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Full text of "Zeitschrift für deutsche Philologie"

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ZEITSCHRIFT 


FÜR 


DEUTSCHE PHILOLOGIE 


HERAUSGEGEBEN 
von 
Dr. ERNST HÖPFNER uUXD Dr. JULIUS ZACHER 
PROVIRZIALSCHULBAT IN KOBLENZ PROF. A. D. UNIVERSITÄT ZU HALLE 


NEUNTER BAND 


THE 
HILDEBRAND 
LIBRARY. 
HALLE, 
VERLAG DER BUCHHANDLUNG DES WAISENHAUSES. Bnshet ward, “ 


1878. 







































































































































































20 


25 


30 


35 





La porta 'n terra cci sbalancaru 
A Seibilia ! nobili si pigghiaru 
Cu’ 'nu peri e cu’ ’'na manu 
Supra la navi si la purtaru. 

E po’ vinni lu sö spusu 

Ed aceuminciau a spiari: 

—— Seibilia nobili unn’ &, unn’ eni? 
— Si la pigghiaru li marinari. — 
Si nn’'ha jutu a la marina 
Lacrimi all’ occhi, li manu sbattennu, 
— Jeu vi dugnu oru e dinari 

Pi quantu iddra pö pisari. — 

— Puru chi mi nni inghissi navi 
E no no ’un ti l’haju a dari — 
— E signuri Ginerali, | 

E faeitimilla affaceiari 

Quantu ci dieu du suli palori. 
„Seibilia nobili, Seibilia nohili, 
Comu ti facisti pigghiari? 

Mi lassasti lu figghiu picciulu, 

E cu’ minna cei voli dari? 


1) A Scibilia ist accus., zu dessen bezeichnung im Sicilianischen die partikel 
a häufig dient, namentlich bei personen, also ganz wie im Spanischen. 











58 


10 


15 


30 


40 












Sieben galeeı 
Und an der 
Mit dreihund 
Als sie nahe 
Wechselten 
Um Christen 
Sie begaben 
— „Adelige $ı 
— „Undı 
Denn mein 
$ie warfen 
Sie führten 
Der eine e 
Trugen sie 
Und dann ] 
Und fieng ı 
— „Wo is 
— „Die se 

So gieng er an das uler, 
Mit tränen in den augen, die hände schlagend (ringend). — 
— „Ich gebe euch gold und geld, 

So viel sie wiegen kann.“ — 

— „Auch wenn du mir das schiff! damit anfültest, 

Gebe ich dir sie nicht, nein, nein!“ — 

— „Und herr general, 

Erlaubet ihr sich mir zu zeigen, 

Bis ich ihr blos zwei worte gesagt. — 

Adelige Seibilia, adelige Seibilia, 

Warum liessest du dich fortführen. 

Du hast mir das söhnlein gelassen, 

Und wer wird ihm die brust geben? 

Wenn keine amıme da ist, 

Werde ich es mit brot und küssen nähren.“ 

Und nach drei tagen 

Sagten sie (die räuber) zu ihr: „Wilst du essen?" — 

— „Weder essen noch trinken 

Noch schlafen noch mich wol befinden ; 

Mir komt kein gedanken (ich denke nicht) daran; 

Denn mein sohn ist verhungert.“ — 

— „Wenn deine brust voll ist, 

So drücke sie für die hunde aus.“ — 





























Vgl. Meier, D 
usw., 295. Rochho] 


15; 

Degen 

Gren wi gras — 

Segg mi das, 

Roth wi blöt — 

Segg mi göt, 

Schwart wi theer — 

Segg mi doch dat rätselke her. 

Pommerellen. 

Var. 2: Tut mir der nachtfrost weh usw. Jerrentowitz. 


16. Erst weiss wie schnee, 
Dann grün wie klee, 
Dann roth wie blut, 
Dann schmeck’ ich gut. 
Vgl. Mone, Anz. VII, 263, 203. Simrock I, 21. 


17. Weiss wie schnee — 
So sag’ ich: ne! 
Grün wie gras — 
So sag ich: was? 
Roth wie blut — 
So sag’ ich; gut! 
Schwarz wie ein Rabe — 
So will ich nichts mehr sage. Natangen. 





70 









25. Es ist ein 

den mus. 
. Littauisch, Maias 
Littauer, 118. 


26. Op em barg 
Vgl. Kochholz, 22 


27. Rödet, topp! 
1) Dem. von stert : 


28. Es gi 

Der F 

Er hı 

Nun ı 

Vgl. Mone, Anz. 


Die bohne. Die erbse. 
29. Auf deın baum ist ein ast, 
Auf dem ast ist eine wieg', 
In der wiege ist ein kind, 
Wieg' bei wieg', kind bei kind. 
30. Hinderm hüs steit oe füs! — 
Hier e füs ök dä e füs; 
Ana füs dä öse weg’ — 
Hier e weg’ ök dä e weg’; 
On a weg’ dä ös e kind — 
Hier e kind ök dä e kind. 
Gerdauen. 
1) Fuse, f. pfahl mit strohwisch als marke oder warnungszeichen. 
Hennig, Pr. Wb., weist rücksichtlich der abstammung des wortes 
füse auf fase, fose (a und o kurz) — faser; das wörterb. von J. und 
W. Grimm IV, 961 fragt ebenfals verlegen: „slavisch ist es nicht; ob 
etwa ableituug von fusen fasern?“ — Wäre an eine verwantschaft mit 
dem ital. fuso, spindel, zu denken P? 
31. Öse kin — 
Hier e kin ök dä e kin; 
Op em kin ös e stang — 
Hier e stang’ ök dä e stang'; 





72 






Das gleiche rätsel f: 
volständiger das. 459. 


Hie 


N. Pr. Prov.-Bl, \ 
1) Fleck. 
35. Ru 
Hef | 


Ou hen www wu. „dr junge. 


36. Op onsem bön,! dä ös o klotzke, 
Heft kein ärschke on kein fotzke.? Pommerellen. 
1) Die bühne, der bodenraum, oberboden in haus und scheune. 2) Dem. von 
fotze, f. cunnus, vulva. 
37. Auf dem boden liegt was, das können hundert mann nicht 
heben. 
38. Rankliger väder, hollbüksche mutter, schwortplacksche kinder. 
In Littauen: Der vater ist ein gestreckter, die mutter ein dick- 
bauch und die kinder streulinge. Schleicher, 197. 
39. Klipp klapp! 
Kluck ! verschrack, 
Eierkes halloh ön e Winkel. 
Beim erbsendreschen. N. Pr. Prov.-Bl.X, 290. 
1) Glucke, bruthenne. 
Der flachs. 
40. Klein wie kümmel, 
Blau wie der himmel, 
Grün wie gras -— 
Rath’, was ist das. 
Vgl. Mone, Anz. VII, 261, 183. Simrock I, 12. 





74 






47. Von bönne räch, 


48. Unner rüch, bin 


Vgl. Zeitschr. f. d. 
III, 123: Wische in der 
hausen. 


49. Es dreht un 
legt's eier. 
Auch die erbse. 


50, Kr 

Du 

w 

On 

51. Hat weder fi 
stange. 


Masurisch. Nie ma nog any rak a w leze na naywyszy drak. 


Der kohlkopf. 
52. Hinder onsem hüs steit e mann, 
De heft nögen on nögentig pölser an. 
In Littauen: Ein einfüssiger hat hundert gewänder. Schleicher, 202. 


53. Hinder onsem hüs 
Steit e funkelfüs, 
Heft negen on nögentig pölser an. 


Der kürbis. 
54. Es liegt ein pferd in der furche im angeschmiedeten zaume. 
Masurisch. Lezy kon w brozdzie, w przykowany uzdzie. 


Der mohn. 

55. Ich kime (keime); nachdem ich ausgekimet, bin ich gewach- 
sen; nachdem ich gewachsen, ward ich eine jungfer!; nachdem ich 
eine jungfer geworden, ward ich zur marti, zur braut oder (zum) jun- 
gen weib ?; nachdem das überlebet, ward ich zum alten weibe.? Da 
ich ein alt weib ward, kriegte ich erst augen‘; durch die augen bin 
ich selbst ausgekrochen.® 

Wie 5 ein rätsel der alten Nadrauer; in der sprache jenes vol- 
kes: Dygau dygurisiszaugau, augusi, mergawau, ınerganussi, martawau, 





76 






Var.: Op onsen hoff ög 
em anfät, mot grine, 


61. Hinter n 
Steht ein k 
Wenn | 


62. In meines vater 
wenn du ihnen den hut al 
Vgl. Simrock IL, 84 


63. Dä ös e rödet n 
64. Hab’ in der haı 


65. Ich hab’ eine jı 
weinen. 


66. Op onse lucht steit e mannke, heft e rödet rockke an, on 
wer em dat üttitt, mot grine. 


67. Ein rotes vögelein bohrt mit dem dups! den sand. 
Masurisch. Czerwony ptasek wiercy z dupa piasek. 
1) Der hintere, poln. dupa. 


Die brennnessel. 
68. Hinder onsem hüs 
Steit e krüsemüs, 
Ös nich von &ke ök nich von danne 
On brennt doch. 


69. Hinter meinem haus 
Steht doktor Kraus, 
Wenn man ihn anfasst, brennt er. 
Var. 2: Steht krikelkrakelkraus. N. Pr. Prov.-Bl.X, 292. 


70. Hinner unserm hüs 
Steit Peter Krüs, 
Wer em anfät, dem bitt he. 
Pommerellen. 
Var. 2: Steit 'ne komfelfüs — kunkelfüs. Vgl. 59. Firmenich 
UI, 182: Iserlohn. Simrock II, 31. 





78 


1590 


1595 






und ı 
1600  dunkı 
dia s 
und i 
so tut 
due sc 
1605  smüli 
ob si 
dir zu 
vinen Öngenmen, 
dar üz du sihest lügen sie.“ 


2. Das erste aufdämmern des tages, an welchem Wilhelm ver- 
urteilt werden soll, wird so geschildert: 
Nu het volendet sich diu naht, — 
des morgens roete gezwieret (blickte verstohlen hervor), 
10540 durch brehen üz lieret (mit glanz schimmerte aus dem 


dunkel heraus) 
der tagesterne Venus: 


verborn was dö manic kus 
von vrowen und von herren. 


3. Die brautfahrt des königs Walwan zu Aglien und die lagerung 
seines ritterlichen gefolges vor ihrer burg beschreibt der dichter mit 
folgenden worten: 

2260 Bus gäht er üne mäze 
gein Twingen, als ich vant yeschriben : 
diu örs wurden übertriben 
tag und naht et für sich dar: 
vil manic ritter schanden bar 
2265 lag dn dem vierzehenden täge 
fruo ze Twingen an dem hage 
in des liehten meien zier. 






























86 


17. Nervis torquetur } 
Der stock pei 
Wann er wirt 

18. Portatur leviter 
Was der meı 
Das ist im ri 

19. Nil valet ad da 
Ain grosse ela 
Zu dem scha 

20. Res dari pro ı 
Gut wnb gi 
Und red um 

21. Plebs Hehreos 
Das verfluch 
Wil nicht se 

22. Collige thesau 
Di schatz d 
Di pesser sina wunn yorweo Jlanz, 

23. Ex facili causa mulier mutatur et aura. 

Es ist ains leichten wert, 
Darumb sich wetter und weib verchert. 

24. Multi sunt homines, qui sensu sunt sapientes. 
Es sein vil menschen mit vleiß, 

Di an dem sinn sind weiß. 

25. Nemo tam parcus, qui sit prodigus alieno. 

Es ist nimant als karg in seinem must, 
Es sei mild mit dem frömden guot. 

26. Non sis jocundus, te nil reputat fore (sic) mundus. 

Welcher man nit schimpfen chan, 
Den hat die welt in argem wan. 
Bl. 319*. 

27. Pallia vertantur qua flumina parte morantur. 
Man sol den mantel keren an die stat, 
Do der regen hin wonung hat. 


17. 1. quando tenetur, vgl. Lübben 492. 20. 1. dare. 21. 1. Hebreo- 
rum. poloram. suochen. 22. 1. Collige thesaurum celi, qui prevalet aurum. 
samle. vgl. Wegeler 276. 23. vgl. Wegeler 780 (dominus mutatur). 25. 1. quin 
sit. 26.1. Ni sis. 27. 1. Pallia vertantur qua pluvia parte morantur. — Nach 
dem vnd der wind gedt soll man den mantel keren. Ad flatum venti debetur pal- 
lium (l. debentur pallia) verti. Cod. Mon. 4404. 
















63. Alta petens teı 
Wer zu hoc 


65. Ars tibi presta 
Di chunst 
Das er mit 
66. Suseipit in celi 
Ainem ieder 
Der lon in 
67. Multi gaudebu 
Der mensch 
Wer ain wo 
68. Multos in mel 
Das peispu 
Der doch hat u 
69. Quem demon vineit, inferni compede vincit. 
Mit der eisenhalt der teufel pint 
In der hell, den er überwint. 
70. Cum sis in vita, anime semper mala vita. 
Di weil du in dem leben pist, 
So vermeid das pös, daz der sel schaden ist. 


71. Nescit homo plenus, quam vitam ducat egenus. 
Es acht der vol zu chainer zeit, 
Was der arme hunger leit. 
Bl. 320*. 
72. Qui deitate vires, predonum oprime vires. 
Der sol vertreiben an aller stat, 
Wer guete hofnung zu got hat. 


73. Mutantur mores, quotiens mutantur honores. 
Darnach der mensch er hatt, 
Verwandelt er sein sitten an aller stat. 


74. Instabiles oculi procul absunt virginitati. 
Do ist der junkfrawschaft nit vil, 
Wo di augen nicht sten still. 


66. vgl. Altd. bl. 1, 12. 10. 73. vgl. Wegeler 1409 — 11. 





87. 


88. 







Qui cito let 
Wer schier 
Der waint 


89. Natus muril 


90. Noli multa « 


91. 


92. 


93. 


= 


94. 






Lernt wol 


Du solt m 
Daz du m 
Discere ne 
Wen wol ı 
Noch sol & 
In multiloc 
Wo man , \ 
Do ist ug r frist, 
Spernit celorum regem spretor miserorum. 
Wer den arm versmacht vi, 
Der selbe got vergessen wil. 
Noli servire seni, puero, mulieri. 
Frauen, kinden und alten in meinem mut 
Den dreien ist ze dienen nit gut. 


95. Quem vult exaltat, quem vult fortuna recalcat. 


Daz glück wonet manigem nahent pei 
Und den andern last es frei. 


96. Vir pro servicio damnum quidam reportat. 
Es dient ain frumer man an maniger stat, 
Da von er grossen schaden hat. 
97. Dives divicias non congregat absque labore. 
An sorg und an müc ein reicher man 
Den reichtum nicht gewinnen chan. 
88. 1. curat. 89. vgl. Lübben 480 u. cod. mon. 4408: Murilegi (var.: 
muricipis) proles bene (iscit prendere mures. Katzen kind lernen wol mausen. 
91 = Wegeler 527. 96. 1. quandoque reportat. 


WILTEN. I. ZINGERLE. 





























102 












d. Volme. (Variante det 
Kättken lEip den berg 


blinne, voele) Ilesse — me 
woll dat kättken steken (ki 
stelt, aber in dem nach 0) 
hewe für Hesse.|, um den 
geschützt [Trimpop Tri 
Altena. Trömpop noch 
und der bast wird gelös 
ken üte. Hemer.]. 


Es kann sich mit 
einigen andern ausdrück 
(endere, ruerr) lieferte 
dern auch örrwore, gras tl rüsı v 
nds. väsje (@rüsche) strelu, vg“ —-... Sprichw. nr. 1612. 
erhielt hriusan die transitive bedeutung: den feind durch einfall 
in sein land heimsuchen, woran sich leicht der nebenbegriff ihn 
aufsuchen reihte. So wäre beräse, beräsche, brüse, brüsche das auf- 
suchen, ausforschen, recognoseieren des feindes, bei welchem natürlich 
‚ler vorteil der heimlichkeit mit einverstanden sein kann. 





Hök, Höcwär, Häxöri, Hüxeli. 

1. Nach einer urk. v. 832, worin es heisst: que in similitudi- 
nem palorum, quos incole hocas vocant, construitur, gentilitio nomine 
ah indigenis IIocewar nuncupatur, gehört hök (huok) in ein altndd. 
wörterbuch. Is muss ausser der durch ags. höc bezengten grundbedeu- 
tung haken noch einige andere bedeutungen gehabt haben. 

a. Winkel. Kil. hocek, angulus; Teuth. hoyek, cant: selbst 
berg. Zuck, winkel, wird kein anderes wort sein, da a0 zu ue (so 
tod zu quad) und weiter zu kurzem « (so muoter zu mutter) werden 
kann. Das oa im osnabr. houk pl. höke, ecke, winkel (Lyra 2. 116) 
entspricht einem umgestelten 0 (so fuot zu font, faut). 


b. Angel. Teuth. hoick, augel; engl. hook. 





e. Hecht. Ein märk. kinderreim lautet: Haüke suaüke, öale 
börde hett de langen stiärte. Wie darin zwei namen des aals neben 
einander gestelt sind, so auch wol zwei des hechts.  Baäl (pal) ist der 





































































































138 









Coctanus [d. i. cot 
Persicus pfirsbau 
Malos arpfebai 
Prunus p/lumenbaw 
[Arjchonius schober 
Be ae eyn 
Cochlea eyn we 
Ascia der meysel. 
Oestrum dy horm 
Cauea zum buer. 

Fascia cyn winde 

Materia cyn selpsi 

Sagum oyn neyge, 

Spatula eyn lauss 

Matta oyn theke, 

Cruriligale (?) eyn 

Dolitega ein bodeh 
Materia eyn selpstenaeneyı. 
Natura proprie art. 

Cireinus eyn czirkel. 
Nefrendis eyn spanferkel. 
Berna [d. i. perna] eyn bache. 
[Vrilnarium eyn seichtupf. 
Tymo cle. 

Raffanus a” (i. e. maior) merrettich. 
Raffanus b” (i. e. minor) rubenretich. 
Calendula eyn wachulderber. 
[Tra]ha eyn reche. 

.bus...a eyn wyndele. 
Vva passa cyn rosinke. 

Postula [d. i. pustula] eyn blater. 
Kirilini (conaculini?) Konkelen Kindere. 
Diartum [d. i. diarium| fagebrot. 
Viaticum wegebrot. 
Spondeo ygeloben. 
Incola eyn husgenoßen. 

Lixiolum eyn sprucze. 
Cartallum eyn schusselkurp. 

Ffauilla eyn oßele [d. i. usele, üsele). 
Causidieus eyn vorspreche. 
Dorca eyn welt czege. 





140 


Fol. 2° hirnulus rech. 


” 


6) Glossen auf Fol. 2 
Nach Fol. 272* ist die har 
eum Eckhardi. 


Decoriare schinden. 













9* accommodare 
15’ humidare feucht m 
16* caldar haist ein i 
16° scopa qua p 
18* arcumus haizt 
20° amurea proprie 
22* heremita dieitur 

heremus, = 
24” bachus dieitu 
glütfeherben, 
61” einfex eyn hu 


Decorticare abschellen. 

Decrepitus eyn ober aldman tanılr. 

Decruscare vnden von dem brot schelen. 

Deflorare idem quod stuprare iunefrawen ere benemen. 
Detloracio benemunge iuncfrawen ere. 

Defluere wegh /lysen. 

Defraudare 


Deeipere 


betrigen. 


Deludere bespotten. 
Demeritun böse dinst. 
Diffinicio eyn rede dy da spricht wa; eyn ding de es an siner 


natura sy (so). 


Dissentoria eyn blut gangh. 

Distemperancia vnmesicheyt. 

Distribuere @ßgeben vel under eynander teylen. 
Distrietus eyn bitte |d. i. gebiete] in eynen lande. 
Diutinus langsam. 

Dolare behoffelen. 

Dotaliecium eyn morgengabe. 

Droteea eyn runge an dem waine. 

Dumetum eyn dornpusch. 

Denuo anderweyd. 

Gnomon eyn wynkelholez. 





142 


Notabile 









Gregorius magnus d 

Augustinus der erle 

Ambrosius der lipl 

Jeronimus der ernste lere 

Bernhardus der yn 

Beda der erbere I 

Johannes crisoston 

Thomas longeward 
hoen sin. 

Thomas de aquino 

Bona ventura der 

Hugo de sancto V 

Ysodorus (so!) der 

Johannes Janneuß 

Domeseius |[Vincer 
gossene meister wer Yoouerursee, 

Gregorius, de cura pastorali, yn dem buche der sorgfeldikeyt. 

In dialogo yn dem buche der ezweier rede. 

In meditacionibus yn dem buche der ynnikeit. 

Genesis das buch der schepphunge. 

Exodus das buch des wwsganges. 

Leuiticus das buch der prister. 

Numeri das buch der czal. 

Deuteronomü der vor anderunge ander rede. 

Josue der ynwisunge der kinder von isruael. 

Judicum der richter buch. 

Ruth Dawid geschichte der frauwen Ruth. 

Regum der konnig buch. 

Paralipomenon der ervollunge. 

Esdar et Neomie (so!) dy bucher der widerbart der kinder. 

Proverbiorum der spruche. 

Eecclesiastices der vorsmeunge der werlde. h 

Canticorum der libe. . 

Eeclesiasticus der geistlichen czucht. 

Machabeorum der stryter. 


aha > 


9) Aus einer samlung lateinischer predigten im Cod. nr. 82 der 
domherrenbibliothek (15. jahrlı.): 











146 


A. 1453, 


13) Aus einigen O] 


A. 1456. 


A. 1457. 


A. 1551. 


An. 1550. 


A. 1557. 






Item XXI gr. 
Item habui a 


Item XITIL gr. ha A 
dritten scherpen 
Item XLII gr. hans 

faß et eyn 
III tonä 
Item X gr. VI 
Item WI og 
secunde fi 
Item VI gr. 
Item XI gr. 
ipse dedit 





gen der Zeitzer domherren: 


Item III gr. vor eyn Kram vas. 

Item XV dn. vor eyn vesgen das ich lis bornen; VII eyn 
naw vesgen czu stauf' bir. 

Item exposui pro domino VIII alde gr. vor dy II veßigen 
czu dem stawff bir. 

III gr. den pfrundtregern mitwoch nach Lucie virginis. 

VIII d. vor vier spiesnagell damit man die auffschubel ange- 
nagelt hat. 

Igr. vor zwei [tucklein fleckholez zu den auffschubeln, nach- 
dem vorhin nicht mehr den zween alte aldo gewesenn. 

VI d. vor zwei drum lattenn. 

I gr. heischgelt dem fronen zu Cain geben, do er peter 
Beiern den hulffstag angekundiget am Lerligen Christ- 
abent. 

U gr. vonn der hosin tuch zu scherlon. 

VIII d. vor zwene halbfisch, do her Wolff petri pauli gein 
der Naumburg gefaren vnnd zuuorn alhie im mittag in 
seinem hause gessen, dinstay nach Johannis Baptistae. 

I virtel weitz Peter pulcken dem Ilerrnbecker geben. 

I viertel witz dem Herrnbecker geben. 

I virtel ist auff die Hopffenpflocke vorbacken worden. 


Item XIX flauff ftauffbirs. 





148 









haben. das yebroe 
Allen ebree 

sitezen ader dy dy 

40 Allen den dys 


Allen dy a 
gebycht habin ; 
45 Allen stum 
din sündin; 
Alten dy fü 
gebin wollen doreh 
Allen dy bi 
50 Allen dy dı 
ende kußen; 
Allen dy den juden dynen addir gemeynschaf mit ön 
habin. 


Vorstehendes dem 15. jahrhundert angehörige schriftstück ist hin- 
ter einem Jacobus de Voragine fol. 228” eingetragen. in dem Codex 
ur. 39 der Zeitzer domherrenbibliothek. 


7.7 voröchtigen, in die acht tun, verbannen. 

2.8 füden, mnd. föden, ahd. fuotjan, pascere, nutrive, mit nah- 
rung versorgen. 

2.19 richten, ausrichten, entrichten. in rechter weise verwalten? 

7. 24 ire bieht teilen verstehe ich nicht. 

7.25 vorsetzer, mhd. fürsetzer, supertaxator, ähnlich dem für- 
köufer. eine art wucherer, vergl. Schmeller- Fromm. II, 344; von für- 
saz, supertaxatio, vergl. Schmeller-Fromm. II, 342, Visio Philiberti 
ed. Karajan 126, 89; 127, 128; Tassberg LS. I, 588, 132 wucher u. 
fürsatz; Muscatblut 73, 110 fursatz fürlauff (2 1. furkauf) und tate. 

7. 31 dibfeherge, im Wiener Stadtrechts- oder Weichbild- 
buch ed. Schuster 75 und 78 deupscherge derjenige der „gestohlene 
sachen verwahrt.“ —  henger, carnifer, im Buch der Rügen 80r 
hangaere. 

7.32 hantspiler, gaukler „der zich durch die kunststücke sı 
ner hand nährt,“ D. Wört. 4, 41%; Daniels und Gruben, Glosse zm 

















154 






„Tell. Verzeiht mir 


Nicht aus v 


ist aus Tschudi I, 238 „Lieber 
achtung geschehen.“ ı 


IV. aufzug. 
ll. sc. Stüssis worte 


„Wagt es, herr! 
Eu’r walten hat 
Des landes ist g 
Keine gewalt m 


hat Müller I, 648 veranla 
nern mann höhern muth.* 


Ebenso klingt der g 
Stüssi und das ührige vo ! = 
Müller an. 1, 647 sagt er: „Hermann Gessler nahm diesen ausgang 
vor der zu befreyung des landes verabredeten stunde, ohne theilneh- 
mung des unterdrückten volks, durch den gerechten zorn eines freyen 
mannes.“* 


V. aufzug. 


I. se. „Ruodi. Seht ihr die feuersignale auf den bergen?“ 
Schll. 403 
ist wie aufz. I, sc. IV: 


„Melchthal. Wenn von alp zu alp 
Die feuerzeichen flammend sich erheben * 


aus Müller II, 2: „Von alpe zu alpe ergiengen die verabredeten 
zeichen.“ 


Walther Fürst, der die burgen gebrochen sieht und hört, wie der 
Landenberg über die grenzen gejagt worden sei, sagt: 


„Wol euch, dass ihr den reinen sieg 
Mit blute nicht geschändet!“  Schll. 407, 


wobei dem dichter Müller I, 4 vorschwebte: „Im ersten augenblick 
des gefühls der widererlangten freyheit, als die burgen gebrochen wur- 
den, wurde kein tropfen blut vergossen.“ 





156 






Herrn dr. H. Holland 
mentblatt, das in Hohenem 
bruchstücke von Williraı 
blatt I ist die hälfte sen 
schrift, die etwa um (die 
ist grossquart, jede seit 
biblischen text. ie latein 
tialen der einzelnen abse 

Interessant ist das 
hunderts auf dem ersten 
len auch für nicht mehr ß ısezte habe 
im texte, den ich in diploma un mitteile, die alten formen, 
welche trotz der rasur gröstenteils noch lesbar sind, beibehalten, die 
änderungen von jüngerer hand aber unter die seite gesezt. In der 
längenbezeichnung herscht inconsequenz und deshalb habe ich dieselbe 
dort, wo sie nicht mehr sichtbar ist — und dies ist besonders auf dem 
sehr stark abgeriebenen blatte Ila der fall — nicht ergänzt. Zur 
orientierung verweise ich in klammern auf Hoflimanns ausgabe. Die 
berechnung ergibt, dass zwei doppelblätter zwischen unsern beiden blät- 
tern ausgefallen sind. 


bl. Ia. Egyptum tandem linquens hanc spiritualem 
Jam parat ad montem uirtutum tollere mentem 
Munditiamque preeun ueluti non inscia legum 
Mittit in excelsum, corpusque domando superbum 
Congerie suaui studet ommigene pietati. 


Qui spatio noctis uallant leetum salemonis, 
Sunt decies seni uirtute et robore lecti, 

In manibus gladii, proceres ad bella periti. 
Denique fulgentem eirca femur applicat ensem 
Quisque sibi fortis tactus formidine noctis. 
Sponsus in ecclesia requieseit uerus idita,! 


1) amabilis deo ist über der zeile geschrieben. 





158 
bl. ITa. 


bl. ITb. 











Pleniter ut a 
His ornata m ’ 
Hic etiam fies; qu 
Jam bene erede 
Qui nice pa 
Contra te tumidi 


O tu sponsa 
Uno erine tw 
In eruce susf 
Sponsa soror, 
Quemlibet ele 
Siue sit ille 
Qui bene pro 
Assecla seu Uta 
Hereat, ut: erines ad colla decora reclines; 
Separat hos porro cum uite duplicis ordo 
Inter discentes procedens atque docentes, 
Ut sint multorum facies indiuiduorum ; 


ARSTER decent, qui . . . pocula prebent 
Plebibus infirmis et adhue ad magna tennellis. 
Donee perfeetas uerbi solidentur ad escas. 


Pulera magis uino tua, mi soror, ubera dico, 
Unguentumque tuum precellit aromata fusum. 
Crimina per ueteris damnantur grammata legis, 
Et malefactori restabat gratia nulli. 
Lac ewangelii, quod tu per me dedicisti, 
Dat ueniam gratis redeuntibus a male factis. 
Nune quoque maioris dat fumam relligionis 
Hoc tempus uenie quam legis tempora prisce. 





160 









Uestibus eque tı 
Ut fauus in ce 
Subtilis sensus n 
Que dum docto 
Ubere doctrina 


In der mitleren col 
und der deutschen hearh 
massen verteilt: 

bl. Ta. et thuris et 
lectum | salomonis | sexagı 1 i 
hel, omnes | tenentes gladios et | ad vella | doetissimi | unius cuius- 


que | ensis super | femur suum | propter |......| bl. Ib. noc- | tur-| 
nos. | Ferculum | fecit | sibi rex | salomon | de lignis | libani | colum- 
nas | eius | feeit | argen- | teas, | reclina- | torium | aureum, | ascen- 
sum | purpu- |..... | bl. IIa. aman, de | uertice sa- | nyr et her- | 
mon, de | cubilibus | leonum, de | montibus | pardorum. | Vvlnerasti ' 
cor meum | soror mea | sponsa, | vvlnerasti | cor me- | um in | uno 
ocu- | lorum | tuorum | ..... | ..... | bl. IIb. Quam pul- | chre 


sunt | mamıme | tue soror | mea sponsa. | Pulchriora | sunt ubera | tua 
uino, et | odor ungu- | entorum tuorum | super omnia | aromata | Favvs 
distil- | lans labia ! tua sponsa, | mel et lac | sub lingua | tua et 
odor | uestimento- | rum |...... 



















































































188 


35 


40 


45 


50 


55 


60 


65 


70 





das hüte F 
dat ik vor. 
tzöe mich 


dat mi nieb 
din änsich 
en wasch 
mit dinen 
des bid ik 


Och heilge 
läe mi der 
geniten, d 
dat ik di 
Läet mis ge. 
ich bins begert, 

dat mi din heilge licham si beschert, 

gar vlitlich röep ik in minen nöeden. 

Och höger vorst in hemelrik 

erbarn di in minen lesten aver mi, 

tgegen mi ontwik, 

din torn is mi töe swöre. 

gif minen sunden ein avervlöet, 

lä mi niet ontgelden höre döir dinen milden öitmöet 
end bis mir güet 

döir dinre möder Ere. 

[Maria konineinne 

nü döe mi hulpen schin, 

slüit up des hemels tröne 

end gif dat ich söe schöne 

komme tzöe dich däir in.] 

Mins levens ein güet einde, 

verl&ne höre mi, 

»öe dat mi niet verslinde 

der düvel ofte sin, . 
en wasch af al min sunden 

mit dinen heilgen wonden, 

des bid ik höre di. 







































































212 


25 


30 


35 


40 


45 


50 


1) hs. u 






Du! en sals oich neman deitslain, 
Sin, la oich bose wyf gain. 
Nummer en nim valsch oirkunde, 
Wye wale men dir des gunde; 
Doits* nm er dait, 


Wirt oirkunde rait. 
Vn n merren, 
Vaäü altü eren, 

Woltü ten. 

Dorch ‚tzoirn 

Wort rlorin. 

Wa n em tellen?: 
Der a gesellen 


Die vortent ? dat bose wyf, 
Die wedder krassen als eyn gryf. 
Stede bürghe ynd * land 
Sint dürch bose wiue verbrant. 
Willich wyf drecht saichten moit, 
Die is besser dan ennich goit. 
Sie is die got hait gemaicht, 
Deme sie wirt, die hait geraicht.® 
Voir golt siluer ynd gesteyne 
Geit eyn goit wyf ind ® reyne. 
Vn du en sals geynen has 
Hauen, of eman veert bas 
Ayn dü, büysen dynen scaden. 
Dinen sin dair af vntlade! 
Dair vmme is dye helle wyt, 
Want dair manich man zyt. 
Vn hode dich oich alleweghe 
Dat dü niet en sokes weghe, 
Da dü eman medde drieges, 
Sunder noit oich niet en lieges. 


2) ynde 3) vorhtent 4) ynde 5) geraht, erreicht 


getroffen, vgl. mhd. wörterb. 2, 589. Bartsch über Karlmeinet s. 290. Schiller - 
Lübben mnd. wb. 2, 64 s. v. geraken. 6) inde 











216 






Runda d s 
So stimt da Beh} ” 


Kunda dınellula, 
Die Flügel geben Federwisch, 
Runda dinellula. 


Sie dadadadert mit Geschrey, 
Da da da da da da, 

Gick, gack, gick, gack rufft sie dabey, 
Runda dinellula. 

Drumb rupfft und zupfft diese wol, 
Runda dinellula, 

Sanct Martin eine haben soll, 
Runda dinellula. 

Sanct Martin bleibt bei seinem Recht, 
Runda dinellula, 

Weh dir du armes Ganssgeschlecht, 
Runda dinellula. 


Gibt uns Gott wein, So trincken wir fein, 

Bis er von Hertzen, Treibt Sorg und Schmertzen. 
Wird doch gespürt, Das unser Herr Wirt, 

Selbst hat befohlen, Frisch Wein zu holen, 

Und nimt kein Gel. Wem das nicht gefelt, 

Der ist hierinnen Nicht recht bey Sinnen. 

Trinckt frisch umbher, Die läng und die quer, 





















































































































































gem weder Cnstel an 
noch durfte er ten 
diese jenen an, 

Hierzu kommen noch einige klein 
hältnis des Annoliedes und der Kaiserc 
hat die Kaiserchronik Rigidus Cato, da: 
res ist, wie auch Holtzmann zugibt, 1 
Der reim in 15, 18 


er sprach, swas er in se la 
er wolle sis wol ergeszan. \ 


ist altertümlicher und darum ursprüngli 


her quad, das her si wolti ı 

obir un ieht ci leide gedän . 

Ebenso sind im ausdruck einfacher un 
verse der Kaiserchr. 10, 32. 33: 

diu geslaehte der B 

her kömen von Arm 

als die entsprechenden des Annol. 307. 3 

dere gesleehte dare qua 

von Armönie der h£rin. 

An diesen stellen anzunehmen, wie dies 

tut, dass auch im Annolied so gestand 

änderung des schreibers zu sehen, dazu 

Auch dass Augsburg in der Kaiserchroni 

ae der dichter des Annoliedes in Otis 








Ebenso stellen sich aus den absel 
Adelger, Constantius zusammen : 

160, 30 - 161, 19. | 214, 17 —21 

Titus in den satel trat,| Der herzoge üf’ı 


zesinenhelden ersprach:| seden Baierener 
o wol ir Römaere, o wol ir helde 


me 
gedenket an di grösen| nü ensolt ir mi 
öre, ge 
di unser vorderen uns| dag ir mir die 
habent an bräht, habet gehı 
rät, 
wir nesuochen sie dä 
haime, 


darumbe wil ouh ih er- 
sterben, 

ode si muosen gerochen 
werden. 


geeret elliu römisken buidin ip nt Ic 


























men OFWEIGBFE KANTE, BEI 
“ . erzählten wunder hervor, von de 

"tige übertreibungen sind stets ein 
solcher stoffe. 

Es ergibt sich also, dass di 
historischem inhalt enthält, sonde 
men hat und ibn gekürzt, aber mı 
widergibt. 


IV. Zeit de 


Da also der dichter die Vita 
wir als frühesten punkt für die zeit 
fragt sich nun, wie dieselbe weiter zu 
kung Lachmanns, über singen und 
Massmann und Bezzenberger folgen 
der erhebung der gebeine Annos ge 
mung ist bereits von Schade, Cresce 
auch Holtzmann wider geltend macht 
übertragung Annos von Siegburg nac 
v. 644 Sigeberg sin vili liebi stat, © 
noch nicht geschehen war, und Anno 
hunderts als heilig bezeichnet wird, 
gewöhnlich sanctus Anno, sanctus 
Jedenfalls kann das lied nicht viel 
denn es sezt eine zeit. vnmonı °  ° 






























I. hr ‘ 
192. — An stelle von dj und m 
sidde 335. 466. 471. 596. 604. 
637. 773. 473, tedde 852. indes 
mehrere, die auch im mhd. durs 
liquida das d bewahrt haben; zus 
inlautende ältere d etwa 120 fälle, 
Weit häufiger ist d im inlaut 
quenz; es stimt dieses 2 zum teil 
steht es da, wo mhd. d erhalten ist. 
altin 150. 151. 346, 349. 851. go 
grunte 218. 225. werilte 25°. 179. 
bläte 227. 318. 456. aribeiti 273. 
595. 614. 872. gütin 602. unter 3 
Tante 392. 401. 404, 499, lanten 
659. gewelte 463. leintin 770. sc 
‚376, wante, wanti 16. 268. 308. 
324. 613. 845. 863. golte 476. (ge 
804, 874. antwurte 771. gesunte 
820. soltin 660. wolte, wolti 411. 
k woltin 329. 398, 682. 731. ha 
wirkertin 55. virleitier 806. 
tin 414. Ueherhannt u u 




















5. Pron 
Pronomen der d 

Vom geschlechtslosen pronc 
anzumerken. 

Geschlechtiges pronomen. — 
10. 28. 38. 63. 64. 65. 66. 72 usw. - 
gehendes wort angelehnt, und zwa 
es auf einen vocal endigt: alser 11. 
der 84. garter 126. stifter 198. st 
147. müster 318. 554. 822. genanter 
deddir 473, ubirwantir 534.  santir 
brähter 573. sühler 616. cierter 64 
rümiter 750. wister 754. woldir 77 
813. sühler 792. hötter 804. virlestt 
592. gerner 730. alser 771. Nach : 
unterdrückt där 553. sör 775. Von: 
sen auslautender vocal apokopiert ist, 
(unz her 207). Sonst komt er nur n 
rigen worte vor, mit welchem es au 
zuweilen zusammengeschrieben wird: t 
593; davon getrent: hie am 17° 





Demonstrat 

Davon kommen vor: nom. sing, 

179. — Dat. mase. disimo 765. dis 
fem. diese 256. diusi 750. — Nom 


Unbestimte 
Ausser den schon früher angefäl 
men zu bemerken: eincheinim 801. 4 


© 412. — niwiht 132. — niht 398. — 
= Von den zahlwörtern ist das 
er erwähnen: sibenzog : noch 161 neben sc 


6. Conjuga 

Starke conju 

Hinsichtlich der formenbildung 
ten nicht umgelauteten virgübi 844 als 
die 3. plur, praeter. von vehten : vu 
657, eine form, die auch andere md. s 
gr. $332). Die monophthongierung dı 
renden verba 8. 8.306, — Die endi 
lichen, mit e oder häufiger #. davar ” 






















0:%. burhtin : vorhtin 425 (= 
ü:6. herin : wärin 101. Suebs 
heirrin : wärin 407. — ä:ö. quäm 
a: iu. diühte : lühte 111. 

Die zahl der vocalisch unreinen, 
39, 18 in der chronik, 21 im Annolie 

3) Vocal und consonant unge 
si 149, unterdän : sorchsam 395. eirl 
(genädon) 771 wird man nach herstel 
hierzu rechnen müssen. 

Zweisilbig unverschleifbare reime 
willen 13. gescephte : bezziste 53. sun 
193. küninge : Babilönie (0. Babilonia 
nämin : werin 289. runnin : vindin 353. 
Röme (0. Roma) 385. vrowedin : Tröi 
Nia) : manige 415. Valerium : Leige! 5 
dig : gelönit 627. kundin : manne 701. 
volgit 745. nähen : lünin 757. gikeist 
819. winister : wazeer 823. 

Dreisilbige reime: engele : allere 1€ 
nete : habiten 861. Cesarem : keisere 
Ephesö (Enphesen?\ - mräliaun un . 



























































Er ya  ARGTEEEE DEREN 
Be Le er 


 "venus stützen will, Paul Ehrenpreis, der 





, „der zieh :zuf.] 
der schöpse im alten Griechenland he 
berg, mache ich den übergang zu der spä 

Zunächst folge zur ergänzung der d 
sungen über den ersten druckort Vossische 
einzeln veröffentlichten mit verweisung auf 


Taschenbueh für « 

1806 s. 66 Hauslehren von E 

168 Die genesung, Til 

1807 8.199 Die trennung, Tib 

202 Das saatfest, Ov. ] 

204 Die schule des Erc 

Jenaische allgemeine litteraturzeitun 
Nr. 131 v. 4. Junius s. 440. Kli 


Iris. Ein taschenbuch für 1810. Herausge 
8.200. Der Sulpieia geburtstag. Nach 
Morgenblatt für gebildete st 
1. jahrgg. 1807. Nr. 96 u. 97. Die wasserfah 
der neuesten ausg. der Lui; 
Nr. 301. Die zauberin. The 
2. jahrgg. 1808. Nr. 12. Busslied eines romı 
Nr. 17. Zur menschenkentn: 
Der dienstfertige 
Nr. 58. An Goethe 

Nr. 75. Kyniska. Aus dem 
Nr. 284. Lied der romantike: 
8. jahrgg. 1809. Nr.2. An Messalinus, Mess 

10. „ 1816. Nr. 144. Motto von Pove 














































































































886 






arin i 
arula gneifti i 
eldı Seintilla 
Ignil.} forlki I 
5 nit 20  Fauilla 35 
bal (pon 
Roguf Coelear 
eldfto 
Foeuf.t i 
10 Piruf 18 40 
glop 0 
Pruna 
hela 
Pruina 
15 alca 


I, 1. d.i. arion. 

10. pirus] Df. 436°: pyra, pira, congeries lignorum. in igne 1 rogıs ex 
quo ardet (in deutschen glossarien geradezu durch fiur übersezt); Df. 437°: piros, 
nutrimentum ignis. 

19. d.i. folski. Der schreiber hatte zuerst folki geschrieben und wolte 
seinen fehler durch überschreibung eines [ berichtigen, dies geriet aber unrichtiger 
weiso vor das 1, statt hinter dasselbe. (Gp.) 

21. d.i. spönn (spänn). 

24. biro] Df. 75* führt aus den Theutonista an: Birrus, schram (P), stal- 
broeder. 

26. socco] Du Cange VI, 277%: socus, cella, promptuarium, locus remo- 
tus et depressus. 

28. cepe] Du Cange II, 285* belegt cepum für sebum aus vielen mlat, 
autoren; sogar die form cepe ist nachgewiesen: pro cera, pipere et cepe. Df.528° 
s. v. sepum belegt formen wie cepa, cepum (unschlitt, schmer). 

30. sacella] Du Cange VI, 9*: sacella monialium (i. e. monilium) clausura, 

33. abgekürzt für bupkr. 

36. sorbulum] Du Cange VI, 300°: sorbellum, sorbinum, jus. Df. 543*: 
sorbieium, sorbillum usw., species lactis, suppe, mus, brei. 

38. tryna] In der vorlage des schreibers stand wol pis-trina, in zwei zei- 
len geschrieben. 

43. fehlt in den wbb. und ist mir volständig unklar. Steckt in -max- das 
got. maihstus? 

44. cloacarius] qui latrinarum monasterii curam habet, vel qui purgı 
eloacas, Du Cange II, 399°. 








388 


bel 
Lima 
[fuJerfla] 
Limare 
5 bolgx 20 
Securil 
fanlmihr 
Fabricator 
Imiphr 
10 Faber 
fmipja 
Fabrieia 
vikrar ...ip 
Saburrantia 
15 haman 


IV,4. Limare] Li 

7. samsmipr] Osmif 

12. lies fahren. 

13. 14. Saburrantia] kennen weder Du Cange noch Dieffenbach. Gehört 
das wort zu saburrare, mit ballast beladen, oder ist sabaterin, sabrateria, sabina 
(navis piratica, Du Cange VI, 2%; Df. 506*) heranzuzielen? — Von dem isländ. 
worte hatte ich vikrar .. entziffert, Gp glaubt nur die ersten drei buchstaben (vik) 
und die zwei lezten (ip) mit sicherheit erkennen zu können, und schlägt vikrar- 
skip (ist aber je der bimsstein als ballast verwendet?) oder vikingskip als ergän- 
zung vor. 

24. lies chalybs. 39. d.i. sner. 32. lies silex. falx. 

33. Ich hutte von dem ersten worte nur ...b...r zu entziffern vermocht, 
GP glaubt b..[b.. pr, wenn auch höchst undentlich, erkennen zu können und ver- 
mutet blysburpr, dus die wbb. freilich nicht kennen. 

35. d.i.näl. 37. d. i. pradr. 38. lies pilus. 

40. vindemio in der hier angegebenen bedeutung kennen weder Du Cange 
noch Df. 


V; 
biocer 5 mior  mior Inori Tall 
Denfuf.4 Spiluf Graeilif Exilif 10 Amentum Cafuf 
digr ıwnagr nora lorta fteicari berlli 
Grofful, Macer Atomia Alramentum Piftor Pincerna 






V,8 atomia] Df. 57®: nto-, athamus, attomos, athöomi, athemius (auch 


athom-y, -e, atho-, atta-, -nie, -nia), corpus indivisibile, corpuscula minuta 
sole usw. 

9. d. i. sneri. 

11. burrli] d. i. byrli. 





390 


Eillmr] 
Odfor] 
hein 
Cotif 
hixta 
gar... 
glyt 
Merx 
feria 
Navifeula] 


15 25 


20 


13. 14. Ergänzung vw 

18. garrire? welches 

23. Ergänzung von u, 

26. orexis] cibi appet 
Vgl. DE. 400*. 

27. Gp vermutet ver] 

29. d. i. hey-Ion (fehl 

31. Gp vermutet pakı 

33. d. i. hveiti. 

35. d. i. tröd (reisholz). 


36. GP teilt mir mit, dass heidekraut auf Island noch hente an stelle von 


reisig gebraucht wird. 


B. Zweites blatt. 
elix eynofura 
Vrfa maior Vrfa minor 
VIL... VII Afirjni 
hyadef Pliadef 
5 euceyle idem 
Areturuf Aranaec 
kyndel idem 
Aurora (?) Candela 





(8. 68.) 


fiofakarl 
Orion 
[fiofa]fyftr 


[Niornujlior 
Siduf 


1. elix] d.i #rE, vgl. Df. 199*: Elix-e, -ce, est major ursa, constella- 


tio. — cynosura] d. i. zuwös org«. 


3. VII [tfir]ni] d. i. sjau-stirni, Vigf. 533%. — 


fjösakarlar, d.i. stall- 


knechte, heissen die drei sterne im schwerte des Orion, Vigf. 157®. 


5. euceyle] ]. suculae. — 


ergänzung von Gp. 


(fiofalfyftr] die drei sterne im gürtel des 
Orion heissen sonst fjösakonur (stallmägde), Vigf. 1. c. 


Nur [yftr ist leserlich, fiofa 


6. Aranacc] solte auch dies wort aus Arcturus verderbt sein? 


7. kyndel] d. i. kyndill. — 
ergänzung von Gp. 


[ftiornu]lio() Nur liof ist leserlich, die 


8 Aurora] die lesung ist sehr zweifelhaft. 











394 






VI, 11. 
o für « steht (fals das wort ı 
III, 41 (d. i. sihverfull). 
Zeichen eines altertümliehen In 
V,1 für Dykkr, 


Dem hohen alter Jar handaahrif gp 
nirgends d, sondern au 
fob, feiß, treb, [mibr, [ı 

t steht für # in 
V, 40). 

n steht für nd mit 
und hlan-bolle III, 23 (v 
l. ce. s.X; K. Gislason, un 
8) s. 113. 

k und ce wechseln be yki rn U 

db steht für / in fihuerbol (?) IT, 41; « für fi in ra IV, 33, 
und w für f in glowe V, 27. w für v findet sich in wwir V, 25, 

rr wird in bekanter weise durch A geyeben. Doppeltes Z nach r 
steht in burlli V, 11. 

Accente finden sich nur 3: fol B9, vin B 19, drycer B. 20. 


HALLE, 9. MÄRZ 1878. HUGO GERING. 


Nachtrag zu Ztschr. VIII, 335. 


nawimathra in den von mir publicierten mitteld. glossen ist 
(worauf mich prof. Dieffenbach gütig aufmerksam macht) offenbar ver- 
derbt aus naumachia (vauuaxia). H. 6. 

































































418 


(43) 


(44) 


(45) 








u 
(rückwärts) 
An der raiß im 


Wie balder x dere echs a 
Das fachens an dem tumen. 
Das er die perg mit kreft du 


Er was von inen kaumen 
Grolfer fterch ; ! 
Er lieff as tag jez 
d aerzui in 
jm ward er 
Man fragett in f 


Von wanen er 
Oder wes er v 
Ich füch den ] 
Den folten ehr 
Den jft er vnerkenet 
Man hies auff ein berg [pechen 
Der hieß er loß genenett 
Da beliber uncz biß an den tag 
Da es begund nachten der rais er ich v'wag 
z E margnes ftraich er her vü hin 
jun dem gebirg da fücher in 
Er kaund jn nenen funden 
Vnez das es auff den aben gie 
Ainen fteig er da gefie 
Der trüg in zu air linden 
Dar vnder fand er ain roß gebunden 
Zu ainer linden alte 
Da lag ain ritter der was wund 
durch feine prun gar falte 
Den fchiltt den er folte tragü 
Der was jm zu klainen ftuckö von feine’ feittö geflagen 
d urch den helm was er v’fert 
Den fwaiß er gar falte rertt Ei 
(Zweites blatt. vorwärts.) 5° 
Nider auff die grene 
Von blätt fo fwebt ain michler bach 
Von grollen wunden das befchach 


u 


a 





























428 





ERSTE THÜRINGRF REIMBIBRE 






in ermangelung ausreichender hilfsmittel nieht anzugeben 


welcher bestimten quelle sie ‘stammen mögen; vermuten lässt 


Enenkel. 


bl. 1. vw. sp. a. 


5 


10 


Vnd di chalten gemain 
zu dem gingen fi int fam 
Vnd fulten do ir fek vol 
jofep chant ii wol 
Daz fi fein pruder waı 
er Iprach wo wolt üı 
Mit difem chorn hin 
lat mich horn difer 
Seit ir allez eins man 
all dew lewt di ini 
Di muzzen mir der we 
daz ir daz lant we 
Der ain fur di and'n ı 
wir leiden grozzen vngemach 


er 


15 Wir vnd Jacob der vater mein 15 Er lie 


20 


25 


30 


35 


jn Canaa muz er gefezzen fein 
Da lait er warleich grozzew not 
wir lazzen im nit wann zwai prot 
Jm vnd [eine chinden benam ein 
in mag wol hung’ nahen fein 
Ich fag dir herr hie fur war 
er het zwelf fun an d’ fein [char 
Den zwelften az ain wiltez tir 
daz folt du halt gelawben mir 
Den felben het pei Rachel 
vnd benianin den tegen nel 
Swaz Jofep mit den prudern redt 
dem geleich er doch indert tet 
Daz er ir [prach chunit zwar 


vo 


F 
18° 


In nv 


ernam ein haiden auz fein’fchar 30° f 


Der waz tugentleich vnder in 
dazteternur wann durch den fin 
Daz man ha A 
noch daz ez gefait wurd 
Dar nach hiez er fich 
in ein weite w 


* * 
* 


Daz 
ve 
Ditz 


(Bild.) 




















30 Allen dingen offen il 






Zweite TNÜRINGER ARE 


Zy gen. vi druf zy w'bene 
Zv lebene. va zv ferbene 

D' himel derz geftirne hat 
So daz er druffe vmme gat 
Betzeichent mit dem fehine 


a 


= 


=} 


Du 


Daz hier die cortine 
Nach wazzers varwe 
Was in liner varwe 
Ein and’ tuch da bi g 
Geleit uflez gezeldes d 
Damite man bezechen 
Die wazzer die ob vns 
Vn vns vuchte hite g 
ie roten [chafen h 
Die bezeichent zu 
Den roten himel vur 
D' git nach viuv’e rote 
Vn if durch daz vuri 
Wan daz er an der gef 
Schinet als er brinne 
Da fint die engele in 
Mit ir engelifchen fch 
Die hute iachandin g 
Die zu ob’ft waren ge 
Bezeichent mit d’ war 
Des oberften himels v 
Dar inne got vber alle 
It in gotlicher eraft 
Vier varwen geben ou 
Die mit grozer richeit 
Waren an die vmmehan 
Die in dem gezelde hing 
Bezeichenlichen beging 
Die vier elemente gar 
Vi waren nach ir natur 
Biffus daz tuch ift lini 






fch in dem wazzer gut ’ 
t im varwe gegebin hat 

ft fol bezeichent fin 
der varwe iachandin 
fehribet iofephus 


ichent hie mite 
ezeichent die zit 
iares zit vns git 
brot die druf int geleit 
ent vns mit warheit 
mande diz iar an in 
ü ez her vn ouch hin 
nement vü iagent 
benachtent. betagent 
enanter zit ir zal 
licht uf ein kerzen ftal 
on fteine vn ir art 
vü ir vrume vart 
t der w‘lde vmmerine 
et alle gefehene dine 
enzie ftucke vber al g 
n daz gotes kerzen ftal - 
famene fchone geleit 
fibenezig valde vnd’fcheit > 
canonie hat 3 
e luft d’.... en gat 
lichen bezeichent 
ir glofen die reichent 

. chent lich 





























HISTORIENBIBEL IN PROBA. 443 


man | vnt mach niht mer arbe'ten | wan ich han mich verarbei | tet 
der chVnich fande zenda | bevm finen fürften mit vil | lüten üf die 
tvden. Symon | fante ouch fin fine in daz vr | livge mit vil wol berei- 
ter IVte | zweinzech tvfent. die bevalh | er finfen] ffnen fymon färte | 
ouch felbe vil livtes fi chom | en ze famen vnt fi ftriten | mit ein 
ander. fymon vü fin | füne gefigten an zendabeo .. | do wart jvdas wunt. 
fi chom | en wider haim mit genaden. | der vinte wart zwei tvfent 
er | flagen. Ptolomeus was her | zoge von dem chinige anty 


(spalte d.) 


wen . do div wirtfchaft aller | grofte was . do gie ptolomevs | mit 
gewzften liten in . vnt | erfläch fymonen vnt finer | fine zwene 
vnde fvmlichiv | iriv chint. vnt alle die mit | in warn . er tet 
vbel wider got. | daz was tivuellicher mit. | Ptolomeus fehraip die 
igaet | dem chinige des waf vro vnt | alle die fine dannoch lebt Jo | 
hannes (ymons fin. dem wür | den div mar braht.der chinch | fante 
fin haimliche poten. | vnt hiez Jehanuem flahen. ! er wart gewarnt. 
vnd erflüch | alle die üf finen fchaden vz | warn chomen der mer 
welle | wizzen von Johannem der | lefe daz ander büch macha | beo- 
rum. 
Onyas. 


rs wart dar nach er | welt zeinem oberften | ewarten . vnt 

zir fehermzer | wan ditze gelobt er in. er | waf ein wife man 

vü chvnde | wol mit vrlige . wan onyas | wifheit ftYnt der Jvden 
dinch 


METZ. FREIHERR VON HARDENBERG. 

















Den sie nach im truge 
So man ir sin gewuge 
15 Diz was in sinir trachte 
Von kunste mangir achte 
Vnd listlichir wunder 
Von astronomie kunder 


Hiernach stehen in der 
sp. c, v.1—4, noch 68 zwische 
fehlende verse, von denen die 
bl. 97 b. 
Do der gotis wigant 

30 Gerumit hette egypte lant 
Er quam als ich gelesin haı 
Durch eine wuste in madian 


Bl. 2 sp. f entspricht daı 
Goth. häschr. bl. 97 sp. ec, v.5— 
bl. 97 e. 

5 Wan abraham von cetura 
In gebar der buwete alda 
Di stat in dem lande 
Di er nach im selbin nande 
Als ir sin name 1 























den ortin waren geslagen 
Sechse krone liechte guldin 
10 Vnde drabe gaben liechtin schin 


Bl. 2sp. a entspricht volkom 
v. 29—32, ibid. sp. d, v. 1—18. 
bl. 142 c. 
Vmbehange. liechtvaz . kerzinstal 
30 Daz wieter alliz. vnd ubiral 
Ieeliehiz nach sinir vndirscheit 
Als iz was dar zu bereit 





bl. 142 d. 
Daz man gote diente mite 
Nach dem ordenlichin site 
Ist in der eristenheit 1 
Noch di selbe gewonheit 
5 Daz man noch (st. nach) gotis 
gebote 
Bl.2 sp. b = Goth. hischr. bl 
sp- a, v.1—14. 
bl. 142 d. ‘ 











u 


or 


& 







REGEL, GOTHAER 


£ 
. Daz er si ze weib wolt nemen. 
Daz si gert vnd pat v 
so wolt si im geben die stab 
Also wart in churtzen tagen 
vnder in vber ain getragen 
Daz sich moyses dar vmb gedacht, 
vnd nam daz weib in sein acht! 
Da von gab si im ynd seinem her 


stat vnd len wer 

Da von ei weib sa 

Waz er dı t alda 

Ob ers ai ders ist (st. icht) 
in tet de: ‚ehrift nicht 
Doch w vil erchant 
der mer k daz lant 

Do er si morn rach 
die mor lo nemen sach 
Zu weib dı. rerhiez 


Die im sich vnd die vest liez 
Tarbis waz die fraw genant 

Daz si im ze weib wart erchant 

Vnd daz ir minn waz ir (st. sin) lon 

Dez zurnt vil ser Aaron 

Vnd maria die swester sein 

Die taten im so wol (st. vil) zornez schein 
Daz ez got sider an in rach 

wie die rach an in geschach 


Bl. 2 sp. e entspricht genau bl. 80, sp. d, v.42—49, sp. &, 


Bl. 2 sp. f ebenfals ganz genau — bl. 80, sp. f, v. 40—45. b1. 81, 


sp.av.1—24, 


Aus dieser doppelten vergleichung ergibt sich der schluss, dass 
'n. von Hardenbergschen bruchstücke ein überarbeiteter 
und interpolirter text der Thüringer reinibibel vorliege. 


K. REGEL. 


1) w. 6 u. 7 fehlen in der pergam. hdschr. (vgl oben s. 447). 


















































































































tung des 15. jhäts. 82 ff. 
syntax. relativsatz. entstehung 45 
iech. ö, örı 45 f. 0209 & doaoon . 
t. quod 46. neuhochd. partitiver ge 
tiv erstarrt (zeugs) 495. partic. abs 
495. affirmativsatz mit d. verb. bego 
nen 495. s. gotisch, althochdeutsc 
niederdeutsch. 
träume von heldenmüttern 129 ff. 
Tschudi, quelle für Schillers Tell 150 fi 
urkunden, fränkische. grenzen der dis 
lekte daraus festgestelt 327 ff. 







DO. VERZEICHNIS DER 1 





Lateinisch. ; Waltharius. 
Lambert v. Hersfeld rl f. 8. 
ad ann. 1054 s. 263. h 263 f. 8. 
nn. 1073 8.268. ! 626 f. 8. 
martyrologium Adonis 781. 789 
zum 6. august 8. 295. 810— 82 
nn 13.» 8.29. 163 ff. 
vita Aunonia ! 1086. s. 
1 4. 8.298. 301. Got 
Bu 5 Röm. VIL. 3. 
7. 8.299. 300. 1. Cor. XVL 
8. 8.300. 2. Cor.V. 11. 
11. s. 300. Skeireins III 
13. 8. 299. Althock 
all: |asp. xxvr