mus.  Dej.'). 
Long.  3  vel  3'/2  1'».,   supra  nigro-virescens,  aeneo- 
micans,  helvo -pubescens.     Caput  remote  punetatnm,  antennis 
totis  nigris.     Thorax  Iatitudine  media  parum  brevior,  lateri- 
bus obtuse  rotundatus,    angulis  posticis  produetis,  parum  di- 
varicatis,   aequaliter   sed  remote  punetatus.     Scutellum  semi- 
circulare.    Elytra  thorace  plus  duplo   longiora,  infra  medium 
parum  latiora,  anguste  striata,  interstitiis  planis,  disperse  pun- 
ctulatis.      Corpus   subtus  nigrum,   densius  pubesceus.     Pedes 
fusci,   tibiis  tarsisque  dilutioribus. 

Dem  C.  riparius  sehr  nahe  verwandt,  aber  etwas  stfrinä- 
ler,  das  Halsschild  weniger  breit,  etwas  dichter  punktirt,  die 
Fühler  ganz  schwarz,  die  Zwischenräume  der  Deckschildstrei- 
fen deutlicher  pnnktirt. 

5.  C.  riparius  *. 

C.   fusco -aeneus,   griseo  -pubescens,    antenuarum  basi  pedi- 


139 

busque  rufis,  thorace  transvcrso,  disco  vage  punctato,   late- 

ribus  rotundato,  elytris  striatis,  interstitiis  vix  punctatis. 

Marsh.  Ent.  brit.  p.  388.  33,  Klater    aeneus. 

Herbst  Col.  X.  p.  86.  98.  tab.  165.  iig.  12.  Klater  littoreus. 

Fabr.  Syst.  Kleut.  2.  p.  243.  110.  Elater  riparius.  —  PayJc. 
Faun.  suec.  3.  p.  41.  47.  —  Gyll.  Ins.  suec.  1.  p.  402.  31.  — 
Schönh.  Syn.  ins.  3.  p.  320.  209.  —  Zelter  st.  Faun.  Läpp.  I. 
p.  250.  18.     Ins.  Läpp.  p.  147.20.  —     Sahlb.  Ins.  fenn.  p.  137.17. 

Steph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  180.  Hypolithus  riparius. 

Habitat  in  Europa  boreali;  in  Hungariae,  Styriae,  Hi- 
spaniae  montosis. 

Das  Halsschild  ist  in  der  Mitte  etwas  breiter  als  die 
Wurzel  der  Deckschilde  und  die  Punkte  stehen  in  der  Mitte 
der  Wölbung  sehr  einzeln.  Auf  den  Zwischenräumen  der 
Deckschilde  sind  kaum  Punkte  zu  entdecken. 

6.  C.  s  i  1  a  c  e  i  p  e  s. 

C.  fusco- aeneus,  griseo-pubescens,  antennarum  basi  pedibus- 
que  rufis,  thorace  transverso,   punctulato,   lateribus  rotun- 
dato, elytris  punctato -striatis,  interstitiis  subtiliter  punctatis. 
Harris  in  lit.  C  silaceipes. 
Dej.  Cat.  p.  105.  C.  riparius  var. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dejeari). 

Magnitudine  C.  riparii ,  cui  satis  affinis,  fusco -aeneus, 
griseo-puberulus.  Caput  remote  punctatum,  antennis  fuscis, 
basi  dilutioribus.  Thorax  transversus,  lateribus  parum  ro- 
tuudatns,  antrorsum  magis  angustatus,  angulis  posticis  vix  di- 
varicatis,  obsolete  canaliculatus,  aequaliter  quamvis  minus  dense 
punctatus.  Elytra  tenuiter  striata,  striis  punctatis,  interstitiis 
planis,  subtiliter  et  remote  punctatis,  fusco -aenea,  margine 
inflexo  ferruginea.     Pedes  rufi. 

Dejeari  betrachtet  nach  dem  Exemplar  seiner  Samm- 
lung diese  Art  als  Abänderung  von  C.  riparius,  aber  die 
dichtere  Punktirung  des  Halsschildes,  die  deutlich  punktirten 
Streifen  der  Deckschilde  und  die,  wenn  auch  feinen  und  weit- 
läufig stehenden,  doch  durch  massige  Vergrösserung  sichtba- 
ren Punkte  der  Zwischenräume  der  Deckschildstreif eu  geben 
hinreichende  Unterschiede  ab. 


140 

7.  C.  ri vula rius  *. 
C.   aeneo-niger,    antennis   pedibus   thoracis   angulis    posticis 
elytrorumque  margin e  inflexo  mfis,  elytris  striatis. 
GijUcnh.   Ins.    suec.   p;  430.    33.   Elater    rivularius.  —     Zet- 
lerst.    Faun.    Läpp.    I.  p.  250.  20.     Ins.    Läpp.    p.    148.    21.  — 
Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  310.  210.—     Sahlb.  Ins.  fenn.  p.  137.28. 
Panz.  Faun.  Germ.  fasc.  34.  12.  Elater  riparius 
Steph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  180.  Hypolithus  rivularius. 

Habitat  in  Europa  boreali;  in  Gallia  (Mus.  Dej.). 

Kaum  über  zwei  Linien  lang.  Das  Halsschild  ist  etwas 
länger  als  breit,  an  den  Seiten  schwach  gerundet,  nach  vorn 
stärker  verschmälert,  die  Hinterdornen  wenig  nach  Aussen 
gewendet,  die  Oberseite  ziemlich  dicht  und  gleichmässäg  punk- 
tirt,  in  der  Mitte  gerinnt.  Die  Streifen  der  Deckschilde  sind 
unpunktirt,  die  Zwischenräume  dicht  punktirt. 

Er  ändert  mit  schwarzer,  kaum  metallisch  schimmernder 
Grundfarbe  ab,  und  zu  dieser  Abänderung  gehört  wohl  ohne 
Zweifel  Elater  riparius  Herbst  Käf.  X.  p.  79.  90.  16. 
165.  fig.  4. 

Dem  C.  rivularius  verwandt  scheint  C.  olivaceus 
Eschsch.  (Thon's  entom.  Arch.  IL  p.  33.)  aus  Kamschatka 
zu  sein.  Eschschollz  giebt  nachfolgende  Beschreibung  des- 
selben: supra  nigro-aeneus,  pilosus,  thorace  convexo,  subti- 
lissime  punctulato,  antice  angustato,  elytris  simpliciter  striatis, 
vix  punctulatis;  antennis  extrorsum  fuscis;  pedibus  ferrugi- 
neis.     Long.  2'/2  lin. 

Noch  eine  verwandte  aber  breitere  Art  ist  C.  canali- 
culatus  Gebl.  (im  Bull,  de  la  soc.  imp.  des  natur.  de  Mo- 
scou  1841.  p.  583.)  brevis,  latus,  niger,  thoracis  canalicu- 
lati  angulis,  elytris  subtus  pedibusque  ferrugiueis.  Long. 
2'/3  lin-  Vom  Altai.  Er  soll  sich  von  C.  rivularius  durch 
nicht  metallisch  schwarze  Farbe,  tief  gefurchtes  Halsschild 
und  stärkere  Wölbung  unterscheiden. 

Ob  aber  Gryptohypnus  cinereipennis  Eschsch. 
(Thon's  ent.  Arch.  1.  c.  —  Mannerh.  Bull,  de  la  soc.  imp. 
de  natur.  de  Mose.  1843.  p.  240.),  den  Dejean  unter  Mo- 
noerepidius  bringt,  und  C.  puberulus  Mannerh.  ibid.,  die 
beide  aus  Californieu  stammen,  und  ein  gelapptes  viertes  Tar- 
seuglied  besitzen,  ebenfalls  verwandte  Arten  sind,  oder  viel- 


141 

leicht  gar  nicht  zu  den  Cryptohypnen  gehören,    vermag  ich 
nach  den  kurzen  Beschreibungen  nicht  zu  bestimmen. 

8.  C.  bicolor. 

C.  fusco-niger,  griseo -pnberulus,  elytris  piceis,  antennarum 

basi,  thoracis  angulis  posticis,  pedibusque  rufis,  elytris  stria- 

tis,  interstitiis  vage  punctulatis. 

Eschsch.  in  Thon  ent.  Arch.  II.  p.  33.  Hypolithus  bicolor. 

Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptohypnus  p  u  in  i  l  u  s. 
Habitat  in  Kamschatka  (Mus.  Dej.). 
Long.  2  lin.  Caput  punctatum,  nigrum,  nitidimi,  fronte 
biimpressa.  Antennae  rufae,  apice  fuscae.  Thorax  latitu- 
dine  vix  brevior,  lateribus  obtuse  et  aequaliter  rotundatus, 
angulis  posticis  subdivaricatis ,  remote  sed  concinne  puncta- 
tus,  niger,  nitidus,  griseo-pilosulus,  niargine  laterali  et  subtns 
piceus,  angulis  posticis  rufis.  Elytra  thorace  vix  duplo  lon- 
giora,  ovata,  picea,  dorso  infuscata,  striata,  interstitiis  planis, 
sparsim  punctatis.  Pectus  et  abdomen  fusca,  ano  piceo.  Pe- 
des  rufi. 

9.  C.  cur  tu  s.  * 

G.  niger,  griseo -pubescens,  tibiis  tarsisque  rufis,  thorace  ob- 
solete carinato,    postice    biimpresso,    elytris    plauinsculis, 
striatis. 
Dej.  Cat.  p.   105    Cry  p  t  ohypnus  tr  ogl  o  d  y  t  es. 

Habitat  in  Hispania,  Gallia  meridionali,  Italia,  Sicilia. 
Long.  2  lin.  Caput  nigrum,  opacum,  dense  griseo - 
pubescens.  Antennae  nigrae,  articulo  primo  apice  secundo 
toto  rufis.  Thorax  latitudine  media  parum  brevior,  apice  bi- 
sinuatus,  lateribus  obtuse  rotundatus,  basi  bisinuatus  et  fitrin- 
que  impressns,  angulis  posticis  planatis  parum  productis,  mi- 
nus convexus,  subtiliter  alutaceus,  medio  carinatus,  carinula 
utrinque  abbreviata,  niger,  opacus,  pube  densiore  grisea  ob- 
tectus.  Scutellum  grisenm.  Elytra  thorace  duplo  longiora, 
lateribus  parallela,  apice  obtuse  rotundata,  dorso  planiuscula, 
distincte  striata,  nigro-subaenea,  nitidula,  griseo  pubescentia. 
Corpus  subtus  nigrum,  griseo -pubescens.  Pedes  rufescentes, 
femoribus  fusco-nigris. 

Der  Kiel  der  Hinterdornen  des  Halsschildes  setzt  noch 
eine  kurze  Strecke  parallel  dem  Seitenrande  nach  vorn  hin  fort. 


142 

Der  Name  C.  troglodytes  wurde  hier  nicht  beibehalteil, 
da  bereits  ein  Cardiophorus  unter  diesem  Namen  beschrie- 
ben ist. 

10.  C.  pulchellus.  * 
C.  ater,  opacus,   thorace  elongato,   convexo,   carinato,  elytris 
flavo  -  niaculatis,  pedibus  pallidis. 

Linn.  Fauna  suec.  745.  Elater  pulchellus.  Syst.  Nat.  2.  p. 
656.  35.  —  Oliv.  Ent.  2.  31.  p.  51.  73.  tab.  4.  fig.  38.—  Fahr. 
Syst.  El.  2.  p.  243.  114.  Ent.  syst.  2.  p.  333.  77.  —  Hcrhst 
Col.  X.  p.  87.  100.  tab.  166.  fig.  2.—  Fnessl.  Arch.  V.  p.  112. 
22.  tab.  27.  fig.  7.—  Ross.  Faun.  etr.  1.  p.  182.  451.  —  Payk. 
Faun.  su.  3.  p.  22.  25.  —  Panz.  Faun.  Germ.  fasc.  76.  tab.  8. 
—  Gyll.  ins.  suec.  1.  p.  423.  53. —  Schönh.  Syn.  ins.  3.  p.321. 
119.  —     Sahlh.  ins.  fenn.  p.  142.  47.  —     Zetterst.  Faun.  Läpp. 

1.  p.  256.  34.     Ins.  Läpp.  p.  150.  34. 

Variat  colore  elytrorum  flavo  plus  minusve  extenso,  interdum 
omnino  extincto.     Elater  trimaculatus  Fabr.  (Syst.  Eleut. 

2.  p.  245.  193.)   ad  varietatem    elytris  flavescentibus  nigro  nia- 
culatis pertinet.  Conf.  Gyllenh.  1.  c. 

Habitat  in  Europae  arena  mobili.  Specimina  Mus.  De- 
jeanii  ex  America  boreali  paulo  majora  vix  differunt.  Va- 
rietates  immaculatae  rarissime  occurruut. 

Die  Hinterwinkel  des  Halsschildes  sind  nur  wenig  in 
Dornen  verlängert  und  die  Oberfläche  durch  dichte,  feiue  zn- 
sammenfliessende  Längsrnnzeln  matt,  nur  ein  feiner  Mittelkiel 
unterbricht  die  Runzeln. 

Er  scheint  überall  in  Europa,  von  Lappland  an  bis  Ita- 
lien und  von  Portugal  bis  Russland  einheimisch  zu  sein. 

11.  C.  quadripustulatus.  * 
C.  niger,  pubescens,  thorace  transverso,  snbtilissime  punctato, 
lateribus  rotundato,   angulis  posticis  acutis  rufis,   elytrorum 
maculis   duabus  pedibusque  pallidis. 
Fair.  Syst.  Eleut.  2.  p.  248.  57.   Elater  quadripustulatus. 

—  Herbst  Col.  X.  p.  143.  87. 
Zetterst.  Act.  Holm.  1824.  p.  155.  49.  Elater  agricola. 
Gyll.  Ins.  suec.  IV.  App.  p.  357.  Elater  quadrum. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptohypnus  quadrum. 
Habitat  in  Sueciae,  Germaniae  graminosis. 
Dass  diese  Art  der  wahre  Elater  quadripustulatus  Fabr. 
sei,  beweisen   die  Exemplare  der  ehemaligen  Hübnerschtn 


143 

Sammlung,  nach  welcher  Fabritius  denselben  beschrieben 
hat.  Die  Hinterdornen  des  Halsschildes  sind,  wie  Zellev- 
stedt  schon  bemerkt,  fast  pfriemenförmig  abgesetzt. 

C.  Höpfneri  Dej.  Cat.  p.  105.  ist,  nach  dem  vorlie- 
genden Exemplare  seiner  Sammlung,  nur  eine  Abänderung,  bei 
welcher  der  hintere  Fleck  der  Deckschilde  verloschen  ist. 

12.  C.  tetragraphus.  * 
C.  niger,  pubescens,  antennarum   basi  pedibusque  rufis,  tho- 
race  cariuato,   elytris  macula   oblonga  humerali   alteraque 
ante  apicem  orbiculata  pallidis. 

Payk.  Faun.   suec.    3.    p.   44.   51.    Elater    qu  ad  r  i  pus  tula- 
tus.  —      Gyll.  Ins.  suec.    I.  p,  424.  54.  —      Svhönh.  Syn.  ins. 
3.  p.  315.  251.  —      SaJM.   ins.  fenn.    p.  143.  48.  —     Zeiterst. 
ins.  läpp.  p.  150.  35. 
Castehi.  Hist.  natur.  d.  Coleopt.  I.  245.  36.  Elater  4-guttatus. 
Habitat  ad  ripas  arenosas  fluviorum  totius  fere  Europae. 
Sahlberg  führt   eine  Abänderung   an,  welche  nur  den 
Schulterfleck  und  eine  andere,  welche  nur  den  Spitzfleck  hat, 
bemerkt   aber    dabei,    dass    dergleichen  Abänderungen    eine 
grosse  Seltenheit  wären.     Unter  den  zahlreichen  Exemplaren 
meiner  eigenen  und   der  Dejeanschcn  Sammlung  findet  sich 
keine   solche  Abänderung.     Der  Kiel   der  Hinterdornen   des 
Halsschildes  setzt  als  feine  erhabene  Linie  parallel  dem  Sei- 
tenrande  des  Halsschildes  nach  vorn  bis  fast  zur  Spitze  fort. 
Die  drei  ersten  Fülllerglieder  sind  roth. 

Elater  (H  y  p  o  1  i  t  h  u  s)  binodulus  King  Ins.  v. M  a- 
dagasc.  p.  68.  75:   thorace  postice  tuberculato,   aeueus,  gri- 
seo- pubescens,  antennarum  basi  pedibusque  testaceis.    Long. 
l*/2  lin.,  scheint  sich  hier  anzuschliessen,   ist  mir  aber  aus 
eigner  Ansicht  nicht  bekannt. 
13.  C.  dermestoides.  * 
C.  niger,  pubescens,  pedibus  rufis,  femoribus  medio  infusca- 
tis,   thorace  carinato,  elytris  immaculatis. 
Herbst   Col.   X.  p.  85.   96.   tab.    165.    fig.  10.   Elater  derme- 
stoides. 
Gyll.   Ins.  suec.  1.   p.  424.  54.    El.  q  uadripus  tulati  var.  — 

Payk.  Faun.  su.  3.  p.  44. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptohypnus  minimus*. 

Habitat  in  Suecia,  Fennia,  Germania,  Gallia,  Hispania, 
Sicilia. 


144 

So  ähnlich  diese  Art  auch  dem  C.  tetragraphns  ist,  so 
unterscheiden  sie  doch,  ausser  dem  Mangel  der  gelben 
Flecke  der  Deckschilde,  das  schwarze  erste  Fühlerglied,  die 
in  der  Mitte  dunkler  gefärbten  Schenkel  und  wie  es  scheint, 
auch  die  im  Verhältniss  zum  Halsschilde  etwas  kürzeren  Deck- 
schilde. Das  zweite  und  dritte  Fühlerglied  sind  braun,  aber 
nicht  so  deutlich  roth  wie  bei  der  vorigen  Art. 

14.  C.  lapidicola.  * 
C.  niger,  pubescens,  pedibus  fuscis,  trochanteribus  tibiarnm- 
que  apice  rufis,  thorace  obsolete    carinato,  elytris  tenuiter 
striatis. 

Westerhauser  in  lit.  Elater  lapidicola. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptohypnus  exiguus. 

Habitat  in  Germania,  Gallia,  Hehetia,  Illyria. 
Long.  1  lin.  Caput  majusculum,  nigruni,  confertim  et 
subtiliter  punctatum,  griseo  -  punctatum.  Antennae  nigrae. 
Thorax  latitudine  vix  brevior,  lateribus  parnm  rotundatus, 
angulis  posticis  parum  productis,  trigonis,  modice  convexus, 
confertim  et  subtiliter  punctatus,  linea  media  subelevata  laevi, 
niger,  griseo  -  subpubescens.  Scutellum  nigrum,  griseo -pu- 
bescens. Elytra  thorace  duplo  longiora,  convexiuscula,  tenui- 
ter striata,  interstitiis  subtilissime  punetatis,  nigra,  griseo  - 
pubescentia.  Corpus  subtus  nigrum,  griseo -pubescens,  pedi- 
bus fuscis,  trochanteribus  tibiarumque  apice  rufis. 

Fast  nur  halb  so  gross  wie  C.  dermestoides.  Der  Mit- 
telkiel des  Halsschildes  verlischt  bisweilen  so,  dass  man  ihn 
nur  noch  bei  vollem  Lichte  bemerken  kann,  der  Kiel  der 
Hiuterdornen  steigt  nicht  weit  an  den  Seiten  herauf.  In  sel- 
tenen Fällen  werden  die  ganzen  Schienen  rothbraun. 

Ich  vermuthe,  dass  Elater  meridi  onalis  de  Ca* 
stein.  (Hist.  nat.  des  insect.  Coleopt.  Tom.  I.  p.  246.  37.) 
dieselbe  Art  ist,  aber  Beschreibungen,  wie  sie  Graf  Castel- 
nau  gewöhnlich  liefert,  können  unmöglich  Berücksichtigung 
erhalten. 

Chevrier  theilte  mir  ein  Exemplar  aus  der  Gegend 
von  Genf  mit,  das  fast  die  Grösse  des  C.  dermestoides  erreicht, 
aber  sonst  nicht  verschieden  ist. 


*45 

15.  C.  minutissimus.  * 

C.  niger,  pubescens,  pedibus  fuscis,   ihorace  transverso,  late- 
ribus  carinato,  elytris  depresshisculis,  subsliiatis. 
Germ.  Faun.  ins.  Eur.  fasc.  VI.  tab.  8.  Elater  minutissimus. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Cryptohypnus  minutissimus. 
Habitat  in  Germania,  Gallia,  Italia,  Dalmatia. 
Fast  noch  kleiner  wie  lapidicola,  und  von   den  vorigen 
Arten  durch   die  fast  ganz  verloschenen  Streifen   der  Deck- 
schilde, mangelnden  Miltelkiel  des  kürzeren  Halsschildes,  deut- 
lich nach  vorn  fortsetzenden  Seitenkiel  des  Halsschildes,   so 
wie  durch  längere  Hinterdornen  desselben  unterschieden.    Das 
Halsschild  ist  an  den  Seiten  nicht  gerundet,  sondern  nur  von 
der  Mitte  weg  allmählich  im  Bogen  verschmälert.    Die  Beine 
sind  braun,  Wurzel  der  Schenkel  und  Spitze  der  Schienen 
etwas  lichter. 

16.  C.  liliputanus.  * 

C.  niger,  nitidus,  griseo-puberulus,  thorace  transverso,  tuini- 
dulo,  lateribus  rotundalo,  carinato,  elytris  rix  striatis. 
CJievrier  in  lit.  Cryptohypnus  liliputanus, 

Habiiat  in  Sicilia. 

Omnium  mininms,  longitndine  V2  l'n«  Caput  deflexum, 
nigrum.  Antennae  nigrae,  crassiusculae.  Thorax  transver- 
sus,  convexus,  lateribus  obtuse  rotundatus,  sublilissime  pun- 
clatus,  juxta  marginem  lateralem  anguste  carinatus,  niger,  ni- 
tidulus,  griseo-subpuhescens.  Scutellum  nigrum.  Elytra  tho- 
race plus  dupio  longiora,  convexa,  a  medio  ad  apicem  sen- 
sim  angustata,  vix  striata,  nigra,  nilidula,  griseo-pilosula. 
Pedes  nigri. 

Nur  halb  so  gross  als  C.  minutissimus,  durch  minder 
dichte  Behaarung,  stärker  gewölbtes,  au  den  Seilen  stumpf 
gerundetes  Halsschild  und  gewölbte  Deckschilde  von  ihm  un- 
terschieden. 

17.  C.  bilaesus.  * 

C.  niger,  griseo-squamulosus,  antennarum  basi  tibiis  tarsis- 
que  rufis,  thorace  supra  Caput  producta,  muricato,  elytris 
striatis,  medio  denudatis. 

Habitat  in  Brasilia  Besehe. 
(5.  Band.  1.  Heft.)  10 


146 

Long.  1  —  1V4  Hn.  Capht  opacnm,  uigrnm,  aspernm, 
griseo-pilosuluni.  Antennae  nigrae,  articulis  tribus  primis 
rufis.  Thorax  transversus,  lateribus  rotundatus,  carinula  la- 
terali  margini  parallela,  postiee  depressus,  acutangulus,  an- 
tice  profunde  bisinuatns,  lobo  medio  producto,  snpra  caput 
protenso,  muricato,  niger,  ad  latera  densius  griseo-pilosus, 
margine  sunimo  apicali  rufescente.  Scutellum  griseum.  Ely- 
tra  basi  tborace  paullo  latiora,  sed  illo  vix  duplo  longiora, 
infra  medium  adluic  latiora,  convexa,  striata,  griseo-pilosula 
et  squaninlosa ,  inacula  magna  transversa  media  denudata. 
Corpus  subtus  nigrum,  griseo-pubescens,  prosterni  lamina  in- 
termedia supra  os  protensa,  muricata.  Pedes  ferruginei,  fe- 
moribus  fuscis,  tarsorum  articnlo  penultimo  subtus  producto, 
subappendiculato. 

Man  könnte  aus  dieser  Art  leicht  eine  besondere  Gat- 
tung bilden,  da  die  langborstigen  Tarsen  ein  gelapptes  vor- 
letztes Glied  und  kurzes  Endglied  besitzen,  auch  die  hinter 
der  Mitte  breiter  werdenden  Deckschilde  derselben  ein  eigen- 
thümliclies  Ansehen  geben,  aber  Bau  der  Fühler  und  alle 
■wesentlichen  Kennzeichen  bringen  dieselbe  doch  hieher. 

B.  Scnt eil 0  ovato.  (Antennarum  articulo  primo  fusiformi). 
18.  G.  circumscriptus.  * 

C.  thorace  oblongo,  fuscus,  antennis,  thoracis  lateribus  mar- 
gineque  postico,  elytrorum  plaga  laterali  maculaque  api- 
cali pedibnsque  flaYescentibus. 

Germ.  Ins.  spec.  nov.  p.  46.  75.  Elater  circumscriptus. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Oophorus  marginalis. 

Habitat  in  America  boreali,  Cuba  (Mus.  Dej.) 
Long.  2!/2 — 23/4  lin.  Caput  punetatum,  fusco-testa- 
ceum,  antennis  flavescentibus.  Thorax  oblongus,  modice  con- 
Yexus,  augulis  posticis  produetis,  rectis,  lateribus  a  medio  ad 
apicem  angustatis,  punetatns,  flavescens,  vitta  media  postice 
abbreviata  fnsca.  Scutellum  ovatum,  fuscurn.  Elytra  thorace 
vix  duplo  longiora,  punctata,  punetato- striata,  flavescenti- 
pilosula,  fusca,  \itta  laterali  sensim  dilatata,  infra  medium 
abbreviata  maculaque  apicali  flavescentibus,  Pectns  fuscura, 
pedibus  flavis. 


147 

19.  C.  dorsalis.* 

C.  testaceus,  capite,  thoracis  linea  media  fiisiformi,  elytrorura 

macnla  fasciaqiie  postica  nigris. 

Say  Journ.  of  tlie  Acad.  of  nat.  Sc.  Philadelph.  III.  182*.  p.  167. 
Elat  er  dorsalis. 

Dej.  Cat.  p.  105.  Oophorns  nigrosignatus. 
Habitat  in  America  boreali. 

Long.  2l/2  —  3  lin.  Caput  confertim  punctatum  nigrum. 
Antennae  thorace  longiores  pallidae.  Thorax  latitudiue  lon- 
gior,  convexus,  distincto  sed  remote  punctatus,  lateribus  pa- 
rallelis  apice  angustatis,  angulis  posticis  productis,  rectis,  te- 
staceus, flavescenti-pilosnlus,  plaga  media  fusiformi  nigra. 
Scutellum  oblongo-ovatum,  fuscum.  Elytra  thorace  duplo 
longiora,  infra  medium  ad  apicem  angustata,  distincte  pun- 
ctata- striata,  ferruginea,  flavescenti-pubescentia,  testacea, 
plaga  oblonga  ante  medium  fasciaque  dentata  infra  medium 
nigris.    Pectns  et  abdomen  fusca.     Pedes  testacei. 

20.  C.  bellus.  * 

C.  niger,   antennis  pedibusque   flavescenlibus,  -  thoracic   linea 
media  angulisque  posticis  rufis,    elytris  lineolis   maculaque 
ante  apicem  testaceis. 
Say  Journ.  of  the  Acad.  of  nat.  Sciens.    of  Philad.  III.  1324.  p. 

168.  Elater  bellus. 
Dej.  Cat.  p.  98.  Mo  n  ocre  pi  dius  bellus. 

Habitat  in  America  boreali,  Henlz,  Zimmermann. 

Long.  \l/2  lin.  Caput  punctulatum,  nigrum.  Antennae 
thorace  parum  longiores  flavescentes.  Thorax  latitudiue  vix 
lougior,  convexus,  confertim  punctatus,  lateribus  parallelis, 
summo  apice  parum  angustatis,  angulis  posticis  parum  pro- 
ductis, rectis,  niger,  flavescenti-pubescens,  linea  media  an- 
gulisque posticis,  rarius  etiam  anticis  rufis.  Scutellum  ova- 
tum,  rufescens.  Elytra  thorace  duplo  longiora,  a  medio  ad 
apicem  sensim  angustata,  punctato  -  striata,  nigra,  pubescentes, 
lineolis  longitudinalibus  plus  minusve  confluentibus  et  macula 
ante  apicem  testaceis.     Corpus  subtus  nigrum,   pedibus  flavis. 

Der  Käfer  hat  keine  Anhänge  an  den  Tarsengliedern 
und  gehört  daher  nicht  unter  Monocrepidius,  wohin  ihn  De- 
jean    bringt,    dagegen  besitzen    die    von    demselben    unter 

10* 


148 

OopTiorus  gebrachten  nordamerikanischen  Arten  Man  (Ins, 
dilectus  Say  und  gentilis,  die  nur  Abänderungen  von 
einander  zn  sein  scheinen,  und  zu  denen  auch  Elater  au- 
ritus  Herbst  als  Abänderung  zu  ziehen  ist,  ein  deutlich 
gelapptes  viertes  Tarsenglied  und  sind  vorläufig  mit  Mono- 
crepidius   zu   vereinigen. 

21.  C.  Rossii.  * 

C.  testaceus,  capite  thoracisque  lineis  tribus   nigris,  elytris 

griseo-pubescentibus,  nigris,  striga  humeraii  fascia  dentata 

media  plagaque  apicali  pallidis. 

Var.  b.  thorace  nigro,   lineis  duabus   dorsalibus  angulisque  posti- 
cis  testaceis. 

Dcj.  Cat.  p.  105.  Drasterius  Rossii  (Steven). 
Habitat  in  Rossia  meridionali,  Syria. 
Long.  2  lin.  Caput  majusculum,  punctulatum,  nigrum, 
pubescens.  Antennae  thorace  longiores,  pallidae.  Thorax 
latitudine  media  \ix  brevior,  convexus,  lateribus  perparnm  ro- 
tuiidalis,  angulis  posticis  productis  rectis ,  subtilissime  et  re- 
mote  punctulatus,  griseo- pubescens,  aut  testaceus;  plaga  la- 
terali  lineaque  media  nigris;  aut  niger,  angulis  anticis  et  po- 
sticis maculisque  duabus  disci  testaceis.  Scutellum  ovatum, 
pallescens.  Elytra  thorace  vix  duplo  longiora,  a  medio  ad 
apicem  angustata,  punctata- striata,  nigra,  griseo -pubescentia, 
lineola  humeraii  iuterdum  in  plagam  dilalata,  fascia  angusta 
dentata  media  plagaque  oblonga  apicali  pallidis.  Pectus  et 
abdonicn  fnsca,  pedibus  pallidis. 

Dejean  erhielt  diese  Art  als  Elater  sexpunctalus  llllg. 
von  \Menetries,  der  jedoch  zu  Cardiophorus  gehört.  Ob 
Steven  dieselbe  als  Elater  Rossii  beschrieben  hat,  ist  mir 
unbekannt. 

22.  C.  figuratus.  * 

C.  niger,  griseo-pubescens,  thorace  transverso,  convexo,  rufo- 
maculato,  elytris  punctata  -striatis,  rufo  -  variegatis. 
Erichson  in  lit.  Drasterius  figuratus. 
Waltl  in  lit.  Elater  inconstans. 
Habitat  in  Mesopotamia,  Aegypto. 
C.  Rossii  vix  major,  colore  varians.     Caput  majuscu- 
lum, punctatum,  nigrum,  griseo-pubescens.    Antennae  thorace 


149 

vix  longiores,  rufesceutes.  Thorax  latitudiue  postica  mani- 
feste brevior,  laterilms  a  medio  ad  apicem  angnstatis,  angu- 
lis  posticis  productis,  rectis,  coiivexus,  subtiliter  et  minus 
dense  punctatus,  griseo-pilosus,  niger,  angulis  anticis  et  po- 
sticis plus  minusYe  rnfis,  interdura  totus  niger.  Scutellum 
ovatum,  nigrum.  Elytra  thorace  plus  duplo  longiora,  a  me- 
dio ad  apicem  angustata,  convexa,  puuctato- striata,  griseo- 
pubescentia,  aut  tota  nigra,  aut  nigro  rubroque  variegata. 
Corpus  subtus  nigrum,  pedibus  rnfis. 

Unter  den  vorliegenden  sechs  Exemplaren  sind  nicht 
zwei  in  der  Färbung  des  Halsschildes  und  der  Deckschilde 
einander  -vollkommen  gleich.  Das  Roth  der  Ecken  des  Hals- 
schildes nimmt  bei  einem  Exemplare  so  überhand,  dass  von 
der  schwarzen  Farbe  nur  ein  mittlerer  schattenförmiger  Queer- 
fleck  übrig  bleibt,  während  es  bei  andern  ganz  verschwindet. 
Auf  den  Deckschilden  ist  die  rothe  Farbe  bei  manchen  Ex- 
emplaren so  vorwaltend,  dass  nur  eine  schmale  gezackte 
Queerbinde  vor  der  Spitze  und  die  äusserste  Spitze  schwarz 
bleiben.  Bei  andern  tritt  ein  grosser  länglicher  Nathfleck 
unter  dem  Schildchen  hinzu,  bei  einem  andern  färbt  sich  auch 
der  Aussenrand  schwarz,  und  bei  einem  Exemplare  ist  die 
rothe  Farbe  ganz  verschwunden. 

23.  C.  bimaculatus.  * 
C.  niger,  nitidus,  griseo-pubescens,   antennis  pedibusque  fu- 
sco-testaeeis,  thorace  subtransverso,   elytris  punetato-stria- 
tis,  basi  rufo  -  maculatis,  gutta  ante  apicem  pallida. 
Fabr.    Syst.   Eleut.  2.    p.  245.    121.    Elater    bimaculatus.  — 

Oliv.  Ent.  2.  31.    i>.  49.  70.    tab.  5.  iig.  45.  —     Herbst  Col.  X. 

p.   84.  95.    tab.  165.   fig.  9.  —      Pnnz.    Faun.    Germ.   fasc.   76. 

tab.  9.  —     lioss.  Faun.  Etr.  1.  p.  182.  453.  —     llüg.  Mag.  VI. 

p.  8.   11. 
Sleph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  181.    Drasterius  bimaculatus. 

Habitat  in  Lusitania,  Hispania,  Gallia  meridionali,  Ita- 
lia,  Illyria,  Dalmalia,  Rossia  meridionali. 

Er  ändert  sowohl  in  der  Grösse  als  auch  in  der  Färbung 
der  Deckschilde  ab.  Gewöhnlich  sind  dieüeckschilde  schwarz, 
mit  einem  gemeinschaftlichen  bis  unter  die  Mitte  hinabreichen- 
den rothen  Andreaskreuze  und  einem  runden  weisslichen  Flecken 


150 

vor  der  Spitze,  bisweilen  bleibt  nur  die  vordere  Hälfte  roth, 
bisweilen  bildet  die  rothe  Farbe  nur  zwei  unter  einander  ste- 
hende Flecke,  bisweilen  bleibt  nur  die  Schulterecke  roth,  bis- 
weilen nimmt  die  schwarze  Farbe  so  überhand,  dass  nur  der 
blasse  Fleck  vor  der  Spitze  übrig  bleibt.  Zu  der  letzten 
Abänderung  gehört  Elater  binotatus  Ross.  Faun.  Etr. 
Mant.  1.  p.  59.  144.,  der  aber  von  El.  binotatus  Fabr. 
verschieden  sein  möchte. 

24.  C.  atricapillus.  * 
C.  niger,   pedibus    pallidis,  thorace  rufo,  linea  media  nigra, 
elytris  rufis,  sutura  fasciaque  infra  medium  nigris. 
Germ.  Ins.  spec.  nov.  p.  40.  66.   Elater  atricapillus. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Drasterius  caucasicus. 
Habitat  in  Grusia. 

Eine  ausgezeichnete,  mir  früher  von  Böber  mitgetheilte 
Art.  Drasterius  caucasicus  Godct  in  Dejeans  Cata- 
log  weicht  vom  C.  atricapillus  nur  dadurch  ab,  dass  die 
schwarze  Farbe  der  Naht  sich  weiter  ausbreitet,  und  die  gan- 
zen Dechschilde  grauschwarz,  mit  einem  röthlichen  Längs- 
wisch  und  einem  blassen  länglichrunden  Fleck  dicht  vor  der 
Spitze  erscheinen.  Die  Punktstreifen  der  Deckschilde  sind 
fein,  aber  deutlich. 

Verwandt  scheint  auch  zu  sein:  Drasterius  permo- 
dicus  Falderm.  Nouv.  Mem.  de  la  Soc.  imp.  d.  natural,  de 
Moscou.  Tom.  IV.  1835.  p.  172.  155.  tab.  VI.  fig.  3.  ob- 
longo  -  ovatns,  totus  rufus  pubescens,  aufennis  pedibusque  te- 
staceis,  thorace  magno,  subquadrato,  elytris  brevibus,  profunde 
punctata -striatis.     Long.  2y2  liu.     Aus  Armenien. 

25.  C.  tri  angularis. 
C.  fuscus,  pubescens,  thorace  elytris  sublatiori,  transverso,  au- 
trorsum  augustato,   angulis  antennisque  flavis,   elytris  pun- 
ctato-striatis. 

Eschsch.    Dorpater  natnrw.  Abhandl,  1.  p.  129.  45.    Elater  tri- 
angulär is. 
Habitat  prope  Manillam  (Mus.  Dej.). 
Die  Seiten  des  Halsschildes   laufen   von  den  Hinterdor- 
nen weg  nach  vorn  nur   eine  kurze  Strecke  gerade  und  fan- 
gen schon  vor  der  Mitte  au  sich  nach  vorn  zu  verschmälern. 
Das  Exemplar  der  Dejeanschen  Sammlung  ist  zu  schlecht 


151 

conservirt,  um  weitere  Bemerkungen  zu  der  Beschreibung  von 
Eschschollz  zu  gestatten.  Auch  Drasterius  s u  1  c a t u  1  u s, 
hirtulus,  tantillus,  so  wie  Oophorus  inops,  senicu- 
lus,  futilis  sind  nur  in  einzelnen,  Exemplaren  und  nicht  gut 
erhalten  vorhanden,  weshalb  ich  es  für  besser  hielt,  sie  ganz 
zu  übergehen,  als  unzulängliche  Beschreibungen  zu  liefern. 

26.  C.  grisescens.  * 

C.  thorace  subquadrato,  reinote  et  subtiliter  punctato,  fusco- 
niger,  griseo-tomentosus,  autennis  pedibusque  rufis,  elytris 
punctato  -  striatis. 

l)cj.  Cat.  p.  105.  Drasterins  grisescens. 
Erichs,  in  lit.  Oophorus  sericatus. 

Habitat  in  Aegypto  (Mus.  Bej.),  in  Mesopotomia  (Mus. 
Germ.). 

Long.  4 — 4!/2  lin- ,  angustus,  subcylindricus.  Caput 
majusculum,  nigrum,  griseo-pubescens,  palpis  rufis.  An- 
tennae  thorace  parum  longiores,  rufae,  articulo  primo  elon- 
gato,  crasso,  secundo  parvo,  globoso,  tertio  longiore,  eyliu- 
drico,  reliquis  longioribus  subturbinatis.  Thorax  latitudine 
vix  longior,  convexus,  subcylindricus,  lateribus  summo  apice 
angustatis,  angulis  posticis  protensis,  rectis,  carinatis,  fusco- 
niger,  dense  griseo-pubescens,  sub  lente  acuta  subtilissime 
reticulato - strigösus,  punctis  intersparsis  remote  dispersis.  Co- 
leoptera  thorace  duplo  longiora,  et  illo  fere  angustiora,  late- 
ribus infra  medium  ad  apicem  angustata,  subeylindrica,  pun- 
ctato-striata,  fusco- nigra,  dense  griseo-pubescentia.  Pectus 
et  abdomen  nigra,  griseo-pubescentia.  Pedes  rufi,  tarsis  an- 
gustis,  articulis  quatuor  primis  setosis,  apice  spinis  duabus 
instructis. 

Diese  Art  weicht  durch  Grösse,  dünnere  Tarsenglieder 
und  schon  etwas  breitere  Fühlerglieder  von  Cryptohypnus  ab, 
und  nähert  sich  mehr  Ampedus,  aber  das  stark  verlängerte 
Wurzelglied  der  Fühler  bringen  dieselbe  hierher. 

27.  G.  musculus. 

C.  thorace  subquadrato,  remote  punctato,  basi  rufo,   fusco  ni- 
ger,  griseo-pubescens,  autennis  pedibusque  flavis. 
J)ej.  Cat.  p.   105.  Drasterius  musculus. 
Habitat  in  Aegypto  (Mus.  De].). 


153 

Long.  23/4  lin.  Caput  majasculum,  liigrum,  griseo-pu- 
bescens,  palpis  rufis.  Antennae  thorace  parum  longiores, 
filiformes,  flavescentes.  Thorax  latitudine  vix  longior,  con- 
vexus,  subcylindricus,  lateribus  summo  apice  aiigustatis,  an- 
gulis  posticis  parum  protensis,  rectis,  carinatis,  fuscus,  griseo- 
pubescens,  basi  ferrugineo-diaphanus,  margine  antico  etiam 
tenuissime  ferrugineo,  sab  lente  acuta  subtilissime  reticulato 
sli'igosns  et  praeterea  remole  et  disperse  punctatus.  Co- 
leoplera  tliorace  duplo  longiora  et  illo  feie  angustiora,  late- 
ribus infra  medium  ad  apicem  angustata,  subcylindrica,  pun- 
ctato- striata,  fusco- nigra,  deusius  griseo-pubescenlia.  Pe- 
clus  et  abdomen  nigra,  griseo-pubescentia.     Pedes  flavi. 

Dem  C.  grisescens  nahe  verwandt,  und  auch  im  Bau 
der  Fühler  und  Tarsen  mit  ihm  übereinstimmend,  aber  be- 
trächtlich kleiner,  das  Halsschild  tiefer  punktirt,  die  Hinter- 
dornen  desselben  viel  kürzer,  breiter,  der  Hinterrand  braun- 
ro th  durchscheinend. 

28.  C.  Saulcyi. 
A.  thorace  oblonge,  poslice  rufo,  niger,  griseo-pilosus,  an- 
tennis  pedibusque  pallidis,    elylrorum.  margine  inflexo,  hu- 
meris  maculaque  laterali  testaeeis. 

Guer.  Voyage  de  la  Favorite  p.  30.  tab.  230.  fig.  3.    Oophorus 
Saulcyi. 

Habitat  in  Peru  (Mus.  Guer'm,  Chevrol.). 

Fast  \ier  Lin.  lang.  Der  Kiel  der  Hinlerdornen  des 
Halsschildes  setzt,  parallel  dem  Seitenrande,  bis  über  die 
Mitte  hinauf  fort.  Der  rothgelbe  Seitenrand  der  ziemlich 
flach  gewölbten  Deckschilde  breitet  sich  an  der  Schulter  und 
in  der  Mitte  zu  einem  grossem  Flecke  aus.  Die  Deckschilde 
verschmälern  sich  bald  unter  der  Schulter  etwas  nach  hinten, 
von  der  Mitte  weg  allmählich  stärker  nach  der  Spitze  hin, 
sie  sind  stark  punktirt  gestreift,  die  Zwischenräume  der  Strei- 
fen deutlich  punktirt.  Die  Fühler  sind  wenig  langer  als  das 
Halsschild,  das  verlängerte  erste  Glied  ragt  über  die  Augen 
hinaus,  das  zweite  ist  klein,  kornförmig,  das  dritte  länger, 
walzig,  die  folgenden  sind  breiter,  länger,  fast  dreiseitig,  doch 
kann  man  die  Fühler  kaum  gesägt  nennen.  Die  Tarsen  sind 
fast  kürzer  als  die  Schienen,  die   ersten  vier  Glieder  sich 


153 

nach  der  Reihenfolge  nm  die  Hälfte  der  Länge  verkürzend, 
stark  geborstet,  jedes  am  Ende  mit  zwei  stachelförmigen 
Borsten. 

Auch  diese  Art  weicht  im  Bau  von  den  übrigen  Arten 
ab,  und  hat  bei  dem  ersten  Anblick  Aehnlichkeit  mit  einem 
Conoderus,  aber  der  Bau  der  Fühler,  Tarsen  und  Schenkel- 
decken bringen  sie  doch  am  besten  hieher,  wenn  man  nicht 
eine  besondere  Gattung  errichten  will. 

29.  C.  Gaudichaudii.  * 
A.  niger,  griseo-pilosus,  antennis  pedibusque  pallidis,  thora- 
cis  lateribus  margineque  postico  rufis,   elytris  ovatis,  mar- 
gine  basali  et  laterali  late  testaceis. 

Guer.    Voy.   de  la   Favor.   p.   32.    tab.   230.    flg.  4.    Oopltorus 
Gaudichaudi. 

Habitat  in  Peru  (Mus.  Guer.). 

Mit  dem  Vorigen  im  Bau  der  Fühler  und  Tarsen  über- 
einstimmend. Die  Deckschilde  sind  an  den  Schultern  stark 
gerundet,  und  verschmälern  sich  von  der  Mitte  weg  nach  hin- 
ten, wodurch  sie  einen  eirunden  Umriss  erhalten. 

Der  von  Guer'm  a.  a.  0.  p.31.  tab.  230.  fig.  3.  noch  be- 
schriebene und  abgebildete  Oophorus  Laurentii  hat  deut- 
liche lappenförmige  Fortsätze  des  vierten  Tarsengliedes  und 
schliesst  zunächst  an  Monocrepidius  caninus  an. 


AiBBpedus    Meg. 
(Elater  Eschsch.) 

Kopf  klein,  allmählich  niedergebogen,  Stirn  gewölbt, 
vorn  halbkreisförmig,  fein  gerandet,  über  die  Wurzel  der 
kleinen  halbkreisförmigen  Lefze  wegragend,  indem  die  Füh- 
lerrinne noch  als  eingedrückte  Linie  darunter  weggeht.  Füh- 
ler etwas  länger  als  das  Halsschild,  eilfgliederig,  das  erste 
Glied  kolbenförmig,  nicht  über  die  Augen  hinausragend,  das 
zweite  und  dritte  Glied  klein,  kegelförmig,  die  folgenden  drei- 
seitig, wenig  platt  gedrückt. 

Hals schild  ebensolang,  oder  etwas  länger  wie  breit, 
vorn  viel  schmäler,  gewölbt,  an  den  Vorderecken  niedergebo- 


154 

gen,  der  Hinterrand  über  dem  Schildchen  kaum  vorspringend, 
die  Hinterdornen  stark,  gerade,  eng  an  die  Schultern  sich 
anlegend.  Die  Mittelplatte  der  Vorderbrust  ist  in  der  Mitte 
etwas  verschmälert  und  biegt  sich  nach  hinten  in  einen  schar- 
fen Stachel  herab. 

Schildchen  länglich,  an  der  Spitze  gerundet. 

Deckschilde  an  der  Wurzel  so  breit  wie  der  Hin- 
terrand  des  Halsschildes,  langgestreckt,  etwas  gewölbt,  die 
Seiten  bis  über  die  Mitte  hinab  parallel  laufend  und  dann 
im  Bogen  nach  der  Spitze  Yerschmälert. 

Mittelbrust  sehr  kurz,  Stachelgrube  elliptisch,  ge- 
randet. 

Hinterbrust  ziemlich  so  lang  wie  breit,  flach  gewölbt. 

Hinterleib  massig  gewölbt,  langgestreckt,  nach  der 
Spitze  hin  allmählich  verengt. 

Beine  massig  lang,  Schenkel  eirund,  etwas  flach  ge- 
drückt, Schienen  an  den  Seiten  schwach  zusammengedrückt, 
mit  zwei  kurzen  Enddorneu.  Tarsen  massig  lang,  die  vier 
ersten  Glieder  allmählich  an  Länge  abnehmend,  einfach,  be- 
haart, das  Klauenglied  nach  der  Spitze  hin  wenig  verdickt, 
die  Krallen  fein  und  scharf,  jede  au  der  Wurzel  mit  einem 
zahnartigen  Höcker.  Schenkeldecken  nach  innen  zu  schnell 
und  beträchtlich  erweitert  und  hier  stark  ausgerandet. 

Diese  Galtung  hat  schon  in  ihrem  Umriss  durch  den 
gleichbreiten  Körper,  der  sowohl  nach  dem  Kopfe  als  nach 
der  Spitze  hin  sich  gleichmässig  -verschmälert,  etwas  Eigeu- 
thüinliches.  Dann  aber  unterscheiden  sie  die  herabgebogeue 
gerandete  Stirn,  die  stumpf  gesägten  Fühler,  deren  zweites 
und  drittes  Glied  auffallend  schmäler  und  kleiner  sind,  und 
die  stark  in  der  Mitte  erweiterten,  ausgerandeten  Schenkel- 
decken. 

Die  Beschreibung  der  Larven  von  Ampedus  giebt  Bou- 
che  (Naturgesch.  d.  Insekt.  Berlin  1834.  p.  183.  tab.  8.  flg.  22.). 

Ich  habe  unter  Ampedus  einige  Arten  eingereiht,  die 
zwar  im  allgemeinen  Körperbau  etwas  abweichen,  aber  in 
den  wesentlichen  Merkmalen  doch  so  übereinstimmen,  dass 
sie  nicht  füglich  davon  getrennt  werden  können,  wenn  man 
nicht  aus  ihnen  eigene,  wenig  ausgezeichnete  Gattungen  bil- 


155 

den  will.  So  weicht  A.  semiflavus  durch  ein  viel  längeres 
Halsschild  ab,  hat  aber  doch  in  A.  elegantulus  seinen  näch- 
sten Verwandten;  A.  limbalis  hat  deutlich  gesägte  Fühler, 
lässt  sich  aber  unter  keine  andere  Gattung  füglich  unterbrin- 
gen;  A.  dorsiger  würde  man  wegen  seines  langen  Halsschii- 
des und  langborstigen  Tarsen  leicht  als  Typus  einer  besondern 
Gattung  ansehen  können,  aber  er  bietet  doch  kaum  wesentliche 
Trennungsgründe  dar;  A.  rufilabris,  subcarinatus,  lu- 
gens,  cribrarius  ähneln  im  Bau  Dolopius  und  Ectinus, 
haben  aber  eine  deutlich  gerandete,  über  die  Lefze  noch  weg- 
ragende Stirn  und  reihen  sich  an  A.  nigriuus  u.  a.  natür- 
lich an. 

1.  A.  s an gui neus.  * 
A.  thorace  dense  punctata,  canaliculato,   supra  scutellum  fo- 
veolato,  antrorsum   seusim  angustato,   ater,  niger-pilosus, 
elytris  coccineis. 
Linn.  Fauna  suec.  p.  207.  N.  731.  Elater  sanguineus.  ejusd. 

Syst.    Nat.    2.   p.  654.  21.  —      Oliv.    Entom.    II.   31.    p.  40.  53. 

tab.  1.  fig.  7.   et  tab.  45.  tig.  48.—     Herbst  Col.  X.  p.  59.  65. 

tab.  163.  üg.-  3.  —     Ross.  Faun.  etr.   1.  p.   179.  443.—     Panz. 

Faun.  Germ.  V.  13.     Ent.  Tasch.  1795.  tab.  8.  —     Fahr.  Syst. 

El.  2.  p.  238.  83.     Ent.  syst.  2.  228.  53.  —     Pmß.  Faun.  suec. 

III.  p.  33.  37.  —      Gtßl.   Ins.   suec.  1.    p.  415.  44.  —      Schönh. 

Syn.  Ins.  3.  299.  165.  —     de    Casteln.    Hist.   nat.   d.    Ins.  1.  p. 

244.  22. 

Wie  es  scheint  durch  ganz  Europa  verbreitet,  wo  die 
Larve  in  Kiefern  lebt.  Die  Grösse  des  Käfers  ist  veränder- 
lich und  wechselt  von  4  —  7  Lin.,  doch  sind  die  grösseren 
Exemplare  die  gewöhnlichen. 

Gyllenhal  und  Paykull  nennen  die  Farbe  der  Behaa- 
rung braun  (fuscus),  da  sie  doch  entschieden  schwarz  ist,  und 
man  möchte  glaubeu,  dass  sie  die  folgende  Art  vor  sich  ge- 
habt hätten,  aber  die  Beschreibung  der  Haldschildriune,  so 
wie  der  Umstand,  dass  alle  schwedischen  Exemplare  der  De- 
jeawschen  Sammlung,  die  wahrscheinlich  von  Gyllenhal  selbst 
eingesendet  sind,  hieher  gehören,  machen  es  wahrscheinlich, 
dass  ihr  Käfer  einerlei  mit  dem  unsrigen  ist. 

Geoffroy  (Hist.  abreg.  des  ins.  Tom.  I.  p.  131)  sagt 
Yon  seinem  Elater  sanguineus,    unter  dem  er   offenbar  ineh- 


156 

rere  Arten  hegreift:  „die  Deckschilde  haben  zuweilen  die 
Spitze  etwas  schwarz,  und  auf  jedem  Deckschilde  findet  sich 
nach  oben  hin  ein  schwarzer  Punkt,  der  jedoch  nicht  bestän- 
dig ist."  Schaff  er  (Icon.  I.  tab.  XI.  fig.  9.)  bildet  ein  sol- 
ches Exemplar  ab.  Mir  ist  weder  eine  Abänderung  noch 
eine  Art  vorgekommen,  auf  welche  diese  Beschreibung  und 
Abbildung  anwendbar  wäre. 

Stephens  (Man.  of  brit.  Ins.  p.  179.)  beschreibt  diese 
Art  als  Elater  semiruber,  sein  Elater  rufipennis 
dürfte  kaum  verschieden  sein,  aber  der  von  ihm  aufgeführte 
Elater  sanguineus  gehört  zu  A.  lyfhropterus. 

2.  A.  ly thr opterus.  * 
A.  thorace  dense  punetato,  postice  canaliculato,  antrorsum  sen- 
sim  angustato,    ater,  rufescenti-pilosus,  elytris  coccineis. 
Sleph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  179.    Elater   sanguineus. 
Hofl'mannseyg  in  lit.  Elater  semiruber. 

Habiiat  in  Europae  Fago. 

Dem  Vorigen,  mit  dem  er  in  den  Sammlungen  gewöhn- 
lich vereinigt  wird,  sehr  ähnlich,  aber  durch  seine  braunro- 
the  Behaarung  und  die  weit  schwächere,  nur  nach  hinten 
sichtbare  Längsrinne  des  Halsschildes  leicht  zu  unterscheiden. 
Auch  ist  er  in  der  Hegel  kleiner,  und  wird  nicht  leicht  über 
6  Linien  lang.  Es  lässt  sich  schwer  ermitteln  ob  nicht  man- 
che Schriftsteller  unter  Elater  sanguineus  diese  Art  verstan- 
den haben. 

Die  Larve  des  A.  lythropterus  wohnt  in  Buchen,  doch 
vermuthe  ich,  dass  sie  auch  in  anderen  Laubhölzern,  nament- 
lich in  Birken  vorkomme,  wenigstens  glaube  ich  mich  zu  er- 
innern, den  Käfer  unter  der  Rinde  alter  Birkenstucken  ge- 
funden zu  haben. 

Das  Roth  der  Deckschilde  ist  sowohl  bei  A.  sangui- 
neus wie  bei  A.  lythropterus,  zumal  im  frischen  Zustande, 
ein  reines  Scharlachroth,  das  keinen  Abänderungen  unter- 
worfen zu  sein  scheint. 

Elater  c  i  n  n  a  b  e  r  i  n  u  s  Eschsch.  (  Thon's  Archiv. 
2.  p.  33.)  niger,  flavo-pilosus,  thorace  brevi,  profunde  pun- 
etato, couvexo,  elytris  lucide  rufis,  immaculatis;  long.  6V2  lin. 
könnte  vielleicht  zu  A.  lythropterus  gehören,   doch  lässt  sich 


15* 

dies  nach  der  kurzen   Diagnose   allein  nicht  mit  Sicherheit 
ermitteln. 

3.  A.  E  p  h  i  p  p  i  u  m.  *. 
A.   thorace  laterilms   dense  punctata,   subaequali,  antrorsum 
sensim  angustato,  ater,  griseo-pilosus,  elytris  cocciueis,  ma- 
cula  dorsali  communi  nigra. 

Fair.  Syst.  Eleut.  2.  p.  238.  84.  Etat  er  e  pliip  p  ium.  Ent. 
syst.  2.  228.  56.  —  Oliv.  Ent.  II.  31.  p.  41.  54.  tab.  5.  fig. 
48.  b.  —  Herbst  Col.  X.  p.  62.  68.  tab.  163.  iig.  6.  —  Gyl- 
lenn.  Ins.  suec.  1.  p.  416.  45.  —  Panz.  Faun.  V.  tab.  14.  — 
Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p,  301.  166.  —  de  Casteln.  Hist.  nat.  d. 
Ins.  I.  p.  244.  21. 
Schraub  Entom.  Beitr.  1.  p.  60.  tab.  3.  fig.  15.  Elater  san- 
gu  i  nolentus.  Enum.  ins.  p.  184.  341.  —  Herbst  Arch.  p. 
112.  24.  tab.  27.  iig.  9. 
Pa\ß.  Faun.  suec.  3.  p.  33.   Elat.    sanguineus  var.  —     Ross. 

Faun.  etr.  I.  p.  179.  443. 
Var.  b.  niacula  elytrorum  plus  niinusve  obliterata. 

So  leicht  es  auch  ist,  diese  Art  da  zu  unterscheiden,  wo 
der  Mittelfleck  der  Deckschilde  deutlich  hervortritt,  so  grosse 
Schwierigkeiten  hat  es,  die  Aliänderungen,  wo  er  verschwun- 
den ist,  sogleich  als  solche  zu  erkennen.  Im  Allgemeinen 
lassen  sich  folgende  Eigenthiimlichkeiteu  angeben.  Die  Grösse 
ist  wenig  Abänderung  unterworfen  und  schwankt  zwischen  4 
und  5  Linien,  auch  ist  er  etwas  schmäler  gebaut,  wie  Amp. 
sanguineus  und  lythropterus,  denn  die  Breite  an  der  Wurzel 
der  Deckschilde  verhält  sich  zur  Gesammtlänge  wie  1  :  3  oder 
1  :  3V4 ,  während  sie  dort  1  :  23/*  beträgt.  Das  Halsschild 
ist  in  der  Mitte  etwas  weniger  dicht  punktirt  als  an  den  Sei- 
ten, die  Haare  des  Kopfes  und  des  Halsschildes  sind  grau, 
doch  viele  darunter  schwarz ,  und  man  trifft  Exemplare  wo 
die  schwarzen  vorwalten,  und  die  Behaarung  erscheint  dann 
mehr  schwarz  als  grau.  Von  der  Mittelrinne  sieht  man  ent- 
weder keine  Spur,  oder  doch  nur  an  der  hintern  Wölbung 
eine  Andeutung  davon.  Die  Zwischenräume  der  Deckschild- 
fen  sind  eben.  Die  Unterseite  ist  mit  gelblichgrauen  anlie- 
genden Härchen  zwar  dünn,  aber  doch  etwas  dichter  beklei- 
det als  bei  Amp.  sanguineus. 

Wahrscheinlich  lebt  diese  Art  auf  Weiden,  und  die  An- 
gaben, dass  Amp.  lythropterus  und  sanguineus  auf  Weiden 


158 

lebten,  beruhen  vielleicht  auf  Verwechselungen  mit  ungefleck- 
ten Abänderungen  dieser  Art. 

4.  A.  p  raeustus.  * 

A.  thorace  dense  punetato,  subaeqnali,  antice  angustato,  nigro- 
piloso,  ater,  elytris  coccineis,  fusco-pilosis,  apico  nigris. 
Fabr.    Syst.    Eleut.  2.    p.    238.85.    Elater    praeustus.      Ent. 

syst.   2.   p.  229.   57.  —     Herbst    Col.  X.    p.    60.   66.   tab.   163. 

fig.  4.  —      Gyllcnh.    Ins.   suec.  1.  p.  416.  46.  —      Panz,  Faun. 

germ.  XCIII.  tab.  8.  —      Schünh.    Syn.   Ins.  3.  p.  301.  167.  — 

Zetlerst.   Ins.    Läpp.   p.  149.  28.  —      de    Casteln.   Hist.    nat.  d. 

Ins.   I.  p.  245.  29. 
Fuyk.  Faun.  suec.  3.  p.  37.  Elat.  sanguineus  var.  ß. 

Er  scheint  mehr  im  nördlichen,  wie  im  südlichen  Eu- 
ropa verbreitet  zu  sein,  und  kaum  über  Süddeutschland  hin- 
aus weiter  südlich  zu  gehen,  ja  selbst  hier  nur  selten  und 
in  Gebirgen  vorzukommen.  Im  westlichen  Europa  fehlt  er 
vielleicht  ganz,  wenigstens  finden  sich  weder  in  Dejean's 
noch  in  Chevrolal's  Sammlung  französische  Exemplare. 

A.  praeustns  theilt  im  Allgemeinen  die  Behaarung,  Grösse 
und  Bau  mit  dem  Amp.  ephippium,  so  das  die  Exemplare 
mit  ungefleckten  Deckschilden  schwer  zu  unterscheiden  sind, 
aber  sein  Halsschild  ist  länger,  dichter  und  gleichmässiger 
punktirt.  Wenn  Gyllenhal  noch  anführt,  dass  ihm  jede  Spur 
einer  Halsschildrinne  fehle,  so  muss  ich  dagegen  bemerken, 
dass  sie  doch  bei  vielen  Exemplaren  zum  Vorschein  kommt, 
und  dass  die  meisten  schwedischen,  wahrscheinlich  von  Gyl- 
lenhal selbst  eingesendeten  Exemplare  der  DejeansvAxen 
Sammlung,  sie  deutlich  zeigen.  Der  schwarze  Fleck  an  der 
Spitze  der  Deckschilde  wird  bisweilen  sehr  klein,  ja  er  ver- 
schwindet bisweilen  ganz. 

Nach  Zeltersledt  lebt  diese  Art,  wenn  er  sie  nicht 
vielleicht  mit  Amp.  elongatulus  verwechselt,  in  Lappland  in 
Birkenstämmen. 

5.  A.  p  om  orum.  * 

A.  thorace  punetato,  subaeqnali,  ater,  fusco-pilosus,  elytris 
sauguineis,  tarsis  apice  rufescentibus. 

Geoftr.    Hist.  abr.    d.  Ins.  1.  131.   3.  c.  —     Scliaejfer  Icon.  tab. 
11.  ftg.  8.  —     Herbst  in  Fuessl.  Arcb.  p.  112.  Elater  pomo- 
rum.  —    Hellw.  edit.  Ross.  Faun.  etr.  1.  p.  205. 
Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedus  ferrugatus. 


159 

Zeltcrst.  Ins.  Läpp.  p.  149.  Elater  elongatulus. 

de  Cnsteln.  Hist. nat.  d.  ins.  I.  p.  244.  24.  Elater   ferrngatus. 

Habitat  in  Germania,  Gallia. 

Long.  5  lin.  Caput  dense  pimctatum,  atnim,  fusco-pi- 
losuin.  Antennae  nigrae,  articulo  2  et  3  interdum  piceis. 
Thorax  latitudine  postica  subbrevior,  punctatus,  ater,  fusco- 
pilosus,  postice  profunde  transversim  impressus,  non  canalicu- 
latus.  Scutellum  atruni.  Elytra  obscure  sanguinea,  fusco- 
pilosa,  punctato- striata,  interstitiis  convexiusculis,  disperse 
punctatis.  Corpus  subtus  punctatum,  nigrum,  parum  pube- 
scens,  tarsis  piceis,  basi  obscurioribus. 

Vom  A.  crocatus  ausser  der  dunkel  blutrotlien,  fast 
braunrothen  Farbe  der  Deckscbilde  und  der  dunkelbraunen 
Behaarung  auch  durch  etwas  schmäleren  Körper  und  etwas 
kürzeres,  hinten  nicht  gerinntes  Halsschild  verschieden. 

Es  scheint  als  wenn  diese  Art,  bei  der  bisweilen  der 
äusserste  Rand  der  Deckschildspitze  sich  schwärzlich  färbt, 
von  einigen  Schriftstellern  für  Elater  elongatulus  angenom- 
men worden  wäre.  Auch  wird  sie  oft  mit  Amp.  crocatus  ver- 
wechselt. 

Gyllenhal  dürfte  unter  seinem  Elat.  elongatulus  diese 
Art  und  unsern  Amp.  elongatulus  vereinigt  haben. 

6.  A.  crocatus.  * 
A.  thorace  oblongo,  punctato,  postice  canaliculato,  fusco-pi- 
loso,  ater,  elytris  luteis,  helvo-pilosis,  antennarum  basi  tar- 
sisque  rufescentibus. 
Geoffr.    Hist.    abr.    d.    Ins.  1.  p.  131.  3.  a.  —      ScJweff.   Icon.  I. 

tab.  31.  fig.  2.  —     Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedns  crocatus. 
de  Cnsteln.  Hist.  nat.  des  ins.  1.  p.  244.  Elater  crocatus. 
Habitat  in  Suecia,  Germania,  Gallia. 
Long.  5  lin.     Caput  dense  punctatum,  atrnm,   fusco-pi- 
losum.     Antennae  nigrae,  articulis  2.  3.  piceis.     Thorax  lati- 
tudine postica  sublongior,  punctatus,   ater,  fusco-pilosus,  po- 
stice transversim    impressus,    late    canaliculatus.      Scutellum 
atrum.     Elytra  lutea,  heho-pilosa,  punctato -striata,  intersti- 
tiis planis,  disperse  punctatis.      Corpus  subtus  punctatum,  ni- 
grum, tenuiter  pubescens.     Pedes  nigri,  tarsis  rufescentibus. 
Er  ist  dem  Amp.  sanguinipeiinis   nahe  verwandt,  aber 


160 

beträchtlich  grösser,  das  Halsschild  dichter  pnnktirt,  hinten 
deutlich  gerinnt  und  stärker  niedergebogen,  auch  der  ganze 
Käfer  etwas  breiter  und  flacher. 

Amp.  ochropterus  Dej.  (Cat.  p.  104)  aus  dem  süd- 
lichen Russland,  weicht  zwar  durch  ein  etwas  dichter  und 
gröber  punktirtes  Halsschild  und  hellere  Haarbekleidung  des- 
selben vom  Amp.  crocatus  ab,  ich  getraue  mir  aber  nach  dem 
einzelnen  vorhandenen  Exemplare  kaum,  ihn  für  mehr  als  ört- 
liche Abänderung  anzusehen. 

Eschscholtfs  in  Thon's  Archiv  (2.  p.  33.)  führt  einen 
Elater  erubescens:  ater,  fusco-pilosus,  thorace  subti- 
lissime  punctato,  planiiisculo,  aequali,  nigro-piloso;  elytris 
ochraceis,  cinereo-pilosis  (apice  concoloribus  vel  infuscatis) 
4V2  l'n-  a"f>  welcher  in  Liefland  und  Sibirien  einheimisch  ist. 
Ich  würde  kein  Bedenken  tragen,  ihn  für  A.  pomorum  an- 
zunehmen, wenn  nicht  Eschscholtz  diesen  unter  der  Benen- 
nung El.  ferrugatns  Z'iegl.  bereits  als  Beispiel  für  seine  Gat- 
tung Elater  (Ampedus  Meg.)  aufzählte. 

7.  A.  sanguinipcnnis.  * 
A.  thorace  remote  punctato,  fiisco-piloso,   ater,  elytris  lnteis, 
helvo-pilosis,  antennarum  basi  tarsisque  rufesceutibus. 
Sny  Journ.  of  tlie  Acad.  of  Philad.  1823.   p.  177.   Elater  san- 
g  u  i  n  i  p  e  n  n  i  s. 
Habitat  in  America  boreali. 

Long.  4  lin.  Antennae  nigrae,  articulis  2.  3.  piceis. 
Caput  nigrum,  minus  dense  punctatuin,  fusco-pilosum.  Tho- 
rax latitudiue  poslica  sublongior,  a  basi  ad  apicem  sensim 
angustatus,  basi  modice  deflexus,  non  canaliculaliis,  ater,  ni- 
tidus, remote  punctatns,  fusco  -  pilosus.  Scutelltim  atrum. 
Elytra  lutea,  helvo-pilosa,  punctato -striata,  interstitiis  pla- 
nis,  disperse  punctnlatis.  Corpus  subtus  nigrum,  punctatum, 
tenuiter  pubescens.    Pedes  nigri,  tarsis  rufescentibus. 

Das  zweite  und  dritte  Glied  der  Fühler  sind  bisweilen 
bell  braunroth,  bisweilen  sind  sie  braunschwarz  mit  röthli- 
chen  Spitzen,  bisweilen  ganz  schwarzbraun.  Das  Halsschild 
ist  hinten  minder  jäh  abschüssig  als  bei  den  verwandten  Ar- 
ten und  ohne  eingedrückte  Längslinie. 


161 

8.  A.  phoenicopterus.  * 
A.  thorace  confertim  punctato,  obsolete   canaliculato ,   niger, 
helvo-pilosus,   elytris  ferrngineis,  punctato  -  striatis ,  inter- 
stitiis  rugulosis. 

Habitat  in  territorio  Oregan  Americae  borealis  (Mus. 
Reiche). 

Long.  5  lin.  Caput  confertim  punctatum,  helvo-pilo- 
sum.  Thorax  latitudine  baseos  paullo  longior,  lateribus  apice 
augustatus ,  ater,  paruni  nitidus,  confertim  punctatus,  helvo- 
pilosus,  postice  obsolete  canaliculatus.  Scutellum  atrum. 
Elytra  castaneo-rufa  seu  ferruginea,  helvo-pilosa,  punctato - 
striata,  interstitiis  planis,  punctis  confluentibus  transversim  ru- 
gulosis.  Corpus  subtus  confertim  punctatum,  tenuiter  helvo- 
pubesceus,  tarsis  ferrugiueis. 

Dem  A.  pomorum  und  crocatus  verwandt,  das  Halsschild 
aber  dichter  punktirt  und  von  beiden  durch  die  queergerun- 
zelten  Zwischenräume  der  Deckschildstreifen  verschieden. 

9.  A.  inelauopygus. 

A.  thorace   confertim   punctato,  ater,  helvo-pilosus,   elytris 

sanguineis,  plaga  oblonga  apicali  nigra. 

Chevr.  in  lit.  Ampedus  melanurus. 

Habitat  ad  Boston  Americae  borealis  (Mus.  ChevroL). 
Long.  5  lin.  Caput  nigrum,  confertim  punctatum,  hel- 
vo-pilosum.  Antennae  fiisco-nigrae,  parum  serratae,  pilo- 
sae.  Thorax  latitudine  baseos  vix  longior,  lateribus  anterius 
angnstatus,  vix  canaliculatus,  ater,  parum  nitidus,  confertim 
punctatus,  helvo-pilosus.  Scutellum  atrum.  Elytra  punctato- 
striata,  interstitiis  disperse  punctatis,  sanguinea,  plaga  ob- 
longa, apicali,  neque  suturam  neque  margiuem  lateralem  at- 
tingente  cyaneo- nigra.  Corpus  subtus  nigrum,  punctatum, 
tenuiter  helvo-pubescens,  tarsis  ferrugineis. 

10.  A.  balteatus.  * 

A.  thorace  confertim  punctato,  ater,  pilosus,  pedibus  piceis, 
elytris  ultra  medium  sanguineis. 

Lima.   Syst.  Nat.    2.    p.   654.    22.   Etat  er   balteatus.      Faun. 

suec.  p.  207.  732.  —      Schaff.  Icon.    tab.  77.   fig.  3.  —     Fabr. 

Syst.  Eleut.  2.  p.  239.  88.     Ent.  syst.  2.   p.  229.  59.  —     Oliv. 

Ent.  2.  31.    p.  42.  56.    tab.  8.   fig.  77.  —      Herbst    Cot.  X.  p. 

(5.  Band.  1.  Heft.)  11 


16£ 

61.  67.  tab.  163.  fig.  5.—  Gyllcnh.  Ins.  suec.  1.  p.  419.  48.  — 
Payk.  Faun.  suec.  3.  p.  31.  35.  —  Prinz.  Faun.  Genn.  XCIII. 
tab.  9.  —  Ross.  Faun.  Etr.  I.  p.  179.  444.  —  Schönh.  Syn. 
Ins.  3.  p.  303.  174.  —  Stcpli.  Man.  of  brit.  Col.  p.  179.  — 
Zctterst.  Ins.  Läpp.  p.  159.  30.  —  de  Castehi.  Hist.  nat.  d. 
ins.  I.  p.  244.  25. 
Wie  es  scheint,  durch  ganz  Europa  verbreitet,  nach 
Zeitcrstedt  in  faulen  Stammen  der  Pinus  sylvatica  lebend. 

Der  Elater  us  tu  latus  Gyll.  Payk.,  der  mit  Amp. 
balteatus  manche  Aehnlichkeit  hat,  gehört,  nach  dem  mir  von 
Schönherr  zur  Ansicht  mifgetheilten  Original -Exemplar  der 
PaykulVschen  Sammlung,  nicht  unter  Ampedus  sondern  unter 
Cardiophorus. 

11.  A.  pul  Ins. 
A.  thorace  remote  punctato,  ater,    antennis  pedibusque  rufe- 
scentibus,  elytris  basi  sanguineis. 
Dej.  Cat.   p.  104.  Ampedus  pullus. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 
Parvus,  longitudiue  2  lin.  Amp.  balteato  quodammodo 
affinis.  Caput  atrum,  punctulatum,  fusco-pilosura,  antennis 
thorace  vix  longioribus  ferrugineis,  parum  serratis.  Thorax 
latitudine  baseos  vix  longior,  lateribus  a  medio  ad  apicem 
angustatus,  ater,  nitidulus,  remote  punctalus,  fusco-pilosus. 
Scntellum  atrum.  Elytra  punctata,  punctato -striata,  fusco- 
pilosa,  a  medio  ad  apicem  angnstala,  nigra,  tertia  parte  an- 
teriore sanguinea,  apice  fusca.  Corpus  subtus  punctulatum, 
nigrnin,  tenuiter  pubescens,  pedibus  rufescentibus. 

1*2.  A.  elongatulus.  * 

A.  thorace  lateribus  densius  punctato,  nigro-piloso,  ater,  an- 

gustns,  elytris  sanguineis,  fusco  -pilosis,  apice  nigris. 

Fabr.  Syst.  Eleut.  2.  p.  239.  90.  Elater  elongatulus.     Entom. 

syst.  2.  p.  229.  60.  —      Olio.  Entom.  II.  31.   p.  43.  57.    tab.  6. 

iig.  58.  —     Gyllenh.  Ins.  suec.  1.  p.  418.  47.  —      Schönh.  Syn. 

Ins.  p.  301.  168.—     de  Castehi.  Hist.   nat.  d.  ins.  I.  p.  244.26. 

Herbst   Fuessl.    Arch.   p.  112.   Elater   glycereus.  —    Hellw. 

edit.  Ross.  Faun.  etr.  p.  206. 
Steph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  179.  Elater  praeustus. 
Habitat  in  Suecia,  Anglia,  Gallia,  Germania. 
Er  ist  unter  den    verwandten  Arten    die  kleinste  und 
schmälste  Art ,  indem  seine  Lange  selten  mehr  wie  3V2  Lin- 


163 

beträgt.  Von  dem  ihm  ähnlichen  Ä.  praenstus  unterscheidet 
ihn  das  in  der  Mitte  weitläufiger  pnnktirte  Halsschild,  so 
wie  die  dunkler  rothe  Farbe  der  Deckschilde.  Das  Halsschild 
hat  hinten  eine  seichte  Längsfurche,  die  jedoch  bisweilen  sich 
ganz  verflacht.  Das  Schwarz  an  der  Spitze  der  Deckschilde 
nimmt  eine  sehr  geringe  Ausdehnung  ein,  und  trifft  bisweilen 
nur  den  äussersten  Rand,  verschwindet  aber  sehr  selten  ganz. 
Gyllenhal  hat  unter  seinem  Elat.  elongatulus  wahr- 
scheinlich nicht  nur  diese  Art,  sondern  auch  den  Amp.  po- 
morum  begriffen. 

13.  A.  semiflavus. 

A.  thorace  oblongo,  punctatissimo,  profunde  canaliculato,  ni- 
ger,  elytris  dimidiato  -  flavis. 

Habitat  ad  Siduey  Novae  Hollandiae  (Mus.  Reiche). 

Afnnis  A.  eleganlulo  ejusdemque  magnitudine  sed  tho- 
racis  structura  abunde  distinctus.  Caput  punctatum,  nigrum, 
pilosum.  Antennae  thorace  breviores,  acutius  serratae.  Tho- 
rax latitudine  basali  manifeste  longior,  latei'ibus  parallelis, 
antice  angustatis,  niger,  breviter  pilosus,  punctatissimus,  me- 
dio  profunde  et  late  canaliculatus ,  angulis  posticis  brevibus, 
acute  carinatis.  Elytra  thorace  sesqui  longiora,  punctata, 
punctato -  striata ,  nigra,  a  basi  usque  ad  medium  sulphurea: 
colore  flavo  apice  inaecjualiter  terminato.  Corpus  subtus  pun- 
ctatum, nigrum,  pedibus  fuscis,  apice  dilutioribus. 

14.  A.  elegantulus.  * 

A.  thorace  remote  punctato,  nigro-piloso,  ater,  elytris  testa- 
ceis,  apice  nigris. 

Herist  Col.  X.  p.  97.  113.  tab.  167.  fig.  3.  Elat  er  elongatu- 
lus. —     Voet  Col.  ed.  Panz.  II.  p.   111.  10.  tab.  43.  fig.  10. 
Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  303.  176.  Elat.  elegantulus. 
Eschsch.  Thon.  Arcü.  p.  33.  Elater  adustus. 
de  Casteln.  Hist.  nat.  d.  Ins.  I.  p.  244.  28.  Elater  austriacus. 
Habitat  in  Austria,  Gallia  meridionali. 
Von  der   Grösse   des  Amp.  balteatus,    und   durch   sein 
langbehaartes  Halsschild  und  fast  schwefelgelben  Deckschilde, 
deren  Spitze  von  einem  scharfbegränzten ,   nach  oben  gerun- 
deten  schwarzen  Flecke   bedeckt  ist,  leicht  kenntlich.     Die 
Haarbekleidung  der  Deckschilde  ist  braun,  die  des  Halsschil- 

11  * 


164 

des  schwarz.    Dejean  führt  ihn  in  seinem  Cataloge  als  Amp. 
austriacus  Z'iegl.  auf. 

Eine  nahe  verwandte  Art,  die  aber  die  Grösse  des  A. 
sanguineus  und  zwei  schwarze  Punkte  auf  dem  Gelb  jeder  Flü- 
geldecke hat,  ist  nach  einer  brieflichen  Mittheilung  Erichson's 
der  Elater  quadrisignatus  Schönh.  Syn.  Ins.  III.  App. 
p.  139.  191:  ater  hirtus,  elytris  brevioribus  pallide  testaeeis, 
apice  late  punetisque  duobus  anticis  nigris.  Die  Art  ist  im 
nördlichen  Deutschland  einheimisch,  scheint  aber  sehr  selten 
zu  sein;  mir  ist  sie  nie  zu  Gesicht  gekommen. 

15.  A.  tristis.  * 
A.  thorace  confertim  punetato,  canaliculato,  ater,   antennarura 
basi  pedibusque  fuscis,   elytris  basi  margineque  exteriori 
griseo  -  pallidis. 

Linn.  Syst.  Nat.  2.   p.  655.   26.   Kl  ater  tristis.      Faun.  suec. 

736.  —      Fahr.  Syst.    Eleut.  2.  p.  236.  75.     Entom.    syst.  2.  p. 

227.  49.  —     Oliv.  Ent.  2.  31.  p.  46.  tab.  4.  fig.  39.  —     Herbst 

Col.  X.    p.   90.   103.  tab.  166.  fig.  5.  —     Payl;.  Faun.  suec.  3. 

p.  29.  33.  —     Gyll.  Ins.  suec.  1.  p.  420.  50.  —     Schönh.  Syn. 

Ins.  3.  p.  295.  149.  —     Zetterst.  Ins.  Läpp.  p.  150.  31.  —     de 

Casteln.  Hist.  nat.  d.  ins.  I.  p.  244.  27. 

Habital  in  Lapponia,   Suecia,  Rossia  boreali,  Sibiria, 

in  truncis  cariosis  Betulae  albae,   sub  cortice  Pinuuni   enior- 

tuarum,  in  floribus  Salicis. 

Das  Halsschild  ist  mehr  oder  minder  deutlich  gerinnt 
und  führt  zuweilen  zwei  eingedrückte  Gruben  im  Vorderfelde, 
die  Seiten  laufen  parallel  und  runden  sich  nur  \orn.  Die 
Beine  sind  an  den  Schenkeln  und  am  Anfang  der  Schienen 
dunkler,  bisweilen  sogar  schwarz. 

16.  A.  limbalis.  * 
A.  niger  opacus,  griseo -pilosns,  thorace  croceo,  macula  me- 
dia margineque  postico  nigris,  elytrorum  lirabo  toto  croceo. 
Herbst  Col.  X.  p.  53.60.  tab.  162.  fig.  10.  Elater  limbalis.— 

Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  302.  173. 
Paus,  de  Beauv.  in  lit.  Elater  cinetus. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Oophorus  cingulatus. 
Habitat  in  America  boreali. 

Das  Endglied  der  Kiefertaster  ist  bei  dieser  Art  etwas 
weniger  breit  beilförmig  als  gewöhnlich,  was  Dejean  bewo- 


165 

gen  haben  mag,  dieselbe  unter  Oophorns  zu  bringen,  mit  dem 
sie  sonst  wenig  gemein  hat.  Die  Fühler  sind  stark  gesägt, 
schwarz,  die  drei  ersten  Glieder,  von  denen  das  zweite  und 
dritte  sehr  klein  sind,  roth.  Das  Halsschild  ist  beträchtlich 
länger  als  breit,  die  Seiten  laufen  bis  kurz  vor  die  Spitze 
parallel,  es  ist  oben  rothgelb,  ein  länglichrunder  Mittelfleck, 
der  Hinterrand  und  eine  nach  vorn  abgekürzte  Seitenlinie 
schwarz,  unten  schwarz,  an  den  Hinterwinkeln  rothgelb  durch- 
scheinend. Die  Deckschilde  sind  punktirtgestreift,  schwarz, 
der  Wnrzelrand,  der  Seitenrand  und  die  Naht  den  grössten 
Theil  ihrer  Länge  nach  rothgelb.  Brust  und  Hinterleib  sind 
schwarz,  die  Beine  braun. 

17.  A.  discoideus.  * 

A.  thorace  confertim  et  profundius   punctato,   niger,    griseo- 

pilosus,  elytrorum  basi  margineque  laterali  griseo-pallidis. 

Fahr.   Syst.    Eleut.  2.    p.   304.    180.    Etat  er    discoideus.    — 

Herist  Col.  X.  p.  131.  166.—     Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  304. 180. 

Habitat  in  Carolina. 

Long.  5  lin.  Caput  confertim  pnnctatum,  nigrum,  gri- 
seo-pilosum.  Autennae  totae  nigrae,  maris  articnlo  3  prae- 
cedente  manifeste  majori,  fere  trigono,  feminae  subaequali. 
Thorax  latitudine  baseos  snblongior,  lateribus  antice  rotun- 
datis,  confertim  et  profundius  puiictatus,  postice  obsolete  cana- 
liculatus,  niger,  griseo-pubescens.  Scutellum  punctatum,  ni- 
grum. Elytra  nigra,  basi  et  lateribus  griseo-pallida,  in  mare 
jam  ab  humero  apicetn  versus  angustata,  profundius  punctato- 
striata,  interstitiis  convexiusculis,  dense  punctatis,  in  femina 
a  medio  ad  apicem  angustata,  minus  profunde  punctato  - 
striata.  Corpus  subtus  punctatum,  nigrum,  parum  pubescens, 
unguibus  rufis. 

Dejean  führt  diese  Art  als  Amp.  sellatus  auf. 
18.  A.  lugubris. 
A.  thorace  suboblongo,  confertim  punctato,  ater,   elvtris  pal- 
lidis,  puncto  humerali,  sutura  inaculaque  apicali  nigris. 
Palis.  de  Beauv.  Etat  er  lugubris. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 
Long.  3  —  4  lin.     Caput  confertim   punctatum,   afrura, 
griseo  -  pubescens.      Thorax  latitudine   baseos  haud  brevior, 


166 

lateribns  parallelis,  apice  augustatis,  convexus,  confertim  pun- 
ctatns,  hasi  obsolete  canaliculatus ,  ater,  griseo-pubescens. 
Elytra  punctata,  punclis  transversis  striata,  flavescenti-albida, 
sutura  maculaque  apicali  nigris.  Corpus  subtus  nigrutn,  tar- 
sis  rufesceutibus. 

Wahrscheinlich  gehört  Elater  nigricollis  var.  b.  Say 
hieher,  ob  ich  gleich  mich  wundere,  dass  ein  so  scharfer 
Beobachter  wie  Say,  diese  Art  für  eine  Abänderung  hat  hal- 
ten können. 

19.  A.  militaris. 
A.  ater,  elytris  pallidis,  augulo  exteriori  et  macnla  elongata 
suturali  postica  nigris. 

Harris   Transact.    of  the  nat.  List.  soc.  of  Hartford.  1836.    p.  70. 
8.  tab.  1.  fig.  1.  Elater  militaris. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Rlehl). 

Long.  3!/2  ün.  Clypeus  deflexus,  apice  rotundatus.  An- 
tennae  piceae,  thorace  vix  longiores,  minus  robustae,  articu- 
lis  2.  3.  obconicis,  fere  globosis,  angnstioribus,  secundo  ad- 
huc  breviore  et  crassiore,  reliquis  trigonis,  ultimo  ovato. 
Thorax  brevis,  punctulatus,  ater,  nitidus,  pilis  tenuibus,  in- 
conspicuis,  angulis  posticis  carinatis,  acutis,  vix  recurvis.  Scu- 
tellum  convexum,  acutum,  postice  subelevatum.  Elytra  pal- 
lida,  punctis  transversis  striata,  angulo  exteriori  et  macula 
elongata  suturali,  postice  dilatata,  pone  medium  angustata,  ad 
scutellum  in  lineam  producta  nigris.  Pedes  picei,  tarsorum 
articulis  gradatim  brevioribus,  unguibus  simplicibus. 

Es  steht,  wie  Harris  bemerkt,  diese  Art  dem  Amp.  lu- 
gubris  Paus.  d.  Beauv.  sehr  nahe,  ist  aber  schmäler,  das 
Halsschild  glätter,  weniger  deutlich  punktirt,  der  Hinterrand 
nicht  so  tief  ausgerandet  und  die  Hinterecken  sind  etwas  mehr 
nach  Aussen  gebogen.  Die  Deckschilde  zusammen  betrachtet 
haben  ihre  grösste  Breite  vor  der  Mitte  und  sind  nicht  so 
stark  nach  der  Spitze  zu  verschmälert.  Die  Behaarung  ist 
graugelb. 

20.  A.  nigricollis.  * 
A.  thorace   confertim  punctato,  subtransverso ,  niger,  griseo- 
pilosus,  anteuuarum  basi  pedibusque  rufis,  elytris  pallidis.  ; 


167 

Herbst  Col.  X.  p.  73.  81.  tab.  164.  lig.  7.  Elater  n  igri  coli  i  s. 
—  Srty  Journ.  of  tlie  Acad.  of  natur.  Science  of  Philadelphia. 
1823.  p.  176. 

Habitat  in  America  boreali. 

Long.  3  —  4  lin.  Caput  nigrum,  griseo -pilosum.  Au- 
tenuae  uigrae,  arliculis  tribus  primis  rufis.  Thorax  latitudine 
baseos  paulo  brevior,  antrorsuni  sensim  angustatus,  confertim 
puuctatus,  niger,  parum  nitidus ,  griseo  -  pilosus.  Elytra  ab 
humero  ad  apicem  sensim  angustata,  punctulata,  punctato  - 
striata,  flavescenti-albida,  margine  summo  laterali  inflexo 
fusco.  Corpus  subtus  punctatum,  nigrum,  griseo -pubescens, 
pedibus  rufis. 

Say  hat  das  Herbsl'sche  Citat  nicht  aufgeführt. 

21.  A.  dorsiger. 
A.  thorace  oblongo,  confertim  punctato,  niger,  pedibus  flavis, 
elytrorum  basi  margineque  exteriori  stramineis. 
Dej.  Cat.  p.  106.  Drasterius  dorsiger. 

Habitat  in  Brasilia  (Mus.  De').). 

Long.  3  lin.  Caput  majusculuni,  punctatum,  nigrum, 
griseo -pilosum.  Antennae  thorace  vix  longiores,  breviter  ser- 
ratae,  uigrae,  articulis  tribus  primis  rufesceutibus.  Thorax 
latitudine  sesqui  fere  longior,  lateribus  a  medio  ad  apicem 
parum  angustatis,  angulis  posticis  elongato-productis,  subdi- 
varicatis,  confertim  et  subtiliter  puuctatus,  niger,  opacus,  gri- 
seo-pilosus.  Scutellum  oblongo  -  ovatum,  nigrum.  Elytra 
thorace  vix  duplo  longiora,  a  medio  ad  apicem  sensim  an- 
gustata, profunde  punctato -striata,  nigra,  margine  basali  et 
laterali  late  stramineis,  puncto  humerali  nigro.  Corpus  subtus 
nigrum.     Pedes  pallidi,   tarsis  subtus  deuse  pilosis. 

Der  Käfer  nähert  sich  in  seiner  Form  sehr  den  Cono- 
deren,  und  weicht  von  Ampedus  durch  die  auf  der  Unterseite 
lang  und  dicht  geborsteten  Tarsen  ab ,  aber  seine  gesägten 
Fülüer,  mit  den  beiden  ausgezeichnet  kleineren  und  schmäle- 
ren Wurzelgliederu  der  Fühlergeissel,  die  jäh  nach  innen 
erweiterten  Schenkeldecken  und  die  vorragende  geraadete 
Stirn  bringen  ihn  doch  am  besten  Melier. 


168 

22.  A.  xanthomus.  * 

A.  thorace  oblongo,  remote  punctato,  ater,  elytris  macnla 
magna  basali  lutea. 

Habitat  in  America  boreali.  Zimmermann. 

Long.  3  lin.  Caput  atruni,  punctulatum.  Antennae  to- 
tae  nigrae.  Thorax  oblongus,  apice  angustatns ,  ater,  niti- 
dus, parce  pilosus,  disco  remote  lateribus  paullo  densius  pun- 
ctulatus.  Scutellum  atruni.  Elytra  punctata,  punctato-striata, 
nigra,  basi  lutea,  sutnra  tarnen  nigra.  Corpus  subtus  puncta- 
tnm,  nigrum,  parum  pubescens,  tarsis  apice  rufis. 

23.  A.  sei tul us. 

A.  thorace  transverso,  pnnctulato,  supra  fusco-niger,   thora- 
cis  margine    elytrorumqne    macula    obliqua    basali    luteis, 
subtus  rufescens,  pectore  infuscato. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Ampedus  scitulus. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 

Parvus,  lineas  duas  vix  superans,  et  in  nonnullis  cha- 
racteribus  ab  hoc  genere  recedeus.  Caput  majusculum,  ni- 
grum, punctulatum,  griseo-pilosum,  ore  rufescente.  Anten- 
nae dimidio  corporis  longitudine,  ferrugineae,  undecimarticula- 
tae,  distinete  serratae,  articulo  seeundo  parvo,  subgloboso, 
tertio  subelongato,  obeonico.  Thorax  capite  parum  latior, 
latitudine  brevior,  lateribus  parallelis,  summo  apice  nonni- 
hil  angustatis,  snbtiliter  et  remote  punetatus,  longius  pilo- 
sus, niger,  nitidulus,  margine  omni  tenuiter  rufescente,  subtus 
iotus  rufescens.  Scutellum  nigrum.  Elytra  angusta,  lateri- 
bus ultra  medium  parallelis,  apice  conjunctini  rotundata,  pun- 
ctata, punctato-striata,  longius  pilosa,  nigra,  apice  fusca, 
macula  ab  humero  oblique  ad  suturam  infra  scutellum  dueta 
lutea.  Pectus  fuscum.  Abdomen  fuscum,  apicem  versus  ru- 
fesceus.    Pedes  rufescentes,  tarsis  angnstis  elongatis. 

Der  Käfer  weicht  durch  seine  längeren,  deutlich  gesäg- 
ten Fühler  und  den  verhältnissniässig  etwas  grösseren  Kopf 
beim  ersten  Anblick  vou  Ampedus  ab,  aber  der  Bau  der  Stirn, 
die  nach  der  Mitte  hin  jäh  erweiterten  und  hier  ansgeran- 
deten  Schenkeideken  und  die  einfach  behaarten  Tarsen  brin- 
gen ihn  doch  zunächst  hierher. 


169 

24.  A.  pusio.  * 

A.  thorace  subquadrato,  angustus,  luleus,  elytris  fuscis,  basi 
ferrugineis. 
Dej.  Cat.  p,  105.  Ampedus  pusio. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.),  in  Carolina  me- 
ridionali  Zimmermann. 

Long.  2  lin.  angustus,  fere  linearis.  Caput  punctula- 
tum,  flaYescenti-pilosulum,  luteum,  vertice  infuscato.  Auten- 
nae  thoracis  longitudine,  serratae,  ferrugineae.  Thorax  lati- 
tudine  longitudinis,  lateribus  parallelis,  summo  apice  augu- 
statis,  luteus,  disperse  punctatus,  flavescenti-pilosus.  Scu- 
tellum  fuscum.  Elytra  infra  medium  ad  apicem  angustata, 
punctata,  punctato- striata,  fusco- nigra,  tertia  parte  antica 
ferruginea,  circa  scutellum  iufuscata.  Corpus  subtus  punctu- 
latum,  luteum. 

Das  Zimmer  mannsche  Exemplar  weicht  durch  etwas 
schmälere  Gestalt  und  längere,  stärker  gesägte  Fühler  ab, 
möchte  daher  als  Männchen  zu  betrachten  sein.  Der  Bau 
der  Fühler  kommt  mit  A.  scitulus  überein,  der  überhaupt  eine 
nahe  verwandte,  jedoch  ausser  der  Färbung  auch  durch  brei- 
teres Halsschild  und  stärkere  Behaarung  verschiedene  Art  bildet. 

25.  A.  rufilabris.  * 

A.  thorace  oblongo,  basi  luteo,  fusco -niger,  antennarum  basi 
pedibusque  pallidis,  elytris  margine  basali  luteis. 
Germ.  Ins.  spec.  nov.  p.  47.  76.  Etat  er  rufilabris. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Oophorus  delicatulus. 
Habitat  in  America  boreali. 

Long.  2V2  tf°-  Caput  majusculum,  punctatum,  nigrum, 
ore  rufo.  Antennae  thorace  pariim  longiores,  breviter  serra- 
tae, fuscescentes,  basi  rufae.  Thorax  latitudine  basali  sesqui 
longior,  lateribus  parallelis,  summo  apice  angustatis,  concinne 
punctatus,  aureo-pubescens,  fuscus,  basi  luteus.  Scutellum 
luteum.  Elytra  infra  medium  ad  apicem  angustata,  dense 
punctata,  punctato-striata,  fusco -nigra,  helvo-pilosa,  margine 
basali  anguste  luteo.  Pectus  et  abdomen  fusco -ferruginea. 
Pedes  pallidi. 

Schmal  und  langgestreckt,  der  Kopf  wenig  schmäler  wie 
das  Halsschild,  das  zweite  und  dritte  Glied  der  Fühler  klein, 
fast  walzig,  die  folgenden  am  Innenwinkel  wenig  vorgezogen. 


170 

Die  Deckschilde    sind  mit  kurzen,   etwas  aufrecht  stehenden 
goldgelben  Härchen  besetzt. 

Ampedus  despectus  Dej.  Cat.  p.  105.  ist  eine  Ab- 
änderung, wo  die  Fühler  und  das  Halsschild  ganz  rothbraun 
werden. 

26.  A.  co  in  in  n  us. 

A.  thorace  remote  punctulato,  lateribus  sanguineis,  niger,  hel- 
vo-pilosulus,  antenuarum  basi  pedibusque  rufis. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Ampedus  concinnus 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 

Long.  3  lin.  Caput  punctatuni,  nigrura.  Antennae  tho- 
race vix  longiores,  breviter  serratae,  nigrae,  articulis  tribus 
primis  rufis.  Thorax  latitudine  postica  vix  brevior,  lateribus 
ad  apicem  rotundato-angustatis,  remote  punctulatus,  helvo- 
pilosulus,  ater,  nitidus,  margine  laterali  postice  dilatato  san- 
guineo.  Sculellum  nigrum.  Elytra  subtiliter  punctata,  tenui- 
ter  punctato- striata,  nigra,  helvo-pilosula,  apicem  versus  fu- 
scescentia.  Corpus  subtus  punctulatum,  nigrum,  pedibns  fer- 
rugiueis. 

Das  zweite  Fühlerglied  ist  klein,  kornförmig,  das  dritte 
doppelt  so  lang,  dünn,  kegelförmig,  die  folgenden  dreieckig. 
Bei  dem  Halsschilde  ist  die  Mittelplatte  der  Yorderbrust  und 
oben  ein  grosser,  an  den  Seiten  gerundeter,  nach  dem  Hin- 
terrande hin  sich  betrachtlich  verschmälernder  Fleck  schwarz, 
der  übrige  Seitenrand  blutroth.  Die  Deckschilde  verschmä- 
lern sich  unterhalb  der  Mitte  allmählich  nach  der  Spitze  hin. 
In  Reiche's  Sammlung  befindet  sich  ein  Exemplar,  bei  wel- 
chem der  schwarze  Fleck  des  Halsschildes  auf  den  Oberseiten 
den  Hinterrand  nicht  erreicht. 

A.  flavescens  und  pacificus  Dej.  können  nicht 
füglich  mit  Ampedus  vereinigt  werden,  der  letzte  schiiesst  au 
Monocrepidius  an,  und  auch  bei  dem  ersteren  hat  das  vierte 
Glied  der  Tarsen  einen  kleinen  Haftlappen. 

27.  A.  siuuatus.  * 

A.  ater,  pilosus,  thorace  sanguineo,  inacula  antica  postice  tri- 
loba  nigra,  pedibus  fuscis. 
Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedus  sinuatus  Ziegl. 
Habitat  in  Austria,  Hungaria. 


171 

Lin.  3  longus.  Caput  confertim  punctatum,  pilosnra,  ni- 
grum,  autennis  nigris.  Thorax  latitudine  postica  paullo  bre- 
vior,  lateribus  a  medio  ad  apicem  rotundatus,  punctata»,  po- 
stice  canaliculatus,  supra  sanguineus,  margine  antico  late  ni- 
gro,  nigredine  postice  triloba,  subttis  niger,  lateribus  posterius 
late  sanguineis.  Scntellum  nigrum.  Elytra  infra  medium  ad 
apicem  angustata,  punctata,  tenuiter  punctato- striata,  atra, 
nitida,  pilosa.  Corpus  subtus  punctatum,  nigrum,  pedibus 
fuscis,  tarsis  dilutioribus. 

Ziemlich  schmal  und  von  der  Mitte  des  Halsschildes  bis 
vor  die  Spitze  der  Deckschilde  gleich  breit.  Die  Fühler  we- 
nig länger  als  das  Halsschild,  schwach  gesägt,  das  zweite 
und  dritte  Glied  klein,  walzenförmig.  Die  schwarze  Farbe 
des  Halsschildes  nimmt  oben  das  vordere  Drittheil  ein,  und 
hat  hinten  zwei  Ausbuchtungen,  auf  der  Unterseite  hat  die 
schwarze  Farbe  die  Oberhand,  und  nur  die  Seiten  sind  zu 
zwei  Drittheil  ihrer  hintern  Länge  blutroth. 

28.  A.  rubric ollis. 
A.  vertice  thoraceque  confertim  punctatis,  helvo-pilosis,  san- 
guineis, ater,  elytris  profunde  punctato -striatis,  interstitiis 
convexis. 

Herbst  Col.  X.  p.  49.  tab.  162.  fig.  6.  Elater  r  üb ri  c  ollis.  — 
Say  Journ.  Acacl.  nat.  Scienc.  of  Plrilad.  Vol.  III.  1823.  p.  177. 
20.     Descr.   of  new  spec.   1834.  p.  71.  —      Harris  in  Transact. 
of  the  nat.  bist.  soc.  of  Hartford.  1836.  p.  71.  —     Schönh.  Syn. 
Ins.  3.  p.  297.  153. 
Beauv.  in  Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedus  verticinus. 
Say  Ann.  of  the  Lyc.  of  New  York.  Vol.  I.  p.  268.  Elater  ver- 
ticinus. 
Habitat  in  Pensylvauia,  Illinois  (Mus.  Dej.). 
Gegen  6  Lin.  lang.     Das   Halsschild   verengt  sich   an 
den  Seiten  von  der  Mitte  weg  nach  vorn,   ist  oben   blutroth, 
mit  schmalem    schwarzen  Saume  des  Vorderrandes   und  Hin- 
terrandes, unten  ist  es  schwarz,  nur  die  Seiten  scheinen  roth 
durch.    Die  Deckschilde  verschmälern  sich  bald  unterhalb  der 
Schulter  nach  der  Spitze  hin. 

Ich  war  früher  (Zeitschr.  IV.  p.  75.)  geneigt,  den  Ela- 
ter rubricollis  Say  für  einen  Diacanthus  und  zwar  für  iden- 


1*£ 

tisch  mit  D.  russicollis    zu  halten,   habe  jedoch   schoii  in  den 
Berichtigungen  jenes  Bandes  meinen  Irrthum  bemerkt. 

29.  A.  collaris. 

A.  thorace  subquadrato,  sanguineo,  subtus  medio  nigro,  ater, 
tarsis  rufis. 

Stnj  Ann.  of  the  New  York  Lyc.  Vol.  I.   p.  268.  El  ater  col- 
laris. 
Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 
Long.  3  lin.     Caput  punctatum,   atrum,   griseo-pilosuin. 
Antennae  thorace  parum  longiores,  nigrae.     Thorax  latitudiue 
media   subbrevior,    lateribus   a   medio   ad   apicem  attenuatis, 
punctatus,   helvo  -  pilosus,    sanguineus,   subtus   medio   niger. 
Scutellum   atrum.      Elyira   a  medio  ad  apicem   sensim  angu- 
stata,  punctulata,  punctato-  striata,   atra,  nigro -pilosa.     Cor- 
pus subtus  nigrnm,  helvo -puberulum,    pedibus  fuscis,   tarsis 
dilutioribus. 

30.  A.  erythrogonus.  * 

A.  thorace  subtiliter  punctato,  ater,  nitidus,  pilosulus,  thora- 
cis  angulis  posticis,  antennis  pedibusque  rufis,  elytris  pro- 
funde punctato -striatis. 

Müll,  in  Germ.  Mag.  d.  Ent.  IV.  p.  186.  2.   El  ater   erythro- 
gonus. —      Germ.   Faun.   ins.    Eur.   fasc.  V.   tab.  7.  —     Gyl- 
lenh.  Ins.  suec.  IV.  App.  p.  355. 
Schönh.  Syn.  ins.  3.  p.  298.  158.  App.  p.  139.  190.   Elater    au- 

r.itus.  —     Sahlb.  Ins.  fenn.  p.   141.  44. 
Variat  thoracis  lateribus  totis  rufis. 

Habitat  in  Europa  boreali,  inHelvetiae,  Austriae  montosis. 

Elater  auritus   Herbst,    für  welchen  dieser  Kaier 

■von  Dejean,    Schönherr,    Sahlberg  it.   A.  angesprochen 

wird,  ist  eine  Abänderung  des  Oophorus  dilectus  Scuj. 

31.  A.  Megerlei.  * 

A.  thorace  transverso,  confertim  punctato,  niger,  pilosus,  sub- 
tus rufo-piceus,  antennis  pedibusque  ferrugineis. 
Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedus  Megerlei. 

de  Castehutu  Hist.  nat    d.  Ins.  1.  p.  244.  E  later"  Megerl  ei. 
Habitat  in  Europa  meridionali  (Dalmatia,  Helvetia,  Gal- 
lia  orientali). 

Long.  4'/2  lin-     Caput  planiusculum,  punctatum,  nigrum, 
ore  frontisque  apice  piceo- rufis.     Antennae  thorace  longio- 


173 

res,  breviter  serratae,  ferrngineae.  Thorax  latitudine  baseos 
brevior,  lateribus  a  medio  ad  apicem  rotundato-angustatus, 
confertim  punctatus,  pilosus,  supra  niger,  subtus  rufo-picens. 
Scutellum  piceo-nigrum,  punctatum.  Elytra  a  basi  infra  me- 
dium parum,  apicem  versus  magis  angustata,  confertim  pun- 
ctata, tenuiter  punctato- striata,  pilosa,  nigra,  margine  inflexo 
humerali  piceo.  Pectus  et  abdomen  remotius  punctata,  piceo- 
rufa,  parum  helvo-pubescentia.     Pedes  ferruginei. 

Der  Käfer  hat  bei  dem  ersten  Anblick  durch  seine  fast 
spindelförmige  Gestalt  beinahe  das  Ansehen  eines  Cratonychus. 
Nach  Graf  Caslelnau  lebt  die  Larve  bei  Paris  im  Wei- 
deuholze. 

32.  A.  b  r  n  n  n  i  c  o  r  n  i  s.  * 

A.  thoracis  lateribus  parallelis,  apice   angustatis ,   niger,  niti- 
dus, pilosus,  antennarum  apice  pedibusque  fuscis. 
Dcj.  Cat.  p.   104.  Ampedus  aethiops  Frölich. 

Habitat  in  Austria,  Germania,  Gallia  rarius. 

Long.  3!/2  —  4  lin.  Caput  convexum ,  punctatum,  ni- 
grum,  pilosum.  Antennae  thorace  parum  longiores,  serratae, 
articulo  secundo  et  tertio  parvis,  subaequalibus,  piceae,  api- 
cem versus  dilutiores.  Thorax  latitudine  baseos  vix  brevior, 
lateribus  parallelis,  apice  tantummodo  angustatis,  confertim 
punctatus,  niger,  nitidus,  pilosus.  Scutellum  punctatum,  ni- 
grum.  Elytra  infra  medium  ad  apicem  attenuata,  punctata, 
pilosa,  punctato -striata,  ant  tota  nigra,  nitida,  aut  basi  fu- 
scescentia.  Corpus  subtus  nigrum,  punctatum,  tenuiter  pube- 
scens,  pedibus  fuscis,  tarsis  dilutioribus. 

Der  Name  A.  aethiops,  der  von  Frölich  stammen  soll, 
konnte  nicht  beibehalten  werden,  da  er  bereits  von  Herbst 
vergeben  ist. 

33.  A.  scrofa.  * 

A.  thorace  lateribus  antrorsum  angustato,  subopaco,   ater,  pi- 
losus, tarsis  apice  ferrugineis. 
Ahrens  in  lit.  Elater  scrofa. 
Dej.  Cat.  p.  104.  Ampedus  morio  Ziegl. 
Habitat  in  Germania,  Gallia,  Podolia. 
Long.  3V2  —  472  Ha.     Caput  convexum,  confertim  pun- 
ctatum, pilosum,  atrum.     Antennae  nigrae,   articulo  secundo 


174 

parvo,  nodoso,  tertio  dnplo  longiori,  angnsto,  obconico,  se- 
quentibus  trigonis.  Thorax  latitudine  baseos  panllo  brevior, 
laterilms  a  medio  ad  apicem  rotundato  -  angustatis ,  confertim 
punctatus,  pilosus,  basi  canaliculatus,  ater,  parum  nitidus. 
Scutellum  punctatum,  atrum.  Elytra  a  medio  ad  apicem  an- 
gnstata,  punctato- striata,  interstitiis  convexiusculis,  punctatis, 
pilosa,  atra,  nitidula.  Corpus  subtus  atrum,  punctatum,  tarsis 
apice  ferrngineis. 

Er  wird  gewöhnlich  mit  A.  brunnicornis  verwechselt  und 
Sturm  sandte  mir  beide  Arten  unter  dem  von  ihm  ertheilten 
Namen  Amp.  carbonarius  ein.  Er  unterscheidet  sich  je- 
doch durch  das  mehr  verlängerte  dritte  Fühlerglied,  die  dunk- 
len Fühler,  das  schon  von  der  Mitte  weg  nach  vorn  ver- 
schmälerte, gröber  und  dichter  punktirte  Halsschild  und  durch 
weniger  Glanz. 

Amped.  foveicollis  Dej.  ans  Steiermark,  ist  ein 
Exemplar  mit  zwei  Paar  eingedrückter  Gruben  auf  dem  Hals- 
schilde, und  möchte,  da  solche  Eindrücke  auch  bei  andern 
Arten  oft  nur  zufällig  erscheinen,  nur  für  eine  individuelle 
Abweichung  des  A.  scrofa  zu  halten   sein. 

Der  Artname  morio  ist  bereits  von  Fabricius  gebraucht. 

34.  A.  obsidianus.  * 
A.  thorace  lateribus   antrorsnm  angnstato,    ater,  nitidus,  pilo- 
sus, antennarum  basi  pedibusque  fuscis. 
Dej.  Cat.   p.  105.  Amped  us  nigerrimus. 

Habitat  in  Germania,  Gallia. 

Statura  et  summa  affinitas  A.  brunnicornis.  Caput  con- 
vexum,  punctatum,  atrum,  pilosum.  Antennae  thorace  parum 
longiores,  serratae,  nigrae,  articulo  seeundo  et  tertio  parvis, 
subaequalibus,  rufo-pieeis.  Thorax  latitudine  basali  vix  bre- 
vior, lateribus  a  medio  ad  apicem  angustatis,  punetatus,  ater, 
nitidus,  pilosus.  Scutellum  punctatum.  Elytra  a  medio  ad 
apicem  sensim  angustata,  punctata,  punctato -striata,  pilosa, 
atra.  Corpus  subtus  atrum,  punctatum,  pedibus  fuscis,  tarsis 
dilutioribus. 

Es  ist  möglich,  dass  diese  Art  als  Abänderung  zn  A. 
brunnicornis  gebracht  werden  kann,  doch  stimmt  der  Bau  des 


175 

Halsschildes  mehr  mit  A.  scrofa  überein,  und  die  Fühler  sind, 
mit  Ausnahme  des  zweiten  und  dritten  Gliedes,  schwarz.  Von 
A.  scrofa  unterscheiden  ihn  das  glanzende,  weniger  tief  und 
dicht  punktirte,  hinten  nicht  gerinute  Halsschild  und  die  brau- 
nen Beine. 

Ein  Exemplar  in  Dejean's  Sammlung  und  ein  anderes 
in  Chevrolats  Sammlung  stammen  aus  Paris,  ein  drittes  in 
meiner  Sammlung  ist  aus  dem  mittleren  Deutschland. 

Der  Artenname  nigerrimus  ist  schon  von  Erichson  an 
einen  Cardiophorus  vergeben. 

35.  A.  nigrinus.  * 
A.  thorace  lateribus  antrorsum  angustato,  disco  remote  pun- 
ctato,  pilosus,  niger ,  nitidus,   antennis  pedibnsque  piceis, 
elylrorum  interstitiis  rugosis. 

Payk.  Faun.  suec.  3.  p.  39.  44.    Etat  er   nigrinus.  —      Halst 
in  Fuessf.  Arch.  p.  114.33.  —  Gyll.  Ins.  suec.  1.  p.  421.  51.— 
Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  296.  150.  —      de  Casteln.  Hist.    nat.  d. 
Ins.  I.  p.  245.  30. 
Herbst  Col.  X.  p.  79.  76.  tab.  164.  fig.  2.   El  ate  r  pilosul  u  s. 
Habitat  in  Sueciae,  Feuniae,  Germaniae  silvis. 
Er   unterscheidet   sich  leicht  durch   die  in  Runzeln  zu- 
sammenlaufenden Punkte   der  Zwischenräume  der  Deckschild- 
streifen.    Das  Halsschild    ist  fast  kürzer  als  breit  und  seine 
Seiten  runden  sich  von  der  Mitte  weg  nach  vorn. 

36.  A.  carbonicolor. 
A.  capite  majusculo,  angustus,  ater,  nitidus,  pilosus,  pedibus 
fuscis,  thorace  suboblongo,  remote  punctato,   elytrorum  in- 
terstitiis rugulosis. 

Eschsch.  in  Thoris  Aich.  II.  p.  33.    El  ater  carbonicolor.  — 
Mannerh.  in  Bullet,  de  la  soc.  imp.  de  Mose.  1843.  p.  240.  142. 
Habitat  in  insula  Aleutorum  Sitcha  (Mus.  Dej.). 
Long.  3!/4  lin.     Caput  latiusculum,  punetatum,  pilosum. 
Antennae  thorace  longiores,  serratae,  nigrae,   articulo  2  et  3 
subaeqnalibus.     Thorax   latitudine  baseos  paullo  longior,  la- 
teribus a  medio  ad  apicem  parum  angustatus,  disco  remote,  la- 
teribus densius  punetulatus,   postice  fere  impunetatus,  pilosus, 
ater,   nitidus.     Scutellum   atrum.     Elytra  lateribus   parallela, 
infra  medium  ad  apicem  angnstata,  punctato  -  striata,  intersti- 


176 

tiis  punctata  -  rugnlosis,  atra,  nitida,  pilosula.     Corpus  snbtus 
nigrum,  nitidum,  parum  pubescens,  pedibus  fuscis. 

Er  unterscheidet  sich  von  dem  nahe  verwandten  A.  ni- 
grinus  durch  seine  weit  schmalere  Gestalt,  breiteren  Kopf  und 
dunkelbraunen  Beine. 

37.  A.  nigricans. 

A.  thorace  antrorsum  angustato,  punctato,  postice  canaliculato, 
ater,  nitidus,   aureo-pilosulus,  antennis  pedibnsque  fuscis, 
elytris   concinne  punctato -striatis,   interstitiis  couyexis,  re- 
mote  punctatis. 
Dej.  Cat.  p.  105.  Ampedus  nigricans. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 
Long.  3  lin.  Caput  punctatum,  nigrum.  Antennae  bre- 
■viter  serratae,  piceae  \el  fuscae,  articulo  2  et  3  parvis, 
subaequalibus.  Thorax  latitudine  baseos  subbrevior,  lateri- 
bus  a  medio  ad  apicem  angustatis,  punctatus,  ater,  nitidus, 
aureo-pilosulus,  postice  canaliculatus.  Scutellum  atrum.  Ely- 
tra  atra,  nitida,  aureo- pilosula,  anguste  sed  profunde  pun- 
ctato-striata,  interstitiis  convexiusculis,  punctis  transversis 
remotis  distantibus  asperis,  infra  medium  ad  apicem  angu- 
stata.  Corpus  subtus  nigrum,  parum  aureo  pubescens,  pedi- 
bus fuscis  aut  piceis. 

38.  A.  pedalis. 

A.  thorace  antrorsum  angustato,    confertim  punctato,  griseo  - 

piloso,  ater,  nitidulus,   antenuarum  basi  pedibusque  rnfis, 

elytrorum  interstitiis  disperse  punctatis. 

Paus,  de  Beauv.  in  lit.  (?)  El  ater  rufipes. 

Dej.  Cat.  p.  105.  Ampedus  rubripes. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dej.). 
Long.  3l/2  lin-  Caput  confertim  punctatum,  atrum,  gri- 
seo-pilosum.  Antennae  thorace  sublongiores,  serratae,  fuscae, 
articulis  tribus  primis  rnfis.  Thorax  latitudine  baseos  paullo 
longior,  lateribus  a  medio  ad  apicem  sensim  angustatus,  con- 
fertim punctatus,  ater,  parnm  nitidus,  griseo-pilosus.  Scu- 
tellum atrum.  Elytra  a  medio  ad  apicem  angustata,  atra,  pa- 
rum nitida,  margine  humerali  griseo,  dorso  fusco  -  pilosa,  an- 
guste punctato -striata,  interstitiis  disperse  punctatis.  Corpus 
subtus  punctatum,  nigrum,  griseo  -  pubescens,  pedibus  rufis. 


137 

Sowohl  der  Name  rufipes  wie  rubripes  sind  bereits  an 
Cardiophoreu  vergeben.    Palisot  de  Beauvois  hat  ihn  mei- 
nes Wissens  nicht  beschrieben. 
39.  A.  snbcarinatns.  * 
A.  thorace  oblongo,  apice  angnstato,    niger,   griseo-pilosns, 
tibiis  tarsisque  ferrngineis,  fronte  longitudinaliter  obsolete 
cariuata. 
Dcj.  Cat.  p.  105.  Ampedus  tibialis  Megerle. 

Habitat  in  Germania,  Gallia. 

Long.  3  lin.,  angustus,  niger,  griseo-pilosulus.  Caput 
profimdius  punctatum,  carinula  plus  minusve  distincta  longi- 
tudinali  divisum.  Antennae  thorace  longiores,  bre\iter  serra- 
tae,  fusco-nigrae.  Thorax  latitudine  baseos  manifeste  lon- 
gior,  lateribus  parallelis,  apice  angustatis,  minus  dense  et 
subtiliter  punctatus,  angulis  posticis  apice  subrecnrvis.  Ely- 
tra  lateribus  parallelis,  infra  medium  ad  apicein  attenuatis, 
punctato- striata,  interstitiis  confertim  punctulatis.  Corpus 
subtus  nigrum,  punctulatum,  helvo-puberulum.  Pedes  fusci, 
tibiis  tarsisque  ferrugineis. 

A.  subcarinatus  kommt  bei  Magdeburg,  Dresden,  in 
Frankreich,  Oestreich  etc.  nicht  sehr  selten  vor,  und  findet 
sich  in  manchen  Sammlungen  auch  unter  den  bereits  ander- 
weitig angewendeten  Benennungen  Elater  fuscicornis 
Sturm  und  praecox  Mark.  Der  Stirnkiel  ist  bei  man- 
chen Exemplaren  sehr  deutlich,  bei  andern  nur  in  gewissen 
Richtungen  erkennbar,  bei  einigen  scheint  er  ganz  zu  fehlen. 
Die  Deckschilde  haben  wenig  Glanz,  und  ihr  Schwarz  ist  nicht 
so  dunkel  wie  bei  den  verwandten  Arten. 

40.  A.  1  u  g  e  n  s.  * 
A.  fronte  tumiduia,  elongatus,  niger,  opacus,  thorace  elongato, 

ruguloso- punctato,  angulis  posticis  acute  carinatis,   elytro- 

rum   interstitiis  rugoso  -  punctatis ,    tibiis    tarsisque    rufo- 

piceis. 

Redtenbacher  Dissert. inaug. Vindob.1842.  p.  11.  Elater  lugen s. 

Dej.  Cat.  p.  105.  Ampedus  anthracinus. 

Habitat  in  Austria,  Helvetia,  Gallia  orientali. 
Long.  4 —  5  lin.     Caput  parvum,  tumidulum,  confertim 
punctatum,  nigrum.    Antennae  thorace  panllo  longiores,  ser- 

(5.  Band.  l.  Heft.)  \% 


178 

ratae,  nigrae.  Thorax  latitudine  baseos  sesqui  Iongior,  la- 
teribtts  parallelis,  apice  angustatis,  ater,  opacns,  confertim  et 
subtiliter  ruguloso-punctatus,  angulis  posticis  elongatis,  acute 
carinatis,  nigro-pubescens.  Scutellum  atrum.  Elytra  elon- 
gata,  apice  angustata,  profunde  punctato  -  striata ,  interstitiis 
punctato-rugosis,  atra,  opaca,  nigro-pubescentia.  Corpus 
subtus  punctatum,  nigrum.  Pedes  fusci,  femoribus  obscu- 
rioribus. 

41.  A.  cribrarius. 
A.  subcylindricus,  brunnens,  helvo -pilosns,    antennis  pedibns- 
que  ferrugineis,  thorace  punctato,   subquadrato,  postice  pa- 
mm  impresso,   elytris  punctato -striatis,   interstitiis   confer- 
tim punctatis. 

Dej.  Cat.  p.  104.  Aphanobius  cribrarius. 
Habitat  in  America  boreali. 

Long.  472  —  7  lin.  Caput  convexum,  majusculum,  con- 
fertim punctatum,  helvo  -  pilosulum.  Antennae  thorace  vix 
longiores,  partim  serratae,  ferrugineae.  Thorax  latitudine 
postica  vix  brevior,  lateribits  parallelis,  summo  apice  rotun- 
dato- angustatis,  convexus,  postice  sensim  deflexus,  distincte 
punctatus,  brunnens,  helvo -pubescens.  Scutellum  oblongo- 
ovatttm.  Elytra  convexa,  thorace  bis  et  dimidium  longiora, 
lateribus  ultra  medium  parallelis,  apice  conjunctim  rotundatis, 
brunnea,  helvo-pilosa,  punctato -striata,  interstitiis  partim 
convexis,  confertim  punctatis.  Pecttts  et  abdomen  castanea, 
helvo -pttbescentia.  Pedes  ferruginei,  tarsis  compressis,  subtus 
sericeo-pilosis. 

Dejcan  stellt  diese  Art  unter  Aphanobius,  aber  die 
schwach  sägeförmig  gezahnten,  nur  eilfgliederigen  Fühler 
bringen  ihn  besser  zu  Ampedus. 

Hope  hat  in  den  Annals  and  Magazine  of  natural  hi- 
story.  Vol.  XI.  1843.  ftg.  365.  noch  folgende  Arten  von 
Ampedus  aus  dem  westlichen  Africa  beschrieben,  von  denen 
ich  es  jedoch  dahin  gestellt  sein  lasse,  ob  es  wahre  Ampe- 
den  sind,  da  die  flüchtigen  Beschreibungen  keine  Gewissheit 
darüber  geben,  ja  sogar  grosse  Zweifel  dagegen  erregen: 


179 

1.  Ampedns  Savagei.  Long.  9  liu.  lat.'  2l/2  lin.  cya- 
neus,  thorace  pectore  femoribusque  miniatis,  elytris  laete 
cyaneis  et  striato  -  punctatis,  abdomiue  nigro  et  nitido 
Habitat  circa  Sierram  Leonam. 

Species  elegans,   denomiuata  in  honorem  illustr.  Dom 
Savage.     Tibiae  et  tarsi  speciminis  desunt. 

2.  A.   cyanocephalus.     Loug.   6  lin.  lat.  l1/^  lin.    cya 
nens,  capite  concolori  antennisque  atris.      Thorax  miniatu 
et  punctatiis.      Elytra  laete  cyanea  et  snbtilissime  striato  - 
punctata.      Corpus  infra  subcyaneum,   abdomine  parnm  ru- 
bescente,   lateribus  thoracis   miniatis  pedibusque   testaceis. 
Habitat  ad  Caput  Palmas. 

3.  A.  auripennis.  Long.  9  lin.  lat.  3  liu.  Viridis,  anten- 
nis  atris,  thorace  convexo,  wescenti-punctulato,  elytris 
auratis  nitidis,  sab  lente  minutissime  punctatis.  Corpus  in- 
fra viride,  punctulatuui,  pedibus  coucoloribus,  tarsis  spon- 
giosis.    Circa  Palmas. 

4.  A.  Iris.  Long.  8  lin.  lat.  2  lin.  Viridis,  antennis  atris, 
thorace  punctulato,  versicolori  flavoque  tomentoso.  Elytra 
concoloria,  striato  -  punctata.  Corpus  infra  rubrum,  pedi- 
bus pallidioribus.     Circa  Palmas. 

5.  A.  cyanic  ollis.  Long.  6  lin.  lat.  1V2  lin.  Violaceus, 
antennis  nigris,  thorace  cyaneo,  elytris  ad  basiu  auratis  ni- 
tidis, posticeque  cyaneis.  Corpus  infra  pectore  viridi,  an- 
nulis  abdominis  rufescentibus,  pedibus  flavis.     Circa  Palmas. 

6.  A.  auricollis.  Long.  7  lin.  lat.  1%  lin.  Aeneus,  an- 
tennis atris,  thorace  laete  aureo,  elytris  striato -punctatis 
et  viridi-aeneis.  Corpus  infra  concolor  flaYoque  tomento 
obsitum,  pedibus  flayis. 

Weslwood  führt  in  eben  diesen  Annalen  Vol.  VIII. 
1842.  p.  205.  einen  Ampedus  perpn Icher  aus  dem  tro- 
pischen Africa  auf,  der  aber,  da  er  Lappen  am  zweiten  und 
dritten  Fussglied  besitzt,  nicht  zu  den  Ampeden  gehört  (Vergl. 
auch  Erichson's  Jahresbericht  für  1841  im  Archiv  für  Na- 
turgesch.  Jahrg.  1S42.  S.  215.).      . 


12* 


180 

Isclinocles. 

Kopf  klein,  allmählich  niedergebogen,  Stirn  gewölbt, 
vorn  halbkreisförmig,  fein  gerandet,  über  die  Wurzel  der 
kleinen  halbkreisförmigen  senkrechten  Lefze  wegragend.  Füh- 
ler reichlich  von  halber  Körperlänge,  das  erste  Glied  klein, 
kolbig,  das  zweite  kornförmig,  die  folgenden  breit,  dreiseitig, 
mit  stark  vorspringendem  Innenwinkel,  das  eilfte  Glied  mit 
kurzer,  besonders  abgesetzter  Spitze. 

Hals schild   einen   vorn  abgestutzten  Kegel    bildend, 
die  Hinterdornen  in  grade  massig  lange  Dornen   verlängert. 
Mittelplatte  der  Vorderbrust  in  der  Mitte   verengt,  nach  hin- 
ten in  einen  starken  Stachel  hinabgebogen. 
Schildchen  schmal,  länglich  eirund. 
Deckschilde  au  der  Wurzel   so  breit  wie  der  Hin- 
terrand des   Halsschildes,  langgestreckt,   etwas  gewölbt,  die 
Seiten  von  der  Mitte  nach  der  Spitze  hin  allmählich  verengt. 
Mittelbrust   sehr  kurz,  Stachelgrube  elliptisch,   mit 
flachen  Rändern. 

Hinterbrust  ziemlich  so  lang  wie  breit,  in  der  Mitte 
flach  gewölbt. 

Hinterleib  massig  gewölbt,  langgestreckt,  nach  der 
Spitze  hin  allmählich  verengt. 

Beine  massig  lang,  Schenkel  eirund,  etwas  flachge- 
drückt, Schienen  an  den  Seiten  schwach  zusammengedrückt, 
mit  zwei  Enddornen.  Tarsen  massig  lang,  die  vier  ersten 
Glieder  allmählich  an  Länge  abnehmend,  einfach,  behaart, 
das  Klauenglied  fast  walzig,  die  Krallen  fein  und  scharf. 
Schenkeldccken  nach  Innen  schnell  und  beträchtlich  erweitert 
und  hier  stark  ausgerandet. 

Ischnodes  theilt  die  allgemeinen  Körperverhältnisse  mit 
Ampedus,  aber  die  langen,  stark  sägeförmig  gezahnten  Füh- 
ler, deren  Zähne  schon  vom  dritten  Gliede  an  beginnen,  un- 
terscheiden ihn.     Mir  ist  bis  jetzt  nur   eine  Art  bekannt. 

1.  I.  san  guinicollis.  * 
I.  thorace  conico,  remote  punctato,   sanguineo,  fusco  -  piloso, 
subtus  medio  nigro,  ater,  parum  nitidus,  pedibus  fusco  -ni- 
gris,  tarsis  apice  rufis. 


181 

Voet  Col.  ed.   Panz.  IL   p.   109.    tab.  42.  fig.   6.   Erythrotus 

niger. 
Panz.  Faun,  ins.  Germ.  fusc.  VI.    tab.  12.   Elater  sanguini- 
c ollis.  —     HeUtv.  edit.  Ross.  Faun.  etr.  1.  p.  402.  adnot.  — 
Schönh.  Syn.  Ins.  3.  p.  297. 
Donov.  brit.  Ins.  XV.  tab.  618.  iig.  1.  Elater  rufi colli s. 
Sleph.  Man.  of  brit.  Col.  p.  181.  Ctenicerus  sanguinicollis. 
Habitat  in  Italia,  Austria,  Anglia. 
Die  von  Hellwig  1.  c.  angeführte  Varietät  mit  schwar- 
zem Halsschilde  ist  Elater  acuticornis  Germ. 


Aplianobitis  Eschsch. 

Kopf  ohngefähr  von  der  halben  Breite  der  Mitte  des 
Halsschildes,  nach  vorn  allmählich  niedergebogen,  so  dass  die 
am  Rande  schmal  aufgeworfene  Stirn  fast  senkrecht  steht. 
Unter  diesem  aufgeworfenen  Rande  liegt  an  jeder  Seite  die 
fast  dreiseitige  Fühlergrube,  die  nach  vorn  hin  sich  verflacht, 
und  nicht  unter  der  Stirn  wegläuft,  sondern  durch  eine  kurze, 
senkrecht  stehende  Platte,  welche  den  erhabenen  Stirnrand 
von  der  Lefze  trennt,  unterbrochen  wird.  Die  Lefze  selbst 
ist  klein,  breiter  als  lang,  vorn  gerundet.  Die  Fühler  sind 
etwas  länger  als  das  Halsschild,  deutlich  gesägt,  das  zweite 
und  dritte  Glied  sind  kürzer  und  schmäler  als  die  folgenden, 
das  eilfte  hat  eine  deutlich  abgesetzle  pfriemeuformige  Spitze. 

Hals schild  ziemlich  so  lang  wie  breit,  vorn  grade 
abgeschnitten,  mit  niedergebogenen  Vorderecken,  an  den  Sei- 
ten vorn  gerundet,  der  Hinterrand  deutlich  zweibuchlig,  die 
Hinterdornen  sind  ziemlich  lang  und  stark,  etwas  nach  Aus- 
sen gewendet. 

Vorderbrust  mit  vorspringender  Mittelplatte,  welche 
sich  nach  der  Einfügung  der  Vorderbeine  hin  etwas  verschmä- 
lert.    Bruststachel  stark,    au  der  Spitze  etwas  herabgebogen. 

Schild  eben  länger  als  breit,  au  der  Spitze  gerundet 
oder  zugespitzt. 

Mittelbrust  kurz,  die  Stachelgrube  gcrandet,  senk- 
recht stehend. 

Hinterbrust  breiter  als  lang,  au  der  Spitze  stumpf 
gerundet. 


182 

Deckschilde  an  der  Wurzel  so  breit  wie  der  Hin- 
terraud  des  Halsschildes,  und  fast  dreimal  so  lang  wie  die- 
ses, bald  unter  der  Schulter  nach  hinten  allmählich  verengt. 

Beine  ziemlich  lang  nnd  schlank,  Schenkel  elliptisch, 
etwas  zusammengedrückt,  Schienen  etwas  flach,  mit  kurzen 
Endstacheln,  Tarsen  tiberall,  aber  auf  der  Unterseite  dicht 
behaart,  von  der  Länge  der  Schienen,  die  vier  ersten  Glieder 
allmählich  an  Länge  abnehmend,  das  Klauenglied  nach  der 
Spitze  allmählich  verdickt,  Krallen  scharf,  sichelförmig,  an 
der  Wurzel  durch  einen  geborsteten  Höcker  getrennt.  Schen- 
keldecken nach  der  Mitte  hin  jäh  und  buchtig  erweitert,  und 
hier  für  die  Aufnahme  des  Schenkels  ausgerandet. 

Die  Gattung  schliesst  zunächst  an  Ludius  an,  unter- 
scheidet sich  jedoch  durch  die  gerandete  Stirn  und  die  mehr 
senkrecht  abgesetzte  Stachelgrube,  welche  bei  Ludius  fast  ho- 
rizontal liegt.  Von  Ampedus  trennen  sie  die  deutlich  zwölf- 
gliederigen,  stärker  gesägten  Fühler  und  die  auf  der  Unter- 
seite stärker  behaarten  Tarsen.  Auch  Ectinus,  Agriotes, 
Dolopius  haben  Verwandtschaft,  doch  ist  bei  diesen  die 
Stirn  nur  durch  eine  Naht  von  der  Lefze  getrennt.  Es  gel- 
ten daher  für  die  Aphanobieu  im  Allgemeinen  folgende  Gat- 
tungsmerkmale: 

Kopf  vorn  niedergebogen  mit  gerundeter  Stirn. 

Fühler  zwölf  gliederig,  gesägt,  das  zweite  und  dritte 
Fühlerglied  kleiner. 

Schenkel  decken  nach  innen  buchtig  erweitert. 

Tarsen  mit  einfachen  Gliedern,  die  vom  ersten  bis 
vierten  Gliede  allmählich  an  Lauge  abnehmen  und  auf  der 
Unterseite  einen  seidenartigen  Ueberzug  haben.  Krallen 
einfach. 

Im  äussern  Baue  weichen  die  Arten  etwas  von  einan- 
der ab.  Die  ersten  fünf  Arten  stimmen  durch  ihren  fast  spin- 
delförmigen Umriss  mit  einander  überein  und  haben  darin 
Aehnlichkeit  mit  den  meisten  Arten  von  Cratouychus.  A.  p li- 
fo es  cens  weicht  durch  seinen  walzenförmigen  Bau  fast  von 
allen  Elateren  ab,  und  könnte  vielleicht  besser  als  besondere 
Gattung  in  der  Gruppe  der  Ludien  untergebracht  werden. 
A.  Thoreyi  ähnelt  zwar  einem  Ludius,  A.  Sturmii  einem 


183 

Ectinns,  aber  in  den  angegebenen  Gattungskennzeiclieu  kom- 
men sie  doch  so  mit  einander  überein,  dass  sie  kaum  von 
Aphanobius  zu  trennen  sind. 

1.  A.  corvinus. 

A.  ater,  nitidus,  griseo-pilosulus,  thorace  punctata,  linea  me- 
dia laevi,  elytris  fastigiatis,  concinne  punctatis,  apice  mu- 
cronatis. 

Habitat  in  Nova  Granada  Colnmbiae  (Mus.  de  la  Ferle). 

Specimen  unicum  pollicis  longitudinem  paullulo  excedit. 
Caput  profundius  pimctatum,  fronte  plana,  antice  rotundata, 
apice  truucata.  Antennae  distinctae  serratae,  nigrae,  articulo 
tertio  praecedente  ter  longiore.  Thorax  latitudine  postica 
vix  longior,  lateribus  ad  apicem  parum,  apice  citius  angu- 
statis,  pilis  reclinatis  brevibus  griseis  parcius  obsitus,  pro- 
funde sed  minus  dense  punctatus,  linea  media  laevi.  Scu- 
tellum  oblongo-ovatum,  medio  impressum.  Elytra  thorace 
bis  et  dimidium  longiora,  ab  liumero  ad  apicem  seusim  an- 
gustata,  punctis  oblique  intrusis,  piluin  griseum  breve,  re- 
clinatum  emittentibus  obsita,  atra,  nitida,  vix  striata,  apice 
breviter,  sed  acute  mucronata.  Corpus  subtus  remotius  pun- 
ctatuiu,  atrum,  nitidum. 

2.  A.  infus c  atus.  * 

A.  fusco-niger,  helvo-tomentosns,   antennis  pedibusque   dilu- 
tioribus,    thorace  confertim  punctato,    oblongo  -  cjuadrato, 
elytris  obsolete  striatis,  apice  submucronatis. 
Dcj.  Cat.  p.  104.  Aphanobius  inf uscatus. 

Habitat  in  America  boreali  Zimmermann;  in  Mexico 
(Mus.  Chevrol.). 

Longitudine  pollicem  interdum  superat.  Caput  majus- 
culuin,  fronte  deflexa,  impressa,  apice  rotundata.  Antennae 
acute  serratae,  fusco - femigineae ,  articulo  tertio  obconico, 
praecedente  vix  dnplo  longiore.  Thorax  latitudine  paullo 
longior,  capite  parum  latior,  lateribus  parallelis,  apice  sumino 
tantunimodo  rotundato-angustatis,  confertim  et  minus  grosse 
punctatus,  angulis  poslicis  protensis,  parum  extrorsum  flexis. 
öculelluui  oblongum,  impressum.  Elytra  basi  thoracis' latitu- 
dine, et  illo  bis  et  dimidium  longiora,  ab  humero  ad  medium 
parum,  a  medio  ad  apicem  magis  augustata,  confertim  et  sub- 


184 

tiliter  punctata,   obsolete   striata,    apice  breviter  mncronata. 
Corpus  subtus  punctatiim,  nitidins,  pedibus  dilntioribus. 

Ein  ansehnlicher  Käfer,  dessen  schon  Lalreille  (Ann. 
d.  la  soc.  entom.  de  France  Tom.  III.  p.  157.)  als  Repräsen- 
tanten der  Gattung  Aphanobius  gedenkt,  von  schwärzlich  brau- 
ner Farbe,  mit  feinen  gelblichen  kurzen  anliegenden  Härchen 
oben  ziemlich  dicht,  unten  minder  dicht  bedeckt.  Die  Strei- 
fen der  Deckschilde  sind  nur  stellenweise  schwach  angedeutet. 

3.  A.  hepaticus.  * 

A.  brnnneus,  helvo-pubescens,  antennis  pedibusque  rufis,  tho- 
race  punctato,  apice  angustato,  elytris  fastigiatis,  puncta- 
ta-striatis. 

Germ.  Ins.  spec.   p.  43.  Elater  hepaticus. 
Habitat  in  Brasilia. 

Long.  7 —  8  lin.  Caput  fusco-nigrum,  punetatum,  hel- 
To-pilosnm,  antennis  palpisque  rufis.  Thorax  latitudine  po- 
stica  subbrevior,  lateribus  a  basi  ad  medium  perparum  apicem 
versus  magis  angustatis,  aequaliter  sed  minus  dense  puneta- 
tns,  brnnneus,  helvo-pubescens.  Elylra thorace  ter  fere  lon- 
giora,  ab  humero  ad  medium  sensim,  postice  magis  angustata, 
brnnnea,  helvo-pubescenlia,  punctata,  striata,  striis  distinete 
punetatis.  Corpus  subtus  punetatum,  brnnneum,  tenuiter  helvo- 
pubescens,  pedibus  rufis. 

Aph.  torridus  Dej.  Cat.  p.  104.  aus  Nordamerika 
scheint  mir  von  Ap.  hepaticus  nicht  verschieden  zu  sein. 
Auch  A.  sericatus  Reiche  in  lit.  aus  Columbien  bietet 
ausser  der  geringeren  Grösse  keine  irgend  wesentlichen  Ab- 
weichungen dar. 

4.  A.  velutinus.  * 

A.  fnscus,  helvo-pubescens,  femoribns  dilntioribus,  thorace 
confertim  punctato,  antrorsnm  angustato,  elytris  fastigiatis, 
substriatis. 

Dej    Cat.  p.  104.  Aphanobius  velutinus. 
Habitat  in  Brasilia. 

Long.  6—8  lin.  Caput  fusco-nigrum,  punetatum,  helvo- 
pilosum,  antennis  fusco  -  nigris.  Thorax  latitudine  postica 
vix  brevior,   confertim  punetatus,   a   basi   ad   apicem  sensim 


185 

angnstatns,  piceus,  Iielvo- pubescens.  Elytra  a  basi  ad  me- 
dium partim,  a  medio  ad  apicem  magis  angustata,  brunnea, 
helvo-pubcscentia,  punctata,  striata,  striis  impunctatis,  basin 
versus  evanescentibus.  Corpus  subtus  punctatum,  tenniter  pu- 
bescens,  fuscum,  pedibus  aut  concoloribus  aut  femoribus  di- 
lutioribus. 

Der  vorigen  Art  sehr  nahe  verwandt,  aber  durch  ein 
dichter  punktirtes,  gleichmässiger  nach  vorn  verengtes  Hals- 
schild, unpuuktirte  und  schwächere  Streifen  der  Deckschilde, 
so  wie  durch  die  dunkle  Farbe  der  Fühler  unterschieden. 
Die  Beine  ändern  in  der  Farbe  etwas  heller  oder  dunkler 
braun  ab,  gewöhnlich  sind  die  Schenkel  lichter  und  brauuroth. 

5.  A.  setosus. 
A.  fuscus,  helvo -pubescens,   antennis  intus  pedibusque   rufis, 
thorace  punctato,  apice  angustato,  elytris  fasligiatis,  strialis. 
Reiche  in  Iit.  Aphanobius  setosus. 

Habitat  in  Columbia  (Mus.  Reiche). 

Long.  8  —  9  liii.  Caput  punctatum,  piceo-nigrum,  hel- 
vo-pilosum.  Antennae  piceae,  articulorum  angulns  dilalatus 
internus  rufus.  Thorax  latitudine  baseos  vix  brevior,  lateri- 
bus  basi  ultra  medium  parallelis,  apice  rotundato-angustatis, 
concinne  punctatns,  fuscus,  pilis  reclinalis  griseo-flavesceuti- 
bus  minus  dense  tectus.  Elytra  thorace  bis  et  di  midi  um  lon- 
giora,  lateriluis  ab  humero  usque  fere  ad  medium  parallelis, 
a  medio  ad  apicem  sensim  angustatis ,  profundius  punctata, 
subaspera,  fusca,  pilis  griseo-fla\escentibus  reclinatis  minus 
deuse  pubescentia,  distincte  striata,  striis  impunctatis.  Cor- 
pus subtus  remote  punctatum,  piceum,  tenniter  pubescens,  pe- 
dibus totis  rufis. 

Der  Käfer  ist  nach  den  zwei  vorliegenden  Exemplaren 
dem  A.  hepaticus  sehr  nahe  verwandt,  jedoch  etwas  grösser, 
etwas  minder  dicht  behaart,  die  Zwischenräume  der  Deck- 
schildstreifen viel  gedrängter  punktirt,  und  die  deutlichen 
Streifen  der  Deckschilde  haben  keine  Punkte.  Vom  A.  ve- 
lutinus  unterscheiden  ihn  das  mehr  walzenförmige  Halsschild 
und  dessen  weniger  dichte  Punktirung,  so  wie  die  Farbe  der 
Fühler  und  Beine.  Bei  den  Fühlern  sind  die  breiten  zahn- 
förmigen  Fortsätze  der  einzelnen  Glieder  roth,   die  Längsaxe 


186 

schwarzbraun,  die  letzten  Glieder  sind  ganz  roth  und  nur  mit 
einer  braunen  Längslinie  nahe  dem  Rücken  bezeichnet.  Bei 
A.  hepaticus  findet  sich  ein  ähnliches  Verhältniss  der  Farben- 
vertheilung.  Die  Punkte  der  Deckschilde  sind  dicht,  etwas 
schief  eingestochen,  so  dass  die  Zwischenräume  der  Deck- 
schildstreifen  von  der  Seite  angesehen  etwas  rauh  und  in  die 
Queere  gerunzelt  erscheinen. 

6.  A.?  flabellatus. 
A.  fwsco-niger,  helvo-pubescens,  confertim  et  subtiliter  pun- 
ctatus,  elytris  substriatis,  antennis  thorace  brevioribus,   pe- 
ctinatis. 
De}.   Cat.  p.  104.  Aphanobi  us  flabellatus. 

Habitat  in  Java  (Mus.  Dej.). 

Long.  15  lin.,  forte  propra  generis.  Caput  majuscu- 
lum,  deilexum,  planum,  fusco-uignim,  helvo-pilosum,  fronte 
antice  truncata.  Palpi  picei.  Antennae  thorace  breviores, 
fuscae,  duodecim-articiilatae:  articulo  1  majusculo,  clavato, 
2  et  3  minutis,  transversis,  4  —  9  intus  in  raiuum  linearem 
extensis,  10  elongato,  compresso,  11  oblongo,  acutiusculo. 
Thorax  latitudine  postica  vix  brevior,  lateribus  antrorsum  pa- 
rum  apice  magis  rotundato-angustatis,  convexus,  confertim 
et  subtiliter  punctatus,  fusco-niger,  helvo-pubescens.  Scutel- 
lum  elongatum,  ellipticum,  helvo  -  tonientosnm.  Elytra  thorace 
ter  fere  longiora,  lateribus  mox  infra  humeruni  ad  apicem 
sensim  angustata,  apice  subdehiscentia,  mucronata,  punctis 
oblique  intrusis  confertim  obsita,  subtiliter  striata,  striis  iu- 
ordinate  punctatis,  fusco-  nigra,  helvo  -pubescentia.  Corpus 
subtus  subtiliter  punctatum,  helvo-pubescens,  fusco -nigrum, 
pedibus  concoloribus. 

Der  Käfer  weicht  durch  seine  gekämmten  Fühler  etwas 
von  Aphanobius  ab,  theilt  aber  mit  ihm  den  Körperbau  im 
Allgemeinen,  die  Gestalt  der  Stirn,  der  Tarsen  und  der 
Schenkeldecken,  doch  sind  die  letzteren  schon  von  den  Sei- 
ten weg  breiter  als  bei  den  Aphauobien,  und  daher  ist  ihre 
buchtige  Erweiterung  nach  der  Mitte  weniger  in  die  Augen 
fallend.  Die  Stachelgrube  liegt  flach,  und  biegt  sich  nicht 
senkrecht  hinab. 


18* 

7.  A.  acutipeniiis. 

A.  fusco-testaceus,  helvo-pubescens,  pedibus  pallidis,  thorace 
oblongo,  confertim   et  subtiliter  punctato,  fusco -trilineato, 
elytris  apice  truncatis,  unispiuosis. 
Dej.  Cat.  p.  104.  Aphanobius  acutipennis. 

Habitat  in  insula  Bourbon  et  in  insula  Mauritii  (Mus. 
Dcjean). 

Long.  5  —  5'/2  lin.  Caput  confertim  punctatum,  pi- 
ceum,  helvo-pubescens.  Antennae  thorace  vix  longiores,  an- 
gustae,  paruin  serralae,  piceae.  Palpi  testacei.  Thorax  la- 
titudine  postica  manifeste  longior,  lateribus  subparallelis,  an« 
gulis  posticis  productis,  rectis,  convexus,  subtiliter  et  confer- 
tim punctatus,  helvo - pilosus ,  fusco-testaceus,  vitta  utrinque 
marginali  alteraque  media  fuscis.  Scutelluni  oblongum,  apice 
acuminatum.  Elytra  thorace  plus  duplo  longiora,  punctulata, 
helvo -pubescentia,  tenuiter  striata,  striis  obsolete  punctatis 
fusco-testacea,  ab  humero  ad  apicem  sensim  angustata,  apice 
truncata,  angulo  exteriore  spinoso.  Corpus  subtus  punctula- 
tum,  helvo-pubescens,  fusco - testaceum,  pedibus  pallidis. 

Beim  ersten  Anblick  ähnelt  dieser  Käfer,  der  mit  helle- 
rer und  dunklerer  Grundfarbe  vorkommt,  einem  Conoderus, 
doch  unterscheidet  ihn  das  gewölbte,  an  den  Seiten  nicht 
verflachte,  sondern  hier  niedergebogene  Halsschild  und  der 
Bau  der  Tarsen.  Das  zweite  Fühlerglied  ist  klein,  kornför- 
niig,  dass  dritte  etwas  grösser,  kolbig,  die  folgenden  langge- 
streckt, platt  gedrückt,  aber  nach  ihrer  Spitze  hin  nur  wenig 
breiter  und  kaum  sägeförmige  Zähne  bildend.  Die  Stachel- 
grube liegt  abschüssig.  Das  erste  Tarsenglied  ist  verhält- 
nissmässig  etwas  länger,  als  bei  den  übrigen  Aphauobien. 

8.  A.  van  us. 

A.  pallide  testaceus,   helvo-pubescens,  antennis  nigris,    tho- 
race oblongo,   confertim   et   subtiliter  punctato,   fusco -tri- 
lineato,  elytris  litura  humerali  fascia  media  apiceque  trun- 
cato  unispinoso  nigris. 
Dej.  in  coli.  Aphanobius  vanus. 

Habitat  in  insula  Mauritii  (Mus.  Dcjean). 
A.  acutipcnni  cui  affinis  paullo   minor.      Caput  pallide 
testaceum,  helvo-pubescens,  oculis  nigris.     Antennae  thorace 


188 

vix  longiores,  nigrae,  articulis  tribus  basalibus  ferrugineis. 
Thorax  latitudine  postica  manifeste  longior,  lateribus  subpa- 
rallelis,  angulis  posticis  productis,  rectis,  convexus,  subtilitei* 
et  confertim  puuctatus,  helvo-pubescens,  pallide  testaceus, 
■vitta  utriuque  laterali  alteraqae  media  fusco-nigris.  Scutel- 
lum  oblongura,  apice  acuminatum,  fuscum.  Elytra  thorace 
plus  duplo  longiora,  ab  lmmero  ad  apicem  seiisim  angnstata, 
subtiliter  striata,  striis  obsolete  punctatis,  apice  truncata,  au- 
gulo  exteriori  spinoso,  confertim  puuctulata,  helvo-pubescen- 
tia,  pallide  testacea :  lineola  oblonga  huraerali,  fascia  pone 
medium  apiceqne  late  nigris.  Corpus  subtus  testaceum,  pe- 
dibus  pallidiorilms. 

9.  A.  Sturmii. 
A.  angustior,  ater,  parum  nitidus,  griseo-subpilosus,  thorace 

oblongo,  profunde  punctato,  elytris  profunde  punctato -stria- 

tis,  interstitiis  disperse  punctatis. 

Dej    Cat.  p.  104.  Aphanobius  Sturmii. 

Habitat  in  America  boreali  (Mus.  Dejeari). 

Long.  6  lin.  Caput  profunde  punctatum,  fronte  im- 
pressa.  Antennae  thorace  parum  longiores,  distincte  serratae, 
nigrae,  articulo  secundo  et  tertio  panis  subaequalibus.  Tho- 
rax latitudine  baseos  paullo  longior,  lateribus  subparallelis, 
summo  apice  rotundato-angustatis,  angulis  posticis  subdivari- 
catis,  ater,  profunde  puuctatus,  postice  late  sed  parum  pro- 
funde canaliculatus.  Scutellum  oblongum,  apice  rotundatum. 
Elytra  thorace  bis  et  dimidium  longiora,  couvexa,  lateribus 
ab  humero  ultra  medium  parallelis,  apicem  versus  angustatis, 
atra,  griseo-subpilosa,  striata,  striis  profunde  punctatis,  in- 
terstitiis parum  convexis,  disperse  punctatis.  Pectus  et  ab- 
domeu  nigra,  remotius  punctata,  griseo  subpilosa.  Pedes  ni- 
gri,  unguibus  rufis. 

Beim  ersten  Anblicke  ähnelt  diese  Art  dem  Ectinus 
aterrimus,  aber  Stirn,  Fühler,  Bau  der  Schenkeldecken  und 
Tarsen  bringen  ihn  unter  Aphanobius. 

10.  A.  Thoreyi. 
A.  oblongo- ovatus,  niger,  thorace  apice  angustato,  latericio, 
macula  media  nigra,  elytris  latericiis,  punctato -striatis. 
Habitat  in  Brasilia  (Mus.  Thorey). 


189 

Long.  11  lin.  Lndio  ferrttgineo  in  mnltis  similis,  seil 
ad  Aphanobios  revocandus.  Caput  parvnm,  fronte  deflexa, 
antice  marginata,  supra  impressa,  nigrum,  opacum,  confertira 
punctatum.  Antennae  thorace  partim  longiores,  serratae,  ar- 
ticttlo  secundo  et  tertio  parvis,  subaequalibus.  Thorax  lati- 
tudine  baseos  partim  longior,  lateribus  parallelis,  apice  siunmo 
rotundato-angiistatis,  angulis  posticis  snbdivaricatis,  convexns, 
postice  declivis,  confertim  punctatus,  latericio-  rufus,  macula 
media  oblongo-ovata,  margineque  laterali  tenuissime  nigris, 
sttbtiis  niger,  margine  laterali  rufo-diapliano.  Scutellum  ob- 
longnni,  apice  rottindatum,  nigrum.  Elytra  thorace  plus  quam 
duplo  lougiora,  minus  convexa,  lateribus  a  medio  ad  apicem 
angustatis,  profunde  punctato- striata,  interstitiis  confertim 
subtiliter  punctatis,  latericio -rufis.  Pectus  et  abdomen  pun- 
ctulata,  pilosa,  nigra,  nitidula.     Pedes  nigri. 

11.  A.  pubescens.  * 
A.  cylindricus,  niger,  thoracis  margine  laterali  et  antico,  linea 
media  liturisque  duabus  obliquis   testaceis,   elytrorum  mar- 
gine laterali  apicem  versus  abbreviato  albo. 
Kirlij  Transact.    of  tlie   Linn.    Soc.    Vol.  XII.  1818.    p.  382.    12, 

Elater  pubescens. 
Pcrty  Delect.   anira.    artic.    p.  22.   tab.  5.  fig.    8.   Elater  lain- 

pyrinns. 
De}.  Cat.  p.  304.  Ampedus  luctuosus. 
Habitat  in  Brasilia. 

Er  scheint  in  Brasilien  ziemlich  häufig  zu  sein,  da  man 
ihn  fast  in  jeder  von  dorther  kommenden  Insektensendung  fin- 
det. Die  vorn  fast  grade  abgestutzte  Stirn  ragt  kaum  über 
die  Lefze  vor  und  das  Endglied  der  Kiefertaster  ist  klein, 
dreieckig,  jedoch  kaum  beilformig. 


Es  schliessen  an  diese  ganze  Gruppe  der  Elateriden 
noch  mehrere  Arten  an,  die  häutige  Fortsätze  der  Tarsenglie- 
der  haben,  und  dadurch  sich  an  die  Mouocrepidien  anreihen. 
Der  von  mir  Ins.  spec.  nov.  p.  57.  beschriebene  Elater 
acuticornis  (Ampedus  nigellus  Dej.  Cat.)  aus  Oestreich 
hat  den  Bau  des  Kopfes,  der  Scheukeldecken  und  der  Fühler 
mit  Ischnodes  gemein,  aber  das  dritte  Tarsenglied  hat  unten 


190 

einen  kleinen  Fortsatz  und  das  vierte  ist  sehr  klein.  Am- 
pedus signaticollis  Dej.  Cat.  (niger,  opacns,  fronte 
rnfa,  tliorace  sanguineo,  macula  discoidali  antica  nigra,  long. 
Ä'/j  Iin.)  ans  Nordamerika  kommt  darin  mit  dem  Vorigen 
überein,  aber  das  zweite  und  dritte  Tarsenglied  sind  schon 
breiter  und  beinahe  dreieckig  zu  nennen.  Ampedus  ful- 
vus  Redtenb.  (Guil.  lledlenbacher  Dissert.  gener.  et  spec. 
coleopt.  Austr.  p.  11.)  hat  die  Fühler,  deu  Kopf  und  die 
Schenkeldecken  "von  Ampedus,  aber  das  dritte  Tarsenglied 
besitzt  einen  grossen  Lappen  und  das  vierte  bildet  nur  einen 
kleinen  Wurzelknoten  des  Endgliedes.  Dieser  kleine  Käfer, 
der  sehr  selten  sein  soll,  findet  sich  in  manchen  Sammlungen 
unter  der  Benennung  Elater  fulvicollis  Dahl  oder  im- 
maculatus  Ziegl. 

Einige  andere  Arten,  die  von  Dejean  zum  Theil  zu 
Oophorus  gerechnet  werden,  haben  fadenförmige  Fühler,  mit 
grossem  spindelförmigem  Wurzelgliede,  vorn  gerundete,  nie- 
dergebogene, über  den  Mund  wegragende  Stirn,  gewölbtes, 
hinten  niedergebogenes  Halsschild,  eirundes  Schildchen,  nach 
der  Mitte  hin  jäh  erweiterte  Schenkeldecken,  und  schmale, 
an  den  Seiten  zusammengedrückte  Tarsenglieder,  die  allmäh- 
lich an  Länge  abnehmen,  von  denen  aber  das  vierte  sehr 
kleine  auf  der  Unterseite  einen  häutigen  einfachen  Fortsatz 
führt.  Dahin  gehören  Elater  auritus  Herbst  (dilectus 
Say),  amplic ollis  Schönh.,  Monocrepidius  caninus 
und  as  in  in  us  (sulphuripes  Dej.)  der  Zeitschrift,  und  über- 
haupt ein  Theil  der  Monocrepidien,  mit  denen  sie  vorläufig 
noch  vereinigt  bleiben  mögen,  bis  eine  neue  Untersuchung 
der  ganzen  Gruppe  der  mit  gelappten  Tarsenglieder  versehe- 
nen Elateriden  ihnen  ihren  Platz  anweist. 

Auch  Atelopus  Erichs.  (Archiv  für  Naturgesch.  VIII. 
Jahrg.  1842.  S.  142.)  dürfte  eine  hier  anschliessende  Gat- 
tung bilden. 

Eschschollz  stellt  neben  Limonius  die  Gattung  Me- 
lanox an thus,  und  Dejean  führt  als  Beispiel  zwei  unbe- 
schriebene Arten  und  deu  E 1  a  t e  r  m  e  1  a  n  o  c  e  p  h  a  1  u  s  Fabr. 
auf,  der  in  Ostindien  und  auf  Madagaskar  vorkommt.  Als 
Merkmale  sind  lanzettförmige,  aber  breite,  nach  innen  all- 


191 

mählich  erweiterte  Schenkeldecken  angegeben,  indessen  sind 
dieselben  bei  Elater  melanocephalus  doch  ziemlich  jäh  er- 
weitert und  die  Erweiterung  ist  am  Ende  für  die  Aufnahme 
der  Schenkelstützen  stark  ausgerandet,  so  dass  darauf  hin  eine 
Trennung  von  Ampedus  kaum  begründet  werden  kann.  Wenn 
aber  Eschschollz  ferner  von  den  Tarsen  sagt,  dass  das  er- 
ste Tarsenglied  nur  wenig  länger  als  das  zweite  sei,  so  muss 
ich  fast  glauben,  dass  er  nicht  den  Elater  melanoce- 
phalus vor  sich  hatte,  als  er  die  Gattung  errichtete,  da  bei 
diesem  das  erste  Glied  wenigstens  so  lang  ist,  wie  die  drei 
nächstfolgenden  zusammen,  und  gerade  hierin  ein  Grund  lie- 
gen möchte,  diese  Art  von  Ampedus  zu  trennen.  Erichson 
bemerkte  mir,  dass  der  oben  beschriebene  Amped.  semi- 
flavus  aus  Sidney  zu  Melanoxanthus  gehöre,  und  Me- 
lanoxanthus  qu  adrigut  tatus  Erichs.  (Arch.  für  Na- 
turg.  1842.  S.  139.)  ist  wahrscheinlich  eine  ähnliche  Art. 
Bei  semiflavus  ist  das  erste  Glied  der  Tarsen  nur  wenig  ver- 
längert, und  entspricht  somit  der  Beschreibung  des  Gattungs- 
charakters die  EschsclioWz  giebt;  die  Gestalt  der  Schenkel- 
decken lässt  sich  bei  der  Art,  wie  das  Exemplar  der  Ileiche- 
schen  Sammlung  aufgesteckt  ist,  nicht  genau  beobachten. 

Wollte  man  Elater  melanocephalus  Fabr.  als 
Typus  einer  besondern  Gattung  betrachten,  so  würden  die 
Merkmale  sich  in  folgender  Weise  feststellen  lassen: 

Kopf  ziemlich  gross,  vorn  stark  niedergebogen,  mit 
vorn  gerundeter  und  gerandeter  Stirn,  die  etwas  über  die 
senkrecht  stehende  Lefze  sich  erhebt. 

Fühler  eilfgliederig,  massig  lang,  das  zweite  und  dritte 
Glied  klein,  kornförmig,  die  folgenden  dreieckig. 

Halsschild  länger  als  breit,  die  Seiten  parallel,  nur 
an  der  Spitze  verschmälert,   die  Hinterdornen  grade. 

Schildchen  länglich  dreieckig. 

Deckschilde  doppelt  so  lang  wie  das  Halsschild,  die 
Seiten  parallel  und  nur  an  der  Spitze  im  Bogen  verschmälert. 

Beine  dünn,  Schenkel  schmal,  in  der  Mitte  nur  wenig 
breiter,  Schienen  stielrund,  einzeln  geborstet,  Tarsen  dünn, 
stielrund,  das  erste  Glied  verlängert,  das  zweite,   dritte  und 


192 

vierte  allmählich  an  Lauge  abnehmend,  einzeln  geborstet,  das 
Klauenglied  walzig,  mit  einfachen  Krallen. 

Schenkeldecken  nach  Innen  buchtig  erweitert  und 
hier  ausgerandet. 

Ich  mnss  es  dahin  gestellt  sein  lassen,  ob  Eschscholz 
die  Gattung  Melanoxanthus  für  den  Elater  melanoce- 
phalus  errichtete  und  dieselbe  fehlerhaft  beschrieb,  oder  auf 
Arten  begründete,  welche  dem  Ampedus  semiflavus  nahe 
stehen,  aber  das  lässt  sich  wenigstens  annehmen,  dass  Elater 
melanocephalus  und  A.  semiflavus  in  den  Gattungskennzeichen 
wesentlich  von  einander  abweichen,  wenn  sie  auch  schon  in 
der  Gestalt  des  Halsschildes  und  der  Deckschilde  viele  Aehn- 
lichkeit  besitzen. 

Nachträglich  bemerke  ich  noch,  dass  nach  dem  Abdrucke 
der  vorigen  Bogen  mir  von  Herrn  Dohrn  in  Stettin  sowohl 
Exemplare  von  Amp.  sanguineus  als  von  A.  pomorum 
eingesendet  wurden,  welche  die  von  Geoffroy  erwähnten 
schwarzen  Punkte  an  der  Wurzel  der  Deckschilde  besassen. 
Auch  habe  ich  mich  überzeugt,  dass  A.  brnnnicornis  (p. 
173.  32.)  und  A.  obsidianus  (p.  174.  34.)  als  Abände- 
rungen von  einander  zu  betrachten  sind. 


IV. 

Beiträge   zur  Kenntniss 

der 

unter   Ameisen    lebenden  Insekten, 

von 
Friedrich    Märkel, 

Cantor  zu  St.  Wehlen  in  der  sächs.  Schweiz. 


Zweites   Stück. 

.Am  Schlüsse  meiner  kleinen  im  dritten  Bande  dieser  Zeit- 
schrift befindlichen  Abhandlung  über  Myrmecophilen  sprach 
ich  den  Wunsch  aus,  dass  mein  Aufsatz  zu  weiteren  Nachfor- 
schungen über  die  Ameisenfreunde  auregeu  und  zu  neuen 
Entdeckungen  führen  möge.  Dieser  Wunsch  ist  auf  eine 
überraschende  Weise  in  Erfüllung  gegangen.  Ausgezeichnete 
Entomologen  haben  diesem  Gegenstande  ihre  Aufmerksamkeit 
zugewendet,  und  noch  ehe  ich  in  der  entomologischen  Zeitung 
eine  Anfrage  und  Bitte  um  Beiträge  zur  Fortsetzung  meiner 
Arbeit  ergehen  liess,  die  nicht  ohne  reiche  Früchte  blieb,  wa- 
ren schon  mehrere  meiner  entomologischen  Freunde  und  Cor- 
respondenten  in  Durchsuchung  der  Ameisennester  thätig  ge- 
wesen und  hatten  mir  ihre  Erfahrungen  und  Entdeckungen 
freundlich  mitgetheilt.  In  dieser  Beziehung  fühle  ich  mich 
nachgenannten  Herren,  die  mich  theils  mittelbar,  theils  un- 
mittelbar durch  Zusendungen  oder  Belehrungen  bei  meiner 
Arbeit  unterstützten,  namentlich:  Aube  (Paris),  Dieckhoff 
(Stettin),  Erichson  (Berlin),  Fnnke  (Rochlitz),  Germar 
(Halle) ,  Gressner  (Rochlitz) ,  Kellner  (Finsterbergen) ,  v. 
liiesenwetter  (Leipzig),  Kunze  (Leipzig),  Lünemann 
(Göttingen),  Pflüger  (Eimbeck),  Riehl  (Cassel),  Graf  Ran- 
izau  (Bonn),  Schmidt  (Stettin),  Schmidt  (Prag),  Schaum 
(Halle),  Strübing  (Erfurt),  v.  Weidenbach  (Augsburg),  zu 
(5.  Band.  1.  Heft.)  13 


194 

ganz  besonderem  Danke  verpflichtet,  und  ich  werde  in  dem 
nachfolgenden  Verzeichnisse  hei  jeder  Art  noch  besonders  die- 
jenigen Herren  namhaft  machen,  welchen  ich  die  Kenntniss 
derselben,  oder  eine  Bestätigung  meiner  eignen  Erfahrungen 
hierüber  zu  verdanken  habe.    . 

Das  Geschichtliche  des  Gegenstandes  anlangend,  über 
welches  ich  mich  in  meinem  frühem  Aufsatze  zunächst  ver- 
breitete, war  ich  vergebens  bemüht,  in  den  Schriften  frühe- 
rer Entomologen  ausser  dem  bereits  Mitgetheilten  noch  einige 
Spuren  von  etwa  erwähnten  Myrmecophilen  aufzufinden,  ha- 
treille  in  seiner  Histoire  de  Fourmis,  die  ich  bei  meiner  frü- 
hern Arbeit  noch  nicht  vergleichen  konnte,  erwähnt  nichts 
über  diesen  Gegenstand,  so  viel  auch  der  Verfasser  sonst 
Merkwürdiges  von  den  Ameisen  überhaupt  berichtet.  Eben 
so  wenig  hat  Oken  in  seiner  allgemeinen  Naturgeschichte, 
in  welcher  er  das  Ameisengeschlecht  mit  besonderer  Weit- 
läufigkeit behandelt,  und  vorzugsweise  dabei  die  altern  en- 
tomologischen  Schriftsteller  zu  Rathe  zieht,  irgendwo  einen 
Fingerzeig  über  die  Myrmecophilen  gegeben.  Dagegen  fin- 
den sich  in  neueren,  mir  inzwischen  bekannt  gewordenen  en- 
tomologischen Schriften  eine  Anzahl  Insekten  erwähnt,  die 
unter  Ameisen  gefunden  wurden,  und  die  ich  nachstehend 
namhaft  mache. 

Zuvörderst  trage  ich  noch  das  von  mir  in  Erichson 
gen.  et  spec.  Staphylin.  übersehene  Glyptoma  corticinum 
Molsch.  nach,  welches  Aube  bei  Paris  unter  Ameisen  fand. 
Heer  führt  in  seiner  Fauna  coleopt.  helvetica  Tom.  L,  ausser 
einigen  bereits  bekannten  Myrmecophilen,  noch  zwei  neue  von 
ihm  beschriebene  Arten  auf,  Homalota  talpa  Chevr.  und 
Homal.  angularis  sibi,  und  weiset  auch  der  Homal.  pr  omi- 
s  c  u  a  Er.  ihren  Wohnort  unter  Ameisen  an.  Victor  v.  Mol- 
schulsky,  dem  die  Entomologie  so  manche  schöne  Entdeckung 
verdankt,  hat  in  dem  Bullet,  de  la  Soc.  Imp.  des  Nat.  de  Mo- 
scou  vom  Jahre  1838,  1839  u.  1840,  das  mir  bei  meiner  frü- 
hern Arbeit  noch  nicht  zur  Einsicht  vorlag,  nicht  nur  den  Aufent- 
halt von Monotomaconicicollis  Chevrol., B a t r i s u s  v e- 
nus  t  us  Rchb.  und  T  y  r  u  s  mucronatus  P%.  unter  Ameisen 
durch  eigne  Erfahrung  bestätigt  gefunden,  sondern  auch  als  neue, 


195 

von  ihm  entdeckte  Myrmecophila  Euplectns  piceus,  Mi- 
crozoum  collare  und  die  merkwürdige  Cholovocera 
f  o  r  m  i  c  a  r  i  a  beschrieben  und  abgebildet.  In  dem  ersten  Hefte 
des  vorgenannten  Bulletin  vom  Jahre  1843  befindet  sich  ein  sehr 
interessanter  Bericht  des  Grafen  Mannerheim  über  seine, 
im  Jahre  1842  unter  der  Form,  rufa  in  Finnland  angestellten 
Nachforschungen.  Er  fand  im  Verlaufe  Eines  Sommers  unter 
der  genannten  Ameisenart  nicht  weniger  als  31  Myrmecophi- 
len,  unter  welchen  sich  acht  neue,  von  ihm  entdeckte  und 
genau  beschriebene  Arten  befinden,  nämlich:  Hom'al.  fos- 
sigera,  Oxyp.  myrmecobia,  Oxyp.  latiuscula,  Oli- 
gota  tantilla,  Tachyp.  pulchellus,  Stenus  formi- 
cetornm,  Trichopt.  picicornis  und  Latridius  for- 
micetorum.  Als  bereits  bekannte  Arten,  die  man  aber  zeit- 
her  noch  nicht  unter  Ameisen  fand,  werden  Placusa  com- 
plauata  Er.,  T achin.  fimetarius,  Xanthol.  ochra- 
ceus  Ggl.,  Stenus  providus  Er.,  Ptil.  evanescens 
Msh.  (pusillum  Gyl.) ,  Latrid.  fusculus  Meg.,  Coc- 
cin.  7punctata  L.  u.  Euplect.  Kirbyi  Benny  von  ihm 
erwähnt.  Dr.  Rosenhauer  berichtet  im  dritten  Jahrg.  der 
entom.  Zeitung  p.  50.  über  die  Larve  der  Clyth'ra  4p  uu- 
ctata,  die  er  unter  der  Form,  rufa  antraf,  beschreibt  dieselbe 
und  erzählt  deren  Verwandlung.  In  derselben  Zeitschrift,  4ter 
Jahrg.  p.  306.  giebt  Herr  v.  Kiesenweller  mehrere  interes- 
sante Mittheilungen  über  einige  Myrmecophilen,  namentlich 
Myrmedonien,  beschreibt  drei  neue,  von  ihm  entdeckte  Arten: 
Oxyp.  familiaris,  Scopaeus  pusillus  und  Othius 
myrmecophilus,  und  sondert  Dinarda  Maerkelii  von 
Diu.  dentata  Gr.  ab.  Endlich  habe  ich  selbst  in  der  entom. 
Zeitung,  3ter  Jahrg.  p.  142,  vorläufig  über  einige  neue  Myr- 
mecophilen, Myrmed.  cognata,  Myrmed.  laticollis, 
Oxyp.  vittata,  Ale  och.  inquilina  und  Euryusa  acu- 
minata  Bericht  erstattet,  von  welchen  Arten  weiter  unten 
die  Diagnosen  und  ausführlicheren  Beschreibungen  folgen. 
Alle  vorstehend  erwähnte  Arten  werden  in  dem  nachfolgenden 
Verzeichnisse   am  gehörigen  Orte  eingeschaltet  werden. 

Wenn  in  meiner  frühern  Abhandlung  nur  die  von  mir 
unter  der  Form,  rufa    angetroffenen  Myrmecophilen    aufge- 

13  * 


196 

z'Ahlt  wurden,  so  umfasst  dagegen  das  folgende  Verzeicliniss 
alle  von  mir  und  Andern,  auch  unter  den  übrigen  Araeisen- 
arten,  aufgefundene  Insekten,  soweit  ich  darüber  bis  jetzt 
in  Kenntniss  gesetzt  bin,  und  es  steigt  dasselbe  auf  284  Spe- 
cies.  Dass  vielleicht  manche  derselben,  deren  Aufenthalt  un- 
ter Ameisen  nur  ein  zufälliger  gewesen  sein  konnte,  künftig 
wieder  gestrichen  werden  müsse»,  will  ich  zur  Zeit  noch 
nicht  in  Abrede  stellen;  ich  hielt  es  dennoch  für  rathsam, 
alle  mir  angezeigte  Species  aufzunehmen,  weil  sich  manches 
nur  einzeln  gefundenes  Stück  doch  noch  späterhin  als  einen 
wirklichen  Ameisenfreund  ausweisen  könnte ,  wie  ich  diese 
Erfahrung  selbst  schon  mehrere  Male  gemacht  habe. 

Die  Gäste  der  Form,  rufa,  von  welchen  ich  in  meinem 
früheren  Aufsatze  31  Arten  anführte,  steigen  nun  durch  die 
nenhinzukommenden  auf  circa  100  Nummern.  Noch  weit  zahl- 
reicher aber  sind  die  Myrmecophilen,  welche  unter  der  Form, 
fuliginosa  angetroffen  werden.  Mein  Verzeicliniss  zählt  gegen 
als  150  Arten  derselben  auf,  und  sie  stellt  sich  als  diejenige 
Ameisenart  heraus,  welche  die  meisten  fremden  Gäste  beher- 
bergt. Ich  bin  fest  überzeugt,  dass  sich  unter  der  F.  fuligi- 
nosa, einer  so  weit  verbreiteten,  im  Norden  und  Süden  Eu- 
ropas vorkommenden  Species,  deren  Nester  nur  von  weni- 
gen Entomologen  einigermassen  gründlich  untersucht  worden 
sind,  schon  in  den  verschiedenen  Gegenden  Deutschlands, 
noch  eine  grosse  Menge  neuer  Myrmecophilen  findeu  werde. 
Vielleicht  sind  einige  Nachweisungen  über  den  Fang  der  Myr- 
mecophilen unter  dieser  Ameisenart  hier  nicht  am  unrechten 
Orte.  Die  Form,  fuliginosa  legt  ihre  Wohnungen  gern  an 
Baumstämmen ,  und  mit  besonderer  Vorliebe  am  Fusse  alter, 
bereits  absterbender  Bäume  an.  Hier  findet  man  die  Myr- 
mecophilen fast  zu  allen  Jahreszeiten,  vom  ersten  Frühlinge 
bis  zum  späten  Herbste,  theils  in  den  Gängen,  welche  sich 
die  Ameisen  in  dem  Baume  selbst,  oder  unter  der  Rinde  und 
den  Wurzeln  desselben  aushöhlen,  theils  in  dem  Mulm,  der 
von  den  Ameisen  beim  Aushöhlen  der  Gänge  herausgeschafft 
wird,  und  in  der  nächsten  Umgebung  des  Baumes,  mit  Erde, 
Spreu,  dürren  Blättern  und  Holzfragmenten  vermischt,  herum- 
liegt.    Vorzüglich  achte  man  auf  solche  Colonien,   die  sich 


197 

am  Fusse  alter,  absterbender  Eichen  befinden,  und  wo  die 
nächste  Umgebung  des  Baumes  keine  mit  dichtem  Rasen  be- 
wachsene Fläche,  die  das  Auffinden  erschwert,  sondern  einen 
kahlen,  lockeren  Boden  darbietet.  Hier  wird  man  die  Myr- 
mecophiien  oft  in  ungeheurer  Menge  finden,  und  ich  habe 
selbst  einige  Male  die  Erfahrung  gemacht,  dass  wohl  eben 
so  "viel  Käfer,  als  Ameisen  vorhanden  waren.  In  den  aus- 
gehöhlten Gängen  unter  den  Wurzeln,  zwischen  der  Rinde 
und  in  dem  Baume  selbst  kann  man  zuweilen  einen  ausser- 
ordentlich reichen  Fang  thun,  z.  B.  an  Euryusen;  doch  ist  es 
selten  möglich,  in  das  Innere  der  Gänge  einzudringen  und 
dieselben  zu  erforschen.  Man  wird  dagegen  auf  eine  leich- 
tere Weise  schon  durch  sorgfältiges  Untersuchen  des  obener- 
wähnten Mulms  in  der  nächsten  Umgebung  des  Baumes,  so- 
weit etwa  die  Ameisen  ihren  Lauf  haben,  zu  ergiebiger 
Ausbeute  geführt  werden  und  Myrmedonien,  Oxypoden  und 
Homaloten  in  Menge  finden.  Die  Histeren  verbergen  sich 
gewöhnlich  in  die  Erde,  gehen  jedoch  nicht  tief,  und  sind 
deshalb  leicht  aufzufinden.  Nur  wähle  man  zu  seinen  Nach- 
suchungen wo  möglich  solche  Tage,  an  welchen  der  Boden 
um  den  Baum  her  weder  zu  trocken  noch  zu  feucht  ist ;  im- 
mer hielt  ich  nach  einem  sanften,  warmen  Regen  nach  langer 
Dürre  die  reichsten  Ernten.  —  Mit  der  F.  fuliginosa  ist 
die  Form,  fusca  Latr.  nahe  verwandt,  und  ich  habe  in  mei- 
ner frühern  Abhandlung  beide  Arten  mit  einander  verwech- 
selt. Man  wird  jedoch  die  letztere,  die  in  der  Regel  auch 
etwas  grösser  ist,  bald  an  dem  etwas  metallisch  glänzen- 
den Hinterleibe  erkennen,  welcher  bei  F.  fuliginosa  sich 
russschwarz  und  fast  ohne  Glanz  zeigt.  F.  fusca  be- 
herbergt zwar  in  ihren  Colonien,  die  gewöhnlich  in  Wäl- 
dern unter  Steinen  angebracht  sind,  mehrere  Myrmecophilen, 
doch  bei  Weitem  weniger,  als  die  beiden  vorgenannten  Ar- 
ten. Will  man  diese  Ameise  zu  wiederholten  Malen  ausbeu- 
ten, so  gilt  besonders  die  Regel,  dass  man  die  Steine,  un- 
ter welchen  sich  die  Nester  befinden,  genau  wieder  in  ihre 
erste  Lage  bringt,  weil  sonst  am  andern  Tage  das  ganze 
Völkchen  verschwunden  ist  und  sich  anderwärts  augesiedelt 
hat;  auch  wird  man  an  solchen  Tagen,  wo  die  Steine  durch 


198 

Sonnenwärme  sehr  erhitzt  sind,  in  deren  Folge  sich  die  Amei- 
sen mit  ihren  Hansgenossen  in  die  tiefer  liegenden  Gänge  zu- 
rückzuziehen pflegen,  wenig  oder  nichts  finden.  —     Zahlrei- 
cher als   unter  der  F.  fusca   finden  sich   die  Myrmecophilen 
wieder  unter  der  F.  eunicularia  Lalr.,  die  ihre  Nester  zwar 
oft  auf  der  Erde,  unter  Moos,  an  Mauern  etc.  anlegt,  jedoch 
auch  gern  alte  Bäume,  besonders  halb  verfaulte  Stöcke  (Stub- 
ben) dazu  wählt  und  sich  darin  ihre  Gänge  bildet.     Hier  wird 
mau  wieder  an  alten,  absterbenden  Eichen  die  reichste  Ernte 
halten.     Man  lasse  sich  nicht  abschrecken,  wenn  diese  Colo- 
nien  nur   sehr  schwach   zu   sein  scheinen,  und   die  Ameisen 
gleichsam  nur  einzeln  herumlaufen ;   es  finden  sich  nichts  de- 
sto weniger  in  solchen  kleinen  Colonien  oft  die  interessante- 
sten  Gäste,   z.   B.   Enrynsen,   Batrisen,   Histeren  und  Scyd- 
maenen.    Herr  Gressner  wendete  bei  dieser  Ameise,  so  wie 
auch  bei   der   F.  fnliginosa  folgende,   nach  seiner  Versiche- 
rung sehr  ergiebige  Fangmethode  an:  Er  legte  Stücke  faulen 
oder  porösen  Holzes,  Rinden,  -vertrocknete  Schwämme,  Wische 
von  Moos   und   andere  Vegetabilien    in  die   Höhlungen  und 
Spalten  alter  Eichen,  wo  sich  die  Nester  der  Ameisen  befan- 
den, zog  dann  jene  Einlagen  bei  seinen  späteren  Besuchen 
wieder  hervor  und  klopfte  sie  in  den  Schöpfer  aus,    auf  wel- 
che Weise   er   zuweilen   in  Mehrzahl   sehr   seltene  Arten  er- 
langte.    Euplectus  tuberculatus,  Scydmaenus  claviger,  Abraeus 
granulnm   etc.  kamen  auf   diese  Weise  in   seine   Hände.  — 
Form,   nigra  und  Myrmica  cespitum,    die  beide   gewöhnlich 
ins  Gras  bauen,  geben  wenig  an  Myrmecophilen  her;   auch 
ist  das  Aufsuchen  derselben  in  den  von  Rasen  verdeckten  Ne- 
stern etwas  schwierig.  —    Myrm.  rubra  L.,  von  welcher  ich 
früher  glaubte,  dass  keine  Gäste  unter  ihr  anzutreffen  wären, 
beherbergt  doch  auch,  wie    ich  mich  später  überzeugt  habe, 
und  durch  Ändere  überzeugt  worden  bin,   einige  interessante 
Myrmecophilen.  —     Die  kleine  F.  flava  F.  giebt,  ausser  den 
zwei  bekannten  Keulenkäfern,  wenig  Ausbeute.     Zu  einer  an- 
dern, sehr  kleinen,   mir  noch  unbekannten,   röthlichen   Myr- 
mica,  mit  hellpechfarbigem   Hinterleibe,  die   ihre   Nester  in 
Gewächshäusern  unter  Blumentöpfen  etc.  anlegt,  hält  sich  der 
niedliche  Abraeus  rhombophorus  Aube.     Unter  den  übrigen, 


199 

hier  nicht  genannten  deutschen  Ameisenarten   habe  ich  bis 
jetzt  noch  nichts  antreffen  können. 

Ich  lasse  nun  in  der  immer  noch  am  meisten  gebräuch- 
lichen Lalreille' sehen  Ordnung  die  Myrinecophilen  auf  ein- 
ander folgen,  wobei  ich  bemerke,  dass  diejenigen,  welche 
nicht  ausschliesslich  unter  Ameisen  wohnen,  wie  in  meinem 
frühem  Aufsatze,  mit  einem  *  bezeichnet,  dagegen  die  nach 
meiner  Meinung  ächten  Myrniecophilen  unbezeichnet  gelassen 
sind.  Die  Larven  habe  ich  ebenfalls  wieder  mit  einem  f 
notirt. 

1.  *  Myrmedonia  canaliculata  Payk. 

Obgleich  diese  bekannte  und  gemeine  Art  oft  ausser- 
halb der  Wohnungen  der  Ameisen,  in  feuchter  Erde,  unter 
Laub,  Steinen  etc.  besonders  im  Frühlinge  angetroffen  wird, 
so  hält  sie  sich  doch  auch  gern  zu  den  Ameisen,  und  wird 
bereits  von  Erichson  und  Heer  als  Myrinecophilon  aufge- 
führt. Funke,  Gressner,  v.  Kiesenwetter,  D.  Limemann 
und  Slrüb'mg  *)  sammelten  sie  unter  der  F.  fuliginosa;  ich 
bemerkte  sie  auch,  wie  Erichson,  unter  der  F.  flava,  nicht 
minder  unter  der  Myrm.   cespitum. 

In  einer  kürzlich  von  H.  Melly  in  Liverpool  erhal- 
tenen Sendung  befand  sich  eine  sicilische  Myrmedonia,  die 
bei  grosser  Aehniichkeit  mit.  M.  canaliculata  doch  eine  eigne 
Art  ist,  und  die  ich  unter  nachstehendem  Namen  dem  Ver- 
zeichnisse der  Myrmecophilen  noch  beifüge,  da  sie  der  Ana- 
logie nach  sich  jedenfalls  auch  in  Ameisen  aufhält. 

2.  Myrmedonia  memnonia  mihi. 
Punctatissima,  aterriraa,  nitida,  antennarum  tibiarumque  basi 

picea,  thorace  oblongo,  convexiore,  postice  aagusüore,  ca- 
nalicnlato  impressoque,  tarsis  testaeeis. 

Long.  2  lin. 

Der  Hauptunterschied  dieser  Art  von  M.   canaliculata 


*)  Um  Raum  zu  ersparen  ist  der  jedesmalige  Wohnort  der 
Entomologen  um  so  mehr  nicht  wiederholt  angeführt,  als  derselbe 
bereits  in  der  Einleitung  angegeben  ist.  Nur  in  dem  Falle,  wenn 
ein  Entomolog  irgend  eine  Art  nicht  in  seiner  nächsten  Umgebung, 
vielleicht  auf  Reisen  u.  dgl.  gefunden  haben  sollte,  wird  der  Ort, 
wo  er  sie  fand,  besonders  angegeben  werden. 


»oo 

besteht  ausser  der  tiefschwarzen  Färbung,  dem  stärkern  Glänze 
der  Oberfläche  und  der  spärlichem  Behaarung  in  dem  etwas 
gewölbtem  und  nach  hinten  etwas  mehr  zusammengezogueu 
Halsschilde. 

3.  Myrmedonia  limbata  Payk. 

Germ.  Zeitschr.  III.  p.  211.  1. 

Wurde  von  Funke,  Gressner  und  v.  Kiesenwelter 
unter  der  F.  fuliginosa,  von  D.  Erichson  und  D.  Liine- 
mann  unter  der  F.  flava,  von  v.  Kiesemceller  auch  unter 
der  F.  cnnicularia  angetroffen.  Ich  selbst  sammelte  sie  ein- 
mal in  einem  alten  Neste  der  F.  rufa,  bemerkte  sie  auch  öf- 
ter, besonders  im  ersten  Frühlinge,  in  Gesellschaft  der  Ra- 
senameisen. 

4.  Myrmedonia  similis  mihi. 
Subtiliter  punctulata,  nigro-fusca,  antennarum  basi  pedibns- 

qne  rufis,  thorace  subquadrato ,  elytris  basi  rufescentibus, 

abdominis  segmentis  ultimis  laevigatis. 
Long.  2  lin. 

Zunächst  der  M.  limbata  verwandt,  aber  in  der  Regel 
noch  etwas  schmäler,  als  diese,  und  durch  die  auch  am  Aus- 
senrande  nach  hinten  zu  stets  schwarzbraunen  üeckschilde, 
so  wie  durch  die  geglätteten  Hiuterleibsringe,  von  welchen 
nur  die  ersten  drei  *)  am  Hinterrande  fein  punktirt  sind,  hin- 
reichend verschieden. 

Die  Fühler  sind  von  der  Länge  des  Kopfes  und  Hals- 
schildes, das  erste  Glied  roth,  die  übrigen  rothbraun,  das 
letzte  so  lang  wie  die  drei  vorhergehenden  zusammengenom- 
men. Der  Kopf  ist  etwas  schmäler  als  das  Halsschild,  eben, 
sehr  fein  punktirt,  schwach  behaart,  glänzend,  schwarz.  Das 
Halsschild  ist  ein  wenig  breiter,  als  lang,  vorn  abgeschnitten, 

*)  Um  Missverständnissen  vorzubeugen  bemerke  ich  liier  ein 
für  alle  Mal,  dass  ich  bei  allen  Brachelytren  den  ersten,  unvoll- 
kommneren  Hinterleibsring ,  der  auf  der  unteren  Seite  kein  ent- 
sprechendes Bauchsegment  hat,  nicht  mitzähle,  folglich  denjenigen, 
welcher  sich  gewöhnlich  durch  etwas  bedeutendere  Länge  aus- 
zeichnet, und  am  äussersten  Hinterrande  immer  durchscheinend 
gleichsam  mit  einem  feinen,  weissen  Saum  versehen  ist,  als  den 
fünften  betrachte. 


«Ol 

an  den  Seiten  und  hinten  sanft  zugerundet,  die  Vordereckeu 
abgerundet,  die  Hinterecken  stumpf,  am  Hinterrande  mit  einem 
deutlichen  Queereindruck,  von  welchem  aus  sich  eine  seichte 
(hei  dem  Männchen  etwas  stärker  ausgedrückte)  Längsrinne 
bis  gegen  die  Mitte  des  Halsschildes  zieht,  die  Oberfläche 
fein  und  dicht  punktirt,  anliegend  behaart,  glänzend,  schwarz. 
Die  Deckschilde  sind  von  der  Breite  und  Länge  des  Halsschil- 
des, fein  und  dicht  punktirt,  ziemlich  stark  anliegend  behaart, 
mit  geringem  Glänze,  schwarzbraun,  nur  von  der  Schulter 
aus  verbreitet  sich  ein  rothbrauner  Fleck  nach  innen.  Der 
Hinterleib  ist  schwarz,  glänzend,  die  einzelnen  Ringe  dessel- 
ben am  Rande  rothbraun,  die  drei  ersten  Ringe  am  Hin- 
terrande fein  punktirt,  die  übrigen  geglättet.  Die  Beine 
sind  roth. 

Lebt  nur  unter  der  F.  fuliginosa. 

Ich  fand  vor  einigen  Jahren  ein  Exemplar  dieser  Art 
in  hiesiger  Gegend,  später  wurde  sie  von  Funke  und  Gress- 
rier  ziemlich  zahlreich  aufgefunden,  auch  von  meinem  Bru- 
der *)  in  der  Gegend  von  Meissen  entdeckt. 

5.  Myrmedonia  hnmeralis  Gr. 

Germ.   Zeitschr.  III.    p.  211.  2.  —     Bullet,   de   Moscou  1843.  I. 
p.  77.  1. 

Kommt  unter  der  F.  fuliginosa  und  F.  rufa  nicht  sel- 
ten vor.  Unter  ersterer  Ameisenart  sammelten  sie  D.  Erich- 
son,  Funke,  Gresmer,  D.  hünemann,  v.  Kiesenweller, 
Strübing,  mein  Brüder  und  ich,  unter  letzterer  ist  sie  von 
v.  Kiesenweller ,  Graf  Mannerheim  und  mir  angetroffen 
worden. 

Ich  fand  den  Käfer  in  der  Begattung  und  kann  daher 
versichern,  dass  die  mit  eingedrückter  Stirne  und  breit  und 
tiefgefurchtem  Halsschilde  die  Männchen  seien,  bei  welchen 
überdiess  noch  der  letzte  Hinterleibsring  oben  deutlich  ausge- 
randet  erscheint. 


*)  Gustav  Märkel,    Cantor   zu  Leuben  bei  Lommatsch,  dem 
ich  manchen  schönen  Beitrag  zu  diesem  Verzeichnisse  verdanke. 


203 

6.  Myrmedonia  cognata  mihi. 
Subtilissime  punctulata,  nigro-fusca,  thorace  subquadrato,  basi 
tri -impresso,  antenuis  pedibusque  rufo-testaceis. 

Long.  2'/2  lin- 
Variat  lmmeris  dilutioribns. 
Entom.  Zeitg.  III.  p.  142.  1. 

Der  M.  liumeralis  cinigermassen  verwandt,  weicht  aber 
durch  etwas  kleinere  und*  schmälere  Gestalt  und  dunklere, 
gleichmässige  Färbung,  so  wie  durch  das  feiner  und  dichter 
punktirte,  au  den  Hinterecken  mehr  abgerundete  Halsschild, 
dem  der  seitliche,  gebogene  Längseindruck  gänzlich  fehlt,  be- 
sonders aber  noch  durch  die  drei  Eindrücke  am  Hinterrande 
des  Halsschildes  und  durch  die  scharfe  Queerkante  am  Hin- 
terkopfe ab. 

Die  Fühler  sind  einfarbig  rothbraun,  das  letzte  Glied 
so  lang  wie  die  beiden  vorhergehenden  zusammengenommen. 
Der  Kopf  ist  etyyas  schmäler  als  das  Halsschild,  eben,  hinten 
in  einem  rechten  Winkel  jäh  abschüssig,  so  dass  sich  da- 
durch eine  scharfe  Kante  am  Hinterkopfe  zeigt,  sehr  fein  und 
dicht  punktirt,  glänzend,  schwarz.  Das  Halsschild  ist  etwas 
breiter  als  lang,  vorn  grade  abgeschnitten,  an  den  Seiten 
und  hinten  sanft  zugeruudet,  die  Hinterecken  abgerundet,  au 
der  Basis  in  der  Mitte  ein  deutlicher  Queereindruck,  der 
nach  vorn  in  eine  seichte  Furche  ausläuft,  die  sich  bis  gegen 
die  Mitte  des  Halsschildes  zieht,  zu  beiden  Seiten  des  Queer- 
eindrucks  ein  schräg  aufwärtsgehender  Eindruck,  die  Ober- 
fläche ziemlich  gewölbt,  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  anlie- 
gend behaart,  glänzend,  zuweilen  etwas  in  das  Metallische 
spielend,  schwarzbraun.  Die  Deckschilde  sind  kaum  breiter 
als  das  Halsschild,  und  von  gleicher  Länge  mit  demselben, 
ebenfalls  fein  und  dicht  punktirt,  ziemlich  stark  anliegend  be- 
haart, glänzend,  dunkelbraun,  an  der  Schulter  zuweilen  et- 
was heller.  Der  Hinterleib  ist  oben  geglättet,  an  den  Seiten 
und  unten  ziemlich  stark  behaart  und  punktirt,  dunkelbraun, 
die  einzelnen  Ringe  desselben  etwas  heller  gesäumt.  Die 
Beine  sind  rothbraun. 

Es  kommt  zuweilen  eine  merkwürdige  Varietät  vor,  wo 
auf  dem  Halsschilde  längs  des  gauzen  Hinterrandes  eine  mit 


903 

demselben  parallel  laufende,  eingedrückte  Linie  wahrgenom- 
men wird,  die  nur  durch  die  beiden  schrilg  aufwärts  gehen- 
den Eindrücke  einiger  Massen  unterbrochen  ist,  sich  auch 
noch  am  Seitenrande  etwas  hinauf  zieht,  und  dem  Halsschilde 
das  Ansehen  giebt,  als  wenn  es  breit  gerandet  wäre.  Uebri- 
gens  stimmt  diese  Form  in  jeder  andern  Beziehung  mit  co- 
gnata  vollkommen  überein. 

Es  mag  diese  in  manchen  Gegenden  häufig  unter  der 
F.  fuliginosa  vorkommende  Art  zeither  mit  andern  Myrmedo- 
nien  verwechselt  worden  sein,  sie  ist  aber  sicher  eigne  Spe- 
cies  und  ich  habe  ein  von  Herrn  v.  Kiesenwelter  in  der 
Begattung  getroffenes  Pärchen  vor  mir,  an  welchem  sich  der 
äussere  Geschlechtsunterschied  nur  durch  eine  schwache  Aus- 
randung des  letzten  Hinterleibsringes  kund  giebt.  Es  sam- 
melten sie  unter  obenerwähnter  Ameisenart:  Funke,  Gress- 
ner,  v.  Kiesenwelter ,  D.  hünemann ,  mein  Bruder  und 
ich;  auch  ist  sie  bei  Gassei  gefunden  worden.  Herr  v.  Kie- 
senicelter fing  zwei  nicht  im  Geringsten  abweichende  Stücke 
in  der  Lausitz  unter  F.  eunicularia. 

7.  Myrmedonia  funesta  Gr. 
Germ.  Zeitschr.  III.  p.  211.  3. 

Gar  nicht  selten  unter  der  F.  fuliginosa.  D.  Erich- 
son,  Funke,  Gressner,  D.  Lünemann,  v.  Kiesenwelter, 
Striibing ,  mein  Bruder  und  ich.  Von  Kiesenweiler  und 
mir  auch  einmal  unter  der  F.  rufa  gefunden. 

Ich  habe  ein  von  Herrn  v.  Kiesenwelter  in  copula  ge- 
fangenes Pärchen  vor  mir,  und  kann  den  von  Erichson  an- 
gegebenen Geschlechtsunterschied,  die  seichte  Längsfurche  auf 
dem  Halsschilde  bei  dem  Männchen,  bestätigen. 

8.  Myrmedonia  laticollis  mihi. 

Subtilissime  punetulata,  nigro-fusca,  thorace  transverso,  brevi, 
coleopteris  sublatiori,  obsolete  caualiculato ,  antennaruni 
basi  pedibusque  rnfo-testaeeis. 

Long,  V/2  —  2  lin. 
Entom.  Zeitg.  III.  p.  143.  2. 

In  der  Form  des  Halsschildes  der  M.  lngens  ähnlich, 
aber  gewöhnlich  von  noch  etwas  kürzerem,  gedrängterem  Baue 


204 

und  standhaft  dunkler  Färbung,  das  Halsschild  hinten  ohne 
Grübchen,  aber  mit  einer  bis  zum  Vorderrande  reichenden 
seichten  Längsrinne;  die  Fühler  nach  der  Spitze  zu  weniger 
verdickt.  Die  Fühler  sind  dunkelbraun,  das  erste  und  zweite 
Glied  roth,  das  letzte  so  lang,  wie  die  beiden  vorhergehenden 
zusammengenommen.  Der  Kopf  ist  fast  um  die  Hälfte  schmä- 
ler als  das  Halsschild,  flach  gewölbt,  deutlich  und  dicht  pnnk- 
tirt,  schwarz.  Das  Halsschild  ist  ziemlich  noch  einmal  so 
breit  als  laug,  die  Deckschilde  an  Breite  fast  noch  übertref- 
fend, vorn  grade  abgeschnitten,  an  den  Seiten  und  hinten 
zugerundet,  die  Vorder-  und  Hinterecken  abgerundet,  mit  ei- 
ner seichten  über  das  ganze  Halssehild  reichenden  Längs- 
rinne, die  Oberfläche  fein  und  dicht  punktirt,  seidenartig  be- 
haart, mit  ziemlichem  Glänze,  schwarzbraun.  Die  Deckschilde 
sind  von  der  Länge  des  Halsschildes,  eben  so  punktirt  und 
behaart,  als  dieses,  doch  von  etwas  hellerer  Färbung,  an  der 
Schulterecke  zuweilen  ein  lichterer  Fleck.  Der  Hinterleih 
unten  behaart  und  dicht  punktirt,  oben  geglättet,  glänzend, 
schwarz,  die  Räuder  der  einzelnen  Segmente,  röthlich.  Die 
Beine  sind  roth. 

Bei  dem  Männchen  hat  das  Halsschild  weniger  Glanz, 
und  die  Längsrinne  auf  demselben  ist  deutlicher. 

Es  kommt  diese  Art  zuweilen  in  ungeheurer  Menge 
unter  der  F.  fuliginosa  vor,  und  mag  zeither  als  eine  Va- 
rietät der  M.  lugens  betrachtet  worden  sein,  von  der  sie  sich 
aber  durch  die  schon  oben  angegebenen  Merkmale  hinreichend 
unterscheidet.  Sie  scheint  sehr  verbreitet  zu  sein  und  wurde 
gesammelt  von  Funke,  Gressncr,  v.  Kiesenwetter,  D.  Lii- 
nemann,  Graf  Rantzau,  Slrüb'mg,  meinem  Bruder  und 
mir,  kommt  auch  in  der  Gegend  von  Cassel  vor. 

9.  Myrmedonia  lugens  Gr. 
Germ.  Zeitschr.  III.  p.  212.  4. 

Etwas  seltener  als  die  vorige,  unter  der  F.  fuliginosa. 
Funke,  Gressner,  v.  Kiesenwetler,  D.  Lünemann,  mein 
Bruder,  ich. 

10.  Myrmedonia  fulgida  Gr. 

Ich  führe  diese  Art,  von  welcher  ich  ein  mit  der  Gra- 
venhorst sehen  Beschreibung  genau  übereinstimmendes  mann- 


Ä05 

liches  Exemplar  zur  Ansicht  durch  Herrn  D.  Schaum  er- 
hielt, hier  mit  auf,  da  sie  höchst  wahrscheinlich,  wie  die 
nachfolgende  Species,  in  der  Nähe  der  Ameisen  lebt. 

11.  Myrmedonia  Haworthi  Sleph. 

Myrm.  Haworthi  Stcph.  lllustr.  V.  tab.  26.  fig.  3. 

Myrm.  fulgida  var.  Erichs,  gen.  et.  sp.  Staphyl.  p.  40.  8.  — 
Germ.  Zeitschr.  III.  212.  5. 
Mas  abdominis  segmeuto  sexto  medio  tuberculato. 
Herr  Prof.  Erichson  hat  diese  Art,  die  ich  in  beiden 
Geschlechtern  vor  mir  habe,  als  Varietät  der  M.  fulgida  Gr. 
betrachtet,  ich  glaube  jedoch,  sie  für  eine  besondere  Species 
halten  zu  müssen,  die  sich  ausser  der  abweichenden  Färbung, 
der  grössern,  namentlich  breitern  Gestalt,  der  grobem  Be- 
haarung, der  verhältnissiuässig  längern  Deckschilde,  dem  nach 
hinten  zu  mehr  verschmälerten  Hinterleibe,  schon  durch  an- 
dre Struktur  der  Fühler  hinreichend  unterscheidet.  Diese 
letztem  nämlich,  welche  in  der  Regel  nur  an  der  Basis  und 
Spitze  eine  rothgelbe,  in  der  Mitte  dagegen  eine  schwärzli- 
che Färbung  zeigen,  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild, 
das  Endglied  derselben  ist  kürzer,  als  die  beiden  vorherge- 
henden zusammengenommen,  dabei  dick  und  stumpf;  bei  ful- 
gida dagegen  reichen  die  ganz  einfarbig  gelbrothen  Fühler 
nur  bis  zum  Hinterrande  des  Halsschildes,  die  vorletzten  Glie- 
der sind  kürzer,  als  bei  jener,  das  Endglied  länger,  als  die 
beiden  vorhergehenden  zusammengenommen,  dabei  gestreckt 
and  spitz.  Das  Halsschild  ist  bei  Haworthi  breiter,  nach 
vorn  weniger  erweitert,  die  Hinterwinkel  mehr  abgerundet, 
die  Oberfläche  etwas  gewölbter.  Die  verhältnissiuässig  lan- 
gem Deckschilde  zeigen  bei  allen  Exemplaren  ziemlich  gleich- 
massig  hinten  am  Anssenrande  einen  dreieckigen,  schwarzen, 
gewöhnlich  scharf  begrenzten  Flecken,  der  sich  von  der  Mitte 
des  Aussenrandes  bis  zum  hintern  Innenwinkel  zieht,  wäh- 
rend bei  fulgida  nur  der  lunschlagene  Aussenrand  nach  hin- 
ten zu  schwärzlich  erscheint.  Der  Hinterleib,  der  bei  fulgida 
ziemlich  parallel  läuft,  und  auf  welchem  auch  die  vorderen 
Segmente  an  der  Basis  schwarz  sind,  ist  bei  Haworthi  von 
der  Mitte  aus  nach  hinten  zu  mehr  verschmälert,  und  bis 
zum  vierten  Segment,   welches  in  der  Mitte  an  der  Basis  ei- 


206 

nen  schwarzen  Schatten  zeigt,  einfarbig  rothbraun,  nur  das 
fünfte  und  sechste  Segment  sind  von  schwarzer  Färbung.    . 

Der  männliche  Geschlechtsuuterschied  spricht  sich  bei 
dieser  Art  auf  dem  letzten  Hinterleibsringe  sehr  deutlich 
durch  einen  auf  der  Mitte  desselben  befindlichen  ansehnli- 
chen, etwas  in  die  Breite  gezogenen  Höcker  aus.  Auf  ähn- 
liche Weise  ist  diess  bei  fnlgida  der  Fall;  doch  erscheint 
hier  der  Höcker,  so  viel  ich  bei  der  allerdings  etwas  schlech- 
ten Beschaffenheit  des  vorliegenden  Exemplars  bemerken  kann, 
gleichsam  in  zwei  Theile  getheilt. 

Es  wurde  diese  ausgezeichnete  und  sehr  seltene  Art 
zwei  Mal  von  mir  in  der  Nähe  einer  sehr  grossen  Colonie 
der  F.  rufa  angetroffen;  zwei  Mal  sammelte  sie  auch  Herr 
Gressner,  ein  Mal  im  Winter  unter  Moos,  das  zweite  Mal 
bei  herumlaufenden  Ameisen  zur  F.  fuliginosa  gehörend. 
Nach  einer  brieflichen  Nachricht  des  Herrn  Riehl  ist  M.  ful- 
gida  (oder  Haworthi?)  auch  in  der  Gegend  von  Gassei  und 
zwar  ebenfalls  in  Gesellschaft  der  F.  fuliginosa  gefunden 
worden. 

12.  *Myrmedonia  collaris  Payk. 

Herr  Schollstedl  in  Stendal  traf,  nach  einer  mir  ge- 
gebenen mündlichen  Versicherung,  diese  Art  immer  in  Gesell- 
schaft einer  grössern  gelblichen  Ameise  (Myrm.  rubra?)  an 
Bachufern  an.  Die  Herren  Dleckhoff  und  D.  Schmidt  (Stet- 
tin) sammelten  sie  mehrere  Male  „unter  den  in  Gärten  ge- 
wöhnlichen nicht  sehr  grossen  Ameisen;"  Herr  v.  Kiesen- 
wetler  fing  ein  Exemplar  unter  der  F.  fuliginosa. 

Die  verschiedenen  Arten  der  deutschen  Myrmedonien 
sind  zeither  oft  von  den  Entomologen  mit  einander  verwech- 
selt worden,  und  es  zeigen  manche  derselben  allerdings  beim 
ersten  Blick  in  Grösse,  Umriss,  Färbung  und  Sculptur  viele 
Uebereinstimmung.  Dennoch  sind  sie  durch  so  constante 
Merkmale  von  einander  geschieden,  dass,  wenn  man  auf  diese 
achtet,  eine  Verwechselung  der  Arten  kaum  möglich  ist. 
Wenn  auch  in  Erichson's  klassischem  Werke  über  Brache- 
lytren  die  Mehrzahl  derselben  bereits  von  Meisterhand  be- 
schrieben worden  ist,  so  dürfte  es  doch,  wegen  der  neu  hin- 


307 

zugekommenen  Arten,  vielleicht  nicht  ganz  überflüssig  erschei- 
nen, wenn  ich  im  Nachstehenden  einige  Winke  zu  schnellerer 
Auffindung  und  Unterscheidung  der  einzelnen  Arten  gebe. 
Ich  schliesse  hierbei  M.  canaliculata,  collaris,  fulgida  und 
Haworthi  aus,  weil  diese  nicht  füglich  mit  andern  verwech- 
selt werden  können,  und  namentlich  die  beiden  ersten  be- 
kannt genug  sind,  die  letzteren  sich  aber  durch  die  eigen- 
thümliche  Punktirung  des  Halsschildes  schon  von  allen  ihren 
Gatlungsverwandten  entfernen.  Die  übrigen  deutschen  Myr- 
medonien  zerfallen  zunächst  in  zwei  Abtheilungen.  Bei  der 
einen  ist  das  Halsschild  nur  wenig  breiter  als  lang,  zu 
ihr  gehören  M.  limbata,  similis,  humeralis,  cognata  und 
funesta;  bei  der  andern  ist  das  Halsscliild  ziemlich  doppelt 
so  breit  als  lang,  hierher  gehören  lugens  und  laticollis. 
Von  jenen  scheidet  sich  mm  zunächst  die  M.  limbata  aus, 
bei  welcher  die  Oberseite  des  Hinterleibes  auf  allen  Ringen 
puuktirt  erscheint.  M.  similis,  in  der  Gestalt,  Färbung  und 
dem  grossen  Endgliede  der  Fühler  der  \origen  sehr  ähnlich, 
ist  nur  am  Rande  der  ersten  Abdominalringe  einigermassen 
punktirt,  und  macht  dadurch  den  Uebergang  zu  den  übrigen 
Myrmedonien,  welche  sämmtlich  geglätteten  Hinterleib  haben. 
Unter  diesen  ist  die  M.  humeralis  die  grösste  Form,  und 
an  dem  auf  dem  Halsschilde  befindlichen  seitlichen  geboge- 
nen Läugseindruck,  der,  wenn  er  auch  bei  manchen  Exem- 
plaren nur  seicht  vorhanden  ist,  doch  niemals  ganz  fehlt, 
und  den  keine  andere  Myrmedonie  hat,  leicht  zu  erkennen. 
Ihr  zunächst  steht  die  M.  cognata,  welche  sich  durch  die 
drei  Eindrücke  an  der  Basis  des  Halsschildes  und  durch  die 
scharfe  Queerkante  am  Hinterkopfe  gut  unterscheidet.  Es 
bleibt  nun  noch  die  M.  funesta  übrig,  durch  gleichmässig 
schwarze  Färbung  der  Oberseite  und  etwas  deutlichere  und 
weitläuftigere  Punktirung  des  Halsschildes  ausgezeichnet.  In 
der  zweiten  Abtheilung  befinden  sich  nur  noch  M.  lugens 
und  laticollis.  Erstere  kommt  nur  sehr  selten  mit  ganz  dun- 
kelgefärbten Deckschilden  vor,  und  hat  am  Hinterrande  des 
Halsschildes  ein  sehr  deutliches  Queergrübchen ,  welches  bei 
laticollis  fehlt,  wo  sich  nur  eine  seichte  Längsrinne  über 
das   auch  viel  feiner  und   dichter  punktirte  Halsschild  zieht. 


208 

Uebrigens  ist  die  lugens  in  der  Struktur  der  Fühler  noch 
vor  allen  andern  Myrmedonien  ausgezeichnet.  Bei  keiner 
andern  nämlich  sind  die  Fühler  nach  der  Spitze  zu  so  merk- 
lich verdickt,  als  bei  dieser,  und  das  letzte  Fühlerglied,  wel- 
ches bei  den  übrigen  Myrmedonien  erst  von  der  Mitte  an 
stumpf  zugespitzt  erscheint,  verschmälert  sich  bei  dieser 
schon  von  der  Basis  aus,  und  erscheint  daher  spitzer,  als 
bei  den  übrigen. 

Was  nun  die  Varietäten  der  einzelnen  Arten  anlangt, 
so  sind  sie  nicht  erheblich,  und  beschränken  sich  hauptsäch- 
lich nur  auf  kleine  Abweichungen  in  der  Färbung  und  Grösse, 
oder  es  sind  die  Eindrücke  etwas  seichter,  als  gewöhnlich. 
Immer  weiden  auch  bei  solchen  Abänderungen  die  vorstehend 
angegebenen  Merkmale  sicher  leiten. 

Der  männliche  Geschlechtsunterschied  ist  nur  bei  eini- 
gen Myrmedonien,  namentlich  bei  limbata,  hnmeralis,  ful- 
gida  und  Haworthi  durch  äussere  Kennzeichen  stark  ausge- 
prägt. Bei  dem  Männchen  der  limbata  ist  das  Halsschild 
der  Länge  nach  tief  ausgehöhlt,  die  Stirn  flacher,  der  letzte 
Hinterleibsring  oben  tief  ausgerandet,  so  dass  die  Seiten  des- 
selben nach  hinten  zu  beiderseits  wie  scharfe  Spitzen  vortre- 
ten. Das  Männchen  der  hnmeralis  ist  auf  der  Stirn  einge- 
drückt ,  die  Längsrinne  des  Halsschildes,  welche  bei  dem 
Weibchen  immer  nur  in  schwächerem  Grade  vorhanden  ist, 
zeigt  sich  hier  sehr  breit  und  tief,  dagegen  erscheint  der 
seitliche  gebogene  Eindruck  immer  etwas  seichter,  der  letzte 
Hinterleibsring  ist  oben  deutlich  ausgerandet.  M.  fnlgida 
und  Haworthi  zeigen  als  Merkmal  des  männlichen  Geschlechts 
auf  der  Mitte  des  letzten  Hinterleibsringes  einen  ansehnli- 
chen Höcker.  Schwächer  spricht  sich  der  äussere  Geschlechts- 
unterschied bei  den  übrigen  Myrmedonien  ans.  Bei  dem 
Männchen  von  funesta  ist  das  Halsschild  seicht  gefurcht,  und 
das  letzte  Hinterleibssegment  schwach  ausgerandet,  welches 
letztere  Kennzeichen  nur  noch  allein  die  Männchen  von  si- 
milis,  cognata  und  lugens  einigermassen  bemerklich  macht. 
Bei  laticollis  d"  ist  diese  Ausrandung  etwas  stärker  vorhan- 
den, das  Halsschild  hat  weniger  Glanz,  als  das  des  Weib- 
chens, und  die  Längsriune  auf  demselben  ist  deutlicher. 


so» 

13.  *  Autali a  rivularis  Gr. 

Die  Herren  Funke  und  v.  Kiesemceller  fanden  Ex- 
emplare unter  der  F.  rnfa ;  ich  habe  den  Käfer  auch  ein  paar 
Mal  unter  der  F.  fuliginosa  bemerkt 

14.  Falagria  thoracica  Curlis. 

Diese  Art,  die  schon  Walll,  nach  Erichs,  gen.  et 
spec.  Staphyl.  p.  52.  10.,  „in  formicetis"  sammelte,  wurde 
von  Funke  und  Gressner  in  ziemlicher  Auzahl  bei  der 
Myrm.  rubra  angetroffen;  ich  selbst  sammelte  vor  einigen 
Jahren  im  ersten  Frühjahre  unter  zusammengerafften  Laube 
an  einer  Stelle  meines  Gartens,  wo  sich  Nester  der  vorge- 
genannleu  Ameisenart  befanden,  mehrere  Stücke  derselben, 
und  versendete  sie  damals  unter  dem  Namen  F.  ruficollis  mihi. 

15.  *  Falagria  obscura  Gr. 

Nicht  selten  unter  der  F.  fuliginosa.  Funke,  Gress- 
ner, Slrübing,  ich.  Auch  in  den  grösseren  Haufen  der  F. 
rufa  in  der  Lausitz,    v.  Kiesenwetter. 

16.  *  F  a  1  a  g  r  i  a  nigra  Gr. 

Es  variirt  diese  Species  in  der  Färbung,  in  dem  Ein- 
drucke am  Hinterrande  des  Halsschildes  und  besonders  in  der 
Grösse,  da  sie  oft  um  die  Hälfte  kleiner  vorkommt.  Eine 
solche  Abänderung  mag  wohl  F.  pusilla  Heer  sein;  we- 
nigstens vermag  ich  die  von  Herrn  D.  Lünemann  unter  die- 
sem Namen  eingesendeten  Stücke  nicht  von  kleinen  Exem- 
plaren der  F.  nigra  zu  unterscheiden. 

Wurde  von  v.  Kiesenweller  (Lausitz),  Riehl,  D.  v. 
Weidenbach  und  mir  unter  der  F.  rufa,  von  Funke,  Gress- 
ner und  D.  hünemann  unter   der  F.  fuliginosa  angetroffen. 

17.  *Bolitochara  lunulata  Payk. 
Ein  Mal  bei  F.  fuliginosa.  Funke. 

18.  Bolitochara  bella  mihi. 

Rubra,  creberrime  punctata,  antennis  medio  nigro-fuscis,   ca- 
pite,    elytrorum    angulo    apicali  exteriore  macula   trigona 
abdomineque  ante  apicem  nigris,  pedibus  rufo  -  testaeeis. 
Long.  1%  lin. 

Mas  abdominis  segmento  dorsali  quinto  carina  longi- 
tudinali  distinetus. 

(5.  Band.  2.  Heft.)  14 


910 

Um  die  Hälfte  kleiner  als  B.  Innnlnta  Payk.,  dabei 
schmäler,  noch  deutlicher  und  dichter  punktirt,  mit  kürzeren, 
dickeren  Fühlern,  die  Farbe  ein  gesättigtes  Roth. 

Die  Fühler  sind  wenig  länger,  als  Kopf  und  Halsschild, 
nach  der  Spitze  zu  stark  verdickt,  an  der  Basis  und  Spitze 
hellbraun,  in  der  Mitte  dunkler.  Der  Kopf  ist  von  der  Breite 
des  Halsschildes,  wenig  gewölbt,  sehr  deutlich  und  dicht  punk- 
tirt, glänzend,  bei  dem  Männchen  schwarz,  bei  dem  Weib- 
chen etwas  ins  Röthliche  spielend.  Das  Halsschild  ist  etwas 
breiter,  als  lang,  nach  hinten  nur  wenig  verschmälert,  an  den 
Seiten  nach  vorn  zu  gerundet,  Vorderecken  abgerundet,  Hin- 
terecken stumpf,  schwach  gewölbt,  in  der  Mitte  am  Hinter- 
raiide  mit  einem  deutlichen  Queergrübchen,  deutlich  und  dicht 
punktirt,  schwach  behaart,  glänzend,  roth.  Die  Deckschilde 
sind  etwas  länger  und  halbmal  breiter  als  das  Halsschild,  in 
der  Mitte  etwas  erweitert,  deutlich  und  dicht  punktirt,  schwach 
behaart,  roth,  am  hinteren  Aussenrande  ein  grosser,  dreisei- 
tiger, schwarzer  Fleck.  Der  Hinterleib  nach  der  Spitze  zu 
nur  wenig  verengt,  die  ersten  Ringe  stark,  die  letzten  schwä- 
cher punktirt,  behaart,  glänzend,  roth,  der  dritte,  vierte  und 
fünfte  Ring  schwarz.     Die  Beine  sind  hellbraun. 

Bei  dem  Männchen  sind  die  Deckschilde  hinter  dem 
Schildchen  neben  der  Naht  stark  aufgeschwollen,  von  der 
Mitte  des  Aussenrandes  zieht  sich  ein  schräg  abwärts  gehen- 
der, bis  fast  zur  Naht  reichender  Eindruck  herab,  das  fünfte 
Hinterleibssegment  ist  stark  gekielt. 

Ein  männliches  Exemplar  dieser  schönen  Art  wurde  von 
mir  gefunden,  ein  weibliches,  unter  der  F.  fuliginosa  ange- 
troffenes, sendete  Herr  Gressner  ein. 

19.  *  Ocalea  badia  Er. 

Unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

20.  *  0  calea  castanea  Er. 

Einmal  unter  der  F.  rufa.    v.  Kiesenweller. 

21.  *  Calodera  nigricollis  Payk. 

Zuweilen  in  der  Gesellschaft  der  Myrm.  rubra.  Funke, 
Gressner. 


211 

22.  *  Calodera  rubicunda  Er. 

Diese  gewöhnlich  an  Bachufern  vorkommende  Art  traf 
Herr  v.  Kiesenwellcr  auch  einmal  unter  der  F.  rufa  an. 

23.  *  P h  1  o  e  op o  r  a  r e p  t a n  s  Gr. 

Eine  ganz  schwarze  Varietät  dieser  Art,  unter  der  F. 
cunicularia  gefunden,  sendete  Herr  Gressner  ein.  Ein  an- 
deres normal  gefärbtes  Exemplar  wurde  auf  der  Insel  Wollin 
in  einer  Colonie  der  F.  rufa  von  den  Herren  Dieckhoff  und 
D.  Schtuidt  gesammelt  und  mir  zur  Ansicht  mitgetheilt. 

24.  Phloeopora  corticalis  Gr. 

Ich  habe  eine  Anzahl  Exemplare  vor  mir,  die  von  den 
Herren  Funke,  und  Gressner  unter  der  F.  fulginosa  aufge- 
funden worden  sind. 

25.  *  Homalota  graminicola  Er. 

Unter  der  F.  fuliginosa.  v.  Kiesenwcüer  (Lausitz). 

26.  *  Homalota  elongatula  Er.  Gr. 

Bei  der  grossen  Schwierigkeit,  die  die  Unterscheidung 
der  Homaloten  darbietet,  wird  obiger  Name  noch  längere  Zeit 
ein  nomen  collectivuin  bleiben  müssen,  unter  welchem  man 
verschiedene  Formen  zu  vereinigen  gezwungen  ist,  und  es 
bleibt  erst  unsern  Nachkommen  vorbehalten,  die  Verschieden- 
heit der  hier  vereinigten  Species  nach  längeren  Erfahrungen 
über  Begattung,  Aufenthaltsort  etc.  sicher  auszumitteln.  Es 
wurden  mir  von  mehreren  Seiten  her  eine  Menge  Exemplare, 
fast  sämmtlich  bei  F.  fuliginosa  gefunden,  übersendet,  die  ich 
einstweilen  unter  obigem  Nameu  unterbringe.  Hierunter  be- 
findet sich  eine  sehr  ansehnliche  Form,  wo  Fühler,  Kopf, 
Thorax  und  Hinterleib  tief  schwarz  sind,  und  nur  die,  übri- 
gens glänzenden  Deckschilde,  was  bei  den  gewöhnlichen  Ex- 
emplaren der  elongatula  nicht  der  Fall  ist,  ein  dunkles  Braun 
zeigen.  Auch  die  Beine,  namentlich  die  Schenkel  sind  dunk- 
ler gefärbt,  und  das  Halsschiid  ist  weitläufiger  puuktirt.  Es 
wurde  diese  Form,  die  wohl  besondere  Species  sein  dürfte, 
von  Funke,  Gressner  und  D.  v.  Weidenbacli  unter  der  F. 
fuliginosa  gefunden. 

27.  *  Homalota  aequata  Er. 
Unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

14* 


£12 

28.  *HomaIota  angustula  Gyl. 

Ist  nach  einer  brieflichen  Mittheilung  des  Herrn  Riehl 
bei  Cassel  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden  worden. 

29.  *  Homalota  cnspidata  Er. 

Eine  Anzahl  Exemplare  bei  der  F.  cunicularia.  Funke. 

30.  *Homalota   circellaris  Gr. 
Germ.  Zeitschr.  III.  p.  213.  8. 

Oefter  unter  der  F.  fuliginosa.  Funke,  Gressner,  D. 
Lünemann,  mein  Bruder,  ich.  Zuweilen  auch  bei  der  F. 
rufa.    v.  Kiesenwetler,  ich. 

31.  *  Homalota  brunnea  Fb. 

In  Gesellschaft  der  F.  fuliginosa.  Gressner,  D.  Lü- 
nemann, ich. 

32.  *  Homalota  depressa  Gr. 

Von  Herrn  Riehl  unter  der  F.  rufa  gefunden. 

33.  *  Homalota  angularis  Heer. 
Heer  Fauna  col.  helv.  1.  592. 

„Rarissime  in  formicarum  nidis."    Heer. 

34.  *  Homalota  socialis  Payk. 

Bei  der  F.  fuliginosa.  Funke,  Gressner,  D.  Lüne- 
mann, mein  Bruder,  ich. 

35.  Homalota  fossigera  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  77.  3. 

„Fusco- nigra,  opaca,  subtiliter  creberrime  punctulata, 
tenuiter  griseo-sericea,  autennis  pedibusque  testaceis,  thorace 
transverso,  lateribus  et  angulis  rotundato,  ad  basin  foveola 
oblonga  transversim  impresso,  abdomine  snpra  subtiliter  pun- 
ctulato,  ano  piceo." 

„Long.  3/4  lin." 

„Rarissima,  semel  tantum  occurrit."    Mannerh.  *) 

36.  Homalota  validicornis  mihi. 

Nigra,  nitida,  tenue  pubescens,  autennis  longis,  crassis, 
thorace  transverso,  obsolete  canaliculato,  basi  foveolato,  elj- 
tris  nigro-fuscis,  abdomine  laevigato,   segmentis  anterioribus 


*)  Da  manchen  Lesern  dieser  Zeitschrift  das  Bullet,  de  Mo- 
scou nicht  zur  Hand  sein  dürfte,  so  nehme  ich  die  Mannerheim- 
schen  Diagnosen  der  von  ihm  entdeckten  Myrmecophilen  hier 
mit  auf. 


213 

parce  subtiliter  punctatis,   pedibus  testaceis,  femoribns  su- 
pra  nigris. 

Long.  2  lin. 

Der  H.  so  Cialis  var.  a  Erichs,  ähnlich,  aber  grösser. 
Die  dicken  und  ganz  schwarzen  Fühler  reichen  bis  zur  Hälfte 
der  Deckschilde,  das  vierte  Glied  ist  von  besonderer  Klein- 
heit, die  sechs  folgenden  noch  einmal  so  breit  und  lang  als 
dieses,  und  unter  sich  von  gleicher  Grösse,  das  letzte  so  gross 
wie  die  beiden  vorhergehenden  zusammengenommen  und 
stumpf  zugespitzt.  Die  Fresswerkzeuge  sind  pechfarbig. 
Der  Kopf  ist  etwas  schmäler  als  das  Haischild,  fein,  aber 
nicht  sehr  dicht  pnnktirt,  glänzend,  schwarz.  Das  Halsschild 
ist  fast  um  die  Hälfte  breiter  als  lang,  an  den  Seiten  und 
hinten  sanft  zugerundet,  Hinter-  und  Vorderwinkel  stumpf, 
mit  schwacher  Längsrinne,  in  der  Mitte  an  der  Basis  ein 
Queergrübchen,  die  Oberfläche  wenig  gewölbt,  deutlich,  aber 
nicht  sehr  dicht  pnnktirt,  anliegend  dünn  behaart,  glänzend, 
schwarz.  Die  Deckschilde  sind  etwas  breiter  als  das  Hals- 
schild, nach  hinten  sehr  wenig  erweitert,  wie  das  Halsschild 
pnnktirt,  aber  länger  behaart,  glänzend,  dunkelbraun,  in  der 
Mitte  zuweilen  etwas  heller.  Der  glänzend  schwarze  Hinter- 
leib ist  nur  am  Hinterrande  der  ersten  Segmente  sehr  fein 
pnnktirt,  übrigens  glatt,  an  den  Seiten  mit  ziemlich  langen, 
einzelnen,  schwarzen  Haaren  besetzt.  Die  Beine  sind  roth- 
gelb, die  Schenkel  auf  ihrer  oberen  Seite  mit  einer  schwarz- 
braunen Linie  bezeichnet. 

Herr  Funke  hat  diese  Art  in  grosser  Menge  bei  der 
F.  fuliginosa  gefunden;  auch  Herr  Gressner  sendete  einige 
Exemplare  ein. 

37.  Homalota  divisa  mihi. 
Nigra,  subnitida,  subtilissime  punctulata,   thorace  transvcrsim 
suhquadrato ,   late  canaliculato,   abdomiue  parallelo,  nitido, 
segmentis  ultimis  valde  depressis,   sublaevibus,   pedibus  te- 
staceis, femoribus  picescentibus. 

Mas  abdomiuis   segmento  sexto  superiore   margine  api- 
cali  ntrinque  denticulo  prominulo  distinctus. 
Long.  174  lin. 


»14 

Die  Füliler  sind  noch  ein  wenig  länger  als  Kopf  und 
Halsschild,  nach  der  Spitze  zu  kaum  "verdickt,  ganz  schwarz. 
Der  Kopf  ist  wenig  gewölbt,  sehr  fein  puuktirt,  glänzend, 
schwarz.  Das  Halsschild  ist  wenig  breiter  als  der  Kopf,  et- 
was breiter  als  lang,  au  den  Seiten  und  hinten  schwach  zu- 
gernndet,  die  Vorderecken  abgerundet,  die  Hinterecken  stumpf, 
mit  einer  ziemlich  tiefen  und  sehr  breiten  Längsfnrche,  die 
das  Halsschild  gleichsam  in  zwei  Theile  theilt,  die  Oberflä- 
che wenig  gewölbt,  äusserst  fein  und  dicht  puuktirt,  schwach 
anliegend  behaart,  fast  matt,  schwarz.  Die  Deckschilde  sind 
etwas  breiter  und  fast  halbmal  länger,  als  das  Halsschild, 
nach  hinten  schwach  erweitert,  äusserst  fein  und  dicht  puuk- 
tirt, anliegend  behaart,  mit  einigem  Glänze,  schwarz.  Der 
Hinterleib  gleichbreit,  schwarz,  glänzend,  die  ersten  Ringe 
fein  und  dicht  puuktirt,  der  vierte  und  fünfte  fast  glatt  und 
gleichsam  breitgedrückt,  der  sechste  wieder  deutlich,  doch 
nicht  dicht  punktirt.  Die  Schenkel  sind  hellpechf arbig,  die 
Schienen  und  Füsse  hellbraun. 

Das  Männchen  hat  am  Hinterrande  des  fünften  Abdo- 
minalringes beiderseits  ein  nach  hinten  vorstehendes  Zälmchen. 

Ein  Pärchen  dieser  durch  die  breite  Furche  auf  dem 
Halsschilde  sehr  ausgezeichneten  Art  wurde  von  Herrn  Gress- 
ner  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

38.  *  H  o  in  a  l  o  t  a  analis  Gr. 

Unter  der  F.  rufa.  v.  Kiesenweiler  (Lausitz),  Riehl, 
ich.     Auch  unter  der  F.  fuliginosa.     Funke. 

39.  Homalota  talpa  Chevrier. 

Heer  Fauna  col.  helv.  1.   594. 

„Rarissima  in  formicarum  iridis."     Heer. 

Heer  hat  diese  Art,  die  sich  von  der  nahe  verwandten 
H.  analis  schon  durch  etwas  kleinern  Kopf  und  das  nicht 
hinten  mit  einem  Grübchen,  sondern  mit  einer  zarten  Längs- 
rinne versehene  Halsschild  unterscheidet,  sehr  gut  beschrie- 
ben. Ich  fand  den  Käfer  häufig  unter  uud  an  den  auf  die 
Haufen  der  F.  rufa  gelegten  Steinen.  Er  wurde  auch  von 
Dieckholf,  Kellner,  D.  Schmidt  uud  D.  v.  Weidenbach, 
in  Dänemark  von  Schiödle  unter  dieser  Ameisenart  ange- 
troffen. 


215 

40.  Homalota  flavipes  Gyl. 

Germ.  Zeitschr.  III.  p.  212.  6. 

Häufig  unter  der  F.  rufa.  Aube ,  Dieckhoff,  Kell- 
ner,  r.  Kiesenwetter,  Riehl,  D.  Schmidt  (Stettin),  D. 
v.  Weidenbach,  ich. 

Es  kommen  zuweilen  noch  in  verlassenen  Ameisenne- 
stern  Exemplare  dieser  Art  vor. 

41.  Homalota  confusa  mihi. 

Nigra,  nitida,  subtilius  puuctulata,  autennis  fuscis,  basi  rufis, 
articulis  5  — 10  late  transversis,  thorace  aequali,  postice 
depresso,  angulis  posticis  aciitiusculis,  elytris  rufo-piceis, 
abdominis  segmeutis  ultimis  sublaevigatis. 

Long.  iy4— 1V2  lin. 

Bei  der  grossen  Aehnlichkeit,  die  diese  Art  mit  H.  fla- 
vipes in  Farbe,  Umriss  und  Sculptur  hat,  mag  sie  zeither  im- 
mer mit  ihr  verwechselt  worden  sein;  ich  erhielt  sie  auch 
von  mehreren  Orten  unter  obigem  Namen  zugeschickt.  Sie 
unterscheidet  sich  aber  hinreichend  1)  durch  etwas  mindere 
Grösse,  2)  durch  die  kurzem  und  dickem,  an  der  Spitze  nicht 
heller  gefärbten  Fühler,  an  welchen  das  fünfte  bis  mit  dem 
zehnten  Gliede  viel  breiter  als  laug  ist,  3)  durch  den  weni- 
ger gewölbten  Kopf,  4)  durch  die  weniger  glatten,  mit  ein- 
zelnen Körnern  schwach  bestreuten  Hinterleibssegmente. 

Die  Fühler  sind  noch  etwas  länger  als  Kopf  und  Hals- 
scliild,  das  zweite  und  dritte  Glied  von  gleicher  Grösse,  das 
fünfte  bis  zehnte  fast  noch  einmal  so  breit  als  lang,  das  letzte 
von  der  Länge  der  beiden  vorhergehenden  zusammengenom- 
men, dunkelbraun,  die  ersten  drei  Glieder  roth.  Der  Kopf 
ist  kaum  sichtbar  punktirt,  glatt,  glänzend,  schwarz.  Das 
Halsschild  ist  halbmal  breiter  als  der  Kopf,  ziemlich  noch 
eiumal  so  breit  als  lang,  nach  vorn  verengt,  die  Vorderwin- 
kel abgerundet,  die  Hinterwinkel  scharf  vortretend,  der  Hin- 
terrand zugerandet,  schwach  zweibuchtig,  die  Oberfläche  we- 
nig gewölbt,  in  der  Mitte  nach  hinten  zu  gleichsam  nieder- 
gedrückt, fein  und  nicht  allzudicht  punktirt,  massig  behaart, 
glänzend,  pechfarbig.  Die  Deckschilde  sind  etwas  länger  und 
breiter   als  das  Halsschild,  nach   hinteu  zu  nur  wenig  erwei- 


216 

tert,  fein  und  dicht  pnnktirt,  ziemlich  stark  behaart,  weniger 
glänzend,  hellbraun.  Der  Hinterleib  ist  nach  der  Spitze  zu 
nur  wenig  verschmälert,  pnnktirt,  die  letzten  Segmente  schwach 
mit  einzelnen  Körnern  bestreut,  ziemlich  lang,  aber  einzeln 
behaart,  glänzend,  pechfarbig,  der  After  heller.  Die  Beine 
sind  rothbraun. 

Jüngstentwickelte  Exemplare  zeigen  in  allen  Theilen 
des  Körpers  eine  lichtere  Färbung.  Diese  Art  scheint  mir 
unter  der  F.  fuliginosa  zu  wohnen.  Gesammelt  von  Funke, 
Gressner,  Kellner,  D.  Lünemann,  Slriib'mg,  meinem  Bru- 
der und  mir. 

42.  Homalota  anceps  Er. 

Germ.  Zeitschr.  III.  p.  212.  7.—  Bullet.  deMoscou  1843.  1.  77.  2. 

Unter  der  F.  rufa.  Aube,  Dieckhoff,  v.  Kiesenwel- 
ter,  Graf  Mannerheim,  Mehl,  D.  Schmidt  (Stettin),  D. 
V.  Weidenbach,  ich.  Einzelne  Exemplare  kommen  auch  un- 
ter der  F.  fuliginosa  vor.    v.  Kiesenwelier  (Lausitz). 

43.  Homalota  hospita  mihi. 

Rufo  -  brunnea,  snbopaca,  subtiliter  punctulata,   thorace  trans- 
versa, leviter  convexo,  evidenter  canaliculato,  abdomine  ni- 
tido,  piceo,  punctato,  ano,  pedibns  antennisque  testaceis. 
Long.  l3/4  liu. 

Der  H.  cinnamomea  Gr.  in  der  Körperform  und  Fär- 
bung am  nächsten  verwandt,  aber  etwas  kleiner  als  diese,  das 
Halsschild  etwas  flacher,  die  Rinne  auf  demselben  stärker  ein- 
gedrückt, die  Punktirung  deutlicher  und  dichter,  der  Hinter- 
leib nur  auf  dem  vorletzten  Segment  geglättet. 

Die  Fühler  sind  von  der  Länge  des  Kopfes  und  Hals- 
schildes, nach  der  Spitze  zu  verdickt,  von  derselben  Bildung 
wie  bei  cinnamomea,  behaart,  bräunlich,  an  der  Basis  etwas 
heller.  Der  Kopf  ist  etwas  schmäler  als  das  Halsschild, 
ziemlich  gewölbt,  äusseret  fein  und  dicht  pnnktirt,  glänzend, 
dunkelpechfarbig.  Das  Halsschild  ist  fast  noch  einmal  so 
breit  als  lang,  nach  vorn  wenig  verengert,  an  den  Seiten 
und  hinten  zugerundet,  Vorder-  und  Hinlerwinkel  abgerundet, 
mit  einer  deutlichen,  über  das  ganze  Halsschild  reichenden 
Läugsrinne,  fein  anliegend  behaart,  fast  ohne  Glanz,   deutlich 


217 

und  dicht  punktirt,  rölhlich  braun.  Die  Deckschilde  sind  et- 
was länger  und  breiter  als  das  Halsschild,  nach  hinten  schwach 
erweitert,  am  Hinterrande  abgeschnitten,  vor  dem  Aussenwin- 
kel  ausgerandet,  deutlich  und  dicht  punktirt,  anliegend  be- 
haart, fast  ohne  Glanz,  bräunlich,  an  der  Basis  etwas  heller. 
Der  Hinterleib  nach  der  Spitze  zu  ein  wenig  verengt,  pech- 
farbig, glänzend,  die  ersten  vier  Ringe  deutlich,  der  fünfte 
sehr  schwach  punktirt,  der  After  rothbraun.  Der  ganze  Kör- 
per ist  an  den  Seiten  mit  langen,  abstehenden  Haaren  be- 
setzt. Die  Beine  sind  hellbraun.  Herr  Gressner  entdeckte 
diese  interessante  Art  in  drei  Exemplaren  unter  der  F.  fu- 
ligiuosa. 

44.  *Homalota  longicornis  Grav. 

Unter  der  F.  rufa.  •  v.  Kiesenwetter  (Lausitz).  Auch 
unter  der  F.  fuliginosa.    Funke,  Gressner. 

45.  *Honialota  Fungi  Gr. 
Germ.  Zeitschrift  III.  p.  213.  8. 

Diese  iii  mancherlei  Abänderungen  vorkommende  Spe- 
cies  wurde  öfter  unter  der  F.  fuliginosa  von  Funke,  Gress- 
ner, v.  Kiesenweller  (Lausitz),  meinem  Bruder  und  mir  ge- 
funden.   Sie  kommt  auch  unter  der  F.  rufa  vor. 

46.  *  Homalota  orphana  Er. 
Bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

Ich  habe  noch  eine  ziemliche  Anzahl  Homaloten  vor 
mir,  grösstenteils  von  den  ungemein  fleissigen  und  glückli- 
chen Mvrmecophilenforschern  Funke  und  Gressner  unter 
der  F.  fuliginosa  gesammelt;  da  ich  indess  über  manche 
Erichtori 'sehe  Arten  noch  nicht  in  völliger  Gewissheit  bin, 
und  daher  leicht  eine  schon  beschriebene  Species  als  neu 
aufführen  könnte,  so  habe  ich  vor  der  Hand  nur  einige  der 
ausgezeichneteren  Arten  hier  aufgenommen,  und  verschiebe 
die  Bekanntmachung  der  übrigen  auf  eine  spätere  Zeit,  wo 
sich  ohnehin  gewiss  noch  andere  Nachträge  zu  diesem  Ver- 
zeichnisse uöthig  machen  werden.  Das  eben  Gesagte  gilt 
auch  von  der  nachfolgenden  Gattung  Oxypoda. 

47.  Oxypoda  speetabilis  mihi. 

Nigra,  nitidula,  serieeo-pubescens,  autennarum  basi  pedibus- 


»18 

que  testaceis,  thorace  lateribus  rufescente,   elytris  testaceis, 
circa  scutelluui  et  marghie  laterali  postico  iufuscatis. 
Long.  23/4  — 3  lin. 

Der  Oxyp.  luteipes  Er.  älmlicli,  aber  reichlich  dop- 
pelt so  gross,  und  durch  stärkeren  Glanz,  feinere  Behaa- 
rung und  weniger  dichte  Punktirung  von  ihr  hinreichend 
verschieden. 

Die  Fühler  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  die 
ersten  drei  Glieder  sehr  gestreckt,  ziemlich  von  gleicher  Län- 
ge, hellbraun,  die  übrigen  schwärzlich.  Der  Kopf  ist  herab- 
gebogen, fein  aber  nicht  sehr  dicht  punktirt,  anliegend  be- 
haart, glänzend,  schwarzbraun.  Das  Halsschild  ist  um  die 
Hälfte  breiter  als  lang,  nach  vorn  verengt,  an  den  Seiten 
und  hinten  zugerundet,  wenig  gewölbt,  mit  einem  Grübchen 
am  Hinterrande,  vor  welchem  eine  sehr  seichte  Längsriune 
zu  bemerken  ist,  fein,  aber  nicht  sehr  dicht  punktirt,  anlie- 
gend behaart,  mit  massigem  Glänze,  schwarz,  die  Seitenrän- 
der und  gewöhnlich  auch  ein  Fleck  in  der  Mitte  des  Hinter- 
randes röthlichbraun.  Die  Deckschilde  sind  etwas  länger  als 
das  Halsschild,  an  der  Basis  von  der  Breite  desselben,  nach 
hinten  etwas  erweitert,  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  anlie- 
gend behaart,  fast  matt,  hellbraun,  die  Gegend  um  das  Schild- 
then  her  schwärzlich,  welche  Farbe  sich  gewöhnlich  in  einem 
langen  Dreieck  bis  zur  Spitze  der  Deckschilde  zieht,  der 
Aussenrand  nach  hinten  zu  ebenfalls  mit  einem  schwärzlichen 
Anfluge.  Der  Hinterleib  ist  nach  der  Spitze  zu  schwach  ver- 
engt, seidenartig  behaart,  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  ziem- 
lich glänzend,  schwarz,  die  Ränder  der  einzelnen  Ringe  roth- 
braun.    Die  Beine  sind  hellbraun. 

Da  der  von  Gyllcnhal ,  Erichson  und  Heer  aufge- 
führten Oxyp.  ruficornis  ganz  rothe  Fühler  zugeschrieben 
werden,  und  die  Farbe  der  Deckschilde  einfarbig  hellbraun 
sein  soll,  so  kann  es  vorstehende  Art,  die  ich  in  18  überein- 
stimmenden Exemplaren  vor  mir  habe,  Avohl  nicht  sein. 

Mein  Bruder  entdeckte  diese  grösste  unter  allen  Oxypo- 
tlen  unter  der  F.  fuliginosa;  ich  fand  dann  ebenfalls  unter 
dieser  Ameise  eine  Anzahl  Exemplare,  Funke  hat  später 
auch  zwei  Stücke  eingesendet. 


219 

48.  Oxypoda  vittata  mihi. 
Nigra,   nitidula,   autennis   basi  piceis,   elytris  thorace  sesqui 
longioribus,  vitta  obliqua  rufa,  pedibus  testaceis. 
var.  a.  vitta  elytrorum  magis  dilatata. 
\ar.  b.  vitta  elytrorum  fere  deficiente. 
Long.  V/2 — 2  lin. 
Entom.  Zeitung  III.  p.  143.  3. 

Der  Oxyp.  opaca  verwandt,  aber  von  dunkler  Färbung, 
mit  dickern  Fühlern;  das  Halsschild  nach  vorn  mehr  verengt, 
die  Deckschilde  verhältnissmässig  länger  und  durch  den  von 
der  Schulter  ausgehenden  rothen  Schrägstreifen  ausgezeichnet. 

Die  Fühler  sind  noch  länger  als  Kopf  und  Halsschild, 
ziemlich  dick,  schwarz,  das  erste  Glied  gewöhnlich  pechfar- 
big. Der  Kopf  ist  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  schwach  be- 
haart, glänzend,  schwarz.  Das  Halsschild  ist  ein  wenig 
schmäler  als  die  Deckschilde,  nach  vorn  verengt,  an  den 
Seiten  und  hinten  schwach  zugerundet,  in  der  Mitte  des  Hin- 
terrandes ein  kleines  Grübchen,  vor  demselben  eine  kaum  be- 
merkbare Längsrinue,  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  anliegend 
behaart,  mit  massigem  Glänze,  schwarz.  Die  Deckschilde 
sind  fast  um  die  Hälfte  länger  als  das  Halsschild,  nach  hin- 
ten kaum  erweitert,  sehr  fein  und  dicht  punktirt,  mit  anlie- 
gender Behaarung,  schwarz,  mit  einem  von  der  Schulter  oft 
bis  zum  hintern  Innenwinkel  laufenden  ziemlich  breiten,  gelb- 
rothen  Schrägstreifen.  Der  Hinterleib  ist  sehr  fein  und  dicht 
punktirt,  seidenartig  behaart,  mit  massigem  Glänze,  die  Rän- 
der der  einzelnen  Ringe  etwas  rothbraun  durchscheinend. 
Die  Beine  sind  rothgelb. 

Ausser  der  Veränderlichkeit  in  der  Grösse  sind  noch 
folgende  Varietäten  zu  bemerken: 

a)  Der  rothe  Schrägstreifen  sehr  erweitert  und  fast  die 
ganzen  Deckschilde  einnehmend,  die  Ränder  des  Hals- 
schildes  etwas  rothbraun  durchscheinend. 

b)  Der  rothe  Schrägstreifen  fehlt  und  man  bemerkt  nur  am 
änssersten  Innenwinkel  der  Deckschilde  eine  schwache 
Spur  von  demselben. 

Es  kommt  diese  Art  unter  der  F.  fuliginosa  oft  in  un- 
geheurer Menge  vor.     Gesammelt  von   Funke,    Gressner, 


mm 

r.  Kiesenwetler ,  D.  Lünemami,  Stmbingy  meinem  Bru- 
der und  mir. 

49.  * Oxypoda  luteipes  Er. 
Einmal  hei  der  F.  fuliginosa.     Funke. 

50.  *Oxypodaopaca  Gr. 

Herr  D.  hünemann  sendete  unter  der  F.  fuliginosa 
gefundene  Exemplare  ein. 

51.  * Oxypoda  cuniculina  Er. 

Gar  nicht  selten  hei  F.  fuliginosa.  Funke,  Gressner, 
D.  hünemann,  ich.  Einmal  in  Gesellschaft  der  F.  rufa. 
Dieckhoff,  D.  Schmidt  (Stettin). 

52.  Oxypoda  familiaris  Kiesenw. 

Kntom.  Zeitung  III.  p.  307. 

In  den  grösseren  Colonien  der  F.  rufa  von  Herrn  v. 
Kiesenwetler  in  der  Lausitz  einige  Male  gesammelt  und 
a.  a.  0.  heschriehen. 

53.  Oxypoda  f ormiceticola  mihi. 

Germ.  Zeitschr.   III.   p.  213.    10.   —      Bullet,   de   Moscou    1843. 
1.  78.  4. 

Es  ist  diese  Art  you  Dieckhoff,  v.  Kiesenweiler, 
Graf  Mannerheim,  Rieht,  D.  Schmidt  (Stettin),  D.  v. 
Weidenbach  und  \on  mir,  aher  immer  nur  unter  der  F.  rufa, 
aufgefunden  worden. 

54.  Oxypoda  myrmecophila  mihi. 

Germ.  Zeitschr.    III.  p.    214.    11.  —     Bullet,    de   Moscou  1843. 
1.  79.  6. 

Unter  allen  Myrmecophilen  war  diese  Species  in  Finn- 
land die  am  häufigsten  vorkommende,  und  Graf  Mannerheim 
führt  a.  a.  0.  vier  Varietäten  derselben  auf,  die  hauptsäch- 
lich in  der  Färbung  der  Deckschilde  von  einander  abweichen. 
In  hiesiger  Gegend  war  der  Käfer  im  verflossenen  Jahre 
(1843)  auch  gar  nicht  selten,  und  ich  sammelte  noch  im  Oclo- 
her  eine  Anzahl  Exemplare.  Sie  sind  übrigens  nun  an  meh- 
reren Orten  Deutschlands  aufgefunden  worden,  jedoch  immer 
nur  unter  der  F.  rufa.  Dieckhoff,  Kellner,  v.  Kiesenwel- 
tcr,  Rieht,  D.  Schmidt  (Stettin),  D.  v.  Weidenbach.  Die 
a.  a.  0.  in  der  Diagnose  erwähnte  schwache  Längsrinne  auf 


dem  Halsschilde   ist  hei  manchen  Stücken  gar  nicht  zu  be- 
merken. 

55.  Oxypoda  myrmecobia  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou  1843.   1.  78.  5. 

„Elongata,  nigvo -picea,  subtiliter  punctulata,  tenne  pubc- 
scens,  thorace  transverso,  subconvexo,  rotuudato,  abdomine 
posterius  angustato,  antenuis  pedibusque  pallide  ferrugineis." 

„Long.  iy4  lin.« 

„Rarissima,  semel  tantum  capta."    Mannerh. 

56.  Oxypoda  promiscua  Er. 
Heer  Fauna  col.  Iielv.  1.  590.  8. 

„R^issima  in  formicetis."    Heer. 

57.  Oxypoda  latiuscula  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  80.  7. 
„Nigro-fusca,    latiuscula,  depressa,    creberrime   sat    fortiter 
punctata,  tenue  pubesceus,  thorace  brevi,  transverso,  postice 
paullo  latiore,  in  medio  posterius   canaliculato,   abdomine 
parallelo,  antenuis  pedibusque  testaceis." 

„Long.  l*/a  linv 

„Rarissima,  specimen  tantum  unum  inveni."    Mannerh. 

58.  *  Oxypoda  helvola  Er. 

Vom  Herrn  v.  Kiesenweller  (Lausitz)  und  von  mir  un- 
ter der  F.  rufa  angetroffen. 

59.  :::Aleochara  bipunctata  Gr. 

60.  *  —  bisignata  Er. 

61.  *  —  nitida  Gr. 

62.  *  —  lanuginosa  Gr. 

63.  *  —         moesta  Gr. 

Alle  fünf  Arten  wurden  von  Herrn  Gressner  unter  der 
F.  fuligiuosa  gefunden.  AI.  lanuginosa  ist  auch  bei  Cassel 
unter  genannter  Ameise  bemerkt  worden. 

64.  *Aleochara  erythroptera  Er. 

Wenigstens  halte  ich  die  von  Herren  Funke,  D.  Lü- 
nemann,  Strübing  und  von  meinem  Bruder  eingesendeten, 
unter  der  F.  fuligiuosa  gesammelten  Stücke  für  eine  kleine 
Form  des  Weibchens  dieser  Art. 


22£ 

65.  *  Aleochara  pulla  Gyl. 

Herr  Funke  fand  sie  unter  der  F.  fuligiuosa;  ich  habe 
sie  ein  paar  Mal  in  Gesellschaft   der  F.  rnfa  angetroffen. 

66.  Aleochara  gentilis  Lünemann. 

Nigra,  nitida,  pnbescens,  antennis  pedibusque  rnfo-brnnneis, 
elytris  postice  macnla  communi  rufa,  abdomine  parallelo, 
snpra  confertim  punctato. 

Long.  iy2— l3/4  Im. 

Mas  abdominis  segmento  dorsali  quinto  sextoqne  gra- 
nnlato  distinctus. 

Es  ist  diese  Art  noch  am  meisten  der  A.  pulla  ver- 
wandt, aber  um  die  Hälfte  grösser  als  diese,  die  Fühler  "von 
hellerer  Färbung,  Halsschild  und  Deckschilde  schwächer  be- 
haart, ersteres  feiner  und  weitläufiger  punktirt  und  sehr  glän- 
zend, der  Hinterleib  gleichbreit,  der  fünfte  Ring  weniger  dicht 
punktirt  und  bei  dem  Männchen  stark  gekörnt. 

Die  Fühler  sind  nicht  ganz  so  lang  als  Kopf  und  Hals- 
schild, nach  der  Spitze  zu  kaum  verdickt,  bräunlich,  die  er- 
sten drei  Glieder  und  das  letzte  heller.  Der  Kopf  ist  deut- 
lich, aber  nicht  sehr  dicht  punktirt,  glänzend,  schwach  be- 
haart, schwarz.  Das  Halsschild  ist  hinten  von  der  Breite  der 
Deckschilde,  nach  vorn  verengt,  an  den  Seiten  und  hinten 
sanft  zugerundet,  die  Ecken  wenig  vorspringend,  die  Ober- 
fläche ziemlich  gewölbt,  deutlich,  jedoch  nicht  allzudicht  punk- 
tirt, anliegend  behaart,  sehr  glänzend,  schwarz.  Die  Deck- 
schilde sind  von  der  Länge  des  Halsschildes,  in  der  Mitte 
nur  wenig  erweitert,  etwas  stärker  als  das  Halsschild  pun- 
ktirt, die  Punkte  uuregelmässige  Queerreihen  bildend,  anlie- 
gend behaart,  glänzend,  schwarz,  die  innere  hintere  Hälfte 
rothbraun.  Der  Hinterleib  gleichbreit,  die  ersten  Ringe  deut- 
lich und  sehr  dicht,  der  fünfte  etwas  weitläufiger  punktirt, 
ziemlich  glänzend,  behaart,  schwarz.  Die  Beine  sind  rothbraun. 
Der  fünfte  und  sechste  Hiuterleibsring  ist  bei  dem  Männ- 
chen oben  ziemlich  stark  mit  erhabnen  Körnern  besetzt. 

Herr  D.  Lünemann  entdeckte  diese  schöne  Art  in  gros- 
ser Menge  unter  der  F.  fuliginosa;  sie  wurde  unter  eben 
dieser  Ameise  auch  von  Uressner  und  Riehl  gefunden. 


823 

67.  * Aleochara  morion  Gr. 

Unter  der  F.  fuliginosa.     Funixe,  Grcssner,  ich. 

68.  Aleochara  angulata  Er. 

Germ.  Zeitsclir.  III.  p.  215.  12.  —  Bullet.  <le  Moscou  1843. 
1.  81.  8. 
Eine  der  gemeinsten  unter  der  F.  rnfa  vorkommenden 
Arten.  Dieckhoff,  v.  Kiesenweiler ,  Ü.  Liinemann,  Graf 
Mannerheim,  Mehl,  D.  Schmidt  (Stettin),  D.  v.  Weiden- 
bach, ich.  Einmal  auch  unter  der  F.  fuliginosa.  0,  Kie- 
senwelter.  Die  vom  Graf  Mannerheim  a.  a.  0.  erwähnte 
blasse  Varietät  c.  ist  von  mir  ebenfalls  mehrere  Male  auf- 
gefunden worden,  ich  habe  sie  auch  von  niehrern  Seiten  zu- 
geschickt erhalten.  Sie  giebt  den  sichersten  Beweis,  dass 
sich  dieser  Käfer  in  den  Ameisenhaufen  selbst  entwickelt. 

69.  Aleochara  inquilina  mihi. 

Entom.  Zeitung  III.  p.   143.  4. 

Picea,   nitidula,   antennarum   basi   apiceqne,   ano   et  pedibus 
rnfis ,  thorace   transverso ,  elytris  latiori ,  margine   laterali 
rufescente,  elytris  rufo-brunneis,  regione  scutellari  niargi- 
neque  laterali  infuscatis. 
Long.  1V4  lin. 

Beim  ersten  Blick  zeigt  diese  Art  viele  Uebereinstim- 
mung  mit  AI.  angulata,  von  welcher  sie  sich  jedoch  durch 
mindere  Grösse,  gedrungenere  Gestalt,  stärkeren  Glanz  der 
Oberfläche,  kürzere,  nach  der  Spitze  zu  mehr  verdickte  Füh- 
ler, so  wie  durch  vorn  mehr  verschmälertes,  die  Deckschilde 
an  Breite  noch  übertreffendes  Halsschild  und  deutlichere  lJun- 
ktirung  der  Deckschilde  hinreichend  unterscheidet. 

Die  Fühler  sind  so  lang  als  Kopf  und  Halsschild,  nach 
der  Spitze  zu  verdickt,  das  zweite  und  dritte  Glied  gestreckt, 
von  gleicher  Grösse,  das  fünfte  bis  mit  dem  zehnten  kurz, 
noch  einmal  so  breit  als  laug,  das  letzte  doppelt  so  gross, 
als  das  vorhergehende,  mit  stumpfer  Spitze,  dunkelbräunlich, 
die  ersten  drei  Glieder  und  das  letzte  röthlich.  Der  Kopf 
ist  herabgebogeu,  ziemlich  gewölbt,  fein  und  dicht  punktirt, 
schwach  glänzend.  Das  Halsschild  ist  hinten  doppelt  so  breit 
als  der  Kopf,  noch  einmal  so  breit  als  lang,  nach  vorn  ver- 
engt, an  den  Seiten  und  hinten  zugerundet,  Vorderwinkel  ab- 


224 

gerundet,  Hinterwinkel  deutlich  vortretend,  die  Oberfläche  fein, 
jedoch  deutlich  und  dicht  punklirt,  wenig  gewölbt,  an  der 
Basis  längs  des  Hinterrandes  eingedrückt,  matt,  pechfarbig, 
an  den  Seiten,  besonders  nach  hinten  zu,  rolhbraun.  Die 
Deckschilde  sind  an  der  Basis  etwas  enger  als  das  Hals- 
schild, aber  von  gleicher  Länge  mit  demselben,  nach  hinten 
zu  schwach  erweitert,  weniger  dicht,  aber  deutlicher,  als  das 
Halsschild,  punklirt,  die  Punkte  gleichsam  unregelmässige 
Queerreilien  bildend,  fein  anliegend  behaart,  braunrolh,  in 
der  Gegend  des  Schildchens  und  am  Aussenrande,  besonders 
nach  hinten  zu,  dunkler.  Der  Hinterleib  ist  nach  der  Spitze 
zu  etwas  verengt,  deutlich  und  ziemlich  dicht  punktirt,  stark 
behaart,  pechfarbig,  der  After  rolhbraun.    Die  Beine  sind  roth. 

Es  hat  dieses  Thier  im  äussern  Baue,  namentlich  der 
Fühler  und  des  Halsschildes,  eine  grosse  Verwandtschaft  mit 
den  Euryusen ;  ich  habe  jedoch  die  Vorderfüsse  genau  un- 
tersucht, sie  sind  fünfgliederig,  die  Lippenlasler  dagegen  schei- 
nen nur  dreigliederig  zu  sein.  Vielleicht  bildet  dieses  Thier 
mit  AI.  angulata  ein  eignes  genus. 

Selten.  Vor  vier  Jahren  wurden  die  ersten  Exemplare 
dieser  Art  von  meinem  Bruder  und  mir  in  einem  Nesle  der 
F.  fuliginosa,  zugleich  mit  der  Euryusa  acnminata,  aufgefun- 
den. Später  haben  sie  auch  die  Herren  Funke,  Gressner, 
v.  liiesenwelter  (Lausitz)  und  Graf  Ranlzau  (Düsseldorf) 
in  einzelnen  Exemplaren  immer  nur  unter  genannter  Ameise 
gesammelt. 

70.  *Aleochara  praetexta  Er. 

In  Gesellschaft  der  F.  cuniculina.  v.  liiesenwelter. 

71.  *01igota  pusillima  Gr. 

Ich  fand  diese  Art  ein  paar  Mal  in  den  grössern  Hau- 
fen der  F.  rufa,  auch  Herr  Kellner  hat  sie  ebendaselbst 
gefunden. 

72.  Oligota  tantilla  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  81.  9. 
„Linearis,  nigra,  nitida,  antennis  pedibusque  ferrugineo - te- 
staceis,  elytris  abdomineque  profunde  et  crebre  punctatis, 


»25 

antennarnm  articulis  nltimis   quatuor  abrupte  crassioribus, 
abdomine  apice  subito  acuminato." 

„Long.  %  lin." 

„Rarissima;  semel  tautum  obvia."    Mannerh. 

73.  *Gyrophaenanana  Payk. 

Unter  der  F.  rufa.    v.  Kiesemoeüer  (Lausitz). 

74.  *Placusa  complanata  Er. 

Bullet,   de   Moscon   1843.  I.  82.  10. 

„Semel  tautum  capta."    Mannerh. 

75.  *Placusa  pumilio  Gran. 

Einmal  unter  der  F.  fuliginosa.    Funke. 

76.  E u r y u s a  coarctata  mihi. 

Ferrugineo  -  brunnea,  subtilissime  punctnlata,    tliorace   lato, 
brevi,   angulis  posticis  rectis,  coleopteris  tliorace  angustio- 
ribus,  abdomine  medio  dilatato. 
Long.  l!/3  lin. 

Der  Eur.  sinuata  Er.  sehr  nahe  stehend,  aber  etwas 
grösser,  namentlich  breiter,  von  flacherem  Baue,  noch  feiner 
und  dichter  punktirt  und  behaart,  dabei  durch  die  rothbraune 
Farbe,  so  wie  durch  die  Form  des  Halsschildes,  welches 
erst  von  der  Mitte  des  Aussenrandes  nach  vorn  stark  zuge- 
rundet  erscheint,  hinten  aber  rechtwinkelig  ist,  endlich  noch 
durch  den  an  der  Basis  etwas  zusammengezogenen,  in  der 
Mitte  erweiterten  Hinterleib  verschieden. 

Die  in  der  Mitte  dunkelbraunen  Fühler,  an  denen  die 
ersten  drei  Glieder  und  das  letzte  roth  sind,  reichen  noch 
etwas  über  den  Hinterrand  des  Halsschildes  hinaus,  sind  übri- 
gens von  derselben  Bildung  wie  bei  E.  sinuata,  nur  etwas 
gestreckter  und  das  Endglied  etwas  länger.  Der  Kopf  ist 
ein  Drittel  so  breit  als  das  Halsschild,  wenig  gewölbt,  kaum 
sichtbar  punktirt,  mit  geringem  Glänze,  pechfarbig.  Das 
Halsschild  ist  breiter  als  lang,  an  den  Seiten  von  der  Mitte 
an  nach  vorn  hin  stark  zugerundet,  die  Vorderecken  abge- 
rundet, die  Hinterecken  rechtwinkelig,  der  Hinterrand  zwei- 
buchtig,  der  erweiterte  Seitenrand  nicht  abgesetzt,  die  Ober- 
fläche wenig  gewölbt,  mit  geringem  Glänze,  sehr  fein  und 
dicht  punktirt,  am  Hinterrande  in  der  Mitte  eine  sehr  deutli- 
(5.  Band.  2.  Heft.)  15 


226 

che  Qneevgrube,  rothbrann ,  das  etwas  emporgehobene  Mit- 
telfeld dunkler.  Die  Deckschilde  sind  kaum  länger  als  das 
Halsschild,  an  der  Basis  etwas  eingezogen,  hinten  neben  dem 
Ausseuwinkel  stark  ausgerandet,  eben  so  fein  und  dicht  wie 
das  Halsschild  punktirt,  mit  geringem  Glänze,  rothbraun,  in 
der  Mitte  dunkler.  Der  Hinterleib  ist  an  der  Basis  verengt, 
iu  der  Mitte  erweitert,  die  ersten  drei  Ringe  und  die  beiden 
letzten  sind  fein  und  dicht  punktirt,  rothbraun,  der  vierte 
fast  glatt  und  schwärzlich.     Die  Beine  sind  rothbraun. 

Herr  D.  Schaum,  der  mir  diese  Art  zur  Ansicht  mit- 
theilte, fand  dieselbe  in  zwei  Exemplaren  bei  Fontaiuebleau 
unter  der  losgegangenen  Rinde  einer  Eiche,  in  Gesellschaft 
einer  kleinen  braunen  Ameise ,  höchstwahrscheinlich  der  F. 
cunicularia. 

77.  Euryusa  sinuata  Er. 
Wegen  der  zu  der  Gattung  Euryusa  neu  hinzukommen- 
den Arten  schlage  ich  für  diese  Species  folgende  Diagnose  vor: 
Testacea,  dense  subtiliter  punctulata,  thorace  lato,  brevi,  an- 
gulis  posticis  rolundatis,   coleopteris  thorace  angustioribus, 
abdomine  parallelo. 

Mas:  abdominis  segmento  quinto  supra  carinula  media 
elevata. 

Herr  D.  Erichson  hatte  bei  der  Beschreibung  dieser 
Art  nur  weibliche  Exemplare  vor  sich;  das  Männchen  unter- 
scheidet sich  durch  eine  kurze  kielförmige  Erhöhung  auf  dem 
fünften  Hinterleibssegment,  neben  welcher  man  zuweilen  noch 
beiderseits  ein  sehr  schwaches,  kürzeres  Längsfältchen  bemerkt. 
Die  Färbung  dieser  Art  ist  bald  heller,  bald  dunkler, 
zuweilen  ganz  blassgell);  ich  besitze  mehrere  Exemplare,  die 
auf  dem  vierten  Hinterleibsring  nicht  einmal  einen  schwarzen 
Schatten  zeigen ;  bei  andern  ist  dieser  Ring  von  dunklerer 
Färbung,  wie  Heer  in  seiner  Diagnose  beider  von  ihm  an- 
geführten Eurynsen  angegeben  hat. 

Weber  entdeckte  diesen  merkwürdigen  Käfer  zuerst  bei 
Berlin  in  einer  hohlen  Eiche  unter  Ameisen,  jedenfalls  auch 
zur  F.  cunicularia  gehörig,  was  ich  deshalb  glaube,  weil  ihn 
mein  Bruder  unter  gleichen  Verhältnissen  unter  dieser  Amei- 
senart mehrere  Male  in  beiden  Geschlechtern  gesammelt  hat. 


SÄ* 

Er  wurde  auch  von  Funke  und  Gvessncr  unter  genannter 
Ameise  aufgefunden.  Dass  ihn  Aube  hei  Paris,1  Ullrich  in 
Oesterreich  fand,  ist  bereits  von  Erichson  angemerkt  worden. 

78.  Euryusa  linearis  mihi. 
Elongata,  fusco-testacea,  dense  suhtiliter  punctulata,  thorace 

transverso,   coleopterorum  latitudine,  augulis  posticis  ohtu- 

siusculis,  ahdomiue  parallelo. 
Long.  V/2  lin. 

Mas:  ahdominis  segmento  quinto  supra  carinnla  media 
elevata.'j 

Homal.*  laticollis  Chevrier;  Heer  Fauna  col.  helv.  l.  326.  15. 
Diese  Art  hat  mit  der  vorigen  in  Grösse,  Färbung  und 
Sculptur  die  grösste  Aehnlichkeit,  doch  ist  das  Halsschild 
etwas  länger  und  weit  schmäler,  nur  von  der  Breite  der  Deck- 
schilde, an  den  Vorderecken  weniger  abgerundet,  die  Hinter- 
winkel  in  einer  stumpfen  Ecke  schwach  vortretend. 

Die  Fühler  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  von 
hellbrauner  Farbe.  Der  Kopf  ist  sehr  fein  und  dicht  pmi- 
ktirt,  rothbraun.  Das  Halsschild  ist  von  der  Breite  der  Deck- 
schilde, etwas  breiter  als  lang,  an  den  Seiten  und  hinten 
sanft  gerundet,  die  Vorderwinkel  abgerundet,  die  Hinterwin- 
kel stumpf,  jedoch  etwas  nach  unten  zu  vortretend,  die  Ober- 
fläche ziemlich  gewölbt,  fein  und  dicht  punktirt,  sehr  fein  an- 
liegend behaart,  mit  massigem  Glänze,  bräunlich  gelb.  Die 
Deckschilde  sind  etwas  länger  als  das  Halsschild,  hinten  et- 
was zusammengezogen,  und  neben  dem  Aussenwinkel  ausge- 
randet,  fein  und  dicht  punktirt,  fein  anliegend  behaart,  mas- 
sig glänzend,  bräunlich  gelb,  an  der  Basis  etwas  dunkler. 
Der  Hinterleib  gleichbreit,  ziemlich  stark  behaart,  die  ersten 
drei  Ringe  fein  und  dicht  punktirt,  bräunlich  gelb,  der  vierte 
fast  glatt  und,  zuweilen  auch  die  Hälfte  des  dritten  und  fünf- 
ten, schwärzlich.     Die  Beine  sind  röthlich  gelb. 

Bei  der  grossen  Aehnlichkeit  dieser  Art  mit  der  sinuata 
hielt  ich  sie  anfänglich  für  das  zweite  Geschlecht  der  letzte- 
ren, bis  ich  später  an  beiden  Formen  den  männlichen  Ge- 
schlechtsunterschied entdeckte.  Er  spricht  sich  bei  der  linea- 
ris wie  bei  der  sinuata  durch  eine  kielförmige  Erhöhung  auf 
der  Mitte  des  fünften  Hinterleibsringes  aus. 

15* 


Ȁ8 

Das  oben  angeführte  Citat  ist  sicher;  ich  erhielt  von 
Chevrier  selbst  ein  Exemplar  seiner  Homalota  laticollis.  Die- 
ser Name  konnte  jedoch  nicht  bleiben,  da  diese  Eurynse  un- 
ter allen  ihren  Gattungsverwandten  grade  das  schmälste  Hals- 
schild hat  und  sich  dadurch  auszeichnet. 

Heer's  E.  optabilis  (Faun.  I.  p.  30S.)  könnte  auch 
hierher  gehören,  wenigstens  liisst  sich  die  Angabe  pronoto 
angustiore  füglich  nur  auf  diese  Art  anwenden.  Es  wäre 
dann  anzunehmen,  dass  Heer  dieselbe  Art  zweimal  unter  ver- 
schiedenen Gattungen  beschrieben  habe. 

Mein  Bruder  fand  diese  Art  an  einer  alten  absterben- 
den Eiche  in  Gesellschaft  der  F.  cunicularia.  Die  später  von 
Funke  und  Gressner  eingesendeten  Exemplare  wurden  unter 
gleichen  Verhältnissen  aufgefunden.  Ein  vollkommen  überein- 
stimmendes Stück  sendete  D.Limemann,  ein  anderes,  in  Steier- 
mark gefangenes,  D.  Schaum  ein;  auch  in  Prof.  Kunze' s 
Sammlung  befand  sich  ein  hierher  gehöriges  Exemplar. 

79.  Euryusa  acuminata  mihi. 
Fnsco-testacea,  nitida,  subtiliter  punctata,  thorace  lato,  brevi, 

angulis  posticis  rectis,   coleopteris  angustioribus,   abdomine 

conico. 

Long.  1  —  l*/4  lin. 

Kntom.  Zeitg.  III.  p.  143.  5. 

Euryusa  sinuata  Heer  Faun.  col.  Helv.  I.  p.  307. 

Sie  unterscheidet  sich  von  der  nahestehenden  sinuata 
durch  glänzendere,  glattere  Oberfläche,  durch  das  weniger 
breite,  aber  an  den  Hinterecken  rechtwinkelige,  und  weitläuf- 
iger und  deutlicher  punktirte  Halsschild,  und  durch  den  nach 
hinten  zu  stark  verschmälerten  Hinterleib. 

Die  Fühler  sind  länger  als  Kopf  und  Halsschild,  an 
der  Basis  und  Spitze  röthlich,  in  der  Mitte  schwärzlich.  Der 
Kopf  ist  fein  punktirt,  glänzend,  pechfarbig.  Das  Halsschild 
ist  etwas  breiter  als  die  Deckschilde,  doppelt  so  breit  als 
lang,  nach  vorn  verengt,  an  den  Seiten  sanft  gerundet,  die 
Hinterecken  scharf  rechtwinkelig  vortretend,  der  Hinterrand 
leicht  zweibuchtig,  der  erweiterte  Seitenrand  nicht  abgesetzt, 
die  Oberfläche  schwach  gewölbt,  fein,  aber  nicht  sehr  dicht 
punktirt,   anliegend   behaart,  glänzend,  von  bräunlicher,  au 


«29 

den  Seiten  hellerer  Färbung.  Die  Deckschilde  sind  kaum 
länger  als  das  Halsschild,  quadratisch,  hinten  neben  dem  Aus- 
senwinkel  ausgerandet,  deutlich  und  etwas  dichter  als  das 
Halsschild  punklirt,  anliegend  behaart,  glänzend,  pechbraun, 
am  Hinterrande  etwas  heller.  Der  Hinterleib  von  der  Basis 
ans  nach  und  nach  verschmälert  und  in  eine  Spitze  auslau- 
fend, glänzend,  sehr  fein  punktirt,  die  Ränder  der  Segmente 
mit  einzelnen  schwachen  Körnern  besetzt,  an  den  Seiten  und 
am  After  lang  und  stark  behaart,  hellpechfarbig,  die  vorletz- 
ten Ringe  schwärzlich,  die  hintere  Hälfte  des  fünften  und  der 
sechste  rostroth.     Die  Reine  röthlich  gelb. 

Es  kommen  von  dieser  Art  zuweilen  sehr  dunkel  ge- 
färbte Stücke  vor;  ein  solches  sendete  Herr  Funke  ein,  wo 
der  ganze  Käfer  eine  tief  schwarzbraune  Färbung  zeigt,  und 
nur  der  Seiten-  und  Hinterrand  des  Halsschildes,  die  Spitze 
der  Deckschilde  und  der  After  gelbbraun  durchscheinen.  Da- 
gegen finden  sich  wieder  ganz  blasse  Stücke,  die  selbst  auf 
den  vorletzten  Hinterleibsringen  keine  dunklere  Färbung  zei- 
gen. Rei  den  getrockneten  Exemplaren  sind  gewöhnlich  die 
letzten  Hinterleibsringe  eingezogen,  und  der  Hinterleib  er- 
scheint dadurch  weniger  spitz,  immer  aber  noch  kegelförmig 
genug,  um  diese  Art  dadurch  sogleich  von  den  übrigen  Eu- 
ryusen  absondern  zu  können. 

Einen  durch  äussere  Kennzeichen  ausgedrückten  Ge- 
schlechtsunterschied habe  ich  bei  dieser  Species  nicht  wahr- 
genommen. 

Herr  Dr.  Schaum  glaubt  sich  zu  erinnern,  diese  Art  in 
Chevrier's  Sammlung  als  E.  sin u ata  Heer  bestimmt  gese- 
hen zu  haben.  Hätte  Heer  über  die  Beschaffenheit  des  Hin- 
terleibes bei  seiner  sinuata  etwas  Bestimmtes  gesagt,  so  gäbe 
es  gar  keinen  Zweifel,  das  was  er  von  Punktirung,  Färbung 
u.  s.  w.  sagt,  kommt  allen  Euryusen  zu.  Allerdings  lässt  sich 
aber  von  keiner  andern  in  so  vollkommuen  Sinne  sagen:  an- 
gulis  tlioracis  posticis  reclis,  als  von  E.  acumiuata,  und  der 
Umstand  dass  Heer  bei  E.  optabilis  auf  den  suhparallclen 
Hinterleib  hinweist  und  dadurch  indirect  zu  verstehen  giebt, 
dass  er  bei  jeuer  Art  nicht  so  sei,  sprichtauch  für  die  An- 
nahme, dass  E.  sinuata  Heer  =  acumiuata  ist. 


230 

Vor  einigen  Jahren  traf  ich  diese  Art  znm  ersten  Male 
in  einem  Neste  der  F.  fuliginosä  an,  nnd  sammelte  sie  dann 
später  mit  meinem  Bruder  in  einer  ziemlichen  Anzahl  von  Exem- 
plaren. Sie  hält  sich  gewöhnlich  in  den  innern  Gängen  der 
Ameisennestern  obiger  Art  auf,  und  kommt  nur  von  Zeit  zu 
Zeit  einzeln  zum  Vorschein,  lässt  sich  auch  bei  ihrem  schnel- 
len Laufe  nicht  leicht  ergreifen.  Herr  Gr essner  verfolgte 
einst  einen  solchen  Gang,  und  fand  darin  dieses  Thier  in  so 
ungeheurer  Menge,  dass  er  mir  allein  gegen  100  Exemplare 
davon  übersendete.  Uebrigens  ist  sie  auch  noch  von  den 
Herren  Kellner,  D.  Lünemann,  Pflüger  und  Graf  Ranl%au 
aufgefunden  worden. 

80.  Dinarda  dentata  Gr. 
Germ,  Zeitschr.  III.  215.  13. 

Unter  Steinen  in  den  kleinen  Colonien  der  F.  rufa. 
Funke,   Gressner,  v.  Kiesenwelter,  D.  Lünemann. 

81.  Dinarda  Maerkelii  Kiesenw. 

Entom.  Zeitung  IV.  p.  3Q8. 

Pin.  lata  mihi  olim  i.  1. 

Herr  v.  Kiesemceller  hat  eine  verbesserte  Diagnose 

und  Beschreibung  dieser  Art  eingesendet,  die  ich  hier  aufnehme. 

„Nigra,   thoracis   lateribus    elytrisqne    obscnre  rufis ,   capite 

haud  caualiculato ,  capite,  thorace,  elytrisqne  crebre  pun- 

ctatis." 

„Long.  2  —  27,  lin." 

„Von  der  Din.  dentata  Gr.  durch  bedeutendere  Grösse, 
namentlich  beträchtlichere  Breite  verschieden.  Der  Kopf,  der 
bei  der  dentata  immer  deutlich  gefurcht  ist,  ist  hier  mehr 
eben,  nur  in  der  Mitte  der  Stirn  etwas  eingedrückt.  Die 
Färbung  der  Halsschildränder  und  der  Flügeldecken  ist  viel 
dunkler,  meist  ein  dunkles  Rothbraun,  während  das  Roth  der 
dentata  fast  in  das  Orange  übergeht.  Demnach  tritt  auch  die 
Mitte  des  Halsschildes  nicht  so  deutlich  als  ein  scharf  be- 
grenztes schwarzes  Band  hervor,  wie  bei  der  dentata.  Das 
Halsschild  ist  an  den  Seiten  in  einem  vollkommneren  Bogen 
gerundet,  nach  vorn  mehr  verengt,  an  der  Basis  nicht  so  tief 
ausgebuchtet,  so  dass  die  Hiuterwinkel  weniger  nach  hinten 
vortreten.      Ausserdem   scheinen  mir   auch    die  Fühler  etwas 


£31 

kürzer  und  dicker,  das  letzte  Glied  kaum  dünner  als  die  vor- 
hergehenden,  und  kolbiger  zugespitzt  als  bei  der  dentata. 
Grctvenhorst  hat  bekanntlich  seine  Lom.  dentata  nach 
Müllerschen  Exemplaren  beschrieben.  Ein  solches  Exemplar 
befindet  sich  in  Herrn  Prof.  Kunze3 s  Sammlung;  also  kann 
über  die  richtige  Bestimmung  der  Gmvenhorstsclxen  Art  kein 
Zweifel  sein.  Schwedische  Exemplare  von  Sahlberg  gehören 
ebenfalls  zur  eigentlichen  D.  dentata." 

Meine  frühere  Ueberzeugung,  dass  die  grössere  und  klei- 
nere Form  der  Dinarda  dentata  zusammengehöre,  habe  ich  nach 
den  Erfahrungen  der  letzten  beiden  Jahre  wieder  aufgeben 
müssen.  Es  wurden  allerdings  von  mir  früher  ein  paar  Mal 
beide  Formen  mit  einander  vermischt  angetroffen,  dagegen 
unzählige  Male  getrennt,  und  zwar  die  grosse  Form  immer 
in  den  grossen  Haufen,  die  kleinere,  hier  seltenere,  stets  in 
den  unter  Steinen  angelegten  kleinen  Colonien  der  F.  rnfa. 
Hierzu  kommt,  dass  in  manchen  Gegenden,  bei  fleissigem 
Wachforscheu,  doch  nur  immer  die  eine,  in  anderen  die  an- 
dere gefunden  wird.  Ein  Freund,  nur  eine  Stunde  von  hier 
wohnend,  sammelte  für  mich  seit  zwei  Jahren  in  den  dort 
befindlichen  Nestern  der  F.  rnfa  nach  und  nach  wohl  über 
200  Exemplare,  aber  nie  befand  sich  ein  einziges  Stück  der 
ächten  dentata  darunter,  selbst  ein  in  copula  gefangenes  Pär- 
chen zeigte  nicht  einmal  eine  Verschiedenheit  in  der  Grösse. 
Herr  v.  Kiesenwelter  hat  alljährlich  sehr  genaue  Nachfor- 
schungen in  der  Lausitz  unter  der  F.  rufa  angestellt;,  erfand 
die  kleine  Form  dort  in  grosser  Menge  in  den  kleinen  Co- 
lonien, aber  nie  war  ein  einziges  Exemplar  der  grossen,  brei- 
ten Form  dort  aufzufinden.  Funke  uns  Gressner  sammel- 
ten bei  Rochlitz  nur  die  kleine,  ebenso  D.  Lünemann  bei 
Göttingeu ;  die  Exemplare  aus  Stettin  dagegen,  von  Dieck- 
hoff  und  Schmidt  eingetragen,  gehören  wieder  der  grössern 
Form  an,  die  Graf  Iianlzau  auch  bei  Bonn  bemerkte  und 
von  welcher  mir  ein  von  Schiödte  in  Dänemark  gesammel- 
tes und  an  Germav  mitgetheiltes  Exemplar  vorliegt.  Aube, 
der  ebenfalls  beide  Formen  für  verschieden  hält,  fand  die 
kleinere  unter  der  F.  cunicularia ,  die  grössere  in  den  Ne- 
stern   der  F.  rufa ;  unter  ersterer  Ameisenart  ist  jedoch ,  so 


23£ 

weit  meine  Erfahrungen  reichen,'  von  deutschen  Entomologen 
noch  nie  eine  Dinarda  gefunden  worden. 

Der  Hauptunterschied  heider  so  nahe  verwandter  Arten 
ist  ausser  der  auffallenden  Verschiedenheit  in  der  Grösse 
hauptsächlich,  wie  schon  ohen  in  der  Diagnose  bemerkt  wird, 
in  der  Beschaffenheit  des  Kopfes  zu  suchen,  der  bei  D.  den- 
tata  immer  eine  ziemlich  deutliche  Längsrinne  zeigt,  auch  et- 
was dichter  punktirt  ist,  wogegen  bei  Din.  Märkelii  der  Kopf 
auf  der  Stirne  nur  ein  wenig  eingedrückt  erscheint  und  die 
Punkte  etwas  weitläufiger  stehen.  Letzteres  ist  noch  in  Be- 
zug auf  die  ganze  Oberfläche  des  Käfers  der  Fall,  und  dieser 
Unterschied  besonders  auf  der  Oberseite  der  Hiuterleibsriuge 
sehr  bemerklich. 

82.  Lomechusa  struinosa  Fb. 
Germ.  Zeitschr.  III.  p.  215.  14. 

Diese  Art  scheint  nur  unter  der  F.  rufa  vorzukommen, 
und  wenn  Suhlberg  ihr  den  Wohnplatz  unter  der  Myrm.  rubra 
anweiset,  so  beruht  dies  wohl  auf  einem  Irrtliume.  Ich  fand 
sie  ein  paar  Mal  mitten  im  grössten  Ameisengewimmel,  gleich- 
sam in  einem  Klumpen  sich  ihr  anhängender  Ameisen  einge- 
wickelt. Merkwürdig  ist,  dass  man  zuweilen  Stücke  findet, 
die  an  den  Fühlern  und  Beinen  mehr  oder  weniger  verstüm- 
melt sind.  Sollten  diese  Verstümmlungen  von  den  Ameisen 
herrühren?  Das  Vorkommen  dieser  Art  ist  mir  gemeldet  wor- 
den von  Funke,  Gressner,  v.  Kiesenwell  er  (Lausitz),  D. 
Schmidt  (Prag)  und  D.  i\  Weidenbuch. 

83.  Lomechusa  paradoxa  Gr. 

Ein  von  dem  Grafen  v.  Hoffmnnnsegg  mir  zur  An- 
sicht mitgetheiltes,  von  Slrübing  in  Erfurt  herrührendes  Ex- 
emplar, neben  welchem  die  Ameise,  unter  der  es  gefunden 
worden  war,  sich  aufgeklebt  befand,  überzeugte  mich,  dass 
doch  Müller  und  Aube  Recht  haben,  wenn  sie  anführen, 
dass  dieser  Käfer  unter  der  M.  rubra  angetroffen  wird;  auch 
v.  Klesenweüer  (Lausitz)  und  ü.  Schmidt  in  Prag  fanden 
ihn  unter  dieser  Ameisenart.  Dagegen  kommt  er  auch  unter 
der  F.  rufa  vor:  Dieckhojf,  Gressner,  Graf  liunlzuih  D. 
Schmidt  (Stettin),  mein  Bruder,  ich.  D.  Lünemunn  hat  ihu 
auch  eLmal  bei  der  F.  Jiüiginosa  gefunden. 


»33 

84.  Lomechusa  emarginata  Payk. 

Germ.   Zeitschr.   III.    p.  216.  16. 

Der  eigentliche  Wohnort  dieses  Käfers  scheinen  die  Ne- 
ster der  F.  fusca  zu  sein,  aus  welchen  fast  alle  meine  und 
meines  Bruders  Exemplare  herstammen;  doch  ist  sie  von 
Gr essner  und  D.  Lünemann  und  einmal  von  mir  auch  un- 
ter der  F.  rufa  angetroffen  worden. 

85.  Lomechusa  inflata  Zellerst. 

Zetlerst.   Fauna  Läpp.   I.    95.  1.     Ins.    Läpp.  74.  2.  —      Erichs. 
gen.  et  spec.  Staphyl.  205.  4. 
„Habitat  in  Lapponia  rarissime,   sub   cortice  Betulae   albae 
emortuae  et  trunco  perforato  unicum  speeimen  cum  F.  rufa 
initio  mensis  Junii  intern."     Zellersl, 

86.  *Silusa  rubiginosa  Er. 

Einmal  bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

87.  *Hypocyptus  laeviusc  ulus  Mannerh. 
Bei  der  F.  fuliginosa.     Funke,  ich. 

88.  *Hypocyptus  longicornis  Payk. 
Unter  der  F.  rufa.     v.  liiesenweller  (Lausitz). 

89.  *  C  o  n  u  r  u  s  p  u  b  e  s  c  e  n  s  Gr. 
Germ.  Zeitschr.  III.  p.  21G.  17. 

Ist  yoii  Funke,  auch  Yon  einem  andern  Entomologen 
in  der  Gegend  von  Gassei,  unter  der  F.  fuliginosa,  you  mir 
unter  der  F.  rufa  angetroffen  worden. 

90.  *Conurus  fusculus  Gr. 

Unter  der  F.  rufa.     Dlecklioff  und  D.  Schmidt. 

91.  *  Gonurus  pedicularius  Gr. 
Unter  der  F.  fuliginosa.    Funke. 

92.  *  T  a  c  h  y  p  o  r  u  s  obtusus  L. 

Unter  der  F.  rufa.  v.  Kiesenweiler.  Ist  auch  bei  Cas- 
sel  unter  dieser  Ameise  gefunden  worden. 

93.  *  T  a  c  h  y  p  o  r  u  s   s  a  g  i  n  a  t  u  s  Gr. 
Germ.  Zeitschr.  111.  p.  216.   18. 

Von  mir  ein  paar  Mal  unter  der  F.  rufa,  yoii  Herrn 
Gressner  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

94.  *  T  a  c  h  y  p  o  r  u  s  h  y  p  u  o  r  u  m  Fb. 

Ich  fand  diesen  Küfer  noch  im  üctober  und  zwar  in 
ziemlicher  Anzahl  unter  der  F.  rufa;  auch  Herr  v.  Kiesen- 
weiler hat  ihn  daselbst  angetroffen. 


234 

95.  * Tachyporus  chrysomelinus  Er. 

96.  *  —  solutus  Er. 
Beide  unter  der  F.  fuliginosa.     Funke. 

97.  * Tachyporus  ruficollis  Gr. 
Zuweilen  bei  der  F.  fuliginosa.    Funke,  ich. 

98.  Tachyporus  pulchellus  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou.  1843.  1.  82.  11. 
„Niger,  nitidus,  thorace  rufo,    medio   iufuscato,  antennarum 

basi,   elytroriim  pubescentium   margine  apicali,   abdominis 

segmentorum  marginibus  pedibusque  rufo-ferrugineis,   ely- 

tris  thorace  plus  sesqui  longioribus." 
„Long.  l"/2  lin." 

„Rarissime  occurrit;  individuum  unicum  captum  mense 
Octobris."    Mannerh. 

Von  dieser  niedlichen  Art  sendte  Herr  Gressner  vier 
Exemplare  ein,  die  er  unter  der  F.  fuliginosa  angetroffen 
hatte.  Nur  eins  davon  zeigt  die  in  der  31  anner  heimsdien 
Diagnose  angegebene  Färbung  des  Halsschildes,  bei  den  drei 
übrigen  ist  der  Thorax  einfarbig  roth,  und  es  ähnelt  diese 
Art  dadurch  sehr  dem  Tach.  ruficollis  Gr.  Doch  ist  der 
Käfer  kleiner  und  die  Deckschilde  verhältnissinässig  länger. 

99.  *  Tachyporus  scitnlus  Er. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  83.  12. 

„Semel  lectus."    Mannerh. 

100.  *  Tachyporus  brnnneus  Fb. 

Kommt  gar  nicht  selten  unter  der  F.  fuliginosa  vor. 
Funke,  Gressner,  Strübing,  ich. 

101.  'Tachinus  bipustulatus  Fb. 
Bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

102.  *Tachinus  fimetarius  Gr. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  83.  13. 

„Semel  captus."    Munnerh. 
_  103.  *Tachinus  collaris  Gr. 

Von  Herren  D.  Lünemann  und  D.  v.  Weidenbach, 
als  bei  der  F.  fuliginosa  angetroffen,  eingesendet. 

104.  *  Mycetopbrus  lepidus  Gr. 

105.  *  —  pronus  Er. 

Beide  von  Herrn  v.  Kiesenweller  in  der  Lausitz  mehr- 


335 

fach,  erstem*  in  den  grossen,  letzterer  in  den  kleineu  Colo- 
nien  der  F.  rnfa  bemerkt. 

106.  Othius  myrmecophilus  Jiiesenw. 

Entom.  Zeitung  IV.  308. 

Herr  v.  Kiesenwetter  ist  jetzt  geneigt,  diese  Art  als 
Varietät  von  Oth.  melanocephalus  (Ihr.  zu  betrachten;  ich 
glaube  jedoch,  dass  ihr  die  Rechte  einer  eignen  Art  zuge- 
standen werden  müssen.  Abgesehen  von  der  mindern  Grösse, 
der  abweichenden  Färbung  und  den  kürzeren  und  breiteren 
Fühlergliedern,  unterscheidet  sie  sich  von  Oth.  melanoc.  schon 
hinreichend  durch  einen  ganz  andern  Umriss  des  Kopfes. 
Dieser  ist  nämlich  au  deu  Hinter-  und  Vorclerwinkeln  viel 
weniger  abgerundet,  besonders  die  Hinterecken  treten  iu  ei- 
nem stumpfen  Winkel  etwas  vor,  und  geben  dadurch  dem 
Kopfe  einen  sich  dem  Viereck  nähernden  Umriss,  was  bei 
jenem  nicht  der  Fall  ist,  wo  der  Kopf  länglich  eiförmig 
erscheint. 

Es  wurde  diese  Art  von  Herrn  v.  Kicseniceller  in 
der  Lausitz  unter  der  F.  rnfa  und  fuliginosa  mehrere  Male 
angetroffen;  eiu  völlig  übereinstimmendes,  unter  der  F.  fulig. 
gefundenes  Stück  sendete  Herr  Funke  ein. 

107.  *  Othius  pilicornis  Payk. 

Ich  habe  diese  Art  ein  paar  Mal  in  einem  Neste  der 
F.  fuliginosa  angetroffen. 

108.  Xantholinus  glaber  Gr.  Er. 

Alle  mir  von  dieser  seltenen  Art  bis  jetzt  zu  Gesicht 
gekommenen  Exemplare  wurden  in  den  Nestern  der  F.  fuli- 
ginosa gesammelt,  und  zwar  von  den  Herren  Funke,  Gress- 
ner,  D.  Lünemann  und  Graf  Ranteau. 

109.  "Xantholinus  pnnctulatns  Payk. 

Kommt  unter  der  F.  rnfa  und  fuliginosa,  und  zwar  gar 
nicht  selten  vor.     D.  Lünemann,  mein  Bruder,  ich. 

110.  *  Xantholinus  o-chrace us  Gyl.  I 

Bullet,  de  Moscou  1843.  J.  83.   14. 
„Var.   angustior,    thorace    elytrisque    obscurius  nigro  -  fuscis, 
corpore  parcius  piloso;  au  species  diversa?  individuum  tan- 
tum  unicum  mihi  obviuni."    Mannerh. 


236 

Diese  doch  wohl  von  der  vorigen  abzutrennende  Art 
findet  sich  unter  der  F.  rufa  und  fuliginosa.  Funke,  Gress- 
ner ,  D.  Lünemann,  mein  Bruder,  ich. 

111.  *Xantholinus  tricolor  Payk, 

Von  Herrn  v.  Kiesenwetter  (Lausitz)  und  von  mir 
unter  der  F.  fuliginosa  angetroffen. 

112.  Leptacinus  formicetorum  mihi. 

Germ.  Zeitschr.  III.  216.19.—  Bullet.de  Moscou  1843.  1.  83.  15. 
Von  vielen  Seiten  her  wurde  mir  diese  Art  in  zahlrei- 
chen Exemplaren,  sämmtlich  unter  der  F.  rufa  gesammelt,  zu- 
gesendet, und  ich  habe  sie  immer  auch  nur  als  einen  unzer- 
trennlichen Geführten  dieser  Ameise  kennen  gelernt.  Sie 
kommt  oft  noch  sehr  spät  im  Jahre  vor.  So  sammelte  ich 
sie  im  October  vorigen  Jahres  unter  den  aus  einem  Amei- 
senhaufen mit  nach  Hause  genommenen  Nadeln  in  ziemlicher 
Menge.  Nie  bemerkte  ich  bei  den  vielen  Exemplaren,  die 
ich  vor  mir  hatte,  einen  bedeutenden  Unterschied  in  der  Grösse, 
hinsichtlich  welcher  diese  Art  selbst  nicht  die  kleinsten  Stücke 
des  Lept.  Batychrus  erreicht,  von  welchem  sie  sich,  ausser 
dem  zarterem  Baue  aller  ihrer  Theile  überhaupt,  noch  be- 
sonders durch  verhältnissmässig  viel  schmälere  Gestalt  unter- 
scheidet. Sie  wurde  aufgefunden  von  Dieckhoff,  Kellner, 
Graf  Ranlxau,  Mehl,  D.  Schmidt  (Stettin),  D.  v.  Wcl- 
denbach  u.  A.  Eine  weit  verbreitete  Art,  da  sie  Graf  Man- 
nerheim auch  in  Finnland  fand. 

113.  *Staphylinus  lätebricola  Gr. 

Nach  einer  in  Erichs,  gen.  et  spec.  Staphyl.  p.  382. 
gegebenen  Notiz  ist  dieser  Käfer  von  Dahl  bei  Braunschweig 
in  den  Nestern  der  F.  rufa  gesammelt  worden.  Herr  D.  Lü- 
nemann schreibt  mir:  „Ich  habe  dieses  Thier  an  verschie- 
denen Orten  unter  Steinen  aufgefunden,  doch  konnte  ich  nie 
Ameisen  in  der  Nähe  entdecken."' 

114.  *Ocypus  morio  Gr. 

Zuweilen  bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner,  ich. 

115.  *Philonthus  umbratilis  Gr. 

116.  *  —  varius  Gj/l. 


337 

117.  *  Philontlius  lepidus  Gr. 

118.  *  debil is  6rV. 

Alle  vier  von  Herrn  Funke  unter  der  F.  fuliginosa 
gefunden. 

119.  'Philontlius  fumigatus  Er. 
Ebenfalls  unter  der  F.  fuliginosa.     Grcssner. 

120.  *  Philontlius  vernalis  Gr. 

Kommt  sehr  oft  unter  der  F.  fuliginosa  vor.  Funke, 
Gressner,  D.  Lünemann,  ich. 

121.  *  Philontlius  tenuis  Gr.  et  var. 

Es  kommt  eine,  von  den  Schriftstellern  noch  nicht  er- 
wähnte, dunkle  Varietät  dieses  Käfers  in  hiesiger  Gegend  gar 
nicht  selten  vor,  und  wurde  auch  von  Herrn  Gressner,  als 
unter  der  F.  fuliginosa  gefunden,  eingesendet,  wo  nur  das 
erste  Glied  der  Fühler,  die  Ränder  des  Halsschildes,  die  Spi- 
tze der  Deckschilde  und  die  Schenkel  eine  röthliche  Färbung 
zeigen,  alles  Uebrige  aber  schwarz  ist.  Man  könnte,  durch 
die  Farbe  getäuscht,  diese  Form  leicht  für  eine  besondere 
Species  halten;  doch  finden  sich  die  deutlichsten  Uebergänge 
bis  zur  normalen  Färbung.  Ich  fand  den  Käfer  besonders 
häufig  im  ersten  Frühjahre  im  Grase  in  Gesellschaft  der  Ra- 
senameisen. 

122.  *  Heterothops  praevius  Er. 

Germ.  Zeitschr.  IN.  p.  217.  20. 

Zu  wiederholten  Malen  von  mir  unter  der  F.  rufa  an- 
getroffen. 

123.  *Heterothops  dissimilis  Gr. 

Von  Funke,  Gressner,  v.  Kiesenwellcr  (Lausitz) 
und  von  mir  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

124.  *Quedius  fulgidus  Fb.  et  värrassimilis  Nordm, 

125.  *        —        fuliginosus  Gr. 

Beide  nicht  selten  unter  der  F.  fuliginosa.  Funke, 
Gressner.  Letzterer  auch  von  v.  Kieseniceller  in  der  Lau- 
sitz bemerkt. 

126.  Quedius  brevis  Er. 

Germ.  Zeitschr.  III.  217.   21.—  Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  83.  16. 

Dieses  achte  Myrmecophilon  kommt  nicht  nur  unter  der 

F.  rufa,   sondern  auch  unter   der  F.  fuliginosa  vor.     Unter 


238 

ersterer  Ameisenart  von  Dieckhoff,  Gressner,  Graf  Man- 
nerheim, D.  Schmidt  (Stettin),  D.  v.  Weidenbach  und 
■von  mir,  unter  letzterer  von  Gressner,  v.  Kiesenweiler 
(Lausitz),  meinem  Bruder  und  mir  gesammelt.  Sechs  Exem- 
plare, die  Graf  Mannerheim  in  Finnland  fand,  zeigten 
sämmtlich  zweipunktige  Riickenreihen.  In  hiesiger  Gegend  ist 
die  Punktirung  des  Halsschildes  sehr  veränderlich,  wie  ich 
a.  a.  0.  bereits  erwähnt  habe. 

127.  *Quedius  fimbriatus  Er. 

128.  *        —        infus catus  Er. 

Beide  unter  der  F.  fuligiuosa.  Gressner.  Ueber  letz- 
tere Art  bin  ich  noch  nicht  ganz  gewiss;  doch  stimmt  das 
von  Herrn  Gressner  eingesendete  Exemplar  bis  auf  die  Deck- 
schilde, welche  einfarbig  dunkelbraun  sind,  ziemlich  gut  mit 
der  Erichsonschen  Beschreibung. 

129.  *Lathrobium  longulum  Gr. 

Diese  von  Herrn  v.  Kiesenwcller  (Lausitz)  und  von 
mir  einige  Male  unter  der  F.  fuligiuosa  angetroffene  Species 
wurde  von  den  Herren  Dieckhoff  und  D.  Schmidt  auch  un- 
ter der  F.  rufa  bemerkt. 

130.  Lathrobium  scabricolle  Er. 

Es  war  erst  dem  scharfsehenden  Auge  Erichson's  vor- 
behalten, dieser  längere  Zeit  von  erfahrenen  Entomologen  un- 
ter die  Paederen  gestellten  und  im  Habitus  einem  Stilicus  so 
ähnlichen  Art  den  gebührenden  Platz  unter  den  Lathrobien 
anzuweisen.  Nach  Herren  Funke's,  Gressner s  und  nach 
meinen  eignen  Erfahrungen  findet  sich  diese  seltene  Art  im- 
mer in  der  Nachbarschaft  der  Myrmiea  rubra   unter  Steinen. 

131.  Scopaeus  pusillus  mihi. 

v.  Kiesenwetter  in  Entom.  Zeitg.   IV.  309. 

Unter  der  F.  rufa.   v.  Kiesenxc  eller,  ich. 

132.  *Lithocharis  melanocephala  Fb. 

Mein  Bruder  und  ich  haben  diese  Art  mehrere  Male  bei 
der  F.  flava  bemerkt;  Herr  D.  v.  Weidenbach  sendete  unter 
der  F.  rufa  gesammelte  Stücke  ein. 

133.  *  Stilicus  fragilis  Gr. 

134.  *        —       rufipes  Guer. 


»39 

135.  *  Stillens  affinis  Er. 

136.  *        —        orbiculalus  Payk. 

Alle  vier  -von  Funke  und  Gressner  bei  der  F.  fuli- 
ginosa  gesammelt;  letztere  Species  auch  von  D.  v.  Weiden- 
bach in  einem  Neste  der  F.  rufa  gefunden. 

137.  * Sunius  filiformis  Lalr. 

Germ.  Zeitschr.  III.  218.  22. 

Unter  der  F.  rufa. 

138.  *  Sunius  angustatus  Payk. 

Ebenfalls  unter  der  F.  rufa.  Dieckhoff,  D.  Schmidt, 
D.  v.  Weidenbach. 

139.  *  Sunius  neglectus  mihi.         f 

Niger,  antennis,  pedibiis,  elytrisque  apice  sinuatim  testaeeis, 
capite  thorace  latiore,  thorace  basin  versus  augustato,  co- 
leopteris  latitudine  longitudineque  subaequali. 

Long.  1'73  üb. 

Dem  S.  angustatus  in  Grösse,  Färbung,  Punktirung  und 
Behaarung  zwar  selir  ähnlich,  aber  durch  ein  anderes  Ver- 
hältniss  des  Halsschildes  zu  den  Deckschilden  von  ihm  ver- 
schieden. Letztere  nämlich,  bei  S.  angustatus  halb  mal  län- 
ger und  breiter  als  das  Halsschild,  sind  hier  ziemlich  eben 
so  lang  und  eben  so  breit  als  dasselbe,  und  es  kommt  diese 
Art  in  dieser  Beziehung  mit  S.  intermedius  überein,  von  wei- 
chem sie  sich  aber  wieder  durch  mindere  Grösse  und  schmä- 
lere Gestalt,  durch  geringere  Wölbung  des  Kopfes,  des  Hals- 
schildes und  der  Beckschilde,  endlich  noch  durch  die,  wie  bei 
S.  angustatus  gefärbten  Deckschilde  entfernt. 

Herr  v.  Kiesenweller  theilte  ein  ganz  blassgefärbtes, 
jüngstentwickeltes  Exemplar  dieser  Art  mit,  das  er  in  der 
Lausitz  unter  der  F.  cunicularia  gefunden  hatte.  Ich  be- 
merkte den  Käfer  auch  in  Gesellschaft  der  F.  rufa. 

140.  Stenus  asphaltinus  Er. 

Mas  abdominis  segmento  superiore  seeundo  medio  fovea  im- 
presso, segmento  inferiore  quinto  quartoque  leviter  longi- 
tudinaliter  impressis,  sexto  apice  emarginato. 

Auf  der  Oberseite   des  Hinterleibes   hat   das   Männchen 

auf  dem  zweiten  Ringe  in  der  Mitte  eine  ziemlich  tiefe  Grube, 


240 

auf  der  Unterseite  desselben  ist  der  -vierte  und  fünfte  Ring 
der  Litnge  nach  eingedruckt,  der  sechste  an  der  Spitze  deut- 
lich ausgerandet. 

Herr  D.  Lünemann  sendete  ein  Pärchen  dieser  durch 
ihre  Sculptur  so  ausgezeichneten  Art  unter  dem  Namen  S  t. 
servus  sibi  ein;  ich  glaube  jedoch  in  derselben  die  oben- 
genannte Art  zu  erkennen,  von  welcher  ich,  da  Herr  D.  Er'ich- 
son  bei  der  Beschreibung  nur  ein  weibliches  Exemplar  vor 
sich  hatte,  den  männlichen  Geschlechtsunterschied  nachgetra- 
gen habe. 

Drei  Exemplare  dieser  interessanten  Art  wurden  von 
Herrn  D.  Lünemann  au  einem  grasigen  Abhänge  in  der 
Nähe  vieler  kleinen  Ameisencolonien  gesammelt. 

141:  *  Stenus  ater  Mann. 
Unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner,  Slrübing. 

142.  *  Stenus  buphthalmus  Gr. 

143.  *      —      speculator  DM.  Er. 

Beide  unter  der  vorgenannten  Ameiseuart.  Funke, 
Gressner. 

144.  *  Stenus  providus  Er. 

Bullet,   de  Moscou  1843.  1.  83.  17. 

„Var.  palpis  totis  pallidis;  individuum  unicum  mihi  ob- 
vium."    Mannerh. 

145.  *  Stenus  lu Strato r  Er. 
Unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

146.  Stenus  aterrimus  Aube.  Er. 

Germ.  Zeitschr.  III.   218.  23. 

Diese  in  hiesiger  Gegend  sehr  gemeine,  fast  in  je- 
dem Haufen  der  F.  rufa  vorkommende  Art  scheint  auch  an-, 
derwärts  nicht  selten  und  überhaupt  sehr  verbreitet  zu  sein. 
Es  sammelten  sie  die  Herren  Dieckhoff,  v.  Kiesenweller 
(Lausitz),  Graf  Ranizau,  Mehl,  D.  Schmidt  (Stettin)  und 
D.  v.  Weidenbach. 

147.  *  Stenus  humilis  Er. 

Unter  der  F.  fuliginosa  gar  nicht  selten.  Funke,  Gress- 
ner, ich. 


241 

148.  * Stenus  declaratus  Er. 

Ich  habe  den  Käfer  mehrere  Male  im  Herbste  bei  der 
F.  rufe  gefunden. 

149.  Stenus  formicetorum  Mannerh. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  83.   18. 

„Pluinbeo-niger,  capite,  thorace  elytrisqne  profunde  foveo- 
lato  punctatis,  parce  cinereo-pubescens,  abdomine  fortiler 
minus  deuse  punctato,  immarginato." 

„Long.  3/i  —  1  lin." 

„Bis  captus."    Mannerh. 

150.  *  Stenus  geniculatus  Gr. 

151.  *      —      flavipes  Er. 

Beide  unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

152.  *  Oxytelus  rugosus  Fb. 

Bei  der  F.  rufa.  Dieckhoff,  Mehl,  D.  Schmidt  (Stettin). 

153.  *  Oxytelus  sculptus  Gr. 

Ebenfalls  bei  der  F.  rufa.  Dieckhoff,  D.  Schmidt 
(Stettin). 

154.  *  Oxytelus  nitidulus  Gr. 
Unter  der  F.  fuliginosa.     Slrübing. 

155.  *  P h  1  o e o c h a r i s  subtilissima  Mannerh. 

Ich  fand  diesen  Käfer  einmal  in  grosser  Menge  an  ei- 
ner Eiche,  mitten  unter  der  F.  fuliginosa  herumlaufend.  Herr 
Gressner  hat  ihn  auch  unter  dieser  Ameise  angetroffen. 

156.  *  Lathrimaeuin  atrocephalum  Er. 
Bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

157.  *  Omalium  rivulare  Payk. 

158.  *        —         caesum  Gr. 

Beide  unter  der  F.  fuliginosa.  v.  Kiesenwetter,  mein 
Bruder,  ich.  Von  der  erstgenannten  Art  sah  ich  einmal  nach 
und  nach  wohl  30  Exemplare  aus  einem  Neste  der  genann- 
ten Ameisenart  hervorkommen. 

159.  *Omalium  florale  Payk. 
Unter  der  F.  fuliginosa.    Funke. 

1C>0.  *  Omalium  brnnneum  Payk. 
Herr  D.   Schmidt  in  Prag  sammelte   vier  Exemplare 
dieser  etwas  seltenen  Species  in  einem  Neste  der  F.  cunicu- 
laria,  das  sich  am  Fusse  eines  hohlen  Baumes  befand. 
(5.  Band.  2.  Heft.)  16 


24» 

161.  *  Omalinm  deplanatnm  Gyl. 

162.  *        —         planum  Payk. 

Beide  in  grosser  Anzahl  in  einem  Neste  der  F.  fuligi- 
uosa.    Funke. 

163.  Glyptoma(Thoraxophorus)corticinus.Motec/i. 
Bullet,  de  Moscou  1837.  V.  p.  98.  tab.  7.  fig.  A.—    Erichs,  gen. 
et  spec.  Staphyl.  p.  909.  n.  2. 
„Dom.  Aube  specimen  unicum  in  trnnco  fagi  inter  pu- 
sillas  Formicas  legit."     Erichs. 

164.  *  E  u  c  n  e  m  i  s  c  a  p  u  c  i  n  n  s  Ahr. 

Von  Herrn  Gressner  in  einem  an  einer  Eiche  befind- 
lichen Neste  der  F.  cnnicularia  gefunden. 

165.  *Ptinus  pallipes  Dft. 

Diese  seltenere  Art  wurde  in  beiden  Geschlechtern  und 
in  ansehnlicher  Menge  unter  der  F.  cnnicularia  angetroffen. 
Funke. 

166.  *  S  c  y  d  m  a  e  n  u  s  G  o  d  a  r  t  i  Latr. 

Ein  Exemplar  dieser  seltenen  Species  wurde  in  einer 
grossen  Colonie  der  F.  rufa  auf  der  Insel  Wollin  -von  den 
Herren  Dieckhoff  und  D.  Schmidt  gefunden.  Graf  lian- 
izau  traf  bei  Bonn  ein  Exemplar  in  einem  Neste  der  F.  fu- 
liginosa  an. 

167.  * Scydmaenus  scutellaris  31.  Kz. 
Wurde  bei  der  F.  cnnicularia  angetroffen. 

168.  *  Scydmaenus  collaris  M.  Kz. 

Von  Herrn  Gressner  unter  der  F.  cunicularia,  von 
Herrn  v.  Kiesenwetter  (Lausitz)  unter  der  F.  rufa,  von  mir 
einige  Male  unter  der  F.  fuligiuosa  gefunden. 

169.  * Scydmaenus  angulatus   M.  K%. 

Herr  Gressner  sendete  von  ihm  unter  der  F.  cunicu- 
laria gesammelte  Exemplare  ein. 

170.  *  Scydmaenus  elongatulus  M.  Kz. 
Ebenfalls  unter  der  F.  cunicularia.     Gressner. 

171.  *  Scydmaenus  rubicundus  Kz.  Schalim. 
Eine  seltene,   in  hiesiger  Gegend  auf  Waldwiesen  ein- 
zeln vorkommende   Art.      Sie  wurde   von   Herrn   Gressner 
auch  bei  der  F.  cnnicularia  angetroffen. 


243 

172.  *  Scydmaenus  hirticollis  Gyl. 
Bei  der  F.  cunicularia.    Gressner. 

173.  *  Scydmaenus  claviger  31.  Äs. 

Dieses  Rarissimum  wurde  sowohl  von  Herrn  Funke  als 
von  Herrn  Gressner  ein  paar  Mal  unter  vorerwähnter  Amei- 
senart  gefunden. 

174.  *  Scydmaenus  abbreviatellus  Er. 

Von  Herrn  Montandon  hei  Paris  ziemlich  häufig  un- 
ter der  F.  rufa  gesammelt. 

Herr  D.  Schaum  theilte  mir  einige  Pariser  Exemplare 
zur  Ansicht  mit,  die  sämmtlich  eine  gelbbraune  Färbung  zei- 
gen, übrigens  aber  in  keinem  andern  Punkte  von  den  in  hie- 
siger Gegend  von  mir  gesammelten  Exemplaren  dieser  Art 
abweichen.  Sollten  diese  Käfer  etwa  unter  Ameisen  ihre 
Entwickelungsperiode  überstehen  und  jene  noch  unausgefärbte 
Exemplare  sein? 

175.  Nitidula   marginata  Fb. 

Oft  und  zuweilen  sehr  häufig  unter  der  F.  fuliginosa, 
und  bereits  von  Müller  als  Ameisenfreund  beobachtet.  Aus- 
serdem von  Funke,  Gressner,  v.  Kiesenwelter,  D.  hüne- 
mann, Strübing,  meinem  Bruder  und  mir  beobachtet.  Nach 
Herrn  Prof.  Kunze's  und  meinen  eignen  Erfahrungen  kommt 
dieser  Käfer  auch  zuweilen  auf  Blumen  vor.  Jedenfalls  fin- 
det seine  Entwickelung  in  Ameisennestern  Statt. 

176.  *Engis  humeralis  Fb. 

Unter  der  F.  fuliginosa  gar  nicht  selten,  v.  Kiesen- 
welter, Funke.  Es  könnte  wohl  sein,  dass  dieser  Käfer 
mehr  durch  die  an  Eichen  zuweilen  vorkommenden  Schwämme, 
als  durch  die  daselbst  sich  aufhaltenden  Ameisen  angezo- 
gen wird. 

177.  Hypocoprus  f orinice torum  Molschulsky. 

Bullet,  de  Moscon.  1839.  72. 
„On   le  recontre  dans   les  nids  de  Ia  Formica  rufa  L.,   dans 
lesqnels   eile   s'introduit   probablement   par   les   excre'ments 
desseche's   des  souris   de   champ   que    les  Fourmis   ramas- 
sent."    Motsch. 

16* 


«44 

178.  Cryptophagus  glaber  Gyl. 

Germ.  Zeitschr.  III.  218.  24.  —  Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  81. 
Diese  interessante  Species,  die  wohl  noch  zu  einer  be- 
sondern Gattung  erhöhen  werden  dürfte,  scheint  doch  im  All- 
gemeinen sehr  selten  zu  sein.  Auch  in  hiesiger  Gegend  sam- 
melte ich  in  den  zwei  letzten  Jahren  nur  wenige  Exemplare, 
und  sie  kam  mir  nie  wieder  in  so  grosser  Mehrzahl  vor,  als 
im  Jahre  1841.  Herr  D.  v.  Weidenbach  fand  sie  bei  Augs- 
burg, ebenfalls  unter  der  F.  rnfa,  und  nach  einer  brieflichen 
Nachricht  des  Herrn  Mehl  soll  sie  auch  in  der  Gegend  von 
Cassel  aufgefunden  worden  sein.  Weitere  Nachrichten  über 
ihr  Vorkommen  in  Deutschland  sind  mir  nicht  bekannt  gewor- 
den. Aube  sammelte  sie  bei  Paris  und  Graf  Mannerheim 
fand  ein  Exemplar  in  Finnland,  ebenfalls  unter  der  F.  rnfa. 

179.  *  Cryptophagus  fimetarius  Fb. 
Bei  der  F.  fuliginosa.    Funke,  Gressner. 

180.  *  Cryptophagus  pusillus  Payk. 
Ebenfalls  bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner. 

181.  Cryptophagus  concolor  mihi, 

Oblongns,  nitidus,  punctalus,  niger,  antennis  pedibusque  con- 
coloribus,  thorace  transverso,  convexo,  lateribus  valde  ro- 
tundato,  elytris  oblongis,  thorace  latioribus. 

Von  der  Grösse  des  Cr.  pusillus,  auch  in  der  Sculptur 
und  Behaarung  ihm  ähnlich,  aber  das  Halsschild  schmäler, 
hinten  mehr  zusammengezogen,  die  Deckschilde  hinter  der 
Mitte  mehr  erweitert  und  verhältnissmässig  länger;  übrigens 
durch  die  dunkle  Färbung  der  Fühler  und  Beine  vor  allen 
andern  mir  bekannten  Cryptophagen  ausgezeichnet. 

Herr  Slrübing  fand  ein  Exemplar  dieser  Art  unter  der 
F.  fuliginosa,  zwei  andere  etwas  grössere  und  im  Umrisse 
einigermassen  abweichende  Stücke  (vielleicht  das  Weibchen) 
wurden  von  Herrn  Kellner  mitgetheilt. 

182.  Trichopteryx  picitfornis  Mannerh, 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  84.  20. 
„Subquadrata,  nigro-fusca,  punctulata,  subtiliter  griseo-se- 
ricea,  antennarum  basi  pedibusque  fulvis." 
„Long.  72  lin." 
„Semel  obvia."    Mannerh. 


245 

183.  *  Ptiliam  evanescens  Msh.  (pusillum  Giß.) 

Bullet,  de  Moscou  1843.  I.  85.  21. 

„Aliquoties  lectum."    Mannerh. 

184.  *Ptilium  canaliculatum  mihi  i.  I.,  minutis- 
simum  Heer,  exiguum  R'iehl  i.  1.,  angusta- 
tum  Aube  i.  1. 

Dies  ist  nach  Exemplaren  die  Chevrier  mittheilte,  be- 
stimmt Trichopteryx  minutissima  Heer;  Elophorus 
niiiiutissimus  Weber  in  Gyllenh.  gehört  aber  nicht  zu 
dieser  Art,  sondern  ist,  wie  sich  aus  der  Beschreibung  deut- 
lich ergiebt,  mit  P  tili  um  trisulcatum  Aube  (Annal.  d.i. 
soc.  ent.  II.  p.  94.  tab.  5.  fig.  1.)  identisch. 

Herr  Montandon  in  Paris  fand  diesen  Käfer  öfter  un- 
ter der  F.  mfa,  desgleichen  auch  in  grosser  Anzahl  1).  v.  Wei- 
denbach. Es  ist  merkwürdig,  dass  alle  unter  Ameisen  ge- 
fangene Stücke  hellbraune  Deckschilde  haben,  während  diese 
bei  den  von  mir  anderwärts  gesammelten  Exemplaren  immer 
eine  schwarze  Färbung  zeigen.  Sollte  dieser  Käfer  sich  eben- 
falls unter  Ameisen  entwickeln? 

185.  *  Dermestes  affinis  Gyl. 

Mehrere  Male  unter  derF.  fuliginosa.  Funke,  Gressner. 

186.  *  Hister  carbonarius  Payk. 

Unter  der  F.  fuliginosa.     Gressner,  Strüb'mg. 

187.  *  Hister  stercorarius  Payk. 
Wie  -voriger.     Gressner. 

188.  Hister  marginatus  Er. 

Vielleicht  ist  die  Seltenheit  dieser  Art  davon  herzulei- 
ten, dass  man  bis  jetzt  die  Nester  der  F.  fuliginosa  noch 
nicht  sorgfältig  untersuchte.  Es  wurde  diese  Species  von 
Funke,  Gressner,  meinem  Bruder  und  mir  nur  unter  dieser 
Ameise  gesammelt. 

189.  *Hister  merdarius  Payk. 

Wieder  bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner,  Stritbiny. 

190.  *  Hister  corvinus  Gcrtn. 

Drei  unter  der  F.  fuliginosa  gefundene  Exemplare  die- 
ser nicht  gemeinen  Art  wurden  von  Herrn  Gressner  ein- 
gesendet. 


M0 

191.  Hetaerius  qnadratns  E.  H. 
Germ.  Zeitschrift  III.  p.  220.  25. 

Ich  muss  hier  einen  Irrthnm  in  meinem  frühem  Auf- 
satze berichtigen,  wo  ich  bemerkt  habe,  dass  dieser  Käfer 
unter  der  F.  fuliginosa  vorkomme.  Er  findet  sich  jedoch, 
soweit  meine  jetzigen  Erfahrungen  reichen,  nie  unter  dieser 
Arneisenart,  dagegen  am  öftersten  unter  der  F.  fusca,  welche 
ich  früher  mit  der  F.  fuliginosa  -verwechselt  habe.  Hier  wurde 
er  -von  v.  Kiesenweiler,  D.  Schmidt  (Prag),  meinem  Bru- 
der und  mir  augetroffen.  Er  hält  sich  jedoch  auch  zu  der 
F.  rufa,  wo  ihn  z.  B.  D.  Schmidt  (Stettin),  D.  Lünemann 
und  ich  selbst  sammelten.  Der  Käfer  soll  einmal  bei  Leipzig 
auf  Blumen  gefunden  worden  sein  (?). 

192.  Dendrophilus  punctatus  Payk. 

Ich  halte  diesen  Käfer  für  einen  ächten  Ameisenfreund, 
da  er  zu  wiederholten  Malen  von  Funke,  Shilling ,  mei- 
nem Bruder  und  mir  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden  wurde. 
Die  Verfasser  der  entomologischen  Hefte  sammelten  diese  Art 
an  den  Wurzeln  und  unter  der  Rinde  alter  Bäume  im  soge- 
nannten Wurmmehle.  Wahrscheinlich  sind  die  dabei  befind- 
lich gewesenen  Ameisen  nicht  beachtet  worden. 

193.  Dendrophilus  pygmaeus  L. 

Germ.  Zeitschr.  III.  p.  220.  26. 

Unter  der  F.  rufa.     Dicckhoff,  Schmidt,  ich. 
Kommt  auch  in  der  Gegend  von  Gassei  unter  der  F.  rufa  vor. 

194.  *Paromalus  flavicornis  Payk. 

Wurde  in  sehr  grosser  Menge  in  Gesellschaft  der  F. 
cunicularia  von  Herren  Funke  und  Gressner  angetroffen  und 
ist  auch  bei  Cassel  unter  Ameisen  gefunden  worden. 

195.  *Saprinns  rotundatus  Fb. 

Bei  der  F.  fuliginosa.  Gressner,  Kellner,  Shil- 
ling, ich. 

196.  Saprinus  piceus  Payk. 

Germ.  Zeitschr.  III.  p.  220    27. 

Gewiss  einer  der  seltensten  Ameisenfreunde,  von  dem 
ich  im  vorigen  Jahre  (1843)  nur  ein  einziges  Exemplar,  und 
zwar,  wie  früher,  in  einem  Neste  der  F.  rufa  unter  den  von 


»4* 

mir  hineingelegten  Steinen    gefunden  habe.     Aube  hat  ihn 
auch  bei  Paris  gefangen. 

197.  *  Teretius  picipes  Fb. 

Von  Herrn  v.  Kiesenwetter  unter  der  F.  fuliginosa 
bemerkt.; 

198.  *Plegaderus  caesus  Fb. 

In  ziemlicher  Menge  von  Herrn  Funke  und  Gressner 
bei  der  F.  fuliginosa.  Auch  Herr  D.  Schmidt  (Prag)  fand 
diesen  Käfer  in  einer  hohlen  Weide  mitten  unter  Ameisen  sitzend. 

199.  *Abraeus  globulus  Payk. 
Revue  Entomolog.  tab.  3.  p.  263. 

Wurde  von  Cheorolat  unter  Ameisen  (wahrscheinlich 
zur  F.  cnnicularia  gehörig)  angetroffen. 

200.  Abraeus  granulum  Er. 

Einige  Exemplare  dieser  seltenen  Art  sammelte  Herr 
Gressner  in  einem  Neste  der  F.  cnnicularia. 

201.  Abraeus  rhombophorus  Aube. 

Annal.  de  la  soc.  Entoin.  deuxieme  serie  I.  75.  tab.  1.  n.  4.  lig.  2. 

„M.  Montandon  Ta  trouve  en  janyier  au  milieu  de  la  tan- 
nee,  qui  sert  ä  rechauffer  les  plantes  dans  les  serres  chau- 
des  du  Museum  de  Paris."     Aube. 

Dieses  niedliche  Käferchen  wurde  mir  zuerst  von  Herrn 
D.  Lünemann  und  zwar  in  grosser  Anzahl  mitgetheilt,  der 
mir  zugleich  die  Notiz  gab,  dass  es  in  dem  Göttinger  bota- 
nischen Garten  an  den  Lohbeeten  der  Gewächshäuser  und  auf 
den  daselbst  befindlichen  Blumentöpfen  immer  in  Gesellschaft 
einer  kleinen,  hellbraun  gefärbten  Ameise  vorkomme,  wo  es, 
in  grösserer  Quantität  mitten  unter  diesen  Ameisen  sitzend, 
von  ihm  selbst  angetroffen  worden  sei,  dasselbe  habe  auch 
Herr  Gartenmeister  Gieseler  beobachtet,  üer  Käfer  wurde 
mir  als  Abr.  minutus  Fb.  eingesendet;  ich  fand  ihn  jedoch 
bei  genauerer  Vergleichung  in  mehreren  Punkten,  und  schon 
durch  bedeutendere  Grösse  von  dieser  Art  abweichend,  konnte 
ihn  aber  in  keinem  mir  zugänglichen  enlomologischen  Werke 
auffinden,  und  hatte  bereits  eine  Beschreibung  desselben  ent- 
worfen, als  mir  Herr  D.  Schuum  ein  Exemplar  des  von 
Aube  a.  a.  0.  beschriebenen  Abr.  rhombophorus  zur  Ansicht 


248 

mittheilte,  in  welchem  ich  den  Göttinger  Käfer  sogleich  er- 
kannte. Die  feine  Qneerlinie,  welche  den  im  stampfen  Win- 
kel hervortretenden  hintern  Theil  des  Halsschildes  abschnei- 
det, ist  bei  dieser  Art  etwas  nach  vorn  hin  gebogen,  und  es 
wird  dadurch  am  Hinterrande  des  Halsschildes  eine  einiger- 
massen  rhomboidalische  Figur  gebildet,  was  Aube  veranlasst 
haben  mag,  ihr  diesen  Namen  zu  ertheilen.  Die  kleine  Ameise, 
eine  Myrmica  (röthlich,  mit  pechfarbigem  Hinterleibe,  die  mir 
dem  Namen  nach  noch  unbekannt  ist)  wurde  mir  ebenfalls 
vom  Herrn  D.  Lünemann  gütigst  mitgetheilt.  Das  Thier- 
chen  scheint  in  Frankreich  unter  gleichen  Verhältnissen  wie 
in  Göttingen  vorzukommen,  und  man  hat  dort  wohl  nur  die 
kleine  Ameise,  in  deren  Gesellschaft  es  lebt,  übersehen. 

202.  *Throscus  adstrictor  F. 

Bei  Cassel  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

203.  *Syncalypta  setigera  I/Z. 

204.  *  —  arenaria  St. 

Beide  unter  der  F.  fuliginosa.    Funke,  Gressner. 

205.  *Trox  arenarius  Fb. 

Da  dieser  Käfer  nicht  nur  von  Herrn  Gressner  in  gros- 
ser Anzahl,  sondern  auch  von  Herrn  Strüb'mg  unter  der  F. 
fuliginosa  gefunden  worden  ist,  so  führe  ich  ihn  in  diesem 
Verzeichnisse  mit  auf. 

206.  f  Cetonia  aurata  L.  (larva) 

Germ.   Zeitschr.    III.   p.    220.    28. 

207.  Microzoum  collare  Motschulsky. 

Bullet,    de  Moscou  1839.  60.  tab.  2.  flg.  d.  D. 

„Cette  espece   se  trouve   dans    le  nid  de  la  Formica  caduca 
31oisch."    Molsch. 

Nach  Erichson's  Jahresbericht  1840.  p.  68.  ist  F.  ca- 
duca eine  Myrmica,  und  zvfar  Myrm.  (Form.)  barbara  L. 

208.  *  Tetratoma  fungorum  Fb. 

Zwei  Exemplare  wurden  von  Herrn  Funke  bei  der  F. 
cunicularia  angetroffen. 

209.  *  H y p o p h  1  o e u s  depressus  Fb. 

Die  Herren  Dieckhojf  und  D.  Schmidt  fanden  mehrere 
Exemplare  auf  der  Insel  Wollin  in  den  fast  zu  Pulver  zerfal- 


»49 

lenen  Ueberresteii  eines  Eichenstubbens,  worin  die  F.  rufa 
eine  Colonie  angelegt  hatte.  Später  trafen  sie  den  Käfer 
wieder  hinter  der  losen  Rinde  einer  Eiche,  wo  schwarze  Amei- 
sen auf  und  ab  liefen.  Herr  Funke  sendete  unter  der  F. 
fnliginosa  gesammelte  Exemplare  ein. 

210.  *  Hypophloeus  bicolor  Fb. 
Einmal  bei  Ameisen.     Funke. 

211.  *Sarrotrium  muticum  Fb. 

Von  Herrn  Mehl  in  einem  Exemplar  unter  der  F.  rufa 
gefunden. 

212.  *Eustrophus  dermestoides  Fb. 

Einige  Exemplare  unter  der  F.  fnliginosa.     Funke. 

213.  *  Omophlus  lepturoides  Fb. 

Suites   ä  Buffon  bist.  nat.   des  Ins.  Hymenopteres  par  Lepelletier 
de  St.  Fargeau  I.  p.  203. 
„J'ai  vu  sortir  de  leur  (F.  rufa)  fourmiliere  plusieurs  Cistela 
lepturoides.     La  larve  de  celie-ci  y  vivroit-elle?" 

214.  *  Cistela  saperdoides  Dej. 

Herr  D.  Schmidt  in  Prag  sah  aus  der  untern  Oeffnung 
eines  hohlen  Birnbaums,  aus  welcher  viele  Ameisen  hervorka- 
men, zugleich  mit  diesen  zwei  Exemplare  der  obengenannten 
Art  herauskommen. 

215.  *  Cistela  murin a  Fb. 

Zwei  ganz  weiche,  so  eben  erst  der  Chrysalide  ent- 
schlüpfte Exemplare  dieser  Art  fand  ich  im  vorigen  Jahre  in 
einer  zahlreichen  Colonie  der  F.  fusca  mitten  unter  den  Amei- 
sen. So  viel  ich  weiss,  sind  die  Larven  der  Cistelen  noch 
nicht  bekannt,  und  es  könnte  wohl  mit  der  oben  bei  No.  213. 
ausgesprochenen  Vermuthung  seine  Richtigkeit  haben. 

216.  *Odontotus  (Salpingus)  denticollis  Gyl. 
In  Gesellschaft  der  F.  fnliginosa  an  einer  Linde,  v.  Kie- 
senweiler. 

217.  *  Plinthus  caliginosus  Gucr. 

Nicht  selten  bei  F.  fnliginosa.     Funke,  Gressncr. 

218.  *  Trachyphloeus  scab  ricul  ns  Fb. 
Ebenfalls  bei  der  F.  fuliginosa.     Gressncr. 


»SO 

219.  *  Omias  mollicomus  Ahr. 

m    Zeitschr.  III.  220.  29. 

Ich  habe  a.  a.  0.  die  Vermuthung  ausgesprochen,  dass 
dieser  Käfer  vielleicht  mehr  durch  die  in  den  Ameisenhaufen 
befindlichen  Nadeln,  als  durch  die  Ameisen  selbst  angezogen 
werde,  indess  habe  ich  mich  nun  viele  Male  überzeugt,  dass 
er  sich  wirklich  zu  den  Ameisen  hält,  da  ich  ihn  nicht  nur 
in  solchen  Nestern  der  F.  rufa  fand,  wo  wegen  fehlender  Na- 
delholzbänme  die  Ameisen  andern  Stoff  zum  Baue  ihrer  Woh- 
nungen wählen  mussten,  sondern  auch  in  Gesellschaft  der  F. 
fuliginosa  gar  nicht  selten  antraf.  Er  ist  übrigens  auch  von 
Funke,  Gressner  und  meinem  Bruder  unter  ebengenannter 
Ameise,  von  v.  Kiesenweller  (Lausitz)  oft  auch  unter  der 
F.  rufa  eingesammelt  worden. 

220.  Omias  validicomis  Germ. 
Oblongo-ovatus,  piceus,  opacus,  antennis  pedibusque  ferrugi- 

neis,  roslro  supra  elevato,  apice  impresso,  thorace  confer- 
tissime  punctulato,  subol)longo,  lateribus  parum  rotundato, 
elytris  ovatis,  punctato-striatis,  interstitiis  coiivexis,  brevi- 
ter  albo-setulosis. 

Funke  und  Gressner  fanden  diese  Art  nicht  selten 
unter  Formica  fuliginosa. 

Dem  Omias  forticornis  Schönh.  ungemein  nahe 
verwandt,  aber  das  Halsschild  ist  schmäler,  und  erreicht  in 
der  Mitte  nur  die  halbe  Breite  der  Deckschilde,  während  es 
dort  drei  Viertheil  der  mittleren  Breite  hat,  die  Flügeldecken 
sind  nur  einhalbmal  länger  als  breit,  dort  doppelt  so  lang 
als  breit.  Die  Streifen  sind  hier  schmäler  als  dort  und  ihre 
Punkte  weniger  tief.  Die  eingedrückte  Stirn,  den  auf  der 
Oberseite  mit  einer  wulstformigen,  am  Ende  gefurchten  Längs- 
erhabenheit versehenen  Rüssel  haben  beide  Arten  mit  einan- 
der gemein. 

221.  *Omias  brunnipes  Ol. 

Wurde  von  D.  Lünemann,  v.  Kiesenweiler  und  Graf 
Ilanlzau  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

222.  *  0  m  i  a  s  h  i  r  s  u  t  u  1  u  s  Fb. 
Ebenfalls  unter  der  F.  fuliginosa. 


»51 

223.  *Otiorhynchus  ovatus  L. 

Ich  fand  diesen  Käfer  gar  nicht  selten,  besonders  im 
Herbste  unter  der  F.  rufa  und  fuliginosa;  unter  letzterer 
Ameise  hat  ihn  auch  Funke  bemerkt. 

224.  *  Otiorhynchns  raucns  Fb. 

225.  *  —  septeutrionis  Hbst. 

Beide,  vielleicht  nur  zufällig,  ein  Mal  bei  der  F.  fuli- 
ginosa.    Gvessner. 

226.  Orthochaetes  setiger  Guer. 

Es  wurde  diese  sehr  seltene  Art  von  Herrn  Gressner 
bei  der  F.  fuliginosa  angetroffen.  Ich  fand  einst  drei  Ex- 
emplare im  ersten  Frühlinge  unter  Spreu,  die  ich  allerdings 
an  einem  mit  allerhand  Sträuchern  bewachsenen  Abhänge 
meines  Gartens,  wo  sich  viele  Nester  der  F.  fuliginosa  be- 
fanden, zusammengerafft  hatte. 

227.  *  C  o  s  s  o  n  u  s  linearis  Fb. 

Herr  Funke  untersuchte  im  Anfange  des  Mai  v.  J.  eine 
Colonie  der  F.  cunicularia,  die  sich  am  Stamme  einer  Pappel 
befand,  und  bemerkte  unter  den  Ameisen  einige  Exemplare 
des  genannten  Käfers.  Er  wühlte  nun  die  Erde  um  den 
Stamm  her  auf,  bis  er  zu  dem  eigentlichen  Neste  der  Amei- 
sen kam.  Hier  sassen  in  tiefem  Frieden  mitten  unter  den 
Ameisen  und  eben  so  zahlreich  wie  diese,  eine  solche  Menge 
Exemplare  des  Cosson.  linearis,  dass  er  über  200  Stück  sam- 
meln konnte.  Auch  Herr  Gressner  fand  an  einer  Ulme  eben- 
falls unter  genannter  Ameise  eine  Anzahl,  dieses  sonst  nicht 
gemeinen  Käfers. 

228.  *Corticaria  crenulata  Schüp.  Gyl. 

229.  *  —  elongata  Schüp.  Gyl. 

Beide  von  Herrn  Gressner  bei  der  F.  fuliginosa  gefunden. 

230.  G  o  r  t  i  c  a r  i  a  f  o  r  m  i  c  e  t  o  r  um  JMannerh. 

Bullet,  de  Moscon  1843.  1.  85.  22. 
„Convexa,  rufo  -testarea,  parce  fulvo-pubescens,  antennis  pe- 
dibusque  ferrugineis,  thorace  laterilms  modice  rotundato, 
subtiliter  crenulato,  postice  fovea  majuscula  profunde  im- 
presso, elytris  ovalibus,  dense  et  profunde  punctato  -  slria- 
tis,  interstitiis  transversim  rugosis,  texatis." 
„Long.  1  lin." 


252 

„Ad  Yxpä  prope  Wiburgum  ante  aliquot  annos  bis,  ad 
Kayantholm  hoc  anno  semel  captus."    Mannerh. 

Diese  Art,  welche  blos  unter  der  F.  rufa  zu  leben 
scheint,  wurde  bereits  vor  drei  Jahren  von  mir  in  einigen 
Exemplaren  aufgefunden  und  ich  erkannte  in  ihr  schon  da- 
mals eine  neue  Species,  die  nun  unterdess  vom  Grafen  Man- 
nerheim a.  a.  0.  benannt  und  beschrieben  worden  ist,  nnd 
gewiss  in  vielen  Gegenden  aufgefunden  werden  wird.  Bis 
jetzt  ist  sie  nur  von  den  Herren  Dieckhoff  und  D.  Schmidt, 
so  wie  auch  von  Herrn  D.  v.  Weidenbach  eingesendet  wor- 
den, welche  sie  ebenfalls,  Letzterer  ziemlich  häufig,  unter  der 
F.  rufa  gefunden  haben.  Sie  ähnelt  noch  am  meisten  den 
blassen  Abänderungen  von  Latridius  serratus  Gyl.,  ist 
aber  etwas  kleiner,  viel  schwächer  behaart,  nnd  der  Umriss 
des  Halsschildes  ist  ein  ganz  anderer.  Dieses  ist  nämlich 
hinten  mehr  zusammengezogen  und  an  den  Seiten  mehr  zu- 
gerundet,  als  bei  jener.  In  der  Farbe  variirt  der  Käfer  wie 
viele  andere  Latridien  und  kommt  bald  etwas  dunkler,  bald 
heller  vor.  D.  v.  Weide?ibach  sendete  ein  fast  schwarz- 
braunes Exemplar  ein. 

231.  Corticaria  n.  sp. 

Eine  der  vorigen  ähnliche  Form,  auch  eben  so  gefärbt, 
von  Schiödle  in  Dänemark  unter  der  F.  rufa  gesammelt, 
wurde  mir  in  zwei  Exemplaren  von  Herrn  D.  Schaum  mit- 
getheilt.  Ausser  der  mindern  Grösse  (sie  ist  nur  eine  halbe 
Linie  lang)  und  der  etwas  gewölbteren  Gestalt  unterscheidet 
sie  sich  hauptsächlich  noch  durch  die  Form  des  Halsschildes, 
welches  breiter  als  lang  ist  (was  bei  jener  sich  umgekehrt 
verhält),  und  auf  seiner  Oberfläche  etwas  weitläuftiger  pun- 
ktirt  erscheint.  Die  Grube  auf  der  hintern  Hälfte  des  Hals- 
schildes ist  zwar  noch  etwas  breiter,  aber  weniger  tief  als 
bei  Latrid.  formicetorum. 

232.  *  Corticaria  gibbosus  Paxjk. 

233.  *  —  transversalis  Schüp. 

Beide  unter  der  F.  fuliginosa.    Funke,  Gressner. 

234.  'Corticaria  fusculus  Meg.  Gyl. 

Bullet,  de  Moscou   1843.  1.  86.  23. 

„Semel  captus."    Mannerh. 


253 

235.  *Latridius  elongatus  Curt.  L.  planus  näht 
olim.  i.  1. 

Eine  sehr  ausgezeichnete  Speeies  von  sehr  zartem  Baue 
und  platter  Form,  die  ich  einige  Male  in  unsern  tiefen  Fel- 
senthälern  sammelte,  für  neu  hielt  und  unter  ohigem  Namen 
meinen  entomologischen  Freunden  mittheilte.  Die  Seiten  des 
Halsschildes  bei  diesem  Käfer  gewähren  einen  eignen  An- 
blick, sie  sind  nämlich  ziemlich  breit  weiss  durchscheinend 
gerandet.  Anfänglich  hielt  man  diesen  Rand  für  einen  fremd- 
artigen ,  dem  Halsschildrande  etwa  nur  durch  Zufall  ange- 
klebten Stoff,  z.  B.  für  getrocknetes  Gummi,  bis  man  dieselbe 
Erscheinung  bei  allen  andern  Exemplaren  wiederholt  wahr- 
nimmt. Ob  Citrus  diese  Eigentümlichkeit  des  Halsschildes 
erwähnt,  kann  ich  nicht  sagen,  da  ich  das  englische  Werk, 
in  welchem  der  Käfer  beschrieben  ist,  nicht  vergleichen  kann, 
obigen  Namen  aber  durch  Herrn  D.  Erichson  mitgetheilt 
erhielt.  Herr  Funke  schickte  zwei  unter  der  F.  fuliginosa 
gefundene  Exemplare  ein. 

236.  *  Mycetophagus  piceusPs.  variabilis  Gyl. 
Von  Herrn  Flinke  bei  F.  fuliginosa. 

237.  *Synchita  Juglandis  Fb. 

238.  *Cerylon  deplanatum  Gyl. 

Beide  einzeln  unter  der  F.  cunicularia.    Funke. 

239.  *Cerylon  histeroides  Fb. 

Bei  der  F.  fuliginosa.     Gressner,  Slrübing. 

240.  Myrmecoxenus*)  subterraneus  Chevrol. 

Revue  Entom.  tab.  3.  p.263.  —  Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  87.24. 

Diese  von  Checrolal  zuerst  in  Frankreich  unter  der 
F.  rufa  entdeckte  Art  und  Gattung  ist  in  neuerer  Zeit  auch 
an  mehreren  Punkten  Deutschlands  aufgefunden  worden ;  iu 
hiesiger  Gegend  scheint  jedoch  der  Käfer  zu  fehlen.  Er 
wurde  gesammelt  von  Herren  Dieckhoff ,  Gressner,  D. 
Schmidt,  D.  v.  Weidenbach  und  in  der  Gegend  von  Cas- 


*)  Damit  dem  Griechischen  sein  Recht  widerfahre,  habe  ich 
den  aus  uvoutf  und  §tyog  unrichtig  zusammengesetzten  Namen 
Myrmecbixenus  in  Myrmecoxenus  umgewandelt. 


254 

sei.     Graf  Mannerheim  fand  den  Käfer  auch  ziemlich  zahl- 
reich in  Finnland. 

241.  Monotoma  conicicollis  Chevr. 
Wie  weit  diese  in  Frankreich  von  Chevrolat  entdeckte 
Art,  die  immer  nur  unter  der  F.  rufa  vorkommt,  verbreitet 
sei,  geht  daraus  hervor,  dass  sie  Graf  Mannerheim  in  Finn- 
land, Molschulsky  selbst  in  den  kirgisischen  Steppen,  eben- 
falls unter  der  F.  rufa,  sammelte.  In  Deutschland  ist  sie  von 
den  Herren  Dleckhoff,  Riehl,  D.  Schmidt  und  öfter  auch 
von  mir  gefunden  worden. 

24-2.  Monotoma  angusticollis  Gyl.  formiceto- 
nini  Chevr ol. 
Sie  scheint  in  Frankreich  noch  gemeiner  zu  sein,  als 
die  Vorige;  in  hiesiger  Gegend  ist  es  der  umgekehrte  Fall. 
Ich  habe  nur  einige  Exemplare,  immer  unter  der  F.  rufa,  ge- 
funden. Ein  anderer  Fundort  in  Deutschland  ist  mir  nicht 
bekannt  geworden. 

243.  *  Rhizophagus  ferrugineus  Payk. 

244.  *  —  depressus  Fb. 

Beide  unter  der  F.  fuliginosa  gefunden.  Gressner. 
Vielleicht  nur  zufällig. 

245.  f  Clythra  qua dri punctata  L. 
Kntom.  Zeitung  III.  p.  50. 

Nach  Herrn  D.  Rosenhauer's  a.  a.  0.  umständlich  dar- 
gelegten Beobachtungen  lebt  die  Larve  dieser  Art,  die  sich 
von  der  der  Clythra  4signata  mihi  kaum  zu  unterscheiden 
scheint,  ebenfalls  unter  der  F.  rufa. 

246.  f  Clythra  quadrisignata  mihi. 

Germ.   Zeitschr.    III.    221.   31. 

Unter  den  von  mir  auf  einen  Ameisenhaufen  gelegten 
Steinen  gelang  es  mir  im  Juli  des  vorigen  Jahres  (1843) 
die  Larve  dieser  Art  in  ihrem  jüngsten  Zustande,  kaum  eine 
halbe  Linie  lang,  aufzufinden.  Sie  gewährt,  unter  der  Lupe 
betrachtet,  in  dieser  ersten  Lebensperiode  einen  sonderbaren 
Anblick.  Der  ganze  Sack  ist  nämlich  ringsherum  mit  ziem- 
lich grossen,  abstehenden,  braungelben,  lederartigen  Schuppen 
bekleidet,  und   sieht  in  diesem  Zustande  einem  Zapfen  der 


355 

Kiefer,  der  bereits  aufgeplatzt  ist  und  den  Samen  von  sich 
gegeben  hat,  im  Kleinen  tauschend  ähnlich.  Die  kleinen,  sich 
mit  ihrem  Häuslein  munter  bewegenden  Larven  sind  den  aus- 
gewachsenen, bis  auf  etwas  hellere  Färbung,  in  Allem  schon 
vollkommen  gleich.  Ich  sah  dann  wieder  Larven  mit  Säcken 
von  1 — 2  Linien  Länge;  bei  diesen  war  nur  noch  hier  und 
da  eine  Spar  dieser  Schuppen  zu  bemerken ;  bei  noch  grös- 
seren fehlten  sie  ganz,  doch  zeigten  sich  die  erhabenen  Längs- 
rippeu  auf  der  Oberseite,  und  die  Form  des  Sackes  über- 
haupt, noch  sehr  unregelmässig.  Erst  mit  einer  Länge  von 
drei  Linien  fand  ich  die  Bildung  des  Sackes  normal. 

247.  Cholovocera  formicaria  Molschulsky. 
Bullet,  de  Moscou  1838.  p.  177.  tab.  3.  iig.  6. 

„Je  Tai  trouvee  ä  Derbent,  non  loin  de  la  mer  Caspienne  et 
deruierement  en  Kahetie  sous  les  pierres  qui  couvrent  les 
fourmilieres  bäties  dans  la  terre."     Motsch. 

Victor  v.  Molschulsky  in  Petersburg  theilte  mir  selbst 
ein  Exemplar  seiner  a.  a.  0.  beschriebenen  Cholov.  formi- 
caria mit,  das  er  in  Grusien  gefangen  hatte.  Zwei  von  dem 
verstorbenen  D.  Helfer  erhaltene  Exemplare,  von  diesem  in 
Sicilien  gesammelt,  unterscheiden  sich  bei  grösster  Aehnlich- 
keit  in  Umriss,  Grösse  und  Farbe  mit  dem  31olschulsky  sehen 
Originalexemplar,  doch  sogleich  dadurch,  dass  die  ganze  Ober- 
fläche des  Käfers,  welche  bei  jenem  ganz  glatt  ist,  hier  zwar 
etwas  weitläuftig,  aber  deutlich  genug  punktirt  erscheint,  und 
also  gewiss  als  besondere  Art  betrachtet  werden  muss.  Ein 
in  der  Germarschen  Sammlung  befindliches  Exemplar,  eben- 
falls ans  Sicilien,  zeigte  mit  den  Hei  forschen  die  vollkom- 
menste Uebereinstimmung.  Ob  Helfer  diese  Art  unter  Amei- 
sen fand,  hat  er  mir  damals,  wo  man  überhaupt  die  Myrme- 
cophilen  noch  nicht  beachtete,  nicht  mitgetheilt,  doch  ist  dies 
sehr  wahrscheinlich.  Ich  nehme  also  diese  Art  hier  mit  auf 
und  sondere  sie  unter  folgendem  Namen  von  Cholov.  formi- 
caria ab : 

248.  Cholovocera  punctata  mihi. 
Elongato-ovata,  convexa,  fulva,  punctata,  elytris  postice  at- 

tenuatis. 

Habitat  in  Sicilia. 


256 

249.  *  Coccinella  7punctata  L. 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1.  87.  26. 

„Individuum  unicuin  mense  Semptembri."  Mannerh. 

250.  *  Coccinella  oblongo^-guttata  Fb. 
Einmal  bei  der  F.  fuliginosa.    Funke. 

251.  *Chilocorus  bipiistnlatus  L. 

Ich  habe  den  Käfer  mehrere  Male  in  den  grössern  Hau- 
fen der  F.  rufa  zur  Herbstzeit  gefunden. 

252.  *Dasycerus  sulcatus  Brogn. 

Eine  ziemliche  Anzahl  von  Exemplaren  dieses  Käfers 
wurden  von  Funke  und  Gressner  in  den  Nestern  der  F. 
fuliginosa  gesammelt.  Er  kommt  indess  auch  zuweilen  an 
einer  Cantharellusspecies  vor,  wo  ich  ihn  ein  Mal  in  Mehr- 
zahl fand. 

253.  Chennium  bituberculatum  Lull'. 
Schmidt  Dissert.  de  Pselaphis  p.  4. 

In  der  angeführten  Dissertation  findet  sich  die  Bemer- 
kung, dass  Chenn.  bituberculatum  unter  Ameisen  vorkomme. 
Ich  fragte  deshalb  bei  Herrn  D.  Schmidt  in  Prag  an,  und 
erhielt  die  Nachricht,  dass  diese  Notiz  von  dem  verstorbenen 
D.  Helfer  herrühre.  Bei  der  ungemeinen  Seltenheit  dieses 
Käfers,  der  fast  in  allen  Sammlungen  fehlt,  muss  ich  die 
Richtigkeit  der  Helferschen  Notiz  vor  der  Hand  dahinge- 
stellt sein  lassen. 

254.  *  Tyrus  mucronatus  Pz. 

Bullet,  de  Moscou  1840. 

Molschulsky  sammelte  diese  Art  zugleich  mit  den  Ba- 
trisen  unter  Fichtenrinde  in  Ameisennestern ;  mein  Bruder  hat 
den  Käfer  an  einer  Eiche  in  Gesellschaft  der  F.  cunicularia 
gefunden. 

255.  *Pselaphus  Heisei  Hbst. 

Von  Herrn  Gressner  unter  der  F.  fuliginosa,  von  Herrn 
v.  Kicsenweller  unter  der  F.  rufa  und  fusca  bemerkt. 

256.  *Bythinus  bulbifer  Rchb. 

257.  *         —         Burellii  Denny. 

Unter  der  F.  fuliginosa,  von  Funke  und  Gressner  ge- 
sammelt.   Nur  Weibchen,  die  in  der  Gattung  Bythinus,  merk- 


259 

würdig  genug,  flügellos  sind.  Heer  erwähnt  in  seiner  Fauna 
1.  35«J.  ebenfalls  das  Vorkommen  der  Bythinen  in  Ameisen- 
nesteru. 

258.  *Tychus  niger  Payk. 

Wurde  in  der  Gegend  von  Cassel  in  einem  Neste  der 
F.  rufa  gefunden. 

259.  Batrisus  formicarius  Aube. 

Diese  bei  Paris  in  Ameisennestern  vorkommende,  auch 
in  Krain  von  Herrn  Kaufmann  Schmidt  öfter  gesammelte  Art, 
die  grösste  Form  unter  allen  Pselaphen,  fand  auch  mein  Bru- 
der in  dem  an  einer  Eiche  befindlichen  Neste  der  F.  cunicu- 
laria.  Meines  Wissens  ist  diese  Art  bis  jetzt  noch  nicht  so 
weit  nördlich  vorgekommen,  überhaupt  ist  mir  weiter  kein 
Fundort  derselben  in  Deutschland  bekannt  geworden. 

260.  Batrisus  Delaporti  Aube. 

Wie  der  Vorige  zuerst  von  Aube  in  Frankreich  unter 
Ameisen  gesammelt,  kommt  aber  auch  in  vielen  Gegenden 
Deutschlands  vor  und  wird  leicht  mit  dem  Nachfolgenden  ver- 
wechselt, von  dem  man  ihn  am  schnellsten  durch  die  dickeren 
Fühler  unterscheidet.  Unter  der  F.  cunicularia  gesammelt 
von  Funke,   Gressner  und  meinem  Bruder. 

261.  Batrisus  venustus  Rchb. 

Zuerst  von  Lucas  in  Frankreich  unter  Ameisen  be- 
merkt, daun  auch  von  Flinke,  Gressner,  D.  Schmidt  (Prag), 
Weber  (Berlin)  und  meinem  Bruder  unter  der  F.  cunicularia 
gefunden.  Nach  D.  v.  Weidenbach's  Mittheilnng  soll  diese 
Art  auch  häufig  bei  Augsburg  unter  Eichenrinde  in  Gesell- 
schaft der  F.  rufa  vorkommen. 

262.  Batrisus  ocn latus  Aube. 

Von  Chevrolat  in  Frankreich  unter  der  F.  cunicularia 
gefunden. 

263.  Batrisus  thoracicus  Motschulsky. 
Memoires  de  la   Soc.   Imp.    des  Nat.  de  Moscou.  V.    p.  415.  tab. 

XVI.  fig.  c. 
Victor  v.  Motschulsky  fand  diese  Art  im  Süden  von 
Georgien  in  den  Nestern  der  Form,  capitata. 
(5.  Band.  2.  Heft.)  17 


»58 

264.  Enplectus  Märkelii  Anbe. 

In  den  toii  Anbe  nächstens  erscheinenden  Supplemen- 
ten zu  seiner  Monographie  der  Pselaphen  wird  diese  ausge- 
zeichnete Art,  die  sich  in  einigen  Sammlungen  unter  dem 
Namen  E.  tuberculatus  Müller  findet,  beschrieben  werden. 
Mein  Bruder  fand  einige  Exemplare  des  seltenen  Käfers  an 
einer  alten  Eiche  in  Gesellschaft  der  F.  cnnicularia;  ich  selbst 
erlangte  einst  drei  Stücke  in  einem  unter  Moos  an  einer 
Mauer  befindlichen  Neste  der  genannten  Ameise;  unter  den 
von  Gressner  mir  zugesendeten  Myrmecophilen  befand  sich 
ebenfalls  ein  von  ihm  gesammeltes  Exemplar. 

265.  *  Enplectus  nanus  Rchb. 

Herr  Gressner  hat  ein  Exemplar  dieser  Art  bei  F.  fu- 
liginosa  gefunden. 

266.  *  Enplectus  sulcicollis  Rchb. 

Nach  einer  mündlichen  Mittheilung  des  D.  Schaum  ist 
diese  Art  bei  Wien  von  dem  Grafen  Ferrari  unter  Ameisen 
gefunden  worden. 

267.  Enplectus  piceus  Molschulsky. 

Memoires  de  Moscou  tab.  IV.  p.  320.  tab.  XI.   fig.  i.  —     Bullet, 
tle  Moscou.  1840. 

„J'en  ai  pris  de  suite  au  Gonvernement  de  Wiatka,  oü  il  se 
trouvait  en  socie'te  avec  la  Formica  emarginata  Ol.  sons 
l'ecorce  de  pins."    Molsch. 

268.  "Enplectus  signatus  A.-Kirbyi  Denny,  Aube, 

Bullet,  de  Moscou  1843.  1,  87.  27. 
„Semel  captns  mense  Octobre." 

Auch  von  Herren  Gressner  und  D.  v.  Weidenbach 
wurde  dieser  Käfer,  von  Ersterem  unter  der  F.  fuliginosa, 
von  Letzterem  unter  der  F.  rufa  gefunden. 

269.  *  Enplectus  Karstenii  Rchb. 

Eine  grosse  Menge  Exemplare  dieser  Art,  die  in  der 
Grösse  sehr  variiren,  wurden  von  Herrn  Gressner  bei  der 
F.  fuliginosa  gefunden  und  an  mich  eingesendet.  Die  Her- 
ren Dieckhoff  und  D.  Schmidt  fanden  diesen  Käfer  in  den 
grossem  Colonien  der  F.  rufa. 


359 

270.  *Euplectus  ambiguus  Rchb. 

Nach  einer  Mittheilnng  des  Herrn  Riehl  ist  er  bei  Cas- 
sel  unter  der  F.  rufa  gefunden  worden. 

271.  Euplectus  Scliraidtii  mihi*}. 

Testaceus,  nitidus,  subtilissime  pubescens,  antennarnm  articulo 
ultimo  magno,   securiformi ,   capite  trigono,   fronte  foveolis 
duabus,  thorace  antice  dilatato,  postice  foveolis  tribus  sulco 
transversali  connexis. 
Long.  }J2  lin. 

Dem  Eiipl.  brevicornis  Rchb.  am  nächsten  verwandt, 
auch  von  gleicher  Grösse  und  Färbung,  aber  durch  den  im 
Verhältniss  zum  Halsschilde  viel  kleineren  Kopf  und  die  ganz 
anders  gebildeten  Fühler  hinreichend  verschieden. 

Die  Fühler  kürzer  als  Kopf  und  Halsschild,  die  ersten 
beiden  Glieder  cylindrisch,  gestreckt,  viel  dicker  und  länger 
als  die  folgenden,  das  zweite  noch  etwas  dicker  als  das  erste, 
die  folgenden  Glieder  eng  an  einander  geschoben  und  queer, 
das  vorletzte  bedeutend  grösser,  nach  der  Spitze  zu  sehr  er- 
weitert, das  letzte  sehr  gross,  beilfüraiig,  die  breite  Seite 
nach  vorn  gerichtet.  Der  Kopf  dreieckig,  gewölbt,  auf  der 
Mitte  desselben  zwei  Grübchen  in  gleicher  Entfernung  von 
den  Augen  und  unter  sich,  am  Vorderrande  noch  ein  kleines 
Grübchen,  die  Oberfläche  glatt,  glänzend,  rothgelb.  Das  Hals- 
schild halbmal  breiter  als  der  Kopf,  wenig  länger  als  breit, 
vorn  an  den  Seiten  gerundet,  von  der  Mitte  aus  nach  hinten 
verengert,  mit  den  drei  gewöhnlichen  durch  eine  tief  einge- 
drückte Linie  verbundenen  Grübchen,  ziemlich  gewölbt,  sehr 
fein  punktirt,  fein  und  dünn  behaart,  rothgelb.  Die  Deck- 
schilde an  der  Basis  wenig  breiter  als  das  Halsschild,  halb- 
nial  länger  als  dieses,  nach  hinten  stark  erweitert,  der  Rücken- 
streif an  der  Basis  tief,  bis  zur  Hälfte  der  Deckschilde  rei- 
chend, der  Nahtstreif  bis  zur  Spitze  auslaufend,  die  Oberfläche 
sehr  fein  punktirt  und  behaart,  röthlich  gelb.  Der  Hinterleib 
ist  in  Farbe,  Puuktirung  und  Behaarung  den  Deckschilden 
gleich.     Die  Beine  sind  röthlich  gelb. 


*)  Zum  Andenken  meines  verewigten  Freundes,  des  der  Wis- 
senschaft  viel  zu  früh  entrissenen  D.  Schmidt  in  Stettin. 

17* 


Mi 

Die  Herren  Dieckhoff  und  D.  Schmidt  fanden  ein 
Exemplar  dieser  interessanten  und  neuen  Art  bei  ihren  ge- 
meinschaftlichen Nachforschungen  nach  Myrmecophilen  auf  der 
Insel  Wollin  in  einer  grossen  Colonic  der  F.  rufa. 

Anbe's  E.  leiocephalns  mag  einige  Aehnlichheit  mit 
dieser  Form  haben,  aber  die  ganz  anders  gebildeten  Fühler 
und  die  Grübchen  auf  dem  Kopfe  unterscheiden  E.  Schmidtii 
schon  hinlänglich. 

272.  Claviger  testaceus  Preyssler.  foveolatus 
Müll. 
Der  eigentliche  Wohnort  dieses  Käfers  sind  bekanntlich 
die  Nester  der  F.  flava,  worin  derselbe  fast  in  allen  Gegen- 
den Deutschlands,  gewöhnlich  im  ersten  Frühjahre,  vorkommt, 
und  zuweilen  in  sehr  grosser  Anzahl  angetroffen  wird.  So 
z.  B.  erlangte  ich  einst  durch  einen  einzigen  Griff  in  ein 
solches  Nest  über  40  Keulenkäfer.  Es  findet  sich  jedoch  der- 
selbe, wiewohl  seltener,  auch  unter  andern  Ameisenarten.  So 
fand  Herr  v.  Kiesenweiler  ein  Stück  in  einer  Colonie  der 
F.  rufa;  ich  selbst  bemerkte  ihn  ein  paar  Mal  unter  einer 
sehr  kleinen,  mir  dem  Namen  nach  unbekannten  sclwarzen 
Ameise,  die  ebenfalls  unter  Steinen  lebt,  wahrscheinlich  der- 
selben, unter  welcher  auch  Müller  Keulenkäfer  fand.  Herr 
Slrüblng  beobachtete  einst  vier  Stücke,  die  sich  in  einem 
Neste  der  F.  fusca  befanden.  Sie  wurden  bei  Aufhebung 
des  Steines,  unter  welchem  das  Nest  war,  eben  so,  wie  es 
von  der  F.  flava  geschieht,  von  den  braunen  Ameisen  ge- 
fasst  und  mit  der  Ameisenbrut  in  die  tiefer  liegenden  Gänge 
getragen.  Herr  Slrüblng  bemerkte  zugleich  in  dem  Neste 
eine  Anzahl  Leichname  der  F.  flava.  Wahrscheinlich  war  die 
Colonie  der  letztern  von  den  braunen  Ameisen  in  Besitz  ge- 
nommen und  die  gelben  Ameisen  getödtet  worden;  die  Clavi- 
ger blieben  jedoch  verschont  und  wurden  nun  von  den  brau- 
nen Ameisen  als  Gäste  aufgenommen. 

Da  es  immer  noch  Entomologen  giebt,  die  an  der  Iden- 
tität der  obenstehenden  Namen  zweifeln,  so  führe  ich  hier 
noch  an,  dass  Herr  D.  Schmidt  in  Prag  Gelegenheit  hatte, 
in  Preysslers  eigner  Sammlung  die  Originalexemplare  seines 


201 

Cl.  testaceus   nachzusehen  und  sie  von  der  Müllerschen  Cl. 
foveolatus  nicht  im  Geringsten  verschieden  fand. 

273.  Claviger  longicornis  Müller. 

Gehört  immer  noch  mit  zu  den  seltensten  Myruiecophi- 
len,  obwohl  er  weit  verbreitet  ist.  Er  ist,  ausser  dem  von 
Müller  angegebenen  Fundorte,  in  der  Gegend  um  Laibach 
in  Krain,  wo  Schmidt  den  Käfer  sammelte,  in  Steiermark, 
der  sächsischen  Schweiz,  der  Gegend  von  Wettin  an  der 
Saale  und  bei  Chinon  in  Frankreich  (s.  Guer.  Rev.  Zool. 
1839.  p.  160)  gefunden  worden.  Nach  Heer  kommt  er 
auch  bei  Genf  vor.  Vor  10  Jahren  sammelte  ich  aus  einem 
einzigen  Neste  der  F.  flava,  das  sich  unter  einem  Steine  be- 
fand, den  ich  jedes  Mal  sorgfältig  wieder  in  seine  erste  Lage 
brachte,  nach  und  nach  über  50  Exemplare  dieses  Käfers, 
und  zwar  vom  Mai  bis  22.  September,  wo  ich  die  letzten 
Stücke  fand.  In  den  folgenden  Jahren  konnte  ich,  trotz  aller 
Mühe,  die  ich  mir  gab,  den  Käfer  nicht  wieder  finden,  bis 
ich  im  vorigen  Sommer  ein  Stück,  und  zwar  mitten  in  einem 
Neste  der  F.  fusca  antraf,  die,  wie  einige  Leichname  der  F. 
flava  bezeugten,  eine  Colonie  der  letztern  erobert,  die  Amei- 
sen gemordet,  die  Keulenkäfer  aber,  wie  in  dem  oben, ange- 
gebenen von  Herrn  Slrübing  beobachteten  Falle,  verschont 
und  als  Freunde  aufgenommen  hatte. 

274.  Claviger  colchicus  31  ot schul sky. 

Memoires  de  Moscou  t.  V.  p.  414.  tab.  XVI.  fig.  a. 

Diese  zwischen  dem  Gl.  testaceus  und  longicornis  in 
der  Mitte  stehende  Art  entdeckte  Viclor  v.  Molschulsky 
auf  den  Georgischen  Gebirgen,  ebenfalls  in  den  Nestern  der 
F.  flava. 

275.  Sphaeriuni  acervorum  Van%. 
Germ.  Zeitschr.  III.  y.  224. 

Ein  achtes  Myrmecophilon,  das  man  wohl  nie  ausserhalb 
der  Ameisennester  antrifft.  Ich  habe  a.  a.  0.  fälschlich  die  F. 
fuliginosa  als  Aufenthaltsort  dieses  Thieres  augegeben,  es  ist 
darunter  die  F.  fusca  zu  verstehen ,  unter  der  es  am  öfter- 
sten vorkommt.     Es  findet  sich  jedoch  auch    in   den  kleinen 


ÄS2 

Colouien  der  F.  rufa   und  ist  überhaupt   in  hiesiger  Gegend 
gar  nicht  selten. 

276.  Microphysa  myrmecobia  mihi. 
Fusco- nigra,  nitida,  puhescens,  vertice,  rostro  abdomineque 
rufis,  coleopteris  subheinisphaeiicis,  convexis,  punctatis,  ni- 
gris,  antennarum  basi  pedibusque  pallidis. 
Long.  2/3  lin. 
Variat  capite  toto  rufo. 

Femina  differt  elytris  truncatis,  margine  laterali  sursuni 
flexis,  abdomine  nigro,  nitido. 

Die  schwärzlichen,  an  der  Basis  hellen,  und  besonders 
an  den  letzten  zwei  Gliedern  ziemlich  lang  behaarten  Fühler 
reichen  bis  fast  zur  Hälfte  der  Deckschilde,  das  erste  Glied 
ist  halb  so  lang  als  das  zweite,  cylindrisch,  nach  der  Spitze 
zu  kaum  etwas  angeschwollen,  etwas  dicker  als  die  übrigen 
Glieder,  das  zweite  und  dritte  von  gleicher  Länge,  ersteres 
nach  der  Spitze  zu  etwas  verdickt,  das  "vierte  das  längste 
unter  allen,  fast  halbmal  länger  als  das  vorhergehende,  nach 
der  Spitze  zu  ein  wenig  angeschwollen.  Der  Kopf  nach  vorn 
zugespitzt,  dann  gleichsam  abgeschnitten,  vorn  zwei  vertiefte, 
parallel  mit  einander  laufende  Längslinien,  auf  der  Stirne  vor 
den  stark  hervorgequollenen  Augen  eine  deutlich  eingedrückte, 
halbzirkelförmig  nach  hinten  gebogene  Queerlinie,  die  Ober- 
fläche sehr  fein  punktirt,  glänzend,  roth,  der  vordere  Theil 
des  Kopfes  bis  zu  der  gebogenen  Queerlinie  gewöhnlich 
schwärzlich,  der  Schnabel  roth.  Das  Halsschild  wenig  brei- 
ter als  der  Kopf,  noch  einmal  so  breit  als  lang,  nach  hinten 
schwach  erweitert,  die  Vorderecken  abgerundet,  die  Hinter- 
ecken stumpf,  am  Vorderrande  mit  zwei  zarten  Queerschwie- 
len,  glänzend,  fein  punktirt  und  behaart,  pechschwarz.  Das 
Schildchen  gross,  dreieckig,  fein  punktirt  und  behaart,  mit 
zwei  schrägen  in  der  Mitte  zusammenstosseuden  Eindrücken, 
die  gleichsam  einen  Rhombus  von  der  Spitze  des  Schildchens 
abschneiden.  Die  Deckschilde  zusammengenommen  doppelt 
so  breit  und  wenigstens  vier  Mal  so  lang  als  das  Halsschild, 
von  der  Basis  an,  wo  der  Ausseurand  etwas  aufwärts  gebogen 


»63 

erscheint,  sogleich  stark  erweitert,  fast  kreisrund,  gewölbt 
den  rechlichen  Hinterleib  bis  auf  den  After  ganz  bedeckend, 
an  der  Basis  neben  dem  Schildchen  beiderseits  eine  schräge 
Längsfalte,  fein  punktirt  und  ziemlich  lang,  doch  nicht  allzu- 
dicht, gelblich  behaart,  glänzend,  schwarz.  Die  Beine  ziem- 
lich lang  und  dünn,  von  blassröthlicher  Färbung,  die  Schen- 
kel gewöhnlich  etwas  dunkler. 

Bei  dem  Weibchen  sind  die  viel  kürzer  behaarten  Deck- 
schilde hinten  schief  nach  innen  um  die  Hälfte  abgestutzt,  so 
dass  der  fast  kreisrunde,  gewölbte,  glänzend  schwarze  Hin- 
terleib nur  halb  bedeckt  erscheint.  Die  Deckschilde  selbst 
sind  flach,  an  den  Seiten  ziemlich  stark  aufwärts  gebogen, 
matt,  schwarz,  der  aufwärts  gebogene  Seitenrand  röthlich. 
Die  Schenkel  der  Beine  bis  fast  zur  Spitze  schwärzlich,  Schie- 
nen und  Füsse  röthlich  gelb. 

Die  kleine,  von  Westwood  in  den  Annal.  de  la  Soc. 
ent.  de  France  III.  pl.  6.  fig.  3  a  — e  abgebildete  merkwür- 
dig gestaltete  Gattung  Microphysa,  wurde  ein  paar  Mal  von 
mir  in  vorstehender,  von  der  M i c r.  pselaphiformis  West- 
ivood  (richtiger  pselaphoides  Burmehter)  verschiedener 
Art  unter  den  auf  einen  Haufen  der  F.  rufa  hingelegten  Stei- 
nen in  Mehrzahl  und  in  beiden  Geschlechtern  aufgefunden, 
und  auch  von  Herrn  Gressner  unter  der  F.  fuliginosa  in 
einem  männlichen  Exemplare  entdeckt  und  an  mich  eingesen- 
det. Ein  von  Schiödle  in  Dänemark  unter  der  F.  rufa  ge- 
fundenes und  von  diesem  an  Ger  mar  mitgetheiltes  männli- 
ches Exemplar  habe  ich  ebenfalls  vor  mir.  Leider  wurden 
Kopf  und  Halsschild  au  den  von  mir  gefundenen  weiblichen 
Exemplaren  dieser  Art,  bevor  ich  sie  genauer  untersuchen 
konnte,  durch  eine  Raublarve  zerstört,  und  ich  kann  jetzt  nur 
noch  eine  unvollkommene  Vergleichung  derselben  mit  einem 
Exemplar  von  M.  pselaphoides,  das  Herr  Prof.  Kunze  mir 
zur  Ansicht  mitzutheilen  die  Güte  hatte,  und  das  mit  der 
a.  a.  0.  gegebenen  Weslwoodschea.  und  mit  der  üurmei- 
sfmehen  Beschreibung  *)    vollkommen  übereinstimmt,   anstel- 


*)  Burmeisler  Handbuch  d.  Entomologie  2. Bd.  l.Abtli.  i>.  286. 


264 

len.  Dieses  kommt  allerdings  Bezugs  der  Deckscliilde ,  des 
Hinterleibes  und  der  Beine  fast  ganz  mit  meinen  defecten 
weiblichen  Exemplaren  überein ;  nur  kann  ich  grade  das  Wich- 
tigste, Fühler,  Kopf  und  Halsschild  nicht  vergleichen.  In 
letzteren  Stücken  weicht  aber  M.  pselaphoides  von  den  männ- 
lichen Exemplaren  meiner  M.  myrmecobia  wesentlich  ab. 
Schon  die  Fühler  zeigen  eine  Verschiedenheit  darin,  dass  bei 
pselaphoides  das  zweite  Glied,  bei  myrmecobia  das  vierte  das 
längste  ist.  Der  Kopf  ist  bei  pselaphoides  nach  vorn  mehr 
verlängert,  die  halbzirkelförmig  nach  hinten  gebogene  einge- 
drückte Linie  auf  demselben  vor  den  Augen  fehlt  gänzlich, 
die  Oberfläche  ist  stärker  punktirt  und  matt.  Noch  grössere 
Verschiedenheit  zeigt  das  Halsschild.  Dieses  ist  nämlich  bei 
pselaphoides  hinter  der  Mitte  der  ganzen  Breite  nach  tief  ein- 
gedrückt, wodurch  sich  auf  der  vordem  Hälfte  desselben  ein 
starker  Queerwulst  bildet,  der  durch  eine  eingedrückte  Linie 
von  dem  etwas  aufgeschwollenen  äussersten  Vorderrande  ab- 
gesondert wird.  Dies  alles  ist  bei  myrmecobia  nicht  der  Fall; 
hier  bemerkt  man  am  Vorderrande  des  Halsschildes  nur  ein 
paar  zarte  Queerschwielen,  und  jener  starke  Queereindruck 
fehlt  gänzlich;  auch  ist  das  Halsschild  nicht  matt,  soudern 
glänzend.  Es  fragt  sich  nun,  ob  nicht  beide  Formen  als  ver- 
schiedene Geschlechter  zusammengehören  und  eine  Art  bilden. 
Wäre  dies  nicht  der  Fall,  so  wird  jedenfalls  auch  das  noch 
unbekannte  Männchen  von  pselaphoides  ähnliche  kreisrunde, 
gewölbte,  den  ganzen  Hinterleib  bedeckende  Deckschilde  ha- 
ben. Weitere  Nachsuchungen  unter  der  F.  rufa  werden  bald 
über  diesen  Punkt  Gewissheit  verschaffen. 

277.  *Pachymerus  erraticus  Fb. 

Ich  habe  diese  Wanze  sehr  oft  in  beiden  Geschlechtern 
in  Gesellschaft  der  F.  rufa  gefunden. 

278.  Anthocoris  n.  sp. 

Eine  sehr  kleine,  der  Anthoc.  minuta  Fall,  ähnliche 
Form  findet  sich  öfter  in  hiesiger  Gegend  in  den  Colonien 
der  F.  rufa.  Sie  ist  auch  von  Schiödle  in  Dänemark  zahl- 
reich unter  vorgenannter  Ameise  angetroffen  worden. 


965 

279.  Ceraphron  formiceti  Erichs. 

Niger,  nitidus,  antennis  pedibusque  fuscis,  geniculis  testaceis 
alis  hyalinis,  stigmate  fusco.  —     Mas. 

Long.  1  lin. 

Schwarz  glänzend.  Fühler  von  Körperlänge,  braun, 
fein  und  dicht  greis  behaart.  Kopf  äusserst  fein  punktirt,  mit 
einem  runden  Grübchen  vor  dem  mittleren  Nebenauge  und  ei- 
nem Längseindruck  über  den  Fühlern.  Mittelleib  äusserst  fein 
punktirt,  und  wie  der  Kopf  mit  sehr  feinem  greisen  Flaum 
dünn  bekleidet.  Hinterleib  glatt.  Der  Stiel  des  ersten  Seg- 
ments dicht  längsgestreift.  Die  Beine  braun,  an  den  Gelen- 
ken braungelblich.  Flügel  wasserklar  mit  braunem  Randmal 
(Männchen). 

280.  Ceraphron  inquilinus  Erichs. 

Niger,  nitidus,  antennarum  basi  pedibusque  testaceis,  alis  hya- 
linis, stigmate  fusco  (Mas.)  —  alis  abbreviatis  (Fem.) 

Long.  '/2  lin. 

Glänzend  schwarz.  Kopf  und  Mittelleib  mit  äusserst 
feiner  greiser  Behaarung  dünn  bekleidet.  Fühler  von  etwas 
weniger  als  Körperlänge,  fein  greis  behaart,  braun,  das  erste 
Glied  licht  rothbraun.  Der  Kopf  glatt,  mit  einem  runden 
Grübchen  vor  dem  mittleren  Nebenaugt  und  einem  kleinen 
tiefen  Eindruck  über  der  Fühlerwurzel.  Mittelleib  bis  auf 
die  gewöhnlichen  Furchen  glatt.  Hinterleib  glatt  mit  längs- 
gestreiftem Stiel.  Die  Beine  mit  den  Hüften  rüthlich  gelb,  die 
Schenkel  leicht  gebräunt.  Die  Flügel  wasserklar  mit  brau- 
nem Randmal  (Männchen).  Das  Weibchen  gleicht  dem  Männ- 
chen bis  auf  die  Fühler,  deren  erstes  Glied  nur  an  der  Wur- 
zel rothbraun  ist,  die  Nebenaugen,  welche  verkümmert,  und 
die  Flügel,  deren  schmale  Stummel  nur  bis  zum  Grunde  des 
Hinterleibes  reichen. 

Beide  Arten  fand  ich  öfters  besonders  während  der  Som- 
mermonate in  den  grossen  Colonien  der  F.  rufa,  wo  sie  sich 
gern  an  die  Unterseite  hingelegter  Steine  setzten.  Herr  Prof. 
Erichson,  dem  ich  sie  mittheilte  und  der  sie  für  neu  er- 
klärte, hat  die  Güte  gehabt,  vorstehende  Beschreibungen  da- 
von zu  entwerfen. 


266 

281.  Sciara  subterrauea  mihi. 

Nigra,  thorace  nitido,  abdomine  livido,  pedibus  pallidis,  an- 
tennis  tarsisque  nigro-fuscis. 

Long.  1  lin. 

Diese  schon  in  meinem  früheren  Aufsatze  erwähnte 
kleine  Fliege  kommt  in  hiesiger  Gegend  ungemein  zahlreich 
fast  in  allen  grössern  Colonien  der  F.  rufa  vor,  und  ist  der 
unzertrennliche  Gesellschafter  dieser  Ameise  vom  ersten  Früh- 
jahre bis  zum  späten  Herbste.  Ich  habe  es  oft  bewundert, 
wie  dieses  so  zart  gebaute  Tbier  mitten  im  grössten  Gewim- 
mel der  Ameisen  sich  mit  solcher  Sicherheit  und  Ruhe  be- 
wegt, als  wenn  es  wohl  wüsste,  dass  es  von  seiner  gefrässi- 
gen  Umgebung  nichts  zu  fürchten  habe.  Gewöhnlich  hält  es 
sich  in  den  unterirdischen  Gängen  der  Colonie  auf,  setzt  sich 
aber  auch  gern  an  die  Unterseite  der  hingelegten  Steine,  und 
ich  habe  selten  einen  derselben  aufgehoben,  ohne  nicht  ein 
paar  Exemplare  dieser  Sciara  darunter  wahrzunehmen.  Un- 
zählige Male  traf  ich  dieses  Thier  in  der  Begattung.  Das 
Männchen  ist  am  After  mit  einer  ziemlich  dicken,  zweiglie- 
derigen Zange  versehen. 

282.  Borborus  sylvaticus  Metg. 
Einzeln  unter  der  F.  rufa. 

283.  Phora  gracilipes  JMe'ig. 

Wenigstens  eine  dieser  Species  sehr  verwandte  Art 
wurde  häufig  von  meinem  Bruder  und  mir  in  beiden  Ge- 
schlechtern, oft  auch  in  Begattung  unter  der  F.  fuliginosa 
bemerkt. 

284.  f  Larva  cujusdam  generis  et  speciei  Di- 
p  t  e  r  o  r  u  m. 

In  den  Nestern  der  F.  fuliginosa  findet  sich  öfter,  zu- 
weilen in  sehr  grosser  Menge,  eine  Fliegenlarve  von  ansehn- 
licher Grösse,  die  jedoch  weder  von  meinem  Bruder,  in  des- 
sen Gegend  sie  ebenfalls  häufig  vorkommt,  noch  von  mir  bis 
jetzt  zur  Verwandlung  gebracht  werden  konnte.  Sie  ist  aus- 
gewachsen über  7  Linien  laug  und  2l/2  Linien  breit,  zusam- 
mengedrückt, braunschwarz,  zuweilen  auch  gelbbraun,  mit  sehr 


267 

schmalem,  walzenförmigem,  hornigem,  weit  vorgestrecktem  und 
vorn  mit  zwei  Augen  versehenem  Kopfe.  Der  erste  Ring 
hat  beiderseits  ein  deutliches  Luftloch.  Auf  der  harten,  le- 
derartigen Oberseite,  in  der  Mitte  jedes  Ringes  stehen  neben 
einander  und  in  gleicher  Entfernung  unter  sich  sechs  ziem- 
lich grosse,  an  der  Basis  breite,  mit  der  Spitze  etwas  nach 
Innen  geneigte,  gelbe,  elastische  Dornen.  An  dem  aufge- 
schwollenen, wulstigen  Seitenrande  jedes  Ringes  bemerkt  man 
zwei  ahnliche  Dornen,  die  hintereinander  stehen,  und  wovon 
der  vordere  immer  etwas  kleiner  ist.  Die  Unterseite  ist  in 
der  Mitte  vom  vierten  Ringe  an  mit  einer  breiten  und  tiefen 
Längsfurche  versehen,  die  sich  auf  den  hintern  Ringen  in 
eine  ziemlich  scharfe  carina  umsetzt.  Uebrigens  ist  die  Un- 
terseite wieder,  wie  die  obere,  eben  so  der  Aussenrand,  mit 
gelben,  elastischen  Dornen  besetzt,  die  jedoch  etwas  kleiner 
sind,  als  die  der  Oberseite. 

Ich  habe  mich  in  Bouche's  und  Anderer  Werken  ver- 
geblich nach  einer  dieser  Larve  entsprechenden  Abbildung 
umgesehen;  auch  erfahrenere  Entomologen,  die  ich  darüber  zu 
Rathe  zog,  konnten  mir  keine  Auskunft  ertheilen. 

Werfen  wir  nun  einen  allgemeinen  Blick  auf  vorstehen- 
des Verzeichniss  von  Myrinecophilen,  so  wird  uns  zuvörderst 
bemerklich,  dass  in  demselben  die  grosse  Familie  der  Cara- 
bicinen  gar  nicht  vertreten  ist.  Wenigstens  kamen  mir  unter 
F.  rufa,  die  ich  am  öftersten  beobachtete,  nie  Carabicinen  vor, 
wohl  aber  habe  ich  gesehen,  dass  die  in  einen  Ameisenhaufen 
gerathenen  Individuen  dieser  Familie  immer  eiligst  das  Weite 
suchten,  wenn  sie  nicht  von  den  ihnen  sich  anhängenden  Amei- 
sen bewältigt  wurden.  Nach  einer  brieflichen  Mitteilung  des 
Herrn  v.  Klesenwelter  hat  zwar  D.  liosenhauer  den  Dis- 
chyrius  gibbus  mehrmals  in  den  Nestern  der  F.  rufa  ge- 
funden, ich  halte  aber  dieses  Vorkommen,  ebenso  wie  das 
des  Dromius  truncatellus,  Calathus  cisteloides 
und  melanocephalus,  Taphria  vivalis,  Stomis 
pumicatus  und  Trechus  minutus  in  der  Nachbarschaft 
der  F.  fuliginosa,  das  mir  Herr  Gressner  und  Funke  mel- 
deten, für  rein  zufällig.  Die  Familie  der  Brachelytren  da- 
gegen liefert  die  bei  Weitem  grösste  Zahl   sämmtlicher  Myr- 


MS 

mecophilen,  und  wir  finden  in  dieser  Familie  die  Gruppe  der 
Aleochariuen  allein  mit  17  Gattungen,  nämlich  Myrmedo- 
nia,  Autalia,  Falagria,  Bolitochara,  Ocalea,  C  a- 
lodera,  Phloeopora,  Homalota,  Oxypoda,  Aleo- 
chara,  Oligota,  Gyrophaena,  Placusa,  Euryusa, 
Dinar  da,  Lomechusa  und  Silusa  vertreten,  so  dass  nur 
fünf  deutsche  Aleocharinengatlungen,  Tachyusa,  Hygro- 
noma,  Pronomaea,  Myllaena  und  Gymnusa  zur  Zeit 
noch  nicht  unter  Ameisen  angetroffen  worden  sind.  Von  den 
übrigen  Brachelytren  finden  sich  aus  der  Gruppe  der  Tachy- 
porinen  die  Gattungen  Hypocyptus,  Conurus,  Tachy- 
porus,  T  ach  in  us  und  Mycetoporus;  von  Staphylini- 
nen  0  t  h  i  u  s ,  X  a  n  t  h  o  1  i  u  u  s ,  L  e  p  t  a  c  i  n  u  s ,  S  t  a  p  h  y  1  i  - 
nus,  Ocypus,  Philonthus,  Heterothops  und  Que- 
dius;  von  Phaederinen  Latin*  obium,  Scopaeus,  Li- 
thocharis,  Stilicus  und  Sunius;  von  Steninen  Ste- 
nns;  von  Oxytelinen  Oxytelus;  von  Phloeocharinen  Phloe- 
ocharis;  von  Omalinen  Lathrimaeum  und  Omalium, 
und  von  Proteininen  Glyptoma.  Sämmtliche  Brachelytren 
treten  mit  41  Gattungen  in  159  Arten  auf.  Die  Sternoxen 
weisen  nur  Eucnemis  nach.  Aus  der  Gattung  Scydmaenus 
zeigen  einige  Arten  grosse  Neigung,  unter  Ameisen  sich  auf- 
zuhalten; von  den  übrigen  Xylotrogen  tritt  nur  Ptinus  mit 
einer  Art  auf.  Nächst  den  Brachelytren  am  zahlreichsten  an 
Myrniecophilen  erscheinen  die  Glavicornien,  besonders  die 
Familie  der  Histeren,  aus  welcher  allein  das  Verzeichniss 
acht  Gattungen,  nämlich  Hister,  Hetaerius,  Dendro- 
philus,  Paromalus,  Saprinus,  Teretius,  Plega- 
derus  und  Abraeus,  mit  16  Arten  aufzählt.  Von  den 
übrigen  Clavicornien  kommen  noch  die  Gattungen  Nitidula, 
Engis,  Hypocoprus,  Gryptophagus,  Ptilium,  Der- 
mestes,  Throscus  und  Syncalypta  vor.  Die  zahlrei- 
che Familie  der  Lamellicornen  weiset  nur  Trox  und  die 
hierher  gehörigen  Larven  der  Celonien  nach.  Als  zu  den 
Melasomen  gehörig,  tritt  Microzoum  auf;  von  den  Taxi- 
cornen  sind  nur  Tetratoma,  Hypophlaeus  und  Sar- 
rotrium,  von  den  Helopiden  drei  Cistelen,  von  den  Teue- 
brioniden  Euslrophus  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  an- 


269 

zuführen.  Die  grosse  Familie  der  Rüsselkäfer  liefert  den- 
noch nur  wenige  Myrmecophilen ,  am  meisten  die  Gattung 
Oinias  mit  4  Arten,  ausserdem  sind  noch  Otiorhynchus, 
Plinthus,  Trachyphloeus,  Orthochaetes  und  Cos- 
sonus  unter  Ameisen  gefunden  worden.  Etwas  zahlreicher 
zeigen  sich  nun  die  Xylophagen,  und  es  kommen  als  zu  den- 
selben gehörig,  in  dem  Verzeichnisse  die  Gattungen  Latri- 
dius,  Mycetophagus,  Synchita,  Cerylon,  Myrme- 
coxenus,  Monotoma  und  Rhyzophagus,  zusammen 
mit  17  Arten  vor.  Die  Chrysomelen  sind  nur  durch  die  Cly- 
thralarven,  die  Trimeren  durch  Coccinella,  Chiloco- 
rus,  Cholovocera  und  Dasycerus  vertreten.  Es  fol- 
gen nun  wieder  in  grösserer  Zahl  die  Dimeren,  fast  sämmt- 
liche  Gattungen  der  Pselaphen,  namentlich  Chennium,  Ty- 
rus,  Pselaphus,  Bythinus,  Tychus,  Batrisus  und 
Euplectus,  zusammen  mit  18  Arten,  und  schliesslich  noch 
die  drei  Clavigerspecies. 

An  Hemipteren,  Dipteren  und  Hymenopteren  ist  mein 
Verzeichniss  diesmal  noch  sehr  dürftig  ausgefallen;  es  kom- 
men jedoch  eine  ziemliche  Anzahl  Arten  dieser  Ordnungen 
unter  Ameisen  vor,  die  ich  für  die  Nachtrage,  zu  diesem 
Verzeichnisse  aufspare.  Auf  die  Hymenopteren,  von  denen 
ich  noch  einige  sehr  kleine  Formen  als  Ameisenfreunde  be- 
merkt habe,  gedenke  ich  im  Laufe  dieses  Jahres  ein  beson- 
deres Augenmerk  zu  richten.  Diejenigen  Entomologen,  wel- 
che sich  in  genauere  Bekanntschaft  mit  den  Arachniden, 
Myriapoden,  Thysanuren  u.  A.  gesetzt  haben,  wer- 
den in  den  Colonien  der  Ameisen,  namentlich  der  F.  rufa, 
noch  eine  reiche  Ernte  halten  können.  Mir  ist  bei  meinen 
Nachsuchungen  manches  hierher  Gehörige  vorgekommen;  ich 
bin  jedoch  aus  Mangel  an  Zeit  und  an  literarischen  Hülfs- 
mittelu  noch  zu  wenig  mit  den  genannten  Familien  vertraut, 
als  dass  ich  mich  weitläuftiger  und  sicher  darüber  ausspre- 
chen könnte.  Von  Arachniden  kommt  sehr  oft  unter  der  F. 
rufa  eine,  bereits  in  meinem  frühern  Aufsätze  erwähnte,  ohn- 
gefähr  eine  Linie  lange,  röthliche  Spinne  vor,  mit  dunk- 
lerem Hinterleibe,  die  ich  jedoch  in  keiner  der  von  La- 
treille  auf  die  Stellung  der  Augen  basirten  Gattungen  füg- 


Lieh  unterbringen  kann.  Es  finden  sich  auch  unter  dieser 
Ameise  merkwürdig  gestaltete,  jedoch  sehr  kleine  Formen 
acaridenähnlicher  Thiere.  Von  Thysanuren  ist  mir  beson- 
ders eine  ziemlich  grosse  schwefelgelbe  Lepisma  aufgefallen, 
die  sich  zuweilen  in  den  kleinen  Golonien  der  F.  rufa,  oft 
in  mehreren  Exemplaren  findet,  welche  bei  Aufhebung  des 
Steines  mit  unglaublicher  Geschwindigkeit  nach  allen  Seiteii 
hin  auseinander  stäuben,  und  sich  schwer  und  nur  verletzt 
und  zerdrückt  erhaschen  lassen.  Sehr  häufig  findet  man 
auch  in  den  grossen  Colonien  der  F.  rufa  eine  kupferglän- 
zende, mit  langen  Haaren  einzeln  besetzte  Podura.  Ich  muss 
jedoch  aus  oben  angegebenen  Gründen  meinen  nähern  Be- 
richt über  diese  Thiere  entweder  auf  eine  spätere  Zeit  ver- 
schieben, oder  ihn  Andern  überlassen. 

Es  wäre  nun  noch  die  wichtige  und  interessante  Frage 
zu  beantworten  übrig:  Welche  Rolle  spielen  die  Myrmeco- 
philen  im  Staate  der  Ameisen  und  welches  ist  der  eigent- 
liche Grund  ihres  Zusammeuwohnens  mit  denselben?  Der 
bereits  von  Müller  in  der,  im  dritten  Bande  des  Germar- 
schen  Magazins  für  Entomologie  befindlichen  Naturgeschichte 
der  Keulenträger  angegebene  Grund  dürfte  wohl  nur  von  den 
Arten  der  Gattung  Claviger  allein  gelten.  Dagegen  lassen 
mich  fortgesetzte  Beobachtungen  mit  der  grössten  Wahrschein- 
lichkeit vermuthen,  dass  eine  grosse  Zahl  der  Myrmecophi- 
len,  namentlich  die  aus  den  Familien  der  Brachelytren  und 
Histeren,  den  Excrementen  der  Ameisen  nachgehe;  Andere, 
die  im  Larven-  oder  Puppenzustande  durch  Feuchtigkeit  ver- 
derben, z.  B.  die  Larven  der  Cetonien,  finden  in  der  Tiefe 
eines  Ameisenhaufens,  durch  die  über  einander  befindlichen 
Gänge  und  Stockwerke  vor  aller  Nässe  geschützt,  einen  zu 
ihrer  Verwandlung  geeigneten  trocknen  und  zugleich  warmen 
Ort;  noch  Andere  mögen  wohl  blos  durch  das  Aroma  der 
Ameisen  angezogen  werden  und  mit  einem  gewissen  Wohlbe- 
hagen in  deren  Nähe  verweilen.  Ich  glaube  jedoch  auch 
noch  an  eine  andere,  reeiproke  Beziehung  dieser  Thiere  zu 
einander,  über  welche  jedoch  die  Acten  bei  mir  noch  nicht 
geschlossen  sind.  Es  mag  daher  für  jetzt  bei  diesen  kur- 
zen Andeutungen  über  diesen  wichtigen  Gegenstand,  den  ich 


271 

später  in  einer  besondern  Abhandlung  weiter  auszuführen 
gedenke,  um  so  mehr  sein  Bewenden  haben,  als  gegenwär- 
tiger Aufsatz  ohnehin  umfänglicher  geworden  ist,  als  ur- 
sprünglich in  meiner  Absicht  gelegen  hatte. 

Uebrigens  zweifle  ich  nicht,  dass  ich,  bei  der  jetzt 
herrschenden  Vorliebe  mancher  Entomologen  für  die  Myrme- 
cophilen  und  so  fern  ich  mich  von  Seiten  meiner  entomolo- 
gischen Freunde  und  Correspondenten  einer  gleich  gefälli- 
gen Unterstützung,  wie  diesmal,  zu  erfreuen  haben  sollte,  in 
dem  nächsten  Bande  dieser  Zeitschrift  über  die  Ameisen- 
freunde  gewiss  noch  vieles  Neue  und  Interessante  zu  berich- 
ten haben  werde. 


V. 

Bemerkungen 

z  u 

A.  A.  H.    Lichtensteins 
Abhandlung  über  die  Mantis-Arten, 

in    den 
Transactions  of  the  Linneean  Society.  Vol.  VI.  Lond.  1802. 

Von 
Tonssaint    von  Charpentier, 

Königl.   Berghauptmann   von  Schlesien. 

Lichtensteins  monographische  Abhandlung  über  die  bis  zu 
seinerzeit  unter  dem  generischen  Namen  Mantis  begriffenen 
Orthopteren,  verdiente  gewiss  die  grosse  Aufmerksamkeit  der 
Entomologen  und  den  Beifall  und  das  Ansehen,  welches  sie 
erhielt.  Bei  den  damals  weit  geringeren  Hülfsmitteln,  die  ihm 
bei  einer  solchen  Ausarbeitung  zu  Gebote  standen,  hatte  eine 
Monographie,  wie  die  hier  gelieferte,  doppelten  vVerth,  denn 
nicht  nur  dass  die  Classe  der  Orthopteren  damals  nur  noch 
geringe  Aufmerksamkeit  bei  entomologischen  Schriftstellern 
gefunden  hatte,  so  waren  die  so  zerbrechlichen  Geschöpfe  die- 
ser Ordnung  nur  in  geringer  Anzahl  in  den  Sammlungen  vor- 
handen, und  wohl  sehr  oft  nur  in  Weingeist  aufbewahrte  Ex- 
emplare, die  die  Farben  bei  dieser  Aufbewahrungsart  so  sehr 
■verlieren. 

Bei  diesem  grossen  Mangel  natürlicher  Exemplare,  und 
den  mangelhaften  Beschreibungen  früherer  Schriftsteller,  war 
es  daher  wohl  fast  unvermeidlich,  dass  bei  jeuer  Monogra- 
phie mehrere  und  oft  grosse  Irrthümer  mit  unterlaufen  muss- 
ten.  Ich  glaube  bei  dem  jetzt  vorhandenen  ungleich  reich- 
haltigem Materiale,  sowohl  literarischem,  als  in  Sammlungen 
vorhandenen,  in  den  Stand  gesetzt  zu  sein,  mehrere  jener  Irr- 


S73 

thfimer  berichtigen  zu  können,  und  glaube  dadurch  manchem 
Entomologen  eine  nicht  unwillkommene  Arbeit  zu  übergeben, 
da  die  Licht  enslein'sche  Monographie  noch  heute  als  eine 
Hauptbearbeitung  dieser  Insectenfamilie  gilt. 

Der  würdige  Sohn  des  berühmten  Monographen,  Herr 
Geh.  Rath  Lichlenslein  in  Berlin,  hatte  vor  mehreren  Jahren 
die  grosse  Güte,  mir  eine  Abschrift  der  ursprünglichen  Ab- 
handlung seines  Vaters  mitzutheilen.  Diese  Schrift  ist  um  so 
interessanter,  da  sie  in  einigen  Punkten  von  später  in  dem 
Linn.  Trausactions  gelieferten  Beschreibungen  abweicht,  und 
der  ursprüngliche  Text  doch  manchen  Aufschluss  ertheilt. 

Der  Urtext  war  ganz  in  lateinischer  Sprache,  und  na- 
mentlich die  lehrreiche  Einleitung  und  die  nach  den  Beschrei- 
bungen der  Arten  folgenden  generellen  Bemerkungen  eben- 
falls durchgehends  lateinisch.  Der  ursprüngliche  Titel  lau- 
tet: Commentatio  entomologica  de  generibus  Phasma  et  Man- 
tis,  curate  in  systemate  discernendis;  in  qua  praeter  characle- 
res  genericos  Caspari  Slollii  emendatos,  species  quoque  ple- 
raeque  ex  autopsia  accurata  descriptione  et  exacta  synouiinia 
instruuntur,  auctore  M.  Ant.  Aug.  Henr.  Lichlenslein,  Re- 
ctore  Johannei  Hamburgensis. 

Eine  Jahreszahl  ist  nicht  angegeben. 

Im  oben  erwähnten  6ten  Bande  der  Trausactions  of  the 
Linneean  Society  (vom  Jahre  1802)  ist  diese  Monographie 
abgedruckt,  jedoch  die  Einleitung  und  die  nach  dem  Schlösse 
der  Artenbeschreibung  beigefügten  Bemerkungen  in  englischer 
Sprache.  Sie  führt  die  Aufschrift:  A  dissertation  of  two  Na- 
tural Genera  hilherto  coufounded  under  the  nanie  of  Mantis. 
By  Anlhomj  Auguslus  Henry  Lichlenslein.  —  Trunsla- 
ted  from  the  German  by  Thomas  Young.  Read  April  4.  1797. 

Hier  erfahren  wir  also  dass  diese  Abhandlung  im  Jahre 
1797  (und  wahrscheinlich  schon  etwas  früher)  abgefasst  war*); 


)  Hieraus  erklärt  sich  auch,  aus  welchem  Grunde  Lichten- 
stein  in  seiner  Monographie  die  von  Illtyer  in  Kiujellmis  Käfern 
Preussens  vorgeschlagenen  Gattungen  Psyllium  und  Emrnisa  nicht 
aufnehmen  konnte,  da  sie  damals  noch  gar  nicht  aufgestellt  waren. 
Man  s.  Burmeister  Handbuch  II.  S.  523. 

(5.    Band.  2.  Heft.)  18 


»*4 

wie  und  warum  aber  gesagt  werden  konnte:  „translated  from 
the  German"  weiss  ich  nicht  zu  deuten.  Die  Urschrift,  von 
der  ich  Abschrift  besitze,  war,  wie  bereits  oben  bemerkt, 
durchgehends  lateinisch. 

Ich  -vermuthe  die  Veranlassung  zu  dieser  Monographie 
mag  Lkhleiisle'm  in  Abfassung  des  berühmten  —  leider  in 
den  Bibliotheken  fast  gar  nicht  anzutreffenden  —  Catalogs 
der  reichen  Ilollhülsenschen.  Insecteusammlung  gefunden  ha- 
ben. Dieser  Catalog  erschien  (die  dritte  Section,  welche  die 
Insecteu  enthält)  nach  Angabe  der  Vorrede  im  November  1795 
in  Hamburg,  woselbst  sich  die  berühmte  Sammlung  befand, 
welche  aus  Holland  dahin  gebracht  worden  war.  Wohl  mit 
Gewissheit  ist  anzunehmen,  dass,  wenn  in  dem  bekannten 
S/o/f  sehen  Orthopterenwerke  das  Museum  Holthuisianum  an- 
geführt wird,  dasselbe  gemeint  ist,  über  welches  der  erwähnte 
Catalog  angefertigt  wurde. 

Lichlenslebi  scheint  sich  dieser  Arbeit  mit  besonderer 
Theilnahme  und  Liebe  unterzogen  zu  haben,  und  namentlich 
was  die  Orthopteren  betrifft.  In  der  Vorrede  zu  dem  Cataloge 
sagt  er  selbst:  „Die  Bemerkungen  welche  ich  hin  und  wie- 
der eingestreut  habe,  werden  ächten  Kennern  nicht  unwill- 
kommen sein.  Vornehmlich  dürften  die  Beobachtungen  über 
die  Gattungen:  Mautis,  Locusta,  Gryllus  und  Phalangiuin  ge- 
übteren Entomologen  einigen  Stoff  zum  weitem  Nachdenken 
an  die  Hand  geben." 

Diese  Abhandlung  Licht ensleins  dient  zugleich  als  ein 
fast  notwendiger  Commentar  zu  Sloll's  grossem  Orthopteren- 
werke, ja  selbst  der  ursprüngliche  Titel  derselben,  den  die 
Urschrift  in  lateinischer  Sprache  führte  (m.  s.  oben),  scheint 
diese  Bestimmung  anzudeuten. 

Da  dieser  Catalog  der  HoUhaisensdmi  Insectensamm- 
lung  gegenwärtig  wohl  sehr  selten  ist,  und  mir  wenigen  En- 
tomologen zur  Hand  sein  dürfte,  so  halte  ich  es  nicht  für 
überflüssig,  hier  eine  recht  merkwürdige  Stelle  aus  der  Vor- 
rede wörtlich  einzurücken.  Sie  lautet  so :  „Auch  die  Ex- 
emplare sind  verhältnissmässig  schön  und  wohl  aufbewahrt. 
Aber  völlig  einzig  und  unvergleichlich  ist  die  Anordnung, 
welche,  beinahe  ohne  Rücksicht  auf  irgend  ein  System,   nach 


«75 

dem  blossen  Anblick  mit  einem  fast  unbegreiflichen  Scharf- 
sinne entworfen  und  mit  ausharrender  Genauigkeit  durchge- 
führt ist.  Der  bisherige  Besitzer  verdankt  dieses  theils  sei- 
nem eignen  unermüdeten  Fleisse,  theils  der  Beihülfe  des  se- 
ligen, so  oft  unbillig  verkannten  Caspar  Sloll.  Dieser  Mann 
mag  immerhin  seine  Launen  und  Eigenheilen  gehabt  haben; 
aber  ohngeachtet  ich  mit  ihm  nie  die  entfernteste  Verbindung 
gehabt  habe,  so  nöthigt  mich  doch  das  Gewissen,  ihm  Ge- 
rechtigkeit widerfahren  zu  lassen." 

„Anfangs  wollte  ich,  um  der  Gleichstimmigkeit  willen, 
auch  bei  den  Insecten  die  Gmel'm' sehe  13te  Ausgabe  des 
Lbme' sehen  Natursystems  zum  Grunde  legen.  Aber  eine 
eben  so  merkwürdige  als  unerwartete  Erscheinung  veranlasste 
mich,  vielmehr  Fabricius  Klassen  und  Gattungen  zu  befol- 
gen, wiewohl  mit  beständiger  Nachweisung  auf  die  Linne'- 
sche  Lehrart.  Zu  meinem  grossesten  Erstaunen  fand  ich 
nehmlich,  dass  die  holländischen  Entomologen  beinahe  immer 
die  Insecten  zusammen  geordnet  hatten,  welche  nach  Fabri- 
cius neuestem  System  zu  Einer  Gattung  gehörten.  Die  sy- 
stematische Entomologie  ist  erst  herumgekommen,  während 
das  Cabinet  unter  meinen  Händen  ist:  folglich  konnten  die 
Holländer  unmöglich  einen  Plan  befolgen,  der  noch  nicht  ge- 
macht, ich  geschweige,  bekannt  war.  Fabricius  hat  dieses 
Cabinet  in  Holland  niemals,  und  in  Hamburg  nur  erst  nach 
dem  Abdruck  seiner  systematischen  Entomologie  zu  Gesicht 
bekommen,  folglich  dessen  Anordnung  auf  keine  Weise  zum 
Behufe  seiner  neu  errichteten  Gattungen  benutzen  können. 
Demohngeachtet  steckten  die  Insecten  grade  so  hinter  einan- 
der weg,  wie  sie  in  meinem  Verzeichniss  aufgezählt  sind,  und 
es  war  sehr  deutlich  angezeigt,  wo  nach  dem  Urtheil  der 
Kenner  eine  neue  Gattung  anfange.  Ich  weiss  nicht,  ob  die 
Gelehrten- Geschichte  ein  völlig  ähnliches  Beispiel  aufzuwei- 
sen hat,  dass  Männer,  die  von  ganz  verschiedenen  Grund- 
sätzen ausgingen,  völlig  von  einander  unabhängig,  so  viele, 
in  das  spitzfindigste  Detail  eingehende  Wahrheiten  so  über- 
einstimmend entwickelt  haben." 

In  der  Einleitung  zu  der  hier  in  Rede  stehenden  Mo- 
nographie zeigt  Lichlenstein  vorzüglich  die  Gründe  an,  aus 

18  * 


276 

welchen  die  in  Linnes  Syst.  Nat.  und  noch  in  Fabrkhis 
Eutomologia  systematica  Tom.  IL  (1793)  unter  dem  geneti- 
schen Namen  Manlis  vereinigten  Orthopteren  notwendigem 
weise  in  zwei  verschiedene  genera  ahgetheilt  werden  müssten, 
nämlich  in  Phasma  und  Mantis,  und  die  nähere  Darlegung 
dieser  Trennung  des  alten  genus  Mantis  in  zwei  genera, 
mochte  wohl  der  Hauptzweck  der  Lichlensleinscheii  Arbeit 
gewesen  sein. 

Er  gesteht  sehr  umumwunden,  dass  der  Gedanke  einer 
dergleichen  Trennung  der  alten  Mantisarten  durchaus  nicht 
von  ihm  herrühre  (is  by  no  means  of  my  invention),  sondern 
von  Caspar  Sloll  in  seinem  berühmten  Werke  über  die  Or- 
thopteren. Dieses  kam  in  Amsterdam  heraus,  und  begann  im 
Jahre  1787  mit  holländischem  und  französischem  Titel  und 
Text,  stets  auf  demselben  Blatte  gedruckt.  Es  besteht  aus 
zwei  Abtheilungen,  von  denen  die  erste  die  Lbme' sehen 
Mantisarten,  die  zweite  die  übrigen  Orthopterengattungen  ent- 
hält. Beide  sind  mit  75  illuminirten  Tafeln  versehen.  Dies 
Werk  wurde  im  Jahre  1813  geschlossen  und  diese  Jahrzahl 
befindet  sich  unter  den  Titeln  der  beiden  Abtheilungen.  Diese 
lauten  im  französichen  Text:  Representation  des  Spectres, 
ou  Phasmes,  des  Mantes,  des  Sauterelles,  des  Grillons,  des 
Criquets    et   des  Blattes. 

Hier,  so  wie  bei  den  natürlich  ebenfalls  nach  der  Be- 
endigung des  Werks  beigefügten  Registern  findet  man  den 
Namen  „Phasmes."  In  dem  früher  (vor  1813)  herausgekom- 
menen Text  ist  nur  der  Name  Spectrum  gebraucht.  Da  Sloll 
bereits  im  Jahre  1795  verstorben  war,  so  rührt  der  eigent- 
liche Haupttitel  und  das  Register  zu  seinem  Werke  von  einem 
andern  Schriftsteller  her.  Dieses  war  der  berühmte  Hout- 
tuyn,  wie  solches  eine  Note  auf  der  62sten  Seite  des  Textes 
der  ersten  Abtheilung  besagt.  Hier  heisst  es,  dass  Sloll 
vier  Lieferungen  der  Spectres,  von  Tab.  1  —  18,  und  eine 
Lieferung  von  den  Locnsten  von  Tab.  1—6  besorgt,  die  fol- 
genden aber  Houlluyn  herausgegeben  habe.  Mehrere  Lie- 
ferungen und  wohl  gewiss  das  Register  kamen  später  heraus 
als  die  Lichlensle'mscaen  Abhandlungen,  und  daher  mag  es 
kommen,  dass  Lichtendem  sich   oft  ganz  andrer  Beinamen 


bedient,  als  die  im  Register  gegebeneu,  und  dass  er  Figuren 
der  letzten  Tafeln  gar  nicht  allegirt. 

Wir  finden  also  die  Trennung  des  Llnne'sclien  genus 
Mantis  bereits  im  Jahre  17S7  von  Stoll  ausgeführt  und  zwar 
theilte  er  diess  genus  in  Spectrum  und  Mantis.  Der  Name 
Phasma  kommt  wohl  zuerst  im  Jahre  1795  gedruckt  vor,  und 
zwar  in  dem  oft  erwähnten,  so  sehr  wissenschaftlichen  Cata- 
logo  collectionis  Holthuisianae ,  woselbst  sich  Lichlenstein 
seiner  auf  Seite  77  u.  folg.  bedient.  Dann  kommt  er  aus- 
führlichst in  obiger  Monographie  vor,  welche  schon  1797  im 
April  in;  London  der  Lmwe'schen  Gesellschaft  vorgetragen 
wurde.  —  Später,  im  Jahre  1798,  hat  auch  Fabricius  im 
Supplemento  Entomologiae  systematicae  das  genus  Phasma 
dem  Namen  und  der  Sache  nach  angenommen,  ohne  jedoch 
im  mindesten  zu  erwähnen,  dass  er  in  beiden  Stücken  bereits 
Vorgänger  habe.  Das  SloU'sche  Werk  war  ihm  übrigens 
bekannt,  denn  pag.  188.  und  a.  a.  ü.  des  Supplem.  führt 
er  es  an. 

Das  hier  Gesagte  dürfte  hinreichend  zeigen,  was  es  für 
eine  Beschaffenheit  mit  Creirung  des  genus  Phasma  hat.  Es 
dürfte  daher  wohl  nur  auf  einem  Irrthuiue  beruhen,  wenn 
Burmeisler  (Handbuch  der  Entomologie  II.  II.  S.  522.  und 
559.)  die  Errichtung  des  Geschlechts  Phasma  Illigern  zu- 
schreibt. Er  mochte  hierzu  dadurch  verleitet  sein,  dass  Illi- 
ger in  der,  den  Kugellan'sclien  Käfern  Preussens,  deren 
Herausgabe  Illiger  im  J.  179S  besorgte,  angehängten  allge- 
meinen Eintheilung  der  Insectenklassen,  bei  den  Orthopteren 
auch  das  genus  Phasma,  mit  beigesetztem  n.  oder  nobis  auf- 
führt; damals  war  Fabrlv.  ßuppl.  Eut.  syst,  wohl  noch  kaum 
zu  Illigers  Kenntniss  gelangt,  aber  Slolls  und  Lichten- 
sleins  Arbeiten  waren  ihm  doch  wohl  nicht  unbekannt.  Nie- 
mand aber  war  je  entfernter  davon,  sich  mit  fremden  Federn 
zu  schmücken  und  bedurfte  es  auch  weniger,  als  der  edle, 
Wahrheit  liebende  Illiger.  £enes  nobis  ist  alsc  entweder  nur 
ein  Zeichen,  dass  auch  Er  die  eingeführte  Gattung  Phasma 
billigt  und  als  selbstständig  gut  heisst,  oder  es  wäre  ein 
höchst  merkwürdiges  Zusammentreffen  der  Ansichten  und  Worte, 
dass  auch  Illiger  mit  Sloll  und  Lichtenstein  dieselbe  Treu- 


2*8 

linng  und  dieselbe  Namengebnng  vollzog.  —  Soviel  bleibt 
Thatsache,  dass  das  genus  Phasma  der  Sache  nach  von  Sloll, 
dem  jetzigen  Namen  nach  von  Lichtenstein  gestiftet  wurde. 

Es  gehört  übrigens  kaum  hierher,  zu  bemerken,  dass 
dies  ursprüngliche  genus  Phasma  in  neuerer  Zeit  von  Gray, 
Burmeister  und  Serville  in  sehr  viele  (vielleicht  zu  viele) 
genera  gespalten  worden  ist. 

Doch  ich  schreite  nun  zu  den  monographischen  Be- 
schreibungen der  Phasmoden  und  Mantoden  selbst,  welche 
uns  Lichlenslein  gegeben. 

1.  Phasma  filiforme. 
Licht,   giebt  uns   auf  Tab.  I.  hg.  1.   der  Linn.  Tran- 
sactions  eine  Abbildung  dieses  Geschöpfs  und  allegirt  als  Sy- 
nonima: 
Fahric.  Ens.  Syst.  Tom.  II.  p.  12.  Mantis  filiformis. 
Gmclin  S.  Nat.  p.  2048. 
Pctiver  Gazophyl.  Tab.  60.  %.  3. 
Broten  Hist.  of  Jamaica  p.  433.  Tab.  42.  fig.  5. 

Den  Peliver  kann  ich  nicht  vergleichen.  Die  Brown*  - 
sehe  Abbildung  ist  gut. 

Im  Urtext  fügt  er  noch  in  Parenthese  bei:  „(Herbst 
Archiv.  Tab.  51.  fig.  2.  est  larva  alias  speciei,  certe  hnjus 
generis  et  fortasse  etiam  tribus :  sed  cujus  inter  hactenus  no- 
tas,  an  alieujus  adhuc  ignotae,  id  quidem  rne  nescire  fa- 
teor)."  Diese  Worte  sind  in  dem  Linn.  Trans,  weggeblie- 
ben, wiewohl  weiterhin  dem  Sinne  nach  ausgedrückt. 

Welches  Thier  Licht,  unter  Ph.  filiforme  gemeint  habe, 
setzt  seine  Beschreibung  und  seine  Abbildung  ausser  Zweifel. 
Aber  ich  wundere  mich,  dass  er  nicht  die  Abbildung  bei  Stoll 
Tab.  XXII.  fig.  81.  hier  angeführt  hat,  die  offenbar  das  näm- 
liche Geschöpf  vorstellt,  und  im  Stolhclmi  Register  auch 
Ph.  filiforme  genannt  ist. 

Beide  Abbildungen  stellen  Mannchen  vor;  auch  muss 
Licht,  es  für  ein  Männchen  erkannt  haben,  da  er  bei  der 
nächst  folgenden  Species  sagt:  habitat  cum  praecedente  (also 
dem  Ph.  filif.)  cujus  forsan  foemina. 

Was  nun  die  Lichtenslcinsc]\en  Allegate  betrifft,  so 
führt  Fabric.  in    der  Ent.  syst.  Vol.  II.   lediglich  Herbsl's 


»*9 

Archiv  als  seine  Mantis  filiformis  an.  Ein  Gleiches  thnt  er 
im  Supplement  p.  187.  wo  er  noch  obige  Citate  aus  Brown 
und  Pelirer  beifügt.  —  Dass  nun  Herbsl's  Abbildung  nichts 
weniger  als  das  Chasma  filiforme  Lichtensle'ms  vorstellt,  ist 
gewiss,  und  die  wenigen  Worte  des  Fabricins  lassen  die 
Sache  unentschieden,  welches  Geschöpf  Fabr.  eigentlich  ge- 
meint habe.  Am  besten  dürfte  es  sein,  das  Allegat  ans  Fabr. 
ganz  wegzulassen. 

Eben  so  dürfte  das  Citat  aus  Gmelin' s  S.  N.  zu  strei- 
chen sein.  Gmelin  schrieb  dem  Fabric.  nach,  fügte  jedoch 
dessen  Allegat  aus  Herbst' s  Archiv  ein  ?  bei,  so  wie  er  mit 
einem  gleichen  Zeichen  Scopol? s  Plocaria  domestica 
(das  bekannte  Phasma  Rossii)  auch  als  Synonim  anführte. 
Durch  die  Bemerkung,  das  Thier  komme  in  „America,  Indiis, 
Italia"  vor,  gab  Gmelin  wohl  hinreichend  zu  erkennen,  dass 
ihm  das  Thier  selbst  fremd  war,  und  er  mehrere  Species 
verwechselte. 

Ausser  der  erwähnten  Abbildung  Slolls  fig.  81.  sind  von 
neueren  Schriftstellern  folgende  Synonima  hierher  zu  ziehen. 
Gray  Synopsis  p.  17.  Bacteria  filiformis. 

Gray  hat  1.  c.  [>.  42.  einen  Cladoxerus  filiformis  mit 
einem  ?  aufgeführt,  und  sicli  dabei  auf  Stolls  Tab.  XXII.  fig. 
81.  bezogen.  Dies  scheint  ganz  unrichtig,  da  sein  Cladoxerus 
tegmina  und  alae  haben  soll,  beide  aber  der  Stollschen  Figur 
gänzlich  fehlen.  Burmeister  (Handb.  II.  564.)  erklärt  diesen 
Cladox.  filif.  Gray  für  eine  Larve.  Die  Gründe  hierzu  sind  mir 
nicht  klar,  denn  die  Sfo/fsche  Figur  sieht  durchaus  nicht  lar- 
venartig aus.  Sollten  ihn  die  Worte  Servilles  in  der  Revue 
meth.  bei  Cladoxerus  gracilis  hierzu  bewogen  haben?  Serv. 
sagt:  „Tab.  XXII.  fig.  81.  stellt  Stoll  das  Männchen  einer  an- 
dern Gattung  dieser  Sippe  dar  im  Larvenzustande. 
Burmeister  Handbuch  II.  p.  563.  Bacteria  calamus  maS. 
'  ServUle  erwähnt  in  seiner  Revue  methodique  in  den  Annales  des 
scienc.  nat.  Tom.  XXII.  einer  Bac  tria  filif  ormi  s,  und  fie- 
zieht  sich  auf  Fahricii  Phasin.  filif.  In  seinem  Orthopteren- 
werke hat  er  aber  nirgends  dieser  seiner  Bacter.  filif.  noch  des 
Fabr.  Ph.  filif.  gedacht. 

%  Phasma  F  erula. 
1 Achtenstein  sagt,  es  möge  vielleicht  dieses  Phasma  das 
Weibchen  des  P.  filiformis  sein.     Dies  ist  es  nun  wohl  nicht, 
sondern  eine  eigne  Species. 


280 

Es  gehört  hierher : 

Falric.  Suppl.  Ent.  syst.  p.  187.  Ph.  ferula. 

Gray  Synopsis  p.  16.  Bacteria  Arumatia,  welches  das  Weib- 
chen ist. 

Burmeister  Handbuch  II.  564.  Bacteria  ferula,  welcher  des  • 
Falric.  Ph.  filiforme  für  das  Männchen  hält,  für  das  Weibchen 
aber  Grays  Bact.  Arumatia  anführt.  Desgl.  Stolfs  (auch  von 
Licht,  angezogen)  Tab.  XIII.  fig.  51.     liösel  u.  s.  w. 

Scrville  Orth.  p.  223.  Bacteria  arumatia. 

3.  P  h  a  s  m  a  c  o  r  n  u  t  n  m. 

Llchlenslein  führt  hier  richtig  Slolls  Tal).  XV.  fig.  57. 
als  Synonim  an.      Im  Sloll  sclien  Register  hat  dieses  Phasma 
den  Namen  P.  bicorne,  den  auch  Gray  beibehalten  hat. 
Es  gehören  hierher: 
Gray  Synopsis  p.  16.  Bacteria  bicornis. 

Guildings    in    Transact.    of   the    Linn.   Society  Vol.  XIV.  p.  137., 
wo   er   es  für  Ph,  liliformis   foemina  hält,    welches   aber   nicht 
der  Fall  ist. 
Burmeister  Handbuch  II.  566.  Bacteria  bicornis. 

Ich  bemerke  hier,  dass  Licht,  dieses  Ph.  bereits  1795, 
also  wohl  lange  vorher  ehe  das  Register  zu  Stolls  Werk 
herauskam,  im  Catal.  Holthuis.  p.  78.  mit  dem  Namen  Ph. 
cornutum  belegte  und  auf  die  Slollsclie  Abbildung  hinwies. 

4.  Phasma  Calamus. 

L'icJU.  verwies  auf  Fabr.  Phasma  dieses  Namens,  und 
sagte,  er  kenne  es  nicht  genau.     In 

Fahricius   Suppl.   E.   S.    p.  187.    ist    dies  Phasma   Calamus   auch 

aufgeführt.     Desgl. 
Gray  Synops.  p.   17.  als  Bacteria  Calamus. 

Auch  hat  es 

Serville  in    der  Revue  method.  zwar   als  Bact.  Calamus  erwähnt, 

aber  in   seinen  Orthopteren  weder  beschrieben  noch  angeführt. 

Burmeister  Handbuch  II.  pag.  564.  führt  es  aber  als  Foemina  von 

Ph.  Calamus  an,    deren  Mann  das  ad  1.  erwähnte  Lichtenstein- 

sehe  Phasma  filiforme  sei,  j 

5.  Phasma  Sceleton. 

Da  der  auch  von  Lichtenstein  angeführte  Stoll,  die- 
ses Ch.  auf  Tab.  XIV.  fig.  55.  abbildete  und  es  später  im 
Register  Ph.  simple x  nannte,  so  hat  auch 


281 

Gray   Synops.   p.  17.    den  Namen   Pli.    simplex    beibehalten.    Es 

verhält  sich  hiermit  ganz  wie  bei  Ph.  cornutum.  M.  s.  oben. 
Burmeister  Handbuch  II.  p.  565.  Bacteria  simplex. 

6.  Pha  sma  latipes. 

Eine  gleiche  Namengebung  funkt  hier  Statt.     Bei  Sloll 
ist  es  P  h.  femoratum  und  zwar  im  Register  also  genannt, 
später  folglich,  als  in  der  Lichtensteinschen  Monographie. 
Es  gehören  als  Synonime  hierher: 
Gray  Synops.  p.  15.  Prisomera  femoratum. 
Burmeiser  Ilandb.  II.  p.  5G5.  Bacteria  femorata,  der  es  für 
ein  Weibchen  eines  noch  unbekannten  Männchens  ausgiebt. 

7.  P  h  a  s  m  a  P 1  o  c  a  r  i  a. 

Zu  den  richtig  angeführten  Schriftstellern  ist  noch  hin- 
zuzufügen : 

Charpentier    Horae  entomol.    p.  93.  Pha  sma  Bossium.      Auch 
sehe  man  die  Bemerkung   in  Germar's  Zeitschrift  für  Entomo- 
logie Bd.  III.   p.  302. 
Gray  Synops.  p.  20.  Bacillus  Bossia  (sie). 
Brülle   bist.    nat.   des    Ins.    Tom.  IX.   p.    111.    Bacill.    Bossii, 

Tab.  IX.  iig.  2. 
Serville  Orth.  p.  256.  Bacillus  Bossia  (sie). 

8.  Pha  sma  angulatum. 

Licht,  kannte  dies  Thier '  nicht  genau,  vielleicht  nur 
aus  Fabrichis  Beschreibung  und  Dninfs  Abbildung.  Ich 
befinde  mich  in  gleichem  Falle  und  führe  daher  nur  folgende 
Schriftsteller  als  hierher  gehörig  an : 

Fahrte    Suppl.  Ent.  Syst.  p.  187.  Ph.  an  gu  lata. 

Gray   Synops.    p.  33.   Dia  p  her  ödes    Gigas   (Drury  hatte    es 

Mantis  Gigas  genannt). 
Serville  in  der  Bevue  method.  erwähnt  seiner  als  Cyphocrana 
an  gu  lata  mit  Bezug  auf  Fahr,  und  Drury.     In  seinem  Werke 
über  die  Orthopteren  hat  er  es  ganz  weggelassen. 
Burmeister  Handb.  II.   p.  574.    Diapherodes  angulata,    und 
bemerkt  dass  die  Drury^sche  Abbildung  ein  Weibchen  vorstelle. 

Dass  Gmeün  S.  Nat.  p.  2055.  unter  No.  49.  die  Dru- 
ri/'sche  Abbildung  zu  einem  Thiere  zieht,  das  er  Mantis 
gigantea  nennt,  ist  wohl  ebenso  unstatthaft,  als  dass  er 
demselben  Oberitalien  als  Vaterland  anweiset.  Hier  scheint 
überall  Irrthum  obzuwalten. 


282 

9.  Phasma  Gigas  nnd 

10.  Phasma  Empusa. 

Ich  bemerke  hier  zu  diesen  beiden  Arten,  dass  es  mir 
nicht  genau  bekannt  ist,  ob  beide  wirklich  verschiedene  Spe- 
cies  sind.  Ich  besitze  mir  die  eine  Art,  kann  daher  nicht 
ex  Antopsia  über  beide  nrtheilen.  Da  Bur meist  er,  Gray 
und  Serville  beide  Arten  als  verschieden  aufführen,  so  wer- 
den sie  wohl  nähere  Untersuchungen  angestellt  haben. 

Ich  bemerke  demnach  nur  zu  Chasma  Gigas,  dass  das 
Citat  aus  Linne's  Mus.  Ulr.  wohl  richtig  ist;  von  den  von 
Linne  angeführten  Schriftstellern  aber  wohl  keiner  hierher  ge- 
hört. Rösel  II.  Gryll.  Tab.  19.  fig.  10.  nun  schon  gar  nicht, 
als  völlig  ungeflügelte  Art,  und  fig.  9.  möchte  auch  eher  für 
eine  andere  Species  passen. 

Wenn  Macgraf,  den  ich  nicht  nachsehen  kann,  unter 
seiner  Arnmatia  einen  Einwohner  Brasiliens  verstanden  hat, 
so  kann  es  auch  Ph.  Gigas  nicht  sein,  welches  gewiss  nicht 
in  Brasilien  vorkommt. 

Licht,  allegirt  aus  Sloll  nur  dessen  Tab.  II.  fig.  5. 
(welche  auch  Fabr.  Suppl.  bei  seinem  Phasma  Gigas  aufführt). 
Die  Abbildung  Slolls  Tab.  I.  fig.  1.  zieht  Licht,  zu  Ph.  Em- 
pusa. St  oll  giebt  in  seinem  Text  ausdrücklich  an,  beide 
seien  eine  und  dieselbe  Art. 

Dass  Licht,  auch  A  üben  ton  Tab.  65.  fig.  1.  mit  an- 
führt, obgleich  mit  der  Bemerkung  der  ganz  fehlerhaft  ge- 
zeichneten Vorderbeine,  möchte  ich  nicht  gut  heissen.  Denn 
die  ganz  anders  gezeichneten  Elytra,  und  die  ganz  ohne  dun- 
kele Binden  gezeichneten  Flügel  stellen  wohl  nothwendig  ein 
anderes  Thier  als  Ph.  Empusa  vor,  da  die  für  solches  ange- 
zogene Figur  Slolls  Tab.  I.  fig.  1.  doch  sehr  dunkele  Bin- 
den der  Flügel  erblicken  lässt,  und  Burmehler  II.  579. 
dem  Ph.  Empusa  Flügel  mit  schwarzen  Binden  beilegt.  Gray 
hat  das  Thier  wohl  gar  nicht  gekannt  und  führt  nur  Lieh- 
tensleins  Diagnose  und  Allegate  auf,  und  Serville  erwähnt 
leider  der  Flügel  auch  mit  keinem  Worte. 

Es  giebt  hier  also  wohl  noch  allerdings  Mehreres  auf- 
zuklären. Serville  (Orthopt.  239.)  meint  auch,  beide  Arten 
könnten  wohl  eine  Varietät  einer  und  derselben  Art  seiu. 


»83 

Neuere  Citate  zn  beiden  Arten  sind: 
Zu  Ph.  Gigas: 

Gray  Synops.  p.  35.  Cypliocvana  Gigas. 
Burmeisler  Handb.  II.  p.  579.  Cyphocrania  Gigas. 
Serville  Orth.  p.  237.  Cyphocrana  Gigas. 

Zu  Ph.  Empusa. 
Gray  I.  c.  Cyphocr.  Emp. 
Burmcistcr  I.  c.  C  y  p  h  o  c  r.  E  m  p. 
Serville  I.  c.  Cypho  er.  Emp. 

11.  Pliasma  naevium. 
Licht,  führt  unter  diesem  Namen  beide  Geschlechter  ei- 
nes Phasma  auf,  welches  schon  früher  Licht,  im  Catal.  Holt- 
lius.  p.  77.  (wenigstens   das  Weibchen)   auch   als  M.  necy- 
daloides  aufführte,  und  welches  auch  der  von  ihm  allegirte 
Sioll  Tab.  III.  fig.  8.  foem.   und   Tab.  IV.  fig.  11.  mas  mit 
diesem  Namen  belegte.     Aus  welchem  Grunde   er  den  Beina- 
men in  „naevium"  verändert  haben  mag,  sehe  man  weiter  unten. 
Das  Allegat   aus  Rösel  II.  Gryll.  Tab.  XIX.  fig.  9.  ist 
doch  ziemlich  unsicher,  da  die  Abbildung  recht  übel  geratheu 
ist.  —      Die  Allegate   aus  Linne  und  Fabvicius  von   Ph. 
necydaloides  sind  hier  wegzulassen,  da  sie  ein  anderes  Thier 
bezeichnen.     Dagegen  sind  hier  anzuführen  als  Synonime: 
Gray  Synops.  p.  36.  Platycrana  maculata.  —     Dass  schon. 
Linne  in   der  I2ten  Ausg.    des  S.  Nat.  dies   Thier  Mant.  ne- 
cydaloides nannte,  scheint  er  zu  ignoriren. 
Burmeister  Handb.  II.  p.  579.  Cyphocrania  necydaloides, 

jedoch  mit  Weglassung  des  Citats  aus  Fahricius. 
Serville  Orthopt.  p.  240.  Platycrana  maculata. 

Ich  komme  nun  zu  der  Erläuterung  des  Grundes,'  wes- 
halb Licht,  dieses  Phasma  nicht  P.  necydaloides  genannt  hat, 
wie  es  bei  Stoll  und  auch  eigentlich  im  Catal.  Holthus.  ge- 
schehen ist. —  Linne  bezeichnete  nämlich  im  S.  N.  ed.  12. 
p.  691.  und  früher  in  den  Amoeuit.  acad.  Vol.  VI.  p.  337. 
unter  dem  Namen  Mantis  necydaloides  ein  ganz  ande- 
res Thier,  und  inducirte  Stoll  wahrscheinlich  seine  Tab.  III. 
und  IV.  abgebildeten  $  und  d"  von  Phasmen  für  die  M.  ne- 
cydaloides zu  halten,  durch  das  Allegat  aus  Rösel  II.  Gryll. 
Tab.  19.  üg.  9.  welche  (schlechte  Figur)  allerdings  zur  Noth 
auf  Stolls  Phasma,  das  Ph.  naevium  Licht.,  angewendet  wer- 


284 

den  kann,  wenigstens  eher  als  auf  die  wirkliche  M.  necyda- 
loides  Linnei.  Allein  mit  L'mnes  Citat  ans  Rösel  mnss 
man  es  so  genau  nicht  nehmen,  denn  die  nämliche  Figur 
hatte  er  schon  hei  M.  Gigas  angeführt. 

Es  ist  nämlich  nach  der  Meinung  Mehrerer,  denen  ich 
■wohl  auch  beistimme,  die  M.  necydaloides  I/mn.  in  den 
Amoenit.  acad.  Tom.  VI.  No.  32.  S.  N.  ed.  12.  No.  14.  p. 
691.  nichts  anderes,  als  die  von  ihm  im  Syst.  Nat.  sub  No.  2. 
p.  689.  beschriebene  M.  phthisica.  Dasselbe  Thier  wel- 
ches Degcer  Tal».  36.  fig.  1.  als  M.  phthis.  Linn.  abbildet, 
so  wie  Sloll  Tab.  XX.  fig.  76.  als  Pn.  bioculatum  =  Ph. 
bioc.  Gray  Syn.  p.  24.  =  Ph.  necydaloid.  ServUle  Orth. 
270.  —  Die  ausführliche  Beschreibung  der  M.  phthisica 
L'mnes  im  Mus.  Ulr.,  so  wie  die  Worte  im  S.  N.  „elytra 
brevissima,  medio  carina  gibba,  extus  nigra,"  so  wie  die 
Worte  bei  seiner  M.  necydaloid.  „elytris  ovatis  brevissimis, 
viridibus,  extus  nigris"  passen  völlig  auf  eine  und  dieselbe 
Species,  nämlich  auf  die  M.  Phthisica  in  De  Gecr  und  Ph. 
bioculata  Sloll. 

Der  Name  P.  necydaloides  möchte  also  wohl  jedenfalls 
dieser  Südamericanischen  Species  verbleiben,  der  Namen  P. 
Phthisicum  eingehen,  und  der  Name  Ph.  naevium,  dem  von 
Oiwler,  Gray  und  Serielle  dem  Ph.  maculatum  ertheilten, 
als  früher  gegebener,  verbleiben. 

Ganz  mit  Unrecht  allegirt  Licht,  die  M.  Phthis.  Linn. 
bei  folgendem  Phasma,  P.  edule.     Im  Urtext  und  im  Gatal. 
Holt,  hat  er  diesem  Citat  ein  Fragezeichen  beigesetzt. 
12.  Phasma  edule. 

Das  Citat  ans  L'mne  muss  wegfallen.  Das  aus  Drmy 
kann  ich  jetzt  nicht  vergleichen. 

Schon  Fabricius  in  der  Ent.  syst,  nannte  es  M.  Ja- 
maicensis,  und  Licht,  hat  sich  durch  iloulluijn  zum 
Glauben  verleiten  lassen,  es  werde  in  Ostindien  von  den  Ein- 
wohnern gegessen,  weshalb  er  es  auch  wohl  ?.  edule  nannte. 

Fabric.  im  Suppl.  führt  es  als  Phasma  Jamaicensis  auf 
und  allegirt  Sloll's  Figuren  als  Ph.  viride.  Also  nannte 
es  Sloll  nur  im  französischen  Text,  im  Register  Ph.  Jamai- 
censis. 


285 
Noch  gehören  hierher: 

ßjtoll  Tab.  VI.  ßg,  21.  mas.  fig.  20.  foem.  Ph.  Ja  m  ac  e  n  s  i  s. 

Bouttuyn  nat.  Hist.  Tab.  79.  fig.  1. 

Gfrni/  Synops.  p.  36.  Platycrana  vir  i  da  na, 

Burmeister  Handb.  II.  p.  578.  Cyphocrania  vi  ri  da  na. 

Servilte  Orthopt.  p;  241.  Flatycrana  viridana. 

Serville  führt  America  mit  einem  Fragezeichen  als  Va- 
terland an;  richtiger  wohl  St  oll  und  Burmeister  die  Mo- 
lucken.    Dann  kann  freilich  der  Name  Jamaicensis  nicht  bleiheu. 

13.  Phasina  h  e  c  t  i  c  u  m. 

Von  diesem  giebt  Licht.  Tab.  I.  fig.  2.  eine  Abbildung, 
und  in  den  Bemerkungen  am  Schlüsse  des  Werks  eine  aus- 
führliche Beschreibung.  Dieses  Phasina  scheint  allen  nach- 
folgenden Autoren  unbekannt  zu  sein,  denn  Burmeisler  und 
Serville  erwähnen  seiner  gar  nicht ;  Gray  (Synops.  p.  36.) 
nur  der  Licht  ensl  einsehen  Worte. 

14.  Pliasma  a t r o p h i c u m. 

Ausser  Fabr.  Suppl.  p.  188.  Phas.  atrophica  ist  nur 
noch  Gray  Syn.  p.  23.  anzuführen.  Serville  hat  es  in  sei- 
nen Orth.  nicht  erwähnt. 

15.  Pliasma  Umbretta. 

Stoll  nennt  die  hier  von  Licht,  allegirte  Figur  27.  der 
VIII.  Tafel  in  dem  Register  Pliasma  linearis. —  Im  Ciatal. 
Holth.  p.  78.  äussert  Licht,  die  Verniuthung,  es  möge  Ph. 
Umbretta  das  Männchen  von  Fabricii  Mantis  (später  Plias- 
ma) linearis  sein.  Dies  ist  es  wohl  auf  keinen  Fall,  denn 
man  bedenke  die  Worte  in  Fabr.  E.  S.  bei  M.  linearis  „fe- 
mora  antica  membranacea."  Ich  werde  nochmals  auf  dies 
Ph.  linearis  Fabr.  zurückkommen. 

16.  P  has  ma  rose  um. 
Hierher  gehört  noch : 

Falric.  Suppl.  E.  S.  p,  190.  Ph.  rosea. 

Gray  Synops.  p.  37.  Platycrana  rosea. 

Serville  erwähnt  seiner  in  der  Revue  meth.  als  Phasma 
roseum.  In  den  Orthopteren  übergeht  er  dieses  Pliasma,  wenn 
er  nicht  vielleicht  p.  252.  dasselbe  unter  dem  Namen  Ne- 
croscia  ros  eip  ennis  beschreibt.  Doch  ist  dieses  nur  eine 
Verniuthung,    und  da  es  mehrere  Arten  ähnlicher  Grösse  und 


2§6 

mit  rosenfarbenen  Unterflügeln  giebt,  könnte  hier  doch  wohl 
auch  eine  andere  Art  gemeint  sein,  wenn  gleich  die  Beschrei- 
bung ziemlich  gut  auf  Ph.  roseum  passt.  Auch  ist  es  eben- 
falls aus  Ostindien.  —  Gray's  Diura  roseipennis  (En- 
tom.  of  Australia)  ist  eine  ganz  andere  Art. 

17.  Phasma  laterale. 

Sloll  giebt  Tab.  X.  fig.  36.  und  37.  zwei  Abbildun- 
gen, welche  er  beide  im  Register,  und  wohl  mit  Recht,  für 
eine  und  dieselbe  Art,  das  Phasma  laterale  hält.  Auch  Fabr. 
citirt  beide  Figuren  in  seinen  Supplem.  p.  189.  zu  seinem 
Ph.  laterale.  —  Im  Catal.  Holth.  führt  Licht,  beide  auch 
als  Ph.  laterale  auf,  glaubt  aber  es  seien  climatische  Ver- 
schiedenheiten. Sloll  nämlich  sagt,  die  sub  fig.  36.  abgebil- 
dete Art  sei  aus  Surinam,  die  fig.  37.  aus  Tranquebar. 
Fubr'ic.  giebt  Brasilien  als  Vaterland  an,  und  es  ist  mir  kaum 
wahrscheinlich,  dass  es  auch  in  Tranquebar  -vorkommen  sollte. 
Uebrigens  gehört  hierher: 

Gray  Synops.  p.  22.  Phasma  laterale. 

18.  Phasma  variegatum. 

Als  Synonima  sind  hier  noch  aufzuführen: 
Fahricius  Suppl.  p.  189. 
Gray  Synops   p.  24. 

Scrville  Revue  P  li.  tessulatum.  Idem  Orthopt.  p.  271.  Ph. 
variegatum. 

19.  Phasma  bimaculatum. 
Gray  Synops.  p.  22. 

Burmeister  Handb.  p.  587. 

20.  Phasma  c  i  n  e  r  e  u  m. 
Gray  Synops.  p.  25. 

Burmeister  Handb.  p.  584.  Auch  zieht  Burm.  hierher,  und  wohl 
mit  Recht  De  Gccrs  M  a  nt.  b  acutus.  Es  muss  aber  Tab.  36. 
fig.  2.  (nicht  fig.  1.)  heissen. 

Im  Catal.  Holthuis.  p.  81.  nennt  Licht  dies  Phasma: 
chlorop  us. 

21.  Phasma  valgum. 

So  nannte  es  Licht,  schon  im  Catal.  Holth.,  wo  er 
Sloll  Tab.  XIII.  fig.  56.  citirte,  welcher  im  &7o//schen  Re- 
gister später  der  Name  Ph.  curvipes  beigelegt  wurde. 
Aufgeführt  ist  es  noch  in 


»87 

Gray  Synops.  p.  37.  als  PI),  curvipes.     Desgl.  in 
Serville  Revue  als  Pli.  in  flexi  p  es. 

22.  Phasma  Dracuuculiis. 

Licht,  bezieht  sich  auf  Sloll' 8  Abbildung  Tab.  XVIII. 
fig.  65,  die  Sloll  im  Register  M.   flabellif or mis    nennt, 
im  Text  hatte   er    sich  des  Namens   Dragon  d'Amboine 
bedient,  welches  Licht,  zum  Anhalten  gedient  hatte. 
Gray  Synops.  p.  27.   Prisopus  f  1  ab  elli  form  is. 
Serville  Revue  P  r  i  s  o  p.  sacrat  u  s. 
Burmeister  Handb.  II.  p.  588.  Prisop.  flabellif.     Desgl.  ibid. 

P  r  i  s  o  p  u  s  s  p  i  n  i  c  e  p  s. 
Serville  Orthopt.  p.  283.  Prisop.  flabellif. 

Serville  versichert  mit  Bestimmtheit,  dies  Thier  stamme 
nicht  aus  Auiboina,  sondern  aus  Cayenne.  Auch  Burmehtcr 
(Handb.  II.  p.  1013.)  berichtigt  das  Vaterland  dahin,  dass  es 
Surinam  sei. 

23.  Phasma  Orthmanni. 

Von  welchem  er  Tab.  II.  fig.  1.  eine  Abbildung  giebt, 
so  wie  am  Ende  der  ganzen  Monographie  (wenigstens  im  Ur- 
text) noch  eine  nähere  Beschreibung. 

Der  Umstand,  dass  bei  Ph.  Orthmanni  alle  sechs  Beine 
membranaceo - dilatati  sind,  da  bei  Ph.  Dracunculus  es  nur 
die  beiden  vordem  sind,  geben  einen  Hauptunterschied  ab. 

Man  sehe  übrigens  noch: 
Gray  Synops.  p.  28.  Prisop.   Orthmanni, 

welcher  jedoch  dies  Geschöpf  nur  aus  Lichlenslein  zu  ken- 
nen scheint. 

Bei  Ph.  Drac.  sagt  Licht.,  die  Figur  bei  Sloll  Tab.  V. 
fig.  18.  sei  wohl  zu  Ph.  Orthmanni  zu  ziehen,  und  möge  des- 
sen „pupa"  sein.  Eine  „pupam"  stellt  aber  diese  Abbildung 
gewiss  nicht  vor,  sondern  ein  insectum  declaratum.  Es  wird 
auch  als  solches  von  Gray  in  der  Synops.  mit  dem  (unpas- 
senden) Namen  Prisopus  Nympha  p.  28.  als  eigene  Spe- 
cies  aufgeführt.  (Zu  diesem  Namen  ist  Gray  vielleicht  durch 
Sloll  verleitet  worden,  welcher  dies  Geschöpf  für  eine  „pupa" 
oder  „nympha"  hielt  und  daher  im  lateinischen  Register 
Nympha  hinsetzte,  wie  er  bei  vielen  Abbildungen  that,  die 
Thiere  noch  nicht  „in  statu  declarato"  vorstellten). 


288 

24.  Phasma  manicatum. 

Licht,  erklärt  dies  Thier  nur  ans  der  Beschreibung 
von  des  Fabrlcius  Mantis  linearis  (Ent.  Syst.  Vol.  II. 
p.  16.)  zu  kennen,  und  die  Worte  desselben:  „femora  antica 
membrauacea"  mögen  ihn  bestimmt  haben,  zu  glauben,  es 
könne  vielleicht  der  Mann  von  Ph.  Orthmanni  sein. 

Gray  hat  es  in  der  Synops.  auch  nur  nach  Licht,  auf- 
geführt. Es  schwebt  daher  noch  grosses  Dunkel  über  dieser 
Species. 

•  Eine  der  Slotl's  Spectra  Tab.  V.  fig.  18.  ungemein 
ähnliche  Art  hat  Stoll  unter  den  Acridiodeen  Tab.  XX  b. 
fig.  79.  abgebildet,  aber  im  Register  nicht  aufgeführt,  und 
nur  im  Text  le  petit  dragon  cornu  genannt.  Sie  unterschei- 
det sich  vom  obigen  vorzüglich  durch  zwei  spitze  kleine  Hör- 
ner hinten  auf  dem  Kopfe. 

Im  Urtext  erwithnt  hier  Licht,  noch,  es  möge  die  Man- 
tis aurita  des  Fäbric.  Ent.  syst.  p.  15.  (Suppl.  p.  189.)  zu 
diesem  Genus  —  nämlich  den  Phasmen  —  gehören.  Dass  es 
aber  in  die  Nähe  von  Dracunculus  und  Orthmanni  zu  rech- 
nen sei,  ist  damit  gewiss  nicht  gemeint,  und  dürfte  auch  nach 
Fabrlcius  Beschreibung  nicht  der  Fall  sein. 

25.  Phasma  citrifolium. 

Alle  Citate  von  Licht,  sind  richtig,  und  ich  werde  un- 
ten noch  einige  beifügen.  Allein  ich  finde  es  unrecht,  dass 
Licht,  diesem  merkwürdigen  Geschöpf  den  Namen  citrifolium 
gab,  da  doch  schon  lange  vorher  der  auch  ihm  bekannte 
Linn&sche  „siccifolia"  ertheilt  war. 

Ein  Hauptunterscheidungskennzeichen  des  Mannes  vom 
Weibe  zeigt  Licht,  gar  nicht  an,  und  dieses  sind  die  4 —  5 
mal  längeren  Antennen.  Nur  das  Weib  hat  die  sehr  kurzen, 
nicht  längeren  als  der  Kopf,  das  Männchen  ungleich  längere. 
Auch  irrt  Lichtenstein  wenn  er  sagt:  Foemina  —  alarum 
rudimentis  nullis.  Es  sind  allerdings  beim  Weibe,  obgleich 
sehr  kleine,  Flügelrudimente  vorhanden,  die  daher  auch  Linne 
im  Mus.  Ulr.  p.  111.  „brevissimae,  emarcidae  aut  vix  ullae" 
nennt.  Sie  sind  nicht  einmal  so  gross  als  die  Fläche  des 
Kopfes  und  können  nur  gesehen  weiden,  wenn  man  die  fast 


«89 

bis  ans  Ende  des  Leibes  reichende  Elytra  gänzlich  auf  die 
Seite  zieht. 

Ich  glaube  Licht,  hat  sehr  Recht,  wenn  er  sämmtliche 
Figuren  der  VII.  S/o/lschen  Tafel  zu  seinem  Ph.  cilrifolium 
rechnet,  da  sie  gewiss  nur  ein  und  dasselbe  Thier  in  vcrschie- 
deneni  Geschlecht  und  Verwandlungsperiode  darstellen.  Auch 
stimme  ich  sehr  Serville  bei,  welcher  (Orthopt.  p.290.)  behaup- 
tet, dass  Ph.  chlorophyllum  Sloll's  Tab.  XXIII.  fig.  89.  sei 
auch  ein  Männchen  von  Ph.  cilrifolium  L.  =  siccifol.  Linn. 
Dass  Gmelln  in  der  13ten  Ausgabe  von  Llnne's  S. 
Nat.  die  Merlan  allegirt  und  auch  America  mit  als  Vaterland 
angiebt,  ist  ganz  falsch. 

Uebrigens  gehören  hierher: 
Fabric.   Ent.  syst.  II.   p.  18.   Mantis  siccifolia  (leider  auch 

mit  dein  Allegat  aus  der  Merian.). 
Lalreille  Genera  Crust.  et  Ins.  Tom.  III.  p.  89.  Phyllium  bre- 
vicorne.      Er    beschreibt   hier   nur   das  Weib,   und  hält  das 
Männchen  für  eine  andere  Art. 
Gray  Synops.  p.  30.  Phyllium  s  ic  cif  oli  u  m. 
Burmeister  Handbuch  II.  p.  500.  Phyll.  siccifol. 
Serville  Orthopt.  p.  289.  Phyll.  siccifol. 

Dass  Rösel  dieses  Thieres  Weibchen  fälschlich  mit  lan- 
gen Antennen  -vorstellte,  ist  bekannt. 

Mantel. 

1.  Mantis  filnm,  mit  einer  Abbildung  auf  Tab.  II.  fig.  2. 

Es  wundert  mich,  dass  weder  Serville  noch  Bnrmei- 
ster  von  dieser  Art  auch  nur  die  geringste  Erwähnung  thun. 
Die  von  Licht,  gegebene  Abbildung  ist  ziemlich  genau  und 
stimmt  ganz  mit  der  ausführlichen  Beschreibung. 

Die  Mantis  filuni  Llchlenslelns,  ohne  alle  Spuren  von 
Flügeln  oder  Decken,  ist  ein  Weibchen,  und  ein  vollständi- 
ges, ausgewachsenes.  Denn  L.  sagt  ausdrücklich  im  Catal. 
Holth.  p.  81.  „insectum  memorabile  mihique  ex  alio,  praeter 
hoc  nostrum  specimine  e  niuseo  Orthmanniano,  rite  notum: 
utique  declaratum  nee  larva :  namque  ova  peperit." 

Wenn  nicht  Licht,  ausdrücklich  Surinam  als  Vaterland 
angäbe,  so  würde  ich  die  Beschreibung  völlig  passend  finden 
für  eine  Mautisart  vom  Vorgebirge  der  guten  Hoffnung,  de- 
(5.  Band.  2.  Heft.)  19 


»90 

reu  Männchen  viel  kleiner  und  geflügelt  ist,  mit  durchsichti- 
gen, schmalen,  dicht-  und  schwarzgerandeten  Elytris  und  ei- 
ner schneeweissen  Linie  längs  der  Hauptlängsader.  Viel- 
leicht, dass  ich  in  meinen  Orthopteris  diese  Species  abbilde 
und  näher  beschreibe. 

2.  Mantis  oculata. 

Licht  führt  hier  Stoll  Tab.  X.  fig.  38,  und  sehr  mit 
Recht  an.  Eben  so  richtig  war  es,  dass  er  im  Urtext  auch 
Tab.  XIII.  fig.  53.  allegirte,  denn  sie  stellt  das  nämliche 
Thier  vor,  wie  denn  auch  im  Stollschen  Register  beide  als 
M.  oculata  zusammengestellt  sind. 

Uebrigens  gebührt  dem  Thiere  der  weit  ältere  Linne- 
sche  Name  M.  bicornis. 

Auch  gehört  hierher: 
ServiUe  Revue  Schizocephala  stricta. 
Burmeistcr  Handbuch  II.  p.  552.  Schizocephala  oculata. 
ServiUe  Orthopt.  p.  167.  Schizocepbala  bicornis. 

Wie  aber  Licht,  dazu  kam  zu  vermuthen,  dass  Man- 
tis fausta  des  Thunberg  und  Fabricius  dasselbe  Thier 
sei  (in  welcher  Behauptung  ihm  ServiUe  gefolgt  ist) ,  kann 
ich  nicht  absehen.  Denn  Thunberg  in  seiner  Dissertat.  de 
novis  insector.  speciebus  (Vol.  III.  p.  183.  der  Ausgabe  Göt- 
tingen 1801.)  sagt  unter  andern  von  seiner  Mantis  fausta: 
„inter  minores  hujus  generis,  vix  pollicaris."  Wie  passt  dies 
zu  M.  bicornis  Linne!  Und  von  der  merkwürdigen  Kopf- 
und  Augenbild ung  erwähnt  Thunberg  bei  seiner  M.  fausta 
nicht  ein  Wort,  und  eben  so  wenig  Fabricius  bei  seiner 
M.  fausta. 

Stoll  giebt  einmal  Tranquebar  und  dann  auch  China 
als  Vaterland  an;  Lichlenslein  das  Vorgebirge  der  guten 
Hoffnung;  ServiUe  gar  keines  und  Burmeisler  Ostindien, 
mit  der  Bemerkung,  dass  die  Angabe  des  Cap.  bon.  sp.  irr- 
thümlich  sein  möge.  Uebrigens  kommt  eine  andere,  kleinere 
Art,  die  Schizocephala  chalybaea  (Burmeist.  p. 55*2.) 
allerdings  am  Cap.  bon.  sp.  vor.  Fabric.  (E.  s.  II.  p.  19.) 
giebt  auch  Afrika  als  Vaterland  an. 


291 

3.  Mantis  leptelytra. 

Licht,  mag  sich  von  Sloll,  der  Tab.  V.  fig.  16.  diese 
Mantis  abbildet  und  später  M.  attenuata  nannte,  haben 
verleiten  lassen  zu  glauben,  sie  komme  ans  Surinam.  Sie 
kommt  aber  aus  Ostindien  und  auch  vom  Cap  der  guten  Hoff- 
nung.    Uebrigens  gehört  hierher: 

Fabr.  Ent.  Syst.  Vol.  II.  p.  19.  Mantis  su  p  e  rs  titios  a. 
Burmeister  Handb.  II.  p.  534.  Man  t.  f  as  c  iat  a.     M.  sehe  auch 

Germars  Zeitschrift  Bd.   II.  p.  30. 
Serville  Ortliopt.  p.  176.  Mantis  superstitiosa. 

Der  Fabricius' sehe  Name  ist  wohl  der  beizubehaltende. 

4.  Mantis  purpurascens. 

Sloll  Tab.  VIII.  fig.  28.  wird  hier  allegirt.  Dieses 
ist  ein  Männchen,  dessen  Weibchen  Tab.  XIX.  fig.  71.  abge- 
bildet ist.  Das  erstere  nannte  Sloll  Mant.  versicolor; 
das  letztere  M.  brachyptera.  Man  sehe  Burmeisler 
Handbuch  II.  p.  533.  Desgl.  Serville  Orthopt.  p.  173—74. 
bei  Thespis  brachyptera. 

5.  Mant.  picta. 

Sloll  Tab.  III.  fig.  9.  wird  hier  von  Licht,  angeführt, 
der  den  spater  gegebenen  Slollschea  Namen,  Mant.  quin- 
quemaculata,  noch  nicht  wissen  konnte. 

Ein  Synonim  ist  Burmeisler  Handb.  II.  p.  532.  No.  10. 
Mant.  ömaculata. 

6.  Mantis  Gongylodes. 

Dieses  Thier  blieb  lange  nur  im  weiblichen  Geschlecht 
bekannt,  in  welchem  es  schon  Linne  in  den  früheren  Aus- 
gaben seines  Syst.  Nat.,  besonders  ausführlich  aber  im  Mus. 
Ulric.  p.  112.  beschrieb.  Seine  genaue  Beschreibung,  sein 
Allegat  aus  Rösel  und  mehrere  in  der  12ten  Ausgabe  des 
S.  N.  lassen  keinen  Zweifel  über  dieses  Thier.  Allein  es  ist 
merkwürdig,  dass  Linne  im  Mus.  Ulr.  und  im  S.  Nat.  sich 
auf  seine  ebenfalls  sehr  ausführliche  Beschreibung  eines  Thie- 
res  aus  Surinam  beruft,  die  er  in  der  Abhandlung  „Surina- 
mensia  Grilliana"  im  1.  Bande  seiner  Amoenitatum  academ. 
p.  504.  liefert.  Denn  dieses  americanische  Insect  ist  nichts 
anderes  als  die  M.  prae  caria,  und  zwar  die  mit  den  klei- 
nen Flecken  (man  sehe  weiter  unten  bei  No.  18.),  und  ganz 

19* 


292 

und  gar  nicht  die  M.  Gongylodes,  die  nur  in  Ostindien,  nicht 
in  America  vorkommt,  ob  zwar  L'mne  im  S.  N.  auch  Afrika 
nennt.    Auch  Lichlenst.  beschreibt  hier  nur  ein  Weibchen. 

Das  Männchen  galt  früher  für  eine  eigene  Species;  es 
ist  nämlich  solches  von  Fabric.  als  Maut,  flabellicor- 
n is  aufgeführt,  so  wie  auch  von  Licht,  selbst  unter  folgen- 
der Nummer. 

Diese  Einpusa  Gongylodes,  wie  sie  seit  Illiger  (Käfer 
Preussens)  heisst,  kommt  in  zwei  verschiedeneu  Färbungen 
vor:  theils  licht  Spangrün  (aerugiuosus),  theils  als  ein  gelbli- 
ches Braun;  auch  ist  diese  letztere  Farbe  so  beschaffen,  dass 
ich  nicht  glaube,  sie  rühre  blos  von  einer  durch  das  Ein- 
trocknen entstandenen  Veränderung  her.  Bei  der  grünen  Va- 
rietät ist  dicht  am  Hauptnerven  im  Mittelfelde  ein  etwas  weiss- 
licher  Fleck  zu  bemerken;  bei  der  bräunlichen  Varietät  ist 
an  diesem  Ort  nur  eine  kleinere,  ungefärbte,  stark  glänzende 
Stelle  wahrzunehmen.  Die  Männchen  habe  ich  nur  in  dem 
braunen  Gewände  gesehen. 

7.  Mantis  flabellicornis. 
Diese  Mantis  ist  das  Männchen  von  M.  Gongylodes. 
Noch  kann  man  über  diese  Mantis  nachsehen: 
Burmeister  Handb.  II.  p.  545. 
Serville  Orthopt.  p.  141. 
Brülle  Hist.  des  Ins.  Tom.  IX.  p.  78. 

Ausser  den  stark  gekämmten  Fühlhörnern  unterscheidet 
sich  das  Männchen  vom  Weibchen  besonders  noch  durch  weit 
längere  Flügeldecken  und  Flügel.     Brülle  hat  Tab.  0.  fig.  2. 
eine  Abbildung  von  M.  Gongylodes  gegeben,   die  der  ganzen 
Figur  nach,  und  besonders  nach  der  geringen  Länge  der  Flü- 
geluccken    ein  Weibchen  bezeichnet;   zu   Fühlhörnern  hat  es 
aber   die  männlichen,    stark  gekämmten  erhalten!     Auch  sagt 
Brülle,  die  häutige  Erweiterung  des  prothorax  und  die  Lap- 
pen an    den  vier  hinteren  Beinen  seien  beim  Manne  grösser 
als  beim  Weibe,  welches  jedoch  just  umgekehrt  der  Fall  ist, 
wie  auch  Sloll  sehr  richtig  auf  seinen  Figuren  angegeben  hat. 
8.  Mantis  p  ectinicornis. 
Hier  dürfte  mehreres  zu  berichtigen  sein. 
Licht,  führt  Stoll's   Tab.  JX.  fig.  34.   als  Männchen 


293 

And  fig.  35.  als  Weibchen  dieser  Species  an.  Dies  ist  wohl 
ein  Irrthnm ,  da  beides  unstreitig  männliche  Bildungen  sind. 
Fig.  34.  dürfte  das  Männchen  von  Mant.  (Empusa)  pectini- 
cornis  sein ,  die  35.  Figur  aber  das  Männchen  einer  andern 
Art.  Als  Weib  von  M.  pectinicornis  würde  ich  eher  Tab.  X. 
fig.  40.  anführen.  Deun  obgleich  diese  Fig.  40.  von  Sloll 
für  ein  Mannchen  (von  Mant.  pauperata)  ausgegeben  wird, 
so  mangeln  ihr  doch  völlig  die  beim  Manne  von  M.  paupe- 
rata so  ausgezeichueten  gekämmten  Fühlhörner,  desgleichen 
wohl  auch  die  biudeuförmigen  Zeichnungen  der  Beine. 

Die  allegirte  Figur  aus  Herbst  Arch.  Tab.  50.  fig.  2. 
dürfte  weit  eher  das  Männchen  von  M.  pectinicornis  darstel- 
len, weshalb  diese  Abbildung  auch  in  Fabr.  E.  s.  Vol.  II. 
p.  18.  bei  M.  pectinicornis  angeführt  ist.  Ebenso  dürfte  die 
bei  Fabr.  angeführte  Figur  aus  Drury  Tab.  50.  fig.  1. 
ganz  richtig  hierher  gehören. 

Irrig  ist  aber  Llcklenslehis  Allegat  von  M.  penni- 
cornis  des  Pallas  (Reisen  11.  Th.),  denn  von  der  Kälte  des 
Caspischen  Meeres,  wie  Pallas  angiebt,  hat  man  nie  die 
wahre  M.  pectinicornis  erhallen,  sondern  eine  der  M.  pau- 
perta  ähnliche  Art  (m.  s.  weiter  unten).  Die  M.  pectinicor- 
nis kommt  aus  Egypten.  Auch  ist  die  hin  und  wieder  vor- 
kommende Angabe  des  Vaterlandes  „Jamaica"  nicht  richtig. 

Ob  L'mne  in  S.  N.  edit.  XII.  p.  691.  unter  seiner  M. 
pectinicornis  aus  China,  die  er  früher  in  seinen  Amoenitat. 
academ.  Tom.  VI.  p.  396.  als  M.  unicornis  ausführlich 
beschrieb,  wirklich  die  gegenwärtige  gemeint  habe,  will  ich 
doch  nicht  gradezu  annehmen,  denn  seine  Diagnose  passt  auch 
auf  mehrere  Species. 

Sehr  mit  Unrecht  zieht  Serville  (Orthopt.  p.  146.)  die 
M.  pectinicornis  Licht.,  Sloll,  Herbst,  Drury  wie  sie  eben 
angeführt  sind,  als  Mann  zu  M.  pauperata.  Ein  Hauptunter- 
scheidungskennzeichen  von  M.  pectinicornis  und  pauperata  im 
männlichen  Geschlecht  liegt  darin,  dass  bei  den  Fühlhörnern 
die  zu  beiden  Seilen  des  Schafts  (rhachis)  stehenden  Fasern 
(radii),  welche  eben  den  Kamm  bilden,  bei  M.  pauperata  in 
einer  horizontalen  Ebene  liegen,  während  sie  bei  M. 
pectinicornis  zwei  Ebenen  bilden,   die   unter   einem  ziemlich 


»94 

scharfen  Winkel  vom  Schafte  aus  divergiren,  daher  eine  Art 
langes  Dach  bilden. 

Mit  Sicherheit  kann  ich  hier  nur  anführen: 
Burmeister  Handb.  II.  p.  546.  Empusa  pectinicornis. 
9.  Mantis  lobipes. 

Licht  führt  hier  Slolls  Tab.  VIII.  fig.  30.  (M.  ma- 
croptera  des  Registers)  als  Männchen  an,  dies  ist  aber 
irrig,  da  es  ein  Weibchen  vorstellt.  Ausführlicher  habe  ich, 
in  meinen  Orthopteris  fascic.  VI.  bei  Tab.  25.  u.  26.  gezeigt, 
dass  L.  hier  den  Mann  (wahrscheinlich  auch  das  Weib)  gar 
nicht  gekannt  und  mit  völligem  Unrecht  hier  und  im  Catal. 
Holthuis.  p.  79.  die  Mantis  undata  als  das  Weib  von  die- 
ser M.  lobipes  anführt,  da  diese  M.  undata,  vom  Vorgebirge 
der  guten  Hognung,  himmelweit  von  Emp.  lobipes  oder  ma- 
croptera  verschieden  ist. 

Es  ist  zuvörderst  zu  bemerken,  dass  dieses  Thier  aus 
Brasilien  stammt,  und  nicht,  wie  Sloll  und  mit  ihm  Lichlen- 
stein  sagt,  aus  Tranquebar.  Nächstdem  hat  Sloll,  wenig- 
stens in  meinem  Exemplar  seines  Werks,  die  Spitzen  der  Un- 
terflügel grün  colorirt,  die  jedoch  in  der  Wirklichkeit  schwärz- 
lichbraun sind. 

Dass  ich  vermuthe,  Licht,  habe  diese  Mantis  nur  aus 
Slolls  Abbildung  gekanut,  beruht  darauf,  dass  er  in  der  Be- 
schreibung sagt:  „tibiae  spina  duplici  subterminali."  Sloll 
hat  aber  die  Tarsen  so  gezeichnet,  dass,  wenigstens  bei  eini- 
gen Beinen,  das  erste  oder  Wurzelglied,  welches  fast  länger 
als  die  anderen  alle  zusammen  ist,  als  zur  tibia  gehörig  er- 
scheint; die  Spinae  der  tibia  erscheinen  daher  als  fast  nach 
der  Mitte  gerückt,  und  daher  mag  der  Ausdruck  „subtermi- 
nalis"  kommen. 

Dass  aber  Lichtenst.  unter  den  Syuonimen  (wenigstens 
im  Urtext)  Fabricii  Mantis  undata  E.  syst.  Vol.  II.  p.  19. 
und  eben  so  im  Catal.  Holthuis.  p.  79.  als  Weibchen  der  von 
Sloll  Tab.  VIII.  fig.  30.  abgebildeten  Mantis  ausgab,  war 
sehr  irrthümlich.  Fabricius  sagt  unter  andern  von  seiner 
M.  undata:  „Elytra  grisea,  alis  paullo  breviora.  Alae  ni- 
grae  cinereo-undulatae  apiceque  cinereae."  Dies  alles  passt 
durchaus  in  keiner  Art  auf  Mantis  lobipes. 


295 

Uebrigens  gehören  hierher  als  Synoniine: 

Burmeister  Handbuch  II.  p.  544.  Vates  macropterus,  desgl. 

Vates    orbus,   welche  Burm.   selbst   p.  1012.    für  eine    und 

dieselbe  Art  erklärt. 
Guerin  Icones  Tab.  52.  fig.  5.  Foem. 
Griff'ith  Anim.  Kingdom    Tom.  XV.   Tab.  104.  fig.  5.   Empusa 

lobipes.    Foem. 
Serville  Orthopt.  p.  154.  Theoclytes  lobipes. 
Charpeniier  Orthopt.   fasc.    VI.    Tab.  25.  Mas.     Tab.  26.   Foem. 

Vates    macrop  terus.      Hier   ist    die    einzige    bisher    vom 

Männchen  existirende  Abbildung  geliefert. 

10.  iMa  ntis  m  c  lid  i  ca. 

Wenig  Mantodeen  sehen  sich  im  männlichen  und  weib- 
lichen Geschlecht  so  ähnlich  als  diese  M.  meudica,  deren 
Mann  sich  fast  lediglich  nur  durch  die  gekämmten  Fühler 
vom  Weibchen  auszeichnet.  Stoll  bildete  ein  Männchen  ab, 
doch  sind  die  Fühler  nicht  recht  gerathen  und  die  Kämme 
fast  zu  kurztheilig. 

Sehr  schön  ist  sie  abgebildet  in  beiden  Geschlechtern  in 
Expedition  d'Egypte.  Orthopt.  Tab.  I.  fig.  9.  </»  et  §> 

Auch  sehe  man  nach: 
Serville  Revue  Blepharis  inen  die  a. 
Burmeister  Handbuch  II.  p.  548.  Bleph.  mend. 
Serville  Orthopt.  p.  149.  Bleph.  mend. 

11.  Mantis  foliata. 

Licht,  allegilt  hier  Slolls  fig. 67.  der  diese  Mantis  sub- 
foliata  nennt,  und  für  ein  Männchen,  und  zwar  aus  Ben- 
galen stammend,  ausgiebt.  —  Es  ist  aber  in  der  That  ein 
Weibchen  und  das  dazu  gehörige  Männchen  ist  von  Sloll 
Tab.  XX.  fig.  74.  als  Mantis  Sphingicornis  abgebildet. 
Ausführlicher  habe  ich  hierüber  im  1.  Heft  meiner  Or- 
thopteren ad  Tab.  2.  gehandelt. 

Wohl  unbezweifelt  hat  Fabricius  das  Männchen  als 
M.  hyalina  in  Ent.  syst.  Vol.  II.  p.  21.  beschrieben,  aber 
ganz  fälschlich  De  Geer's  Mant.  hyalina  als  Synonim  al- 
legirt. 

Man  sehe  übrigens: 
Burmeister  Handbuch  IL  p.  543.  Vates  cnemidotus. 
Serville  Orthopt.  p.  151.  Theoclytes  foliata. 
Charpentier    Orthopt.   fasc.   I.    Tab.   2.    Empusa  hyalina  ma» 
et  foem. 


290 

12.  Mantis  panperata. 
Dieses  Thier  wurde,  so  viel  ich  weiss,  zn  allererst  von 
Fabricius  in  seinen  Speciebns  Insectorum  (1781)  p.  346. 
bekannt  gemacht,  und  halte  das  Schicksal,  wie  ich  glaube, 
dass  von  Haus  ans  zwei  einander  sehr  ähnliche  jedoch  ver- 
schiedene Arien  vereinigt  wurden.  Er  beschrieb  nämlich  die 
eiue  Art  aus  Coromandel,  nnd  die  andere  in  Portugal  vor- 
kommende Art  unter  einem  und  demselben  Namen  vereinigt. 

Im  Jahr  1784  beschrieb  Thunberg  in  seiner  dissertat. 
de  novis  insector.  speciebus  (Edit.  Gölling.  1801.  p.  181.) 
die  Mantis  panperata   aus  Ostindien. 

Im  Jahr  1786  gab  Herbst  im  Fuessly 'sehen  Archiv 
7.  und  8.  Heft  p.  187.  Beschreibung  und  Tab.  51.  fig.  1. 
eine  Abbildung  von  einer  weiblichen  Empusa  pauperata  aus 
Ostindien. 

Später  erschien  Slolls  Abbildung  Tab.  X.  fig.  40,  von 
welcher  er  behauptet  sie  stelle  das  Männchen  der  M.  paup. 
dar.  Dies  scheint  mir  in  so  fern  nicht  richtig,  als  dieser  Ab- 
bildung die  kammartigen  Fühlhörner  fehlen,  die  das  Männ- 
chen dieses  Geschöpfs  sehr  auszeichnen ,  und  vielleicht  hat 
diese  Abbildung  und  Slolls  Worte  Veranlassung  gegeben, 
dass  Licht,  fälschlich  behauptet,  „anteunis  in  utroqnie  sexu 
füiformibus"  sei  dieses  Thier  begabt. 

Dass  Herbst  irrthümlicherweise  im  Archiv  die  Meinung 
äusserte,  es  möge  seine  M.  peclinicornis  das  Männchen  von 
dieser  M.  pauperata  sein,  hat  schon  Sloll  und  nach  ihm 
Licht,  ebenfalls  bemerkt. 

Später  (1793)  erwähnte  Fabr.  in  der  E.  syst.  Vol.  II. 
17.  der  M.  pauperata  mit  Anführung  Thunberg's,  Herbst' s 
und  Rossi's  Faun.  Etrusc.  I.  258.  da  er  die  ähnliche  auch 
in  Italien  vorkommende  Art  mit  hinzuzog. 

Was  nun  diese,  zu  dem  in  neuerer  Zeit  von  Illiger 
creirten  Geschlecht  Empusa  gerechneten  Arten  betrifft,  so 
glaube  ich  dass  es  drei  verschiedene  Arten  giebt,  die  sich 
sehr  ähneln  und  früher  alle  als  Mantis  oder  Empusa  pau- 
perata aufgeführt  wurden.     Ich  unterscheide  folgende  Arten: 

a)  Die  ostindische  Art,  diejenige  die  Fabric.  zuerst 
aus  dem  Banksischen  Museo   als  aus  Coromandel  stammend 


29* 

bekannt  machte,  und  die  auch  Thunberg  1.  c.  als  eine  Ost- 
indische  beschrieb.  Sie  ist  etwas  grösser  als  die  beiden  nach- 
folgenden Arten  und  ist  dadurch  ausgezeichnet,  dass  der  tlio- 
rax  (prolhorax),  wie  Thunberg  sehr  richtig  bemerkt,  „apice 
alatus,  remote  spinulosus"  ist;  er  erweitert  sich  nämlich  vorn 
zu  beiden  Seiten  ganz  deutlich  in  eine  nicht  grosse,  blatt- 
oder  h antförmige  Excrcsccnz,  die  mit  einigen  horizontalen 
Spitzen  besetzt  ist.  Auch  Wabn&m  (Spec.  ins  )  dürfte  diese 
Bildung  durch  die  Worte:  „Ihorax  spinis  rarioribus  ciliatus" 
ausdrücken.  Alle  übrigen  Kennzeichen  tragen  auch  die  bei- 
den nachsiehenden  Arten.  —  Dieser  Art  allein  dürfte  der  ur- 
sprüngliche Name  Emp.  pauperata  beizulegen  sein. 

b)  Die  von  Fabr.  ebenfalls  unter  jener  Benennung  be- 
griffene Specics  aus  Portugal  ist  wohl  gewiss  eine  eigne. 
Ich  nenne  sie  einstweilen  Empusa  occidentali  s.  Sie  ist 
kleiner  und  viel  zarter  gebaut  als  die  vorige  und  auch  als 
die  folgende;  ihre  Färbung  ist  licht  und  schwach  und  be- 
steht in  einem  ziemlich  bläulichen  Grün.  Vorzüglich  aber  ist 
sie  zu  erkennen  an  ihrem  Prothorax,  der  vorn  nur  wenig 
rundlich  erweitert  und  au  den  Seiten  fast  unmerklich  gezäh- 
nelt  ist.  Die  Vordercoxae  sind  am  Vorderrande  nur  mit 
3  —  4  kleinen  Zähnchen,  dicht  am  Körper  des  Thieres  be- 
setzt; die  Flügeldecken  sind  schmäler  als  bei  der  folgen- 
den Art;  die  Flügelspitzen  sind  mit  dem  ganzen  Flügel  glei- 
cher Färbung  und  haben  3  —  4  Längsribben  an  der  Spitze, 
auf  fast  4  Linien  Länge,  branngefärbt  und  diese  Färbung 
scharf  abgesetzt.  Bur meist.  (Handb.  II.  p.  347.)  begreift 
diese  europäische  Species  mit  unter  Emp.  pauperata. 

c)  Die  dritte  Art  kommt  auch  in  Europa,  und  zwar  im 
südöstlichen  vor.  Es  ist  solches  die  Emp.  orientalis 
Burme'tsler's  Handb.  II.  p.  346.  —  Die  Färbung  nähert 
sich  mehr  dem  Apfelgrüuen,  da  sie  mehr  mit  Gelb  vermischt 
ist,  und  namentlich  sind  die  Flügelspitzen  auf  eine  beträcht- 
liche Weite  gelb  gefärbt  und  nach  dem  Rande  zu  sogar  ins 
Orange  übergehend,- jedoch  ganz  ohne  die  braunen,  scharf 
abgesetzten  Läugsadern  wie  bei  Emp.  oeeident.  Der  erwei- 
terte Theil  des  Prothorax  ist  ebenfalls  nicht  in  einen  Lap- 
pen oder  Flügel  erweitert,  wie  solches    bei  Emp.  pauperata 


»98 

beschaffen  ist;  auch  nicht  gedornt  au  den  Seiten,  sondern  nur 
schwach  gezähnelt.  Die  Vordercoxae  aber  sind  an  den  vor- 
deren Seiten,  wie  bei  der  vorigen  Art,  doch  fast  etwas  stär- 
ker gezähnelt.  Diese  Art  habe  ich  aus  der  Türkei  erhalten, 
und  aus  dem  südöstlichsten  Ungarn.  Burmcisler  giebt  noch 
Südrussland,  Vordera&ien  und  Syrien  an. 

Man  sehe  auch  meinen  Aufsatz  in  Germars  Zeitschrift 
Bd.  III.  p.  297.,  zu  welchem  ich  bemerken  muss,  dass  ich 
Emp.  orientalis  erst  später  erhielt  und  kennen  lernte,  und 
dass  ich  damals  die  jetzige  Emp.  occid.  nur  einstweilen  Emp. 
egena  nannte. 

13.  Mantis  bidens. 

Lichtenstein  hat  diese  Mantis  nicht  selbst  gesehen. 
Bis  jetzt  ist  wohl  nur  das  Weib  beschrieben.  Man  sehe 
hierüber  meine  Abhandlung  in  Germars  Zeitschrift  Bd.  III. 
p.  294.  Zu  der  Beschreibung  die  uns  Fabricius  giebt  mnss 
ich  noch  bemerken,  dass  er  sagt:  „tibiae  secundi  paris  lo- 
batae."  Bei  meinem  weiblichen  Exemplare  sind  auch  die  Hin- 
terbeine sehr  deutlich  mit  Seitenlappen  versehen. 

14.  Mantis  coronata. 

Von  neueren  Schriften  ist  hier  noch  anzuführen: 

Burmeister  Handbuch  II.  p.  549.  Hymenopus  coronatus.. 
Serville  Orthopt.  p.  163.  Hymenopus  coronatus. 

14.  Mantis  lobata. 

15.  Mantis  nasuta. 

Licht,  führt  hier  Mann  und  Weib  als  zwei  verschie- 
dene Arten  auf,  scheint  aber  der  Meinung  nicht  abgeneigt 
gewesen  zu  sein,  sie  für  eine  und  dieselbe  Art  zu  halten. 
Denn  er  sagt  bei  M.  lobata:  „seqnenti  simillima,  at  paullo 
major,"  und  im  Urtext  stand  noch:  „ejusque  forte  mera  va- 
vietas,  vel  alter  sexus." 

Auch  bei  dieser  Species  sind  von  mehreren  Schriftstel- 
lern manche  Irrungen  begangen  worden. 

Diese,  jetzt  zum  Genus  Harpax  gehörige,  Mantis  wurde 
zuerst  von  Linne  im  Mus.  Ulr.  p.  117.  und  im  S.  Nat.  Ed. 
XII.  p.  691.  sehr  schön  und  deutlich  als  Mantis  trico- 
lor  beschrieben.  Unter  demselben  Namen  nahm  sie  auch  Fabr. 


299 

Ent.  syst.  Vol.  II.  p.  18.  No.  22.  auf.  Es  scheint  als  oh 
Licht,  diese  Beschreihuugen  ganz  übersehen  habe,  obgleich 
sie  doch  so  deutlich  und  bezeichnend  sind.  Dagegen  glaubte 
er  in  dem  Männchen  (welches  Stoll  Tab.  XII.  /ig.  50.  gut 
abbildet)  die  Mantis  lobata  des  Fabricius  (Ent.  syst.  p.  23.) 
und  die  M.  lobata  Thunbcrgs  (nov.  spec.  ins.)  zu  erkennen. 
Dies  ist  aber  ganz  falsch;  beide  sind  verschieden  von  einan- 
der und  von  der  IAnne'schen  M.  tricolor.  Man  lese  nur 
die  Fabricius' 'sehe  Beschreibung  genau  durch.  Auch  beging 
Fabricius  hier  einen  grossen  Irrthum,  wenn  er  Tlmnbcrgs 
M.  lobata  bei  seiner  Mantis  gleichen  Namens  anführte.  Denn 
Thunberg  beschrieb  als  M.  lobata  ganz  deutlich  diejenige, 
die  Fabr.  1.  c.  p.  23.  M.  urbana  nennt.  Auch  zeigt  solches 
die  Thunberg'sche  Abbildung  Tab.  IX.  fig.  10.  ganz  deut- 
lich. Ich  setze  hier  noch  aus  Thunbcrgs  Beschreibung  die 
Worte  her:  „Hemelytra  saturate  viridia,  reticulata,  margi- 
nal: intra  basin  macula  minor  lutea  et  alia  in  medio  magna, 
circulo  nigro  et  punetis  duobus  nigris,  quorum  alter  oblon- 
gus."  Dies  bezeichnet  M.  urbana  Fabr.  (=  Harpax  urbana 
Burmeisl.  1.  c.  p.  550.)  vollkommen ,  passt  aber  weder  auf 
M.  lobata  Fabr.  noch  M.  tricolor.  Denn  von  Ersterer  sagt 
Fabr.:  „elytra  viridia  basi  niaculacrue  media  albis.  Alae 
nigrae  apice  albae." 

Ob  sich  Thunberg  iii  der  Angabe  des  Vaterlandes, 
vielleicht  durch  Fabric.  irre  geleitet,  nicht  irrte,  will  ich  da- 
hin gestellt  sein  lassen.  Alle  mir  bekannten  Exemplare  von 
Harpax  urbana  (=  M.  lobata  Thunberg)  stammen  aus  Java 
und  nicht,  wie  Thunberg  anführt,  vom  Vorgebirge  der  gu- 
ten Hoffnung.  —  Auch  vermuthe  ich,  die  M.  nasuta  und  lo- 
bata Fabr.  möchten  unter  diejenigen  Arten  von  Empusa  ge- 
hören, von  denen  Burmeist.  1.  c.  p.  547.  ein  paar  beschreibt. 
Ich  kenne  sie  nicht  ex  visu.  —  Man  sehe  auch  einen  klei- 
nen Aufsatz  von  mir  in  Silbermann' 's  Revue  entomologique 
Tom.  III.  p.  316. 

Hier  genüge  es  noch  zu  bemerken,  dass  Lichlenslein's 
M.  lobata  das  Männchen  und  seine  M.  nasuta  das  vYeibcheu 
von  M.  tricolor  Linn.  ist. 


300 

17.  Mantis  cancellata. 

18.  Mantis  strumaria. 

Beule  besitze  ich  nicht  in  meiner  Sammlung  und  führe 
daher  nur  an ,  dass  beide  auch  von  Burmeister  (Handbuch 
II.  p.  536.  und  542.)  als  zwei  verschiedene  Arten  aufgeführt 
wurden,  dass  derselbe  jedoch  in  Germar's  Zeitschrift  II. 
p.  28.  beide  nur  für  die  verschiedenen  Geschlechter  einer 
und  derselben  Art  bezeichnet,  und  zwar  M.  strumaria  als  das 
Männchen,  M.  cancellata  als  das  Weibchen.  Der  erstere 
Name  müchle  daher  der  Art  verbleiben. 

Serv'dle  hat  diese  Species  und  noch  einige  mit  blatt- 
förmig erweitertem  Prolhorax  zu  einem  eignen  genus  mit  Na- 
men Choeradodis  vereint. 

19.  Mantis  praecaria. 

Unter  diesem  Namen  sind  bei  den  meisten  Schriftstel- 
lern zwei,  wohl  gänzlich  verschiedene,  Species  verstanden 
worden  und  Linne  selbst  hat  in  seinen  spätem  Schriften  eine 
Vereinigung  oder  vielmehr  Verwechselung  eintreten  lassen. 
Beide  Arten  sind  sich  in  Grösse,  Bildung  der  Flügeldecken 
(wenigstens  beim  weiblichen  Geschlecht)  sehr  ähnlich  und  die, 
wie  mir  scheint  wesentlich  und  speeifisch  unterscheidenden 
Abweichungen  beider  Arten  von  einander  hielt  man  für  zu- 
fällige Abweichungen. 

Beide  Arten  gehören  zu  den  grössten  und  robustesten 
Mantisarlen;  beide  haben  (bei  dem  Weibchen)  breite,  nicht 
sehr  lange  Elytra  und  durchsichtige  Flügel  mit  Queeradern, 
die  mit  citrongelber  Färbung  eingefasst  sind;  beide  haben 
auf  den  grünen  Flügeldecken  an  der  Hauptader  eine  braune 
und  milchweisse  Makel. 

Bei  der  einen  Art  ist  diese  Makel  nur  wenig  grösser 
als  ein  Auge  des  Thieres,  und  der  milchweisse  Theil  der 
Färbung  befindet  sich  an  der  Peripherie,  nahe  an  der  Haupt- 
längsribbe  selbst,  und  nicht  im  Centro  des  Flecks.  Eine  au- 
geuartige  Bildung  (ocelliformis,  ocellaris)  findet  hier  gar  nicht 
Statt.  —  Bei  der  andern  Species  befindet  sich  auch  auf  glei- 
cher Stelle  der  Flügeldecke  ein  anders  als  die  grüne  Grund- 
farbe gefärbter  Fleck,  welcher  nahe  an  der  Hauptlängsribbe 


301 

schneeweiss,  dann  lichtbraun  mit  dünnen,  dunkelbraunen  Adern 
gefärbt  ist  und  sich  nach  und  nach  in  einen  breiten,  dunkel- 
braunen Rand  verläuft.  Dieser  Fleck  ist  aber  wenigstens 
sechsmal  grösser  als  ein  Auge  des  Thieres  und  zieht  sich 
bis  nahe  au  den  Hinterrand  der  Flügeldecken. 

Diese  letztere  Species  beschrieb  Linne  zuerst  im  Mus. 
Adolph.  Frid.  p,  82.  als  Gryllus  ocel latus  mit  den  Wor- 
ten: Gr.  thorace  elongato  linear!  subciliato,  elytris  flavis, 
ocello  ferrugiueo.  Weit  vollständiger  beschrieb  er  aber  die- 
ses Thier  als  Mantis  praecaria  im  Mus.  Ulric.  p.  114. 
und  nur  auf  die  obenerwähnte  grossfleckige  Art  passen 
die  Worte  in  der  üescription :  „ocellus  ferrugineus  magnus, 
pupilla  flava  in  medio  elytri."  Nimmermehr  würde  er  von 
der  andern  kleinfleckigen  Art  gesagt  haben:  ocellus 
magnus.  Allein  gleich  im  Mus.  Ulr.  selbst  gab  L'mne  die 
Veranlassung  zur  Verwechselung  oder  Vereinigung  beider  Ar- 
ten, indem  er  aus  der  Merlan  die  66.  Tafel  anführte;  der 
ganz  unpassenden  Figur  Basels  II.  Gryll.  Tab.  2.  gar  nicht 
zu  erwähnen,  die  er  übrigens  gleich  auf  der  gegenüberstehen- 
den Seite  wiederum  bei  seinem  Gryllus  M.  masculus  (der 
nachherigen  M.  religiös  a)  aufführte. —  In  der  12.  Ausg. 
des  S.  Nat.  p.  691.  führt  er  dieselben  Allegate  an.  Ueber- 
dies  citirt  er  im  Appendix  Synonimorum  des  S.  Nat.  aus  Se- 
ba's  Thesaurus  Vol.  IV.  ausdrücklich  Tab.  LXVII.  fig.  3-6. 
als  Mantis  praecaria,  da  doch  diese  vier  Figuren  augenschein- 
lich die  gross-  und  kleingefleckte  Art  vorstellen. 

Hieraus  dürfte  wohl  mit  Gewissheit  hervorgehen,  dass 
Linne  beide  Arten  für  eine  und  dieselbe  hielt. 

Ausser  dem  oben  envähuten  braunen  und  meist  nahe  der 
Hauptribbe  mit  einer  milchweissen  Färbung  versehenen  Fleck 
haben  die  Flügeldecken  fast  ganz  gleiche  Bildung,  und  ist 
die  von  Stoll  in  seiner  Figur  62.  gegebene  Zeichnung  in 
dieser  ganz  unrichtig  und  die  Flügeldecken  sind  viel  zu  spi- 
tzig gezeichnet. 

Bedeutender  weichen  beide  Arten  hinsichtlich  der  Hin- 
terflügel  von  einander  ab.  Die  grossgefleckte  hat  selbige 
schmäler  als  die  kleingefleckte  Art,  und  die,  die  Queeradern 
einfassende  gesättigte,  ho^hcitrongelbe  Färbung,  ist  bei  erste- 


30» 

rer  weit  vorherrschender,  und  zwar  in  dem  Grade,  dass,  nach 
dem  Leibe  zu,  der  Unterflügel  fast  gänzlich  gell)  ist,  und  die 
wasserhelle  Membran  hier  gar  nicht  sichtlich  ist.  Wohl  aher 
ist  solches  nach  dem  Aussenraude  zu  der  Fall,  jedoch  auch 
weniger  als  bei  der  kleingefleckten  Art. 

Nächstdem  ist  die  innere  Seite  der  Vorderschenkel  bei 
der  grossfleckigen  Art  kaum  bemerkbar  mit  einem  bräunli- 
chen Fleck  versehen,  während  sie  bei  der  kleinfleckigen  Art 
eineu  grossen  schwarzbraunen  Fleck  zeigt,  neben  gelblicher 
Seitenschattirung. 

Der  Fleck  auf  den  Flügeldecken  der  kleingefleckten  Art 
ändert  zuweilen  ab,  so  dass  der  milchweisse  Theil  zuweilen 
nur  gelblichbraun  ist.  Eine  solche  Varietät  stellt  Herbst 
Archiv  Tab.  50.  flg.  1.   und  Sloll  Tab.  25.  flg.  95.  dar. 

Ob  nun  gleich  Linne  zu  allererst  die  grossfleckige  Art 
M.  praecaria  nannte,  so  ist  gegenwärtig  diese  Benennung 
doch  von  fast  allen  Schriftstellern,  namentlich  auch  von  Bur- 
mehler  und  Serville  der  kleinfleckigen  beigelegt,  und  kann 
derselben  um  so  mehr  verbleiben,  da  Linne  selbst  spater 
beide  Arten  für  identisch  hielt,  wie  ich  oben  zeigte.  Die 
grossfleckige  Art  benannte,  so  \iel  ich  weiss,  Illiyer  zuerst 
mit  einem  andern  Namen,  und  nannte  sie  M.  supplicaria. 

Es  würden  hiernach  die  Synonime  beider  Arten  folgen- 
dermasseu  sich  ergeben: 

a)  Die  Mantis  praecaria. 

Linne  Amoenitat.  academ.  Tom.  I.  p.  504.  sub  No.  22.  —  Foem. 
(Linne  beschreibt  hier  das  Weibchen  recht  deutlich.  Leider 
dass  er  diese  Beschreibung;  sowohl  im  Mus.  Ulr.  als  im  Syst. 
Nat.  ganz  mit  Unrecht  bei  seiner  M.  gongylodes  anzieht.) 

Merian  Ins.  Surinamens.  Tab.  66.  —  Foem. 

Jlouituijn  Nat.  Hist.  Vol.  X.  Tab.  79.  fig.  —  Foem. 

Seba  Thesaur.  Tom.  IV.  Tab.  67.  fig.  3  u.  4.  —  Foem. 

De  Gcer  Vol.  III.  Tab.  36.  fig.  4.  —  Foem. 

Herbst  Archiv  Tab.  50.  fig.   1.  —  Foem. 

Blumenbachs  Abbildungen  Tab.  88.  —  Foem. 

Stoll  Tab.  XXV.  fig.  95.  Foem.  Mant,  rogatoria.  Desglei- 
chen Tab.  XVIII.  fig.  66.  Mas.  Mant.  annulata. 

Lichlenstein  Monogr.  No.  25.  M.  obsecraria.  —  Mas. 

Hahn  Orthopt.  Tab.  A.  fig.  1.  —  Foem.  (ziemlich  schlecht). 


303 

Burmeisler  Handb.  II.  p.  p.  539.  No.  40. 
Serville  Orth.  p.  181. 

ß)  Mantis  supplicaria. 
Manne  Mus.  Adolph,  p.  82.  G  r  y  1 1.  o  c  e  1 1  a  t  u  s. 
id.  Mus.  Ulr.  p.  114.  Gr.  Mant.  praecaria. 
Sein  Thesaur.  Tom.  IV.  Tab.  67.  iig.  5  u.  6. 
Stoll  Spect.  Tab.  XVII.  fig.  62.  M.  praecaria. 
Burmeister  Handb.  II.  p.  542.  M.  supplicaria. 
Serville  Orth.  p.  182.  M.  flavipennis. 

Alle  haben  hier  Foem.  vor  sich  gehabt.  Das  Männ- 
chen scheint  als  solches  noch  unbekannt  zu  sein. 

y)  Beide  Arten  für  eine  und  dieselbe  ansehend: 
Linne  S.  Nat.  Ed.  XII.  p.  691.  M.  praecaria. 
Fabricius  Ent.  syst.  II.  p.  20.  M.  praec. 
Lichtcnsicin  Monogr.  in  Linn.  Trans,   ut  supra. 
ldem  Catal.  collect.  Holthus.  p.  79.  (Sonderbar  ist  es,  dass  Licht. 
die  95.  Slollsche  Figur  auf  Tab.  XXV.  nirgends  erwähnt,  viel- 
leicht erschien  sie  erst  später  als  £Ts  Schriften.) 
Das  Vaterland  der  M.  praecaria  ist  gewiss  Südaraerica. 
Für  das  der  M.  supplicaria  gieht  Sloll  Surinam  an.     Seba 
giebt  im  Text  zu  seiner  Fig.  3.  4.  5  und  6.  an:  „Promon- 
torium bonae   spei  innumeras  harum  varietates  mittit."      Da- 
durch mochte  Linne  und  nach  ihm  Fabricius  verleitet  wor- 
den sein,    auch   Afrika  mit  als  Vaterland  aufzuführen.     Die 
M.  praecaria  kommt  aber  schwerlich  daselbst  vor. 

Uebrigens  ist  die  M.  supplicaria  in  den  Sammlungen 
nur  selten  anzutreffen;  in  desto  grösserer  Anzahl  M.  praeca- 
ria, jedoch  meistentheils  nur  die  Weibchen. 

20.  Mantis  hodegetica. 

Licht,  glaubt  hier  die  Mantis  Carolina  des  Linne 
zu  beschreiben,  und  führt  dessen  Amoen.  acad.  Tom.  VI.  p. 
396.  und  S.  Nat.  p.  691.  No.  9.  als  Synonima  auf.  Glaubte 
er  wirklich  Linne's  M.  Carolina  vor  sich  zu  haben,  wie  er 
auch  in  der  Schlussbemerkung  sagt  ( —  Omisit  Fabricius  M. 
carolinam  Linnei  sp.  9.  quam  sub  nomine  M.  hodegeticae 
laudandam  putavi  — )  so  ist  nicht  gut  abzusehen,  weshalb  er 
nicht  den  Linneschen  Namen  beibehielt. 

Allein  noch  unbegreiflicher  ist  es,  wie  er  Linne's  Be- 
schreibung so  sehr  verkennen  konnte,  dass  er  seine  M.  ho- 


304 

degetica  für  dieselbe  halten  konnte.  Seine  Diagnose  nnd  die 
später  als  Description  beigefügten  Worte  passen  im  mindesten 
nicht  zu  M.  Carolina  Linn. 

Sie  passen  aber  -völlig  auf  Stoü's  M.  sancta,  Tab. 
XVII.  fig-  (>3.,  welche  er  auch  im  Catal.  Holth.  und  im  la- 
teinischen Urtext  der  Monographie  allegirt  hat. 

Diese   M.  hodegelica  Lid densi eins ,  bei  welcher  also 
das  Citat  aus  Linne   gänzlich  zu  streichen,   und   das  SlolV- 
sche  Tab.  XVII.  fig.  63.  zu  restituiren  ist,  ist  auch 
Burmeisters  Handbuch  II.  p.  542.  M.  sancta, 

muss  aber  ja  nicht  mit  M.  sancta  Fabricii  verwechselt  werden. 

21.  Mantis  irrorata. 

Ich  kenne  diese  Species  nicht,  und  finde  sie  auch  nicht 
bei  Burmeister  und  Serville  erwähnt. 

22.  Mantis  cingulata. 

Ich  führe  hier  noch  als  Synonime  auf: 
Burmeisler   Handbuch.  II.    p.  542.    No.  53.  welche   nach  Erichson 

das  Weib,    so    wie   Burmeisters    Mant.  tripunetata  1.  c.   p. 

532.  der  Mann  sein  soll. 
Servillc  Ortli.  p.  197.  M.  cingulata. 

Ob  und  in  wie  weit  Servilles  Theoclytes  chlor o- 
phaea  (Ortli.  p.  153.),  desgleichen  Fabricius  Mant.  bi- 
dens  (Ent.  syst.  Vol.  IL  p.  22.)  der  M.  cingulata  nahe 
komme,  kann  ich  hier  nicht  untersuchen,  nur  andeuten. 

23.  Mantis  urbana. 

Dass  des  Fabricius  Mantis  M.  urbana  hierher  ganz 
und  gar  nicht  gehöre,  da  es  ein  Harpax  ist  (man  s.  oben 
M.  nassuta  No.  15.)  spricht  von  selbst. 

Als  Synonime  gehören  noch  hierher: 
Burmeister  Handbuch  II.  p.  540.  M.  birivia. 

Nach  Burmeisler  stammt  sie  aus  Surinam. 

24.  Mantis  Simulacrum. 
Hierher  gehört : 

Burmeister  Handbuch  If.  p.  536.  RT.  simulacrum. 

Nicht  aber  Servilles  Mantis  dieses  Namens.  Mau  sehe  Ger- 
mars  Zeitschrift  II.  p.  30. 


305 

25.  Mantis  obsecraria. 

Ohne  Zweifel  das  Männchen  von  Mant.  praecaria  und 
nicht  vom  Promont.  bon.  sp.   sondern  ans  Siidamerica. 

Die  braunen  Leibgürtel  die  dem  von  Sfatt  (Tab.  XVIII. 
fig.  66.)  abgebildeten  Exemplar  den  Namen  M.  annulata 
herbeiführten,  sind  zufällig  und  beim  Eintrocknen  des  Thie- 
res  entstanden.  Hierher  gehört  Burmeisler  II.  p.  539.  und 
Serville  p.  181.  bei  M.  praecar. 

26.  Mantis  oratoria. 

Ein  eignes  Unglück  traf  diese  Species  durch  die  un- 
richtigen Allegate  bei  Linn&s  Beschreibung  im  Syst.  Nat. 
der  M.  religiosa.  Himmelweit  ist  M.  religiosa  Linn.  von 
M.  oratoria  Linn.  verschieden,  wie  Andere  und  auch  ich  in 
meinen  Horis  entomologicis  p.  89.  und  in  meinen  Orthopteris 
ad  Tab.  16.  hinreichend  gezeigt  zu  haben  glaube. 

Aber  Lichtenslcin  scheint  die  wirkliche  Linne'sche 
M.  oratoria  gekannt  zu  haben,  und  will  deren  (höchst  un- 
statthafte) Vereinigung  mit  Linn&s  M.  religiosa  dadurch  er- 
leichtern, dass  er  (im  Urtext)  anführt:  „Foemina  alis  apice 
viridibus,  macula  media  forte  casu  orta  in  exemplari  a  Lin- 
neo  descripto."  Mit  dergleichen  Hülfen  war  Licht,  schnell 
bei  der  Hand,  z.  B.  bei  M.  irrorata  sagt  er:  punCta 
sparsa  elytrorum  fortassis  a  sanie,  dum  insectum  acu  occide- 
retur,  emicante  orta.  Desgl.  bei  M.  Iobipes  (No.  10.): 
JFabricius  in  descriptione  Mant.  undatae  videtur  usus  fuisse 
foemina  hujus  nostrae  M.  lobipedis,  quae  colorum  detrimen- 
tuin  cepit  spiritu  vini.  Aehuliches  führt  er  bei  Mant.  con- 
spurcata  an. 

27.  Mantis  striata. 

Es  ist  bekannt,  dass  Fubricius,  der  hier  auch  von  Lich- 
tenslein  angezogen  wird,  unter  seiner  M.  striata  nur  eine, 
in  Italien  nicht  selten  vorkommende,  vielleicht  climatisch  ver- 
schiedene, graulichbraun  gefärbte  Abänderung  der  M.  reli- 
giosa als  eigne  Species  aufführte. 

28.  Mantis  conspurcata., 

Ich  kenne  diese  Mantis,  die  auch  Bur meist.  II,  p.  587. 
anführt,  nicht  genau.    Nach  einer  mir  gemachten  Mittheilung 
(5  Band.  2.  Heft.)  20 


306 

ist  sie  das  Weibchen,  dessen  Mann  von  Buifneist.  I.  c.  p. 
534.  rals  M,  varia  beschrieben  wird. 

Auch  dürfte  vielleicht  M.  conspur  cata  Serville  Orth. 
p.  190.  hierher  gehören,  wenn  nicht  das  Vaterland  zu  ab- 
weichend wäre.     Sloll  giebt  Africa,  Serville  Nordamerica  an. 

29.  Mantis  grisea. 

,  Lichlenslein  hat  hier  zu  SloWs  Abbildung  Tab.  VL 
hg.  23.  (die  unbegreiflicherweise  im  Register  M.  oratoria 
genannt  wird)  auch  Fabric.  M.  grisea  Ent.  syst.  II.  p.  32. 
angeführt.  Ob  diese  wirklich  hierher  gehöre,  will  ich  nicht 
entscheiden,  da  ich  sie  nicht  näher  kenne. 

30.  Mantis  ochro'p  tera. 

Ganz  mit  Unrecht  wird  hier  De  Geer  III.  Tab.  36. 
fig.  8.  ans  America  angeführt,  da  De  Geer  ausdrücklich 
sagt/ sie  sei  die  Larve  von  seiner  M.  praecaria. 

Auch  ist  die  als  Larve  der  M.  ochroptera  angeführte 
Stolhche  Mantis  Tab.  IV.  fig.  13.  wohl  gewiss  ein  voll- 
kominnes  Insect  und  eine  eigne  Art  von  Mantis. 

31.  Mantis  adspersa. 

Hierbei  erwähne  ich  nur,  dass  Burmeisfer  die  hier 
von  Lichlenslein  aus  Sloll  Tab.  XI.  fig.  41.  (M.  striata 
des  Stoischen  Registers)  angeführte  Mantis  zu  seiner  M. 
variegata  (Handb.  II.  p.  534.)  zieht  und  ein  Gleiches  von 
Serville  (Orth.  p.  187.)  geschieht. 

32.  Mantis  hyalina. 

Ich  habe  schon  oben  bei  No.  11.  bemerkt,  dass  Ftibri- 
cius,  welchen  Lichlenslein  hier  allegirt,  gewiss  das  Männ- 
chen derjenigen  Mantisart  beschrieben  hat,  welches  Sloll  Tab. 
XX.  fig.  74.  als  M.  sphi  ngi  comis,  und  das  Weibchen 
Tab.  XVIII.  fig.  67.  als  M.  subfoliata  abbildete. 

Ganz  mjt  Unrecht  führte  aber  Lichlenslein  hier  zu- 
gleich auch  die  De  Geenche  Mantis  hyalina  Tom.  III. 
Tab.  37.  fig.  1.  als  synonim  an.  Diese  ist  himmelweit  von 
der  Fabricius, sehen  verschieden,  und  dieselbe  welche  auch 
Sloll  als  M.  hyalina  Tab.  XX.  fig.  75.  abbildet. 

De  Geer  und  Sloll  liefern  die  Abbildung  des  Männ- 
chens. Für  das  Weibchen  halte  ich  Sloll's  M.  ovalifolia 
Tab.  XIX.  fig.  72.  (Burmeist.  II.  p.  541.) 


307 

Lichlenslein  scheint  überhaupt  bei  dieser  Species  im- 
gewiss  gewesen  zu  sein,  was  für  ein  TMer  er  vor  sich  habe. 
Demi  im  Catal.  Holthns.  p.  80.  hat  er  zu  M.  hyalina  Fabr. 
Mas  die  Abbildung  Slolls  Tab.  V.  fig.  19.  Und  zu  Foem. 
Tab.  XVII.  fig.  64.  angezogen;  ebenso  im  Urtext  der  Mono- 
graphie, jedoch  mit  Fragezeichen.  Jene  Slollschen  Figuren 
gehören  aber  weder  zu  M.  hyalina  des  Fabr.  noch  des 
De  Geer. 

33.  Ma ntis  Monacha. 

Licht,  führt  hier  Fabr.  M.  Monacha  an,  desgleichen 
Slolls  M.  forficata  Tab.  I.  fig.  2.  mas.  Dies  möchte 
wohl  auch  recht  sein. 

Zu  bemerken  ist  hier  noch,   dass   das  Weibchen  dieser 
kleinen  Africanischen  Mantis  ungemein  vom  Manne   abweicht. 
Es   ist  solches   die  von   Sloll  (nicht  von  Licldensleln)  M. 
nana  genannte,  Tab.  XXII.  fig.  84.  abgebildete  Art. 
Die  Synonimie  würde  daher  folgende  sein: 
M.  Monacha  Mas. 
Fahr.  Knt.  syst.  Vol.  II.  p.  21.  M.  Monacha. 
Burmeistcr  Handb.  II.  p.  531.  M.  fenestrata. 
Scrville  Orth.  p.  196.  M.  vi  trat  r. 

Foemina. 
Sloll  Tab.  XXII.  fig.  84.  M.  nana. 

Burmeister  Handb.  II.  p.  543.  M.  prasina  (man  sehe  auch  Ger- 
mars Zeitschr.  II.  p.  32.). 

Beide  Geschlechter  erscheinen  nächstens  in  meinen  Or- 
thopteris  depictis. 

34.  Mantis  sancta. 

Licht,  allegirt  hier  Fabric.  M.  sancta.  Diese  ist  viel- 
leicht einerlei  mit  der  von  mir  in  meinen  Horis  enlomol.  als 
Maut,  nana  beschriebenen  Art. 

Gänzlich  unrecht  ist  aber  hier  zugleich  De  Geer's  Ab- 
bildung Tom.  III.  Tab.  37.  fig.  2.  angeführt.  De  Geer  hält 
sie,  auch  ganz  unrechterweise,  filv  Linne's  oratoria.  Dies 
ist  sie  aber  durchaus  nicht,  vielmehr  gewiss  die  Mantis 
concinna  <?  (Charp.  Orth,  fasc.  V.  Tab.  27.  =  M.  au- 
rantiaca  Br.  ~  ,M. (juadr imaculata  Servllle).  Die 
Beschreibung  De  Gfeer's  passt  recht  gut  und  auch  allenfalls 
die  allerdings  sehr   schlechte  Abbildung. 

20* 


308 

35.  Mantis  fasciata. 

Stoll  Tab.  XVIII.  fig.  68.  und  im  Register  M.  stri- 
gosa  genannt. 

Ich  kenne  dies  Thier  in  der  Natur.  Die  Abbildung 
stellt  ein  Männchen  vor.  Es  kommt  dem  Männchen  von  M. 
oratoria  nahe,  ist  aber  specifisch  verschieden. 

Mit  Schizocephala  chalybea  hat  sie  wohl  nicht 
so  viele  Aehnlichkeit,  wie  Burmeister  {Germars  Zeit- 
schrift II.  p.  35.)  findet;  denn  selbst  der  schwärzlich  blaue 
Fleck  auf  den  Unterflügeln  hat  bei  jeder  dieser  beiden  Or- 
thopteren ganz  abweichende  Gestalt. 

36.  Mantis  truncata. 

Mir  scheint,  dass  die  Mantis  welche  Fubriclus  unter 
dem  Namen  M.  truncata  beschreibt,  durchaus  eine  andere 
als  die  von  Sloll  Tab.  III.  fig.  10.  abgebildete  ist.  Mau 
höre  nur  Fabr.  Worte:  thorace  apice  utiinque  dilatato,  de- 
nen er  in  der  Beschreibung  noch  „membranaceus  planus"  hin- 
zufügt. Auch  schon  die  Stellung  in  der  Ent.  syst,  zwischen 
Gongylodes  pauperata,  mendica  und  strumaria,  tricolor,  can- 
cellata  dürfte  auf  ein  ganz  anderes  Thier  hindeuten. 

37.  Mantis  neuroptera. 

Ich  kenne  diese  Mantis  nicht,  finde  auch  in  andern 
Schriften  nichts  hierher  Gehöriges. 

38.  Mantis  caffranä. 

Burmeister  Handb.  II.  p,  531.  hat  sie  als  Mantis  flavicincta 
aufgeführt. 

Sloll  nannte  sie  im  Register  M.  margin  ata. 

39.  Mantis  prasi  nana. 

Die  Stollsche  Abbildung  ist  sehr  undeutlich  und  möchte 
fast  auf  eine  Mantis  schliesseu  lassen,  die  sich  noch  im  Nym- 
pfenzustande  befindet.  Mit  Burmeisiers  M.  prasi  na  ja 
nicht  zu  verwechseln. 

40.  Mantis  minuta. 

Mir  nicht  bekannt.  Allein  die  M.  minuta  des  Fabric, 
die  Licht,  hier  anführt,  kann  es  nicht  sein.  Dieser  giebt 
Fabr.  „alas  rufescentes,  apice  hyalinas,  margineque  interiore 
nigricantes;"  Lichlenst.  hingegen  der  seinigen  „alas  virides 
hyalinas." 


309 

41.  Manlis  pagana. 

Ist  die  Mantispa  pagana  und  gehört  zu  den  Neu- 
ropteren. 

Auch  muss  das  Citat  aus  Pallas  M.  perla  hier  weg- 
fallen, welches  eine  andere,  eigne  Species  ist.  Man  sehe 
Burmeister  II.  p.  967. 

42.  Mantis  pusilla. 

Ebenfalls  eine  Mantispa.     Man  sehe  Burmeister  1.  c. 

43.  Mantis  nana. 

Dies  ist  das  Weibchen  von  oben  sub  33.  beschriebener 
M.  Monacha.  Auch  Burmeisler  II.  p.  543.  beschrieb  sie  noch 
als  eigne  Art  unter  dem  Namen  M.  prasina. 

44.  Mantis  angulata. 

Die  Abbildung  bei  Sloll  Tab.  IV.  fig.  14.  stellt  ge- 
wiss nur  ein  Weibchen  dar,  und  muss  ich  hier  auf  meine 
Abhandlung  in  Germars  Zeitschrift  Bd.  III.  p.  299.  verwei- 
sen, so  wie  auf  meine  Orthopteren  descr.  ac  depicta,  woselbst 
Fase.  V.  tab.  29.  unter  dem  Namen  Acanthops  sinuata 
Mann  und  Weib  dieser  Art,  und  Tab.  30.  unter  dem  Namen 
Acanthops  tessellata  das  Männchen  einer  verwandten 
Art  ausführlich  beschrieben  und  abgebildet  ist. 


Es  bleibt  mir  nun  noch  übrig,  ein  paar  Worte  über 
einige  Mantisarten  zu  sagen,  von  denen  Lichtenslein  am 
Schlüsse  seiner  Abhandlung  sagt,  sie  seien  von  Gmelin,  in 
dessen  Ausgabe  des  Linn&schen  Nat.  Systems  zwar  ange- 
führt, ihm,  Lichtenslein,  aber  gänzlich  unbekannt. 

Diese  sind: 
a)  M.  maculata.   Gmelin  p.  2055.  —     Die  Beschrei- 
bung ist  aus  Thunberg  (Dissert.  Gott.  P.  III.  p.  181.) 

entlehnt.     Thunb.  sagt: 

M.  mac.  cinerea  thorace  alato  spinuloso,  pedibus  in- 
tus nigro  maculatis. 

Habitat  in  Japonia. 

Corpus  lineare,  cinereum  glabrura,  bipollicare. 

Caput  deflexum  retusUm. 

Antennae  setaceae,  thorace  duplo  breviores. 


310 

Thorax  trigonus ,  marginatus,  antice  alatus  spinosus, 
longitudine  fere  dhnidia  corporis. 

Hemelytra  cinerea,  iramaculata,  reticnlata. 

Pedes  antici  raptorii,  compressi  angulati;  femora  et  ti- 
biae  latere  interiori  macula  et  spinis  nigris. 

Nach  dieser  Beschreibung  möchte  es  erlaubt  sein,  diese 
M.  maculata  in  diejenige  Familie  zu  setzen,  zu  welcher  M. 
strumaria  gehört,  aus  denen  Serville  das  genus  Choera- 
d o  d i s  bildete,  und  welche  Weslwood  Deroplatys  nannte. 
Man  könnte  überhaupt  bei  obiger  Thiinberg'schen  Species 
an  Weslwoods  Deroplatys  a r i d a  aus  Sumatra  denken, 
die  er  im  3.  Heft  seiner  Arcau.  entomol.  Tab.  IX.  fig.  1. 
abbildete. 

b)  Mantis  capensis.    Gmelln  1.  c.  p.  2055. 
Thunberg,  welchen  Gmelln  hier  citirt,  nannte  sie  M. 

nasuta.     Seine  Beschreibung  lautet: 

M.  nas.  cinerea,  thorace  inermi,  capite  conico  integro. 

Habitat  in  Capite  bonae  spei  et  India  orientali. 

Linearis,  inermis,  glabra  cinerea,  sesqui-pollicaris. 

Caput  productum,  horizontale,  conicura  integrum  (nee 
bifido  vertice)  convexum. 

Oculi  oblongi.  •■-■- 

Thorax  linearis,  convexus  vix  marginatus,  inermis,  gla- 
ber,  semipollicaris. 

Hemelytra  et  alae  cinereo-hyalina,  reticulata. 

Pedes  simplices  absque  alis,  pallidiores. 

Sollte  dieses  Thier  zu  der  zweiten  Abtheilung  der  Em- 
pusen  gehören ,  welche  Bunnehter  Handbuch  II.  p.  547. 
aufstellt? 

Die  M.  nasuta  des  Fabric  Ent.  syst.  II.  p.  23.  ge- 
hört nicht  zu  der  Tlwnberg'schen. 

c)  Mantis  angusta. 

Gmelbi  führt  hier  Druvij  Tom.  I.  Tab.  50.  fig.  3.  an. 
lÄchlensfein  muss  unterlassen  haben  diese  Abbildung  nach- 
zusehen, sonst  würde  er  sogleich  gefunden  haben,  dass  Drury 
hier  ein  Phasma,  und  wahrscheinlich  das  von  Lichtenslem 
in  dieser  Monographie  sub  No.  1.  aufgeführte  Phasma  fili- 
forme abgebildet  habe. 


311 

d)  Mantis  si.birica. 

Dieses  ist  wohl  nichts  andres  als  Mautispa  Perla 
(Burmeister  Handbuch  II.  p.  967.)  =  Mantispa  Chri- 
stiana, Churpenl.  Hör.  entom.  p.  23. 

e)  Mantis  brachyjffera. 

Ich  erhielt  diese  ausgezeichnete  Mantis  aus  dem  südli- 
chen Russland,  desgleichen  aus  Makedonien;  Auch  kommt  sie 
in  Spanien  vor,-  wo  sie  Rambiir  in  der  Faune  d'Andulusie 
p.  19.  unter  dem  Namen  Mantis  baetica  beschreibt  und 
Tab.  I.  fig.  1.  2.  Männchen  und  -Weibchen,  abbildet. 

Die  Pallassche  Beschreibung  ist  gut  und  lautet  so : 
Mant.  br.  Omnibus,  partibus  major,  crassior  et  robustior 
Mante  oratoria,  quacum  promiscue  habitat.  Thorax  toto  mar- 
gine  valde  dentatns.  Corpus  totum  cinereum,  quasi  araueosum ; 
pedes  et  alae  fusco-nebulosae.  Abdomen  liueolis  lo-ugitudi- 
naliter  albidis  eleganter  striatum.  Alae  in  perfecto  et  hubili 
iHsecto  abdomine  plus  dimidio  breviores,  non  tarnen  uti  lar- 
vis  imperfeetae,  sed  explicatae,  et  sie  in  utroque  sexu.  : 

Man  sehe  auch  ErichsoiVs  Bericht  über  die  Leistun- 
gen in  der  Entomologie  pro  1S39.  Berlin  1841.  p.  ob. 


VI. 

Kritische   Untersuchung 
der  europäischen  Arten 

des 

Genus    Trypeta     M  ei  g. 

vom 

Prof.   Dr.    Ja  o  e  w    in  Posen. 

Tab.  I.  II. 

Als  einen  Vorläufer  einer  ausführlicheren  Arbeit  über  die 
Bohrfliegen  theile  ich  die  nachfolgenden  Bemerkungen  über 
die  mir  bis  jetzt  bekannt  gewordenen  europäischen  Arten  des 
Meigen' sehen.  Genus  Trypeta  mit.  Ich  sehe  selbst  diese 
Arbeit  nur  als  einen  vorläufigen  Versuch  an;  wenn  ich  bei 
Mittheilimg  derselben  jedoch  ein  oder  den  andern  Samm- 
ler vielleicht  zur  Mittheilung  seiner  Vorräthe,  oder  ein  und 
den  andern  Beobachter  zu  erneuter  Thätigkeit  in  der  Auf- 
suchung der  Arten  seiner  Gegend  zu  veranlassen  hoffe,  so 
rechne  ich  dabei  nicht  auf  den  Werth  der  Arbeit,  sondern 
auf  die  noch  obwaltenden  Schwierigkeiten,  welche  sie  auf- 
decken, und  auf  den  Reichthum  unserer  Fauna  an  noch  un- 
beschriebenen Arten,  den  sie  nachweisen  wird. 

Ich  glaube  mich  mit  meinen  Bemerkungen  so  eng  wie 
möglich  an  Meigens  Werk  anschliessen  zu  müssen,  da  es 
noch  immer  das  bei  weitem  beste  ist,  was  bis  jetzt  über  die 
europäischen  Trypeten  bekannt  gemacht  worden  ist.  Sicher 
ist  es  allerdings,  dass  die  Gattung  Trypeta  in  dem  Umfange, 
wie  sie  Meigcn  begründet  hat,  künftig  nicht  bestehen  kann; 
indess  glaube  ich,  dass  bei  der  Auflösung  derselben  die  grösste 
Vorsicht  angewendet  werden  muss,  um  sie  nicht  in  gar  zu 
kleine  und  zu  künstliche  Genera  zerfallen  zu  lassen.  Es  ist 
dazu  möglichst  umfassende  Kenntniss  auch  der  exotischen  Ar- 


313 

ten  unerlässlich.  —  Alle  bis  jetzt  gemachten  Versuche  halte 
ich  für  vollkommen  verunglückt,  für  den  unglücklichsten  den 
von  Rob.  Desvoidy  in  seinem  Essai  sur  les  Myodaires. 
Wenn  man  jeden,  auch  den  geringsten  Formunterschied  für 
hinreichend  zu  generischer  Sonderling  halt,  so  führt  das  not- 
wendig nach  und  nach  dahin,  dass  für  fast  jede  Species  ein 
eigenes  Genus  begründet  wird  und  geringfügige  Grössen  - 
oder  Farbenvarietäten  als  angebliche  Arten  darin  figuriren.  — 
Rob.  Desvoidy,  welcher  diese  unglückliche  Richtung  in  der 
Dipterologie  zuerst  angebahnt  hat,  hat  es  auch  selbst  schon 
bis  zu  jenem  Punkte  gebracht.  —  Walker  folgt  in  seiner 
Monographie  der  britischen  Trypeten  ganz  Rob.  Desvoidy. 
Macquavl's  in  den  Suites  ä  Buffon  mitgetheilte  Zertheilung 
der  Gattung  Trypeta  ist  einfacher,  aber  auch  nicht  befriedi- 
gend j  die  unter  Urophora  zusammengestellten  Arten  gehören 
zu  zwei  ganz  verschiedeneu  Gruppen;  von  der  einen  dieser 
Gruppen  findet  sich  die  andere  Hallte  unter  Tephritis  mit 
ihr  eben  so  heterogenen  Arten  einer  dritten  Gruppe  vereinigt, 
deren  andere  Hälfte  wieder  das  Genus  Terellia  bildet ;  wie 
weit  die  Widernatürlichkeit  dieser  Trennungen  geht,  zeigt 
sich  darin,  dass  nach  denselben  Arten  wie  Urophora  Gen- 
taureae  und  Tephritis  Onopordinis,  die  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  nur  Farbenabänderungen  ein  und  dersel- 
ben Species  sind,  unter  verschiedene  Genera  zu  stehen  kom- 
men; die  Gattungen  Acinia  und  Ensina  sind  etwas  haltba- 
rer. Alle  diese  MacquarV sehen  Gattungen  aber  sind  in  der 
That  zumeist  nur  auf  habituelle  Unterschiede  in  Form  und 
Färbung  der  Flügelzeichnung  begründet,  da  die  mitgetheilten 
Gattungscharaktere  entweder  nur  von  einer  oder  einigen  Ar- 
ten entnommen,  oder  bei  der  Vertheilung  der  Arten  unbe- 
rücksichtigt geblieben  sind;  wie  könnte,  wenn  dies  nicht  der 
Fall  wäre,  Tryp.  Wiedemanni  bei  Tephritis  und  mit  Ono- 
pordinis, cornuta  und  marginata  in  einem  Geuus  stehen? 

So  weit  ich  unsere  europäischen  und  aus  der  mir  mit 
seltener  Liberalität  gestatteten  Untersuchung  der  Vorräthe  des 
Berliner  Museums  die  exotischen  Arten  kenne,  glaube  ich  zii 
übersehen,  dass  sich  sämmtliche  Arten  nach  der  äussern  Or- 
ganisation des  vollkommenen  Insektes   unter  etwa  5  oder  6 


314 

Genera  bringen  lassen  werden,  welche  icli  um  so  mehr  für 
wohlbegründet  halte,  da  auch  die  verschiedene  Lebensweise 
der  Larven  dieser  Eintheilimg  entspricht.  —  Möge  die  Un- 
tersuchung über  die  Statthaftigkeit  meiner  Ansicht  künftigen 
ausführlicheren  Untersuchungen  vorbehalten  bleiben.  Jeden- 
falls bin  ich  gewiss,  die  hier  schon  so  grosse  Verwirrung 
nicht  zu  vermehren,  wenn  ich  mich  vorläufig  jedes  Urtheiles 
begebe.  —  Ich  schliesse  mich  deshalb  auch  in  der  Reihen- 
folge der  Arten  im  Ganzen  an  Mehjens  Werk  an,  die  nicht 
Meigen' sehen  und  neuen  Arten  zwischen  die  ihnen  am  näch- 
sten verwandten  einschaltend.  —  Die  wichtigsten  Symmime 
sind  beigefügt.  Hinsichtlich  der  Citate  aus  dem  Essai'  sur 
les  Myodaires  von  Hob.  Desvoidy ,  weiss  ich  kaum,  ob  ich 
midi  wegen  der  geringen  Zahl  derselben ,  oder  darüber  ent- 
schuldigen soll,  dass  ich  ihn  überhaupt  berücksichtigt  habe. 
In  der  That  verdient  ein  Werk,  welches  nach  blindem  Unge- 
fähr hunderte  der  unbegründetsten  Genera  schafft,  sämmtliche, 
auch  die  bekanntesten  Arten,  alles  früher  Geleistete  vollkom- 
men ignorirend,  ohne  Angabe  irgend  einer  Synonimie  neu 
benennt,  ein  und  dieselbe  Art  oft  unter  vier  und  mehr  ver- 
schiedenen Namen  aufführt,  trotz  aller  Arroganz,  mit  der  es 
auftritt,  keine  Beachtung.  Es  hätte  eine  solche  auch  nirgends 
gefunden,  wenn  es  mehr  Werke  der  Art  gäbe.  Was  sollte 
wohl  aus  dem  Studium  der  Entomologie  werden,  wenn  sich 
jeder  Entoinolog,  wie  Herr  Rob.  Desvoidy ,  für  berechtigt 
hielte,  alle  ihm  vorkommenden  Insektenarten  nach  Genus  und 
Spezies  neu  zu  benennen ,  ohne  im  entferntesten  danach  zu 
fragen,  ob  die  Art  schon  beschrieben,  ob  der  Name,  den  er 
wählt,  schon  vergeben  sei,  oder  nicht?  —  Wer  selbst  voll- 
kommen Ignorant  in  Beziehung  auf  alles  früher  Geleistete  ist 
und  nicht  einmal  Lust  hat,  sich  damit  bekannt  zu  machen, 
sollte  billig  Bedenken  tragen  selbst  als  Schriftsteller  aufzu- 
treten, noch  grösseres  Bedenken  aber,  andere  achtbare  Schrift- 
steller, wie  Herr  Hob.  Desvoidy  den  in  jeder  Beziehung 
hoch  über  ihm  stehenden  Herrn  Macquart }  auf  eine  gehäs- 
sige Weise  anzugreifen.  —  Das  entomologische  Publikum 
scheint  über  die  monströse  Publikation  des  Herrn  Hob.  Des- 
voidy so   erstaunt  gewesen  zu  sein,    oder   sich   durch    die 


315 

grossartigen  Redensarten  desselben  so  über  die  Haltlosigkeit 
seines  Werkes  haben  tauschen  zu  lassen,  dass  es  ihm  die 
rechte  Antwort:  „erst  Schüler  zu  werden,  ehe  er  den  Meister 
spielen  will,"  bis  jetzt  leider  schuldig  geblieben  ist.  — 


I.  Bandirte  Flügel; 

a)  der  Leib  gelblich  oder  grünlich*). 
1.  Trypeta  altemata  (Tab.  I.  fig.  1.). 

Tephritis  al  t  ein  ata  Fall.  Ortalid.  p.  5.  No.  3. 

Trypeta  conti  n  ua  Meig.  Zweiü.  V.  312.  No.  1. 

Fallens  Beschreibung  der  Tephr.  altemata  be- 
zeichnet diese  Art  so  sicher,  dass  Meigens  MissYerständniss, 
der  die  folgende  Art  für  die  jFW//t;/i'sche  Tephr.  alter- 
li ata  und  gegenwärtige  für  die  von  Fallen  erwähnte  Va- 
rietät derselben  hält,  nicht  recht  wohl  begreiflich  ist.  Sagt 
doch  Fallen  ausdrücklich,  dass  bei  Tephr.  altemata  die 
dritte  Binde  der  Flügel  ganz  sei  und  erwähnt  den  dunklen 
Punkt  in  der  Nähe  der  Flügel vvurzel,  welchen;  auch  Mclgen 
als  ein  charakteristisches  Unterscheidungsmerkmal  seiner  Tr. 
continua  anführt;  er  hält  nicht,  wie  Meigen  will,  Tr. 
continua  Meig.  für  eine  Varietät  von  T  r.  a  1 1  e  r  n  a  t  a 
Meig.,  sondern  kennt  letztere  gar  nicht;  seine  Tephrit.  al- 
temata ist  nichts  als  Meigens  Tr.  continua  und  die 
Varietät,  von  welcher  er  spricht,  eine  auch  anderwärts  sehr 
häufige,  bei  welcher  der  Saum  der  Flügelspitze  am  Vorder- 
rande mit  der  dritten,  und  diese  wieder  am  Hinterrande  mit 
der  ersten  Binde  etwas  zusammenhängt.  Fallen  sagt: 
variat  ß  uterqne  sexus:  macula  alarum  apicis 
cum  fascia  tertia  connexa.  Haec  fascia  iterum 
cum  fascia  seeunda  in  margin e  interiore  con- 
nectitnr;"  statt  „fascia  seeunda"  muss  „fascia  prima" 
gelesen  werden,  da  eine  Verbindung  der  dritten  Binde  mit 
der  zweiten,  schon  nicht  weit  vom  Vorderrande  abgebroche- 
nen und  vom  Hinterrande  um  mehr   als  3/4  der  Flügelbreite 


*)  Ich  darf  wohl  nicht  besonders  nachweisen,  dass  Meigens 
Eintheilung,  der  ich  hier  folge,  oft  nahe  verwandte  Arten  weit  von 
einander  trennt  und  also  ganz  und  gar  künstlich  ist.    ;  - 


316 

entfernt  bleibenden  Binde,  am  Hinterrande  selbst  nicht  mög- 
lich ist. 

Diese  an  der  Gestalt  der  Flügelzeichuung  leicht  kennt- 
liche Art  lebt  in  den  Früchten  der  wilden  Rose,  wie  meines 
Wissens  Bouche  in  seiner  Naturgeschichte  der  Insekten  p.  97. 
zuerst  mitgetheilt  hat,  dessen  Beobachtung  dann  von  vielen 
Seiten  bestätigt  worden  ist.  —  Nach  einer  Bemerkung  von 
Schwelle  in  Kröyers  Naturhistorisk  Tidsskrift  Bd.  II.  Heft  4. 
p.  327.  fand  sie  sich  mit  Tryp.  cornuta  auf  Disteln,  beide 
Arten  da  gewiss  nur  zufällig,  da  die  Richtigkeit  der  Bou- 
c/ie'schen  Beobachtungen  über  die  Lebensweise  von  Tr.  al- 
te rnata  nicht  mehr  bezweifelt  werden  kann  und  nach  den 
bisherigen  sehr  übereinstimmenden  Beobachtungen  Tryp.  cor- 
nuta auf  Centaurea,  und  zwar,  wie  es  nach  allen  bishe- 
rigen Beobachtungen  scheint,  ganz  ausschliesslich  auf  Cen- 
taurea scabiosa  angewiesen  ist,  wovon  bei  dieser  Art 
ausführlicher. 

Anraerk.  Walker,  Entomological  Magazine  Vol.  II.  p.84. 
vereinigt  diese  Art  irrtkünilich  mit  mehreren  andern,  von  de- 
nen sie  wohl  verschieden  ist. 

2.  Trypeta  Meigenii   (Tab.  I.  fig.  2.). 

Trypeta  alternata  Meig.  V.  p.  313.  No.  3. 

■Tephritis  alternata  Macq.  Suit.  Dipt.  IL  p.  462.  No.  2. 
Tryp.  Meigenii  ist  eine  der  vorigen  sehr  nahe  ver- 
wandte Art,  die  sich  indess  in  der  Regel  leicht  durch  abwei- 
chende Flügelzeichnung  unterscheidet.  Von  den  ihr  darin 
nahe  stehenden  Varietäten  der  Tryp.  continua  unterscheidet 
sie  sich  immer  noch  leicht  1)  durch  schmälere  Flügel,  2)  viel 
weniger  behaarte  Fühlerborste,  3)  gelbliche  Behaarung  des 
Hinterleibes,  die  bei  jener  grau  ist,  4)  durch  vH  längeres 
Randmal,  5)  durch  die  der  Mitte  der  dahinterliegenden  Zelle 
näherstehende  kleine  Queerader,  6)  durch  den  Mangel  eines 
dunklen  Fleckes  an  dem  weniger  ausgezogenen  Winkel  der 
hinteren  kleinen  Wurzelzelle,  7)  durch  das  Vorhandensein  ei- 
nes dunklen  Fleckes  unmittelbar  jenseits  der  Wurzelqueer- 
ader  u.  s.  w.  —    Lebensweise  der  Larve  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Der  Name  musste  der  bei  Tryp.  al- 
ternata angegebenen  Gründe  wegen  geändert  werden. 


31* 

Anmerk.  2.  Walker  Ent.  Magaz.  Vol.  III.  p.  84.  greift 
die  Rechte  dieser  Art  fälschlich,  an.  Mit  mehr  Recht  bezwei- 
felt er  wohl  an  der  angeführten  Stelle  die  Selbstständigkeit  von 
Tryp.  intermissa  Meig.,  in  der  auch  ich  nichts  als  eine 
Varietät  des  in  der  Flügelzeichnuug  sehr  veränderlichen  Weib- 
chens von  Tryp.  Zoe'  sehen  möchte.  —  Er  hätte  aber 
freilich  Meigens  Trypeta  intermissa  nicht  für  eine  Va- 
rietät von  Tryp.  Artemisiae  erklären  sollen,  von  der  sie 
ganz  verschieden  ist. 

Anmerk.  3.  Boie  sagt  (Kröyer  Natnrhistorisk  Tids- 
skrift  III.  324.)  dass  er  Tryp.  altern  ata  Fall,  ans  den 
Früchten  von  Berberis  gezogen  habe.  Sollte  das  sich  nicht 
vielmehr  auf  Tryp.  alternata  Meig ,  unsere  Trypeta  Mei- 
genii  beziehen,  da  alle  anderen  Beobachter  die  wahre  Tryp. 
alternata  Fall,  (conti nna  Meig.)  nur  als  Bewohner  der 
Hagebutte  kennen. 

3.  Trypeta  Zoe  (Tab.  I.  fig.  3.). 
Es  gehören  hierher  als  Synonime  zu  dem  Männchen: 

Trypeta  Zoe  Meig.  V.  315.   <? 

Acidia?  Zoe   Wlkr.  Ent.  Mag.  III.  p.  84.  rf 

Tephritis  Zoe   Macq.  Suit.  Dipt.   II.  p.  463.  <? 

Tephritis  Zoe  Zettersledt  Ins.  Läpp.  p.  744.  No.  2.  tf 

Das  Weibchen  ändert  in  der  Flügelzeichnung  sehr  ab, 
indem  dieselbe  entweder  fast  wie  bei  dem  Männchen  (vid. 
Meig.  V.  Tab.  48.  fig.  14.)  ist,  oder  sich  durch  alle  Zwi- 
schenstufen mehr  oder  weniger  der  nähert,  welche  Meigen 
(Tbl.  V.  Tab.  48.  fig.  15.*))  als  gewöhnliche  Flügelzeich- 
nuug des  Weibchens  abbildet.  Aus  diesem  Grunde  ist  das- 
selbe vielfältig  verkannt  worden;  doch  ist  es  in  allen  Varie- 
täten leicht  an  der  sich  gleichbleibenden  Stellung  der  Queer- 
adern  und  an  der  dunklen  Stelle  zu  erkennen,  welche  sich 
von  dem  ersten  Vorderrandsflecke  hinter  der  ersten  Längsader 
nach  der  Flügelwurzel  hin  zieht  und  die  den  verwandten  Ar- 
ten fehlt.  Ob  sich  dasselbe  je  ganz  mit  der  bei  dem  Männ- 
chen gewöhnlichen  Flügelzeichnung  finde,  weiss  ich  nicht; 
die  hauptsächlichsten  der  mir  bekannten  Varietäten  sind  etwa 
folgende : 


¥)  Im  Texte  steht  irrtüümlich :  fig.  20. 


318 

Tar.  1.  Zwei  Flecke,  fast  wie  hei  dem  Männchen',  der  an 
der  Flügelspitze  kleiner;  nahe  dem  Vorderrande  zwi- 
schen beiden  ein  dunkler  Fleck. 

Acidia  Zoe   JT7/.T.  Ent.  Mag.  III.  p.  84.   ?. 

var.  2.  Der  Fleck  an  der  Flügelspitze  bedeutend  schmä- 
ler, mit  dem  kleinen  Flecke  des  Vorderrandes  verbun- 
den ;  ein  dunkler  Fleck  auf  der  Mitte  der  fünften  Längs- 
ader; die  gewöhnliche  Queerader  mehr  oder  weniger 
dunkel  gesäumt. 

Try  peta.in  termis  sa  Mcuj.  V.  p.  313. 

Te.pli  litis  intermissa  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  462.  (aus 
Meigen). 

var.  3.   Wie  var.   2.,   aber  der  mittlere  kleine  Fleck  artt 

Vorderrande  fehlt;  der  Spitzenileck  breiter. 
Acidia  Artemisiae   Wllr.  Ent.  Mag.  III.;  p.  84.  fig.  33. 
Teph litis  apicalis  Zctterst.  Ins.  läpp.  p.  744.  No.  3. 

var.  4.  Der  Fleck  an  der  fünften  Längsader  verbindet 
sich  mit  dem  ersten  und  die  Trübung  der  gewöhnlichen 
Queerader  mit  dein  kleineren,  mittleren  Flecke  am  Vor- 
derrande zu  einer  Binde.  Zuweilen  findet  von  diesen 
Verbindungen  die  eine  statt,  während  die  andere  unter- 
brochen ist. 

Tfypeta  Zoe  Mcig.  V.  p.  315.  $. 

Acidia  Artemisiae   Wthr.  Ent.  Mag.  II.  p.  84.  fig.  32. 

Teph ritis  Zoe  Zetterst.  Ins.  läpp.  p.  744.  No.  2.  O. 

Anmerk.  1.  Wenn  überhaupt  über  die  Identität  einer 
der  vier  aufgeführten  Varietäten  mit  Tryp.  Zoe  gezweifelt 
werden  kann,  so  kann  diess  nur  in  Beziehung  auf  var.  2., 
Meigens  Tryp.  intermissa  geschehen,  beider  die  bedeu- 
tend grössere  Schmalheit  des  Spitzenfleckes  allerdings  ein 
Bedenken  gegen  die  Vereinigung  erregen  könnte.  Indess  sehe 
ich  sonst  durchaus  nichts,  was  auf  einen  spezifischen  Unter- 
schied deuten  könnte.  Mögen  Beobachter  in  Gegenden,  wo 
die  Art  häufiger  ist,  darüber  definitiv  entscheiden. 

Anmerk.  2.  Ueber  Aufenthalt  und  Lebensweise  der 
Tryp.  Zoe  scheint  noch  nichts  sicher  ermittelt.  Es  lässt 
sich  indess  mit  ziemlicher  Sicherheit  voraussetzen,  dass  ihre 
Larve  zu   den   Minirern  gehören   werde.     Vielleicht  ist  sie 


319 

auf  Cynoglossnm   officinale  angewiesen,  auf  welchem 
Herr  von  Hcijden  die  Fliege  fing. 

Amnerk.  3.  .  Die  mitgetheilte  Flügelabbildung  gehört 
einem  Weibchen  an,  welches  einen  Uebergang  von  var.  2. 
zu  var.  3.  bildet. 

4.  Trypeta  Abrotani. 

Trypeta  Abrotani  Steig.  V.  p,  314.  und  Tab.  48.  iig.  21. 

Tephritis  Abrotani  Jjrlacq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  462.  (aus  Steigen}. 
Diese  mir  unbekannte  Art  unterscheidet  sich  nach  31  ei- 
gens Angaben,  so  wie  nach  der  Abbildung  des  Flügels  von 
Tryp.  Zoe,  mit  der  sie  übrigens  in  nächster  Verwandtschaft 
zu  stehen  scheint,  doch  in  einer  Weise,  dass  an  die  Verei- 
nigung beider  nicht  gedacht  werden  kann;  namentlich  ist  bei 
Tryp.  Abrotani  die  kleine  Queerader  auffällig  mehr  nach 
der  Fliigelspilze  hin  gerückt  und  die  Entfernung  der  beiden 
Queeradern  von  einander  wird  dadurch  geringer.  —  .Noch 
viel  weniger  kann  Tr.  Abrotani  mit  Tr.  Artemisiae 
zusammengeworfen  werden,  wie  es  Walker  1.  c.  irrthümlich 
gethan  hat. 

Ueber  Aufenthalt  und  Lebensweise  von  Tryp  eta  Ab  ro- 
taui  ist  noch  nichts  bekannt  geworden. 

j.  Trypeta  Artemisiae  (Tab.  1.  fig.  4). 

Musca  Artemisiae  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  p.  351.  No.   162. 

Tephritis  Artemisiae  Fahr.  Syst.  Antl.  p.  317.  No.  5. 

Tephritis  interrupta  Fall.  Ortal.  p.  5.  No.  4. 

Trypeta  Artemisiae  Steig.  V.  p.  314.  No.  4.  Tab.  48.  iig.  20. 

Tephritis  Artemisiae  Macq.   Suit.  Dipt.  II.  p.  462.  No.  1. 

VForellia  Onopordi  Roh.   Desv.  Myod.  p.  761.  No.   1. 

Tryp.  Artemisiae  ist  ausser  Tryp.  Abrotani  die 
einzige  Art  ihrer  näheren  Verwandtschaft,  bei  welcher  die 
kleine  Queerader  jeuseit  der  Mitte  der  dahinteiliegenden  Zelle 
steht  und  dadurch  sehr  kenntlich;  von  Tr.  Abrotani  aber 
ausser  durch  die  abweichende  Flügelzeichuung  dadurch  leicht 
unterschieden,  dass  bei  jeuer  die  kleine  Queerader  auf  dem 
letzten  Drittheil  der  dahinterliegendeu  Zelle,  bei  dieser  aber 
nur  wenig  jenseit  der  Mitte  liegt.  Im  übrigen  reichen  Mei- 
gens Angaben  zur  Erkennung  der  Art  vollkommen  aus. 

Sie  ist  über  das  ganze  nördliche  Europa  verbreitet  und 


320 

lebt  nach  mir  von  Herrn  Bouche  gemachten  Mittheilangen 
minirend  in  den  Blättern  von  Chrysanthemum. 

Anmerk.  1.  Tryp.  Artemisiae  Walk.  Ent.  Mag. III. 
p.  84.  gehört  nicht  hierher. 

Anmerk.  2.  Forellia  Onopordi  Rob.  Desv.  ist 
höchst  wahrscheinlich  mit  gegenwärtiger  Art  identisch,  wofür 
sie  auch  Macquart  hält.  —  Walker  glaubt  in  ihr  die 
3Jelgensche  Tryp.  Arnicae  zu  erkennen  und  macht  diese 
deshalb  zu  einer  Forellia,  während  sie  doch  identisch  mit 
der  von  Rob.  Desvoidy  als  Xyphosia  cirsiorum  be- 
schriebenen Art  ist. 

6.  Trypeta  cognata  (Tab.  I.  fig.  5.). 
Tephr.  cognata  Wiedcm.  Zool.  Mag.  I.  p.  76. 
Tephr.  lucida  Fall.  Suppl.  II.  p.  13. 
Trypeta  cognata   Mcig.    V.   315.    <?.     (wahrscheinlich    auch 

Tab.  48.  fig.  18.) 
Aci  da  cognata  IVllcr.  Entomol.  Mag.  III.  p.  83.  Tab.  IX.  fig.  31. 
lAcida  cognata  Rob.  Desv.  Myodavies  p.  721.  No.  2. 

Diese  Art  ist  vielfältig  mit  der  folgenden  verwechselt 
oder  zusammengeworfen  worden  5  die  Unterschiede  beider  bei 
der  folgenden.  —  Von  Meigens  gleichnamiger  Art  gehört 
nur  das  Männchen  hierher;  das  Weibchen  nebst  der  Abbil- 
dung des  Flügels  auf  Tab.  48.  fig.  19.  znr  folgenden.  —  Die 
Flügelabbildung  Tab.  48.  fig.  18.  citirt  Meigen  im  Texte 
nirgends,  ich  halte  sie  für  die  gegenwärtiger  Art,  die  freilich 
der  Wirklichkeit  etwas  unähnlich  geworden  ist,  weil  die  gelb- 
getrübten Stellen  in  der  Nähe  der  Flügelwurzel  nicht  ange- 
geben worden  sind.  Die  citirte  Abbildung  von  Walker  ist 
besser.   Nur  einzelne  Stücke  nähern  sich  Meigens  Figur  mehr. 

Anmerk.  1.  Bole  sagt  in  Kröyers  Naturhistorisk  Tids- 
skrift  IL  p.  246,  dass  die  Larve  von  Trypeta  cognata 
in  den  Blättern  von  Arctium  Lappa  minire.  Es  könnte 
zweifelhaft  scheinen,  ob  sich  diese  Nachricht  auf  gegenwär- 
tige, oder  auf  die  folgende  ihr  so  ähnliche  und  von  ihr  bis- 
her nicht  unterschiedene  Art  beziehe.  Ich  glaube  sie  mit 
Sicherheit  auf  gegenwärtige  Art  deuten  zu  können,  da  ich 
Tryp.  cognata  ebenfalls  auf  Arctium  Lappa  fing  und 
da  wohl  Tr.  cognata,  aber  nicht  Tr.  speciosa  als  eine 
Bewohnerin  Dänemarks  bekannt  ist. 


321 

Anmerk.  2.  Wegen  der  grossen  Aehnlichkeit  mit  fol- 
gender Art  reicht  Meigens  Diagnose  nicht  aus.  Ich  ändere 
sie  deshalb  in  folgende: 

Tr.  cognata:    mellea,   alarum  rivulis  brimneis   basi  flave- 
scentibus,  macula  stigraaticali  subquadrata  nigricante. 

Anmerk.  3.  Hob.  Desvoidy  beschreibt  diese  Art  nach 
Originalexemplaren  so:  „Tota  testacea,  alae  talcosae,  tjuih- 
que  fasciis  transversis  subnigris.  —  J'avais  d'abord  pris  cette 
espece  pour  le  Musca  Cerasi  des  auteurs."  —  Deshalb  das 
Fragzeichen  oben  und  das  zur  Probe  seiner  Art. 

7.  Trypeta  speciosa  (Tab.  I.  fig.  6.). 
Tryp.  cognata  Meig.  V.  315.   $.  Tab.  48.  fig.  19. 
Tephr.  cognata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  463.  No.  7. 
Tr.  speciosa:  flavescens,  alarum  rivulis  flavescentibus,  ver- 
sus apiceni  pallide  fuscis,  puncto  stigmaticali  minuto  nigro. 
Long.  2'/4  lia. 

Blassgelb,  nur  am  Kopfe,  besonders  auf  dem  Scheitel 
etwas  lebhafter;  der  Hinterleib  etwas  dunkler,  ebenso  die 
Legeröhre  des  Weibchens.  Bei  beiden  Geschlechtern  auf  dem 
Hinterrücken  zwei  schwarze  Flecke,  wie  bei  den  verwandten 
Arten.  Die  schwarzen  Borsten  auf  Stirn  und  Scheitel  sind 
\erhältnissmässig  lang.  Die  Legeröhre  des  Weibchens  etwas 
länger  als  das  letzte  Hinterleibssegrnent,  sehr  breit,  flach, 
nicht  verschmächligt,  in  der  Mitte  ein  klein  wenig  breiter  als 
an  der  Wurzel  und  Spitze.  Flügel  breit,  im  Aderverlanfe 
mehr  Tryp.  Heraclei,  in  der  Zeichnung  aber  Tryp.  co- 
gnata ähnlich.  —  Die  Flügelhäche  gelblich,  nach  der  Spitze 
zu  bräunlich,  am  Vorderrande  mit  drei  lichten  Stellen;  die 
erste  ein  zwischen  Rand  und  erster  Längsader  liegender  Fleck, 
die  zweite  unmittelbar  hinter  dem  Randmale  eine  schiefliegende 
bis  zur  vierten  Längsader  reichende  Halbbinde,  die  dritte  eine 
ihr  parallele  bis  gegen  den  Hinterrand  reichende  Binde;  am 
Hinterrande  ebenfalls  mit  drei  durchsichtigen  Stellen:  die  bei- 
den äussersten  bilden  ein  durch  eine  bräunliche  Binde  ge- 
seiltes Dreieck,  die  der  Wurzel  nächste  läuft  schief  gegen 
den  ersten  durchsichtigen  Vorderrandslleck ,  mit  welchem  sie 
sich  durch  ein  Paar  helle  Stellen  in  Verbindung  setzt,  die 
zwischen  den  Längsadern  der  Flügelwurzel  liegen.  Das  grosse 
(5.  Band.  2.  Heft.)  21 


&S3 

gelbe  Randmal  hat  am  Wurzelende  einen  kleinen,  rundlichen, 
schwarzen  Punkt. 

Vaterland:  Wiener  Gegend,  Schlesien,  Frankreich. 
Lebensweise;  noch  nicht  beobachtet,  doch  die  Larve  je- 
denfalls minirend. 

Anmerk.  1.  Unterschied  von  Tryp.  cognata:  klei- 
ner, blässer,  besonders  die  Beine.  Nicht  die  Scheitelborsten, 
wohl  aber  die  Stirnborsten  länger.  Legeröhre  des  Weibchens 
hier  in  der  Mitte  ein  wenig  breiter  als  an  Grund  und  Spitze, 
während  sie  bei  Tr.  cognata  an  der  Basis  am  breitesten 
ist.  Flügel  breiter;  die  Mündung  der  ersten  Längsader  mehr 
zurückgerückt.  Das  Stigma  verhältnissmässig  -viel  grösser. 
Die  hintere  der  kleinen  Wurzelzellen  ist  winklicher  geschlos- 
sen. Flügelzeichnung  blasser,  nur  nach  der  Flügelspitze  hin 
bräunlich;  der  Bogen,  welcher  dem  Spitzensaume  parallel 
läuft,  "verhältnissmässig  deutlicher  und  mehr  zusammenhän- 
gend mit  der  übrigen  Zeichnung;  die  durchsichtige  Stelle 
gleich  hinter  dem  Randmale  nicht  dreieckig,  sondern  binden- 
iörmig,  auch  nicht  wie  bei  Tryp.  cognata  bis  zur  dritten, 
sondern  bis  zur  vierten  Läugsader  reichend;  die  vordere  der 
kleinen  Wurzelzellen  nicht  bis  gegen  die  Spitze  hin  klar, 
sondern  mit  alleiniger  Ausnahme  eines  unbedeutenden  Fleck- 
chens gelbgetrübt.  Zwischen  der  dritten  und  vierten  Längs- 
ader  grade  unter  dem  Raudmale  keine  helle  Stelle. 

Anmerk.  2.  Von  der  ihr  schon  weniger  nahe  verwand- 
ten Tryp.  Heraclei  unterscheidet  sich  Tryp.  speciosa 
durch  die  bedeutend  abweichende  Flügelzeichnung  und  grös- 
sere Flügelbreite,  so  wie  durch  die  Stellung  der  Queeradern 
und  durch  Gestalt  und  Farbe  der  weiblichen  Legeröhre,  wel- 
che bei  jener  konisch  und  schwarz  ist. 
8.  Trypeta  flavescens. 

Musca  flavescens  Fbr.    Ent.  syst.  Suppl.  p.  565.   156 — 157. 

Tephr.  flavescens  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  319.  No.  15. 

D  actis  inarmoreus  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  276.  No.  18. 

Tryp.  flavescens  Meig.  V.  p.  316.   No.  8.     Tab.  48.  fig.  25. 

Tryp.  flavescens   Wiedem.  Zweifl.  II.  p    492.  No.  25. 

Tephr.  flavescens  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  463.  No.  10. 
Die  Artrechte  nicht   bezweifelbar.    —      Die   Beschrei- 
bung, welche  Fabrkius  im  Supplement  der  Entomologia  sy- 


3Ä3 

stematica  1.  c.  giebt,  ist  zn  kurz  und  oberflächlich,  um  über 
die  Identität  der  31eige?ischen  und  Fabricius'&ehen  Art  ur- 
theilen  zu  lassen.  Da  indess  kein  Grund  zu  Verdacht  gegen 
dieselbe  vorliegt,  Melgen  auch  die  Sammlung  -von  Fubr't- 
cius  verglichen  und  die  Flügelabbildung,  da  er  keinen  an- 
dern Fundort  als  Fabrlcius  augiebt,  aller  Wahrscheinlichkeit 
nach,  nach  einem  Exemplare,  aus  dessen  Sammlung  gemacht 
hat,  so  muss  man  dieselbe  gelten  lassen.  Auch  der  Danus 
marmoreus  des  Fabrichis  gehört  aus  inneren  und  äusse- 
ren Gründen  hierher,  wohin  ihn  schon  Meigen  und  Wiede- 
mann  gestellt  haben.  Wäre  noch  irgend  ein  Zweifel  vor- 
handen, so  würde  ihn  die  Beschreibung,  welche  Wiedcmann 
nach  einem  Originalexemplare  der  Fabricius'schen  Samm- 
lung giebt,  niederschlagen,  die  mit  Meiyens  Angaben  und 
Abbildung  genügend  stimmt. 

Anmerk.  1.  Macquarls  Angaben  über  die  Flügelfär- 
bung  dieser  Art  scheinen  unzuverlässig  und  nur,  ohne  Kennt- 
niss  der  Art,  nach  Metgens  Zeichnung  gemacht,  der,  wie  aus 
Wiedemanns  genauerer  Beschreibung  hervorgeht,  die  gelbe 
Färbung  au  der  Fliigelwurzel  nur  da,  wo  sie  intensiver  auf- 
tritt, angedeutet,  sonst  aber  wie  bei  Tr.  cognata  (siehe 
oben)  weggelassen  hat. 

Anmerk.  2.  Lebensweise  und  Entwicklungsgeschichte 
unbekannt;  es  lässt  sich  indess  mit  grosser  Sicherheit  vor- 
aussetzen, dass  auch  von  dieser  Art  die  Larve  zu  den  Mi- 
nirern  gehören  werde.  —  Ich  kenne  diese  Art,  deren  Vor- 
kommen in  Europa  noch  nicht  nachgewiesen  ist,  nicht.  Dass 
Macquart  ihr  ausser  Tanger  auch  das  südliche  Europa  als 
sicheren  Wohnplatz  anweist,  hat  aus  obigem  Grunde  kein  Ge- 
wicht und  basirt  sich  wohl  nur  auf  eine  ungenaue  Uebertra- 
gung  der  Vaterlandsangabe  bei  Meigen. 

Anmerk.  3.  Oxyna  flavescens  Rob.  Desv.  Myo- 
daires  p.  755.  hat  mit  gegenwärtiger  Art  nichts  zu  thun,  son- 
dern ist  eine  helle  Varietät  von  Tryp.  parietina. 

9.  Trypeta  Heraclei  (Tab.  I.  fig.  7.). 

Musca  Heraclii  Limi.  Faun.    ed.  II.  |>.  461.  No.  1877. 
Musca  Heraclii  Linn.  Syst.  nat.  Vindob.  1767.  p.  993.  No.125. 

21* 


324 

Musca  Onopordinis  Fbr.  Spec.  Ins.  II.  p.  455.  104. 
Musca  Onopordinis  Fbr.  Mant.  IL  p.  353.  No.  125. 
Musca  Heraclei  Linn.   syst.  cur.  Gmel.  V.   p.  2858.  No.  125. 
Musca  Onopordinis  ibid.  p.  2859.  No.  252. 
Musca  Onopordinis  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  360.  No.  198. 
Scatophaga  Onopordinis    Fbr.  Syst.  Antl.  p.  210.  No.  31. 
Tephr.  Onopordinis  Fall.  Ortalid.  p.  15.  No.  23. 
Trypeta  Onopordinis  Meitj.  V.    p.  316.  u.  Tab.  48.  fig.  24. 
Euleia  Onopordinis   Walher  Ent.  Mag.  JH.  p.  82. 
Musca  caesio  Harris  exp.  75.  Tab.  21.  üg.  8.  (auct.   Wllr.). 

Tr.    Heraclei:  mellea;    macnla  ovata   discoidalis    alaruin 
rivulis  branneis   ad  basin  flavescentibus   includilur. 

Honiggelb,  Gesicht,  Fühler  und  Beine  heller;  Schulter- 
ecken, Seitenstrieme  des  Thorax  und  der  grösste  Theil  des 
Schildchens  schwefelgelb ;  Legeröhre  schwarz  ;  die  Flügel  mit 
fast  kastanienbraunen  Bächen,  die  einen  zwischen  der  vierten 
und  fünften  Längsader  liegenden  eiförmigen  Fleck  einschlies- 
sen  und  deren  Farbe  gegen  die  Flügelwurzel  hin  in  Gelb 
übergelit.  Am  Vorderrande  liegt  vor  dem  Randmale  ein  queer- 
viereckiger  glasheller  Fleck,  ein  eben  solcher  dreieckiger 
Fleck  folgt  unmittelbar  auf  dasselbe;  den  Hinterrand  errei- 
chen drei  glashelle  Stellen,  von  denen  die  beiden  äussersten 
zusammen  einen  dreieckigen,  durch  eine  braune  Binde  ge- 
theilten  Fleck  bilden ;  die  der  Wurzel  nächste  läuft  schräg 
zwischen  der  fünften  und  sechsten  Längsader  bis  an  die  Grenze 
der  vorderen  kleinen  Wurzelzelle. 

Es  mag  von  dieser  Art  mancherlei  erhebliche  Varietä- 
ten geben;  ich  besitze  unter  den  wenigen  Stücken  meiner 
Sammlung  nur  folgende: 

var.  1.  Zwischen  der  dritten  und  vierten  Längsader  grade 
unter  dem  Randmale  ein  ansehnlicher,  kreisrunder,  durch- 
sichtiger Punkt;  der  Hinterlücken  ganz  schwarz. 
var.  2.  Die  Färbung  im  Ganzen  etwas  heller  als  bei  var.  1. 
Der  durchsichtige  Fleck  zwischen  der  dritten  und  vier- 
ten Längsader  fehlt;  auf  der  Ober-  und  Unterseite  des 
Thorax,  so  wie  auf  der  Wurzelhälfte  des  Schildchens 
unzählige  schwarze  Punkte,  auf  Schulterecken,  Seiten- 
striemen des  Thorax,  Kopf  und  Hiuterleibe  keine;  auf 
der    Oberseite    des    Thorax   treten    sie   in    undeutliche 


325 

Längsstriemen  zusammen.     Der  Hinterrücken  mir  mit  zwei 
grossen  schwätzen  Seitenflecken. 

Anmerk.  1.  Ich  halte  Lmne's  Mnsca  Heraclei  un- 
bedenklich für  gegenwärtige  Art,  ausser  welcher  man  hei 
Lmne's  Angaben  in  der  Faun.  suec.  nur  noch  an  Tryp.  co- 
gnata  und  Tryp.  speciosa  denken  könnte.  Lmne's  Angabe 
über  die  Flügelzeichnung  passt  aber  auf  beide  minder  gut, 
beide  haben  nicht  die  gelbe  Seitenstrieme  des  Thorax  und 
das  gelbe  Schildchen,  deren  Lmne  ausdrücklich  erwähnt  und 
„ab  dornen  apice  fuscum,"  was  sich  offenbar  auf  die 
schwarze,  oder  doch  schwärzliche  Legeröhre  dieser  Art  be- 
zieht, passen  gar  nicht;  auch  ist  von  Trypeta  cognata 
bereits  eine  andere  Pflanze  als  Aufenthaltsort  der  Larve  nach- 
gewiesen, während  Tryp.  speciosa  noch  gar  nicht  als 
Bewohnerin  Schwedens  bekannt  ist.  Für  die  Richtigkeit  mei- 
ner Deutung  spricht  ausserdem  der  Umstand,  dass  die  gegen- 
wärtiger Art  äusserst  ähnliche ,  wo  nicht  mit  ihr  identische 
Tryp.  Centaureae  nur  auf  grösseren  Umbellateu  in  Men- 
ge, auf  den  Blättern  anderer  Pflanzen  nur  in  einzelnen  ver- 
irrten Exemplaren  vorkommt  (vergl.  spec.  34.  Tryp.  We- 
st er  man  ni  Anmerk.). 

Anmerk.  2.  Musca  Heraclei  Llnn.  hat  bisher  nach 
JSIetgens  Vorgänge  als  Synonim  zu  Tephritis  Heraclei 
Fbr.  gelten  müssen,  was  der  erste  Blick  auf  diese  und  auf 
Lirmes  Angaben  widerlegt.  Ueberdiess  ist  die  Larve  die- 
ser Tephr.  Heraclei  Fbr.  kein  Minirer,  sondern  ein  Saa- 
nienzerstörer  und  nach  einer  mir  zugekommenen  glaubwürdi- 
gen Nachricht  auf  Onopordon  angewiesen,  während  L'm- 
ne's Musca  Heraclei  nach  seinem  eigenen,  mir  nach  den 
oben  erwähnten  Umständen  äusserst  glaubhaften  Zeugnisse  in 
den  Blättern  von  Heracleum  miniren  soll.  —  Wie  diese 
Verwirrung  entstanden,  ist  nicht  schwer  zu  enträthseln.  Fa- 
bricius  hat  Linnes  Musca  Heraclei  verkannt  und  sehon 
in  seinen  frühesten  Schriften  Musca  Ouopordinis  ge- 
nannt (viel.  Syst.  entotn.  ao.  1775  —  1787.  80.).  Eine  spä- 
ter entdeckte  Art  hat  er  Musca  Heraclei  genannt,  ohne 
dabei  an  Lirmes  gleichnamige  Art  zu  denken,  weshalb  sich 
auch  in  seinen  Schriften  Lmne's  Fliege  nicht  als  Synonim 


326 

citirt  findet.  —  Gmeltn  hat  dann  Musca  Onopordinis 
Fbr.  als  besondere  Art  im  Systema  natnrae  aufgenommen, 
ohne  ihre  Identität  mit  Musca  Heraclei  Linn.  zu  bemer- 
ken; Meigen  endlich  hat  Musca  Heraclei  der  Faun.  suec. 
und  des  Systema  naturae  durch  die  Einerleiheit  des  Namens 
-verleitet,  ohne  nähere  Prüfung  zu  den  Synonimen  der  Fa- 
bricius sehen  Art  gesetzt. 

Anmerk.  3.  Ltnne  schreibt  Heraclii,  ich  denke  die 
leichte  Abänderung  in  Heraclei,  der  jetzt  üblichen  Schreib- 
weise des  Pflanzengenus  entsprechend,  hat  kein  Bedenken; 
übrigens  hat  sie  schon  Gmeltn  gemacht. 

Anmerk.  4.  Walker  und  mehrere  seiner  Landsleute 
wollen  diese  Art  für  identisch  mit  Tryp.  Centaureae 
halten,  eine  Behauptung,  die,  wie  es  mir  scheint,  mehr  Wahr- 
scheinlichkeit für  als  gegen  sich  hat,  aber  durch  die  von  ih- 
nen beigebrachten  Thatsachen  noch  lange  nicht  erwiesen  ist. 
Für  die  Identität  beider  Arten  spricht:  1)  die  äusserst  grosse 
Uebereinstimmung  beider  in  Körperform  und  Grösse,  so  dass 
sich  in  dieser  Beziehung  kaum  ein  Unterschied  angeben  lässt; 
2)  die  grosse  Uebereinstimmung  beider  Arten  hinsichtlich  der 
Form  der  Flügelzeichnung;  3)  das  gleichmässige  Variiren 
beider  hinsichtlich  des  Fehlens  oder  Vorhandenseins  eines 
hellen  Fleckes  zwischen  der  dritten  und  vierten  Längsader; 
4)  die  Veränderlichkeit  gegenwärtiger  Art  in  der  Färbung 
des  Hinterrückens;  5)  das  Auftreten  der  schwarzen  Punkti- 
rung  bei  der  zweiten  der  oben  beschriebenen  Varietäten.  Es 
steht  derselben  aber  entgegen:  1)  der  Umstand,  dass  bei 
Tryp.  Heraclei  die  Zeichnung  in  der  Gegend  der  Flügel- 
wurzel viel  heller  ist,  als  auf  dem  übrigen  Theile  des  Flü- 
gels, während  sie  bei  Tryp.  Centaureae  überall  dieselbe 
Intensität  hat;  2)  dass  bei  Tryp.  Heraclei  (wenigstens  bei 
allen  meinen  Exemplaren ,  und  auch  Meigetis  Figuren  geben 
dieselben  Unterschiede)  der  der  Flügelspitze  nächste  lichte 
Bogen  sich  weiter  nach  dem  Vorderrande  hin  erstreckt  und 
stumpfer  endigt,  als  bei  Tryp.  Centaureae;  3)  dass  bei 
Tryp.  Heraclei  die  Färbung  der  Beine  und  Schwinger 
ein  minder  lichtes  und  reines  Gelb  ist;  4)  dass  sich  nie 
Stücke   mit  theilweis   schwarzer  oder   schwärzlicher  Färbung 


3£7 

finden,  sondern  die  dunkelsten  Stücke  von  Tryp.  Heraclei 
einen  Uebergang  in  ein  schönes  Braun  bilden;  5)  dass  auch 
bei  den  blassesten  Varietäten  von  Tryp.  Heraclei  die  Lege- 
röhre dunkel  gefärbt  ist;  6)  dass  wohl  Tryp.  Heraclei 
in  Copula  gefangen  worden  ist,  eben  so  Tryp.  Centau- 
reae,  aber  noch  nie  eine  mit  der  andern;  7)  dass  Exemplare 
von  Tryp.  Genta ureae  vorkommen,  die  sich  durch  Weich- 
heit aller  Decken  und  den  graueren  Ton  der  Flügelfärbung 
als  frisch  ausgeschlüpfte  Stücke  charakterisiren;  8)  dass  Wal- 
ker, wie  aus  seinen  Angaben  über  die  hellere  Färbung  der 
Flügelwurzel  und  die  braune  Farbe  der  dunkelsten  Exem- 
plare hervorgeht,  trotz  der  seiner  Angabe  nach  grossen  Häu- 
figkeit der  Art  in  England,  die  wahre  Tryp.  Genta  ureae 
vollkommen  unbekannt  geblieben  ist. 

Sollte  sich  Tryp.  Centa ureae  als  identisch  mit 
Tryp.  Heraclei  ausweisen,  so  muss  erstem*  Name  als  der 
ältere  bleiben.  Mögen  die  darüber  entscheiden,  die  von  bei- 
den Arten  grössere  Reihen  von  Exemplaren  vergleichen  kön- 
nen. Die  entfernte  Möglichkeit,  dass  hier  vier  Arten  con- 
curriren  könnten,  lässt  sich  nicht  ab'äugnen,  da  meines  Wis- 
sens die  beiden  oben  erwähnten  Varietäten  von  Tryp.  He- 
raclei noch  nicht  an  derselben  Stelle  gefangen  worden  sind, 
und  ich  unter  einer  grössern  Anzahl  von  Exemplaren  der 
Tryp.  Genta  ureae,  die  ich  auf  der  Insel  Rhodus  fing, 
kein  einziges  ohne  den  hellen  Fleck  zwischen  der  dritten  und 
vierten  Längsader,  umgekehrt  unter  allen  Stücken  aus  dem 
Innern  Kleinasiens  kein  einziges  mit  demselben  finde.  Für 
diesen  mir  sehr  unwahrscheinlich  scheinenden  Fall  uiüsste 
der  hinnesche  Name  auf  obige  erste  Varietät  übergehen. 

Aumerk.  5.  Forellia  Onopordi  Hob.  Desv.  Myod. 
p.  761.  hat  mit  gegenwärtiger  Art  nichts  zu  thun ,  sondern 
ist  höchst  wahrscheinlich  mit  Tryp.  A  r  t  e  m  i  s  i  a  e  einerlei 
(siehe  oben). 

10.  Trypeta  antica  (Tab.  I.  fig.  8.). 

Tryp.  antica   Wicd.  Zweif.   II.  511.  No.  57. 

Tryp.  G  a  e  d  i  i  Meig.  VI.  382. 
.    Anomoia  Goedii  W.lkr.  Ent.  Mag.  III.  p.  81. 

Tephrit.  Z  e  tterste  d  tii  Zettcrst.  Ins.  läpp.   p.  746.  No.  9. 

Bei  der    grossen  Kenntlichkeit  dieser  Art,  kann  über 


328 

die  Sicherheit  obiger  Citate  kein  Zweifel  obwalten  und  es 
ist  nur  auffallend,  dass  sie  Zellersledl  hat  verkennen  kön- 
nen, Wiedemanns  Name  hat  das  Recht  der  Anciennität  für 
sich,  da  der  zweite  Theil  seiner  aussereuropäischen  Zwei- 
flügler früher  vollendet  und  früher  ausgegeben  worden  ist, 
als  der  sechste  Theil  von  31eigens  Werke.  —  Nach  den 
übereinstimmenden  Angaben  von  Meigen  und  Walker  ist 
sie  mit  Musca  permundus  Harris  Exp.  74.  Tab.  21. 
flg.  6.  identisch.  —  Sie  scheint  hinsichtlich  der  Dunkelheit 
der  Körperfarbe  etwas  variabel;  als  Vaterland  dieser  Art  ist 
das  ganze  nördliche  Europa  vom  äussersten  Osten  bis  zum 
äussersten  Westen  bekannt.  —  Merkwürdig  ist  die  äusserst 
schiefe  Stellung  der  hinteren  Queerader,  worin  ihr  unter  den 
Europäern  sich  nur  Tryp.  fasciata  nähert. 

Die  Entwicklungsgeschichte  derselben  ist  unbekannt. 

Anmerk.  Zur  näheren  Verwandtschaft  der  bisher  er- 
wähnten Arten  scheint  noch  Tephritis  connexa  Macq. 
Suit.  Dipt.  II.  pag.  463.  zu  gehören,  die  mir  ganz  unbe- 
kannt ist. 

11.  Trypeta  punctata  (Tab.  I.  fig.  9.). 

Musca  punctata  Schrank  Ins.  Austr.  963. 
Trupanea  punctata  Schrank  Faun.  Boic.  III.  2510. 
Tephritis  Jaceae  Roh.  Desv.  Myod.  p.  766.  No.  1. 
Tephritis  dorsalis  ibid.  p.  766.  No.   2. 
Tephritis  pusilla  ibid.  p.  766.  No,   3. 
Tephritis  Arctii  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  467.  No.  25. 

Trypeta  punctata:  flavescens,  thorax  scutellum  et  ab- 
domen  nigropunctata,  pectus  immaculatum;  quatuor  ala- 
rum  fasciae  valde  obliquae  antice  combinatae.  Long. 
V/2—  2  lin. 

Gelb,  lebhafter  als  die  folgenden  Arten,  selten  etwas 
grünlich  gelb,  von  schlankerer  Gestalt  als  die  nachfolgenden 
ihr  sehr  ähnlichen  Arten.  Der  Thorax  auf  der  Mitte  nicht 
verdunkelt,  mit  acht  schwarzen  Punkten,  wovon  sechs  in  zwei 
mittleren  Längsreihen  und  der  siebente  und  achte  seitwärts 
neben  dem  vordersten  Paare  jener  stehen.  Zwischen  den 
Hüften  keine  dunkeln  Flecken.  Bei  dem  einzelnen  Männ- 
chen meiner  Sammlung,  welches  ich  in  Mehadia  fing,  so  wie 


339 

bei  einem  Männchen  ans  Portugal  im  Königlichen  Museum  zu 
Berlin  zeigt  sich  auf  der  Oberseite  des  Thorax  kaum  die 
Spur  von  zwei  dunklen  Striemen,  die  sich  bei  den  Weibchen 
meiner  Sammlung  mehr  oder  weniger  deutlich  zeigen;  sie 
liegen  auf  der  hinteren  Hälfte  neben  den  hinteren  Punkt- 
reihen nach  atissen  hin,  ohne  jedoch  den  Hinterrand  des 
Thorax  zu  erreichen.  —  Die  Spitze  des  Schildchens  ist 
schwarz;  jederseits  liegt  an  der  Wurzel  desselben  noch  ein 
schwarzer  Punkt  und  von  da  aus  nach  der  Flügelwurzel  hin 
ein  anderer.  Der  Hinterrücken  ist  hei  dem  obenerwähnten 
Männchen  braungell) ;  bei  den  Weibchen  mit  minder  deutlichen 
Striemen  auf  der  Oberseite  des  Thorax  ist  er  gelbbraun  oder 
braun,  bei  den  mit  besonders  deutlichen  Striemen  oft  ganz 
schwarz.  Der  Hinterleib  ist  vierreihig  schwarz  punktirt,  die 
Punkte  sind  klein,  besonders  bei  dem  Männchen  rund,  die 
am  Vorderrande  des  letzten  Segmentes  nicht  grösser  als  die 
vorhergehenden,  einer  au  jeder  Hiuterecke  des  letzten  Seg- 
mentes. Bei  dem  Weibchen  finden  sich  am  Hinterrande  des 
letzten  Segmentes  keine  Punkte;  die  Legeröhre  desselben  ist 
bräunlich,  fast  so  lang  als  der  Hinterleib.  —  Sehr  kennt- 
lich ist  diese  Art  an  der  schiefen  Lage  der  Flügelbinden, 
besonders  des  durchsichtigen  Bogens  zwischen  der  zweiten 
und  dritten  Binde. 

Die  Art  ist  verbreiteter  als  bekannt,  da  sie  vielfältig 
mit  Tryp.  Arctii  verwechselt  worden  sein  mag.  Sie  un- 
terscheidet sich  von  ihr  durch  die  Punkte  des  Thorax,  die 
ungefleckte  Brust,  die  Gestalt  der  Flügelbinden  und  die  viel 
längere  Legeröhre  des  Weibchens  leicht.  Der  Aufenthalt  der 
Larve  ist  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Die  Citate  ans  Schrank  sind  sicher;  die 
aus  Rob.  Desv.  so  sicher,  als  daher  Citate  sein  können; 
zwar  will  Walker  sämmtliche  oben  citirte  drei  Arten  nebst 
Tephr.  abdominalis  Rob.  Desv.  für  einerlei  mit  Tryp. 
Arctii  ansehen,  es  ist  aber  klar,  dass  er  sowohl  in  Bezie- 
hung auf  jene  drei,  als  in  Beziehung  auf  letztere  Art  irrt. 

Macquart  hält  gar  Tephr.  Jaceae  Rob.  Desv.  für 
Tryp.  Wiedemanni,  welche  er  doch  in  Orellia  flavi- 
c  a  n  s  allenfalls  hätte  erkennen  können.  —     Dass  Macquarls 


330 

Tephr.  Arctii  hierher  gehöre,  ergiebt  sich  aus  Angabe 
über  Grösse,  Punktirung  des  Thorax  und  Länge  der  Legröhre. 
Anmerk.  2.  lViedemann  hat  eine  Art  aus  Guinea  zu- 
erst in  den  Analect.  entom.  p.  55.  No.  12.  und  dann  in  den 
aussereurop.  Zweiflügl.  H.  p.  485.  beschrieben  und  Tryp. 
punctata  genannt,  die  diesen  Kamen  nicht  behalten  kann; 
ich  nenne  sie  Tryp.  notata. 

12.  Trypeta  Arctii  (Tab.  1.  fig.  10.). 

Mus  ca  Arctii  De  Geer  VI.  21.  16.     Tab.  II.  6  — Id. 

Tephrit.  solstitialis  Panz.  Faun.  CHI.  22. 

Trypeta   Arctii   Meiy.  V.   p.  317.   No.  10.     Tab.  48.   fig.  28. 

(nicht  25.). 
?Tephrit.  Arctii   Walker  Entom.  Mag.  III.  p.  68. 
''Tephrit.   cylindrica  Roh.  Desu.  Myod.  p.  767.  No.  4. 
Tephrit  dorsalis  Mncq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  467.  No.  27. 

Trypeta  Arctii:  viridi  -  flavesceus ;  thorax  disco  obscu- 
rus,  postice  bipunctatus;  pectus  et  scutellum  nigro-nia- 
culata,  abdomen  quadrifariain  punctatum ;  quatuor  alarum 
fasciae,  antice  combinatae.     Long.  l'/2  —  2  lin. 

So  häufig  diese  Art  im  grössten  Theile  von  Europa  ist, 
so  muss  ich  doch  eiii  Paar  Worte  über  dieselbe  hinzufügen,  da 
sie  zu  den  veränderlicheren  und  mehrfach  verkannten  Arten 
gehört.  Sie  ist  V/2 — 2  Linien  lang,  grünlich  gelb;  die  Ober- 
seite des  Thorax  zum  Theil  dunkel,  genau  genommen  mit 
drei  schwarzen  vorn  zusammenfliessenden  Striemen  gezeich- 
net, die  von  der  kurzen  aber  ziemlich  dichten  gelblichen  Be- 
haarung etwas  verdeckt  werden  und  deshalb  nur  grau  erschei- 
nen; die  Mittelstrieme  beginnt  schon  an  der  Vorderseite  des 
Thorax,  ist  aber  hinten  weit  vor  dem  Schildchen  abgebro- 
chen und  hat  hinter  sich  noch  zwei  schwarze  Punkte;  die 
Seitenstriemen  bestehen  aus  einem  vorderen  hinter  der  Schul- 
ter liegenden  Flecke,  der  mit  der  Mittelstrieme  zusanimen- 
fliesst  und  aus  einer  hinteren  von  ihr  gesonderten  Strieme, 
die  kurz  vor  dem  Hinterrande  des  Thorax  abgebrochen  ist. 
Das  Schildcheu  hat  einen  schwarzen  Fleck  an  der  Spitze  und 
einen  vorn  an  jeder  Seite;  zwischen  letzterem  und  der  Flu- 
.gelwurzel  liegt  ein  ähnlicher  Fleck.  Der  Hinterleib  ist  vier- 
reihig  puuktirt.     Die  weibliche  Legeröhre  hat  etwas  mehr  als 


331 

die  halbe  Länge  des  Hinterleibes.  Der  Hinternicken  und  an 
der  Brust  jederseits  zwei  Flecke  zwischen  den  Hüften  sind 
schwärzlich.  Die  Binden  der  Flügel  sind  am  Vorderrande 
stets  zu  je  zwei  verbunden  und  liegen  steiler  als  bei  Tryp. 
punctata. 

Die  Nahrung  der  Larve  scheinen  die  Saamen  ziemlich 
verschiedener  Pflanzen  zu  sein ;  ich  fing  sie  einmal  in  Mehr- 
zahl auf  der  Klette,  Bouche  zog  sie  aus  Gentaurea;  sie  soll 
angeblich  auch  Serratula  bewohnen.  Ob  der  Grund  so  ver- 
schiedener Angaben  nicht  in  Verwechselung  der  Art  liegen 
könne,  muss  ich  dahin  gestellt  sein  lassen.  Herr  Bouche 
hat  die  Gefälligkeit  gehabt  mir  aus  Gentaurea  gezogene  Ex- 
emplare mitzutheilen,  die  entschieden  dieser  Art  angehören. 
Herr  Oberlehrer  Zellcr  beobachtete  sie  auf  Cirsium  palustre. 

Anmerk.  1.  Hinsichtlich  der  Grösse  und  Gestalt  der 
schwarzen  Punkte  des  Hinterleibes  findet  bei  dieser  Art  eine 
grosse  Veränderlichkeit  statt;  bei  dem  Männchen  sind  in  der 
Regel  die  vier  Punkte  am  Vorderrande  des  letzten  Segments 
unter  sich  und  die  beiden  seitlichen  mit  den  schwarzen  Pun- 
kten an  den  Hinterecken  desselben  Segments  verbunden.  Da- 
von macht  ein  bei  Wien  gefangenes  Männchen  eine  Ausnah- 
me, welches  zugleich  in  der  Gestalt  der  Flügelbinden  soviel 
Eigenthümliches  zeigt,  dass  es  leicht  einer  besondern  Art  an- 
gehören könnte  und  ich  deshalb  auf  dasselbe  aufmerksam 
machen  will.  Auf  den  vorderen  Segmenten  des  Hinterleibes 
sind  die  schwarzen  Punkte  kaum  bemerkbar,  auf  dem  letzten 
die  vier  vorderen,  wie  die  beiden  hinteren,  sehr  klein  und 
«nverbunden ;  die  Flügelzeichnung  ist  blasser  als  sonst  bei 
Tryp.  Arctii  und  die  beiden  mittleren  Binden  sind  sehr  viel 
breiter,  so  dass  sie  in  der  Nähe  des  Vorderrandes  fast  zu- 
sammenfliessen ;  das  Exemplar  ist  merklich  grösser  als  alle 
anderen  Männchen  von  Tryp.  Arctii. 

Anmerk.  2.  Täuschend  ähnlich  ist  gegenwärtiger  Art 
eine  bis  jetzt  als  Bewohnerin  Europas  noch  nicht  bekannte, 
die  ich  leider  nur  in  einem  einzelnen  weiblichen  Exemplare 
bei  den  Ruinen  von  Patara  an  der  Südküste  Kleinasiens  fing 
und  Tryp.  lurida  nenne.  Färbung  ganz  wie  bei  Tryp. 
Arctii,  Grösse  2'/2  Linien,  überall  länger  behaart   als  jene; 


aas 

die  kleine  Qneerader  über  die  Mündung  der  ersten  Längs- 
ader hiiiausgerückt,  fast  auf  dem  letzten  Drittheile  der  dahin- 
terliegenden  Zelle,  wodurch  der  helle  Streifen  zwischen  der 
zweiten  und  dritten  Binde  in  seinem  vorderen  Theile  fiel 
gekrümmter,  der  zwischen  der  ersten  und  zweiten  Binde  aber 
auffallend  viel  breiter  wird. 

Anmerk.  3.  Das  Citat  von  Walkers  Tephr.  Arctii 
wird  durch  die  von  ihm  auf  Tab.  IX.  fig.  11.  gegebene  Flü- 
gelabbildung zweifelhaft,  die  keine  rechte  Aehnlichkeit  mit 
der  Flügelzeichnung  von  Tryp.  Arctii,  aber  auch  nicht  mit 
der  irgend  einer  anderen  mir  bekannten  Art  hat.  Walker 
zählt  bei  dieser  wie  bei  den  verwandten  Arten  wunderlicher 
Weise  fünf  Flügelbinden.  Stimmte  die  Beschreibung  mit  der 
Abbildung,  so  müsste  man  darunter  eine  neue  Art  \ermuthen, 
da  diess  nicht  der  Fall,  nur  eine  Ungenauigkeit.  —  Tephr. 
cylindrica  Rob.  Desv.  identificirt  Walker  mit  Tryp. 
T  u  ssilag  in  is,  wofür  er  übrigens  eine  andere  Art  genom- 
men hat;  ich  vermuthe,  dass  sie  hierher  gehört. —  Tephr. 
Arctii  Fall.  Ortal.  4.  No.  2.  hier  oder  an  einer  anderen 
Stelle  zu  citiren  ist  nicht  wohl  möglich,  da  Fallen  mehrere 
Arten  vermengt  hat.  —  A ein.  Arctii  Hob.  Desv.  hat  mit 
gegenwärtiger  Art  nichts  zu  thun.  • —  Auch  Tephr.  Ar- 
ctii Rob.  Desv.  scheint  kaum  hierher  zu  gehören;  Mac- 
quart glaubt  in  ihr  seine  Tephr.  Arctii,  also  Trypeta 
punctata  zu  sehen,  Walker  aber  glaubt  in  ihr  eine  Art 
zu  eikennen,  welche  er  mit  Recht  für  Meigens  Tryp.  Lap- 
pae,  die  weiter  unten  beschriebene  Tryp.  octopun da- 
ta hält. 

13.  Trypeta  Tussilaginis  (Tab.  I.  fig.  11.). 
Musca  Tussilaginis  Fbr.  Spec.  Ins.   II.  p.  454.  No.  10. 
Musca  Tussilaginis  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  359.  No.  193. 
Dacus  Tussilaginis   Fbr.  Syst.  Antl.  p.  277.  No.  24. 
Trypeta  Tussilaginis  Meig.  V.  p.  319.  Tab.  48.  Jig.  27.  *) 
Tephritis  Tussilaginis  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  4G4.  No.13. 
Tephritis  vicina  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  465.  No.  20. 
?  Tephritis  Arctii  Rob.  Desv.  Myod. 


*)  In  Meigens   Texte   ist   irrtüümlich.   Fig.  26.  zu   dieser  Art 
citirt. 


333 

Trypeta  T  ussilaginis:  viridi-flaveseens;  tliorax  subim- 
maculatus  postice  bipunctatus;  abdomen  subimpunctatiim, 
in  mare  segmento  ultimo  punctis  sex  distinctis  signatum,' 
alarum  fasciae  pallidae  obscure  maculatae,  priores  antice 
couibinatae,  posteriores  sejunctae.  Long.  2'/3— 2?/  lin. 

Meiljen  hat  diese  Art  so  kenntlich  beschrieben,  dass 
das  mehrlache  Verkennen  derselben  auffallen  muss.  Der  oben 
und  unten  ungefleckte  Thorax  mit  seinen  beiden  Pünktchen 
■vor  dem  ebenfalls  ungefleckten  Schildchen,  die  Kleinheit  der 
in  vier  Längsreihen  geordneten  Punkte  des  Hinterleibes,  die 
sich  bei  trocknen  Exemplaren  unter  die  Hinterländer  der  vor- 
hergehenden Ringe  verstecken  und  den  Hinterleib  des  Weib- 
chens ganz  unpunklirt,  den  des  Männchens  nur  mit  sechs 
Punkten  auf  dem  letzten  Segmente  (vier  vorn  und  zwei  hin- 
ten) gezeichnet  erscheinen  lassen,  unterscheiden  nebst  der  ei- 
genthümlichen  Flügelzeichnung  diese  Art  leicht.  Die  Flügel- 
bindeu  haben  nämlich  zwar  im  allgemeinen  dieselbe  La^e 
wie  bei  der  vorigen  Art,  sind  aber  heller  und  nicht  so  deut- 
lich dunkel  gesäumt,  dagegen  ist  die  zweite  in  der  Gegend 
des  Randmales,  die  dritte  auf  der  gewöhnlichen  Queerader 
und  die  \on  der  dritten  gesonderte  vierte  Binde  ganz  braun. 
Die  Legeröhre  des  Weibchens  hat  etwa  3/^  der  Hinterleibs- 
länge, ist  also  verhältnismässig  länger  als  bei  Tryp.  Ar- 
ctii,  aber  kürzer  als  bei  Tryp.  punctata.  Das  Schildchen 
ist  ungelleckt,  der  Hinterrücken  schwarz. 
Am  häufigsten  auf  der  Klette. 

Diese  Art  variirt  nicht  selten  mit  zwei  kurzen  vorn  sehr 
hinten  weniger  abgekürzten  dunkleren  Striemen  auf  der  über- 
seile des  Thorax,  die  hinten  neben  den  vor  dem  Schildchen 
stehenden  Punkten  endigen;  wo  sich  diese  Striemen  finden 
sind  sie  in  der  Regel  bräunlich,  selten  braun;  auch  bei  den 
am  hellsten  gefärbten  Exemplaren  lässt  sich  eine  Spur  der- 
selben entdecken. 

Anmerk.  i.     Diese  Art  steht  in  der  nächsten  Verwandt- 
schaft  mit   der  folgenden    und    ist   wohl    besonders    deshalb 
häufig   mit   ihr   verwechselt    worden,    weil   letztere  ßleiyen 
unbekannt  und  deshalb  von  ihm  unbeschrieben  geblieben  ist. 
Anmerk.  2.    Macquart  zählt  in  den  Suites  ä  Buff'on 


334 

Tryp.  Tussilaginis  auf,  offenbar  nur  nach  Meigen,  da 
er  diesefbe  Art  daun  nochmals  als  angeblich  neue  Species 
unter  dem  Namen  Tephr.  vicina  beschreibt.  Nach  seiner 
Ansicht  steht  sie  in  naher  Verwandtschaft  mit  Tryp.  Ar- 
te misiae,  eine  Ansicht  zu  der  ihn  die  ahnliche  Färbung 
der  Flügel  verleitet  hat;  In  Wahrheit  stehen  diese  beiden 
Arten  sich  so  fern  wie  irgend  möglich.  —  Tephrit.  Tus- 
silaginis Walker  gehört  nicht  hierher,  sondern  zur  fol- 
genden Art. —  Das  Citat  der  Tephr.  Arctii  Rob.  Dcsv. 
ist  zweifelhaft,  weil  er  den  Hinterleib  als  dreireihig  punktirt 
beschreibt,  eine  Angabe  die  übrigens  auf  gar  keine  Species 
passen  kann,  es  sei  denn  dass  die  mittlere  Punktreihe  eine 
Reihe  von  Flecken  wäre,  deren  jeder  aus  zwei  zusammenge- 
flossenen Punkten  bestände;  ich  kenne  keine  solche  Art.  Die 
Ansichten  von  Walker  und  Macquart  über  dieselbe  habe 
ich  oben  (Tryp.  Arctii,  Aumerk,  3.)  erwähnt. 

14.  Trypeta  Lappae  (Tab.  I.  fig.  12.). 

Musca  Lappae  Ccdcrh.  Prodrom,  p.  319.  Tab.  III.  K. 
Tephritis    Tussilaginis   Walker  Ent.   Mag.  III.  68.     Tab. 
IX.  fig.  10. 

Trypeta  Lappae:  pallide  flavo  -  virescens  1.  virescens; 
thorax  disco  nigricans  postice  bipuuetatus;  pectus  obscure 
maculatum;  abdomen  quadrifariam  subpunetatum ;  cruatuor 
alarum  läsciae  pallidae,  prima  cum  seeunda  antice  con- 
juneta,  tertia  a  quarta  vix  sejuneta.  Long.  2l/i — 23/4  lin. 

Grünlichgelb,  oft  ziemlich  lebhaft  hellgrün.  Der  Tho- 
rax hat  oben  eine  schwarze  Zeichnung,  welche  -von  der  dich- 
ten weissgelblichen  Behaarung  bedeckt,  bei  wohl  erhaltenen 
Stücken  nur  grau  erscheint.  Sie  besteht,  wie  bei  der  Tryp. 
Arctii,  aus  drei  Striemen,  die  aber  hier  ganz  zusammenge- 
flossen sind;  die  breite  Mittelstrieme  beginnt  schon  an  der 
Vorderseite  des  Thorax,  bricht  vor  seinem  Hinterende  ab, 
wo  noch  zwei  schwarze  Punkte  stehen,  die  grösser  als  bei 
Tryp.  Tussilaginis  sind,  sonst  finden  sich  auf  der  Oberseite 
des  Thorax  weiter  keine  schwarzen  Punkte;  die  Seiteustrie- 
men beginnen  hinter  den  Schulterecken,  bestehen  aus  einem 
vorderen  Fleck  und  einer  hinteren  schmälern  Strieme,  welche 


335 

unter  sich  und  mit  der  Mittelstrieme  verschmolzen  sind,  und 
endigen  kurz  vor  dem  Hinterrande  des  Thorax.  —  Auf  der 
Unterseite  desselben  liegen  zwischen  den  Hüllen  jederseits 
zwei  schwarzgraue  Flecke.  Das  Schildchen  ist  ungefleckt, 
der  Hinterrücken  schwarz.  Her  Hinterleib  ist  zwar  vierrei- 
hig  punktirt,  doch  verschwinden  die  Seitenpunkte  oft  schon 
im  Leben,  bei  getrockneten  Exemplaren  erkennt  man  sie 
gewöhnlich  nur  an  den  beiden  letzten  Segmenten  des  Männ- 
chens, auf  denen  bei  beiden  Geschlechtern  die  mittlem  Punkte 
deutlich  zu  bleiben  pflegen.  Die  Legeröhre  des  Weibchens 
hat  etwas  über  halbe  Körperlänge;  das  letzte  Segment  des 
t?  an  den  Hinterecken  die  gewöhnlichen  Punkte.  —  Der 
Aufenthalt  der  Larve  scheint  ausschliesslich  Carduus  acan- 
thoides  zu  sein. 

Anmerk.  1.  Von  der  nächst  verwandten  Tryp.  Tussi- 
laginis  unterscheidet  sich  gegenwärtige  Art  durch  etwas  be- 
deutendere Grösse  und  plumpere  Gestalt,  durch  grünere  Farbe, 
durch  die  ausgebreitete  schwarze  Zeichnung  des  Thorax  und 
die  erheblichere  Grösse  der  beiden  schwarzen  Punkte  am  hin- 
teren Ende  desselben,  durch  die  auf  den  beiden  letzten  Seg- 
menten deutlich  bleibende  Punktirung,  die  bei  Tryp.  Tussila- 
ginis  diess  nur  auf  dem  letzten  Segmente  bleibt,  durch  die 
merklich  kürzere  Legeröhre  des  Weibchens,  durch  die  blas- 
seren, viel  weniger  fleckigen  Flügelbinden,  deren  zweite  von 
der  ersten  etwas  entfernter  steht,  und  durch  mehr  genäherte 
Stellung  der  Queeraclern,  ganz  andere  Gestalt  der  dritten 
Flügelbinde  und  ausgestrecktere  Flügelform. 

Anmerk.  2.  Eine  besondere  Rechtfertigung  bedarf  der 
für  diese  Art  angenommene  Name,  da  Mc'igen  denselben  ei- 
ner ganz  andern  Art  beigelegt  hat.  —  Dass  die  von  Cedcr- 
lüelm  im  Prodromus  Faunae  Ingricae  bereits  im  Jahr  17Ü8 
beschriebene  Musca  Lappae  gegenwärtige  Art  sei,  kann 
wegen:  1)  des  Thorax  mit  schwarzer  Zeichnung  und  nur  zwei 
Punkten,  2)  des  ungefleckten  Schildchens,  3)  des  schwar- 
zen Hiuterrückens,  4)  der  der  Abbildung  gegebenen  grünen 
Farbe  des  Hinterleibes  und  5)  der  auf  den  beiden  letzten 
Segmenten  deutlichen  Punktirung,  nicht  bezweifelt  werden.  — 
Ist  diess  aber  der  Fall,  so  muss  der  von  Cedcrhielm  die- 


336 

ser  Art  gegebene  Name  nach  dem  Rechte  des  früheren  Da- 
tums bleiben. 

Anmerk.  3.  Dass  die  von  Walker  als  Tephr.  Tus- 
silaginis  beschriebene  Art  hierher  gehöre,  verräth  sich 
durch  seine  Angaben  über  Färbung  von  Ober-  und  Unterseite 
des  Thorax  und  durch  die  Flügelabbildung  leicht. 

15.  Trypeta  octopunctata  (Tab.  I.  fig.  13.). 

Tryp.  Lappae  Meuj.  V.  p.  318. 

Tephr.  Lappae  Walker  Ent.  Mag.  p.  67.  Tab.  IX.  fig.  9. 
Tephr.  octopunctata  Mncq.  Suit.  Dipt.  II  p.  466.  No.  23. 
Trypeta  octopunctata:  viridi  flavesceus;  thorax  disco 
obscurus  quadrifariam  punctatus,  pectus  obscnre  macula- 
tum,  abdomen  quadrifariam  subpunctatum,  alarum  fa- 
sciae  quatuor  antice  combinatae,  prima  semper,  secunda 
saepius  postice  abbreviata;  cellula  basalis  posterior  valde 
angulata.     Long.  2?/3  —  3l/4  lin. 

Grünlichgelb,  die  Oberseite  des  Thorax  mit  schwarzer 
unter  der  kurzen  aber  dichten  gelblichen  Behaarung  versteck- 
ter Zeichnung,  welche  dieselbe  Gestalt  wie  bei  voriger  Art 
hat,  aber  hinten  in  der  Mitte  mehr  abgebrochen  ist;  ausser- 
dem finden  sich  auf  dem  Thorax  vier  Reihen  von  je  drei 
schwarzen  Punkten;  die  mittleren  beginnen  mit  den  gewöhn- 
lichen schwarzen  Punkten  \or  dem  Schildchen,  deren  jeder 
noch  zwei  minder  deutliche  vor  sich  hat;  die  seitlichen  stehen 
neben  der  dunklen  Zeichnung  des  Thorax  nach  aussen  und 
ihre  viel  kleineren  Punkte  bilden  mit  denen  der  mittelsten  Rei- 
hen drei  Queerreihen  von  je  vier  Punkten.  Die  vier  gewöhn- 
lichen Borsten  des  Schildchens  stehen  ebenfalls  auf  ganz  klei- 
nen schwarzen  Punkten  und  ausserdem  findet  sich,  wie  auch 
bei  der  vorigen  Art,  ganz  zur  Seite  an  der  Wurzel  desselben 
je  ein  wenig  bemerkliches  dunkles  Fleckchen.  Der  Hinter- 
rücken ist  schwarz,  die  Brust  zwischen  den  Hüften  jederseits 
mit  zwei  schwarzgrauen  Flecken  gezeichnet.  Der  Hinterleib 
war  im  Leben  vierreihig  punktirt  und  hatte  bei  dem  Mann- 
chen noch  zwei  Punkte  an  den  Hinterecken  des  letzten  Seg- 
mentes ;  durch  das  Eintrocknen  ist  diese  Zeichnung  zum  Theil 
verschwunden.  Die  Flügel  sind  lang  und  spitzer  als  bei  den 
benachbarten  Arten.     Die  kleine  Queeracler  steht  jenseit  der 


33* 

Mündung  der  ersten  Längsader,  die  hintere  der  kleinen  Wurzel- 
zellen  zieht  sich  an  der  sechsten  Längsader  winkelförmig  weit 
fort.  Die  beiden  ersten  Flügelbinden  '  sind  schief  vorn  ver- 
bunden, hinten  abgekürzt,  die  zweite  oft  auch  ganz;  die  dritte 
fast  halbmondförmige  verbindet  sich  vorn  mit  der  vierten,  wel- 
che längs  der  Raudrippe  nur  wenig  gebogen  bis  etwas  über 
die  Mündung  der  vierten  Längsader  hinausläuft.  —  So  nahe 
verwandt  sie  auch  den  vorhergehenden  Arten  ist,  kann  sie 
doch  wegen  mancher  Eigentümlichkeit  in  ihrer  Bildung  mit 
keiner  derselben  verwechselt  werden. 

Ich  fing  sie  bei  Magdeburg  im  Juli.  Aufenthalt  der 
Larve  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Obgleich  Macquarts  Angaben  über  diese 
Art  höchst  ungenau  sind,  indem  er  seiner  Tryp.  octopun- 
ctata  unpunktirten  Hinterleib,  nur  zwei  Linien  Grösse,  nur 
vier  Punkte  auf  dem  Thorax  und  getrennte  vierte  Fliigel- 
binde  zuschreibt,  so  ist  in  ihr  doch  an  dem  schwarzen  Hin- 
terrücken, den  vier  Punkten  auf  dem  Schildchen  und  den  vier 
(deutlicheren)  Punkten  vor  demselben  unsere  Fliege  nicht  zu 
verkennen.  — ■  Nach  der  von  Walker  gegebenen  Fliigel- 
abbildung  gehört  seine  Tephr.  Lappae  mit  Sicherheit  hier- 
her; die  sehr  mangelhalte  Beschreibung  widerspricht  dem 
nicht.  —  Meiyens  Tryp.  Lappae  muss  mau  als  ein  Sy- 
nonim  gegenwärtiger  Art  ansehen,  obgleich  bei  ihr  der  Hin- 
terrücken  hell  und  die  Flügelzeichnung  wie  bei  Trypeta  Ar- 
ctii  sein  sollen;  erstere  Angabe  bezieht  sich  auf  eine  zuwei- 
len vorkommende  Varietät,  letztere  ist  eine  blosse  Unge- 
nauigkeit. 

Anmerk.  2.  Ob  Sitarea  Scorzonerae  Hob.  Dcsv. 
Myod.  764.  hierher  gehöre,  wage  ich  nicht  zu  unterscheiden, 
doch  ist  es  mir  wahrscheinlich;  einen  Anspruch  auf  Berück- 
sichtigung hat  der  Name  übrigens  nicht.  —  Walker  glaubt 
gegenwärtige  Art  in  Tephr.  Arctii  Hob.  Dem.  zu  erken- 
nen, worin  er  gewiss  irrt.  —  Xyphosia  Lappae  Rob. 
Desv.  hat  weder  mit  gegenwärtiger  Art,  noch  mit  Tryp. 
Lappae  3Ieig.,  noch  mit  obiger  Tryp.  Lappae  Cederli. 
etwas  zu  thun,  sondern  ist  aller  Wahrscheinlichkeit  nach 
(5.   Band.  2.  Heft.)  22 


338 

nichts  als  Varietät  von  Xyphosia  cirsiorum,  die  mit  der 
Meigemchen.  Tryp.  Amicae  identisch  ist. 

Anmerk.  3.  Meigen  citirt  als  unzweifelhaftes  Synonim 
zu  seiner  Tryp.  Lappae  Panzers  Mnsca  Arctii  Faun. 
Germ.  XX.  23,  da  doch  Panzers  Figur  nichts  von  der  cha- 
rakteristischen Punktirnng  des  Thorax  zeigt,  von  der  auch 
Meigen  nichts  erwähnt.  Auch  die  Flügelhinden  haben  in 
Panzers  Figur  andere  Lage,  als  hei  Tryp.  octopunctata. 

16.  Trypeta  cornuta. 

Mnsca  cornuta  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  357.  No.  186. 

Scatophaga  cornuta  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  2C9.  No.  28. 

Tephritis  cornuta  Fallen  Ortal.  p.  4.  No.  1. 

Trypeta  cornuta  Meig.  V.  p.  318.  No.  12. 

Tephritis  cornuta  Curüs  No.  241.  Tab.  241. 

Tephritis  cornuta   Waller  Ent.  Mag.  III.  p.  .319.  hg.  8. 

Tephritis  cornuta  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  468.  No.  30. 
Eine  der  leicht  kenntlichsten  und  deshalb  noch  nicht 
verkannten  Arten.  Die  Larve  lebt  in  den  Köpfen  von  Ceu- 
taurea  und  zwar  nach  allen  zuverlässigen  Beobachtungen  aus- 
schliesslich auf  Centaurea  scabiosa.  Flugzeit:  Juli  und  An- 
fang August. —  Fallens  Angabe,  dass  die  Larve  ausser 
auf  Cent,  scabiosa  auch  auf  Arctium  vorkomme,  scheint  mir 
sehr  der  Bestätigung  zu  bedürfen.  Me'igens  und  anderer 
Angaben  über  das  Vorkommen  der  Fliege  auf  anderen  Pflan- 
zen widerspricht  nicht  obiger  Behauptung,  da  die  Trypeten, 
deren  Larven  auf  eine  Spezies  oder  ein  Genus  der  Syngene- 
sia  angewiesen  sind,  auch  die  meisten  anderen  Spezies  dieser 
Familie,  wie  es  mir  scheint,  besonders  die  von  ähnlichem 
Wüchse  zu  besuchen  pflegen.  In  gleicher  Weise  trifft  man 
die  Trypetenspecies,  deren  Larven  ausschliesslich  in  den  Blät- 
tern einer  Pflanzenart  miniren,  gar  häufig  auf  den  Blättern 
der  verschiedensten  anderen  Pflanzenarten  herumschwärmend. 

17.  Trypeta  florescentiae  (Tab.  I.  fig.  15.) 

Musca  florescentiae  Lin.    Faun.  snec.  ed.  II.  p.  462.  1880. 
Mnsca  florescentiae  Syst.  nat.Vindob.  1767.  p.  999.  No.  128. 
Musca  ruficauda  Für.  Ent.  syst.  IV.  353.  No.  169. 
Dacus  ruficandus  Fbr.  Antl.  p.  276.  No.   17. 
Trypeta  f  loresc  en  tiaeMciy.  V.32I.No.l6.u.Tab.48.fig.  25*). 

*)-  Im  Text  steht  irrthümlich  hg.  28. 


Terellia  florescentiae  Waller  Ent.  Mag'.  III.  63.  No.  3. 
und  fig.  5. 

Tephritis  florescentiae  Mncq.  Suit.  Dipt.  II.  468.  No.  29. 
Diese  Art  ändert  in  der  Flügelzeichnung  erlieblich  ab," 
man  kann  zwei  Varietäten  unterscheiden,  alle  übrigen  bilden 
Uebergänge  von  einer  dieser  Varietäten  zur  andern.  Dass 
die  Art  trotz  dem  seit  dem  Erscheinen  von  Meigens  Werke 
nicht  weiter  verkannt  oder  gespalten  worden  ist,  hat  seinen 
zufälligen  Grund  wohl  darin,  dass  sich  Meigens  Beschrei- 
bung mehr  auf  die  erste,  die  Flügelabbilduug  aber  auf  die 
zweite  Varietät  bezieht. 

var.  1.  Flügel  etwas  graulich,  Flügelzeichnung  ziemlich 
blass. 

Sie  besteht  aus  einem  Fleck  am  Vorderrande,  der  das 
dunkelbraune  Randmal  einschliesst  und  bis  zur  dritten  Längs- 
ader reicht,  aus  einer  schmalen  etwas  wellenförmigen  Binde, 
welche  am  Vorderrande  etwas  breiter  ist  und  von  da  über 
die  hintere  Queerader  weg  bis  zum  Hiuterrande  des  Flügels 
läuft  und  aus  einem  fast  dreieckigen  Flecken  an  der  Flügel- 
spitze, welcher  durch  die  vierte  Längsader  grade  abgeschnit- 
ten wird.  Ausserdem  findet  sich  ein  bräunliches  Fleckchen 
an  der  Mündung  der  zweiten,  ein  anderes  an  dem  Ursprünge 
derselben  Längsader,  ein  drittes  blasseres  an  der  fünften 
Längsader;  auch  ist  die  kleine  Queerader  braungesäumt.  TJm 
die  Hauptzeichnung  zieht  sich  ein  vielfach  unterbrochener  und 
in  rundliche  Flecke  aufgelösster  weisslicher  Saum. 

var.  2.  Flügel  etwas  graulich,  Flügelzeichuung  ziemlich 
dunkel. 

Sie  besteht  aus  einem  ansehnlichen  Flecke  am  Vorder- 
rande, der  das  schwärzliche  Randmal  einschliesst  und  bis  zur 
dritten  Längsader  reicht;  aus  einem  zweiten  Flecke  am  Vor- 
derrande, da  wo  bei  der  ersten  Varietät  die  Flügelbinde  be- 
ginnt, der  eine  etwas  schiefe  Lage  hat;  aus  einem  Flecke 
an  der  Flügelspitze,  der  hinten  von  der  vierten  Längsader 
grade  abgeschnitten  wird,  sich  aber  zwischen  ihr  und  der 
dritten  mehr  ausbreitet,  als  bei  der  ersten  Varietät;  endlich 
aus  einem  runden  oder  fast  dreieckigen  Flecke  auf  der  Ver- 
einigungsstelle der  fünften  Längsader  mit  der  hinteren  Queer- 

22* 


3ftO 

ader.    Die  dunklen  Flecke  sind  von  einem  nicht  unterbroche- 
nen weisslichen  Saume  eingefasst. 

Trotz    der    grossen   Verschiedenheit  beider  Varietäten 
lässt  sich  doch    ihre  Identität  durch  den  allmäligsten  Ueber- 
gaiig  einer  in  die  andere  beweisen ;   entweder  findet   dieser 
Uebergang  in  Form  und  Ausbreitung  der  Hauptzeichnung  statt, 
oder   es  treten  bei  Varietät  2.  die  bei  der  ersten  bemerkten 
Nebenzeichnungen  auf,   entweder  nur  eine  oder  mehrere  oder 
alle  auf  einmal,   fast   immer  dunkler   als  sie  sich  bei  Varie- 
tät 1.  zu  finden  pflegen,   bei  der  ein  oder  mehrere  derselben 
nicht  selten  fehlen.  —     Bei  einem  Männchen  meiner  Samm- 
lung,  welches  ich  Mitte  Juli  auf  Cirsium  arvense   fing,   ist 
die  Trübung  auf  der  hinteren  Queerader   äusserst  schwach, 
die  Flügelzeichnung  fast  ganz  so,  wie  sie  31e'igen  \oa  Tryp. 
Winthemi   abbildet,   doch  kann   dieselbe   deshalb  nicht  als 
Varietät  von  Tryp  et  a  florescen  tiae   angesehen  werden, 
da  bei  ihr  die  kleine  Queerader  mehr   nach  der  Flügelspitze 
hin  liegt   und    das    Randmal  blass  ist;   auch  der  Aufenthalt 
spricht  dagegen,    da  Tryp.  florescentiae   meines  Wissens  nur 
auf  Cirsium  palustre  lebt,  die  vom  Herrn  von  Winthem  aber 
auf  Arctium  in  grösserer  Anzahl  gefundene  und  von  Meigeh 
nach  ihm  benannte  Art,  doch  wohl  dieser  Pflanze  als  Bewoh- 
nerin zugetheilt  sein  mag   (siehe  Tryp.  Winthemi). 

Die  Exemplare  meiner  Sammlung,  welche  bei  Wien  und 
Glogau  gefangen  worden  sind,  gehören  sämmtlich  mehr  der 
zweiten  Varietät  an;  die  hiesigen  wie  vier  schwedische  Ex- 
emplare der  ersten,  eben  so  ein  Exemplar  aus  der  Grafschaft 
Glatz.  —  Vom  Herrn  Senator  von  Heyden  erhielt"  ich  eine 
Reihe  ausgezeichneter  Exemplare  der  ersten  Varietät,  die 
bei  Frankfurt  a.  M.  gefangen  waren,  mit  ihnen  zugleich 
ein  eben  so  ausgezeichnetes  Exemplar  der  zweiten  Varietät 
ebendaher. 

Anmerk.  Man  hält  jetzt  übereinstimmend  diese  Art  für 
Musca  florescentiae  der  Faun,  suec,  eine  Deutung  ge- 
gen die  sich,  wie  es  mir  scheint,  nichts  Erhebliches  aufbrin- 
gen lässt,  deren  Nothwendigkeit  mir  aber  doch  auch  noch 
nicht  recht  einleuchten  will.    Linne  sagt : 


341 

Musca  florescentiae,  antennis  setariis,  alis  pallidis  venis 
nigricantibus,  strigis  duabus  undulatis  apiceque  fuscis. 

Musca  domestica  major  est,  oblonga  similis  rapacibus. 
Abdomen  flavum:  ordo  duplex  punctorum  atrorum  a  tergo 
abdominis ;  in  singulo  segmento  punctorum  atrorum  par.  Alae 
pallidae,  venis  nigricantibus ,  longitudiualibus;  apices  alarum 
cinerei;  liuea  duplex  und ulato  -  nigricans  in  medio  alarum 
transversa. 

Bei  der  grossen  Zweideutigkeit  der  übrigen  Beschrei- 
bung liegt  das  Hauptinoment  für  die  Deutung  auf  gegenwär- 
tige Art  wohl  in  der  Angabe  über  die  schwärzliche  Farbe 
der  Längsadern. 

Hat  Gmel'm  einen  Grund  gehabt  diese  Art  in  seiner 
Ausgabe  des  Systema  naturae  zu  übergehen  oder  ist  es  nur 
durch  ein  Versehen  geschehen? 

18.  Trypeta  Winthemi  (Tab.  I.  fig.  14.). 

Trypeta  Winthemi  Meig.  V.  320.  und  Tab.  48.  fig.  26*). 

Teph litis  Winthemi  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  468.  No.  28. 
Sie  ist  der  Tryp.  florescentiae  sehr  ähnlich,  aber 
gelber  und  auf  dem  Hinterleibe  nicht  licht,  sondern  schwärz- 
lich behaart,  nur  auf  den  ersten  Segmenten  desselben  finden 
sich  auch  helle  Härchen.  Die  Queeradern  sind  genäherter, 
die  kleine  steht  auf  dem  letzten  Drittel  der  dahinterliegendeu 
Zelle,  die  Längsadern  sind  nirgends  geschwärzt,  sondern  nur 
bräunlich,  welche  Farbe  auch  die  Flügelzeichnung  hat;  die- 
selbe besteht  aus  einem  verwaschenen  Flecke  hinter  dem 
Raudraale,  der  sich  bis  über  die  kleine  Queerader  fortsetzt, 
aus  einem  zwischen  der  Mündung  der  ersten  und  zweiten 
Längsader  liegenden  bräunlichen  Vorderrandsflecke,  der  sich 
von  der  dritten  Längsader  an  als  undeutliche,  zuweilen  unter- 
brochene Binde  über  die  gewöhnliche  Queerader  weg  bis  zum 
Hinterrande  fortsetzt;  ein  dritter  kleinerer  bräunlicher  Fleck 
liegt  an  der  Mündung  der  dritten  Längsader  und  ein  grös- 
serer ebenso  gefärbter  an  der  Flügelspitze.  Die  vordere  Un- 
terecke des  dritten  Fühlergliedes  ist  ziemlich  spitz;  Fühler, 
Vorderstirn  und  die  ziemlich  breiten  etwas  vorstehenden  Ta- 


*)  In  Meiycns  Texte  steht  irrth'ümlich  fig.  27. 


34» 

ster  sind  lebhaft  gelb.  Die  rostgelbliche  Legeröhre  des  Weib- 
chens hat  am  Grunde  in  der  Regel  ein  Paar  schwarze  Flecke, 
sie  ist  kaum  so  laug  als  die  beiden  letzten  Leibesringe  zu- 
sammen. 

Aufenthalt  nach  Meigen  auf  der  Klette. 

Anmerk.  1.  Macquarl  hat  die  Art  nicht  gekannt  auch 
die  rechte  Flügelabbildung  nicht  aufzufinden  gewusst.  Er 
übersetzt:  „über  der  kleinen  Queerader"  und:  „über  der  ge- 
wöhnlichen Queerader"  durch:  „sur  etc.,"  was  eine  ganz  fal- 
sche Flügelbeschreibung  giebt.  Auch  der  angebliche  Aufent- 
halt „aufXanthium  vulgare"  ist  nichts  als  ein  Uebersetzungs- 
fchler,  Meigen  sagt :  „auf  der  gemeinen  Klette." 

Anmerk.  2.  Von  Tryp.  Lappae  und  Tussilagi- 
nis  unterscheidet  sich  Tryp.  Winthemi  durch  die  Flügel- 
zeichnung, durch  die  mehr  als  selbst  bei  Tryp.  Lappae 
genäherte  Lage  der  Queeradern,  durch  dunkle  Behaarung  des 
Hinterleibes  und  durch  die  grössere  Kürze  der  Legeröhre. 

Anmerk.  3.  Tephr.  Winthemi  Stephens  Catal. 
gehört  nicht  hierher,  sondern  zu  Tryp.  flor escentiae.  — 
Die  wahre  Tryp.  Winthemi  ist  bisher  nur  als  Bewohnerin 
Deutschlands  bekannt. 

19.  Trypeta  Wiedemanni  (Tab.  I.  fig.  16.). 

Trypeta  Wiedemanni  Mc'uj.  p.  320.  und  Tab.  49.  %.  2. 

Orellia  flavicans  Hob.  Desv.  Myod.  p.  765.  No.  1. 

Orellia  Wiedemanni  Wallcer  Ent.  Mag.  III.  66.  iig.  7." 

Tephritis   Wiedemanni  Macq.  Suit.  Dipt.  468. 

Gegenwärtige  Art  hat  in  Färbung  und  Körperbildung 
so  viel  Eigenthümliches,  dass  sie  nicht  leicht  zu  verkennen 
ist,  doch  könnten  einige  ungenauere  Angaben  Meigens  und 
Macqnarls  wohl  Anstoss  geben.  Der  Hinterleib  zeigt  näm- 
lich im  Leben  keine  Spur  von  schwarzen  Binden  und  bei 
20  Exemplaren,  die  ich  vor  mir  habe,  zeigt  sich  auch  nach 
dem  Eintrocknen  keine  Spur  derselben,  eher  könnte  man  von 
weisslichen  oder  gelblich  schillernden  Binden  reden;  die  vor- 
deren Leibesringe  haben  nämlich  nicht  nur  einen  hellen  Schil- 
ler, sondern  auch  gegen  den  Hinterrand  hin  helle  Behaarung, 
während  sie  sonst  auf  dem  Hinterleibe  schwarz  ist.  Die  weib- 
liche Legeröhre  ist  kurz  und  breit,  glänzend  hellbraun.     Die 


349 

Zeichnung  des  Thorax  ist  etwas  veränderlich,  gewöhnlich  so : 
ein  kleiner  glänzend  schwarzer  Fleck  hinter  der  Schulter, 
hinter  diesem  ein  Doppelfleck,  hinter  letzterem  über  der  Flü- 
gelwurzel  ein  dreifacher  Fleck,  hinter  der  Flügelwurzel  ein 
einfacher  grösserer  Fleck  der  sich  auch  auf  die  Ecke  des 
Schildchens  erstreckt ;  ein  Fleck  vor  dem  Schildchen  mit  der 
Spitze  nach  vorn  gerichtet;  vor  diesem  eine  breite  schwarze 
Mittelstrieme,  mehr  oder  weniger  weit  nach  vorn,  zuweilen 
bis  an  die  Vorderseite  des  Thorax  reichend,  aber  stets  von 
zwei  hinten  sehr  verkürzten,  gelblichen  Mittelstriemen  vorn 
so  verdeckt,  dass  sie  zwischen  denselben  nur  als  schwarze 
Linie  sichtbar  wird;  nach  hinten  ist  sie  oft  mit  dem  schwar- 
zen Flecke  vor  dem  Schildchen  verbunden.  Vorn  und  in  der 
Mitte  ist  der  Thorax  mit  gelblichen  Härchen  ziemlich  dicht 
bedeckt,  hinten  und  in  der  Mitte  ist  er  nackt;  die  längeren 
Borsten  auf  demselben  sind  schwarz  und  an  den  Seiten  hat 
er  zwei  hellgelbe  Längsstriemen.  Das  Schildchen  hat  einen 
Fleck  obenauf,  zwei  andere  an  der  Spitze,  die  oft  zusammen- 
fliessen,  auch  der  Hinterrücken  ist  glänzend  schwarz.  Sehr 
merkwürdig  ist  die  Bildung  des  Kopfes;  die  Stirn  ist  lang, 
abschüssig,  die  Augen,  dieser  Stirnbildung  entsprechend,  viel 
länger  als  breit,  oben  und  unten  mit  einer  ziemlich  spitzigen 
Ecke;  das  Untergesicht  ist  äusserst  vorgebaut,  mit  zwei  tie- 
fen bis  zum  Mundrande  herabreichenden  Gruben  zur  Aufnah- 
me der  Fühler,  und  zwischen  denselben  kielförmig  erhaben; 
die  MundöfFnung  ist  gross,  länger  als  breit,  nach  vorn  hin 
offen,  die  Lippe  äusserst  verlängert  und  schmal,  nach  hinten 
gerichtet,  so  dass  der  Rüssel  gekniet  erscheint.  Die  beiden 
ersten  Flügelbinden  sind  in  der  Regel  nur  durch  eine  schwa- 
che Trübung  zwischen  der  ersten  und  zweiten  Längsader 
verbunden.  Zu  den  Eigenthünilichkeiten  im  Verlaufe  der  Flü- 
geladern gehört  ein  bei  allen  Exemplaren  vorhandener  Ast, 
welchen  die  zweite  Längsader  da,  wo  sich  die  dritte  Binde 
mit  der  vierten  vereinigt,  nach  vorn  aussendet,  der  aber  den 
Flügelrand  nicht  erreicht.  Vor  ihm  findet  sich,  aber  nur  als 
anomale  Bildung  einzelner  Exemplare,  ein  ähnlicher,  von  der 
Randrippe  ausgehender  Ast,  der  sich  bei  einem  Stücke  mei- 
ner Sammlung  mit   der  zweiten  Längsader  verbindet. 


344 

Diese  interessante  Art  scheint  ausschliesslich]  auf  Bry- 
onia  angewiesen ;  man  findet  sie  in  der  ersten  Hälfte  des  Juli 
auf  den  Blüthen  derselben.  Es  ist  deshalb  zu  bedauern  dass 
ihr  Meigen  den  sehr  passenden  Namen  Tr.  Bryoniae  nicht 
gelassen  hat,  unter  welchem  er  sie  von  Megerle  von  Mühl- 
feldt  erhielt.  Die  Art  scheint  sich  so  ziemlich  überall  zu  fin- 
den, wo  Bryonia  wächst. 

Anmerk.  Das  Citat  der  Orellia  flavicans  Hob. 
Desv.  ist  bei  der  gar  grossen  Kenntlichkeit  der  Art  nicht 
zweifelhaft.  Macquart  behandelt  Orellia  als  Synonim  der 
zweiten  Abtheilung  von  Tephritis,  und  citirt  fälschlich  Tephr. 
Jaceae  Hob.  Desv.  als  Synonim  zu  Tr.  Wiedemanni,  die  bei 
ihm  in  der  ersten  Abtheilung  steht.  —  Er  hätte  diese  Ro- 
bineausche  Species  zu  Tryp.  punctata,  seiner  Tryp.  Arctii 
citiren  sollen. 

b)  Der  Hinterleib  grau. 
20.  Trypeta  margin  ata  (Tab.  I.  fig.  17.). 

Tephritis  marginata  Fall.  Ortal.  p.  7.  No.  8. 

Trypeta  marginata  Meig.  V.  p.  322.  Tab.  49.  fig.  15. 

Splienella  Linariae  Roh.  Desv.  Myod.  p.  774.  No.   I. 

Sphenella?  marginata  Wallcer  Ent.  Mag.  III.   73    fig.  18. 

? Tephr.  marginata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  465.  No.  18. 
Ich  habe  zur  näheren  Charakterisirung  dieser  äusserst 
kenntlichen  Art  Metgens  Angaben  nichts  zuzusetzen,  als  dass 
das  Schildchen  in  der  Regel  bei  beiden  Geschlechtern  gelb- 
lich, die  Legeröhre  des  Weibchens  aber  kurz  und  glänzend 
schwarz  ist. 

Als  Aufenthalt  der  Larve  sind  bis  jetzt  nur  verschie- 
dene Arten  von  Senecio  sicher  bekannt,  der  gewöhnlichste 
ist  auf  Senecio  vulgaris;  die  Angabe  von  Rob.  Desvoidy 
über  das  Vorkommen  auf  Linaria,  kann  sich  nur  auf  einzelne 
verirrte  Exemplare  beziehen,  eben  so  die  Meigemchz  über 
das  Vorkommen  auf  Tanacetum.  Die  Art  ist  vom  hohen 
Norden  Europas  bis  zum  äussersten  Süden  desselben  verbrei- 
tet; auch  auf  Rhodus  und  in  Kleinasien  fing  ich  sie  in  Menge. 
Anmerk.  1.  Das  Citat  aus  Macquart  ist  zweifelhaft, 
denn  er  sagt  1.  c. :  „oviducte  fauve,"  während  die  Lege- 
röhre doch  schwarz  ist.     Wahrscheinlich  beruht  diese  abson- 


345 

derliche  Angabe  auf  irgend  einem  Versehen.  Wären  die 
Punktreihen  Lei  Tryp.  florescentiae  nicht  gar  zu  deut- 
lich, so  sollte  man  fast  glauben,  dass  er  ein  Weibchen  dieser 
Art  von  der  ersten  der  oben  aufgeführten  Varietäten  vor  sich 
gehabt  habe.  Vielleicht  hat  ihn  ein  Weibchen  mit  durch  das 
Eintrocknen  verdorbenem  Hinterleibe  getäuscht.  Auch  T  ryp. 
septemmaculata  Macq.  Suit.  Dipl.  II.  p.  465.  dürfte 
sich  schwerlich  als  eigene  Art  bestätigen,  sondern  wird  wohl 
als  Varietät  mit  einer  der  beiden  genannten  Arten  zusam- 
menfallen. 

An  merk.  2.  Rob.  Desvoidy  hat  auf  die  einzige  Tryp. 
marginata  ein  Genus:  „Spheuella"  begründet,  in  wel- 
chem er  sie  als  Sph.  Linariae  aufrührt.  Walker  hat  die 
Art  in  der  Beschreibung  desselben  nicht  erkannt,  glaubt  aber 
das  Genus  in  Trypeta  signata-  wiedergefunden  zu  haben, 
die  nun  bei  ihm  als  Sphenella  signata  figurirt,  während 
sie  doch  bei  Rob.  Desvoidy  unter  Urophora,  als  Uroph. 
liturata  vorkommt.  Von  Tryp.  marginata  meint  Wal- 
ker, dass  sie  den  Urellien  am  nächsten  stehe,  aber  sich  doch 
von  ihnen  unterscheide;  er  stellt  sie  deshalb,  ohne  sie  einem 
besondern  Genus  zu  subsumiren,  hinter  Sphenella  signa- 
ta. —  Hat  er  vielleicht  gefühlt,  dass  man,  wenn  man  Ge- 
nera, wie  die  von  Rob.  Desvoidy  annimmt,  zuletzt  genöthigt 
wird,  für  fast  jede  Art  ein  eigenes  Genus  zu  errichten? 

c)  Hinterleib  schwarz  und  grau  bandirt. 

21.  Trypeta  fasciata  (Tab.  I.  fig.  18.;. 
Scatophaga  fasciata  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  210.  No.   19. 
Trypeta  fasciata  Meig.  V.  p.  322.  No.   18.     Tab.  49.  fig.  I. 
Tephritis  fasciata  Macq.  Suit.  p.  466.  No.  21. 

Trypeta  fasciata  ist  eine  so  kenntliche  Art,  dass 
ich  wenig  darüber  zu  sagen  habe.  Melyen  beschreibt  und 
bildet  bloss  das  Männchen  ab.  Seine  Abbildung  stellt  das 
schlanke  Thierchen  viel  zu  plump  dar,  namentlich  sind  die 
Flügel  vollkommen  verzeichnet. 

Beschreibung  des  Weibchens:  Stirn  und  Hinterkopf  grau- 
schwarz, borstig,  der  erstere  ausser  auf  dem  grossen  Ocel- 
lendreiecke    grob   schwarz  punktirt  und  am  Augeurande  fein 


346 

weiss  gesäumt.  —  Untergesicht  kurz,  weissschillernd,  unter 
den  Fühlern  ausgehölt,  Mundöffnung  gross,  rund,  der  Mund- 
rand gesäumt.  —  Fühler  gelb,  das  dritte  Glied  rundlich, 
oben  und  nach  der  Spitze  hin  braun.  Thorax  grau  mit  zer- 
streuten schwarzen  Härchen  und  schwarzbraunen  Punkten ;  an 
jeder  Flügelwiirzel  ein  glänzend  schwarzbrauner  Fleck,  der 
die  Gestalt  eines  Kreisabschnittes  hat,  dessen  Bogen  nach  der 
Flügelwurzel  hin  liegt,  die  vordere  Ecke  desselben  hat  vor 
sich  noch  eine  kurze  braune  Strieme,  die  hintere  reicht  bis 
gegen  das  glänzend  schwarzbraune  Schildchen,  der  Hinter- 
rücken ist  ebenfalls  glänzend  dunkelbraun.  Der  Hinterleib 
ist  schwarzbraun  mit  zwei  weissen  Binden,  von  denen  die 
erste  den  Hinterrand  des  zweiten  und  den  bei  weitem  grössten 
Theii  des  dritten  Ringes  einnimmt;  die  zweite  liegt  auf  dem 
fünften  Ringe  und  lässt  nur  einen  schmalen  Saum  am  Hin- 
terrande übrig.  Die  Legröhre  ist  breit,  nach  dem  Ende  hin 
wenig  verschmälert,  fast  so  lang  als  der  Hinterleib,  schwarz- 
braun. Die  Beine  sind  bräunlich  gelb,  die  Vorderschenkel 
und  die  letzten  Fussglieder  dunkler.  Die  Flügel  sind  schmal, 
vollkommen  klar,  mit  zwei  gekrümmten  schrägen  Binden  auf 
der  Flügelmitte,  von  denen  die  zweite  über  die  genäherten 
sehr  schief  stehenden  Queeradern  geht  und  meist  fast  ganz 
braun  ist,  während  die  erste  nur  braungelb  mit  braunem 
Saume  ist;  vor  der  ersten  Binde  steht  noch  ein  mit  ihr  ver- 
bundener, Vorder-  und  Hinterrand  nicht  erreichender,  keil- 
förmiger Fleck ;  die  äusserste  Flügelspitze  ist  braungesäumt 
und  unmittelbar  vorher  steht  am  Vorderrande  noch  ein  brau- 
ner Punkt.  Länge  ohne  die  Legeröhre:  %lJ2  Lin.,  Flügel- 
spannung: 53/4  Lim 

Der  Aufenthalt  der  Larve  dieser  abweichend  gebildeten 
Art  ist  noch  unbekannt. 

d)  Hinterleib  glänzend  schwarz. 

22.  Trypeta  Centaureae  (Tab.  I.  fig.  19.). 
Musca  Centaureae  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  360.  No.  199. 
Tephritis  Centaureae  Fbr.  Antl.  p.  322.  No.  28. 
Trupanea  Berberidis  Schrank  Faun.  Boic.  III.  2513. 
Trypeta  Centaureae  Meitj.  V.  p.  324.  No.20.  Tab.  49.  fig.  8. 
Urophora  Centaureae  Macq.   Suit.  Dipt.  II.  p.  455.  No.  2. 


34* 

Dass  sehr  viele  Gründe  die  Einerleiheil  dieser  und  der 
neunten  Art,  der  Tryp.  Heraclei,  wahrscheinlich  machen,  habe 
ich  schon  bei  jener  erwähnt,  aber  auch  nachgewiesen,  dass 
der  Beweis  für  die  Identität  beider  noch  bei  weitem  nicht  voll- 
ständig ist,  und  dass  deshalb  eine  Einziehung  gegenwärtiger 
Art  für  jetzt  noch  eine  Voreiligkeit  sein  würde;  dass  für 
den  Fall  der  Notwendigkeit  derselben  der  Art  der  Llnne- 
sche  Käme:  „Tryp.  Heraclei"  bleiben  müsse,  ist  auch 
schon  gesagt. 

Die  Art  variirt  mit  einem  hellen  Punkte  zwischen  der 
dritten  und  vierten  Längsader  und  ohne  denselben.  Eine 
ziemliche  Anzahl  von  Stücken,  die  ich  in  Rhodos  fing,  ge- 
hören sämmtlich  zur  ersten  Varietät,  die  übrigen  von  mir  auf 
dem  Continente  Kleinasiens  gefangenen  Stücke  zur  zweiten. 
Ausserdem  enthält  meine  Sammlung  noch  einzelne  Stücke,  die 
mir  aus  verschiedenen  Gegenden  des  südlichen  Deutschlands 
zukamen  und  die  auch  sämmtlich  der  ersten  Varietät  angehö- 
ren. Unter  den  Rhodiser  Exemplaren  finden  sich  zwei  von 
äusserst  abweichendem  Ansehen,  aber  specifisch  nicht  verschie- 
den, bei  beiden  ist  die  schwarze  Flügelzeichnung  durch  glas- 
helle Längsstreifen  durchbrochen ,  welche  sich  von  der  Wur- 
zel des  Flügels  bis  zur  Spitze  zwischen  je  zwei  aufeinander 
folgenden  Längsadern  hinziehen,  so  dass  die  Flügelzeichnung 
in  lauter  einzelne  Flecke  aufgelöst  ist. 

Ich  habe  die  Art  stets  nur  auf  Umbelliferen  gefunden. 

23.  Trypeta  Lychnidis  (Tab.  I.  fig.  22.). 

Musca  Ly  chnidis  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  360.  No.  197. 
Tephritis  Lychnidis  Fbr.  Antl.  p.  322.  No.  26. 
Musca  Lychnidis   Gmel.  Syst.  nat.  V.  2858.  No.  251. 
Tephritis  Centaureae  Fall.  Ort.  p.   16.  No.  26. 
Trypeta  discoidea  Mcig.  V.  p.  323.  No.  19.  Tab.  49.  fig.  14. 
Aciura  discoidea  Walle.  Ent.  Mag.   III.  p.  72.  No.  2.  fig.  16. 
Uropliora  discoidea  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  455.  No.  1. 

Unter  den  europäischen  Arten  ist  keine  die  sich  gegen- 
wärtiger so  näherte,  dass  sie  mit  ihr  verwechselt  werden 
könnte.  Die  Rechtfertigung  des  von  mir  gewählten  Namens, 
welcher  gegen  Meigens  Ansicht  ist,  folgt  bei  der  folgenden  da- 
mit verwechselten  Art.   Uebrigens  ist  gegenwärtige  Tryp.  Ly- 


348 

chnidis  in  der  ganzen  Körperfärbung  etwas  -veränderlich. 
Die  Legeröhre  des  Weibchens  ist,  wie  Mafiquart  ganz  recht 
bemerkt,  sehr  kurz  und  honiggelb.  —  Ihr  Vaterland  scheint 
vorzugsweise  das  nördliche  Europa  zu  sein.  Ueber  Aufent- 
halt und  Lebensweise  der  Larve  ist  bis  jetzt  nichts  Sicheres 
bekannt  geworden. 

Anmerk.  Fabr.  Mant.  Ins.  II.  353.  No.  120.,  wo  Mu- 
sca  Lych nidis  zuerst  beschrieben  ist,  kann  ich  in  diesem 
Augenblicke  nicht  vergleichen,  doch  lässt  sich  mit  grosser  Si- 
cherheit voraussetzen,  dass  auch  in  diesem,  wie  in  anderen 
Fällen  die  Angaben  dieselben  sein  werden,  wie  in  der  En- 
tom.  syst.  —  Es  kann  also  auch  jene  Stelle  auf  die  Bestim- 
mung der  Art  der  allergrössten  Wahrscheinlichkeit  nach  kei- 
nen Einfluss  haben. 

24.  Trypeta  diseoidea  (Tab.  I.  fig.  20.). 

Musca  diseoidea  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  320.  No.  155. 

Musca  diseoidea  Gmel.  Syst.  nat.  V.  p.  2854.  No.  239. 

Dictya  diseoidea  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  326.  No.  3.; 

Tephritis  Lychnidis  Fall.  Ortal.  p.  14.  No.  24. 

Trypeta  Lych  nidis  Meig.  V.  324.  No.  21.     Tab.  49.  fig.  6. 

Aciura  Lychnidis   Walk.  Ent.  Mag.  III.  p.  72.  No.  1.  fig.  15. 

Urophora  Lychnidis  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  456.  No.  3. 
Auch   diese   durch   ihre  Fliigelzeichnung  höchst  ausge- 
zeichnete Art  gehört  -vorzugsweise   dem  Norden  Europas  an. 
Lebensweise  und  Aufenthalt  der  Larve  sind  unbekannt. 

Es  ist  wohl  noch  niemandem,  wie  Me'igen  meint,  ein- 
gefallen, diese  Art  mit  der  vorigen  vereinigen  zu  wollen,  son- 
dern man  ist  nur  mit  ihm  in  der  Deutung  der  Fabricius''- 
schen  Namen  nicht  einverstanden  gewesen.  Auch  ich  kann 
seine  Ansicht  durchaus  nicht  theilen  und  halte  seine  Deutung 
für  entschieden  falsch,  wenn  ihr  auch  auf  seine  Autorität  hin 
alle  neueren  Schriftsteller  gefolgt  sind.  —  Darüber,  dass 
Musca  Lychnidis  und  Musca  diseoidea  Fbr.  auf  diese  und 
die  vorige  Art  zu  beziehen  seien,  ist  man  mit  gutem  Grunde 
allgemein  einverstanden;  es  handelt  sich  nur  darum,  welche 
von  beiden  Musca  diseoidea  und  welche  Musca  Ly- 
chnidis sei.  —  Fabrkias  Ent.  syst.  IV.  360.  sagt  von 
Musca  Lychnidis: 


349 

„Media.    Caput  flamm   oculis   nigris.     Thorax  et  abdo- 
men  glabra,"   atra,  immaculata.     Pedes   flavi.     Alae  ni- 
grae  limbo  omni  lineolis  abbreviatis  albis;"  — 
von  Musca  discoidea  Ent.  syst.  IV.  320.  aber: 

„Magna  in  hac  familia.  Caput  testaceum  oculis  ni- 
gris.  Thorax  et abdomen  nigra,  immaculata.  Alae  atrae, 
punctis  baseos  lineolisque  marginalibus  ab- 
breviatis  albis.     Pedes  testacei." 

Bedenkt  man,  dass  gegenwärtige  Art  ll/2  Mal  so  lang 
ist  als  die  vorhergehende  und  dass  sie  an  der  Flügelbasis 
helle  Punkte  hat,  von  denen  sich  bei  jener  auch  nicht  eine 
Spur  findet,  so  kann  man  wohl  nicht  zweifelhaft  sein,  dass 
die  Fabritius'sQhen  Namen  so  ausgelegt  werden  müssen,  wie 
ich  es  oben  gethau  habe.  Dazu  kommt,  dass  bei  gegenwär- 
tiger Art  die  Flügel  dunkler  und  die  hellen  Linien  mehr  auf 
den  Flügelrand  beschränkt  sind,  als  bei  voriger,  dass  also 
auch  in  dieser  Beziehung  die  Angaben  über  M.  discoidea 
mehr  auf  sie  passen.  —  Der  einzige  Einwand  den  man  etwa 
machen  könnte,  möchte  nur  der  sein,  dass  3J  eigen,  der  die 
Fabricius  sehe  Sammlung  gesehen,  doch  am  besten  wissen 
müsse,  welche  Art  in  derselben  als  discoidea  und  welche 
als  Lychnidis  bezeichnet  sei.  Diess  gern  zugegeben,  so 
liegt  doch  die  Nichtigkeit  dieses  Einwandes  auf  der  Hand. 
Selbst  als  Fabricius  das  Systema  Antl  iatorum  schrieb 
besass  er  Tryp.  discoidea  nicht,  sondern  kannte  sie  nur 
aus  der  Sehesledlschen  Sammlung.  Was  kann  also  die  Be- 
zeichnung der  vielleicht  in  seinem  Museum  befindlichen  Ex- 
emplare dieser  Art  beweisen,  da  sie  erst  lange  nach  Abfas- 
sung der  Beschreibung  in  dieselbe  kamen.  Und  wenn  selbst 
dieser  Umstand  nicht  stattfände,  was  folgte  aus  einer  Mei- 
gens  Ansicht  entsprechenden  Bezeichnung  der  beiden  Arten 
in  dem  Fabricius' sz\\e\\  Museum?  —  Hier,  wo  die  Angaben 
seiner  Werke  so  entschieden  sprechen,  docli  gewiss  nichts  als 
eine  Unordnung  in  der  Sammlung,  wovon  wohl  keine  Sammlung 
ganz  frei,  und  woran  die  Fabricius' sc\\z,  ausser  in  seiner 
Lieblingsordnung  der  Käfer,  bei  zunehmendem  Alter  und  ab- 
nehmender Gesichtskraft  ihres  Besitzers  reich  genug  gewor- 
den ist.  —     Es  ist  recht  bequem  nach  einem  üriginalexem- 


plare  über  die  Berechtigung  eines  Namens  zu  entscheiden, 
aber  wenn  auf  weiter  nichts  Rücksicht  genommen  wird,  total 
unwissenschaftlich,  da  nicht  nur  oft  genug  schon  Insekten 
falsch  etiquetirt  worden  sind,  sondern  auch  nicht  die  Benen- 
nung eines  Exemplares,  vielmehr  allein  die  Publikation  einer 
die  Art  kenntlich  bezeichnenden  Diagnose,  oder  Beschreibung, 
oder  Abbildung  u.  s.  w.  den  Namen  in  sein  Recht  einsetzt. 
Welchen  Werth  die  Ansicht  von  Originalexemplaren  hat  und 
wie  viel  Aufklärung  über  zweifelhafte  Arten  sie  oft  geben 
können,  kann  sonst  nicht  bezweifelt  werden. 

25.  Trypeta  femoralis  (Tab.  I.  fig.  23.). 

Trypeta  rotundiventris  <?  var.  Meig.  V.  325.  No.  22. 

Aciura  femoralis  Roh.  Desv.  Myod.  p.  773.  No.  1. 

?Aciura  tibialis  Roh.  Desv.  Myod.  p.  773.  No.  2. 

Urophora  femoralis  Macq.  Sriit.  Dipt.  II.  p.  458    No.  12. 

Trypeta  femoralis  Meig.  VII.  p.  355.  No.  71.  (aus  Macq.). 
Diese  schöne  Art,  von  welcher  erst  einige  Exemplare 
gefangen  worden  sind,  gehört  mehr  dem  Süden  Europas  an. 
Me'igcn  erhielt  das  Männchen  aus  Oestreich,  Macquart 
das  Weibchen  aus  Bordeaux;  ich  sah  ein  Männchen  aus  Por- 
tugal unter  den  Insekten  der  ehemaligen  v.  Hoffmannsegg'- 
schen  Sammlung  im  Königlichen  Museum  zu  Berlin  und  fing 
das  Weibchen  (im  April)  in  dem  Garten  eines  Türken  zu 
Smyrna  auf  Acanthus. 

Die  Aehnlichkeit  dieser  Art  mit  Tryp.  rotundiven- 
tris, welche  Macquart  hervorhebt  und  die  Me'igen  gar  zu 
einer  Verwechselung  mit  derselben  verleitete,  ist  nur  eine 
ganz  äusserliche  und  besteht  in  weiter  nichts  als  ähnlicher 
Färbung  des  Körpers  und  der  Flügel;  eine  wahre  Verwandt- 
schaft ist  es  nicht.  Tryp.  rotundiventris  trägt  ganz 
und  gar  den  Charakter  der  Arten,  deren  Larven  miniren; 
Tryp.  femoralis  dürfte  als  Larve  am  wahrscheinlichsten 
in  Gallen,  vielleicht  von  Acanthus,  wohnen,  oder  lebt, 
wenn  das  nicht  der  Fall  sein  sollte,  in  den  Köpfen  irgend 
einer  Pflanze  der  Syugenesia.  Ich  sehe  in  ihr  die  nächste 
Verwandte  von  Tryp.  Cardin. 

Sie  ist  glänzend  schwarz,  der  Kopf  und  die  Beine  (nach 
dem  Eintrocknen)  rothgelb,  an  letzteren  die  Mittel-  und  Hin- 


351 

tersclienkel  bis  gegen  die  Spitze  schwärzlich ;  die  vorder- 
sten haben  nur  auf  der  Aussenseite  eine  breite  von  der  Spitze 
bis  zur  Wurzel  reichende  Strieme.  Die  Behaarung  und  Bor- 
sten sind  schwarz,  in  gewisser  Richtung  erscheinen  sie  bräun- 
lich, die  Borsten  der  Stirn  braun.  Die  Legeröhre  des  Weih- 
chens hat  fast  3/4  der  Länge  des  Hinterleibes,  ist  an  der 
Wurzel  breit  und  verschmälert  sich  nach  der  Spitze  hin  sehr. 
Die  Flügel  sind  schwarz,  die  schief  abgegrenzte  Wurzel,  zwei 
nahe  bei  einander  liegende  dreieckige  Flecke  des  Vorderran- 
des, drei  ähnliche  am  Hinterrande  und  drei  rundliche  Flecke 
auf  der  Flügelfläche  sind  durchsichtig,  etwas  weisslich,  Rand- 
rippe und  Adern  sind  auf  den  durchsichtigen  Stellen  gelb- 
lich, während  sie  innerhalb  der  schwarzen  Zeichnung  auch 
schwarz  sind.  Bei  dem  Männchen  des  Berliner  Museums  ist 
der  der  Flügelwurzel  nächste  dreieckige  Fleck  am  Hinter- 
rande  breiter  als  bei  meinem  Weibchen. 

Länge  ohne  die  Legeröhre  i5/o  Linie. 

Anmerk.  Oxyna  femoralis  Rob.  Desv.  ist  eine 
andere  Art,  von  der  weiter  unten  die  Rede  sein  wird.  — 
Auch  Urophora  femoralis  Rob.  Desv.  hat  mit  gegen- 
wärtiger Art  nichts  zu  thun  und  soll  weiter  unten  ausführli- 
cher besprochen  werden. 

26.  Trypeta  rotundiventris  (Tab.  I.  fig.  24.). 

Tephritis  rotundiventris   Fall.  Ortal.  p.  16.  No.  27. 
Trypeta    rotundiventris   Meig.  V.   325.   No.   22.    Tab.  49. 

No.  7. 
Urophora  rotundiventris  Macq.  Suit.  Dipt.  p.  456.  No.  4. 
Diese  ziemlich  seltene  Art  ist  vorzugsweise  im  nördli- 
chen Europa  einheimisch.  Ausser  durch  die  andere  Form 
und  Zeichnung  der  Flügel  unterscheidet  sie  sich  von  der  vo- 
rigen durch  ganz  andern  Bau  des  Körpers,  durch  helle 
Brustseiten,  ganz  und  gar  hellgelbe  Beine,  helle  Wurzel 
des  Hinterleibes,  ganz  kurze  Legeröhre  des  Weibchens,  viel 
grössere  Länge  und  abstehende  Richtung  aller  Borsten,  viel 
längere  Borste  der  Fühler  u.  s.  w.  mehr  als  hinlänglich. 

Ueber  den  Aufenthalt  der  Larve  ist  noch  nichts  bekannt 
geworden;   sie    gehört  jedenfalls  zu  den  minirenden.    Bisher 


35S 

ist  diese  Art  nnr  als  Bewohnerin  des  nördlichen  und  mittle- 
ren Europa  bekannt. 

27.  Trypeta  Cardin.' 

La  Mouche  du  Chardon  Reaum.  III.  Tab.  45.  fig.  12—14. 

Musca  Cardui  Linn.  Faun.  ed.  II.  p.  461.  No.  1876. 

Musca  Cardui  Syst.  nat.  Vindob.  1767.  p.  998.  No.  126. 

Musca  Cardui  Fbr.  Spec.  Ins.  II.  454.   No.  100. 

Musca  Cardui  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  359.  No.  191. 

Musca  Cardui   Gmel.  Syst.  nat.  V.  2858.  No.  126. 

Tephritis  Cardui  Fbr.  Syst.  Antt.  p.  321.  No.  21. 

Trupanea  Cardui  Schraiilc  Faun.  Boic.  III.  2514. 

Scatophaga  flexuosa  Germ.  Faun.  II.  No.  25. 

Trypeta  Cardui  Meig.  V.  326.  No.  23.     Tab.  49.  fig.  9. 

Urophora  Cardui   Waller  Ent.  Mag.  p.  69.  fig.  12. 

Urophora*  Cardui  Macq    Suit.  Dipt.  II.  p.  456.  No.  2. 

Leicht  liesse  sich  die  Zahl  der  sicheren  Synonime  um 
das  Doppelte  vermehren,  was  wohl  überflüssig  wäre.  Das 
Citat  aus  Linne  und  mit  ihm  die  Berechtigung  des  Namens, 
sind  durch  seine  Angaben  über  die  Gestalt  der  Flügelbinde 
und  durch  sein  Citat  von  lieaumur  III.  Tab.  45.  fig.  12 — 14. 
gesichert.  —  Sie  ist  weit  verbreitet,  doch  scheint  sie  im  süd- 
lichen Europa  häufiger  als  im  nördlichen  zu  sein.  —  Eben 
so  ist  der  Aufenthalt  der  Larve  in  den  Gallen  verschiedener 
Distelarten  längst  bekannt.  Hammerschmidt  (vid.  Oken  Isis 
1833.  p.  378.)  zeigte  im  Jahr  1832.  den  versammelten  Na- 
turforschern in  Wien  Gallen  von  Serratula  arvensis,  nebst  der 
daraus  entwickelten  Fliege,  angeblich  Tryp.  flexuosa  Meig. 
Da  Meigen  keine  Tryp.  flexuosa  kennt,  dürfte  sich  die  Be- 
obachtung wahrscheinlich  auf   gegenwärtige  Art  beziehen. 

Anmerk.  Ich  habe  es  für  überflüssig  gehalten  Roh. 
Desvoldy  zu  citiren,  obgleich  ich  gegenwärtige  Art  in  sei- 
ner Urophora  S  o  n  c h  i  zu  erkennen  glaube ;  um  auch  bei 
den  folgenden  Arten  ihn  ganz  übergehen  zu  können,  will  ich 
hier  seine  säuimtlichen  Arten  von  Urophora  aufzählen,  da- 
neben Walkers  Ansicht  über  dieselben,  so  wie  die  Macquarls 
und  endlich  meine  eigenen  Vermuthungen,  denn  zu  mehr  lässt 
es  seine  Weise  nicht  kommen,  mittheilen. 

Die  Hob.  Desvoidysclxen.  Arten  von  Urophora  sind: 


353 


1.  Cardui 

2.  solstitialis 

3.  femoralis 

4.  Reaumurii 

5.  liturata 

6.  Sonclii 

7.  Centaureae 

8.  Dejeanii 


nach  Walher: 

Cardui 

pugionata 

pugionata 

vCafdni 

(et  cuspidata 

Cardui 

Cardui 

Cardui 

Cardui 


nach    Macquart : 


cuspidata 


quadrifasciata 


wahrschein- 
lich: 

stylata 

solstitialis  var. 
aprica? 

solstitialis 

signata 
Cardui 
aprica 
quadrifasciata. 


Dazu  füge  ich  noch,  dass  Hob.  Desvoidy  selbst  Car- 
dui, solstitialis  und  Centaureae  (!)  für  die  gleichnamigen 
Fabricius' sehen.  Arten  hält. 


28.  Tryppeta  stylata  (Tab.  I.  fig.  21.). 

Musca  stylata  Fbr.  Syst.   Ent.  p.   785.  No.  66. 
Musca  stylata  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  353.  No.  168. 
Musca  stylata  Syst.  nat.  cur.    Gmel.  V.  p.   2855.  No.  241. 
Tephritis  stylata  Fbr.  An«,  p.  275.  No    13. 
Musca  Jacobeae  Paus.  Faun.  XCVII.  No.  24. 
Trupanea  Cirsii  Schrank  Faun.  Boic.  III.  No.  2505. 
Tephritis  Jacobeae  Fallen  Ortal.  p.  6.  No.  6. 
Trypeta  stylata  Meuj.  V.  p.  327.  und  Tab.  49.  fig.   12. 
Urophora   solstitialis    Walher    Ent.    Mag.    III.   p.    71.    (ex 

parte)  und  lig.  14! 
Urophora  stylata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  457.  No.  7. 

In  Beziehung  auf  diese  und  die  beiden  folgenden  Arten 
hat  Meigen,  durch  Varietäten  irre  geleitet,  mehrfach  geirrt. 
Er  beschreibt  als  besondere  Arten  Tryp.  stylata,  cuspi- 
data, aprica,  solstitialis  und  pugionata,  spricht  in- 
dess  selbst  die  Vermuthung  aus,  dass  Tryp.  stylata,  cu- 
spidata, aprica  und  solstitialis  nur  Varietäten  dersel- 
ben Art  sein  dürften.  Am  ehesten  hätte  er  wohl  die  Artrechte 
■von  pugionata  bezweifeln  sollen,  die  sich  nach  seinen  An- 
gaben in  der  That  nur  als  ein  Gemenge  der  verschiedensten 
Varietäten  darstellt,  doch  hat  er,  wohl  wegen  der  geringeren 
Grösse,  nicht  daran  gedacht.  Wie  aber  ein  Meister  wie 
Meigen  dazu  gekommen  sein  kann,  die  Rechte  von  zwei  so 
sicheren  Arten  wie  Tryp.  stylata  und  Tryp.  aprica  zu 
bezweifeln,  lässt  sich  in  der  That  schwer  begreifen,  ganz  un- 
(5.  Band.  2.  Heft.)  23 


354 

bedenklich  scheint  mir  dagegen  die  Vereinigung  von  Tryp. 
cuspidata  und  pugionata  mit  Tryp.  solstitialis. 

Tryp.  stylata  unterscheidet  sich  von  Tryp.  sol- 
stitialis constant  durch  Folgendes:  Sie  ist  grösser,  die 
kleinsten  Stücke  von  ihr  wie  mittelgrosse  Stücke  von  Tryp. 
solstitialis,  der  Filz  auf  der  Oberseite  des  Thorax  ist 
heller  und  gelber,  die  gelbe  Seitenstrieme  desselben  breiter, 
ihre  Färbung  wie  die  des  Schildchens  heller  und  unmittelbar 
über  ihr  die  Färbung  des  Thorax  nicht  so  dunkel  schwarz 
wie  bei  jener.  Die  erste  der  bei  Tryp.  solstitialis  vor- 
handenen Flügelbinden  fehlt,  die  zweite  beginnt  vom  Vorder- 
rande aus  bei  Tryp.  stylata  stets  in  viel  schieferer  Rich- 
tung, die  Flügelwurzel  ist  klar,  nicht  wie  bei  Tryp.  sol- 
stitialis in  grosser  Ausdehnung  lehmgelblich  gefärbt;  die 
Vorderrandszelle  ist  bei  ihr  etwas  breiter  als  bei  jener,  das 
Randmal  viel  kürzer,  fast  ganz  schwärzlich  braun,  während 
es  bei  Tryp.  solstitialis  nur  an  der  Spitze  gebräunt, 
sonst  aber  intensiv  gelb  gefärbt  ist;  die  ganzen  Flügel  sind 
weisslicher. 

Uebrigens   ist  Trypeta  stylata   in   der  Flügelzeich- 
nung  sehr  veränderlich.     Ich  unterscheide  drei  Varietäten,  die 
aber  durch   alle  möglichen  Uebergäuge  mit   einander  verbun- 
den sind  und  sich  von  den  in  der  Flügelzeichnung  ihnen  ähn- 
lichen Varietäten  der  Tryp.  solstitialis  leicht  und  sicher 
an  der   geringeren  Grösse  des  Randmales,   etwas  mehr  nach 
der  Flügelspitze  hin  gerückte  Qneerader  u.  s.  w.  unterscheiden, 
var.  1.  Extrem  der  dunklen  Flügelfärbung:    vor- 
letzte und   drittletzte   Binde   ganz,   beide   sind  wie  der 
Saum   der  Spitze   etwas   breiter  und   dunkler   als  sonst, 
dieser  mit  der  vorletzten  Binde  breit  im  Zusammenhange. 
An  der   Grenze   der  kleinen  Wurzelzellen,    da  wo   bei 
Tryp.  solstitialis  die  erste  Binde  liegt,    ein    bräun- 
licher Wisch.    Von  mehr  als  100  Stück  nur  4. 
var.  2.  Die    gewöhnliche  F  ärbung:   von  einer  Trü- 
bung an  der  Grenze  der  Wurzelzellen  keine  Spur,  die  vom 
Randmal    ausgehende  Binde  hinten  verkürzt,   reicht  ent- 
weder nur  bis  zum  Ende  der  kleinen  Queerader  oder  ist 
doch  hinter  ihr  lichter,  eben  so  unmittelbar  vor  ihr  oder 


355 

daselbst  unterbrochen.  Spitzensanm  mit  der  vorherge- 
henden Binde  schmal  verbunden.  Die  grosse  Mehrzahl 
sämmtlicher  Exemplare, 
var.  3.  Extrem  der  hellen  Flügelfärbung:  keine 
Trübung  am  Ende  der  Wurzelzelleii,  Randmal  gelblich, 
die  beiden  Queeraderu  und  die  Flügelspilze  zwischen 
der  Mündung  der  zweiten  und  vierten  Längsader  hell- 
braun gesäumt.  —  Nur  ein  Exemplar,  dem  mehrere  an- 
dere nahe  stehen,  bei  denen  aber  das  Randmal  braun, 
oder  doch  bräunlich  ist.' 

Obgleich  diese  Art  in  der  Flügelzeichnung  so  sehr  ver- 
änderlich ist,  scheint  sie  es  doch  in  der  Grösse  viel  weniger 
als  Tryp.  solsti tialis  zu  sein.  Auch  besitze  ich  unter 
allen  meinen  Exemplaren  kein  einziges,  wo  die  Beine  anders 
als  einfarbig  röthlichgelb  gezeichnet  wären. 

Annierk.  Es  bedarf  von  den  oben  citirten  Synonimen 
keines  einer  Erläuterung  als  das  von  Uroph.  solsti  tia- 
lis Walker.  —  Diese  Uroph.  solstitialis  Walker  ist  eine 
Mischart  aus  Tryp.  solstitialis  und  Tryp.  stylata,  wie 
aus  seinen  Angaben  auf  das  deutlichste  hervorgeht;  die  auf 
Tab.  IX.  fig.  14.  gegebene  Abbildung  des  Flügels  gehört  mit 
Sicherheit  zu  gegenwärtiger  Art. 

29.  Trypeta  solstitialis  (Tab.  I.  fig.  25.  und  26.). 

Musca  solstitialis  Lin.  faun.  suec.  ed.  II.  No.   1879. 
Musca  solstitialis  Syst.  nat.  Vindob.  1767.     999.  No.  127. 
Musca  Dauci  Fbr.  Mant.  ins.  IL  p.  353.  No.  118. 
Musca  solstitialis  Syst.  nat.  cur.   Gmel.   V.  p.  2858.  No.  127. 
Musca  Dauci  Syst.  nat.  cur.  Gmel.  V.  p.  2857.  No.  248. 
Musca  Dauci  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  358.  No.  187. 
Musca  solstitialis  Cetlerh.  Prodr.  p.  318.  No.  1006. 
Dacus  Dauci  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  277.  No    22. 
Dacus  hastatus  Fbr.  Syst.  Antl.  p.  276.  No.  15. 
Trupanea  Leucacanthi  Schrank  Faun.  Boic.  III.  No.  2507. 
Tepüritis  solstitialis  Fall.  Ortal.  p.  6.  No.  5. 
Trypeta  solstitialis  Meig.  V.  p.  329.  No.  27.  Tab.  49.  fig.  10. 
Trypeta  cuspidata  Meig.  V.  p.  328.  No.  25.  Tab.  49    fig.  5. 
Trypeta  p  u  g  i  o  n  a  t  a  Meig.  V.  p.  330.  No.  28.  Tab.  49.  fig.  11. 
ürophora   solstitialis    Wlhr.    Ent.   Mag.   III.   p.    71.    (zum 

Theil). 
ürophora  solstitialis  Macq.  Suit.   Dipt.  II.  p.  457.  No.   9. 
ürophora  cuspidata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  457.  No.  8. 

23* 


356 

Man  wird  sich  in  Beziehung  auf  diese  vielfach  verwech- 
selte, aber  doch  leicht  kenntliche  Art  nicht  irren,  namentlich 
nicht  in  Gefahr  kommen  Varietäten  derselben  für  selbststän- 
dige Arten  zu  halten,  wenn  man  sich  durch  in  Copula  gefan- 
gene Pärchen  davon  überzeugt,  dass  1)  die  Grösse  ausseror- 
dentlich veränderlich  ist  und  oft  äusserst  kleine  Männchen 
mit  sehr  grossen  Weibchen,  aber  auch  eben  so  oft  beide  Ge- 
schlechter von  gleicher  Grösse,  zuweilen  grössere  Männchen 
mit  kleineren  Weibchen  zusammen  gefangen  werden  *),  2)  dass 
der  schwarzbraune  Wisch,  den  viele  Exemplare  auf  den  Vor- 
derschenkeln haben,  keine  specifische  Differenz  bildet,  da  er 
nicht  nur  hinsichtlich  seiner  Ausdehnung  und  Dunkelheit  höchst 
veränderlich  ist,  sondern  auch  oft  bei  dem  Männchen  in  aus- 
gezeichneter Weise  vorhanden  ist,  während  er  dem  Weibchen 
fehlt,  oder  umgekehrt;  3)  dass  die  Flügelbinden  bald  etwas 
breiter  und  dunkler,  bald  etwas  schmäler  und  blässer  sind; 
4)  dass  im  Ganzen  mit  abnehmender  Grösse  die  Neigung  zum 
Blässerwerden  und  Schwinden  der  Flügelbinden  zunimmt.  — 
Wenn  man  eine  ausreichende  Anzahl  von  Exemplaren  zu  Ra- 
the  zieht,  wird  man  sich  ferner  vollständig  überzeugen,  dass 
alle  diese  Abweichungen  nicht  nur  durch  die  allmäligsten 
Uebergänge  mit  einander  verbunden  sind,  sondern  auch  in 
allen  wesentlichen  Merkmalen  mit  einander  übereinstimmen, 
dass  namentlich  die  Befilzung  des  Thorax  ganz  dieselbe  ist; 
dass  bei  allen  die  lehingelbliche  Färbung  der  Flügelwurzel 
und  der  gelbliche  Ton  der  ganzen  Flügelfläche  vorhanden 
ist;  dass  bei  allen  die  Gestalt  des  Randmales,  welche  diese 
Art  so  sicher  von  der  vorigen  scheidet,  dieselbe  ist,  und  dass 
es  bei  allen  blos  an  der  Spitze,  nur  bei  den  blassflügligeren 
Varietäten  auch  da  nicht,  gebräunt  ist;  dass  ferner  bei  allen 
der  ganze  Verlauf  der  Flügeladern  und  die  Lage  der  Fliigel- 
bindeu,  mögen  sie  dunkler  oder  heller,  ganz  oder  nur  theil- 
weis  vorhanden  sein,  dieselben  sind;  dass  endlich  die  Form 
des  Untergesichtes  und  die  verhältnissmässige  Länge  der  weib- 
lichen Legeröhre  bei  allen  vollkommen  übereinstimmen. 


*)  Mein    kleinstes  Männchen  misst  7/ä ,  das  grosste    meiner 
Sammlung  2'/4  Linie. 


357 

Die  Zahl  der  Varietäten  ist  sehr  gross,  sie  lassen  sich 
indess  etwa  unter  folgende  Hauptabänderungen  begreifen: 

var.  1.  Dunkelste  Abänderung:  alle  -vier  Binden  be- 
sonders dunkel  und  etwas  breiter  als  sonst  gewöhnlich, 
die  zweite  und  dritte  laufen  in  gleicher  Breite  bis  zum 
Hinterraude ;  die  dritte  mit  der  vierten  breit  verbunden ; 
die  lehmgelbliche  Färbung  der  Fliigelwurzel  zwischen 
der  ersten  und  zweiten  Binde  gegen  den  Yorderrand  hin 
bräunlich  und  so  diese  Binden  verbindend;  die  Vorder- 
schenkel gewöhnlich  mit  dunkler  Strieme.  Meistenteils 
grössere  Exemplare.  Bei  einem  derselben  sind  die  Bin- 
den noch  etwas  breiter,  die  dritte  und  vierte  getrennt. 

var.  2.  Gewöhnlichste  Abänderung:  alle  vier  Bin- 
den deutlich,  aber  blässer  und  etwas  schmäler,  als  bei 
var.  1.;  die  zweite  von  der  ersten  breit  getrennt,  zweite 
und  dritte  ganz,  die  vierte  frei  oder  mit  der  dritten 
verbunden,  Vorderschenkel  ohne  schwärzlichen  Wisch, 
seltener  mit  demselben.  Meist  Stücke  mittlerer  Grösse 
(hierher  fig.  26.). 

var.  3.  Mit  hinten  verkürzten  Binden:  wie  var.  2., 
aber  die  zweite  Binde,  zuweilen  auch  die  dritte,  selte- 
ner die  dritte  allein  gegen  den  Hinterrand  hin  verkürzt. 
Diese  Abänderung  ist  ziemlich  selten,  ich  besitze  Stücke 
von  den  verschiedensten  Grössen  die  zu  ihr  gehören. 

var.  4.  Mit  durchbrochenen  Binden:  die  zweite 
oder  die  drille,  oder  die  zweite  und  dritte  Binde  in 
Flecke  aufgelöst;  statt  der  zweiten  gewöhnlich  drei,  statt 
der  dritten  zwei  Flecke,  doch  auch  anders.  Hierher  ge- 
hören in  meiner  Sammlung  ein  grosses  und  sechs  Stücke 
mittlerer  Grösse. 

var.  5.  Mit  v  erb  las  s  teil  Binden:  die  gewöhnlichen 
Binden  erscheinen  als  meist  sehr  schmale  bräunliche  Li- 
nien. Bei  dem  Extreme  dieser  Färbung  ist  nur  die  Ge- 
gend der  ersten  Binde  und  ein  schmaler  Saum  au  den 
beiden  Queeradern  und  au  der  äussersten  Flügelspitze 
bräunlich ;  übrigens  sind  die  Flügel  ohne  alle  Zeichnung. 
Ich  besitze  von  dieser  Varietät  ein  sehr  grosses  Pärchen, 
ein  Männchen  mittlerer   Grösse    und  zwei    sehr    kleine 


358 

Männchen  von  1  und  1V8  Linie  Länge;  das  oben  er- 
wähnte kleinste  Männchen  meiner  Sammlung  gehört  aber 
zu  var.  2.  (hierher  fig.  25.). 

Auch  von  den  drei  letzten  Varietäten  kommen  Exem- 
plare mit  schwärzlicher  Strieme  auf  den  Vorderschenkeln  vor. 
Ueberdiess  finden  sich  unter  allen  Varietäten  einzelne  Exem- 
plare, bei  welchen  die  Hinterschenkel  nahe  der  Wurzel,  ent- 
weder nur  auf  einer  Seite  oder  auf  Ober-  und  Unterseite 
eine  schwärzlichbraune  Stelle  haben.  Die  Mehrzahl  dieser 
Varietäten  habe  ich  in  gegenseitiger  Copula  gefangen.  Ver- 
breitung: über  ganz  Europa.  Wohnort  der  Larve  in  Distel- 
köpfen, nach  Hammer schmidt  in  Gallen  von  Carduus  nutans 
(vid.  Isis  1833.  p.  378.). 

Anmerk.  1.  Man  wird  in  den  Stücken  von  var.  1., 
welche  die  dunkle  Zeichnung  der  Vorderschenkel  haben,  leicht 
Meigens  Tryp.  cuspidata  erkennen;  in  Sammlungen  fin- 
den sich  unter  diesem  Namen  gewöhnlich  alle  die  Exemplare 
der  Tryp.  solstitialis,  denen  diese  Schenkelfärbung  ge- 
meinschaftlich ist,  ganz  abgesehen  von  der  Zeichnung  der 
Flügel.  Meigen  sagt  zwar  in  der  Diagnose:  Flügelbinden 
vorn  paarweise  verbunden  (was  Walker  verleitet  hat  Tryp. 
aprica  irrthümlich  für  Tryp.  cuspidata  Mcig.  anzuse- 
hen), er  erklärt  es  aber  in  der  Beschreibung  dahin,  dass  die 
erste  Binde  mit  der  zweiten  durch  ein  helleres  Braun  am 
Vorderrande  verbunden  sei,  wie  es  in  der  That  bei  den 
Stücken  von  T.  solstitialis  stattfindet,  die  sich  durch  Dun- 
kelheit der  Flügelzeichnung  unterscheiden.  Meigens  Tryp. 
solstitialis  entspricht  im  Allgemeinen  obiger  var.  2.  — 
Tryp.  pugionata  Meigens  endlich  umfasst  die  Mehrzahl 
der  kleineren  Exemplare. 

Anmerk.  2.  Dass  Walkers  Uroph.  solstitialis 
eine  Mischart  aus  Tryp.  solstitialis  und  Tryp.  stylata 
ist,  habe  ich  schon  obenerwähnt;  er  will  ausserdem  mit  der- 
selben noch  Tryp.  aprica  vereinigen,  diess  ist  kein  gerin- 
gerer Fehler,  da  sich  Tryp.  aprica  schon  ganz  allein 
durch  die  viel  kürzere  Legeröhre  des  Weibchens  leicht  und 
sicher  unterscheidet. 

Anmerk.  3.    Von  den  Arten  die  als  Tryp.  solstitia- 


359 

lis  beschrieben  worden  sind  ohne  hierher  zu  gehören,  er- 
wähne ich  nur  Tephr.  solstitialis  Fabr.,  die  Mcigen 
mit  vollem  Rechte  als  Synoniin  zu  Tryp.  aprica  bringt,  und 
Musca  solstitialis  Sulzer  Ins.  p.  216.  Tab.  28.  fig.  11, 
welche  als  Synoniin  zu  Tryp.  Cerasi  gehört. —  Tephr. 
solstitialis  Pari*.  Faun.  CHI.  gehört  wahrscheinlich  zu 
Tryp.  Arctii,  wohin  sie  schon  von  Melgen  als  Synoniin  ge- 
setzt worden  ist,  der  darüber  am  besten  Auskunft  zu  geben 
im  Staude  war,  da  die  Abbildung  von  ihm  selbst  gefertigt  ist. 
Auffällig  ist  mir  nur  die  sehr  schiefe  Lage  der  Binden  in  der 
freilich  arg  missratheuen  Figur. 

30.  Trypeta  aprica  (Tab.  I.  fig.  27.). 

Musca  solstitialis  Fahr.  Spec.  Ins.  II.  p.  454.  No.  103. 

Musca  solstitialis  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  p.  359.  No.  195. 

Tephr  itis  solstitialis   Fabr.  Antl.  p.  321.  No.  25. 

Tephritis  aprica  Fall.  Ortal.  p.  7.  No.  7. 

Trypeta  aprica  Mag.  V.   p.  329.  No.  26.  Tab.  49.  fig.  13. 

Uropliora  pugionata  Walker  Ent.  Mag.  III.  p.  70.  iig.  13. 
Füllens  Beschreibung  ist  zum  Erkennen  gegenwärtiger 
Art  ausreichend;  die  Meigens  enthält  mehrerlei  Ungenaues, 
bezieht  sich  aber  sicher  auch  auf  dieselbe.  Dass  Walker 
bei  seiner  Beschreibung  der  Uroph.  pugionata  ebendieselbe 
vor  sich  gehabt  habe,  geht  aus  seinen  Angaben  mit  Sicher- 
heit hervor,  auch  die  Flügelabbiiduug  gehört  hierher,  ob  er 
aber  nicht  Exemplare  von  Tryp.  solstitialis  beigemengt 
habe,  da  er  von  häufig  freistehender  vierter  Binde  spricht, 
muss  ich  dahin  gestellt  sein  lasseu ;  unter  allen  meinen  Ex- 
emplaren (acht  Stück)  ist  kein  einziges  was  dazu  hinneigte; 
auch  Fallen  und  Melgen  wissen  nichts  davon,  indess  ist  es 
auch  doch  wohl  möglich,  dass  sich  solche  Varietäten  finden. 

Charakteristisch  für  Trypeta  aprica  ist  die  grössere 
Breite  der  vier  schwärzlichen  (nicht  kastanienbraunen)  Flü- 
gelbinden,  besonders  der  ersten;  die  zweite  und  dritte  Binde 
sind  genäherter  als  bei  Tryp.  solstitialis,  die  dritte  mit  der 
vierten  bei  allen  Exemplaren  meiner  Sammlung  breit  verbun- 
den, die  zweite  ist  dagegen  von  der  ersten  durch  einen  klei- 
nen, fast  dreieckigen,  mit  der  einen  Spitze  den  Vorderrand 
berührenden    lehmfarbigen   Fleck    getrennt,    welche  Färbung 


360 

auch  die  ilusserste  Flügelwurzel  zeigt,  übrigens  ist  die  Flä- 
che der  Flügel  weisser,  als  bei  Tryp.  solstitialis.  Dass 
bei  Tryp.  aprica  die  Queeradern  merklich  mehr  genähert 
■wären,  als  hei  Tryp.  solstitialis,  kann  ich  nicht  finden, 
wohl  aber  sind  die  Flügel  in  der  ersten  Hälfte  in  allen  Ver- 
hältnissen -verkürzt  und  deshalb  im  Verhältnisse  zu  ihrer  Länge 
breiter  als  bei  Tryp.  solstitialis  und  bei  den  andern  ver- 
wandten Arten.  Die  Legeröhre  des  Weibchens  hat  etwa  die 
Länge  des  Hinterleibes,  ist  also  verhältnismässig  merklich 
kürzer  als  bei  Tryp.  quadrif  a  sei  ata  und  viel  kürzer  als 
bei  Tryp.  solstitialis  und  Tryp.  cuspidata,  übrigens 
auch  rauher  behaart,  als  bei  allen  diesen  Arten.  Die  Schen- 
kel sind  grösstenteils  schwarz,  welche  Färbung  an  den  vor- 
deren bis  etwas  über  die  Hälfte,  an  den  hintersten  bis  gegen 
die  Spitzereicht,  während  sie  bei  der  naheverwandten  Tryp. 
quadrifasciata  nur  die  äusserste  Spitze  frei  lässt.  Auch 
sind  bei  Tryp.  aprica  die  Vorderhüften  stets  gelb,'  wäh- 
rend bei  Tryp.  quadrifasciata  alle  Hüften  geschwärzt 
sind.  Ferner  ist  bei  Tryp.  aprica  die  gelbe  Farbe  des 
Schildchens  und  der  Seitenstrieme  des  Thorax  minder  lebhaft 
als  bei  Tryp.  quadrifasciata. 

Vaterland:  vorzugsweise  das  nördliche  Europa;  Grösse 
meiner  Exemplare  wie  mittlere  Stücke  von  Tryp.  solsti- 
tialis oder  besonders  grosse  von  Tryp.  quadrifasciata. 
Aufenthalt  der  Larve  unbekannt. 

31.  Trypeta  quadrifasciata  (Tab.  I.  fig.  28.). 
Tryp.  quadrifasciata  Meig.  V.  p.  331.  No.  29. 
U|iophora  quadrifasciata  Mncq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  457.  No.  10. 
Tryp.  quadrifasciata   ist   an  der  Gestalt  der  Flü- 
gelbinden unter  Berücksichtigung  der  oben  angegebenen  Un- 
terschiede von   Tryp.   aprica    so   leicht  und  sicher  zu  er- 
kennen,   dass  ich  zu  ihrer  Kenntlichmachung   nichts  hinzuzu- 
fügen habe. 

Grösse  höchstens  wie  bei  Tryp.  aprica  oder  mitt- 
lere Stücke  von  Tryp.  solstitialis,  meist  wie  kleinere 
Stücke  letzterer  Art,  nicht  selten  wie  die  kleinsten.  Vater- 
land das  mittlere  und  südliche  Europa,  auch  Kleinasien,  im 
höheren  Norden  selten.     Nahrungspflanze  der  Larve  Centaurea 


361 

Jacea,   aus    deren  Köpfen  Herr  Senator   von  Heyden  sie 
erzog. 

Anmerk.  Macquart  behauptet  an  der  citirfen  Stelle, 
dass  Tryp.  quadrifasciata  an  den  Mittelschienen  keine 
Enddornen  habe,  eine  Behauptung,  die  auf  einem  Beobach- 
tungsfehler beruht  und  der  aus  nicht  unwichtigen  systemati- 
schen Gründen  entschieden  und  ausdrücklich  widersprochen 
werden  muss. 

32.  Trypeta  Cerasi. 
Musca  No.  1061.  Lim.  Faun.  Snec.  ed.  I. 
Musca  Cerasi  Linn.  Faun.  Suec.  ed.  II.   1878.  (excl.  descr.) 
Musca  solstitialis  Sulzer  Ins.  p.  216.    Tab.  28.  fig.  11. 
Trypeta  sign  ata  Mcuj.  V.  p.  332.  No.  30.  Tab.  49.  fig.  4. 
Tephritis  Hebe  Newmann  Ent.  Mag.  I.  p.  506. 
Urophora  li  tu  rata  Rub.  Dcsv.  Myod.  p.  771. 
Sphenella  signata   Wülker  Knt.  Mag.  III.  p.  73.    No.  1. 
Urophora  signata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  458.  No.  11. 

Meigens  Tryp.  signata,  die  durch  ihre  Flügelzeich- 
nung und  durch  die  Kürze  ihrer  Legeröhre  so  kenntliche 
und  allgemein  bekannte  Verderberin  der  süssen  Kirschen,  be- 
darf wohl  keiner  nähereu  Beschreibung.  Auch  die  Lebens- 
weise der  Larve  im  Fleische  der  Kirschen  und  noch  häufiger 
in  den  Beeren  von  Lonicera  Xylosteum,  ist  zur  Genüge  be- 
kannt. —  Ich  habe  für  diese  Art  ohne  Bedenken  den  Lin- 
ne'schen  statt  des  31eigensdien  Namens  gewählt,  obgleich 
Meigen  darin  ganz  recht  hat,  dass  die  Beschreibung,  welche 
L'inne  in  der  zweiten  Ausgabe  der  Faun,  suecica  von  Mu- 
sca Cerasi  giebt,  ohne  Zwang  nur  auf  die  Ortalis  bezogen 
werden  kann,  auf  welche  ihn  Meigen  übertragen  hat.  — 
Ganz  anders  steht  es  mit  den  Angaben  der  ersten  Ausgabe: 
„musca  alis  albis,  fasciis  quatuor  griseis  totidemque  minoribus 
obsoletis  alternantibus,"  die,  alles  wohl  überlegt,  nicht  mehr 
sagen,  als  dass  eine  als  Larve  in  den  Kirschen  lebende  Fliege 
mit  abwechselnd  grösseren  und  kleineren  Flügelbinden,  also 
sicherlich  gegenwärtige  Art  gemeint  sei.  Linne  citirt  schon 
in  der  ersten  Ausgabe  Rhcdi  und  nennt  die  Beschreibung 
desselben  gut ;  die  Yergleichung  derselben  ist  mir  leider  jetzt 
nicht  möglich.  —    In  der  zweiten  Ausgabe  der  Schwedischen 


36» 

Fauna  legt  er  dieser  Fliege  den  Namen  Musca  cerasi  bei, 
citirt  die  Stelle  aus  der  ersten  Ausgabe,  sagt  genau  dasselbe 
über  den  Aufenthalt  und  über  Rhedis  Beschreibung,  beschreibt 
aber  am  Schlnsse  selbst  31eigens  Ortalis  Cerasi. 

Es  fragt  sich  nun  ganz  einfach :  kommt  der  -von  ihm 
gemeinten,  oder  der  von  ihm  beschriebenen  Fliege  der  Name 
Musca  Cerasi  zu;  ich  denke,  es  kann  nicht  zweifelhaft 
sein,  dass  er  der  Art,  auf  deren  Lebensweise  er  sich  bezieht, 
bleiben,  und  Meigens  Ortalis  Cerasi  einen  andern  Na- 
men annehmen  muss.  Ueber  die  Wahl  desselben  könnten 
Zweifel  entstehen,  mir  scheint  es  das  bei  weitem  richtigste  die 
Art  Ort.  frondescentiae  zu  nennen,  da  alles  was  sich 
gegen  die  Deutung  der  Musca  frondescentiae  Lin.  auf 
Ort.  Cerasi  Meig.  sagen  lässt,  doch  mir  darauf  hinaus- 
läuft, dass  Linnes  Beschreibung  sehr  kurz  und  nicht  ganz 
scharf  bezeichnend  ist,  während  man  zugeben  muss,  dass  sie 
auf  keine  andere  in  Schweden  einheimische  Art  auch  nur  ei- 
nigermassen,  auf  diese  dort  ganz  gemeine  und  noch  dazu 
auffallende,  also  Linne  gewiss  nicht  unbekannte  Art  aber 
ganz  leidlich  passt.  —  Wollte  man  den  Lhine'schen  Namen 
verwerfen,  so  müsste  man  einen  der  beiden  von  Fabricius 
dieser  Art  gegebenen  Namen,  mali  oder  morio,  wählen; 
dem  Fallensdien  Ortalis  uliginosa,  kann,  obgleich  er 
passend  ist,  doch  nicht  blos  deshalb  gegen  das  Recht  der 
Priorität  der  Vorzug  gegeben  werden. 

Noch  erwähne  ich,  dass  Lhmes  Citat  aus  Rcaumur 
ebenfalls  auf  unsere  Trypeta  gedeutet  werden  muss.  Die  Fi- 
gur sieht  zwar  mehr  wie  Tryp.  solstitialis  aus,  aber  die 
bestimmte  Angabe  über  die  Lebensweise  und  der  Umstand, 
dass  in  der  ziemlich  weitläufigen  Figurenerklärung  von  einer 
langen  Legeröhre  des  Weibchens  nicht  die  Rede  ist,  sprechen 
entschieden  für  unsere  Tryp.  Cerasi.  Auch  er  beruft  sich 
auf  Rhedi,  die  Vergleiching  desselben  ist  also  von  Wichtigkeit. 

Meigen  citirt  Tephr.  Cerasi  Fabr.  wohl  mit  zu 
grosser  Bestimmtheit  als  Synonim  zu  seiner  Ort.  Cerasi, 
vielleicht  auf  Auktorität  der  Fabricius sehen  Sammlung,  das 
ist  ja  aber  doch  nicht  das  einzige  Criteriuiu  für  die  Bestim- 
mung der  Arten. 


363 

II.  Mit  netz-  oder  gitterförmig  gefleckten 

Flügeln. 
33.  Trypeta  flava. 
Musca  flava  Geoff'r.  Ins.  II.  498.  12. 
Musca  a  reu  ata  Fabr.  Mant.  II.  352.  105. 
Musca  arcuata  Fabr.  Spec.  Ins.  II.  451.  86. 
Musca  arcuata  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  353.  170. 
Musca  miliaria  Schrank  Austr.  476.  868. 
Musca  arcuata  Gmel.  Syst.  nat.  V.  2856.  242. 
Musca  arcuata  Panzer  Faun.  XCVIII.  No.  22. 
Dacus  arcuatus  Fabr.  Syst.  Antl.  277.  No.  19. 
Trupanea  Spüaerocephali  Schrank  Faun.  Boic.  III.  2515. 
Tephritis  Arnicae  Fall.  Ort.  p.  8.  No.  10. 
Trypeta  Arnicae  Meig.  V.  p.  333.  No.  31. 
Xyphosia  Cirsioruai  Hob.  Deso.  Myod.  p.  762.  No.   1. 
Forellia  Arnicae   Walker  Ent.  Mag.  III.  p.  64. 
Tephritis  Arnicae  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  461.  No.  1. 

Rostgelblich,  nur  der  Hinterrücken  und  die  äusserste 
Spitze  der  weiblichen  Legeröhre,  die  mehr  rostbraun  und  et- 
was über  halb  so  lang  als  der  Hinterleib  ist,  sind  schwärz- 
lich; Behaarung  auf  Thorax  und  Hinterleib  rostgelblich;  die 
langen  Borsten  auf  ersterem  wenig  dunkler,  letzterer  an  den 
Einschnitten  mit  schwarzen  Borsten.  Untergesicht  wenig  ge- 
holt, Mundrand  kaum  vorgezogen;  Taster  etwas  vorstehend, 
Rüsselkopf  kurz.  Drittes  Fühlerglied  länglich,  unten  ziem- 
lich gerundet,  Behaarung  der  Borste  wenig  bemerklich;  das 
zweite  Fühlerglied  mit  einem  abstehenden  längeren  Borstchen. 
Flügel  rostgelblich  getrübt,  an  der  Wurzel  mehr  als  nach 
der  Spitze  hin  und  bei  dem  Männchen  mehr  als  bei  dem 
Weibchen;  ein  hei  dem  Weibchen  mehr  als  bei  dem  Männ- 
chen verwaschenes,  bräunlichgraues,  von  vielen  helleren  Pun- 
kten durchbrochenes  Netz  verbreitet  sich  über  die  ganze  Flä- 
che derselben,  die  ausserdem  drei  wenig  oder  fast  gar  nicht 
durchbrochene  dunkle  Flecke  zeigt;  der  erste  derselben  liegt 
an  der  Flügelspitze  selbst,  der  zweite  auf  der  hinteren  Queer- 
ader,  beide  sind  bei  dem  Männchen  schmäler  als  bei  dem 
Weibchen;  der  dritte  dunkle  Fleck  liegt  bei  dem  Männchen 
hinter  dem  grösstenteils  lichten  Randmale,  bei  dem  Weib- 
chen auf  und  hinter  dem  Randmale,  welches  nur  zwei  kleine 
lichtere  Punkte  einschliesst,   und   erscheint  deshalb  bei  ihm 


364 

mehr  viereckig.  Ausserdem  findet  sich  an  der  Wurzel  der 
sechsten  Längsader  noch  ein  kleiner  dunkler  Fleck,  der  stets 
einen  besonders  farblosen  Punkt  einschliesst.  —  Die  kleine 
Queerader  steht  grade  unter  der  Mündung  der  ersten  Längs- 
ader und  auf  dem  letzten  Drittel  der  dahinterliegenden  Zelle; 
die  dritte  Längsader  ist  bis  gegen  die  Flügelspitze  hin  mit 
einer  Reihe  kurzer  Stachelborsten  besetzt. 

Die  Larve  lebt  in  Distelköpfen,  besonders  von  Cir- 
siumarten. 

Anmerk.  1.  Diese  Art  gilt,  seitdem  sie  von  Fallen 
und  Mägen  dafür  erklärt  worden  ist,  allgemein  für  die  Mu- 
sca  Arnicae  Linnes;  Linnes  Beschreibung  in  der  Faun. 
suec.  ed.  II.  p.  460.  No.  1872.  lässt  sich  allerdings  ohne 
grossen  Zwang  auf  sie  deuten,  aber  Unnes  an  verschiede- 
nem Orte  mitgetheilte  Beobachtung  über  die  Häufigkeit  der 
Larve  seiner  Musca  Arnicae  in  den  Köpfen  von  Arnica 
montan a  widerspricht  jener  Auslegung  auf  das  entschieden- 
ste, da  Tryp.  flava  nie  auf  anderen  Pflanzen,  als  Disteln 
lebt.  Da  aber  der  Name  der  Spezies  von  der  Nahrungs- 
pflanze  der  Larve  hergenommen  ist,  so  ist  bei  Verwendung 
desselben  auf  diese  besonderes  Gewicht  zu  legen.  Ich  kenne 
nur  eine  auf  Arnica  montana  angewiesene  Art,  die  weiter  un- 
ten näher  beschriebene  Tryp.  arnieivora,  und  bin  sehr 
geneigt  diese  für  die  wahre  Musca  Arnicae  Linnes  zu 
halten,  da  sich  seine  Beschreibung  auf  dieselbe  grade  eben 
so  gut,  ja  seiue  unbestimmte  Bezeichnung  der  Körperfarbe 
(corpus  subgriseum  s.  testaceum)  fast  noch  besser 
deuten  lässt,  so  dass  ich  wenig  Bedenken  gehabt  haben  wür- 
de, der  Tryp.  arnieivora  den  Linneschen  Namen  beizu- 
legen, wenn  ich  nachweisen  könnte,  dass  sie  wirklich  in  Schwe- 
den vorkommt. —  Me'ujen  erwähnt  der  Tryp.  flavicauda 
als  Bewohnerin  der  Arnica  montana;  leider  ist  aus  die- 
ser Angabe  nicht  zu  entnehmen,  welche  Art  er  eigentlich  aus 
dem  Saamen  des  Wohlverleis  gezogen  hat,  da,  wie  von  ihm 
ausgegangene  Originalbestimmungen  beweisen,  seine  Tryp. 
flavicauda  eine  mehrere  ähnliche  Arten  mit  gegitterten 
Flügeln  und  lichter  Legeröhre  umfassende  Collektivspezies  ist, 
deren  Namen  ich,  da  sich  auch  seine  Beschreibung  auf  keine 


365 

Art  vorzugsweise  deuten  lässt,  ganz  habe  aufgehen  müssen. 
Wahrscheinlich  mag  sich  seine  Beobachtung  ebenfalls  auf 
Tryp.   arnieivora  beziehen. 

Anmerk.  2.  Ob  Fabrkius  und  Schrank  den  Linne- 
schen  Namen  in  demselben  Sinne  wie  Fallen  und  Meigen 
gedeutet  haben,  muss  wohl  dahingestellt  bleiben;  du  Schrank 
vom  Vorkommen  auf  Arnica  (Ins.  Auslr.  959.)  nichts  wis- 
sen will,  scheint  wenigstens  soviel  gewiss,  dass  er  eine  an- 
dere  als  die  Linnesche  Art   vor  sich  gehabt  hat.  Mu- 

sca  Arnicae  des  Syst.  nat.  muss  natürlich  für  einerlei  mit 
der  Musca  Arnicae  der  Faun.  Suec.  angesehen  werden. 

34.  Trypeta  Wes  termann  i. 

T r.y  p e t a  Westermanni  Meiij.  V.  p.  333. No.  32.  Tab. 50. No. 6. 

Oxypüora  Cardui  Roh.  Deso.  Myod.  p.  757.  No.  2. 

Oxyphöra  Westermanni    M'nU;.  Ent.  Mag.  III.  p.  61.  fig-.  2. 

Tephritis  Westermanni  Macf/.  Suit.  Dipt.  II.  p.  461.  No.  2. 
Ein  Blick  auf  Meigens  oder  Walkers  Flügelabbil- 
dung reicht  zum  Erkennen  dieser  Art  hin,  so  dass  ich  über 
dieselbe  wenig  hinzuzufügen  habe.  —  Der  Hinterleib  er- 
scheint etwas  bandirt,  weil  die  lichtgelhliche  Behaarung  des- 
selben gegen  den  Hinterrand  der  einzelnen  Segmente  hin  dich- 
ter steht,  von  unterbrochenen  schwarzen  Binden  sehe  ich  an 
gut  conservirten  Stücken  aber  auch  nicht  eine  Spur.  Die 
Legerohre  des  Weibchens  ist  kurz,  kaum  von  der  Länge  des 
letzten  Segmentes,  von  der  Farbe  des  Körpers,  hinten  in  der 
Regel  mit  feinem  schwärzlichen  Saume.  Das  dritte  Fühler- 
glied ist  kurz,  unten  gerundet,  deutlicher  als  gewöhnlich  be- 
haart, auch  die  Fühlerborste  ist  deutlich  behaart.  Taster 
auffallend  breit,  aber  nicht  vorstehend;  Mundöffnung  gross, 
rund.  Das  Flügelgitter  ist  braun  auf  braungelhem  Grunde 
und  bildet  eigentlich  zwei  an  der  Flügelspitze  breit  verbun- 
dene Längsbinden  5  kleine  Queerader  jenseit  der  Mündung  der 
ersten  Längsader,  auf  dem  letzten  Drittel  der  dahinter  lie- 
genden Zelle.  Länge  3'/2  bis  4  Linien  (nach  Meigen  und 
Macquart  mir-3%).  Aufenthalt  der  Larve  unbekannt.  Va- 
terland: England,  Frankreich,  Schweiz  und  Deutschland. 

Anmerk.  Musca  Heraclei  L'inn.  lässt  sich  nicht 
auf  Tryp.    Westermanni   deuten,  da  dieser  letztem  der 


366 

gelbe  Seitenstreif  des  Thorax  fehlt,  so  gut  auch  die  Angabe 
über  die  Flügelzeichuung  auf  dieselbe  passen  würde. 

35.  Trypeta  parietina. 

Musca  parietina  Linn.  Faun.  ed.  II.  p.  458.  No.  1863. 

Musca  parietina  Syst.  nat.  Vindob.  1767.  996.  No.  107. 

Musca  parietina  Fbr.  Spec.  Ins.  II.  p.  450.  No.  79. 

Musca  parietina  Gmel.  Syst.  nat.  V.  p.  2854.  No.  107. 

Musca  parietina  Fbr.  Ent.  syst.  IV.  p.  350.  No.  154. 

Tephritis  parietina  Fbr.  Antl.  p.  319.  No.  13. 

Tephritis  pantherina  Fall.  Ortal.  p.  10.  No.  14. 

Trypeta  parietina  Meig.  V.  p.  334.  No.  33.  Tab.  50.  fig.  7. 

Oxyna  cinerea  Rob.  Desv.  Myod.  p.  755. 

Acinia  parietina  Walker  Ent.  Mag.  III.  p.  76.  No.  2.  fig.  21. 
Die  grosse  Aehnlichkeit,  welche  diese  Art  mit  den  bei- 
den nächst  folgenden  hat,  macht  einige  Zusätze  zu  Me'igcns 
Angaben  nöthig.  Die  Körperfarbe  ist  grau,  auf  dem  Thorax 
etwas  in  das  Gelbliche  ziehend ;  Kopf  und  Beine  sind  gelb, 
die  Stirn  meist  lebhaft  orangefarben.  Lippen  massig  verlän- 
gert, so  dass  der  Rüssel  gekniet  erscheint,  der  nebst  den 
Tastern  in  der  Ruhe  wenig  aus  der  Mund  Öffnung  hervorragt; 
die  Fühlerborste,  aber  nur  äusserst  fein,  behaart.  —  Schild- 
chen grau,  an  der  Spitze  gelblich.  Hinterleib  grau,  auf  je- 
dem Segmente  zwei  grosse  undeutliche  bräunliche  Flecke,  die 
den  Hinterrand  und  eine  Mittelstrieme  freilassen;  bei  dem 
Männchen  ist  zuweilen  das  letzte  Segment  gelblich  gesäumt; 
viel  seltener  sind  es  auch  die  vorhergehenden.  Uebrigens 
ist  der  Hinterleib  bei  beiden  Geschlechtern  weitläufig  mit  lose 
anliegenden,  ziemlich  steifen,  lichten  Härchen  besetzt,  von 
denen  sich  die  am  Hinterrande  des  letzten  Segmentes  durch 
grössere  Länge  auszeichnen  und  zuweilen  einige  schwarze 
beigemischt  haben.  Die  Legeröhre  des  Weibchens  ist  kurz, 
etwa  vom  dritten  Theile  der  Länge  des  Hinterleibes,  nach 
der  Spitze  hin  bedeutend  schmäler.  Die  Flügelzeichnung  ist 
braun  auf  ziemlich  farblosem  Grunde;  eine  aus  grösseren 
durchsichtigen  Flecken  zusammengesetzte  Binde  trennt  den  an 
der  Flügelspitze  liegenden  Theil  von  der  übrigen  Zeichnung, 
die  durch  eine  grosse,  aus  vielen  durchsichtigen  Flecken  zu- 
sammengesetzte, fast  dreieckige  Stelle  am  Hinterrande  ausge- 
buchtet ist  und  bis  zur  kleineu  Queerader   des  Vorderrandes 


367 

reicht,  aber  die  äusserste  Flügelwurzel  und  die  Alula  frei  lässt. 
Bei  beiden  Geschlechtern  findet  hinsichlich  des  Farhentones 
der  Flügelzeichnuug  kein  erheblicher  Unterschied  statt. 

Anmerk.  1.  Ich  \indicire  das  Citat  von  Tephr.  pa- 
rietina  Fbr.  dieser  Art.  Fabricius  hat  meines  Wissens 
nirgends  eine  Beschreibung  gegeben,  sondern  theilt  an  allen 
Stellen,  wo  von  parietina  die  Rede  ist,  Linnes  Diagnose 
mit  und  verweist  wegen  des  Näheren  auf  die  Faun.  suec.  und 
das  Syst.  nat.  —  Ferner  kommt  diese  Art,  die  ihm  wegen 
ihrer  Gemeinheit  nicht  entgangen  sein  würde,  in  seinen  Schrif- 
ten unter  keinem  andern  Namen  vor.  So  ist  es  wohl  von 
seihst  klar,  dass  unter  Musca  und  Tephr.  parietina  der 
Fabi'icius  sehen  Schriften,  und  darum  handelt  es  sich  al-. 
lein,  nur  die  gleichnamige  Linnesene  Art  verstanden  werden 
kann.  Was  jetzt  unter  diesem  Namen  in  seiner  Sammlung 
stecken  mag,  hat  damit  nichts  zn  schaffen.  Meigen  meint 
Tr.  L  eontodontis;  diese  Angabe  kann  aber  nicht  als  zu- 
verlässig angesehen  werden,  da,  wie  sich  weiter  unten  voll- 
ständig ausweisen  wird,  Meigen  die  Trypetaarten  mit  gegit- 
terten Flügeln  nicht  scharf  genug  unterschieden  hat.  Wohin 
das  Urtheilen  blos  nach  Ansicht  der  Sammlung  ohne  Berück- 
sichtigung der  Schriften  führt,  zeigt  sich  darin  recht  klar, 
dass  Meigen  nicht  nur  die  Tephr.  parietina,  sondern 
auch  den  nach  Fabricius  Angaben  so  sehr  verschiedenen 
Dacus  Scabiosae  mit  Trypeta  Leontodoutis  verei- 
nigen zu  müssen  denkt. 

Anmerk.  2.  Es  ist  auffällig,  dass  über  die  frühereu 
Stände  einer  so  häufigen  Art  noch  gar  nichts  bekannt  ge- 
worden ist;  ich  fing  sie  einmal  in  Mehrzahl  im  Juni  auf 
Brennesseln,  ohne  indess  über  den  Larvenaufenthalt  etwas  er- 
mitteln zu  können.  —  Die  Mehrzahl  der  unter  den  erwähn- 
ten Stücken  befindlichen  Weibchen  zeichnet  sich  durch  eine 
grössere  Anzahl  von  schwarzen  Borsten  auf  dem  Vordertheile 
der  Stirn  aus,  wo  sonst  bei  dieser  wie  bei  der  folgenden  Art 
jederseits  nur  eine  schwarze  Borste  zu  stehen  pflegt;  die  Le- 
geröhre ist  etwas  breiter,  als  bei  den  übrigen  Weibchen  mei- 
ner Sammlung,  was  sich  daraus  erklärt,  dass  es  jüngst  aus- 
geschlüpfte  Stücke   waren,  bei  denen   die   Legeröhre   durch 


368 

das  Vertrocknen  stets  flacher  und  also  auch  breiter  wird;  die 
zngleich  gefangenen  Männchen  unterscheiden  sich  von  ande- 
ren Männchen  nicht. 

Anmerk.  3.  Wegen  der  Unterscheidung  von  mehreren, 
zwar  nicht  eben  nahe  verwandten,  aber  doch  äusserlich  ähn- 
lichen Arten,  ist  es  unerlässlich  nöthig  die  Verlängerung  der 
Lippen  in  die  Diagnose  gegenwärtiger  Art  aufzunehmen. 

36.  Trypeta  flavipennis. 

Oxyna  flavescens  Roh.  Desv.  Myod.  755. 
?Acinia  laticauda   Walker  p.  76.  No.  3.  üg.  22. 
T  r  y  p  e  t.  p  a  r  i  e  t  i  n  a  e. 
Trypeta  flavipennis:   flavescens,   capitulum  proboscidis 
valde  elongatum;  alae  apice  latae,  brunneo-reticulatae,  fa- 
scia  transversa  subinterrupta   magnaque  marginis  interioris 
macula  punctis  pellucidis  majoribus  fenestratae.     Stylus  ana- 
lis  niger,  ciugulo  rufo.     Long.  IV4 — 2  lin. 

Diese  Art  ist  der  vorigen  so  überaus  ähnlich,  dass  ich 
anstatt  eine  ausführliche  Beschreibung  zu  geben,  mich  auf 
Angabe  der  Unterschiede  beider  beschränken  kann. 

Kopf  wie  bei  Tryp.  parietina  nur  der  Mundrand  vorn 
etwas  mehr  in  die  Höhe  gezogen  und  die  Lippe  viel  län- 
ger, Rüssel  und  Taster  in  der  Ruhe  mehr  über  den  Mund- 
rand vorstehend.  Thorax  und  Hinterleib  seidenartig  gelb, 
nicht  grau;  das  Schildchen  grösstentheils  gelblich.  Behaa- 
rung des  Hinterleibes  kürzer  und  die  einzelnen  Haare  dersel- 
ben nicht  so  stark,  als  bei  Tryp.  parietina.  Am  Hinter- 
rande des  letzten  Segments  stets  eine  Reihe  starker  abstehen- 
der schwarzer  Borsten;  die  doppelte  Fleckenreihe  des  Hinter- 
leibes ganz  wie  bei  Tryp.  parietina,  durch  den  gelben 
Filzüberzug  desselben  bei  frischen  Stücken  sehr  versteckt, 
wogegen  bei  abgeriebenen  die  dunklen  Flecke  deutlicher  her- 
vortreten, Hinterrand  und  Mittellinie  aller  Segmente  aber 
gelblich  erscheinen.  Die  Legeröhre  ist  von  derselben  Länge, 
wie  bei  Tryp.  parietina,  aber  bedeutend  breiter  und  nicht 
ganz  schwarz,  wie  bei  jener,  sondern  sie  hat  vor  der  Spitze 
ein  lebhalt  rotlies  Bändchen.  Die  Form  der  Flügel  ist  ver- 
hältnissmässig  breiter,  aber  kürzer  als  bei  Tryp.  parie- 
tina,  die  Spitze  derselben  mehr  abgerundet;   das  Randmal 


369 

ist  etwas  kleiner,  die  kleine  Queerader  ist  ein  wenig  mehr 
über  dasselbe  hinaus  nach  der  Flügelspitze  hin  gerückt,  ohne 
deshalb  der  gewöhnlichen  Queerader  näher  zu  stehen.  Die 
Ramldornen  des  Flügels  scheinen  mir  etwas  deutlicher,  die 
Fiirbung  der  ganzen  Flügel  ist  zwar  der,  die  sich  bei  Tryp. 
parietina  findet  ähnlich,  doch  viel  gelber,  die  Zeichnung 
derselben  bei  dem  Weibchen  in  der  Regel  etwas  dunkler  als 
bei  dem  von  Tryp.  parietina,  bei  dem  Mannchen  dage- 
gen gewöhnlich  erheblich  heller;  ihre  Gestalt  wie  bei  Tryp. 
parietina,  nur  die  aus  grösseren  hellen  Flecken  zusammen- 
gesetzte Queerbinde  in  der  Regel  in  der  Mitte  etwas  unter- 
brochen, auch  die  Flügelwurzel  vor  der  kleinen  Queerader 
des  Vorderrandes  und  die  Alula  gefleckt;  bei  dem  Mannchen 
verbleicht  die  Flügelzeichnung  oft  sehr.  —  Ich  besitze  fol- 
gende Varietäten: 

var.  1.   Klein,   nur  V/2  Linie  lang,    sonst  wie  gewöhnlich. 

Ein  Männchen, 
var.  2.  Flügelzeichnung  bräunlichgelb,  die  Queerbinde  und 
der  grosse  helle  Fleck  am  Hinterrande  mit  kaum  wahr- 
nehmbarer gelblicher  Zeichnung,  erstere  viel  breiter  als 
gewöhnlich.  Ein  Männchen  von  gewöhnlicher  Grösse, 
var.  3.  Das  braune  Flügelgitter  mit  weniger  hellen  Punkten 
als  gewöhnlich,  die  vorhandenen  aber  grösser;  eine 
Queerreihe  kleiner  hellerer  Punkte,  die  sich  stets  in  dem 
Spitzenflecke  selbst  findet,  zeichnet  sich  namentlich  durch 
Grösse  und  Klarheit  der  einzelnen  Punkte  aus  und  bil- 
det so  eine  schmale  Queerlinie.  Ein  sonst  ganz  nor- 
males Weibchen. 
?  var.  4.  Der  gelbliche  Ton  der  Flügelfläche  fehlt,  die  Flü- 
gelzeichnung wie  sonst  bei  dieser  Art,  aber  auch  bei 
dem  Männchen  sehr  dunkelbraun  und  von  wenigen  hel- 
leren Flecken  durchbrochen;  der  ganze  Körper  etwas 
plumper  als  gewöhnlich ,  die  braune  Fleckenreihe  des 
Hinterleibes  deutlicher.  Die  Hinterschenkel  bei  beiden 
Geschlechtern  auf  der  Unterseite  gebräunt.  —  Zwei 
Männchen  und  ein  Weibchen  aus  Schlesien.  Der  Zu- 
stand der  Conservation,  in  dem  ich  diese  drei  Exemplare 
erhielt,  ist  leider  nicht  der  Art  um  ein  sicheres  Urtheil 
(5.  Band.  2.  Heft.)  24 


3TO 

zuzulassen.  In  den  wesentlichsten  Merkmalen,  nament- 
lich im  Baue  des  Untergesichtes  und  der  Länge  der 
Lippe  stimmen  sie  ganz  mit  gegenwärtiger  Art  überein 
und  können  deshalb  nicht  mit  Tryp.  parietina  verwech- 
selt  werden;  sonst  haben  sie  freilich  ein  eigenthümlich 
abweichendes  Ansehen. 

Scheinbare  Uebergänge  von  Tryp.  flavipennis  zu 
Tryp.  parietina  kommen  nicht  selten  vor,  doch  beschrän- 
ken sich  dieselben  auf  ein  Aehnlicherwerden  in  Flügelzeich- 
nung und  zuweilen  in  Körperfarbe.  Der  Unterschied  der 
Mundtheile,  der  Flügelform,  der  Gestalt  der  Legeröhre  u.  s.  w. 
ist  vollkommen  constant,  die  Absonderung  als  besondere  Art 
aber  dadurch  eben  gerechtfertigt. 

Vaterland :  England,  Frankreich,  das  südliche  Deutsch- 
land, seltener  im  nördlichen.  Sie  mag  viel  weiter  verbreitet 
sein  und  nur  die  Aufmerksamkeit  bisher  nicht  auf  sich  ge- 
zogen haben.  —  Aufenthalt  und  Lebensweise  der  Larve  ist 
unbekannt. 

Anmerk.  Das  Citat  aus  dem  Essai  sur  les  Myodaires 
ist  so  sicher  wie  eines  daher  sein  kann.  —  Dass  Acinia 
laticauda  Walker  nicht  die  31eigensc\\e  Tryp.  latican- 
da  sei,  wofür  er  sie  durch  einen  grossen  Felilgriif  hält,  zeigt 
der  erste  vergleichende  Blick  auf  die  Flügelabbildnngen,  wel- 
che beide  Schriftsteller  geben;  dass  Acinia  laticauda 
Wlk.  gegenwärtige  Tryp.  flavipennis  sei,  setzen  Walkers 
Angaben  fast  ausser  Zweifel,  obgleich  die  Farbe  der  Lege- 
röhre von  ihm  heller  angegeben  wird,  als  ich  sie  bisher  be- 
obachtet habe;  die  von  ihm  Tab.  IX.  fig.  22.  gegebene  Ab- 
bildung stellt  den  Flügel  eines  etwas  blasser  gezeichneten 
Männchens  dar.  —  Da  er  die  von  Hob.  Desvoidy  gebil- 
deten Genera  annimmt,  so  sollte  gegenwärtige  Art,  sammt 
Tryp.  parietina  nicht  unter  Acinia  sondern  unter  Oxy- 
na  aufgezählt  sein. —  Ob  Ensina  Pyrethri  Macq.  nicht 
auch  als  Synonim  hierher  zu  ziehen  sei,  muss  deshalb  zwei- 
felhaft scheinen,  weil  er  die  Legeröhre  als  einfarbig  schwarz 
beschreibt,  und  den  Hinterleib  stillschweigend  als  ungefleckt 
angiebt;  die  von  ihm  hervorgehobene  Behaarung  der  Fühler- 


3?1 

horste  macht  keineswegs  einen  Unterschied  gewiss,  da  sie  hei 
Tryp.  flavipennis  so  gut  wie  hei  Tryp.  parietina, 
freilich  nur  äusserst  fein  und  kurz,  hehaart  ist. 

37.  T r y p e t a  prohoscidea. 
Tryp.  prohoscidea:  flavescens,  capitulum  proboscidis  valde 
elongatum;  alae  apice  angusliores,  brunneo-reticulatae,  fa- 
scia  transversa  magnaque  marginis  interioris  niacula  pun- 
ctis  pellucidis  majorihus  fenestratae.  Stylus  analis  niger 
cingulo  rui'o  partim  conspicuo.     Long.  P^ün. 

Eine  den  beiden  vorigen  überaus  ähnliche  Art,  indess 
von  Trypeta  parietina  durch  gelbere  Körperfarbe,  viel 
grössere  Verlängerung  der  Lippe,  dunklere  und  von  kleine- 
ren, zerstreuteren  Punkten  durchbrochene  Flügelzeichnung 
leicht  zu  unterscheiden,  auch  ist  die  Flügelwurzel  vor  der 
kleinen  Queerader  des  Vor  der  r  and  es  nebst  der  Alula  gefleckt. 
Flügelform  und  Aderverlauf  ganz  wie  bei  Trypeta  parie- 
tina. Färbung  und  Behaarung  dagegen  ganz  wie  bei  Try- 
peta flavipennis,  auch  die  Legeröhre  zeigt  dasselbe  ro- 
the  Bändchen,  doch  undeutlicher;  sie  unterscheidet  sich  von 
derselben  besonders  durch  die  Form  der  Flügel,  die  bei  Tryp. 
flavipennis  au  der  Spitze  viel  breiter  sind,  etwa  von  dem 
Umrisse  wie  bei  Tryp.  rotundiventris  (vid.  Tab.  I.  fig. 
24.),  während  sie  bei  Tryp.  prohoscidea  etwa  die  Form 
wie  von  Tryp.  quadrifasciata  (vid.  Tab.  I.  fig.  28.)  ha- 
ben; die  aus  hellen  Flecken  zusammengesetzte  Binde  dersel- 
ben ist  minder  unterbrochen,  die  dunklen  Flecke  von  kleine- 
ren und  zerstreuteren  Punkten  durchbrochen,  das  Randmal  ein 
wenig  länger.  Der  Kopf  ist  verhältnissmässig  etwas  kleiner 
als  bei  Tryp.  flavipcnni  s,  die  Mundtheile  von  demsel- 
ben Baue,  auch  die  Lippe  von  fast  gleicher  Verlängerung, 
doch  nicht  ganz  so  lang.  —  Die  Mittel-  und  Hinterschen- 
kel sind  bei  allen  Exemplaren  meiner  Sammlung  ihrer  ganzen 
Länge  nach  etwas  gebräunt,  während  sie  bei  Tryp.  flavi- 
pennis in  der  Regel  ganz  gelb  sind  und  eine  sich  zuweilen 
daselbst  zeigende  Bräunung  mehr  fleckenartig  auftritt.  —  Bei 
Tryp.  flavipennis  bemerke  ich  an  der  Lippe  einige  län- 
gere Härchen,  von  denen  ich  hei  Tryp.  prohoscidea  nichts 

24* 


3*3 

sehe,  doch  wage  ich  darauf  kein  Gewicht  zu  legen,  da  sie 
leicht  bei  den  Exemplaren  von  Tryp.  proboscidea  bloss 
verloren  gegangen  sein  könnten. 

Ich  besitze  gegenwärtige  Art  nur  ans  Schlesien  und 
der  Grafschaft  Glatz.  Ueber  den  Aufenthalt  der  Larve  weiss 
ich  nichts  zu  sagen. 

Anmerk.  1.  Man  wird  Tryp.  parietina,  flavi- 
pennis  und  proboscidea  am  leichtesten  erkennen,  wenn 
man  zuerst  die  Exemplare  mit  minder  verlängerter  Lippe 
(Tryp.  parietina)  absondert,  und  dann  die  mit  breiter 
Flügelspitze  (Tryp.  flavipeunis)  von  denen  mit  schmäle- 
rer (Tryp.  proboscidea)  trennt. 

Anmerk.  2.  Es  ist  unmöglich  zu  entscheiden,  welche 
der  drei  genannten  Arten  von  den  verschiedenen  Schriftstel- 
lern mit  dem  Kamen  parietina  bezeichnet  worden  sei,  ge- 
wöhnlich sind  wohl  die  Arten  vermengt  woden.  Den  Namen 
parietina  deshalb  ganz  aufzugeben,  schien  mir  kaum  rath- 
sam,  da  das  Aufgehen  eines  Lärme' sehen  Namens  immer  ein 
Verlust  ist.  Ich  habe  ihn  der  Art  beilegen  zu  müssen  ge- 
glaubt, welche  sich  durch  etwas  grauere  Färbung  auszeichnet 
und  die  im  nordöstlichen  Deutschland  (also  wohl  auch  in 
Schweden)  die  häufigste  ist. 

38.  Trypeta  argyro cephala  (Tab.  I.  fig.  30.). 
Tryp.  argyrocephala:    cinerea,    abdomine    quadrifariam 
maculato;   capite  albo  micante,   proboscide  geniculata;  pe- 
dilms  flavis,  femoribus  nigris;    alarum  reticulatarum  fascia 
obscuriori  biarcuata.     Long.  V/2  — 12/3  lin- 

Eine  ausgezeichnete,  den  vorigen  verwandte,  aber  we- 
der mit  ihnen  noch  mit  irgend  einer  andern  verwechselbare 
Art.  Aschgrau;  die  hinteren  Borsten  des  Thorax  und  die 
beiden  seitlichen  des  Schildchens  stehen  auf  wenig  bemerkba- 
ren schwärzlichen  Punkten,  die  Spitze  des  letztern  ist  in  ge- 
ringer Ausdehnung  gelblich  gefärbt.  Der  Hinterleib  hat  vier 
Reihen  ziemlich  grosser  schwärzlich  brauner  Flecke,  von  de- 
nen die  mittleren  deutlicher  und  grösser  sind ;  die  seitlichen 
gerathen  durch  das  Eintrocknen  des  Hinterleibes  auf  die  Un- 
terseite und  sind  dann  oft  sehr  schwer  zu   bemerken.     Die 


373 

Legeröhre  des  Weibchens  ist  kurz,  nur  so  lang  wie  die  bei- 
den letzten  Segmente,  ziemlich  breit,  glänzend  schwarz.  Der 
Kopf  ist  rostgelb,  schimmert  aber  überall  lebhaft  weiss;  die 
Fühler  zeichnen  sich  durch  die  Kürze  des  dritten  unten  ge- 
rundeten Gliedes  und  durch  die  dunkle  Borste,  deren  Behaa- 
rung sehr  wenig  Wahrnehmbar  ist,  aus;  der  Mundrand  ist 
äusserst  stark  vorgezogen,  die  Behaarung  an  demselben,  wie 
auf  den  Backen  und  den  kaum  vorstehenden  Tastern,  weiss. 
Die  Beine  sind  rostgelb,  die  Schenkel  aber  bis  gegen  die 
Spitze  braunschwarz.  Das  Flügelnelz  wird  durch  grosse  durch- 
sichtige Punkte,  die  sich  zu  einem  dreieckigen  Flecke  am 
Vorderrande  und  zu  zwei  Flecken  am  Hinterrande  gruppiren, 
auf  eine  doppelt  bogenförmige,  von  ziemlich  häufigen  kleinen 
Pünktchen  durchbrochene  Binde  reduzirt;  auch  die  Flügel- 
wurzel ist  fast  frei  von  dunkler  Zeichnung. 

Vaterland:  Deutschland.  Nahrungspflanze  der  Larve 
unbekannt. 

Anmerk.  1.  Tryp.  argyrocephala  hat  für  den  ober- 
flächlichen Anblick  die  meiste  Aehnlichkeit  mit  Tryp.  bi- 
flexa,  aber  von  allen  anderen  Unterschieden  abgesehen,  un- 
terscheidet sie  schon  der  vorgezogene  Mundrand  und  der  ge- 
kniete Rüssel  leicht.  —  Sie  gehört  demnach  zur  zweiten 
Abiheilung  von  Ensina  im  Sinne  Macquarls,  während 
Tryp.  biflexa  zu  Acinia  gebracht  werden  müsste. 

Anmerk.  2.  Mit  Ensina  femoralis  Macq.  Suit. 
Dipt.  II.  p.  473.  No.  2.  ( T  r  y  p  e  t  a  n  i  g  r  o  f  e  m  o  r  a  t  a  Meig. 
VII.  p.  355.  No.  75.)  kann  gegenwärtige  Art  nichts  gemein 
haben,  da  jene  von  Macquart  nicht  nur  zur  ersten  Abthei- 
lung von  Ensina  gebracht  worden  ist,  wo  der  Mundrand  nur 
wenig  vorgezogen  ist,  sondern  sich  auch  durch  fast  zusam- 
mengeflossene Flügelbinden  auszeichnen  soll,  während  bei 
Tryp.  argyrocephala  die  die  Flügelbinden  trennenden 
Flecke  sich  grade  durch  Grösse  und  Bestimmtheit  auszeichnen. 

39.  Trypeta  comiculata  (Tab.  I.  fig.  31.). 
Tephritis  comiculata  Zelterst.  Act.  Hohn.  1819. (nach Fallen). 
Tephritis  comiculata  Fall.  Ortal.  p.  8.  No.  11. 
Trypeta  comiculata  Mcig.  V.  p.  335.  No.  34. 
Acinia  Jaceae  Roh.  Desv.  Myod. 


3*4 

Acinia  corniculata  Walher  Ent.  Mag.  III.  p.  75.  No.  I.  fig.  20. 
Acinia  corniculata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p,  469.  No.  1. 
Diese  Art  ist  durch  die  doppelt  bogenförmige  Binde, 
welche  das  Flügelgitter  bildet  und  durch  die  vier  runden, 
durchsichtigen  weisslichen  Punkte  zwischen  der  dritten  und 
vierten  Längsader,  so  wie  durch  die  Korperfarbe,  so  kennt- 
lich bezeichnet,  dass  eine  Verwechselung  mit  irgend  einer 
anderen  unmöglich  ist.  —  Hinsichtlich  der  doppelten,  zu- 
weilen vierfachen  Fleckenreihe  des  Hinterleibes,  ist  sie  sehr 
veränderlich,  nicht  selten  ist  derselbe  ganz  ungefleckt.  Die 
Legeröhre  ist  ziemlich  breit,  etwa  so  lang  wie  die  beiden 
letzten  Hinterlcibssegmeute  zusammen,  rostgelb,  an  der  Spi- 
tze dunkler. 

Sie  kommt  im  ganzen  nördlichen  Europa  vor. 
Die  Nahrungspflanze  der  Larve  ist  noch  nicht  ermittelt. 
40.  Trypeta  Zell  er  i  d"  (Tab.  I.  fig.  32.). 
Tryp.  Zeller i:  flavescens;  alis  reticulalis  maculis  quatuor 
obscurioribus   ad  rhombi  angulos   dispositis;   abdomine  in- 
terrupte  nigrofasciato.     Long.  l3/3  lin. 

Beschreibung:  Kopf  gelb;  Fühler  lebhafter  gefärbt,  das 
zweite  Glied  derselben  obenauf  mit  einer  längeren  Borste;  das 
dritte  Glied  verhältnissmässig  schmal,  an  der  Spitze  schwärz- 
lich; die  Borste  gelb,  feinbehaart.  Thorax  gelblich  filzig,  an 
den  Seileu  meist  bräunlich;  Schildchen  hellgelb,  an  den  Sei- 
tenecken etwas  gebräunt;  Hinterrücken  glänzend  schwarz; 
Hinterleib  gelblich,  mit  die  ganze  Breite  der  Ringe  einneh- 
menden, iu  der  Mitte  unterbrochenen  tiefschwarzen  Binden, 
die  von  der  gelben  Färbung  nichts  übrig  lassen,  als  eine  et- 
was winklige  Mittelstrieme  auf  der  Überseite,  welche  nur  bis 
zum  ersten  Drittheil  des  letzten  Ringes  reicht,  eine  kleinere 
Stelle  gegen  den  Seitenrand  der  ersten  Ringe  hin  und  eine 
gerade  Miltelstrieme  auf  der  Unterseite.  Die  Behaarung  des 
Hinterleibes  ist  dunkel,  fast  schwärzlich,  nur  auf  den  hellge- 
zeichneten Stellen  und  am  Hinterrande  des  zweiten,  dritten 
und  vierten  Ringes  ziemlich  lebhaft  gelblich.  —  Die  Beine 
sind  hellgelb.  —  Die  Flügel  sind  klar,  nur  an  der  sehr 
wenig  gefleckten  Wurzel  etwas  gelblich  tingirt,  über  ihre 
ganze  Fläche  mit  einem  schwärzlichbrauuen  Netze  bedeckt,  in 


3*5 

welchem  sich  vier  viel  dunklere  Stellen  auszeichnen ;  die  grösste 
derselben  liegt  an  der  Flügelspitze  und  dem  Vorderrande,  die 
ihr  an  Grösse  am  nächsten  stehende  da,  wo  sich  die  fünfte 
Längsader  mit  der  hinteren  Queerader  vereinigt,  die  dritte 
am  und  im  verhältnissmässig  grossen  Randmale,  die  vierte 
auf  dem  sehr  verlängerten  hintern  Winkel  der  zweiten  der 
kleinen  Wurzelzellen.  Die  hellen  Punkte  der  Flügelzeichnung 
sind  von  ziemlich  gleicher  Grösse,  nicht  in  einander  geflos- 
sen, rund,  und  bleiben  letzteres  auch  am  Flügelrande,  mit 
Ausnahme  derer,  welche  am  Vorderraude  liegen. 

Ich  besitze  von  dieser  schönen  Art,  welche  vom  Herrn 
Oberlehrer  Zeller  in  Schlesien  entdeckt  wurde,  nur  ein  ein- 
zelnes Männchen.  —  Lebensart  und  Aufenthalt  der  Larve 
sind  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Unter  den  beschriebenen  europäischen  Try- 
peten  ist  keine,  mit  welcher  gegenwärtige  Art  verwechselt 
werden  könnte;  am  nächsten  steht  ihr  Tryp.  corniculata, 
die  sich  aber  nicht  nur  durch  bedeutendere  Grösse,  andere 
Flügelzeichnung  und  andere  Färbung  des  Hinterleibes,  son- 
dern ganz  vorzüglich  durch  andere  Bildung  der  Fühler  und 
des  Flügelgeäders  unterscheidet,  welcher  letztere  Unterschied 
ganz  besonders  in  der  viel  winkligeren  Begrenzung,  welche 
die  hintere  der  beiden  kleinen  Wurzelzellen  bei  Tryp.  Zel- 
le ri  hat,  hervortritt. 

Anmerk.  2.  Eine  besonders  in  Beziehung  auf  Flügel- 
zeichnung sehr  nahe  verwandte  Art  hat  1  p.  Zelleri  un- 
ter den  Exoten  an  der  von  Langsdorf  in  Japan  entdeckten 
Tryp.  japonica  Wied.  Aussercurop.  Zvveif.  II.  p.  485. — 
Ich  halte  eine  nähere  Vergleichung  mit  derselben  nicht  für 
überflüssig,  da  bei  der  Lebensweise  der  Trypeten  ein  Ueber- 
siedeln  derselben  aus  einem  Welltheile  in  den  andern  durch 
Transporte  von  Pflanzen  und  Sämereien  nicht  unmöglich  scheint. 
Namentlich  mögen  in  botanischen  Gärten  gewiss  nicht  zu  sel- 
ten einzelne  Exemplare  exotischer  Arten  fliegen.  —  Mag 
nun  auch  diese  Vorsicht  bei  Arten,  welche  bei  uns  häufig 
sind,  überflüssig  erscheinen,  so  ist  sie  es  gewiss  bei  solchen 
nicht,  die  wie  Tryp.  Zelleri  erst  in  einem  oder  einigen 
Exemplaren  gefangen  worden  sind.  —     Das  einzige  bis  jetzt 


376 

bekannte  im  Berliner  Museum  befindliche  Exemplar  von  Tryp. 
japonica  ist  ein  Weibchen,  welches  Wiedema?in  als  Ori- 
ginal seiner  Beschreibung  gedient  hat.  Es  unterscheidet  sich 
von  meinem  Männchen  besonders  durch  die  Zeichnung  des 
Hinterleibes;  der  erste  und  zweite  Ring  desselben  sind  nur 
auf  der  Mitte  braun,  auf  dem  dritten  bis  fünften  Ringe  ste- 
hen je  zwei  einander  ziemlich  genäherte  schwarze  Punkte 
von  geringer  Grösse.  Die  Fühlerspitze  ist  nicht  breit  schwarz 
wie  bei  Tryp.  Zelle  ri,  sondern  kaum  etwas  dunkler  als 
das  Uebrige  des  dritten  Gliedes;  auch  ist  bei  Tryp.  japo- 
nica die  Flügelzeichnung  am  Rande  mehr  durchbrochen  als 
bei  Tryp.  Zelleri.  Eine  Vereinigung  ist  also  nach  den 
bis  jetzt  vorliegenden  Thatsachen,  auch  ganz  abgesehen  von 
der  Verschiedenheit  des  Vaterlandes,  die  doppelte  Vorsicht 
empfiehlt,  nicht  möglich. 

41.  Trypeta  Bardanae  (Tab.  II.  fig.  37.). 

Trupanea  Bardanae  Schrank  Faun.  Boic.  III.  2524. 

Trypeta  confusa  Meig    V.  p.  337.  No.  37.  Tab.  50.  fig.  9. 

Trypeta  Bardanae  Meig.   V.   p.  349.   No.  59. 

Acinia  Heraclei    Walker  Ent.  Mag-.  III.  p.  77.  fig.  23. 

?Acinia  confusa  Macq.  Suit.  Dipt.  II.   p.  470.  No.  3. 

Diese  Art  ist  an  der  ihr  eigenthümlicheu  sehr  constan- 
ten  Flügelzeichnung  sehr  kenntlich;  Meiljens  wie  Walkers 
Figur  stellen  dieselbe  gut  dar.  Das  Flügelgitter  bildet  stets 
die  breite  fleckenarlige  Queerbinde  in  der  Nähe  der  Flügel- 
spitze, und  die  schiefliegende ,  welche  sich  von  dem,  einen 
hellen  Punkt  einschlicsscnden  Randmale  schief  über  die  bei- 
den Queeradern  weg  bis  gegen  den  Hinterrand  zieht ;  in  der 
Mitte  stossen  beide  Binden  zusammen ,  haben  aber  da  grade 
einen  etwas  grösseren  hellen  Punkt  zwischen  sich.  Die  ganze 
Flügelfläche  hat  am  Vorderrande  hin,  noch  mehr  gegen  die  Flü- 
gelvvurzel,  eine  sehr  gelbliche  Färbung. —  Man  wird  Tryp. 
Bardanae  nicht  mit  Tryp.  Leontod  ontis  verwech- 
seln können,  wenn  man  auf  die  bedeutendere  Grösse  und  gel- 
bere Färbung  gegenwärtiger  Art,  auf  die  breitere  und  hel- 
lere Legeröhre  ihres  Weibclrens,  ausser  den  bereits  angege- 
benen charakteristischen  Merkmalen  der  Flügelzeichnung  auch 
darauf  achtet,   dass   das  braune  Flügelgitter   erst  gegen  die 


377 

hintere  Queerader  hin  zwischen  die  vierte  und  fünfte  Läiurs- 
ader  eintritt  und  dass  der  Anfang  der  sechsten  L&ngsader 
nicht  wie  hei  Tryp.  Leo ntodo litis  geschwilrzt,  sondern 
nur  schwach  gebräunt  ist.  Grossere  Aehnlichkeit  hat  Tryp. 
Bardanae,  ausser  der  Flügelzeichnung,  mit  Tryp.  co- 
li ura,  hei  welcher  die  Unterschiede  ausführlicher  angegeben 
werden  sollen. 

An  merk.  1.  Die  Einsetzung  des  Schrahkschen  Namens 
in  sein  Recht  bat  kein  Bedenken,  da  die  in  der  Fauna  Boica 
gegebene  Beschreibung  die  Art  mit  Sicherheit  erkennen  lässt. 
Die  Richtigkeit  der  Deutung  desselben  wird  übrigens  auch 
dadurch  noch  bestätigt,  dass  gegenwärtige  Art  als  Larve  auf 
die  Köpfe  der  Klette  angewiesen  ist,  aus  denen  ich  die  Fliege 
mehrmals  erzog,  ja  dass  sie,  wie  es  scheint,  ausschliesslich 
auf  diese  Pilanze  beschränkt  ist. 

Anmerk.  2.  Walker  hält  Tryp.  Bardanae,  durch 
einen  sehr  argen  Missgriff  für  Tryp.  Heraclei  Fbr.  Mg. 
und  setzt  der  Verwirrung  die  Krone  auf,  indem  er  auch  noch 
Musca  Heraclei  Luine  (Meigens  Tryp.  Onopordi- 
n  is)  als  Syiionim  dazu  zieht.  Hätte  er  seine  Flügelabbildung 
Tab.  IX.  fig.  23.  nur  etwas  genauer  mit  den  von  Meigen 
gegebenen  verglichen,  so  hätte  er  wenigstens  statt  auf  Tryp. 
Heraclei  31eig.  auf  Tryp.  conf  usa  Me'ig.  kommen  müssen. 

Anmerk.  3.  Das  Citat  von  Acinia  confusa  Macq. 
scheint  mir  wegen  der  Kürze  und  Oberflächlichkeit  von  Mac- 
quarls  Angaben  nicht  vollkommen  sicher. 

Anmerk.  4.  Walker  citirt  Acinia  plantaris  Roh. 
Desv.,  Macquart  dagegen  A  c.  claripennis  Hob.  Desv. 
als  Synonim  zu  gegenwärtiger  Art.  Bei  der  grossen  Unsi- 
cherheit in  der  Deutung  der  dieser  Abtheilung  von  Trypeta 
angehorigen  Arten  des  Essai  sur  les  Myodaires  scheint  es 
am  gerathensten  alle  seine  entomologischen  Sünden  der  Ver- 
gessenheit zu  übergeben. 

Anmerk.  5.  Meigen  sagt,  dass  die  Legeröhre  bei 
Tryp.  confusa  schwarz  sei;  diess  ist  sie  nur  höchst  aus- 
nahmsweise, in  der  Regel  ist  sie  rothgelb.  Er  mag  ihr  Ex- 
emplare anderer  Arten  beigemengt  haben,  worauf  auch  seine 


378 

Angabe»  über  Varietäten  in   der  Flügelzeichnuiig  hindeuten. 
Seine  Flügelabbildung  gehört  sicher  hierher. 

42.  Trypeta  conura  (Tab.  I.  fig.  29.). 
Tryp.  conura:    flavescens ;   alis  reticulatis,   basi  et  macula 
magna   ad   marginem    exteriorem   nuigis    perspicuis;    stylo 
anali  magno  conico  rufescente.     Long.  272  ^n- 

Der  vorigen  überaus  ähnlich  ,  nur  in  der  Flügelzeich- 
nung  sehr  abweichend;  das  bräunliche  Netzwerk  ist  über  die 
ganze  Fläche  derselben  ziemlich  gleichraässig  ausgebreitet, 
nur  die  Wurzel  und  eine  Stelle  am  Vorderrande  jenseits  des 
Randmales  wenig  gefleckt.  Beiderseits  neben  dieser  hellen 
Stelle  am  Vorderrande  ist  das  Flügelgitter  etwas  dunkler. 
Kopf,  Mittelleib  und  Beine  haben  ganz  die  Färbung  wie  bei 
Tryp.  Bardanae,  auch  zeigen  die  Horndecken  der  Hin- 
terleibsringe  dieselben  gelben  Hinterrandssäume,  wie  bei  je- 
ner. Die  Legeröhre  von  Tryp.  conura  ist  noch  ein  we- 
nig länger  als  die  beiden  letzten  Hinterleibsringe  zusammen, 
also  merklich  länger  als  bei  Trypeta  Bardanae,  und  zu- 
gleich viel  conischer.  Ausser  den  bereits  erwähnten  Unter- 
schieden macht  die  Art  auch  die  etwas  bedeutendere  Grösse 
und  die  breitere  Form  der  Flügel  kenntlich. 

Bei  den  im  Ganzen  nicht  erheblichen  Formunterschieden 
zwischen  Tryp.  Bardanae  und  Tryp-  conura  habe  ich 
lange  Bedenken  getragen,  letztere  für  eine  besondere  Art  an- 
zusehen, so  sehr  verschieden  auch  die  Flügelzcichnung  sein 
mag.  Da  aber  von  115  Exemplaren  der  Tryp.  Bardanae, 
die  in  meiner  Sammlung  befindlich  sind,  kein  einziges  auch 
nur  die  Andeutung  eines  Ueberganges  in  der  Flügelzeicbnung 
zu  der  der  Tryp.  conura  zeigt,  so  muss  ich  die  Trennung 
derselben  für  vollkommen  gerechtfertigt  halten.  Von  Tryp. 
Leontodontis  weicht  Tryp.  conura  in  Körpergrösse  und 
Körperfarbe,  verhältnissmässiger  Länge  der  Legeröhre  und 
in  der  Flügelzeichnung  zu  bedeutend  ab ,  als  dass  eine  nä- 
here Vergleichnung  nöthig  wäre. 

Meine  Exemplare  sind  bei  Wien  gefangen  worden. 
Die  grosse  Schwäche  der  Diagnose  dieser,  wie  der  fol- 
genden Arten  erkenne  ich  selbst  vollständig  an,  weiss  aber  in 
der  That  nichts  Besseres  an  deren  Stelle  zu  setzen. 


379 

43.  Trypeta  tmucata  (Tab.  I.  fig.  33> 

Tryp.  truncata:  luteo- cinerea;  alae  obscure  reticulatae, 
macnlis  obscnrioribus  magnis  inter  se,  punctis  perspicuis 
basi  coiifluentibus,  stigma  punctis  duobus  pellucidis;  Stylus 
analis  brevissimus,  latus,  rufescens.     Long.  2l/3  lin. 

Wiederum  eine  den  beiden  vorigen,  besonders  der  Tryp. 
conura  sehr  ähnliche  Art;  mit  Tryp.  Bardanae  lässt 
sie  sich  aus  den  oben  bei  der  vorhergehenden  Art  angeführ- 
ten Gründen  nicht  vereinigen,  mit  Tryp.  conura  aber  auch 
nicht,  da  die  Legeröhre  des  Weibchens  kaum  halb  so  laug 
wie  die  von  jener  ist,  nämlich  kaum  länger  als  das  letzte 
Hiuterleibssegment;  ihre  Farbe  ist  rotligelb. 

Färbung  wie  bei  Trypeta  conura,  nur  etwas  grauer; 
auch  der  Flügelschnitt  und  die  Flügelfärbung  sehr  ähnlich, 
aber  das  Randmal,  welches  bei  Tryp.  conura  und  den  an- 
deren nächst  verwandten  Arten  nur  einen  hellen  Punkt  ein- 
schliesst,  hat  deren  zwei. 

Die  Kürze  und  Breite  der  Legeröhre  rechtfertigt  die 
Trennung  von  den  nächstverwandten  Arten. 

Vaterland:  die  Gegend  von  Wien. 

44.  Trypeta  simplex  (Tab.  II.  fig.  38.). 

Tryp.  simplex:  cinerascens;  alis  reticulatis  basi  et  mar- 
gine  interiore  magis  perspicuis,  punctis  duobus  disci  albo- 
micantibus;  stylo  anali  brevi  conico  nigro-brunueo.  Long. 
2  lin. 

Einfarbig  grau,  auf  dem  Thorax  mehr  gelbgrau,  Kopf 
und  Beine  lehmgelblich.  Körperbau  ganz  wie  bei  Tryp. 
Leontodontis,  auch  die  Legerölue  von  derselben  Gestalt 
und  Farbe  wie  bei  jener,  aber  der  Mundrand  vorn  weniger 
sanft  in  die  Höhe  gezogen,  sondern  plötzlich  ein  wenig  auf- 
geworfen und  die  Flügel  verhältnissmässig  breiter.  Die  Flü- 
gelzeichnung ist  ein  dunkelbraunes,  von  wenigen,  meist  ziem- 
lich grossen  Punkten  durchbrochenes  Netz ;  am  Hinterrande 
der  Flügel  sind  die  Durchbrechungen  häufiger  und  die  Wur- 
zel ist  nur  weitläufig  braun  gefleckt.  Zwei  durchsichtige 
Punkte,  der  eine  vor  und  der  andere  hinter  der  kleinen  Queer- 
ader,  schimmern  lebhaft  weiss;  einen  ähnlichen  doch  matteren 


380 

Schimmer  zeigen  drei  Flecke,  wovon  der  eine  zwischen  der 
zweiten  und  dritten  Längsader  in  der  Gegend  der  kleinen 
Queerader,  die  beiden  anderen  aber  unmittelbar  bei  ihm  am 
Vorderrande  selbst  liegen.  Das  Randmal  schliesst  nur  einen 
kleinen  hellen  Punkt  ein. 

Mit  Tryp.  Leontodontis  kann  diese  Art  wegen  des 
ganz  abweichenden  Charakters  der  Flügelzeichnung,  wie  we- 
gen der  oben  bereits  angegebenen  Unterschiede  nicht  ver- 
wechselt werden.  An  eiue  Vereinigung  mit  Trypeta  co- 
nura  ist  wegen  der  fast  noch  einmal  so  langen  Legeröhre 
dieser  letztem  ebenfalls  nicht  zu  denken.  Mit  der  ihr  aller- 
dings sehr  ähnlichen  Trypeta  truueata  getraue  ich  mich 
alier  ebenfalls  nicht  sie  zu  vereinigen,  weil  bei  ersterer  die 
Legeröhre  viel  breiter  ist,  der  Mund r and  nicht  die  eigen- 
thümliche  kleine  Aufwerfung  zeigt,  die  hellen  Punkte  der  viel 
durchbrochenen)  Flügelzeichnung  keine  Spur  von  weissem 
Schimmer  haben,  auch  das  Randmal  statt  eines  einzigen,  zwei 
helle  Punkte  einschliesst. 

Ich  habe  die  Beschreibung  dieser  Art,  welche  ich  bei 
Smyina  fand,  hier  geben  zu  müssen  geglaubt,  da  sie  wahr- 
scheinlich auch  im  südöstlichen  Europa  vorkommt  und  sehr 
leicht  mit  der  vorigen  Art  verwechselt  werden  kann. 

Aumerk.  Auch  Tryp.  pulchra  ist  in  Körperform  und 
Körperfarbe  der  Tryp.  simplex  sehr  ähnlich,  wird  aber 
leicht  an  der  am  Rande  strahlenförmigen  Flügelzeichnung  un- 
terschieden. 

45.  Trypeta  Leontodontis  (Tab.  II.  fig.  39.). 

Musca  Leontodontis  De  Geer  VI.  24.  No.  17.     Tab.  II.  fig. 

15—18. 
Teph  ritis  Leontodontis  Fall.  Ort.  p.  9.  No.  13  (excl.  var.  ß}. 
Trypeta  Leontodontis  Meuj.  V.  p.  335.  No.  35.  Tab.  50.  fig.  8. 
?Acinia  Leontodontis   Walker   Knt.  Mag.  III.  p.   77.     Tab. 

IX.  iig.  24. 
Acinia  Leontodontis  Macq.  Suit.  Dipt    II.  469.  No.  2. 
V  Tepliritis    Leontodontis    Zetterstedt  Ins.    Läpp.    p.    745. 
No.  6.   (ex  parte). 
Unter  diesem  Namen  sind  wohl  von  den  meisten  Schrift- 
stellern  verschiedene  Arten    zusammengeworfen   worden,    so 
dass  es  schwer  ist  eine  eiuigermassen  befriedigende  Syuonimie 


381 

aufzustellen.  Ich  halte  die  sogleich  näher  zu  beschreibende 
Art  für  die  wahre  De  Geersche  Musca  Leo ntodo litis 
und  behalte  für  sie  diesen  Namen  um  so  mehr  bei,  da  ich 
auch  Füllens  T e p  h r.  Leontodontis  mit  Ausnahme  von 
var.  ß.  und  Metyens  Tryp.  Leontodontis  in  ihr  zu  er- 
kennen glaube.  —  Was  Walker  unter  Acinia  Leonto- 
dontis verstanden  hat,  wird  durch  seine  Citate,  welche  die 
himmelweit  verschiedensten  Arten,  wie  Musca  stellata 
Sulzer  (Tryp.  radiata  Me'icj.  oder  eine  ähnliche  Art)  und 
Tryp.  confusa  Me'ig.  hierher  ziehen,  zweifelhaft;  noch  zwei- 
felhafter durch  mehrere  auf  die  in  Rede  stehende  Art  gar 
nicht  passende  Angaben  seiner  Beschreibung;  sehe  ich  trotz 
dem  Acinia  Leontodontis  Walk,  als  ein  nicht  unwahr- 
scheinliches Synonim  gegenwärtiger  Art  an,  so  geschieht  es, 
weil  ich  der  von  ihm  gegebenen  Figur,  die  hierher  zu  deu- 
ten scheint,  mehr  vertraue,  als  der  Sorgsamkeit  seiner  Be- 
schreibung und  Synonimie.  —  Macquarts  Angaben  sind 
sehr  kurz,  enthalten  aber  nichts,  was  sich  nicht  hierher  deuten 
liesse.  —  Der  Beschreibung  und  Varietätenaufzählung,  wel- 
che Zellersledt  an  der  citirten  Stelle  giebt,  sieht  man  es 
leicht  an,  dass  seine  Tephr.  Leontodontis  ein  Gemisch 
von  gar  verschiedenen  Arten  ist;  ich  vermuthe  unter  ihnen 
auch  gegenwärtige,  ohne  indess  auch  nur  mit  einiger  Wahr- 
scheinlichkeit bestimmen  zu  können,  unter  welcher  seiner  Va- 
rietäten sie  versteckt  sein  möge. 

Tryp.  Leontodontis  ist  l1/,  —  l3/4  Linien  lang; 
aschgrau,  Kopf  und  Beine  lehmgelblich,  die  Stirn  meisten- 
theils  gelblich  grau;  die  Behaarung  an  den  Seiten  des  Mund- 
randes ist  nach  vorn  hin  schwärzlich;  dieselbe  Farbe  hat  die 
Behaarung  der  Taster.  Thorax,  Schildchen  und  Hinterleib 
sind  durchaus  einfarbig  grau ;  auf  Thorax  und  Schildchen 
pflegt  die  Farbe  mehr  als  auf  dem  Hinterleibe  in  das  Gelb- 
lichbraune überzugehen.  Hie  Behaarung  besteht  aus  kurzen, 
steifen,  lose  anliegenden,  hellen  Härchen,  nur  am  Hinter- 
rande des  letzten  Leibesringes  und  auf  Thorax  und  Schild- 
chen finden  sich  die  gewöhnlichen  schwarzen  Borsten.  Die 
Legeröhre  ist  kurz  konisch,  V/2  mal  so  lang  als  der  letzte 
Leibesring,  zuweilen  schwarz,  eben  so  oft  rostroth,    bei  wei- 


38Ä 

tem  am  häufigsten  an  Grund,  Spitze  und  auf  der  Mittellinie 
schwarz  und  übrigens  roth.  — ■  Besonders  bezeichnend  ist 
für  diese  Art  die  in  ihrem  Charakter  wenig  veränderliche 
Flügelzeichuung;  die  Flügelvvurzel  ist  stets  sehr  wenig  ge- 
fleckt; vom  Randmale,  das  einen  einzigen  an  seiner  Spitze 
liegenden  hellen  Puukt  einschliesst,  zieht  sich  ein  braunes 
Gitter  queer  über  den  Flügel  bis  über  die  fünfte  Längsader 
hinweg  und  setzt  sich  da  durch  loseres  Gitterwerk  nach  hin- 
ten mit  dem  geschwärzten  Anfange  der  sechsten  Längsader 
in  Verbindung;  auf  diesen  ersten  Fleck  folgt  am  Vorderrande, 
wie  bei  allen  näher  verwandten  Arien,  ein  braunes  senkrech- 
tes Strichelchen,  hinter  dem  im  folgenden  Zwischenräume  stets 
ein  glasheller  Fleck  liegt;  darauf  folgt  der  zweite  grössere 
braune  Fleck,  welcher  am  Vorderrande  stets  zwei  helle  Punkte 
einschliesst  und  den  Hinterrand  mit  zwei,  seltener  nur  mit  ei- 
nem strahlförmigen  Aste  erreicht;  unter  sich  und  demnächst 
mit  ihm  -verbinden  sich  zwei  an  den  Mündungen  der  dritten 
und  vierten  Längsader  liegende  dunkle  Fleckchen,  doch  ist 
diese  Verbindung  auch  nicht  selten  unterbrochen;  ein  kleine- 
rer weniger  dunkler  und  mehr  durchbrochener,  deshalb  we- 
niger bemerklicher  Gilterfieck  liegt  auf  der  hinteren  Queer- 
ader- die  genannten  drei  Flecke  verbinden  sich  mehr  oder 
weniger  mit  einander  durch  loseres  und  blasseres  Gitterwerk; 
der  Mittelpunkt  dieser  Verbindung  ist  ein  unmittelbar  vor  dem 
vorderen  Ende  der  hinteren  Queerader  zwischen  der  dritten 
und  vierten  Längsader  liegender  heller  Punkt. 

Unter  einer  erheblichen  Anzahl  von  Exemplaren  besitze 
ich  nur  ein  einziges,  was  eine  liennenswerthe  Varietät  bildet; 
das  gewöhnliche  losere  Gitterwerk  ist  ganz  unzusammenhän- 
gend, die  dunklen  Fleckchen  an  den  Mündungen  der  dritten 
und  vierten  Längsader  sind  anverbunden  und  dem  der  Spitze 
am  nächsten  liegenden  dunkelen  Flecke  sind  wie  dem  auf  der 
hinteren  Queerader  ganz  ungewöhnlich  viel  kleine  helle  Punkte 
eingestreut. 

Im  ganzen  nördlichen  Europa. 

46.  Trypeta  angustipennis  (Tab.  II.  fig.  41.). 
Tephritis  Leontodont.  Zell.  Ins.  läpp,  p.745.  No.  6.  var.a. 
(ex.  p.). 


383 

Tryp.  angustipennis:  cinerea;  alae  maculis  cinerascen- 
tibus  adspersae,  duobus  ad  marginem  exteriorem  majoribus, 
stigmate  nigricante  impunctato;  Stylus  analis  brevis  niger. 
Long.  l!/3  lin. 

Kleiner  und  schlanker  als  Tryp.  Leon to  dontis. 
Die  Färbung  wie  bei  jener,  auch  die  Legeröhre  von  verhält- 
nissnüissig  gleicher  Länge,  aber  verhältnissmässig  etwas  brei- 
ter; die  helle  Behaarung  des  Hinterleibes  setzt  sich  sehr  deut- 
lich auf  dieselbe  fort;  ihre  Farbe  ist  schwarz.  Die  Schenkel 
auf  der  Aussenseite  mehr  oder  weniger  gebräunt;  an  den 
hintersten  ist  die  ganze  Wurzelhälfte  braun.  Die  Flügel  sind 
verhältnissmässig  lang  und  schmal,  vollkommen  farblos  und 
durchsichtig,  mit  wenigen  zerstreuten  graulichen  Fleckchen 
gezeichnet,  die  sich  zu  keinem  Gitter  an  einander  schliessen. 
Das  Randmal,  an  welches  sich  der  eine  der  grösseren  grauen 
Flecke  anschliessf,  ist  tief  braunschwarz,  ohne  helleren  Punkt; 
der  mehr  nach  der  Flügelspitze  hin  liegende  noch  grössere 
graue  Fleck  schliesst  am  Vorderrande  nur  einen  hinter  der 
Mündung  der  zweiten  Längsader  liegenden  kleinen  hellen 
Punkt  ein. 

Ich  besitze  von  dieser  äusserst  kenntlichen  Art  nur  ein 
Pärchen,  welches  Herrn  Zeller  als  Tephr.  Leonto dontis 
von  Herrn  Zetlerstedt  zugeschickt  wurde. 

47.  Trypcta  fallax  (Tab.  II.  fig.  40.). 
Tryp.  fallax:  cinerea;  abdomen  nigro-ci'initum,  serie  unica 
setarum  pallidarum  ad  marginem  posteriorem  singuloruru 
segmentorum;  alae  reticulatae  apice  subradiatae,  maculis 
dualms  obscurioribus  ad  marginem  exteriorem;  Stylus  ana- 
lis brevis  nigricans.     Long.  l3/3  lin. 

Der  Trypeta  Leontodontis  täuschend  ähnlich  und 
damit  bisher  vermengt,  doch  auf  den  ersten  Blick  leicht  an  der 
Behaarung  des  Hinterleibes  zu  unterscheiden,  die  ganz  schwarz 
ist;  nur  am  Hinterrande  jedes  Segmentes,  mit  Ausnahme  des 
letzten,  steht  eine  sehr  weitläufige  Reihe  hellerer  Borsten, 
von  denen  sich  die  mittelsten  zuweilen  verdunkeln ;  gegen  den 
Hinterrand  des  zweiten  Ringes  auch  ausserdem  noch  ein  Paar 
kurze  helle   Härchen.  —     Flügelzeichnung  der  von    Tryp. 


384 

Leontod o ntis  sehr  ähnlich,  doch  die  dunkleren  Flecke  et- 
was ausgedehnter,  auch  der  erste  nach  dem  Hinterrande  zu 
mehr  nach  der  Flügelwurzel  hin  gezogen;  dasllandmal  schliesst 
einen,  der  zweite  dunkle  Fleck  zwei  helle  Punkte  am  Vor- 
derrande ein.  Kopf  und  Beine  wie  hei  Tryp.  L eont od  o li- 
tis, nur  die  Schenkel,  besonders  die  vorderen,  in  bedeuten- 
der Ausdehnung  gebräunt.  Auch  die  Legerohre  wie  hei  jener, 
nur  gewöhnlich  dunkler,  schwarz,  am  Seitenraude  rothbraun 
durchscheinend. 

Vaterland :  Deutschland ;  Nahrungspflanze  der  Larve  un- 
bekannt. 

Anmerk.  1.  Auf  Exemplare  gegenwärtiger  Art  mag 
sich  3J  eigens  Angabe  über  die  schwarze  Legeröhre  von  Tryp. 
Leontodontis  wohl  vorzugsweise  beziehen. 

Anmerk.  2.  Auch  mit  Tryp.  pulchra  hat  gegenwär- 
tige Art  im  allgemeinen  Ansehen  und  in  der  Flügelzeichnung 
viel  Aehnlichkeit,  unterscheidet  sich  aber  von  ihr  in  dersel- 
ben Weise,  wie  von  Tryp.  Leontodontis,  durch  die  Be- 
haarung des  Hinterleibes,  ausserdem  noch  durch  den  hellen 
Punkt  im  Ilaudmale,  die  mehr  durchbrochenen  dunkleren 
Flecken  und  die  weniger  entwickelte  Strahlung  au  der  Flü- 
gelspitze. 

48.  Trypeta  amicivora  (Tab.  I.  fig.  34.). 
Tryp.  amicivora:  obscure  luteo  cinerea;  palpi  prominuli; 
alae  reticulatae  maculis  tribus  magnis  obscurioribus  con- 
flnentibus;  ahdomen  nigro-pilosum,  serie  setarum  pallescen- 
tinm  ad  singulas  incisuras,  margine  segmenti  ultinii  et  stylo 
anali  ochraceis.     Long.  2  —  2'/G  lin. 

Dunkel  bräunlich  grau;  Kopf  und  Beine  rostgelb,  drit- 
tes Fühlerglied  und  die  Schenkel,  letzlere  besonders  bei  dem 
Männchen  oft  dunkler;  der  Hand  der  einzelnen  Segmente  mehr 
oder  weniger  rostgelb,  der  Hinterrand  des  letzten  Segmeutes 
trägt  stets  diese  Farbe  in  grösserer  oder  geringerer  Ausdeh- 
nung, oft  ist  fast  der  ganze  letzte  Abschnitt  so  gefärbt.  Auch 
die  Schulterecke  und  eine  von  ihr  nach  der  Flügelwurzel  hin- 
ziehende Strieme  haben  eine  etwas  dunklere  Rostfarbe,  was 
besonders  bei  abgeriebenen  oder  etwas  verölten  Stücken  deut- 


385 

lieh  wahrnehmbar  ist.  Das  zweite  Fühlerglied  ist  ein  wenig 
aufgetrieben,  das  dritte  ziemlich  kurz,  nuten  gerundet;  die 
Behaarung  der  Fühlerhorste  ziemlich  deutlich.  Die  Taster 
sind  ziemlich  breit,  etwas  vorstehend,  der  Rüssel  dick.  — 
Die  Behaarung  des  Thorax  ist  grösstenteils  dunkel,  nur  an 
den  Seiten  und  hinten  mischen  sich  helle  Härchen  bei.  Die 
Behaarung  des  Hinterleibes  ist  schwarz,  fein,  ziemlich  dicht, 
am  Hinterrande  jedes  Ringes,  mit  Ausnahme  des  letzten,  steht 
eine  Reihe  blasser  etwas  stärkerer  Borsten,  vor  der  sich  auf 
dem  zweiten  Ringe  noch  einige  andre  lichte  Härchen  finden. 
Die  Legeröhre  ist  nicht  ganz  so  lang  wie  die  drei  letzten 
Abschnitte  zusammen,  konisch,  rostgelb,  fein  schwarzhaarig. 
Die  Flügel  sind  vom  Vorder-  bis  zum  Hinterrande  schwarz- 
braun gegittert,  die  gewöhnlichen  drei  dunklereu  Stellen  gross, 
zusammenfassend,  die  zweite  reicht  weit  gegen  die  Flügel- 
spitze,  an  der  bei  den  Mündungen  der  Längsadern  zwei  ziem- 
lich grosse  dunkle  Fleckchen  stehen. 

Ich  habe  diese  Art  aus  Schlesien  von  Schilling  und 
aus  der  Gegend  um  Frankfurt  am  Main  vom  Herrn  Senator 
iwn  Heyden  erhalten.  Es  ist  eine  der  interessanten  Ent- 
deckungen des  letztern,  dass  die  Larve  dieser  Art  auf  Ar- 
nica  in 011  ta  na  angewiesen  ist. 

Anmerk.  1.  Ich  halte  diese  Art  für  die  wahre  Mu- 
sca  Arnicae  der  Faun,  suec,  weshalb  ich  der  gewöhnli- 
chen Deutung  derselben  auf  eine  Art,  die  nie  auf  Arnica 
gefunden  worden  ist,  nicht  gefolgt  bin.  Die  Entscheidung 
über  die  Richtigkeit  oder  Unrichtigkeit  meiner  Deutung  muss 
in  der  Faun.  suec.  ed.  1.  und  besonders  in  den  Act.  Ujisal. 
vom  Jahr  1736  gesucht  werden,  wo  IAnne  die  Fliege  zuerst 
beschrieb,  welche  mir  aber  nicht  zugänglich  sind.  Soviel  ist 
gewiss,  dass  die  Angaben  der  zweiten  Ausgabe  der  Faun, 
suec.  sich  eben  so  gut  auf  die  gegenwärtige  Art  beziehen  las- 
sen, als  auf  die,  welche  gewöhnlich  dafür  genommen  wird. 
Ich  habe  durch  den  gewählten  Namen  wenigstens  auf  die  Nah- 
rungspflanze der  Larve  hindeuten  wollen;  er  weicht  dem 
JLinn& sehen ,  sobald  es  sich  ausweist,  dass  die  in  Schweden 
auf  Arnica  vorkommende  Art  mit  gegenwärtiger  einerlei  ist. 

Anmerk.  2.    Wie  Meigens  Tryp.Leontodontis  ein 

(5.  Band.  2.  Heft.)  25 


386 

Gemisch  mehrerer,  zum  Theil  ziemlich  heterogener  Arten  ist, 
60  ist  das,  vielleicht  in  noch  höherem  Grade  auch  mit  seiner 
Tryp.  flavicauda  der  Fall,  welche  Tryp.  arnicivora, 
Tryp.  ruralis,  Tryp.  vespertina,  wahrscheinlich  auch 
Tryp.  truncata  und  vielleicht  selbst  Tryp.  conura  um- 
fasst,  mit  einem  Worte  ein  Collektivname  für  alle  grauen  Ar- 
ten mit  bis  gegen  die  Wurzel  hin  gegitterten  Flügeln  und 
rostgelber  Legeröhre  ist.  Da  weder  Meujens  schriftliche  An- 
gaben, noch  die  von  ihm  ausgegangenen  Originalbestimmun- 
gen audeuten,  dass  er  eine  dieser  Arten  für  typische  Form 
seiner  Tryp.  flavicauda  angesehen  habe,  sondern  letztere 
den  Beweis  geben,  dass  er  diese  einander  freilich  ähnlichen 
Arten  nicht  unterschieden  habe,  so  lasst  sich  auch  der  Name 
auf  keine  dieser  Arten  anwenden  und  muss  deshalb  eingehen. 
Anmerk.  3.  Tryp.  arnicivora  hat  äusserst  grosse 
Aehnlichkeit  mit  Tryp.  conura  und  Tryp.  truncata. 
Die  Länge  der  Legeröhre  hält  das  Mittel  zwischen  der  jener 
beiden  Arten,  die  schwarze  Behaarung  des  Hinterleibes  un- 
terscheidet sie  von  beiden  leicht. 

49.  Trypeta  ruralis  (Tab.  I.  fig.  35.). 
Tryp.  ruralis:  obscnre  cinerea;  palpi  non  prominentes;  alae 
reticulatae  maculis  majoribns  partim  conspicuis;    abdoniinis 
segmenta   autice   nigro-postice    albo-pilosa;   Stylus  analis 
ochraceus.    Long.  l2/3 — l3/4  lin. 

Dunkel  aschgrau;  Kopf  und  Beine  rostgell),  das  Unter- 
gesicht  etwas  heller,  die  Schenkel  oft  gebräunt;  die  Taster 
gar  nicht  oder  kaum  etwas  hervorragend  *).  Die  Behaarung 
des  Thorax  licht,  die  des  Hinterleibes  auf  der  vorderen  Hälfte 
jedes  Segmentes  schwarz,  auf  der  hinteren  Hälfte  weisslich. 
Das  Flügelgitter  ist  sehr  durchbrochen,  über  die  ganze  Flä- 
che derselben  verbreitet;  die  gewöhnlichen  dunkleren  Stellen 
treten  in  der  Regel  wenig  hervor.  Bei  dem  Weibchen  ist 
die  weissliche  Behaarung  der  Hinterleibssegmente    mehr  auf 


*)  Man  lege  auf  dieses  scheinbar  sehr  gute  Merkmal  nicht 
zuviel  Gewicht ;  die  verschiedene  Lage,  welche  der  Rüssel  bei  dem 
Eintrocknen  annimmt,  bringt  darin  oft  scheinbare  Unterschiede  her- 
vor, die  sich  freilich  immer  innerhalb  gewisser  Grenzen  halten. 


38* 

den  Hinterrand  derselben  beschränkt,  so  dass  sie  sich  darin 
derTryp.  aruicivora  nähert.  Die  Legeröhre  desselben 
ist  etwas  länger  als  die  beiden  letzten  Hinterleibsabschnitte 
zusammen,  rostgelb,  au  Grund  und  Spitze  duukler,  fein 
schwarzhaarig. 

Ich  fing  diese  Art  bei  Posen  und  in  Schlesien  häufig 
auf  Feldrainen,  wo  weit  und  breit  keine  Arnica  wuchs;  habe 
sie  auch  aus  anderen  Gegenden  Deutschlands  mehrfach  erhal- 
ten; Aufenthalt  der  Larve  unbekannt.' 

Anmerk.  Wegen  der  eigentümlichen  Behaarung  mit 
keiner  anderen  Art  verwechselbar,  allenfalls  das  Weibchen 
mit  verkrüppelten  Stücken  von  Tryp.  aruicivora,  aber 
dann  noch  leicht  an  der  durchweg  lichten  Behaarung  des 
Thorax  und  dem  durchbrochneren  Flügelgitter  zu  erkennen. 

50.  Trypeta  vespertina  (Tab.  I.  flg.  36.). 
Tryp.  vespertina:  cinerea,  pallide  crinita;   alae  reticula- 
tae  maculis  obscurioribus  parum  confluentibus,  stigmate  pun- 
ctum  pellucidum    unicum    includenti;    Stylus   analis  brevis 
ochraceus.     Long.  l3/4  —  2  liu. 

Grau,  kaum  etwas  in  das  Lehmfarbene  ziehend,  überall 
licht  behaart;  die  beiden  ersten  Leibesringe  in  grösserer  oder 
geringerer  Ausdehnung  bräunlichgelb.  Legeröhre  etwas  kür- 
zer als  die  beiden  letzten  Hinterleibsabschnitte  zusammen, 
breit,  rostgelb.  Flügel  mit  in  der  Regel  nicht  sehr  dunklem 
Gitter,  das  aber  den  Hinterrand  in  seiner  ganzen  Ausdehnung 
erreicht;  die  gewöhnlichen  dunkleren  Flecke  fiiessen  wenig 
zusammen;  das  Randmal  mit  einem  einzigen  kleinen  hellen 
Punkte.  Kopf  und  Beine  gelb,  reiner  als  bei  den  verwand- 
ten Arten. 

Ich  habe  diese  Art  einmal  auf  einer  Wiese  mit  dem 
Hamen  gefangen ,  weiss  also  über  den  Aufenthalt  der  Larve 
nichts  anzugeben. 

Anmerk.  1.  Trotz  der  grossen  Aehnlichkeit  mit  Tryp. 
ruralis,  doch  leicht  an  der  durchaus  blassen  Behaarung  zu 
unterscheiden.  Mit  Tryp.  truncata  steht  sie  in  äusserst 
naher  Verwandtschaft,  so  dass  ich  jene  früher  für  eine  grös- 
sere und  dunklerflüglige  Varietät  derselben  gehalten  habe;  sie 


388 

unterscheidet  sich  indess  nicht  nur  durch  helleres  weniger 
znsammenfliessendes  Flügelgitter  so  wie  hellere  Färbung  fon 
Kopf  und  Beinen,  sondern  ganz  vorzüglich  durch  viel  schmä- 
lere Flügel  und  andere  Stellung  der  Quecradern,  während 
nämlich  der  Abstand  der  kleinen  Queerader  von  der  hinteren 
bei  Tryp.  truncata  grade  den  vierten  Theil  der  Länge 
der  dahinter  liegenden  Zelle  beträgt,  ist  er  bei  Tryp.  ve- 
spertina  bedeutend  kleiner;  auch  ist  bei  letzterer  die  Stirn 
schmäler  und  das  Randmal  schliesst  nur  einen,  bei  Tryp. 
truncata  aber  zwei  helle  Punkte  ein. 

Aumerk.  2.  Trypetacincta  kann  schon  wegen  der 
ganz  anderen  Flügelzeichnung  und  der  ganz  anderen  Stel- 
lung der  Queeradern  nicht  in  den  Verdacht  kommen,  eine 
kleinere  Abänderung  gegenwärtiger  Art,  bei  der  der  Hinter- 
leib zuweilen  fast  wie  bei  Tryp.  cincta  gefärbt  ist,  zusein. 

51.  Trypeta  formosa  (Tab.  IL  fig.  42.). 
Tryp.  formosa:  cinerea,  flavo-tomentosa,  capite,  humeris, 
scutello  ad  latera  pedibusque  flavis;  alae  brunneae  pun- 
ctis  pellucidis  minutis  creberrimis  cohaerentibus  reticulatae, 
apice  macnla  trigona  ad  marginem  exteriorem  basicjue  lata 
albido- pellucidis;  Stylus  analis  mediocris  ferrugineus.  Long. 
l2/3-l7f,  «n. 

Graulich,  doch  auf  dem  Thorax  mit  einem  dichten  Flan- 
me  bedeckt,  der  denselben  ziemlich  hell  gelblich  erscheinen 
lässt.  An  den  Schulteret  ken,  auf  einer  kurzen  Seitenstrieme 
grade  vor  der  Flügelwurzel  und  an  den  Seitenecken  des 
Schildchens  ist  auch  die  Farbe  des  Grundes  gelblich,  letzte- 
res ist  auf  der  Mitte  mehr  bräunlich.  Hinterrücken  schwärz- 
lich grau,  ein  wenig  gelblich  schimmernd.  Die  Farbe  des 
Hinterleibes  zieht  mehr  in  das  Bräunliche,  auf  der  Unterseite 
in  das  Gelbliche,  die  Einschnitte  sind  schmal  hellbraun  ge- 
säumt. Die  Behaarung  von  Thorax  und  Hinterleib  besteht 
aus  ziemlich  zerstreuten,  kurzen,  lichten  Härchen;  an  jedem 
Hinterleibseinschnitte  steht  eine  weitläufige  Reihe  längerer, 
aber  ebenfalls  lichter  Borstchen,  nur  die  gewöhnlichen  ab- 
stehenden Borsten  am  Hinterrande  des  letzten  Ringes  sind, 
wie   die  anderen  langen  Borsten  dunkel.  —     Der  Kopf  ist 


389 

gelb,  die  langen  Stirnborsten,  die  Borstchen  am  ersten  und 
zweiten  Fühlergliede,  sind  schwarz,  die  ziemlich  langen  an 
den  Seiten  des  Mundrandes  und  die  an  der  Spitze  der  Ta- 
ster schwärzlich ;  letztere  selbst  etwas  erweitert,  doch  kurz, 
so  dass  sie  nicht  über  den  vorn  nur  sehr  wenig  aufgeworfe- 
nen Mundrand  vorragen.  Fühler  kurz,  zweites  Glied  sehr 
merklich  aufgetrieben,  Borste  gegen  die  Spitze  hin  deutlich 
behaart.  Flügelzeichnung  ausgezeichnet,  keiner  andern  be- 
kannten Art  nahe  stehend;  die  Wurzel  in  grosser  Ausdeh- 
nung, ein  dreieckiger  Fleck  am  Vorderrande  mit  einem  dunk- 
len Randstrichelcheu  und  die  gerade  abgeschnittene  Spitze  mit 
je  einem  dunkleren  Punkte  an  der  Mündung  der  dritten  und 
vierten  Längsader  sind  glashell;  alles  übrige  ist  von  einem 
bräunlichen  Gitterflecken  bedeckt,  der  von  vielen,  aber  klei- 
nen glashellen  Punkten  durchbrochen  ist,  die  gegen  den  Vor- 
tlerrand  hin  sparsamer,  gegen  den  Hinterrand  hin  aber  häu- 
figer stehen  und  sich  mit  einander  verbinden ;  an  der  Wur- 
zelhälfte des  Vorderrandes  und  auf  der  fünften  Längsader 
gegeu  das  Ende  hin  fliessen  sie  ganz  und  gar  zusammen  und 
bilden  durchsichtige,  bräunlich  gefleckte  Stellen;  ein  grösse- 
rer glasheller  Punkt  unmittelbar  über  dem  vorderen  Ende  der 
hinteren  Queerader  zeichnet  sich  aus.  Die  Legeröhre  breit, 
flach,  so  lang  wie  die  beiden  letzten  Segmente  zusammen, 
rostbraun,  au  den  Seiten  heller. 

Aufenthalt  und  Lebensweise  der  Larve  sind  unbekannt. 
Vaterland:  Deutschland. 

52.  Trypeta  Matricariae  (Tab.  II.  fig.  43.). 
Tryp.  Matricariae:    cinerea,   pallide  pilosa;    alae  brun- 
neo-reticulatae,   macnlis    duobus  majoribus,   ad  marginem 
anteriorem  punctum  pellucidum  unicum  includentibus ;   stylo 
anali  nigro.     Long.  l2/3 — 17*  lin- 

Die  Farbe  grau,  die  Behaarung  mit  Ausnahme  der  ge- 
wöhnlichen schwarzen  Borsten  überall  licht.  Kopf  und  Beine 
lehmgelb,  die  Aussenseite  der  Schenkel  zuweilen  etwas  dunkler 
und  die  Stirn  im  Leben  ziemlich  lebhaft  gelb.  Die  Legeröhre 
ist  so  lang  wie  die  beiden  letzten  Hinterleibsabschnitte  zusam- 
men, ziemlich  breit,  nach  der  Spitze  hin  massig  verschmälert, 


390 

schwarz  'und  auf  der  Mitte  des  Seitenrandes  zuweilen  roth 
durchscheinend,  bei  unverriebenen  Stücken  mit  lichten  Här- 
chen besetzt. —  Die  Flügelzeichnung  ähnelt  der  von  Tryp. 
rnraiis  sehr,  ist  aber  mehr  durchbrochen,  die  beiden  dun- 
kelen  Flecke  am  Vorderrande  sind  viel  kleiner,  auch  schliesst 
der  der  Flügelspitze  nähere  nur  einen  einzigen  hellen  Punkt 
am  Vorderrande  ein.  —  Die  beiden  ersten  Fühlerglieder 
sind  gewöhnlich  gebräunt. 

Anmerk.  Diese  Art  könnte  bei  oberflächlicher  Ansicht 
leicht  für  eine  Varietät  der  Tryp.  rnraiis  gehalten  wer- 
den, mit  der  sie  in  Grösse,  Körperforin,  Färbung  und  Flü- 
gelzeichnnng  viel  Aehnlichkeit  hat;  sie  unterscheidet  sich  in- 
dess  leicht  und  sicher  durch  die  ganz  und  gar  helle  Behaa- 
rung des  Hinterleibes;  auch  der  Unterschied  in  der  Färbung 
der  Legeröhre  und  die  oben  bemerkte  Abweichung  in  der 
Flügelzeichnung  sind  constant,  wenigstens  bei  den  17  Exem- 
plaren gegenwärtiger  und  der  noch  grösseren  Anzahl  von  Ex- 
emplaren jener  Art,  die  sich  in  meiner  Sammlung  befinden. 
Dazu  kommt,  dass  Trypeta  Matricariae  bisher  nur  als 
Bewohnerin  des  südlichsten  Theiles  von  Europa  (die  griechi- 
schen Inseln,  Rhodus,  Kleinasien)  bekannt  ist.  —  Schwieri- 
ger ist  bei  nicht  ganz  wohl  conservirten  Exemplaren  die  Un- 
terscheidung von  Tryp.  praecox;  man  mnss  sich  dann 
an  die  geringere  Grösse,  in  jeder  Beziehung  dunklere  Farbe 
und  das  weniger  durchbrochene  Flügelgitter  dieser  letzteren 
Art  halten ;  hi:  frischen  Exemplaren  kann  keine  Verwechselung 
stattfinden,  c?  sich  dann  die  beiden  dunklen  Längsstriemen 
auf  dem  Thoi'Lz  \on  Tryp.  praecox,  die  bei  Tryp.  Ma- 
tricariae aucj.  nicht  in  einer  Spur  vorhanden  sind,  als  si- 
cheres Unterscheidungszeichen  darbieten.  —  Mehr  schein- 
bare als  wirkliche  Verwandtschaft  hat  Tr.  Matricaria  mit 
Tryp.  producta,  elongatula,  Absinthii  u.  s.  w.  alle 
diese  Arten  unterscheiden  sich  von  ihr  entweder  durch  ver- 
längerte Lippe  oder  punktirten  Hinterleib,  gewöhnlich  durch 
beide  Merkmale  zugleich. 

Ich  fand  an  den  oben  genannten  Orten  die  Fliege  so 
häufig  auf  Matricaria,  dass  sich  mit  grosser  Wahrschein- 


391 

lichkeit  voraussetzen  lässt,  dass  dieselbe  der  Larve  zum  Auf- 
enthalte dienen  werde. 

53.  Trypeta  praecox  (Tab.  II.  fig.  44.). 
Tryp.   praecox:   obscure   cinerea,    pallide  pilosa ;    thorax 
obsolete  bistriatus;   alae  nigro-reticulatae;  pedes  lutescen- 
tes  femoribus  brunnescentibus ;  Stylus  analis  niger.     Long. 
1V3  lin. 

Die  Farbe  dunkelgrau,  auf  dem  Hinterleibe  fast 
schwarzgrau;  die  Legeröhre  ziemlich  breit,  so  lang  wie  die 
beiden  letzten  Hiuterleibsabschnitte  zusammen,  schwarz;  auf 
dem  Thorax  zwei,  nach  dem  Tode  meist  nicht  mehr  deutliche 
dunkelbraune  Längsstriemen.  Die  Behaarung  ist  mit  Ausnahme 
der  gewöhnlichen  langen  schwarzen  Borsten  durchaus  licht. 
Kopf  und  Beine  bräunlichgelb,  das  letzte  Fühlerglied  in  der 
Regel  etwas  dunkler  als  die  beiden  vorhergehenden;  die  Vor- 
derschenkel auf  der  Oberseite,  die  Mittelschenkel  an  der  Aus- 
senseite  mit  einer  etwas  weniger  dunklen  braunen  Längsstrie- 
me;  die  Hinterschenkel  bis  gegen  die  Spitze  hin  braun;  auch 
die  hintersten  Schienen  sind  mehr  oder  weniger  gebräunt. 
Die  Flügel  haben  ein  schwärzliches  von  verhältnissmässig 
grossen,  meist  gerundeten  durchsichtigen  Punkten  durchbro- 
chenes Gitter;  die  beiden  etwas  dunkleren  Stellen  schliessen 
jede  nur  einen  glashellen  Punkt  am  Vorderrande  ein.  Die 
Lippe  ist  dick  so  dass  der  Rüssel  durchaus  nicht  gekniet 
erscheint,  der  Bau  der  Fresswerkzeuge,  wie  der  ganze  Kör- 
perbau, dem  der  vorher  beschriebenen  Art  sehr  ähnlich. 

Ich  fing  Trypeta  praecox  auf  Rhodus  und  den  In- 
seln des  griechischen  Archipelagus  häufig,  die  ersten  Exem- 
plare schon  zu  Anfang  des  Februar.  Auf  Rhodus  waren  Tr. 
praecox  und  Matricariae  an  derselben  Stelle  häufig,  aber  ich 
beobachtete  unter  vielen  copulirten  Pärchen  keines,  wo  sich 
beide  Arten  gemischt  hätten.  Auf  dem  Kontinente  von  Klein- 
asien, wo  Tryp.  Matricariae  nicht  selten  war,  ist  mir 
Tryp.  praecox  nicht  vorgekommen.  —  Die  Unterschiede 
beider  Arten  sind  schon  bei  Tryp.  Matricariae  hervor- 
gehoben worden,  ich  kann  ihnen  als  einen  Unterschied,  der 
mir  an  den  lebenden  Thieren  nächst  der  verschiedenen  Fär- 
bung des  Thorax  am  meisteii  auffiel,  die  hellere  Färbung 


39» 

des  Kopfes  von  Tryp.  Matricariae  hinzufügen.  Diese  Unter- 
schiede zeigen  sich  überdiess  sehr  constant,  unter  47  Exem- 
plaren der  Yorigen  und  39  Exemplaren  dieser  Art,  welche 
nach  mancherlei  Verlusten  in  meine  Sammlung  gekommen  sind, 
findet  sich  keines,  was  einen  Uehergang  andeutete. 

Anmerk.  An  eine  Verwechselung  yon  Tryp.  prae- 
cox und  Tryp.  Absinthii  kann  trotz  der  Aehnlichkeit 
der  Färbung,  die  unsere  Art  mit  denjenigen  Stücken  von 
Tryp.  Absinthii  zeigt,  bei  denen  die  Punktirung  des  Hinter- 
leibes verschwindet,  nicht  gedacht  werden,  da  bei  letzterer 
Art  die  Lippe,  wenn  auch  nicht  so  sehr  wie  bei  anderen  be- 
nachbarten Arten,  doch  erheblich  verlängert  ist,  so  dass  der 
Rüssel  gekniet  erscheint. 

54.  Tryp.  Hyoscyami  (Tab.  II.  fig.  45.). 

Musca  Hyoscyami  Linn.  Faun.  ed.  II.  p.  460.  No.  1873. 
?Musca  Hyoscyami  Syst.  nat.  Vindob.  1767.  998.  No.  120. 
?Musca  Hyoscyami  Syst.  nat.  cur.  Gmel.V.  p.  2856.  No.  120. 
Tephritis  Hyoscyami  Fall.  Ortal.  p.  9.  No.  12. 
Trypeta  Hyoscyami  Meig.V.  p.  337.  No.  38.  Tab.  50.  fig.  2. 
Acinia  Hyoscyami   Wufker  Eilt.  Mag.  III.  p.  78.  No.  6.  ii«.  25. 
Acinia  Hyoscyami   Macq.  Suit.  Dipt.   II.  p.  470.  No.  4. 
Tephritis  Hyoscyami  Zettcrst.  Ins.  Läpp.  p.  745.  No.  5. 

Die  eigentümliche  Flügelzeichnung  und  die  Lange  der 
Legeröhre  charakterisiren  diese  Art  so,  dass  an  eine  Ver- 
wechselung mit  einer  anderen  der  bekannten  Arten  nicht  zu 
denken  ist;  die  Länge  der  Legeröhre  kommt  fast  der  des 
Hinterleibes  gleich,  sie  ist  pfriemenförmig,  an  der  Spitze  ab- 
geschnitten, in  den  bei  weitem  meisten  Fällen  glänzend  schwarz, 
an  der  Unterseite  ist  die  Wurzelhälfte  zuweilen  roth,  was  in 
einzelnen  Fällen  auf  den  Seitenrand  übergeht;  eine  hellere 
Färbung  derselben  habe  ich  noch  nicht  beobachtet.  —  Die 
Art  ist  über  das  ganze  nördliche  und  mittlere  Europa  verbrei- 
tet, ob  sie  auch  im  südlichen  vorkommt  ist  mir  unbekannt. 
Lebensweise  und  Aufenthalt  der  Larve  sind  noch  zu  entdecken. 

Anmerk.  Die  Citate  aus  dem  System a  naturae 
halte  ich  für  zweifelhaft,  weil  daselbst  die  gute  Beschreibung 
der  Faun.  suec.  (doch  wohl  als  unpassend)  verworfen  und 
durch  eine  ersetzt  worden  ist,  die  mehr  auf  eine  Art  aus  der 


393 

Verwandtschaft  von  Tryp.  Leontodontis  deutet,  was 
durch  die  von  Gmelin  angezogenen  Citate  noch  mehr  bestä- 
tigt wird.  Wahrscheinlich  ist  also,  wie  bei  gar  manchen  Ar- 
ten, unter  demselben  Namen  im  Syst.  nat.  ein  anderes  Thier 
als  in  der  Faun.  suec.  gemeint. 

55.  Trypeta  postica  (Tab.  II.  fig.  46.). 

Musca  Her  ad  ei  Fbr.  Knt.  syst.  IV.  p.  354.  No.  172. 

Tephritis  Heraclei  Fbr.  Antl.  p.  277.  No.  21. 

Trypeta  Heraclei  Mcitj.    V.    p.  338.  No.  39.   Tab.  50.  fig.  1. 

Acinia  Heraclei  Mrtcq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  470.  No.   5. 

Die  bleiche  Körperfarbe,  die  eigenthümliche,  sehr  kennt- 
liche Flügelzeichnung  und  die  rothgelbe  Farbe  der  Legeröh- 
re, welche  fast  die  Lange  des  Hinterleibes  hat,  machen 
diese  Art  so  kenntlich ,  dass  zu  ihrer  Charakterisirung  kaum 
noch  ein  Wort  weiter  nüthig  ist.  —  Die  Horndecken  des 
Hinterleibes  sind  bei  beiden  Geschlechtern  von  rothgelber  Farbe 
und  hallen  auf  den  beiden  letzten  Segmenten  je  zwei  grosse 
schwarze  Flecke;  bei  dem  Männchen  ist  diese  Zeichnung  viel 
deutlicher  und  ausgedehnter;  auf  dem  letzten  Segmente  ver- 
fliesseii  bei  ihnen  die  grossen  schwarzen  Flecke  miteinander 
und  lassen  nur  am  Hinterrande  ein  dreieckiges  Fleckchen  von 
rothgelber  Farbe  übrig.  Auf  diese  eigenthümliche,  durch  die 
lichte  Behaarung  hindurch  schimmernde  Zeichnung  bezieht 
sich  der  von  mir  für  diese  Art  gewählte  Name. 

Fabrichis  nennt  Kiel  als  Vaterland  dieser  Art;  ich 
erhielt  vom  Herrn  JSellev  vier  bei  Wien  angeblich  ans  Ono- 
pordon gezogene  Exemplare.  Nach  Macquarl  findet  sie  sich 
auch  in  Frankreich. 

Anmerk.  1.  Dass  diese  Art  nicht  die  Linnesche  Mu- 
sca Heraclei  ist,  habeich  oben,  wo  ich  von  dieser  sprach, 
nachgewiesen.  Aus  diesem  Grunde  musste  der  Name  einge- 
zogen werden. 

Anmerk.  2.  Acinia  Heraclei  Walker  gehört  als 
Synouim  zu  Trypeta  Bardan ae. 

56.  Trypeta  laticauda. 

Tryp.  laticauda  Meig.  V.  p.  339.  No.  41.  Tab.  50.  fig.  11. 
Die  Beschreibung,  welche  Meigen  von  dieser  Art  giebt, 
namentlich   seine  Angabe  über  die  grosse  Länge  der  Lege- 


394 

röhre,  und  die  höchst  eigenthümliche  Flügelzeichnnng  lassen 
gar  kein  Bedenken  sie  als  wohl  unterschieden  anzuerkennen. 
Ueberdiess  mnss  sie  leicht  kenntlich  sein.  —  Seit  Meigen 
diese  Art  aus  Oestreich  erhielt,  ist  über  dieselbe  durchaus 
nichts  weiter  bekannt  geworden.  —  Ich  habe  sie  in  keiner 
Sammlung  gesehen. 

Anmerk.  Walker  hat  als  Tryp.  laticauda  die  ge- 
wöhnlich für  Varietät  der  Tryp.  parietina  gehaltene  Tryp. 
flavipennis  beschrieben,  worüber  bei  dieser. 

57.  Trypeta  Absinthii  (Tab.  II.  fig.  47.). 

Musca  cinereus  Harris  Exp.75.  Tab. 21.  fig.  II.  (nachlValker). 

T ephritis  Absinthii  Fbr.  Antl.  p.  322.  No.  30. 

Tephritis  punctella  Fallen  Ortal.  p.  13.  No.  21. 

Trypeta  Absinthii   Mehj.  V.  p.  340.  No.  42.  Tab.  50.  fig.  12. 

Tephritis  Alethe  Neivman  Ent.  Mag.  I.  p.   506. 

ex.  p.    Acinia  Absinthii   Walk.  Ent,  Mag.  III.  p.  70.(excl.iig) 

Acinia  Absinthii  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  470.  No.  6. 

Kopf  im  Leben  blassgelb ,  am  Augenrande  weisslich. 
Thorax  und  Hinterleib  grau,  ersterer  mit  zwei  sehr  undeutli- 
chen Längsstriemen,  letzterer  mit  zwei  Reihen  schwärzlicher 
Flecke,  die  zuweilen  ziemlich  verschwinden,  indessen  bei  der 
Ansicht  von  der  Seite  immer  wahrnehmbar  sind;  die  Behaa- 
rung besteht  aus  zerstreuten  lichten  Härchen.  Die  Beine  sind 
gelblich ,  die  Schenkel  von  der  Wurzel  bis  nahe  gegen  die 
Spitze  schwarzbraun,  etwas  grau  schimmernd.  Die  Flügel 
haben  ein  schwärzlich  braunes,  von  yerhältnissmässig  grossen 
Punkten  durchbrochenes  Netz;  das  Randmal  und  der  sich  da- 
ran schliessende  Vorderrandsfleck  fast  schwarz,  ersteres  ohne 
helleren  Punkt.  -—  Der  Kopf  ist  übrigens  wenig  verlängert, 
aber  die  Mundöflnung  bedeutend  länger  als  breit,  die  Lippe 
massig  verlängert,  der  Rüssel  gekniet.  Legeröhre  kurz, 
schwarz.     Länge:  1  —  1V0  Linie. 

Die  Futterpflanze  der  Larve  ist,  trotz  der  Häufigkeit  der 
Art  noch  unbekannt;  dass  sie  wirklich  auf  Beifuss  lebe,  ist 
mir  nicht  recht  wahrscheinlich. 

Anmerk.  1.  Fabricius  scheint  mit  grösster  Bestimmt- 
heit diese  Art  vor  sich  gehabt  zu  haben.  Auch  die  Angaben 
von  Fallen  beziehen  sich  nur  auf  dieselbe.     Meigens  An- 


395 

gäbe  über  Färbung  der  Beine  und  Flügel,  deuten  sich  besser 
auf  Tryp.  elongatula,  die  Fliigelabbildung  gehört  aber 
zu  Tryp.  Absinth ii,  wahrscheinlich  einem  kaum  ausge- 
schlüpften Exemplare,  denn  der  hintere  Theil  der  Flügel- 
Zeichnung  ist  viel  zu  blass.  —  Walkers  Beschreibung  lässt 
sich,  trotz  der  wunderlichen  Angabe  von  zwei  mit  einander 
verbundenen  Flügelbinden  doch  auf  keine  andere  Art  als 
Try p.  Absinthii  deuten,  die  Fliigelabbildung  aber  gehört 
nicht  zu  dieser,  sondern  wahrscheinlich  zu  Tryp.  elonga- 
tula. —  Gegen  die  Richtigkeit  der  31ücquarlsd\en  Be- 
stimmung von  Acinia  Absinthii  möchte  die  systematische 
Stellung  derselben  einiges  Bedenken  erregen,  da  sie  nach 
seinem  Systeme  in  der  ersten  Abtheilung  von  Ensina  (Rüs- 
sel gekniet,  Mundrand  wenig  vorstehend)  stehen  sollte;  ich 
setze  voraus,  dass  er  die  Art  entweder  nur  nach  Meigen  auf- 
genommen, oder  nicht  genau  angesehen  hat. 

Anmerk.  2.  Tryp.  Absinthii  nebst  der  nachfolgen- 
den Tryp.  tessellata,  Tryp.  elongatula  und  Tryp. 
producta  zeichnen  sich  durch  den  geknieten  Rüssel  sehr 
aus;  sie  treten  dadurch  in  Verwandtschaft  mit  Tryp.  pa- 
rietina,  Tryp.  proboscidea,  Tryp.  flavipennis  und 
Tryp.  argy rocephala  einerseits,  und  mit  Tryp.  Son- 
chi  andrerseits,  während  sie  sich  eben  dadurch  von  anderen 
ihnen  sehr  ähnlichen  Arten  unterscheiden.  Ausser  den  ge- 
nannten Arten  hat  auch  Tryp.  Wiedemanni  einen  geknie- 
ten Rüssel. 

58.  Trypeta  cincta  (Tab.  II.  fig.  4S.). 
Tryp.  cincta:    flavo  -  cinerea,   capite  pedibus  abdominisque 
cingulo  basali  flavis;  alis  reticulatis,  punctis  pellucidis  ma- 
gnis,  basi  pellucida  maculis  obscuris  minutis;   Stylus  analis 
brevis,  niger.    Long.  1  —  1 V5  lin. 

Gelblichgrau;  Kopf,  Beine  und  die  einen  Gürtel  bil- 
dende Basis  des  Hinterleibes  gelb.  Thorax  nngestriemt  und 
Hinterleib  ungefleckt  mit  lichter  Behaarung;  Legeröhre  etwa 
so  lang  wie  die  beiden  letzten  Hinterleibsabschnitte  zusam- 
men, ziemlich  breit,  nach  der  Spitze  hin  recht  merklich  ver- 
schmälert, glänzend  braunschwarz.  —     Zweites  Fühlerglied 


396 

nach  vorn  aufgetrieben,  das  dritte  mit  fast  spitzer  Vorderecke; 
Mundrand  aufgeworfen,  Rüssel  dick,  Lippe  kaum  etwas  ver- 
längert. Flügel  dunkelbraun  gegittert,  die  durchsichtigen 
Punkte  gross;  Flügelbasis  ungegittert  mit  einigen  dunklen 
Fleckchen.  Das  Randmal  schliesst  einen  hellen  Punkt  ein. 
Vaterland:  Deutschland,  Aufenthalt  der  Larve  unbekannt. 
Anmerk.  Tryp.  cincta  wird  oft  mit  Tryp.  Absin- 
thii  verwechselt,  von  der  sie  sich  indessen  leicht  unterschei- 
det: 1)  durch  die  Körperfärbung,  2)  durch  ungefleckten  Hin- 
terleib, 3)  durch  gegitterte  nicht  gefleckte  Flügel,  4)  durch 
den  Mangel  der  dunkeln  Fleckenbmde  in  der  Gegend  der 
kleinen  Wurzelzellen,  die  sich  bei  Tryp.  Absinthii  stets 
findet,  5)  durch  den  hellen  Punkt  im  Randmale  u.  s.  w.  — 
Mit  Tryp.  elongatula  und  den  dieser  nächst  verwandten 
Arten  kann  sie  trotz  äusserer  Aehnlichkeit,  wegen  ganz  ande- 
ren Baues  der  Mundtheile  nicht  verwechselt  werden. 

59.  Trypeta  tessellata  (Tab.  H.  fig.  49.)« 
Tryp.  tessellata:   cinerea,   abdomine  subimmacnlato,    ca- 
pite  pedibusque  flavo-ferrugineis,  femoribus  cum  stylo  foe- 
minae  elongato  conico  nigris;    alarum  rete   obscurum  pun- 
ctis  magnis  pellucidis  fasciaque  angusta  biarcuata  obscuriori, 
subinterrupta;  proboscis  geniculata.    Long.  l'/4 — l'/3  lin. 
Eine  ausgezeichnete  mit  keiner  andern  zu  verwechselnde 
Art.     Aschgrau,  Thorax  fast  ungestriemt,  Hinterleib  fast  un- 
gefleckt; Kopf  und  Beine  rostgelb,  aber  die  Schenkel  bis  ge- 
gen die  Spitze  schwarz,  der  Schenkelknopf  (zweites  Hüftglied) 
meist  rostgelb ;  auch  die  Fühler  oft  gebräunt,  Vorderecke  des 
dritten   Gliedes    fast   spitz ;    der  Mundrand   sehr    vorgezogen, 
Rüssel  lang,  gekniet;    Lippe  äusserst  verlängert.     Legeröhre 
des  Weibchens   so  lang   wie   die   vier  letzten  Hinterleibsseg- 
mente, konisch,  glänzend  schwarz.  —     Die  Flügel   gegittert, 
die  durchsichtigen  Punkte  gross,  die  fast  schachbrettartig  ge- 
stellten dunkleren  Flecke  bilden  eine  deutliche,  aber  schmale 
doppelt  bogenförmige  Binde,   die  iudess  an  mehreren  Stellen 
fast  durchbrochen  ist. 

Auch  über  die  Verwandlungsgeschichte  dieser  Art  ist 
noch  keine  Beobachtung  bekannt  geworden.  Vaterland: 
Deutschland. 


39* 

Anmerk.  Ich  muss  Sammler  auf  diese  Art  besonders 
aufmerksam  machen.  Sie  zeigt  sich  nämlich  hinsichtlich  der 
Fleckung  des  Hinterleibes  etwas  unbeständig.  Bei  einzelnen 
Exemplaren  sind  gar  keine  Flecke  zu  entdecken,  bei  anderen 
sind  sie  ziemlich  deutlich ;  bei  den  Exemplaren  mit  ganz  un- 
geflecktem, oder  fast  ganz  ungeflecktem  Hinterleibe,  die  ich 
bei  obiger  Beschreibung  besonders  vor  Augen  gehabt  habe, 
und  denen  auch  die  Flügelabbildung  angehört,  tritt  die  Flü- 
gelbinde in  der  Regel  deutlicher  hervor.  —  Es  ist  nicht 
unmöglich,  dass  die  Exemplare  mit  geflecktem  Hinterleibe  eine 
eigene  Art  bilden,  worüber  iudess  wahrscheinlich  nur  die  Un- 
tersuchung der  Mundtheile  an  frischen  Exemplaren  wird  ent- 
scheiden können. 

60.  Trypeta  elongatula  (Tab.  IL  fig.  50.). 

Tephr.    Leontodontis   Zett.   Ins.    tapp.   p.  745.    No.  6.  var. 
b.  et  c. 
Tryp.  elongatula:   cinerascens,  capite  pedibusque  flaves- 

centibus;   proboscis   geniculata,   abdomeu  bifariam  puncta- 

tum;  alae  pallide  reticulatae,    macula  stigmaticali  punctum 

pellucidum  includente.     Long.  ll/3  lin. 

Der  Körper  schlank,  grau,  etwas  in  das  Lehmgelbe 
ziehend.  Thorax  mit  ziemlich  deutlichen  dunkelbraunen  Strie- 
men, Hinterleib  mit  zwei  Punktreihen ;  Behaarung  auf  Thorax 
und  Hinterleib  ausser  den  gewöhnlichen  schwarzen  Borsten 
aus  zerstreuten  blassen  Härchen  bestehend.  Die  Legeröhre 
kurz,  schwarz.  —  Kopf  gelblich,  rings  um  den  Augenrand 
weisschimmernd;  Stirn  sonst  ziemlich  lebhaft  gelb,  die  Mit- 
tellinie lichter;  die  Form  des  Kopfes  ist  sehr  in  die  Länge 
gezogen,  Mundöffnung  lang,  Lippe  sehr  verlängert,  Taster  li- 
nieniörmig.  Beine  gelblich,  die  Schenkel  obenauf  in  der  Re- 
gel mit  brauner  Strieme,  besonders  an  den  vordersten  und 
den  hintersten,  und  bei  dem  Männchen  mehr  als  bei  dem 
Weibchen  deutlich.  Die  Flügel  sind  viel  weniger  farblos,  als 
bei  Tryp.  Absinthii  und  haben  eine  recht  merkliche  blass- 
wässrig  bräunliche  Färbung.  Das  Netz  derselben  ist  blass 
graubraun,  ziemlich  zusammenhängend,  aber  die  Flügelwur- 
zel nicht  erreichend;  die  gewöhnlichen  dunkleren  Flecke  we- 
nig auffallend,  zwischen  beiden  am  Vorderrande  zwei  dunkle 


398 

Strichelchen,  der  äussere  ohne  eingeschlossenen  hellen  Punkt 
am  Vorderrande;  im  Randmale  ein  verhältnissmässig  ansehn- 
licher heller  Punkt. 

Anmerk.  1.  Tryp.  elongatula  könnte  unter  den  mir 
bekannten  europäischen  Arten  nur  mit  Tryp.  Absin thii 
und  Tryp.  producta  allenfalls  verwechselt  werden.  Von 
Tryp.  Ab  sin  thii  unterscheidet  sie  sich  durch  mehr  in  das 
Lehmgelbe  ziehendes  Grau  der  Färbung,  bedeutendere  Grösse, 
grössere  Schlankheit,  sehr  abweichende  Flügelzeichnung  und 
vor  allem  durch  den  verlängerten  Kopf  und  die  viel  mehr  ver- 
längerte Lippe.  —  Trypeta  producta  ist  noch  einmal  so 
gross,  dunkler,  Flügel  ganz  anders  gezeichnet,  Mundrand  noch 
aufgeworfener,  Rüssel  in  der  Ruhe  über  ihn  vorstehend,  Lippe 
viel  verlängerter  und  Schenkel  schwarz. 

Anmerk.  2.  Wegen  der  Berechtigung  des  von  mir  ge- 
gebenen Namens  sind  noch  die  drei  von  Macquart  in  der 
zweiten  Abtheilung  von  Eiisina  als  neu  beschriebenen  Arten 
zu  vergleichen.  Tryp.  elongatula  kann  mit  Ensina 
maculata  nicht  identisch  sein,  da  nach  Macquarts  (wie 
Rob.  Dcsvoidys)  Angabe  bei  letzterer  der  Hinterleib  drei- 
reihig punktirt  ist.  Bei  Ensina  M  e n  t  h  a  r  u  m  Macq.  (S  ty- 
lia  Mentha  nun  Rob.  Desv.)  sind  die  Flügel  nur  auf  der 
Mitte  gefleckt,  sie  kann  also  auch  nicht  hierher  gehören. — 
Ensina  Blotii  endlich  (Myopites  Biotii  Brebiss.)  hat 
auf  den  Flügeln  drei  Halbbinden  am  Vorderrande,  ist  also 
auch  eine  von  Tryp.  elongatula  ganz  verschiedene  Art. 

Anmerk.  3.  In  T  e  p  h  r.  L  e  o  n  t  o  d  o  n  t  i  s  ZeUerstedt 
Ins.  Läpp.  var.  c.  erkennt  man  leicht  gegenwärtige  Art; 
var.  b.  sind  Stücke  mit  verschwundener  Punktirung  des  Hin- 
terleibes, recht  von  der  Seite  gesehen  zeigt  sich  auch  bei  ih- 
nen die  Punktirung.  —  Sehr  auffällig  bleibt  es,  dass  Herr 
Zellersledl  so  weit  verschiedene  Arten  wie  Tryp.  longi- 
pennis  mit  ungeknietem  Rüssel  und  breiten  Tastern  und 
Tryp.  elongatula  mit  geknietem  Rüssel  und  fadenförmi- 
gen Tastern  als  Varietäten  einer  angeblichen  Art  hat  zusam- 
menstellen können,  um  so  auffälliger,  da  ihn  schon  die  sehr 
abweichende  Flügelzeichnung  auf  den  spezifischen  Unterschied 
hätte    aufmerksam    machen  können.      Man    muss  sich    aber 


399 

nodi  mehr  verwundern,  dass  er  dieses  Gemenge  von  der 
so  ausserordentlich  verschiedenen  Tryp.  Hyoscyami  fast 
durch  weiter  nichts,  als  den  sehr  aequivoken  Unterschied 
in  der  Verbindung  von  ein  Paar  grauen  Fleckchen  an  der 
Flügelspitze  zu  sondern  weiss. 

Anmerk.  4.  Trypeta  elongatula  scheint  ein  über- 
aus ausgebreitetes  Vaterland  zu  haben.  Zeltersledl  beschreibt 
sie  als  eine  Bewohnerin  Lapplands,  ich  besitze  sie  aus  ver- 
schiedenen Gegenden  Deutschlands,  fing  sie  auch  in  Ungarn 
und  bei  Constantinopel,  bei  Brussa  in  Kleinasien  war  sie  nicht 
selten.  Sie  scheint  als  Larve  vielleicht  auf  Tanacetum 
angewiesen,  wenigstens  fing  ich  sie  einige  Male  auf  dieser 
Pflanze ;  auch  von  Zeller  wurde  sie  über  derselben  schwe- 
bend gefangen. 

61.  Trypeta  producta  (Tab.  II.  fig.  51.). 
Trypeta  producta:   cinerea,   alis   nigro-reticulatis;    epi- 
stoma  valde  prodiictutn;   proboscis   geniculata  satis   promi- 
nens;  thorax  distincte  striatus;  abdomen  bifariam   macula- 
tum;  Stylus  analis  niger.     Long.  ll/3 —  l'/2  lin, 

Grau,  Thorax  mit  sehr  deutlichen  braunen  Striemen, 
Hinterleib  mit  zwei  Reihen  grosser,  aber  nur  von  der  Seite 
deutlich  sichtbarer  Flecke.  Kopf  gelb,  Fühler  dunkler,  be- 
sonders das  dritte  Glied;  Stirn  im  Leben  lebhaft  gelb  mit 
hellerer  Mittellinie;  rings  um  die  Augen  weisslicher  Schiller; 
der  Mundrand  ist  sehr  vorgezogen,  die  Muudöflnung  sehr  lang; 
die  Lippe  ausserordentlich  verlängert,  reichlich  so  lang  wie 
der  Kopf;  der  Rüssel  steht  in  der  Ruhe  erheblich  über  den 
Mundrand  vor.  Die  Beine  sind  bräunlich  gelb,  die  Schen- 
kel bis  gegen  die  äusserste  Spitze  braunschwarz.  Die  Flügel 
sind  schwarzbraun  gegittert,  in  der  Zeichnung  denen  von 
Tryp.  Matricariae  bis  auf  einen  geringfügigen,  aber  sehr 
constanten  Unterschied  in  den  hellen  Punkten  hinter  der  Mün- 
dung der  zweiten  Längsader,  sehr  ähnlich;  die  gewöhnlichen 
beiden  dunkleren  Stellen  des  Gilters  nicht  ausgezeichnet;  die 
der  Flügelspilze  nächste  schliesst  am  Vorderrande  keinen  hel- 
len Punkt  ein,  zwischen  beiden  zwei  dunkle  Strichelchen;  das 
Randmal  mit  kleinem  hellen  Punkte*  Die  Legeröhre  ist  schwarz, 


400 

etwas  langer  als  die  beiden  letzten  Hinterleibssegmente  zu- 
sammen und  verhältnissmässig  etwas  schlanker  als  bei  Tryp. 
Absintliü  und  Tryp.  elongatula. 

Ich  traf  diese  Art  häufig  auf  Rhodus  in  Gesellschaft  von 
Tryp.  Matricariae  und  praecox  auf  Chamillen,  auch 
auf  Chrysanthemum,  einzelne  Exemplare  in  Kleinasien 
und  auf  den  griechischen  Inseln.  —  Unter  einer  ansehnli- 
chen Anzahl  von  Exemplaren  bemerke  ich  keine  irgend  er- 
hebliche Abweichung. 

Anmerk.  Die  wesentlichsten  Unterschiede  zwischen  die- 
ser und  den  nächst  verwandten  Arten  sind  oben  hervorgeho- 
ben worden.  Ensina  maculata,  mentharum  und  Blo- 
tii  Macqiiarls  müssen  aus  ganz  denselben  Gründen  für  ver- 
schieden von  gegenwärtiger  Art  angesehen  werden,  welche  ich 
oben  für  die  Verschiedenheit  derselben  von  Tryp.  elonga- 
tula angegeben  habe. 

62.  Trypeta  guttata  (Tab.  II.  fig.  52.). 

Tephritis  guttata  Fall.  Ort. 

cf .  Trypeta  gemmata  Me'uj.  V.  p.  339.  No.  40. 

Trypeta  guttata  Meuj.  V.  p.  350.   No.  61.    (aus  Fallen). 

An  der  eigentümlichen  Flügelzeichnung  sehr  kenntlich; 
sie  steht  darin  der  Tryp.  guttularis  am  nächsten,  bei  der 
indess  die  Stellung  der  Queeradern  etwas  entfernter  ist,  die 
braunen  Strahlen  an  der  Fliigelspitze  minder  hervortretend 
und  der  dunklen  Zeichnung  mehr  kleine  helle  Punkte  einge- 
mischt sind ;  in  Körperbau  und  Körperfärbung  unterscheidet 
sie  sich  übrigens  von  ihr  so  bedeutend,  dass  an  eine  Ver- 
wechselung nicht  zu  denken  ist. 

Tryp.  guttata  ist  grau,  auf  dem  Thorax  mehr  gelb- 
grau, auf  dem  Hiulerleibe  mehr  graubraun,  mit  glänzend 
schwarzbraunem  oder  schwarzem  letzten  Ringe  und  helleren 
Einschnitten,  die  bei  dem  Weibchen  nicht  immer  ganz  deut- 
lich sind.  Ausser  den  gewöhnlichen  dunklen  Borsten  ist  die 
Behaarung  auf  Thorax,  Schildchen  und  auf  den  Hinterrän- 
dern der  Abdominalringe  mit  Ausnahme  des  letzten  licht.  Aus- 
serdem ist  sie  auf  dem  Hinterleibe  ziemlich  dunkel.  Das 
Schildchen  hat  in  der  Mitte  dieselbe  Färbung  wie  der  Tho- 
rax, an  den  Seiten  aber  ist  es  fahlgelb ;  der  Hinterrücken  ist 


401 

grau,  unten  glänzend  schwarz.  Die  Stellen,  wo  die  Borsten 
auf  Thorax  und  Schildchen  stehen,  bilden  nur  äusserst  kleine 
wenig  bemerkliche  schwarze  Pünktchen.  Die  Legeröhre  des 
Weibchens  ist  breit,  flach,  ein  wenig  länger  als  die  beiden 
letzten  Hinterleibsabschnitte  zusammen,  schwarz  mit  zwei  mehr 
oder  weniger  deutlichen  rothen  Seitenflecken.  Beine  und  Hüf- 
ten ganz  und  gar  gelblich.  Der  Bau  des  gelblichen  Kopfes 
wie  bei  den  nächst  verwandten  Arten,  auch  die  Fühler  vorn 
mit  ziemlich  scharfer  Ecke  und  die  Fühlerborste  sehr  fein 
behaart;  die  Taster  etwas  vorstehend,  schwarzborsiig.  Grösse: 
V/2 — l3/*  Linien.  Bisher  nur  als  Bewohnerin  des  nördli- 
cheren Europa  bekannt;  die  Nahrungspflanze  der  Larve  noch 
nicht  ermittelt. 

Anmcrk.  Diese  und  die  nächsten  vier  Arten  zeigen  in 
Körperbau  und  Flügelfärbung  mancherlei  Gemeinsames.  Mel- 
gen  hat  nur  vier  dieser  Arten  gekannt,  von  denen  er  die  eine 
irrthümlich  in  zwei  spaltet  und  zwei  andere  als  neu  beschreibt, 
obgleich  sie  schon  Fallen  bekannt  waren;  zu  letzteren  ge- 
hört gegenwärtige  Art. 

63.  Trypeta  reticulata  (Tab.  II.  fig.  53.). 
Tryp.  reticulata  Schrank  Fann.  Boic.  III.  No.  2522. 
Tep.h litis  pupillata  Fall.  Ortal.  p.  II.  No.  17. 
Tryp.  pupillata  Meig.  V.  p.  3-41.  No.  45. 
Tryp.  pardalina  Meig.  V.  p.  3-42.  No.  46. 
Acinia  lineata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  472.  No.  12. 
Acinia  pupillata  Mucq    Suit.  Dipt.  II.  p.  471.  No.  9. 
Tephritis  pupillata  Zettcrst,  Ins.  Läpp    p.  745.   No.  8. 

Ein  blosser  Hinweis  auf  die  Flügelzeichnung  macht  diese 
Art  schon  vollkommen  kenntlich,  da  es  keine  zweite  ihr  in 
dieser  Beziehung  nahe  stehende  giebt,  wie  Meigen  glaubt; 
seine  Tryp.  pardalina  ist  nämlich  weiter  nichts  als  eine 
Varietät  gegenwärtiger  Art,  zu  welcher  die  verschiedensten 
Uebergänge  vorkommen. —  Tryp.  reticulata  ändert  näm- 
lich ab:  1)  mit  einer  orangefarbenen  Längslinie  auf  dem  letz- 
ten, glänzend  schwarzen  Leibessegmente  des  Männchens,  oder 
ohne  dieselbe ;  2)  Schildchen  gelb  mit  schwarzer  Mittelstrie- 
me und  Seitenflecken,  oder  fast  ganz  schwarz  mit  zwei  oran- 
gefarbenen Punkten  des  Seitenrandes,  oder  mit  derselben 
(5.  Band.  2.  Heft.)  26 


40» 

Zeichnung,  aber  das  Schwarze  ist  stahlblau ;  3)  Schenkel 
entweder  mit  schwarzem  Ringe,  oder  schwarzem  Punkte  oder 
ganz  ungezeichnet ;  4)  Untergesicht  ohne  schwarze  Punkte, 
oder  mit  einem  schwarzen  Punkte  auf  der  Mitte  unter  den 
Fühlern,  oder  mit  einem  etwas  undeutlichen  schwarzen  Punkte 
jeder seits  am  Mundrande,  oder  mit  beiderlei  Punkten.  —  Da 
ich  unter  einer  geringen  Anzahl  von  Stücken,  die  mir  zu  Ge- 
bote stehen,  schon  diese  Abänderungen  sehe,  mag  es  in  der 
Natur  wohl  viel  mehr  und  -viel  erheblichere  geben,  immer 
aber  wird  die  Art  an  der  Flügelzeichnung  und  an  der  eigen- 
thümlichen  Gestalt  der  Fühler,  deren  drittes  Glied  \orn  bo- 
genförmig ausgeschnitten  und  spitzeckig  ist,  ganz  abgesehen 
-von  den  übrigen  grossen  Eigenthümlichkeiten  der  Färbung 
und  des  Körperbaues,  leicht  zu  erkennen  sein. 

Herr  Senator  von  Heyden  hat  sie  nach  einer  mir  ge- 
machten gefälligen  Mittheilung  aus  deformirten  Köpfen  \on 
Hieracium  sylvaticum  gezogen.  —  Als  Vaterland  ist 
mir  der  grössere  Theil  des  nördlichen  Europa  bekannt. 

Anmerk.  1.  Der  Schranksche  Name  beruht  zwar  auf 
einer  Verkennung  der  Musca  reticulata  Fbr.  und  kann 
also  keine  Ansprüche  auf  Berücksichtigung  machen ;  da  in- 
dess  diese  Musca  reticulata  zu  Te tanocer a  Meig., 
also  in  eine  ganz  andere  Dipterenfamilie  gehört,  so  mag  der 
nicht  unpassende  Name  als  der  älteste  lüglich  beibehalten 
werden. 

Anmerk.  2.  Wie  es  zugegangen  ist,  dass  Macquart 
eine  so  kenntliche  Art  wie  Tryp.  reticulata  unter  zwei 
verschiedenen  Namen  beschrieben  hat,  ist  schwer  zu  begrei- 
fen. Uebrigens  bestätigt  auch  die  Carrikatur,  welche  auf 
Tab.  19.  hg.  21.  you  Acinia  lineata  gegeben  wird,  ihre 
Identität  mit  Tryp.  reticulata. 

64.  Trypeta  irrorata  (Tab.  II.  fig.  54.). 
Tephriti  s  irrorata  Fall.  Ort. 'p.  11.  No.  15. 
Trypeta  irrorata  Meig.   V.  p.  340.  No.  43. 
Acinia  irrorata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  471.  No.  7. 

Ich  besitze  von  dieser  Art  nur  ein  einziges  in  der  Po- 
sener  Gegend  gefangenes  Weibchen,  dem  zwei  Männchen 
meiner  Sammlung  zwar  recht  ähnlich  sind,  sich  aber  doch  in 


405 

einer  Weise  von  ihm  unterscheiden,  dass  eine  Vereinigung 
nicht  möglich  ist,  wenn  ihr  Stattfinden  in  der  Natur  nicht 
durch  in  copula  gefangene  Pärchen  oder  durch  den  Nachweis 
einen  Uebergang  bildender  Varietäten  bewiesen  wird,  lieber 
die  Bestimmung  des  in  Rede  stehenden  Weibchens  kann  kein 
Zweifel  stattfinden,  da  alle  Angaben  gut  passen.  Die  Taster 
desselben  sind  weisshaarig  etwas  vorragend.  Die  Färbung 
des  Thorax  und  Hinterleibes  bläulich  grau;  die  schwarzen 
Punkte  auf  denen  die  Borsten  des  Thorax  stehen  ansehnlich, 
das  Schildcheu  mit  zwei  solchen  Borsten;  die  Borsten  an  der 
Spitze  desselben  sind  verhältnissrnässig  klein  und  stehen  auf 
keinen  schwarzen  Punkten ;  die  vier  Fleckenreihen  des  Hin- 
terleibes deutlich,  die  Flecke  klein,  scharf  begrenzt.  Die 
schwärzliche  Zeichnung  der  Flügel  von  gleichmässigem  Tone 
der  schwärzlichen  Farbe,  ohne  halbhelle  Stellen,  am  ganzen 
Rande  ringsum  strahlenförmig.  Die  Schenkel,  besonders  die 
hintersten,  bis  gegen  die  Spitze  graubraun. 

Als  Vaterland  ist  das  nördliche  Europa  bekannt.  Le- 
bensweise und  Aufenthalt  der  Larve  ist  noch  zu  entdecken. 

Anmerk.  Die  beiden  erwähnten  Männchen  bilden  die 
folgende  Art. 

65.  Trypeta  biflexa  d"  (Tab.  II.  fig.  55.). 
Tryp.  biflexa:  flavo- cinerea;  alae  cinereo-reticulatae,  fa- 

sciapaulo  obscuriore  biarcuata;  abdomen  duplici  macularum 

magnarum  serie.     Long.  l3/4  lin. 

Die  Farbe  ist  ziemlich  licht  fahlgrau,  Kopf  und  Beine 
durchaus  gelblich;  Hinterrücken  und  Flecke  zwischen  den  Hüf- 
ten dunkelgrau.  Taster  schwarzhaarig,  nicht  vorstehend.  Die 
schwarzen  Punkte,  auf  denen  die  Borsten  des  Thorax  stehen, 
sehr  klein  und  unansehnlich,  in  den  Mittelreihen  nur  zwei 
(ob  bei  Tr.  irr  0  rata  drei  wie  3Jac(juarl  sagt,  oder  auch 
nur  zwei,  kann  ich  wegen  des  Nadelstiches  nicht  sehen).  — 
Auf  dem  Schildchen  vier  Punkte;  die  Borsten  an  der  Spi- 
tze kleiner  als  die  seitlichen,  aber  grösser  als  bei  Tryp. 
irrorata.  Hinterleib  nur  mit  zwei  Fleckenreihen,  Flecke 
gross,  wenig  scharf  begrenzt;  in  gewisser  Richtung  erschei- 
nen die  ganzen  Ringe   mit  Ausnahme  des  feinen  Hinterrand- 

26  * 


101 

saumes  dunkelbraun.  Behaarung  des  Hinterleibes  licht,  auf 
den  vorderen  Ringen  zeigt  sich  auf  der  dunkeln  Zeichnung 
auch  etwas  dunklere  Behaarung.  Die  Flügelzeichuung  stimmt 
in  der  Lage  vieler  Flecke  und  Punkte  mit  der  der  vorigen 
Art  überein,  unterscheidet  sich  aber  von  ihr  sehr  wesentlich 
dadurch,  dass  sie  am  Rande  nicht  strahlenförmig,  auch  nicht 
schwärzlich  sondern  nur  grau  ist;  die  dunkleren  Stellen  der- 
selben treten  zu  einer  doppelt  bogenförmigen,  nicht  sehr  deut- 
lichen Binde  zusammen ;  Randmal  mit  zwei  hellen  Punkten, 
zwischen  der  dritten  und  vierten  Längsader,  ausser  den  hellen 
Punkten  an  der  Flügelspitze  noch  vier  grössere  durchsichtige 
Punkte  und  ausser  den  durchsichtigen  Punkten  im  Gitter  noch 
viele  durchscheinende  bräunliche  oder  gelbliche  Punkte.  — 
Die  Beine  sammt  den  Hüften  durchaus  gelb. 

Zwei  Männchen  aus  Schlesien.  Aufenthalt  der  Larve 
unbekannt. 

Anmerk.  Durch  das  bereits  Angeführte  ist  der  Unter- 
schied zwischen  Tryp.  irrorataund  Tryp.  biflexa  wohl 
zur  Genüge  erwiesen.  —  Ihre  Flügelzeichnung  erinnert  sehr 
lebhaft  an  Tryp.  corniculata,  mit  der  sie  auch  hinsicht- 
lich des  Kopfbaues,  der  Stellung  der  Borsten  u.  s.  w.  so  sehr 
übereinstimmt,  dass  ich  sie  in  der  That  für  die  nächste  Ver- 
wandte derselben  halte.  Einer  besonderen  Hervorhebung  der 
Unterschiede  dieser  beiden  Arten  bedarf  es  aber  wohl  nicht. 
Auch  Tryp.  Zelleri  hat  ziemlich  viel  Aehnlichkeit  mit 
Tryp.  biflexa,  unterscheidet  sich  aber,  ausser  durch  Kör- 
perfärbung und  Flügelzeichuung  sehr  wesentlich  durch  den 
Bau  der  Fühler,  deren  zweites  Glied  eine  merklich  längere 
Borste  trägt,  während  es  bei  Tryp.  biflexa,  wie  bei  Tryp. 
corniculata  und  einer  grossen  Zahl  miniler  nahe  verwand- 
ter Arten,  mit  einer  grösseren  Anzahl  ganz  kurzer  Stachel- 
borstchen  besetzt  ist. 

66.  Tryp.  guttularis  (Tab.  II.  fig.  56.). 
Tryp.  guttularis  Meig.  V.  p.  341.  44. 
Tephr.  capitata  Fall.  Suppl.  p.  14.  No.  16—17. 
Noecta  guttularis  Wlhr.  Ent.  Mag.  p.  80.  No.  1.  fig.  28. 
Acinia  guttularis  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  471.  8. 

Wiederum  eine  sehr  kenntliche  Art.     Kopf  im  Leben 


405 

und  bei  wohl  conservirten  Exemplaren  gelblich,  breit;  die 
Borsten  der  Stirn  stehen  auf  kleinen  schwarzen Punkten ;  das 
dritte  Fühlerglied  ?orn  ausgeschnitten,  doch  die  Vorderecke, 
obgleich  vorgezogen,  doch  nicht  eigentlich  spitz;  die  kleinen 
Borsten  auf  dem  zweiten  Fühlergliede,  am  vorderen  Mund- 
ramie und  au  der  Tasterspitze  schwärzlich.  Thorax  grau- 
braun, mit  schwarzbraunen,  sehr  deutlichen  Punkten  und  Strie- 
men; Schildchen  und  Hinterriicken  glänzend  schwarz.  Der 
Hinterleib  ist  braunschwarz,  mit  bräunlichgrauer  Mittellinie 
und  eben  solchen  Einschnitten;  Behaarung  desselben  dunkel, 
an  den  Ringrändern  ziemlich  lange  helle  Borsten ;  bei  dem 
Männchen  ist  das  letzte  Segment  und  das  Afterglied,  bei  dem 
"Weibchen  der  hintere  Theil  des  vorletzten  und  das  letzte 
Segment  nebst  der  an  der  Wurzel  ausserordentlich  verdick- 
ten conischen  Legeröhre  glänzend  schwarz.  Beine  gelblich, 
aber  Hüften  und  Schenkel  bis  gegen  die  Spitze  hin  schwarz; 
die  Schienen  haben  nicht  selten  unweit  der  Wurzel  ein  dunk- 
les Bändchen;  die  Flügel  haben  einen  bis  ganz  nahe  zur 
"Wurzel  reichenden  braunschwärzlichen  Gilterfleck. 

Ich  fange  diese  Art  bei  Posen  jährlich  auf  Euphorbia 
Cyparissias,  Herr  Senator  von  IJeyden  fingt  sie  auf  Trifo- 
lium rubens,  was  mag  die  Nahrungspflauze  der  Larve  sein? 

Anmerk.  1.  Die  Identität  von  Tephr.  capitata  Fall. 
und  Tryp.  guttularis  Meig.  kann  nicht  bezweifelt  wer- 
den. —  Da  der  fünfte  Theil  von  Meigens  Zweiflüglern  frü- 
her erschienen  ist,  als  Füllens  Supplemente,  so  hat  der  Mei- 
gensche  Name  das  Recht  der  Priorität  für  sich,  überdiess 
hat  Fallen  bei  Ertheilung  des  seinigeu  nicht  berücksichtigt, 
dass  bereits  vor  ihm  von  Wiedemann  in  den  Analect.  entom. 
p.  55.  No.  124.  eine  Tryp.  capitata  (Macquarls  Pe- 
talophora  capitata)  beschrieben  worden  ist. 

Anmerk.  2.  Um  Missverständnisse  zu  vermeiden,  er- 
wähne ich,  dass  Macquarts  Beschreibung  viel  Fehler  ent- 
hält, wahrscheinlich  weil  er  die  Art  nicht  selbst  gekannt  hat. 
Er  nennt  das  zweite  Fühlerglied  „velu,"  Melgen  sagt  aber: 
borstig;  er  sagt  vom  Hinterleibe  „les  deux  premiers  segmens 
noirs,"   JMeigen  sagt  aber:  die  beiden  letzten;  er  sagt  fer- 


406 

ner:   „pieds  ferrughieux,"  Meigcn  sagt  aber:   rostgelb  mit 
schwarzen  Schenkeln. 

Anmerk.  3.  Die  Verschiedenheit  meiner  Angaben  von 
denen  Me'igens  in  Beziehung  auf  die  Färbung  der  letzten 
Leibessegmente  des  Männchens  rührt  daher,  dass  er  bei  die- 
ser Art  das  Aftersegment,  welches  ungewöhnlich  gross  ist,  als 
Hinterleibssegment  mitzählt ,  während  er  diess  bei  anderen 
Arten,  wo  es  kleiner  ist,  nicht  thnt. 

67.  Trypeta  pulchra  (Tab.  II.  fig.  57.). 
Tryp.  pulchra:    lnteo  -  cinerea ,    capite  pedibusque  rnbro- 
testaceis;  abdomen  iuimaculatum;  alarum  macula  magna  ge- 
minata,   reticulata,   ad   marginem  radiata,   punctis  dnobns 
disci  magis  conspicuis.     Long.  2  lin. 

Die  Farbe  gelblichgrau,  Hinterleib  und  Hinterrücken 
reiner  grau,  das  Schildchen  am  Seitenrande  etwas  gelblich; 
Kopf  und  Beine  schmutzig  rothgelb,  im  Leben  blasser  und 
reiner  gelb;  die  Schenkel  obenauf  mit  ziemlich  undeutlichem 
bräunlichen  Längswische.  —  Hinterleib  ohne  alle  Flecke; 
die  Behaarung  überall,  ausser  den  gewöhnlichen  schwarzen 
Borsten,  licht.  Schildchen  und  Thorax  ohne  bemerkliche 
Punkte  und  Striemen.  Die  Flügelzeichnuug  bestellt  aus  zwei 
mit  einander  "verbundenen  Gitterilecken,  deren  Gestalt  für  die 
Art  besonders  charakteristisch  ist;  die  Flügelwurzel  ist  in 
grosser  Ausdehnung  nur  sehr  wenig  gefleckt,  das  Randmal 
schliesst  keinen  hellen  Punkt  ein ;  im  Zwischenräume  zwi- 
schen der  dritten  und  vierten  Längsader  zeichnen  sich  zwei 
helle  Punkte,  einer  zu  jeder  Seite  der  Queerader  aus,  aus- 
serdem zwei  "kleinere ,  nicht  immer  deutliche  von  der  Queer- 
ader entferntere.  —  Die  Legeröhre  des  Weibchens  ist  so 
lang,  wie  die  beiden  letzten  Hinterleibsabschnitte  zusammen, 
flach,  ziemlich  breit,  braunschwarz. 

Ich  erhielt  von  dieser  Art  durch  Herrn  Zeller  bei  Wien 
gefangene  Exemplare,  fing  sie  auch  selbst  bei  Smyrna. 

Anmerk.  Von  Tryp.  guttata,  mit  der  sie  besonders 
in  der  Zeichnung  der  Flügel  viel  Aehnlichkeit  hat,  unter- 
scheidet sie  sich  nicht  nur  durch  die  am  Hinterrande  weiter- 
hin helle  Flügelwurzel,   durch  die  nähere  Stellung  der  zwei 


409 

«ausgezeichneteren  Punkte  zwischen  der  dritten  und  vierten 
Längsaler,  sondern  vor  allem  durch  das  nicht  glänzende  letzte 
Hinterleibsscgincnt.  —  Von  Tryp.  c  onjuncta  unterschei- 
det sie  sich  leicht  durch  den  constanten  Unterschied  in  der 
Fliigelzeichnung,  von  Tryp.  fallax  durch  die  durchaus  helle 
Behaarung  des  Hinterleibes. 

68.  Trypeta  ramulosa   $  (Tal).  II.  fig.  58.). 
Tryp.  ramulosa:    cinerea,  capite  pedibuscrue  rubro - testa- 

ceis;  alarum  macula  apicalis  biguttata,  ad  apicem  et  intus 
radiata,  cum  stigmate  nigro  latissime  connexa;  Stylus  ana- 
lis  rufus,  longus. 

Eine  höchst  ausgezeichnete  Art,  von  der  ich  nur  ein 
einziges  aus  Portugal  stammendes  Weihchen  unter  den  In- 
sekten des  Königlichen  Museums  zu  Berlin,  durch  die  Libe- 
ralität des  geehrten  Vorstandes  dieser  Sammlung,  zu  sehen 
bekam.  Es  war  grau,  Kopf,  Legeröhre  und  Beine  röthlich- 
gelb,  letztere  conisch,  aber  halb  so  lang  als  der  Hinterleib. 
Muudrand  aufgeworfen,  scharf.  —  Der  grosse  Flügelfleck 
war  fast  kastanienbraun,  am  Vorderrande  am  dunkelsten,  auf 
der  Mitte  am  hellsten;  in  ihm  zwei  durchsichtige  runde  Punkte, 
da\on  einer  am  Vorderrande  hinter  der  Mündung  der  zwei- 
ten Längsader,  der  andere  an  der  vierten  Längsader  zwischen 
den  beiden  Queeraderu,  ausserdem  noch  einige  durchschei- 
nende gelbe  Pünktchen;  am  Vorderrande  jenseit  des  Randma- 
les ein  schiefliegendes  keilförmiges,  durchsichtiges  Strichel- 
chen 5  zwei  Strahlen  nach  der  Flügelspitze,  drei  nach  dem 
Hinterrande,  dann  noch  zwei  abgekürzte.  Etwas  grösser  als 
Tryp.  pulchra. 

69.  Trypeta  conjuncta  (Tab.  IL  fig.  59.). 

Tryp.  conjuncta:  cinerea,  capite  pedibusque  lutescentibus, 
lemoribus  maris  nigricantibus ;  abdomen  immaculatum;  ala- 
rum macula  duplex,  in  disco  combinata  ibiqne  punctum  uni- 
cum  magis  conspicuum  iucludeus,  ad  apicem  et  intus  ra- 
diata.    Long.  l3/4  ün. 

Die  Farbe  ist  grau,  Kopf  und  Beine  lehmgelblich,  bei 
dem  Männchen  etwas  dunkler  und  die  Schenkel  stets  bis  gegen 
die   äusserste  Spitze  braunschwarz.     Thorax,  Schildchen  und 


408 

Hinterleib  ohne  Striemen  nnd  Punkte.  Die  Behaarung  ist 
ausser  den  gewöhnlichen  schwarzen  Borsten  hell,  aber  auf 
der  vorderen  Hälfte  der  einzelnen  Hinterleibsabschnitte  schwärz- 
lich. Die  Flügelzeichnung  ähnelt  der  von  Tryp.  pulchra, 
doch  sind  die  Flügelflecke  minder  dunkel,  reichen  nicht  so- 
weit gegen  den  Hinterrand,  sind  weniger  durchbrochen,  und 
der  zweite  schliesst  sich  dem  Vorderrande  mehr  an,  so  dass 
die  Strahlen  an  der  Spitze  kürzer  werden;  auf  der  Flügel- 
milte  nur  ein  ausgezeichneterer  heller  Punkt  jenseits  der  klei- 
nen Queerader;  Flügelwnrzel  fast  vollkommen  klar. 

Ich  kannte  diese  Art  früher  nur  nach  einem  sehr  de- 
fekten Männchen,  welches  ich  von  Herrn  Oberlehrer  Zeller 
erhalten  halle;  es  war  vom  Herrn  Direktor  Suff  vi  an  in  der 
Gegend  von  Siegen  gefangen  worden.  —  Als  mir  vor  kur- 
zem Herr  Senator  von  Hey  den  mit  seiner  längst  bekannten, 
aber  nicht  genug  zu  rühmenden  Liberalität  die  sämmtlichen 
europäischen  Trypeten  seiner  Sammlung  zur  Benutzung  zu- 
sendete, fanden  sich  von  gegenwärtiger  Art  15  zu  den  ver- 
schiedensten Jahreszeiten  gefangene  Stücke  unter  denselben, 
die  ein  vollkommen  sicheres  Urtheil  über  die  Selbstständig- 
keit dieser  Art  möglich  machten. 

Anmerk.  1.  Tryp.  pulchra  ist  die  nächste  Verwandte 
von  Tryp.  conjuncta;  ausser  dem  constauten  Unterschiede 
fu  der  Flügelgelzeichnung  ist  auf  den  Unterschied  in  der  Fär- 
bung der  Beine  des  Männchens  und  in  der  Art  der  Behaa- 
rnng des  Hinterleibes  wohl  zu  achten. 

Anmerk.  2.  Me'ujen  erwähnt  Tbl.  VI.  p.  3S2.  einer 
als  Tryp.  Nu  sii  von  Wiedemann  erhaltenen  angeblichen 
Varietät  von  Tryp.  L  eon  todontis,  die  leicht  hierher  ge- 
hören dürfte.  Da  Metgens  Angaben  zur  Erkennung  nicht 
ausreichen,  er  überdiess  die  Art  nicht  als  selbstständig  an- 
erkennt, so  hat  der  bloss  beiläufig  mitgetheilte  Name  keine  Be- 
rücksichtigung zu  erwarten. 

70.  Tryp  et  a  cometa  (Tab.  II.  fig.  60.). 
Tryp.  cometa  Loew  Ent.  Zeit.  I.  p.   157. 
Tryp.  cometa:   cinereo-flavescens;    capite,   stylo  anali  pe- 
dibusque  flavis;   alarum    mactila  subterminalis   radiala  cum 


400 

medio  m  argine  anteriore  plaga  obliqua  conjungitur.     Long. 

2  — 27o  lin. 

Grangelb  ohne  alle  Zeichnung;  Kopf,  die  Beine  mit  den 
Hüften  und  die  sehr  kurze  conische  Legeröhre  gelb,  letztere 
an  der  Spitze  schwarz.  Flügel  mit  einem  gestrahlten  Flecke 
nahe  der  Spitze,  zwei  Strahlen  laufen  nach  dieser  selbst,  drei 
nach  dem  Hinterrande,  davon  der  innerste  über  die  hintere 
Queerader;  am  Vorderrande  drei  glashelle  Punkte,  zwei  im 
Flecke  selbst,  der  dritte  von  einem  kurzen  Strahle  einge- 
schlossen, den  der  Fleck  nach  dem  Vorderrande  sendet.  Ein 
schiefer,  etwas  verwaschener  Wisch  läuft  vom  dunklen  Rand- 
male bis  gegen  die  kleine  Queerader  und  verbindet  ersteres 
mit  dem  Flügelflecke,  in  der  Gegend  der  kleinen  Queerader 
selbst  ist  diese  Verbindung  durch  helle  Punkte  und  Fleckchen 
mehr  oder  weniger  durchbrochen.  Ausserdem  zeigen  sich, 
bald  mehr  bald  minder  deutlich  im  Zwischenräume  zwischen 
der  vierten  und  fünften  Längsader  ein  Pünktchen  und  gegen 
die  hinlere  Queerader  hin  noch  zwei  ähnliche  über  einander 
liegende,  ferner  im  Zwischenräume  zwischen  der  fünften  und 
sechsten  Längsader  drei  graue  Pünktchen,  von  denen  das 
äusserste  häufig  fehlt,  die  beiden  anderen  aber  nicht  selten 
sich  nach  vorn  bis  zur  fünften  Längsader  selbst  verlängern. 

Ich  erhielt  von  dieser  Art  vor  mehreren  Jahren  etli- 
che im  August  bei  Wien  gefangene  Exemplare,  von  denen 
sich  noch  zwei  Weibchen  in  meiner  Sammlung  befinden,  spä- 
ter fing  ich  beide  Geschlechter  in  Kopula  auf  einem  hohen 
Cirsium  bei  Denizlü  in  Kleinasien.  Ein  bei  Frankfurt  an  der 
Oder  gefangenes  Exemplar  befindet  sich  unter  den  Insekten 
der  von  Ho ffmamisegg' 'sehen  Sammlung  im  Königlichen  Mu- 
seum zu  Berlin,  endlich  erhielt  ich  durch  die  Gefälligkeit  des 
Herrn  Senator  von  Heyden  ein  bei  Frankfurt  am  Main  ge- 
fangenes Exemplar  zur  Ansicht. 

Anmerk.  1.  Tryp.  duplicata  Wiedem.  Aussereur. 
Zweif.  II.  p.  510.  Ko.  54.  ist  die  nächste  Verwandte  der 
Tryp.  cometa,  sie  unterscheidet  sich  Ton  letzterer  nach 
Vergleichuug  des  im  Königlichen  Museum  zu  Berlin  befind- 
lichen Exemplares,  welches  der  Wiedemannsclien  Beschrei- 
bung als  Original  gedient  hat,  durch  mehr  blangraue  Farbe, 


41® 

nur  wenig  längere,  aber  ganz  schwarze  Legeröhre,  Mangel 
der  grauen  Zeichnung  zwischen  den  hinteren  Längsadern  und 
Mangel  des  grauen  Schweifes,  indem  nur  das  Randmal  und 
ein  ganz  kleiner  Fleck,  der  sich  an  dasselbe  anschliesst,  ge- 
schwärzt sind;  auch  sind  die  Flügel  etwas  schmäler,  als  bei 
Tryp.  cometa.  Der  Mmulrand  ist  bei  ihr  merklich  mehr 
aufgeworfen  und  das  dritte  Fühlerglied  ist  an  der  Vorderecke 
spitzer.  Ich  theile  zum  Vergleiche  die  Abbildung  des  Flügels 
von  Tryp.  duplicata  auf  Tal).  II.  fig.  64.  mit. 

Anmerk.  2.  Tephritis  radiata  Fall.  Ott.  p.  12. 
könnte  leicht  als  Synonim  hierher  gehören,  wenigstens  passt 
die  Beschreibung  auf  keine  andere  Art  besser.  Herr  Zelter- 
sledl  wird,  im  Besitze  der  Falle  tischen  Sammlung,  am  be- 
sten hierüber  Auskunft  geben  können.  Dass  der  Fallensche 
Name,  wegen  des  gleichlautenden  Fabrklus' sehen  nicht  bei- 
behalten werden  kann,  darf  nicht  weiter  erinnert  werden.  — 
Me'igen  hält  Tephritis  radiata  Fall,  für  identisch  mit 
seiner  Tryp.  terminata  (Tom.  V.  p.  343.  No.  47.),  eine 
Ansicht,  der  bei  dem  Vergleiche  der  Fallensc\ien  Angaben 
mit  M eigens  Abbildung  und  Beschreibung  niemand  wird  bei- 
stimmen können;  diese  Tryp.  t erminata  Me'ig.  ist  eine 
mir  bis  jetzt  noch  ganz  räthselhafte  Art,  sie  für  blosse  Va- 
rietät der  Tephr.  diseoidea  Fall.,  die  Me'igen  unter  den 
ihm  unbekannten  Arten  als  Tryp.  aestiva  aufführt,  zu  hal- 
ten, verbietet  die  Gestalt  der  Flügelzeichnung  und  Metyens 
Angabe,  dass  die  Legeröhre  kurz  sei,  während  sie  bei  Fal- 
tern Tephr.  diseoidea  fast  von  Körperlänge  ist. —  Aus 
Macquarts  Angaben  über  Tryp.  terminata  Me'ig.  ist  g«ar 
nichts  zu  ersehen,  nicht  einmal  ob  er  die  Art  selbst  gesehen 
hat  oder  nicht.  —  Dass  Me'igen  einen  Fallensehen  Namen 
absichtlich  auf  eine  ganz  andere,  als  die  von  Fallen  ge- 
meinte Art  übertragen  hat,  verdient  weder  Nachahmung  noch 
Zustimmung,  sondern  muss  als  die  Synonimie  verwirrend,  voll- 
kommen verworfen  werden.  Wenn  sich  also  die  Artrechte 
der  Meigenschen  Tryp.  termiata  bestätigen,  so  muss  die- 
selbe, insofern  kein  älterer  berechtigter  Name  für  sie  vor- 
handen ist,  neu  benannt  werden.  —  Walker  will  Tryp. 
terminata  Melg.   gar  mit   Tryp.  radiata  Me'ig.   verei- 


411 

nigen,  das  ist  freilich  schnell  geschehen,   aber  desto  schwe- 
rer bewiesen. 

71.  Trypeta  stellata  (Tab.  II.  fig.  62.  und  63.). 

Musca  stellata  Fuessl.  Verz.  1125. 
Musca  stellata  Sulzer  Ins.  p.  216.  Tab.  28.  fig.  12. 
Musca  radiata  Fahr.  Knt.  syst.  Suppl.  p.  565.  No.  157. 
Tephritis  radiata   Fabr.  Antl.  p.  319.  No.   16. 
Teph  litis  radiata  Panzer  Faun.  CHI.  No.  21. 
Trupanea  radiata  Schrank  Faun.  Boic.  III.  2525. 
Tephritis  terminata  Fall.  Ortal.   p.  13.  No.  20. 
Trypeta  radiata  Mcig.  V.   p.  333.  No.  48.  Tab.  50.  fig.  3. 
Urellia  Calcitrapae  Roh.  Desv.  Myod.  p.  775.  No.   1. 
Urellia  parisiensis  Roh.  Desv.  Myod.  ibid.  No.  2. 
Urellia  radiata  Walher  Ent.  Mag.  III.  p.74.  Tab. IX.  flg.  19. 
Acinia  radiata  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  472.  No.   11. 

Es  ist  sehr  schwierig  zu  entscheiden,'  ob  hier  verschie- 
dene Arten  concurrhen  oder  nicht.  Ich  besitze  in  meiner 
Sammlung  über  200  Stück,  die  von  einander  auf  die  manch- 
faltigste  Weise  abweichen ,  kann  sie  aber  trotz  der  Grösse 
dieser  Abweichungen  nicht  für  mehr  als  Varietäten  ein  und 
derselben  Art  halten.  Sehe  ich  darin  recht,  so  bleiben  als 
Kennzeichen  der  Art  nur  die  bläulich  graue  Körperfarbe,  die 
schwarze  conische  Legeröhre  von  fast  der  Länge  der  letzten 
drei  Hiuterleibssegmente  zusammen ,  die  schmalen  weisslichen 
Flügel  mit  bis  zur  Gegend  des  Randmales  stets  ungefleckter 
Flügelwurzel  und  dem  gestrahlten  Flecke  am  Vorderrande  in 
der  Nähe  der  Flügelspitze,  welcher  stets  am  Vorderrande  ei- 
nen hinter  der  Mündung  der  zweiten  Längsader  liegenden 
glashellen  Punkt  einschliesst  und  von  dem  nie  Strahlen  zur 
Flügelspitze  laufen.!  Bei  der  grossen  Anzahl  der  Varietäten, 
deren  meine  Sammlung  allein  37  zählt,  würde  die  Aufzäh- 
lung aller  zu  weitläufig  sein.  Ich  will  deshalb  nur  ein  Paar, 
auf  welche  noch  ein  besonderes  Augenmerk  zu  richten  sein 
dürfte,  erwähnen  und  dann  die  Punkte  angeben,  in  welchen 
ich  die  Art  üherhau;:;  veränderlich  finde. 

var.  1.  Grösse  wie  gewöhnlich  (2  Linien),  die  Körperfär- 
bung nicht  ganz  so  blaugrau,  Beine  und  Kopf  sehr  blass- 
gelb; ein  schiefer  Strich  läuft  vom  Randmale  bis  zur 
vierten  Längsader  5  auf  der  Mitte  der  fünften  Längsader 


41» 

ein    ausgezeichneter    dunkler   Punkt.       Walkers  Figur 
stellte  die  Fliigelzeiclinung  dieser  Varietät  gut  dar. 

var.  2.  Mittlere  Grösse,  Beine  ganz  gelb;  Körperfarbe 
hlaugrau.  Augen  im  Leben  schön  hellblau,  doch  zuwei- 
len auch  grün ;  Fliigelzeiclinung  wie  in  31c'iyens  Ab- 
bildung. Zu  dieser  Varietät  gehören  sämmtliche  Exem- 
plare der  Posener  Gegend  und  Schlesiens. 

\ar.  3.  Sehr  klein,  kaum  1  Linie  lang,  blaugran,  Augen 
im  Leben  grün;  Beine  gelb,  aber  die  Schenkel  bis  ge- 
gen die  Spitze  braunschwarz  und  die  Schienen  mit  brau- 
nem Ringe  unweit  der  Wurzel,  drittes  Fühlerglied  dun- 
kelbraun. Fliigelzeiclinung  wie  var.  1.,  aber  der  schiefe 
Strich  unterbrochen,  die  hinteren  Strahlen  mehr  oder  we- 
nig durchbrochen  oder  abgekürzt.  Zu  dieser  Varietät 
gehören  besonders  viele  der  im  südlichen  Europa  und 
in  Kleinasien  gefangenen  Stücke. 
Uebrigens  ändert  die  Art  ab: 

1)  hinsichtlich  der  Grösse  von  J/2  bis  2  Linien,  durch  alle 
Zwischenstufen; 

2)  hinsichtlich  der  Länge  der  Stirnborsten,  die  mit  abnehmen- 
der Körperlänge  über  Verhältniss  kürzer  werden; 

3)  hinsichtlich  der  Färbung  der  Beine,  die  vom  Hellgelb  der 
oben  angeführten  ersten  Varietät  bis  zum  Bräunlicligelb  der 
letztern  und  ihren  bis  gegen  die  Spitze  geschwärzten  Schen- 
keln durch  alle  dazwischen  liegenden  Färbungen  übergeht. 
Die  Verdunkelung  der  Beine  läuft  im  Allgemeinen  mit  dem 
Kleinerwerden  parallel; 

4)  hinsichtlich  der  Färbung  der  Fühler,  die  entweder  ganz 
gelb,  oder  gelb  mit  braunem,  zuweilen  fast  sch.varzem  Eud- 
gliede  sind ;  auch  die  Verdunkelung  der  Fühler  ist  im  Gan- 
zen der  Körperlänge  umgekehrt  proportional,  doch  mit  mehr 
Ausnahmen; 

5)  hinsichtlich  der  Flügelzeichnung;  constant  vorhanden :  ein 
rundlicher  grosser  Fleck  am  Vorderrande  gegen  die  Flü- 
gelspitze hin  mit  einem  hellen  Punkte  hinter  der  Mündung 
der  zweiten  Längsader  und  der  braune  Saum  der  beiden 
Queeradern;  dazu  kommen  bald  sämmtlich  vorhanden,  bald 
nur  theilweis,  nicht  selten  durchbrochen  oder  abgekürzt: 


413 

a)  ein  braunschwärzlicher  Fleck  im  Winkel  vor  der  dritten 
Längsader  und  ein  schmaler  Saum  am  Vorderraude,  der 
ihn  mit  dem  Hauptfleck  verbindet  (häufig  vorhanden); 

]))  ein  hackenförmiger  abgekürzter  Strahl,  der  zwischen  der 
dritten  und  vierten  Längsader  entspringt  und  nach  hin- 
ten bis  über  letztere  hinweg  läuft;  ist  er  vollständig  vor- 
handen, so  schliesst  er  mit  dem  Hauptflecke  einen  glas- 
hellen Punkt  ein  (selten  ganz  fehlend,  aber  meistentheils 
nach  hinten  abgekürzt) ; 

c)  zwei  wenig  divergirende  nach  dem  Hinterrande  laufende 
Strahlen ,  fast  immer  vorhanden ,  zuweilen  hinten  abge- 
kürzt, häufiger  am  Ursprünge  durchbrochen,  sehr  selten 
in  der  Mitte  verbunden,  so  dass  sie  oben  einen  glashel- 
len  Punkt  einschliessen; 

d)  der  braune  Saum  der  hinteren  Queerader  ist  durch  e'in 
Bändchen  mit  dem  Hauptflecke  und  durch  einen  braunen 
Saum  der  fünften  Längsader  mit  dem  Hinterrande  ver- 
bunden (erstere  Verbindung  fehlt  fast  nie,  die  letztere  ist 
bei  grossen  Stücken  häufig,  bei  kleinen  selten); 

e)  ein  der  hintern  Queerader  paralleler  Strahl  geht  von 
der  fünften  Queerader  bis  zur  dritten,  wo  er  sich  mit 
dem  Hauptflecke  verbindet  (selten  vollständig,  meist  hin- 
ten abgekürzt,  zuweilen  an  der  Wurzel  durchbrochen; 
er  rundet  oft  die  glashelle  Stelle  zwischen  sich  und  dem 
Hauptflecke  zu  einem  runden  Punkte  ab;  in  seltenen  Fäl- 
len setzt  er  sich  auf  der  dritten  und  vierten  Längsader 
mit  dem  Saume  der  kleinen  Queerader  in  Verbindung, 
so  dass  auch  zwischen  ihm  und  dieser  ein  runder  glas- 
heller Punkt  liegt); 

f)  ein  vom  Randmale  ausgehender  schiefer  Strich,  der  die 
vierte  Längsader  schon  vor  der  kleinen  Queerader  er- 
reicht und  von  da  der  hintern  Queerader  parallel  bis 
zur  fünften  Längsader  fortläuft,  auf  welcher  er  mit  einem 
ausgezeichneten  dunkleren  Punkte  endigt  (selten  ganz 
vorhanden,  oft  nur  durch  dunkle  Punkte  auf  den  Läugs- 
adern  angedeutet,  oft  von  der  Randrippe  selbst,  oft  erst 
hinter  dem  Randmale,  welches  dann  ganz  und  gar  gelb- 
lich bleibt,   beginnend;   die   am  häufigsten  vorhandenen 


414 

Theile  dieser  Zeichnung  sind  die  Trübung  des  Randma- 
les und  der  dunkle  Punkt  auf  der  Mitte  der  fünften 
Längsader) ; 
g)  ein  kurzer  vom  Hauptflecke  nach  dem  Vorderrande  lau- 
fender Strahl  (fehlt  fast  nie,  schliesst  mit  dem  Haupt- 
flecke einen  glashellen  Fleck  am  Vorderrande  ein,  zu- 
weilen noch  einen  kreisrunden  Punkt  unmittelbar  hinter 
der  zweiten  Längsader). 

Die  Ausführlichkeit  der  Angaben  über  das  Abändern 
dieser  Art  möge  der  Umstand  entschuldigen,  dass  ohne  Kennt- 
niss  der  Uebergänge  schwerlich  abweichendere  Varietäten  für 
spezifisch  identisch  gehalten  werden  möchten. 

Vaterland:  ganz  Europa  und  Kleinasien;  Aufenthalt  der 
Larve  nicht  sicher  bekannt,  ich  verinutke  auf  Senecio  oder 
Matricaria. 

Anmerk.  1.  Da  ich  nicht  einsehe,  warum  Meigen  den 
älteren  Namen  dieser  Art  für  den  \ou  Fabrkius  aufgegeben 
hat,  so  habe  ich  mich  zur  Einsetzung  desselben  in  sein  Recht 
genöthigt  gesehen. 

Anmerk.  2.  Unter  den  europäischen  Arten  ist  Tryp. 
st  eil  ata  die  einzige,  bei  welcher  keiner  der  Strahlen  des 
Flügelfleckes  nach  der  Spitze  ausläuft,  unter  den  exotischen 
Arten  steht  ihr  in  dieser  wie  in  anderer  Beziehung  Tryp. 
di versa  Wiecl.  Zweif.  IL  498.  No.  32.  sehr  nahe,  sie  un- 
terscheidet sich  aber  nicht  nur  in  der  Flügelzeichnung,  wel- 
che ich  nach  dem  im  Königlichen  Museum  zu  Berlin  befind- 
lichen Originale  der  Wiedemannscheii  Beschreibung  auf 
Tab.  IL  fig.  61.  mittheile,  sondern  auch  durch  die  Lege- 
röhre, welche  zwar  ebenfalls  schwarz,  aber  so  lang  als  der 
Hinterleib  ist. 

Anmerk.  3.  Musca  stellata  Panz.  XX.  23.  gehört 
nicht  hierher,  da  die  Flügelzeichnung  nach  der  Spitze  lau- 
fende Strahlen  zeigt.  Zu  welcher  Art  sie  als  Syiionim  zu 
setzen  sei,  wird  bei  der  grossen  Ungenauigkeit  in  der  Dar- 
stellung der  Flügelzeichnung  sich  nicht  entscheiden  lassen; 
das  Colorit  deutet  auf  Bardanae,  der  linke  Flügel  auf  die 
Verwandtschaft  mit  Leontodontis,  der  rechte  Flügel  ver- 
weist sie  aber   zu  den  Arten    mit   gestrahltem  Flügelflecke. 


415 

Meujen,  Walker  und  Zellersledl   bringen  sie  wolil  mit  zu 
grosser  Zuversicht  zu  Tr.  L  eonto  dontis. 

72.  Trypeta  Gnaphalii  (Tab.  II.  fig!  68.). 
Tepliritis  diseoidea  Fall.  Ortal'.  [).  12.  No.  18. 
Trypeta  aestiva  Mc'uj.  V.  p.  351.  No.  62. 

Grau,  Kopf  und  Beine  gelb;  die  schwarze  griffeiför- 
mige Legerohre  fast  so  lang  als  der  Hinterleib.  Auf  den 
Flügeln,  da  wo  die  kleinen  Wurzelzellen  endigen,  eine  un- 
vollständige, dunkle,  meist  in  Flecke  aufgelöste  Queerbimle ; 
das  Flügelgitter  ist  der  ganz  vollständigen  Flügelzeit  -Urning 
von  Tryp.  Stella  ta  entfernt  ähnlich,  aber  alles  viel  zusam- 
menhängender und  dunkler  und  stets  zwei  nach  der  Flügel- 
spitze  laufende  Strahlen.  Flügel  verhältnissniässig  kürzer  und 
breiter  als  bei  jeuer. 

Diese  schöne  Art  wurde  vom  Herrn  Oberlehrer  Zeller 
und  vom  Herrn  Senator  von  Heyden  nicht  nur  auf  Gnapha- 
lium  arenarium  gefangen,  sondern  letzterer  erzog  dann  spä- 
ter im  Jahre  aus  den  Köpfen  dieser  Pflanze  auch  noch  eine 
zweite  Generation ,  die  sich  durch  ausserordentliche  Kleinheit 
(2/3  Linie)  auszeichnet,  aber  durch  nicht  selten  vorkommende 
Uebergänge  mit  den  gewöhnlichen  grösseren  1V4  Linien  lan- 
gen Stücken  verbunden  und  überhaupt  mit  ihnen  unzweifelhaft 
identisch  ist.  —  Als  Vaterland  dieser  Art  sind  bisher  nur 
Schweden  und  Deutschland  sicher  bekannt. 

Anmerk.  1.  Fallen  hat  dieser  Art  den  Namen  di- 
seoidea  beigelegt,  der  aber  aufgegeben  werden  musste,  da 
bereits  früher  von  Fabricius  eine  von  ihr  verschiedene  Art 
denselben  Namen  erhalten  hat;  Me'igen  wählte  deshalb  einen 
andern  Namen  und  zählte  die  Art  unter  den  ihm  unbekann- 
ten als  Tryp.  aestiva  auf;  er  ist  aber  in  denselben  Feh- 
ler gefallen,  den  er  am  Fallenschen  Namen  bessern  wollte, 
indem  auch  aestiva  ein  noch  jetzt  gültiger  Fabricius' scher 
Name  für  eine  exotische  Trypeta  ist.  —  So  habe  ich  Ge- 
legenheit gehabt  die  Art  in  Folge  der  interessanten  Ent- 
deckung des  Herrn  Senator  von  Heyden  nach  dem  Aufent- 
halte der  Larve  zu  benennen. 

Anmerk.  2.  Indem  ich  die  Abtheilung  der  Trypeten  mit 
gegitterten  Flügeln  schliesse,  bitte  ich  die  Entomologen,  wel- 


410 

che  -vielleicht  künftig  ihre  Aufmerksamkeit  diesem  interessan- 
ten Genus  widmen,  sich  ja  nicht  zu  dem  Glauben  verleiten 
zu  lassen,  dass  die  oben  aufgezählten  Arten  zum  Theil  künst- 
lich gemacht  und  blosse  Varietäten  anderer  Arten  seien,  son- 
dern wo  es  so  scheinen  sollte  ihre  Vermuthung  immer  auf 
ungenügende  Darstellung  der  Unterschiede  von  meiner  Seite 
zu  richten.  Wo  auch  nur  die  entfernte  Möglichkeit  der  Ei- 
nerleiheit  von  zwei  von  mir  aufgestellten  Arten  vorhanden 
ist,  habe  ich  es  gewissenhaft  bemerkt  und  über  manche  mir 
sicher  scheinende  Art,  die  ich  nur  in  einzelnen  oder  defekten 
Stücken  besitze,  bis  auf  vollkommene  Feststellung  meiner  An- 
sicht durch  reichlicheres  Material  ganz  geschwiegen.  Die 
wenigen  auf  einzelne  Stücke  begründeten  Arten  sind  solche, 
wo  auch  die  Ansicht  von  nur  einem  Exemplare  keinen  Zwei- 
fel übrig  lassen  kann. 

III.    Ungefleckte    oder    fast    ungefleckte 
Flügel. 

73.  Trypeta  eluta  (Tab.  II.  fig.  67.). 
Trypeta  elnta  Meig.  V.  344.  No.  49.     Tab.  50.  flg.  13. 
Acinia  eluta  Mncq.  Suit.   Dipt.  H.  p.  472.  No.  14. 

Leicht  an  der  verblassten  Flügelzeichnung  und  der 
schwarzen  Legeröhre  kenntlich,  welche  fast  die  Länge  des 
Hinterleibes  hat;  die  Flügelzeichnung  ist  bei  dem  Weibchen 
in  der  Regel  blässer,  mehr  in  Queerstriche  aufgelöst;  bei 
dem  Männchen  dunkler,  zusammenhängender,  netzartiger;  die 
Queeradem  sind  häufig  schmal  braungesäumt,  auch  findet  sich 
oft  auf  der  Mitte  der  fünften  Längsader  ein  dunkler  Punkt. 
Tab.  II.  fig.  67.  ist  die  Flügelzeichnung,  wie  sie  sich  ge- 
wöhnlich bei  dem  Männchen  findet,  dargestellt. 

Vaterland:  das  mittlere  und  südliche  Europa,  auch  in 
Kleinasien,  im  nördlichen  Europa  selten.  Nahruugspflanze 
der  Larve  unbekannt. 

74.  Trypeta  colon  (Tab.  IL  fig.  65.  und  66.). 

Trypeta  Colon  Meig.  V.  p.  346.  No.  52. 
Tephritis  Alciphron  Newman  Ent.  Mag.  I.  p.  505. 
Terellia  Alciphron   Walk.  Ent.  Mag.  III.  p.  63.  fig.  4. 
Terellia  nebulosa  Mucq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  460.  No.  3. 


/117 

Tryp.  Colon  ist  von  Newman,  Walker  und  Mac- 
quart verkannt  worden,  was  hei  der  Veränderlichkeit  der  Art 
und  bei  Melgens  zum  Theil  falschen  Angaben  nicht  zn  ver- 
wundern ist.  Sie  weicht  von  den  übrigen  Arten  im  Körper- 
bau etwas  ab,  namentlich  zeichnet  sie  sich  durch  halbkuge- 
ligen Kopf,  sehr  dicken  Rüsselknopf  und  äusserst  kleinen, 
wenig  bemerklichen  Randdorn  aus.  Die  Färbung  derselben 
ist  gewöhnlich  ein  etwas  grünliches  Gelb;  auf  dem  Thorax 
liegt  eine  grosse  an  seinem  Vorderrande  beginnende,  schwärz- 
liche Zeichnung,  die  in  der  Milte  das  Schildchen  nicht  er- 
reicht, vor  welchem  noch  zwei  dunkle  Punkte  liegen,  mit  den 
seitlichen  Spitzen  aber  bis  gegen  dasselbe  herantritt;  weiter 
seitwärts  findet  sich  jederseits  noch  eine  diese  Spitze  beglei- 
tende schmale  schwärzliche  Längsstrieme.  Das  Schildchen 
ist  gelb,  ungefleckt,  der  Hinterrücken  aber  glänzend  schwarz, 
bei  einem  Weibchen  meiner  Sammlung  nur  bräunlich;  die 
Brustseiten  sind  gelb  mit  einer  unregelmässigen  unterbroche- 
nen Längslinie  und  grossen  schwarzbraunen  Flecken  zwischen 
den  Hüften.  Der  Hinterleib  ist  entweder  ganz  gelb  mit 
schmalen  braunen  Binden  hinter  den  Einschnitten,  oder  diese 
Binden  breiten  sich  mehr  aus,  so  dass  auf  allen  Ringen,  mit 
Ausnahme  des  bei  beiden  Geschlechtern  verlängerten  letzten 
Ringes,  nur  schmale  Hinterrandssäume  lichter  bleiben;  bei  dem 
Männchen  lässt  auch  bei  den  dunkelsten  Varietäten  das  Braun 
vom  letzten  Segmente  den  grössten  Theil  frei,  indem  es  eine 
zackige  Vorderrandsbinde  und  zwei  am  Seitenrande  sich  bis 
nach  dem  Hinterende  des  Ringes  fortsetzende  Spitzen  bildet; 
von  dem  Weibchen  kenne  ich  keine  so  dunkle  Varietät.  Die 
Behaarung  von  Hinterleib  und  Legeröhre  ist  durchaus  schwarz, 
letztere  breit,  ungefähr  so  lang  wie  der  Hinterleib,  zuweilen 
rothgell),  meist  mit  zwei  braunen  Flecken  an  der  Basis  und 
einem  doppelten  braunen  Mittelstreif  gegen  die  Spitze  hin; 
zuweilen  ist  sie  ganz  braun.  Die  Beine  sind  entweder  ganz 
gelb,  oder  die  Schenkel  haben  oben  einen,  besonders  auf  den 
vordersten  deutlichen  braunen  Längsstreifen,  oder  die  Schen- 
kel sind  schwarzbraun,  nur  auf  der  Unterseite  dunkellehm- 
gelb, wie  die  Schienen  und  Füsse,  von  denen  erstere  auf  der 
Innenseite  etwas,  und  letztere  gegen  die  Spitze  hin  sehr  stark 
(5.  Band.  2.  Heft.)  27 


488 

gebräunt  sind.  Die  Flügelzeichnung  ist  in  der  Regel  bei  dem 
Männchen  etwas  dunkler  als  bei  dein  Weibchen,  bei  der 
dunkelsten  Flügelzeichnung,  welche  ich  beobachtet  habe  (viel. 
Tab.  II.  fig.  65.)  liegt  ein  brauner  Fleck  auf  dem  Randmale, 
der  bis  zur  dritten  Längsader  reicht,  ein  gleicher  Fleck  liegt 
am  Vorderrande  zwischen  dem  Raudmale  und  der  Mündung 
der  zweiten  Längsader  auf  letzterer  selbst,  ein  dritter  an  ih- 
rer Mündung  und  ein  vierter  auf  der  Mündung  der  dritten 
Längsader,  vom  zweiten  Flecke  zieht  sich  ein  breiter  brau- 
ner Saum  auf  der  dritten  Längsader  bis  zur  Flügelspitze,  der 
diese  drei  Flecke  untereinander  verbindet;  ein  fünfter  wenig 
bemerklicher  Fleck  liegt  an  der  Mündung  der  fünften  Längs- 
ader; die  beiden  Queeradern  sind  schmal  braun  gesäumt,  bei 
der  hinteren  bildet  dieser  Saum  um  beide  Anheftungsstellen 
ein  recht  bemerkliches  braunes  Fleckchen.  Bei  der  hellsten 
Varietät,  die  ich  besitze  (auch  einem  Männchen),  ist  die  Flü- 
gelzeichnung auf  zwei  bräunliche  Punkte  reducirt,  welche  über 
der  hinteren  (nicht:  der  kleinen,  wie  Me'ujen  sagt)  Queerader 
auf  der  zweiten  Längsader  liegen,  ausserdem  findet  sich  nur 
noch  an  der  Mündung  dieser  ein  ganz  kleines  unansehnliches 
braunes  Fleckchen.  —     Grösse  wie  bei   Tr.  serratulae. 

Bei  den  hellsten  Varietäten  verschwindet  die  braune 
Längslinie  an  den  Brustseiten  und  der  seilliche  Strich  neben 
der  schwarzen  Zeichnung  auf  der  Oberseite  des  Thorax. 

Tryp.  Colon  erscheint  nach  den  Beobachtungen  des 
Herrn  Senator  von  Heyden  im  Juli  und  August  auf  Cen- 
taur.  scabiosa.  Auch  in  England  wurde  sie  vor  der  Blü- 
thezeit  dieser  Pflanze  und  vor  dem  Erscheinen  von  Trypeta 
cornuta,  auf  ihr  in  Menge  gefangen. 

Anmerk.  1.  Die  Abweichungen,  welche  Meigens  Be- 
schreibung zeigt,  scheinen  mir  der  Art  zu  sein,  dass  sie  zum 
Theil  für  Versehen  von  seiner  Seite,  zum  Titeil  für  die  Folge 
davon,  dass  er  nur  ein  einzelnes,  allem  Anscheine  nach  we- 
nig ausgefärbtes  und  wahrscheinlich  durch  das  Eintrocknen 
ziemlich  verdorbenes  Exemplar  vor  sich  hatte,  angesehen  wer- 
den müssen.  Bei  Erwägung  aller  Umstände  wird  man,  wie 
ich  hoffe,  wohl  meiner  Ansicht  über  die  Bestimmung  dieser 
Art  beitreten. 


419 

Anmerk.  2.  Aus  den  Angaben  von  Walker  über  die 
Flügelzeichnung  seiner  Terellia  Alciphron  scheint  eine 
noch  viel  grössere  Veränderlichkeit  derselben  hervorzugehen, 
als  ich  nach  10  von  mir  verglichenen  Exemplaren  angeben 
konnte. 

75.  Tryp.  Serratulae  (Tab.  II.  fig.  70.). 

Musca  Serratulae  Linn.  Faun.  ed.  II.  p.  461.  No.  1871. 

Musca  Serratulae  Syst.  nat.  Vindob.  1767.  p.  997.  No.  118. 

Musca  Serratulae  Fahr.  Spec.  Ins.  IL  p.  453.  No.  96. 

Musca  Serratulae  Fabr.  Ent.  syst.  IV.  p.  356.  No.  182. 

Musca  Serratulae  Gmel.  Syst.  nat.  V.  2856.  118. 

Dacus  Serratulae  Fahr.  Antl.  p.  278.  No.  27. 

Tephritis  Serratulae  Fall.  Ortal.  p.  14.  No.  22. 

Trypeta  pallens  Meig.  V.  p.  347.  No.  54.  Tab.  50.  fig.  5. 

Trypeta  pallens  Wied.  Analect.  54.  No.  120. 

Trypeta  pallens  Wietl.  Zweif.  II.  502.  No.  40. 

?  Terellia  palpata  Roh.  Desv.  Myöd. 

Terellia  luteola  Rob.  Dcsv.  Myod. 

Terrellia  Serratulae  Walk.  Ent.  Mag.  III.  62.  1.  fig.  3. 

??Terellia  pallens  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  460.  No.  2. 
Gelblich,  zuweilen  grünlich  gelb;  Hinterrücken  eine  vier- 
fache Punktreihe  auf  dem  Hinterleibe,  grosse  Flecke  zwischen 
den  Hüften  nnd  eine  grosse  hinten  gespaltene  Zeichnung  auf 
der  Oberseite  des  Thorax  schwärzlich;  die  Behaarung  ist  mit 
Ausnahme  der  gewöhnlichen  dunkleren  Borsten  überall  licht, 
so  dass  die  Zeichnung  auf  dem  Thorax  und  die  Flecke  auf 
der  Unterseite  desselben  graulich  erscheinen.  Drittes  Füh- 
lerglied und  Palpen  meist  orangegelb,  letztere  sehr  vorste- 
hend mit  schwärzlichen  Borsten.  An  den  Brustseiten  drei  fast 
schwefelgelbe  Längsstriemen  auf  etwas  dunklerem  Grunde, 
von  denen  die  mittlere  undeutlicher  und  hinten  abgekürzt  ist. 
Bei  dem  Männchen  stehen  an  den  Hinterecken  des  letzten 
Segmentes  noch  zwei  schwarze  Punkte,  die  oft  mit  den  da- 
vorstehenden verbunden  sind.  Die  Legeröhre  des  Weibchens 
ist  halb  so  lang  als  der  Hinterleib,  rostgelb,  zuweilen  am 
Grunde,  oft  auch  an  der  Spitze  etwas  gebräunt;  ihre  Behaa- 
rung ist  schwärzlich.  Die  Beine  sind  bei  beiden  Geschlech- 
tern ganz  gell).     Flügel  ungefleckt.     Randmal  gelblich. 

Die  Art  gehört  zu  den  gemeinen  über  ganz  Europa 
verbreiteten;  man  findet  die  Fliege  auf  verschiedenen  Disteln; 

27* 


420 

ob  die  Larve  an   eine  Art  derselben  nnd  an  welche  sie  ge- 
bunden sei,  weiss  ich  nicht. 

Anmerk.  1.  Hinsichtlich  der  Trypeten  mit  wasserklaren 
Flügeln  haben  Meigen  und  Wudemann  einen  Irrthum  be- 
gangen. Meißens  Beschreibung  von  Tryp.  Serratulae 
passt  gar  nicht  auf  die  wahre  Lannesche  Art,  denn  bei  die- 
ser ist,  wie  es  auch  Linne  in  der  Fauna  suecica  1.  c. 
ausdrücklich  angiebt,  die  schwarze  Zeichnung  auf  der  Ober- 
seite des  Thorax  hinten  zweitheilig,  und  läuft  nicht,  wie 
Meigen  es  von  seiner  Tryp.  Serratulae  behauptet,  hin- 
ten in  vier  Spitzen  aus;  auch  haben  die  Brustseiten  ganz  die- 
selben Streifen,  wie  sie  Meigen  von  Tryp.  p allen s  be- 
schreibt. Nach  allen  Angaben  Meigens  kann  kein  Beden- 
ken stattfinden  Tryp.  pallens  als  Synonim  zu  der  Linne- 
scheu  Musca  serratulae  zu  ziehen,  wie  dies  schon  Wal- 
ker gethan  hat,  der  aber  ohne  allen  Grund  auch  Meigens 
Tryp.  Serratulae  für  einerlei  mit  der  gleichnamigen 
ZJmieschen  Art  hält.  Diese  Vereinigung  von  Tryp.  pal- 
lens Meig.  mit  der  wahren  Tryp.  Serratulae  findet 
seine  vollste  Bestätigung  durch  Wiedemanns  Angaben,  der 
das  von  Meigen  erwähnte  im  Königlichen  Museum  zu  Ko- 
penhagen befindliche  Exemplar  der  Tryp.  pallens,  wel- 
ches angeblich  aus  Tanger  stammen  soll,  zuerst  in  den  Ana- 
lect.  entom.  p.  54.  No.  120.  und  dann  wieder  in  den  ausser- 
europ.  Zweif.  II.  p.  502.  No.  40.  beschrieb.  Diese  Beschrei- 
bungen passen  Wort  für  Wort  so  genau  auf  die  wahre  Tryp. 
Serratulae,  dass  man  entweder  eine  Verwechselung  im 
Kopenhagener  Museum,  oder  Identität  des  afrikanischen  Ex- 
emplares  mit  den  unsrigen  und  den  Schwedischen  vorausse- 
tzen muss.  In  beiden  Fällen  gehört  Tryp.  pallens  Meig. 
und  Wied.  als  Synonim  zu  Serratulae  Uinn.,  Fall., 
Wlk.  etc. 

76.  Tryp.  fuscicornis. 

?Tryp.  pallens  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  460.  No.  2. 
Tryp.   fuscicornis:    flavida,    antennarum   articulo    tertio, 
metanoto,    abdominisque   pallide   criniti   maculis   quadrifa- 
riam   dispositis    uigricantibus ;    alae    immaculatae.     Long. 
3V4  lin. 


4SI 

Tryp.  Serratulae  äusserst  ähnlich,  aber  viel  grös- 
ser; das  zweite  Fülilerglied  hat  unten  eine  etwas  schärfere 
Vorderecke  und  ist  ganz  und  gar  braun ;  die  Augen  sind  we- 
niger rundlich,  oben  mehr  in  eine  Ecke  ausgezogen;  die  Ta- 
ster sind  bleichgelb  und  der  Mundrand  ist  an  den  Seiten 
minder  borstig.  Die  dunkle  Zeichnung  auf  dem  Thorax,  wie 
bei  Tryp.  Serratulae,  aber  hinten  weniger  tief  gespal- 
ten. Der  Bau  des  ganzen  Körpers  ist  etwas  plumper  und  die 
Flügel  sind  verhältnissmässig  etwas  breiter.  Die  Legeröhre 
des  Weibchens  fast  so  lang  als  der  Hinterleib,  rothbraun,  am 
Ende  schwarz  gesäumt.  Seitenstriemen,  Färbung  der  Beine 
und  des  Hinterleibes,  so  wie  die  Behaarung  und  Punktirung 
des  letzteren  wie  bei  Tryp.  Serratulae.  Flügel  unge- 
fleckt, das  Randmal  etwas  sattgelber  als  bei  jener.  Auch  die 
Flecke  zwischen  den  Hüften  sind  dunkler. 

Ich  erhielt  ein  in  Sardinien  gefangenes  Pärchen  dieser 
Art  durch  die  Gefälligkeit  des  Herrn  Senator  von  Hey  den 
unter  obigem  Namen  zur  Ansicht  zugesendet. 

Anmerk.  1.  Die  Trennung  der  Tryp.  fuscicomis 
•von  Tryp.  Serratulae  scheint  durch  die  angegebenen  Un- 
terschiede, besonders  durch  die  viel  grössere  Länge  der  Le- 
gcröhre  gerechtfertigt. 

Anmerk.  2.  Die  von Mc'igcn  beschriebene  Tryp.  We- 
nigeri  kann  weder  für  einerlei  mit  gegenwärtiger  noch  mit 
folgender  Art  gehalten  werden,  da  bei  ihr  der  Hinterleib 
nicht  vierreihig  punktirt  ist,  auch  die  dunkle  Zeichnung  auf 
der  Oberseite  des  Thorax  hinten  weder  zweitheilig  wie  bei 
Tryp.  fuscicornis,  noch  in  Spitzen  auslaufend  wie  bei 
Tryp.  nigricoma  ist;  da  auch  hinter  dieser  dunklen 
Zeichnung  vor  dem  Schildcheu  bei  ihr  noch  schwarze,  ge- 
sonderte Punkte  stehen,  welche  bei  jenen  Arten  nicht  vor- 
handen sind.  —  Bei  genauer  Ansicht  von  Meigens  Anga- 
ben über  Tryp.  Wenigen  (TM.  V.  p.  345.)  und  über 
Tryp.  longicauda  (Tbl.  VII.  p.  356.)  wird  man  die  An- 
sicht theilen,  dass  beide  Arten  identisch  sind  und  mithin  letz- 
terer Name  eingezogen  werden  muss.  Als  charakteristisch 
für  die  Art  dürften  wohl  je  zwei  dunkle  Punkte  auf  dem  zwei- 
ten, dritten  und   vierten  (soll  wohl:  „dritten,  vierten  und 


4ÄÄ 

fünften"  heissen)  Ringe,  die  heim  Vertrocknen  zuweilen  als 
ein  Fleck  erscheinen  (Tryp.  Wenige ri  d"),  oder  sich  un- 
ter den  Hinterrand  des  vorhergehenden  Ringes  verstecken 
(Tryp.  Wenigen  $),  so  "wie  die  graue,  hinten  etwas  bo- 
genförmig abgeschnittene  Zeichnung  des  Thorax,  die  noch 
vier  dunkle  Punkte  hinter  sich  hat,  gelten  müssen,  bis  wir 
über  dieselbe  genauere  Nachrichten  erhalten. 

Anmerk.  2.  Ter elli a  Abrotaui  Macq.  Soft.  Dipt. 
If.  p.  460,  welche  Meigen  im  7ten  Theile  unter  den  neuen 
3Jacqaarlschen  Arten  aufzuzahlen  vergessen  hat,  gehört  auch 
in  diese  Verwandtschaft.  Macquarts  Beschreibung  ist  durch 
einen  Druckfehler  so  entstellt,  dass  man  nicht  recht  weiss, 
was  er  eigentlich  sagen  will.  Er  sagt :  „Thorax  ferrugi- 
neux,  a  trois  bandes  noirätres ;  l'intermediaire  n'attei- 
gnant  pas  le  bord  posterieur  des  segmens  fer- 
rugineux."  Lese  ich  statt  dessen  recht:  „rintermediaire 
n'atteignant  pas  le  bord  posterieur;  le  bord  posterieur  des 
segmens  noirätres,"  so  giebt  das  eine  Beschreibung,  die  bei 
der  grossen  Veränderlichkeit  der  Fliigelzeichnung  von  Tryp. 
Colon  sich  möglicher  Weise  auf  eine  Varietät  dieser  Art 
beziehen  könnte. 

Anmerk.  3.  Tryp.  pallens  Macq.  kann  mit  der 
gleichnamigen  Meigenschen  Art  oder  Tryp.  Serrat ulae 
hin.  nicht  identisch  sein,  da  das  dritte  Fühlerglied  schwärz- 
lich sein  soll,  sonst  passt  seine  Beschreibung  auf  dieselbe 
freilich  so  gut,  dass  man  fast  einen  Fehler  in  der  Angabe 
der  Färbung  desselben  vermuthen  möchte.  Da  er  indess  nicht 
sicher  nachweisbar  ist,  muss  Tryp.  pallens  Macq.  als 
ein  wegen  der  Angabe  einer  ziemlich  kurzen  Legeröhre  frei- 
lich zweifelhaftes  Citat  hierher  gesetzt  werden. 

77.  Trypeta  nigricoma  (Tab.  II.  fig.  09.). 
Tryp.  nigricoma:  flavescens,  macula  thoracis  postice  qua- 
dridentata,  metanoto  punctisque  abdominis  nigro-pilosi  qua- 
drifariam  dispositis  nigricantibus ;  alae  immaculatae.  Long. 
2l/3-272  lin. 

Gelblich,  Stirn  und  drittes  Fühlerglied  etwas  lebhafter. 
Auf  dem  Thorax   eine  am  Vorderrande  desselben  beginnende 


/1S3 

schwarze  Zeichnung,  die  mit  zwei  seitlichen  Spitzen  fast  den 
Hinterrand  desselben  erreicht,  in  der  Mitte  aber  früher  ab- 
bricht und  da  in  zwei  minder  deutliche  Zähne  endigt,  hinter 
denen  vor  dem  Schildchen  noch  zwei  gesonderte  schwarze 
Punkte  stehen.  Auf  den  Brustseiten  die  gewöhnlichen  drei 
helleren  Striemen,  doch  undeutlicher,  als  bei  den  verwand- 
ten Arten  und  da  der  zwischenliegende  Grund  nicht  viel 
dunkler  ist,  bei  dem  Trocknen  fast  ganz  verschwindend. 
Schildchen  gelb,  ungefleckt.  Auf  der  Oberseite  des  Thorax 
und  auf  dem  Schildchen  ist  die  Behaarung  licht.  Hinter- 
rücken schwarz ;  Hinterleib  gelblich,  schwarzhaarig,  nur  auf 
den  beiden  ersten  Abschnitten  an  den  Seiten  lichtere  Här- 
chen beigemischt,  vierreihig  punktirt,  die  Seitenpunkte  deut- 
licher, die  mittleren  Punkte  zuweilen  zusammenhängend.  Beine 
ganz  gelb.  Flügel  vollkommen  farblos  mit  gelblichem  Raud- 
male.  Legeröhre  fast  so  lang  wie  der  Hinterleib,  roth,  am 
Grunde,  oft  auch  an  der  Spitze  gebräunt. 

Ich  besitze  mehrere  Exemplare  aus  Schlesien  und  habe 
das  Männchen  auch  in  Kleinasien  gefangen. 

Anmerk.  1.  Tryp.  nigricoma  scheint  eine  sehr  si- 
cher begründete  und  wohl  unterschiedene  Art.  Sie  ist  auch 
in  der  That  von  Tryp.  Serratulae  und  Tryp.  fusci- 
cornis  auf  das  sicherste  geschieden.  Ganz  anders  steht  es 
aber  nach  meiner  Ansicht  um  ihre  Verschiedenheit  von  Tryp. 
Colon.  Es  mag  auffallend  scheinen  eine  Art  mit  ungefleck- 
ten Flügeln  für  identisch  mit  einer  andern,  welche  oft  recht 
dunkel  gefleckte  Flügel  hat,  halten  zu  wollen  und  doch  bin 
ich  dazu  gar  sehr  geneigt.  Den  Beweis  der  Identität  kann 
ich  freilich  nicht  führen,  deshalb  und  um  andere  Entomolo- 
gen dazu  aufzufordern,  habe  ich  diese  Trypeta  als  besondere 
Art  aufgeführt.  Für  die  Vereinigung  scheinen  mir  sehr  drin- 
gend zu  sprechen:  1)  der  überaus  übereinstimmende  Körper- 
bau beider  Arten;  2)  die  grosse  Veränderlichkeit  in  der  Flü- 
gelzeichnung von  Tryp.  Colon;  3)  die  Veränderlichkeit  in 
der  Färbung  ihres  Hinterleibes;  wenn  sie  nur  schmale  braune 
Binden  an  der  Basis  der  Segmente  hat,  nehmen  diese  in  der 
That  oft  das  Ansehen  mit  einander  verbundener  Flecke  an; 
4)  die  bei  Tryp.  nigricoma  beraerkliche  Neigung  der  mitt- 


424 

leren  Punkte  sich  mit  einander 
gleiche  Zeichnung  auf  der  Oberseite  des  Thorax;  6)  die  von 
der  aller  anderen  verwandten  Arten  abweichende  und  bei  bei- 
den ganz  übereinstimmende  Behaarung.  —  Um  das  was  ge- 
gen die  Vereinigung  sprechen  könnte  nicht  zu  verschweigen, 
muss  ich  bemerken,  dass  bis  jetzt  noch  kein  Uebergang  von 
der  blassesten  oben  bemerkten  Flügelzeichnung  der  Tryp. 
Colon  zur  völligen  Farblosigkeit  der  Flügel  von  Tryp.  ni- 
gricoma  gefunden  worden  ist;  auch  scheint  mir  bei  Tryp. 
Colon  der  Mundrand  ein  klein  wenig  mehr  aufgeworfen  und 
das  Untergesicht  unter  jedem  der  Fühler  etwas  mehr  ausge- 
höhlt; doch  sind  diese  letzten  Unterschiede  in  der  That  zwei- 
felhaft. 

Anmerk.  1.  Die  Beschreibung,  welche  Meigen  und 
Macquart  von  Tryp.  Serratulae  geben,  passen  gut  auf 
Trypeta  dentata,  auf  gegenwärtige  Art  nur  mit  Zwang. 

Anmerk.  2.  Sollte  es  sich,  wie  ich  vermuthe,  bestäti- 
gen, dass  Tryp.  nigricoma  bloss  eine  blassere  Varietät 
von  Tryp.  Colon  ist,  so  fällt  auch  jedes  Bedenken  gegen 
die  Vereinigung  von  Terellia  Abrotani  Macq.  mit  Tryp. 
Colon  weg.  Es  entsteht  dann  aber  auch  der  dringende  Ver- 
dacht, dass  Meigens  Tryp.  Wenigeri  nnd  Tryp.  lon- 
gicauda  nichts  als  Varietäten  derselben  Art  mit  noch  mehr 
verschwindender  Pnnktirung  des  Hinterleibes  seien,  und  dass 
bei  deren  Beschreibung  Meigen  in  der  Angabe  der  Gestalt 
des  dunklen  Fleckes  auf  dem  Thorax  nicht  genau  genug  ge- 
wesen sei.  (Alles,  was  ich  bisher  in  Sammlungen  als  Tryp. 
Wenigeri  bestimmt  gesehen  habe,  war  nichts  als  Tryp. 
nigricoma.)  Die  Art  würde  dann  folgende  Synonimie 
haben : 

var.  1.  alis  maculatis : 

Tryp.  Colon  Meig. 

Tephr.  Alciphron  Newm. 

Terellia  Alciphron  Walk. 

Terellia  nebulosa  Macq. 

Terellia  Abrotani  Macq. 
var.  2.  alis  immaculatis : 

Tryp.  Wenigeri  Meig. 


425 

Tryp.  longicauda  Meig.  und 

Tryp.  nigricoma  m. 
Die  passendsten  Namen,  weil  sie  beide  Varietäten  gleich 
gut  bezeichneten,  würden   dann  Tryp.  longicauda  und  nigri- 
coma  sein;  ersterem  als   dem  älteren  aber  der  Vorzug  ge- 
bühren. 

78.  Trypeta  dentata. 
Trypeta  Serratulae  Meig.  V.  p.  346.  No.  53. 
Terellia  Serratulae  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  459.  No.  1. 

Blassgelb;  Stirn,  drittes  Fühlerglied  und  Taster  etwas 
lebhafter,  letztere  nicht  vorstehend.  Brustseiten  ohne  deut- 
liche Längsstriemen,  ziemlich  gleichmässig  gelb;  der  Hinter- 
rücken  ist  schwärzlich,  eben  solche  Flecke  finden  sich  zwi- 
schen den  Hüften.  Auf  der  Oberseite  des  Thorax  eine 
schwärzliche,  durch  die  Bedeckung  grau  erscheinende  Zeich- 
nung, die  mit  zwei  seitlichen  Spitzen  bis  gegen  den  Hinter- 
rand desselben  reicht,  zwischen  denen  zwei  mit  einander  ver- 
bundene zahnförmige  Spitzen  viel  weiter  vorn  abbrechen,  die 
dann  unmittelbar  vor  dem  Schildchen  noch  zwei  dunkle  Pun- 
kte hinter  sich  haben.  Schildchen  ungefleckt,  Hinterleib  vier- 
reihig  schwarz  punktirt ,  auf  den  beiden  ersten  Segmenten 
sind  die  Punkte  meist  nicht  wahrnehmbar.  Die  Behaarung 
ist  durchaus  blass.  Die  Legerohre  des  Weibchens  ein  klei- 
nes wenig  länger  als  die  drei  letzten  Hinterleibsabschnitte 
zusammen,  ziemlich  breit,  nach  der  Spitze  hin  wenig  ver- 
schmälert, rostgelb  oder  rostroth.  Flügel  ungefärbt  mit  gel- 
bem Randmale,  ihre  Form  mehr  wie  bei  Tryp.  nigrico- 
ma, als  wie  bei  Tryp.  Serratulae.     Länge  l5/6  Linie. 

Vaterland:  Deutschland,  Frankreich.  Nahrungspflanze 
der  Larve  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Nächste  Verwandtschaft  mit  Tryp.  Ser- 
ratulae. Der  Unterschied  besteht  vorzüglich  in  den  kür- 
zern Tastern,  anderer  Form  der  Zeichnung  auf  der  Ober- 
seite des  Thorax  und  dem  viel  kürzeren  Hinterwinkel  der 
hinteren  kleinen  Wurzelzelle.  —  Mit  Tryp.  fuscicornis 
und  Tryp.  nigricoma  kann  keine  Verwechselung  stattfinden. 

Anmerk.  2.  Die  Gestalt  der  Zeichnung  des  Thorax  und 
die  grosse  Aehnlichkeit  mit  Tryp.  Serratulae  (Tryp.  pal- 


436 

lens  Meig.)  sprechen  entschieden  dafür  Tryp.  Serratulae 
Meig.  als  Sytionim  zu  gegenwärtiger  Art  anzusetzen,  ob- 
gleich Meigcns  Angabe  über  die  Gestalt  und  Länge  der 
weiblichen  Legerähre  nicht  ganz  passt.  —  Macquarls  An- 
gaben über  seine  Tryp.  Serratulae  stimmen  so  mit  den 
il/e/(/ewschen ,  dass  sie  mit  der  gleichnamigen  JUeigenschen. 
Art  als  identisch  angenommen  werden  mnss.  Sowohl  Mei- 
gens als  Macquarls  Tryp.  Serratulae  lassen  sich  allen- 
falls auch,  doch  minder  natürlich,  auf  Tryp.  nigricoma 
deuten. 

Anmerk.  3.  Macquart  sieht  Terellia  palpata  Rob. 
Desv.  als  Synonim  zu  gegenwärtiger  Art  an.  Ich  habe  sie 
oben  als  zweifelhaftes  Synonim  zu  Tryp.  Serratulae  ge- 
setzt. Sollte  Macquart  Recht  haben,  so  ist  doch  der  Name 
von  Hob.  Desv.  wie  alle  von  ihm  ertheilten  Namen  nicht 
der  geringsten  Berücksichtigung  werth  und  wird  sie  auch 
eben  so  wenig  finden,  als  sie  die  von  Harris  ertheilten  Na- 
men je  gefunden  haben. 

Anmerk.  4.  Der  Meigensche  Name  muss  wegen  des 
gleichlautenden  Lmnesdien  aufgegeben  werden.  Der  von 
mir  gewählte  bezieht  sich  auf  das  von  der  dunklen  Rücken- 
zeiehnung  hergenommene  Merkmal. 

71).  Trypeta  Sonchi  (Tab.  II.  fig.  71.). 

Musca  Sonchi  Syst.  nat.  cur.  Gmel.  p.  2857.  No.  121. 

Teph litis  Sonchi  Fall.  Ortal.  p.  14.  No.  23. 

Trypeta  Sonchi  Meuj.  V.  p.  345.  No.  50. 

Trypeta  obsoleta  Mchj.  V.  p.  349.  No.  60. 

Ensina  Chry  san  tliemi  Rob.  Desv.  Myod.  751.  No.  1. 

Ensina  herb  am  in  ibid.  752.  No.  2. 

Ensina  pratensis  ibid.  752.  No.  3. 

Ensina  Linariae  ibid.  753.  No.  4. 

Ensina  Scorzonerae  ibid.  753.  No.  5. 

Ensina  Doronici  ibid.  753.  No    G. 

Eins  i  na  Sonchi   Wall;.  Ent.  Mag.  III.  p.  CO.  No.  1.  fig.  1. 

Ensinia  Sonchi  Macq.  Suit.  Dipt.  II.  p.  474.  No.  4. 

Tephritis  Sonchi  Zeit.  Ins.  Läpp.  p.  746.  No.  10. 

Die  Art  ist  zu  kenntlich  und,  da  keine  ähnliche  con- 
currirt,  zu  wenig  einer  Verwechselung  ausgesetzt,  als  dass 
\iel  über  sie  zu  bemerken   sein  könnte.     Die  Verlängerung 


427 

des  Kopfes,  der  vorgezogene  Mundrand,  die  grosse  Verlän- 
gerung der  Lippe  und  der  dadurch  gekniet  erscheinende  Rüs- 
sel sind  bemerkenswcrth.  Tryp.  obsoleta  Meig.  ist  nichts 
als  eine  nicht  seltene  und  noch  dazu  sehr  geringfügige  Va- 
rietät mit  ganz  gelbem  Schild chen,  das  sonst  gewöhnlich  eine 
grauliche,  seine  Oberseite  fast  ganz  deckende  Mittelstrieine 
hat,  die  indess  oft  bloss  als  Punkt  an  der  Spitze  auftritt.  Die 
Stirn  ist  an  unverdorbenen  Exemplaren  nicht  rostbraun,  son- 
dern gelb.  Die  Art  variirt  übrigens  indem  die  Flügelzeich- 
nung  entweder  deutlich  vorhanden,  oder  verblasst,  oder  gauz 
verschwunden  ist,  nur  das  Randmal  ist  bei  allen  Exemplaren 
meiner  Sammlung  zum  Theil  gebräunt;  ferner  finden  sich 
einzelne  Stücke  mit  mehr  oder  weniger  gebräunten  Schen- 
keln und  Fühlern. 

Dass  die  Larve  in  Köpfen  von  Souchus  lebt  ist  gewiss; 
dass  sie  auch  auf  anderen  Pflanzen  vorkomme,  ist  öfter  be- 
hauptet worden.  Die  einzige  sichere  Nachricht  über  ein  an- 
deres Vorkommen  verdanke  ich  dem  Herrn  Oberlehrer  Zel- 
ler, der  die  Fliege  aus  den  Köpfen  von  Apargia  autumnalis 
erhielt,  an  der  er  sie  auch  in  Menge  fing. 

Aninerk.  1.  Rob.  Desvoidy  zählt  im  Genus  Ensina 
sechs  Arten  auf,  die  sämmtlich  nichts  als  geringfügige  Va- 
rietäten von  Tryp.  Sonchi  sind;  bei  solchem  Verfahren 
Wäre  es  nicht  schwer  aus  einer  Art  zwanzig  zu  machen. 

Anmerk.  2.  Noch  inuss  ich  einer  besondern  Eigentüm- 
lichkeit in  der  Flügelbildung  dieser  Art  erwähnen;  es  findet 
sich  nämlich  bei  ihr  sehr  häufig  an  der  zweiten  Längsader, 
grade  der  hinteren  Queerader  gegenüber,  dasselbe  nach  vorn 
gerichtete  Aestchen,  was  unter  den  mir  bekannten  Europäern 
nur  bei  Tryp.  Wiedemanni  constant  vorhanden  ist;  bei 
Tryp.  Sonchi  tritt  es  nur  als  anomale  Bildung  einzelner 
Individuen  auf. 

Anmerk.  3.  Die  von  Meigen  als  Tryp.  obsoleta 
Wiedem.  beschriebene  Varietät  ist  nicht  mit  Tryp.  obso- 
leta Wiedem.  Anal.  ent.  p.  53.  No.  118.  und  Wiedem. 
Zweif.  II.  p.  4iM).  No.  36.  zu  verwechseln,  einer  soviel  als 
möglich  verschiedenen  Art,  der  dieser  Name  schon  der  Prio- 
rität wegen  bleibt. 


428 

80.  Trypeta  Stigma  (Tab,  II.  fig.  72.). 
Trypeta  stigma  Loeiv  Ent.  Zeit.  I.  p.  156. 
?  Trypeta  u  nimacnlata  Koser  Correspondenzblatt  des  wärt. 
landw.  Vereines.  1840.  Bd.  1.  Heft  1. 
Tryp.  stigma:  nigra  nitida,  thoracis  cinerascentis  linea  la- 
terali,  scutello  pedibusque  flavis ;  alarnm  punctum  stigma- 
ticale  nigrum ;  proboscis  geniculata.     Long.  1V4 — l*/3  lin. 

Glänzend  schwarz,  der  Thorax  obenauf  grau  bereift, 
ringsum  mit  schwarzem  Saume.  Schulterbeule  mit  einer  nach 
der  Flügelwurzel  hinlaufenden  Strieme,  ein  Fleckchen  unmit- 
telbar über  der  Flügelwurzel,  das  Schildchen  mit  Ausnahme 
der  Seitenecken,  die  Beine  nebst  den  Vorderhüften  und  einem 
Theile  der  hinteren,  endlich  der  Kopf  mit  den  Fresswerkzeu- 
gen sämmtlich  gell);  Fühler  und  Stirn  lebhafter  gefärbt,  letz- 
tere meist  rothgelb;  drittes  Fühlerglied  länglich,  unten  ge- 
rundet; die  Lippe  sehr  stark  verlängert,  der  Rüssel  gekniet; 
Mundrand  wenig  vorgezogen,  so  dass  der  Rüssel  in  der 
Ruhe  über  ihn  vorsteht.  Der  Hinterleib  ist  bei  beiden  Ge- 
schlechtern schwarz,  schwarzhaarig;  die  Legeröhre  des  Weib- 
chens kurz,  sehr  dick,  conisch,  glänzend  schwarz.  Flügel 
glasartig,  an  der  Wurzel  gelblich,  nach  der  Spitze  zu  ein 
wenig  getrübt;  die  Längsadern,  welche  von  der  Wurzel  aus 
gelblich  sind,  schwärzen  sich  von  der  Flügelmitte  an;  die 
Queeradern  stehen  von  einander  entfernt,  die  kleine  grade 
unter  der  Mündung  der  ersten  Längsader;  das  Stigma  ist 
durch  einen  schwarzen  (zuweilen  braunen)  Punkt  gezeichnet. 
Die  beiden  letzten  Fussglieder  schwarz,  bei  dem  Männchen 
dunkler  als  bei  dem  Weibchen,  doch  zuweilen  auch  bei  er- 
sterem  nur  gebräunt. 

Ich  fing  diese  Art  bei  Posen,  sah  sie  auch  durch  die 
Gefälligkeit  des  Herrn  Senator  von  Heyden  aus  der  Um- 
gegend von  Frankfurt  a.  M.  —  Der  Aufenthalt  der  Larve 
ist  unbekannt. 

Anmerk.  1.  Trypeta  unimaculata  von  Roser 
scheint  mit  Tryp.  stigma  identisch,  könnte  aber  leicht  auch 
bloss  Varietät  von  Tryp.  solsti tialis  sein.  Von  den  wich- 
tigsten Unterscheidungszeichen  (Fresswerkzeugen,  Legeröhre, 
Stellung  der  Queeradern,   gelbem  Punkte  über  der  Flügel- 


429 

Wurzel,  schwarzer  Färbung   der  letzten  Fassglieder)  ist  auch 
nicht  ein  einziges  angegeben. 

An  merk.  2.  Trupanea  placida  Schrank  Faun. 
Boic.  III.  2318.  kann  trotz  der  sonst  sehr  gut  stimmenden 
Angaben  doch  nicht  hierher  gehören,  da  bei  ihr  der  Hin- 
terleib in  der  Regel  rustgelb,  zuweilen  rostgelb  mit  schwar- 
zer Rückenliuie  sein  soll   (couf.  Meig.  V.  p.  349.  No.  58.). 


Das  Verhältniss  obiger  Bemerkungen  zu  3Ieigcns  Aus- 
einandersetzung des  Genus  Trypeta  wird  folgende  Uebersicht 
am  deutlichsten  machen. 

Meigen  zählt  mit  Ausnahme  der  15  im  7ten  Theile 
aus  Macquart  aufgenommenen  Arten  65  Trypetenspezies  auf, 
von  denen  er  9  nicht  selbst  gekannt  hat.  —  Von  diesen  9 
Arten  sind  oben  unter  demselben  Namen  beschrieben  Tryp. 
punctata,  guttata  (  =  gemmata  Meig.)  und  Barda- 
na e  (=confusa  Meig.)-,  Tr.  Tanac  eti  Schrk.  halte  ich 
für  Tr.  tussilaginis,  Tr.  Berberidis  ist  Tryp.  Cen- 
taureae,  Tr.  obsoleta  nichts  als  eine  häufige  Varietät  von 
Tr.  Sonchi;  Tr.  aestivaist  oben  als  Tr.  Gnaphalii 
aufgezählt;  Tr.  placida  Sehr,  zu  enträthselii  bin  ich  aus- 
ser Stande;  Tr.  sphondylii  halte  ich  für  keine  Trypeta. 
Dadurch  reduziren  sich  die  31eigensc\ien  Arten  bereits  auf 
59,  und  da  auch  pardalina  nur  Varietät  der  pupillata, 
cuspidata  und  pugionata  aber  Varietäten  der  soisti- 
tialis  sind,  auf  56  Arten.  Von  diesen  56  Arten  sind  mir 
zweifelhaft  intermissa,  die  wohl  nichts  als  Varietät  von 
Zoe  ist,  Weniger i  und  longicauda,  die  leicht  einerlei 
und  nur  Varietäten  von  Colon  sein  könnten.  Tryp.  Leon- 
tod o  u  t  i  s  und  f  1  a  v  i  c  a  u  d  a  sind  bei  Meigen  Mischarten, 
weshalb  ich  den  Namen  der  letztern  nicht  beibehalten  konnte. 
So  bleiben  nur  noch  52  Arten.  Von  diesen  habe  ich  oben 
Tr.  terminata  Meig.  (non  Fall.)  nicht  mit  aufgezählt,  ob- 
gleich ich  ihre  Altrechte  nicht  bezweifle,  da  ich  den  Namen 
hätte  ändern  müssen,  wozu  ich  mich  nicht  für  berechtigt  hielt, 
weil  ich  die  Art  nicht  selbst  kenne ;  ausser  ihr  sind  mir  von 
jenen  52  Arten  auch  Tryp.  Abrotani,   flavescens  und 


430 

laticanda  allbekannt.  —  Unter  demselben  Namen,  wie  bei 
Meigen  finden  sich  oben  folgende  33  Arten:  Abrotaui, 
Artemisiae,  cognata,  Zoe,  flavescens,  punctata, 
Arctii,  cornuta,  T ussilaginis,  Winthemi,  Wiede- 
manni,  floresceutiae,  marginata,  fasciata,  Cen- 
taureae,  rotundiventris,  Cardui,  stylata,  aprica, 
solstitialis,  quadrif asciata,  Westermanni,  parie- 
tina,  corniculata,  L  eontodontis,  Hyoscyami,  la- 
ticanda, Absinthii,  irrorata,  guttularis,  Sonchi, 
eluta,  Colon.  —     Den  Namen  Laben  17  Arten  geändert: 

continua  in  altern  ata  Füll. 

alternata  in  Meigenii  m. 

Onopordinis  in  Heraclei  hin. 

discoidea  in  Lychnidis  Fbr. 

Lychnidis  in  discoidea  Fbr. 

Lappae  in  octopunctata  Macq. 

signata  in  Cerasi  hin. 

Arnicae  in  flava  Geoff'. 

confusa  in  Bardanae  Schrk. 

Heraclei  in  postica  m. 

gern m ata  in  guttata  Fall. 

pupillata  in  reticulata  Schrk. 

radiata  in  stell  ata  Füssl. 

aestiva  in  Gnaphalii  m. 

pallens  in  Serratulae  hin. 

Serratulae  in  deutata  in. 

Gaedii  in  antica  W'ied. 
Neu  hinzugekommen  sind  30  Arten  nämlich :  speciosa, 
Lappae,  f e m o r a  1  i s ,  f  1  a v i p  e n n i s ,  proboscidea,  ar- 
gyrocephala,  Zelleri,  conura,  truncata,  simplex, 
angustipennis,  failax,  arnicivora,  rnralis,  ve- 
spert in  a,  formosa,  Matricariae,  praecox,  ein  et  a, 
tessellata,  elongatula,  producta,  biflexa,  pul- 
chella,  ramnlosa,  conjuneta,  cometa,  fuscicornis, 
nigricoma  und  Stigma,  von  denen  Lappae  schon  frü- 
her von  Cederhielm  und  femoralis  von  Hob.  Desvoidy 
und  Macquart  beschrieben  worden  sind. 

Die  von  mir  gegebene  Synonimie   macht  durchaus  kei- 


431 

nen  Anspruch  auf  Vollständigkeit,  namentlich  habe  ich  blosse 
Verzeichnisse  wegen  der  grossen  Unzuverlässigkeit  derselben 
zu  citiren  unterlassen.  Ich  trage  deshalb  hier  in  Beziehung 
auf  dieselben  noch  ein  Paar  Worte  nach. 

Stephens  zählt  in  seinem  Cataloge  der  britischen  In- 
sekten 42  Trypetenspezies  auf.  Die  als  Tryp.  Winthcmi 
aufgezählte  Art  ist,  wie  sich  aus  dem  Citate  ergiebt  (Meig. 
Tab.  48.  fig.  25.),  Tryp.  florescentiae,  als  neue  Arten 
zählt  er,  ohne  mehr  als  einen  blossen  Namen  zu  geben,  ri- 
vosa,  flavipes  (Varietät  von  solstitialis?),  margine- 
p.unctata  (Colon  var.?),  innotataund  basalis  auf;  das 
Citat  aus  Harris lässt  in  letzterer  Tryp.  antica  vermulhen. 
Alle  seine  übrigen  Arten  scheinen  mit  den  gleichnamigen 
31e'/g ansehen  ziemlich  übereinzustimmen ;  auch  cuspid ata, 
pugionata  und  obsoleta  erkennt  er  als  selbstständige  Ar- 
ten an. 

Citrus  in  der  britischen  Entomologie  zählt  nur  23  Try- 
peten  auf,  unter  denen  auch  eine  Tryp.  cuspid  ata  vor- 
kommt. Die  einzige  angeblich  neue  Art  ist  Tryp.  biar- 
cuata,  die  aber,  wie  durch  andere  englische  Dipterologen 
bekannt  geworden,  nichts  anders  als  Tryp.  cor  nie  u  lata 
ist.  Die  übrigen  von  ihm  genannten  Arten  scheinen  mit  den 
gleichnamigen  ßleigemcheu  übereinzustimmen. 

In  der  Expedition  scienlifique  de  Morec  sind  Te- 
phr.  Cardui,  L  eontodontis,  radiata  und  obscura 
als  griechische  Arten  aufgeführt;  die  erste  und  dritte  dieser 
Arten  dürften  den  gleichnamigen  3Ieigenschen  entsprechen, 
die  zweite  schwerlich;  Tr.  obscura  ist  mir  unbekannt. 

Ehe  ich  schliesslich  ein  Verzeichniss  sämmtlicher  bis 
jetzt  vergebeneu  Speziesnamen  mittheile,  muss  ich  der  For- 
derung, die  meiner  Arbeit  durch  die  freundschaftliche  Libe- 
ralität zweier  Männer  geworden  ist,  ausdrücklich  dankend  er- 
wähnen. Der  Herr  Senator  von  Ileyden  übersandte  mir  mit 
seiner  bekannten,  aber  nicht  genug  zu  rühmenden  Bereitwil- 
ligkeit zur  Forderung  jedes  wissenschaftlichen  Unternehmens, 
die  sämmtlichen  Trypeten  seiner  Sammlung  zur  Benutzung  zu; 
mein  verehrter  Freund  Zelter  überliess  mir  seine  sämmtli- 
chen Trypeten  mit   der  freundschaftlichsten  Uneigennützigkeit 


43$ 


zu  vollkommen  freier  Disposition ;  ich  danke  dem  freundlichen 
Wohlwollen  dieser  beiden  Männer  die  Kenntniss  mehrerer 
neuen  Arten  nnd  manche  interessante  Bereicherung  meiner 
eigenen  Sammlung.  Wie  sehr  ich  auch  dem  verehrten  Vor- 
stande des  Königlichen  entomologischen  Museums  zu  Berlin 
für  die  mir  wohlwollend  gestattete  Untersuchung  der  dortigen 
Yorräthe  verpflichtet  hin,  habe  ich  schon  oben  erwähnt. 

Die  Speziesnamen,  welche  zwar  nicht  im  Genus  Try- 
peta  selbst,  aber  doch  in  so  nahe  verwandten  Gattungen  ver- 
braucht worden  sind ,  dass  sie  an  keine  Trypeten  vergeben 
werden  können,  stehen  in  Klammern ;  wo  hinter  einem  Namen 
zwei  oder  mehr  Autoren  citirt  sind,  gehört  der  Name  eben 
soviel  verschiedenen  Arten  an ;  steht  der  Name  eines  dieser 
Autoren  in  Klammern,  so  ist  der  Name  von  ihm  ausserhalb 
des  Genus  Trypeta,  von  den  neben  ihm  genannten  Autoren 
aber  innerhalb  dieses  Genus  gebraucht  worden.  Die  doppelte 
oder  mehrfache  Verwendung  desselben  Namens  habe  ich  in  der 
Regel  nur  bemerkt,  wenn  er  verschiedenen  Arten  unabhängig 
von  einander  ertheilt  worden  ist;  ich  habe  sie  dagegen  mei- 
stentheils  unerwähnt  gelassen,  wenn  durch  Verkeunung  und 
Verwechselung  der  Arten  der  Name  der  einen  auf  die  andere 
übergegangen  ist;  nur  in  den  Fällen,  wo  sich  die  falsche 
Anwendung  eines  Namens  eine  gewisse  Autorität  verschafft 
hat,  habe  ich  derselben  gedacht;  der  Name  des  Schriftstel- 
lers, von  dem  sie  herrührt,  ist  in  diesen  Fällen  mit  einem 
Sternchen  bezeichnet. 


abdominalis  Roh.  D.  —    Roh.  D. 

Abrotani  Meig.  —  Macq. 

Absinthii  Fbr. 

Acantlii  Schrk. 

(acroleuca   llicd.) 

acrostacta  Wied. 

(aculeata  Fbr.) 

adspersa  Wied. 

aenea  (Wied)  —  Macq. 

aestiva  Für-  —  Meig. 

(aesttians  Fbr) 

Alciphron   Newm. 

Aletlie  Newm. 

alternata  Fall. 

angustipennis  Liv. 

annulata  Roh.  D. 

Anonae  Fbr. 


antica   Wied. 

apicalis  Zettcrst. 

aprica  Fall. 

Arctii  De  G.  —  Roh.  D.  —  Roh. 

D.  —  Macq. 
arcuata  Fbr. 
(avgentea  Fbr.) 
argyrocephala  Liv. 
(arinata  Fbr.) 
Arnicae  Lin. 
arnicivora  Lw. 
Artemisiae  Fbr. 
arvensis  Ruh.  D. 
(atenima  Fbr.) 
atomaria  Fbr. 
(atrata  Fbr.) 
Bardanae  Schrk. 


433 


basalis  Slcph. 
basilaris  Wied.  —  Macq. 
Beauvoisii  Rob.  D. 
Berberidis  Schrie. 
biareaata  Curt. 
Bidentis  Rob.  D. 
biilexa  Lw. 
Blotii  Brebiss. 
(brevipes  Für.) 
bvunnicosa  Rob.  D. 
brunnithorax  Rob.  D. 
bullans   Wied. 

Caesio  Harr. 
Calcitrapae  Rob.  D. 
cancellaria   Wied. 
capitata  Wied.  —  Fall. 
Cardui   Reamn.   —    Rob.    D. 

Rob.  D. 
(caudata  Fbr.) 
Centaureae  Fbr.  —  Rob.  D. 
(centralis  Fbr.) 
Cerasi  Lin. 
chalybeiventris  Wied. 
Chrysanthemi  Rob.   D. 
cineta  Lw. 

cinerea  Harr.  —  Rob.  D. 
Cirsii  Schrie. 
cirsiorum  Rob.  D. 
claripennis  Rob.  I). 
(clavata  Fbr  ) 
cognata   Wied. 
Colon  Meig. 
(combinata  Fbr.) 
cometa  Liv. 
connna  Wied. 
conüuens   Wied. 
conl'usa  Meitj. 
conica  Fbr.' 
conjuneta  Lw. 
connexa  Macq. 
continua  Mciij. 
conura  Lw. 
corniculata  Zettcrst. 
cornuta  Fbr. 
costalis  Fbr. 
cnix   Fbr. 
eulta   Wied. 
cnspidata  Meig. 
cyanogaster    Wied. 
(cynipsea  Fbr.) 

Daphne  Wied. 

Dauci  Fbr.  —  Rob.  D. 

Dejeanii  Rob.  D.  —  Roh.  D. 

(demandata  Fbt\) 

dentata  Lw. 

(5.  Band.  2.  Heft.) 


diseoidea  Fbr.  —  Meig.  * 
di versa   Wied. 
Doronici  Rob.  D. 
dorsalis  Rob.  D. 
duplicata  Wied. 

elongatula  Lw. 
eluta  Meig.. 
(erythrocepliala  Fbr.) 
eximia   Wied. 

fallax  Liv. 

fasciata  Fbr. 

(faseipennis   Wied.) 

t'emoralis  Rob.  D.  —  Rob.  D. 

(ferrnginea  Fbr.) 

flava  GcofJ'r. 

ilaveolata   Wied. 

üavescens  Fbr. 

flavicauda  Meig. 

(tlavicornis   Wied.) 

üavipennis  Lw. 

flavipes  Steph.  —  Rob.  D. 

fiexa   If'ied. 

ilorescentiae  Lin. 

(llorum  Fbr.) 

i'ormosa  Lw. 

fossata  Fbr. 

(fiaterculus   Ified.) 

fucata  Fbr. 

(l'uscata   Wied.) 

fuscicornis  Lw. 

Gaedii  Meig. 
gemmata  Meig. 
Gnaphalii  Lw. 
grata   Wied. 
(grossilicationis  Fbr.) 
guttata  Fall. 
guttularis  Meig, 

hastata  Fbr. 
Hebe  Newm. 
Herackn  Lin.  —  Fbr. 
lierbaruin  Rob.   D. 
Hessii   Wied. 
(Hieracii  Fbr.) 
(Iiisti ionica  Flr.) 
Hyoscyami  Lin. 

Jaceae  Rob.  /?.  —  Rob.  D. 
Jacobeae   Pnz. 
japonica   Wied. 
immaculata  Macq. 
impunetata  Rob.  D. 
incisa   Wied. 
(inliexa  Fbr.) 

HS 


434 


innotata  Sleph. 
intermissa  Meig. 
interrupta  Fall.  —  Macq. 
Inulae  v.  Roser. 
irrorata  Fall. 

(Klugii  Wied.) 

Lappae  Ccderh.  —  Meig.  —  Macq* 

lateralis   Wied. 

laticauda  Meig. 

latipennis   Wied. 

Leontodontis  De  G. 

Leucacanthi  Schrh. 

Liclitensteinii   Wied. 

Linariae  Rob.  D.  —  Roh.  D. 

lineata  Macq. 

litnrata  Roh.  D. 

longicauda  Meig. 

(longicornis   Wied.  —   Guar.) 

longipennis   Wied. 

(longistyla  Wied.) 

lucida  Fall. 

luctuosa  Macq. 

lurida  Lw. 

luteola   Wied,  —  Roh.  D. 

Lychnidis  Fbr.  —  Meig.  * 

macilenta   Trier/. 

maculata   Buchn.  —    (Genn)  — 

Roh.  I). 
macula  Fbr. 
(mali  Fbr.) 
(manicata  Fhr.) 
marginalis   Wied. 
marginata  Fall. 

margine  punctata  Steph.  —  Macq. 
marmorea  Fbr. 
Matricariae  Lw. 
Meigenü  Lw. 
Mentharum  Roh.  D. 
mexicana   Wied. 
Millefolii  Rob.  D. 
(minuta  Fl/r.) 
niodesta  Fbr. 
(mono  Fbr.) 

Neesii  Meig. 
nigricans   Wied. 
nigricoma  Lw. 
nigrofemorata  Meig. 
notata  Lw. 

obliqna  Macq.  —  Gue'r.' 
obliquefasciata  Macq. 
obscura  Wied.  —  Brülle. 
obsoleta  Meig.  —    Wied. 
obtusa  Fbr. 


ocellata  Wied. 
octopunctata  Macq. 
Onopordi  Rob.  D. 
Onopordinis  Fbr. 

pallens  Meig. 
pallida  Macq. 
palpata  Rob.  D. 
pantlierina  Fall. 
parallela  Wied. 
pardalina  Meig. 
parietina  Lin. 
parisiensis  Rob.  D. 
Pedicularium  Rob.  D. 
perelegans  Harr. 
permunda  Harr. 
pieta  Fbr. 
placida  Schrh. 
Plantaginis  Halid. 
plantaris  Rob.  D. 
(podagrica  Fbr.) 
postica  Iav. 
praecox  Lw. 
pratensis  Rob.  D. 
proboseidea  Lw. 
producta  Lw. 
pugionata  Meig. 
(pulchella  Fbr.) 
pulchra  Lw. 
pulla  Wied. 

punctata  Schrh.  —   Wied. 
punctella  Fall. 
(punctum   Fbr.) 
pupillata  Meig. 
Pyretüri  Rob.  D. 

quadrifasciata  Meig. 
quadriincisa   Mied. 
(quadripunetata  Fbr.) 
quadrivittata  Macq. 
quadrum    Wied. 
quinquefasciata  Macq. 

ramulosa  Lw. 
Reammiiii  Rob.  D. 
Reinhardi   Wied. 
reticulata  Schrh. 
rivosa  Steph. 
rivularis  Fbr. 
(Rosae  Fbr.) 
rotundiventris  Fall. 
rulicauda  Fbr. 
ruralis  Lw. 

Scabiosae  F 

Scorzonerae  Rob.  D.  —  Rob.  D. 

scutellaris   Wied. 


435 


scutellata  Wied. 
senegalensis  Macq. 
septemmaculata  Macq. 
(seriepunctata  Schrie.) 
(serpentina    JVied.) 
Serratulae    Lin. 
signata  Meig. 
simplex  Lw. 
socialis   Wied. 
solstitialis  Lin. 
Sonchi  Gmel.  —  Rob.  D. 
sororcula   Wied. 
sparsa   Wied. 
speciosa  Lw. 
Sphaerocephali  Schrie 
Sphondylii  Schrie. 
stellata  Fucssl. 
Stigma  Lw. 
stigmataspis   Wied. 
(strigula  Fbr.) 
striola  Fbr. 
stylata  Fbr. 
(succinata   Wied.) 


Tanaceti  Schrl: 
terminata  Fall.  - 
(testacea  Macq.) 


Meig. 


tessellata  Lw. 
Theora  Newm. 
tibialis  Rob.  D. 
trimaculata   Wied. 
truncata  Lw. 
Tussilaginis  Fbr. 
umbellatarum  Fbr. 
(umbrosa  Fbr.) 
unifasciata  Macq. 
unimaculata  v.  Ros. 

vaga   Wied. 
vespertina  Lw. 
(vibrans  F'br.) 
vicina  Macq. 
villosa  Rob.  D. 
vinulus  Harr. 
violacea  Wied. 
vittata  Fbr. 

Wenigen  Meig. 
Westermanni  Meig. 
Wiedemanni  Meig. 
Wintüemi  Meig. 

Zelleri  Lw. 
Zetterstedtii  Zelterst. 
Zoe  Meig. 


Alphabetisches   Verzeichniss    der   oben    aufgezählten 
europäischen  Trypeten. 


spec. 

Abrotani 4 

Absinthii 57 

alternata 1 

angustipennis 46 

antica 10 

aprica 30 

Arctii 12 

argyroeephala 38 

arnieivora 48 

Artemisiae 5 

Bardanae 41 

bifiexa ö5 

Cardui 27 

Centaureae 22 

Cerasi 32 

cineta 58 

cognata 6 

colon 74 

cometa 70 

conjuneta 69 

conura 42 


corniculata 
corriuta 


spec. 
.  39 
.     16 


dentata 78 

diseoidea 24 


elongatula 
eluta 


47 


fallax 

fasciata       21 

femoralis 25 

Hava        33 

tiavescens 8 

ilavipennis 36 

llorescentiae 17 

formosa 51 

fuscicornis 76 

Gnaplialii 72 

guttata 62 

guttularis 66 


436 


spec. 

Heraclei 9 

Hyoscyami 54 

irrorata 64 

Lappae 14 

laticauda 56 

Leontodontis  ......  45 

Lychnidis 23 

marginata  .......  20 

Matiicariae     ......  52 

Meigenii 2 

nigricoma 77 

octopunctata 15 

parietina 35 

postica 55 

praecox 53 

proboscidea 37 

producta 61 

pulchra 67 

punctata 11 

quadrifasciata 31 


spec. 

ramulosa 68 

reticulata 63 

rotundiventris 26 

ruralis 49 

Serratulae       ......  75 

Simplex        .......  4t 

solstitialis 29 

Sonclii 79 

speciosa 7 

stellata 71 

stigma 80 

stylata 28 

tessellata 59 

truncata 43 

Tussilaginis 13 

vespertina 50 

Westernianni 34 

Wiedemanni   ......  19 

Winthemi 18 

Zellen    .     , 40 

Zoe 3 


43? 


Erklärung    der     Figuren. 


fiff. 


Tab.   I. 

Tab.  II. 

1. 

altern  ata  F«W. 

•fig 

37. 

Bardanae  Schrh. 

2. 

Meigenii  Lw. 

_ 

38. 

simplex  Lw. 

3. 

Zoe  Mieig.  • 

- 

39. 

Lecmtodontis  De  Q 

4. 

Arternisiae  Fbr. 

40. 

fallax  Lw. 

5. 

cognata   Wicd. 

-    _ 

41. 

angnstipennis  Lw. 

6. 

speciosa  I*w. 

_ 

42. 

formosa  Lw. 

7. 

Heraclei  Lin. 

_ 

43. 

Matricariae  Lw. 

8. 

antica  Wied. 

_ 

44. 

praecox  Lw. 

9. 

punctata  Schrh. 

_ 

45. 

Hyoscyami  Lin. 

10. 

Arctii  De  G. 

_ 

46. 

postica  Lw. 

11. 

Tussilaginis  Fbr. 

_ 

47. 

Ausinthii  Fbr. 

12. 

Lappae  Cederj. 

> 

48. 

cineta  Lw. 

13. 

oetopunetata  Macq. 

_ 

49. 

tessellata  Lw. 

14. 

Wintliemi  Me'uj. 

■_ 

50. 

elongatula  Lw. 

15. 

ilorescentiae  lAn. 

_ 

51. 

producta  Lw. 

16. 

Wiedemanni  Meig. 

_ 

52. 

guttata  Fall. 

17. 

marginata  Fall. 

_ 

53. 

reticulata  Schrh. 

18. 

fasciata  Fbr. 

.. 

54. 

irrorata  Fall. 

19 

Centaureae  Fbr. 

_ 

SS. 

biflexa  Liv. 

20. 

diseoidea  Fbr. 

_ 

56. 

guttularis  Meig. 

21. 

stylata  Fbr. 

- 

57. 

pulchra  Lw. 

22. 

Lychnidis  Fbr. 

_ 

58. 

ramulosa  Lw. 

23. 

l'emoralis  Macq. 

_ 

59. 

conjuneta  Lw. 

24. 

rotundiventris  Fall. 

- 

60. 

cometa  Lw. 

2.',. 

>  solstitialis  Lin. 

- 

61. 

di versa  Wied. 

20. 

\ 

* 

62. 

?  stellata  Fuessl. 

27. 

aprica  Fall. 

- 

63. 

3 

28. 

quadrifasciata  Me'uj. 

- 

64. 

duplicata  Wied. 

29. 
30. 

conura  Lw. 
argyrocephala  Lw. 

- 

65. 

66. 

i  colon  Meig. 

31. 

corniculata  Zcttcrst. 

_ 

67. 

eluta  Meig. 

32. 

Zelleri  Lw. 

- 

68. 

Gnaphalii  Lw. 

33. 

truncata  Lw. 

_ 

69. 

nigricoma  Lw. 

34. 

arnieivora  Lw. 

_ 

70. 

Serratulae  Lin. 

35, 

nivalis  Lw. 

. 

71. 

Sonclii  Gmel. 

36. 

vespertina  Lw. 

.     - 

72. 

stigma  Lw. 

VII. 

Einige    Nachträge 
zu 

meinem  Versuch  einer   systematischen  Ein- 
teilung   der  Nitidularien , 

(Germar's  Zeitschr.IV.  S.825.) 

von 
W.  F.    Erichsott. 

I. 

Von  der  wunderlichen  Gattung  Ecnomaens  habe  ich  jetzt 
drei  Arten  vor  mir.  Die  Charaktere  derselben  sind  damit  zu 
vervollständigen,  dass  beim  Männchen  eiu  kleines  oberes  Af- 
tersegment vorhanden  ist. 

E.  concavus:  Testaceus,  nitidus,  snbtiliter  pubescens,  thora- 
cis  concavi,  elytrorumque  margine  elevato.  Long.  3%  Iin. 
Von  E.  planus  durch  die  lichtere,  glänzende  Körper- 
farbe, feinere  Behaarung  der  Oberseite,  etwas  längeres,  sei- 
ner ganzen  Breite  nach  weit  ausgehöhltes  Halsschild,  stark 
aufstehenden  Seitenrand  desselben  und  der  Flügeldecken,  so 
wie  durch  längere  Flügeldecken  unterschieden.  Auf  der  Un- 
terseite ist  der  Hinterleib  am  Ende  auf  jeder  Seite  länger 
behaart. 

Von  der  Weihnachtsbai.    Von  Herrn  Prof.  Pöppig  mit- 
gethcilt. 

E.  scaphula:  Testaceus,  subnitidus,  subtiliter  pubescens, 
thorace  brevissimo,  coleopterisque  leviter  concavis,  his  mar- 
gine laterali  elevato.     Long.  2  lin. 

Von  Prof.  Ehrenberg  in  Nubien  gesammelt. 


439 
II. 

Bei  Meli  gel  lies  kommt  eine  geringere  Zahl  von  Ar- 
ten vor,  wo  die  Klauen  an  der  Wurzel  einen  breiten  Zahn 
haben.  Zur  besseren  Uebersicht  der  zahlreichen  und  schwie- 
rig zu  unterscheidenden  Arten  lassen  sich  folgende  Gruppen 
aufstellen: 

1)  Klauen  einfach.  Vorderschieneu  wenig  erweitert,  am  Aus- 
senrande  sehr  fein  gekerbt;  hintere  Schienen  fein  behaart, 
und  nur  am  schräg  abgestutzten  Ende  mit  feinen  Borstchen 
gewimpert.  Hinterecken  des  Halsschildes  scharf  winklig. 
Die  hintere  Prosternumspitze  schmal  lanzettlich. 

Hierhin  Nit.  rufip es  Gyll.  und  einige  verwandte  Arten. 

2)  Klauen  einfach.  Vorderschie'nen  schmal,  am  Aussenrande 
fein  gekerbt,  die  hinteren  Schienen  breiter,  an  der  schräg 
abgeschnittenen  Spitze  und  am  Aussenrande  bis  über  die 
Mitte  hinauf  mit  kurzen  feiuen  Borstchen  dicht  gewimpert. 
Die  Hinterecken  des  Halsschilds  scharfwinklig.  Die  hintere 
Prosternumspitze  schmal  und  zugespitzt. 

Hierhin  Nit.  aeuea  F.,  viridescens  F.,  subru- 
gosa  Gyll.  o.  s.  w. 

3)  Klauen  einfach  ;  Vorderschienen  am  Aussenrande  oben  ge- 
kerbt, unten  mit  stärkeren  Sägezähnen  bewaffnet;  hintere 
Schienen  ziemlich  breit,  am  Aussenrande  bis  über  die  Mitte 
hinauf  mit  kurzen  Borstchen  dicht  gewimpert.  Hinterraud 
des  Halsschilds  jederseits  neben  dem  Schildchen  merklich 
ausgerandet,  und  nach  jeder  Ecke  hin  schräg  abgeschnitten, 
daher  die  Hinterecken  stumpfwinklig.  Die  Prosternumspi- 
tze verbreitert,  abgerundet. 

Hierhin  N.  Symphyti  Heer,  difficilis  Heer,  pe- 
dicularia  Gyll.,  serripes  Gyll.  u.  a.  m. 

4)  Klauen  einfach ;  Vorderschienen  am  Aussenrande  oben  ge- 
kerbt, unten  mit  stärkeren  Sägezähnen  bewaffnet;  hintere 
Schienen  ziemlich  breit,  am  Aussenrande  bis  fast  zur  Wur- 
zel hinauf  mit  dornartigen  Borstchen  dicht  bewimpert. 
Hinterrand  des  Halsschildes  jederseits  neben  dem  Schild- 
chen kaum  merklich  ausgebuchtet,  dann  entweder  gerade 
abgeschnitten  oder  noch  einmal  schwächer  ausgebuchtet,  im 


440 

letzteren  Falle  die  Hinlerecken  scharf.     Die   hintere  Pro- 
sternumspitze lanzettlich. 

Hierhin  N.  p  e  d  i  c  u  1  a r  i  a  Gyll.,  e  r y  t  h r  o p  a  Gyll.  u.  v. a. 

5)  Klauen  einfach;  Vorderschienen  sägezäknig ;  hintere  Schie- 
nen am  Aussenrande  mit  wirklichen  Döruehen  besetzt.  Die 
Hiiiterecken  des  Halsschildes  abgerundet.  Die  hintere  Pro- 
stenmmspitze  kurz,  seitlich  erweitert,  stumpf  abgerundet. 

Diese  Gruppe  scheint  Südafrika  eigenthümlich  zu  sein ; 
die  hiesige  Sammlung  besitzt  sechs  Arten  daher,  welche  im 
Ecklonschen  Preisverzeichniss  Nit.  Ghrysocomae,  su- 
turalis,  plagiata,  cincta,  fusca,  fuscipes  v.  Winth. 
benannt  waren. 

6)  Klauen  gezahnt;  Vordersc^hienen  stark  gesägt,  hintere  Schie- 
nen am  Aussenrande  dicht  mit  Dörncheu  besetzt.  Hinter- 
ecken des  Halsschildes  stumpf,  hintere  Prosternumspitze 
lanzettlich. 

Hierhin  N.  solida  ///. ;  ferner  eine  südeivropäische  Art: 
Sphaerid.  fuscum  Ol.  und  deren  Alländerung  Strong. 
pyrenaicus  Laporie,  Str.  floralis  De}.;  ausserdem 
noch  einige  unbeschriebene  europäische  Arten,  wahrscheinlich 
auch  N.  denticulata  Heer. 

7)  Klauen  gezahnt;  Vorderschienen  fein  gesägt;  hintere  Schie- 
nen mit  grösstenteils  äusserst  feinen  Börstchen  gewimpert. 
Die  Hinterecken  des  Halsschildes  sind  stumpf,  die  hintere 
Prosternumspitze  lanzettlich. 

Diese  Gruppe  scheint  wieder  auf  Südafrika  beschränkt 
zu  sein;  die  hiesige  Sammlung  besitzt  \ier  Arten,  von  denen 
zwei  als  Nit.  Cortulariae  und  atratula  v.  Winth.  im 
EcfeZowschen  Preisverzeichniss  aufgeführt  waren. 

Ausser  denen  der  5ten  und  7ten  Gruppe  ist  mir  nur  noch 
eine  Capensische  Art  bekannt,  welche  zur  zweiten  Gruppe  ge- 
hört.   Die  übrigen  sind  alle  Europäer. 

III. 

Ein  Paar  bei  uns  einheimischer,  sehr  kleiner  Käfer  mit 
den  Kugelvermögen  und  dem  ganzen  Ausehen  von  Agathidium, 
ist  von  Sahlberg  als  Anisotoma  ruficcps  und  cxigua 
beschrieben  worden.     Es  unterscheidet   sie  aber  die  Fussbil- 


441 

düng ,  in  welcher  sie  mit  Phalacrus  übereinstimmen,  und  ich 
glaubte  anfangs ,  sie  als  eine  gekugelte  Phalacrusform  be- 
trachten zu  können.  Eine  nähere  Vergleichung  begründete 
diese  Ansicht  aber  nicht;  vielmehr  wurden  bei  strengem  Fest- 
halten an  den  systematischen  Kennzeichen  diese  Käferchen  für 
eine  Form  von  Nitidularien,  und  zwar  der  Strongy- 
linae  genuiuae  erkannt.  Diess  unerwartete  Ergebniss 
ward  auch  durch  Untersuchung  der  Mundtheile  sichergestellt. 
Das  Kugehermögen  der  Käferchen  bedingt  nur  in  der  Bil- 
dung der  Brust  eine  Abweichung  von  den  übrigen  Strongyli- 
nen,  indem  hier  nicht  die  hintere  Prosternumspitze  sondern 
das  Metasterniuu  allein  eine  Vorragung  bildet.  Es  ist  dem- 
nach in  die  Strongylinae  genuinae  eine  neue  Gattung 
einzureihen : 

Cyfooceplialus. 

Prosternum  simplex,  brevissimum,    metasternnm   antice 
prominulum. 

Tibiae  muticae. 

Tarsi  aequales,  articulis  tribus   primis  dilatatis,   infra 
villosis. 

Die   genauere  Beschreibung  der  Gattung   wird  in  den 
Käfern  der  Mark  Brandenburg  erfolgen. 

Die  Männchen   zeichnen   sich  durch  besonderes  oberes 
Aftersegment,  auch  wohl  durch  ihre  Färbung  aus. 

Arten  dieser  Gattung  sind : 
1.  C.  exiguus. 
d\  Anisotoma  ruficeps  Sahlb.  Ins.  Fenn.  I.  472.  29. 
O.  Anisotoma  exigua  Sahlb.  a.  a.  O.  473.  30. 

%  C.  politus:  Niger,  nitidus,  laevissimus,  thoracis  summo 
margine  laterali  flavo,  antennis  pedibusque  piceis.  Long. 
V,  lin. 

Kleiner  als  C.  exiguus  und  etwas  weniger  gewölbt. 
Am  Euphrat  vom  Dr.  Helfer  gesammelt. 
3.  C.  gibbulus:  Niger,  nitidus  laevissimus,  margine  thora- 
cis laterali,    elytrorum  apicali,  antennis  pedibusque  flavis. 
Long.  i/3  lin. 

Ebenfalls  kleiner  als  C.  exiguus,  stärker  gewölbt. 


an* 

Von  der  Insel  Bielang  im  Sund  von  Singhapur  vom 
Herrn  Missiousprediger  Röllger  gesammelt. 

4.  C.  chlorocephalus:    Niger,   nitidus,   elytris   punctatis, 
thoracis  margine  antico,  viridi.     Long.  1/2  lin. 

Mas.  capite  viridi,  elytris  apice  rotimdatis. 
Fem.  elytris  apice  acuminatis. 

Beim  Männchen  ist  der  ganze  Kopf  und  vordere  Theil 
des  Halsschildes  schön  metallisch  grün;  beim  Weibchen  ist 
der  Mundrand  des  Kopfes  und  der  Vorderrand  des  Halsschil- 
des mit  einem  schmalen  grünen  Saume  eingefasst.  Alle  Füsse, 
beim  Männchen  auch  die  Vorderbeine  gelb.  Die  Flügeldecken 
fein  aber  deutlich  punktirt,  beim  Weibchen  einzeln  zugespitzt. 
Ebendaher  wie  der  vorige. 

5.  C.  anticus  Kl.  von  Madagascar. 

V. 

Bei  Rliizophagus  habe  ich  die  Fühler  unrichtig  neun- 
gliederig  angegeben:  ich  finde  an  allen  Arten  zehn  Glieder. 
Der  Kopf  ist  auch  nur  ans  zwei  verschmolzenen  Gliedern 
gebildet. 

Diese  Gattung  zeigt  eine  auffallende  Anomalie  in  der 
Fussgliederzahl,  indem  bei  den  Männchen  die  Hinterlasse  nur 
vier  Glieder  haben:  eine  Analogie  mit  den  Cryptophagen  und 
ächten  Cncujen. 

VI. 

Die  Vereinigung  der  Trcgositen  mit  den  Nitidularien 
war  in  meiner  früheren  Abhandlung  zwar  angezeigt,  die  nä- 
here Bearbeitung  der  Gruppe  aber  nicht  ausgeführt.  Ich 
komme  jetzt  auf  dieselbe  zurück,  und  wenn  auch  der  Umfang 
derselben  mir  zur  Zeit  eine  umfassende  Auseinandersetzung 
der  Arten  nicht  gestattet,  stehe  ich  doch  um  so  weniger  an, 
meine  späteren  Untersuchungen  über  die  Gattimgsverschieden- 
heiten  unter  den  Trogositen  hier  mitzutheilen,  als  hier  nicht 
allein  einige  sehr  beachtenswerte  Formen  vorkommen,  son- 
dern meine  früheren  Angaben  über  Kennzeichen  und  Umfang 
der  Gruppe  noch  weiterer  Berichtigungen  bedürfen. 

Es  haben  nämlich  die  Maxillen  bei  den  eigentlichen 
Trogositen  zwar  anscheinend  dieselbe  Form  wie  bei  den  ei- 


4/13 

gentlichen  Nilidulen,  bei  genauerer  Vergleichung  weichen  sie 
aber  sehr  wesentlich  ab.  Es  zeigen  nämlich  die  Gruppen 
der  Carpophilineu,  Nitidulinen ,  Strongylinen  und  Ipinen 
übereinstimmend  nur  eine  einzige  Maxillarlade,  indem  die  in- 
nere allein  entwickelt  ist,  und  die  äussere  ganz  vermisst 
wird,  bei  den  Trogositineu  ist  die  äussere  vorzugsweise  ent- 
wickelt, so  dass  bei  den  eigentlichen  Trogositen  die  innere 
so  weit  zurücktritt,  dass  sie  ganz  zu  fehlen  scheint.  Bei  an- 
deren Formen  ist  sie  weiter  entwickelt,  und  da  sie  auch  bei 
jenen  immer  vorhanden  ist,  ist  die  Bezeichnung:  „Maxillae 
mala  singula"  aus  der  Diagnose  der  Trogositineu  als  unrich- 
tig auszulöschen.  Die  Fussbildung,  die  herrschende  Verküm- 
merung des  ersten  Gliedes,  unterscheidet  die  Trogositinen  auch 
schon  hinreichend  von  den  übrigen  Nitidularien. 

Die  innere  Mayillarlade  stellt  sich  hier  auf  dreifach 
verschiedene  Weise  dar,  welcher  gemäss  die  Gruppe  der  Tro- 
gositinen sich  in  drei  Glieder  zerlegen  Hesse. 

1)  Die  äussere  Maxillarlade  überwiegend  entwickelt, 
die  innere  sehr  klein,  sich  ihr  eng  anlegend,  und  daher  leicht 
zu  übersehen.  Hierhin  Trogosita  mit  den  verwandten  Gat- 
tungen Temnochila,  Melambia  und  Alindria,  so  wie 
auch  Nemosoma. 

2)  Beide  Maxillarladen  entwickelt,  die  innere  häutig, 
am  Innenrande  mit  starren  Borsten  besetzt.  Hierher  Ego- 
lia,  Acalantha,  Leperina,  Gymnochila  und  Ana- 
cypta  Illig. 

3)  Beide  Maxillarladen  entwickelt,  die  innere  hornig, 
hakenförmig.  Auf  die  heutigen  Gattungen  Peltis  und  Thy- 
malus  beschränkt.  (Colobicus,  den  Lalreille  an  Feltis 
anschliesst,  hat  nur  vier  Fussglieder,  ferner  kugelige  Vor- 
derhüften, während  Peltis  die  walzigen  Vorderhüften  hat,  wel- 
che ein  wesentliches  Merkmal  der  Nitidularien  ausmachen; 
endlich  sind  bei  Colobicus  die  vier  ersten  Banchsegmente  des 
Hinterleibes  unbeweglich  mit  einander  verbunden,  während  sie 
bei  Peltis  und  Thymalus,  wie  bei  tlen  übrigen  Nitidularien 
frei  sind.  Diese  Merkmale  bringen  Colobicus  zu  den  Coly- 
dieru,  wo  er  neben  Synchita  seine  natürliche  Stelle  hat.) 


Andere  Reihen  lassen  sich  bilden  wenn  man  die  Ver- 
schiedenheiten anderer  Theile  berücksichtigt.  Eine  besondere 
Beachtung  verdient  in  dieser  Gruppe  die  Form  der  Augen. 
Gewöhnlich  sind  deren  zwei,  seitenständige. 
Diese  sind  entweder  rund,  und  zwar  entweder  halbkug- 
lig  gewölbt  bei  Egolia  und  Acalanthis,  oder  sie  sind 
flach,  bei  Nemosoma. 

Oder  die  Augen  sind  queer  und  etwas  ausgebuchtet. 
Diess  ist  der  gewöhnliche  Fall  bei  Trogosita  und  den  da- 
von abgesonderten  Gattungen,  so  wie  bei  Peltis  und  Thy- 
nialus. 

Zwei  Gattungen,  Gymnochila  und  Anacypta,  sind 
sehr  merkwürdig  dadurch  dass  sie  vier  Augen  haben,  zwei 
grössere  längliche  auf  dem  Scheitel,  und  zwei  kleine  auf  der 
Unterseite  des  Kopfes,  hinter  der  Einlenkung  der  Fühler.  Die 
unteren  Augen  sind  durch  einen  weiten  Zwischenraum  von  den 
oberen  getrennt. 

Die  Fühler  bestehen  bei  den  meisten  aus  11  Gliedern, 
deren  letzte  drei  eine  zusammengedrückte  mehr  oder  weniger 
lose  Keule  bilden.  Eine  Abweichung  in  der  Gliederzahl  tritt 
bei  Nemosoma  auf,  wo  bei  der  einen  Art  zehn,  bei  der 
andern  elf  Glieder  vorhanden  sind.  Ferner  bei  Acalanthis 
und  Egolia,  wo  die  zehngliedrigen  Fühler  mit  einem  grös- 
seren knopfförmigen  Endgliede  endigen.  Wichtige  Verschie- 
denheiten zeigt  auch  der  Schnitt  der  Stirn.  Bei  Trogo- 
sita im  älteren  Sinne  ist  sie  vorn  dreibuchtig,  bei  Nemo- 
soma ragt  sie  nach  vorn  mit  zwei  Zipfeln  vor,  bei  Egolia 
und  Acalanthis  ist  sie  vorn  einfach  ausgebuchtet,  bei  Pel- 
tis und  Thymalus  gerade  abgeschnitten. 

Bei  Berücksichtigung  aller  dieser  Punkte  gruppiren  sich 
die  Gattungen  hier  auf  folgende  Weise  : 

Egolia  und  Acalantha  sondern  sich  durch  zehnglie- 
derige  Fühler  mit  grösserem  knopfförmigen  Endgliede  von  den 
übrigen  ab.  Die  innere  Maxillarlade  entwickelt.  Die  Stirn 
vorn  einfach  ausgerandet.  Körper  gestreckt,  mit  abgerück- 
tem Halsschilde. 

Nemosoma,  Temnochila;  Melambia,  Alindria, 


445 

Trogosita  zeichnen  sich  durch  verkümmerte  innere  Maxil- 
larlade  aus.  Körper  mehr  oder  weniger  gestreckt.  Halsschild 
abgerückt. 

Leperina,  Gymnochila,  Anacypta  hahen  die  in- 
nere Maxillarlade  entwickelt.  Die  beiden  letzteren  zeichnen 
Sich  durch  die  Theilung  der  Augen  in  zwei  Paare  aus.  Kür- 
zer länglich,  bei  den  beiden  ersten  Gattungen  beschuppt. 

P  e  1 1  i  s,  T  h  y  m  a  1  u  s,  von  den  übrigen  durch  entwickelte, 
in  einem  hornigen  Ilaken  endigende  Maxillarlade  sich  ab- 
schliessend. Körperform  breiter,  Halsschild  und  Flügeldecken 
mit  mehr  oder  weniger  breit  abgesetztem  Seitenrande. 

Egolia  Er. 

Wicgm.  Archiv  18-12.  I.  S.  180. 

Oculi  duo  laterales,  rotundati,  prominuli. 
Antennae  decem-articulatae,  capitulo  solido. 
Frons  apice  emargiuata. 
Tibiae  muticae. 

Die  Stirn  ist  vorn  einfach  und  ziemlich  tief  ausgeran- 
det.  Die  Fühler  sind  klein,  zehngliedrig,  das  dritte  bis  neunte 
Glied  dicht  an  einander  gedrängt,  allmählich  etwas  breiter  wer- 
dend, das  zehnte  Glied  einen  eirunden  Knopf  bildend.  Die 
Fühlerrinnen  ziemlich  kurz,  convergirend.  Die  Mandibeln  mit 
zweizähniger  Spitze.  Die  Taster  fadenförmig,  ziemlich  lang, 
namentlich  die  Endglieder  gestreckt.  Die  Zunge  in  zwei  di- 
vergirende,  innen  stark  gewimperte  Lappen  getheilt.  Die 
Maxillarladen  nicht  untersucht.  Die  Augen  gross,  rund,  ge- 
wölbt, vortretend.  Das  Halsschild  hinten  verengt,  abgerückt. 
Die  Schienen  unbedornt,  der  Enddorn  an  den  hinteren  Schie- 
nen klein,  an  den  Vorderschienen  der  eine  Euddorn  verlän- 
gert, aber  kaum  hakenförmig  gekrümmt. 

Eine  Art: 
E.  variegata:  Nigra,   capite    thoraceque  snpra  subaeneis, 
punetatis,  inaeqnalibus,    elytris  punetato-striatis,  flavo  va- 
riegatis.    Long.  3  lin. 

A.  a.  0.  151.  56.  Tab.  5.  ng.  6. 
Aus  Vandiemensland. 


446 

Acalanthis. 

Oculi  dno  laterales,  rotnndati,  prominuli. 

Antennae  decein-articulatae,  clavatae,  clava  biarticulata. 

Frons  apice  emarginata. 

Tibiae  spiuulosae. 

In  der  Körperform  der  vorigen  ähnlich.  Die  Stirn  vorn 
einfach  ansgebiichtet.  Die  Mandibcln  in  der  Mitte  mit  einem 
stumpfen  an  der  Spitze  mit  zwei  scharfen  Zäbneu.  An  den 
Maxillen  beide  Laden  entwickelt,  die  äussere  lederartig,  scbmal, 
an  der  Spitze  behaart,  die  innere  derbhäutig,  schmal,  zuge- 
spitzt, fast  Ton  der  Länge  der  äusseren,  am  ganzen  Innen- 
rande dicht  bewimpert.  Die  Zunge  in  zwei  schmale,  diver- 
girende  Lappen  getheilt.  Die  Taster  sind  fadenförmig,  die 
Endglieder  gestreckt,  etwas  zugespitzt.  Die  Fühler  haben 
das  erste  Glied  verdickt,  kugelig.  Dann  folgen  sieben  dicht 
an  einander  gedrängte  Glieder  welche  kaum  an  Dicke  zuneh- 
men, das  darauf  folgende  (neunte)  ist  merklich  dicker  und 
grösser,  das  letzte  (zehnte)  ist  ebenfalls  gross,  kurz  eiförmig, 
etwas  zusammengedrückt.  Die  Fühlerrinnen  sind  kurz,  tief, 
stark  nach  innen  gerichtet.  Die  Augen  ziemlich  klein,  rund, 
gewölbt,  etwas  vortretend.  Das  Halsschild  nach  hinten  etwas 
verengt,  abgerückt.  Die  vier  vorderen  Schienen  an  der  Aus- 
senkante  mit  mehreren  scharfen  und  ziemlich  langen  Dörnchen 
bewehrt,  die  Hinterschienen  einfach,  nur  an  der  Spitze  auf 
der  Aussenkante  mit  einem  kleinen  Dorn.  An  den  Vorder- 
schienen der  eine  Enddorn  verlängert  und  etwas  hakenförmig 
gekrümmt. 

Die  Unterschiede  von  Egolia  bestehen  theils  in  den  Füh- 
lern mit  zwei  grösseren  Endgliedern,  theils  in  den  kleineren 
Augen,  theils  endlich  in  den  bedornlen  vorderen  Beinen.  Ich 
habe  diese  Gattung  bereits  bei  Gelegenheit  der  Aufstellung 
von  Egolia  (a.  a.  0.  S.  151.)  erwähnt. 

Einzige  Art: 
A.  4-signata:  Nigra,  pilosa,  elytris  fortiter  punctata -stria- 
tis  flavo-bimaculatis;  pedibus  rufo-piceis.  Long.  3 — 4  lin. 
Suhcylindrica,  nigra,  vix  nitida,  albido-  pilosa.     Anten- 
nae concolores.     Caput  thoracis  latiludine   fortiter  punctatum, 
longitudinaliter  nigosum.    Thorax  latitudiue  vix  longior,  ba- 


447 

sin  versus  leniter  angustatus,  fortiter  punctatus,  longitudinali- 
ter  subrugosus.  Elytra  punctato  -striata,  striis  dorsalibus 
punctis  magnis,  oblongis,  impressis,  intcrstitiis  dorsalibus  levi- 
ter  elevatis  serialim  parce  subtiliterque  punctatis;  maculis  dua- 
bus  dilute  flavis,  altera  ante  medium  interstitia  tria,  altera 
pone  medium,  transversa,  interstitia  quatuor  occupante.  Cor- 
pus infra  punctatum,  nitidiiliini.  Pedes  piceo-rufi. 
Chile  und  Chiloe,  Philippi, 

Nemosoma. 

Nemozoma  Lnlr,  Hist.  nat.  des  Ins.  XI. 

Oculi  duo  laterales,  rotundati,  depressi. 

Antennae  iö-vel  1 1-articulatae,  clavatae,  clava  triarticulata. 

Frons  apica  biloba. 

Maxillae  mala  interiore  obsoleta. 

Tibiae  muticae. 

Körper  schmal,  langgestreckt,  walzenförmig.  Kopf  ziem- 
lich gross,  länglich.  Die  Stirn  vorn  durch  eine  spaltfürmige 
Furche  getheilt,  und  in  ein  Paar  bald  abgerundeter  bald  zu- 
gespitzter nach  vorn  überragender  Lappen  verlängert.  Die 
Lefze  unter  denselben  versteckt,  kurz,  hornig,  in  der  Mitte 
der  Länge  nach  eingedrückt.  Die  Maudibeln  vorragend,  un- 
tergebogen, aussen  und  vorn  gewölbt,  unten  und  hinten  con- 
cav,  gekreuzt.  Au  den  Maxillen  die  äussere  Lade  lang,  an 
der  Innenseite  mit  einem  sehr  dichten  Bart  eingefasst,  die 
innere  sehr  klein,  sich  dem  Grunde  der  äusseren  dicht  anle- 
gend und  daher  leicht  zu  übersehen.  Das  Kinn  sehr  kurz, 
pergamentartig.  Die  Zunge  ebenfalls  kurz,  weit  und  tief  aus- 
gerandet.  Die  unteren  Mundtheile  sind  überhaupt  sehr  ver- 
steckt, theils  hinter  den  Mandibeln,  tlieils  unter  dem  weit  vor- 
tretenden vorderen  Kehlrande  des  Kopfes.  An  den  Tastern  sind 
die  ersten  Glieder  kurz,  das  Endglied  lang  und  ziemlich  wal- 
zenförmig. Die  Augen  klein,  rund,  flachgewölbt.  Die  Fühler 
zehn-  oder  elfgliedrig,  die  drei  letzten  Glieder  etwas  flach- 
gedrückt, eine  lose  gegliederte  Keule  bildend.  Die  Fühler- 
rinnen kurz  und  tief,  convergirend.  Das  Halsschild  nach  hin- 
ten etwas  verschmälert,  in  geringem  Grade  abgerückt.  Die 
Flügeldecken   den  Hinterleib  nicht   ganz   bedeckend j  es  tritt 


448 

am  Hinterleibe  noch  ein  kleines,  beiden  Geschlechtern,  wie  es 
scheint,  gemeinschaftliches  oberes  Aftersegment  hervor.  Die 
Beine  sind  kurz,  die  Schienen  unbedornt,  die  Enddornen  der 
Vorderschienen  beide  einfach.     Die  Fasse  ziemlich  gestreckt. 

Curlis  British  Entomology  VII.  pl.  327.  hat  eine  sehr 
schöne  Darstellung  dieser  Gattung  gegeben;  doch  ist  in  Be- 
zug auf  die  Gattungscharaktere  noch  einiges  zu  berichtigen. 
Die  innere  Maxillarlade,  welche  sich  ganz  wie  bei  Trogosita 
-verhält,  ist  übersehen,  das  Kinn  ist  gleichfalls  übersehen,  und 
dafür  ein  Stück  der  vorderen  Kehlrandes  angenommen;  end- 
lich ist  auch  das  erste  kleine  Glied  der  Füsse  unbeachtet 
geblieben. 

Ueberdie  Arten  dieser  Gattung  ist  folgendes  zu  bemerken: 

1.  N.  elongata. 

Dermestes  elougatns  hin.  Faun.  Suec.  No.  409. 
Die  Fühler  sind  zehngliedrig. 

2.  N.  cornuta  SturmYerz.  1828.  S.77.  Tab.IV.  fig.32. 

a)  Die  Fühler  finde  ich  beständig  elfgliedrig.  Der  von  Slunn 
a.  a.  0.  nebenstehend  abgebildete  Fühler  zeigt  nur  zehn 
Glieder  und  ist  demnach  vermnthlich  von  N.  elongata  ge- 
nommen. 

b)  In  der  Slurmschen  Abbildung  ist  die  Flügeldeckenspitze 
-von  einem  sehr  bestimmten  lebhaft  braunrothen  Fleck  ein- 
genommen. Es  ist  diess  aber  ein  wohl  verzeihlicher  Feh- 
ler im  Colorit.  Bei  allen  vier  Exemplaren  dieses  Käfers, 
welche  ich  jetzt  vor  mir  habe,  ist  der  ganze  hintere  Theil 
der  Flügeldecken  schwarz,  höchstens  bei  einigen  der  äus- 
serste  Rand  rothbraun.  Wenn  aber  eine  Flügeldecke  ab- 
steht, scheint  die  Spitze  gegen  das  Licht  düster  rothbraun 
durch.  So  ist  es  auch  bei  dem  Sliirmschen  Exemplar,  wel- 
ches mir  durch  die  gefällige  Mittheilung  des  Verfassers  zur 
Vergleichung  mit  vorliegt. 

c)  In  der  Gestalt  der  Stirnfortsätze  zeigen  die  vorliegenden 
Individuen  bemerkenswerthe  Verschiedenheiten.  Bei  dreien 
nämlich  sind  die  Gipfel  so  spitz  und  nach  aussen  gekrümmt, 
wie  Slurm  sie  abbildet,  bei  einem  vierten  sind  sie  kurz, 
stumpf  und  gerade  abwärts  gerichtet.  Vielleicht  ist  diess 
Gcschlechtsverschiedenheit. 


JMS» 

3.  N.  caucäsica  Men.  Cat.  rais.  224.  1012.  —  Fal- 
derm.  Nonv.  Mem.  d.  1.  Soc.  Imp.  des  Natur,  ß.  Mo- 
scou  V.  257.  477, 

Mir  unbekannt.  Nach  Faldermanns  Angaben  ist  er 
noch  grösser  als  der  vorige  und  weicht  ausserdem  durch  ro- 
theu  Vorderrand  des  Halsschildes  und  einen  bestimmten  ro- 
then  Fleck  innerhalb  der  Flügeldeckenspilze  ab. 

Temnochila. 

Temnoscheila  WestwoodZool.Joütn.  V.  S.  231. Tab. 47.  fig-,5.  6 

Oculi  duo,  laterales,  transversa 

Frons  apice  trisinuata,  unisulcata. 

Maxillae  mala  iuteriore  obsoleta. 

Ligula  bifida. 

Tibiae  muticae. 

Weslwood  hat  die  Charactere  a.  a.  0.  sehr  schön  dar- 
gestellt, sie  treffen  aber  durchaus  mit  denen  zusammen,  wel- 
che Olivier  angab,  indem  er  die  Kennzeichen  von  der  Tr. 
coerulea,  welche  eine  Temnochila  ist,  hernahm,  worin  Fa- 
bricius  und  Herbst  ihm  folgten.  Erst  Lcdreille  und  Sturm 
haben  von  Tr.  mauritanica  die  Kennzeichen  von  Trogo- 
sita  entnommen.  Nichts  desto  weniger  ist  die  Tr.  maurita- 
nica auch  von  Olivier  als  Typus  der  Gattung  angenommen 
und  auch  der  Name  hat  nur  auf  diese  Bezug.  Dadurch  lässt 
es  sich  rechtfertigen,  wenn  der  Oliviersche  Gattungsname  der 
T.  mauritanica  verbleibt,  obgleich  die  Gattungsbeschreibung 
zu  Temnochila  gehört,  um  so  eher  als  eine  Aenderung  leicht 
Verwirrung  herbeiführen  könnte.  Der  Wesiwoodscke  Name 
bedurfte  nur  einer  sprachlichen  Berichtigung. 

Der  Vorderrand  der  Stirn  hat  den,  den  eigentlichen 
Trogositen  eigentümlichen,  dreibuchtigen  Schnitt,  ausserdem 
wird  die  Stirn  vorn  durch  eine  Längsfurche  getheilt.  Die 
Lefze  ist  der  Länge  nach  eingedrückt.  Die  Mandibeln  etwas 
vorragend  mit  zweizähniger  Spitze,  ausserdem  am  Innenrande 
stumpf  gezähnt.  Die  äussere  Maxillarlade  lang,  innen  mit 
einem  dichten  Barte  besetzt,  die  innere  sehr  klein,  dem  Grun- 
de der  äusseren  dicht  anliegend.  Das  Kinn  kurz,  vorn  zwei- 
buchtig,  die  Zunge  lederartig,  in  ein  Paar  schmaler,  divergi- 
(5.<-;Band.  2.  Heft.)  29 


450 

render,  innen  bewimperter  Lappen  getheilt.  An  den  Tastern 
ist  das  Endglied  nach  der  Spitze  allmählich  sanft  erweitert  und 
gerade  abgestutzt.  An  den  Fühlern  bilden  die  drei  letzten 
Glieder  eine  schmale,  lose  gegliederte  Keule.  Die  Fühler- 
rinnen sind  schmal  und  tief  schräg  nach  innen  gerichtet,  dann 
hinter  den  Augen  nach  aussen  umgebogen,  flach.  Die  seiten- 
ständigen, qneeren  Augen  vorn  flach  ausgerandet,  sehr  schwach 
gewölbt.  Das  Halsschild  nach  hinten  verengt,  abgerückt.  Das 
Schildchen  klein.  Die  Schienen  unbewehrt,  an  den  Vorder- 
schienen der  eine  Enddorn  etwas  grösser  und  hakenförmig 
gekrümmt. 

Die  Gattung  ist  reich  an  Arten,  welche  bis  auf  die  eu- 
ropäische T.  coerulea  OL  und  die  canarische  T.  Pini 
Brülle  sämmtlich  Amerika  zur  Heimath  haben.  Metallische 
Farben  herrschen  vor,  nicht  selten  in  reicher  Pracht.  Es  ge- 
hört auch  der  Riese  dieser  ganzen  Familie,  T.  colossus 
Encycl.  hierher. 

Melambia. 

Oculi  duo  laterales,  reniformes. 

Frons  apice,  emargiuata  utrinque  bisinnata. 

Maxillae  mala  interiore  obsoleta. 

Ligula  bifida. 

Tibiae  spinoso-subdentatae. 

Die  Stirn  vorn  ausgerandet,  zu  jeder  Seite  vor  den  Au- 
gen zweibuchtig;  ohne  Furche.  Die  Lefze  viereckig,  vorn 
etwas  ausgerandet.  Die  Mandibeln  wenig  vorragend,  mit  den 
zweizähnigen  Spitzen  in  einander  greifend.  Die  äussere  Ma- 
xillarlade  ist  länglich,  hornig,  innen  mit  einem  dichten  Barte 
besetzt.  Die  innere  sehr  klein,  dem  Grunde  der  äusseren 
dicht  anliegend.  Das  Kinn  ist  kurz,  vorn  tief  ausgebuchtet. 
Die  Zunge  in  zwei  schmale  divergirende,  hornige,  innen  mit 
Borstenhaaren  bewimperte  Lappen  getheilt.  Die  Endglieder 
der  Taster  walzenförmig,  au  der  Spitze  abgestutzt,  wenn 
auch  nicht  erweitert.  Die  Augen  gerundet,  hinten  nierenför- 
mig  ausgebuchtet.  Die  Fühler  mit  kleiner,  etwas  zusammen- 
gedrückter dreigliedriger  Keule.  Die  Fühlerrinnen  am  Au- 
genrande nach  aussen  umgebogen.    Das  Halsschild  hinten  ver- 


451 

engt,  abgerückt.  Das  Schildchen  kürzer  als  breit,  etwas  ge- 
rundet. Die  Beine  kräftig.  Die  Schienen  am  Aussenrande, 
die  vorderen  Schienen  mit  mehreren,  die  Hiuterschienen  mit 
wenigem  kurzen  stumpfen  Dornen  besetzt,  deren  Grund  sich 
je  zu  einem  stumpfen  Höcker  erhebt.  An  den  Vorderschie- 
nen der  eine  Enddorn  grösser  und  hakenförmig.  Die  Füsse 
sind  auf  der  Unterseite  mit  Einschluss  des  Klauengliedes  dicht 
behaart. 

Eine  afrikanische  Form,  in  der  Gestalt  der  Zunge  mit 
Temnochila  übereinkommend,  abweichend  aber  durch  die  mehr 
hornige  Beschaffenheit  der  Zunge  sowohl  als  der  Maxillarla- 
den,  durch  die  nach  der  Spitze  hin  nicht  breiter  werdenden 
Endglieder  der  Taster,  durch  die  bedornten  Schienen,  so  wie 
durch  eine  breite,  flache  Körpergestalt,  welche,  so  wie  der 
Mangel  der  Stirnfurche,  dieser  Gattung  eine  grössere  Aehn- 
lichkeit  mit  Trogosita  giebt,  von  welcher  sie  indess  die  ge- 
spaltene Zunge  und  die  bedornten  Schienen  hinreichend  ent- 
fernen. 

Den  drei  hier  vorhandenen  Arten  ist  eine  mattschwarze 
Farbe  gemein.  Die  eine  derselben  ist  Trog,  gigas  Fab. 
Syst.  El.  I.  151.  4.  aus  Guinea,  eine  andere  T.  opaca  Kl. 
aus  Südafrika,  eine  dritte  vom  Senegal. 

Ali  n  d  c  i  a. 

Oculi  duo  laterales  reniformes. 

Frons  apice  trisinuata. 

Maxillae  mala  interiore  obsoleta. 

Ligula  cordata. 

Tibiae  extus  spinoso-dentatae. 

Diese  Gattung  umfasst  langgestreckte,  walzenförmige  Tro- 
gositen,  zum  Theil  von  namhafter  Grösse.  Die  Stirn  ist  vorn 
dreibuchtig,  ausgeflacht,  ohne  Furche.  Die  Lefze  viereckig, 
vorn  ausgerandet.  Die  Mandibeln  vorragend,  mit  den  zwei- 
zähnigen  Spitzen  sich  über  einander  legend.  Die  Maxillar- 
laden  hornig,  die  äussere  länglich,  innen  und  an  der  Spitze 
mit  einem  dichten  Bart  eiugefasst,  die  innere  klein,  wenig 
bemerkbar,  dem  Grunde  der  äusseren  Lade  sich  anlegend. 
Das  Kinn  kurz,  vorn  tief  ausgebuchtet.     Die  Zunge  hornig, 

29* 


vtfüfr  durch  einfen  Einschnitt  herzförmig  in  ein  Paar  abgerun- 
dete, innen  mif  einem  langen  Bart  eingefasste  Lappen  ge^ 
theilt.  Die  Endglieder  der  Taster  etwas  eiförmig.  Die  Au- 
gen hinten  ausgebuchtet.  Die  Fühler  kurz,  mit  kleiner  lose 
gegliederter  dreigliedriger  Keule.  Die  Fühlerrinnen  tief,  hin-, 
ter  den  Augen  verflacht  nach  aussen  gebogen.  Das  Halssehild 
nach  hinten  wenig  verschmälert,  abgerückt.  Das  Schildchen 
länglich,  fast  dreieckig.  Die  Beine  sehr  kräftig,  die  Schie- 
nen an  der-  Aussenkante  mit  starken  Dornen,  welche  in  zahn- 
förmige  Vorspränge  eingelassen  sind,  bewaffnet-,  dereine  End- 
dorn der  Vorderschienen  grösser,  hakenförmig. 
Beschriebene  Arten  sind: 

A.  grandis,  Trogosita  gr.  Encycl.  vom  Senegal. 

A.  spectabilis,  Trogosita  sp.  Klug  vonMadagascar. 

A.   cyliudrica,  Trogosita    cyl.  Encycl.   aus  Nord- 
amerika. 

Trogosita. 

Trogosita  Lntr.  Sturm. 

Oculi  dno  laterales,  transversa 

Frons  apice  trisinuata. 

Maxillae  mala  interiore  obsoleta. 

Ligula  Cornea,  subquadrata,  integra. 

Tibiae  muticae. 

Die  Stirn  vorn  deutlich  dreibuchtig,  ohne  Furche.  Die 
Lefze  viereckig,  vorn  etwas  ausgerandet.  Die  Mandibeln  vor- 
ragend, mit  den  zweizähnigen  Spitzen  über  einander  greifend. 
Die  Maxillarladen  hornig,  die  äussere  länglich,  mit  langem, 
dichtem  Bart  an  der  Innenseite,  die  innere  klein,  dem  Grunde 
der  äusseren  dicht  anliegend.  Das  Kinn  kurz,  vorn  seicht 
ausgebuchtet.  Die  Zunge  kurz,  vorn  stumpf  abgerundet,  hor- 
nig, vorn  mit  langen  Haaren  dicht  gewimpert.  Das  Endglied 
der  Taster  etwas  zugespitzt.  Die  Fühlerrinnen  tief,  erst  nach 
innen,  dann  hinter  den  Augen  stark  verflacht  nach  aussen  ge- 
richtet. Die  Augen  queerstehend,  hinten  seicht  ausgebuchtet. 
Das  Halsschild  hinten  verengt,  abgerückt.  Das  Schildchen  fast 
dreieckig.  Die  Schienen  schmal,  an  der  Aussenkante  unbe- 
dornt,  an  den  Vorderschienen  der  eine  Enddorn  verlängert 
itnd  hakenförmig  gekrümmt. 


453 

Flacher,  glatter,  selten  durch  Färbung  ausgezeichneter 
Körper. 

Repräsentant  der  Gattung  ist  die  durch  den  Verkehr  .über- 
all verbreitete  T  i\,  mauritanica  Ol.  (Teneb.  manrita- 
n i c u s  L'm.,  T  r  o  go  s.  caraboides  F.).  Die  Bildung  der 
Fühler  sondert  sie  von  den  übrigen  ab.  Es  sind  nämlich  die 
drei  Endglieder  so  schmal,  dass  die  Keule  nicht  deutlich  ab- 
gesetzt ist,  sondern"  die  Fühler  nach' der  Spitze  hin  allmäh- 
lich etwas  verdickt  erscheinen.  \ji 

Bei  den  übrigen  Arten;  deren  Amerika  einen  ansehnli- 
chen Reichthum  besitzt,  zeigen  die  Fühler  eine  deutlich  ab- 
gesetzte, lose  gegliederte  dreigliedrige  Keule.  Viele  dieser 
Arten  haben  in  Form  und  Färbung  eine  fast  täuschende  Aehn- 
lichkeit  mit  T.  mauntanica,  welche'  überall  mit  vorkommt, 
aber  sich  durch  die  angegebene  Fühlerbildung  von  den  übri- 
gen Arten  entfernt. 

Eine  der  ausgezeichneteren  Arten  ist  Tr. -collaris 
Slurm  Deutschi.  Ins.,  II.'  24ß.  3.  Tab.  48.  fig;  o.  0,  welche> 
yyie  ich  nach  Ansicht  des  vom  Verf.  gefälligst  mitgeteilten  Ex- 
emplars versichern  kann,  in  Nordamerika  einheimisch,  und 
mit  Tr.  nigripennis  Dej.  einerlei  ist. 

Leperina. 

Oculi  duo  laterales  reniformea. 

Frons  apice  trisinuata. 

Maxillae  mala  inferiore  distineta. 

Ligula  Cornea,  integra. 

Die  Stirn  schräg  abfallend,  vorn,  wie  bei  Trogosita, 
deutlich  dreibnehtig.  Die  Lefze  viereckig,  hornig.  Die  Man- 
dibelu.  wenig  vorragend,  mit  den  zweizähnigen  Spitzen  über 
einander  greifend.  Die  Laden  der  Maxillen  lederartig,  die 
äussere  allmählich  breiter  werdend,  an  der  Spitze  abgerundet 
und  fein  gewimpert,  die  innere  beträchtlich  kürzer*  zugespitzt, 
innen  mit  langen  Borstenhaaren  besetzt.  Das  Kinn  vorn  tief 
ausgebuchtet.  Die  Zunge  hornig,  nach  vorn  etwas  erweitert^ 
0an  der  Spitze  gerade  abgeschnitten  und  lang  bewimpert.  Die 
Taster  fadenförmig,  mit  walzigem  Endgliede.  -Die  Angen 
qneer,  etwas  schräg  stehend.    Die  Fühler  mit  loser  dreiglie- 


434 

driger  Keule.  Die  Fühlerrinnen  tief,  schräg  nach  innen  und 
hinten  gerichtet.  Das  Halsschild  ist  nach  hinten  zwar  ver- 
engt, schliesst  aber  mit  seinem  Hinterrande  den  Flügeldecken 
an.  Das  Schildchen  ist  hinten  abgerundet.  Die  Schienen  un- 
bewehrt,  höchstens  die  Vorderschienen  zuweilen  am  Aussen- 
rande  stumpf  gekerbt,  der  eine  Enddorn  derselben  stärker  und 
hakenförmig  gekrümmt. 

Der  Körper  länglich,  etwas  flachgedrückt,  auf  der  Ober- 
seite mit  Schüppchen  auf  der  Unterseite  mit  Härchen  bekleidet. 

Eine  Art  dieser  Gattung  ist  Peltis  squamulata 
Gebier  (in  Ledebours  Reise  nach  dem  Altai  II.  Anh.  III. 
97.  3.)  aus  dem  östlichen  Sibirien,  eine  zweite  Trogosita 
decorata  Er.  (in  Wiegm.  Arch.  6.  Jahrg.  l.Bd.  150.  55.) 
aus  Vandiemensland.  Der  zwischen  beiden  von  mir  (ebendas. 
S.  104.  Not.)  bemerkte  Unterschied  in  der  Länge  der  Lefze 
ist  durchaus  zufällig:  ich  habe  mich  später  an  einer  grösse- 
ren Zahl  von  Individuen  überzeugt,  dass  sie  stärker  ausge- 
streckt und  eingezogen  werden  kann.  —  Auch  besitzt  jetzt 
die  hiesige  Sammlung  noch  einige  neuholländische  Arten  die- 
ser Gattung. 

Gymnochila  Kl. 

Oculi  quatuor,  superiores,  distantes. 

Frons  apice  trisinuata. 

Ligula  cordata. 

Maxillae  mala  inteviore  distincta. 

Die  Stirn  sehr  schräg  abfallend,  vorn  dreibuchtig.  Die 
Lefze  viereckig,  weit  vortretend,  die  Spitzen  der  Mandibeln 
deckend.  Diese  haben  einfache  Spitzen.  An  den  Maxillen 
ist  die  äussere  Lade  lederartig,  gegen  die  Spitze  hin  sehr 
erweitert,  an  der  Spitze  mit  starren  Haaren  besetzt;  die  in- 
nere Lade  ebenfalls  lederartig,  kürzer  als  die  äussere  zuge- 
spitzt, am  Innenrande  mit  Haaren  und  Borsten  besetzt.  Das 
Kinn  vorn  ausgerandet,  die  Zunge  hornig,  herzförmig,  an  der 
Spitze  etwas  ausgebuchtet,  und  mit  starren  Haaren  dicht  be- 
wimpert. Das  Endglied  der  Maxillartaster  ist  vor  der  Spitze 
ein  wenig  verdickt,  die  Spitze  selbst  schräg  abgestuzt,  das  der 
Lippentaster  eiförmig  mit  abgestuzter  Spitze.    Die  Fühler  sind 


455 

kurz,  mit  zusammengedrückter,  ziemlich  dichter,  dreigliedriger 
Keule,  an  welcher  das  dritte  Glied  kleiner  ist  als  die  anderen 
beiden.  Die  Fühlerrinnen  kurz,  schräg  einwärts  gerichtet. 
Augen,  ein  oberes  und  ein  unteres  Paar.  Die  oberen  grösser, 
länglich,  schräg  gerichtet,  scheitelständig,  aus  einander  gerückt; 
die  unteren  kleiner,  mehr  rundlich,  unmittelbar  hinter  der  Ein- 
lenkung  der  Fühler  gelegen.  Das  Halsschild  nach  hinten  ein 
wenig  verengt,  von  den  Flügeldecken  kaum  abgerückt.  Das 
Schildchen  hinten  gerundet.  Die  Beine  ziemlich  kurz,  die 
Schienen  unbewehrt,  der  eine  Enddorn  derselben  stärker,  ha- 
kenförmig. 

Der  Körper  länglich,  auf  der  Oberseite  sowohl  als  auf 
der  Unterseite  beschuppt. 

Im  Allgemeinen  hat  diese  Gattung  mit  Leperina  die 
grösste  Uebereinstimmung,  so  dass  die  Gestalt  des  Kopfes 
und  die  Trennung  und  Lage  der  Augen  es  hauptsächlich  ist, 
welche  beide  unterscheidet.  In  der  Bildung  des  Mundes  ste- 
hen beide  Gattungen  —  einige  kleinere  Abweichungen  abge- 
rechnet —  einander  sehr  nahe.  Im  Ganzen  bildet  Leperina 
das  vermittelnde  Glied  zwischen  Trogosita  und  Gymnochila. 

G.  vestita  KL,  Trogosita  vestita  Griff.  An.  Kingd. 
XIV.  Tab.  40.  fig.  4.  ans  Südafrika  ist  die  einzige  mir  mit 
Sicherheit  bekannte  Art. 

Ob  Trogosita  varia  Fab.  Syst.  El.  I.  151.  2.  viel- 
leicht als  zweite  Art  hierher,  oder  zu  Leperina  gehört,  muss 
ich  zur  Zeit  unentschieden  lassen. 

Anacypta  lll'ig. 

lllig.  Mag.  VI.  S.  338. 

Oculi  quatuor,  superiores  convergentes,  approximati. 

Frons  apice  subsiuuata. 

Maxillae  mala  interiore  distincta,  setulosa. 
Die  Stirn  fast  senkrecht  absteigend,  vorn  in  der  Mitte 
leicht  ausgebuchtet,  im  Grunde  der  Ausbuchtung  mit  einem 
kleinen  Zahn.  Die  Lefze  viereckig,  hornig,  mehr  oder  weni- 
ger zurückgezogen.  Die  Mandibeln  nicht  vortretend,  mit  ein- 
fachen Spitzen.  An  den  Maxillen  die  Laden  lederartig,  die 
äussere  nach  der  Spitze  hin  erweitert,  an  der  Spitze  mit  ei- 


456 

nein  Bart  von  dichten  Haare»  eingefasst,  die  innere  kürze! 
als  die  äussere,  zugespitzt,  am  Innenrande  mit  starreu  Haaren 
und  dornartigen  Borsten  besetzt.  Die  Unterlippe  in  dem  halb- 
runden untern  Mundausschnitt  sehr  versteckt.  Die  Endglieder 
der  Taster  ziemlich  lang,  walzig.  Die  Fühler  sehr  kurz,  mit 
einer  dichten,  dreigliedrigen  Keule.  Die  Fühlerrinnen  tief, 
convergirend,  bald  abgekürzt.  Die  oberen  Augen  ziemlich 
gross,  länglich,  schräg  stehend,  nach  hinten  convergirend  und 
auf  dem  etwas  erhabenen  Scheitel  so  genähert,  dass  sie  nur 
durch  einen  schmalen  nahtartigen  Zwischenraum  getrennt  sind ; 
die  unteren  Augen  klein,  rundlich,  unmittelbar  hinter  der  Eiu- 
lenkung  der  Fühler  gelegen.  Das  Halsschild  kurz,  den  Flü- 
geldecken mit  seinem  Hinterrande 'nicht  genau  anschliessend* 
Das  Schildchen  fast  dreieckig.  Die  Schienen  unbewehrt,  die 
Euddornen  an  allen  Schienen  sehr  klein,  auch  die  Vorder- 
schieneu  ohne  den  hakenförmigen  Enddorn ;  an  den  Füssen 
die  ersten  Glieder  klein,  das  Klauenglied  gross  und  kräftig. 
Der  Körper  kurz  und  breit,  flachgedrückt,  auf  der  Oberseite 
glatt,  auf  der  Unterseite   mit  feinen  Härchen  spärlich  besetzt. 

Die  Gattung  war  bisher  noch  nicht  beschrieben.  Die 
einzige  Art  ist: 

A.  punctata  ///.,  Nitidula  punctata  Fab.  Syst. 
El.  I.  351.7.,  Nitidula  buprestoides  Weber  Obs.  Ent. 
48.  1.  aus  Sumatra. 

Peltis  Kug. 

Ocnli  duo,  laterales,  transversa 

Frons  apice  truncata. 

Maxillae  mala  inferiore  unco  corueo  tertninata. 

Tibiae  anticae  unco  corueo  armatae. 
Eine  sehr  gute  Darstellung  der  Gattungscharactere  ist 
von  Sturm  in  seinen  Deutschi.  Ins.  XIV.  S.  75.  T.  284. 
gegeben.  Ich  habe  nur  einen  Umstand  zu  berichtigen,  dass 
nämlich  das  erste  Fussglied  noch  kürzer  ist  als  die  drei 
folgenden.  ■ 

Der  Name  Peltis  wurde  ursprünglich  von  Geoffroy  für 
Silpha  aufgestellt,  später  benutzte  ihn  Kugelann  im  heutigen 
Sinne,  während  Paykull  ilm  auf  den  heutigen  Thymalus  über- 


457 

trug»  Iltiger  und  nach  ihm  Fabrichis  fasste  im  Syst.  Eleuth. 
beide  unter  Peltis  zusammen,  während  Lalreille  eine  neue 
Benennung  TJiymalus  für  denselben  Gattungsbegriff  gab,  so 
dass  Peltis  ///.,  F.  und  Thymalus  Lalr.  vollkommen  synonim 
sind.  Da  mau  aber  in  neuerer  Zeit  diese  eine  Gattung  in 
zwei  auilöste,  hat  man  beide  Namen,  den  einen  für  die  eine, 
den  anderen  für  die  andere  in  Anwendung  gebracht,  und  der 
allgemeine  Gebrauch  hat  sie  bereits  hinreichend  festgestellt^ 
wenn  sie  auch  früher  ihre  Bedeutung  vielfach  gewechselt  haben. 

Den  vier  bekannten  europäischen  Arten  P.  grossa,  fer^ 
ruginea,  oblonga,  dentata,  füge  ich  eine  neue,  fünfte 
hinzu,  mit  welcher  Herr  Schuppet  die  hiesige  Sammlung 
bereicherte. 

P.  pubescens:  Oblongo-ovata,  depressa,  fusca,  albido-pu- 
bescens,  elytris  subtiliter  tri-costatis,  interstitiis  subseriatim 
fortiter  punctatis.     Long.  2  lin. 

Der  P.  oblonga  zunächst  verwandt,  aber  noch  kleiner 
als  die  kleinsten  Individuen  derselben,  merklich  kürzer,  fla- 
cher, und  an  der  deutlichen  Behaarung  der  Oberseite  leicht 
zu  erkennen.  Die  Farbe  ist  ein  ziemlich  lichtes  Braun.  Kopf 
und  Halsschild  sind  etwas  weitläuftig  und  ziemlich  fein  pun- 
ktirt.  Die  Sculptur  der  Flügeldecken  sehr  übereinstimmend 
mit  der  von  P.  oblonga. 

Aus  der  Krim. 

Thymalus. 

Duftsihm.  Faun.  Austr.  III.  S.   126. 

Oculi  duo,  laterales,  transversa 

Frons  apice  truncata. 

Maxillae  mala  interiore  unco  corneo  terminata. 

Tibiae  muticae. 

Die  Abbildungen  und  Beschreibungen,  welche  Citrus 
in  der  Brit.  Ent.  I.  pl.  39.  und  Sturm  in  Deutschi.  Ins.  XIV. 
S.  86.  T.  285.  von  dieser  Gattung  ziemlich  übereinstimmend 
gegeben  haben,  bedürfen  einiger  Berichtigung.  Die  Maxillar- 
laden  sind  hornig,  die  innere  ist  breit,  mit  einzelnen  Borsten 
am  Rande  besetzt,  an  der  Spitze  etwas  schräg  abgeschnitten 
und  mit  einem  vortretenden  Häkchen  bewaffnet,  welches  am 
äussern  Winkel  entspringt  und  sich  nach  innen  schwach  her- 


438 

unterkrümmt.  Die  äussere  Lade  ist  schmäler,  aussen  und  au 
der  Spitze  abgerundet,  ohne  Haken  an  der  Spitze,  sondern 
hier  mit  einem  dichten  Bart  von  dicken  Borsten  besetzt.  Die 
Maxillartaster  (richtiger  von  Curth  als  von  Sturm  darge- 
stellt) sind  dick  und  kurz,  das  erste  Glied  klein,  das  zweite 
verkehrt  kegelförmig,  das  dritte  ziemlich  kurz  und  sehr  breit, 
das  vierte  etwas  länger  als  das  zweite,  fast  cylindrisch,  nach 
der  Spitze  hin  allmählich  dünner  werdend  (durchaus  nicht 
eiförmig,  wie  es  Sturm  abbildet).  Die  Zunge  ist  hornig,  an 
der  Spitze  breiter  als  an  der  Wurzel,  ausgerandet  (und  kei- 
neswegs zugespitzt,  wie  sie  von  beiden  dargestellt  ist).  An 
den  Lippentasteru  ist  das  zweite  Glied  breiter.  —  Genauer 
ist  die  Beschreibung,  welche  Puykull  in  seiner  Faun.  Suec. 
I.  S.  340.  von  dieser  Gattung  unter  der  Benennung  Peius 
gegeben  hat. 

Von  der  vorigen  Gattung  unterscheidet  sich  die  gegen- 
wärtige ausser  mehrfachen  Abweichungen  in  den  Mundtheilen 
durch  die  dicht  aneinander  schliessenden  Glieder  der  Fühler- 
keule  und  den  Mangel  des  kräftigen  Hakens  an  den  Vorder- 
schienen. Die  Enddornen  der  Schienen  sind  überhaupt  an 
allen  Beineu  äusserst  fein  und  kaum  bemerkbar. 

Dem  europäischen  Thy  malus  limbatus  Lalr.,  Pei- 
us limbata  F.,  steht  eine  sehr  ähnliche  nordamerikanische 
Art  zur  Seite,  welche  in  der  hiesigen  Sammlung  unter  der 
Benennung  Th.  fulgidus  unterschieden  ist.  Sie  ist  etAvas 
weniger  gewölbt,  das  Halsschild  an  den  Seiten  und  Hinter- 
ecken abgerundet,  der  abgesetzte  Rand  der  Flügeldecken 
schmaler,  die  Erzfarbe  der  Oberseite  tiefer  und  glänzender. 


VIII. 

Nachträge 
zur     Monographie 

der    Gattung    Scydmaenus 

von 
H.     Schaum. 

Es  ist  die  Gattung  Scydmaenus  zwar  schon  mehrfach 
speciell  behandelt  worden,  die  erheblichen  Verschiedenheiten 
aber,  die  die  einzelnen  Arten  derselben  im  Bau  der  Mund- 
theile  darbieten,  sind  noch  nicht  auseinandergesetzt.  Ich  theile 
daher  hier  die  Beobachtungen,  die  ich  in  dieser  Beziehung 
gemacht  habe  und  die  Beschreibungen  einer  Zahl  neuer  Arten 
als  Nachtrag  zu  der  Bearbeitung  mit,  die  ich  in  meinen  Aua- 
lectis  entomologicis  versuchte. 

Den  durch  die  Gestalt  des  Halsschildes  von  den  übri- 
gen Arten  so  auffallend  abweichenden  Scydmaenus  tho- 
racic us  Müller  et  Kunze  charakterisirt  der  Bau  der  Ober- 
kiefer und  der  Zunge  als  selbstständige  Gattung.  Ich  be- 
halte für  dieselbe  den  von  Müller  vor  der  Herausgabe  der 
Kunzeschen  Monographie  in  Anwendung  gebrachten  Namen 
Cephennium  bei  (s.  Monogr.  d.  Ameisenkäfer  p.  12.),  ein- 
mal weil  der  von  Stephens  (Man.  of  brit.  Coleopt.  p.  342.) 
gewählte  Megaladerus  mit  Megaderus  collidirt,  und 
dann,  weil  von  ihm  die  generische  Absonderung  lediglich  auf 
diejenigen  habituellen  Eigentümlichkeiten  hin  vorgenommen 
ist,  die  Müller  und  Kunze  selbst  hervorgehoben  haben.  Die 
Gattung  lässt  sich  auf  folgende  Weise  feststellen: 

Mandibulae  breves,  falcatae,  parte  basali  lata,  apicali  bre- 
vi,  apice  ipso  emarginato. 

Ligula  latitudine  menti,  transversa,  apice  vix  emarginata. 


460 

Palpi  labiales  triarliculati,  articulo  priino  cylindrico,  secunclo 

brevissimo. 
Thorax  amplus  subcjuadratus,  antice  coleopteris  latior. 

Der  Kopf  ist  ohne  deutlichen  Hals,  die  Fühlhörner 
haben  eine  dreigliedrige  Keule,  das  achte  Glied  ist  etwas 
kleiner  als  das  siebente.  Die  Oberkiefer  weichen  durch  ihre 
Kleinheit  und  durch  die  Kürze  des  sichelförmig  umgebogenen 
Endtheils  auffallend  von  denen  der  Gattung  Scydmaenus 
ab,  die  äusserste  Spitze  derselben  ist  ausgerandet.  Die  Ober- 
lippe ist  sehr  kurz,  wohl  fünfmal  breiter  als  lang,  au  der 
Spitze  gerade  und  hier  mit  borstigen  Härchen  besetzt.)  Die 
Unterkiefer  stimmen  mit  denen  der  Scydmaenen  überein,  die 
Laden  sind  dicht  mit  langen  Haaren  besetzt,  die  äussere  ist 
ein  wenig  länger  und  schmäler  als  die  innere.  Die  Kiefer- 
taster sind  viergliedrig,  das  zweite  Glied  lang,  etwas  ge- 
krümmt, das  dritte  ist  das  grösste,  eiförmig,  an  der  Spitze 
abgestutzt,  das  vierte  klein,  aber  deutlich  zu  erkennen,  es 
sitzt  mit  breiter  Basis  auf  dem  dritten  auf  und  hat  die  Ge- 
stalt eines  sehr  stumpfen  Kegels.  Das  Kinn  ist  qneer -vier- 
eckig; die  Zunge  an  der  Basis  so  breit  als  das  Kinn,  nach 
vorn  sehr  wenig  erweitert,  breiler  als  lang,  an  der  Spitze 
fast  gerade.  Die  Lippentaster  sind  dreigliedrig,  das  erste 
Glied  walzig,  das  zweite  sehr  kurz,  das  dritte  bildet  eine  pfrie- 
menförmige  Spitze.  Das  Halsschild  sehr  gross  und  breit,  bei- 
nahe viereckig,  an  der  Basis  so  breit  als  die  Flügeldecken; 
vorn  merklich  breiter.  Die  Flügeldecken  überall  gleichbreit, 
hinten  stumpf  gerundet.  Die  Afterdecke  ragt  über  die  Flü- 
geldeckenspitze hervor,   das  Mesosternnm  ist  deutlich  gekielt. 

Es  gehören  zu  dieser  Gattung  ausser  Scydmaenus 
.thoracicus  Müller  et  Kunze,  der  über  das  mittlere  und 
südliche  Deutschland,  über  Frankreich,  die  Schweiz  und  Eng- 
land verbreitet,  aber  überall  selten  ist,  noch  Sc.  laticolr 
jis  Aube  (Aunal.  d.  1.  soc.  entom.  d.  France  XI.  p.  233.) 
von  Chevrlev  im  Jura  entdeckt,  aber  aucli  in  Steiermark  eiur 
heimisch,  und  Sc.  minutissimus  Aube  (1.  c.  p.  234.),  der 
bisher  nur  bei  Paris  gefunden  ist. 

Den  übrigen  Scydmaenen  ist  eine  nach  hinten  beträcht- 
lich verengte,  an  der  Spitze  tief  ausgerandele,   fast  zweifap- 


461 

pige  Zunge  gemeinschaftlich.  Auch  ist  bei  allen  der  nach 
innen  umgebogiie  Endtheil  der  Oberkiefer  in  eine  scharfe  Spi- 
tze ausgezogen.  Im  Uebrigen  bietet  der  Bau  der  Mundtheile 
bei  den  einzelnen  Arien  noch  vielfache  Abweichungen  dar, 
namentlich  gilt  diess  \on  den  Oberkiefern,  Kiefer-  und  Lip- 
pentastern. Ich  halie  selbst  die  Mundtheile  von  Sc.  anti- 
dotus,  rufus,  tarsatus,  nanus,  hirticollis,  denti- 
cornis,  p  ubic  ollis,  elongatulus,  scutellaris  und 
abbreviatellus,  die  meisten  wiederholt  untersucht;  von 
den  seltenen  Scy.  Hellwigii,  Wetter halii,  truncatel- 
lus,  einer  neuen  syrischen  Art,  die  ich  unten  unter  Sc.  ro- 
tundipennis  beschreiben  werde,  ebenso  wie  von  Cephen- 
lbium  tlioracicum  hat  mein  Freund,  Dr.  Redlenbacher 
in  Wien  mir  ausgezeichnet  schöne  Präparate  der  Mundtheile 
mitgetheilt.  Hoffentlich  wird  derselbe  das  Verfahren,  das  er 
bei  Anfertigung  derselben  anwendet,  bald  öffentlich  bekannt 
machen,  ich  bemerke  hier  nur,  dass  die  in  einer  Flüssigkeit 
zwischen  zwei  verklebten  Glasplatten  suspendirten  Objecte  den 
grossen  Vortheil  bieten,  dass  man  sie  so  oft  man  will,  un- 
tersuchen kann.  —  Die  Verschiedenheiten  der  Oberkiefer 
und  Taster  bei  den  einzelnen  Arten  entsprechen  ziemlich  ge- 
nau den  auf  das  Vorhandensein  oder  Fehlen  des  Halses,  auf 
die  Gestalt  des  Halsschildes  und  der  letzten  Fühlerglieder  und 
auf  die  stärkere  oder  schwächere  Kielung  des  Mesosternum 
gegründeten  Gruppen.  Besondere  Gattungen  aus  diesen  Grup- 
pen zu  errichten,  schien  mir  aber  bei  der  Uebereinslimmung 
derselben  in  mehreren  wesentlichen  Charakteren  und  im  Ha- 
bitus und  bei  dem  praktischen  Nachtheil,  der  mit  einer  zu 
grossen  Vermehrung  der  Gattungen  verbunden  ist,  nicht  tluui- 
lich.  Auch  werden  durch  Aufstellung  scharf  begrenzter  Grup- 
pen innerhalb  einer  Gattung,  die  verwandtschaftlichen  Ver- 
hältnisse der  Arten  eben  so  sehr  ins  Licht  gesetzt  als  durch 
die  Errichtung  besonderer  Gattungen.  Wirklich  gerechtfer- 
tigt scheint  mir  nur  die  Gattung  Eutheia  Sleph.,  die  der- 
jenigen Gruppe  entspricht,  in  die  Sc.  truncatellus  und 
abbreviatellus  Erichs,  gehören  (der  letztere  ist  mit  Eu- 
theia scydmaeuoides  Sleph.  identisch).  Habituell  weicht 
sie  durch  das  viereckige  Halsschild  und  durch  die  gleichbrei- 


46» 

ten,  flacheren,  hinten  deutlich  abgekürzten  Flügeldecken  merk- 
lich von  den  übrigen  Scydmaenen  ab,  sie  unterscheidet  sich 
aber  auch  anatomisch  durch  die  Verhältnisse  der  Lippenta- 
sterglieder.  Es  ist  hier  nämlich  das  erste  Glied,  das  bei  den 
andern  Scydmaenen  immer  das  kürzeste  ist,  so  lang  als  die 
beiden  folgenden  zusammen,  das  zweite  Glied,  gewöhnlich  das 
längste,  ist  sehr  kurz,  sogar  das  dritte  ist  etwas  länger  als 
das  zweite.  Auch  im  Bau  der  Oberkiefer  haben  die  zwei 
dahin  gehörigen  Arten  einiges  Eigenthümliche,  der  breite 
Grund theil  derselben  ist  sehr  lang,  der  schmale  Endtheil  biegt 
sich  unter  einem  fast  rechten  Winkel  nach  innen,  und  ist  in 
eine  lange,  feine  Spitze  ausgezogen,  die  bei  E.  trunca- 
tella  noch  merklich  länger  als  bei  E.  abbreviatella  ist. 
Wie  bei  -vielen  Arten  der  Gattung  Scydmaenus  ist  der 
Endtheil  innen  an  seiner  Wurzel  noch  mit  einem  Zahn  ver- 
sehen, der  bei  E.  trnncatella  einen  kleinen  Höcker  auf 
seinem  obern  Rande  zeigt.  Die  Unterkiefer  haben  an  den 
den  Enden  der  beiden  Laden  bei  E.  truncatella  einen 
kleinen  Haken,  bei  E.  abbreviatella  weichen  sie  nicht 
von  der  bei  den  Scydmaenen  vorkommenden  Form  ab.  Die 
Kiefertaster  sind  viergliedrig,  das  vierte  Glied  kurz,  stumpf 
kegelförmig.  Das  Kinn  ist  etwas  breiter  als  lang,  fast  vier- 
eckig, die  Seiten  nach  vorn  wenig  verschmälert,  die  Zunge 
zweilappig.  Der  Kopf  ohne  deutlichen  Hals,  das  Mesoster- 
num  mit  einem  feinen  Kiel.  Die  wesentlichen  Charaktere  wä- 
ren also  folgende : 

Maudibulae  parte  basali  lata,  apicali  sub  angulo  fere  recto 
introrsum  flexa,  in  acumen  longum  producta. 

Ligula  basi  angustata,  apice  biloba. 

Palpi  labiales  triarticulati,  articulo  primo    secundo  tertio- 
que  conjunctis  aequali. 

Thorax  fere  quadratus,  coleopterorum  latitndine. 

Die  Gattung  Scydmaenus  in  dem  Umfange,  den  sie 
nach  Absonderung  von  Cephennium  und  Eutheia  noch 
hat,  ist  dann  auf  folgende  Weise  zu  charakterisiren : 

Mandibulae  curvatae,  apice  acuminatae. 

Ligula  basi  angustata,  apice  biloba. 

Palpi  labiales  triarticulati,  articulo  primo  brevissimo. 


463 

Die  Oberkiefer  sind  in  der  ganzen  Gattung  von  sehr 
kräftigem  Bau,  am  Grunde  an  der  Innenseite  öfters  gewim- 
pert,  gewöhnlich  von  der  Mitte  an  beträchtlich  schmaler  und 
sichelförmig  nach  innen  gekrümmt,  am  Ende  in  eine  scharfe 
Spitze  ausgezogen  (Sc.  h  irti colli s)  ;  bei  einer  Gruppe  (Sc. 
collaris,  scutellaris  und  r  otundi  p  ennis)  beginnt  die 
Krümmung  nach  innen  bald  über  der  Basis  und  die  Ober- 
kiefer haben  einen  sehr  hakigen  Bau;  bei  einer  andern  Gruppe 
(Sc.  elongatulus)  dagegen  ist  der  Grund iheil  gross  und 
die  Spitze  kurz.  —  In  der  einfachsten  Form  ist  der  ge- 
bogne spitzere  Endtheil  innen  mit  einigen  kleinen  Kerbzäh- 
ncn  versehen,  die  bei  Sc.  collaris  ziemlich  undeutlich,  bei 
Sc.  scutellaris  und  rotundip  ennis  aber  desto  deutli- 
cher sind.  Bei  Sc.  elongatulus  zeigt  der  kurze  Endtheil 
innen  an  der  Basis  eine  kleine  Ausrandung,  dann  folgen  ein 
Paar  undeutliche  Hockerchen.  —  Häufiger  ist  eine  zweite 
Form,  wo  der  Endtheil  an  der  Wurzel  bloss  mit  einem  grös- 
sern Zahn  versehen  ist,  wie  diess  Kunze  richtig  von  Sc. 
hirtic  ollis  dargestellt  hat,  nur  hat  er  in  seiner  Abbildung 
diesen  Zahn  zu  sehr  der  Spitze  genähert.  Sturm  hat  diese 
Abbildung  copirt,  wie  seine  Darstellung  der  Mundtheile  über- 
haupt nur  eine  Copie  der  Äwwseschen  ist  und  keineswegs  zu 
dem  auf  derselben  Tafel  abgebildeten  Sc.  Hellwigii  oder 
ruf us  gehört.  Diese  Form  der  Oberkiefer  findet  sich  bei 
Sc.  hirticollis,  Wetterhalii,  nanus,  pubicollis, 
im  Wesentlichen  auch  bei  Sc.  denticornis,  nur  ist  der 
Zahn  hier  sehr  stumpf,  eigentlich  ein  blosser  Vorsprung. 
Auch  bei  Sc.  nanus  ist  der  Zahn  klein,  die  Spitze  der  Ober- 
kiefer hier  überhaupt  kleiner  als  bei  hirticollis,  der  Grund- 
thcil  dagegen  etwas  grösser;  bei  Sc.  pubicollis  steht  der 
Zahn  der  Spitze  etwas  näher  als  bei  Sc.  hirticollis.  — 
Die  letzte  Form  ist  diejenige,  wo  statt  eines  Zahns  an  der 
Basis  des  Endtheils  sich  deren  zwei  finden,  von  denen  der 
obere  an  der  einen  Mandibel  immer  viel  kleiner  und  schwä- 
cher ist  als  an  der  andern.  Hierher  gehören  Sc.  antido- 
tus,  Hellwigii,  rufus  und  tarsatns.  —  Der  ganze 
Bau  der  Oberkiefer  setzt  es  übrigens  ausser  Zweifel,  dass  die 
Scydmaenen  carnivor  sind. 


464 

Die  Oberlippe  ist  in  der  ganzen  Gattung  von  ziemlich 
gleiclnnässigem  Bau,  viel  hreiter  als  lang,  die  Vorderecken 
abgerundet,  vorn  gerade  und  mit  einzelnen  Haaren  besetzt. 
Die  des  Sc.  hirticollis  hat  Kunze  gut  dargestellt. 

Die  Kiefertaster  sind  durchgehends  viergliedrig,  nach 
der  Form  des  letzten  Gliedes  zerfallen  die  Scydmaenen  in 
zwei  scharf  geschiedene  Abtheilungen.  Bei  denjenigen  Arten, 
denen  Kunze  und  Erichson  dreigliedrige  Taster  zuschrei- 
ben, sitzt  das  vierte  Glied  mit  breiter  Basis  auf  dem  an  der 
Spitze  abgestutzten  dritten  auf,  es  ist  bei  seiner  Kürze  und 
stumpfen  Kegelform  nur  bei  guter  Beleuchtung  deutlich 
sichtbar. 

An  der  Unterlippe  habe  ich  die  vier  Segmente,  aus  de- 
nen nach  Erichson's  neuern  Beobachtungen  dieses  Organ 
zusammengesetzt  ist,  bei  mehreren  Arten  unterscheiden  kön- 
nen. Das  Kinn  ist  hornig,  in  der  Gestalt  vielfachen  Modifi- 
cationen  unterworfen  und  selbst  nahe  verwandte  Arten  zeigen 
darin  wenig  Uebereinslimmung.  An  der  Basis  und  Spitze  ist 
es  gewöhnlich  gerade,  bei  Sc.  hirticollis  breiter  als  lang, 
an  den  Seiten  in  einem  Bogen  stark  nach  vorn  verengt;  bei 
Sc.  p üb ic ollis  eben  so  lang  als  hinten  breit,  an  den  Sei- 
ten nach  hinten  in  eine  stumpfwinklige  Ecke  erweitert,  von 
da  nach  vorn  verschmälert;  bei  Sc.  Wetterhalii  ähnlich, 
aber  die  seitliche  Ecke  undeutlicher ;  bei  Sc.  tarsatus  ist  es 
fast  \iereckig,  bei  Sc.  rotundipennis  breiter  als  lang,  die 
Seiten  nach  hinten  im  Bogen  erweitert.  Diese  und  einige  an- 
dere Formverschiedenheiten  sind  indessen  nur  rein  spezifischer 
Art.  Das  zweite  und  dritte  Segment  der  Unterlippe,  die  ich 
am  deutlichsten  bei  Sc.  rotundipennis  unterschied,  sind 
häutig,  die  Zunge  ebenfalls  häutig,  sehr  constant  in  ihrer 
Gestalt,  an  der  Basis  durchgehends  beträchtlich  schmäler  als 
das  Kinn,  nach  vorn  erweitert,  an  der  Spitze  tief  ausgeran- 
det,  fast  zweilappig,  in  der  Mitte  zwischen  den  Tastern  mit 
ein  Paar  grössern  Borsten  besetzt;  Kunze  stellt  sie  als  drei- 
lappig dar,  ich  habe  den  mittlem  Lappen  nie  bemerken  kön- 
nen, kaum  dass  mir  die  Mitte  hier  und  da  ein  wenig  vorge^- 
zogen  schien.     In   der  Kunzesclien  Abbildung  ist  auch  das 


465 

Verhältniss  der  Breite  der  Zunge  zur  Breite  des  Kinns  nicht 
richtig  angegeben. 

Die  Zungentaster  sind  überall  dreigliedrig,  das  erste 
Glied  ist  das  kleinste,  das  zweite  gewöhnlich  sehr  lang,  cy- 
lindrisch,  nur  in  der  Gruppe  von  collaris  und  rotundi- 
p  e  n  n  i  s  wenig  länger  als  das  erste ;  das  dritte  pfrieraenförmig. 

Die  einzelnen  Gruppen    dieser  Gattung  lassen  sich  jetzt 
auf  folgende  Weise  bestimmen: 
J.  Palpi  inaxillares  articulo  quarto  subulato. 

1.  Collum  thoraci  iminersum.  Mesosternum  partim  ca- 
rinätum.     Antennae  extrorsum  sensim  crassiores. 

A.  Tliorax  cordatus.  Mandibulae  valde  curvatae, 
apice  intus   crenulatae.     Palporum  labialium  arti- 

culus  secundus  primo  partim   Iongior       ....     Stirps  1. 

B.  Thorax  subquadratus  ,  lateribus  non  rotundatus. 
Mandibulae  acumine  brevi.  Palporum  labialium 
articulus  secundus  ceteris  multo  Iongior     .     .     .     Stirps  2. 

2.  Caput  a  thorace  collo  sejunctum.  Mesosternum  for- 
titer  carinatum.  Mandibulae  parte  apicali  acuta  in- 
tus basi  unidentata.  Palpi  labiales  articulo  secundo 
longissimo. 

A.  Coleoptera  basi  thoracis  latitudine.  Thorax  sub- 
cordatus.     Antennae  articulis  quatuor  ultimis  di- 

stincte  majoribus Stirps  3. 

B.  Coleoptera  basi  thorace  latiora.  Thorax  subqua- 
dratus, antrorstim  saepe  angustatus.  Antennae 
articulis  ultimis  quatuor  vel  quinque  vel  tribus  di- 

stincte  majoribus Stirps  k, 

II.  Palpi  maxillares  articulo  quarto  brevi,  conico. 

Caput  a  thorace  collo  sejunctum.  Mandibulae  parte  api- 
cali acuta,  intus  basi  bidentata.  Palpi  labiales  arti- 
culo secundo  longissimo.  Antennae  articulis  ttibus  ul- 
timis abrupte  majoribus.  Thorax  subovatus  vel  sub- 
globosus.     Mesosternum  fortiter  carinatum. 

A.  Tarsi  anteriores  (marum  fortius)  dilatati       .     .     Stirps  5. 

B.  Tarsi  simplices Stirps  6. 

Als  Mitglieder  der  ersten  Gruppe  habe  ich  in  meinen 
Analectis  entom.  p.  5.  aus  eigner  Ansicht  aufgeführt:  Sc. 
Godarti,  scutellaris,  Helferi,  collaris,  pusillus 
und  per fo rat us,  andere  nach  den  Beschreibungen  vermu- 
thet  in  Sc.  Cheyrierii  Heer,  Dalmanni  Gyll.  und  gib- 
bosus  Kunze  Msc.  —  Von  diesen  ist  mir  Sc.  Dalmanni 

(6.   Band.  2.   Heft.)  30 


460 

noch  unbekannt  geblieben,  Sc.  gibbosus  gehört  nach  dem 
Originalexemplare  in  Herrn  Gorys  Sammlung  in  die  vierte 
Gruppe,  und  wird  weiter  unten  nochmals  beschrieben  werden, 
Sc.  Chevrierii  ist  nach  dem  Originalexemplare  in  H. 
Chevrier's  Sammlung  mit  Sc.  collaris  identisch.  H.  Che- 
vrier  war  über  das,  was  für  Sc.  collaris  zu  halten  sei, 
nicht  im  Klaren  gewesen,  er  hatte  geglaubt,  ihn  nicht  \o:i 
scutellaris  trennen  zu  können  und  daher  ein  normales 
Exemplar  desselben  als  besondere  Art  angesehen.  Die  -von 
Chevrier  an  Kunze  mitgeteilten  Exemplare  (s.  Anal.  ent. 
p.  8.)  gehörten  gar  nicht  zu  dieser  Art,  sondern  zu  pusillus. 

Dagegen  gehört  in  diese  Gruppe  von  beschriebenen  Ar- 
ten noch  Sc.  exilis  Erichs.,  den  ich  (Anal,  entom.  p.  21. 
34.)  in  einer  ganz  andern  Art  der  vierten  Gruppe  zu  erken- 
nen geglaubt  hatte.  Letztere  wird  weiter  unten,  unter  dem 
ihr  von  H.  Mürkel  ertheilen  Namen  nanus  genauer  be- 
schrieben werden.  Mit  dem  Originalexemplare  des  exilis 
Erichs,  stimmen  in  allen  Beziehungen  die  von  Suhlberg 
und  Zeltersledt  an  Germar  und  Kunze  als  Sc.  minutus 
var.  b.  gesandten  Exemplare,  die  ich  Anal,  entom.  p.  1).  bei 
pusillus  erwähnte,  überein,  ausgenommen,  dass  bei  ihnen 
das  siebente  Fiihlerglied  nicht  grösser  ist  als  das  achte. 

Eine  neue  Art  dieser  Gruppe  ist: 
Sc.  rotundipennis:  niger,    nitidus,  pilosus,  thorace  cor- 
dato,   basi    obsolete  foveolato,  coleopteris  ovatis ,  antennis 
pedibusque  ferrugineis.     Long.  2/3  lin. 

Habitat  in  Syria.  D.  Comes  Ferrari  mecum  coinnm- 
nieavit. 

Sc.  collari  paulo  minor.  Caput  nigrum,  Iaeve,  pilosum, 
ore  palpisque  ferrugineis.  Antennae  capite  thoraceque  lon- 
giores,  extrorsum  sensim  crassiores,  arliculo  ultimo  obtuse 
acuminato.  Thorax  latitudine  paulo  longior,  laleribus  ante 
medium  rotundato-ampliatus ,  posterius  valde  angustatus,  di- 
sco  convexus,  basi  foveolis  quatuor  obsoletis  approximatis,  la- 
teribus  ante  basin  foveola  majore  impressus,  niger,  nitidus, 
laevis,  pilosus.  Coleoptera  ovata,  capite  thoraceque  ditnidio 
longiora,  basi  thorace  parum  latiora,  humeris  rotundatis,  vage 
sublilissime  punetulata,  basi  obsolete  biimpressa,  nigra,  nitida, 


46? 

pilosa.     Pedes  ferruginei,  graciles,  femoribus  versus  apicem 
modice  incrassatis. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  collaris  durch  län- 
gere Behaarung,  kürzeres  hinten  mehr  zusammengezogenes 
Halsschild,  kürzere,  an  den  Seiten  mehr  gerundete,  noch 
schwächer  pnnktirte  Flügeldecken  und  hellere  Beine  von 
Helfer i  und  scutellaris  aber  durch  längere  Fühler,  das 
an  der  Basis  weit  mehr  verschmälerte  Halsschild,  die  vorn  und 
hinten  schmälern,  weit  mehr  gerundeten  Flügeldecken,  vom 
letztern  auch  noch  durch  das  nicht    erhabene  Schildchen. 

Aus  der  zweiten  Gruppe  kannte  ich  früher  nur  Sc.  an- 
gu latus,  elongatulus  und  rubicun  dus  aus  eigner  An- 
sicht, den  Beschreibungen  nach  zog  ich  Sparshalli  Benny 
und  fraglich  auch  vV  i  g  h  a  m  i  Benny  dahin.  Letzterer  ist 
mir  noch  unbekannt;  ersterer  ist  eine  in  der  Gestalt  dem 
rubicundus  sehr  ähnliche  Art,  aber  leicht  daran  kenntlich, 
dass  das  Halsschild  keinen  mittleren  Längskiel  und  keine 
Grübchen  an  der  Basis  sondern  einen  rinnenförmigen  Queer- 
eindruck  hat  (s.  Erichs.  Jahresber.  für  1842.  p.  32.)  Herr 
Aubc  hat  ihn  öfters  bei  Paris  gefunden,  ein  von  Erichson 
bei  Halle  gefangenes  Exemplar  sah  ich  im  Berliner  Museum. 
Benny  giebt  Halsschild  und  Flügeldecken  als  punktirt  an, 
wie  Erichson  wohl  mit  Recht  bemerkt,  in  Folge  einer  durch 
Pubescenz  veranlassten  Täuschung.  Das  Exemplar  das  Benny 
vor  sich  hatte,  scheint  frisch  entwickelt  gewesen  zu  sein, 
da  er  es  als  rothbraun  beschreibt,  alle  die  ich  sah  waren 
dunkel  pechbraun. 

Eine  neue  in  diese  Abtheilung  gehörige  Art  ist: 
S.  helvolus:  testaceus,   nitidus,  pubescens,   autenuis  extror- 
sum   sensim  crassioribus,  thorace  subquadrato,  basi  trans- 
versim  impresso,   in  impressione   quadrifoveolato,   coleopte- 
ris  oblongo-ovatis.     Long.  '/,  lin. 

Habitat  in  Hassia,  rarissime.  D.  Riehl. 
Sc.  Sparshalli  similis  eoque  parum  minor,  testaceus, 
nitidus,  pube  adpressa  deuse  vestitus.  Caput  rotundatum, 
oculis  prominulis.  Antennae  capitis  thoracisque  longitudine, 
articulo  primo  cylindrico,  secundo  obconico,  tertio  parvo,  ce- 
teris   globosis,    extrorsum    sensim  majoribus,    ultimis    tribus 

30  * 


'168 

erassioribus,  110110  et  deeimo  transversis,  ultimo  ovato,  bre- 
viter  acumiuato.  Thorax  latitudine  haiid  longior,  basi  api- 
ceque  truncatus,  angnlis  anlicis  panuu  rotundatis,  lateribus 
subparallelis  postice  marginatis,  supra  modice  convexus,  basi 
transversim  impressus,  in  impressione  utrinque  bifoveolatns, 
foveola  exteriore  anUorsum  extensa.  Coleoptera  thorace  la- 
tiora,  oblongo  - ovata ,  dorso  panuu  convexa,  basi  utrinque 
l)iimpressa,  impressione  juxta  humerum  longiore.  Pedes  gra- 
ciles,  concolores,  femoribus  modice  incrassatis. 

Die  Fühler  nehmen  bei  dieser  Art  noch  allmählicher 
an  Dicke  zu,  als  bei  den  übrigen  Mitgliedern  dieser  Gruppe, 
auch  sind  hier  nur  die  drei,  nicht  vier  letzten  Glieder  tt- 
was  dicker.  Sonst  ist  diese  Art  hauptsächlich  daran  kennt- 
lich, dass  ein  rinnenformigcr  Queereindruck  an  der  Basis  des 
Halsschildes  vorhanden  ist;  in  dem  noch  vier  Grübchen  ein- 
gedrückt sind.  Der  Queereindruck  selbst  ist  nicht  so  tief  als 
bei  Sc.  Sparshalli. 

Zur  dritten  Gruppe  habe  ich  (Anal,  entom.  p.  15.)  Sc. 
K  u  n  z  e  i  Gene,  p  u  b  i  c  o  1 1  i  s  Kunze  und  o  b  1  o  n  g  u  s  ISlnrm 
gezählt.  Bei  Sc.  pubicollis  ist  die  Geschlechtädifle- 
renz  nachzutragen,  die  Männchen  haben  stärker  verdickte 
Vorderschenkel  als  die  Weibchen.  Eine  neue  Art  dieser 
Gruppe  ist: 

Sc.  styriacus:  nigro-piceus,  nitidus,  pubescens,  thorace 
subcordato,  piloso,  postice  bipunctato ,  coleopteris  suliel- 
lipticis,  antennis  validis,  articulis  qnatuor  ultimis  crassio- 
ribus.    Long.  1/2  lin. 

Habitat  in  Styria.  D.  Grimmer. 
Sc.  pubicolli  duplo  minor,  piceo-nigcr,  interdum  di- 
lutior,  nitidus,  pubescens.  Caput  subquadratum ,  latiusculum, 
oculis  parnm  prominulis.  Antennae  validae,  capite  thorace- 
que  subaequales,  arliculo  primo  et  secundo  cylindricis,  tertio 
usque  ad  sextum  globosis,  septimo  paulo  majore,  quatnor 
ultimis  approximatis,  distincte  crassioribus,  octavo  usque  ad 
decimnm  transversis,  ultimo  ovato,  breviter  acnminato.  Tho- 
rax subcordatus,  latitudine  haud  longior,  pilosus,  dorso  con- 
vexus,  ante  basin  leviter  impressus,  bifoveolatns,  foveolis  mi- 
nutis  distantibns,      Coleoptera  subelliptica,    basi  thoracis  lati- 


mo 

ludine,  medio  thorace  duplo  Jatiora.     Pedes  graciles,  femori- 
bus  versus  apicem  clavalis. 

In  der  vierten  Gruppe  giebt  es  Arten  mit  viergliedri- 
ger,  mit  fünfgliedriger  und  mit  dreigliedriger  Fühlerkeule. 

Als  Arten    mit   viergliedriger   Keule    führte   ich   Anal, 
entomol.  p.  16  sq.  aus  eigner  Ansicht  an:   Sc.  Motschuls- 
k  i  i ,    d  e  n  t  i  c  o  r  u  i  s ,    <•  1  a  v  i  p  e  s ,    r  u  t  i  1  i  p  e  n  n  i  s ,    h  i  r  t  i  - 
c  o  1 1  i  s ,  c  1  a  v  i  g  e  r ,  t  e  s  t  a  c  e  u  s ,  c  i  n  n  a  m  o  m  e  u  s ,  c  a s  t  a- 
neus,   validi  c  o  r  n  is.      Unbekannt   waren   mir   Sc.   rufi- 
cornis  Denny,  brevicomis  Say,    bicolor  Fabr.  und 
deflexicollis  Kunze   Msc.      Sc.   def  lex i colli  s    habe 
ich,    ebenso  wie  den  auch  hierher  gehörigen  Sc.  gibbosus 
Kunze,   den   ich   früher  in   der  ersten  Gruppe  unterbrachte, 
nach  ihn  Exemplaren    in  Herrn   Gory's  Sammlung   nochmals 
beschrieben  und  theile  hier  diese  Beschreibungen  mit. 
Sc.   gibbosus:   castaneus,    nitidus,  pubescens,   capite  tho- 
raceque  dense  pilosis,    hoc   valde   gibboso,   lateribus    im- 
presso, basi  fere  laevi,  coleopteris  ovalibus,  basi  biimpres- 
sis.     Long.  ll/2  lin. 

Kunze  in  Schaum  Anal,  entom.  p.  11.  9. 

Habitat  in  Madagascar.     Mus.  Gory. 

Statura  Sc.  castanei  sed  major.  Antennae  capite  tho- 
raceque  loiigiores  pilosae,  articulo  primo  sequentibus  paulo 
longiore,  seeundo  usque  ad  sextum  subeylindricis,  septimo 
paulo  crassiore,  obeonico,  quatuor  ultimis  multo  majoribus, 
oetavo  subgloboso,  nono  et  deeimo  transversis,  ultimo  ma- 
ximo,  fere  trium  antecedentium  magnitudine,  apice  acuto. 
Caput  subovatum,  castaneum,  nitidum,  vertice  toto  densissime 
piloso.  Thorax  elongatus,  latitudine  dimidio  longior,  autice 
paulo  anguslior,  deflexus,  lateribus  postice  paulo  sinuatis,  an- 
gulis  posticis  paulo  prominulis,  disco  valde  gibboso,  hoc  irn- 
pressione  levi  et  obsoleta  notatus ,  lateribus  fovea  transversa 
magna  profunda  impressus,  quo  fit  ut  thorax  constrictus  vi- 
deatur,  castaneus,  nitidus,  gibbere  praesertim  densissime  pi- 
loso. Coleoptera  basi  thorace  multo  latiora,  ovalia,  castanea, 
nitida,  parce  pubesceutia,  laevia,  basi  utrinque  pone  humerum 
impressa,  plica  humerali  elevata.  Corpus  cum  pedibus  casta- 
neum, femoribus  incrassatis, 


Ü90 

Species  magnitudine,   antennis  et  tliorace   gibbifero  la- 
teraliter  impresso  insignis. 

Sc.  deflexicollis:   piceo-rufus,   nitidus,  pubescens,  tlio- 
race elongato,  conyexo,  piloso,    basi  subtiliter  bipunctato, 
coleopteris  ovalibus,  basi  impressis,  bumeris  elevatis. 
Kunze  in  Schaum  Anal,  entom.  p.  23.  31. 
Habitat  in  Madagascar.    Mus.  Gory. 
Piceo-rufus,    nitidus.       Caput    subrotundatum,    rufuni, 
fronte  convexa,  vertice   piloso.     Antennac  capite   thoraceque 
longiores,  articulis  sex  primis  acqualihus,  subeylindricis,  sep- 
timo   parum   crassiore,   oclavo   majore    subgloboso,   nono   et 
deeimo    etiam  majoribus,    quadratis,    ultimo   ovato ,   obtusius- 
cnlo.     Thorax  elongatus,  antice  paulo  angustior,  deflexus,  la- 
teribus  paulum  sinuatis,  angulis  posterioribus  prominulis,   su- 
pra  coinexus,   pilosus,  lateribus  impressus,  ante  basin  pnn- 
ctis  duobus   subtiliter  impressis.      Coleoptera   ovalia,   laevia, 
parce  pilosa,  basi  utrinque  juxta  humerum   impressa,  plica 
humerali   elevata.      Corpus    subtus    pieeo-rufum,    femoribus 
incrassatis. 

Vom  Sc.  gibbosus  durch  die  weit  geringere  Grösse, 
schlankere  Fühlerkeule,  weniger  gewölbtes  Halsschild  u.  s.w. 
unterschieden. 

Eine  f ünfgliedrige  Fühlerkeule  ist  nur  bei  Sc.  cras- 
sicornis  beobachtet  worden. 

Dreigliedrig  ist  dieselbe  bei  Sc.  Wetterhalii  und 
den  beiden  folgenden  neuen  Arten,  von  denen  ich  die  eine 
Aual.  entomol.  p.  24.  mit  Unrecht  als  Sc.  exilis  Erichs. 
aufführte. 

Sc.  intrusus:  niger,  nitidus ,  pubescens,  thorace  subqua- 
drato,  piloso,  basi  transversim  impresso,  quadrifoveolato, 
elytris  laevibus,  antennis  rufis,  clava  nigra,  pedibus  ferru- 
gineis.     Long.  2/3  lin. 

Habitat  in  Syria.  ü.  Comes  Ferrari,  in  SiciliaD.3iW/j/. 
Sc.  hirticolle  parum  minor.  Caput  rotundatum,  con- 
\exuni,  palpis  ferrugineis.  Antennae  capite  thoraceque  pa- 
rum longiores,  articulis  primo  et  seeundo  aequalibus,  cylin- 
dricis,  tertio  usque  ad  octaviun  aequalibus,  globosis,  tribus 
iiltimis  abrupte  majoribus,  gracilibus,   ferrngineae,  Clara  ni- 


471 

gra.  Thorax  capite  latior,  subquadratus ,  lateribus  rotunda- 
tus,  antrorsum  angnstatus,  supra  modice  convexus,  pilosus, 
ante  basin  transversim  iuipressus,  impressione  ntriuque  bifo- 
teölata.  Coleoptera  ovalia,  medio  thorace  fere  duplo  latiora, 
laevia,  basi  pone  scutellum  leviter,  pone  humeros  fortiter  im- 
pressa.    Pedes  ferruginei. 

Von   Sc.  Wetterhalii    durch  die  viel  schlankere  Gestalt 

und  kleinem  Kopf  nnd  Halsschild  sogleich  zu  unterscheiden. 

Sc.  nanus:   piceus,   nitidus,  pubescens,   antennis  pedibusque 

testaceis,  thorace  subqimdrato,  basi  bifoveolato,   elytris  lae- 

\ibns,   basi    impressis,  autennarum   articulis  nltimis  tribus 

abrupte  multo  majoribus.     Long.  V4  lin. 

Scydmaentts  exilis  Schaum  Anal,  entom.  27.  34. 
Habitat  in  Saxonia   niontana  D.  Market  >  Berolini  se- 
mel  legit  D.  liulhe. 

Minimus  hujus  generis,  picens,  nitidus,  pube  subtili  ad- 
pressa  thoracis  densiore  vestitus.  Caput  rotundatum,  latiuscu- 
lutn,  ore  palpisque  pallidis.  Antenuae  capite  thoraceqne  bre- 
viores,  articulo  primo  et  secundo  cylindricis,  tertio  usqne  ad 
sextum  aequalibus,  globosis,  septimo  antecedentibus  paulo  ma- 
jore octavo  septimo  minore,  nltimis  tribus  abrupte  multo  ma- 
joribus totae  pallidae.  Thorax  subquadratus,  lateribus  rotun- 
datus,  antrorsum  partim  aiigustatus,  supra  modice  convexus, 
ante  basin  profunde  bifoveolatus,  foveolis  approximatis;  prae- 
terea  i'oveola  utrinque  iii  summo  thoracis  margine  observa- 
tur.  Coleoptera  thorace  paulo  latiora,  ovata,  partim  conyexa, 
laevia,  basi  utrinque  impressa.  Corpus  subtus  piceum,  pedi- 
bus  pallidis. 

Zur  fünften  Gruppe   gehörte   Sc.  tarsatns,  rubens, 
brunneus,  affinis,  cognatus  und  folgende  neue  Art: 
Sc.  vulpinus:   rnfo -testaceus,   nitidus,   pubescens,  thorace 
oblougo-ovali,    postice    bipunctato,    coleopteris    ovalibus, 
apice  subtruncatis,  humeris  subelevatis.     Long.  1  lin. 
Habitat  in  Arabia.     D.  WaltL 

Magnitudine  Sc.  tarsati  sed  statura  magis  elougata,  ca- 
pite thoraceqne  multo  angustioribns,  rufo- testaceus,  nitidus, 
pube  adpressa  vestitus.  Caput  subquadratum,  oculis  partim 
promiuulis,  modice  convexum.     Antenuae   capitis  thoracisque 


4*Ä 

longitudine,  articulo  priinn  majore,  2  —  6  cylindricis ,  subae- 
qualibus,  7  et  8  minoribus,  ultimis  tribus  abrupte  majoribus, 
elongatis,  9  et  10  obconicis,  ultimo  ovato,  acuminato.  Tho- 
rax oblongo-ovalis,  latitiuline  dimidio  longior,  antice  rotun- 
datus,  deorsum  parum  angustatus,  basi  rotundatus,  ante  basin 
punctis  duobus  impressus.  Coleoptera  ovalia,  basi  thorace 
paulo,  medio  duplo  latiora,  apice  truncata,  abdomine  bre- 
viora,  basi  utrinque  juxta  luimeros  subimpressa,  humeris  sub- 
elevatis.  Pedes  concolores,  femoribus  clavatis,  tarsis  anticis 
dilatatis. 

Die  sechste  Gruppe  enthält  die  vier  von  mir  bereits 
Anal,  entorn.  p.  25.  aufgezählten  Arten  Sc.  antidotus,  der 
ausser  in  Sicilien ,  auch  in  Spanien  und  Algier  einheimisch 
ist,  Sc.  Helwigii,  Zi  mmer  manni,  rufus.  Eine  neue 
Art  dieser  Gruppe  ist  mir  nicht  bekannt  geworden. 


IX. 
Bemerkungen    und    Berichtigungen. 


Bemerkungen  über  Myrm  ecophilen  von  J.  C. 
Schiö die.  Auch  ich  habe  mich  mit  Untersuchungen  über 
die  unter  Ameisen  wohnenden  Gliederthiere  beschäftigt,  und 
die  Freude  gehabt,  unsere  Fauna  mit  nahe  fünfzig  vorher 
hier  nicht  beobachteten  Arten  zu  vermehren.  Von  Arach- 
nideu,  Myriapoden,  Isopoden  und  T  h  y  s  a  n  u  r  e  n 
kommt  eine  ziemlich  beträchtliche  Anzahl  vor,  besonders  in 
den  Nestern  der  Formica  rufa.  Sphaerium  acervorum 
habe  ich  bis  jetzt  nur  als  Larve  gefunden.  Von  Rhynchoten 
kenne  ich  vier  Arten,  zwei  jedoch  nur  als  Larve,  die  dritte 
ist  eine  Microphysa,  die  vierte  eine  Authocoris,  zwar  mit 
den  (mangelhaften)  Beschreibungen  der  A.  cursitans  Fall. 
ziemlich  übereinstimmend,  jedoch  wahrscheinlich  verschieden; 
sie  lebt  bei  F.  rufa,  und  kommt  in  vielen  Nestern  derselben 
zu  Hunderten  vor.  Von  Antliaten  kenne  ich  eine  Sciara 
und  eine  Scatopse,  von  Piezaten  zehn  Arten,  unter  denen 
vier  Ceraphron,  zwei  Diapria  und  eine  Myrmica.  Aus 
der  Familie  der  Staphylinen  habe  ich  in  unserer  kleinen 
Faune  alle  von  Erichson  als  ausschliessliche  Myrmecophilen 
aufgeführten  Arten  bis  auf  M  y  r  m  e  d  o  n  i  a  f  u  1  g  i  d  a ,  F  a  1  a- 
gria  thoracica,  Euryusa  siuuata,  Lomechusa  stru- 
m o s a,  S t a p h y  1  i n u s  latebricola  aufgefunden.  Ausserdem 
sind  mir  aber  noch  zwei  Staphylinen  aus  den  Nestern  der  F. 
rufa  bekannt,  Homalota  talpa  Heer  und  ein  Xantholi- 
n us,  dem  X.  lentus  äusserst  ähnlich,  bei  aller  Aehnlichkeit 
mir  aber  doch  verschieden  scheinend.  Von  Käfergattungen, 
welche  bisher  nicht  als  Myrmecophilen  enthaltend  bekannt  sind, 
habe  ich  eine  Oligota,  wahrscheinlich  atomar ia  Er.,  bei 


4M 

F.  rufa  (einmal  gefunden)  beobachtet.  Platysthetus  (mor- 
sitans),  Malthinus,  zwei  Arten,  und  Trichopteryx,  auch 
zwei  Arten,  die  eine  in  grosser  Anzahl  und  gewiss  eigenthüm- 
licb,  alle  aus  den  Nestern  der  F.  rufa.  Ferner  ist  mir  Ce- 
rylon  histeroides  einmal  daselbst  vorgekommen,  und  die 
seltenen  Scydmaenen,  Sc.  exilis  Er.,  Sc.  trnncatellus 
Er.  und  claviger  Kunze  *)  sind  mir  nur  als  ausschliessli- 
che Bewohner  der  Nester  derselben  Ameisenart  vorgekommen. 
Von  Cetonien  habe  ich  bis  jetzt  nur  die.  C.  aenea  Gyll.  als 
Ameisenfreund  beobachtet;  sie  kommt  bisweilen  in  grosser  An- 
zahl in  den  Nestern  der  F.  rufa  vor,  und  ich  habe  sie  da- 
selbst in  allen  drei  Ständen  vorgefunden.  Die  Larve  durch- 
geht die  Verwandlung  in  einem  starken,  ovalen,  von  den 
Fichtennadeln  und  der  Erde  des  Nestes  gefertigten  Gespinnst. 
Die  Aleochara  angulata  Er.  ist  die  hier  am  häufigsten 
vorkommende  Myrmecophile.  Sie  kann  jedoch  nicht  zur  Gat- 
tung Aleochara  gestellt,  sondern  muss  als  eine  Oxypoda  mit 
wenig  gestrecktem  ersten  Gliede  der  Hinterfüsse  betrachtet 
werden,  indem  die  Mundtheile  von  der  bei  den  Homaloten  und 
Oxypoden  gewöhnlichen  Form  sich  wenig  entfernen  (die  zwei 
letzten  Glieder  der  Lippentaster  sind  gleich  lang  und  das 
letzte  Glied  der  Kiefertaster  ist  von  ungewöhnlicher  Länge). 


Ueber  den  Bau  des  Hinterleibes  bei  einigen 
Käfergattungen  von  ./.  C.  Schiödlc.  Die  Familie 
der  Silphen  ist  hinsichtlich  des  nähern  Baues  ihrer  Mitglieder 
noch  wenig  gekannt,  und  es  bleibt  bei  der  Bearbeitung  die- 
ser Thiere  für  den  nächsten  Band  meiner  Faune  noch  vieles 
für  mich  nachzuholen.  Die  Necrophoren  sondern  sich  ausser 
den  bisher  allgemeiner  bekannt  gewordenen  Eigenthümlichkei- 
ten  des  äussern  Baues  noch  besonders  durch  zwei  wichtige 
Charaktere  desselben  von  den  übrigen  Silphen  ab,  nämlich 
durch  zehngliedrige  Antennen  (von  Slurm  richtig  dargestellt) 


*)  In  Wcshcood's  Introduction  to  the  modern  Classification  of 
Ins.  I.  p.  280.  findet  sich  schon  die  Bemerkung,  dass  Sc.  clava- 
tus  bei  Paris  von  einem  Herrn  Duros  in  einem  Ameisenneste  ge- 
iunden  ist. 


415 

und  durch  sehr  ausgebildete  Stridulationsorgane  *),  welche 
letztere  in  zwei  in  die  Queere  gestreiften  Längsleisten  auf  der 
Mitte  des  ersten  der  ganz  hornigen  Rückensegmente  des  Hin- 
terleibes bestehen,  welche  gegen  eine  eigenthümlich  gebilde- 
te transverselle  Leiste  auf  der  Unterseite  der  Flügeldecken- 
spitzen  gerieben  werden.  Necrodes  ist  durch  mehrere  anato- 
mische Charaktere  von  den  übrigen  Silphengruppen  geschie- 
den, z.  B.  durch  den,  von  der  bei  Silpha  und  Necrophorus 
vorkommenden  Form,  ganz  "verschiedenen  Bau  des  Eierstockes, 
dessen  sehr  zahlreiche  (40)  Röhren  einer  Verlängerung  der 
Eileiter  seitlich  ansitzen,  so  wie  durch  die  Bildung  des  mit 
blinden  Fortsätzen  versehenen  Theils  des  Dünndarms,  wodurch 
Necrodes  näher  an  Necrophorus  gerückt  wird,  wo  der  ge- 
nannte Darmlheil  in  der  Natur  nicht,  wie  vielfach  angegeben 
wird,  mit  Muskelringen,  sondern  nur  mit  grösseren,  mehr  in 
die  Queere  gezogenen  und  dabei  ringförmig  gestellten  blin- 
den Anhängen  versehen  ist.  Auch  einen ,  wie  ich  glaube, 
durchgreifenden,  zoologischen  Charakter  zeigt  Necrodes  da- 
rin, dass  die  Stigmata  prothoracica  von  den  Epimeren  des 
Prothorax  nicht  bedeckt  werden.  Catops  und  Colon  schlies- 
sen  sich  auch  hinsichtlich  des  inneren  Baues  den  Silphen  gut 
an,  zeigen  jedoch  bedeutende  Verschiedenheiten,  z.  B.  von 
anders  gehauten  Bälgen  zusammengesetzte  Testikeln,  durch- 
aus eigenthümlichen  Ductus  ejaculatorius  und  Penis,  Mangel 
des  bei  Silpha  und  Necrophorus  sehr  ausgebildeten  Blinddarms 
u.  s.  w.  Von  letzterem  habe  ich  schon  früher  erwähnt,  dass 
er  von  Leon  Duf'our  (welcher  unter  den  Silphen  eigentlich 
nur  Necrodes  untersucht  zu  haben  scheint,  wo  der  Anhang 
des  Blinddarms  sehr  lang  ist)  für  Uringefässe  angenommen 
worden  ist,  und  bei  derselben  Gelegenheit  gezeigt,  dass  die 
mit  diesem  Namen  bezeichneten  Organe  unter  den  Insekten 
durchaus  nur  bei  den  Käferfamilien  mit  frei  abgesetzten  Epi- 
meren am  Prothorax  beobachtet  worden  sind.  Ein  merkwür- 
diger Charakter  der  Silphen  sind  die  zwei  gestreiften  Polster 


*)  Von  Goureau  (in  den  Annal.  de  la  soc.  entom.  de  France) 
sehr  mangelhaft  beobachtet,  er  beschreibt  die  Leisten  als  glatt  und 
hat  die  Bildung  der  Flügeldecken  übersehen. 


4*6 

unter  der  Stirn,  welche  Khbij  bei  Necrophorus  sehr  richtig 
erkannt  und  bekanntlich  als  Geruchsorgane  gedeutet  hat,  wel- 
che aber  wenigstens  auch  bei  Silpha  verbreitet  sind,  und 
deren  Bau  noch  naher  zu  erörtern  ist.  Ich  habe  vor  ei- 
nem Jahre  in  der  Versammlung  der  nordischen  Naturforscher 
in  Stockholm  einen  Vortrag  über  diesen  Gegenstand  gehalten. 
Es  giebt  zur  Zeit  vielleicht  keinen  Punkt  im  äussern  Baue 
der  Käfer,  welcher  so  sehr  dazu  auffordert,  durch  gründliche 
Untersuchung  erhellt  zu  werden,  als  die  Gliederung  des  Hin- 
terleibes. Ich  habe  die  Abhandlung  des  Herrn  Heer  in 
der  Stett.  Zeit,  über  Triehopteryx,  wo  auch  dieser  Punkt  zur 
Sprache  gebracht  wird,  durchgegangen,  abgesehen  aber  selbst 
davon,  dass  die  mitgetheilten  Beobachtungen,  wie  der  Verfas- 
ser auch  bemerkt,  vieler  Berichtigungen  im  Einzelnen  bedürf- 
tig sind,  scheint  es  mir  doch  nicht,  als  habe  der  Verfasser 
die  Sache  aus  einem  ganz  richtigen  Gesichtspunkte  aufge- 
fasst.  Ich  habe  schon  vor  zwei  Jahren  darauf  aufmerksam 
gemacht,  dass,  obschon  die  Bedeutung  der  Bauchgliederung 
als  Familiencharakter  dem  eminenten  systematischen  Blicke 
Erlchsori's  keineswegs  entgangen  sei,  es  ihm  doch  bis  da- 
mals bei  keiner  Familie  geglückt  wäre,  die  Zahl  der  Glieder 
der  Natur  gemäss  aufzufassen:  und  habe  die  Ansicht  geäus- 
sert, es  sei  nothwendig,  wenn  die  Zahl  der  Hiuterleibsglieder 
als  zoologischer  Charakter  angewendet  werden  soll,  die  Kloak- 
decken von  der  Zahl  derselben  auszuschliessen,  obschon  sie 
physiologisch  als  umgebildete  Hinterleibsglieder  zu  betrachten 
sind  (als  solche  sind  aber  auch  die  inneren  hornigen  Be- 
deckungen des  Penis  und  der  Vagina  aufzufassen).  Was 
Herr  Erichson  als  siebentes  Segment  bei  den  Staphylinen 
angenommen  hat,  sind  eben  die  Kloakdecken,  welche  nach 
Willkühr  des  Thieres  bald  hervorgestreckt,  bald  zurückge- 
zogen sind;  sie  finden  sich  ebenso  bei  den  meisten  Käfern, 
und  sind  häufig  nach  dem  Geschlechte  verschieden  gebildet, 
nur  sind  sie  bei  keiner  Familie  so  frei  beweglich  und  wer- 
den bei  keiner  so  häufig  vorgestreckt  als  bei  den  Staphyli- 
nen, weil  der  Hinterleib  bei  keiner  so  frei  gegliedert  ist. 
Untersucht  man  eine  den  Staphylinen  verwandte  Form,  z.  B. 
eine  Silpha,   wird    man    die   genannten  Theile  in  allen  Ein- 


MI 

zelheiten  leicht  wiedererkennen  können,  nur  sind  sie  selten 
oder  nie  vorgestreckt.  Bei  den  Dyliscen  sind,  wie  ich  ge- 
zeigt habe,  die  Kloakdecken  als  siebentes  Segment  von  Herrn 
Erichson  angenommen,  sie  finden  sich  alier  in  ganz  ähnli- 
cher Weise  bei  den  Caraben,  wo  sie  aber  von  Niemand  i\en 
Baiichsegmenten  beigezählt  worden  sind  n.  s.  w.  Eine  An- 
sicht aber,  welche  die  nämlichen  Theile  bald  als  Bauch-! 
sei-niente  betrachtet,  bald  nicht,  ist  eine  nicht  conseqnente. 
Schlosse  man  dagegen  immer  die  Kloakdecken  von  den  Seg- 
menten aus,  so  würde  die  gleichmässige  Zählung  derselben 
nur  noch  bei  der  Beurtheilung  der  ersten,  häufig  mehr  oder 
weniger  verkümmerten ,  Glieder  einige  Schwierigkeit  darbie- 
ten, welche  jedoch  meistens  durch  gewissenhafte  Untersuchung 
und  gehörige  Vergleichung  vieler  verwandter  Formen  sich 
überwinden  lässt.  Was  hierüber  bekannt  gemacht  ist,  scheint 
freilich  häufig  unrichtig  zu  sein;  so,  um  bei  dem  Beispiele 
mit  den  Staphylincn  zu  bleiben,  ist  von  Herrn  Heer  in  der 
oben  berührten  Abhandlung  der  durch  eine  eingedrückte  Linie 
abgesetzte  vordere  Rand  des  ersten  Rückensegmentes  als  er- 
stes Segment,  und  der  übrige  Theil  des  ersten  Segmentes  a's 
zweites  Segment  gedeutet  worden;  der  genannte  Rand  findet 
sich  an  allen  Segmenten,  nur  werden  diese  Ränder  bei  zu- 
sammengezogenem Hinterleibe  versteckt,  und  zwar  der  Rand 
des  ersten  Segmentes  unter  dem  hinteren  Rande  des  Metano- 
tum,  der  Rand  des  zweiten  Segmentes  unter  dem  hinteren  Rande 
des  ersten  Segmentes  u.  s.  w.  Das  eigentliche  erste  Bauch- 
segment  ist  allerdings,  wie  Herr  Heer  bemerkt,  von  Herrn 
Erichson  nicht  mitgezählt  worden,  es  ist  mir  aber  nicht  ganz 
deutlich,  ob  Herr  Heer  das  wahre  erste  Segment  gekannt  hat, 
oder  ob  er  den  abgesetzten  Rand  des  zweiten  Segmentes  als 
solches  gedeutet  hat;  jedenfalls  entspricht  das  erste  Bauchglied 
nicht,  wie  von  ihm  angegeben  wird,  dem  zweiten,  sondern  dem 
ersten  Rückensegment.  Das  Abdomen  der  Staphylinen  ist  dem- 
nach siehengliedrig,  mit  einander  paarweise  völlig  entsprechen- 
den Rücken-  und  Bauchsegmenten,  von  denen  jedes  Rücken- 
segment mit  einem  Stigmenpaare  versehen  ist.  Die  häufig  vor- 
gestreckten Kloakdecken  sind  hier  eben  so  wenig  als  über- 
haupt bei  den  Insekten  im  Besitz  von  Stigmen. 


478 

Ueber    die  Larve  von  Clitellaria  Ephippium 
von  Mävkel.     Das  Manuscript   dieses  Aufsatzes   war  bereits 
dem  Drucke  übergeben,  als  ich  noch  zu  meiner  grossen  Freude 
das  vollkommene  Iusekt  der  S.  266.  sub.  No.  284.  beschrie- 
benen üipterenlarve  kennen  lernte.     Ich  hatte  gegen  das  Ende 
des  Monats  März  d.  J.  (1814)  aus  einem  Neste  der  Form,  fu- 
liginosa  eine  der  grössten  Larven  dieser  Art  mit  nach  Hause 
genommen,    um    die    Beschreibung    derselben   zu   entwerfen. 
Die  Larve  wurde  dann   von  mir  in  einem  Glase  aufbewahrt, 
und   ich    sah   sie    täglich    munter  in    demselben    herumkrie- 
chen.    Ihre  Fortbewegung  —  was  hier  sogleich  eingeschaltet 
sein   mag  —   geschieht  vermittelst   des   hakenförmigen  Fort- 
satzes vorn  am  Kopfe.     Während  sie   den  vorderen  Theil  ih- 
res Körpers  aufhebt  und  den  langen,  hornigen  Kopf  in  schie- 
fer Richtung  senkt,  setzt  sie  jenen  hakenförmigen  Fortsatz  auf, 
und  zieht   dann   den   hinteren  Theil  des  Körpers  nach.      Auf 
einer  glatten  Fläche  geht  diese  Bewegung  laugsam,  auf  einer 
rauhen  ziemlich  schnell  von  Statten.     In  der  Hälfte  des  April 
schien  die  Larve  das  Schicksal   der  früher  von  mir  eingetra- 
geneu Larven  theilen  zu  wollen ;  sie  bewegte  sich  nicht  mehr 
von  der  Stelle,    ohne   überhaupt    ein  weiteres  Lebenszeichen 
von  sich  zu  geben.      Doch   fiel  mir  diessmal  auf,  dass  nach 
einigen  Tagen  die  Unterseite  nicht,   wie  ich  in  den  früheren 
Fällen  beobachtet  hatte,    etwas  einschrumpfte,  sondern  unver- 
ändert blieb,  ja   die  Larve  in  der  Mitte  sogar    etwas  aufge- 
schwollen erschien.     Auch  gab  mir,  wenn  ich  sie  an  die  Lip- 
pen hielt,    die  Kälte    derselben  Hoffnung,    dass    noch    einiges 
Leben   in   ihr  vorhanden   sein   müsse.     Als   ich   nun  am  21). 
April  des  Morgens  wieder  in    dem  Glase  nachsah,  bemerkte 
ich  zu  meinem  grössten  Erstaunen,  dass  aus  der  Larve,  ohne 
dass  sich  ihre  Verwandlung   in  eine  Puppe    durch  irgend  ein 
Zeichen  auf  ihrer  Aussenseite  kund  gegeben  hatte,    das  voll- 
kommene Insekt  hervorgegangen  war.      Ich  erkannte  in  dem- 
selben sogleich  die  schöne  und  ziemlich  seltene  Clitellaria 
ephippium  Fb.     Von  der  Larve  hatte  sich  nun  der  Kopf, 
an  welchem  die  einfachen  Augeu  und  die  verkümmerten  Füh- 
ler sich  noch  eben  so  zeigten,  wie  im  Leben,   nebst  dem  er- 
sten und  dem  Drittel  des   zweiten   Ringes  gänzlich  abgelöst, 


479 

der  folgende  Ring  war  auf  dem  Rücken  aufgesprungen,"  und 
aus  dieser  Oeffnung  hatte  sich  das  Tliier  herausgedrängt.  Die 
Larve  seihst  zeigte  sich  als  ein  hohler  Körper,  in  welchem 
nur  eine  feine,  weisse,  hautartige,  an  der  Innenseite  anlie- 
gende Hülle  zu  bemerken  war.  Zuvorderst  schlug  ich  nun  in 
meiner  Bibliothek  nach,  ob  die  Larven  der  Clitellarien  bereits 
bekannt  wären,  und  fand  in  Lalreille  Genera  Crust.  et  In- 
sect.  bei  Ephippium  thoracicum,  unter  welchem  Namen  die 
Clitell.  ephipp.  Tom.  IV.  276.  aufgeführt  wird,  die  fragliche 
Bemerkung:  „larva  habitat  in  arboribus?"  und  in-  Mehjens 
Werke  über  die  Zweiflügler  3.  ThI.  p.  122.  4.  bloss  die  Ver- 
muthung:  „wahrscheinlich  lebt  die  Larve  in  faulem  Holze," 
was  also  beides  unrichtig  ist,  indem  sie  nur  in  dem  Mulm 
der  Nester  von  F.  fuliginosa,  ausserhalb  der  Bäume  ihren 
Aufenthalt  nimmt. 

Warum  mir  die  früher  mehrmals  versuchte  Erziehung 
dieser  Larve  stets  misslungen  war,  konnte  ich  mir  jetzt  leicht 
erklären.  Ich  hatte  die  Larven  immer  im  Sommer  und  Herb- 
ste eingetragen,  zu  einer  Zeit,  wo  sie  noch  fern  von  ihrer 
Verwandlung  waren,  und  da  zu  ihrer  Existenz  jedenfalls  ein 
längeres  Zusammenleben  mit  Ameisen  nöthig  ist,  so  musste 
ihre  versuchte  Erziehung,  getrennt  von  den  Ameisen,  ganz  na- 
türlich misslingen.  Bei  der  überwinterten  Larve  dagegen,  die 
bereits  nahe  an  ihrer  Verwandlung  stand,  war  es  eher  mög- 
lich, dass  in  der  Gefangenschaft  die  Entwickelung  des  voll- 
kommuen  Insekts  erfolgen  konnte.  Die  Ordnung  der  Dipteren 
ist  in  Beziehung  auf  die  äussere  Form  der  Larven  und  de- 
ren Entwickelung  zwar  reich  an  merkwürdigen  Anomalien, 
und  es  ist  bereits  von  einigen  Gattungen  derselben  bekannt, 
dass  die  Verpuppung  innerhalb  der  Larvenhaut  erfolgt,  z.  B. 
bei  Stratiomys,  was  schon  Hwammerdam  beobachtet  hat,  aber 
immer  geht  bei  einer  Verpuppung  der  Art  wenigstens  eine 
Veränderung  der  Larvenhaut,  eine  Verkürzung  oder  Einschrum- 
pfung derselben  vor  sich;  mir  ist  dagegen,  ausser  dem  von 
mir  beobachteten  Falle,  kein  einziges  Beispiel  bekannt,  dass 
bei  einer  Dipterenlarve  die  innere  Verpuppung  ohne  die  ge- 
ringste äussere  Veränderung  der  Larvenhaut  erfolge,  welche 
letztere  bei  Clitellaria  selbst  nach  dem  Ausschlüpfen  des  voll- 


480 

kommenen  Insekts  noch  genau  denselben  Anblick  darbietet,  den 
sie  früher  im  Leben  hatte.  Eine  Häutung  der  Glitellarienlar- 
ven  habe  ich  nie  wahrnehmen  können. 


Nachträge  und  Berichtigungen  zu  dem  im  vo- 
rigen Bande  enthaltenen  Aufsatze  über  die  Gattung  Hetero- 
cerus  \on  IL  von  Klesenwetler.  Was  die  Nahrung 
der  Heteroceren  betrifft,  so  hat  mir  Herr  Dr.  Limemann  die 
Bemerkung  mitgetheilt,  dass  ein  Heterocerus  (in  der  Freiheit) 
keine  Insektenlarven  \erzehre.  Vielleicht  leben  also  diese 
Thiere,  wie  so  viele  andere  Käfer,  theils  vom  Staube,  theils 
von  faulenden  animalischen  und  vegetabilischen  Stoffen. 

Im  Frühjahr  1843  fand  ich  in  Begleitung  des  Herrn 
Cantor  31ärkel  eine  bedeutende  Anzahl  Exemplare  des  He- 
terocerus fossor  an  dem  sandigen  Ufer  der  Elbe,  und  es 
glückte  uns  bei  dieser  Gelegenheit  die  Eier  dieses  Thieres 
aufzufinden.  Sie  lagen  in  den  Gängen  des  Käfers  in  dem 
festen,  feuchten  Sande  in  kleinen  Häufchen  zu  15 — 20  Stück 
zusammen,  waren  hellgelb,  ziemlich  weich,  länglich,  cylind- 
risch,  an  beiden  Enden  etwas  zugespitzt.  Tags  zuvor  hatte 
noch  an  der  Stelle,  wo  jetzt  der  Käfer  sich  fand,  Wasser  ge- 
standen, und  zwei  Tage  später,  als  Herr  Cantor  Märkel  die 
Stelle  wieder  besuchte,  fand  sich  nicht  ein  Exemplar  dieses 
Thieres  mehr  vor. 

Auf  der  Unterseite  der  Flügeldecken  zeigt  sich  bei  den 
Heteroceren  meist  eine  ziemlich  auffallende  von  der  der  Ober- 
seite sehr  abweichende  Sculptur.  Es  finden  sich  hier  nämlich 
sieben  Reihen  mehr  oder  weniger  erhabener,  eingestochener 
Punkte  (etwa  wie  bei  einem  Reibeisen).  Bei  den  einzelnen 
Arten  ist  diese  Sculptur  verschieden,  und  kann  wohl  dazu  die- 
nen die  Artrechte  derselben  fester  zu  begründen. 
Het.  parallel us  Gebl. 

Fraglich  ist  hier  das  Citat:  Krynkki  im  Bulletin  des 
naturalistes  de  Moscou  V.  114.  hinzuzufügen.  Der  hier  be- 
schriebene Käfer  gehört  zu  der  in  Deutschland  vorkommenden 
Form,  nicht  zu  der  welche  Gebier  beschrieben  zu  haben 
scheint. 

Die  Unterseite  mit  stark   erhabenen  Punktreihen.    Die 


481 

einzelnen  Punkte  oder  Körnchen  länglich,  oft  in  einander  über- 
gehend ,   so  dass  manche  Exemplare  nur  hin  und  wieder  un- 
terbrochene Längsrippen  zeigen.     Die  Reihen  gegen  die  Rän- 
der der  Flügeldecken  verschwindend. 
H.  fossor  mihi. 

Herr  Senator  von  Heyden  hatte  die  Güte  mir  ein  Stück 
dieses  Käfers,  aus  der  Ziegler'schen  Sammlung  stammend, 
mitzutheilen,  es  steckte  dort  unter  dem  Namen  undatus,  des- 
gleichen erhielt  ich  von  ihm  ein  in  der  Schweiz  gefangenes 
Exemplar. 

Die  Unterseite  der  Flügeldecken  ist  mit  schwachen  Punkt- 
streifen versehen. 

H e t.  femoralis  Ullrich. 

Einen  Käfer  dieses  Namens  beschreibt  Krynicki  im 
Bulletin  imperiale  des  naturalistes  de  Moscou.  Die  dort  ge- 
gebene Diagnose  ist  aber  so  vollkommen  unbrauchbar,  dass 
sie  ziemlich  auf  jede  Art  der  Gattung  passen  wird. 

Die  Punktreihen  der  Flügeldecken  auf  der  Unterseite 
sind  ziemlich  regelmässig  mit  feinen,  eng  an  einander  stehen- 
den Punkten  versehen,  zwischen  der  dritten  und  vierten  Punkt- 
reihe von  der  Naht  an  gezählt  findet  sich  eine  feine,  nur  bei 
günstigem  Licht  bemerkbare  Linie,  die  oft  ganz  fehlt. 
H.  marginatus  F. 

Die  Unterseite  mit  ziemlich  deutlich  vortretenden  voll- 
ständigen Punktreihen. 

H.  intermedi  11s  mihi. 

Diese  Art  kommt  auch  in  Sicilien  vor.  Die  Männchen 
sind  nicht  nach  hinten  erweitert,  wie  diess  bei  den  drei  bis- 
her von  mir  beobachteten,  jedenfalls  weiblichen  Exemplaren 
der  Fall  war. 

H.  hispidulus  mihi. 

Helle  Stücke  haben  auf  der  Mitte  des  Thorax  eine  röth- 
liche  Längslinie.     Die   Tarsen  und  Spitzen  der  Tibien  sind 
häufig,  fast  gewöhnlich  röthlich. 
H.  sericans  mihi. 

Zu  dieser  Art  nicht  zu  dem  H.  flavidus  Rossi  gehört 
die  fig.  8.  Die  Art  scheint  am  Rhein  nicht  ganz  selten  vor- 
zukommen. 

(6.  Band.  2.  Heft.)  31 


48Ä 

H.  obsoletus  Curlis. 

Ein  Exemplar  dieser  Art  als  H.  pustiüosus  JMeg.  aus 
der  Zieglerschen  Samniluug,  theilte  mir  Herr  von  Hey- 
den  mit. 

Die  Unterseite  hat  feine  Punktreihen,  je  zwei  von  die- 
sen wechseln  mit  einer  äusserst  feinen,  wie  mit  einer  Nadel 
gezogenen  Linie  ab. 

H.  laevigatus  Pnzr. 

Von  Heer  unter  dem  Namen  marginatus  mitgetheilte 
Exemplare  gehörten  zu  dieser  Art. 

Die  Unterseite  mit  Reihen  von  nicht  ganz  eng  stehenden 
Punkten,  diese  Punktreihen  verschwinden  theilweise  gegen  den 
Aussenrand  hin.  Das  Citat  pusillus  Waül  ist  wegzulassen, 
da  Wahl  als  pusillus  noch  drei  andere  Arten  von  Heteroce- 
ren  verschickt  hat,  wie  mich  üriginalexemplare  aus  der  Hey- 
dercschen  Sammlung  belehrt  haben. 
H.  obliteratus  Helfer. 

Als  Vaterland  dieses  Käfers  ist  Mesopotamien  hinzu- 
zufügen. 

H.  fnscnlus  mihi. 

Dieser  ist  mit  dem  laevigatus,  weniger  mit  dem  obli- 
teratus verwandt  und  daher  in  der  Beschreibung  mit  ersterem 
verglichen. 

Die  Puuktreihen  auf  der  Unterseite  der  Flügeldecken 
sind  deutlicher  als  bei  der  vorigen  Art,  zwischen  je  zweien 
der  Punktreihen  eine  äusserst  feine,  wie  mit  einer  Nadel  ge- 
zogene Linie,  nicht  ganz  so  deutlich  zu  bemerken  wie  bei 
H.  obsoletus,  auch  sehr  häufig  ganz  verschwunden. 


Druck   von   W.  Plötz  in  Halle. 


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