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LIBRARY OF
IQ85-I056
I
Zeitschrift
für die
Entomologie,
herausgegeben
Ernst Friedrich Ger mar,
Dr. der Medic. und Thilos., ord. Prof. der Mineralogie und Direkt, des akadein.
inineralog. Museums zu Halle, der mineralog. Gesellschaften zu Jena und Dresden,
der natnrforsch. Gesellschaften zu Halle, Hanau, Berlin, Mitau, Marburg, Frank-
furt a. M., Moskau, Neujork, Altenburg, Leipzig, Görlitz, Lyon, Philadelphia,
der entoinologischen Gesellsch. zu Paris und Stettin, der ökonomischen Societäten
zu Dresden, Leipzig, Graz, der Gesellsch. für vaterländ. Cultur zu Breslau und
Prag, des norddeutschen Anothekervereins , der Societiit für Porst - und Jagd-
kunde zu Dreissigacker und des Kunst- und Handwerksvereins zu Allenburg
Mitglied oder Ehrenmitglied.
Fünfter Band.
Mit zivei Kupfertafeln.
Leipzig,
Friedrich Fleischer.
1844.
Zeltschrift
für die
Entomologie,
herausgegeben
E r n st Friedr i ch Ge r m a r
Fünfter B a 11 d.
Erstes und zweites Heft.
Mit zuci Kupfertafeln.
Leipzig,
Friedrich Fleischer.
1844.
Inhalt des fünften Kandes.
I. Versuch einer monographischen Darstellung- der Käfergattungen
Corticaria und Latliridius ; vom Grafen Mann erlieim in Wi-
bmg. S. 1 — 112.
1F. Tentamen dispositionis generum et specierum Coleopterorum
Pseudütrimerorum Arcbiducatus Austriae; vom Dr. L u d w.
Redtenb acher in Wien. S. 113—132.
III. Bemerkungen über Elateriden ; vom Herausgeber.
S. 133 — 192.
Crvptoliypnus S. 134.
Ampedus S. 153.
Ischnodes S. 180.
Aphanobius S. J8I.
IV. Beitrage zur Kenntniss der unter Ameisen lebenden Insekten;
vom Cantor Märkel in Wehlen (2tes Stück). S. 194 — 271.
V. Bemerkungen über Lichtensteins Abhandlung über die Mantis-
arten; vom Berghauptmann von C harp e n ti er in Brieg.
S. 272—311.
VI. Kritische Untersuchung der europäischen Arten des Genus
Trypeta Meig. ; vom Professor Loew in Posen. S. 312 — 437.
VII. Einige Nachträge zu dein Versuch einer systematischen Ein-
teilung der Nitidularien; vom Professor Erichson in Berlin.
S. 438 — 458.
VIII. Nachträge zur Monographie der Gattung Scydmänus ; vom
Dr. H. Schaum in Halle. S. 459 — 472.
YI
IX. Bemerkungen und Berichtigungen. S. 473 — 482.
Bemerkungen über Myrmecophilen; vom Inspektor Schiödte
in (Kopenhagen. S. 473. — üeber den Bau des Hinterleibes
bei einigen Käfergattungen; von ebendemselben. S. 474.
— Ueber die Larve der Clitellaria ephippium ; vom Cantor
Märke I. S. 478. — Nachträge und Berichtigungen zu der
Monographie der Heteroceren; vom H. v. Ki es en wette r.
S. 480.
Die beiden Kupfertafeln gehören zu der Abhandlung über
die Gattung Trypeta, S. 312 — 437.
I.
Versuch
einer monographischen Darstellung der Käfergattungen
Corticaria und Latkridius,
von
Graf €. ü. Mannerliehn.
indem ich vor etwa zwei Jahren es übernahm, die nach
dem Lalreilleschen Systeme aufgestellten Xylophagen meiner
Käfersammlung einer näheren Prüfung zu unterwerfen, ver-
fiel ich zunächst auf den Gedanken, mit einer monographi-
schen Auseinandersetzung der mir zu Gebote stehenden La-
thridius -Arten im Sinne des genannten Systems einen Ver-
such zu machen. Ich begann eine genauere Bearbeitung der
diagnostischen Charaktere der mir damals zugänglichen Spe-
cies ; allein Obliegenheiten verschiedener Art nöthigten mich
bald, dieser Arbeit Einhalt zu thun und einen gelegenern
Zeitpunkt abzuwarten. Diese Frist, statt meine Unternehmung
zu benachteiligen, ward im Gegentheil derselben sehr förder-
lich, denn ein unermüdetes Käfersammeln während der bei-
den letzten Sommer, das mir auch sonst eine beträchtliche
Ausbeute gewährte, bereicherte meine Sammlung mit einigen
ausgezeichneten, mir vorher gänzlich unbekannten Formen
der gedachten Gattung. Mit den solchermassen selbst einge-
sammelten und durch Unterstützung einiger mir befreundeten
Entomologen, von denen ich hier die Herren Steven, Sahl-
berg , Boheman und Menetries dankbar erwähne, ver-
mehrten Materialien nahm ich das unterbrochene Geschäft wie-
der auf und hatte die Beschreibungen von ß6 Arten bereits
vollendet, als Herr Victor von Molschalsky (verabschie-
deter Capitain vom Kaiserl. Russischem General -Stab und
mehrerer Orden Ritter) mein Vorhaben erfuhr und es mit ei-
(5. Band. 1, Heft.) 1
nem ganz besonderen Interesse erfasste. Herr von Mot-
schulskij hatte nämlich seit einer langen Reihe von Jah-
ren der sonst so wenig beachteten Gattung Lathridins
eine gewisse Vorliehe gewidmet. Während einer vor einigen
Jahren durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Ita-
lien gemachten Reise fand er die einem Entomologen sich
selten darbietende Gelegenheit, nicht nur eine grosse Menge
Arten der fraglichen Gattung selbst einzufangen, sondern auch
viele andere durch die Mittheilungen mehrerer ausgezeichne-
ten Naturforscher sich zu verschaffen , eine nähere Kenntniss
mancher nur in gedruckten Catalogen benannten, aber nir-
gends beschriebnen Arten sich zu erwerben, und die oft ob-
waltende Verwirrung in derSynonymie dieser kleinen Thierchen
zu heben. Vor dieser Reise als Militair bei der Caucasischen
Armee und nach derselben in Ost -Sibirien angestellt, opferte
er mit regem Eifer alle von Dienstgeschälten freien Stunden
den entomologischen Forschungen und brachte somit aus den
Caucasischen Ländern, Armenien, Daghestan, der Umgegend
vom Ural, den Kirgisischen Steppen und besonders aus dem
Trans -Baikalischem Theile Sibiriens eine Masse Insekten zu-
sammen, wie sie wenigen Entomologen bis jetzt zu Theil ge-
worden war, indem Herr vom Molschuhky sich vorzüglicher
Weise dem Studium der kleinsten Käfer widmete, die bisher
der Aufmerksamkeit gewohnlicher reisender Sammler entgan-
gen waren. Auch in der Gattung Lathridins hatte er des-
halb die Freude, seine Sammlung zu einer Zahl von Arten
anwachsen zu sehen, die ihres Gleichen schwerlich irgendwo
finden möchte. Aus reiner Liebe zur Wissenschaft beeilte er
sich, mir alles, was sein entomologisches Kabinet in dieser
Gattung enthielt, mitzutheilen. Eine solche kräftige Mitwir-
kung zur Vervollständigung meiner gegenwärtigen Monogra-
phie hier öffentlich mit der innigsten Dankbarkeit anzuerken-
nen, mache ich mir zu einer höchst angenehmen Pflicht.
Diess gab die Veranlassung zur gänzlichen Umarbeitung mei-
nes schon fertigen Manuscripts, und es gereicht mir zur wahren
Zufriedenheit jetzt ein, wie ich vermuthen muss, weit wert-
volleres Werkchen dem entomologischen Publikum zu über-
liefern, als früher, wo ich hauptsächlich auf die in meiner
eigenen Sammlung vorhandenen Arten beschrankt, nur etwas
ziemlich Mangelhaftes hatte leisten können.
Was die der meinigen vorangegangenen Bearbeitungen
der Lathriclien anbetrifft, so ist das beste Werk das wir bis-
her gehabt, um diese kleine Käfer zu bestimmen, unstreitig
die Inseda Suecica des berühmten Gyllenhal , dessen
ausgezeichneter Scharfblick auch hier, wie überall in seinen
Käferbeschreibungen, hervorleuchtet. Fast alle von Gyllen-
hal beschriebenen Arten besitze ich in Exemplaren, die von
diesem verdienstvollen Manne selbst mir mitgetheilt wurden,
und die darunter vermissten habe ich nachher von meinem
verehrtesten Freunde Herrn Professor Hohe man zum Vergleich
erhalten, so dass gewiss kein Missgriff in Hinsicht der Gyl-
lenhalschen Benennungen sich in diese Monographie hat ein-
schleichen können. Da aber in meiner Darstellung der La-
thridien viele neue, den von Gyllenhal beschriebenen nahe
verwandte Species hinzugekommen sind, so erwiesen sich seine
Beschreibungen bisweilen als ungenügend und stellten viel-
fach die Notwendigkeit einer Umarbeitung heraus. — Nach
Gyllenhal hat Weslerhauser in der Zeitschrift Faunus
von Glstl eine Monographie der in der Umgegend von Mün-
chen gefundenen Lat hridius-Arten geliefert, die hernach
von Silbermann in seiner Revue enlomoloyique ins Fran-
zösische übersetzt wurde; von den darin beschriebenen Spe-
cies waren jedoch, mit einziger Ausnahme des Lathridius
umbilicalis Beck, alle in dem Gyllenhalschen. Werke
bereits enthalten und hier weit vollständiger auseinanderge-
setzt. Ebenfalls sind die in England vorkommenden Corti-
carien und Lathridien von Stephens in seinem grossen Werke
lUuslraüons of British Enlomology mit einer besonderen
Genauigkeit bearbeitet, so dass nach seinen Beschreibungen
die Arten leicht zu ermitteln sind, was nicht immer von dem
Manual of British Coleoplera desselben Verfassers gel-
ten dürfte, da er hier nur eine ganz kurze Diagnose für jede
Species mittheilt.
Von den Entomologen älterer Zeit nahmen Linne und
De Geer die ihnen bekannten Lathridien entweder in die
Gattung T e n e b r i o oder D e r m e s t e s auf; Fabricius, Pay-
1*
kull und Panzer brachten' sie zur Gattung Dermestes»
und Otirier zu Ips. Herbst, dem das Verdienst zukommt,
manche Käfer, die durch ihre Kleinheit sich der genaueren
Untersuchung der Naturforscher jener Zeit entzogen hatten,
in verschiedene neue Gattungen untergebracht zu haben, stellte
auch die Gattung Lathridius auf, die nachher von allen
späteren Entomologen beibehalten worden ist. Unter den
Herbslsdien Arten von Lathridius sind jedoch nur lon-
gicornis, gibbosus, rugosus, porcatus und qua-
dratns ächte Lathridien; sein L. glaber und melanoce-
phalus scheinen zu den Cryptophagiden zu gehören, fasci-
cularis und minimus müssen wohl beide unter die Ptilien
gebracht werden und bipunctatus ist der jetzige Psam-
moechus bipunctatus Boudier), auf den Kirby schon
früher das Genus Crypta gründete, das hernach von Ste-
phens beschrieben wurde **). Marsham bildete in seiner
Enlomologia Britannien die Gattung Corticaria, in die
er jedoch nicht nur die gewöhnlichen Lathridien, sondern auch
eine Zahl anderer kleiner unter einander sehr verschiedener
Käfer brachte. In dem Lalreilleschen Systeme wurde La-
thridius zu der Familie der Xylophagen in der Abtheilung
der Tetrameren gerechnet, weil die dazu gehörenden Arten
vier Glieder an allen Füssen haben sollten. Gyllenhal aber,
auf die Beobachtungen des wegen seiner Scharfsichtigkeit so
sehr berühmten Mütter gestützt, führte die Lathridien un-
ter den Trimcren zwischen den Cerambycinen und Coccinel-
liden auf. Allein sowohl die eine als die andere Stellung
im Systeme hat sich bereits als ungenügend erwiesen, und ein
näheres Studium der ersten Entwickelungsstände der Gattun-
gen, die zu den Latreitl eschen Xylophagen gezählt wurden,
hat uns den Aufschluss gegeben, dass diese Familie aus In-
sekten, die in ihrer Lebensart sehr verschieden sind, zusam-
mengesetzt und somit ganz widernatürlich war. Die Engli-
*) Description du genre Psam moechu s, par Boudier. An-
nales de la Societe entomologique de France. Tome III. p. 367.
**) Stephens, Illustrations of British Entomology. Tom. III.
p. 103.
sehen Entomologen, die das Fussglieder- System vermuten
und das natürliche befolgten, sind in der Stellung der Gat-
tungen C orticaria und Lathridius ziemlich uneinig ge-
wesen. Cttrlis hat eine eigene Familie Corticaridae auf
diese beiden Gattungen errichtet. Stephens bildete gleich-
zeitig in den Illuslvalions of British Entomology in sei-
ner Käfer- Hauptabteilung Rypophaga eine Snbsectio Ne-
crophaga aus den Familien Scaphididae, Silphidae,
Nitidulidae, Engidae und Dermestidae bestehend.
Zu der Familie Engidae wurden die Gattungen Trieb o-
pteryx, Anisarthria, Atomaria, Typhaea, Anthe-
rophagus, Gryptophagus, Byturus, Mycetaea,
Phloiophilus, Triphyllus, Mycetophagns, Biphyl-
lus, Triplax, Tetratoma, Engis, Ips, Nemosoma,
Synchita, Cerylon, Trifolium, Cicones, Rhyzo-
phagns, Monotoma, Crypta, Sylvanus, Hitoma,
Corticaria, Lajtridius, Eutheia*), Xylotrogus und
Lyctus gezählt. Wilson und Duncan in ihrer Enlomo-
logia Edinensis stellten, mit Beibehaltung der Stephensschen
Hauptabtheilungen, in der Familie Engidae die Gattungen
Trichopteryx, Atomaria, Cry ptop hagus, Anthero-
phagus, Byturus, Rhyzop hagus, Monotoma, Bito-
ma, Corticaria und Lathridius auf. Nicht zufrieden mit
der früheren Anordnung trennte Stephens neun Jahre spä-
ter in seinem Manual of British Coleoplera die Engiden
in drei verschiedene Familien My cetophagidae, Eroty-
lidae und Engidae. Zu der ersten rechnete er die Gat-
tungen Trichopteryx, Anisarthria, Atomaria, My-
cetaea, Holoparamecus, Silvanus, Lathriius, Cor-
ticaria, Paramecosoma, Ps a mmaechus, Phloio-
philus, Byturus, Triphyllus, B i p h y 1 1 u s , Typhaea,
Mycetophagns und Tetratoma, zu der zweiten Tri-
plax, Tritoma und Ecanus**) und zu der dritten En-
*) Die Stephexssche EutheiaScj-dniaenoides ist S c y d-
maen us ab breviatellus Erichson, Käfer der Mark Branden-
burg. I. p. 260. 13.
**) Stephens scheint die PaylullscUG Tritoma glabra ganz
verkannt zu Laben, indem er diesem Käfer seinen Platz hier ein-
gis, Ips, Synchita, Cicones, Cryptophagns, An-
therophagus, Monotoma, Bitoma, Colydium, Ne-
mosoma, Lyctus, Xylotrogus, Lissoderna, Anom-
matus, Cerylon, Tribolium und Rhyzophagus. Was
nun die so gebildete Familie Mycetophagidae anlangt,
so hat bereits Herr Professor Heer in einer sehr gründli-
chen Abhandlung, die Von einer bewundernswürdigen Ge-
schicklichkeit des Verfassers in der anatomischen Zergliede-
rung dieser allerkleinslen Käfer zeugt, erwiesen*), dass die
Gattung Trichopteryx eine besondere Sippe unter den Bra-
chelytern, in der Nähe der Proteininen, bilden müsste, für die er
den Namen Ptilina vorschlägt; Auisarthria und Ploio-
philus sind vielleicht auch dahin zu rechnen; die Galtimg
Holoparamecus hat, nach der Beschreibung und Abbildung
von Curiis, so viel Gemeinschaftliches mit Calyp tobiuni
Villa, dass ich gar nicht zweifeln möchte sie für einerlei damit
zuhalten; Atomaria, Mycetaea, Param ccos oma **),
Byturus und Typhaea werden schwerlich von den übrigen
zu der Familie Engidae gezählten Cryptophagiden zu tren-
nen sein; Silvanus kann nicht passend so weit von den
Gucnjiden abgesondert werden; Lathridius, Corticaria
und Psammoechus schliessen sich an einander und von die-
ser Familie aus, und es wären also nur Triphyllus, Bi-
phyllus, Myce tophagus und Tetrat oma ächte Myce-
tophagiden. Shuckard in seinem Werke Elements of
British Enlomology führt in der Tribus I Clavicornes
räumt. Es ist ein wahrer Agyrtes und müsste datier den Silphi-
den zugezählt weiden. Auch dem verdienstvollen Lacordaire war
die Tritoma glabra ein unbekanntes Geschöpf; allein er ersah
doch aus der PayJcullschen Beschreibung, dass es keine Tritoma
sein konnte (Monographie des Erotyliens. Paris 1842. 8. p. 227.).
Der Agyrtes gla her ist hereits von Germar unter diesem Na-
men beschrieben und abgebildet worden (Fauna insectorum Euro-
pae, Fase. XXII. I.).
*) Ueber Trichopteryx Kirly vom Herin Prof. Osiv. Heer
(Entomologische Zeitung herausgegeben von dem entomologischen
Vereine zu Stettin, 4ter Jahrgang 1843. No. 2. p. 39.).
**) Paramecosoma bicolor Curiis habe ich bei St. Pe-
tersburg gefunden.
seiner dritten Käfer -Subdivision Heloeera folgende Fami-
lien auf: Scy dmaenidae, Agathiidae, Scophidii dae,
Cholevidae, Sph aeritidae, Necrophoridae, Sil-
phidae, Ni tid ulidae, Engidae, Dermcstidae, Byr-
r h i d a e, H e t e r o c e r i d a e, P a r n i d a e und E 1 m i d a e. Die
an Gattungen reichste darunter ist die Familie der Engiden;
sie enthält: Ips, Cryptoph agus, An theroph agus, Ani-
sarthria, Atomaria, Engis, Typhaea, Mycetäea,
Paramecosoma, Corticaria, Holoparamecus, T e ^
t r a t o m a , M y c e t o p h a g u s , B i p h y 1 1 u s , T r i p h y 1 1 u s,
Phloiophilus, B y t u r u s , C e r y 1 o n, S y n c h i t a , Anom-
matus, Rhyzophagus, Lissodema, Monotonia, Ci-
cones, Bitonia, Lathridius, Silvanus, Pediacus
Shuckard (Biophloeus Dej.), Trogosita, Nemoso-
ma, Colydium, Xylotrogus und Lyctus. Hier ist also
die Gattung Corticaria von Lathridius ziemlich weit ent-
fernt, jene den Cryptophagiden, diese den Cucujiden und Tro-
gositarien näher gestellt. Endlich bringt auch Weslwood in
seinem Inlroducllon lo the modern Classification of In-
secls Lathridius zu der Familie My cetophagidae, die
er in seiner Abtheilung Necrophagous Rypophaga auf-
stellt, und die sonst noch aus Myce tophagu s, Mycelaea,
Biphyllus, Meryx, Dasyceru s, Silvanus, Tetrato-
ma und Sphindus besteht. Aus allen diesen systematischen
Bearbeitungen ersieht man also, wie schwer es hält, nach
Aufhebung' des Tarsenglieder- Systems, die Lalr eil! eschen.
Clavicornen und mehrere aus seinen Xylophagen rechtmässig
zu entfernende, den Clavicornen gewiss durch ihre Körper-
f'orm, Metamorphose und Lebensart nächst verwandte Gattun-
gen richtig und natürlich zu ordnen. Mit Ungeduld erwartet
man deshalb die Fortsetzung des vortrefflichen Krichson-
schen Werkes die Käfer der Mark Brandenburg , wo
schon ein glücklicher Anfang gemacht worden ist, diese man-
chen gründlichen Entomologen schwierigen Räthsel zu lösen.
Es ist nicht zu läugnen, dass einige Lathridien in ih-
rer Körperbildung etwas haben, was an die Erotylenen erin-
nert; der gewöhnliche Lathridius acuminatus Gyll. ist
in seinem Habitus einem grossen Erotylus nicht gar im-
8
ähnlich. Auch die Lebensart etlicher Lathridien stimmt eini-
germassen mit der der Erotylenen überein. Die Lathridien
lieben besonders modernde, in Fäulniss übergehende vegeta-
bilische Gegenstände, ebenso die Erotylenen. Den letzten
sind in der Natur die Schwämme zur Hauptnahrung angewie-
sen, desgleichen auch den Mycetophagiden, die man nur in
Schwämmen und unter Baumrinde in der Nähe von Holz-
schwämmen findet. Auch einige Lathridius-Arten kommen
in ähnlichen Localitäten vor; die mehrsten aber auf Gras-
plätzen, wo vegetabilische Fäulniss sich auf irgend eine Art
entwickelt, und da vorzüglich die leguminösen Pflanzen an
ihren Saamenhülsen ein solches moderndes Verhältniss öfters
erzeugen, so bieten besonders sie den Lathridien einen an-
genehmen Aufenthalt dar, in dem Grade, dass man die C Ur-
ticaria gibbosa und fuscula auf solchen Stellen biswei-
len zu Tausenden findet. Diese Lebensart theilen die La-
thridien ganz mit den Cryptophagiden und meiner Ansicht
nach wären sie davon auch nicht weit zu trennen. Auch ma-
chen die Cryptophagiden durch die Engiden zu Triplax un-
ter den Erotylenen einen natürlichen Uebergang. Die Gattung
Monotoma, die ebenfalls den Xylophagen zugezählt und sogar
von einigen Entomologen mit Cerylon, mit der sie gewiss
nicht mehr in einer Familie zusammenstehen kann, einverleibt
wurde, hat in ihrer Lebensart mit den Lathridien so manches
Gemeinschaftliche und müsste wohl ihnen am nächsten ange-
schlossen werden, wie auch Erkhson meint *). Meines Eraeh-
tens dürfte man vielleicht eine eigene Familie der Lathridien
bildeu, die aus den Gattungen Psammoechus, Cortica-
ria, Lathridius und Dasycerns bestehen würde.
Die Metamorphose des Lathridius lardarius ist
schon von De Geer beschrieben worden. Seitdem hat, im
zweiten Bande des Magazins der Entomologie von Ger-
mar, der fleissige Beobachter Kyber uns mit den ersten
Ständen des Lathridius porcatns Herbst bekannt ge-
macht. Er fand die Larven dieser Käferart im Schimmel.
*) Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland. Berlin
1842. 8. p. 114.
Es wäre hier zu weitläufig alles zu wiederholen, was Kyber
über die Verwandlungsgeschichte dieses kleinen Käfers sagt;
zur Vollständigkeit meiner Monographie würde es aber wohl
gehören, die Beschreibung der Entwickelungs- Stände zu ge-
ben , und daher kann ich nichts besseres thun , als aus der
Abhandlung Kybcrs folgenden Auszug zu liefern.
Die Eier sind weiss, von Gestalt elliptisch und nur durch
eine gute Lupe dem Auge sichtbar.
Die Larve ist länglich eiförmig, schmutzig weiss, Füh-
ler und Beine wasserhell, längs des Rückens läuft ein schwarz-
bräunlicher, am vierten Einschnitte anfangender, von den
durchschimmernden Eingeweiden wahrscheinlich herrührender,
schmaler Streifen, der sich bei einigen sichtbarer als bei an-
deren zeigt. Der Kopf erscheint, wenn die Larve den Mund
öffnet, wegen der an den Seiten hervorragenden Kinnbacken,
wie ausgeschnitten, bei geschlossenem Munde aber abgerun-
det, die Platte ist hornartig, mit dem übrigen Körper gleich-
farbig, die Backen aber gewässert bleifarben. Die dreiglie-
derigen Fühler stehen an den Seiten der Kinnbacken, das
Wnrzelglied ist rundlich-dick, das zweite walzig und das letzte
kegelig mit einer haarförmigen Spitze; die Beine sitzen an
den drei ersten Einschnitten, die Schenkel sind kurz, zuge-
rundet, die Schienen walzig, nach vorn etwas verdickt, die
Füsse pfriemförmig beklaut; der ganze Körper besteht aus
zwölf Segmenten, ist etwas ausgeschweift und überall mit
dünnen, weissen Härchen besetzt, die sich in der Mitte jedes
Ringes an den Seiten in kleine Büschelchen vereinigen', die
drei ersten sind etwas breiter als die neuu übrigen, und der
After ist abgerundet. Ihre Länge beträgt keine volle Linie
und die Breite etwa den zehnten Theil einer Linie. Sie lau-
fen ziemlich schnell, können sich geschwind wieder umwen-
den wenn sie auf dem Rücken liegen, ziehen sich beim An-
greifen etwas zusammen, dehnen sich aber gleich wieder aus
und laufen fort. Ihre Erscheinungszeit dauert vom März bis
Mai. Sie lebt ungefähr vier bis sechs Wochen, häutet sich
einigemal, die letzte Häutung erfolgt, wenn sie in den
Puppenstand übergehen will; dabei sucht sie sich gewöhnlich
eine Stelle aus, wo sie sich mit dem After bequem befesti-
gen kann.
Die Nymphe selbst ist durchaus weiss, nur die Augen
brilunlichgelb , und auf dem Rücken schimmern die Eingewei-
de etwas röthlich durch; Fühler und Beine sind wasserhell;
fast der ganze Körper, ausgenommen die Fliigeldecksschei-
den, ist mit zerstreuten weissen Härchen besetzt. Das letzte
Paar Beine liegt unter den Flügeldecken so versteckt, dass
die Kniee fast an der Spitze derselben hervorragen; am Af-
ter sitzen zwei kleine keulenförmige Spitzen. Die Verwand-
lung zum vollkommenen Insekt erfordert etwa vierzehn Tage.
Die De Geersche Beschreibung der ersten Stande des
Lathridius lardarius stimmt mit den so eben angeführ-
ten Kyberschen Beobachtungen so ziemlich überein, nur hat
die von De Geer abgebildete Larve einen weit schmäleren
Kopf und weniger zusammengezogene Körpersegmente als die
von Kyber dargestellte, und De Geer beschreibt bei ihr eine
Art Taster, die sich mit einem langen Haar endigen, ums
Maul einige kleine Bartspitzen und am Ende des Körpers
eine abgestutzte, unterwärts gekrümmte Fleischwarze, der sie
sich als des siebenten Fusses bedienen soll und an der die
Larve sich befestigt, wenn sie in den Nymphenstand über-
geht; ferner giebt er bei der Nymphe Haare an, die sich mit
einem bald runden, bald ovalen Knöpfchen endigen.
Diesen so beschriebenen Lathridius -Larven sind die
Larven der zu den Mycetophagiden von den Engländern eben-
falls gerechneten Gattungen Mycetaea und Silva nus un-
gemein ähnlich. Auch stimmen die Larven von Crypto-
phagus unter den Engiden und sogar von Strongylus
unter den Nitidularien, nach den von Weslwood gelieferten
Abbildungen, mit diesen sehr überein, und die Triplax-Lar-
ven sind ihnen in ihrer ganzen Form fast ebenso ähnlich,
was zu beweisen scheint, dass die Erotylenen nicht allzu
weit von den Lathridien abgesondert werden dürfen, wie ich
schon oben erörtert habe.
Ueber die geographische Verbreitung der Lathridien
wäre wohl nicht vieles zu berichten, da die Mehrzahl der
uns bekannten Arten aus Europa kommt. Von den in meiner
II
Monographie aufgenommenen 117 Arten sind nur 31 nicht in
Europa einheimisch, nämlich eine in Kleinasien, fünf in den
Caucasischen Ländern, vier in Daghestau, eine in den Kirgi-
sensteppen, zehn in Sibirien, eine zugleich in Ostsibirien und
Daghestan, drei in Sitkha, eine in Californien, drei in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika, eine in Brasilien und
eine in Vandiemenslaiul. Von den 86 Europäischen Arten
sind sechzehn auch in Sibirien, zwei in den Kirgisensteppen,
eilf auf dem Caucasus, zwei in Daghestan, eine in Armenien
und eine in Grünland vorgekommen, und unter diesen ist eine
über ganz Europa, Sibirien und den Caucasus verbreitet, auch
sogar in Vandiemenslaiul gefunden worden *). Graf Dejean
in seinem Cataloge führt noch eine aus Chili, eine vom Vor-
gebirge der guten Hoffnung und eine aus Mexico und Süd-
amerika auf. Wenn man wieder die Verbreitung der La-
thridien über Europa in Betracht nimmt, so zählt, unter den
in meiner monographischen Bearbeitung enthaltenen 86 Arten
Lappland 19, Finnland 37, Russland und Polen 36, die Scan-
dinavische Halbinsel 28, Grossbritannien 23, Deutschland mit
Ungarn 44, die Schweiz 10, Frankreich 18 und Italien 18.
Es ist wohl nicht zu glauben, dass die übrigen Welttheile an
Lathridien so arm sein sollten, sondern wohl eher anzuneh-
men, dass diese Thierchen, ihrer Kleinheit und wenig ausge-
zeichneten Form wegen, sich der Aufmerksamkeit der reisen-
den Sammler entzogen haben. Da fast alle Gegenden der
Erde solche Naturverhältnisse darbieten, die dem Vorkommen
der Lathridien forderlich sind, so muss man mit voller Ge-
wissheit schliessen, dass diese Käferchen auf dem ganzen Erd-
ball, wo nur Vegetation ist, angetroffen werden. Da Gyl-
lenhal nur 23 Arten als in Schweden einheimisch, Wesler-
hauser 20 als in Bayern gefunden und die Englischen En-
tomologen 23 Species aus Grossbritannien aufgenommen ha-
ben, während meine Monographie bereits 37 Arten als der
*) Die Corticaria gibbosa ist, nach Erichson, in diesem
von unserem Welttheile so sehr entlegenen Lande angetroffen, al-
lein, nach seiner Meinung, ohne Zweifel aus Kuropa übergesiedelt.
Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland (Archiv für Natur-
geschichte VIII. Jahrgang 1842. 1. Band.) p. 122.
12
Finnländischen Fanna gehörend enthält, so ist diess ein
Beweis, wie sehr die Artenzahl der Lathridien anwachsen
müsste, wenn alle Länder so genau untersucht wären, wie
ich mich bemüht habe die Gegenden meines Vaterlandes zu
erforschen.
Von den in Dahls Käfercataloge aufgenommenen La-
thridius - Arten sind mir folgende unbekannt, nämlich:
ater Megerle, crenatus, depressus Megerle, eque-
s t r i s Andersch, f u s c i p e n n i s Megcrle, g i b b u 1 u s Schup-
pet, liaemor r hous Megerle, laticollis Megerle, m e -
lanophthaimus Megerle, minimus Megcrle, nigri-
c e p s Megerle , rubens An dersch , r o t u n d a t u s llliger
aus Preussen, rufus Megerle, scabratus llliger, serri-
c ollis Megerle und testaceus Vogt. Die Sammlung des
Grafen Dejcan enthielt nach der dritten Ausgabe seines Co-
leopterencatalogs 34 Species der Gattung Lathridius, wo-
von 10 mir unbekannt blieben, nämlich: cor datus Ggllen-
hal aus Schweden, lividus De), aus Chili, variegatus
Dej. aus Ungarn, zur ersten Abtheilung der Ggllenhahdien
Lathridien gehörend, rufipennis Dej. aus Steiermark, ru-
fipes Dej. aus Südfrankreich, fungor um Dej. aus Steier-
mark, capensis Dej. vom Vorgebirge der guten Hoffnung,
depressus Heiden (f i 1 i f o r m i s Lalr., s i n u a t u s Wes-
mael) aus Oesterreich und Belgien, an gu Status De), aus
Volhvnien und m ollis (Acalypha) Lalreillc aus Mexico
und Südamerika von der zweiten Abtheilung der Ggllenhal-
schen Aufstellung. Die im Käfercataloge von Villa ange-
führten Italienischen Lathridius Quercus Helfer, ele-
vatns Jan und Hylurgoides habe ich ebenfalls nicht zur
Untersuchung bekommen können. In wiefern diese von mir
vermissten Species mit den unten etzt beschriebenen einer-
lei Art sein möchten, ist mir daher vor der Hand unmög-
lich auszumitteln, und wenn ich nicht immer auf diese nack-
ten Catalogbenennungen bei der Vergebung der Namen mei-
ner neuen Arten Rücksicht genommen,1 hoffe ich dafür Ent-
schuldigung zu finden, wenigstens bei den mehrsten Entomo-
logen, die in dieser Hinsicht dieselben Grundsätze befolgen.
In dem Gyllenhahäktn Käferwerke und in der Abhand-
13
hing von Weslevhamcr sind die Arten der Gattung La-
thridius in zwei Abheilungen, nach der Form des Hals-
schildes geordnet; die eine enthält die Arten, wo das Hals-
schild ungerandet und kaum winkelig ist, die andere solche,
die ein winkeliges, mit einem aufgebogenem Rande versehe-
nes Halsschild darbieten. Diese zwei Abtheilungen haben,
wie bereits schon erwähnt worden ist, die Englischen Ento-
mologen zu Gattungen erhoben und für die erste den Mars-
/tamschen Namen Corticaria gewählt, für die zweite aber
den Namen Lathridius beibehalten; eine Trennung die ich,
bei genauer Untersuchung der mir zu Gebote stehenden Lathri-
dien um so mehr begründet gefunden habe, als bei den Arten
dieser zwei Abtheilungen nicht nur in der Form des Halsschil-
des, sondern auch in den Fresswerkzeugen sehr gute generi-
sche Unterscheidungszeichen bervortreten. Ich habe diese
Charaktere so genau, als es mir bei der Kleinheit der dahin
gehörenden Arten und ihrer deswegen so schwierigen anato-
mischen Zergliederung möglich war, in dem nächstfolgenden
descriptivcn Theile dieser monographischen Abhandlung aus-
einanderzusetzen gesucht.
Da jetzt meine Gattung Corticaria nicht weniger als
66 und Lathridius 51 Arten enthält, wäre es wohl nöthig
gewesen, um die Bestimmung der Arten zu erleichtern, jede
Gattung in Gruppen einzuteilen, und wenn ich dieses nicht
gethan, so habe ich gewiss unterlassen, die Forderungen der
Entomologen , die an solche Eintheilungen gewöhnt sind, zu
befriedigen. Es ist mir aber nicht gelungen die rechten und
zuverlässigen Gründe zu einer solchen Theilung ausfindig zu
machen; ich würde dadurch den natürlichen Zusammenhang
der Arten gestört, bisweilen völlig aufgehoben und somit die
Uebersicht des Ganzen vielfältig erschwert haben, weil alsdann
eine Gruppe eine verhältnissmässig grosse Ausdehnung erhal-
ten, dagegen eine andere sehr wenige, zuweilen nur zwei oder
drei Species umfasst hätte. Schliesslich empfehle ich meine
Arbeit der Nachsicht besser unterrichteter Entomologen, deren
sie bei der Schwierigkeit die Gränzen so nahe verwandter klei-
ner Arten scharf zu bestimmen, vielfach bedürfen wird.
14
V e r z e i c h n i s s
der in dieser Monographie angeführten Werke.
Beck, Beiträge zur baierischen Insektenfaune, oder Beschreibung
und Abbildung neuentdeckter Käfer. Augsburg 1817. 8.
Cederhielm, Faunae Ingricae prodromus exhibens methodicam de-
scriptionem Insectorum agri Petvopolensis Lipsiae 1798. 8.
Comolli, de Coleopteris novis ac rarioribus minusve cognitis Pro-
vinciae Novocomi. Ticini Begii 1837. 8.
Curtis, Guide to an Arrangement of British Insects. London 1838. 12.
British Entomology ; being illustrations and descriptions of
the genera of insects found in Great-Britain and Ireland.
Vol. VII. London 1830. 8.
Dahl, Coleoptera. Wien 1823. 4.
De Geer, Memoires pour servir a l'histoire des Insects. Stockholm
1752. Vol. V. 4.
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zösischen übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von
Göze, IV. und V. Band. Nürnberg 1781. 4.
Dejean, Catalogue de sa collection de Coleopteres. Paris 1821. 8.
Catalogue des coleopteres de sa collection. 3eme edition.
Paris 1837. 8.
Erichson, Beitrag zur Insectenfauna von Vandiemensland. (Archiv für
Naturgeschichte. VIII. Jahrgang. 1. Band. Berlin 1842. 8.)
Fabricius, Systema Entomologiae etc. Tom. I. Flensburgiae et
Lipsiae 1775. 8.
Species Insectorum etc. Tom. I. HamburgiietKilonii 1781. 8.
Mantissa Insectorum etc. Tom. I. Hafniae 1787. 8.
Entomologia Systematica. Tom. I. Hafniae 1792. 8.
Systema Eleutheratorum. Tom. I. Kiliae 1801. 8.
Ffthlermann , Fauna Entomologica Trans- Caucasica. Pars II. Mo-
scou 1837. 4. (Nouveaux Memoires de la Societe Imperiale
des Naturalistes de Moscou. Tome V.)
Fuesshj, Archives de fhistoire des lnsectes, traduites en francais.
Winterthour 1794. 4.
Gehler, Catalogus coleopterorum Sibiriae occidentalis et confinis
Tartariae (C. F. Ledebonrs Reise in das Altaigebirge und die
Soongarische Kirgisensteppe, 2. Theil. Berlin 1830. 8.).
Notae et Additamenta ad hunc Catalogum (Bulletin de la So-
ciete Imperiale des naturalistes de Moscou. Tome VI. Mo-
scou 1833. 8.).
Gyllenhttl, Ins^cta Suecica. Tomi I. pars IV. Lipsiae 1827. 8.
Herbst, Arcliiv der Insektengeschichte, herausgegeben von J. C.
Fuesshj. Zürich und Winterthur 1781— 86. 4.
15
Natursystem aller bekannten in - und ausländischen Insec-
ten etc. V. Theil. Berlin 1794. 8. cum tabulis in folio.
Hummel, Essais entomologiques. No. II — VII. St. Petersbourg
1822 — 1829. 8.
Kirby, Fauna Boreali - Aniericana by Richardson. Tom. IV. Nor-
wich 1837. 4.
Krynicki, Enuineratio coleopterorum Rossiae meridionalis et praeci-
]>ue in Universitatis Caesareae Charkoviensis circulo obvenien-
tium (Bulletin de la Societe Imperiale des naturalistes de Mo-
scou. Tome V. Moscou 1832. 8.).
Kugelann, Verzeichniss der in einigen Gegenden Preussens bis jetzt
entdeckten Käfer -Arten (Neuestes Magazin für die Liebhaber
der Entomologie, herausg. von D. H. Schneider. V. Heft. Stral-
sund 1794. 8).
^Kyber , Beiträge zur Verwandlungs - Geschichte einiger Käferarten
(Magazin der Entomologie, herausg. von E. F. Germnr und J.
L, Th. F. Zinckcn genannt Summer. 2. Band. Halle 1817. 8.).
Latreille, Histoire naturelle des Crustaces et des Insectes. Tome XI.
Paris 1804. 8.
Genera Crustaceorum et Insectorum. Tom. III. Parisiis 1807. 8.
Linne, Fauna Suecica, editio altera auetior. Stockholmiae 1761. 8.
Sjstema Naturae, per Regna tria naturae. editio 12ma.
Tom. I. pars 2. Holmiae 1767. 8.
Mannerheim, Memoire sur la recolte d'insectes Coleopteres faite en
1842. (Bulletin de la Societe Imperiale des naturalistes de Mo-
scou annee 1843. Moscou 1843. 8.)
Beitrag zur Käfer- Fauna der Aleutischen Inseln, der Insel
Sitkha und Neucalifoiniens (ibidem).
Marsham, Entomologia Britannica, sistens Insecta Britanniae indi-
gena. Tomus I. Londini 1802.
Motschuhly, Extrait d'une lettre adressee ä M. B. Zouhlcoff' (Bulle-
tin de la Societe Imperiale des naturalistes de Moscau annee
1837. Moscou. 8.)-
OUvier, Entomologie ou Histoire naturelle des Insectes. Tome II.
Paris 1790. 4.
Panzer, Entomologia Germanica, exhibens Insecta per Germaniam
indigena. Norimbergae 1795. 8.
Faunae Insectorum Germanicae initia. Nürnberg 1796-1805. 12.
Paykull, Fauna Suecica Insecta. Tomus I. Upsaliae 1798.
v. Roser, Verzeichniss der in WürtemSerg vorkommenden Käfer
(Correspondenzblatt des K. Würtembergischen Landw.-Vereins,
Jahrgang 1838. 8.).
Samouelle, The Entomologist's useful Compendium ; or an Intro-
duetion to the knowledge of British Insects etc. London 1819. 8.
16
Sai/, Oeuvres entomologiques, recueillies et traduites par M. A.
Gory. Paris 1837. 8.
Shuclcard, Elements of British Entomology etc. Part. I. London
1839. 8.
Stephens, Systematic Catalogue of British Insects. London 1829. 8.
Ulustrations of British Entomology ; or, a Synopsis of indi-
genous insects etc. Mandibulata Vol. 111. London 1830. 8.
The Nomenclature of Britisli Insects: together with their
Synonymes etc. 2d edition. London 1833. 8.
A Manual of British Coleoptera or Beetles etc. Lond.1839. 8.
Stettiner Entomologische Zeitung. 3. Jahrgang 1842. u. 4. Jahrgang
1843. Leipzig. 8.
Sturm, Catalog meiner Insecten -Sammlung. Itster Theil. Käfer.
Nürnberg 1826. 8.
Villa, Coleoptera Europae dupleta ; et Supplementa 1 et 2. Medio-
lani 1833, 1835 et 1838. 8.
Waltl, Käfer um Passau (Isis von Ol;en 1839. Heft III. 4.).
Westerhauscr, Latridii [Moderfresser] aus der Gegend von Mün-
chen (Faunus, Zeitschrift für Zoologie und vergleichende Ana-
tomie, herausg. von ./. Gistl. München 1834. 8.).
Les Latridius des environs de Munich, traduit de Talle-
mand (Revue entomologique, publiee par G. Silbermann. Tome
III. Strasbourg 1835. 8.).
Weslwood, An Introduction to tlie modern Classification of insects
etc. Vol. I. London 1839. 8.
Wilson et Duncan, Entomologia Edinensis or a description and hi-
story of the insects fonnd in the neigbourhood of Edinburgh.
Coleoptera. London 1834. 8.
Zetlerstedt, Fauna Insectorum Lapponica. Pars I. Hammone 1828. 8.
Insecta Lapponica. Lipsiae 1830. in folio.
Corticaria
Marsham, Stephens, Wilson et Duncan, Shuckard.
Latridius Herbst, Latrcille, Gyllenhal, Wester-
hauser.
Dermestes Linne, Fabricius, Paykull.
Labrum porrectum, latiim, transversum, lateribus am-
pliato - rotundatum, apice leviter emarginatum.
Mandibulae labro obtectae, coriaceae, ad basin corneae,
apice valde incurvae, acutissimae, integrae, intus membrana-
ceae ciliatae.
17
Maxillae angustae, membranaceae, apice lobatae, lobo
dilatato, incurvo, intus ciliato.
Mentum corneum, lateribus ampliatnm, apice leviter ro-
tundatura.
Ligula membranacea, apice emarginata.
Palpi perbreves, robusti; maxillares articulo primo bre-
vissimo, abscoudito, 2 brevi et 3 magno subobconicis, ultimo
tertio vix minore, conico \el versus apicem acuminato; la-
biales articulo 1 brevissimo abscoudito, 2 magno subgloboso,
ultimo minuto, acuminato.
Antennae clavatae, ad angulos anteriores capitis inser-
tae, articulis undecim, 1 magno crasso subclavato, 2 sequen-
tibus majore, oblongo, 3 — 5 minutis, angustis, subcylindricis,
\el obcouicis, 6 — 8 paulo brevioribus, sensim perparum cras-
sioribus, obcouicis, iuterdum orbicularibus, 9 et 10 crassis,
perfoliatis, distantibus, subcyathiformibus, ultimo adhuc ma-
jore, subgloboso vel subovato.
Caput breve, transversum. Oculi laterales, globosi, pro-
minuli, a thorace remoti. Thorax haud angulatus, lateribus
immarginatus, interdiun crenulatus vel deuticulatus, intra basin
iü medio saepius foveolatus. Scutellum brevissimum, trans-
versum, truucatum. Elytra plus minusve ovata, subconvexa.
Alae elytris fere duplo lougiores, plicatione plagiotropa.
Abdomen segmentis quinque, primo secundo fere triplo la-
tiore, sequentibus latitudine lere aequalibus, ultimo in medio
saepe foveolatim impresso, maris breviore apice leviter, femi-
uae longiore, apice magis rotundato. Femora subclavata.
Tibiae retrorsum nonnihil curvatae, apice oblique truncatae.
Tarsi triarticulati, articulis compressis, primo et secundo sub-
cylindricis, extrorsnm perparum latioribus, apice oblique
truncatis, ultimo praecedentibus duobns simul sumtis longitudine
aequante subcylindrico, nonnihil incurvo, apice rede truncato,
unguicnlis parvulis incurvis simplicibus.
1. C. p üb e s c e n s ■ Illiger : elongata , fusco - ferruginea,
longius pubescens, thorace longiore subcordato, pro-
funde rugoso - punctato, lateribus crenato, fovea majore
(5. Band. 1. Heft.) 2
m
rotundata postice impresso, elytris confertim striato-pun-
ctatis, transversim rugosis.
Long. 1 — l'/j Hn. Lat. «/2— 7/12 lin.
Stephens Catal. p. 92. 987. Illustr. III. p. 106. 1. Nomencl.
p. 32. 1. Manual p. 129. 1047. — Wilson et Duncnn Hntom.
Edin. p. 167. — Shuchard Elem. of Brit. Entom. p. 177. 1.
Lat vi dius pubescens Hummel Ess. entom. III. p. 26. —
Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 123. 1. — Zetter stedt Insecta Lap-
pon. p. 199. 3. — Gebier in Ledehour Reise H. p. 179. 2. —
Villa Catal. 1833. p. 26. — 11 esterhanser in Gistl Faunus I.
p. 152. 1. in Silbermann Revue entom. III. p. 110. 1. — Dejean
Catal. edit. 3. p. 335. — v. Roser Catal. p. 27. — Stettiner
entom. Zeit. 1843. p. 90.
Latridius fenestralis Dejean Catal. edit. 1. p. 102. —
Dahl Coleopt. p. 65.
Latvidius fenestvatus Sturm Catal Ip. 160.
Corticavia punctulata Marsham Entom. Brit. I. p. 109. 8.
Dermestes fenestralis Fabricius Syst. entom. p. 58. 19?
Species Ins. I. p. 67. 24? Mantissa Ins. I. p. 36. 29? Entom.
System. I. p.234. 38? — Paijhill Faun. Suec. I. p. 297. 26.—
Panzer Entom. German. I. p. 107. 56. Fauna German. edit.
2. 23. fig. II.
Dermestes fenestratus Fabricius System. Eleuth. I. p.
318. 37?
Dermestes longicornis Herbst Archiv IV. p. 23. 15. Tab.
20. fig. 8. — Fuessly Archiv p. 82. 10. pl. 20. fig. 8. — Pan-
zer Fauna German. edit. 1. 23. fig. 10. Entom. German. I. p.
100. 24. — Kugellan in Schneider Mag. V. p. 573. 1.
Var. ß. fusco-ferruginea, elytris humeris et auice pallidioribus.
Var. y. dilute ferrugineo-testacea, pectore abdomineque satu-
ratioribus.
Latridius castaneipennis Megerle, Dahl Coleopt. p. 65.
Habitat in dominus, fenestris, muris, praesertim in quis-
quiliis ad parietes horreorum, etiam in segete, gramine, snb
cortice arborum, in vicinitate fimetorum ; in Finlandia et Sue-
cia vulgaris; in Anglia non infreqnens; occurrit etiam in
Lapponia, Rossia, Germania, Gallia, Italia, Cancaso et Sibiria.
Caput transversum, rngose punctatum, fusco - ferrugi-
nenm, pubescens, ante oculos angustatum, clypeo obtuse ro-
tnndato; oculi globosi, prominuli, aut nigri, aut viridi mican-
tes. Antennae longitudine fere capitis cum thorace, pubescen-
tes, ferrugineae, extrorsum plerumque obscuriores, articulo
19
primo crasso, clavato, secundo sequentibns majore oblongo,
3 — 5 angustis subcylindricis, 6—8 paulo brevioribus obconicis,
9 et 10 crassis, perfoliatis, distantibus, ultimo adhuc majore,
snbgloboso. Thorax subcordatus, latitudine fere longior, basi
apiceque truncatus ibique leviter marginatus, lateribus im-
marginatus, paulo ante medium rotundato-ampliatus, posterius
multo angustior, utrinque obsolete inaequaliter denticulatus
vel crenatus, supra nonnihil convexus, confertim profunde ru-
goso-punctatus, fusco - ferruginens , pilis longiusculis griseis
depressis vestitus, ante medium baseos fovea magna rotnndata
impressus. Scutellum parvnm, breve, transversum, truncatum.
Elytra antice thoracis basi fere duplo latiora, lmmeris ro-
tundatis leviter callosis, -versus medium nonnihil ampliata,
apice conjunctim rotnndata, thorace quadruplo longiora, late-
ribus tenne marginata, supra convexa , fusco - fermginea, pilis
longiusculis griseis adspersa, confertim striato- punctata, inter-
stitiis etiam seriato-punctatis, crebre transversim rugosis.
Corpus subtus magis nitidum, snbtilius et minus crebre pmi-
ctatum, tenue pubescens, aut nigro-piceum totum, aut rufo-
ferrugineuni, pectore ventrisque antico saturatius piceis. Pe-
des tenues, rufo-ferruginei.
2. C. piligera mihi: elongata, fusco -fermginea, longius
pubescens, thorace breviore, profunde punctato, lateribus ro-
tundato, inaequaliter crenato, fovea obsoletiore postice im-
presso, elytris profunde striato -punctatis, transversim sub-
rugosis, seriatim piligeris, lmmeris et apice dilntioribus.
Long. 1— ll/3 lin. Lat. 72 — V12 lin.
Latridius pubescens Megerle, Dahl Coleoptera p. 66.
Var. ß. ferrugineo- testacea, oculis nigris.
Habitat in Lithuauia, Austria, Helvetia, Sibiria et Cau-
caso. Mus. D. Molschulsky.
C. pubescenti valde affinis, sed thorax brevior, haud
cordatus, lateribus rotundatus, obsoletius foveolatus et elytra
fortins, minus crebre punctata. Caput, ocnli et antennae ut
in illa. Thorax latitudine paulo brevior, basi apiceque trun-
catus, ibique obsoletissime marginatus, lateribus aequaliter
sed modice rotundato-ampliatus, utrinque inaequaliter denti-
2*
20
culatus vel crenatus, supra nonnihil convexus, profunde pun-
ctatus, fusco-ferrngineus, pilis longiusciilis griseis depressis
vestilus, ante medium haseos fovea majore obsolete impressus.
Scutellum ut in priori. Elytra anlice thoracis basi sesqui
latiora, structnra ut in C. pubescente, sed thorace fere
quintuplo longiora, remotius profunde striato- punctata, inter-
stitiis etiam seriatim punctatis, transversim subrugosis, fusco-
ferruginea, lmmeris et apice rufescentia, pilis longiusciilis gri-
seis seriatim obsita. Corpus subtus et pedes ut in C. pu-
bescente.
3. C. intricata mihi: elongata, rufo - ferruginea, parce
griseo-pubescens, thorace breviore, remote punctato, la-
teribus rotundato, leviter crenato , fovea majore rotundata
postice profunde impresso, elytris subconvexis, profunde ru-
goso- punctatis, punctis intricatis, band seriatis.
Long. l'/6 lin. Lat. '/2 lin.
Habitat in Sibiria D. 31olschulsky.
Statura praeccdentium, sed elytrorum punctura et aliis
notis ab illis abunde distincta, rufo -ferruginea, oculis nigris,
parce griseo-pubescens. Caput, oculi et antennae ut in illis.
Thorax latitudine fere dimidio brevior, basi apiceque trunca-
tus, lateribus aequaliter rotundato -ampliatus, utrinque leviter
crenatus, supra subdepressus,. remote punctatus, ante medium
baseos fo\ea majore rotundata profunde impressus. Scutel-
lum ut in praecedentibus. Elytra antice thoracis basi sesqui
latiora, lmmeris rotundatis vix callosis, lateribus pone me-
dium nonnihil ampliata, apice obtuse rotundata, thorace fere
quintuplo longiora, supra suhconvexa, profunde rugoso -pun-
ctata, punctis intricatis band seriatis. Corpus subtus ut in
praecedentibus. Pedes validiores, pallidius ferruginei.
4. C. diluta Molschulsky : elongata, convexa, rufo -fer-
ruginea, longius griseo - pubescens, thorace parvo brevi,
lateribus rotundato, inaequaliter obsolete crenato, pro-
funde punctato , fovea majore rotundata postice profunde
impresso, elytris apice subtruncatis, confertim striato -
punctatis, interstitiis seriatim punctulatis, transversim ru-
gulosis.
Long. 1 lin. Lat. 6/12 lin.
21
Habitat in Sibiria occideutali D. Molschulskxj.
Proximc praecedente paulo minor, angustior, tliorax
multo profundus punctatus et elytra regulariter confertim
striato -punctata, rufo - ferruginea, oculis nigris, pilis longius-
culis griseis undique adspersa. Caput ut in prioribus, sed
remotius punctatum ; oculi globosi, paniiu prominuli. An-
tennae ut in praecedentibus. — Thorax latitudine mullo bre-
vior, basi apiceque truncatus, Iateribus aequaliter sed modice
rotundatus, inaequaliter obsolete crenatus, supra subconvexus,
profunde remote punctatus, fovea majore rotundata intra ba-
sin profunde impressus. Scutellum breve, transversum. Ely-
tra basi thorace multo latiora, humeris rotundatis, Iateribus
modice ampliata, apice obtusata, subtruncata, thorace quin-
tuplo longiora, supra convexa, confertim profunde striato -
punctata, inlerstitiis etiam striato- punctatis, crebre transver-
sim rugulosis. Corpus subtus ut in praecedentibus. Pedes
teuuiores, pallidius rufo-ferrugiuei.
5. C. interstitialis mihi: elongata, nigro- picea, bre-
\ius pubescens, thorace subcordalo, profunde punctato,
dorso convexo, Iateribus crenulato, postice arcuatim im-
presso, elytris ovatis, convexis, confertim puuctato-striatis,
interstitiis clevatis valde rugosis, antennis pedibusque fer-
rugineis.
Long. 3/4 lin. Lat. VJ2 li»-
Habitat in Lapponiae paroecia Houvaniemi D. b'eUman.
Statura C. pubesce ntis, sed multo minor, brevior,
thoracis impressione arcuata et elytris multo magis rugosis
imprimis distinrta, supra nigro -picea. Caput transversum,
nigrum, remote punctulatum, ante oculos angustatum, clypeo
obtuse rotundato, ore rufo-piceo, oculis magnis globosis, ni-
gris, prominulis. Antennae longitudiue capitis cum thorace,
rufo-ferrugineae, structura ut in priore. Tliorax subcorda-
tus, latitudine "vix longior, basi apiceque tiuncatus, ibique le-
viter marginatus, mox ante medium Iateribus aequaliter ro-
tundato-ampliatus, posterius paulo angustior, utrinque obso-
lete crenulalus, supra uonnihil convexus, profunde et remote
punctatus, nitidus, parce pubescens, in disco postico quasi
22
foveolis trilms conjunctis arcuatim profunde impressus. Scu-
tellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis basi fere
duplo latiora, humeris rotundatis leviter callosis, lateribus
modice ampliata, apice rotandata, thorace plus quam triplo
longiora, supra convexa , nitida, tenuissime pubescentia, con-
fertim profunde punctata - striata, iuterstitiis elevatis convexis,
valde rugoso-punctatis. Corpus subtus dilutius piceum, niti-
dum, disperse punctatum. Pedes validi, rufo - ferruginei.
6. C. crenulata Schüppel: elongata, fusco-picea, lon-
gins pubesceus, thorace rotundato, profunde punctato, la-
teribus obsolete crenulato, fovea rotundata postice impres-
so, elytris confertim striato - punctatis , transversim subru-
gosis.
Long. 1 lin. Lat. 1/2 lin.
Stephens Catal. p. 93. 998. Illustr. III. p. 106. 2. Nomencl. p.
32. 2. Manual p. 129. 1048.— Wilson et Duncnn Entom. Edin.
p. 167. — Shuckard Eiern, of Brit. Entom. p. 177. 2.
Latridius crenulatus Sturm Catal. p. 160.— Gijllenhnl
Ins. Suec. IV. p. 125. 2. — Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199.
4. — Hummel Ess. ent. VII. p. 30. — Geller Not. et Add.
in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de Moscou VI. 1833. p.
301. 4. — Wcstcrhauser in Gistl Faunus I. p. 153. 2. in Sil-
uermann Revue entom. III. p. 111. 2. — Dejean Cat. edit. 3.
p. 335.
Latridius foveolatus Sturm, Dejean Cat. edit. 1. p. 102.
Var. ß. aut fusco-ferruginea, aut ferrugineo-testacea.
Habitat in quisquiliis, gramine et sub cortice arborum,
in Suecia passim D. Gijllenhal; inLapponia 1). Boheman;
in Rossia boreali ad Petropolin D. Hummel; in Anglia ad
Hertford et in Batterseafields frequens D. Stephens; in fun-
gis arboreis D. Walerhouse ; in Bavaria rarius D. Wesler-
hauser; in Sibiria ad Barnaul D. Gebier.
Caput transversum , latius et brevius quam in C. pu-
bescente, fusco- piceum, concinne, minus dense punctatum,
oculis majoribus globosis, nigris, minus prominulis. Antennae
capite cum thorace breviores, struclura ut in C. pubescente,
sed paulo tenuiores. Thorax latitudine paulo brevior, basi
apiceque truncatus ibique leviter marginatus, lateribus fere
aequaliter ampliato-rotundatus, immarginatus, obsoletius cre-
nulatus, supra partim convexus, profunde et sat crebre ptiu-
ctatus, fttsco - picetts, pilis longioribus griseis adspersus, ante
medium baseos foveola rotundata jam majore, jam minore iin-
pressus. Scutellum ut in priore. Elytrorum fusco-piceorum
forma, punctiira et pubescentia ut in C. pttbescente, sed
rugulae transversales minus perspicuae. Corpus snbtus et pe-
des etiam ut in illa, modo hoc adhuc remotius pimctatum.
7. C. denticulata Schuppet: elongata, fusco - picea,
brevius pubescens, thorace breviore rotttndato, dorso cou-
vexo punctulato, lateribus sttbtiliter creuulato, fovea rotun-
data postice impresso, elytris simpliciter striato - punctatis,
interstitiis vix rugulosis.
Long. 1 lin. Lat. l/2 lin.
Stephens Catal. p. 93. 989. lllustr. III. p. 107. 3. Nomencl.
p. 32. 3. Manual p. 129. 1049. — Shuckard Elein. of Brit.
Entom. p. 177. 3.
Latridius denticulatus Gijllenh.\ Ins. Suec. IV. p. 126.
3. IVesterhauser in Gistl Faunus I. p. 153. 3. in Silbermann
Revue entom. III. p. 111. 3.— Dejenn Catal. edit. 3. p, 335.
Var. ß. ierrugineo- testacea tota, oculis tantuni nigris.
Habitat sub cortice arborum emortuarum et in quisqui-
liis in Suecia passim, minus frequens D. Gijllcnhal; in An-
glia prope Londinos minus frequens D. Stephens; in Austria
1). Molscliidsky ; in Bavaria rarissime D. Westerliauser;
Var. ß. e Mus. D. Sahlberg descripta, in Smolandia Sueciae
a D. Boheman capta.
Statura, magnitudo et color praecedentis, sed thorax
brevior, crebrius et minus profunde punctatns, pubescentia
Itrevior, minus densa, et elytrorum interstitia fere impuuctata.
Caput et antennae ut in priore. Thorax etiam fere ut in illa,
paulo tarnen brevior, lateribus aequaliter rotundatus, obsole-
tius sttbtiliter crenulatus, supra partim convexus, crebre et
minus profunde pttnctulatus , tenue pubescens, foveola postica
rotundata impressus. Scutellum ut in prioribtts. Elytrorum
forma fere ut in praecedente, paulo tarnen breviora, lateribus
magis linearia et apice latius rotundata, supra modice con-
vexa, parce et breviter griseo- pubescentia, singulo seriebtts
octo e punetis sat profunde impressis uotato, interstitiis fere
»4
impunctatis vel pnnctis tantum subtilissimis aegre observaudis,
vix transversim rugulosis. Corpus subtus nigro-piceum, ma-
gis nitidura, parce pnnctulatnm et pubescens. Pedes medio-
cres, toti rnfo-testacei.
8. C. sagin ata mihi: elongata, convexa, fusco-picea, parce
pubescens, thorace transverso, remote punctulato, lateri-
bus rotundato, denticulato, fovea obsoleta postice impres-
so, elytris profunde striato - punctatis, striis posterius eva-
nescentibus, interstitiis vix rugulosis.
Long. % lin. Lat. 5/12 lin.
Habitat in Finlandia rarissime; specimen mihi e Museo
suo communicavit D. Sahlberg, alterum ad Kavantholm Gu-
bernii Wiburgensis a nie ipso captum.
Praecedente minor, brevior, convexior, profnndius et for-
tius punctata, thorax brevior et latior, lateribus acutius cre-
nulatus ; obscure fnsco - picea. Caput thorace multo angu-
stius, remote et parce punctatum, oculis magnis globosis, mo-
dice prominulis. Antennae capite cum thorace multo brevio-
res, pallide rufo-ferrugineae, structura ut in prioribus. Tho-
rax longitudine fere sesqui latior, antice posticeque truncatus,
lateribus aequaliter rotundato -ampliatus, denticulis plurimis
acutiusculis utrinque armatus, supra convexiusculus, remote
punctulatus, ante medium baseos foveola rotundata minus pro-
funde impressus. Scutellum breve transversum. Elytra basi
thorace vix latiora, humeris parum rotundatis, versus medium
rotundato - ampliata, apice rotundata, thorace quadruplo lon-
giora, dorso convexa, anterius profunde striato -punctata, striis
posterius evanescentibus, interstitiis subtiliter seriatim punctu-
latis, versus basin perparum transversim rugulosis. Corpus
subtus remote punctulatum. Pedes mediocres, laete rnfo-fer-
ruginei.
J>. C. impressa Olwier: oblonga, fusco-picea, nitida,
brevius pubescens, convexa, thorace rotundato, concinne
punctato, lateribus obsolete crenulato, fovea antiscutellari
rotundata profunde impresso, elytris obscure ferrngineis,
profunde striato -punctatis, interstitiis latioribus elevatis,
intemis seriatim punctulatis.
Long. 1 lin. Lat. 5/i2 !«•
25
Latridium impressum Latreille Hist. nat. des Crust. et des
Ins. XI. p. 243. 2.
Ips impressa Olioier Entom. II. 18. p. 14. 21. pl. 3.fig. 21. a.b.
Ad Kirjola Gubernii Wiburgensis legit D. Mäkün;
specimina ad Linz in Aiistria et in Sibiria occidentali capta
communicavit D. Motschulsky , yeram esse Ipera inipres-
sam Oliv, asseverans; oecurrit etiam in Gallia ad Lutetiam
Parisiorum sec. D. Olioier.
Magnitudine C. denticulatae, sed convexior, tho-
race minore, fere orbiculato, minus crebre punetato et elytris
oblongo - ovalibus, profundius striato - punetatis, interstitiis sub-
costatis distineta, supra fusco- picea, elytris obscure ferrugi-
neis. Caput ut in illa, modo paulo angustius, ocnlis globosis,
prominnlis, nigris. Antennae etiam ut in C. denticulata,
sed nonnihil \alidiores, rufo-ferrugineae. Thorax longitudine
\ix latior, basi apiceque sub-truncatns, lateribus aequaliter
rotnndatus, obsolete crenulatus, dorso valde convexns, remote
concinne punetatus, tenue griseo-pubescens, fovea rotundata
postice profunde impressus. Scutellum ut in prioribus. Ely-
tra thorace parum latiora, humeris modice rotundatis, oblongo-
ovalia vel lateribus in medio parum ampliata, thorace plus
quam triplo longiora, apice late rotundata, dorso yalde con-
yexa, nitida, tenue griseo- pubescentia, in singulo striis octo
e puuetis \alde approximatis profunde impressis, interstitiis
primo, seeundo, tertio et quarto punetis minoribus remotis
seriatim adspersis, reliquis impunetatis, omnibus latis nonnihil
costato-elevatis, praesertim versus basin. Corpus subtns
fusco -piceum, remote concinne punetatum. Pedes validiores,
rufo - testaeei.
10. C. badia Megcrlc: oblonga, rufo - ferruginea, nitida,
brevius pubescens, convexa, thorace punetulato, ante medium
rotundato, basi subangustato, lateribus obsolete crenulato,
foyea rotundata postice profunde impresso, elytris pro-
funde striato - punetatis , interstitiis latioribns eleyatis , in-
ternis seriatim pnnetulatis.
Long. 1 lin. Lat. 5/i2 ^n-
Habitat in Austria ad Linz; etiam in Sibiria et Caucaso
D. Molschulsky.
26
Praecedenti simillima et forsan ejus varietas. Caput,
oculi et anteunae ut in illa. Thorax longitudine paulo latior,
basi apiceque subtruncatus, lateribus ante medium rotundato -
ampliatus, obsolete crenulatus, basi nonnihil angustatus, dorso
convexus, concinne, sed crebrius quam in praecedente pun-
ctulatus, tenue griseo -pubescens, fovea rotuudata postice sat
profunde impressus. Scutellum et elytrorum forma ut in priore,
bis autem puuctis striarum paulo minoribus, magis approxi-
matis. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.
11. C. campicola mihi: oblonga, convexa, rufo - ferrugi-
nea, subnitida, brevius pubescens, thorace brevi transterso,
lateribus rotundato, vix crenulato, concinne punctulato, ver-
sus basin nonnihil angustato, fovea rotuudata postice im-
presso, elytris confertim striato-punctatis, interstitiis latio-
ribns subplanis, internis seriatim punctulatis.
Long. 1 lin. Lat. 5/u lin.
Latridius separandus Motschulsky in litteris.
Habitat in Rossia meridionali ad Sareptam D. Mol-
schulsky.
Duabus proxime praecedentibus iterum valde affinis, tho-
racis structura et elytrorum interstitiis subplanis distincta. Ca-
put, oculi et antennae ut in illis. Thorax longitudine plus
quam sesqui latior, basi apiceque tnincatus, lateribus aequa-
liter valde rotundato -ampliatus, crenulis vix conspicuis, basi
nonnihil angustatus, dorso convexiusculus, remotius concinne
punctulatus, tenue griseo- pubescens, fovea rotuudata postica
sat profunde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra
feie ut iu illis conformata, sed thorace quadruplo longiora,
punctis striarum confertim approximatis interstitiisque subpla-
nis, internis seriatim punctulatis. Corpus subtus et pedes ut
in proxime praecedentibus.
12. C. tincta mihi: oblonga, convexa, obscure rufo-fer-
ruginea, parcius griseo - pubescens , thorace subcordato,
profunde concinne punctato, lateribus mutico, postice fo-
vea rotuudata profunde impresso, elytris obscure piceis,
basi apiceque rufis, profunda rugoso-punctatis, punctis
intricatis, vix seriatis.
Long. 5/e ün, Lat. '/a lin.
M
Var. ß. elytrorum punctis panllo profundioribus, sub - seriatis ;
vix species diversa.
Habitat in Daghestan et in Sibiria Transbaicalensi D.
Motschulsky.
G. impressae statura similis, sed thorax minor, sub-
cordatus et elytra aliter sculpturata. Caput ut in illa, sed
oculi minus prominuli. Antennarum structura etiam eadem.
Thorax longitndinc parum latior, lateribus antrorsum rotun-
dato-ampliatus, mnticus, versus basin perparum angnstior,
basi apiceque tnincatus, dorso convexus, obscure rufo-ferru-
gineus, concinne et profunde pnnctalns, ante medium baseos
fovea rotundata profunde impressus. Scutellum ut in conge-
neribus. Elytra antice thoracis basi plus quam dimidio la-
tiora, humeris rnodice rotundatis, lateribus praesertim pone
medium ampliata, apice obtuse rotundata, thorace quadruplo
longiora, dorso convexa, parcius griseo-pubescentia, fusco-
picea, basi et apice rufa, profunde rugoso- punctata, pnnctis
intricatis, vix seriatis. Corpus subtus et pedes ut in C. im-
pressa.
13. C. concinnula mihi: elongata, subconvexa, rufo-
ferruginea, nitida, brevius parce griseo -pubescens, tho-
race transverso, lateribus aeqnaliter rotundato, mutico,
concinne punctulato , postice fovea rotundata profunde
impresso, elytris oblongis, profunde striato-punctatis, in-
terstitiis latioribus planis, seriatim punctulatis, transversim
rugulosis.
Long. 1V6 l'n« Lat. 5/n lin.
Habitat in Sibiria occidentali D. Motschulsky.
Praecedente longior et ab illa in multis diversa; tota
rufo-ferruginea, oculis nigris. Caput majusculum, remote
concinne pnnctatum; oculis magnis globosis, inodice prominu-
lis. Antennae ut in prioribus. Thorax longitudine latior,
basi apiceque truncatus, lateribus aeqnaliter valde rotundato -
ampliatus, muticus, basi tenuissime marginatus, supra subcon-
vexus, concinne pnnctulatus, intra medium baseos fovea ro-
tundata profunde impressus. Scutellum breve, transversum.
Elytra basi thorace latiora, humeris rotundatis, lateribus sub-
linearia, pone medium posterius angustata, apice late et ob-
M
tuse rotundata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra
modice convexa, punctis approximatis sat profundis striala,
interstitiis planis, seriatim punctulatis, transversim rugulosis.
Corpus subtus subtiliter punctulatum. Pedes validi, pallidius
f'erruginei.
14. C. serrata Paykull: elougata, rufo-ferruginea, parce
pubescens, thorace subcordato, dorso convexo, crebre pun-
ctato, lateribus aiupliato-rotundato, acute denticulato, fo-
\eola rotundata postice impresso, elytris conferthu pun-
ctata-striatis, interstitiis transversim rugulosis.
Long. 3/4 ÜB- Lat. 5/i2 ^m-
Latridius serratus Hammel Ess. entom. VI. p. 13. —
DiM Coleoj)t. p. 66. — Sturm Catal. p. 161. — Gyllenhal
Ins. .Suec. IV. p. 126. 4. — Krynicki Kniini. in Bullet, de la
Soc. Imp. des nat. de Moscou V. 1832. p. 155. — Weslerhau-
gcr in Gistl Faunus I. p. 153. 4. in Silbermann Revue entom.
III. p. 112. 4. — Dejean Cat. edit. 3. p. 335. — Villa Catal.
1838. p. 59. — v. lioser Catal. p. 27.
Devmestes serratus Paykull Fauna Suec. I. p. 300. 31.
Var. ß. fusco-picea, antennis pedibusque rufo- ferrugineis.
Var. y. tota fusco - ferruginea.
Coiticaria serrata Marsham Entom. Brit. p. 109. 9.
L atrid ius serratus Lnlreille Gen. Crust. et Ins. III. p. 18. I.
Habitat in quisquiliis ad domos, horreorum parietes,
eliam in arborum truncis; in Snecia sat freqnens D. (wyllen-
lial; in Finlandia australi ad Willnaes rarius ipse ; in Ros-
sia boreali D. Hummel, meridionali D. Knpiicki; in Li-
thuau ia, Saxonia et Caucaso D. Molschulsky ; in Bavaria
larissimc D. Westerhauser ; in Wurtembergia 1). v. Roser;
in Gallia ad Lutetiam 1). Lalre'üle ; in Austria inventa sec.
Dejean; in Anglia, si G. serrata Marsham ad haue
speciem sit referenda, quod vero in dubinm revocandnm, dum
receutiores fauiiae Anglicae scriplores illam inter species in-
digenas haud enumeraverint; Var. ß. in paroecia Imbilax Gu-
bernii Wiburgensis a D. Akerman leeta.
Caput breve, transversum , rufo-i'errugineum, crebre
puuctulalum , oculis globosis, prominulis, nigris. Antennae
vallide testaceae, capite cum thorace paulo bre\iores, stru-
ctiua ut in prioribus. Thorax longitudine paulo latior, basi
29
apfocque truncatus, lateribus antrorsum aequaliter rotundatus,
denticulis plurimis (10 vel 12 utrinque) parvis, acutis, versus
basiti validioribus annatus, posterius nonnihil angustatus, su-
pra anterius modice convexus, ante medium baseos foveola
majuscula rotundata impressus, rnfo-ferrugineus, conferlissime
ruguloso-punctatus, pube tenui depressa cinerea parce obsi-
tus. Seutellum brevissimum, transversum. Elytra antice tho-
race parum latiora, versus medium nonnihil ampliata, thorace
plus quam triplo longiora, apice rotundata, supra modice con-
vexa, rufo - ferruginea nitida, parum pubescentia, confertissime
profunde punctato - striata, interstitio in singulo serie e pun-
ctis paulo minoribus, e dorso inspecta etiam confertissime
transversim rugulosa apparent. Corpus subtus rufo-ferrugi-
neum, nitidum, parce punctulatnm et pubescens. Pedes me-
diocres, toti pallide testacei.
15. C. latic ollis mihi: elongata, rufo -ferruginea, parce
pubescens, thorace rotundato, elytrorum latitudiue, minus
convexo, profunde et parcius punctato, lateribus eviden-
ter crenulato, foveola postice impresso, elytris confertim pun-
ctato - striatis, interstitiis transversim rugulosis.
Long. 2/3 lin. Lat. 5/i2 Mn-
Habitat in Snecia ; nomine Lathridii elongati a
Cel. D. Gyllenhal errato olim communicata; etiam in Polo-
nia a ü. Molschulsky capta.
Proxime praecedenti valde affinis, sed minor, brevior,
thorace breviore, multo latiore, lateribus edentulo, tan tum cre-
nato et punctura multo minus crebre diversa, pallide rufo-
ferruginea. Caput ut in priore, paulo tarnen latius et minus
crebre punctulatnm, oculis globosis prominulis nigris. An-
tennae ut in praecedente. Thorax longitudine fere sesqui la-
tior, basi apiceque truncatus, lateribus aequaliter rotundatus,
utrinque evidenter sed obtuse crenulatus, dorso minus con-
vexus, profunde, remotius puuctulatus, ante medium baseos
foveola rotundata impressus, pube cinerascente parce adsper-
sus. Scutellum ut in priore. Elytra thoracis medio vix la-
tiora, humeris rotundatis, versus medium nonnihil ampliata,
apice rotundata, thorace triplo longiora, supra modice con-
30
vexa, nitida, parum puhescentia, minus confertim et profunde
punctato- striata, interstitiis singulo serie e punctis minutis,
superne inspectis etiam ut in praecedente transversim rugu-
losis. Corpus et pedes nt in priore.
16. C. axillaris Molschulsky : elongata, rufo - ferrugi-
nea, parce pubescens, thorace latiore, lateribus aequaliter
rotundato, denticulato, foveola rotundata postice impresso,
elytris oblongis fuscis, humeris rufesceutibus, confertim
punctato -striatis, interstitiis transversim rugulosis.
Long. ll/i2 Ke. Lat. 5/12 lin.
C. denticollis Motschulshy (in litteris) etiam huc pertinet.
Habitat in Rossia meridionali et ad Caucasum D. Mot-
schulsky.
C. serratae etiam valde affinis, sed thorax brevior,
latior, posterius haud angustatus et elytra paulo longiora.
Caput, oculi et antennae ut in illa. Tborax longitudine la-
tior, basi apiceque truncatus, lateribus aequaliter rotundatns,
denticulis plurimis utrinque armatus, convexiusculus, confer-
tissime ruguloso-punctatus, rufo-ferrugiueus, parce griseo-
pubescens, ante medium baseos foYea rotundata profunde im-
pressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thorace
\ix latiora, lateribus sublinearia, apice late rotundata, thorace
qnadruplo longiora, fusco -picea, humeris rufo-ferrugineis,
sculptura et puhescentia ut in C. serrata. Corpus subtus
et pedes etiam ut in illa.
17. C. melanophthalma mihi: elongata, rufo - ferrugi-
nea, parce fulvo- pubescens, thorace subcordato, anterius
rotundato, dorso vix convexo, profunde remotius pun-
ctato, lateribus minus dense crenulato, fovea majori postice
impresso, elytris confertim punctato -striatis, interstitiis basi
valde rugulosis.
Long. */3 lin. Lat. 1/3 lin.
Ad Willnaes in Finlandia australi plura specimina se-
mel legi.
A C. serrata magnitudine minore, thorace angustiore,
posterius magis angustato, lateribus denticulis tantum minu-
31
tissimis crenulato, elyfris rationc magnitudinis adhuc confer-
tius et pi'ofuiidiiis punctato -sfriatis, interstitiis magis rugulo-
sis almnde distincta, Iota rufo-ferruginea opaca, oculis tautum
nigris. Caput transversum, crebre punctulatum, oculis globo-
sis proiuinulis. Antennae capite cum thorace paulo breviores,
structura ut in prioribus. Thorax capite nonnihil latior, sub-
cordatus, latitudine paulo longior, basi apiceque truncatus
ibique tenue inarginatus, lateribus aequaliter rotundatus, sub-
tiliter remotius crenulatus vel obsolete denticulatus, versus
basin angustatus, dorso vix convexus, profunde sed non con-
fertim punctatus, ante medium baseos fovea magna valde pro-
funde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice
thoracis basi sesqui latiora, lateribus vix ampliata, thorace
fere triplo longiora, apice rotundata , dorso convexiuscula,
parce pubescentia, profunde confertim punctato- striata, striis
versus apicem evanescentibus, interstitiis subelevatis, versus
basin transversim valde rugosis. Corpus subtus parce punctu-
latum nitidum. Pedes dilutius ferruginei.
18. C. f ormicetorum mihi: elongata, convexa, rufo-
testacea, parce fulvo-pubescens, antennis pedibusque fer-
rugineis, thorace lateribus modice rotundato, subtiliter den-
sius crenulato, postice fovea majuscula profunde impresso,
elytris ovalibus, dense striato-punctatis, interstitiis trans-
versim rugosis, texatis.
Long. 7/3 — 1 !»"• Lat. 5/12 lin-
Latridius fo rmi c etorum Mnnnerh. Bulletin de la Societe
Ijnp. des natur. de Moscou 1843. p. 85. 22.
In variis locis Gubernii Wiburgensis cum Formica
rufa saepins capta, extra formiceta mihi nullibi obvia; etiam
in Sibiriae formicetis et ligno pini a D. Molschulsky lecta.
Praecedenti valde similis et affin is, sed convexior, tho-
race crebrius punctato, lateribus crebrius et evidentius crenu-
lato, versus basin minus angustato et elytris magis transver-
sim rugosis, texatis, imprimis diversa; rufo-testacea, parce
fulvo-pubescens. Caput breve, subconvexum, remote punctu-
latnm, oculis globosis, prominulis, nigris. Antennae longitu-
dine fere capitis cum thorace, ferrugineae, structura ut in
proxime praecedentibus. Thorax capite paulo latior, latitu-
3£
dine nonnihil longior, apice oblique, basi recte truncatus, an-
gnlis omnibus obtusis, lateribus modice rotuudatus, margine
omni evidenter densius crenulato, dorso convexns, crebre for-
titer punetatus, in disco postico fovea magna rotundata pro-
funde impressus. Scutellum brevissimum transversum. Elytra
basi thoracis postico sesqui latiora, huineris rotundata, deinde
mox ampliata, lateribus parum rotundata, longe pone medium
angustata, apice conjunetim rotundata, thorace plus quam tri-
plo longiora, dorso couvexa, dense striato -punctata, intersti-
tiis transversim valde rugosis, texatis. Corpus remote pun-
ctulatum. Fedes medioeres, ferruginei.
19. C. gracilis Molschuhky: elongata, sublinearis,
parum coirvexa, obscure rufo - testacea , parce griseo-
pubesceus, antennis pedibusque ferrugineis, thorace sub-
cordato, conlertim punetato, lateribus subtiliter denticu-
lato , postice fovea majuscula profunde impresso , elytris
elongatis, dense striato -punetatis, interstitiis transversim ru-
gosis, texatis.
Long. 1 lin. Lat. */3 lin.
Habitat in Sibiria orientali D. Molschuhky.
Proxime praecedenti affinis, sed longior, minus cou-
vexa, thorax crebrius confertim punetatus, subcordatus et
elytra multo angustiora, elongata. Caput breve, crebre con-
fertim punctulatiun, oculis globosis, valde prominulis, nigris.
Antennae ut in priore. Thorax capite paulo latior, latitudine
nonnihil longior, basi apiceque truncatus, lateribus ante me-
dium modice rotuudatus, posterius paulo angiistatus, margine,
praesertim in medio, subtiliter denticulato, dorso parum con-
vexus, crebre confertim punetatus, in disco postico fovea
magna rotundata sat profunde impressus. Scutellum ut in
priore. Elytra basi thoracis postico multo, sed ejus medio
haud latiora, humeris obtusis, lateribus sublinearia, apice ro-
tundata, thorace plus quam triplo longiora, dorso parum con-
•vexa, dense confertim striato -punctata, interstitiis transver-
sim valde rugosis, texatis. Corpus subtus et pedes ut in
praecedente.
33
20. C. illaesa mihi: elougata, rufo-ferruginea, nitida, lon-
gius parce pilosa, Ihorace convexo, remote punctata, late-
ribus rotundato, obsolete crenato, haud foveolato, elytris
versus apicem latioribus, profunde striato-punctatis, inter-
stitiis remote irregulariter punctatis.
Long. 1 lin. Lat. 1/2 litt.
Habitat in Tauria D. Steven et in Caucaso D. 31ot-
schirisky.
Caput breve, ante oculos vix productiim, parce punctii-
latum, rufo-ferrugineum, oculis globosis nigris, partim pro-
minulis. Antennac capite cum thorace breviores, tenuiores,
pallidius rufo-ferrugineae, structura ut in prioribus. Thorax
loiigitudine paulo latior, basi apiceque truncatus, lateribus
modice rotundatus, obsolete crenulatus, dorso valde convexus,
remote punctatus, obscurius rttfo - ferrugineus, nitidus, longius
parce ftilvo-pilosus, sine ullo vestigio foveolae. Scutellura
minutum transversum. Elytra basi thoracis latitudine, dein
sensim modice dilatata, ut summa latitudo longe pone me-
dium, uude versus apicem late ro'tundata, dorso convexa,
rufo-ferruginea, nitida, postice paulo obscuriora, pilis loiigis
fulvis parce obsita, sat profunde striata -punctata, interstitiis
punctis eodem magnitudine ut in striis remote adspersis haud
rugosis. Corpus subtus obscurius rufo-piceum, parce pttii-
ctulatum. Pedes validi, pallide rttfo - ferrttginei.
21. C. quadrimaculata Molschulsky: elongata, rufo-
picea, longius parce griseo- pilosa, thorace transverso, con-
vexo, sat crebre punctata, lateribus rotundato, obsolete cre-
nato, haud foveolato, elytris nigro - fuscis, macula humerali
et apicali rufis, striato-punctatis, interstitiis irregulariter
punctatis.
Long. 1 lin. Lat. 7/i2 lin«
Habitat in Georgia ad Tiflin D. Molschulsky.
Praecedenti affinis sed brevior, thorax latior et color
alias. Caput breve, lattim, sat crebre ptinctattim, rufo-pi-
ceum, oculis magnis globosis, prominulis, nigris. Antennae
ut in priore. Thorax longitudine sesqui latior, basi apiceque
truncatus, lateribus aequaliter valde rotundato -ampliatus, ob-
(5. Band. 1. Heft) 3
34
solete crenatus, dorso convexns, sat crebre pnnctatns, rnfo-
piceus, longius parce griseo-pilosns , foveolis nullis. Scutel-
1 it tu ut in praecedcnte. Elytra basi thoracis latitudine, hu-
mcris leviter rotundatis, lateribus sublinearia, vel pone me-
dium paullulum latiora, apice rotundata, tliorace plus quam
triplo longiora, dorso convexa, pilis loflgis erectis griseis
parce obsita, punetis approximatis scriatis leviter impressis
striata, interstitiis hinc in de transversim rugulosis, punetis
quam in striis paulo minoribus remote adspersis, nigro-picea,
subnitida, regione basali ntrinque latius et macula apicali
minore ruiis. Corpus subtus et pedes ut in priore.
22. C. longicomis Herbst: elongata, nigra, subnitida,
tenue pubescens, antennarum basi pedibusque rufo-testa-
ceis, eapite latiore, tliorace subrotundato, convexiusculo,
sparsim profunde punetato, lateribus obsoletissime crenulato,
postice leviter foveolato, elytris simpliciter striato -punetatis,
interstitiis seriatim punctulatis.
Long. 1 — 1'/3 IJh. Lat. 5/i2 — Via *'n-
Stephens Catal. p. 93. 990. Illustr. III. p. 107. 4. Nomencl. p.
32. 4. Manual p. 129. 1050. — Shuckard Eiern, of Brit. En-
tom. p. 177. 4.
Latridius longicornis Herbst Coleopt. V. p. 4. 1. Tab. 44.
iig. 1. a. A. — Hummel Ess. ent. 111. p. 25. — Gtßlenh. Ins.
Suec. IV. p. 127. 5.
Latridius rufipes Schuppet in litteris (Mus. D. MotschuMy).
Var. ß. fusco - ferrnginea , antennarum apice oculisque nigre-
scentibus.
Var. y. tliorace haud foveolato, cetera ut in «.
Latridius rulicornis Kugelt an in Schneider Mag. V. p. 574. 2.
Habitat sub cortice arborum emortuarum in Suecia D.
Gyllenhal; Varr. a. et ß. e Smolandia misit D. Boheman;
omnes varietates a me ipso in Finlandia orientali ad Ka-
vantliolm excipulo e gramine aliquoties captae; in Rossia bo-
reali ad Petropolin D. Hummel; in Anglia prope Londinos
D. Stephens; in Austria ad Linz D. Motschulskg ; Var. y.
in Borussia D. Kugellan.
Inter majores hujus generis. Caput breve, transversum,
thoracis fere latitudine, ante oculos angustalum, nigrnm, pro-
funde remote pnnetatum, clypeo parvo, rotundato, oculis atris,
35
magnis, globosis, valde prominulis. Antennae a basi ultra
medium rnfo - ferrugineae, extrorsum fusco - nigricantes, longi-
tudine fere capitis cum thorace, structura ut in C. pube-
sc ente. Thorax longitudine paulo latior, antice posticeque
truncatus, lateribus ante medium valde rotundato - dilatatus,
postice utriiique obsoletissime tantum crenulatus vel fere mu-
ticus, posterius parum angustatus, supra modice convexus,
niger, subnitidus, tenue pubescens, concinne remote punctatus,
ante medium baseos foveola rotundata impressa parum pro-
funda, interdum obsoleta. Scutellum parvum, transversum,
nigrum. Elytra thoracis basi multo latiora, humeris rotunda-
tis, dorso inspecta sublinearia vel pone medium nonnihil ani-
pliata, thorace fere quadruplo longiora, apice obtuse rotun-
data, supra convexa, nigra, subnitida, tenue griseo -pubescen-
tia, singulo striis octo e punctis profunde impressis, intersti-
tiis singulo serie e punctis minutis subtiliter impressis pili-
feris, superne inspectis leviter transversim rugulosis. Corpus
subtus nigrum nitidum, pectore et segmentis posticis abdomi-
nis parce punctiilatis. Pedes laete rufo- testacei, femoribns
interdum obscurioribus.
23. C. cylindrica Kunze: elongata, rufo-ferruginea, sub-
nitida, thorace subrotundato, convexiusculo , concinne pro-
funde pnnctato, lateribus obsolete crenulato, postice leviter
foveolato, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis sin-
gulo serie e punctis minutissimis pilos longos hispidos ge-
rentibus.
Long. ,1/12 lin. Lat. 5/12 ^n*
Var. ß. pallide testacea, oculis nigris.
Habitat in Suecia ad Holmiam D. Boheman; ad Ka-
vantholm Gubernii Wiburgensis specimen unicum excipulo e
gramine etiam ipse inveni, in Sibiria orientali D. Motschuls-
ky ; Var. ß. in Finlandia ad Ylaene Nygord capta, D. Sahl-
berg et in Saxonia D. Mürkel; Mus. D. Motschulsky.
Statura fere praecedentis, sed minor, angustior, thorax
angustior et elytra profundius striato- punctata, seriatim seti-
gera; tota rufo-ferruginea, oculis soluin nigris. Caput breve,
thoracis fere latitudine, remote pnnctatum, parce pallide-pilo-
3*
3ö
sum, oculis magnis globosis prominulis. Antennae capite cum
thorace paulo breviores, articulo primo valde incrassato, ma-
jore quam in C. longicorne, reliquis aiilem quam in prae-
cedentibtis tenuioribtis. Tliorax antice et postice truncatus,
lateribus in medio valde rotundato - dilatatus , obsolete crenu-
latus, posterius partim angtistatus, supra modice convexus,
concinne remote punctatus, pilis pallidis parce obsitus, ante
medium baseos foveola rotundata impressa obsoleta, iuterdum
fere evanescente. Scutellum ut in priore tonsti uctuni. Elytra
thorace vix latiora, bumeris rotundata, lateribus sublinearia,
thorace quadruplo longiora, apice rotundata, supra leviter
convexa, singulo striis octo e pttnctis approximatis \alde pro-
funde impressis, interstitiis superne inspectis transversim levi-
ter rtigtilosis, subtilissime seriatim punctulatis ; e punctulo sin-
gulo pilus longus pallidus hispidtts exstat, unde concinne se-
riatim pilosa apparent. Corpus subtus paulo saturatius rufo-
fetrugineum, profunde remote punctatum. Pedes validiusculi,
pallidiores.
24. G. armata mihi: elongata, subconvexa, pallide ferru-
ginea, nitida, thorace rotundato, profunde remote pttnctato,
lateribus undique fortiter deutato, postice profunde foveo-
lato, elytris pttnctis magnis profunde impressis striatis, in-
terstitiis seriatim punctulatis.
Long. 1 lin. Lat. l/2 lin.
Habitat in Sibiria Transbaicalensi D. Molschulsky , in
cujus Musaeo individuum descriptum asservatur.
Proxime praecedenti affinis, sed thorax lateribus magis
rotundato - ampliatus, profundius punctatus, fortiter dentattts et
elytra punclis in striis niulto majoribus. Caput breve, thorace
dimidio angustius, valde remote punctatum, oculis magnis glo-
bosis, prominulis, nigris. Antennae capite cum thorace paulo
longiores, strtictura ut in C. longicorni. Thorax antice
posticeque truncatus, lateribus in medio valde rotundato -am-
pliatus, per totum margincm aeqttaliter dcntibus octo acutis
armatus, posterius vix angustior, supra modice convexus, re-
mote et profunde punctatus, pilis pallidis breviusculis tenue
adspersus, ante medium baseos foveola rotundata profunde
impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace
m
paulo latiora, humeris rotundata, lateribus sublinearia, thorace
quadniplo longiora, apice late et obluse rotundata, supra
convexiuscula, singulo striis octo e panclis magnis vel potius
e foveolis profunde impressis, interstitiis seriatim punctulatis,
vix rugulosis. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.'
25. C. u nihil icif era mihi: elongata, rufo-ferruginea, sub-
nitida, thorace transverso subquadrato , eonvexiusculo, re-
mote punctato, parce griseo-pubescente, postice obsolete
ioveolato, elytris profunde striato- punctatis, interstitiis pilis
longis griseis subseriatim dispositis.
Long. 5/f) lin. Lat. 5/n lin.
Latridius umbilicatus? Beck Beiträge p. 13. 13.| Tab. 3.
üg. 13. — Weitet hauser in Gisll Faunus I, p. 156. 11. in
Silbermann Revue ent. III. p. 115. 11. (sec. D. Molschuhky).
Habitat in Rossia boreali ad Petropolin D. Molschuh-
ky; in Bavaria rarius DD. Beck et Weslerhauscr.
C. cylindricae nonnihil similis, sed brevior, thorax
latior, remotius punttatus; rufo-ferruginea, oculis nigris.
Caput ut in illa, sed intra thorace m magis intrusuin, oculis
globosis, modice prominulis. Antennae longitudine capitis cum
thorace, pallidius ferrugineae, strnetura ut in C. cylindrica.
Thorax longitudine fere sesqui latior, antice et postice trun-
catus, lateribns paruni rotundatus, obsolete crenulatus, basi
latitudine antica aequalis, supra convexiusculus, remote pun-
etatus, ante medium baseos foveola niiuuta obsoleta inipressus.
Scutellum breve, transversuni. Elytra thoracis basi vix la-
tiora, humeris obtusis, lateribus sublinearia, thorace fere qua-
dniplo longiora, apice rotundata, supra leviter convexa, pro-
funde striato -punctata, interstitiis conspicue seriatim punctu-
latis, pilis longis griseis subseriatis. Corpus subtus ut in G.
cylindrica. Pedes medioercs, pallidius ferrugineo-testaeei.
26. C. crenicollis mihi: elongata, ferrugineo-testacea,
tenue pubescens, thorace subcordalo , lateribus acute cre-
nato, profunde et crebre punctato, postice foveola impresso,
elytris oblongis, profunde slriato-punctatis, interstitiis rugosis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/«2 lia-
Habitat in Finlandia orientali ad Kavantholm rarissime;
in Gallia D. Molschulsky.
38
C. longicorne duplo minor, thorace snbcordato, pro-
fnndius et crebrius confertim punctato, lateribtis acute crenato,
elytroriimque interstitiis valde rugosis diversa, tota rufo-fer-
ruginea, oculis tantum nigris. Caput breve, transversnm, tho-
racis fere latitudiue, crebre et profunde pnnctatum, oculis
globosis, magnis, minus prominulis. Antennae quam in prae-
cedente paulo validiores, extrorsnm saturatius rufo-ferrugi-
neae. Thorax subcordatus, Tel anterius rotundato-dilatatus,
longitudine latior, antice posticeque truncatus, lateribus undi-
que acute crenatus, dorso subdepressus, valde profunde et
crebre confertim punctatus, foveola rotundata postice leviter
impressus. Scutelhim ut in prioribus. Elytra basi thorace
latiora, humeris modice rotnndatis, lateribus leviter ampliata,
apice obtuse rotundata, dorso leviter convexa, profunde con-
fertim striato -punctata, parce fulvo-pilosa, interstitiis valde
rugosis. Corpus subtus remotius profunde pnnctatum. Pedes
tenuiores, pallidius ferruginei.
Obs. Individuum hujus speciei uf Latridius crenu-
latus Schüppel ab ipso sab hoc nomine sibi communicatum
misit D. Motschulsky ; sed Corticariam crenulatam
secundum typos operis Gyllenhaliaui ab hac specie valde dis-
crepantes jam antea descripsi, quare denominationes mutare
non aequo aniino ferebam.
27. C. lacerata mihi: elongata, subconvexa, ferrugineo-
testacea, tenuissime pnbescens, thorace subtransverso, pro-
funde punctato, lateribus rotundato , margiue lacerato, po-
stice foveola impresso, elytris profunde striato -punctatis,
interstitiis rugulosis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin;
Habitat in Finlandia rarissime, excipulo e gramine ad
Kavantholm capta.
Proxime praecedenti iternm affinis, sed convexior, tho-
race breviore subtransverso, profundius et remotius punctato,
margine crenulis obtusis distantibus lacerato, elytroriimque
punetis in striis profundioribus distineta, saturatius rufo-fer-
ruginea, oculis nigris. Caput breve, angustius quam in prae-
cedente, remote profunde pnnctatum, oculis globosis, modice
39
prominulis. Anteunae ut in priorc, clava fuscescente. Tho-
rax brevis, transversus vel longitudine sesqui latior, antice
posticeque truncatns, lateribus partim rotundatus, margiue ir-
regulariter crenulato , crenulis obtusis quasi dilacerato et ad
aiigulum basalem ulrinque leviter emarginato, supra conve-
xiusculus, remote et profunde concinne punctatus, foveola ro-
tundata postice leviter impressus. Seutellum ut in praece-
dente. Elytra thorace paulo latiora, humeris modice rotun-
datis, lateribus vix ampliata, thorace quadruplo longiora, apice
obtuse rotundata, supra subconvexa, punctis valde profundis
approximatis striata, iaterstitiis transversim rugosis, pilis pal-
lidis recumbentibus parce obsitis. Corpus subtus remotius
puuctatum. Fedes mediocres pallidiores.
28. C. foveola Beck: elongata, nigro-picea, depressa, gla-
bra, thorace cordato, profunde puuctato, fovea valde pro-
funda rotundata postice impresso , lateribus subtiliter cre-
nulato, elytris planis, confertim punctato-striatis, striis
gemellatis.
Long. 1 lin. Lat. */a lin.
Latridius foveola Beck Beitr. p. 14. 14. Tab. 3. iig. 14. —
Gyllenh, Ins. Suec. IV. p. 128. 6. — Dejean Cat. edit. 3. p.
335. — v. Roser Cat. p. 27.
Latridius foveolatus Westerhauser in Gistl Faunus I. p.
154. 5. in Silbermann Revue entotn. III. p. 112. 5.
Habitat in Suecia rarius; in silva Kinnensi Westrogo-
thiae sub cortice arborum emortuarum legit D. Gijllenhal,
qui etiam individuiim heic descriptum mihi communicavit; in
Bavaria frequentius occurrit sec. D. Weslcvhauser ; etiam
Wurtembergiae incola sec. v. Roser.
A congeneribus statura valde depressa inox distinguenda,
plernmque nigra, nitida, interdum dilntior, piceo-testacea.
Caput majusculum, fronte plana, remote punctata; oculi magni,
granulati, prominuli, nigri. Antennae fere longitudine capitis
cum thorace, structnra ut in C. pubescente, ferrugineae,
longe pubescentes, articnlo primo et ultimo interdum obscu-
rioribus. Thorax latitudine longior, cordatus, posterius multo
angustior, basi apiceque truucatus, ibique teuue marginatus,
lateribus aute medium rotundato - ampliatus, dein oblique au-
40
gustatns, utrinqne subtiliter crenulatas, snpra depressns, gla-
ber, profunde remote pmictatus, longe ante medium baseos
fovea magna rotundata valde profunde impressus. Scutellum
brevissimum transversum. Elytra antice thoracis basi duplo
latiora, humeris prominulis callosis rectangulis \el levissime
tantum rotnndatis, thorace quadruplo longiora, lateribus subli-
nearia, apice rotundata, supra valde depressa, fere plana,
striis e punctis minutis per paria approximatis \el gemellatis,
pilis minutissimis parce obsita. Pectus remote punctatum ; ab-
domen subtilissime punctulatum. Pedes mediocres, pallidius
rufo-ferruginei.
29. C. linearis Paykidl: elongata, conyexiuscula, piceo-
ferruginea, subtiliter pubescens, thorace subcordato, minus
crebre punctato, lateribus rotnndatis subtiliter crenulatis,
foveola postica rotundata mediocri impresso, elytris striata -
punctatis, iuterstitiis impunctatis, transversim rugulosis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 liu.
Stephens Catal. p. 93. 991. Illustr. III. p. 108. 5. Nomencl. p.
32. 5. Manual p. 130. 1051. — Shuckard Elem. of Brit. Knt.
p. 177. 5.
Latridius linearis GyUenh. Ins. Suec. IV. p. 129. 7. — Zet-
tersiedt Insecta Lappon. p. 200. 12. — Westerhauser in Gistl
Faunus I. p. 154. 6. in Silbermann Revue entom. III. p. 113.
6. — Dejean Catal. edit. 3. p. 335.
Dermestes linearis Pntftiill Faun. Suec. 1. p. 302. 33.
Var. ß. rufo-ferruginea, oculis nigiis.
Habitat sub cortice arl)orum emortuarum rarins, ad
Willnaes in Fiulandia australi aliquoties capta, in Finlandia
orientali mihi nunqtiam obTia; in Lapponia Umensi rarissime
D. Zetterstedi ; occnrrit etiam in Suecia, Germania et Anglia.
Caput augustulum piceo-ferrugineum, profunde puncta-
tum, oculis globosis prominulis, nigris. Antenuae structura
ut in C. pubescente, longitudine fere capitis cum thorace,
aut totae ferrugineae, aut apice obscuriores, longius pube-
scentes. Thorax latitudine paulo longior, subcordatus vel
posterius nonnihil angustatus, lateribus ante medium aequali-
ter rotundato - ampliatus, utrinque subtiliter crenulatas, supra
parum convexus, sat crebre profunde punctatus, piceo-ferru-
gineus, tenue pubescens, foveola mediocri ante medium baseos
41
impressus. Scutellum brcvissimum trans\ersum. Elytra an-
tice thoracis basi dimidio latiora, humeris elevatis fere re-
ctangulis, versus medium seusim ampliata, apice rotmidata,
thorace quadruplo longiora, supra modice convexa, piceo-
fernigiuea, humeris rufesceutibus, tenue pubescentia, singulo
striis octo confcrtim punctatis sat profunde exarata, intersti-
tiis impunctatis, certo situ inspectis transversim rugulosis.
Pectus remote profunde , abdomen autem subtilissime punctu-
latum. Pedes pallide testacei.
30. C. rubripes mihi: elongata, nigro- picea, convexius-
cula, glabra, antennis basi pedibusque rufo - ferrugineis,
thorace rotundato, parce et profunde punctato, lateribus
subtiliter crenulatis, foveola postica rotundata profunde im-
pressa, elytris confertim striato- punctatis, iiiterstitiis trans-
versim rugulosis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/,2 ü»-
La tri ilius foveola Hummel Ess. ent. III. p. 26.
Petropoli et circa Wiburgiim in Fiulandia a me capta,
rarissime tarnen obvia; specimina in Lapponia inventa com-
municavit ü. SoJilberg.
C. linear i affinis, sed thorace paulo angustiore, omnino
rotundato, remotius punctulato, profundius foveolato, elytrorum
striis punctis remotioribus majoribus profundius impressis di-
versa; piceo-ferruginea, antennis pedibusque rufo-ferrugi-
neis. Caput structura ut in illa, modo paulo angustius, re-
motius punctatum et oculis magis prominulis. Antennae etiam
ut in illa, sed extrorsum paulo teimiores. Thorax latitudine
paulo longior, lateribus aequaliter ampliato-rotundatus, basi
apiceque latitudine aequalis, ibique truncatus, lateribus subti-
liter crenulatus, supra modice convexus, profunde et remote
punctatus, glaber, fovea rotundata ante medium baseos pro-
funde impressus. Scutellum ut in prioribus. Elytrorum stru-
ctura et oolor ut in C. lineari, sed Striae elytrorum pun-
ctis majoribus remotioribus , haud ut in illo coufertis , iiiter-
stitiis impunctatis transversim rugulosis. Corpus subtus ut in
C. lineari sed pedes validiores.
31. C. Baicalica ßlolschulsky: elougata, subconvexa, ni-
gro - picea, glabra, antennis basi pedibusque rufo - ferrugi-
4«
ncis, tliorace subcordato, crcbre confertim punctulato, late-
ribus rotundatis, subtilissime crenulatis, foveola postica ro-
timdata profunde impressa, elytris confertim striato-pun-
ctatis, interstitiis transversim rugulosis.
Long. V*— l lin. Lat. 5/12 — f/2 üh.
Habitat ad lacum liaical Sibiriae D. Mol schul sky.
Praecedentibus duabus \alde affinis, tliorace crebrins
confertim punctulato praecipue diversa. Caput, oculi et au-
tennae nt in priore, modo caput crebrius confertim punctula-
tum. Thorax longitudine lere latior, basi apiceque truncatus,
lateribus rotundato-ampliatns, subtilissime crenulatus, posterius
vix vel perparum angustatus, supra modice convexus, nigro-
piceus, glaber, crebre confertim punctulatus, fovea rotundata
intra medium baseos profunde impressns. Scutellum, elytra,
corpus subtus et pedes ut in C. lineari. Anne species re
vera diversa ? sed Septem individua omnino inter se conformia
comparavi, qnare, auctoritate D. Molschulsky innixus, a C.
lineari separandam esse putaverim.
32. C. fulva Chevricr: elongata, ferruginea, longe et dense
fulvo-pilosa, tliorace cordato, subdepresso, creberrime pun-
ctulato, lateribus obsolete crenulato, postice leviter foveo-
lato, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis vix puu-
ctatis, subrugulosis.
Long. 1 lin. Lat. */2 lin.
Latridius fulvus Chevricr, Villa Catal. 1835. p. 45. — Co-
molli Coleopt. Novocomi p. 39. 81.
Ad Willnaes in Finlandia australi a nie semel capta.
Habitat ad Petropolin sat frequens, etiam in Helvetia et de-
sertis Kirgisorum D. Molschulsky ; in Italia boreali D. Villa.
C. lineari paulo major, pilositate, tliorace postice multo
angustiore, crebrius et subtilius punctato et elytrorum inter-
stitiis minus rugulosis diversa, pallide ferruginea, pilis longis
fulvis undique dense obsita. Caput breve latiusculum, parce
punctatum, oculis globosis, nigris, modice prominulis. An-
tennae capite cum tliorace fere longiores, structura ut in
C. lineari, modo articulis tribus ultimis magis inrrassa-
tis. Thorax latitudine Yix longior, basi summa latitudine di-
midio angustior, longe ante medium lateribus valde rotundato-
43
araplialus, antice posticeque truncatus, lateribus plernmqiic ob-
solete interdum distinclius crenulatus, il)iqne fimbriato -pilo-
sus, stipra minus convexus, creberrime et sat profunde pun-
ctulatus, foveola postica Tel rotundata vel subtransversa levi-
ter impressns. Sciitellum ut in prioribus. Elytra antice tho-
racis basi sesqui latiora, luuneris rotundatis, lateribus modice
ampliata, apice rotundata, supra leviter convexa, profunde
striato- punctata, interstitiis vix punctulatis le\iter transversiin
subrugulosis. Corpus subtus pectore profundius remote, ab-
doraine subtilissitne punctuldtis. Pedes mediocres.
33. C. longic ollis Zcllersledl: elongata, subdepressa, fer-
rugineo-testacea, tliorace subtiliter punctulato, lateribus
modice rotundato, obsolete crenulato, postice leviter foveo-
lato, elytris oblongis, sublinearibus, confertim striato-pun-
ctatis, interstitiis punctulatis, transversiin rugulosis.
Long. 1 lin. Lat. 7/1? lin.
Latridius longicollis Zctterstedl Insecta Lapponica p. 200. II.
Var. ß. tliorace lateribus vix rotundatis, cetera ut in «.
Latridius parallelicollis Motschuhli/ in litteris.
In graminosis Lapponiae meridionalis ad Wilhelmiiia d.
20. Iul. a D. Zellerstedt semel capta; in Finlandia ad Will-
naes et in Ostrogothia Sueciae a me lecta; etiaui a Cel. Gyl-
lenhal cum individuis C. linearis commixta olim communi-
cata; Var. ß. ad Linz in Austria inventa in Mus. D. Mol-
schulsky asservatur.
Proxime praecedentibus affiuis, sed magis depressa, tho-
rax brevior, augustior, subtiliter tantum punctulatus et elytra
longiora, lateribus subparallela; ferrugineo-testacea, subtiliter
parce pallide pubescens. Caput ut in priori, subtiliter remote
punctulatum, oculis magnis globosis, modice prominulis nigris.
Antennae ut in praecedente. Thorax capite partim latior, la-
titudine nonnihil brevior, basi apiceque truncatus, ibique te-
nue marginatus, lateribus aequaliter modice ampliato-rotun-
datus, obsolete subtiliter crenulatus, dorso snbdepressns, sub-
tiliter remote punctulatus, ante medium baseos foveola me-
diocri rotundata impressus. Sciitellum ut in prioribus. Ely-
tra basi tliorace plus quam sesqui latiora, humeris prominu-
lis, fcre rectangulis, lateribus sublinearia, apice late obtuse
44
rotundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso sub-
depressa, coufertim sat profunde striato -punctata, intcrstitiis
punctulatis, transversim rugulosis. Corpus subtus remote pim-
ctulaturn, punctis in ventre subtilioribus. Pedes mediocres,
subelongati.
34. C. lateritia iniln: elongata, snbdepressa, ferrugineo-
testacea, thorace brevi, posterius angustato, crebre pun-
ctato, acute dentieulato , postice profunde foveolato, elytris
oblongis, leviter striato -puncfatis, transyersim subrugulosis.
Long. 1 lin. Lat. 5/12 lin.
In Finlandia ad Kayantholtn excipulo e gramine semel
capta.
Statura fere C. linearis, sed thorax multo brevior,
posterius magis angustatus, subtilius punctulatus, lateribus
acute denticulatus et elytra obsoletius striato -punctata; fer-
rugineo-testacea, in elytris parce pallide pubescens. Caput
angustulum, subtiliter crebre punctulatum, oculis globosis pro-
minulis nigris. Antennarum structura ut in illo. Thorax
longitudine sesqui latior, antice posticeque truncatus, lateri-
bus anterius \alde rotundato- ampliatus, yersus basin angu-
status, utrinque denticulis plurimis acutis armatus, dorso sub-
depressus, subtiliter sat crebre punctulatus, ante medium ba-
seos foyea magna rotundata profunde impressus. Scutellum
brevissimum transversum. Elytra basi thorace parum latiora,
humeris subrectangulis , lateribus vix ampliata, apice rotun-
data, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso snbde-
pressa, leviter striato -punctata, punctis approximatis, inter-
stitiis transyersim subtiliter subrugulosis. Corpus subtus ut
in prioribus punetatum. Pedes mediocres.
35. C. elongata Schuppet: sublinearis, depressa, ferrugi-
neo-testacea, longius pubescens, thorace transyerso, elytro-
rum latitudine, subtilissime puuetulato, postice profunde fo-
yeolato, elytris striato -puuetatis, interstitiis subtilissime se-
riatim punctulatis.
Long. 2/3 lin- Lat. i/i lin.
Stephens Catal. p. 93. 993. Illustr. III. p. 108. 7. Nomencl. [>.
32. 7. Manual p. 130. 1053. — Shuvlard Eiern, of Brit. Knt.
p. 177. 7.
45
Latridins elongatus Hummel Ess. ent. IV. p. 5. — Dald
Coleopt. p. 66. — Gyllenk. Ins. Suec. IV. p. 130. 8. — We-
sterhiuiser in Gisll Eaunus f. p. 1.1«. 1>. in Silbermann Revue
entom. III. [>. 116. 12. — !)<•>«« Catal. edit. 3. p. 335. —
Stettin, entom. Zeitung. 1843. p. 90.
Habitat ad domos, parietes, in Suecia passim D. Gyl-
lenhal; in Finlandia oricntali sah muscis sjlvaticis rarissime
mihi obvia; occurrit etiani in Rossia boreali, Germania, An-
glia et Italia.
Ferrngineo - testacea, longius fulvo-pnbescens, ocnlis so-
luin nigris. Caput latum, fronte plana, subtiliter punctulata,
oculis globosis prominulis. Antcnnae capite cum thorace lon-
giorcs, structura ut in proxime praecedentibus. Thorax la-
fitndiae fere dimidio brevior, transversim quadrangulus, antice
oblique truiicatus, basi leviter rotuiulatus, lateribus fere rectis,
vel posterius paululiim angustatis, versus angulum poslicum
denticulis 3 s. 4. minutissimis aegre conspieuis armatus, su-
pra fere planus, opacus, subtilissime punttulatus, fovea ro-
tundata ante medium baseos sat profunde impressus. Scutel-
lum brevissim'um transversum. Elytra thorace parum latiora,
liumeris elevatis reetangulis, lateribus sublinearia, thorace
plus quam quadruplo lougiora, supra subdepressa, pube lon-
giore seriatim instrueta, regulariter striato- punctata, intersti-
tiis singulo in seriem subtilissime punetulato, superne inspectis
obsolete transversim rugulosis. Corpus snbtus vix punctula-
tum. Pedes temies pallidiores.
36. C. ferruginea Mdrsham: Sublinearis, castanea, gla-
bra, capite nigricante, thorace obtuse quadrangulo, creber-
rime punetulato, elytrorum fere latitudine, foveola postica
obsoletiore impresso, elytris simpliciter punetato - striatis,
striis posterius evanescentibus, interstitiis subtilissime ru-
gulosis.
Long. 7/i2 — 7k lin- Lat- V3 — 5/I2 lin.
Marsham Entom. Brit. I. p. 11 1. 15. — Stephens Catal. p. 92.
992. Illustr. III. p. 108. 6. Nomencl. p. 32. 6. Manual p.
130. 1052. — Uilson et Duncan Entom. Edin. p. 167. — Shu-
ckard Klein, of Brit. Entom. p. 177. 6.
Latridius f e ir n g i n eus Hummel Ess. ent. IV. p. 5. — Sturm
Catal. p. 160. — Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 131. 9. — Zet-
46
terstedt Insecta Lappon. p. 199. 5. — Dejean Catal. edit. 3.
p. 335. — v. Roser Catal. p. 27.
Dermestes fenestralis JAnne Syst. Nat. II. p. 563. 15?
Faun. Suec. p. 143. 423?— Cederhiehn Faun. Ingr. p. 42. 130?
Var. ß. obscurius rufo- picea, capite nigricante, antennis pedi-
busque ferrugineis.
Var. y. thorace latiore subtransverso , elytris latitudine fere ae-
quali, postice lateribus evidentius crenulato, cetera n t in a,
Habitat in domibus, fenestris, parietibus et graroine sat
frequens; Lapponiae, Finlaudiae, Rossiae, Sueciae, Wurtem-
bergiae, Angliae et Sibiriae incola.
Caput nigricans vel piceum, fronte subconvexa, remote
punctata; oculi prominuli, fortiter grannlati, nigri. Antennae
pallidae, capite cum thorace paulo breviores, nonnihil quam
in praecedentibus validiores, arliculo 1 crasso, subclavato,
2 sequenti duplo majore, subobconico, 3 — 5 brevibus obco-
nicis, 6 — 8 aeqnali longitudine, orbicularibus, 9 et 10 cras-
sis, perfoliatis, ultimo decimo duplo majore, subovato. Tho-
rax fere quadrangulus , angulis omnibus rotundatis, longitu-
dine paulo latior, elytris parum angustior, supra perparum
convexus, confertim sat profunde punctatus, glaber, fusco-
ferrugineus vel rufo-castaneus, lateribus obsolete crenulatus,
fo\eola mediocri intra medium baseos impressus. Scutellum
brevissimum trans\ersum. Elytra humeris elevatis rectangulis
\el subito rotundatis, versus medium ampliata, apice rotun-
data, thorace quadruplo longiora, supra modice convexa, di-
lutius testacea, nitida, glabra, regulariter subtiliterque pun-
ctato- striata, striis versus apicem evancscentibus, interstitiis
suhtilissime seriatim punctulatis et obsolete transversim rugu-
losis. Corpus subtus saturatius piceo-ferrugineum, obsolete
punctulatum. Pedes mediocres, pallidiores.
37. C. subacuminata mihi: oblongo-ovata, subconvexa,
piceo-castanea, glabra, capite fusco, thorace rotundato,
lateribus postice obsoletissime crenulato, elytris parum an-
gustiore, dorso parcius punctulato, foveola rotuudata po-
stica profunde impresso, elytris subacuminatis, tenue pun-
ctato - striatis, interstitiis laevibus.
Long. 7/i2 lin« Lat. *A ^n*
Latridius parallelus Hummel Ess. ent. IV. p. 5.
49
Petropoli rarissimc capta.
A praecedente corpore convexiore, thorace multo angu-
stiore, lateribns aequaliter ampliato- rotundato, remotius puu-
ctulato, elytris longioribus versus apicem subacuminatis, ob-
soletius striatis, punctis striaruin magis remotis diversa. Ca-
put et auteiinae ut iu praecedente. Thorax longitudine latior,
antice posticeque leviter rotundatus, lateribns aequaliter ro-
tuudato-ampliatus, obsoletissime crenulatis, dorso convexus,
remote punctatus, piceo-castaneus, glaber, ante medium ba-
seos foveola rotundata profunde impressus. Scutellum ut in
priore. Elytra thorace paulo latiora et plus quam quadruplo
longiora, oblongo-ovata, humeris rotundatis, versus medium
ampliata, dein angustata, apice subacuminata, piceo-castanea,
glabra, dorso valde convexa, regulariter subtiliterque pun-
ctato- striata, punctis striarum remotis, striis versus apicem
evanescentibus, interstitiis sab oculo armato vix conspicue puu-
ctulatis. Corpus subtus et pedes ut in priore.
38. C. curticollis mihi: oblongo-ovata, subconvexa, rufo-
ferruginea, thorace brevi, transverso, mutico, angulis basa-
libus prominulis, postice obsoletissime transversim impresso,
liaud foveolato, parcius punctato, elytris simpliciter tenue
striato punctatis, seriatim pilosis.
Long. 1 liu. Lat. 7/12 lin.
Habitat in Tauria D. Steven; in Armenia D. Mot-
schulsky.
Caput breve, fronte subconvexa, remote punctatum, rufo-
ferrngineum , ocu,:s gloliosis prominulis, fortiter granulatis,
nigris. Antennae capite cum thorace longiores, structura fere
ut in C. pubescente. Thorax longitudine duplo latior,
antice posticeque truncatus, ibiqne leviter marginatus, lateri-
bus in medio rotundato -ampliatis, interdum lobato-productis,
omnino muticis, dein versus basin subito angustatis, angulis
basalibus extrorsum prominulis, dorso convexus, remote pun-
ctatus, rufo-ferrugineus, glaber, intra basin late, sed obso-
lete transversim impressus. Scutellum brevissimum, transver-
sum. Elytra basi thorace sesqui latiora, humeris rotundatis
prominulis, mox versus medium rotundato - ampliata , apice
48
late obtuse rotundata, rufo-ferruginea, sutura picea, thorace
fere sextuplo longiora, supra valde convexa, leviter striato-
punctata, punctis versus apicem evanesceiitihus, interstitiis ob-
soletissime seriatim punctulatis, seriebus e pilis pallidis cou-
cinne instnictis. Corpus subtus saturatius picea m , subtiliter
punctulatum. Pedes mediocres, pallide rufo - ferruginei.
39. C. pusilla Molschul sky : brevis convexa, fusco- picea,
subaeneo - nitens, parce griseo-pubescens, thorace suborbi-
culato, läteribus valde rotundato , profunde sat crebre pun-
ctato, marginc laterali obsolete crenulato, intra basin fovea
rotundata profunde et utrinque versus marginem alia obso-
leta impresso, elytris antrorsum leviter striato-punctatis,
transversim rugulosis, apice subtruncatis, laevibus.
Long. % lin. Lat. 5/i2 litt.
C. denticulata Kirhy in Iiichardson Fauna Boreali-Americana
p. 110. 157. 1?
Habitat in California. Mus. D. Molschulsky. Corti-
caria denticulata Kirby 1. c. quae eadem esse videtur,
inventa est in America boreali ad Lat. ß5°.
Supra fusco -picea, subaeneo -nitens, parce griseo-pu-
bescens. Caput majusculum, sat profunde et crebre puncta-
tum, area frontali media paulo elevatiore, laevissima, oculis
magnis globosis nigris, valde prominulis. Antennae capite
cum thorace breviores, structura fere ut in C. pubescente,
basi rufescentes, extrorsum fusco -piceae. Thorax basi et
apice subtruncatus, antice latitudine capiti fere aequalis, lon-
gitudine parum latior, läteribus aequaliter valde rotundato -
ampliatus, margine sab oculo armato distincte crenulato, angu-
lis basalibus obtusis, supra convexus, profunde sat crebre
punctatus, intra basin foveola profunde rotundata, et utrinque
fere iu medio marginis alia obsoleta impressus. Scntellum
parvum, breve, transversum. Elytra basi thorace paulo la-
tiora, humeris nonnihil callosis, läteribus perparum ampliata,
apice ohtusata, subtruncata, thorace fere quadruplo longiora,
dorso valde convexa, punctis levius impressis seriatis, poste-
rius evanescentibus, striata, interstitiis antrorsum transversim
rugulosis, versus apicem laevigata. Corpus subtus piceum,
parce punctulatum. Pedes mediocres rufo - ferruginei.
49
40. C. gibbosa Herbst: brevis, convexa, fusco - ferrugi-
nea, thorace angusto, lateribus muticis angulisque basalibus
rotundato, fovea transversa arcuata postice impresso, ely-
tris striato-punctatis, transyersim rugulosis, seriatim pilosis.
Long. % — 2/3 lin. Lat. »/3 - 5/12 Im.
Stephens Catal. p. 93. 994. Illustr. III. 1. 109. 8. Nomencl. p.
32. 8. Manual p. 130. 1054. — Wilson et Duncan Entom.
Edin. p. 168. — Shuchard Eiern, of Brit. Ent. p. 177. 8.
Corticaria impressa Marsham Ent. Brit. I. p. HO. 11.
Latridius gibbosus Herist Coleopt. V. p. 5.2. Tab. 44. fig,
2. b. B. — Hummel Ess. ent. III. p. 25. — Sturm Catal. p.
160. — Dahl Coleopt. p. 65. — Gyllenh. Ins. Suec. IV. p.
132. 10. — Zetterst. Faun. ins. Lappon. p. 359. 2. Insecta
Lappon. p. 199. 2. — Krynicki Enum. in Bullet, de la Soc.
Imp. des nat. de Moscou V. 1832. p. 155. — Villa Catal. 1S33.
p. 26. — Westerhauser in Gistl Faunns I. p. 155. 7. in Sil-
uermann Revue entom. III. p. 113. 7. — Dejean Catal. edit. 3.
p. 335. — v. Roser Catal. p. 27.
Dermestes gibbosus Paykull Faun. Suec. 1. p. 301. 32. —
Panzer Entom. Germ. p. 100. 25.
Dermestes minutus Fabricius Ent. syst. I. p. 235. 42. Syst.
El. I. p. 319. 42.
Var. ß. ferrugineo - testacea, antennis pedibusque pallidioribus.
Var. y. thorace foveola media distincta, laterali utrinque obsole-
tissima, cetera ut in c.
Var. f. thoracis lateribus vix perspicue rotundatis, cetera ut in «.
Lathridius cylindricollis Motschulslcy in litteris.
Habitat in gramine et plantis, praesertim leguminosis,
frondibus arborum, quisquiliis, fimetis, domibus ubique fre-
qnentissima; Lapponiae, Finlandiae, Rossiae borealis et lne-
ridionalis, Sueciae, Germaniae, Galliae, Angliae, Italiae et
Sibiriae incola; etiam in Terra van Diemeui inventa sec. D.
Erichson; Var. e. in Illyria, Gallia, Italia et Cancaso a D.
Molscltulsky lecta, vix vero species diversa.
Inter miniraas hujus geueris. Color pagiuae snperioris
aut obscurins fuscus, ant dilutins ferrnginens, subnitidus. Ca-
put inajusculum, fronte crebre et profunde punctata; oculi
globosi, valde prominuli, nigri, fortiter granulati. Antennae
capite cum thorace parum breviores, structura fere ut in C.
pubescente, testaceae, claya nigra aut fusca. Thorax ca-
pite parum latior, latitudine longitudiuis, lateribus muticis ante
(5. Band. 1. Heft.) 4
50
medium nonnihil rotundato-ampliatus, basi late leviter ro-
tundatus, angulis nullo modo prominulis, supra anterius con-
vexus, undique confertissime profunde punctatus, paulo pone
medium dorsi arcuatim impressus, striga plerumqne e foveo-
lis tribus connexis, rarius disjunctis, conflata, media nempe
parva oblonga, adjacente utrinque alia antrorsum arcuata, mar-
ginem thoracis fere attingente. Scutellum parvum, breve,
transversum. Elytra magna, antice thoracis basi fere duplo
latiora, humeris elevatis, dein ultra medium ampliata, apice
obtuse rotnndata, thorace plus quam triplo longiora, supra
valde convexa, sat profunde striato- punctata, interstitiis pun-
ctis eadem magnitudine ut in striis seriatim instructis, obso-
lete transversim rugulosis, singulo serie e pilis brevissimis
cinereis reclinatis ornato. Corpus subtus nigro-picenm, ni-
tidum, parce subtiliter pnnctulatum. Pedes tenues, pallide
testacei.
41. C. Americana mihi: oblongo - ovata, convexa, fusco-
ferruginea, thorace breviore, lateribus muticis basique ro-
tnndato, fovea transversa, arcuata postice impresso, elytris
striato-punctatis, seriatim pilosis, interstitiis sublaevibns.
Long. 2/3 l»n- Lat. */3 lin-
Var. ß. pallide testacea tota, oculis tantum nigris.
Habitat in Pensylvania D. Zimmermann.
Praecedenti affinis, sed angustior, thorace breviore, Ia-
tiore, elytris multo minus angustiore, elytrisque longioribus,
interstitiis fere laevibus diversa, fusco-ferruginea. Caput ut
in praecedente, sed multo remotius punctatum. Antennae
etiam ut in illa. Thorax capite latior, latitudine multo bre-
vior, lateribus muticis, in ipso medio valde rotundato - am-
pliatus, basi leviter late rotundatus, angulis nullo modo pro-
minulis, supra anterius modice convexus, profunde sat crebre
punctatus, pone medium arcuatim profunde transversim im-
pressus, impressione antrorsum arcuata ad marginem thoracis
utrinque protensa. Scutellum ut in priore. Elytra magna,
antice thorace paulo latiora, humeris elevatis, dein ultra me-
dium sed minus quam in praecedente ampliata, apice obtuse
rotnndata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra valde
convexa, minus profunde punctato - striata, interstitiis haud ru-
51
gulosis, seriatim griseo-pilosis, pilis e punctis minutissimis
oculo armato vix conspicuis exsertis. Corpus subtus et pedes
ut in priore.
42. C. transversalis Schuppet: brevis, convexa, fusco-
ferruginea, thorace brevi, lateribus mutico, angulis posticis
rotuudato, fovea recta transversa impresso, elytris leviter
striato-puuctatis, texatis, seriato-pilosis.
Long. 2/3 lin. Lat. 5/12 lin.
Stephens Catal. p. 93. 995. Illustr. III. p. 109. 9. Nomencl. p.
32. 9. Manual p. 130. 1055. — Shuclcard Elem. of Brit. En-
tom. p. 177. 9.
Latridius transversalis Sturm Catal. p. 161. — Gyllenh.
Ins. Suec. IV. p. 133. 11.— Villa Catal. 1835. p. 45. — We-
slerhauser in Gistl Faunus I. p. 155. 8. in Silbermann Revue
entom. III. p. 114. 8. — Dejean Catal. edit. 3. p. 335.
Habitat in Suecia, Germania, Anglia et Italia, in Eu-
ropa boreali rarissime, in Anglia circa Londinos non infre-
quens D. Stephens; sub arborum emortuarum cortice obvia;
individuum descriptum ad D. Gyllenhal misit D. Schuppet.
Caput, oculi, antennae ut in C. gibbosa. Thorax
longitudine multo latior, antice poöticeque truncatus, angulis
basalibus rotundatis, lateribus in medio rotundato - ampliatus,
supra antice convexus, remote punctatus, piceus, griseo-pu-
bescens, intra basin late transversini impressus, impressione
e foveolis duabus transversis fere rectis, in medio connexis
conformata. Scutellum ut in piioribus. Elytrorum forma
eadem ac in C. gibbosa, supra convexa, dilutius fusco - fer-
ruginea, punctis majoribus levius impressis striata, interstitiis
elevatis, rugulis crebris transversini texatis, seriatim pallide
piliferis. Corpus subtus et pedes ut in prioribus.
43. C. Taurica mihi: brevis, convexa, ferrugineo-testacea,
oculis nigris, thorace transverso, lateribus rotundatis mu-
ticis, angulis basalibus subreclis, postice transversim evi-
denter impresso, basi ipso rotundato, elytris tenue striato-
punctatis, seriatim griseo-pilosis, interstitiis laevibus.
Long. 7/12 lin. Lat. lL lin.
Habitat in Tauria D. Steven.
4*
5£
C. transversali affiois, sed minor, thoracis angulis
basalibus rectis, elytris haud texatis, levius striato-punctatis
diversa; ferrugineo-testacea, oculis nigris. Caput structura
ut in priore, remote punctatum. Antemiac etiam ut in illa.
Thorax transversns, longitudine sesqui latior, anterius angu-
status, lateribus et basi modice rotundattis, angnlis posticis
subrectis, dorso antico convexus, intra basin late transversim
impressus, supra remote, sat profunde punctatus. Scutellum
ut in praecedentibus. Elytrorum forma etiam ut in C. trans-
versali, tenue striato- punctata, interstitiis laevibus, seria-
tim griseo-pilosis, haud ut in illa texatis. Corpus subtus et
pedes ut in proxime praecedentibus.
44. C. brevic ollis Chevrier: brevis, convexa, fusco-fer-
ruginea, thorace brevi transverso, remote profunde punctato,
lateribus modice rotundatis, muticis, angulis basalibus ob-
tnsis, intra basin late transversim impresso, elytris tenue
striato-punctatis, interstitiis laevibus nonnihil elevatis, se-
riatim griseo - pilosis.
Long. 2/3 lin. Lat. ,/3 lin.
Latridius brevicollis Villa Catal. 1835. p. 45.
Habitat in Styria, Helvetia et Gallia D. Molschulsky ;
in Italia D. Villa.
C. transversali etiam affinis sed thorax brevior, la-
tior, remotius punctatus, angulis basalibus obtusis et elytro-
rnm interstitia haud transversim rugosa. Caput, oculi et an-
tennae ut in proxime praecedentibus. Thorax transversns,
longitudine plus quam sesqui latior, lateribus aequaliter ro-
tundatus, muticus, basi subtruncatus ibique tenue marginatns,
angulis obtusis, dorso antico parum convexus, intra basin
transversim minus profunde impressus, impressione utrinque
antrorsum arcuata ad marginem usque contiuuata, supra re-
mote et profunde punctatus. Scutellum, elytra, corpus subtus
et pedes ut in priore, sed interstitia elytrorum paulo elevatiora.
45. C. hortensis Motschulsky : oblongo-ovata, convexa,
fusco-ferruginea, capite, thorace suturaque obscnrioribus,
thorace brevi transverso, remote et valde profunde pun-
ctato, lateribus modice rotundatis, muticis, angulis posticis
53
acutis prominulis, intra basin late transversim impresso,
elytris "valde profunde striato-punctatis, seriatim griseo-
pilosis, interstitiis laevibus, uonnihil elevatis.
Long. u/l2 lin. Lat. 5/13 lin.
Habitat in Lithuania D. Molschulsky.
Praecedenti iternm affinis, sed longior, thorax adhuc
remotius et fortius punctatus, angulis basalibus acutis promi-
nulis et elytra] punctis in striis nuilto majoribus, subfoveo-
latis, profundius impressis. Caput, oculi et antennae ut in
proxime praecedentibus. Thorax transversus, longitudine fere
duplo latior, lateribus aeqnaliter modice rotundatus, muticus,
basi truncatus, angulis acutiusculis prominulis, dorso antico
parura convexus, intra basin transversim minus profunde sed
late impressus, impressione utrinque ad marginem usque pro-
tensa, minus arcuata, supra remote et fortiter punctatus.
Scutellum ut in prioribus. Elytra basi thorace latiora, hu-
meris rotundatis, lateribus mox pone humeros ampliata, tho-
race plus quam sextuplo lougiora, apice obtuse rotundata,
dorso convexa, punctis magnis profunde impressis, subfoveo-
latis striata, iuterstiliis uonnihil elevatis impunctatis, seriatim
griseo-pilosis. Corpus subtus et pedes ut in prioribus.
46. C. crocata Molschiihkij : oblongo - ovata, convexa,
ferrugineo-testacea, oculis nigris, antennarum basi pedi-
busque pallide testaeeis, thorace brevi, transverso, remote
sat profunde punetato, lateribus modice rotundato, uiutico,
angulis basalibus obtusis, intra basin utrinque transversim
impresso, elytris leviter striato-punctatis, versus apicem
laevigatis, interstitiis hasi subelevatis ibique transversim
rugoso-texatis.
Long. ,,/12 !'"• Lat. Via !>«•
Habitat in Saxonia D. Motschitlsky.
Statura praecedenti accedit, thorace paulo angustiore,
impressione postica in medio interrupta, angulis obtusis, ely-
trisque apice laevigatis, basi texatis distineta; ferrugineo-te-
stacea, oculis nigiis. Capitis et oculorum struetura ut in
illa. Antennae tenues, capite cum thorace hreviores, pallide
testaceae, extrorsum iufuscatae. Thorax trausversus, longi-
54
tndine fere duplo latior, antice truncatus, lateribus modice
rotundatus, muticus, basi etiam truncatus ibique tenue margi-
natus, angulis obtusis, dorso antico parum convexus, intra
basin utrinque fovea oblonga transverse obliqua, parum pro-
funde impressa cum opposita ante scutellum fere connivente,
supra remote, sat profunde punctatus. Scutellum ut in prio-
ribus. Elytra forma ut in praecedente, sed basi thorace ad-
huc latiora, striis punctis minoribus, pone medium evanescen-
tibus, interstitiisque basi tantum clevatioribus ibique trans-
versim rugoso - texatis. Corpus subtus ut in praecedente. Pe-
des mediocres, pallide testacei.
47. C. parvula Schüppel: brevis, convexa, fusco-ferru-
ginea, parce griseo-pubescens, thorace subtiliter ruguloso-
punctato, lateribus rotundatis muticis, angulis posticis ob-
tusis, intra basin transversim profunde impresso, elytris
striato-punctatis, interstitiis valde rugosis, texatis, seriatim
tenue pilosis, alternis elevatis.
Long. ?/3 !«»• Lat. V3 lin.
Latridius parvulus Dahl Coleopt. p. 66. — Sturm Catal.
p. 161. — Villa Catal. 1833 p. 26.
Habitat in Austria D. Motschulsky; in Italia D. Villa.
Sequenti statura similis et affinis, sed thorax subtilius
punctatus , punctis in rugulas confluentibus , angulis basalibus
obtusis, postice aliter impressus et elytrorum interstitia valde
rugosa; supra obscure fusco -picea, elytris dilutioribus. Ca-
put breve, subrotundatum, subtiliter punctulatum, ore rufo-
testaceo, oculis globosis nigris, parum prominulis. Antennae
ut in proxime praecedentibus, rufo -ferrugineae. Thorax lon-
gitudine quarta parte latior, apice truncatus, lateribus aequa-
liter rotundato - ampliatus, muticus, basi leviter rotundatus vel
oblique truncatus, angulis obtusis, supra modice convexus,
crebre ruguloso- punctatus, tenue pubescens, intra medium
baseos fovea impressa, transversim oblor.ga, valde profunda,
adnexa utrinque alia obsoletiore, unde regio intra basin fere
arcuatim transverse impressa evadit. Scutellum ut in priori-
bus. Elytrorum forma fere ut in sequente, sed paulo longiora
et minus convexa, regulariter sat profunde striato - punctata,
interstitiis alternis elevatioribus, omnibus seriatim griseo-pi-
55
losis, transversim valde rugoso-texatis. Corpus subtus et
pedes ut in sequente.
48. C. fu sc ula Megerlc: brevis, convexa, fusco-ferrnginea,
parce griseo-pubescens, thorace transverso , lateribus ro-
tundatis muticis, augulis basalibus acutis prominulis, po-
stice foveola impresso, elytris striata -puuctatis, seriatim te-
nue pilosis, interstitiis obsolete rugulosis, basi elevatis.
Long. 2/a - Y, lin. Lat. »/, - s/12 lin.
Latridius fusculus Hummel Ess. entom. III. p. 25, — Sturm
Catal. p. 160. — Dahl Coleojit. p. 64. — Gijllenhal Ins. Suec.
IV. p. 133. 12. — Zetterstedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 5.
Insecta Lappon. p. 200. 10. — Villa Catal. 1835. p. 45. —
Geller in Ledebour Reise II. p. 179. I. — Westerliauser in
Gistl Faunus I. p. 155. 9 in Silbcrmann Revue entom. III. p.
114. 9. — Dejean Catal. edit. 3. p. 335. — Mannerh. Bullet,
de la Soc. Imp. des nat. de Moscou 1843. p. 86« 23.
Var. ß. pallide rufo-ferruginea, oculis nigris.
Corticaria pallida Marsham Entom. Brit. 1. p. 118. — Ste-
phens Catal. p. 93. 996. Illustr. III. p. 109. 10. Nomencl. p.
32. 10. Manual p. 130. 1056. — Shuclcard Elem. of Brit. En-
tom. p. 177. 10.
Var. y. thorace foveolis tribus, una postica ante medium baseos
et duabus in medio disci utrinque.
Habitat in planus, gramine, arborum frondibus et mu-
scis sylvaticis apud nos freqnens; etiam in societate cum
Formica rufa a me saepius capta; oeenrrit in Lapponia,
Finlandia, Suecia, Rossia boreali, Litluiauia, Yolhynia, Ger-
mania, Helvetia, Anglia, Italia et Sibiria.
Color paginae superioris plerumqiie obscure fusco-pi-
ceus. Caput, oculi et antennae, struetura ut in C. gibbosa,
modo fronte remote et subtilius punetulata. Thorax brevis
transversus, longitndine fere sesqui latior, lateribus aequali-
ter rotundato-amplialus, fere explanato - marginatns, muticus,
basi truncatus, angulis parvis acutis prominulis, snpra modice
convexus, concinne minus crebre punetatus, tenue pubesceus,
intra medium baseos fovea impressa, sat profunda, trausver-
sim ovata. Scutellum ut in prioribus. Elytrorum forma fere
ut in C. gibbosa, snpra convexa, subnitida, regulariter pro-
funde striato - punctata, interstitiis basi elevatis, seriatim gri-
seo -pilosis, superne inspectis obsolete transversim rugulosis.
56
Corpus subtus obscurius piceura, nitidum, pectore profundus,
abdomine subtilissime punctulatis. Pedes niediocres, pallide
testacei.
49. C. similata Schüppel: brevis, convexa, fusco - ferru-
ginea, parce griseo-pubescens, tliorace transverso, lateribus
rotundatis muticis, angnlis basalibus acntis prominulis, fo-
veolis tribus impresso, elytris texatis, seriatim pilosis.
Long. 7/i2 ***• Lat. !/4 lin.
Stephens Catal. p. 93. 997. lllnstr. III. p. 110. II. Nomencl. p.
32. 11. Manual p. 130. 1057. — Shuckard Elein. of Brit. En-
tom. p. 177. 11.
Latridius similatus Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 134. 13. —
Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 156. 10. in Silhermann Re-
vue entom. III. p. 115. 10. — Dejean Catal. edit. 3. p. 335. —
Stettin, entom. Zeit. 1842. p. 164. 32.
Var. ß. corpore nigricante. Gyllenhal 1. c. Var. b.
Habitat cum praecedente in Suecia minus frequens D.
Gyllenhal; in Westrogothia Sueciae a me capta; in Finlan-
dia D. Sahlbery, mihi intra patriam nunquam obvia; occnr-
rit etianr in Germaniae Pruno spinosa D. Rosenhauer et
rarins in Anglia D. Stephens; in Rossia boreali ad Petro-
polin , in Litlmania et ad lac. Baical Sibiriae a D. Mol-
schulsky lecta; Var. ß. e Museo D. Schönherr descripsit
D. Gyllenhal.
Praecedente paulo minor, ceterum simillima et valde af-
finis, foveolis tribus thoracis et textura elytrorum diversa.
Caput, oculi et antennae ut in priore, modo caput adhuc
parcius punctulatum. Thorax structura ut in C. fuscula
omnino, sed praeter foveam mediam posticam, utrinque ver-
sus marginem alia, aut rotundata, aut oblonga, sat profunda.
Elytrorum forma etiam eadem, supra convexa, profunde stria-
to -punctata, interstitiis seriatim pilosis angustis, elevatis, ru-
gulis crebris transversim conjunctis, puncta impressa striarum
includentibus. Corpus subtus et pedes ut in priore.
50. C. cavicollis Dejean: brevis, convexa, ferrugineo-
testacea, tenne griseo-pubescens, thorace transverso, late-
ribus rotundatis muticis, angulis basalibus subrectis pro-
57
minulis, foveola rotundata postice profunde impresso, ely-
tris snbtiliter texatis.
Long. l/2 lin. Lat. l/3 lin.
Latridius cavicollis Dejean Catal. edit. 3. p. 335.
Habitat in Pensylvania D. Zimmermann.
Proxime praecedeuti affinis, sed minor, thoracis foveo-
lis lateralibus deficientibus distincta, ferrugineo - testacea,
ocnlis solum nigris. Caput, oculi et antennae ut in illa.
Thorax structura fere eadem, modo paulo brevior et foveola
unica tantum ante medium baseos rotundata profunde impres-
sus. Elytra fere ut in C. similata conformata, sed paulo
breviora et convexiora, sat profunde striato- punctata, inter-
stitiis seriatim pallide pilosis, minus elevatis, transversim snb-
tiliter rugulosis, rugulis puncta striarum includentibns. Cor-
pus subtus ut in priore punctulatum. Pedes tenues, pallidius
ferrugineo -testacei.
51. C. subtilis mihi: brevis, subconvexa, rufo-ferruginea,
parce griseo-pubescens, thorace angustiore, lateribus ro-
tundatis muticis, angulis basalibus acutis prominulis, foveo-
lis tribns, postica profunda, lateralibus oblongis obliquis
impresso, elytris punctato-striatis, interstitiis valde rugosis.
Long. l/2 lin. Lat. */, lin.
In Sudermannia Sueciae et ad Willnaes in Finlandia
australi a me capta; rarissime occurrit.
A C. similata valde diversa, thorace duplo angustiore,
fortius punctato, foveis profundioribus, lateralibus magis ver-
sus angulum posticum collocatis et elytroruni interstitiis multo
magis rugosis ; rufo - ferruginea. Caput minutum , remote
punctatum, fronte subconvexa, oculis magnis, globosis, valde
prominulis, nigris. Antennae ut in prioribus. Thorax lon-
gitudine vix latior, basi rotundatus , angulis acutis prominu-
lis, lateribus modice rotundatus, muticus, dorso nonnihil con-
vexns, profunde et sat crebre punctatus, ante medium baseos
foveola subtransversa profunda et alia intra magiuem utrin-
que posterius oblonga obliqua impressus. Scutellum ut in
prioribus. Elytra basi thorace latiora, humeris elevatis pro-
minulis, dein versus medium ampliata, apice obtuse rotundata,
thorace plus quam triplo longiora, dorso convexa, \alde pro-
58
fluide punctato- striata, griseo-pilosa, iuterstitiis transversim
Yalde rugosis. Corpus subtus saturatius piceum, ut in prio-
ribus punctulatum. Pedes tenues, pallide testacei.
52. C. suturalis Molschulsky : oblonga, subconvexa, gla-
brata, rufo-ferruginea, oculis sutura raargineque elytrorum
pone medium nigris, thorace brevi transverso, remote pun-
ctato, lateribus muticis parnm rotundatis, angulis basalibus
obtusis, intra basiu obsoletissime transversim impresso et
ante scutellum subfoveolato, elytris oblongis, levissime stria-
to-punctatis, apice laevigatis, iuterstitiis basi subelevatis.
Long. 5/fi üb. Lat. 5/i2 ^u>
Habitat in campis Kirgisorum et in Rossia meridionali
ad Gurjev D. Molschulsky.
Caput breve, majusculum, remote punctatura, rufo-fer-
rugineum, oculis magnis globosis, prominulis, nigris. An-
tennae ut in C. gibbosa. Tborax parvus, brevis, longitu-
cline fere duplo latior, basi apiceque truncatus, lateribus per-
parura rotundatis muticis, angulis omuibus obtusatis, supra
subcouvexus, remote punctatus, rufo - ferrugineus, intra basin
obsoletissime transversim impressus et in impressioue ante
scutellum tenuiter foveolatus. Scutellum ut in congeneribus.
Elytra basi thorace multo latiora, humeris rotundatis obsolete
callosis, lateribus modice arapliata, apice singulatiin leviter
rotuudata, thorace plus quam quintuplo longiora, supra mo-
dice convexa, levissime striato- punctata, punctis striarum po-
sterius evanescentibus, interstitiis in ipsa basi breviter sub-
elevatis, rufo-ferruginea, sutura tota et margine laterali, pone
medium tautum, nigris. Corpus subtus rufo - ferrugineum,
punctulatuni. Pedes mediocres, rufo-ferrugiuei.
53. C. pallens Molschulsky : oblongo-ovata, parnm con-
vexa, rufo-ferruginea, oculis nigris, subtilissime griseo-
pubescens, thorace transverso, remote punctulato, lateribus
parum rotundatis, obsolete iuaequaliter crenulatis, angulis
basalibus obtusis, absque foveolis impressis, elytris leviter
striato -punctatis, interstitiis aequalibus, laevibus.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/i? lin-
Habitat in campis Kirgisorum D. ßlolschalsky.
59
Sequenti quodammodo siinilis, sed longior, thorace non
f'oveolato, angulis obtusis, lateribus crenulato et elytrorum in-
terstitiis planis diversa; rufo - ferruginea. Caput breve, ma-
jnsculum, remote punctulatuni, oculis magnis, globosis, parum
prominulis. Antennae ut in sequeute. Tliorax brevis longi-
tiidine dtiplo latior, basi apiceque truncatus, lateribus modice
rotundatis, obsolete inaequaliter crenulatis, angulis basalibus
obtusis, supra modice convexus, remote punctulatus, foveolis
nullis impressis. Scutellum ut in praecedentibus. Elytra basi
thorace parum latiora, lateribus modice anipliata, apice late
obtuse rotundata, thorace plus quam quadruplo lougiora,
supra parum convexa, leviter striato- punctata, interstitiis la-
titudine aequalibns, laevibus, tenuissirae griseo -pubescentibus.
Corpus subtus subtiliter punctulatuni. Pedes mediocres, pal-
lidius ferrugiueo - testacei.
54. C. truncatella ßlolschulskg : brevis, subconvexa, pal-
lide ferruginea, oculis nigris, parce griseo -pubesceus, tho-
race transverso , subtiliter crebre punctulato , lateribus ro-
tundatis muticis , angulis basalibus acutis prominulis, po-
stice foveola impresso, elytris leviter striato - puuctatis,
apice subtruncatis, interstitiis subelevatis, obsolete rugulosis.
Long. 7/i2 lin« Lat- !A lin-
Habitat in Rossia meridionali ad fl. Ural prope Gurjev,
in Sibiria orientali, ut et in Helvetia Italiaque D. Motschulsky.
Statura C. fusculae, sed minor, tliorax brevior, cre-
brins et subtilius punctulatus et elytra levius striato -punctata,
apice feie truncata; pallide ferruginea, tenue griseo -pube-
sceus, oculis nigris. Caput breve, lnajusculum, creberrime
subtiliter punctulatuni, oculis magnis globosis, valde prominu-
lis. Antennae capite cum thorace paulo breviores, structura
ut in proxime praecedentibus. Thorax brevis, longitudine
fere duplo latior, apice truncatus, lateribus rotundatus, mnti-
cus, basi leviter rotundatus, angulis parvis acutis prominulis,
supra modice convexus, subtiliter crebre punctulatus, intra
medium baseos foveola rotundata impressa, plerumque obso-
letiore. Scutellum ut iii prioribus. Elytra basi thorace vix
latiora, lateribus parum anipliata, thorace plus quam triplo
60
longiora, apice valde obtuse rotundata vel fere trmicata, dorso
nonnihil convexa, leviter striato- punctata, interstitiis subele-
vatis, obsolete transversim rugulosis. Corpus subtus subtilis-
sime punctulatum. Pedes validiores, pallidius ferrugineo -
testacei.
55. C. fulvipes Motschulsky : brevis, ovata, nigro- picea,
tenue griseo-pubescens, antennis pedibusque rufo-ferrugi-
gineis, thorace transverso , cordato, subtiliter crebre pun-
ctulato, lateribus valde rotundato-ampliato, mutico, angulis
basalibus subacutis, intra basiu transversim leviter impresso,
elytris tenue striato-punctatis, interstitiis laevibus, subcostatis.
Long. 7/12 lin. Lat. */3 lin.
Latri dius fulvipes Comolli Coleopt. Novocomi p. 39. 8'2. —
Villa Catal. 1838. p. 57.
Var. ß. ferrugineo -testacea, oculis nigris.
Habitat in Gallia D. Molscliulsky ; in Italiae borealis
pinis laricibusque D. Comolli.
Praecedenti similis, sed brevior, thorax lateribus rnulto
inagis ampliatus, posterius magis augustatus, elytrorumquc
interstitia laevia, angustiora, paulo elevatiora. Caput et oculi
ut in illa. Antenuae Caput cum thorace longitudine fere su-
perantes, structura ut in priore, sed paulo validiores. Tho-
rax brevis, longitudine plus quam duplo latior, apice trunca-
tus, lateribus valde rotundato- ampliatus, versus basin nonni-
hil augustatus, basi leviter rotundatus, angulis subacutis, dorso
parum convexus, subtiliter crebre punctulatns , intra medium
baseos levissime transversim impressus. Scutellum ut in prio-
ribus. Elytra thoracis basi multo, sed ejus medio parum la-
tiora, humeris rotundatis, lateribus modice ampliata, apice
rotundata, thorace quadruplo longiora, dorso subconvexa, le-
viter striato -punctata, interstitiis angustioribus sulicostatis,
laevibus, seriatim griseo-pilosis. Corpus subtus ut in prae-
cedente. Pedes mediocres, pallide ferrugineo - testacei.
56. C. sericea Molscliulsky: oblongo- ovata, fusco- picea,
undique densius griseo- sericea, antennis pedibusque rufo-
testaeeis, thorace brevi, lateribus subito dilatato, mutico,
61
angulis basalibus subrectis, haud foveolato, elytris tenne
striato-punctatis, striis per paria subcateuulatis.
Long. 2/3 l'n- Lat. V* !'"•
Habitat in Daghestan D. Molschulsky.
Species elegantnla, supra undiqne pilis brevibns, vali-
dis, rigidis, squamaeforniibus, griseo- argenteis, dense et con-
cinne obdncta. Caput breviusciilnm, reniote punctatnni, fusco-
piceum, ore dilntiore , ocnlis magnis globosis, nigris, valde
proininulis. Antennae capite cum thorace breviores, rufo-te-
staceae, structura ut in C. gibbosa, sed inulto crassiores.
Thorax latitudine fere duplo brevior, antice posticeque triin-
catus, lateribus subito rotnndato-ampliatus, muticus, angulis
basalibus subrectis, fnsco-piceus, snpra convexiusculus, re-
niote punctatus, absque foveolis impressis. Scutelliini ut in
prioribus. Elytra basi thorace multo latiora, huraeris callo-
sis, lateribus modice ampliata, apice rotundata, thorace fere
quiutnplo longiora, convexa, fusco- picea, tenue striato- pun-
ctata, striis per paria approxhnatis et subcatenulatis. Corpus
subtus fusco -piceum, subtiliter punctulatum. Pedes tenues,
rufo - testacei.
57. C. distinguenda Chevrier: oblongo-ovata, convexa,
rufo-ferruginea, longius griso-pubescens, thorace brevi,
transverso, elytris multo angustiore, creberrime pnnctulato,
lateribus parnm rotundato, intra basin transversim impresso,
angulis subrectis prominulis, elytris fusco -piceis, concinne
striato-punctatis, striis catenulatis, interstitiis angustis
subelevatis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin.
Latridius dis ti n g ue ndus Villa Catal. 1835. p. 45.— Co-
molli Coleopt. NoYOCOini p. 38. 80.
Habitat in Italia boreali sub muscis siccis fere toto anno,
praesertim hieme D. Comolli; in Helvetia D. Motschulsky.
Caput majusculum, transversum, crebre punctulatum,
rufo - ferrugineum, oculis magnis globosis, nigris, prominulis.
Antennae capite cum thorace paulo longiores, tenues, rufo-
ferrugineae, strnctura ut in C. gibbosa. Thorax capite
parum latior, latitudine dimidio brevior, antice truncatus, la-
teribus parnm rotundatns, muticus, basi ieviter rotundatus,
62
angnlis subrectis, prominnlis, acuminatis, supra convexiuscu-
lus, creherrime punotulatus, rufo-ferrugineus, longius gri-
seo-pilosus, intra hasin late at parum profunde trausversini
impressus, impressione utrinque usque ad marginem continuata.
Scutellum breve, transversum, fusco-piceum. Elytra basi tho-
race multo latiora, lnuueris rotundatis, leviter callosis, mox
poue humeros lateribus rotnndato - ampliata, apice obtuse ro-
tundata, thorace quadruplo longiora, coirvexiuscula, fusco-
picea, longius griseo-pilosa, concinne striato- punctata, pun-
ctis catenulatis, iuterstitiis angustis laevibus subelevatis. Cor-
pus subtus rufo - ferrugineum , disperse punctulatum. Pedes
mediocres, rufo -ferruginei.
58. C. fuscipennis mihi: brevis, ovata, convexa, rufo-
ferruginea, thorace brevi, transverso, concinne remote
punctato, lateribus vix rotnndato, mutico, angulis posticis
obtusis, elytris fuscis, regulariter sat profunde, striato -
punctatis, iuterstitiis latioribus, vix elevatis, seriatim pilosis.
Long. 7/i2 l'n- Lat. V3 lin.
Latridius ruficollis Kunze in litteris.
Var. ß. thorace intra basin leviter transversim impresso.
Habitat in Italia boreali D. Prof. Kunze. Mus. Mol-
schulsky ; Var. ß. e Mus. D. Prof. Sahlberg descripta.
Proxime praecedenti affinis, sed minor, brevior, thorax
profundius, remotius pnnctatns et elytroruni puncta in striis
majora interstitiaque latiora. Caput, ocnli et anteuuae fere
ut in priore. Thorax longitudine sesqui latior, antice po-
sticeque truncatus, lateribus muticis, \ix rotundatis, supra
convexus, remote et concinne sat profunde punctatus, laete
rufo-ferrugineus, vel omnino aequalis, vel mox prope basin
leviter transyersim impressus, impressione antrorsum utrinque
arcuata. Scutellum ut in praecedente. Elytrorum forma etiam
fere ut in illa, modo paulo breviora, supra convexa, fusca,
punctis majoribus sat profunde impressis striata, interstitiis
vix elevatis, seriatim griseo- pilosis, sub oculo armato im-
punctatis, haud transversim rugulosis. Corpus subtus et pe-
des ferrugineo-testacea.
59. C. parvicollis mihi: oblongo - ovata, convexa, pallide
ferrugineo-testacea, tennissime griseo -pubescens, oculis ni-
63
gris, thoracc transyerso, elytris multo angustiore, crebre
confcrlim puuctulato, lateribus parum rotundato, nmtico,
intra basin transversim impresso, angulis subrectis, promi-
nnlis, elytris niagnis ellipticis, concinne leviter striato-pun-
clatis, striis gemellatis, interstitiis alternis parum elevatioribus
Long. 3/4 lin. Lat. V3 lin.
Lathridius testaceus Motschulsky in litteris.
Habitat in Dagliestan D. Motschulsky.
Forma C. distinguendae fere accedit, sed thorax
ratione elytrorum multo minor, colore et sculptura ab illa non-
nihil aliena; pallide ferrugineo-testacea. Caput obtuse tri-
anguläre, crebre punctulatum, oculis magnis globosis nigris,
prominulis. Antennae ut in prioribus. Thorax capite vix
latior, latitudine plus quam dimidio brevior, antice truncatus,
lateribus parum rotundatus, muticus, basi levissime rotunda-
tus et augustissime marginatus, angulis subrectis prominulis,
supra crebre confertim punctulatus, inter basin et medium fo-
vea transversa arcuata impressus. Scutellum ut in prioribus.
Elytra basi thorace multo latiora, huiueris rotundatis, lateri-
bus ampliato-rotundata, thorace fere quintuplo longiora, supra
valde convexa, leviter concinne striato- punctata, striis ge-
mellato - approximatis, interstitiis alternis parum elevatioribus,
seriatim teuue griseo-pubescentibus. Corpus subtus et pedes
ut in prioribus.
60. C. picipennis Molschulsky: ovata, sub-convexa, fer-
rugineo-testacea, oculis nigris, thorace brevissimo trans-
verso, valde remote punctato, lateribus perparum rotundato,
mutico, angulis posticis subrectis, ante basin foveola rotun-
data impresso, elytris nigro-fuscis, tenuiter striato -puncta-
tis, parce griseo-pilosis.
Long. 72 l'n- Lat. l/4 lin.
Habitat in Daghestan D. Molschulsky.
C. fuscipenni nonnihil similis, sed minor, thorax
multo brevior, latior, remotius punctatus et elytra levius stria-
to-punctata. Caput majusculum, transversum, punctis non-
nullis impressis adspersum, ferrugineo-testaceum, oculis magnis
globosis, nigris, prominulis. Antennae capite cum thorace
breviores, ferrugineo-testaceae, structura ut in praecedentibus.
64
Thorax capite parnm latior, latitudine duplo brevior, apice
truncatus, lateribus perparum rotundatiis, muticus, basi subbi-
sinuatus, angulis subrectis, snpra modice convexus, ferrugi-
neo - testaceus, punctis impressis valde remotis adspersus, intra
medium baseos foveola rotundata impressus. Scutellum breve,
transversum, iiigro-fiiscum. Elytra basi thorace paulo latiora,
humeris rotnndatis leviter callosis, lateribus modice ampliata,
■versus apicem angustato- rotundata, thorace fere quinttiplo
longiora, modice convexa, nigro - fusca , tenuiter striato- pun-
ctata, interstitiis latioribus planis impunctatis, pilis griseis
parce obsitis. Pedes tenues, ferrugineo-testacei.
Species mihi invisae:
61. C. sculptipennis Faldermann: „Oblonga, tota fusca,
parce pubescens; thorace ininute puuctato, fovea rotundata,
profunda postica; elytris oblongo-ovatis, crebre et con-
rinne striato -punctatis, pedibus dilutioribus."
Latridius sculptipennis Faldermann Fauna entom. Trans-
caucasica II. p. 252. 472.
Habitat in regionibus Caucasicis.
„Magnitudine et statura Latridio crenulato Schupp.
proxima; elytris dense et rüde nee non profunde striato -
punctatis fere unice distineta."
„Caput rotundatum, deflexum, fuscum, opacum, parce
pubescens, subtiliter disperse punetatum, linea verticali trans-
versa, obsoleta instruetum. Antennae basin thoracis paullo
superantes, tenues, fuscae, parce pilosae, apicem versus sen-
sim incrassatae; articulo basali testaeeo. Oculi modice pro-
minuli, rotundati, nigri. Thorax latitudine partim longior,
postice nonuihil angustatus, lateribus ante medium paulo ro-
tundatiis, supra convexus. fuscus, opacus, dense sed minute
punetatus, parce pubescens, intra basin transversim tenuiter
impressus, fovea rotundata lata et profunda ante scutellum
signatus. Scutellum transversum, nigro - fuscum , postice ob-
tuse rotundatum. Elytra basi thoracis parum latiora, dein
medium versus modice dilatato- rotundata, apice rotundata,
supra aequaliter convexa, fusca, nitida, parce pubescentia,
65
confertim concinne rüde et profunde striato -punctata. Corpus
subtus fuscum, ubiqne obsolete at dense punctulatura , pube
tenuissima testacea obtectum. Pedes mediocres, rufo - testacei.
62. C. Lapponica Zelterstedt: „confertim punctulata, bre-
yius pubescens, nigro- picea, antennis pedibnsque ferrugi-
neis, thorace rotundato, lateribus acute crenulato, dorso
subconvexo, foveola antescutellari subrotunda impresso, ely-
tris obsolete, irregulariter punctato-striatis."
Long. 1 lin. (sec. oper. Zitierst. l/2 lin. *] )
Latridius Lapponicus Zetterstedt Insecta Lapponica p. 199. 1.
Latridius serratus Zetterstedt Faun, insect. Lappon. I. p.
359. 1.
Var. ß. tota fusco-ferruginea. Zetterstedt Fauna insect. Lappon.
p. 359. Var. b.
„Habitat in fungis et succo destillante Betulae albae
in Lapponiis Suecicis borealibus frequentissima; ut et ad
Schiervoe Nordlaiidiae et Bossekop Finmarkiae parcius ; etiatu
in Scania Sueciae meridionalis." D. Zetterstedt.
„Parva, Cryptophago cellari fere minor. La-
tridio pubescenti Gyllenhal Ins. Suec. sat similis, sed
forte paullo minor, thorace breviori magis rotundato, elytris
teuuiter pubescentibus etc. distincta; a C. crenulata thora-
cis lateribus acutius crenulatis, ut et a C. s er rata, qualis
ab ipso D. Gyllenhal obtenta, magnitudine duplo majori,
colore obscuriore, pubescentia forte evidentiori, nee non ely-
trorum interstiliis punetulatis sed non transversim rugulosis,
differt. Variat. paullo dilutior."
63. C. octodentata Say: obscure rufo-brunnea, thorace
utrinque denticulato, macula pone medium impressa.
Long, fere 1 lin.
Latridius 8-dentatus Say Oeuvres entom. traduites par
Gory p. 237. 1.
In America boreali supra locum confluentiae fluvü Shal-
low cum Missuri a D. Say capta.
Corpus obscure rufo-brunneum: oculi nigri. Thorax
suborbicularis, lateribus utrinque dentibus septem vel octo
*] Das von Zetterstedt angegebene Maass ist doppelt so gross
als das von mir in dieser Monographie befolgte gewöhnliche.
(5. Band. 1. Heft.) 5
66
armatus, macula lata intra marginem baseos profunde im-
pressa. Elytra striis approximatis e punctis impressis. Fe-
iles hasi colore piceo-flavescentes.
64. C. nigriceps Waltl: „tota rufa, capite fere nigro,
thorace disciforini, fovea una in medio ornato, elytris an-
tice punctata - striatis."
Long. 3/4 l»n«
Latridius nigriceps Waltl Käfer um Passau, in Isis von
Oten 1839. Heft HI. p. 224.
„Habitat ad Passaviam in Bavaria D. Waltl, rarins."
„Caput obscure brunneum, fere nigrum, profunde pun-
ctatnm, antennis brunneis vel pallidis; thorax obsolete mar-
ginatus vel dentatus. Elytra ad basin undique punctorum
seriebus sex, quarum externae tantum longe posterius pro-
dnctae, intermediae autem in medio evanescentes ; superficies
tota crebre et profunde punctata, pilis minutis vix conspi-
cuis obsita."
65. C. nigric ollis Zeiterslcdt: „subglabra, nigra, anten-
nis, elytris confertim tenuiter punctata - striatis , interstitiis
punctulatis, pedibusque fusco-testaceis, thorace breviore
transverso, lateribus rotundatis, obsolete denticulatis, fovea
antescutellari rotunda."
Long, paulo ultra 2/3 lin.
Latridius nigricollis Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199. 6.
„Habitat in Lapponia meridionali rarissime; in grami-
liösis ad Wilhelmina 20. Julii capta."
„Affinis C. ferrugineae et fusculae."
66. C. rufula Zetlcrslcdl: „punctulata subglabra rufa,
elytris convexiusculis confertim punctata - striatis , intersti-
tiis punctulatis, pedibusque rufo-testaceis, thorace breviori
transverso, lateribus parum rotundatis snbmuticis, fovea
antescutellari rotundata impressa."
Long, vix 2/3 lin.
Latridius rufulus Zetterstedt Insecta Lappon. p. 199. 7.
„Habitat in Lapponia meridionali Umensi rarissime"
D. Zetterstedt.
„Affinis C. ferrugineae et uigricolli; parva, ru-
fescens, antennis brevioribus."
67
fjatliridius
Illiger, Erichson.
Latridius Herbst, Lalr eitle, Gyllenhal, Westerhau-
ser, Curth, Stephens, Wilson et Duncan, Shuckard. —
C orticaria Marsham. — Ips Olivier. — Der-
m est es Fabricius, Paykull, Panzer. — Tenebrio
Linne, De Geer.
Labrum hieve, latum, transversum, apice leviter ro-
tuudatum.
Mandibulae reconditae, coriaceae, ad basin corneae,
apice nonnihil incurvae, subbifidae, intus menibranaceae, ci-
liatae.
Maxillae angustae, membranaceae , apice subito incur-
vae, lobo tenui apice setigero appendiculatae.
Mentum corneum, lateribus ampliatum, apice truncatum.
Ligula membranacea, apice emarginata.
Palpi perbreves, robusti; maxillares articulo 1 brevis-
simo abscondito, 2 et 3 magnis subglobosis, ultimo duplo mi-
nore et angustiore, subcylindrico; labiales articulo 1 brevis-
shno, abscondito, 2 magno subgloboso, ultimo miuuto, sub-
acuminato.
Antennae clavatae, ad angulos anteriores capitis inser-
tae, articulis undecim, 1 brevi, incrassato, subgloboso, 2 ovato
tertio crassiore sed vix longiore, 3 — 8 minutis, subcylindri-
cis, sensim brevioribus et extrorsum paulo latioribus, inter-
dum breviter obconicis vel moniliformibus, 9 et 10 octavo
majoribus perfoliatis, subcyathifonuibus, ultimo adhuc majore,
subovato, interdum subgloboso, apice saepius oblique producto.
Caput porrectum, oblongum vel subovatum. Oculi la-
terales, globosi, prominuli, a thorace remoti. Thorax elytris
angnstior, vel subquadratus, vel subcordatus, marginatus, mar-
gine saepius explanato-reflexo, interdum lateribus incisus vel
constrictus, intra basin transversim impressus. Scutellum aut
semicirculare , rotundatum, aut trianguläre vel transverse ob-
longum. Elytra subovalia vel breviter ovata, saepius sub-
depressa. Alae elytris fere duplo longiores, plicatione pla-
giotropa. Abdomen segmentis quinque, primo secundo triplo
5*
m
latiore, sequentibns latltadine fere aequalibus, ultimo in mare
truncato, in femina rotundato. Femora clavata. Tibiae elon-
gatae, incurvae, apice oblique truncatae. Tarsi triarticnlati,
articulis compressis, primo parvo , subobconico , apice oblique
rotundato, secuudo duplo longiore, snbcylindrico, apice obli-
que truncato, tertio iterum secundo plus duplo longiore, sub-
cylindrico, nonnihil incurvo, apice rede truncato, unguiculis
parvulis, incuryis, simplicibus.
1. L. lardarius De Geer: elongatus, rufo-testaceus, gla-
ber, oculis nigris, thorace oblongo-quadrato, depresso, bi-
costato, costis arcuatis, elytris amplis, convexis, profunde
striato-punctatis, apice acurainatis.
Long. 174-1V2 Un. Lat. 2/3 — V4 Kn.
Latridius lardarius Curtis Brit. Entom. VII. ad tab. 311.
No. 1. — Stephens Catal. p. 93. 998. Illustr. III. p. 111. 1.
Nomencl. p. 32. 1. Manual p. 128. 1035. — Shuckatd Elem.
of Brit. Entom. p. 184. 1.
Latridius acuminatus Kugellan in Schneider Mag. V. p. 575.
6. — Hummel Ess. ent. IL p. 19. — Gyllenhal Ins. Suec. IV.
p. 135. 14. — Zetterstedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 3. In-
secta Lappon. p. 200. 8. — Wesferhauser in Gistl Faunus I.
p. 157. 13. in Silbermann Revue entom. III. p. 116. 13. — De-
jean Catal. edit. 3. p. 335. — v. Iloser Catal. p. 27.
Latridius quadratus Herbst Coleopt. V. p. 8. 6. Tab. 44.
lig. 6. f. F. — Dahl Coleopt. p. 66. — Storni Catal. p. 161.—
Villa Catal. 1S38. p. 59.
Dermestes quadratus Panzer Entom. German. I. p. 101.29.
Dermestes acuminatus PayJcull Faun. Suec. I. p. 299. 29.
Tenebrio lardarius De Geer Ins. V. p 45. 7. Tab. 2. lig.
25 — 31. edit. Goeze IV. €t V. p. 260. 7. Tab. lig. 25 — 31.
Corticaria rugi colli s Marsham Entom. Brit. I. p. 113. 23.
Habitat in quisquiliis atf'domos passim; in frondibus ar-
borum, frutieibus, praesertim autem in plantis leguminosis
frequens; eliam in fimctoruin vicinitate et in fructibus pube-
scentibus sec. D. Stephens. Occurrit in Finlandia, Rossia
boreali, Suecia, Germania et Anglia; rarius autem in Lappo-
nia invenitur sec. D. Zellersledt.
Maximus in boc genere, totus rufo-testaceus, oculis
nigris. Caput porrectum, fronte depressa, inaequaliter rugo-
so- punctata, medio tenue canaliculata; oculi globosi pro-
«9
minuli. Antennae thoracem longitudine paulo superantes,
tenues, pallidius testaceae, articulo primo brevi incrassato,
subclavato, secundo tertio crassiore, sed vix longiore, 3 — 8
subcylindricis, sensim brevioribus et extrorsura latioribus, 9
et 10 octayo triplo majoribus, perfoliatis, ultimo adhuc ma-
jore, oblique ovato. Thorax latitudine longior, antice emar-
giuatus, tenue marginatus, angulis apicalibus productis rotun-
datis, lateribus elevato - margiuatis, e medio anterius plicatis,
pone medium leviter constrictus vel inciso-emarginatus, basi
triiucatus tenue marginatus, augulis minutis oblique truncatis,
supra depressus , inaequalis , rugosus ; in medio dorsi costae
duae longitudiuales a basi ad medium parallelae, dein paulo
divergentes et versus apicem arcuatae; intra basin transver-
sim profunde impressus, impressione a costis in tres areas
divisa. Scutellum minutum, semicirculare, rugoso-punctatum.
Elytra ampla, antice thoracis basi fere duplo latiora, hume-
ris elevatis productis, rotundatis, callosis, pone plicam Imme-
ralem mox ampliata, thorace fere quintuplo longiora, a me-
dio ad apicem valde angustato -acuminata, apice ipso elongato
singulatim rotundata, supra convexa, nitida, regulariter et
profunde striato- punctata, iuterstitiis latis , ihterdum elevatis,
impunctatis. Corpus subtus saturatius rufo- testaceum, niti-
dum, vix punctulatum. Pedes longiusculi, tenues, palüde te-
stacei, genubus saepe paulo obscurioribus.
2. L. attenuatus Mol schul sky : elongatus, rufo - ferrugi-
neus, glaber, thorace oblongo - quadrato, disco subconvexo,
angulis anticis explanato-reflexis , dorso rugoso- punctata,
obsolete bicostato, costis subparallelis, elytris amplis, con-
vexis, subacuminatis, valde profunde striato -punctatis, iu-
terstitiis angnstis.
Long. 3/4 lin. Lat. *J2 lin.
Habitat in Sibiria orientali D. Molschulsky.
Statura praecedenti nonnihil similis, sed multo minor,
thorace angustiore, lateribus band plicatis, angulis anticis ex-
planato-reflexis, costis obsoletis, subparallelis et elytris mi-
nus acuminatis, multo profundius striato - punctatis, iutersli-
tiisque angustioribus distiuctus, rufo-ferrugineus, oculis nigris.
MI
Caput porrectum, planum, rugoso - punctatnm, profunde cana-
licnlaturu, oculis globosis, modice prominulis. Antennae ca-
pite cum thorace paulo breviores, rufo-ferrugineae, articulis
tribus ultimis nigro-fuscis. Thorax latitndine longior, apice
tenue rotundatus, ibique utrinque explanato - marginatns, an-
gulis haud productis, subrotundatis , reflexis, lateribus sub-
rectis, teunissime elevato - marginatis , basi truncatus, angulis
subacutis, disco nonnihil convexus, ruguloso -punctatus; in
medio dorsi costae duae sub- parallel ae, valde obsoletae; in-
tra basin transversim leviter impressus. Scutellum ut in priore.
Elytra antice thoracis basi sesqui latiora, humeris elevatis
liaud productis, rotundatis, callosis, mox pone humeros am-
pliata, thorace quadruplo longiora, ante medium versus api-
cem sensim attenuata, apice ipso subacuminata, supra con-
vexa, nitida, regulariter e punctis magnis profunde impressis
striata, interstitiis angustis impunctatis. Corpus subtus ut in
priore. Pedes paulo quam in praecedente validiores, palli-
dius rufo-ferruginei.
3. L. quadricollis mihi: elongatus, depressus, glaber,
ferrugineo-testaceus, oculis nigris, thorace oblongo-qua-
drato, obsolete canaliculato , medio utrinque foveolato, basi
transversim impresso, angulis anticis lobato- productis, ely-
tris oblongis, profunde punctato - striatis, apice obtusis.
Long. 3/4— l*/4 lin. Lat. 5/l!2— '/2 lin.
Latridius quadricollis Mannerh. Bullet, de la Soc. Imp.
des nat. de Moscou. 1843. p. 299. 265. Beitrag zur Käfer-
fauna der Aleut. Inseln, der Insel Sitküa und Neu-Californiens.
p. 127. 265.
Habitat in insula Sitkha Americes borealis D. Blaschke.
L. lardario in elytris mnlto angustior, thoracis stru-
ctura et aliis notis distinctns, totus ferrugineo-testaceus, inter-
dum pallide ferrugineus , oculis solum nigris. Caput porre-
ctum, rugoso -punctatum, profunde lougitudinaliter caiialicula-
tum. Antennae capite cum thorace paulo longiores, pube-
scentes, structura ut in priore. Thorax latitudine longior vel
subquadratus, angulis anticis in lobum magnum utrinque pro-
ductis, lateribus rectis, ibique nonnihil elevato -marginatns,
basi truncatus, supra subtiliter rugoso -punctatus, canalicula
71
longitudinali,' foveis dnabus in medio lineaque transversa po-
stica profimdiore impressus. Scutellum minutum, semicircu-
lare. Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, humeris
rotnndatis, mox pone humeros ampliata, deinde ultra medium
sublinearia, thorace plus quam quadruplo longiora, apice sin-
gulatim rotundata, snpra leviter convexa, profunde punctata -
striata, interstitiis acqualibus planis. Corpus subtus subtilis-
sime punctulatum. Pedes longiusculi, tibiis incurvis.
4. L. p r o t e n s i c o 1 1 i s mihi : elongatus, nigro-piceus, glaber,
depressus, antennis, pedibus, elytrisque ferrugineo-testaceis,
his macula communi media nigrescente, thorace angustiore,
oblongo-quadrato, canaliculato, medio utrinque foveolato,
basi transversim impresso, angulis auticis lobatis, productis,
elytris profunde punctato - striatis, apice obtusis.
Long. % lin. Lat. lJ2 lin.
Latridius pr ot en si collis Mannerh. Bullet, de Ia Soc. Imp.
des nat. de Moscou 1843. p. 299. 266. Beitr. zur Käferf. der
Aleut. Inseln, der Ins. Sitklia u. Neu-Californiens. p. 127. 266.
Habitat in insula Sitklia Americes borealis D. Blaschke.
Proxime praecedenti valde affinis, thorace angustiore,
lateribus magis elevato-marginato, elytris brevioribus et co-
lore diversus. Caput cum oculis ut in priore, sed totum
nigro - piceum, rugosius punctatum. Antennae etiam ut in
illo, modo paulo breviores et teuuiores. Thoracis struclura
fere eadem, sed margo lateralis magis elevatus, reflexus et
impressio postica transversalis profundior. Scutellum ut in
praecedeute. Elytra etiam ut in illo constructa et sculpta,
sed thorace tantum quadruplo longiora, ferrugineo -testacea,
paulo pone basin ultra medium macula oblonga communi ni-
gro-fusca, sutura ibi nonnihil dilutiore. Corpus subtus nigro-
piceum punctulatum. Pedes ut in priore.
5. L. an gu stic ollis Schiippel: elongatus, brunneo testa-
ceus, glaber, thorace oblongo-quadrato, depresso, poslice
angustiore, lateribus inaequaliter plicatis, dorso bicostato,
costis anterius divergentibus, elytris convexis, profunde
striato - punctatis, apice obtusis, interstitiis alternis basi
eleyatioribus.
Long. 1 liu. Lat. i/2 lin.
Latridius angu s ticollis Hummel Ess. entom. IV. p. 5. —
Sturm Catal. p. 160. — Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 136. IS. —
Geller Not. et Add. in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de
Moscou VI. 1833. p. 301. 3. — Villa Catal. 1833. p. 26. —
Westerhauser in Gistl Faunus I. p. 158. 14. in Silbermann Re-
vue entom. p. 117. 14. — Stephens Illustr. III. p. 111. 2. No-
mencl. p. 32. 2. Manual p. 128. 1036. — Dejean Catal. edit.
3. p. 335. — v> Roser Catal. p. 27. — Shuclutrd Elem. of
Brit. Entom. p. 184. 2.
Var. ß. rufo-ferrugineus, oculis nigris, corpore subtus saturatius
ferrugineo.
Habitat sub cortice et in frondilms arborum Sneciae pas-
sira D. Gyllenhal; in Finlanilia excipulo e gramine a me
iuterdiim captus; etiam Rossiae borealis, Germaniae, Angliae,
Galliae, Italiae et Sibiriae incola.
L. lardario fere duplo minor, thorace angustiore,
elytrisqne apice obtnsis, profundius striato -pnnctatis aliisque
notis diversns; color etiam plerumque obscurior, castaneus
vel bmnneo-testaceus. Caput fere nt in illo, modo fortins
rngosnm et in medio obsoletius canaliculatum ; ocnli et anten-
nae nt in L. lardario. Thorax latitndine multo longior,
antice latior, angulis prodnctis, valde rotundatis, elevatis, la-
teribns inaequalibus, ele\ato-marginatis, circa medium plica-
tis, basi trnncatns, angulis fere rectis, supra profunde rugoso-
punctatus, inaequalis, costis dnabus elevatis longitndinalibus,
auterius divergentibns, foveaqne postica transversa costis di-
visa ut in L. lardario. Scutellum nt in illo. Elytra an-
tice thoracis basi duplo latiora, humeris valde elevatis, obli-
que truncatis, mox pone humeros valde ampliata, apice ro-
tundata, thorace plus quam triplo longiora, supra convexa,
pone humeros utrinque transversim impressa, regulariter e
punctis magnis valde profundis striata, interstitiis impunctatis,
altemis basi elevatioribns. Corpus subtus et pedes ut in L.
lardario. In illaesis individuis elytra pilis quibusdam mi-
nutis erectis adspersa videntur.
6. L. Caucasicus Motschulsky : oblongo-ovatus, obscure
rufo-ferrugineus, glaber, capite thoraceque valde rugosis,
thorace subquadrato, postice paruin angustiore, lateribus
subrectis, tenue marginatis, dorso bicostato, costis ante nie-
73
dinm rectaugnlariter versus marginem utrinque flexis, ely-
tris sat profunde striato-punctatis, interstitiis alternatim
latioribus planis, alternatim angustioribus, elevatis.
Long. 5/6 lin. Lat. l/2 lin.
Habitat in Caucaso ad Piatigorsk D. Molschulsky.
Praecedente minor, brevior, thoracis structura imprimis
diversus; obscure rufo - ferrugineus, antennis pedibusque di-
lutioribus. Caput porrectum, planum, fortiter rugoso-pun-
ctatum, inaequale, vertiee triangulariter transversim profunde
impresso, oculis magnis, globosis, atris. Antennae ut in prio-
ribus. Thorax latitudiue parum longior, antice emarginatus,
angulis vix prominulis, lobato-rotundatis, lateribus subrectis
vel tantum levissime bisinuatis, tenue elevato-marginatis, po-
sterius parum angustior, basi truncatus, tenue marginatus, an-
gulis subrectis, supra depressus , inaequalis, profunde rugo-
sus; in medio dorsi costae duae longitudinales a basi ultra
medium fere parallelae et deinde in angulnm rectum flexae,
ad marginem utrinque continuatae; intra basin transversim
leviter impressus, impressione a costis in tres areas divisa.
Scutellum ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi plus
quam sesqui latiora, humeris elevato - costatis, rotundatis, pone
humeros valde ampliata, sed mox lateribus sublinearia, apice
rotundata, thorace quadruplo longiora, dorso modice convexa,
regulariter sat profunde striato- punctata, striis gemellato-
approximatis, interjecto interstitio angustiore elevato, intersti-
tiis autem alternis latioribus, planatis. Corpus subtus et pe-
des ut in L. angusti colli.
7. L. variolosus mihi: oblongo - ovatus, brunneo-piceus,
glaber, antennis pedibusque fulvo - testaceis, thorace an-
gusto, oblongo -quadrato, depresso, profunde rugoso, sub-
varioloso, angulis anticis utrinque valde lobato - dilatatis,
lateribus tenue marginatis, dorso bicostato, costis subparal-
lelis, elytris nitidis, convexis, ovatis, foveolis magnis seria-
tis striatis, apice obtusis, interstitiis angustis, impunctatis.
Long. 1 lin. Lat. 7/i2 ^n-
Var. ß. rufo -ferrugineus, elytris brunneo -piceis.
Ad Kavantholm Finlandiae orientalis in muscis locis pa-
*4
ludosis aliquoties captus ; habitat etiam in Finlandia occiden-
tali et in Lapponia D. Sahlberg.
L. angu stic olli similis et affinis, sed in elytris bre-
vior, latior, sculptnra elytrornm ab Omnibus congeneribus di-
versus. Caput, oculi et antennae fere ut in illo. Thorax
latitudine media nuillo longior, antice latior, augulis magnis,
versus latera utrinque valde productis, lobatis, rotundatis, pa-
rtim elevatis, lateribus inaequalibus, tenue elevato-marginatis,
circa medium plicatis, basi truncatus, angulis fere rectis,
brunneo -piceus, supra profunde rngoso-punctatus, quasi va-
riolis confluentibus iuaequalis, scrobiculatus, costis duabus ele-
vatis longitudinalibus subparallelis , foveaque postica trans-
versa, minus profunda, costis divisa ut in prioribus. Scutel-
lnni ut in illis. Elytra antice thoracis basi duplo latiora,
humeris elevatis productis, oblique truncatis, mox pone hu-
meros valde ampliata, apice rotundata, thorace triplo longiora,
supra valde convexa, brunneo- picea, nitida, pone humeros
haud transversim impressa, regulariter e foveolis magnis ro-
tundatis valde profundis striata, interstitiis angustis impuncta-
tis, minime elevatis. Corpus subtus ut in L. an gusti colli.
Pedes longiusculi fulvo - testacei.
8. L. angulatus Moischulsky : oblongns, brunneo -testa-
ceus, glaber, thorace oblongo-quadrato, depresso, ruguloso-
punctato, lateribus tenue marginatis, bisinuatis, postice haud
angustiore, dorso bicostato, costis subparallelis, elytris con-
vexis, ovatis, pilis rigidis minutis obsitis, punctis mugnis
profundis strialis, apice obtusis, interstitiis angustis, im-
punctatis.
Long. 1 lin. Lat. l/2 lin.
Habitat in Saxonia, Hungaria et Caucaso D. Moischuls-
ky, in Tauria D. Steven.
Praecedenti affinis, sed thorax longior, antrorsum haud
ita dilatatus, minus inaequalis, subtilius rugoso-punctatus,
lateribus magis parallelis et elytra paulo longiora, striis
punctis nonnihil minoribus impressis ; totus brunneo - te-
staceus, oculis solum nigris. Caput, oculi et antennae fere
ut in illo. Thorax latitudine fere dupfo longior, antice
75
perpanim latior, angulis rotundatis, vix productis, lateri-
bus tenue elevato - marginatis , suhparallelis , sat profunde
bisiuuatis, basi truncatus, angulis fere rectis, supra planus,
ruguloso-punctatus, costis duabus elevatis longitudinalibus,
evidentibus, subparallelis, foveaque postica transversa modice
profunda, costis divisa ut in prioribus. Scutellum ut in illis.
Elytra antice thoracis basi dnplo latiora, hnraeris elevatis,
oblique truncatis, pone bumeros valde ampliata, apice rotun-
data, thorace triplo longiora, supra valde convexa, pone hu-
meros haud trausversim impressa, regulariter e punctis magnis
profundis striata, interstitiis angustis, iinpunctatis, nitidis, non-
nilül elevatis, pilis rigidis minutis obsitis. Corpus subtus et
pedes ut in priore.
9. L. Läpp on um Molschulsky : oblongo - ovatus, rufo-pi-
ceus, antennis pedibusque ferrugineo-testaceis, thorace sub-
quadrato, postice augustiore, disco subconvexo, profunde
rugoso-punctato, lateribus tenue marginatis, dorso obsolete
bicostato, costis subparallelis, elytris nigro-piceis, convexis,
ovatis, profunde striato-punctatis, interstitiis iinpunctatis.
Long. 2/3 Hn. Lat. l/3 lin.
Habitat in Lapponia D. Molschulsky.
L. varioloso affinis, sed multo minor, tliorax brevior,
antice angulis nonnihil tantnm lobato- productis, minus rngo-
sus, lateribus haud plicatis, obsolete bicostatus et elytra pun-
ctis paulo minoribus in striis impressis interstitiisque latiori-
bus. Caput planiusculum, profunde rugoso-punctatum, rufo-
piceum , oculis globosis nigris , minus prominulis. Antennae
capite cum thorace paulo longiores, ferrugineo-testaceae, stru-
ctura ut in prioribus. Thorax latitndine antica parum lon-
gior, autice latior, angulis minutis, rotundato-ampliatis, de-
pressis, lateribus bisinuatus, tenue marginatus, basi truncatus,
angulis acutis, supra in disco subconvexus, rufo-piceus, pro-
funde rugoso -punctatus, costis duabus obsoletissimis, subpa-
rallelis et intra basin transversim levius impressus. Scutellum
ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi fere duplo la-
tiora, humeris elevatis, productis, subrotuudatus , mox pone
humeros ampliata, versus apicem sul)attenuata, thorace fere
?6
quadruplo longiora, nigro - picea, supra valde convexa, regu-
lariter e punctis magnis impressis striata, interstitiis medio-
crihus, impunctatis. Corpus subtus ut in priore. Pedes lon-
giusculi, ferrugineo - testacei.
10. L. alte maus mihi: rufo-ferrugiueus, glaber, thorace
subquadrato, depresso, lateribus in medio profunde iiiciso-
constricto, margiue valde reflexo, dorso bicostato, costis
subparallelis, intra basin profunde transversim excavato,
elytris convexis tenue striato-punctatis, argute tricostatis,
apice laevigatis.
Long. I7i2 liß- Lat. 7/I2 lin.
Habitat in Austria ad Liuz D. ßlotsclndsky.
L. angusticolli quoque affiuis, sed thorax latior,
antice utriuque magis dilatatus et postice latitudine fere aequa-
lis, lateribus latius et altius reflexo - marginatus , ibique in
medio profunde incisus et elytra levius striato- punctata, ar-
gute tricostata, apice laevia ; rufo - ferrugineus, oculis nigris.
Caput, ocidi et antennae fere ut in L. lardario, sed col-
lari profunde arcuatim impresso. Thorax latitudine vix lon-
gior et antice paulo latior, angulis valde rotundato-dilatatis,
lobatis, lateribus late explanato- marginatus, margine alte re-
flexo, in medio profunde incisus vel constrictus, basi trunca-
tus, angulis fere rectis, disco depressus inaequalis, minus pro-
funde rugoso -punctatus, costis duabus longitudinalibus, fere
parallelis, interjecta canalicula lata sat profunda, intra basin
profunde transversim excavatus, excavatione costis in tres areas
divisa. Scutellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis
basi duplo latiora, humeris valde elevatis, costatis, subrotun-
datis, mox pone bumeros valde ampliata, ante medium versus
apicem angustata, apice ipso rotundato, thorace quadruplo
longiora, supra valde convexa, pone bumeros utriuque obso-
lete transversim impressa, leviter striato -punctata, punctis
pone medium evanescentibus , interstitiis impunctatis, tribus
valde elevato costatis, quorum primum et secundum integra,
extimum longe ante apicem desinens. Corpus subtus et pe-
des ut in praecedentibus.
11. L. rugic ollis Olivier: brevior, testaceus, glaber, tho-
race quadrato, depresso, anterius lobato-dilatato, dorso
77
bicostato, elytris convexis, profunde striato-punctatis, apice
obtusis, interstitiis alternis fere ad apicem nsqne costato-
elevatis.
Long. 3/4 lin. Lat. 5/12 lin.
Latridius rugicollis Hummel Ess. ent. III. p. 25. — Gyl-
Jenhal Ins. Suec. IV. p. 137i 16. — Curlis Brit. Entom. VII.
ad tab. 311. No. 2. — Stephens ftfas.tr. III. p. 111. 3 No-
mencl. p. 32. 3. Manual p. 128. 1037. — Shiulard Eiern, of
Brit. Entom. p. 184. 3.
T [> s rugicollis Oliuier Entom. II. 18 p. 13. 19. pl.3. fig. 19. a.b.
Habitat sub cortice arborum emortuarum in Rossia bo-
reali, Suecia, Germania et Anglia. Specimen in Finlandia
captuni communicavit D. Sahlberg , alterum e Smolandia
Sueciae D. Bohemwi; mihi nunquam obvius; rarissime oc-
currit; etiam circa Lutetiain Parisiorum lectns sec. 1). Olivier.
L. augusticolli statura nonnihil similis et affinis,
sed adhuc minor, thorax brevior et elytrorum interstitia al-
terna fere ad apicem usque elevato-costata, ferrugineo-te-
staceus. Caput porrectum, fronte depressa, subtilius rugoso-
punctata, profunde canaliculata ; oculi magni giobosi, valde
prominuli. Antenuae capite cum thorace multo breviores,
paulo quam in L. angusti colli crassiores, claya articulis
magis coarctatis, ultimo praecedente \ix majore, apice oblique
rotundato. Thorax -vix latitudine longior, fere quadratus,
angulo antico lateraliter in lohum rotundatum producto, non
■vero ita ut in L. augusticolli elevato, lateribus dein rectis,
elevato-marginatis, basi truncatus, angulis subrectis, supra
leviter rugoso-punctatus, inaequalis, in medio costis duabus
elevatis longitudinalibus, antrorsum paulo divergeutibus et ul-
tra basin foveolis transversim oblongis tribus impressis, costis
interstinctis. Scutellum ut in prioribus. Elytra antice tho-
racis basi duplo latiora, humer is elevatis rotundatis plicatis,
mox pone basin valde ampliata, apice rotundata, thorace tri-
plo longiora, supra valde convexa, intra basin non impressa,
punctis magnis profundis striata, sutura interstitiisque alternis
elevato -costatis, unde Striae duae punctorum inter singulas
costas videntur. Corpus subtus et pedes ut iii L. angu-
s ticolli.
12. L. Yolgensis Molschulsky : elongatus, ferrugineo - te-
78
staceus, thorace sublyrato, angulis anticis utrinque valde
lobatis, ante basiu lateribus constricto, dorso evidenter bi-
costato, costis antrorsum forcipatis, ruguloso punctata, 5-
cavernoso, angulis basalibus prominulis acutis, elytris levi-
ter striato - punctatis, interstiiiis aequalibus planatis.
Long. 2/3 lin. Lat. V12 ^n«
Habitat in Rossia meridionali ad Sareptam D. Mol-
schulsky.
Thoracis structura valde siugulari ab omnibus congene-
ribus diversus, ferrugineo-testacens, capite, thoraceque obscu-
rioribus, oculis nigris. Caput breve, latum, profunde rugoso-
punctatum, canaliculatum , oculis globosis, valde prominulis.
Antennae capite cum thorace fere longiores, ferrugineae, ar-
ticulo primo magno incrassato, secundo paulo minore subglo-
boso, 3 — 8 minutis moniliformibus, 9 et 10 majoribus obco-
nicis, perfoliatis, ultimo oblongo - ovato. Thorax latitudine
longior, antice valde dilatato-auriculatus, lobis apice rotun-
datis depressis, mox pone illos lateribus nonnihil rotundatus
et dein pone medium versus basin in angulum rectum sat
profunde incisus, basi truncatus, utrinque angulariter acute
productus, undique tenue marginatus, dorso nonnihil elevatus,
ruguloso-punctatus, in medio argute bicostatus, costis ante
medium divergentibus, sed ad apicem coeuntibus, etiam ante
medium utrinque costula transversa a dorsali incipiente et ad
margin em protensa, unde superficies thoracis in quinque ca-
vernas divisa. Scutellum ut in prioribus. Elytra autice tho-
racis basi sesqui latiora, humeris rotundatis, nonnihil pro-
ductis, pone humeros versus medium nonnihil ampliata, versus
apicem attenuata, apice ipso rotundato, thorace quadruplo
longiora, dorso nonnihil convexa, punctis sat magnis leviter
impressis distantibus striata, interstitiis aequalibus planatis,
inter basin et medium prope suturam utrinque sat profunde
foveolatim impressa. Corpus subtus parce punctulatum. Pe-
des validiores, satis elongati.
13. L. carinatus Gyllcnhal: elougatus, augustus, fuscus,
opacns, antennis pedibusque testaceis, thorace sublyrato,
pone medium constricto, dorso obsolete bicostato, costis
79
subparallelis, etytris striato-punctatis, interstitiis alternis
angustis, argute elevatis.
Long. */3 lin. Lat. l/3 lin.
Latridius carinatus Gyllenh. Ins. Suec. IV. p. 137. 17. —
Weslerhauser in Gistl Faunus I. p. 158. 15. in Silberiimnn Re-
vue entom. III. p. 118. 15. — Stephens Illustr. III. p. 112. 4.
Nomencl. p. 32. 4. Manual, p. 128. 1038. — Shuckard Klem.
of Brit. Entom. p. 184. 4.
Habitat siib cortice arbornm emortuarum rarius, in Sue-
cia D. Gyllenhal, in Finlandia ad Willnaes ipse, in Anglia
D. Stephens, in Bavaria D. Weslerhauser.
Minutus, angustus, supra fuscns opacus. Caput porre-
ctum, depressum, collari quam in praecedentibus majore, cre-
bre et inaequaliter rugoso - punctatuni, fronte obsolete bicari-
nata, ore dilutiore; oculi parvi nigri, minus prominuli. An-
tennae capite cum thorace multo breviores, rufo - ferrugineae,
articulo primo magno incrassato, secundo paulo minore sub-
globoso, 3 — 8 minutis moniliformibus, 9 praecedente paulo
majore obconico, 10 nono triplo majore perfoliato, ultimo
adhuc majore apice oblique subtruncato. Thorax latitudine
multo longior, antice latior, lateribus ante medium rotundato-
ampliatus, margine explanato, parum elevato, pone medium
constricto-incisus, basi truncatus leviter marginatus, angulis
rectis, supra subdepressus , sat profunde rugosus inaequalis,
costis duabus longitudinalibus obsoletis, subparallelis, intra
basin leviter transversim impressus. Scutellum parvum semi-
circulare. Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, hume-
ris elevatis rotundatis productis, pone humeros modice am-
pliata, apice rotundata, thorace triplo longiora, supra parum.
convexa, fusco -picea, humeris rufesceutibus, punctis magnis
parum profundis regulariter striata, sutura interstitiisque al-
ternis elevatis auguste costatis, striis binis punctorum interja-
centibus. Corpus subtus piceum magis nitidum, vix punctula-
tum». Pedes mediocres, rufo-testacei.
14. L. nervös us Mol&chul&ky : elongatus, obscure rufo-
picens, antenuis pedibusque ferrugineo-testaceis, capite bi-
carinato, thorace subcordato, pone medium angustato, dorso
sexfoveolato , in medio bicostato, costis autrorsum diver-
HO
gentibus, elytris profunde striato-punctatis, interstitiis al-
ternis elevatis.
Long. 2/3 lin. Lat. l/3 lin.
Habitat in Sibiria Transbaicalensi D. Motschulsky.
Sequenti statura nonnibil similis, sed thoracis structura
et elytrorum striis inulto fortius punctatis diversus; supra ob-
scure rufo-piceus, oculis nigris. Caput porrectum, depres-
snm, inaequaliter rugoso-puuctatum, in medio argute bicari-
natum; oculi magni globosi valde prominuli. Antennae capite
cum thorace inulto breviores, structura ut in L. carinato.
Thorax latitudine vix longior, apice leviter bisinuatus, lateri-
bus ante medium modice rotnudato - ampliatus , pone medium
versus basiu angustatus, basi leviter rotundatus, angulis sub-
rectis, supra subdepressus, profunde rugosus inaequalis, costis
duabus longitudinalibus elevatis, antrorsum divergentibus, in-
tra basin foveolis trihus et ante medium aliis tribus trausver-
sim positis impressus. Scutellum ut in sequente. Elytrorum
forma etiam ut in illa, sed punclis magnis profundis regulari-
ter striata, sutura interstitiisque alternis elevatis, angustiori-
bus. Corpus subtus et pedes ut in L. carinato.
15. L. incisus mihi: elongatus, angustus, fuscus-testaceus
opacus, thorace sublyrato, pone medium constricto, dorso
obsolete bicostato, costis auterius divergentibus, elytris pro-
funde striato-punctatis, interstitiis latioribus, argute elevatis.
Long. 3/4 lin. Lat. V3 lin.
Var. ß. obscure rut'o-feirugineus, antennis pedibusrjue dilutioribus.
Ad Kavantholm Gubernii Wiburgensis sub cortice be-
tulae semel captus, etiam ad Ylaene Nygord Finlandiae australi,
a D. Suhlberg lecttis ; Var. ß. e Germania sub nomine
L. constricti D Sahlberg communicavit D. Apez. Mus.
Saldberg.
L. carinato paulo major, illoque statura similis, sed
thorax inulto brevior, costis anterius divergentibus et elytro-
rum interstitia latiora. Caput, oculi et antennae ut in illo.
Thorax latitudine longior, antice latior, lateribus ante medium
rotundato - ampliatus, margine haud explanato, parum elevato,
pone medium sat profunde constricto -incisus, basi trnncatus,
angulis lobato-rotundatis, supra anterius subconvexns, parum
Hl
rugosus, costis duabus obsoletis, anterius divergentibus, intra
basin profunde transversim impressus. Scutellum ut in L.
carinato. Elytromm forma etiam ut in illo, sed thorace
plus quam triplo longiora, profunde striato - punctata , striis
•versus apicem evanescentibus, interstitiis latioribus, alternis,
antrorsum imprimis, argute elevatis. Corpus subtus et pedes
ut in L. carinato.
16. L. carinulatus Molschulsky : elongatus, angustus,
fusco-testaceus, antennis pedibusque rufo-testaceis, capite
carinato, thorace elongato, sublyrato, pone medium con-
stricto, dorso obsolete bicostato, costis sub-parallelis, ely-
tris profunde striato -punctatis, sutura interstitiisque alter-
nis angustis elevatioribus.
Long. 2/3 lin. Lat. V» lin-
Habitat in Sibiria Trausbaicalensi D. Molschulsky.
Proxime praecedeuti affinis, sed minor, thorax longior,
angustior et elytrorum interstitia alterna angustiora, minus
elevata; supra fusco-testaceus, sulmitidus. Caput majusculum,
porrectum, depressum, rugoso-punctatum, in medio carinula
elevata laevigata notatum; oculi magni globosi nigri, valde
prominuli. Antennae rufo - testaceae , structura ut in L. ca-
rinato. Thorax latitudiue multo longior, basi apiceque sub-
truncatus, lateribus ante medium rotundato-ampliatus, mar-
gine parum explanato, pone medium sat profunde constricto-
incisus, angulis lobato -prominulis acutis, supra subdepressus,
profunde rugoso-punctatus, costis duabus subparallelis Tel
antrorsum perparum divergentibus obsoletis, intra basin levi-
ter transversim impressus, impressione costis in tres areas
divisa. Scutellum ut in priore. Elytrorum forma etiam ut
in proxime praecedentibus, punctis profunde impressis striata,
striis ad apicem continuatis, sutura interstitiisque alternis an-
gustioribus modice elevatis. Corpus subtus et pedes ut in L.
carinato.
17. L. constrictus Gyllenhal: elongatus, pallide testa-
cens, sulmitidus, glaber, thorace oblougo, pone medium
valde constricto, dorso obsolete caualicnlato et bicostato,
(5. Band. 1, Heft.) 6
82
costis anterius divergentibus , elytris profunde striato-pun-
ctatis, interstitiis alternis elevatis.
Long. 73 ^n« Lat. '/4 1 in.
Latridius constrictus Hummel Ess. ent. IV. p. 13. — Gyl-
lenhal Ins. Suec. IV. p. 138. 18. — Westerhauser in Gistl
Faunus I. p. 158. 16. in Silbcrmann Revue entom. III. p. 118. 16.
Var. ß. elytris fusco-piceis Gißlcnh. 1. c. Var. b.
Corticaria ruficollis Marsham Entom. Brit. I. p. 111. 17.
Latridius ruficollis Curtis Brit. Ent. VII. ad tab. 311. No.
6. — Stephens Catal. p. 94. 1004. Illustr. III. p. 114. 10. No-
mencl. p. 32. 10. Manual p. 129. 1045. — Villa Catal. 1833.
p. 26. — ShucJcard Eiern, of Brit. Entom. p. 184. 10.
Habitat in Suecia sub cortice arborum emortuarum, prae-
sertini Alni, in Westrogothia ad Kaflaes rarius lectus D. Gyl-
lenhal; speciinen in Smolandia captum ad describendntn be-
nevole commuuicavit D. Boheman. Occurrit etiam in Rossia
boreali D. Hummel; in Bavaria sub cortice Alni rarissirae
D. Weslerhauser ; in Anglia non infrequens in vicinitate
Londiuorum et in Suffolk, vespere volitans abundanter in
horto ad Ripley D. Stephens, sub cortice Ulmi in hortis
Kensington D. Waterhouse , in viciuitate Swansea D. Dill-
wyn; in Italia D. Villa; in Caucaso D. Molschulsky.
Minutus, L. carinato paulo longior, sed angustior, to-
tus pallide testaceus, subnitidus, glaber. Caput majusculum,
depressuui, anterius angustatum, obsolete rugulosum, ante
oculos tenue bicarinatum; oculi parvi globosi nigri, mndice
prorninuli. Antennac ut in proxime praecedentibus. Thorax
oblongus, apice in medio rotundatim producto, veluti bipar-
titus, lobo anteriore multo majore, latiore, posterius rotun-
dato, semicirculari, strictura profunde incisa circumscripto,
lateribus lobato - explanatis, parte posteriore brevi, transversa,
basi truncata, angulis posticis prominulis; supra parum con-
■\exus, in parte antica canalicnla abbreviata et ad illam utrin-
que costula obsoleta notatus, vix rugulosus. Scutellum par-
\um, transverse oblougum. Elytra, corpus subtus et pedes
ut in L. inciso conformata, sed costae elytrorum minus
elevatae.
18. L. monticola mihi: elongatus, rufo -testaceus, subni-
tidus, glaber, capite tenue canaliculato , occipite profunde
83
impresso, thorace sublyrato, rugoso, inaequali, pone me-
dium yal de constricto, dorso obsolete bicostato, costis sub-
parallelis, postice profunde transTersim impresso, elytris
profunde striato-punctatis, interstitiis alternis Tix elevatis.
Long. 3/4 lin. Lat. i/3 lin.
Habitat in monte Timirhan Schah provinciae Daghestan
D. Molschulsky .
Thorace Talde rugoso, elytrorum interstitiis alternis ti'x
eleTatis aliisque notis a praecedente diversus; rufo - testaceus,
subnitidus. Caput porrectum depressum, talde rugosum, in
medio tenue canaliculatum et in occipite profunde triangulä-
rster inipressum. Oculi parvi globosi, prominuli, nigri. Tho-
rax apice leviter bisinuatus, latitudiue Tix longior, ante me-
dium lateribus Takle rotundato-ampliatus, pone medium pro-
funde inciso-constrictus, basi paulo angustior, truncatus, mar-
gine postico elevato-incrassato, angulis lobato-prodnctis ro-
tundatis, supra subdepressus, Talde rugosus, inaequalis, costis
duabus longitudinalibus subparallelis, obsoletis, intra basin
transTersim profunde impressus, impressione costis in tres fo-
Teolas divisa. Scutellum ut in priore. Elytrorum forma ut
in L. carinato, profunde punctato- striata, sutura intersti-
tiisque alternis angustioribus Tix eleTatis. Corpus subtus et
pedes ut in proxime praecedentibus.
19. L. elongatus Curlh: elongatns, angustus, subdepres-
sus, rufo -testaceus, oculis nigris, thorace oblongo-cordato,
profunde rugoso-punctato, lateribus tenue reflexis, mox ante
basin constricto, postice le\iter transTersim impresso, ely-
tris oblongo-ellipticis, profunde striato-punctatis, intersti-
tiis angustis, crenatis, quinto elevatiore.
Long. 73-U/i2 lin- Lat- Ve — V* lin-
Latridius elongatus Curtis Guide. Genus 243. No. 6. Bri-
tish Kntom. VII. pl. 311. No. 7. — Stephens Itlustr. III, p. 115.
11. Manual p. 129. 1046.
Latridius angu Status Stephens Catal. p. 94. 1005. No-
mencl. p. 32. 11. — ShucJcard Klein, of Brit. Entom. p. 184. 11.
Habitat in Anglia; copiose lectns a D. Walker in inu-
scis tempore hiemali in vicitiitate Southgate, etiam prope Bri-
6*
84
stol et in Devonshire D. Stephens; individua in Gallia et
Helvetia capta communicavit D. Molschulsky.
Tottis mfo-testacens, oculis nigris. Caput oblongo-
quadratum, deplanatum, crebre rugoso-pnnctatum, oculis glo-
liosis proininulis. Autennae capite cum tliorace multo bre-
viores, articulo primo crasso, subgloboso, secundo feie si-
mili, crassitie aequali, 3 — 8 minutis, coarctatis, submonilifor-
inibus, 9 antecedente duplo majore, et 10 adhuc paulo ma-
jore, breviter obconicis, ultimo decimo triplo majore subglo-
boso, apice acuminato. Thorax oblongo-cordatus, latitudine
antica sesqui longior, apice truncatus, lateribus tenue margi-
natis, posterius angustatus, prope basin nonnihil inciso - con-
strictus, augulis basalibus rotundatis, supra subdepressus,
profunde rugoso-punctatus, intra basin leviter transversim
impressus. Scutellum minutum, trianguläre. Elytra in medio
tliorace duplo latiora, basi autem utrinque Table rotundata,
oblougo-elliptica, apice rotundata, tliorace plus quam qua-
druple longiora, supra subdepressa, undique elevato - margi-
nata, in singulo series sex e punetis magnis vel foveolis pro-
funde impressis, interstitiis angustis, crenatis, quinto paulo
elevatiore. Corpus subtus disperse punetulatum. Pedes me-
dioeres, pallidius rufo-testaeei.
20. L. clathratus Dahl: elongatus, angnstus, subdepres-
sus, rufo - testacens , oculis nigris, tliorace subquadrato,
profundius rugoso - pur.ctato , lateribus vix reflexis, intra
basin leviter transversim impresso, elytris oblongo - ellipti-
cis, valde profunde striato-punetatis, interstitiis angustis,
crenatis, quarto elevatiore.
Long. ~/z liii. Lat. % lin.
Habitat in Austria D. Molschulsky.
Praecedenti statura et colore similis et affinis, thoracis
strnetura imprimis distinetus. Caput, oculi et antennae ut in
illo. Thorax latitudine longior, basi apiceque truncatus, an-
gulis omuibus subrectis, lateribus fere linearis, supra subde-
pressus, valde profunde rugoso-punctatus, intra basin leviter
transversim impressus. Scutellum ut in priore. Elytra basi
tliorace plus quam duplo latiora, ad humeros valde rotnu-
85
dato-ampliata, et deiiule versus medium sublinearia, auice
rotundata, thorace quintuplo longiora, uudique teiiue clevato-
marginata, dorso subdepressa, e foveolis magnis seriatis valde
profunde impressis striata, interstitiis angustis, crenatis, quarto
elevatiore. Corpus subtus et pedes ut in praecedente.
21. L. liliputanus Villa: elongatus, subconvexus, rufus,
glaher, capite thoracequc punctato - rngulosis, hoc cordato,
teuiie marginato, dorso subconvexo, intra ])asin leviter con-
stricto, transversim impresso, elytris oblongo-ovatis, nigro-
fuscis, antrorsum elevato-marginatis, profunde crenato-
striatis, interstitiis angiistissimis, rngulosis.
Long. */2 lin. Lat. */s Un.
Latridius liliputanus Villa Catal. 1833. |>. 36. 37.
Latridius minutissimus De Cristofori in litteris.
Habitat in Italia boreali DD. De Christofori et Villa.
Caput porrectum, subdepressum, crebre rugosum, rnfum,
oculis globosis, minutis, prominulis, nigris. Antennae capite
cum thorace paulo breviores, articulo piimo incrassalo, se-
cuudo parum tenuiore subgioboso, 3 — ^8 minutis, breviter
oliconicis, coaretatis, 9 et 10 leiKicularibus, multo majoribus,
ultimo adhuc majore, subgioboso. Thorax latitudine longior,
cordatus, lateribus antrorsum rotundato - ampliatis, undique
tenue marginatus, utrinqiie prope basin leviter inciso-con-
strictus, ibique supra transversim profunde impressus, basi
truncatus, angulis subacutis, vix prominulis, dorso anterius
modice convexus, rufus, crebre et profunde rugoso - punetatus.
Scutellum minutum, semicirculare. Elytra antice conjunetim
leviter emarginata, ita ut humeri antrorsum nonnihil promi-
nuli, thoracis basi duplo latiora, mox pone humeros valde ro-
tundato -ampliata, ibique reflexo-inarginata, dein lateribus sub-
linearia pone medium angustata, apice rotundata, thorace fere
quintuplo longiora, uigro-fusca, dorso subconvexa, punetis
seriatis impressis valde profunde crenato- striata, interstitiis
augustissimis rugulosis, sutura elevatiore. Corpus subtus ru-
fum, pectore profunde, abdomine sublililer punclulatis, segmen-
torum marginibus postice incrassato-elevatis, pallidioribus.
Pedes validiores, rufo-feriugiuei.
86
22. L. exilis Dcjean: elongatus, subconvexus, rufo-testa-
ceus, glaber, capite thoraceque rngulosis, hoc oblongo-cor-
dato, pone medium constricto, transversim impresso, elytris
fusco-limbatis, margine explanato, sat profunde crenato -
striatis, interstitiis angustissimis, rngulosis, undulatis.
Long. 5/i2 lin- Lat- Vr, lin-
Latridius exilis Dejean Cat. edit. 1. p, 102. — Sturm Ca-
tal. p. 160. — Dejean Cat. edit. 3. p. 336.
L. liliputanus Motschuhhj Bullet, de Ia Soc. Imp. des nat. de
Moscou 1837. p. 110.
L. alpin us Motschulsly in litteris.
Habitat in Gallia ad Lutetiam Parisiorum DD. Comes
Dejean et Molschulsky ; ad Hinterheini Helvetiae frequens
D. Molschulsky.
Praecedenti affinis, sed longior, angnstior, thorax paulo
longior, minus profunde rugoso-punctalus, elytraque minus
profunde creuato- striata, margine omni explanato, interstitiis
rngulosis, undulatis. Caput porrectum, subdepressum, minus
profunde rugulosum, rufo-testaceum, oculis et autennis ut in
priore. Thorax latitudine longior, antice truncatus, lateribus
antrorsum rotundato -ampliatus, pone medium intra basin con-
strictus et sat profunde transversim impressus, basi truncatus,
tenue marginatus, angulis prominulis, dorso anterius modice
convexus, rufo-testaceus , minus crebre ruguloso-punctatus.
Scutellum ut in praecedente. Elytra antice thoracis basi du-
plo latiora, liumeris rotundatis, dein lateribus parmu ampliata,
apice rotundata, margine omni tenue explanato, thorace plus
quam quadruplo longiora, rufo-testacea, interdum nonnihil
pallidiora, undique fusco-limbata, dorso subconvexa, sat pro-
funde crenato- striata, interstitiis angustissimis rngulosis, un-
dulatis. Corpus subtus et pedes ut in priore.
23. L. collaris mihi: oblongus, subconvexus, rufus, gla-
ber, capite thoraceque rugosis, thorace bre\i, cordato, po-
stice \alde angustato, constricto, basi transversim leviter
impresso, angulis acutis prominulis, elytris fuscis, profunde
crenato -striatis, margine omni explanato, interstitiis an-
gustissimis.
Lat. V5 liu.
8*
Latridius ruficollis Chevrolat, Dejean Cat. edit. 3. p; 330.
forte ?
Habitat in Gallia; individua ad Luletiam Parisionim lecta
sub nomine Latridii ruficollis Marsham misit D. Alibi'.
Proxime praecedente brevior, thorax hrevior, latior, an-
gulis basalibus magis prominulis acutis et elytrorum interstitia
band undulata. Caput breve, subdepressum, crebre rugosum,
ruf um; oculi globosi, uiiniiti, panim prominnli, nigri. A*Jen-
nae tenues, rufo-ferrugineae, capite cum tliorace paulo lon-
giores, structura ut in L. liliputano. Thorax longitndine
latior, antice truncatus, lateribus antroisum rotundato-amplia-
tus, longe pone medium vel prope basin utrinque nounihil in-
ciso - constrictus , ibique supra transversim leviter impressus,
basi truncatus, teime marginatus, angulis acutis prominulis,
dorso anterius modice convexus, rufus, crebre et profunde
rugoso-punctatus. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra
antice thoracis basi sesqui latiora, huineris rotundatis, dein
lateribus partim ampliata, apice rotundata, margine omni te-
ime explanato, thorace quiiituplo longiora, fusco- picea, dorso
subconvexa, valde profunde crenato - striata, interstitiis Omni-
bus angustissimis, sutura elevatiore. Corpus subtus et pedes
ut in proxime praecedentibus.
24. L. na nul us mihi: elougatus, snbconvexus, rufo-ferru-
gincus, glaber, capite thoraceque valde rugosis, tliorace
brevi, subquadrato, intra basin transversim leviter impresso,
elytris fuscis, profunde crenato -striatis, margine antrorsum
tenue reflexo, interstitiis angustissimis.
Long. Y3 lin. Lat. !/7 Iin-
Habitat in Austria ad Linz ü. Molschulsky.
Praecedenti alfinis, sed adluic minor, thorace quadrato,
haud constricto et elytris angustioribus imprimis diversus.
Caput porrectum, subdepressum, valde rugosum, rufo-ferrugi-
neum, oculis globosis miuutis, modice prominulis. Antennae
capite cum thorace breviores, rufo- ferrugincae, structura ut
in proxime praecedentibus, sed paulo validiores. Thorax la-
titudine paulo longior, subquadratus, basi apiceque trum-atus,
angulis Omnibus obtusis, lateribus sublinearis vel perparum
tautum rottindatus, rufo-ferrugineus, valde profunde rugosus,
88
intra basin transversim leviter impressus. Scutellum ut in
praecedente. Elytra basi thorace sesqui latiora , humeris ro-
tundatis, margine antrorsum tenue reflexo , laterihiis linearia,
longe pone medium versus apicem angustata, apice ipso ro-
tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, supra modice
convexa, fusea, profunde crenato- striata, interstitiis angustis-
simis, sutura elevatiore. Corpus subtus et pedes ut in priore.
25. L. concinnus Schuppet: oblongus, suhdepressus, ru-
fus, glaber, capite thoraceque sublilius rugiilosis, hoc cor-
dato, haud constricto, tenue elevato-marginato, basi trans-
versim impresso, elytris fuscis, profunde crenato -striatis,
margine omni tenue explan ato, interstitiis angustissimis, un-
dulatis, rugiilosis.
Long. l/2 lin. Lat. f/s iiu.
Habitat in Saxonia D. Molschuhky.
Speciebus proxime descriptis iterum similis et affinis,
sed magis depressus, thorace cordato, band constricto, magis
piano, subtililer tantum ruguloso bene distinctus. Caput por-
rectum, planiusculum, rufuin, subtiliter rugulosum, oculis glo-
bosis prominulis nigris. Antennae ut in L. liliputano.
Thorax latitudine perparum longior, apice subemarginatus,
angulis nonnihil productis obtusis, ante medium laterihiis ro-
tundato-ampliatus, posterius angustatus, haud constrictus, mar-
gine omni tenue elevato, basi truncatus, angulis obtusis, dorso
suhdepressus, rufus, subtiliter rugulosus, intra basin transver-
sim impressus, impressione versus latera utrinque profundiore.
Scutellum ut in L. liliputano. Elytra basi thorace sesqui
latiora, humeris angulo interno nonnihil antrorsum acuminato -
productis, externo valde rotundatis, dein laterihiis sublinearia,
longe pone medium versus apicem angustata, apice ipso ro-
tundata, margine omni tenue explanato , thorace plus quam
quadruplo longiora, supra subdepressa, profunde crenato-stria-
ta, interstitiis angustissimis, undulatis, rugiilosis, sulura eleva-
tiore. Corpus subtus et pedes ut in L. liliputano.
26. L. Anatolicus Molschuhky: elongatus, subconvexus,
ferrugineo-testaceus, opacus, glaber, capite thoraceque ru-
gulosis, hoc breviore subcordato, convexiusculo, intra ba-
89
sin transversim impresso, elytris dease punctata -striatis,
iuterstitiis angustissimis cremilatis.
Long. 73 lin. Lat. */, lin.
Hal)itat in Anatolia ü. Molschulski).
L. lilip utau o statura nonnihil affinis, sed tliorax bre-
vior, latior, poslice haud coustrictus et elytra minus profunde
punctata- striata; pallide ferrugineo-testaceus, oculis nigris.
Caput, oculi et antennae fere ut in L. Jiliputano. Thorax
longitudine latior, antice truncatus, lateribus antrorsum non-
nihil rotundato-aiupliatis, margine anguste explanato, versus
basin paulo angustior, basi truncatus, angulis prominulis, dorso
nonnihil convexus, crebre ruguloso - punctatus, intra basin
transversim sat profunde impressus. Scutellum ut in proxime
praecedentibus. Elytra antice thoracis basi fere duplo latiora,
liumeris rotundatis, dein lateribus partim ampliata, apice ro-
tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso paruni
convexa, dense punctata -striata, punctis quam in L. lilipu-
tano minoribus, valde approximatis, iuterstitiis angustissimis,
dense cremilatis, subrugulosis. Corpus subtus et pedes ut in
praecedentibus.
27. L. hirtus Schüppel: oblongus, niger, hirsutus, antennis
rufo-ferrugineis, pedibus piceo-testaceis, thorace quadrato,
profunde canaliculato , canalicula anterius dilatata, basi
utrinque foveolato, elytris leviter striata -punctatis, pilis ri-
gidis albis adspersis.
Long. 1 lin. Lat. 3/s lin.
Latridius hirtus Gyllenhal Ins. Suec. IV. p. 139. 19. — We-
sterhauser in Gisll Fannus I. p. 159. 17. in Silbermnnn Revue
entom. III. p. 119. 17. — Dejean Catal. edit. 3. p. 335. —
Stephens Illustr. III- p. 112. 5. Manual p. 128. 1039. — Stet-
tin, entom. Zeitung 1843. p. 90.
Latridius hirsutulus Stephens Catat. p. 94. 1001. Nomencl.
p. 32. 5. — Curtis Brit. Ent. VII. ad tab. 311. No. 4. — Shu-
ckard Eiern, of Brit. Ent. p. 184. 5.
Habitat in Fiulandiae fungis arboreis ad Ylaene Nygord
non infrequens D. Sahlbcrg, ad Willnaes et ad Kavantholm
rarius, ipse; in Sueciae Westrogothia D. Schönherr, Sca-
nia D. Zellcrsledl ; specimen in Lapponia captum communi-
cavit D. Sahlberg; in Germania orientali D. Küngelhöjfer ;
90
in Bavaria rarissime D. Weslerhauscv ; in Anglia proue
Londinos et in Suffolk D. Stephens, ad Pettyward-wood D.
Walerh ouse.
Caput porrectum, oblongo-quadratum, subdepressum, ni-
grum, opacura, confertissinie rugoso-punctatum, fronte linea
impressa in verticem excurrente canaliculata; oculi globosi,
nigri, prominuli. Antcnnae capite cum thorace paulo brevio-
res, rufo-ferrugineae, articulo primo magno iucrassato, se-
cundo multo minore subcyliudrico, 3 — 8 minutis, brevitcr ob-
conicis, 9 et 10 magnis crassis perfoliatis, ultimo adhuc ma-
jore subgloboso. Thorax subquadratus vel latitudine partim
longior, anlice paulo latior, basi apiceque truncatus, lateribus
fere reciis vel pone medium leviter sinuato-emarginatis, mar-
ginibus valde reflexo-elevatis, piloso-ciliatis, supra subde-
pressus, inaequalis, in inedio canalicula profunda, antiee la-
tiore exaratus, et iutra basin utrinque fovea magna, profunde
impressus, totus niger opacus, confertissinie rugoso-punctatus.
Scutellum minutum, semicirculare, nigrum. Elytra antice tho-
racis basi dimidio latiora, luimeris prominulis rotundatis, pone
Immeros subito, versus medium modice ampliata, apice sub-
acuminata, thorace fere quintuplo longiora, supra posterius
convexa, versus basin transversim impressa, tota nigra, sub-
nitida, regulariter sed minus profunde striato -punctata, inter-
stitiis laevibus, pilis rigidis albidis remotis seriatim ornatis.
Corpus subtus nigrum vel nigro-piceum, subopacum, punctu-
latum. Pedes piceo-testacei, tibiarum basi tarsisque dilu-
tioribus.
28. L. rugosus Herbst; oblongus, niger, glaber, ore an-
tennis pedibnsque ferrugineis, thorace brevi, lato, crebre
punctato, lateribus dilatato -rotundatis, dorso convexo, ine-
dio obsolete canaliculato, postice transversim profunde im-
presso, elytris obsoletius striato-punctatis, interstitiis laevibus.
Long. 5/6 — 1 lin. Lat. 3/8 — V2 lin-
Latridius rugosus Herbst Coleopt. V. p. 6. 3. Tab. 44. fig.
3. c. C. — Hammel Kss. entoin. 111. p. 25. — Dahl Coleopt.
j). 66. — Sturm Catal. p. 161. — Gyllcnhal Ins. Suec. IV. p.
140. 20. — Villa Catal. 1835. p. 45. — Westerhauser in Gistl
Faunus 1. p. 159. 18. in Silbermann Revue entom. III. p. 119.
91
18. — Stephens lllustr. III. p. 113. 8. Nomencl. p. 32. 8.
Manual p. 129. 1043. — Dejcnn Catal. edit. 3. p. 335. — v.
Roser Catal. p. 27. — Shuclard Elem. of Brit. Entom. p.
184. 8.
Dermestes rugosus Panzer Entom. German. I. p. 101. 26.
Haliitat sub cortice arborum emortuarum et in gramine
rarius; in Finlandia ad Willnaes et ad Kavantholm captus;
in Lapponia 1). Sahlbcrg ; Petropoli D. Hummel; in Sne-
cia D. Gyllenhal; in Bavaria D. Westerhuuser ; in Wur-
tembergia D. v. Raser; in Anglia ad Loudinos D. Stephens;
in Gallia boreali D. iMolschulsky.
Caput breviuscnlum, nigrum, confertissime punctiüatnm,
vertice obsolete canaliculato, ore toto labroque rufo - ferrugi-
neis; ocnli globosi, prominuli, nigri. Antennae capite cum
thorace paulo breviores, tenues, rufo-ferrugineae, stnictura
ut in priore. Thorax longitndine fere duplo latior, antice
trnncatus, collari capitis nullo, apice fere augnstior quam
basi, lateribus aequalitcr rotundatus, angnste reflexo - margi-
natns, basi truncatns, angulis subrectis, supra anterius modice
coinexus, in medio dorsi obsolete canaliculatus, intra basiu
sat profunde transversim impressus, totus niger, opacus, con-
fertim rugoso-punctatus. Scutellum parvum rotundatum ni-
griim. Elytra antice thoracis basi parum latiora, humeris
subrotundatis, versus medium modice ampliata, apice subro-
tundata, thorace quintuplo longiora et ultra, supra modice
convexa, antice leviter transversim impressa, nigra vel nigro-
picea, magis nitida, regulariter striato- punctata, sed puncta
striarum parva, parum profunda, remota. Corpus subtus ni-
grum, subnitidum, vix punctulatum. Pedes saturate rufo-
ferruginei.
29. L. Bra siliensis mihi: oblongus, nigro-piceus, glaber,
ore, antennis pedibusque ferrugineis, thorace brevi, trans-
verso, creberrime punctulato, lateribus vix rotundatis, po-
stioe transversim profunde impresso, medio canaliculato,
elytris striato -punctatis, interstitiis laevibus.
Long. 2/3 lin. Lat. l[% liu.
Latridius transversa s Reiche in litteris.
Habitat in Brasilia D. Faldermann, qui quatuor hujus
speciei mihi communicavit individna.
92
Praecedenti simillinius et valile affinis, sed minor, tho-
rax brevior, versus basin multo minus angustatus, lateribus
vix rotundatus, in dorso profundius per totam longitiidinem
canaliculatns. Caput porrectum, nigro-piceum, confertissime
punctulatiun, vertice liaud canaliculato, ore toto labroque rufo-
ferrugineis; oculi globosi, nigri, prominuli. Antennae ut in
priore, modo perparuni longiores, totae rufo - ferrugineae.
Thorax longitudine dupio latior, antice leviter emargiiiatus,
collari capitis nullo, apice fere angnstior quam basi , lateri-
bus ante medium vix rotundatis, reflexo-marginalus, posterius
nonnihil angustatus, basi truncatus angulis rectis, supra 11:0-
dice convexus, per totam longitiidinem profunde canaliculatns
et intra basin transversim impressus, totus nigro -jpiceus, opa-
cus, confertim rugoso - punctatus. Scutellum ut in priore.
Elytra etiam ut in illo, paulo tarnen breviora. Corpus sublus
nigro-piceum, obsolete punctulatum. Pedes saturate rufo-
ferruginei.
30. L. rugipeniiis mihi: oblongus, niger, glaber, ore, au-
tennis pedilmsque rufo-ferrugineis, thorace brevi lato, sub-
convexo, crebre rugoso -puuctato, lateribus modice rotun-
datis, in medio antico profunde canaliculato, postice traus-
versim impresso, elytris obsoletius striato-punctatis, basi
transversim rugulosis.
Long. 5/o l'n- Lat. 3/s l'n«
Latridius rugosus Schuppet in litteris, sec. D. Ullrich.
Kabitat in Austria ad Linz D. Molschulsky.
L. rugoso etiam affinis, sed thorax magis convexus,
antrorsum profundius canaliculatns, lateribus minus rotundalo-
ampliatus et elytra basi transversim profunde rugulosa. Ca-
put, oculi et antennae ut in L. rugoso. Thorax longitu-
dine sesqui latior, antice truncatus, apice fere angustior quam
basi, lateribus modice rotundatus, late explanato-marginatus,
margine haud reflexo, basi truncatus, angulis obtusis, supra
in disco convexus, ante medium longitudinaliter profunde ca-
naliculatus, intra basiu sat profunde transversim impressus,
niger, opacus, crebre et profunde rugoso -punctatus. Scutel-
lum ut in priore. Elytra antice thorace vix latiora, humeris
subrotundatis , versus medium perparum ampliata, apice sub-
93
rotundata, thorace ferc quintuplo longiora, snpra modice con-
vexa, anticc leviter oblique impressa, nigra, posterius subni-
tida, rcgulariter leviter striato -punctata, bäsi transversiin sat
profunde rugulosa. Corpus subtus et pedes nt in proxime
praccedentibus.
31. L. planati! s 31olschulsky : elongatus, snbdepressns,
nigro-piceus, glaber, antennis pedibusque obsenre rufo-pi-
ceis, thorace subqnadrato, confertim pnnctulato, lateribus
subrectis, explanato-marginatis, in disco antico fovea ob-
longa et basi transversiin impresso, elytris oblongis sat
profunde striato -pnnetatis, interstitiis aequalibns, laevibns.
Long. 2/3 lin. Lat. l/3 lin.
Habitat in Austria, ad fiuvium Ural in Rossia meridio-
nali et in Dagliestan 1). Motschulsky.
Magnitudine minore, statura elongata et thorace sub-
qnadrato a L. mg oso discrepans; nigro-piceus, antennis
pedibusque plerunique parnm dilutioribus. Caput breviusen-
lum, confertissime rugoso-punetatum, obsolete canalicnlatum;
ocnli et antennae nt in illo. Thorax longitudiue partim la-
tior, antice truncatus, ibique perparum angustior, lateribus
lere rectis, anguste reflexo - marginatis, basi trnncatus angulis
subrectis, supra snbdepressns, confertim rugnloso-pnnctatus,
in medio antico fovea oblonga sat profunde impressa et intra
basin transversiin excavatus, impressione versus angulum utrin-
que profundiore. Scutellum minuturn, rotundatum. Elytra
autice thoracis basi nonnihil latiora, humeris rotundatis, cal-
losis, versus medium haud ampliata, dorso inspeeta lateribus
sublinearia, apice rotundata, thorace plus quintuplo longiora,
supra subdepressa, subnitida, regulariter sat profunde striato-
punetata, punetis versus apicem evanescentibus , interstitiis
aequalibus impunetatis. Corpus subtus ut in L. rüg oso.
Pedes breviusculi.
32. L. dubius Motschulsky : elongatus, subconvexus, ni-
gro-piceus, glaber, antennis pedibus elytrorumque apice
rnfo - pieeis , thorace brevi, remotius pnnctulato, lateribus
anlrorsuin nonnihil dilatatis, explanato-marginatis, disco
canaliculato et basi subrotundato transversim leviter im-
94
presso, elytris oblongis, concinne striato-punctatis, iutersti-
tiis aequalibus impunctatis.
Long. 73 — V4 Hn. Lat. 2/3 — 7s lin-
Habitat in Sibiria orientali D. ßlotsclndsky.
Praecedenti valde similis, statura convexiuscnla, thorace
antrorsnm nonnihil dilatalo, basi subrotundato, remotins pun-
tulato et elytris fortius striato - punctatis diversus. Caput
breviusculum, remote punctulatum, valde profunde canalicula-
tum, nigro-piceum, oculis globosis, nigris, prominulis. An-
tennae ad dimidium thoracis vix protensae, rufo-piceae, stru-
ctura ut in L. rngoso. Thorax longitudine pauIo latior,
antice tnincatus, ibique angustior quam basi, lateribus ante
medium perparum rotundato-dilatatus, tenue marginatus, basi
late subrotundatus, angulis obtusis, nigro-piceus, opacus, su-
pra subdepressus, remotins punctulatus, in medio profunde ca-
naliculatus, intra basin leviter transversim impressus. Scutel-
lum ut in priore. Elytrorum forma feie etiam eadem, sed
lateribus nonnihil ampliata, dorso convexiuscula, regulariter e
punctis sat profunde impressis striata, interstitiis aequalibus,
impunctatis, nigro - picea, pone medium rufescentia. Corpus
subtus et pedes ut in priore.
33. L. transyersus Olivier: oblongns, ferrugineus, glaber,
thorace depresso, crebre rugoso-punctato, subquadrato, an-
tice paulo angnstiore, obsolete canaliculato, postice traus-
\ersim profunde impresso, collari denudato, transversim im-
presso, elytris profundius striato-punctatis, interstitiis lae-
vibus.
Long. 1 lin. Lat. 1/2 lin.
Latridius transversus Stephens Catal. p. 94. 1002. Illustr.
III. p. 112. 6. Nomencl. p. 32. 6. Manual p. 128. 1040. —
Curtis Brit. Entotn. VII. ad tab. 311, No. 5. — Wilson et
Duncnn Entoin. Edin. p. 169. — Skuckard Eiern, of Brit. En-
tom. p. 184. 6.
Latridium transversum Latrcille Hist. nat. des Crust. et
des Ins. XI. p. 243. 1.
Ips transversa Olivier Entom. II. 18. p. 14. 20. pl. 3. fig.
20. a. b.
Corticaria transversa Marsham Entom. Brit. I. p. 109. 10.
Latridius sculptilis Hummel Ess. entom. IV. p. 13. — Gyl-
95
Ultimi Ins. Suec. IV. I>. 141, 21.— Villa Catal. 1833. p.. 26.—
Westerhauser in G«sff Faunus I. p. 160. 19. in Sülermann Re-
vue entom. III. i>. 120. 19.— Dcjcan Catal. edit. 3. p. 336. —
v. Roser Catal. i>. 27.
La tri (Uns transversalis Dejenn Catal. edit. 1. p 102.
L a 1 1- i d i ii s a s [) e r a t u s Meijerle, Hohl Coleopt. p. 05.
Latiidins crassicomis Kirby in litteris.
Var. ß. canalicula tlioracis in foveolas duas oblongas divisa.
Var. )■- tliorace in inedio dorsi integre-.
Habitat sul) cortice arborum emortuarum in Suecia pas-
sim et iu quisquiliis ad latera horreorum copiosius 1). Gyl-
lenhal; in Rossia boreali D. Hummel; in Tauria D. Ste-
ven; iu Bavaria D. Weslerhauser ; in Anglia circa Londi-
nos frequens sub cortice arborum , ad radices herbaruin, in
funetis, ca\is e Majo ad Angustiun D. Stephens; in Scotia
DU. Wilson et Duncun ; in Gallia D. Comes Dejean et
D. Molschulsky ;■ in Italia D. Villa; in Helvetia, Saxonia,
Sibiria et Caucaso D. Molschulsky ; Varr. ß, et y. ad Ka-
\anlholui in Finlandia excipulo e gramine saepius captae.
Ferrngineus, glaber, antennis pedibusque dilutioribus.
Caput porrectum, confertim rugoso - punetatum, canalicula
frontali obsolete impressiun; collari denudato, profunde trans-
\ersim impresso ; oculi globosi nigri, promiuuli. Anteunae
capite cum tliorace breviores, struetura ut in proxime prae-
cedentibus. Thorax longitudine fere sesqui latior, antice late
subemarginatus, laleribus nounihil rotundatns, margine late ex-
planato, partim reflexo, anter ius rolundato-angustattis, basi
truncatus, angulis subreclis, snpra auterius modice convexus,
in metlio dorsi obsolete canalictilatus et intra basin transver-
sim profunde impressus, confertim rugoso -puuctulatus. Scu-
telluni paryum rotundatum. Elytra antice thoracis basi fere
dimidio latiora, liumeris rotundatis, deiii subito, versus me-
dium autem modice ampliata, apice rotundata, tliorace quin-
tuplo longiora, supra convexa, nitida, regulariter striato-pun-
etata, punetis majoribus magis approximatis quam in pro-
xime praecedentibus, interstitiis laevibrcs. Corpus subtus sa-
turatius rufo-piceum, subnitidum, ad pedum insertionem strio-
lis impressis subradiatis notatum. Pedes medioeres, dilute
fernigineo -testaeei.
96
34. L. minutus JJnne: breviter ovatus, nigro-piceus, gla-
ber, autennis pedibusque rnfo-testaceis, thorace subquadrato,
angulis anticis rotundato-ampliatis, dorso subdepresso, cre-
bre riigoso-punctato, in medio longitudinaliter foveolis dua-
biis oblongis et basi profunde transversim impresso, elytris
subconvexis nitidis, profunde striato-punctatis.
Long. 3/4 — 1 liii. Lat. 3/8— !/2 liu.
Latridius minutus Latreille Gen. Crust. et Ins. III. p. 18. 2.
Wilson et Duncnn Entom. Edin. p. 160.
Latridius porcatus Herbst Coleopt. V. p. 6. 4. Tab. 44.
fig. 4. d. D. — Kugellan in Schneider Mag. V. p. 575. 7. —
Kyber in Germar Mag. II. p. 1. Tab. 1. iig. 1 — 7. — Sa~
mouclle Entom. Compend. p. 207. — Dcthl Coleopt. p. 66. —
Gijllenhal Ins. Suec. IV. p. 142. 22. — Westerhauser in Gisll
Faunus I. p. 161. 20. in Silbermann Revue entom. III. p. 121.
20. — Dejean Cat. edit. 3. p. 336. — v. Roser Catal. p. 27. —
Stephens Catal. p. 94.999. lllustr. III. p. 113. 7. Nomencl.
p. 32. 7. Manual p. 128. 1041. — Curtis Brit. Entom. VII.
ad tab.311. No. 3. — ShucTcard Eiern, of Brit. Entom. p. 184. 7.
Latridius marginatus Dejean Cat. edit. 1. p. 102. — Hum-
mel Ess. entom. 111. p. 25. — Sturm Cat. p. 161. — Zetter-
stedt Faun. ins. Lappon. p. 360. 4. Insecta Lappon. p. 200.
9. — Krynicki Enum. in Bullet, de la Soc. Imp. des nat. de
Moscou. V. 1832. p. 155. — Villa Cat. 1833. p. 26.
Latridium minutum Latreille Hist. nat. des Crust. et des
Ins. XI. p. 243. 3.
Dermestes porcatus Panzer Faun. 23. iig. 9. Entom. Ger-
man. 1. p. 101. 27.
Dermestes marginatus Paykull Faun. Suec. I. p. 300. 30.
Tenebrio minutus Linne System. Nat. II. p. 675. 12.
Ips min uta Oliuier Entom. II. 18. p. 14.22. pl. 3. iig. 22. a. b.
Corticaria pulla Marsham Entom. Brit. I. p. 111. 14.
Var. /?. totus ferrugineo-testacens.
Latridius ferrugineus Kirby in litteris.
Var. y. thorace lateribus subparallelis, ceterum simillimus.
Habitat in domibus, quisquiliis et gramine ubique y\\\-
garis, in Finlandia, Rossia, Suecia, Germania, Gallia, Anglia,
Italia, Sibiria, Cancaso et Armenia; in Lapponia tarnen rarius
sec. D. Zeilerstedl; etiam e Groenlaudia a D. Weslermann
ad D. Zeilerstedl missus.
Caput porrectum, subconvexum, nigro - picenm, crebre
rugoso-punctulatum, ore rufescente; in vertice et fronte linea
97
Iongitudinalis impressa; oculi globosi, prominuli, nigri. An-
tennae capite cum thorace breviores, rufo-testaceae, structura
ut in praecedente. Thorax latitudine panlo brevior, antice
mnlto latior, late emarginatus, angulis anticis valde rotmidato-
ampliatis, lateribus oblique subrectis, late reflexo-marginatis,
basi truncatus tenue marginatus, angulis rectis, supra in disco
subdepressus, anterius rudimento canaliculae abbreviatae quasi
e foveolis duabus oblongis formata, intra basin transversira
irapressus, fovea lata versus angulos utrinque profundiore, ni-
gro-piceus opacus, confertim rugoso-punctatus, versus mar-
gines saepe dilutior. Scutellum minutuni, rotundatum, nigrum.
Elytra antice thoracis basi dimidio latiora, humeris valde ro-
tundatis, anterius uonnihil productis, mox pone luimeros valde,
versus medium modice, ampliata, apice ro tun data, thorace fere
quadruplo longiora, supra nonnihil couvexa, nigro -picea ni-
tida, sutura margineque explanafo saepius ferrugineis, regu-
lariter et profunde striato- punctata, interstitiis impunctatis,
alternis angustioribus, paulo elevatioribus. Corpus subtus pi-
ceum, subnitidum, pectore profundius, abdomine subtiliter pun-
ctulato. Pedes breviusculi, rufo-ferrnginei.
35. L. anthracinus mihi: brevior, ater, opacus, glaber,
antennis pedibusque rufis, thorace brevi, subquadrato, de-
presso, anterius paruin latiore, dorso sat profunde canali-
culato, elytris convexis, striato - punctatis, interstitiis alter-
nis nonnihil elevatis.
Long. % lin. Lat. s/12 lin.
Latridius minutus Illiyer, DaJil Coleopt. p. 65.
Var. ß. fusco-ferrugineus.
Petropoli et in Finlandia australi ad Willnaes rarissime
captus; etiain in Austria ad Linz inventus D. Motschulsky.
Praecedenti statura quodammodo similis, sed minor, tho-
rax brevior, anterius parnm latior, haud lobalo-productus,
puncta in elytrorum striis majora interstitiaque magis elevata.
Color paginae superioris ater opacus, interdum ut in Var. ß.
fusco - ferrugineus. Caput ut in priore, modo magis rugoso -
punctatum. Oculi et antennae totae rnfo - ferrugineae, stru-
ctura etiam ut in illo. Thorax longitudine multo brevior,
subquadratus, antice late emarginatus, angulo antico utrinque
(5. Band. 1. Heft.) 7
9S
\ix rotnndato- producta, hand lohato, lateriluis dein subrectis,
modice elevato-marginatis, basi trnncatns, angulis rectis, su-
pra depressns, crebre et sat profunde nigoso-pimctatus, in-
acqualis, in medio satis profunde canaliculatus et intra basin
minus profunde impressns. Scntellum ut in praecedenti. Ely-
tra antice thoracis basi plus quam sesqui latiora, humeris ro-
tundatis, haud elevatis, mox ex ipsis humeris ampliata, apice
rotuudata, thorace fere quadruplo longiora, supra convexa,
sat profunde striato- punctata, sutura interstitiisque alternis
nonuihil elevatis. Corpus subtus nigrum, opacum, subtiliter
parce punctulatum. Pedes tenues, laete rufo-ferruginei.
36. L. assimilis mihi: oblongo-ovatus, nigro-piceus, gla-
ber, antennis pedibusque rufo-ferrugineis, thorace oblongo-
quadrato, angulis anticis rotundato-ampliatis, dorso de-
presso, subtilius rugoso- punctata, in medio foveolis duabus
loiigitudinalibus et basi transversim impresso, elytris oblon-
gis subconvexis, profunde punctato-striatis, apice subacu-
rainatis, interstitiis angustis, subelevatis.
Long. 1 lin. Lat. */2 lin.
Var. ß. pallide ferrugineo - testaceus, capite antennarum basi tho-
racisque disco obscurius rufo-testaceis.
L. collaris MotschulsJiy in Iitteris.
Ad Kavantholm in Finlandia Orientali, locis umbrosis
in gramine rarissime lectus; etiam in Rossia boreali, Germa-
nia, Helvetia et Polonia a D. Molschulsky captus.
L. minuto etiam affinis, sed angustior, longior, thorace
longiore, foveolis loiigitudinalibus profundioribus, margine la-
tius explanato et elytris longioribus subacumiuatis diversus.
Caput, oculi et antennae structura ut in priore. Thorax lati-
tndine satis longior, apice truncatus, angulis utrinque late ro-
tundato-ampliatis, lateribus subrectis, latius explanatis, Lasi
truncatus, tenue marginatus, angulis rotundatis, supra subde-
pressus, in disco foveis duabus oblongis longitudinaliter sat
profunde, et intra basin transversim, versus angulos profun-
dus impressus, nigro-piceus opacus, confertim sed subtilius
nigoso-punctatus. Scntellum ut in praecedente. Elytra an-
tice thoracis basi dimidio latiora, humeris productis modice
rotundatis, dein versus medium parum ampliata, versus apicem
99
angustata, snb - acuminata, thorace plus quam quadruplo loii-
giora, supra subconvexa, nigro -picea nitida, regulariter pro-
funde punctato- striata, interstitiis omnibus angustis, alternis
suhcostatis. Corpus subtns et pedes ut in priore.
37. L. seit us Motschulsky: oblongo- ovatus, nigro -piceus,
glaber, ore, antenuis pedibusque rufo-testaeeis, thorace an-
tice latiore, angulis explanatis, rotundato-produetis, dorso
rnguloso- punctato, in medio e foveolis duabus oblongis ca-
naliculato, basi profunde transversim impresso, elytris sub-
convexis, profunde striato-punetatis, interstitiis aequalibus.
Long. 7/12 liu* Lat. V3 Im.
Var. ß. totus rufo- ferrugineus, oculis nigris.
Habitat in Lithuania, Rossia meridionali et Bavaria D.
Motschulsky.
L. minuto quoque affinis, sed minor, angustior, tho-
race longiore, angustiore, angulis anticis magis rotundato-
produetis et elytrorum interstitiis aequalibus; nigro -piceus,
ore. autennis pedibusque rufo - testaeeis. Caput porrectum,
depressum, rugoso-puuetatum, profunde canaliculatum , oculis
globosis nigris, haud prominulis. Antennae nt in L. minuto.
Thorax latitudine \ix longior, antice latior, late emarginatus,
angulis utrinque explanatis, antrorsum nonuihil porrectis, ro-
tnndato-ampliatis, lateribus oblique sublinearibus, late expla-
nato-marginatis, basi truncatus, teime marginatus, angulis re-
ctis, supra in disco subdepressus, leviter rugoso-punetatus,
in medio e foveolis duabus longitudinalibns conjunetis sat
profunde canaliculatus, intra basin transversim impressus, ex-
cavatione versus angulum utrinque profundiore. Scutellum
ut in prioribus. Elytra antice thoracis basi fere dimidio la-
tiora, luimeris nonnihil porrectis, oblique truncatis, pone hu-
meros valde ampliata, sed mox deinde sublinearia, apice ro-
tundata, thorace plus quam quadruplo longiora, dorso modice
convexa, regulariter et profunde striato- punctata, interstitiis
aequalibus, impunetatis. Corpus subtus et pedes ut in L.
minuto.
38. L. consimilis mihi: oblongo - ovatus, nigro - piceus
glaber, antennis pedibusque rufo -testaeeis, thorace qua-
7*
lOO
drato, dorso coiifertim rugoso-punctato, intra basin trans-
versini impresso, elytris oblongis, subrouvexis, nitidis, lc-
vius striato -pnnctatis, interstitiis aequalibus, planis.
Long. 1 lin. Lat. 5/i2 ''n-
Habitat in Finlandia D. Suhlberg; in Snecia ad Hol-
niiam D. Sunderall ; rarissime occurrit.
L. minnto iteruni similis, sed paulo longior, ely-
trorum apex magis angustatus et thorax omnino qnadratus,
inipressionibus longitiuliiialibus obsoletissimis vel fere nullis.
Caput porrectum, subdepressum, nigro-piceum opacum, coii-
fertim rugoso-punctatum, in vertice longiludinaliter impressum.
Oculi et antennae ut in L. minuto. Thorax latitudine vix
brevior, antice posliceque truncatus, angulis rotundatis, late-
ribus rectis.parallelis, anguste reflexo-marginatis, basi tenue
marginatus , supra in disco subdepressus, in raedio obsoletis-
sime interdum canaliculatus, intra basin transversim, medio
leviter, versus angulos utrinque profundius impressus, nigro-
piceus opacus, profunde rugosus. Scutellum ut in priore.
Elytra thoracis basi sesqui latiora, liumeris rotundatis, ante-
rius \ix productis, mox pone humeros versus medium modice
ampliata, explanato - marginata, apice suhangustata, singulatim
rotundata, thorace quintuplo longiora, supra nounihil convexa,
nigro- picea nitida, regulariter striato- punctata, punctis re-
motioribus, subtilioribus, interstitiis impunctatis aequalihus,
fere planis. Corpus subtus nigro-piceum, pectore crebre ru-
goso-punctato, abdomine subtiliter punctulato. Pedes me-
diocres, rufo-ferruginei.
39. L. gemel latus mihi: oblongus, ferrugineo - testaceus,
glaber, thorate quadrato, angulis anticis rotundatis, dorso
depresso, coiifertim rugoso-punctato, in medio canaliculato
et basi transversim profunde impresso, elytris subconvexis,
nitidis, striato - punctatis, striis gemellatis, interstitiis alter-
nis angustis, subcostatis.
Long. V/i lin. Lat. 5/s lin.
In gramine ad Kavantholm Finlandiae semel captns; a
D. Prof. Sahlberg specimen etiam unicum lectum; apud nos
rarissime obvius.
lOl
Praecedenti affinis, sed major, thorax omnino quadratus
vel lateribus anterius haud ampliatus, per totam longitudinem
evidenter canaliculatiis et elytra punctis minns profunde im-
pressis striata, striis per paria valde approximatis ; ferrugi-
neo-testaceus, autennis pedibusque dilutioribus. Caput por-
rectum subdep ressum , crebre rugoso -punctatum, lougitudina-
liter sat profunde canaliculatuni; oculi globosi, valde promi-
nuli, nigri. Antennae ut in priore. Tborax longitudine vix
latior, apice bisinuatus, anguiis rotundatis nonnihil productis,
lateribus parallelus vel in medio perparuni sinuatus, utrinque
late reflexo - marginatns , basi truncatus, anguiis rotundatis,
snpra subdepressus, in medio longitudinaliter evidenter cana-
liculatiis et intra basin transversim, versus angulos utrinque
profundius impressus, confertim rugoso -punctatus, opacus.
Scutellum minutum, semicirculare. Elytra antice thoracis basi
diraidio latiora humeris rotundatis, sub humeris subito am-
pliata, margine late explanato, apice rotundata, thorace qua-
druplo longiora, supra nonnihil convexa nitida, regnlariter
striato - punctata, punctis minus profund is, striis gemellatis vel
per paria approximatis, unde interstitia alterna subsequenti-
bus duplo latiora, alterna inter strias angustata, subcostata.
Corpus subtus et pedes ut in praecedente, modo paulo dilutiora.
40. L. paralleloc ollis mihi: breviter ovatus, nigro-pi-
ceus, glaber, antennis pedibusque rufo-testaceis, thorace
quadrato, lateribus parallelis rectis, anguiis omnibus rotun-
datis, dorso depresso, rugoso, obsolete canaliculato , basi
transversim impresso, elytris ovatis, profunde punctata - stria-
tis, interstitio secundo lato, ceteris augustis, alternis sub-
costatis.
Long. 73 l'1»- Lat. Va !'»•
In fungis Alni ad Willnaes in Finlandia australi raris-
sime captus; etiam prope lacum Baical Sibiriae a D. 31ot-
schulsky lectus.
L. minuto minor, brevior, tliorace omnino quadrato,
lateribus rectis parallelis et elytrorum interstitio secundo ce-
teris duplo latiore distinctus. Caput l)reviusculum, nigro-pi-
ceum, crebre rugoso -punctatum, profunde canaliculatuni, ore
102
rufescente; oculi globosi, nigri, prominuli. Antennae capite
cum thorace niulto breviores, rnfo - testaceae , structura nt in
L. minuto. Thorax latitudine parum brevior, antice leviter
bisinuatus, angulis rotundatis, lateribus omnino rectis, anguste
explanato-inarginatis, basi truncatus, angulis etiam rotunda-
tis, supra in disco vix convexus, obsolete canaliculatus, intra
basin leviter transversim inipressus, nigro - piceus opacus, con-
fertira rugoso-punctulatus. Scutellnm minutum semicirculare.
Elytra antice thoracis basi plus quam dimidio latiora, hume-
ris nonnihil productis rotundatis, mox pone humeros subito,
versus medium modice ampliata, margiiie explanato, apice
rotundata, thorace plus quam triplo longiora, supra, praeser-
tim posterius, convexa, nigro -picea nitida, sutura et margine
explanato rufo - ferrugineis, regulariter et profunde punctata -
striata, interstitio secundo reliquis duplo latiore planato, ce-
teris angustis, alternis , praesertim versus basin, subcostatis.
Corpus subtus et pedes nt in L. minuto.
41. L. brevicornis Schüppel: elongatus, depressus, ater,
opacus, glaber, antennis brevibus pedibusque rufo - ferrugi-
neis, thorace longiore, cordato, creberrime rugoso-punctato,
longitudinaliter bifoveolato, basi transversim impresso, ely-
tris elongatis, subparallelis, pone basin oblique profunde im-
pressis, leviter striato-punctatis, interstitiis aequalibus.
Long. 5/g — 1 l"1- Lat. 5/i2 — i/2 lin.
Latridius brevicornis Dejean Catal. edit. 3. p. 335. —
Villa Catal. 1838. p. 59.
Latridius parallelus Dcjcan Catal. edit. I. p. 102.
Var. ß. pallide rufo-ferrugineus, oculis nigris.
Habitat in Germania, Gallia et Italia. Mus. D. Mol-
schulsky.
Caput breve, depressum, atrnm opacum, creberrime ru-
goso - puuctatum , inaequale , vertice triangulariter profunde
impressum, oculis globosis nigris, parum prominulis. Auten-
nae breves, ad dimidium thoracis tantum protensae, rufo-fer-
rugineae, structura ut in L. minuto. Thorax latitudine
paulo longior, basi apiceque truncatus, lateribus antrorsum
dilatato - rotundatus, versus basin angustatus, lateribus anguste
explanato - marginatus, margine praesertim posterius elevato-
10.1
reflexo, angulis basalibus rectis, snpra depressus, creberrime
rugoso-punctatus, ater, opacus, in disco ante medium ioveola
oblonga et alia pone medium etiam oblonga, longifudiualiter
positis, sat profunde impressis, intra basin transversim late
excavatus, impressione versus augulum utrinque profundiorc.
Scutellum minutum, semicirculare, atnira. Elytra basi thora-
cis postico dimidio latiora, humeris rotundatis, oblique callo-
sis, lateribus sublinearia, apice rotundata, thorace plus quam
qnadruplo longiora, dorso subdepressa; atra opaca, regulari-
ter leviter striato - punctata, interstitiis plauatis aequalibtis, in
disco antico, non procul a scutello, impressione obliqua sat
profunda, cum altera opposita ad sntnram connivente notata.
Corpus subtns nigrum, vix punctulatum. Pedes breviusculi,
tenues, rnfo-ferruginei.
42. L. carbonarius Chevrolat : elongatus, ater opacus,
glaber, antennis pedibusque rufo-ferrugiiieis, thorace brevi
transverso, subcordato, creberrime punctato, anterius foveöla
triangulari, basi transversim impresso, elytris oblongis, utrin-
que ante medium oblique impressis, leviter striato - puncta-
tis, interstitiis aequalibus.
Long. 5/f, l"1- ^at- V3 ^n-
Habitat ad Lutetiam Parisiorum D. Aube ; in Daghe-
stan D. Molscliulskij.
Caput breve, subdepressum , atrum opacnm, creberrime
rugoso - punctatum; oculi globosi nigri, modice prominulL
Antenuae capite cum thorace breviores, rnfo-ferrngineae, stru-
ctura ut in L. minuto. Thorax breviter snbcordatus vel
longitudine fere sesqui latior, antice truncatns, lateribus te-
nue marginatis, ante medium perparum rotundato-dilatatus,
pone medium versus basin paulo angustatus, basi truncatns^
angulis rectis, supra parum convexus, ater opacus, creberrime
rugoso-punctatus, in disco ante medium foveola oblongo-tri-
angulari sat profunde et intra basin transversim impressus,
hac impressione quasi e quinque foveolis inter se connexis
composita. Scutellum minutum, semicirculare. Elytra auticc
thorace parum latiora, humeris rotundatis, lateribus vix am-
pliata, snperne iuspeeta fere linearia, apice rotundata, Iho-
104
race quintuplo longiora, dorso parum convexa, atra opaca,
regulariter e punctis approximatis minoribus et levius impres-
sis striata, interstitiis planatis aequalibus, in dorso anterius,
inter basin et medium utrinque impressioue obliqua sat pro-
funda cum altera opposita ad suturam connivente. Corpus
subtus nigro-piceum, vix punctulatum. Pedes breviuscnli,
rnfo - ferruginei.
43. L. filiformis Dejean: lineari - elongatus , angustus,
depressus, glaber, rufo-ferrngineus, thorace cordato, po-
stice transversim profunde impresso, ntrinque foveolato,
elytris linearibus, humeris rotundatis, crebre et sat pro-
funde punctato-striatis.
Long. 7/z lin. Lat. */4 lin.
Latridius filiformis Dahl Coleopt. p. 65. — Gyllenh. Ins.
Suec. IV. p. 143. 23. — Villa Catal. 1835. p, 45. — Dejean
Catal. edit. 3. p. 336.
L. m inu tis si mos Lcgnon in litteris.
Var. /?. totus pallide luteo-testaceus.
Habitat sub cortice arborum emortuarnm rarius; in Fin-
landia D. Sahlberg ; in Sueciae Westrogothia DD. Gyllen-
hal et Boheman, Smolandia DD. Ljirngh et Wellerhall,
Blekingia D. Aspegren; in Armenia D. Motschulsky ; oc-.
currit etiam in Rossia meridionali, Germania et Gallia. Var. ß.
in Tauria captam communicavit D. Slcven.
Caput majuscnlum, oblongum, depressum, porrectum, cre-
bre punctulatum, rufo-testaceum, collari a vertice impressione
transversa valde profunda sejuncto; oculi minuti, parum pro-
minuli, aureo-micantes. Antennae capite cum thorace panlo
breviores, ferrugineae, articulo primo crasso subclavato, se-
cundo crassitie fere aequali, breviter obconico, 3 — 8 minutis
coarctatis submoniliformibus, 9 et 10 antecedente duplo ma-
joribus transversis cyathiformibns, ultimo decimo triplo ma-
jore subgloboso, apice acuminato. Thorax subcordatus, lati-
tudine antica brevior, antice latior, truncatus, angulis rotuu-
dato-ampliatis, pone medium posterius angustatus, lateribus
explanato - marginatis, margine reflexo, basi truncatus, angu-
lis subrectis, supra in disco antico convexus, intra basin fo-
vea lata transversa, versus angulos ntrinque profundiore im-
105
pressus, totus rufo-ferrugineus, margine antico aureo-mi-
cante, ruguloso-punctatus. Scutellum miuutum trianguläre.
Elytra antice thoracis basi vix latiora, hunieris rotundatis,
thorace plus quam quadruplo longiora, fere linearia, apice
rotundata, supra subdepressa, rnfo - ferruginea, profunde pun-
ctato- striata, punctis magnis approximatis, interstitiis angu-
stissimis, creuulatis, sutura elevatiore. Corpus subtus ferru-
gineo-testaceuui , thorace ruguloso, pectore remote punctato,
abdomine fix piiuctulato, segmentorum inarginibus postice in-
crassato-elevatis, pallidioribns. Pedes breviusculi, pallidius
testacei.
44. L. cor die ollis mihi: lineari-elongatiis , angustus, de-
pressus, rufo-ferrugineus, glaber, capite snbrotundato,
thorace cordato, apice truncato, angulis rotundatis, basi
transversim impresso, elytris oblongis, profunde striato -
punetatis.
Long. 72 un- Lat. l/6 lux.
Latridius cordic ollis Mannerh. Bullet, de la Soc. Imp. des
nat. de Moscou. 1843. p. 300. 267. Beitrag zur Käferfauna der
Aleut. Inseln, der Insel Sitltka und Neu-Californiens p. 128. 267.
Habitat in insula Sithka Americes borealis D. Blaschke.
Praecedenti affinis, sed paulo minor, Caput brevior, tho-
rax magis depressus, profundius rugoso-punetatus, postice
minus profunde transversim impressus et elytra profundius
striato- punctata; totus rufo-ferrugineus, glaber. Caput por-
rectum, subrotundatum, crebre rugoso-punetatum; oculis ut in
priore. Antennae capite cum thorace multo breviores, stru-
ctura ut in praecedente. Thorax antice longitudine nonnihil
latior, lateribus rotundato-ampliatus, margine valde expla-
nato, antice truncatus, angulis subrotundatis, pone medium
versus basin angustatus, postice truncatus angulis rectis, disco
subdepressus, ante basin transversim minus profunde impres-
sus, crebre et profunde rugoso-punetatus. Scutellum ut in
praecedente. Elytra basi thoracis latitudine, humeris subre-
ctangulis vel perparum rotundatis, thorace plus quam qua-
druplo longiora, lateribus sublinearia, apice rotundata, supra
subdepressa, profunde striato -punctata, interstitiis angustissi-
106
nüs, crenulatis, suturali latiore subelevato, Corpus subtus et
pedes ut in priore.
45. L. parallelus Schuppet: lineari-elongatus, angustus,
depressus, glaber, pallide ferrugineo-testaceus, thorace
brevi, cordato, postice late miuus profunde impresso, ely-
tris linearibus, humeris productis subacuminatis , profunde
et crebre punctato - striatis.
Long. 2/j lin. Lat. V4 lin.
Habitat in Austria D. Molschulsky.
L. filiformi etiam valde affinis, sed thorax magis de-
pressus, antrorsum lateribus magis dilatatus, posterius angu-
stior et elytrorum humeri antrorsum producti, subacuminati;
totus pallide ferrugineo-testaceus. Caput, oculi et antennae
ut in illo, antennae autein panlo breviores, validiores. Tho-
rax cordatus, latitudine dimidio brevior, antice multo latior
ibique lateribus valde rotundato-ampliatns, margine late ex-
planato, poue medium versus basin angustatus, basi ipsa sub-
emarginatus, angulis posterius nonuihil productis acutiusculis,
dorso subdepressus, subtiliter ruguloso-punctatus, intra basin
transversim late sed minus profunde impressus. Scutellum ut
in prioribns. Elytra structura fere ut in L. filiformi, sed
lateribus fere linearia, supra magis depressa, humeris utrin-
que nonnihil productis, acutiusculis, striis punctis majoribus
profundius impressis, interstitiis angustissimis crenulatis, ita
ut elytra subtiliter reticulata appareant. Corpus subtus et pe-
des ut in proxime praecedentibus.
46. L. tantillus mihi: elongatus, angustus, convexiusculiis,
rufo - fcrrugineus , glaber, occipite impresso, thorace brevi,
subcordato, postice valde profunde transversim excavato,
elytris oblongo-ellipticis, humeris rotundatis, concinne mi-
nus profunde crenato- striatis.
Long. 7/1? lin. Lat. '/3 ^in-
Habitat in Germania D. Molschulsky.
Totus rufo - ferrugineus , nitidus, oculis nigris. Caput
porrectum anterius angustatum, convexiusculum, subtilissime
remote punctulatum, collari a vertice impressione valde pro-
funda sejuncto et in medio ad occiput subforeolatum ; oculi
107
ininiiti , parum prominuli. Antennae ut in L. filiform!.
Thorax subcordatus, latitiidine autica parum brevior, antice
paulo latior, truncalus, lateribus antrorsum modice rotundato-
ampliatus, tcnue marginatus, pone medium posterius nonnihil
tantum angustatus, basi truncatus, tenue marginatus, angulis
subrectis, supra in disco antico valde cotivexus, subtilissime
parce punctulatus, intra basin valde profunde transversim im-
presso-excavatus. Scutellum minutum, tringulare. Elytra an-
tice thorace vix latiora, humeris rotundatis, oblongo-elliptica
vel tliorace plus quam triplo longiora, lateribus perparum
ampliata, pone medium versus apicem angustata, apice rotun-
data, supra convexiuscula, concinne e punctis minutis minus
profunde impressis crenato- striata, interstitiis angustissimis.
Corpus subtus tenue punctulatum. Pedes validiores.
Species mihi invisae:
47. L. exaratus Faldermann: „glaber, fuscus; thorace
quadrato, lateribus posticeque late explanato - marginato ;
elytris breviter ovatis, confertim costatis, sulcis dense et
grosse punctatis."
„Long. */s lin- Lat. */« lin."
Latridius exaratus Faldermann Fauna entom. Trans -Cau-
casica II. j». 253. 473.
Habitat in regionibus Caucasicis.
„Statura et magnitudo Latridii acuminati Payk.,
sed in elytris plerumque latior, thorace majore lateribusque
explanato bene distinetus."
„Caput porrectum, quadratum, obsenre fuscum, opacum,
crebre at obsolete granulatum, supra deplanatum, in medio
longitudinaliter tenue canaliculatum. Oculi sat prominuli,
glol>osi, aterrimi. Antennae thoracis basin non attingentes,
fuscae, ad basin apiceque nonnihil dilutiores; artieuio basali
valde incrassato , subsequentibus tenuibus, extrorsum parum
incrassatis. Thorax quadratus, latitiidine vix brevior, fuscus,
lateribus late explanato - marginatus , ibique pallidior, paullo
pone apicem parum rotundatus, disco modice convexus, in
medio longitudinaliter anguste, sed intra basin late et pro-
funde transversim canaliculatus, undique minutissime et valde
108
obsolete rugoso - punclatus. Scutellum trianguläre, \ix con-
spicuum, supra inaequale. Elytra breviter oyata, lateribus di-
latata, in medio ampliato - rotundata, reflexa, apice acute ro-
tundata, basi tmncata; humeris nonnihil prodnctis, sub-cal-
losis; supra aeqnaliter modice convexa, fnsca, ad apicem di-
lutiora, confertiin costala, sulcis profnndis, grosse et confertim
punctatis; disco ante medium lnnatim teuuiter impresso. Cor-
pus subtus rufo-fuscum. Pedes tenues, pallidiores."
48. L. sinuati colli s Faldermann: „rufo-testaceus, totus
glaber; vertice triangulariter concinne impresso; tliorace
elongato, lateribus bisinuato; elytris latissiinis, rüde striato-
punctatis."
„Long. 1 lin Lat. V2 lin."
Latridius sinuaticollis Faldermann Fauna entom. Trans-
Caucasica II. p. 254. 474.
Habitat in regionibus Caucasicis.
„Statura et magnitudo fere praecedentis, sed thoracis
forma et elytrorum rugositate longe differt."
„Caput quadratum, rufo-fuscum, opacum, minute sed
creberrime granulatum, inter oculos modice convexum, vertice
triangulariter late et profunde impressum. Oculi valdc pro-
minuli, globosi, aterrimi. Antennae totae testaceae, suhtilitcr
pnbescentes, capite cum thorace parum breviores, extrorsum
gradatim concinne incrassatae; articulo basali globoso. Tho-
rax elongatus, latitudine dimidio fere longior, rufo-testaceus,
basi truncatus, apice late sed band profunde emarginatus, an-
gulis Omnibus parum prodnctis, obtuse ampliato -rotundatis;
lateribus late explanato-marginatus, utrinque profunde bisi-
nnatus, supra inaequalis, confertissime, sed minute granulatus,
pone medium transversiui late et profunde excavatus. Scu-
tellum ut in praecedente valde minutum, trianguläre. Elytra
thorace plus duplo latiora, brevia, lateribus vix rotundata,
fere parallela, apice acute rotundata, humeris rectis, acute
alte elevatis; supra valde convexa, rufo-testacea, nitida, con-
fertim, rüde et profunde striato- punctata, interstitiis laevibus,
\ix convexis. Corpus subtus rufo - testaceum, laevigatum, ni-
tidum; ano flavo - testaceo. Pedes longiusculi, tenues, obso-
letissime puuctulati, rufo -testacei."
lOO
49. L. nodifer Westwood: „piceo-niger, thorace angusto
bicostato, pone medium constricto, elytris striato-punctatis,
pone medium bituberculatis."
„Long. 1 lin."
Latridius nodifer ITcstwood Introduction to the modern clas-
siiication of insects I. p. 155. — Stephens Manual p. 129. 1042.
Habitat in Angliae Chiswick et Coombe Wood ad ra-
dices Grataegi oxyacautbae tempore autumnali DD.
Weslwcod et Stephens.
50. L. costatus Erichson: „piceus, glaber, thorace ob-
longo, bicarinato, medio constricto, elytris striato-punctatis,
interstitiis alternis costatis."
„Long. 1 lin."
Latridius costatus Erichson Beitrag zur Insectenfauna von
Vandiemensland p. 242. 202.
Habitat in Terra Vandiemeni D. Schayer.
„Statura fere L. nodiferi Westw., glaber, minus ni-
tidus, fusco- piceus, capite rufescente, elytris apice dilutiori-
bus, pedibus pieeo-testaeeis. Anteniiae rufae. Caput puu-
ctulatum, antice 4-carinatum, carinis exterioribus abbreviatis,
interioribus integris pone oculos di\ergentibus. Thorax an-
gustus, latitiuline sesqui longior, angulis anterioribus rotun-
datis, posterioribus subrectis, paullo pone medium constrictus,
dorso bicarinatus, lateribus elevato-marginatus, interstitiis in-
aequalibus, subtiliter punetulatus. Elytra ampliora, medio le-
\iter dilatata, convexa, striato- punctata, interstitiis alternis
(3. 5. 7.) curina sat elevata aeutaejue costatis, costa exteriore
pone medium abbre\iata."
51. L. testaceus Waterhouse : „brevis, subconvexus, te-
staceus, thorace lato, antice bisinuato, postice transversim
impresso, elytris tenne punetato-striatis."
„Long. 3/4 lin."
Latridius testaceus Stephens Illustr. III. p. 114.9. pl.XVHI.
fig. 3. Nomencl. p. 32. 9. Manual p. 129. 1044. — Shuchard
Eiern, of Brit. Entom. p. 134. 9.
In Anglia prope Londinos ad Old Brompton mense Majo
a D. Waterhouse captus.
„Thorace lato subcordato, elytrorum striis tenue pun-
etatis et colore pallide testaceo a congeneribus sufficienter di-
HO
stiuctus. Brevis, snbconvexus, testaceus, parum nitidus. Ca-
put minutuni, impressione parva frontali : oculi nigri. Thorax
valde brevis, latus, margine antico bisinuato, lateribus in me-
dio valde dilatatis, disco parum convexus, canalicula longitu-
dinali obsoleta interrupta, prope basin fovea profunde im-
pressa transversa, fere triloba. Elytra autice thoracis basi
fere latiora, humeris rotundatis, margine laterali nonnihil ex-
planato, apice subacuminata, dorso subconvexa, tenuiter obso-
lete punctato-striata. Antennae et pedes pallide testacea.
Namenregister der Gattungen und Arten.
(C. bedeutet Corticar
gedruckten
Corticaria.
Americana. C. 41.
armata. C. 24.
axillaris. C. 16.
badia. C. 10.
Baicalica. C. 31.
brevicollis. C. 44.
campicola. C. II.
cavicollis. C. 50.
concinnula. C. 13.
crenicollis. C. 26.
crenulata. C. 6.
crocata. C. 46.
curticollis. C. 3S.
cylindrica. C. 23.
denticollis. C. 16.
denticulata. C. 7.
denticulata. C. 39.
diluta. C. 4.
distinguenda. C. 57.
elongata. C. 35.
ferruginea. C. 36.
formicetorum. C. 18.
foveola. C. 28.
fulva. C. 32.
fulvipes. C. 55.
fuscipennis. C. 58.
fuscula. C. 48.
ia und L. Lathridius. Die
Namen sind Synonyme.)
gibbosa. C. 40.
gracilis. C. 19.
bortensis. C. 45.
illaesa. C. 20.
impressa. C. 9.
impressa. C. 40.
interstitialis. C. 5.
intricata. C. 3.
lacerata. C. 27.
Lapponica. C. 62.
lateritia. C. 34.
laticollis. C. 15.
linearis. C. 29.
Iongicollis. C. 33.
longicornis. C. 22.
melanophthalma. C. 17.
nigriceps. C. 64.
nigricollis. C. 65.
octodentata. C. 63.
pallens. C. 53.
pallida C. 48.
parvicollis. C. 59.
parvula. C. 47.
picipennis. C. 60.
piligera. C. 2.
pubescens. C. 1.
pulla. L. 34.
punctulata. C. 1.
pusilla. C. 39.
ui
qnadrimaculata. C. 21.
nibripes. C. 30.
ruficoUis. L. 17.
rufula. C. 66.
rugicollis. L. 1.
saginata. C. 8.
sculptipennis. C. 61.
sericea. C. 56.
serrata. C. 14.
similata. C. 49.
subacuminata. C. 37.
subtilis. C. 51.
suturalis. C. 52.
Taurica. C. 43.
tincta. C. 12.
transversa. L. 33.
transversalis. C. 42.
truncatella. C. 54.
tiinbilicifera. C. 25.
Dermesles.
acuminatus. L. 1.
feneslralis. C. 1. C. 36.
fcnestratus C. 1.
(jibbosus. C. 40.
linearis. C. 29.
lonyicornis. C. I.
marginatus. L 34.
minulus. C. 49.
porcatus. L. 34.
quadratus. L. l.
ruyosus. L. 28.
serratus. C. 14
Ips.
impressa. C. 9.
minnta. L. 34.
ruyicollis. L. 11.
transversa. L. 33.
Lathridius.
alpinus. L. 22.
alternans. L. 10.
Anatolicus. L. 26.
angulatus. L. 8.
angusticollis. L. 5,
antliracinus. L. 35.
assimilis. L. 36.
attenuatus. L. 2.
Brasiliensis. L. 29.
bievicornis. L. 41.
carbonarius. L. 42.
carinatus. L. 13.
carinulatus. L. 16.
Caucasicus. L. 6.
clathratus. L. 20.
collaris. L. 23.
collaris. L. 36.
concinnus. L. 25.
consimilis. L. 38.
constiictus. L. 17.
cordicollis. L. 44.
costatus. L. 50.
cylindricollis. C. 40.
dubius. L. 32.
elongatus. L. 19.
exaratus. L. 47.
exilis. L. 22.
üliformis. L. 43.
gemellatus. L. 39.
Iiirtus. L. 27.
incisus. L. 15.
Lapponum. L. 9.
lardarius. L. 1.
liliputanus. L. 21.
liliputanus. L. 22.
minutissimus. L. 43.
miniitus. L. 34.
monticola. L. 18.
nanulus. L. 24
nervosus. L. 14.
nodifer. L 49.
parallelicoUis. C. 33.
parallelocollis. L. 40.
parallelus. L. 45.
planatus. L. 31.
protensicollis. L. 4.
quadricollis. L. 3.
rugicollis. L. 11.
rugipennis. L. 30.
rngosus. L. 28.
scitus. L. 37.
11»
separandus. C. 11.
sinuaticollis. L. 48.
tantillus. L. 46.
testaceus. L. 51.
lestaceus. C. 59.
transversus. L. 33.
variolosus. L. 7.
Volgensis. L. 12.
Latridium.
impressum. C. 9.
minutum. L. 34.
transversum. L. 33.
Latridius.
acuminatus. L. I.
angustaius. L. 19.
angusticollis. L. 5.
«sperrtfus. L. 33.
urevicollis. C. 44.
ireDi'conus. L. 41.
carinatus. L. 13.
costoneipennis. C. l.
cavicoffts. C. 50.
cojisfrittws. L. 17.
conlicoIJts. L. 44.
crassicornis. L. 33.
crenulntus. C. 6.
denticulatus. C. 7.
(lis(iii(/it<?»n/«s. C. 57.
elongatus. C. 35. L. 19.
exaratus. L. 47.
ca;iHs. L. 22.
fenestralis. C. 1.
fenestratus. C. 1.
ferrugineus. C. 36. L. 34.
filiformis. L. 43.
formicetorum. C. 18.
/bueo/rt. C. 28. C. 30.
foveolatus. C. 6. C. 28.
fulvipes. C. 55.
fttluu*. C. 32.
fusculus. C. 48.
gibhosus. C. 40.
hirsutulus. L. 27.
/lirfus. L. 27.
Lapponicus. C. 62.
lardarius. L. 1.
JiHC«ris. C. 29.
liliputanus. L. 21.
longicollis. C. 33.
longicornis. C. 22.
marginatus. L. 34.
mifittftMtmu*. L. 21.
mtnutus. L. 34. 35.
nigriceps. C. 64.
7iigricollis. C. 65.
«orfi/Vr. L. 49.
oclodeiitatus. C. 63.
parnllelus. C. 37. L. 41.
parvulus. C. 47.
porcatus. L. 34.
protensicollis. L. 4.
pwtesccjis. C. 1. 2.
quadmtus. L. 1.
quadricollis. L. 3.
ruficollis. C. 58. L. 17. 23.
rulicornis. C. 22.
rufipes. C 22.
rufulus. C. 66.
rugicollis. L. 11.
rugosus. L. 28. 30.
sculplilis. L. 33.
sculptipennis. C. 61.
serrrtfws. C. 14. 62.
simUntus. C. 49.
sinuaticollis. L. 48.
testaceus. L. 51.
transversnlis. C. 42. L. 33.
transversus. L. 29. 33.
umbilicatus. C. 25.
Tenebrio.
lardarius. L. 1.
minutus. L. 34.
II.
Tentamen
dispositionis generuin et specierum
Coleopterorum Pseudotrimerorum
Archiducatus Austriae
auetote
luidovico Redtenbucher, Med. Doct.
Psendotrimera coleoptera dieuntur, tarsis quadri-arti-
cnlatis, articulo seeundo apice lobato, articuli quarti medium
attingente tertiumque miuutum supra in fovea longitudinali
includente.
Ex diversis coleopterorum familiis non facile invenitur
alia, quae strictioribus liraitibus a ceteris sese exeludat, quae
praeter aequalem et singularem tarsorum constructionein et in
ceteris corporis partibus talem similitudinem ostendat. La-
tveille hanece coleopterorum sectiouem sub nomine Trimera
in suis generibus crustaeeorum et insectorum complexus est,
cujus auetoritatem etiam entomologi gallici recentiores sequuti
sunt, licet Jac. Müller (vide Ilügers Magazin IV. p. 218.)
anno 1805 tarsorum construetionem veram horum coleoptero-
rum declarasset. — Westwood in opere suo — Introduction to
the modern Classification of insects — familiam Erotylorum
ad psendotrimera ducit, quo jure, nescio, quoniam Erotylorum
tarsi sint quiuque-articulati. — In figura 49. Nr. 1, tarso-
rum hujus familiae strueturam, sed male depingit, nam in
figura sua articulus tertius est aegre distinguendus, quanrvis
in natura seeundo sit plerumque major.
Lütveille recentiore tempore (Cuvier le regne animal.
Suite des insects par M. Latreille) genus Lithophilus et
Clypeaster ad sectionem suam Trimerorum ducit, sed ambo
gaudent tarsis quadri-articulatis, articulo tertio quidem miuuto,
(5. Band. I. Heft.) 8
114
non vero in secundo supra incluso nee ab illo longitudine
superato. — L i t h o p h i 1 u s sine dubio in familia Erotylorum
est locandus et transitum inter Erotylos et Lycoperdinas format,
genus autem Clypeaster et Corylophus Leach propriam
constituere videntur familiam, quam opinionem confirmant:
1. Mandibularum singularis struetura (in nullo coleopterorum
genere adhuc observata), facie interne excavata marginibus
crenato - dentatis (Clypeaster pusillus GylL et Clyp. palli-
dus Dejean) aut apice bifida margineque interno toto pro-
funde pectinato (Corylophus cassidoides Marsh, et Cor.
obsenrus Dejean).
2. Maxillae simplices, mala interna vix ulla, externa angusta
exarticulata.
3. Corporis struetura singularis, capite intra thoracem in fo-
vea abscondito.
NB. Ab amico aestimato D. D. Ernesto Hecger anno praeterlapso
metamorphosis Corylophi cassidoidis observata est. Larva est
lineam longa, larvaeque Coccinellarum formam sinuilat. Cor-
pus ejus pedibus sex et quodlibet segmentum supra Serie trans-
versa ex pilis erectis pellucidis apice clavatis instruetum est.
Larva et insectum evolutnm sub vegetabilibus pntrescentibus
vitam agunt.
Corpus coleopterorum pseudotrimerorum plerumque est
subhemispliaericum aut ovale, rarius oblongum, glabrum aut
tenue pubescens.
Caput est thoraci insertum, ad oculos usque aut ultra
retractum, antice plerumque angustatum, rarius rotundato-am-
pliatum, margine antico oculos cingens anteunarumque inser-
tionem obtegens (Chilocorus, Platynaspis).
Oculi sunt laterales, rotundati aut ovati, non, aut parum
prominentes.
Labrum plerumque est porrectum, transversum, integrum
aut leviter emarginatum, rarius sub capitis margine anteriore
retractum (Chilocorus), saepissime limbo membranaceo, subti-
lissime ciliato et a labro ipso vix distineto auetum.
Mandibulae sunt corneae, acutae, margine inferiore ap-
pendice membranaceo ciliato instrueto, ante basin exciso et unco
majore vel minore armato, apice integrae (in Chilocoris ge-
nuinis) aut intra apicem deute parvo obtuso armatae (Lyco-
115
peräina, Dapsa) ant apice bifidae (in Coccinellis gcnuinis) aut
apice mnltidentatae, dentibus simplicibus (Cynegetis) vel mar-
gine serratis (Epilachna).
Maxillae cardine brevi, transverso aut subquadrato aut
rhorabico, stipiteque corneis. Malae dnae distinctae. Mala
interior membranacea, interne et apice barbata, mala exteriore
saepissime brevior rarius subaequalis (Epilachna) apice acu-
ta.— Mala exterior segmentis duobus composita, inferiore
corneo, superiore aut eorneo, patelliformi, margine ciliato (Mi-
craspis), aut subcorneo dilatato, externe rotundato, interne
apiceque barbato (Cocciuella), aut membranaceo, apice truncato
(Dapsa), aut conice acuminato, barbato (Lycoperdina).
Palpi maxillares quadri - articnlati, articulo primo mini-
mo, secuudo longo, conico, tertio iterum brevi plerumque tri-
gono aut subquadrato, ultimo plerumque magno securiformi,
aut ovato et apice oblique truncato, rarius oblongo - ovato
(Dapsa).
Mentum breve, antice profunde emarginatum, corneura.
Labium aut quadratum, aut oblongum, postice angusta-
tum aut corneum aut submembranaceuni.
Ligula aut elongata, conica, apice obtusa (Epilachna),
ant truncata angulis rectis aut obtusis margineque ciliato, auf
leviter ant profunde triangulariter emarginata, angulis non-
nunquam longe barbatis (Micraspis, Dapsa).
Palpi labiales labio inserti, tri-articulati, articulo primo
minimo, secundo obconico, apice tertio crassiore, ultimo ovato
aut oblongo -ovato, apice plerumque truncato.
Antennae in fronte intra oculos, aut ad niarginem anti-
cum oculorum aut sub frontis margine dilatato insertae, il-ar-
ticulatae, aut filiformes articulis ultimis paulo majoribus, aut
clavatae, clava aut truncata (Gocciuella), aut ovata, aut ob-
longo-ovata acuminata (in nonnnllis Scymnis). Articulus pri-
mus magnus, sequentes plerumque conici. In nonnnllis (Scym-
nis, Chilocorus) articulus secundus primo crassitie aequalis,
saepissime aegre discernendus. — Longitudine antennae ple-
rumque thoracis medium non attingunt, saepius sunt capite
breviores, rarius capite thoraceque longitudine aequales (Coc-
cidula, Nundina).
8*
116
Scntellum plernmque minutnm trianguläre?, et depressum
ant vix conspicuum (Micraspis), rarius inajoris magnitudinis
(Hyperaspis).
Alae rarissirae tlesunt (Cynegetis).
Pedes inter se longitudine aequales, intermedii et po-
stici insertione distantes, coxis transversa. — Femora in me-
dio plernmque incrassata, infra pro receptione tibiarnm plus
minusve canaliculata. Tibiae apice panun dilatatae, inermes.
Tarsi quädri - articulati, artieulis duobus primis snbtus spon-
giosis, primo conico, secundo apice bilobo, supra canalicnlato,
in canalicula articulum tertinm qnartiqne unguicularis basin
includente. — Ungniculi ant simplices (in Lycoperdinis et in
genere Anisosticta) ant basi deute lato rectangulö ant acnto
armati (Coceinella) aut apice inaeqnaliter bifidi (Scymnns)
aut apice bifidi et basi deute lato rectangulö armati (Epi-
laclina).
Differentia sexualis in corporis structura externa nulla,
in nonnullis Goccinellis genuinis antem et in Scymnis plernm-
que sexus colore sese differunt, — et quidem in Scymnis ca-
pite tboracisque angulis anticis non coloratis, varietates fronte
aut capite tboracisque angulis anticis rubro-flavis feminae
esse videntur.
De victu atque metamorpliosi paucae tantum adhuc ex-
stant observationes speciales. Lyeopeidinae habitant in Lyco-
perdis, Boletis et sub cortice arborum emortnarum, sed latet,
an solum putredine delectentur an insecta alia ibidem adgre-
diantur. — Larvam Endomycbi coccinei Westwood depinxit.
(Iutr. of mod. das. of ins. Vol. I. p. 394. fig. 49. 11.). —
Coccinellae habitant in plantis, fruticibus arboribusque prae-
cipue coniferis ubi ipsae suaeque larvae Coccinis Apbidinis-
que vescantur. Aliae autem ex genere Epilachna, quarum
mandibulae multidentatae sunt, simul cum suis larvis paren-
cbyma foliorum plantae devorant, quam inbabitant. — Spe-
cierum generis Cynegetis larvae adbuc latent, sed verisimili-
ter insecta eyoluta et larvae vegetabilibus sese nutriunt uti
species generis Epilaclina.
Larvas hujus familiae mihi cognitas alio loco accuratius
117
describam, hasce plagellas eanim descriptione onerare spa-
tiiim mihi vetat.
De usu medico Cocciiiellarum vide:
Roemer'a Annal. d. Arzn. Bd. 2. St. I. S. 102. — Journal dei
Erfind. Bd. 8. St. 29. S. 128. — Journal der ausl. med Lit.
Bd. 2. S. 391.— Schwarze Pharmacol. Bd. 2. S. 109.— Hu
fehnuVs Journal. Bd. 14. St. 2. S. 91. et Bd. 31. S. 104. —
Richters Arzneimittel. Bd. 2. S. 238. — Vogt Pharmacodyn.
Th. 2. §. 2506.
Qui Cocciuellarum immensum varietatum iiumeruni dis-
qairere vult, legat celeberrimi hnjus familiae cultoris D. .7.
K. W. Illlger Verzeichniss der Käfer Preussens atque D.
Equitis Leonard} de Gijllenhal Insecta suecica, opera iioii
sat aestimanda.
Coleoptera pseudotrimera in duas discedunt familias :
I. Lycop erdinae: Antennis intra oculos insertis, filifor-
mibus, articulis ultimis paullo majoribus, porrectis, intra
caput non recondeudis; unguiculis tarsorum simplicibus; —
LI. Goccinellae: Antennis ante oculos insertis aut sub
capitis raargine antico, clavaiis, capile thoraceque sac
pissime brevioribus, inf'ra caput recondeudis; unguiculis
tarsorum aut apice bifidis, aut basi deute lato acuto ar-
inatis, rarissime simplicibus.
118
Prima Familia. Lycoperdinae.
/" Maxillae mala externa elon-
gata, membranacea, conica, acuta,
apice barbata. Ligula rotundato-
emarginata 1. Gen. Lycopcrdina.
Maxillae mala externa dila-
tata, membranacea, apice truncata
margine ciliato. Ligula profun-
de triangulariter emarginata. —
Thoracis anguli acuti, antici re-
k.clinati 2. Gen. Dapsa.
apice bifidae, intra apicem dente parvo obtu-
so armatae. Palpi maxillares articulo ultimo se-
^curiformi 3. Gen. Endomychus.
E S g
« es S
Secunda Familia. Coccinellae.
Divisio prima: Mandibulae siinplices aut apice bifidae.
A. Caput latum margine oculos antice cingens auteiinaruiii-
que insertionem obtegens.
f:
antice profunde emar-
_ ginatum, margine eleva-
simphces. Elytra^ to Labrum yix conspi.
ampla, basi thora-s jcuum # t # i. Gen. Chilocorus.
ce lunato multo la- s=-7
.. - A - non aut parum
tiora. — Corj>us rt 1 .
y I emarginatum , margine
I non elevato. Labrum pro-
Iductum ... 2. Gen. Exochomus.
apice bifidae. Elytra thorace vix Iatiora. Cor-
pus ellipticum, pubescens. .... 3. Gen. Platynaspis.
glabrum.
119
Caput antice angiistatnm, ocnlos antice non cingeus an-
tennarumque iiisertionero non obtegeus.
'simplices, Corpus oblongum. ... 4. Gen. Anisoslkta.
profunde triangulariter eniarginata , ex-
terne longe baibata. Maxillae mala ex-
terna parte superiore patelliformi. Scu-
tellum vix conspicuum.
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J l*
. . 5. Gen. Micraspis.
Corpus glab-
rum. Scutel-
lum magnum
6. Gen. Hyperaspis,
Corpus pube-
scens. Scutel-
lumminutum.
7. Gen. Scynmus.
''Corpus ova-
tum. Anten-
narum arti-
oulus ultimus
subacumina-
tus. 8. Gen. Nundina,
Corpus elon-
gato-ovatum.
Antennarum
articulus ul-
timus oblique
truncatus.
Elytra puncta-
to-substriata.
IV Gen. Cocchiuhi;
tüoracis basin non
attingentes, sensim
crassiores, apice trun-
catae. . . 10. Gen. CoccineUa,
S
ISO
Divisio secunda. Mandibulae raultidentatae.
rdentibus margine serratis. Ligula conica apice
obtusa. Unguiculi tarsorum biüdi basi dente lato
jlacuto armati. Corpus alatum. . . . 11. Gen. Epilachna.
|\ quadridentatae , dentibtis simplicibus. Ligula
Jtruncata, angulis rectis. Unguiculi tarsorum
I apice simplices. Corpus apterum. . 12. Gen. Cynegclis.
Prima Familia. Lycoperdinae.
I. Genus, I^ycoperdina.
Latreille genera crust. et insect. IN. 73.
1. Cruciata. Rubra, antennis, elytrorum cruce communi,
pectore pedibusque nigris. 2l/4///-
Fabr. S. E. 1. 503. n. 3. (Endomychus). — Gijll. ins. suec.
IV. 219. 1.
Variat pectore pedibusque rubris.
Habitat in Austria montana, sul) cortice arborum emor-
tuarum, praecipue Betulae.
2. Succincta. Rubra, elytris fascia media lata nigra, pe-
ctore ventrisque basi piceis. 2"'.
Linne Syst. 2. 573. 26. (Silpha.)— Gtjll. ins. suec. IV. 219. 2.
In regionibus raontanis uti prior.
3. Bovis tae. Atra nitida, ore, antennis pedibusque interduui
ferrugineis. 2l/3'".
Fabr. S. E. I. 505. 6. (Endomychus.) — GyU. ins. suec. IV.
220. 3.
Habitat in Locoperdis Boyistae.
It. Genus. IBapsa. Ziegler.
Lalreille le regne animal. V. 159.
Castehiau histoire naturelle des insects. II. 523.
Denlicollis. Rubro-brnnnea, elytris macula discoidali ni-
gra, litura suturali cum altera connexa; thorace angulis
acutis, anticis reclinatis. l~/3'"-
Germar et Kaulfuss faun. ins. Eur. III. 8. (Endomychus).
Rarissime, sub cortice Betulae albae.
III. Genus. Endomychus.
Faykull fauna suec. II. 112.
Coccineus. Niger, nitidus, thoracis lateribus late, coleopte-
191
ris abdomineque sanguineo- rubris, elytro singulo maculis
duabiis magnis nigris. S'/V".
Linne Syst. 2. 592. 43. (Ch ry so mel a). — Gijll. ins. suec. IV.
217. 1.
Frequens sub cortice arboruin emortuarum, in locis syl-
vaticis, praecipue sub cortice Fagi et Betulae.
Secunda Familia. Coccäaaellae.
I. Genus. Cliiloccrus. Lcnch.
1. Renipustulatus. Niger, elytris pustula disci transverse-
ovata simplici abdomineque rubris. l'/2 — 2'".
lllig. Col. Bor. 1. 474. 42. — Gyll. ins. suec. 4. 145. 1.
Habitat in salicibus Cocci aliquam specieni devorans.
2. Bipustulatns. Niger, capite abdominisque limbo, ely-
trorum fascia media angusta composita abbreviata genu-
busque rubris. J/4 — 3/4y".
Linne Syst. 2. 585. 42. — lllig Col. Bor. 1. 475. 43. — Gijll.
suec. 4. 146. 2. — Schrank Enum. ins. Austriae. 63. 115.
Habitat uti prior, sed multo frequentius occurrit.
II. Genus, läxochomus. Mild.
1. Quadripu stulat us. Niger, elytrorum luuula humerali,
pustula pone medium abdomineque rubris. l'/2 — %'".
Linne Syst. 2. 585. 43. - lllig. Col. Bor. 1. 473. 41. — Gyll.
ins. suec. 4 146. 4.
Habitat frequens in Populis atque salicibus.
2. Auritus. Niger, thoracis lateribus, abdomine pedibusque
flavis. lVj'".
Scriba Beiträge. 105. 27. tab. 8. fig. 16.
Habitat in Pino sjlvestri, rarius.
III. Genus. Platyitaspis. Mihi.
Bisbipustnlata. Nigra, elytro singulo punclis duobus ro-
tundatis rubris. l'/V".
Fahr. S. E. 1. 382. 139. — lllig. Col. Bor. 1. 415. 6. — Ggll.
ins. suec. 4.
Varietas capite thoracisque lateribus rubro - flavis est Scymnus
quadrinotatus Megerle secundum collectionem auctoris defuncti.
Sat frequens in locis graminosis.
IV. Genus. Anisosticta. Chevrolat.
Bcjean Cat. des Coleopt. 1837. 456.
Novemdecinipunctata. Supra flaya, thorace puuctis
1»»
sex, elytris simul novemdecim uigris, pedibus testaceis.
Linne Syst. 2. 582. 25. — IUig. Col. Bor. 1. 429. 16. — Gyll.
ins. suec. 4. 212. 48.
In pratis humidis ad Danubii ripas rarins.
V. Genus. Micraspis. Chevrolat.
Dejean Cat. des Coleopt. 1837. 459.
üuodecimpunctata. Lutea, thorace nigro - punctata, ely-
tris sutura, punetis pluribus lineaque laterali flexuosa ni-
gris. \%'".
Fabr. S. E. I. 367. 68. — IUig. Col. Bor. 1. 466. 36. — Gyll.
insect. suec. 4. 183. 25.
Sat frequens iii loois graminosis humidis.
VI. Genus. Myperaspis. Chevrolat.
Dejean Cat. des Coleopt. 1837. 459.
1. Reppensis. Nigra, thoracis lateribus, punetoque versus
apicem elytrorum flavo-rubris. V/4 — l1/^'"-
Herbst Col. 5. 386. 118. tab. 59. iig. 14. Archiv. 4. 48. 28. tab.
22. lig. 23. — Gyll. insect. suec. 4. 186. 27.
Habitat sat frequeus in locis aridis, apricis.
2. Lateralis. Nigra, thoracis lateribus, punetoque pone me-
dium elytrorum flavo-rubris. V".
Panzer fauna germ. 20. 9. — lllig. Col. Bor. 1. 472. 40. —
Gyll. insect. suec. 4. 187. 28.
In Pino sylvestri rarissime oeenrrit.
3. Quadrimaculata. Mihi. Nigra thoracis lateribus, pun-
etis duobus elytrorum pedibusque flavo-rubris. \ll2'"'
Beppensi similis, sed paullo major, suotilius punctata, inacula
in disco antico elytrorum pedibusque fere totis rnüs sat di-
stineta species. — Primo ab amico aestimato, D. D. E. Hee-
ger prope Viennam collecta. — In museo caesareo adsunt
individua hujus speciei in Syria collecta.
NB. Omnes tres enumeratae species variant capite Havo-rubro.
An diiferentia sexualis?
VII. Genus. Scymnus« Kugelann.
lllig. Col. Bor. 1. 40. 4.
A. Elytra tota nigra aut testacea.
1. Abietis. Subovatus, rufo-testaceus, longius pubesecus,
ocnlis uigris, pectore brunueo. V".
Payk. fauna suec. 2. 10. 10. — Gyll. ins. suec. 4. 192. 31.
Habitat frequeus in irondibus Piui Abietis.
123
2. N ig r in us. Subhemisphaericus, niger, postice obtusus, an-
tennis tarsisque rufo-piceis. 1 — IV4"'.
Panzer Ent. 146. 52. — lllig. Col. Bor. 1. 413. I.— Gyll. ins.
suec. 4. 194. 33.
In froudibus Pini sylvestris sat frequens.
3. Ater. Ovalis, ater, nitidus, antennis tarsisque piceis.
i~i ys"<.
Kugelann, Schneiders Mag. 1. 548. 6. — lllig. Col. Bor. 1. 413.
2. — Gyll. ins. suec. 4. 195. 34.
In fruticetis rarius occurrit.
4. Minimus. Subliemisphaericus, niger, antennis, palpis, ti-
biis tarsisque ruf o - testaceis , elytris tuberculo humerali
elevato. ■/,'".
Payk. fauna suec. 2. 8. 5. — Gyll. ins. suec. 4. 195. 35.
In locis aridis, non frequens.
5. Femoralis. Subhemisphaericus, niger, antennis piceis,
tibiis tarsisque ferrugineis, elytris tuberculo humerali vix
ullo. %'".
Gyll. ins. suec. 4. 196. 36.
Uti prior sed rarius occurrit.
6. Flavipes. Subhemisphaericus, niger, nitidus, ore, anten-
nis pedibusque totis luteo-rufis. V".
Panzer fauna germ. 2. 4. (Tritoma). — lllig. Col. Bor. 1.
413. 3. — Gyll. ins. suec. 4. 196. 37.
Habitat in locis graminosis et fruticetis, frequens.
7. Parvulus. Subhemisphaericus, niger, capite, ano, pedum-
que maximaparte rufo-flavescentibus. ^^ — V".
Fahr. S. E. 1. 377. 17. — lllig. Col. Bor. 414. 4. — Gyll. ins.
suec. 4. 202. 43.
Variat thoracis lateribus rufo-flavis.
Habitat in locis graminosis apricis, frequens.
B. Elytra apice late rubro - flavescentia.
8. Analis. Sub-ovatus, niger, capite thoracis laribus plus
minusve, elytrorum apice ano pedibusque totis flavo-rufis.
73-1'".
Fahr. S. E. 1. 378. 122.— Gyll. ins. suec. 4. 203. 44.—
lllig, Col. Bor. 1. 414. 4. Cocc. parvula varietas.
In locis graminosis non infrequens.
124
C. Elytris raacula singula aut rubra aut flava.
9. Bi-verrucatus. Ovalis, niger, elytris macula rotanda
paulum infra medium rubra. 3/4'".
Panzer Ent. 1. 149. 63. fauna germ. 24. 11. — HUg. Col. Bor.
1. 415. 5. — Gi/U. ins. suec. 4. 200. 40.
In friiticilms et locis graminosis, rarissime oecurrit.
10. Marginalis. Subhemisphaericus, niger, elytris macula
magna subtriangulari rubra, angulum humeralem oecu-
pante. 2/s — *'"•
Fayk. fauna suec. 2. 9. 8. — Gyll. ins. suec. 4. 199. 39. —
IHhj. Col. Bor. 1. 417. 8. var. 6. Cocc. frontalis.
Sat freqnens in Pino sylvestri.
11. Frontalis. Subhemisphaericus, niger, elytro singulo ma-
cula intra-marginali rubra, subhumerali. 3/4 — V".
Fahr. S. E. 381. 133. — G,jU. ins. suec. 4. 197. 38. — Ul'uj.
Col. Bor. l. 417. 8. var. «.
In locis aridis, graminosis, sat freqnens.
12. Affiuis Mihi. Ovalis, niger, elytro singulo macula sub-
rotunda ante medium rubra, ore, tibiis aut pedibus totis
ferrugiueis. 1 l/Jt'".
In locis apricis, graminosis non infrequens.
13. Flavic Ollis Mihi. Subhemisphaericus, niger, capile,
thorace, macula obliqua ovata ante medium elytri, anten-
nis pedibusque rufo-flavis. %'".
In frondibus Pini abietis semel captus.
D. In singulo elytro raaculae duae rubrae aut fla-
vae adsunt.
14. Quadrilunulatus. Subhemisphaericus, niger, elytro
singulo maculis duabus sublunatis luteis, priore oblouga,
posteriore transversa. 3/$".
Mit). Col. Bor. 1. 416. 17. — Gyll, ins. suec. 4. 201. 42.
Habitat in locis apricis ad margines agrorum, raro.
15. Quadrillum Mihi. Ovalis, niger, elytro singulo macu-
lis duabus rubris, priore oblonga, posteriore rotunda, ore,
antennis, tibiis aut pedibus totis ierrugineis. 1'".
Habitat uti prior, sed rarius.
16. B isbisignatus Mihi. Ovatus, niger, elytro singulo
maculis duabus rubris, priore rotunda infra humerum, altera
125
rotunda parva ante apicem, capite, thoracis angulis anli-
cis pleramqne, antennis pedibusque ferrugineis. f1//".
Uli prior, non frequens.
E. Elytra testacea, basi aut sutura margineqne
externo nigris.
17. Discoideus. Ovalis, niger, elytris testaceis, basi mar-
gioeqne omni nigro, antennis pedibusque ferrugineis. 2/3'".
\ ariat sutura antice sola nigra. Scymn. ruiipes Megcrle, secun-
(lum collectionem suam.
Fabr. S. E. 1. 377. 118. — lllig. Col. Bor. 1. 118. 9. — Ggll.
ins. suec. 4. 192. 32.
In frondibus Pini sylvestris sat frequens.
18. Basalis Mihi. Subhemisphaericus, niger, elytris rufo-
testaceis, basi macula magna triangulari nigra, antennis
pedibusque ferrugineis. 3/i'".
Variat capite thoracisque angulis anticis rufo -testaceis.
In fruticibus, rarissime occurrit.
Species dubia forte bujus generis:
Coccinella minutissima Schrank enum. ins. Austriae. 65. 118.
VIII. Genus. Mundina *).
Dcjean catal. d. coleopteres. 1837. p. 462.
Rhyzobius Stephens Manual of British Coleoptera p. 313.
Litura. Elliptica, rufo- testacea, nitida, pubescens, elytris
plerumque litnris aliquot nigris. ll/3 — V/2'".
Fahr. S. E. 1. 260. 22. (C hr y s o m ela). — lllig. Col. Bor. 1.
419. 10.
Habitat in Pino sylvestri florida et tempore autuninali
sub cortice arboris.
IX. Genus. Coccidula. Illiger **).
1. Pectoralis. Rufa, pectore nigro. l1/^".
Fabr. S. E. 1. 443. 128. (Cur y s om ela). — lllig. Col. Bor. 1.
420. II. (Coccinella). — Ggll. ins. suec. 4. 216. 1.
*) Nomen hocce est retinendum, nam ante Stephensium no-
mine Rhyzobius celeberr. Dr. Burmeisler Phytophthirum genus de-
signavit. Handbuch der Entomologie. II. Band. p. 85.
**) Secundum catalogum collectionis domini Megerle a Mühl-
feld relictum.
126
Habitat in pratis humidis ad margines riviüorum sat
frequens.
2. S enteil ata. Rnfa, coleopteris macnla scutellari, punetis
quatnor pectoreqne nigris. V/3'".
Fabr. S. E. 1.443. 127. (C hry somel a). — lllig. Col. Bor. 1.
421. 12. (Cocci nela).
X. Genus. Coccinella. Linnc.
A. Corpus oblongum. Thorax antice non, aut partim
einarginatus.
a) Femora saltem nigra.
1. Septem mac u lata. Nigra, thorace antice lateribnsque
flavis, coleopteris rnbris : maculis nigris, scntellari triloba,
tibiarnm apice tarsisqne subtns ferrugineis. 2l/2 — 3'".
Fabr. S. E. 1. 365. 53. — lllig. Col. Bor. I. 423. 13. — Gyll.
ins. suec. 4. 204. 45. —
Schrank enumer. ins. Austriae. 55. 102. Coc. 13 punctata var. /?.
Habitat in frnticetis locisqne graminosis, passim.
2. Tredecim punctata. Nigra, thorace antice lateribus-
que flavis, puncto nigro, elytris rufesceutibus nigropuneta-
tis, tibiis tarsisqne rufo - testaeeis. 2'/2 — 3'".
Linnc Syst. 198. 20. — lllig. Col. Bor. 425. 4. — Gyll. ins.
suec. 4. 207. 36. — Schrank enumer. ins. Austriae 55. 102.
3. Mutabilis. Brevior, nigra, thoracis marginibus maculis-
que tribns cum margine plernmqne cohaerentibns in tlisco
flavis, coleopteris flavo-rubris : maculis nigris, scutellari
ovata, tibiis anticis et mediis tarsisqne plerumque ferru-
gineis. 1V2 — 2,/4///.
lllig. Col. Bor. 1. 426. 15. — Gyll. ins. suec. 4. 210. 47. —
Schrank enumer. ins. Austr. Coccin. similis 56. 103. Cocc.
6-[>unctata. 52. 97. Cocc. obversepunetata. 53. 99. Cocc. 9-pun-
etata. 54. 100. Cocc. 11 -punctata. 54. 101.
Habitat sat frequens in planus variis atque frutieibus
in locis aridis, apricis.
b) Pedes toti testaeei.
4. M-nigrum. Flavo-grisea, thorace fnsco - punetato aut
M- nigro notato, elytris impunetis, aut nigropunetatis aut
nigris, basi testaeeis. l1/,— 2"'.
12*
Herbst K. 5. 314. 75. t. 57. fig. 1—7. — lllhj. Col. Bor. 1.
430. 17. — Gyll. ins. suec. 4. 214. 51.
In frondibns Pini sylvestris et Abietis sat frequens.
B. Corpus subhemisphaericum.
a) Thorax flavo-testaceus, lateribus aut disco albo-
maculatus.
* Elytra maculis rotuiidis, anguste marginata. Thorax ma-
culis duabus antescutellaribus.
5. 0 et odeeim guttata. Subovata, ferruginea, elytris gutlis
noveiu luteis, duabus baseos lunatis. 2"'.
Fahr. S. E. 1. 375. 109.— lllig. Col. Bor. 1. 43!. 18. — Gyll.
ins. suec. 4. 155. 11.
Habitat in frondibns Pini sylvestris, frequens.
6. Tigrina. Nigra aut fulva, thoracis lateribus guttis tribus,
elytris decem albidis; quatuor anterioribus circa scutellum
circulum formantibus. 2 — 2l/2///.
Fabr. S. E. 386. 161. et 1. 376. HO. Coccin. vigintiguttata. —
lllig. Col. Bor. 1. 434. 21. — Gyll. ins. suec. 4. 153. 8. —
Schrank enum. ins. Austriae. 67. 121.
In gramine rarius oecurrit.
** Elytra maculis rotundis, anguste marginata. Thorax
maculis antescutellaribus nullis.
7. Bissexguttat a. Fulva, thorace utrinque basi, elytris
guttis sex albidis; una scutellari, tribus ad marginem la-
teralem, una ad suturam infra medium, ultima in disco ante
medium. ll/2'"-
Fabr. S. E. 1. 379. 103. — lllig. Col. Bor. 1. 432. 19. — Gyll.
ins. suec. 4. 154. 10. —
Schrank enum. ins. Austriae. 61. 111. Cocc. duodeeim guttata.
Habitat in Pino sylvestri non infrequens.
8. Quatuordecimguttata. Rufa, thorace utrinque lunula,
elytris guttis septem albidis: quatuor juxta suturam, dua-
bus ad marginem lateralem, ultima in disco ante medium.
2—272'".
Fabr. S. E. 1. 374. 105. — lllig. Col. Bor. 1. 435. 22. — Gyll.
ins. suec. 4. 154. 9. — Schränk enum. ins. Austriae. 61. 112.
Habitat uti prior.
9. Bisseptem guttata. Fulva, thoracis lateribus, elytris
128
guttis septem alhidis, humerali minuta: quatuor juxta su-
turara, trilms intra marginein lateralem. 21/2///.
Fabr. S. E. I. 375. 106. — lllhj. Col. Bor. 1. 433. 20.
Rarissime in froudibus Pini nigricantis.
10. Decem gutt ata. Fulva, thoracis marginibus elytrorumque
guttis quinque magnis albis : tribus juxta suturam, quarta
in humero, ultima intra marginem lateralem in medio
elytro. 2'73///.
Fabr. S. E. 1. 374. 102.
Iterum in Pino sed frequentius ocurrit.
*** Elytra maculis rotundis, margine laterali late explanato
pellucido.
11. Sedecimguttata. Fulva, thoracis lateribus elytrorum-
qne guttis octo albis : quatuor suturalibus, tribus margina-
libus cum margine albo conjuuctis, ultima in medio fere
disco. 2l/2///.
Fabr. S. E. 1. 375. 108. — lllig. Col. Bor. 1. 435. 23. — Gi/ll.
ins. suec. 4. 152. 7.
In foliis Salicis atque Betnlae rarins.
**** Elytra maculis oblongis.
12. Oblongo-guttata. Fulva, thoracis lateribus elytrorum-
que lineolis et guttis alhidis. 3 — S'/V"-
SchranJc enum. ins. Austriae. 62. 113. — Fabr. S. E. 1. 376.
111. — Illit;. Col. Bor. 1. 436. 24.
In froudibus Pini sylvestris, sat frequens.
b) Thorax niger flavomaculatus, aut flavus nigio-
punctatus aut maculatiis.
* Pedes toti nigri, tarsis nonnunquam subtus ferrugineis.
0 Thorax niger, basi immaculatus, angulis anticis flavis.
13. Magnifica Ziegler. Nigra, coleopteris tolis rufis, ma-
culis qujnque magnis nigris: prima scutellari communi,
subrotunda, secunda in medio cujus vis elytri juxta suturam
transversa, tertia subrotunda ante apicem. 3l/2'"-
Habitat in Asparago officinali.
14. Septempunctata. Nigra, coleopteris rnfis, angulo scu-
tellari flavo punctisque quinque nigris, primo scutellari
communi subrotundo, duobus intra marginem cujusvis elytri
129
elytri et duobns in medio utrinqne jnxta sutnram, hume-
rali nullo. 2l/2—Zl/2'".
Fabr. S. E. 1. 364. 52. — lüig. Col. Bor. 1. 439. 27. — Gyll.
ins. suec. 4. 163. 16. — Schrank enum. ins. Austriae. 53. 98.
Ubique, sat frequens.
15. D istin et a Megerle. Nigra, coleopteris apice subacumi-
natis, totis rubris, punctis quinque nigris: scntellari com-
mnni oblongo, humerali ceteris magnitudine aequali, uno
in medio utrinque juxta suturani, ultimo ad marginem la-
teralem post medium. 2l/2 — 3"'.
Secundura collectionem D. Megerle de Mühlfeld.
Varietas. Punctum laterale nonnunquam deücit, nonnunquam pun-
cta dua minuta adsunt ante apicem juxta suturam.
In locis apricis, graminosis non infrequens.
16. Quinquepunctata. Nigra, coleopteris sangnineis, pun-
ctis quiuque nigris, scutellari communi rotundo, uno utrim-
que in medio juxta suluram et una ad marginem lateralem
retro medium saepius deficiente. %'".
Fabr. S. E. 1. 363. 47. — lllig. Col. Bor. 1. 441. 28. — Gyll.
ins. suec. 4. 162. 15. — Schrank enum. ins. Austriae. 52. 96.
In planus et fruticibus, passim.
17. Hieroglyphica. Nigra, elytris flavis aut flavo - rubris,
maculis nigris plus miuusve confluentibus. l3/^".
Linne Syst. 2. 580. 14. — lllig. Col. Bor. 1. 445. 31. — Gyll.
ins. suec. 4. 157. 13.
Habitat in regionibus montosis Austriae superioris.
18. Alpina Mihi. Nigra, antennis, thoracis angulis anticis
elytrisque maculis duabus rubris: macula humerali magna,
postice ampliata, macula ante apicem parva rotunda. —
1V2-1V'.
Hyperaspis alpina Kokeil secundum Dominum Miller. Pedi-
btis, exceptis tarsis, corporeque subtus totis nigris, macula hu-
merali magna, lateris medium attingente, macula postica parva
paulo ante apicem sita, thoraceque angulis anticis solummodo
rubris, ab afiinibus varietatibus Cocc. variabilis atque disparis
sat distincta esse videtur species.
Semel ab amico dilectissimo Jos. Kvakowizer, Medi-
cinae Doctore, deliciarum entomologicarum ex bilustro jam
socio inseparabili capta in valle Hinter -Stoder in Austria
superiore alpina.
(5. Band. 1. Heft.) 9
ISO
19. Are ata. Nigra, pnnctis duobus frontalibus, thoracis
angnlis anticis elytrornmqne raargine laterali angnste fla-
vis. V/2'".
Pnnzer fauna germ. XXIV. 7. Taschenbuch. 146. 53.
Müller (Germ. Magazin III. p. 238.) C. hieroglyphi-
cae varietatem ceiisuit, sed semper colore constantem in fru-
ticibns Austriae superioris cepimns, dum C. hieroglyphicae va-
rietates nnmerosas in pinis Austriae montosae vernali tem-
pore legimus.
OO Thorax maculis dnabus antiscntellaribns, ant immacula-
tus, lateribus antem flavo-marginatis.
20. Ocellata. Nigra, tliorace flavo-vario, coleopteris nigro-
macnlatis, maculis plerumque liml)0 albicante cinctis. 4'".
Interdum elytra solummodo obsolete albido-maculatae sunt.
Fahr. S. K. 1. 370. 80. — lllig. Col. Bor. 1. 437. 25. — Gyll.
ins. suec. 4. 148. 5. — Schrank enmn. ins. Austriae. 57. 105.
Habitat sat freqnens in frondibus Pini sylvestris circa
Viennam.
21. Dispar. Nigra thoracis lateribus late albidis, coleopteris
rubris, puncto discoidali nigro; ant nigra, thoracis lateri-
hus angnste flavis, coleopteris nigris, rubro-aut flaTomacu-
latis. trr*%'"'
lllig. Col. Bor. 1. 455. 33.
Gyll. ins. suec. 4. 166. 19. Cocc. bipunctata. — Schränk enum.
ins. Austriae. 51. 94 et 95. 119.
Sat frequents in frondibus Salicis atqne Populi albae.
** Pedes testacei ant saltem tibiae anteriores.
O Parapleurae pallidae.
22. Margin epunctata. Rufescens, capite thoraceque Iu-
teis nigro -punctatis, elytris pnnctis duobus marginalibns.
2V3 — 3'".
Fair. S. E. 1. 358. 16. — lllig. Col. Bor. 1. 438. 26. — Gyll.
ins. suec. 4. 151. 6. var. ß.
Variat elytris nigro -punctatis.
Fair. S. E. 1. 370. 81. Cocc. 16-punctata. — Gyll. ins. suec. 4.
151. 6. var. «. — Schrank enum. ins. Austriae. 57. 106.
Sat frequens in frondibus Pini sylvestris atqne nigri-
cantis circa Viennam.
23. Quatnordecimpnstulata. Nigra, tliorace antice ely-
131
trorumque pnstulis Septem flavo - albidis : quataor juxta
suturam et tribus ad margin em' lateralem ; tibiis ferrngi-
neis. V/2'".
Fahr. S. E. 1. 385. 152. — Illig. Col. Bor. 1. 445. 30. —
Gyll. ins. suec. 4. 156. 12. — Schrank emim. ins. Austriae.
67. 122.
In pratis aridis apricis, frequens.
24. Vigin t i du o -punctata. Sulplmrea, thorace punctis
quinque, elytris decem nigris punctoque marginali, abdo-
mine nigro, lateribus pedibusque ferrugiueis, femoribus
apice nigris. \XJ2 — 2'".
Linne Syst. 2. 582. 26. — Illig. Col. Bor. 1. 468. 37. — Gyll.
ins. suec. 4. 185. 26.
Fahr. S. E. I. 371. 86. Cocc. 20- punctata. — Schrank enum.
ins. Austriae. 58. 107.
Habitat nun infreqnens in variis Verbasci speciebus, prae-
cipue in Verbascu Thapsu et phlumuide.
OO Parapleurae nigrae, scapulae plerumqne subtus pallidae.
(NB. Cocc. tigrina, nigra, thorace lateribus guttisque tribus ely-
tris decem albis , antei ioribus circa scutellum circulum for-
mantibus, vide in hocce genere sub. Nr. 6.)
25. Impustulata. Thurace elytrisqne flavis ant ruseis, ni-
gro-\ariegatis, aut nigris, thuracis lateribus sulummodu fla-
•vis, abdumine nigro. V/2 — 1'".
Illig. Col. Bor. 1. 459. 34. — Gyll. ins. suec. 4. 179. 23. —
Schrank enum. ins. Austriae. 60. 110.
Habitat sat frequens in Pupulo alba et canescente.
26. Variabilis. Elytris linea transversa subapicali plus mir
imsve distincta, colure ceterum vario, abdumine tuto aut
pru parte ferrugiueu. 2 — 27a '"•
Illig. Col. Bor. 1. 447. 32.
Gyll. ins. suec. 4. 171. 20. et 4. 176. 21. C. humeralis.
Schrank enum. ins. Austriae. 51. 95. C. subpunctata 63. 116. C.
austriaca. 66. 129. 10-pustulata.
Ubique frequens in plantis atque fruticibus.
27. Conglobata. Albido -testacea, elytrornm sutura macu-
lisque septem plerumque quadrangulis et saepe cunfluenti-
bus nigris, quarum ultima apicem uccupat; abdomine la-
teribus ferrugineo. V/2 — %'".
9«
13Ä
UUg. Col. Bor. 1. 462. 35. — Gyll. ins. suec. 4. 181. 24.
Schrank enum. ins. Austriae. 59. 109 et 58. 104. C. 14-punctata.
Frequens in pratis aridis, apricis.
Species dubia:
1 Coccinella obliterata Schrank enum. ins. Austr. 62. 14.
Coleopteris fla\is, punctis quatuor rufis, anticis obsoletis.
172'".
XI. Genus. Kpilachna. Chevrohtt.
Dejean cat. des coleopt. 1837. p. 460.
Globosa. Capite pedibusque ferrugineis, elytris ferrngineis,
nigro-punctatis, aut nigris ferrugineo-variis. V/2 — %'".
llliy. Col. Bor. 1. 469. 37. — Gyll. ins. suec. 4. 188. 30.
Dejean cat. des coleopt. 1837. p. 461. (Cynegetis globosa).
Circa Viennam cum suis larvis Medicagiuem sativam
devastat.
XII. Genus Cynegetis. ClievroJat.
Dejean cat. des col. 1837. p. 461.
Impunctata. Capite ventreque plerumque nigris, tliorace
elytrisque livide rnbris, bis posterius gibbis uiaculisqne
pluribus nonnunquam nigris. 1V2 — 2//y.
Paykull fauna suec. II. 11. 11. Coccinella aptera.
Gyll. ins. suec. 4. 187. 29. Cocc. impunctata. — Schrank enum.
ins. Austriae. 50. 93.
Habitat sat frequens in pratis humidis, umbrosis, ad mar-
gines rivulorum.
Omnes in bisce pagellis enumeratas species assiduo et
perpetuo studio atque fervore entomologico fratris mei caris-
simi Guillelmi Doctoris Medicinae adjutus collegi atque in
collectione nostra coleopterorum Arcbiducatus Austriae adservo.
III.
Bemerkungen über Elateriden
v o m
Herausgeber.
Bei der Fortsetzung der Untersuchungen über die Elateri-
den, stellt sich die Schwierigkeit scharf und deutlich begränzte
Gruppen zu erhalten, immer deutlicher heraus, und mancher
Charakter, der entscheidend schien, zeigt sich in allmählichen
Uebergängen. Die Haftlappen an den Tarsen kommen bei
vielen Arten vor, die entschieden zu Gruppen gehören, denen
sie sonst fehlen, sie werden bei manchen Arten sehr klein
und verschwinden endlich ganz. Das Endglied der Fühler
hat bei manchen eine deutlich abgegliederte, pfriemenförmige
Spitze, es wird diese Spitze bei andern an der Wurzel brei-
ter, bildet mit dem eilfteu Gliede zusammen ein einziges, nur
durch eine Naht getheiltes Glied, und auch diese Naht ver-
schwindet und die vorher deutlich zwölfgliederigen Fühler las-
sen sich nur nocli als eilfgliederige erkennen. Die Behaa-
rung der Tarsen, das Verhältniss ihrer Glieder zu einander,
die Grösse und Form der Schenkeldecken, ja selbst die mehr
oder mindere Hervorragung der Stirn über die Lefze sind
ähnlichen Abänderungen unterworfen. Die Mundtheile bieten,
selbst bei äusserlich sehr verschiedenen Gruppen, sehr wenige
brauchbare Unterschiede dar, und ihre Untersuchung ist mit
manchen Schwierigkeiten verknüpft. Aber bei alledem ist
doch gar nicht zu verkennen, dass die Reihe der Elateriden
eine Menge natürlicher Gruppen und Gattungen darbietet, und
dass die Uebergangsgestalten immer nur als einzelne Ausnah-
men dastehen, die, wenn man mit dem Ganzen vertraut ist,
nach dem Grundsätze a potiori fit denominatio unterzubrin-
gen sind. Vielleicht glückt es, nach der Musterung aller ein-
zelnen Gruppen und Gattungen, und nach Auseinandersetzung
134
der einzelneu Arten, einen Standpunkt zu gewinnen , der die
Schwierigkeiten, die jetzt noch einzelne Arten für ihre Ein-
ordnung darbieten, beseitigt; bis dahin aber mag die Unter-
suchung der einzelnen Gattungen und Gruppen fortschreiten.
Eine ziemlich natürliche Gruppe bilden die Arten, deren
einfache Tarsen nur behaart oder geborstet, ohne Haftlappen
sind, deren Stirn sich nach vorn herabbiegt, aber nach vorn
gerandet ist und noch über die Wurzel der Lippe hervorragt,
und deren Schenkeldecken sich nach innen jäh erweitern.
Ich theile diese Gruppe in folgende Gattungen:
1) Fühler fadenförmig, das Wurzelglied lang und aufge-
trieben, Tarsen langborstig. Cryptohypnus.
2) Fühler vom vierten Gliede an schwach gesägt, das Wur-
zelglied massig verdickt, Tarsenglieder nur mit einzelnen
Borsten an der Spitze. Ampedus.
3) Fühler deutlich gesägt, das zweite und dritte Glied kür-
zer und schmäler, die Stirn stark niedergebogen, fast
senkrecht. Aphanobius.
4) Fühler lang, stark gesägt, das dritte Glied klein, korn-
förmig, die folgenden dreiseitig. Ischnodes.
Dass diese Arbeit in Bezug auf die Arten eine gewisse
Vollständigkeit besitzt, verdanke ich der höchst zuvorkommen-
den Güte des Herrn Marquis de In Ferle Senectere, der mir
die ganze Sammlung Dejean's, so weit sie diese Gattungen
betrifft, zu längerer Benutzung überliess. Auch die Herren
Reichs, Guerln und Chevrolat verpflichteten mich durch die
bereitwillige Mittheilung der Arten ihrer Sammlung. Es ge-
reicht mir zur angenehmsten Pflicht, diesen Herren hier öf-
fentlich meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.
Cryptohypnns Eschsch.
(Hypolithus Eschsch. olim.)
Kopf ohngefähr von der halben Breite der Mitte des
Halsschildes, nach vorn wenig niedergebogen, die vorn ge-
rundete und fein gerandete Stirn fast horizontal über die
Wurzel der kleinen gerundeten Lefze wegragend. Fühler-
grube klein, rund. Fühler kaum länger wie das Halsschild,
eilfgliedrig, fadenförmig, einfach, das Wurzelglied lang, stark
135
verdickt, das zweit eklein, die folgenden allmählich etwas län-
ger und dicker werdend.
Das Hals schild breiter als lang, oder doch nicht viel
länger als breit, an den Seiten gerundet, in der Mitte queer
über gewölbt, hinten schwach zweibuchtig, die Hiuterdornen
stark, aber kurz, gerade oder wenig nach Aussen gewendet.
Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, die sich
nach der Einfügung der Vorderbeine hin nur wenig verschmä-
lert. Bruststachel kurz und stark.
Schildchen ziemlich gross, an der Wurzel eben so
breit oder breiter als lang, an der Spitze gerundet.
Mittelbrust sehr klein, Stachelgrube mit ebenen
Räudern.
Hinter brüst breiter als lang, an der Spitze stumpf
gerundet.
Deckschilde kaum über zweimal so lang wie das
Halsschild, die Schultern gerundet, die Seiten bis über die
Mitte hinab parallel laufend, an der Spitze ziemlich stumpf
gerundet, flach gewölbt.
Beine ziemlich kurz und stark, Schenkel elliptisch, et-
was zusammengedrückt, Schienen nach der Spitze hin etwas
dicker werdend, mit sehr kurzen Enddornen, Tarsen borstig,
die ersten vier Glieder allmählich au Länge abnehmend, das
Klaueuglied nach der Spitze hin wenig verdickt, Krallen
scharf, sichelförmig, Schenkeldecken nach der Mitte hin jäh
und buchtig erweitert.
Die Cryptohypnen enthalten nur kleine Thiere, und die
kleinsten der ganzen Gruppe gehören vorzüglich ihnen an.
Ihre kurzen, nicht gesägten Fühler, dereu Glieder zwar all-
mählich breiter und selbst dreieckig werden, aber ihre Langs-
ame in der Mitte und nicht am Rande haben, mit ihrem star-
ken Wurzelgliede, ihre verhältnissmässig kurzen Deckschilde,
das ziemlich grosse, aber doch kurze Schildchen und die stark
geborsteten Tarsen zeichnen sie aus.
Es scheint die Lebensweise der Cryptohypnen von de-
nen anderer Spiingkäfer abzuweichen, denn sie werden nicht
leicht auf Blättern oder unter Rinden gefunden, sondern man
trifft sie im Sande, unter Steinen, Gerolle uud auf der Erde,
£36
mehrere zumal am Ufer fliessender Gewässer. Die Larve
möchte daher, wenn sie anders von Vegetabilien lebt, ihren
Aufenthalt in Wurzeln haben. Einige der hierher gehörigen
Arten sind auch ungeflügelt.
Eschschollz stellte die Gattung unter der Benennung Hy-
polithus zuerst in Tlion's Archiv (2. p. 31.) auf, änderte
jedoch später, in seinen handschriftlichen Mitteilungen, die-
sen bereits von Dejean an eine Gattung der Carabiciuen ver-
gebenen Namen in Cryptohypnus um. Stephens (Manual
of brit. Col. p. 150.) glaubt, nach sehr unwesentlichen Merk-
malen Hypolithus und Cryptohypnus trennen zu müssen, in-
dem er C. riparius und rivularius zu Hypolithus bringt, die
übrigen kleinen, in England vorkommenden Arten aber unter
Cryptohypnus vereinigt.
Eschschollz trennt die Gattung Oophorus wegen des
eiförmigen Schildchens, ein Unterschied der kaum zur Tren-
nung hinreicht, wie auch schon Lalreille bemerkt. Dejean
vereinigt unter Oophorus sehr verschiedenartige Käfer. Sein
0. elegans und amoenus gehören unter Aeolus, 0. blaudus,
dilectus, gentilis unter Monocrepidus, 0. bistrigatus zu Do-
lopius, 0. delicatulus zu Ampedus, 0. trinotatus und 0. qua-
drilineatus zu Gattungen, die ich für jetzt nicht zu bestimmen
vermag. Mehrere Arten sind nur in einzelnen, nicht gut con-
servirten Exemplaren da, wo sich die Gattung zu der sie ge-
hören, nicht mit Sicherheit ermitteln lässt.
Drasterius soll sich nach Eschschollz durch zuge-
spitzte Taster unterscheiden, aber er ist wahrscheinlich durch
eine falsche Lage derselben getäuscht worden, denn bei ge-
nauerer Untersuchung ergeben sie sich immer als beilförmig.
Zur leichtern Uebersicht habe ich die Grösse des Schild-
chens und Gestalt des ersten Fühlergliedes als Grund einer Un-
terabteilung gebraucht, aber ganz scharf ist diese Unter-
scheidung nicht.
A. Scu teil o lato (Antennarum articulo primo turbinato).
1. C. ochreatus.
C. ferrugineus, helvo-pubescens, thorace Iransverse - quadrato,
remote punetato, angulis posticis protensis, elytris punetato-
striatis.
139
Dej. Cat. p. 105. Cry p tohy p nus ochreatus.
Habitat in Brasilia (Mus. Dejean).
Lon°-. 4 lin. Caput punctatum, ferrugineum, oculis ni-
gris, fronte plana, antice truucata. Antennae rufae. Thorax
longitudine manifeste latior, laterilms parallelis, a medio ad
apicem partim angustatis, angulis posticis modice productis,
rectis, liaud divaricatis, ferrugineus, lielvo-pubescens, remote
punctatus. Scutellum semiovatum. Elytra thorace bis et di-
midiuui fere lougiora, basi thoracis latitudine, infra medium
paulo latiora, tenuiter sed distincte punctato- striata, intersti-
tiis sparsim punctatis, ferruginea, helvo-pubescentia. Alae
desunt. Corpus subtus subtiliter et remote punctatum, parcius
pubescens, ferrugineum. Pedes ferrugiuei, tibiis tarsisque lon-
gius setosis.
2. C. hyperboreus *.
C. niger, laevis, antennis pedibusque ferrngineis, tliorace ob-
longo, confertim punctato, lateribus rotundato, angulis po-
sticis divaricatis, elytris punctatis, profunde striatis.
Gißenh. Ins. suec. IV. |). 350. Elater hyperboreus.
Zettcrst. Ins. Läpp. p. 145. 9.
Var. totus piceus. Gyll. et Zeit. 1. c.
Eschsch. in llion. ent. Arch. II. p.34. Hypolithus planatus.
Habitat in Lapponia boreali; in Kamschatka Eschsch.
(Mus. Dejean).
Der Kopf hat reichlich die halbe Breite des Halsschil-
des. Das Halsschild ist flacher gewölbt wie bei den übrigen
Arten, und hat eine feine eingedrückte Mittellinie. Die Farbe
ist entweder oben schwarz, unten braun, mit rothbraunen Füh-
lern, Beinen und After, oder überall rothbraun, doch sind
auch im letztem Falle gewöhnlich Kopf und Deckschilde
dunkler. Die eirunden Deckschilde haben noch nicht die dop-
pelte Länge des Halsschildes.
3. C. littoralis.
C. supra fusco - aeneus, thoracis elytrornmque marginibus pal-
lidis, subtus fnscus, antennis pedibusque rufis, thorace late-
ribus rotundato, sparsim punctato, elytris profunde striatis.
Eschsch. in Thon. ent. Arch. II. 1. p. 33. Hypolithus li tto -
r alis.
Dej. Cat. p. 105. Cryptoh y pnus littoralis.
138
Habitat in arena Iittorali Kamsehatkae (Mus. Dejeaji).
Species lata, aptcra, lin. 4 longa. Caput fusco -ae-
iieum, sparsim piuictatum, fronte biimpressa, apice truncata.
Antennae flavescentes. Thorax Iatitudine media partim bre-
\ior, autice einarginatus, lateribus rotundatus, angulis posti-
cis parum divaricatis, basi bisinuatus, doiso modice con-
vexus, sparsim pimetatus, parum pubescens, fusco- aeneus,
nitidus, margine laterali pallido; snbtus ferrugineus medio
fuscus. Scutellum semicirculare. Elytra thorace bis longiora,
oyata, profunde et tenuiter striata, interstitiis planis, vage
punetatis, fusco -nitida, parum pubescentia, margine laterali
late pallido. Pectns et abdomen fusco - picea, helvo -pnberula,
pedibus pallidis.
4. C. nocturn ns.
C. vireseenti- aeneus, helvo- pubescens, antennis nigris, pedi-
bus fnscis, thorace subquadrato, lateribus rotuudato, re-
mote punetato, elvtris striatis, interstitiis disperse pun-
ctulatis.
Eschsch. in Thon entom. Arcli. II. 1. p. 33. Hypolithus no-
cturnu s.
Mannerh. im Bullet, de la soc. imp. des natur. de Moscou. 1843.
p. 239. 138. Cryptohyp nus nocturnus.
Habitat in insula Aleutorum Sitkha (Mus. Dej.').
Long. 3 vel 3'/2 1'»., supra nigro-virescens, aeneo-
micans, helvo -pubescens. Caput remote punetatnm, antennis
totis nigris. Thorax Iatitudine media parum brevior, lateri-
bus obtuse rotundatus, angulis posticis produetis, parum di-
varicatis, aequaliter sed remote punetatus. Scutellum semi-
circulare. Elytra thorace plus duplo longiora, infra medium
parum latiora, anguste striata, interstitiis planis, disperse pun-
ctulatis. Corpus subtus nigrum, densius pubesceus. Pedes
fusci, tibiis tarsisque dilutioribus.
Dem C. riparius sehr nahe verwandt, aber etwas stfrinä-
ler, das Halsschild weniger breit, etwas dichter punktirt, die
Fühler ganz schwarz, die Zwischenräume der Deckschildstrei-
fen deutlicher pnnktirt.
5. C. riparius *.
C. fusco -aeneus, griseo -pubescens, antenuarum basi pedi-
139
busque rufis, thorace transvcrso, disco vage punctato, late-
ribus rotundato, elytris striatis, interstitiis vix punctatis.
Marsh. Ent. brit. p. 388. 33, Klater aeneus.
Herbst Col. X. p. 86. 98. tab. 165. iig. 12. Klater littoreus.
Fabr. Syst. Kleut. 2. p. 243. 110. Elater riparius. — PayJc.
Faun. suec. 3. p. 41. 47. — Gyll. Ins. suec. 1. p. 402. 31. —
Schönh. Syn. ins. 3. p. 320. 209. — Zelter st. Faun. Läpp. I.
p. 250. 18. Ins. Läpp. p. 147.20. — Sahlb. Ins. fenn. p. 137.17.
Steph. Man. of brit. Col. p. 180. Hypolithus riparius.
Habitat in Europa boreali; in Hungariae, Styriae, Hi-
spaniae montosis.
Das Halsschild ist in der Mitte etwas breiter als die
Wurzel der Deckschilde und die Punkte stehen in der Mitte
der Wölbung sehr einzeln. Auf den Zwischenräumen der
Deckschilde sind kaum Punkte zu entdecken.
6. C. s i 1 a c e i p e s.
C. fusco- aeneus, griseo-pubescens, antennarum basi pedibus-
que rufis, thorace transverso, punctulato, lateribus rotun-
dato, elytris punctato -striatis, interstitiis subtiliter punctatis.
Harris in lit. C silaceipes.
Dej. Cat. p. 105. C. riparius var.
Habitat in America boreali (Mus. Dejeari).
Magnitudine C. riparii , cui satis affinis, fusco -aeneus,
griseo-puberulus. Caput remote punctatum, antennis fuscis,
basi dilutioribus. Thorax transversus, lateribus parum ro-
tuudatns, antrorsum magis angustatus, angulis posticis vix di-
varicatis, obsolete canaliculatus, aequaliter quamvis minus dense
punctatus. Elytra tenuiter striata, striis punctatis, interstitiis
planis, subtiliter et remote punctatis, fusco -aenea, margine
inflexo ferruginea. Pedes rufi.
Dejeari betrachtet nach dem Exemplar seiner Samm-
lung diese Art als Abänderung von C. riparius, aber die
dichtere Punktirung des Halsschildes, die deutlich punktirten
Streifen der Deckschilde und die, wenn auch feinen und weit-
läufig stehenden, doch durch massige Vergrösserung sichtba-
ren Punkte der Zwischenräume der Deckschildstreif eu geben
hinreichende Unterschiede ab.
140
7. C. ri vula rius *.
C. aeneo-niger, antennis pedibus thoracis angulis posticis
elytrorumque margin e inflexo mfis, elytris striatis.
GijUcnh. Ins. suec. p; 430. 33. Elater rivularius. — Zet-
lerst. Faun. Läpp. I. p. 250. 20. Ins. Läpp. p. 148. 21. —
Schönh. Syn. Ins. 3. p. 310. 210.— Sahlb. Ins. fenn. p. 137.28.
Panz. Faun. Germ. fasc. 34. 12. Elater riparius
Steph. Man. of brit. Col. p. 180. Hypolithus rivularius.
Habitat in Europa boreali; in Gallia (Mus. Dej.).
Kaum über zwei Linien lang. Das Halsschild ist etwas
länger als breit, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn
stärker verschmälert, die Hinterdornen wenig nach Aussen
gewendet, die Oberseite ziemlich dicht und gleichmässäg punk-
tirt, in der Mitte gerinnt. Die Streifen der Deckschilde sind
unpunktirt, die Zwischenräume dicht punktirt.
Er ändert mit schwarzer, kaum metallisch schimmernder
Grundfarbe ab, und zu dieser Abänderung gehört wohl ohne
Zweifel Elater riparius Herbst Käf. X. p. 79. 90. 16.
165. fig. 4.
Dem C. rivularius verwandt scheint C. olivaceus
Eschsch. (Thon's entom. Arch. IL p. 33.) aus Kamschatka
zu sein. Eschschollz giebt nachfolgende Beschreibung des-
selben: supra nigro-aeneus, pilosus, thorace convexo, subti-
lissime punctulato, antice angustato, elytris simpliciter striatis,
vix punctulatis; antennis extrorsum fuscis; pedibus ferrugi-
neis. Long. 2'/2 lin.
Noch eine verwandte aber breitere Art ist C. canali-
culatus Gebl. (im Bull, de la soc. imp. des natur. de Mo-
scou 1841. p. 583.) brevis, latus, niger, thoracis canalicu-
lati angulis, elytris subtus pedibusque ferrugiueis. Long.
2'/3 lin- Vom Altai. Er soll sich von C. rivularius durch
nicht metallisch schwarze Farbe, tief gefurchtes Halsschild
und stärkere Wölbung unterscheiden.
Ob aber Gryptohypnus cinereipennis Eschsch.
(Thon's ent. Arch. 1. c. — Mannerh. Bull, de la soc. imp.
de natur. de Mose. 1843. p. 240.), den Dejean unter Mo-
noerepidius bringt, und C. puberulus Mannerh. ibid., die
beide aus Californieu stammen, und ein gelapptes viertes Tar-
seuglied besitzen, ebenfalls verwandte Arten sind, oder viel-
141
leicht gar nicht zu den Cryptohypnen gehören, vermag ich
nach den kurzen Beschreibungen nicht zu bestimmen.
8. C. bicolor.
C. fusco-niger, griseo -pnberulus, elytris piceis, antennarum
basi, thoracis angulis posticis, pedibusque rufis, elytris stria-
tis, interstitiis vage punctulatis.
Eschsch. in Thon ent. Arch. II. p. 33. Hypolithus bicolor.
Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus p u in i l u s.
Habitat in Kamschatka (Mus. Dej.).
Long. 2 lin. Caput punctatum, nigrum, nitidimi, fronte
biimpressa. Antennae rufae, apice fuscae. Thorax latitu-
dine vix brevior, lateribus obtuse et aequaliter rotundatus,
angulis posticis subdivaricatis , remote sed concinne puncta-
tus, niger, nitidus, griseo-pilosulus, niargine laterali et subtns
piceus, angulis posticis rufis. Elytra thorace vix duplo lon-
giora, ovata, picea, dorso infuscata, striata, interstitiis planis,
sparsim punctatis. Pectus et abdomen fusca, ano piceo. Pe-
des rufi.
9. C. cur tu s. *
G. niger, griseo -pubescens, tibiis tarsisque rufis, thorace ob-
solete carinato, postice biimpresso, elytris plauinsculis,
striatis.
Dej. Cat. p. 105 Cry p t ohypnus tr ogl o d y t es.
Habitat in Hispania, Gallia meridionali, Italia, Sicilia.
Long. 2 lin. Caput nigrum, opacum, dense griseo -
pubescens. Antennae nigrae, articulo primo apice secundo
toto rufis. Thorax latitudine media parum brevior, apice bi-
sinuatus, lateribus obtuse rotundatus, basi bisinuatus et fitrin-
que impressns, angulis posticis planatis parum productis, mi-
nus convexus, subtiliter alutaceus, medio carinatus, carinula
utrinque abbreviata, niger, opacus, pube densiore grisea ob-
tectus. Scutellum grisenm. Elytra thorace duplo longiora,
lateribus parallela, apice obtuse rotundata, dorso planiuscula,
distincte striata, nigro-subaenea, nitidula, griseo pubescentia.
Corpus subtus nigrum, griseo -pubescens. Pedes rufescentes,
femoribus fusco-nigris.
Der Kiel der Hinterdornen des Halsschildes setzt noch
eine kurze Strecke parallel dem Seitenrande nach vorn hin fort.
142
Der Name C. troglodytes wurde hier nicht beibehalteil,
da bereits ein Cardiophorus unter diesem Namen beschrie-
ben ist.
10. C. pulchellus. *
C. ater, opacus, thorace elongato, convexo, carinato, elytris
flavo - niaculatis, pedibus pallidis.
Linn. Fauna suec. 745. Elater pulchellus. Syst. Nat. 2. p.
656. 35. — Oliv. Ent. 2. 31. p. 51. 73. tab. 4. fig. 38.— Fahr.
Syst. El. 2. p. 243. 114. Ent. syst. 2. p. 333. 77. — Hcrhst
Col. X. p. 87. 100. tab. 166. fig. 2.— Fnessl. Arch. V. p. 112.
22. tab. 27. fig. 7.— Ross. Faun. etr. 1. p. 182. 451. — Payk.
Faun. su. 3. p. 22. 25. — Panz. Faun. Germ. fasc. 76. tab. 8.
— Gyll. ins. suec. 1. p. 423. 53. — Schönh. Syn. ins. 3. p.321.
119. — Sahlh. ins. fenn. p. 142. 47. — Zetterst. Faun. Läpp.
1. p. 256. 34. Ins. Läpp. p. 150. 34.
Variat colore elytrorum flavo plus minusve extenso, interdum
omnino extincto. Elater trimaculatus Fabr. (Syst. Eleut.
2. p. 245. 193.) ad varietatem elytris flavescentibus nigro nia-
culatis pertinet. Conf. Gyllenh. 1. c.
Habitat in Europae arena mobili. Specimina Mus. De-
jeanii ex America boreali paulo majora vix differunt. Va-
rietates immaculatae rarissime occurruut.
Die Hinterwinkel des Halsschildes sind nur wenig in
Dornen verlängert und die Oberfläche durch dichte, feiue zn-
sammenfliessende Längsrnnzeln matt, nur ein feiner Mittelkiel
unterbricht die Runzeln.
Er scheint überall in Europa, von Lappland an bis Ita-
lien und von Portugal bis Russland einheimisch zu sein.
11. C. quadripustulatus. *
C. niger, pubescens, thorace transverso, snbtilissime punctato,
lateribus rotundato, angulis posticis acutis rufis, elytrorum
maculis duabus pedibusque pallidis.
Fair. Syst. Eleut. 2. p. 248. 57. Elater quadripustulatus.
— Herbst Col. X. p. 143. 87.
Zetterst. Act. Holm. 1824. p. 155. 49. Elater agricola.
Gyll. Ins. suec. IV. App. p. 357. Elater quadrum.
Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus quadrum.
Habitat in Sueciae, Germaniae graminosis.
Dass diese Art der wahre Elater quadripustulatus Fabr.
sei, beweisen die Exemplare der ehemaligen Hübnerschtn
143
Sammlung, nach welcher Fabritius denselben beschrieben
hat. Die Hinterdornen des Halsschildes sind, wie Zellev-
stedt schon bemerkt, fast pfriemenförmig abgesetzt.
C. Höpfneri Dej. Cat. p. 105. ist, nach dem vorlie-
genden Exemplare seiner Sammlung, nur eine Abänderung, bei
welcher der hintere Fleck der Deckschilde verloschen ist.
12. C. tetragraphus. *
C. niger, pubescens, antennarum basi pedibusque rufis, tho-
race cariuato, elytris macula oblonga humerali alteraque
ante apicem orbiculata pallidis.
Payk. Faun. suec. 3. p. 44. 51. Elater qu ad r i pus tula-
tus. — Gyll. Ins. suec. I. p, 424. 54. — Svhönh. Syn. ins.
3. p. 315. 251. — SaJM. ins. fenn. p. 143. 48. — Zeiterst.
ins. läpp. p. 150. 35.
Castehi. Hist. natur. d. Coleopt. I. 245. 36. Elater 4-guttatus.
Habitat ad ripas arenosas fluviorum totius fere Europae.
Sahlberg führt eine Abänderung an, welche nur den
Schulterfleck und eine andere, welche nur den Spitzfleck hat,
bemerkt aber dabei, dass dergleichen Abänderungen eine
grosse Seltenheit wären. Unter den zahlreichen Exemplaren
meiner eigenen und der Dejeanschcn Sammlung findet sich
keine solche Abänderung. Der Kiel der Hinterdornen des
Halsschildes setzt als feine erhabene Linie parallel dem Sei-
tenrande des Halsschildes nach vorn bis fast zur Spitze fort.
Die drei ersten Fülllerglieder sind roth.
Elater (H y p o 1 i t h u s) binodulus King Ins. v. M a-
dagasc. p. 68. 75: thorace postice tuberculato, aeueus, gri-
seo- pubescens, antennarum basi pedibusque testaceis. Long.
l*/2 lin., scheint sich hier anzuschliessen, ist mir aber aus
eigner Ansicht nicht bekannt.
13. C. dermestoides. *
C. niger, pubescens, pedibus rufis, femoribus medio infusca-
tis, thorace carinato, elytris immaculatis.
Herbst Col. X. p. 85. 96. tab. 165. fig. 10. Elater derme-
stoides.
Gyll. Ins. suec. 1. p. 424. 54. El. q uadripus tulati var. —
Payk. Faun. su. 3. p. 44.
Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus minimus*.
Habitat in Suecia, Fennia, Germania, Gallia, Hispania,
Sicilia.
144
So ähnlich diese Art auch dem C. tetragraphns ist, so
unterscheiden sie doch, ausser dem Mangel der gelben
Flecke der Deckschilde, das schwarze erste Fühlerglied, die
in der Mitte dunkler gefärbten Schenkel und wie es scheint,
auch die im Verhältniss zum Halsschilde etwas kürzeren Deck-
schilde. Das zweite und dritte Fühlerglied sind braun, aber
nicht so deutlich roth wie bei der vorigen Art.
14. C. lapidicola. *
C. niger, pubescens, pedibus fuscis, trochanteribus tibiarnm-
que apice rufis, thorace obsolete carinato, elytris tenuiter
striatis.
Westerhauser in lit. Elater lapidicola.
Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus exiguus.
Habitat in Germania, Gallia, Hehetia, Illyria.
Long. 1 lin. Caput majusculum, nigruni, confertim et
subtiliter punctatum, griseo - punctatum. Antennae nigrae.
Thorax latitudine vix brevior, lateribus parnm rotundatus,
angulis posticis parum productis, trigonis, modice convexus,
confertim et subtiliter punctatus, linea media subelevata laevi,
niger, griseo - subpubescens. Scutellum nigrum, griseo -pu-
bescens. Elytra thorace duplo longiora, convexiuscula, tenui-
ter striata, interstitiis subtilissime punetatis, nigra, griseo -
pubescentia. Corpus subtus nigrum, griseo -pubescens, pedi-
bus fuscis, trochanteribus tibiarumque apice rufis.
Fast nur halb so gross wie C. dermestoides. Der Mit-
telkiel des Halsschildes verlischt bisweilen so, dass man ihn
nur noch bei vollem Lichte bemerken kann, der Kiel der
Hiuterdornen steigt nicht weit an den Seiten herauf. In sel-
tenen Fällen werden die ganzen Schienen rothbraun.
Ich vermuthe, dass Elater meridi onalis de Ca*
stein. (Hist. nat. des insect. Coleopt. Tom. I. p. 246. 37.)
dieselbe Art ist, aber Beschreibungen, wie sie Graf Castel-
nau gewöhnlich liefert, können unmöglich Berücksichtigung
erhalten.
Chevrier theilte mir ein Exemplar aus der Gegend
von Genf mit, das fast die Grösse des C. dermestoides erreicht,
aber sonst nicht verschieden ist.
*45
15. C. minutissimus. *
C. niger, pubescens, pedibus fuscis, ihorace transverso, late-
ribus carinato, elytris depresshisculis, subsliiatis.
Germ. Faun. ins. Eur. fasc. VI. tab. 8. Elater minutissimus.
Dej. Cat. p. 105. Cryptohypnus minutissimus.
Habitat in Germania, Gallia, Italia, Dalmatia.
Fast noch kleiner wie lapidicola, und von den vorigen
Arten durch die fast ganz verloschenen Streifen der Deck-
schilde, mangelnden Miltelkiel des kürzeren Halsschildes, deut-
lich nach vorn fortsetzenden Seitenkiel des Halsschildes, so
wie durch längere Hinterdornen desselben unterschieden. Das
Halsschild ist an den Seiten nicht gerundet, sondern nur von
der Mitte weg allmählich im Bogen verschmälert. Die Beine
sind braun, Wurzel der Schenkel und Spitze der Schienen
etwas lichter.
16. C. liliputanus. *
C. niger, nitidus, griseo-puberulus, thorace transverso, tuini-
dulo, lateribus rotundalo, carinato, elytris rix striatis.
CJievrier in lit. Cryptohypnus liliputanus,
Habiiat in Sicilia.
Omnium mininms, longitndine V2 l'n« Caput deflexum,
nigrum. Antennae nigrae, crassiusculae. Thorax transver-
sus, convexus, lateribus obtuse rotundatus, sublilissime pun-
clatus, juxta marginem lateralem anguste carinatus, niger, ni-
tidulus, griseo-subpuhescens. Scutellum nigrum. Elytra tho-
race plus dupio longiora, convexa, a medio ad apicem sen-
sim angustata, vix striata, nigra, nilidula, griseo-pilosula.
Pedes nigri.
Nur halb so gross als C. minutissimus, durch minder
dichte Behaarung, stärker gewölbtes, au den Seilen stumpf
gerundetes Halsschild und gewölbte Deckschilde von ihm un-
terschieden.
17. C. bilaesus. *
C. niger, griseo-squamulosus, antennarum basi tibiis tarsis-
que rufis, thorace supra Caput producta, muricato, elytris
striatis, medio denudatis.
Habitat in Brasilia Besehe.
(5. Band. 1. Heft.) 10
146
Long. 1 — 1V4 Hn. Capht opacnm, uigrnm, aspernm,
griseo-pilosuluni. Antennae nigrae, articulis tribus primis
rufis. Thorax transversus, lateribus rotundatus, carinula la-
terali margini parallela, postiee depressus, acutangulus, an-
tice profunde bisinuatns, lobo medio producto, snpra caput
protenso, muricato, niger, ad latera densius griseo-pilosus,
margine sunimo apicali rufescente. Scutellum griseum. Ely-
tra basi tborace paullo latiora, sed illo vix duplo longiora,
infra medium adluic latiora, convexa, striata, griseo-pilosula
et squaninlosa , inacula magna transversa media denudata.
Corpus subtus nigrum, griseo-pubescens, prosterni lamina in-
termedia supra os protensa, muricata. Pedes ferruginei, fe-
moribus fuscis, tarsorum articnlo penultimo subtus producto,
subappendiculato.
Man könnte aus dieser Art leicht eine besondere Gat-
tung bilden, da die langborstigen Tarsen ein gelapptes vor-
letztes Glied und kurzes Endglied besitzen, auch die hinter
der Mitte breiter werdenden Deckschilde derselben ein eigen-
thümliclies Ansehen geben, aber Bau der Fühler und alle
■wesentlichen Kennzeichen bringen dieselbe doch hieher.
B. Scnt eil 0 ovato. (Antennarum articulo primo fusiformi).
18. G. circumscriptus. *
C. thorace oblongo, fuscus, antennis, thoracis lateribus mar-
gineque postico, elytrorum plaga laterali maculaque api-
cali pedibnsque flaYescentibus.
Germ. Ins. spec. nov. p. 46. 75. Elater circumscriptus.
Dej. Cat. p. 105. Oophorus marginalis.
Habitat in America boreali, Cuba (Mus. Dej.)
Long. 2!/2 — 23/4 lin. Caput punetatum, fusco-testa-
ceum, antennis flavescentibus. Thorax oblongus, modice con-
Yexus, augulis posticis produetis, rectis, lateribus a medio ad
apicem angustatis, punetatns, flavescens, vitta media postice
abbreviata fnsca. Scutellum ovatum, fuscurn. Elytra thorace
vix duplo longiora, punctata, punetato- striata, flavescenti-
pilosula, fusca, \itta laterali sensim dilatata, infra medium
abbreviata maculaque apicali flavescentibus, Pectns fuscura,
pedibus flavis.
147
19. C. dorsalis.*
C. testaceus, capite, thoracis linea media fiisiformi, elytrorura
macnla fasciaqiie postica nigris.
Say Journ. of tlie Acad. of nat. Sc. Philadelph. III. 182*. p. 167.
Elat er dorsalis.
Dej. Cat. p. 105. Oophorns nigrosignatus.
Habitat in America boreali.
Long. 2l/2 — 3 lin. Caput confertim punctatum nigrum.
Antennae thorace longiores pallidae. Thorax latitudiue lon-
gior, convexus, distincto sed remote punctatus, lateribus pa-
rallelis apice angustatis, angulis posticis productis, rectis, te-
staceus, flavescenti-pilosnlus, plaga media fusiformi nigra.
Scutellum oblongo-ovatum, fuscum. Elytra thorace duplo
longiora, infra medium ad apicem angustata, distincte pun-
ctata- striata, ferruginea, flavescenti-pubescentia, testacea,
plaga oblonga ante medium fasciaque dentata infra medium
nigris. Pectns et abdomen fusca. Pedes testacei.
20. C. bellus. *
C. niger, antennis pedibusque flavescenlibus, - thoracic linea
media angulisque posticis rufis, elytris lineolis maculaque
ante apicem testaceis.
Say Journ. of the Acad. of nat. Sciens. of Philad. III. 1324. p.
168. Elater bellus.
Dej. Cat. p. 98. Mo n ocre pi dius bellus.
Habitat in America boreali, Henlz, Zimmermann.
Long. \l/2 lin. Caput punctulatum, nigrum. Antennae
thorace parum longiores flavescentes. Thorax latitudiue vix
lougior, convexus, confertim punctatus, lateribus parallelis,
summo apice parum angustatis, angulis posticis parum pro-
ductis, rectis, niger, flavescenti-pubescens, linea media an-
gulisque posticis, rarius etiam anticis rufis. Scutellum ova-
tum, rufescens. Elytra thorace duplo longiora, a medio ad
apicem sensim angustata, punctato - striata, nigra, pubescentes,
lineolis longitudinalibus plus minusve confluentibus et macula
ante apicem testaceis. Corpus subtus nigrum, pedibus flavis.
Der Käfer hat keine Anhänge an den Tarsengliedern
und gehört daher nicht unter Monocrepidius, wohin ihn De-
jean bringt, dagegen besitzen die von demselben unter
10*
148
OopTiorus gebrachten nordamerikanischen Arten Man (Ins,
dilectus Say und gentilis, die nur Abänderungen von
einander zn sein scheinen, und zu denen auch Elater au-
ritus Herbst als Abänderung zu ziehen ist, ein deutlich
gelapptes viertes Tarsenglied und sind vorläufig mit Mono-
crepidius zu vereinigen.
21. C. Rossii. *
C. testaceus, capite thoracisque lineis tribus nigris, elytris
griseo-pubescentibus, nigris, striga humeraii fascia dentata
media plagaque apicali pallidis.
Var. b. thorace nigro, lineis duabus dorsalibus angulisque posti-
cis testaceis.
Dcj. Cat. p. 105. Drasterius Rossii (Steven).
Habitat in Rossia meridionali, Syria.
Long. 2 lin. Caput majusculum, punctulatum, nigrum,
pubescens. Antennae thorace longiores, pallidae. Thorax
latitudine media \ix brevior, convexus, lateribus perparnm ro-
tuiidalis, angulis posticis productis rectis , subtilissime et re-
mote punctulatus, griseo- pubescens, aut testaceus; plaga la-
terali lineaque media nigris; aut niger, angulis anticis et po-
sticis maculisque duabus disci testaceis. Scutellum ovatum,
pallescens. Elytra thorace vix duplo longiora, a medio ad
apicem angustata, punctata- striata, nigra, griseo -pubescentia,
lineola humeraii iuterdum in plagam dilalata, fascia angusta
dentata media plagaque oblonga apicali pallidis. Pectus et
abdonicn fnsca, pedibus pallidis.
Dejean erhielt diese Art als Elater sexpunctalus llllg.
von \Menetries, der jedoch zu Cardiophorus gehört. Ob
Steven dieselbe als Elater Rossii beschrieben hat, ist mir
unbekannt.
22. C. figuratus. *
C. niger, griseo-pubescens, thorace transverso, convexo, rufo-
maculato, elytris punctata -striatis, rufo - variegatis.
Erichson in lit. Drasterius figuratus.
Waltl in lit. Elater inconstans.
Habitat in Mesopotamia, Aegypto.
C. Rossii vix major, colore varians. Caput majuscu-
lum, punctatum, nigrum, griseo-pubescens. Antennae thorace
149
vix longiores, rufesceutes. Thorax latitudiue postica mani-
feste brevior, laterilms a medio ad apicem angnstatis, angu-
lis posticis productis, rectis, coiivexus, subtiliter et minus
dense punctatus, griseo-pilosus, niger, angulis anticis et po-
sticis plus minusYe rnfis, interdura totus niger. Scutellum
ovatum, nigrum. Elytra thorace plus duplo longiora, a me-
dio ad apicem angustata, convexa, puuctato- striata, griseo-
pubescentia, aut tota nigra, aut nigro rubroque variegata.
Corpus subtus nigrum, pedibus rnfis.
Unter den vorliegenden sechs Exemplaren sind nicht
zwei in der Färbung des Halsschildes und der Deckschilde
einander -vollkommen gleich. Das Roth der Ecken des Hals-
schildes nimmt bei einem Exemplare so überhand, dass von
der schwarzen Farbe nur ein mittlerer schattenförmiger Queer-
fleck übrig bleibt, während es bei andern ganz verschwindet.
Auf den Deckschilden ist die rothe Farbe bei manchen Ex-
emplaren so vorwaltend, dass nur eine schmale gezackte
Queerbinde vor der Spitze und die äusserste Spitze schwarz
bleiben. Bei andern tritt ein grosser länglicher Nathfleck
unter dem Schildchen hinzu, bei einem andern färbt sich auch
der Aussenrand schwarz, und bei einem Exemplare ist die
rothe Farbe ganz verschwunden.
23. C. bimaculatus. *
C. niger, nitidus, griseo-pubescens, antennis pedibusque fu-
sco-testaeeis, thorace subtransverso, elytris punetato-stria-
tis, basi rufo - maculatis, gutta ante apicem pallida.
Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 245. 121. Elater bimaculatus. —
Oliv. Ent. 2. 31. i>. 49. 70. tab. 5. iig. 45. — Herbst Col. X.
p. 84. 95. tab. 165. fig. 9. — Pnnz. Faun. Germ. fasc. 76.
tab. 9. — lioss. Faun. Etr. 1. p. 182. 453. — llüg. Mag. VI.
p. 8. 11.
Sleph. Man. of brit. Col. p. 181. Drasterius bimaculatus.
Habitat in Lusitania, Hispania, Gallia meridionali, Ita-
lia, Illyria, Dalmalia, Rossia meridionali.
Er ändert sowohl in der Grösse als auch in der Färbung
der Deckschilde ab. Gewöhnlich sind dieüeckschilde schwarz,
mit einem gemeinschaftlichen bis unter die Mitte hinabreichen-
den rothen Andreaskreuze und einem runden weisslichen Flecken
150
vor der Spitze, bisweilen bleibt nur die vordere Hälfte roth,
bisweilen bildet die rothe Farbe nur zwei unter einander ste-
hende Flecke, bisweilen bleibt nur die Schulterecke roth, bis-
weilen nimmt die schwarze Farbe so überhand, dass nur der
blasse Fleck vor der Spitze übrig bleibt. Zu der letzten
Abänderung gehört Elater binotatus Ross. Faun. Etr.
Mant. 1. p. 59. 144., der aber von El. binotatus Fabr.
verschieden sein möchte.
24. C. atricapillus. *
C. niger, pedibus pallidis, thorace rufo, linea media nigra,
elytris rufis, sutura fasciaque infra medium nigris.
Germ. Ins. spec. nov. p. 40. 66. Elater atricapillus.
Dej. Cat. p. 105. Drasterius caucasicus.
Habitat in Grusia.
Eine ausgezeichnete, mir früher von Böber mitgetheilte
Art. Drasterius caucasicus Godct in Dejeans Cata-
log weicht vom C. atricapillus nur dadurch ab, dass die
schwarze Farbe der Naht sich weiter ausbreitet, und die gan-
zen Dechschilde grauschwarz, mit einem röthlichen Längs-
wisch und einem blassen länglichrunden Fleck dicht vor der
Spitze erscheinen. Die Punktstreifen der Deckschilde sind
fein, aber deutlich.
Verwandt scheint auch zu sein: Drasterius permo-
dicus Falderm. Nouv. Mem. de la Soc. imp. d. natural, de
Moscou. Tom. IV. 1835. p. 172. 155. tab. VI. fig. 3. ob-
longo - ovatns, totus rufus pubescens, aufennis pedibusque te-
staceis, thorace magno, subquadrato, elytris brevibus, profunde
punctata -striatis. Long. 2y2 liu. Aus Armenien.
25. C. tri angularis.
C. fuscus, pubescens, thorace elytris sublatiori, transverso, au-
trorsum augustato, angulis antennisque flavis, elytris pun-
ctato-striatis.
Eschsch. Dorpater natnrw. Abhandl, 1. p. 129. 45. Elater tri-
angulär is.
Habitat prope Manillam (Mus. Dej.).
Die Seiten des Halsschildes laufen von den Hinterdor-
nen weg nach vorn nur eine kurze Strecke gerade und fan-
gen schon vor der Mitte au sich nach vorn zu verschmälern.
Das Exemplar der Dejeanschen Sammlung ist zu schlecht
151
conservirt, um weitere Bemerkungen zu der Beschreibung von
Eschschollz zu gestatten. Auch Drasterius s u 1 c a t u 1 u s,
hirtulus, tantillus, so wie Oophorus inops, senicu-
lus, futilis sind nur in einzelnen, Exemplaren und nicht gut
erhalten vorhanden, weshalb ich es für besser hielt, sie ganz
zu übergehen, als unzulängliche Beschreibungen zu liefern.
26. C. grisescens. *
C. thorace subquadrato, reinote et subtiliter punctato, fusco-
niger, griseo-tomentosus, autennis pedibusque rufis, elytris
punctato - striatis.
l)cj. Cat. p. 105. Drasterins grisescens.
Erichs, in lit. Oophorus sericatus.
Habitat in Aegypto (Mus. Bej.), in Mesopotomia (Mus.
Germ.).
Long. 4 — 4!/2 lin- , angustus, subcylindricus. Caput
majusculum, nigrum, griseo-pubescens, palpis rufis. An-
tennae thorace parum longiores, rufae, articulo primo elon-
gato, crasso, secundo parvo, globoso, tertio longiore, eyliu-
drico, reliquis longioribus subturbinatis. Thorax latitudine
vix longior, convexus, subcylindricus, lateribus summo apice
angustatis, angulis posticis protensis, rectis, carinatis, fusco-
niger, dense griseo-pubescens, sub lente acuta subtilissime
reticulato - strigösus, punctis intersparsis remote dispersis. Co-
leoptera thorace duplo longiora, et illo fere angustiora, late-
ribus infra medium ad apicem angustata, subeylindrica, pun-
ctato-striata, fusco- nigra, dense griseo-pubescentia. Pectus
et abdomen nigra, griseo-pubescentia. Pedes rufi, tarsis an-
gustis, articulis quatuor primis setosis, apice spinis duabus
instructis.
Diese Art weicht durch Grösse, dünnere Tarsenglieder
und schon etwas breitere Fühlerglieder von Cryptohypnus ab,
und nähert sich mehr Ampedus, aber das stark verlängerte
Wurzelglied der Fühler bringen dieselbe hierher.
27. G. musculus.
C. thorace subquadrato, remote punctato, basi rufo, fusco ni-
ger, griseo-pubescens, autennis pedibusque flavis.
J)ej. Cat. p. 105. Drasterius musculus.
Habitat in Aegypto (Mus. De].).
153
Long. 23/4 lin. Caput majasculum, liigrum, griseo-pu-
bescens, palpis rufis. Antennae thorace parum longiores,
filiformes, flavescentes. Thorax latitudine vix longior, con-
vexus, subcylindricus, lateribus summo apice aiigustatis, an-
gulis posticis parum protensis, rectis, carinatis, fuscus, griseo-
pubescens, basi ferrugineo-diaphanus, margine antico etiam
tenuissime ferrugineo, sab lente acuta subtilissime reticulato
sli'igosns et praeterea remole et disperse punctatus. Co-
leoplera tliorace duplo longiora et illo feie angustiora, late-
ribus infra medium ad apicem angustata, subcylindrica, pun-
ctato- striata, fusco- nigra, deusius griseo-pubescenlia. Pe-
clus et abdomen nigra, griseo-pubescentia. Pedes flavi.
Dem C. grisescens nahe verwandt, und auch im Bau
der Fühler und Tarsen mit ihm übereinstimmend, aber be-
trächtlich kleiner, das Halsschild tiefer punktirt, die Hinter-
dornen desselben viel kürzer, breiter, der Hinterrand braun-
ro th durchscheinend.
28. C. Saulcyi.
A. thorace oblonge, poslice rufo, niger, griseo-pilosus, an-
tennis pedibusque pallidis, elylrorum. margine inflexo, hu-
meris maculaque laterali testaeeis.
Guer. Voyage de la Favorite p. 30. tab. 230. fig. 3. Oophorus
Saulcyi.
Habitat in Peru (Mus. Guer'm, Chevrol.).
Fast \ier Lin. lang. Der Kiel der Hinlerdornen des
Halsschildes setzt, parallel dem Seitenrande, bis über die
Mitte hinauf fort. Der rothgelbe Seitenrand der ziemlich
flach gewölbten Deckschilde breitet sich an der Schulter und
in der Mitte zu einem grossem Flecke aus. Die Deckschilde
verschmälern sich bald unter der Schulter etwas nach hinten,
von der Mitte weg allmählich stärker nach der Spitze hin,
sie sind stark punktirt gestreift, die Zwischenräume der Strei-
fen deutlich punktirt. Die Fühler sind wenig langer als das
Halsschild, das verlängerte erste Glied ragt über die Augen
hinaus, das zweite ist klein, kornförmig, das dritte länger,
walzig, die folgenden sind breiter, länger, fast dreiseitig, doch
kann man die Fühler kaum gesägt nennen. Die Tarsen sind
fast kürzer als die Schienen, die ersten vier Glieder sich
153
nach der Reihenfolge nm die Hälfte der Länge verkürzend,
stark geborstet, jedes am Ende mit zwei stachelförmigen
Borsten.
Auch diese Art weicht im Bau von den übrigen Arten
ab, und hat bei dem ersten Anblick Aehnlichkeit mit einem
Conoderus, aber der Bau der Fühler, Tarsen und Schenkel-
decken bringen sie doch am besten hieher, wenn man nicht
eine besondere Gattung errichten will.
29. C. Gaudichaudii. *
A. niger, griseo-pilosus, antennis pedibusque pallidis, thora-
cis lateribus margineque postico rufis, elytris ovatis, mar-
gine basali et laterali late testaceis.
Guer. Voy. de la Favor. p. 32. tab. 230. flg. 4. Oopltorus
Gaudichaudi.
Habitat in Peru (Mus. Guer.).
Mit dem Vorigen im Bau der Fühler und Tarsen über-
einstimmend. Die Deckschilde sind an den Schultern stark
gerundet, und verschmälern sich von der Mitte weg nach hin-
ten, wodurch sie einen eirunden Umriss erhalten.
Der von Guer'm a. a. 0. p.31. tab. 230. fig. 3. noch be-
schriebene und abgebildete Oophorus Laurentii hat deut-
liche lappenförmige Fortsätze des vierten Tarsengliedes und
schliesst zunächst an Monocrepidius caninus an.
AiBBpedus Meg.
(Elater Eschsch.)
Kopf klein, allmählich niedergebogen, Stirn gewölbt,
vorn halbkreisförmig, fein gerandet, über die Wurzel der
kleinen halbkreisförmigen Lefze wegragend, indem die Füh-
lerrinne noch als eingedrückte Linie darunter weggeht. Füh-
ler etwas länger als das Halsschild, eilfgliederig, das erste
Glied kolbenförmig, nicht über die Augen hinausragend, das
zweite und dritte Glied klein, kegelförmig, die folgenden drei-
seitig, wenig platt gedrückt.
Hals schild ebensolang, oder etwas länger wie breit,
vorn viel schmäler, gewölbt, an den Vorderecken niedergebo-
154
gen, der Hinterrand über dem Schildchen kaum vorspringend,
die Hinterdornen stark, gerade, eng an die Schultern sich
anlegend. Die Mittelplatte der Vorderbrust ist in der Mitte
etwas verschmälert und biegt sich nach hinten in einen schar-
fen Stachel herab.
Schildchen länglich, an der Spitze gerundet.
Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hin-
terrand des Halsschildes, langgestreckt, etwas gewölbt, die
Seiten bis über die Mitte hinab parallel laufend und dann
im Bogen nach der Spitze Yerschmälert.
Mittelbrust sehr kurz, Stachelgrube elliptisch, ge-
randet.
Hinterbrust ziemlich so lang wie breit, flach gewölbt.
Hinterleib massig gewölbt, langgestreckt, nach der
Spitze hin allmählich verengt.
Beine massig lang, Schenkel eirund, etwas flach ge-
drückt, Schienen an den Seiten schwach zusammengedrückt,
mit zwei kurzen Enddorneu. Tarsen massig lang, die vier
ersten Glieder allmählich an Länge abnehmend, einfach, be-
haart, das Klauenglied nach der Spitze hin wenig verdickt,
die Krallen fein und scharf, jede au der Wurzel mit einem
zahnartigen Höcker. Schenkeldecken nach innen zu schnell
und beträchtlich erweitert und hier stark ausgerandet.
Diese Galtung hat schon in ihrem Umriss durch den
gleichbreiten Körper, der sowohl nach dem Kopfe als nach
der Spitze hin sich gleichmässig -verschmälert, etwas Eigeu-
thüinliches. Dann aber unterscheiden sie die herabgebogeue
gerandete Stirn, die stumpf gesägten Fühler, deren zweites
und drittes Glied auffallend schmäler und kleiner sind, und
die stark in der Mitte erweiterten, ausgerandeten Schenkel-
decken.
Die Beschreibung der Larven von Ampedus giebt Bou-
che (Naturgesch. d. Insekt. Berlin 1834. p. 183. tab. 8. flg. 22.).
Ich habe unter Ampedus einige Arten eingereiht, die
zwar im allgemeinen Körperbau etwas abweichen, aber in
den wesentlichen Merkmalen doch so übereinstimmen, dass
sie nicht füglich davon getrennt werden können, wenn man
nicht aus ihnen eigene, wenig ausgezeichnete Gattungen bil-
155
den will. So weicht A. semiflavus durch ein viel längeres
Halsschild ab, hat aber doch in A. elegantulus seinen näch-
sten Verwandten; A. limbalis hat deutlich gesägte Fühler,
lässt sich aber unter keine andere Gattung füglich unterbrin-
gen; A. dorsiger würde man wegen seines langen Halsschii-
des und langborstigen Tarsen leicht als Typus einer besondern
Gattung ansehen können, aber er bietet doch kaum wesentliche
Trennungsgründe dar; A. rufilabris, subcarinatus, lu-
gens, cribrarius ähneln im Bau Dolopius und Ectinus,
haben aber eine deutlich gerandete, über die Lefze noch weg-
ragende Stirn und reihen sich an A. nigriuus u. a. natür-
lich an.
1. A. s an gui neus. *
A. thorace dense punctata, canaliculato, supra scutellum fo-
veolato, antrorsum seusim angustato, ater, niger-pilosus,
elytris coccineis.
Linn. Fauna suec. p. 207. N. 731. Elater sanguineus. ejusd.
Syst. Nat. 2. p. 654. 21. — Oliv. Entom. II. 31. p. 40. 53.
tab. 1. fig. 7. et tab. 45. tig. 48.— Herbst Col. X. p. 59. 65.
tab. 163. üg.- 3. — Ross. Faun. etr. 1. p. 179. 443.— Panz.
Faun. Germ. V. 13. Ent. Tasch. 1795. tab. 8. — Fahr. Syst.
El. 2. p. 238. 83. Ent. syst. 2. 228. 53. — Pmß. Faun. suec.
III. p. 33. 37. — Gtßl. Ins. suec. 1. p. 415. 44. — Schönh.
Syn. Ins. 3. 299. 165. — de Casteln. Hist. nat. d. Ins. 1. p.
244. 22.
Wie es scheint durch ganz Europa verbreitet, wo die
Larve in Kiefern lebt. Die Grösse des Käfers ist veränder-
lich und wechselt von 4 — 7 Lin., doch sind die grösseren
Exemplare die gewöhnlichen.
Gyllenhal und Paykull nennen die Farbe der Behaa-
rung braun (fuscus), da sie doch entschieden schwarz ist, und
man möchte glaubeu, dass sie die folgende Art vor sich ge-
habt hätten, aber die Beschreibung der Haldschildriune, so
wie der Umstand, dass alle schwedischen Exemplare der De-
jeawschen Sammlung, die wahrscheinlich von Gyllenhal selbst
eingesendet sind, hieher gehören, machen es wahrscheinlich,
dass ihr Käfer einerlei mit dem unsrigen ist.
Geoffroy (Hist. abreg. des ins. Tom. I. p. 131) sagt
Yon seinem Elater sanguineus, unter dem er offenbar ineh-
156
rere Arten hegreift: „die Deckschilde haben zuweilen die
Spitze etwas schwarz, und auf jedem Deckschilde findet sich
nach oben hin ein schwarzer Punkt, der jedoch nicht bestän-
dig ist." Schaff er (Icon. I. tab. XI. fig. 9.) bildet ein sol-
ches Exemplar ab. Mir ist weder eine Abänderung noch
eine Art vorgekommen, auf welche diese Beschreibung und
Abbildung anwendbar wäre.
Stephens (Man. of brit. Ins. p. 179.) beschreibt diese
Art als Elater semiruber, sein Elater rufipennis
dürfte kaum verschieden sein, aber der von ihm aufgeführte
Elater sanguineus gehört zu A. lyfhropterus.
2. A. ly thr opterus. *
A. thorace dense punetato, postice canaliculato, antrorsum sen-
sim angustato, ater, rufescenti-pilosus, elytris coccineis.
Sleph. Man. of brit. Col. p. 179. Elater sanguineus.
Hofl'mannseyg in lit. Elater semiruber.
Habiiat in Europae Fago.
Dem Vorigen, mit dem er in den Sammlungen gewöhn-
lich vereinigt wird, sehr ähnlich, aber durch seine braunro-
the Behaarung und die weit schwächere, nur nach hinten
sichtbare Längsrinne des Halsschildes leicht zu unterscheiden.
Auch ist er in der Hegel kleiner, und wird nicht leicht über
6 Linien lang. Es lässt sich schwer ermitteln ob nicht man-
che Schriftsteller unter Elater sanguineus diese Art verstan-
den haben.
Die Larve des A. lythropterus wohnt in Buchen, doch
vermuthe ich, dass sie auch in anderen Laubhölzern, nament-
lich in Birken vorkomme, wenigstens glaube ich mich zu er-
innern, den Käfer unter der Rinde alter Birkenstucken ge-
funden zu haben.
Das Roth der Deckschilde ist sowohl bei A. sangui-
neus wie bei A. lythropterus, zumal im frischen Zustande,
ein reines Scharlachroth, das keinen Abänderungen unter-
worfen zu sein scheint.
Elater c i n n a b e r i n u s Eschsch. ( Thon's Archiv.
2. p. 33.) niger, flavo-pilosus, thorace brevi, profunde pun-
etato, couvexo, elytris lucide rufis, immaculatis; long. 6V2 lin.
könnte vielleicht zu A. lythropterus gehören, doch lässt sich
15*
dies nach der kurzen Diagnose allein nicht mit Sicherheit
ermitteln.
3. A. E p h i p p i u m. *.
A. thorace laterilms dense punctata, subaequali, antrorsum
sensim angustato, ater, griseo-pilosus, elytris cocciueis, ma-
cula dorsali communi nigra.
Fair. Syst. Eleut. 2. p. 238. 84. Etat er e pliip p ium. Ent.
syst. 2. 228. 56. — Oliv. Ent. II. 31. p. 41. 54. tab. 5. fig.
48. b. — Herbst Col. X. p. 62. 68. tab. 163. iig. 6. — Gyl-
lenn. Ins. suec. 1. p. 416. 45. — Panz. Faun. V. tab. 14. —
Schönh. Syn. Ins. 3. p, 301. 166. — de Casteln. Hist. nat. d.
Ins. I. p. 244. 21.
Schraub Entom. Beitr. 1. p. 60. tab. 3. fig. 15. Elater san-
gu i nolentus. Enum. ins. p. 184. 341. — Herbst Arch. p.
112. 24. tab. 27. iig. 9.
Pa\ß. Faun. suec. 3. p. 33. Elat. sanguineus var. — Ross.
Faun. etr. I. p. 179. 443.
Var. b. niacula elytrorum plus niinusve obliterata.
So leicht es auch ist, diese Art da zu unterscheiden, wo
der Mittelfleck der Deckschilde deutlich hervortritt, so grosse
Schwierigkeiten hat es, die Aliänderungen, wo er verschwun-
den ist, sogleich als solche zu erkennen. Im Allgemeinen
lassen sich folgende Eigenthiimlichkeiteu angeben. Die Grösse
ist wenig Abänderung unterworfen und schwankt zwischen 4
und 5 Linien, auch ist er etwas schmäler gebaut, wie Amp.
sanguineus und lythropterus, denn die Breite an der Wurzel
der Deckschilde verhält sich zur Gesammtlänge wie 1 : 3 oder
1 : 3V4 , während sie dort 1 : 23/* beträgt. Das Halsschild
ist in der Mitte etwas weniger dicht punktirt als an den Sei-
ten, die Haare des Kopfes und des Halsschildes sind grau,
doch viele darunter schwarz , und man trifft Exemplare wo
die schwarzen vorwalten, und die Behaarung erscheint dann
mehr schwarz als grau. Von der Mittelrinne sieht man ent-
weder keine Spur, oder doch nur an der hintern Wölbung
eine Andeutung davon. Die Zwischenräume der Deckschild-
fen sind eben. Die Unterseite ist mit gelblichgrauen anlie-
genden Härchen zwar dünn, aber doch etwas dichter beklei-
det als bei Amp. sanguineus.
Wahrscheinlich lebt diese Art auf Weiden, und die An-
gaben, dass Amp. lythropterus und sanguineus auf Weiden
158
lebten, beruhen vielleicht auf Verwechselungen mit ungefleck-
ten Abänderungen dieser Art.
4. A. p raeustus. *
A. thorace dense punetato, subaeqnali, antice angustato, nigro-
piloso, ater, elytris coccineis, fusco-pilosis, apico nigris.
Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 238.85. Elater praeustus. Ent.
syst. 2. p. 229. 57. — Herbst Col. X. p. 60. 66. tab. 163.
fig. 4. — Gyllcnh. Ins. suec. 1. p. 416. 46. — Panz, Faun.
germ. XCIII. tab. 8. — Schünh. Syn. Ins. 3. p. 301. 167. —
Zetlerst. Ins. Läpp. p. 149. 28. — de Casteln. Hist. nat. d.
Ins. I. p. 245. 29.
Fuyk. Faun. suec. 3. p. 37. Elat. sanguineus var. ß.
Er scheint mehr im nördlichen, wie im südlichen Eu-
ropa verbreitet zu sein, und kaum über Süddeutschland hin-
aus weiter südlich zu gehen, ja selbst hier nur selten und
in Gebirgen vorzukommen. Im westlichen Europa fehlt er
vielleicht ganz, wenigstens finden sich weder in Dejean's
noch in Chevrolal's Sammlung französische Exemplare.
A. praeustns theilt im Allgemeinen die Behaarung, Grösse
und Bau mit dem Amp. ephippium, so das die Exemplare
mit ungefleckten Deckschilden schwer zu unterscheiden sind,
aber sein Halsschild ist länger, dichter und gleichmässiger
punktirt. Wenn Gyllenhal noch anführt, dass ihm jede Spur
einer Halsschildrinne fehle, so muss ich dagegen bemerken,
dass sie doch bei vielen Exemplaren zum Vorschein kommt,
und dass die meisten schwedischen, wahrscheinlich von Gyl-
lenhal selbst eingesendeten Exemplare der DejeansvAxen
Sammlung, sie deutlich zeigen. Der schwarze Fleck an der
Spitze der Deckschilde wird bisweilen sehr klein, ja er ver-
schwindet bisweilen ganz.
Nach Zeltersledt lebt diese Art, wenn er sie nicht
vielleicht mit Amp. elongatulus verwechselt, in Lappland in
Birkenstämmen.
5. A. p om orum. *
A. thorace punetato, subaeqnali, ater, fusco-pilosus, elytris
sauguineis, tarsis apice rufescentibus.
Geoftr. Hist. abr. d. Ins. 1. 131. 3. c. — Scliaejfer Icon. tab.
11. ftg. 8. — Herbst in Fuessl. Arcb. p. 112. Elater pomo-
rum. — Hellw. edit. Ross. Faun. etr. 1. p. 205.
Dej. Cat. p. 104. Ampedus ferrugatus.
159
Zeltcrst. Ins. Läpp. p. 149. Elater elongatulus.
de Cnsteln. Hist. nat. d. ins. I. p. 244. 24. Elater ferrngatus.
Habitat in Germania, Gallia.
Long. 5 lin. Caput dense pimctatum, atnim, fusco-pi-
losuin. Antennae nigrae, articulo 2 et 3 interdum piceis.
Thorax latitudine postica subbrevior, punctatus, ater, fusco-
pilosus, postice profunde transversim impressus, non canalicu-
latus. Scutellum atruni. Elytra obscure sanguinea, fusco-
pilosa, punctato- striata, interstitiis convexiusculis, disperse
punctatis. Corpus subtus punctatum, nigrum, parum pube-
scens, tarsis piceis, basi obscurioribus.
Vom A. crocatus ausser der dunkel blutrotlien, fast
braunrothen Farbe der Deckscbilde und der dunkelbraunen
Behaarung auch durch etwas schmäleren Körper und etwas
kürzeres, hinten nicht gerinntes Halsschild verschieden.
Es scheint als wenn diese Art, bei der bisweilen der
äusserste Rand der Deckschildspitze sich schwärzlich färbt,
von einigen Schriftstellern für Elater elongatulus angenom-
men worden wäre. Auch wird sie oft mit Amp. crocatus ver-
wechselt.
Gyllenhal dürfte unter seinem Elat. elongatulus diese
Art und unsern Amp. elongatulus vereinigt haben.
6. A. crocatus. *
A. thorace oblongo, punctato, postice canaliculato, fusco-pi-
loso, ater, elytris luteis, helvo-pilosis, antennarum basi tar-
sisque rufescentibus.
Geoffr. Hist. abr. d. Ins. 1. p. 131. 3. a. — ScJweff. Icon. I.
tab. 31. fig. 2. — Dej. Cat. p. 104. Ampedns crocatus.
de Cnsteln. Hist. nat. des ins. 1. p. 244. Elater crocatus.
Habitat in Suecia, Germania, Gallia.
Long. 5 lin. Caput dense punctatum, atrnm, fusco-pi-
losum. Antennae nigrae, articulis 2. 3. piceis. Thorax lati-
tudine postica sublongior, punctatus, ater, fusco-pilosus, po-
stice transversim impressus, late canaliculatus. Scutellum
atrum. Elytra lutea, heho-pilosa, punctato -striata, intersti-
tiis planis, disperse punctatis. Corpus subtus punctatum, ni-
grum, tenuiter pubescens. Pedes nigri, tarsis rufescentibus.
Er ist dem Amp. sanguinipeiinis nahe verwandt, aber
160
beträchtlich grösser, das Halsschild dichter pnnktirt, hinten
deutlich gerinnt und stärker niedergebogen, auch der ganze
Käfer etwas breiter und flacher.
Amp. ochropterus Dej. (Cat. p. 104) aus dem süd-
lichen Russland, weicht zwar durch ein etwas dichter und
gröber punktirtes Halsschild und hellere Haarbekleidung des-
selben vom Amp. crocatus ab, ich getraue mir aber nach dem
einzelnen vorhandenen Exemplare kaum, ihn für mehr als ört-
liche Abänderung anzusehen.
Eschscholtfs in Thon's Archiv (2. p. 33.) führt einen
Elater erubescens: ater, fusco-pilosus, thorace subti-
lissime punctato, planiiisculo, aequali, nigro-piloso; elytris
ochraceis, cinereo-pilosis (apice concoloribus vel infuscatis)
4V2 l'n- a"f> welcher in Liefland und Sibirien einheimisch ist.
Ich würde kein Bedenken tragen, ihn für A. pomorum an-
zunehmen, wenn nicht Eschscholtz diesen unter der Benen-
nung El. ferrugatns Z'iegl. bereits als Beispiel für seine Gat-
tung Elater (Ampedus Meg.) aufzählte.
7. A. sanguinipcnnis. *
A. thorace remote punctato, fiisco-piloso, ater, elytris lnteis,
helvo-pilosis, antennarum basi tarsisque rufesceutibus.
Sny Journ. of tlie Acad. of Philad. 1823. p. 177. Elater san-
g u i n i p e n n i s.
Habitat in America boreali.
Long. 4 lin. Antennae nigrae, articulis 2. 3. piceis.
Caput nigrum, minus dense punctatuin, fusco-pilosum. Tho-
rax latitudiue poslica sublongior, a basi ad apicem sensim
angustatus, basi modice deflexus, non canaliculaliis, ater, ni-
tidus, remote punctatns, fusco - pilosus. Scutelltim atrum.
Elytra lutea, helvo-pilosa, punctato -striata, interstitiis pla-
nis, disperse punctnlatis. Corpus subtus nigrum, punctatum,
tenuiter pubescens. Pedes nigri, tarsis rufescentibus.
Das zweite und dritte Glied der Fühler sind bisweilen
bell braunroth, bisweilen sind sie braunschwarz mit röthli-
chen Spitzen, bisweilen ganz schwarzbraun. Das Halsschild
ist hinten minder jäh abschüssig als bei den verwandten Ar-
ten und ohne eingedrückte Längslinie.
161
8. A. phoenicopterus. *
A. thorace confertim punctato, obsolete canaliculato , niger,
helvo-pilosus, elytris ferrngineis, punctato - striatis , inter-
stitiis rugulosis.
Habitat in territorio Oregan Americae borealis (Mus.
Reiche).
Long. 5 lin. Caput confertim punctatum, helvo-pilo-
sum. Thorax latitudine baseos paullo longior, lateribus apice
augustatus , ater, paruni nitidus, confertim punctatus, helvo-
pilosus, postice obsolete canaliculatus. Scutellum atrum.
Elytra castaneo-rufa seu ferruginea, helvo-pilosa, punctato -
striata, interstitiis planis, punctis confluentibus transversim ru-
gulosis. Corpus subtus confertim punctatum, tenuiter helvo-
pubesceus, tarsis ferrugiueis.
Dem A. pomorum und crocatus verwandt, das Halsschild
aber dichter punktirt und von beiden durch die queergerun-
zelten Zwischenräume der Deckschildstreifen verschieden.
9. A. inelauopygus.
A. thorace confertim punctato, ater, helvo-pilosus, elytris
sanguineis, plaga oblonga apicali nigra.
Chevr. in lit. Ampedus melanurus.
Habitat ad Boston Americae borealis (Mus. ChevroL).
Long. 5 lin. Caput nigrum, confertim punctatum, hel-
vo-pilosum. Antennae fiisco-nigrae, parum serratae, pilo-
sae. Thorax latitudine baseos vix longior, lateribus anterius
angnstatus, vix canaliculatus, ater, parum nitidus, confertim
punctatus, helvo-pilosus. Scutellum atrum. Elytra punctato-
striata, interstitiis disperse punctatis, sanguinea, plaga ob-
longa, apicali, neque suturam neque margiuem lateralem at-
tingente cyaneo- nigra. Corpus subtus nigrum, punctatum,
tenuiter helvo-pubescens, tarsis ferrugineis.
10. A. balteatus. *
A. thorace confertim punctato, ater, pilosus, pedibus piceis,
elytris ultra medium sanguineis.
Lima. Syst. Nat. 2. p. 654. 22. Etat er balteatus. Faun.
suec. p. 207. 732. — Schaff. Icon. tab. 77. fig. 3. — Fabr.
Syst. Eleut. 2. p. 239. 88. Ent. syst. 2. p. 229. 59. — Oliv.
Ent. 2. 31. p. 42. 56. tab. 8. fig. 77. — Herbst Cot. X. p.
(5. Band. 1. Heft.) 11
16£
61. 67. tab. 163. fig. 5.— Gyllcnh. Ins. suec. 1. p. 419. 48. —
Payk. Faun. suec. 3. p. 31. 35. — Prinz. Faun. Genn. XCIII.
tab. 9. — Ross. Faun. Etr. I. p. 179. 444. — Schönh. Syn.
Ins. 3. p. 303. 174. — Stcpli. Man. of brit. Col. p. 179. —
Zctterst. Ins. Läpp. p. 159. 30. — de Castehi. Hist. nat. d.
ins. I. p. 244. 25.
Wie es scheint, durch ganz Europa verbreitet, nach
Zeitcrstedt in faulen Stammen der Pinus sylvatica lebend.
Der Elater us tu latus Gyll. Payk., der mit Amp.
balteatus manche Aehnlichkeit hat, gehört, nach dem mir von
Schönherr zur Ansicht mifgetheilten Original -Exemplar der
PaykulVschen Sammlung, nicht unter Ampedus sondern unter
Cardiophorus.
11. A. pul Ins.
A. thorace remote punctato, ater, antennis pedibusque rufe-
scentibus, elytris basi sanguineis.
Dej. Cat. p. 104. Ampedus pullus.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Parvus, longitudiue 2 lin. Amp. balteato quodammodo
affinis. Caput atrum, punctulatum, fusco-pilosura, antennis
thorace vix longioribus ferrugineis, parum serratis. Thorax
latitudine baseos vix longior, lateribus a medio ad apicem
angustatus, ater, nitidulus, remote punctalus, fusco-pilosus.
Scntellum atrum. Elytra punctata, punctato -striata, fusco-
pilosa, a medio ad apicem angnstala, nigra, tertia parte an-
teriore sanguinea, apice fusca. Corpus subtus punctulatum,
nigrnin, tenuiter pubescens, pedibus rufescentibus.
1*2. A. elongatulus. *
A. thorace lateribus densius punctato, nigro-piloso, ater, an-
gustns, elytris sanguineis, fusco -pilosis, apice nigris.
Fabr. Syst. Eleut. 2. p. 239. 90. Elater elongatulus. Entom.
syst. 2. p. 229. 60. — Olio. Entom. II. 31. p. 43. 57. tab. 6.
iig. 58. — Gyllenh. Ins. suec. 1. p. 418. 47. — Schönh. Syn.
Ins. p. 301. 168.— de Castehi. Hist. nat. d. ins. I. p. 244.26.
Herbst Fuessl. Arch. p. 112. Elater glycereus. — Hellw.
edit. Ross. Faun. etr. p. 206.
Steph. Man. of brit. Col. p. 179. Elater praeustus.
Habitat in Suecia, Anglia, Gallia, Germania.
Er ist unter den verwandten Arten die kleinste und
schmälste Art , indem seine Lange selten mehr wie 3V2 Lin-
163
beträgt. Von dem ihm ähnlichen Ä. praenstus unterscheidet
ihn das in der Mitte weitläufiger pnnktirte Halsschild, so
wie die dunkler rothe Farbe der Deckschilde. Das Halsschild
hat hinten eine seichte Längsfurche, die jedoch bisweilen sich
ganz verflacht. Das Schwarz an der Spitze der Deckschilde
nimmt eine sehr geringe Ausdehnung ein, und trifft bisweilen
nur den äussersten Rand, verschwindet aber sehr selten ganz.
Gyllenhal hat unter seinem Elat. elongatulus wahr-
scheinlich nicht nur diese Art, sondern auch den Amp. po-
morum begriffen.
13. A. semiflavus.
A. thorace oblongo, punctatissimo, profunde canaliculato, ni-
ger, elytris dimidiato - flavis.
Habitat ad Siduey Novae Hollandiae (Mus. Reiche).
Afnnis A. eleganlulo ejusdemque magnitudine sed tho-
racis structura abunde distinctus. Caput punctatum, nigrum,
pilosum. Antennae thorace breviores, acutius serratae. Tho-
rax latitudine basali manifeste longior, latei'ibus parallelis,
antice angustatis, niger, breviter pilosus, punctatissimus, me-
dio profunde et late canaliculatus , angulis posticis brevibus,
acute carinatis. Elytra thorace sesqui longiora, punctata,
punctato - striata , nigra, a basi usque ad medium sulphurea:
colore flavo apice inaecjualiter terminato. Corpus subtus pun-
ctatum, nigrum, pedibus fuscis, apice dilutioribus.
14. A. elegantulus. *
A. thorace remote punctato, nigro-piloso, ater, elytris testa-
ceis, apice nigris.
Herist Col. X. p. 97. 113. tab. 167. fig. 3. Elat er elongatu-
lus. — Voet Col. ed. Panz. II. p. 111. 10. tab. 43. fig. 10.
Schönh. Syn. Ins. 3. p. 303. 176. Elat. elegantulus.
Eschsch. Thon. Arcü. p. 33. Elater adustus.
de Casteln. Hist. nat. d. Ins. I. p. 244. 28. Elater austriacus.
Habitat in Austria, Gallia meridionali.
Von der Grösse des Amp. balteatus, und durch sein
langbehaartes Halsschild und fast schwefelgelben Deckschilde,
deren Spitze von einem scharfbegränzten , nach oben gerun-
deten schwarzen Flecke bedeckt ist, leicht kenntlich. Die
Haarbekleidung der Deckschilde ist braun, die des Halsschil-
11 *
164
des schwarz. Dejean führt ihn in seinem Cataloge als Amp.
austriacus Z'iegl. auf.
Eine nahe verwandte Art, die aber die Grösse des A.
sanguineus und zwei schwarze Punkte auf dem Gelb jeder Flü-
geldecke hat, ist nach einer brieflichen Mittheilung Erichson's
der Elater quadrisignatus Schönh. Syn. Ins. III. App.
p. 139. 191: ater hirtus, elytris brevioribus pallide testaeeis,
apice late punetisque duobus anticis nigris. Die Art ist im
nördlichen Deutschland einheimisch, scheint aber sehr selten
zu sein; mir ist sie nie zu Gesicht gekommen.
15. A. tristis. *
A. thorace confertim punetato, canaliculato, ater, antennarura
basi pedibusque fuscis, elytris basi margineque exteriori
griseo - pallidis.
Linn. Syst. Nat. 2. p. 655. 26. Kl ater tristis. Faun. suec.
736. — Fahr. Syst. Eleut. 2. p. 236. 75. Entom. syst. 2. p.
227. 49. — Oliv. Ent. 2. 31. p. 46. tab. 4. fig. 39. — Herbst
Col. X. p. 90. 103. tab. 166. fig. 5. — Payl;. Faun. suec. 3.
p. 29. 33. — Gyll. Ins. suec. 1. p. 420. 50. — Schönh. Syn.
Ins. 3. p. 295. 149. — Zetterst. Ins. Läpp. p. 150. 31. — de
Casteln. Hist. nat. d. ins. I. p. 244. 27.
Habital in Lapponia, Suecia, Rossia boreali, Sibiria,
in truncis cariosis Betulae albae, sub cortice Pinuuni enior-
tuarum, in floribus Salicis.
Das Halsschild ist mehr oder minder deutlich gerinnt
und führt zuweilen zwei eingedrückte Gruben im Vorderfelde,
die Seiten laufen parallel und runden sich nur \orn. Die
Beine sind an den Schenkeln und am Anfang der Schienen
dunkler, bisweilen sogar schwarz.
16. A. limbalis. *
A. niger opacus, griseo -pilosns, thorace croceo, macula me-
dia margineque postico nigris, elytrorum lirabo toto croceo.
Herbst Col. X. p. 53.60. tab. 162. fig. 10. Elater limbalis.—
Schönh. Syn. Ins. 3. p. 302. 173.
Paus, de Beauv. in lit. Elater cinetus.
Dej. Cat. p. 105. Oophorus cingulatus.
Habitat in America boreali.
Das Endglied der Kiefertaster ist bei dieser Art etwas
weniger breit beilförmig als gewöhnlich, was Dejean bewo-
165
gen haben mag, dieselbe unter Oophorns zu bringen, mit dem
sie sonst wenig gemein hat. Die Fühler sind stark gesägt,
schwarz, die drei ersten Glieder, von denen das zweite und
dritte sehr klein sind, roth. Das Halsschild ist beträchtlich
länger als breit, die Seiten laufen bis kurz vor die Spitze
parallel, es ist oben rothgelb, ein länglichrunder Mittelfleck,
der Hinterrand und eine nach vorn abgekürzte Seitenlinie
schwarz, unten schwarz, an den Hinterwinkeln rothgelb durch-
scheinend. Die Deckschilde sind punktirtgestreift, schwarz,
der Wnrzelrand, der Seitenrand und die Naht den grössten
Theil ihrer Länge nach rothgelb. Brust und Hinterleib sind
schwarz, die Beine braun.
17. A. discoideus. *
A. thorace confertim et profundius punctato, niger, griseo-
pilosus, elytrorum basi margineque laterali griseo-pallidis.
Fahr. Syst. Eleut. 2. p. 304. 180. Etat er discoideus. —
Herist Col. X. p. 131. 166.— Schönh. Syn. Ins. 3. p. 304. 180.
Habitat in Carolina.
Long. 5 lin. Caput confertim pnnctatum, nigrum, gri-
seo-pilosum. Autennae totae nigrae, maris articnlo 3 prae-
cedente manifeste majori, fere trigono, feminae subaequali.
Thorax latitudine baseos snblongior, lateribus antice rotun-
datis, confertim et profundius puiictatus, postice obsolete cana-
liculatus, niger, griseo-pubescens. Scutellum punctatum, ni-
grum. Elytra nigra, basi et lateribus griseo-pallida, in mare
jam ab humero apicetn versus angustata, profundius punctato-
striata, interstitiis convexiusculis, dense punctatis, in femina
a medio ad apicem angustata, minus profunde punctato -
striata. Corpus subtus punctatum, nigrum, parum pubescens,
unguibus rufis.
Dejean führt diese Art als Amp. sellatus auf.
18. A. lugubris.
A. thorace suboblongo, confertim punctato, ater, elvtris pal-
lidis, puncto humerali, sutura inaculaque apicali nigris.
Palis. de Beauv. Etat er lugubris.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Long. 3 — 4 lin. Caput confertim punctatum, afrura,
griseo - pubescens. Thorax latitudine baseos haud brevior,
166
lateribns parallelis, apice augustatis, convexus, confertim pun-
ctatns, hasi obsolete canaliculatus , ater, griseo-pubescens.
Elytra punctata, punclis transversis striata, flavescenti-albida,
sutura maculaque apicali nigris. Corpus subtus nigrutn, tar-
sis rufesceutibus.
Wahrscheinlich gehört Elater nigricollis var. b. Say
hieher, ob ich gleich mich wundere, dass ein so scharfer
Beobachter wie Say, diese Art für eine Abänderung hat hal-
ten können.
19. A. militaris.
A. ater, elytris pallidis, augulo exteriori et macnla elongata
suturali postica nigris.
Harris Transact. of the nat. List. soc. of Hartford. 1836. p. 70.
8. tab. 1. fig. 1. Elater militaris.
Habitat in America boreali (Mus. Rlehl).
Long. 3!/2 ün. Clypeus deflexus, apice rotundatus. An-
tennae piceae, thorace vix longiores, minus robustae, articu-
lis 2. 3. obconicis, fere globosis, angnstioribus, secundo ad-
huc breviore et crassiore, reliquis trigonis, ultimo ovato.
Thorax brevis, punctulatus, ater, nitidus, pilis tenuibus, in-
conspicuis, angulis posticis carinatis, acutis, vix recurvis. Scu-
tellum convexum, acutum, postice subelevatum. Elytra pal-
lida, punctis transversis striata, angulo exteriori et macula
elongata suturali, postice dilatata, pone medium angustata, ad
scutellum in lineam producta nigris. Pedes picei, tarsorum
articulis gradatim brevioribus, unguibus simplicibus.
Es steht, wie Harris bemerkt, diese Art dem Amp. lu-
gubris Paus. d. Beauv. sehr nahe, ist aber schmäler, das
Halsschild glätter, weniger deutlich punktirt, der Hinterrand
nicht so tief ausgerandet und die Hinterecken sind etwas mehr
nach Aussen gebogen. Die Deckschilde zusammen betrachtet
haben ihre grösste Breite vor der Mitte und sind nicht so
stark nach der Spitze zu verschmälert. Die Behaarung ist
graugelb.
20. A. nigricollis. *
A. thorace confertim punctato, subtransverso , niger, griseo-
pilosus, anteuuarum basi pedibusque rufis, elytris pallidis. ;
167
Herbst Col. X. p. 73. 81. tab. 164. lig. 7. Elater n igri coli i s.
— Srty Journ. of tlie Acad. of natur. Science of Philadelphia.
1823. p. 176.
Habitat in America boreali.
Long. 3 — 4 lin. Caput nigrum, griseo -pilosum. Au-
tenuae uigrae, arliculis tribus primis rufis. Thorax latitudine
baseos paulo brevior, antrorsuni sensim angustatus, confertim
puuctatus, niger, parum nitidus , griseo - pilosus. Elytra ab
humero ad apicem sensim angustata, punctulata, punctato -
striata, flavescenti-albida, margine summo laterali inflexo
fusco. Corpus subtus punctatum, nigrum, griseo -pubescens,
pedibus rufis.
Say hat das Herbsl'sche Citat nicht aufgeführt.
21. A. dorsiger.
A. thorace oblongo, confertim punctato, niger, pedibus flavis,
elytrorum basi margineque exteriori stramineis.
Dej. Cat. p. 106. Drasterius dorsiger.
Habitat in Brasilia (Mus. De').).
Long. 3 lin. Caput majusculuni, punctatum, nigrum,
griseo -pilosum. Antennae thorace vix longiores, breviter ser-
ratae, uigrae, articulis tribus primis rufesceutibus. Thorax
latitudine sesqui fere longior, lateribus a medio ad apicem
parum angustatis, angulis posticis elongato-productis, subdi-
varicatis, confertim et subtiliter puuctatus, niger, opacus, gri-
seo-pilosus. Scutellum oblongo - ovatum, nigrum. Elytra
thorace vix duplo longiora, a medio ad apicem sensim an-
gustata, profunde punctato -striata, nigra, margine basali et
laterali late stramineis, puncto humerali nigro. Corpus subtus
nigrum. Pedes pallidi, tarsis subtus deuse pilosis.
Der Käfer nähert sich in seiner Form sehr den Cono-
deren, und weicht von Ampedus durch die auf der Unterseite
lang und dicht geborsteten Tarsen ab , aber seine gesägten
Fülüer, mit den beiden ausgezeichnet kleineren und schmäle-
ren Wurzelgliederu der Fühlergeissel, die jäh nach innen
erweiterten Schenkeldecken und die vorragende geraadete
Stirn bringen ihn doch am besten Melier.
168
22. A. xanthomus. *
A. thorace oblongo, remote punctato, ater, elytris macnla
magna basali lutea.
Habitat in America boreali. Zimmermann.
Long. 3 lin. Caput atruni, punctulatum. Antennae to-
tae nigrae. Thorax oblongus, apice angustatns , ater, niti-
dus, parce pilosus, disco remote lateribus paullo densius pun-
ctulatus. Scutellum atruni. Elytra punctata, punctato-striata,
nigra, basi lutea, sutnra tarnen nigra. Corpus subtus puncta-
tnm, nigrum, parum pubescens, tarsis apice rufis.
23. A. sei tul us.
A. thorace transverso, pnnctulato, supra fusco-niger, thora-
cis margine elytrorumqne macula obliqua basali luteis,
subtus rufescens, pectore infuscato.
Dej. Cat. p. 105. Ampedus scitulus.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Parvus, lineas duas vix superans, et in nonnullis cha-
racteribus ab hoc genere recedeus. Caput majusculum, ni-
grum, punctulatum, griseo-pilosum, ore rufescente. Anten-
nae dimidio corporis longitudine, ferrugineae, undecimarticula-
tae, distinete serratae, articulo seeundo parvo, subgloboso,
tertio subelongato, obeonico. Thorax capite parum latior,
latitudine brevior, lateribus parallelis, summo apice nonni-
hil angustatis, snbtiliter et remote punetatus, longius pilo-
sus, niger, nitidulus, margine omni tenuiter rufescente, subtus
iotus rufescens. Scutellum nigrum. Elytra angusta, lateri-
bus ultra medium parallelis, apice conjunctini rotundata, pun-
ctata, punctato-striata, longius pilosa, nigra, apice fusca,
macula ab humero oblique ad suturam infra scutellum dueta
lutea. Pectus fuscum. Abdomen fuscum, apicem versus ru-
fesceus. Pedes rufescentes, tarsis angnstis elongatis.
Der Käfer weicht durch seine längeren, deutlich gesäg-
ten Fühler und den verhältnissniässig etwas grösseren Kopf
beim ersten Anblick vou Ampedus ab, aber der Bau der Stirn,
die nach der Mitte hin jäh erweiterten und hier ansgeran-
deten Schenkeideken und die einfach behaarten Tarsen brin-
gen ihn doch zunächst hierher.
169
24. A. pusio. *
A. thorace subquadrato, angustus, luleus, elytris fuscis, basi
ferrugineis.
Dej. Cat. p, 105. Ampedus pusio.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.), in Carolina me-
ridionali Zimmermann.
Long. 2 lin. angustus, fere linearis. Caput punctula-
tum, flaYescenti-pilosulum, luteum, vertice infuscato. Auten-
nae thoracis longitudine, serratae, ferrugineae. Thorax lati-
tudine longitudinis, lateribus parallelis, summo apice augu-
statis, luteus, disperse punctatus, flavescenti-pilosus. Scu-
tellum fuscum. Elytra infra medium ad apicem angustata,
punctata, punctato- striata, fusco- nigra, tertia parte antica
ferruginea, circa scutellum iufuscata. Corpus subtus punctu-
latum, luteum.
Das Zimmer mannsche Exemplar weicht durch etwas
schmälere Gestalt und längere, stärker gesägte Fühler ab,
möchte daher als Männchen zu betrachten sein. Der Bau
der Fühler kommt mit A. scitulus überein, der überhaupt eine
nahe verwandte, jedoch ausser der Färbung auch durch brei-
teres Halsschild und stärkere Behaarung verschiedene Art bildet.
25. A. rufilabris. *
A. thorace oblongo, basi luteo, fusco -niger, antennarum basi
pedibusque pallidis, elytris margine basali luteis.
Germ. Ins. spec. nov. p. 47. 76. Etat er rufilabris.
Dej. Cat. p. 105. Oophorus delicatulus.
Habitat in America boreali.
Long. 2V2 tf°- Caput majusculum, punctatum, nigrum,
ore rufo. Antennae thorace pariim longiores, breviter serra-
tae, fuscescentes, basi rufae. Thorax latitudine basali sesqui
longior, lateribus parallelis, summo apice angustatis, concinne
punctatus, aureo-pubescens, fuscus, basi luteus. Scutellum
luteum. Elytra infra medium ad apicem angustata, dense
punctata, punctato-striata, fusco -nigra, helvo-pilosa, margine
basali anguste luteo. Pectus et abdomen fusco -ferruginea.
Pedes pallidi.
Schmal und langgestreckt, der Kopf wenig schmäler wie
das Halsschild, das zweite und dritte Glied der Fühler klein,
fast walzig, die folgenden am Innenwinkel wenig vorgezogen.
170
Die Deckschilde sind mit kurzen, etwas aufrecht stehenden
goldgelben Härchen besetzt.
Ampedus despectus Dej. Cat. p. 105. ist eine Ab-
änderung, wo die Fühler und das Halsschild ganz rothbraun
werden.
26. A. co in in n us.
A. thorace remote punctulato, lateribus sanguineis, niger, hel-
vo-pilosulus, antenuarum basi pedibusque rufis.
Dej. Cat. p. 105. Ampedus concinnus
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Long. 3 lin. Caput punctatuni, nigrura. Antennae tho-
race vix longiores, breviter serratae, nigrae, articulis tribus
primis rufis. Thorax latitudine postica vix brevior, lateribus
ad apicem rotundato-angustatis, remote punctulatus, helvo-
pilosulus, ater, nitidus, margine laterali postice dilatato san-
guineo. Sculellum nigrum. Elytra subtiliter punctata, tenui-
ter punctato- striata, nigra, helvo-pilosula, apicem versus fu-
scescentia. Corpus subtus punctulatum, nigrum, pedibns fer-
rugiueis.
Das zweite Fühlerglied ist klein, kornförmig, das dritte
doppelt so lang, dünn, kegelförmig, die folgenden dreieckig.
Bei dem Halsschilde ist die Mittelplatte der Yorderbrust und
oben ein grosser, an den Seiten gerundeter, nach dem Hin-
terrande hin sich betrachtlich verschmälernder Fleck schwarz,
der übrige Seitenrand blutroth. Die Deckschilde verschmä-
lern sich unterhalb der Mitte allmählich nach der Spitze hin.
In Reiche's Sammlung befindet sich ein Exemplar, bei wel-
chem der schwarze Fleck des Halsschildes auf den Oberseiten
den Hinterrand nicht erreicht.
A. flavescens und pacificus Dej. können nicht
füglich mit Ampedus vereinigt werden, der letzte schiiesst au
Monocrepidius an, und auch bei dem ersteren hat das vierte
Glied der Tarsen einen kleinen Haftlappen.
27. A. siuuatus. *
A. ater, pilosus, thorace sanguineo, inacula antica postice tri-
loba nigra, pedibus fuscis.
Dej. Cat. p. 104. Ampedus sinuatus Ziegl.
Habitat in Austria, Hungaria.
171
Lin. 3 longus. Caput confertim punctatum, pilosnra, ni-
grum, autennis nigris. Thorax latitudine postica paullo bre-
vior, lateribus a medio ad apicem rotundatus, punctata», po-
stice canaliculatus, supra sanguineus, margine antico late ni-
gro, nigredine postice triloba, subttis niger, lateribus posterius
late sanguineis. Scntellum nigrum. Elytra infra medium ad
apicem angustata, punctata, tenuiter punctato- striata, atra,
nitida, pilosa. Corpus subtus punctatum, nigrum, pedibus
fuscis, tarsis dilutioribus.
Ziemlich schmal und von der Mitte des Halsschildes bis
vor die Spitze der Deckschilde gleich breit. Die Fühler we-
nig länger als das Halsschild, schwach gesägt, das zweite
und dritte Glied klein, walzenförmig. Die schwarze Farbe
des Halsschildes nimmt oben das vordere Drittheil ein, und
hat hinten zwei Ausbuchtungen, auf der Unterseite hat die
schwarze Farbe die Oberhand, und nur die Seiten sind zu
zwei Drittheil ihrer hintern Länge blutroth.
28. A. rubric ollis.
A. vertice thoraceque confertim punctatis, helvo-pilosis, san-
guineis, ater, elytris profunde punctato -striatis, interstitiis
convexis.
Herbst Col. X. p. 49. tab. 162. fig. 6. Elater r üb ri c ollis. —
Say Journ. Acacl. nat. Scienc. of Plrilad. Vol. III. 1823. p. 177.
20. Descr. of new spec. 1834. p. 71. — Harris in Transact.
of the nat. bist. soc. of Hartford. 1836. p. 71. — Schönh. Syn.
Ins. 3. p. 297. 153.
Beauv. in Dej. Cat. p. 104. Ampedus verticinus.
Say Ann. of the Lyc. of New York. Vol. I. p. 268. Elater ver-
ticinus.
Habitat in Pensylvauia, Illinois (Mus. Dej.).
Gegen 6 Lin. lang. Das Halsschild verengt sich an
den Seiten von der Mitte weg nach vorn, ist oben blutroth,
mit schmalem schwarzen Saume des Vorderrandes und Hin-
terrandes, unten ist es schwarz, nur die Seiten scheinen roth
durch. Die Deckschilde verschmälern sich bald unterhalb der
Schulter nach der Spitze hin.
Ich war früher (Zeitschr. IV. p. 75.) geneigt, den Ela-
ter rubricollis Say für einen Diacanthus und zwar für iden-
1*£
tisch mit D. russicollis zu halten, habe jedoch schoii in den
Berichtigungen jenes Bandes meinen Irrthum bemerkt.
29. A. collaris.
A. thorace subquadrato, sanguineo, subtus medio nigro, ater,
tarsis rufis.
Stnj Ann. of the New York Lyc. Vol. I. p. 268. El ater col-
laris.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Long. 3 lin. Caput punctatum, atrum, griseo-pilosuin.
Antennae thorace parum longiores, nigrae. Thorax latitudiue
media subbrevior, lateribus a medio ad apicem attenuatis,
punctatus, helvo - pilosus, sanguineus, subtus medio niger.
Scutellum atrum. Elyira a medio ad apicem sensim angu-
stata, punctulata, punctato- striata, atra, nigro -pilosa. Cor-
pus subtus nigrnm, helvo -puberulum, pedibus fuscis, tarsis
dilutioribus.
30. A. erythrogonus. *
A. thorace subtiliter punctato, ater, nitidus, pilosulus, thora-
cis angulis posticis, antennis pedibusque rufis, elytris pro-
funde punctato -striatis.
Müll, in Germ. Mag. d. Ent. IV. p. 186. 2. El ater erythro-
gonus. — Germ. Faun. ins. Eur. fasc. V. tab. 7. — Gyl-
lenh. Ins. suec. IV. App. p. 355.
Schönh. Syn. ins. 3. p. 298. 158. App. p. 139. 190. Elater au-
r.itus. — Sahlb. Ins. fenn. p. 141. 44.
Variat thoracis lateribus totis rufis.
Habitat in Europa boreali, inHelvetiae, Austriae montosis.
Elater auritus Herbst, für welchen dieser Kaier
■von Dejean, Schönherr, Sahlberg it. A. angesprochen
wird, ist eine Abänderung des Oophorus dilectus Scuj.
31. A. Megerlei. *
A. thorace transverso, confertim punctato, niger, pilosus, sub-
tus rufo-piceus, antennis pedibusque ferrugineis.
Dej. Cat. p. 104. Ampedus Megerlei.
de Castehutu Hist. nat d. Ins. 1. p. 244. E later" Megerl ei.
Habitat in Europa meridionali (Dalmatia, Helvetia, Gal-
lia orientali).
Long. 4'/2 lin- Caput planiusculum, punctatum, nigrum,
ore frontisque apice piceo- rufis. Antennae thorace longio-
173
res, breviter serratae, ferrngineae. Thorax latitudine baseos
brevior, lateribus a medio ad apicem rotundato-angustatus,
confertim punctatus, pilosus, supra niger, subtus rufo-picens.
Scutellum piceo-nigrum, punctatum. Elytra a basi infra me-
dium parum, apicem versus magis angustata, confertim pun-
ctata, tenuiter punctato- striata, pilosa, nigra, margine inflexo
humerali piceo. Pectus et abdomen remotius punctata, piceo-
rufa, parum helvo-pubescentia. Pedes ferruginei.
Der Käfer hat bei dem ersten Anblick durch seine fast
spindelförmige Gestalt beinahe das Ansehen eines Cratonychus.
Nach Graf Caslelnau lebt die Larve bei Paris im Wei-
deuholze.
32. A. b r n n n i c o r n i s. *
A. thoracis lateribus parallelis, apice angustatis , niger, niti-
dus, pilosus, antennarum apice pedibusque fuscis.
Dcj. Cat. p. 104. Ampedus aethiops Frölich.
Habitat in Austria, Germania, Gallia rarius.
Long. 3!/2 — 4 lin. Caput convexum , punctatum, ni-
grum, pilosum. Antennae thorace parum longiores, serratae,
articulo secundo et tertio parvis, subaequalibus, piceae, api-
cem versus dilutiores. Thorax latitudine baseos vix brevior,
lateribus parallelis, apice tantummodo angustatis, confertim
punctatus, niger, nitidus, pilosus. Scutellum punctatum, ni-
grum. Elytra infra medium ad apicem attenuata, punctata,
pilosa, punctato -striata, ant tota nigra, nitida, aut basi fu-
scescentia. Corpus subtus nigrum, punctatum, tenuiter pube-
scens, pedibus fuscis, tarsis dilutioribus.
Der Name A. aethiops, der von Frölich stammen soll,
konnte nicht beibehalten werden, da er bereits von Herbst
vergeben ist.
33. A. scrofa. *
A. thorace lateribus antrorsum angustato, subopaco, ater, pi-
losus, tarsis apice ferrugineis.
Ahrens in lit. Elater scrofa.
Dej. Cat. p. 104. Ampedus morio Ziegl.
Habitat in Germania, Gallia, Podolia.
Long. 3V2 — 472 Ha. Caput convexum, confertim pun-
ctatum, pilosum, atrum. Antennae nigrae, articulo secundo
174
parvo, nodoso, tertio dnplo longiori, angnsto, obconico, se-
quentibus trigonis. Thorax latitudine baseos panllo brevior,
laterilms a medio ad apicem rotundato - angustatis , confertim
punctatus, pilosus, basi canaliculatus, ater, parum nitidus.
Scutellum punctatum, atrum. Elytra a medio ad apicem an-
gnstata, punctato- striata, interstitiis convexiusculis, punctatis,
pilosa, atra, nitidula. Corpus subtus atrum, punctatum, tarsis
apice ferrngineis.
Er wird gewöhnlich mit A. brunnicornis verwechselt und
Sturm sandte mir beide Arten unter dem von ihm ertheilten
Namen Amp. carbonarius ein. Er unterscheidet sich je-
doch durch das mehr verlängerte dritte Fühlerglied, die dunk-
len Fühler, das schon von der Mitte weg nach vorn ver-
schmälerte, gröber und dichter punktirte Halsschild und durch
weniger Glanz.
Amped. foveicollis Dej. ans Steiermark, ist ein
Exemplar mit zwei Paar eingedrückter Gruben auf dem Hals-
schilde, und möchte, da solche Eindrücke auch bei andern
Arten oft nur zufällig erscheinen, nur für eine individuelle
Abweichung des A. scrofa zu halten sein.
Der Artname morio ist bereits von Fabricius gebraucht.
34. A. obsidianus. *
A. thorace lateribus antrorsnm angnstato, ater, nitidus, pilo-
sus, antennarum basi pedibusque fuscis.
Dej. Cat. p. 105. Amped us nigerrimus.
Habitat in Germania, Gallia.
Statura et summa affinitas A. brunnicornis. Caput con-
vexum, punctatum, atrum, pilosum. Antennae thorace parum
longiores, serratae, nigrae, articulo seeundo et tertio parvis,
subaequalibus, rufo-pieeis. Thorax latitudine basali vix bre-
vior, lateribus a medio ad apicem angustatis, punetatus, ater,
nitidus, pilosus. Scutellum punctatum. Elytra a medio ad
apicem sensim angustata, punctata, punctato -striata, pilosa,
atra. Corpus subtus atrum, punctatum, pedibus fuscis, tarsis
dilutioribus.
Es ist möglich, dass diese Art als Abänderung zn A.
brunnicornis gebracht werden kann, doch stimmt der Bau des
175
Halsschildes mehr mit A. scrofa überein, und die Fühler sind,
mit Ausnahme des zweiten und dritten Gliedes, schwarz. Von
A. scrofa unterscheiden ihn das glanzende, weniger tief und
dicht punktirte, hinten nicht gerinute Halsschild und die brau-
nen Beine.
Ein Exemplar in Dejean's Sammlung und ein anderes
in Chevrolats Sammlung stammen aus Paris, ein drittes in
meiner Sammlung ist aus dem mittleren Deutschland.
Der Artenname nigerrimus ist schon von Erichson an
einen Cardiophorus vergeben.
35. A. nigrinus. *
A. thorace lateribus antrorsum angustato, disco remote pun-
ctato, pilosus, niger , nitidus, antennis pedibnsque piceis,
elylrorum interstitiis rugosis.
Payk. Faun. suec. 3. p. 39. 44. Etat er nigrinus. — Halst
in Fuessf. Arch. p. 114.33. — Gyll. Ins. suec. 1. p. 421. 51.—
Schönh. Syn. Ins. 3. p. 296. 150. — de Casteln. Hist. nat. d.
Ins. I. p. 245. 30.
Herbst Col. X. p. 79. 76. tab. 164. fig. 2. El ate r pilosul u s.
Habitat in Sueciae, Feuniae, Germaniae silvis.
Er unterscheidet sich leicht durch die in Runzeln zu-
sammenlaufenden Punkte der Zwischenräume der Deckschild-
streifen. Das Halsschild ist fast kürzer als breit und seine
Seiten runden sich von der Mitte weg nach vorn.
36. A. carbonicolor.
A. capite majusculo, angustus, ater, nitidus, pilosus, pedibus
fuscis, thorace suboblongo, remote punctato, elytrorum in-
terstitiis rugulosis.
Eschsch. in Thoris Aich. II. p. 33. El ater carbonicolor. —
Mannerh. in Bullet, de la soc. imp. de Mose. 1843. p. 240. 142.
Habitat in insula Aleutorum Sitcha (Mus. Dej.).
Long. 3!/4 lin. Caput latiusculum, punetatum, pilosum.
Antennae thorace longiores, serratae, nigrae, articulo 2 et 3
subaeqnalibus. Thorax latitudine baseos paullo longior, la-
teribus a medio ad apicem parum angustatus, disco remote, la-
teribus densius punetulatus, postice fere impunetatus, pilosus,
ater, nitidus. Scutellum atrum. Elytra lateribus parallela,
infra medium ad apicem angnstata, punctato - striata, intersti-
176
tiis punctata - rugnlosis, atra, nitida, pilosula. Corpus snbtus
nigrum, nitidum, parum pubescens, pedibus fuscis.
Er unterscheidet sich von dem nahe verwandten A. ni-
grinus durch seine weit schmalere Gestalt, breiteren Kopf und
dunkelbraunen Beine.
37. A. nigricans.
A. thorace antrorsum angustato, punctato, postice canaliculato,
ater, nitidus, aureo-pilosulus, antennis pedibnsque fuscis,
elytris concinne punctato -striatis, interstitiis couyexis, re-
mote punctatis.
Dej. Cat. p. 105. Ampedus nigricans.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Long. 3 lin. Caput punctatum, nigrum. Antennae bre-
■viter serratae, piceae \el fuscae, articulo 2 et 3 parvis,
subaequalibus. Thorax latitudine baseos subbrevior, lateri-
bus a medio ad apicem angustatis, punctatus, ater, nitidus,
aureo-pilosulus, postice canaliculatus. Scutellum atrum. Ely-
tra atra, nitida, aureo- pilosula, anguste sed profunde pun-
ctato-striata, interstitiis convexiusculis, punctis transversis
remotis distantibus asperis, infra medium ad apicem angu-
stata. Corpus subtus nigrum, parum aureo pubescens, pedi-
bus fuscis aut piceis.
38. A. pedalis.
A. thorace antrorsum angustato, confertim punctato, griseo -
piloso, ater, nitidulus, antenuarum basi pedibusque rnfis,
elytrorum interstitiis disperse punctatis.
Paus, de Beauv. in lit. (?) El ater rufipes.
Dej. Cat. p. 105. Ampedus rubripes.
Habitat in America boreali (Mus. Dej.).
Long. 3l/2 lin- Caput confertim punctatum, atrum, gri-
seo-pilosum. Antennae thorace sublongiores, serratae, fuscae,
articulis tribus primis rnfis. Thorax latitudine baseos paullo
longior, lateribus a medio ad apicem sensim angustatus, con-
fertim punctatus, ater, parnm nitidus, griseo-pilosus. Scu-
tellum atrum. Elytra a medio ad apicem angustata, atra, pa-
rum nitida, margine humerali griseo, dorso fusco - pilosa, an-
guste punctato -striata, interstitiis disperse punctatis. Corpus
subtus punctatum, nigrum, griseo - pubescens, pedibus rufis.
137
Sowohl der Name rufipes wie rubripes sind bereits an
Cardiophoreu vergeben. Palisot de Beauvois hat ihn mei-
nes Wissens nicht beschrieben.
39. A. snbcarinatns. *
A. thorace oblongo, apice angnstato, niger, griseo-pilosns,
tibiis tarsisque ferrngineis, fronte longitudinaliter obsolete
cariuata.
Dcj. Cat. p. 105. Ampedus tibialis Megerle.
Habitat in Germania, Gallia.
Long. 3 lin., angustus, niger, griseo-pilosulus. Caput
profimdius punctatum, carinula plus minusve distincta longi-
tudinali divisum. Antennae thorace longiores, bre\iter serra-
tae, fusco-nigrae. Thorax latitudine baseos manifeste lon-
gior, lateribus parallelis, apice angustatis, minus dense et
subtiliter punctatus, angulis posticis apice subrecnrvis. Ely-
tra lateribus parallelis, infra medium ad apicein attenuatis,
punctato- striata, interstitiis confertim punctulatis. Corpus
subtus nigrum, punctulatum, helvo-puberulum. Pedes fusci,
tibiis tarsisque ferrugineis.
A. subcarinatus kommt bei Magdeburg, Dresden, in
Frankreich, Oestreich etc. nicht sehr selten vor, und findet
sich in manchen Sammlungen auch unter den bereits ander-
weitig angewendeten Benennungen Elater fuscicornis
Sturm und praecox Mark. Der Stirnkiel ist bei man-
chen Exemplaren sehr deutlich, bei andern nur in gewissen
Richtungen erkennbar, bei einigen scheint er ganz zu fehlen.
Die Deckschilde haben wenig Glanz, und ihr Schwarz ist nicht
so dunkel wie bei den verwandten Arten.
40. A. 1 u g e n s. *
A. fronte tumiduia, elongatus, niger, opacus, thorace elongato,
ruguloso- punctato, angulis posticis acute carinatis, elytro-
rum interstitiis rugoso - punctatis , tibiis tarsisque rufo-
piceis.
Redtenbacher Dissert. inaug. Vindob.1842. p. 11. Elater lugen s.
Dej. Cat. p. 105. Ampedus anthracinus.
Habitat in Austria, Helvetia, Gallia orientali.
Long. 4 — 5 lin. Caput parvum, tumidulum, confertim
punctatum, nigrum. Antennae thorace panllo longiores, ser-
(5. Band. l. Heft.) \%
178
ratae, nigrae. Thorax latitudine baseos sesqui Iongior, la-
teribtts parallelis, apice angustatis, ater, opacns, confertim et
subtiliter ruguloso-punctatus, angulis posticis elongatis, acute
carinatis, nigro-pubescens. Scutellum atrum. Elytra elon-
gata, apice angustata, profunde punctato - striata , interstitiis
punctato-rugosis, atra, opaca, nigro-pubescentia. Corpus
subtus punctatum, nigrum. Pedes fusci, femoribus obscu-
rioribus.
41. A. cribrarius.
A. subcylindricus, brunnens, helvo -pilosns, antennis pedibns-
que ferrugineis, thorace punctato, subquadrato, postice pa-
mm impresso, elytris punctato -striatis, interstitiis confer-
tim punctatis.
Dej. Cat. p. 104. Aphanobius cribrarius.
Habitat in America boreali.
Long. 472 — 7 lin. Caput convexum, majusculum, con-
fertim punctatum, helvo - pilosulum. Antennae thorace vix
longiores, partim serratae, ferrugineae. Thorax latitudine
postica vix brevior, lateribits parallelis, summo apice rotun-
dato- angustatis, convexus, postice sensim deflexus, distincte
punctatus, brunnens, helvo -pubescens. Scutellum oblongo-
ovatttm. Elytra convexa, thorace bis et dimidium longiora,
lateribus ultra medium parallelis, apice conjunctim rotundatis,
brunnea, helvo-pilosa, punctato -striata, interstitiis partim
convexis, confertim punctatis. Pecttts et abdomen castanea,
helvo -pttbescentia. Pedes ferruginei, tarsis compressis, subtus
sericeo-pilosis.
Dejcan stellt diese Art unter Aphanobius, aber die
schwach sägeförmig gezahnten, nur eilfgliederigen Fühler
bringen ihn besser zu Ampedus.
Hope hat in den Annals and Magazine of natural hi-
story. Vol. XI. 1843. ftg. 365. noch folgende Arten von
Ampedus aus dem westlichen Africa beschrieben, von denen
ich es jedoch dahin gestellt sein lasse, ob es wahre Ampe-
den sind, da die flüchtigen Beschreibungen keine Gewissheit
darüber geben, ja sogar grosse Zweifel dagegen erregen:
179
1. Ampedns Savagei. Long. 9 liu. lat.' 2l/2 lin. cya-
neus, thorace pectore femoribusque miniatis, elytris laete
cyaneis et striato - punctatis, abdomiue nigro et nitido
Habitat circa Sierram Leonam.
Species elegans, denomiuata in honorem illustr. Dom
Savage. Tibiae et tarsi speciminis desunt.
2. A. cyanocephalus. Loug. 6 lin. lat. l1/^ lin. cya
nens, capite concolori antennisque atris. Thorax miniatu
et punctatiis. Elytra laete cyanea et snbtilissime striato -
punctata. Corpus infra subcyaneum, abdomine parnm ru-
bescente, lateribus thoracis miniatis pedibusque testaceis.
Habitat ad Caput Palmas.
3. A. auripennis. Long. 9 lin. lat. 3 liu. Viridis, anten-
nis atris, thorace convexo, wescenti-punctulato, elytris
auratis nitidis, sab lente minutissime punctatis. Corpus in-
fra viride, punctulatuui, pedibus coucoloribus, tarsis spon-
giosis. Circa Palmas.
4. A. Iris. Long. 8 lin. lat. 2 lin. Viridis, antennis atris,
thorace punctulato, versicolori flavoque tomentoso. Elytra
concoloria, striato - punctata. Corpus infra rubrum, pedi-
bus pallidioribus. Circa Palmas.
5. A. cyanic ollis. Long. 6 lin. lat. 1V2 lin. Violaceus,
antennis nigris, thorace cyaneo, elytris ad basiu auratis ni-
tidis, posticeque cyaneis. Corpus infra pectore viridi, an-
nulis abdominis rufescentibus, pedibus flavis. Circa Palmas.
6. A. auricollis. Long. 7 lin. lat. 1% lin. Aeneus, an-
tennis atris, thorace laete aureo, elytris striato -punctatis
et viridi-aeneis. Corpus infra concolor flaYoque tomento
obsitum, pedibus flayis.
Weslwood führt in eben diesen Annalen Vol. VIII.
1842. p. 205. einen Ampedus perpn Icher aus dem tro-
pischen Africa auf, der aber, da er Lappen am zweiten und
dritten Fussglied besitzt, nicht zu den Ampeden gehört (Vergl.
auch Erichson's Jahresbericht für 1841 im Archiv für Na-
turgesch. Jahrg. 1S42. S. 215.). .
12*
180
Isclinocles.
Kopf klein, allmählich niedergebogen, Stirn gewölbt,
vorn halbkreisförmig, fein gerandet, über die Wurzel der
kleinen halbkreisförmigen senkrechten Lefze wegragend. Füh-
ler reichlich von halber Körperlänge, das erste Glied klein,
kolbig, das zweite kornförmig, die folgenden breit, dreiseitig,
mit stark vorspringendem Innenwinkel, das eilfte Glied mit
kurzer, besonders abgesetzter Spitze.
Hals schild einen vorn abgestutzten Kegel bildend,
die Hinterdornen in grade massig lange Dornen verlängert.
Mittelplatte der Vorderbrust in der Mitte verengt, nach hin-
ten in einen starken Stachel hinabgebogen.
Schildchen schmal, länglich eirund.
Deckschilde au der Wurzel so breit wie der Hin-
terrand des Halsschildes, langgestreckt, etwas gewölbt, die
Seiten von der Mitte nach der Spitze hin allmählich verengt.
Mittelbrust sehr kurz, Stachelgrube elliptisch, mit
flachen Rändern.
Hinterbrust ziemlich so lang wie breit, in der Mitte
flach gewölbt.
Hinterleib massig gewölbt, langgestreckt, nach der
Spitze hin allmählich verengt.
Beine massig lang, Schenkel eirund, etwas flachge-
drückt, Schienen an den Seiten schwach zusammengedrückt,
mit zwei Enddornen. Tarsen massig lang, die vier ersten
Glieder allmählich an Länge abnehmend, einfach, behaart,
das Klauenglied fast walzig, die Krallen fein und scharf.
Schenkeldccken nach Innen schnell und beträchtlich erweitert
und hier stark ausgerandet.
Ischnodes theilt die allgemeinen Körperverhältnisse mit
Ampedus, aber die langen, stark sägeförmig gezahnten Füh-
ler, deren Zähne schon vom dritten Gliede an beginnen, un-
terscheiden ihn. Mir ist bis jetzt nur eine Art bekannt.
1. I. san guinicollis. *
I. thorace conico, remote punctato, sanguineo, fusco - piloso,
subtus medio nigro, ater, parum nitidus, pedibus fusco -ni-
gris, tarsis apice rufis.
181
Voet Col. ed. Panz. IL p. 109. tab. 42. fig. 6. Erythrotus
niger.
Panz. Faun, ins. Germ. fusc. VI. tab. 12. Elater sanguini-
c ollis. — HeUtv. edit. Ross. Faun. etr. 1. p. 402. adnot. —
Schönh. Syn. Ins. 3. p. 297.
Donov. brit. Ins. XV. tab. 618. iig. 1. Elater rufi colli s.
Sleph. Man. of brit. Col. p. 181. Ctenicerus sanguinicollis.
Habitat in Italia, Austria, Anglia.
Die von Hellwig 1. c. angeführte Varietät mit schwar-
zem Halsschilde ist Elater acuticornis Germ.
Aplianobitis Eschsch.
Kopf ohngefähr von der halben Breite der Mitte des
Halsschildes, nach vorn allmählich niedergebogen, so dass die
am Rande schmal aufgeworfene Stirn fast senkrecht steht.
Unter diesem aufgeworfenen Rande liegt an jeder Seite die
fast dreiseitige Fühlergrube, die nach vorn hin sich verflacht,
und nicht unter der Stirn wegläuft, sondern durch eine kurze,
senkrecht stehende Platte, welche den erhabenen Stirnrand
von der Lefze trennt, unterbrochen wird. Die Lefze selbst
ist klein, breiter als lang, vorn gerundet. Die Fühler sind
etwas länger als das Halsschild, deutlich gesägt, das zweite
und dritte Glied sind kürzer und schmäler als die folgenden,
das eilfte hat eine deutlich abgesetzle pfriemeuformige Spitze.
Hals schild ziemlich so lang wie breit, vorn grade
abgeschnitten, mit niedergebogenen Vorderecken, an den Sei-
ten vorn gerundet, der Hinterrand deutlich zweibuchlig, die
Hinterdornen sind ziemlich lang und stark, etwas nach Aus-
sen gewendet.
Vorderbrust mit vorspringender Mittelplatte, welche
sich nach der Einfügung der Vorderbeine hin etwas verschmä-
lert. Bruststachel stark, au der Spitze etwas herabgebogen.
Schild eben länger als breit, au der Spitze gerundet
oder zugespitzt.
Mittelbrust kurz, die Stachelgrube gcrandet, senk-
recht stehend.
Hinterbrust breiter als lang, au der Spitze stumpf
gerundet.
182
Deckschilde an der Wurzel so breit wie der Hin-
terraud des Halsschildes, und fast dreimal so lang wie die-
ses, bald unter der Schulter nach hinten allmählich verengt.
Beine ziemlich lang nnd schlank, Schenkel elliptisch,
etwas zusammengedrückt, Schienen etwas flach, mit kurzen
Endstacheln, Tarsen tiberall, aber auf der Unterseite dicht
behaart, von der Länge der Schienen, die vier ersten Glieder
allmählich an Länge abnehmend, das Klauenglied nach der
Spitze allmählich verdickt, Krallen scharf, sichelförmig, an
der Wurzel durch einen geborsteten Höcker getrennt. Schen-
keldecken nach der Mitte hin jäh und buchtig erweitert, und
hier für die Aufnahme des Schenkels ausgerandet.
Die Gattung schliesst zunächst an Ludius an, unter-
scheidet sich jedoch durch die gerandete Stirn und die mehr
senkrecht abgesetzte Stachelgrube, welche bei Ludius fast ho-
rizontal liegt. Von Ampedus trennen sie die deutlich zwölf-
gliederigen, stärker gesägten Fühler und die auf der Unter-
seite stärker behaarten Tarsen. Auch Ectinus, Agriotes,
Dolopius haben Verwandtschaft, doch ist bei diesen die
Stirn nur durch eine Naht von der Lefze getrennt. Es gel-
ten daher für die Aphanobieu im Allgemeinen folgende Gat-
tungsmerkmale:
Kopf vorn niedergebogen mit gerundeter Stirn.
Fühler zwölf gliederig, gesägt, das zweite und dritte
Fühlerglied kleiner.
Schenkel decken nach innen buchtig erweitert.
Tarsen mit einfachen Gliedern, die vom ersten bis
vierten Gliede allmählich an Lauge abnehmen und auf der
Unterseite einen seidenartigen Ueberzug haben. Krallen
einfach.
Im äussern Baue weichen die Arten etwas von einan-
der ab. Die ersten fünf Arten stimmen durch ihren fast spin-
delförmigen Umriss mit einander überein und haben darin
Aehnlichkeit mit den meisten Arten von Cratouychus. A. p li-
fo es cens weicht durch seinen walzenförmigen Bau fast von
allen Elateren ab, und könnte vielleicht besser als besondere
Gattung in der Gruppe der Ludien untergebracht werden.
A. Thoreyi ähnelt zwar einem Ludius, A. Sturmii einem
183
Ectinns, aber in den angegebenen Gattungskennzeiclieu kom-
men sie doch so mit einander überein, dass sie kaum von
Aphanobius zu trennen sind.
1. A. corvinus.
A. ater, nitidus, griseo-pilosulus, thorace punctata, linea me-
dia laevi, elytris fastigiatis, concinne punctatis, apice mu-
cronatis.
Habitat in Nova Granada Colnmbiae (Mus. de la Ferle).
Specimen unicum pollicis longitudinem paullulo excedit.
Caput profundius pimctatum, fronte plana, antice rotundata,
apice truucata. Antennae distinctae serratae, nigrae, articulo
tertio praecedente ter longiore. Thorax latitudine postica
vix longior, lateribus ad apicem parum, apice citius angu-
statis, pilis reclinatis brevibus griseis parcius obsitus, pro-
funde sed minus dense punctatus, linea media laevi. Scu-
tellum oblongo-ovatum, medio impressum. Elytra thorace
bis et dimidium longiora, ab liumero ad apicem seusim an-
gustata, punctis oblique intrusis, piluin griseum breve, re-
clinatum emittentibus obsita, atra, nitida, vix striata, apice
breviter, sed acute mucronata. Corpus subtus remotius pun-
ctatuiu, atrum, nitidum.
2. A. infus c atus. *
A. fusco-niger, helvo-tomentosns, antennis pedibusque dilu-
tioribus, thorace confertim punctato, oblongo - cjuadrato,
elytris obsolete striatis, apice submucronatis.
Dcj. Cat. p. 104. Aphanobius inf uscatus.
Habitat in America boreali Zimmermann; in Mexico
(Mus. Chevrol.).
Longitudine pollicem interdum superat. Caput majus-
culuin, fronte deflexa, impressa, apice rotundata. Antennae
acute serratae, fusco - femigineae , articulo tertio obconico,
praecedente vix dnplo longiore. Thorax latitudine paullo
longior, capite parum latior, lateribus parallelis, apice sumino
tantunimodo rotundato-angustatis, confertim et minus grosse
punctatus, angulis poslicis protensis, parum extrorsum flexis.
öculelluui oblongum, impressum. Elytra basi thoracis' latitu-
dine, et illo bis et dimidium longiora, ab humero ad medium
parum, a medio ad apicem magis augustata, confertim et sub-
184
tiliter punctata, obsolete striata, apice breviter mncronata.
Corpus subtus punctatiim, nitidins, pedibus dilntioribus.
Ein ansehnlicher Käfer, dessen schon Lalreille (Ann.
d. la soc. entom. de France Tom. III. p. 157.) als Repräsen-
tanten der Gattung Aphanobius gedenkt, von schwärzlich brau-
ner Farbe, mit feinen gelblichen kurzen anliegenden Härchen
oben ziemlich dicht, unten minder dicht bedeckt. Die Strei-
fen der Deckschilde sind nur stellenweise schwach angedeutet.
3. A. hepaticus. *
A. brnnneus, helvo-pubescens, antennis pedibusque rufis, tho-
race punctato, apice angustato, elytris fastigiatis, puncta-
ta-striatis.
Germ. Ins. spec. p. 43. Elater hepaticus.
Habitat in Brasilia.
Long. 7 — 8 lin. Caput fusco-nigrum, punetatum, hel-
To-pilosnm, antennis palpisque rufis. Thorax latitudine po-
stica subbrevior, lateribus a basi ad medium perparum apicem
versus magis angustatis, aequaliter sed minus dense puneta-
tns, brnnneus, helvo-pubescens. Elylra thorace ter fere lon-
giora, ab humero ad medium sensim, postice magis angustata,
brnnnea, helvo-pubescenlia, punctata, striata, striis distinete
punetatis. Corpus subtus punetatum, brnnneum, tenuiter helvo-
pubescens, pedibus rufis.
Aph. torridus Dej. Cat. p. 104. aus Nordamerika
scheint mir von Ap. hepaticus nicht verschieden zu sein.
Auch A. sericatus Reiche in lit. aus Columbien bietet
ausser der geringeren Grösse keine irgend wesentlichen Ab-
weichungen dar.
4. A. velutinus. *
A. fnscus, helvo-pubescens, femoribns dilntioribus, thorace
confertim punctato, antrorsnm angustato, elytris fastigiatis,
substriatis.
Dej Cat. p. 104. Aphanobius velutinus.
Habitat in Brasilia.
Long. 6—8 lin. Caput fusco-nigrum, punetatum, helvo-
pilosum, antennis fusco - nigris. Thorax latitudine postica
vix brevior, confertim punetatus, a basi ad apicem sensim
185
angnstatns, piceus, Iielvo- pubescens. Elytra a basi ad me-
dium partim, a medio ad apicem magis angustata, brunnea,
helvo-pubcscentia, punctata, striata, striis impunctatis, basin
versus evanescentibus. Corpus subtus punctatum, tenniter pu-
bescens, fuscum, pedibus aut concoloribus aut femoribus di-
lutioribus.
Der vorigen Art sehr nahe verwandt, aber durch ein
dichter punktirtes, gleichmässiger nach vorn verengtes Hals-
schild, unpuuktirte und schwächere Streifen der Deckschilde,
so wie durch die dunkle Farbe der Fühler unterschieden.
Die Beine ändern in der Farbe etwas heller oder dunkler
braun ab, gewöhnlich sind die Schenkel lichter und brauuroth.
5. A. setosus.
A. fuscus, helvo -pubescens, antennis intus pedibusque rufis,
thorace punctato, apice angustato, elytris fasligiatis, strialis.
Reiche in Iit. Aphanobius setosus.
Habitat in Columbia (Mus. Reiche).
Long. 8 — 9 liii. Caput punctatum, piceo-nigrum, hel-
vo-pilosum. Antennae piceae, articulorum angulns dilalatus
internus rufus. Thorax latitudine baseos vix brevior, lateri-
bus basi ultra medium parallelis, apice rotundato-angustatis,
concinne punctatns, fuscus, pilis reclinalis griseo-flavesceuti-
bus minus dense tectus. Elytra thorace bis et di midi um lon-
giora, lateriluis ab humero usque fere ad medium parallelis,
a medio ad apicem sensim angustatis , profundius punctata,
subaspera, fusca, pilis griseo-fla\escentibus reclinatis minus
deuse pubescentia, distincte striata, striis impunctatis. Cor-
pus subtus remote punctatum, piceum, tenniter pubescens, pe-
dibus totis rufis.
Der Käfer ist nach den zwei vorliegenden Exemplaren
dem A. hepaticus sehr nahe verwandt, jedoch etwas grösser,
etwas minder dicht behaart, die Zwischenräume der Deck-
schildstreifen viel gedrängter punktirt, und die deutlichen
Streifen der Deckschilde haben keine Punkte. Vom A. ve-
lutinus unterscheiden ihn das mehr walzenförmige Halsschild
und dessen weniger dichte Punktirung, so wie die Farbe der
Fühler und Beine. Bei den Fühlern sind die breiten zahn-
förmigen Fortsätze der einzelnen Glieder roth, die Längsaxe
186
schwarzbraun, die letzten Glieder sind ganz roth und nur mit
einer braunen Längslinie nahe dem Rücken bezeichnet. Bei
A. hepaticus findet sich ein ähnliches Verhältniss der Farben-
vertheilung. Die Punkte der Deckschilde sind dicht, etwas
schief eingestochen, so dass die Zwischenräume der Deck-
schildstreifen von der Seite angesehen etwas rauh und in die
Queere gerunzelt erscheinen.
6. A.? flabellatus.
A. fwsco-niger, helvo-pubescens, confertim et subtiliter pun-
ctatus, elytris substriatis, antennis thorace brevioribus, pe-
ctinatis.
De}. Cat. p. 104. Aphanobi us flabellatus.
Habitat in Java (Mus. Dej.).
Long. 15 lin., forte propra generis. Caput majuscu-
lum, deilexum, planum, fusco-uignim, helvo-pilosum, fronte
antice truncata. Palpi picei. Antennae thorace breviores,
fuscae, duodecim-articiilatae: articulo 1 majusculo, clavato,
2 et 3 minutis, transversis, 4 — 9 intus in raiuum linearem
extensis, 10 elongato, compresso, 11 oblongo, acutiusculo.
Thorax latitudine postica vix brevior, lateribus antrorsum pa-
rum apice magis rotundato-angustatis, convexus, confertim
et subtiliter punctatus, fusco-niger, helvo-pubescens. Scutel-
lum elongatum, ellipticum, helvo - tonientosnm. Elytra thorace
ter fere longiora, lateribus mox infra humeruni ad apicem
sensim angustata, apice subdehiscentia, mucronata, punctis
oblique intrusis confertim obsita, subtiliter striata, striis iu-
ordinate punctatis, fusco- nigra, helvo -pubescentia. Corpus
subtus subtiliter punctatum, helvo-pubescens, fusco -nigrum,
pedibus concoloribus.
Der Käfer weicht durch seine gekämmten Fühler etwas
von Aphanobius ab, theilt aber mit ihm den Körperbau im
Allgemeinen, die Gestalt der Stirn, der Tarsen und der
Schenkeldecken, doch sind die letzteren schon von den Sei-
ten weg breiter als bei den Aphauobien, und daher ist ihre
buchtige Erweiterung nach der Mitte weniger in die Augen
fallend. Die Stachelgrube liegt flach, und biegt sich nicht
senkrecht hinab.
18*
7. A. acutipeniiis.
A. fusco-testaceus, helvo-pubescens, pedibus pallidis, thorace
oblongo, confertim et subtiliter punctato, fusco -trilineato,
elytris apice truncatis, unispiuosis.
Dej. Cat. p. 104. Aphanobius acutipennis.
Habitat in insula Bourbon et in insula Mauritii (Mus.
Dcjean).
Long. 5 — 5'/2 lin. Caput confertim punctatum, pi-
ceum, helvo-pubescens. Antennae thorace vix longiores, an-
gustae, paruin serralae, piceae. Palpi testacei. Thorax la-
titudine postica manifeste longior, lateribus subparallelis, an«
gulis posticis productis, rectis, convexus, subtiliter et confer-
tim punctatus, helvo - pilosus , fusco-testaceus, vitta utrinque
marginali alteraque media fuscis. Scutelluni oblongum, apice
acuminatum. Elytra thorace plus duplo longiora, punctulata,
helvo -pubescentia, tenuiter striata, striis obsolete punctatis
fusco-testacea, ab humero ad apicem sensim angustata, apice
truncata, angulo exteriore spinoso. Corpus subtus punctula-
tum, helvo-pubescens, fusco - testaceum, pedibus pallidis.
Beim ersten Anblick ähnelt dieser Käfer, der mit helle-
rer und dunklerer Grundfarbe vorkommt, einem Conoderus,
doch unterscheidet ihn das gewölbte, an den Seiten nicht
verflachte, sondern hier niedergebogene Halsschild und der
Bau der Tarsen. Das zweite Fühlerglied ist klein, kornför-
niig, dass dritte etwas grösser, kolbig, die folgenden langge-
streckt, platt gedrückt, aber nach ihrer Spitze hin nur wenig
breiter und kaum sägeförmige Zähne bildend. Die Stachel-
grube liegt abschüssig. Das erste Tarsenglied ist verhält-
nissmässig etwas länger, als bei den übrigen Aphauobien.
8. A. van us.
A. pallide testaceus, helvo-pubescens, antennis nigris, tho-
race oblongo, confertim et subtiliter punctato, fusco -tri-
lineato, elytris litura humerali fascia media apiceque trun-
cato unispinoso nigris.
Dej. in coli. Aphanobius vanus.
Habitat in insula Mauritii (Mus. Dcjean).
A. acutipcnni cui affinis paullo minor. Caput pallide
testaceum, helvo-pubescens, oculis nigris. Antennae thorace
188
vix longiores, nigrae, articulis tribus basalibus ferrugineis.
Thorax latitudine postica manifeste longior, lateribus subpa-
rallelis, angulis posticis productis, rectis, convexus, subtilitei*
et confertim puuctatus, helvo-pubescens, pallide testaceus,
■vitta utriuque laterali alteraqae media fusco-nigris. Scutel-
lum oblongura, apice acuminatum, fuscum. Elytra thorace
plus duplo longiora, ab lmmero ad apicem seiisim angnstata,
subtiliter striata, striis obsolete punctatis, apice truncata, au-
gulo exteriori spinoso, confertim puuctulata, helvo-pubescen-
tia, pallide testacea : lineola oblonga huraerali, fascia pone
medium apiceqne late nigris. Corpus subtus testaceum, pe-
dibus pallidiorilms.
9. A. Sturmii.
A. angustior, ater, parum nitidus, griseo-subpilosus, thorace
oblongo, profunde punctato, elytris profunde punctato -stria-
tis, interstitiis disperse punctatis.
Dej Cat. p. 104. Aphanobius Sturmii.
Habitat in America boreali (Mus. Dejeari).
Long. 6 lin. Caput profunde punctatum, fronte im-
pressa. Antennae thorace parum longiores, distincte serratae,
nigrae, articulo secundo et tertio panis subaequalibus. Tho-
rax latitudine baseos paullo longior, lateribus subparallelis,
summo apice rotundato-angustatis, angulis posticis subdivari-
catis, ater, profunde puuctatus, postice late sed parum pro-
funde canaliculatus. Scutellum oblongum, apice rotundatum.
Elytra thorace bis et dimidium longiora, couvexa, lateribus
ab humero ultra medium parallelis, apicem versus angustatis,
atra, griseo-subpilosa, striata, striis profunde punctatis, in-
terstitiis parum convexis, disperse punctatis. Pectus et ab-
domeu nigra, remotius punctata, griseo subpilosa. Pedes ni-
gri, unguibus rufis.
Beim ersten Anblicke ähnelt diese Art dem Ectinus
aterrimus, aber Stirn, Fühler, Bau der Schenkeldecken und
Tarsen bringen ihn unter Aphanobius.
10. A. Thoreyi.
A. oblongo- ovatus, niger, thorace apice angustato, latericio,
macula media nigra, elytris latericiis, punctato -striatis.
Habitat in Brasilia (Mus. Thorey).
189
Long. 11 lin. Lndio ferrttgineo in mnltis similis, seil
ad Aphanobios revocandus. Caput parvnm, fronte deflexa,
antice marginata, supra impressa, nigrum, opacum, confertira
punctatum. Antennae thorace partim longiores, serratae, ar-
ticttlo secundo et tertio parvis, subaequalibus. Thorax lati-
tudine baseos partim longior, lateribus parallelis, apice siunmo
rotundato-angiistatis, angulis posticis snbdivaricatis, convexns,
postice declivis, confertim punctatus, latericio- rufus, macula
media oblongo-ovata, margineque laterali tenuissime nigris,
sttbtiis niger, margine laterali rufo-diapliano. Scutellum ob-
longnni, apice rottindatum, nigrum. Elytra thorace plus quam
duplo lougiora, minus convexa, lateribus a medio ad apicem
angustatis, profunde punctato- striata, interstitiis confertim
subtiliter punctatis, latericio -rufis. Pectus et abdomen pun-
ctulata, pilosa, nigra, nitidula. Pedes nigri.
11. A. pubescens. *
A. cylindricus, niger, thoracis margine laterali et antico, linea
media liturisque duabus obliquis testaceis, elytrorum mar-
gine laterali apicem versus abbreviato albo.
Kirlij Transact. of tlie Linn. Soc. Vol. XII. 1818. p. 382. 12,
Elater pubescens.
Pcrty Delect. anira. artic. p. 22. tab. 5. fig. 8. Elater lain-
pyrinns.
De}. Cat. p. 304. Ampedus luctuosus.
Habitat in Brasilia.
Er scheint in Brasilien ziemlich häufig zu sein, da man
ihn fast in jeder von dorther kommenden Insektensendung fin-
det. Die vorn fast grade abgestutzte Stirn ragt kaum über
die Lefze vor und das Endglied der Kiefertaster ist klein,
dreieckig, jedoch kaum beilformig.
Es schliessen an diese ganze Gruppe der Elateriden
noch mehrere Arten an, die häutige Fortsätze der Tarsenglie-
der haben, und dadurch sich an die Mouocrepidien anreihen.
Der von mir Ins. spec. nov. p. 57. beschriebene Elater
acuticornis (Ampedus nigellus Dej. Cat.) aus Oestreich
hat den Bau des Kopfes, der Scheukeldecken und der Fühler
mit Ischnodes gemein, aber das dritte Tarsenglied hat unten
190
einen kleinen Fortsatz und das vierte ist sehr klein. Am-
pedus signaticollis Dej. Cat. (niger, opacns, fronte
rnfa, tliorace sanguineo, macula discoidali antica nigra, long.
Ä'/j Iin.) ans Nordamerika kommt darin mit dem Vorigen
überein, aber das zweite und dritte Tarsenglied sind schon
breiter und beinahe dreieckig zu nennen. Ampedus ful-
vus Redtenb. (Guil. lledlenbacher Dissert. gener. et spec.
coleopt. Austr. p. 11.) hat die Fühler, deu Kopf und die
Schenkeldecken "von Ampedus, aber das dritte Tarsenglied
besitzt einen grossen Lappen und das vierte bildet nur einen
kleinen Wurzelknoten des Endgliedes. Dieser kleine Käfer,
der sehr selten sein soll, findet sich in manchen Sammlungen
unter der Benennung Elater fulvicollis Dahl oder im-
maculatus Ziegl.
Einige andere Arten, die von Dejean zum Theil zu
Oophorus gerechnet werden, haben fadenförmige Fühler, mit
grossem spindelförmigem Wurzelgliede, vorn gerundete, nie-
dergebogene, über den Mund wegragende Stirn, gewölbtes,
hinten niedergebogenes Halsschild, eirundes Schildchen, nach
der Mitte hin jäh erweiterte Schenkeldecken, und schmale,
an den Seiten zusammengedrückte Tarsenglieder, die allmäh-
lich an Länge abnehmen, von denen aber das vierte sehr
kleine auf der Unterseite einen häutigen einfachen Fortsatz
führt. Dahin gehören Elater auritus Herbst (dilectus
Say), amplic ollis Schönh., Monocrepidius caninus
und as in in us (sulphuripes Dej.) der Zeitschrift, und über-
haupt ein Theil der Monocrepidien, mit denen sie vorläufig
noch vereinigt bleiben mögen, bis eine neue Untersuchung
der ganzen Gruppe der mit gelappten Tarsenglieder versehe-
nen Elateriden ihnen ihren Platz anweist.
Auch Atelopus Erichs. (Archiv für Naturgesch. VIII.
Jahrg. 1842. S. 142.) dürfte eine hier anschliessende Gat-
tung bilden.
Eschschollz stellt neben Limonius die Gattung Me-
lanox an thus, und Dejean führt als Beispiel zwei unbe-
schriebene Arten und deu E 1 a t e r m e 1 a n o c e p h a 1 u s Fabr.
auf, der in Ostindien und auf Madagaskar vorkommt. Als
Merkmale sind lanzettförmige, aber breite, nach innen all-
191
mählich erweiterte Schenkeldecken angegeben, indessen sind
dieselben bei Elater melanocephalus doch ziemlich jäh er-
weitert und die Erweiterung ist am Ende für die Aufnahme
der Schenkelstützen stark ausgerandet, so dass darauf hin eine
Trennung von Ampedus kaum begründet werden kann. Wenn
aber Eschschollz ferner von den Tarsen sagt, dass das er-
ste Tarsenglied nur wenig länger als das zweite sei, so muss
ich fast glauben, dass er nicht den Elater melanoce-
phalus vor sich hatte, als er die Gattung errichtete, da bei
diesem das erste Glied wenigstens so lang ist, wie die drei
nächstfolgenden zusammen, und gerade hierin ein Grund lie-
gen möchte, diese Art von Ampedus zu trennen. Erichson
bemerkte mir, dass der oben beschriebene Amped. semi-
flavus aus Sidney zu Melanoxanthus gehöre, und Me-
lanoxanthus qu adrigut tatus Erichs. (Arch. für Na-
turg. 1842. S. 139.) ist wahrscheinlich eine ähnliche Art.
Bei semiflavus ist das erste Glied der Tarsen nur wenig ver-
längert, und entspricht somit der Beschreibung des Gattungs-
charakters die EschsclioWz giebt; die Gestalt der Schenkel-
decken lässt sich bei der Art, wie das Exemplar der Ileiche-
schen Sammlung aufgesteckt ist, nicht genau beobachten.
Wollte man Elater melanocephalus Fabr. als
Typus einer besondern Gattung betrachten, so würden die
Merkmale sich in folgender Weise feststellen lassen:
Kopf ziemlich gross, vorn stark niedergebogen, mit
vorn gerundeter und gerandeter Stirn, die etwas über die
senkrecht stehende Lefze sich erhebt.
Fühler eilfgliederig, massig lang, das zweite und dritte
Glied klein, kornförmig, die folgenden dreieckig.
Halsschild länger als breit, die Seiten parallel, nur
an der Spitze verschmälert, die Hinterdornen grade.
Schildchen länglich dreieckig.
Deckschilde doppelt so lang wie das Halsschild, die
Seiten parallel und nur an der Spitze im Bogen verschmälert.
Beine dünn, Schenkel schmal, in der Mitte nur wenig
breiter, Schienen stielrund, einzeln geborstet, Tarsen dünn,
stielrund, das erste Glied verlängert, das zweite, dritte und
192
vierte allmählich an Lauge abnehmend, einzeln geborstet, das
Klauenglied walzig, mit einfachen Krallen.
Schenkeldecken nach Innen buchtig erweitert und
hier ausgerandet.
Ich mnss es dahin gestellt sein lassen, ob Eschscholz
die Gattung Melanoxanthus für den Elater melanoce-
phalus errichtete und dieselbe fehlerhaft beschrieb, oder auf
Arten begründete, welche dem Ampedus semiflavus nahe
stehen, aber das lässt sich wenigstens annehmen, dass Elater
melanocephalus und A. semiflavus in den Gattungskennzeichen
wesentlich von einander abweichen, wenn sie auch schon in
der Gestalt des Halsschildes und der Deckschilde viele Aehn-
lichkeit besitzen.
Nachträglich bemerke ich noch, dass nach dem Abdrucke
der vorigen Bogen mir von Herrn Dohrn in Stettin sowohl
Exemplare von Amp. sanguineus als von A. pomorum
eingesendet wurden, welche die von Geoffroy erwähnten
schwarzen Punkte an der Wurzel der Deckschilde besassen.
Auch habe ich mich überzeugt, dass A. brnnnicornis (p.
173. 32.) und A. obsidianus (p. 174. 34.) als Abände-
rungen von einander zu betrachten sind.
IV.
Beiträge zur Kenntniss
der
unter Ameisen lebenden Insekten,
von
Friedrich Märkel,
Cantor zu St. Wehlen in der sächs. Schweiz.
Zweites Stück.
.Am Schlüsse meiner kleinen im dritten Bande dieser Zeit-
schrift befindlichen Abhandlung über Myrmecophilen sprach
ich den Wunsch aus, dass mein Aufsatz zu weiteren Nachfor-
schungen über die Ameisenfreunde auregeu und zu neuen
Entdeckungen führen möge. Dieser Wunsch ist auf eine
überraschende Weise in Erfüllung gegangen. Ausgezeichnete
Entomologen haben diesem Gegenstande ihre Aufmerksamkeit
zugewendet, und noch ehe ich in der entomologischen Zeitung
eine Anfrage und Bitte um Beiträge zur Fortsetzung meiner
Arbeit ergehen liess, die nicht ohne reiche Früchte blieb, wa-
ren schon mehrere meiner entomologischen Freunde und Cor-
respondenten in Durchsuchung der Ameisennester thätig ge-
wesen und hatten mir ihre Erfahrungen und Entdeckungen
freundlich mitgetheilt. In dieser Beziehung fühle ich mich
nachgenannten Herren, die mich theils mittelbar, theils un-
mittelbar durch Zusendungen oder Belehrungen bei meiner
Arbeit unterstützten, namentlich: Aube (Paris), Dieckhoff
(Stettin), Erichson (Berlin), Fnnke (Rochlitz), Germar
(Halle) , Gressner (Rochlitz) , Kellner (Finsterbergen) , v.
liiesenwetter (Leipzig), Kunze (Leipzig), Lünemann
(Göttingen), Pflüger (Eimbeck), Riehl (Cassel), Graf Ran-
izau (Bonn), Schmidt (Stettin), Schmidt (Prag), Schaum
(Halle), Strübing (Erfurt), v. Weidenbach (Augsburg), zu
(5. Band. 1. Heft.) 13
194
ganz besonderem Danke verpflichtet, und ich werde in dem
nachfolgenden Verzeichnisse hei jeder Art noch besonders die-
jenigen Herren namhaft machen, welchen ich die Kenntniss
derselben, oder eine Bestätigung meiner eignen Erfahrungen
hierüber zu verdanken habe. .
Das Geschichtliche des Gegenstandes anlangend, über
welches ich mich in meinem frühem Aufsatze zunächst ver-
breitete, war ich vergebens bemüht, in den Schriften frühe-
rer Entomologen ausser dem bereits Mitgetheilten noch einige
Spuren von etwa erwähnten Myrmecophilen aufzufinden, ha-
treille in seiner Histoire de Fourmis, die ich bei meiner frü-
hern Arbeit noch nicht vergleichen konnte, erwähnt nichts
über diesen Gegenstand, so viel auch der Verfasser sonst
Merkwürdiges von den Ameisen überhaupt berichtet. Eben
so wenig hat Oken in seiner allgemeinen Naturgeschichte,
in welcher er das Ameisengeschlecht mit besonderer Weit-
läufigkeit behandelt, und vorzugsweise dabei die altern en-
tomologischen Schriftsteller zu Rathe zieht, irgendwo einen
Fingerzeig über die Myrmecophilen gegeben. Dagegen fin-
den sich in neueren, mir inzwischen bekannt gewordenen en-
tomologischen Schriften eine Anzahl Insekten erwähnt, die
unter Ameisen gefunden wurden, und die ich nachstehend
namhaft mache.
Zuvörderst trage ich noch das von mir in Erichson
gen. et spec. Staphylin. übersehene Glyptoma corticinum
Molsch. nach, welches Aube bei Paris unter Ameisen fand.
Heer führt in seiner Fauna coleopt. helvetica Tom. L, ausser
einigen bereits bekannten Myrmecophilen, noch zwei neue von
ihm beschriebene Arten auf, Homalota talpa Chevr. und
Homal. angularis sibi, und weiset auch der Homal. pr omi-
s c u a Er. ihren Wohnort unter Ameisen an. Victor v. Mol-
schulsky, dem die Entomologie so manche schöne Entdeckung
verdankt, hat in dem Bullet, de la Soc. Imp. des Nat. de Mo-
scou vom Jahre 1838, 1839 u. 1840, das mir bei meiner frü-
hern Arbeit noch nicht zur Einsicht vorlag, nicht nur den Aufent-
halt von Monotomaconicicollis Chevrol., B a t r i s u s v e-
nus t us Rchb. und T y r u s mucronatus P%. unter Ameisen
durch eigne Erfahrung bestätigt gefunden, sondern auch als neue,
195
von ihm entdeckte Myrmecophila Euplectns piceus, Mi-
crozoum collare und die merkwürdige Cholovocera
f o r m i c a r i a beschrieben und abgebildet. In dem ersten Hefte
des vorgenannten Bulletin vom Jahre 1843 befindet sich ein sehr
interessanter Bericht des Grafen Mannerheim über seine,
im Jahre 1842 unter der Form, rufa in Finnland angestellten
Nachforschungen. Er fand im Verlaufe Eines Sommers unter
der genannten Ameisenart nicht weniger als 31 Myrmecophi-
len, unter welchen sich acht neue, von ihm entdeckte und
genau beschriebene Arten befinden, nämlich: Hom'al. fos-
sigera, Oxyp. myrmecobia, Oxyp. latiuscula, Oli-
gota tantilla, Tachyp. pulchellus, Stenus formi-
cetornm, Trichopt. picicornis und Latridius for-
micetorum. Als bereits bekannte Arten, die man aber zeit-
her noch nicht unter Ameisen fand, werden Placusa com-
plauata Er., T achin. fimetarius, Xanthol. ochra-
ceus Ggl., Stenus providus Er., Ptil. evanescens
Msh. (pusillum Gyl.) , Latrid. fusculus Meg., Coc-
cin. 7punctata L. u. Euplect. Kirbyi Benny von ihm
erwähnt. Dr. Rosenhauer berichtet im dritten Jahrg. der
entom. Zeitung p. 50. über die Larve der Clyth'ra 4p uu-
ctata, die er unter der Form, rufa antraf, beschreibt dieselbe
und erzählt deren Verwandlung. In derselben Zeitschrift, 4ter
Jahrg. p. 306. giebt Herr v. Kiesenweller mehrere interes-
sante Mittheilungen über einige Myrmecophilen, namentlich
Myrmedonien, beschreibt drei neue, von ihm entdeckte Arten:
Oxyp. familiaris, Scopaeus pusillus und Othius
myrmecophilus, und sondert Dinarda Maerkelii von
Diu. dentata Gr. ab. Endlich habe ich selbst in der entom.
Zeitung, 3ter Jahrg. p. 142, vorläufig über einige neue Myr-
mecophilen, Myrmed. cognata, Myrmed. laticollis,
Oxyp. vittata, Ale och. inquilina und Euryusa acu-
minata Bericht erstattet, von welchen Arten weiter unten
die Diagnosen und ausführlicheren Beschreibungen folgen.
Alle vorstehend erwähnte Arten werden in dem nachfolgenden
Verzeichnisse am gehörigen Orte eingeschaltet werden.
Wenn in meiner frühern Abhandlung nur die von mir
unter der Form, rufa angetroffenen Myrmecophilen aufge-
13 *
196
z'Ahlt wurden, so umfasst dagegen das folgende Verzeicliniss
alle von mir und Andern, auch unter den übrigen Araeisen-
arten, aufgefundene Insekten, soweit ich darüber bis jetzt
in Kenntniss gesetzt bin, und es steigt dasselbe auf 284 Spe-
cies. Dass vielleicht manche derselben, deren Aufenthalt un-
ter Ameisen nur ein zufälliger gewesen sein konnte, künftig
wieder gestrichen werden müsse», will ich zur Zeit noch
nicht in Abrede stellen; ich hielt es dennoch für rathsam,
alle mir angezeigte Species aufzunehmen, weil sich manches
nur einzeln gefundenes Stück doch noch späterhin als einen
wirklichen Ameisenfreund ausweisen könnte , wie ich diese
Erfahrung selbst schon mehrere Male gemacht habe.
Die Gäste der Form, rufa, von welchen ich in meinem
früheren Aufsatze 31 Arten anführte, steigen nun durch die
nenhinzukommenden auf circa 100 Nummern. Noch weit zahl-
reicher aber sind die Myrmecophilen, welche unter der Form,
fuliginosa angetroffen werden. Mein Verzeicliniss zählt gegen
als 150 Arten derselben auf, und sie stellt sich als diejenige
Ameisenart heraus, welche die meisten fremden Gäste beher-
bergt. Ich bin fest überzeugt, dass sich unter der F. fuligi-
nosa, einer so weit verbreiteten, im Norden und Süden Eu-
ropas vorkommenden Species, deren Nester nur von weni-
gen Entomologen einigermassen gründlich untersucht worden
sind, schon in den verschiedenen Gegenden Deutschlands,
noch eine grosse Menge neuer Myrmecophilen findeu werde.
Vielleicht sind einige Nachweisungen über den Fang der Myr-
mecophilen unter dieser Ameisenart hier nicht am unrechten
Orte. Die Form, fuliginosa legt ihre Wohnungen gern an
Baumstämmen , und mit besonderer Vorliebe am Fusse alter,
bereits absterbender Bäume an. Hier findet man die Myr-
mecophilen fast zu allen Jahreszeiten, vom ersten Frühlinge
bis zum späten Herbste, theils in den Gängen, welche sich
die Ameisen in dem Baume selbst, oder unter der Rinde und
den Wurzeln desselben aushöhlen, theils in dem Mulm, der
von den Ameisen beim Aushöhlen der Gänge herausgeschafft
wird, und in der nächsten Umgebung des Baumes, mit Erde,
Spreu, dürren Blättern und Holzfragmenten vermischt, herum-
liegt. Vorzüglich achte man auf solche Colonien, die sich
197
am Fusse alter, absterbender Eichen befinden, und wo die
nächste Umgebung des Baumes keine mit dichtem Rasen be-
wachsene Fläche, die das Auffinden erschwert, sondern einen
kahlen, lockeren Boden darbietet. Hier wird man die Myr-
mecophiien oft in ungeheurer Menge finden, und ich habe
selbst einige Male die Erfahrung gemacht, dass wohl eben
so "viel Käfer, als Ameisen vorhanden waren. In den aus-
gehöhlten Gängen unter den Wurzeln, zwischen der Rinde
und in dem Baume selbst kann man zuweilen einen ausser-
ordentlich reichen Fang thun, z. B. an Euryusen; doch ist es
selten möglich, in das Innere der Gänge einzudringen und
dieselben zu erforschen. Man wird dagegen auf eine leich-
tere Weise schon durch sorgfältiges Untersuchen des obener-
wähnten Mulms in der nächsten Umgebung des Baumes, so-
weit etwa die Ameisen ihren Lauf haben, zu ergiebiger
Ausbeute geführt werden und Myrmedonien, Oxypoden und
Homaloten in Menge finden. Die Histeren verbergen sich
gewöhnlich in die Erde, gehen jedoch nicht tief, und sind
deshalb leicht aufzufinden. Nur wähle man zu seinen Nach-
suchungen wo möglich solche Tage, an welchen der Boden
um den Baum her weder zu trocken noch zu feucht ist ; im-
mer hielt ich nach einem sanften, warmen Regen nach langer
Dürre die reichsten Ernten. — Mit der F. fuliginosa ist
die Form, fusca Latr. nahe verwandt, und ich habe in mei-
ner frühern Abhandlung beide Arten mit einander verwech-
selt. Man wird jedoch die letztere, die in der Regel auch
etwas grösser ist, bald an dem etwas metallisch glänzen-
den Hinterleibe erkennen, welcher bei F. fuliginosa sich
russschwarz und fast ohne Glanz zeigt. F. fusca be-
herbergt zwar in ihren Colonien, die gewöhnlich in Wäl-
dern unter Steinen angebracht sind, mehrere Myrmecophilen,
doch bei Weitem weniger, als die beiden vorgenannten Ar-
ten. Will man diese Ameise zu wiederholten Malen ausbeu-
ten, so gilt besonders die Regel, dass man die Steine, un-
ter welchen sich die Nester befinden, genau wieder in ihre
erste Lage bringt, weil sonst am andern Tage das ganze
Völkchen verschwunden ist und sich anderwärts augesiedelt
hat; auch wird man an solchen Tagen, wo die Steine durch
198
Sonnenwärme sehr erhitzt sind, in deren Folge sich die Amei-
sen mit ihren Hansgenossen in die tiefer liegenden Gänge zu-
rückzuziehen pflegen, wenig oder nichts finden. — Zahlrei-
cher als unter der F. fusca finden sich die Myrmecophilen
wieder unter der F. eunicularia Lalr., die ihre Nester zwar
oft auf der Erde, unter Moos, an Mauern etc. anlegt, jedoch
auch gern alte Bäume, besonders halb verfaulte Stöcke (Stub-
ben) dazu wählt und sich darin ihre Gänge bildet. Hier wird
mau wieder an alten, absterbenden Eichen die reichste Ernte
halten. Man lasse sich nicht abschrecken, wenn diese Colo-
nien nur sehr schwach zu sein scheinen, und die Ameisen
gleichsam nur einzeln herumlaufen ; es finden sich nichts de-
sto weniger in solchen kleinen Colonien oft die interessante-
sten Gäste, z. B. Enrynsen, Batrisen, Histeren und Scyd-
maenen. Herr Gressner wendete bei dieser Ameise, so wie
auch bei der F. fnliginosa folgende, nach seiner Versiche-
rung sehr ergiebige Fangmethode an: Er legte Stücke faulen
oder porösen Holzes, Rinden, -vertrocknete Schwämme, Wische
von Moos und andere Vegetabilien in die Höhlungen und
Spalten alter Eichen, wo sich die Nester der Ameisen befan-
den, zog dann jene Einlagen bei seinen späteren Besuchen
wieder hervor und klopfte sie in den Schöpfer aus, auf wel-
che Weise er zuweilen in Mehrzahl sehr seltene Arten er-
langte. Euplectus tuberculatus, Scydmaenus claviger, Abraeus
granulnm etc. kamen auf diese Weise in seine Hände. —
Form, nigra und Myrmica cespitum, die beide gewöhnlich
ins Gras bauen, geben wenig an Myrmecophilen her; auch
ist das Aufsuchen derselben in den von Rasen verdeckten Ne-
stern etwas schwierig. — Myrm. rubra L., von welcher ich
früher glaubte, dass keine Gäste unter ihr anzutreffen wären,
beherbergt doch auch, wie ich mich später überzeugt habe,
und durch Ändere überzeugt worden bin, einige interessante
Myrmecophilen. — Die kleine F. flava F. giebt, ausser den
zwei bekannten Keulenkäfern, wenig Ausbeute. Zu einer an-
dern, sehr kleinen, mir noch unbekannten, röthlichen Myr-
mica, mit hellpechfarbigem Hinterleibe, die ihre Nester in
Gewächshäusern unter Blumentöpfen etc. anlegt, hält sich der
niedliche Abraeus rhombophorus Aube. Unter den übrigen,
199
hier nicht genannten deutschen Ameisenarten habe ich bis
jetzt noch nichts antreffen können.
Ich lasse nun in der immer noch am meisten gebräuch-
lichen Lalreille' sehen Ordnung die Myrinecophilen auf ein-
ander folgen, wobei ich bemerke, dass diejenigen, welche
nicht ausschliesslich unter Ameisen wohnen, wie in meinem
frühem Aufsatze, mit einem * bezeichnet, dagegen die nach
meiner Meinung ächten Myrniecophilen unbezeichnet gelassen
sind. Die Larven habe ich ebenfalls wieder mit einem f
notirt.
1. * Myrmedonia canaliculata Payk.
Obgleich diese bekannte und gemeine Art oft ausser-
halb der Wohnungen der Ameisen, in feuchter Erde, unter
Laub, Steinen etc. besonders im Frühlinge angetroffen wird,
so hält sie sich doch auch gern zu den Ameisen, und wird
bereits von Erichson und Heer als Myrinecophilon aufge-
führt. Funke, Gressner, v. Kiesenwetter, D. Limemann
und Slrüb'mg *) sammelten sie unter der F. fuliginosa; ich
bemerkte sie auch, wie Erichson, unter der F. flava, nicht
minder unter der Myrm. cespitum.
In einer kürzlich von H. Melly in Liverpool erhal-
tenen Sendung befand sich eine sicilische Myrmedonia, die
bei grosser Aehniichkeit mit. M. canaliculata doch eine eigne
Art ist, und die ich unter nachstehendem Namen dem Ver-
zeichnisse der Myrmecophilen noch beifüge, da sie der Ana-
logie nach sich jedenfalls auch in Ameisen aufhält.
2. Myrmedonia memnonia mihi.
Punctatissima, aterriraa, nitida, antennarum tibiarumque basi
picea, thorace oblongo, convexiore, postice aagusüore, ca-
nalicnlato impressoque, tarsis testaeeis.
Long. 2 lin.
Der Hauptunterschied dieser Art von M. canaliculata
*) Um Raum zu ersparen ist der jedesmalige Wohnort der
Entomologen um so mehr nicht wiederholt angeführt, als derselbe
bereits in der Einleitung angegeben ist. Nur in dem Falle, wenn
ein Entomolog irgend eine Art nicht in seiner nächsten Umgebung,
vielleicht auf Reisen u. dgl. gefunden haben sollte, wird der Ort,
wo er sie fand, besonders angegeben werden.
»oo
besteht ausser der tiefschwarzen Färbung, dem stärkern Glänze
der Oberfläche und der spärlichem Behaarung in dem etwas
gewölbtem und nach hinten etwas mehr zusammengezogueu
Halsschilde.
3. Myrmedonia limbata Payk.
Germ. Zeitschr. III. p. 211. 1.
Wurde von Funke, Gressner und v. Kiesenwelter
unter der F. fuliginosa, von D. Erichson und D. Liine-
mann unter der F. flava, von v. Kiesemceller auch unter
der F. cnnicularia angetroffen. Ich selbst sammelte sie ein-
mal in einem alten Neste der F. rufa, bemerkte sie auch öf-
ter, besonders im ersten Frühlinge, in Gesellschaft der Ra-
senameisen.
4. Myrmedonia similis mihi.
Subtiliter punctulata, nigro-fusca, antennarum basi pedibns-
qne rufis, thorace subquadrato , elytris basi rufescentibus,
abdominis segmentis ultimis laevigatis.
Long. 2 lin.
Zunächst der M. limbata verwandt, aber in der Regel
noch etwas schmäler, als diese, und durch die auch am Aus-
senrande nach hinten zu stets schwarzbraunen üeckschilde,
so wie durch die geglätteten Hiuterleibsringe, von welchen
nur die ersten drei *) am Hinterrande fein punktirt sind, hin-
reichend verschieden.
Die Fühler sind von der Länge des Kopfes und Hals-
schildes, das erste Glied roth, die übrigen rothbraun, das
letzte so lang wie die drei vorhergehenden zusammengenom-
men. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, eben,
sehr fein punktirt, schwach behaart, glänzend, schwarz. Das
Halsschild ist ein wenig breiter, als lang, vorn abgeschnitten,
*) Um Missverständnissen vorzubeugen bemerke ich liier ein
für alle Mal, dass ich bei allen Brachelytren den ersten, unvoll-
kommneren Hinterleibsring , der auf der unteren Seite kein ent-
sprechendes Bauchsegment hat, nicht mitzähle, folglich denjenigen,
welcher sich gewöhnlich durch etwas bedeutendere Länge aus-
zeichnet, und am äussersten Hinterrande immer durchscheinend
gleichsam mit einem feinen, weissen Saum versehen ist, als den
fünften betrachte.
«Ol
an den Seiten und hinten sanft zugerundet, die Vordereckeu
abgerundet, die Hinterecken stumpf, am Hinterrande mit einem
deutlichen Queereindruck, von welchem aus sich eine seichte
(hei dem Männchen etwas stärker ausgedrückte) Längsrinne
bis gegen die Mitte des Halsschildes zieht, die Oberfläche
fein und dicht punktirt, anliegend behaart, glänzend, schwarz.
Die Deckschilde sind von der Breite und Länge des Halsschil-
des, fein und dicht punktirt, ziemlich stark anliegend behaart,
mit geringem Glänze, schwarzbraun, nur von der Schulter
aus verbreitet sich ein rothbrauner Fleck nach innen. Der
Hinterleib ist schwarz, glänzend, die einzelnen Ringe dessel-
ben am Rande rothbraun, die drei ersten Ringe am Hin-
terrande fein punktirt, die übrigen geglättet. Die Beine
sind roth.
Lebt nur unter der F. fuliginosa.
Ich fand vor einigen Jahren ein Exemplar dieser Art
in hiesiger Gegend, später wurde sie von Funke und Gress-
rier ziemlich zahlreich aufgefunden, auch von meinem Bru-
der *) in der Gegend von Meissen entdeckt.
5. Myrmedonia hnmeralis Gr.
Germ. Zeitschr. III. p. 211. 2. — Bullet, de Moscou 1843. I.
p. 77. 1.
Kommt unter der F. fuliginosa und F. rufa nicht sel-
ten vor. Unter ersterer Ameisenart sammelten sie D. Erich-
son, Funke, Gresmer, D. hünemann, v. Kiesenweller,
Strübing, mein Brüder und ich, unter letzterer ist sie von
v. Kiesenweller , Graf Mannerheim und mir angetroffen
worden.
Ich fand den Käfer in der Begattung und kann daher
versichern, dass die mit eingedrückter Stirne und breit und
tiefgefurchtem Halsschilde die Männchen seien, bei welchen
überdiess noch der letzte Hinterleibsring oben deutlich ausge-
randet erscheint.
*) Gustav Märkel, Cantor zu Leuben bei Lommatsch, dem
ich manchen schönen Beitrag zu diesem Verzeichnisse verdanke.
203
6. Myrmedonia cognata mihi.
Subtilissime punctulata, nigro-fusca, thorace subquadrato, basi
tri -impresso, antenuis pedibusque rufo-testaceis.
Long. 2'/2 lin-
Variat lmmeris dilutioribns.
Entom. Zeitg. III. p. 142. 1.
Der M. liumeralis cinigermassen verwandt, weicht aber
durch etwas kleinere und* schmälere Gestalt und dunklere,
gleichmässige Färbung, so wie durch das feiner und dichter
punktirte, au den Hinterecken mehr abgerundete Halsschild,
dem der seitliche, gebogene Längseindruck gänzlich fehlt, be-
sonders aber noch durch die drei Eindrücke am Hinterrande
des Halsschildes und durch die scharfe Queerkante am Hin-
terkopfe ab.
Die Fühler sind einfarbig rothbraun, das letzte Glied
so lang wie die beiden vorhergehenden zusammengenommen.
Der Kopf ist etyyas schmäler als das Halsschild, eben, hinten
in einem rechten Winkel jäh abschüssig, so dass sich da-
durch eine scharfe Kante am Hinterkopfe zeigt, sehr fein und
dicht punktirt, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist etwas
breiter als lang, vorn grade abgeschnitten, an den Seiten
und hinten sanft zugeruudet, die Hinterecken abgerundet, au
der Basis in der Mitte ein deutlicher Queereindruck, der
nach vorn in eine seichte Furche ausläuft, die sich bis gegen
die Mitte des Halsschildes zieht, zu beiden Seiten des Queer-
eindrucks ein schräg aufwärtsgehender Eindruck, die Ober-
fläche ziemlich gewölbt, sehr fein und dicht punktirt, anlie-
gend behaart, glänzend, zuweilen etwas in das Metallische
spielend, schwarzbraun. Die Deckschilde sind kaum breiter
als das Halsschild, und von gleicher Länge mit demselben,
ebenfalls fein und dicht punktirt, ziemlich stark anliegend be-
haart, glänzend, dunkelbraun, an der Schulter zuweilen et-
was heller. Der Hinterleib ist oben geglättet, an den Seiten
und unten ziemlich stark behaart und punktirt, dunkelbraun,
die einzelnen Ringe desselben etwas heller gesäumt. Die
Beine sind rothbraun.
Es kommt zuweilen eine merkwürdige Varietät vor, wo
auf dem Halsschilde längs des gauzen Hinterrandes eine mit
903
demselben parallel laufende, eingedrückte Linie wahrgenom-
men wird, die nur durch die beiden schrilg aufwärts gehen-
den Eindrücke einiger Massen unterbrochen ist, sich auch
noch am Seitenrande etwas hinauf zieht, und dem Halsschilde
das Ansehen giebt, als wenn es breit gerandet wäre. Uebri-
gens stimmt diese Form in jeder andern Beziehung mit co-
gnata vollkommen überein.
Es mag diese in manchen Gegenden häufig unter der
F. fuliginosa vorkommende Art zeither mit andern Myrmedo-
nien verwechselt worden sein, sie ist aber sicher eigne Spe-
cies und ich habe ein von Herrn v. Kiesenwelter in der
Begattung getroffenes Pärchen vor mir, an welchem sich der
äussere Geschlechtsunterschied nur durch eine schwache Aus-
randung des letzten Hinterleibsringes kund giebt. Es sam-
melten sie unter obenerwähnter Ameisenart: Funke, Gress-
ner, v. Kiesenwelter , D. hünemann , mein Bruder und
ich; auch ist sie bei Gassei gefunden worden. Herr v. Kie-
senicelter fing zwei nicht im Geringsten abweichende Stücke
in der Lausitz unter F. eunicularia.
7. Myrmedonia funesta Gr.
Germ. Zeitschr. III. p. 211. 3.
Gar nicht selten unter der F. fuliginosa. D. Erich-
son, Funke, Gressner, D. Lünemann, v. Kiesenwelter,
Striibing , mein Bruder und ich. Von Kiesenweiler und
mir auch einmal unter der F. rufa gefunden.
Ich habe ein von Herrn v. Kiesenwelter in copula ge-
fangenes Pärchen vor mir, und kann den von Erichson an-
gegebenen Geschlechtsunterschied, die seichte Längsfurche auf
dem Halsschilde bei dem Männchen, bestätigen.
8. Myrmedonia laticollis mihi.
Subtilissime punetulata, nigro-fusca, thorace transverso, brevi,
coleopteris sublatiori, obsolete caualiculato , antennaruni
basi pedibusque rnfo-testaeeis.
Long, V/2 — 2 lin.
Entom. Zeitg. III. p. 143. 2.
In der Form des Halsschildes der M. lngens ähnlich,
aber gewöhnlich von noch etwas kürzerem, gedrängterem Baue
204
und standhaft dunkler Färbung, das Halsschild hinten ohne
Grübchen, aber mit einer bis zum Vorderrande reichenden
seichten Längsrinne; die Fühler nach der Spitze zu weniger
verdickt. Die Fühler sind dunkelbraun, das erste und zweite
Glied roth, das letzte so lang, wie die beiden vorhergehenden
zusammengenommen. Der Kopf ist fast um die Hälfte schmä-
ler als das Halsschild, flach gewölbt, deutlich und dicht pnnk-
tirt, schwarz. Das Halsschild ist ziemlich noch einmal so
breit als laug, die Deckschilde an Breite fast noch übertref-
fend, vorn grade abgeschnitten, an den Seiten und hinten
zugerundet, die Vorder- und Hinterecken abgerundet, mit ei-
ner seichten über das ganze Halssehild reichenden Längs-
rinne, die Oberfläche fein und dicht punktirt, seidenartig be-
haart, mit ziemlichem Glänze, schwarzbraun. Die Deckschilde
sind von der Länge des Halsschildes, eben so punktirt und
behaart, als dieses, doch von etwas hellerer Färbung, an der
Schulterecke zuweilen ein lichterer Fleck. Der Hinterleih
unten behaart und dicht punktirt, oben geglättet, glänzend,
schwarz, die Räuder der einzelnen Segmente, röthlich. Die
Beine sind roth.
Bei dem Männchen hat das Halsschild weniger Glanz,
und die Längsrinne auf demselben ist deutlicher.
Es kommt diese Art zuweilen in ungeheurer Menge
unter der F. fuliginosa vor, und mag zeither als eine Va-
rietät der M. lugens betrachtet worden sein, von der sie sich
aber durch die schon oben angegebenen Merkmale hinreichend
unterscheidet. Sie scheint sehr verbreitet zu sein und wurde
gesammelt von Funke, Gressncr, v. Kiesenwetter, D. Lii-
nemann, Graf Rantzau, Slrüb'mg, meinem Bruder und
mir, kommt auch in der Gegend von Cassel vor.
9. Myrmedonia lugens Gr.
Germ. Zeitschr. III. p. 212. 4.
Etwas seltener als die vorige, unter der F. fuliginosa.
Funke, Gressner, v. Kiesenwetler, D. Lünemann, mein
Bruder, ich.
10. Myrmedonia fulgida Gr.
Ich führe diese Art, von welcher ich ein mit der Gra-
venhorst sehen Beschreibung genau übereinstimmendes mann-
Ä05
liches Exemplar zur Ansicht durch Herrn D. Schaum er-
hielt, hier mit auf, da sie höchst wahrscheinlich, wie die
nachfolgende Species, in der Nähe der Ameisen lebt.
11. Myrmedonia Haworthi Sleph.
Myrm. Haworthi Stcph. lllustr. V. tab. 26. fig. 3.
Myrm. fulgida var. Erichs, gen. et. sp. Staphyl. p. 40. 8. —
Germ. Zeitschr. III. 212. 5.
Mas abdominis segmeuto sexto medio tuberculato.
Herr Prof. Erichson hat diese Art, die ich in beiden
Geschlechtern vor mir habe, als Varietät der M. fulgida Gr.
betrachtet, ich glaube jedoch, sie für eine besondere Species
halten zu müssen, die sich ausser der abweichenden Färbung,
der grössern, namentlich breitern Gestalt, der grobem Be-
haarung, der verhältnissiuässig längern Deckschilde, dem nach
hinten zu mehr verschmälerten Hinterleibe, schon durch an-
dre Struktur der Fühler hinreichend unterscheidet. Diese
letztem nämlich, welche in der Regel nur an der Basis und
Spitze eine rothgelbe, in der Mitte dagegen eine schwärzli-
che Färbung zeigen, sind länger als Kopf und Halsschild,
das Endglied derselben ist kürzer, als die beiden vorherge-
henden zusammengenommen, dabei dick und stumpf; bei ful-
gida dagegen reichen die ganz einfarbig gelbrothen Fühler
nur bis zum Hinterrande des Halsschildes, die vorletzten Glie-
der sind kürzer, als bei jener, das Endglied länger, als die
beiden vorhergehenden zusammengenommen, dabei gestreckt
and spitz. Das Halsschild ist bei Haworthi breiter, nach
vorn weniger erweitert, die Hinterwinkel mehr abgerundet,
die Oberfläche etwas gewölbter. Die verhältnissiuässig lan-
gem Deckschilde zeigen bei allen Exemplaren ziemlich gleich-
massig hinten am Anssenrande einen dreieckigen, schwarzen,
gewöhnlich scharf begrenzten Flecken, der sich von der Mitte
des Aussenrandes bis zum hintern Innenwinkel zieht, wäh-
rend bei fulgida nur der lunschlagene Aussenrand nach hin-
ten zu schwärzlich erscheint. Der Hinterleib, der bei fulgida
ziemlich parallel läuft, und auf welchem auch die vorderen
Segmente an der Basis schwarz sind, ist bei Haworthi von
der Mitte aus nach hinten zu mehr verschmälert, und bis
zum vierten Segment, welches in der Mitte an der Basis ei-
206
nen schwarzen Schatten zeigt, einfarbig rothbraun, nur das
fünfte und sechste Segment sind von schwarzer Färbung. .
Der männliche Geschlechtsuuterschied spricht sich bei
dieser Art auf dem letzten Hinterleibsringe sehr deutlich
durch einen auf der Mitte desselben befindlichen ansehnli-
chen, etwas in die Breite gezogenen Höcker aus. Auf ähn-
liche Weise ist diess bei fnlgida der Fall; doch erscheint
hier der Höcker, so viel ich bei der allerdings etwas schlech-
ten Beschaffenheit des vorliegenden Exemplars bemerken kann,
gleichsam in zwei Theile getheilt.
Es wurde diese ausgezeichnete und sehr seltene Art
zwei Mal von mir in der Nähe einer sehr grossen Colonie
der F. rufa angetroffen; zwei Mal sammelte sie auch Herr
Gressner, ein Mal im Winter unter Moos, das zweite Mal
bei herumlaufenden Ameisen zur F. fuliginosa gehörend.
Nach einer brieflichen Nachricht des Herrn Riehl ist M. ful-
gida (oder Haworthi?) auch in der Gegend von Gassei und
zwar ebenfalls in Gesellschaft der F. fuliginosa gefunden
worden.
12. *Myrmedonia collaris Payk.
Herr Schollstedl in Stendal traf, nach einer mir ge-
gebenen mündlichen Versicherung, diese Art immer in Gesell-
schaft einer grössern gelblichen Ameise (Myrm. rubra?) an
Bachufern an. Die Herren Dleckhoff und D. Schmidt (Stet-
tin) sammelten sie mehrere Male „unter den in Gärten ge-
wöhnlichen nicht sehr grossen Ameisen;" Herr v. Kiesen-
wetler fing ein Exemplar unter der F. fuliginosa.
Die verschiedenen Arten der deutschen Myrmedonien
sind zeither oft von den Entomologen mit einander verwech-
selt worden, und es zeigen manche derselben allerdings beim
ersten Blick in Grösse, Umriss, Färbung und Sculptur viele
Uebereinstimmung. Dennoch sind sie durch so constante
Merkmale von einander geschieden, dass, wenn man auf diese
achtet, eine Verwechselung der Arten kaum möglich ist.
Wenn auch in Erichson's klassischem Werke über Brache-
lytren die Mehrzahl derselben bereits von Meisterhand be-
schrieben worden ist, so dürfte es doch, wegen der neu hin-
307
zugekommenen Arten, vielleicht nicht ganz überflüssig erschei-
nen, wenn ich im Nachstehenden einige Winke zu schnellerer
Auffindung und Unterscheidung der einzelnen Arten gebe.
Ich schliesse hierbei M. canaliculata, collaris, fulgida und
Haworthi aus, weil diese nicht füglich mit andern verwech-
selt werden können, und namentlich die beiden ersten be-
kannt genug sind, die letzteren sich aber durch die eigen-
thümliche Punktirung des Halsschildes schon von allen ihren
Gatlungsverwandten entfernen. Die übrigen deutschen Myr-
medonien zerfallen zunächst in zwei Abtheilungen. Bei der
einen ist das Halsschild nur wenig breiter als lang, zu
ihr gehören M. limbata, similis, humeralis, cognata und
funesta; bei der andern ist das Halsscliild ziemlich doppelt
so breit als lang, hierher gehören lugens und laticollis.
Von jenen scheidet sich mm zunächst die M. limbata aus,
bei welcher die Oberseite des Hinterleibes auf allen Ringen
puuktirt erscheint. M. similis, in der Gestalt, Färbung und
dem grossen Endgliede der Fühler der \origen sehr ähnlich,
ist nur am Rande der ersten Abdominalringe einigermassen
punktirt, und macht dadurch den Uebergang zu den übrigen
Myrmedonien, welche sämmtlich geglätteten Hinterleib haben.
Unter diesen ist die M. humeralis die grösste Form, und
an dem auf dem Halsschilde befindlichen seitlichen geboge-
nen Läugseindruck, der, wenn er auch bei manchen Exem-
plaren nur seicht vorhanden ist, doch niemals ganz fehlt,
und den keine andere Myrmedonie hat, leicht zu erkennen.
Ihr zunächst steht die M. cognata, welche sich durch die
drei Eindrücke an der Basis des Halsschildes und durch die
scharfe Queerkante am Hinterkopfe gut unterscheidet. Es
bleibt nun noch die M. funesta übrig, durch gleichmässig
schwarze Färbung der Oberseite und etwas deutlichere und
weitläuftigere Punktirung des Halsschildes ausgezeichnet. In
der zweiten Abtheilung befinden sich nur noch M. lugens
und laticollis. Erstere kommt nur sehr selten mit ganz dun-
kelgefärbten Deckschilden vor, und hat am Hinterrande des
Halsschildes ein sehr deutliches Queergrübchen , welches bei
laticollis fehlt, wo sich nur eine seichte Längsrinne über
das auch viel feiner und dichter punktirte Halsschild zieht.
208
Uebrigens ist die lugens in der Struktur der Fühler noch
vor allen andern Myrmedonien ausgezeichnet. Bei keiner
andern nämlich sind die Fühler nach der Spitze zu so merk-
lich verdickt, als bei dieser, und das letzte Fühlerglied, wel-
ches bei den übrigen Myrmedonien erst von der Mitte an
stumpf zugespitzt erscheint, verschmälert sich bei dieser
schon von der Basis aus, und erscheint daher spitzer, als
bei den übrigen.
Was nun die Varietäten der einzelnen Arten anlangt,
so sind sie nicht erheblich, und beschränken sich hauptsäch-
lich nur auf kleine Abweichungen in der Färbung und Grösse,
oder es sind die Eindrücke etwas seichter, als gewöhnlich.
Immer weiden auch bei solchen Abänderungen die vorstehend
angegebenen Merkmale sicher leiten.
Der männliche Geschlechtsunterschied ist nur bei eini-
gen Myrmedonien, namentlich bei limbata, hnmeralis, ful-
gida und Haworthi durch äussere Kennzeichen stark ausge-
prägt. Bei dem Männchen der limbata ist das Halsschild
der Länge nach tief ausgehöhlt, die Stirn flacher, der letzte
Hinterleibsring oben tief ausgerandet, so dass die Seiten des-
selben nach hinten zu beiderseits wie scharfe Spitzen vortre-
ten. Das Männchen der hnmeralis ist auf der Stirn einge-
drückt , die Längsrinne des Halsschildes, welche bei dem
Weibchen immer nur in schwächerem Grade vorhanden ist,
zeigt sich hier sehr breit und tief, dagegen erscheint der
seitliche gebogene Eindruck immer etwas seichter, der letzte
Hinterleibsring ist oben deutlich ausgerandet. M. fnlgida
und Haworthi zeigen als Merkmal des männlichen Geschlechts
auf der Mitte des letzten Hinterleibsringes einen ansehnli-
chen Höcker. Schwächer spricht sich der äussere Geschlechts-
unterschied bei den übrigen Myrmedonien ans. Bei dem
Männchen von funesta ist das Halsschild seicht gefurcht, und
das letzte Hinterleibssegment schwach ausgerandet, welches
letztere Kennzeichen nur noch allein die Männchen von si-
milis, cognata und lugens einigermassen bemerklich macht.
Bei laticollis d" ist diese Ausrandung etwas stärker vorhan-
den, das Halsschild hat weniger Glanz, als das des Weib-
chens, und die Längsriune auf demselben ist deutlicher.
so»
13. * Autali a rivularis Gr.
Die Herren Funke und v. Kiesemceller fanden Ex-
emplare unter der F. rnfa ; ich habe den Käfer auch ein paar
Mal unter der F. fuliginosa bemerkt
14. Falagria thoracica Curlis.
Diese Art, die schon Walll, nach Erichs, gen. et
spec. Staphyl. p. 52. 10., „in formicetis" sammelte, wurde
von Funke und Gressner in ziemlicher Auzahl bei der
Myrm. rubra angetroffen; ich selbst sammelte vor einigen
Jahren im ersten Frühjahre unter zusammengerafften Laube
an einer Stelle meines Gartens, wo sich Nester der vorge-
genannleu Ameisenart befanden, mehrere Stücke derselben,
und versendete sie damals unter dem Namen F. ruficollis mihi.
15. * Falagria obscura Gr.
Nicht selten unter der F. fuliginosa. Funke, Gress-
ner, Slrübing, ich. Auch in den grösseren Haufen der F.
rufa in der Lausitz, v. Kiesenwetter.
16. * F a 1 a g r i a nigra Gr.
Es variirt diese Species in der Färbung, in dem Ein-
drucke am Hinterrande des Halsschildes und besonders in der
Grösse, da sie oft um die Hälfte kleiner vorkommt. Eine
solche Abänderung mag wohl F. pusilla Heer sein; we-
nigstens vermag ich die von Herrn D. Lünemann unter die-
sem Namen eingesendeten Stücke nicht von kleinen Exem-
plaren der F. nigra zu unterscheiden.
Wurde von v. Kiesenweller (Lausitz), Riehl, D. v.
Weidenbach und mir unter der F. rufa, von Funke, Gress-
ner und D. hünemann unter der F. fuliginosa angetroffen.
17. *Bolitochara lunulata Payk.
Ein Mal bei F. fuliginosa. Funke.
18. Bolitochara bella mihi.
Rubra, creberrime punctata, antennis medio nigro-fuscis, ca-
pite, elytrorum angulo apicali exteriore macula trigona
abdomineque ante apicem nigris, pedibus rufo - testaeeis.
Long. 1% lin.
Mas abdominis segmento dorsali quinto carina longi-
tudinali distinetus.
(5. Band. 2. Heft.) 14
910
Um die Hälfte kleiner als B. Innnlnta Payk., dabei
schmäler, noch deutlicher und dichter punktirt, mit kürzeren,
dickeren Fühlern, die Farbe ein gesättigtes Roth.
Die Fühler sind wenig länger, als Kopf und Halsschild,
nach der Spitze zu stark verdickt, an der Basis und Spitze
hellbraun, in der Mitte dunkler. Der Kopf ist von der Breite
des Halsschildes, wenig gewölbt, sehr deutlich und dicht punk-
tirt, glänzend, bei dem Männchen schwarz, bei dem Weib-
chen etwas ins Röthliche spielend. Das Halsschild ist etwas
breiter, als lang, nach hinten nur wenig verschmälert, an den
Seiten nach vorn zu gerundet, Vorderecken abgerundet, Hin-
terecken stumpf, schwach gewölbt, in der Mitte am Hinter-
raiide mit einem deutlichen Queergrübchen, deutlich und dicht
punktirt, schwach behaart, glänzend, roth. Die Deckschilde
sind etwas länger und halbmal breiter als das Halsschild, in
der Mitte etwas erweitert, deutlich und dicht punktirt, schwach
behaart, roth, am hinteren Aussenrande ein grosser, dreisei-
tiger, schwarzer Fleck. Der Hinterleib nach der Spitze zu
nur wenig verengt, die ersten Ringe stark, die letzten schwä-
cher punktirt, behaart, glänzend, roth, der dritte, vierte und
fünfte Ring schwarz. Die Beine sind hellbraun.
Bei dem Männchen sind die Deckschilde hinter dem
Schildchen neben der Naht stark aufgeschwollen, von der
Mitte des Aussenrandes zieht sich ein schräg abwärts gehen-
der, bis fast zur Naht reichender Eindruck herab, das fünfte
Hinterleibssegment ist stark gekielt.
Ein männliches Exemplar dieser schönen Art wurde von
mir gefunden, ein weibliches, unter der F. fuliginosa ange-
troffenes, sendete Herr Gressner ein.
19. * Ocalea badia Er.
Unter der F. fuliginosa. Gressner.
20. * 0 calea castanea Er.
Einmal unter der F. rufa. v. Kiesenweller.
21. * Calodera nigricollis Payk.
Zuweilen in der Gesellschaft der Myrm. rubra. Funke,
Gressner.
211
22. * Calodera rubicunda Er.
Diese gewöhnlich an Bachufern vorkommende Art traf
Herr v. Kiesenwellcr auch einmal unter der F. rufa an.
23. * P h 1 o e op o r a r e p t a n s Gr.
Eine ganz schwarze Varietät dieser Art, unter der F.
cunicularia gefunden, sendete Herr Gressner ein. Ein an-
deres normal gefärbtes Exemplar wurde auf der Insel Wollin
in einer Colonie der F. rufa von den Herren Dieckhoff und
D. Schtuidt gesammelt und mir zur Ansicht mitgetheilt.
24. Phloeopora corticalis Gr.
Ich habe eine Anzahl Exemplare vor mir, die von den
Herren Funke, und Gressner unter der F. fulginosa aufge-
funden worden sind.
25. * Homalota graminicola Er.
Unter der F. fuliginosa. v. Kiesenwcüer (Lausitz).
26. * Homalota elongatula Er. Gr.
Bei der grossen Schwierigkeit, die die Unterscheidung
der Homaloten darbietet, wird obiger Name noch längere Zeit
ein nomen collectivuin bleiben müssen, unter welchem man
verschiedene Formen zu vereinigen gezwungen ist, und es
bleibt erst unsern Nachkommen vorbehalten, die Verschieden-
heit der hier vereinigten Species nach längeren Erfahrungen
über Begattung, Aufenthaltsort etc. sicher auszumitteln. Es
wurden mir von mehreren Seiten her eine Menge Exemplare,
fast sämmtlich bei F. fuliginosa gefunden, übersendet, die ich
einstweilen unter obigem Nameu unterbringe. Hierunter be-
findet sich eine sehr ansehnliche Form, wo Fühler, Kopf,
Thorax und Hinterleib tief schwarz sind, und nur die, übri-
gens glänzenden Deckschilde, was bei den gewöhnlichen Ex-
emplaren der elongatula nicht der Fall ist, ein dunkles Braun
zeigen. Auch die Beine, namentlich die Schenkel sind dunk-
ler gefärbt, und das Halsschiid ist weitläufiger puuktirt. Es
wurde diese Form, die wohl besondere Species sein dürfte,
von Funke, Gressner und D. v. Weidenbacli unter der F.
fuliginosa gefunden.
27. * Homalota aequata Er.
Unter der F. fuliginosa. Gressner.
14*
£12
28. *HomaIota angustula Gyl.
Ist nach einer brieflichen Mittheilung des Herrn Riehl
bei Cassel unter der F. fuliginosa gefunden worden.
29. * Homalota cnspidata Er.
Eine Anzahl Exemplare bei der F. cunicularia. Funke.
30. *Homalota circellaris Gr.
Germ. Zeitschr. III. p. 213. 8.
Oefter unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner, D.
Lünemann, mein Bruder, ich. Zuweilen auch bei der F.
rufa. v. Kiesenwetler, ich.
31. * Homalota brunnea Fb.
In Gesellschaft der F. fuliginosa. Gressner, D. Lü-
nemann, ich.
32. * Homalota depressa Gr.
Von Herrn Riehl unter der F. rufa gefunden.
33. * Homalota angularis Heer.
Heer Fauna col. helv. 1. 592.
„Rarissime in formicarum nidis." Heer.
34. * Homalota socialis Payk.
Bei der F. fuliginosa. Funke, Gressner, D. Lüne-
mann, mein Bruder, ich.
35. Homalota fossigera Mannerh.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 77. 3.
„Fusco- nigra, opaca, subtiliter creberrime punctulata,
tenuiter griseo-sericea, autennis pedibusque testaceis, thorace
transverso, lateribus et angulis rotundato, ad basin foveola
oblonga transversim impresso, abdomine snpra subtiliter pun-
ctulato, ano piceo."
„Long. 3/4 lin."
„Rarissima, semel tantum occurrit." Mannerh. *)
36. Homalota validicornis mihi.
Nigra, nitida, tenue pubescens, autennis longis, crassis,
thorace transverso, obsolete canaliculato, basi foveolato, elj-
tris nigro-fuscis, abdomine laevigato, segmentis anterioribus
*) Da manchen Lesern dieser Zeitschrift das Bullet, de Mo-
scou nicht zur Hand sein dürfte, so nehme ich die Mannerheim-
schen Diagnosen der von ihm entdeckten Myrmecophilen hier
mit auf.
213
parce subtiliter punctatis, pedibus testaceis, femoribns su-
pra nigris.
Long. 2 lin.
Der H. so Cialis var. a Erichs, ähnlich, aber grösser.
Die dicken und ganz schwarzen Fühler reichen bis zur Hälfte
der Deckschilde, das vierte Glied ist von besonderer Klein-
heit, die sechs folgenden noch einmal so breit und lang als
dieses, und unter sich von gleicher Grösse, das letzte so gross
wie die beiden vorhergehenden zusammengenommen und
stumpf zugespitzt. Die Fresswerkzeuge sind pechfarbig.
Der Kopf ist etwas schmäler als das Haischild, fein, aber
nicht sehr dicht pnnktirt, glänzend, schwarz. Das Halsschild
ist fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten und
hinten sanft zugerundet, Hinter- und Vorderwinkel stumpf,
mit schwacher Längsrinne, in der Mitte an der Basis ein
Queergrübchen, die Oberfläche wenig gewölbt, deutlich, aber
nicht sehr dicht pnnktirt, anliegend dünn behaart, glänzend,
schwarz. Die Deckschilde sind etwas breiter als das Hals-
schild, nach hinten sehr wenig erweitert, wie das Halsschild
pnnktirt, aber länger behaart, glänzend, dunkelbraun, in der
Mitte zuweilen etwas heller. Der glänzend schwarze Hinter-
leib ist nur am Hinterrande der ersten Segmente sehr fein
pnnktirt, übrigens glatt, an den Seiten mit ziemlich langen,
einzelnen, schwarzen Haaren besetzt. Die Beine sind roth-
gelb, die Schenkel auf ihrer oberen Seite mit einer schwarz-
braunen Linie bezeichnet.
Herr Funke hat diese Art in grosser Menge bei der
F. fuliginosa gefunden; auch Herr Gressner sendete einige
Exemplare ein.
37. Homalota divisa mihi.
Nigra, subnitida, subtilissime punctulata, thorace transvcrsim
suhquadrato , late canaliculato, abdomiue parallelo, nitido,
segmentis ultimis valde depressis, sublaevibus, pedibus te-
staceis, femoribus picescentibus.
Mas abdomiuis segmento sexto superiore margine api-
cali ntrinque denticulo prominulo distinctus.
Long. 174 lin.
»14
Die Füliler sind noch ein wenig länger als Kopf und
Halsschild, nach der Spitze zu kaum "verdickt, ganz schwarz.
Der Kopf ist wenig gewölbt, sehr fein puuktirt, glänzend,
schwarz. Das Halsschild ist wenig breiter als der Kopf, et-
was breiter als lang, au den Seiten und hinten schwach zu-
gernndet, die Vorderecken abgerundet, die Hinterecken stumpf,
mit einer ziemlich tiefen und sehr breiten Längsfnrche, die
das Halsschild gleichsam in zwei Theile theilt, die Oberflä-
che wenig gewölbt, äusserst fein und dicht puuktirt, schwach
anliegend behaart, fast matt, schwarz. Die Deckschilde sind
etwas breiter und fast halbmal länger, als das Halsschild,
nach hinten schwach erweitert, äusserst fein und dicht puuk-
tirt, anliegend behaart, mit einigem Glänze, schwarz. Der
Hinterleib gleichbreit, schwarz, glänzend, die ersten Ringe
fein und dicht puuktirt, der vierte und fünfte fast glatt und
gleichsam breitgedrückt, der sechste wieder deutlich, doch
nicht dicht punktirt. Die Schenkel sind hellpechf arbig, die
Schienen und Füsse hellbraun.
Das Männchen hat am Hinterrande des fünften Abdo-
minalringes beiderseits ein nach hinten vorstehendes Zälmchen.
Ein Pärchen dieser durch die breite Furche auf dem
Halsschilde sehr ausgezeichneten Art wurde von Herrn Gress-
ner unter der F. fuliginosa gefunden.
38. * H o in a l o t a analis Gr.
Unter der F. rufa. v. Kiesenweiler (Lausitz), Riehl,
ich. Auch unter der F. fuliginosa. Funke.
39. Homalota talpa Chevrier.
Heer Fauna col. helv. 1. 594.
„Rarissima in formicarum iridis." Heer.
Heer hat diese Art, die sich von der nahe verwandten
H. analis schon durch etwas kleinern Kopf und das nicht
hinten mit einem Grübchen, sondern mit einer zarten Längs-
rinne versehene Halsschild unterscheidet, sehr gut beschrie-
ben. Ich fand den Käfer häufig unter uud an den auf die
Haufen der F. rufa gelegten Steinen. Er wurde auch von
Dieckholf, Kellner, D. Schmidt uud D. v. Weidenbach,
in Dänemark von Schiödle unter dieser Ameisenart ange-
troffen.
215
40. Homalota flavipes Gyl.
Germ. Zeitschr. III. p. 212. 6.
Häufig unter der F. rufa. Aube , Dieckhoff, Kell-
ner, r. Kiesenwetter, Riehl, D. Schmidt (Stettin), D.
v. Weidenbach, ich.
Es kommen zuweilen noch in verlassenen Ameisenne-
stern Exemplare dieser Art vor.
41. Homalota confusa mihi.
Nigra, nitida, subtilius puuctulata, autennis fuscis, basi rufis,
articulis 5 — 10 late transversis, thorace aequali, postice
depresso, angulis posticis aciitiusculis, elytris rufo-piceis,
abdominis segmeutis ultimis sublaevigatis.
Long. iy4— 1V2 lin.
Bei der grossen Aehnlichkeit, die diese Art mit H. fla-
vipes in Farbe, Umriss und Sculptur hat, mag sie zeither im-
mer mit ihr verwechselt worden sein; ich erhielt sie auch
von mehreren Orten unter obigem Namen zugeschickt. Sie
unterscheidet sich aber hinreichend 1) durch etwas mindere
Grösse, 2) durch die kurzem und dickem, an der Spitze nicht
heller gefärbten Fühler, an welchen das fünfte bis mit dem
zehnten Gliede viel breiter als laug ist, 3) durch den weni-
ger gewölbten Kopf, 4) durch die weniger glatten, mit ein-
zelnen Körnern schwach bestreuten Hinterleibssegmente.
Die Fühler sind noch etwas länger als Kopf und Hals-
scliild, das zweite und dritte Glied von gleicher Grösse, das
fünfte bis zehnte fast noch einmal so breit als lang, das letzte
von der Länge der beiden vorhergehenden zusammengenom-
men, dunkelbraun, die ersten drei Glieder roth. Der Kopf
ist kaum sichtbar punktirt, glatt, glänzend, schwarz. Das
Halsschild ist halbmal breiter als der Kopf, ziemlich noch
eiumal so breit als lang, nach vorn verengt, die Vorderwin-
kel abgerundet, die Hinterwinkel scharf vortretend, der Hin-
terrand zugerandet, schwach zweibuchtig, die Oberfläche we-
nig gewölbt, in der Mitte nach hinten zu gleichsam nieder-
gedrückt, fein und nicht allzudicht punktirt, massig behaart,
glänzend, pechfarbig. Die Deckschilde sind etwas länger und
breiter als das Halsschild, nach hinteu zu nur wenig erwei-
216
tert, fein und dicht pnnktirt, ziemlich stark behaart, weniger
glänzend, hellbraun. Der Hinterleib ist nach der Spitze zu
nur wenig verschmälert, pnnktirt, die letzten Segmente schwach
mit einzelnen Körnern bestreut, ziemlich lang, aber einzeln
behaart, glänzend, pechfarbig, der After heller. Die Beine
sind rothbraun.
Jüngstentwickelte Exemplare zeigen in allen Theilen
des Körpers eine lichtere Färbung. Diese Art scheint mir
unter der F. fuliginosa zu wohnen. Gesammelt von Funke,
Gressner, Kellner, D. Lünemann, Slriib'mg, meinem Bru-
der und mir.
42. Homalota anceps Er.
Germ. Zeitschr. III. p. 212. 7.— Bullet. deMoscou 1843. 1. 77. 2.
Unter der F. rufa. Aube, Dieckhoff, v. Kiesenwel-
ter, Graf Mannerheim, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D.
V. Weidenbach, ich. Einzelne Exemplare kommen auch un-
ter der F. fuliginosa vor. v. Kiesenwelier (Lausitz).
43. Homalota hospita mihi.
Rufo - brunnea, snbopaca, subtiliter punctulata, thorace trans-
versa, leviter convexo, evidenter canaliculato, abdomine ni-
tido, piceo, punctato, ano, pedibns antennisque testaceis.
Long. l3/4 liu.
Der H. cinnamomea Gr. in der Körperform und Fär-
bung am nächsten verwandt, aber etwas kleiner als diese, das
Halsschild etwas flacher, die Rinne auf demselben stärker ein-
gedrückt, die Punktirung deutlicher und dichter, der Hinter-
leib nur auf dem vorletzten Segment geglättet.
Die Fühler sind von der Länge des Kopfes und Hals-
schildes, nach der Spitze zu verdickt, von derselben Bildung
wie bei cinnamomea, behaart, bräunlich, an der Basis etwas
heller. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild,
ziemlich gewölbt, äusseret fein und dicht pnnktirt, glänzend,
dunkelpechfarbig. Das Halsschild ist fast noch einmal so
breit als lang, nach vorn wenig verengert, an den Seiten
und hinten zugerundet, Vorder- und Hinlerwinkel abgerundet,
mit einer deutlichen, über das ganze Halsschild reichenden
Läugsrinne, fein anliegend behaart, fast ohne Glanz, deutlich
217
und dicht punktirt, rölhlich braun. Die Deckschilde sind et-
was länger und breiter als das Halsschild, nach hinten schwach
erweitert, am Hinterrande abgeschnitten, vor dem Aussenwin-
kel ausgerandet, deutlich und dicht punktirt, anliegend be-
haart, fast ohne Glanz, bräunlich, an der Basis etwas heller.
Der Hinterleib nach der Spitze zu ein wenig verengt, pech-
farbig, glänzend, die ersten vier Ringe deutlich, der fünfte
sehr schwach punktirt, der After rothbraun. Der ganze Kör-
per ist an den Seiten mit langen, abstehenden Haaren be-
setzt. Die Beine sind hellbraun. Herr Gressner entdeckte
diese interessante Art in drei Exemplaren unter der F. fu-
ligiuosa.
44. *Homalota longicornis Grav.
Unter der F. rufa. • v. Kiesenwetter (Lausitz). Auch
unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.
45. *Honialota Fungi Gr.
Germ. Zeitschrift III. p. 213. 8.
Diese iii mancherlei Abänderungen vorkommende Spe-
cies wurde öfter unter der F. fuliginosa von Funke, Gress-
ner, v. Kiesenweller (Lausitz), meinem Bruder und mir ge-
funden. Sie kommt auch unter der F. rufa vor.
46. * Homalota orphana Er.
Bei der F. fuliginosa. Gressner.
Ich habe noch eine ziemliche Anzahl Homaloten vor
mir, grösstenteils von den ungemein fleissigen und glückli-
chen Mvrmecophilenforschern Funke und Gressner unter
der F. fuliginosa gesammelt; da ich indess über manche
Erichtori 'sehe Arten noch nicht in völliger Gewissheit bin,
und daher leicht eine schon beschriebene Species als neu
aufführen könnte, so habe ich vor der Hand nur einige der
ausgezeichneteren Arten hier aufgenommen, und verschiebe
die Bekanntmachung der übrigen auf eine spätere Zeit, wo
sich ohnehin gewiss noch andere Nachträge zu diesem Ver-
zeichnisse uöthig machen werden. Das eben Gesagte gilt
auch von der nachfolgenden Gattung Oxypoda.
47. Oxypoda speetabilis mihi.
Nigra, nitidula, serieeo-pubescens, autennarum basi pedibus-
»18
que testaceis, thorace lateribus rufescente, elytris testaceis,
circa scutelluui et marghie laterali postico iufuscatis.
Long. 23/4 — 3 lin.
Der Oxyp. luteipes Er. älmlicli, aber reichlich dop-
pelt so gross, und durch stärkeren Glanz, feinere Behaa-
rung und weniger dichte Punktirung von ihr hinreichend
verschieden.
Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, die
ersten drei Glieder sehr gestreckt, ziemlich von gleicher Län-
ge, hellbraun, die übrigen schwärzlich. Der Kopf ist herab-
gebogen, fein aber nicht sehr dicht punktirt, anliegend be-
haart, glänzend, schwarzbraun. Das Halsschild ist um die
Hälfte breiter als lang, nach vorn verengt, an den Seiten
und hinten zugerundet, wenig gewölbt, mit einem Grübchen
am Hinterrande, vor welchem eine sehr seichte Längsriune
zu bemerken ist, fein, aber nicht sehr dicht punktirt, anlie-
gend behaart, mit massigem Glänze, schwarz, die Seitenrän-
der und gewöhnlich auch ein Fleck in der Mitte des Hinter-
randes röthlichbraun. Die Deckschilde sind etwas länger als
das Halsschild, an der Basis von der Breite desselben, nach
hinten etwas erweitert, sehr fein und dicht punktirt, anlie-
gend behaart, fast matt, hellbraun, die Gegend um das Schild-
then her schwärzlich, welche Farbe sich gewöhnlich in einem
langen Dreieck bis zur Spitze der Deckschilde zieht, der
Aussenrand nach hinten zu ebenfalls mit einem schwärzlichen
Anfluge. Der Hinterleib ist nach der Spitze zu schwach ver-
engt, seidenartig behaart, sehr fein und dicht punktirt, ziem-
lich glänzend, schwarz, die Ränder der einzelnen Ringe roth-
braun. Die Beine sind hellbraun.
Da der von Gyllcnhal , Erichson und Heer aufge-
führten Oxyp. ruficornis ganz rothe Fühler zugeschrieben
werden, und die Farbe der Deckschilde einfarbig hellbraun
sein soll, so kann es vorstehende Art, die ich in 18 überein-
stimmenden Exemplaren vor mir habe, Avohl nicht sein.
Mein Bruder entdeckte diese grösste unter allen Oxypo-
tlen unter der F. fuliginosa; ich fand dann ebenfalls unter
dieser Ameise eine Anzahl Exemplare, Funke hat später
auch zwei Stücke eingesendet.
219
48. Oxypoda vittata mihi.
Nigra, nitidula, autennis basi piceis, elytris thorace sesqui
longioribus, vitta obliqua rufa, pedibus testaceis.
var. a. vitta elytrorum magis dilatata.
\ar. b. vitta elytrorum fere deficiente.
Long. V/2 — 2 lin.
Entom. Zeitung III. p. 143. 3.
Der Oxyp. opaca verwandt, aber von dunkler Färbung,
mit dickern Fühlern; das Halsschild nach vorn mehr verengt,
die Deckschilde verhältnissmässig länger und durch den von
der Schulter ausgehenden rothen Schrägstreifen ausgezeichnet.
Die Fühler sind noch länger als Kopf und Halsschild,
ziemlich dick, schwarz, das erste Glied gewöhnlich pechfar-
big. Der Kopf ist sehr fein und dicht punktirt, schwach be-
haart, glänzend, schwarz. Das Halsschild ist ein wenig
schmäler als die Deckschilde, nach vorn verengt, an den
Seiten und hinten schwach zugerundet, in der Mitte des Hin-
terrandes ein kleines Grübchen, vor demselben eine kaum be-
merkbare Längsrinue, sehr fein und dicht punktirt, anliegend
behaart, mit massigem Glänze, schwarz. Die Deckschilde
sind fast um die Hälfte länger als das Halsschild, nach hin-
ten kaum erweitert, sehr fein und dicht punktirt, mit anlie-
gender Behaarung, schwarz, mit einem von der Schulter oft
bis zum hintern Innenwinkel laufenden ziemlich breiten, gelb-
rothen Schrägstreifen. Der Hinterleib ist sehr fein und dicht
punktirt, seidenartig behaart, mit massigem Glänze, die Rän-
der der einzelnen Ringe etwas rothbraun durchscheinend.
Die Beine sind rothgelb.
Ausser der Veränderlichkeit in der Grösse sind noch
folgende Varietäten zu bemerken:
a) Der rothe Schrägstreifen sehr erweitert und fast die
ganzen Deckschilde einnehmend, die Ränder des Hals-
schildes etwas rothbraun durchscheinend.
b) Der rothe Schrägstreifen fehlt und man bemerkt nur am
änssersten Innenwinkel der Deckschilde eine schwache
Spur von demselben.
Es kommt diese Art unter der F. fuliginosa oft in un-
geheurer Menge vor. Gesammelt von Funke, Gressner,
mm
r. Kiesenwetler , D. Lünemami, Stmbingy meinem Bru-
der und mir.
49. * Oxypoda luteipes Er.
Einmal hei der F. fuliginosa. Funke.
50. *Oxypodaopaca Gr.
Herr D. hünemann sendete unter der F. fuliginosa
gefundene Exemplare ein.
51. * Oxypoda cuniculina Er.
Gar nicht selten hei F. fuliginosa. Funke, Gressner,
D. hünemann, ich. Einmal in Gesellschaft der F. rufa.
Dieckhoff, D. Schmidt (Stettin).
52. Oxypoda familiaris Kiesenw.
Kntom. Zeitung III. p. 307.
In den grösseren Colonien der F. rufa von Herrn v.
Kiesenwetler in der Lausitz einige Male gesammelt und
a. a. 0. heschriehen.
53. Oxypoda f ormiceticola mihi.
Germ. Zeitschr. III. p. 213. 10. — Bullet, de Moscou 1843.
1. 78. 4.
Es ist diese Art you Dieckhoff, v. Kiesenweiler,
Graf Mannerheim, Rieht, D. Schmidt (Stettin), D. v.
Weidenbach und \on mir, aher immer nur unter der F. rufa,
aufgefunden worden.
54. Oxypoda myrmecophila mihi.
Germ. Zeitschr. III. p. 214. 11. — Bullet, de Moscou 1843.
1. 79. 6.
Unter allen Myrmecophilen war diese Species in Finn-
land die am häufigsten vorkommende, und Graf Mannerheim
führt a. a. 0. vier Varietäten derselben auf, die hauptsäch-
lich in der Färbung der Deckschilde von einander abweichen.
In hiesiger Gegend war der Käfer im verflossenen Jahre
(1843) auch gar nicht selten, und ich sammelte noch im Oclo-
her eine Anzahl Exemplare. Sie sind übrigens nun an meh-
reren Orten Deutschlands aufgefunden worden, jedoch immer
nur unter der F. rufa. Dieckhoff, Kellner, v. Kiesenwel-
tcr, Rieht, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach. Die
a. a. 0. in der Diagnose erwähnte schwache Längsrinne auf
dem Halsschilde ist hei manchen Stücken gar nicht zu be-
merken.
55. Oxypoda myrmecobia Mannerh.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 78. 5.
„Elongata, nigvo -picea, subtiliter punctulata, tenne pubc-
scens, thorace transverso, subconvexo, rotuudato, abdomine
posterius angustato, antenuis pedibusque pallide ferrugineis."
„Long. iy4 lin.«
„Rarissima, semel tantum capta." Mannerh.
56. Oxypoda promiscua Er.
Heer Fauna col. Iielv. 1. 590. 8.
„R^issima in formicetis." Heer.
57. Oxypoda latiuscula Mannerh.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 80. 7.
„Nigro-fusca, latiuscula, depressa, creberrime sat fortiter
punctata, tenue pubesceus, thorace brevi, transverso, postice
paullo latiore, in medio posterius canaliculato, abdomine
parallelo, antenuis pedibusque testaceis."
„Long. l*/a linv
„Rarissima, specimen tantum unum inveni." Mannerh.
58. * Oxypoda helvola Er.
Vom Herrn v. Kiesenweller (Lausitz) und von mir un-
ter der F. rufa angetroffen.
59. :::Aleochara bipunctata Gr.
60. * — bisignata Er.
61. * — nitida Gr.
62. * — lanuginosa Gr.
63. * — moesta Gr.
Alle fünf Arten wurden von Herrn Gressner unter der
F. fuligiuosa gefunden. AI. lanuginosa ist auch bei Cassel
unter genannter Ameise bemerkt worden.
64. *Aleochara erythroptera Er.
Wenigstens halte ich die von Herren Funke, D. Lü-
nemann, Strübing und von meinem Bruder eingesendeten,
unter der F. fuligiuosa gesammelten Stücke für eine kleine
Form des Weibchens dieser Art.
22£
65. * Aleochara pulla Gyl.
Herr Funke fand sie unter der F. fuligiuosa; ich habe
sie ein paar Mal in Gesellschaft der F. rnfa angetroffen.
66. Aleochara gentilis Lünemann.
Nigra, nitida, pnbescens, antennis pedibusque rnfo-brnnneis,
elytris postice macnla communi rufa, abdomine parallelo,
snpra confertim punctato.
Long. iy2— l3/4 Im.
Mas abdominis segmento dorsali quinto sextoqne gra-
nnlato distinctus.
Es ist diese Art noch am meisten der A. pulla ver-
wandt, aber um die Hälfte grösser als diese, die Fühler "von
hellerer Färbung, Halsschild und Deckschilde schwächer be-
haart, ersteres feiner und weitläufiger punktirt und sehr glän-
zend, der Hinterleib gleichbreit, der fünfte Ring weniger dicht
punktirt und bei dem Männchen stark gekörnt.
Die Fühler sind nicht ganz so lang als Kopf und Hals-
schild, nach der Spitze zu kaum verdickt, bräunlich, die er-
sten drei Glieder und das letzte heller. Der Kopf ist deut-
lich, aber nicht sehr dicht punktirt, glänzend, schwach be-
haart, schwarz. Das Halsschild ist hinten von der Breite der
Deckschilde, nach vorn verengt, an den Seiten und hinten
sanft zugerundet, die Ecken wenig vorspringend, die Ober-
fläche ziemlich gewölbt, deutlich, jedoch nicht allzudicht punk-
tirt, anliegend behaart, sehr glänzend, schwarz. Die Deck-
schilde sind von der Länge des Halsschildes, in der Mitte
nur wenig erweitert, etwas stärker als das Halsschild pun-
ktirt, die Punkte uuregelmässige Queerreihen bildend, anlie-
gend behaart, glänzend, schwarz, die innere hintere Hälfte
rothbraun. Der Hinterleib gleichbreit, die ersten Ringe deut-
lich und sehr dicht, der fünfte etwas weitläufiger punktirt,
ziemlich glänzend, behaart, schwarz. Die Beine sind rothbraun.
Der fünfte und sechste Hiuterleibsring ist bei dem Männ-
chen oben ziemlich stark mit erhabnen Körnern besetzt.
Herr D. Lünemann entdeckte diese schöne Art in gros-
ser Menge unter der F. fuliginosa; sie wurde unter eben
dieser Ameise auch von Uressner und Riehl gefunden.
823
67. * Aleochara morion Gr.
Unter der F. fuliginosa. Funixe, Grcssner, ich.
68. Aleochara angulata Er.
Germ. Zeitsclir. III. p. 215. 12. — Bullet. <le Moscou 1843.
1. 81. 8.
Eine der gemeinsten unter der F. rnfa vorkommenden
Arten. Dieckhoff, v. Kiesenweiler , Ü. Liinemann, Graf
Mannerheim, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weiden-
bach, ich. Einmal auch unter der F. fuliginosa. 0, Kie-
senwelter. Die vom Graf Mannerheim a. a. 0. erwähnte
blasse Varietät c. ist von mir ebenfalls mehrere Male auf-
gefunden worden, ich habe sie auch von niehrern Seiten zu-
geschickt erhalten. Sie giebt den sichersten Beweis, dass
sich dieser Käfer in den Ameisenhaufen selbst entwickelt.
69. Aleochara inquilina mihi.
Entom. Zeitung III. p. 143. 4.
Picea, nitidula, antennarum basi apiceqne, ano et pedibus
rnfis , thorace transverso , elytris latiori , margine laterali
rufescente, elytris rufo-brunneis, regione scutellari niargi-
neque laterali infuscatis.
Long. 1V4 lin.
Beim ersten Blick zeigt diese Art viele Uebereinstim-
mung mit AI. angulata, von welcher sie sich jedoch durch
mindere Grösse, gedrungenere Gestalt, stärkeren Glanz der
Oberfläche, kürzere, nach der Spitze zu mehr verdickte Füh-
ler, so wie durch vorn mehr verschmälertes, die Deckschilde
an Breite noch übertreffendes Halsschild und deutlichere lJun-
ktirung der Deckschilde hinreichend unterscheidet.
Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, nach
der Spitze zu verdickt, das zweite und dritte Glied gestreckt,
von gleicher Grösse, das fünfte bis mit dem zehnten kurz,
noch einmal so breit als laug, das letzte doppelt so gross,
als das vorhergehende, mit stumpfer Spitze, dunkelbräunlich,
die ersten drei Glieder und das letzte röthlich. Der Kopf
ist herabgebogeu, ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt,
schwach glänzend. Das Halsschild ist hinten doppelt so breit
als der Kopf, noch einmal so breit als lang, nach vorn ver-
engt, an den Seiten und hinten zugerundet, Vorderwinkel ab-
224
gerundet, Hinterwinkel deutlich vortretend, die Oberfläche fein,
jedoch deutlich und dicht punklirt, wenig gewölbt, an der
Basis längs des Hinterrandes eingedrückt, matt, pechfarbig,
an den Seiten, besonders nach hinten zu, rolhbraun. Die
Deckschilde sind an der Basis etwas enger als das Hals-
schild, aber von gleicher Länge mit demselben, nach hinten
zu schwach erweitert, weniger dicht, aber deutlicher, als das
Halsschild, punklirt, die Punkte gleichsam unregelmässige
Queerreilien bildend, fein anliegend behaart, braunrolh, in
der Gegend des Schildchens und am Aussenrande, besonders
nach hinten zu, dunkler. Der Hinterleib ist nach der Spitze
zu etwas verengt, deutlich und ziemlich dicht punktirt, stark
behaart, pechfarbig, der After rolhbraun. Die Beine sind roth.
Es hat dieses Thier im äussern Baue, namentlich der
Fühler und des Halsschildes, eine grosse Verwandtschaft mit
den Euryusen ; ich habe jedoch die Vorderfüsse genau un-
tersucht, sie sind fünfgliederig, die Lippenlasler dagegen schei-
nen nur dreigliederig zu sein. Vielleicht bildet dieses Thier
mit AI. angulata ein eignes genus.
Selten. Vor vier Jahren wurden die ersten Exemplare
dieser Art von meinem Bruder und mir in einem Nesle der
F. fuliginosa, zugleich mit der Euryusa acnminata, aufgefun-
den. Später haben sie auch die Herren Funke, Gressner,
v. liiesenwelter (Lausitz) und Graf Ranlzau (Düsseldorf)
in einzelnen Exemplaren immer nur unter genannter Ameise
gesammelt.
70. *Aleochara praetexta Er.
In Gesellschaft der F. cuniculina. v. liiesenwelter.
71. *01igota pusillima Gr.
Ich fand diese Art ein paar Mal in den grössern Hau-
fen der F. rufa, auch Herr Kellner hat sie ebendaselbst
gefunden.
72. Oligota tantilla Mannerh.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 81. 9.
„Linearis, nigra, nitida, antennis pedibusque ferrugineo - te-
staceis, elytris abdomineque profunde et crebre punctatis,
»25
antennarnm articulis nltimis quatuor abrupte crassioribus,
abdomine apice subito acuminato."
„Long. % lin."
„Rarissima; semel tautum obvia." Mannerh.
73. *Gyrophaenanana Payk.
Unter der F. rufa. v. Kiesemoeüer (Lausitz).
74. *Placusa complanata Er.
Bullet, de Moscon 1843. I. 82. 10.
„Semel tautum capta." Mannerh.
75. *Placusa pumilio Gran.
Einmal unter der F. fuliginosa. Funke.
76. E u r y u s a coarctata mihi.
Ferrugineo - brunnea, subtilissime punctnlata, tliorace lato,
brevi, angulis posticis rectis, coleopteris tliorace angustio-
ribus, abdomine medio dilatato.
Long. l!/3 lin.
Der Eur. sinuata Er. sehr nahe stehend, aber etwas
grösser, namentlich breiter, von flacherem Baue, noch feiner
und dichter punktirt und behaart, dabei durch die rothbraune
Farbe, so wie durch die Form des Halsschildes, welches
erst von der Mitte des Aussenrandes nach vorn stark zuge-
rundet erscheint, hinten aber rechtwinkelig ist, endlich noch
durch den an der Basis etwas zusammengezogenen, in der
Mitte erweiterten Hinterleib verschieden.
Die in der Mitte dunkelbraunen Fühler, an denen die
ersten drei Glieder und das letzte roth sind, reichen noch
etwas über den Hinterrand des Halsschildes hinaus, sind übri-
gens von derselben Bildung wie bei E. sinuata, nur etwas
gestreckter und das Endglied etwas länger. Der Kopf ist
ein Drittel so breit als das Halsschild, wenig gewölbt, kaum
sichtbar punktirt, mit geringem Glänze, pechfarbig. Das
Halsschild ist breiter als lang, an den Seiten von der Mitte
an nach vorn hin stark zugerundet, die Vorderecken abge-
rundet, die Hinterecken rechtwinkelig, der Hinterrand zwei-
buchtig, der erweiterte Seitenrand nicht abgesetzt, die Ober-
fläche wenig gewölbt, mit geringem Glänze, sehr fein und
dicht punktirt, am Hinterrande in der Mitte eine sehr deutli-
(5. Band. 2. Heft.) 15
226
che Qneevgrube, rothbrann , das etwas emporgehobene Mit-
telfeld dunkler. Die Deckschilde sind kaum länger als das
Halsschild, an der Basis etwas eingezogen, hinten neben dem
Ausseuwinkel stark ausgerandet, eben so fein und dicht wie
das Halsschild punktirt, mit geringem Glänze, rothbraun, in
der Mitte dunkler. Der Hinterleib ist an der Basis verengt,
iu der Mitte erweitert, die ersten drei Ringe und die beiden
letzten sind fein und dicht punktirt, rothbraun, der vierte
fast glatt und schwärzlich. Die Beine sind rothbraun.
Herr D. Schaum, der mir diese Art zur Ansicht mit-
theilte, fand dieselbe in zwei Exemplaren bei Fontaiuebleau
unter der losgegangenen Rinde einer Eiche, in Gesellschaft
einer kleinen braunen Ameise , höchstwahrscheinlich der F.
cunicularia.
77. Euryusa sinuata Er.
Wegen der zu der Gattung Euryusa neu hinzukommen-
den Arten schlage ich für diese Species folgende Diagnose vor:
Testacea, dense subtiliter punctulata, thorace lato, brevi, an-
gulis posticis rolundatis, coleopteris thorace angustioribus,
abdomine parallelo.
Mas: abdominis segmento quinto supra carinula media
elevata.
Herr D. Erichson hatte bei der Beschreibung dieser
Art nur weibliche Exemplare vor sich; das Männchen unter-
scheidet sich durch eine kurze kielförmige Erhöhung auf dem
fünften Hinterleibssegment, neben welcher man zuweilen noch
beiderseits ein sehr schwaches, kürzeres Längsfältchen bemerkt.
Die Färbung dieser Art ist bald heller, bald dunkler,
zuweilen ganz blassgell); ich besitze mehrere Exemplare, die
auf dem vierten Hinterleibsring nicht einmal einen schwarzen
Schatten zeigen ; bei andern ist dieser Ring von dunklerer
Färbung, wie Heer in seiner Diagnose beider von ihm an-
geführten Eurynsen angegeben hat.
Weber entdeckte diesen merkwürdigen Käfer zuerst bei
Berlin in einer hohlen Eiche unter Ameisen, jedenfalls auch
zur F. cunicularia gehörig, was ich deshalb glaube, weil ihn
mein Bruder unter gleichen Verhältnissen unter dieser Amei-
senart mehrere Male in beiden Geschlechtern gesammelt hat.
SÄ*
Er wurde auch von Funke und Gvessncr unter genannter
Ameise aufgefunden. Dass ihn Aube hei Paris,1 Ullrich in
Oesterreich fand, ist bereits von Erichson angemerkt worden.
78. Euryusa linearis mihi.
Elongata, fusco-testacea, dense suhtiliter punctulata, thorace
transverso, coleopterorum latitudine, augulis posticis ohtu-
siusculis, ahdomiue parallelo.
Long. V/2 lin.
Mas: ahdominis segmento quinto supra carinnla media
elevata.'j
Homal.* laticollis Chevrier; Heer Fauna col. helv. l. 326. 15.
Diese Art hat mit der vorigen in Grösse, Färbung und
Sculptur die grösste Aehnlichkeit, doch ist das Halsschild
etwas länger und weit schmäler, nur von der Breite der Deck-
schilde, an den Vorderecken weniger abgerundet, die Hinter-
winkel in einer stumpfen Ecke schwach vortretend.
Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, von
hellbrauner Farbe. Der Kopf ist sehr fein und dicht pmi-
ktirt, rothbraun. Das Halsschild ist von der Breite der Deck-
schilde, etwas breiter als lang, an den Seiten und hinten
sanft gerundet, die Vorderwinkel abgerundet, die Hinterwin-
kel stumpf, jedoch etwas nach unten zu vortretend, die Ober-
fläche ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt, sehr fein an-
liegend behaart, mit massigem Glänze, bräunlich gelb. Die
Deckschilde sind etwas länger als das Halsschild, hinten et-
was zusammengezogen, und neben dem Aussenwinkel ausge-
randet, fein und dicht punktirt, fein anliegend behaart, mas-
sig glänzend, bräunlich gelb, an der Basis etwas dunkler.
Der Hinterleib gleichbreit, ziemlich stark behaart, die ersten
drei Ringe fein und dicht punktirt, bräunlich gelb, der vierte
fast glatt und, zuweilen auch die Hälfte des dritten und fünf-
ten, schwärzlich. Die Beine sind röthlich gelb.
Bei der grossen Aehnlichkeit dieser Art mit der sinuata
hielt ich sie anfänglich für das zweite Geschlecht der letzte-
ren, bis ich später an beiden Formen den männlichen Ge-
schlechtsunterschied entdeckte. Er spricht sich bei der linea-
ris wie bei der sinuata durch eine kielförmige Erhöhung auf
der Mitte des fünften Hinterleibsringes aus.
15*
Ȁ8
Das oben angeführte Citat ist sicher; ich erhielt von
Chevrier selbst ein Exemplar seiner Homalota laticollis. Die-
ser Name konnte jedoch nicht bleiben, da diese Eurynse un-
ter allen ihren Gattungsverwandten grade das schmälste Hals-
schild hat und sich dadurch auszeichnet.
Heer's E. optabilis (Faun. I. p. 30S.) könnte auch
hierher gehören, wenigstens liisst sich die Angabe pronoto
angustiore füglich nur auf diese Art anwenden. Es wäre
dann anzunehmen, dass Heer dieselbe Art zweimal unter ver-
schiedenen Gattungen beschrieben habe.
Mein Bruder fand diese Art an einer alten absterben-
den Eiche in Gesellschaft der F. cunicularia. Die später von
Funke und Gressner eingesendeten Exemplare wurden unter
gleichen Verhältnissen aufgefunden. Ein vollkommen überein-
stimmendes Stück sendete D.Limemann, ein anderes, in Steier-
mark gefangenes, D. Schaum ein; auch in Prof. Kunze' s
Sammlung befand sich ein hierher gehöriges Exemplar.
79. Euryusa acuminata mihi.
Fnsco-testacea, nitida, subtiliter punctata, thorace lato, brevi,
angulis posticis rectis, coleopteris angustioribus, abdomine
conico.
Long. 1 — l*/4 lin.
Kntom. Zeitg. III. p. 143. 5.
Euryusa sinuata Heer Faun. col. Helv. I. p. 307.
Sie unterscheidet sich von der nahestehenden sinuata
durch glänzendere, glattere Oberfläche, durch das weniger
breite, aber an den Hinterecken rechtwinkelige, und weitläuf-
iger und deutlicher punktirte Halsschild, und durch den nach
hinten zu stark verschmälerten Hinterleib.
Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild, an
der Basis und Spitze röthlich, in der Mitte schwärzlich. Der
Kopf ist fein punktirt, glänzend, pechfarbig. Das Halsschild
ist etwas breiter als die Deckschilde, doppelt so breit als
lang, nach vorn verengt, an den Seiten sanft gerundet, die
Hinterecken scharf rechtwinkelig vortretend, der Hinterrand
leicht zweibuchtig, der erweiterte Seitenrand nicht abgesetzt,
die Oberfläche schwach gewölbt, fein, aber nicht sehr dicht
punktirt, anliegend behaart, glänzend, von bräunlicher, au
«29
den Seiten hellerer Färbung. Die Deckschilde sind kaum
länger als das Halsschild, quadratisch, hinten neben dem Aus-
senwinkel ausgerandet, deutlich und etwas dichter als das
Halsschild punklirt, anliegend behaart, glänzend, pechbraun,
am Hinterrande etwas heller. Der Hinterleib von der Basis
ans nach und nach verschmälert und in eine Spitze auslau-
fend, glänzend, sehr fein punktirt, die Ränder der Segmente
mit einzelnen schwachen Körnern besetzt, an den Seiten und
am After lang und stark behaart, hellpechfarbig, die vorletz-
ten Ringe schwärzlich, die hintere Hälfte des fünften und der
sechste rostroth. Die Reine röthlich gelb.
Es kommen von dieser Art zuweilen sehr dunkel ge-
färbte Stücke vor; ein solches sendete Herr Funke ein, wo
der ganze Käfer eine tief schwarzbraune Färbung zeigt, und
nur der Seiten- und Hinterrand des Halsschildes, die Spitze
der Deckschilde und der After gelbbraun durchscheinen. Da-
gegen finden sich wieder ganz blasse Stücke, die selbst auf
den vorletzten Hinterleibsringen keine dunklere Färbung zei-
gen. Rei den getrockneten Exemplaren sind gewöhnlich die
letzten Hinterleibsringe eingezogen, und der Hinterleib er-
scheint dadurch weniger spitz, immer aber noch kegelförmig
genug, um diese Art dadurch sogleich von den übrigen Eu-
ryusen absondern zu können.
Einen durch äussere Kennzeichen ausgedrückten Ge-
schlechtsunterschied habe ich bei dieser Species nicht wahr-
genommen.
Herr Dr. Schaum glaubt sich zu erinnern, diese Art in
Chevrier's Sammlung als E. sin u ata Heer bestimmt gese-
hen zu haben. Hätte Heer über die Beschaffenheit des Hin-
terleibes bei seiner sinuata etwas Bestimmtes gesagt, so gäbe
es gar keinen Zweifel, das was er von Punktirung, Färbung
u. s. w. sagt, kommt allen Euryusen zu. Allerdings lässt sich
aber von keiner andern in so vollkommuen Sinne sagen: an-
gulis tlioracis posticis reclis, als von E. acumiuata, und der
Umstand dass Heer bei E. optabilis auf den suhparallclen
Hinterleib hinweist und dadurch indirect zu verstehen giebt,
dass er bei jeuer Art nicht so sei, sprichtauch für die An-
nahme, dass E. sinuata Heer = acumiuata ist.
230
Vor einigen Jahren traf ich diese Art znm ersten Male
in einem Neste der F. fuliginosä an, nnd sammelte sie dann
später mit meinem Bruder in einer ziemlichen Anzahl von Exem-
plaren. Sie hält sich gewöhnlich in den innern Gängen der
Ameisennestern obiger Art auf, und kommt nur von Zeit zu
Zeit einzeln zum Vorschein, lässt sich auch bei ihrem schnel-
len Laufe nicht leicht ergreifen. Herr Gr essner verfolgte
einst einen solchen Gang, und fand darin dieses Thier in so
ungeheurer Menge, dass er mir allein gegen 100 Exemplare
davon übersendete. Uebrigens ist sie auch noch von den
Herren Kellner, D. Lünemann, Pflüger und Graf Ranl%au
aufgefunden worden.
80. Dinarda dentata Gr.
Germ, Zeitschr. III. 215. 13.
Unter Steinen in den kleinen Colonien der F. rufa.
Funke, Gressner, v. Kiesenwelter, D. Lünemann.
81. Dinarda Maerkelii Kiesenw.
Entom. Zeitung IV. p. 3Q8.
Pin. lata mihi olim i. 1.
Herr v. Kiesemceller hat eine verbesserte Diagnose
und Beschreibung dieser Art eingesendet, die ich hier aufnehme.
„Nigra, thoracis lateribus elytrisqne obscnre rufis , capite
haud caualiculato , capite, thorace, elytrisqne crebre pun-
ctatis."
„Long. 2 — 27, lin."
„Von der Din. dentata Gr. durch bedeutendere Grösse,
namentlich beträchtlichere Breite verschieden. Der Kopf, der
bei der dentata immer deutlich gefurcht ist, ist hier mehr
eben, nur in der Mitte der Stirn etwas eingedrückt. Die
Färbung der Halsschildränder und der Flügeldecken ist viel
dunkler, meist ein dunkles Rothbraun, während das Roth der
dentata fast in das Orange übergeht. Demnach tritt auch die
Mitte des Halsschildes nicht so deutlich als ein scharf be-
grenztes schwarzes Band hervor, wie bei der dentata. Das
Halsschild ist an den Seiten in einem vollkommneren Bogen
gerundet, nach vorn mehr verengt, an der Basis nicht so tief
ausgebuchtet, so dass die Hiuterwinkel weniger nach hinten
vortreten. Ausserdem scheinen mir auch die Fühler etwas
£31
kürzer und dicker, das letzte Glied kaum dünner als die vor-
hergehenden, und kolbiger zugespitzt als bei der dentata.
Grctvenhorst hat bekanntlich seine Lom. dentata nach
Müllerschen Exemplaren beschrieben. Ein solches Exemplar
befindet sich in Herrn Prof. Kunze3 s Sammlung; also kann
über die richtige Bestimmung der Gmvenhorstsclxen Art kein
Zweifel sein. Schwedische Exemplare von Sahlberg gehören
ebenfalls zur eigentlichen D. dentata."
Meine frühere Ueberzeugung, dass die grössere und klei-
nere Form der Dinarda dentata zusammengehöre, habe ich nach
den Erfahrungen der letzten beiden Jahre wieder aufgeben
müssen. Es wurden allerdings von mir früher ein paar Mal
beide Formen mit einander vermischt angetroffen, dagegen
unzählige Male getrennt, und zwar die grosse Form immer
in den grossen Haufen, die kleinere, hier seltenere, stets in
den unter Steinen angelegten kleinen Colonien der F. rnfa.
Hierzu kommt, dass in manchen Gegenden, bei fleissigem
Wachforscheu, doch nur immer die eine, in anderen die an-
dere gefunden wird. Ein Freund, nur eine Stunde von hier
wohnend, sammelte für mich seit zwei Jahren in den dort
befindlichen Nestern der F. rnfa nach und nach wohl über
200 Exemplare, aber nie befand sich ein einziges Stück der
ächten dentata darunter, selbst ein in copula gefangenes Pär-
chen zeigte nicht einmal eine Verschiedenheit in der Grösse.
Herr v. Kiesenwelter hat alljährlich sehr genaue Nachfor-
schungen in der Lausitz unter der F. rufa angestellt;, erfand
die kleine Form dort in grosser Menge in den kleinen Co-
lonien, aber nie war ein einziges Exemplar der grossen, brei-
ten Form dort aufzufinden. Funke uns Gressner sammel-
ten bei Rochlitz nur die kleine, ebenso D. Lünemann bei
Göttingeu ; die Exemplare aus Stettin dagegen, von Dieck-
hoff und Schmidt eingetragen, gehören wieder der grössern
Form an, die Graf Iianlzau auch bei Bonn bemerkte und
von welcher mir ein von Schiödte in Dänemark gesammel-
tes und an Germav mitgetheiltes Exemplar vorliegt. Aube,
der ebenfalls beide Formen für verschieden hält, fand die
kleinere unter der F. cunicularia , die grössere in den Ne-
stern der F. rufa ; unter ersterer Ameisenart ist jedoch , so
23£
weit meine Erfahrungen reichen,' von deutschen Entomologen
noch nie eine Dinarda gefunden worden.
Der Hauptunterschied heider so nahe verwandter Arten
ist ausser der auffallenden Verschiedenheit in der Grösse
hauptsächlich, wie schon ohen in der Diagnose bemerkt wird,
in der Beschaffenheit des Kopfes zu suchen, der bei D. den-
tata immer eine ziemlich deutliche Längsrinne zeigt, auch et-
was dichter punktirt ist, wogegen bei Din. Märkelii der Kopf
auf der Stirne nur ein wenig eingedrückt erscheint und die
Punkte etwas weitläufiger stehen. Letzteres ist noch in Be-
zug auf die ganze Oberfläche des Käfers der Fall, und dieser
Unterschied besonders auf der Oberseite der Hiuterleibsriuge
sehr bemerklich.
82. Lomechusa struinosa Fb.
Germ. Zeitschr. III. p. 215. 14.
Diese Art scheint nur unter der F. rufa vorzukommen,
und wenn Suhlberg ihr den Wohnplatz unter der Myrm. rubra
anweiset, so beruht dies wohl auf einem Irrtliume. Ich fand
sie ein paar Mal mitten im grössten Ameisengewimmel, gleich-
sam in einem Klumpen sich ihr anhängender Ameisen einge-
wickelt. Merkwürdig ist, dass man zuweilen Stücke findet,
die an den Fühlern und Beinen mehr oder weniger verstüm-
melt sind. Sollten diese Verstümmlungen von den Ameisen
herrühren? Das Vorkommen dieser Art ist mir gemeldet wor-
den von Funke, Gressner, v. Kiesenwell er (Lausitz), D.
Schmidt (Prag) und D. i\ Weidenbuch.
83. Lomechusa paradoxa Gr.
Ein von dem Grafen v. Hoffmnnnsegg mir zur An-
sicht mitgetheiltes, von Slrübing in Erfurt herrührendes Ex-
emplar, neben welchem die Ameise, unter der es gefunden
worden war, sich aufgeklebt befand, überzeugte mich, dass
doch Müller und Aube Recht haben, wenn sie anführen,
dass dieser Käfer unter der M. rubra angetroffen wird; auch
v. Klesenweüer (Lausitz) und ü. Schmidt in Prag fanden
ihn unter dieser Ameisenart. Dagegen kommt er auch unter
der F. rufa vor: Dieckhojf, Gressner, Graf liunlzuih D.
Schmidt (Stettin), mein Bruder, ich. D. Lünemunn hat ihu
auch eLmal bei der F. Jiüiginosa gefunden.
»33
84. Lomechusa emarginata Payk.
Germ. Zeitschr. III. p. 216. 16.
Der eigentliche Wohnort dieses Käfers scheinen die Ne-
ster der F. fusca zu sein, aus welchen fast alle meine und
meines Bruders Exemplare herstammen; doch ist sie von
Gr essner und D. Lünemann und einmal von mir auch un-
ter der F. rufa angetroffen worden.
85. Lomechusa inflata Zellerst.
Zetlerst. Fauna Läpp. I. 95. 1. Ins. Läpp. 74. 2. — Erichs.
gen. et spec. Staphyl. 205. 4.
„Habitat in Lapponia rarissime, sub cortice Betulae albae
emortuae et trunco perforato unicum speeimen cum F. rufa
initio mensis Junii intern." Zellersl,
86. *Silusa rubiginosa Er.
Einmal bei der F. fuliginosa. Gressner.
87. *Hypocyptus laeviusc ulus Mannerh.
Bei der F. fuliginosa. Funke, ich.
88. *Hypocyptus longicornis Payk.
Unter der F. rufa. v. liiesenweller (Lausitz).
89. * C o n u r u s p u b e s c e n s Gr.
Germ. Zeitschr. III. p. 21G. 17.
Ist yoii Funke, auch Yon einem andern Entomologen
in der Gegend von Gassei, unter der F. fuliginosa, you mir
unter der F. rufa angetroffen worden.
90. *Conurus fusculus Gr.
Unter der F. rufa. Dlecklioff und D. Schmidt.
91. * Gonurus pedicularius Gr.
Unter der F. fuliginosa. Funke.
92. * T a c h y p o r u s obtusus L.
Unter der F. rufa. v. Kiesenweiler. Ist auch bei Cas-
sel unter dieser Ameise gefunden worden.
93. * T a c h y p o r u s s a g i n a t u s Gr.
Germ. Zeitschr. 111. p. 216. 18.
Von mir ein paar Mal unter der F. rufa, yoii Herrn
Gressner unter der F. fuliginosa gefunden.
94. * T a c h y p o r u s h y p u o r u m Fb.
Ich fand diesen Küfer noch im üctober und zwar in
ziemlicher Anzahl unter der F. rufa; auch Herr v. Kiesen-
weiler hat ihn daselbst angetroffen.
234
95. * Tachyporus chrysomelinus Er.
96. * — solutus Er.
Beide unter der F. fuliginosa. Funke.
97. * Tachyporus ruficollis Gr.
Zuweilen bei der F. fuliginosa. Funke, ich.
98. Tachyporus pulchellus Mannerh.
Bullet, de Moscou. 1843. 1. 82. 11.
„Niger, nitidus, thorace rufo, medio iufuscato, antennarum
basi, elytroriim pubescentium margine apicali, abdominis
segmentorum marginibus pedibusque rufo-ferrugineis, ely-
tris thorace plus sesqui longioribus."
„Long. l"/2 lin."
„Rarissime occurrit; individuum unicum captum mense
Octobris." Mannerh.
Von dieser niedlichen Art sendte Herr Gressner vier
Exemplare ein, die er unter der F. fuliginosa angetroffen
hatte. Nur eins davon zeigt die in der 31 anner heimsdien
Diagnose angegebene Färbung des Halsschildes, bei den drei
übrigen ist der Thorax einfarbig roth, und es ähnelt diese
Art dadurch sehr dem Tach. ruficollis Gr. Doch ist der
Käfer kleiner und die Deckschilde verhältnissinässig länger.
99. * Tachyporus scitnlus Er.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 12.
„Semel lectus." Mannerh.
100. * Tachyporus brnnneus Fb.
Kommt gar nicht selten unter der F. fuliginosa vor.
Funke, Gressner, Strübing, ich.
101. 'Tachinus bipustulatus Fb.
Bei der F. fuliginosa. Gressner.
102. *Tachinus fimetarius Gr.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 13.
„Semel captus." Munnerh.
_ 103. *Tachinus collaris Gr.
Von Herren D. Lünemann und D. v. Weidenbach,
als bei der F. fuliginosa angetroffen, eingesendet.
104. * Mycetopbrus lepidus Gr.
105. * — pronus Er.
Beide von Herrn v. Kiesenweller in der Lausitz mehr-
335
fach, erstem* in den grossen, letzterer in den kleineu Colo-
nien der F. rnfa bemerkt.
106. Othius myrmecophilus Jiiesenw.
Entom. Zeitung IV. 308.
Herr v. Kiesenwetter ist jetzt geneigt, diese Art als
Varietät von Oth. melanocephalus (Ihr. zu betrachten; ich
glaube jedoch, dass ihr die Rechte einer eignen Art zuge-
standen werden müssen. Abgesehen von der mindern Grösse,
der abweichenden Färbung und den kürzeren und breiteren
Fühlergliedern, unterscheidet sie sich von Oth. melanoc. schon
hinreichend durch einen ganz andern Umriss des Kopfes.
Dieser ist nämlich au deu Hinter- und Vorclerwinkeln viel
weniger abgerundet, besonders die Hinterecken treten iu ei-
nem stumpfen Winkel etwas vor, und geben dadurch dem
Kopfe einen sich dem Viereck nähernden Umriss, was bei
jenem nicht der Fall ist, wo der Kopf länglich eiförmig
erscheint.
Es wurde diese Art von Herrn v. Kicseniceller in
der Lausitz unter der F. rnfa und fuliginosa mehrere Male
angetroffen; eiu völlig übereinstimmendes, unter der F. fulig.
gefundenes Stück sendete Herr Funke ein.
107. * Othius pilicornis Payk.
Ich habe diese Art ein paar Mal in einem Neste der
F. fuliginosa angetroffen.
108. Xantholinus glaber Gr. Er.
Alle mir von dieser seltenen Art bis jetzt zu Gesicht
gekommenen Exemplare wurden in den Nestern der F. fuli-
ginosa gesammelt, und zwar von den Herren Funke, Gress-
ner, D. Lünemann und Graf Ranteau.
109. "Xantholinus pnnctulatns Payk.
Kommt unter der F. rnfa und fuliginosa, und zwar gar
nicht selten vor. D. Lünemann, mein Bruder, ich.
110. * Xantholinus o-chrace us Gyl. I
Bullet, de Moscou 1843. J. 83. 14.
„Var. angustior, thorace elytrisque obscurius nigro - fuscis,
corpore parcius piloso; au species diversa? individuum tan-
tum unicum mihi obviuni." Mannerh.
236
Diese doch wohl von der vorigen abzutrennende Art
findet sich unter der F. rufa und fuliginosa. Funke, Gress-
ner , D. Lünemann, mein Bruder, ich.
111. *Xantholinus tricolor Payk,
Von Herrn v. Kiesenwetter (Lausitz) und von mir
unter der F. fuliginosa angetroffen.
112. Leptacinus formicetorum mihi.
Germ. Zeitschr. III. 216.19.— Bullet.de Moscou 1843. 1. 83. 15.
Von vielen Seiten her wurde mir diese Art in zahlrei-
chen Exemplaren, sämmtlich unter der F. rufa gesammelt, zu-
gesendet, und ich habe sie immer auch nur als einen unzer-
trennlichen Geführten dieser Ameise kennen gelernt. Sie
kommt oft noch sehr spät im Jahre vor. So sammelte ich
sie im October vorigen Jahres unter den aus einem Amei-
senhaufen mit nach Hause genommenen Nadeln in ziemlicher
Menge. Nie bemerkte ich bei den vielen Exemplaren, die
ich vor mir hatte, einen bedeutenden Unterschied in der Grösse,
hinsichtlich welcher diese Art selbst nicht die kleinsten Stücke
des Lept. Batychrus erreicht, von welchem sie sich, ausser
dem zarterem Baue aller ihrer Theile überhaupt, noch be-
sonders durch verhältnissmässig viel schmälere Gestalt unter-
scheidet. Sie wurde aufgefunden von Dieckhoff, Kellner,
Graf Ranlxau, Mehl, D. Schmidt (Stettin), D. v. Wcl-
denbach u. A. Eine weit verbreitete Art, da sie Graf Man-
nerheim auch in Finnland fand.
113. *Staphylinus lätebricola Gr.
Nach einer in Erichs, gen. et spec. Staphyl. p. 382.
gegebenen Notiz ist dieser Käfer von Dahl bei Braunschweig
in den Nestern der F. rufa gesammelt worden. Herr D. Lü-
nemann schreibt mir: „Ich habe dieses Thier an verschie-
denen Orten unter Steinen aufgefunden, doch konnte ich nie
Ameisen in der Nähe entdecken."'
114. *Ocypus morio Gr.
Zuweilen bei der F. fuliginosa. Gressner, ich.
115. *Philonthus umbratilis Gr.
116. * — varius Gj/l.
337
117. * Philontlius lepidus Gr.
118. * debil is 6rV.
Alle vier von Herrn Funke unter der F. fuliginosa
gefunden.
119. 'Philontlius fumigatus Er.
Ebenfalls unter der F. fuliginosa. Grcssner.
120. * Philontlius vernalis Gr.
Kommt sehr oft unter der F. fuliginosa vor. Funke,
Gressner, D. Lünemann, ich.
121. * Philontlius tenuis Gr. et var.
Es kommt eine, von den Schriftstellern noch nicht er-
wähnte, dunkle Varietät dieses Käfers in hiesiger Gegend gar
nicht selten vor, und wurde auch von Herrn Gressner, als
unter der F. fuliginosa gefunden, eingesendet, wo nur das
erste Glied der Fühler, die Ränder des Halsschildes, die Spi-
tze der Deckschilde und die Schenkel eine röthliche Färbung
zeigen, alles Uebrige aber schwarz ist. Man könnte, durch
die Farbe getäuscht, diese Form leicht für eine besondere
Species halten; doch finden sich die deutlichsten Uebergänge
bis zur normalen Färbung. Ich fand den Käfer besonders
häufig im ersten Frühjahre im Grase in Gesellschaft der Ra-
senameisen.
122. * Heterothops praevius Er.
Germ. Zeitschr. IN. p. 217. 20.
Zu wiederholten Malen von mir unter der F. rufa an-
getroffen.
123. *Heterothops dissimilis Gr.
Von Funke, Gressner, v. Kiesenwellcr (Lausitz)
und von mir unter der F. fuliginosa gefunden.
124. *Quedius fulgidus Fb. et värrassimilis Nordm,
125. * — fuliginosus Gr.
Beide nicht selten unter der F. fuliginosa. Funke,
Gressner. Letzterer auch von v. Kieseniceller in der Lau-
sitz bemerkt.
126. Quedius brevis Er.
Germ. Zeitschr. III. 217. 21.— Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 16.
Dieses achte Myrmecophilon kommt nicht nur unter der
F. rufa, sondern auch unter der F. fuliginosa vor. Unter
238
ersterer Ameisenart von Dieckhoff, Gressner, Graf Man-
nerheim, D. Schmidt (Stettin), D. v. Weidenbach und
■von mir, unter letzterer von Gressner, v. Kiesenweiler
(Lausitz), meinem Bruder und mir gesammelt. Sechs Exem-
plare, die Graf Mannerheim in Finnland fand, zeigten
sämmtlich zweipunktige Riickenreihen. In hiesiger Gegend ist
die Punktirung des Halsschildes sehr veränderlich, wie ich
a. a. 0. bereits erwähnt habe.
127. *Quedius fimbriatus Er.
128. * — infus catus Er.
Beide unter der F. fuligiuosa. Gressner. Ueber letz-
tere Art bin ich noch nicht ganz gewiss; doch stimmt das
von Herrn Gressner eingesendete Exemplar bis auf die Deck-
schilde, welche einfarbig dunkelbraun sind, ziemlich gut mit
der Erichsonschen Beschreibung.
129. *Lathrobium longulum Gr.
Diese von Herrn v. Kiesenwcller (Lausitz) und von
mir einige Male unter der F. fuligiuosa angetroffene Species
wurde von den Herren Dieckhoff und D. Schmidt auch un-
ter der F. rufa bemerkt.
130. Lathrobium scabricolle Er.
Es war erst dem scharfsehenden Auge Erichson's vor-
behalten, dieser längere Zeit von erfahrenen Entomologen un-
ter die Paederen gestellten und im Habitus einem Stilicus so
ähnlichen Art den gebührenden Platz unter den Lathrobien
anzuweisen. Nach Herren Funke's, Gressner s und nach
meinen eignen Erfahrungen findet sich diese seltene Art im-
mer in der Nachbarschaft der Myrmiea rubra unter Steinen.
131. Scopaeus pusillus mihi.
v. Kiesenwetter in Entom. Zeitg. IV. 309.
Unter der F. rufa. v. Kiesenxc eller, ich.
132. *Lithocharis melanocephala Fb.
Mein Bruder und ich haben diese Art mehrere Male bei
der F. flava bemerkt; Herr D. v. Weidenbach sendete unter
der F. rufa gesammelte Stücke ein.
133. * Stilicus fragilis Gr.
134. * — rufipes Guer.
»39
135. * Stillens affinis Er.
136. * — orbiculalus Payk.
Alle vier -von Funke und Gressner bei der F. fuli-
ginosa gesammelt; letztere Species auch von D. v. Weiden-
bach in einem Neste der F. rufa gefunden.
137. * Sunius filiformis Lalr.
Germ. Zeitschr. III. 218. 22.
Unter der F. rufa.
138. * Sunius angustatus Payk.
Ebenfalls unter der F. rufa. Dieckhoff, D. Schmidt,
D. v. Weidenbach.
139. * Sunius neglectus mihi. f
Niger, antennis, pedibiis, elytrisque apice sinuatim testaeeis,
capite thorace latiore, thorace basin versus augustato, co-
leopteris latitudine longitudineque subaequali.
Long. 1'73 üb.
Dem S. angustatus in Grösse, Färbung, Punktirung und
Behaarung zwar selir ähnlich, aber durch ein anderes Ver-
hältniss des Halsschildes zu den Deckschilden von ihm ver-
schieden. Letztere nämlich, bei S. angustatus halb mal län-
ger und breiter als das Halsschild, sind hier ziemlich eben
so lang und eben so breit als dasselbe, und es kommt diese
Art in dieser Beziehung mit S. intermedius überein, von wei-
chem sie sich aber wieder durch mindere Grösse und schmä-
lere Gestalt, durch geringere Wölbung des Kopfes, des Hals-
schildes und der Beckschilde, endlich noch durch die, wie bei
S. angustatus gefärbten Deckschilde entfernt.
Herr v. Kiesenweller theilte ein ganz blassgefärbtes,
jüngstentwickeltes Exemplar dieser Art mit, das er in der
Lausitz unter der F. cunicularia gefunden hatte. Ich be-
merkte den Käfer auch in Gesellschaft der F. rufa.
140. Stenus asphaltinus Er.
Mas abdominis segmento superiore seeundo medio fovea im-
presso, segmento inferiore quinto quartoque leviter longi-
tudinaliter impressis, sexto apice emarginato.
Auf der Oberseite des Hinterleibes hat das Männchen
auf dem zweiten Ringe in der Mitte eine ziemlich tiefe Grube,
240
auf der Unterseite desselben ist der -vierte und fünfte Ring
der Litnge nach eingedruckt, der sechste an der Spitze deut-
lich ausgerandet.
Herr D. Lünemann sendete ein Pärchen dieser durch
ihre Sculptur so ausgezeichneten Art unter dem Namen S t.
servus sibi ein; ich glaube jedoch in derselben die oben-
genannte Art zu erkennen, von welcher ich, da Herr D. Er'ich-
son bei der Beschreibung nur ein weibliches Exemplar vor
sich hatte, den männlichen Geschlechtsunterschied nachgetra-
gen habe.
Drei Exemplare dieser interessanten Art wurden von
Herrn D. Lünemann au einem grasigen Abhänge in der
Nähe vieler kleinen Ameisencolonien gesammelt.
141: * Stenus ater Mann.
Unter der F. fuliginosa. Gressner, Slrübing.
142. * Stenus buphthalmus Gr.
143. * — speculator DM. Er.
Beide unter der vorgenannten Ameiseuart. Funke,
Gressner.
144. * Stenus providus Er.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 17.
„Var. palpis totis pallidis; individuum unicum mihi ob-
vium." Mannerh.
145. * Stenus lu Strato r Er.
Unter der F. fuliginosa. Gressner.
146. Stenus aterrimus Aube. Er.
Germ. Zeitschr. III. 218. 23.
Diese in hiesiger Gegend sehr gemeine, fast in je-
dem Haufen der F. rufa vorkommende Art scheint auch an-,
derwärts nicht selten und überhaupt sehr verbreitet zu sein.
Es sammelten sie die Herren Dieckhoff, v. Kiesenweller
(Lausitz), Graf Ranizau, Mehl, D. Schmidt (Stettin) und
D. v. Weidenbach.
147. * Stenus humilis Er.
Unter der F. fuliginosa gar nicht selten. Funke, Gress-
ner, ich.
241
148. * Stenus declaratus Er.
Ich habe den Käfer mehrere Male im Herbste bei der
F. rufe gefunden.
149. Stenus formicetorum Mannerh.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 83. 18.
„Pluinbeo-niger, capite, thorace elytrisqne profunde foveo-
lato punctatis, parce cinereo-pubescens, abdomine fortiler
minus deuse punctato, immarginato."
„Long. 3/i — 1 lin."
„Bis captus." Mannerh.
150. * Stenus geniculatus Gr.
151. * — flavipes Er.
Beide unter der F. fuliginosa. Gressner.
152. * Oxytelus rugosus Fb.
Bei der F. rufa. Dieckhoff, Mehl, D. Schmidt (Stettin).
153. * Oxytelus sculptus Gr.
Ebenfalls bei der F. rufa. Dieckhoff, D. Schmidt
(Stettin).
154. * Oxytelus nitidulus Gr.
Unter der F. fuliginosa. Slrübing.
155. * P h 1 o e o c h a r i s subtilissima Mannerh.
Ich fand diesen Käfer einmal in grosser Menge an ei-
ner Eiche, mitten unter der F. fuliginosa herumlaufend. Herr
Gressner hat ihn auch unter dieser Ameise angetroffen.
156. * Lathrimaeuin atrocephalum Er.
Bei der F. fuliginosa. Gressner.
157. * Omalium rivulare Payk.
158. * — caesum Gr.
Beide unter der F. fuliginosa. v. Kiesenwetter, mein
Bruder, ich. Von der erstgenannten Art sah ich einmal nach
und nach wohl 30 Exemplare aus einem Neste der genann-
ten Ameisenart hervorkommen.
159. *Omalium florale Payk.
Unter der F. fuliginosa. Funke.
1C>0. * Omalium brnnneum Payk.
Herr D. Schmidt in Prag sammelte vier Exemplare
dieser etwas seltenen Species in einem Neste der F. cunicu-
laria, das sich am Fusse eines hohlen Baumes befand.
(5. Band. 2. Heft.) 16
24»
161. * Omalinm deplanatnm Gyl.
162. * — planum Payk.
Beide in grosser Anzahl in einem Neste der F. fuligi-
uosa. Funke.
163. Glyptoma(Thoraxophorus)corticinus.Motec/i.
Bullet, de Moscou 1837. V. p. 98. tab. 7. fig. A.— Erichs, gen.
et spec. Staphyl. p. 909. n. 2.
„Dom. Aube specimen unicum in trnnco fagi inter pu-
sillas Formicas legit." Erichs.
164. * E u c n e m i s c a p u c i n n s Ahr.
Von Herrn Gressner in einem an einer Eiche befind-
lichen Neste der F. cnnicularia gefunden.
165. *Ptinus pallipes Dft.
Diese seltenere Art wurde in beiden Geschlechtern und
in ansehnlicher Menge unter der F. cnnicularia angetroffen.
Funke.
166. * S c y d m a e n u s G o d a r t i Latr.
Ein Exemplar dieser seltenen Species wurde in einer
grossen Colonie der F. rufa auf der Insel Wollin -von den
Herren Dieckhoff und D. Schmidt gefunden. Graf lian-
izau traf bei Bonn ein Exemplar in einem Neste der F. fu-
liginosa an.
167. * Scydmaenus scutellaris 31. Kz.
Wurde bei der F. cnnicularia angetroffen.
168. * Scydmaenus collaris M. Kz.
Von Herrn Gressner unter der F. cunicularia, von
Herrn v. Kiesenwetter (Lausitz) unter der F. rufa, von mir
einige Male unter der F. fuligiuosa gefunden.
169. * Scydmaenus angulatus M. K%.
Herr Gressner sendete von ihm unter der F. cunicu-
laria gesammelte Exemplare ein.
170. * Scydmaenus elongatulus M. Kz.
Ebenfalls unter der F. cunicularia. Gressner.
171. * Scydmaenus rubicundus Kz. Schalim.
Eine seltene, in hiesiger Gegend auf Waldwiesen ein-
zeln vorkommende Art. Sie wurde von Herrn Gressner
auch bei der F. cnnicularia angetroffen.
243
172. * Scydmaenus hirticollis Gyl.
Bei der F. cunicularia. Gressner.
173. * Scydmaenus claviger 31. Äs.
Dieses Rarissimum wurde sowohl von Herrn Funke als
von Herrn Gressner ein paar Mal unter vorerwähnter Amei-
senart gefunden.
174. * Scydmaenus abbreviatellus Er.
Von Herrn Montandon hei Paris ziemlich häufig un-
ter der F. rufa gesammelt.
Herr D. Schaum theilte mir einige Pariser Exemplare
zur Ansicht mit, die sämmtlich eine gelbbraune Färbung zei-
gen, übrigens aber in keinem andern Punkte von den in hie-
siger Gegend von mir gesammelten Exemplaren dieser Art
abweichen. Sollten diese Käfer etwa unter Ameisen ihre
Entwickelungsperiode überstehen und jene noch unausgefärbte
Exemplare sein?
175. Nitidula marginata Fb.
Oft und zuweilen sehr häufig unter der F. fuliginosa,
und bereits von Müller als Ameisenfreund beobachtet. Aus-
serdem von Funke, Gressner, v. Kiesenwelter, D. hüne-
mann, Strübing, meinem Bruder und mir beobachtet. Nach
Herrn Prof. Kunze's und meinen eignen Erfahrungen kommt
dieser Käfer auch zuweilen auf Blumen vor. Jedenfalls fin-
det seine Entwickelung in Ameisennestern Statt.
176. *Engis humeralis Fb.
Unter der F. fuliginosa gar nicht selten, v. Kiesen-
welter, Funke. Es könnte wohl sein, dass dieser Käfer
mehr durch die an Eichen zuweilen vorkommenden Schwämme,
als durch die daselbst sich aufhaltenden Ameisen angezo-
gen wird.
177. Hypocoprus f orinice torum Molschulsky.
Bullet, de Moscon. 1839. 72.
„On le recontre dans les nids de Ia Formica rufa L., dans
lesqnels eile s'introduit probablement par les excre'ments
desseche's des souris de champ que les Fourmis ramas-
sent." Motsch.
16*
«44
178. Cryptophagus glaber Gyl.
Germ. Zeitschr. III. 218. 24. — Bullet, de Moscou 1843. 1. 81.
Diese interessante Species, die wohl noch zu einer be-
sondern Gattung erhöhen werden dürfte, scheint doch im All-
gemeinen sehr selten zu sein. Auch in hiesiger Gegend sam-
melte ich in den zwei letzten Jahren nur wenige Exemplare,
und sie kam mir nie wieder in so grosser Mehrzahl vor, als
im Jahre 1841. Herr D. v. Weidenbach fand sie bei Augs-
burg, ebenfalls unter der F. rnfa, und nach einer brieflichen
Nachricht des Herrn Mehl soll sie auch in der Gegend von
Cassel aufgefunden worden sein. Weitere Nachrichten über
ihr Vorkommen in Deutschland sind mir nicht bekannt gewor-
den. Aube sammelte sie bei Paris und Graf Mannerheim
fand ein Exemplar in Finnland, ebenfalls unter der F. rnfa.
179. * Cryptophagus fimetarius Fb.
Bei der F. fuliginosa. Funke, Gressner.
180. * Cryptophagus pusillus Payk.
Ebenfalls bei der F. fuliginosa. Gressner.
181. Cryptophagus concolor mihi,
Oblongns, nitidus, punctalus, niger, antennis pedibusque con-
coloribus, thorace transverso, convexo, lateribus valde ro-
tundato, elytris oblongis, thorace latioribus.
Von der Grösse des Cr. pusillus, auch in der Sculptur
und Behaarung ihm ähnlich, aber das Halsschild schmäler,
hinten mehr zusammengezogen, die Deckschilde hinter der
Mitte mehr erweitert und verhältnissmässig länger; übrigens
durch die dunkle Färbung der Fühler und Beine vor allen
andern mir bekannten Cryptophagen ausgezeichnet.
Herr Slrübing fand ein Exemplar dieser Art unter der
F. fuliginosa, zwei andere etwas grössere und im Umrisse
einigermassen abweichende Stücke (vielleicht das Weibchen)
wurden von Herrn Kellner mitgetheilt.
182. Trichopteryx picitfornis Mannerh,
Bullet, de Moscou 1843. 1. 84. 20.
„Subquadrata, nigro-fusca, punctulata, subtiliter griseo-se-
ricea, antennarum basi pedibusque fulvis."
„Long. 72 lin."
„Semel obvia." Mannerh.
245
183. * Ptiliam evanescens Msh. (pusillum Giß.)
Bullet, de Moscou 1843. I. 85. 21.
„Aliquoties lectum." Mannerh.
184. *Ptilium canaliculatum mihi i. I., minutis-
simum Heer, exiguum R'iehl i. 1., angusta-
tum Aube i. 1.
Dies ist nach Exemplaren die Chevrier mittheilte, be-
stimmt Trichopteryx minutissima Heer; Elophorus
niiiiutissimus Weber in Gyllenh. gehört aber nicht zu
dieser Art, sondern ist, wie sich aus der Beschreibung deut-
lich ergiebt, mit P tili um trisulcatum Aube (Annal. d.i.
soc. ent. II. p. 94. tab. 5. fig. 1.) identisch.
Herr Montandon in Paris fand diesen Käfer öfter un-
ter der F. mfa, desgleichen auch in grosser Anzahl 1). v. Wei-
denbach. Es ist merkwürdig, dass alle unter Ameisen ge-
fangene Stücke hellbraune Deckschilde haben, während diese
bei den von mir anderwärts gesammelten Exemplaren immer
eine schwarze Färbung zeigen. Sollte dieser Käfer sich eben-
falls unter Ameisen entwickeln?
185. * Dermestes affinis Gyl.
Mehrere Male unter derF. fuliginosa. Funke, Gressner.
186. * Hister carbonarius Payk.
Unter der F. fuliginosa. Gressner, Strüb'mg.
187. * Hister stercorarius Payk.
Wie -voriger. Gressner.
188. Hister marginatus Er.
Vielleicht ist die Seltenheit dieser Art davon herzulei-
ten, dass man bis jetzt die Nester der F. fuliginosa noch
nicht sorgfältig untersuchte. Es wurde diese Species von
Funke, Gressner, meinem Bruder und mir nur unter dieser
Ameise gesammelt.
189. *Hister merdarius Payk.
Wieder bei der F. fuliginosa. Gressner, Stritbiny.
190. * Hister corvinus Gcrtn.
Drei unter der F. fuliginosa gefundene Exemplare die-
ser nicht gemeinen Art wurden von Herrn Gressner ein-
gesendet.
M0
191. Hetaerius qnadratns E. H.
Germ. Zeitschrift III. p. 220. 25.
Ich muss hier einen Irrthnm in meinem frühem Auf-
satze berichtigen, wo ich bemerkt habe, dass dieser Käfer
unter der F. fuliginosa vorkomme. Er findet sich jedoch,
soweit meine jetzigen Erfahrungen reichen, nie unter dieser
Arneisenart, dagegen am öftersten unter der F. fusca, welche
ich früher mit der F. fuliginosa -verwechselt habe. Hier wurde
er -von v. Kiesenweiler, D. Schmidt (Prag), meinem Bru-
der und mir augetroffen. Er hält sich jedoch auch zu der
F. rufa, wo ihn z. B. D. Schmidt (Stettin), D. Lünemann
und ich selbst sammelten. Der Käfer soll einmal bei Leipzig
auf Blumen gefunden worden sein (?).
192. Dendrophilus punctatus Payk.
Ich halte diesen Käfer für einen ächten Ameisenfreund,
da er zu wiederholten Malen von Funke, Shilling , mei-
nem Bruder und mir unter der F. fuliginosa gefunden wurde.
Die Verfasser der entomologischen Hefte sammelten diese Art
an den Wurzeln und unter der Rinde alter Bäume im soge-
nannten Wurmmehle. Wahrscheinlich sind die dabei befind-
lich gewesenen Ameisen nicht beachtet worden.
193. Dendrophilus pygmaeus L.
Germ. Zeitschr. III. p. 220. 26.
Unter der F. rufa. Dicckhoff, Schmidt, ich.
Kommt auch in der Gegend von Gassei unter der F. rufa vor.
194. *Paromalus flavicornis Payk.
Wurde in sehr grosser Menge in Gesellschaft der F.
cunicularia von Herren Funke und Gressner angetroffen und
ist auch bei Cassel unter Ameisen gefunden worden.
195. *Saprinns rotundatus Fb.
Bei der F. fuliginosa. Gressner, Kellner, Shil-
ling, ich.
196. Saprinus piceus Payk.
Germ. Zeitschr. III. p. 220 27.
Gewiss einer der seltensten Ameisenfreunde, von dem
ich im vorigen Jahre (1843) nur ein einziges Exemplar, und
zwar, wie früher, in einem Neste der F. rufa unter den von
»4*
mir hineingelegten Steinen gefunden habe. Aube hat ihn
auch bei Paris gefangen.
197. * Teretius picipes Fb.
Von Herrn v. Kiesenwetter unter der F. fuliginosa
bemerkt.;
198. *Plegaderus caesus Fb.
In ziemlicher Menge von Herrn Funke und Gressner
bei der F. fuliginosa. Auch Herr D. Schmidt (Prag) fand
diesen Käfer in einer hohlen Weide mitten unter Ameisen sitzend.
199. *Abraeus globulus Payk.
Revue Entomolog. tab. 3. p. 263.
Wurde von Cheorolat unter Ameisen (wahrscheinlich
zur F. cnnicularia gehörig) angetroffen.
200. Abraeus granulum Er.
Einige Exemplare dieser seltenen Art sammelte Herr
Gressner in einem Neste der F. cnnicularia.
201. Abraeus rhombophorus Aube.
Annal. de la soc. Entoin. deuxieme serie I. 75. tab. 1. n. 4. lig. 2.
„M. Montandon Ta trouve en janyier au milieu de la tan-
nee, qui sert ä rechauffer les plantes dans les serres chau-
des du Museum de Paris." Aube.
Dieses niedliche Käferchen wurde mir zuerst von Herrn
D. Lünemann und zwar in grosser Anzahl mitgetheilt, der
mir zugleich die Notiz gab, dass es in dem Göttinger bota-
nischen Garten an den Lohbeeten der Gewächshäuser und auf
den daselbst befindlichen Blumentöpfen immer in Gesellschaft
einer kleinen, hellbraun gefärbten Ameise vorkomme, wo es,
in grösserer Quantität mitten unter diesen Ameisen sitzend,
von ihm selbst angetroffen worden sei, dasselbe habe auch
Herr Gartenmeister Gieseler beobachtet, üer Käfer wurde
mir als Abr. minutus Fb. eingesendet; ich fand ihn jedoch
bei genauerer Vergleichung in mehreren Punkten, und schon
durch bedeutendere Grösse von dieser Art abweichend, konnte
ihn aber in keinem mir zugänglichen enlomologischen Werke
auffinden, und hatte bereits eine Beschreibung desselben ent-
worfen, als mir Herr D. Schuum ein Exemplar des von
Aube a. a. 0. beschriebenen Abr. rhombophorus zur Ansicht
248
mittheilte, in welchem ich den Göttinger Käfer sogleich er-
kannte. Die feine Qneerlinie, welche den im stampfen Win-
kel hervortretenden hintern Theil des Halsschildes abschnei-
det, ist bei dieser Art etwas nach vorn hin gebogen, und es
wird dadurch am Hinterrande des Halsschildes eine einiger-
massen rhomboidalische Figur gebildet, was Aube veranlasst
haben mag, ihr diesen Namen zu ertheilen. Die kleine Ameise,
eine Myrmica (röthlich, mit pechfarbigem Hinterleibe, die mir
dem Namen nach noch unbekannt ist) wurde mir ebenfalls
vom Herrn D. Lünemann gütigst mitgetheilt. Das Thier-
chen scheint in Frankreich unter gleichen Verhältnissen wie
in Göttingen vorzukommen, und man hat dort wohl nur die
kleine Ameise, in deren Gesellschaft es lebt, übersehen.
202. *Throscus adstrictor F.
Bei Cassel unter der F. fuliginosa gefunden.
203. *Syncalypta setigera I/Z.
204. * — arenaria St.
Beide unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.
205. *Trox arenarius Fb.
Da dieser Käfer nicht nur von Herrn Gressner in gros-
ser Anzahl, sondern auch von Herrn Strüb'mg unter der F.
fuliginosa gefunden worden ist, so führe ich ihn in diesem
Verzeichnisse mit auf.
206. f Cetonia aurata L. (larva)
Germ. Zeitschr. III. p. 220. 28.
207. Microzoum collare Motschulsky.
Bullet, de Moscou 1839. 60. tab. 2. flg. d. D.
„Cette espece se trouve dans le nid de la Formica caduca
31oisch." Molsch.
Nach Erichson's Jahresbericht 1840. p. 68. ist F. ca-
duca eine Myrmica, und zvfar Myrm. (Form.) barbara L.
208. * Tetratoma fungorum Fb.
Zwei Exemplare wurden von Herrn Funke bei der F.
cunicularia angetroffen.
209. * H y p o p h 1 o e u s depressus Fb.
Die Herren Dieckhojf und D. Schmidt fanden mehrere
Exemplare auf der Insel Wollin in den fast zu Pulver zerfal-
»49
lenen Ueberresteii eines Eichenstubbens, worin die F. rufa
eine Colonie angelegt hatte. Später trafen sie den Käfer
wieder hinter der losen Rinde einer Eiche, wo schwarze Amei-
sen auf und ab liefen. Herr Funke sendete unter der F.
fnliginosa gesammelte Exemplare ein.
210. * Hypophloeus bicolor Fb.
Einmal bei Ameisen. Funke.
211. *Sarrotrium muticum Fb.
Von Herrn Mehl in einem Exemplar unter der F. rufa
gefunden.
212. *Eustrophus dermestoides Fb.
Einige Exemplare unter der F. fnliginosa. Funke.
213. * Omophlus lepturoides Fb.
Suites ä Buffon bist. nat. des Ins. Hymenopteres par Lepelletier
de St. Fargeau I. p. 203.
„J'ai vu sortir de leur (F. rufa) fourmiliere plusieurs Cistela
lepturoides. La larve de celie-ci y vivroit-elle?"
214. * Cistela saperdoides Dej.
Herr D. Schmidt in Prag sah aus der untern Oeffnung
eines hohlen Birnbaums, aus welcher viele Ameisen hervorka-
men, zugleich mit diesen zwei Exemplare der obengenannten
Art herauskommen.
215. * Cistela murin a Fb.
Zwei ganz weiche, so eben erst der Chrysalide ent-
schlüpfte Exemplare dieser Art fand ich im vorigen Jahre in
einer zahlreichen Colonie der F. fusca mitten unter den Amei-
sen. So viel ich weiss, sind die Larven der Cistelen noch
nicht bekannt, und es könnte wohl mit der oben bei No. 213.
ausgesprochenen Vermuthung seine Richtigkeit haben.
216. *Odontotus (Salpingus) denticollis Gyl.
In Gesellschaft der F. fnliginosa an einer Linde, v. Kie-
senweiler.
217. * Plinthus caliginosus Gucr.
Nicht selten bei F. fnliginosa. Funke, Gressncr.
218. * Trachyphloeus scab ricul ns Fb.
Ebenfalls bei der F. fuliginosa. Gressncr.
»SO
219. * Omias mollicomus Ahr.
m Zeitschr. III. 220. 29.
Ich habe a. a. 0. die Vermuthung ausgesprochen, dass
dieser Käfer vielleicht mehr durch die in den Ameisenhaufen
befindlichen Nadeln, als durch die Ameisen selbst angezogen
werde, indess habe ich mich nun viele Male überzeugt, dass
er sich wirklich zu den Ameisen hält, da ich ihn nicht nur
in solchen Nestern der F. rufa fand, wo wegen fehlender Na-
delholzbänme die Ameisen andern Stoff zum Baue ihrer Woh-
nungen wählen mussten, sondern auch in Gesellschaft der F.
fuliginosa gar nicht selten antraf. Er ist übrigens auch von
Funke, Gressner und meinem Bruder unter ebengenannter
Ameise, von v. Kiesenweller (Lausitz) oft auch unter der
F. rufa eingesammelt worden.
220. Omias validicomis Germ.
Oblongo-ovatus, piceus, opacus, antennis pedibusque ferrugi-
neis, roslro supra elevato, apice impresso, thorace confer-
tissime punctulato, subol)longo, lateribus parum rotundato,
elytris ovatis, punctato-striatis, interstitiis coiivexis, brevi-
ter albo-setulosis.
Funke und Gressner fanden diese Art nicht selten
unter Formica fuliginosa.
Dem Omias forticornis Schönh. ungemein nahe
verwandt, aber das Halsschild ist schmäler, und erreicht in
der Mitte nur die halbe Breite der Deckschilde, während es
dort drei Viertheil der mittleren Breite hat, die Flügeldecken
sind nur einhalbmal länger als breit, dort doppelt so lang
als breit. Die Streifen sind hier schmäler als dort und ihre
Punkte weniger tief. Die eingedrückte Stirn, den auf der
Oberseite mit einer wulstformigen, am Ende gefurchten Längs-
erhabenheit versehenen Rüssel haben beide Arten mit einan-
der gemein.
221. *Omias brunnipes Ol.
Wurde von D. Lünemann, v. Kiesenweiler und Graf
Ilanlzau unter der F. fuliginosa gefunden.
222. * 0 m i a s h i r s u t u 1 u s Fb.
Ebenfalls unter der F. fuliginosa.
»51
223. *Otiorhynchus ovatus L.
Ich fand diesen Käfer gar nicht selten, besonders im
Herbste unter der F. rufa und fuliginosa; unter letzterer
Ameise hat ihn auch Funke bemerkt.
224. * Otiorhynchns raucns Fb.
225. * — septeutrionis Hbst.
Beide, vielleicht nur zufällig, ein Mal bei der F. fuli-
ginosa. Gvessner.
226. Orthochaetes setiger Guer.
Es wurde diese sehr seltene Art von Herrn Gressner
bei der F. fuliginosa angetroffen. Ich fand einst drei Ex-
emplare im ersten Frühlinge unter Spreu, die ich allerdings
an einem mit allerhand Sträuchern bewachsenen Abhänge
meines Gartens, wo sich viele Nester der F. fuliginosa be-
fanden, zusammengerafft hatte.
227. * C o s s o n u s linearis Fb.
Herr Funke untersuchte im Anfange des Mai v. J. eine
Colonie der F. cunicularia, die sich am Stamme einer Pappel
befand, und bemerkte unter den Ameisen einige Exemplare
des genannten Käfers. Er wühlte nun die Erde um den
Stamm her auf, bis er zu dem eigentlichen Neste der Amei-
sen kam. Hier sassen in tiefem Frieden mitten unter den
Ameisen und eben so zahlreich wie diese, eine solche Menge
Exemplare des Cosson. linearis, dass er über 200 Stück sam-
meln konnte. Auch Herr Gressner fand an einer Ulme eben-
falls unter genannter Ameise eine Anzahl, dieses sonst nicht
gemeinen Käfers.
228. *Corticaria crenulata Schüp. Gyl.
229. * — elongata Schüp. Gyl.
Beide von Herrn Gressner bei der F. fuliginosa gefunden.
230. G o r t i c a r i a f o r m i c e t o r um JMannerh.
Bullet, de Moscon 1843. 1. 85. 22.
„Convexa, rufo -testarea, parce fulvo-pubescens, antennis pe-
dibusque ferrugineis, thorace laterilms modice rotundato,
subtiliter crenulato, postice fovea majuscula profunde im-
presso, elytris ovalibus, dense et profunde punctato - slria-
tis, interstitiis transversim rugosis, texatis."
„Long. 1 lin."
252
„Ad Yxpä prope Wiburgum ante aliquot annos bis, ad
Kayantholm hoc anno semel captus." Mannerh.
Diese Art, welche blos unter der F. rufa zu leben
scheint, wurde bereits vor drei Jahren von mir in einigen
Exemplaren aufgefunden und ich erkannte in ihr schon da-
mals eine neue Species, die nun unterdess vom Grafen Man-
nerheim a. a. 0. benannt und beschrieben worden ist, nnd
gewiss in vielen Gegenden aufgefunden werden wird. Bis
jetzt ist sie nur von den Herren Dieckhoff und D. Schmidt,
so wie auch von Herrn D. v. Weidenbach eingesendet wor-
den, welche sie ebenfalls, Letzterer ziemlich häufig, unter der
F. rufa gefunden haben. Sie ähnelt noch am meisten den
blassen Abänderungen von Latridius serratus Gyl., ist
aber etwas kleiner, viel schwächer behaart, nnd der Umriss
des Halsschildes ist ein ganz anderer. Dieses ist nämlich
hinten mehr zusammengezogen und an den Seiten mehr zu-
gerundet, als bei jener. In der Farbe variirt der Käfer wie
viele andere Latridien und kommt bald etwas dunkler, bald
heller vor. D. v. Weide?ibach sendete ein fast schwarz-
braunes Exemplar ein.
231. Corticaria n. sp.
Eine der vorigen ähnliche Form, auch eben so gefärbt,
von Schiödle in Dänemark unter der F. rufa gesammelt,
wurde mir in zwei Exemplaren von Herrn D. Schaum mit-
getheilt. Ausser der mindern Grösse (sie ist nur eine halbe
Linie lang) und der etwas gewölbteren Gestalt unterscheidet
sie sich hauptsächlich noch durch die Form des Halsschildes,
welches breiter als lang ist (was bei jener sich umgekehrt
verhält), und auf seiner Oberfläche etwas weitläuftiger pun-
ktirt erscheint. Die Grube auf der hintern Hälfte des Hals-
schildes ist zwar noch etwas breiter, aber weniger tief als
bei Latrid. formicetorum.
232. * Corticaria gibbosus Paxjk.
233. * — transversalis Schüp.
Beide unter der F. fuliginosa. Funke, Gressner.
234. 'Corticaria fusculus Meg. Gyl.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 86. 23.
„Semel captus." Mannerh.
253
235. *Latridius elongatus Curt. L. planus näht
olim. i. 1.
Eine sehr ausgezeichnete Speeies von sehr zartem Baue
und platter Form, die ich einige Male in unsern tiefen Fel-
senthälern sammelte, für neu hielt und unter ohigem Namen
meinen entomologischen Freunden mittheilte. Die Seiten des
Halsschildes bei diesem Käfer gewähren einen eignen An-
blick, sie sind nämlich ziemlich breit weiss durchscheinend
gerandet. Anfänglich hielt man diesen Rand für einen fremd-
artigen , dem Halsschildrande etwa nur durch Zufall ange-
klebten Stoff, z. B. für getrocknetes Gummi, bis man dieselbe
Erscheinung bei allen andern Exemplaren wiederholt wahr-
nimmt. Ob Citrus diese Eigentümlichkeit des Halsschildes
erwähnt, kann ich nicht sagen, da ich das englische Werk,
in welchem der Käfer beschrieben ist, nicht vergleichen kann,
obigen Namen aber durch Herrn D. Erichson mitgetheilt
erhielt. Herr Funke schickte zwei unter der F. fuliginosa
gefundene Exemplare ein.
236. * Mycetophagus piceusPs. variabilis Gyl.
Von Herrn Flinke bei F. fuliginosa.
237. *Synchita Juglandis Fb.
238. *Cerylon deplanatum Gyl.
Beide einzeln unter der F. cunicularia. Funke.
239. *Cerylon histeroides Fb.
Bei der F. fuliginosa. Gressner, Slrübing.
240. Myrmecoxenus*) subterraneus Chevrol.
Revue Entom. tab. 3. p.263. — Bullet, de Moscou 1843. 1. 87.24.
Diese von Checrolal zuerst in Frankreich unter der
F. rufa entdeckte Art und Gattung ist in neuerer Zeit auch
an mehreren Punkten Deutschlands aufgefunden worden ; iu
hiesiger Gegend scheint jedoch der Käfer zu fehlen. Er
wurde gesammelt von Herren Dieckhoff , Gressner, D.
Schmidt, D. v. Weidenbach und in der Gegend von Cas-
*) Damit dem Griechischen sein Recht widerfahre, habe ich
den aus uvoutf und §tyog unrichtig zusammengesetzten Namen
Myrmecbixenus in Myrmecoxenus umgewandelt.
254
sei. Graf Mannerheim fand den Käfer auch ziemlich zahl-
reich in Finnland.
241. Monotoma conicicollis Chevr.
Wie weit diese in Frankreich von Chevrolat entdeckte
Art, die immer nur unter der F. rufa vorkommt, verbreitet
sei, geht daraus hervor, dass sie Graf Mannerheim in Finn-
land, Molschulsky selbst in den kirgisischen Steppen, eben-
falls unter der F. rufa, sammelte. In Deutschland ist sie von
den Herren Dleckhoff, Riehl, D. Schmidt und öfter auch
von mir gefunden worden.
24-2. Monotoma angusticollis Gyl. formiceto-
nini Chevr ol.
Sie scheint in Frankreich noch gemeiner zu sein, als
die Vorige; in hiesiger Gegend ist es der umgekehrte Fall.
Ich habe nur einige Exemplare, immer unter der F. rufa, ge-
funden. Ein anderer Fundort in Deutschland ist mir nicht
bekannt geworden.
243. * Rhizophagus ferrugineus Payk.
244. * — depressus Fb.
Beide unter der F. fuliginosa gefunden. Gressner.
Vielleicht nur zufällig.
245. f Clythra qua dri punctata L.
Kntom. Zeitung III. p. 50.
Nach Herrn D. Rosenhauer's a. a. 0. umständlich dar-
gelegten Beobachtungen lebt die Larve dieser Art, die sich
von der der Clythra 4signata mihi kaum zu unterscheiden
scheint, ebenfalls unter der F. rufa.
246. f Clythra quadrisignata mihi.
Germ. Zeitschr. III. 221. 31.
Unter den von mir auf einen Ameisenhaufen gelegten
Steinen gelang es mir im Juli des vorigen Jahres (1843)
die Larve dieser Art in ihrem jüngsten Zustande, kaum eine
halbe Linie lang, aufzufinden. Sie gewährt, unter der Lupe
betrachtet, in dieser ersten Lebensperiode einen sonderbaren
Anblick. Der ganze Sack ist nämlich ringsherum mit ziem-
lich grossen, abstehenden, braungelben, lederartigen Schuppen
bekleidet, und sieht in diesem Zustande einem Zapfen der
355
Kiefer, der bereits aufgeplatzt ist und den Samen von sich
gegeben hat, im Kleinen tauschend ähnlich. Die kleinen, sich
mit ihrem Häuslein munter bewegenden Larven sind den aus-
gewachsenen, bis auf etwas hellere Färbung, in Allem schon
vollkommen gleich. Ich sah dann wieder Larven mit Säcken
von 1 — 2 Linien Länge; bei diesen war nur noch hier und
da eine Spar dieser Schuppen zu bemerken ; bei noch grös-
seren fehlten sie ganz, doch zeigten sich die erhabenen Längs-
rippeu auf der Oberseite, und die Form des Sackes über-
haupt, noch sehr unregelmässig. Erst mit einer Länge von
drei Linien fand ich die Bildung des Sackes normal.
247. Cholovocera formicaria Molschulsky.
Bullet, de Moscou 1838. p. 177. tab. 3. iig. 6.
„Je Tai trouvee ä Derbent, non loin de la mer Caspienne et
deruierement en Kahetie sous les pierres qui couvrent les
fourmilieres bäties dans la terre." Motsch.
Victor v. Molschulsky in Petersburg theilte mir selbst
ein Exemplar seiner a. a. 0. beschriebenen Cholov. formi-
caria mit, das er in Grusien gefangen hatte. Zwei von dem
verstorbenen D. Helfer erhaltene Exemplare, von diesem in
Sicilien gesammelt, unterscheiden sich bei grösster Aehnlich-
keit in Umriss, Grösse und Farbe mit dem 31olschulsky sehen
Originalexemplar, doch sogleich dadurch, dass die ganze Ober-
fläche des Käfers, welche bei jenem ganz glatt ist, hier zwar
etwas weitläuftig, aber deutlich genug punktirt erscheint, und
also gewiss als besondere Art betrachtet werden muss. Ein
in der Germarschen Sammlung befindliches Exemplar, eben-
falls ans Sicilien, zeigte mit den Hei forschen die vollkom-
menste Uebereinstimmung. Ob Helfer diese Art unter Amei-
sen fand, hat er mir damals, wo man überhaupt die Myrme-
cophilen noch nicht beachtete, nicht mitgetheilt, doch ist dies
sehr wahrscheinlich. Ich nehme also diese Art hier mit auf
und sondere sie unter folgendem Namen von Cholov. formi-
caria ab :
248. Cholovocera punctata mihi.
Elongato-ovata, convexa, fulva, punctata, elytris postice at-
tenuatis.
Habitat in Sicilia.
256
249. * Coccinella 7punctata L.
Bullet, de Moscou 1843. 1. 87. 26.
„Individuum unicuin mense Semptembri." Mannerh.
250. * Coccinella oblongo^-guttata Fb.
Einmal bei der F. fuliginosa. Funke.
251. *Chilocorus bipiistnlatus L.
Ich habe den Käfer mehrere Male in den grössern Hau-
fen der F. rufa zur Herbstzeit gefunden.
252. *Dasycerus sulcatus Brogn.
Eine ziemliche Anzahl von Exemplaren dieses Käfers
wurden von Funke und Gressner in den Nestern der F.
fuliginosa gesammelt. Er kommt indess auch zuweilen an
einer Cantharellusspecies vor, wo ich ihn ein Mal in Mehr-
zahl fand.
253. Chennium bituberculatum Lull'.
Schmidt Dissert. de Pselaphis p. 4.
In der angeführten Dissertation findet sich die Bemer-
kung, dass Chenn. bituberculatum unter Ameisen vorkomme.
Ich fragte deshalb bei Herrn D. Schmidt in Prag an, und
erhielt die Nachricht, dass diese Notiz von dem verstorbenen
D. Helfer herrühre. Bei der ungemeinen Seltenheit dieses
Käfers, der fast in allen Sammlungen fehlt, muss ich die
Richtigkeit der Helferschen Notiz vor der Hand dahinge-
stellt sein lassen.
254. * Tyrus mucronatus Pz.
Bullet, de Moscou 1840.
Molschulsky sammelte diese Art zugleich mit den Ba-
trisen unter Fichtenrinde in Ameisennestern ; mein Bruder hat
den Käfer an einer Eiche in Gesellschaft der F. cunicularia
gefunden.
255. *Pselaphus Heisei Hbst.
Von Herrn Gressner unter der F. fuliginosa, von Herrn
v. Kicsenweller unter der F. rufa und fusca bemerkt.
256. *Bythinus bulbifer Rchb.
257. * — Burellii Denny.
Unter der F. fuliginosa, von Funke und Gressner ge-
sammelt. Nur Weibchen, die in der Gattung Bythinus, merk-
259
würdig genug, flügellos sind. Heer erwähnt in seiner Fauna
1. 35«J. ebenfalls das Vorkommen der Bythinen in Ameisen-
nesteru.
258. *Tychus niger Payk.
Wurde in der Gegend von Cassel in einem Neste der
F. rufa gefunden.
259. Batrisus formicarius Aube.
Diese bei Paris in Ameisennestern vorkommende, auch
in Krain von Herrn Kaufmann Schmidt öfter gesammelte Art,
die grösste Form unter allen Pselaphen, fand auch mein Bru-
der in dem an einer Eiche befindlichen Neste der F. cunicu-
laria. Meines Wissens ist diese Art bis jetzt noch nicht so
weit nördlich vorgekommen, überhaupt ist mir weiter kein
Fundort derselben in Deutschland bekannt geworden.
260. Batrisus Delaporti Aube.
Wie der Vorige zuerst von Aube in Frankreich unter
Ameisen gesammelt, kommt aber auch in vielen Gegenden
Deutschlands vor und wird leicht mit dem Nachfolgenden ver-
wechselt, von dem man ihn am schnellsten durch die dickeren
Fühler unterscheidet. Unter der F. cunicularia gesammelt
von Funke, Gressner und meinem Bruder.
261. Batrisus venustus Rchb.
Zuerst von Lucas in Frankreich unter Ameisen be-
merkt, daun auch von Flinke, Gressner, D. Schmidt (Prag),
Weber (Berlin) und meinem Bruder unter der F. cunicularia
gefunden. Nach D. v. Weidenbach's Mittheilnng soll diese
Art auch häufig bei Augsburg unter Eichenrinde in Gesell-
schaft der F. rufa vorkommen.
262. Batrisus ocn latus Aube.
Von Chevrolat in Frankreich unter der F. cunicularia
gefunden.
263. Batrisus thoracicus Motschulsky.
Memoires de la Soc. Imp. des Nat. de Moscou. V. p. 415. tab.
XVI. fig. c.
Victor v. Motschulsky fand diese Art im Süden von
Georgien in den Nestern der Form, capitata.
(5. Band. 2. Heft.) 17
»58
264. Enplectus Märkelii Anbe.
In den toii Anbe nächstens erscheinenden Supplemen-
ten zu seiner Monographie der Pselaphen wird diese ausge-
zeichnete Art, die sich in einigen Sammlungen unter dem
Namen E. tuberculatus Müller findet, beschrieben werden.
Mein Bruder fand einige Exemplare des seltenen Käfers an
einer alten Eiche in Gesellschaft der F. cnnicularia; ich selbst
erlangte einst drei Stücke in einem unter Moos an einer
Mauer befindlichen Neste der genannten Ameise; unter den
von Gressner mir zugesendeten Myrmecophilen befand sich
ebenfalls ein von ihm gesammeltes Exemplar.
265. * Enplectus nanus Rchb.
Herr Gressner hat ein Exemplar dieser Art bei F. fu-
liginosa gefunden.
266. * Enplectus sulcicollis Rchb.
Nach einer mündlichen Mittheilung des D. Schaum ist
diese Art bei Wien von dem Grafen Ferrari unter Ameisen
gefunden worden.
267. Enplectus piceus Molschulsky.
Memoires de Moscou tab. IV. p. 320. tab. XI. fig. i. — Bullet,
tle Moscou. 1840.
„J'en ai pris de suite au Gonvernement de Wiatka, oü il se
trouvait en socie'te avec la Formica emarginata Ol. sons
l'ecorce de pins." Molsch.
268. "Enplectus signatus A.-Kirbyi Denny, Aube,
Bullet, de Moscou 1843. 1, 87. 27.
„Semel captns mense Octobre."
Auch von Herren Gressner und D. v. Weidenbach
wurde dieser Käfer, von Ersterem unter der F. fuliginosa,
von Letzterem unter der F. rufa gefunden.
269. * Enplectus Karstenii Rchb.
Eine grosse Menge Exemplare dieser Art, die in der
Grösse sehr variiren, wurden von Herrn Gressner bei der
F. fuliginosa gefunden und an mich eingesendet. Die Her-
ren Dieckhoff und D. Schmidt fanden diesen Käfer in den
grossem Colonien der F. rufa.
359
270. *Euplectus ambiguus Rchb.
Nach einer Mittheilnng des Herrn Riehl ist er bei Cas-
sel unter der F. rufa gefunden worden.
271. Euplectus Scliraidtii mihi*}.
Testaceus, nitidus, subtilissime pubescens, antennarnm articulo
ultimo magno, securiformi , capite trigono, fronte foveolis
duabus, thorace antice dilatato, postice foveolis tribus sulco
transversali connexis.
Long. }J2 lin.
Dem Eiipl. brevicornis Rchb. am nächsten verwandt,
auch von gleicher Grösse und Färbung, aber durch den im
Verhältniss zum Halsschilde viel kleineren Kopf und die ganz
anders gebildeten Fühler hinreichend verschieden.
Die Fühler kürzer als Kopf und Halsschild, die ersten
beiden Glieder cylindrisch, gestreckt, viel dicker und länger
als die folgenden, das zweite noch etwas dicker als das erste,
die folgenden Glieder eng an einander geschoben und queer,
das vorletzte bedeutend grösser, nach der Spitze zu sehr er-
weitert, das letzte sehr gross, beilfüraiig, die breite Seite
nach vorn gerichtet. Der Kopf dreieckig, gewölbt, auf der
Mitte desselben zwei Grübchen in gleicher Entfernung von
den Augen und unter sich, am Vorderrande noch ein kleines
Grübchen, die Oberfläche glatt, glänzend, rothgelb. Das Hals-
schild halbmal breiter als der Kopf, wenig länger als breit,
vorn an den Seiten gerundet, von der Mitte aus nach hinten
verengert, mit den drei gewöhnlichen durch eine tief einge-
drückte Linie verbundenen Grübchen, ziemlich gewölbt, sehr
fein punktirt, fein und dünn behaart, rothgelb. Die Deck-
schilde an der Basis wenig breiter als das Halsschild, halb-
nial länger als dieses, nach hinten stark erweitert, der Rücken-
streif an der Basis tief, bis zur Hälfte der Deckschilde rei-
chend, der Nahtstreif bis zur Spitze auslaufend, die Oberfläche
sehr fein punktirt und behaart, röthlich gelb. Der Hinterleib
ist in Farbe, Puuktirung und Behaarung den Deckschilden
gleich. Die Beine sind röthlich gelb.
*) Zum Andenken meines verewigten Freundes, des der Wis-
senschaft viel zu früh entrissenen D. Schmidt in Stettin.
17*
Mi
Die Herren Dieckhoff und D. Schmidt fanden ein
Exemplar dieser interessanten und neuen Art bei ihren ge-
meinschaftlichen Nachforschungen nach Myrmecophilen auf der
Insel Wollin in einer grossen Colonic der F. rufa.
Anbe's E. leiocephalns mag einige Aehnlichheit mit
dieser Form haben, aber die ganz anders gebildeten Fühler
und die Grübchen auf dem Kopfe unterscheiden E. Schmidtii
schon hinlänglich.
272. Claviger testaceus Preyssler. foveolatus
Müll.
Der eigentliche Wohnort dieses Käfers sind bekanntlich
die Nester der F. flava, worin derselbe fast in allen Gegen-
den Deutschlands, gewöhnlich im ersten Frühjahre, vorkommt,
und zuweilen in sehr grosser Anzahl angetroffen wird. So
z. B. erlangte ich einst durch einen einzigen Griff in ein
solches Nest über 40 Keulenkäfer. Es findet sich jedoch der-
selbe, wiewohl seltener, auch unter andern Ameisenarten. So
fand Herr v. Kiesenweiler ein Stück in einer Colonie der
F. rufa; ich selbst bemerkte ihn ein paar Mal unter einer
sehr kleinen, mir dem Namen nach unbekannten sclwarzen
Ameise, die ebenfalls unter Steinen lebt, wahrscheinlich der-
selben, unter welcher auch Müller Keulenkäfer fand. Herr
Slrüblng beobachtete einst vier Stücke, die sich in einem
Neste der F. fusca befanden. Sie wurden bei Aufhebung
des Steines, unter welchem das Nest war, eben so, wie es
von der F. flava geschieht, von den braunen Ameisen ge-
fasst und mit der Ameisenbrut in die tiefer liegenden Gänge
getragen. Herr Slrüblng bemerkte zugleich in dem Neste
eine Anzahl Leichname der F. flava. Wahrscheinlich war die
Colonie der letztern von den braunen Ameisen in Besitz ge-
nommen und die gelben Ameisen getödtet worden; die Clavi-
ger blieben jedoch verschont und wurden nun von den brau-
nen Ameisen als Gäste aufgenommen.
Da es immer noch Entomologen giebt, die an der Iden-
tität der obenstehenden Namen zweifeln, so führe ich hier
noch an, dass Herr D. Schmidt in Prag Gelegenheit hatte,
in Preysslers eigner Sammlung die Originalexemplare seines
201
Cl. testaceus nachzusehen und sie von der Müllerschen Cl.
foveolatus nicht im Geringsten verschieden fand.
273. Claviger longicornis Müller.
Gehört immer noch mit zu den seltensten Myruiecophi-
len, obwohl er weit verbreitet ist. Er ist, ausser dem von
Müller angegebenen Fundorte, in der Gegend um Laibach
in Krain, wo Schmidt den Käfer sammelte, in Steiermark,
der sächsischen Schweiz, der Gegend von Wettin an der
Saale und bei Chinon in Frankreich (s. Guer. Rev. Zool.
1839. p. 160) gefunden worden. Nach Heer kommt er
auch bei Genf vor. Vor 10 Jahren sammelte ich aus einem
einzigen Neste der F. flava, das sich unter einem Steine be-
fand, den ich jedes Mal sorgfältig wieder in seine erste Lage
brachte, nach und nach über 50 Exemplare dieses Käfers,
und zwar vom Mai bis 22. September, wo ich die letzten
Stücke fand. In den folgenden Jahren konnte ich, trotz aller
Mühe, die ich mir gab, den Käfer nicht wieder finden, bis
ich im vorigen Sommer ein Stück, und zwar mitten in einem
Neste der F. fusca antraf, die, wie einige Leichname der F.
flava bezeugten, eine Colonie der letztern erobert, die Amei-
sen gemordet, die Keulenkäfer aber, wie in dem oben, ange-
gebenen von Herrn Slrübing beobachteten Falle, verschont
und als Freunde aufgenommen hatte.
274. Claviger colchicus 31 ot schul sky.
Memoires de Moscou t. V. p. 414. tab. XVI. fig. a.
Diese zwischen dem Gl. testaceus und longicornis in
der Mitte stehende Art entdeckte Viclor v. Molschulsky
auf den Georgischen Gebirgen, ebenfalls in den Nestern der
F. flava.
275. Sphaeriuni acervorum Van%.
Germ. Zeitschr. III. y. 224.
Ein achtes Myrmecophilon, das man wohl nie ausserhalb
der Ameisennester antrifft. Ich habe a. a. 0. fälschlich die F.
fuliginosa als Aufenthaltsort dieses Thieres augegeben, es ist
darunter die F. fusca zu verstehen , unter der es am öfter-
sten vorkommt. Es findet sich jedoch auch in den kleinen
ÄS2
Colouien der F. rufa und ist überhaupt in hiesiger Gegend
gar nicht selten.
276. Microphysa myrmecobia mihi.
Fusco- nigra, nitida, puhescens, vertice, rostro abdomineque
rufis, coleopteris subheinisphaeiicis, convexis, punctatis, ni-
gris, antennarum basi pedibusque pallidis.
Long. 2/3 lin.
Variat capite toto rufo.
Femina differt elytris truncatis, margine laterali sursuni
flexis, abdomine nigro, nitido.
Die schwärzlichen, an der Basis hellen, und besonders
an den letzten zwei Gliedern ziemlich lang behaarten Fühler
reichen bis fast zur Hälfte der Deckschilde, das erste Glied
ist halb so lang als das zweite, cylindrisch, nach der Spitze
zu kaum etwas angeschwollen, etwas dicker als die übrigen
Glieder, das zweite und dritte von gleicher Länge, ersteres
nach der Spitze zu etwas verdickt, das "vierte das längste
unter allen, fast halbmal länger als das vorhergehende, nach
der Spitze zu ein wenig angeschwollen. Der Kopf nach vorn
zugespitzt, dann gleichsam abgeschnitten, vorn zwei vertiefte,
parallel mit einander laufende Längslinien, auf der Stirne vor
den stark hervorgequollenen Augen eine deutlich eingedrückte,
halbzirkelförmig nach hinten gebogene Queerlinie, die Ober-
fläche sehr fein punktirt, glänzend, roth, der vordere Theil
des Kopfes bis zu der gebogenen Queerlinie gewöhnlich
schwärzlich, der Schnabel roth. Das Halsschild wenig brei-
ter als der Kopf, noch einmal so breit als lang, nach hinten
schwach erweitert, die Vorderecken abgerundet, die Hinter-
ecken stumpf, am Vorderrande mit zwei zarten Queerschwie-
len, glänzend, fein punktirt und behaart, pechschwarz. Das
Schildchen gross, dreieckig, fein punktirt und behaart, mit
zwei schrägen in der Mitte zusammenstosseuden Eindrücken,
die gleichsam einen Rhombus von der Spitze des Schildchens
abschneiden. Die Deckschilde zusammengenommen doppelt
so breit und wenigstens vier Mal so lang als das Halsschild,
von der Basis an, wo der Ausseurand etwas aufwärts gebogen
»63
erscheint, sogleich stark erweitert, fast kreisrund, gewölbt
den rechlichen Hinterleib bis auf den After ganz bedeckend,
an der Basis neben dem Schildchen beiderseits eine schräge
Längsfalte, fein punktirt und ziemlich lang, doch nicht allzu-
dicht, gelblich behaart, glänzend, schwarz. Die Beine ziem-
lich lang und dünn, von blassröthlicher Färbung, die Schen-
kel gewöhnlich etwas dunkler.
Bei dem Weibchen sind die viel kürzer behaarten Deck-
schilde hinten schief nach innen um die Hälfte abgestutzt, so
dass der fast kreisrunde, gewölbte, glänzend schwarze Hin-
terleib nur halb bedeckt erscheint. Die Deckschilde selbst
sind flach, an den Seiten ziemlich stark aufwärts gebogen,
matt, schwarz, der aufwärts gebogene Seitenrand röthlich.
Die Schenkel der Beine bis fast zur Spitze schwärzlich, Schie-
nen und Füsse röthlich gelb.
Die kleine, von Westwood in den Annal. de la Soc.
ent. de France III. pl. 6. fig. 3 a — e abgebildete merkwür-
dig gestaltete Gattung Microphysa, wurde ein paar Mal von
mir in vorstehender, von der M i c r. pselaphiformis West-
ivood (richtiger pselaphoides Burmehter) verschiedener
Art unter den auf einen Haufen der F. rufa hingelegten Stei-
nen in Mehrzahl und in beiden Geschlechtern aufgefunden,
und auch von Herrn Gressner unter der F. fuliginosa in
einem männlichen Exemplare entdeckt und an mich eingesen-
det. Ein von Schiödle in Dänemark unter der F. rufa ge-
fundenes und von diesem an Ger mar mitgetheiltes männli-
ches Exemplar habe ich ebenfalls vor mir. Leider wurden
Kopf und Halsschild au den von mir gefundenen weiblichen
Exemplaren dieser Art, bevor ich sie genauer untersuchen
konnte, durch eine Raublarve zerstört, und ich kann jetzt nur
noch eine unvollkommene Vergleichung derselben mit einem
Exemplar von M. pselaphoides, das Herr Prof. Kunze mir
zur Ansicht mitzutheilen die Güte hatte, und das mit der
a. a. 0. gegebenen Weslwoodschea. und mit der üurmei-
sfmehen Beschreibung *) vollkommen übereinstimmt, anstel-
*) Burmeisler Handbuch d. Entomologie 2. Bd. l.Abtli. i>. 286.
264
len. Dieses kommt allerdings Bezugs der Deckscliilde , des
Hinterleibes und der Beine fast ganz mit meinen defecten
weiblichen Exemplaren überein ; nur kann ich grade das Wich-
tigste, Fühler, Kopf und Halsschild nicht vergleichen. In
letzteren Stücken weicht aber M. pselaphoides von den männ-
lichen Exemplaren meiner M. myrmecobia wesentlich ab.
Schon die Fühler zeigen eine Verschiedenheit darin, dass bei
pselaphoides das zweite Glied, bei myrmecobia das vierte das
längste ist. Der Kopf ist bei pselaphoides nach vorn mehr
verlängert, die halbzirkelförmig nach hinten gebogene einge-
drückte Linie auf demselben vor den Augen fehlt gänzlich,
die Oberfläche ist stärker punktirt und matt. Noch grössere
Verschiedenheit zeigt das Halsschild. Dieses ist nämlich bei
pselaphoides hinter der Mitte der ganzen Breite nach tief ein-
gedrückt, wodurch sich auf der vordem Hälfte desselben ein
starker Queerwulst bildet, der durch eine eingedrückte Linie
von dem etwas aufgeschwollenen äussersten Vorderrande ab-
gesondert wird. Dies alles ist bei myrmecobia nicht der Fall;
hier bemerkt man am Vorderrande des Halsschildes nur ein
paar zarte Queerschwielen, und jener starke Queereindruck
fehlt gänzlich; auch ist das Halsschild nicht matt, soudern
glänzend. Es fragt sich nun, ob nicht beide Formen als ver-
schiedene Geschlechter zusammengehören und eine Art bilden.
Wäre dies nicht der Fall, so wird jedenfalls auch das noch
unbekannte Männchen von pselaphoides ähnliche kreisrunde,
gewölbte, den ganzen Hinterleib bedeckende Deckschilde ha-
ben. Weitere Nachsuchungen unter der F. rufa werden bald
über diesen Punkt Gewissheit verschaffen.
277. *Pachymerus erraticus Fb.
Ich habe diese Wanze sehr oft in beiden Geschlechtern
in Gesellschaft der F. rufa gefunden.
278. Anthocoris n. sp.
Eine sehr kleine, der Anthoc. minuta Fall, ähnliche
Form findet sich öfter in hiesiger Gegend in den Colonien
der F. rufa. Sie ist auch von Schiödle in Dänemark zahl-
reich unter vorgenannter Ameise angetroffen worden.
965
279. Ceraphron formiceti Erichs.
Niger, nitidus, antennis pedibusque fuscis, geniculis testaceis
alis hyalinis, stigmate fusco. — Mas.
Long. 1 lin.
Schwarz glänzend. Fühler von Körperlänge, braun,
fein und dicht greis behaart. Kopf äusserst fein punktirt, mit
einem runden Grübchen vor dem mittleren Nebenauge und ei-
nem Längseindruck über den Fühlern. Mittelleib äusserst fein
punktirt, und wie der Kopf mit sehr feinem greisen Flaum
dünn bekleidet. Hinterleib glatt. Der Stiel des ersten Seg-
ments dicht längsgestreift. Die Beine braun, an den Gelen-
ken braungelblich. Flügel wasserklar mit braunem Randmal
(Männchen).
280. Ceraphron inquilinus Erichs.
Niger, nitidus, antennarum basi pedibusque testaceis, alis hya-
linis, stigmate fusco (Mas.) — alis abbreviatis (Fem.)
Long. '/2 lin.
Glänzend schwarz. Kopf und Mittelleib mit äusserst
feiner greiser Behaarung dünn bekleidet. Fühler von etwas
weniger als Körperlänge, fein greis behaart, braun, das erste
Glied licht rothbraun. Der Kopf glatt, mit einem runden
Grübchen vor dem mittleren Nebenaugt und einem kleinen
tiefen Eindruck über der Fühlerwurzel. Mittelleib bis auf
die gewöhnlichen Furchen glatt. Hinterleib glatt mit längs-
gestreiftem Stiel. Die Beine mit den Hüften rüthlich gelb, die
Schenkel leicht gebräunt. Die Flügel wasserklar mit brau-
nem Randmal (Männchen). Das Weibchen gleicht dem Männ-
chen bis auf die Fühler, deren erstes Glied nur an der Wur-
zel rothbraun ist, die Nebenaugen, welche verkümmert, und
die Flügel, deren schmale Stummel nur bis zum Grunde des
Hinterleibes reichen.
Beide Arten fand ich öfters besonders während der Som-
mermonate in den grossen Colonien der F. rufa, wo sie sich
gern an die Unterseite hingelegter Steine setzten. Herr Prof.
Erichson, dem ich sie mittheilte und der sie für neu er-
klärte, hat die Güte gehabt, vorstehende Beschreibungen da-
von zu entwerfen.
266
281. Sciara subterrauea mihi.
Nigra, thorace nitido, abdomine livido, pedibus pallidis, an-
tennis tarsisque nigro-fuscis.
Long. 1 lin.
Diese schon in meinem früheren Aufsatze erwähnte
kleine Fliege kommt in hiesiger Gegend ungemein zahlreich
fast in allen grössern Colonien der F. rufa vor, und ist der
unzertrennliche Gesellschafter dieser Ameise vom ersten Früh-
jahre bis zum späten Herbste. Ich habe es oft bewundert,
wie dieses so zart gebaute Tbier mitten im grössten Gewim-
mel der Ameisen sich mit solcher Sicherheit und Ruhe be-
wegt, als wenn es wohl wüsste, dass es von seiner gefrässi-
gen Umgebung nichts zu fürchten habe. Gewöhnlich hält es
sich in den unterirdischen Gängen der Colonie auf, setzt sich
aber auch gern an die Unterseite der hingelegten Steine, und
ich habe selten einen derselben aufgehoben, ohne nicht ein
paar Exemplare dieser Sciara darunter wahrzunehmen. Un-
zählige Male traf ich dieses Thier in der Begattung. Das
Männchen ist am After mit einer ziemlich dicken, zweiglie-
derigen Zange versehen.
282. Borborus sylvaticus Metg.
Einzeln unter der F. rufa.
283. Phora gracilipes JMe'ig.
Wenigstens eine dieser Species sehr verwandte Art
wurde häufig von meinem Bruder und mir in beiden Ge-
schlechtern, oft auch in Begattung unter der F. fuliginosa
bemerkt.
284. f Larva cujusdam generis et speciei Di-
p t e r o r u m.
In den Nestern der F. fuliginosa findet sich öfter, zu-
weilen in sehr grosser Menge, eine Fliegenlarve von ansehn-
licher Grösse, die jedoch weder von meinem Bruder, in des-
sen Gegend sie ebenfalls häufig vorkommt, noch von mir bis
jetzt zur Verwandlung gebracht werden konnte. Sie ist aus-
gewachsen über 7 Linien laug und 2l/2 Linien breit, zusam-
mengedrückt, braunschwarz, zuweilen auch gelbbraun, mit sehr
267
schmalem, walzenförmigem, hornigem, weit vorgestrecktem und
vorn mit zwei Augen versehenem Kopfe. Der erste Ring
hat beiderseits ein deutliches Luftloch. Auf der harten, le-
derartigen Oberseite, in der Mitte jedes Ringes stehen neben
einander und in gleicher Entfernung unter sich sechs ziem-
lich grosse, an der Basis breite, mit der Spitze etwas nach
Innen geneigte, gelbe, elastische Dornen. An dem aufge-
schwollenen, wulstigen Seitenrande jedes Ringes bemerkt man
zwei ahnliche Dornen, die hintereinander stehen, und wovon
der vordere immer etwas kleiner ist. Die Unterseite ist in
der Mitte vom vierten Ringe an mit einer breiten und tiefen
Längsfurche versehen, die sich auf den hintern Ringen in
eine ziemlich scharfe carina umsetzt. Uebrigens ist die Un-
terseite wieder, wie die obere, eben so der Aussenrand, mit
gelben, elastischen Dornen besetzt, die jedoch etwas kleiner
sind, als die der Oberseite.
Ich habe mich in Bouche's und Anderer Werken ver-
geblich nach einer dieser Larve entsprechenden Abbildung
umgesehen; auch erfahrenere Entomologen, die ich darüber zu
Rathe zog, konnten mir keine Auskunft ertheilen.
Werfen wir nun einen allgemeinen Blick auf vorstehen-
des Verzeichniss von Myrinecophilen, so wird uns zuvörderst
bemerklich, dass in demselben die grosse Familie der Cara-
bicinen gar nicht vertreten ist. Wenigstens kamen mir unter
F. rufa, die ich am öftersten beobachtete, nie Carabicinen vor,
wohl aber habe ich gesehen, dass die in einen Ameisenhaufen
gerathenen Individuen dieser Familie immer eiligst das Weite
suchten, wenn sie nicht von den ihnen sich anhängenden Amei-
sen bewältigt wurden. Nach einer brieflichen Mitteilung des
Herrn v. Klesenwelter hat zwar D. liosenhauer den Dis-
chyrius gibbus mehrmals in den Nestern der F. rufa ge-
funden, ich halte aber dieses Vorkommen, ebenso wie das
des Dromius truncatellus, Calathus cisteloides
und melanocephalus, Taphria vivalis, Stomis
pumicatus und Trechus minutus in der Nachbarschaft
der F. fuliginosa, das mir Herr Gressner und Funke mel-
deten, für rein zufällig. Die Familie der Brachelytren da-
gegen liefert die bei Weitem grösste Zahl sämmtlicher Myr-
MS
mecophilen, und wir finden in dieser Familie die Gruppe der
Aleochariuen allein mit 17 Gattungen, nämlich Myrmedo-
nia, Autalia, Falagria, Bolitochara, Ocalea, C a-
lodera, Phloeopora, Homalota, Oxypoda, Aleo-
chara, Oligota, Gyrophaena, Placusa, Euryusa,
Dinar da, Lomechusa und Silusa vertreten, so dass nur
fünf deutsche Aleocharinengatlungen, Tachyusa, Hygro-
noma, Pronomaea, Myllaena und Gymnusa zur Zeit
noch nicht unter Ameisen angetroffen worden sind. Von den
übrigen Brachelytren finden sich aus der Gruppe der Tachy-
porinen die Gattungen Hypocyptus, Conurus, Tachy-
porus, T ach in us und Mycetoporus; von Staphylini-
nen 0 t h i u s , X a n t h o 1 i u u s , L e p t a c i n u s , S t a p h y 1 i -
nus, Ocypus, Philonthus, Heterothops und Que-
dius; von Phaederinen Latin* obium, Scopaeus, Li-
thocharis, Stilicus und Sunius; von Steninen Ste-
nns; von Oxytelinen Oxytelus; von Phloeocharinen Phloe-
ocharis; von Omalinen Lathrimaeum und Omalium,
und von Proteininen Glyptoma. Sämmtliche Brachelytren
treten mit 41 Gattungen in 159 Arten auf. Die Sternoxen
weisen nur Eucnemis nach. Aus der Gattung Scydmaenus
zeigen einige Arten grosse Neigung, unter Ameisen sich auf-
zuhalten; von den übrigen Xylotrogen tritt nur Ptinus mit
einer Art auf. Nächst den Brachelytren am zahlreichsten an
Myrniecophilen erscheinen die Glavicornien, besonders die
Familie der Histeren, aus welcher allein das Verzeichniss
acht Gattungen, nämlich Hister, Hetaerius, Dendro-
philus, Paromalus, Saprinus, Teretius, Plega-
derus und Abraeus, mit 16 Arten aufzählt. Von den
übrigen Clavicornien kommen noch die Gattungen Nitidula,
Engis, Hypocoprus, Gryptophagus, Ptilium, Der-
mestes, Throscus und Syncalypta vor. Die zahlrei-
che Familie der Lamellicornen weiset nur Trox und die
hierher gehörigen Larven der Celonien nach. Als zu den
Melasomen gehörig, tritt Microzoum auf; von den Taxi-
cornen sind nur Tetratoma, Hypophlaeus und Sar-
rotrium, von den Helopiden drei Cistelen, von den Teue-
brioniden Euslrophus mit einiger Wahrscheinlichkeit an-
269
zuführen. Die grosse Familie der Rüsselkäfer liefert den-
noch nur wenige Myrmecophilen , am meisten die Gattung
Oinias mit 4 Arten, ausserdem sind noch Otiorhynchus,
Plinthus, Trachyphloeus, Orthochaetes und Cos-
sonus unter Ameisen gefunden worden. Etwas zahlreicher
zeigen sich nun die Xylophagen, und es kommen als zu den-
selben gehörig, in dem Verzeichnisse die Gattungen Latri-
dius, Mycetophagus, Synchita, Cerylon, Myrme-
coxenus, Monotoma und Rhyzophagus, zusammen
mit 17 Arten vor. Die Chrysomelen sind nur durch die Cly-
thralarven, die Trimeren durch Coccinella, Chiloco-
rus, Cholovocera und Dasycerus vertreten. Es fol-
gen nun wieder in grösserer Zahl die Dimeren, fast sämmt-
liche Gattungen der Pselaphen, namentlich Chennium, Ty-
rus, Pselaphus, Bythinus, Tychus, Batrisus und
Euplectus, zusammen mit 18 Arten, und schliesslich noch
die drei Clavigerspecies.
An Hemipteren, Dipteren und Hymenopteren ist mein
Verzeichniss diesmal noch sehr dürftig ausgefallen; es kom-
men jedoch eine ziemliche Anzahl Arten dieser Ordnungen
unter Ameisen vor, die ich für die Nachtrage, zu diesem
Verzeichnisse aufspare. Auf die Hymenopteren, von denen
ich noch einige sehr kleine Formen als Ameisenfreunde be-
merkt habe, gedenke ich im Laufe dieses Jahres ein beson-
deres Augenmerk zu richten. Diejenigen Entomologen, wel-
che sich in genauere Bekanntschaft mit den Arachniden,
Myriapoden, Thysanuren u. A. gesetzt haben, wer-
den in den Colonien der Ameisen, namentlich der F. rufa,
noch eine reiche Ernte halten können. Mir ist bei meinen
Nachsuchungen manches hierher Gehörige vorgekommen; ich
bin jedoch aus Mangel an Zeit und an literarischen Hülfs-
mittelu noch zu wenig mit den genannten Familien vertraut,
als dass ich mich weitläuftiger und sicher darüber ausspre-
chen könnte. Von Arachniden kommt sehr oft unter der F.
rufa eine, bereits in meinem frühern Aufsätze erwähnte, ohn-
gefähr eine Linie lange, röthliche Spinne vor, mit dunk-
lerem Hinterleibe, die ich jedoch in keiner der von La-
treille auf die Stellung der Augen basirten Gattungen füg-
Lieh unterbringen kann. Es finden sich auch unter dieser
Ameise merkwürdig gestaltete, jedoch sehr kleine Formen
acaridenähnlicher Thiere. Von Thysanuren ist mir beson-
ders eine ziemlich grosse schwefelgelbe Lepisma aufgefallen,
die sich zuweilen in den kleinen Golonien der F. rufa, oft
in mehreren Exemplaren findet, welche bei Aufhebung des
Steines mit unglaublicher Geschwindigkeit nach allen Seiteii
hin auseinander stäuben, und sich schwer und nur verletzt
und zerdrückt erhaschen lassen. Sehr häufig findet man
auch in den grossen Colonien der F. rufa eine kupferglän-
zende, mit langen Haaren einzeln besetzte Podura. Ich muss
jedoch aus oben angegebenen Gründen meinen nähern Be-
richt über diese Thiere entweder auf eine spätere Zeit ver-
schieben, oder ihn Andern überlassen.
Es wäre nun noch die wichtige und interessante Frage
zu beantworten übrig: Welche Rolle spielen die Myrmeco-
philen im Staate der Ameisen und welches ist der eigent-
liche Grund ihres Zusammeuwohnens mit denselben? Der
bereits von Müller in der, im dritten Bande des Germar-
schen Magazins für Entomologie befindlichen Naturgeschichte
der Keulenträger angegebene Grund dürfte wohl nur von den
Arten der Gattung Claviger allein gelten. Dagegen lassen
mich fortgesetzte Beobachtungen mit der grössten Wahrschein-
lichkeit vermuthen, dass eine grosse Zahl der Myrmecophi-
len, namentlich die aus den Familien der Brachelytren und
Histeren, den Excrementen der Ameisen nachgehe; Andere,
die im Larven- oder Puppenzustande durch Feuchtigkeit ver-
derben, z. B. die Larven der Cetonien, finden in der Tiefe
eines Ameisenhaufens, durch die über einander befindlichen
Gänge und Stockwerke vor aller Nässe geschützt, einen zu
ihrer Verwandlung geeigneten trocknen und zugleich warmen
Ort; noch Andere mögen wohl blos durch das Aroma der
Ameisen angezogen werden und mit einem gewissen Wohlbe-
hagen in deren Nähe verweilen. Ich glaube jedoch auch
noch an eine andere, reeiproke Beziehung dieser Thiere zu
einander, über welche jedoch die Acten bei mir noch nicht
geschlossen sind. Es mag daher für jetzt bei diesen kur-
zen Andeutungen über diesen wichtigen Gegenstand, den ich
271
später in einer besondern Abhandlung weiter auszuführen
gedenke, um so mehr sein Bewenden haben, als gegenwär-
tiger Aufsatz ohnehin umfänglicher geworden ist, als ur-
sprünglich in meiner Absicht gelegen hatte.
Uebrigens zweifle ich nicht, dass ich, bei der jetzt
herrschenden Vorliebe mancher Entomologen für die Myrme-
cophilen und so fern ich mich von Seiten meiner entomolo-
gischen Freunde und Correspondenten einer gleich gefälli-
gen Unterstützung, wie diesmal, zu erfreuen haben sollte, in
dem nächsten Bande dieser Zeitschrift über die Ameisen-
freunde gewiss noch vieles Neue und Interessante zu berich-
ten haben werde.
V.
Bemerkungen
z u
A. A. H. Lichtensteins
Abhandlung über die Mantis-Arten,
in den
Transactions of the Linneean Society. Vol. VI. Lond. 1802.
Von
Tonssaint von Charpentier,
Königl. Berghauptmann von Schlesien.
Lichtensteins monographische Abhandlung über die bis zu
seinerzeit unter dem generischen Namen Mantis begriffenen
Orthopteren, verdiente gewiss die grosse Aufmerksamkeit der
Entomologen und den Beifall und das Ansehen, welches sie
erhielt. Bei den damals weit geringeren Hülfsmitteln, die ihm
bei einer solchen Ausarbeitung zu Gebote standen, hatte eine
Monographie, wie die hier gelieferte, doppelten vVerth, denn
nicht nur dass die Classe der Orthopteren damals nur noch
geringe Aufmerksamkeit bei entomologischen Schriftstellern
gefunden hatte, so waren die so zerbrechlichen Geschöpfe die-
ser Ordnung nur in geringer Anzahl in den Sammlungen vor-
handen, und wohl sehr oft nur in Weingeist aufbewahrte Ex-
emplare, die die Farben bei dieser Aufbewahrungsart so sehr
■verlieren.
Bei diesem grossen Mangel natürlicher Exemplare, und
den mangelhaften Beschreibungen früherer Schriftsteller, war
es daher wohl fast unvermeidlich, dass bei jeuer Monogra-
phie mehrere und oft grosse Irrthümer mit unterlaufen muss-
ten. Ich glaube bei dem jetzt vorhandenen ungleich reich-
haltigem Materiale, sowohl literarischem, als in Sammlungen
vorhandenen, in den Stand gesetzt zu sein, mehrere jener Irr-
S73
thfimer berichtigen zu können, und glaube dadurch manchem
Entomologen eine nicht unwillkommene Arbeit zu übergeben,
da die Licht enslein'sche Monographie noch heute als eine
Hauptbearbeitung dieser Insectenfamilie gilt.
Der würdige Sohn des berühmten Monographen, Herr
Geh. Rath Lichlenslein in Berlin, hatte vor mehreren Jahren
die grosse Güte, mir eine Abschrift der ursprünglichen Ab-
handlung seines Vaters mitzutheilen. Diese Schrift ist um so
interessanter, da sie in einigen Punkten von später in dem
Linn. Trausactions gelieferten Beschreibungen abweicht, und
der ursprüngliche Text doch manchen Aufschluss ertheilt.
Der Urtext war ganz in lateinischer Sprache, und na-
mentlich die lehrreiche Einleitung und die nach den Beschrei-
bungen der Arten folgenden generellen Bemerkungen eben-
falls durchgehends lateinisch. Der ursprüngliche Titel lau-
tet: Commentatio entomologica de generibus Phasma et Man-
tis, curate in systemate discernendis; in qua praeter characle-
res genericos Caspari Slollii emendatos, species quoque ple-
raeque ex autopsia accurata descriptione et exacta synouiinia
instruuntur, auctore M. Ant. Aug. Henr. Lichlenslein, Re-
ctore Johannei Hamburgensis.
Eine Jahreszahl ist nicht angegeben.
Im oben erwähnten 6ten Bande der Trausactions of the
Linneean Society (vom Jahre 1802) ist diese Monographie
abgedruckt, jedoch die Einleitung und die nach dem Schlösse
der Artenbeschreibung beigefügten Bemerkungen in englischer
Sprache. Sie führt die Aufschrift: A dissertation of two Na-
tural Genera hilherto coufounded under the nanie of Mantis.
By Anlhomj Auguslus Henry Lichlenslein. — Trunsla-
ted from the German by Thomas Young. Read April 4. 1797.
Hier erfahren wir also dass diese Abhandlung im Jahre
1797 (und wahrscheinlich schon etwas früher) abgefasst war*);
) Hieraus erklärt sich auch, aus welchem Grunde Lichten-
stein in seiner Monographie die von Illtyer in Kiujellmis Käfern
Preussens vorgeschlagenen Gattungen Psyllium und Emrnisa nicht
aufnehmen konnte, da sie damals noch gar nicht aufgestellt waren.
Man s. Burmeister Handbuch II. S. 523.
(5. Band. 2. Heft.) 18
»*4
wie und warum aber gesagt werden konnte: „translated from
the German" weiss ich nicht zu deuten. Die Urschrift, von
der ich Abschrift besitze, war, wie bereits oben bemerkt,
durchgehends lateinisch.
Ich -vermuthe die Veranlassung zu dieser Monographie
mag Lkhleiisle'm in Abfassung des berühmten — leider in
den Bibliotheken fast gar nicht anzutreffenden — Catalogs
der reichen Ilollhülsenschen. Insecteusammlung gefunden ha-
ben. Dieser Catalog erschien (die dritte Section, welche die
Insecteu enthält) nach Angabe der Vorrede im November 1795
in Hamburg, woselbst sich die berühmte Sammlung befand,
welche aus Holland dahin gebracht worden war. Wohl mit
Gewissheit ist anzunehmen, dass, wenn in dem bekannten
S/o/f sehen Orthopterenwerke das Museum Holthuisianum an-
geführt wird, dasselbe gemeint ist, über welches der erwähnte
Catalog angefertigt wurde.
Lichlenslebi scheint sich dieser Arbeit mit besonderer
Theilnahme und Liebe unterzogen zu haben, und namentlich
was die Orthopteren betrifft. In der Vorrede zu dem Cataloge
sagt er selbst: „Die Bemerkungen welche ich hin und wie-
der eingestreut habe, werden ächten Kennern nicht unwill-
kommen sein. Vornehmlich dürften die Beobachtungen über
die Gattungen: Mautis, Locusta, Gryllus und Phalangiuin ge-
übteren Entomologen einigen Stoff zum weitem Nachdenken
an die Hand geben."
Diese Abhandlung Licht ensleins dient zugleich als ein
fast notwendiger Commentar zu Sloll's grossem Orthopteren-
werke, ja selbst der ursprüngliche Titel derselben, den die
Urschrift in lateinischer Sprache führte (m. s. oben), scheint
diese Bestimmung anzudeuten.
Da dieser Catalog der HoUhaisensdmi Insectensamm-
lung gegenwärtig wohl sehr selten ist, und mir wenigen En-
tomologen zur Hand sein dürfte, so halte ich es nicht für
überflüssig, hier eine recht merkwürdige Stelle aus der Vor-
rede wörtlich einzurücken. Sie lautet so : „Auch die Ex-
emplare sind verhältnissmässig schön und wohl aufbewahrt.
Aber völlig einzig und unvergleichlich ist die Anordnung,
welche, beinahe ohne Rücksicht auf irgend ein System, nach
«75
dem blossen Anblick mit einem fast unbegreiflichen Scharf-
sinne entworfen und mit ausharrender Genauigkeit durchge-
führt ist. Der bisherige Besitzer verdankt dieses theils sei-
nem eignen unermüdeten Fleisse, theils der Beihülfe des se-
ligen, so oft unbillig verkannten Caspar Sloll. Dieser Mann
mag immerhin seine Launen und Eigenheilen gehabt haben;
aber ohngeachtet ich mit ihm nie die entfernteste Verbindung
gehabt habe, so nöthigt mich doch das Gewissen, ihm Ge-
rechtigkeit widerfahren zu lassen."
„Anfangs wollte ich, um der Gleichstimmigkeit willen,
auch bei den Insecten die Gmel'm' sehe 13te Ausgabe des
Lbme' sehen Natursystems zum Grunde legen. Aber eine
eben so merkwürdige als unerwartete Erscheinung veranlasste
mich, vielmehr Fabricius Klassen und Gattungen zu befol-
gen, wiewohl mit beständiger Nachweisung auf die Linne'-
sche Lehrart. Zu meinem grossesten Erstaunen fand ich
nehmlich, dass die holländischen Entomologen beinahe immer
die Insecten zusammen geordnet hatten, welche nach Fabri-
cius neuestem System zu Einer Gattung gehörten. Die sy-
stematische Entomologie ist erst herumgekommen, während
das Cabinet unter meinen Händen ist: folglich konnten die
Holländer unmöglich einen Plan befolgen, der noch nicht ge-
macht, ich geschweige, bekannt war. Fabricius hat dieses
Cabinet in Holland niemals, und in Hamburg nur erst nach
dem Abdruck seiner systematischen Entomologie zu Gesicht
bekommen, folglich dessen Anordnung auf keine Weise zum
Behufe seiner neu errichteten Gattungen benutzen können.
Demohngeachtet steckten die Insecten grade so hinter einan-
der weg, wie sie in meinem Verzeichniss aufgezählt sind, und
es war sehr deutlich angezeigt, wo nach dem Urtheil der
Kenner eine neue Gattung anfange. Ich weiss nicht, ob die
Gelehrten- Geschichte ein völlig ähnliches Beispiel aufzuwei-
sen hat, dass Männer, die von ganz verschiedenen Grund-
sätzen ausgingen, völlig von einander unabhängig, so viele,
in das spitzfindigste Detail eingehende Wahrheiten so über-
einstimmend entwickelt haben."
In der Einleitung zu der hier in Rede stehenden Mo-
nographie zeigt Lichlenstein vorzüglich die Gründe an, aus
18 *
276
welchen die in Linnes Syst. Nat. und noch in Fabrkhis
Eutomologia systematica Tom. IL (1793) unter dem geneti-
schen Namen Manlis vereinigten Orthopteren notwendigem
weise in zwei verschiedene genera ahgetheilt werden müssten,
nämlich in Phasma und Mantis, und die nähere Darlegung
dieser Trennung des alten genus Mantis in zwei genera,
mochte wohl der Hauptzweck der Lichlensleinscheii Arbeit
gewesen sein.
Er gesteht sehr umumwunden, dass der Gedanke einer
dergleichen Trennung der alten Mantisarten durchaus nicht
von ihm herrühre (is by no means of my invention), sondern
von Caspar Sloll in seinem berühmten Werke über die Or-
thopteren. Dieses kam in Amsterdam heraus, und begann im
Jahre 1787 mit holländischem und französischem Titel und
Text, stets auf demselben Blatte gedruckt. Es besteht aus
zwei Abtheilungen, von denen die erste die Lbme' sehen
Mantisarten, die zweite die übrigen Orthopterengattungen ent-
hält. Beide sind mit 75 illuminirten Tafeln versehen. Dies
Werk wurde im Jahre 1813 geschlossen und diese Jahrzahl
befindet sich unter den Titeln der beiden Abtheilungen. Diese
lauten im französichen Text: Representation des Spectres,
ou Phasmes, des Mantes, des Sauterelles, des Grillons, des
Criquets et des Blattes.
Hier, so wie bei den natürlich ebenfalls nach der Be-
endigung des Werks beigefügten Registern findet man den
Namen „Phasmes." In dem früher (vor 1813) herausgekom-
menen Text ist nur der Name Spectrum gebraucht. Da Sloll
bereits im Jahre 1795 verstorben war, so rührt der eigent-
liche Haupttitel und das Register zu seinem Werke von einem
andern Schriftsteller her. Dieses war der berühmte Hout-
tuyn, wie solches eine Note auf der 62sten Seite des Textes
der ersten Abtheilung besagt. Hier heisst es, dass Sloll
vier Lieferungen der Spectres, von Tab. 1 — 18, und eine
Lieferung von den Locnsten von Tab. 1—6 besorgt, die fol-
genden aber Houlluyn herausgegeben habe. Mehrere Lie-
ferungen und wohl gewiss das Register kamen später heraus
als die Lichlensle'mscaen Abhandlungen, und daher mag es
kommen, dass Lichtendem sich oft ganz andrer Beinamen
bedient, als die im Register gegebeneu, und dass er Figuren
der letzten Tafeln gar nicht allegirt.
Wir finden also die Trennung des Llnne'sclien genus
Mantis bereits im Jahre 17S7 von Stoll ausgeführt und zwar
theilte er diess genus in Spectrum und Mantis. Der Name
Phasma kommt wohl zuerst im Jahre 1795 gedruckt vor, und
zwar in dem oft erwähnten, so sehr wissenschaftlichen Cata-
logo collectionis Holthuisianae , woselbst sich Lichlenstein
seiner auf Seite 77 u. folg. bedient. Dann kommt er aus-
führlichst in obiger Monographie vor, welche schon 1797 im
April in; London der Lmwe'schen Gesellschaft vorgetragen
wurde. — Später, im Jahre 1798, hat auch Fabricius im
Supplemento Entomologiae systematicae das genus Phasma
dem Namen und der Sache nach angenommen, ohne jedoch
im mindesten zu erwähnen, dass er in beiden Stücken bereits
Vorgänger habe. Das SloU'sche Werk war ihm übrigens
bekannt, denn pag. 188. und a. a. ü. des Supplem. führt
er es an.
Das hier Gesagte dürfte hinreichend zeigen, was es für
eine Beschaffenheit mit Creirung des genus Phasma hat. Es
dürfte daher wohl nur auf einem Irrthuiue beruhen, wenn
Burmeisler (Handbuch der Entomologie II. II. S. 522. und
559.) die Errichtung des Geschlechts Phasma Illigern zu-
schreibt. Er mochte hierzu dadurch verleitet sein, dass Illi-
ger in der, den Kugellan'sclien Käfern Preussens, deren
Herausgabe Illiger im J. 179S besorgte, angehängten allge-
meinen Eintheilung der Insectenklassen, bei den Orthopteren
auch das genus Phasma, mit beigesetztem n. oder nobis auf-
führt; damals war Fabrlv. ßuppl. Eut. syst, wohl noch kaum
zu Illigers Kenntniss gelangt, aber Slolls und Lichten-
sleins Arbeiten waren ihm doch wohl nicht unbekannt. Nie-
mand aber war je entfernter davon, sich mit fremden Federn
zu schmücken und bedurfte es auch weniger, als der edle,
Wahrheit liebende Illiger. £enes nobis ist alsc entweder nur
ein Zeichen, dass auch Er die eingeführte Gattung Phasma
billigt und als selbstständig gut heisst, oder es wäre ein
höchst merkwürdiges Zusammentreffen der Ansichten und Worte,
dass auch Illiger mit Sloll und Lichtenstein dieselbe Treu-
2*8
linng und dieselbe Namengebnng vollzog. — Soviel bleibt
Thatsache, dass das genus Phasma der Sache nach von Sloll,
dem jetzigen Namen nach von Lichtenstein gestiftet wurde.
Es gehört übrigens kaum hierher, zu bemerken, dass
dies ursprüngliche genus Phasma in neuerer Zeit von Gray,
Burmeister und Serville in sehr viele (vielleicht zu viele)
genera gespalten worden ist.
Doch ich schreite nun zu den monographischen Be-
schreibungen der Phasmoden und Mantoden selbst, welche
uns Lichlenslein gegeben.
1. Phasma filiforme.
Licht, giebt uns auf Tab. I. hg. 1. der Linn. Tran-
sactions eine Abbildung dieses Geschöpfs und allegirt als Sy-
nonima:
Fahric. Ens. Syst. Tom. II. p. 12. Mantis filiformis.
Gmclin S. Nat. p. 2048.
Pctiver Gazophyl. Tab. 60. %. 3.
Broten Hist. of Jamaica p. 433. Tab. 42. fig. 5.
Den Peliver kann ich nicht vergleichen. Die Brown* -
sehe Abbildung ist gut.
Im Urtext fügt er noch in Parenthese bei: „(Herbst
Archiv. Tab. 51. fig. 2. est larva alias speciei, certe hnjus
generis et fortasse etiam tribus : sed cujus inter hactenus no-
tas, an alieujus adhuc ignotae, id quidem rne nescire fa-
teor)." Diese Worte sind in dem Linn. Trans, weggeblie-
ben, wiewohl weiterhin dem Sinne nach ausgedrückt.
Welches Thier Licht, unter Ph. filiforme gemeint habe,
setzt seine Beschreibung und seine Abbildung ausser Zweifel.
Aber ich wundere mich, dass er nicht die Abbildung bei Stoll
Tab. XXII. fig. 81. hier angeführt hat, die offenbar das näm-
liche Geschöpf vorstellt, und im Stolhclmi Register auch
Ph. filiforme genannt ist.
Beide Abbildungen stellen Mannchen vor; auch muss
Licht, es für ein Männchen erkannt haben, da er bei der
nächst folgenden Species sagt: habitat cum praecedente (also
dem Ph. filif.) cujus forsan foemina.
Was nun die Lichtenslcinsc]\en Allegate betrifft, so
führt Fabric. in der Ent. syst. Vol. II. lediglich Herbsl's
»*9
Archiv als seine Mantis filiformis an. Ein Gleiches thnt er
im Supplement p. 187. wo er noch obige Citate aus Brown
und Pelirer beifügt. — Dass nun Herbsl's Abbildung nichts
weniger als das Chasma filiforme Lichtensle'ms vorstellt, ist
gewiss, und die wenigen Worte des Fabricins lassen die
Sache unentschieden, welches Geschöpf Fabr. eigentlich ge-
meint habe. Am besten dürfte es sein, das Allegat ans Fabr.
ganz wegzulassen.
Eben so dürfte das Citat aus Gmelin' s S. N. zu strei-
chen sein. Gmelin schrieb dem Fabric. nach, fügte jedoch
dessen Allegat aus Herbst' s Archiv ein ? bei, so wie er mit
einem gleichen Zeichen Scopol? s Plocaria domestica
(das bekannte Phasma Rossii) auch als Synonim anführte.
Durch die Bemerkung, das Thier komme in „America, Indiis,
Italia" vor, gab Gmelin wohl hinreichend zu erkennen, dass
ihm das Thier selbst fremd war, und er mehrere Species
verwechselte.
Ausser der erwähnten Abbildung Slolls fig. 81. sind von
neueren Schriftstellern folgende Synonima hierher zu ziehen.
Gray Synopsis p. 17. Bacteria filiformis.
Gray hat 1. c. [>. 42. einen Cladoxerus filiformis mit
einem ? aufgeführt, und sicli dabei auf Stolls Tab. XXII. fig.
81. bezogen. Dies scheint ganz unrichtig, da sein Cladoxerus
tegmina und alae haben soll, beide aber der Stollschen Figur
gänzlich fehlen. Burmeister (Handb. II. 564.) erklärt diesen
Cladox. filif. Gray für eine Larve. Die Gründe hierzu sind mir
nicht klar, denn die Sfo/fsche Figur sieht durchaus nicht lar-
venartig aus. Sollten ihn die Worte Servilles in der Revue
meth. bei Cladoxerus gracilis hierzu bewogen haben? Serv.
sagt: „Tab. XXII. fig. 81. stellt Stoll das Männchen einer an-
dern Gattung dieser Sippe dar im Larvenzustande.
Burmeister Handbuch II. p. 563. Bacteria calamus maS.
' ServUle erwähnt in seiner Revue methodique in den Annales des
scienc. nat. Tom. XXII. einer Bac tria filif ormi s, und fie-
zieht sich auf Fahricii Phasin. filif. In seinem Orthopteren-
werke hat er aber nirgends dieser seiner Bacter. filif. noch des
Fabr. Ph. filif. gedacht.
% Phasma F erula.
1 Achtenstein sagt, es möge vielleicht dieses Phasma das
Weibchen des P. filiformis sein. Dies ist es nun wohl nicht,
sondern eine eigne Species.
280
Es gehört hierher :
Falric. Suppl. Ent. syst. p. 187. Ph. ferula.
Gray Synopsis p. 16. Bacteria Arumatia, welches das Weib-
chen ist.
Burmeister Handbuch II. 564. Bacteria ferula, welcher des •
Falric. Ph. filiforme für das Männchen hält, für das Weibchen
aber Grays Bact. Arumatia anführt. Desgl. Stolfs (auch von
Licht, angezogen) Tab. XIII. fig. 51. liösel u. s. w.
Scrville Orth. p. 223. Bacteria arumatia.
3. P h a s m a c o r n u t n m.
Llchlenslein führt hier richtig Slolls Tal). XV. fig. 57.
als Synonim an. Im Sloll sclien Register hat dieses Phasma
den Namen P. bicorne, den auch Gray beibehalten hat.
Es gehören hierher:
Gray Synopsis p. 16. Bacteria bicornis.
Guildings in Transact. of the Linn. Society Vol. XIV. p. 137.,
wo er es für Ph, liliformis foemina hält, welches aber nicht
der Fall ist.
Burmeister Handbuch II. 566. Bacteria bicornis.
Ich bemerke hier, dass Licht, dieses Ph. bereits 1795,
also wohl lange vorher ehe das Register zu Stolls Werk
herauskam, im Catal. Holthuis. p. 78. mit dem Namen Ph.
cornutum belegte und auf die Slollsclie Abbildung hinwies.
4. Phasma Calamus.
L'icJU. verwies auf Fabr. Phasma dieses Namens, und
sagte, er kenne es nicht genau. In
Fahricius Suppl. E. S. p. 187. ist dies Phasma Calamus auch
aufgeführt. Desgl.
Gray Synops. p. 17. als Bacteria Calamus.
Auch hat es
Serville in der Revue method. zwar als Bact. Calamus erwähnt,
aber in seinen Orthopteren weder beschrieben noch angeführt.
Burmeister Handbuch II. pag. 564. führt es aber als Foemina von
Ph. Calamus an, deren Mann das ad 1. erwähnte Lichtenstein-
sehe Phasma filiforme sei, j
5. Phasma Sceleton.
Da der auch von Lichtenstein angeführte Stoll, die-
ses Ch. auf Tab. XIV. fig. 55. abbildete und es später im
Register Ph. simple x nannte, so hat auch
281
Gray Synops. p. 17. den Namen Pli. simplex beibehalten. Es
verhält sich hiermit ganz wie bei Ph. cornutum. M. s. oben.
Burmeister Handbuch II. p. 565. Bacteria simplex.
6. Pha sma latipes.
Eine gleiche Namengebung funkt hier Statt. Bei Sloll
ist es P h. femoratum und zwar im Register also genannt,
später folglich, als in der Lichtensteinschen Monographie.
Es gehören als Synonime hierher:
Gray Synops. p. 15. Prisomera femoratum.
Burmeiser Ilandb. II. p. 5G5. Bacteria femorata, der es für
ein Weibchen eines noch unbekannten Männchens ausgiebt.
7. P h a s m a P 1 o c a r i a.
Zu den richtig angeführten Schriftstellern ist noch hin-
zuzufügen :
Charpentier Horae entomol. p. 93. Pha sma Bossium. Auch
sehe man die Bemerkung in Germar's Zeitschrift für Entomo-
logie Bd. III. p. 302.
Gray Synops. p. 20. Bacillus Bossia (sie).
Brülle bist. nat. des Ins. Tom. IX. p. 111. Bacill. Bossii,
Tab. IX. iig. 2.
Serville Orth. p. 256. Bacillus Bossia (sie).
8. Pha sma angulatum.
Licht, kannte dies Thier ' nicht genau, vielleicht nur
aus Fabrichis Beschreibung und Dninfs Abbildung. Ich
befinde mich in gleichem Falle und führe daher nur folgende
Schriftsteller als hierher gehörig an :
Fahrte Suppl. Ent. Syst. p. 187. Ph. an gu lata.
Gray Synops. p. 33. Dia p her ödes Gigas (Drury hatte es
Mantis Gigas genannt).
Serville in der Bevue method. erwähnt seiner als Cyphocrana
an gu lata mit Bezug auf Fahr, und Drury. In seinem Werke
über die Orthopteren hat er es ganz weggelassen.
Burmeister Handb. II. p. 574. Diapherodes angulata, und
bemerkt dass die Drury^sche Abbildung ein Weibchen vorstelle.
Dass Gmeün S. Nat. p. 2055. unter No. 49. die Dru-
ri/'sche Abbildung zu einem Thiere zieht, das er Mantis
gigantea nennt, ist wohl ebenso unstatthaft, als dass er
demselben Oberitalien als Vaterland anweiset. Hier scheint
überall Irrthum obzuwalten.
282
9. Phasma Gigas nnd
10. Phasma Empusa.
Ich bemerke hier zu diesen beiden Arten, dass es mir
nicht genau bekannt ist, ob beide wirklich verschiedene Spe-
cies sind. Ich besitze mir die eine Art, kann daher nicht
ex Antopsia über beide nrtheilen. Da Bur meist er, Gray
und Serville beide Arten als verschieden aufführen, so wer-
den sie wohl nähere Untersuchungen angestellt haben.
Ich bemerke demnach nur zu Chasma Gigas, dass das
Citat aus Linne's Mus. Ulr. wohl richtig ist; von den von
Linne angeführten Schriftstellern aber wohl keiner hierher ge-
hört. Rösel II. Gryll. Tab. 19. fig. 10. nun schon gar nicht,
als völlig ungeflügelte Art, und fig. 9. möchte auch eher für
eine andere Species passen.
Wenn Macgraf, den ich nicht nachsehen kann, unter
seiner Arnmatia einen Einwohner Brasiliens verstanden hat,
so kann es auch Ph. Gigas nicht sein, welches gewiss nicht
in Brasilien vorkommt.
Licht, allegirt aus Sloll nur dessen Tab. II. fig. 5.
(welche auch Fabr. Suppl. bei seinem Phasma Gigas aufführt).
Die Abbildung Slolls Tab. I. fig. 1. zieht Licht, zu Ph. Em-
pusa. St oll giebt in seinem Text ausdrücklich an, beide
seien eine und dieselbe Art.
Dass Licht, auch A üben ton Tab. 65. fig. 1. mit an-
führt, obgleich mit der Bemerkung der ganz fehlerhaft ge-
zeichneten Vorderbeine, möchte ich nicht gut heissen. Denn
die ganz anders gezeichneten Elytra, und die ganz ohne dun-
kele Binden gezeichneten Flügel stellen wohl nothwendig ein
anderes Thier als Ph. Empusa vor, da die für solches ange-
zogene Figur Slolls Tab. I. fig. 1. doch sehr dunkele Bin-
den der Flügel erblicken lässt, und Burmehler II. 579.
dem Ph. Empusa Flügel mit schwarzen Binden beilegt. Gray
hat das Thier wohl gar nicht gekannt und führt nur Lieh-
tensleins Diagnose und Allegate auf, und Serville erwähnt
leider der Flügel auch mit keinem Worte.
Es giebt hier also wohl noch allerdings Mehreres auf-
zuklären. Serville (Orthopt. 239.) meint auch, beide Arten
könnten wohl eine Varietät einer und derselben Art seiu.
»83
Neuere Citate zn beiden Arten sind:
Zu Ph. Gigas:
Gray Synops. p. 35. Cypliocvana Gigas.
Burmeisler Handb. II. p. 579. Cyphocrania Gigas.
Serville Orth. p. 237. Cyphocrana Gigas.
Zu Ph. Empusa.
Gray I. c. Cyphocr. Emp.
Burmcistcr I. c. C y p h o c r. E m p.
Serville I. c. Cypho er. Emp.
11. Pliasma naevium.
Licht, führt unter diesem Namen beide Geschlechter ei-
nes Phasma auf, welches schon früher Licht, im Catal. Holt-
lius. p. 77. (wenigstens das Weibchen) auch als M. necy-
daloides aufführte, und welches auch der von ihm allegirte
Sioll Tab. III. fig. 8. foem. und Tab. IV. fig. 11. mas mit
diesem Namen belegte. Aus welchem Grunde er den Beina-
men in „naevium" verändert haben mag, sehe man weiter unten.
Das Allegat aus Rösel II. Gryll. Tab. XIX. fig. 9. ist
doch ziemlich unsicher, da die Abbildung recht übel geratheu
ist. — Die Allegate aus Linne und Fabvicius von Ph.
necydaloides sind hier wegzulassen, da sie ein anderes Thier
bezeichnen. Dagegen sind hier anzuführen als Synonime:
Gray Synops. p. 36. Platycrana maculata. — Dass schon.
Linne in der I2ten Ausg. des S. Nat. dies Thier Mant. ne-
cydaloides nannte, scheint er zu ignoriren.
Burmeister Handb. II. p. 579. Cyphocrania necydaloides,
jedoch mit Weglassung des Citats aus Fahricius.
Serville Orthopt. p. 240. Platycrana maculata.
Ich komme nun zu der Erläuterung des Grundes,' wes-
halb Licht, dieses Phasma nicht P. necydaloides genannt hat,
wie es bei Stoll und auch eigentlich im Catal. Holthus. ge-
schehen ist. — Linne bezeichnete nämlich im S. N. ed. 12.
p. 691. und früher in den Amoeuit. acad. Vol. VI. p. 337.
unter dem Namen Mantis necydaloides ein ganz ande-
res Thier, und inducirte Stoll wahrscheinlich seine Tab. III.
und IV. abgebildeten $ und d" von Phasmen für die M. ne-
cydaloides zu halten, durch das Allegat aus Rösel II. Gryll.
Tab. 19. üg. 9. welche (schlechte Figur) allerdings zur Noth
auf Stolls Phasma, das Ph. naevium Licht., angewendet wer-
284
den kann, wenigstens eher als auf die wirkliche M. necyda-
loides Linnei. Allein mit L'mnes Citat ans Rösel mnss
man es so genau nicht nehmen, denn die nämliche Figur
hatte er schon hei M. Gigas angeführt.
Es ist nämlich nach der Meinung Mehrerer, denen ich
■wohl auch beistimme, die M. necydaloides I/mn. in den
Amoenit. acad. Tom. VI. No. 32. S. N. ed. 12. No. 14. p.
691. nichts anderes, als die von ihm im Syst. Nat. sub No. 2.
p. 689. beschriebene M. phthisica. Dasselbe Thier wel-
ches Degcer Tal». 36. fig. 1. als M. phthis. Linn. abbildet,
so wie Sloll Tab. XX. fig. 76. als Pn. bioculatum = Ph.
bioc. Gray Syn. p. 24. = Ph. necydaloid. ServUle Orth.
270. — Die ausführliche Beschreibung der M. phthisica
L'mnes im Mus. Ulr., so wie die Worte im S. N. „elytra
brevissima, medio carina gibba, extus nigra," so wie die
Worte bei seiner M. necydaloid. „elytris ovatis brevissimis,
viridibus, extus nigris" passen völlig auf eine und dieselbe
Species, nämlich auf die M. Phthisica in De Gecr und Ph.
bioculata Sloll.
Der Name P. necydaloides möchte also wohl jedenfalls
dieser Südamericanischen Species verbleiben, der Namen P.
Phthisicum eingehen, und der Name Ph. naevium, dem von
Oiwler, Gray und Serielle dem Ph. maculatum ertheilten,
als früher gegebener, verbleiben.
Ganz mit Unrecht allegirt Licht, die M. Phthis. Linn.
bei folgendem Phasma, P. edule. Im Urtext und im Gatal.
Holt, hat er diesem Citat ein Fragezeichen beigesetzt.
12. Phasma edule.
Das Citat ans L'mne muss wegfallen. Das aus Drmy
kann ich jetzt nicht vergleichen.
Schon Fabricius in der Ent. syst, nannte es M. Ja-
maicensis, und Licht, hat sich durch iloulluijn zum
Glauben verleiten lassen, es werde in Ostindien von den Ein-
wohnern gegessen, weshalb er es auch wohl ?. edule nannte.
Fabric. im Suppl. führt es als Phasma Jamaicensis auf
und allegirt Sloll's Figuren als Ph. viride. Also nannte
es Sloll nur im französischen Text, im Register Ph. Jamai-
censis.
285
Noch gehören hierher:
ßjtoll Tab. VI. ßg, 21. mas. fig. 20. foem. Ph. Ja m ac e n s i s.
Bouttuyn nat. Hist. Tab. 79. fig. 1.
Gfrni/ Synops. p. 36. Platycrana vir i da na,
Burmeister Handb. II. p. 578. Cyphocrania vi ri da na.
Servilte Orthopt. p; 241. Flatycrana viridana.
Serville führt America mit einem Fragezeichen als Va-
terland an; richtiger wohl St oll und Burmeister die Mo-
lucken. Dann kann freilich der Name Jamaicensis nicht bleiheu.
13. Phasina h e c t i c u m.
Von diesem giebt Licht. Tab. I. fig. 2. eine Abbildung,
und in den Bemerkungen am Schlüsse des Werks eine aus-
führliche Beschreibung. Dieses Phasina scheint allen nach-
folgenden Autoren unbekannt zu sein, denn Burmeisler und
Serville erwähnen seiner gar nicht ; Gray (Synops. p. 36.)
nur der Licht ensl einsehen Worte.
14. Pliasma a t r o p h i c u m.
Ausser Fabr. Suppl. p. 188. Phas. atrophica ist nur
noch Gray Syn. p. 23. anzuführen. Serville hat es in sei-
nen Orth. nicht erwähnt.
15. Pliasma Umbretta.
Stoll nennt die hier von Licht, allegirte Figur 27. der
VIII. Tafel in dem Register Pliasma linearis. — Im Ciatal.
Holth. p. 78. äussert Licht, die Verniuthung, es möge Ph.
Umbretta das Männchen von Fabricii Mantis (später Plias-
ma) linearis sein. Dies ist es wohl auf keinen Fall, denn
man bedenke die Worte in Fabr. E. S. bei M. linearis „fe-
mora antica membranacea." Ich werde nochmals auf dies
Ph. linearis Fabr. zurückkommen.
16. P has ma rose um.
Hierher gehört noch :
Falric. Suppl. E. S. p, 190. Ph. rosea.
Gray Synops. p. 37. Platycrana rosea.
Serville erwähnt seiner in der Revue meth. als Phasma
roseum. In den Orthopteren übergeht er dieses Pliasma, wenn
er nicht vielleicht p. 252. dasselbe unter dem Namen Ne-
croscia ros eip ennis beschreibt. Doch ist dieses nur eine
Verniuthung, und da es mehrere Arten ähnlicher Grösse und
2§6
mit rosenfarbenen Unterflügeln giebt, könnte hier doch wohl
auch eine andere Art gemeint sein, wenn gleich die Beschrei-
bung ziemlich gut auf Ph. roseum passt. Auch ist es eben-
falls aus Ostindien. — Gray's Diura roseipennis (En-
tom. of Australia) ist eine ganz andere Art.
17. Phasma laterale.
Sloll giebt Tab. X. fig. 36. und 37. zwei Abbildun-
gen, welche er beide im Register, und wohl mit Recht, für
eine und dieselbe Art, das Phasma laterale hält. Auch Fabr.
citirt beide Figuren in seinen Supplem. p. 189. zu seinem
Ph. laterale. — Im Catal. Holth. führt Licht, beide auch
als Ph. laterale auf, glaubt aber es seien climatische Ver-
schiedenheiten. Sloll nämlich sagt, die sub fig. 36. abgebil-
dete Art sei aus Surinam, die fig. 37. aus Tranquebar.
Fubr'ic. giebt Brasilien als Vaterland an, und es ist mir kaum
wahrscheinlich, dass es auch in Tranquebar -vorkommen sollte.
Uebrigens gehört hierher:
Gray Synops. p. 22. Phasma laterale.
18. Phasma variegatum.
Als Synonima sind hier noch aufzuführen:
Fahricius Suppl. p. 189.
Gray Synops p. 24.
Scrville Revue P li. tessulatum. Idem Orthopt. p. 271. Ph.
variegatum.
19. Phasma bimaculatum.
Gray Synops. p. 22.
Burmeister Handb. p. 587.
20. Phasma c i n e r e u m.
Gray Synops. p. 25.
Burmeister Handb. p. 584. Auch zieht Burm. hierher, und wohl
mit Recht De Gccrs M a nt. b acutus. Es muss aber Tab. 36.
fig. 2. (nicht fig. 1.) heissen.
Im Catal. Holthuis. p. 81. nennt Licht dies Phasma:
chlorop us.
21. Phasma valgum.
So nannte es Licht, schon im Catal. Holth., wo er
Sloll Tab. XIII. fig. 56. citirte, welcher im &7o//schen Re-
gister später der Name Ph. curvipes beigelegt wurde.
Aufgeführt ist es noch in
»87
Gray Synops. p. 37. als PI), curvipes. Desgl. in
Serville Revue als Pli. in flexi p es.
22. Phasma Dracuuculiis.
Licht, bezieht sich auf Sloll' 8 Abbildung Tab. XVIII.
fig. 65, die Sloll im Register M. flabellif or mis nennt,
im Text hatte er sich des Namens Dragon d'Amboine
bedient, welches Licht, zum Anhalten gedient hatte.
Gray Synops. p. 27. Prisopus f 1 ab elli form is.
Serville Revue P r i s o p. sacrat u s.
Burmeister Handb. II. p. 588. Prisop. flabellif. Desgl. ibid.
P r i s o p u s s p i n i c e p s.
Serville Orthopt. p. 283. Prisop. flabellif.
Serville versichert mit Bestimmtheit, dies Thier stamme
nicht aus Auiboina, sondern aus Cayenne. Auch Burmehtcr
(Handb. II. p. 1013.) berichtigt das Vaterland dahin, dass es
Surinam sei.
23. Phasma Orthmanni.
Von welchem er Tab. II. fig. 1. eine Abbildung giebt,
so wie am Ende der ganzen Monographie (wenigstens im Ur-
text) noch eine nähere Beschreibung.
Der Umstand, dass bei Ph. Orthmanni alle sechs Beine
membranaceo - dilatati sind, da bei Ph. Dracunculus es nur
die beiden vordem sind, geben einen Hauptunterschied ab.
Man sehe übrigens noch:
Gray Synops. p. 28. Prisop. Orthmanni,
welcher jedoch dies Geschöpf nur aus Lichlenslein zu ken-
nen scheint.
Bei Ph. Drac. sagt Licht., die Figur bei Sloll Tab. V.
fig. 18. sei wohl zu Ph. Orthmanni zu ziehen, und möge des-
sen „pupa" sein. Eine „pupam" stellt aber diese Abbildung
gewiss nicht vor, sondern ein insectum declaratum. Es wird
auch als solches von Gray in der Synops. mit dem (unpas-
senden) Namen Prisopus Nympha p. 28. als eigene Spe-
cies aufgeführt. (Zu diesem Namen ist Gray vielleicht durch
Sloll verleitet worden, welcher dies Geschöpf für eine „pupa"
oder „nympha" hielt und daher im lateinischen Register
Nympha hinsetzte, wie er bei vielen Abbildungen that, die
Thiere noch nicht „in statu declarato" vorstellten).
288
24. Phasma manicatum.
Licht, erklärt dies Thier nur ans der Beschreibung
von des Fabrlcius Mantis linearis (Ent. Syst. Vol. II.
p. 16.) zu kennen, und die Worte desselben: „femora antica
membrauacea" mögen ihn bestimmt haben, zu glauben, es
könne vielleicht der Mann von Ph. Orthmanni sein.
Gray hat es in der Synops. auch nur nach Licht, auf-
geführt. Es schwebt daher noch grosses Dunkel über dieser
Species.
• Eine der Slotl's Spectra Tab. V. fig. 18. ungemein
ähnliche Art hat Stoll unter den Acridiodeen Tab. XX b.
fig. 79. abgebildet, aber im Register nicht aufgeführt, und
nur im Text le petit dragon cornu genannt. Sie unterschei-
det sich vom obigen vorzüglich durch zwei spitze kleine Hör-
ner hinten auf dem Kopfe.
Im Urtext erwithnt hier Licht, noch, es möge die Man-
tis aurita des Fäbric. Ent. syst. p. 15. (Suppl. p. 189.) zu
diesem Genus — nämlich den Phasmen — gehören. Dass es
aber in die Nähe von Dracunculus und Orthmanni zu rech-
nen sei, ist damit gewiss nicht gemeint, und dürfte auch nach
Fabrlcius Beschreibung nicht der Fall sein.
25. Phasma citrifolium.
Alle Citate von Licht, sind richtig, und ich werde un-
ten noch einige beifügen. Allein ich finde es unrecht, dass
Licht, diesem merkwürdigen Geschöpf den Namen citrifolium
gab, da doch schon lange vorher der auch ihm bekannte
Linn&sche „siccifolia" ertheilt war.
Ein Hauptunterscheidungskennzeichen des Mannes vom
Weibe zeigt Licht, gar nicht an, und dieses sind die 4 — 5
mal längeren Antennen. Nur das Weib hat die sehr kurzen,
nicht längeren als der Kopf, das Männchen ungleich längere.
Auch irrt Lichtenstein wenn er sagt: Foemina — alarum
rudimentis nullis. Es sind allerdings beim Weibe, obgleich
sehr kleine, Flügelrudimente vorhanden, die daher auch Linne
im Mus. Ulr. p. 111. „brevissimae, emarcidae aut vix ullae"
nennt. Sie sind nicht einmal so gross als die Fläche des
Kopfes und können nur gesehen weiden, wenn man die fast
«89
bis ans Ende des Leibes reichende Elytra gänzlich auf die
Seite zieht.
Ich glaube Licht, hat sehr Recht, wenn er sämmtliche
Figuren der VII. S/o/lschen Tafel zu seinem Ph. cilrifolium
rechnet, da sie gewiss nur ein und dasselbe Thier in vcrschie-
deneni Geschlecht und Verwandlungsperiode darstellen. Auch
stimme ich sehr Serville bei, welcher (Orthopt. p.290.) behaup-
tet, dass Ph. chlorophyllum Sloll's Tab. XXIII. fig. 89. sei
auch ein Männchen von Ph. cilrifolium L. = siccifol. Linn.
Dass Gmelln in der 13ten Ausgabe von Llnne's S.
Nat. die Merlan allegirt und auch America mit als Vaterland
angiebt, ist ganz falsch.
Uebrigens gehören hierher:
Fabric. Ent. syst. II. p. 18. Mantis siccifolia (leider auch
mit dein Allegat aus der Merian.).
Lalreille Genera Crust. et Ins. Tom. III. p. 89. Phyllium bre-
vicorne. Er beschreibt hier nur das Weib, und hält das
Männchen für eine andere Art.
Gray Synops. p. 30. Phyllium s ic cif oli u m.
Burmeister Handbuch II. p. 500. Phyll. siccifol.
Serville Orthopt. p. 289. Phyll. siccifol.
Dass Rösel dieses Thieres Weibchen fälschlich mit lan-
gen Antennen -vorstellte, ist bekannt.
Mantel.
1. Mantis filnm, mit einer Abbildung auf Tab. II. fig. 2.
Es wundert mich, dass weder Serville noch Bnrmei-
ster von dieser Art auch nur die geringste Erwähnung thun.
Die von Licht, gegebene Abbildung ist ziemlich genau und
stimmt ganz mit der ausführlichen Beschreibung.
Die Mantis filuni Llchlenslelns, ohne alle Spuren von
Flügeln oder Decken, ist ein Weibchen, und ein vollständi-
ges, ausgewachsenes. Denn L. sagt ausdrücklich im Catal.
Holth. p. 81. „insectum memorabile mihique ex alio, praeter
hoc nostrum specimine e niuseo Orthmanniano, rite notum:
utique declaratum nee larva : namque ova peperit."
Wenn nicht Licht, ausdrücklich Surinam als Vaterland
angäbe, so würde ich die Beschreibung völlig passend finden
für eine Mautisart vom Vorgebirge der guten Hoffnung, de-
(5. Band. 2. Heft.) 19
»90
reu Männchen viel kleiner und geflügelt ist, mit durchsichti-
gen, schmalen, dicht- und schwarzgerandeten Elytris und ei-
ner schneeweissen Linie längs der Hauptlängsader. Viel-
leicht, dass ich in meinen Orthopteris diese Species abbilde
und näher beschreibe.
2. Mantis oculata.
Licht führt hier Stoll Tab. X. fig. 38, und sehr mit
Recht an. Eben so richtig war es, dass er im Urtext auch
Tab. XIII. fig. 53. allegirte, denn sie stellt das nämliche
Thier vor, wie denn auch im Stollschen Register beide als
M. oculata zusammengestellt sind.
Uebrigens gebührt dem Thiere der weit ältere Linne-
sche Name M. bicornis.
Auch gehört hierher:
ServiUe Revue Schizocephala stricta.
Burmeistcr Handbuch II. p. 552. Schizocephala oculata.
ServiUe Orthopt. p. 167. Schizocepbala bicornis.
Wie aber Licht, dazu kam zu vermuthen, dass Man-
tis fausta des Thunberg und Fabricius dasselbe Thier
sei (in welcher Behauptung ihm ServiUe gefolgt ist) , kann
ich nicht absehen. Denn Thunberg in seiner Dissertat. de
novis insector. speciebus (Vol. III. p. 183. der Ausgabe Göt-
tingen 1801.) sagt unter andern von seiner Mantis fausta:
„inter minores hujus generis, vix pollicaris." Wie passt dies
zu M. bicornis Linne! Und von der merkwürdigen Kopf-
und Augenbild ung erwähnt Thunberg bei seiner M. fausta
nicht ein Wort, und eben so wenig Fabricius bei seiner
M. fausta.
Stoll giebt einmal Tranquebar und dann auch China
als Vaterland an; Lichlenslein das Vorgebirge der guten
Hoffnung; ServiUe gar keines und Burmeisler Ostindien,
mit der Bemerkung, dass die Angabe des Cap. bon. sp. irr-
thümlich sein möge. Uebrigens kommt eine andere, kleinere
Art, die Schizocephala chalybaea (Burmeist. p. 55*2.)
allerdings am Cap. bon. sp. vor. Fabric. (E. s. II. p. 19.)
giebt auch Afrika als Vaterland an.
291
3. Mantis leptelytra.
Licht, mag sich von Sloll, der Tab. V. fig. 16. diese
Mantis abbildet und später M. attenuata nannte, haben
verleiten lassen zu glauben, sie komme ans Surinam. Sie
kommt aber aus Ostindien und auch vom Cap der guten Hoff-
nung. Uebrigens gehört hierher:
Fabr. Ent. Syst. Vol. II. p. 19. Mantis su p e rs titios a.
Burmeister Handb. II. p. 534. Man t. f as c iat a. M. sehe auch
Germars Zeitschrift Bd. II. p. 30.
Serville Ortliopt. p. 176. Mantis superstitiosa.
Der Fabricius' sehe Name ist wohl der beizubehaltende.
4. Mantis purpurascens.
Sloll Tab. VIII. fig. 28. wird hier allegirt. Dieses
ist ein Männchen, dessen Weibchen Tab. XIX. fig. 71. abge-
bildet ist. Das erstere nannte Sloll Mant. versicolor;
das letztere M. brachyptera. Man sehe Burmeisler
Handbuch II. p. 533. Desgl. Serville Orthopt. p. 173—74.
bei Thespis brachyptera.
5. Mant. picta.
Sloll Tab. III. fig. 9. wird hier von Licht, angeführt,
der den spater gegebenen Slollschea Namen, Mant. quin-
quemaculata, noch nicht wissen konnte.
Ein Synonim ist Burmeisler Handb. II. p. 532. No. 10.
Mant. ömaculata.
6. Mantis Gongylodes.
Dieses Thier blieb lange nur im weiblichen Geschlecht
bekannt, in welchem es schon Linne in den früheren Aus-
gaben seines Syst. Nat., besonders ausführlich aber im Mus.
Ulric. p. 112. beschrieb. Seine genaue Beschreibung, sein
Allegat aus Rösel und mehrere in der 12ten Ausgabe des
S. N. lassen keinen Zweifel über dieses Thier. Allein es ist
merkwürdig, dass Linne im Mus. Ulr. und im S. Nat. sich
auf seine ebenfalls sehr ausführliche Beschreibung eines Thie-
res aus Surinam beruft, die er in der Abhandlung „Surina-
mensia Grilliana" im 1. Bande seiner Amoenitatum academ.
p. 504. liefert. Denn dieses americanische Insect ist nichts
anderes als die M. prae caria, und zwar die mit den klei-
nen Flecken (man sehe weiter unten bei No. 18.), und ganz
19*
292
und gar nicht die M. Gongylodes, die nur in Ostindien, nicht
in America vorkommt, ob zwar L'mne im S. N. auch Afrika
nennt. Auch Lichlenst. beschreibt hier nur ein Weibchen.
Das Männchen galt früher für eine eigene Species; es
ist nämlich solches von Fabric. als Maut, flabellicor-
n is aufgeführt, so wie auch von Licht, selbst unter folgen-
der Nummer.
Diese Einpusa Gongylodes, wie sie seit Illiger (Käfer
Preussens) heisst, kommt in zwei verschiedeneu Färbungen
vor: theils licht Spangrün (aerugiuosus), theils als ein gelbli-
ches Braun; auch ist diese letztere Farbe so beschaffen, dass
ich nicht glaube, sie rühre blos von einer durch das Ein-
trocknen entstandenen Veränderung her. Bei der grünen Va-
rietät ist dicht am Hauptnerven im Mittelfelde ein etwas weiss-
licher Fleck zu bemerken; bei der bräunlichen Varietät ist
an diesem Ort nur eine kleinere, ungefärbte, stark glänzende
Stelle wahrzunehmen. Die Männchen habe ich nur in dem
braunen Gewände gesehen.
7. Mantis flabellicornis.
Diese Mantis ist das Männchen von M. Gongylodes.
Noch kann man über diese Mantis nachsehen:
Burmeister Handb. II. p. 545.
Serville Orthopt. p. 141.
Brülle Hist. des Ins. Tom. IX. p. 78.
Ausser den stark gekämmten Fühlhörnern unterscheidet
sich das Männchen vom Weibchen besonders noch durch weit
längere Flügeldecken und Flügel. Brülle hat Tab. 0. fig. 2.
eine Abbildung von M. Gongylodes gegeben, die der ganzen
Figur nach, und besonders nach der geringen Länge der Flü-
geluccken ein Weibchen bezeichnet; zu Fühlhörnern hat es
aber die männlichen, stark gekämmten erhalten! Auch sagt
Brülle, die häutige Erweiterung des prothorax und die Lap-
pen an den vier hinteren Beinen seien beim Manne grösser
als beim Weibe, welches jedoch just umgekehrt der Fall ist,
wie auch Sloll sehr richtig auf seinen Figuren angegeben hat.
8. Mantis p ectinicornis.
Hier dürfte mehreres zu berichtigen sein.
Licht, führt Stoll's Tab. JX. fig. 34. als Männchen
293
And fig. 35. als Weibchen dieser Species an. Dies ist wohl
ein Irrthnm , da beides unstreitig männliche Bildungen sind.
Fig. 34. dürfte das Männchen von Mant. (Empusa) pectini-
cornis sein , die 35. Figur aber das Männchen einer andern
Art. Als Weib von M. pectinicornis würde ich eher Tab. X.
fig. 40. anführen. Deun obgleich diese Fig. 40. von Sloll
für ein Mannchen (von Mant. pauperata) ausgegeben wird,
so mangeln ihr doch völlig die beim Manne von M. paupe-
rata so ausgezeichueten gekämmten Fühlhörner, desgleichen
wohl auch die biudeuförmigen Zeichnungen der Beine.
Die allegirte Figur aus Herbst Arch. Tab. 50. fig. 2.
dürfte weit eher das Männchen von M. pectinicornis darstel-
len, weshalb diese Abbildung auch in Fabr. E. s. Vol. II.
p. 18. bei M. pectinicornis angeführt ist. Ebenso dürfte die
bei Fabr. angeführte Figur aus Drury Tab. 50. fig. 1.
ganz richtig hierher gehören.
Irrig ist aber Llcklenslehis Allegat von M. penni-
cornis des Pallas (Reisen 11. Th.), denn von der Kälte des
Caspischen Meeres, wie Pallas angiebt, hat man nie die
wahre M. pectinicornis erhallen, sondern eine der M. pau-
perta ähnliche Art (m. s. weiter unten). Die M. pectinicor-
nis kommt aus Egypten. Auch ist die hin und wieder vor-
kommende Angabe des Vaterlandes „Jamaica" nicht richtig.
Ob L'mne in S. N. edit. XII. p. 691. unter seiner M.
pectinicornis aus China, die er früher in seinen Amoenitat.
academ. Tom. VI. p. 396. als M. unicornis ausführlich
beschrieb, wirklich die gegenwärtige gemeint habe, will ich
doch nicht gradezu annehmen, denn seine Diagnose passt auch
auf mehrere Species.
Sehr mit Unrecht zieht Serville (Orthopt. p. 146.) die
M. pectinicornis Licht., Sloll, Herbst, Drury wie sie eben
angeführt sind, als Mann zu M. pauperata. Ein Hauptunter-
scheidungskennzeichen von M. pectinicornis und pauperata im
männlichen Geschlecht liegt darin, dass bei den Fühlhörnern
die zu beiden Seilen des Schafts (rhachis) stehenden Fasern
(radii), welche eben den Kamm bilden, bei M. pauperata in
einer horizontalen Ebene liegen, während sie bei M.
pectinicornis zwei Ebenen bilden, die unter einem ziemlich
»94
scharfen Winkel vom Schafte aus divergiren, daher eine Art
langes Dach bilden.
Mit Sicherheit kann ich hier nur anführen:
Burmeister Handb. II. p. 546. Empusa pectinicornis.
9. Mantis lobipes.
Licht führt hier Slolls Tab. VIII. fig. 30. (M. ma-
croptera des Registers) als Männchen an, dies ist aber
irrig, da es ein Weibchen vorstellt. Ausführlicher habe ich,
in meinen Orthopteris fascic. VI. bei Tab. 25. u. 26. gezeigt,
dass L. hier den Mann (wahrscheinlich auch das Weib) gar
nicht gekannt und mit völligem Unrecht hier und im Catal.
Holthuis. p. 79. die Mantis undata als das Weib von die-
ser M. lobipes anführt, da diese M. undata, vom Vorgebirge
der guten Hognung, himmelweit von Emp. lobipes oder ma-
croptera verschieden ist.
Es ist zuvörderst zu bemerken, dass dieses Thier aus
Brasilien stammt, und nicht, wie Sloll und mit ihm Lichlen-
stein sagt, aus Tranquebar. Nächstdem hat Sloll, wenig-
stens in meinem Exemplar seines Werks, die Spitzen der Un-
terflügel grün colorirt, die jedoch in der Wirklichkeit schwärz-
lichbraun sind.
Dass ich vermuthe, Licht, habe diese Mantis nur aus
Slolls Abbildung gekanut, beruht darauf, dass er in der Be-
schreibung sagt: „tibiae spina duplici subterminali." Sloll
hat aber die Tarsen so gezeichnet, dass, wenigstens bei eini-
gen Beinen, das erste oder Wurzelglied, welches fast länger
als die anderen alle zusammen ist, als zur tibia gehörig er-
scheint; die Spinae der tibia erscheinen daher als fast nach
der Mitte gerückt, und daher mag der Ausdruck „subtermi-
nalis" kommen.
Dass aber Lichtenst. unter den Syuonimen (wenigstens
im Urtext) Fabricii Mantis undata E. syst. Vol. II. p. 19.
und eben so im Catal. Holthuis. p. 79. als Weibchen der von
Sloll Tab. VIII. fig. 30. abgebildeten Mantis ausgab, war
sehr irrthümlich. Fabricius sagt unter andern von seiner
M. undata: „Elytra grisea, alis paullo breviora. Alae ni-
grae cinereo-undulatae apiceque cinereae." Dies alles passt
durchaus in keiner Art auf Mantis lobipes.
295
Uebrigens gehören hierher als Synoniine:
Burmeister Handbuch II. p. 544. Vates macropterus, desgl.
Vates orbus, welche Burm. selbst p. 1012. für eine und
dieselbe Art erklärt.
Guerin Icones Tab. 52. fig. 5. Foem.
Griff'ith Anim. Kingdom Tom. XV. Tab. 104. fig. 5. Empusa
lobipes. Foem.
Serville Orthopt. p. 154. Theoclytes lobipes.
Charpeniier Orthopt. fasc. VI. Tab. 25. Mas. Tab. 26. Foem.
Vates macrop terus. Hier ist die einzige bisher vom
Männchen existirende Abbildung geliefert.
10. iMa ntis m c lid i ca.
Wenig Mantodeen sehen sich im männlichen und weib-
lichen Geschlecht so ähnlich als diese M. meudica, deren
Mann sich fast lediglich nur durch die gekämmten Fühler
vom Weibchen auszeichnet. Stoll bildete ein Männchen ab,
doch sind die Fühler nicht recht gerathen und die Kämme
fast zu kurztheilig.
Sehr schön ist sie abgebildet in beiden Geschlechtern in
Expedition d'Egypte. Orthopt. Tab. I. fig. 9. </» et §>
Auch sehe man nach:
Serville Revue Blepharis inen die a.
Burmeister Handbuch II. p. 548. Bleph. mend.
Serville Orthopt. p. 149. Bleph. mend.
11. Mantis foliata.
Licht, allegilt hier Slolls fig. 67. der diese Mantis sub-
foliata nennt, und für ein Männchen, und zwar aus Ben-
galen stammend, ausgiebt. — Es ist aber in der That ein
Weibchen und das dazu gehörige Männchen ist von Sloll
Tab. XX. fig. 74. als Mantis Sphingicornis abgebildet.
Ausführlicher habe ich hierüber im 1. Heft meiner Or-
thopteren ad Tab. 2. gehandelt.
Wohl unbezweifelt hat Fabricius das Männchen als
M. hyalina in Ent. syst. Vol. II. p. 21. beschrieben, aber
ganz fälschlich De Geer's Mant. hyalina als Synonim al-
legirt.
Man sehe übrigens:
Burmeister Handbuch IL p. 543. Vates cnemidotus.
Serville Orthopt. p. 151. Theoclytes foliata.
Charpentier Orthopt. fasc. I. Tab. 2. Empusa hyalina ma»
et foem.
290
12. Mantis panperata.
Dieses Thier wurde, so viel ich weiss, zn allererst von
Fabricius in seinen Speciebns Insectorum (1781) p. 346.
bekannt gemacht, und halte das Schicksal, wie ich glaube,
dass von Haus ans zwei einander sehr ähnliche jedoch ver-
schiedene Arien vereinigt wurden. Er beschrieb nämlich die
eiue Art aus Coromandel, nnd die andere in Portugal vor-
kommende Art unter einem und demselben Namen vereinigt.
Im Jahr 1784 beschrieb Thunberg in seiner dissertat.
de novis insector. speciebus (Edit. Gölling. 1801. p. 181.)
die Mantis panperata aus Ostindien.
Im Jahr 1786 gab Herbst im Fuessly 'sehen Archiv
7. und 8. Heft p. 187. Beschreibung und Tab. 51. fig. 1.
eine Abbildung von einer weiblichen Empusa pauperata aus
Ostindien.
Später erschien Slolls Abbildung Tab. X. fig. 40, von
welcher er behauptet sie stelle das Männchen der M. paup.
dar. Dies scheint mir in so fern nicht richtig, als dieser Ab-
bildung die kammartigen Fühlhörner fehlen, die das Männ-
chen dieses Geschöpfs sehr auszeichnen , und vielleicht hat
diese Abbildung und Slolls Worte Veranlassung gegeben,
dass Licht, fälschlich behauptet, „anteunis in utroqnie sexu
füiformibus" sei dieses Thier begabt.
Dass Herbst irrthümlicherweise im Archiv die Meinung
äusserte, es möge seine M. peclinicornis das Männchen von
dieser M. pauperata sein, hat schon Sloll und nach ihm
Licht, ebenfalls bemerkt.
Später (1793) erwähnte Fabr. in der E. syst. Vol. II.
17. der M. pauperata mit Anführung Thunberg's, Herbst' s
und Rossi's Faun. Etrusc. I. 258. da er die ähnliche auch
in Italien vorkommende Art mit hinzuzog.
Was nun diese, zu dem in neuerer Zeit von Illiger
creirten Geschlecht Empusa gerechneten Arten betrifft, so
glaube ich dass es drei verschiedene Arten giebt, die sich
sehr ähneln und früher alle als Mantis oder Empusa pau-
perata aufgeführt wurden. Ich unterscheide folgende Arten:
a) Die ostindische Art, diejenige die Fabric. zuerst
aus dem Banksischen Museo als aus Coromandel stammend
29*
bekannt machte, und die auch Thunberg 1. c. als eine Ost-
indische beschrieb. Sie ist etwas grösser als die beiden nach-
folgenden Arten und ist dadurch ausgezeichnet, dass der tlio-
rax (prolhorax), wie Thunberg sehr richtig bemerkt, „apice
alatus, remote spinulosus" ist; er erweitert sich nämlich vorn
zu beiden Seiten ganz deutlich in eine nicht grosse, blatt-
oder h antförmige Excrcsccnz, die mit einigen horizontalen
Spitzen besetzt ist. Auch Wabn&m (Spec. ins ) dürfte diese
Bildung durch die Worte: „Ihorax spinis rarioribus ciliatus"
ausdrücken. Alle übrigen Kennzeichen tragen auch die bei-
den nachsiehenden Arten. — Dieser Art allein dürfte der ur-
sprüngliche Name Emp. pauperata beizulegen sein.
b) Die von Fabr. ebenfalls unter jener Benennung be-
griffene Specics aus Portugal ist wohl gewiss eine eigne.
Ich nenne sie einstweilen Empusa occidentali s. Sie ist
kleiner und viel zarter gebaut als die vorige und auch als
die folgende; ihre Färbung ist licht und schwach und be-
steht in einem ziemlich bläulichen Grün. Vorzüglich aber ist
sie zu erkennen an ihrem Prothorax, der vorn nur wenig
rundlich erweitert und au den Seiten fast unmerklich gezäh-
nelt ist. Die Vordercoxae sind am Vorderrande nur mit
3 — 4 kleinen Zähnchen, dicht am Körper des Thieres be-
setzt; die Flügeldecken sind schmäler als bei der folgen-
den Art; die Flügelspitzen sind mit dem ganzen Flügel glei-
cher Färbung und haben 3 — 4 Längsribben an der Spitze,
auf fast 4 Linien Länge, branngefärbt und diese Färbung
scharf abgesetzt. Bur meist. (Handb. II. p. 347.) begreift
diese europäische Species mit unter Emp. pauperata.
c) Die dritte Art kommt auch in Europa, und zwar im
südöstlichen vor. Es ist solches die Emp. orientalis
Burme'tsler's Handb. II. p. 346. — Die Färbung nähert
sich mehr dem Apfelgrüuen, da sie mehr mit Gelb vermischt
ist, und namentlich sind die Flügelspitzen auf eine beträcht-
liche Weite gelb gefärbt und nach dem Rande zu sogar ins
Orange übergehend,- jedoch ganz ohne die braunen, scharf
abgesetzten Läugsadern wie bei Emp. oeeident. Der erwei-
terte Theil des Prothorax ist ebenfalls nicht in einen Lap-
pen oder Flügel erweitert, wie solches bei Emp. pauperata
»98
beschaffen ist; auch nicht gedornt au den Seiten, sondern nur
schwach gezähnelt. Die Vordercoxae aber sind an den vor-
deren Seiten, wie bei der vorigen Art, doch fast etwas stär-
ker gezähnelt. Diese Art habe ich aus der Türkei erhalten,
und aus dem südöstlichsten Ungarn. Burmcisler giebt noch
Südrussland, Vordera&ien und Syrien an.
Man sehe auch meinen Aufsatz in Germars Zeitschrift
Bd. III. p. 297., zu welchem ich bemerken muss, dass ich
Emp. orientalis erst später erhielt und kennen lernte, und
dass ich damals die jetzige Emp. occid. nur einstweilen Emp.
egena nannte.
13. Mantis bidens.
Lichtenstein hat diese Mantis nicht selbst gesehen.
Bis jetzt ist wohl nur das Weib beschrieben. Man sehe
hierüber meine Abhandlung in Germars Zeitschrift Bd. III.
p. 294. Zu der Beschreibung die uns Fabricius giebt mnss
ich noch bemerken, dass er sagt: „tibiae secundi paris lo-
batae." Bei meinem weiblichen Exemplare sind auch die Hin-
terbeine sehr deutlich mit Seitenlappen versehen.
14. Mantis coronata.
Von neueren Schriften ist hier noch anzuführen:
Burmeister Handbuch II. p. 549. Hymenopus coronatus..
Serville Orthopt. p. 163. Hymenopus coronatus.
14. Mantis lobata.
15. Mantis nasuta.
Licht, führt hier Mann und Weib als zwei verschie-
dene Arten auf, scheint aber der Meinung nicht abgeneigt
gewesen zu sein, sie für eine und dieselbe Art zu halten.
Denn er sagt bei M. lobata: „seqnenti simillima, at paullo
major," und im Urtext stand noch: „ejusque forte mera va-
vietas, vel alter sexus."
Auch bei dieser Species sind von mehreren Schriftstel-
lern manche Irrungen begangen worden.
Diese, jetzt zum Genus Harpax gehörige, Mantis wurde
zuerst von Linne im Mus. Ulr. p. 117. und im S. Nat. Ed.
XII. p. 691. sehr schön und deutlich als Mantis trico-
lor beschrieben. Unter demselben Namen nahm sie auch Fabr.
299
Ent. syst. Vol. II. p. 18. No. 22. auf. Es scheint als oh
Licht, diese Beschreihuugen ganz übersehen habe, obgleich
sie doch so deutlich und bezeichnend sind. Dagegen glaubte
er in dem Männchen (welches Stoll Tab. XII. /ig. 50. gut
abbildet) die Mantis lobata des Fabricius (Ent. syst. p. 23.)
und die M. lobata Thunbcrgs (nov. spec. ins.) zu erkennen.
Dies ist aber ganz falsch; beide sind verschieden von einan-
der und von der IAnne'schen M. tricolor. Man lese nur
die Fabricius' 'sehe Beschreibung genau durch. Auch beging
Fabricius hier einen grossen Irrthum, wenn er Tlmnbcrgs
M. lobata bei seiner Mantis gleichen Namens anführte. Denn
Thunberg beschrieb als M. lobata ganz deutlich diejenige,
die Fabr. 1. c. p. 23. M. urbana nennt. Auch zeigt solches
die Thunberg'sche Abbildung Tab. IX. fig. 10. ganz deut-
lich. Ich setze hier noch aus Thunbcrgs Beschreibung die
Worte her: „Hemelytra saturate viridia, reticulata, margi-
nal: intra basin macula minor lutea et alia in medio magna,
circulo nigro et punetis duobus nigris, quorum alter oblon-
gus." Dies bezeichnet M. urbana Fabr. (= Harpax urbana
Burmeisl. 1. c. p. 550.) vollkommen , passt aber weder auf
M. lobata Fabr. noch M. tricolor. Denn von Ersterer sagt
Fabr.: „elytra viridia basi niaculacrue media albis. Alae
nigrae apice albae."
Ob sich Thunberg iii der Angabe des Vaterlandes,
vielleicht durch Fabric. irre geleitet, nicht irrte, will ich da-
hin gestellt sein lassen. Alle mir bekannten Exemplare von
Harpax urbana (= M. lobata Thunberg) stammen aus Java
und nicht, wie Thunberg anführt, vom Vorgebirge der gu-
ten Hoffnung. — Auch vermuthe ich, die M. nasuta und lo-
bata Fabr. möchten unter diejenigen Arten von Empusa ge-
hören, von denen Burmeist. 1. c. p. 547. ein paar beschreibt.
Ich kenne sie nicht ex visu. — Man sehe auch einen klei-
nen Aufsatz von mir in Silbermann' 's Revue entomologique
Tom. III. p. 316.
Hier genüge es noch zu bemerken, dass Lichlenslein's
M. lobata das Männchen und seine M. nasuta das vYeibcheu
von M. tricolor Linn. ist.
300
17. Mantis cancellata.
18. Mantis strumaria.
Beule besitze ich nicht in meiner Sammlung und führe
daher nur an , dass beide auch von Burmeister (Handbuch
II. p. 536. und 542.) als zwei verschiedene Arten aufgeführt
wurden, dass derselbe jedoch in Germar's Zeitschrift II.
p. 28. beide nur für die verschiedenen Geschlechter einer
und derselben Art bezeichnet, und zwar M. strumaria als das
Männchen, M. cancellata als das Weibchen. Der erstere
Name müchle daher der Art verbleiben.
Serv'dle hat diese Species und noch einige mit blatt-
förmig erweitertem Prolhorax zu einem eignen genus mit Na-
men Choeradodis vereint.
19. Mantis praecaria.
Unter diesem Namen sind bei den meisten Schriftstel-
lern zwei, wohl gänzlich verschiedene, Species verstanden
worden und Linne selbst hat in seinen spätem Schriften eine
Vereinigung oder vielmehr Verwechselung eintreten lassen.
Beide Arten sind sich in Grösse, Bildung der Flügeldecken
(wenigstens beim weiblichen Geschlecht) sehr ähnlich und die,
wie mir scheint wesentlich und speeifisch unterscheidenden
Abweichungen beider Arten von einander hielt man für zu-
fällige Abweichungen.
Beide Arten gehören zu den grössten und robustesten
Mantisarlen; beide haben (bei dem Weibchen) breite, nicht
sehr lange Elytra und durchsichtige Flügel mit Queeradern,
die mit citrongelber Färbung eingefasst sind; beide haben
auf den grünen Flügeldecken an der Hauptader eine braune
und milchweisse Makel.
Bei der einen Art ist diese Makel nur wenig grösser
als ein Auge des Thieres, und der milchweisse Theil der
Färbung befindet sich an der Peripherie, nahe an der Haupt-
längsribbe selbst, und nicht im Centro des Flecks. Eine au-
geuartige Bildung (ocelliformis, ocellaris) findet hier gar nicht
Statt. — Bei der andern Species befindet sich auch auf glei-
cher Stelle der Flügeldecke ein anders als die grüne Grund-
farbe gefärbter Fleck, welcher nahe an der Hauptlängsribbe
301
schneeweiss, dann lichtbraun mit dünnen, dunkelbraunen Adern
gefärbt ist und sich nach und nach in einen breiten, dunkel-
braunen Rand verläuft. Dieser Fleck ist aber wenigstens
sechsmal grösser als ein Auge des Thieres und zieht sich
bis nahe au den Hinterrand der Flügeldecken.
Diese letztere Species beschrieb Linne zuerst im Mus.
Adolph. Frid. p, 82. als Gryllus ocel latus mit den Wor-
ten: Gr. thorace elongato linear! subciliato, elytris flavis,
ocello ferrugiueo. Weit vollständiger beschrieb er aber die-
ses Thier als Mantis praecaria im Mus. Ulric. p. 114.
und nur auf die obenerwähnte grossfleckige Art passen
die Worte in der üescription : „ocellus ferrugineus magnus,
pupilla flava in medio elytri." Nimmermehr würde er von
der andern kleinfleckigen Art gesagt haben: ocellus
magnus. Allein gleich im Mus. Ulr. selbst gab L'mne die
Veranlassung zur Verwechselung oder Vereinigung beider Ar-
ten, indem er aus der Merlan die 66. Tafel anführte; der
ganz unpassenden Figur Basels II. Gryll. Tab. 2. gar nicht
zu erwähnen, die er übrigens gleich auf der gegenüberstehen-
den Seite wiederum bei seinem Gryllus M. masculus (der
nachherigen M. religiös a) aufführte. — In der 12. Ausg.
des S. Nat. p. 691. führt er dieselben Allegate an. Ueber-
dies citirt er im Appendix Synonimorum des S. Nat. aus Se-
ba's Thesaurus Vol. IV. ausdrücklich Tab. LXVII. fig. 3-6.
als Mantis praecaria, da doch diese vier Figuren augenschein-
lich die gross- und kleingefleckte Art vorstellen.
Hieraus dürfte wohl mit Gewissheit hervorgehen, dass
Linne beide Arten für eine und dieselbe hielt.
Ausser dem oben envähuten braunen und meist nahe der
Hauptribbe mit einer milchweissen Färbung versehenen Fleck
haben die Flügeldecken fast ganz gleiche Bildung, und ist
die von Stoll in seiner Figur 62. gegebene Zeichnung in
dieser ganz unrichtig und die Flügeldecken sind viel zu spi-
tzig gezeichnet.
Bedeutender weichen beide Arten hinsichtlich der Hin-
terflügel von einander ab. Die grossgefleckte hat selbige
schmäler als die kleingefleckte Art, und die, die Queeradern
einfassende gesättigte, ho^hcitrongelbe Färbung, ist bei erste-
30»
rer weit vorherrschender, und zwar in dem Grade, dass, nach
dem Leibe zu, der Unterflügel fast gänzlich gell) ist, und die
wasserhelle Membran hier gar nicht sichtlich ist. Wohl aher
ist solches nach dem Aussenraude zu der Fall, jedoch auch
weniger als bei der kleingefleckten Art.
Nächstdem ist die innere Seite der Vorderschenkel bei
der grossfleckigen Art kaum bemerkbar mit einem bräunli-
chen Fleck versehen, während sie bei der kleinfleckigen Art
eineu grossen schwarzbraunen Fleck zeigt, neben gelblicher
Seitenschattirung.
Der Fleck auf den Flügeldecken der kleingefleckten Art
ändert zuweilen ab, so dass der milchweisse Theil zuweilen
nur gelblichbraun ist. Eine solche Varietät stellt Herbst
Archiv Tab. 50. flg. 1. und Sloll Tab. 25. flg. 95. dar.
Ob nun gleich Linne zu allererst die grossfleckige Art
M. praecaria nannte, so ist gegenwärtig diese Benennung
doch von fast allen Schriftstellern, namentlich auch von Bur-
mehler und Serville der kleinfleckigen beigelegt, und kann
derselben um so mehr verbleiben, da Linne selbst spater
beide Arten für identisch hielt, wie ich oben zeigte. Die
grossfleckige Art benannte, so \iel ich weiss, Illiyer zuerst
mit einem andern Namen, und nannte sie M. supplicaria.
Es würden hiernach die Synonime beider Arten folgen-
dermasseu sich ergeben:
a) Die Mantis praecaria.
Linne Amoenitat. academ. Tom. I. p. 504. sub No. 22. — Foem.
(Linne beschreibt hier das Weibchen recht deutlich. Leider
dass er diese Beschreibung; sowohl im Mus. Ulr. als im Syst.
Nat. ganz mit Unrecht bei seiner M. gongylodes anzieht.)
Merian Ins. Surinamens. Tab. 66. — Foem.
Jlouituijn Nat. Hist. Vol. X. Tab. 79. fig. — Foem.
Seba Thesaur. Tom. IV. Tab. 67. fig. 3 u. 4. — Foem.
De Gcer Vol. III. Tab. 36. fig. 4. — Foem.
Herbst Archiv Tab. 50. fig. 1. — Foem.
Blumenbachs Abbildungen Tab. 88. — Foem.
Stoll Tab. XXV. fig. 95. Foem. Mant, rogatoria. Desglei-
chen Tab. XVIII. fig. 66. Mas. Mant. annulata.
Lichlenstein Monogr. No. 25. M. obsecraria. — Mas.
Hahn Orthopt. Tab. A. fig. 1. — Foem. (ziemlich schlecht).
303
Burmeisler Handb. II. p. p. 539. No. 40.
Serville Orth. p. 181.
ß) Mantis supplicaria.
Manne Mus. Adolph, p. 82. G r y 1 1. o c e 1 1 a t u s.
id. Mus. Ulr. p. 114. Gr. Mant. praecaria.
Sein Thesaur. Tom. IV. Tab. 67. iig. 5 u. 6.
Stoll Spect. Tab. XVII. fig. 62. M. praecaria.
Burmeister Handb. II. p. 542. M. supplicaria.
Serville Orth. p. 182. M. flavipennis.
Alle haben hier Foem. vor sich gehabt. Das Männ-
chen scheint als solches noch unbekannt zu sein.
y) Beide Arten für eine und dieselbe ansehend:
Linne S. Nat. Ed. XII. p. 691. M. praecaria.
Fabricius Ent. syst. II. p. 20. M. praec.
Lichtcnsicin Monogr. in Linn. Trans, ut supra.
ldem Catal. collect. Holthus. p. 79. (Sonderbar ist es, dass Licht.
die 95. Slollsche Figur auf Tab. XXV. nirgends erwähnt, viel-
leicht erschien sie erst später als £Ts Schriften.)
Das Vaterland der M. praecaria ist gewiss Südaraerica.
Für das der M. supplicaria gieht Sloll Surinam an. Seba
giebt im Text zu seiner Fig. 3. 4. 5 und 6. an: „Promon-
torium bonae spei innumeras harum varietates mittit." Da-
durch mochte Linne und nach ihm Fabricius verleitet wor-
den sein, auch Afrika mit als Vaterland aufzuführen. Die
M. praecaria kommt aber schwerlich daselbst vor.
Uebrigens ist die M. supplicaria in den Sammlungen
nur selten anzutreffen; in desto grösserer Anzahl M. praeca-
ria, jedoch meistentheils nur die Weibchen.
20. Mantis hodegetica.
Licht, glaubt hier die Mantis Carolina des Linne
zu beschreiben, und führt dessen Amoen. acad. Tom. VI. p.
396. und S. Nat. p. 691. No. 9. als Synonima auf. Glaubte
er wirklich Linne's M. Carolina vor sich zu haben, wie er
auch in der Schlussbemerkung sagt ( — Omisit Fabricius M.
carolinam Linnei sp. 9. quam sub nomine M. hodegeticae
laudandam putavi — ) so ist nicht gut abzusehen, weshalb er
nicht den Linneschen Namen beibehielt.
Allein noch unbegreiflicher ist es, wie er Linne's Be-
schreibung so sehr verkennen konnte, dass er seine M. ho-
304
degetica für dieselbe halten konnte. Seine Diagnose nnd die
später als Description beigefügten Worte passen im mindesten
nicht zu M. Carolina Linn.
Sie passen aber -völlig auf Stoü's M. sancta, Tab.
XVII. fig- (>3., welche er auch im Catal. Holth. und im la-
teinischen Urtext der Monographie allegirt hat.
Diese M. hodegelica Lid densi eins , bei welcher also
das Citat aus Linne gänzlich zu streichen, und das SlolV-
sche Tab. XVII. fig. 63. zu restituiren ist, ist auch
Burmeisters Handbuch II. p. 542. M. sancta,
muss aber ja nicht mit M. sancta Fabricii verwechselt werden.
21. Mantis irrorata.
Ich kenne diese Species nicht, und finde sie auch nicht
bei Burmeister und Serville erwähnt.
22. Mantis cingulata.
Ich führe hier noch als Synonime auf:
Burmeisler Handbuch. II. p. 542. No. 53. welche nach Erichson
das Weib, so wie Burmeisters Mant. tripunetata 1. c. p.
532. der Mann sein soll.
Servillc Ortli. p. 197. M. cingulata.
Ob und in wie weit Servilles Theoclytes chlor o-
phaea (Ortli. p. 153.), desgleichen Fabricius Mant. bi-
dens (Ent. syst. Vol. IL p. 22.) der M. cingulata nahe
komme, kann ich hier nicht untersuchen, nur andeuten.
23. Mantis urbana.
Dass des Fabricius Mantis M. urbana hierher ganz
und gar nicht gehöre, da es ein Harpax ist (man s. oben
M. nassuta No. 15.) spricht von selbst.
Als Synonime gehören noch hierher:
Burmeister Handbuch II. p. 540. M. birivia.
Nach Burmeisler stammt sie aus Surinam.
24. Mantis Simulacrum.
Hierher gehört :
Burmeister Handbuch If. p. 536. RT. simulacrum.
Nicht aber Servilles Mantis dieses Namens. Mau sehe Ger-
mars Zeitschrift II. p. 30.
305
25. Mantis obsecraria.
Ohne Zweifel das Männchen von Mant. praecaria und
nicht vom Promont. bon. sp. sondern ans Siidamerica.
Die braunen Leibgürtel die dem von Sfatt (Tab. XVIII.
fig. 66.) abgebildeten Exemplar den Namen M. annulata
herbeiführten, sind zufällig und beim Eintrocknen des Thie-
res entstanden. Hierher gehört Burmeisler II. p. 539. und
Serville p. 181. bei M. praecar.
26. Mantis oratoria.
Ein eignes Unglück traf diese Species durch die un-
richtigen Allegate bei Linn&s Beschreibung im Syst. Nat.
der M. religiosa. Himmelweit ist M. religiosa Linn. von
M. oratoria Linn. verschieden, wie Andere und auch ich in
meinen Horis entomologicis p. 89. und in meinen Orthopteris
ad Tab. 16. hinreichend gezeigt zu haben glaube.
Aber Lichtenslcin scheint die wirkliche Linne'sche
M. oratoria gekannt zu haben, und will deren (höchst un-
statthafte) Vereinigung mit Linn&s M. religiosa dadurch er-
leichtern, dass er (im Urtext) anführt: „Foemina alis apice
viridibus, macula media forte casu orta in exemplari a Lin-
neo descripto." Mit dergleichen Hülfen war Licht, schnell
bei der Hand, z. B. bei M. irrorata sagt er: punCta
sparsa elytrorum fortassis a sanie, dum insectum acu occide-
retur, emicante orta. Desgl. bei M. Iobipes (No. 10.):
JFabricius in descriptione Mant. undatae videtur usus fuisse
foemina hujus nostrae M. lobipedis, quae colorum detrimen-
tuin cepit spiritu vini. Aehuliches führt er bei Mant. con-
spurcata an.
27. Mantis striata.
Es ist bekannt, dass Fubricius, der hier auch von Lich-
tenslein angezogen wird, unter seiner M. striata nur eine,
in Italien nicht selten vorkommende, vielleicht climatisch ver-
schiedene, graulichbraun gefärbte Abänderung der M. reli-
giosa als eigne Species aufführte.
28. Mantis conspurcata.,
Ich kenne diese Mantis, die auch Bur meist. II, p. 587.
anführt, nicht genau. Nach einer mir gemachten Mittheilung
(5 Band. 2. Heft.) 20
306
ist sie das Weibchen, dessen Mann von Buifneist. I. c. p.
534. rals M, varia beschrieben wird.
Auch dürfte vielleicht M. conspur cata Serville Orth.
p. 190. hierher gehören, wenn nicht das Vaterland zu ab-
weichend wäre. Sloll giebt Africa, Serville Nordamerica an.
29. Mantis grisea.
, Lichlenslein hat hier zu SloWs Abbildung Tab. VL
hg. 23. (die unbegreiflicherweise im Register M. oratoria
genannt wird) auch Fabric. M. grisea Ent. syst. II. p. 32.
angeführt. Ob diese wirklich hierher gehöre, will ich nicht
entscheiden, da ich sie nicht näher kenne.
30. Mantis ochro'p tera.
Ganz mit Unrecht wird hier De Geer III. Tab. 36.
fig. 8. ans America angeführt, da De Geer ausdrücklich
sagt/ sie sei die Larve von seiner M. praecaria.
Auch ist die als Larve der M. ochroptera angeführte
Stolhche Mantis Tab. IV. fig. 13. wohl gewiss ein voll-
kominnes Insect und eine eigne Art von Mantis.
31. Mantis adspersa.
Hierbei erwähne ich nur, dass Burmeisfer die hier
von Lichlenslein aus Sloll Tab. XI. fig. 41. (M. striata
des Stoischen Registers) angeführte Mantis zu seiner M.
variegata (Handb. II. p. 534.) zieht und ein Gleiches von
Serville (Orth. p. 187.) geschieht.
32. Mantis hyalina.
Ich habe schon oben bei No. 11. bemerkt, dass Ftibri-
cius, welchen Lichlenslein hier allegirt, gewiss das Männ-
chen derjenigen Mantisart beschrieben hat, welches Sloll Tab.
XX. fig. 74. als M. sphi ngi comis, und das Weibchen
Tab. XVIII. fig. 67. als M. subfoliata abbildete.
Ganz mjt Unrecht führte aber Lichlenslein hier zu-
gleich auch die De Geenche Mantis hyalina Tom. III.
Tab. 37. fig. 1. als synonim an. Diese ist himmelweit von
der Fabricius, sehen verschieden, und dieselbe welche auch
Sloll als M. hyalina Tab. XX. fig. 75. abbildet.
De Geer und Sloll liefern die Abbildung des Männ-
chens. Für das Weibchen halte ich Sloll's M. ovalifolia
Tab. XIX. fig. 72. (Burmeist. II. p. 541.)
307
Lichlenslein scheint überhaupt bei dieser Species im-
gewiss gewesen zu sein, was für ein TMer er vor sich habe.
Demi im Catal. Holthns. p. 80. hat er zu M. hyalina Fabr.
Mas die Abbildung Slolls Tab. V. fig. 19. Und zu Foem.
Tab. XVII. fig. 64. angezogen; ebenso im Urtext der Mono-
graphie, jedoch mit Fragezeichen. Jene Slollschen Figuren
gehören aber weder zu M. hyalina des Fabr. noch des
De Geer.
33. Ma ntis Monacha.
Licht, führt hier Fabr. M. Monacha an, desgleichen
Slolls M. forficata Tab. I. fig. 2. mas. Dies möchte
wohl auch recht sein.
Zu bemerken ist hier noch, dass das Weibchen dieser
kleinen Africanischen Mantis ungemein vom Manne abweicht.
Es ist solches die von Sloll (nicht von Licldensleln) M.
nana genannte, Tab. XXII. fig. 84. abgebildete Art.
Die Synonimie würde daher folgende sein:
M. Monacha Mas.
Fahr. Knt. syst. Vol. II. p. 21. M. Monacha.
Burmeistcr Handb. II. p. 531. M. fenestrata.
Scrville Orth. p. 196. M. vi trat r.
Foemina.
Sloll Tab. XXII. fig. 84. M. nana.
Burmeister Handb. II. p. 543. M. prasina (man sehe auch Ger-
mars Zeitschr. II. p. 32.).
Beide Geschlechter erscheinen nächstens in meinen Or-
thopteris depictis.
34. Mantis sancta.
Licht, allegirt hier Fabric. M. sancta. Diese ist viel-
leicht einerlei mit der von mir in meinen Horis enlomol. als
Maut, nana beschriebenen Art.
Gänzlich unrecht ist aber hier zugleich De Geer's Ab-
bildung Tom. III. Tab. 37. fig. 2. angeführt. De Geer hält
sie, auch ganz unrechterweise, filv Linne's oratoria. Dies
ist sie aber durchaus nicht, vielmehr gewiss die Mantis
concinna <? (Charp. Orth, fasc. V. Tab. 27. = M. au-
rantiaca Br. ~ ,M. (juadr imaculata Servllle). Die
Beschreibung De Gfeer's passt recht gut und auch allenfalls
die allerdings sehr schlechte Abbildung.
20*
308
35. Mantis fasciata.
Stoll Tab. XVIII. fig. 68. und im Register M. stri-
gosa genannt.
Ich kenne dies Thier in der Natur. Die Abbildung
stellt ein Männchen vor. Es kommt dem Männchen von M.
oratoria nahe, ist aber specifisch verschieden.
Mit Schizocephala chalybea hat sie wohl nicht
so viele Aehnlichkeit, wie Burmeister {Germars Zeit-
schrift II. p. 35.) findet; denn selbst der schwärzlich blaue
Fleck auf den Unterflügeln hat bei jeder dieser beiden Or-
thopteren ganz abweichende Gestalt.
36. Mantis truncata.
Mir scheint, dass die Mantis welche Fubriclus unter
dem Namen M. truncata beschreibt, durchaus eine andere
als die von Sloll Tab. III. fig. 10. abgebildete ist. Mau
höre nur Fabr. Worte: thorace apice utiinque dilatato, de-
nen er in der Beschreibung noch „membranaceus planus" hin-
zufügt. Auch schon die Stellung in der Ent. syst, zwischen
Gongylodes pauperata, mendica und strumaria, tricolor, can-
cellata dürfte auf ein ganz anderes Thier hindeuten.
37. Mantis neuroptera.
Ich kenne diese Mantis nicht, finde auch in andern
Schriften nichts hierher Gehöriges.
38. Mantis caffranä.
Burmeister Handb. II. p, 531. hat sie als Mantis flavicincta
aufgeführt.
Sloll nannte sie im Register M. margin ata.
39. Mantis prasi nana.
Die Stollsche Abbildung ist sehr undeutlich und möchte
fast auf eine Mantis schliesseu lassen, die sich noch im Nym-
pfenzustande befindet. Mit Burmeisiers M. prasi na ja
nicht zu verwechseln.
40. Mantis minuta.
Mir nicht bekannt. Allein die M. minuta des Fabric,
die Licht, hier anführt, kann es nicht sein. Dieser giebt
Fabr. „alas rufescentes, apice hyalinas, margineque interiore
nigricantes;" Lichlenst. hingegen der seinigen „alas virides
hyalinas."
309
41. Manlis pagana.
Ist die Mantispa pagana und gehört zu den Neu-
ropteren.
Auch muss das Citat aus Pallas M. perla hier weg-
fallen, welches eine andere, eigne Species ist. Man sehe
Burmeister II. p. 967.
42. Mantis pusilla.
Ebenfalls eine Mantispa. Man sehe Burmeister 1. c.
43. Mantis nana.
Dies ist das Weibchen von oben sub 33. beschriebener
M. Monacha. Auch Burmeisler II. p. 543. beschrieb sie noch
als eigne Art unter dem Namen M. prasina.
44. Mantis angulata.
Die Abbildung bei Sloll Tab. IV. fig. 14. stellt ge-
wiss nur ein Weibchen dar, und muss ich hier auf meine
Abhandlung in Germars Zeitschrift Bd. III. p. 299. verwei-
sen, so wie auf meine Orthopteren descr. ac depicta, woselbst
Fase. V. tab. 29. unter dem Namen Acanthops sinuata
Mann und Weib dieser Art, und Tab. 30. unter dem Namen
Acanthops tessellata das Männchen einer verwandten
Art ausführlich beschrieben und abgebildet ist.
Es bleibt mir nun noch übrig, ein paar Worte über
einige Mantisarten zu sagen, von denen Lichtenslein am
Schlüsse seiner Abhandlung sagt, sie seien von Gmelin, in
dessen Ausgabe des Linn&schen Nat. Systems zwar ange-
führt, ihm, Lichtenslein, aber gänzlich unbekannt.
Diese sind:
a) M. maculata. Gmelin p. 2055. — Die Beschrei-
bung ist aus Thunberg (Dissert. Gott. P. III. p. 181.)
entlehnt. Thunb. sagt:
M. mac. cinerea thorace alato spinuloso, pedibus in-
tus nigro maculatis.
Habitat in Japonia.
Corpus lineare, cinereum glabrura, bipollicare.
Caput deflexum retusUm.
Antennae setaceae, thorace duplo breviores.
310
Thorax trigonus , marginatus, antice alatus spinosus,
longitudine fere dhnidia corporis.
Hemelytra cinerea, iramaculata, reticnlata.
Pedes antici raptorii, compressi angulati; femora et ti-
biae latere interiori macula et spinis nigris.
Nach dieser Beschreibung möchte es erlaubt sein, diese
M. maculata in diejenige Familie zu setzen, zu welcher M.
strumaria gehört, aus denen Serville das genus Choera-
d o d i s bildete, und welche Weslwood Deroplatys nannte.
Man könnte überhaupt bei obiger Thiinberg'schen Species
an Weslwoods Deroplatys a r i d a aus Sumatra denken,
die er im 3. Heft seiner Arcau. entomol. Tab. IX. fig. 1.
abbildete.
b) Mantis capensis. Gmelln 1. c. p. 2055.
Thunberg, welchen Gmelln hier citirt, nannte sie M.
nasuta. Seine Beschreibung lautet:
M. nas. cinerea, thorace inermi, capite conico integro.
Habitat in Capite bonae spei et India orientali.
Linearis, inermis, glabra cinerea, sesqui-pollicaris.
Caput productum, horizontale, conicura integrum (nee
bifido vertice) convexum.
Oculi oblongi. •■-■-
Thorax linearis, convexus vix marginatus, inermis, gla-
ber, semipollicaris.
Hemelytra et alae cinereo-hyalina, reticulata.
Pedes simplices absque alis, pallidiores.
Sollte dieses Thier zu der zweiten Abtheilung der Em-
pusen gehören , welche Bunnehter Handbuch II. p. 547.
aufstellt?
Die M. nasuta des Fabric Ent. syst. II. p. 23. ge-
hört nicht zu der Tlwnberg'schen.
c) Mantis angusta.
Gmelbi führt hier Druvij Tom. I. Tab. 50. fig. 3. an.
lÄchlensfein muss unterlassen haben diese Abbildung nach-
zusehen, sonst würde er sogleich gefunden haben, dass Drury
hier ein Phasma, und wahrscheinlich das von Lichtenslem
in dieser Monographie sub No. 1. aufgeführte Phasma fili-
forme abgebildet habe.
311
d) Mantis si.birica.
Dieses ist wohl nichts andres als Mautispa Perla
(Burmeister Handbuch II. p. 967.) = Mantispa Chri-
stiana, Churpenl. Hör. entom. p. 23.
e) Mantis brachyjffera.
Ich erhielt diese ausgezeichnete Mantis aus dem südli-
chen Russland, desgleichen aus Makedonien; Auch kommt sie
in Spanien vor,- wo sie Rambiir in der Faune d'Andulusie
p. 19. unter dem Namen Mantis baetica beschreibt und
Tab. I. fig. 1. 2. Männchen und -Weibchen, abbildet.
Die Pallassche Beschreibung ist gut und lautet so :
Mant. br. Omnibus, partibus major, crassior et robustior
Mante oratoria, quacum promiscue habitat. Thorax toto mar-
gine valde dentatns. Corpus totum cinereum, quasi araueosum ;
pedes et alae fusco-nebulosae. Abdomen liueolis lo-ugitudi-
naliter albidis eleganter striatum. Alae in perfecto et hubili
iHsecto abdomine plus dimidio breviores, non tarnen uti lar-
vis imperfeetae, sed explicatae, et sie in utroque sexu. :
Man sehe auch ErichsoiVs Bericht über die Leistun-
gen in der Entomologie pro 1S39. Berlin 1841. p. ob.
VI.
Kritische Untersuchung
der europäischen Arten
des
Genus Trypeta M ei g.
vom
Prof. Dr. Ja o e w in Posen.
Tab. I. II.
Als einen Vorläufer einer ausführlicheren Arbeit über die
Bohrfliegen theile ich die nachfolgenden Bemerkungen über
die mir bis jetzt bekannt gewordenen europäischen Arten des
Meigen' sehen. Genus Trypeta mit. Ich sehe selbst diese
Arbeit nur als einen vorläufigen Versuch an; wenn ich bei
Mittheilimg derselben jedoch ein oder den andern Samm-
ler vielleicht zur Mittheilung seiner Vorräthe, oder ein und
den andern Beobachter zu erneuter Thätigkeit in der Auf-
suchung der Arten seiner Gegend zu veranlassen hoffe, so
rechne ich dabei nicht auf den Werth der Arbeit, sondern
auf die noch obwaltenden Schwierigkeiten, welche sie auf-
decken, und auf den Reichthum unserer Fauna an noch un-
beschriebenen Arten, den sie nachweisen wird.
Ich glaube mich mit meinen Bemerkungen so eng wie
möglich an Meigens Werk anschliessen zu müssen, da es
noch immer das bei weitem beste ist, was bis jetzt über die
europäischen Trypeten bekannt gemacht worden ist. Sicher
ist es allerdings, dass die Gattung Trypeta in dem Umfange,
wie sie Meigcn begründet hat, künftig nicht bestehen kann;
indess glaube ich, dass bei der Auflösung derselben die grösste
Vorsicht angewendet werden muss, um sie nicht in gar zu
kleine und zu künstliche Genera zerfallen zu lassen. Es ist
dazu möglichst umfassende Kenntniss auch der exotischen Ar-
313
ten unerlässlich. — Alle bis jetzt gemachten Versuche halte
ich für vollkommen verunglückt, für den unglücklichsten den
von Rob. Desvoidy in seinem Essai sur les Myodaires.
Wenn man jeden, auch den geringsten Formunterschied für
hinreichend zu generischer Sonderling halt, so führt das not-
wendig nach und nach dahin, dass für fast jede Species ein
eigenes Genus begründet wird und geringfügige Grössen -
oder Farbenvarietäten als angebliche Arten darin figuriren. —
Rob. Desvoidy, welcher diese unglückliche Richtung in der
Dipterologie zuerst angebahnt hat, hat es auch selbst schon
bis zu jenem Punkte gebracht. — Walker folgt in seiner
Monographie der britischen Trypeten ganz Rob. Desvoidy.
Macquavl's in den Suites ä Buffon mitgetheilte Zertheilung
der Gattung Trypeta ist einfacher, aber auch nicht befriedi-
gend j die unter Urophora zusammengestellten Arten gehören
zu zwei ganz verschiedeneu Gruppen; von der einen dieser
Gruppen findet sich die andere Hallte unter Tephritis mit
ihr eben so heterogenen Arten einer dritten Gruppe vereinigt,
deren andere Hälfte wieder das Genus Terellia bildet ; wie
weit die Widernatürlichkeit dieser Trennungen geht, zeigt
sich darin, dass nach denselben Arten wie Urophora Gen-
taureae und Tephritis Onopordinis, die aller Wahr-
scheinlichkeit nach nur Farbenabänderungen ein und dersel-
ben Species sind, unter verschiedene Genera zu stehen kom-
men; die Gattungen Acinia und Ensina sind etwas haltba-
rer. Alle diese MacquarV sehen Gattungen aber sind in der
That zumeist nur auf habituelle Unterschiede in Form und
Färbung der Flügelzeichnung begründet, da die mitgetheilten
Gattungscharaktere entweder nur von einer oder einigen Ar-
ten entnommen, oder bei der Vertheilung der Arten unbe-
rücksichtigt geblieben sind; wie könnte, wenn dies nicht der
Fall wäre, Tryp. Wiedemanni bei Tephritis und mit Ono-
pordinis, cornuta und marginata in einem Geuus stehen?
So weit ich unsere europäischen und aus der mir mit
seltener Liberalität gestatteten Untersuchung der Vorräthe des
Berliner Museums die exotischen Arten kenne, glaube ich zii
übersehen, dass sich sämmtliche Arten nach der äussern Or-
ganisation des vollkommenen Insektes unter etwa 5 oder 6
314
Genera bringen lassen werden, welche icli um so mehr für
wohlbegründet halte, da auch die verschiedene Lebensweise
der Larven dieser Eintheilimg entspricht. — Möge die Un-
tersuchung über die Statthaftigkeit meiner Ansicht künftigen
ausführlicheren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Jeden-
falls bin ich gewiss, die hier schon so grosse Verwirrung
nicht zu vermehren, wenn ich mich vorläufig jedes Urtheiles
begebe. — Ich schliesse mich deshalb auch in der Reihen-
folge der Arten im Ganzen an Mehjens Werk an, die nicht
Meigen' sehen und neuen Arten zwischen die ihnen am näch-
sten verwandten einschaltend. — Die wichtigsten Symmime
sind beigefügt. Hinsichtlich der Citate aus dem Essai' sur
les Myodaires von Hob. Desvoidy , weiss ich kaum, ob ich
midi wegen der geringen Zahl derselben , oder darüber ent-
schuldigen soll, dass ich ihn überhaupt berücksichtigt habe.
In der That verdient ein Werk, welches nach blindem Unge-
fähr hunderte der unbegründetsten Genera schafft, sämmtliche,
auch die bekanntesten Arten, alles früher Geleistete vollkom-
men ignorirend, ohne Angabe irgend einer Synonimie neu
benennt, ein und dieselbe Art oft unter vier und mehr ver-
schiedenen Namen aufführt, trotz aller Arroganz, mit der es
auftritt, keine Beachtung. Es hätte eine solche auch nirgends
gefunden, wenn es mehr Werke der Art gäbe. Was sollte
wohl aus dem Studium der Entomologie werden, wenn sich
jeder Entoinolog, wie Herr Rob. Desvoidy , für berechtigt
hielte, alle ihm vorkommenden Insektenarten nach Genus und
Spezies neu zu benennen , ohne im entferntesten danach zu
fragen, ob die Art schon beschrieben, ob der Name, den er
wählt, schon vergeben sei, oder nicht? — Wer selbst voll-
kommen Ignorant in Beziehung auf alles früher Geleistete ist
und nicht einmal Lust hat, sich damit bekannt zu machen,
sollte billig Bedenken tragen selbst als Schriftsteller aufzu-
treten, noch grösseres Bedenken aber, andere achtbare Schrift-
steller, wie Herr Hob. Desvoidy den in jeder Beziehung
hoch über ihm stehenden Herrn Macquart } auf eine gehäs-
sige Weise anzugreifen. — Das entomologische Publikum
scheint über die monströse Publikation des Herrn Hob. Des-
voidy so erstaunt gewesen zu sein, oder sich durch die
315
grossartigen Redensarten desselben so über die Haltlosigkeit
seines Werkes haben tauschen zu lassen, dass es ihm die
rechte Antwort: „erst Schüler zu werden, ehe er den Meister
spielen will," bis jetzt leider schuldig geblieben ist. —
I. Bandirte Flügel;
a) der Leib gelblich oder grünlich*).
1. Trypeta altemata (Tab. I. fig. 1.).
Tephritis al t ein ata Fall. Ortalid. p. 5. No. 3.
Trypeta conti n ua Meig. Zweiü. V. 312. No. 1.
Fallens Beschreibung der Tephr. altemata be-
zeichnet diese Art so sicher, dass Meigens MissYerständniss,
der die folgende Art für die jFW//t;/i'sche Tephr. alter-
li ata und gegenwärtige für die von Fallen erwähnte Va-
rietät derselben hält, nicht recht wohl begreiflich ist. Sagt
doch Fallen ausdrücklich, dass bei Tephr. altemata die
dritte Binde der Flügel ganz sei und erwähnt den dunklen
Punkt in der Nähe der Flügel vvurzel, welchen; auch Mclgen
als ein charakteristisches Unterscheidungsmerkmal seiner Tr.
continua anführt; er hält nicht, wie Meigen will, Tr.
continua Meig. für eine Varietät von T r. a 1 1 e r n a t a
Meig., sondern kennt letztere gar nicht; seine Tephrit. al-
temata ist nichts als Meigens Tr. continua und die
Varietät, von welcher er spricht, eine auch anderwärts sehr
häufige, bei welcher der Saum der Flügelspitze am Vorder-
rande mit der dritten, und diese wieder am Hinterrande mit
der ersten Binde etwas zusammenhängt. Fallen sagt:
variat ß uterqne sexus: macula alarum apicis
cum fascia tertia connexa. Haec fascia iterum
cum fascia seeunda in margin e interiore con-
nectitnr;" statt „fascia seeunda" muss „fascia prima"
gelesen werden, da eine Verbindung der dritten Binde mit
der zweiten, schon nicht weit vom Vorderrande abgebroche-
nen und vom Hinterrande um mehr als 3/4 der Flügelbreite
*) Ich darf wohl nicht besonders nachweisen, dass Meigens
Eintheilung, der ich hier folge, oft nahe verwandte Arten weit von
einander trennt und also ganz und gar künstlich ist. ; -
316
entfernt bleibenden Binde, am Hinterrande selbst nicht mög-
lich ist.
Diese an der Gestalt der Flügelzeichuung leicht kennt-
liche Art lebt in den Früchten der wilden Rose, wie meines
Wissens Bouche in seiner Naturgeschichte der Insekten p. 97.
zuerst mitgetheilt hat, dessen Beobachtung dann von vielen
Seiten bestätigt worden ist. — Nach einer Bemerkung von
Schwelle in Kröyers Naturhistorisk Tidsskrift Bd. II. Heft 4.
p. 327. fand sie sich mit Tryp. cornuta auf Disteln, beide
Arten da gewiss nur zufällig, da die Richtigkeit der Bou-
c/ie'schen Beobachtungen über die Lebensweise von Tr. al-
te rnata nicht mehr bezweifelt werden kann und nach den
bisherigen sehr übereinstimmenden Beobachtungen Tryp. cor-
nuta auf Centaurea, und zwar, wie es nach allen bishe-
rigen Beobachtungen scheint, ganz ausschliesslich auf Cen-
taurea scabiosa angewiesen ist, wovon bei dieser Art
ausführlicher.
Anraerk. Walker, Entomological Magazine Vol. II. p.84.
vereinigt diese Art irrtkünilich mit mehreren andern, von de-
nen sie wohl verschieden ist.
2. Trypeta Meigenii (Tab. I. fig. 2.).
Trypeta alternata Meig. V. p. 313. No. 3.
■Tephritis alternata Macq. Suit. Dipt. IL p. 462. No. 2.
Tryp. Meigenii ist eine der vorigen sehr nahe ver-
wandte Art, die sich indess in der Regel leicht durch abwei-
chende Flügelzeichnung unterscheidet. Von den ihr darin
nahe stehenden Varietäten der Tryp. continua unterscheidet
sie sich immer noch leicht 1) durch schmälere Flügel, 2) viel
weniger behaarte Fühlerborste, 3) gelbliche Behaarung des
Hinterleibes, die bei jener grau ist, 4) durch vH längeres
Randmal, 5) durch die der Mitte der dahinterliegenden Zelle
näherstehende kleine Queerader, 6) durch den Mangel eines
dunklen Fleckes an dem weniger ausgezogenen Winkel der
hinteren kleinen Wurzelzelle, 7) durch das Vorhandensein ei-
nes dunklen Fleckes unmittelbar jenseits der Wurzelqueer-
ader u. s. w. — Lebensweise der Larve unbekannt.
Anmerk. 1. Der Name musste der bei Tryp. al-
ternata angegebenen Gründe wegen geändert werden.
31*
Anmerk. 2. Walker Ent. Magaz. Vol. III. p. 84. greift
die Rechte dieser Art fälschlich, an. Mit mehr Recht bezwei-
felt er wohl an der angeführten Stelle die Selbstständigkeit von
Tryp. intermissa Meig., in der auch ich nichts als eine
Varietät des in der Flügelzeichnuug sehr veränderlichen Weib-
chens von Tryp. Zoe' sehen möchte. — Er hätte aber
freilich Meigens Trypeta intermissa nicht für eine Va-
rietät von Tryp. Artemisiae erklären sollen, von der sie
ganz verschieden ist.
Anmerk. 3. Boie sagt (Kröyer Natnrhistorisk Tids-
skrift III. 324.) dass er Tryp. altern ata Fall, ans den
Früchten von Berberis gezogen habe. Sollte das sich nicht
vielmehr auf Tryp. alternata Meig , unsere Trypeta Mei-
genii beziehen, da alle anderen Beobachter die wahre Tryp.
alternata Fall, (conti nna Meig.) nur als Bewohner der
Hagebutte kennen.
3. Trypeta Zoe (Tab. I. fig. 3.).
Es gehören hierher als Synonime zu dem Männchen:
Trypeta Zoe Meig. V. 315. <?
Acidia? Zoe Wlkr. Ent. Mag. III. p. 84. rf
Tephritis Zoe Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. <?
Tephritis Zoe Zettersledt Ins. Läpp. p. 744. No. 2. tf
Das Weibchen ändert in der Flügelzeichnung sehr ab,
indem dieselbe entweder fast wie bei dem Männchen (vid.
Meig. V. Tab. 48. fig. 14.) ist, oder sich durch alle Zwi-
schenstufen mehr oder weniger der nähert, welche Meigen
(Tbl. V. Tab. 48. fig. 15.*)) als gewöhnliche Flügelzeich-
nuug des Weibchens abbildet. Aus diesem Grunde ist das-
selbe vielfältig verkannt worden; doch ist es in allen Varie-
täten leicht an der sich gleichbleibenden Stellung der Queer-
adern und an der dunklen Stelle zu erkennen, welche sich
von dem ersten Vorderrandsflecke hinter der ersten Längsader
nach der Flügelwurzel hin zieht und die den verwandten Ar-
ten fehlt. Ob sich dasselbe je ganz mit der bei dem Männ-
chen gewöhnlichen Flügelzeichnung finde, weiss ich nicht;
die hauptsächlichsten der mir bekannten Varietäten sind etwa
folgende :
¥) Im Texte steht irrtüümlich : fig. 20.
318
Tar. 1. Zwei Flecke, fast wie hei dem Männchen', der an
der Flügelspitze kleiner; nahe dem Vorderrande zwi-
schen beiden ein dunkler Fleck.
Acidia Zoe JT7/.T. Ent. Mag. III. p. 84. ?.
var. 2. Der Fleck an der Flügelspitze bedeutend schmä-
ler, mit dem kleinen Flecke des Vorderrandes verbun-
den ; ein dunkler Fleck auf der Mitte der fünften Längs-
ader; die gewöhnliche Queerader mehr oder weniger
dunkel gesäumt.
Try peta.in termis sa Mcuj. V. p. 313.
Te.pli litis intermissa Macq. Suit. Dipt. II. p. 462. (aus
Meigen).
var. 3. Wie var. 2., aber der mittlere kleine Fleck artt
Vorderrande fehlt; der Spitzenileck breiter.
Acidia Artemisiae Wllr. Ent. Mag. III.; p. 84. fig. 33.
Teph litis apicalis Zctterst. Ins. läpp. p. 744. No. 3.
var. 4. Der Fleck an der fünften Längsader verbindet
sich mit dem ersten und die Trübung der gewöhnlichen
Queerader mit dein kleineren, mittleren Flecke am Vor-
derrande zu einer Binde. Zuweilen findet von diesen
Verbindungen die eine statt, während die andere unter-
brochen ist.
Tfypeta Zoe Mcig. V. p. 315. $.
Acidia Artemisiae Wthr. Ent. Mag. II. p. 84. fig. 32.
Teph ritis Zoe Zetterst. Ins. läpp. p. 744. No. 2. O.
Anmerk. 1. Wenn überhaupt über die Identität einer
der vier aufgeführten Varietäten mit Tryp. Zoe gezweifelt
werden kann, so kann diess nur in Beziehung auf var. 2.,
Meigens Tryp. intermissa geschehen, beider die bedeu-
tend grössere Schmalheit des Spitzenfleckes allerdings ein
Bedenken gegen die Vereinigung erregen könnte. Indess sehe
ich sonst durchaus nichts, was auf einen spezifischen Unter-
schied deuten könnte. Mögen Beobachter in Gegenden, wo
die Art häufiger ist, darüber definitiv entscheiden.
Anmerk. 2. Ueber Aufenthalt und Lebensweise der
Tryp. Zoe scheint noch nichts sicher ermittelt. Es lässt
sich indess mit ziemlicher Sicherheit voraussetzen, dass ihre
Larve zu den Minirern gehören werde. Vielleicht ist sie
319
auf Cynoglossnm officinale angewiesen, auf welchem
Herr von Hcijden die Fliege fing.
Amnerk. 3. . Die mitgetheilte Flügelabbildung gehört
einem Weibchen an, welches einen Uebergang von var. 2.
zu var. 3. bildet.
4. Trypeta Abrotani.
Trypeta Abrotani Steig. V. p, 314. und Tab. 48. iig. 21.
Tephritis Abrotani Jjrlacq. Suit. Dipt. II. p. 462. (aus Steigen}.
Diese mir unbekannte Art unterscheidet sich nach 31 ei-
gens Angaben, so wie nach der Abbildung des Flügels von
Tryp. Zoe, mit der sie übrigens in nächster Verwandtschaft
zu stehen scheint, doch in einer Weise, dass an die Verei-
nigung beider nicht gedacht werden kann; namentlich ist bei
Tryp. Abrotani die kleine Queerader auffällig mehr nach
der Fliigelspilze hin gerückt und die Entfernung der beiden
Queeradern von einander wird dadurch geringer. — .Noch
viel weniger kann Tr. Abrotani mit Tr. Artemisiae
zusammengeworfen werden, wie es Walker 1. c. irrthümlich
gethan hat.
Ueber Aufenthalt und Lebensweise von Tryp eta Ab ro-
taui ist noch nichts bekannt geworden.
j. Trypeta Artemisiae (Tab. 1. fig. 4).
Musca Artemisiae Fabr. Ent. syst. IV. p. 351. No. 162.
Tephritis Artemisiae Fahr. Syst. Antl. p. 317. No. 5.
Tephritis interrupta Fall. Ortal. p. 5. No. 4.
Trypeta Artemisiae Steig. V. p. 314. No. 4. Tab. 48. iig. 20.
Tephritis Artemisiae Macq. Suit. Dipt. II. p. 462. No. 1.
VForellia Onopordi Roh. Desv. Myod. p. 761. No. 1.
Tryp. Artemisiae ist ausser Tryp. Abrotani die
einzige Art ihrer näheren Verwandtschaft, bei welcher die
kleine Queerader jeuseit der Mitte der dahinteiliegenden Zelle
steht und dadurch sehr kenntlich; von Tr. Abrotani aber
ausser durch die abweichende Flügelzeichuung dadurch leicht
unterschieden, dass bei jeuer die kleine Queerader auf dem
letzten Drittheil der dahinterliegendeu Zelle, bei dieser aber
nur wenig jenseit der Mitte liegt. Im übrigen reichen Mei-
gens Angaben zur Erkennung der Art vollkommen aus.
Sie ist über das ganze nördliche Europa verbreitet und
320
lebt nach mir von Herrn Bouche gemachten Mittheilangen
minirend in den Blättern von Chrysanthemum.
Anmerk. 1. Tryp. Artemisiae Walk. Ent. Mag. III.
p. 84. gehört nicht hierher.
Anmerk. 2. Forellia Onopordi Rob. Desv. ist
höchst wahrscheinlich mit gegenwärtiger Art identisch, wofür
sie auch Macquart hält. — Walker glaubt in ihr die
3Jelgensche Tryp. Arnicae zu erkennen und macht diese
deshalb zu einer Forellia, während sie doch identisch mit
der von Rob. Desvoidy als Xyphosia cirsiorum be-
schriebenen Art ist.
6. Trypeta cognata (Tab. I. fig. 5.).
Tephr. cognata Wiedcm. Zool. Mag. I. p. 76.
Tephr. lucida Fall. Suppl. II. p. 13.
Trypeta cognata Mcig. V. 315. <?. (wahrscheinlich auch
Tab. 48. fig. 18.)
Aci da cognata IVllcr. Entomol. Mag. III. p. 83. Tab. IX. fig. 31.
lAcida cognata Rob. Desv. Myodavies p. 721. No. 2.
Diese Art ist vielfältig mit der folgenden verwechselt
oder zusammengeworfen worden 5 die Unterschiede beider bei
der folgenden. — Von Meigens gleichnamiger Art gehört
nur das Männchen hierher; das Weibchen nebst der Abbil-
dung des Flügels auf Tab. 48. fig. 19. znr folgenden. — Die
Flügelabbildung Tab. 48. fig. 18. citirt Meigen im Texte
nirgends, ich halte sie für die gegenwärtiger Art, die freilich
der Wirklichkeit etwas unähnlich geworden ist, weil die gelb-
getrübten Stellen in der Nähe der Flügelwurzel nicht ange-
geben worden sind. Die citirte Abbildung von Walker ist
besser. Nur einzelne Stücke nähern sich Meigens Figur mehr.
Anmerk. 1. Bole sagt in Kröyers Naturhistorisk Tids-
skrift IL p. 246, dass die Larve von Trypeta cognata
in den Blättern von Arctium Lappa minire. Es könnte
zweifelhaft scheinen, ob sich diese Nachricht auf gegenwär-
tige, oder auf die folgende ihr so ähnliche und von ihr bis-
her nicht unterschiedene Art beziehe. Ich glaube sie mit
Sicherheit auf gegenwärtige Art deuten zu können, da ich
Tryp. cognata ebenfalls auf Arctium Lappa fing und
da wohl Tr. cognata, aber nicht Tr. speciosa als eine
Bewohnerin Dänemarks bekannt ist.
321
Anmerk. 2. Wegen der grossen Aehnlichkeit mit fol-
gender Art reicht Meigens Diagnose nicht aus. Ich ändere
sie deshalb in folgende:
Tr. cognata: mellea, alarum rivulis brimneis basi flave-
scentibus, macula stigraaticali subquadrata nigricante.
Anmerk. 3. Hob. Desvoidy beschreibt diese Art nach
Originalexemplaren so: „Tota testacea, alae talcosae, tjuih-
que fasciis transversis subnigris. — J'avais d'abord pris cette
espece pour le Musca Cerasi des auteurs." — Deshalb das
Fragzeichen oben und das zur Probe seiner Art.
7. Trypeta speciosa (Tab. I. fig. 6.).
Tryp. cognata Meig. V. 315. $. Tab. 48. fig. 19.
Tephr. cognata Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. No. 7.
Tr. speciosa: flavescens, alarum rivulis flavescentibus, ver-
sus apiceni pallide fuscis, puncto stigmaticali minuto nigro.
Long. 2'/4 lia.
Blassgelb, nur am Kopfe, besonders auf dem Scheitel
etwas lebhafter; der Hinterleib etwas dunkler, ebenso die
Legeröhre des Weibchens. Bei beiden Geschlechtern auf dem
Hinterrücken zwei schwarze Flecke, wie bei den verwandten
Arten. Die schwarzen Borsten auf Stirn und Scheitel sind
\erhältnissmässig lang. Die Legeröhre des Weibchens etwas
länger als das letzte Hinterleibssegrnent, sehr breit, flach,
nicht verschmächligt, in der Mitte ein klein wenig breiter als
an der Wurzel und Spitze. Flügel breit, im Aderverlanfe
mehr Tryp. Heraclei, in der Zeichnung aber Tryp. co-
gnata ähnlich. — Die Flügelhäche gelblich, nach der Spitze
zu bräunlich, am Vorderrande mit drei lichten Stellen; die
erste ein zwischen Rand und erster Längsader liegender Fleck,
die zweite unmittelbar hinter dem Randmale eine schiefliegende
bis zur vierten Längsader reichende Halbbinde, die dritte eine
ihr parallele bis gegen den Hinterrand reichende Binde; am
Hinterrande ebenfalls mit drei durchsichtigen Stellen: die bei-
den äussersten bilden ein durch eine bräunliche Binde ge-
seiltes Dreieck, die der Wurzel nächste läuft schief gegen
den ersten durchsichtigen Vorderrandslleck , mit welchem sie
sich durch ein Paar helle Stellen in Verbindung setzt, die
zwischen den Längsadern der Flügelwurzel liegen. Das grosse
(5. Band. 2. Heft.) 21
&S3
gelbe Randmal hat am Wurzelende einen kleinen, rundlichen,
schwarzen Punkt.
Vaterland: Wiener Gegend, Schlesien, Frankreich.
Lebensweise; noch nicht beobachtet, doch die Larve je-
denfalls minirend.
Anmerk. 1. Unterschied von Tryp. cognata: klei-
ner, blässer, besonders die Beine. Nicht die Scheitelborsten,
wohl aber die Stirnborsten länger. Legeröhre des Weibchens
hier in der Mitte ein wenig breiter als an Grund und Spitze,
während sie bei Tr. cognata an der Basis am breitesten
ist. Flügel breiter; die Mündung der ersten Längsader mehr
zurückgerückt. Das Stigma verhältnissmässig -viel grösser.
Die hintere der kleinen Wurzelzellen ist winklicher geschlos-
sen. Flügelzeichnung blasser, nur nach der Flügelspitze hin
bräunlich; der Bogen, welcher dem Spitzensaume parallel
läuft, "verhältnissmässig deutlicher und mehr zusammenhän-
gend mit der übrigen Zeichnung; die durchsichtige Stelle
gleich hinter dem Randmale nicht dreieckig, sondern binden-
iörmig, auch nicht wie bei Tryp. cognata bis zur dritten,
sondern bis zur vierten Läugsader reichend; die vordere der
kleinen Wurzelzellen nicht bis gegen die Spitze hin klar,
sondern mit alleiniger Ausnahme eines unbedeutenden Fleck-
chens gelbgetrübt. Zwischen der dritten und vierten Längs-
ader grade unter dem Raudmale keine helle Stelle.
Anmerk. 2. Von der ihr schon weniger nahe verwand-
ten Tryp. Heraclei unterscheidet sich Tryp. speciosa
durch die bedeutend abweichende Flügelzeichnung und grös-
sere Flügelbreite, so wie durch die Stellung der Queeradern
und durch Gestalt und Farbe der weiblichen Legeröhre, wel-
che bei jener konisch und schwarz ist.
8. Trypeta flavescens.
Musca flavescens Fbr. Ent. syst. Suppl. p. 565. 156 — 157.
Tephr. flavescens Fbr. Syst. Antl. p. 319. No. 15.
D actis inarmoreus Fbr. Syst. Antl. p. 276. No. 18.
Tryp. flavescens Meig. V. p. 316. No. 8. Tab. 48. fig. 25.
Tryp. flavescens Wiedem. Zweifl. II. p 492. No. 25.
Tephr. flavescens Macq. Suit. Dipt. II. p. 463. No. 10.
Die Artrechte nicht bezweifelbar. — Die Beschrei-
bung, welche Fabrkius im Supplement der Entomologia sy-
3Ä3
stematica 1. c. giebt, ist zn kurz und oberflächlich, um über
die Identität der 31eige?ischen und Fabricius'&ehen Art ur-
theilen zu lassen. Da indess kein Grund zu Verdacht gegen
dieselbe vorliegt, Melgen auch die Sammlung -von Fubr't-
cius verglichen und die Flügelabbildung, da er keinen an-
dern Fundort als Fabrlcius augiebt, aller Wahrscheinlichkeit
nach, nach einem Exemplare, aus dessen Sammlung gemacht
hat, so muss man dieselbe gelten lassen. Auch der Danus
marmoreus des Fabrichis gehört aus inneren und äusse-
ren Gründen hierher, wohin ihn schon Meigen und Wiede-
mann gestellt haben. Wäre noch irgend ein Zweifel vor-
handen, so würde ihn die Beschreibung, welche Wiedcmann
nach einem Originalexemplare der Fabricius'schen Samm-
lung giebt, niederschlagen, die mit Meiyens Angaben und
Abbildung genügend stimmt.
Anmerk. 1. Macquarls Angaben über die Flügelfär-
bung dieser Art scheinen unzuverlässig und nur, ohne Kennt-
niss der Art, nach Metgens Zeichnung gemacht, der, wie aus
Wiedemanns genauerer Beschreibung hervorgeht, die gelbe
Färbung au der Fliigelwurzel nur da, wo sie intensiver auf-
tritt, angedeutet, sonst aber wie bei Tr. cognata (siehe
oben) weggelassen hat.
Anmerk. 2. Lebensweise und Entwicklungsgeschichte
unbekannt; es lässt sich indess mit grosser Sicherheit vor-
aussetzen, dass auch von dieser Art die Larve zu den Mi-
nirern gehören werde. — Ich kenne diese Art, deren Vor-
kommen in Europa noch nicht nachgewiesen ist, nicht. Dass
Macquart ihr ausser Tanger auch das südliche Europa als
sicheren Wohnplatz anweist, hat aus obigem Grunde kein Ge-
wicht und basirt sich wohl nur auf eine ungenaue Uebertra-
gung der Vaterlandsangabe bei Meigen.
Anmerk. 3. Oxyna flavescens Rob. Desv. Myo-
daires p. 755. hat mit gegenwärtiger Art nichts zu thun, son-
dern ist eine helle Varietät von Tryp. parietina.
9. Trypeta Heraclei (Tab. I. fig. 7.).
Musca Heraclii Limi. Faun. ed. II. |>. 461. No. 1877.
Musca Heraclii Linn. Syst. nat. Vindob. 1767. p. 993. No.125.
21*
324
Musca Onopordinis Fbr. Spec. Ins. II. p. 455. 104.
Musca Onopordinis Fbr. Mant. IL p. 353. No. 125.
Musca Heraclei Linn. syst. cur. Gmel. V. p. 2858. No. 125.
Musca Onopordinis ibid. p. 2859. No. 252.
Musca Onopordinis Fbr. Ent. syst. IV. 360. No. 198.
Scatophaga Onopordinis Fbr. Syst. Antl. p. 210. No. 31.
Tephr. Onopordinis Fall. Ortalid. p. 15. No. 23.
Trypeta Onopordinis Meitj. V. p. 316. u. Tab. 48. fig. 24.
Euleia Onopordinis Walher Ent. Mag. JH. p. 82.
Musca caesio Harris exp. 75. Tab. 21. üg. 8. (auct. Wllr.).
Tr. Heraclei: mellea; macnla ovata discoidalis alaruin
rivulis branneis ad basin flavescentibus includilur.
Honiggelb, Gesicht, Fühler und Beine heller; Schulter-
ecken, Seitenstrieme des Thorax und der grösste Theil des
Schildchens schwefelgelb ; Legeröhre schwarz ; die Flügel mit
fast kastanienbraunen Bächen, die einen zwischen der vierten
und fünften Längsader liegenden eiförmigen Fleck einschlies-
sen und deren Farbe gegen die Flügelwurzel hin in Gelb
übergelit. Am Vorderrande liegt vor dem Randmale ein queer-
viereckiger glasheller Fleck, ein eben solcher dreieckiger
Fleck folgt unmittelbar auf dasselbe; den Hinterrand errei-
chen drei glashelle Stellen, von denen die beiden äussersten
zusammen einen dreieckigen, durch eine braune Binde ge-
theilten Fleck bilden ; die der Wurzel nächste läuft schräg
zwischen der fünften und sechsten Längsader bis an die Grenze
der vorderen kleinen Wurzelzelle.
Es mag von dieser Art mancherlei erhebliche Varietä-
ten geben; ich besitze unter den wenigen Stücken meiner
Sammlung nur folgende:
var. 1. Zwischen der dritten und vierten Längsader grade
unter dem Randmale ein ansehnlicher, kreisrunder, durch-
sichtiger Punkt; der Hinterlücken ganz schwarz.
var. 2. Die Färbung im Ganzen etwas heller als bei var. 1.
Der durchsichtige Fleck zwischen der dritten und vier-
ten Längsader fehlt; auf der Ober- und Unterseite des
Thorax, so wie auf der Wurzelhälfte des Schildchens
unzählige schwarze Punkte, auf Schulterecken, Seiten-
striemen des Thorax, Kopf und Hiuterleibe keine; auf
der Oberseite des Thorax treten sie in undeutliche
325
Längsstriemen zusammen. Der Hinterrücken mir mit zwei
grossen schwätzen Seitenflecken.
Anmerk. 1. Ich halte Lmne's Mnsca Heraclei un-
bedenklich für gegenwärtige Art, ausser welcher man hei
Lmne's Angaben in der Faun. suec. nur noch an Tryp. co-
gnata und Tryp. speciosa denken könnte. Lmne's Angabe
über die Flügelzeichnung passt aber auf beide minder gut,
beide haben nicht die gelbe Seitenstrieme des Thorax und
das gelbe Schildchen, deren Lmne ausdrücklich erwähnt und
„ab dornen apice fuscum," was sich offenbar auf die
schwarze, oder doch schwärzliche Legeröhre dieser Art be-
zieht, passen gar nicht; auch ist von Trypeta cognata
bereits eine andere Pflanze als Aufenthaltsort der Larve nach-
gewiesen, während Tryp. speciosa noch gar nicht als
Bewohnerin Schwedens bekannt ist. Für die Richtigkeit mei-
ner Deutung spricht ausserdem der Umstand, dass die gegen-
wärtiger Art äusserst ähnliche , wo nicht mit ihr identische
Tryp. Centaureae nur auf grösseren Umbellateu in Men-
ge, auf den Blättern anderer Pflanzen nur in einzelnen ver-
irrten Exemplaren vorkommt (vergl. spec. 34. Tryp. We-
st er man ni Anmerk.).
Anmerk. 2. Musca Heraclei Llnn. hat bisher nach
JSIetgens Vorgänge als Synonim zu Tephritis Heraclei
Fbr. gelten müssen, was der erste Blick auf diese und auf
Lirmes Angaben widerlegt. Ueberdiess ist die Larve die-
ser Tephr. Heraclei Fbr. kein Minirer, sondern ein Saa-
nienzerstörer und nach einer mir zugekommenen glaubwürdi-
gen Nachricht auf Onopordon angewiesen, während L'm-
ne's Musca Heraclei nach seinem eigenen, mir nach den
oben erwähnten Umständen äusserst glaubhaften Zeugnisse in
den Blättern von Heracleum miniren soll. — Wie diese
Verwirrung entstanden, ist nicht schwer zu enträthseln. Fa-
bricius hat Linnes Musca Heraclei verkannt und sehon
in seinen frühesten Schriften Musca Ouopordinis ge-
nannt (viel. Syst. entotn. ao. 1775 — 1787. 80.). Eine spä-
ter entdeckte Art hat er Musca Heraclei genannt, ohne
dabei an Lirmes gleichnamige Art zu denken, weshalb sich
auch in seinen Schriften Lmne's Fliege nicht als Synonim
326
citirt findet. — Gmeltn hat dann Musca Onopordinis
Fbr. als besondere Art im Systema natnrae aufgenommen,
ohne ihre Identität mit Musca Heraclei Linn. zu bemer-
ken; Meigen endlich hat Musca Heraclei der Faun. suec.
und des Systema naturae durch die Einerleiheit des Namens
-verleitet, ohne nähere Prüfung zu den Synonimen der Fa-
bricius sehen Art gesetzt.
Anmerk. 3. Ltnne schreibt Heraclii, ich denke die
leichte Abänderung in Heraclei, der jetzt üblichen Schreib-
weise des Pflanzengenus entsprechend, hat kein Bedenken;
übrigens hat sie schon Gmeltn gemacht.
Anmerk. 4. Walker und mehrere seiner Landsleute
wollen diese Art für identisch mit Tryp. Centaureae
halten, eine Behauptung, die, wie es mir scheint, mehr Wahr-
scheinlichkeit für als gegen sich hat, aber durch die von ih-
nen beigebrachten Thatsachen noch lange nicht erwiesen ist.
Für die Identität beider Arten spricht: 1) die äusserst grosse
Uebereinstimmung beider in Körperform und Grösse, so dass
sich in dieser Beziehung kaum ein Unterschied angeben lässt;
2) die grosse Uebereinstimmung beider Arten hinsichtlich der
Form der Flügelzeichnung; 3) das gleichmässige Variiren
beider hinsichtlich des Fehlens oder Vorhandenseins eines
hellen Fleckes zwischen der dritten und vierten Längsader;
4) die Veränderlichkeit gegenwärtiger Art in der Färbung
des Hinterrückens; 5) das Auftreten der schwarzen Punkti-
rung bei der zweiten der oben beschriebenen Varietäten. Es
steht derselben aber entgegen: 1) der Umstand, dass bei
Tryp. Heraclei die Zeichnung in der Gegend der Flügel-
wurzel viel heller ist, als auf dem übrigen Theile des Flü-
gels, während sie bei Tryp. Centaureae überall dieselbe
Intensität hat; 2) dass bei Tryp. Heraclei (wenigstens bei
allen meinen Exemplaren , und auch Meigetis Figuren geben
dieselben Unterschiede) der der Flügelspitze nächste lichte
Bogen sich weiter nach dem Vorderrande hin erstreckt und
stumpfer endigt, als bei Tryp. Centaureae; 3) dass bei
Tryp. Heraclei die Färbung der Beine und Schwinger
ein minder lichtes und reines Gelb ist; 4) dass sich nie
Stücke mit theilweis schwarzer oder schwärzlicher Färbung
3£7
finden, sondern die dunkelsten Stücke von Tryp. Heraclei
einen Uebergang in ein schönes Braun bilden; 5) dass auch
bei den blassesten Varietäten von Tryp. Heraclei die Lege-
röhre dunkel gefärbt ist; 6) dass wohl Tryp. Heraclei
in Copula gefangen worden ist, eben so Tryp. Centau-
reae, aber noch nie eine mit der andern; 7) dass Exemplare
von Tryp. Genta ureae vorkommen, die sich durch Weich-
heit aller Decken und den graueren Ton der Flügelfärbung
als frisch ausgeschlüpfte Stücke charakterisiren; 8) dass Wal-
ker, wie aus seinen Angaben über die hellere Färbung der
Flügelwurzel und die braune Farbe der dunkelsten Exem-
plare hervorgeht, trotz der seiner Angabe nach grossen Häu-
figkeit der Art in England, die wahre Tryp. Genta ureae
vollkommen unbekannt geblieben ist.
Sollte sich Tryp. Centa ureae als identisch mit
Tryp. Heraclei ausweisen, so muss erstem* Name als der
ältere bleiben. Mögen die darüber entscheiden, die von bei-
den Arten grössere Reihen von Exemplaren vergleichen kön-
nen. Die entfernte Möglichkeit, dass hier vier Arten con-
curriren könnten, lässt sich nicht ab'äugnen, da meines Wis-
sens die beiden oben erwähnten Varietäten von Tryp. He-
raclei noch nicht an derselben Stelle gefangen worden sind,
und ich unter einer grössern Anzahl von Exemplaren der
Tryp. Genta ureae, die ich auf der Insel Rhodus fing,
kein einziges ohne den hellen Fleck zwischen der dritten und
vierten Längsader, umgekehrt unter allen Stücken aus dem
Innern Kleinasiens kein einziges mit demselben finde. Für
diesen mir sehr unwahrscheinlich scheinenden Fall uiüsste
der hinnesche Name auf obige erste Varietät übergehen.
Aumerk. 5. Forellia Onopordi Hob. Desv. Myod.
p. 761. hat mit gegenwärtiger Art nichts zu thun , sondern
ist höchst wahrscheinlich mit Tryp. A r t e m i s i a e einerlei
(siehe oben).
10. Trypeta antica (Tab. I. fig. 8.).
Tryp. antica Wicd. Zweif. II. 511. No. 57.
Tryp. G a e d i i Meig. VI. 382.
. Anomoia Goedii W.lkr. Ent. Mag. III. p. 81.
Tephrit. Z e tterste d tii Zettcrst. Ins. läpp. p. 746. No. 9.
Bei der grossen Kenntlichkeit dieser Art, kann über
328
die Sicherheit obiger Citate kein Zweifel obwalten und es
ist nur auffallend, dass sie Zellersledl hat verkennen kön-
nen, Wiedemanns Name hat das Recht der Anciennität für
sich, da der zweite Theil seiner aussereuropäischen Zwei-
flügler früher vollendet und früher ausgegeben worden ist,
als der sechste Theil von 31eigens Werke. — Nach den
übereinstimmenden Angaben von Meigen und Walker ist
sie mit Musca permundus Harris Exp. 74. Tab. 21.
flg. 6. identisch. — Sie scheint hinsichtlich der Dunkelheit
der Körperfarbe etwas variabel; als Vaterland dieser Art ist
das ganze nördliche Europa vom äussersten Osten bis zum
äussersten Westen bekannt. — Merkwürdig ist die äusserst
schiefe Stellung der hinteren Queerader, worin ihr unter den
Europäern sich nur Tryp. fasciata nähert.
Die Entwicklungsgeschichte derselben ist unbekannt.
Anmerk. Zur näheren Verwandtschaft der bisher er-
wähnten Arten scheint noch Tephritis connexa Macq.
Suit. Dipt. II. pag. 463. zu gehören, die mir ganz unbe-
kannt ist.
11. Trypeta punctata (Tab. I. fig. 9.).
Musca punctata Schrank Ins. Austr. 963.
Trupanea punctata Schrank Faun. Boic. III. 2510.
Tephritis Jaceae Roh. Desv. Myod. p. 766. No. 1.
Tephritis dorsalis ibid. p. 766. No. 2.
Tephritis pusilla ibid. p. 766. No, 3.
Tephritis Arctii Macq. Suit. Dipt. II. p. 467. No. 25.
Trypeta punctata: flavescens, thorax scutellum et ab-
domen nigropunctata, pectus immaculatum; quatuor ala-
rum fasciae valde obliquae antice combinatae. Long.
V/2— 2 lin.
Gelb, lebhafter als die folgenden Arten, selten etwas
grünlich gelb, von schlankerer Gestalt als die nachfolgenden
ihr sehr ähnlichen Arten. Der Thorax auf der Mitte nicht
verdunkelt, mit acht schwarzen Punkten, wovon sechs in zwei
mittleren Längsreihen und der siebente und achte seitwärts
neben dem vordersten Paare jener stehen. Zwischen den
Hüften keine dunkeln Flecken. Bei dem einzelnen Männ-
chen meiner Sammlung, welches ich in Mehadia fing, so wie
339
bei einem Männchen ans Portugal im Königlichen Museum zu
Berlin zeigt sich auf der Oberseite des Thorax kaum die
Spur von zwei dunklen Striemen, die sich bei den Weibchen
meiner Sammlung mehr oder weniger deutlich zeigen; sie
liegen auf der hinteren Hälfte neben den hinteren Punkt-
reihen nach atissen hin, ohne jedoch den Hinterrand des
Thorax zu erreichen. — Die Spitze des Schildchens ist
schwarz; jederseits liegt an der Wurzel desselben noch ein
schwarzer Punkt und von da aus nach der Flügelwurzel hin
ein anderer. Der Hinterrücken ist hei dem obenerwähnten
Männchen braungell) ; bei den Weibchen mit minder deutlichen
Striemen auf der Oberseite des Thorax ist er gelbbraun oder
braun, bei den mit besonders deutlichen Striemen oft ganz
schwarz. Der Hinterleib ist vierreihig schwarz punktirt, die
Punkte sind klein, besonders bei dem Männchen rund, die
am Vorderrande des letzten Segmentes nicht grösser als die
vorhergehenden, einer au jeder Hiuterecke des letzten Seg-
mentes. Bei dem Weibchen finden sich am Hinterrande des
letzten Segmentes keine Punkte; die Legeröhre desselben ist
bräunlich, fast so lang als der Hinterleib. — Sehr kennt-
lich ist diese Art an der schiefen Lage der Flügelbinden,
besonders des durchsichtigen Bogens zwischen der zweiten
und dritten Binde.
Die Art ist verbreiteter als bekannt, da sie vielfältig
mit Tryp. Arctii verwechselt worden sein mag. Sie un-
terscheidet sich von ihr durch die Punkte des Thorax, die
ungefleckte Brust, die Gestalt der Flügelbinden und die viel
längere Legeröhre des Weibchens leicht. Der Aufenthalt der
Larve ist unbekannt.
Anmerk. 1. Die Citate ans Schrank sind sicher; die
aus Rob. Desv. so sicher, als daher Citate sein können;
zwar will Walker sämmtliche oben citirte drei Arten nebst
Tephr. abdominalis Rob. Desv. für einerlei mit Tryp.
Arctii ansehen, es ist aber klar, dass er sowohl in Bezie-
hung auf jene drei, als in Beziehung auf letztere Art irrt.
Macquart hält gar Tephr. Jaceae Rob. Desv. für
Tryp. Wiedemanni, welche er doch in Orellia flavi-
c a n s allenfalls hätte erkennen können. — Dass Macquarls
330
Tephr. Arctii hierher gehöre, ergiebt sich aus Angabe
über Grösse, Punktirung des Thorax und Länge der Legröhre.
Anmerk. 2. lViedemann hat eine Art aus Guinea zu-
erst in den Analect. entom. p. 55. No. 12. und dann in den
aussereurop. Zweiflügl. H. p. 485. beschrieben und Tryp.
punctata genannt, die diesen Kamen nicht behalten kann;
ich nenne sie Tryp. notata.
12. Trypeta Arctii (Tab. 1. fig. 10.).
Mus ca Arctii De Geer VI. 21. 16. Tab. II. 6 — Id.
Tephrit. solstitialis Panz. Faun. CHI. 22.
Trypeta Arctii Meiy. V. p. 317. No. 10. Tab. 48. fig. 28.
(nicht 25.).
?Tephrit. Arctii Walker Entom. Mag. III. p. 68.
''Tephrit. cylindrica Roh. Desu. Myod. p. 767. No. 4.
Tephrit dorsalis Mncq. Suit. Dipt. II. p. 467. No. 27.
Trypeta Arctii: viridi - flavesceus ; thorax disco obscu-
rus, postice bipunctatus; pectus et scutellum nigro-nia-
culata, abdomen quadrifariain punctatum ; quatuor alarum
fasciae, antice combinatae. Long. l'/2 — 2 lin.
So häufig diese Art im grössten Theile von Europa ist,
so muss ich doch eiii Paar Worte über dieselbe hinzufügen, da
sie zu den veränderlicheren und mehrfach verkannten Arten
gehört. Sie ist V/2 — 2 Linien lang, grünlich gelb; die Ober-
seite des Thorax zum Theil dunkel, genau genommen mit
drei schwarzen vorn zusammenfliessenden Striemen gezeich-
net, die von der kurzen aber ziemlich dichten gelblichen Be-
haarung etwas verdeckt werden und deshalb nur grau erschei-
nen; die Mittelstrieme beginnt schon an der Vorderseite des
Thorax, ist aber hinten weit vor dem Schildchen abgebro-
chen und hat hinter sich noch zwei schwarze Punkte; die
Seitenstriemen bestehen aus einem vorderen hinter der Schul-
ter liegenden Flecke, der mit der Mittelstrieme zusanimen-
fliesst und aus einer hinteren von ihr gesonderten Strieme,
die kurz vor dem Hinterrande des Thorax abgebrochen ist.
Das Schildcheu hat einen schwarzen Fleck an der Spitze und
einen vorn an jeder Seite; zwischen letzterem und der Flu-
.gelwurzel liegt ein ähnlicher Fleck. Der Hinterleib ist vier-
reihig puuktirt. Die weibliche Legeröhre hat etwas mehr als
331
die halbe Länge des Hinterleibes. Der Hinternicken und an
der Brust jederseits zwei Flecke zwischen den Hüften sind
schwärzlich. Die Binden der Flügel sind am Vorderrande
stets zu je zwei verbunden und liegen steiler als bei Tryp.
punctata.
Die Nahrung der Larve scheinen die Saamen ziemlich
verschiedener Pflanzen zu sein ; ich fing sie einmal in Mehr-
zahl auf der Klette, Bouche zog sie aus Gentaurea; sie soll
angeblich auch Serratula bewohnen. Ob der Grund so ver-
schiedener Angaben nicht in Verwechselung der Art liegen
könne, muss ich dahin gestellt sein lassen. Herr Bouche
hat die Gefälligkeit gehabt mir aus Gentaurea gezogene Ex-
emplare mitzutheilen, die entschieden dieser Art angehören.
Herr Oberlehrer Zellcr beobachtete sie auf Cirsium palustre.
Anmerk. 1. Hinsichtlich der Grösse und Gestalt der
schwarzen Punkte des Hinterleibes findet bei dieser Art eine
grosse Veränderlichkeit statt; bei dem Männchen sind in der
Regel die vier Punkte am Vorderrande des letzten Segments
unter sich und die beiden seitlichen mit den schwarzen Pun-
kten an den Hinterecken desselben Segments verbunden. Da-
von macht ein bei Wien gefangenes Männchen eine Ausnah-
me, welches zugleich in der Gestalt der Flügelbinden soviel
Eigenthümliches zeigt, dass es leicht einer besondern Art an-
gehören könnte und ich deshalb auf dasselbe aufmerksam
machen will. Auf den vorderen Segmenten des Hinterleibes
sind die schwarzen Punkte kaum bemerkbar, auf dem letzten
die vier vorderen, wie die beiden hinteren, sehr klein und
«nverbunden ; die Flügelzeichnung ist blasser als sonst bei
Tryp. Arctii und die beiden mittleren Binden sind sehr viel
breiter, so dass sie in der Nähe des Vorderrandes fast zu-
sammenfliessen ; das Exemplar ist merklich grösser als alle
anderen Männchen von Tryp. Arctii.
Anmerk. 2. Täuschend ähnlich ist gegenwärtiger Art
eine bis jetzt als Bewohnerin Europas noch nicht bekannte,
die ich leider nur in einem einzelnen weiblichen Exemplare
bei den Ruinen von Patara an der Südküste Kleinasiens fing
und Tryp. lurida nenne. Färbung ganz wie bei Tryp.
Arctii, Grösse 2'/2 Linien, überall länger behaart als jene;
aas
die kleine Qneerader über die Mündung der ersten Längs-
ader hiiiausgerückt, fast auf dem letzten Drittheile der dahin-
terliegenden Zelle, wodurch der helle Streifen zwischen der
zweiten und dritten Binde in seinem vorderen Theile fiel
gekrümmter, der zwischen der ersten und zweiten Binde aber
auffallend viel breiter wird.
Anmerk. 3. Das Citat von Walkers Tephr. Arctii
wird durch die von ihm auf Tab. IX. fig. 11. gegebene Flü-
gelabbildung zweifelhaft, die keine rechte Aehnlichkeit mit
der Flügelzeichnung von Tryp. Arctii, aber auch nicht mit
der irgend einer anderen mir bekannten Art hat. Walker
zählt bei dieser wie bei den verwandten Arten wunderlicher
Weise fünf Flügelbinden. Stimmte die Beschreibung mit der
Abbildung, so müsste man darunter eine neue Art \ermuthen,
da diess nicht der Fall, nur eine Ungenauigkeit. — Tephr.
cylindrica Rob. Desv. identificirt Walker mit Tryp.
T u ssilag in is, wofür er übrigens eine andere Art genom-
men hat; ich vermuthe, dass sie hierher gehört. — Tephr.
Arctii Fall. Ortal. 4. No. 2. hier oder an einer anderen
Stelle zu citiren ist nicht wohl möglich, da Fallen mehrere
Arten vermengt hat. — A ein. Arctii Hob. Desv. hat mit
gegenwärtiger Art nichts zu thun. • — Auch Tephr. Ar-
ctii Rob. Desv. scheint kaum hierher zu gehören; Mac-
quart glaubt in ihr seine Tephr. Arctii, also Trypeta
punctata zu sehen, Walker aber glaubt in ihr eine Art
zu eikennen, welche er mit Recht für Meigens Tryp. Lap-
pae, die weiter unten beschriebene Tryp. octopun da-
ta hält.
13. Trypeta Tussilaginis (Tab. I. fig. 11.).
Musca Tussilaginis Fbr. Spec. Ins. II. p. 454. No. 10.
Musca Tussilaginis Fbr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 193.
Dacus Tussilaginis Fbr. Syst. Antl. p. 277. No. 24.
Trypeta Tussilaginis Meig. V. p. 319. Tab. 48. Jig. 27. *)
Tephritis Tussilaginis Macq. Suit. Dipt. II. p. 4G4. No.13.
Tephritis vicina Macq. Suit. Dipt. II. p. 465. No. 20.
? Tephritis Arctii Rob. Desv. Myod.
*) In Meigens Texte ist irrtüümlich. Fig. 26. zu dieser Art
citirt.
333
Trypeta T ussilaginis: viridi-flaveseens; tliorax subim-
maculatus postice bipunctatus; abdomen subimpunctatiim,
in mare segmento ultimo punctis sex distinctis signatum,'
alarum fasciae pallidae obscure maculatae, priores antice
couibinatae, posteriores sejunctae. Long. 2'/3— 2?/ lin.
Meiljen hat diese Art so kenntlich beschrieben, dass
das mehrlache Verkennen derselben auffallen muss. Der oben
und unten ungefleckte Thorax mit seinen beiden Pünktchen
■vor dem ebenfalls ungefleckten Schildchen, die Kleinheit der
in vier Längsreihen geordneten Punkte des Hinterleibes, die
sich bei trocknen Exemplaren unter die Hinterländer der vor-
hergehenden Ringe verstecken und den Hinterleib des Weib-
chens ganz unpunklirt, den des Männchens nur mit sechs
Punkten auf dem letzten Segmente (vier vorn und zwei hin-
ten) gezeichnet erscheinen lassen, unterscheiden nebst der ei-
genthümlichen Flügelzeichnung diese Art leicht. Die Flügel-
bindeu haben nämlich zwar im allgemeinen dieselbe La^e
wie bei der vorigen Art, sind aber heller und nicht so deut-
lich dunkel gesäumt, dagegen ist die zweite in der Gegend
des Randmales, die dritte auf der gewöhnlichen Queerader
und die \on der dritten gesonderte vierte Binde ganz braun.
Die Legeröhre des Weibchens hat etwa 3/^ der Hinterleibs-
länge, ist also verhältnismässig länger als bei Tryp. Ar-
ctii, aber kürzer als bei Tryp. punctata. Das Schildchen
ist ungelleckt, der Hinterrücken schwarz.
Am häufigsten auf der Klette.
Diese Art variirt nicht selten mit zwei kurzen vorn sehr
hinten weniger abgekürzten dunkleren Striemen auf der über-
seile des Thorax, die hinten neben den vor dem Schildchen
stehenden Punkten endigen; wo sich diese Striemen finden
sind sie in der Regel bräunlich, selten braun; auch bei den
am hellsten gefärbten Exemplaren lässt sich eine Spur der-
selben entdecken.
Anmerk. i. Diese Art steht in der nächsten Verwandt-
schaft mit der folgenden und ist wohl besonders deshalb
häufig mit ihr verwechselt worden, weil letztere ßleiyen
unbekannt und deshalb von ihm unbeschrieben geblieben ist.
Anmerk. 2. Macquart zählt in den Suites ä Buff'on
334
Tryp. Tussilaginis auf, offenbar nur nach Meigen, da
er diesefbe Art daun nochmals als angeblich neue Species
unter dem Namen Tephr. vicina beschreibt. Nach seiner
Ansicht steht sie in naher Verwandtschaft mit Tryp. Ar-
te misiae, eine Ansicht zu der ihn die ahnliche Färbung
der Flügel verleitet hat; In Wahrheit stehen diese beiden
Arten sich so fern wie irgend möglich. — Tephrit. Tus-
silaginis Walker gehört nicht hierher, sondern zur fol-
genden Art. — Das Citat der Tephr. Arctii Rob. Dcsv.
ist zweifelhaft, weil er den Hinterleib als dreireihig punktirt
beschreibt, eine Angabe die übrigens auf gar keine Species
passen kann, es sei denn dass die mittlere Punktreihe eine
Reihe von Flecken wäre, deren jeder aus zwei zusammenge-
flossenen Punkten bestände; ich kenne keine solche Art. Die
Ansichten von Walker und Macquart über dieselbe habe
ich oben (Tryp. Arctii, Aumerk, 3.) erwähnt.
14. Trypeta Lappae (Tab. I. fig. 12.).
Musca Lappae Ccdcrh. Prodrom, p. 319. Tab. III. K.
Tephritis Tussilaginis Walker Ent. Mag. III. 68. Tab.
IX. fig. 10.
Trypeta Lappae: pallide flavo - virescens 1. virescens;
thorax disco nigricans postice bipuuetatus; pectus obscure
maculatum; abdomen quadrifariam subpunetatum ; cruatuor
alarum läsciae pallidae, prima cum seeunda antice con-
juneta, tertia a quarta vix sejuneta. Long. 2l/i — 23/4 lin.
Grünlichgelb, oft ziemlich lebhaft hellgrün. Der Tho-
rax hat oben eine schwarze Zeichnung, welche -von der dich-
ten weissgelblichen Behaarung bedeckt, bei wohl erhaltenen
Stücken nur grau erscheint. Sie besteht, wie bei der Tryp.
Arctii, aus drei Striemen, die aber hier ganz zusammenge-
flossen sind; die breite Mittelstrieme beginnt schon an der
Vorderseite des Thorax, bricht vor seinem Hinterende ab,
wo noch zwei schwarze Punkte stehen, die grösser als bei
Tryp. Tussilaginis sind, sonst finden sich auf der Oberseite
des Thorax weiter keine schwarzen Punkte; die Seiteustrie-
men beginnen hinter den Schulterecken, bestehen aus einem
vorderen Fleck und einer hinteren schmälern Strieme, welche
335
unter sich und mit der Mittelstrieme verschmolzen sind, und
endigen kurz vor dem Hinterrande des Thorax. — Auf der
Unterseite desselben liegen zwischen den Hüllen jederseits
zwei schwarzgraue Flecke. Das Schildchen ist ungefleckt,
der Hinterrücken schwarz. Her Hinterleib ist zwar vierrei-
hig punktirt, doch verschwinden die Seitenpunkte oft schon
im Leben, bei getrockneten Exemplaren erkennt man sie
gewöhnlich nur an den beiden letzten Segmenten des Männ-
chens, auf denen bei beiden Geschlechtern die mittlem Punkte
deutlich zu bleiben pflegen. Die Legeröhre des Weibchens
hat etwas über halbe Körperlänge; das letzte Segment des
t? an den Hinterecken die gewöhnlichen Punkte. — Der
Aufenthalt der Larve scheint ausschliesslich Carduus acan-
thoides zu sein.
Anmerk. 1. Von der nächst verwandten Tryp. Tussi-
laginis unterscheidet sich gegenwärtige Art durch etwas be-
deutendere Grösse und plumpere Gestalt, durch grünere Farbe,
durch die ausgebreitete schwarze Zeichnung des Thorax und
die erheblichere Grösse der beiden schwarzen Punkte am hin-
teren Ende desselben, durch die auf den beiden letzten Seg-
menten deutlich bleibende Punktirung, die bei Tryp. Tussila-
ginis diess nur auf dem letzten Segmente bleibt, durch die
merklich kürzere Legeröhre des Weibchens, durch die blas-
seren, viel weniger fleckigen Flügelbinden, deren zweite von
der ersten etwas entfernter steht, und durch mehr genäherte
Stellung der Queeraclern, ganz andere Gestalt der dritten
Flügelbinde und ausgestrecktere Flügelform.
Anmerk. 2. Eine besondere Rechtfertigung bedarf der
für diese Art angenommene Name, da Mc'igen denselben ei-
ner ganz andern Art beigelegt hat. — Dass die von Cedcr-
lüelm im Prodromus Faunae Ingricae bereits im Jahr 17Ü8
beschriebene Musca Lappae gegenwärtige Art sei, kann
wegen: 1) des Thorax mit schwarzer Zeichnung und nur zwei
Punkten, 2) des ungefleckten Schildchens, 3) des schwar-
zen Hiuterrückens, 4) der der Abbildung gegebenen grünen
Farbe des Hinterleibes und 5) der auf den beiden letzten
Segmenten deutlichen Punktirung, nicht bezweifelt werden. —
Ist diess aber der Fall, so muss der von Cedcrhielm die-
336
ser Art gegebene Name nach dem Rechte des früheren Da-
tums bleiben.
Anmerk. 3. Dass die von Walker als Tephr. Tus-
silaginis beschriebene Art hierher gehöre, verräth sich
durch seine Angaben über Färbung von Ober- und Unterseite
des Thorax und durch die Flügelabbildung leicht.
15. Trypeta octopunctata (Tab. I. fig. 13.).
Tryp. Lappae Meuj. V. p. 318.
Tephr. Lappae Walker Ent. Mag. p. 67. Tab. IX. fig. 9.
Tephr. octopunctata Mncq. Suit. Dipt. II p. 466. No. 23.
Trypeta octopunctata: viridi flavesceus; thorax disco
obscurus quadrifariam punctatus, pectus obscnre macula-
tum, abdomen quadrifariam subpunctatum, alarum fa-
sciae quatuor antice combinatae, prima semper, secunda
saepius postice abbreviata; cellula basalis posterior valde
angulata. Long. 2?/3 — 3l/4 lin.
Grünlichgelb, die Oberseite des Thorax mit schwarzer
unter der kurzen aber dichten gelblichen Behaarung versteck-
ter Zeichnung, welche dieselbe Gestalt wie bei voriger Art
hat, aber hinten in der Mitte mehr abgebrochen ist; ausser-
dem finden sich auf dem Thorax vier Reihen von je drei
schwarzen Punkten; die mittleren beginnen mit den gewöhn-
lichen schwarzen Punkten \or dem Schildchen, deren jeder
noch zwei minder deutliche vor sich hat; die seitlichen stehen
neben der dunklen Zeichnung des Thorax nach aussen und
ihre viel kleineren Punkte bilden mit denen der mittelsten Rei-
hen drei Queerreihen von je vier Punkten. Die vier gewöhn-
lichen Borsten des Schildchens stehen ebenfalls auf ganz klei-
nen schwarzen Punkten und ausserdem findet sich, wie auch
bei der vorigen Art, ganz zur Seite an der Wurzel desselben
je ein wenig bemerkliches dunkles Fleckchen. Der Hinter-
rücken ist schwarz, die Brust zwischen den Hüften jederseits
mit zwei schwarzgrauen Flecken gezeichnet. Der Hinterleib
war im Leben vierreihig punktirt und hatte bei dem Mann-
chen noch zwei Punkte an den Hinterecken des letzten Seg-
mentes ; durch das Eintrocknen ist diese Zeichnung zum Theil
verschwunden. Die Flügel sind lang und spitzer als bei den
benachbarten Arten. Die kleine Queeracler steht jenseit der
33*
Mündung der ersten Längsader, die hintere der kleinen Wurzel-
zellen zieht sich an der sechsten Längsader winkelförmig weit
fort. Die beiden ersten Flügelbinden ' sind schief vorn ver-
bunden, hinten abgekürzt, die zweite oft auch ganz; die dritte
fast halbmondförmige verbindet sich vorn mit der vierten, wel-
che längs der Raudrippe nur wenig gebogen bis etwas über
die Mündung der vierten Längsader hinausläuft. — So nahe
verwandt sie auch den vorhergehenden Arten ist, kann sie
doch wegen mancher Eigentümlichkeit in ihrer Bildung mit
keiner derselben verwechselt werden.
Ich fing sie bei Magdeburg im Juli. Aufenthalt der
Larve unbekannt.
Anmerk. 1. Obgleich Macquarts Angaben über diese
Art höchst ungenau sind, indem er seiner Tryp. octopun-
ctata unpunktirten Hinterleib, nur zwei Linien Grösse, nur
vier Punkte auf dem Thorax und getrennte vierte Fliigel-
binde zuschreibt, so ist in ihr doch an dem schwarzen Hin-
terrücken, den vier Punkten auf dem Schildchen und den vier
(deutlicheren) Punkten vor demselben unsere Fliege nicht zu
verkennen. — ■ Nach der von Walker gegebenen Fliigel-
abbildung gehört seine Tephr. Lappae mit Sicherheit hier-
her; die sehr mangelhalte Beschreibung widerspricht dem
nicht. — Meiyens Tryp. Lappae muss mau als ein Sy-
nonim gegenwärtiger Art ansehen, obgleich bei ihr der Hin-
terrücken hell und die Flügelzeichnung wie bei Trypeta Ar-
ctii sein sollen; erstere Angabe bezieht sich auf eine zuwei-
len vorkommende Varietät, letztere ist eine blosse Unge-
nauigkeit.
Anmerk. 2. Ob Sitarea Scorzonerae Hob. Dcsv.
Myod. 764. hierher gehöre, wage ich nicht zu unterscheiden,
doch ist es mir wahrscheinlich; einen Anspruch auf Berück-
sichtigung hat der Name übrigens nicht. — Walker glaubt
gegenwärtige Art in Tephr. Arctii Hob. Dem. zu erken-
nen, worin er gewiss irrt. — Xyphosia Lappae Rob.
Desv. hat weder mit gegenwärtiger Art, noch mit Tryp.
Lappae 3Ieig., noch mit obiger Tryp. Lappae Cederli.
etwas zu thun, sondern ist aller Wahrscheinlichkeit nach
(5. Band. 2. Heft.) 22
338
nichts als Varietät von Xyphosia cirsiorum, die mit der
Meigemchen. Tryp. Amicae identisch ist.
Anmerk. 3. Meigen citirt als unzweifelhaftes Synonim
zu seiner Tryp. Lappae Panzers Mnsca Arctii Faun.
Germ. XX. 23, da doch Panzers Figur nichts von der cha-
rakteristischen Punktirnng des Thorax zeigt, von der auch
Meigen nichts erwähnt. Auch die Flügelhinden haben in
Panzers Figur andere Lage, als hei Tryp. octopunctata.
16. Trypeta cornuta.
Mnsca cornuta Fbr. Ent. syst. IV. p. 357. No. 186.
Scatophaga cornuta Fbr. Syst. Antl. p. 2C9. No. 28.
Tephritis cornuta Fallen Ortal. p. 4. No. 1.
Trypeta cornuta Meig. V. p. 318. No. 12.
Tephritis cornuta Curüs No. 241. Tab. 241.
Tephritis cornuta Waller Ent. Mag. III. p. .319. hg. 8.
Tephritis cornuta Macq. Suit. Dipt. II. p. 468. No. 30.
Eine der leicht kenntlichsten und deshalb noch nicht
verkannten Arten. Die Larve lebt in den Köpfen von Ceu-
taurea und zwar nach allen zuverlässigen Beobachtungen aus-
schliesslich auf Centaurea scabiosa. Flugzeit: Juli und An-
fang August. — Fallens Angabe, dass die Larve ausser
auf Cent, scabiosa auch auf Arctium vorkomme, scheint mir
sehr der Bestätigung zu bedürfen. Me'igens und anderer
Angaben über das Vorkommen der Fliege auf anderen Pflan-
zen widerspricht nicht obiger Behauptung, da die Trypeten,
deren Larven auf eine Spezies oder ein Genus der Syngene-
sia angewiesen sind, auch die meisten anderen Spezies dieser
Familie, wie es mir scheint, besonders die von ähnlichem
Wüchse zu besuchen pflegen. In gleicher Weise trifft man
die Trypetenspecies, deren Larven ausschliesslich in den Blät-
tern einer Pflanzenart miniren, gar häufig auf den Blättern
der verschiedensten anderen Pflanzenarten herumschwärmend.
17. Trypeta florescentiae (Tab. I. fig. 15.)
Musca florescentiae Lin. Faun. snec. ed. II. p. 462. 1880.
Mnsca florescentiae Syst. nat.Vindob. 1767. p. 999. No. 128.
Musca ruficauda Für. Ent. syst. IV. 353. No. 169.
Dacus ruficandus Fbr. Antl. p. 276. No. 17.
Trypeta f loresc en tiaeMciy. V.32I.No.l6.u.Tab.48.fig. 25*).
*)- Im Text steht irrthümlich hg. 28.
Terellia florescentiae Waller Ent. Mag'. III. 63. No. 3.
und fig. 5.
Tephritis florescentiae Mncq. Suit. Dipt. II. 468. No. 29.
Diese Art ändert in der Flügelzeichnung erlieblich ab,"
man kann zwei Varietäten unterscheiden, alle übrigen bilden
Uebergänge von einer dieser Varietäten zur andern. Dass
die Art trotz dem seit dem Erscheinen von Meigens Werke
nicht weiter verkannt oder gespalten worden ist, hat seinen
zufälligen Grund wohl darin, dass sich Meigens Beschrei-
bung mehr auf die erste, die Flügelabbilduug aber auf die
zweite Varietät bezieht.
var. 1. Flügel etwas graulich, Flügelzeichnung ziemlich
blass.
Sie besteht aus einem Fleck am Vorderrande, der das
dunkelbraune Randmal einschliesst und bis zur dritten Längs-
ader reicht, aus einer schmalen etwas wellenförmigen Binde,
welche am Vorderrande etwas breiter ist und von da über
die hintere Queerader weg bis zum Hiuterrande des Flügels
läuft und aus einem fast dreieckigen Flecken an der Flügel-
spitze, welcher durch die vierte Längsader grade abgeschnit-
ten wird. Ausserdem findet sich ein bräunliches Fleckchen
an der Mündung der zweiten, ein anderes an dem Ursprünge
derselben Längsader, ein drittes blasseres an der fünften
Längsader; auch ist die kleine Queerader braungesäumt. TJm
die Hauptzeichnung zieht sich ein vielfach unterbrochener und
in rundliche Flecke aufgelösster weisslicher Saum.
var. 2. Flügel etwas graulich, Flügelzeichuung ziemlich
dunkel.
Sie besteht aus einem ansehnlichen Flecke am Vorder-
rande, der das schwärzliche Randmal einschliesst und bis zur
dritten Längsader reicht; aus einem zweiten Flecke am Vor-
derrande, da wo bei der ersten Varietät die Flügelbinde be-
ginnt, der eine etwas schiefe Lage hat; aus einem Flecke
an der Flügelspitze, der hinten von der vierten Längsader
grade abgeschnitten wird, sich aber zwischen ihr und der
dritten mehr ausbreitet, als bei der ersten Varietät; endlich
aus einem runden oder fast dreieckigen Flecke auf der Ver-
einigungsstelle der fünften Längsader mit der hinteren Queer-
22*
3ftO
ader. Die dunklen Flecke sind von einem nicht unterbroche-
nen weisslichen Saume eingefasst.
Trotz der grossen Verschiedenheit beider Varietäten
lässt sich doch ihre Identität durch den allmäligsten Ueber-
gaiig einer in die andere beweisen ; entweder findet dieser
Uebergang in Form und Ausbreitung der Hauptzeichnung statt,
oder es treten bei Varietät 2. die bei der ersten bemerkten
Nebenzeichnungen auf, entweder nur eine oder mehrere oder
alle auf einmal, fast immer dunkler als sie sich bei Varie-
tät 1. zu finden pflegen, bei der ein oder mehrere derselben
nicht selten fehlen. — Bei einem Männchen meiner Samm-
lung, welches ich Mitte Juli auf Cirsium arvense fing, ist
die Trübung auf der hinteren Queerader äusserst schwach,
die Flügelzeichnung fast ganz so, wie sie 31e'igen \oa Tryp.
Winthemi abbildet, doch kann dieselbe deshalb nicht als
Varietät von Tryp et a florescen tiae angesehen werden,
da bei ihr die kleine Queerader mehr nach der Flügelspitze
hin liegt und das Randmal blass ist; auch der Aufenthalt
spricht dagegen, da Tryp. florescentiae meines Wissens nur
auf Cirsium palustre lebt, die vom Herrn von Winthem aber
auf Arctium in grösserer Anzahl gefundene und von Meigeh
nach ihm benannte Art, doch wohl dieser Pflanze als Bewoh-
nerin zugetheilt sein mag (siehe Tryp. Winthemi).
Die Exemplare meiner Sammlung, welche bei Wien und
Glogau gefangen worden sind, gehören sämmtlich mehr der
zweiten Varietät an; die hiesigen wie vier schwedische Ex-
emplare der ersten, eben so ein Exemplar aus der Grafschaft
Glatz. — Vom Herrn Senator von Heyden erhielt" ich eine
Reihe ausgezeichneter Exemplare der ersten Varietät, die
bei Frankfurt a. M. gefangen waren, mit ihnen zugleich
ein eben so ausgezeichnetes Exemplar der zweiten Varietät
ebendaher.
Anmerk. Man hält jetzt übereinstimmend diese Art für
Musca florescentiae der Faun, suec, eine Deutung ge-
gen die sich, wie es mir scheint, nichts Erhebliches aufbrin-
gen lässt, deren Nothwendigkeit mir aber doch auch noch
nicht recht einleuchten will. Linne sagt :
341
Musca florescentiae, antennis setariis, alis pallidis venis
nigricantibus, strigis duabus undulatis apiceque fuscis.
Musca domestica major est, oblonga similis rapacibus.
Abdomen flavum: ordo duplex punctorum atrorum a tergo
abdominis ; in singulo segmento punctorum atrorum par. Alae
pallidae, venis nigricantibus , longitudiualibus; apices alarum
cinerei; liuea duplex und ulato - nigricans in medio alarum
transversa.
Bei der grossen Zweideutigkeit der übrigen Beschrei-
bung liegt das Hauptinoment für die Deutung auf gegenwär-
tige Art wohl in der Angabe über die schwärzliche Farbe
der Längsadern.
Hat Gmel'm einen Grund gehabt diese Art in seiner
Ausgabe des Systema naturae zu übergehen oder ist es nur
durch ein Versehen geschehen?
18. Trypeta Winthemi (Tab. I. fig. 14.).
Trypeta Winthemi Meig. V. 320. und Tab. 48. fig. 26*).
Teph litis Winthemi Macq. Suit. Dipt. II. 468. No. 28.
Sie ist der Tryp. florescentiae sehr ähnlich, aber
gelber und auf dem Hinterleibe nicht licht, sondern schwärz-
lich behaart, nur auf den ersten Segmenten desselben finden
sich auch helle Härchen. Die Queeradern sind genäherter,
die kleine steht auf dem letzten Drittel der dahinterliegendeu
Zelle, die Längsadern sind nirgends geschwärzt, sondern nur
bräunlich, welche Farbe auch die Flügelzeichnung hat; die-
selbe besteht aus einem verwaschenen Flecke hinter dem
Raudraale, der sich bis über die kleine Queerader fortsetzt,
aus einem zwischen der Mündung der ersten und zweiten
Längsader liegenden bräunlichen Vorderrandsflecke, der sich
von der dritten Längsader an als undeutliche, zuweilen unter-
brochene Binde über die gewöhnliche Queerader weg bis zum
Hinterrande fortsetzt; ein dritter kleinerer bräunlicher Fleck
liegt an der Mündung der dritten Längsader und ein grös-
serer ebenso gefärbter an der Flügelspitze. Die vordere Un-
terecke des dritten Fühlergliedes ist ziemlich spitz; Fühler,
Vorderstirn und die ziemlich breiten etwas vorstehenden Ta-
*) In Meiycns Texte steht irrth'ümlich fig. 27.
34»
ster sind lebhaft gelb. Die rostgelbliche Legeröhre des Weib-
chens hat am Grunde in der Regel ein Paar schwarze Flecke,
sie ist kaum so laug als die beiden letzten Leibesringe zu-
sammen.
Aufenthalt nach Meigen auf der Klette.
Anmerk. 1. Macquarl hat die Art nicht gekannt auch
die rechte Flügelabbildung nicht aufzufinden gewusst. Er
übersetzt: „über der kleinen Queerader" und: „über der ge-
wöhnlichen Queerader" durch: „sur etc.," was eine ganz fal-
sche Flügelbeschreibung giebt. Auch der angebliche Aufent-
halt „aufXanthium vulgare" ist nichts als ein Uebersetzungs-
fchler, Meigen sagt : „auf der gemeinen Klette."
Anmerk. 2. Von Tryp. Lappae und Tussilagi-
nis unterscheidet sich Tryp. Winthemi durch die Flügel-
zeichnung, durch die mehr als selbst bei Tryp. Lappae
genäherte Lage der Queeradern, durch dunkle Behaarung des
Hinterleibes und durch die grössere Kürze der Legeröhre.
Anmerk. 3. Tephr. Winthemi Stephens Catal.
gehört nicht hierher, sondern zu Tryp. flor escentiae. —
Die wahre Tryp. Winthemi ist bisher nur als Bewohnerin
Deutschlands bekannt.
19. Trypeta Wiedemanni (Tab. I. fig. 16.).
Trypeta Wiedemanni Mc'uj. p. 320. und Tab. 49. %. 2.
Orellia flavicans Hob. Desv. Myod. p. 765. No. 1.
Orellia Wiedemanni Wallcer Ent. Mag. III. 66. iig. 7."
Tephritis Wiedemanni Macq. Suit. Dipt. 468.
Gegenwärtige Art hat in Färbung und Körperbildung
so viel Eigenthümliches, dass sie nicht leicht zu verkennen
ist, doch könnten einige ungenauere Angaben Meigens und
Macqnarls wohl Anstoss geben. Der Hinterleib zeigt näm-
lich im Leben keine Spur von schwarzen Binden und bei
20 Exemplaren, die ich vor mir habe, zeigt sich auch nach
dem Eintrocknen keine Spur derselben, eher könnte man von
weisslichen oder gelblich schillernden Binden reden; die vor-
deren Leibesringe haben nämlich nicht nur einen hellen Schil-
ler, sondern auch gegen den Hinterrand hin helle Behaarung,
während sie sonst auf dem Hinterleibe schwarz ist. Die weib-
liche Legeröhre ist kurz und breit, glänzend hellbraun. Die
349
Zeichnung des Thorax ist etwas veränderlich, gewöhnlich so :
ein kleiner glänzend schwarzer Fleck hinter der Schulter,
hinter diesem ein Doppelfleck, hinter letzterem über der Flü-
gelwurzel ein dreifacher Fleck, hinter der Flügelwurzel ein
einfacher grösserer Fleck der sich auch auf die Ecke des
Schildchens erstreckt ; ein Fleck vor dem Schildchen mit der
Spitze nach vorn gerichtet; vor diesem eine breite schwarze
Mittelstrieme, mehr oder weniger weit nach vorn, zuweilen
bis an die Vorderseite des Thorax reichend, aber stets von
zwei hinten sehr verkürzten, gelblichen Mittelstriemen vorn
so verdeckt, dass sie zwischen denselben nur als schwarze
Linie sichtbar wird; nach hinten ist sie oft mit dem schwar-
zen Flecke vor dem Schildchen verbunden. Vorn und in der
Mitte ist der Thorax mit gelblichen Härchen ziemlich dicht
bedeckt, hinten und in der Mitte ist er nackt; die längeren
Borsten auf demselben sind schwarz und an den Seiten hat
er zwei hellgelbe Längsstriemen. Das Schildchen hat einen
Fleck obenauf, zwei andere an der Spitze, die oft zusammen-
fliessen, auch der Hinterrücken ist glänzend schwarz. Sehr
merkwürdig ist die Bildung des Kopfes; die Stirn ist lang,
abschüssig, die Augen, dieser Stirnbildung entsprechend, viel
länger als breit, oben und unten mit einer ziemlich spitzigen
Ecke; das Untergesicht ist äusserst vorgebaut, mit zwei tie-
fen bis zum Mundrande herabreichenden Gruben zur Aufnah-
me der Fühler, und zwischen denselben kielförmig erhaben;
die MundöfFnung ist gross, länger als breit, nach vorn hin
offen, die Lippe äusserst verlängert und schmal, nach hinten
gerichtet, so dass der Rüssel gekniet erscheint. Die beiden
ersten Flügelbinden sind in der Regel nur durch eine schwa-
che Trübung zwischen der ersten und zweiten Längsader
verbunden. Zu den Eigenthünilichkeiten im Verlaufe der Flü-
geladern gehört ein bei allen Exemplaren vorhandener Ast,
welchen die zweite Längsader da, wo sich die dritte Binde
mit der vierten vereinigt, nach vorn aussendet, der aber den
Flügelrand nicht erreicht. Vor ihm findet sich, aber nur als
anomale Bildung einzelner Exemplare, ein ähnlicher, von der
Randrippe ausgehender Ast, der sich bei einem Stücke mei-
ner Sammlung mit der zweiten Längsader verbindet.
344
Diese interessante Art scheint ausschliesslich] auf Bry-
onia angewiesen ; man findet sie in der ersten Hälfte des Juli
auf den Blüthen derselben. Es ist deshalb zu bedauern dass
ihr Meigen den sehr passenden Namen Tr. Bryoniae nicht
gelassen hat, unter welchem er sie von Megerle von Mühl-
feldt erhielt. Die Art scheint sich so ziemlich überall zu fin-
den, wo Bryonia wächst.
Anmerk. Das Citat der Orellia flavicans Hob.
Desv. ist bei der gar grossen Kenntlichkeit der Art nicht
zweifelhaft. Macquart behandelt Orellia als Synonim der
zweiten Abtheilung von Tephritis, und citirt fälschlich Tephr.
Jaceae Hob. Desv. als Synonim zu Tr. Wiedemanni, die bei
ihm in der ersten Abtheilung steht. — Er hätte diese Ro-
bineausche Species zu Tryp. punctata, seiner Tryp. Arctii
citiren sollen.
b) Der Hinterleib grau.
20. Trypeta margin ata (Tab. I. fig. 17.).
Tephritis marginata Fall. Ortal. p. 7. No. 8.
Trypeta marginata Meig. V. p. 322. Tab. 49. fig. 15.
Splienella Linariae Roh. Desv. Myod. p. 774. No. I.
Sphenella? marginata Wallcer Ent. Mag. III. 73 fig. 18.
? Tephr. marginata Macq. Suit. Dipt. II. p. 465. No. 18.
Ich habe zur näheren Charakterisirung dieser äusserst
kenntlichen Art Metgens Angaben nichts zuzusetzen, als dass
das Schildchen in der Regel bei beiden Geschlechtern gelb-
lich, die Legeröhre des Weibchens aber kurz und glänzend
schwarz ist.
Als Aufenthalt der Larve sind bis jetzt nur verschie-
dene Arten von Senecio sicher bekannt, der gewöhnlichste
ist auf Senecio vulgaris; die Angabe von Rob. Desvoidy
über das Vorkommen auf Linaria, kann sich nur auf einzelne
verirrte Exemplare beziehen, eben so die Meigemchz über
das Vorkommen auf Tanacetum. Die Art ist vom hohen
Norden Europas bis zum äussersten Süden desselben verbrei-
tet; auch auf Rhodus und in Kleinasien fing ich sie in Menge.
Anmerk. 1. Das Citat aus Macquart ist zweifelhaft,
denn er sagt 1. c. : „oviducte fauve," während die Lege-
röhre doch schwarz ist. Wahrscheinlich beruht diese abson-
345
derliche Angabe auf irgend einem Versehen. Wären die
Punktreihen Lei Tryp. florescentiae nicht gar zu deut-
lich, so sollte man fast glauben, dass er ein Weibchen dieser
Art von der ersten der oben aufgeführten Varietäten vor sich
gehabt habe. Vielleicht hat ihn ein Weibchen mit durch das
Eintrocknen verdorbenem Hinterleibe getäuscht. Auch T ryp.
septemmaculata Macq. Suit. Dipl. II. p. 465. dürfte
sich schwerlich als eigene Art bestätigen, sondern wird wohl
als Varietät mit einer der beiden genannten Arten zusam-
menfallen.
An merk. 2. Rob. Desvoidy hat auf die einzige Tryp.
marginata ein Genus: „Spheuella" begründet, in wel-
chem er sie als Sph. Linariae aufrührt. Walker hat die
Art in der Beschreibung desselben nicht erkannt, glaubt aber
das Genus in Trypeta signata- wiedergefunden zu haben,
die nun bei ihm als Sphenella signata figurirt, während
sie doch bei Rob. Desvoidy unter Urophora, als Uroph.
liturata vorkommt. Von Tryp. marginata meint Wal-
ker, dass sie den Urellien am nächsten stehe, aber sich doch
von ihnen unterscheide; er stellt sie deshalb, ohne sie einem
besondern Genus zu subsumiren, hinter Sphenella signa-
ta. — Hat er vielleicht gefühlt, dass man, wenn man Ge-
nera, wie die von Rob. Desvoidy annimmt, zuletzt genöthigt
wird, für fast jede Art ein eigenes Genus zu errichten?
c) Hinterleib schwarz und grau bandirt.
21. Trypeta fasciata (Tab. I. fig. 18.;.
Scatophaga fasciata Fbr. Syst. Antl. p. 210. No. 19.
Trypeta fasciata Meig. V. p. 322. No. 18. Tab. 49. fig. I.
Tephritis fasciata Macq. Suit. p. 466. No. 21.
Trypeta fasciata ist eine so kenntliche Art, dass
ich wenig darüber zu sagen habe. Melyen beschreibt und
bildet bloss das Männchen ab. Seine Abbildung stellt das
schlanke Thierchen viel zu plump dar, namentlich sind die
Flügel vollkommen verzeichnet.
Beschreibung des Weibchens: Stirn und Hinterkopf grau-
schwarz, borstig, der erstere ausser auf dem grossen Ocel-
lendreiecke grob schwarz punktirt und am Augeurande fein
346
weiss gesäumt. — Untergesicht kurz, weissschillernd, unter
den Fühlern ausgehölt, Mundöffnung gross, rund, der Mund-
rand gesäumt. — Fühler gelb, das dritte Glied rundlich,
oben und nach der Spitze hin braun. Thorax grau mit zer-
streuten schwarzen Härchen und schwarzbraunen Punkten ; an
jeder Flügelwiirzel ein glänzend schwarzbrauner Fleck, der
die Gestalt eines Kreisabschnittes hat, dessen Bogen nach der
Flügelwurzel hin liegt, die vordere Ecke desselben hat vor
sich noch eine kurze braune Strieme, die hintere reicht bis
gegen das glänzend schwarzbraune Schildchen, der Hinter-
rücken ist ebenfalls glänzend dunkelbraun. Der Hinterleib
ist schwarzbraun mit zwei weissen Binden, von denen die
erste den Hinterrand des zweiten und den bei weitem grössten
Theii des dritten Ringes einnimmt; die zweite liegt auf dem
fünften Ringe und lässt nur einen schmalen Saum am Hin-
terrande übrig. Die Legröhre ist breit, nach dem Ende hin
wenig verschmälert, fast so lang als der Hinterleib, schwarz-
braun. Die Beine sind bräunlich gelb, die Vorderschenkel
und die letzten Fussglieder dunkler. Die Flügel sind schmal,
vollkommen klar, mit zwei gekrümmten schrägen Binden auf
der Flügelmitte, von denen die zweite über die genäherten
sehr schief stehenden Queeradern geht und meist fast ganz
braun ist, während die erste nur braungelb mit braunem
Saume ist; vor der ersten Binde steht noch ein mit ihr ver-
bundener, Vorder- und Hinterrand nicht erreichender, keil-
förmiger Fleck ; die äusserste Flügelspitze ist braungesäumt
und unmittelbar vorher steht am Vorderrande noch ein brau-
ner Punkt. Länge ohne die Legeröhre: %lJ2 Lin., Flügel-
spannung: 53/4 Lim
Der Aufenthalt der Larve dieser abweichend gebildeten
Art ist noch unbekannt.
d) Hinterleib glänzend schwarz.
22. Trypeta Centaureae (Tab. I. fig. 19.).
Musca Centaureae Fbr. Ent. syst. IV. p. 360. No. 199.
Tephritis Centaureae Fbr. Antl. p. 322. No. 28.
Trupanea Berberidis Schrank Faun. Boic. III. 2513.
Trypeta Centaureae Meitj. V. p. 324. No.20. Tab. 49. fig. 8.
Urophora Centaureae Macq. Suit. Dipt. II. p. 455. No. 2.
34*
Dass sehr viele Gründe die Einerleiheil dieser und der
neunten Art, der Tryp. Heraclei, wahrscheinlich machen, habe
ich schon bei jener erwähnt, aber auch nachgewiesen, dass
der Beweis für die Identität beider noch bei weitem nicht voll-
ständig ist, und dass deshalb eine Einziehung gegenwärtiger
Art für jetzt noch eine Voreiligkeit sein würde; dass für
den Fall der Notwendigkeit derselben der Art der Llnne-
sche Käme: „Tryp. Heraclei" bleiben müsse, ist auch
schon gesagt.
Die Art variirt mit einem hellen Punkte zwischen der
dritten und vierten Längsader und ohne denselben. Eine
ziemliche Anzahl von Stücken, die ich in Rhodos fing, ge-
hören sämmtlich zur ersten Varietät, die übrigen von mir auf
dem Continente Kleinasiens gefangenen Stücke zur zweiten.
Ausserdem enthält meine Sammlung noch einzelne Stücke, die
mir aus verschiedenen Gegenden des südlichen Deutschlands
zukamen und die auch sämmtlich der ersten Varietät angehö-
ren. Unter den Rhodiser Exemplaren finden sich zwei von
äusserst abweichendem Ansehen, aber specifisch nicht verschie-
den, bei beiden ist die schwarze Flügelzeichnung durch glas-
helle Längsstreifen durchbrochen , welche sich von der Wur-
zel des Flügels bis zur Spitze zwischen je zwei aufeinander
folgenden Längsadern hinziehen, so dass die Flügelzeichnung
in lauter einzelne Flecke aufgelöst ist.
Ich habe die Art stets nur auf Umbelliferen gefunden.
23. Trypeta Lychnidis (Tab. I. fig. 22.).
Musca Ly chnidis Fbr. Ent. syst. IV. p. 360. No. 197.
Tephritis Lychnidis Fbr. Antl. p. 322. No. 26.
Musca Lychnidis Gmel. Syst. nat. V. 2858. No. 251.
Tephritis Centaureae Fall. Ort. p. 16. No. 26.
Trypeta discoidea Mcig. V. p. 323. No. 19. Tab. 49. fig. 14.
Aciura discoidea Walle. Ent. Mag. III. p. 72. No. 2. fig. 16.
Uropliora discoidea Macq. Suit. Dipt. II. p. 455. No. 1.
Unter den europäischen Arten ist keine die sich gegen-
wärtiger so näherte, dass sie mit ihr verwechselt werden
könnte. Die Rechtfertigung des von mir gewählten Namens,
welcher gegen Meigens Ansicht ist, folgt bei der folgenden da-
mit verwechselten Art. Uebrigens ist gegenwärtige Tryp. Ly-
348
chnidis in der ganzen Körperfärbung etwas -veränderlich.
Die Legeröhre des Weibchens ist, wie Mafiquart ganz recht
bemerkt, sehr kurz und honiggelb. — Ihr Vaterland scheint
vorzugsweise das nördliche Europa zu sein. Ueber Aufent-
halt und Lebensweise der Larve ist bis jetzt nichts Sicheres
bekannt geworden.
Anmerk. Fabr. Mant. Ins. II. 353. No. 120., wo Mu-
sca Lych nidis zuerst beschrieben ist, kann ich in diesem
Augenblicke nicht vergleichen, doch lässt sich mit grosser Si-
cherheit voraussetzen, dass auch in diesem, wie in anderen
Fällen die Angaben dieselben sein werden, wie in der En-
tom. syst. — Es kann also auch jene Stelle auf die Bestim-
mung der Art der allergrössten Wahrscheinlichkeit nach kei-
nen Einfluss haben.
24. Trypeta diseoidea (Tab. I. fig. 20.).
Musca diseoidea Fbr. Ent. syst. IV. 320. No. 155.
Musca diseoidea Gmel. Syst. nat. V. p. 2854. No. 239.
Dictya diseoidea Fbr. Syst. Antl. p. 326. No. 3.;
Tephritis Lychnidis Fall. Ortal. p. 14. No. 24.
Trypeta Lych nidis Meig. V. 324. No. 21. Tab. 49. fig. 6.
Aciura Lychnidis Walk. Ent. Mag. III. p. 72. No. 1. fig. 15.
Urophora Lychnidis Macq. Suit. Dipt. II. p. 456. No. 3.
Auch diese durch ihre Fliigelzeichnung höchst ausge-
zeichnete Art gehört -vorzugsweise dem Norden Europas an.
Lebensweise und Aufenthalt der Larve sind unbekannt.
Es ist wohl noch niemandem, wie Me'igen meint, ein-
gefallen, diese Art mit der vorigen vereinigen zu wollen, son-
dern man ist nur mit ihm in der Deutung der Fabricius''-
schen Namen nicht einverstanden gewesen. Auch ich kann
seine Ansicht durchaus nicht theilen und halte seine Deutung
für entschieden falsch, wenn ihr auch auf seine Autorität hin
alle neueren Schriftsteller gefolgt sind. — Darüber, dass
Musca Lychnidis und Musca diseoidea Fbr. auf diese und
die vorige Art zu beziehen seien, ist man mit gutem Grunde
allgemein einverstanden; es handelt sich nur darum, welche
von beiden Musca diseoidea und welche Musca Ly-
chnidis sei. — Fabrkias Ent. syst. IV. 360. sagt von
Musca Lychnidis:
349
„Media. Caput flamm oculis nigris. Thorax et abdo-
men glabra," atra, immaculata. Pedes flavi. Alae ni-
grae limbo omni lineolis abbreviatis albis;" —
von Musca discoidea Ent. syst. IV. 320. aber:
„Magna in hac familia. Caput testaceum oculis ni-
gris. Thorax et abdomen nigra, immaculata. Alae atrae,
punctis baseos lineolisque marginalibus ab-
breviatis albis. Pedes testacei."
Bedenkt man, dass gegenwärtige Art ll/2 Mal so lang
ist als die vorhergehende und dass sie an der Flügelbasis
helle Punkte hat, von denen sich bei jener auch nicht eine
Spur findet, so kann man wohl nicht zweifelhaft sein, dass
die Fabritius'sQhen Namen so ausgelegt werden müssen, wie
ich es oben gethau habe. Dazu kommt, dass bei gegenwär-
tiger Art die Flügel dunkler und die hellen Linien mehr auf
den Flügelrand beschränkt sind, als bei voriger, dass also
auch in dieser Beziehung die Angaben über M. discoidea
mehr auf sie passen. — Der einzige Einwand den man etwa
machen könnte, möchte nur der sein, dass 3J eigen, der die
Fabricius sehe Sammlung gesehen, doch am besten wissen
müsse, welche Art in derselben als discoidea und welche
als Lychnidis bezeichnet sei. Diess gern zugegeben, so
liegt doch die Nichtigkeit dieses Einwandes auf der Hand.
Selbst als Fabricius das Systema Antl iatorum schrieb
besass er Tryp. discoidea nicht, sondern kannte sie nur
aus der Sehesledlschen Sammlung. Was kann also die Be-
zeichnung der vielleicht in seinem Museum befindlichen Ex-
emplare dieser Art beweisen, da sie erst lange nach Abfas-
sung der Beschreibung in dieselbe kamen. Und wenn selbst
dieser Umstand nicht stattfände, was folgte aus einer Mei-
gens Ansicht entsprechenden Bezeichnung der beiden Arten
in dem Fabricius' sz\\e\\ Museum? — Hier, wo die Angaben
seiner Werke so entschieden sprechen, docli gewiss nichts als
eine Unordnung in der Sammlung, wovon wohl keine Sammlung
ganz frei, und woran die Fabricius' sc\\z, ausser in seiner
Lieblingsordnung der Käfer, bei zunehmendem Alter und ab-
nehmender Gesichtskraft ihres Besitzers reich genug gewor-
den ist. — Es ist recht bequem nach einem üriginalexem-
plare über die Berechtigung eines Namens zu entscheiden,
aber wenn auf weiter nichts Rücksicht genommen wird, total
unwissenschaftlich, da nicht nur oft genug schon Insekten
falsch etiquetirt worden sind, sondern auch nicht die Benen-
nung eines Exemplares, vielmehr allein die Publikation einer
die Art kenntlich bezeichnenden Diagnose, oder Beschreibung,
oder Abbildung u. s. w. den Namen in sein Recht einsetzt.
Welchen Werth die Ansicht von Originalexemplaren hat und
wie viel Aufklärung über zweifelhafte Arten sie oft geben
können, kann sonst nicht bezweifelt werden.
25. Trypeta femoralis (Tab. I. fig. 23.).
Trypeta rotundiventris <? var. Meig. V. 325. No. 22.
Aciura femoralis Roh. Desv. Myod. p. 773. No. 1.
?Aciura tibialis Roh. Desv. Myod. p. 773. No. 2.
Urophora femoralis Macq. Sriit. Dipt. II. p. 458 No. 12.
Trypeta femoralis Meig. VII. p. 355. No. 71. (aus Macq.).
Diese schöne Art, von welcher erst einige Exemplare
gefangen worden sind, gehört mehr dem Süden Europas an.
Me'igcn erhielt das Männchen aus Oestreich, Macquart
das Weibchen aus Bordeaux; ich sah ein Männchen aus Por-
tugal unter den Insekten der ehemaligen v. Hoffmannsegg'-
schen Sammlung im Königlichen Museum zu Berlin und fing
das Weibchen (im April) in dem Garten eines Türken zu
Smyrna auf Acanthus.
Die Aehnlichkeit dieser Art mit Tryp. rotundiven-
tris, welche Macquart hervorhebt und die Me'igen gar zu
einer Verwechselung mit derselben verleitete, ist nur eine
ganz äusserliche und besteht in weiter nichts als ähnlicher
Färbung des Körpers und der Flügel; eine wahre Verwandt-
schaft ist es nicht. Tryp. rotundiventris trägt ganz
und gar den Charakter der Arten, deren Larven miniren;
Tryp. femoralis dürfte als Larve am wahrscheinlichsten
in Gallen, vielleicht von Acanthus, wohnen, oder lebt,
wenn das nicht der Fall sein sollte, in den Köpfen irgend
einer Pflanze der Syugenesia. Ich sehe in ihr die nächste
Verwandte von Tryp. Cardin.
Sie ist glänzend schwarz, der Kopf und die Beine (nach
dem Eintrocknen) rothgelb, an letzteren die Mittel- und Hin-
351
tersclienkel bis gegen die Spitze schwärzlich ; die vorder-
sten haben nur auf der Aussenseite eine breite von der Spitze
bis zur Wurzel reichende Strieme. Die Behaarung und Bor-
sten sind schwarz, in gewisser Richtung erscheinen sie bräun-
lich, die Borsten der Stirn braun. Die Legeröhre des Weih-
chens hat fast 3/4 der Länge des Hinterleibes, ist an der
Wurzel breit und verschmälert sich nach der Spitze hin sehr.
Die Flügel sind schwarz, die schief abgegrenzte Wurzel, zwei
nahe bei einander liegende dreieckige Flecke des Vorderran-
des, drei ähnliche am Hinterrande und drei rundliche Flecke
auf der Flügelfläche sind durchsichtig, etwas weisslich, Rand-
rippe und Adern sind auf den durchsichtigen Stellen gelb-
lich, während sie innerhalb der schwarzen Zeichnung auch
schwarz sind. Bei dem Männchen des Berliner Museums ist
der der Flügelwurzel nächste dreieckige Fleck am Hinter-
rande breiter als bei meinem Weibchen.
Länge ohne die Legeröhre i5/o Linie.
Anmerk. Oxyna femoralis Rob. Desv. ist eine
andere Art, von der weiter unten die Rede sein wird. —
Auch Urophora femoralis Rob. Desv. hat mit gegen-
wärtiger Art nichts zu thun und soll weiter unten ausführli-
cher besprochen werden.
26. Trypeta rotundiventris (Tab. I. fig. 24.).
Tephritis rotundiventris Fall. Ortal. p. 16. No. 27.
Trypeta rotundiventris Meig. V. 325. No. 22. Tab. 49.
No. 7.
Urophora rotundiventris Macq. Suit. Dipt. p. 456. No. 4.
Diese ziemlich seltene Art ist vorzugsweise im nördli-
chen Europa einheimisch. Ausser durch die andere Form
und Zeichnung der Flügel unterscheidet sie sich von der vo-
rigen durch ganz andern Bau des Körpers, durch helle
Brustseiten, ganz und gar hellgelbe Beine, helle Wurzel
des Hinterleibes, ganz kurze Legeröhre des Weibchens, viel
grössere Länge und abstehende Richtung aller Borsten, viel
längere Borste der Fühler u. s. w. mehr als hinlänglich.
Ueber den Aufenthalt der Larve ist noch nichts bekannt
geworden; sie gehört jedenfalls zu den minirenden. Bisher
35S
ist diese Art nnr als Bewohnerin des nördlichen und mittle-
ren Europa bekannt.
27. Trypeta Cardin.'
La Mouche du Chardon Reaum. III. Tab. 45. fig. 12—14.
Musca Cardui Linn. Faun. ed. II. p. 461. No. 1876.
Musca Cardui Syst. nat. Vindob. 1767. p. 998. No. 126.
Musca Cardui Fbr. Spec. Ins. II. 454. No. 100.
Musca Cardui Fbr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 191.
Musca Cardui Gmel. Syst. nat. V. 2858. No. 126.
Tephritis Cardui Fbr. Syst. Antt. p. 321. No. 21.
Trupanea Cardui Schraiilc Faun. Boic. III. 2514.
Scatophaga flexuosa Germ. Faun. II. No. 25.
Trypeta Cardui Meig. V. 326. No. 23. Tab. 49. fig. 9.
Urophora Cardui Waller Ent. Mag. p. 69. fig. 12.
Urophora* Cardui Macq Suit. Dipt. II. p. 456. No. 2.
Leicht liesse sich die Zahl der sicheren Synonime um
das Doppelte vermehren, was wohl überflüssig wäre. Das
Citat aus Linne und mit ihm die Berechtigung des Namens,
sind durch seine Angaben über die Gestalt der Flügelbinde
und durch sein Citat von lieaumur III. Tab. 45. fig. 12 — 14.
gesichert. — Sie ist weit verbreitet, doch scheint sie im süd-
lichen Europa häufiger als im nördlichen zu sein. — Eben
so ist der Aufenthalt der Larve in den Gallen verschiedener
Distelarten längst bekannt. Hammerschmidt (vid. Oken Isis
1833. p. 378.) zeigte im Jahr 1832. den versammelten Na-
turforschern in Wien Gallen von Serratula arvensis, nebst der
daraus entwickelten Fliege, angeblich Tryp. flexuosa Meig.
Da Meigen keine Tryp. flexuosa kennt, dürfte sich die Be-
obachtung wahrscheinlich auf gegenwärtige Art beziehen.
Anmerk. Ich habe es für überflüssig gehalten Roh.
Desvoldy zu citiren, obgleich ich gegenwärtige Art in sei-
ner Urophora S o n c h i zu erkennen glaube ; um auch bei
den folgenden Arten ihn ganz übergehen zu können, will ich
hier seine säuimtlichen Arten von Urophora aufzählen, da-
neben Walkers Ansicht über dieselben, so wie die Macquarls
und endlich meine eigenen Vermuthungen, denn zu mehr lässt
es seine Weise nicht kommen, mittheilen.
Die Hob. Desvoidysclxen. Arten von Urophora sind:
353
1. Cardui
2. solstitialis
3. femoralis
4. Reaumurii
5. liturata
6. Sonclii
7. Centaureae
8. Dejeanii
nach Walher:
Cardui
pugionata
pugionata
vCafdni
(et cuspidata
Cardui
Cardui
Cardui
Cardui
nach Macquart :
cuspidata
quadrifasciata
wahrschein-
lich:
stylata
solstitialis var.
aprica?
solstitialis
signata
Cardui
aprica
quadrifasciata.
Dazu füge ich noch, dass Hob. Desvoidy selbst Car-
dui, solstitialis und Centaureae (!) für die gleichnamigen
Fabricius' sehen. Arten hält.
28. Tryppeta stylata (Tab. I. fig. 21.).
Musca stylata Fbr. Syst. Ent. p. 785. No. 66.
Musca stylata Fbr. Ent. syst. IV. p. 353. No. 168.
Musca stylata Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2855. No. 241.
Tephritis stylata Fbr. An«, p. 275. No 13.
Musca Jacobeae Paus. Faun. XCVII. No. 24.
Trupanea Cirsii Schrank Faun. Boic. III. No. 2505.
Tephritis Jacobeae Fallen Ortal. p. 6. No. 6.
Trypeta stylata Meuj. V. p. 327. und Tab. 49. fig. 12.
Urophora solstitialis Walher Ent. Mag. III. p. 71. (ex
parte) und lig. 14!
Urophora stylata Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 7.
In Beziehung auf diese und die beiden folgenden Arten
hat Meigen, durch Varietäten irre geleitet, mehrfach geirrt.
Er beschreibt als besondere Arten Tryp. stylata, cuspi-
data, aprica, solstitialis und pugionata, spricht in-
dess selbst die Vermuthung aus, dass Tryp. stylata, cu-
spidata, aprica und solstitialis nur Varietäten dersel-
ben Art sein dürften. Am ehesten hätte er wohl die Artrechte
■von pugionata bezweifeln sollen, die sich nach seinen An-
gaben in der That nur als ein Gemenge der verschiedensten
Varietäten darstellt, doch hat er, wohl wegen der geringeren
Grösse, nicht daran gedacht. Wie aber ein Meister wie
Meigen dazu gekommen sein kann, die Rechte von zwei so
sicheren Arten wie Tryp. stylata und Tryp. aprica zu
bezweifeln, lässt sich in der That schwer begreifen, ganz un-
(5. Band. 2. Heft.) 23
354
bedenklich scheint mir dagegen die Vereinigung von Tryp.
cuspidata und pugionata mit Tryp. solstitialis.
Tryp. stylata unterscheidet sich von Tryp. sol-
stitialis constant durch Folgendes: Sie ist grösser, die
kleinsten Stücke von ihr wie mittelgrosse Stücke von Tryp.
solstitialis, der Filz auf der Oberseite des Thorax ist
heller und gelber, die gelbe Seitenstrieme desselben breiter,
ihre Färbung wie die des Schildchens heller und unmittelbar
über ihr die Färbung des Thorax nicht so dunkel schwarz
wie bei jener. Die erste der bei Tryp. solstitialis vor-
handenen Flügelbinden fehlt, die zweite beginnt vom Vorder-
rande aus bei Tryp. stylata stets in viel schieferer Rich-
tung, die Flügelwurzel ist klar, nicht wie bei Tryp. sol-
stitialis in grosser Ausdehnung lehmgelblich gefärbt; die
Vorderrandszelle ist bei ihr etwas breiter als bei jener, das
Randmal viel kürzer, fast ganz schwärzlich braun, während
es bei Tryp. solstitialis nur an der Spitze gebräunt,
sonst aber intensiv gelb gefärbt ist; die ganzen Flügel sind
weisslicher.
Uebrigens ist Trypeta stylata in der Flügelzeich-
nung sehr veränderlich. Ich unterscheide drei Varietäten, die
aber durch alle möglichen Uebergäuge mit einander verbun-
den sind und sich von den in der Flügelzeichnung ihnen ähn-
lichen Varietäten der Tryp. solstitialis leicht und sicher
an der geringeren Grösse des Randmales, etwas mehr nach
der Flügelspitze hin gerückte Qneerader u. s. w. unterscheiden,
var. 1. Extrem der dunklen Flügelfärbung: vor-
letzte und drittletzte Binde ganz, beide sind wie der
Saum der Spitze etwas breiter und dunkler als sonst,
dieser mit der vorletzten Binde breit im Zusammenhange.
An der Grenze der kleinen Wurzelzellen, da wo bei
Tryp. solstitialis die erste Binde liegt, ein bräun-
licher Wisch. Von mehr als 100 Stück nur 4.
var. 2. Die gewöhnliche F ärbung: von einer Trü-
bung an der Grenze der Wurzelzellen keine Spur, die vom
Randmal ausgehende Binde hinten verkürzt, reicht ent-
weder nur bis zum Ende der kleinen Queerader oder ist
doch hinter ihr lichter, eben so unmittelbar vor ihr oder
355
daselbst unterbrochen. Spitzensanm mit der vorherge-
henden Binde schmal verbunden. Die grosse Mehrzahl
sämmtlicher Exemplare,
var. 3. Extrem der hellen Flügelfärbung: keine
Trübung am Ende der Wurzelzelleii, Randmal gelblich,
die beiden Queeraderu und die Flügelspilze zwischen
der Mündung der zweiten und vierten Längsader hell-
braun gesäumt. — Nur ein Exemplar, dem mehrere an-
dere nahe stehen, bei denen aber das Randmal braun,
oder doch bräunlich ist.'
Obgleich diese Art in der Flügelzeichnung so sehr ver-
änderlich ist, scheint sie es doch in der Grösse viel weniger
als Tryp. solsti tialis zu sein. Auch besitze ich unter
allen meinen Exemplaren kein einziges, wo die Beine anders
als einfarbig röthlichgelb gezeichnet wären.
Annierk. Es bedarf von den oben citirten Synonimen
keines einer Erläuterung als das von Uroph. solsti tia-
lis Walker. — Diese Uroph. solstitialis Walker ist eine
Mischart aus Tryp. solstitialis und Tryp. stylata, wie
aus seinen Angaben auf das deutlichste hervorgeht; die auf
Tab. IX. fig. 14. gegebene Abbildung des Flügels gehört mit
Sicherheit zu gegenwärtiger Art.
29. Trypeta solstitialis (Tab. I. fig. 25. und 26.).
Musca solstitialis Lin. faun. suec. ed. II. No. 1879.
Musca solstitialis Syst. nat. Vindob. 1767. 999. No. 127.
Musca Dauci Fbr. Mant. ins. IL p. 353. No. 118.
Musca solstitialis Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2858. No. 127.
Musca Dauci Syst. nat. cur. Gmel. V. p. 2857. No. 248.
Musca Dauci Fbr. Ent. syst. IV. p. 358. No. 187.
Musca solstitialis Cetlerh. Prodr. p. 318. No. 1006.
Dacus Dauci Fbr. Syst. Antl. p. 277. No 22.
Dacus hastatus Fbr. Syst. Antl. p. 276. No. 15.
Trupanea Leucacanthi Schrank Faun. Boic. III. No. 2507.
Tepüritis solstitialis Fall. Ortal. p. 6. No. 5.
Trypeta solstitialis Meig. V. p. 329. No. 27. Tab. 49. fig. 10.
Trypeta cuspidata Meig. V. p. 328. No. 25. Tab. 49 fig. 5.
Trypeta p u g i o n a t a Meig. V. p. 330. No. 28. Tab. 49. fig. 11.
ürophora solstitialis Wlhr. Ent. Mag. III. p. 71. (zum
Theil).
ürophora solstitialis Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 9.
ürophora cuspidata Macq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 8.
23*
356
Man wird sich in Beziehung auf diese vielfach verwech-
selte, aber doch leicht kenntliche Art nicht irren, namentlich
nicht in Gefahr kommen Varietäten derselben für selbststän-
dige Arten zu halten, wenn man sich durch in Copula gefan-
gene Pärchen davon überzeugt, dass 1) die Grösse ausseror-
dentlich veränderlich ist und oft äusserst kleine Männchen
mit sehr grossen Weibchen, aber auch eben so oft beide Ge-
schlechter von gleicher Grösse, zuweilen grössere Männchen
mit kleineren Weibchen zusammen gefangen werden *), 2) dass
der schwarzbraune Wisch, den viele Exemplare auf den Vor-
derschenkeln haben, keine specifische Differenz bildet, da er
nicht nur hinsichtlich seiner Ausdehnung und Dunkelheit höchst
veränderlich ist, sondern auch oft bei dem Männchen in aus-
gezeichneter Weise vorhanden ist, während er dem Weibchen
fehlt, oder umgekehrt; 3) dass die Flügelbinden bald etwas
breiter und dunkler, bald etwas schmäler und blässer sind;
4) dass im Ganzen mit abnehmender Grösse die Neigung zum
Blässerwerden und Schwinden der Flügelbinden zunimmt. —
Wenn man eine ausreichende Anzahl von Exemplaren zu Ra-
the zieht, wird man sich ferner vollständig überzeugen, dass
alle diese Abweichungen nicht nur durch die allmäligsten
Uebergänge mit einander verbunden sind, sondern auch in
allen wesentlichen Merkmalen mit einander übereinstimmen,
dass namentlich die Befilzung des Thorax ganz dieselbe ist;
dass bei allen die lehingelbliche Färbung der Flügelwurzel
und der gelbliche Ton der ganzen Flügelfläche vorhanden
ist; dass bei allen die Gestalt des Randmales, welche diese
Art so sicher von der vorigen scheidet, dieselbe ist, und dass
es bei allen blos an der Spitze, nur bei den blassflügligeren
Varietäten auch da nicht, gebräunt ist; dass ferner bei allen
der ganze Verlauf der Flügeladern und die Lage der Fliigel-
bindeu, mögen sie dunkler oder heller, ganz oder nur theil-
weis vorhanden sein, dieselben sind; dass endlich die Form
des Untergesichtes und die verhältnissmässige Länge der weib-
lichen Legeröhre bei allen vollkommen übereinstimmen.
*) Mein kleinstes Männchen misst 7/ä , das grosste meiner
Sammlung 2'/4 Linie.
357
Die Zahl der Varietäten ist sehr gross, sie lassen sich
indess etwa unter folgende Hauptabänderungen begreifen:
var. 1. Dunkelste Abänderung: alle -vier Binden be-
sonders dunkel und etwas breiter als sonst gewöhnlich,
die zweite und dritte laufen in gleicher Breite bis zum
Hinterraude ; die dritte mit der vierten breit verbunden ;
die lehmgelbliche Färbung der Fliigelwurzel zwischen
der ersten und zweiten Binde gegen den Yorderrand hin
bräunlich und so diese Binden verbindend; die Vorder-
schenkel gewöhnlich mit dunkler Strieme. Meistenteils
grössere Exemplare. Bei einem derselben sind die Bin-
den noch etwas breiter, die dritte und vierte getrennt.
var. 2. Gewöhnlichste Abänderung: alle vier Bin-
den deutlich, aber blässer und etwas schmäler, als bei
var. 1.; die zweite von der ersten breit getrennt, zweite
und dritte ganz, die vierte frei oder mit der dritten
verbunden, Vorderschenkel ohne schwärzlichen Wisch,
seltener mit demselben. Meist Stücke mittlerer Grösse
(hierher fig. 26.).
var. 3. Mit hinten verkürzten Binden: wie var. 2.,
aber die zweite Binde, zuweilen auch die dritte, selte-
ner die dritte allein gegen den Hinterrand hin verkürzt.
Diese Abänderung ist ziemlich selten, ich besitze Stücke
von den verschiedensten Grössen die zu ihr gehören.
var. 4. Mit durchbrochenen Binden: die zweite
oder die drille, oder die zweite und dritte Binde in
Flecke aufgelöst; statt der zweiten gewöhnlich drei, statt
der dritten zwei Flecke, doch auch anders. Hierher ge-
hören in meiner Sammlung ein grosses und sechs Stücke
mittlerer Grösse.
var. 5. Mit v erb las s teil Binden: die gewöhnlichen
Binden erscheinen als meist sehr schmale bräunliche Li-
nien. Bei dem Extreme dieser Färbung ist nur die Ge-
gend der ersten Binde und ein schmaler Saum au den
beiden Queeradern und au der äussersten Flügelspitze
bräunlich ; übrigens sind die Flügel ohne alle Zeichnung.
Ich besitze von dieser Varietät ein sehr grosses Pärchen,
ein Männchen mittlerer Grösse und zwei sehr kleine
358
Männchen von 1 und 1V8 Linie Länge; das oben er-
wähnte kleinste Männchen meiner Sammlung gehört aber
zu var. 2. (hierher fig. 25.).
Auch von den drei letzten Varietäten kommen Exem-
plare mit schwärzlicher Strieme auf den Vorderschenkeln vor.
Ueberdiess finden sich unter allen Varietäten einzelne Exem-
plare, bei welchen die Hinterschenkel nahe der Wurzel, ent-
weder nur auf einer Seite oder auf Ober- und Unterseite
eine schwärzlichbraune Stelle haben. Die Mehrzahl dieser
Varietäten habe ich in gegenseitiger Copula gefangen. Ver-
breitung: über ganz Europa. Wohnort der Larve in Distel-
köpfen, nach Hammer schmidt in Gallen von Carduus nutans
(vid. Isis 1833. p. 378.).
Anmerk. 1. Man wird in den Stücken von var. 1.,
welche die dunkle Zeichnung der Vorderschenkel haben, leicht
Meigens Tryp. cuspidata erkennen; in Sammlungen fin-
den sich unter diesem Namen gewöhnlich alle die Exemplare
der Tryp. solstitialis, denen diese Schenkelfärbung ge-
meinschaftlich ist, ganz abgesehen von der Zeichnung der
Flügel. Meigen sagt zwar in der Diagnose: Flügelbinden
vorn paarweise verbunden (was Walker verleitet hat Tryp.
aprica irrthümlich für Tryp. cuspidata Mcig. anzuse-
hen), er erklärt es aber in der Beschreibung dahin, dass die
erste Binde mit der zweiten durch ein helleres Braun am
Vorderrande verbunden sei, wie es in der That bei den
Stücken von T. solstitialis stattfindet, die sich durch Dun-
kelheit der Flügelzeichnung unterscheiden. Meigens Tryp.
solstitialis entspricht im Allgemeinen obiger var. 2. —
Tryp. pugionata Meigens endlich umfasst die Mehrzahl
der kleineren Exemplare.
Anmerk. 2. Dass Walkers Uroph. solstitialis
eine Mischart aus Tryp. solstitialis und Tryp. stylata
ist, habe ich schon obenerwähnt; er will ausserdem mit der-
selben noch Tryp. aprica vereinigen, diess ist kein gerin-
gerer Fehler, da sich Tryp. aprica schon ganz allein
durch die viel kürzere Legeröhre des Weibchens leicht und
sicher unterscheidet.
Anmerk. 3. Von den Arten die als Tryp. solstitia-
359
lis beschrieben worden sind ohne hierher zu gehören, er-
wähne ich nur Tephr. solstitialis Fabr., die Mcigen
mit vollem Rechte als Synoniin zu Tryp. aprica bringt, und
Musca solstitialis Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 11,
welche als Synoniin zu Tryp. Cerasi gehört. — Tephr.
solstitialis Pari*. Faun. CHI. gehört wahrscheinlich zu
Tryp. Arctii, wohin sie schon von Melgen als Synoniin ge-
setzt worden ist, der darüber am besten Auskunft zu geben
im Staude war, da die Abbildung von ihm selbst gefertigt ist.
Auffällig ist mir nur die sehr schiefe Lage der Binden in der
freilich arg missratheuen Figur.
30. Trypeta aprica (Tab. I. fig. 27.).
Musca solstitialis Fahr. Spec. Ins. II. p. 454. No. 103.
Musca solstitialis Fabr. Ent. syst. IV. p. 359. No. 195.
Tephr itis solstitialis Fabr. Antl. p. 321. No. 25.
Tephritis aprica Fall. Ortal. p. 7. No. 7.
Trypeta aprica Mag. V. p. 329. No. 26. Tab. 49. fig. 13.
Uropliora pugionata Walker Ent. Mag. III. p. 70. iig. 13.
Füllens Beschreibung ist zum Erkennen gegenwärtiger
Art ausreichend; die Meigens enthält mehrerlei Ungenaues,
bezieht sich aber sicher auch auf dieselbe. Dass Walker
bei seiner Beschreibung der Uroph. pugionata ebendieselbe
vor sich gehabt habe, geht aus seinen Angaben mit Sicher-
heit hervor, auch die Flügelabbiiduug gehört hierher, ob er
aber nicht Exemplare von Tryp. solstitialis beigemengt
habe, da er von häufig freistehender vierter Binde spricht,
muss ich dahin gestellt sein lasseu ; unter allen meinen Ex-
emplaren (acht Stück) ist kein einziges was dazu hinneigte;
auch Fallen und Melgen wissen nichts davon, indess ist es
auch doch wohl möglich, dass sich solche Varietäten finden.
Charakteristisch für Trypeta aprica ist die grössere
Breite der vier schwärzlichen (nicht kastanienbraunen) Flü-
gelbinden, besonders der ersten; die zweite und dritte Binde
sind genäherter als bei Tryp. solstitialis, die dritte mit der
vierten bei allen Exemplaren meiner Sammlung breit verbun-
den, die zweite ist dagegen von der ersten durch einen klei-
nen, fast dreieckigen, mit der einen Spitze den Vorderrand
berührenden lehmfarbigen Fleck getrennt, welche Färbung
360
auch die ilusserste Flügelwurzel zeigt, übrigens ist die Flä-
che der Flügel weisser, als bei Tryp. solstitialis. Dass
bei Tryp. aprica die Queeradern merklich mehr genähert
■wären, als hei Tryp. solstitialis, kann ich nicht finden,
wohl aber sind die Flügel in der ersten Hälfte in allen Ver-
hältnissen -verkürzt und deshalb im Verhältnisse zu ihrer Länge
breiter als bei Tryp. solstitialis und bei den andern ver-
wandten Arten. Die Legeröhre des Weibchens hat etwa die
Länge des Hinterleibes, ist also verhältnismässig merklich
kürzer als bei Tryp. quadrif a sei ata und viel kürzer als
bei Tryp. solstitialis und Tryp. cuspidata, übrigens
auch rauher behaart, als bei allen diesen Arten. Die Schen-
kel sind grösstenteils schwarz, welche Färbung an den vor-
deren bis etwas über die Hälfte, an den hintersten bis gegen
die Spitzereicht, während sie bei der naheverwandten Tryp.
quadrifasciata nur die äusserste Spitze frei lässt. Auch
sind bei Tryp. aprica die Vorderhüften stets gelb,' wäh-
rend bei Tryp. quadrifasciata alle Hüften geschwärzt
sind. Ferner ist bei Tryp. aprica die gelbe Farbe des
Schildchens und der Seitenstrieme des Thorax minder lebhaft
als bei Tryp. quadrifasciata.
Vaterland: vorzugsweise das nördliche Europa; Grösse
meiner Exemplare wie mittlere Stücke von Tryp. solsti-
tialis oder besonders grosse von Tryp. quadrifasciata.
Aufenthalt der Larve unbekannt.
31. Trypeta quadrifasciata (Tab. I. fig. 28.).
Tryp. quadrifasciata Meig. V. p. 331. No. 29.
U|iophora quadrifasciata Mncq. Suit. Dipt. II. p. 457. No. 10.
Tryp. quadrifasciata ist an der Gestalt der Flü-
gelbinden unter Berücksichtigung der oben angegebenen Un-
terschiede von Tryp. aprica so leicht und sicher zu er-
kennen, dass ich zu ihrer Kenntlichmachung nichts hinzuzu-
fügen habe.
Grösse höchstens wie bei Tryp. aprica oder mitt-
lere Stücke von Tryp. solstitialis, meist wie kleinere
Stücke letzterer Art, nicht selten wie die kleinsten. Vater-
land das mittlere und südliche Europa, auch Kleinasien, im
höheren Norden selten. Nahrungspflanze der Larve Centaurea
361
Jacea, aus deren Köpfen Herr Senator von Heyden sie
erzog.
Anmerk. Macquart behauptet an der citirfen Stelle,
dass Tryp. quadrifasciata an den Mittelschienen keine
Enddornen habe, eine Behauptung, die auf einem Beobach-
tungsfehler beruht und der aus nicht unwichtigen systemati-
schen Gründen entschieden und ausdrücklich widersprochen
werden muss.
32. Trypeta Cerasi.
Musca No. 1061. Lim. Faun. Snec. ed. I.
Musca Cerasi Linn. Faun. Suec. ed. II. 1878. (excl. descr.)
Musca solstitialis Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 11.
Trypeta sign ata Mcuj. V. p. 332. No. 30. Tab. 49. fig. 4.
Tephritis Hebe Newmann Ent. Mag. I. p. 506.
Urophora li tu rata Rub. Dcsv. Myod. p. 771.
Sphenella signata Wülker Knt. Mag. III. p. 73. No. 1.
Urophora signata Macq. Suit. Dipt. II. p. 458. No. 11.
Meigens Tryp. signata, die durch ihre Flügelzeich-
nung und durch die Kürze ihrer Legeröhre so kenntliche
und allgemein bekannte Verderberin der süssen Kirschen, be-
darf wohl keiner nähereu Beschreibung. Auch die Lebens-
weise der Larve im Fleische der Kirschen und noch häufiger
in den Beeren von Lonicera Xylosteum, ist zur Genüge be-
kannt. — Ich habe für diese Art ohne Bedenken den Lin-
ne'schen statt des 31eigensdien Namens gewählt, obgleich
Meigen darin ganz recht hat, dass die Beschreibung, welche
L'inne in der zweiten Ausgabe der Faun, suecica von Mu-
sca Cerasi giebt, ohne Zwang nur auf die Ortalis bezogen
werden kann, auf welche ihn Meigen übertragen hat. —
Ganz anders steht es mit den Angaben der ersten Ausgabe:
„musca alis albis, fasciis quatuor griseis totidemque minoribus
obsoletis alternantibus," die, alles wohl überlegt, nicht mehr
sagen, als dass eine als Larve in den Kirschen lebende Fliege
mit abwechselnd grösseren und kleineren Flügelbinden, also
sicherlich gegenwärtige Art gemeint sei. Linne citirt schon
in der ersten Ausgabe Rhcdi und nennt die Beschreibung
desselben gut ; die Yergleichung derselben ist mir leider jetzt
nicht möglich. — In der zweiten Ausgabe der Schwedischen
36»
Fauna legt er dieser Fliege den Namen Musca cerasi bei,
citirt die Stelle aus der ersten Ausgabe, sagt genau dasselbe
über den Aufenthalt und über Rhedis Beschreibung, beschreibt
aber am Schlnsse selbst 31eigens Ortalis Cerasi.
Es fragt sich nun ganz einfach : kommt der -von ihm
gemeinten, oder der von ihm beschriebenen Fliege der Name
Musca Cerasi zu; ich denke, es kann nicht zweifelhaft
sein, dass er der Art, auf deren Lebensweise er sich bezieht,
bleiben, und Meigens Ortalis Cerasi einen andern Na-
men annehmen muss. Ueber die Wahl desselben könnten
Zweifel entstehen, mir scheint es das bei weitem richtigste die
Art Ort. frondescentiae zu nennen, da alles was sich
gegen die Deutung der Musca frondescentiae Lin. auf
Ort. Cerasi Meig. sagen lässt, doch mir darauf hinaus-
läuft, dass Linnes Beschreibung sehr kurz und nicht ganz
scharf bezeichnend ist, während man zugeben muss, dass sie
auf keine andere in Schweden einheimische Art auch nur ei-
nigermassen, auf diese dort ganz gemeine und noch dazu
auffallende, also Linne gewiss nicht unbekannte Art aber
ganz leidlich passt. — Wollte man den Lhine'schen Namen
verwerfen, so müsste man einen der beiden von Fabricius
dieser Art gegebenen Namen, mali oder morio, wählen;
dem Fallensdien Ortalis uliginosa, kann, obgleich er
passend ist, doch nicht blos deshalb gegen das Recht der
Priorität der Vorzug gegeben werden.
Noch erwähne ich, dass Lhmes Citat aus Rcaumur
ebenfalls auf unsere Trypeta gedeutet werden muss. Die Fi-
gur sieht zwar mehr wie Tryp. solstitialis aus, aber die
bestimmte Angabe über die Lebensweise und der Umstand,
dass in der ziemlich weitläufigen Figurenerklärung von einer
langen Legeröhre des Weibchens nicht die Rede ist, sprechen
entschieden für unsere Tryp. Cerasi. Auch er beruft sich
auf Rhedi, die Vergleiching desselben ist also von Wichtigkeit.
Meigen citirt Tephr. Cerasi Fabr. wohl mit zu
grosser Bestimmtheit als Synonim zu seiner Ort. Cerasi,
vielleicht auf Auktorität der Fabricius sehen Sammlung, das
ist ja aber doch nicht das einzige Criteriuiu für die Bestim-
mung der Arten.
363
II. Mit netz- oder gitterförmig gefleckten
Flügeln.
33. Trypeta flava.
Musca flava Geoff'r. Ins. II. 498. 12.
Musca a reu ata Fabr. Mant. II. 352. 105.
Musca arcuata Fabr. Spec. Ins. II. 451. 86.
Musca arcuata Fabr. Ent. syst. IV. 353. 170.
Musca miliaria Schrank Austr. 476. 868.
Musca arcuata Gmel. Syst. nat. V. 2856. 242.
Musca arcuata Panzer Faun. XCVIII. No. 22.
Dacus arcuatus Fabr. Syst. Antl. 277. No. 19.
Trupanea Spüaerocephali Schrank Faun. Boic. III. 2515.
Tephritis Arnicae Fall. Ort. p. 8. No. 10.
Trypeta Arnicae Meig. V. p. 333. No. 31.
Xyphosia Cirsioruai Hob. Deso. Myod. p. 762. No. 1.
Forellia Arnicae Walker Ent. Mag. III. p. 64.
Tephritis Arnicae Macq. Suit. Dipt. II. 461. No. 1.
Rostgelblich, nur der Hinterrücken und die äusserste
Spitze der weiblichen Legeröhre, die mehr rostbraun und et-
was über halb so lang als der Hinterleib ist, sind schwärz-
lich; Behaarung auf Thorax und Hinterleib rostgelblich; die
langen Borsten auf ersterem wenig dunkler, letzterer an den
Einschnitten mit schwarzen Borsten. Untergesicht wenig ge-
holt, Mundrand kaum vorgezogen; Taster etwas vorstehend,
Rüsselkopf kurz. Drittes Fühlerglied länglich, unten ziem-
lich gerundet, Behaarung der Borste wenig bemerklich; das
zweite Fühlerglied mit einem abstehenden längeren Borstchen.
Flügel rostgelblich getrübt, an der Wurzel mehr als nach
der Spitze hin und bei dem Männchen mehr als bei dem
Weibchen; ein hei dem Weibchen mehr als bei dem Männ-
chen verwaschenes, bräunlichgraues, von vielen helleren Pun-
kten durchbrochenes Netz verbreitet sich über die ganze Flä-
che derselben, die ausserdem drei wenig oder fast gar nicht
durchbrochene dunkle Flecke zeigt; der erste derselben liegt
an der Flügelspitze selbst, der zweite auf der hinteren Queer-
ader, beide sind bei dem Männchen schmäler als bei dem
Weibchen; der dritte dunkle Fleck liegt bei dem Männchen
hinter dem grösstenteils lichten Randmale, bei dem Weib-
chen auf und hinter dem Randmale, welches nur zwei kleine
lichtere Punkte einschliesst, und erscheint deshalb bei ihm
364
mehr viereckig. Ausserdem findet sich an der Wurzel der
sechsten Längsader noch ein kleiner dunkler Fleck, der stets
einen besonders farblosen Punkt einschliesst. — Die kleine
Queerader steht grade unter der Mündung der ersten Längs-
ader und auf dem letzten Drittel der dahinterliegenden Zelle;
die dritte Längsader ist bis gegen die Flügelspitze hin mit
einer Reihe kurzer Stachelborsten besetzt.
Die Larve lebt in Distelköpfen, besonders von Cir-
siumarten.
Anmerk. 1. Diese Art gilt, seitdem sie von Fallen
und Mägen dafür erklärt worden ist, allgemein für die Mu-
sca Arnicae Linnes; Linnes Beschreibung in der Faun.
suec. ed. II. p. 460. No. 1872. lässt sich allerdings ohne
grossen Zwang auf sie deuten, aber Unnes an verschiede-
nem Orte mitgetheilte Beobachtung über die Häufigkeit der
Larve seiner Musca Arnicae in den Köpfen von Arnica
montan a widerspricht jener Auslegung auf das entschieden-
ste, da Tryp. flava nie auf anderen Pflanzen, als Disteln
lebt. Da aber der Name der Spezies von der Nahrungs-
pflanze der Larve hergenommen ist, so ist bei Verwendung
desselben auf diese besonderes Gewicht zu legen. Ich kenne
nur eine auf Arnica montana angewiesene Art, die weiter un-
ten näher beschriebene Tryp. arnieivora, und bin sehr
geneigt diese für die wahre Musca Arnicae Linnes zu
halten, da sich seine Beschreibung auf dieselbe grade eben
so gut, ja seiue unbestimmte Bezeichnung der Körperfarbe
(corpus subgriseum s. testaceum) fast noch besser
deuten lässt, so dass ich wenig Bedenken gehabt haben wür-
de, der Tryp. arnieivora den Linneschen Namen beizu-
legen, wenn ich nachweisen könnte, dass sie wirklich in Schwe-
den vorkommt. — Me'ujen erwähnt der Tryp. flavicauda
als Bewohnerin der Arnica montana; leider ist aus die-
ser Angabe nicht zu entnehmen, welche Art er eigentlich aus
dem Saamen des Wohlverleis gezogen hat, da, wie von ihm
ausgegangene Originalbestimmungen beweisen, seine Tryp.
flavicauda eine mehrere ähnliche Arten mit gegitterten
Flügeln und lichter Legeröhre umfassende Collektivspezies ist,
deren Namen ich, da sich auch seine Beschreibung auf keine
365
Art vorzugsweise deuten lässt, ganz habe aufgehen müssen.
Wahrscheinlich mag sich seine Beobachtung ebenfalls auf
Tryp. arnieivora beziehen.
Anmerk. 2. Ob Fabrkius und Schrank den Linne-
schen Namen in demselben Sinne wie Fallen und Meigen
gedeutet haben, muss wohl dahingestellt bleiben; du Schrank
vom Vorkommen auf Arnica (Ins. Auslr. 959.) nichts wis-
sen will, scheint wenigstens soviel gewiss, dass er eine an-
dere als die Linnesche Art vor sich gehabt hat. Mu-
sca Arnicae des Syst. nat. muss natürlich für einerlei mit
der Musca Arnicae der Faun. Suec. angesehen werden.
34. Trypeta Wes termann i.
T r.y p e t a Westermanni Meiij. V. p. 333. No. 32. Tab. 50. No. 6.
Oxypüora Cardui Roh. Deso. Myod. p. 757. No. 2.
Oxyphöra Westermanni M'nU;. Ent. Mag. III. p. 61. fig-. 2.
Tephritis Westermanni Macf/. Suit. Dipt. II. p. 461. No. 2.
Ein Blick auf Meigens oder Walkers Flügelabbil-
dung reicht zum Erkennen dieser Art hin, so dass ich über
dieselbe wenig hinzuzufügen habe. — Der Hinterleib er-
scheint etwas bandirt, weil die lichtgelhliche Behaarung des-
selben gegen den Hinterrand der einzelnen Segmente hin dich-
ter steht, von unterbrochenen schwarzen Binden sehe ich an
gut conservirten Stücken aber auch nicht eine Spur. Die
Legerohre des Weibchens ist kurz, kaum von der Länge des
letzten Segmentes, von der Farbe des Körpers, hinten in der
Regel mit feinem schwärzlichen Saume. Das dritte Fühler-
glied ist kurz, unten gerundet, deutlicher als gewöhnlich be-
haart, auch die Fühlerborste ist deutlich behaart. Taster
auffallend breit, aber nicht vorstehend; Mundöffnung gross,
rund. Das Flügelgitter ist braun auf braungelhem Grunde
und bildet eigentlich zwei an der Flügelspitze breit verbun-
dene Längsbinden 5 kleine Queerader jenseit der Mündung der
ersten Längsader, auf dem letzten Drittel der dahinter lie-
genden Zelle. Länge 3'/2 bis 4 Linien (nach Meigen und
Macquart mir-3%). Aufenthalt der Larve unbekannt. Va-
terland: England, Frankreich, Schweiz und Deutschland.
Anmerk. Musca Heraclei L'inn. lässt sich nicht
auf Tryp. Westermanni deuten, da dieser letztem der
366
gelbe Seitenstreif des Thorax fehlt, so gut auch die Angabe
über die Flügelzeichuung auf dieselbe passen würde.
35. Trypeta parietina.
Musca parietina Linn. Faun. ed. II. p. 458. No. 1863.
Musca parietina Syst. nat. Vindob. 1767. 996. No. 107.
Musca parietina Fbr. Spec. Ins. II. p. 450. No. 79.
Musca parietina Gmel. Syst. nat. V. p. 2854. No. 107.
Musca parietina Fbr. Ent. syst. IV. p. 350. No. 154.
Tephritis parietina Fbr. Antl. p. 319. No. 13.
Tephritis pantherina Fall. Ortal. p. 10. No. 14.
Trypeta parietina Meig. V. p. 334. No. 33. Tab. 50. fig. 7.
Oxyna cinerea Rob. Desv. Myod. p. 755.
Acinia parietina Walker Ent. Mag. III. p. 76. No. 2. fig. 21.
Die grosse Aehnlichkeit, welche diese Art mit den bei-
den nächst folgenden hat, macht einige Zusätze zu Me'igcns
Angaben nöthig. Die Körperfarbe ist grau, auf dem Thorax
etwas in das Gelbliche ziehend ; Kopf und Beine sind gelb,
die Stirn meist lebhaft orangefarben. Lippen massig verlän-
gert, so dass der Rüssel gekniet erscheint, der nebst den
Tastern in der Ruhe wenig aus der Mund Öffnung hervorragt;
die Fühlerborste, aber nur äusserst fein, behaart. — Schild-
chen grau, an der Spitze gelblich. Hinterleib grau, auf je-
dem Segmente zwei grosse undeutliche bräunliche Flecke, die
den Hinterrand und eine Mittelstrieme freilassen; bei dem
Männchen ist zuweilen das letzte Segment gelblich gesäumt;
viel seltener sind es auch die vorhergehenden. Uebrigens
ist der Hinterleib bei beiden Geschlechtern weitläufig mit lose
anliegenden, ziemlich steifen, lichten Härchen besetzt, von
denen sich die am Hinterrande des letzten Segmentes durch
grössere Länge auszeichnen und zuweilen einige schwarze
beigemischt haben. Die Legeröhre des Weibchens ist kurz,
etwa vom dritten Theile der Länge des Hinterleibes, nach
der Spitze hin bedeutend schmäler. Die Flügelzeichnung ist
braun auf ziemlich farblosem Grunde; eine aus grösseren
durchsichtigen Flecken zusammengesetzte Binde trennt den an
der Flügelspitze liegenden Theil von der übrigen Zeichnung,
die durch eine grosse, aus vielen durchsichtigen Flecken zu-
sammengesetzte, fast dreieckige Stelle am Hinterrande ausge-
buchtet ist und bis zur kleineu Queerader des Vorderrandes
367
reicht, aber die äusserste Flügelwurzel und die Alula frei lässt.
Bei beiden Geschlechtern findet hinsichlich des Farhentones
der Flügelzeichnuug kein erheblicher Unterschied statt.
Anmerk. 1. Ich \indicire das Citat von Tephr. pa-
rietina Fbr. dieser Art. Fabricius hat meines Wissens
nirgends eine Beschreibung gegeben, sondern theilt an allen
Stellen, wo von parietina die Rede ist, Linnes Diagnose
mit und verweist wegen des Näheren auf die Faun. suec. und
das Syst. nat. — Ferner kommt diese Art, die ihm wegen
ihrer Gemeinheit nicht entgangen sein würde, in seinen Schrif-
ten unter keinem andern Namen vor. So ist es wohl von
seihst klar, dass unter Musca und Tephr. parietina der
Fabi'icius sehen Schriften, und darum handelt es sich al-.
lein, nur die gleichnamige Linnesene Art verstanden werden
kann. Was jetzt unter diesem Namen in seiner Sammlung
stecken mag, hat damit nichts zn schaffen. Meigen meint
Tr. L eontodontis; diese Angabe kann aber nicht als zu-
verlässig angesehen werden, da, wie sich weiter unten voll-
ständig ausweisen wird, Meigen die Trypetaarten mit gegit-
terten Flügeln nicht scharf genug unterschieden hat. Wohin
das Urtheilen blos nach Ansicht der Sammlung ohne Berück-
sichtigung der Schriften führt, zeigt sich darin recht klar,
dass Meigen nicht nur die Tephr. parietina, sondern
auch den nach Fabricius Angaben so sehr verschiedenen
Dacus Scabiosae mit Trypeta Leontodoutis verei-
nigen zu müssen denkt.
Anmerk. 2. Es ist auffällig, dass über die frühereu
Stände einer so häufigen Art noch gar nichts bekannt ge-
worden ist; ich fing sie einmal in Mehrzahl im Juni auf
Brennesseln, ohne indess über den Larvenaufenthalt etwas er-
mitteln zu können. — Die Mehrzahl der unter den erwähn-
ten Stücken befindlichen Weibchen zeichnet sich durch eine
grössere Anzahl von schwarzen Borsten auf dem Vordertheile
der Stirn aus, wo sonst bei dieser wie bei der folgenden Art
jederseits nur eine schwarze Borste zu stehen pflegt; die Le-
geröhre ist etwas breiter, als bei den übrigen Weibchen mei-
ner Sammlung, was sich daraus erklärt, dass es jüngst aus-
geschlüpfte Stücke waren, bei denen die Legeröhre durch
368
das Vertrocknen stets flacher und also auch breiter wird; die
zngleich gefangenen Männchen unterscheiden sich von ande-
ren Männchen nicht.
Anmerk. 3. Wegen der Unterscheidung von mehreren,
zwar nicht eben nahe verwandten, aber doch äusserlich ähn-
lichen Arten, ist es unerlässlich nöthig die Verlängerung der
Lippen in die Diagnose gegenwärtiger Art aufzunehmen.
36. Trypeta flavipennis.
Oxyna flavescens Roh. Desv. Myod. 755.
?Acinia laticauda Walker p. 76. No. 3. üg. 22.
T r y p e t. p a r i e t i n a e.
Trypeta flavipennis: flavescens, capitulum proboscidis
valde elongatum; alae apice latae, brunneo-reticulatae, fa-
scia transversa subinterrupta magnaque marginis interioris
macula punctis pellucidis majoribus fenestratae. Stylus ana-
lis niger, ciugulo rufo. Long. IV4 — 2 lin.
Diese Art ist der vorigen so überaus ähnlich, dass ich
anstatt eine ausführliche Beschreibung zu geben, mich auf
Angabe der Unterschiede beider beschränken kann.
Kopf wie bei Tryp. parietina nur der Mundrand vorn
etwas mehr in die Höhe gezogen und die Lippe viel län-
ger, Rüssel und Taster in der Ruhe mehr über den Mund-
rand vorstehend. Thorax und Hinterleib seidenartig gelb,
nicht grau; das Schildchen grösstentheils gelblich. Behaa-
rung des Hinterleibes kürzer und die einzelnen Haare dersel-
ben nicht so stark, als bei Tryp. parietina. Am Hinter-
rande des letzten Segments stets eine Reihe starker abstehen-
der schwarzer Borsten; die doppelte Fleckenreihe des Hinter-
leibes ganz wie bei Tryp. parietina, durch den gelben
Filzüberzug desselben bei frischen Stücken sehr versteckt,
wogegen bei abgeriebenen die dunklen Flecke deutlicher her-
vortreten, Hinterrand und Mittellinie aller Segmente aber
gelblich erscheinen. Die Legeröhre ist von derselben Länge,
wie bei Tryp. parietina, aber bedeutend breiter und nicht
ganz schwarz, wie bei jener, sondern sie hat vor der Spitze
ein lebhalt rotlies Bändchen. Die Form der Flügel ist ver-
hältnissmässig breiter, aber kürzer als bei Tryp. parie-
tina, die Spitze derselben mehr abgerundet; das Randmal
369
ist etwas kleiner, die kleine Queerader ist ein wenig mehr
über dasselbe hinaus nach der Flügelspitze hin gerückt, ohne
deshalb der gewöhnlichen Queerader näher zu stehen. Die
Ramldornen des Flügels scheinen mir etwas deutlicher, die
Fiirbung der ganzen Flügel ist zwar der, die sich bei Tryp.
parietina findet ähnlich, doch viel gelber, die Zeichnung
derselben bei dem Weibchen in der Regel etwas dunkler als
bei dem von Tryp. parietina, bei dem Mannchen dage-
gen gewöhnlich erheblich heller; ihre Gestalt wie bei Tryp.
parietina, nur die aus grösseren hellen Flecken zusammen-
gesetzte Queerbinde in der Regel in der Mitte etwas unter-
brochen, auch die Flügelwurzel vor der kleinen Queerader
des Vorderrandes und die Alula gefleckt; bei dem Mannchen
verbleicht die Flügelzeichnung oft sehr. — Ich besitze fol-
gende Varietäten:
var. 1. Klein, nur V/2 Linie lang, sonst wie gewöhnlich.
Ein Männchen,
var. 2. Flügelzeichnung bräunlichgelb, die Queerbinde und
der grosse helle Fleck am Hinterrande mit kaum wahr-
nehmbarer gelblicher Zeichnung, erstere viel breiter als
gewöhnlich. Ein Männchen von gewöhnlicher Grösse,
var. 3. Das braune Flügelgitter mit weniger hellen Punkten
als gewöhnlich, die vorhandenen aber grösser; eine
Queerreihe kleiner hellerer Punkte, die sich stets in dem
Spitzenflecke selbst findet, zeichnet sich namentlich durch
Grösse und Klarheit der einzelnen Punkte aus und bil-
det so eine schmale Queerlinie. Ein sonst ganz nor-
males Weibchen.
? var. 4. Der gelbliche Ton der Flügelfläche fehlt, die Flü-
gelzeichnung wie sonst bei dieser Art, aber auch bei
dem Männchen sehr dunkelbraun und von wenigen hel-
leren Flecken durchbrochen; der ganze Körper etwas
plumper als gewöhnlich , die braune Fleckenreihe des
Hinterleibes deutlicher. Die Hinterschenkel bei beiden
Geschlechtern auf der Unterseite gebräunt. — Zwei
Männchen und ein Weibchen aus Schlesien. Der Zu-
stand der Conservation, in dem ich diese drei Exemplare
erhielt, ist leider nicht der Art um ein sicheres Urtheil
(5. Band. 2. Heft.) 24
3TO
zuzulassen. In den wesentlichsten Merkmalen, nament-
lich im Baue des Untergesichtes und der Länge der
Lippe stimmen sie ganz mit gegenwärtiger Art überein
und können deshalb nicht mit Tryp. parietina verwech-
selt werden; sonst haben sie freilich ein eigenthümlich
abweichendes Ansehen.
Scheinbare Uebergänge von Tryp. flavipennis zu
Tryp. parietina kommen nicht selten vor, doch beschrän-
ken sich dieselben auf ein Aehnlicherwerden in Flügelzeich-
nung und zuweilen in Körperfarbe. Der Unterschied der
Mundtheile, der Flügelform, der Gestalt der Legeröhre u. s. w.
ist vollkommen constant, die Absonderung als besondere Art
aber dadurch eben gerechtfertigt.
Vaterland : England, Frankreich, das südliche Deutsch-
land, seltener im nördlichen. Sie mag viel weiter verbreitet
sein und nur die Aufmerksamkeit bisher nicht auf sich ge-
zogen haben. — Aufenthalt und Lebensweise der Larve ist
unbekannt.
Anmerk. Das Citat aus dem Essai sur les Myodaires
ist so sicher wie eines daher sein kann. — Dass Acinia
laticauda Walker nicht die 31eigensc\\e Tryp. latican-
da sei, wofür er sie durch einen grossen Felilgriif hält, zeigt
der erste vergleichende Blick auf die Flügelabbildnngen, wel-
che beide Schriftsteller geben; dass Acinia laticauda
Wlk. gegenwärtige Tryp. flavipennis sei, setzen Walkers
Angaben fast ausser Zweifel, obgleich die Farbe der Lege-
röhre von ihm heller angegeben wird, als ich sie bisher be-
obachtet habe; die von ihm Tab. IX. fig. 22. gegebene Ab-
bildung stellt den Flügel eines etwas blasser gezeichneten
Männchens dar. — Da er die von Hob. Desvoidy gebil-
deten Genera annimmt, so sollte gegenwärtige Art, sammt
Tryp. parietina nicht unter Acinia sondern unter Oxy-
na aufgezählt sein. — Ob Ensina Pyrethri Macq. nicht
auch als Synonim hierher zu ziehen sei, muss deshalb zwei-
felhaft scheinen, weil er die Legeröhre als einfarbig schwarz
beschreibt, und den Hinterleib stillschweigend als ungefleckt
angiebt; die von ihm hervorgehobene Behaarung der Fühler-
3?1
horste macht keineswegs einen Unterschied gewiss, da sie hei
Tryp. flavipennis so gut wie hei Tryp. parietina,
freilich nur äusserst fein und kurz, hehaart ist.
37. T r y p e t a prohoscidea.
Tryp. prohoscidea: flavescens, capitulum proboscidis valde
elongatum; alae apice angusliores, brunneo-reticulatae, fa-
scia transversa magnaque marginis interioris niacula pun-
ctis pellucidis majorihus fenestratae. Stylus analis niger
cingulo rui'o partim conspicuo. Long. P^ün.
Eine den beiden vorigen überaus ähnliche Art, indess
von Trypeta parietina durch gelbere Körperfarbe, viel
grössere Verlängerung der Lippe, dunklere und von kleine-
ren, zerstreuteren Punkten durchbrochene Flügelzeichnung
leicht zu unterscheiden, auch ist die Flügelwurzel vor der
kleinen Queerader des Vor der r and es nebst der Alula gefleckt.
Flügelform und Aderverlauf ganz wie bei Trypeta parie-
tina. Färbung und Behaarung dagegen ganz wie bei Try-
peta flavipennis, auch die Legeröhre zeigt dasselbe ro-
the Bändchen, doch undeutlicher; sie unterscheidet sich von
derselben besonders durch die Form der Flügel, die bei Tryp.
flavipennis au der Spitze viel breiter sind, etwa von dem
Umrisse wie bei Tryp. rotundiventris (vid. Tab. I. fig.
24.), während sie bei Tryp. prohoscidea etwa die Form
wie von Tryp. quadrifasciata (vid. Tab. I. fig. 28.) ha-
ben; die aus hellen Flecken zusammengesetzte Binde dersel-
ben ist minder unterbrochen, die dunklen Flecke von kleine-
ren und zerstreuteren Punkten durchbrochen, das Randmal ein
wenig länger. Der Kopf ist verhältnissmässig etwas kleiner
als bei Tryp. flavipcnni s, die Mundtheile von demsel-
ben Baue, auch die Lippe von fast gleicher Verlängerung,
doch nicht ganz so lang. — Die Mittel- und Hinterschen-
kel sind bei allen Exemplaren meiner Sammlung ihrer ganzen
Länge nach etwas gebräunt, während sie bei Tryp. flavi-
pennis in der Regel ganz gelb sind und eine sich zuweilen
daselbst zeigende Bräunung mehr fleckenartig auftritt. — Bei
Tryp. flavipennis bemerke ich an der Lippe einige län-
gere Härchen, von denen ich hei Tryp. prohoscidea nichts
24*
3*3
sehe, doch wage ich darauf kein Gewicht zu legen, da sie
leicht bei den Exemplaren von Tryp. proboscidea bloss
verloren gegangen sein könnten.
Ich besitze gegenwärtige Art nur ans Schlesien und
der Grafschaft Glatz. Ueber den Aufenthalt der Larve weiss
ich nichts zu sagen.
Anmerk. 1. Man wird Tryp. parietina, flavi-
pennis und proboscidea am leichtesten erkennen, wenn
man zuerst die Exemplare mit minder verlängerter Lippe
(Tryp. parietina) absondert, und dann die mit breiter
Flügelspitze (Tryp. flavipeunis) von denen mit schmäle-
rer (Tryp. proboscidea) trennt.
Anmerk. 2. Es ist unmöglich zu entscheiden, welche
der drei genannten Arten von den verschiedenen Schriftstel-
lern mit dem Kamen parietina bezeichnet worden sei, ge-
wöhnlich sind wohl die Arten vermengt woden. Den Namen
parietina deshalb ganz aufzugeben, schien mir kaum rath-
sam, da das Aufgehen eines Lärme' sehen Namens immer ein
Verlust ist. Ich habe ihn der Art beilegen zu müssen ge-
glaubt, welche sich durch etwas grauere Färbung auszeichnet
und die im nordöstlichen Deutschland (also wohl auch in
Schweden) die häufigste ist.
38. Trypeta argyro cephala (Tab. I. fig. 30.).
Tryp. argyrocephala: cinerea, abdomine quadrifariam
maculato; capite albo micante, proboscide geniculata; pe-
dilms flavis, femoribus nigris; alarum reticulatarum fascia
obscuriori biarcuata. Long. V/2 — 12/3 lin-
Eine ausgezeichnete, den vorigen verwandte, aber we-
der mit ihnen noch mit irgend einer andern verwechselbare
Art. Aschgrau; die hinteren Borsten des Thorax und die
beiden seitlichen des Schildchens stehen auf wenig bemerkba-
ren schwärzlichen Punkten, die Spitze des letztern ist in ge-
ringer Ausdehnung gelblich gefärbt. Der Hinterleib hat vier
Reihen ziemlich grosser schwärzlich brauner Flecke, von de-
nen die mittleren deutlicher und grösser sind ; die seitlichen
gerathen durch das Eintrocknen des Hinterleibes auf die Un-
terseite und sind dann oft sehr schwer zu bemerken. Die
373
Legeröhre des Weibchens ist kurz, nur so lang wie die bei-
den letzten Segmente, ziemlich breit, glänzend schwarz. Der
Kopf ist rostgelb, schimmert aber überall lebhaft weiss; die
Fühler zeichnen sich durch die Kürze des dritten unten ge-
rundeten Gliedes und durch die dunkle Borste, deren Behaa-
rung sehr wenig Wahrnehmbar ist, aus; der Mundrand ist
äusserst stark vorgezogen, die Behaarung an demselben, wie
auf den Backen und den kaum vorstehenden Tastern, weiss.
Die Beine sind rostgelb, die Schenkel aber bis gegen die
Spitze braunschwarz. Das Flügelnelz wird durch grosse durch-
sichtige Punkte, die sich zu einem dreieckigen Flecke am
Vorderrande und zu zwei Flecken am Hinterrande gruppiren,
auf eine doppelt bogenförmige, von ziemlich häufigen kleinen
Pünktchen durchbrochene Binde reduzirt; auch die Flügel-
wurzel ist fast frei von dunkler Zeichnung.
Vaterland: Deutschland. Nahrungspflanze der Larve
unbekannt.
Anmerk. 1. Tryp. argyrocephala hat für den ober-
flächlichen Anblick die meiste Aehnlichkeit mit Tryp. bi-
flexa, aber von allen anderen Unterschieden abgesehen, un-
terscheidet sie schon der vorgezogene Mundrand und der ge-
kniete Rüssel leicht. — Sie gehört demnach zur zweiten
Abiheilung von Ensina im Sinne Macquarls, während
Tryp. biflexa zu Acinia gebracht werden müsste.
Anmerk. 2. Mit Ensina femoralis Macq. Suit.
Dipt. II. p. 473. No. 2. ( T r y p e t a n i g r o f e m o r a t a Meig.
VII. p. 355. No. 75.) kann gegenwärtige Art nichts gemein
haben, da jene von Macquart nicht nur zur ersten Abthei-
lung von Ensina gebracht worden ist, wo der Mundrand nur
wenig vorgezogen ist, sondern sich auch durch fast zusam-
mengeflossene Flügelbinden auszeichnen soll, während bei
Tryp. argyrocephala die die Flügelbinden trennenden
Flecke sich grade durch Grösse und Bestimmtheit auszeichnen.
39. Trypeta comiculata (Tab. I. fig. 31.).
Tephritis comiculata Zelterst. Act. Hohn. 1819. (nach Fallen).
Tephritis comiculata Fall. Ortal. p. 8. No. 11.
Trypeta comiculata Mcig. V. p. 335. No. 34.
Acinia Jaceae Roh. Desv. Myod.
3*4
Acinia corniculata Walher Ent. Mag. III. p. 75. No. I. fig. 20.
Acinia corniculata Macq. Suit. Dipt. II. p, 469. No. 1.
Diese Art ist durch die doppelt bogenförmige Binde,
welche das Flügelgitter bildet und durch die vier runden,
durchsichtigen weisslichen Punkte zwischen der dritten und
vierten Längsader, so wie durch die Korperfarbe, so kennt-
lich bezeichnet, dass eine Verwechselung mit irgend einer
anderen unmöglich ist. — Hinsichtlich der doppelten, zu-
weilen vierfachen Fleckenreihe des Hinterleibes, ist sie sehr
veränderlich, nicht selten ist derselbe ganz ungefleckt. Die
Legeröhre ist ziemlich breit, etwa so lang wie die beiden
letzten Hinterlcibssegmeute zusammen, rostgelb, an der Spi-
tze dunkler.
Sie kommt im ganzen nördlichen Europa vor.
Die Nahrungspflanze der Larve ist noch nicht ermittelt.
40. Trypeta Zell er i d" (Tab. I. fig. 32.).
Tryp. Zeller i: flavescens; alis reticulalis maculis quatuor
obscurioribus ad rhombi angulos dispositis; abdomine in-
terrupte nigrofasciato. Long. l3/3 lin.
Beschreibung: Kopf gelb; Fühler lebhafter gefärbt, das
zweite Glied derselben obenauf mit einer längeren Borste; das
dritte Glied verhältnissmässig schmal, an der Spitze schwärz-
lich; die Borste gelb, feinbehaart. Thorax gelblich filzig, an
den Seileu meist bräunlich; Schildchen hellgelb, an den Sei-
tenecken etwas gebräunt; Hinterrücken glänzend schwarz;
Hinterleib gelblich, mit die ganze Breite der Ringe einneh-
menden, iu der Mitte unterbrochenen tiefschwarzen Binden,
die von der gelben Färbung nichts übrig lassen, als eine et-
was winklige Mittelstrieme auf der Überseite, welche nur bis
zum ersten Drittheil des letzten Ringes reicht, eine kleinere
Stelle gegen den Seitenrand der ersten Ringe hin und eine
gerade Miltelstrieme auf der Unterseite. Die Behaarung des
Hinterleibes ist dunkel, fast schwärzlich, nur auf den hellge-
zeichneten Stellen und am Hinterrande des zweiten, dritten
und vierten Ringes ziemlich lebhaft gelblich. — Die Beine
sind hellgelb. — Die Flügel sind klar, nur an der sehr
wenig gefleckten Wurzel etwas gelblich tingirt, über ihre
ganze Fläche mit einem schwärzlichbrauuen Netze bedeckt, in
3*5
welchem sich vier viel dunklere Stellen auszeichnen ; die grösste
derselben liegt an der Flügelspitze und dem Vorderrande, die
ihr an Grösse am nächsten stehende da, wo sich die fünfte
Längsader mit der hinteren Queerader vereinigt, die dritte
am und im verhältnissmässig grossen Randmale, die vierte
auf dem sehr verlängerten hintern Winkel der zweiten der
kleinen Wurzelzellen. Die hellen Punkte der Flügelzeichnung
sind von ziemlich gleicher Grösse, nicht in einander geflos-
sen, rund, und bleiben letzteres auch am Flügelrande, mit
Ausnahme derer, welche am Vorderraude liegen.
Ich besitze von dieser schönen Art, welche vom Herrn
Oberlehrer Zeller in Schlesien entdeckt wurde, nur ein ein-
zelnes Männchen. — Lebensart und Aufenthalt der Larve
sind unbekannt.
Anmerk. 1. Unter den beschriebenen europäischen Try-
peten ist keine, mit welcher gegenwärtige Art verwechselt
werden könnte; am nächsten steht ihr Tryp. corniculata,
die sich aber nicht nur durch bedeutendere Grösse, andere
Flügelzeichnung und andere Färbung des Hinterleibes, son-
dern ganz vorzüglich durch andere Bildung der Fühler und
des Flügelgeäders unterscheidet, welcher letztere Unterschied
ganz besonders in der viel winkligeren Begrenzung, welche
die hintere der beiden kleinen Wurzelzellen bei Tryp. Zel-
le ri hat, hervortritt.
Anmerk. 2. Eine besonders in Beziehung auf Flügel-
zeichnung sehr nahe verwandte Art hat 1 p. Zelleri un-
ter den Exoten an der von Langsdorf in Japan entdeckten
Tryp. japonica Wied. Aussercurop. Zvveif. II. p. 485. —
Ich halte eine nähere Vergleichung mit derselben nicht für
überflüssig, da bei der Lebensweise der Trypeten ein Ueber-
siedeln derselben aus einem Welltheile in den andern durch
Transporte von Pflanzen und Sämereien nicht unmöglich scheint.
Namentlich mögen in botanischen Gärten gewiss nicht zu sel-
ten einzelne Exemplare exotischer Arten fliegen. — Mag
nun auch diese Vorsicht bei Arten, welche bei uns häufig
sind, überflüssig erscheinen, so ist sie es gewiss bei solchen
nicht, die wie Tryp. Zelleri erst in einem oder einigen
Exemplaren gefangen worden sind. — Das einzige bis jetzt
376
bekannte im Berliner Museum befindliche Exemplar von Tryp.
japonica ist ein Weibchen, welches Wiedema?in als Ori-
ginal seiner Beschreibung gedient hat. Es unterscheidet sich
von meinem Männchen besonders durch die Zeichnung des
Hinterleibes; der erste und zweite Ring desselben sind nur
auf der Mitte braun, auf dem dritten bis fünften Ringe ste-
hen je zwei einander ziemlich genäherte schwarze Punkte
von geringer Grösse. Die Fühlerspitze ist nicht breit schwarz
wie bei Tryp. Zelle ri, sondern kaum etwas dunkler als
das Uebrige des dritten Gliedes; auch ist bei Tryp. japo-
nica die Flügelzeichnung am Rande mehr durchbrochen als
bei Tryp. Zelleri. Eine Vereinigung ist also nach den
bis jetzt vorliegenden Thatsachen, auch ganz abgesehen von
der Verschiedenheit des Vaterlandes, die doppelte Vorsicht
empfiehlt, nicht möglich.
41. Trypeta Bardanae (Tab. II. fig. 37.).
Trupanea Bardanae Schrank Faun. Boic. III. 2524.
Trypeta confusa Meig V. p. 337. No. 37. Tab. 50. fig. 9.
Trypeta Bardanae Meig. V. p. 349. No. 59.
Acinia Heraclei Walker Ent. Mag-. III. p. 77. fig. 23.
?Acinia confusa Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 3.
Diese Art ist an der ihr eigenthümlicheu sehr constan-
ten Flügelzeichnung sehr kenntlich; Meiljens wie Walkers
Figur stellen dieselbe gut dar. Das Flügelgitter bildet stets
die breite fleckenarlige Queerbinde in der Nähe der Flügel-
spitze, und die schiefliegende , welche sich von dem, einen
hellen Punkt einschlicsscnden Randmale schief über die bei-
den Queeradern weg bis gegen den Hinterrand zieht ; in der
Mitte stossen beide Binden zusammen , haben aber da grade
einen etwas grösseren hellen Punkt zwischen sich. Die ganze
Flügelfläche hat am Vorderrande hin, noch mehr gegen die Flü-
gelvvurzel, eine sehr gelbliche Färbung. — Man wird Tryp.
Bardanae nicht mit Tryp. Leontod ontis verwech-
seln können, wenn man auf die bedeutendere Grösse und gel-
bere Färbung gegenwärtiger Art, auf die breitere und hel-
lere Legeröhre ihres Weibclrens, ausser den bereits angege-
benen charakteristischen Merkmalen der Flügelzeichnung auch
darauf achtet, dass das braune Flügelgitter erst gegen die
377
hintere Queerader hin zwischen die vierte und fünfte Läiurs-
ader eintritt und dass der Anfang der sechsten L&ngsader
nicht wie hei Tryp. Leo ntodo litis geschwilrzt, sondern
nur schwach gebräunt ist. Grossere Aehnlichkeit hat Tryp.
Bardanae, ausser der Flügelzeichnung, mit Tryp. co-
li ura, hei welcher die Unterschiede ausführlicher angegeben
werden sollen.
An merk. 1. Die Einsetzung des Schrahkschen Namens
in sein Recht bat kein Bedenken, da die in der Fauna Boica
gegebene Beschreibung die Art mit Sicherheit erkennen lässt.
Die Richtigkeit der Deutung desselben wird übrigens auch
dadurch noch bestätigt, dass gegenwärtige Art als Larve auf
die Köpfe der Klette angewiesen ist, aus denen ich die Fliege
mehrmals erzog, ja dass sie, wie es scheint, ausschliesslich
auf diese Pilanze beschränkt ist.
Anmerk. 2. Walker hält Tryp. Bardanae, durch
einen sehr argen Missgriff für Tryp. Heraclei Fbr. Mg.
und setzt der Verwirrung die Krone auf, indem er auch noch
Musca Heraclei Luine (Meigens Tryp. Onopordi-
n is) als Syiionim dazu zieht. Hätte er seine Flügelabbildung
Tab. IX. fig. 23. nur etwas genauer mit den von Meigen
gegebenen verglichen, so hätte er wenigstens statt auf Tryp.
Heraclei 31eig. auf Tryp. conf usa Me'ig. kommen müssen.
Anmerk. 3. Das Citat von Acinia confusa Macq.
scheint mir wegen der Kürze und Oberflächlichkeit von Mac-
quarls Angaben nicht vollkommen sicher.
Anmerk. 4. Walker citirt Acinia plantaris Roh.
Desv., Macquart dagegen A c. claripennis Hob. Desv.
als Synonim zu gegenwärtiger Art. Bei der grossen Unsi-
cherheit in der Deutung der dieser Abtheilung von Trypeta
angehorigen Arten des Essai sur les Myodaires scheint es
am gerathensten alle seine entomologischen Sünden der Ver-
gessenheit zu übergeben.
Anmerk. 5. Meigen sagt, dass die Legeröhre bei
Tryp. confusa schwarz sei; diess ist sie nur höchst aus-
nahmsweise, in der Regel ist sie rothgelb. Er mag ihr Ex-
emplare anderer Arten beigemengt haben, worauf auch seine
378
Angabe» über Varietäten in der Flügelzeichnuiig hindeuten.
Seine Flügelabbildung gehört sicher hierher.
42. Trypeta conura (Tab. I. fig. 29.).
Tryp. conura: flavescens ; alis reticulatis, basi et macula
magna ad marginem exteriorem nuigis perspicuis; stylo
anali magno conico rufescente. Long. 272 ^n-
Der vorigen überaus ähnlich , nur in der Flügelzeich-
nung sehr abweichend; das bräunliche Netzwerk ist über die
ganze Fläche derselben ziemlich gleichraässig ausgebreitet,
nur die Wurzel und eine Stelle am Vorderrande jenseits des
Randmales wenig gefleckt. Beiderseits neben dieser hellen
Stelle am Vorderrande ist das Flügelgitter etwas dunkler.
Kopf, Mittelleib und Beine haben ganz die Färbung wie bei
Tryp. Bardanae, auch zeigen die Horndecken der Hin-
terleibsringe dieselben gelben Hinterrandssäume, wie bei je-
ner. Die Legeröhre von Tryp. conura ist noch ein we-
nig länger als die beiden letzten Hinterleibsringe zusammen,
also merklich länger als bei Trypeta Bardanae, und zu-
gleich viel conischer. Ausser den bereits erwähnten Unter-
schieden macht die Art auch die etwas bedeutendere Grösse
und die breitere Form der Flügel kenntlich.
Bei den im Ganzen nicht erheblichen Formunterschieden
zwischen Tryp. Bardanae und Tryp- conura habe ich
lange Bedenken getragen, letztere für eine besondere Art an-
zusehen, so sehr verschieden auch die Flügelzcichnung sein
mag. Da aber von 115 Exemplaren der Tryp. Bardanae,
die in meiner Sammlung befindlich sind, kein einziges auch
nur die Andeutung eines Ueberganges in der Flügelzeicbnung
zu der der Tryp. conura zeigt, so muss ich die Trennung
derselben für vollkommen gerechtfertigt halten. Von Tryp.
Leontodontis weicht Tryp. conura in Körpergrösse und
Körperfarbe, verhältnissmässiger Länge der Legeröhre und
in der Flügelzeichnung zu bedeutend ab , als dass eine nä-
here Vergleichnung nöthig wäre.
Meine Exemplare sind bei Wien gefangen worden.
Die grosse Schwäche der Diagnose dieser, wie der fol-
genden Arten erkenne ich selbst vollständig an, weiss aber in
der That nichts Besseres an deren Stelle zu setzen.
379
43. Trypeta tmucata (Tab. I. fig. 33>
Tryp. truncata: luteo- cinerea; alae obscure reticulatae,
macnlis obscnrioribus magnis inter se, punctis perspicuis
basi coiifluentibus, stigma punctis duobus pellucidis; Stylus
analis brevissimus, latus, rufescens. Long. 2l/3 lin.
Wiederum eine den beiden vorigen, besonders der Tryp.
conura sehr ähnliche Art; mit Tryp. Bardanae lässt
sie sich aus den oben bei der vorhergehenden Art angeführ-
ten Gründen nicht vereinigen, mit Tryp. conura aber auch
nicht, da die Legeröhre des Weibchens kaum halb so laug
wie die von jener ist, nämlich kaum länger als das letzte
Hiuterleibssegment; ihre Farbe ist rotligelb.
Färbung wie bei Trypeta conura, nur etwas grauer;
auch der Flügelschnitt und die Flügelfärbung sehr ähnlich,
aber das Randmal, welches bei Tryp. conura und den an-
deren nächst verwandten Arten nur einen hellen Punkt ein-
schliesst, hat deren zwei.
Die Kürze und Breite der Legeröhre rechtfertigt die
Trennung von den nächstverwandten Arten.
Vaterland: die Gegend von Wien.
44. Trypeta simplex (Tab. II. fig. 38.).
Tryp. simplex: cinerascens; alis reticulatis basi et mar-
gine interiore magis perspicuis, punctis duobus disci albo-
micantibus; stylo anali brevi conico nigro-brunueo. Long.
2 lin.
Einfarbig grau, auf dem Thorax mehr gelbgrau, Kopf
und Beine lehmgelblich. Körperbau ganz wie bei Tryp.
Leontodontis, auch die Legerölue von derselben Gestalt
und Farbe wie bei jener, aber der Mundrand vorn weniger
sanft in die Höhe gezogen, sondern plötzlich ein wenig auf-
geworfen und die Flügel verhältnissmässig breiter. Die Flü-
gelzeichnung ist ein dunkelbraunes, von wenigen, meist ziem-
lich grossen Punkten durchbrochenes Netz ; am Hinterrande
der Flügel sind die Durchbrechungen häufiger und die Wur-
zel ist nur weitläufig braun gefleckt. Zwei durchsichtige
Punkte, der eine vor und der andere hinter der kleinen Queer-
ader, schimmern lebhaft weiss; einen ähnlichen doch matteren
380
Schimmer zeigen drei Flecke, wovon der eine zwischen der
zweiten und dritten Längsader in der Gegend der kleinen
Queerader, die beiden anderen aber unmittelbar bei ihm am
Vorderrande selbst liegen. Das Randmal schliesst nur einen
kleinen hellen Punkt ein.
Mit Tryp. Leontodontis kann diese Art wegen des
ganz abweichenden Charakters der Flügelzeichnung, wie we-
gen der oben bereits angegebenen Unterschiede nicht ver-
wechselt werden. An eiue Vereinigung mit Trypeta co-
nura ist wegen der fast noch einmal so langen Legeröhre
dieser letztem ebenfalls nicht zu denken. Mit der ihr aller-
dings sehr ähnlichen Trypeta truueata getraue ich mich
alier ebenfalls nicht sie zu vereinigen, weil bei ersterer die
Legeröhre viel breiter ist, der Mund r and nicht die eigen-
thümliche kleine Aufwerfung zeigt, die hellen Punkte der viel
durchbrochenen) Flügelzeichnung keine Spur von weissem
Schimmer haben, auch das Randmal statt eines einzigen, zwei
helle Punkte einschliesst.
Ich habe die Beschreibung dieser Art, welche ich bei
Smyina fand, hier geben zu müssen geglaubt, da sie wahr-
scheinlich auch im südöstlichen Europa vorkommt und sehr
leicht mit der vorigen Art verwechselt werden kann.
Aumerk. Auch Tryp. pulchra ist in Körperform und
Körperfarbe der Tryp. simplex sehr ähnlich, wird aber
leicht an der am Rande strahlenförmigen Flügelzeichnung un-
terschieden.
45. Trypeta Leontodontis (Tab. II. fig. 39.).
Musca Leontodontis De Geer VI. 24. No. 17. Tab. II. fig.
15—18.
Teph ritis Leontodontis Fall. Ort. p. 9. No. 13 (excl. var. ß}.
Trypeta Leontodontis Meuj. V. p. 335. No. 35. Tab. 50. fig. 8.
?Acinia Leontodontis Walker Knt. Mag. III. p. 77. Tab.
IX. iig. 24.
Acinia Leontodontis Macq. Suit. Dipt II. 469. No. 2.
V Tepliritis Leontodontis Zetterstedt Ins. Läpp. p. 745.
No. 6. (ex parte).
Unter diesem Namen sind wohl von den meisten Schrift-
stellern verschiedene Arten zusammengeworfen worden, so
dass es schwer ist eine eiuigermassen befriedigende Syuonimie
381
aufzustellen. Ich halte die sogleich näher zu beschreibende
Art für die wahre De Geersche Musca Leo ntodo litis
und behalte für sie diesen Namen um so mehr bei, da ich
auch Füllens T e p h r. Leontodontis mit Ausnahme von
var. ß. und Metyens Tryp. Leontodontis in ihr zu er-
kennen glaube. — Was Walker unter Acinia Leonto-
dontis verstanden hat, wird durch seine Citate, welche die
himmelweit verschiedensten Arten, wie Musca stellata
Sulzer (Tryp. radiata Me'icj. oder eine ähnliche Art) und
Tryp. confusa Me'ig. hierher ziehen, zweifelhaft; noch zwei-
felhafter durch mehrere auf die in Rede stehende Art gar
nicht passende Angaben seiner Beschreibung; sehe ich trotz
dem Acinia Leontodontis Walk, als ein nicht unwahr-
scheinliches Synonim gegenwärtiger Art an, so geschieht es,
weil ich der von ihm gegebenen Figur, die hierher zu deu-
ten scheint, mehr vertraue, als der Sorgsamkeit seiner Be-
schreibung und Synonimie. — Macquarts Angaben sind
sehr kurz, enthalten aber nichts, was sich nicht hierher deuten
liesse. — Der Beschreibung und Varietätenaufzählung, wel-
che Zellersledt an der citirten Stelle giebt, sieht man es
leicht an, dass seine Tephr. Leontodontis ein Gemisch
von gar verschiedenen Arten ist; ich vermuthe unter ihnen
auch gegenwärtige, ohne indess auch nur mit einiger Wahr-
scheinlichkeit bestimmen zu können, unter welcher seiner Va-
rietäten sie versteckt sein möge.
Tryp. Leontodontis ist l1/, — l3/4 Linien lang;
aschgrau, Kopf und Beine lehmgelblich, die Stirn meisten-
theils gelblich grau; die Behaarung an den Seiten des Mund-
randes ist nach vorn hin schwärzlich; dieselbe Farbe hat die
Behaarung der Taster. Thorax, Schildchen und Hinterleib
sind durchaus einfarbig grau ; auf Thorax und Schildchen
pflegt die Farbe mehr als auf dem Hinterleibe in das Gelb-
lichbraune überzugehen. Hie Behaarung besteht aus kurzen,
steifen, lose anliegenden, hellen Härchen, nur am Hinter-
rande des letzten Leibesringes und auf Thorax und Schild-
chen finden sich die gewöhnlichen schwarzen Borsten. Die
Legeröhre ist kurz konisch, V/2 mal so lang als der letzte
Leibesring, zuweilen schwarz, eben so oft rostroth, bei wei-
38Ä
tem am häufigsten an Grund, Spitze und auf der Mittellinie
schwarz und übrigens roth. — ■ Besonders bezeichnend ist
für diese Art die in ihrem Charakter wenig veränderliche
Flügelzeichuung; die Flügelvvurzel ist stets sehr wenig ge-
fleckt; vom Randmale, das einen einzigen an seiner Spitze
liegenden hellen Puukt einschliesst, zieht sich ein braunes
Gitter queer über den Flügel bis über die fünfte Längsader
hinweg und setzt sich da durch loseres Gitterwerk nach hin-
ten mit dem geschwärzten Anfange der sechsten Längsader
in Verbindung; auf diesen ersten Fleck folgt am Vorderrande,
wie bei allen näher verwandten Arien, ein braunes senkrech-
tes Strichelchen, hinter dem im folgenden Zwischenräume stets
ein glasheller Fleck liegt; darauf folgt der zweite grössere
braune Fleck, welcher am Vorderrande stets zwei helle Punkte
einschliesst und den Hinterrand mit zwei, seltener nur mit ei-
nem strahlförmigen Aste erreicht; unter sich und demnächst
mit ihm -verbinden sich zwei an den Mündungen der dritten
und vierten Längsader liegende dunkle Fleckchen, doch ist
diese Verbindung auch nicht selten unterbrochen; ein kleine-
rer weniger dunkler und mehr durchbrochener, deshalb we-
niger bemerklicher Gilterfieck liegt auf der hinteren Queer-
ader- die genannten drei Flecke verbinden sich mehr oder
weniger mit einander durch loseres und blasseres Gitterwerk;
der Mittelpunkt dieser Verbindung ist ein unmittelbar vor dem
vorderen Ende der hinteren Queerader zwischen der dritten
und vierten Längsader liegender heller Punkt.
Unter einer erheblichen Anzahl von Exemplaren besitze
ich nur ein einziges, was eine liennenswerthe Varietät bildet;
das gewöhnliche losere Gitterwerk ist ganz unzusammenhän-
gend, die dunklen Fleckchen an den Mündungen der dritten
und vierten Längsader sind anverbunden und dem der Spitze
am nächsten liegenden dunkelen Flecke sind wie dem auf der
hinteren Queerader ganz ungewöhnlich viel kleine helle Punkte
eingestreut.
Im ganzen nördlichen Europa.
46. Trypeta angustipennis (Tab. II. fig. 41.).
Tephritis Leontodont. Zell. Ins. läpp, p.745. No. 6. var.a.
(ex. p.).
383
Tryp. angustipennis: cinerea; alae maculis cinerascen-
tibus adspersae, duobus ad marginem exteriorem majoribus,
stigmate nigricante impunctato; Stylus analis brevis niger.
Long. l!/3 lin.
Kleiner und schlanker als Tryp. Leon to dontis.
Die Färbung wie bei jener, auch die Legeröhre von verhält-
nissnüissig gleicher Länge, aber verhältnissmässig etwas brei-
ter; die helle Behaarung des Hinterleibes setzt sich sehr deut-
lich auf dieselbe fort; ihre Farbe ist schwarz. Die Schenkel
auf der Aussenseite mehr oder weniger gebräunt; an den
hintersten ist die ganze Wurzelhälfte braun. Die Flügel sind
verhältnissmässig lang und schmal, vollkommen farblos und
durchsichtig, mit wenigen zerstreuten graulichen Fleckchen
gezeichnet, die sich zu keinem Gitter an einander schliessen.
Das Randmal, an welches sich der eine der grösseren grauen
Flecke anschliessf, ist tief braunschwarz, ohne helleren Punkt;
der mehr nach der Flügelspitze hin liegende noch grössere
graue Fleck schliesst am Vorderrande nur einen hinter der
Mündung der zweiten Längsader liegenden kleinen hellen
Punkt ein.
Ich besitze von dieser äusserst kenntlichen Art nur ein
Pärchen, welches Herrn Zeller als Tephr. Leonto dontis
von Herrn Zetlerstedt zugeschickt wurde.
47. Trypcta fallax (Tab. II. fig. 40.).
Tryp. fallax: cinerea; abdomen nigro-ci'initum, serie unica
setarum pallidarum ad marginem posteriorem singuloruru
segmentorum; alae reticulatae apice subradiatae, maculis
dualms obscurioribus ad marginem exteriorem; Stylus ana-
lis brevis nigricans. Long. l3/3 lin.
Der Trypeta Leontodontis täuschend ähnlich und
damit bisher vermengt, doch auf den ersten Blick leicht an der
Behaarung des Hinterleibes zu unterscheiden, die ganz schwarz
ist; nur am Hinterrande jedes Segmentes, mit Ausnahme des
letzten, steht eine sehr weitläufige Reihe hellerer Borsten,
von denen sich die mittelsten zuweilen verdunkeln ; gegen den
Hinterrand des zweiten Ringes auch ausserdem noch ein Paar
kurze helle Härchen. — Flügelzeichnung der von Tryp.
384
Leontod o ntis sehr ähnlich, doch die dunkleren Flecke et-
was ausgedehnter, auch der erste nach dem Hinterrande zu
mehr nach der Flügelwurzel hin gezogen; dasllandmal schliesst
einen, der zweite dunkle Fleck zwei helle Punkte am Vor-
derrande ein. Kopf und Beine wie hei Tryp. L eont od o li-
tis, nur die Schenkel, besonders die vorderen, in bedeuten-
der Ausdehnung gebräunt. Auch die Legerohre wie hei jener,
nur gewöhnlich dunkler, schwarz, am Seitenraude rothbraun
durchscheinend.
Vaterland : Deutschland ; Nahrungspflanze der Larve un-
bekannt.
Anmerk. 1. Auf Exemplare gegenwärtiger Art mag
sich 3J eigens Angabe über die schwarze Legeröhre von Tryp.
Leontodontis wohl vorzugsweise beziehen.
Anmerk. 2. Auch mit Tryp. pulchra hat gegenwär-
tige Art im allgemeinen Ansehen und in der Flügelzeichnung
viel Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber von ihr in dersel-
ben Weise, wie von Tryp. Leontodontis, durch die Be-
haarung des Hinterleibes, ausserdem noch durch den hellen
Punkt im Ilaudmale, die mehr durchbrochenen dunkleren
Flecken und die weniger entwickelte Strahlung au der Flü-
gelspitze.
48. Trypeta amicivora (Tab. I. fig. 34.).
Tryp. amicivora: obscure luteo cinerea; palpi prominuli;
alae reticulatae maculis tribus magnis obscurioribus con-
flnentibus; ahdomen nigro-pilosum, serie setarum pallescen-
tinm ad singulas incisuras, margine segmenti ultinii et stylo
anali ochraceis. Long. 2 — 2'/G lin.
Dunkel bräunlich grau; Kopf und Beine rostgelb, drit-
tes Fühlerglied und die Schenkel, letzlere besonders bei dem
Männchen oft dunkler; der Hand der einzelnen Segmente mehr
oder weniger rostgelb, der Hinterrand des letzten Segmeutes
trägt stets diese Farbe in grösserer oder geringerer Ausdeh-
nung, oft ist fast der ganze letzte Abschnitt so gefärbt. Auch
die Schulterecke und eine von ihr nach der Flügelwurzel hin-
ziehende Strieme haben eine etwas dunklere Rostfarbe, was
besonders bei abgeriebenen oder etwas verölten Stücken deut-
385
lieh wahrnehmbar ist. Das zweite Fühlerglied ist ein wenig
aufgetrieben, das dritte ziemlich kurz, nuten gerundet; die
Behaarung der Fühlerhorste ziemlich deutlich. Die Taster
sind ziemlich breit, etwas vorstehend, der Rüssel dick. —
Die Behaarung des Thorax ist grösstenteils dunkel, nur an
den Seiten und hinten mischen sich helle Härchen bei. Die
Behaarung des Hinterleibes ist schwarz, fein, ziemlich dicht,
am Hinterrande jedes Ringes, mit Ausnahme des letzten, steht
eine Reihe blasser etwas stärkerer Borsten, vor der sich auf
dem zweiten Ringe noch einige andre lichte Härchen finden.
Die Legeröhre ist nicht ganz so lang wie die drei letzten
Abschnitte zusammen, konisch, rostgelb, fein schwarzhaarig.
Die Flügel sind vom Vorder- bis zum Hinterrande schwarz-
braun gegittert, die gewöhnlichen drei dunklereu Stellen gross,
zusammenfassend, die zweite reicht weit gegen die Flügel-
spitze, an der bei den Mündungen der Längsadern zwei ziem-
lich grosse dunkle Fleckchen stehen.
Ich habe diese Art aus Schlesien von Schilling und
aus der Gegend um Frankfurt am Main vom Herrn Senator
iwn Heyden erhalten. Es ist eine der interessanten Ent-
deckungen des letztern, dass die Larve dieser Art auf Ar-
nica in 011 ta na angewiesen ist.
Anmerk. 1. Ich halte diese Art für die wahre Mu-
sca Arnicae der Faun, suec, weshalb ich der gewöhnli-
chen Deutung derselben auf eine Art, die nie auf Arnica
gefunden worden ist, nicht gefolgt bin. Die Entscheidung
über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit meiner Deutung muss
in der Faun. suec. ed. 1. und besonders in den Act. Ujisal.
vom Jahr 1736 gesucht werden, wo IAnne die Fliege zuerst
beschrieb, welche mir aber nicht zugänglich sind. Soviel ist
gewiss, dass die Angaben der zweiten Ausgabe der Faun,
suec. sich eben so gut auf die gegenwärtige Art beziehen las-
sen, als auf die, welche gewöhnlich dafür genommen wird.
Ich habe durch den gewählten Namen wenigstens auf die Nah-
rungspflanze der Larve hindeuten wollen; er weicht dem
JLinn& sehen , sobald es sich ausweist, dass die in Schweden
auf Arnica vorkommende Art mit gegenwärtiger einerlei ist.
Anmerk. 2. Wie Meigens Tryp.Leontodontis ein
(5. Band. 2. Heft.) 25
386
Gemisch mehrerer, zum Theil ziemlich heterogener Arten ist,
60 ist das, vielleicht in noch höherem Grade auch mit seiner
Tryp. flavicauda der Fall, welche Tryp. arnicivora,
Tryp. ruralis, Tryp. vespertina, wahrscheinlich auch
Tryp. truncata und vielleicht selbst Tryp. conura um-
fasst, mit einem Worte ein Collektivname für alle grauen Ar-
ten mit bis gegen die Wurzel hin gegitterten Flügeln und
rostgelber Legeröhre ist. Da weder Meujens schriftliche An-
gaben, noch die von ihm ausgegangenen Originalbestimmun-
gen audeuten, dass er eine dieser Arten für typische Form
seiner Tryp. flavicauda angesehen habe, sondern letztere
den Beweis geben, dass er diese einander freilich ähnlichen
Arten nicht unterschieden habe, so lasst sich auch der Name
auf keine dieser Arten anwenden und muss deshalb eingehen.
Anmerk. 3. Tryp. arnicivora hat äusserst grosse
Aehnlichkeit mit Tryp. conura und Tryp. truncata.
Die Länge der Legeröhre hält das Mittel zwischen der jener
beiden Arten, die schwarze Behaarung des Hinterleibes un-
terscheidet sie von beiden leicht.
49. Trypeta ruralis (Tab. I. fig. 35.).
Tryp. ruralis: obscnre cinerea; palpi non prominentes; alae
reticulatae maculis majoribns partim conspicuis; abdoniinis
segmenta autice nigro-postice albo-pilosa; Stylus analis
ochraceus. Long. l2/3 — l3/4 lin.
Dunkel aschgrau; Kopf und Beine rostgell), das Unter-
gesicht etwas heller, die Schenkel oft gebräunt; die Taster
gar nicht oder kaum etwas hervorragend *). Die Behaarung
des Thorax licht, die des Hinterleibes auf der vorderen Hälfte
jedes Segmentes schwarz, auf der hinteren Hälfte weisslich.
Das Flügelgitter ist sehr durchbrochen, über die ganze Flä-
che derselben verbreitet; die gewöhnlichen dunkleren Stellen
treten in der Regel wenig hervor. Bei dem Weibchen ist
die weissliche Behaarung der Hinterleibssegmente mehr auf
*) Man lege auf dieses scheinbar sehr gute Merkmal nicht
zuviel Gewicht ; die verschiedene Lage, welche der Rüssel bei dem
Eintrocknen annimmt, bringt darin oft scheinbare Unterschiede her-
vor, die sich freilich immer innerhalb gewisser Grenzen halten.
38*
den Hinterrand derselben beschränkt, so dass sie sich darin
derTryp. aruicivora nähert. Die Legeröhre desselben
ist etwas länger als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte
zusammen, rostgelb, au Grund und Spitze duukler, fein
schwarzhaarig.
Ich fing diese Art bei Posen und in Schlesien häufig
auf Feldrainen, wo weit und breit keine Arnica wuchs; habe
sie auch aus anderen Gegenden Deutschlands mehrfach erhal-
ten; Aufenthalt der Larve unbekannt.'
Anmerk. Wegen der eigentümlichen Behaarung mit
keiner anderen Art verwechselbar, allenfalls das Weibchen
mit verkrüppelten Stücken von Tryp. aruicivora, aber
dann noch leicht an der durchweg lichten Behaarung des
Thorax und dem durchbrochneren Flügelgitter zu erkennen.
50. Trypeta vespertina (Tab. I. flg. 36.).
Tryp. vespertina: cinerea, pallide crinita; alae reticula-
tae maculis obscurioribus parum confluentibus, stigmate pun-
ctum pellucidum unicum includenti; Stylus analis brevis
ochraceus. Long. l3/4 — 2 liu.
Grau, kaum etwas in das Lehmfarbene ziehend, überall
licht behaart; die beiden ersten Leibesringe in grösserer oder
geringerer Ausdehnung bräunlichgelb. Legeröhre etwas kür-
zer als die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen,
breit, rostgelb. Flügel mit in der Regel nicht sehr dunklem
Gitter, das aber den Hinterrand in seiner ganzen Ausdehnung
erreicht; die gewöhnlichen dunkleren Flecke fiiessen wenig
zusammen; das Randmal mit einem einzigen kleinen hellen
Punkte. Kopf und Beine gelb, reiner als bei den verwand-
ten Arten.
Ich habe diese Art einmal auf einer Wiese mit dem
Hamen gefangen , weiss also über den Aufenthalt der Larve
nichts anzugeben.
Anmerk. 1. Trotz der grossen Aehnlichkeit mit Tryp.
ruralis, doch leicht an der durchaus blassen Behaarung zu
unterscheiden. Mit Tryp. truncata steht sie in äusserst
naher Verwandtschaft, so dass ich jene früher für eine grös-
sere und dunklerflüglige Varietät derselben gehalten habe; sie
388
unterscheidet sich indess nicht nur durch helleres weniger
znsammenfliessendes Flügelgitter so wie hellere Färbung fon
Kopf und Beinen, sondern ganz vorzüglich durch viel schmä-
lere Flügel und andere Stellung der Quecradern, während
nämlich der Abstand der kleinen Queerader von der hinteren
bei Tryp. truncata grade den vierten Theil der Länge
der dahinter liegenden Zelle beträgt, ist er bei Tryp. ve-
spertina bedeutend kleiner; auch ist bei letzterer die Stirn
schmäler und das Randmal schliesst nur einen, bei Tryp.
truncata aber zwei helle Punkte ein.
Aumerk. 2. Trypetacincta kann schon wegen der
ganz anderen Flügelzeichnung und der ganz anderen Stel-
lung der Queeradern nicht in den Verdacht kommen, eine
kleinere Abänderung gegenwärtiger Art, bei der der Hinter-
leib zuweilen fast wie bei Tryp. cincta gefärbt ist, zusein.
51. Trypeta formosa (Tab. IL fig. 42.).
Tryp. formosa: cinerea, flavo-tomentosa, capite, humeris,
scutello ad latera pedibusque flavis; alae brunneae pun-
ctis pellucidis minutis creberrimis cohaerentibus reticulatae,
apice macnla trigona ad marginem exteriorem basicjue lata
albido- pellucidis; Stylus analis mediocris ferrugineus. Long.
l2/3-l7f, «n.
Graulich, doch auf dem Thorax mit einem dichten Flan-
me bedeckt, der denselben ziemlich hell gelblich erscheinen
lässt. An den Schulteret ken, auf einer kurzen Seitenstrieme
grade vor der Flügelwurzel und an den Seitenecken des
Schildchens ist auch die Farbe des Grundes gelblich, letzte-
res ist auf der Mitte mehr bräunlich. Hinterrücken schwärz-
lich grau, ein wenig gelblich schimmernd. Die Farbe des
Hinterleibes zieht mehr in das Bräunliche, auf der Unterseite
in das Gelbliche, die Einschnitte sind schmal hellbraun ge-
säumt. Die Behaarung von Thorax und Hinterleib besteht
aus ziemlich zerstreuten, kurzen, lichten Härchen; an jedem
Hinterleibseinschnitte steht eine weitläufige Reihe längerer,
aber ebenfalls lichter Borstchen, nur die gewöhnlichen ab-
stehenden Borsten am Hinterrande des letzten Ringes sind,
wie die anderen langen Borsten dunkel. — Der Kopf ist
389
gelb, die langen Stirnborsten, die Borstchen am ersten und
zweiten Fühlergliede, sind schwarz, die ziemlich langen an
den Seiten des Mundrandes und die an der Spitze der Ta-
ster schwärzlich ; letztere selbst etwas erweitert, doch kurz,
so dass sie nicht über den vorn nur sehr wenig aufgeworfe-
nen Mundrand vorragen. Fühler kurz, zweites Glied sehr
merklich aufgetrieben, Borste gegen die Spitze hin deutlich
behaart. Flügelzeichnung ausgezeichnet, keiner andern be-
kannten Art nahe stehend; die Wurzel in grosser Ausdeh-
nung, ein dreieckiger Fleck am Vorderrande mit einem dunk-
len Randstrichelcheu und die gerade abgeschnittene Spitze mit
je einem dunkleren Punkte an der Mündung der dritten und
vierten Längsader sind glashell; alles übrige ist von einem
bräunlichen Gitterflecken bedeckt, der von vielen, aber klei-
nen glashellen Punkten durchbrochen ist, die gegen den Vor-
tlerrand hin sparsamer, gegen den Hinterrand hin aber häu-
figer stehen und sich mit einander verbinden ; an der Wur-
zelhälfte des Vorderrandes und auf der fünften Längsader
gegeu das Ende hin fliessen sie ganz und gar zusammen und
bilden durchsichtige, bräunlich gefleckte Stellen; ein grösse-
rer glasheller Punkt unmittelbar über dem vorderen Ende der
hinteren Queerader zeichnet sich aus. Die Legeröhre breit,
flach, so lang wie die beiden letzten Segmente zusammen,
rostbraun, au den Seiten heller.
Aufenthalt und Lebensweise der Larve sind unbekannt.
Vaterland: Deutschland.
52. Trypeta Matricariae (Tab. II. fig. 43.).
Tryp. Matricariae: cinerea, pallide pilosa; alae brun-
neo-reticulatae, macnlis duobus majoribus, ad marginem
anteriorem punctum pellucidum unicum includentibus ; stylo
anali nigro. Long. l2/3 — 17* lin-
Die Farbe grau, die Behaarung mit Ausnahme der ge-
wöhnlichen schwarzen Borsten überall licht. Kopf und Beine
lehmgelb, die Aussenseite der Schenkel zuweilen etwas dunkler
und die Stirn im Leben ziemlich lebhaft gelb. Die Legeröhre
ist so lang wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusam-
men, ziemlich breit, nach der Spitze hin massig verschmälert,
390
schwarz 'und auf der Mitte des Seitenrandes zuweilen roth
durchscheinend, bei unverriebenen Stücken mit lichten Här-
chen besetzt. — Die Flügelzeichnung ähnelt der von Tryp.
rnraiis sehr, ist aber mehr durchbrochen, die beiden dun-
kelen Flecke am Vorderrande sind viel kleiner, auch schliesst
der der Flügelspitze nähere nur einen einzigen hellen Punkt
am Vorderrande ein. — Die beiden ersten Fühlerglieder
sind gewöhnlich gebräunt.
Anmerk. Diese Art könnte bei oberflächlicher Ansicht
leicht für eine Varietät der Tryp. rnraiis gehalten wer-
den, mit der sie in Grösse, Körperforin, Färbung und Flü-
gelzeichnnng viel Aehnlichkeit hat; sie unterscheidet sich in-
dess leicht und sicher durch die ganz und gar helle Behaa-
rung des Hinterleibes; auch der Unterschied in der Färbung
der Legeröhre und die oben bemerkte Abweichung in der
Flügelzeichnung sind constant, wenigstens bei den 17 Exem-
plaren gegenwärtiger und der noch grösseren Anzahl von Ex-
emplaren jener Art, die sich in meiner Sammlung befinden.
Dazu kommt, dass Trypeta Matricariae bisher nur als
Bewohnerin des südlichsten Theiles von Europa (die griechi-
schen Inseln, Rhodus, Kleinasien) bekannt ist. — Schwieri-
ger ist bei nicht ganz wohl conservirten Exemplaren die Un-
terscheidung von Tryp. praecox; man mnss sich dann
an die geringere Grösse, in jeder Beziehung dunklere Farbe
und das weniger durchbrochene Flügelgitter dieser letzteren
Art halten ; hi: frischen Exemplaren kann keine Verwechselung
stattfinden, c? sich dann die beiden dunklen Längsstriemen
auf dem Thoi'Lz \on Tryp. praecox, die bei Tryp. Ma-
tricariae aucj. nicht in einer Spur vorhanden sind, als si-
cheres Unterscheidungszeichen darbieten. — Mehr schein-
bare als wirkliche Verwandtschaft hat Tr. Matricaria mit
Tryp. producta, elongatula, Absinthii u. s. w. alle
diese Arten unterscheiden sich von ihr entweder durch ver-
längerte Lippe oder punktirten Hinterleib, gewöhnlich durch
beide Merkmale zugleich.
Ich fand an den oben genannten Orten die Fliege so
häufig auf Matricaria, dass sich mit grosser Wahrschein-
391
lichkeit voraussetzen lässt, dass dieselbe der Larve zum Auf-
enthalte dienen werde.
53. Trypeta praecox (Tab. II. fig. 44.).
Tryp. praecox: obscure cinerea, pallide pilosa ; thorax
obsolete bistriatus; alae nigro-reticulatae; pedes lutescen-
tes femoribus brunnescentibus ; Stylus analis niger. Long.
1V3 lin.
Die Farbe dunkelgrau, auf dem Hinterleibe fast
schwarzgrau; die Legeröhre ziemlich breit, so lang wie die
beiden letzten Hiuterleibsabschnitte zusammen, schwarz; auf
dem Thorax zwei, nach dem Tode meist nicht mehr deutliche
dunkelbraune Längsstriemen. Die Behaarung ist mit Ausnahme
der gewöhnlichen langen schwarzen Borsten durchaus licht.
Kopf und Beine bräunlichgelb, das letzte Fühlerglied in der
Regel etwas dunkler als die beiden vorhergehenden; die Vor-
derschenkel auf der Oberseite, die Mittelschenkel an der Aus-
senseite mit einer etwas weniger dunklen braunen Längsstrie-
me; die Hinterschenkel bis gegen die Spitze hin braun; auch
die hintersten Schienen sind mehr oder weniger gebräunt.
Die Flügel haben ein schwärzliches von verhältnissmässig
grossen, meist gerundeten durchsichtigen Punkten durchbro-
chenes Gitter; die beiden etwas dunkleren Stellen schliessen
jede nur einen glashellen Punkt am Vorderrande ein. Die
Lippe ist dick so dass der Rüssel durchaus nicht gekniet
erscheint, der Bau der Fresswerkzeuge, wie der ganze Kör-
perbau, dem der vorher beschriebenen Art sehr ähnlich.
Ich fing Trypeta praecox auf Rhodus und den In-
seln des griechischen Archipelagus häufig, die ersten Exem-
plare schon zu Anfang des Februar. Auf Rhodus waren Tr.
praecox und Matricariae an derselben Stelle häufig, aber ich
beobachtete unter vielen copulirten Pärchen keines, wo sich
beide Arten gemischt hätten. Auf dem Kontinente von Klein-
asien, wo Tryp. Matricariae nicht selten war, ist mir
Tryp. praecox nicht vorgekommen. — Die Unterschiede
beider Arten sind schon bei Tryp. Matricariae hervor-
gehoben worden, ich kann ihnen als einen Unterschied, der
mir an den lebenden Thieren nächst der verschiedenen Fär-
bung des Thorax am meisteii auffiel, die hellere Färbung
39»
des Kopfes von Tryp. Matricariae hinzufügen. Diese Unter-
schiede zeigen sich überdiess sehr constant, unter 47 Exem-
plaren der Yorigen und 39 Exemplaren dieser Art, welche
nach mancherlei Verlusten in meine Sammlung gekommen sind,
findet sich keines, was einen Uehergang andeutete.
Anmerk. An eine Verwechselung yon Tryp. prae-
cox und Tryp. Absinthii kann trotz der Aehnlichkeit
der Färbung, die unsere Art mit denjenigen Stücken von
Tryp. Absinthii zeigt, bei denen die Punktirung des Hinter-
leibes verschwindet, nicht gedacht werden, da bei letzterer
Art die Lippe, wenn auch nicht so sehr wie bei anderen be-
nachbarten Arten, doch erheblich verlängert ist, so dass der
Rüssel gekniet erscheint.
54. Tryp. Hyoscyami (Tab. II. fig. 45.).
Musca Hyoscyami Linn. Faun. ed. II. p. 460. No. 1873.
?Musca Hyoscyami Syst. nat. Vindob. 1767. 998. No. 120.
?Musca Hyoscyami Syst. nat. cur. Gmel.V. p. 2856. No. 120.
Tephritis Hyoscyami Fall. Ortal. p. 9. No. 12.
Trypeta Hyoscyami Meig.V. p. 337. No. 38. Tab. 50. fig. 2.
Acinia Hyoscyami Wufker Eilt. Mag. III. p. 78. No. 6. ii«. 25.
Acinia Hyoscyami Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 4.
Tephritis Hyoscyami Zettcrst. Ins. Läpp. p. 745. No. 5.
Die eigentümliche Flügelzeichnung und die Lange der
Legeröhre charakterisiren diese Art so, dass an eine Ver-
wechselung mit einer anderen der bekannten Arten nicht zu
denken ist; die Länge der Legeröhre kommt fast der des
Hinterleibes gleich, sie ist pfriemenförmig, an der Spitze ab-
geschnitten, in den bei weitem meisten Fällen glänzend schwarz,
an der Unterseite ist die Wurzelhälfte zuweilen roth, was in
einzelnen Fällen auf den Seitenrand übergeht; eine hellere
Färbung derselben habe ich noch nicht beobachtet. — Die
Art ist über das ganze nördliche und mittlere Europa verbrei-
tet, ob sie auch im südlichen vorkommt ist mir unbekannt.
Lebensweise und Aufenthalt der Larve sind noch zu entdecken.
Anmerk. Die Citate aus dem System a naturae
halte ich für zweifelhaft, weil daselbst die gute Beschreibung
der Faun. suec. (doch wohl als unpassend) verworfen und
durch eine ersetzt worden ist, die mehr auf eine Art aus der
393
Verwandtschaft von Tryp. Leontodontis deutet, was
durch die von Gmelin angezogenen Citate noch mehr bestä-
tigt wird. Wahrscheinlich ist also, wie bei gar manchen Ar-
ten, unter demselben Namen im Syst. nat. ein anderes Thier
als in der Faun. suec. gemeint.
55. Trypeta postica (Tab. II. fig. 46.).
Musca Her ad ei Fbr. Knt. syst. IV. p. 354. No. 172.
Tephritis Heraclei Fbr. Antl. p. 277. No. 21.
Trypeta Heraclei Mcitj. V. p. 338. No. 39. Tab. 50. fig. 1.
Acinia Heraclei Mrtcq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 5.
Die bleiche Körperfarbe, die eigenthümliche, sehr kennt-
liche Flügelzeichnung und die rothgelbe Farbe der Legeröh-
re, welche fast die Lange des Hinterleibes hat, machen
diese Art so kenntlich , dass zu ihrer Charakterisirung kaum
noch ein Wort weiter nüthig ist. — Die Horndecken des
Hinterleibes sind bei beiden Geschlechtern von rothgelber Farbe
und hallen auf den beiden letzten Segmenten je zwei grosse
schwarze Flecke; bei dem Männchen ist diese Zeichnung viel
deutlicher und ausgedehnter; auf dem letzten Segmente ver-
fliesseii bei ihnen die grossen schwarzen Flecke miteinander
und lassen nur am Hinterrande ein dreieckiges Fleckchen von
rothgelber Farbe übrig. Auf diese eigenthümliche, durch die
lichte Behaarung hindurch schimmernde Zeichnung bezieht
sich der von mir für diese Art gewählte Name.
Fabrichis nennt Kiel als Vaterland dieser Art; ich
erhielt vom Herrn JSellev vier bei Wien angeblich ans Ono-
pordon gezogene Exemplare. Nach Macquarl findet sie sich
auch in Frankreich.
Anmerk. 1. Dass diese Art nicht die Linnesche Mu-
sca Heraclei ist, habeich oben, wo ich von dieser sprach,
nachgewiesen. Aus diesem Grunde musste der Name einge-
zogen werden.
Anmerk. 2. Acinia Heraclei Walker gehört als
Synouim zu Trypeta Bardan ae.
56. Trypeta laticauda.
Tryp. laticauda Meig. V. p. 339. No. 41. Tab. 50. fig. 11.
Die Beschreibung, welche Meigen von dieser Art giebt,
namentlich seine Angabe über die grosse Länge der Lege-
394
röhre, und die höchst eigenthümliche Flügelzeichnnng lassen
gar kein Bedenken sie als wohl unterschieden anzuerkennen.
Ueberdiess mnss sie leicht kenntlich sein. — Seit Meigen
diese Art aus Oestreich erhielt, ist über dieselbe durchaus
nichts weiter bekannt geworden. — Ich habe sie in keiner
Sammlung gesehen.
Anmerk. Walker hat als Tryp. laticauda die ge-
wöhnlich für Varietät der Tryp. parietina gehaltene Tryp.
flavipennis beschrieben, worüber bei dieser.
57. Trypeta Absinthii (Tab. II. fig. 47.).
Musca cinereus Harris Exp.75. Tab. 21. fig. II. (nachlValker).
T ephritis Absinthii Fbr. Antl. p. 322. No. 30.
Tephritis punctella Fallen Ortal. p. 13. No. 21.
Trypeta Absinthii Mehj. V. p. 340. No. 42. Tab. 50. fig. 12.
Tephritis Alethe Neivman Ent. Mag. I. p. 506.
ex. p. Acinia Absinthii Walk. Ent, Mag. III. p. 70.(excl.iig)
Acinia Absinthii Macq. Suit. Dipt. II. p. 470. No. 6.
Kopf im Leben blassgelb , am Augenrande weisslich.
Thorax und Hinterleib grau, ersterer mit zwei sehr undeutli-
chen Längsstriemen, letzterer mit zwei Reihen schwärzlicher
Flecke, die zuweilen ziemlich verschwinden, indessen bei der
Ansicht von der Seite immer wahrnehmbar sind; die Behaa-
rung besteht aus zerstreuten lichten Härchen. Die Beine sind
gelblich , die Schenkel von der Wurzel bis nahe gegen die
Spitze schwarzbraun, etwas grau schimmernd. Die Flügel
haben ein schwärzlich braunes, von yerhältnissmässig grossen
Punkten durchbrochenes Netz; das Randmal und der sich da-
ran schliessende Vorderrandsfleck fast schwarz, ersteres ohne
helleren Punkt. -— Der Kopf ist übrigens wenig verlängert,
aber die Mundöflnung bedeutend länger als breit, die Lippe
massig verlängert, der Rüssel gekniet. Legeröhre kurz,
schwarz. Länge: 1 — 1V0 Linie.
Die Futterpflanze der Larve ist, trotz der Häufigkeit der
Art noch unbekannt; dass sie wirklich auf Beifuss lebe, ist
mir nicht recht wahrscheinlich.
Anmerk. 1. Fabricius scheint mit grösster Bestimmt-
heit diese Art vor sich gehabt zu haben. Auch die Angaben
von Fallen beziehen sich nur auf dieselbe. Meigens An-
395
gäbe über Färbung der Beine und Flügel, deuten sich besser
auf Tryp. elongatula, die Fliigelabbildung gehört aber
zu Tryp. Absinth ii, wahrscheinlich einem kaum ausge-
schlüpften Exemplare, denn der hintere Theil der Flügel-
Zeichnung ist viel zu blass. — Walkers Beschreibung lässt
sich, trotz der wunderlichen Angabe von zwei mit einander
verbundenen Flügelbinden doch auf keine andere Art als
Try p. Absinthii deuten, die Fliigelabbildung aber gehört
nicht zu dieser, sondern wahrscheinlich zu Tryp. elonga-
tula. — Gegen die Richtigkeit der 31ücquarlsd\en Be-
stimmung von Acinia Absinthii möchte die systematische
Stellung derselben einiges Bedenken erregen, da sie nach
seinem Systeme in der ersten Abtheilung von Ensina (Rüs-
sel gekniet, Mundrand wenig vorstehend) stehen sollte; ich
setze voraus, dass er die Art entweder nur nach Meigen auf-
genommen, oder nicht genau angesehen hat.
Anmerk. 2. Tryp. Absinthii nebst der nachfolgen-
den Tryp. tessellata, Tryp. elongatula und Tryp.
producta zeichnen sich durch den geknieten Rüssel sehr
aus; sie treten dadurch in Verwandtschaft mit Tryp. pa-
rietina, Tryp. proboscidea, Tryp. flavipennis und
Tryp. argy rocephala einerseits, und mit Tryp. Son-
chi andrerseits, während sie sich eben dadurch von anderen
ihnen sehr ähnlichen Arten unterscheiden. Ausser den ge-
nannten Arten hat auch Tryp. Wiedemanni einen geknie-
ten Rüssel.
58. Trypeta cincta (Tab. II. fig. 4S.).
Tryp. cincta: flavo - cinerea, capite pedibus abdominisque
cingulo basali flavis; alis reticulatis, punctis pellucidis ma-
gnis, basi pellucida maculis obscuris minutis; Stylus analis
brevis, niger. Long. 1 — 1 V5 lin.
Gelblichgrau; Kopf, Beine und die einen Gürtel bil-
dende Basis des Hinterleibes gelb. Thorax nngestriemt und
Hinterleib ungefleckt mit lichter Behaarung; Legeröhre etwa
so lang wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusam-
men, ziemlich breit, nach der Spitze hin recht merklich ver-
schmälert, glänzend braunschwarz. — Zweites Fühlerglied
396
nach vorn aufgetrieben, das dritte mit fast spitzer Vorderecke;
Mundrand aufgeworfen, Rüssel dick, Lippe kaum etwas ver-
längert. Flügel dunkelbraun gegittert, die durchsichtigen
Punkte gross; Flügelbasis ungegittert mit einigen dunklen
Fleckchen. Das Randmal schliesst einen hellen Punkt ein.
Vaterland: Deutschland, Aufenthalt der Larve unbekannt.
Anmerk. Tryp. cincta wird oft mit Tryp. Absin-
thii verwechselt, von der sie sich indessen leicht unterschei-
det: 1) durch die Körperfärbung, 2) durch ungefleckten Hin-
terleib, 3) durch gegitterte nicht gefleckte Flügel, 4) durch
den Mangel der dunkeln Fleckenbmde in der Gegend der
kleinen Wurzelzellen, die sich bei Tryp. Absinthii stets
findet, 5) durch den hellen Punkt im Randmale u. s. w. —
Mit Tryp. elongatula und den dieser nächst verwandten
Arten kann sie trotz äusserer Aehnlichkeit, wegen ganz ande-
ren Baues der Mundtheile nicht verwechselt werden.
59. Trypeta tessellata (Tab. H. fig. 49.)«
Tryp. tessellata: cinerea, abdomine subimmacnlato, ca-
pite pedibusque flavo-ferrugineis, femoribus cum stylo foe-
minae elongato conico nigris; alarum rete obscurum pun-
ctis magnis pellucidis fasciaque angusta biarcuata obscuriori,
subinterrupta; proboscis geniculata. Long. l'/4 — l'/3 lin.
Eine ausgezeichnete mit keiner andern zu verwechselnde
Art. Aschgrau, Thorax fast ungestriemt, Hinterleib fast un-
gefleckt; Kopf und Beine rostgelb, aber die Schenkel bis ge-
gen die Spitze schwarz, der Schenkelknopf (zweites Hüftglied)
meist rostgelb ; auch die Fühler oft gebräunt, Vorderecke des
dritten Gliedes fast spitz ; der Mundrand sehr vorgezogen,
Rüssel lang, gekniet; Lippe äusserst verlängert. Legeröhre
des Weibchens so lang wie die vier letzten Hinterleibsseg-
mente, konisch, glänzend schwarz. — Die Flügel gegittert,
die durchsichtigen Punkte gross, die fast schachbrettartig ge-
stellten dunkleren Flecke bilden eine deutliche, aber schmale
doppelt bogenförmige Binde, die iudess an mehreren Stellen
fast durchbrochen ist.
Auch über die Verwandlungsgeschichte dieser Art ist
noch keine Beobachtung bekannt geworden. Vaterland:
Deutschland.
39*
Anmerk. Ich muss Sammler auf diese Art besonders
aufmerksam machen. Sie zeigt sich nämlich hinsichtlich der
Fleckung des Hinterleibes etwas unbeständig. Bei einzelnen
Exemplaren sind gar keine Flecke zu entdecken, bei anderen
sind sie ziemlich deutlich ; bei den Exemplaren mit ganz un-
geflecktem, oder fast ganz ungeflecktem Hinterleibe, die ich
bei obiger Beschreibung besonders vor Augen gehabt habe,
und denen auch die Flügelabbildung angehört, tritt die Flü-
gelbinde in der Regel deutlicher hervor. — Es ist nicht
unmöglich, dass die Exemplare mit geflecktem Hinterleibe eine
eigene Art bilden, worüber iudess wahrscheinlich nur die Un-
tersuchung der Mundtheile an frischen Exemplaren wird ent-
scheiden können.
60. Trypeta elongatula (Tab. IL fig. 50.).
Tephr. Leontodontis Zett. Ins. tapp. p. 745. No. 6. var.
b. et c.
Tryp. elongatula: cinerascens, capite pedibusque flaves-
centibus; proboscis geniculata, abdomeu bifariam puncta-
tum; alae pallide reticulatae, macula stigmaticali punctum
pellucidum includente. Long. ll/3 lin.
Der Körper schlank, grau, etwas in das Lehmgelbe
ziehend. Thorax mit ziemlich deutlichen dunkelbraunen Strie-
men, Hinterleib mit zwei Punktreihen ; Behaarung auf Thorax
und Hinterleib ausser den gewöhnlichen schwarzen Borsten
aus zerstreuten blassen Härchen bestehend. Die Legeröhre
kurz, schwarz. — Kopf gelblich, rings um den Augenrand
weisschimmernd; Stirn sonst ziemlich lebhaft gelb, die Mit-
tellinie lichter; die Form des Kopfes ist sehr in die Länge
gezogen, Mundöffnung lang, Lippe sehr verlängert, Taster li-
nieniörmig. Beine gelblich, die Schenkel obenauf in der Re-
gel mit brauner Strieme, besonders an den vordersten und
den hintersten, und bei dem Männchen mehr als bei dem
Weibchen deutlich. Die Flügel sind viel weniger farblos, als
bei Tryp. Absinthii und haben eine recht merkliche blass-
wässrig bräunliche Färbung. Das Netz derselben ist blass
graubraun, ziemlich zusammenhängend, aber die Flügelwur-
zel nicht erreichend; die gewöhnlichen dunkleren Flecke we-
nig auffallend, zwischen beiden am Vorderrande zwei dunkle
398
Strichelchen, der äussere ohne eingeschlossenen hellen Punkt
am Vorderrande; im Randmale ein verhältnissmässig ansehn-
licher heller Punkt.
Anmerk. 1. Tryp. elongatula könnte unter den mir
bekannten europäischen Arten nur mit Tryp. Absin thii
und Tryp. producta allenfalls verwechselt werden. Von
Tryp. Ab sin thii unterscheidet sie sich durch mehr in das
Lehmgelbe ziehendes Grau der Färbung, bedeutendere Grösse,
grössere Schlankheit, sehr abweichende Flügelzeichnung und
vor allem durch den verlängerten Kopf und die viel mehr ver-
längerte Lippe. — Trypeta producta ist noch einmal so
gross, dunkler, Flügel ganz anders gezeichnet, Mundrand noch
aufgeworfener, Rüssel in der Ruhe über ihn vorstehend, Lippe
viel verlängerter und Schenkel schwarz.
Anmerk. 2. Wegen der Berechtigung des von mir ge-
gebenen Namens sind noch die drei von Macquart in der
zweiten Abtheilung von Eiisina als neu beschriebenen Arten
zu vergleichen. Tryp. elongatula kann mit Ensina
maculata nicht identisch sein, da nach Macquarts (wie
Rob. Dcsvoidys) Angabe bei letzterer der Hinterleib drei-
reihig punktirt ist. Bei Ensina M e n t h a r u m Macq. (S ty-
lia Mentha nun Rob. Desv.) sind die Flügel nur auf der
Mitte gefleckt, sie kann also auch nicht hierher gehören. —
Ensina Blotii endlich (Myopites Biotii Brebiss.) hat
auf den Flügeln drei Halbbinden am Vorderrande, ist also
auch eine von Tryp. elongatula ganz verschiedene Art.
Anmerk. 3. In T e p h r. L e o n t o d o n t i s ZeUerstedt
Ins. Läpp. var. c. erkennt man leicht gegenwärtige Art;
var. b. sind Stücke mit verschwundener Punktirung des Hin-
terleibes, recht von der Seite gesehen zeigt sich auch bei ih-
nen die Punktirung. — Sehr auffällig bleibt es, dass Herr
Zellersledl so weit verschiedene Arten wie Tryp. longi-
pennis mit ungeknietem Rüssel und breiten Tastern und
Tryp. elongatula mit geknietem Rüssel und fadenförmi-
gen Tastern als Varietäten einer angeblichen Art hat zusam-
menstellen können, um so auffälliger, da ihn schon die sehr
abweichende Flügelzeichnung auf den spezifischen Unterschied
hätte aufmerksam machen können. Man muss sich aber
399
nodi mehr verwundern, dass er dieses Gemenge von der
so ausserordentlich verschiedenen Tryp. Hyoscyami fast
durch weiter nichts, als den sehr aequivoken Unterschied
in der Verbindung von ein Paar grauen Fleckchen an der
Flügelspitze zu sondern weiss.
Anmerk. 4. Trypeta elongatula scheint ein über-
aus ausgebreitetes Vaterland zu haben. Zeltersledl beschreibt
sie als eine Bewohnerin Lapplands, ich besitze sie aus ver-
schiedenen Gegenden Deutschlands, fing sie auch in Ungarn
und bei Constantinopel, bei Brussa in Kleinasien war sie nicht
selten. Sie scheint als Larve vielleicht auf Tanacetum
angewiesen, wenigstens fing ich sie einige Male auf dieser
Pflanze ; auch von Zeller wurde sie über derselben schwe-
bend gefangen.
61. Trypeta producta (Tab. II. fig. 51.).
Trypeta producta: cinerea, alis nigro-reticulatis; epi-
stoma valde prodiictutn; proboscis geniculata satis promi-
nens; thorax distincte striatus; abdomen bifariam macula-
tum; Stylus analis niger. Long. ll/3 — l'/2 lin,
Grau, Thorax mit sehr deutlichen braunen Striemen,
Hinterleib mit zwei Reihen grosser, aber nur von der Seite
deutlich sichtbarer Flecke. Kopf gelb, Fühler dunkler, be-
sonders das dritte Glied; Stirn im Leben lebhaft gelb mit
hellerer Mittellinie; rings um die Augen weisslicher Schiller;
der Mundrand ist sehr vorgezogen, die Muudöflnung sehr lang;
die Lippe ausserordentlich verlängert, reichlich so lang wie
der Kopf; der Rüssel steht in der Ruhe erheblich über den
Mundrand vor. Die Beine sind bräunlich gelb, die Schen-
kel bis gegen die äusserste Spitze braunschwarz. Die Flügel
sind schwarzbraun gegittert, in der Zeichnung denen von
Tryp. Matricariae bis auf einen geringfügigen, aber sehr
constanten Unterschied in den hellen Punkten hinter der Mün-
dung der zweiten Längsader, sehr ähnlich; die gewöhnlichen
beiden dunkleren Stellen des Gilters nicht ausgezeichnet; die
der Flügelspilze nächste schliesst am Vorderrande keinen hel-
len Punkt ein, zwischen beiden zwei dunkle Strichelchen; das
Randmal mit kleinem hellen Punkte* Die Legeröhre ist schwarz,
400
etwas langer als die beiden letzten Hinterleibssegmente zu-
sammen und verhältnissmässig etwas schlanker als bei Tryp.
Absintliü und Tryp. elongatula.
Ich traf diese Art häufig auf Rhodus in Gesellschaft von
Tryp. Matricariae und praecox auf Chamillen, auch
auf Chrysanthemum, einzelne Exemplare in Kleinasien
und auf den griechischen Inseln. — Unter einer ansehnli-
chen Anzahl von Exemplaren bemerke ich keine irgend er-
hebliche Abweichung.
Anmerk. Die wesentlichsten Unterschiede zwischen die-
ser und den nächst verwandten Arten sind oben hervorgeho-
ben worden. Ensina maculata, mentharum und Blo-
tii Macqiiarls müssen aus ganz denselben Gründen für ver-
schieden von gegenwärtiger Art angesehen werden, welche ich
oben für die Verschiedenheit derselben von Tryp. elonga-
tula angegeben habe.
62. Trypeta guttata (Tab. II. fig. 52.).
Tephritis guttata Fall. Ort.
cf . Trypeta gemmata Me'uj. V. p. 339. No. 40.
Trypeta guttata Meuj. V. p. 350. No. 61. (aus Fallen).
An der eigentümlichen Flügelzeichnung sehr kenntlich;
sie steht darin der Tryp. guttularis am nächsten, bei der
indess die Stellung der Queeradern etwas entfernter ist, die
braunen Strahlen an der Fliigelspitze minder hervortretend
und der dunklen Zeichnung mehr kleine helle Punkte einge-
mischt sind ; in Körperbau und Körperfärbung unterscheidet
sie sich übrigens von ihr so bedeutend, dass an eine Ver-
wechselung nicht zu denken ist.
Tryp. guttata ist grau, auf dem Thorax mehr gelb-
grau, auf dem Hiulerleibe mehr graubraun, mit glänzend
schwarzbraunem oder schwarzem letzten Ringe und helleren
Einschnitten, die bei dem Weibchen nicht immer ganz deut-
lich sind. Ausser den gewöhnlichen dunklen Borsten ist die
Behaarung auf Thorax, Schildchen und auf den Hinterrän-
dern der Abdominalringe mit Ausnahme des letzten licht. Aus-
serdem ist sie auf dem Hinterleibe ziemlich dunkel. Das
Schildchen hat in der Mitte dieselbe Färbung wie der Tho-
rax, an den Seiten aber ist es fahlgelb ; der Hinterrücken ist
401
grau, unten glänzend schwarz. Die Stellen, wo die Borsten
auf Thorax und Schildchen stehen, bilden nur äusserst kleine
wenig bemerkliche schwarze Pünktchen. Die Legeröhre des
Weibchens ist breit, flach, ein wenig länger als die beiden
letzten Hinterleibsabschnitte zusammen, schwarz mit zwei mehr
oder weniger deutlichen rothen Seitenflecken. Beine und Hüf-
ten ganz und gar gelblich. Der Bau des gelblichen Kopfes
wie bei den nächst verwandten Arten, auch die Fühler vorn
mit ziemlich scharfer Ecke und die Fühlerborste sehr fein
behaart; die Taster etwas vorstehend, schwarzborsiig. Grösse:
V/2 — l3/* Linien. Bisher nur als Bewohnerin des nördli-
cheren Europa bekannt; die Nahrungspflanze der Larve noch
nicht ermittelt.
Anmcrk. Diese und die nächsten vier Arten zeigen in
Körperbau und Flügelfärbung mancherlei Gemeinsames. Mel-
gen hat nur vier dieser Arten gekannt, von denen er die eine
irrthümlich in zwei spaltet und zwei andere als neu beschreibt,
obgleich sie schon Fallen bekannt waren; zu letzteren ge-
hört gegenwärtige Art.
63. Trypeta reticulata (Tab. II. fig. 53.).
Tryp. reticulata Schrank Fann. Boic. III. No. 2522.
Tep.h litis pupillata Fall. Ortal. p. II. No. 17.
Tryp. pupillata Meig. V. p. 3-41. No. 45.
Tryp. pardalina Meig. V. p. 3-42. No. 46.
Acinia lineata Macq. Suit. Dipt. II. p. 472. No. 12.
Acinia pupillata Mucq Suit. Dipt. II. p. 471. No. 9.
Tephritis pupillata Zettcrst, Ins. Läpp p. 745. No. 8.
Ein blosser Hinweis auf die Flügelzeichnung macht diese
Art schon vollkommen kenntlich, da es keine zweite ihr in
dieser Beziehung nahe stehende giebt, wie Meigen glaubt;
seine Tryp. pardalina ist nämlich weiter nichts als eine
Varietät gegenwärtiger Art, zu welcher die verschiedensten
Uebergänge vorkommen. — Tryp. reticulata ändert näm-
lich ab: 1) mit einer orangefarbenen Längslinie auf dem letz-
ten, glänzend schwarzen Leibessegmente des Männchens, oder
ohne dieselbe ; 2) Schildchen gelb mit schwarzer Mittelstrie-
me und Seitenflecken, oder fast ganz schwarz mit zwei oran-
gefarbenen Punkten des Seitenrandes, oder mit derselben
(5. Band. 2. Heft.) 26
40»
Zeichnung, aber das Schwarze ist stahlblau ; 3) Schenkel
entweder mit schwarzem Ringe, oder schwarzem Punkte oder
ganz ungezeichnet ; 4) Untergesicht ohne schwarze Punkte,
oder mit einem schwarzen Punkte auf der Mitte unter den
Fühlern, oder mit einem etwas undeutlichen schwarzen Punkte
jeder seits am Mundrande, oder mit beiderlei Punkten. — Da
ich unter einer geringen Anzahl von Stücken, die mir zu Ge-
bote stehen, schon diese Abänderungen sehe, mag es in der
Natur wohl viel mehr und -viel erheblichere geben, immer
aber wird die Art an der Flügelzeichnung und an der eigen-
thümlichen Gestalt der Fühler, deren drittes Glied \orn bo-
genförmig ausgeschnitten und spitzeckig ist, ganz abgesehen
-von den übrigen grossen Eigenthümlichkeiten der Färbung
und des Körperbaues, leicht zu erkennen sein.
Herr Senator von Heyden hat sie nach einer mir ge-
machten gefälligen Mittheilung aus deformirten Köpfen \on
Hieracium sylvaticum gezogen. — Als Vaterland ist
mir der grössere Theil des nördlichen Europa bekannt.
Anmerk. 1. Der Schranksche Name beruht zwar auf
einer Verkennung der Musca reticulata Fbr. und kann
also keine Ansprüche auf Berücksichtigung machen ; da in-
dess diese Musca reticulata zu Te tanocer a Meig.,
also in eine ganz andere Dipterenfamilie gehört, so mag der
nicht unpassende Name als der älteste lüglich beibehalten
werden.
Anmerk. 2. Wie es zugegangen ist, dass Macquart
eine so kenntliche Art wie Tryp. reticulata unter zwei
verschiedenen Namen beschrieben hat, ist schwer zu begrei-
fen. Uebrigens bestätigt auch die Carrikatur, welche auf
Tab. 19. hg. 21. you Acinia lineata gegeben wird, ihre
Identität mit Tryp. reticulata.
64. Trypeta irrorata (Tab. II. fig. 54.).
Tephriti s irrorata Fall. Ort. 'p. 11. No. 15.
Trypeta irrorata Meig. V. p. 340. No. 43.
Acinia irrorata Macq. Suit. Dipt. II. p. 471. No. 7.
Ich besitze von dieser Art nur ein einziges in der Po-
sener Gegend gefangenes Weibchen, dem zwei Männchen
meiner Sammlung zwar recht ähnlich sind, sich aber doch in
405
einer Weise von ihm unterscheiden, dass eine Vereinigung
nicht möglich ist, wenn ihr Stattfinden in der Natur nicht
durch in copula gefangene Pärchen oder durch den Nachweis
einen Uebergang bildender Varietäten bewiesen wird, lieber
die Bestimmung des in Rede stehenden Weibchens kann kein
Zweifel stattfinden, da alle Angaben gut passen. Die Taster
desselben sind weisshaarig etwas vorragend. Die Färbung
des Thorax und Hinterleibes bläulich grau; die schwarzen
Punkte auf denen die Borsten des Thorax stehen ansehnlich,
das Schildcheu mit zwei solchen Borsten; die Borsten an der
Spitze desselben sind verhältnissrnässig klein und stehen auf
keinen schwarzen Punkten ; die vier Fleckenreihen des Hin-
terleibes deutlich, die Flecke klein, scharf begrenzt. Die
schwärzliche Zeichnung der Flügel von gleichmässigem Tone
der schwärzlichen Farbe, ohne halbhelle Stellen, am ganzen
Rande ringsum strahlenförmig. Die Schenkel, besonders die
hintersten, bis gegen die Spitze graubraun.
Als Vaterland ist das nördliche Europa bekannt. Le-
bensweise und Aufenthalt der Larve ist noch zu entdecken.
Anmerk. Die beiden erwähnten Männchen bilden die
folgende Art.
65. Trypeta biflexa d" (Tab. II. fig. 55.).
Tryp. biflexa: flavo- cinerea; alae cinereo-reticulatae, fa-
sciapaulo obscuriore biarcuata; abdomen duplici macularum
magnarum serie. Long. l3/4 lin.
Die Farbe ist ziemlich licht fahlgrau, Kopf und Beine
durchaus gelblich; Hinterrücken und Flecke zwischen den Hüf-
ten dunkelgrau. Taster schwarzhaarig, nicht vorstehend. Die
schwarzen Punkte, auf denen die Borsten des Thorax stehen,
sehr klein und unansehnlich, in den Mittelreihen nur zwei
(ob bei Tr. irr 0 rata drei wie 3Jac(juarl sagt, oder auch
nur zwei, kann ich wegen des Nadelstiches nicht sehen). —
Auf dem Schildchen vier Punkte; die Borsten an der Spi-
tze kleiner als die seitlichen, aber grösser als bei Tryp.
irrorata. Hinterleib nur mit zwei Fleckenreihen, Flecke
gross, wenig scharf begrenzt; in gewisser Richtung erschei-
nen die ganzen Ringe mit Ausnahme des feinen Hinterrand-
26 *
101
saumes dunkelbraun. Behaarung des Hinterleibes licht, auf
den vorderen Ringen zeigt sich auf der dunkeln Zeichnung
auch etwas dunklere Behaarung. Die Flügelzeichuung stimmt
in der Lage vieler Flecke und Punkte mit der der vorigen
Art überein, unterscheidet sich aber von ihr sehr wesentlich
dadurch, dass sie am Rande nicht strahlenförmig, auch nicht
schwärzlich sondern nur grau ist; die dunkleren Stellen der-
selben treten zu einer doppelt bogenförmigen, nicht sehr deut-
lichen Binde zusammen ; Randmal mit zwei hellen Punkten,
zwischen der dritten und vierten Längsader, ausser den hellen
Punkten an der Flügelspitze noch vier grössere durchsichtige
Punkte und ausser den durchsichtigen Punkten im Gitter noch
viele durchscheinende bräunliche oder gelbliche Punkte. —
Die Beine sammt den Hüften durchaus gelb.
Zwei Männchen aus Schlesien. Aufenthalt der Larve
unbekannt.
Anmerk. Durch das bereits Angeführte ist der Unter-
schied zwischen Tryp. irrorataund Tryp. biflexa wohl
zur Genüge erwiesen. — Ihre Flügelzeichnung erinnert sehr
lebhaft an Tryp. corniculata, mit der sie auch hinsicht-
lich des Kopfbaues, der Stellung der Borsten u. s. w. so sehr
übereinstimmt, dass ich sie in der That für die nächste Ver-
wandte derselben halte. Einer besonderen Hervorhebung der
Unterschiede dieser beiden Arten bedarf es aber wohl nicht.
Auch Tryp. Zelleri hat ziemlich viel Aehnlichkeit mit
Tryp. biflexa, unterscheidet sich aber, ausser durch Kör-
perfärbung und Flügelzeichuung sehr wesentlich durch den
Bau der Fühler, deren zweites Glied eine merklich längere
Borste trägt, während es bei Tryp. biflexa, wie bei Tryp.
corniculata und einer grossen Zahl miniler nahe verwand-
ter Arten, mit einer grösseren Anzahl ganz kurzer Stachel-
borstchen besetzt ist.
66. Tryp. guttularis (Tab. II. fig. 56.).
Tryp. guttularis Meig. V. p. 341. 44.
Tephr. capitata Fall. Suppl. p. 14. No. 16—17.
Noecta guttularis Wlhr. Ent. Mag. p. 80. No. 1. fig. 28.
Acinia guttularis Macq. Suit. Dipt. II. p. 471. 8.
Wiederum eine sehr kenntliche Art. Kopf im Leben
405
und bei wohl conservirten Exemplaren gelblich, breit; die
Borsten der Stirn stehen auf kleinen schwarzen Punkten ; das
dritte Fühlerglied ?orn ausgeschnitten, doch die Vorderecke,
obgleich vorgezogen, doch nicht eigentlich spitz; die kleinen
Borsten auf dem zweiten Fühlergliede, am vorderen Mund-
ramie und au der Tasterspitze schwärzlich. Thorax grau-
braun, mit schwarzbraunen, sehr deutlichen Punkten und Strie-
men; Schildchen und Hinterriicken glänzend schwarz. Der
Hinterleib ist braunschwarz, mit bräunlichgrauer Mittellinie
und eben solchen Einschnitten; Behaarung desselben dunkel,
an den Ringrändern ziemlich lange helle Borsten ; bei dem
Männchen ist das letzte Segment und das Afterglied, bei dem
"Weibchen der hintere Theil des vorletzten und das letzte
Segment nebst der an der Wurzel ausserordentlich verdick-
ten conischen Legeröhre glänzend schwarz. Beine gelblich,
aber Hüften und Schenkel bis gegen die Spitze hin schwarz;
die Schienen haben nicht selten unweit der Wurzel ein dunk-
les Bändchen; die Flügel haben einen bis ganz nahe zur
"Wurzel reichenden braunschwärzlichen Gilterfleck.
Ich fange diese Art bei Posen jährlich auf Euphorbia
Cyparissias, Herr Senator von IJeyden fingt sie auf Trifo-
lium rubens, was mag die Nahrungspflauze der Larve sein?
Anmerk. 1. Die Identität von Tephr. capitata Fall.
und Tryp. guttularis Meig. kann nicht bezweifelt wer-
den. — Da der fünfte Theil von Meigens Zweiflüglern frü-
her erschienen ist, als Füllens Supplemente, so hat der Mei-
gensche Name das Recht der Priorität für sich, überdiess
hat Fallen bei Ertheilung des seinigeu nicht berücksichtigt,
dass bereits vor ihm von Wiedemann in den Analect. entom.
p. 55. No. 124. eine Tryp. capitata (Macquarls Pe-
talophora capitata) beschrieben worden ist.
Anmerk. 2. Um Missverständnisse zu vermeiden, er-
wähne ich, dass Macquarts Beschreibung viel Fehler ent-
hält, wahrscheinlich weil er die Art nicht selbst gekannt hat.
Er nennt das zweite Fühlerglied „velu," Melgen sagt aber:
borstig; er sagt vom Hinterleibe „les deux premiers segmens
noirs," JMeigen sagt aber: die beiden letzten; er sagt fer-
406
ner: „pieds ferrughieux," Meigcn sagt aber: rostgelb mit
schwarzen Schenkeln.
Anmerk. 3. Die Verschiedenheit meiner Angaben von
denen Me'igens in Beziehung auf die Färbung der letzten
Leibessegmente des Männchens rührt daher, dass er bei die-
ser Art das Aftersegment, welches ungewöhnlich gross ist, als
Hinterleibssegment mitzählt , während er diess bei anderen
Arten, wo es kleiner ist, nicht thnt.
67. Trypeta pulchra (Tab. II. fig. 57.).
Tryp. pulchra: lnteo - cinerea , capite pedibusque rnbro-
testaceis; abdomen iuimaculatum; alarum macula magna ge-
minata, reticulata, ad marginem radiata, punctis dnobns
disci magis conspicuis. Long. 2 lin.
Die Farbe gelblichgrau, Hinterleib und Hinterrücken
reiner grau, das Schildchen am Seitenrande etwas gelblich;
Kopf und Beine schmutzig rothgelb, im Leben blasser und
reiner gelb; die Schenkel obenauf mit ziemlich undeutlichem
bräunlichen Längswische. — Hinterleib ohne alle Flecke;
die Behaarung überall, ausser den gewöhnlichen schwarzen
Borsten, licht. Schildchen und Thorax ohne bemerkliche
Punkte und Striemen. Die Flügelzeichnuug bestellt aus zwei
mit einander "verbundenen Gitterilecken, deren Gestalt für die
Art besonders charakteristisch ist; die Flügelwurzel ist in
grosser Ausdehnung nur sehr wenig gefleckt, das Randmal
schliesst keinen hellen Punkt ein ; im Zwischenräume zwi-
schen der dritten und vierten Längsader zeichnen sich zwei
helle Punkte, einer zu jeder Seite der Queerader aus, aus-
serdem zwei "kleinere , nicht immer deutliche von der Queer-
ader entferntere. — Die Legeröhre des Weibchens ist so
lang, wie die beiden letzten Hinterleibsabschnitte zusammen,
flach, ziemlich breit, braunschwarz.
Ich erhielt von dieser Art durch Herrn Zeller bei Wien
gefangene Exemplare, fing sie auch selbst bei Smyrna.
Anmerk. Von Tryp. guttata, mit der sie besonders
in der Zeichnung der Flügel viel Aehnlichkeit hat, unter-
scheidet sie sich nicht nur durch die am Hinterrande weiter-
hin helle Flügelwurzel, durch die nähere Stellung der zwei
409
«ausgezeichneteren Punkte zwischen der dritten und vierten
Längsaler, sondern vor allem durch das nicht glänzende letzte
Hinterleibsscgincnt. — Von Tryp. c onjuncta unterschei-
det sie sich leicht durch den constanten Unterschied in der
Fliigelzeichnung, von Tryp. fallax durch die durchaus helle
Behaarung des Hinterleibes.
68. Trypeta ramulosa $ (Tal). II. fig. 58.).
Tryp. ramulosa: cinerea, capite pedibuscrue rubro - testa-
ceis; alarum macula apicalis biguttata, ad apicem et intus
radiata, cum stigmate nigro latissime connexa; Stylus ana-
lis rufus, longus.
Eine höchst ausgezeichnete Art, von der ich nur ein
einziges aus Portugal stammendes Weihchen unter den In-
sekten des Königlichen Museums zu Berlin, durch die Libe-
ralität des geehrten Vorstandes dieser Sammlung, zu sehen
bekam. Es war grau, Kopf, Legeröhre und Beine röthlich-
gelb, letztere conisch, aber halb so lang als der Hinterleib.
Muudrand aufgeworfen, scharf. — Der grosse Flügelfleck
war fast kastanienbraun, am Vorderrande am dunkelsten, auf
der Mitte am hellsten; in ihm zwei durchsichtige runde Punkte,
da\on einer am Vorderrande hinter der Mündung der zwei-
ten Längsader, der andere an der vierten Längsader zwischen
den beiden Queeraderu, ausserdem noch einige durchschei-
nende gelbe Pünktchen; am Vorderrande jenseit des Randma-
les ein schiefliegendes keilförmiges, durchsichtiges Strichel-
chen 5 zwei Strahlen nach der Flügelspitze, drei nach dem
Hinterrande, dann noch zwei abgekürzte. Etwas grösser als
Tryp. pulchra.
69. Trypeta conjuncta (Tab. IL fig. 59.).
Tryp. conjuncta: cinerea, capite pedibusque lutescentibus,
lemoribus maris nigricantibus ; abdomen immaculatum; ala-
rum macula duplex, in disco combinata ibiqne punctum uni-
cum magis conspicuum iucludeus, ad apicem et intus ra-
diata. Long. l3/4 ün.
Die Farbe ist grau, Kopf und Beine lehmgelblich, bei
dem Männchen etwas dunkler und die Schenkel stets bis gegen
die äusserste Spitze braunschwarz. Thorax, Schildchen und
408
Hinterleib ohne Striemen nnd Punkte. Die Behaarung ist
ausser den gewöhnlichen schwarzen Borsten hell, aber auf
der vorderen Hälfte der einzelnen Hinterleibsabschnitte schwärz-
lich. Die Flügelzeichnung ähnelt der von Tryp. pulchra,
doch sind die Flügelflecke minder dunkel, reichen nicht so-
weit gegen den Hinterrand, sind weniger durchbrochen, und
der zweite schliesst sich dem Vorderrande mehr an, so dass
die Strahlen an der Spitze kürzer werden; auf der Flügel-
milte nur ein ausgezeichneterer heller Punkt jenseits der klei-
nen Queerader; Flügelwnrzel fast vollkommen klar.
Ich kannte diese Art früher nur nach einem sehr de-
fekten Männchen, welches ich von Herrn Oberlehrer Zeller
erhalten halle; es war vom Herrn Direktor Suff vi an in der
Gegend von Siegen gefangen worden. — Als mir vor kur-
zem Herr Senator von Hey den mit seiner längst bekannten,
aber nicht genug zu rühmenden Liberalität die sämmtlichen
europäischen Trypeten seiner Sammlung zur Benutzung zu-
sendete, fanden sich von gegenwärtiger Art 15 zu den ver-
schiedensten Jahreszeiten gefangene Stücke unter denselben,
die ein vollkommen sicheres Urtheil über die Selbstständig-
keit dieser Art möglich machten.
Anmerk. 1. Tryp. pulchra ist die nächste Verwandte
von Tryp. conjuncta; ausser dem constauten Unterschiede
fu der Flügelgelzeichnung ist auf den Unterschied in der Fär-
bung der Beine des Männchens und in der Art der Behaa-
rnng des Hinterleibes wohl zu achten.
Anmerk. 2. Me'ujen erwähnt Tbl. VI. p. 3S2. einer
als Tryp. Nu sii von Wiedemann erhaltenen angeblichen
Varietät von Tryp. L eon todontis, die leicht hierher ge-
hören dürfte. Da Metgens Angaben zur Erkennung nicht
ausreichen, er überdiess die Art nicht als selbstständig an-
erkennt, so hat der bloss beiläufig mitgetheilte Name keine Be-
rücksichtigung zu erwarten.
70. Tryp et a cometa (Tab. II. fig. 60.).
Tryp. cometa Loew Ent. Zeit. I. p. 157.
Tryp. cometa: cinereo-flavescens; capite, stylo anali pe-
dibusque flavis; alarum mactila subterminalis radiala cum
400
medio m argine anteriore plaga obliqua conjungitur. Long.
2 — 27o lin.
Grangelb ohne alle Zeichnung; Kopf, die Beine mit den
Hüften und die sehr kurze conische Legeröhre gelb, letztere
an der Spitze schwarz. Flügel mit einem gestrahlten Flecke
nahe der Spitze, zwei Strahlen laufen nach dieser selbst, drei
nach dem Hinterrande, davon der innerste über die hintere
Queerader; am Vorderrande drei glashelle Punkte, zwei im
Flecke selbst, der dritte von einem kurzen Strahle einge-
schlossen, den der Fleck nach dem Vorderrande sendet. Ein
schiefer, etwas verwaschener Wisch läuft vom dunklen Rand-
male bis gegen die kleine Queerader und verbindet ersteres
mit dem Flügelflecke, in der Gegend der kleinen Queerader
selbst ist diese Verbindung durch helle Punkte und Fleckchen
mehr oder weniger durchbrochen. Ausserdem zeigen sich,
bald mehr bald minder deutlich im Zwischenräume zwischen
der vierten und fünften Längsader ein Pünktchen und gegen
die hinlere Queerader hin noch zwei ähnliche über einander
liegende, ferner im Zwischenräume zwischen der fünften und
sechsten Längsader drei graue Pünktchen, von denen das
äusserste häufig fehlt, die beiden anderen aber nicht selten
sich nach vorn bis zur fünften Längsader selbst verlängern.
Ich erhielt von dieser Art vor mehreren Jahren etli-
che im August bei Wien gefangene Exemplare, von denen
sich noch zwei Weibchen in meiner Sammlung befinden, spä-
ter fing ich beide Geschlechter in Kopula auf einem hohen
Cirsium bei Denizlü in Kleinasien. Ein bei Frankfurt an der
Oder gefangenes Exemplar befindet sich unter den Insekten
der von Ho ffmamisegg' 'sehen Sammlung im Königlichen Mu-
seum zu Berlin, endlich erhielt ich durch die Gefälligkeit des
Herrn Senator von Heyden ein bei Frankfurt am Main ge-
fangenes Exemplar zur Ansicht.
Anmerk. 1. Tryp. duplicata Wiedem. Aussereur.
Zweif. II. p. 510. Ko. 54. ist die nächste Verwandte der
Tryp. cometa, sie unterscheidet sich Ton letzterer nach
Vergleichuug des im Königlichen Museum zu Berlin befind-
lichen Exemplares, welches der Wiedemannsclien Beschrei-
bung als Original gedient hat, durch mehr blangraue Farbe,
41®
nur wenig längere, aber ganz schwarze Legeröhre, Mangel
der grauen Zeichnung zwischen den hinteren Längsadern und
Mangel des grauen Schweifes, indem nur das Randmal und
ein ganz kleiner Fleck, der sich an dasselbe anschliesst, ge-
schwärzt sind; auch sind die Flügel etwas schmäler, als bei
Tryp. cometa. Der Mmulrand ist bei ihr merklich mehr
aufgeworfen und das dritte Fühlerglied ist an der Vorderecke
spitzer. Ich theile zum Vergleiche die Abbildung des Flügels
von Tryp. duplicata auf Tal). II. fig. 64. mit.
Anmerk. 2. Tephritis radiata Fall. Ott. p. 12.
könnte leicht als Synonim hierher gehören, wenigstens passt
die Beschreibung auf keine andere Art besser. Herr Zelter-
sledl wird, im Besitze der Falle tischen Sammlung, am be-
sten hierüber Auskunft geben können. Dass der Fallensche
Name, wegen des gleichlautenden Fabrklus' sehen nicht bei-
behalten werden kann, darf nicht weiter erinnert werden. —
Me'igen hält Tephritis radiata Fall, für identisch mit
seiner Tryp. terminata (Tom. V. p. 343. No. 47.), eine
Ansicht, der bei dem Vergleiche der Fallensc\ien Angaben
mit M eigens Abbildung und Beschreibung niemand wird bei-
stimmen können; diese Tryp. t erminata Me'ig. ist eine
mir bis jetzt noch ganz räthselhafte Art, sie für blosse Va-
rietät der Tephr. diseoidea Fall., die Me'igen unter den
ihm unbekannten Arten als Tryp. aestiva aufführt, zu hal-
ten, verbietet die Gestalt der Flügelzeichnung und Metyens
Angabe, dass die Legeröhre kurz sei, während sie bei Fal-
tern Tephr. diseoidea fast von Körperlänge ist. — Aus
Macquarts Angaben über Tryp. terminata Me'ig. ist g«ar
nichts zu ersehen, nicht einmal ob er die Art selbst gesehen
hat oder nicht. — Dass Me'igen einen Fallensehen Namen
absichtlich auf eine ganz andere, als die von Fallen ge-
meinte Art übertragen hat, verdient weder Nachahmung noch
Zustimmung, sondern muss als die Synonimie verwirrend, voll-
kommen verworfen werden. Wenn sich also die Artrechte
der Meigenschen Tryp. termiata bestätigen, so muss die-
selbe, insofern kein älterer berechtigter Name für sie vor-
handen ist, neu benannt werden. — Walker will Tryp.
terminata Melg. gar mit Tryp. radiata Me'ig. verei-
411
nigen, das ist freilich schnell geschehen, aber desto schwe-
rer bewiesen.
71. Trypeta stellata (Tab. II. fig. 62. und 63.).
Musca stellata Fuessl. Verz. 1125.
Musca stellata Sulzer Ins. p. 216. Tab. 28. fig. 12.
Musca radiata Fahr. Knt. syst. Suppl. p. 565. No. 157.
Tephritis radiata Fabr. Antl. p. 319. No. 16.
Teph litis radiata Panzer Faun. CHI. No. 21.
Trupanea radiata Schrank Faun. Boic. III. 2525.
Tephritis terminata Fall. Ortal. p. 13. No. 20.
Trypeta radiata Mcig. V. p. 333. No. 48. Tab. 50. fig. 3.
Urellia Calcitrapae Roh. Desv. Myod. p. 775. No. 1.
Urellia parisiensis Roh. Desv. Myod. ibid. No. 2.
Urellia radiata Walher Ent. Mag. III. p.74. Tab. IX. flg. 19.
Acinia radiata Macq. Suit. Dipt. II. p. 472. No. 11.
Es ist sehr schwierig zu entscheiden,' ob hier verschie-
dene Arten concurrhen oder nicht. Ich besitze in meiner
Sammlung über 200 Stück, die von einander auf die manch-
faltigste Weise abweichen , kann sie aber trotz der Grösse
dieser Abweichungen nicht für mehr als Varietäten ein und
derselben Art halten. Sehe ich darin recht, so bleiben als
Kennzeichen der Art nur die bläulich graue Körperfarbe, die
schwarze conische Legeröhre von fast der Länge der letzten
drei Hiuterleibssegmente zusammen , die schmalen weisslichen
Flügel mit bis zur Gegend des Randmales stets ungefleckter
Flügelwurzel und dem gestrahlten Flecke am Vorderrande in
der Nähe der Flügelspitze, welcher stets am Vorderrande ei-
nen hinter der Mündung der zweiten Längsader liegenden
glashellen Punkt einschliesst und von dem nie Strahlen zur
Flügelspitze laufen.! Bei der grossen Anzahl der Varietäten,
deren meine Sammlung allein 37 zählt, würde die Aufzäh-
lung aller zu weitläufig sein. Ich will deshalb nur ein Paar,
auf welche noch ein besonderes Augenmerk zu richten sein
dürfte, erwähnen und dann die Punkte angeben, in welchen
ich die Art üherhau;:; veränderlich finde.
var. 1. Grösse wie gewöhnlich (2 Linien), die Körperfär-
bung nicht ganz so blaugrau, Beine und Kopf sehr blass-
gelb; ein schiefer Strich läuft vom Randmale bis zur
vierten Längsader 5 auf der Mitte der fünften Längsader
41»
ein ausgezeichneter dunkler Punkt. Walkers Figur
stellte die Fliigelzeiclinung dieser Varietät gut dar.
var. 2. Mittlere Grösse, Beine ganz gelb; Körperfarbe
hlaugrau. Augen im Leben schön hellblau, doch zuwei-
len auch grün ; Fliigelzeiclinung wie in 31c'iyens Ab-
bildung. Zu dieser Varietät gehören sämmtliche Exem-
plare der Posener Gegend und Schlesiens.
\ar. 3. Sehr klein, kaum 1 Linie lang, blaugran, Augen
im Leben grün; Beine gelb, aber die Schenkel bis ge-
gen die Spitze braunschwarz und die Schienen mit brau-
nem Ringe unweit der Wurzel, drittes Fühlerglied dun-
kelbraun. Fliigelzeiclinung wie var. 1., aber der schiefe
Strich unterbrochen, die hinteren Strahlen mehr oder we-
nig durchbrochen oder abgekürzt. Zu dieser Varietät
gehören besonders viele der im südlichen Europa und
in Kleinasien gefangenen Stücke.
Uebrigens ändert die Art ab:
1) hinsichtlich der Grösse von J/2 bis 2 Linien, durch alle
Zwischenstufen;
2) hinsichtlich der Länge der Stirnborsten, die mit abnehmen-
der Körperlänge über Verhältniss kürzer werden;
3) hinsichtlich der Färbung der Beine, die vom Hellgelb der
oben angeführten ersten Varietät bis zum Bräunlicligelb der
letztern und ihren bis gegen die Spitze geschwärzten Schen-
keln durch alle dazwischen liegenden Färbungen übergeht.
Die Verdunkelung der Beine läuft im Allgemeinen mit dem
Kleinerwerden parallel;
4) hinsichtlich der Färbung der Fühler, die entweder ganz
gelb, oder gelb mit braunem, zuweilen fast sch.varzem Eud-
gliede sind ; auch die Verdunkelung der Fühler ist im Gan-
zen der Körperlänge umgekehrt proportional, doch mit mehr
Ausnahmen;
5) hinsichtlich der Flügelzeichnung; constant vorhanden : ein
rundlicher grosser Fleck am Vorderrande gegen die Flü-
gelspitze hin mit einem hellen Punkte hinter der Mündung
der zweiten Längsader und der braune Saum der beiden
Queeradern; dazu kommen bald sämmtlich vorhanden, bald
nur theilweis, nicht selten durchbrochen oder abgekürzt:
413
a) ein braunschwärzlicher Fleck im Winkel vor der dritten
Längsader und ein schmaler Saum am Vorderraude, der
ihn mit dem Hauptfleck verbindet (häufig vorhanden);
])) ein hackenförmiger abgekürzter Strahl, der zwischen der
dritten und vierten Längsader entspringt und nach hin-
ten bis über letztere hinweg läuft; ist er vollständig vor-
handen, so schliesst er mit dem Hauptflecke einen glas-
hellen Punkt ein (selten ganz fehlend, aber meistentheils
nach hinten abgekürzt) ;
c) zwei wenig divergirende nach dem Hinterrande laufende
Strahlen , fast immer vorhanden , zuweilen hinten abge-
kürzt, häufiger am Ursprünge durchbrochen, sehr selten
in der Mitte verbunden, so dass sie oben einen glashel-
len Punkt einschliessen;
d) der braune Saum der hinteren Queerader ist durch e'in
Bändchen mit dem Hauptflecke und durch einen braunen
Saum der fünften Längsader mit dem Hinterrande ver-
bunden (erstere Verbindung fehlt fast nie, die letztere ist
bei grossen Stücken häufig, bei kleinen selten);
e) ein der hintern Queerader paralleler Strahl geht von
der fünften Queerader bis zur dritten, wo er sich mit
dem Hauptflecke verbindet (selten vollständig, meist hin-
ten abgekürzt, zuweilen an der Wurzel durchbrochen;
er rundet oft die glashelle Stelle zwischen sich und dem
Hauptflecke zu einem runden Punkte ab; in seltenen Fäl-
len setzt er sich auf der dritten und vierten Längsader
mit dem Saume der kleinen Queerader in Verbindung,
so dass auch zwischen ihm und dieser ein runder glas-
heller Punkt liegt);
f) ein vom Randmale ausgehender schiefer Strich, der die
vierte Längsader schon vor der kleinen Queerader er-
reicht und von da der hintern Queerader parallel bis
zur fünften Längsader fortläuft, auf welcher er mit einem
ausgezeichneten dunkleren Punkte endigt (selten ganz
vorhanden, oft nur durch dunkle Punkte auf den Läugs-
adern angedeutet, oft von der Randrippe selbst, oft erst
hinter dem Randmale, welches dann ganz und gar gelb-
lich bleibt, beginnend; die am häufigsten vorhandenen
414
Theile dieser Zeichnung sind die Trübung des Randma-
les und der dunkle Punkt auf der Mitte der fünften
Längsader) ;
g) ein kurzer vom Hauptflecke nach dem Vorderrande lau-
fender Strahl (fehlt fast nie, schliesst mit dem Haupt-
flecke einen glashellen Fleck am Vorderrande ein, zu-
weilen noch einen kreisrunden Punkt unmittelbar hinter
der zweiten Längsader).
Die Ausführlichkeit der Angaben über das Abändern
dieser Art möge der Umstand entschuldigen, dass ohne Kennt-
niss der Uebergänge schwerlich abweichendere Varietäten für
spezifisch identisch gehalten werden möchten.
Vaterland: ganz Europa und Kleinasien; Aufenthalt der
Larve nicht sicher bekannt, ich verinutke auf Senecio oder
Matricaria.
Anmerk. 1. Da ich nicht einsehe, warum Meigen den
älteren Namen dieser Art für den \ou Fabrkius aufgegeben
hat, so habe ich mich zur Einsetzung desselben in sein Recht
genöthigt gesehen.
Anmerk. 2. Unter den europäischen Arten ist Tryp.
st eil ata die einzige, bei welcher keiner der Strahlen des
Flügelfleckes nach der Spitze ausläuft, unter den exotischen
Arten steht ihr in dieser wie in anderer Beziehung Tryp.
di versa Wiecl. Zweif. IL 498. No. 32. sehr nahe, sie un-
terscheidet sich aber nicht nur in der Flügelzeichnung, wel-
che ich nach dem im Königlichen Museum zu Berlin befind-
lichen Originale der Wiedemannscheii Beschreibung auf
Tab. IL fig. 61. mittheile, sondern auch durch die Lege-
röhre, welche zwar ebenfalls schwarz, aber so lang als der
Hinterleib ist.
Anmerk. 3. Musca stellata Panz. XX. 23. gehört
nicht hierher, da die Flügelzeichnung nach der Spitze lau-
fende Strahlen zeigt. Zu welcher Art sie als Syiionim zu
setzen sei, wird bei der grossen Ungenauigkeit in der Dar-
stellung der Flügelzeichnung sich nicht entscheiden lassen;
das Colorit deutet auf Bardanae, der linke Flügel auf die
Verwandtschaft mit Leontodontis, der rechte Flügel ver-
weist sie aber zu den Arten mit gestrahltem Flügelflecke.
415
Meujen, Walker und Zellersledl bringen sie wolil mit zu
grosser Zuversicht zu Tr. L eonto dontis.
72. Trypeta Gnaphalii (Tab. II. fig! 68.).
Tepliritis diseoidea Fall. Ortal'. [). 12. No. 18.
Trypeta aestiva Mc'uj. V. p. 351. No. 62.
Grau, Kopf und Beine gelb; die schwarze griffeiför-
mige Legerohre fast so lang als der Hinterleib. Auf den
Flügeln, da wo die kleinen Wurzelzellen endigen, eine un-
vollständige, dunkle, meist in Flecke aufgelöste Queerbimle ;
das Flügelgitter ist der ganz vollständigen Flügelzeit -Urning
von Tryp. Stella ta entfernt ähnlich, aber alles viel zusam-
menhängender und dunkler und stets zwei nach der Flügel-
spitze laufende Strahlen. Flügel verhältnissniässig kürzer und
breiter als bei jeuer.
Diese schöne Art wurde vom Herrn Oberlehrer Zeller
und vom Herrn Senator von Heyden nicht nur auf Gnapha-
lium arenarium gefangen, sondern letzterer erzog dann spä-
ter im Jahre aus den Köpfen dieser Pflanze auch noch eine
zweite Generation , die sich durch ausserordentliche Kleinheit
(2/3 Linie) auszeichnet, aber durch nicht selten vorkommende
Uebergänge mit den gewöhnlichen grösseren 1V4 Linien lan-
gen Stücken verbunden und überhaupt mit ihnen unzweifelhaft
identisch ist. — Als Vaterland dieser Art sind bisher nur
Schweden und Deutschland sicher bekannt.
Anmerk. 1. Fallen hat dieser Art den Namen di-
seoidea beigelegt, der aber aufgegeben werden musste, da
bereits früher von Fabricius eine von ihr verschiedene Art
denselben Namen erhalten hat; Me'igen wählte deshalb einen
andern Namen und zählte die Art unter den ihm unbekann-
ten als Tryp. aestiva auf; er ist aber in denselben Feh-
ler gefallen, den er am Fallenschen Namen bessern wollte,
indem auch aestiva ein noch jetzt gültiger Fabricius' scher
Name für eine exotische Trypeta ist. — So habe ich Ge-
legenheit gehabt die Art in Folge der interessanten Ent-
deckung des Herrn Senator von Heyden nach dem Aufent-
halte der Larve zu benennen.
Anmerk. 2. Indem ich die Abtheilung der Trypeten mit
gegitterten Flügeln schliesse, bitte ich die Entomologen, wel-
410
che -vielleicht künftig ihre Aufmerksamkeit diesem interessan-
ten Genus widmen, sich ja nicht zu dem Glauben verleiten
zu lassen, dass die oben aufgezählten Arten zum Theil künst-
lich gemacht und blosse Varietäten anderer Arten seien, son-
dern wo es so scheinen sollte ihre Vermuthung immer auf
ungenügende Darstellung der Unterschiede von meiner Seite
zu richten. Wo auch nur die entfernte Möglichkeit der Ei-
nerleiheit von zwei von mir aufgestellten Arten vorhanden
ist, habe ich es gewissenhaft bemerkt und über manche mir
sicher scheinende Art, die ich nur in einzelnen oder defekten
Stücken besitze, bis auf vollkommene Feststellung meiner An-
sicht durch reichlicheres Material ganz geschwiegen. Die
wenigen auf einzelne Stücke begründeten Arten sind solche,
wo auch die Ansicht von nur einem Exemplare keinen Zwei-
fel übrig lassen kann.
III. Ungefleckte oder fast ungefleckte
Flügel.
73. Trypeta eluta (Tab. II. fig. 67.).
Trypeta elnta Meig. V. 344. No. 49. Tab. 50. flg. 13.
Acinia eluta Mncq. Suit. Dipt. H. p. 472. No. 14.
Leicht an der verblassten Flügelzeichnung und der
schwarzen Legeröhre kenntlich, welche fast die Länge des
Hinterleibes hat; die Flügelzeichnung ist bei dem Weibchen
in der Regel blässer, mehr in Queerstriche aufgelöst; bei
dem Männchen dunkler, zusammenhängender, netzartiger; die
Queeradem sind häufig schmal braungesäumt, auch findet sich
oft auf der Mitte der fünften Längsader ein dunkler Punkt.
Tab. II. fig. 67. ist die Flügelzeichnung, wie sie sich ge-
wöhnlich bei dem Männchen findet, dargestellt.
Vaterland: das mittlere und südliche Europa, auch in
Kleinasien, im nördlichen Europa selten. Nahruugspflanze
der Larve unbekannt.
74. Trypeta colon (Tab. IL fig. 65. und 66.).
Trypeta Colon Meig. V. p. 346. No. 52.
Tephritis Alciphron Newman Ent. Mag. I. p. 505.
Terellia Alciphron Walk. Ent. Mag. III. p. 63. fig. 4.
Terellia nebulosa Mucq. Suit. Dipt. II. p. 460. No. 3.
/117
Tryp. Colon ist von Newman, Walker und Mac-
quart verkannt worden, was hei der Veränderlichkeit der Art
und bei Melgens zum Theil falschen Angaben nicht zn ver-
wundern ist. Sie weicht von den übrigen Arten im Körper-
bau etwas ab, namentlich zeichnet sie sich durch halbkuge-
ligen Kopf, sehr dicken Rüsselknopf und äusserst kleinen,
wenig bemerklichen Randdorn aus. Die Färbung derselben
ist gewöhnlich ein etwas grünliches Gelb; auf dem Thorax
liegt eine grosse an seinem Vorderrande beginnende, schwärz-
liche Zeichnung, die in der Milte das Schildchen nicht er-
reicht, vor welchem noch zwei dunkle Punkte liegen, mit den
seitlichen Spitzen aber bis gegen dasselbe herantritt; weiter
seitwärts findet sich jederseits noch eine diese Spitze beglei-
tende schmale schwärzliche Längsstrieme. Das Schildchen
ist gelb, ungefleckt, der Hinterrücken aber glänzend schwarz,
bei einem Weibchen meiner Sammlung nur bräunlich; die
Brustseiten sind gelb mit einer unregelmässigen unterbroche-
nen Längslinie und grossen schwarzbraunen Flecken zwischen
den Hüften. Der Hinterleib ist entweder ganz gelb mit
schmalen braunen Binden hinter den Einschnitten, oder diese
Binden breiten sich mehr aus, so dass auf allen Ringen, mit
Ausnahme des bei beiden Geschlechtern verlängerten letzten
Ringes, nur schmale Hinterrandssäume lichter bleiben; bei dem
Männchen lässt auch bei den dunkelsten Varietäten das Braun
vom letzten Segmente den grössten Theil frei, indem es eine
zackige Vorderrandsbinde und zwei am Seitenrande sich bis
nach dem Hinterende des Ringes fortsetzende Spitzen bildet;
von dem Weibchen kenne ich keine so dunkle Varietät. Die
Behaarung von Hinterleib und Legeröhre ist durchaus schwarz,
letztere breit, ungefähr so lang wie der Hinterleib, zuweilen
rothgell), meist mit zwei braunen Flecken an der Basis und
einem doppelten braunen Mittelstreif gegen die Spitze hin;
zuweilen ist sie ganz braun. Die Beine sind entweder ganz
gelb, oder die Schenkel haben oben einen, besonders auf den
vordersten deutlichen braunen Längsstreifen, oder die Schen-
kel sind schwarzbraun, nur auf der Unterseite dunkellehm-
gelb, wie die Schienen und Füsse, von denen erstere auf der
Innenseite etwas, und letztere gegen die Spitze hin sehr stark
(5. Band. 2. Heft.) 27
488
gebräunt sind. Die Flügelzeichnung ist in der Regel bei dem
Männchen etwas dunkler als bei dein Weibchen, bei der
dunkelsten Flügelzeichnung, welche ich beobachtet habe (viel.
Tab. II. fig. 65.) liegt ein brauner Fleck auf dem Randmale,
der bis zur dritten Längsader reicht, ein gleicher Fleck liegt
am Vorderrande zwischen dem Raudmale und der Mündung
der zweiten Längsader auf letzterer selbst, ein dritter an ih-
rer Mündung und ein vierter auf der Mündung der dritten
Längsader, vom zweiten Flecke zieht sich ein breiter brau-
ner Saum auf der dritten Längsader bis zur Flügelspitze, der
diese drei Flecke untereinander verbindet; ein fünfter wenig
bemerklicher Fleck liegt an der Mündung der fünften Längs-
ader; die beiden Queeradern sind schmal braun gesäumt, bei
der hinteren bildet dieser Saum um beide Anheftungsstellen
ein recht bemerkliches braunes Fleckchen. Bei der hellsten
Varietät, die ich besitze (auch einem Männchen), ist die Flü-
gelzeichnung auf zwei bräunliche Punkte reducirt, welche über
der hinteren (nicht: der kleinen, wie Me'ujen sagt) Queerader
auf der zweiten Längsader liegen, ausserdem findet sich nur
noch an der Mündung dieser ein ganz kleines unansehnliches
braunes Fleckchen. — Grösse wie bei Tr. serratulae.
Bei den hellsten Varietäten verschwindet die braune
Längslinie an den Brustseiten und der seilliche Strich neben
der schwarzen Zeichnung auf der Oberseite des Thorax.
Tryp. Colon erscheint nach den Beobachtungen des
Herrn Senator von Heyden im Juli und August auf Cen-
taur. scabiosa. Auch in England wurde sie vor der Blü-
thezeit dieser Pflanze und vor dem Erscheinen von Trypeta
cornuta, auf ihr in Menge gefangen.
Anmerk. 1. Die Abweichungen, welche Meigens Be-
schreibung zeigt, scheinen mir der Art zu sein, dass sie zum
Theil für Versehen von seiner Seite, zum Titeil für die Folge
davon, dass er nur ein einzelnes, allem Anscheine nach we-
nig ausgefärbtes und wahrscheinlich durch das Eintrocknen
ziemlich verdorbenes Exemplar vor sich hatte, angesehen wer-
den müssen. Bei Erwägung aller Umstände wird man, wie
ich hoffe, wohl meiner Ansicht über die Bestimmung dieser
Art beitreten.
419
Anmerk. 2. Aus den Angaben von Walker über die
Flügelzeichnung seiner Terellia Alciphron scheint eine
noch viel grössere Veränderlichkeit derselben hervorzugehen,
als ich nach 10 von mir verglichenen Exemplaren angeben
konnte.
75. Tryp. Serratulae (Tab. II. fig. 70.).
Musca Serratulae Linn. Faun. ed. II. p. 461. No. 1871.
Musca Serratulae Syst. nat. Vindob. 1767. p. 997. No. 118.
Musca Serratulae Fahr. Spec. Ins. IL p. 453. No. 96.
Musca Serratulae Fabr. Ent. syst. IV. p. 356. No. 182.
Musca Serratulae Gmel. Syst. nat. V. 2856. 118.
Dacus Serratulae Fahr. Antl. p. 278. No. 27.
Tephritis Serratulae Fall. Ortal. p. 14. No. 22.
Trypeta pallens Meig. V. p. 347. No. 54. Tab. 50. fig. 5.
Trypeta pallens Wied. Analect. 54. No. 120.
Trypeta pallens Wietl. Zweif. II. 502. No. 40.
? Terellia palpata Roh. Desv. Myöd.
Terellia luteola Rob. Dcsv. Myod.
Terrellia Serratulae Walk. Ent. Mag. III. 62. 1. fig. 3.
??Terellia pallens Macq. Suit. Dipt. II. p. 460. No. 2.
Gelblich, zuweilen grünlich gelb; Hinterrücken eine vier-
fache Punktreihe auf dem Hinterleibe, grosse Flecke zwischen
den Hüften nnd eine grosse hinten gespaltene Zeichnung auf
der Oberseite des Thorax schwärzlich; die Behaarung ist mit
Ausnahme der gewöhnlichen dunkleren Borsten überall licht,
so dass die Zeichnung auf dem Thorax und die Flecke auf
der Unterseite desselben graulich erscheinen. Drittes Füh-
lerglied und Palpen meist orangegelb, letztere sehr vorste-
hend mit schwärzlichen Borsten. An den Brustseiten drei fast
schwefelgelbe Längsstriemen auf etwas dunklerem Grunde,
von denen die mittlere undeutlicher und hinten abgekürzt ist.
Bei dem Männchen stehen an den Hinterecken des letzten
Segmentes noch zwei schwarze Punkte, die oft mit den da-
vorstehenden verbunden sind. Die Legeröhre des Weibchens
ist halb so lang als der Hinterleib, rostgelb, zuweilen am
Grunde, oft auch an der Spitze etwas gebräunt; ihre Behaa-
rung ist schwärzlich. Die Beine sind bei beiden Geschlech-
tern ganz gell). Flügel ungefleckt. Randmal gelblich.
Die Art gehört zu den gemeinen über ganz Europa
verbreiteten; man findet die Fliege auf verschiedenen Disteln;
27*
420
ob die Larve an eine Art derselben nnd an welche sie ge-
bunden sei, weiss ich nicht.
Anmerk. 1. Hinsichtlich der Trypeten mit wasserklaren
Flügeln haben Meigen und Wudemann einen Irrthum be-
gangen. Meißens Beschreibung von Tryp. Serratulae
passt gar nicht auf die wahre Lannesche Art, denn bei die-
ser ist, wie es auch Linne in der Fauna suecica 1. c.
ausdrücklich angiebt, die schwarze Zeichnung auf der Ober-
seite des Thorax hinten zweitheilig, und läuft nicht, wie
Meigen es von seiner Tryp. Serratulae behauptet, hin-
ten in vier Spitzen aus; auch haben die Brustseiten ganz die-
selben Streifen, wie sie Meigen von Tryp. p allen s be-
schreibt. Nach allen Angaben Meigens kann kein Beden-
ken stattfinden Tryp. pallens als Synonim zu der Linne-
scheu Musca serratulae zu ziehen, wie dies schon Wal-
ker gethan hat, der aber ohne allen Grund auch Meigens
Tryp. Serratulae für einerlei mit der gleichnamigen
ZJmieschen Art hält. Diese Vereinigung von Tryp. pal-
lens Meig. mit der wahren Tryp. Serratulae findet
seine vollste Bestätigung durch Wiedemanns Angaben, der
das von Meigen erwähnte im Königlichen Museum zu Ko-
penhagen befindliche Exemplar der Tryp. pallens, wel-
ches angeblich aus Tanger stammen soll, zuerst in den Ana-
lect. entom. p. 54. No. 120. und dann wieder in den ausser-
europ. Zweif. II. p. 502. No. 40. beschrieb. Diese Beschrei-
bungen passen Wort für Wort so genau auf die wahre Tryp.
Serratulae, dass man entweder eine Verwechselung im
Kopenhagener Museum, oder Identität des afrikanischen Ex-
emplares mit den unsrigen und den Schwedischen vorausse-
tzen muss. In beiden Fällen gehört Tryp. pallens Meig.
und Wied. als Synonim zu Serratulae Uinn., Fall.,
Wlk. etc.
76. Tryp. fuscicornis.
?Tryp. pallens Macq. Suit. Dipt. II. 460. No. 2.
Tryp. fuscicornis: flavida, antennarum articulo tertio,
metanoto, abdominisque pallide criniti maculis quadrifa-
riam dispositis uigricantibus ; alae immaculatae. Long.
3V4 lin.
4SI
Tryp. Serratulae äusserst ähnlich, aber viel grös-
ser; das zweite Fülilerglied hat unten eine etwas schärfere
Vorderecke und ist ganz und gar braun ; die Augen sind we-
niger rundlich, oben mehr in eine Ecke ausgezogen; die Ta-
ster sind bleichgelb und der Mundrand ist an den Seiten
minder borstig. Die dunkle Zeichnung auf dem Thorax, wie
bei Tryp. Serratulae, aber hinten weniger tief gespal-
ten. Der Bau des ganzen Körpers ist etwas plumper und die
Flügel sind verhältnissmässig etwas breiter. Die Legeröhre
des Weibchens fast so lang als der Hinterleib, rothbraun, am
Ende schwarz gesäumt. Seitenstriemen, Färbung der Beine
und des Hinterleibes, so wie die Behaarung und Punktirung
des letzteren wie bei Tryp. Serratulae. Flügel unge-
fleckt, das Randmal etwas sattgelber als bei jener. Auch die
Flecke zwischen den Hüften sind dunkler.
Ich erhielt ein in Sardinien gefangenes Pärchen dieser
Art durch die Gefälligkeit des Herrn Senator von Hey den
unter obigem Namen zur Ansicht zugesendet.
Anmerk. 1. Die Trennung der Tryp. fuscicomis
•von Tryp. Serratulae scheint durch die angegebenen Un-
terschiede, besonders durch die viel grössere Länge der Le-
gcröhre gerechtfertigt.
Anmerk. 2. Die von Mc'igcn beschriebene Tryp. We-
nigeri kann weder für einerlei mit gegenwärtiger noch mit
folgender Art gehalten werden, da bei ihr der Hinterleib
nicht vierreihig punktirt ist, auch die dunkle Zeichnung auf
der Oberseite des Thorax hinten weder zweitheilig wie bei
Tryp. fuscicornis, noch in Spitzen auslaufend wie bei
Tryp. nigricoma ist; da auch hinter dieser dunklen
Zeichnung vor dem Schildcheu bei ihr noch schwarze, ge-
sonderte Punkte stehen, welche bei jenen Arten nicht vor-
handen sind. — Bei genauer Ansicht von Meigens Anga-
ben über Tryp. Wenigen (TM. V. p. 345.) und über
Tryp. longicauda (Tbl. VII. p. 356.) wird man die An-
sicht theilen, dass beide Arten identisch sind und mithin letz-
terer Name eingezogen werden muss. Als charakteristisch
für die Art dürften wohl je zwei dunkle Punkte auf dem zwei-
ten, dritten und vierten (soll wohl: „dritten, vierten und
4ÄÄ
fünften" heissen) Ringe, die heim Vertrocknen zuweilen als
ein Fleck erscheinen (Tryp. Wenige ri d"), oder sich un-
ter den Hinterrand des vorhergehenden Ringes verstecken
(Tryp. Wenigen $), so "wie die graue, hinten etwas bo-
genförmig abgeschnittene Zeichnung des Thorax, die noch
vier dunkle Punkte hinter sich hat, gelten müssen, bis wir
über dieselbe genauere Nachrichten erhalten.
Anmerk. 2. Ter elli a Abrotaui Macq. Soft. Dipt.
If. p. 460, welche Meigen im 7ten Theile unter den neuen
3Jacqaarlschen Arten aufzuzahlen vergessen hat, gehört auch
in diese Verwandtschaft. Macquarts Beschreibung ist durch
einen Druckfehler so entstellt, dass man nicht recht weiss,
was er eigentlich sagen will. Er sagt : „Thorax ferrugi-
neux, a trois bandes noirätres ; l'intermediaire n'attei-
gnant pas le bord posterieur des segmens fer-
rugineux." Lese ich statt dessen recht: „rintermediaire
n'atteignant pas le bord posterieur; le bord posterieur des
segmens noirätres," so giebt das eine Beschreibung, die bei
der grossen Veränderlichkeit der Fliigelzeichnung von Tryp.
Colon sich möglicher Weise auf eine Varietät dieser Art
beziehen könnte.
Anmerk. 3. Tryp. pallens Macq. kann mit der
gleichnamigen Meigenschen Art oder Tryp. Serrat ulae
hin. nicht identisch sein, da das dritte Fühlerglied schwärz-
lich sein soll, sonst passt seine Beschreibung auf dieselbe
freilich so gut, dass man fast einen Fehler in der Angabe
der Färbung desselben vermuthen möchte. Da er indess nicht
sicher nachweisbar ist, muss Tryp. pallens Macq. als
ein wegen der Angabe einer ziemlich kurzen Legeröhre frei-
lich zweifelhaftes Citat hierher gesetzt werden.
77. Trypeta nigricoma (Tab. II. fig. 09.).
Tryp. nigricoma: flavescens, macula thoracis postice qua-
dridentata, metanoto punctisque abdominis nigro-pilosi qua-
drifariam dispositis nigricantibus ; alae immaculatae. Long.
2l/3-272 lin.
Gelblich, Stirn und drittes Fühlerglied etwas lebhafter.
Auf dem Thorax eine am Vorderrande desselben beginnende
/1S3
schwarze Zeichnung, die mit zwei seitlichen Spitzen fast den
Hinterrand desselben erreicht, in der Mitte aber früher ab-
bricht und da in zwei minder deutliche Zähne endigt, hinter
denen vor dem Schildchen noch zwei gesonderte schwarze
Punkte stehen. Auf den Brustseiten die gewöhnlichen drei
helleren Striemen, doch undeutlicher, als bei den verwand-
ten Arten und da der zwischenliegende Grund nicht viel
dunkler ist, bei dem Trocknen fast ganz verschwindend.
Schildchen gelb, ungefleckt. Auf der Oberseite des Thorax
und auf dem Schildchen ist die Behaarung licht. Hinter-
rücken schwarz ; Hinterleib gelblich, schwarzhaarig, nur auf
den beiden ersten Abschnitten an den Seiten lichtere Här-
chen beigemischt, vierreihig punktirt, die Seitenpunkte deut-
licher, die mittleren Punkte zuweilen zusammenhängend. Beine
ganz gelb. Flügel vollkommen farblos mit gelblichem Raud-
male. Legeröhre fast so lang wie der Hinterleib, roth, am
Grunde, oft auch an der Spitze gebräunt.
Ich besitze mehrere Exemplare aus Schlesien und habe
das Männchen auch in Kleinasien gefangen.
Anmerk. 1. Tryp. nigricoma scheint eine sehr si-
cher begründete und wohl unterschiedene Art. Sie ist auch
in der That von Tryp. Serratulae und Tryp. fusci-
cornis auf das sicherste geschieden. Ganz anders steht es
aber nach meiner Ansicht um ihre Verschiedenheit von Tryp.
Colon. Es mag auffallend scheinen eine Art mit ungefleck-
ten Flügeln für identisch mit einer andern, welche oft recht
dunkel gefleckte Flügel hat, halten zu wollen und doch bin
ich dazu gar sehr geneigt. Den Beweis der Identität kann
ich freilich nicht führen, deshalb und um andere Entomolo-
gen dazu aufzufordern, habe ich diese Trypeta als besondere
Art aufgeführt. Für die Vereinigung scheinen mir sehr drin-
gend zu sprechen: 1) der überaus übereinstimmende Körper-
bau beider Arten; 2) die grosse Veränderlichkeit in der Flü-
gelzeichnung von Tryp. Colon; 3) die Veränderlichkeit in
der Färbung ihres Hinterleibes; wenn sie nur schmale braune
Binden an der Basis der Segmente hat, nehmen diese in der
That oft das Ansehen mit einander verbundener Flecke an;
4) die bei Tryp. nigricoma beraerkliche Neigung der mitt-
424
leren Punkte sich mit einander
gleiche Zeichnung auf der Oberseite des Thorax; 6) die von
der aller anderen verwandten Arten abweichende und bei bei-
den ganz übereinstimmende Behaarung. — Um das was ge-
gen die Vereinigung sprechen könnte nicht zu verschweigen,
muss ich bemerken, dass bis jetzt noch kein Uebergang von
der blassesten oben bemerkten Flügelzeichnung der Tryp.
Colon zur völligen Farblosigkeit der Flügel von Tryp. ni-
gricoma gefunden worden ist; auch scheint mir bei Tryp.
Colon der Mundrand ein klein wenig mehr aufgeworfen und
das Untergesicht unter jedem der Fühler etwas mehr ausge-
höhlt; doch sind diese letzten Unterschiede in der That zwei-
felhaft.
Anmerk. 1. Die Beschreibung, welche Meigen und
Macquart von Tryp. Serratulae geben, passen gut auf
Trypeta dentata, auf gegenwärtige Art nur mit Zwang.
Anmerk. 2. Sollte es sich, wie ich vermuthe, bestäti-
gen, dass Tryp. nigricoma bloss eine blassere Varietät
von Tryp. Colon ist, so fällt auch jedes Bedenken gegen
die Vereinigung von Terellia Abrotani Macq. mit Tryp.
Colon weg. Es entsteht dann aber auch der dringende Ver-
dacht, dass Meigens Tryp. Wenigeri nnd Tryp. lon-
gicauda nichts als Varietäten derselben Art mit noch mehr
verschwindender Pnnktirung des Hinterleibes seien, und dass
bei deren Beschreibung Meigen in der Angabe der Gestalt
des dunklen Fleckes auf dem Thorax nicht genau genug ge-
wesen sei. (Alles, was ich bisher in Sammlungen als Tryp.
Wenigeri bestimmt gesehen habe, war nichts als Tryp.
nigricoma.) Die Art würde dann folgende Synonimie
haben :
var. 1. alis maculatis :
Tryp. Colon Meig.
Tephr. Alciphron Newm.
Terellia Alciphron Walk.
Terellia nebulosa Macq.
Terellia Abrotani Macq.
var. 2. alis immaculatis :
Tryp. Wenigeri Meig.
425
Tryp. longicauda Meig. und
Tryp. nigricoma m.
Die passendsten Namen, weil sie beide Varietäten gleich
gut bezeichneten, würden dann Tryp. longicauda und nigri-
coma sein; ersterem als dem älteren aber der Vorzug ge-
bühren.
78. Trypeta dentata.
Trypeta Serratulae Meig. V. p. 346. No. 53.
Terellia Serratulae Macq. Suit. Dipt. II. p. 459. No. 1.
Blassgelb; Stirn, drittes Fühlerglied und Taster etwas
lebhafter, letztere nicht vorstehend. Brustseiten ohne deut-
liche Längsstriemen, ziemlich gleichmässig gelb; der Hinter-
rücken ist schwärzlich, eben solche Flecke finden sich zwi-
schen den Hüften. Auf der Oberseite des Thorax eine
schwärzliche, durch die Bedeckung grau erscheinende Zeich-
nung, die mit zwei seitlichen Spitzen bis gegen den Hinter-
rand desselben reicht, zwischen denen zwei mit einander ver-
bundene zahnförmige Spitzen viel weiter vorn abbrechen, die
dann unmittelbar vor dem Schildchen noch zwei dunkle Pun-
kte hinter sich haben. Schildchen ungefleckt, Hinterleib vier-
reihig schwarz punktirt , auf den beiden ersten Segmenten
sind die Punkte meist nicht wahrnehmbar. Die Behaarung
ist durchaus blass. Die Legerohre des Weibchens ein klei-
nes wenig länger als die drei letzten Hinterleibsabschnitte
zusammen, ziemlich breit, nach der Spitze hin wenig ver-
schmälert, rostgelb oder rostroth. Flügel ungefärbt mit gel-
bem Randmale, ihre Form mehr wie bei Tryp. nigrico-
ma, als wie bei Tryp. Serratulae. Länge l5/6 Linie.
Vaterland: Deutschland, Frankreich. Nahrungspflanze
der Larve unbekannt.
Anmerk. 1. Nächste Verwandtschaft mit Tryp. Ser-
ratulae. Der Unterschied besteht vorzüglich in den kür-
zern Tastern, anderer Form der Zeichnung auf der Ober-
seite des Thorax und dem viel kürzeren Hinterwinkel der
hinteren kleinen Wurzelzelle. — Mit Tryp. fuscicornis
und Tryp. nigricoma kann keine Verwechselung stattfinden.
Anmerk. 2. Die Gestalt der Zeichnung des Thorax und
die grosse Aehnlichkeit mit Tryp. Serratulae (Tryp. pal-
436
lens Meig.) sprechen entschieden dafür Tryp. Serratulae
Meig. als Sytionim zu gegenwärtiger Art anzusetzen, ob-
gleich Meigcns Angabe über die Gestalt und Länge der
weiblichen Legerähre nicht ganz passt. — Macquarls An-
gaben über seine Tryp. Serratulae stimmen so mit den
il/e/(/ewschen , dass sie mit der gleichnamigen JUeigenschen.
Art als identisch angenommen werden mnss. Sowohl Mei-
gens als Macquarls Tryp. Serratulae lassen sich allen-
falls auch, doch minder natürlich, auf Tryp. nigricoma
deuten.
Anmerk. 3. Macquart sieht Terellia palpata Rob.
Desv. als Synonim zu gegenwärtiger Art an. Ich habe sie
oben als zweifelhaftes Synonim zu Tryp. Serratulae ge-
setzt. Sollte Macquart Recht haben, so ist doch der Name
von Hob. Desv. wie alle von ihm ertheilten Namen nicht
der geringsten Berücksichtigung werth und wird sie auch
eben so wenig finden, als sie die von Harris ertheilten Na-
men je gefunden haben.
Anmerk. 4. Der Meigensche Name muss wegen des
gleichlautenden Lmnesdien aufgegeben werden. Der von
mir gewählte bezieht sich auf das von der dunklen Rücken-
zeiehnung hergenommene Merkmal.
71). Trypeta Sonchi (Tab. II. fig. 71.).
Musca Sonchi Syst. nat. cur. Gmel. p. 2857. No. 121.
Teph litis Sonchi Fall. Ortal. p. 14. No. 23.
Trypeta Sonchi Meuj. V. p. 345. No. 50.
Trypeta obsoleta Mchj. V. p. 349. No. 60.
Ensina Chry san tliemi Rob. Desv. Myod. 751. No. 1.
Ensina herb am in ibid. 752. No. 2.
Ensina pratensis ibid. 752. No. 3.
Ensina Linariae ibid. 753. No. 4.
Ensina Scorzonerae ibid. 753. No. 5.
Ensina Doronici ibid. 753. No G.
Eins i na Sonchi Wall;. Ent. Mag. III. p. CO. No. 1. fig. 1.
Ensinia Sonchi Macq. Suit. Dipt. II. p. 474. No. 4.
Tephritis Sonchi Zeit. Ins. Läpp. p. 746. No. 10.
Die Art ist zu kenntlich und, da keine ähnliche con-
currirt, zu wenig einer Verwechselung ausgesetzt, als dass
\iel über sie zu bemerken sein könnte. Die Verlängerung
427
des Kopfes, der vorgezogene Mundrand, die grosse Verlän-
gerung der Lippe und der dadurch gekniet erscheinende Rüs-
sel sind bemerkenswcrth. Tryp. obsoleta Meig. ist nichts
als eine nicht seltene und noch dazu sehr geringfügige Va-
rietät mit ganz gelbem Schild chen, das sonst gewöhnlich eine
grauliche, seine Oberseite fast ganz deckende Mittelstrieine
hat, die indess oft bloss als Punkt an der Spitze auftritt. Die
Stirn ist an unverdorbenen Exemplaren nicht rostbraun, son-
dern gelb. Die Art variirt übrigens indem die Flügelzeich-
nung entweder deutlich vorhanden, oder verblasst, oder gauz
verschwunden ist, nur das Randmal ist bei allen Exemplaren
meiner Sammlung zum Theil gebräunt; ferner finden sich
einzelne Stücke mit mehr oder weniger gebräunten Schen-
keln und Fühlern.
Dass die Larve in Köpfen von Souchus lebt ist gewiss;
dass sie auch auf anderen Pflanzen vorkomme, ist öfter be-
hauptet worden. Die einzige sichere Nachricht über ein an-
deres Vorkommen verdanke ich dem Herrn Oberlehrer Zel-
ler, der die Fliege aus den Köpfen von Apargia autumnalis
erhielt, an der er sie auch in Menge fing.
Aninerk. 1. Rob. Desvoidy zählt im Genus Ensina
sechs Arten auf, die sämmtlich nichts als geringfügige Va-
rietäten von Tryp. Sonchi sind; bei solchem Verfahren
Wäre es nicht schwer aus einer Art zwanzig zu machen.
Anmerk. 2. Noch inuss ich einer besondern Eigentüm-
lichkeit in der Flügelbildung dieser Art erwähnen; es findet
sich nämlich bei ihr sehr häufig an der zweiten Längsader,
grade der hinteren Queerader gegenüber, dasselbe nach vorn
gerichtete Aestchen, was unter den mir bekannten Europäern
nur bei Tryp. Wiedemanni constant vorhanden ist; bei
Tryp. Sonchi tritt es nur als anomale Bildung einzelner
Individuen auf.
Anmerk. 3. Die von Meigen als Tryp. obsoleta
Wiedem. beschriebene Varietät ist nicht mit Tryp. obso-
leta Wiedem. Anal. ent. p. 53. No. 118. und Wiedem.
Zweif. II. p. 4iM). No. 36. zu verwechseln, einer soviel als
möglich verschiedenen Art, der dieser Name schon der Prio-
rität wegen bleibt.
428
80. Trypeta Stigma (Tab, II. fig. 72.).
Trypeta stigma Loeiv Ent. Zeit. I. p. 156.
? Trypeta u nimacnlata Koser Correspondenzblatt des wärt.
landw. Vereines. 1840. Bd. 1. Heft 1.
Tryp. stigma: nigra nitida, thoracis cinerascentis linea la-
terali, scutello pedibusque flavis ; alarnm punctum stigma-
ticale nigrum ; proboscis geniculata. Long. 1V4 — l*/3 lin.
Glänzend schwarz, der Thorax obenauf grau bereift,
ringsum mit schwarzem Saume. Schulterbeule mit einer nach
der Flügelwurzel hinlaufenden Strieme, ein Fleckchen unmit-
telbar über der Flügelwurzel, das Schildchen mit Ausnahme
der Seitenecken, die Beine nebst den Vorderhüften und einem
Theile der hinteren, endlich der Kopf mit den Fresswerkzeu-
gen sämmtlich gell); Fühler und Stirn lebhafter gefärbt, letz-
tere meist rothgelb; drittes Fühlerglied länglich, unten ge-
rundet; die Lippe sehr stark verlängert, der Rüssel gekniet;
Mundrand wenig vorgezogen, so dass der Rüssel in der
Ruhe über ihn vorsteht. Der Hinterleib ist bei beiden Ge-
schlechtern schwarz, schwarzhaarig; die Legeröhre des Weib-
chens kurz, sehr dick, conisch, glänzend schwarz. Flügel
glasartig, an der Wurzel gelblich, nach der Spitze zu ein
wenig getrübt; die Längsadern, welche von der Wurzel aus
gelblich sind, schwärzen sich von der Flügelmitte an; die
Queeradern stehen von einander entfernt, die kleine grade
unter der Mündung der ersten Längsader; das Stigma ist
durch einen schwarzen (zuweilen braunen) Punkt gezeichnet.
Die beiden letzten Fussglieder schwarz, bei dem Männchen
dunkler als bei dem Weibchen, doch zuweilen auch bei er-
sterem nur gebräunt.
Ich fing diese Art bei Posen, sah sie auch durch die
Gefälligkeit des Herrn Senator von Heyden aus der Um-
gegend von Frankfurt a. M. — Der Aufenthalt der Larve
ist unbekannt.
Anmerk. 1. Trypeta unimaculata von Roser
scheint mit Tryp. stigma identisch, könnte aber leicht auch
bloss Varietät von Tryp. solsti tialis sein. Von den wich-
tigsten Unterscheidungszeichen (Fresswerkzeugen, Legeröhre,
Stellung der Queeradern, gelbem Punkte über der Flügel-
429
Wurzel, schwarzer Färbung der letzten Fassglieder) ist auch
nicht ein einziges angegeben.
An merk. 2. Trupanea placida Schrank Faun.
Boic. III. 2318. kann trotz der sonst sehr gut stimmenden
Angaben doch nicht hierher gehören, da bei ihr der Hin-
terleib in der Regel rustgelb, zuweilen rostgelb mit schwar-
zer Rückenliuie sein soll (couf. Meig. V. p. 349. No. 58.).
Das Verhältniss obiger Bemerkungen zu 3Ieigcns Aus-
einandersetzung des Genus Trypeta wird folgende Uebersicht
am deutlichsten machen.
Meigen zählt mit Ausnahme der 15 im 7ten Theile
aus Macquart aufgenommenen Arten 65 Trypetenspezies auf,
von denen er 9 nicht selbst gekannt hat. — Von diesen 9
Arten sind oben unter demselben Namen beschrieben Tryp.
punctata, guttata ( = gemmata Meig.) und Barda-
na e (=confusa Meig.)-, Tr. Tanac eti Schrk. halte ich
für Tr. tussilaginis, Tr. Berberidis ist Tryp. Cen-
taureae, Tr. obsoleta nichts als eine häufige Varietät von
Tr. Sonchi; Tr. aestivaist oben als Tr. Gnaphalii
aufgezählt; Tr. placida Sehr, zu enträthselii bin ich aus-
ser Stande; Tr. sphondylii halte ich für keine Trypeta.
Dadurch reduziren sich die 31eigensc\ien Arten bereits auf
59, und da auch pardalina nur Varietät der pupillata,
cuspidata und pugionata aber Varietäten der soisti-
tialis sind, auf 56 Arten. Von diesen 56 Arten sind mir
zweifelhaft intermissa, die wohl nichts als Varietät von
Zoe ist, Weniger i und longicauda, die leicht einerlei
und nur Varietäten von Colon sein könnten. Tryp. Leon-
tod o u t i s und f 1 a v i c a u d a sind bei Meigen Mischarten,
weshalb ich den Namen der letztern nicht beibehalten konnte.
So bleiben nur noch 52 Arten. Von diesen habe ich oben
Tr. terminata Meig. (non Fall.) nicht mit aufgezählt, ob-
gleich ich ihre Altrechte nicht bezweifle, da ich den Namen
hätte ändern müssen, wozu ich mich nicht für berechtigt hielt,
weil ich die Art nicht selbst kenne ; ausser ihr sind mir von
jenen 52 Arten auch Tryp. Abrotani, flavescens und
430
laticanda allbekannt. — Unter demselben Namen, wie bei
Meigen finden sich oben folgende 33 Arten: Abrotaui,
Artemisiae, cognata, Zoe, flavescens, punctata,
Arctii, cornuta, T ussilaginis, Winthemi, Wiede-
manni, floresceutiae, marginata, fasciata, Cen-
taureae, rotundiventris, Cardui, stylata, aprica,
solstitialis, quadrif asciata, Westermanni, parie-
tina, corniculata, L eontodontis, Hyoscyami, la-
ticanda, Absinthii, irrorata, guttularis, Sonchi,
eluta, Colon. — Den Namen Laben 17 Arten geändert:
continua in altern ata Füll.
alternata in Meigenii m.
Onopordinis in Heraclei hin.
discoidea in Lychnidis Fbr.
Lychnidis in discoidea Fbr.
Lappae in octopunctata Macq.
signata in Cerasi hin.
Arnicae in flava Geoff'.
confusa in Bardanae Schrk.
Heraclei in postica m.
gern m ata in guttata Fall.
pupillata in reticulata Schrk.
radiata in stell ata Füssl.
aestiva in Gnaphalii m.
pallens in Serratulae hin.
Serratulae in deutata in.
Gaedii in antica W'ied.
Neu hinzugekommen sind 30 Arten nämlich : speciosa,
Lappae, f e m o r a 1 i s , f 1 a v i p e n n i s , proboscidea, ar-
gyrocephala, Zelleri, conura, truncata, simplex,
angustipennis, failax, arnicivora, rnralis, ve-
spert in a, formosa, Matricariae, praecox, ein et a,
tessellata, elongatula, producta, biflexa, pul-
chella, ramnlosa, conjuneta, cometa, fuscicornis,
nigricoma und Stigma, von denen Lappae schon frü-
her von Cederhielm und femoralis von Hob. Desvoidy
und Macquart beschrieben worden sind.
Die von mir gegebene Synonimie macht durchaus kei-
431
nen Anspruch auf Vollständigkeit, namentlich habe ich blosse
Verzeichnisse wegen der grossen Unzuverlässigkeit derselben
zu citiren unterlassen. Ich trage deshalb hier in Beziehung
auf dieselben noch ein Paar Worte nach.
Stephens zählt in seinem Cataloge der britischen In-
sekten 42 Trypetenspezies auf. Die als Tryp. Winthcmi
aufgezählte Art ist, wie sich aus dem Citate ergiebt (Meig.
Tab. 48. fig. 25.), Tryp. florescentiae, als neue Arten
zählt er, ohne mehr als einen blossen Namen zu geben, ri-
vosa, flavipes (Varietät von solstitialis?), margine-
p.unctata (Colon var.?), innotataund basalis auf; das
Citat aus Harris lässt in letzterer Tryp. antica vermulhen.
Alle seine übrigen Arten scheinen mit den gleichnamigen
31e'/g ansehen ziemlich übereinzustimmen ; auch cuspid ata,
pugionata und obsoleta erkennt er als selbstständige Ar-
ten an.
Citrus in der britischen Entomologie zählt nur 23 Try-
peten auf, unter denen auch eine Tryp. cuspid ata vor-
kommt. Die einzige angeblich neue Art ist Tryp. biar-
cuata, die aber, wie durch andere englische Dipterologen
bekannt geworden, nichts anders als Tryp. cor nie u lata
ist. Die übrigen von ihm genannten Arten scheinen mit den
gleichnamigen ßleigemcheu übereinzustimmen.
In der Expedition scienlifique de Morec sind Te-
phr. Cardui, L eontodontis, radiata und obscura
als griechische Arten aufgeführt; die erste und dritte dieser
Arten dürften den gleichnamigen 3Ieigenschen entsprechen,
die zweite schwerlich; Tr. obscura ist mir unbekannt.
Ehe ich schliesslich ein Verzeichniss sämmtlicher bis
jetzt vergebeneu Speziesnamen mittheile, muss ich der For-
derung, die meiner Arbeit durch die freundschaftliche Libe-
ralität zweier Männer geworden ist, ausdrücklich dankend er-
wähnen. Der Herr Senator von Ileyden übersandte mir mit
seiner bekannten, aber nicht genug zu rühmenden Bereitwil-
ligkeit zur Forderung jedes wissenschaftlichen Unternehmens,
die sämmtlichen Trypeten seiner Sammlung zur Benutzung zu;
mein verehrter Freund Zelter überliess mir seine sämmtli-
chen Trypeten mit der freundschaftlichsten Uneigennützigkeit
43$
zu vollkommen freier Disposition ; ich danke dem freundlichen
Wohlwollen dieser beiden Männer die Kenntniss mehrerer
neuen Arten nnd manche interessante Bereicherung meiner
eigenen Sammlung. Wie sehr ich auch dem verehrten Vor-
stande des Königlichen entomologischen Museums zu Berlin
für die mir wohlwollend gestattete Untersuchung der dortigen
Yorräthe verpflichtet hin, habe ich schon oben erwähnt.
Die Speziesnamen, welche zwar nicht im Genus Try-
peta selbst, aber doch in so nahe verwandten Gattungen ver-
braucht worden sind , dass sie an keine Trypeten vergeben
werden können, stehen in Klammern ; wo hinter einem Namen
zwei oder mehr Autoren citirt sind, gehört der Name eben
soviel verschiedenen Arten an ; steht der Name eines dieser
Autoren in Klammern, so ist der Name von ihm ausserhalb
des Genus Trypeta, von den neben ihm genannten Autoren
aber innerhalb dieses Genus gebraucht worden. Die doppelte
oder mehrfache Verwendung desselben Namens habe ich in der
Regel nur bemerkt, wenn er verschiedenen Arten unabhängig
von einander ertheilt worden ist; ich habe sie dagegen mei-
stentheils unerwähnt gelassen, wenn durch Verkeunung und
Verwechselung der Arten der Name der einen auf die andere
übergegangen ist; nur in den Fällen, wo sich die falsche
Anwendung eines Namens eine gewisse Autorität verschafft
hat, habe ich derselben gedacht; der Name des Schriftstel-
lers, von dem sie herrührt, ist in diesen Fällen mit einem
Sternchen bezeichnet.
abdominalis Roh. D. — Roh. D.
Abrotani Meig. — Macq.
Absinthii Fbr.
Acantlii Schrk.
(acroleuca llicd.)
acrostacta Wied.
(aculeata Fbr.)
adspersa Wied.
aenea (Wied) — Macq.
aestiva Für- — Meig.
(aesttians Fbr)
Alciphron Newm.
Aletlie Newm.
alternata Fall.
angustipennis Liv.
annulata Roh. D.
Anonae Fbr.
antica Wied.
apicalis Zettcrst.
aprica Fall.
Arctii De G. — Roh. D. — Roh.
D. — Macq.
arcuata Fbr.
(avgentea Fbr.)
argyrocephala Liv.
(arinata Fbr.)
Arnicae Lin.
arnicivora Lw.
Artemisiae Fbr.
arvensis Ruh. D.
(atenima Fbr.)
atomaria Fbr.
(atrata Fbr.)
Bardanae Schrk.
433
basalis Slcph.
basilaris Wied. — Macq.
Beauvoisii Rob. D.
Berberidis Schrie.
biareaata Curt.
Bidentis Rob. D.
biilexa Lw.
Blotii Brebiss.
(brevipes Für.)
bvunnicosa Rob. D.
brunnithorax Rob. D.
bullans Wied.
Caesio Harr.
Calcitrapae Rob. D.
cancellaria Wied.
capitata Wied. — Fall.
Cardui Reamn. — Rob. D.
Rob. D.
(caudata Fbr.)
Centaureae Fbr. — Rob. D.
(centralis Fbr.)
Cerasi Lin.
chalybeiventris Wied.
Chrysanthemi Rob. D.
cineta Lw.
cinerea Harr. — Rob. D.
Cirsii Schrie.
cirsiorum Rob. D.
claripennis Rob. I).
(clavata Fbr )
cognata Wied.
Colon Meig.
(combinata Fbr.)
cometa Liv.
connna Wied.
conüuens Wied.
conl'usa Meitj.
conica Fbr.'
conjuneta Lw.
connexa Macq.
continua Mciij.
conura Lw.
corniculata Zettcrst.
cornuta Fbr.
costalis Fbr.
cnix Fbr.
eulta Wied.
cnspidata Meig.
cyanogaster Wied.
(cynipsea Fbr.)
Daphne Wied.
Dauci Fbr. — Rob. D.
Dejeanii Rob. D. — Roh. D.
(demandata Fbt\)
dentata Lw.
(5. Band. 2. Heft.)
diseoidea Fbr. — Meig. *
di versa Wied.
Doronici Rob. D.
dorsalis Rob. D.
duplicata Wied.
elongatula Lw.
eluta Meig..
(erythrocepliala Fbr.)
eximia Wied.
fallax Liv.
fasciata Fbr.
(faseipennis Wied.)
t'emoralis Rob. D. — Rob. D.
(ferrnginea Fbr.)
flava GcofJ'r.
ilaveolata Wied.
üavescens Fbr.
flavicauda Meig.
(tlavicornis Wied.)
üavipennis Lw.
flavipes Steph. — Rob. D.
fiexa If'ied.
ilorescentiae Lin.
(llorum Fbr.)
i'ormosa Lw.
fossata Fbr.
(fiaterculus Ified.)
fucata Fbr.
(l'uscata Wied.)
fuscicornis Lw.
Gaedii Meig.
gemmata Meig.
Gnaphalii Lw.
grata Wied.
(grossilicationis Fbr.)
guttata Fall.
guttularis Meig,
hastata Fbr.
Hebe Newm.
Herackn Lin. — Fbr.
lierbaruin Rob. D.
Hessii Wied.
(Hieracii Fbr.)
(Iiisti ionica Flr.)
Hyoscyami Lin.
Jaceae Rob. /?. — Rob. D.
Jacobeae Pnz.
japonica Wied.
immaculata Macq.
impunetata Rob. D.
incisa Wied.
(inliexa Fbr.)
HS
434
innotata Sleph.
intermissa Meig.
interrupta Fall. — Macq.
Inulae v. Roser.
irrorata Fall.
(Klugii Wied.)
Lappae Ccderh. — Meig. — Macq*
lateralis Wied.
laticauda Meig.
latipennis Wied.
Leontodontis De G.
Leucacanthi Schrh.
Liclitensteinii Wied.
Linariae Rob. D. — Roh. D.
lineata Macq.
litnrata Roh. D.
longicauda Meig.
(longicornis Wied. — Guar.)
longipennis Wied.
(longistyla Wied.)
lucida Fall.
luctuosa Macq.
lurida Lw.
luteola Wied, — Roh. D.
Lychnidis Fbr. — Meig. *
macilenta Trier/.
maculata Buchn. — (Genn) —
Roh. I).
macula Fbr.
(mali Fbr.)
(manicata Fhr.)
marginalis Wied.
marginata Fall.
margine punctata Steph. — Macq.
marmorea Fbr.
Matricariae Lw.
Meigenü Lw.
Mentharum Roh. D.
mexicana Wied.
Millefolii Rob. D.
(minuta Fl/r.)
niodesta Fbr.
(mono Fbr.)
Neesii Meig.
nigricans Wied.
nigricoma Lw.
nigrofemorata Meig.
notata Lw.
obliqna Macq. — Gue'r.'
obliquefasciata Macq.
obscura Wied. — Brülle.
obsoleta Meig. — Wied.
obtusa Fbr.
ocellata Wied.
octopunctata Macq.
Onopordi Rob. D.
Onopordinis Fbr.
pallens Meig.
pallida Macq.
palpata Rob. D.
pantlierina Fall.
parallela Wied.
pardalina Meig.
parietina Lin.
parisiensis Rob. D.
Pedicularium Rob. D.
perelegans Harr.
permunda Harr.
pieta Fbr.
placida Schrh.
Plantaginis Halid.
plantaris Rob. D.
(podagrica Fbr.)
postica Iav.
praecox Lw.
pratensis Rob. D.
proboseidea Lw.
producta Lw.
pugionata Meig.
(pulchella Fbr.)
pulchra Lw.
pulla Wied.
punctata Schrh. — Wied.
punctella Fall.
(punctum Fbr.)
pupillata Meig.
Pyretüri Rob. D.
quadrifasciata Meig.
quadriincisa Mied.
(quadripunetata Fbr.)
quadrivittata Macq.
quadrum Wied.
quinquefasciata Macq.
ramulosa Lw.
Reammiiii Rob. D.
Reinhardi Wied.
reticulata Schrh.
rivosa Steph.
rivularis Fbr.
(Rosae Fbr.)
rotundiventris Fall.
rulicauda Fbr.
ruralis Lw.
Scabiosae F
Scorzonerae Rob. D. — Rob. D.
scutellaris Wied.
435
scutellata Wied.
senegalensis Macq.
septemmaculata Macq.
(seriepunctata Schrie.)
(serpentina JVied.)
Serratulae Lin.
signata Meig.
simplex Lw.
socialis Wied.
solstitialis Lin.
Sonchi Gmel. — Rob. D.
sororcula Wied.
sparsa Wied.
speciosa Lw.
Sphaerocephali Schrie
Sphondylii Schrie.
stellata Fucssl.
Stigma Lw.
stigmataspis Wied.
(strigula Fbr.)
striola Fbr.
stylata Fbr.
(succinata Wied.)
Tanaceti Schrl:
terminata Fall. -
(testacea Macq.)
Meig.
tessellata Lw.
Theora Newm.
tibialis Rob. D.
trimaculata Wied.
truncata Lw.
Tussilaginis Fbr.
umbellatarum Fbr.
(umbrosa Fbr.)
unifasciata Macq.
unimaculata v. Ros.
vaga Wied.
vespertina Lw.
(vibrans F'br.)
vicina Macq.
villosa Rob. D.
vinulus Harr.
violacea Wied.
vittata Fbr.
Wenigen Meig.
Westermanni Meig.
Wiedemanni Meig.
Wintüemi Meig.
Zelleri Lw.
Zetterstedtii Zelterst.
Zoe Meig.
Alphabetisches Verzeichniss der oben aufgezählten
europäischen Trypeten.
spec.
Abrotani 4
Absinthii 57
alternata 1
angustipennis 46
antica 10
aprica 30
Arctii 12
argyroeephala 38
arnieivora 48
Artemisiae 5
Bardanae 41
bifiexa ö5
Cardui 27
Centaureae 22
Cerasi 32
cineta 58
cognata 6
colon 74
cometa 70
conjuneta 69
conura 42
corniculata
corriuta
spec.
. 39
. 16
dentata 78
diseoidea 24
elongatula
eluta
47
fallax
fasciata 21
femoralis 25
Hava 33
tiavescens 8
ilavipennis 36
llorescentiae 17
formosa 51
fuscicornis 76
Gnaplialii 72
guttata 62
guttularis 66
436
spec.
Heraclei 9
Hyoscyami 54
irrorata 64
Lappae 14
laticauda 56
Leontodontis ...... 45
Lychnidis 23
marginata ....... 20
Matiicariae ...... 52
Meigenii 2
nigricoma 77
octopunctata 15
parietina 35
postica 55
praecox 53
proboscidea 37
producta 61
pulchra 67
punctata 11
quadrifasciata 31
spec.
ramulosa 68
reticulata 63
rotundiventris 26
ruralis 49
Serratulae ...... 75
Simplex ....... 4t
solstitialis 29
Sonclii 79
speciosa 7
stellata 71
stigma 80
stylata 28
tessellata 59
truncata 43
Tussilaginis 13
vespertina 50
Westernianni 34
Wiedemanni ...... 19
Winthemi 18
Zellen . , 40
Zoe 3
43?
Erklärung der Figuren.
fiff.
Tab. I.
Tab. II.
1.
altern ata F«W.
•fig
37.
Bardanae Schrh.
2.
Meigenii Lw.
_
38.
simplex Lw.
3.
Zoe Mieig. •
-
39.
Lecmtodontis De Q
4.
Arternisiae Fbr.
40.
fallax Lw.
5.
cognata Wicd.
- _
41.
angnstipennis Lw.
6.
speciosa I*w.
_
42.
formosa Lw.
7.
Heraclei Lin.
_
43.
Matricariae Lw.
8.
antica Wied.
_
44.
praecox Lw.
9.
punctata Schrh.
_
45.
Hyoscyami Lin.
10.
Arctii De G.
_
46.
postica Lw.
11.
Tussilaginis Fbr.
_
47.
Ausinthii Fbr.
12.
Lappae Cederj.
>
48.
cineta Lw.
13.
oetopunetata Macq.
_
49.
tessellata Lw.
14.
Wintliemi Me'uj.
■_
50.
elongatula Lw.
15.
ilorescentiae lAn.
_
51.
producta Lw.
16.
Wiedemanni Meig.
_
52.
guttata Fall.
17.
marginata Fall.
_
53.
reticulata Schrh.
18.
fasciata Fbr.
..
54.
irrorata Fall.
19
Centaureae Fbr.
_
SS.
biflexa Liv.
20.
diseoidea Fbr.
_
56.
guttularis Meig.
21.
stylata Fbr.
-
57.
pulchra Lw.
22.
Lychnidis Fbr.
_
58.
ramulosa Lw.
23.
l'emoralis Macq.
_
59.
conjuneta Lw.
24.
rotundiventris Fall.
-
60.
cometa Lw.
2.',.
> solstitialis Lin.
-
61.
di versa Wied.
20.
\
*
62.
? stellata Fuessl.
27.
aprica Fall.
-
63.
3
28.
quadrifasciata Me'uj.
-
64.
duplicata Wied.
29.
30.
conura Lw.
argyrocephala Lw.
-
65.
66.
i colon Meig.
31.
corniculata Zcttcrst.
_
67.
eluta Meig.
32.
Zelleri Lw.
-
68.
Gnaphalii Lw.
33.
truncata Lw.
_
69.
nigricoma Lw.
34.
arnieivora Lw.
_
70.
Serratulae Lin.
35,
nivalis Lw.
.
71.
Sonclii Gmel.
36.
vespertina Lw.
. -
72.
stigma Lw.
VII.
Einige Nachträge
zu
meinem Versuch einer systematischen Ein-
teilung der Nitidularien ,
(Germar's Zeitschr.IV. S.825.)
von
W. F. Erichsott.
I.
Von der wunderlichen Gattung Ecnomaens habe ich jetzt
drei Arten vor mir. Die Charaktere derselben sind damit zu
vervollständigen, dass beim Männchen eiu kleines oberes Af-
tersegment vorhanden ist.
E. concavus: Testaceus, nitidus, snbtiliter pubescens, thora-
cis concavi, elytrorumque margine elevato. Long. 3% Iin.
Von E. planus durch die lichtere, glänzende Körper-
farbe, feinere Behaarung der Oberseite, etwas längeres, sei-
ner ganzen Breite nach weit ausgehöhltes Halsschild, stark
aufstehenden Seitenrand desselben und der Flügeldecken, so
wie durch längere Flügeldecken unterschieden. Auf der Un-
terseite ist der Hinterleib am Ende auf jeder Seite länger
behaart.
Von der Weihnachtsbai. Von Herrn Prof. Pöppig mit-
gethcilt.
E. scaphula: Testaceus, subnitidus, subtiliter pubescens,
thorace brevissimo, coleopterisque leviter concavis, his mar-
gine laterali elevato. Long. 2 lin.
Von Prof. Ehrenberg in Nubien gesammelt.
439
II.
Bei Meli gel lies kommt eine geringere Zahl von Ar-
ten vor, wo die Klauen an der Wurzel einen breiten Zahn
haben. Zur besseren Uebersicht der zahlreichen und schwie-
rig zu unterscheidenden Arten lassen sich folgende Gruppen
aufstellen:
1) Klauen einfach. Vorderschieneu wenig erweitert, am Aus-
senrande sehr fein gekerbt; hintere Schienen fein behaart,
und nur am schräg abgestutzten Ende mit feinen Borstchen
gewimpert. Hinterecken des Halsschildes scharf winklig.
Die hintere Prosternumspitze schmal lanzettlich.
Hierhin Nit. rufip es Gyll. und einige verwandte Arten.
2) Klauen einfach. Vorderschie'nen schmal, am Aussenrande
fein gekerbt, die hinteren Schienen breiter, an der schräg
abgeschnittenen Spitze und am Aussenrande bis über die
Mitte hinauf mit kurzen feiuen Borstchen dicht gewimpert.
Die Hinterecken des Halsschilds scharfwinklig. Die hintere
Prosternumspitze schmal und zugespitzt.
Hierhin Nit. aeuea F., viridescens F., subru-
gosa Gyll. o. s. w.
3) Klauen einfach ; Vorderschienen am Aussenrande oben ge-
kerbt, unten mit stärkeren Sägezähnen bewaffnet; hintere
Schienen ziemlich breit, am Aussenrande bis über die Mitte
hinauf mit kurzen Borstchen dicht gewimpert. Hinterraud
des Halsschilds jederseits neben dem Schildchen merklich
ausgerandet, und nach jeder Ecke hin schräg abgeschnitten,
daher die Hinterecken stumpfwinklig. Die Prosternumspi-
tze verbreitert, abgerundet.
Hierhin N. Symphyti Heer, difficilis Heer, pe-
dicularia Gyll., serripes Gyll. u. a. m.
4) Klauen einfach ; Vorderschienen am Aussenrande oben ge-
kerbt, unten mit stärkeren Sägezähnen bewaffnet; hintere
Schienen ziemlich breit, am Aussenrande bis fast zur Wur-
zel hinauf mit dornartigen Borstchen dicht bewimpert.
Hinterrand des Halsschildes jederseits neben dem Schild-
chen kaum merklich ausgebuchtet, dann entweder gerade
abgeschnitten oder noch einmal schwächer ausgebuchtet, im
440
letzteren Falle die Hinlerecken scharf. Die hintere Pro-
sternumspitze lanzettlich.
Hierhin N. p e d i c u 1 a r i a Gyll., e r y t h r o p a Gyll. u. v. a.
5) Klauen einfach; Vorderschienen sägezäknig ; hintere Schie-
nen am Aussenrande mit wirklichen Döruehen besetzt. Die
Hiiiterecken des Halsschildes abgerundet. Die hintere Pro-
stenmmspitze kurz, seitlich erweitert, stumpf abgerundet.
Diese Gruppe scheint Südafrika eigenthümlich zu sein ;
die hiesige Sammlung besitzt sechs Arten daher, welche im
Ecklonschen Preisverzeichniss Nit. Ghrysocomae, su-
turalis, plagiata, cincta, fusca, fuscipes v. Winth.
benannt waren.
6) Klauen gezahnt; Vordersc^hienen stark gesägt, hintere Schie-
nen am Aussenrande dicht mit Dörncheu besetzt. Hinter-
ecken des Halsschildes stumpf, hintere Prosternumspitze
lanzettlich.
Hierhin N. solida ///. ; ferner eine südeivropäische Art:
Sphaerid. fuscum Ol. und deren Alländerung Strong.
pyrenaicus Laporie, Str. floralis De}.; ausserdem
noch einige unbeschriebene europäische Arten, wahrscheinlich
auch N. denticulata Heer.
7) Klauen gezahnt; Vorderschienen fein gesägt; hintere Schie-
nen mit grösstenteils äusserst feinen Börstchen gewimpert.
Die Hinterecken des Halsschildes sind stumpf, die hintere
Prosternumspitze lanzettlich.
Diese Gruppe scheint wieder auf Südafrika beschränkt
zu sein; die hiesige Sammlung besitzt \ier Arten, von denen
zwei als Nit. Cortulariae und atratula v. Winth. im
EcfeZowschen Preisverzeichniss aufgeführt waren.
Ausser denen der 5ten und 7ten Gruppe ist mir nur noch
eine Capensische Art bekannt, welche zur zweiten Gruppe ge-
hört. Die übrigen sind alle Europäer.
III.
Ein Paar bei uns einheimischer, sehr kleiner Käfer mit
den Kugelvermögen und dem ganzen Ausehen von Agathidium,
ist von Sahlberg als Anisotoma ruficcps und cxigua
beschrieben worden. Es unterscheidet sie aber die Fussbil-
441
düng , in welcher sie mit Phalacrus übereinstimmen, und ich
glaubte anfangs , sie als eine gekugelte Phalacrusform be-
trachten zu können. Eine nähere Vergleichung begründete
diese Ansicht aber nicht; vielmehr wurden bei strengem Fest-
halten an den systematischen Kennzeichen diese Käferchen für
eine Form von Nitidularien, und zwar der Strongy-
linae genuiuae erkannt. Diess unerwartete Ergebniss
ward auch durch Untersuchung der Mundtheile sichergestellt.
Das Kugehermögen der Käferchen bedingt nur in der Bil-
dung der Brust eine Abweichung von den übrigen Strongyli-
nen, indem hier nicht die hintere Prosternumspitze sondern
das Metasterniuu allein eine Vorragung bildet. Es ist dem-
nach in die Strongylinae genuinae eine neue Gattung
einzureihen :
Cyfooceplialus.
Prosternum simplex, brevissimum, metasternnm antice
prominulum.
Tibiae muticae.
Tarsi aequales, articulis tribus primis dilatatis, infra
villosis.
Die genauere Beschreibung der Gattung wird in den
Käfern der Mark Brandenburg erfolgen.
Die Männchen zeichnen sich durch besonderes oberes
Aftersegment, auch wohl durch ihre Färbung aus.
Arten dieser Gattung sind :
1. C. exiguus.
d\ Anisotoma ruficeps Sahlb. Ins. Fenn. I. 472. 29.
O. Anisotoma exigua Sahlb. a. a. O. 473. 30.
% C. politus: Niger, nitidus, laevissimus, thoracis summo
margine laterali flavo, antennis pedibusque piceis. Long.
V, lin.
Kleiner als C. exiguus und etwas weniger gewölbt.
Am Euphrat vom Dr. Helfer gesammelt.
3. C. gibbulus: Niger, nitidus laevissimus, margine thora-
cis laterali, elytrorum apicali, antennis pedibusque flavis.
Long. i/3 lin.
Ebenfalls kleiner als C. exiguus, stärker gewölbt.
an*
Von der Insel Bielang im Sund von Singhapur vom
Herrn Missiousprediger Röllger gesammelt.
4. C. chlorocephalus: Niger, nitidus, elytris punctatis,
thoracis margine antico, viridi. Long. 1/2 lin.
Mas. capite viridi, elytris apice rotimdatis.
Fem. elytris apice acuminatis.
Beim Männchen ist der ganze Kopf und vordere Theil
des Halsschildes schön metallisch grün; beim Weibchen ist
der Mundrand des Kopfes und der Vorderrand des Halsschil-
des mit einem schmalen grünen Saume eingefasst. Alle Füsse,
beim Männchen auch die Vorderbeine gelb. Die Flügeldecken
fein aber deutlich punktirt, beim Weibchen einzeln zugespitzt.
Ebendaher wie der vorige.
5. C. anticus Kl. von Madagascar.
V.
Bei Rliizophagus habe ich die Fühler unrichtig neun-
gliederig angegeben: ich finde an allen Arten zehn Glieder.
Der Kopf ist auch nur ans zwei verschmolzenen Gliedern
gebildet.
Diese Gattung zeigt eine auffallende Anomalie in der
Fussgliederzahl, indem bei den Männchen die Hinterlasse nur
vier Glieder haben: eine Analogie mit den Cryptophagen und
ächten Cncujen.
VI.
Die Vereinigung der Trcgositen mit den Nitidularien
war in meiner früheren Abhandlung zwar angezeigt, die nä-
here Bearbeitung der Gruppe aber nicht ausgeführt. Ich
komme jetzt auf dieselbe zurück, und wenn auch der Umfang
derselben mir zur Zeit eine umfassende Auseinandersetzung
der Arten nicht gestattet, stehe ich doch um so weniger an,
meine späteren Untersuchungen über die Gattimgsverschieden-
heiten unter den Trogositen hier mitzutheilen, als hier nicht
allein einige sehr beachtenswerte Formen vorkommen, son-
dern meine früheren Angaben über Kennzeichen und Umfang
der Gruppe noch weiterer Berichtigungen bedürfen.
Es haben nämlich die Maxillen bei den eigentlichen
Trogositen zwar anscheinend dieselbe Form wie bei den ei-
4/13
gentlichen Nilidulen, bei genauerer Vergleichung weichen sie
aber sehr wesentlich ab. Es zeigen nämlich die Gruppen
der Carpophilineu, Nitidulinen , Strongylinen und Ipinen
übereinstimmend nur eine einzige Maxillarlade, indem die in-
nere allein entwickelt ist, und die äussere ganz vermisst
wird, bei den Trogositineu ist die äussere vorzugsweise ent-
wickelt, so dass bei den eigentlichen Trogositen die innere
so weit zurücktritt, dass sie ganz zu fehlen scheint. Bei an-
deren Formen ist sie weiter entwickelt, und da sie auch bei
jenen immer vorhanden ist, ist die Bezeichnung: „Maxillae
mala singula" aus der Diagnose der Trogositineu als unrich-
tig auszulöschen. Die Fussbildung, die herrschende Verküm-
merung des ersten Gliedes, unterscheidet die Trogositinen auch
schon hinreichend von den übrigen Nitidularien.
Die innere Mayillarlade stellt sich hier auf dreifach
verschiedene Weise dar, welcher gemäss die Gruppe der Tro-
gositinen sich in drei Glieder zerlegen Hesse.
1) Die äussere Maxillarlade überwiegend entwickelt,
die innere sehr klein, sich ihr eng anlegend, und daher leicht
zu übersehen. Hierhin Trogosita mit den verwandten Gat-
tungen Temnochila, Melambia und Alindria, so wie
auch Nemosoma.
2) Beide Maxillarladen entwickelt, die innere häutig,
am Innenrande mit starren Borsten besetzt. Hierher Ego-
lia, Acalantha, Leperina, Gymnochila und Ana-
cypta Illig.
3) Beide Maxillarladen entwickelt, die innere hornig,
hakenförmig. Auf die heutigen Gattungen Peltis und Thy-
malus beschränkt. (Colobicus, den Lalreille an Feltis
anschliesst, hat nur vier Fussglieder, ferner kugelige Vor-
derhüften, während Peltis die walzigen Vorderhüften hat, wel-
che ein wesentliches Merkmal der Nitidularien ausmachen;
endlich sind bei Colobicus die vier ersten Banchsegmente des
Hinterleibes unbeweglich mit einander verbunden, während sie
bei Peltis und Thymalus, wie bei tlen übrigen Nitidularien
frei sind. Diese Merkmale bringen Colobicus zu den Coly-
dieru, wo er neben Synchita seine natürliche Stelle hat.)
Andere Reihen lassen sich bilden wenn man die Ver-
schiedenheiten anderer Theile berücksichtigt. Eine besondere
Beachtung verdient in dieser Gruppe die Form der Augen.
Gewöhnlich sind deren zwei, seitenständige.
Diese sind entweder rund, und zwar entweder halbkug-
lig gewölbt bei Egolia und Acalanthis, oder sie sind
flach, bei Nemosoma.
Oder die Augen sind queer und etwas ausgebuchtet.
Diess ist der gewöhnliche Fall bei Trogosita und den da-
von abgesonderten Gattungen, so wie bei Peltis und Thy-
nialus.
Zwei Gattungen, Gymnochila und Anacypta, sind
sehr merkwürdig dadurch dass sie vier Augen haben, zwei
grössere längliche auf dem Scheitel, und zwei kleine auf der
Unterseite des Kopfes, hinter der Einlenkung der Fühler. Die
unteren Augen sind durch einen weiten Zwischenraum von den
oberen getrennt.
Die Fühler bestehen bei den meisten aus 11 Gliedern,
deren letzte drei eine zusammengedrückte mehr oder weniger
lose Keule bilden. Eine Abweichung in der Gliederzahl tritt
bei Nemosoma auf, wo bei der einen Art zehn, bei der
andern elf Glieder vorhanden sind. Ferner bei Acalanthis
und Egolia, wo die zehngliedrigen Fühler mit einem grös-
seren knopfförmigen Endgliede endigen. Wichtige Verschie-
denheiten zeigt auch der Schnitt der Stirn. Bei Trogo-
sita im älteren Sinne ist sie vorn dreibuchtig, bei Nemo-
soma ragt sie nach vorn mit zwei Zipfeln vor, bei Egolia
und Acalanthis ist sie vorn einfach ausgebuchtet, bei Pel-
tis und Thymalus gerade abgeschnitten.
Bei Berücksichtigung aller dieser Punkte gruppiren sich
die Gattungen hier auf folgende Weise :
Egolia und Acalantha sondern sich durch zehnglie-
derige Fühler mit grösserem knopfförmigen Endgliede von den
übrigen ab. Die innere Maxillarlade entwickelt. Die Stirn
vorn einfach ausgerandet. Körper gestreckt, mit abgerück-
tem Halsschilde.
Nemosoma, Temnochila; Melambia, Alindria,
445
Trogosita zeichnen sich durch verkümmerte innere Maxil-
larlade aus. Körper mehr oder weniger gestreckt. Halsschild
abgerückt.
Leperina, Gymnochila, Anacypta hahen die in-
nere Maxillarlade entwickelt. Die beiden letzteren zeichnen
Sich durch die Theilung der Augen in zwei Paare aus. Kür-
zer länglich, bei den beiden ersten Gattungen beschuppt.
P e 1 1 i s, T h y m a 1 u s, von den übrigen durch entwickelte,
in einem hornigen Ilaken endigende Maxillarlade sich ab-
schliessend. Körperform breiter, Halsschild und Flügeldecken
mit mehr oder weniger breit abgesetztem Seitenrande.
Egolia Er.
Wicgm. Archiv 18-12. I. S. 180.
Oculi duo laterales, rotundati, prominuli.
Antennae decem-articulatae, capitulo solido.
Frons apice emargiuata.
Tibiae muticae.
Die Stirn ist vorn einfach und ziemlich tief ausgeran-
det. Die Fühler sind klein, zehngliedrig, das dritte bis neunte
Glied dicht an einander gedrängt, allmählich etwas breiter wer-
dend, das zehnte Glied einen eirunden Knopf bildend. Die
Fühlerrinnen ziemlich kurz, convergirend. Die Mandibeln mit
zweizähniger Spitze. Die Taster fadenförmig, ziemlich lang,
namentlich die Endglieder gestreckt. Die Zunge in zwei di-
vergirende, innen stark gewimperte Lappen getheilt. Die
Maxillarladen nicht untersucht. Die Augen gross, rund, ge-
wölbt, vortretend. Das Halsschild hinten verengt, abgerückt.
Die Schienen unbedornt, der Enddorn an den hinteren Schie-
nen klein, an den Vorderschienen der eine Euddorn verlän-
gert, aber kaum hakenförmig gekrümmt.
Eine Art:
E. variegata: Nigra, capite thoraceque snpra subaeneis,
punetatis, inaeqnalibus, elytris punetato-striatis, flavo va-
riegatis. Long. 3 lin.
A. a. 0. 151. 56. Tab. 5. ng. 6.
Aus Vandiemensland.
446
Acalanthis.
Oculi dno laterales, rotnndati, prominuli.
Antennae decein-articulatae, clavatae, clava biarticulata.
Frons apice emarginata.
Tibiae spiuulosae.
In der Körperform der vorigen ähnlich. Die Stirn vorn
einfach ansgebiichtet. Die Mandibcln in der Mitte mit einem
stumpfen an der Spitze mit zwei scharfen Zäbneu. An den
Maxillen beide Laden entwickelt, die äussere lederartig, scbmal,
an der Spitze behaart, die innere derbhäutig, schmal, zuge-
spitzt, fast Ton der Länge der äusseren, am ganzen Innen-
rande dicht bewimpert. Die Zunge in zwei schmale, diver-
girende Lappen getheilt. Die Taster sind fadenförmig, die
Endglieder gestreckt, etwas zugespitzt. Die Fühler haben
das erste Glied verdickt, kugelig. Dann folgen sieben dicht
an einander gedrängte Glieder welche kaum an Dicke zuneh-
men, das darauf folgende (neunte) ist merklich dicker und
grösser, das letzte (zehnte) ist ebenfalls gross, kurz eiförmig,
etwas zusammengedrückt. Die Fühlerrinnen sind kurz, tief,
stark nach innen gerichtet. Die Augen ziemlich klein, rund,
gewölbt, etwas vortretend. Das Halsschild nach hinten etwas
verengt, abgerückt. Die vier vorderen Schienen an der Aus-
senkante mit mehreren scharfen und ziemlich langen Dörnchen
bewehrt, die Hinterschienen einfach, nur an der Spitze auf
der Aussenkante mit einem kleinen Dorn. An den Vorder-
schienen der eine Enddorn verlängert und etwas hakenförmig
gekrümmt.
Die Unterschiede von Egolia bestehen theils in den Füh-
lern mit zwei grösseren Endgliedern, theils in den kleineren
Augen, theils endlich in den bedornlen vorderen Beinen. Ich
habe diese Gattung bereits bei Gelegenheit der Aufstellung
von Egolia (a. a. 0. S. 151.) erwähnt.
Einzige Art:
A. 4-signata: Nigra, pilosa, elytris fortiter punctata -stria-
tis flavo-bimaculatis; pedibus rufo-piceis. Long. 3 — 4 lin.
Suhcylindrica, nigra, vix nitida, albido- pilosa. Anten-
nae concolores. Caput thoracis latiludine fortiter punctatum,
longitudinaliter nigosum. Thorax latitudiue vix longior, ba-
447
sin versus leniter angustatus, fortiter punctatus, longitudinali-
ter subrugosus. Elytra punctato -striata, striis dorsalibus
punctis magnis, oblongis, impressis, intcrstitiis dorsalibus levi-
ter elevatis serialim parce subtiliterque punctatis; maculis dua-
bus dilute flavis, altera ante medium interstitia tria, altera
pone medium, transversa, interstitia quatuor occupante. Cor-
pus infra punctatum, nitidiiliini. Pedes piceo-rufi.
Chile und Chiloe, Philippi,
Nemosoma.
Nemozoma Lnlr, Hist. nat. des Ins. XI.
Oculi duo laterales, rotundati, depressi.
Antennae iö-vel 1 1-articulatae, clavatae, clava triarticulata.
Frons apica biloba.
Maxillae mala interiore obsoleta.
Tibiae muticae.
Körper schmal, langgestreckt, walzenförmig. Kopf ziem-
lich gross, länglich. Die Stirn vorn durch eine spaltfürmige
Furche getheilt, und in ein Paar bald abgerundeter bald zu-
gespitzter nach vorn überragender Lappen verlängert. Die
Lefze unter denselben versteckt, kurz, hornig, in der Mitte
der Länge nach eingedrückt. Die Maudibeln vorragend, un-
tergebogen, aussen und vorn gewölbt, unten und hinten con-
cav, gekreuzt. Au den Maxillen die äussere Lade lang, an
der Innenseite mit einem sehr dichten Bart eingefasst, die
innere sehr klein, sich dem Grunde der äusseren dicht anle-
gend und daher leicht zu übersehen. Das Kinn sehr kurz,
pergamentartig. Die Zunge ebenfalls kurz, weit und tief aus-
gerandet. Die unteren Mundtheile sind überhaupt sehr ver-
steckt, theils hinter den Mandibeln, tlieils unter dem weit vor-
tretenden vorderen Kehlrande des Kopfes. An den Tastern sind
die ersten Glieder kurz, das Endglied lang und ziemlich wal-
zenförmig. Die Augen klein, rund, flachgewölbt. Die Fühler
zehn- oder elfgliedrig, die drei letzten Glieder etwas flach-
gedrückt, eine lose gegliederte Keule bildend. Die Fühler-
rinnen kurz und tief, convergirend. Das Halsschild nach hin-
ten etwas verschmälert, in geringem Grade abgerückt. Die
Flügeldecken den Hinterleib nicht ganz bedeckend j es tritt
448
am Hinterleibe noch ein kleines, beiden Geschlechtern, wie es
scheint, gemeinschaftliches oberes Aftersegment hervor. Die
Beine sind kurz, die Schienen unbedornt, die Enddornen der
Vorderschienen beide einfach. Die Fasse ziemlich gestreckt.
Curlis British Entomology VII. pl. 327. hat eine sehr
schöne Darstellung dieser Gattung gegeben; doch ist in Be-
zug auf die Gattungscharaktere noch einiges zu berichtigen.
Die innere Maxillarlade, welche sich ganz wie bei Trogosita
-verhält, ist übersehen, das Kinn ist gleichfalls übersehen, und
dafür ein Stück der vorderen Kehlrandes angenommen; end-
lich ist auch das erste kleine Glied der Füsse unbeachtet
geblieben.
Ueberdie Arten dieser Gattung ist folgendes zu bemerken:
1. N. elongata.
Dermestes elougatns hin. Faun. Suec. No. 409.
Die Fühler sind zehngliedrig.
2. N. cornuta SturmYerz. 1828. S.77. Tab.IV. fig.32.
a) Die Fühler finde ich beständig elfgliedrig. Der von Slunn
a. a. 0. nebenstehend abgebildete Fühler zeigt nur zehn
Glieder und ist demnach vermnthlich von N. elongata ge-
nommen.
b) In der Slurmschen Abbildung ist die Flügeldeckenspitze
-von einem sehr bestimmten lebhaft braunrothen Fleck ein-
genommen. Es ist diess aber ein wohl verzeihlicher Feh-
ler im Colorit. Bei allen vier Exemplaren dieses Käfers,
welche ich jetzt vor mir habe, ist der ganze hintere Theil
der Flügeldecken schwarz, höchstens bei einigen der äus-
serste Rand rothbraun. Wenn aber eine Flügeldecke ab-
steht, scheint die Spitze gegen das Licht düster rothbraun
durch. So ist es auch bei dem Sliirmschen Exemplar, wel-
ches mir durch die gefällige Mittheilung des Verfassers zur
Vergleichung mit vorliegt.
c) In der Gestalt der Stirnfortsätze zeigen die vorliegenden
Individuen bemerkenswerthe Verschiedenheiten. Bei dreien
nämlich sind die Gipfel so spitz und nach aussen gekrümmt,
wie Slurm sie abbildet, bei einem vierten sind sie kurz,
stumpf und gerade abwärts gerichtet. Vielleicht ist diess
Gcschlechtsverschiedenheit.
JMS»
3. N. caucäsica Men. Cat. rais. 224. 1012. — Fal-
derm. Nonv. Mem. d. 1. Soc. Imp. des Natur, ß. Mo-
scou V. 257. 477,
Mir unbekannt. Nach Faldermanns Angaben ist er
noch grösser als der vorige und weicht ausserdem durch ro-
theu Vorderrand des Halsschildes und einen bestimmten ro-
then Fleck innerhalb der Flügeldeckenspilze ab.
Temnochila.
Temnoscheila WestwoodZool.Joütn. V. S. 231. Tab. 47. fig-,5. 6
Oculi duo, laterales, transversa
Frons apice trisinuata, unisulcata.
Maxillae mala iuteriore obsoleta.
Ligula bifida.
Tibiae muticae.
Weslwood hat die Charactere a. a. 0. sehr schön dar-
gestellt, sie treffen aber durchaus mit denen zusammen, wel-
che Olivier angab, indem er die Kennzeichen von der Tr.
coerulea, welche eine Temnochila ist, hernahm, worin Fa-
bricius und Herbst ihm folgten. Erst Lcdreille und Sturm
haben von Tr. mauritanica die Kennzeichen von Trogo-
sita entnommen. Nichts desto weniger ist die Tr. maurita-
nica auch von Olivier als Typus der Gattung angenommen
und auch der Name hat nur auf diese Bezug. Dadurch lässt
es sich rechtfertigen, wenn der Oliviersche Gattungsname der
T. mauritanica verbleibt, obgleich die Gattungsbeschreibung
zu Temnochila gehört, um so eher als eine Aenderung leicht
Verwirrung herbeiführen könnte. Der Wesiwoodscke Name
bedurfte nur einer sprachlichen Berichtigung.
Der Vorderrand der Stirn hat den, den eigentlichen
Trogositen eigentümlichen, dreibuchtigen Schnitt, ausserdem
wird die Stirn vorn durch eine Längsfurche getheilt. Die
Lefze ist der Länge nach eingedrückt. Die Mandibeln etwas
vorragend mit zweizähniger Spitze, ausserdem am Innenrande
stumpf gezähnt. Die äussere Maxillarlade lang, innen mit
einem dichten Barte besetzt, die innere sehr klein, dem Grun-
de der äusseren dicht anliegend. Das Kinn kurz, vorn zwei-
buchtig, die Zunge lederartig, in ein Paar schmaler, divergi-
(5.<-;Band. 2. Heft.) 29
450
render, innen bewimperter Lappen getheilt. An den Tastern
ist das Endglied nach der Spitze allmählich sanft erweitert und
gerade abgestutzt. An den Fühlern bilden die drei letzten
Glieder eine schmale, lose gegliederte Keule. Die Fühler-
rinnen sind schmal und tief schräg nach innen gerichtet, dann
hinter den Augen nach aussen umgebogen, flach. Die seiten-
ständigen, qneeren Augen vorn flach ausgerandet, sehr schwach
gewölbt. Das Halsschild nach hinten verengt, abgerückt. Das
Schildchen klein. Die Schienen unbewehrt, an den Vorder-
schienen der eine Enddorn etwas grösser und hakenförmig
gekrümmt.
Die Gattung ist reich an Arten, welche bis auf die eu-
ropäische T. coerulea OL und die canarische T. Pini
Brülle sämmtlich Amerika zur Heimath haben. Metallische
Farben herrschen vor, nicht selten in reicher Pracht. Es ge-
hört auch der Riese dieser ganzen Familie, T. colossus
Encycl. hierher.
Melambia.
Oculi duo laterales, reniformes.
Frons apice, emargiuata utrinque bisinnata.
Maxillae mala interiore obsoleta.
Ligula bifida.
Tibiae spinoso-subdentatae.
Die Stirn vorn ausgerandet, zu jeder Seite vor den Au-
gen zweibuchtig; ohne Furche. Die Lefze viereckig, vorn
etwas ausgerandet. Die Mandibeln wenig vorragend, mit den
zweizähnigen Spitzen in einander greifend. Die äussere Ma-
xillarlade ist länglich, hornig, innen mit einem dichten Barte
besetzt. Die innere sehr klein, dem Grunde der äusseren
dicht anliegend. Das Kinn ist kurz, vorn tief ausgebuchtet.
Die Zunge in zwei schmale divergirende, hornige, innen mit
Borstenhaaren bewimperte Lappen getheilt. Die Endglieder
der Taster walzenförmig, au der Spitze abgestutzt, wenn
auch nicht erweitert. Die Augen gerundet, hinten nierenför-
mig ausgebuchtet. Die Fühler mit kleiner, etwas zusammen-
gedrückter dreigliedriger Keule. Die Fühlerrinnen am Au-
genrande nach aussen umgebogen. Das Halsschild hinten ver-
451
engt, abgerückt. Das Schildchen kürzer als breit, etwas ge-
rundet. Die Beine kräftig. Die Schienen am Aussenrande,
die vorderen Schienen mit mehreren, die Hiuterschienen mit
wenigem kurzen stumpfen Dornen besetzt, deren Grund sich
je zu einem stumpfen Höcker erhebt. An den Vorderschie-
nen der eine Enddorn grösser und hakenförmig. Die Füsse
sind auf der Unterseite mit Einschluss des Klauengliedes dicht
behaart.
Eine afrikanische Form, in der Gestalt der Zunge mit
Temnochila übereinkommend, abweichend aber durch die mehr
hornige Beschaffenheit der Zunge sowohl als der Maxillarla-
den, durch die nach der Spitze hin nicht breiter werdenden
Endglieder der Taster, durch die bedornten Schienen, so wie
durch eine breite, flache Körpergestalt, welche, so wie der
Mangel der Stirnfurche, dieser Gattung eine grössere Aehn-
lichkeit mit Trogosita giebt, von welcher sie indess die ge-
spaltene Zunge und die bedornten Schienen hinreichend ent-
fernen.
Den drei hier vorhandenen Arten ist eine mattschwarze
Farbe gemein. Die eine derselben ist Trog, gigas Fab.
Syst. El. I. 151. 4. aus Guinea, eine andere T. opaca Kl.
aus Südafrika, eine dritte vom Senegal.
Ali n d c i a.
Oculi duo laterales reniformes.
Frons apice trisinuata.
Maxillae mala interiore obsoleta.
Ligula cordata.
Tibiae extus spinoso-dentatae.
Diese Gattung umfasst langgestreckte, walzenförmige Tro-
gositen, zum Theil von namhafter Grösse. Die Stirn ist vorn
dreibuchtig, ausgeflacht, ohne Furche. Die Lefze viereckig,
vorn ausgerandet. Die Mandibeln vorragend, mit den zwei-
zähnigen Spitzen sich über einander legend. Die Maxillar-
laden hornig, die äussere länglich, innen und an der Spitze
mit einem dichten Bart eiugefasst, die innere klein, wenig
bemerkbar, dem Grunde der äusseren Lade sich anlegend.
Das Kinn kurz, vorn tief ausgebuchtet. Die Zunge hornig,
29*
vtfüfr durch einfen Einschnitt herzförmig in ein Paar abgerun-
dete, innen mif einem langen Bart eingefasste Lappen ge^
theilt. Die Endglieder der Taster etwas eiförmig. Die Au-
gen hinten ausgebuchtet. Die Fühler kurz, mit kleiner lose
gegliederter dreigliedriger Keule. Die Fühlerrinnen tief, hin-,
ter den Augen verflacht nach aussen gebogen. Das Halssehild
nach hinten wenig verschmälert, abgerückt. Das Schildchen
länglich, fast dreieckig. Die Beine sehr kräftig, die Schie-
nen an der- Aussenkante mit starken Dornen, welche in zahn-
förmige Vorspränge eingelassen sind, bewaffnet-, dereine End-
dorn der Vorderschienen grösser, hakenförmig.
Beschriebene Arten sind:
A. grandis, Trogosita gr. Encycl. vom Senegal.
A. spectabilis, Trogosita sp. Klug vonMadagascar.
A. cyliudrica, Trogosita cyl. Encycl. aus Nord-
amerika.
Trogosita.
Trogosita Lntr. Sturm.
Oculi dno laterales, transversa
Frons apice trisinuata.
Maxillae mala interiore obsoleta.
Ligula Cornea, subquadrata, integra.
Tibiae muticae.
Die Stirn vorn deutlich dreibuchtig, ohne Furche. Die
Lefze viereckig, vorn etwas ausgerandet. Die Mandibeln vor-
ragend, mit den zweizähnigen Spitzen über einander greifend.
Die Maxillarladen hornig, die äussere länglich, mit langem,
dichtem Bart an der Innenseite, die innere klein, dem Grunde
der äusseren dicht anliegend. Das Kinn kurz, vorn seicht
ausgebuchtet. Die Zunge kurz, vorn stumpf abgerundet, hor-
nig, vorn mit langen Haaren dicht gewimpert. Das Endglied
der Taster etwas zugespitzt. Die Fühlerrinnen tief, erst nach
innen, dann hinter den Augen stark verflacht nach aussen ge-
richtet. Die Augen queerstehend, hinten seicht ausgebuchtet.
Das Halsschild hinten verengt, abgerückt. Das Schildchen fast
dreieckig. Die Schienen schmal, an der Aussenkante unbe-
dornt, an den Vorderschienen der eine Enddorn verlängert
itnd hakenförmig gekrümmt.
453
Flacher, glatter, selten durch Färbung ausgezeichneter
Körper.
Repräsentant der Gattung ist die durch den Verkehr .über-
all verbreitete T i\, mauritanica Ol. (Teneb. manrita-
n i c u s L'm., T r o go s. caraboides F.). Die Bildung der
Fühler sondert sie von den übrigen ab. Es sind nämlich die
drei Endglieder so schmal, dass die Keule nicht deutlich ab-
gesetzt ist, sondern" die Fühler nach' der Spitze hin allmäh-
lich etwas verdickt erscheinen. \ji
Bei den übrigen Arten; deren Amerika einen ansehnli-
chen Reichthum besitzt, zeigen die Fühler eine deutlich ab-
gesetzte, lose gegliederte dreigliedrige Keule. Viele dieser
Arten haben in Form und Färbung eine fast täuschende Aehn-
lichkeit mit T. mauntanica, welche' überall mit vorkommt,
aber sich durch die angegebene Fühlerbildung von den übri-
gen Arten entfernt.
Eine der ausgezeichneteren Arten ist Tr. -collaris
Slurm Deutschi. Ins., II.' 24ß. 3. Tab. 48. fig; o. 0, welche>
yyie ich nach Ansicht des vom Verf. gefälligst mitgeteilten Ex-
emplars versichern kann, in Nordamerika einheimisch, und
mit Tr. nigripennis Dej. einerlei ist.
Leperina.
Oculi duo laterales reniformea.
Frons apice trisinuata.
Maxillae mala inferiore distineta.
Ligula Cornea, integra.
Die Stirn schräg abfallend, vorn, wie bei Trogosita,
deutlich dreibnehtig. Die Lefze viereckig, hornig. Die Man-
dibelu. wenig vorragend, mit den zweizähnigen Spitzen über
einander greifend. Die Laden der Maxillen lederartig, die
äussere allmählich breiter werdend, an der Spitze abgerundet
und fein gewimpert, die innere beträchtlich kürzer* zugespitzt,
innen mit langen Borstenhaaren besetzt. Das Kinn vorn tief
ausgebuchtet. Die Zunge hornig, nach vorn etwas erweitert^
0an der Spitze gerade abgeschnitten und lang bewimpert. Die
Taster fadenförmig, mit walzigem Endgliede. -Die Angen
qneer, etwas schräg stehend. Die Fühler mit loser dreiglie-
434
driger Keule. Die Fühlerrinnen tief, schräg nach innen und
hinten gerichtet. Das Halsschild ist nach hinten zwar ver-
engt, schliesst aber mit seinem Hinterrande den Flügeldecken
an. Das Schildchen ist hinten abgerundet. Die Schienen un-
bewehrt, höchstens die Vorderschienen zuweilen am Aussen-
rande stumpf gekerbt, der eine Enddorn derselben stärker und
hakenförmig gekrümmt.
Der Körper länglich, etwas flachgedrückt, auf der Ober-
seite mit Schüppchen auf der Unterseite mit Härchen bekleidet.
Eine Art dieser Gattung ist Peltis squamulata
Gebier (in Ledebours Reise nach dem Altai II. Anh. III.
97. 3.) aus dem östlichen Sibirien, eine zweite Trogosita
decorata Er. (in Wiegm. Arch. 6. Jahrg. l.Bd. 150. 55.)
aus Vandiemensland. Der zwischen beiden von mir (ebendas.
S. 104. Not.) bemerkte Unterschied in der Länge der Lefze
ist durchaus zufällig: ich habe mich später an einer grösse-
ren Zahl von Individuen überzeugt, dass sie stärker ausge-
streckt und eingezogen werden kann. — Auch besitzt jetzt
die hiesige Sammlung noch einige neuholländische Arten die-
ser Gattung.
Gymnochila Kl.
Oculi quatuor, superiores, distantes.
Frons apice trisinuata.
Ligula cordata.
Maxillae mala inteviore distincta.
Die Stirn sehr schräg abfallend, vorn dreibuchtig. Die
Lefze viereckig, weit vortretend, die Spitzen der Mandibeln
deckend. Diese haben einfache Spitzen. An den Maxillen
ist die äussere Lade lederartig, gegen die Spitze hin sehr
erweitert, an der Spitze mit starren Haaren besetzt; die in-
nere Lade ebenfalls lederartig, kürzer als die äussere zuge-
spitzt, am Innenrande mit Haaren und Borsten besetzt. Das
Kinn vorn ausgerandet, die Zunge hornig, herzförmig, an der
Spitze etwas ausgebuchtet, und mit starren Haaren dicht be-
wimpert. Das Endglied der Maxillartaster ist vor der Spitze
ein wenig verdickt, die Spitze selbst schräg abgestuzt, das der
Lippentaster eiförmig mit abgestuzter Spitze. Die Fühler sind
455
kurz, mit zusammengedrückter, ziemlich dichter, dreigliedriger
Keule, an welcher das dritte Glied kleiner ist als die anderen
beiden. Die Fühlerrinnen kurz, schräg einwärts gerichtet.
Augen, ein oberes und ein unteres Paar. Die oberen grösser,
länglich, schräg gerichtet, scheitelständig, aus einander gerückt;
die unteren kleiner, mehr rundlich, unmittelbar hinter der Ein-
lenkung der Fühler gelegen. Das Halsschild nach hinten ein
wenig verengt, von den Flügeldecken kaum abgerückt. Das
Schildchen hinten gerundet. Die Beine ziemlich kurz, die
Schienen unbewehrt, der eine Enddorn derselben stärker, ha-
kenförmig.
Der Körper länglich, auf der Oberseite sowohl als auf
der Unterseite beschuppt.
Im Allgemeinen hat diese Gattung mit Leperina die
grösste Uebereinstimmung, so dass die Gestalt des Kopfes
und die Trennung und Lage der Augen es hauptsächlich ist,
welche beide unterscheidet. In der Bildung des Mundes ste-
hen beide Gattungen — einige kleinere Abweichungen abge-
rechnet — einander sehr nahe. Im Ganzen bildet Leperina
das vermittelnde Glied zwischen Trogosita und Gymnochila.
G. vestita KL, Trogosita vestita Griff. An. Kingd.
XIV. Tab. 40. fig. 4. ans Südafrika ist die einzige mir mit
Sicherheit bekannte Art.
Ob Trogosita varia Fab. Syst. El. I. 151. 2. viel-
leicht als zweite Art hierher, oder zu Leperina gehört, muss
ich zur Zeit unentschieden lassen.
Anacypta lll'ig.
lllig. Mag. VI. S. 338.
Oculi quatuor, superiores convergentes, approximati.
Frons apice subsiuuata.
Maxillae mala interiore distincta, setulosa.
Die Stirn fast senkrecht absteigend, vorn in der Mitte
leicht ausgebuchtet, im Grunde der Ausbuchtung mit einem
kleinen Zahn. Die Lefze viereckig, hornig, mehr oder weni-
ger zurückgezogen. Die Mandibeln nicht vortretend, mit ein-
fachen Spitzen. An den Maxillen die Laden lederartig, die
äussere nach der Spitze hin erweitert, an der Spitze mit ei-
456
nein Bart von dichten Haare» eingefasst, die innere kürze!
als die äussere, zugespitzt, am Innenrande mit starreu Haaren
und dornartigen Borsten besetzt. Die Unterlippe in dem halb-
runden untern Mundausschnitt sehr versteckt. Die Endglieder
der Taster ziemlich lang, walzig. Die Fühler sehr kurz, mit
einer dichten, dreigliedrigen Keule. Die Fühlerrinnen tief,
convergirend, bald abgekürzt. Die oberen Augen ziemlich
gross, länglich, schräg stehend, nach hinten convergirend und
auf dem etwas erhabenen Scheitel so genähert, dass sie nur
durch einen schmalen nahtartigen Zwischenraum getrennt sind ;
die unteren Augen klein, rundlich, unmittelbar hinter der Eiu-
lenkung der Fühler gelegen. Das Halsschild kurz, den Flü-
geldecken mit seinem Hinterrande 'nicht genau anschliessend*
Das Schildchen fast dreieckig. Die Schienen unbewehrt, die
Euddornen an allen Schienen sehr klein, auch die Vorder-
schieneu ohne den hakenförmigen Enddorn ; an den Füssen
die ersten Glieder klein, das Klauenglied gross und kräftig.
Der Körper kurz und breit, flachgedrückt, auf der Oberseite
glatt, auf der Unterseite mit feinen Härchen spärlich besetzt.
Die Gattung war bisher noch nicht beschrieben. Die
einzige Art ist:
A. punctata ///., Nitidula punctata Fab. Syst.
El. I. 351.7., Nitidula buprestoides Weber Obs. Ent.
48. 1. aus Sumatra.
Peltis Kug.
Ocnli duo, laterales, transversa
Frons apice truncata.
Maxillae mala inferiore unco corueo tertninata.
Tibiae anticae unco corueo armatae.
Eine sehr gute Darstellung der Gattungscharactere ist
von Sturm in seinen Deutschi. Ins. XIV. S. 75. T. 284.
gegeben. Ich habe nur einen Umstand zu berichtigen, dass
nämlich das erste Fussglied noch kürzer ist als die drei
folgenden. ■
Der Name Peltis wurde ursprünglich von Geoffroy für
Silpha aufgestellt, später benutzte ihn Kugelann im heutigen
Sinne, während Paykull ilm auf den heutigen Thymalus über-
457
trug» Iltiger und nach ihm Fabrichis fasste im Syst. Eleuth.
beide unter Peltis zusammen, während Lalreille eine neue
Benennung TJiymalus für denselben Gattungsbegriff gab, so
dass Peltis ///., F. und Thymalus Lalr. vollkommen synonim
sind. Da mau aber in neuerer Zeit diese eine Gattung in
zwei auilöste, hat man beide Namen, den einen für die eine,
den anderen für die andere in Anwendung gebracht, und der
allgemeine Gebrauch hat sie bereits hinreichend festgestellt^
wenn sie auch früher ihre Bedeutung vielfach gewechselt haben.
Den vier bekannten europäischen Arten P. grossa, fer^
ruginea, oblonga, dentata, füge ich eine neue, fünfte
hinzu, mit welcher Herr Schuppet die hiesige Sammlung
bereicherte.
P. pubescens: Oblongo-ovata, depressa, fusca, albido-pu-
bescens, elytris subtiliter tri-costatis, interstitiis subseriatim
fortiter punctatis. Long. 2 lin.
Der P. oblonga zunächst verwandt, aber noch kleiner
als die kleinsten Individuen derselben, merklich kürzer, fla-
cher, und an der deutlichen Behaarung der Oberseite leicht
zu erkennen. Die Farbe ist ein ziemlich lichtes Braun. Kopf
und Halsschild sind etwas weitläuftig und ziemlich fein pun-
ktirt. Die Sculptur der Flügeldecken sehr übereinstimmend
mit der von P. oblonga.
Aus der Krim.
Thymalus.
Duftsihm. Faun. Austr. III. S. 126.
Oculi duo, laterales, transversa
Frons apice truncata.
Maxillae mala interiore unco corneo terminata.
Tibiae muticae.
Die Abbildungen und Beschreibungen, welche Citrus
in der Brit. Ent. I. pl. 39. und Sturm in Deutschi. Ins. XIV.
S. 86. T. 285. von dieser Gattung ziemlich übereinstimmend
gegeben haben, bedürfen einiger Berichtigung. Die Maxillar-
laden sind hornig, die innere ist breit, mit einzelnen Borsten
am Rande besetzt, an der Spitze etwas schräg abgeschnitten
und mit einem vortretenden Häkchen bewaffnet, welches am
äussern Winkel entspringt und sich nach innen schwach her-
438
unterkrümmt. Die äussere Lade ist schmäler, aussen und au
der Spitze abgerundet, ohne Haken an der Spitze, sondern
hier mit einem dichten Bart von dicken Borsten besetzt. Die
Maxillartaster (richtiger von Curth als von Sturm darge-
stellt) sind dick und kurz, das erste Glied klein, das zweite
verkehrt kegelförmig, das dritte ziemlich kurz und sehr breit,
das vierte etwas länger als das zweite, fast cylindrisch, nach
der Spitze hin allmählich dünner werdend (durchaus nicht
eiförmig, wie es Sturm abbildet). Die Zunge ist hornig, an
der Spitze breiter als an der Wurzel, ausgerandet (und kei-
neswegs zugespitzt, wie sie von beiden dargestellt ist). An
den Lippentasteru ist das zweite Glied breiter. — Genauer
ist die Beschreibung, welche Puykull in seiner Faun. Suec.
I. S. 340. von dieser Gattung unter der Benennung Peius
gegeben hat.
Von der vorigen Gattung unterscheidet sich die gegen-
wärtige ausser mehrfachen Abweichungen in den Mundtheilen
durch die dicht aneinander schliessenden Glieder der Fühler-
keule und den Mangel des kräftigen Hakens an den Vorder-
schienen. Die Enddornen der Schienen sind überhaupt an
allen Beineu äusserst fein und kaum bemerkbar.
Dem europäischen Thy malus limbatus Lalr., Pei-
us limbata F., steht eine sehr ähnliche nordamerikanische
Art zur Seite, welche in der hiesigen Sammlung unter der
Benennung Th. fulgidus unterschieden ist. Sie ist etAvas
weniger gewölbt, das Halsschild an den Seiten und Hinter-
ecken abgerundet, der abgesetzte Rand der Flügeldecken
schmaler, die Erzfarbe der Oberseite tiefer und glänzender.
VIII.
Nachträge
zur Monographie
der Gattung Scydmaenus
von
H. Schaum.
Es ist die Gattung Scydmaenus zwar schon mehrfach
speciell behandelt worden, die erheblichen Verschiedenheiten
aber, die die einzelnen Arten derselben im Bau der Mund-
theile darbieten, sind noch nicht auseinandergesetzt. Ich theile
daher hier die Beobachtungen, die ich in dieser Beziehung
gemacht habe und die Beschreibungen einer Zahl neuer Arten
als Nachtrag zu der Bearbeitung mit, die ich in meinen Aua-
lectis entomologicis versuchte.
Den durch die Gestalt des Halsschildes von den übri-
gen Arten so auffallend abweichenden Scydmaenus tho-
racic us Müller et Kunze charakterisirt der Bau der Ober-
kiefer und der Zunge als selbstständige Gattung. Ich be-
halte für dieselbe den von Müller vor der Herausgabe der
Kunzeschen Monographie in Anwendung gebrachten Namen
Cephennium bei (s. Monogr. d. Ameisenkäfer p. 12.), ein-
mal weil der von Stephens (Man. of brit. Coleopt. p. 342.)
gewählte Megaladerus mit Megaderus collidirt, und
dann, weil von ihm die generische Absonderung lediglich auf
diejenigen habituellen Eigentümlichkeiten hin vorgenommen
ist, die Müller und Kunze selbst hervorgehoben haben. Die
Gattung lässt sich auf folgende Weise feststellen:
Mandibulae breves, falcatae, parte basali lata, apicali bre-
vi, apice ipso emarginato.
Ligula latitudine menti, transversa, apice vix emarginata.
460
Palpi labiales triarliculati, articulo priino cylindrico, secunclo
brevissimo.
Thorax amplus subcjuadratus, antice coleopteris latior.
Der Kopf ist ohne deutlichen Hals, die Fühlhörner
haben eine dreigliedrige Keule, das achte Glied ist etwas
kleiner als das siebente. Die Oberkiefer weichen durch ihre
Kleinheit und durch die Kürze des sichelförmig umgebogenen
Endtheils auffallend von denen der Gattung Scydmaenus
ab, die äusserste Spitze derselben ist ausgerandet. Die Ober-
lippe ist sehr kurz, wohl fünfmal breiter als lang, au der
Spitze gerade und hier mit borstigen Härchen besetzt.) Die
Unterkiefer stimmen mit denen der Scydmaenen überein, die
Laden sind dicht mit langen Haaren besetzt, die äussere ist
ein wenig länger und schmäler als die innere. Die Kiefer-
taster sind viergliedrig, das zweite Glied lang, etwas ge-
krümmt, das dritte ist das grösste, eiförmig, an der Spitze
abgestutzt, das vierte klein, aber deutlich zu erkennen, es
sitzt mit breiter Basis auf dem dritten auf und hat die Ge-
stalt eines sehr stumpfen Kegels. Das Kinn ist qneer -vier-
eckig; die Zunge an der Basis so breit als das Kinn, nach
vorn sehr wenig erweitert, breiler als lang, an der Spitze
fast gerade. Die Lippentaster sind dreigliedrig, das erste
Glied walzig, das zweite sehr kurz, das dritte bildet eine pfrie-
menförmige Spitze. Das Halsschild sehr gross und breit, bei-
nahe viereckig, an der Basis so breit als die Flügeldecken;
vorn merklich breiter. Die Flügeldecken überall gleichbreit,
hinten stumpf gerundet. Die Afterdecke ragt über die Flü-
geldeckenspitze hervor, das Mesosternnm ist deutlich gekielt.
Es gehören zu dieser Gattung ausser Scydmaenus
.thoracicus Müller et Kunze, der über das mittlere und
südliche Deutschland, über Frankreich, die Schweiz und Eng-
land verbreitet, aber überall selten ist, noch Sc. laticolr
jis Aube (Aunal. d. 1. soc. entom. d. France XI. p. 233.)
von Chevrlev im Jura entdeckt, aber aucli in Steiermark eiur
heimisch, und Sc. minutissimus Aube (1. c. p. 234.), der
bisher nur bei Paris gefunden ist.
Den übrigen Scydmaenen ist eine nach hinten beträcht-
lich verengte, an der Spitze tief ausgerandele, fast zweifap-
461
pige Zunge gemeinschaftlich. Auch ist bei allen der nach
innen umgebogiie Endtheil der Oberkiefer in eine scharfe Spi-
tze ausgezogen. Im Uebrigen bietet der Bau der Mundtheile
bei den einzelnen Arien noch vielfache Abweichungen dar,
namentlich gilt diess \on den Oberkiefern, Kiefer- und Lip-
pentastern. Ich halie selbst die Mundtheile von Sc. anti-
dotus, rufus, tarsatus, nanus, hirticollis, denti-
cornis, p ubic ollis, elongatulus, scutellaris und
abbreviatellus, die meisten wiederholt untersucht; von
den seltenen Scy. Hellwigii, Wetter halii, truncatel-
lus, einer neuen syrischen Art, die ich unten unter Sc. ro-
tundipennis beschreiben werde, ebenso wie von Cephen-
lbium tlioracicum hat mein Freund, Dr. Redlenbacher
in Wien mir ausgezeichnet schöne Präparate der Mundtheile
mitgetheilt. Hoffentlich wird derselbe das Verfahren, das er
bei Anfertigung derselben anwendet, bald öffentlich bekannt
machen, ich bemerke hier nur, dass die in einer Flüssigkeit
zwischen zwei verklebten Glasplatten suspendirten Objecte den
grossen Vortheil bieten, dass man sie so oft man will, un-
tersuchen kann. — Die Verschiedenheiten der Oberkiefer
und Taster bei den einzelnen Arten entsprechen ziemlich ge-
nau den auf das Vorhandensein oder Fehlen des Halses, auf
die Gestalt des Halsschildes und der letzten Fühlerglieder und
auf die stärkere oder schwächere Kielung des Mesosternum
gegründeten Gruppen. Besondere Gattungen aus diesen Grup-
pen zu errichten, schien mir aber bei der Uebereinslimmung
derselben in mehreren wesentlichen Charakteren und im Ha-
bitus und bei dem praktischen Nachtheil, der mit einer zu
grossen Vermehrung der Gattungen verbunden ist, nicht tluui-
lich. Auch werden durch Aufstellung scharf begrenzter Grup-
pen innerhalb einer Gattung, die verwandtschaftlichen Ver-
hältnisse der Arten eben so sehr ins Licht gesetzt als durch
die Errichtung besonderer Gattungen. Wirklich gerechtfer-
tigt scheint mir nur die Gattung Eutheia Sleph., die der-
jenigen Gruppe entspricht, in die Sc. truncatellus und
abbreviatellus Erichs, gehören (der letztere ist mit Eu-
theia scydmaeuoides Sleph. identisch). Habituell weicht
sie durch das viereckige Halsschild und durch die gleichbrei-
46»
ten, flacheren, hinten deutlich abgekürzten Flügeldecken merk-
lich von den übrigen Scydmaenen ab, sie unterscheidet sich
aber auch anatomisch durch die Verhältnisse der Lippenta-
sterglieder. Es ist hier nämlich das erste Glied, das bei den
andern Scydmaenen immer das kürzeste ist, so lang als die
beiden folgenden zusammen, das zweite Glied, gewöhnlich das
längste, ist sehr kurz, sogar das dritte ist etwas länger als
das zweite. Auch im Bau der Oberkiefer haben die zwei
dahin gehörigen Arten einiges Eigenthümliche, der breite
Grund theil derselben ist sehr lang, der schmale Endtheil biegt
sich unter einem fast rechten Winkel nach innen, und ist in
eine lange, feine Spitze ausgezogen, die bei E. trunca-
tella noch merklich länger als bei E. abbreviatella ist.
Wie bei -vielen Arten der Gattung Scydmaenus ist der
Endtheil innen an seiner Wurzel noch mit einem Zahn ver-
sehen, der bei E. trnncatella einen kleinen Höcker auf
seinem obern Rande zeigt. Die Unterkiefer haben an den
den Enden der beiden Laden bei E. truncatella einen
kleinen Haken, bei E. abbreviatella weichen sie nicht
von der bei den Scydmaenen vorkommenden Form ab. Die
Kiefertaster sind viergliedrig, das vierte Glied kurz, stumpf
kegelförmig. Das Kinn ist etwas breiter als lang, fast vier-
eckig, die Seiten nach vorn wenig verschmälert, die Zunge
zweilappig. Der Kopf ohne deutlichen Hals, das Mesoster-
num mit einem feinen Kiel. Die wesentlichen Charaktere wä-
ren also folgende :
Maudibulae parte basali lata, apicali sub angulo fere recto
introrsum flexa, in acumen longum producta.
Ligula basi angustata, apice biloba.
Palpi labiales triarticulati, articulo primo secundo tertio-
que conjunctis aequali.
Thorax fere quadratus, coleopterorum latitndine.
Die Gattung Scydmaenus in dem Umfange, den sie
nach Absonderung von Cephennium und Eutheia noch
hat, ist dann auf folgende Weise zu charakterisiren :
Mandibulae curvatae, apice acuminatae.
Ligula basi angustata, apice biloba.
Palpi labiales triarticulati, articulo primo brevissimo.
463
Die Oberkiefer sind in der ganzen Gattung von sehr
kräftigem Bau, am Grunde an der Innenseite öfters gewim-
pert, gewöhnlich von der Mitte an beträchtlich schmaler und
sichelförmig nach innen gekrümmt, am Ende in eine scharfe
Spitze ausgezogen (Sc. h irti colli s) ; bei einer Gruppe (Sc.
collaris, scutellaris und r otundi p ennis) beginnt die
Krümmung nach innen bald über der Basis und die Ober-
kiefer haben einen sehr hakigen Bau; bei einer andern Gruppe
(Sc. elongatulus) dagegen ist der Grund iheil gross und
die Spitze kurz. — In der einfachsten Form ist der ge-
bogne spitzere Endtheil innen mit einigen kleinen Kerbzäh-
ncn versehen, die bei Sc. collaris ziemlich undeutlich, bei
Sc. scutellaris und rotundip ennis aber desto deutli-
cher sind. Bei Sc. elongatulus zeigt der kurze Endtheil
innen an der Basis eine kleine Ausrandung, dann folgen ein
Paar undeutliche Hockerchen. — Häufiger ist eine zweite
Form, wo der Endtheil an der Wurzel bloss mit einem grös-
sern Zahn versehen ist, wie diess Kunze richtig von Sc.
hirtic ollis dargestellt hat, nur hat er in seiner Abbildung
diesen Zahn zu sehr der Spitze genähert. Sturm hat diese
Abbildung copirt, wie seine Darstellung der Mundtheile über-
haupt nur eine Copie der Äwwseschen ist und keineswegs zu
dem auf derselben Tafel abgebildeten Sc. Hellwigii oder
ruf us gehört. Diese Form der Oberkiefer findet sich bei
Sc. hirticollis, Wetterhalii, nanus, pubicollis,
im Wesentlichen auch bei Sc. denticornis, nur ist der
Zahn hier sehr stumpf, eigentlich ein blosser Vorsprung.
Auch bei Sc. nanus ist der Zahn klein, die Spitze der Ober-
kiefer hier überhaupt kleiner als bei hirticollis, der Grund-
thcil dagegen etwas grösser; bei Sc. pubicollis steht der
Zahn der Spitze etwas näher als bei Sc. hirticollis. —
Die letzte Form ist diejenige, wo statt eines Zahns an der
Basis des Endtheils sich deren zwei finden, von denen der
obere an der einen Mandibel immer viel kleiner und schwä-
cher ist als an der andern. Hierher gehören Sc. antido-
tus, Hellwigii, rufus und tarsatns. — Der ganze
Bau der Oberkiefer setzt es übrigens ausser Zweifel, dass die
Scydmaenen carnivor sind.
464
Die Oberlippe ist in der ganzen Gattung von ziemlich
gleiclnnässigem Bau, viel hreiter als lang, die Vorderecken
abgerundet, vorn gerade und mit einzelnen Haaren besetzt.
Die des Sc. hirticollis hat Kunze gut dargestellt.
Die Kiefertaster sind durchgehends viergliedrig, nach
der Form des letzten Gliedes zerfallen die Scydmaenen in
zwei scharf geschiedene Abtheilungen. Bei denjenigen Arten,
denen Kunze und Erichson dreigliedrige Taster zuschrei-
ben, sitzt das vierte Glied mit breiter Basis auf dem an der
Spitze abgestutzten dritten auf, es ist bei seiner Kürze und
stumpfen Kegelform nur bei guter Beleuchtung deutlich
sichtbar.
An der Unterlippe habe ich die vier Segmente, aus de-
nen nach Erichson's neuern Beobachtungen dieses Organ
zusammengesetzt ist, bei mehreren Arten unterscheiden kön-
nen. Das Kinn ist hornig, in der Gestalt vielfachen Modifi-
cationen unterworfen und selbst nahe verwandte Arten zeigen
darin wenig Uebereinslimmung. An der Basis und Spitze ist
es gewöhnlich gerade, bei Sc. hirticollis breiter als lang,
an den Seiten in einem Bogen stark nach vorn verengt; bei
Sc. p üb ic ollis eben so lang als hinten breit, an den Sei-
ten nach hinten in eine stumpfwinklige Ecke erweitert, von
da nach vorn verschmälert; bei Sc. Wetterhalii ähnlich,
aber die seitliche Ecke undeutlicher ; bei Sc. tarsatus ist es
fast \iereckig, bei Sc. rotundipennis breiter als lang, die
Seiten nach hinten im Bogen erweitert. Diese und einige an-
dere Formverschiedenheiten sind indessen nur rein spezifischer
Art. Das zweite und dritte Segment der Unterlippe, die ich
am deutlichsten bei Sc. rotundipennis unterschied, sind
häutig, die Zunge ebenfalls häutig, sehr constant in ihrer
Gestalt, an der Basis durchgehends beträchtlich schmäler als
das Kinn, nach vorn erweitert, an der Spitze tief ausgeran-
det, fast zweilappig, in der Mitte zwischen den Tastern mit
ein Paar grössern Borsten besetzt; Kunze stellt sie als drei-
lappig dar, ich habe den mittlem Lappen nie bemerken kön-
nen, kaum dass mir die Mitte hier und da ein wenig vorge^-
zogen schien. In der Kunzesclien Abbildung ist auch das
465
Verhältniss der Breite der Zunge zur Breite des Kinns nicht
richtig angegeben.
Die Zungentaster sind überall dreigliedrig, das erste
Glied ist das kleinste, das zweite gewöhnlich sehr lang, cy-
lindrisch, nur in der Gruppe von collaris und rotundi-
p e n n i s wenig länger als das erste ; das dritte pfrieraenförmig.
Die einzelnen Gruppen dieser Gattung lassen sich jetzt
auf folgende Weise bestimmen:
J. Palpi inaxillares articulo quarto subulato.
1. Collum thoraci iminersum. Mesosternum partim ca-
rinätum. Antennae extrorsum sensim crassiores.
A. Tliorax cordatus. Mandibulae valde curvatae,
apice intus crenulatae. Palporum labialium arti-
culus secundus primo partim Iongior .... Stirps 1.
B. Thorax subquadratus , lateribus non rotundatus.
Mandibulae acumine brevi. Palporum labialium
articulus secundus ceteris multo Iongior . . . Stirps 2.
2. Caput a thorace collo sejunctum. Mesosternum for-
titer carinatum. Mandibulae parte apicali acuta in-
tus basi unidentata. Palpi labiales articulo secundo
longissimo.
A. Coleoptera basi thoracis latitudine. Thorax sub-
cordatus. Antennae articulis quatuor ultimis di-
stincte majoribus Stirps 3.
B. Coleoptera basi thorace latiora. Thorax subqua-
dratus, antrorstim saepe angustatus. Antennae
articulis ultimis quatuor vel quinque vel tribus di-
stincte majoribus Stirps k,
II. Palpi maxillares articulo quarto brevi, conico.
Caput a thorace collo sejunctum. Mandibulae parte api-
cali acuta, intus basi bidentata. Palpi labiales arti-
culo secundo longissimo. Antennae articulis ttibus ul-
timis abrupte majoribus. Thorax subovatus vel sub-
globosus. Mesosternum fortiter carinatum.
A. Tarsi anteriores (marum fortius) dilatati . . Stirps 5.
B. Tarsi simplices Stirps 6.
Als Mitglieder der ersten Gruppe habe ich in meinen
Analectis entom. p. 5. aus eigner Ansicht aufgeführt: Sc.
Godarti, scutellaris, Helferi, collaris, pusillus
und per fo rat us, andere nach den Beschreibungen vermu-
thet in Sc. Cheyrierii Heer, Dalmanni Gyll. und gib-
bosus Kunze Msc. — Von diesen ist mir Sc. Dalmanni
(6. Band. 2. Heft.) 30
460
noch unbekannt geblieben, Sc. gibbosus gehört nach dem
Originalexemplare in Herrn Gorys Sammlung in die vierte
Gruppe, und wird weiter unten nochmals beschrieben werden,
Sc. Chevrierii ist nach dem Originalexemplare in H.
Chevrier's Sammlung mit Sc. collaris identisch. H. Che-
vrier war über das, was für Sc. collaris zu halten sei,
nicht im Klaren gewesen, er hatte geglaubt, ihn nicht \o:i
scutellaris trennen zu können und daher ein normales
Exemplar desselben als besondere Art angesehen. Die -von
Chevrier an Kunze mitgeteilten Exemplare (s. Anal. ent.
p. 8.) gehörten gar nicht zu dieser Art, sondern zu pusillus.
Dagegen gehört in diese Gruppe von beschriebenen Ar-
ten noch Sc. exilis Erichs., den ich (Anal, entom. p. 21.
34.) in einer ganz andern Art der vierten Gruppe zu erken-
nen geglaubt hatte. Letztere wird weiter unten, unter dem
ihr von H. Mürkel ertheilen Namen nanus genauer be-
schrieben werden. Mit dem Originalexemplare des exilis
Erichs, stimmen in allen Beziehungen die von Suhlberg
und Zeltersledt an Germar und Kunze als Sc. minutus
var. b. gesandten Exemplare, die ich Anal, entom. p. 1). bei
pusillus erwähnte, überein, ausgenommen, dass bei ihnen
das siebente Fiihlerglied nicht grösser ist als das achte.
Eine neue Art dieser Gruppe ist:
Sc. rotundipennis: niger, nitidus, pilosus, thorace cor-
dato, basi obsolete foveolato, coleopteris ovatis , antennis
pedibusque ferrugineis. Long. 2/3 lin.
Habitat in Syria. D. Comes Ferrari mecum coinnm-
nieavit.
Sc. collari paulo minor. Caput nigrum, Iaeve, pilosum,
ore palpisque ferrugineis. Antennae capite thoraceque lon-
giores, extrorsum sensim crassiores, arliculo ultimo obtuse
acuminato. Thorax latitudine paulo longior, laleribus ante
medium rotundato-ampliatus , posterius valde angustatus, di-
sco convexus, basi foveolis quatuor obsoletis approximatis, la-
teribus ante basin foveola majore impressus, niger, nitidus,
laevis, pilosus. Coleoptera ovata, capite thoraceque ditnidio
longiora, basi thorace parum latiora, humeris rotundatis, vage
sublilissime punetulata, basi obsolete biimpressa, nigra, nitida,
46?
pilosa. Pedes ferruginei, graciles, femoribus versus apicem
modice incrassatis.
Diese Art unterscheidet sich von collaris durch län-
gere Behaarung, kürzeres hinten mehr zusammengezogenes
Halsschild, kürzere, an den Seiten mehr gerundete, noch
schwächer pnnktirte Flügeldecken und hellere Beine von
Helfer i und scutellaris aber durch längere Fühler, das
an der Basis weit mehr verschmälerte Halsschild, die vorn und
hinten schmälern, weit mehr gerundeten Flügeldecken, vom
letztern auch noch durch das nicht erhabene Schildchen.
Aus der zweiten Gruppe kannte ich früher nur Sc. an-
gu latus, elongatulus und rubicun dus aus eigner An-
sicht, den Beschreibungen nach zog ich Sparshalli Benny
und fraglich auch vV i g h a m i Benny dahin. Letzterer ist
mir noch unbekannt; ersterer ist eine in der Gestalt dem
rubicundus sehr ähnliche Art, aber leicht daran kenntlich,
dass das Halsschild keinen mittleren Längskiel und keine
Grübchen an der Basis sondern einen rinnenförmigen Queer-
eindruck hat (s. Erichs. Jahresber. für 1842. p. 32.) Herr
Aubc hat ihn öfters bei Paris gefunden, ein von Erichson
bei Halle gefangenes Exemplar sah ich im Berliner Museum.
Benny giebt Halsschild und Flügeldecken als punktirt an,
wie Erichson wohl mit Recht bemerkt, in Folge einer durch
Pubescenz veranlassten Täuschung. Das Exemplar das Benny
vor sich hatte, scheint frisch entwickelt gewesen zu sein,
da er es als rothbraun beschreibt, alle die ich sah waren
dunkel pechbraun.
Eine neue in diese Abtheilung gehörige Art ist:
S. helvolus: testaceus, nitidus, pubescens, autenuis extror-
sum sensim crassioribus, thorace subquadrato, basi trans-
versim impresso, in impressione quadrifoveolato, coleopte-
ris oblongo-ovatis. Long. '/, lin.
Habitat in Hassia, rarissime. D. Riehl.
Sc. Sparshalli similis eoque parum minor, testaceus,
nitidus, pube adpressa deuse vestitus. Caput rotundatum,
oculis prominulis. Antennae capitis thoracisque longitudine,
articulo primo cylindrico, secundo obconico, tertio parvo, ce-
teris globosis, extrorsum sensim majoribus, ultimis tribus
30 *
'168
erassioribus, 110110 et deeimo transversis, ultimo ovato, bre-
viter acumiuato. Thorax latitudine haiid longior, basi api-
ceque truncatus, angnlis anlicis panuu rotundatis, lateribus
subparallelis postice marginatis, supra modice convexus, basi
transversim impressus, in impressione utrinque bifoveolatns,
foveola exteriore anUorsum extensa. Coleoptera thorace la-
tiora, oblongo - ovata , dorso panuu convexa, basi utrinque
l)iimpressa, impressione juxta humerum longiore. Pedes gra-
ciles, concolores, femoribus modice incrassatis.
Die Fühler nehmen bei dieser Art noch allmählicher
an Dicke zu, als bei den übrigen Mitgliedern dieser Gruppe,
auch sind hier nur die drei, nicht vier letzten Glieder tt-
was dicker. Sonst ist diese Art hauptsächlich daran kennt-
lich, dass ein rinnenformigcr Queereindruck an der Basis des
Halsschildes vorhanden ist; in dem noch vier Grübchen ein-
gedrückt sind. Der Queereindruck selbst ist nicht so tief als
bei Sc. Sparshalli.
Zur dritten Gruppe habe ich (Anal, entom. p. 15.) Sc.
K u n z e i Gene, p u b i c o 1 1 i s Kunze und o b 1 o n g u s ISlnrm
gezählt. Bei Sc. pubicollis ist die Geschlechtädifle-
renz nachzutragen, die Männchen haben stärker verdickte
Vorderschenkel als die Weibchen. Eine neue Art dieser
Gruppe ist:
Sc. styriacus: nigro-piceus, nitidus, pubescens, thorace
subcordato, piloso, postice bipunctato , coleopteris suliel-
lipticis, antennis validis, articulis qnatuor ultimis crassio-
ribus. Long. 1/2 lin.
Habitat in Styria. D. Grimmer.
Sc. pubicolli duplo minor, piceo-nigcr, interdum di-
lutior, nitidus, pubescens. Caput subquadratum , latiusculum,
oculis parnm prominulis. Antennae validae, capite thorace-
que subaequales, arliculo primo et secundo cylindricis, tertio
usque ad sextum globosis, septimo paulo majore, quatnor
ultimis approximatis, distincte crassioribus, octavo usque ad
decimnm transversis, ultimo ovato, breviter acnminato. Tho-
rax subcordatus, latitudine haud longior, pilosus, dorso con-
vexus, ante basin leviter impressus, bifoveolatns, foveolis mi-
nutis distantibns, Coleoptera subelliptica, basi thoracis lati-
mo
ludine, medio thorace duplo Jatiora. Pedes graciles, femori-
bus versus apicem clavalis.
In der vierten Gruppe giebt es Arten mit viergliedri-
ger, mit fünfgliedriger und mit dreigliedriger Fühlerkeule.
Als Arten mit viergliedriger Keule führte ich Anal,
entomol. p. 16 sq. aus eigner Ansicht an: Sc. Motschuls-
k i i , d e n t i c o r u i s , <• 1 a v i p e s , r u t i 1 i p e n n i s , h i r t i -
c o 1 1 i s , c 1 a v i g e r , t e s t a c e u s , c i n n a m o m e u s , c a s t a-
neus, validi c o r n is. Unbekannt waren mir Sc. rufi-
cornis Denny, brevicomis Say, bicolor Fabr. und
deflexicollis Kunze Msc. Sc. def lex i colli s habe
ich, ebenso wie den auch hierher gehörigen Sc. gibbosus
Kunze, den ich früher in der ersten Gruppe unterbrachte,
nach ihn Exemplaren in Herrn Gory's Sammlung nochmals
beschrieben und theile hier diese Beschreibungen mit.
Sc. gibbosus: castaneus, nitidus, pubescens, capite tho-
raceque dense pilosis, hoc valde gibboso, lateribus im-
presso, basi fere laevi, coleopteris ovalibus, basi biimpres-
sis. Long. ll/2 lin.
Kunze in Schaum Anal, entom. p. 11. 9.
Habitat in Madagascar. Mus. Gory.
Statura Sc. castanei sed major. Antennae capite tho-
raceque loiigiores pilosae, articulo primo sequentibus paulo
longiore, seeundo usque ad sextum subeylindricis, septimo
paulo crassiore, obeonico, quatuor ultimis multo majoribus,
oetavo subgloboso, nono et deeimo transversis, ultimo ma-
ximo, fere trium antecedentium magnitudine, apice acuto.
Caput subovatum, castaneum, nitidum, vertice toto densissime
piloso. Thorax elongatus, latitudine dimidio longior, autice
paulo anguslior, deflexus, lateribus postice paulo sinuatis, an-
gulis posticis paulo prominulis, disco valde gibboso, hoc irn-
pressione levi et obsoleta notatus , lateribus fovea transversa
magna profunda impressus, quo fit ut thorax constrictus vi-
deatur, castaneus, nitidus, gibbere praesertim densissime pi-
loso. Coleoptera basi thorace multo latiora, ovalia, castanea,
nitida, parce pubesceutia, laevia, basi utrinque pone humerum
impressa, plica humerali elevata. Corpus cum pedibus casta-
neum, femoribus incrassatis,
Ü90
Species magnitudine, antennis et tliorace gibbifero la-
teraliter impresso insignis.
Sc. deflexicollis: piceo-rufus, nitidus, pubescens, tlio-
race elongato, conyexo, piloso, basi subtiliter bipunctato,
coleopteris ovalibus, basi impressis, bumeris elevatis.
Kunze in Schaum Anal, entom. p. 23. 31.
Habitat in Madagascar. Mus. Gory.
Piceo-rufus, nitidus. Caput subrotundatum, rufuni,
fronte convexa, vertice piloso. Antennac capite thoraceque
longiores, articulis sex primis acqualihus, subeylindricis, sep-
timo parum crassiore, oclavo majore subgloboso, nono et
deeimo etiam majoribus, quadratis, ultimo ovato , obtusius-
cnlo. Thorax elongatus, antice paulo angustior, deflexus, la-
teribus paulum sinuatis, angulis posterioribus prominulis, su-
pra coinexus, pilosus, lateribus impressus, ante basin pnn-
ctis duobus subtiliter impressis. Coleoptera ovalia, laevia,
parce pilosa, basi utrinque juxta humerum impressa, plica
humerali elevata. Corpus subtus pieeo-rufum, femoribus
incrassatis.
Vom Sc. gibbosus durch die weit geringere Grösse,
schlankere Fühlerkeule, weniger gewölbtes Halsschild u. s.w.
unterschieden.
Eine f ünfgliedrige Fühlerkeule ist nur bei Sc. cras-
sicornis beobachtet worden.
Dreigliedrig ist dieselbe bei Sc. Wetterhalii und
den beiden folgenden neuen Arten, von denen ich die eine
Aual. entomol. p. 24. mit Unrecht als Sc. exilis Erichs.
aufführte.
Sc. intrusus: niger, nitidus , pubescens, thorace subqua-
drato, piloso, basi transversim impresso, quadrifoveolato,
elytris laevibus, antennis rufis, clava nigra, pedibus ferru-
gineis. Long. 2/3 lin.
Habitat in Syria. ü. Comes Ferrari, in SiciliaD.3iW/j/.
Sc. hirticolle parum minor. Caput rotundatum, con-
\exuni, palpis ferrugineis. Antennae capite thoraceque pa-
rum longiores, articulis primo et seeundo aequalibus, cylin-
dricis, tertio usque ad octaviun aequalibus, globosis, tribus
iiltimis abrupte majoribus, gracilibus, ferrngineae, Clara ni-
471
gra. Thorax capite latior, subquadratus , lateribus rotunda-
tus, antrorsum angnstatus, supra modice convexus, pilosus,
ante basin transversim iuipressus, impressione ntriuque bifo-
teölata. Coleoptera ovalia, medio thorace fere duplo latiora,
laevia, basi pone scutellum leviter, pone humeros fortiter im-
pressa. Pedes ferruginei.
Von Sc. Wetterhalii durch die viel schlankere Gestalt
und kleinem Kopf nnd Halsschild sogleich zu unterscheiden.
Sc. nanus: piceus, nitidus, pubescens, antennis pedibusque
testaceis, thorace subqimdrato, basi bifoveolato, elytris lae-
\ibns, basi impressis, autennarum articulis nltimis tribus
abrupte multo majoribus. Long. V4 lin.
Scydmaentts exilis Schaum Anal, entom. 27. 34.
Habitat in Saxonia niontana D. Market > Berolini se-
mel legit D. liulhe.
Minimus hujus generis, picens, nitidus, pube subtili ad-
pressa thoracis densiore vestitus. Caput rotundatum, latiuscu-
lutn, ore palpisque pallidis. Antenuae capite thoraceqne bre-
viores, articulo primo et secundo cylindricis, tertio usqne ad
sextum aequalibus, globosis, septimo antecedentibus paulo ma-
jore octavo septimo minore, nltimis tribus abrupte multo ma-
joribus totae pallidae. Thorax subquadratus, lateribus rotun-
datus, antrorsum partim aiigustatus, supra modice convexus,
ante basin profunde bifoveolatus, foveolis approximatis; prae-
terea i'oveola utrinque iii summo thoracis margine observa-
tur. Coleoptera thorace paulo latiora, ovata, partim conyexa,
laevia, basi utrinque impressa. Corpus subtus piceum, pedi-
bus pallidis.
Zur fünften Gruppe gehörte Sc. tarsatns, rubens,
brunneus, affinis, cognatus und folgende neue Art:
Sc. vulpinus: rnfo -testaceus, nitidus, pubescens, thorace
oblougo-ovali, postice bipunctato, coleopteris ovalibus,
apice subtruncatis, humeris subelevatis. Long. 1 lin.
Habitat in Arabia. D. WaltL
Magnitudine Sc. tarsati sed statura magis elougata, ca-
pite thoraceqne multo angustioribns, rufo- testaceus, nitidus,
pube adpressa vestitus. Caput subquadratum, oculis partim
promiuulis, modice convexum. Antenuae capitis thoracisque
4*Ä
longitudine, articulo priinn majore, 2 — 6 cylindricis , subae-
qualibus, 7 et 8 minoribus, ultimis tribus abrupte majoribus,
elongatis, 9 et 10 obconicis, ultimo ovato, acuminato. Tho-
rax oblongo-ovalis, latitiuline dimidio longior, antice rotun-
datus, deorsum parum angustatus, basi rotundatus, ante basin
punctis duobus impressus. Coleoptera ovalia, basi thorace
paulo, medio duplo latiora, apice truncata, abdomine bre-
viora, basi utrinque juxta luimeros subimpressa, humeris sub-
elevatis. Pedes concolores, femoribus clavatis, tarsis anticis
dilatatis.
Die sechste Gruppe enthält die vier von mir bereits
Anal, entorn. p. 25. aufgezählten Arten Sc. antidotus, der
ausser in Sicilien , auch in Spanien und Algier einheimisch
ist, Sc. Helwigii, Zi mmer manni, rufus. Eine neue
Art dieser Gruppe ist mir nicht bekannt geworden.
IX.
Bemerkungen und Berichtigungen.
Bemerkungen über Myrm ecophilen von J. C.
Schiö die. Auch ich habe mich mit Untersuchungen über
die unter Ameisen wohnenden Gliederthiere beschäftigt, und
die Freude gehabt, unsere Fauna mit nahe fünfzig vorher
hier nicht beobachteten Arten zu vermehren. Von Arach-
nideu, Myriapoden, Isopoden und T h y s a n u r e n
kommt eine ziemlich beträchtliche Anzahl vor, besonders in
den Nestern der Formica rufa. Sphaerium acervorum
habe ich bis jetzt nur als Larve gefunden. Von Rhynchoten
kenne ich vier Arten, zwei jedoch nur als Larve, die dritte
ist eine Microphysa, die vierte eine Authocoris, zwar mit
den (mangelhaften) Beschreibungen der A. cursitans Fall.
ziemlich übereinstimmend, jedoch wahrscheinlich verschieden;
sie lebt bei F. rufa, und kommt in vielen Nestern derselben
zu Hunderten vor. Von Antliaten kenne ich eine Sciara
und eine Scatopse, von Piezaten zehn Arten, unter denen
vier Ceraphron, zwei Diapria und eine Myrmica. Aus
der Familie der Staphylinen habe ich in unserer kleinen
Faune alle von Erichson als ausschliessliche Myrmecophilen
aufgeführten Arten bis auf M y r m e d o n i a f u 1 g i d a , F a 1 a-
gria thoracica, Euryusa siuuata, Lomechusa stru-
m o s a, S t a p h y 1 i n u s latebricola aufgefunden. Ausserdem
sind mir aber noch zwei Staphylinen aus den Nestern der F.
rufa bekannt, Homalota talpa Heer und ein Xantholi-
n us, dem X. lentus äusserst ähnlich, bei aller Aehnlichkeit
mir aber doch verschieden scheinend. Von Käfergattungen,
welche bisher nicht als Myrmecophilen enthaltend bekannt sind,
habe ich eine Oligota, wahrscheinlich atomar ia Er., bei
4M
F. rufa (einmal gefunden) beobachtet. Platysthetus (mor-
sitans), Malthinus, zwei Arten, und Trichopteryx, auch
zwei Arten, die eine in grosser Anzahl und gewiss eigenthüm-
licb, alle aus den Nestern der F. rufa. Ferner ist mir Ce-
rylon histeroides einmal daselbst vorgekommen, und die
seltenen Scydmaenen, Sc. exilis Er., Sc. trnncatellus
Er. und claviger Kunze *) sind mir nur als ausschliessli-
che Bewohner der Nester derselben Ameisenart vorgekommen.
Von Cetonien habe ich bis jetzt nur die. C. aenea Gyll. als
Ameisenfreund beobachtet; sie kommt bisweilen in grosser An-
zahl in den Nestern der F. rufa vor, und ich habe sie da-
selbst in allen drei Ständen vorgefunden. Die Larve durch-
geht die Verwandlung in einem starken, ovalen, von den
Fichtennadeln und der Erde des Nestes gefertigten Gespinnst.
Die Aleochara angulata Er. ist die hier am häufigsten
vorkommende Myrmecophile. Sie kann jedoch nicht zur Gat-
tung Aleochara gestellt, sondern muss als eine Oxypoda mit
wenig gestrecktem ersten Gliede der Hinterfüsse betrachtet
werden, indem die Mundtheile von der bei den Homaloten und
Oxypoden gewöhnlichen Form sich wenig entfernen (die zwei
letzten Glieder der Lippentaster sind gleich lang und das
letzte Glied der Kiefertaster ist von ungewöhnlicher Länge).
Ueber den Bau des Hinterleibes bei einigen
Käfergattungen von ./. C. Schiödlc. Die Familie
der Silphen ist hinsichtlich des nähern Baues ihrer Mitglieder
noch wenig gekannt, und es bleibt bei der Bearbeitung die-
ser Thiere für den nächsten Band meiner Faune noch vieles
für mich nachzuholen. Die Necrophoren sondern sich ausser
den bisher allgemeiner bekannt gewordenen Eigenthümlichkei-
ten des äussern Baues noch besonders durch zwei wichtige
Charaktere desselben von den übrigen Silphen ab, nämlich
durch zehngliedrige Antennen (von Slurm richtig dargestellt)
*) In Wcshcood's Introduction to the modern Classification of
Ins. I. p. 280. findet sich schon die Bemerkung, dass Sc. clava-
tus bei Paris von einem Herrn Duros in einem Ameisenneste ge-
iunden ist.
415
und durch sehr ausgebildete Stridulationsorgane *), welche
letztere in zwei in die Queere gestreiften Längsleisten auf der
Mitte des ersten der ganz hornigen Rückensegmente des Hin-
terleibes bestehen, welche gegen eine eigenthümlich gebilde-
te transverselle Leiste auf der Unterseite der Flügeldecken-
spitzen gerieben werden. Necrodes ist durch mehrere anato-
mische Charaktere von den übrigen Silphengruppen geschie-
den, z. B. durch den, von der bei Silpha und Necrophorus
vorkommenden Form, ganz "verschiedenen Bau des Eierstockes,
dessen sehr zahlreiche (40) Röhren einer Verlängerung der
Eileiter seitlich ansitzen, so wie durch die Bildung des mit
blinden Fortsätzen versehenen Theils des Dünndarms, wodurch
Necrodes näher an Necrophorus gerückt wird, wo der ge-
nannte Darmlheil in der Natur nicht, wie vielfach angegeben
wird, mit Muskelringen, sondern nur mit grösseren, mehr in
die Queere gezogenen und dabei ringförmig gestellten blin-
den Anhängen versehen ist. Auch einen , wie ich glaube,
durchgreifenden, zoologischen Charakter zeigt Necrodes da-
rin, dass die Stigmata prothoracica von den Epimeren des
Prothorax nicht bedeckt werden. Catops und Colon schlies-
sen sich auch hinsichtlich des inneren Baues den Silphen gut
an, zeigen jedoch bedeutende Verschiedenheiten, z. B. von
anders gehauten Bälgen zusammengesetzte Testikeln, durch-
aus eigenthümlichen Ductus ejaculatorius und Penis, Mangel
des bei Silpha und Necrophorus sehr ausgebildeten Blinddarms
u. s. w. Von letzterem habe ich schon früher erwähnt, dass
er von Leon Duf'our (welcher unter den Silphen eigentlich
nur Necrodes untersucht zu haben scheint, wo der Anhang
des Blinddarms sehr lang ist) für Uringefässe angenommen
worden ist, und bei derselben Gelegenheit gezeigt, dass die
mit diesem Namen bezeichneten Organe unter den Insekten
durchaus nur bei den Käferfamilien mit frei abgesetzten Epi-
meren am Prothorax beobachtet worden sind. Ein merkwür-
diger Charakter der Silphen sind die zwei gestreiften Polster
*) Von Goureau (in den Annal. de la soc. entom. de France)
sehr mangelhaft beobachtet, er beschreibt die Leisten als glatt und
hat die Bildung der Flügeldecken übersehen.
4*6
unter der Stirn, welche Khbij bei Necrophorus sehr richtig
erkannt und bekanntlich als Geruchsorgane gedeutet hat, wel-
che aber wenigstens auch bei Silpha verbreitet sind, und
deren Bau noch naher zu erörtern ist. Ich habe vor ei-
nem Jahre in der Versammlung der nordischen Naturforscher
in Stockholm einen Vortrag über diesen Gegenstand gehalten.
Es giebt zur Zeit vielleicht keinen Punkt im äussern Baue
der Käfer, welcher so sehr dazu auffordert, durch gründliche
Untersuchung erhellt zu werden, als die Gliederung des Hin-
terleibes. Ich habe die Abhandlung des Herrn Heer in
der Stett. Zeit, über Triehopteryx, wo auch dieser Punkt zur
Sprache gebracht wird, durchgegangen, abgesehen aber selbst
davon, dass die mitgetheilten Beobachtungen, wie der Verfas-
ser auch bemerkt, vieler Berichtigungen im Einzelnen bedürf-
tig sind, scheint es mir doch nicht, als habe der Verfasser
die Sache aus einem ganz richtigen Gesichtspunkte aufge-
fasst. Ich habe schon vor zwei Jahren darauf aufmerksam
gemacht, dass, obschon die Bedeutung der Bauchgliederung
als Familiencharakter dem eminenten systematischen Blicke
Erlchsori's keineswegs entgangen sei, es ihm doch bis da-
mals bei keiner Familie geglückt wäre, die Zahl der Glieder
der Natur gemäss aufzufassen: und habe die Ansicht geäus-
sert, es sei nothwendig, wenn die Zahl der Hiuterleibsglieder
als zoologischer Charakter angewendet werden soll, die Kloak-
decken von der Zahl derselben auszuschliessen, obschon sie
physiologisch als umgebildete Hinterleibsglieder zu betrachten
sind (als solche sind aber auch die inneren hornigen Be-
deckungen des Penis und der Vagina aufzufassen). Was
Herr Erichson als siebentes Segment bei den Staphylinen
angenommen hat, sind eben die Kloakdecken, welche nach
Willkühr des Thieres bald hervorgestreckt, bald zurückge-
zogen sind; sie finden sich ebenso bei den meisten Käfern,
und sind häufig nach dem Geschlechte verschieden gebildet,
nur sind sie bei keiner Familie so frei beweglich und wer-
den bei keiner so häufig vorgestreckt als bei den Staphyli-
nen, weil der Hinterleib bei keiner so frei gegliedert ist.
Untersucht man eine den Staphylinen verwandte Form, z. B.
eine Silpha, wird man die genannten Theile in allen Ein-
MI
zelheiten leicht wiedererkennen können, nur sind sie selten
oder nie vorgestreckt. Bei den Dyliscen sind, wie ich ge-
zeigt habe, die Kloakdecken als siebentes Segment von Herrn
Erichson angenommen, sie finden sich alier in ganz ähnli-
cher Weise bei den Caraben, wo sie aber von Niemand i\en
Baiichsegmenten beigezählt worden sind n. s. w. Eine An-
sicht aber, welche die nämlichen Theile bald als Bauch-!
sei-niente betrachtet, bald nicht, ist eine nicht conseqnente.
Schlosse man dagegen immer die Kloakdecken von den Seg-
menten aus, so würde die gleichmässige Zählung derselben
nur noch bei der Beurtheilung der ersten, häufig mehr oder
weniger verkümmerten , Glieder einige Schwierigkeit darbie-
ten, welche jedoch meistens durch gewissenhafte Untersuchung
und gehörige Vergleichung vieler verwandter Formen sich
überwinden lässt. Was hierüber bekannt gemacht ist, scheint
freilich häufig unrichtig zu sein; so, um bei dem Beispiele
mit den Staphylincn zu bleiben, ist von Herrn Heer in der
oben berührten Abhandlung der durch eine eingedrückte Linie
abgesetzte vordere Rand des ersten Rückensegmentes als er-
stes Segment, und der übrige Theil des ersten Segmentes a's
zweites Segment gedeutet worden; der genannte Rand findet
sich an allen Segmenten, nur werden diese Ränder bei zu-
sammengezogenem Hinterleibe versteckt, und zwar der Rand
des ersten Segmentes unter dem hinteren Rande des Metano-
tum, der Rand des zweiten Segmentes unter dem hinteren Rande
des ersten Segmentes u. s. w. Das eigentliche erste Bauch-
segment ist allerdings, wie Herr Heer bemerkt, von Herrn
Erichson nicht mitgezählt worden, es ist mir aber nicht ganz
deutlich, ob Herr Heer das wahre erste Segment gekannt hat,
oder ob er den abgesetzten Rand des zweiten Segmentes als
solches gedeutet hat; jedenfalls entspricht das erste Bauchglied
nicht, wie von ihm angegeben wird, dem zweiten, sondern dem
ersten Rückensegment. Das Abdomen der Staphylinen ist dem-
nach siehengliedrig, mit einander paarweise völlig entsprechen-
den Rücken- und Bauchsegmenten, von denen jedes Rücken-
segment mit einem Stigmenpaare versehen ist. Die häufig vor-
gestreckten Kloakdecken sind hier eben so wenig als über-
haupt bei den Insekten im Besitz von Stigmen.
478
Ueber die Larve von Clitellaria Ephippium
von Mävkel. Das Manuscript dieses Aufsatzes war bereits
dem Drucke übergeben, als ich noch zu meiner grossen Freude
das vollkommene Iusekt der S. 266. sub. No. 284. beschrie-
benen üipterenlarve kennen lernte. Ich hatte gegen das Ende
des Monats März d. J. (1814) aus einem Neste der Form, fu-
liginosa eine der grössten Larven dieser Art mit nach Hause
genommen, um die Beschreibung derselben zu entwerfen.
Die Larve wurde dann von mir in einem Glase aufbewahrt,
und ich sah sie täglich munter in demselben herumkrie-
chen. Ihre Fortbewegung — was hier sogleich eingeschaltet
sein mag — geschieht vermittelst des hakenförmigen Fort-
satzes vorn am Kopfe. Während sie den vorderen Theil ih-
res Körpers aufhebt und den langen, hornigen Kopf in schie-
fer Richtung senkt, setzt sie jenen hakenförmigen Fortsatz auf,
und zieht dann den hinteren Theil des Körpers nach. Auf
einer glatten Fläche geht diese Bewegung laugsam, auf einer
rauhen ziemlich schnell von Statten. In der Hälfte des April
schien die Larve das Schicksal der früher von mir eingetra-
geneu Larven theilen zu wollen ; sie bewegte sich nicht mehr
von der Stelle, ohne überhaupt ein weiteres Lebenszeichen
von sich zu geben. Doch fiel mir diessmal auf, dass nach
einigen Tagen die Unterseite nicht, wie ich in den früheren
Fällen beobachtet hatte, etwas einschrumpfte, sondern unver-
ändert blieb, ja die Larve in der Mitte sogar etwas aufge-
schwollen erschien. Auch gab mir, wenn ich sie an die Lip-
pen hielt, die Kälte derselben Hoffnung, dass noch einiges
Leben in ihr vorhanden sein müsse. Als ich nun am 21).
April des Morgens wieder in dem Glase nachsah, bemerkte
ich zu meinem grössten Erstaunen, dass aus der Larve, ohne
dass sich ihre Verwandlung in eine Puppe durch irgend ein
Zeichen auf ihrer Aussenseite kund gegeben hatte, das voll-
kommene Insekt hervorgegangen war. Ich erkannte in dem-
selben sogleich die schöne und ziemlich seltene Clitellaria
ephippium Fb. Von der Larve hatte sich nun der Kopf,
an welchem die einfachen Augeu und die verkümmerten Füh-
ler sich noch eben so zeigten, wie im Leben, nebst dem er-
sten und dem Drittel des zweiten Ringes gänzlich abgelöst,
479
der folgende Ring war auf dem Rücken aufgesprungen," und
aus dieser Oeffnung hatte sich das Tliier herausgedrängt. Die
Larve seihst zeigte sich als ein hohler Körper, in welchem
nur eine feine, weisse, hautartige, an der Innenseite anlie-
gende Hülle zu bemerken war. Zuvorderst schlug ich nun in
meiner Bibliothek nach, ob die Larven der Clitellarien bereits
bekannt wären, und fand in Lalreille Genera Crust. et In-
sect. bei Ephippium thoracicum, unter welchem Namen die
Clitell. ephipp. Tom. IV. 276. aufgeführt wird, die fragliche
Bemerkung: „larva habitat in arboribus?" und in- Mehjens
Werke über die Zweiflügler 3. ThI. p. 122. 4. bloss die Ver-
muthung: „wahrscheinlich lebt die Larve in faulem Holze,"
was also beides unrichtig ist, indem sie nur in dem Mulm
der Nester von F. fuliginosa, ausserhalb der Bäume ihren
Aufenthalt nimmt.
Warum mir die früher mehrmals versuchte Erziehung
dieser Larve stets misslungen war, konnte ich mir jetzt leicht
erklären. Ich hatte die Larven immer im Sommer und Herb-
ste eingetragen, zu einer Zeit, wo sie noch fern von ihrer
Verwandlung waren, und da zu ihrer Existenz jedenfalls ein
längeres Zusammenleben mit Ameisen nöthig ist, so musste
ihre versuchte Erziehung, getrennt von den Ameisen, ganz na-
türlich misslingen. Bei der überwinterten Larve dagegen, die
bereits nahe an ihrer Verwandlung stand, war es eher mög-
lich, dass in der Gefangenschaft die Entwickelung des voll-
kommuen Insekts erfolgen konnte. Die Ordnung der Dipteren
ist in Beziehung auf die äussere Form der Larven und de-
ren Entwickelung zwar reich an merkwürdigen Anomalien,
und es ist bereits von einigen Gattungen derselben bekannt,
dass die Verpuppung innerhalb der Larvenhaut erfolgt, z. B.
bei Stratiomys, was schon Hwammerdam beobachtet hat, aber
immer geht bei einer Verpuppung der Art wenigstens eine
Veränderung der Larvenhaut, eine Verkürzung oder Einschrum-
pfung derselben vor sich; mir ist dagegen, ausser dem von
mir beobachteten Falle, kein einziges Beispiel bekannt, dass
bei einer Dipterenlarve die innere Verpuppung ohne die ge-
ringste äussere Veränderung der Larvenhaut erfolge, welche
letztere bei Clitellaria selbst nach dem Ausschlüpfen des voll-
480
kommenen Insekts noch genau denselben Anblick darbietet, den
sie früher im Leben hatte. Eine Häutung der Glitellarienlar-
ven habe ich nie wahrnehmen können.
Nachträge und Berichtigungen zu dem im vo-
rigen Bande enthaltenen Aufsatze über die Gattung Hetero-
cerus \on IL von Klesenwetler. Was die Nahrung
der Heteroceren betrifft, so hat mir Herr Dr. Limemann die
Bemerkung mitgetheilt, dass ein Heterocerus (in der Freiheit)
keine Insektenlarven \erzehre. Vielleicht leben also diese
Thiere, wie so viele andere Käfer, theils vom Staube, theils
von faulenden animalischen und vegetabilischen Stoffen.
Im Frühjahr 1843 fand ich in Begleitung des Herrn
Cantor 31ärkel eine bedeutende Anzahl Exemplare des He-
terocerus fossor an dem sandigen Ufer der Elbe, und es
glückte uns bei dieser Gelegenheit die Eier dieses Thieres
aufzufinden. Sie lagen in den Gängen des Käfers in dem
festen, feuchten Sande in kleinen Häufchen zu 15 — 20 Stück
zusammen, waren hellgelb, ziemlich weich, länglich, cylind-
risch, an beiden Enden etwas zugespitzt. Tags zuvor hatte
noch an der Stelle, wo jetzt der Käfer sich fand, Wasser ge-
standen, und zwei Tage später, als Herr Cantor Märkel die
Stelle wieder besuchte, fand sich nicht ein Exemplar dieses
Thieres mehr vor.
Auf der Unterseite der Flügeldecken zeigt sich bei den
Heteroceren meist eine ziemlich auffallende von der der Ober-
seite sehr abweichende Sculptur. Es finden sich hier nämlich
sieben Reihen mehr oder weniger erhabener, eingestochener
Punkte (etwa wie bei einem Reibeisen). Bei den einzelnen
Arten ist diese Sculptur verschieden, und kann wohl dazu die-
nen die Artrechte derselben fester zu begründen.
Het. parallel us Gebl.
Fraglich ist hier das Citat: Krynkki im Bulletin des
naturalistes de Moscou V. 114. hinzuzufügen. Der hier be-
schriebene Käfer gehört zu der in Deutschland vorkommenden
Form, nicht zu der welche Gebier beschrieben zu haben
scheint.
Die Unterseite mit stark erhabenen Punktreihen. Die
481
einzelnen Punkte oder Körnchen länglich, oft in einander über-
gehend , so dass manche Exemplare nur hin und wieder un-
terbrochene Längsrippen zeigen. Die Reihen gegen die Rän-
der der Flügeldecken verschwindend.
H. fossor mihi.
Herr Senator von Heyden hatte die Güte mir ein Stück
dieses Käfers, aus der Ziegler'schen Sammlung stammend,
mitzutheilen, es steckte dort unter dem Namen undatus, des-
gleichen erhielt ich von ihm ein in der Schweiz gefangenes
Exemplar.
Die Unterseite der Flügeldecken ist mit schwachen Punkt-
streifen versehen.
H e t. femoralis Ullrich.
Einen Käfer dieses Namens beschreibt Krynicki im
Bulletin imperiale des naturalistes de Moscou. Die dort ge-
gebene Diagnose ist aber so vollkommen unbrauchbar, dass
sie ziemlich auf jede Art der Gattung passen wird.
Die Punktreihen der Flügeldecken auf der Unterseite
sind ziemlich regelmässig mit feinen, eng an einander stehen-
den Punkten versehen, zwischen der dritten und vierten Punkt-
reihe von der Naht an gezählt findet sich eine feine, nur bei
günstigem Licht bemerkbare Linie, die oft ganz fehlt.
H. marginatus F.
Die Unterseite mit ziemlich deutlich vortretenden voll-
ständigen Punktreihen.
H. intermedi 11s mihi.
Diese Art kommt auch in Sicilien vor. Die Männchen
sind nicht nach hinten erweitert, wie diess bei den drei bis-
her von mir beobachteten, jedenfalls weiblichen Exemplaren
der Fall war.
H. hispidulus mihi.
Helle Stücke haben auf der Mitte des Thorax eine röth-
liche Längslinie. Die Tarsen und Spitzen der Tibien sind
häufig, fast gewöhnlich röthlich.
H. sericans mihi.
Zu dieser Art nicht zu dem H. flavidus Rossi gehört
die fig. 8. Die Art scheint am Rhein nicht ganz selten vor-
zukommen.
(6. Band. 2. Heft.) 31
48Ä
H. obsoletus Curlis.
Ein Exemplar dieser Art als H. pustiüosus JMeg. aus
der Zieglerschen Samniluug, theilte mir Herr von Hey-
den mit.
Die Unterseite hat feine Punktreihen, je zwei von die-
sen wechseln mit einer äusserst feinen, wie mit einer Nadel
gezogenen Linie ab.
H. laevigatus Pnzr.
Von Heer unter dem Namen marginatus mitgetheilte
Exemplare gehörten zu dieser Art.
Die Unterseite mit Reihen von nicht ganz eng stehenden
Punkten, diese Punktreihen verschwinden theilweise gegen den
Aussenrand hin. Das Citat pusillus Waül ist wegzulassen,
da Wahl als pusillus noch drei andere Arten von Heteroce-
ren verschickt hat, wie mich üriginalexemplare aus der Hey-
dercschen Sammlung belehrt haben.
H. obliteratus Helfer.
Als Vaterland dieses Käfers ist Mesopotamien hinzu-
zufügen.
H. fnscnlus mihi.
Dieser ist mit dem laevigatus, weniger mit dem obli-
teratus verwandt und daher in der Beschreibung mit ersterem
verglichen.
Die Puuktreihen auf der Unterseite der Flügeldecken
sind deutlicher als bei der vorigen Art, zwischen je zweien
der Punktreihen eine äusserst feine, wie mit einer Nadel ge-
zogene Linie, nicht ganz so deutlich zu bemerken wie bei
H. obsoletus, auch sehr häufig ganz verschwunden.
Druck von W. Plötz in Halle.
T„l, I.
2S.
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W*^ <*m
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Wagejis cht eher .
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