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Full text of "Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins"

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Zeitschrift 
Geschichte  des  Oberrheins. 

Neue  Folge.    Band  IX. 


Zeitschrift 


für  die 


Geschichte  des  Oberrheins 


lierausgegeben 


Tou  der 


ßadischen  historischen  Kommission. 


Neue  Folge.    Band  IX. 

(D>r  (MiMK  Belhc  11.  B>tnd.| 


3Ut  Sfl  Tafeln  AbbUdnngen. 


Karlsruhe. 

J.    Bielefeldes   Verlag. 
1894. 


B. ''''' S3  °'"  X        22/ia 


Inhalt. 


8*H* 

itnus»  Politik  im  Jalire  15DU,  von  iUola  Bollaendtr-    ■    ■  I 

Mir;  and  der  Bultttter  GuauiilUiumorJ,  von  Karl  Obser        49 
Mb  FMlMLmng  itr  Flore«  tcmpornm.  von  Rdnbolt  Siecht,  Cau- 
m   wo  Jtuu;  Suukl  Vvier  iu  ütrassburg ,    IS^Ü— 1444,    mit- 

fdefU  Too  Richard  Fester 79 

MüdM  ÖM  Mu-kgrAri-u  WULielin    tod  üa>]«a>]liulfn    uud  Heiner 

FkaJIe,  von  A.  roa  Oechelh&aser  (dazu  Tafel  1— XI)  ...      U6 
DCb  CaleAttte  zo  Konstui/,  ihr  Buch  nud  ihre  Keicltea,  von  L. 

Kln»tt  (Jmu  T»fe]  Xll— Xt\') IM 

Zar  OtruiA   des  Rr^na  ton  Prüm  und  deu  Aauales  Metlenaes, 

«W  iVWhUtf  rOfi  SlBMD 215 

badäcltcr  FOrvtm   oDd  FOntiitoeu   tu  Rum,   von   Frlc* 

*tcfe  fM  Veach 221 

4taiO«s(mbicliet  KJoilerleben.  (I'rotocollam  tiengeiiliftcease) 

(ScUnaS  *oa  rrtti  BaiBiartii 240 

nd  GfiUr  drr  DouproiMtei  von  Konstanz  in  Coltnar  und 

UapffniL  voD  tag»!  Waldnar 360 

Ob  BitotiiKlrFh,  drr  rhcnali^a  rratDooelnteoser-Abt«!  Altcr- 
ktO««»   «iif  dem  Schrarewabl,    von    FTdaX   Jlkob    Schmitt 

(4m  Tafel  XV) 274 

tal  ünsfak,  nach  «etaem  Leben  und  litterarisclieQ  Wirken  gc- 

rtiiiiit  «fu  r.  ▼.  t.  Both 3M 

IblllBiM  l'rkuiidai  für  S(.  ^lejihan  in  Straeabtirg.  von  Wllhaln 

VhflU  (dan  TaM  XVI) .      3B9 

tt(  tfanfchriftwi  «od  Ulridi  Ricbentabi  Chronik  dt«  Konetaiuei; 

Komik,  Ton  Sa4oir  K»tu«k  (dazu  Tafel  XVII-XXl)    .    .      44a 
ivmria>  ofipidum  Arfjrntaria,   caatrum   Argentan«nt»e   und 

OIb*,  nv  I«Ibo  Ffanoeaschnld 497 

aar  Gflarhicbta  der  tuilUrhen  Ijmdtage  xnn  IBin— 1845^ 
■ilCMcat  nnd  eingelÄt^t  von  Friedlich  roD  W««cb.    .    .    -      681 
Bcnftuff  nadi  Ütnisburg  von  lai  Leox     .....      Ü39 
TmhcIi  4tf  Stadt  StrMihurf  nm  Aufnahme  in  den  eidj^nössi. 
■ha  Bad  1664— 86w    Ua»  Bündaii  SJttMabargi  mit  Zflricb 

Md  Bob  181»,  TOD  ib|f  labtar 68S 

feHkMHt  im  XTX.   Jafarhund><ru   in    Freiburg,   von    Karl 
Mtalir  (dun  Tütl  XXU) 605 


VI 

Hiscellen.  scii» 

Ldmesuntersuchung  in  Baden,  von  Karl  Schmuchor  ...  17S 
Verbrüderuugsbrief  zwischen  dem  Kloster  Murbacli  undLuzeuil 

1234,  mitgeteilt  von  H.  Pfannenscbmld 175 

Zu  Nikolaus  von  Butrinto,  von  Alexander  CarteHler! ...  321 
Badische   Erbansprüclie   auf  die  Pfalz   vor  dem  Eonstanzer 

Konzil,  yon  Rlcbard  Fester 323 

J.  G.  ScbloBsers  Cirkularkorrespondenz ,   von  HelDfich  Fanck  825 

Zum  BappoltsteiDischen  Urkundenbuch,  von  H.  Bresslaa  .    .  326 

Zum  Itinerar  Karle  des  Grossen,  von  Bembard  T-  SfmsoD    .  516 
Zu  den  Besuchen  badiscber  Fürsten  und  Fürstinnen  in  Rom, 

von  Friedrich  7.  Weech 516 

Ein  Steckbrief  aus  dem  fOnfzehnten  Jahrhundert,  von  Hein- 
rich Witte 517 

Studierende  in  Dillingen  1599,  von  Friedrich  T-  Weech     .    ■  518 

Zu  Matthias  und  Caspar  Beraegger,  von  K-  Jaccb    ....  619 

Über  den  ländlichen  Hausbau  in  Baden,  von  Aloys  Schulte  .  712 
Der  Meister  des  Langhauses  des  Strassburger  Münsters,  von 

Alors  Schalte 715 

Ein  Brief  aus  dem  Feldlager  vor  Neuss  1475,  von  J.  Weiss .  71B 
Die  sogenannte  Strassbui^er  Legende  vom  Jahre  1552,   von 

Gottlob  Egelhiaf 722 

Litteratumotizen 176,  326,  526,  725 

ßadische  Geschichtslitteratur   des  Jahres  1893,  zusammengeetcllt 

von  Peter  Albert 350 

Elsässische  Geschichtslitteratur  der  Jahre  1892  und  1893,  unter 
Mitwirkung  von  ErDSt  Marckwald  zusammengestellt  von  Bans 
Witte 527 

Entgegnungen,  von  Professor  Dr.  Arthur  BOhtlinsk  und  Archiv- 
rat Dr.  Karl  Obser  in  Karlsruhe 378 

Berichtigung 388 


Hitteilnngen  der  bad.  hlBtorlsohen  KonunlBBlon  ITo.  16. 

Bericht  über  die  Xu.  Plenarsitzung  am  23.  und  24.  Oktober  1893, 

erstattet  von  dem  Sekret&r  der  Kommission ml 

I.  Archivalien  aus  Orten  des  Amtsb^Kirkü  Boondorf: 

A.  Verzeichnet   von  dem  Pfleger  Landgerichtsrat    Adolf 
Blrkenmajer  in  Waldshut. 

B.  Verzeichnet  von   dem   ehemal.  Pfleger   Notar  Matth. 
Dietrich  in  Stahlingen ml6 

n.  Arcbivalien  ans  Orten  des  Amtsberirks  Engen,  verzeichnet 
von  dem  Pfleger  Pfarrer  K.  Ses^er  in  Baithaelach .    .    .    m28 


vn 

Anttnüi«!)  aoi  OrlKn  (|«a  AiDtsb«zirkt>  KonsUiu'.: 

A.  VfnridiDet  toq  «loto  ehcmkl.  Pfleger  Pfarrer  Jwa^h 

Sbanbirg  in  BU'ihin^ni. 
li.  Yrrwidiiiet  vi.u  tlcoi  cbeniL  Pfleger  Pfarrer  Hatcrt 

■iitertt  in  Riebwinffen. 
C.  Virwkbn«!  von  dem  Pä^er  Prof.  a.  D.  Fr-  Sb9l«U 

ig  KoDbtaas n3>i 

ArdiirtÜea  ans  Orten  des   AmUbcstlrks  SlMlcurh,   r^r. 
_  avkfaiel   Too   dem  etiemal.   l*fl«ger  Pfarrer  Sari  Seflgcr 

^K      ti  BklUuulteh n4l 

^VT.  ArcläTiilien  tmi  Ottea  de<  AmUbocirki  Cberlinfttii,  rer- 

I  ari^not  T.  d.  ehem.  Pfl<^er  Pfarrer  ZiTor  Odr^  in  Owiagun    mi? 

n.  Ardnrmlini  aus  Orten  des  Amtabisirks  Mnllüclin: 
I  A.  Vetxci<'-Iip«l  fOD   dem  etirm.    Pfloj^r    rfAmr   Albert 

^H         Jiltu  Slirerl  ■       nS2 

^H      B.  VenxichnM   foo   d«tn  Pfleger  Prof.   Albert  fliaxi   in 

^V  Mtdlheim m&ft 

jVbridimi  und  Berklili^aK       m5G 

lilL  Vtnctdiais  d«r  in  dem  FamiUenu-cbiT  der  Fnäberrcn 
Rntder  tiiq  Dicrvburg  in  ßsuVo  etitbalteneo  Archiralien, 
aaffcfcnifft  vaa  Dr.  flago  Iseiturt  in  Karlüniht«  .    .    m57 

Tin.  Ardtirmlifn  na»  Orlr-n  de«  Antabcurhs  Triberg.  r«r- 
Mklmrl    TOD  dem   ehcmaJ.  Pfleger  PfiuTer   C-  lAttlg  in 

KonUcIi nill6 

DL  ArtUrmUsD   tui   Orten   des  Amubezirks   LOrracli ,   ver- 
iiiflmiii  Toa  den  Pfleger  l'mf.  Seorg  Frledr.  Unleln  in 

Utencfa nil20 

'X.  Ardinfien  lui  Orten  des  Aintsbeiirln  Arhern,  -ver- 
tflrlmri    loa  den  Pflcp'r  gHslI.    Lelirer  I>r.    HeriniiiD 

IcUftdler  in  Swbach     ...         (dI21 

ArrMtiJl'-n  so«  Orfn  dn  AmUbczirlcB  Bn'Uadi,  ver- 
Mkhnrt    Tnn    dem   I'fleger  Unhrerntiubibliolhcksr   Dr. 

hMltU  Pfsff  in  Freilxinr tnl36 

Ar<'liiT4Ucn  tu  Orten  de«  Amtibezirk^  Dnrlnrhr 

A.  Vtrtäcfcnvt  von  dem  f  Ptleger  Prof  K-  6.  Fecfct  -    .  ni  129 

B.  Varadchnct  toa  tlcn  ebcmsl.  PScgcr  I*ro0mnasiams- 
«rdtlor  Dr.  Adolf  BAchle  in  Dnriach    ......  ml 34 

Arrhinltni  sos  Orten  dot  Amt«))Mirki  ERimenfinpn,  ver- 
Mitlmei  TOO  di^m  ehvmiU.  Pllcger,  jelxigen  Bezirksdele- 
^erta«,  Prot  H.  ■»nr  io  Munhofan n)lS6 

f.  ArddnBtti  wo  Orten  des  AnUbrnrlt^i  KHtl,  vcrKeicImet 
IM  40B  dtMsal.  Pfleger  PfiirrcT  iUred  Leitx  in  Wiedocb  mlfle 

r.  AfddfsHCB  sw  Orten  iles  .Amlsbrziikii  Schopriioim,  ror- 
wätkml  Toa  den  POeger  l'ntt.  fistrg  Frl«4rkb  Eoilsll 

inlämeh m]89 

'  u  KU«  Ort*n  tle»  Aiiit>l>i-^irka  Eborliacb.  vr- 
I  <'n  iWm  ebrau)  ['llrsfr  Ol>«rftntnt&nn  WllkslB 
fftWl»l"  In  ThirUrh 11146 


vin 

8«lt« 

XVII.  ArchiTalien   ans  Orten  des  Amtsbezirks  Wertheim,   ver- 
zeichnet von  dem  t  Pfleger  Arcbivar  Dr.  Ktrl  WBgB«r-  ml48 
XVIII.  Archivalien   aus  Orten   des  Amtebezirks  Mesakirch,   ver- 
zeichnet TOn  dem   Pfleger  Pfarrer   Leopold  Scbappacher 

in  Henningen ml49 

XIX.  Archivalien  aas  Orten  des  Amtsbezirks  Wol&cb: 

A.  Verzeichnet   von   dem  Pfleger,   P&rrer  C-  Dtmal  in 
Steinach .  ml62 

B.  Verzeichnet    von    dem    Bezirksdelegierten    Prof.    Dr. 
Christian  Roder  in  Rastatt mlS9 

XX.  Archivalirn   aus  Orten   des   Amtsbezirks  Freiburg,   ver- 
zeichnet  von    dem  Pfleger   Universitätsbibliothekar  Dr. 

Friedrich  Pfaf  in  Freiburg ml69 

XXI.  Archivalien  aas  Orten  des  Amtsbezirks  Schwetzingen,  ver- 
zdchnet  von  dem  Pfleger  Prof  A.  Ferd.  >alar,  Vorstand 
der  Höh.  BQi^erschule  in  Schwetzingen mlGO 


Tafelu. 

I.  Markgraf  Wilhelm  von  W.  Vaillant. 
n.  Markgraf  Ferdinand  Maximilian  von  demselben, 
m.  Markgr&fin  Lndovica  Christina  von  demselben. 
IV.  Markgraf  Leopold  Wilhelm  von  demselben. 
V.  Markgräön  Sylvia  Katharina  von  demselben. 
VI.  Markgraf  Hermann  von  demselben. 
Vn.  Markgr&fin  Katharina  von  demselben. 
Vm.  Markgrafin  Anna  von  demselben. 
IX.  BÜdniss  eines  Unbekaonten,  von  demselben. 
X.  Markgraf  Wilhelm  von  M.  Merian  d.  J. 
XI.  Markgr&fin  Maria  Franziska  von  demselben. 
Xn.  Steinmetzzeichen  Konstanz. 

Xm.  „  Meersburg,  Salmannsweiler  und  Badolfzell. 

XIV.  ,  Überlingen. 

XV.  Grondriss  von  Kirche  nud  Kloster  Allerheiligen  i.  Schwarzwalde. 
XVI.  Schriftproben  zu  Wiegand:  Die  ältesten  Urkunden  für  St.  Ste- 
phan in  Strassborg. 
XVn.  Aus  der  Konstanzer  Richeotal- Handschrift  (E-):  Zusammenkunft 

in  Lodi. 
XVm  Ans  derselben:  ßelehnung  des  Burggrafen  Friedrich  von  Nürn- 
berg mit  Brandenburg. 
XIX.  Aas  der  Wiener  Handschrift  (W.):  Zusammenkunft  in  Lodi. 
XX.  Ans  der  Karlsroher  Handschrift  (£.):   Zusammenkunft  in  Lodi. 
XXI.  Aas  derselben:  Einholung  des  KOnigspaares. 
XXn.  Rekonstruktion  der  südwestlichen  Ecke  des  Ijettners  im  Münster 
zu  Freibuig. 


~^^^^v 

»    J 

)UUrb«tt«r  ihws  Bandes  der  Zellsdirlft.                        ^^| 

AtWtT.  Dr.  I'twr,  Stailurchiw. 

Freiburg  L  Br.                     ^^^| 

BuoHJURKS.  Dr   Piiti,  Profeoor. 

^^^^^H 

Saga,  Dr.  Ilebmcli,  Comniutspnifeawr. 

BueL                                 ^^1 

CiBnuiBU.  Dr.  Atexasder. 

Euknibe.                        ^^^H 

SonjiKAr.  Dr.  GotUob,  Proftnor. 

Stuttgart.                      ^^^^H 

Pnnft.  Dr.  Hichiinl,  Prinulozeat 

MOnclieii.                        ^^^^^1 

F»cx.  Uwbcb,  ProfcoMr. 

6«nMbicb.                    ^^^^H 

tbkCrr,  Dr.  llenaEo,  Oberbililiothekar. 

OieBsrn.                            ^^^H 

ELnxmn.  Dr.  Annüo,  Professor. 

Struibarg.                         ^^^| 

iKus.  1>r   K- 

^^^^^^1 

KACTum,  Dr.  Rndolt. 

Halle.                                 ^^H 

KiJtni,  A.  DnltAo 

Hacknang.                          ^^H 

Los,  Dr.  Jlu.  Uniraoiatiprofiwor. 

BerliD.                                ^^1 

ItABcavALb,  Dr.  Ernst 

Straasbarg.                         ^^^| 

Jlsntn,  Dr-  Alojrs 

Hdacheo.                      ^^^^^H 

Omam,  D>.  Kul.  Arcbimtt 

ICarlarube.                     ^^^^^H 

VW  OcnnaAABrfrKB,  Dr  A  ,  ProfesBor  «n  der  Tech- 

^^^H 

Btekaa  BoduKbaJo. 

^^^^^^^^1 

Pr*«XK»rsiiu>.  Dr  Hdoa,  Archtrrat,  ArehiTclireklor 

^^^^^^1 

B«««n«Ba.  Dr.  M&k,  Prof.  &.  d.  Teebn.  HoehschoJe 

Karlinih«.                     ^^^^^H 

Boa.  F.  W.  £.,  Aichmr  >.  D. 

Qeiseiibeim.                        ^^^| 

Sousna,  Dr.  K&ri 

FVeibarg.                            ^^^| 

Sninn.  fVaoi  Jakob,  Architekt. 

EarUmbe.                           ^^^| 

SBKOAca.  Dr.  Karl. 

StnaBburg.                         ^^^| 

*«»• '  Tm.  Dr.  Aloyi,  UnirertiUluprofMwr. 

FVeiborg  i.  Br.                      ^^^H 

TtCHiBi  Dr.  KuL 

Karlsrubc.                            ^^^H 

las  f*itlFfiT,  Dr.  Berahird,  tJaiveniUiaproftaKr. 

Preiburg  i    Rr                     ^^^H 

WOiPintk,  Dr.  Gagm,  Sudurchirar 

Colmar.                                ^^^H 

«w  WaacB.  Dr.  friadrich,  ArchlTdinkior. 

Earlsmbe.                             ^^^| 

Vmi,  Dr.  J«s.,  Artihhv. 

Wallorstcin.                         ^^^| 

Wfaauv.  Pr-  Wilhchit,  AKbrnürckUtr,  Pmfeasor 

Strauburg-                           ^^^H 

WnacKiWAVs.  Dr.  Otto,  budurdiirir. 

^^^^H 

Tira,  Dr.  llkBB. 

^^^^H 

Wim.  Dr.  tWarkk,  Profauor. 

SavMBD.                        ^^^1 

Redaktion. 

^1 

ProfcsBor  Dr.  Scrcltk. 

^1 

Eedaktionsaaäächa.oit. 

^1 

Arrhirrat  Dr.  Obser.    Profeaur  I>r.  ScnrLT«.                                     ^^H 

Ftnfemor  V             -    ■     •.     ArchiTdircklor  Dr. 

V05  VCBOB.                                ^^H 

("roreeor  Dr.  \iaa\xo.                                          ^^H 

Oafceims  Uofru  PniAaBor  Dr.  WtxRn,i 

^^^1 

^               ^^ 

Inhalt 


r^tr«»\]<tri(<i     l*tiIitUl   In  Jalire    ISnS,   ti*m   l'Mrvnr   Dr.   Atktli 
M&a«Bd«r  tu  KtruMkinr 

„.     Bofcfcpfcrtf.    I>rbr]-  ikkI  Jit  lLjiit»llrr  <M«'itll>tiiiii»pl.  <on  Arclgr. 

^ft        rat  Hr.   Bari  Db(>r  m  K-irl-ruli"  - 

^^D^lTurtst'Uunx  ^t  Kli'iv«  tnuiitmiiu,  von  lUinlMkU  8IkU,  Can- 
^^^■lar    TOD  Jumr  Hinkt  Trln  ia  iHrunburg,   IWVi  -li44.   »iu 

»BildntaMT  «U«  MtrkRnfc»  Wilhelm  *tm  llNili-t..|Ufl«n  »nii  nr-inrr 
Vanilu*  iniil  rir  I.>ihi>lfui-kul»ln),  imi  fnifHMir  IV.  A.  m 
•KbClblQwr   iti   Kjrl.r.iW 

i^B  Ui"  liiin»   m  I1m1i>ii,  tun   Dr.  Kirl  Ichvaafibtr  in 


tt 


US 


1» 

Vir*'liHntu'H»lTii"(««i«ilirnilc"m  Kl'"l'»  M!irl.:i.  b  iin-l  (.n^ciill 
VJM.  inilaptt'ili  Toii  I>r.  H.  FfaBBaMchnMI.  i-».i-  ^''  li<>~- 
ral  miO  An  Itit  Jlrrktitr  tu  Colmar ITA 

IJUcralarnntbi'n )7<I 


VlICiiluoAtn  d«r  bftd.  hl«t«ri»ehen  KommlMton  Ho.  li. 
IlrrKitl  uUt  üli'  MI.  rii-itnt>i(xi)aM  nm  .'.1  uu<l  :.M.  'liluWr  li)l>3. 

rnt&IUl  von  Jotii  iN'Lrcütr  il<'r  KoiiiiniMH>ii ml 

I.  AT'  liitilin  Bui  Orirn  «]«•  AruuWiiirk*  Itmirnlorf.  A.'Vtr< 
^ii'haci  vrn  d«]»  l'flritrr  iW  hntj.  hi>tnr.  KnmitWeD 
Uii)tltfrritl<l«tji  Adolf  BlrkCDffltJler  in  Uitl'bliiiL.  il.  \'tr- 
ti-u  litKt  ti'u  'li'ut  vlitinul.  rilcfii T  itrr  btd.  luitot  Kom- 
iiii*lnn  Nnttir  Haltb.  DIelrleb  in  MUlilmitfn.  ....  nIG 
11.  AKtii*>li"<  »IIa  Ih-lrii  ilirt  AmlilM^rirk«  Kiif^r«,  vencHchoM 
von    ilrn    l'U^n^r  «lor    )iul.    bntiT.    Ki>ininikMo«i    ITitrrv 

K-  XmC»  i"  llutllioilit'li inK 

in.  ArehlT^ra  biu  Orico  Oe<  An*uH<r(ir(i>  K«n«Uti«.  A.  Vtr- 

■«•khiXl  von  ilcm  clii-fBal.  I'llf  jcr  lUr  bul-  hiilur.  Kninnb»  , 

•Ion  rbrrcr  JMfpl  BlMl|l»«rr  in  UK-lkmgcn.  It.  Vcr- 
»eii'hiwi  »Oh  ilrtn  otM'mil  lllcitfT  tlt-r  liml.  hamr.  Kfun- 
BiMioa  Cftrrrr  Bibert  WlBttnr  in  lliehuingvii.  ('.  Vcr* 
■«U'futot     tO(i    i]r"n    rUc^tcr    ilrr    Iwil.  Iiiatui.  ]Viiiiitui>tirin 

|>r<^f.  »■  [>   ?r  U>«)ell  io  Koiuil'nu ii)34 

IV.  Arrhliftll«    iiiii    Orifu  dp«    ATntslifwrki  Slmkat-I..    rer- 
Micboet  foo  dan  elutiui.   rUrgcr  der  bau.  tiulor.  Koa- 

miwloa  Vbrrr.  Iirl  l*«(«r  in  ItAiihafiIa<'.li mll 

Vi  ArchlTälien  aua  OrUii  da«  AmUbtfxirk«  Cbcrlinffni,  Tar- 
jAlcknet  <roii  dam  cli'-niiil.  Pfl«fi.T  ilcr  bad.  biator.  Korn- 
■lisaloa   PfMTrr  Xtfar  Qdry  «»  Owingcn mil 


i 


Strufifiborgs  Politik  im  Jabr«  1552. 

Voo 

Alkuin  BolLwnder. 


ilichdera  Ende  April  MfU  in  die  UänHe  An-  Franzosen 
w»r.  Überwhritl  der  KÖoig  Heinrich  II.  in  den  ersteu 
des  Mai  die  Voeesea  und  schlug  in  /ahem  sein  Haupt- 
auf,   io  JcT  Hoffnunp,  auch  Strasi^^burf;,  die  „starke 
wer  drs  Ilheinstroms"  in  seinen  Besitz  hringen  zu  Icönnen. 
Ibe  Bber.  initachlositen,  mit  Gut  uod  Blut  seine  Unab- 
Itktit  und  Zugehörigkeit  /nm  tieiche  zu  behaupten.  Ver- 
den Fmnxosen  ileo  verlangten  Zutritt  und  bewilligte 
h-digUcb   eine  geringfügige  Zahl   Virtualim    aus   dem 
Kine  Belngernng  der  Stadt   aber  tnusste   dem 
«EMtrait'hl«  ihrer  festen  Mauern,   ihre«  treHlichen  Ge- 
tuid   ilinrr  ausebnlidien    Heiwtzung   aussichtslos  er- 
uüen.    So  sütate  er  denn,  ohne  nur  einen  Anschlag  auf 
imaaibafg   xn   vexsurhen ,   seinen    Uecreszug   Ober    Uagenaa 
W«b»flburg  foru<) 
Hier  trufcn  vcr«:biedene  Dnistände  zusammen,  die  ihn  zum 
'  it—wrhe  aus  (iem  EIao.'*^  bewogen,  vor  allem  die  Nuehrteht 
itaiKin  EinfaUo  nieder lÜndiachiT  Trupiien  in  das  franzüsisrhe 

I  Aaituhrljcti  situ]  dim«  Vrtrgatigc  gescbildcn  in  llollatiiiior,  Stra8B< 
I  n  (hwi««tK'li<-ii  linfgK  1&62  luitl  »FJae  StnsBbargrr  Ijegnide".  — 
Mip«flirbrr«iiiH>  MÜuvilil  K.t;i?lhiur,  [h'uiflcl«  (ietcbkrhte  im  16  Jkhrh., 
«MtUdi :  .Die  Stnttbur)[i>r  (eiiorUn  auf  die  ui^ebticben  Gesaudtei], 
■ii  3UJ  tlft  Dimrr  T«rl(letd(>ien  Salduen  KinlaB  begehnen,  uni 
•nt,  duB  der  K&iu^  kclhiit  all  üa&t  ilirvH  Hut»  mit  40  KciUnt 
fluil  bamt^f  indem  rr  mich  als  GevAhranano  nennt.  wAhread  gth 
Mh  Ol  >W  ob«  ftogt^hriifn  Srbrirt.  p  &21  die  Oruadlocigkcil 
aOgtatia  ila  neblig  gutgenomtDCMi)  Aogabeo  dargctbiio 
Mc     E^eOMaC  kaan  klemach  nu^in   voo  ihin   dUcrtes  ßucb  gar   nicht 


.4.l»vTk.  x.r.  U.  1. 


1 


Strantiurip  fttUiik  I5.'i2. 

imcn  »in  miicliten-')    Am  (i.  Juni  erlitss  daher  Karl  V. 
Stmashartr  folgendes  Sclireilwn:  Er  hätte  vernoromen.  daus 
Utr    Kricgsvulk    beurliiutwii    und    ilmi    zukoinmeu    lassen 
Itcn.     Kr   näru  damit  einverstanden;  Claus  von  Hattstadt 
da)a<*lb4<  eben*o   wie  ilii.-  Bosnlziiiif;  der  anderen  StHdte 
Oh«nt   in  DicuM    und  Bestallung    iielimeu,  der  Graf   von 
MoDtfort  nad  Kotenfels  es   muMem  und  ihm  zurühren.     Im 
igpu  aber  sollte  sirli  ^ln'  Stadt  in  uutem  Gewahrsam  halten, 
ir  den  hoben  ruem.  lob  und  cer,  bo  ir  ley  uns  und 
icniglich    ewers  wolhnllens    ballien    plllicli  erlangt  and 
ra  habt,  kundiiflich  auch  erlintien  nmget.^)* 
Äl-   '         Hiief  am  IS.  Juni  in  Strassburg  eintrifft,  stellen 
Lh    .         :   den  Oherüten  de.^halti  zur  Rede,  der  i>ich  eot- 
i:  Kr  liStte  airh  nicht  dennas^en  erlKiteu,  sümlem  so 
it  da«  KriesaYolk  beurlnnhen  wollte,  wären  die  ITaupt- 
tpnf^    willig,   fs   Jr.    \:t.    iuzufiihieii.    Auch   die   Uaupileutc 
.  man  wolle  sie  an  ihrer  WolilfahrL  nicht  hindern, 
iier  Ka(  iMiheiot  nicht  ohne  üruuU  die  Befürchtunt;  gehegt 
n  haben,  durch  TberloKsung  Aks  Mädiisdien  Ki  iegsrolkes  an 
ieo  Kab»*T  den  »hmdiin  nuf  die  Reichsstadt  erbitteiten  fran- 
ttKürbro  König,  der  durch  seine   dort  belindliclien  Agenten 
Iher  alkr  Voritiiiige   in  iler»elben   jederzeit  nuf  das  Gennnefllo 
MMiTichtet  war.  Yorwund  /u  feindlichen  Sctiriiten  zu  gehen.'*) 
Man  Biitworlele  dahor   dem   Utiersten:    Man    wolle    drei 
r«t.QlHn  behalten,    div  Übrigen    auf  freien  Fn$s  stellen;   sie 
a»w«od(enon.  wem  sie  wollen,  doch  nicht  unter  meiner  Herren 
F«hti«s.   und   da»»  die  liiirger   in  der  Stadt  blieben.     Gleich- 
:r    j  teilte  man  dein  Kaiser  mit:  Itereits  vor  Kmpfang  seines 
--  ljr>'it)eDi    hlittt'    rnnn    beschlossen,    zur    Kr  leicht  irnu^'    der 
ir^xiTi'n  l'nko>len  drei  Kähnlein  zu  beurlnubcii,  die  übriiuen 
int  wOnlen  »ie  cem  dem  Haitiitjidt  für  den  kaiserlichen  Dienst 
tasUllen,    kiinnten    dicfu-lben    itlver   wejjen    der    noch    immer 
toheiulen  Kriegs^t^efohren  vorliufiß  nicht  entlassen. 

Am    10.  Juni   wird   die    neurhiuhunu    von   drei    falinicin 

(An  ilir  n..  K.  Mt    lÖ.V*,  >ljii  -i".!.)    \^t  KilImf 

lim  7.  Jnni      Ktfiisn  wrr<l<>n  UntprbiirwUuimvn 

«■  u«wnc   /.-TD    tun   itubib   utid   ili-m    ma    Ibiuuull    ^n   ilcrer  «o» 

■«■ai%4ii«   otfhtia  W,  erwahot     tKl^^niliL   15&]  Juui  li.   iind   27.)   — 

'   •■■■  S«.  AA.  57»,  —  *)  Vgl,  HollMmliT,  Eiof  Sinw>Liin<<?r  L*aeo<i*  p.  rt  f. 

l» 


Inhalt 


■•Q««B4ffr  In  Sir«i>biir« 

fruAiMnc    Dvhrf  Null  ilcr  ILulailtirc  t<t»HitiJii-M[iopl,  vmi  ArcUv- 


Df>  III,  rnti  itrinhoM  Slrclil,  Cau- 

t*r  Ton  iUDf  suniii  i'i'ur  m  ätruwliiirg,  I3(!«>  1(44,  mit- 
rr-icilt    1 0D  t'hi.'iitl"  t-nl  Dt    Rlch4rd  Ftltor  in  Miiuiilirii.    . 

nUvitM  ik*  JiIwVicrafeH  Wilhdn  <ron  lt>ilct(.]U«l»>n  nnit  «rinrr 
Kunitl*  laiii  ilf  '  '.(.Tidnl,  »oit  l'riifcvrf»!-  I»r.  L  fn 
fKlM'Ibl4i«r  ii<  

IJiMt^'iitx-rvuiliuDK  III  liailrii,  \<n\  Hr.  Karl  MtiaMfctr  in 

K^rUiutw 

'    -)  ilvai  Klo*l(T  HurliHrli  iiml  l^kvnil 
K.  rflBMU«bmMt,  k&ii    Arrhir- 

iiilurkltif  lu  Ctttuai  

Ir 


i 

411 


US 


17* 


176 
ITß 


[IU«lIutigen  d«r  bttd.  biaLorlaohcn  KonuulMioo  Ho.  16- 

Umctl   uKr  der  .\U-  l'li'i«iT>-it4iii)i:  ntii  J->.  iui<]  J1.  *HtlabvT  l^'U.t, 

«maili^l  >«i  (Icm  ba-Livliu  ili'i'  KtimmiMiuti 

r     >->   --.tltB  aitf  Urto»  dw  AmuWxtrk«  Doonilarf.  A.  V«r- 
tf>n   dem   l'HrjirT  itfr    biul.    Iii^tnr,    Konimmroa 
'•1  UoU  BlrktsBtyvr  in  \^■ll>l-)lut.    li.  Virr- 
'Ikhi  chninuL  t'tl«'.'i  r  ilt-r  >>iid.  Ulat«'    Kom- 
[!•>  <r  litlb   Dletrkh  III  '^i<i)i1tiit;«'ii .    ....    n  IS 

11-   AfL-.'-  .     —1»  UrlPit  lii-«  Aint»lHVirk*  l.ujjrii,  Tnztit'liaet 
niii   itm   l'C^fT  tjirr    l>«l    liui'ir   KinnniwiioR    ffditur 

K  i««|ti  t«  riitiid-ii'ii 

IIL  .^rrUvihni  4W  Oripn  dt«  An>i»)>fiirhi  Kimnans-  A.  Vwf 

•  Ttm  dm  »hroul.  INIrgvr  dr  had.  tiirtor.  Koinmii» 

I  itrrtff  JtMpk  lb»a>«rK   <»    Itii-r hinget! .     i:.  Ycr- 

celcliuc-t  iQn  ilrm  oWm«)    l'flfiri-i  dir  Ln>l.  fumr,   Kiin* 

mMuK  FUnrr  liWrt  VM«r«r  in  KirlMincen.    ('   Vrr-  ) 

•«UhMt    vou    d*ni  l'rt^grr    der    bxd.  Iiintfr.  Kiminiiinnii  < 

Pn>r.  &.  D   fr  ttMl«la  ta  K   t;olnitv mi« 

IT.  ArchiVktln   int   Orleii  ilr^i    \ti>tFilif<irW  SiockMlt,   nr- 
i«icliii«|  rga  lies  cIh'wuI.    l'fltifi'r  d«i  hau.  bialor-  R<Hn- 

mu.ioa  Pfkmr  ItrI  %»%%n  m  lUtthulM-.L m4l'. 

' o  na  Orten  di«  AnUboirln  Überlnir«!,  m> 
'r»usft  viia  d«B  dmisiL  PAifer  der  b&d.  biilor.  Kos- 
mlBitoB  rfvnr  Xim  Oirf  in  Owiofrcii m4l[j 


6  Hollaender. 

Botzheim  zum  Herzog  Christof  von  Wirtemberg  zu  seuden. 
Der  Inhalt  der  Instruktion  Sturms  ißt  der  folgende.  *) 

Von  verschiedenen  Seiten  hätte  man  vernommen,  dass  die 
Kriegsfürsten,  falls  die  Unterhandlungen  zu  Passau  keinen 
Erfolg  haben  sollten,  Strassburg  und  andere  Freistädte  am 
Rhein  und  in  Schwaben  zur  Teilnahme  an  ihrem  Bunde  auf- 
fordern oder  für  Feinde  erklären  würden.  Auch  sie  wären 
bereit,  bei  reiner,  gesunder  Lehre  und  löblichen  Freiheiten  zu 
bleiben,  „dass  wir  uns  aber  den  Kriegsfürsten  anhängig  machen 
und  beipflichten  sollten,  das  wollte  uns  in  viel  weg  bedenklich 
und  ehrenhalben  nit  wohl  verantwortlich  sein". 

Sollten  nun  jene  ihren  Zug  an  den  Rheinstrom  nehmen,  am 
die  Stadt  zu  belagern  und  zu  ihrem  Willen  zu  bringen,  auch 
den  König  aus  Frankreich  wieder  zur  Hilfe  an  den  Rhein 
bewegen,  so  möchten  sie  wohl  Strassburg,  da  keine  Hilfe  vor- 
handen, zuletzt  in  ihre  und  seine  Gewalt  bringen,  so  daas 
dann  auch  der  Kurfürst  und  alle  rheinische  Fürsten  und 
Stände  einer  zum  höchsten  beschwerliclien  Nachbarschaft  und 
ewigen  Servituts  merklich  sich  zu  befahren  hätten. 

Daher  sendeten  Meister  und  Rat  dem  Kurfürsten  ihren 
G«sandten,  welcher  „weil  auf  diesmal  der  federn  über  feld 
zu  vertrauen  sorglich"'),  mündlich  bei  ihm  anfragen  sollte 
„was  er  zu  der  Fassauischen  Unterhandlung  für  Trost  oder 
Herz  hätte  und  was  er,  falls  dieselbe  sich  zerschlagen,  und 
von  den  Kriegsfürsten  gewaltsam  etwas  gegen  diese  Stadt  oder 
Rheinstrom  vorgenoimnen  werden  sollte,  zur  Abwendung 
solcber  Last  für  dienstlich  hielte.  Sie  wären  zu  einer  glimpf- 
lichen und  abbittlichen  Antwort  an  jene  bereit.  Würden 
die  Fürsten  aber  darauf  beharren,  dass  man  ihnen  Hilfe 
leistete  und  von  dem  Kaiser  abfiele,  so  sollte  der  Gesandte 
für  seine  Person  erklaren  „das  ein  ersamer  rat  zu  zeiten  der 
aussönung  in  der  capitulation  der  Kay.  Mt.  sich  also  pündlich 
gemacht  hette^),  das  wir  uns  dergestalt  mit  den  Kriegsfürsten 


>)  Str.  St.  AA.  590,  Juni  0.  —  >)  Der  Gesandte,  beisst  es  io  der 
Instruktion,  sollte  sich  dem  Kurfürsten  gegenüber  so  aussprechen  „wie 
dan  die  vertrauliche  unterred  und  gespräcb  sollichs  zum  bequemlichsten 
und  fliplichsten  geben  würde".  —  ■')  Gemeint  ist  hier  der  vom  Rate  am 
25.  April  1647  abgelegte  Eid :  „Wir  Meister  undKat  dieser  freien  Reichs- 
atadt  Strassburg  geloben  nnd  schwören,  dass  wir  soUen  und  wollen  dem 
«BerdurchlaucbtigsteD,  grossmftchtigsten  und  unüberwindlichsten  Füratea 


Sinwbiirgs  Politik  IfifiS-  7 

«■h«BW  kSnoten,  wir  wollten  ans  dan  in  die  gevurllcbeit 
das  uns  elwa  furgeruckt  werden  möcht,  wir  hettea 
bnef  aoil  siegel  dU  zutu  besten  bedacht,  davor  um  denn  der 
Äflariichtipe  ßnedi^licii  verhlUen  wolle.  Dan  diewcil  unser 
nrtun  auch  wir,  oline  ruhni  zu  melden,  ir  zeit  und  admini- 
soation  oder  bevolben  anipl  also  uuverdenkliclien  lierpracbt, 
du  «euer  loen  noch  uns,  das  sie  oder  wir  wider  ebr  gebändelt 
aH  wabebeit  zuKeinesaen  wei-den  uiÖcht.  so  wullten  »ir  je 
ugCTD  »Dieb  lob  bcy  unserni  leben  mindern  oder  scbwt^chcn 
■ad  das  aod  unseren  nachkommen  ein  sollichen  nflchredlicben 
"' — "  ■  "ind  ujaliul  verlassen,  sondern  ehe  unser  vermögen 
-0,  ehe  vir  uns  und  sie  mit  deruiassen  unab- 
strrblicber  diffamation  beschwerten.' ') 

ABdertrseitä  «4ren  ^ie  bereit,  den  einbelligcu  DescblU-tscn 
lAff  KnrfbrstrD  und  anüerer  rbeinisciier  Ötande  behufs  £r- 
MtOTft  btstftndigcn  Frieduns,  wahrer  Religion  und  deutscher 
fteilKit  pünktlich  Koiße  za  leisttin.  Der  Kurfürst  möchte 
•line  Vrrzug  für  da«  Zustandekoni n>en  einer  sokiien  Zusanimeu- 
kaaft  Sorico  tragen. 

lodes^eu  za  einer  solchen  kam  es  ülN>rbaupt  nicht. 

Am  17.  Juni  teilte  der  Kurfürst  Friedrieb  dem  Herzog 
iwi  Winmiberg  mit*):  Jacob  Sturm  luibe  ibui  vor  zwei  Tagen 
tm  Auftrag«  der  Dreizebner  von  Strassburg  geheime  Mit- 
tedtt»||m  ßoniacht,  worauf  er  ihm  geautwortet:  ,Uf  den  Fall 
en  Poanu  uidils  ^cbliesstich!^  absehandelt,  weren  wir  noi:b  nit 
t^'-UiPTTt;  doch  neben  Baiern,  Jülich  und  E.  L.,  wir,  und 
»uiVicbl  MHit  anderen  mehr  woltlicbeu  stenden  willens,  srliierst- 


Bem.  ll«mi  Karlti,  Rteiücbem  Kawer,  lu  kUea  Zeiten  Mebrer  äti 

tUtrpAdigßtea  ciitigen  reiJiten  Herren,  als  «tue  Iruie  SUdt 

tu^ÜM^n  'Rtarhm  Uva  und  bold  kIb,  meh  alles  tliiin,  wjw  vir  als  eine 

ie»  Kdcb»  nach  uu«TVn  Fr«ibeit«D  und  all«ia  Herkommen  xu 

«.-naiä«  Bad  pfficblig   liad,   also   aas  heir  GoU   und  die   lieilixeo 

Eatira* 

*)  Di»  SuMabutyer  fiusira  dnaaadi  damals  ihr  V«rltAlUiis  xuui  Kaiser 

•■im   aal.    ak  et  der  Reamaenl   oiefaier  g«faiifi  ^Sintsbuiij   im 

Kriff  KMKT  ia  d«r  Reime  criti4)ue  lB8ä  nr.  4ti  darmsleUen 

er  «-Artlkb  »eluvibt:  ^Od  ootu  dt«  iiuelqura  pMccs  ofB- 

a  r«nper«ur.   dans  lesquellcs  Ica  protestotioiu  de  loya- 

cAatetjvtLt  nc  nuiM)iirnt  ]iw,  •-□  «Set.    Mab  U  serait  ptiit-Mre  uu 

i'Vcut«*  Ute  ttik  ioijtorUD«*  k  des  phrases  de  ckancellurie,  <iui 

partOBl  d«  atyle.  ra  parallo  occurrence".  —  >j  Dniffd,  a.  i.  0.  3,601. 


g  Hollaender. 

künftig  Johannis  Bapt.  zu  Geringen  diseo  bochwicbtigen  handel 
Btatlich  und  gebürlich  nachzugedeoken  und  zu  beraten  personlich 
zusammenzukommen" . 

Schon  Tags  darauf  schreibt  er  übrigens  an  denselbet 
Fürsten:  Da  Jülich  Schwierigkeiten  mache,  wäre  es,  falls  d£r 
Herzog  von  Baiern  auch  nicht  erscheinen  sollte,  am  Eide 
besser,  die  persönliche  Zusammenkunft  aufzuschieben  und  etwa 
nur  die  Räte  zusammenkommeo  zu  lassen. ')  Und  am  21.  Juni 
haben  sich  die  Fürsten  bereits  dafür  entschieden,  wegen  Ktirze 
der  Zeit  und  der  Fortdauer  der  Passauer  Unterhandlungen 
den  Tag  zu  Geringen  überhaupt  nicht  stattfinden  zu  lassen.') 

In  der  That  können  wir  gegenüber  der  thatkräftigen  Ini- 
tiative Strassburgs  die  schwächliche  Politik  dieser  sogenannten 
„vermittelnden  Partei",  deren  Bedeutung  mehrere  Forscher 
weit  über  Gebühr  hervorgehoben  haben'),  nicht  genug  ver- 
urteilen. Die  überaus  klägliche  Rolle,  welche  die  rheinischen 
Kurfürsten  und  süddeutschen  Herzöge  damals  gespielt  haben, 
hat  Druifel  trefflich  mit  den  scharfen  Worten  gekennzeichnet*): 
„Sie  hatten  insgesamt,  wie  Markgraf  Albrecht  sich  ausdrückte, 
den  Hasen  im  Busen;  zitternd  sahen  sie  das  Kriegsgewitter  sich 
ihren  Gi'änzen  nähern  und  wagten  es  ebensowenig,  sich  der  Er- 
hebung gegen  den  Kaiser  anzuschliessen,  als  dem  raubenden  und 
sengenden  Kriegsvolk  der  verbündeten  Fürsten  mit  gewaffneter 
Hand  entgegenzutreten.  Lediglich  hinsichtlich  des  Grades  der 
Furcht  ist  ein  Unterschied  zwischen  den  einzelnen  festzustellen". 

Gegenüber  dieser  mutlosen  Haltung  der  Fürsien  ist  hervor- 
zuheben, dass  ebenso  wie  in  den  Städten  es  auch  unter  dem 
Adel  Männer  gab,  welche  die  Not  des  Vaterlandes  empfanden 
und  bei  der  augenblicklichen  Glmmacht  des  Reichsoberhanptes 
jener  aus  eigenen  Kräften  abzuhelfen  suchten. 

Am  18.  Juni  schrieb  der  Rat  von  Speier  an  Strassburg*): 
Der  edle  und  ehrenfeste  Friedrich  Kammerer  von  Worms  ge- 
nannt Dalburg^)  schlüge  eine  Zusammenkunft  vor,  wie  diesem 

>)  DrufFel  a.  a.  0.  2,  607.  —  »)  DrnfFel  2,  617.  —  >)  So  Maurenbrechttr. 
Karl  V.  und  die  deutschen  Protestanten  p.  301  and  Kugler,  duistoph 
Herrog  zu  Wirtemberg  1,  209  f.  —  *)  a.  a.  0.  2  p.  VI,  vgl.  auch  3,  «6. 
—  »)  Str.  St.  AA.  689  —  ■)  Daa  Geschlecht  der  „Kämmerer  Ton  Wom«* 
wird  erwähnt  Zimmersche  Chronik  IV,  101,  13.  Ebenda  heisst  es  (H, 
28,4):  „So  haben  die  Edelleut  von  Dalburg,  gen.  die  Kämmerer  einen  Hof 
xa  Worms".  In  einzelnen  Urkunden  wird  der  Name  auch  richtiger  Weiae 
„Dalbei^"  geschrieben. 


Stnmhm^  PoKtUc  IMS.  9 

and  tenlf>rbllcher  L»s(  am  besten  »hzuiiclfen  sei.  Nun 
mim  der  Rbeinstroro  fjo  freschaffcn,  dass  man  mit  Hilfe  des 
Ühi&diti«:«»  'len  Feuiil,  so  mnn  ziisnronieiistelieD  wollte,  wohl 
4niuBen  bi-halten  ni(M:litv.  Falls  nun  die  Städte  Strassburp, 
VofWS,  Fnuikforl  and  Speicr  9ifh  dosholb  vereiniRcn  wollten, 
ktfft«  er  wlfhP3  »tich  hei  den  bouachbarten  Grafen  und  Herren. 
a«di  bei  Ade]  und  HiUencliaft,  ,9o  merertfils  vjIUg",  zu* 
ibrinftcn;  ebenso  würden  auch  die  Chur-  und  Ffirsten, 
sie  in  diesem  Btiiirk  ansässig,  dnza  zu  vermögen  sein. 
An  SU.  Jani  dniikte  i^trassbarf;  dem  Dalberg  fUr  seinen 
fiteci  "■  ■'  '  "--prarh  aber  »gleichzeitig  die  Bcwrenis  aus,  dass 
dt  df:  :  -  II  nichts  tliütt'n.  en  Adel  und  Siüdten  allein  zu 
•ckver  ralb>n  dUrfle.  Nicht sdeslo weniger  aber  oricläile  nrnn 
öd»  aaf  cnienie  Aufforderung:  bereit,  einen  auf  den  7.  JnU' 
oarli  Speier  ausceschriebenen  Taa;  zu  bescliicken. 

Anwesend  wxrra  hier  nur  die  Abgesandten  von  Stra^sbut^, 
K^vniu  und  Spi'ier;  der  von  Dalberg  selb«!  war  uierkwünliyer- 

«tüe '■  n    und  wollte   in   drei  Tagen   zurück  sein.     Der 

9ttf'  i    von  Sfwier  aber  meioLe,  er  verübe  sich  nicht, 

doi  itarr  wieder  rmchlene,  da  er  bei  Ornren  und  Ritterschaft 
tau  Enticetfeukuninien  gefunden.  Darauf  erklärte  der  Strass- 
Abff^andle:  Seinr  Herren  glaubten  nicht,  dass  sie,  die 
iclbst  wenn  Grafen  und  Rilter;«chafl  sich  mit  ihnen 
wa*  aber  nicht  der  Kall  zu  sein  schiene,  ohne 
der  , hohen"  Stände  den  Krtegsnirsten  Widerstand  teilten 
■fafc*L'o :  wünlen  die  KurrOrsten  dttpcgen  einen  Tag  aus- 
«fcrciben,  m  wollte  niiin  denselben  beschicken,  Speler  und 
V«n»  sebloswfl  sich  ebenfalls  diesem  Bescheide  an.') 

Wie  %rbi»n  oben  erwähnt,  hatten  an  dem  ersten  Jani  zu 
fiuau  di«-  Verhandlungen  zwischen  dem  Könige  Ferdinand 
nd  KorfUm  Mnnix  ihren  Anfang  genommen.  Nachdem  man 
Ihr  eine  Anzahl  Punkte  sich  geeinigt  hatte,  ilie  seitens  de» 
liOisclMm  KönigB  dotn  Kaiser,  seitens  des  Kurfürätcii  feinen 
TfrttodetTD  unterbreitet  werden  sollten,  cille  Moritz  nm 
II.JttKi  In  das  Heerlager,  um  die  b-tztereu  für  den  Abscbluss 
«K»  Vertrngra  ro  gewinnen. 

Alf  er  aber  am  'i.  Juli  nach  der  Donaustadt  zurückkehrte, 


{^  JuU  11;   R.  ti.  21.  JnH  18.  —  In  den  ProtokoUea  heisBt 
,Vod  ImK  Bai»  du  Tergebeolkl)  hUK&iuiff  «ein". 


10  Hollsender. 

musste  er  daselbst  zu  seinem  grossen  Befremden  erfahren, 
dass  der  Kaiser  unerwartete  Schwierigkeiten  mache.  Unter 
diesen  Umständen  Tcrliess  Moritz  bereits  am  5.  Juli  Passao, 
um  den  Krieg  mit  aller  Energie  wieder  aufzunehmen.') 

Karl  V.  hatte  nämlich  während  des  Juni  die  neutral- 
gebliebenen Stände  um  Gehorsam  und  Beistand  ersucht,  so 
Strassbui-g  die  Mitteilung  zugehen  lassen:  „Er  stände  in 
emsiger  Rüstung,  um  falls  die  Handlung  zu  Passau  ohne 
Frucht  zergehen  sollte,  den  Aufrührerischen  der  Gebühr  nach 
zu  begegnen."')  Im  Auftrage  des  Kaisers  wurden  in  ver- 
schiedenen Gegenden  Musterplätze  errichtet;  seine  Mandate 
geboten  den  Unterthanen  des  Reiches,  die  kaiserlichen  Obersten 
in  jeder  Weise  zu  unterstützen. ')  Ebenso  hatte  der  kürzlich 
von  Karl  V.  aus  der  Haft  entlassene  Herzog  Johann  Friedrich 
von  Sachsen  am  27.  Mai  an  Strassburg  die  Bitte  gerichtet, 
ihn  mit  Hilfe  und  Beistand  nicht  zu  verlassen  und  ihm  zur 
Wiedereroberung  seiner  von  dem  Herzoge  Moritz  in  Besitz 
genommenen  Lande  eine  ansehnliche  Geldhilfe  fürderhch  zu 
leisten.*) 

Es  war  daher  ein  Akt  der  Notwehr,  wenn  Kurfürst  Moritz 
und  seine  Verbündeten  ihren  Zug  gegen  Frankfurt  richteten, 
wo  der  wichtigste  kaiserliche  Musterplatz  seitens  des  Obersten 
von  Hanstein  aufgeschlagen  worden  war.  Am  19.  Juli  wurde 
von  ihnen  der  Angriff  gegen  die  Reichsstadt  eröffnet. 

Da  man  an  Geschütz  und  Munition  Mangel  hatte,  wurden 
die  benachbarten  Fürsten  um  beides  ersucht  und  gleichzeitig 
die  Anfrage  an  sie  gerichtet,  wessen  man  sich  bei  ihnen  zu 
versehen  hatte.  Um  selbst  Geld  und  Geschütze  aufzutreiben, 
brach  Markgraf  Albreclit  von  Brandenburg  in  die  Stifter 
Mainz,  Worms  und  Speier  ein.  *) 

In  Strassburg  herrschte  in  jenen  Tagen  begreiflicherweise 
grosse  Aufregung.  Dasselbe  bewahrte  damals  wiederum  seinen 
alten  Ruf  als  „asylum  oder  zufiucbt  des  ganzen  landea".*) 
Nachdem  bereits  am  11.  Juni  in  Strassburg  der  lothringische 
Rat  Claude  Meugin  mit  einer  Credenz  der  Herzogin  von 
Lothringen  und  des  Grafen  von  Vaudeiiiont  erschienen  war: 


>)  Issleib,  Moritz  von  Sftcfaaen  gegen  Karl  V.  1562.  (N.  Archif  £. 
Sachs.  Geschichte  TH,  p.  87f)  —  *)  Str.  St.  AA.  679.  —  »)  Vgl.  oben 
p.  4.  —  *)  Druffel  2,  613.  —  >)  Issleib  a.  a.  0.  p.  53.  —  •)  Jacob  Stom. 
156S.  Febr.  7.  (Str.  St  AA.  1963.) 


Stnuahurgs  Pol i tili  lbb2. 


II 


Bai  luvcüli-'  111  ni)beti'itc)il  dei  Krie{j;ä;teiU>n  uiiil  der  mit 
Igen  t>eMcbvutlfu  I-'ruuD(ls4;liaft  einen  sirhercn  Ort  in 
der  Sudt  bestiuimoii,  wu  des  jungen  Herzogs  Karl  Tresor 
nn  Tri!  lufhewahrt  werden  könotc,  Kodnnn  „wo  das  UoglUck 
^AlfT  driugi'ii  sollte' .  vtirKönuen,  dass  dos  Herrn  von  Vau- 
dnMMl  Ebegeiimlil  samt  Hofgi^ind  uiue  Zeit  hug  in  der  Stadt 
nüticrrn  mochte 'J,  traf  nm  13.  Juli  die  Herzogin  Christine 
»CO  !.•  •' '■''•(■II ,  die  Nichte  des  Kai-^rs.  mit  einem  Gefolge 
100  ;;  -n  einO.  nm  n.  der  DeuUcümeister  Wolfgang, 

in»eo  Werceutliciiner  Gebiet  die  Kriegi'fLii'&teu  auf  ihrem 
DorchzuKe  Keplünderl  ha,ttt;n.  Aui  25.  erschien  der  Erz- 
Macbof  von  Main/,  Sebastian  von  Ueusen stamm,  mit  40  Pferden 
«a  Steini4ra»serthor  uud  erhielt  nach  längcrtm  Warten  Eio- 
!■&,  freilich  unter  der  BedtnF(un;^,  dass  sein  Aufentliali  in  der 
seil  nicht  über  xwei  Tu^e  ausdehne.') 


S86.  —  *\  Nuh  Druf^I  2.  705  tuttte  ilcr  froiuofeiäctie  Koni« 
ArMhhlc«,  Lolhringrn  «i  YM-lA»en,  da  tt  infolgr-  von  •iifgpfan^nnn 
Pi|MJ(B  «ikfeiriiniKt  noMt«,  (Um  üb  ilic  WiHfrüfwintiung  ihres  lindes 
ibrtr.  -  Do-  EngUoder  RofU  Aüchuin,  der  ihr  fnili«r  im  OfatulM-r  löfil 
Mf  mer  Kriftr  hrg^gwi  wur,  liewetkl  von  ilir.  „Icli  balio  noch  bk  eine 
thB«  mh  laUltcm  llofiitut  gackcD*.  (Katurrdil ,  K.  ^Vechaui,  p.  139.t 
fW  ifcRs  AufnitbaJl  in  Siruabarg,  der  bis  Anhiif?  Auj^st  v&brt«, 
B.  m.  t\.  Jnh  1211  —  IKMClbc  tietut  un  13.  Juli  dunli  einfii  ihrer 
1^  AnneiHw  fotgcnd«  ntrkwflnlijc  Kipos^'  ab«rr«icheD:  „An- 
4ia  fUt  .StiwibiiTg  ist  niobta  gewiaaei«»,  ditnu  dns  nie  Heer  under 
«irgvu  iler  )uthcn8c}i«n  >c«l«n  ge*pft1ten  und  getrennt  seia 
••  4k  «oa  Stra»biiTg  die  König).  Ml.  uit  inot  sclmuherm  an- 
■aca,  «o  wnJ«B  tic  (rv  knuftnuidchau  und  iiar«o,  an  dem  ire  grOasla 
thi  himI  rvitrhtuni  grlcgcn,  nil  iner  dvn  KIm-iii  faiuAlixiringen  mAgett. 
Bir  pnwia  ackPfmAB  od«-  gutuer  wini  voii  erbauung  des  velds  leicbtlicb 
ilullm  and  va  fcrtündcm  sein,  dano  der  groMPr  teil  der  stutt  Ic1>en 
*  An  *i4ih«ti  utal  frfii'Jilea-  fml  Ltt  nBTeitbar,  das  dor  rat  difirr  «tat 
Sb  :fnir  ctt  wunl  ««iiuettfii  uocb  wen.'»  koBaen.  inüonder  durch  mittd 
rq,  m  doKli  deu  <wiea|tali  der  celi){iaaen  mögen  angerichtet 
<  ,—:!  ^  ni  dir  ^in«ll  BiJit  Straasburg  vil  schloaMir,  die  leicht* 
lanlarfh  die  linxbchaft  nfdvin  llh«tn  icu  li«;r.wiii)cen, 
-F-rdfrbea  und  zentAning  der  Htat  uud  t-iuvoncr  sa 
K\.  &U5.1  —  >)  Uereelbe  haue  ütjhgcns  aller- 
em dea  Vulkes  «u  rnluldeo  und  rcHU;  ulion 
„  .  ;u-r ,  nhnc  daa  ümriiojik  d«s  Katcs  absiiwarlon. 

J,  nkiit   den  Hut  tot  ilim  abgesogen,   einer   war  im 

U  car  \'ij.r  tMkiv  niederfefallea,  eio  audenT  wieder  liatte  gcrulen, 
_  4w    l'txtTea   loudikicen   (K.   u.    '1\.  Jub   -i(>.).      Nach   den 

tkMMcc  BttbrJrr  vonl«  er  aorh  mit  dem  Zurufe  emiiraDgcni  „Jungfrau 


12  Hollaender. 

Jacob  Sturm  trat  am  21.  Juli  in  Unterhandlungen 
dem  Domkapitel,  dass  es  noch  10  000  Guldeu  darleihen  w 
^weil  die  Sache  sich  jetzo  anlässt,  dass  man  besorgt, 
möchten  die  Kriegsfürsten  und  die  Franzosen  etwas  weit« 
gegen  die  Stadt  vornehmen".  Auch  wurde  damals  im  B 
ernstlich  in  Erwägung  gezogen,  ob  man  nicht  den  geistlic 
Stiftern  die  Entrichtung  des  vierten  Teils  der  bisher  gehal: 
Kriegskosten,  25  000  Gulden,  auferlegte. ')  An  den  Festur 
werken  wurde  eifrig  geschanzt,  die  Anwerbung  neuer  Fähnl 
in  Aussicht  genommen.  Als  der  Ammeister  am  '25.  Juli  bit 
ihn  auf  zwei  Tage  aus  der  Stadt  zu  beurlauben,  wird  i 
dies  vom  Rate  abgeschlagen,  „da  es  bis  daher  also  nit  1 
komen,  und  die  leuf  jetzund  schwer  und  sorglich,  da  leicht 
praktik  auf  ihn  gemacht  werden  mochte,  das  der  stat  ^ 
weislich". 

Zwei  Tage  darauf  erhielt  man  von  Hapenau  die  Nachric 
I)a  der  Markgraf  auf  beiden  Seiten  des  Rheins  mit  starfc 
Kriegsvolk  heraufziehe,  Hesse  der  Kurfürst  von  der  Pfalz 
Unterthanen  der  Landvogtei,  sonderlich  aber  Kirchen  i 
Klöstern  die  Warnung  zugehen,  was  sie  an  Barschaft  i 
sonstigem  beweglichem  Gute  hätten,  beiseite  zu  schaffen. 
Bistümer  Worms  und  Speier  hätte  er  schon  eingenomn* 
jetzt  gieuge  es  voraussiclitlich  gegen  das  Stift  Strassburg. 

Um  über  die  Absichten  der  Kiiegsfürsten  genauer  un 
richtet  zu  sein,  entsendete  der  Strassburger  Rat  den  Sti 
advokaten  Dr.  Botzheim  auf  Kundschaft  rheinabwärts,  des 
interessante  iMitteilungen  uns  vorliegen.') 

Von  Rastatt  aus  schreibt  er  am  26.  Juli:  Der  Markg 
befände  sich  mit  seinem  Kriegsvolk  in  Schifferstadt.  Am 
hätte  ein  Trompeter  in  Speier  Öffnung  und  Durchzug  begel 
auch  fünf  Stück  Büchsen  und  10  000  Gulden.  Von  Woi 
soll  er  50  000  gefordert  haben,  sie  hofften  aber,  mit  6000  a 
zu  entledigen ;  doch  habe  der  Markgraf  sich  vorbehält 
Pfaffen  und  Juden  daselbst  seines  Gefallens  zu  strafen.  1 
Kurlürst  von  der  Pfalz  habe  eingewilligt,  seine  acht  bea 
Büchsen  den  Kriegsfürsten   auszuliefern,  soll  aber  höchst 


Fetemel  von  Mentz,  des  P&pste  und  Teufels  Grossmatter".    Von  Str 

bürg  aus  floh  er  nach  Pfirt.    (Lanz,  Korrespondenz  Karls  V.  3,  434,)- 

0  Str.  8t.  V.  D.  ß.  lad.  111.  nr.  18.  —  »)  AA.  684.  —  »)  AA.  I 


6trust>tirg>  Folitlk  1662. 


IM 


Dtrt  loggerufcD  haben,  dass  er  solclies  Iteinöni  sndereo 

iden  PEiUgrafen   Ott  Hciuricti   zu   ventatiken   hatip.    und 

[grosser  Bewegung;   hinzuypfüyt  liahen;    ,\Vo  es  nit  besser 

r,  wolle  er  Land  und  Lcut«  verlnsi-cii  und  sich  in  ein 

11  begebeo,  er  wisse  vor  solcher  Gewalt  ur.d  unver- 

heu  eilendeu  Überfüllen  dio   Seinen   oit  zu  sehüt/^u; 

ulteihm  thuD,  wie  luau  wolle".     AU  Butzheim  von  dem 

beo  Kanzler  gefmgt  wordeo  wäre,  wie  diu  Strassimrger 

TprhaltPD.   ob  sie   sich   dem   Markgrafen   KCgenUber  zur 

setzen  wurden,   und  er   lachend   erwidert:  ,lhr  könnts 

dünken*,    sei    ihm   die   Antwort   geworden:    ,Nacb  Ge- 

nbeit  «aro  es  niemand  zu  raleo". 

folgenden  Tage  schreibt  Boizheim:  Als  er  von  Kastatt 
IteD ,  habe  er  von  flüchtigen  Speirer  Unterthanen  die 
vernommen,  dass  ihr  Bischofsich  heimlich  hinwepgethan 
Hl  sie  verla.^seu  habe.  Von  allen  Seiten  seien  die  Bauern 
Ro&s  und  zu  Fu.s.s.  mit  Weib  und  Kind,  mit  Üab  und  Gut 
Sen  das  Holz  heraufgezogen,  „also  ti&ni  eine  Fuhr  der  anderen 
am  KiLum  gegeben;  sunima  es  war  ein  ernstlich  Flucht**. 
r  Kutser  »oll  in  Ulm  im  .\nznge  sein  mit  ütattlichem 
hchem  und  deutschem  Kriegsvolk,  und  solle  Frankfurt  inuer- 
|b  acht  Tagen  gerettet  werden. 

'im  'JS.  Juli  melde!  er  aus  Heidelberg:  Von  des  KurfHrBtco 
inzler  habe  er  erfahren,  dass  sein  Herr  und  der  Herzog 
D  Jülich  nach  Hilsbach  reiten  wollten,  um  da!<elbsl  mit  dem 
ftioge  Von  Wirtemberg.  den  bairischcn  Räten  und  vielen 
ifra  sich  zu  vergleichen.')  ,Es  wäre  hohe  Zelt,  zu  der 
dien  zu  thun:  man  Habe  doch  nun  wohl,  dass  der  Kais.  Mt- 
ler  Rettung  halb  oit  zu  irauen,  und  dass  sich  ein  jeder 
verdertieu  lassen  sidlt,  wäre  mau  nit  bedacht  zu  thun." 
ünisdien  Kurfürsten  und  Jülich  sollten  »ich  sofort  den 
«fUrsten  gegenüber  declar leren.')  Auch  sein  Herr  würde 
than,  damit  man  zum  Frieden  käme.  .Aus  etücb 
bab  ich  so  viel  verstanden,  dass  ich  nit  glaub,  daüs 
farkgraf  ditt!<ti)al  weiter  hinauf  ziehen  werde."  MoTiB;en 
da.1  hiesige  Gc^ichiltz  ins  Frankfurter  Lager  mit  grossem 
it  von  Kugeln  und  Pulver;  vor  jedem  Stiicke  seien  nicht 

die  UUsbacfacr  Zuuanaiikunft  vgL  Druffel  2,  706.  —  *)  Ober 
■tum  an  die  P&ls  von  33.  Juli  vgl.  Dniffel  2,  63d. 


14  Hollaender. 

veniger  als  36,  38,  ja  auch  40  Pferde  angespannt  gewesen. 
„Ks  ist  aber  schwerlich  zugangen  und  soll  die  letzte  Post  von 
den  Fürsten  nit  mehr  denn  ein  reitender  Bote  gewesen  sein, 
der  dem  Kurfürsten  mündlich  angezeigt:  dieweil  er  ufso  viler 
ehrlicher  gesanten  ansinnen  nichts  habe  wollen  folgen  lassen, 
80  solle  er  wissen,  wo  er  nit  die  acht  stück  (deren  anfangs 
16  begert  worden)  folgen  lasse,  so  würden  sie  in  drei  tagen 
hier  sein,  sollichs  selbs  holen  und  solchen  jaramer  anrichten, 
das  er  sich  selbs  erbarmen  solle." ') 

Von  Hilsbach  kehrten  die  Fürsten  noch  am  29.  abends 
nach  Heidelberg  zurück,  wo  ihnen  seitens  der  Kriegsfürsten 
die  Mitteilung  ziigieng,  dass  letztere  zu  ihnen  Gesandte  ab- 
zuschicken beabsichtigten,  um  über  Ruhe  und  Einigkeit  zu 
verhandeln .  *) 

Inzwischen  hatten  die  Strassburger  Dreizehner  am  28.  Juli 
ein  Schreiben  des  Obersten  Claus  von  Hatstadt  empfangen, 
der  während  der  kritischen  Maitage  das  Oberkommando  in 
Strassburg  gehabt  hatte,  jetzt  aber  in  kaiserlichen  Diensten 
stand.  In  demselben  teilte  er  ihnen  mit:  Die  Kriegsfilrsten 
seien  entschlossen,  den  Weg  auf  beiden  Ufern  des  Rheins 
heraufzunehmen,  um  sie  in  die  Unmöglichkeit  zu  versetzen, 
Kriegsvolk  anzuwerben  und  sodann,  falls  man  die  Stadt  Strass- 
burg unverwahrt  fände,  ihrer  Gelegenheit  nach  zu  handeln, 
was  nicht  allein  Kais.  Mt.,  sondern  auch  ihnen  selbst  zu 
grossem  Verderben  gereichen  wurde.  Er  hoffe  nun,  mit  seinem 
Regiment  am  29.  bei  ihnen  zu  sein,  und  erbiete  sich,  Leib, 
Ehr  und  Gut  bei  dieser  löblichen  Stadt  zuzusetzen  und  ihr 
im  Namen  der  Kais.  Mt.  „als  einem  Glied  und  wol  Haupt  des 
heil.  Reiches"  alle  billige  und  mögliche  Rettung  zu  thun  ^aucb 


1)  Am  23.  hatte  der  Markgraf  von  Worms  aus  an  Kurfürst  Moiits 
geschrieben:  Er  solle  sich  nicht  von  dem  pfälzischen  GeschQtz  abwendra 
lassen.  Da  er,  Albrecht,  auf  dem  Wege  nach  Speier  sei,  wolle  er  jena 
in  Heidelberg  selbst  abfordern  (Druffel  2,  699).  —  >)  Zu  Kugler  (a.  a.  0. 
I,  224),  der  in  diesem  Schreiben  einen  „Beweis  von  Achtung"  vor  da 
Heidelberger  Fitraten  sehen  will  und  nach  Erzählung  des  Passauer  Ver- 
trages hinzufügt:  „Dieselben  konnten  frohen  Herzens  von  einander  Ab- 
schied nehmen"  bemerkt  Druffel  2,  713:  „Es  würde  belustigen,  wem 
man  einmal  eine  Zusammenstellung  machen  wollte,  wie  Kugler  mit  hob- 
scher  Abwechslung  bei  allen  Begebenheiten  die  GemQtabewegungen  seiner 
Helden  nach  der  Melodie  „freudvoll  und  leidvoll"  zu  schildern  uater- 
nimmt". 


StnMttDl^  Politik  1052 


15 


tnfr  als   einem    elirHchen  Mann   gebührt,   bei   euch   allen 

luid)  zu  haudelii,  hierin  ihr  keinen  ßotnig  oder  Arf;li$f, 

leider  wohl  ctwan  i^pnicht,   nit  zu  besorgen  in  keinen 

008  gelob  ich  Gott,  meinem  Herrn,   und  alten    F.hr- 

•n  iteif  und  unverbrüchtich  zu  leisten."  *) 

lUt  indessen  cnuchieil  sich  dafür,  des  Obersten  An- 

rn  dankend  abzulehnen  und  zu  versuchen,  wie  mnn  sich 

■it  nDem  „freien"  Kriegsvolb,  das  niemand  geschworen  hHtte, 

«vcwben  könnte.    Er  Hess  sich  hierbei  offenbar  von  der  Er- 

väfUBtt  leiten,  dass  Strasshurg  durch  die  Aufnahme  kaiserlicher 

Ikqipen  dem  französisclien  Künige  und  seinen  deulschen  Ver- 

hiBdrteu  Vorwatiil  zu  Ileprrssalicn  geben  könnte;  andererseits 

kalt«  man  damit  Olr  den  Kaiser  ein  Präjudiz  gescbafTen,  jedes- 

■Ü    bei    krieeeriKcheti    Verwicklungen    mit    dem    westlichen 

Nadibar  die  Stadt,   da  sie  selbst  nicht  mehr  tm^^tandc,  ihre 

Caabhiogiekeil  zu  behaupten,   mit  seinem  Kriegsvolk  zu  be- 

Iqges,  was  far  Stnissburg  bei  der  Zuchtlosigkeit  des  letzteren 

lie  sr'  ^  -  r-n   Unraträglichkciten   im  Gefolge  gehabt  hätte. 

An  tili  trifTi   ein  Schreiben  des  Markgrafen  Albrecht 

an,  in  welchem  er  „von  wegen  der  Krone  Frankreich  und  irer 

Ht.  r    '         -viTwandlon'-  begehrt,  „uf  die  vorig  piibliclerten 

i«cbr'..L...  .i'Ji  zu  declarieren",  ferner  dasa  man  sich  gegen  ihn 

WfJlchlni  solle  „mit  offhung  der  stat,  geburg,  des  pass,  und 

Ton  doien,  ein  xu^alK  vou  ross  und  fiiss  hereinzunehmen."*) 

Auch   die   aonsligen  Nachrichten,  die  Sonntag  den  31.  in 

im  antrafen,  brachten  wenig  Erfreuliches.    So  schrieb 

Ziiismeisier  ron  Hagenau.  da^s  wenig  Hoffnung  zum  Frieden, 

Markgraf  hab«  Kreicag  nachts  zu  Uheinliausen^)  gelegen 

,WA  wurde  denselben  nichts  vom  Rheine  wcgi>nngen,  denn  Gehl. 


*1  AA.  S6ft.  —  Aoeb  neitens  de«  kftiHerlicbeo  KricffskoiDinUsarias  Run 
A  Mobtfort  ffttleluo  «h»  voa  KooäUiu  ^m  io  ilonb^lben  Ta^n 
•>  MHInililltKi  lU»  die  Fcixul«  des  Knibvn  «orhAtten,  den  Rbetn  benvf- 
maiAam,  daxan  ihnra  und  andrreu  Nftthti'jl  erfolgtni  mucblo.  I^r  Kaiser 
feaa*  asf  4m  i  \nputi  ntth  Filswn  Kricgitrolk  be«clii«den,  ,so  aollt 
HofTbung  Win-.  (.\A.  &79.)  —  >j  R.  u.  ai-  Jwli  30.  —  Nach 
J.  SSf  fniansle  tt:  aUrbcm  sihi  socüiqne  patere  qaorü  tempore 
rertpi,  aim  opus  «rit,  et  fid«tn  ptaestvi  petit,  tarn 
OaStime  rrcb  oonin«-.  oam  loliua  OOTmaniae  Tindirandte  canai 
%me  Mtnlabtxari :  nrt'  ipsis  ot  huii*  in&tiluto  dc&int,  vcl  boticstum, 
It  taanuD  cMe*.  —  *)  Dorf  am  Kb?iD  unweit  von  Wagbitux)  ttod 


16  Hollaeiider. 

Ebenso  enthielten  die  Berichte  Botzhelms  „nichts  Trost- 
liebes".  Und  in  einer  Zettung  aus  des  Markgrafen  Lager 
vom  25.  Juli  hiess  es  sogar:  „Sobald  man  mit  Frankfurt  fertig, 
wolle  man  das  Wioterlager  um  Strassburg  haben  und  den 
Bischof  zuerst  angreifen,  darauf  Strasburg  und  so  es  schon 
an  vier  Ketten  am  Himmel  hieug  und  doch  nit  za 
beschieBsen,  sondern  mit  Brennen,  so  dass  man  sich 
müsst  ergeben." 

Aus  all  diesen  Nachrichten  glaubte  Sturm  entnehmen  zu 
müssen,  dass  der  Markgraf  noch  heraufziehe. 

Inzwischen  war  der  Oberst  von  Hatstadt  selbst  in  der 
Stadt  erschienen.  Der  Ammeister  hatte  ihm  im  Auftrage  des 
Kates  für  sein  Erbieten  gedankt  und  erklärt:  Man  wisse  wohl, 
dass  ers  gut  meine  und  hoffe,  dass  er  es  bei  einem  Strass- 
burger  Rate  auch  so  gefunden.  Indessen  ein  so  grosses  Volk 
hereinzunehmen,  sei  bedenklich;  übrigens  wäre  der  Markgraf 
nicht  mit  Geschütz  versehen.  Der  Oberst  erwiderte  darauf: 
Er  hätte  seinen  Vorschlag  in  guter  Absicht  gemacht;  denn  sollte 
der  Markgraf  heranziehen,  sei  Strassburg  nicht  nach  Notdurft 
besetzt.  Weil  er  nun  letzthin  daselbst  gelegen,  wisse  er  die 
„Praktik".  Aber  gegen  die  Stadt  wolle  er  nichts  unternehmen, 
und  wenn  er  dem  Kaiser  2000  Eide  geschworen  hätte,  so 
hätte  er  Gott  auch  einen  geschworen,  den  er  halten  wolle. 
Er  läge  diese  Nacht  zu  Neumuhl. ')  So  man  ihn  brauchte, 
erbiete  er  sich  nach  wie  vor.  —  Auf  des  Kates  Begehr,  die 
Strassburger  in  seinem  Regiment  wieder  in  die  Stadt  zu  ent- 
lassen, erklärte  er:  Nicht  allein  sie,  sondern  so  viele  als  man 
wollte,  und  sollten  die  Leute  ihnen  keinen  Gulden  kosten;  sie 
hätten  die  andere  Zahlung  schon  in  Händen. 

Schliesslich  wurde  ausgemacht,  dass  Hattstadt  ein  oder  zwei 
Fähnlein  auf  freien  Fuss  stelle,  die  man  annehmen  wolle,  und 
zwar  sollten  dieselben  niemandem  als  dem  Rate  geschworen  sein. 

An  demselben  Tage  beantwortete  man  das  Schreiben  des 
Markgrafen  in  durchaus  würdiger  Weise*)' 

Auch  Strassburg  hätte  in  all  der  Zeit  nichts  lieber  ge- 
sehen, als  dass  die  wahre  christliche  Lehre  und  althergebrachte 
Freiheit  in  Deutschland  auch  fernerhin  bestünden.  Daraufhin 
wären  seit  vielen  Jahren  alle  ihre  Bestrebungen  gerichtet  und 


1)  Badiaches  Dorf  tmwdt  von  EeU.  —  ')  SleidaD  24,  392. 


StiBSsbargB  Politik  l&Sä. 


17 


in  Zukunft  sein.    Khcnso  sricn  sie  eDtsclilossen, 

ilungeo,   die  sie  dem    Vaterlande   und   Reiche 

gieicn&bcr  bäit«D.  getreulich   Dacbzukommen.      Kino  weitere 

log  ibrefl  WOIens  hielten  sie  für  iilmrtiUssig.    Aiicli  der 

liiKbc  König   hätte .   als  er   im  Elsass   gewesen,  kein 

4«>nnige3  Verlangen  gestellt.     Übrigens  sei  das  von  ihm  er- 

•■  Ausschreiben  der  Kricgsfürsten  ihnen  seiner  Zeit  gar 

'i    Deshalb  biilen  sie  ihn,    »■ich   mit  dieser 

I  ti  zu  gelten  und  weder  der  St«dt  noch  ihrem 

te  irgendwelchen  Schaden  zuzafUgeQ. 

h^ü  tjrreitet'^  man  sieb  in  Strassburg  für  alle  JEven- 

t -.    \üT.     Wiisale  man  doch,  dass  mau   es  mit  einem 

k'tfibrlidipo  Gvgner  zu  thuo  babe.  Zum  Obersten  Über  das 
^T>arotc  städtisrbe  Fus^volk  wurile  ein  Straüsburger,  Lnng- 
■  *>,  eiogosfltzt.  Die  Stadt  wurde  behufs  der  Verteidigung 
Anuhl  Quartiere  eingeteilt*),  der  Hussmarkt  zum 
AUrtuplatz  beistimmt.  Die  Feuerherren  hatten  die  grossen 
SalfttlcrbutteQ  mii  Wasser  zu  Dillen.  Den  Lunrlleuten  wird 
4ir  Aofnahme  gestattet,  das  Vieh  soll  hereingeführt  werden, 
dudt  fft  dcti  Feinden  nicht  in  die  Hände  fiele.  Den  ganzen 
SaHUmg  wurde  von  den  Zünften  von  morgens  früh  bis  spät 
an  dem  Werke  vor  dem  Judenthore  genrbeiteL 
AAdrrtrseits  war  man  freilich  auch  sorgfältig  bemüht,  den 
kefoen  Anlass  zu  einer  Beschwerde  zu  geben. 
Stimmen  laut  werden,  man  solle  die  ScböSen 
tiRvtai.  in  den  Kircbeii  für  das  hedrütigte  Frankfurt  beten 
Imm.  wird  be^rhlos^en,  von  der  Versammlunii  des  SchÖffen- 
iiU  AbAl&nd  zu  nehmen,  bis  man  Tom  ?Mark!^afen  Autwort 
Utte;  (l^r^r  «»o  Frankfurt  sei  uiclit  mit  Namen  zu  gctlenken; 
ats  '  jlirb  für  „alle  Bedrängte  und  Genötigte"  bitten. 

Ein  |:,.iuK''^  Miirksal  bewahrte  iihrisens  Strassburg  auch 
wieder,  den  Km^l  der  Waffen  kennen  zu  lernen.     Am 
[AtMtu»t  er1ii«lt  man  von  Dr-  liotzbeim  aus  Heidelberg  die 
)t,   dass   es  nach  tlelegenbeit  widil   stjlnde,   da   der 
Kanzler   von   TUuim    vor   Frankfurt    eingetroffen 
d«!T  d)p  Ratifikation  der  Kais.  Mt.  versiegelt  und  unler- 

Olxr  di««!!!*  UrulTH    S,  874.  —   >)   Dcnwlbc    dicfit«    als 

tur  l&M  ia  (ruudcitebim  Di«sileii  ini  R«iTitiivDt  dra  Qrulvn  von 

<Polit-    KormiKNidciB  der  ätadl  Strassburg  3,  B39]    V^. 

Ihm  Mhcb  Str  Kt.  AM.  IV,  ar.  29.  —  *)  V.  D.  G.  Ud.  111,  nr.  18. 


18  Hollaender. 

schrieben  mitgebracht  hätte.  Wie  die  gemelt  Ratifikation  ge- 
schaffen, wisse  man  in  Heidelberg  noch  nicht;  doch  sollte  noch 
in  zweien,  sonderlich  aber  der  Religion  Punkten  ein  be- 
schwerlicher Anhang  gemacht  sein,  der  keineswegs  bewilligt 
oder  angenommen  worden*).  Am  8.  August  endlich  ersah 
man  aus  einem  Schreiben  des  königlichen  Rates  Dr.  Uhnch 
Zasius^),  dass  der  Vertrag  zwischen  der  Kais.  Mt.  und  den 
Kriegsfürsten  auf  die  Passnuische  Handlung  und  Capitulation, 
wie  die  von  Kais.  Mt.  geändert,  endlich  beschlossen.  Nur  mit 
dem  Markgrafen  Albrecht  stände  man  noch  in  Unterhandlung. 

Auf  die  Nachricht  von  der  Unterzeichnung  des  Vertrages, 
die  am  1.  August  zu  Rödelheim  stattgefunden  hatte,  war  der 
Brandenburger,  nachdem  er  eine  Besatzung  in  Speier  zurück- 
gelassen, von  dort  nach  Frankfurt  aufgebrochen,  um  die  Be- 
lagerung desselben  auf  eigene  Faust  fortzusetzen. ')  Zu  ihm 
gingen  von  dem  Heere  des  Kurfürsten  Moritz,  der  am 
3.  August  sein  Lager  verlassen  hatte,  drei  Geschwader  Reiter 
und  das  Reifen  bergische  Regiment  über,  dasselbe,  welches 
später  wieder  den  Markgrafen  vor  Metz  heimlich  verliess,  um 
in  französische  Dienste  zu  treten.*) 

Nachdem  der  letztere  bis  zum  9.  August  vor  Frankfurt 
gelegen,  ohne  gegen  diese  Stadt  etwas  ausrichten  zu  können, 
warf  er  sich  von  neuem  auf  die  Bistümer  Mainz  und  Speier, 
denen  er  grosse  Brandschatzungen  auferlegte,  und  da  dieselben 
nicht  gezahlt  werden  konnten,  plünderte  er  in  beiden  Städten 
die  Kirchen  und  Hess  sich  nur  mit  Mühe  davon  abhalten,  das 
Dach  des  Doms  zu  Speier  abzudecken,  um  das  Blei,  nebst 
den  Glocken  binwegzuführen.  °)     Ebenso  wie  das  kurfürst- 


')  Vgl  Lanz  8,  409  und  Issleib  p.  blf.  —  *)  Vgl.  über  ihn  Lanz  8,  431. 
—  *)  Sleidan  24,  392.  —  *)  Eorfürst  Moritz  befahl  damals  seinen  Amt- 
leateo,  alle  entlaufenen  Knechte,  so  man  ihrer  habhaft  würde,  an  die  B&ume 
h&ngen  zu  lassen,  damit  dies  unerhörte  Bubenstück,  „eine  Schmach  für  alle 
Deutschen",  gestraft  würde.  (Druffel  2,  731.)  —  ■)  R.  u.  21.  Aug.  15;  Slei- 
dan 24,  395  f.;  Janssen,  Gesch.  d.  deutschen  Volkes  3,  700.  —  Voigt 
(Markpnf  Albrecht  Alcibiades  1,  333)  Ifisst  diese  Brandschatzungen  schon 
auf  dem  ersten  Zuge  Albrechts  geschehen.  —  „Wie  aber  sonst  durch  den 
Markgrafen  und  sein  Kri^volk  zu  Speier  in  der  Stadt  gehauset  im  Tom,  . 
ia  der  Tmnherren  beuser  und  sonst,  darron  were  ein  besonder  tractat  ni 
machen  etc.;  so  hat  er  alle  reichsacta  und  proceae  Tom  Cammo^eridtt 
zu  Beinen  banden  gebracht,  und  die  daunoch  alda  verlassen,  so  er  doch,    ' 


SbMibBffi  PoUbli  1&53. 


Ikte  Bcndeuzschloss  onü  eine  Anzahl  Kirchen  in  Mainz 
Sc«  er  in  beiden  ßistUmom  alle  ltheinä«hifTü,  auch  solche,  die 
■k  WciD  und  Kon]  beladen  Ovaren,  io  Brand  stocken,  uio 
4an  KaLmt  bei  snnefu  Aoffiftrsdie  den  t^bergang  über  den 
£(ram  iu  Cfscbvercn. ') 

Aoi  13.  August  erschien  ein  Abgesandter  des  Brandenburgers 
in  Stnuoibarg  mit  folgender  Bot^haft'):  D&  Markgraf  habe 
n  ihwr  Antwort  uni  sein  vorij.'ps  Sthrcibcn  gnädiges  Gefallen 
^^faabi.  Obwohl  Kurftirät  MonLz  und  der  Landgiaf  ab^ciullen. 
I»  id  «r  doch  auch  aUuin  in  der  Lage,  die  deutsche  Freiheit 
n  «faütea,  und  bäte  den  Kat,  besUtndig  zu  bleiben.  Da  er 
iM  Bbein  innrhBttt;,  so  sollte  Sci-assburg  seinen  Pass  so 
■MIhmq.  ^hAS,  weder  Post  noch  Geld  oder  Khegsvolk  dem 
EaitR'  mkomoieu  könnte.  IM  es  ihm  iin  Pulver  mangelte, 
iaille  nwn  ihm  ^solches  zu  \Val^xe^  zuführen.  Endlich  niüchten 
d»  Städten  Aug^bur^  und  Niimbcrg  vonttL'lten,  sich  nicht 
Qirem  Schaden  und  Nachteil  durch  des  Kurfürsten  Abfall 
codig  macbi-n  zu  lassen,  und  sie  selbi^t  des  deutschen  Lan- 
4ei  hödistc  Wohlfubrt  bedenken  und  tThiilten.') 

Der  Rat  cni.Hchied  sich  darauf,  dem  ßoten  folgeudea 
MadUdien  f^e^cbi-id  zu  erteilen,  „der  nit  zn  rauh  und  ihn 
m  lUtlicher  bandlung  rei/en  mocht".  „Ad.  1.  leg  er  die 
«faiftUch  ihm  gegebene  Antwort  aus,  wie  er  wolle,  so  lass 
A  sieh  Im  werk  scheu.  Der  rlieinbruck  halben,  dieweil  nmn 
4t  aDen  leilun  btshtT  ulTen  gebalten ,  kund  mnn  sie  jetzt  nit 
ItKUteueo.  Des  pulvere  hAlben  sei  ein  statt  zu  ihrer  not* 
Urft  Ter^bcD.  kab  kein  tkberHibsiges.  Mit  Nlimberg  und 
irg   zu  liandelu  und  zu  scbrciben,  besorg  mau,  sei  nit 


It 


t 


dir  mtl  tirA  gpounnum,  via  gross  gell  von  al]<>n  Bieodoo  hi>l  er- 
itOaileB  (Zimrotr'Kl)«  Clironik  4,  däi.  ..So  hetc  er  die  raeasin 
taiftf  am  Spewr  ab  im  turgcu  frvworfeo,  Tenneint  es  seym  galdes". 
irtiafcwTfc.  Ijphta  itaii  Thatcn  tlfs  llfrm  .Seh.  Miertlin  p.  B6.) 

*)  iMvtsit    H  hneli  eio   i-Uiiu>clii^r    PrevU^tcr:    „Ijuo   loco  ait  liWrtas 
MI  uliiiju«  ttilui»  et  «rphanijs  «xaUntjbiiti.  tot  Hrarinideniiiu« 
tot   frivibiu  ■  loautis  noa  Uspaiücia  aoA  ]ceniuuiii>.ia  eomsii 
aa  htit  oftu^e    frruui»  dfDi&caro-    Ulin  ntKUiii  fucrc  (icrnuiiiit  mhI 
dola,  Kältere  alqnc  ütiidtiu!  et  im  utnaia  ferveul.    (Erbiiu 
I0&2  Auf-  3T.    Cotlra  Utmmüums.)    —    'i   U.  ii.  21.    —   >j  In 
Tmtngt  TMD    )'*    ''  '"  tl«^r  Hat  vnuXanilierK  <Wni  MiLrkgr»fMi 

•fie  ^tadt    ^'  ■■  ebuun  irli^  Angsttutf  ilrr  Kinigoag   der 

Umm  trükMitig  i—rhnn  und  ueu  ücb  ftnachlietMft.  (Voigt  a.  a  0  1,  818.) 

2* 


20  Hollaeader. 

Terfenglich.    Also  sollt  er  ein  stat  unbeschwert  lassen  und  ir 
verschonen". 

Da  es  dem  Markgrafen  an  Geschütz  fehlte,  konnte  er 
nicht  daran  denken,  etwas  gegen  das  feste  Strassburg  zu 
unternehmen,  sondern  zog  in  das  Triersche  Gebiet  ab.  Auch 
die  sonstigen  Nachrichten,  die  Ende  des  Monats  eintrafen, 
lauteten  beruhigend.  Kurfürst  Moritz  sollte  sich  auf  dem 
Marsche  nach  Ungarn  gegen  die  Türken  befinden,  der  Kaiser 
beabsichtigen,  mit  all  seinem  Kriegsvolk  in  die  Niederlande  zu 
ziehen. ')  Die  Frankfurter  luden  zum  Besuche  ihrer  Herbst- 
messe ein.  Daher  beschloss  der  Strassburger  Rat,  das  Kriegs- 
volk bis  auf  ein  Fähnlein  wieder  zu  entlassen  unter  der  Er- 
mahnung: „Wider  Kais,  und  Königl.  Majestät  und  ihr  Vater- 
land nit  zu  dienen,  und  so  meine  Herren  ihrer  wieder  be- 
dürfen würden,  ihnen  von  neuem  zuzuziehen".*) 


Inzwischen  war  Karl  V.  von  Tirol  nach  der  Westgrenze 
des  Reiches  mit  grosser  Heeresmacht  aufgebrochen,  um  das 
geraubte  Metz  den  Franzosen  wieder  abzunehmen. 

Über  München  zog  er  nach  Augsburg.  Von  hier  aus  trat 
er  am  1.  September  den  Marsch  nach  Ulm  an. 

Am  7.  September  erschien  in  Strassburg  der  kaiserliche 
Proviantmeister  Hang  Engelin  von  Engelsee  beim  Ammeister 
und  teilte  demselben  mit:  Er  habe  das  kaiserliche  Heer,  das 
vermutlich  bei  Bretten  liege,  mit  Proviant  zu  versehen.     Der 


*)  R.  u.  21.  Aug.  80.  —  „Carolus  festinat  in  Germaniam  inferiorem 
magnia  itiaeribus  iugentibUB  copiis.  Albertus  dicitur  esse  in  episcopatu 
Trevirensi  Forte  octavus  dies  est,  quando  AuguBtus  Augustae  liabuit 
delectum  regimiuLs  domini  de  Hatetatt,  vicini  oostri.  (Hedio  Erbio  1S52. 
Sept  1.  Codei  Baum.)  —  ')  B  u.  21.  Aug.  31.  —  „Den  dritten  Sep- 
tember fabrt  man  die  drei  Fendlin  vor  das  Spitalthor  und  beuriaubt 
zwei :  des  Geistwirtes,  welcher  vor  14  Tagen  an  des  Terstorbenen  Haupt- 
manns Langhansen  statt  zum  Hauptmann  angenommen  war,  und  des 
Andreas  Laters,  welcher  auch  am  Montag  hierror  gestorben  war.  Das 
Medards  von  Tbalen  (Medard  Rink  von  Thalheim ;  Str.  St.  Abt.  IV.  nr  29) 
behielt  man  bis  den  1.  Oktober,  da  es  dann  auch  abgeschafft  wurde". 
(SchadaeuB,  Strassburger  Chronik).  Bei  der  Entlassung  zeigten  die 
Knechte  an:  „Es  sei  Brauch,  so  man  sie  beurlaube,  was  von  ihnen  ge- 
nügen sei,  ledig  zu  geben.  So  li^e  einer  im  Turm;  far  den  baten  äe 
nicht,  den  Dieb.  Den  sollte  man  der  Gebflhr  nach  strafen,  wollten  für 
keinen  Dieb  gebeten  haben"  (R.  u.  21.  Sept  8). 


Stnaborp  FoKnk  lSfi2. 


21 


Kaiser  sei  wificns,   demnärbst  Rcgen  Frankreich   zu   ziehen; 

ix  müsse   er   durch    etliche  verderbte  Lande.     Da  Markgraf 

Albfcebt  alle  Fahrzeuge  zwischen  Mninx  nnd  Speier  verbrannt 

kitle,  sollte  niau  ihm  angeben,   was  K.  Mt.  für  Srhifle  ober- 

;...),  „,.,|  unterhalb  iter  Stadt   erhalten    könne;  ferner  sollte 

■  Korn,  üafff,  Fleis<'h  nnd  Wein  liefern,  die  Müller 

Verzug  m&hleo.  endlich  erbäte  er  filr  den  Proviant  einen 

eineiu  Kloster  oder  sonetigem  Gebäude,  zu  dem 

strts  Xuliiit  hätten. 

Im  Auftrage  der  Dreiiehner  wurde  ihm   darauf  prwidert: 

ts  man   Her  K.  Mt.   zu  Oefallen    thun  könnte,   würde  gc- 

So  wollte  man  Ihm  (Gelegenheit  geben,  sich  mit  den 

'^tücdtf^trn  der  Schiffcrzunn  zu  besprechen.    Mit  Proviant- 

,    büle  man.  die  Stadt  zu   verschonen;   da 

9^  feftfvi-.-v:   :.  .1  die  ..UmlieRenden'*  aus  diesem   Lande  ihr 

fwtreiile  bexQRen,   hiilie  man  seit  mehreren  Jahren  das  Volk 

ia<  dem  grmeinen  Karten  erbalten    mUsseti.     So   hütte  man 

auch  ü\iPT  ßOOi)  Knechte  und  eine  merkliche  Anzahl  Weiber  und 

Kiadcf  in  der  Stadt  gehabt,  gegen  10  000  Personen,  so  dass 

Ban  brrdtft  Kl6ster  und  Stifter   halte  ansprechen   müssen. 

SiObi  danu  im  FiQhjahr  etwus  liegen  diese  SlJidt  iintentnmmen 

fMbUi  so  wrUrde  dem  Kaiser  ^rliwerliih  damit  gtMÜenl  sein, 

•m»  »e  ton  Proviant  entHösst  würe.    Wein  sei  zu  bekommen, 

1*  n>l    virtn-T  in  Stadt  imil  Land  vorhauden.     Vieh  dagegen 

wi  schwer  aufzutreiben;   da^  KIsass    wäre   kein    Flei^chland, 

kit  Bauern  ftlhreo  mit  Pferden  zu  Acker,  hätten  keine  Ochsen; 

■as  B>U5S(f  «ic)i  aus  tx)t1iriiigen  und  anderen  Orten  mit  Fleisch 

ttndutti.    Im  Ubrijjiea  aber  wollte  man  thun.  was  man  könnte. 

Der    Proviautmei&ler    verlangt    schliesslich    1500    Viertel 

Wcteni,  IfiOO  Roggen,  2000  Hafer  und  einen  T^gerraum.     Es 

vrico  Ihm  Dfli-'  '  Ti  -  reu  Verhandlungen  vom  Rate  lOOO  Viertel 

^nea  zu  1.''  :,  clien^^o  viel  Il.ifer  zu  7  und  (iOO  Viertel 

Hpüen  zu  17  äetulüng  bewilligt,  als  Aufbeffahrungsort  wir4 

^mr  JIAllUteiJ)   uod  dos  Kaufbauä   beülimmt.     Der  Kommissar 

cricBrt  sieb    damit  zufneilen:  sähe  er  dorli.    man   ginge  den 

Sfiitelwej;. 

Am    10.  September  teilte  Jacob  Sturm   im   Rate  mit'): 
b  fri  Wolf  Jeck   abgefertigt   werden,    zu  erfahren,   wo  der 

•iL  «.  tl. 


22  HoUaender. 

Kaiser  hinausziehe.  Der  sei  des  Nachts  zurückgekommen  und 
habe  ihm  angezeigt,  dass  des  Kaisers  Kriegsvolk  um  Esslingen 
läge,  und  dass  er  vom  Duca  de  Alba  beschickt  worden  sei, 
samt  zweien  Metzgern  und  einem  Knecht  und  nach  der  Strasse 
nach  Strassburg  gefragt,  so  dass  die  Vermutung,  es  werde 
der  Zug  auf  letzteres  gehen. 

Bezeichnenderweise  wird  der  von  dem  französischen  Könige 
Heinrieb  II.  zum  Gouverneur  von  Metz  eingesetzte  Herzog 
Franz  von  Guise  Über  alle  auf  das  kaiserliche  Heer  bezüglichen 
Vorgänge  durch  seine  in  Strassburg  befindlichen  Bevoll- 
mächtigten, die  mit  dem  einen  oder  anderen  Mitgltede  des 
Bates  in  Beziehung  gestanden  haben  müssen,  auf  das  Ge- 
naueste unterrichtet*). 

Bereits  am  9.  September  geht  ihm  von  Strassburg  aus  ein 
Bericht  über  die  Verhandlungen  des  kaiserlichen  Proviant- 
meisters mit  dem  Rate  zu.  Tags  darauf  wird  ihm  von  dem- 
selben Agenten  mitgeteilt'):  Er  hätte  am  3.  September  einen 
Boten  dem  kaiserlichen  Heere  entgegengeaendet ,  der  am 
9.  abends  zurückgekehrt  sei  und  gemeldet  hätte:  Als  er  am 
8.  in  Esslingen  gewesen,  sei  daselbst  um  die  Mittagsstunde 
der  Herzog  von  Alba  eingezogen,  der,  sobald  er  vernommen, 
dass  jemand  aus  Strassburg  anwesend  sei ,  ihn  durch  seine 
Sekretäre  habe  befragen  lassen,  was  er  in  Esslingen  zu 
schaffen  hätte   und  ob   er  etwa  vom  Strassburger  Rate  als 


•)  Vgl.  HoUaender,  Eine  Strassburger  Legende  p.  U  f.  Neben  dem 
Rektor  Johann  Sturm  und  dem  früheren  Leibarzt  des  französischen  Ge- 
sandten bei  der  Eidgenossenschaft,  Dr.  Ulrich  Cheliua  oder  Geiger,  wird 
im  Dienste  Frankreichs  auch  ein  gewisser  „Levenus"  genannt.  {M^m.  de 
Giiise  ed.  Michaud  et  Poiigoulat  VI,  p.  92.)  Jedenfalls  ist  dies  Gerhard  Se> 
Tenus,  Professor  am  Strassburger  Gymnasium,  über  den  Johann  Sturm  am 
26.  April  1546  an  den  Cardinal  Du  Sellay  schreibt:  „Serenus  celai- 
tudinis  tuae  studiosissimus  est .  .  Diligens,  fidus  et  bonus  vir  est  et  valde 
Qtilis  ad  rationes  nostras  (Baumgarten,  Sleidans  Briefwechsel  p.  125). 
Auch  sonst  lassen  sich  seine  Beziehungen  zu  Frankreich  verfolgen  (Enod, 
Die  Stiflsherren  von  St.  Thomas  p.  12  u.  23).  Seit  1553  ist  ferner  in 
Strassburg  im  Dienste  der  Franzosen  thatig  Nicolaus  de  Larbre  (ygl.  ■ 
Trefftz,  Kursachsen  und  Frankreich  p.  77),  über  dessen  Persönlichkeit 
ich  indessen  bis  jetzt  nichts  Näheres  in  Erfahrung  bringen  konnte.  Über 
die  von  Strassburg  aus  betriebene  französische  Spionage  vgl.  übrigens 
auch  Barthold,  Deutschland  und  die  Hugenotten  p.  55  und  122  f.  — 
*)  M^.  de  Gnise  p.  84.  Offenbar  ist  es  derselbe  Bote,  der  auch  im  Auf- 
trage des  Bates  abgefertigt  worden. 


Stnubntp  Politik  1652. 


23 


11  ftbgasendet  mj.  Dadii  habe  maii  ihn  iinch  dem  nächsten 
die  Markgrafschaf t  Baden  nach  Strasätiurg  ftilireDden 
W«ge  g(-fnigt  lind  welche  Städte  unil  Dörfur  man  zu  fuisaiernn 
labe.  Er  hatte  darauf  geantwortet:  er  sei  nicht  im  Auftrage 
dn  Bates,  Koaderti  in  Privfitungclcgcnheiteii  gekonimeu,  und 
twtr  hätte  fr  GeechäTte  mit  dem  Obersten  Claus  von  HattstadC. 
Clffigens  »i^icn  rinigc  aus  dem  Badisrlicn  da,  die  als  Führer 
»  kuniiieu;  die  wolle  er  aufsuchen.  So  entlassen  hab« 
aicli  sofort  aufs  Pferd  geworfen,  sei  Nacht  und  Tag  geritten 
Abend  hier  angekommen.  Die  Schlachtordnung 
Urrücheu  Heeres  sei  die  folgende:  \n  dei-  Spitze  mar- 
itüerlea  \ior  Regimenter  deutschen  Ku:^svolks,  darauf  kamen 
1000  tretflich  gerUatete  Reiter,  dttnn  die  Italiener  und  Spanier 
■dMt  einer  Anzahl  üiiluneu  und  die  Artillerie,  zuletzt  der 
Kaiser  mit  seinem  Ijcfulge  und  zwei  liegimeutern  Kusävolk 
inier  den  Grafrn  von  £ber>tcin  und  Conrad  von  Bemelbcvg. 
Sobald  ikr  Kaiser  in  Slrasüburg  einzöge,  sctiliesst  der  Agent 
marn  Ücnchl,  würde  ci  »ich  genutigt  :jehen,  zu  Hiehen. 

Asf  die  Mitteilung  .Sturms  bin  bnschloss  der  Rat,  den 
laiier  durch  eine  Rolsclialt  zu  ersuclieu,  die  Stadt  In  An- 
■hioif  der  erlittenen  Kosten  uil  seinem  und  des  Üeeres  Durch- 
ag  KU  Tvrschuucn.  Auf  weitere  Nachrichten  indesseu,  die 
ht  KiutrelTi-n  der  kalüerliciien  Trujtpeu  bereits  in  Ettlingen 
fi«äUtt  melden'),  ontsclieidct  man  sich  am  12.,  die  In- 


■)  Am   13    fwhelo«!  3iuah  Stunui   ,.E&  haben  die  XHI  Lundschafl 
kl.  daion  Mi  |{v»t<ni  taorK«o  piner  wi«(I«rkoincD,  gemeMet:   wie 
«  vm  'ni***^ft  «den  In.)  abands  0  Uhr  ouli  Ruuu  komeu.  cbi  wirt  da* 
uutmgt.  At*  xa   itiuult  of  ISOOo  lUrk   und   ^n  Kitlingea   uf 
■aaD  stark  furirrt,   «nhalb  er  kIcicIi  wkik-r  llIIlF^■k(l[t^l".    Auch 
■chrävn  die  XIII  dic^Ibon  KtmiiM;]iafhT   beuutzt  ku  haben  vic 
^ttsHburg  befiittUitüie  fraiti^siMlit?  Ajteut  (.pcnsiaDD&irf  Ju  roy"), 
13.  Scplcnl'rr  IUI  den  Uenif  «od  Giii».-  «.-bivibt:  .,J'ay  cnvoyö 
'mvn  homme,  je  in.  de  »|)i.,  pour  PDlcodrc  do  rEmpermir  et  de 
ckcnun.    lequel  ntanl  arrir^   c«  jMir-l&  A   llaat^t   Ironva   \k  d«ux 
it  PEnpprcur.    Ii<e^iieh   aroiciit  cotumaodt!   qa'on  feit  pro- 
4«  TTTTM  ptnt  dix-buii  mil  bomniv».    Par  quo;  dcspescha  aouilam 
-ppur  tn'tti   adverür,   Ivquel   arriT«  ä  moi  rutui^me  de  sep- 
L*  —  ÜMa  (N  lo  Üinuibarg  ciae  Atuald   wagbalaige,   eu  SpioDeu- 
itrmtm  GcaeUt-a  gab,  z^tgt  die  aus  dictfu  Tagca  hcrrahreode 
^■»•(■■B  KofcitMch   an  den  Rat,  worin  er  bittet,  ihn  ali 
I    bMteOea,  da  er  fmosaräch   and  ilatienisch  aptwhea  kOuoe 
tiOt  bUMT  ab«l  {gehalten,  wolle  er  dcb  Alfter  «o1  kalten". 


24  Hollaeader. 

stniktioD  nur  auf  das  KriegsTolk  zu  stellen.  Zur  Botschaft 
werden  Jacob  Stunn,  Friedrich  von  Gottesbeim  und  Dr.  Ludwig 
Gremp  geordnet.  Die  Schöffen  soUeu  am  nächsten  Morgen 
berufen  werden,  tags  darauf  die  Zünfte;  beide  sollen  vor  un- 
nützen Reden  gewarnt  werden.  Eine  Kommission  hat  über 
den  Empfang  des  Kaisers  zu  beraten,  ebenso  wie  man  die  in 
seiner  Begleitung  befindlichen  Fürsten  ehren  wolle. 

Dienstag  den  13.  September  erhält  man  genauere  Nach- 
richten. Der  badische  Kanzler  meldet,  dass  der  Kaiser  nach 
Rastatt  ziehe,  wo  ein  Teil  des  Kriegsvolks  mit  Schiffen  und 
Flössen  übergesetzt  werden  solle,  während  er  das  andere  in 
eigner  Person  über  die  Rheinbrücke  führen  werde.  Der  Oberst 
von  Hattstadt  schrieb,  dass  er  im  Auftrage  des  Herzogs  von 
Alba  am  13.  in  Strassburg  einzutreffen  gedenke;  dass  man 
einen  gnädigen  Kaiser  habe,  derselbe  werde  kein  Kriegsvolk 
in  die  Stadt  legen,  noch  selbst  herein  begehreu;  so  man  ihn 
aber  einladen  würde,  werde  er  dem  Rate  zu  Ehren  kommen, 
aber  niemand  mitbringen,  sondern  sich  der  Bürger  Wacht  an- 
vertrauen. Er,  Hattstadt,  riete,  man  solle  ihm  entgegenschicken 
und  ihn  einladen ;  solches  würde  der  Stadt  von  grossem  Nutzen 
sein.  Auch  habe  der  Herzog  von  Alba  ein  gross  Gefallen  am 
Rate,  dass  man  dem  kaiserlichen  Proviantbeamten  so  entgegen- 
gekommen. 

Endlich  entnimmt  man  einem  Schreiben  des  obersten  Kom- 
missarius  und  Proviantmeisters  des  Kaisers,  Franz  Duarte'): 
Sein  Herr  würde  am  10.  in  Vaihingen,  am  11.  in  Bretten, 
am  12.  in  Ettlingen,  aro  13.  in  Rastatt,  am  14.  in  Lichtenau 
eintreffen.  Donnerstag  den  15.  würde  das  Kriegsvolk  in  der 
Umgegend  von  Strassburg  einquartiert  werden')  mit  ernst- 
lichem Befehl,  den  Leuten  möglichst  wenig  Schaden  zu  thun. 
In  der  Stadt  würde  seine  Mt.  mit  etlichen  wenigen  namhaften 
Personen  liegen  und  sonst  niemand.  Sie  sollten  sich  mit 
Proviant,  namentlich  mit  Brot  für  das  Kriegsvolk  versehen 
und  solchen  auch  'nach  Lichtenau  senden,  da  es  ein  gar  un- 
bedeutender Ort  sein  solle. 

In  Bezug  auf  den  letzteren  Punkt  erklärt  man  dem  von 


')  AA.  Ö79.  Sept.  9.  Vaihingen.  —  »)  Dass  das  Itinerar  Stalins 
(ForBchiingen  zur  deutschen  Geschichte  5,  5S2)  mehr&ch  zu  ergänzen  und 
XU  berichtigen  ist,  hat  schon  Druffel  gezeigt  (a.  a.  0.  2,  762  und  778). 


Stxsabnrgs  PoliOic  1662. 


25 


Eoffebcei  dass  man  nicht  viel  Proviant  entbehren  könne,  doch 
«olle  nan  K.  Mt.  /u  untentiäuigsteni  Oefallcn  thun,  M-as  man 
TcTBÖcJite.  Pie  Schöffen  werden  beschickt,  am  folgenden  Tape 
mI  den  Zünfti^eo  aus  dem  Verghti'  an  jene  ein  Auszug  Tor- 
jiclBen  wenlen  mit  der  Wrinahnun^,  ge^en  die  F-'rcmden 
fmuidUrh  KU  ifcin;  man  hoffe,  die  K.  Mt.  würde  nicht  lange 
ÜCT  Tcnretlen. 

Höchst  bemerkenswert  wt  das  Schreiben,  welches  der  ohen 
awihnte  französische  Agrnt ')  an  demselben  Tage  (13  Sept.) 
des  Herzog  von  Oui^e  naih  Metz  ücndet.  Derselbe  zeiyt  tich 
«iedrr  aof  das  best«?  orientiert,  da  seine  Mittfihingcn  durch- 
•nc  durch  ansere  Akten  hestätiKt  werden.  Durch  die  von  ihm 
Mcetcbickten  Bot«»,  »chreibt  er,  habe  er  erfahren,  dass 
küerticbe  KomDiiBsaricn  am  10.  in  Rastatt  eingetroffen  wären, 
«dcfce  fUr  läOOO  .Ma.nn  Proviant  verlangt  hatteu;  am  12. 
Utte  Alba  dnselh-it  ulicmnchtet,  am  13.  wurde  der  Kaiser  dort 
im  [^  '  trtjer   aufs'-hlagen.     Derselbe   wüide  setl'St   mit 

dacu  .  .  _  ;nfä  Heere»  di'u  Rhein  auf  der Sti'ashburger  Brücke 
ibindtrviten,  dos  übrige  Kricgsvolk,  angeblich  40000  Mann, 
•ler-  and  unli;rhalli  von  Rastatt  hinübergehen,  um  den  Weg 
genau  einxuäcMugeu.  Während  er  dies  schreibe,  erhielte 
chricht,  dasä  man  ?on  allen  Seilen  Schifte  und  Flosse 
bre,  Uta  möglichst  schnell  den  Übergang  zu  bewerk- 
Der  Kaiser  würde  entweder  am  U.  oder  spüteätens 
hterherkonimeQ.  Derselbe  habe  mit  gi-osser  Schlauheit 
!  laitfen,  dans  die  Marächricbtung  seines  Heeres  nach 
-  aoch  dort  Quartier  bestellen  lassen,  in  Bretten 
.urwrlund  in  der  Richtung  nai-h  Sirasaburg  ab- 
i*n.'>  Der  Oberst  von  Hatcstadt,  den  man  diesen  Abend 
'   ffwxrle.  habe  dem  Rate  geschrieben,  dass  dieser 

„  .^igen  Kai&er  hatte,   dass  der  letztere  notgedrungen 

4<ii  RbeiB  vermittelst  der  Strassburgcr  Brücke  überschreiten 
aBaw,  tmd  dajs  4e,  wenn  sie  seinen  Einzug  in  die  Stadt 
«idrt  wünschten,  dies  leicht  erreichen  könnten;  ferner  würde 
«r.  £ül«  er  käme,  nur  von  einem  kleinen  Gefolge  begleitet 


^  V^.  «bcB  p.  33 1  —  *)  Bereite  am  7.  September  teilte  Karl  V. 
^r  SOKifia  Uarie  mit,  iUm  er  Ana  Ithcin  aul  der  Stnwbnrgpr  linicke 
wm  ■ttrwhfritrw  gtdftchtv.  (Latu,  &.  a  0-  3,  486.)  Sflbstvf^tändUch 
«dkr  Kaliar  akJit  larlier  beJcaoDt,  wo  er  dva  Slroio  /n  pauiervn 


26  Hollaender. 

sein,  sich  der  Wache  der  Bürger  anvertrauen  und  keinen 
Aufenthalt  daselbst  nehmen,  da  es  ihn  dränge,  nach  IjOthringen 
zu  kommen.  Duarte  habe  dasselbe  geschrieben.  Deshalb  seien 
diesen  Morgen  die  Vertreter  des  Volkes,  die  200  Schöffen, 
berufen  worden'),  welche,  nachdem  ihnen  die  Sachlage  aus- 
einandergesetzt worden  wäre,  beschlossen  hätten,  Gesandte 
zum  Kaiser  zu  senden,  nicht  um  ihm  Quartier  in  der  Stadt 
anzubieten,  sondern  um  ihn,  falls  dies  möglich,  davon  abzu- 
bringen; wenn  er  aber  darauf  bestände,  ihn  zu  bitten,  nicht 
mehr  als  300  bis  400  Leute  mit  sich  hereinzufahren.') 
Leider  könne  er  dem  Herzog  von  Gutse  nicht  die  Hoffnung 
machen,  dass  man  dem  Kaiser  den  Einzug  verwehren  würde. 
In  der  That  gäbe  es  im  Rat  und  der  Bürgerschaft  einige  wohl- 
gesinnte Leute,  welche  der  A.nsicht  wären,  dass  man  es  eher 
auf  das  Äusserste  ankommen  lassen  sollte,  als  ihm  den  Ein- 
tritt zu  gestatten,  aber  der  Adel,  der  Klerus  und  einige  Kanf- 
leute,  auch  sonst  seine  Anhänger,  halten  an  ihm  fest^),  so  dass 
ich  fürchte,  dass  er  während  des  Krieges  hier  sein  Etappen- 
quartier halten  wird.*)  Sicherlich  zieht  er  nach  Lothringen; 
ob  er  aber  die  Strasse  nach  Zabern  oder  eine  andere  ein- 
schlagen würde,  sei  noch  nicht  festzustellen  gewesen,  obwohl 
man  angeblich  nach  jenem  Orte  Proviant  geschafft  habe.*) 
Die  meisten  halten  gleichwohl  dafür,  dass  er  geraden  Weges 
nach  Metz  zieht.  Von  einem  wohlgesinnten  und  vertrauens- 
würdigen Manne  habe  er  erfahren,  dass  der  Proviantmeister, 
der  dieser  Tage  in  Strassburg  gewesen  wäre,  einen  Spion  nach 
Metz  entsendet  habe,   um,  koste  es,   was  es  wolle,  daselbst 


')  Bekanntlich  bestand  der  Strassburger  SchöfTenrat  aus  300  Mit- 
gliedern. £s  scheint  hieraus  hervorzugehen,  dass  der  JBriefschreiber  kein 
Strassburger  Burger.  —  ^)  Die  Angaben  bei  Sleidan  3,  399  stimmen  im 
ganzen  damit  überein.  —  ')  „II  est  vray  qu'il  y  a  cntre  ceux  du  s^nat  et 
da  peuple  aucuns  gens  de  bien  qui  sont  d'opinion  qu'on  doit  endurer 
toutes  cboses  plustoat  que  de  ly  laisser  entrer;  mais  les  nobles  et  les 
prestres  avec  aucuns  marclionds  ailleus  adberans  tiennent  pour  luy". 
{M6m.  de  Guise,  Michaud  VI,  85.)  —  *)  Ähnlich  schreibt  Erb  an  Bullinger 
am  27.  Sept.:  „Metus  ne  Caesar  in  Alsatia  si  a  Gallo  fitgatus  fuerit, 
hibemet.  Reliquae  enim  provinciae  propemodum  omnes  sunt  exhatistae 
(Codex  Baumianus).  —  ')  Am  19.  Sept.  schreibt  der  Herzog  von  Gaisa 
an  den  K&nig:  ,J'avois  est6  adverty  qu'il  avoit  pris  son  chemin  pur 
Strasbourg  et  S&Teme,  pour  aller  droict  ä  Nancy  et  s'ea  saisir.  (Mäm. 
de  Guise  p.  89.) 


StxassburgB  PolHIk  15&2. 


27 


Ikaguif;  za  Üntlm  and  KJcb  aber  die  StreitkrüUo,  Vorrütc, 
3llBiiiioQ  Bowif  die  Hefcsr-igunt^en  der  Stadt  zu  unterrichten. 
&  habe  noch  nicht  errahren  künnen,  welchen  Bescheid  <ler 
IfnB  jtunirkgeb rächt  hatte')  An  Getreide  upd  Wein  sei 
Aon  JaJir  im  KIsom  keia  Mangel,  in  Strassburg  beginne 
Mit  bereits.  BrwJ  und  anderen  Proviant  aufzudtapeln.  Kr, 
to^  Agent,  vürde  hipr  bleiben,  so  lange  er  könnte,  um  scint^n 
•Ute  iMchicultommcn. 

Am    U.    Seiilciubcr    erscheint   der  Oberst   von   HattsUidt 
idfan  im  Kate  und  trägt  demselben  vor*):   Der  Kaiser  liesse 
tau    für  den   seinem    Proviantmeistcr    gegenüber   bezeigten 
Willen  danken      Er  sei   entschlossen,   mit   stattlichem 
Totk  iielfst  (leschiltz  und  Munition  den  Rhein  zu  iiber- 
Kfemten,  tmd  zwar  wolle  er  den  einen  Teil  seines  Heeres  auf 
ScUlen    and   Flössen    bei    fiastati,   den    anderen    bei    ihnen 
«W  die  Diilcke  filiireD.    Da  er  »ich  ei'st  im  letzten  Äugcn- 
ÜKie  fUr  die  Stelle  (le^  LI'l'I'^au^'s  entschieden  habe,  hätte 
0  Bmen    früher  keine  Nachricht   i^ebeu  kcinnen.    Sie  sollten 
4aket  ohne  Süunicti   die  ItrUcke   völlig  instandsetzen  und  die 
M  &MUII  rorsammclten  Fahrzeuge  mit  erfAhreneo  Schiffern 
H  btmaBen.     Auch   fUr  Proviant  sei  Sorge  zu   tragen,   damit 
te  Kric^roDt.   «elclies  lUu-igcns  Strassburg  selbst  nicht  be- 
rttwD  KoUte.  der  Cnigegond  keinen  Schaden  zufUgte.    Enillich 
Mlc  er   «in   LiercruDg  von   Palver,  Kugeln,   Scbaufcln   und 
Bmax. 

Man  «otlc,  wurde  dem  Abgesandten  erwidert,  die  Brücke 
•cnUrkfD  Uf^rn,  besorgte  aber,  dass  sie  trotzdem  nicht  fest 
pai«$  <ei.  um  da»  (je^chülz  zu  tragen.  Das  letztere  nure 
^gmtr  ""f '^'■'titTen  binüber/ntUhren.  falls  die  Kaiserlichen  Gc- 
«tUrr  es  herein  und  herauszuheben.     Pionlerwcrkzeug 

Mi,  iK>U«  man  das  /ctirilmnx  nicht  cntblössen,   nicht  zu  eiit- 
•ucli    bei    den    Biirgei'n   könnte    man    solches    nicht 
da  man  uu^enbücklicii  den  grusseu  Bau  balle.    Kugelu 
«■näficbt«  man  niriii  zu  liefern,  dagegen  300  Zentner  rulver; 
4och  soHle  es  nicht  in  Aes  Rates  Namen  geschehen. 


XmJi  Uta  enlHJullB  kaiserliche  8pi«ie  «otden  auch  io  ciixna 
■.<Am  erw*lint.  Omk.  »,  497.)  —  ')  B.  u.  ai. 
ufld  lutrut'tiüu  HntutsdU  ist  am  1^-  Sept,  xa 


2B  HolUeoder. 

Oleich  Dach  der  SchöffeaabstiminuDg  am  13.  hatten  lUl 
Strassburger  Abgesandten  die  Stadt  verlassen.  Koch  an  darif 
selben  Tage  schrieben  sie  aus  Lichtenau,  dass  der  Kaias 
zwfi  Regimenter  an  die  Rfaeinbrücke  beordert,  da  er  die 
teilung  erhalten,  dass  der  Franzose  dieselbe  verbrennen 
In  der  That  hatte  auch  der  Bischof  Erasmus  den  Dreizehi 
zu  Strassburg  geschrieben,  dass  2000  Pferde  und  15  E^ol 
welsches  Volk  dieser  Tage  auf  Buckenheim  *)  und  Zal 
verordnet,  aber  wieder  zurückgezogen  seien.  Femer  sei 
am  11.  nachts  der  Herzog  von  Äumale  mit  6000  leicht 
Itcitern  bei  Morchingen  gelegen  haben;  wohin  dieselben  zieb 
würden,  sei  noch  ungewiss,  aber  zu  vermuten,  dass  sie  näi 
leicht  des  Kaisers  Anzug  in  Erfahrung  gebracht  hätten. ') 

Sechs  Meilen  von  Strassburg,  In  der  Nähe  von  Rast 
Oller  in  demselbrn^),  trafen  die  Gesandten  mit  dem  Kaii 
zusammen  uud  bntcn  ihn,  das  Gebiet  der  Stadt  zu  schone 
einen  Teil  des  Heeres  anderswo  hinüberzufuhren  und  we 
mit  grösserer  Ilcercsmacht  in  Strassburg  einzuziehen  noch  av, 
dor  Verfassung  der  Stadt  etwas  zu  ändern.  Der  Kaiser  ant? 
wurtt'to  ihiu'n  überaus  gnädig:  Er  erkenne  vollauf  an,  wie 
hervorragend  tnpfer  Stnissburg  sich  kürzlich  benommen  und 
wio  verdient  es  sich  dadurch  um  ihn  und  das  ganze  Reick 
giMiiacht  hittte.  Er  würde  dessen  stets  eingedenk  sein  und 
ihnen  hei  GeUHIonheit  seine  Dankbarkeit  zu  erkennen  geben. 
Sie  mllssten  seine  plötzliche  .Ankunft  damit  entschuldigen,  daa 
der  Markgraf  Albrecht  alle  Schiffe  verbrannt  hätte,  und  ihn 
dio  Kunde  von  einem  seitens  der  Franzosen  beabsichtigt« 
Ktnlttll  ins  Kl^ss  zugegangen  $ei.  Ausserdem  hätte  ihn  aud 
dio  vorgerückte  Jahreszeit  bestimmt,  sobald  als  möglich  ai 
vleu  Feind  herauf  ukommeu.  Er  wünie  sein  Heer  ausserhall 
der   Stttdt  vorleituhreu .  diese   nur   mit   seinem  Gefolge  be 


'J  Jeui  S4*tuu^\^u.  —  »  .VA.  JTä    IVr  Rm  hat;«  sofort  dem  kusv 

iK-fcfU  Itvx  Autiut'bift  fvu  lit^m  :S^-lu:¥iNfo  K<»muü»  f«^«bea.  —  Aach  an 
l.\  SccCi^tuS'r  etti'.eU  utau  «tts  Lau^l-tem  N:ictirklii)Mi  äti«r  Bewegnngei 
Jvr    tiA;i-.'.\,isvhfU    IVtti'jya.  •"    ,S;x   4^   urt*   iiiillähbaä~   (^Sleiduk 

vViUBLiout*:'.!  ,1,  .iyi>  u'j^  fö!»rc»whö»-l  p.  :iö<>*.  In  &b  Mim.  de  Goia 
p.  S.»  '•l:\1   Jv  fe^tKruut^:   wa  K^cacs   a*.'!l  Stris^on;  auf  ^m  lieae 


SmabDTgs  Politik  1052. 


tRlra,  MiL'Ikl]  ciafn  Imbiss  hier  eiunebmea  aad  nicht  eiu- 
aal  ilaAeliK-t  übernAclilen. 

^iKÜd  die  GusaD<UcD  nach  Strassburg  zurückgekehrt  waren, 
tonltia  (He  Bürger  ,in  Harnisch  gelegt",  die  Wälle,  Türme 
«4  V  mit  Ffbtitw'n  stiUtlich  besetzt,  ebenso  die  Thore, 

v^äk   >'>'ii^^.ns  n<it  Ausnahme  von  Metzger-,  Weisstuno-  und 
Scräftruscrtbur    säiiitlit:h    geschlossen     werden.')      An    den 
IfUlereD  drvi  beziehen  je  50  linndsknechte  und  Bürger  unter 
BeMile  von  KaLsherren,  »eiche  zu  bcKtimmen  IihIicq,  wer 
wi   Oiier  nicht,  die  Wache.    Einige  Leute  haben 
\ki  DADL'Otlich  auf  die  Schie^sgatter  acht  zu  geben,  falls  sich 
ciB  LärOMn  /utrüge,     Der  Warhiriann<fliaft  wird  einge^chürft, 
od  )^Qhrl](-h  zu  vi'rbftlleu,  lien  Vurboiziehcuden  guten  Be- 
tAewl  m   Ktfbi'D  und  l>ate  niederen  Standes  fortzuweisen; 
ktet  aber  jo^mand    .nanihnfiigcs*,   so  ist  solches   dorn  Am- 
tmbtr  KOZUzcigt'D.     Die  Niichtbut  wird  von   300  Mann  ver- 
Ttdea,  Je  100  hi^en  in  iler  Knitenau,  rnterwagnera'),  Metzger- 
|BhlK.     €ie  zieht  um  6  Uhr  abend»  auf  and  erhält  von  den 
^^t'  «or^e*et£ten  Ilatsherreo  die  Lü:^ung. 

X>teAbspermng^nia.«sregeln  werden  mit  der  grössten  Streujie 
beob«dit«t.  Auf  die  Anzeige,  dass  der  Johanuesgiessen  gur 
trade  üe  Knechte  durch  die  Pfähle  eindringen,  müssen 

Ar  \Vt .,,tor  dort   einen  Verschlag   anbringen  und   einen 

i*r.*t».^  aufwerfen.  Am  14  bekehren  die  Proviantmeister,  man 
r»t'if  fuuf  Personen,  so  vor  den  Tboren,  hereinlassen;  sie 
»ur<>>ri  nicht  Über  Nacht  bleiben,  seien  aber  zum  Proviant 
i..o  \:"Un.  Am  15.  bittf t  die  englische  Motsi,hnrt,  desgleichen 
#*  il>  -<'h'>f«  von  C'Ölo  KinlasA.    Die  erstere  wird  durch 

Aed  in  M  ual,  den  Strajs^ibui'^er  Agenten  der  englischen 
Bniierutic.  ernpransi-n.')    An  dernsellion  Tage  sendet  Ferdinand 

^  Dam   Tbürli^  u>  fiOducoralj],   das  Omulcl    b«i   deui  SAa«ast«g 

(orUaswo.   der  l^brtcg   und   die  brortte   1>ehn  Rnflcnfck   ab- 

l»en    Si-htfftni   winl    »ttliolen,   jenainl««    auf  dem    Wasser 

—  ')  I>ir  IwBtigf  WfiaKlamucrasse.  —  *i  gFiiit  liic  nohts- 

4.  Ml  il^na  »t  AjrhanuL*    Stradao  aa  Cecü    lB&umgui«o,  äletdaas 

lacfad  fk.  3r*A  >    Otr  n«Ucobi>  GeModucliaAnekx»Ur  Rofnr  Aacbam 

^   t^  «cteMB   ttnlligifea  Aofenüiali  in   SlfMiburK  sehr   befriedigt 

^h  H*  ■  Btra»>wm  «v,"  K-hrrihi  i>r,  „glaubt«  irh  mich   m  daa  alte 

^•9*1^  iiijiUl,   mmr  daa  «orv  itarkm  MHUvrn  zu  dem  Itildc  oicbt  («MteiL 

ek  baHltfte  ntcii  jeav  lakontfidie  Art,  die  FrugabUt  in  der 


30  Hollaender. 

Alvarez  von  Toledo,  Herzog  von  Alba,  an  den  in  Strassbnrg 
sieb  aufhaltenden  Hattstadt  seinen  Küchenmeister,  Einkäufer 
und  andere  seiner  Diener  mit  Mauleseln;  er  solle  bei  denen 
von  Strassburg  „seinen  Freunden"  anhalten,  dass  jene  in  die 
Stadt  eingelassen  und  an  den  Thoren  erkannt  würden,  damit  sie, 
wenn  sie  ein  anderesinal  darin  zu  thun  hätten,  keinen  Aufent- 
halt hätten. 

Infolge  der  Schwierigkeiten,  die  an  den  Thoren  gemacht 
werden,  kommt  es  daselbst  öfters  zu  unliebsamen  Auftritten. 
Am  17.,  heisst  es,  hätte  es  dort  ungeschickte  Worte  ge- 
geben, wodurch  etliche  Grafen,  darunter  ein  Fürstenberg,  so 
erzürnt,  dass  sie  geäussert:  so  ein  Strassburger  durch  ihr 
Gebiet  kommen  sollte,  würde  er  dies  Benehmen  büssen.  Der 
Rat  sah  sich  veranlasst,  die  Herren  um  Entschuldigung  bitten 
zu  lassen.  Am  16.  soll  einer  durch  den  Arm  gestochen,  eil 
anderer  über  den  Kopf  geschlagen  worden  sein.  Die  an  dei 
Thoren  wachhabenden  Ratsherren  erklären  hierauf  zum  Bericht 
aufgefordert:  es  sei  jeder  der  grossen  Herren  sogleich  herein- 
gelassen worden ,  möge  wohl  bei  dem  argen  Gedränge  einer 
„an  einer  Hellebarde  gehenkt  oder  geritzt  worden  sein". 

Am  U.  September  hatte  der  Anmarsch  des  kaiserlichen 
Kriegsvolkes  begonnen.  „An  diesem  Tage  zogen  42  Fähnlein 
Spanier  und  Italiener  neben  der  Stadt  hin,  lagen  zu  Schilke, 
Bischheim  und  daherum.  Den  15.  kamen  46  Fähnlein  deutsch 
Volk.  Das  Geschütz  stand  bei  St.  Arbogastbruck,  waren 
63  Stück,  klein  und  gross.'")  Da  es  an  genügendem  Proviant 
und  Fourage  fehlte,  und  die  Kriegszucbt  im  kaiserlichen 
Heere  auf  einem  sehr  niedrigen  Standpunkt  stand'),  nahmen 
die  Leute,  was  ihnen  fehlte,  mit  Gewalt. 


Lebensweise,  der  Ernst  in  dea  Mienen,  die  Sitten  durch  bargerliche  £m- 
&cliheit  ausgezeichnet,  wenig  lockend  zu  leichtem  Lebensgenuss ;  die 
Geister  voll  hoben  Schwunges  und  doch  bedächtig  nach  lakedUmooiBclier 
Art."    (Katterfeld,  Boger  Äschtun  p.  193.) 

1)  Schadaei  Chronik.  —  „Am  14.  September  zog  das  ganze  Heer 
über  die  Bheinbrücke  und  lagerte  sich  zwischen  dieser  and  der  Stadt; 
aber  der  Kaiser  blieb  zu  Auenheim  und  kam  erst  am  fünften  Tage  her- 
nach, als  die  Armee  wieder  aufbrach,  nach  StraeBbut^."  Friese,  a.  lu 
0.  2,  283.  —  ')  So  hatte  sich  namentlich  das  spanische  Kriegsvolk  sdioa 
bei  seinem  Marsche  durch  die  Lande  des  Eönigs  Ferdinand  in  Tirol  hSchtt 
ungebührlich  benommen.    „Zu  Tel&  haben  aie  drei  H&oser  verbiaoiit,  die 


SmuBbargs  Tolitik  \r>&fL 


81 


Schon  »n»  M.  September  wini  im  Rate  nncfezetfrt,  dass  die 
KsMlitr    beim    Vorbeizivlicn    den    Bürgern    grossun    Schaden 
M.     babei  erklürou  diu  Proviantincister:  „Das  Volk  liege 
*o  uod  liiuigcre;  sie  lieaorglen,  so  man  ihnen  nit  hclf, 
51**    unKescliickt   würden'*.     In   der   Nacht  lieReo  fünf 
lentcr  beim  Zie^elliaus,  für  die  20  UOO  Brote,  Wein  und 
L'h  gefordert  und  hernuii^cschiifft  werden. 

Von  allen  Seiten  kommen  Klajicn.    Da  bittet  der  „Vater" 
Kanbftuse,   ihm  I^ute  zu   senden,   die    das  Volk  ab- 

lo   der  Ruprecbtaau,   lllkirch   und  Nenhof  wird  von 

Ja  ReilL'ni  Heu  und  Stmh  liegebrt,  man  wUrdc  den  Hauern 

tUa  Darli   über  dem  Kopf  anstecken.     !n  anderen  Ort- 

«klfttn  werden  Pferde   und   Jtinder  geraubt.     Bo  wird  u.  a. 

pkiiigt:  „K&  lieg  viel  Vieh  zu  Sdnltigheini,  das  die  Welschen 

and  auch   Eelha  gefitorljcn,   und   sei   ein   Ubier 

ik/'      Die  Beschwerden   bei  Obersten   und   HHuptleiiten 

sAMoen  menis  Erfolg  gehabt  7.\i  haben,  selbst  nicht  die  Gnt- 

■odong  des  I>r.  Gremp  an  Alba  selbst'];  denn  der  Rat  lieäS 

XAodleutcn  uiitteileu:  „Weil  mau  ibuen  jet2t  zu  helfen  nit 

müeslcn   sie  es  eben   leiden ,   wie  andere  auch."     Die 

^uacJirehno^en  hattea  srhticHslich  solche  Ausdehnung  ange- 

■aoMBea,  daMf  tni  Raie  am  17.  angefragt  wird,  „ob  man  für 

■aacr    Ucircn    durfer,   die   noch  aufrecht  stehen  und  unge- 

vdIl  salvagarden  bei  der  Kanzlei  usbringen''.    Als 

■  :'1ireiter  die  durrh  Dr.  Kopp  erlangten  kaiserlichen 

it  iii  Uteubcim  anhofteD,  werden  sie  von  den  Spaniern 

BorschAfl  beraubt;  dieselben  brechen  erst  recht  in  das 

tkofff  ein  ood  pHlndem  es  aus. 


gMrUagm,  uuknv  umt  Weibern  and  Kiiu1«ni  aui  ileo  HiDsam  ge- 
■d  rrorifttil  hitivcgg«ni<ituiiea  ihm  OclkUrn».  Zu  Ffunds  idiid  die 
ilurch  tlu  ilurchaieluiMle  Kriegsvolk  in  Grui>tl  verderbt 
and  an  ihim  nit  gchflifbn .  fst  tu  besor^^n,  ilus  mererteUs  Haa.4 
nW  •wIahmi  und  kielt  üi  da»  Klend  li«gebeti  maweo."  (Innsbr, 
Iv.  Aa  djf  K-  Mm  Auch  die  KObiküi  Marie  bat  im  August  ibraa 
,  4ra  Katsrr,  iqiuüschR  und  iulicniiu-be  Truppen  wegen  der  G(^ 
■^CMli|.fcaifrn  tli«  lie  Qbenl)  Teittbten,  nicht  in  die  Niederlande  eu 
Mrim     iLaua.  a.  a.  0.  3.  <ÜS.) 

1)  DifHib«  >pT«di  ><rmr  teln  Ilelnufrn  Obpr  da«  Undieiiene  aoK,  ohne 
t^rnrnm  writarea  Ptandtrun^m  Kinlialt  tbuii  zu  köDnni.  Ein«  Audietn 
%i  4mm  Ifimi  ta  lUeaer  Aogtleg«iibelt  «rar  ni<^ht  tu  erlangeu,  da  duaer 
•fc  Bi«Mi«tall«aMlwitca  Alba  uberline.    i^jlcidan,  8,  401.) 


33  Hollaender. 

Man  kann  sich  daher  vorstellen,  dass  die  Stimmung  in  der 
Bürgerechaft  eine  erregte  wurde.  Schon  vor  der  Ankunft  des 
KriegSToIkes  hatte  man  Schöffen  und  Zünftigen  eingeschärft,  den 
Fremden  gegenüber  sich  freundlieh  zu  erzeigen.  Trotzdem 
kam  es  hier  und  da  zu  lauten  Äusserungen  des  Unwillens. 
Als  der  Rat  solche  „ungeschickte  Worte"  seitens  des  städtischen 
Büchsen ineisters  Graseck  erfährt,  beschliesst  er:  „ihn  beschicken 
und  ime  das  maul  übern  schrägen  richten  und  ernstlich  unter- 
sagen". Mauern  nud  Wälle  liegen  allenthalben  voll  von  Weibern 
und  gemeinem  Volk,  die  „unnütze  Reden"  treiben.  Ein  Bürger 
wird  sogar  beschuldigt,  geäussert  zu  haben,  „so  die  Kais.  Mt. 
alher  komm,  wollt  er  der  erst  sein,  der  ein  kugel  auf  ihn 
schiessen  wollt".  Obwohl  erustlich  „bei  I^eib  und  Leben,  auch 
bei  VerlieruDg  von  Hab  und  Gut"  Knechten  und  Bürgern  ein- 
geschärft worden  war  „weder  am  Tage  noch  in  der  Nacht, 
früh  oder  spät"  einen  Schuss  abzugeben,  wird  am  17.  im  Rate 
geklagt:  Man  habe  heut  morgen  vier  schuss  gehört,  schiene 
mit  einem  Doppelhaken  beschehen  zu  sein  und  auf  St.  Claren- 
bollwerk".  — 

Der  Kaiser  war  am  15.  September  nach  Auenheim  ge- 
kommen, wo  er  bis  zum  Morgen  des  19.  mit  seinem  Haupt- 
quartier verweilte.  In  dieser  Zeit  lag  das  Heer  in  der  Um- 
gegend von  Strassburg,  während  die  Geschütze  und  der  Train 
grossenteils  zu  Schiffe  unter  nicht  geringen  Schwierigkeiten 
über  den  Rhein  geführt  wurden-  Montag  den  19.  setzten  sich 
die  Truppen  in  Bewegung*),  während  der  Kaiser  selbst  mittags 
durch  das  Metzgerthor  seinen  Einzug  in  das  von  ihm  vorher 
noch  nie  besuchte  Strassburg  hielt  ^)  und  von  dem  Rate  in 
der  anhänglichsten  und  ehrfurchtsvollsten  Weise  empfangen 
wurde. ')    In   der  Begleitung  Karls  V.   befanden   sich   nach 


')  Nicht  am  20.  wie  StSlin  (Forschungen  z.  deutschen  Gesch.  5,  B82j 
nnd  nach  ihm  Griessdorf  a.  a.  0.  p.  11  schreiben,  —  *)  Der  anschauliche 
Bericht  bei  Sleidan  (Comm.  3,  400  u.  Briefwechsel  254  f.)  wird  ergänzt 
durch  die  Kleine  Straasburger  Chronik  (ed.  Beuss)  p.  6  und  Schadaei 
Strassburger  Chronik.  —  ')  „Amanter  et  honorifice  exceptus  a  senatu.** 
(Sleidan  3,  400.)  Auch  der  Kaiser  selbst  war  über  den  ihm  gewordenen 
Emp&ng  ausserordentlich  befriedigt.  „Je  suis  parti  de  Strasbourg", 
schrieb  er  am  25.  December  an  seinen  Sohn,  „ou  j'avais  ^t^  re^n  stbc 
les  plus  grandes  d^monstrations  d'amour  et  de  bonne  volonte.  (Chaliert, 
Journal  du  si^  de  Hetz  p.  1S9.)  —  'Wie  die  EL  Str.  Chronik  berichtet^ 


StiMlbvrgi  Folitik  1662. 


33 


n  natrr  aociercn  der  Herzog  von  Alba,  der  Markgraf 
von  linititifnburg,  der  Herzoi^von  Holstein,  lunaDuel  von 
MTOfeo,  dor  Prinz  von  Oranien,  GraDrella,  der  Bischof 
EiMmiu  und  »00  Reiter.  Ausser  des  Ilauptmaon  Medardus 
Flfakleia  bitUeUm  400  Biirgor  itii  UarDiirch  vom  Metzgerthor 
bis  aber  die  Schindbrüchc  Spalier  ^und  war  ein  solches  troai> 
peUB  und  bcen>"uckhen  durch  die  ganze  statt,  dass  keiner 
eigen  wort  vernemmen  kunte". 
L-Ato  der  Kaiser,  der  durch  die  Kurbengasse  geritten  war, 
vurbcikam,  an  dessen  Pforten  der  gesamte  Klerus 
lang  genommen  hatte,  &ti^  er  vom  Pferde  und  liesa 
iDdem  er  sich  auf  einen  weissen  Stab  stützte,  von 
'te  Getstlicheo  in  den  hohen  Chor  des  Gotteshauses  führen, 
ii  «ekliem  er  übrigens  nur  eine  kurze  Zeit  verweilte "), 
ncfa  ali>bald  zum  Imhiss  zu  begeben,  der  ihm  im  Hause 
Ueyers  geboten  wurde.*)  Nachdem  der  Kaiser 
Mahl  «flgenommen   hatte,  überreichieii  ihm  Abgesandte 


Qui  die  AbgeUDdtcn  dea  Itates,  an  ihrei-  Spitx«  Jikob  Sturm,  bta 

Wwa  Blieinbracke  enticvn^Q^eritUn,  iro  de  dea  FussfAll  Uiatcn. 

Sinm  den  Eaber  mit  einer  Anrede  begrflMic    Das  Gleich«  that 

Av  Kaailw  Dr.  Wehii^er  in  Namw  des  ebenftUB  aDve«iud«n  Bfe<JiDfit 


*)  lAtscflungeo  der  G«cll;jcluLft  fnr  Erhiiltiini;  der  gescbkbtlicbeD 
in  Ebirw,  -J,  Folg«,  14.  Bd.,  p.  34».  —  *)  Slcidan  kKtm 
die  Zu&Uigk«tt  diiani  Bttuclics  bcrioriiebcu:  «Forle  pne- 
towndo«  «m  tcmplam  prirnuinnt,  ostentuUbos  fbi  se  niaaiflds  ac 
ktviUotibuv".  Nscb  Sp«cklin  a.  a-  0.  p.  369  stieg  der  ICatser  am 
■b.  ciog  toR  Cbor,  wo  man  »Bb  lutbolnebsn  Geiitlidten  der  Stadt 
It  bttte,  obfrhnnden.  und  terricbtete  da  seine  Andacht  Reim 
■aeti'  er  mm  Ilentog  rem  Alba,  der  ifam  deu  Steigbügel 
■■f  Fnaiteilcb:  »Es  nebt  allea  diag  wobl,  «aa  lial  mao  denn  zu 
I,  bat  man  nil  jtriHlcr  i^nuK?  und  liicbeh«~.  -  *.i  ,I>a«  Kckbaa« 
d«r  Hfljut«rga.^sen  mit  drm  Altaa  und  Krker,  da  aucb  die  Eayser  ao- 
ttehoL'  tKl.  Str.  ClirooUi,  p.  7.)  F^  hl  da»  Haiti  Monaur- 
al 33.  {V«L  Bejbotb.  Daa  alle  tjtraxburR,  p.  82,  mit  Abbikhug.) 
PnaB,  Bmabouqi  OlastrA  1.  p.  6^  crhwlt  e»  apftter  dk  iDschrift: 
jy  Caralu  V  inp.  Mag.  Inpp.  aufq;.  I'^rlderici  III  pronepoa  et  MuimiUaoi 
aaoo  iZM  XID.  calevd  Uclvb.  faarum  aediuin  uti  liospitio  dlg- 
notat  pTBCscuti  nnorum  ma{omin  memoria,  suam  quoque 
ba  ittaignibiti  «l  tituJo  oAtam  tni  mandabat  1552." 
nnlf  «  aadi  ran  Kiner  Xirhte,  der  Henogin  von  LotluiD|:«n  oad 
I  Tärbt«n  (>npfiu|{«n,  mflcUe  bereits  Bin  12.  S^ptemVer  wieder  iu 
«tnirritleB  nr.  (!}pe<-)[1iii  a.  a.  0.  p.  869.;  R.  u.  21.) 
t  am,\.  d-  «Burrt.  y.  r.  ii.  i-  3 


34  HoIIaeoder. 

des  Rates  und  des  Klerus  das  übliche  Geschenk.')  Der  Kaiser 
dankte  von  neuem  für  das  tapfere  Verhalten  der  Bürgerschaft 
in  den  jüngst  verflossenen  unruhigen  Zeiten  und  bat,  die 
Plünderungen  des  Kriegsvolkes  in  der  Umgegend  z,u  ent- 
schuldigen. Die  Stadt  müsse  bedenken ,  dass  bei  solcher 
Menge  allen  Übeln  nicht  vorgebeugt  werden  könne,  und  dass 
er  genötigt  sei,  des  Reiches  wegen  in  das  Feld  zu  ziehen.^ 
In  der  fünften  Stunde  brach  er  wieder  auf,  „ist  auf  ein 
niedertraechtiges  bräunel  gesessen",  und  ritt  in  vollem  Regen- 
wetter zum  Steinthor  hinaus,  von  dem  Rate  bis  zum  Gutleat- 
haus  begleitet.  Die  Nacht  blieb  der  Kaiser  in  dem  den 
Böcklins  gehörigen  Dorfe  Bischheim  in  des  Scbultheissen  Haus.') 

In  dem  Berichte  eines  französischen  Spions  heisst  es  über 
die  Anwesenheit  des  Kaisers:  „Lundy  demier  environ  une 
heure  apres  inidy  il  veit  entrer  PEmpereur  dans  le  dit  Stras- 
bourg, oü  il  disna  et  s'en  alla  souper  et  coucher  ä  Peachine 
qui  en  est  ä  demye  lieue.  Le  dit  empereur  est  fort  casse  et 
chemine  avec  un  baten  en  une  main,  s^apuyant  de  l'autre  sur 
un  hemme  qui  le  conduit".  *) 

Anfangs  Mai,  als  der  französische  König  bei  Zabern  lag, 
hatten  der  Kaiser  und  der  römische  König  der  Stadt  eine 
Anzahl  Fähnlein  zur  Verfügung  gestellt,  welche  der  Rat  aber 
abgelehnt  hatte,  da  man  an  Truppen  zu  Fuss  und  zu  Ross  keinen 
Maugel  hätte,  und  weiteres  Kriegsvolk  ohne  „sonder  Gefähr- 
lichkeit" zur  Zeit  in  der  Stadt  nicht  aufgenommen  werden 
könnte.-^)  Gleichzeitig  aber  hatte  man  beschlossen,  den  Kaiser 
zu  ersuchen,  er  möge  Strassburg  in  anbetracht  seiner  schweren 
Unkosten  eine  ähnliche  Generalabsolution  bewilligen,  als  Ulm 
erhalten  hätte.  Am  21.  Mai  wurde  die  betreffende  Petition 
aufgesetzt,  welche  Dr.  Heinrich  Kopp  dem  Kaiser  überreichen 
sollte.    Infolge  der  kriegerischen  Verwicklungen  aber  und  da 


*)  Die  ersteren  übergaben  „ein  grosses  verguUU  geschirr,  darinnen 
1000  Strassburger  neuwer  goldgülden,  sechs  schöne  ochsen,  sechs  fuder 
wein,  100  viertel  habern  und  100  etuck  tische",  die  letzteren  „vier  schöne 
ochsen,  secha  fiider  wein  und  100  viertel  iiabem".  (Kl.  Str.  Chronilc.) 
Vgl.  den  Kostenzettel  bei  Mone  (Zeitschrift  f.  Gesch.  des  Oherrheins  16,  269). 
—  *)  Sleidan  Commenlarii  3,  400.  —  *)  Strassburger  Kl.  Chronik  p.  8. 
Dagegen  finden  wir  bei  Heitz  nr.  469  (reges  et  imperatores  in  Alsatia) 
die  Angabe:  „Er  blieb  über  fiacht  bei  einem  armen  Bauern  in  dem 
fiuisersten  kleinen  Häuslein  gegen  Henen  (Hönheimi  zu".  Ähnlich  Speckliu 
p.  369.  —  *)  M6m.  de  Guise  p.  92.  —  *)  Vgl.  oben  p.  2. 


StnMlMf«!  Politik  16&a. 


35 


tieri  Aufenthalt  di-s  HL-rrsehers  im  ungewissen,  hatte 
AtisenüunA  iles  Bcvollmuclitigteii   von  Tau:  icu  Tas! 

•  i.rM:ll0beiL 

At.^   ono  Am  19.  Septenber  der  Kaiser  mit  seinem  Hof- 

iiAitP  in  Strasaburg   anwesemf  war.    teilte  Jatob  Sturm  dem 

ivkn£lfr  GraiiTflla  mit:  Sie  liätLun  ihre  Petition,  von  welcher 

Vr  letztcrt!  Übrigem  schon  vorher  in  Kenntnis  gesetzt  worden 

«ir,  erst  nach  Innsbruck,  dann   mich  Speier  senden  wollen. 

Dh  nun  S.  Mt.    sich    hierher   gewandt,  hütte    man    es  nicht 

ftr  pa!?*pr>cl  pmchlet,  das  Schriftstück  neben  dem  fieschenke 

n  ''  !)-     Man  erblitc  sich  in  der  Angelegenheit  seinen 

%»••.    ut:i  Kanzler  erklj&rt«  sich  lUiauf  bereit,  wenn  msn  ihm 

>  .-<i)[jplikalion  übergeben  wollte,  die  Sache  zu  fordern.    Am 

^leo  wir«  ea  jediwh,  da  S.  Mt.  jetzt  viele  Gescliüfte  büite, 

I    dem    Hofe    nacfazu.'»>nden.      Infolge   dessen    wurde 

:<nfang«   Oktober  in   dos   kaiserliche  [lauptiiunriier 

; '  1  abgeordnet.') 

Snt  uachdvm  das  kaiserliche  Heer  abgezogen  war.   lieiss 

Kii  ta  »oÜeni  l'mfjinge   fiberselii-n,    in   welch  unmenscliliclier 

Webe  d.«  Soldule&k»,  vor  ullum  Italiener,  Spanier  und  ßöhmeD 

.9  (i«r  l'Bit:e,£end  iiebuusl  hatten.     Es  war  ein  trauriges  BÜd, 

■liift  anne  Landvolk  mit  Weih  und  Kind,   von  allem  ent- 

[,  jcutt  in  die  aladl  hereinslrümtc.')    Die  zur  Hesichligung 

iOi^ej«i)ile:i'n  Jut^erren    konnten   nicht  genug  von   dem 

ereiUik'a.    In  der  Ruprechtsau  allein  wureu  uiclit  weniger 

l7  Uctfatatten  geplündert,  duriu   alle  Ufen,   Fenster  und 

frr^hlag^jn,  nilhiend  [uan  Haubrat  und  Kleider  hin- 

jrt  hott«.    Neben   einer  Menge    Kleinvieh  hatten   die 

lind  lli  Pferde,  von  der  gesamteD 

und  lluUf  mehr  als  die  hülfte  ge- 


*l  das  Aeo  lokatl  im  Peütion  and  dm  Erfolg  itcr  S«»dun(t  Kopp« 
BaOMMilWt    Dtv  IktnuburiEVt-    GcwraUintuliitioii    xum   Jolire    IhbS. 
T^,i..Ucm  ttkr  (tadAthu  df«  UlHTrhub-«.    N.  F.  VUl,    1.  p.  34/54.)   — 
m.  %  40t  u.  Itrir(»echfel  p.  366.  —  \a  der  Chronik  van 

m:^:-    HirxL.^-rl   p    144   l\ea*t  «: 

„Der  Kt-j-iCf  ktn  auch  nit  kriegB<nucbl 
1>CB  bat  auxi  •■'"  - 

BUeb  la  der  m.:  ilfu  BBcbt 

tteia  vAlfc  tlut  uraus  n)  Hthftdeo." 

3* 


35  Hollaender. 

nommeQ,  viel  neue  Wagen,  Karren,  Schiffe  uod  Geschirr  teils 
geraubt,  teils  zerschlagen.  0 

Ähnliches  wird  aus  Oherhausbergen,  lUkirch,  Grafenstaden 
Ulwickersheim ,    Neuhof  und   Schiltigheim   gemeldet.')     Be- 
zeichnend für  die  erbitterte  Stimmung,  die  infolge  dessen  im 
Rate  herrschte,  ist  folgender  Vorgang:  Die  Spanier  hatten  bei 
ihrem  Wegzuge  dem  Schultheissen  von  Schiltigheim  befohlen, 
einem  von  ihnen,  der  dort  gestorben,  zum  fürderlichsten  einen 
Grabstein  zu  setzen   oder  sie  wollten  das  Dorf  verbrennen. 
Der  Rat  erklärte  hierzu:  „Sehen,  wo  ein  alter  stein,  denselben    - 
doruf  legen   und   wer  gut,   das  man  ein  epitaphium  doruf-     - 
schreiben  Hess,   in  welchem  jar  sie  das  dorf  schentlich  und  = 
dieblichen  verderbt  und  verwüst  betten".  :- 

Im  übrigen  suchte  man  dem  allgemeinen  Notstand  in  an*  ' 
erkennenswertester  Weise  zu  steuern.  Den  einzelnen  Ort- 
schaften wurden  Vorschüsse  zu  4  Prozent  gemacht.  Für  die  *■ 
Beschädigten  wird  eine  Kollekte  auf  den  Kanzeln  von  den  - 
Geistlichen  verkündet,  an  mehreren  Sonntagen  für  Jene  an  -' 
den  Kirchthüren  gesammelt,  daneben  von  Haus  zu  Haus.  In  • 
jedem  Kirchspiel  wird  ein  Gebäude  bestimmt,  in  welchem  ' 
Hausrat  und  Kleidungsstücke  entgegengenommen  werden.  -> 

Als  ein  Äugsburger  Bürger  bittet,  ihm  von  Rats  wegen  ein 
Pferd  zu  leihen,  wird  ihm  zur  Antwort,:  Es  hätten  die  Diener 
in  diesen  Läufen  die  Pferde  also  abgeritten,  dass  nicht  mehr 
als  zwei  ausgeruhte  Klepper  vorhanden;  die  müsst  man  täglich 
brauchen.  Der  Stadt  Ulm  schlägt  man  die  Entsendung  von 
Werkmeistern  ab,  da  man  solche  augenblicklich  nicht  ent- 
behren könne.  Der  Obei'St  von  Dulach,  der  in  Geispolsheim  ' 
einen  Musterplatz  aufschlagen  will,  wird  ersucht,  dies  in  An- 
sehung des  erlittenen  Schadens  zu  unterlassen.  ' 

Es  ist  begreiflich,  dass  das  durch  den  Schaden  erbitterte 
Volk  nach  Schuldigen   suchte,   die  man   zur  Verantwortung    ' 
ziehen  könnte.    Eine   schwere  Anklage  wurde  unter  anderm 
im   Rate    und    der   Bügerschaft    gegen   einen   Strassburger, 
den    kaiserlichen    Hauptmann    Asnius    KÖcklin    von    Bock-    : 


')  R.  u.  21.  Sept.  24.  —  ')  Der  Meyer  auf  dem  Nenhof  erklärte: 
Die  Kriegaleute  hätten  ihm  mehr  all  300  Gulden  Schaden  getlum. 


Stmuborgi  Politik  1653. 


87 


■<ya,   der  im  Miii  unter  tlctn  Oberston  Hattstattt 

^^^^    Fähnlein  licfphligt,  (uitte.     Derselbe  schrieb  am 

i'i-  fl^^^ffen.*)  dem  La^.'^cr  von  Kuiscr3lauU*m:  Er  hätte  er- 

Uno,  dass  etliche  Bürger,  darunter  uucb  einige  RaUiherren, 

nrianten  Gessen,  er  habo^  nh  vr  kih'zlicli  samt  seinem  gnädigen 

ficrm,  dem  Uber^t  ürafcn  von  Nassau  bei  Tayesanbnioh  auf 

tjchen  Befehl  die  Rheinlirücke  bföetzt  hätte,  auf  Antrieb 

Herzogs  von  Alba   die  Stadt  Strassburg   verraten  wolieu. 

<hflieb«ndcr  Mann  von  Adel  dürfe  er  ein  solch  erdichtet, 

tainaluftes  Gerücht  niRht  auf  sieb  sitzen  lassen.    »Schreib 

od  SKg  hieraaf,   dass  alle  diejenigen,  an  midi  derartig  und 

Lieutenant  und  Schreiber  des  PlUnderns  der  ßuprcchtsau 

lüguu  wie  verzweifelt,   treu*  und   ehrlose,  meineidige 

I,    Verräter  und  Köaewichter." ')     Der  Rat  licas  ihm 

itvorteo:  Was  ihn  und  den  Grafen  von  Nassau  beträft*,  so 

ll«  nun    sie    beide  für  entschuldigt-     Soviel    aber   seinen 

tot  and  Schreiber  mit  der  Ruprechtsau  belange,  so 

lide  na»  jeilf-ni,  der  ge^ien  sie  zu  klagen  hiitte,  das  Recht 

da   die   l'nterthanen   billig  sich  beschweren,   dass 

•oldies  wider  der  K.  Ht.  Befehl  begegnet. 

Der  Kaiser  war  am  24.  September  in  Landau  eingelroffen^ 

•  "  T  sich  bis  zum  9.  Oktober  aufliiclt.')     Auch  jetzt  noch 

11   Bber  ihn  und  sein  Heer  dem  Connetabel,  sowie  dem 

ütaace  tob  Guise  von  ihren  im  Elsass  befindliehcn  Bevoll- 

■icktiirteo  die  genauesten  Nachrichten  zu.*)    Der  eine  der- 

fdbea  wiu-  nach  Zweibrucken  geeilt,  wo  am  1.  Oktober  Conrad 

Ton  Bemdberg  mit  seinem  Regiment  und  200  Reitern,   xwei 

darauf  der  Generalintendant   Duarle,   der  Herzog   von 

'BÜt  dem  spaoisclien  und  der  Marquis  von  Marignano  mit 

iulientscben  Kussvolk  nebst   1000  Reiteru  durchziehen. 


*>  Vn*  MLtdnrin  anderoa  VozUleaai  dem  Jahre  ICEil  herrorKcht,  Bcheiut 
Xum  VM  troüdgein  rhnnktrr  gpvKiien  eu  letn,  Aer  schliessUrb 
Knie  gdundro  hau  (Vgl.  HollwiMler,  eine  str&saborgcr 
r-  34  D  AA.  O&C.  l&isg  Jali  &■)  -  0  AA.  583.  (...Vsin.  IMcklii» 
tmtdf  )wJinlb«o  an  m.  ha.";  —  Auch  Philipp  ('linst,  der  Sdiercr, 
■idi  brim  Bale,  da»  er  Dicht  ein  Auatift«r  g«we««n,  tlie 
■a  ft^uien,  sondrfii  hab  sie  geiranit,  wu  sie  Uebü  und 
pito  Uuo.  hiivepvUoii.  Wer  solch«  beh«upie,  den  liiellc  er  für  einen 
Dtok  md  HüwmtfhS.  Er  biltet  den  Bat,  ibu  nod  iK-iu  Weib  iu  Unadeo 
m  tmkBktm  (JL  a.  21.  Okt.  6.)  -  ^  Vfl  Druff«!  11.  er.  l'öl.  -  *)  M^. 
*  Cnte.  f    9d.  T.  Okt. 


38  HolUender. 

Darauf  begiebt  er  sich  nach  Landau,  wo  er  am  4.  Oktober  den 
Kaiser  in  die  Messe  gehen  und  aus  derselben  kommen  sieht 
Sein  Gesicht  ist  wie  geschwollen,  seine  Beine  so  dünn  wie 
ein  Reisigstäbchen,  er  zittert  mit  dem  Kopfe  und  den  Händ«i 
und  stützt  sich  auf  einen  Stab.  0  Gleich  darauf  reitet  der 
Agent  nach  Weissenburg,  wo  er,  wie  er  schreibt,  itich  mit 
spanischen  Proviantbeamten  in  eine  Unterredung  eingelassen 
hätte,  um  dieselben  auszuforschen,  was  ihm  auch  gelungen 
wäre,  wenn  nicht  zwei  Katsherrn  aus  Hagenau  ihn  erkannt 
und  darüber  unter  einander  geredet  hätten.  *)  Nichtsdesto- 
weniger hätte  er  gute  Miene  zum  bösen  Spiel  gemacht,  mit 
jenen  zu  Nacht  gegessen  und  geäussert,  er  wolle  mit  ihnen 
am  nächsten  Tage  ins  kaiserliche  Lager  reiten,  wodurch  er 
sie  eiuigermasseo  zufriedengestellt  Am  andern  Morgen  aber 
sei  er  in  aller  Frühe  aufgebrochen  und  die  acht  Meilen  bis 
Strassburg  in  einem  Zuge  geritten.  Der  Kaiser  sei  am  23. 
nach  Weissenburg  gekommen  und  habe  die  Stadt  schwören 
lassen,  weil  er  noch  nie  in  derselben  gewesen;  tags  dai'auf  sei 
er  nach  Landau  aufgebrochen,  wo  er  seitdem  seinen  Aufenthalt 
genommen.  Der  Agent  bemerkt  zum  Schlüsse  seines  Briefes, 
er  habe  zwei  Leute  im  kaiserlichen  Lager,  die  ihn  jederzeit 
mit  Nachrichten  versorgen  würden. 

Von  Landau  aus  erhielt  Strassburg  am  10.  Oktober  vom 
Kaiser  die  Auiforderung,  weiteren  Proviant,  und  zwar  zu  Schiffe 
dem  Heere  nachführen  zu  lassen.  Nach  längeren  Verhand- 
lungen erklärte  sich  der  Rat  bereit,  ausser  dem  bereits  Ge- 
lieferten noch  800  Viei-tel  Getreide  abzugeben,  freilich  za 
höherem  Preise  als  vorher.  ^)  Als  man  wegen  der  Beförderung 
Schwierigkeiten  macht:  „£s  seien  zwar  vier  Schiffe  da,  aber 
schon  mit  Wein  und  Gütern  beladen" ,  ruft  der  kaiserliche 
Kommissar  aus:  „Es  wäre  weniger,  dass  ein  Schiffsmann  ihnen 
verdürbe,  als  dass  40  000  Mann  Hunger  stürben". 

')  „Ayant  te  risage  en  manvais  estat  comme  quelque  peu  bonfify,  lea 
jambes  aussy  menues  qu'im  bastOD  de  cottret,  tremblant  ud  peu  de  la 
teste  et  aux  mains,  allant  ud  bastoa  au  poing."  —  *|  Eieniach  ecbeint 
dieser  Agent  eine  im  Elsass  nicht  unbekannte  Persönlichkeit  gevesen  za 
sein.  —  *)  Wenn  Griessdorf  a.  a.  0.  p.  13  sagt;  „Strassburg  musste  zwei 
Monate  lang  dem  Kaiser  taglich  200000  Brote  liefern,  so  ist  dies  eine 
tische  Übersetzung  von  Salignac,  si^e  de  Metz  (bei  Chabert  a.  a.  0. 
p.  23),  wo  es  lediglich  heisst:  „il  pratiqua,  que  de  Strasbourg  Iny  seroit 
foumy  durant  deux  mots  deux  cent  mille  pains  par  joor". 


Strjusbofgi  t'olttik  1552. 


39 


iniuf  traf  folgendes  Schreiben  Karls  V.  aiis  Kflistirs- 
Id'J:  Obwohl  er  nAcli  Abscbluss  des  Passauer  Ver- 
OigM  geglaubt  f  (la&s  alle  Unruhe  im  Iteiclie  gestillt  sein 
flrde,  EO  liabc  sich  doch  mittlerweile  Markgraf  Albrecht  von 
BnndenbUTK  ohne  alle  gegebene  Ursacbc  aus  lauterem  Frerei, 
frotx  UDtl  MutMitleu  zum  König  von  P^ankreich  geschlagen. 
lii  jener  in  setaeni  sträflichen,  verstockten  Vorhaben  verharre, 
TOO  ihm  CID  Kinfall  ins  Klsaäs  zu  besorgen,  weshalb  er 
Sudt  zur  Vorsiebt  ermahne. 

Coier  Berufung  auf  die  kaiserliche  Willen säusserang 
darauf  der  Biscliof  Era^miui  den  Slrassl'urger  Itat 
<!«■  Gegner  Viieder  in  dies  Land  wollte,  neben  anderen 
sich  auf  einem  nach  Strassburg  ausgeschriebenen 
«egcu  einer  „Landsretiung"  zu  vei^leichen. 
Di«  xoia  tute  iieinen  Abgesandten  erteilte  Instruktion 
luttcte  folgtaidennassnn '):  Auch  sie  wären  zur  Abwendung 
«Ines  Eiafaüs  in  das  KUass  bereit  und  hätten  in  diesem  Sinne 
beretts  im  vergangenen  FrUhjahre  gewirkt,  seien  aber  schliesslich 
ich  allein  angewiesen  gewesen.  Obwohl  sie  nun  he- 
das8  dem  Markgrafen  anf  dem  offenen  I^iinde 
riilfTstiind  geleistet  werden  könne,  so  wollten  sie  sich  doch 
absondern,  freilich  nnler  der  [iedinguni;,  dass  vor  allem 
StJHlt  derinaasen  verseheu  und  bewahrt  bliebe,  es  trage 
seil  im  Felde  2U.  wie  der  liebe  Gott  wolle,  dass  dieselbe  dem 
Feind  nieht  in  die  Hand  käme;  denn  wn.s  dem  Lande  und  ge- 
■üiKm  Rheiostromc  daraus  jetzo  und  io  Zukunft  für  Schaden 
Md  onviedcrbringlicher  Nachteil  erfolgen  würde,  wäre  leicht 
n  exUnchmen.  Sollte  gegenüber  einer  streifenden  Rotte  die 
V-rfaUung*  *)  der  I*ässo  und  die  Stellung  des  dritten  oder 
CO  Mannes  verordnet  werden,  so  wollte  man  sich  wegen 
Act  Sttdl  Hinlersääseu  und  Unterthauen  vergleiclieu.  Im 
ftXk  der  Not  .sollten  die  Landleute  ihr  Getreide  ausdreschen 
^aA  £e  Frucht  in  die  Stadt  führen,  ebenso  würe  der  Vorrat 
AD  Geschütz,  Pnher  und  Proviant  aus  Plätzen,  die  man  nicht 
Wfcaaptco  könne,  in  jene  iü  schaffen. 

Att  US.  Oktobor  kamen  in  Sü:aa6burg  die  Abgesandten 


*i  3L  Eock,  Deftii^  xai  ncncrcn  Gflschicbie  aus  unbrauUtoii  lUiid- 
(CfenkiiftrifteB   der   Wiener  Alcadenfe  der   Wi«B«uic)iaftco   1» 
&  IM).  —  n  AA.  1W2.  —  ^  VerveUea:  verderben  <Uxcr}. 


40  HoUaendsr. 

der  elsässischeo  Stände  zusammen  und  einigten  sich  zu  folgendem 
Abschiede*):  Der  dritte  wehrhafte  Mann  ist  aufzubieten;  für 
jedes  Fähnlein  ist  ein  Hauptmann,  für  den  oberen  und  niederen 
Bezirk  je  ein  Oberst  mit  einem  Kriegsrat  von  vier  Personen 
zu  bestimmen.  Strassburg  soll  anstatt  Mannschaft  GetichUtze 
liefern  und  zwar  vier  Halbschlangen  und  vier  Falconetleia 
mit  Büchsenmeistem ,  Wagen,  Pulver,  Kugeln  und  aller  zu- 
gehörigen  Artillerie.  Die  Vogesenpässe  sind  von  Thann  bis 
Ingweiler  zu  verwahren  und  ist  damit,  sowie  mit  Auslegung 
und  Musterung  der  Unterthanen  sofort  zu  beginnen,  während 
zur  endgiltigen  Annahme  der  gefasslen  Beschlüsse  die  Ab- 
gesandten am  U.  November  von  neuem  in  Strassburg  zu- 
sammentreten sollen.  Zum  Obersten  im  oberen  Bezirk  wird 
der  Landvogt  im  Oberelsass  Hans  Markwart  von  Künigseck  aus- 
ersehen, für  den  unteren  Herr  Georg  Zorn  von  Bulach. ')  Der 
letztere  weist  diese  Stellung  anfangs  zurück,  obwohl  er  mit 
seiner  Person  dabei  sein  will;  endlich  nimmt  er  sie  an  mit  der 
Anzeige,  dass  er  Baiern  und  Lothringen  mit  Dienst  zugethan 
sei  und  sich  nicht  auf  ein  Jahr  binden  könne.  Für  sich 
selbst  begehre  er  nichts  als  Trabanten,  Spiel,  Koch  und 
was  sonst  dazu  gehörte.  Diente  er  wohl,  so  könnten  die 
Stände  ihm  eine  Verehrung  thun.  Der  Kaiser,  sowie  die  be- 
nachbarten Fürsten  werden  aufgefordert,  im  Falle  der  Not 
ebenfalls  Hilfe  zu  leisten.^) 

In  Ausführung  der  gefassten  Beschlüsse  begab  sich  alsbald 
im  Auftrage  der  Herren  XIII  der  Strassburger  Kriegsrat  Adolf 


1)  AA.  1982.  Auch  Draffel  teilt  denselben  mit  a.  a.  0.  2,  nr.  1811. 
—  1)  Im  Jtmi  1552  hatte  sich  der  König  Ferdinand  bereit  erklärt,  den 
Greorg  Zorn  von  Bulach  „eine  taugenliche,  kriegser&brene  Person"  in 
SHcen  Dienst  zu  nehmen  (Innsbr.  Archir  Y.  d.  E.  Mt.,  p.  413).  Der- 
selbe wird  ebenso  wie  Markward  von  Künigseck  unter  den  Männern  ge- 
nannt, die  Karl  Y.  als  Mitglieder  eines  „deutschen  Staatsrats"  in  Ans- 
ucht nimmt.  (Laoz,  IQ,  402  und  416.)  Ein  von  ihm  in  Strassburg  in 
Privatbesitz  befindliches  Bild  trägt  die  Unterschrift:  „Eerr  Georg  Zorn 
TOD  Bulach  Bö.  Kay.  Mt.  Karls  Y.  Rat,  Obrister  und  Bitter,  Statthalter  xo 
Neuburg  und  Landvogt  in  der  Ortenau".  —  ')  R.  u.  21.  Okt.  31.  —  Das 
Heer  des  Kaisers  wird  in  einer  gleichzeitigen  Nachricht  aus  dem  Lager 
auf  9000  Mann  zu  Pferd  und  40  000  zu  Fuss  angegeben.  —  In  einem 
Briefe  W.  Bdcklins  wird  es  auf  60000  Mann,  in  einem  des  Herzogs 
von  Guise  auf  46  000  Mann  zu  Fusa  und  über  6000  Reiter  geschUst 
(DrniÜBl  2,  809). 


StraaiburKi  Tolitlk  1653. 


41 


thtrlbauflci]  ia  das  Bi-euächttial,  um  geineinsAm  mit  dem 

von  Bal&cfa  eine  Besichtigung  der  Passe  voraunclinien. 

h  seiodu  Bßrichle  beisüt  es:  Der  Junker  von  Itatiisaiii hausen, 

4»  Tiek  WiUder  habe,  hatte  gestattet,  dass  man  auf  seinem 

'"•*'-"Mc  die  Piwsc  durrh  Verhaue  ungangbar  mache  und  „dass 

allem,  was  gemeinen  Ständen  zu  giilem  gereichen  möge, 

«dUff,  and  Gut  und  Blut  zu  jenen  setzen  wolle".    Nach  Be- 

öchtir  ■  -  Stein-,   Weiler-  und  Breuschthals  sei  man  zur 

Aojtti :  ;iiiiien,  liasH  tn  den  RaliisainhauikT  Wiildi'iTi  eine 

Landwehr  vorhanden,  da  wohl  etwas  zu  machen-,  in  den  Sal- 

■ttdien  flber  Efeien   viele  Slrasseti,  die  man  nicht  „verhauen 

tMK*.  bei  Dagsbnrg  aber  küunte  man  es  derartig,  „duss  nil 

KD   hiocUin    fainttbcr  mocbt".     Dagegen    sei  im  Breuschthal 

atcte  xa  machen,  und  .so  man  mit  einem  Gewalthaufen  und 

GMcliBtz  käme,   konnte  man  alle  Befestigungen,  so  zu  und 

mm  Schirmeck  Angelf^t  werden  rauchten,  zerstören.    Sie  seien 

mbo  der  Ansicht,  daas  die»  Gebirge  höchsten.s  einem  streifenden 

U^oien  gegenÜlKT  zu  bcliaupteu  wäre.') 

1b  denselben  Ta^en  nahmen  die  Abgesandten  der  ekllsstschcn 
SUadc  den  Abschied  vom  2:^.  Oktober  „auf  Zuschreiben*  der 
AbtttMDden  an,  auch  sollte  die  Kais.  Mt  in  aller  Namen 
Aaer  Uuullnng  berichtet  werden. 

Wähnend  der  Kaber  ihnen  für  die  unternommenen  Schritte 
tttßva  Dank  und  zugleich  das  Erwarten  aussprach,  doss  sie 
den  vetglicbeneD  Abschiede  getreulich  nachkommen  und  sich 
laddialkno  dadurch  vor  weiterem  Überfall  bewahren  wurden'). 
ftatte  ein  abreiben  des  Königs  Heinrichs  II.  vom  6.  November 
«temicbU  weniger  als  erfreulichen  Inhalt:  „Der  Konig  habe 
^■a  JCrlag  der  deutacben  Nation  zugul  unternommen,  um 


•)  B.  ■.  m.  Nov.  ».  -  «,  AA.  1888.  Not.  7.  —  Scboo  «wei  T««e 
KT  uJtt  V  ihsni  mit,  ihn  isi  die  Nurbricbt  fekaronen.  ilaes  an  et- 
Ortmt  lU-r  dputtchrn  Niition  und  fortii'binlidi  ia  d^r  hiiiU>rc& 
Lasiinu-t  «inlcr  dnn  zlemlicbe  AozaIiI  xu  Ross  und  Fuu 
rll  ««Txb,  ohoc  Toa  ihm  mier  aeinpm  Bfn<ler  d&zo  uifgttfordert 
notleni  »ich  «of  lieo  KAoig  von  Frankmch  beriefe  und  etliche 
Famen  bcfebdel  aal  rieUcicht  andere  auch  abcnielicn  «oUte. 
&•  nihm  lieh  lUhtf  vercinigeD  ond  j«nen  u6gUcb5t  Abbrncli  thun- 
UA.  S79j  Dar  KoImt  nlaiM  ia  djesen  Briefe  offenbar  bfsuii:  auf  iIm 
I  ■rliiifliM  im  Qtmtvn  Volnid  von  Muvfdd  rata  10.  Okuibcr,  worio 
te*  tattUn  anküadift,  adM  er  der  ioMicbMi  krönen  Fruiknlcb  »inen 
I  mri  fiatt  IQ  mMunmelQ  Lo  iKielcb  habe"-    {Dni8«l,  %  779.) 


42  Hollaender. 

derselben  Libertäten  zu  erhalten  und  sie  von  der  östreichiscben 
Tyrannei  zu  entledigen^  man  solke  dem  Kaiser  keine  Hilfe 
erweisen  oder  Steuer  thun,  und  so  ein  Reichstag  stattfäDdet 
verschaffen,  dass  seine  Gesandten  daselbst  gehört  würden; 
er  wisse,  was  man  für  Hilfe  dem  Kaiser  leiste  und  was  man 
praktiziere,  der  Zusage,  so  zu  Weissenburg  beschehen,  zuwider, 
und  es  sollte  der  Rat  sich  an  der  schlimmen  Handlung  ge- 
nügen lassen,  die  den  Seinen  begegnet,  und  die  er  entschuldigt, 
was  er  vielleicht  hinfüro  nit  thun  werde."*) 

Der  Rat  beschloss  hierauf,  Herren  zuordnen,  die  bedenken, 
„ob  man  dem  König  antworten  solle,  item  ob  mans  an  Kais. 
Mt.  wollte  gelangen  lassen  oder  nit  und  was  man  antworten 
wolle.  — " 

Ende  Dezember  sah  sich  der  Kaiser  bekanntlich  genötigt, 
infolge  der  Ungunst  der  Witterung  und  der  im  Lager  aus* 
gebrochenen  Seuchen  die  Belagerung  von  Metz')  aufzuheben 
und  über  Diedenhofen  sich  nach  den  Niederlanden  zu  begeben. 
Noch  aus  seinem  Feldlager  hatte  er  am  27.  Dezember  seinen 
Hofrat  Wilhelm  Böcklin  von  Böcklinsau  nach  Strassburg  ge- 
sendet, um  dem  Rate  folgende  Eröffnungen  zu  machen:^) 

Der  Kaiser  spreche  Strassburg  für  die  bewiesene  Stand- 
haftigkeit  seinen  Dank  aus.  Er  habe  zu  seiner  grossen  Ge- 
nugthuung  erfahren,  dass  die  Stadt  sich  mit  anderen  benach- 
barten Ständen  gegen  Jr.  Mt.  Erbfeind,  den  französischen 
König,  in  einen  Verstand  begeben  habe;  er  zweifele  nicht, 
dass  man  bei  diesem  löblichen  Entschlüsse  beharren  würde. 
Damit  man  aber  wisse,  was  er,  der  Kaiser,  zum  Besten  des 
Vaterlandes  zu  thun  geneigt   sei,   liesse  er  ihnen  mitteilen, 


^)  R.  u.  31.  Dez.  7.  Das  Schreiben  selbst  ist  wörtlich  mitgeteilt  bei 
Kentzinger  (docum.  hist  I,  36).  Ähnliche  Ausschreiben  ergingen  an 
andere  Reichsstände  (Druffel  2,  612).  Vgl.  übrigens  auch  Hollaender, 
Eine  Strassburger  Legende  p.  8,  wo  über  die  damaligen  Bezidiangeo 
Strassburgs  zu  Frankreich  im  Zusammenhang  gehandelt  ist.  —  *)  Über 
dieselbe  erhalten  wir  interessante  Nachricbten  durch  die  Berichte  des 
Strassburger  Gesandten  Dr.  Kopp,  sowie  Briefe  des  englischen  Agenten 
Dr.  Monnt  und  des  Grafen  Jacob  von  Bitsch.  (ÄA.  683  u.  698.)  — 
»)  AA.  679.  1562.  Dez.  27  und  R.  u.  21.  1663  Jan.  4.  Über  die  Peisön- 
lichkeit  des  kaiserlichen  Gesandten  vgl.  K.  von  Enobloch,  Die  p&li- 
gräfliche  Registratur  des  Dompropstes  Wilhelm  BOcklin  von  Bäcklütnui. 
(Zeitschrift  f.  Geschichte  des  Oberrheins  N.  F.  VI,  p.  263.) 


SUMBbuTgi  PclHik  1553. 


43 


flieh  mit  dem  Markgrai'en  von  Brandenburg   ver- 
tue. >)     Er   wäie   mit  Geld    und  Krit'g&volk    gefasstt 
0m9SBa^  den   Fcitiden   in    seinen   Krhlandcn    Widerstand    zu 
Urtnt,  «her  hätte  erfftliren,  dass  Albrecht  willens  sewesen, 
ID  den  Sundgau  uud   das  Elsass   einzufallen  nnd  das  l^iiid 
im  ge^m    Mainz   mit   Raub    und  Biand    zu    vernlistcn;   an 
lelztfsaB  Orte  hitie  dann  rirr  Graf  Volrad  von  Mansfetd  zu 
te  slofacn  sollen,  um  gemeinsam   mit  ihm  die  süclisischen 
Lude  m  TerfaMKn.    Deshalb  hätte  der  Kaiser  nicht  ange- 
ieben,  dus  ^r  Omtidenburger   Um  zum  höchsten  beleidigt, 
aicfa  niefat,  dass  jener  bei  ihm  zuerst  angesucht  haben  sollte, 
od  wu  Jr.  IlL  deshalb  spöttisch  nachgeredet  werden  moclite'), 
mdoii  habe  aogCBehen   das  Verderlien  des  Vaterlandes  und 
dcsfaüb  bei  ihm,  dem  Markgrafen,  nngej>ucbt')  und  sich  mit 
ita  Tertragro.     Er  habe  auch  das  Geld   nicht  geschont,  um 
Mvtt  dem  Reiche  wied<>r  zu  gewinnen.     Weil   er   al'cr  durch 
'1.  Sterben  und  grussen  Abgang  des  Volkes  xum  Abzüge 
■  i!cn,   so   zweifle  er   nicht,   dass  Frnnkreich  neue 
1  Hoiolie  ihm  selbst  zugute  und  dem  Reiche  /-um 


*)  Dir  Ktttc  Anniluming  do*  Kurw-ni  in  <l"'ii  MwUgrft-'pn .  «ler  sich 
Ml  t'iaiit reich  utxTwnrfrn.  luth'  Iiureiu  imf«ii|pi  Ükluber  sutt«i;ruuJ«a. 
As  la  >'vtimher  lugti>  drnwlbv  im  CiUaso  mIou  wenige  Tigc  vorher 
t^mt  4Mi  H«ru>g  »dd  Anmalr  ilatongi^lngeoeii  Si<>g««  ita  Metxer  I.«|;er 
tat  Am  K^aer  aa,  d«r  ncfa  nkht  altvin  lUxu  b«rbeiUes«,  lUo  von  ilim 
■■BWfiotJwin  CtaaiiOB  der  von  AIbr»clil  mil  «len  fMDhisclicit 
[  ■tgMchtowtHB  VMtrtx«  wi«d«r  surückzuncbmi-D,  »oii>l«ru  «ogar 
.  Um  l»Ut«m  Inuatifte  (f gl.  Vo%t,  Markgraf  Albivcbt  2. 1  f  ^ 
fr«  EaiMr  filUtr  oSenbar  das  Bedürftais.  sich  wegen  dieac»  iulhllenden. 
IIa  tÜfemtio  Tvrdacfali-a  ScJiritt«  zu  n-thtfertigen ;  »o  »chrteb  tr  ubilt 
■■■ca  der  Küoi^  Uftria  ira  i3.  Nor.:  „THen  scajrt  ee  que  je  *en<i.  me 
imft  «a  tenne*  d«  t»]rn-  ce  ijue  je  fkj-ü  avec  ledil  nuuriiuif;  mut«  uecec- 
i*  ■*&  pui:  '.    (Iabx  3.  rilS.t    -  I)  In  der  Tluit  r^Thöhnte  inaa 

^■^1  Im    -         .       i-n   lM!8ctiiiti|tlicfi   dop{>oIk«>]tägea   kaiätfrlidien  AiUer 
■a  iM  Spalt  fvravD: 

,.t>er  »lue  cmHirn 
Ovr  utdere  conllmiert 
Der  «ioe  tprickt:  j».  der  ttiulerv:  uein 
Adi  Rfttt.  M  ■oUl  B<-in  iVn-u  «ins  allein 
1h  ctnom  Haften  ihAt  man  )«i'ic«  kocben, 
Ri  bsi  IciduT  ickr  iilicl  guniclicj)". 
<    Fb.-itx  <>-    der    iWucli(>ii  IMnrmttioa,    p    B&4-I   —    ')  Ab- 

•  '.i.u^    w---^     .-iii»<ilit  iWr  KaJiHir  am  3b.  Duembcr  la  tdacn  Hohn: 


l 


'S»  dAcUai  k  iilawure  »  deraanile"  (ChAbert  a.  a.  0.  p.  141). 


44  HoUaender. 

Verderben  anrichten  werde.')  Deshalb  habe  er  durchgesetzt,  das» 
etliche  Stände  in  Franken  sich  zusammengethan ;  in  derselben 
Richtung  habe  er  mit  Baiem  und  Schwaben  gehandelt.  Auch 
ihre  Landsrettung  würde  hochnützlich  sein,  und  wolle  er 
2000  Reiter  und  drei  Regimenter  Knechte  an  die  Oräoze 
legen.  ^).  Der  Rat  sollte  nun  gemeinsam  mit  dem  Bischöfe 
und  den  anderen  Ständen  in  ihrer  Defension  fortfahren, 
und  schiene  es  dem  Kaiser  notwendig,  von  seiner  Seite 
jemand  dabei  zu  haben.  Ferner  sollte  man  dem  französisches 
Könige  nicht  gestatten,  durch  seine  Unterhändler  in  ihrem 
Gebiete  Praktiken  zu  treiben  und  Leute  anzuwerben ;  die  nötigeo 
Massnahmen  überlasse  er  ihrem  Gutdünken.  Endlich  habe 
der  Kaiser  gehört,  dass  der  König  willens,  einen  beschlossenes 
Flecken  am  (Gebirge  zu  besetzen  und  zu  befestigen;  der  Rat 
möchte  ihm  deshalb  Warnung  und  Rat  zukommen  lassen,  was 
dagegen  zu  thun  sei.  BÖcklin  schloss  seine  Mitteilung  mit 
den  Worten:  Da  er  ein  Strassburger  und  seiner  Stadt  alles 
Gut«  gönne,  bäte  er  den  Rat,  sich  in  seiner  Antwort  so  zn 
erzeigen,  dass  der  Kaiser  daran  Gefallen  hätte. 

Der  Rat  liess  ihm  darauf  antworten'}:  In  betreff  der  be- 
gehrten Landsrettung  hätten  etliche  Tage  stattgefunden,  auf 
denen  er  sich  stets  dermassen  habe  vernehmen  lassen,  ^daas 
er  nit  allein  gemeiner  Stadt  sondern  des  ganzen  Landes 
Ober-  und  Ünterelsass  Nachteil  und  Verderben  gern  ver- 
meiden und  dagegen  nichts  Lieberes  als  dessen  Wohlfahrt 
befördern  wollte".  Nicht  alle  Stände  aber  hätten  sich  an  den 
Abschieden  beteiligt,  niclitsdestoweniger  aber  sei  Strassburg 
bereit,  die  letzteren  soweit  möglich  ins  Werk  zu  setzen, 
freilich  dürfte  dadurch  die  Stadt,  die  an  der  Gränze  gel^^, 
nicht  an  Mannschaft  und  anderem  entblösst  und  in  Gefahr 


')  Über  die  iranzösiBchen  Anschläge  vgl.  Insleib,  Vod  Fassau  bii 
SieTershauaeu  iNeue^  Archiv  fQr  sächsische  Geschichte  8,  44)  und  Treffti, 
Kursachsen  und  Frankreich.  —  ')  Wahrscheinlich  handelte  es  ach  um  die 
Regimenter  Hanstein,  Bemelberg  und  Hattatadt,  welche  Ende  Januar  in 
der  Umgegend  von  Saarbrücken  sich  befinden,  und  über  die  in  einer 
Kundschaft  an  den  BiBchof  von  Strassburg  geklagt  wird:  „Sie  liegen  of 
den  armen  leuten  mit  gewalt  und  hausen  ganz  übel,  dreschen  inen  ire 
frucht  aus  und  schlagen  inen  alles  vieh  nider,  schlagen  auch  trog  nf  und 
plündern  sie,  verfen  die  kindbetterinnen  und  kranken  ab  den  betten,  können 
one  brennen  nit  hausen,  als  ob  sie  schon  veind  weien*'  (AA.  678).  — 
0)  AA.  1983.  Jan.  4. 


Strasbonis  Politik  15&2.  45 

vertlon,  womit  dann  Allen  benachliartx^n  Ständen  and 

leu  Städten   und  Fleckeu    übel  Kediout  sein  möchie. 

Ur.  GKandter  mochte  daher  nuch  bei  den  Übrigen  Ständen 

ibDÜchem  Sinuc  wirken.    Danebeo  könnte  man  nicht  umhin, 

ETianeni,  dass  man  im  vergan(;euen  Jahre,  als  die  sclireck- 

Khegscnipöning    im     Reiche    entstanden ,    und     man 

dieser  Stadt   mit  Krieg^ewftlt  genähert,   sich   derartig 

Unkosten  für  Besatzung  nnd  Bauten  anj^egriffen  hätte, 

man   in    einem   gleichi-n  Falle   niciit  in  der  La^ie   sein 

sich   in  den  nütigen  Verteidigungszustand  zu  setzen, 

nicht  Ir.  Mt.  ihre  milde   Hand   und   Hilfe   bieten*)    nnd 

Sud(    mit    anderen    beschwerlichen    Anforderungen    tind 

AuAagpn  verschonen  wollte.  —  Was  scidiesslich  die  heimliche 

Jung  der  Kriechtc  und  andere  Praktiken  betiäfe.  so 

der  Rat  deshalb  ein  billigem  Missfallen,  wolle  auch  dar- 

at  achten,  damit  bei  ihnen  solche  geschwinde  Bewerbungen 

Icnien  Fortgang   nähmen,   auch   seinen  Bui^ern   wie  bisher 

Krbieten,  sich    in  KriegügeschüfLen  gegen  Kaiser  und  Reich 

{brauchen  zu  lassen. 

B4cklia  hatte  auch  an  den  Bischof  Erasmns  wegen  der 
,tang  mündliche  Werbung  getlian.  worauf  der  letztere 
neae  Tagsatzung  nach  Stras-sburg  auf  den  6.  Februar 
berief,  da  der  jüngste  Abschied  von  den  Erschienenen  lediglieh 
»f  der  .Kbwesenden  Zuschreiben  bewilligt,  die  inzwischen 
eingetrufieueu  Antworten  aber  .ungleich"  lauteten.^ 

Bei  dieser  Versammlung  kam  es  zu  sehr  erregten  Del>atlen, 
iä  der  Abgesandte  des  Grafen  von  Bilsch  beantragte:  Strnss- 
Iwrg  soUte,  da  es  seine  Bürger  nicht  auslegte,  ausser  der 
ticsleliUDg  seiner  Untertbanen,  noch  etlich  Fussvolk  und 
Reiter  unterhalten. 

Jacob  Sturm  erklärte  damals'):  Ein  ehrsamer  Rat  hÜttc, 
damit  er  die  Stadt  beim  Reiche  behielte  und  das  Land  nit 
bdiarriich  in  des  Franzosen  Hand  käme,  mehr  als  100000  Gulden 
lo^eweadet,  welche  allein  von  den  Bürgern  aufgebracht  worden 


■|  Der  fUt  npivlte  hier  »uf  tUe  ilurcli  Dr.  Kopp  überreicht«  Petition 
m.  uf  rHirhe  num  bisher  noch  immer  keine  Antwort  holte  erbalten 
ktaDen:  »gl-  olwu  p.  34.  —  »)  AA-  1*^3.  Jm-  11.  —  •)  Dm  intereeauite 
ton  StortDS  Ituul  IriRt  ilit-  Übenehrin:  »I>t  tlea  v«nanttnelt«o 
alto  äatch  micb,  Jacob  ämnnea,  ongeaeigt  wurden  uf  Zineta« 
in  7.  Febniarii  IS«]  etc.".    AA.  19^ 


1 


46  HoUaender. 

wären;  dabei  seien  ihnen  bei  Gelegenheit  der  beiden  Durch- 
züge fast  alle  Dörfer,  den  Bürgern  ihre  Gärten  und  Güter 
verwüstet,  ihre  ausserhalb  der  Ringmauern  liegenden  6e- 
bäuHchkeiten  neben  vielen  der  Stadt  gehörigen  nieder- 
gerissen, sie  selbst  durch  tägliche  Wacht,  Frohndienst  und 
Einquartierung  belegt  und  beschwert  worden.  Ferner  sei 
man  in  einem  grossen  und  kostspieligen  Bau  begriffen ')  und 
hätte  der  unruhigen  Zeiten  wegen  auch  sonst  allerhand  Aus- 
gaben. Alles  dieses  geschähe  nicht  allein  der  Stadt  zu  gutem, 
sondern  dem  ganzen  Land  und  aller  Nachbarschaft  zu  nutx 
und  sollte,  wills  Gott,  auch  ferner  dahin  gereichen.  Denn 
Strassburg  diente  „als  ein  asylum  oder  Zuflucht"  des  ganzen 
Landes,  damit  was  Wertvolles  darin  von  Kleinodien,  Bar- 
schaft ,  Briefen  und  Urkunden  dahin  geflüchtet  und  auf- 
bewahrt werden  möchte,  was  sonst  alles  der  Feind  in  Besitz 
nehmen  würde.  Aus  all  diesen  Gründen  durfte  die  Stadt 
nicht  zu  sehr  belastet  werden,  damit  sie  obgenannte  Be- 
schwerden desto  besser  ertragen  könne  und  nicht  in  des 
Feindes  Hand  käme,  was  dem  ganzen  Lande  beschwerlich 
fallen  und  zu  ewiger  Dienstbarkeit  gereichen  möchte.  Des- 
halb sollte  man  billiger  Weise  zu  Dank  annehmen,  was  sie 
bisher  gethan,  denn  dass  man  auf  Wege  dächte,  wie  man 
sie  künftig  noch  mehr  beschweren  könnte;  ebenso  sollte  man 
eher  gedenken,  wie  der  Platz  erhalten,  befestigt  und  ver- 
proviantiert, als  wie  er  erschöpft  und  geschwächt  würde; 
denn  auf  solche  Weise  würde  in  diesen  geschwinden,  sorglichen 
Zr>itläufen  dem  Reich,  dem  Kaiser  und  aller  Nachbarschaft 
übel  gedient. 

Über  das  F.ndei-gebnis  der  Verhandlungen  finden  wir 
folgenden  Eintrag'^):  „Der  Abschied  (vom  11.  November)  ist 
wieder  für  die  Hand  geiioiiien  und  von  etlichen  gesandten  in 
allen  punkten  aitprobiert  und  angenomen,  allein  mit  änderung 
des  datums  und  der  i)er:ionen,  so  den  tag  besucht  haben". 
Im  übrigen  wurde  wegen  der  geringen  Zahl  der  Teilnehmer 
ein  neuer  Tag  auf  den  '20.  März  ausgeschrieben.  Aber  weder 
auf  dieser  noch  mehreren  folgenden  Zusammenkünften  kam  es 

')  Gemeint  ist  das  grosse  Bollwerk  am  Jadenthor,  vgl.  darüber 
HoUaender,  Strassburg  im  französischen  Krieg  1552,  p.  35  f.  Ein  Veoe- 
tianiecher  Geaandtschaftsbericht  aus  dem  Jahre  1557  nennt  Straasbuig 
„una  rara  fortezza"  (Alböri.  relazioni  S.  I,  S,  187).  —  »)  AA   1982. 


SUMBbiupt  Politik  IK'± 


47 


H  N^fcortm  Beschliksf!!),  da  der  CliurfUrät  voo  der  Pfalz 
■Mite«  dasit  er  tildi  t>er«its  wit  anderen  KiirsUra  zu  einer 
Uijiwsiaii  vcrbundtiflf  auiuit  an  der  elsässiscbeo  LaodsrettuDg 
teilnrbmRn  kiinntt!.  und  desimlb  auch  mehrere  andere 
m  dieselbe  einzulasst^n  sich  weigerten. 
An  (teni  Beii^picle  dieser  aufaogs  mit  soviel  Eifer  iu  Scejie 
,  aber  gchlicsslicfa  vergeblich  verlaufenden  Uoter- 
'ongca*)  zeigt  es  sieb  von  neuem«  dnsä  die  deutschen 
$AiKle,  üelbst  die  duicL  ihre  nachbarlichen  Interessen  auf 
cauider  aogewiesenen,  sich  in  jener  Zeit  zu  gemeinsamem 
AoftnCeo  nicht  aufzuralTen  vermochten.  Glücklicherweise 
Uwb  das  ElssBs  in  den  folgenden  Jahren  vom  Kriegsgewitter 
venehoDt.  so  dus  die  Folgen  jener  Lässigkeit  nicht  zu  Tage ' 
mien.  — 
^^  Gsgenüber  der  traurigen  Zerfahrenheit  und  Mutloäiglfcit 
^^K  iMMteQ  deutschen  Stünde,  die  einen  grossen  Teil  Deutäch- 
^^■ids  ndirioa  der  Verheernng  preisgab,  gegenüber  namentlich 
^Vr  UigUdwn  Rolle,  welelic  die  rheinischen  Kurfürsten  und 
I  Mddfrtttscbeu  Herzoge  damals  spielten ,  kann  die  wackere 
I  UAttnog  Strasaburgs  nicht  genug  henrurgchoben  werden. 
^k  tn  der  Thal  bildet  rias  Jahr  1552  wob]  den  Ilölicpunlct 
^Km  nihmreietirn  Geschichte  der  oberrheinischen  Reichs.^ta(lr. 
Bina  von  (iefahren  bedroht,  inmitten  der  krieg fiibreuden 
■I'  von  einem  Jacob  Sturm  geleitete  Strassburger 
iline  lliilerstiitzun?  des  Kni^iers  und  der  benacli- 
iu  nianuhaftem  Selbslbewusstsein  die  volle  Un- 
.■jit  der  St^dt  l.>ehauptet  und  gleiclizeiüg  gegenüber 
--  r<ri  Plänen  de.'^  westlichen  Nachbars  dem  deutschen 
rniauer  gedient,  so  dass  die  Strassburger  155^ 
'  von  sieb  rühmen  konnten'): 

'  ^  vergangene  Jalir,  als  der  König   von 
i    Macht   und   aller  seiner   lleereskraft 

'    I      „  ::    ■ .  i  [iracti  iritli  auch  der  Ksser,  kcIiqd  als  er  dies«  Vw^ 

i.r.-.  I  .'.r..:       jijdii   aIUuyL'1  itavoa;   so  schrieb  «r  »'iiuMu  ßrudor 

:■:  :i^  :  :.-•■     1    >u««nnbu-  16ä:t  (Uju.  a  a.  Ü.  U,  516):  er  hAue  di« 

uca  hrüiunten.  wivit  die  ftAokinubvo  tiud  claftutiiscfaeo  läUiide  su 

ta!ff*im4en  „«Nmliienqu«  Je  ne  prcna  gnodc  asscuranc«  de 

td  OB  KTtc  toutn  lean  coiuniiaicacioiie  ib  pourroi^ct  £ure*'. 

*!  AA.  tna  166S  Jub  ao.    Aa  die  Bkchöfe  voa  Bamberg  und  WUr^- 

ai  &t  Stadt  Narnbcrg. 


4ft  Sailaenji«!! 

DB  reaxsehliuid.  'ind  jswlerüdi  Ll>  ELnss  gezogen  ist  ood 
nÖL  nunati  Sudt  ■^mimrr  3U.  >Jads  wir  nit  irissen  mochten, 
-ma  s^  Vorttüoi  Mio'  ^co  «käa'  Zug  hingelangen  mocbt, 
iunic  «ir  i)ei  ier  Sais.  ixa<i  £öa.  Mt.,  anch  dem  hei- 
lixea  il«ick  üs  -hil  ^äariaskes  Glied  desselben  be- 
iCönuijL  iLeibeii  oLacäceB.  aic  aUein  nns  selbst,  sondern. 
»BDB  SniuiL  -31:  '■Pi«*w.  is'  xmscfaen  Xati<m  and  sonderlicli. 
■B^  AimemiBES.  iwrsjaämenL  and  Landen  zu  Gut  uns  m 
-ijam  lesBomaneae  SäfBuiff  Msefaen.'' 

Ite  "änie^xe.  üe  sdt  Soassburg  damab  nm  das  Reieli 
ftiimnan.  al.  äctiea  im  öesce  ADerkennang  in  den  Worten 
uns  ~.'-^-  Jas»  üc  ?!äne  FTaakzeie&s  gi^nnber  Dentscht&Bd 
■Atoiur  -s-wHws  «ücn  .m  «r  ims«er  and  des  Beicbs  Stadt 
<fc»»ciK^  :stt=Ki!£  3nesat  >ind  diiselbe  zb  seinem  Willen 
laGCtt  mtaan  awasn". 

^  i.  J.  kfiS^ 


Bonaparte,  Debry  nnd  der  Rastadter 
Gesandtenmord. 

Von 

Earl  Obser. 


Es  riad  nun  dreizehn  Jahre  lier,  seit  Artliur  BÜhtlingk 

KW  bekaoDlc   Hypothese  über  die  Urheber  dos  lUstadter 

lonles  aufgestellt  hat'),  die  voq  der  Kritik  ahbald 

Kiniiiütigkeil  vururLoilt  «ordi;u  iät;  er  hat  daDn 

idam  Nadiwortc  zur  zweiten    Ausgabe  die  ßtslenken,  die 

fcnchiedeoen  Seiten,  vor  allem  von  F  X.  von  Wegele') 

l^en  «Güe  Anschauung  vorgebracht  wurden,  zurückzuweisen 

Bd  dkae  selbst  zugleicli  eingelicnder  zu  begründea  versucht. 

tue  Erwiderung   :«einer  Gegner   ii<t  darnuf.  soweit  ich  sehe, 

ridt  erftilgt-     Auch   ich   habe    im  dritten  ßandn  der  „Polit. 

lorRspoodenz  Eurl  Friedrichs',  in  dem  Abschnitte  der  Ein- 

Ubug,    der   vom   iUstadter  Gesaudteumorde    handelt,    mich 

ier  Kftrze  halber  darauf  be^^chränken  müssen,  ein  paar  Punkte, 

dl  wtder   seine  Ansicht  sprechen,   hervorzuheben;    ich  halte 

■ich  daher  umwmebr  für  vcri'flicbtet ,  an  dieser  Stelle  auf 

Hjrpolheso  näher  einzuteilen,   als  in   den  letzten  zehn 

lilhna  raaocherlüi  Material  verütfentlicht  wurde»  i>t,  das  für 

,  ^  Bcorteilung  derselben    von    Belang  ist  und  eine  erneute 

;Mlnig  natu  IcgL 

Wte  nao  weiss,  erkennt  B.  in  dem  Gesandten  morde  ledig- 
kk  .cifteB  Scbachzog  in  dem  Plane  Donaparle's,  sich  mit  Uilfe 


*^  Ju  BAIitllagh,  KftpoleoB  BoDaparU,  Mtoe  Jugcntl  und  teiii  En- 
ZvtUe  Angabe,  Jena,   18BS.  —  ■)  lo  Sfbeis  Hiator.  Zeit- 
Bnd  46,  ä  19S-330, 


■     —  —n     -^.^-^.^;,,„p^    -..leses  '.u'<  >zei>Ters  iu  rrr.uKr 

-iizri     ..    ■;;  :    imuartf?  iiii-resirüiä 
,;rt-v  ji  -tz:    ..-.^ '■■■iiiiir  niihe.    i4;5 

-~ —  '  -_;■_-_:    :.:£.:ai:ü=äen  ^vur^en. 

~    -  — i— ^_      -  r,  :::i  L-i'.'enen  l^ic-n 

.--li .  Tr^  ■ — 1.:— '-rTTnv.irDt^rf'.iec.iiü 

■  -  ■       "     "^      "'-■^-T^^nenaen -'iMi-rii 

":  —.1^:   .17    _:  A-ifi:  .■:oni.:e 

-■■~  '""''■    .ir:i-?n.  ..'IT  'z  -ifl 

■■"**■■  -  -  V-     -z::-:^-i'diV:  xi-ri; 

■  ■  '  -i             -  -■.jiairca.    . 

'■■.-.::■;;::  -     a.  .     .i::er:'_'i  /'::et 

■  -  ■  '•■•'         '"■■-  ,:■:     .e  :i:'ni'_>mii 

....,.,.     ...    -    -..„^  ;;:.  --;:»::?  :.D:iM.jni] 

-   -  '-'■       .=      -!Uej    -V;! 

■-....-  ■"-•<L-.\.::::       ,^-.-;;n:.*a    Vrrlt 

■  ■-■:'!"■■-     •    ■    •.■-^-      .^::-i--;;!i  -r::uai: 

■'"■"    -    ■  ■  ■'-"-  i""\'a    ;::;:"»in 

=  ^  -  .:■:::      u     -ich.    iu 

,  -'^v!'      -;     :.L       ■■■iiirv!-::.      :     :r:vonrt'u  a 

--  -.-  ■  ■■'•■     '  ■.r*.'*L:i.j.:u--r    ,.-a:i;:e'3     .-.i    lasen.   « 

>- — ■■\^y-'".'^     .'.i  1'?     ::c::     .'iiiii:!.    "■lii.i.iu    r 

'-.  ■;—    —:-:-.     -is-     -•*    ,v'v-,t:a:Lrz 

i    -.  ■-     -^     '^'    -":~--.-:-J    ...!:::-".   -iii!-  ^..j.-ä 

— z--.         ■  \ 'Ar      .'.<?     ■-."     -.".^itu:!:.     ij'.i'-'r"    -ie  _''"!_:!iet  vj 
^  ■...^.-... .,     ;:— .V,     ^i.-:    .^r       j-it!-::.^'    :iii    ^herviie 


.   ■'.,■     -    '    /.u:x»"  TT     -.  1::   —   ■    yatjiiTjrr.  :■.  3>? 


BooApuu.  Titihry  anil  der  Ituitaiiter  Cresaodtenmord. 


51 


AUcin    d&raus    folgt    noch   hngc   nicht,   <lass  er  sie  auch 

fcklidi  angeonluet.    Jni  Geueutbeil,  es  sclieiat  mir  iitcbt  nur 

mwifarscfaeiiilicl] ,  siiuilern  geraduKU   umiiüKlich,   dass  eiu  m 

iicncT,  bereduender  Spieler  wie  Bonaparte  seine  Zukunft 

nsielierc  Ktrlfl  gesetzt  und  eine  That  anbefoliien, 

:i  in  klzter  Ljuie  wedor  von  ibm,  uocti  von  seinen 
'  "hrllmt,  sondern  unter  allen  UmstÄuden  ausschliesslich, 
■ir  s[MitHr  sehen  worden,  von  einer  Keihc  voti  /tifäiiig- 
^.  ii  abluiiglK  war, ')  Kine  That.  die,  wie  B.  (Nachwort, 
^^kfil)  Mlbdt  zugieht,  einen  nciten  Kreis  von  Mitwi»scm  — 
^Ktt  mindesten  das  gesamte  französische  Gesandtschnftsper- 
^^■mI  —  voniQSMCzte,  deren  Erfolg  daher  von  voniherein  um 
^H^  nrafeUtafter  eratheincn  musste.  al«  die  Gefahr  Uberans 
^^^MlAg,  das»  Hner  der  («stoehenen  Augenzeugen  und  Mic- 
^Hir  am  Gelde^lohn  den  VtMTilthpr  spielte  nnd  durch  Ent- 
Aedtang  de»  «nbrcn  Sachverhalts  allen  Gewinn,  den  Bonaparte 
oteOien  mochte,  zunichte  uiachtu.  Wenn  B.  weiter  sicli  auf 
''"  ^ledenlüicfae  Logik  des  Satzes:  ,Is  fecit,,  cui  prfMlest"  stützt 
i!aclixawei»ea  bucht,  dnss  die  Bonaitartision  allein  wirk- 
n  Nutzen  aus  der  That  zogen  und  dieselbe  nach  Kräften 
m  larem  Interesse  ausbeuleten.  so  sind  seine  Ausführungen, 
svwrit  lie  die  Werbungen  utu  Preusseos  Gunst  betreten,  hier 
'msafen  nicht  am  I'hitze,  als  es  sich  dabei  nDtoriseh  nm 
SchriCU  battdelt,  die  von  dem;<elbi'n  [>trektoritun  inspiriert  w»ren, 
4as  Bonapane  zu  »tuncen  trachtete.*)  Auch  dass  die  That  den 
Itinaparti5ten  dazu  gedient,  das  Direktorium  zu  diskreditiren, 
Wen  sie  ihm  die  Schuld  zusilioben,  ist  meines  Eraehtens  nicht 
fttficend  enrieKon:  wenn  Debry  ^'elegetitlich  einmal  bemerkt, 
4a  T<xl  seiner  beiden  Kollegen  könne  dem  Direktorium  nur 
«rwüHMibt  stein,  da  »ie  sunst  nach  ihrer  Rückkehr  .\cine  (des 
DferekUinani>J  Sttnden  auf^^edeckt  hätten,  äu  liegt  darin  noch 
Mcbt  DotxrUmniiten  eine  Be.schuliligung  oder  Verdächtigung. 
üa  »booapartisliaehe'  Charakter  und  Ursprung  der  gegen 
'     ''-     ktorium  gerichteten  Flugschrift'):  „Auteurs  de  Taffreux 


n  S.  aatea  8.  77  —  »)  A. ».  0.  11.  S.  ii'ilff.  --  >)  Eine  volirtiiirlige 
ood  fcritbrJie  Uaienuchuiig  fli*r  nlilrciclit.-ii  Flug- 
mm  itm  iabre  ITW.  die  diese«  Thonu  bohuidcln.  «Air  wnhl 
latoradf  AuffAb«,  n«)f»ri  bm  in  •u-invm  h^iit^  noch  unentbehr* 
Onc^  aber  den  .Raitadur  OevandieuiBord''  ihre  Zahl  nkbt  fr> 
ich    adbM    kenae   noch    maoebe   andere,    deren   KniinehoBg»- 

4* 


62  Obaer. 

ftösassioat  etc.",  auf  die  sieb  B.  beruft,  wäre  erst  festzustellen^); 
die  Art,  wie  von  Bonaparte  darin  gesprochen  wird,  stimmt 
nicht  zu  der  Annahme  und  deutet  eher  auf  eine  Entstehung 
in  andern  Kreisen  (Emigranten)  hin.  Indes  zugegeben,  die 
Bonapartisten  hätten  aus  dem  Morde  Kapital  geschlagen,  so 
wäre  damit  ihre  Mitschuld  noch  keineswegs  dargethan,  sondein 
es  Hesse  sich  mindestens  mit  dem  gleichen  Rechte,  wie  B.  sie 
schuldig  spricht,  behaupten,  dass  sie  lediglich  eine  That,  der 
sie  selbst  ferne  standen,  hinterdrein  für  ihre  politischen  Zwecke, 
wie  erklärlich,  verwertet  haben.  Überhaupt  lag  die  Ermordui^ 
der  Gesandten  durchaus  nicht  so  ausschliesslich  im  Interesse 
Bonaparte's  und  seiner  Anhänger,  wie  uns  B.  glauben  machen 
will:  wenn  man  erwägt,  wie  angesichts  der  Misswirtschaft  des 
Direktoriums  im  Innern  und  des  Umschlages  des  Waffenglücki 
der  französischen  Heere  die  Misstimmung  und  Unzufrieden- 
heit im  Volke  zusehends  wuchs,  so  wird  man  gestehen,  dass 
auch  den  Machthabern  in  Paris,  ohne  dass  wir  sie  darum 
irgendwie  verdächtigen  wollen,  sehr  viel  daran  gelegen  sein 
konnte,  durch  einen  Gewaltakt,  wie  die  Ermordung  ihrer 
Gesandten,  die  Erbitterung  von  sich  ab  wider  den  äussern 
Feind  zu  lenken.') 

B.  hat  ferner  auf  das  Verhalten  Bonaparte's  nach  dem 
blutigen  Ereignisse  hingewiesen,  das  für  seine  Schuld  zeuge: 
trotz  wiederholter  Bemühungen  Debry's  habe  er  beim  Friedens- 
schlüsse zu  Luneville  von  Österreich  keinerlei  Genugthuung 
gefordert,  niemals  habe  er,  wenn  er  die  „Schandthaten  des 
Hauses  Habsburg"  aufgezählt,  den  Gesandtenmord  darunter 
genannt,  eben  weil  —  schhesst  B.  —  niemand  den  wahren 
Urheber  besser  gekannt  als  er  selbst.  Schon  v.  Wegele  hat 
hierauf  die  richtige  Antwort  gegeben,  und  was  B.  später  da- 
gegen eingewendet  hat,  ist  belanglos.  Zunächst  steht  fest, 
dass  Bonaparte  selbst  verschieden  über  das  Ereignis  geurteilt 
hat:  gegen  Lafajette  soll  er  Lehrbach  als  Anstifter  bezeichnet 
haben,  auf  St.  Helena  hat  er  das  Direktorium  angeklagt; 
während  des  Luneviller  Kongresses  hat  sein  Bruder  Josef  die 
Engländer  dafür  verantwortlich  zu  machen  versucht.  Nur  wer 


geschichte  sich  genau  verfolgea  l&sat.  —  ')  n,  4(»;  Nachwort,  S.  48.  — 
*)  Diese  Auslebt  vert^ritt  beiBpieläweise  eine  im  Mai  1799  m  Hambniff 
verOffentlicbte  FlagschrUl:  „Le  Paasif  de  la  grande  natioo  poor  l'an  TU 
ou  les  derniers  abois  da  Directoire." 


BoBApanc,  I>cbr;  oiul  der  Rastadtcr  Oeeandteomonl. 


53 


»t  ratgcfuster  Meinung  an  die  DioKC  herantritt,  wird  darin 

fitipn  lodirektGU  Hcwois  für  seine  Sctiuld,  die  er  andern  hiibc 

r4en  wollen,  erblicken.    Für  den  Unbefangenen  ergiebt 

iicb  <Unm  nur,  dngs  er.   zum  miiulc^ten  sclion  zur  Zeit  des 

iTr-nr-ro«»^.*  -jf,  cinc  östcrTcichische  Urbelicrschafl  uiclit  glaubtc 

ren  pülitischeu  Kücksiehten  nicht  glauben  wollte. 

Vtie    solite   er   also   von    dein  Wient'f  Kabinet   Genugthuung 

'■''Tn    für   ein    Verbrechen,   dessen    er   dasselbe   nicht   Tür 

-.   Kescliweige  überführt   hielt,    dessen  Stihnuug   ihm    als 

onc  Erbsclnfl    des  Direktoriums   vielleicht   selbst  unbequem 


rntüt 
ftkren? 


::i  Autteiiblicke,  wo  er  drit)^end  wUnschte .  die 
ti'ltangeQ  rasch  und  ohne  Störung  zu  Kode  zu 
B.  meint,  die  Österreicher,  gleich  frieden sbedüvft ig 
■  lirden  eine  Sali^'fnktiitn  nicht  verweigert  haben. 
%  aber  nur,  falls  es  für  sie  aufgemacht  und  klar  er- 
•t  war,  dase  Anstifter  und  Thiiter  in  ihren  Reihen  zu 
cadi^n  eGi«n,  tnt  andern  Falle,  und  damit  haben  wir  es  doch 
tacii  it.N  Ansicht  zu  Ibun,  wünien  sie  sicberlich  gegen  jotle 
4(nulM!U  entehrundv  Zurautunur  bis  aufs  iiusserstc  protestiert 
ksbeo.  Der  «on  B.  vergleichsweise  angeführte  Fall  ItasseviUe, 
»0  BooApartc  noch  drei  Jahre  nach  der  Ermordunif  <les  ge- 
Di|>louiaten  (renugthuung  gefordert  und  erlangt  hat. 
Dicht  hierher.,  denn  einmal  war  hier  jeder  Zweifel  über 
Ae  Gibeberscbdft  ausge.'H'hlos.seri .  und  dann  war  es  wahrlich 
fcen  KmiststUck,  dem  ohnmäditigen  Kirchenstaate  gegenüber, 
iir  ak  politischer  Faktor  kaum  in  Betracht  kani,  eine  solche 
Fwdenini!  durchzusetzen. 

In  Eomma:  was  ÜoehtUngk  zur  Belastung  Bouaparte's  hier 
nrfaringt,  gebt  nicht  über  willkürliche  Vermutungen  und  un- 
flaitaeiie  liehauptungen  bin.ius.  Man  kann,  das  will  ich 
agel>en ,  ntAnche  der  von  ihm  erwähnten  Thatsacbeu  in  dem 
9mBt  dtruieji.  wie  es  ihm  liuUebt:  aber  auch  einzig  und  allein 
■ler  der  YoraniseUung,  doas  man  überzeugt  Ist  und  den 
Beweis  RcHefert  bat,  dass  Jean  Debry  als  ein  Werkzeug  Bona- 
|irt«'>  für  die  That  verantwortlich  zu  machen  ist.  Die  Frage, 
aif  die  aU«  ankommt  und  mit  der  b.'&  ganze  Hypothese 
Mkc  nd  fiUlt,  t!>t  diese:  lÜsäL  sieb  naoli  allem,  was  wir  über 
Belf^^  T^rsoo  und  Charakter,  seine  Beziehungen  zu  Bona- 
Hrta.  M«rie  sein  und  aelDer  angeblichen  Spiessgesellcn  Ver- 
tekn  rar.  wftbrcnd  und  nacli  der  Katastrophe  wissen,  nach- 


54  Obser. 

weisen  oder  auch  nur  wahrscheinlich  machen,  doBS  er  letztere 
vei^chuldet  bat? 

Die  Nachrichten,  die  sich  über  Debry  in  den  zum  Teil  auch 
von  B.  benützten  altern  biographischen  Sammelwerken  fran- 
zösischen Ursprungs  finden,  lauten,  wie  zunächst  hervorzuheben 
ist,  verschieden  je  nach  dem  Parteistandpunkte  ihrer  Verfasser. 
Die  „Biographie  moderne  ou  galerie  historique  etc.  Paris 
1815",  auf  die  B.  sich  beruft*),  ist  mir  nicht  zugänglich  ge- 
worden; sie  trägt  aber,  wie  B.  selbst  zugiebt,  entschieden  einen 
antibonapartistischen  Charakter ;  ihr  abfälliges  Urteil  über  D. 
wird  daher  verständlich,  umsomehr,  als,  was  B.  zu  betonen 
unterlässt,  zu  eben  der  Zeit,  da  sie  erschien,  wider  Debry,  der 
sich  während  der  hundert  Tage  wieder  an  Napoleon  ange- 
schlossen hatte,  das  gerichtliche  Verfahren  eingeleitet  war,  das 
im  Januar  1816  mit  seiner  Verbannung  endigte.  So  viel  ich 
aus  den  bei  B.  mitgeteilten  Stellen  zu  schliessen  vermag,  hat 
der  Verfasser  dieses  Werkes  ein  mir  vorliegendes  älteres,  den 
„Dictionnaire  biographique  et  historique  des  hommes  mar- 
quantä  de  la  fin  du  13  si^cle  etc.  r^dig^  par  une  soci^tä  de 
gens  de  lettres"  benützt,  dessen  erster  Band  zu  London  im 
Jahre  1800  erschienen  ist.  Wie  schon  der  Umstand,  dass  der 
„Dictionnaire"  auf  englischem  Boden  gedruckt  wurde,  ver- 
muten lässt  und  der  Inhalt  bestätigt,  dürfen  wir  von  diesem 
von  Gegnern  der  Revolution  redigierten,  noch  unter  dem 
Kampfe  der  Leidenschaften  des  Tages  entstandenen  Werke 
keine  abgeklärte  unparteiische  Beurteilung  ihrer  Führer  und 
Parteigänger  erwarten.  Speziell  der  Artikel  über  Jean  Debry 
ist  einer  der  schärfsten;  er  hebt  aus  seiner  par'amentarischen 
Vergangenheit')  einseitig  alles  hervor,  was  ihn  zum  rabiaten 
Jakobiner  zu  stempeln  geeignet  ist:  den  bekannten  Antrag 
auf  Bildung  eines  Corps  von  Tyrannenmördern ,  den  Antrag 
auf  Aussetzung  eines  Preises  auf  die  Köpfe  der  Monarchie  der 
Koalition  „und  all  der  wilden  Tiere,  die  ihnen  gleichen",  die 
verschiedenen  scharfen  Gesetze,  die  er  wider  die  Emigranten 
veranlasst,  u.  a  mehr.  Bezüglich  des  Bastadter  Überfalls,  der 
durch  unbekannte  Leute,  die  sich  als  österreichische  Husaren 


*)  Nachwort,  S.  66.  —  *)  „II  s'y  montra,  heisat  es  u.  a.  von  ihm, 
toujours  favorable  &  ces  projets  outr^B,  &  ces  mesures  extravagantes,  qni 
loin  d'annoDcer  le  talent,  sont  toiyoure  chez  uu  &ctieux  l'aveu  involoa- 
taire  de  son  impuiBsance.'^    A.  a.  0.  I,  391. 


flwUMilli.  Otbry  and  der  Rastadter  GeuBdteamonl. 


55 


rkkUet').  verübt  worden  sei,  ninl  bemerkt:     ggttlcklicher 
Mine  KoIltTgcn,   die  beide  weniger  ein  solches  Loos  ver- 
dRBten,  k*m  er  mit  dein  Leben  davon."*) 

Den  t:(?L,'i'aÜbtir  tiiinmt  die    nBiogr»plüe  nouvelle  des  con- 
tonponiinä,    Paris    1832''^),    Debry    eraicbtlich    in    Schutz; 
j«i>p  lange  SündrnliRt«  vird  zumteil  unterdrückt,  dagegen  eine 
auderer  Zuge,  die  ihn  in  gÜnsliKerein  Lichte  erscheinen 
.  hi'rTorpehoben:  seine  iutiiiten  Beziehungen  zu  den  Girou- 
>  .:,  tnii  denen  ur  symimUiisicrle,  der  Eifer  und  Mut,  mit 
ioB  er  oftch  dem  UuwaUstreiche  vom  2.  Juni  1793  flir  sie  in 
llBer  Adresse  an  seine  \Vilh1or  eingetreten,  die  Verdienste,  die 
V  «idi  «elbsl  mit  Gefahr  seines  Lebens  nach  dem  Sturze  der 
SckreckcttFberrschafl   als    Kommissär  des    Konvents    um  die 
Ffedfikatioi)  de»  Badens  erworben.     Eine  mehr  vermittelnde 
Sfeittmg  oiount   dann   die   „N'ouTellc    biograjihie   universelle' 
(«Kl«  Atagabe,  Paris  1352  tf.)  ein,  die  Licht  und  Schatten  am 
--.•n  veneJIt  und  nameotlieh  auch  Iiebry's  Abfall  von 
^•i.viI.^I(l,  bei  dcÄseu  Sturz  er  nls  der  erste  in  seiner  Präfek- 
tB  t»  Besau^D  lÜe  weisse  Kokarde  auf.stecktc  und  den  Grafen 
na  ArtoU  in  einem  puthetischeu  Schreiben  begrüsste,  nicht 
iviehveigt.  nie  dies  aeituns  der  „Biographie  des  contemporains" 
fBKhiebl.     &s  geht  also  m.  K.  nicht  an,  dass  h.  seine  Quelle 
im  Nachworte  diesem  Werke  als  gleichwertig  gegenüberstellt. 
Dw  Bild,  diis  wir.  wenn  wir  all  die  verschiedenen  Angaben 
aebeoeioattdtrrhalleu,  von  Debry  gewinnen,  ist  gewiss  kein  an- 
iMeDilcs,   aber  auch  nicht   so  schlimm ,   wie  U.  es  auMoalt. 
tmm  ach:  tend«   Pon>iinlichkeit,   ein  besouiiener  Poli- 

likrr,  der  .^..i.  k.  bcrzeugnng  rückhaltlos  bekennt  und  seineu 
itfetiru  ttf-Q  bleibt,  ifit  dieser  Mnnn  frf>jlich  nicht;  es  steckt 
ihm,  dem  Jünger  Itousseauü,  ein  wunderliches  Gemisch  von 
ladtetn  Jakuhinisiuofi  und  sit-sslicher  Scliwäriuerei ,  die 
SKte  itn  ^iffrntlichen  Leben,  dem  er  nun  einmal  nicht  fern 
bktbeo  kann,  eine  Itulle  zu  spielen,  überall  zu  reden  und  von 
ick  radeo  xu  michen,  und  dicht  d;ineben  die  Sehnsucht  nach 
iveritümi&erteni  Nuturgenuss.  nach  einem  idyllischen  l^and- 
Mn   im  Kreise  seiner  Familie,  allen  Wellhändcin  entrück!. 


t|  S.  an  ArtiM   Abtt  BADtün-,  ib.  I,  188.  —  ■)  A.  a.  0.  1,  803.  — 
T.  M5 — i»;   ilcr  Artikrj  itauimt.    «i«   t-iiw   KeleK«atlich«  6«aiorkung 
4a  rar«hsUscliai  Ad«!  lebrl.  von  dumi  «aueUedMitB  G«gxier  dn- 


66  Obser. 

Seine  politischen  Ansichten  hat  er  wiederholt  gewechselt 
Beim  Beginn  seiner  Laufbahn  steht  er  auf  Seiten  des  Be^es, 
in  diese  Zeit  fallen  seine  tollsten,  verkehrtesten  Anträge;  es 
folgt  eine  Periode  der  Ernüchterung,  wo  mildere  Anschauungen 
die  Oberhand  gewinnen,  wo  er  in  nahen  Verkehr  mit  den 
Häuptern  der  Gironde  tritt.  In  den  schlimmsten  Tagen  der 
Schreckeosherrschaft  hält  er  sich  vorsichtig  im  Hintergründe. 
Als  dann  später  der  Stern  Bonaparte's  aufzutauchen  beginnt, 
wendet  er  sich  dem  neuen  Propheten  zu. 

Über  dieses  Verhältais  zu  Bonaparte,  auf  das  für  unsere 
Frage  sehr  viel  ankommt,  hat  vor  ein  paar  Jahren  ein  fran- 
zösischer Forseber,  L6on  Pingaud,  dankenswerte  bisher  nir- 
gends beachtete  Mitteilungen  gemacht.*)  Aus  ihnen  ergiebt 
sich  nicht  nur,  dass  der  junge  General  mit  dem  Politiker,  der 
nach  dem  Sturze  der  Schreckensherrschaft  Josefine  Beauhamala 
aus  dem  Gefängnisse  befreit  und  mit  Pont^coulant,  wie  schon 
B.  hervorgehoben,  gegen  die  Entsendung  Bonaparte's  an  den 
Bosporus  i.  J.  1795  Verwahrung  eingelegt,  in  der  That  freund- 
liche Beziehungen  unterhalten  hat,  sondern  dass  es  auch,  was 
V.  Wegele  seiner  Zeit  auf  Grund  des  damaligen  Materials  mit 
Recht  bezweifeln  durfte,  der  Einfluss  der  Bonapartisten,  speziell 
Josef  Bonaparte's  gewesen  ist,  der  den  Unschlüssigen  bestimmt 
hat,  dem  Rufe  nach  Rastadt  zu  folgen.  Aber  die  von  Pingaud 
mitgeteilten  vertraulichen  Briefe,  die  Debrj  von  Rastadt  aus 
an  den  ihm  seit  kurzem  befreundeten  Josef  richtete,  beweisen 
zugleich  unwiderleglich,  dass  Debry  bei  seiner  Rastadter  Mis- 
sion ein  Werkzeug  Napoleon  Bonaparte's  in  dem  von  B.  be- 
liebten Sinne  nicht  gewesen  sein  kann. 

Nach  Böhtlingks  Ansicht  brauchte  und  erstrebte  Bona 
parte  mit  allen  Mitteln  einen  europäischen  Krieg;  diesen 
herbeizuführen,  setzte  er  die  Ernennung  Debry's  zum  Kougress- 
gesandten  durch,  dessen  Entsendung  an  sich  schon  einer  .be- 
rechneten Herausforderung"  Österreichs  gleichkam,  dessen 
ganzes  Auftreten  seinem  Auftrage  entsprach.  Und  nun  die 
Briefe!") 

Man  bedenke,  dass  sie  einen  vertraulichen  Charakter  tragen, 


')  L.  Pingaud,  Jean  de  Bry  et  Joseph  Bonaparte,  Revue  d'hist.  di- 
plomatique, I,  548  ff.  —  ^)  Iieider  sind  dieselben  nicht  im  vollen  Wort- 
laute Teräffentlicbt;  man  wird  dies  namentlich  bei  dem  letzten  Tom 
7.  April  1799,  «o  der  Zusammenhang  nicht  ganz  klar  ist,  bedauern. 


^ 


Bottpvie,  Debry  uod  der  Basudter  GesandteDnorcl. 


BT 


iua  BJC  an  den  Bruder  Xapaleons  gerichtet  sind,  der  in  soine 
Sebelmite'n  Pläne  eingeweiht  war.  Nirgcndä  aber  fiudet  sich 
ii  ihuvii  audi  nur  eine  entfernte  Andeutung,  dass  Dehry  den 
Wiedenusbracb  des  Kric;^s  herheiwUnschtc  und  bcrorderte 
thr  ipir  dass  ihm  eine  solche  Weisung  aus  dem  bonnpar- 
ttfUschet)  Laf!er  erteilt  worden.  Gerade  im  Gegenteil  I  £r 
jttmimnit,  wie  wir  hören,  die  Rastadter  Mission  auf  Josefs 
Zaredeo  in  der  ausgesprochenen  Ab!«icht,  dus  Kriedenswerk 
m  Campo  Formio,  das  Napoleon  begonnen,  zu  Kndc  zu 
Ittm. 

.GlMbeu  Sie  —  schreibt  er  am  9.  September  1798  an 
kati  — .  flass  ich  nichts  unterlassen  werde,  um  zu  dem  Ziele 
a  gelangno:  ich  werde  so  meinem  Vatcriande  und  meinem 
Streben  nach  wahrem  Kuhme  zuKleich  dienen,  und,  da  Sie 
4»raD  Anteil  nehmen  und  mich  dazu  ermutigen,  auch 
itn  Ittichien  der  Freundschaft  Genüge  leisten.  Ks  liegt  mir 
tuvi,  liire  Zuneieuug  zu  rechtfertigen."  Und  überetnstim- 
■etd  damit  bemerkt  er  in  scinor  Selbt^tbiographie,  durch  deren 
ipDstaDdige  VerütTentlichuDg  sich  Pin^aud  ein  weiteres  Ver- 
#EKtenrerben  würde,  gelegentlich  seiner  Berufung:  .Mir  lag 
Tiel  daran,  den  Frieden  zu  fcstif^en,  nicioen  Namen 

m  knQpfeu.  Der  fleros,  dem  wir  ihn  verdankten,  hatte 
vr  Etcl«  sein  Wohtwollen  bezeugt:  es  galt  aUo  dasselbe  zu 
nekifertigen  und  den  VertraR  ron  Campo  Formio,  die  Frucht 

Weisheit  und  Triuuiphe,  zu  vervollständigen  (completer).' 

«ADea  —  schreibt  er  ein  andermal  —  scheint  auf  Krieg  za 
I,  und  doch  glaube  ich  an  den  Frieden.  Die  Punkte, 
die  wir  uns  streiten,  sind  nicht  ao  wichtig,  dass  wir 
tetber  nodi  einmal  die  Waffen  ergreifen  müssten."') 

Vit  aichüich(.-r  Befriedigung  teilt  er  ein  i>aar  Munale  später 
He  AsDahnte  des  franwisischen  Ultimatums  vom  6,  Dezember 
■in,  ilnrcli  die  er  den  Frieden  mit  dem  Iteicbe  nun  völlig  go- 
Btibert  «äbnt,  ,&  moins  de  ces  retours  de  perfidie  si  fa- 
■lien  Ä  cerUJDs  gouvernements,  niais  dont  Ics  plus  soloD- 
idka  Mlb^rutions  nc  sauraient  nous  garantir."  '}  Und  selbst 
Ab  in  Jaiiaar  die  Aussicht  auf  Frieden  —  ..den  Frieden,  den 

VeiuchbüJt  verlange,  den  die  Freiheit  ersehne*  —  immer 


'i  4.  d.  •.  Soll«.   1790.  a.  a.  0.   1,  &69.  —  ■)  d.  d.    12.  Du.   1796, 


58  Obser. 

mehr  schwindet,  hofft  er  doch  noch  bei  der  Heimkehr  auf 
Josefs  Landsitz  Frimula  veris  zu  pflücken  und  einen  Oelzweig 
mitzubringen. ')  Wo  bleibt  da  der  „agent  provocateur"  Bona- 
partes,  den  B.  hinter  Oebry  wittert?  Die  ganze  mühsam  auf- 
gebaute Hypothese  stürzt  mit  diesen  Sätzen  zusammen. 

Auch  noch  in  anderer  Hinsicht  sind  diese  Briefe  bemer- 
kenswert. 

Wiederholt  erkundigt  Debry  sich  angelegentlich  nach  dem 
General.  „A-t-on  des  nouvelles  de  la  flotte?"  fragt  er  am 
19.  Juni,  und  ein  paar  Monate  später:  „Donnez-moi  des  nou- 
velles du  g^n^ral  quand  vous  pourrez  me  les  donner;  je  ne 
serai  jamais  ^tranger  ä  sa  gloire  et  k  ses  succ^s"  (9.  Sept 
1798);  endlich  im  Januar  1799:  „Je  suis  tres  fäch^  que  vous 
n'ayez  pas  de  ses  nouvelles  .  .  .  dites-lui,  je  vous  prie,  un 
mot  dans  votre  premi^re  lettre  de  l'attachement  que  je  lui  ai 
voue  et  des  sentiments  que  je  lui  garde"  (18.  Januar  1799). 
Daraus  ergiebt  sich,  dass,  wenn  uns  hier  die  gesamte  Korre- 
spondenz aus  der  Rastadter  Zeit  vorliegt,  Debry  mindestens 
bis  Mitte  Januar  1799  keine  Nachrichten  von  Napoleon  Bona- 
parte durch  dessen  Bruder  erhalten  hatte;  durch  wen  aber 
hätte  jener  seine  Weisungen  an  Debry  bequemer  und  sicherer 
gelangen  lassen  können,  als  durch  den  mit  diesem  befreundeten 
Josef?  Die  Art  und  Weise,  wie  der  Rastadter  Diplomat  da- 
bei von  dem  General  spricht,  und  sich  diesem  gleichsam  in 
Erinnerung  zu  rufen  sucht,  lässt  überdies  ganz  gewiss  nicht 
auf  ein  so  vertrautes  Verhältnis  schliessen,  wie  Böhtlingk  es 
zwischen  dem  angeblichen  Anstifter  des  Gesandtenmordes  and 
seinem  Helfershelfer  voraussetzt-  Hätte  der  General  Debry 
irgendwelche  Instruktionen  erteilt,  so  würde  dieser  dem  Bru- 
der gegenüber  sicherlich  derselben  gedacht  und  gebeten  haben, 
über  ihre  Ausführung  nach  Egypten  zu  berichten.  Überhaupt 
erscheint  der  Diplomat,  —  und  auch  dies  ist  zu  beachten,  — 
bei  aller  Bewunderung  des  Feldherrn  noch  durchaus  als  über- 
zeugter Republikaner;  ohne  desseu  ehrgeizige,  höher  zielende 
Pläne  zu  ahoen,  erblickt  er  in  ihm  deu  Mann,  der  allein  der 
Republik  dauernde  Lebenskraft  zu  verleihen  vermöge.") 

Die  späteren  Schicksale  Debry's  nach  der  Rastadter  Kata- 


■)  d.  d.    18.  Jan.  1799,   a.  a.  0.  I,  554ff.  —  ^;  Vgl.   das  Schreiben 
vom  IB.  Jan.  1799,  a.  a.  0.  I,  651. 


Ifaua{)«ru,  DelUT  und  der  Raiiadtfr  (Jettadtcnmon].  59 


ftiDil  zur  Ge-Düge  bekannt.  Mau  weiss,  dasa  er  zur 
der  Luüevilltr  I-nciii-ns Verhandlungen  hei  Bonapaiie  ver- 
^^ürh  auf  eine  Satisfaktion  seitens  Österreichs  f^edruof^en 
h*i').  ohne  diuB  dies  ihn  daran  gehiuderl,  stliliesslich  dem 
C^rys  legulatif  die  Friedensurkimdc  mit  hochtünenüen  Worten 
in  Anfinge  des  Trihunats  feierlich  vorzulegen.')  Am  Jahrcs- 
Mgc  4m  RastAdter  Mordes  (-28.  A|>r.  ISOl)  hat  der  erste  Kon- 
n)  ihn  dann  r.nm  Präfekten  des  Doubsdepartemcnts  ernannt: 
die  Wahl  de«  TaRes  sollte  die  Ernennung  wohl  als  eine  Aus- 
lekhnunft  erkennen  lassen;  thatsächlicfa  ist  sie  als  ein  /eiclien 
der  Ungnade  Bufgefa.<^«-:t  und,  wie  wir  aus  einem  he^hwicbÜ^en- 
4m  Schreiben  Jusef  bonapartc»  an  den  alten  I-Veund  ersehen"), 
TOti  Debrr.  der  nunmehr  seiner  itarlamentarischen  Laufbahn 
tJigtB  musste,  ols  solche  auch  empfunden  worden.  Aut:h 
n  (BeMiu  Punkte  dQrfte  also  von  Wi'<;ele  gegen  Böhtlingk, 
4t  die  Ungnade  tiezvreifeU,  Hecht  behalten. 

So  viel  über  Debrr  im  allfTemeinen  und  seine  Stellung  zu 
BoMjttrttf  im  besondent.  Prüfen  wir  nun  die  Argumente, 
■rf  die  B.  »eine  Anklage  wider  Uebry  stülpt:  wir  mUsseii 
me  dabei,  um  nicht  zu  erniüilen,  freilich  auf  das  Wichtifisto 
teackriüiketi  und  darnuf  verzichten,  auf  alle  Einzelheiten  ein- 
aschen.  Dies  gilt  zun»ch<«t  be/.uglich  iler  Darstellung  der 
1  r.'u'niaae  in  den  leUti>n  Wochen  vor  dem  blutigen  Ende  deB 
kongKMWJi,  die  vielfach  zu  berichligHU  wäre.  Ich  hübe  hier 
■r  eiaea  bcrvor.  U.  weist  auf  die  Ordre  T.tIleyraudK  vom 
Itt,  Ipnl*)  bin,  welche  dte  Gesandten,  trotz  ihrer  Deilcnken, 
■MPeut,  in  Küstadt  auszuharren  ,jus<iu  ä  la  demiere  exlre- 
wti't  und  urbtickt  darin  augeoseheinlidi  ein  zwischen  Tal- 
iemnd  und  Debry  abgekartetes  Spiel.  Gegenüber  dieser 
kaftm  Vermutung  sei  daran   erinnert,  dass  Talleyriind.   was 

nxscbweigt,  diese  Weisung  ausdrücklich  damit  liegrundet, 
Frankreicb  dum  Kai.ser  Ana  Hecht,   e)n^:eltig   den  Kon- 

1  ..  t«tr  Uenoii«,  In  d«ni  er  dem  ereten  Koneu)  anlieinsteDt  ni 
^utnsiTOt  lata  i>ouvi7x  tioblpmeiit  voii('i<r  IB  RApubliqnc  de 
UatäAr,  m»  qae  e«tt«  4criilire  patssonc«  ait  le  droit  de  s'offeDser". 
«■«nwrtiBC*  Villi  K  Baillfu,  Bisior  ZetUcbrtft,  70,  WS  veröffentttcht 
min.  -  ')  Vgl  rinffuid.  k  a.  O.  I.  9^8.  -  «)  d.  <i.  17.  Mai  luui, 
WiMip«!.  jL».  Q.  LA&H-  —  "1  Hirliibfth.  bceir.  WartUuL  WiH äffet, 
ll^li««t  V«Ttu)diunfrnt  KUi  >!er  RiTolutiomueit,  III,  3(19;  durcbauit  «nt- 
M»1U  «indsrfvitrbni  iiud  aül  etgcticii  Z(il}i»ti-u  wnebeii  tiei  DOfatlinttk, 


60  Obser. 

gress  aufzulösen,  nicht  zuerkennen  dürfe');  fast  derselben 
Worte  bedient  sich  der  Minister  gegen  Sandoz-Bollin,  den 
preussischen  Gesandten  in  Paris,  den  er  für  die  Äufrecht- 
erhaltung  des  Kongresses  zu  gewinnen  sucht:  es  gelte  vor 
Europa  die  Friedensliebe  Frankreichs  zu  dokumentieren  nnd 
den  Gegner  möglichst  ins  Unrecht  zu  setzen,  darum  mässten 
die  Gesandten  lieber  Unbilden  über  sich  ergehen  lassen,  als 
von  der  Stelle  weichen. ")  Was  berechtigt  Böhtlingk  an- 
gesichts dieser  Erklärungen  zu  seiner  willkürlichen  Inter- 
pretation? 

Belastend  für  Debry  erscheinen  B.  in  erster  Linie  die  be- 
kannten Vorgänge  bei  der  Abfahrt:  er  findet  es  unglaublich, 
dass  die  französischen  Gesandten  lediglich,  wie  uns  doch  so- 
wohl Eggers  wie  der  dänische  Gesandte  v.  Roseukrantz')  aus- 
drücklich bezeugen,  aus  Rücksicht  auf  den  point  d'honnear 
zur  Abfahrt  bei  Nacht  und  Nebel  sich  entschlossen,  obgleich 
sie  nach  Barbaczy's  Ordre  den  nächsten  Tag  hätt<'n  abwarten 
können;  Debry,  behauptet  er,  habe  trotz  alles  Zuredens  der 
deutschen  Gesandten  von  einem  Aufschub  der  Reise  nichts 
wissen  wollen,  —  naturlich  weil  seine  Mordgesellen  bereit 
standen.  Auf  diese  Argumentation  hat  schon  v.  Wegele*) 
alles  Nötige  entgegnet  und  6.  zugleich  eine  Reihe  von  Fragen 
vorgelegt,  auf  welche  dieser  leider  im  Nachworte  die  Antwort 
schuldig  geblieben  ist.  Ich  kann  mich  also  hier  kurz  fassen 
und  verweise  nur  auf  das  jüngst  von  mir  veröfTeDtlichte 
Schreiben  Edelsheims  an  Kappler  vom  13.  Mai,  wonach  die 
Dinge  ganz  anders  liegen.^)  Bonnier  war  es,  wie  Edelsheim 
aus  eigener  Wahrnehmung  berichtet,  der  am  entschiedenstes 
für  sofortige  Abfahrt  gestimmt,  während  Debry,  der  seine 
Kollegen  darüber  befragen  lassen,  sich  ihrer  Entscheidung 
gefügt  hat,  derselbe  Debry,  der  dann,  wie  Eggers  erzählt, 
auch  am  dringendsten  um  den  Schutz  einer  österreichischen 
Eskorte  gebeten  hat!") 


»j  Hüffer,  in,  309.  —  *)  Bailiea,  Preuasen  und  Frankreich,  I,  283. 
—  ')  E^ggerB,  Briefe  Dber  die  AufiöBang  des  ßastadter  EongresBeB,  1, 
361 ;  den  Bericht  von  Rosenkraotz  verde  ich  an  anderer  Stelle  demn&chat 
mitteileD.  —  *]  Bist  Zeitfichrift,  46,  213.  —  ^)  Polit.  Korrespondeni 
Karl  Friedrichs,  3,  241;  erstmals  mitgeteilt  von  Heidenheimer,  Westd. 
Zeitschrift  2,  l&l.  —  ^)  Eggers,  Briefe  aber  die  Auflösung  des  Ba- 
stadter  Kongresses,  1,  362. 


BompTf,  Debrr  unil  der  Rutadter  OcMLodUiunöcd. 


61 


r<iter«  Verdachtscrütide  schöpft  B.  ans  den  beiden  be- 
ttle Uehry  uacli  der  Katastrophe  voo  Strassburg  aus 
Mrh  Paris  erstattet. ')  Diese  „wahnwitzige  Erzählung  seiner 
anf{phlirh  voll  innerer  Widersprüche  und  Uowahr- 
%eilea ,  erscheint  B.  im  Grunde  lediglich  als  eia 
:  ^ongBversucb.  Wenn  Debry  verstört  und  mit  Blut 
and  äcbuutx  bedeckt  am  Morgen  nach  der  That  in  das  Haus 
dks  tirafe-n  (Jörtz  elUrzt,  wenn  er  auf  den  Kniecn  flott  für 
4le  Bettung  der  S^'inigen  dnnkt  und  ungefragt,  in  fliegender 
Hui  miM  ItettuDg  erzählt,  sieht  B.  hierin  nur  den  Ausdi-uck 
diM  Mtea  4JI«wis8«iis.  AU  ob  bei  einem  dem  Tode  eben 
■ü  koapper  Not  Entronnenen,  dem  noch  alle  Schrecken  der 
ÜMbl  tor  Augen  schweben,  diese  Aufregung  nicht  völlig  be- 
pcüich  w&re,  Als  oh  nicht  auch  ein  erklärter  Freigeist,  zumal 
»  Bcliwachcoi,  aos  Sentimentale  streifeudem  Charakter, 
Debry,  io  einem  solchen  Mouieute  sich  einent  bohereu 
beugen  liTtien  könnte,  als  ob  er.  dem  das  Herz  voll 
er^  hülle  warten  sollen,  bis  man  ihn  höflichst  aufgefor- 
dert, arinc  Schicksale  zu  erzählen!  Sogar  das»  Debry  im 
i-ry-n  Aogrublick  nicht  die  Seiuigen  zu  sehen  wünscht,  erregt 
i"i  li,  K'tpfv'Iiiiiteln:  als  üb  er  in  dem  Zustande,  in  dem  er 
jtäi  t'T'funii,  bliitüliorlaufL'ti  und  schmutz be^lcfkt,  che  er  ver- 
uad  vom  Blut  gereinigt  war,  vor  seine  im  siebentea 
»I  schwangere  Frau  hatte  treten  diirfen,  ohne  ihr  Leben 
doch  ein  ki'iuiendeä  zu  gefährden?')  In  der  That,  das 
OB  Verfahren,  bei  dem  sich,  wie  v.  Wegele  mit  Recht 
Btle«  aufhörf.  Ist  es  da  zu  verwundern,  das5  B.,  wenn 
voD  den  , moralischen  Leiden"'),  die  er  in  der  Schreckens- 
Mcht  aiugestandcn,  spricht,  dies  nnsrheineud  auf  (lewisseu»- 
ÜM»  bezieht,  obgleich  der  damit  verknüpfte  Appell  an  alle 
iner  und  Vater  deutlich  lehrt,  daRs  ihn  nur  die  Sorge 
Weih  und  Kindtr  gequält:'  Die  beiden  Bauern,  denen 
xatn  Teil  »eine  Rettung  verdankt,  möchte  B.  kurzweg 
das  Bcrdch  der  Fabel  v^^wci:^c^;  dass  sie  ihm  ihre  Miilze 
haben  sollen,  ubgleich  er  kein  Wort  deutsch  verstand, 


d.  17  m.  IT  fiortel;  ftbgcdrackt   in  Moniteur;  sp&ter  n.  a.    In 
l^rliii  Stastsarcbtr,  VQ,  IIB  ff.  —  ')  So  ftlhrt  sucb  Kf««"  >b 
:;  .er  ftrAlMc  (Dr  den  Zosuad  teiner  Fran"  (I,  402).    B.  frd- 
it  mA  4vna  «Inder  keine  Notis.  —  ■]  A.  a.  0.  U,  393,  wo 
Wort«  nipitTl  hoTorgebob«!!  sind. 


62  Obser. 

dass  er  in  ihrer  Mitte  unbehelligt  die  Tfaorwache  passierte, 
däucht  ihn  wunderbar.  Er  wird  sich  inzwischen  aus  Edels- 
heims  Berichten  überzeugt  haben,  dass  diese  Bauern  keine 
Phantasiegebilde  sind:  hatte  sie  der  Kittmeister  Burkhard  doch 
verhaften  und  nur  auf  Edelsheims  Protest  auf  freien  Fuss 
setzen  lassen. ')  Und  sollte  Debry ,  dessen  Tochter  sc^ar 
Deutsch  sprach,  während  seines  Aufenthalts  in  Rastadt  nicht 
soviel  gelernt  haben,  um  sich  mit  diesen  Leuten  zur  Not  ver^ 
ständigen  zu  können  ?  War  es  so  schwer,  bei  einiger  Vor- 
sicht inmitten  der  Landleute,  den  Hut  ins  Gesicht  gestülpt, 
unter  strömendem  Regen  an  der  Wache  unerkannt  vorbeizu- 
kommen V 

B.  bezweifelt,  dass  Debry  die  Nacht,  wie  er  angiebt,  im 
Walde  zugebracht:  in  dem  lichten  Geliölze  hätte  er  sonst  von 
dem  Grafen  Solms  und  seinen  Begleitern,  die  sich  nach  Tages- 
anbruch auf  die  Suche  machten,  aufgefunden  werden  müssen. 
Ich  gebe  zu,  dass  dieser  Punkt  auch  mir  noch  nicht  genügend 
aufgeklärt  erscheint;  immerhin  aber  wird  zu  bedenken  sein, 
dass  Debry,  wie  er  selbst  erzählt,  sich  später  tiefer  in  das 
Gehölz  geflüchtet  und  naturgemäss  hinter  dem  dichtesten  Ge- 
büsch verborgen  hat,  dass  also  Solms  und  seine  Begleiter, 
die  sämtlich  beritten  waren,  durch  das  Grestrüpp,  zumal  der 
Boden  sehr  morastig  war,  nicht  soweit  vorzudringen  ver- 
mochten.*) Die  „Patrouillen",  die  der  österreichische  Ritt- 
meister vergebens  nach  Debry  ausgeschickt  haben  soll,  existieren 
nur  in  der  Phantasie  des  Herrn  6.  Er  hält  sie  sogar  für 
identisch  mit  den  Szeklerhusaren ,  die  den  Schulzen  von 
Rheinau  nach  einem  verwundeten  Franzosen  gefragt  und  auf- 
gefordert, falls  dieser  sich  blicken  lasse,  ihn  festzuhalten  oder 
nach  Muggensturm  zu  führen^,  —  wie  B.  glauben  machen 
will,  aus  Fürsorge  (!)  für  Debry,  damit  „derselbe  nicht  etwa 
den  gegen  die  Franzosen  aufs  Höchste  erbitterten  Bauern  in 
die  Hände  gerate".*)  Ei,  woher  weiss  denn  B.,  dass  die 
Bauern  der  Gegend  so  sehr  aufgebracht  über  die  Franzosen 
waren?  Sind  es  doch  gerade  zwei  Bauern  gewesen,  die  Debry 
schliesslich  gerettet!    Und  warum  denn,  wenn  es  den  Szeklem 


')  Polit.  Korrespondenz,  S,  228.  —  ")  Nachwort,  46.  -Wir  wissen 
nur  TOD  einem  Korporal  und  ein  paar  Mann,  die  Harrant  und  Solmi 
beigegeben  waren.  —  •)  Authent.  Bericht,  U.  —  ')  Nachwort,  BOff, 


Benftne,  pebry  and  der  BuUdt«r  Gcsoodtdamord. 


63 


^^V    Ben 

^HUidi  um  <11&  Sicherb«it  Dcbrjr's  zu  tliun  war,  gerada  auf 
^Onwttgeo  nacli  Muggeotituroi,  und  nur  „ja  nicht  nach 
RastAdl'/)  da  Rastadt  doch  nur  ein  paar  Minuten  entfernt 
bc  and  zweifellos  tiieLr  Schulz  bot? 

Wm  b.'>  Argwohn  vor  allem  weckt,  ist  die  Thatsaclie, 
dtM  iMbry  bei  dem  Ül»erfall  mit  dem  Leben  davongekommen, 
«fthnmd  sdae  beiden  Kollegen  ermordot  und  in  der  gräss- 
fidHen  Weise  verstümmelt  wuriU'n.  Ks  komme  Ücbry  daher, 
Miot  B.,  vur  aIIpui  darauF  nn,  seine  „NiedtT^tibelung"  zu  lt- 
ntefl;  dftber  die  .übertriebenen"  Berichte  über  seine  Wun- 
den. Wir  fiaben  du  doch,  was  B.  alierdin^s  unterbisst.  streng 
n  flcfaeidea  div  Berichte,  die  von  ihm  selb,st  und  jene,  die 
MO  anderer  Seite  stammen.  Nur  für  crstcre  aber  wird  Debry 
»OK**  1   ZU  machen  sein.     Was  nun  Debry  selbst  von 

MiMu    --»..'.«.u    erzählt,    winl,    wie   scbou  llüifer    mit  Recht 
UUmt   hal,    durch    den  „autheoliücbeu  Rericlit"    der  Augen- 
Bii^o    durchaus  bestätigt;   es  sind    die  Wunden  am    linken 
Arm,  an  der  Schulter,  der  Nase  und  auf  dem  Kopfe,  die  der 
Wntdarzt  i«jimt1ich  fUr  ungefährlich  oder  unbedeutend  erklärt*) 
dichte  Kleidung  Debr>"8,  der  nnaturetlement  frileux",  wie 
uns    l>e/piißt'),   sicli    fttr   die    kUlile  Naclitfahrt  mit 
den    Kh'idiingsstiicki'n    reichlich    vorgesehen,    hat    be- 
pHÜjchri-wcise  die  Wucht  der  Hiebe  gemildert;   da  er  Ubcr- 
Hb  gleicb  zu  Anfanp:  sieb  in  einen  Graben  kollern  Hess  und 
M  itelltt',   haben  die  MordgeKellen  ihn  oQ'enbar  auch  fUr  tot 
piiallai  und  nicht  mehr  viel  beachtet.    So  erklärt   sich   der 


.  AubcDi.  Bericht,   14.  —  ^i  B«i  dieser  Gelegenheit  eio  Bdspiel, 
99  9.  aeiii«  <^icUeD  dtiert 

Eff«r>,  I,  -U6  Khmlit:  Bfthllingk,   Nachwort,  i^  ciliert: 

JMfl7  ifj  Mufcht  in  Ohnmacht  j  .,l>br}-  liel  beinahe  in  Obn- 
«rÜtnr  drr  Woadual  die  nuicbt.  Inde»)  «-tkbrte  (kr  Wand- 
le am  lioka)  Am  fftr  gar  uzl  die  Hauptwunde  am  Uokeu  Ann 
~Üftt  gdUuikli  Di«  andern  WJden  fbr  gar  nicht  gt-fUirlich.  Ausser 
oabodmitvad.  An  Kn|if  faii'  djtner  Hauptirundf  Eand  licli  nur  eine 
4b  liA,  alt  rt  aligevaicheo  war.  andere  kleine  Verwundung  am  Arm 
t^^t  tS/mtmipata"  !aad   Bine   ebenso   iinlicdpRieudv   an 

ider  «otgfgeBgeceUten  Schutu^r.  Am 
'Kopf  boden  sicIi,  uIü  »r  abgewa^iicu 
I  war,  blosse  Konnisionpn."" 

[«ist  al»  liii  igmazrrSati  eincHliokt,  von  dpin  bvi  Eggen  kein  Wort 
iiL   —  ^  PoHl  Korrespodani,  8,  2S8. 


64  0  b  B  e  r. 

Hergang,  meine  ich,  zar  Genüge.  Dass  Debry  später,  als  er 
vor  den  Fünfhundert  über  seine  Schicksale  berichtete,  um  auf 
seine  Zuhörer  tiefem  Eindruck  zu  machen,  den  Mund  etwas 
ToU  nahm  und  unter  Zusammenrechoung  aller  Schrammen 
von  24  Wunden  sprach,  wie  E.  M.  Arndt')  uns  erzählt,  ist 
bei  einem  Manne,  der  in  seinen  Reden  stets  das  Pathos  liebte, 
begreiflich;  im  übrigen  bestätigt  der  Moniteur  die  Erzählung 
Arndts  nicht.  In  dem  amtlichen  Rapporte  an  das  Direktorium 
hat  Debry,  wie  gesagt,  seine  Wunden  durchaus  wahrheits- 
getreu geschildert. 

Anders  verhält  es  sich  mit  den  Berichten  aus  dritter  Hand, 
die  im  Moniteur  abgedruckt  sind  und  den  Vorfall,  wie  es  im 
Interesse  des  Direktoriums  lag,  vielleicht  auch  lediglich  in  der 
ersten  Aufregung,  möglichst  aufzubauschen  suchen.')  Die 
erste  Nachricht  von  dem  Morde  giebt  Debry's  Privatsekretär 
Belin*)  im  Moniteur  vom  15  floröal:  es  ist  hier  von  40  Säbel- 
hieben und  13  Wunden,  die  Debry  empfangen  habe,  die  Rede, 
nirgends  aber  von  40  Wunden,  wie  B.  meint.  Auch  haben 
wir  es  hier  lediglich  mit  einem  Privatschreiben  Belins  an 
einen  Citoyen  Noblet  zu  thun,  und  nicht  mit  einem  in  Debry's 
Auftrag  verfassten  Berichte  amtlichen  Charakters,  wie  B. 
glauben  machen  will.  Endlich  finden  sich  die  weitern  Mittei- 
lungen über  die  Verletzung  des  Handgelenks  und  der  voraus- 
sichtlichen Gebrauchsun Fähigkeit  mehrerer  Finger,  nicht,  wie 
B.  wiederum  erfindet,  in  diesem  Schreiben,  sondern  im  Moni- 
teur vom  16  und  17  fior^al,  in  anonymen  Meldungen  aus 
Strassburg,  die  eine  so  mangelhafte  Kenntnis  der  Dinge  ver- 
raten*), dass  sie  aus  Debry's  Umgebung,  von  seinem  SekreUü* 
vor  allem,  unmöglich  herrühren  können.  B.  hat  nicht  das 
Recht  für  diese  tollen  Reporterleistungen  Debry  verantwortlich 
zu  machen. 

B.  nimmt  an,   dass  Debry  sich  die  Wuuden  selbst  b^ 


■)  Reise  durch  Frankreich,  IV,  800.  —  *}  Man  verfolge  nur  emmal 
an  der  Hand  des  offiziellen  Organs  des  DirektoriuniB ,  im  Moaitear  Tom 
16  bis  23  fioi^al,  wie  aberaU  das  sichtliche  Bemühen  dahin  geht,  Öster- 
reich zu  brandmarken  und  die  Wut  des  Volks  zu  entfesseb.  —  *)  Nicht 
Kosenstiel,  wie  B.  (Nachwort,  48)  behauptet.  —  •)  U.  a.  wird  enftUt, 
Debry  sei  von  seinen  eigenen  Leuten  am  Boden  liegend  auflgefunden  und, 
da  man  noch  Lebensseieben  in  ihm  bemerkte,  nach  der  Stadt  varbraeht 
worden) 


Baimtiarte.  Dtbr;  ufiil  der  Rutatlt«r  0«s)U)(]tciimord. 


6& 


it  oßd  keioesfails  die  Nacht  über  in  ileiii  Geiiölzc  ver- 
hübe. Wo  nod  wuDQ.  fiügt  V.  Wegolc  mit  Recht,  soll 
er  »je  sich  denn  beigebracht  haben?  .Im  Forstbause,  in  wel- 
ehon  Rosenstiel  oioe  anflocht  gewonnen  hatte",  meint  B. 
äd»de  nar.  dass  dieses  Forsthaus,  wie  B.  trotz  aeincs  eifrigen 
Studiums  der  Eggers'sdien  liriefe  entgangen  ist,  identisch 
«r  mit  dem  Qaarticr  der  hadischen  Gesandten.')  Oder  ,jn 
dem  hintern  Teil  des  Schlosses'!  Also  innerhalb  der  Stadt- 
mwrn.  Aber  wir  widsen  doch,  dass  die  Bauern  Debry  auf 
dvu  Felde  gefunden  nnd  erat  zur  Stadt  gebracht  haben.  Oder 
«a  einem  Bauernhause"!  Man  kannte  hier  an  die  p&ar 
HBoser  der  Rb4?innu  denhcn.  Aber  davon  sollte  der  Schulze 
oidtta  erfahren,  da  sollten  Harraut  und  seine  Begleiter  ihn 
•kht  au/gcap&rt  haben!  Also  auch  hier  wieder  lauter  leere 
VemtVDgeB. 

Die  MArder,  behauptet  B.  weiter,  haben  ersichtlich  die 
Bcäenfolee  der  Wagen  gekannt,  sonst  wSren  sie  nidit  an 
B— <mtiets  Kutsche,  ohne  sich  aufzuhalten,  vorübergesprengt 
Va  aa  die  Kutsche  Rciberjots:  wer  ander»  kann  ihnen  die 
BeikflBfolgc  Tcrraten  haben  als  Debry?  Zunächst  ist  nun 
WMff««g8  erwiesen,  dass  sie  dieselbe  gekannt;  im  Gegenteil 
db  Avancen  der  markgräfiichen  Kutscher  Kasper,  Ohnweller 
nd  GhuMT  ergeben,  dass  nie  Überall  sich  erst  erkundigt 
ktbea,  wer  in  dem  Wagen  sitze.  Sodann  erzählt  der  Kutscher 
VfiM  nirgends,  dass  die  Husaren  an  seinem  Wagen,  ohne 
fei  ni  beachten,  vorQbergesprengt  seien,  um  Koberjol 
rielenahauen,  wie  B.  wissen  will.')  Aus  der  Aussage  des 
XtfMhon  Olaaser,  der  Roberjot  fUhrtc,  entnehmen  wir  im 
BqfOBteQ,  dass  sein  Wagen  „zu  gleicher  Zeit"  wie  die 
aog«Cftllen  worden  ist;  da  die  Mörder  hier  gleich  den 
en  bnden,  ebenso  wie  ihre  Spiessgesellen  Debry  und 
hl  den  vordem  Wagen  gefunden,  erklärt  es  sich  leicht, 
4Mi  W  an  die  KutscJic  des  Glasser  dann  nicht  mehr  hcran- 
pvttten  simL  Emllirh,  gesetzt  selbst  den  Fall,  sie  hätten 
ir  Reihenfolge  wirklich  gekannt,  so  wäre  doch  der  Schlnss, 
zieht,  ein  dnrchau.s  willkürlicher.     Sie  konnten  dieselbe 


rEjcccn,  1,^  ^3;  abrifeuB  haue  Jed«  Koofrcaabuidbaoh  B.  dar- 
twiifciiii    kdooai.  —  *)  V(L  ditt  Anaaag«  denelbea  im  ^aiheot. 


68  Obser. 

sich  in  Rastadt  vie  wahnsinnig  geberdet,  überall  Mörder 
blickt  und  in  einem  Znstande  befunden,  der  ein  Verhör  i 
verstattet  habe.  Als  ob  dies  nach  all'  den  Schrecknissen 
Nacht  psychologisch  nicht  darchaus  begründet  wäre!  M 
minder  erklärlich  ist  es,  dass  er  bei  der  zweiten  Abf 
Frau  und  Kinder,  „die  schon  längst  in  Strassburg  war 
seinem  Schwager  Weiland  empfohlen,  da  er  einen  emei 
Überfall  auf  dem  Wege  nach  dem  Rheine  befürchtet.  Hi 
doch,  wie  wir  sehen,  selbst  die  deutschen  Gesandten,  di< 
höchster  Erregung  und  Spannung  dem  Ausgang  entgegensa 
mit  einer  soldien  Möglichkeit  gerechnet! 

Hören  wir  weiter:  es  liegen,  meint  B.,  höchst  anffalk 
Widersprüche  vor  zwischen  der  Strassburger  Aussage  Ro 
Stiels  und  den  Angaben  der  badischen  Kutscher.  ^Rosen 
erzählt:  als  die  Wagen  von  den  Reitern  angehalten  wur 
so  seien  Diener  ausgestiegen,  um  die  Fackeln  anzuzün 
dabei  sei  er  unter  die  Mörder  geraten,  welche  J.  Debry  ( 
niedersäbelten;  dieselben  packten  auch  ihn,  den  Diener  Ro 
Stiels,  und  raubten  ihm  Uhr  und  Greldbeutel,  worauf  er 
losriss  und  athemlos  zu  seinem  Herrn  zurückgelaufen  k 
Er  rief,  dass  es  sich  zu  retten  gelte,  Öffnete  den  Wagenscli 
zog  Rosenstiel  heraus,  hob  ihn  in  seine  Arme  und  setzte 
zur  Erde.  Rosenstiel  stürzte  schleunigst  in  den  Wald  *),  n 
ohne  erst  in  den  Chausseegraben  zu  fallen  etc.  und  enti 
so  den  Mördern.  Dass  der  badische  Kutscher  hiervon  so 
nichts  gehört  und  gesehen  haben  sollte,  ist  mindestens 
fällig."«) 

Der  Kutscher  Weiss,  der  mit  Rosenstiels  Wagen  zwisc 
Bonuier  und  Roberjot  fuhr,  giebt,  nachdem  er  die  Ermord 
Bonniers  geschildert,  zu  Protokoll,  er  habe  „erst  bei  gelege 
lichem  Umschauen  nach  des  Roberjots  Chaise  und  dem  '^ 
gang  des  Ministers  Bonnier  gesehen,  dass  er  niemand  n 
in  seinem  Fuhrwerk  habe**.  Aus  dieser  Angabe  ergiebt 
unseres  Erachtens  zweifellos  sicher  nur  das  eine,  dass  W( 
dessen  Aufmerksamkeit  wohl  völlig  durch  die  Schreckensst 
beim  vorausgehenden  Wagen  Bonniers  gefesselt  war,  in  se 
Betäubung  oder  Aufregung  sich  zunächst  um  seinen  H( 


•)  siel  „la  prairie",  —  die  sumpfigen  Wiesen,  durch  die  er  sidi  < 
ttach  dem  Kirchhof  etc.  flachtete.  —  *)  A.  a.  0.  Nachwort,  62- 


BoapAftei  Debry  utid;  ^r  Basudtcr  GesandteDmord' 


69 


^Br  tiAt  gokümmert  hat:  er  hätte  sonst  wohl  geviss  nicht 
^■st  „g«logeotlicU"  nach  der  Ennorduog,  sondern  gleich 
bcuu  überfalle  stilbät  sich  aa^h  Itosenstiel  umgeschaut. 
Uv  Muia  hatte  augenscheinlich  den  Kopf  verloren  und 
itohanpt  nur  lässig  beobachtet,  was  in  seiner  niichsten 
üngefittug  vorging:  dies  beweist  eben  schon  allein  die  Thal- 
■cte,  data  Bo«euätiel  und  &eiQ  Diener  sich  aus  Keinem  Wagen 
«ntfernt  haben,  ohne  dass  er  etwas  davon  gemerkt.  So  ist 
ei  4ain  auch  recht  wohl  zu  erklären,  dass  er  von  all'  dem, 
n»  Roseostiel  berichtet,  nichts  wahrgenommen  hat.  Aber  — 
oeiDt  B.,  —  .damit  ist  der  Vorgang  an  seinem  Wagen  kcines- 
itp  erledigt".  Kosenstu-l  erzählt  weiter:  Auf  der  Fahit  von 
Srix  Btcb  Sirassburg  teilt  ihm  J.  Dehry's  Privatsekretär  mit, 
hm  er.  Belin,  erst  fürchterlich  roisshandelt  und  schliesslich 
to  R'j  Wagen  geselzt  worden  sei.  Darauf  hatten  die  Szekler 
4a  Kofler  losgebundea  und  geSRhet,  die  Papiere  hinaus- 
fvnrfca  und  dann  wieder  auf  den  Wagen  gchunden,  als  wenn 
ikku  geschehen  würe.  Auch  das  hätte  der  Kutscher  nicht 
hMTkty* 

Wir  milsseu  zunädist  gestehen,  d&ss  wir  die  Logik  des 
Bcnn  B..  der  in  dem  ganzen  Abschnitte  doch  Rosenstiela 
IfilMkald  nachweiacu  will,  nicht  verstehen.  Denn,  selbst  zu- 
Miben,  dass  hier  ein  Widerspruch  TOrläge,  wie  in  aller  Welt 
fcuB  Rosenstiel  dafür  verantwortlich  gemacht  werden,  der 
nr  «Mergiebt,  was  ihm  Belin  erzählt!? 

Aber  auch  der  Widerspruch  mit  den  Angaben  Bclin''s  ist 
0»  «in  »cheiolHirer. 

Wenn  wir  nämlich  die  protokollarischen  Aussagen  der  vier 
bttdiCT  vergloicben.  so  ergiebt  sich  aus  ihnen  Ubereinstim- 
■nd,  dus  sie  sich  fast  ausschliesslich  auf  die  Mordaccne 
ülbst  bexieheo;  von  all'  dem,  was  nach  derselben,  in  der  Zeit 
ym  10  Uhr  nachts  bis  Jlttternacht,  wo  sie  nach  den  Angaben 
4b  bodiscfaen  Diariums  erst  in  die  Stadt  von  dem  Major 
f.  Hjtftant  furUckgeführt  wurden,  —  von  all'  dem,  was  in 
teeit  beiden  Stunden  vorgefallen  ist,  berichten  sie  nichts,  — 
wlASM  Ton  der  Tlünderung  der  Papiere,  nichts  von  dem  Ver- 
Uua  der  60  Szpkler  Husaren ,  die  Harraut  b<^i  den  Wagen 
tavetnffen,  nichl-s  endlich  von  dem  Wortwechsel,  den  Harrant 
utL  den  letzteren  hatte.  Man  sieht  klar,  die  I.«ute  sind  eben 
I  don  sonmarischen  Verliüre  danach  gar  nicht  gefragt  vor- 


70  0  b  8  e  r. 

den;  man  hat  nur  ihre  WafarnehmuDgen  über  -die  Mordscene 
selbst  zu  Teruehmen  gewünscht. 

Damit  ist  im  vorliegeodea  Falle  alles  erkUut:  wenn  der 
Kutscher  Weiss  über  all*  das,  was  Belin  angiebt,  weiter  nichts 
berichtet,  liegt  darin  nach  unsem  Ausführungen  nicht  der 
mindeste  Grund,  den  letztem  zu  verdächtigen.  Man  kann 
höchstens  bedauern,  dass  jenes  Verhör  sich  eben  nicht  auf 
weitere  Fragen  erstreckt  hat.  Den  Irrtum  betreffs  dea 
ominösen  Forsthauses,  das  auch  hier  wieder  spukt,  habe  ich 
oben  bereits  berichtigt.  Weil  B.  sich  die  Litteratar  nicht 
ordenthch  angesehen,  wird  Besenstiel  zum  Lügner  gestempelt. 
Noch  einen  Trumpf  glaubt  B.  wider  diesen  ausspielen  zu  können. 
„Erlässt",  schreibt  er,  „in  Strassbarg  auch  eines  Tages  einen 
Notar  kommen,  der  ein  Protokoll  darüber  aufnehmen  moss, 
wie  Rosenstiel  einen  Sack  (sie!)  mit  den  vermissten  gesandt- 
schaftlichen  Papieren  bekommen  bat,  von  einem  französischen 
General,  dessen  Vorposten  ihn  von  den  österreichischen  zu- 
geworfen erhalten  hätten.  Rosenstiel  weiss  natürlich  genau 
anzugeben,  was  in  dem  Sacke  fehlt,  wie  die  Papiere  sichtlich 
durchstöbert  worden  sind  und  was  sonst  nötig  war,  um  zu 
beweisen,  dass  dieselben  im  österreichischen  Hauptquartier 
gewesen  sind."  Herrn  ß.  will  diese  ganze  Procedur  wie  eine 
mit  Debry  abgekartete  Farce  erscheinen !  Natürlich,  denn  die 
bisherige  Annahme,  dass  die  Papiere  sich  in  österreichischen 
Händen  befunden  haben,  passte  zu  seiner  Debryhypothese 
sehr  wenig. 

Zunächst  eine  kleine  Frage  zur  Feststellung  des  That- 
bestandes:  woher  weiss  denn  B.,  dius  die  österreichischen 
Vorposten  den  französischen  den  Sack  zugeworfen? 
Er  citiert  das  Protokoll:  das  in  demselben  aufgenommene 
Schreiben  des  Generals  Laroche  besagt  lediglich:  ,,un  sac  . . . 
que  Tennemi  lui  a  fait  passer".  Was  Herr  B.  in  seiner 
reichen  Phantasie  nicht  alles  aus  dem  einen  Ausdrucke:  passer 
herausgelesen  hat!  Ein  ganzes  Märchen,  allerdings  ein  Mär- 
chen, das  ihm  sehr  gelegen  kam,  denn  ein  „Zuwerfen"  der 
Papiere  durch  die  Vorposten  würde  mit  Recht  gewisse  Be- 
denken erwecken. 

Doch  zur  Sache  selbst:  auf  Erfindung  soll  es  beruhen^ 
dass  die  Gesandtschaftspapiere  mit  Beschlag  belegt  worden 
sind?    Und   doch   wird  vonseiten  der  französischen  Zeugen, 


BaMputCi  Debr;  nnd  der  Buudur  Gesudtenraon]. 


7t 


ler  deutsch«!)  Gesandt«!!  anf's  bestimmu'ste  ver- 
die^  geschehen  iet.  ja  dass  die  Papiere  trotz 
aller  VorHtr|]iiiigeQ  nach  Gern»Uach  verbracht  wordeu  sind! 

Und  ffniLT:  Auf  Erfindung  sollte  die  Angabe  dt«  Proto- 
fcoUi  berubni.  dnss  diesu  Pnpiere  Östcrreichischerseits  an  den 
General  Klein  aosgcliefert  worden  sind?  Und  doch  berichtet 
ficansüel  zwei  Ia^  sfäter  genau  dasselbe,  was  hier  im 
i^vtokoll  festgestellt  wird,  in  einer  offiziellen  Depesche  an 
TmUe^nd '],  dem  gegenüber  er  die  Fiktion  doch  sicherlich  nicht 
UUlc  ftofrechtzuerhalten  brauchen !  Das  ganze  Protokoll  wäre 
eiM  füHDödie,  und  zu  einer  solchen  Komödie  hatte  ein  Mann 
«ie  der  bekannte  Staatsrechts! chrcr  und  Strassburger  Pro- 
lenvr  Koch  als  Zeuge  Beihilfe  geleistet,  wo  nicht  gar  durch 
tedbe  sich  düpieren  lassen  V  Und  vor  allein  —  und  damit 
IMk«  «obl  auch  diebe  Verdächtigung  endgillig  zuvückgewieäen 
«a  —  wenn  ilaa  ganze  eine  at^ekartete  Farce  war,  wie 
Win  CS  denkbar,  dass  die  »'►slerreichor  m  einer  solchen  „Er- 
bdrag*.  die  durch  alle  ötlenLlichen  Blätter  verbreitet  wurde, 
siSt  geschwiegen  hätten,  wie  es  wirklich  geschehen  ist,  ohne 
Hcfa  Dur  mit  einem  Worte  all'  die  Angaben  als  Lügen  zu 
tauseichnenV!  In  summa;  Von  all*  den  ungeheuerlichen 
WlflfLj ,  die  B.  dem  Bürger  It^iseusticl  zur  Last  legt,  bleibt, 
«ie  wir  sehen,  nichts  tibrig,  was  seine  VerdtLchtigung  irgend- 
wie recbtferttgea  könnte. 

lodes  noch  ist  ja  seine  Hypothese  nicht  verloren,  führt  er 
4sdi  als  die  gewichtigi^le  Anklägerin  wider  Debry  die  Witwe 
Saberjat  ins  Feld.  Er  verweist  auf  die  bekannten  Berichle 
4h  preoasiscben  Legationsrats  Boux  und  Meldungen  eines 
nTalistiscben  Agenten,  die  bezeugen,  da&s  die  uDglückliche 
Fm  in  Paris  offen  das  Direktorium  des  Mordes  bezichtigt 
mA  Jean  Debry  als  Helfershelfer  bezeiclinet  habe. 

Zonacfast  zu  beachten  Ist,  dass  diese  Anschuldigungen  erst 
TcrhAltniamässig  spät  laut  wei'den.  In  Rastadt  hat  sie 
lir:^ekbeii  nicht  geäussert,  ihr  Verhalten  gecen  Debry  auf 
4er  FUue  Utost  keinerlei  Argwohn  erkennen,  auf  der  Heise 
ueb  Parts,  wohin  der  ligurische  Gesandte  Boccardi,  ein  ver- 
Freund  ihres  Mannes,  sie  geleitet«,  bat  sie  davon  auch 
.  gnprochen,  sonst  hätte  Boccardi  darüber  wohl  an  seinen 


^T||  Horftr,  a.  1.  O.  3.  858. 


73  0  b  s  e  r. 

Minister  berichtet.  Der  Bericht,  den  dieser  in  Paris  auf  Treii- 
hards  Wunsch  über  alles,  was  er  in  der  Schreckensnacht  wahr- 
genommen and  darüber  gehört,  erstattet,  steht  durchaus  im 
Einklang  mit  der  „TMclaration",  welche  die  Witwe  Roberjot 
nach  ihrer  Ankunft  in  Paris,  —  nicht,  wie  B.  meint,  in  Straas- 
bürg  —  abgegeben.*)  Allein  gerade  diese  „Erklärung",  dfe 
im  wesentlichen  mit  dem  „Narr6  fidöle'*  Debry's  übereinstimmt 
und  daher  begreiflicherweise  B.  recht  unbequem  fällt,  behan- 
delt B.  kurzweg  als  „dreiste  Fälschung".  Und  weshalb?  Weil 
sich  Widersprüche  darin  fänden,  weil  die  Witwe  Roberjot  er- 
zähle, ihr  Wagen  sei  „wiederholentlich  vollständig  ausgeplün- 
dert" worden,  während  doch  die  deutschen  Gesandten  be- 
merkten, dass  er  „noch  nicht  ganz  ausgeplündert  war,  sondern 
auf  dem  Boden  verschiedene  Beutel  und  Sachen  von  Wert 
lagen. ''^)  Aber  wo  erzählt  denn  die  Frau,  was  B.  ihr  in  den 
Mund  legt?  Bei  der  Schilderung  des  Überfalls  bemerkt  sie 
allerdings:  „Tont  ce  qui  ^tait  ä  la  main,  dans  la  voiture,  fnt 
au  moment  memo  pilM",  fährt  dann  jedoch  fort:  ,Jja  porti^ 
fut  ensuite  ferm^e;  mais  ä  chaque  moment  d^autres  hussards 
se  pr^entaient  pour  achever  le  pillage;  ils  ne  purent  pas 
ouvrir  la  portifere." ').  Also  die  Plünderung  war,  wie  sie  selbst 
andeutet,  keine  vollständige,  und  die  Husaren  machten  wohl 
noch  wiederholt  Versuche,  ihre  Arbeit  zu  vollenden,  konnten 
aber  den  Kutschenschlag  nicht  öfl'nen.  Wo  bleibt  da  der 
Widerspruch?  Auch  ihre  Angaben  über  ihre  Begegnung  in 
Flittersdorf  mit  Debry,  der  sie  unter  Thränen  umarmt  habe, 
dünkt  B.  unglaubwürdig,  er  bezweifelt,  dass  die  Unglückliche, 
die  mehr  tot  als  lebendig  die  Reise  angetreten,  in  Plitters- 
dorf  überhaupt  ausgestiegen  sei,  habe  man  doch  die  Wagen 
mit  tiber  den  Rhein  transportiert.  Nun  berichtet  aber  der 
Gesandte  Boccardi,  ein  Zeuge,  den  B.  bis  jetzt  wenigstens  noch 
nicht  verdächtigt  hat,  ausdrücklich,  dass  in  Flittersdorf  alle 
die  Wagen  verliessen  und  zu  Fuss  die  erste  Fähre  bratif^en, 
während  die  Wagen  auf  der  zweiten  folgten.*}  Im  wesentlichen 
damit  übereinstimmend  erzählt  Rosenstiel,  man  habe  in  Pltt- 
tersdorf  beschlossen,  in  den  ersten  Wagen  Jean  Debry  und 
seine  Damen,  sowie  die  Witwe  Roberjot  einsteigen  zu  lassen, 

1)  Polit.  Korrespondenz,  3,  229  ff.  —  •)  Auth.  Bericht,  13.  — 
■)  Ygl  HäberliD,  Staataarchiv,  VII,  135.  —  *)  Polit.  Korrespoit- 
denz,  3,  238. 


Beupule,  Debrf  und  der  Rut«lt«r  Qesaodtcnnionl. 


73 


un  sie  nbne  Vt-rziig  nach  Svlz  zu  bringen');  da  letztere  nun 
auf  der  Fuhrt  an  den  Klicin  crttie^eacrmasscn  im  Wagen  des 
Liigi  Boccarüi  sass*),  folgt  auch  ans  diesem  Berichte,  dass 
m  am  Rbcin  umgestiegen  ist  und  Jean  Dcbry  mithin  Gclegen- 
bck  gehabt  hat,  »ie  zu  bcgra.säc&,  eine  Gelegenheit^  die  er 
sdterUch.  auch  wenn  er  scliultüg  gewesen  wäre,  nicht  verfehlt 
kbn  würdf,  da  jede  VerBäuinnIa  auffallen  und  den  Verdacht 
aaf  ihn  lenken  nmsste. 

Wtr  sehen,  mit  den  Gründen,  die  B.  für  seine  kühne  Be- 
fenptaog  beibringt,  ist  es  auch  hier  schlecht  bestellt  Wie 
soOte  es  such,  frUgt  man  uMwillklirlicIi,  deukbar  sein,  dass 
&  Witwe  Koberjot,  zumal  in  ilircr  gcrci/tcn  Stimmung,  die 
VirtSenüichung  einer  gefälschten,  angeblich  von  ihr  her- 
libtaKleo  Aussage  ruhig  geduldet  hätte,  olme  uffmitlich  da- 
nn ni  protostieronl  Mittel  und  Wege  gab  es  genug,  ebenso 
^at  den  Direkiorium  feindliche  Presse,  die  dazu  die  Hand 
|ch0(ea  hätte.  Wir  hören  spater  von  mancher  Anscbuldi);ung, 
Mklw  die  Witwe  Koberjot  wider  das  Direktonuni  vorgebracht 
hskea  soll:  der  nächstliegenden.  da.ss  man  itire  Aussage  ge- 
filscbt  habe,  begegnen  wir  nirgends,  eben  weil  diese  „1)6- 
dmkioo"  —  and  damit  kommen  wir  zum  Scbluss  —  ein 
MbenCisches,  unanfechtbares  Schriftstück  ist. 

Erst  Ende  M&i  taucht  das  Gerilcbt  auf,  dass  die  Witwe 
Bebeijot  das  Direktorium  der  Tbat  anklage  und  Jean  Dcbry 
•in  batdiuldlgf,  dttbei  Handia  ugerdienste  geleistet  zu  haben. 
fiäödiBendcnveiM  ist  es  ein  rovalistischcr  Agent,  der  die 
StniiglDeil  zuerst  nach  London  meldet');  er  erzalilt  uns  da  in 
mmm  seboa  dun  ganzen  Koman,  wie  wir  ihn  Hpüter  breiter 
■1|iw|iminiiu  in  der  Flugscjirift  „\utcni-s  de  Taffrcux  assassi- 
aal  etc.*  wieder  £ndeu.  Schade  nur,  dass  seine  Angaben 
nr  einer  genauen  Prüfung  nicht  hnstehen  können.  Kr  be- 
kuiptet,  Debrr  sei  mit  seinen  Kollegen  auf  sctilechtestcin  Fuss 
geatuiden:  m  Wahrheit  war  Bonnier  drar  Unverträgliche.  Er 
Icteoi  '  ''  1»7  hat«  bei  jeder  Gelegenheit  zum  Kriege  ge- 
ietit:  '-'fe  au  Jo»ef  Buuaparte  erweisen  das  üegentvil. 

Kr  ipricfat  von  einer  Reise,  die  Rnberjot  incognito  Endo  Januar 
Durchsetzung  seines  Friedensplanes  C)  nach  Paris  gemacht 

Babcrila,  StaatMTchiT,  VII,  146  —  ']  Palit  KorrespoadenK, 
7.  —  ^  Am  24.  yUi;  V|l.  BObtliDgk,  U.  399. 


74  Obaer.     . 

habe:  die  ß&stadter  Diplomaten,  denen  dies  schwerlich 
gangen  väre,  wissen  nichts  davon;  Hüffer  citiert  aus 
Pariser  Archive  Rastadter  Depeschen  Boberjots  vom  14 
22.  Januar,  2.  und  5.  Februar.  Nach  den  Erfahrungen 
man  wohl  die  Mitteilungen  dieses  Agenten  mit  berecht 
Misstrauen  aufnehmen.  Auch  B.,  der  sich  über  dieses 
trauen  entrüstet,  glaubt  ihm  ja  nur,  was  ihm  gerade  ] 
während  der  Agent  (JI,  400)  meldet,  Debry  besitze  aussei 
lieh  das  Vertrauen,  „das  geheime  Losungswort  des  I 
toriums".  schreibt  B.  ein  paar  Seiten  weiter,  da  er  Debi 
Vertrauten  des  Direktoriums  nicht  brauchen  kann,  ruhig: 
berjot  besass,  wie  es  scheint,  das  Vertrauen  der  Mehrhe 
Direktorium."  Herr  B.  möge  daher  auch  uns  g^tatten, 
wir  nicht  alles,  was  sein  Gewährsmann  vorbringt,  als  1 
gelium  aufnehmen. 

Ziemhch  gleichzeitig  bericfaten  dann  der  preussisch' 
gationsrat  Roux^  und  der  badische  Gesandte  von  Rei 
stein")  von  neuem  über  das  Gerede,  jedoch  mit  einem  bemer 
werten  Unterschiede.  Während  Roux  augenscheinlich  dai 
für  begründet  hält  und  bereits  wissen  will,  das  Direkti 
suche  die  unbequeme  Schwätzerin  als  wahnsinnig  auszug 
verhält  sich  Reitzenstein  dag^en  durchaus  skeptisch;  ei 
das  Ganze  für  eine  böswillige  Erfindung,  welche  die  F 
des  Direktoriums  ausgesprengt :  „on  dit  tant  de  cboses  c 
le  Directoire,  il  est  donc  permis  de  croire  que  les  dis 
m^mes  sur  lesquels  on  fonde  ce  bruit,  n'ont  jamais  exif 
que  le  tont  est  uo  de  ces  mensonges  enfant^s  par  l'oisiv 
la  m^chancet^."  Und  in  der  That  ist  es  noch  keineswe^ 
wiesen,  dass  derlei  Reden  seitens  der  Witwe  Roberjot  wii 
gefallen  sind.  Es  ist  höchst  auffallend,  dass  sie,  die 
Debry's  Quellen  „so  offen  und  rücksichtslos  jedem,  di 
hdren  wollte",  ihren  entsetzlichen  Verdacht  mitgeteilt, 
badischen  Gesandten,  der  sie  wiederholt,  zuletzt  wohl 
Mai,  gesehen  und  gesprochen,  kein  Wort  davon  anver 
noch  auffallender,  dass  der  mit  ihrem  Manne  wohl  befreu 
Boccardi,  der  sich  auf  der  Reise  nach  Paris  ihrer  so  g< 
lieh  angenommen,  seiner  Regierung  nichts  darüber  zu  beri 
weiss.')    Dazu  stimmt,  dass  die  Witwe  Roberjot  auf  die  K 

'}  d.  d.  12.  Jnoi,  Tgl.  P.  Bailleu,  Freussen  und  Frankreich,  : 
—  ■)  d.  d.  9.  Jnnl,  vgl-  Folit.  Korrespondenz,  3,249.  —  *}  Miti 


BgoapttU,  D*bqr  lUUl  dar  RMUd(«r  atMiidreiimord. 


75 


eiae  aiiReblicIi  von  ihr  sUmtiiemle  Schrift  zirkuliere,  die 
onilenu   Ix^haupte,   Jcnn  liehry  habe,    ,als  Husar  ver- 
Ueidet  (!)*  rfen  Cherfall  insceniert  and  fieleitet,  Im  Moniteiir 
Thermidor  f^egen  eine  solche  Verleumduiig  öffentlich 
unil  ilic  Berichte  Debry's  vom    12.  und   16.  Öordal 
fern)  bi*stätigt  hat    B.,  der  dies  verschweigt,  wird  die 
Bun  freilich  wieder  als  Fälschung;  bezeichnen:  das 
iber  ent  beweiscu. 


»D«  gesetzt  den  Fall,  die  Witwe  Roberjot  hätte  sich, 
).  umimmt,  in  der  Weise  gejinssert.  so  wäre  das  Faktum 
kcioeswegs  erwiesen.  Die  Berichte  Reitzensleius  er- 
dass  sie  sich  wiederholt  Über  die  kärgliche  Jahresrente, 
ihr  verwjlligt,  beschwerte;  es  liegt  daher  die  Ver- 
äMong'  sehr  nahe,  dass  die  Gegner  des  Direktoriums^  mögen 
m  mn  Rnyallslon  oder  Bonapartistrn  gewesen  sein,  ihre  tiefe 
imong  gegen  die  Regierung  fiir  ihre  eigenen  Zwecke 
nnd  mit  ihren  EinflU«>ternQgcn  der  Gekränkten  so 
haben,  bis  sie  dem  Argwohn,  den  man  in  ihr 
l.  _ L  offenen  Ausdruck  verliehen. 


pitolieren    wir:   das    Verhalten   der    Witwe   Koberjot 

der  That  und  ihre  Pariser  Erklärung  sprechen  zu  Debry's 

ten,  Bpüicre  vcrdärbtigc  .>iiisser\ingeii  sind  nicht  genügend 

EMO  noil  hesitxcD,  ßbgescheu  davon,  keinerlei  Beweiskraft, 
auch  hier  hat  B.  kein  Glück.  Dnss  die  böswilligen  Ge- 
5  Über  Debrjr  sich  noch  geraume  Zeit  erhalten  und  wäh- 
lend der  Friedensverhandlungen  mit  (kterreich.  durch  welche 
Bc  Erinncraog  an  die  Rastadter  Katastrophe  wachgerufen 
rorde,  naturgemäsa  neue  Verbreitung  gefunden  haben,  so  dass 
HB  In  Paria  sogar  schon  von  seiner  Verhaftung  sprach  und 
)ebi7  sieh  genötigt  sah,  den  ersten  Konsul  um  seine  Intcr- 
vtiioa  aiunigeben,  ersehen  wir  aus  zwei  Schreiben  an  Bona* 
tute  rom  23.  bcxw.  27,  Juli  1800,  die  P.  Bailleu  jiing^t  niit- 
ta^iU')  DisM  gefUswotlich  ausgestreuten  Gerüchte,  meint 
ktbrr,  mll>K*u  einen  bestimmten  Zweck  verfolgen;  die  Polizei 

M  Itvt    Itar.  !^i3itUarc1iin  su  Qeaua:  unter  ilen  Bcricbteo  des  GcMixlt«!! 
Juli   bcfius«B  sich  aasser  deo  Ton  mir  (PoIiL  Korrc- 
poEnriu,    -,  ^"7  mttgtKilu-n  tinr  kw«1  bAUogloH  Berichte  rom  30.  und 
7.  Stak  mit  den  KuUiber  Vor&U  uod  iriaeo  Opfern. 
•)  tfm.  ZdodtfUt.  Bd.  70,  8.  46t. 


7C  Obier. 

kÖBoe  denadben  aof  die  Spar  kc^wet  nad  des  Gerede  txa 
EodeaadKa.  BoBafiarte  hat  ihn  dum  durch  Cbifce  beruhten 
IflOKo  oad  ihm,  «ie  es  acbemt,  öae  dveoTi^  TenreDdimg 
im  Staatsdienst  is  AOTwriit  gestdlt:  was  voter  ans  der  Sache 
geworden  ist.  wibmb  vir  nidit.  B.  vini  TOraassichtlidi  aoch 
diese  SchriAstadte  wie  jenes  Schreiben  an  Gagen  ab  AaafioBB 
eines  sdmldbdadenes  Gewissens  begcichnen;  in  Wahrheit  be- 
weisen sie  weiter  nichts,  als  dass  Drtwr  da-  thörichten  Ge> 
rächte,  was  ihm  niemand  To-äbdn  wird,  endüdi  einmal  Qber^ 
dr&ssig  wurde  and  ihre  Urheber  entdeckt  nnd  bestraft  za 
sehen  wünschte.  Wer  dn  böses  Gewissen  hat,  ruft  nidit  nach 
dem  Staatsanwälte  und  rerlangt  eine  HDto^adumg. 

Was  endlich  B.  fiber  die  Uittel  und  Wege  bemerkt,  die 
Debry  zur  Aasfähmng  seines  Vorhabots  benützt  habe,  ist  so 
nDgenOgeod  wie  möglich.  Kach  B/s  Meinung  haben  ihm 
Emigranten,  rielleicht  auch  Szckler  dabei  als  Werkzeuge  ge- 
dient. Man  höre  und  staune:  einem  Manne,  da-  s.  Zt  die 
schärfsten  Ansnahmegesetze  gegoi  sie  geschaffen,  der  für  den 
Tod  ihres  Königs  gestimmt,  dessoi  ganze  Vei^angenheit  ihrra 
Hass  in  besonderm  Masse  weckea  mosste,  ihm  sollen  die  Emi- 
granten hilfreiche  Hand  geleistet  habea,  —  vielleicht  gar  um 
ihm  DDd  Bonaparte  einen  Gefallen  zu  bereiten!  Man  braucht 
wohl  nicht  erst  auf  all'  die  Bedeoken,  die  sich  ans  dem  Ver- 
Uof  der  Katastrophe  selbst  dagegen  ergeben,  hinzuweiseo,  um 
das  Unhaltbare  dieser  Yermatung  darznthun.  BezeichncDder^ 
weise  hat  denn  auch  B.  auf  die  Entgegnung  t.  Wegele^s')  im 
Kachworte  nichts  weiter  erwidert 

Und  nun  zum  Schlüsse  noch  ein  paar  Fragen!  Es  steht 
fest,  dass  der  leidenschaftliche  Jakobiner  von  ehedem  seiner 
Familie  ein  zärtlicher  Gatte  und  Vater  gewesen:  dafür  zeugen 
seine  Briefe  an  Josef  Bonaparte,  wo  er  wiederholt  von  dem 
innem  Glücke  spricht,  das  ihm  sein  Familienleben  biete*), 
darür  zeugt  sein  Verhalten  nach  dem  Überfall  im  Walde,  wo 
ihn  das  ungewisse  Schicksal  der  Seinigen  vor  allem  peinigt, 
und  sein  oben')  geschildertes  Benehmen  in  Rastadt.  Ist  es 
denkbar,   dass   derselbe  Debrr   es   über  sich  gebracht  haben 

')  HiBt  Zeitschrift  46,  211  ff.  —  ")  Vgl.  Pingaud,  a.  a  0,  I,  552, 
555.  „Les  goQU  de  la  aature,  ceux  de  la  famtUe  ne  Bont  point  £teiiits 
dans  mon  coeur,  Qs  ont  serri  ici  k  me  remplir  bieo  des  rides"  etc.  — 
■)  Oben  S.  61. 


Boiupvte,  Oebry  and  der  Rastadter  Gcsandicomord. 


77 


wine  Töchter  und  vor  allem  seine  Frau  in  ihrem  der 
ScbonuDfi  bedürftigen  Zustande  zu  Zeugen  der  nächtlichen 
Sdirrckens-  and  GrAuelscene  zu  machen,  wo  es  ihm  doch, 
VMM  er  sich  «irklich  mit  dem  Mordplane  getragen,  ein  leichtes 
fnnen  wäre,  sie  mit  seinen  jünftsten  Kindern')  ein  paar 
1^  vorher  nach  Strassburg  zu  schicken? 

Cod  weiter:  wer  eine  solche  That  anordnet,  wird  doch  in 
fnttr  ünie  dafür  »)rgen,  dass  sie  nnter  allen  Umständen 
Mcb  siciier  gelinge.  W'w  nun,  wenn  Roberjot  und  Bonnier 
kt  der  letzten  Hcratung  dem  Drängen  der  deutschen  Ge- 
■adtM  nachgesehen  und  sich  entschlossen  hätten,  den  Tag 
iteawftrten?  Hätte  L>ebry  daran  denken  künneo,  am  hellen 
Tage  sie  hinschlachten  zu  lassen?  Und  wenn  der  äster- 
nidiiwfae  Kiitmeister  die  Eskorte,  die  notorisch  gerade  De- 
fery  dringend  begehrt  hat*),  bewilligt  hÄtte,  wie  doch  zu  er- 
nnoi  gewesen  wäre.  —  bekanntlich  ist  ihm  ihre  Verweigerung 
urd  Enherzoge  Karl  zum  schweren  Vorwurf  gemacht  worden 
-  ja  wenn  er  nur  gestattet  hätte,  dass  die  angebotene 
badische  Elskorte  sie  geleite,  hätte  da  Debry  mit  seinen  an- 
feUiebai  sechs  CmigraDten  einen  Überfall  wagen  dürfen? 
Wlre  da  nicht  der  can?:«  An&cbla-j:,  auf  dessen  Gelingen  Bona- 
parte Ton  I^y]iten  aus  seinen  l^ukunflsplan  gebnut  hnhon  soU, 
^idwHert,  and  zwar  durch  Debry'»  eigene  Schuld? 

Wohin  wir  auch  blicken,  überall  wankt  Herrn  B.  der  Bo- 
te mter  den  Füs&en,  ührrall  statt  Beweisen  leere  Vermu- 
■ngtt,  Fehlschlüsse  und  Spielereien  der  Phantasie,  statt  so* 
Uer  aorgfilHiger  Forschung  Missachtung  ihrer  einfachsten 
CatUc  Ich  glaube,  meine  Ausführungen,  wie  die  v.  Wegele's, 
laihiii  geniigen,  um  die  vÖlUge  Verkehrtheit  und  Unhaltbar- 
bit  der  Ton  Tüihtliogk  vertheidigten  Hypothese  auch  nach 
4m  beotlgen  Staude  der  Forschung  Überzeugend  dari^uthun. 
b  tit  «ffder  meine  Absicht,  noch  meine  Aufgabe  auf  die 
Vssocbe,  die  von  anderer  Seite  zur  Lösung  des  blutigen 
gaouicht  worden  sind,  an  dieser  Stelle  nochmals  cin/u- 

.*)  Aufbllend  erscheint  es  aber,  dass  B.,  der  von  seinen 
OifiMni  mit  solchem  Nachdruck  eine  gründliche  Widerlegung 

^Haberlln,  »tuiurdüv.  Vn,  190.  —  *)  Egg«rt,  a.a.O.  I,  9ti2. 
'Twwite  Inf  nrine  EinlHtuo^  zum   drittfio  Band«  <)er  Follt- 
Fi  .<l«at,  Mivle  nvteea  Aii^tx  ,Zur  GMchJchie  das  BaBUdter 

f  ta  tUtaer  Zeit«chrifl,  N.  V.  \U.  716  ff. 


78  0  b  B  e  r. 

all'  der  von  ihm  vorgetragenen  Argumente  verlangt,  seiner- 
seits sich  so  wenig  um  entgegenstehende  Ansichten  kümmert. 
Auf  Mendelsohns  Emigrantenhypothese  hat  er  sich,  ohgleich 
er  selbst  den  Verdacht  als  naheliegend  bezeichnet,  gar  nicht 
eingelassen,  ebensowenig  befasst  er  sich  mit  der  von  Helfert 
wieder  aufgeworfenen  Frage,  ob  nicht  das  Direktorium  die 
Schuld  trage.  Die  von  Vivenot,  Sybel  und  HUffer  vertretene 
und  eingehend  begründete  Anschauung  hat  er  id  seiner  Weise 
auf  zwei  Seiten  abfertigen  zu  können  geglaubt,  wobei  er  so- 
gar sein  früheres  Zugeständnis,  dass  die  öst^reicher  wenig- 
stens die  Beschlagnahme  der  Gesandtschaftspapiere  angeordnet, 
zurückgenommen  bat*):  als  ob  der  bekannte  Bericht  Barbaczy's 
an  Görger  (nicht  Gayer!)  vom  18.  April  eine  andere  Deu- 
tung überhaupt  zuliesse!*)  Von  einem  Versuche,  das  ver- 
dächtige Benehmen  des  Rittmeisters  Burkhard,  die  kompromit- 
tierenden Aussagen  der  Rastadter  Gesandten,  der  badiscben 
Kutscher,  des  Italieners  Boccardi,  die  Nachrichten  über  das 
aufTällige  Verhalten  der  Szeklerhusaren  nach  der  That,  die 
gravierenden  Angaben  Lehrbachs  in  seiner  Unterredung  mit 
Hoppe  und  andere  wichtige  Belastungsmomente,  die  für  die 
Ansicht  seiner  Gegner  sprechen,  irgendwie  zu  erklären  und 
zu  deuten,  ist  bei  B.  nirgends  die  Rede- 
Gleiches  Recht  für  alle!  Wenn  Herr  B.,  der,  wie  ich  höre, 
damit  umgeht,  zur  Rettung  seiner  Hypothese  eine  neue  Bro- 
schüre zu  schreiben,  wirklich  sich  dazu  entschliessen  sollte, 
werden  wir  wohl  von  ihm  erwarten  dürfen,  dass  er  sich  um 
die  Meinung  Andrer  etwas  mehr  bekümmert.  Vor  allem  aber 
wünschen  wir,  dass  er  die  Thatsacfaen  nüchterner  und  objek- 
tiver prüfe,  den  Inhalt  seiner  Quellen  korrekter  wiedergebe 
und  statt  willkürlicher  Unterstellungen  und  leerer  Vermutungen 
vollgiltige  Beweise  beibringe:  Vorschriften,  die  er  bisher  zu 
seinem  eigenen  Schaden  nur  allzuwenig  beachtet  hat. 


1}  Danach  ist  meine  Angabe  in  dem  obenerwähnten  Aufsatz  in  dieser 
Zeitschrift  VII,  721  zu  berichtigen.  —  ')  Vgl-  ebenda  VII,  721. 


Die  Fortsetzung  der  Flores  temporain» 
Ton  Reinbold  Siecht, 

Cuior  von  Jung  Sankt  Peler  iu  Slinssburg,  13t)6->1444. 
Biebard  Fester. 


n  Mi  TOQ  Beiobold  Sleclits  Chronik  Lis  jetzt  bekannt  war, 
kich  auf  eiDi^e  Citati>  bei  Sclini>{itlin  und  Sachs*}, 
Inder  Fulguzeit,  nnmcnilicli  von  Mone  bei  Heraus* 
fibe  der  budi&cben  Quellcasammlung,  vülti;;;  übcrsebeu  wer- 
te iittd.  SrJtoepfliß  hntlc,  wie  er  bei  der  erstmaligen  Be- 
nfimg  uf  Stecht  mjueitt  (2,  80),  die  Absiebt,  die  Chrooik 
B  d«o  ,Scrt{jlores  rerutii  Alüaticarum"  zu  TcrütTcnlHchen. 
SiiM  Abschrift,  schwerlich  die  weiter  unten  beschriebene 
Sudsdirift  selbst,  hat  Sachs  benutzt;  denn  er  erweitert  zwei- 
ul  AjuDcrkunguu  SdioeptUits  durch  würtliche  Citate  aus 
SmhU  Obronik  (3,  323  uud  231).  Der  Aurbewabrung&ort 
te  Huidschrift  war  hei  keinem  unserer  beiden  GewÜhrs- 
alMer  iianibaft  gemacht,  und  die  liefUrcbtung  lag  deshalb 
Mke,  <Lu8  die  Handschrift  ebenso  wie  SchoepAius  Sammlungea 
deo  Sciiptorcs  bei  dem  Btras-sburgcr  Ribliothelisbrande 
IS70  XU  Gruude  gcgangeu  sei.  (Juter  diesen  Um- 
■o  hatti*  ich  vielleicht  lange  nnd  vergeblich  dem  Verbleib 
irifl  narhspüren  künnea,  wenn  nicht  Stadtblblio- 
ItudolC  liuüi^  in  ätrasi>burg,  au  den  sich  noch  kfin 
lancber  in  Atsaticis  fruchtlos  gewandt  hat,  mich  sofort  auf 
tk  richtige  S[>ur  geleitet  bUitc  durch  die  gütige  Mitteilung 
der  auf  Siecht  und  seine  Chronik  bezüglichen  Notizen  des 
^hberen  Strassburger  Stadtarcbivar:«  Kudwig  Schneegans. 

' »  HiitsriB  Zahngo  Badenslg  (ilie  entsprechenden  Stellen  der  Eitdei- 
b  di*  Gtacbkhu   Avr  MRrggnradiaft  Uuicu   in  Klaimneni)  3,  8S 
.  »>>.  1]  (tSt>.  93  (331).  9&  (235).  9T.  IU.  131  (906). 


80 


K«ater. 


Gleich  die  erste  Notiz,  ein  Aaszug  aus  Scbo^ifias 
schriflliciicr,  ebenfalls  vtrhranuter  „Alsatia  llttertU', 
kUr,  wo  die  Handschrift  zu  suchen  sei.    Die  SieDe 
„Cantov  et  canonicus  ccclesiae  S.  Petri  junioris  Argaii 
vjxit  secub  XV  medio.     Continuavit  Martini  Minoritae 
tomporum  seu  chronicam  m^orem  usque  ad  aDDom  M 
Codex  manu  scriptus  Martini  cum  coutiDuatione  Slecfaüii 
in  bibliothecÄ  Ufifenbacliiana.  describitur  tom.  III  p.  5^9  itf 
Ex  ea  iti  Hubcriana,  qune  Basileac  est,  transivit,  in  qui 
dicem   chartaceum    vidi.     CoDtiauatio   Slechtii   nostn 
est".     Kh   fol^t  dann   noch  eine  kurze  Beschreibung  de 
Halles  der  HnudschrifU 

Den  Ausdruck  „vidi'  dürfen  wir  nicht  so  pressen, 
Schoepfliu  »ich  mit  der  Einsicht  und  Benutzung  des 
befjnUgt  habe.     Eine  Abschrift,  ob  nun  von  striner  oder, 
ich   fUr   wahrscheinlicher  halte,    von   drr  Hand    des   al) 
dienstfertigen    baden-durlachischen  Archivars   Herbster,  wi 
als  er  die  historia  Zjiringo-Badensis  heraujigab,  zweifellos 
«einem  Besitz.    Kür  uns  aber  ist  die  Uauptsache,  dass  d 
Codex  selbst  noch  heute  unter  der  Signatur  L)  II  9^  in  Haä«l,B| 
zwar  auf  der  dortigen  Universitätsbihliulhek,  wohlerhalten  tat 

Wie  er  in  den  Besitz  der  Bibliothek  gelangt  ist,  erfahr 
wir  durch  folgende  Notiz  auf  der  Innenseite  des  Pergamei 
deckeis:  „Ex  dornt  Jub.  Jac  Huber,  acad.  Berol.  soc.,  qoi  d 
dicem  istnm  e  bibliotheca  Job.  Wem.  Hubori  J.  U.  D.  acqnl 
verat  I7S9".  Der  bekannte  Basler  Sammler  Dr.  jur.  Jobai 
Werner  Hiiber  starb  1755.  In  seiner  oder  in  Johann  Jak 
Hubers  Bibliotltek  sah  und  benutzte  also  Schoepflin  uns« 
Codex.  Derselb«  ist  83  Folioblätter  stark.  Auf  zwei  Vorsa 
blatter  folgen  79  heschriobcne  FoliobiStter,  die  Seite  zu  n 
Spalten,  dann  wieder  zwei  leere  Blätter.  Auf  dem  erstes  i 
VorsatzbllUter  ist  der  Inhalt  des  Codex  beschrieben,  eiogeld 
durch  folgende  Notiz:  ,£xc.  ex  cat&logo  mssorum,  quoa  : 
liquit  J.  Wem.  Huber  J.  U.  D.  Baa.  dJstrahend.  in  BibHi 
Joh.  Schweighauser»)  Bas.  I7S9'.    Fol.  I  bis  57'  enthalten  il 

*)  Der  Bubr  Kblioth^,  dir  mir  des  Codex  anf  Uio^re  Zefl 

BcDubtiuiR   nacb  Mflncbea  {«schkkt  h«t,  sowi«  Ilcmi  l>r.  Aasust   E 

'  tD  Bisd  sei  hier  Ar  nekrfaclM  Aukuaftscncilaiis  henlichst 

-  >)  Hn   1806  ceBtorbcne  Buhr  TariesvT.    Vgl.  All«.  Deu» 


Ue  93.  U9. 


1 


Reinbold  S1«clit 


81 


der  Flores  lemporuia,  FoL  51^  bis  75t,  die  Kottsetzutig 
und  Fol,  76*  bis  79''  eiue  der  unter  dem  Titel  „Mirabilia 
■e*  bpknTiiitci)  Topographien  Roms.  Geschriebeu 
iK  die  gftnxe  Handschrift,  meines  Erncbtens  einschliesslich  der 
,MirebiKa',  tod  einer  allniählich  immer  nacbtasf;it'er  werden- 
in  Uftod  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jattrhuiulcrts,  und 
nrar  tob  einem  AbscbrtHber,  der  seine  Verlage  bäitäg  nicht 
ffdit  lesen  konnte  und  nanientlicli  mit  Sitrbts  Chronik,  wie 
idi  weiter  unten  nachzuweisen  suche,  ziemlich  willkürlich  ver- 
tütfvn  ist.  Da  jedoch  auch  Slecbt  ein  ganz  barbarisches 
Ulöa  icbrieb,  und  durcbaiu*  nicht  alle  (.Tammattschen  und 
s^tiiictien  Verstösse  sich  dem  Abschreiber  aufbürden  lassen, 
M  bsbeit  in  den  Abdruck  des  Textes  Verbesserungen  nur  da 
iiÜMfam«  gefunden,  wo  ganz  zweifellos  ein  Schreibfehler 
Skdita  oder  seinea  Kopisten  vorliegt,  während  ganz  verderbte 
StcOea  mit  Aaftalu^uDg  ihres  l'latzi»  im  Texte  in  die  text- 
khtisdien  Bemerkungen  Yenriesen  worden  sind. 

Der  Text  der  Flores  temponim ,  deren  Verfasser  sich  auf 
W.  1  pfmtcr  Hfmiannus  ordinis  minorum"  nennt,  steht  der 
TfB  Meo£cfaen ')  benutzten  Handschrift  näher  als  dem  Abdrucke 

Kccanl*).  Wie  bei  Meusclien  wird  gleich  im  Eiuj,'ange 
.^.j,  nicht  1290  wie  bui  Eccaiil,  als  die  Zeitgrenzo  der 
drnollc  angegeben.  Der  Schluss  lll>cr  die  Geisslerfahrt  von 
IM9  ist  etwas  ausführlicher  als  der  des  Mcuschenschen  Textes. 
Uruf  fol^t  noch  ein  /uyalz:  „iLem  anno  domini  1372  feria 
aauda  po«t  dominicain  .ludica^j  in  civitatoSprrensi  duo  fratres 
niileB,  dicti  ^die  Uabelu'  decollati  fuerunt  prupter  cyphum 
«ram,  quem  dcpraedarunt  in  strnto  publico";  und  im  An- 
tÜam  daran  hcissl  es:  .Uic  ccssat  fratcr  Hcrmannus  ordinis 
taionnu  huius  cronice  collector,  quam  appellat  cronicam  mi- 
MKM  BAU  flort»  leuporum,  ut  in  prohemio  supra  huius  Hbelli 
ttoMMTit  anno  qao  proximo  scilicet  anno  dumini  1349". 

Ehe  icli  mich  auf  die  unmittelbar  darauf  folgende  Chronik 
JkdkU  oiber  einlasse,  wird  es  gut  sein,  das  wenige,  was  sich 
«ein  Leben  crniilleln  Hess,  mitzuteilen.    Auch  hier  ver- 
leb wieder  alle  biographischen  Notizen,  bis  auf  das  von 


*)  Mk-  Ocrii-  Mffoadiai,  tleraiatini  Grg&ntiH  ordinis  ^mtrum  minornm 
UB^niB.    LugJiuii  BHUvoraBi   174S.  —  *)  Job.   tieorg  Eccard, 
htoucteani  mdü  utü.  Upsiu  1728.  1,  l&ei— liHO.  -  ^i  1&.  Minu 
■.i«Mtt.4.gkwT«.x.r.ix.  1.  6 


82  Fester. 

Stadtarchivar  Dr.  0.  WinckelmanD  in  Strassburg  aufgeiiindoie 
und  in  Beilage  No.  I  abgedruckte  Schreiben,  der  Liebens- 
würdigkeit von  Hudolf  Reuss. 

Die  erste  urkundliche  Erwähnung  Reinbolds  von  1405 
zeigt  ihn  bereits  als  Sänger  von  Jung  Sankt  Peter  in  Strass- 
burg. Bischof  Wilhelm  von  Diest  ging  mit  der  Absicht  um, 
Strassburg  mit  dem  Bistum  Lüttich  zu  vertauschen  und  hatte 
im  Sommer  1404  mit  der  Stadt  Strassburg  und  seinem  Dom- 
dechanten,  dem  Bischof  von  Augsburg,  Eberhard  von  Kyburgi 
Verhandlungen  angeknüpft,  die  dahin  zielten,  den  Strassbui^r 
Bischofsstuhl  möglichst  vorteilhaft  an  Eberhard  zu  verkaufen  *). 
In  die  erste  Zeit  dieser  Verhandlungen  fällt  das  in  Beilage  I 
abgedruckte  Schreiben  eines  Ungenannten  an  Siecht  vom 
31.  Januar  1405.  Es  bestätigt  das  Gerücht,  dass  Bischof 
Wilhelm  Strassburg  mit  Lattich  vertauschen  wolle  und  be- 
richtet, dass  dem  Vernehmen  nach  König  Ruprecht  für  Stras- 
burg die  Kandidatur  eines  Grafen  von  Moers  ins  Auge  gefasst 
habe.  Siecht  soll  das  Schreiben  dem  Vater  des  Absenders 
oder  in  dessen  Abwesenheit  Johann  Amman  mitteilen.  Er 
steht  also  in  Verbindung  mit  der  Partei  Eberhards  von  Ky- 
burg,  dessen  Gesandter  Johann  Amman,  genannt  Kirchherr, 
ist,  und  man  möchte  in  dem  Vater  des  Schreibers  den  Strass- 
burger  Ammeister  Wilhelm  Metzger  vermuten. 

Das  nächste  Lebenszeichen  giebt  Siecht  selbst  von  sich. 
In  der  Vorrede  seiner  Chronik  sagt  er,  dass  er  ihre  Nieder- 
schrift am  10.  Februar  1413-  angefangen  habe  (S.  87).  Am 
8.  März  1415  finden  wir  ihn  in  Konstanz  mit  seiner  Chronik 
beschäftigt  (S.  134).  Im  folgenden  Jahre  erhält  erztisammen 
mit  Heinrich  Seropach  von  den  Richtern,  welche  das  Konzil 
zur  Beilegung  des  Zwistes  zwischen  Bischof  Wilhelm  einerseits 
und  seinem  Domkapitel  und  der  Stadt  Strassburg  andererseits 
ernannt  hatte,  den  Auftrag,  sich  von  der  Stadt  verschiedene 
für  den  Prozess  wesentliche  Urkunden,  darunter  namentlich 
ein  Register  der  bischöflichen  Schulden,  einhändigen  zu  lassen  *). 
Noch  einmal  begegnet  dann  sein  Name  in  einem  Verzeichnis 
des  in  den  Jahren  1418  und  1419  im  Strassburger  Bistume 
erhobenen,  von   Papst  Martin  V.   bewilligten  Königszehnten. 


^}  Strobel,  Yaterlfiodischfl  Gesch.  des  Elaaases  S,  69£  —  *)  Bettage 
No.  n.    YgL  Strobel  3,  109  ff. 


Rdobold  SlMbt 


83 


len  —  Iieisfll  es  darin  —  lierr  Reimbolt  Siecht,  kirchherre 
Igen  *J  in  CostcDtzer  biätuiii  gelegen,  hclt  gehabt 
Iben  kirch  uud  von  der  lutpriesterei  dasetbs  in 
xiiisea  ein  opfftfr  uud  von  wiii,  koru  uud  alli-u  auduru 
sn«Ben  nit  me  Uenue  27  lib.  Davuu  ^ebürt  zu  zehenden  2  lib. 
I«  KbilHni;,  also  das  sin  zcdel  nswisel".  Das  Jahr  seines 
Toto  üt  90  wenig  bekannt  als  das  seiner  Geburt.  Wenn 
4ie  letzteo  Koti/en  der  Cbroutk  noch  von  ihm  berrüfai^n, 
itarb  er  wohl  nicht  lange  nacli  l-t44.  In  dem  Anniversar  von 
Jau  S.  Feier  stand  nach  deu  Auszügen,  welche  Mieg  von 
Büflhiiii')  ini  16.  Jahrhundert  in  seine  1870  verbrannten 
JloaiUMintn  eccle^iae  Argen ünen^is"  aufgenonimcn  hat,  zu 
V  Idn»  Januiril:  ^ia  anniversario  Reinboldi  Siecht  caatoris* 
fu  Sept.  XIV  Kai  :  „EHsal>uthae  dictae  Venerin  et  Hein- 
li  siecht  cantoris".  Damit  sind  die  Nachrichten  Über  das 
LdKQ  unseres  Autors  erschöpft. 

WeDden  wir  uns  nun  zu  .vincr  Chronik,  so  lüsst  sich  die 
mogsgescUichte  derselben  mit  erwünschtester  Deutlich- 
verfolgen.   Kr  beginnt,  wie  schon  erwühnt,  am  10.  Februar 
UI3   die   Nifdenichrift,   beziehungsweise   die  Redaktion    der 
Cbrenik  mit  der  ausgesprochenen  Ab.sirht.  den  Faden  dn  auf- 
'^«Bidineii,    wo   ihn  die  Floren  teinporum   fallen  lies^n,    und 
ntwidcelt  im  Prooemimu  eine  Disposition,  die  sich  ganz  an 
die  Kaiser-  und  die  Papstge«chichtc  getrennt  behandelnde 
LBeinca  VorbildesauBcbliossl.  Auf  die  Regierung  Karls  IV., 
Weozvls,    Ruprechts  und  die  Anfänge  Sigismunds  gedenkt  er 
du  Zeitadtof   des   gros-scn  Schisma   von  Urban  VI.    bi.>i  zum 
touil  von  ri»a  folgen  zu  lassen.     Den  Beschluss  sollen  alle 
Ifcrigen  «isscMwerten  Ereignisse  machen.    Eine  einzige  Ab- 
■Brliwig    von   dieser  I>is{>osition    wird  .sogleich   nngekUndigt. 
Em  Reibe  von  Notizen  zur  (.ieächichte  Schwabens,  die  eigent^ 
keil  in  die  diilte  Abt^ilnug  gehörten,  werden  der  Kaisergeschichte 
fvuigäscbickt.    Im  übrigen  bleibt  der  Autor  seiner  hispositioo 
pdxrmt  nbgcBubeQ  davon,   dass  manche  Ruprecht  betreffende 
Jt^Oz  ta  den  dritten  hauptsächlich  den  Heidissacben  gewidmeten 
geraten  bU    Karl  IV.  und  Wenzel  werden  selu-  kurz  ab- 
Er^t  mit  Ruprecht  wird  die  Kaiscrgcsrhirhte  ausführ- 
kWr  ond  bricht  vorlüutig  im  August  HU  ab  (S.  ICH}.    Die 


')  MaNUip»  vnr.  Frelbarg  i.  D.  —  >)  8d.  Benfeld  im  L'nterekua. 

6* 


-  ^  .«dSifLn.  aser  ersten 

^i-  rwoL  s-  äörafafÄler 
=^  -  Ttt  5ä3e  stbit  md 
r  .s:  ^=.  Eaciük  tfwedt, 
s-ra^    --~rs   a   ife  F«kr 

-;^    ^=r=  TSüa  T>jr«irtL 

'       -      ^    icr:     d  5-;SiA  TOB 

:=.    =^    --  ._  -  5cäc  ibcr 


_=z.   iäs: -r  SÄT  Et- rauH 
._^^::i    -1     -ri==-  -Hin  'ieot- 

_— .    :l•^'l  I;zi-1.  T-!iz,  nicht 
.-     iiiif-  '_^=*2ii  A':&;hrei- 

-: ,     :-t     -.iTtinüI   :riist 

■_.-    :\r  .-.rr  ,:;cn  eo- 

-    --;.  T    -r>:— t^^'ii  hinter 

Jiji  r-T-iOE  IrrizeDS 

-- :    iljr:;   ifcia»ir  Cironik 

-■..>.    .:  .  .J  ToöI  T?a  ibm 

.>,;.—    :r   ^;azt:a   von 

. ,     .i       ^    :tr  7ri."i   n«nnt, 


Reiabotd   Siecht. 


85 


Die  nrelte  kleinere  Hälfte  der  Clironik  ist  nicht  in  einem 
geschrieben.  So  ist  die  Erzählung  der  freiwilligen  Al)- 
ig  Johanns  XXIIJ.  unmittelbar  nach  deni  Ereignisse 
8.  Mkrz  Hl 5  zu  Tarier  gebracht  worden,  während  die 
ifae  der  Dauer  des  Konzils  nufS.  133  beweist^  dass  Siecht 
As»  Stelle  nach  Schlass  des  Konzils  zam  mindesten  Über- 
xrWit«t  hat  Aber  auch  von  chronologischer  Reihenfolge  ist 
knne  Rede  mehr.  An  einige  das  Konstanzer  Konzil  betrciTende 
Koliirti  ri'ihfn  Rieb  in  die  Kubrik  Heichssacbeu  gehörige  Xo- 
tun  Ober  die  Jahre  1419,  1418—20,  1423  (denn  1412  ist 
titt  wiedentin  nur  ein  nffenhares  Verseilen),  1422  tmd  1424. 
Dun  tnt  beginnt  die  ausführlichere  Kr;!ahlung  des  Konstanzer 
KmoUs,  die  bis  zur  Wahl  Martins  V.  Tortgeführt  wird  und 
nl  EmilliMung  des  TodCH  Johanns  XXIII.  abschliesst.  Und 
ebiiDal,  zum  Teil  schon  gebrachtos  wiederholend  oder 
snsfUhreDd,  hcrichtei  die  Chronik  über  Vorgänge  der 
Ul&,  1419—22,  1431,  1425,  USü  und   1444. 

Die  meisten  dieser  Notizen  durften  liald  nach  den  geschit- 
dotcn  Erognissen  aufgezeichnet  wonlen  sein.  Das  „lys 
Spiranals*  überschriebene  Kapitel  (130  fg.)  ist,  so  wie  es  vor- 
faft,  wobt    1420   vci-fassU    Spater  kam  der  Autor  nochmals 

densBlben  (jegenstand  zurück  nud  führte  ihn  foit  bis  1422 

139  fg.).     Auch  in  dem  Kapitel  „depostcio  ducts  Ludwici* 

140  fg.)  «ind   aus  sachlichen  Gründen  Notizen   der  Jahre 
i&  und  143C  vereinigt.    Im  übrigen  ist  irgend  ein  Grund 

Ur  das  Aufgeben  der  chronologisehen  KeÜienfolge  nicht  er- 
rbtlieh,  and  wir  haben  also  in  der  zweiten  Hälfte  der  Chronik 
I41A  eine  in  der  Hauptsache  ungeordnete  Materialien- 
aamluof:  vor  uns,  deren  Itedaktion  Siecht  nicht  mehr  durch- 
Ikren  kmiDte. 

A-b  Quelle  benutzte  Siecht  für  die  Charakteristik  Karls  IV. 
Menzels  seiner  eigenen  Angabc  nach  Königshofcn ,  und 

ric  ein  auch  nur  flüchiiger  Vergleich  mit  der  deutschen 

t&reik  k'hrt,  offcnhEu'  nicht  diese,  sondern  die  lateinii-che 
w:0  Tsbrannte  Handschrift ').  Weiter  scheint  sich  die  Be- 
Bicht  erstreckt  zu  habeu.  weil  Siecht   vieles  brmgt, 


*)  T|^  41a  lahdtaaagKbe  da  8-  Kapitels  in  Ulptn.  rhrAnik  h«j  He- 
8,  1(M  and  Code  hittorique  et  diplomatique  de  la  TiUe 


-5  .  est  e  r. 

15  .T  fttrstice  iiümssiiaten  nicht  hac.  mdereä.  das  sich  bei 
ji:-.-i=:iL'iea  2i.:et.  .LisiödSi;  :iid  iasseibe  Ereienia  fast  nie 
jiü  i^'-^'.Lai;  '  Tscüieüenüeiteii  "in  Jakob  Twingers  D»r^ 
■ji:.ia;:  T-iiLi.  "iB  r-nmaiize  "."jeremsnnununff  mit  Johano 
'■»■c'TwrTj  "  rrSBEnsz  sr  /I'Tss  :3m&>niiii  3.  133  ADm.  2) 
,_^,_.  -.     -jj,   -^.;.":^-a      luiaüeii   Äian^iechts  Verhal:ni8 

ftSiiET.":::!     -I     !-  -"    -"ün    ::  '.ur-jajLi  1S49  der  Wärt- 

-»••' --n:i=::r«    .-4j~"-^::rr  iuir  _  -.  .  i  .^  -•.er  "erschiedenen 

-.-.>.■:■: — T^      ;       "TL.rq     :2'   -TxirzarTer   ■ftifßherren  voa 

--.-■rr^rT^iEbre:;:.      "iz  mieü,  ^loä  im  Anfange 

-  -._.=       -""2.    -zu^T-     .:^-::a:iT2.    _:e  Torrüch  bald  mit 

:•:*■•       _*     -•-      3M!     rr     -r    .    .  esc:x:ebenen  Hand- 

—  ■    ,-1       ::  ■"^'..zzL'ia,      •■r-.-j:':     iz    .^y    lie  licht  mehr 

■■-.C--  ,  — ..^_j-;!'::i:;-::::i      dr     ■Z7.:ij;!l     rentttzt.    und 

-; .-  .',..       ?..-..-•     ■'.'     .-iL    -sr  ..e  -_rp9fl2c-iler  Händel 

-  .*..;:■.     J.Z.    •>    :-     ,.•:!    «  -.hm  die  w- 

;     .~  ^:  ._;■■  --'^n;    l.i\u — .u:_    .-.-=    "  er:i*lä  im  Wüd- 

iu  -i:-    .--  -'-1    -.--t   Li,::  :u    ::,-"  -^imiereihte 

- :    -.  -.-^rrsrr^ii   .u:  .i^    t----t:..  Mr.i^'hriit  ijder 

v.tj     ..u    .1-1    ^-r*    .:==rr    .iii:'':::r::i  .:;'rii    -ji-i    imiassend- 
■s'i    -.!?t"     :^    ^vz:     e->.inr:cg  T-  7"-^^.z'zzj.^n   .ir  J^ur?=  tem- 
uiu:;!    .'ei.r':it.   -o     er^i    .-n'-.-.ir^     -iirri-i».;:,::::  ji    ler  Fälle 
.■u  '.^rJcii  '^<.'L:j;;2  :ur    .■err:ieLz:ii;:it^  -'•s^-z: ■::::;;.  i:e  ladesseo 
.ujijiiWfii    -er   >ai;::;"i"'i;'.iz^     eilrirz.     Z-^cii   r-c'.i:;   ist  ein 
ttriiiiit.:)    Kitiii.iaiiJ^ür  . .■'.'iv.'..iLic7.     v.7'^:  5  Tri^  it  itme  No- 
;itii     usauimea   z  rizezi  .^:e:n     ~'i::-j.^i    n.    rrsciir-Kkecder 
■\vi-H.'    eij^t.  '^^t  ::ci    Lr  .■.;"::i.,.:n::::;.!iT  3i::Tin-;  ies  Scras?- 
■ui*-itT  xleris    :iir  Zei:    :«:  -lv:Vrni;.-n.:I:e!i    .r^unkea   war, 
iiivi   it'i    V.iror  liS    v-irüj-n  Ie;r_-?s. 'S;-.-n.  .  ie^  i'Jaiiis  super 
;trtimiiJii:cam*  ers»:he:nen  '^ix^~z.     T'':T  -u.'.ztimz^T'i  Ereiznisse 
■ittui   st'iiit?  i[:[:tfilmii:en   3ie:s:  T^r:.  - .    yM   Tenn  er  einmal, 
»»w  -ilHT  d(?a  Liitrieiier  Äre:i.   leiir  n  E;-:ijrinz   ^-ebracht 
t,-»t.  :iii  tiummt  es  -.jm  3:.:ä:  iam ;:'  \z.    i_e  Z.ÜI  ler  B^Iairerer 
M'ii    M;ia?triciK   aai'  IJ.'  _'0i;    ir.ii   t-:e;_--?  Zdilea   später  auf 
:n.tO00O  Matiü  zu  3cii^:zcn    S.  llh  .    Xz±  tei::   er   durch- 
eil alles  mit.   wii  m:n   inroi^e   seiner  Sce'.Iung  näher 
war   oder  bekann:   -ein   cii:>5te.    Über  die  Absicht 


B«Jnl>oia  SlecbL 


87 


if  Wtlhelois  voQ  Oieat,  Stjrasaburg  mit  Liittich  zu  ver- 
tauadwo,  erfahren  wir  gsr  nichts,  der  Prozcss  des  Bischofo 
DU  il«in  Domkapitel  und  der  Stadt  wird  kaum  berührt  und 
4k  AuslUhrUehe  Darstellung  der  Flucht  Johanns  XXJll.  aus 
KoDstaBJE  endigt  mit  Johanns  zweitem  Freihai-ger  Aufenthalte, 
«dIw  jedoch  immerhin  denkbar  ist,  dass  Zettel  über  die  Go- 
higenachftft  Johanna  und  die  Achtung  Friedrichs  von  Oster- 

Terloreti  gegangen  sind. 


[iroli 


[57^]  Hie  venerabilis  dominum  Remboldus  Siecht  cantor 
et  cuonicus  eccle$i«  sancti  PcLri  iunioris  Argentinensis  prose- 
fötnr,  ubi  superius  diinifisum  est,  videlicet  a  tempore  dicti 
(|uinti  imperatoris,  tilii  regjs  Bohcniie,  et  a  tempore 
li  anni  .icismntis  inter  Urbanuni  et  Ctementem.  Hunc  ov- 
Anem  coiuplevit,  prout  sequitur,  usque  ad  finem  huius  libri 
;iil  ȟb  anuo  domini  H13")  scribendo  declma  die  inensta 
et  phmn  de  Karolo  imperatorc,  post  hoc  de  tilio 
no  WenczUlao,  Romanorum  rege,  et  deinceps,  qualiter  do- 
■isos  Rapcrtus.  rex  Itomanorum.  prius  Talatinus  et  Ileydel- 
kirge  moram  babens,  ad  eleccionem  venit,  et  alia  de  statu 
taperif,  depost  de  eleccione  Sigii^gmundi,  regis  Bohemie,  Ua- 
ptie  et  alioruro  regnorum,  prout  in  tytulo  eplstularuin  sua- 
RO).  Poitt  hec  de  Ktatu  sanctc  sedi^  apo^tolicc  scripsit  modi- 
o»  ei  sigitAutcr  de  scismate  inter  Urbanum  sextum  et  Cle- 
Mntem  et  deiode  de  papa  Bonifacio,  Inoocencio,  Gregorio, 
MuiBDe,  Alexandro  et  Bcncdicto,  cciam  de  concilio  Pisann, 
fest  li«c  Tide  de  docibu.t,  common itatibus  imperialibus  ac  alia 
itrabflU  nola  digna  de  archiepiscopls,  episcopis,  praelati«, 
denda.  müuuchi»,  pcrsoois  i^ecularibus  et  itpjtitualibus,  prout 
Umh  scripta  dorebit,  et  pUira  de  ciirsu  mundi  et  eciam  de 
lentis,  aqui»,  niribofl,  caloribus,  fVigiditatibus,  tonitnifs  in- 
intibtts  pluviis,  tejnpe:4tatrhn3,  bcllis  et  controvor<üis  ac  aliis 
«criptis  in  libello,  prout  sequitur. 
AatcqtMUu  pi-ooedam  utterius  narrabo  aliqua  facta.  Priroo 
donini  IS6G  lucuste  venerunt,  prout  supra  dictum  est. 
dtmtni  i3H7  dornrnns  Wotff  de  Eberstein,   comes,  rt 


88  Fester. 

Wolff  de  Nuwenstein^),  dictus  „der  Glyssend  Wolff',  dominum 
Eberhardum  de  Wirtemberg,  comitem  Swevie,  voluerunt  capH- 
vasse  et  ßium  suum  ülricum  in  oppidc  Wildbad,  sed  ipsi 
evaseruiit^)  mirabiliter.  Nam  quidem  simplex  rusticus,  incola 
in  opido  Wütbad,  prout  ibi  sunt,  dominum  seniorem,  prae- 
dictum  Eberhardum,  cito  monuit,  evadendo  bestes  ibi  centom 
ipsum  invadendo  in  balneo-  Ipse  dominus  cum  filio  nudi  ex- 
iverunt  et  per  nemora  ultra  montes  bostibus  evaserunt  et 
venerunt  ad  castrum  altera  die  summo  mane,  nudi  sie  sede- 
bant  in  aqua  naturali")  ad  castrum  Zavelstein.  Kusticus  prae- 
fatus  ipsum  senem  in  dorso  sepe  portavit,  donec  dominus 
praesentavit  ad  castrum  praefatum.  Nam  nudi  erant  in  cor- 
pore et  pedibus  et  discaiciati,  donec  venerunt  ad  castrum,  et 
ibidem  cum  difficultate  intromissi,  ex  quo  ita  nudi.  Ibique 
per  aliquos  dies  manserunt.  Ministri  cum  armigeris  et  equis 
eos  tulerunt. 

Eodem  anno  idem  dominus  EberJiardus,  comes  de  Wirten- 
berg, congregavit  magtiam  de  suis  et  civitatibus  imperialibus 
congregacionem  et  ohsedit  castrum,  quod  dicitur  Nu  Eberstein, 
sed  nichil  profeeif)  pensans  negligentiam  civitatum  imperia- 
lium  etc.  De  cetero  eos  imperiales  civitatenses  kabuit  exosos*), 
prout  infra  experietur,  sicut  tunc  patuit. 

Karolus  imperator  qointus  et  rex  Bohemie  vir  fuit  potens 
et  virilis  et  sapiens,  et  per  [58]  astuciam  suam  multa  bona 
et  magnum  thezaurum  collegit,  multas  eccieaias  de  novo  con- 
struxit,  elemosinas  eisdem  erogavit,  quaerens  pacem  üdeliter 
se  cum  papa  Gregorio  tunc  regnante  et  cum  sede  sancta  apo- 
stolica  exhibuit.  Sicut  autem  satis  avtdus  ad  avariciam  in- 
clinatus  et  omne,  quod  ad  ipsum  venit,  foras  non  eiecit,  plures 
terras,  civitates  ac  castra  dominia  ad  raanus  suas  usurpavit. 
Et  vita"")  ac  gesta  sua  sunt  perfecte  scripta  in  cronica  Jacobi 
de  Küngeshofen,   canonici   sancti  Thome  Argentinensis ,    qui 

>]  Der  gaoze  Paaiua  tod  nndl  bli  Datnrkli  B'bdrt  offaDbftr  hlDtar  bBlneo  titi<I  kd  c^ 
•tnam  lat  Tor  alters  dis  eu  itrelcbeo.  —  b)  vitun. 

*)  Abgegangene  Burg  bei  Grossbottwar,  OA.  Marbach,  nach  der  sich 
die  Wunnenfitein  ebenfalls  nannten.  Ygl.  Ch.  F.  Stalin,  Wirtemb.  Oescb. 
S,  301  Anm.  1.  —  ')  Anno  —  evaserttnt  ebenso  in  Handachrift  M.  u.  G. 
der  Annales  Stuttgartienses  in  Württemb.  Jahrbb.  für  raterländ.  Gesch. 
Jahrg.  1849,  2.  Heft,  S.  9ff.  —  ')  Eodem  —profecit  Es.  M.  G.  und  T. 
der  Ann.  Stuttgart,  a.  a.  0.  10,  —  *)  Ebenda:  et  exosas  de  cetero  ha- 
buit  civitates  imperiales. 


Ileiobotd  SIecbt. 


89 


aolU  ecripfdt,  el  txiaiu  pro  parte  habetur  in  praecndentibiis 
lunos  domiai  HemiaDoi,  fratri»  tninoruni.  collecti»,  quod  prop- 
Icr  hrcTJutrai  obmissa. 

Boden  tempore  amm  (tomiui  1^2  äiynx'mu.'i  Elxrhanhts  (U 
y  interfrcit  fivi'fatettseji  imperiaks  projte  viiiam  Ali- 
m  «qT  <f<r  Albe  K) 

Amno  tiomixi  1S75  tttif^nitit  Atigliri  ad  Alsan'am  d  »i/«*- 

i  fuarupit  a  ßtninetisihus^). 

A»mo  dcmtmi  J.?7ff  StA  eodetn  Karoio  imjteralore  in  opido 

mpfH  jifpen't  gnacdum  wulter  niottstrNvs^um  ftativtn,  ha- 
duo  capita.  quatuor  brachia  et  quntuor  jiedes  et  duo 
fadünmda  capitn  ud  se  inrinrm  resjücientia  et  hoc  X  VI  die 
■niü  Aprilis*) 

Anno  sefjaenti  idem  Karolus  obs«dit  dominum  de  Wiiten- 
bef^g  Id  ofiiJo  Scbonulorff.  Anno  doniini  1377  iiilerfecti  swn<*) 
MMet  JD  HiUlmgeu,  et  romea  Uiriciis,  filius  Eberbardi,  vtd- 
BmrfHs*)  ieria  secundn  Pentbecoste^).  Htc  Kiircilus  noii  lon^e 
lile  oUtnm  «uum  ferit  per  munera,  qunc  principibu^  omni- 
k«  deiUt.  qucKi  principea  electores  symoniece  filium  suum 
flinoceniUitn«  Wonrzi^zlautn  nuncupaturn,  in  Franckofordia 
Baooarditer  eicgeriint  el  elegerunt  cundcm  in  regem  Romu,- 
bonim  *).  RogDAVit  i^ilnr  ideiu  Karo1u3  tamqaam  Romanonim 
rtx  33  aouis  H  rex  Brhemie  per  32  et  fuit  iui{)erat«r  22  anoos. 
fljc  riiifiiil  80uin  dieiii  extremum  sub  anno  domini  137ti. 

Wpnczihlaus  clectiLs  jn  regem  Roiuanorum  armouiftce,  proiil 
«qm,  siib  anno  domini  137t).  Kam  |Mtcr  ciu.s  iniperutur  Karo- 
bf  «pptem  principibus  ßeni  cnique**)  donarit  muncra  et  emit 
^oati  ek^cioneni  älü  üui  pro  ipsis.  Ecce  qualis  fuit  tsta  prtH 
bitas,  Tcra  aquila^  id  CBt  Imperium,  multas  pcnnas  per  extrac- 
amisit.  Pro  boc  eoiatn  in  libro  üupra  dicti  .lacobi 
Kriptum   est.     Ute    WcnczUlaus    numquam    aliquid 


•>  mmma  —  Albe  in  Hs-  M.  a.  G.  der  Ami.  Stuttgart-  a~  a.  0.  11. 
Di»  ScbiMta  toi  Altkeim  auf  d^  Alp  am  7.  April  1872.  Vgl.  SuUn 
L  SM  —  >)  Ammo  —  BemntnsUfWi  in  A<  der  Ann.  Stuttg  S.  U.  l>i« 
Vimit  il«|ii  der  Eo^tader  ilorch  die  B«nier  fiuul  statt  EmI«  DeMmber 
ms  M  rTwtTBBMB  nriBcheo  Solothnn»  und  Bora.  —  *)  Anna  — 
m  Hl  M-  O.  n.  T.  dar  Ann  SrntiR.  S.  11.  —  •)  intarfevt*  — 
i»v>«/w(  in  iU  M.  O.  u-  T.  der  Ano.  Stulln.  S-  ^l*  —  *)  Mai  19.  M. 
-  Ann.  Slutlf.  bal«n  ilaa  richtige  Dalatn  f«na  qiiinia  =  Mai  21. 
(,  ^x*^u  J.  Ml  Ann.  S.  —  •)  lü.  ;uai  137C. 


90  Fester. 

boni  suo  tempore  fecit  nee  exercuit,  conseDsit  praedam  et 
latrocinia,  spolia  et  guerras,  Utes  in  Omnibus  locis  imperii, 
semper  iacuit  tamquam  porcas  Präge  vel  alibi  in  sua  spelanca 
ebriosus,  furiosus,  malus,  fatuus,  interfecit  plures  inculpabi- 
liter,  odiens  mulieres,  permaxime  diligens  tiiezaurum,  die  noo 
tuque  plenus,  rarissiroe  fuit  in  ecciesia,  habens  primo  pro 
uxore  filiam  ducis  Alberti  de  Hollandia,  quam  carnaliter  us- 
que  ad  obitum  ipsiua  nunquam  cognoTit.  Postea  usorem  duxit 
de  Bavaria,  quam  odio  habuit,  nee  eciam,  ut  dicebatar,  ean- 
dem  carnaliter  cognovit.  Multociens  in  Praga  solus  in  nocte 
hinc  inde  vagavit,  in  nocte  semper  vigilando,  et  circa  meridiem 
Burrexit  viriliter  vestitus,  portans  secum  balistaro,  sagittans 
versus  homines.  Item  ]octori  infantem  de  sacro  fönte  levavit 
Item  dominum  Golyam  de  Mediolano  [58^]  contra  voluntatem 
principum  in  ducem  pro  magna  summa  florenorum  creavit 
Et  de  factia  suis  propria  hystoria  esse  conscribenda,  prout 
gessit.  Semel  fuit  per')  patruum  sutim  dominum  Jodocum, 
ducem  Moravie,  captus  pluribus  diebus,  post  hoc  liberatua. 
Habuit  eciam  preabiteruni  secum  contra  fidem  catholicam  io 
multis  articulis  in  despectum  omnium  studencium  Älamanonim 
in  Praga  praedicantem ,  qui  propter  haue  causam  et  semine 
heresis  omnes  a  Praga  fugierunt.  Post  hec  ipse  claudus  fac- 
tus  nee  aliquo  modo  ambulare  poterat,  sed  continue  porta- 
batur  per  suos  hinc  inde.  Habuit  thesaurum  magnum  et  in- 
finitum  ac  inauditum.  Igitur  propter  dyssolucionem  vite  sae 
de  imperio  fuit  eiectus  et  depositas  ab  honore  regni,  imperii, 
prout  inferius  plenius  continetur. 

Von  dem  stryt  zu  Wyle  in  Swaben. 

Anno  domini  1388  in  die  beati  Bai-tholomei ')  interfecü 
sunt  civitatenses  in  Teffingen  prope  Wylam  in  Swevia  sito 
per  dominum  Eberbardum  de  Wirtenberg  sepedictum  et  filium 
suum  dominum  Ulricum  bone  memorie.    Tunc  occisus.^) 

Post  quatuor  vero  annos  obiit  dominus  Eberhardus,  omnia 
sacramenta  ecciesiastica  sibi  porrecta  cum  magna  contricione 
diem  suum  clausit  extremum.  Anno  domini  1394  erat  una 
societas  inter  militares  ac  nobiles  contra  dominum  de  Wirten- 


n)  r«hlt. 

))  Genaner  vigilia  Bartfaolomaei,  23.  Augost,  vgl.  St&lia  3,  344  Atun.  4. 
—  ^  Sc.  UlricuB 


i]d  £I«clit. 


91 


ipsl    vocabantnr  „die  Siegel"   et  Joliannes  Tritchsess 

tK  inter  eo8,  et  opidum  He^uiczbeioi  erat  eorum  castßl- 

ioni   ibi    cougre^acio  eorum  fuit.     Tuoc  venit  doininua 

FirtcnberK  et  combussit  oppidum  Hcymczlieim  in  toto  et 

,co3    oranes    bene   40ü*).    Ceteri    fugam    dederuot    et 

int. 

Der  Swytzer  stryt 

lomini  1386  jterierutU  in  betio  Stcicxettsium  die  IX. 
meridinn  prope  Scnbach  infrascripti  princtpes^ 
harvnes,  milites  ei  cives  ih  diivrsis  Civitutibus'), 
[iütisfri»'  principisO  et  aoiiiiosuä  domintts  dnx  Lupoldus 
item  Otto  margiiravins  de  Ilohnthurg,  Johannes  comes 
i6ffry,  dommus  WtdtJin-us  de  Gcroffxecke,  dominus 
Talfrar,  dominus  Gotx  de  Slauffat,  dominus  Johan- 
ile  Ochscnstein,  dominus  de  UaSfnliercJi ,  domimtS 
Dict,  dominus  WctuUh  de  Benifdz,  dominus  Pe- 
cjctthusfn  tum  tindiis  aliis  Holilibiis  et  servis  de 
ilem  dontinus  Othmams  Tmchaesa  de  Watpur;/,  Jöwi- 
tus  dp  Itfchenherg,  dominus  Cotiradus  de  Stein  et 
ti  itnbdfs  ft  itpxobilcs  de  /)»-OL/MciisaUenis  i7»i')pcnci'ant. 
WcnczisUus  praefatus  sub  anno  domini  1400  die  XX. 
Angastt  in  Rense  per  principos  ab  imperio  pvoscrip- 
puUice  depositus  ab  omni  bonorc  prnpt«r  forefactatti 
IT  ipeum  proprietatem.  Regnavit  igitur  21  usqiie  nd  diem 
ptfacionfe  sue.  Scmd  autem  sab  anno  domini  1307  advenit 
sbergaDO  et  circa  Katherino  transtulit  se  versus  Fninc- 
nagna  potentia  et  ibidem  uativilatis  Christi  epistu- 
Rccleaia  Bartbolomei  in  missa  publice  legit  omtiibus 
ipibos  rlKtonbu.t  [5!t]  praesentibus,  tiuornm  quilibet  tunc 
ofBriuin  suum')  Tost  hec  versus  Aquisgraimm  cum 
linc  et  magnis  «pensis  equitavit  et  ibi  honorifiee  sus- 
fult,  deinde  versus  comitatum  Luczelburg  et  abindc  in 
Ibi  Clenieuri,  dux  Davarie,  sibi  nmlta  verba  prae- 
>D*  prinrtpibua  et  nlÜs  satis  nspcra  ad  eum  loquentibus') 
iaDd(a).    Et  sie  dominus  Clemens  pracfntns  cum  magna 


Icsn 
in 


'i  -U.  Sfpt    la».    StWiii  8,  963-  —  >)  pcricnmt  —  ibi   in   H».  M. 
^  T.  te  kam.  Statl^ut.   S.  12.  —  •)  Vgl.   die»«  Z>.  N.  F.  8.  135—38 
ifmtKT.  Be^HUa  der  Mtri(ip'>>''«o  <">!>  Baden  No.  1364. 


92  Fester. 

ira  sine  licencia  ab  eo  recessit.  Et  tunc  dicebatur,  qaod  rex 
habuit  magnos  timores  de  duce  demente  et  vix  de  manibos 
suis  evasit.  Sicque  ad  Pragam  statim  festinavit  nee  interym 
nunquani  ad  loca  Alamanie  devenit.  Subito  de  regno  imperiaU 
eiectus  et  in  locum  ipsius  dominus  Glemme,  dux  Bavarie  et 
Beni  Palatinus,  proprio  nomine  Rupertus  dictus  in  Rensze  in 
regem  Romanorum  fuit  eiectus,  prout  sequitur.  Idem  Ruper- 
tus Clemme,  dux  Bavarie  et  comes  Palatinus,  cognomen  babens 
ex  re,  quia  clemenciam,  bonitatem,  fidelitatem  et  probitatem 
maxime  diligebat  et,  antequam  ascenderet  ad  imperium,  potena 
virilis  fuit  ac  timens  deum  omnique  bonitate  plenus. 

Rupertus,  dux  Bavarie  iamdictus  Clem  cognomine,  post 
destitucionem  dicti  domini  regis  Wenczislai,  qui  destitutos, 
spoliatus  et  privatus  fuit  imperii  per  principes  Romanorum 
electores  sub  anno  domini  1400  XX.  die  mensis  August!  feria 
sexta  ante  Bartliolomei,  hie  Rupertus  XXI.  die  mensis  iam- 
dicti  anni  eiusdem  sabbato  ante  Bartolomei  in  Rense  sollemp- 
nisse  eiectus  per  dominum  Fridericum,  archiepiscopum  Ck>looiea- 
sem,  per  dominum  Wemherum,  archiepiscopum  Treverensem, 
per  dominum  Johannem  de  Nassauwe,  archiepiscopum  Mogun- 
tinensem,  et  per  procuratorem  ducis  de  Sachonia;  die  dominica 
vero  videlicet  XXII.  die  mensis  praescripti  coronatus  fuit  in 
Rense  solempniter.  Et  Rupertus  eciam  dux  Bavarie  et  Pala- 
tinus vocatus  depost  statim  post  nativitatis  Marie  virginis 
festum  decimo  die  mensis  Septembris  idem  dominus  rex  Ru- 
pertus cum  potencia  venit  ante  opidum  Franckfurt  ad  locum 
ubi  reges  venire  solent  cum  exercitibus,  veneruntque  ad  ip- 
sum  Treverensis,  Coloniensis  et  Mogunciensis  arcfaiepiscopi  et 
dux  Lutringie^),  qui  habuit  filiam  ipsius'),  et  multi  barones, 
comites  et  nobiles,  et  ibi  iacuit  6  septimanas  cum  tribus  die- 
bus.  Et  tunc  ad  opidum  Franckfurt  intravit  dominus  rex  Ru- 
pertus cum  magno  honore  cum  praedictis  archiepiscopis.  Non 
longe  depost  mittens  rex  nobiliores  et  potenciores  de  suis  fa- 
miliaribus  ante  silvam  nuncupatam  „den  Behemerwalt"  contra 
regem  Bohemie,  et  statim  obtinuerunt  Urbach  et  Bemne')  et 
5  alius  civitates  et  aliqua  castra.  Et  fuit  capitaneus  dominus 
Reinhardus  de  Sickingen,  miles,  dictus  „der  Swarcz  Reinhart", 

')  Karl  I.  —  ')  Margarethe.  —  •)  Auerbach  nw.  Amberg,  bair.  BA. 
Eschenbach  und  Bämau,  bair.  BA.  Tirschenreuth. 


Bciabold  Siecht 


93 


"c»iL         '"T.  -   ~m»  plories  per  silvam  intravU   praedictara 
cgi'  I  :    .,   et  ab  uita  parte  deäolavit  satis  multum 

<l  recrpic  buvcs,  et  sie  per  auouiD  reguabaiit  in  terra  et  silva 
Memie  sino  resistencia  regis  Bohemie.  Postfa  pax  fuit  fncta 
■4  tcmpos '),  eiercituä  praetactus  cum  l]onore  r^pAtria verum. 
Raahardus  taioeit  maltuiii  lesus  cum  lapidibus  fuit.  Dominus 
re&  Ropcrttu  buius  facli  ipsmn  Swarcz  Keinbardum  per  Al- 
laöam  in  advocntuni  [69 1*]  constituif).  Usque  ad  obitum 
jCfis  Rnperti  advocaciaiu  viriliter  et  strunue  rexit  et  pracruit. 
HiteiD*)  anno  dotuini  J401  et  J402  orta  est  discordia  inter 
Hkiflmi  r«tffi>i>$,  Itabitantcs  in  mÜc  rttro  sattcfum  Oallttm  et 
^^lomtilmg  iujcia  castntm,  guod  locatur  Cella  Abbatis^),  ex 
MM  c/  in/cr  abbatrm  sancti  (iatti  ratiotte  jurlum  vi  cmtfttrtH- 
irnmm  parte  &c  aÜera.  Ab  illis  nisikis  forte  sc  niuttuni  se»- 
iMmiint  (ore  gravatos.  Vtxl''  fuodam  tetnpore  vyoftnta  mami 
^mHiiernnt  monlem  fid  coslrum  abbatis  et  ipsunt  funditus 
^wimrn^  mprr  ijito  abfnis  cousnluU  cives  Coastancieiises,  ()uia 
PRb  Ibi  fuit.  ßuütict  nou  curas-eruut.  Dcventum  ['tut,  quod 
imtimma  dt  Lupfm*),  advocahts  tt  guhemafor  ffttu-raiig  ter- 
rontw  Swfff  iierlineutes*')  ad  duees  Ausir'w,  rarione  eottfede- 
fteteni*  finiHl  cttm  Consta» cietmbH.i  idem  fectC  congregari 
in  magnuni  cum  }taronibus  et  milittbtts  otc,  qui  steter- 
Huta  fiuvium  Tur  tu  lurgöiea  tuxia  Phyti  ^)  tt  tum 
iutroissr  m/Zr/f»  rwttiforum*),  qui  adhuscront  abbati. 
^tAinea  fuit  diücordia  sedata  in  arbitro^,  scd  concordia  Don 
ab  nutici».  iLetu  ex  utraque  parte  congregati  et  isti 
CUM  etamon''i  et  astucia  nobile»  et  ciritatenscä  de  Con- 
300  necftTerunt  et  aic  rustici  vivtoriam  coutra  abbatem 
menint 

ICem  iu  anuü  praedicto  MO)")  festuui  SytaoDis  et  Jude*) 
dominus  rex   Kupertu»  a  yraucfordia  cum  arcliL- 


An   30i  inai  1401.  —  Chmel,   B««.  Bnpcrii   No.  473.  —  ')  Den 

UeichBtAdtea  veriiamligt  (i«r  KOdik  lüe  tlmeuanog  Sidcingens 

Man  1401.     V(l.  RfltcbftlagtJÜiU'O  4,  227  Am»  4-  —  >)  Ap[>«iuvll. 

Borg   b«t  Th»]l»eim,   OA.  Tutüingcu.  —  »)  Pftn   im  üiur- 

Bb.  StecklKun.  —  ")  anno  —  ntsticomm  ia  lis.  M.  der  Ann. 

S^Ifi«.-'}».».0.  -•)  Verschrieb«!!  far  HOO.  -  ')  Okt.  28. 

Itiaenr  M  OtinMl.  Rvg-  Rup»rti  ubeint  d«r  Künig  Ton  Fnuik- 

»«oftduit  nacii  GtUibkuaen  oiul  Frii'dWrg  geritt«»  xu  sein.    Am 

o  «r  «kJH  Ort  für  Wonss  urituDdet  <Cbmel  Ko.  18),   war  vc 


94  Fester. 

episcopis  denominatis  ad  Magunciam,  demutn  ad  Wormaclam, 
iDsuper  ad  Heidelbergam  deventt,  undique  cum  solIempDitatir 
bti3  et  honorifice  receptus.    Item  ipse  domiDus  res  venit  ad 
Spyraui  ipsa  die  beste  Elizabeth  laDgravie*).    Ibi  per  deram 
ac  cives  bene  bonorifice  susceptus.    PropinaveniDt  sibi  centam 
modios')  avene  et  carratam  vini  et  unum  cjpham  deauratom 
in  valore  50  florenorum.    Item  propinaverunt  regine  50  mo- 
dios  avene  et  unom  carratam  vini  et  eciam  cyphum  deaura- 
tum  in  valore  50  florenorum.    Et  abinde  in  Sels  equitavit, 
recepit  ibi  opidum  ad  manus  suas.    Demum  ad  Ärgentinam*) 
cum   regina,    quatuor  filiis   suis   et  tribus   filiabus,   videlicrt 
duxissa  Lutringie,  comitissa  de  Cleeuen^,  et  dominus'')  Ra* 
banus  de  Helmstat  episcopus  Spyrensis,   qui   semper  secam 
iuit  et  multi  nobiles  ad  visitandum  omnes  civitates  imperial» 
hinc  inde  in  Alsacia  etc.,  qui  episcopus  cancellarius  eius  fait 
Item  Epiphanye  domini*)  coronatus  fuit  in  Colonia  per  do- 
minum Fridericum  archiepiscopum  Coloniensem.    Item  die  con- 
versionis   sancti  Pauli  ^J  recessit  dominus  rex  a  Heidelbergs 
versus  Nurenberg  et  ibi  cum  solempnitate  magna  ac  satis  r^ 
verenter  receptus*).    Et  ibidem  convenerunt  ad  eum  pinres 
domini  duces,  comites,  barones,  nobiles  ac  ambasiatores  civi- 
tatum  imperialium  et  feuda  ab  eo  acceptarunt.    Protunc')  cum 
potencia  obsedit  et  obtinuit  „den  Rotenberg"  ^.    Eciam  eodem 
tempore  quidam  de  Ytalia  veniens,  fingens  se  phisicum,  habena 
penes  se  recepta  quaedom  intoxitatoria,  regem  toxicando  ordi- 
natum  per  dominum  Goliatz  de  Mediolano.     Idem  confessoa 
de  mateficio  necatus  miserabiliter  fuit  annorum  31    in  etate. 
Depost  ibidem  [60]  Nurenberg  principes  cum  rege  Romanoram 
et  civitatibus  imperialibus  tractaverunt  de  transitu  regis  Ru- 
pert! ultra  montes  pro  imperio  Romano  cum  Corona  imperiali 


a}  modinm.  —  b)  ■!□  alalt  domlDO  Babano  etc. 

wobl  in  Worms,  wo  er  dann  auch  das  in  Mainz  bewilligte  Privileg  f&r 
Mainz  ausfertigte  (Cbmel  No.  19). 

>)  19.  Not.  Vgl.  Chmel  No.  23  —  *)  In  Strassburg  war  er  am 
24.  Not.  1400.  Chmel  No.  26.  —  ')  Agnes,  Gemahlin  Adol6  von  Ckve. 
Siecht  hatte  wohl  deren  gesehrieben.  —  *)  6,  Jan  1401.  —  »)  25.  Jul 
—  *)  Von  Nürnberg  aus  urkundet  er  ununterbrochen  vom  2.  Febr.  1^ 
zum  24.  März.  —  *)  In  der  Pslmwoche  (27.  Hftrz  bis  3.  April)  nach  fOnf- 
wöchentlicher  Belagerung.  Vgl.  Hegel,  Städtechroniken  1,  365.  Reich»- 
Ugsakten  3,  297  Anm.  4.  —  ")  Der  Rotenberg  bei  lAof  an  der  Pegoiti. 


ReüiboM  SlMhl. 


95 


rtc.  El  »in  rex  exivit  Augnstnin  civitatem ')  cum 
ColoaieD^i,  ducibus,  comicibus,  baronibua,  nobilibus,  io 
tluo  milia  laDccoruia,  <|iii  habuenuit  octo  milia  aquo- 
etc.  oltra  inontes  ud  Urixiam.  Ibi  regi*]  obviarerunt 
iBbuintoiTS  Gnliacz  Mcdiolaneosis,  qui  se  optutit,  i-ep:em  ex- 
propnis  diicendam  ad  urbem  Uoinnaaiu  et  äibi  dare 
ae  civHates  io  Yiaüa  et  omni  anno  centum  inillc  Horciios 
ni.  Dt  sibi  de  novo  providcret  de  vicariatu  impcrii  {»ur 
Rex  liuieus  deum  tt  jurainentum  considerans  fnc- 
pHoniübits  omiiin  practactn  inunrni  rcntiens  et  totum 
Vit-  OaliacÄ  pcrcipiens  huiiismodi,  timcng  forte  poteo- 
dui  «ea  iuKliciani  regis  fufzaio  dedit  et  decepit  legcni  ut  se 
ifpondt  cum  Diatrna  potencia,  regeia  et  reginam  cxpulil  Vtalia. 
Tut  mm  curribtiB  et  equiijbus  vix  evaserunt,  et  ita  rcx  per 
iluD  vijui)  «41  l'adaw.  ibi  ad  aliquos  dies  fuerunt^).  De- 
■OD  TroKrant  ad  Venecias.  ibique  legatos  Florantiuos  exi>ec- 
tuant,  qai  [wr  dulcia  verba  ipHUiu  dotuiiiutß  regem  eciaiii 
^ecefenml,  et  sie  ir^r  aiTipiens  cum  rc^ina  vcr$us  AImnniam. 
El  habtwrunt  cartstiam  inaxiniam  ipsi  et  jumeuta  in  itinere, 
imtac  r«pitTiAveraDt;  natu  unus  panis  in  valorc  unius  dciiarii 
«aJUc  quatuor  blappardos  et  cetera  uece^saria  airo. 

NoC«  quod  Karolus,  rex  Bobeinie,  cciitm  fecit  jui-ameiitum 
pnoapOnn  Ytaliam  recupcrando,  prout  forte  fieri  äotet  etc., 
itd  rec«pit  a  Darlobo*)  de  Moiliolano  20ü0  flor.  ^'t  post  posuit 
jnameotam.  Öi  domiuus  rex  Hupertus  eciam  recepissct  pe- 
caniun.  indubitanter  corouam  imperialem  ubtinuissct. 

Et  sie  dominus  rex  vruit  ad  Almaiiinm  in  iiiense  Ma^ 
doroini  1402,  ilem  et  statiui  poslquam  rex  ad  Almaniam 
it.  eodem  anno  Gatiacz  obiit  propter  angustias,  quas  ha- 
boit  propter  regem  »dventum,  quMl  putabat  in  decuplo,  re- 
^em  faisse  putenriorem,  quam  fuerat.  Quarc  sie  tu  futurum 
nx  nULgutts  ^it  pruvldus,  ne  {ler  istos  Ytalicos  ita  lamcntabi* 
bur  «ednmiur. 

tatPatitinusLudwicuf  axorem  priinam  duxit  filiam  regis  Anglie'). 
Anao  dümini    N02   dominus   dux  Ludwicus  cumes   l'ala- 


^  Tlrniiitn!  M  ikr  rirtil«  Aufeuttiftlt  in  Aogabarg  von  8.  Sept.  Hol 
^  la  firinn  nfarndtt  d«r  Kdoig  am  2.  Okl.  —  *)  18.  Not.  im  ».  Dez. 
IP«.  —  *)  Berulw  dci|li  Vbconti.  -  *)  Bianca,  Toclmer  Hciariclu  V., 
aa  21.  Mai  UüB. 


QQ  Fester. 

tinus,  domini  regia  iaindictt  filius,  circa  festum  Petri  et  Pauli 
apostolorum  duxit  filiam  Änglie  in  uxorem  et  protunc  spon- 
salia  peracta*)  fuerunt  Colonie  coronacionis  tempore  regia  Ro- 
manorum,  prout  supra  visum  est.  Eodem  anno  circa  Bar- 
tholomei  festum  *)  dominus  rex  transtalit  ad  Nurenberg,  ibiqoe 
multi  principes  ad  ipsum  confluxerunt  propter  feudalia  reei- 
pienda  ab  eo.  Protunc  SygismuDdus,  Ungarie  rex,  recepit 
fratrem  suum  Wenczislaum  et  ipsum  duxit  Wyeuan  isto  anno, 
quod  vellet  ipsum  ducere  ad  dominum  Medyolanum,  et  ille 
tunc  eodem  Wenczislaum  ulterius  ad  Romam  ad  Bonifadum 
papam  Vlil  cum  potencia  praesentaret,  sed  nichil  ibi  opera- 
turo.  Wenczlaus  ad  Bohemiam  rediit').  Item  rex  tunc  equi- 
tavit  versus  Turingiam  et  pacem  fecit  inter  duces  Saxonie  et 
episcopum  Moguntinensem ,  qui  magis  [60  b]  quam  per  inte- 
grum annum  insimul  litigaverunt ').  Iterum  Nurenberge 
applicuit  circa  Michaelis  festum*),  pluribus  diebus  ibi  pe^ 
mansit  omnes  gwerras  ac  lites  undique  sedavit. 

Bonifacius  papa  VIII  eleccionem  domini  regia  Ruperti  per 
principes  electores  factam  approbavit  et  confirmavtt  et  de* 
posicionem  Wenczislai  regis  ratificavit,  deposicionem  publice 
in  coDsistorio  omnibus  cardinalibus  praesentibus  publicavit  et 
confirmavit,  praesente  domino  Rabano  episcopo  Spirensi  regia 
ambasiatore.  Acta  sub  anno  domini  1403').  Eodem  anno 
rex  decimam  decimarum  ab  omni  clero  apud  Bonifacium  pa- 
pam per  totam  Älamaniam  obtinuit  et  magnum  Uiesaurum  ab 
eis  collegit^j. 

Item  rex  iterum  ultra  montes  ire  sibi  proposuit,  venit  in 
Bern  ^  et  praemisit  dominum  Guntherum  de  Swarczburg,  co- 


■}  perftctG, 

<)  24.  Aug.  Das  Anaschreiben  zum  Reichstag  lautete  auf  den  27.  Aug., 
an  dem  der  König  auch  zum  erstenmale  in  Nürnberg  urkundete.  Chmel 
No.  1284.  ReicIiBtagBakten  5,  356  ff.  —  >)  Vgl.  Felzel,  Lebensgesch. 
König  Wenceslaue  2,  463  ff.  478.  482  ff:  —  «)  Vom  21.  bis  29.  Sept.  irar 
der  König  io  Hersfeld  zur  Beilegung  der  Mainzisch- Braunschveigischeo 
Händel.  Vgl.  RTA.  5,  864  ff.  —  *)  29.  Sept.  Nach  dem  lüner&r  bei 
Chmel  urkundet  der  König  in  Nürnberg  vom  4.  Okt.  bis  27.  Dez.  1402. 
—  *)  Das  Konsistorium  fand  am  1.  Okt.  statt.  Vgl.  RTA.  4,  108  u.  123. 
— ')  Vgl.  die  päpstliche  Butte  an  die  Bischöfe  von  Worms,  Augsborg, 
WUrzburg,  Brixen  und  Verden  vom  1.  Okt.  1403  a.  a.  0.  4,  114.  ~ 
')  Verona.  Ruprecht  selbst  ist  nicht  nach  Verona  gekommen,  wohl  aber 
hat  er  unter  dem  31.  Mai  1404  von  Heidelberg  aus  den  Dentschordeni- 


ReEnboU  Stecht.  ^^^        9T 

et  mneif^triuu  Theutunicoruin  fratrum,   et  Iiii   rnfpcto 

io  reflibant   ad  partes  Alimanip.     I*03t  hoc  dominus  rex 

t  dominum  Spireosem  eplscopum  ad  dominium  Padavantim, 

ecüin)  fuit  reversus  taliter  gualiter  in  vi^ilia  a^suiiipcionisO 

DO  (lomini   1404. 

Nota  ante  festom  assumpcioni?  beste  rirginis  nnno  domirii 
13  venit  quaedam  inuodacio  aquaruin  io  opido  Bruchset, 
ae  plares  domu.^*)  horrc«,  homines,  animalta  per  vohenien- 

aque  perierunt  in  praeurblu  et  ali.i»  etc. 
Eodem   anno  dui  Mediolanus  i>ot(*nlissimtis,  qui   uinqunn) 
«lt.  m  pesttleDcia  mortuus  in  festo  Egidii  =)  et  putabatur  po- 
tcicior  eo  tempore  totius  cbristiauitatis. 

Item  depost  anno  domini  1404  rcx  Rupcrtus  ßliain  suam 
hgMmam ')  in  uxorem  duci  Kriderico  de  Austria  ti  adtdit, 
4ne  »ati*  virtuosa  decoraqop  fnit.  Itera  rex  per  potenciam 
nwem  castra  ,in  der  Wederauwe"  devastavit  prope  Francken- 
fnt,  de  qnibus  signanter  merratorcK  solehantur  spoliari,  in 
wno  domini  1405  circa  festiim  catheilrau  Pptri*),  et  due  parre 
ttsteile  mnrate,  ubi  spoliatores  habuerunt  recursum  et  rctcn- 
ttm,  eduD  fundituft  everlit  et  anichilavit.  Nomina  castrorum 
ÜKkiogen^),  Rückenheim«),  Wasserloch ')  et  Hüchs(e')  etc. 
Kodem  qiiüque  anno  domintLs  episcupua  Argentincnsis.  Wil- 
kelnos  nomine,  cum  civitate  et  canonicis  suis  .A.rgcntincnsiba8 
discors  fuit,  et  hec  discordia  ea  de  causa  erat,  propter  quod 
tpiscopu»  Wilhelmu.s  sine  consensu  et  voluntate  napituü  snj 
tasira  et  castulla  Offenburg,  Gengenbach  et  OilenberÄ  ad 
nandatum   rcf];is  dedit  et  vendidit.    Bcx  vero  dicto  domino 


•J  Bä.4Mtft». 
■einer  Komd  ron  £gIofiteia   und  GOuUicr  von  IJcliwarzbuTR  u.  &   mit 
4ff  BeaHsergreifiiDg  ron  Verona  beanhragt.    RTA.  &,  &Sä. 

*i  K.  HAme.  14.  Aag.  Cber  die  Guacdtschftft  BUcliof  Rabam  Tgl, 
ITA.  &,  &48.  —  ')  l.  S«pt.  Giovnn  Galeaxso  otirb  am  3,  Sept.  Mi'S. 
*)  Ebabeth.  Ober  <Ke  HeinitsvL>rliAtiil)ungen  vgl.  RTA.  6,  671—77.  Bis 
bdi  1407  blieb  E.  noch  iai  «aierliolun  HauM.  -  *)  22.  F«hni&r.  — 
*)  BOeUngeo.  —  *)  Offnbar  TcnchtiebeB  fOr  Budenclieim,  IlildißheiiD.  — 
*i  Wuwriflt  —  "}  HOdst  bd  Lioilhi:]«.  In  don  Hericbte  bfj  JArusen, 
ntnkfartt  fieicliBcormp.  1,  VHiff.  sind  Rrulisfaeim  luid  ILiaeiistpiQ  uiit«r 
im  ledii  flunhAft  (anavlitcu  fEebrocLenca  BurKvn  nirhcJgiDuuuit.  \gl. 
ftT&.  &,  öftSIJir-  SLedits  imd  Käoif^bofeiiB  (Mono,  Qutlienuminl.  I,  2ß(i) 
Soul,  daas  im  liuu«u  iM'iin  Burgen  gebrocheo  worili-n  Miun,  wiril  also 
ftfin  lininna  aafrecbt  m  bolti^n  win, 

z«tMttir.  t  o«Hfe.  4,  obntb.  X.  r.  IX.  1.  7 


i 


98  Fester. 

Wilhelmo  episcopo  dedit  11000  flor.  *)  pro  empcione  partis 
dominii  recuperande,  et  ita  rex  et  sui  manserunt  in  possessione 
eorundem. 

Nota  dux  Fridericus  Äustrie  sponsus  fuit  com  filia  regis 
dominica  ante  Martini')  anno  domini  1406  Heydelberge.  Mag- 
num  ibi  habuerunt  f^tum  et  curiam  in  hastiludendo  et  tor- 
neamento  etc. 

Anno  domini  1407  in  mense  Äiigusto  cives  Äquisgrani  ad 
graciam  domini  regis  Ruperti  a  primo  venerunt.  Nam  prios 
ad  Septem  annos  semper  regi  deposito,  Tidelicet  Wenczislao, 
adheserant  et  pro  rege  habuerunt  etc.  Post  hoc  ipse  dominus 
rex  Rupertus  veniens  ad  Aquisgranum  cum  archiepiscopo  Co- 
loniensi,  episcopo  Herbipolensi 'J,  episcopo  Spirensi,  Riegensi*), 
duce*)  Gelrie*)  et  aliis  multis  baronibus,  comitibus,  nobilibus 
cum  equis  in  numero  9000,  benignissime  susceptos,  ibique 
cum  Corona  aurea,  quae  reputabatur  in  valore  decem  milia 
florenorum,  coronatus^,  quam  coronam  adhuc'O  habet  filins 
suus  Ludwicus.  Et  ipsi  cives  propinaverunt  12O0O  Coronas 
francorum  [61]  incluso  tributo,  quod  exsteterat  regi  a  tempore 
eleccionis  sue.  Et  Äquisgrani  mansit  ad  aliquos  dies.  Ibi 
assatus  erat  integer  boa  inclusis  multa  genera'*)  avium  ac  fer' 
arum,  videltcet  faynnule,  capriole,  perdices,  fasani,  cappones  etc. 

Ipse  dominus  rex  undique  laborans  pro  pace,  ubi  percepit 
discordias,  fecit  unionem.  Anno  domini  1408  rex  veniens  ad 
Nürenbergam  ^) ,  et  magna  fuit  ibi  congregacio  principum 
spiritualium  et  temporalium,  tractantes  ibidem  in  causa  populi. 
Rex  maliciam  domini  Johannis  de  Nassauwe,  archiepiscopi 
Moguntinensis,  multipliciter  contra  regem  occulte  gerens')  con- 
siderans,  ira  commotus  cogitans  sibi  obviandum.  Nam  ante 
mortem  suam,  videlicet  anno  domini  1409,  ipse  contra  Joban- 
nem,  archiepiscopum  Moguntinensem,  se  opposuit  stipeudiando 
nobilibus  tocius  Alimanie,  ubi  poterat,  ac  principes  Reni  us- 
que  ad  Coloniam  et  per  Sweviam,  Bavariam,  Myssenam,  Saxo- 


a)  dDcl,  —  b)  sie  —  c)  sie. 

»)  Vielmehr  für  23  500  Gulden.  Vgl.  Chmel  No.  1961.  RTA.  5,  768 
Aam.  1.  —  ')  7.  November.  —  ■}  Würzburg.  Johann  I.  von  EgloffWein. 
—  *)  Riga.  Johann  V.  tob  WaUenrode.  —  ')  Geldern.  Herzog  Reinald 
TOD  Geldern  und  Jülich.  —  ^)  14.  Not.  Tgl.  K.  Höfler,  Ruprecht  Toa 
der  P&lz  360  fg.  —  '')  d.  h.  nach  dem  10.  Febr.  141S  und  vor  Aug.  1414. 
Vgl.  die  Einleitung.  —  »)  Ende  Oktober.    Vgl.  RTA.  6,  302. 


Rvbboid  SIecbt 


90 


BanUm,  Duriatiiaiu,  Wustraliam,  doiiiiiium  Trcvereiisem. 
faftrones,  comiies  imdique  in  terra  existentes.  Dominus 
infaiei^Mopas  perdpiena,  hutsmodi  congrcgacioncm  coQvenieu* 
im  cootra  eum  fieri,  pertcrritus  timens  devastari  ten-ain  ec- 
dedf  nie,  et  si  rex  supervixisset,  forte  ipae  niale  habuissct 
a  Uibtis  mensibus.  Eciam  dominus  episcopus  obtulit  sc  ad 
äan  regis.  scd  rex  nolait  audire,  quod  sepius  cum  blaodis 
Mimoikibufl  deccptus.  Non  obslanter  tauten  post  obitum 
n^ä  filhifl  dox  Ladwicus  cum  predictis  subarratis  genlibus 
t  iDTasisse  episvopum,  sed  dominus  archiepisicopuä  se 
,it  ad  gracinm  et  ita  Tuit  concordin  in  eos  data  et  amica- 
ttUr  UDiti. 

Dominus  Rupertus  babiiil  convocaciooem  ante  obitum  suum 
in  Fraatkfordia')  in  negocio  sancte  matris  cccicsic,  antequam 
OBodlinn  Pjsantun  fuit  inceptum.    Ibidem  convenerunt  multi 
pneUtl  de  diversi»  dTocesibos,  tractantes  de  concordia  ecciesie. 
Girdinales  vero  aüqui  et  quasi  omnes  de  parte  pape  Romano- 
mn,   pftpe  Avioneusis')   miscrunt    ibidem*)   colloquium'')   in 
FVanrfardia  dominum  cardinalcm  Barcnsem  ").    Satis  pompöse 
Toiit.    MogtintincDsJs  et  Colonicnsis  orrbiopiscopi  eundem  in 
hoDore   tenebant     Veniens  autciii  alia^  cardinnlis  no* 
Anthonias*)  ex  parte  tiregorii,  volens  cciaui  ibidem  inii- 
negocU  sibi  commi^sa  a  (iregorio,  qui  a  nullo  fuit  re- 
nfad ft  Ruperto  re^e  cum  suis  fautonbus,   sed   valde 
TiT^l«osm  per  eptscopum  Moguutioeusem.    Rex  cum  suo  car- 
dic&li  Anibüni  cum  exercitu  magno  Tcrsus  Herdelbcrgam  ap- 
pBcttH.    Barensts  ocrulte  versus  Myasenain.  deinde  ad  Pragam 
OB!  Bagno  periculo  pcn'enit^')- 

Deornm  dominus  rex  ad  conciliom  in  Rimoto")  et  Pjsauuni 
et  wi  Oregoriam  ad  audirndum  ex  utraque  parte  cum  honore 
■■bMÜtores  BDOs  solempuiter  dcstinavit.  ridclicet  archiepis- 
etfOB  Byegeiisein,  dominum  eiiiscoimni  Wormacienscm  *)  et 
epiaeapiim  VerdenMm  *)  et  Joliaooem  VS'tnhein  notarium,  primo 
Gragoriam,   dcpost  ad  conailium  Prsanum   crasliuo   Va- 


4    IT.    M.    —    U)    eOn*l«l>B  dURülaOH. 

t  llt  Ui  22.  Jan.  U08.  BTA-  6.  313  -  -)  Benedikt  XJIL  —  'J  Un- 
bui,  K*rdiaii1iUid(oti  tit.  S.  Nicolai  b  carcere  Tulliftiio.  Ober 
FkukfaHvr  FdrvteuU«  wisfohrlirfaer  uiilcii  S.  ii)9.  —  *)  Bifichof 
m  Porto.  —  ')  Vgl  l*cUeI  2,  M5.  —  *)  Rimini.  —  *)  Wonw. 
Mlftatirt  «(u  Krockow.        *)  Verden-    Ulricb  von  A]l>eck. 

7» 


100 


Fester. 


lentini ')  anno  doniiDi  14U9.  Ainbasiatores  regig  iu  oo&Uit 
iiün  habere  iDtentum  eoruru  pottiraut.  Kuversi  ad  duiiiinui 
Grcgorium  reBpont^um  rctulerunt  ei.  lUTiini  secuudario  am^ 
bastatores  s\io&  dlrexit  ad  Gregoriiim  ad  Kimoluiu,  ridelit 
episcopum  llerpipolensem,  abbaten)  de  Mulnuranu')  et  mi 
struni  Rcinbolclum  Vener  %  fratniin  magistri  Job  Arifeutiueusia 

Tcm|iorc  medio  rex  seinper  laborans  et  voluit,  quod  Ai 
geotinenses  et  alii  sui  complices  tcnent  suum  [61 1]  Gregoriai 
pro  papa.    In  contrarium  arcluepi^cüpu-»  Moguntiiieusis,  J( 
hannes  de  Naszauwc.   suos   hnbiiit  nmbasiatorcs   Argentii 
eciain  collflciones  facientes  contra  regem  et  suum  'iregoriut 
in  palacio  domiui  episcopi  Argeotinensis  ad  clerum,  epi.scopoj 
praesente  totoque  capituln  unn  cum  qiiibusrlam  de  concilio  Ar 
gentinensi  etc.    Eo  tempore  collacionia  ndvocattis  Alsacie  Ila^ 
genauwe  ex  parte  regis  et  magister  Jub  intrantes  omnes  stuj 
faeli  siiueruut.  cleruä  pulsans  sibulando.     [bi  minatona  |c 
coltacionis  et  contumoliog»  horrihilitcr  prolatn.  fucrtint.  conti 
Cpiscopum   et  eleruni   et  civitatem.     Ilaqiie  clerus   ncutrafis 
erat  bene  ad  duos  annos  et,  sl  rex  supervjxisset,  omnes  Gt 
gorium  tenuis&cnt. 

Nota,  c|uod  dux  Ludewicus,  fitiu»  regis,  cum  uxore  sua,] 
regina  Anglic,  et  dux  Johannes  frntor  eius  cum  uxore,  regicaj 
Swecie*),  et  uxor  domiui  ducis  Lotbringie,  filla  regis,  eumJ 
aliis  6liis  duobus  Sleptiaiio  et  Ottorie,  quia  rex,  cum  electasl 
fuit,  habuit  quatuor  tilios  et  tres  fiÜas.  qui  quasi  omncs  provisef 
fueruiiL  aute  mortem  regis  lioiioritiee.  Regiua  taabuil  edami 
cum  ea  12  pedissequus,  tnter  quibus  seinper  trcs  commetissei 
erant  et  relique  tuultuni  nobiles.  Et  sie  rex  statum  solemp-[ 
nissimuuL  teuebat,  cottidic  COO  peräunas  cIome!>lIc>Ui  pa:^cebatj 
in  Castro  per  annos  vite  sue.  In  eo  Castro  habuit  36  atupaaj 
calefactas  per  hyemem,  ita  quod  habuit  expensas  largissimas. 


')  15.  Febr.    Die  Vollmachten  sind  vielmehr  vnm  IS.  Fehr.    BTA. ' 
6,  439 ff  —  ')  Alljert    —  ')  Heiubolil  Veiier   war   aui    19.  .April   in  Pisa' 
Zeuge  der  Appellation  Konraila  vou  Soest,  dagegen  wird  er  in  der  Voll- 
mactit  vom  7.  Ang.  1409  für  ai^ht  Gej>anOt6,  unter  iknen  sirh  Bischof  Jo> . 
huiD  aad  Abt  Albert  betanden,  nicht  niifgefiHirt.    Vgl.  KTA.  0,  5U  u. 
ö70.  —  *)  Kathiirina  war  eine  Tochter  WratisEaws  VU.  von  Ponunem. 
Vgl.  fibngeiis  surh  das  Register  eu  E1'.4.  6,  äl-l. 


BclotMid  stickt 


OiNtus  regis  Rupert!. 

Anno  dnmlni  1410  IX.  fiie  mensis  Junii ')  fpse  dominus 
rci  Rupertus  in  opjdn  Oppcnlieini  fetiriter  clausit  dicm  Buiim 
cxtremam,  cuius  anima  feticiter  cum  sanctis  habitct  et  in  pace 
requiescst,  provisus  cum  sacrainento  eukarietie  ac  unccionis 
»crac.  psaltes  septem  cum  prespitero  orans  nim  discreriono 
Iwna;  finitis  psalrois*)  mansuetc  otidormuit  in  domino.  Sepul- 
tus  Heydelberge  ad  {«anctuin  spiritum  in  dioro  ecdesie  coUe- 
giate  iliiiiem,  per  ipsum  factaui  et  dotalain,  qtii  Ruperlus  regnn- 
tH  annos  9,  mcnsibus  9,  tliebus  9. 

De  eleccione  Sigysmundi  regis  Romanorum. 

Priucipeä  clectorus,  puta  duuiinua  Moguutiiiensis,  Coloaienais, 
T^rerensis  arcbiepiscopi,  Ludwtcos  Palatiniu;,  dux  Bavarie, 
tnrgKrivins  de  NÖrenberg  procuratorio  nomine  ex  parte  do- 
nini  Sfgisnmndi,  marggravü  de  Brandenburg;  ei  rc^is  Unijaric. 
ia  Fntncfurdiani  convenenuit  cum  cetcris  principibus  ipsa  die 
Egidii  cuDfesäoris  *}  anno  domini  1410  ad  tractaudum  de  elec- 
done  regis  foturi.  Hü  omnc»  gtrtcrunt  in  Francfurdia  per  30 
dlf?,  qm  noD  poterant  concordarc  in  regem  concorditer.  Tan- 
dvui  lecta  fuit  aurea  bulln  per  magistruni  Job  Vener,  doctorem 
Blria«qiie  juris,  corain  omni  populo  publice  prope  sanctum 
fiartholomeom  in  palacio  In  publica  atrata  conini  itifitiitis  per- 
Bonis  utriusque  scxus  et  eciam  praesentibos  principihntt  Trc- 
r«>eii8i,  CoIoQten»,  Palatino  et  procuratore  Sigismundi.  vide- 
licct  burgravio.  Nani  Moguntinen^is  fuit  ocupatus  daudendo 
ecciesinm  Barthotomci  et  omnes  cccU'sia».  Taudem  in  vigilia 
beati  KUthaei  apoHtoli*)  ipsi  tres  principe»,  videlicet  archicpis- 
copufl  Treverensis.  dux  Ludwicu^  Palatinus  comes  et  procurator 
procuratorio  nomine  marchionis  Rrandenburgensis  in  nomine 
patris  et  filii  et  Spiritus  rancti  dominum  Sigismunduin  [62] 
serenissimum  principem  ac  regem  L'ngarie  in  Romanorum  re>- 
fi-^A  elegerunt,  et  publice  coraui  omni  populo  eleccio  fuit  so- 


•I  |if>ii»ii. 

*l  Die  DtUn  dlfferirMo  zwischen  dem  17..  31.  und  18.  Mai,  der 
Airdi  <be  Gnbacbrift  bMviiftt  »Ilgeiricin  iiDgPDOiiini«n  wiriL  K.  H<^fler 
W.  Tgl.  abrieens  unten  S  111.  ~  >)  I  Sppt.  Vgl.  dvu  iiulJahrlicIwD 
W*Ubericlil  vom  20.  Sqit  UIO  bei  JaoMt-u,  Frankfuru  Bdchicorresp. 
1,  IßSfl.  —  >)  20.  Sept. 


i 


102  Fester. 

lempnizata.  Actum  non  praesentibus  Maguntinensi  et  Co- 
loniensi  archiepiscopis ,  quod  prius  citati  et  vocati  moniti  et 
contmnaces  non  comparantes  ad  dandam  eleccionem  declinave- 
runt.  Non  longe  post  Treverenais  et  Palatini  et  burgravii 
eleccionem  factam  convocacio  fuit  in  Rense  per  Coloniensem 
et  Moguntinensem  episcopos,  et  ibidem  hü  duo  episcopi  ele- 
gerunt  io  regem  Romanorum  dominum  margravium  de  Moravia, 
patruum  dicti  electi  Sygissmundi  *).  Et  hie  marggravius  J6- 
docus  nomine  senex  fuit,  babuit  90  annos  in  etate,  qui  circa 
purificacionis  festum  Marie  decessit*).  Et  sie  Sigismundus 
nullum  habuit  sibi  opponentem,  et  sie  Sygisraundus  res.  coiui- 
tatum,  marcbionatum  et  omnia,  quae  Jodocus  patruus  dimlsit, 
nomine  hereditatis  assumpsit  Nam  Sigismundus  et  Jodocus, 
Moravie  marcbio,  consobrini  fuerunt  Depost  ipsc  Sigismundus 
ab  electoribus  imperii  de  novo  ab  omnibus  unanimiter  fuit 
electus  in  vigilia  beate  Marie  Magdalene  ^)  in  anno  domini  141 1. 
Sigismundus,  Roraanorum  et  Ungarie  et  Bobemie  rex, 
quondam  filius  Karoll  imperatoris,  tempore  eleccionis  sue  ad 
regnum  Romanum  princeps  poteutissimus,  audax,  virtuosus 
prudens,  mitis  ac  virilis,  toeius  ehristianitatia  sibi  equivalens 
non  fuit.  Multa  bella  cum  paganis  exercuit.  Hie  electus  in 
Francfordia  annorum  etatis  sue  fuit  44*).  Cum  eo  regia  po- 
testas  et  maiestas  sua  potenciores  huius  regni  Romani  domi- 
navit,  tam  Venetos  tam  Mediolanum  ducem  ac  alios  inobedientes 
contra  Venetos.  Regnavit  in  anno  domini  1412  per  integrum 
annum  viriliter  et  praevaluit  ipsis  in  bellis.  Insequenti  anno 
1413  circa  Epiphaniam  domini^)  ipse  in  propria  persona  cum 
infinitis  gentibus  ad  patriarchatum  Vrigul^),  dictum  in  Foro 
Julii,  iterum  contra  Venetos  venit  ad  bellandum,  magna  fecit 
ipsis  dampna  dominandi  usque  ad  Marcii  mensem.  Deinde 
lis  inter  ipsum  regem  et  Venetos  sedata  ')■  Transtulit  se  in 
civitatem  Tridentem^)  et  ad  terram  ducis  Austrie  Friderici, 
post  ad  civitatem  Turrensera^).     Ibi  pluribus  diebus  mansit, 

■)  Auch  Jobsts  Wahl  fand  am  1.  Oktober  in  Frankfurt,  nicht  in  Rense 
statt.  Vgl.  Janssen  1, 181.  —  ')  Nach  dem  Anniversar  der  Prager  Metro- 
politankirche  starb  Jobst  am  8.  Januar  1411,  nicht  am  2.  Februar.  Vgl. 
Aschbach,  Gesch.  K.  Sigmunds  1,  296.  Anm  28.  —  ')  21.  Juli.  —  *)  (!eb. 
14.  Februar  1368.  ~  »)  6.  Januar,  —  «)  Friaul.  —  '}  Am  17.  April. 
Aschbach  1,  349.  —  ")  Trient.  Am  25.  Juni.  —  ^)  Misaverständnis  SIechts 
oder  Fehler  des  Abschreibers.  Gemeint  ist  Chur,  wo  der  König  vom 
5.  August  bis  Mitte  September  blieb. 


Reiobold  SIecbt 


103 


. — :^jjj  gjijj  ati|uisivit,  cuui  arniijjeris  et  ultra  uiodU'ui 
Aea  .     ■)  auncupalis*)  ad  ilominluni  iloiuini  Mcdiolani 

tA  cintatem  KAlirn')  venlt  circa  Androe'*)  aono  praetacto 
Uta,  et  iD  dc»pectum  domtni  MeiUalani  civitalcm  Lftuüein*) 
«i  nuuius  suas  luiirpavit.  Tum:  suiresit  piovcrbiuui  isLud: 
«iNt  dicA  vor  dea  sUmgen,  die  hanC  maugt^i  grosneti  hcrren 
mit  rergifi  hiintefffnii/jen". 

Post  boc  nutiviute  Christi  Johannes  papa  ad  rugem  io 
dktun  cintatem  venit  cum  cardinalibus  suis^),  ibique  oi'di- 
ifeniDt  et  cuncürdavenitit  iustiiiul,  coDcilium  fieri  iu  Almuiiia 
ritate  Constancienii)  sub  anno  domini  1414").  Prima  die 
ibris  eciam  rex  per  poteiiciam  [52 1>]  aliquando  diu  reg- 
kfit  in  terra  Mediolanensi  et  Mediolauuuäis  hq  oppoüuit,  sed 
dcmum  vcnit  ad  regem  graliam  pctens.  Kam  obten- 
I*)  obedienrium  re^i  feclt  cum  Jurameiito.  Hex  credidit 
Ufdiolaaensi  et  confidit  sibi  propter  juiamcotum  sibi  factam; 
tt  tefgo  cum  magna  venlt  peteocia  et  volutt  regem  iuvasisse 
ti  beOandum.  Rex  cum  sui:»  exercitibus  et  geiitibus  viriliter 
a  cuDpo  maoseruDt  et  hoc  leauerunt.  Mediolanus  vtdens  re- 
fetB  expcctare  cum  suis  confuae  reccssit  et  cum  magna'') 
tcnomdia.  L>ominu.s  dux  de  Deck ')  capiLatnus  regis  erat  et 
ndU  Bwovi«  qui  niinu»  perterriti  crant,  scd  Ictantcr  et  gaa- 
4«atar  cuopom  tenuerunt  contra  MedioUnum. 

£t  poot  hoc  rex  de  Vlalia  in  meiise  Juuii  per  territovium 
comitia  S(a)baudie  vcnit  in  Hern  iu  Nuchtlaul^),  magna  re- 
m<oei«  sibi  exbibita.  Oemum  venit  Argentinam  ipsa  die 
hmti  Heinrici  imperatoris^J.  Ibj  jocose  vixit  cum  mulicribtis. 
tp«e  mulieres  nna  man«  regem  in  lecto  reperierunt,  ipsum 
■ade  Dkbi]  indutus'O  ni&i  bracam  in  palio  viü  per  plateas  dis- 


•)  mk.  —  li)  mm».  —  •)  Mr. 

Maie-    Der  Srptimer     Uit  «lern  Zug  Ober  deo  All)uliipa«s  (Aocliliaob 
1)  last  skli  dicK  Uuwhroutc  nicht  veraitiig««.        ')  äc.  Chlaii? 
*)  9U  Netcfflber.  -  *,  LaiII.  -    *}  An  '2b.  l^etemiter  reiste  der  Pftpst 
I  ifeiBgaauUriiviD  Anfeatlmlt«  in  I^tli  w)ed«r  ab  —  *)  Die  EinlBiliingv 
dulKit   vom   0.  bexember.  —    =)  Ulrich   von  Teek   <t  USi),   der 
!  Scfcvtefnnohn   Utjkgräf  Rerohanla  I    von  ßadcn.  —  *i  m   für 
TiaiA  Bbto  kam  Avr  Kunig  am  8.  Juli.  —  'i  IS.  JuH.    ImHod 
11.  BikvokUt  äipiiuud  itt  Htraaaburg,  wo  er  nachSpe^kliti  bei  Slrohel 
S,  tOS)  am  7   JuU  eiaritt     K^Dighofeti   forlsetzcr 
kSdnlter  l<Mfg)  »etat  den  Einzug  auf  den  18    Juli 
JahrMnU  U3S      Vgl.  «bendaBchilters  Anmerkong  üh«t 


104  Fester. 

calciatum  duxerunt,  tripudiando  venerunt  ad  quendam  Alt- 
bfiszer,  sibi  calcios  duos  bilisiones  ac  grossos  emerunt  pro  14 
den.  et  secum  duxerunt  usque  ad  Hoheosteg  et  ibi  currisabant 
et  ipsum  solempnissime  ioduebant  et  conduxenint  eum  ad 
hospicium  cum  letitia,  et  rex  multura  latus  et  jocosus  cum 
mulieribus  multa  cleoodia  ipse  propinavit  mulieribus  et  ipse 
econtra  sibi.  Rex  dedit  mulieribus  120  anoulos  pro  valete. 
Deraum  rex  venit  ad  Spyram  ante  Jacobi  ^)  et  ibi  mansit  quasi 
ad  mensem').  — 

Scisma  paparum  Urbani  et  Clementis  orta  fuit  anno  do- 
mini  1378.  Notandum,  quod  olim,  prout  in  cronicis  iovenitur, 
plures  discordie  erant  paparum  et  cardinalium  non  tamen  tarn 
longa  tempora.  Nam  hoc  scisma  duravit  ab  anno  domini  1378 
usque  ad  annum  1408,  summa")  annorum  fuit  31  usque  ad 
consilium  Pysanum  et  usque  ad  eleccionem  Alexandra  pape, 
qui  in  civitate  Pysana  fuit  solempniter  electus  ab  utraque 
parte  cardinalium,  puto  Clementis  et  collegio  Romanoruro. 
Qualiter  autem  scisma  inchoatum  fuerit,  scribens  committit, 
quorum  intererat. 

Urbano  papa  mortuo ')  ipsum  in  papatu  dominus  Bonifacius 
successit*)  et  post  obitum  Clementis^)  in  locum  suum  comes 
de  Luna^),  cardinalis,  in  papam  exaltatus  aub  anno  1413  *)■ 
Idem  sedem  suam  in  Arrogania^)  rexit  ad  plures  annos. 

Bonifacius  in  locum  domini  Urbani  Rome  electus  sedit  in 
papatu  per  annos  16^),  sanctam  sedem  apostoHcam  cum  po- 
tencia  tenuit,  Romanos  sub  jugo  suo  viriter  conpulsit  et  tenuit 
multaque  bona  ecclesie  restauravit,  sed  cum  licencia  dicendo 
symoniace  ecclesiasticas  dignitates,  personatus  et  officia  co- 
piosissime  et  anulaciones,  clausulas  et  hiis  similia  pro  non 
parva  summa  Florenorum  consensit  •").    Sed  protunc  non  re- 


al innia. 
Hertzogs  irrtümliche  Berufung  auf  KOnigahofea.    Für  Specklin  und  für 
Hertzog,  für  letzteren  möglicherweise  nur  mittelbar  durch  Specklin,  war 
wahrscheinlich  Siecht  die  einzige  Quelle  der  Erzählung  von  Sigmund  und 
den  btrasaburger  Frauen. 

■)  26.  Juli.  —  i)  Nicht  ganz  14  Tage,  vom  21.  Juli  bis  An&og  Aa- 
guflt.  —  ')  15-  Okt.  1389.  —  *)  1389  Not.  2  bis  1404  Okt.  I.  —  »)  1394 
Sept.  16  ~  *)  Benedikt  XIII.,  Petrus  von  Lnna.  —  ')  sie  für  1394. 
Wohl  ein  Schreibfehler  des  Autors.  Vgl  die  Einleitung.  —  ^)  Arragonieo, 
die  Heimat  Benedikts  XIU.  —  ")  15.  Vgl.  Asm.  4.  —  ")  Über  das  a- 
monistische  Treiben  dieses  Papstes  vgl.  Th.  de  Niem,  De  sdamate  (Ausg. 


BpiDbold  Siecht. 


105 


poutonlur  .silii  yolt.  vpruiii  eciam  matri  sue,  quae  Infinilam 
iSBUDam  [K.i]  florenorurii  colieA'it-  Similiter  hoc  idem,  ut  fcre- 
Iftor  B&ltliazar,  cubicuInriuM  snus,  et  strictissimus  fuU  in 
otpa,  qui  dominus  Ballliazar  depost  papa  Johannes  vocatus 
l^fttam  paruiu  gratam  dedit,  prout  metra  scqucntin: 
QdtA  Koma  non  quaerit  overa  sine  Jana 
Dantes  exaudit,  nil  dautibus  bostium  claudit. 
Bl  tic  pauporibuB  nidiil  curla  profuil.  Ipsc  dominus  iiapa 
nb  anno  dnmini  U04  in  rrIcoIo'),  in  Itoma  s(>puUu)<. 
Uem  Bonifiidus  deposictüneia  r^is  HVenczislat  ac  privacloni-m 
M  eJcecUmeni  domini  Rup«rli  regis  ratiticavit ,  apprnhavit  et 
ntfiraarft,  omnlbus  cardinalil)U8  suis  nc  dumino  lUbann  epis- 
copo  Spinmiti  prueaen(ibus,  qui  ambasiuta  fuit  Ruperti  r^is'). 
Et  sie  post  ohituMi  praefati  BonifacÜ  papc  dotntuu.s  cantJnalis 
4t  BoDonia")  io  papam  fuit  exallatus  et  vocatus  dominus 
tneoeeodtis  iwptimus. 

InooceaciuK  pnpa  üeptimuä  coucorditer  electus  et  coronatufi 
JbU  Aoao  domini  140-1.  Nota,  qnod  hie  justus,  devatus,  bn- 
^Rs  Borne  in  die  bpati  Martini  epincopi  coronatus  et  Batis 
US  io  KTBiriis  ipostolicis,  tarnen  saccrdotihus  alienis  largas 
icciE  graliu.  Statini  post  elecdoneni  sunm  Homani  inter  sc 
■agnaa  Tiatnieranc  runlroversias  signantfr  inter  Gehingos*)  et 
G^iRogos.  iu  quod  prae  timore  in  palacin  pape  ipse  papa  scm- 
pir  DiftMit  nee'')  audebat  exire  Kciani  cardinales.  curtizani 
9uai')  in  maximijf  anguätiis.  Kciaui  iiullus  pi-ae&umebat  exirc 
4oaiUD.  Eciam  omnoni  poCeslatem  ac  liberlatcm,  quas  do- 
mimn  Bonifneius  Romniiiä  al)straxit,  lunocencius  papa  ipsiä 
iHagnüfin- rcniluit  Ki  habere  volueiuot. ..''}.  Alius  papa  cum 
m1i  Id  maUs  stetis^et  tennioiii.  Non  obstanter  propter  sedi- 
ÖHOB  Bomanonint  «emiMT  erant  In  angustiis,  prout  in  mense 
JaSo*)  II  cardinales  creavit.  Uiis  vero  («rminis  quidam 
iMlewkns*),  consangwineus  Inaocencii  papc  haue  scdicioncm 


«i  «  Mr  OihI»*  —  bt  •*,  —  «)  frui,  —  ill  In  4*r  n*.  siiiii  |.urfurL 

9m  0.  firiv  1M>]  Üb.  n  »-13  ä  129  (T.    Orvsorovivs,  Gesch.  der  Stult 

'k  ^m  tkmbtAif.    den   er    hett»    von    dem    Meine''-     Kfinigahoftn. 
».  «H.    BonUtÜuB  eurb  um    I.  Oktober   1401.  —  >)  Vgl. 
&  SC~  —  *t  OcwiiB«  tlr(  TUlgliorul   mr  Kardinal   vou  Santa  Orooe. 
f*o  B«*mu  iiml  Bischof  «do   BcioffaM,  —  *)  An  12.  Juni. 
C  540-  ~       La<io«iro  Mtglionli. 


106  Fester. 

et  contraccioaes ,  quas  eciam  aliqui  de  poteDtioribus  contiDue 
contra  papam  fecerunt  et  cardinales  etc.,  tarnen  Tehemeoter 
adveniens  ad  obviandum  futura  pericula  pape  ipse  Lndvicus 
12  potenciores  Romanos  per  pecias  in  Tyberim  mactatos  pro- 
iecit').  Et  propterea  papa  se  timens,  fugiens  cum  cardiDali- 
bus  suis  ac  aliis  in  Viterbum  advenit. 

Hex  Ladifilanus  Nepolitauus')  cum  plurimis  gentibus  cum 
potencia  satis  magna  ad  urbem  Romanam  veniens  in  boc  di- 
sturbio  inter  partes  procerum')  urbis  Komane.  Quis  autem 
ititromiserit  ipsum  cum  gentibus,  non  constat.  Romani  in- 
telligentes hec  obvia,  ei  sibi  regi  dederunt  in  ramis  ^uctuom 
de  arboribus.  Ipse  se  ipsum  in  multis  locis  ad  parietes  «t 
ad  vestimenta  sua  sie  se  scripsit:  „aut  Cesar  aut  nichil".  £t 
sie  ad  aliquot  dies  in  urbe  manens,  postea  ad  regnum  suam 
declinans '). 

Deinde  Romani  ad  papam  Innocencium  solempnes  sttos 
ambasiatores  ad  Viterbum  miserunt  magnis  partibus  [63  b]  in- 
stantes, quatenus  sanctitas  sua  ad  Romam  dignaretur  redire. 
Ipsi  Romani  oranes  se  sibi  subjugare  vellent  et  obedire  ia 
Omnibus  possessionibus  cum  eifectu.  In  hiis  papa  ipsis  con- 
descendit  et  a  Viterbio  versus  Romam  se  cum  curia  sua  de- 
clioavit  Romani  obviam  pape  dederunt  per  magnam  distan- 
ciam  loci  ab  urbe  ipsius,  flexis  genibus  deprecandi,  quod 
Omnibus  Romanis  partem'')  dignaretur.  Hec  faciens  papa  et 
cum  ipsis  Romanis  honorifice  urbem  ingrediebatur  *)  et  depost 
ipsum  papam  cum  magna  reverencia  habebant  usque  ad  dyem 
obitus  sui.  Obiit  autem  ipse  dominus  Innocencius  VI.  papa 
niense  Novembris^}  anno  domini  1406,  qui  sedit  in  papatu  2 
annos,  18  dies,  qui  tempore  vite  sue  erga  pauperes  mitis,  io 
graciis  partialiter,  pauperibus  alias  verax,  justus,  probus,  fau- 
milis  et  misericors,  cuius  anima  cum  angelis  exultet  in  secula 
seculorum. 

ft)  Id  dar  Hk.  iteht  «luilo»  prog#nor«.  —  b)  ilo.  paceml 

'}  Vgl.  Königshofen  (Städtechroniken  9,607):  „tlo  ving  sü  dirre  Lnde- 
vig  und  erstach  sü  und  zerhackete  sü  z&  kleinen  stücken".  Der  12.  kam 
mit  dem  Leben  davon.  Vgl.  Niem  II  36.  S.  95.  —  ^)  Ladislaus  v.  Neapel 
—  *]  Die  Einnahme  Roms  durch  König  Iddislaus  geschah  im  April  1106. 
Gregorovius  6,  579—583.  Vgl.  ebenda  582  über  den  Wahlspruch  des 
Königs.  —  *)  Am  13.  März  1406.  Gregorovius  6,  567  ff.  —  *)  6.  No- 
yember. 


siecht. 


107 


bommus  Angelas')  cardinalis  tituli  ^ancti  Marci  patriarrha 

i.«tfUiitiitu|iolitaiius,   prol)U8,  jtiätus.  huiiiilis.  coiiscii-ucioätLs 

■  pA|uun    cloctus    post   obitum  Innocencii  pracfati   sub  Anno 

1406     In    niense    [>pceiubri*)    in    uibc  Koaianu.     llic 

iuä  XII   uppellalUB.     idBtii  duuinus  Gi'c;^uriub  iiiiie  8ui 

lanem    com    nmaibus  rardimilibus   ile  cnllcgio   Romano 

xtnDt  uimntmiter  atl  sancta  dei  ewangclia  corain  noCaiiis 

iQS  et  U>ätil)U».  qikmI  quicunque  inter  ipsos  in  papaiii  uli- 

,  quotl   itleiQ  cum  eftectii  inslare  pro  provinciis  gaiicte 

ec4:le&itt  pertitieiitihus  non  ceäsarel,  eciam  iu  casu,  si 

contingeret,   ipsum  cedcndum  de  papntu  ea  de  utusa, 

non    facerei   cxecucioiiem    et    piosequcretui'.    I'rout   in- 

ftinicBtnm  0  super  buiasinodj  juranienta  facta  nb  ipsis  eU>c- 

tnftu  affinnatum  erat,  hoc  ideiii  iiistruiiientum  juramoiuoniin 

|>r  wÜTerauni  orbeni  christianitatis  cpiscopi.«,  praelatis,  spiri- 

nalüms  et  aecolarilus  priucipibus  fucraut  publicata  et  desüanla. 

Uunen,    ijua   de  Ciiasa    idem   duminus  Ga"^oriu8  piipa 

10    non    satt»  ri-putabaiur   fecisse,    prout   iu  universo 

cciminanis  fama  pullulubat.     Hoc  idem  ßcncdictus,  papa 

Aviooeofii,  cum  collegio  suo  uDanimiter  juiaveruiu  jnaecise 

cm   approbactODc    instrumeiiti,    prout    praetactiim    est.     Al- 

Umen  Grcgorim  a  tempore  eleccionis  sue  usque  ad  vigtttam 

inti  Lanrendi ']  Rome  sedem  auam  tenoit  et  in  eadem  vi- 

(ä«  h«ali  LaurtiDcii  ab  urbe  versus  ßiterbü^)  se  cum  cardi- 

■ififaiis  ac  mliia  i^uis  curiiä  applicavit. 

UmHlictuB  Tero  circa   Michatiel*]  ad  civitatem  SaoDaiii  0 
moximo   statu   advenieas   prosperc      Ibidem  Gregorius 
>-'f^  qualitcr  sü  iid  eundem  locum  ndirc  cxcasavit.  timcns 
tiencljturi    propter   quoniiidani   ^uguatiouem    avizamen- 


yoU.  qood  papa  Benedictiis  pluribuü  anuis  pallanum  Avio- 
enolra  Avionenscji  vliiliter  obtitmil,  licet  cottidie  Avio- 
Ms»-«  ante  palacium  jacuerunt  cum  sagiltis  et  aliis  offea- 
•«11«  i-t  ili-rrnsorÜH.  Et  ernnt  in  palacio  personc  210  [64] 
4  ropttt  vifttialium  in  vino  et  [»ane. 

Tuiit«m  Beoedicius  cum  uno  t:iroen  de  suis  cardinalii>u3 

•  hmfäa  Corrar  kos  Votaliir-  —  *)  Am  W.  November.  —  ')  In 
««ilutv  bd  Nie«  ni  S  K.  3011—309.  -  'i  9.  Augntt.  ~  >)  VHerba. 
-  "^  »■  ScptcarMr.  —  '(  Ssiun».  VyL  Nieui  Ol  13  8.  KIT.  Gregorono» 
♦  W4.»7. 


108  Fester. 

ab  eadem  civitate  SaoDa*)  versus  ciiriam  Ävianensem  se  trans- 
tulit  et  fugit.  Gregorius  autem  in  Senis '}  adventt,  ibidem 
pluribus  diebus  moram  habuit.  Et  sie  erat  divisio  inter  Gre- 
gorium  et  Benedictum,  qui  ambo  demanerunt'')  in  jurameoto 
ipBonim,  prout  dicebatur.  Videntes  bec  cardioales  Gregorii  a 
dicta  civitate  a  Gregorio  ad  civitatem  Libium^)  se  mutaverunt, 
sitam  prope  Pfsanam,  circa  festum  beati  Johannis  baptiste. 
Anno  domini  1408  demum  cardioales  Gregorii,  similiter  car 
dinales  Benedict!  in  civitatem  Pjsanam  insimul  convenientee, 
et  Gregorius  se  mutavit  ad  Luckam.  Post  hoc  Gregorius 
iterum  a  Luek(a)  versus  Senis  ^). 

Hec  oronia  et  singula  ex  utraque  parte  cardinales  intelli- 
gentes ambos,  videlicet  dominum  Gregorium  et  dominum  Bene- 
dictum, ad  coTtcordiam  et  ad  unionem  non  velle  conscendere, 
ipsi  omnes  obediencias  ipsis  subtraxerunt  ob  honorem  univer- 
salis ecciesie  sancte  et  scisma  sedando.  Sic  Gregorius  cardi- 
nales suos  citavit  et  monuit.  Ipsi  non  comparuerunt.  Gre- 
gorius eos  omnes  excoramunicavit.  Ipsi  non  advertentes,  nam 
ipsum  dixerunt  fore  jierjurum  et  impeditorem  sedis  sancte 
apoatolice  unionem''). 

Similia  peracta  erant  eciam  hinc  inde  per  Benedictum 
versus  cardinales  suos,  sed  non  nisi  semper  impetuose  silri 
respondentes  in  nulle  quovismodo  obedire,  nisi  veniret  ad  ea, 
quae  juraverit.  faceret.  Et  eorum  duo  cardinales  de  collegio 
Romano,  videlicet  dominus  cardinalis  de  Florencia*)  et  cardi- 
nalis  Leodiensis')  Pis(is)  obierunt,  et  plures  dicunt,  quod  si 
supervixissent,  ipsi  duo,  per  brave  tempus  per  sapienciam 
eorundem  fuisset  utique  facta  unio  et  pax  in  ecclesia  dei. 

Congregacio  cardinalium  omnium. 

Omnes  cardinales  gratia  dei  in  civitate  Pysana  concordaüf 
tarn  pars  Roraanorum  quam  Avionensis,  convocati  per  totam 
christianitatem  omnes  praelatos,  Hteratos  et  alios  ad  generale 
concilium  celebrandum  in  praedicta  civitate  Pysana,  quod  et 


b)  SoaD».  —  b)  sie. 

')  Siena.  —  ^  Livomo.  —  ■)  Am  14.  Juli  1408.  GregoroTiuB  6,  589. 
—  *)  ABgeluB  Acciajoli,  Bischof  von  Ostia,  von  1383—86  Bischof  nm 
Florenz,  Kardinal  tit  8.  Laurentü.  —  ^)  Aegidius,  Johannes,  Probst  m 
Lüttich,  Kardinaldiakon  tit  SS.  Cosmae  et  Damiani. 


BeiBbold  Siecht. 


109 


NaiH  collcgos  ah  utraque  parte  in  fUvcrsas  imuihU 
)t  eoruiQ  cardiDAlium  hinc  inde  ad  cüncilium 
loiicadiuii,  vi  siuQaater  doniiauä  cardiunlis  Uarensis  satis  houo- 
i^ttiter  fitit  (icHtinatu^  ad  prinriprs  Reni  clectores  impüini, 
i»  9aU:j  pericalüse  ad  Franckrurdiam  ').  £t  dominus  rex 
I»  et  a]ii  principe^  electoi-cä  et  de  tota  Älarnauiu  ut  de 
imnis  locis  Alujanie  plures  pnielaii  et  uiagnus  clcrus  ibidem 
famlatos.  Kl  doiiiitius  cardiiialis  ß.irt!iisis  hnhuit  qurndam 
iin,  sacrü  pa^iue  magistruD).  cullaciouetn  satis  sub- 
(«deoleui'K  concludens,  quod  clerus  totuä  per  univci-yiuni 
circuliun  suos  iiteratissimoä  ad  conciliuni  Pisaniim  trans- 
non  DCgl^eret  ad  tractanduoi  ibidem  de  ounconlia  et 
tntoDe  sana«  univerüalis  tnalrls  coelesic. 

Piuct  hec  adveiiit  ibidt'm  aliu»  cardinnlis  ex  parte  domitii 
'-~^frii  nuiiiluc  Aiilbonius,  Qovit«r  in  cardinalein  per  Ipsutu 
'19,  cuins  quidaji  doctor  [64b.]  sacrc  tiieologic')  ecjaiii 
innem  tecvTüf^  sed  paud  attetidentes.  Sntn  <|tiasi  üiiines 
-.''  crant  ad  verbu  Barensis  praeter  rex  et  Tievercn-sis 
_  . '.  simititer  Spyrcnsii,  Worniaciensis  et  Verden s is.  qui 
cartiiaati  Urpgorii  reverencias  iotinitns  exhibuenint. 
tdnn  cardinati.-^  .\nt)ionius  qnasi  infectn  ncfiocio  in 
Brrdelb«rg  «ccessit.  Ibidem  in  expensis  rcgis  apud  minores 
^'in*i  Cnlxu  uieriHibus  cotn  70  equis  reverenter  stetit.  Post 
hri  j'l  suuni  tiregorium  revertebatur  taliter  quatiter  gravibus 
«ani]itiA. 

Hrm  Bsrcnsis  cum  maxhrio  tnnore  versus  partes  Holienne 

j  Wenuislauiii  et  deiade  versus  Wiennam  venit,  consc- 

, ,  ;,,.  .-   r-  vpr^ii^  in  Pysiinani.     Ali!  cardlnales.  qui  «iam  missi 

iul  aü  ;'li'  re^na   mundi,   rei^ersi  fuerant  in  civilatem  Py- 

Quilibct  relacionem  propostiit,  prent  expeditus  fncrat. 

Uim  ordtnaverunt  se  iid  tractanduni  de  coucordia  et  ad 

convocarionem  intinili  archtepiscopi,  abbates  et  praehili 

plnr«8  adveneruot 


*)  T^   flWr   den   Fnuikfiirter   Tif[   ohro  8.  99  utul  Th-  de  Xkin. 

<^BUe  in  39  Am«.  \oo  Erlcr  i^.  ;2!)8  ff.  —  >)  Kabertu»  de  Kroiaol«, 

.rUrea  dorwr  ood  AiWoInt  ilc'fl  apostolisi'lieD  Konsästoriiims.    Auch 

I  Sntmektf.  VtMmtm  Mesräm,  «nr  in  I.iin(la)ft  OHolg«,  der  in  Frank- 

äacht  tAebA  Kolwn  oad  Vvln  zu  renraclMeln.    Vgl.  RTA. 

tu.  981.  liUt.  -  >)  Über  Ju  Gefolg«   AlUM  von   Porto   ist 

Mchs  brkaasL 


HO 


Fesur. 


* 


Rupertus  ßuinanorum  rcx  eciani  suos  solempnes  amt 
torea  et  nuncios  ncl  condlium  Pysnnum  cum  pluribus 
ipsisque  doiuinis  cardinalibus  supplicavit,  quod  conciiium 
tcmpus  breve  hflbcrent  pro  suspenso,  ipse  totis  conntihus 
viribus  cum  effp'Ctu  laborare')  tempore  itiedio  vcllet  pro  unia 
sancte  matris  ecctosie.  AmbAsiatores  responsnm  habuerii 
a  cardinalibus,  quod  non  dcceret  nee  liceret.  tot  episcoiwsi 
praelatos  aUosque  inOnitos  ita  stare  in  cou.suuiptis  pccuuiarua 
gratis,  quin  yino  velleut  procedere  in  factis.  Kt  sie  amhasii 
Inres  regia  praedicli  appetlacionem  firmaverunt  contra  con( 
lium  et  Cardinales,  quod  sine  amscnsu  et  voluntate  regis  m 
leuus  fieri  deberet  conciiium  generale.  Hanc  apirellacioneii 
in  ciritate  Pysaoa  in  niuEtarum  ecciesiarum  valuis  afäxerui 

Deindc  statim  clerus  incepit  tractare  pluribus  diebus 
citationibus  tiendis,  et  tandßm  citaverunt  Bcnediclum  et 
gorium,  qui  vocati  tribus  vicibus  erant  processionatim,  proi 
htm  solet:.  Ipsi  autem  non  cotnparueruoL  et  proclaraatl  fac 
runt  contumaces  et  publicati  et  tani  cito  privat!,  deposili 
degmduti  a  digiiitatibus  eorum,  a  papatu  et  publice  pro( 
mati  pro  berclicis  et  scismatibus  sancte  fidei  et  jurauientorua 
eoruin  violatores  et  totiu»  dirlstianitatis  defraudatores. 
äc  erant  piivati  hoc  tiiudo  ')■ 

Postea  totum  conciliuni,  ip^is  duobus  Gregorio  et  Bene- 
dicto sie  privatis,  conciiium  recognoscentes  vacare  sancum 
sedeni  apostolicnj«  et  collegium  cardinnliuni  utriusque'")  par- 
ciutn  conclave  intraveruut,  quorum  cardinaüum  fucrunt  24  et 
ibi  in  coiiclave  per  12  dies  claupl  erant.  Tandem  concorditer 
dominum  Tetrum  de  Candia,  cardinalcin,  archiepiscopum  Me- 
diolanonsem,  in  papam  die  beatnrum  .lohannis  et  Pauli  mar- 
tirum  apostoloruni*^  elegerunt  sub  anno  domini  1409,  «t 
Alexander  quintus  vocatus  et  nominatus.  Olim  frater  Tnit 
minor  et  satis  solcnipnis  [65]  magister  »acre  scripture,  justus, 
probu:;  et  virtuosus.  Coronatuü  in  mense  Julii  anno  pretacto. 
Gregorius  a  civitate  Rymel  ^  transtulit  versus  civitatem 
Au^tria*)  nuncupatam,  sitani  in  putnarchatu  Foro-Julii.  Et 
ibi  eciam  OreguHus  intimavit  conciiium^  ad  quod  tarnen  panri 

■)  latiafa^  —  ti)  Btrii|Ci>. 

■)  An  6.  Jnni  1409.  Qregomvius  &,  5192.  —  ')  2U.  Juoj.  Vgl.  StAdte- 
dirOD.  9,  OlS  Anm  1-  Die  KrOuaiig  fimil  titatL  am  7.  Juli.  —  "i  Bimiiii. 
—  *)  aridale.     l>!r  Littcnitur  über  dieses  Koniil  HTA.  6,  341. 


Bdabold  Siecht. 


111 


lenervnt  i.ractt-r  qnmi  legacio  domini  Ruperti  UomHiioruin 
itgis.  qui  venerum  prope  ad  locum,  sed  jiropler  iniuiicicias 
»1  dommuni  Grejforiuiu  venire  uüd  poterAtit,  quia  dominus 
tiRgonoit  a  loco  com  nm^-nis  angustiis  solus  cum  unico  fa- 
onilo  Tix  a  manitms  iDimioorum  evasit.  Venitquc  ad  mare  in 
RMUinin  periculo  ad  quandam  civitatem  satis  forteiii  domini 
rqeia  Ijulislai  de  Neapnh,  quae  vücatur  (laveta')  et  syta  in 
porU  mari*^,  ibiqoe  per  plura  teinpora  curiam  suam  satis 
koBorilice  tenulL  Rox  NeopoUtanoa  Gre^orium  contra  Jo- 
baooem  papani  teauit  tarn  diu,  quousque  idem  res  cum  papa 
Jnh&oni  nxonciliatus  fuit.  £t  depost  ydem  reu.  juste  ferit  in 
tircgorio  et  ipsum  Gregorium  liberalilcr  sine  impedinientü 
fenpanCTc  dlmisit. 

Noa  loDgc  post  Alexander  papa.  ndrcrsarius  suus.  feliciUr 
fbÜt  anno  dommi  1410  in  meüne  Maij'),  qui  tautuui  re^navit 
in  ps|iBtii  per  9  menses.  Rex  vero  Ruportus,  ut  supra  scrip- 
tam  estt  moricbatur  in  Oppenlieini  meiisc  eciam  Maij  eodem 
Mapore*)-  £t  iu  ista  dun  capita  uno  mcnsc  codcni  anno 
«WnnDt-  Et  sie  Gregorius  potestatem  suam  eciam  per  obitum 
flCgi»  pro  Diuiore  parte  aniisit,  et  si  rex  supenixisset,  Gre- 
(vrint  loUD)  AlAinnniaiu  in  suam  obcdicncinni  obtinuisset, 
yrattt  itraesomebatur  per  regeni.  Gonsiderandum ,  quod  ante 
«oftdlimu  Brssnuin  duo  capita  ecclesiastica  fuerant,  et  spera- 
IsfliBS,  habcri  unum  cnpud.  Modo  habcmus  tre.s  papas,  quem 
«ROI «11  onmipiitfDS  dfus  in  hrevitate  velit  üidiuare  ad  unio- 
•lai  et  proficuitatem  unionüi  sanctc  inairis  ecclcsie. 

Balthasar,  cardinalis  ßononiensis,  nacionis  NcopoHtane') 
■  locum  domini  Alf&ondii  pape  Bononie  coucordJtcr  electus 
n  BttiKnpatu»  Johannes  XXII I.  Hie  antcqunm  papatum  ad- 
■wif**^.  ftreooas,  nudnx,  dives  et  viriüs  exiiitcns.  tlic  Bo- 
MMflensegi)  compulsit  ail  omnem  libertatem  restitueudam  ecclesie 
fMMte.  Daui  virilitcr  instetit  pro  libertatibus  i^cclesie.  Ipse 
•dun  ante  condliuiu  Pysnnoruni  in  concilio  omnibus  cardinali- 
M»  wh  olnque  parte  colIegCatis)  infinitain  mutavit  substan- 
iMi  ac  eciam  ipsia  dedit,  et  &i  ipse  non  fecisset,  inagnuu) 
lAbokueDl  defectum,  quod  tarn  diu  non  ]>otuisseDt  in  concilio 
fcuUto  peneverowc  Ea  de  causa  po^t  obitum  Alexandri 
in  pftpuD  elegenmt 


tlMtt.  —  ■}  An  S.  Ual.  -  >1  Vgl.  obea  S.  101. 


112  Fester. 

Tempore  sue  cardinalatus  Bononiensis  maximas  habuit  ex- 
pensas  cum  stipendariis  ad  compellandum  Bononieases  ad  io- 
gum  ecciesie.  Semel  autem  communitas  cum  potentibiu  pro- 
ponehat  ipsum  in  nocte  invadere  et  ipsum  interfecisse,  sed 
avizatus  silult  et  potenciores,  quo3  habere  potuit,  decollavit '). 
Et  sie  perteri'iti  ita,  quod  inpostenim  numquam  praesumebant 
contra  ipsum  quidquam  attemptare. 

Idem  Johannes  electus  sub  anno  domini  1410  in  mense 
Maij-  Ipse  coronam  Bononie  recepit  in  die  beati  Urbani, 
quae  fuit  25.  die  meusis  Maij.  Ipseque  dominus  Johannes  [65b] 
papa  per  plura  tempora  Bononie  curiam  suam  habuit  et  tenoit 
Et  postquam  intellexit,  Gregorium  tarn  prope  appropinquasse 
Romam,  timens,  quod  Romani  ipsum  Gregorium  ad  urbem  vo- 
carent  cum  curla  sua,  propterea  Johannes  papa  se  cum  curia 
sua  versus  Komam  vertebat,  et  si  tardasset,  aliquamdiu  Bo- 
niani  intromisissent  regem  Latislaum  cum  Gregorio. 

Rex  Neapolitanus  contra  Johannem  XXIU  papam  horrihi- 
liter  se  opposuit  et  in  experigentia  ostendebat.  Kam  terram 
urbis  Roroaniam  devastavit  et  fecit  pape  et  Romanis  tantas 
occupaciones  et  vexaciones,  quod  nichil  interdum  poterant  ha- 
bere de  nutrimcntis.  Nam  omnes  passi  maris  fuerunt  con- 
stricti,  ita  quod  vina  et  plada  ipsis  pape  et  Romanis  p«^ 
maxime  rata-  Nam  una  roy  frumenti  vendebatur  prius  per 
10  ducatos,  depost  in  breve  per  15  ve!  16  vel  ultro  per  17 
ducatos,  ita  quod  bomines  paciebantur  penuriam  maximam  in 
ista  caristia.  Omnipotens  deus  illam  avertebat  caristiam  per 
pacem  factam  inter  regem  Latislaum  et  Romanis")  ac  papam 
Johannem,  et  statim  tota  habundancia  atfluebat  per  mare  de 
vino  et  pladis,  ita  quod  ray  frumenti  emebatur  per  3  ducatos. 
Et  sie  rex  Latislaus  papam  et  Romanos  urgebat  ad  nutum 
suum.  Hec  reconciliacio  inter  eos  facta  fuit  anno  domini  1413 
circa  nativitatem  beate  virginis  Marie*}. 

Gregorius  non  multum  contentus  de  tali  reconciliacione, 
timens  fraudes,  se  a  cyvitate  Gayatensi  super  mare  cum  dua- 
bus  galeis  et  tribus  barckis  transfretans  ad  Rymelum^)  ad 
dominum  de  Maletesta.     Ibique  statuni  suum  satis  honorifice 


a)  lic. 

')  Vgl.  Königshofen.  Städtechron.  9,  616  fg.  —  »)  &  Sept  Nach  Gre- 
gorovius  6,  608  wurde  der  im  Juni  in  Neapel  geachloseene  Frieden  am 
19.  Okt.  in  Rom  ausgerufen.  —  ')  Rimini. 


Rclabold  Siecht 


113 


(iomino  Karolo  ile  MaletPsU.     Ibidem  altquos  car- 

ivit  et  sc  devotissiuie  tcnuil  et  liabuit. 

Jahannee  papa  stctit  per  aonum  post  reconcüiacionpm  regia 

Lttialav   in   urbe  et  in  inense  Majj  in  anno  domiui  1413  se 

&b  orbo  alicnavit  latenter.     Et  ipsc  et  cardinalcs  trnctnnt«» 

ile  CDocilio  generali  advocentlo.     Aliqni  (.■ciam  cardinales  niissi 

trutt  ad  fPtrna  diver&a  de  mandato  pape  Johannis,  sed  nicliil 

infeccmnt  et  sie  Etcterant,  donec  ad  fiiiem  eius . . .")  et  quid- 

^äd  ODUS  vüluil  liaberu  pro  |»ecuiiiis,  totum  ipse  signavit,  et 

qii  majorem  sumniam  dedil,  ille  obtiouit  clausulam  anteferri, 

,cit  ad  infcroam  tinis  propinquabat,  at  inferius  patebit. 

Item  rex  Keopolitanus  pracfatus  eodcm  amio  13  ^upradicto 

VtU  inensis  JuqÜ  potentior  quam  prius  urbem  Rotnanani  in- 

Invlt,  intfnriuue  papam  .lohannom  cum  omnihus  cardioalibus 

was  tt  cnnisanis  invaäisse  et  spoliassc.    Sed  papa  vix  ad  9 

Iffu  Mite  praodTJt,  cum  cardinalibus  et  ctirtisanis  vix  evasit 

•4  ciTüatem  Vitcrbii.    Sed  ptures  in  itioere  existentes  reperti 

ftt  r«feni  ei  »uoa  capti.  spoliati  fuerunt,  et  notautcr  uirdinalis 

I,  HennanDUR  Twerg')  procurator  Tevsensis  etc.'')    Rex 

it  ad  urbem.    Domos  cariinalium,  cortizanorum  intraverunt 

lotum  per  epoliniu  levarant  et  sackmam  fccerunt  elc. ') 

idcni  rex  Vyterbii  civitatem  cum  potencla  obtinuit,  et 

cardinalis  [66]  do  Calumpna  captus  et  quam  plures 

iSb  ottbtles  Tili.    Johannes  evasit  papa  etc. 


De  venlo  vaUifo  et  de  aqua  magna  in  Bruchsal. 

Aaso  dumiiii  14U2  ipsa  itie  beati  JobuDois  baptiste  circa 
ccnipletorii  fuit  ventus  ita  maguus  et  validus,  quod 
Baum«  arbor<>«i  et  Diultequc  dümus*^)  fundilus  eversi  fuerunt 
pm  ftnivan  et  horre(e)  iu  locis  divcrsis.  Postca  vero  circa  fc- 
«■n  aaaiuupciouift  Marie  *}  in  opido  Bruchsal  venit  una  aqua 
«  obniplo  vt  quam  plure»  domus'^),  bumiues  et  Itorree  in 
Itaurliia  enauruut,  submcrsernnt  et  deplnoavit  et  fccit  damp* 

&  owJÜniatD. 

Eodem  anfio  ucondo  pracnotato  dux  Mcdiolanus  dccessit 


•-.  r 


AMwwIMw.  -  k)  8d  Itari  Sdwlla  attk  mimm  TmttlmOm  lUr  8t*U*. 


')  V(L  iBica   8.  las.  -   >>  EAaipfaofea  (Stithcclunmik«)  ^  616): 
HMm  Mgaiaa'.    OwgOfortog  6,  cm  erinnori  ao  deo  saeca  dl 
•M  HUT.  —  ^  IS.  Aiwnsl.     Vgl-  oben  S.  97. 
.£BML«.afcwTk.  v.r.  IX.  1.  8 


U4  Fester.  I 

in   pestilencia   ipsa  die  beati  Egidii  *))  qui  suo  tempore  po-  ■ 
teacior  fuit  totius  christianitatis.    Nam  multa  mirabilia  ante 
mortem  perpetravit,   et  Bononienses  suspiciebantur  per  tradi-  ' 
menta  etc.  '- 

Item  anno  domini   1400^  cirra  festum  Michafaelis  dm  : 
Aurelianensis  dominium  scu  comitatum  Luczelburgensem  ad  : 
suas  nianus  recepit.    Et  tunc  plures  domini  de  Almania  ad 
ipsum  confluxeruDt,  et  specialiter  dux  Luttringie,  marchio  de 
Baden  et  alii  quam  plures  comites,  et  reversus  ipse  dux  ad 
Franciam  circa  Nicolai  episcopi')  festum. 

Item  anno  domini  U03  circa  Micbahelis  quasi  nulluni  fiiit 
vinum  in  tota  Alsacia  ac  eciam  in  multis  aliis  regionibus  AI- 
manie,  Keni  et  Swevie.  Et  eodem  anno  deus  habundanciaa 
vini  dedit,  ita  quod  mensura  dabatur  pro  1  denario  de  opüiM 
in  Älsacia. 

Item  eodem  anno,  Bcilicet  3,  dominus  rex  Rupertus  domino 
de  Wirtenberg,  episcopo  Argentiuensi,  et  domino  Bernhard», 
marcbioni  de  Baden,  maxime  contrarius  erat  dominando  ii 
territoriis  eorundem.  Tandem  marchioni  territorium  sDim 
devastavit  in  tantum,  qaod  se  dedit  ad  gratiam  regia.  Et. 
bec  causa  fuit:  nam  voluit  ducem  Aurelianensem  contra  regem 
in  terram  suam  misisse  et  introduxisse ,  si  non  praeventnoi 
fuisset  *). 

Anno  domini  1404  post  Epiphanyam  domini  in  moctanis 
fuit  ita  magna  nix,  sicut  umquam  prius  visa  vel  auditum  foit 
in  nigra  Silva  vel  eciam  in  montibus  Lampartiae,  et  proptere» 
in  mense  Julü  eo  anno  Renus  fuit  tarn  magnus  et  grandis, 
sicut  in  centura  annis  umquam  Visum  vel  auditum  fuit  vel 
erat  dampnum  inauditura  in  civitatibus,  villis,  pratis  Renensi- 
bus,  ac  partem  pontia  Argentinensis  rumpebat.  Et  econtra 
in  mense  Decembrt  fuit  Renus  tam  modicus  et  parvus,  sicot 
eciam  in  multis  retroactis  temporibus  umquam  reputabatur  ab 
aiitiquissimiä  hominibus  Reni,  et  in  mulMs  ac  diversis  passi- 
bus,  ubi  nuraquam  visum  erat,  homines  ultra  Renum  equi- 
taverunt. 


')  1.  Sept.  Vgl.  oben  S.  97.  —  ')  1402.  Vgl.  die  Einleitung.  Über 
die  ZusammenkuDfl  Ludwigs  von  Orleans  mit  Herzog  Karl  und  Markgraf 
Bernhard  vgl.  liünftig  Fester,  Regesten  der  Markgrafen  von  Baden  za  1402 
November  7.  —  >)  6.  Dezember.  —  •)  Vgl.  künftig  Fester,  Rt^iesten  zu 
140S  April  1  bis  7. 


Reinhoia  Sl«l)t. 


11& 


De  rege  Ungarie  ot  Bonifacio  papa. 

lern   Anno,    scilicet  3  dominu«  SygJämundus,   rex 

ituiD  sciipsit  cnrdinalibus  io  Kouiana  curia  noam 

St   contiiiacrebatur  sc  niaxime  de  papa  Bonifacio» 

>ii  dedil  coiisilia  et  adiatoriu  Lati.<ilao,  duci  iMedio- 

lud  eum  cottaretur  di-peilcru  a  suo  r^uo  Ungarie 

psmuDdus  rex  fdictuui  in  rvgnn  »ao  omnibus  per- 

ilaribus  per  imiversuDi  [6tii)]  i'ecit,  quod  de  cetero 

aliquiä  de  regno  suo  quispiam  se  ad   Romanam 

iferrct  ncc  traiisJret  Um  diu,  doiioc  papa  sibi  dauip- 

len^as  refunderel^  quaa  ea  de  causa  liabuisset.    Hcc 

le  fait  coropilata*).    Eodem  anno  et  in  tncnse  JuliJ 

|iiu3  copia  fuit  dirccta  domino  Hnperto  regi  Ro- 

iovit«r  decto.    Eodemque  anno  Weuczialaus,  olini 

loruin ,    dcälitutus ,    contra    Jodocum ,   niarchionum 

Itigarit  et  euin  d^pellerc,  quaiuvis  jiatruus  fuJt,  prout 

de  ipso  laclum  est. 

{<ae  tnuo  exall&tionis  sancte  crucis*)  comites,   ba- 

ite&  ac  oobilcs  cum  duobus  aiillibus  et  ducentis  lan- 

|iii  faabueruQt  deceiu  mille  t^quos  et  regnavcrunt  ante 

pi  HetcDseni  cum  polcntia.     Capitaiiei  fueruut  liü  treä, 

M  PhyU|)pus  de  Naszsauwe.   dominus  de   Rolchen^)   et 

'len*).   Civitatcnses  praetacti  Ipsis  domiois  paci- 

EüuUtiu  comititus  et  dominis  triginta  luilia  florenorum^) 
boc  penaioncm  aiinuam  eis  dedcrunt,  ita  quod  ipsi 
i  fueruut  recedere  coacti 
m  eodeiu  aouo  nebule  tarn  grande  eraut  a  tempore 
IflHtie  iiutalta  domini,  quod  raro  videbatur  sot  ncc  luna 
^Kec  stelle  istis  teiuporibus  vise  prae  nebuüs  eraut. 
^■o  nodtcum  crevit  de  vino.  Hoc  fecit  pluvia  et  iu 
^Bul  pluvia  totum  dcslruxit. 

tletn  anno  praewripto  4  fuit  torneamenUim  raaximum 
^ie  doroinlca  pojtt  festuin  Uiclialielis'').  Ibique  fuerunt 
tli  regl»  Kuperti  et  12  nobilistc  de  Arßenlins,  percussi 


Pttobam.  aicbt  in  Ofen.    AscbbAch  I,  ISO.  21S.  —  >>  14.  Sep- 
HctE  oiul  Saarloois.  —  *)  JohsniL    Caimcl,  Hi- 
a  (1746),   513  verlest  dl<se  Fehde  in  das  Jahr  I4<M. 
~ira.O.  *tm  nur  tou  18  000  GutJea.  —  ■)  6.  Oktober. 

8« 


116  Fester. 

fuerunt  de  eisdem  Burcbardus  de  Mulnheim  alias  de  Rech- 
berg, miles,  et  Ulricua  de  Endingen,  milea. 

Eodem  anno  circa  nativitatis  Marie  f^tum*)  dominus  Al- 
bertus dux  AuBtrie  obiit,  et  sui  Australes  soccuboerunt  per 
Bohemos  et  üngaros  in  bello  et  multi  interempti  fuemnt  de 
Australibus. 

Eciam  eodem  anoo  in  vigilia  omntum  sanctonun  qoatuor 
mstici  de  villa  una  extra  civitatem  Argentinensem  traxenint 
nnum  plaustrum  vini  in  curro  uno  in  civitatem  Argentinensem 
ad  forum  vini,  quod  cum  mnltum  absurdum  fuit  dicere  et  au- 
dire,  sed  factum  fuit.  Attamen  via  eo  tempore  non  erat  lu- 
tosa  et  bona  fuerat  via,  quod  plus  quam  2  mensibus  cum 
dimidio  numquam  pluvia  visa  erat,  sed  aridum  fuit. 

Item  anno  domini  1405  ante  Valentini  dominus  Wilhelmos 
de  Diest,  episcopus  Argentinensis,  opidum  Zabem  in  Elsess 
et  Molnsheim')  dedit  ad  manus  domini  regis,  non  vocatis 
canonicis,  deinde  dedit  Offenburg  et  Gengenbach  eciam  ad 
manus  regis  Ruperti.  Ipsi  de  Obernkirch  noluerunt  facere  et 
renuerunt. 

Item  eodem  anno  fuit  ita  magna  caristia  in  Alsacia  Phi- 
lippi  et  Jacobi"),  quod  multi  homines  in  14  diebus  numquam 
panis  boluB  gustarunt.  Siliginis  quartum  Argentinense  solve- 
bat  12,  13  vel  14  sb.  den.  Argentinensium. 

In  sequenti  [67]  anno  treuga  et  pax  fuit  facta  inter  epis- 
copum  et  civitatem  Argentinensem*)  et  capitulum  et  totum 
concordatum. 

Item  eodem  anno  XIV.  die  mensis  Marcii  ignis  surrexit  in 
Bern  in  Üchtlaot,  et  combuste  fuerunt  mille  domus  et  horree 
et  loca  huiusmodi,  multique  utriusque  sexus  per  ignem  perie- 
bantur.  Vix  tercia  pars  opidi  seu  civitatis  mansit  inviolata, 
alie  due  partes  simpliciter  et  integre  combuste  erant.  Eciam 
Renus  fuit  in  mense  Junii  eodem  anno  tam  magnus,  quod  do- 
mum  in  ponte  Reni  Argentine  duxit  integre  ad  pratum  seu 
ouwam  nuncupatum  „Rieprechtzauwe*'^).  Ibi  dilaniata  erat  per 
aquam. 

Item   rex  Anglie  cum  gentibus  armatorum  contra  regem 

1)  8.  September.  Albrecht  Btsrb  am  14.  September  in  Elostemen- 
burg.  —  ')  Molaheim.  —  *)  1.  Mai.  —  *)  Am  26.  Mai  1406.  Strobel, 
Gesch.  des  Ebasees  S,  77.  —  >}  Ruprechtsaa. 


RcinlioU  Siecht 


117 


iYancie  et  coatia  coinilem  saocti  Pauli*),  qui  dedit  fugam  de 
lenüfaiu  suis  ultra  uiar«  Augliconiin  usque  ad  ■ . .')  vel  circa 
adreDiC  Populns  regiB  Francie  videlicet  multi  l)aroDCS  ßt  comi- 
lis  com  (DDuraerabilibuH  gentibus  armatorum  ipsüs  bellando 
ionuniut,  taiuen  Aoglici  prativalueruut.  Plures  iiiiliUä,  comi- 
lo,  baroD^s  et  nobiles  Fraiicigenorum,  plus  quam  ducenti  capti 
fiwruDt.  Actom  anno,  nieuse,  die,  quo  supra,  videlicel  auno 
quatoV 

Iben  eodem  anno,  videlicet  quinto,  Fridericus,  dux  Austrie, 
a  Yibruck  morans  cum  potentia  magiiH  voluit  obstider«  opi- 
4ai  saoctj  Galli  et  Appenzeller  iu  valle  ibidem  dictos.  Ipsi 
Orptoogijsen'')  rustici  reüisLcotes  cum  lapidibu»,  sagiUta  acalüs 
4(feftrioiübu8.  plas  quam  quiugenti  de  fnmuUs  domini  ducia 
iatervnpli  faeruut  per  eos,  ioter  quos  tarnen  fuerunt  vix  25 

»aotnlcs.     Actum  io  men&e  Juuü'). 
\   Item   eodem  anoo  praedicto  rnrnsls  Julii  circa  Udalrici*) 
ftodd   ctun  potfiucia   civitalem  Vcronanensem ,   id   est  Bern, 
Bfctume»uit  coDtra  dominum  Puduanuin  sibiquc  majjuum  damp- 
un  et  nuLzimum  fecerunt. 

TuDc  tum]>ori9  fiiit  niagister  Matlieus  Wormaciensis  epis- 
opos  rriQtinimtus  per  Innoccntium  srptimum  papam. 

Eodem  anno  ante  festum  Mnrie  Magdalene^}  rcx  Rupertus 
«dictum  fecit  cootra  Ma;;uutiueaseru,  Wormacieuseui,  Spyren- 
iraiet  Argentinenseni  civitatea,  quod  nullus  villanorum  deberet 
pbdom  ipsiä  iotro^lucere. 

Eo   tempore  circa    festum    assumpeionts  ßloriose   virgiuia 
Marie')  faemnt  coDfn*egati  plures  principes  et  domini  et  civi- 
lUettea  in  A»per({,  videlicct  Jobannes  un^biepiscopus  >[oguu- 
l|   tfemiis,  dominus  inarcbio  de  Baden,  dominus  Ehcrbardus  de 


•f  miwiilliiln  A)>br«*feaw  nr  "-*-^'™.  Odafaf  —  b)  «le.    tl«b«r  »te  VwMbM  im 
•M  HkU  (MclitlitMn  hMSa,  liMt  tieb  J*4o«h  Ktcbl  ■mlw. 


Aauw  Ton  Brabant,  Graf  lon  Saint-Pg),  t  ^  Ariocoart?  — 
Aee  frwufltiacli  -  englischen  Kriec  im  Jahre  1406  Tgl.  H.  Kfartin, 
da  France  4  Aufl.  b,  47&.  —  *)  O«meiot  iit  die  8chUcht  am 
17.  Jmi  1400.  VgL  Dioraoer,  Gwoh.  der  Schwels.  EldRvaob- 
iMtkift  1,  407  ff.  a.  Arah-  for  Schweiz.  Gesch.  ]9, 1  %.  be>.  17  Ober  dia 
iM  dv  OdtUmiD.  —  *)  4.  Juli.  Veroaa  «rgab  tich.  f  ou  Francsco  da 
(krnrs.  iem  Item  nao  Padiii,  utrgcgcbeo  am  32.  Joal  lUifi  an  Vi-nedig. 
),  Qtath.  der  tUl.  SlaaUtit  3.  11.1  fg.  —  *>  22  Juli.  —  *)  16  August. 
M  büAii  FMtcr.  Blgaitin  la  I40&  uin  Augoit  10  uiid  UTA.  5,  740 
All.  i  ühgr  dea  Ta«  aa  Asbei^. 


118  Fester. 

Wirtenberg  et  ambasiatores  Ärgentinenses,  et  postea  iterum 
coDgregati  in  Marcbach.  Ibi  concluserunt  praetacti  domini 
ligam  ad  quinque  annum'). 

Item  anno  domini  U06  dominus  res  Rupertus  cum  domino 
Lotringie  duce,  lantgravio  de  Hassia  et  cum  multis  comitibos, 
baronibus  et  eciam  civitatensibus  imperialibus  plus  quam  cen- 
tum  mille  equis  in  civitatem  Maguntinam  venit')  in  die  Epi- 
phanya  domini.  Eodem  quoque  die  pro  paite  alia  venerunt 
domini,  videlicet  dominus  archiepiscopus  Maguntinensis,  dominus 
marchio  de  Baden  et  dominus  de  Wirteoberg  cum  quibusdam 
civitatensibus  Swevie  et  ceteri,  qui  cum  eisdem  erant  in  liga, 
cum  octogentis  equis  ad  placitandum.  Ibidem  fuit  eciam  do- 
minus Coloniensis  archiepiscopus,  qui  [67  b]  mediator  fuit 
inter  regem  et  suis  adversariis  iam  tactis*).  Et  placitarunt 
ibi,  postea  in  Spyra  circa  dominicam  Cantate*),  postea  circa 
festum  Petri  et  Pauli*)  apostolorum  in  Andernach  semper  eo- 
dem anno.    Quomodo  uniti  fuerant,  nescitur  modo. 

Item  eodem  anno  praetacto  in  Ytalia  Venici  civitatem  Pa- 
duanam  cum  Castro  obtinuerunt,  ceperunt  dominum  Paduanum 
cum  duobus  filiis^)  et  duxerunt  eos  ad  Yenecias  ibique  eos 
necaverunt,  ut  in  futurum  securi  ab  ipsis  essent.  Et  ante 
civitatem  Paduanam  plus  quam  ad  annum  jacuerunt  cum  po- 
tencia,  donec  venerunt  intus  et  possiderunt  eandem,  quam 
adhuc  habent  in  potestatem  Venetorum. 

Oe  marchione  de  Baden. 
Item  nota:  dominus  marchio  de  Baden  Bernhardus,  licet 
plures  habuerit  filias  cum  uxore  sua  de  Öttingen  orta,  tarnen 
Qumquam  filium  habuit  nisi  primogenitum,  Jacobum  nomine, 
qui  in  anno  domini  1407  XV.  die  mensis  Marcii  natus  fuit  et 
baptizatus  XVIII.  mensis  praedicti.  Sex  Ipsum  levaverunt  de 
fönte  sacro,  videlicet  dominus  abbas  de  Mulnbrun*),  dominus 
abbas  de  Albe'),  dominus  abbas  de  Gotzaw^),  praepnsitus  de 


')  Der  Marbacher  Band  vom  14.  September  1405.  —  *)  Vgl.  den 
Bericht  der  Strassburger  Gesandten  vom  9.  Januar  1406.  ETA.  6,  36. 
—  ')  9.  Mai.  Über  den  Yermittlungstag  zu  Speier-Heidelberg  s.  BTA. 
6,  69.  —  *)  29,  Jani.  Vgl.  künftig  Fester,  Regesten  zu  diesem  Tage  q. 
ETA.  6,  73.  88  Anm.  I.  90  No.  56.  —  *)  Francesco  und  Giacomo.  Die 
Hinrichtung  des  alten  Francesco  fand  statt  am  17.  Januar  1406.  Leo  a, 
a.  0.  S,  115.  —  *)  Maulbronn.  —  ')  Herrenalb.  ~  ")  Gottesau. 


BdDboM  Siecht. 


119 


!*),  dominus  Jobauncs  <le  Eftgcneck,  miles.  mngistei-  curie 
oiATcbiotu«.  Et  uxor  Thcoderici  Kotier  sola  levavit  infautem, 
praScU  a^tilcruQt. 

Eodeni  anno  7  babunilanoia  copiosa  crcvit  de  piftdis  et 
il,  qaaro  in  plurihus  annis  um()uani  visotn  fuerat.  ModiuB 
Agtnb  5  sh.  den.,  iiiensura  vini  per  2  den.  Et  eciam  eo  nnuo 
andiqaa  erant  ae  pcstilencia  generalis  pcv  Almaniain 
usque  Martini  Tesluin. 
Item  du  Aurcliancnsis,  frater  regia  Francic,  per  duceni 
lr— ;  ,!i.  inieremptus  fuit  codera  anno  scptinio  XXIIII.  mcnais 
:■  rnrisiis  in  platea  publica  circa  boram  octavara 
■>  et  bitrocionaliter.  Tunc  temporis  dux  potcotissimus  erat')- 
Item  eodem  iinno  XIX.  mensis  Septemhris  ideiu  Uurguiidie 
dax  per  fiiiam  regis  Fraucie  primogcnitum,  vidclicet  I>C'lphi- 
BQiu.  ectam  ioterfectua,  qui  duK  uciani  astiitissinius,  itoten- 
tiMmas  tociun  cbristianilati:;  fainiibatur^). 

Item  eodem  anno  geptimo  iucepit  yenips  tani  vebcmenter 
n  feato  Martini  et  frigus  tarn  extunsuni,  quod  mullis  teni- 
peribus  equatiias  Duniquam  fuit  factum  nee  auditum^),  ßcuus- 
^oe  n  ■  .-  ■  ^r(tur  a  sumnio  eius  ortu  usquc  ad  lacum  Alleciiiii*) 
et  li-  ),  quod  iti  prufesto  beati  Antbonli^)   omni.s  vc- 

tun  ODcrosa  in  glacie  Reni  ultra  vcctarunt,  sicut  fuisset  in 
V01  stnta.  IIoc  frißus  duravit  usqtic  ad  ullimam  dieni  Janu- 
iriir  et  ia  rupciooe  glaciui  niuguuiu  fecit  dampiiuni  in  uioleu- 
4iiii  intefiris  cum  domibus,  horrcts,  quae  Huxerurit  in  Keao, 
et  pDDleni  Argenlinetisein  de.struxit.  F.t  Rurrcxit  iu  partlbua 
fribrndam  Rc-ni  nccnon  alibi  fames  et  dofectus  farinc  propter 
<cfectum  niolcodinorum.  Eciaiu  multi  obierunt'')  ratione  fri* 
inü  buius  byemii»  duriciant.  In  fri^^ore  extenso  cccidit  nix 
^^vtiti  valde,  et  subito  [68]  noxcium  una  per  caltdilalcm 
Mri«  iKsftelaius  et  recessit,  qui  aqua(m)  eciain  augmcntavit,  et 
w  jctups  Ute  tcmiluavit  tinem  sunm  in  vere'). 

*)  Mr.  —  b|  hrl  —  fi>rtl*  te.  «nl  odar  (urtiMrl  ^  c)  Iti   dar  ü*.    Mtbt  vor  rallnn« 

0  Hort^  t  Opnarnhem.  —  ')  VgL  aber  die  ErmrirJuni;  Ludwigs 
Oriioa  II.  Mirtin.  llistoire  de  fnmce  6  (4.  Autl),  iii2  ff.  und  Jury. 
fia  fa4itiqae  de  Louli  de  Fruw« ,  duc  J'0rI6am  —  *)  Johann  der 
vorde  airhl  U(/7,  Bon.leni  am  10,  Sejit.  U19  auf  der 
IfUa  «m  Jioalareau  tu  tiegenwari  Karb  VII.  iIuiyU  Tiuincisrui  DuchAt«! 
rnrnmiu.  ü.  Marüo  a.  a.  U.  Q,  &8  ff.  Vu).  oben  die  Einleiuinit.  — 
[fiUMcDt  «OS  AlenwDicum,  Bodensee  oder  =  Zatttcm.'«.  Almtin.-  [Alk- 
)|  —  >)  17.  Jmnur.  —  ■)  über  di«en   kalten  Winter  vgl.  ausser- 


120  Fester. 

Nota  anoo  domini  1408  Leodiensea  obsidebant  episcopum 
ipsorum,  videlicet  Leodiensem,  filium  ducis  Hollandie*),  ™ 
Mastrich")  opido  cum  ceütum  mille  hominibus,  prout  dicebator. 
Item  ipsi  Leodienses  totum  clerum  expulerunt,  qui  tuDc  erat 
episcopo  et  quamplures  fautores  ipsiu3  episcopi,  et  nobUes 
cives  potenciores  civitatis  alienum  receperunt  episcopum  in 
dominum  ipsorum').  Sed  episcopus  prior,  frater  ducis  Hol- 
landie^), cum  suis  civitatem  Leodiensem  multum  invaserunt 
magnumque  dampnum  tarn  personis  quam  rebus  sepins  in- 
tulerunt.  Circa  nativitatem  Johanois  baptiste  episcopum  prae- 
tactum,  fratrem  ducis  Hollandie,  in  Mastriet  cum  potentia 
civitatenses  Leodii  ipsum  episcopum  quasi  cum  ducentis^) 
milibus  personis  obsidebant.  Et  dux  Hollandie  multos  princi- 
pes  reges  et  magnatos  invocabat  auxilio  sibl  et  fratri  sao 
episcopo.  Sic  infiniii  principes  et  nobiles  in  magna  copia  suos 
direxerunt  armatos  contra  Leodjenses.  Nam  Mastriet  per 
Leodienses  obsessa  cum  potentia  fuit  ad  17  septimanas,  sed 
post  hoc  Leodienses  a  Mastriet  versus  Leodium  recesserunt 
die  beati  Mauricii^,  quia  intellexerunt ,  dominum  ducem  de 
Burgundia,  sororium  episcopi^)  cum  potentia  fore  ante  qua- 
dam  civitate").  Sic  Leodienses  omnes  credebant,  dictum  do> 
minum  ducem  contra  eos  bellaturum  et  se  praeparaverunt  et 
se  armaveruttt.  In  congregacione  erant  43  milia  vironim 
multum  bene  armatorum,  et  ipsi  inter  se  edictum  fecerunt 
sub  peua  corporis  et  rebus,  quicunique  ab  altero  fugam  daret, 
execucio  pene  fieret  sine   misericordia*).    Hec  percipiens  dux 

K)  alc, 

dem  die  kürzeren  Notizen  bei  Eönigshofen  (StfLdtechroDiken  9,  866  nnd 
Mone,  QuellenBanmil.  1,  256)  und  Matemus  Berler  (Code  historiqae  de  U 
Tille  de  Strasboui^  2,  45). 

■)  Bischof  Johann  ron  Luttich,  Sohn  Herzog  Albrechts  von  Baiem, 
Grafen  von  Holland.  Zur  Sache  vgl.  Henauz,  Histoire  du  pays  de  U^ge 
1,  267  ff.  H.  Martin  5  (4  6d.),  490  fg.  494  ff.  —  <)  Maastricht.  —  >)  Die- 
tridi  von  Hom,  Archidiakon  in  Lüttich.  —  *)  Wilhelm,  Sohn  Albrechts. 

—  ')  sie.  Vgl.  oben.  Die  Zahlen  sind  natürlich  stark  übertrieben.  Vgl. 
die  oben  Anm.  1  angeführten  Werke.  —  *)  22.  September.  Vom  24.  Juni 
bis  22.  September  sind  nicht  ganz  IS  Wochen.  Die  Zahl  17  hat  übrigens 
auch  Königshofen,  Stftdtechroniken  9,  912.  —  ^)  Johann  der  Unerschrockene, 
Gemahl  der  Schwester  Bischof  Johanns  und  Herzog  Wilhelms,  Margaretha. 

—  ^)  Auch  die  belglBchen  Quellen  schwanken  sehr  in  ihren  AngaboL 
H.  Martin  1,  496  schätzt  das  He«r  der  Stadt  auf  40500  Mann,  Henanx 
1,  272  wohl  richtiger  auf  nur  18  700  Mann. 


Reiabold  i>l«clii. 


121 


-indic  |n-&etiötuinatus  io  uoctc  eadeiu,  vidtilicet  beati  Mnu- 

^li  ÜMcem  noiliindie  nuncios  niisit,  qui  sciiem  percipiens 

cum  plariboä  gentibus  nobiliuii]  altera  üie  ilüniioica  cra- 

RiM  Mauricti*)   ad  ducem  Burgundiu   vr^uit  Ix>0(lion3ihus  ig- 

MraaUba»  el  eus    in  cauii»)'^    vjrilitxT   buUanilo   invaseruut. 

El  sie  de  gratia  oniDipotentis  dei  Justicia  ibi   per  prindpcs 

et  oobfles  omavs  prnprii.s  in  persuuis  cum  gentibus  suis  tam- 

qam  looBcs  rugienies  voraces  et  virilem  eos  Leodieiises  in- 

Ttsenut  bofribiliior  vt  pracvaluerout,  ita  quod  ipai  praetacti 

liriacii»«*  in   codem   bello  plus  quam  34  705')  bomincs  Leo- 

feaMom  civitatis  cum  coruui  complicibus  intereiupti  iueruntt'}. 

Et  bcJlam    idem  iucepit   die  douiiaica    praeili(^a  hora    pHma 

|iMt  ineridicm  et  duravit  asque  ad  Docteai.    Kt  de  niaue  do* 

nini  pravtActi   iteruiii   ad   caniputn   veoerunt  voleuteä  videre 

Leottieosta  utü.'tuoa,  iiiter  quos  iaveneiuiil  bpi&cupuni  i|isoiiim 

^QRn  Toranint  et  reccperunt  pro  domino  contra  verum  eorum 

i|i|copuQi,  et  reiwrierunt  fi'atiein  et  pnirem  ttusdcin  cpi«copi, 

fU^eet    dominum    de  pHrwisjc^j,    cum  Dkultis  nobihbus,    qui 

ine    propter   Leodeosium    laerunt    omueü    mortui.     Feria'') 

icröa*)  «»lueaü   ipsi  cquitaveruiit  ad  civiLalem  Lcodienscm. 

htm  aotoqüam  bellum  iam  dictum  factum  fucrat,  dominus 

if  Heogeüperg^  ante  civilatcm  Mastriedit,  quam  ipsi  o^islde- 

biai,   p]u5  quam  quiriquc  iiiilia  bomimim  Leodiensium  iuter- 

lidt  cnii)  suis  coadjutohbus.    Hoc  totum  fccit  [ti»^']   nmlicia 

■eekaaicoruui ,  qui  Tolebaiic  toium  clenim  cum  tiobilihu»  de- 

ffiacK,  proat  dudum  plurics  fcccrunt.    IIoc  omnipotens  deus 

•kiritti  Doluit   cof)8«ntire,   s«d  magis  eos  emendare.    Eciam 

tOK  ultra  bellantes  pro|dcr  fpiscopum  Holland(ie)  idem  epis- 

n|(t9   WKum   hAhuit   pluä  quam  quinque  uiilia  armigerorum 

civitali'U,    Leodiuni.  llertinger'')  et   Sant   Trut*0  etc. 

ue  96  dederuul  ad  graciam  episcopi  lIollftQd(ie),  qui 

Ttns  eorniD  erat  epificopus. 

Hf  «unt  artIcuU  subscripti.  qui  i>er  L^udiensem  in  civitate 

>.  aaica.—  k)  rth  ^  «>  riMttL  -  4)  «u.  aar  (—  »vs  toucm«  r 
■)  M  des  Dorfe  ütfa^  b.  Toogeni.  —  *)  K6nigahof«i  a.  •■  0.  lAhlt 
«dSfitta  Am*  Suult  94  00U,  di«  BMeler  Fort«etnuiK  d«8  KMigsfaolea 
il>üM«tir  I,  :•-<»)  82  AM  £nddaf«lie.  Wuentlidi  tüedriser  sind  wieder 
^  £4klrs  far  bdfiMbeit  AnjttUrtilr.  —  'J  Heburb'h  roa  Höre,  Herr  ron 
Vm«.  -  «I  ^,  ijepteBbw.  —  ^}  ifeiuiegftuV  Vgl-  Benaux  1,  270.  — 
'  U  Tm>d. 


122  Fester. 

debent  depoai  et  eciam  in  constrictu  eorum,  ubi  ipsi  habent 

mandare')- 

„Zu  dem  ersten  male  so  solleot  die  von  Liiticb  und  alle 
andere  stette  in  dem  lande,  die  zu  dem  stift  gehörent,  alle  ir 
brieff,  alle  ir  fryheit  grosz  und  dein  bringen  gein  Berge  in 
Hainegee^)  und  sollen!  die  alle  tot  und  gentzlichen  abe  sin 
ewiclich^. 

„Item  daz  capittel  von  dem  hohenstift  sol  nymmer  me  key- 
nen  biscbofl  welen  one  wyssen  und  willen  eins  herczogen  von 
Borgunden  und  Hollanden  und  ir  nachkomen. 

„Item  so  sol  man  zu  Lütticb  alle  jare  nuwe  schoffen  machen 
und  sollen  zwen  brüder  nit  schoffen  sin,  noch  der  vatter  noch 
der  son,  noch  zwen  gevattem,  noch  keiner  der  des  andern 
tochter  habe  oder  hette. 

„Item  ir  meisterschafft  und  alle  ir  recht,  die  sie  gehapt 
haben,  die  sollen  abe  sin  ewiclichen. 

„Item  so  sol  der  bischoff  von  Lütich  und  alle  sin  nachkom- 
men in  dem  stift  zu  Lütich  und  in  allen  slossen  seczen  und 
entseczen,  dein  und  grosz,  und  sol  daz  lant  keinen  gewalt 
me  han  in  keinen  weg. 

„Item  die  bürg  zu  Hynemag")  sol  er  spysen  und  beseczeo 
nach  sinem  willen,  daz  doch  vor  ein  bischoff  nit  getün  dorfte, 
und  m&ss  doch  auch  zu  den  heiligen  sweren*). 

„Item  alle  andere  sloss  mag  der  bischoff  auch  nach  sinem 

a)  itr.    Eb  Ist  wohl  la  Ibbcd:  zu  Hjne  (=:  Hnlen,  Huf)  intg  er  etc. 

')  Die  Artikel  des  Ausspruches  der  Herzoge  von  Burgund  und  Hol- 
laud  hsben  in  die  K  lingenberger  Chronik  (Aasgabe  von  Henne  von  Sar- 
gaua  S.  171  ff)  Anfnabme  gefunden.  Sie  decken  sich  nur  teilweise  inhalt- 
lich mit  den  folgenden  Artikeln  (vgl.  die  folgenden  Anm.)  nnd  Bind  wie 
diese  eine  Übersetzung  aus  den  lateinischen,  bezw.  vlämischen  Originalen. 
Ob  die  Originale  veröffentlicht  sind,  kann  ich  nach  der  mir  in  München 
zu  Gebote  stehenden  Litteratur  nicht  ermitteln.  Auszüge  bei  Henauz 
a.  a.  0.  —  *)  Hennegau.  —  *)  Klingenb.  Chronik  172:  „It.  es  sond  ouch 
die  von  Lüdich  all  ir  frihaiten,  die  sie  gehept  faaind,  es  sig  von  herren, 
kaisem,  bischoffen  oder  bäpsten,  oder  süss  wie  sich  die  haischend  aut- 
wurten  gen  Berg  im  Henngöw  in  unser  der  vorgenanten  [Herzoge  von 
Burgund  und  Holland]  hand,  uff  den  nächsten  sunnentag  nach  sant  Martis 
tag  der  schieroat  kompt".  —  *)  „daz  doch  —  sweren"  ist  offenbar  ein  com- 
mentierender  Zusatz  Siechts  oder  seines  Gewährsmannes.  Vgl.  Klingenb. 
Cbron,  172:  „It.  ouch  sond  die  von  Lütich  die  vesti  ze  Hü  . .  .  dem  bi- 
schoff ingeben  und  jn  lassen  besetzen  und  entsetzen  wie  jn  das  guot  dank 
und  eben  ist". 


neinbold  Slecfal 


123 


«3len  bestellen,  duz  mäsc  voruiali^  ein  biscbof  vt-rswereu,  daz 

das  nit  te(e'). 

«Ilem  all»  tstette  des  styftz  Kolleat  nymmcr  gcsprcclieu  noch 
zosiimincii   haben  od  eins  bischoffs  willen  und  wy9.sen, 

dano  ist- 

Jleni  de»  zweynen  herczogen  soi  ilaz  lanl  geben  zwcjTiial 
ttu£«Qt  und  zwenczig  tusent  scbill  vor  ir  (cost,  die  sie 

ipt  hanL 

.Item  dieaell)en  Kvreu  berren  von  Diu-gunde  und  Hullaude 
lUBi  Ton  ir  selbs  wegen  mit  ir  selbeü  gell  ein  kii-cb  tun  bu- 
■vo  uff  die  stat,  do  der  ätrill  ^esolieben  ist.  und  sollent  da 
Tier  prieeter  sin.  und  sol  man  den  alle  jare  zweyhundert  kom 
[6»J  ^flti  ewiger  gult  geben,  und  alle  jare,  als  der  stryt  ge- 
«iiciien  ist,  nff  denscltien  t»|j;  sotlent  die  ptafTbeit  ein  berliche 
■m  off  üem  frouultan*  uä  dt-ui  tiucbsten  Stylit  singen  und 
•tez  Bbcndea  und  des  morgens  vigiligi*  und  M>]nu%si-  etc. 

.IlFiD  die  von  Töwin*)  sollent  ir  tore  und  ir  niuren  abe- 
bnriieii  und  ir  graben  sleHfen.  nymemie  wyder  zu  bnwen. 
Um  du  dir  statt  vnn  Towin  und  die  statt  von  Fossz')  und 
die  «Alt  von  FlorjnM  und  die  stat  vonTvaant^)  und  die  stat 
w  Hwdcn*)  Tongern  sollent  ir  tore,  die  wyder  die  stat  Ma- 
Mjfl  inzi^t,  abebreohen  und  die  niuren  40  rlnfiern  lang 
mydrisjit  und  auch  die  |)orten  abebrecben  und  die  graben 
4t^9ta   ujmI    urmniemiee   wyder  zu   buwen  noch    \ryder   zu 

»Ilfm  daz  gemein  laut  sollent  nyminer  me  tUue  wyder  eynen 
fn  kfVMT  oder  knrtig  oilrr  wyder  die  kröne  von 
Onefcrarieb  und  W7dc'r  den  herozogen  von  Hollant  und  den 
hmcugeu  von  fturgunde  und  wyder  deu  gralTen  von  Namen  ^) 
nd  ftlk*  ir  nachkamen*)- 

«Ilem  so  x\ut  die  besten  von  l.iltticb  von  der  von  T.ultich 
Wtgat  prsrhickt  zu  Berge  in  Ilftnege  und  zu  Maslerietht  und 


')  Wv  nt>ca.  —  1]  Thufn.  —  *)  Fomm.  —  *)  Wohl  für  CMtvin?  — 
t  Dnw.  —  •)  Iltrck?  —  *i  Vgl  Klinmith.  Uiroo.  173:  „It.  euch  sdl- 
iHidir  Toii  I>jiwiy  —  AD  »tbloNi  (and)  i^^^llI^  —  *)  Nmnur.  —  *)  Kün- 
ftig Cbron.  173l  ,1t.  «  Bonil  ouch  Binicr  gctuon  oocli  wappcn  vidcr 
tlakMg  na  Frankikli,  wiiler  ain  hertKogtui  von  Buri^iiii,  wiiler  ain 
iMtoim  Htm  HnlutJ  tunüi  wiiW  ain  p-affen  toh  MeainUr  luscrbalb  iretn 
kaJ  aa-ch  nff  «  liocltmi,  tM  wer  ilerui  mit  irfla  obrutcn  herren  den  loÜKr 


124  Fester. 

ligent  da  in  gyselschafft  und  alz  lange  dablyben,  byss  dise 
vorgenante  artickel  und  puncten  alle  geswom,  versichert  und 
versigelt  werden  etc.". 

Item  anno  domini  1409  duxissa  Äustrie,  uxor  ducis  Fri- 
derici  Austrie,  filia  regis  Romanorum  Ruperti,  quae  decessit 
ab  hoc  seculo  XV.  die  mensis  .  ■ ."),  quae  eciam  tantum  fuit  15 
annorum  et  obiit  in  puerperio*). 

Kadern  anno  feria  quarta  post  Estomihi')  dominus  comes 
de  Wydemftt^),  qui  fuit  frater  domini  ducis  Luttringie,  exivit 
ultra  mare  versus  Jerusalem  peregrinando  ad  sanctum  sepul- 
crum  etc. 

Item  filia  regis  Anglie,  uxor  domini  Ludewici  comitis  Pala- 
tini  et  Bavarie  ducis,  quae  decessit  ab  hoc  seculo  in  Hag»- 
auwe  circa  festum  Penthecosten*),  et  ipsa  inclita  domina  se- 
pulta  in  ecclesia  coUegiata  opidi  Nove  Civitatis^)  in  dyoceai 
Spirensi  siti,  cuius  anima  feliciter  in  pace  requiescat.  Actum 
in  anno  praescripto  1409  etc. 

Item  comes  de  Sarwerde,  alias  de  Morsche,  habuit  congre- 
gacionem  magnam  plus  quam  duo  milia  hominum  cum  comiti- 
bus,  baronibus,  et  plures  milites  volebant  contra  dominum  de 
Komersch^  et  pemoctarunt  aliqui  prope  Muselam^  cum  quin- 
gentis  equis  bene  vestiti,  omati  et  armati  et  fomiti  cum  eqois 
pulcherrimis  se  locarunt  ad  requiem,  quod  fessi  [69  b]  et  pauIo 
post  mediam  noctem  et  ipsi  non  avizati  nee  circumspecti  om- 
nes  capti  fuerunt  ab  illo  Comersche  demptis  domino  ßemhardo 
de  Eberstein,  comiti,  et  plures  alii''),  qui  secum  jaeuerunt,  qui 
nudi  evaserunt  et  natarunt  ultra  aquam  Musel  et  nichil  om- 
nino  secum  de  suis  portaverunt  nee  vestes  nee  arma  nee  equos. 
Ceteri  capti  ad  civitatem  Barensem^)  in  terra  ducis  Luttringie 
sitam  erant  ducti.  Et  illam  tradicionem  quidam  miles  seu 
baro  de  Kommersche,  malignus  homo,  huiusmodi  ordinavit  et 
fecit.  De  captivis  tamen  nuUus  moriebatur  in  vineulis,  et  hoc 
actum  erat  in  vigilia  apostotorum  Petri  et  Pauli^)  anno  supra. 

■)  TiD  Tcxts  aloe  Lücke  fQr  den  HonMinBmeii.  —  b)  ilc. 

1)  Nach  CohuB  Stammtafeln  32  starb  sie  am  81.  Dez.  1409-  — 
't  20.  Februar.  —  ')  Vaud6mont,  d^partement  Meurthe  et  Moselle.  — 
*)  26.  Mai.  —  ^)  Neustadt.  —  ^  Commercy.  Das  Folgende  ergftnzt  dai 
venige,  was  A.  Calmet,  Notice  de  la  Lorraine  1.  258,  über  diese  Tor- 
gänge auf  Grund  anderer  uDgcnaonter  Quellen  zu  sagen  weiss.  Vgl.  aacb 
Lehmann,  Ora&chafi.  Hanau  -  Lichtenberg  1,  201  und  Strofoel  3,  85  nach 
Specklin.  —  ')  Bei  Harn  nö.  Diedenhofen  an  der  Mosel.  —  &)  Barr.  — 
—  »)  28.  Juni. 


ReinboM  Slecbi. 


125 


Post  hoc  dominus  Luitewictis,  comes  Falentinus'),  mnrohio 
de  Baden,  episcopus  ÄrgL'ntincQ.si.s,  dominus  WiUielimis  de 
EbcnUtfa  et  domiuus  de  Sarwerde,  comites,  venenuit  nd  dieui 
pUciti  Hd  civitaU-m  Meteuseni')  pro  caplivis  redinumdis  prae- 
BflUtts')  et  invocjibant  regem  Krancie  pro  iusticia  mini^tranila. 
ateaptt^i  lik'rarentur,  scd  nihil  obtinuerunt.  Nam  coDSiliarÜ 
qiritts  re^Eis  praedicli  dixevunt  partibus  ambabus,  utrum  vcllent 
wi  pftttuBentuin  et  ibi  ittaic  judicio.  Tautiinici  l)bentt>r  cou- 
MBiisaeiit,  sttl  nihil  deti^rmitiatuiri  et  sie  nuusquisquf  ad  ca^ain 
onuB  rediit.  Depost  domiinis  niarchin  de  Baden  et  dominus 
ifiwopas  Arppntinensis  et  Ludwicus  de  Lichtenberg  versus 
fnanÄtjn  cquturunt  ad  vUlam  I'arysius*).  Ex  parte  capti- 
Tonim  eomcfi  do  Sarwerd  erat  cum  Kntirho  de  Kamcrsche 
Oflivo^  rtilimendü.  Sed  onines  itennn  infceto  negocio  circa 
MuBi  Katiierinc  virginis')  repntriaverunt,  eciam  eodcm  nnno 
jfmcdpto,  scilicet  nono. 

Abdo  domini  1410  in  die  divisionis  apostolorum'^  doniini 
0laBM*adAti)rr8  Almanie  fratrum,  alias  dicti  Theutflnimnim  in 
BrtaQ«^  cum  potentia  iniravenint  terretoriuiii  regis  Kracko*) 
9%  Folonic,  intcncionis,  ipsum  expcllendum  de  rcgno  suo. 
DktttS  nx  auxiliam  fratris  sui,  regis  Littawc"),  pcttit,  qui 
kBMiil  Tencrunt  ver&us  dominos  Theulunii^orum,  et  victoriam 
■htiBUlt  ipeo  rex  contra  eos-  Et  cmcisignati  ordinis  eiusdem 
nMen  infinit!  et  eeiara  prn  parte  regis  prcdicti  interfccti 
it,  tcd  tarnen  inaior  pars  fratrum  cruclsignatovum  plus 

nmmo  interempti.  prent  direbatur"*). 

lIciD  codoni  anno  cirra  Mauiicii")  fiUi  ducis  Aurelianensis, 
fanun    poter  fuit  fratcr  regis  I-'rancie,    (et   patruuH  pnu^dic- 


■1  Banog  Lodwifi  VIL  d«r  BuiifO  Ton  Bniern.  —  >)  Der  Tag  fnnd 
in  Hctx.  •omlom  io  Kaocjr  sUtL  UTA.  ß,  -IFB  Anm.  1.  —  ')  Uii. 
de*  Ge&Bgcsen.  voo  denen  Cftlmet  a.  a.  0.  dnifru  whr  cnlatcUtu  Nn- 
•atohrt.  hrtanilon  sicli  pftlzisi-he  und  badtecliG  Voiuillen  nia  Üwiker 
<«■  SkUl^m,  Wolf  Mm»  <voo  Bergf,  Obrceht  Hnlt  (von  Ti<!fctirin^  a-  a. 
vi  MarltRnf  BernkanU  Scliviefcereohn  Ludwig  oder  Iiudrmftn  Vf'.  von 
Üdrf  biig.  Vgl.  künftig  Fehler,  bad.  RofesteD  ni  HOO  Juli  I  Auch 
^ttxmmhwr  Hliiiker,  der  SAagtv  Priedrirli  von  DitGch,  (iraf  von 
war  oaler  den  OefluigeiiMi.  —  *)  Paris,  —  ')  25  November. 
•*\  Ifiu  Jatt.  —  *)  Prauseo.  ~  »I  KrttloiH  Jigiello.  *)  Witi»ia  von 
w  Bklil  dar  Bnider  Ja|[ieIIo'B.  —  >*)  Scfalacbt  bei  Tannroberf; 
1410.  V(l  du  utsfOlirliclMr«  deataclifl  £nilduiig  in  Königs* 
Cbronik.  SUduchr.  9,  018— ö.  ~  ■•)  33.  September 


126  Fester. 

torum  ducum,  dux  de  Burgundie  latrocinium  in  patre  ipsorum 
ducum  Aurelianensium  fecit) :  filii  vero  habueruot  45  000 
equestres  bene  armatos  nobilium,  80  000  pedestres  ad  bellan- 
dum  contra  ducem  Burgundie  et  Tictoriam  et  campum  optin- 
uerunt  cum  potentia,  quod  jus  et  justiciam  quaesierunt  et  oc- 
cisionem  patris  vindicaverunt'). 

Obsessio  regis  Sygismundi  ante  Francfordiam. 

Item  eodem  anno  post  Viti  et  Modesti')  dominus  archiepis- 
copus  Treverensis  cum  14  000  equestribus  jacuit  ante  opidnm 
Francfurdiense  [70]  ibique  expectavit  dominum  Sigismundum 
regem  Romanorum  etc.  et  in  despectum  episcopi  Moguntinensis 
aveniente  rege  ipse  recessit  de  loco  ad  patriam  suam. 

Conlroversia  inter  dominum  episcopum  Spirensem  et  civitatem. 

Nota  in  anno  domini  1411  circa  festum  Johannis  baptiste 
dominus  Kabanus  de  Helmstat,  episcopus  Spirensis,  pro  Vihet- 
tatibus  et  privilegüs  ecclesie  sue  i])se  se  opposuit  contra  cives 
et  totam  civitatem  Spirensem,  quia  ipsi  cives  libenter  omnia 
praenotata  privilegia  clericorum  Spirensium  subpeditassent  et 
pro  sibimet  ipsis  obtinuissent.  Sed  casus  non  se  ad  hoc  ob- 
tulit  totusque  clerus  exivit  et  recessit  a  civitate  Spirensi  cum 
Omnibus  utensiliis,  clenodiis,  i-eliquiis  suis^).  Communitas  et 
mechanici  intelligentes  potenciam  episcopi  et  viderunt  cottidie 
augmentum  armatorum  contra  se  tumulari,  statim  inclinati  ad 
concordiam.  Episcopus  intentum  suum  viriliter  cum  provi- 
dencia  magna  prae  omnibus  praede^essoribus  obtinuit. 

Item  anno  domini  1411  circa  festum  beati  Martini  do- 
minus dux  Ludwicus  et  Palentinus  comes  prope  Oppenheim 
cepit  cum  potencia  dominum  advocatum  de  Hungstein,  id  est 
suos  in  numero  60  personas  tarn  nobilium  quam  ignobilium, 
qui  habebant  quingentos  equos  volentes  praedare  civitatenses 
imperialibus"),  videlicet  Ulmenses  Augustinenses  boves  magnoa 

t.)  atc. 

I)  Diese  Angaben  8ind  durchweg  irrig.  Ein  Sieg  der  Orlöansscheii 
Partei  war  der  Vertrag  von  Bic^tre  Tom  2.  November  1410  nicht.  H. 
Martin,  Histoire  de  France  &,  511.  —  »)  15.  Juni.  —  »)  Für  diese  seceSBio 
des  Speirer  Klerus  war  bis  jetzt  die  einzige  Quelle  Lehmanns  Chronik 
795.    Vgl.  Remling,  Gesch.  der  Bischöfe  zu  Speyer  2,  27  fg. 


Keiobold  Siecht. 


127 


ntiincrn.  Kt  mc  ip^f>  d«tninu^<  (lux  |icr  fratii'm  siiiim 
cum  tetoris  militihus  prusjH-iv  morcntores  praetacUis 
it  et  rodomil.  Et  in  parte  domini  diicis  quiilem  milcs 
tus  tbidom,  dictU!«  Atbcrtiu  üoler  de  Kavcnspur^,  euius 
tvquiescat  in  \iacv. 
NotA,  quod  iQuIi^T  quaodam  in  Argcntina,  filia  domini 
Imi  du  Parmu,  l-1  maritus  fuit  inagisU>r  civitatis  Argen- 
-:a.  quae  in  mcnBe  Maü  jffptnril  quinqur  ericios  et  unum 
I.  qu<Ml  dict'imtiir  ,ein  uiren  retT'.  Et  ist»  847x  anirnalia 
.int  et  mnliur  aliquainiliu  rixit,  attamen  moriebutur  pruii- 
iritim  illriruni  anlmaliuro  circa  fcstum  .lohnnnis  Baptisto 
<!io  d'-'rniiii  HI2. 
Ilem  aub  annu  domini  1412  in  cstal«  comes  Itolfritz  de 
liB*)  rt  Jfihannes  de  Veniiijien*)  senior,  armifrer,  cum  quin- 
cquiä  oquiiavenmt  versus  o]tidum  Vilingm  in  Swevia 
ibi  reeviKrunt  hovea.  Et  commnnitas  opidi  armati  cum 
iciiOo  cj\it«tiä  8CU  opidi  contra  i'racdictos  nobiles  se  oi>- 
iwwnuit.  Nobiles  de  equii^  in  campuni  cuntra  viligenteui 
taästratea.  quorum  o|iidnni  crant  1000  {lersonp  H  l>ellanint 
CO  i]obiIibu.>i,  ut  sapra  in  numero.  Nobiles  vcro  victoriara 
i|  campnm  ublinucruDl,  d  illorum  de  vilH^fute  fut>runt  cen- 
tOB  inter(ti-li  in  can)|K)  et  2H  oapti,  cetcri  fii^ani  di^ilorunt 
idbrnm  arundinosuni  et  jnnoosuni.  Intcr  nobiles  tarnen  uuus 
it  IfaMmboch")  h  nniut  rliens  Ibidem  mortui  mansornnt,  scd. 
plores  nobiles  vulnfraU.  Actum  tp:^a  die  .lobannis  ante  por- 
Ua  LAtinam*),  ut  sU|inL 

EodMn  anuo  rex  Frnnciß  in  mense  JuUi  cum  |>otentia  et 
hrisini(Bibus)  itcrttünaliter  übsediL  ducom  l'erii*)  [70  b]  iu  civi- 
(üe  it«  dictam')  cum  infinttis  nobitibns,  ibiqae  ad  tres  menses 
RpiSTil.  Dux  vcro  rttsittenä  cum  4000  in  locis  duobus  Bint'O 
ilt^rii,  qui  multas  obtulerunt  adversitates  et  contrarietales 
natra  cun^uain  Fram-ie,  piopter  quoil  tractatuiii  fuit.  Filia 
4k3s  RoTf^ndie  duberct  ducem  juniorem  Aureliauensem  ba- 
'' ^ttinium"),  quml  regi  praenotato  muUum  displicuit^). 

,1  '«nf  Eltdfiiu  t  14S9.  —  *)  Vennin^ieB  bei  Et]«ukob«u  iu  iler  h«ir- 
iV^  —  *>  OA.  Brackaliein.  —  *)  A  Mal  —  *)  B«rri.  U  Martin  S, 
m  (.  —  'i  Vidnwbr  PonifM.  I>ie  I)v)i|{pning  twgann  am  II.  Jittii  U12. 
-  ^  Unrnfm'/  —  *1  Die  Vtriobun^  üts  zwvilUD  Sobn«!  d«  erinonl«teo 
feaof^  tau  UriMo*«  d(H  GraCeo  Ton  Venu«,  mit  piiicr  Tochtrr  Johanns 
««  Dsrxitn)  war  tSa*  d«r  It«>din|ningv»  lio  FriAlens  von  CHurtres  HtX). 
1  MartlB  5,  tttl.  —  'J  Wu  ülrcht  hier  ai>«f  die  Politik  Karb  VI.  t>«- 


128  Fester. 

Ideoque  praefatus  rex  cum  suis  coadiutoribus  in  tantum  r^- 
num  Francie  a  principio  usque  ad  finem  defastavit  et  con- 
bussit,  quod  in  mille  annis  praeteritis  nimquam  auditum  nee 
Visum  nee  perceptum  in  scriptis  fuerat,  taie  dampnum  fore 
factum  in  isto  regno. 

Depost  sicut  ista  contrarietas  in  Francia  sedata  et  pacl- 
ficata  fuit,  dux  Barensis  et  dux  Lottringie  inter  ae  habuemnt 
gewerras  magnas.  Dux  Ixtttringie  sensiens,  Barenses  sibi  ni- 
mis  esse  potentes,  auxilium  ab  AlmanUs  imploravit  Luttringie 
dux  circa  assumpcionis  beate  vii^nis')  festum.  1500  nobiles 
sibi  in  subsidium  venerunt.  Gallici  vero  reeessenint  £t  sie 
dux  Luttringe  Älmanos  ad  partes  redire  fecit. 

Anno  vero  13  circa  Mathei*)  Almani  revenerunt  contra 
Francigenos  in  subsidium  duci  Lottringie.  Senciens  Delphynus 
in  magna  summa  se  collegit  in  subsidium  corone  Francie 
contra  ducem  Luttringie.  Almani  silogizantes  et  scrutinium 
habentes  de  potentia  Francigenorum,  iterum  infecto  negocio 
recesserunt.  Nam  ad  bellandum  contra  tantam  summam  se 
opponere  neu  audebant,  quod  et  semper  septuplo  plures  Franci- 
geni  erant.  Eciam  famabatur  in  pluribus  articulis,  ducem 
contra  coronam  Francie  excessisse,  et  sie  repatriaverunt  Al- 
mani, quando  non  senserunt  ducem  habere  iusticiam  etc. 

Item  anno  domini  1414  dominus  Fridericus'),  archiepiseo- 
pus  Coloniensis,  obiit,  qui  episcopatum  rexit  40  annis  et  multa 
bona  suis  temporibus  fecit,  quod  multum  potens,  virilis,  au- 
dax  et  sapiens  fuit.  Post  obitum  eins  dimisit  in  promptis 
peceuniis  plus  quam  trecenta  mille  florenorum  demptis  cleno- 
düs  et  aurgenteis  vasis,  prout  principem  decet  habere.  In 
cnius  locum  duo  electi  fuerunt  in  episcopos,  quorum  unus  fuit 
frater  domini  ducis  de  Monte*),  episeopus  Padebronensis*),  qui 
per  tres  tantum  capittulares  canonicos  electus  fuit,  seeundus 
vero  videlicet  Theodericus,  comes  de  Morsch^,  in  opido  Bun- 
nen')  per  18  canonicos  capitulares  electus  fuit  et  per  Johan- 
nem  papam  confirmatus. 


richtet,  bedarf  ebenso  der  Berichtigung  wie  die  meisten  seiner  Kotixen 
über  die  'Vorgänge  in  Frankreich.    Vgl.  oben  S-  126  Asm.  I. 

*)  15.  August.  —  ')  21.  September  1412  nicht  1413.  Vgl.  kOnftig 
Fester,  bad.  Reg.  zu  1412  Sept.  25.  —  ")  Friedrich  m.  von  Saarwerden. 
—  *)  Berg.  Herzog  Adolf  von  Jülich-Bei^.  —  >)  B.  Wilhelm  von  Pader- 
born. —  '■)  Dietrich  von  Mors.  —  ')  Bonn.    Über  den  Kölner    Bistum- 


Rvinbold  Siech  L 


129 


-    Tiondus  posuit  ili«m  placiti.    Infecto  Degocio  rcx 

teces&it'},  iiscendens  Rrnum  versus  Magunciam. 

htm  doiuinuB  res.  Sigismimduä  a  Kurenlierg^)  vennis  Tleydel- 

teg  et  ^rram')  Reiium  desccndit  versus  Coloniam  vel  Bun*). 

Inhsodebat  recipero  corODam  cum  iregiua  Aquisgrani,  seil  iili- 

|ii  iotediylebaiit,  se  slhi  opponero"),  puto  dux  do  Monte  cum 

nis  eoadiutoribus,  qui  erant  contra  elcctum  et  coiifirTnatum 

domlniun  Thondcricum,  Colonienson  orchicpiscopum-     Tamea 

m  per  potenciam  eivjtatein  Aquensem  eciam  [71]  cum  13  000 

flliormn  intravit  et  bonoi-e  magno  et  solempoitatibus  l>cnivole 

sueq^Cus  pe-r  dominum  electum  arctuepiscopuni  Collouiensem 

|n«Uctum  contirmatuiu,  qui  ibidem  primicias  in  corunncione 

nps  cdebrarit  wllcmpniter  regiquo  roginc  sacramentum  am- 

onnlitraTiL    In  praescntia  fucrunt  plurcs  principes  Keni  et 

eaaÜES  ac  nobtles^). 

llexD  dqKist  oscendebat  Kenum,  indinavit  se  versus  Con- 
rttUftum  cum  rt-gina  ad  ronoilium  ibidem  et  in  festo  natin- 
tids  ChrLfti  od  Canstaaciam  veuit  tercia  bora  post  mediam 
Metern  et  kgit  ewangelium  in  missa  .exiit  cdictum  Augusto  a 
Ctnn*  eonun  papa  et  cardiaaübus  publice,  in  coiüaa  sua  et 
iqpM  eoronata  accus  altarc  in  latere  regia  steterat,  papa  mi^ 
nn  «iefaraTif)- 

Rex  Anglie. 
AngUe  misit  ambasiatores  quam  pinres  rum  800  equis 
fOfilinm  CoDKtancieQse,  intcr  quibus  plures  episcopi  quin- 
fH  abbatoa  37  doctores  et  praetati,  comites  et  ceteri  nobiles, 
■ittnn  beoe  omati  et  prccioäLssime  fulsiti  cum  equis,  vcsti- 
matja  et  omtmcntis,  iutrantes  cum  quntuor  trumpetis  in  oc- 
tm  £pi|ifaan]fe  domioi^. 


mii  T^  GobeDnni  Ppnona,  Coaioilromlani  bei  Meibom,  Rer.  Gem. 

*)  VmA  de«  4-  Si>pt«inher.  —  ')  38.  hit  SO.  September  urhundlieh 
—  ')  Am  lö.  Oktolivr.  ~  *)  Am  1.  Xorember  war  er  In 
^>  Die  Kraooiw  fiuJ  »m  8.  November  14U  statt.  —  •)  VgL 
3,  57.  —  '}  la.  Jimiur.  Nach  dem  Iteriehte  tl«r  KrKiikfiirI«r 
tinitirn  rem  37.  Januar  (Jutssni,  Reichscorrespi.  I,  276),  am  31.  Jan. 
TMei  •«!  Bicbrnul,  (Iümcu  Aii[;abra  yna  Mecbt  auch  Boiut  abweichen, 
'>'•-?<  dra  (lüutMt  auf  d««  ~  Febrnai'.  Uibl.  des  Siutt«.  Lilter.  Ver«iii8 
in.  VkI.  ancb  M.  Leu,  K.  äigiamutiil  und  Ucinrich  V.  tod  Eag- 
>3A  «I  Aam.  1. 

rirr^-  r  --^ — *■  ■*  "^— ^  v.r. ULI.  9 


130  FeatBf. 

Historia  Hussonis  heretioi  inoipH. 

Item  nota  de  quodam  magistro  Hüsz  dlctus-  Theologus 
de  nacione  Bohemortim  multos  contra  fidem  christianam  et 
katholicam  articulos  Frage  et  alibi  publice  praedicavit,  ita 
quod  infiDitas  gentes  in  heresim  suam  collegit  et  perrertebat. 
Hie  ad  concilium  advenit,  putabat  et  credidit  sibi  nulluni  ibi- 
dem opponere*),  qui  fuit  custoditus  per  plures  dies.  Demum 
doctores  valentissimi  christianitatis  ipsum  examioaverunt,  qui 
superatus  et  conbustus  propter  articulos  suos'). 

Anno  domini  1415  circumcisionis  domini  dominus  Johan- 
nes de  Nassauwe,  archi^iscopus  Maguntinus,  et  dominus 
marchio  de  Baden  venerunt  ad  concilium  Constantiense  cum 
500  equis*).  Eoque  tempore  processio  sollempnis  ordinata  et 
conclusa  fuit  per  concilium  et  Universum  clerum  ibidem  pro 
unione  sancte  matris  ecclesie  ac  pace  eiusdem  et  sediciooe 
cismatis,  quod  bene  duravit  ad  triginta  septem  annos^). 

£o  anno  episcopus  Argentinensis  captus  fuit  per  Äi^eo- 
tinensem  civitatem  Wilhelmus  nomine^. 

Item  anno  domini  1419  dominus  Johannes  de  Naszauwe, 
archiepiscopus,  obiit  circa  festum  Johannis  Baptiste,  in  cuius 
locum  concorditer  electus  fuit  dominus  Conradus  de  Bingrafen- 
stein').  Et  eodera  anno  eciam  obiit  dominus  archiepiscopus 
Treverensis,  in  cuius  locum  electus  fuit  dominus  Otto  de  Zy- 
genhan^),  qui  feudalia  solempniter  assumpsit  post  festum  puri- 
ficationis  in  anno  20  etc.  in  Fresselo*'}  a  rege  Sigismundo- 

Lys  Spyrensis. 

Nota,  quod  dominus  Rabanus,  episcopus  Spirensis  de  Helm- 
gtat  natus,  et  capitulum  cum  ipso  concorditer  contra  civita- 
tenses  Spirenses  erant  et  magnam  discordiam  et  lites  habu- 
erunt.  Itaque  in  anno  domini  1418  inceperunt  discordare  in 
tantum,  quod  totus  clerus  Spirensis  cum  omnibus  suis  rebus 
civitatem   exiverunt  ad   opida   cpiscopatus.    In   anno  etc.  19 


b)  KppoDoro.  —  Li)  In  Texte  itetit  iIdiiIoi  ad  S5  *eptiiii>iiM  plurla  quidam. 

')  Am  6.  Juli  1415.  -  ■')  1.  Januar.  Ebenso  irrig  reriegt  Richental 
(a.  a.  0.  43)  den  Einzug  Johanns  auf  den  18.  Januar.  Johann  und  Bern- 
hard trafen  vielmehr  am  12.  Januar  in  Konstanz  ein.  Janssen,  Frank- 
furts Reichscorresp.  1,  272  u.  RTA.  7,  276.  —  ')  Über  die  Gefangen- 
schaft Wilhelms  von  Diest  Strobel,  Gesch.  des  Elsasses  3,  109  ff.  — 
*)  Rfaeingrafenstein  bei  Kreuznach.  —  >)  Ziegenhain.  —  ■}  Breslau. 


Beiabold  Siecht. 


131 


äiar  inite  iranüinutnrunt  iisque  ad  annuni  20,  deniptjs  mon- 
iKantibus,  qui  nttnsonint  in  civitale.  Episcopus  cum  suo 
dem  oUinuit  [71 1>]  victoriam,  in  mense  Maä  lis  sedala  et 
(«dficaUu  Collt-giiiiii  saitcti  Germaiii  et  nions  universalitcr 
am  edificiis  in  eccicwa  [«r  civitatcm  Spyrcnscm  sjioliata  et 
oorrenuita  medio  tempore  ante  concordiani.  Concordia  facta 
i^  ctvitalenscs  in  emeudam  reconstiiixerunt  cum  i)ecunia, 
^oui  dedcrunt  cauonicis  ibidem,  et  fuit  summa  18  000  floreno- 
nuQ  et  tliiuiiiiu  Spyreiml  taiiLum  in  ÜoreiiiH*). 

ItPtn  civitates  imiierialeä  Swevic,  videlicct  Ulmenscs  et  ce- 
liri  «oruin  compliires  obsyderunt  castnim,  nuncupatum  Hohen- 
nlrv,  in  «uno  domiiii  U12'>.  Qui  tamdiu  ibi  jacueruut  cum 
innalü  gentihu8.  |iixidibus  et  alJis  armis  bcilicis,  quod  comes 
AidMi  ilkAus  KridFTiciis,  alias  Ottingcr,  fu^am  dedit.  Kt  cn- 
iot^p«  de/astatum,  dcstructnm  et  planatum  fuit  et  est 
lu  rotundus  et  pulcher,  quod  dolendum  est,  non  ibi 
■an  castruin. 

Ajino  domini  1432  circa  Bartholomei  rex  Romanorum  Sigis' 
■udits  cum  uxort*  regina  $ua  preciosiäsime  venit  ad  Nuren- 
iNfffUB.  Ibidem  rcinm  onines  principes  et  dectoros  imperii 
i,  bume«,  militeii  I^dI  et  Sucvie  et  civitatis  imix^rinles 
ibi  Tcoerunt,  cungregnüin  tractanles  cuuira  Hoüäuuenses. 

Dux  Ludewicus  obsettit  marchionem- 
Eodem  aunu'l  domiuus  dux  J.udwycus,  comes  Palentinus, 
loBaTftrw^  in  uiens«Julii  cum  itotcntia  onmi  civitatum  im- 
jeri&Ham  tnciu!«  Alsacie,  ectani  cum  sulisidio  ali([unrum  phn- 
äptm  Hein.  videUcet  Coloniensis,  Uoibiboleusis,  Spyrensis 
(pKDponuu  et  nliorum  barouum,  nobiüum  cum  potencia  ter- 
nn  domini  Tlcnihanli  mardiioniK  do  Baden  inlraverunt  et 
4iapwiBi  mapnnni  sihi  focerunt  et  ad  cnstrum  Mulnberg*) 
iMdenrat.  Ihitiue  b<*nt'  dca-m  die.s  jacuerunt  et  duva.<tarunl 
Uvnua  ciivuin  circa  in  tantum,  qnud  marcliio  se  tandem  ad 
fttttUD  doniui  Patentini  iledit.  Et  sie  Herbipulenbis  et 
StpfnBsU.  pptscopi,  i'oticoiiiuruuL  eos  et  sie  pacifici  benevole 


«Btaa  S  tlt9^.  ' 

') 

1423. 

Die   Erobrrnti^  am   1^.   Mai 

I- 

Der  •afidlandff  Irrlain  in 

der  Jahrpsz»h]  ist 

«loch  wohl 



r,  s«adcra  tau 

dm 

Abschreilter  zuzDtrBUPO. 

-  »)  Viel- 

•afa 

liU. 

—  •}  Mablbarn. 

9* 

13S  Fester. 

Sequitur')  de  oonoilio  Constanoiensi. 

Concilium  Constanciense  anno  domini  1415  congregatom, 
sed  Christian  issimus  dominus  noster  Johannes  papa  et  domi- 
nus Sygismundus,  rex  Romanorum  et  Ungarie,  sapiens  et  jao- 
vidus  et  timens  deum,  justiciam  diligens  in  Laudento^  con- 
cordarunt  hoc  concilium  et  atfirmarunt  pro  unione  sancte 
matris  ecciesie  universali,  ut  supraeciam  tactum^.  Dominu 
res  tempoi-e  medio  per  Universum  mundum  tocius  chrifitäani' 
tatis  scripsit  et  convocavit  ac  citavit  omnes  et  singulos  prin- 
cipes,  archiepiscopos,  episcopos,  doctores,  nobiles  etc.  Johuh 
nes  vero  papa  appellatus  protunc  se  satis  bene  ostendebsL 
Gredens  se  facere  cum  thesauro  suo,  prout  fecit  in  condti» 
Pysano,  veniens  ad  cardinales  Constan(ciam)  circa  festum  om- 
nium  sanctorum^)  cum  multis  personis  multum  solempniter. 
Tempore  medio  eciam  alii  venerunt  de  partibus  alienis,  Ha 
quod  omnes  naciones  tocius  christianitatis  ibi  convenerunt  et 
congregati  [72]  erant  in  anno  etc.  15,  ut  supra.  Item  infiniti 
fuerunt  ibi  archiepiscopi,  abbates,  praelati,  doctores,  dum, 
marggravii,  burggravü,  comites,  barones,  nobiles,  pagani  de 
Pagonia  tres  magnos  dominos  et  mUites  preciosissimos''). 

Nota,  quod  rex  fecit  conscribere  omnes  extraneos  «t 
cum  diligencia  perquiri  per  totam  civitatem  Constanciense(iD), 
ut  omnes  advenas  haberet  in  summa.  £t  direxit  de  domo 
ad  domum  per  juramentum  inquirendo  pro  advenis.  Et  sig- 
nata  summa  per  inquisitores,  cedulam  domino  regi  praesea- 
tarunt,  in  qua  continebantur  bii  subscripti,  vide]icet  sumnui 
totalis  erat  centum  mille  et  quingente  persone  spirituales  et 
seculares,  quarum  346  erant  archiepiscopi  et  episcopi,  500 
erant  abbates,  praepositi,  praelati  atque  doctor^,  item  secu- 
lares 16  000  duces,  comites,  barones,  milites  atque  nobiles,  item 
600  novaculatores,  id  est  barbitonsores,  item  420  ioculatores*), 
hystriones,  fistulatores  cum  eorum  consodalibus ,  item  1100 
pulchre  mulieres  publice  cum  cobortibus  eorum.  Item  de  lecti- 
stemiis  ibidem,  de  quibus  apreciabatur  ab  alienis,  erant  in 


a)  Im  Tezts  8e  ohnB  AbbreTi&tnr.  —  li)  kIc.  —  c)  Die  Hi.  aitmloi;  lecUonw.    Fhl**' 
port  a.  11.  a,  0.  hat  320  loculaturea  et  fialDlators«. 

')  Lodi  S.  oben,  —  *)  S.  103.  —  »)  1.  NoTember.    Der  Kinzug  g*" 
schah  am  28.  Oktober  1414.    Aachbach  2,  13. 


cum  attincaciis,  de  lecto  uno  i>or  mensem 

9O0OÖ  guldeii'). 

Hoc  coocilium  durarit  ad  rjnatuor  intcfp*08  annos.    Item 

$$  penoa«  ibi  sunt  submersi^.    lQt«r  omntbus  istis  tanlum 

linque  erant  Aiinani,   ileinptis  ignotis  et  alüs,   i|ui   occulte 

eoUi  fttcnint  n  abiiidicati  .sunt. 

de  isesaioDe  prima,  quae  fuit  crastino  Invocavit^). 
Gregorius  papa  habuit  ibi  unuin  cai-dlnalem,  nomine 
Dominici^J  cum  quodam  cpiscupo  et  alüs  tribns 
Sed  consilhuu  noo  erat  coutentum  de  suo  mandato 
Ei  Bic  ooincs  Palcotinus  dominus  I.udwicii.s,  Bavarie 
■I,  snbilo  de  mandato  uberiori  ad  dominum  Gregorium  tranü- 
bWC.  qood  posL  Lei&ro'^J  pleuissime  reveuit  a  Gi'egorio  ad 
Softstanciaiu. 

Iton  dominus  Johanues  papa  sabbato  ante  dominicam  Oculi") 
mtm  «dulam,  cuias  tenor  fuit,  prout  infra  in  hec  verba  pu- 
I&0  tlu  et  intdligibili  voce  in  se^sione  coram  omni  popnio: 
Eftt  Jokunee  papa  XXIU  propter  quietem')  populi  chrisUani 
paitaor,  apoodeo,  prnmittn,  voveo^).  juro  det>  et  ecclesie  et 
Itaie  sacro  coocUio  sponto  et  libere.  daii>  pacem  ipse  cci'IqsIc 
jfT  Tjam  meo  simplicis  cessionis  papatuä,  ot  eam  facere  im- 
|l(ri'  cum  fffectu  juxta  dcUberationem  praesentis  concilii,  si  et 
(Burfo  Petrus  de  Luna,  ßencdictns  XIU,  et  Angelus  Corarii, 
fingDriiis  Xn  in  Huis  ohrdiimrÜt^  iium-upaü')  |m|)aEui,  quem 
fiMUBdttnt,  per  se  vel  procuratores  suos  k-Rittimos  simu]«') 
nUnt,  «■)  in  quocumque  casu  cessionis  ?el  deccssus  aut 
^t('}i  ^  quo  por  Tiam  cessionis  iwterit  unio  ecclesie  dei 
Bl*]f    ad    cutirpatiouum '')    praeamtis   gciämutiä    praesto   et 

Qua  lecla  statün  cantores  pai»  docantabant  sollempnitor 

H  «rta**»  —    ti)  toNo.  -    n  MBtapAtU,  -    4>  la    Dr*tk   Ml  II.  *«■>   •Iw   Hanlt, 

O^    ^  U^  IMMMkl,   Oito^k   dM  RdmUbmt   CoDcOi   (BIbl.   d«*  fliiill«.  LIUm. 

U«.  U)  q»d  JNMMa,  rrMUitfU  BakiiM»rrMti.  I,  «M  (*r  ttolc*  von  SIkM  osd 

lüB ■    «ft«4(bMd*  r.—iW   lul):  »liBlUliir.  -•)!>*•  «DiUra  Töila  ■.  >.  O,; 

-  t)  Oto  MdaOt  TmI«:    kllo.  —  H  d*rl    M  4«  B«l«fB.  -  h)  «»    W    "l""  "' 
tm  T>ito  alaM  «nUpan^ni.  —  b)  pn«to  Mc  Mll  twi  Hardt.     Btt  Rlcbmul  md 
b^t  «af  MtaOMfli  dM  Dkhun  >Acu  muI«  Mc 

')  Tjl  JabuncB  FisMoporl.  FortMtmng  der  Flores  lemponim  bei 
■ifa.  CoDeetlo  Moniitnrntontni  1.  4f>l  und  die  Fam«txDii9  dM  KOai^ 
M«  M  U«w,  QneUetuAmml    1.  iM>a.  —  <)  b'ut«nport  a.  a.  0.:  ^Itcoi 

Am<m  rmöüo  26S  sunt  sulimcnt".  —  >)  18.  Febinu-  UI&.  —  *)  Gra- 

VM  t«o  Racxua.  —  *i  lo.  Man.  —  *)  S.  Htm. 


134 


FeBt«r. 


aTe  deum  lauilamus".  Rex  et  omni»  populus  cum  hiis  ecii 
rantftbant  gaiidcnter,  Isto  ympno  finito  rex  ibidem  spirituaü^ 
bus  regalibus  indumeniia  iodutus  [72^],  gladio  evaginato 
dnccm  SaxoTiie  cum  indumentis  ad  ipsiim  prrtinenlibus,  teot 
dyademnte  in  capitc  rcgali  fiupeiposito,  piorupit  hec  ver 
sancüssime  pater,  pro  hüs  per  vestram  äanctitatem 
noD,  quas  dcbeo,  sed  valeo  gracJarum  aecionüä  offerro  me  pr 
hüs  ad  o$cu]a  pe<luni  vestrae  sanctitatig.  Et  mox  deposH 
dyademate  sioe  Corona  ad  pedes  pape  humiliter  se  prostraTÜ 
et  rodem  osculatus  est.  Deinde  ijuidam  patriarcha  Gaudensiä'i 
Jecit  satiä  pulchruin  sermoiiem  brevem  et  collaciouem  de 
commcndacionc  papo  proptor  prnciiiissa  per  cum  facta. 

Post  bec  feria  sectmda  post  dominicam  Oculi*)  iterum 
cum  canlinalihus  et  priiicipibus,  archiepiscopis  et  alüs  praeialÜ 
iufinitis   iu  convento   rainorum  fratrum  congiTgati.     Tandeml 
poat  pluribus  et  lougis  tractatibus  quasi  circa  horam  priina»;J 
post   ineridkin   conclusum  est,    qtiotl   ambasiatores  Bonedlc 
pape  jaui   cum  bullis   recedore   debeivtit   et  scripturam   dicüj 
domini  nostri  pape  Johannis  per  codelam  suam  insertaia  adl 
Benedicfum    et  cum    informare  vi  ad  coiisimile  induiTre,  et[ 
quwl  idera  Bcnedictus  et  rex  Arrigouie-^)  abhinc  usque  ad  t«- 
tum  lut'iisem  Julii    debent  esse  in   civitate  Niceuensi'')  infr&j 
Avinoiieiiscm  et  Januensero  et  ibidem  per  idem  tempus  <^xp«- 
tare    rogi'm   Komanorum,    qui   corporaliter   protimc   omnibui 
praemissis  praesentibua  juraverit,  velle  ijeraonaliter  illucadirej 
certiti  cardinalibus  et  aIÜs  sibi  associatis  pro  adiutorio  dieti] 
BeiK^ilicIi  de  Lima- 

Item  eudi'm  die  conclusum  erat,  quod  ueuter  paparum,  utj 
Ita  loqimr,  dehet  assumere  seil  crearo  novos  cardinales,  et 
Rliquein  fX  alüs  papia,  quod  absit,  dwediTH  Kontin^jeret  stantö] 
ttctu  loucilii,  quod  tunc  cardinales  propter  defuucli  sive  moT-] 
tu!  nultum  alium  in  locum  pape  mortuo  iwssint  aut  praeten-j 
daiit  i'Hgi-n*.  «eil  si  rnpta  tracta  continyeret  aliquem  illnrmtt| 
trluiri  decedeix',  tiuic  i-ardinale-s  ipsius  dt'functi,  si  volunt  aliui 
4i]|((itre,  iioHsmit,  ista  f^imen  protcstacione,  quod  etectus  jura 
iM'di'lnni  |jrftcscriptam.  In  hüs  jiro  nunc  stat  Status  sacri  con- 
cdll  l'unHlaiUiensis,  .scriptum  Con.stancie  die  Veneris  aiite  Le- 
ture  Mir»''). 

')  llfr  I'MHarch  ?flo  Antiocliia.  —  »)  4.  M&ira  UlB,  —  ")  Ferdinand 
«MI  Arrimonl»!!.  -  •)  NU».  —  »)  8.  Mira. 


Rei^old  Skcbt 


iSö 


Ileni  domintLs  tlemiAnnu!?  Twerg  de  vinculi»  est  liberatos 
nb  spe,  quaj.'  igrioratur  ad  praesens'). 

Dominus  dox  LudwiciLs,  fraler  regine  Francie,  feria  tercia 
Ott  Leure')  cum  suis  complicibus  Cünstauciam  intravit,  feria 
fouta  eequeuti  se  pai«  ostendit,  fciia  qiiinta  ad  regem  se 
Immiliter  cxhibaiL 

Oe  recessu  pape  Johannis. 

Kota  depost,  quo  spiritu  ductu»  ftapa  Johannes,  ut  dloe- 
Mar,  eotutbotur  spcrete  se  ahscntare.  Hcc  senciontea  rives 
CmsUDdensen  retnlenint  hoc  dumino  regi,  qui  i^upcr  hiiä  fedt 
nRo(lir&  El  quamvis  plures  exploratores  fuerint  super  re- 
van  ptpe,  tarnen  pnpa  iiivitis  et  itiro<niitis  omnilms  ConsUn- 
terfbtts  aecrcte  et  furtive  a  Constaucia  abseulavit. 

Pqa  Johannes  contra  jiiraraentam  per  cedniam  supcrscrip- 
tm  bicturo  furtive  cum  liibus  alüs  personis  [»er  [73]  equos 
iConatancia  fugit  die  Merctirii  ante  Palmanim^)  ad  navim 
ntn  Biu  balista,  quam  sn-um  in  latcre  porlavit,  jiergehat  in 
SiNB*),  ibideiti  a^ceudebfit  oquum  et  equitavit  in  Bobafhusen. 
Bee  oOBDia  |>erarta  et  iierpotrata  ei-ant  per  duccm  Fridoricum 
Autrie,  prout  manifestum  fuit,  quod  dux  eodem  die  cum  papa 
Jihtime  fallaciler  fu^icbat.  Nam  fecit  üeri  hastiludia  pro  üO 
amulis  aureis.  quos  fraler  rcf^no  luerabatur  et  obtinebat. 

NutADdum,  quiHl  de  iiialitia  pape  Johannis,  Friderici  ducis 
ftudicti  rcx  cardinales  et  concilium  totum  iterterriti  extiterunt 

m  innipritii.  Et  conciliitm  misit  tres  cardinales  ad  pa- 
in  Schaffbusen,  nil  tarnen  nperabantur.    Hie  papa  iterum 

oiterius  com  pauris  in  Louftenberg  adtunxit  et  per  aliquos 
H  in  büspicio  „zu  dem  pfawcn'  ]iermansit  et  demum 
rtcfi  duas  |ier  montes  et  nemara  {ler  Tütnowe  venit,  tbi 
fereoctavit  feria  seeunda  post  Quasimodogeniti*),  et  feria  lertia 
MpKnCi  secretc  in  Friburgam  circa  meridiem  ad  claustrum 
fraediratorum  venit  cum  adiiitorio  ducis  praefati.  Et  post 
Joe  in  Hnsach  «o  uiulavit  et  ad  aliquot  dies  ibi  pet-mansit, 

abinde  sccivle  per  hguram   rustici  de  itrisach  in  Kuw'en- 


*|  TgL  oben  &  118.  —  >)  5.  MAnc.  Hpfi-o^  t^dwi^  der  Birt^e  tdd 
hkn,  Brad*r  iIm-  GvmaUtp  Karb  VL.  UaW\)a.  —  >)  -M.  Min.  Vgl. 
t»  9mmä.\tmmg  iiix  Flttcbt  l*vi  Niera.  Vita  papae  Jobatuiii  XXIII  S.  41  ff. 
*»»  April. 


136  Pester 

bürg*)  applicuit  et  statim  abinde  reductus  in  BriBacum,  qaod 
praetendebat,  se  adiunxisse  ultra  Renum  versus  terram  dads 
Burgundie,  cui  eciam  summam  magnam  auri  dare  promisit 
Item  post  hec  iterum  ductus  in  Fryburgam  ibi  ad  eum  ävo 
cardinales  et  octo  quatuor  nacionibus  ex  parte  concilii  adv^te- 
runt,  secum  conferendo  de  recessu  et  quare  et  ob  quam  causam. 
Nota  versus  dictatos  et  scriptos  per  me  cantorem  ipsius, 
prout  sequuntur: 

Cum  synodus  sancta  Constancie  steterit  ea, 
Jobannes  papa  inprobe  transibat  ab  isla. 
Flures  praelati  Constanciam  ibi  vocati 
Begis  maiestati  secuti  sunt  commitati. 
In   hüs  metris   invenies   annum  concilii  Constanciensis  rt 
fugam  Johannis  pape  in  eodem  factam. 

Item  anno  domini   1416  sabbato  ante  Martini^  episcopi 
intraverunt  conclavem  53  persone  deputati  ad  hoc,  tarn  cardi- 
nales quam   eciam   praelati,   et  manserunt   usque  ad   festum 
beati  Martini  inclusi.    Et  eodem  die  beati  Martini  infra  deci- 
mam  et  undecimam  totus  clerus  Constanciensis  processiona- 
liter  nudis  pedibus  et  cum  reliquiis  et  „secula  seculorum"  in- 
simul  cantantes  et  omnipotentem  Christum  clamando,  deprecant«s 
in  platea  ante  locum  conclavis,  quem  sonum  inclusi  audiebant 
Nam   unus  eorundem  Germanice  nacionis  episcopus  dixit  ad 
alios,   nunquam   auditae  voces   cantanciura  puerorum  et  cla- 
mancium   pacem   et  concordiam,    ad   quod  factum  deferamus 
unum  in  nomine  Jesu  Christi.    Hüs  gestis  omnes  de   ordina- 
cione  divina  flexis  genibus,   viva  voce  clamaverunt  et  solemp- 
niter  cantabant  „veni  sancte  spiritus"   et  finito  cantu  omnes 
concorditer   ex   nuto   divino   elegerunt  dominum  Ottonem  de 
Calumpna')  in  summum  pontificem  et  statim  crucem  per  fene- 
stram  circa  undecimam  horam  ante  meridiem  extendebant,  item 
quod  rex  et  omnis  populus  clamabunt  „Te  deum  laudamus". 
Et  nominatus  fuit  papa  Martinus  quintus,  et  sie  descendebant 
gradus  de  conclavi. 

Mox  dominus  Sigismundus  Romanorum  rex  flexis  genibus 
[73^1]  cum  aliis  principibus  ad  pedes  pape  inclinavit  se  humi- 
liter  ipsumque  papara  cum  freno  arripuit.  Sedens  papa  supra 
mulo  et  domino  rege  pedestri  transeunte  ]>er  civitatem  coram 


')  Neuenbürg  a.  Rh.  —  ')  7.  November.  —  ■)  Colonna. 


Kdubold  81«rbt. 


137 


cdam  per  ntert-ora")  tisqae  ad  italacium  episcopi 
sis  duxtt  tmmtlitcr'). 
llCTn  XXI.  die  merisis  Novembris,  quae  fuit  dominica  proxi- 
tntc  KatliiTitiP  vii-Rinis  anno  etc.  1417  ante  ninna.sterium 
ptfß  HolemiiDiter  fuit  coronatns.  Quo  facto  twpu  descendclHit 
I  loeo  oorona<-icmi.<(  et  ascendebat  mtilum.  Hex  t^nobat  sibi 
■tnpMii  vt  i-ecepit  ad  dextrum  freiiuni  equi  paiie  et  a  siniätro 
Banrliio  de  Brandenburg  ducebant  ip.'^iiti)  cum  mnltis  comiti- 
■  fcta  et  buoniba!',  omm>.s  ciirii'iitus  podestres  [H>r  ^tercom')  et 
^■r  DmoGS  plateas  ciTilati.s  Constanciensls  usquc  ad  palaeium 
Eftledkti  episropi  Constauciensis.  Et  sie  ninnoif  rardinalt'S, 
srdiqitscopi.  cpi.^^iiipi,  ohhatcs,  i'raelati,  doclores,  auditores  et 
ilii  aolti  intinhi  homiues  eqtiiLabant  cum  iiapa.  Item  366 
^i0ttDl  iiifulati,  qui  cum  papa  equitarunt.  Kt  statim  )Hipa 
Vit  varjin(rias}  Pt  reservaciones. 
Üem  in  die  bcato  Katlieiiue*)  auibasiaton-s  Argentiiiensea 
iKrnBt  conun  papa  et  magiMcr  Job  Vcner  do  Argentina  satis 
Mlnpoem  tt'Cit  oillaoioni-m. 

Iten    in    dit*    nativiluti^  Christi   jMipa  cantavit  missam  et 

■■Bt  tvgi  Rnmanonini  ununi  gladium.    Cum  gladio  cvaginatü 

IH  1«gebft(    fwanjK'Iium    „exÜt    cdiftiim  a  Ccsare   Augusto". 

dominica  Letaic'}  iltnim  t>apa  celebraWt  et  niisit  rosam 

Ronunonun  Sigi.-!niundo  cum  marckione  de  Braudeuburg 

■ugDS  Rolleuipnitate,  quae  fuit  in  valorc  'tOO  tlnrenoriim. 

Auo  rlc.   U'20  Itahliazar  de  Koxa,   alias  ])apa  Jobauues, 

*Wt  circa  festuin  purificacionis,  Bloreueie  scpultus  est*). 

Anoo  iloniini   U18  rex  Itomanomm  Sigii^munduä  recepit 

dcciniarum  ab    omnilms    spiritualibus  i)ersonis,    iii- 

iicaniibus,  excepiis  Juliannitis  et  Tlieutunicis  fratri- 

W,  qni  buiusmodi  fuerunt  supportati. 

Item  rex  Anglte*)  in  anno  1415  praevaluit  Franci^nis  et 

vünti  nobiloft,  dufvii,  romites,  baroncs  et  uiiliteü  de  ijeiitibus 

"svae  Fntacio  in  campis  prostrati  sunt,  eeteri  vero  capti^). 

Item  rdem  rex  AngUe  in  anno  etc.  19  c4im  potenrJa  wgr 


*i  Vfl   lach  iH»  SrliildFrang  ilrr  Walitrorgingr  bei  KicbotiUl  n,  ilO. 
I  to.  Xovnobi'r.  —  •)  fl.  Stiri  Ult».    Vgl.  t.  d.  Uwxlt  4,  1510 
1S7    —  S  Jnbt&n  XXIII  M»Th  lirlnehr  am  IB.  Dti.  Itti. 
V.  —  •)  B«  Aiincoiirt. 


138  Fester. 

navit  ante  villam  Parisiensem  in  despectum  omni  regum  Francie 
et  ducum  in  mense  Augusto^). 

Nota  dominus  Ludwicus,  comes  Palentinus,  duz  Bavarie, 
filiu3  quondam  Ruperti  Roraanorum  regis,  a  Heydelberga  re- 
cessit  cum  700  equis  bene  armatis  ad  regem  Anglie  circA  fe- 
stum  Jacobi^  in  anno  etc.  20.  Et  Delphynus  Francie  plures 
sibi  fecerat  insultaciones,  donec  venu  ad  Ängliam,  et  ibi  pros- 
pere  venit  ad  regem  Anglie,  cuius  sororem  prius  ipse  Lude- 
wicus  habebat  legittimam.  Sub  eodem  anno  1420  rex  Francie 
et  rex  Anglie  concordati  fuerunt  et  pacificati^),  quae  contro* 
versia  tantum  ortum  habuit  ratione  occisionls  ducis  Burgundie*). 

Nota,  postquam  Husso  et  Jeronimus  isti  duo  heretici  com- 
busti  erant  in  consilio  Constanciensi,  infinitus  populus  tarn  Tii> 
orum  quam  mulierum  in  Praga  et  quasi  in  toto  regno  Bohemie 
praedicabant  [74]  heresim  Hussonis.  In  tantum  vigebat,  quod 
plus  quam  centum  mille  homines  isto  tempore  a  fide  christiana 
se  alienaverunt.  Et  demum  - . .')  etc.  Maledictus  rex  Wenczis- 
laus,  rex  Bohemie,  ante  mortem  suam  borribile  factum  perpe- 
travit,  quod  heresis  se  in  tantum  augebat  inter  nobiles  et 
barones  et  milites  civitatenses  et  villis,  quod  lamentabile  mnl- 
tum  est  et  fuit  audire  et  dicere.  Qui  destruxeruut  ecclesias, 
claustra,  ymagines  sanctorum  devastarunt  et  destruxeruut,  et 
multi  Christian!  interfecti  in  ista  tribulacione.  Rex  Sygismun- 
dus  contra  eos  se  opposuit,  quantum  valuit,  et  scripslt  princi- 
pibus  ac  nobilibus  et  civitatibu.«!  imperialibus.  Et  infiniti  Un- 
gari,  Auslrales,  Bavari,  Boloni,  Missenenses,  Turingi,  Sahsones 
ad  regem  venerunt  contra  istos  hereticos,  et  ante  civitatem 
Pragensem  cum  potencia  jacuit  ipsis  resistend(o)  a  feste  Jo- 
hannis  Baptiste  usque  Laurencii  martiris  ^).  Depost  omnes 
recesserunt  cum  rege,  videna  rex  nichil  posse  proficere.  Omni- 
bus principibus  demum  fecit  convocacionem  ad  Nümbergani, 
ipsis  resistendo  in  festo  Jeorgii^J  in  anno  domini  1421. 

>)  UnlMbnre  Korrektur. 

')  Vgl.  H.  Martin  6,  56.  —  *)  25.  Juli.  Häusser,  Gesch.  der  rhein. 
P&lz  1,  285,  weias  von  dieser  Expedition  nichts,  Bondern  erz&hlt  nur 
Dach  Bymer,  dass  der  KurfQrst  Heinrich  V.  Hilfe  gegen  Frankreich  zu- 
gesagt habe.  —  ")  Durch  den  Vertrag  von  Troies  vom  21.  Mai  1420,  — 
*)  Johann  der  Unerschrockene.  Vgl.  oben  S.  119.  —  *)  24.  Jani  bis 
10.  August.  Der  erste  Angriff  auf  Prag  erfolgte  vielmehr  am  IS-  Juli 
and  am  30.  Juli  wurde  die  Belagerung  aufgehoben.  Aechbach  3,  74  u.  83- 
-  <')  23.  April.    Vgl.  Aschbach  3,  129  ff.    Sigmunds  Aosschreibeo  zum 


Reiabold  Siecht. 


139 


Der  Hussenzug. 

Item  eodem  annn  1-1:21  itcrum  otnnos  prinrijwii  Rcni  con* 
Tenfnint  in  Fraucfurtdia)  et  seme!  in  Wes**!')  et  tractabant^ 
^aalitiY  practactiä  Ilussids  esset  resistendum.  Et  sie  quilibet 
ivincep»  Kfui  cam  potencia  sc  caltcgit  cum  civitatibus  im- 
pniatibos  fiibi  coDviciuis.  Et  domiaus  Lud^icus,  comcs  Pala- 
ünu.>,  iIuK  Havarie,  cum  epiaoopo  Spirt-nsi  cum  maxiino  exer- 
htn  potenter  a  Heydclliyrga  cum  romitibus,  bnronibus,  militi- 
biM  et  aliis  nobiübus  iter  arripuit  versus  Eger  coiiveniendo 
:eri5  principibus  Reni  ac  alüs  diversis  reynis  i-egioiiibus  cum 

ibus  dnminis.  Ibidem  ad  betlnndam  Hiissoncs  intideles 
"s  in  cnisliiio  Laureucii^)  comes  praelacius  Palentiiius 
.  ..  .■  rKTffa  exivit  hylaritcv  cum  suis.  Qui  depost  regnura 
Bohcnie  intra>it,  et  venernnt  ante  castellum  seu  opidum  Satz'). 
thi  aliquamdiu  cum  magno  jHipulu  potenter  jacuerunt  usquo 
ad  tempus  hyemis,  iiuod  prac  frigore  perscvcrare  non  poterant. 
BepatrJarant,  infectn  negotio,  pro  quo  omuea  exiverunt.  Pap« 
UutinnK  quintus  mnximnd  dedit  indutgencia'!  omnibu»  ii^tis, 
\ti  in  Uto  exercitu  ea  de  causa  fueruat  cüntra  liereticos  prae* 
MtiUotf  eo  tciiijMre. 

anno  domini  1422  dominus  Palcnlinus  Ludwicus  cum 
fUbwiD  de  Ilelinstat,  episcopo  Spyrensi,  se  oppnsuerunt 
dvilalcnses  Spirenses  ac  ceteri  prineipi'S  Reni  Itomnnc 

et  den  Spirensis.  Kam  antea  civitatenses  Spirenses 
um  fecerunt,  hoc  sigillarunt  in  qnibusdam  articulis 
■mndnin  clcro  et  episcopo  Spirensi.  quod  rpcusanint  ^enare, 
|iajv  Us  inter  eos  partes  oriebatur.  Et  epist-opus  Spirensis 
(va  sub§idio  Palontini  praetacti  ac  aliorum  principum  ipsis 
«laeqttiose  annectauteä*)  cum  potoncia  civitatem  in  vigilia  Jo- 
lanntK  Ba|itiste  obsederunt  Tandem  rex  Sigismuiidtis  Roma- 
MnuB  eoB  concordarit  Nombcrgc,  et  ipsi  ctvitatenRU!^  Spircn.ses 
«rksip  et  ppisco|)0  condempnfiti  In  magna  summa  tloi'enorum, 
nidket  16  000  flor.  Renonsium.  In  temiwro  litis  civitatenses 
tadnun  et  colleginm  saiicti  Üermani  conbusäerunt  et  concre- 


•taAüliM  Lmnw  umIi  MidfKM  racdMdk, 


^KiSuiMagntWeMl  Ente  Mai  1121.  Vgl.  HTA.  6.  53  ff.  Übereilten 
wM  Alklnil%iB  Tait  as  CnnkfRii  ist  mir  oicht«  bekMDnt.  —  ')  11.  August. 
tl    ^taa  Mr.  Pnff.    OW  di«  Bftlasftrong  TgL  Ascbbacb  S,  135  fg. 


140 


Fester. 


mBrunt *)  ibidem,  per**)  qoa  [74  b]  cciam  coodemj 

pro  1 5  000  florc-norum  Henensiutn  et  fueruDt  concordMi 
uniti.  Et  declaradones  svu  sententias  datas  per  doinins 
regem  Komanorum  Sigi-^niundtim  et  dominum  Conrailum,  at 
piacopum  Moguntinenseni,  roborarunt  sigillo  civitatis  Spireasn 
omni  quinquiennio  elapso  eandem  coocordiam  aCfirmandam 
novo  ex  utraque  parte  publice  jurando  per  cleiuni  in  eccieslq 
maiori  et  cathedrali,  ipsi  burgenscs  et  coosUium  in  curia 
sllii  Spirensi.s.  Kl  ita  factum  est  et  senatum  a  tempore 
cordie  usque  ad  XVIII.  armum,  sicut  prius  est  decopiatum'J.] 

De  obhu  pape  Martini  quinti. 

Anno  doinini  1431  obiit  dominus  Martinas  papu  qnintiul 
in  Febniario*),  qui  in  couciUo  Coiiatancionsi  electus  fuil,  qnj 
Rome  urbis  sedeit)  teauit  ac  multum  bcue  per  Universum  rexit  | 
annus  quindecim,  meuses  tres.    Ac  maguum  thezauvum  m!Im 
gil,  qui  post  mortem  eins  mirabiliter  et  mis(?rabiliter  distri*] 
butus,   raptus  i»er  suos  in  mnximis  discordiis,   litibus  et  ge* 
werris  anidiüatus  fuit.    Quem  douiiims  Gabriel  de  Venecää 
succ«ssit  iti  jiapatu,  Eugenius  quattus  api)ellatus  et  conca^; 
diter   electus   in  principin  ÄIhil'Ü   et   coronatus  XI.   eiusdem: 
mensiä,  qui  roboravit  concilium  in  Basilea  et«.,  ut  infra  patebiuj 

Deposicio  ducis  Ludwici. 

Anno  Domini  1425  tortia  feria  jtost  ascenstonis  domini' 
dominus  Ludwicus,  comes  Paleutinus  Reni  et  dux  Bavarü 
Heidelberge  de  proprio  suo  dominio  im-  suos  consiliarios  sit 
juratos  et  fratrcm  suum  Otfjanera  privatus  omni  regimine 
aiKÜlo  suo  cum  potestate  terram  fegendara.  Et  6Ho  si 
seuiori  fccit  bumagium  suoiiun  sed  coactus,  qui  filius  vii  U 
«nttoruni  erat  eo  tempore').  Dixerunt  eum  nimis 
et  v(«aiiuui. 

DMHVt  sub  &UUO  etc.  36  feria  secunda  jiost  dominicj 


«}  n  «»  tt>.  «1^»  ito«!«*  («H*«  n««"«  t^tplwiionam.    Km 

«>  V«l  K«wllB«.  Oewk.  der  Bi*chöfe  sa  Spejtr  2.  »-4I  mai 
y,  U\    -  •)  Aw  i(V  nhltttf.  -  ■)  23   Mai     Üb*r  4>e  Ahectn« 
^  WV&n  W  molnn  WImm  »nst  nirJits  belnnaL   -  n 
4yr  lUtt  (MMvbeM  Buprccht,  wir  Mch  Ct^m 
t^  llflS  bpKits  19  Jahre  «It. 


Reiobold   Siecht. 


141 


eönvenenint  multi  i)rin('i])4:>^,  dufes,  pomitcs,  barones, 
mÜiies  et  nobiles  in  ma^Da  snma  venerum  ad  civitatem 
tffiirensem  placitandnm  nomine  praedii^li  doniini  Ludwici  Palau- 
tzni.  Et  eciam  fratres  sui  eviam  ibi  erant  ioquit-endo  contra 
jsratOA  et  consiliarios  dicti  ['alenlini,  ob  quam  causam  iitsum 
fU  privassent  r^tJQiue.  Fratres  videlicet  rlux  Johannes")  (lux 
Stephanns'),  dominus  de  U'irtenberg,  filiaster,*)  et  dominus 
vmm  df?  Brandenburg  cum  dnobus  liliis")  non  bene  erant 
ttMenü.  sed  dumiiiua  Kabamis  de  Helmütat,  an'Jiicjiigcopus 
m  tempore  Treverensis  et  admiaistrotor  ecciesie  Spireoäis, 
tibi  prius  fuerat  epi^Yipus,  doininu»  margi-avius  de  Brnndcn- 
bvg  et  magister  fnitrum  Theutunicorum,  bii  tres  fuerunt 
BwÜalores  mt^r  praedictos  seu  praetactos  et  publice  ante 
BCfeciam  katliedralem  proposile  fuerunt  rntioncs  quare  et 
^Bod  K  dominium')  et  responsiones  binc  inde^  quod  duravit 
id  doos  dies.  Et  ita  coUoquia  eciam  secreta  habuerunt  in 
Mrmitu  fratnim  niltxirum.  Et  sie  tandeui  concordarunt  in 
iKaB  diem  in  Ueilhrunna,  et  ibi  factum  coudusum,  qumi  ita 
MmK  prae&tuä  dominus  Ludwicuü  in  custodia  bona  usque 
«I  mortem,  quorl  debilis  et  inörmus  forte  propter  visitacionem 
am  ttiKt«,  quam  fecerat. 


Sequitur  de  depulacione  concilli  Basiliensis. 

Anno  domini  1431  iudictiono  IX,  die  nutoui  Veneria,  sop- 
mensifi  TV^fmhris,  pontificatus  sanctissimi  in  Christo  pa- 
et  domini  nostri  üomiut  Eugenii  divina  prudencia  pape 
^huli,  qai  anlt^ictuä  fuit  [75]  Gabriel  de  Venecüs  canliuaÜs 
d  efiiscopus  >Seni-n.sis,  qiii  fuit  in  paj»am  electus  et  est  suc- 
(Mor  Kfarttni  papc  quinti,  qui  in  Constaucia  ....**)  electus 
%  onicum  pft.storcm  et  papam  unanimiter  concorditerque  fuit. 
hMlala£  '  '  :>  papn  Ku^enius  praetaclum  con^iliuni  Ita- 
i\:  .    qunnivis   \kv    antecesson-m    suuni    Marti- 


loM.      Hau    nrvarMt    Hb*:  •)iura   LadslciM    dootol»   prl- 
'    tv.>rt-     •  .>i:nülu>     DakD  vir«  CMUtWOtVMl  N  )«•••. 


<)  13.  MARL    AucJi  bler  trg^axt  Sl«di(  Alle  hitJiAr  tH'kaimten  N«cli- 

dtVica.    TfL  Häuwr  1.308  fg.  —  >)  PfoUgraf  von  Ncumarkt  f  U43.  — 

i^alifn/  TOB  ShnniTrt  Qod  Zweibrücken  t  ^*^'  —  *j  Gr*f  Uidvig, 

Oomild    «OD  Kurfant   Loilwi^   ftitestfr  Tocbtcr  MecbüliL  — 

L  und  winr  fühae  Jotuuin  und  Kriedrirli  II-  nOer  Frie«)rirli  U. 

UliBdkc  AtfhiDfa- 


142  Fester. 

num  et  cardioales  hoc  ydem  in  loco  praetacto  conclusum  ^ 
inceptum  fuit,  in  hunc  modum  ad  laudem  omnipotentiB  dei, 
exaltacionemque  fidei  katholice  necnon  tranquiUitatem  et  pacem 
tocius  christianitatis,  reformacionem  quoque  universalis  ecciesie 
ac  populi  christiani.  In  quo  concilio  dominus  Julianus,  misera- 
cione  divina  sacrosancte  Romane  ecciesie  sancti  Angeli  dyaconi 
Cardinalis,  in  praesenti  sacro  generali  concilto  Basiliensi  auc- 
toritate  apostolica  in  praesidentem  specialiter  deputatus  fuit 
ibique  tractandum  de  singulis  materiis,  quae  in  tota  cliristia- 
nitate  materia  sunt,  incipiendo  in  capitibus  magnatibus  prae- 
latis  et  consequenter  descendendo  usque  ad  statum  infimum. 
£t  hoc  ydem  concilium  habuit  pro  diversis  tractandis  plus 
quam  43  sessiones,  sub  quibus  reformaTerunt  et  deposuerunt 
papam  Eugenium  in  dicto  concilio  et  de  novo  elegerunt  noTum 
papam,  videlicet  dominum  ducem  Saubaudie,  dictum  Amedei, 
reÜgiosum,  qui  ante  eleccionem  papatui  sibi  construxit  novum 
claustrum  et  novum  ordinem  seu  sectam  finxit,  ut  possit  eligi 
in  papam  et  hoc  factum  in  cismam  redactum.  Ättamen  elec- 
tores  imperii  concorditer  adhuc  tenent  Eugenium  pro  papa, 
non  obstante  eleccione  facta  in  concilio  praefato  Basiliensi 
ducem  Subaudie  in  papam  electum.  Sed  nemo  eandem  elec- 
cionem advertit,  nee  habetur  pro  papa  inter  principes  elec- 
tores,  quod  fraus  et  dolus  estimatur  commiss(a). 

Item  hoc  concilium  jam  duravit  et  semper  continuatum  est 
per  episcopos,  appates  et  alios  praelatos  omnes  Ytalicos,  et 
pauci  de  aliis  naciouibus  et  minime  de  Älmanis. 

De  Armiaois. 

Anno  domini  1444  circa  festum  beati  Johannis  baptiste 
venit  Delphynus,  filius  regis  Francis,  cum  magno  exercitu 
armigerorum,  dicti  Armiaci,  qui  in  summa  reputabantur  plus 
quam  viginti  milia,  ad  castrum  et  regionem  Mümpelgart.  Qui 
debebant  venisse  versus  Switenses  in  subsidium  regi  Friderico 
de  Austria  Romanorum,  qui  electus  fuit  post  patruum  suum 
Albertum  regem  Romanorum.  Qui  Albertus  tantum  ad  annum 
rexit.  Et  sie  ipse  Fridericus  in  Francfurdia  electus  fuit  con- 
corditer in  anno  etc.  42,  qui  libenter  rehaberet  et  recuperaret 
terram  et  castrum  ac  ci\itates  liereditarias  suas,  quas  habent 
et  possident  Switenses  totam  comeciam  Habsburg,  unde  isti 
duces  Austrie  habent  originem.    Et  praefatus  dominus  res 


Betabold  SIecbt. 


143 


Pridericus  in  hnnc  finero  suhplicavit  regi  Francie  pro  hiis 
bcOfeiMis  uiDifieris  praetactiä,  recuiierando  comeciam  praeno- 
taUiB.  Tone  Delptiinus  cum  büs  arnügeris  peäsime  intüllif^eiiä 
«(  ibutens  iatravit  terrnm  Alsnr.iam  cum  [loUnicia  et  [Iti^ 
^nfdam  c«stra  ac  civitates  sibi  usurpavit  -v-ioleuter  et  liomi- 
Ms  in  opidis  et  dvitatibus  existentes  expulit,  quosdam  inter- 
fcdt,  Tirgiops,  malieres  e(  pueros  una  cum  viris  strangulavit 
et  regnavit  quasi  itsque  ad  ciritateiu  Argeiitineiisem.  Sed 
ipu  ArgcntincDM*»  ciivs  cum  suis  adiutorilius,  n\sistenles  ipsis 
ta  taotiini,  quod  non  valuerunt  venire  ultra  passum  Argcnti- 
icawai  rt  mutti  mala  egcrunt  in  vilUä,  opidis  etc.  Eoiam 
molti  interftH:li  auut  .Vrmaiaci. 


Beilagen. 


/.  ^n  Unffenannter  nn  licinboJd  Siecht. 

Weitacnhur^,  31.  Janwtr  1405. 

BooormbUis  domiiie  i-antor  con»)l>rinc  karisMiuc  uovcritü.  qaod 

tan  ivtln  et  hodic  plcnius  iateUeni,  qaaliter  circa  qaindeaam  coo- 

it  hie  dominas  \V(illielnDs)  eleclas  Argcntinciius  in  forma 

CUD  B.  KranlJ!')   et   Etnicbo  <ic  Liningci)   simal   habcnles 

ia  lecreto  dnraolcs  jki  maltos  huras.    Deiiid«;  iKTcepi,  riuod 

iMMde  Bwvrd,  filia?  comilis  de  Mür^z  cum  dumiiio  l.uiliwico  duce, 

>«b  iMtrl  fUio,  dümitiicd  proximal)  de  Hnf^novr  transivii  in  Heiltet- 

tTR  ri  fbi  fmis  lercia  et  quarta')  plurea  bubu«runt  cum  rege  i>ariter 

<:  ^«1^  troctatus,  ijuibufi  eriam  duraiDus  H,  do  Waehiiihoiiii  diritar 

K<rrtiii)i«<' ,    >]uo(l((u?    X»m  iu  Ilcidi'lborß   quam  et   alibi  communittir 

«iior.    qu'.v^l  roniltidcnint    pro  uno  dti  Münz   uü  cccicsiaiii  Argcn- 

_iarnM:in    proniovcndo.    Xnm   ci  heri   spro  comes  de  Sarwerd  et  H. 

iWvbiulicitii  |>rr<iu-tj  cnnt  duco  Lud(i"ico)  buqi  ad  Ilnffnow  reversi, 

firia»  in  proudio  fuit  Uic  de  liiert  ad  Iratrem  suuui   dominum 

celcriii^r  Fl  scrioüius  utmet  enuncisviL  tinnsiturus.    Et 

ihtor  domlnns  ArKi'iilinensis  a<l  ccclesiam  [<eodicn3om 

;t»l;  ,ü(-  iraii^UttirOA  et  cum  ali<|itibu^  tractavcrat  de  XX 

Atfmiorom  sibi  tnbucndis  al>  wt,  cui  rommiserit  cccicsiam 

etiwm.    Plnrn   nma  vuiTUiit   alia  Hc  ]>rapmi<tsis  et  negoctis 


>t  thrllMkl  Knnx  tod  Oei8|K>Miein    —  *l  25.  Januar  1405.    \ta  29. 
FwUrirb    voti  ÜAn,  Gr$i  van  Saanrcrd«n,   von  K.  RnprMht  in 
Meiul.    Clim«!  No.  1934.  —  *)  37.  uud  28  Januar. 


144  Feater. 

aliis  Don  scrlbenda  de  praesenti.  Sapplico  itaqae,  qaatenas  domiiu 
patri  meo  praemissa  non  tardetis  notificare  Tel  eo  forsan  abaente 
domino  Johanni  Amman')  vel  Rftdolfo  Beiheim  indilate  perpraesea- 
dam  latorem  propter  hec  missom,  rescribentes  michi,  quevis  vestn 
grata. 

Scripttun  WiBzenborg  sabbato  ante  porificacionem  circa  Tespena 

Adresse:  Honorabili  viro  domino  Beinboldo  (Siecht)  cantori  eo- 
clede  sancti  Petri  jmiioris  (Argentinensis)  domino  et  consobrino  sm 
dilecto. 

I^p.-Or.  mit  Spuren  des  aufgedruckten  Siegelsund  Verschiekungs- 
schnitten.    Am  unteren  Sande  beschnitten. 

Strassburg.  St.-A.  AA.  1443. 


II.  Beinbold  Siecht  und  Heinrich  Sempach  an  den  It<^  eu  Strasi- 

bürg  und  den  Notar  der  Stadt,  Nikolaus,  genannt  Wihe. 

8.  Deeember  1416. 

KeimboldoB  Siecht  cantor  necnon  Heinricus  Sempach  scolasticns 
ecclesie  sancti  Fetri  Jonioris  Argentinensis  compulsores  sea  commis- 
sarii  ad  infrascripta  inter  partes  sabscriptas  inxta  mentem  et  teuerem 
literamm  compalsoiiarnm  desaper  editaram  specialiter  depatati  sa- 
pientibas  magistro  ciriam,  magistro  olficiorum,  consolibas  et  procon- 
salibos  necnon  Nicoiao  dicto  Wihe  notario  civitatis  Argentineiisü 
salatem  in  domino  sempitemam  et  mandatis  nostris  firmiter  obedire 
noveritis,  nos  qoasdam  certi  tenoris  compnlsorias  literas  a  nonullis 
certis  jndicibos  et  commissariis  a  sacrosancta  sinodo  Constanciensi 
in  causa  sea  caosis  inter  reverendam  in  Christo  patrem  et  dominom 
dominam  Wilhelmnm  de  Diest  electnm  confirmatam  ecclesie  Argen- 
tinensis necnon  magistrnm  Heinricam  Bell  alias  Kabot')  instigatorem 
sea  promotorem  officü  contra  et  adver^us  dictum  reverendam  patrem 
per  ipsos  commissarios  et  jadices  praedictos  specialiter  depatatam  de 
et  snper  nonnnllis  perioriis  et  dilapidacionibus  ac  aliis  in  ipsa  causa 
dedactis  et  dedncendis  partibas  ex  altera  mota  sea  motis  directtf 
□aper  nobis  coram  notario  et  testibns  tnnc  praesentibos  praesentataf 
cam  ea  qoa  decait  reverencia  recepisse.  Ipsis  siqnidem  nobis  pr&e 
sentat(i)  faimos  per  magistrnm  Jobannem  Simnndi  procaratorem  nomioi 
et  pro  parte  dicti  magistri  Ileinrici  Bell  instigatoris  prent  de  sO' 
procaracionis  mandato  via  sabstitucionis  literis  constabat  docnmenti 
dictarum  eciam  literamm  compalsoriarum  exhibitorem  post  debitai 
reqaisicionem  coram  nobis  factam  legitime  informati,  qaahter  vc 
conianctim  et  divisim  habeatis  et  dettneatis  in  vestris  capsis  sen  c 
Btis  nonnnlla  jnra,  literas  et  manimenta  et  prcBertim  registrum  qn( 
rondam  certomm  debitoram  per  praefatnm  dominum  electnm  contrai 


1)  Genannt  Kirchberr,  Rat  des  Bischofs  von  Augsburg,  Eberhard  vc 
Kyburg.  Vgl.  Strobel,  Gesch.  dea  Elsasses  3,  71.  —  0  Strobel  3,  11 
nennt  ihn  Heinrich  Kuwt,  genannt  Bell.  Vgl.  auch  Aber  den  Elektei 
prozess  Strassb.  Stuil.  II. 


Retabold  SlMht 


145 


in  qnOfUni  oeno  conportAcionls  trai^t&tu  ilel . .  .■)  durataro 
•tor  ipMm  rcTerendnin  pstrem  ex  tma  et  vos  nccnon  domlnos  decA- 
1^  et  civiitahna  ecdesie  Aji^ntioeosis  ex  altera  intto  nobis  per 
■■miiliim  domlntim  clectum  assignatiun  ad  ipsam  caasam  son  can* 
■I  fccteite»  et  facientia  et  sioc  quibas  de  meritis  caasc  sea  causamm 
MMBodl  ad  ptcDom  coiutarc  qod  poterit.  idctrco  vos  et  qaemU- 
kil  teatiiUM  sab  penis  et  censarü  in  ipsis  Uteria  comptüsoriis  con- 
Htti  nMittirimas  et  monemas,  nc  infrft  dnodccim  diemm  specium 
pKl  «xocucionem  praeseiichim  prcxime  et  iinmediate  se(|uentium  co- 
m  aoliii  in  iluuibus  nostrls  dida  Jura  literas  et  munimenta  et 
pncnftfaB  pnctactom  rcgistniia  drbitontm  pmcdictonun  conun  no- 
)m  tZBDCBmeoduiii  seu  traasumenda  exliibeaotis  dictLs  dominls  com- 
wämBÜ»  et  Jadicibns  pro  cognictune  et  discussione  dicte  cause  traos- 
alBcaJ«iB  et  traosnittcnda.  r&ttun  nostris  sab  sigilUs  die  Mcrrnrii 
Mm  Oeoenbrü  anno  domiui  lilö. 

Mm  Jorm  v^Ftmbar  von  der  Hand  des  Notars  Nikolava:  proccssDS 
Bl  piiwlilnii  est  nirhi  sezta  post  concepc.  Mar.  [11.  Dez.  Ulö]. 

raf.'Or.  Strassbiwff.  St.-A.    AA.  1443. 


.  «.  Otanfa.  m.  W.  tX.  1. 


10 


Bildaisse 

des  Markgrafen  Wilhelm  von  Baden-Baden 

und  Beiner  Familie. 

Von 
A.  TOD  Oecbelhanser. 

[Mit  11  Uchtdnicktifeln.] 


Der  unteTzeichnete  Redakteur  der  Zeitschrift  fand  bei  Ge- 
legenheit der  VerOffentlichang  eines  Yaillant'schen  Briefes, 
die  dnrch  Herrn  Archivrat  Dr.  Krieger  in  dieser  Zeitschrift 
stattfand  (vgl.  NF.  VIII,  381  ff.),  Veranlassang,  den  erneuten 
Yersach  za  machen,  die  nnbezeichneten  Bildnisse  der  nach- 
folgenden Sammlong  zn  bestimmen.  Da  der  Yersttch,  wie  sich 
heate  anch  durch  die  ÄosfQhrungen  des  Herrn  von  Oechel- 
hänser  ergiebt,  im  wesentlichen  gelang,  richtete  die  Redak- 
tion durch  die  hist.  Kommission  die  Bitte  an  das  Ministerium 
der  Justiz,  des  Kultus  und  Unterrichts,  die  Mittel  zu  einer  Yer- 
Öffentlichung  zu  gewähren.  Fttr  die  erfolgte  Bewilligung  ha- 
ben wir  Sr.  Excellenz  dem  Herrn  Staatsminister  Dr.  Nokk 
unsem  schuldigen  Bank  darzubringen.  Herr  Hofrat  Oberbiblio- 
thekar Dr.Brambacb  hatte  die  grosse  Gate,  dieYerrlelfiUtignng 
zu  Qberwachen,  wie  er  schon  an  jenen  Bestimmungsversnchen 
lebhaften  Anteil  genommen  hatte.  Herr  Prof.  Dr.  Ton  Oechel- 
häaser  Qbemahm  gütigst  die  Aufgabe,  die  Bestimmungen  er- 
neut zu  prtkfen  und  die  kunstgeschichtliche  Wertschätzung  der 
Bildnisse  festzustellen,  wofOr  die  Redaktion  ihm  ihren  Dank 
auszusprechen  verpflichtet  ist.  Schtttte. 


Unter  den  im  Jahre  1772  nach  KaHsruhe  in  die  Gross- 
herzogliche Hof-  und  Landesbihliothek  überwiesenen  Beständen 
der  ursprünglich  Baden-Baden'scfaen,  dann  Rastatter  Schloss- 
bibliothek befindet  sich  ein  Foliohand  mit  einer  Anzahl  lose, 
zwischen  die  leeren  Seiten  eingelegter  Porträtzeichnungen  in 
Kreidemanier.  Das  Verdienst,  diesen  bisher  unbeachteten 
Schatz  gehoben  zu  haben,  gebührt  W.  Brambach,  auf  dessen 
Anregung  hin  dann  auch  bereits  zwei  von  diesen  Bildern  in 
das  kürzlich  vollendete  Werk  von  Hans  Müller  über  Badische 


BiMaiMC  dM  St&rkfrafeo  Wilhclui  and  seiner  Familie.         147 


Intenblldnlsse  (Karlsruhe,  Verlag  von  Chr.  Th.  Groos  Bd.  I 
38.  Bd.  II  1893)  noter  No.  15  und  21  des  ersteo  Bandes 
ts^noinmen  worden  sind.  Es  handelt  sich  nämtich  in  der 
grotsen  Mehrzahl  um  Origin.ilbtidnissc  des  Markgrafen 
Wilhelm  von  Baden-Baden  und  seiner  Familie  aus  der 
iweitm  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts,  im  Ganzen  17  Blatt, 
ID  denen  neun  auf  den  niederläDdlschen  Meister  Wallcrant 
raülaot.  sieben  auf  Matthäus  Merian  d.  J.  und  eines  wahr- 
idMinlich  auf  den  franzusischen  Ku|)fer.stecber  Samuel  Bemard 
nrOcbgehcn. 

Die  Entstphung^zelt  ist  eine  verschiedene.  Laut  belgeftlgter 
Jthreszahlen  »iiid  die  Btldniase  Vaillants  in  den  Jahren  1655 
ud  Ifi&ti  gefertigt,  während  die  des  Frankfurter  Meisters  aus 
deiJahmt  1669  und  1672  stammen.  Das  Bcmard'schc  Blatt 
fat  tnibezeidinet.  Es  ßeht  hieraus  hervor,  dass  die  Sammlung 
•noiihUg  entstanden  ist.  vte  denn  auch  der  gewählte  Mass- 
stab  oml  das  Format  der  Blätter,  soweit  sich  letzteres  in  dem 
jctaigoa,  zum  Teil  arg  beschnittenen  Zustande  beurteilen  läsit'), 
keine  pknm&ssige  f^bereinstimmung  aufweisen. 

Die  neun  Vaillan tischen  Zeichnungen,  welche  den  Schwer- 
pvnkt  anscrer  Folge  bilden,  sind  sämtlich  nur  mittelst 
irhwarzer  und  weisser  Kreide  auf  blaugrauem  Papier  hcr- 
l^cstenL*)  Die  Küpfc  erscheinen  dabei  etira  in  '/*  X^bens- 
grOvH;  die  Zeichnung  schneidet  unter  der  Bi-ust,  bei  den 
etwas  höher,  bei  den  Frauen  etwas  tiefer  ah. 
Die  Bilduisse  mitchen  zunächst  den  Eindruck  von  Vorlagen 
den  Kupferstich,  von  Vorarbeiten  flir  eine  Serie  „fiirst- 
sr  Bildnisse*,  wie  solche  seit  den  Tagen  des  Jost  Amman 
id  HaiM  Burgkmnier  von  den  regierenden  Häusern  in  Auf- 
gegeben 7-u  werden  pflegten  und  uns  verhältnismässig 
cfa  erfaftlteu  sind.';    Gegen  diese  Annahme  spricht  aber 

*)  iHe  ViilUntVJkfio  DUitcr  scheinen  unprCmglidi  s&niüieh  oDgc&br 
1geM>i^cm  ftcmewen  zu  bitten.  Die  M(>riui*scbcn  TOn  I<M9  sowie 
feH^Kl  du  Bbtt  von  inra  (Vo  in  snf  Tafel  IX)  zeigen  wesonttich 
feUHTC  AknMMOBgeo ;  themo  Ata  Bernard'gche  ItUtt  (No.  18).  —  ')  Der 
K^d.  iler  ndi  in  dfr  Mine  allor  Blatter  unaerer  SamiDltins  vDrUndel, 
M  afafei  durch  oicblrAicIirlirs  /iiiaituueiü^n  d«r  Zeichnuufien  t<ntstindeD. 
ritrHrT  txrdu  rnrlianden  (fcwiwcn.  —  •!  Vgl.  durüWr  n.  .^.  die 
'  Ab««^i  '"  ^'^  Aiif»alxe  des  Vrrfassrrt  üher  den  Bililluiiicr  des 
[rxhalMDn  bi  4en  Miueiluogea  lar  Geschichte  des  Heidelberger 
Bd.  U.  Beft  4  aieidflbor«  1890}  S.  317  7. 

lü- 


i4d 


V.  OechelhKuier 


von  vornherein  (ier  Umstand,  datts  von  keiner  der  VäilUnl'' 
sehen    Zeichnungen     die     entsprcchuniten     Kuustbluttcr 
Kupfer  gestochen,  radiert  oder  j^eschabt  vorbanden  sind;  das- 
selbe ist  auch  bezüglich  der  Merian'schen    Bilder  der  Fall; 
ja,  als  der  Letztgenannte  unmittelbar  darauf  die  Heraus^atwj 
eines  genealogischen  Werkes  über  das  hadi»chc  und  holst  ei  niscli« 
Flirstcnhaug   in    Angriff  nahm   (Möglichst   kürlzeste,  jedoch 
gründliche  Genealogische  Kerführung   von   uralter   ITer-  undj 
Ankunfll  Beydcr  llochfUrstlicher  Hiiuset*  Baden  und  ilolstoii 
Frankfurt  a.  M.  1072).  stellte  er  auch  für  die  in  unserer  Seri^ 
bereits  vorhandenen  Persönlichkeiten  dem  Stecher  neue  Auf-^ 
nahmen  zur  Verfügung.     Unsere  Zeichnungen  sind  somit  nl: 
Originalaufnahmen  zu  bcti'achtcn,  wie  sie  in  damaliger  Zeil 
von  herumreisenden  Künstlern  an  den  FOrstenhÖfeu  auf 
Stellung   sclmell   und   billig  geterligt   wurden,   lun   dann 
Mappe  oder  unter  Glas  aufbewahrt  zu  werden.    Gerade 
unscm  beiden  KUnslIern  ist  uns  eine  umfangreiche  Tbätigt 
in  dieser  Hinsicht  auf  dem  Krönungsffstc  des   Jahres  161 
in  Frankfurt  a.  M-  bezeugt'),  und  eiu   glückliches  Geschk 
hat  uns  auch,   wenigstens  von  W.  Vaillant,  I'robeu  die 
seiner  damaligen  Kunstlhiitigkeit  aufbewahrt. 

DasDresdcner  Kuiiferstichkabinet  besitzt  oilmlicb 
»Oiiginalia  derer  ChurfUrstL  und  anderen  hoben  Standes  Per 
sonen  so  bey  der  Wahl  des  Köm.  Keyseis  Leopoldi  Ao.  IGE 
Franckfurth  am  Mayn  zugegen  gewesen,  von  W,  Vaillaut 
rühmten  Mahler  bey  dem  Wahl-Tag  zu  Franckfurth  am  Mayn 
165S  verlerttiget".    Der  stattliche  Rand,  zu  dem  diese  BlätU 
vereinigt  sind,  ist  alter  Besitz,  d.  h.  vor  der  Übergabe  de 
Kabinets  an  Ueinecken  im  Jahre  1764  bereits  in  der  St 
lung  gewesen  und  etwa  zu  Anfang  des  Jahrhunderts  in  dt 
Weise  zusammen gcstiiUt  worden,  dass  zu  jedem  der  12  Bild- 
nisse  ein  Blatt  mit  der  Angabe  des  Namens  und  der  Titel 
der  betreffenden  Persönlichkeit  hinzugefügt  wnrde.     Die  M< 
zahl  dieser  Zeichnungen  ist  mit  der  Signatur  des  Künsllersi 
W.  Vaillant  fe.  und  der  Jalireszahl  165S  verseilen.')    Ausser^ 

1]  Der  Pras  ron  100  Bth.,  die  K.  Merlan  d.  J.  dem  von  Krieger 
dieser  Zdlschrift  (NF.  MII,  882)  TerflffenUioliten  Briefe  «ifi3lge,  für 
«('ontretait"  vom  Kurf(lrs»u  K&rl  Ludwig  vciloogw,   kua  neb  nur  u 
t\a  Olgvtaftlde  beeiebea.  —  *)  Dargeatollt  BJnd:  I)  Ktuser  Leopold,  Ü)  Jo- 
bana Philipp,   EnbiMiiof  von  Uainx,   3]  Karl  Kaspar, 


BtMidBe  dn  Xu-kgrifeD  WQh^lm  und  seber  Familie-        14g 

befinden  sich  daselbst  an  der  Wand  cles  vordersten  Saales 
Glas  in  Rahmen  noch  zwei  Vaillant'^iclie  Kreidezeich- 
imgeo:  die  Bildnisse  des  Kaiser  Leopold  und  des  Kui-fUrsten 
Mairn  Georg  II.  von  Sanhsen,  welche  mit  den  im  gen.  Bande 
MadUchcn  Portrüts  dieser  Fürsten  (No.  1  und  No.  5)  in  je- 
te*  Bezidiang  wie  Duplikate  Übereinstimmen.  Diese  beiden 
BBlter  sind  am  so  wertvoller,  weil  sie  uns  allein  in  ihrer 
nrtrefflicheu  Erhaltung  einen  Begriß^  vom  ursijrlln glichen 
Aissehen  der  leider  arg  mitgenommenen  zwölf  Zeichnungen 
\m  enrlhnten  Bande  zu  geben  vermögen  und  im  Ganzen  30- 
nu-  besser  erbalten  sind  als  unsere  Karlsruher  Bildnisse. 
iasaer  diesen  Drnsdcner  Blattern  sind  dem  Verfasser  nur 
Mdi  einige  Kreidezeichnungen  des  W.  Vaillant  im  Berliner 
Slpfentichkabinet  bcVnnnt  geworden'),  über  welche  unten 
fllfgtotlicb  der  ktlnstlerischen  Würdigung  dieser  Arbeiten  im 
Zasammenhange  mit  den  Dresdener  und  unseru  Bildnissen 
lAukdelt  werden  wird. 

SüDtUcbe  1'orirät.s  unserer  Sammlung  entbehren  einer  Be- 
Mfefcaang  der  dargestellten  Persönlichkeit.  Die  nächste  und 
■r  den  Historiker  interesson teste  Aufgabe  ist  somit  die  Be- 
Sinaang  der  Bildnisse.  Ein  erster  Versuch  dieser  Art  liegt 
ii  dDer  handschriftlichen  Aufzeicimuug  von  J.  Cbiist.  Gries- 
bdi  nnserem  Karlsruher  Bande  bei.*)  Abgesehen  von  zahl- 
teldmi  rnrichli^keilcn  und  IrrtUmern  ist  doch  hier  bereits 
richtig  erkannt  worden,  dass  es  sich  um  Bildnisse  badiiicher 
riinüichkeiten,  und  zwar  in  der  Hauptsache  um  Bildnisse 

r.  4)  if'l'fiHao  Heinrich,  KrabiKbof  Ton  K&Ui,  5)  Joliiuia  G^rg  IL. 
Tsa  Skchaen,  6)  Karl  Ludwig,  Kurfurat  von  der  Pfalz,  7)  Ferdi- 
3hm,  KurfOnt  »ob  Baien»,  Ü)  Fricdricli  Wilhelm,  Kurfüret  von 
IraadcBbstf,  9)  Joseph  Maria  SauTelU,  pftpstliclier  GeMn(It«r.  10)  Anton, 
BiOMif  »00  GnuDDoat,  fnuu&eisefaer  Gesaadter.  U)  Jobaon  Moriti  toq 
1,  Braixlenbuiigiacfaer  Goandter,  12)  ?  (das  betr.  Beiblatt  rehlt). 
i-  £.  WuMuljf  «nrthat  aunerdan  iu  der  nrtitw,  iretentlich  ver- 
0»!  ftriüBflnoo  AiUfTBb«  Bcioer  Schrift  über  W.  A'aiiUnt 
ISSl)  «M  Sorli  TOB  S4  Zbichmagea  dice«a  Kilniücis,  welche  im 
INi  u  Paris  Tvniteigert  worden  »eiea  und  auK  dem  KahiDet  iIcs 
iGmUiuin  «tammten.  —  *)  „Geechrielieii  bd  Yerferti{{iiug  der  Kuta- 
1l(a  tVcr  die  BiliUothek  in  dem  Schlosse  lu  Rastatt  in  dem  Jalire  1772." 
l  Chr.  Grteibaeb  wird  im  Bodeo-Durtacliiscltcu  Hof-  und  StaaUkalender 
■af  te  JaJtf  ]  772  nla  Sekretär  in  der  Geheimen  Katuloi  des  MinUieriuma 
«fehlt 


ISO  T.  Oechelh&aser. 

des  Markgrafen  Wilhelm  von  Baden-Baden  (1593  bis- 
1677)  und  seines  engern  Familienkreises  bandelt.  Di& 
nähere  Bestimmung  der  Persönlichkeiten  haben  sich  dana 
A.  Schulte  und  W.  Brambach  mit  Erfolg  angelegen  sein  lasBeo, 
so  dass  dem  Verfasser  eigentlich  nur  eine  Nachprüfung  d^ 
von  den  genannten  Gelehrten  aufgestellten  Bezeichnungen 
übrig  blieb,  welche  im  Wesentlichen  dieselben  Resultate  er- 
geben hat. 

Da,  wahrscheinlich  nur  mit  einer  Ausnahme  (No.  1  auf  Taf.  JUX 
Porträts  nach  dem  Leben  vorliegen,  so  muss  die  Untersuchnng 
davon  ausgehen,  welche  Familienmitglieder  der  Bemhardini- 
schen  Linie  in  den  Jahren  1655  und  1656  beziehungsweise 
1669  und  1672  am  Leben  waren.  Der  erstere  Termin  ist 
noch  etwas  näher  zu  lungrenzen.  Da  nämlich  anzunehmen 
ist,  dass  Vaillant  die  9  Bilder  an  Ort  und  Stelle,  d.  h.  im 
Schlosse  zu  Baden-Baden  hintereinanderweg  gefertigt  und  dazu 
schwerlich  mehr  als  zwei  Monate  gebraucht  haben  wird, 
80  sind  etwa  Dezember  1655  und  Januar  1656  als  Ent- 
stehungszeit derselben  zu  betrachten.  Der  Kurfürst  mag  da- 
mals gerade  von  Speyer,  wo  er  sich  in  seiner  Eigenschaft  als 
Reichskammerrichter  den  grössten  Teil  des  Jahres  über  aufza- 
halten  pflegte,  zum  Weihnaditsfeste  nach  Hause  gekommen 
sein  und  bei  dieser  Gelegenheit  den  niederländischen  Meister 
zu  den  Aufnahmen  berufen  haben. 

Der  Markgraf  selbst  (geboren  den  30.  Juli  1593)  stand 
damals  im  63.  Jahre. 

Seit  1650  war  er  in  zweiter  Ehe  vermählt  mit  Maria 
Magdalena,  der  Tochter  des  Grafen  Ernst  von  Öttingen- 
Eatzenstein,  geboren  1619. 

Von  seinen  Kindern  und  Schwiegertöchtern  lebten  damals 
noch: 

Ferdinand  Maximilian,  der  älteste  Sohn  und  Erbprinz 
(geboren  den  23.  September  1625),  30  Jahre  alt, 

dessen  Gemahlin  Ludovica  Christina  (seit  1653,  ge- 
boren 1627)  28  Jahre  alt, 

Leopold  Wilhelm,  der  zweite  Sohn  (geboren  den  16.  Sep- 
tember 1626),  29  Jahre  alt, 

dessen  Gemahlin  Sylvia  Katharina  (seit  1650), 

Hermann,  der  fünfte  Sohn  (geboren  den  12.  Oktober 
1628),  27  Jahre  alt. 


BiMaiuc  il(«  M&rkgnfen  Wilhelm  ood  seiner  Familie.        151 

Katharina  Franziska,  die  zveite  Tochter  (geboren  den 
I».  November  1631),  2i  Jahre  alt.  uud 

Aoaa,  die  fünfte  Tochter  (geboren  den  12.  Juli  1634), 
;i  Jahre  alt 

[Die  au  8.  September  1655  geborene  Prinzessin  Maria 
inna  Wilhelmine  kann  ualilrlicb  nicht  in  Frage  kommen.] 

Es  handelt  sich  also  zunächst  darum,  die  neun  Vaillant*- 
Itbeo  Kreidezeichntingen,  flluf  müiitilichc  uud  vier  weibliche 
fnrtrits,  unter  diese  neun  Perifönlichkeitcn  rirhtig  zu  ver- 
leflfo,  nnter  Zuhilfenahme  des  vortrefflichen  Verzeichnisses  der 
ftiUoiaw  des  badiscfaeu  Fürstenhauses  von  W.  Brainbach  in 
4ei  ]fitt«tltingeu  aus  der  Grossh.  ßadischcn  nof-  und  Landes- 
bAUodwk  and  Münzsammlung  (V,  Karlsruhe  1884).  Wir 
sAeiden  nnächst  die  Bildnisse  aus,  hinsichtlich  deren  kein 

Rilfel  walten  kann: 
1)  3[arkgrar  Wilhelm  (No.  1,  Tafel  1),  sowohl  durch 
übereiustimuiung  mit  dem  Stich  von  Philipp  Kilian  nach 
Zeichnung  des  Johann  Ulrich  Meyr  in  dpr  oben  erwähnten 
Kerbn'ficben  Genealogie  (Brambach  108)  als  auch  durch  das 
Coldcne  VUess,  das  der  Kammerrichter  im  Jahre  1638  er- 
kiltfB  hatte,  hinlänglich  gekennzeichnet. 

3)  Marlii^Taf  Ferdinand  Maximilian  (Xo.  3,  Tafel  II), 
4e9<en  Bildnis  mit  dem  in  der  Genealogie  befindlichen  Kupfer 
iBr.  US),  mit  dem  Schabkunstblatt  des  J.  van  Sommer  (Br. 
Il6)f  lowic  mit  den  Bildern  im  Schlüsse  zu  Baden-Baden  (im 
pxmea  toten  Speisesaale  und  No.  401  im  Kurridor  des  dncusn 
Stockverfces)  Im  ganzen  so  gut  übereinstimmt,  dass  unsere 
PwM'liü Hilft  ab  gesichert  angesehen  werden  darf.') 

8}  Markgraf  Leopold  Wilhelm  (No.  5,  Tafel  IV).  Die 
Cbcieiustimniung  mit  ilem  kleinen  Wideman naschen  Kupfer 
(Br.  122),  dem  Wiener  Blatte  (Br.  125)  und  dem  Merian'schcn 

■)  Im  Iftrtea  BauAb  dieser  Zeiuchrifl  (NF.  Tm,  881  ff.)  bat  Krieger 

#Mk  DnimbrM  4«  KurfOnteit  K&rl  Lnttvrig  von  der  Vitlt  an  iinsem 

Fardiiiod  ynxi>pt<'*n  verOfTentliclit,  woraus  livrvurgvht,  dius 

■  roa  W.  VüUaot  gdertigt«  Bildaia  dem  Kurruntou  zum  Ge- 

AboMOilt  baue.    i)aa  ächrabeo  ist  uicbt  datiert.    >l<>iclicb,  dui 

«  ikk  ■■   ehi  Tcm  Kaaatler  Bach  anaerer  Kmdexeiclutuug  gerertigtes 

O^aUli  kudelt,  Tiellekht  auch   nnr  —  der  Ausdntck    controfait  ist 

wlaiMl%  —  am  «äDtaolcbe  Kreideceichaung,  wofür  dann  der  KurfDnt 

■Mi  BB4ar  ala  GtfiBfab«  wndet. 


m 


f.  OechellilLuser- 


der    1 


Bnistbilde  (Br.  126)  ist  eine  hiiiläoglicli  grosse,  um  üie  Zu- 
teilung   unseres  Blattes   zu  rechtfertigen,   trotzdem   auf  der 
Rüchseite  eine  ältere  Bezeictinuug  auf  Ferdionud  Max  hinweis 
Die  Ähnliclikeit  beider  Brüder  war  offenbar  eine  grosse.     Die' 
Nase  des  Jüngcrun  pflegt  jedoch  Itürzer  und  anders  profiliert^ 
dargCHtellt  zu  werden. 

4)  Markgraf  Hermann  (No.  7,  Tafel  VI).  Auch  hier 
Ähnlichkeit  mit  den  Brlidein  vorhanden.     Unsere  /eiehni 
stimmt  recht  gut  mit  dem  15  Jahre  spater  in  Wien  angefertif 
Kupfer  des  C-oru.  Meyssena  (Br,  137),  mit  dem  Kilian'scheal 
Stiche   von  1681    (Br.  138)   und   dem  Kupfer  im   Theatroalj 
Europaeum  (Br.  141),  auf  denen  der  Prinz,  der  Im  Jalirc  l€6lj 
dem  geistlichen  Stande  entsagte,  in  Bdstung  als  Knegshell] 
dargestellt  ist,  während  er  hier,  im  Gegensätze  zu  den  BrUderu,] 
noch  in  Wamms  und  Munud  erscheint.*) 

Es  bleiben  somit  von  den  Vaiilant'sclten  Blattern  übng;j 
ein  milnnlichcs  und  vier  weibliche  Porträts. 

Von  letzteren  hat  11.  Müller  (a.  a.  0.)  eines  bereits 
Bildnis  der  Maria  Magdalena,  zweiten  Gemahlin  des  Mark* 
grafen  Wilhelm  unter  No.  15  im  ersten  Bande  seines  obca 
erwähnten  Werkes  niedergegeben.  Ich  kann  mich  dieser  Be- 
zeichnung, obgleich  ausser  dem  sehr  zweifelhaften  Bildnisse 
im  Korridor  des  Badener  Schlosses  kein  Vergleichungsmaterial 
zu  Gebote  steiit,  nur  anschliessen,  zumal  da  das  Porträt  ofTcQ- 
bar  die  älteste  unter  den  vier  zur  Darstellung  gelangten  Da- 
men darstellt. 

Für  die  drei  übrig  bleibenden  weiblichen  Porträts  haben 
wir   nun   die  Auswahl   zwischen   den   beiden    markgräflichea    » 
Töchtern   und  deren   zwei  Schwägerinnen.    Hier  dürfte  nniH 
zunächst  die  völlige  Übereinstimmung  in  Ilanrtraclit  und  Klei-^ 
düng,  sowie  der  Umstand,  dass  Beide  als  Gegenstucke  beban-j 
deli  sind,  die  Annahme  nahelegen,  dass  die  auf  Tafel  VII  undfl 
VUI   wiedergegebenen   Bildnisse   No.  8  und  9  die  unverhei-" 
rateten  Töchter   des   markgrätlichen  Paares   darstellen,    und 
zwar  No.  8  die  ältere,  sonst  aus  Abbildungen  nicht  bekannte 
Katharina  Franziska,   welche  im  Jahre  1691  tu  Bisanz 

■)  Über  die  B«xicliuugeD  uHBercs  Frnnkfiirter  Hftlera  M.  UerJu  il-  J- 
cum  Markgrafen  nermaiui  und  alter  dü!  t:iitst«U»ng  An  Bilder  i»  Tbc«* 
trum  Europsenm  geben  die  ron  E.  Beyck  \a  diäter  Zoitttbrift  (NV. 
3^7  ff.)  recoffcoUtcbten  Brtofe  iuwreasMite  AutttehlOase. 


BUdHe  im  MubgraüBa  Wilhelm  Bod  seiiwr  Familio.        153 

Nonne  gestorben  ist,  Xo.  I)  die  jüngere  Schwester  Anna, 
im  4ef  Breinbadi  (U6)  nur  ein  im  Schlosse  r.ü  Baden-Buden 
MDdBefaes,  fSr  unsem  Zveck  d.  b.  zur  VergleichunK  uq> 
kiochlHurcs  GemüMe  anzufültreii  weiss. 

Du  dritte  und  letzte  der  in  Frage  Rteheridcn  weiblichen 
fiüifadffia,  No.  4  anf  Tafel  DI,  dürfte  wohl  am  ehesten  auf 
ifc  Gattin  des  Erbprinzen  Ferdinand  Max,  die  aavo^sche 
Priunsiu  Louise  Christine,  zu  hezieheu  sein.  Zwar 
tagt  der  betreffende  Kilian'sche  Kupfer  in  der  Mcrian'schen 
Omealogie  (Br.  120)  ein  ländlicheres  Oval,  eine  längere 
Xiie  nnd  rollere  Lippen,  doch  kehren  dort  Kiu^^elhcitcn  un- 
tertr  Zeirhnun»  wieder,  «eiche  die  Identität  beider  dargestell- 
te Persdnlidikeiten  wenigstens  wahrscheinlich  machen.  Da 
dir  PriiDceesiD  nachweislich  ihrem  Gatten  niemals  nach  Dcutsch- 
Ittd  gefolgt  isi  (3.  unlCD  S.  Iü3f.),  ihr  Porträt  in  der  Sammlung 
•Ler  dncfa  aidit  felilen  durfte,  so  würde  es  sich  hier  ausnahms- 
«ebe  um  eine  Kopie  nach  ifinem  vorhandenen  Hilde  handeln. 

Es  erübrigt  norJi  die  Bestimmung  des  männlichen  Bild- 
UMM  No.  10  vom  .lahre  1655  auf  Tafel  IX.  Von  den 
BWuw«  des  Markgrafen  kann  keiner  mehr  in  Frage  kommen, 
^  PHdipp  Sigmund  y  Jahre,  Wilhelm  Christoph  3  Jahre  und 
urd  6  Jahre  vorher  bereits  gestorben  waren,  und  wir 
•II  der  Annahme  fetitliallen  mlissen,  dass  es  sich  um  Fortrüls 
daaaU  lebender  Familienmitglieder  handelt.  Ausserdem 
«Ulecien  j«  auch  das  Jugendliche  Alter  (19  Jahre),  in  welchem 
der  Entfenannte  starb,  und  der  Mangel  an  Ähnlichkeit  des 
Zveitgenuinten  mit  seinem  Zwillingsbruder  Hermann  (Tafel  VI) 
dfe  UfigUchkeit  aus,  dass  e.s  sich  etwa  um  ein  Krinncruags- 
Wd  an  einen  dieser  Prinzen  handelt.  Wir  mUssen  somit 
noetkalb  der  engern  Familie  des  Markgrafen  Umschau  halten. 
0er  jöngcre  UrudtT  desselben:  Hermann  Fortuuat,  kann 
aicfat  in  Frage  kommen,  da  er  damals  bereits  eojührig  war; 
eher  Bcbcm  dessen  Sohn  Markgraf  Karl  Wilhelm  Eugen, 
^■ah  28j)lbrig  and  TieUeicht  von  Rodemachcm  aus  zum 
Buuch  un  Baden'schen  Hofe  anwesend.  Das  Alter  würde  gut 
UlSimen  uml  die  offenbare  Ähnlichkeit  mit  Markgraf  Wilhelm 
tatt  die  ntthe  Verwamllschaft.  erklärlich  erscheinen. 

Nicht  xa  denken  ist  meines  Erachtens  an  ein  Mitglied  der 
Ewniuiwben  Linie.  FUr  Friedrich  VI.,  der  sich  damals 
4tt  Vienigera  niiherte,  ist  onscr  Bild  zu  jugendlich ;  ausser- 


164 


T.  Oecbelb&oser. 


dem  ifit  nicht  die  mindeste  Cberainstimniung  mit  den  übrigei 
beglaubigten  Porträts  „Seiner  Durchlaucht"  vorhaDden.     Höc 
stens  wäre  noch  an  dessen  Bruder  Karl  Magnus  zu  denket 
den   schwedischen   üenerallieutenauL,   der  damals  im   34sl«l| 
Lebensjahre  stand. 

Möglich  schliesslich  aber  auch,  dass  es  sich  gar  nicht  ui 
einen  direltten  Angehörigen  des  Baden'schen  Herrsch crhausc 
handelt,  sondern  dass  etwa  ein  Bruder  oder  Vetter  der  Mark* 
gräfin  Moria  Franziska  oder  einer  der  Schwiegertöchter  zt 
Darttu!Iun(5  Helanfjt  ist.  Unter  solclien  Umstünden  ist  u 
einer  bcätiniraten  Bezeichnung  dieses  Porlräts  Abstind  g« 
nommen  worden. 

Die  Serie  der  Vaillant'srlien  Bildni&se  umfasst  somit  rlie 
ganze  in  den  Jahren  \6öb  und  1656   noch  am  Leben  bcfinc 
liehe  und  erwachsene  Familie  des  Markgrafen  Wilhelm  mit  Ai 
nähme  der  zweiten  Schwiegertochter  Sylvia  Katharina, 
Gemahlin  des  Markgrafen  Leopold  Wilhelm.    Der  GedanI 
liegt  nahe,  dass  ila^i  betreÖVndc  Blatt  aus  unserer  Folge  ab* 
handen  gekommen  ist,  und  in   der  Thal  glaube  ich,  in  de 
einen  von  den  vier  Im  Berliner  Kupferstichhabinct  be 
lindlicheu    äciilen  Kreidezeichnungen  des   WalleranC  Vaillai 
(No.  6  auf  Tafel  V),  welche  eine  nach  links  gewendete  jugend- 
liche Dame  darstellt,  unstire  fehlende  Sylvia  Katharina  wiedeiwj 
gefunden  zu  haben.    Unbezeichnet  —  ebenso  wie  unsere  No.  fl^ 
—  aber  zweifellos  von  der  Hand  desselben  Meisters  herrührend, 
stimmt  das  Blatt  sowohl  in  Autfassung  und  Technik,  wie 
Masstab  und  Papier  so  vollkumnieu   mit  den  übrigen  weit 
Ucheu    BitdniHsen  der  Serie  Ubcrcin,  dass  ich  geglaubt  hat 
es  hier  wieder  eim-eihen    und  im  Zusammeutiange   mit  de^ 
übrigen  besprechen,  sowie  abbilden  lassen  zu  sollen.    Hier* 
mit  steigt  die  Ge^mtzahl  der  Blätter  auf  18. 

Haartracht,  Kleidung  und  Schmuck  entäprechen  bis  io'a 
Kleinste  unserem  Bilde  der  Ludovica  Christina  (Vo.  4  anf 
Tafel  UI),  mit  der  sie  auch  die  Wendung  nach  links,  also  dem 
Gatten  zu,  gemein  hat.  Leider  felüi  es  zum  Vergleich  bb 
sonstigen  beglaubigten  Bildnissen  der  MarkgrJlQn. 
schädigte  Zustand  des  Berliner  Bildes  —  Lichter  und  Schatl 
sind  arg  verrieben  —  kommt  bei  der  Reproduktion  in  eul 
j}prechendcr  Weise  zur  Geltung. 

Wir  wenden    uns  nunmehr  den  sieben    Merian'ächej 


die 
änd^ 

'i 

infcfl 

I 


KUktaM  d«s  Mu^gnTea  WUhBtin  und  seiaer  Familie.        155 


. 


1^ 


filXttera  zu,  velche  sAmtüch,  im  (üegensatz  zu  doo  Vail- 
iut'sdieo,  unUjr  Zuliilfi-nalmie  farbiger  Kreide  (-ezeichDel 
Bul.     Efl  sind  dabei  2U  unterscheiden: 

1)  Vier  BlAUiT  io  OTaler  Umrahmung,  sünitlich  bezeichnet 
Dil;  Hatthaeus  Mcriuii,  fecil  uduo  liHiQ. 

Von  cUesen  ist,  wie  erwähot,  nur  No.  13  als  das  des 
jigeiHBicbeo  Markgrafen  Ludwig  Wilhelm,  des  si>ütcrcn 
Itripeabesiegers,  bereits  von  Ü.  Müller  vorütTentliclit  worden 
(l  a.  O.  Bd.  J.  No.  21).  Eid  zweites  (unsere  No.  12  auf 
Tafel  XO  lässt  sich  durcli  einen  Vergleich  mit  dem  etwa  zwei 
Jjiire  Ültereu  Stiebe  iu  der  Genealogie  (Br.  \'ii)  unächwer 
iSt  das  Bildnia  der  zweiten  Gemahlin  des  Markgrafen  Leo- 
^(M  WilbeJm,  verwitweten  I'falzgrütin  zu  Xeuburg,  Maria 
Franziska  von  FiirstenbLTg  erkennen.  Die  beiden  übrigen 
(Xu.  14  and  15)  stellen  zwei  Kinder  dar,  wahrscheinlich  die 
bcädeo  jäfigsteo  Enkel  des  Markgrafen,  die  Kinder  der  Iclztr 
ervlihDlea  Uariu  Franziskn:  die  Prinzen  Leopold  Wilhelm 
(gab.  20.  Jauuar  1667)  und  Karl  Friedrich  Ferdinand 

2)  Ein   ßlaU  kleineren   Formats    ^No.  II    auf  Tafel   X) 
e  Cmrahmuug,  bezeichnet:    Matthaeus  Merlan  fecit  auno 

IG73.  xweifcllos  ein  Porträt  des  Markgrafen  Wilhelm. 
Lr  ist  mit  dem  goldenen  Vliess  geschmückt  und  entsprechend 
älter  als  auf  dem  V'aillant'schcn  ßlatlc  dargestellt 

S)  Zwei  ßl&tter,  abermals  in  ovaler  Umrahmung  und  f;lcich- 
Uli  in  bunter  Kreide,  aber  unter  Zuhilfenahme  des  Pinsels 
■kit  Wtawrfarbcn  gefertigt.  Das  grössere  No.  16,  bezeichnet: 
UaUliMUi  Merian  fecit  anno  1669,  stellt  eine  scltöne  jugend- 
Kcbe  D«rae,  nach  Brambachs  an.sprechenüer  Vermutung  die 
Bebtehiiscbe  Prinieasln  Aut^'usta  Maria  als  Braut  vor. 
tks  UcUiere  (No.  17),  ohne  Jalireszahl  und  Bezeiclmung, 
«ebeiat  auf  den  ersten  Blick  eine  Kopie  des  oben  erwähnten 
SMoi  des  jugenilllchen  Tlirkensiogers  im  (icgensinnc  zu  sein, 
iMh  ist  die  Abweichung  in  den  Gesichtszügen  eine  zu  grosse, 
Ol  niciit  die  .A.nuabinc  wahrscheinlicher  zu  machen,  dass  ein 
«■derer  jagendlicbcr  Prinz,  vielleicht  aus  der  Verwandtschaft 
to  Aii(iiaU  3[aria,  dargestellt  sei  (vgl.  unten  ä.  171).  Diese 
ht^ea  Blitter  scheinen  ursprünglich  nicht  zu  unserer  Folge 
Bitet  XU  haben,  sondern  nachträglich  erst,  als  Geschenk 
^a  gtkoinmeii  zu  sein. 


156 


r.  OechclhSuser. 


Das  leUte,  dem  franKüsiscbea  Maler  Samuel  Bcrnnrfl 
zugeschriebene  (s.  uuten  S.  159  f.)  kleinere  Blatt  Ko.  lä  stellt, 
in  der  einfacheren  Vaillant'schen  Weise  nur  mit  iwei  Kreiden 
gezeichnet,  einen  Rerelften  Mann  baarhäuptig,  in  Rüstung  dar. 
Wenn  es  auch  wahrscheiülicb  ist,  dass  es  sich  liier  gleichfalls 
um  ein  Mitglied  des  Baden'schen  Fursteubauses  handelt,  so 
eutziehl  doch  der  Mangel  einer  Datierung  des  UlaUes  der 
Untersudiung  von  vornherein  den  Boden.  TroU  einer  aJlge- 
metnen  Ähnlichkeit  ist  an  den  Markgrafen  Wilhelm  nicht  zu| 
denken.    Nase  und  Mund  sind  ganz  anders. 

Mit  Ausnahme  des  einen  ViülUut'schen  (Ko.  9  auf  Tafi 
VIII)  uod  de»  Bernard'schen  Bildnisses  (No.  18)  haben 
somit  sämtliche  dargestellte  Persünlicbketten  mit  mehr  odi 
minder  grosser  Wahrscheinlichkeit  bestimmt  vor  uns  und  da 
mit  fUr  die  Mehrzahl  der  ßeti'effenden  einen  weit  sichereren 
Anhaltspunkt  für  ihr  ehemaliges  Ausscheu  gewonnen,  als  ud$ 
bisher  zu  Gebote  stand.  Der  Wert  unserer  Folge  nach  dieser  Jl 
Kichtung  lüu  ist  biernacli  offenkundig.  Aber  auch  in  kUnsl;^ 
lerischer  Hinsicht  verdienen  unsere  Blätter  volle  WertscbäliEuog, 
besonders  die  Arbeiten  des  Niederländer  Meisters,  welche  wh" 
zunächst  einer  Betractitung  unterziehen  wollen. 

Unsere  Kenntnis  von  den  Lebensschicksalen  des  Wallerant  ' 
Vaillant  verdanken  wir  in  erster  Linie  Joachim  von  Sandran 
(Teotsche  Academie,  deutsche  Ausgabe  von  1675 — 7a,  latei- 
nische von  1684),  dessen  Angaben  von  Houhraken  (Groolc 
Schouburgh  1718—21)  im  Auszuge  wiedergegeben,  darnach 
aber  von  Ocscamps  (Vie  des  peintres  äamands,  alleroands  et 
hollandais.  Paris,  1753 — BO)  wesentlich  erweitert  und  ergänzt 
vurden  sind.  Hiernach  ist  Wallerant  Vaillant  im  Jahre  IG28 
zu  Lille  in  Flandern  geboren,  in  Antwerpen,  wohin  er  in 
früher  Jugend  übergesiedelt  zu  sein  scheint,  Schiller  des  Kras- 
mua  Qucllinus  gewesen  und  nach  einem  arbeits-  und  erfolg' 
reichen  Leben  am  28.  August  irJ7  in  .Amsterdam  tjostorben. 
Der  Ruhm  Vaillants  und  seine  kunstgescbichtliche  Beüeulnn 
wurzeln  in  seiner  TliäUgkcit  für  den  Kupferstich,  zumal 
seinen  SchabkunstblSlteni.  Die  alte  Annahme,  das.>  Pfalzgra: 
Ruprecht,  der  Sohn  des  Winterkouigs,  der  ErÖndcr  d 
»schwarzen  Kunst*  gewesen  sei,  ist  durch  de  Labords  Vm 
Buchungen  (1 839)  beseitigt,  und  die  Priorität dea  L  von  Siegen,  d 
im  Jahre  1643  nach  längern  Versuchen  das  erste  Blait  in  d 


ng^ 


MilnlT  dM  iUAgnSai  WUhclm  und  sda«r  Funitte.         157 


riMNQ  Manier  verÖtfentlicM  hat,  endgiltig  nachgewiesen  worileo. 
der  er»t«  jeducb,  von  dein  die  Scliwarzkuiist  tu  (jrüs^erem  Um- 
hagv  kÜDstlerisch  verwertet  worden  ist,  der  Rahnbrccbcr  der 
oru'-n  Technik  w&t  Walleraot  Vaillant,  dessen  geschabtes 
Werk  alldD  bei  Wessely  la.  a.  0.)  über  200  Nummern  zählt. 

Daaebcn  wisseD  wir  von  einer  umfangreichen  Thätigkeit 
da  Ktinsllem  als  Porträtmaler  uail  Zeichner.  Seinen  Kulim 
ia  dieser  Beziehun^j  datiert  man  Krwöhnlich  von  den  Frank- 
l■rtcrKrj(DUDgüila|^'en  des  Jahres  1iJ5h  her,  wo  er,  wie  erwÄhnt, 
in  Wettbewerb  mit  Malthans  Merian  d.  J.  Gelegenheit  fand, 
«ne  |(tOSM  Anzahl  der  auweseoden  Fürstlichketten  in  der 
Ibfieben  Weise  mit  Ki-eide  auf  Fa|uer  zu  porLratiereu.  Unsere 
tXUter  lehrrn  daj^egen,  dass  er  schon  vorher  als  Meister  in 
toem  Fache  bekannt  gewesen  sein  niuss,  da  ihn  der  türst- 
Acbe  KAmmerrichter  sonst  üchwerÜch  zur  Anfertigung  unserer 
Anfmhnicn  nach  Baden  berufen  haben  würde/)  Vaillant 
leift  sirh  hier  »chon  ganz  auf  der  Höhe  seines  Könnens.  Mit 
ikfaerem  Griff  erfaßt  er  die  Persönlichkeit  des  Darzustellenden, 
vuA  die  h-ichte,  gewandte  Ausführung  zeugt  von  einer  längeren 
CbuD£  aof  diesem  Gebiete. 

Die  Bikler  erEclieinen  durchnv^  lebcmswahr,  dabei  technisch 
tbAer  und  flott  ausgeführt,  ohne  Manier  und  F.ßekthn.schcrci. 
Der  blangraue  Ton  des  Papiers  kommt  nirgends  zur  Wirkung, 
der  nintcrgrund  ist  ganz  in  Schwarz  abgetönt.  Trotz  des 
ikiue&haften  Cbanikters  sind  einzelne  Partien,  wie  die 
Slkksrei  der  Kragen  u.  dcrgl.  sorgfältig  mit  -spitzem  Stifte 
4iircfag«arbei(et;  im  Übrigen  herrscht  eine  weiche,  vertriebene 
Slncfanihrang,  welche  scharfe  Konturen  vermeidet  und  mt^g- 
Um  ttx  modellieren  suclit.  Nur  ein  einziges  Mal  hat  der 
KlMlIw  auch  farbige  Kreide  verwendet,  und  zwar  bei  der 
klumi  Scb&rpe  des  Unbekannten  auf  dem  10.  Bilde  (Tafel  IX). 

Was  den  Vaillant'schen  Üildnissen  einen  so  hohen  Werth 
*erieihl,  ist  deren  I^ebens Wahrheit,  die  sich  dem  Beschauer 
OMiUelbar  aufdriingl.  Mun  hat  das  Gcfubl,  so  und  nicht 
oAm  müstien  die  betreffenden  Persänlicbkeiten  ausgesehen 
fa^;  dos  Charakteristische  in  den  Zügen  Ut  deutlich  erfasst 


IWMoBKM)  W.  VtilluU  mm  narkitriiflicbeD  Roffl  In  Bail«- 
ir9  «och  darcb  ita  ob«ti  (S.  148  Aonu  1)  frwähotoa  tirivf  ilea 
"xrkfnt  FiTdisana  MuImili&D  bestüLiRU 


158  T-  Oechelbioser. 

und  mit  Sicherheit  wiedergegeben.  Am  höchsten  möchte  ich 
unter  unsem  Bildnissen  das  des  Markgrafen  Wilhelm  (No.  1 
auf  Tafel  I)  und  jenes  Unbekannten  (No.  10  auf  Tafel  IX) 
stellen,  wie  denn  Überhaupt  die  männlichen  Porträts  besser  ge- 
lungen erscheinen  als  die  weiblichen,  obgleich  auch  diese  bis 
auf  eines  (s.  oben)  als  Originalaufnahmen  zu  betrachten  sind. 
Wir  besitzen  aus  demselben  Jahre  1656,  in  welchem  die 
meisten  unserer  Zeichnungen  gefertigt  sind,  drei  Radierungen 
des  Künstlers,  welche  den  Kurfürsten  Karl  Ludwig  (W.  2), 
die  Pfalzgräfin  Sophie  (W.  7)  *)  und  den  König  Karl  II.  von 
England  (W.  1)  darstellen-  Sie  erscheinen  neben  unseren 
Kreidezeichnungen  farblos  und  matt;  ebenso  wenig  können 
sie  den  Vergleich  mit  den  geschabten  Bildnissen  des  Meisters 
aushalten.  Aber  weit  näher  noch  als  letztere  kommen  un- 
Sern  Porträts  die  herrlichen  grossen  Porträtstiche  eines  Ro- 
bert Nanceuil  (1630—1678)  und  Antoine  Massen  (1636—1700), 
die  ir.  der  That  wie  die  in  Kupfer  übertragenen  Vaillant^scba 
Kreidezeichnungen  aussehen. 

Ein  besonderer  Vorzug  unserer  Folge  ist  die  gute  Er- 
haltung. Weder  die  vier  Blätter  im  Berliner  Kupferstich- 
kabinet  —  1)  Kopf  eines  bartlosen  Jünglings  mit  schlichtem, 
langem  Haar,  bez.  W.  Vaillant  1659;  2)  Bildnis  eines  vor- 
nehmen Mannes,  der  nach  rechts  blickt,  bez.  W.  Vaitlant  fe. 
1650;  3)  Brustbild  einer  vornehmen  Dame,  bez.  W.  Vaillant 
fecit  1650  und  4)  das  oben  beschriebene  weibliche  Porträt 
(No.  6)  —  noch  die  erwähnten  Dresdener  Bilder,  mit  Aus- 
nahme der  beiden  eingerahmten,  vermögen  infolge  ihrer 
schlechten  Bewahrung  einen  richtigen  Eindruck  von  Vaillants 
Zeichenkunst  zu  geben.  Liegt  es  doch  in  der  Natur  des  Ma- 
terials, dass  durch  häufige  Reibung  die  Kreide  verwischt 
wird,  dass  die  Hohen  und  Tiefen  allmählich  immer  mehr  ver- 
schwinden, die  Modellierung  fiacher  und  die  Zeichnung  schliess- 
lich   flau   und   charakterlos   wird.     Um  weiterer  Schädigung 


>)  DasB  Vaillant  im  Jahre  1658  mit  seinem  Bruder  Bemard  in 
Beidelberg  gewesen  JBt,  gebt  aus  der  Aufschrift  des  einen  Briefes  auf 
dem  Dresdener  Bilde  (No.  1232}  hervor;  damals  wird  er  wohl  ftucb  die 
beiden  CoDtrafaits  gefertigt  haben,  tor  denen  in  dem  obea  (S.  148  A.  1) 
erwfthnten  Briefe  des  EurfQraten  die  Rede  ist.  Möglicherweise  aber  auch 
bereits  bei  einem  ersten  Aufenthalt,  als  er  die  genannten  Radierungen  an- 
gefertigt hat. 


BQfaisK  ilcB  Msrlcjrraftin  WUIwIm  und  seiner  Familie.         169 

TWtabeogen,  hat  man  dann  zuweilen  nacht riigl ich  ilic  Zeich- 
nag  darch  ritt!4Si£;keit  ntif  dem  lilaugraiien  Papier,  das  durch- 
flcf  xor  Verwundung  gelangt  ist,  zu  6xieren  gesucht,  damit 
üwr  den  Kreidetoti  so  sehr  beeinträchtigt,  dass  man  an  ein- 
mImii  Stellt-n  im  Zweifel  sein  kann,  ob  überhauiit  Kreide  ver- 
«ndet  worden  ist 

Der  zweite  Künstler,  der  an   unserer  Fntge  betheiligt  ist, 

iriiArt   xn  den  bekanntesten  und  fruehbarsten  Meistern  des 

17.  JfthrhaDdens.    Es  ist  der  Sohn  des  Schweizei-s  Matthäus 

Meriu.  der  sich  im  Jahre  I6'24  in  Frankfurt  a.  M.  nieder- 

irhwpf n   und   dort   als  Radierer,   Kunsthändler  und  Verleger 

in  Wellruhm  seines  Hauses   begründet   halt«.    Matthäus 

Mertftn  der  Jüngere  (16-Jl— 16S7)  ist.  was  die  natürliche 

Baaligang  angeht,  seinem  Vater  weit  überlegen;  besonders 

ab  Oelnuler  hat  er  einige  beachtenswerte  Leistungen  aufzu- 

veton,  scheint  aber  früh  schon  in  Folge  von  Überhäufung 

mit  Aufträgen  auf  die  abschüssige  Bahn   des  VirtQOsentums 

frinnineu  zu  sein,  auf  der  ihn  auch   unsere  sieben  Pastetl- 

Ittler  /eigen.     Mau  merkt  hier  den  vielbeschäftigten  Schnell- 

aaler  Iwnias,  der  mittels  natürlicher  Farbentöne  die  mangelnde 

libeaiwahrheit  seiner  Figuren  zu  ersetzen  sucht.     Am  sorg- 

ffltSgtt«D  Bind  noch  die  ßildcr  des  alten  Markgrafen  (No.  1 1) 

md  dn  jogendlichen  Ludwig  Wilhelm  (No.  13;  bei  11.  Müller 

N«.  31  im  \.  Bande)  gezeichnet,  von   denen  wir  das  eruiere, 

BOcfa  nicht  veröiTentlichte,  auf  Tafel  X  wiedcrgelien,  wähi-cnd 

TOB  den  Übrigen  nur  das  Bild  der  Maria  Franzi.ska  auf  Tafel  XJ 

nr  VTitfder^abe  aus^zewahlt  worden  ist.    Im  Lichtdruck  wirken 

diese  Artknten  vortheJlbafter  als  im  Original.     Die  Unsicher- 

heOxa   nnd   Fhichligkeitcn  der  Zeichnung  erscheinen   in  der 

VerUHneroog  minder  deutlich,  und  die  Unruhe  der  bunten 

Putrilfar^  ist  verschwunden.    IMescr  Charakter  einer  fiüch- 

QfCi    Hache    haftet   den   wenigen   mir   bekannt   gewordenen 

ZcMmangen   Merians  sämtlich  an,  so  auch  dem   weiblichen 

BBitniair  im  Berliner  Kupfei'^itichkabinct,  das  möglicherweise 

mft  zu  unserer  Sammlung  gehört  hat. 

DasBUttdes  Samuel  Bernard  (1G15— 1687),  das  letzte 

Sammlung,  i'tcht  den  \'aillantVhen  Bildnissen  naher 

ik  den  MerinnV-lieu.     Mit  leti'.tci-en  hat  es  im  Grossen  nnd 

Kmdri  die  SlAuier  gcmdu.  die  AulTassiing  ist  aber  doch  eine 

MidleR  und  die  AtL-^rbeitung  unter  Verzicht  auf  die  Wirkung 


160  v>  Oechelhfiuser, 

farbiger  Kreiden  mehr  der  Vaillanfscheo  Art  verwandt.  Wie 
oben  erwähnt,  ist  es  ebensowenig  gelungen,  einen  Anhalts- 
punkt für  die  Richtigkeit  der  Zuteilung  dieses  Bildnisses  an 
den  französischen  Kupferstecher  und  Porträtisten,  als  die  Per- 
sönlichkeit des  Dargestellten  zu  ermitteln.  Die  Hand,  welche 
den  Namen  Samuel  Bernard  in  lateinischer  Schrift  mit  Blei 
auf  die  Rückseite  geschrieben  hat,  mag  dem  vorigen  Jahr- 
hundert angeboren.  Zeichnungen  dieses  Künstlers  sind  mir 
sonst  nicht  bekannt,  ebensowenig  Beziehungen  desselben  zum 
badischen  Hofe.  Dennoch  ist  nicht  wahrscheinlich,  dass  die 
Benennung  aufs  Blaue  hin  erfolgt  ist,  da  sonst  wohl  ein 
anderer  in  Deutschland  mehr  bekannter  Meister  gewählt 
worden  wäre.  Es  mag  also  wohi  eine  richtige  alte  Tradition 
oder  eine  ursprüngliche  Bezeichnung,  die  in  Wegfall  gekommen 
ist,  zu  Grunde  liegen. 

Wir  wenden  uns  nunmehr  zur  Beschreibung  der  17 
Bildnisse,  von  denen  die  II  auf  Tafel  I  bis  XI  in  Licht* 
druck  wiedergegebenen  als  die  wichtigeren  ausfilhrlicher  zn 
behandeln  sein  werden. 


A.  Die  Bildnisse  von  W.  Vaillant 

No.  1.  (Tafel  I). 

Markgraf  Wilhelm  von  Baden-Baden  (1593—1677). 

Brustbild.  Dreiviertel  Vorderansicht  nach  rechts.  Ohne 
Signatur  und  Jahreszahl,  zweifellos  aber  ein  Werk  des  Wal- 
lerant  Vaillant  und  gleichzeitig  mit  den  nachfolgenden  Bild- 
nissen entstanden. 

Der  Markgraf  ist  Dreiviertel  in  Vorderansicht,  mit  ge- 
scheiteltem, tief  herabwallendem,  lockigem  Haupthaar  dar- 
gestellt. Der  lange  Schnurr-  und  Enebelbart,  den  er  in  früheren 
Jahren  trug  (vgl.  z.  B.  No.  13  im  ersten  Bande  des  H.  Mul- 
ler'schen  Werkes)  erscheint  arg  gestutzt  und  noch  kürzer  als 
auf  dem  etwa  16  Jahre  später  gefertigten  Merianscfaen  Kon- 
trefey  (No.  11  auf  Tafel  X).  Die  Miene  des  Kammerrichters 
ist  ernst  und  bestimmt.  Die  schmalen  Lippen  sind  fest  zu- 
sammengebissen, die  Augen  nur  halb  geöffnet  Über  dem 
Kürass  liegt  ein  breiter  gestickter  Halskragen;  auf  dem 
Bruststück  kommt  unterhalb  der  beiden  Troddeb,  mit  denen 


niUala*  tlM  Mutpmfni  Wilhebn  tind  seiiier  FftuiUe.        iß] 

dtr  Jiragen  Ku&atumeogebuüden  ist,  die  Kette  des  goldenen 
TBmscs  xvtedieu  deu  Schulter btiitleru  des  Panzers  zum  Vor- 
Rhrin.  Schou  das  VorhandenseiD  dieses  Ordens,  welchen  der 
Kukgraf  im  Jahre  1638  erhatten  hatte,  stellt  die  Richtig- 
st unserer  Anoabme  bezüglich  der  dargestellten  Persüulich- 
lat  ftosser  Zweifel 

Unter  den  mir  bekannt  gewordenen  Bildnissen  diesem 
PtntcB  aus  M'iner  späteren  Zeit  ersclieint  das  vorliegende  aU 
in  «eitanB  bi-deulendsle.  Mau  erhSlt  einen  guten  Begriff 
lua  dna  Wesen  and  der  Bedeutung  dieses  Mannes,  dessen 
in  Wechselfölleii  so  überreiches  Leben  damals  auf  seinem 
Höhepunkte  angekommen  war.  Es  scheint  denn  auch,  dns.^ 
L  Irich  Mayr  unser  Blatt  zu  dem  Bilde  des  Markgrafen  in  der 
'icDvalt^e  (Br.  lu8)  benutzt  hat;  die  Übereinstimmung  ist 
luinm  audera  erklärlich,  <la  das  Aussehen  dci^  Markgrafen 
ucb  iii/wiftcheu  wesentlich  veriiodert  hatte,  wenn  wir  der 
Menan'sctien  Zeichnung  (Tafel  X]  vom  Jahre  1672  trauen 
diirfvn  (s.  unten  S.  I6äj. 

l>ic  Wiedergabe  in  Lichtdruck')  wird  im  Allgemeinen  so- 
wohl bei  »Ursen  wie  bei  den  nachfolgenden  Blattern  der  Zart- 
heit nnd  Feinheit  des  Originalti  nicht  ganx  gerecht;  die  Gegen- 
«ilie  «ind  etwns  zu  Rri'Il.  die  Übergänge,  be^-ondera  in  der 
Mt^deUimug  des  Gesiebt-«,  nicht  zart  genug  wiedergegeben, 
tUr  Hintergrund  wirkt  zu  dunkel.  Anderseits  sind  die  feinen 
Bküttft-lVjLiuien,  woniildaR  Stiekniuslcr  auf  dem  Kragen  ^urg- 
fikigM  angegeben  üt,  nicht  hinreichend  dunkel  und  deutlich 
pktmmfin  iJiese  in  der  Natur  des  Lichtdruckverfahrens 
fceiritodetcü  Miui}.'el  treten  bei  allen  unsero  Tafeln  mehr  oder 
«VBijpr  cutage,  uhne  jedoch  den  (iesamteindruck  zu  stören. 

fiesoodensi  Loh  verdient  niieh  die  Ilaarbehandlung.  Ohne 
mek  in  UbemiäsBige  Detaillierung  einzulassen,  versteht  Viiillant 
Mblerfaaftf  die  grossen  Massen  in  weiche,  lockige  Sirälmc  zu 
wadern  und  im  Kontur  zu  beloben.  Den  Augen  wäre  viel- 
Wdtt  KWfta  mehr  Ulanx  zu  wünschen.  Vortrefflich  auch  der 
'-t<  fncbUMtaene  Mund  mit  den  eharakteristischen  schmaleu 
Uff'  ■  T'h  die  der  Markgraf  sich  von  allen  übrigen  Fa- 
»Hi.'  lern  ufiiei'-'cbei'let. 


^  OoRh  lUa  t>rw«tirtp  hinm  tun  .1.  Scbol-Ar  in  Karltrulie. 
l^^.£  «MCfc.  4.  Otenb.  S.  I'.  IX.  I.  11 


162  ▼■  Ofichelh&uBer. 

No.  2. 
Markgräfin  Maria  Magdalena  (1619 — 1688). 

BezeichDCt:  W.  Vaillant  fe.  1656.  Abgebildet  in  H- 
Müller,  Badische  FUrstenbildnisse,  Band  I,  unter  No.  15.  Das 
gröBSte  Blatt  der  Folge. 

Die  Markgräfin  erscheint  als  stattliche  Dame  in  den  Dreissi- 
ger Jahren  mit  etwas  herben  Zügen  und  ernstem  Ausdruck, 
in  Haltung  und  Blick  als  Pendant  zum  vorhergehenden  Bilde 
behandelt.  Die  Haare  liegen  glatt  auf  dem  Scheitel  und  fallen 
unterhalb  einer  Zierschleife  beiderseitig  in  zierlichen  lUngehi 
auf  die  Schultern  hernieder.  Das  Kleid  ist  massig  tief  aus- 
geschnitten, mit  breitem  Spitzenbesatz  umgeben  und  vom 
durch  eine  Breche  zusammengehalten.  Um  den  entblösstea 
Hals  ist  ein  leichter  Kragen  von  dünnem  Stoff  gelegt,  durch 
den  das  Spitzenmuster  des  Kleides,  soweit  es  von  ihm  bedeckt 
ist,  hindurch  scheint.  Leider  lägst  auch  dort  der  Licht- 
druck die  Fertigkeit,  mit  der  diese  technische  Schwierigkeit 
gelöst  ist,  nicht  gebührend  hervortreten. 

No.  3  (Tafel  H). 
Markgraf  Ferdinand  Maximilian  (1625—1669). 

Bezeichnet:  W.  Vaillant  fe.  1656.  Brustbild,  dreiviertd 
Vorderansicht  nach  rechts. 

Der  Erbprinz  erscheint  als  jugendliches  Ebenbild  seines 
Vaters,  aber  von  einer  für  sein  damaliges  Alter  erstaunlichen 
Fülle,  welche  besonders  in  dem  stark  hervortretenden  unter- 
kinne  zur  Geltung  kommt.  Ein  kurzer  Schnurrbart  und  ein 
zierliches  Bärtchen  unterhalb  der  Unterlippe  erhöhen  den  Ein- 
druck des  Jugendlichen.  Der  Blick  ist  fest,  aber  nicht  un- 
freundlich auf  den  Beschauer  gerichtet.  In  reichen  Locken 
wallt  das  Haar  beiderseitig  vom  Scheitel  auf  den  gestickten 
Halskragen  hernieder.  Ein  Eisenkleid  umhüllt  auch  hier 
Brust,  Schultern  und  Arme. 

Interessant  ist  ein  Vergleich  mit  dem  Somer'schen  Schab- 
kunstblatt vom  Jahre  1668  (Br.  116;  wiedergegeben  bei  H.Mül- 
ler I.  unter  No.  16).  Der  Prinz  ist  hier  als  römischer  Trium- 
phator  aufgefasst  und  entsprechend  idealisiert.  Die  Augen  sind 
weiter  geöffnet,  die  Züge  mehr  durchgebildet,  wenngleich  das 
Schwammige  im  Antlitz  sich  in  den  zwölf  Jahren,  die  zwischen 


if«D  WUtifilni  und  Ktot^r  Kunili«. 


163 


beden   AufDahinen   lieseD,  di«i'  vermindert  als  vermulirt  m 

bben  acbeinti   lui  übrigen    ist  dio  Cliercinstimitiun^  unver- 

iäutbar   und  aach  der  Bart  noch  vod  demselben  schwachen 

Vachs,  trie  auf  dem  ältcreo  Bilde.     Aurbdas  nachdem  Tode 

it»  Erbprin7«n  hergestellic  Ijijdnis  in  der  Ueuealogie  (Br.  115) 

ttimmt  im  ganzen  gut  mit  unserer  Zeichnung  ubereiu,  wenn- 

fieicb   hier   die    Aiiordnunff    der   llaure  die  Kopfform  etwas 

cncheinen  lüsst. 

No.  4  Crafel  lU). 
Markgräfjn  Luise  Christine  (1627—1689). 
Betrichnct:  W.  Vailtant  fe.  166S.  Brustbild,  dreiviertel 
^■»rdcranticbt  nach  links,  lüäo  dem  Gatten  (No.  3)  zugewendet- 
Dk)  fr^nzösiache  Prinzessin  erscheint  in  einfachem  tief  aus- 
loittenen  Kleide,  um  dessen  obern  Hand  ein  leichtes 
hlei«rnrtigeü  Tuch  ringäberum  drapiert  ist,  in  der  Mitte 
der  Brust  durch  eine  i'cricnbrochc  gehalten  und  zusam- 
Den  Hals  umgiehl  eine  Kette  von  Perlen  und 
■ch  untur  don  gedrehten  Locken  schaut  je  eine  grosse  Perle  als 
tgrbikiige  hervor.  Dan  Antlitz  ist  von  grosser  Kegel mtLssig« 
aber  nhne  Reiz  und  Ausdruck.  Die  Frisur  ht  die  nuf 
3«ii  uuscni  Bildern  wiederkehrende:  ein  glatter  Scheitel,  eine 
niad  zusHuiuieugelegte  l'lccbte  am  Hinterkopf  und  eine 
nik  TOD  herabhängenden  Korkzieberlocken ,  die  von  den 
SchlÄfea  nusgubeud  büschelartig  bis  auf  die  Schultern  falten. 
bBtttcber  als  auf  dem  vorliegenden  Blatte  erticbeitit  diese 
llddMracht  auf  dem  Bilde  unserer  Prinzessin  in  der 
Uarian'ichcu  tiruealogie  (Br.  12U),  welches  zwar  manche  Ab- 
•dckoBgofi  hat:  die  Na^e  ist  mehr  gewellt  und  länger,  die 
AugoibraneD  stehen  steiler  und  der  Mund  geschwungener,  im 
flanjrn  aber  doch  so  viel  Übereinstimmung  besonders  in  den 
Äuutfrlichkeiten  aufweist  (der  Perleoschmuck!).  dass  an  der 
Untität  tnider  Penitulichkciten  kaum  zu  zweifeln  sein  dürfte. 
Aicfa  die  bi'i  Vaillanl  und  Merinn  übereinstimmend  vorkom- 
BBulc  eigentümliche  L'mrahukung  der  Stirn  mittelst  kleiner 
kSuMlCtt-ii^ckchen" .  die  sich  auf  den  Uhrigen  Bildern  in 
4hMT  WeiflB  oiclil  wieder  tiiidet,  s|iricht  zugunsten  unserer 
ittuhnie.  Wie  wir  oben  (S.  153)  gesehen  haben,  ist  dies 
^  Haxige  Bild  YaiUants  in  un^trer  Folge,  das  nicht  auf  einer 
•Ivbibioe  nAch  dum  Leben  beruhen  kann,  da  die  Prinzessin 

11* 


154  ^-  Oechelhftaser. 

im  Jahre  1655  Paris  nicht  verlassen  bat*)  und  es  mindestens 
unwahrscheinlich  ist,  dass  der  Künstler  vor  seiner  Anwesen- 
heit in  Baden-Baden  die  juogvertnählte  Markgräfin  daheim 
porträtiert  habe.  Es  bandelt  sich  hier  also  wohl  um  die 
Kopie  eines  Bildes,  das  der  Markgraf  nach  Hause  mitgebracht 
hatte  und  das  auch  dem  Kupfer  in  der  Genealogie  zugrunde 
liegt.  Daher  auch  das  Charakterlose  in  dem  jugendlichen 
Antlitz,  hinter  dem  man  jedenfalls  nicht  das  enfant  terrible 
des  Versailler  Hofes  sucht,  als  welches  die  Markgräfin  in  den 
zeitgenössischen  Berichten  geschildert  wird. 

No.  5  (Tafel  IV). 
Markgraf  Leopold  Wilhelm  (1626—1671). 
Bezeichnet:  W.  Vaillant  fe.    1656.    Brustbild,   dreiviertel 
Vorderansicht  nach  rechts. 

In  Auffassung  und  Ausführung  dem  Bilde  des  älteren 
Bruders  (No.  'S)  zum  Verwechseln  ähnlich:  dasselbe  Locken- 
haupt,  dasselbe  Bärtchen  auf  Ober-  und  Unterlippe,  dieselbe 
Fülle  des  Fleisches,  dieselbe  Ausstattung  mit  Panzer  und 
Spitzenkragen.  Und  doch  beim  Nähersehen  bestimmte  Unter- 
scheidungsmerkmale. Vor  Allem  ist  die  Nase  des  Jüngern 
Prinzen  wesentlich  kürzer  und  in  der  Mitte  mehr  einwärts 
als  auswärts  gebogen;  sodann  erscheint  das  Kinn  nicht  geteilt 
wie  bei  dem  Bruder,  die  Augenknochen  sind  erheblich  stärker 
gewölbt.  Diese  Züge  kehren  mehr  oder  minder  deutlich  so- 
wohl auf  dem  Meriaii'schen  (Br.  126)  wie  auf  dem  Wide- 
mann'scben  Kupfer  (Br.  122)  wieder  und  lassen  unsere  Be- 
zeichnung wohl  als  gerechtfertigt  erscheinen.  Leider  vermag 
uns  die  in  dem  dritten  Parterrezimmer  links  im  Badener 
Schlosse  innerhalb  einer  kreisrunden  Nische  aufgestellte  alte 
Büste  des  Markgrafen  Leopold  Wilhelm  keinen  weiteren  Beleg 
zu  liefern,  da  dieselbe  aus  späterer  Zeit  stammt  und  ebenso 

<)  Job.  Chr.  ^achs  (Einleitung  in  die  Geschichte  der  MarggravBchaft 
Baden  in,  Carlsruhe  1769,  S.  418)  legt  der  Schwiegermutter  Schuld  an 
dem  ZerwQrfnisse  der  Ehegatteo  bei,  indem  er  schreibt:  „Das  Betregen 
seiner  Frau  Schwiegermutter  gegen  ihn  raubte  ihm  einen  grossen  Teil 
Ton  demjenigen  Vergnügen,  welches  ihm  der  Umgang  mit  seiner  Frau 
verschaffte."  Näheres  bei  G.  Claretta,  Le  relazioni  politiche  e  dinastiche 
dei  Principi  di  Sayoia  coi  Margravi  di  Baden,  Toriuo  1687,  Cap.  III  sq., 
sowie  bei  A.  Schulte,  „Die  Jugend  Prinz  Eugens"  in  den  Mitth.  des  Inst, 
f.  öster.  Geachichtsf.  3011,  479  ff.,  483  f.,  494  a.  501. 


BOdiüaifl  das  T&ukgnfen  Wilhelm  unA  stiner  Fknüli«.         ]  R5 

m  die  heideo  andern  ebendaselbst  befindlichen  Blisten  des 
Ktrlt^rafen  Wilhetm  und  des  Ferdinand  Maximilian  eine  flüch- 
tig« and  itcheinatisciie  Darstellungs  weise  verrät. ')  Die  sjüteren 
ibbäd^u^eu  betuDen  niehr  das  Kriegerisclie  in  der  Krscheinung 
dH  Mnrk;n-afen  in  Mienr  und  Gestus. 

No.  6  (Tafel  V). 

Sylvia  Katharina  (t  1664). 

Co  bezeichnet.    Brustbild,  dreiviertel  nach  links,    liu  Ber- 
harr  Kupferstichkabinet  (s.  oben  S.  154)  beßndlich. 

Die  Gemnhlin  des  Vorhersehenden,  in  der  Art  wie  die 
SebvigeriD  (No.  4)  dargestellt,  aber  jugendlicher  und  frcund- 
liclKr  aufgerojist.  Haartracht,  Schmuck  und  Kleidunij  stimmen 
bA  ganz  Überein.  Auch  der  Knick  in  der  Mitte  des  Blattes 
BsBt  sich  den  oben  angeführten  Beweisen  für  die  Zugehöri^'- 
Jwk  rn  unserer  Folge  zurechnen.  Das  Berliner  Bild  hat  sehr 
rliUen  und  kommt  in  der  Wirkung  unsern  Karlsruher  DIAttera 
yns  auch  im  Lichtdruck  entsprechend  hervortritt. 

No.  7  (Tafel  VI). 

Markgraf  Fterman  (1628—1691). 

Bezeichnet:   W.  VaiUant   fe.    16S6.    Brustbild,    dreiviertel 
Fordemiaicht  nach  rechts. 

Der  jüngste  der  drei  damals  noch  labenden  ßrdder,  nicht 
knecerischem  Schmuck,  sondern  iu  verziertem  Wamuis 
writeiDt  ItlKF  die  Schultern  geschlagenem  Mantel-  Den 
Hila  omrahmt  auch  hier  ein  breiter  Spitzenkragen,  auf  den 
*e  veicbeo  Locken  in  derselben  l'üllc  wie  beim  Vater  und 
6eti  BrUdern  herabfallen.  Das  bartlose,  jugendfrische  Ant- 
bt  von  t.i'Dt'Sem  Liebreiz  trotz  der  Fülle,  die  ein  Familien- 
gewesen  sein  muss  und  auch  bei  dem  Achtundzwunzig- 
eo  sich  bereits  in  einem  Unterkinne  bemerkbar  macht. 
Du  Auge  blickt  fast  schalkhaft  auf  den  Beschauer;  Nase  und 

t  Krinr  *oa  Rocbfo1d«B  (Di«  1>^eii  Schlteser  xn  Badeo.  KftH*rub«, 
•yridi  (S.  79)  «OD  vier  BfUieo  und  vgn  einer  leeren  NiKli«  Tür 
Inft»  nOaie.     Jetzt  nai  aut  noch  die.   oben  prv&hutcn  drei  ßOstfin. 

•*«i  u  da  ilrti  Waoden   In  tTg   flberschmierlem    '/.uAnaüv   rorbMdpn. 

Bi  km  riok  surh  aieU  rftiMheo.  wo   die  beiden  Obrig«D  Nivcbeo  anx«- 

^Kkt  ytapa  »Hd  utiWen ,  man  mOutc  denn  die  SeilCDWlod«  der  tier*-a 

«I  Wmi  KcMUndKfa«  daoiit  rertthvn  haben. 


t 


1Q6  V.  OeehelhAaser. 

Munrt  sind  leicht  tw  einem  I-ächeln  verzogen.  Man  begrwl 
dass  dieser  Prinz  wenige  Jahre  später  Ijei  der  ersten  Gelegen 
heit  den  Panzer  gegeu  den  Priesterrock  eintauschte  aQ< 
die  Laufbahn  eines  Helden  vor  sicli  halte.  Der  Stich  f 
Merifins  Theatrum  Europaeuin  (Br.  141),  den  H.  Müller  unl« 
No.  20  wiedergegeben  hat,  zeigt  den  Prinzen  um  26  Jaht 
älter,  aber  immer  nuch  mit  einem  Ausdruck  von  Liebena 
würdiglieit  und  Güte  in  den  etwas  abgemagerten  Zftgen.  Aue 
die  beiden  oben  erwähnten  Kupfer  aus  den  Jabreti  1671  um 
ICöl  (Br.  137  und  138)  stimmen  vortrefflich  mit  unser« 
Bilde,  wenn  auch  der  Ausdruck  hiev  der  krieperischen  RüMunj 
entsprechend  ernster  und  strenger  gehalten  ist. 

No.  8  (Tafel  VII). 
Markgräfin  Katharina  Franziska  (1S31  — 1691). 

Bezeichnet:  W.   Vaillant  fe.  IGöO.    Brustbild,   dreiviertE 
Vorderansicht  nach  rechts. 

Die  Prinzessin,  die  damals  eben  das  25.  Lebensjahr  bd 
getreten  haben  mochte,  erscheint  in  reichem  Gewände,  dessci 
Ausschnitt  in  derselben  Weise  wie  bei  der  Stiefmutter  nut 
einem  umgelegten  Schal  garniert  ist.  Die  Acrtncl  sind  mod«' 
massig  gescliülzt  und  gepufft,  auch  vorn  zwischen  den  Haften 
des  Mieders  drängen  Puffen  hervor.  Das  Gesicht  ist  nicht 
schön  zu  sennea,  dei*  Mund  ist  reichlich  gross,  die  Nase  lang, 
das  Oval  unten  zu  .spitz  im  Verhüiltnis  zur  breiten  Stirn.  Dd 
Ausdruck  ist  un bestimmt,  Fialb  herbe  und  BpÜtttsch,  halt 
träumerisch  und  freundlich.  Die  Frisur  ist  die  übliche;  TOl 
Schmuck  tragt  die  Piiozessin  nur  ein  Perlenhalsband.  Dl 
sonst  kein  Bildnis  der  Katharina  Franziska  bekannt  ist,  konn 
unsere  Zutheilung  —  wie  oben  angegeben  —  sich  nur  a 
allgemeine  Gesichtspunkte  stlitzen. 

No.  9  (Tafel  VIII). 
Markgräfin  Anna  (1634—1708). 

Bezeichnet:   W.   Vaillant  fe.  1656.   Brustbild,   dreiviert 
Vorderansicht  nach  links. 

Gegenstück  zu  dem  vorigen  Bilde.  Die  Kleidung  dieselbi 
wie  die  der  »Item  Schwester;  die  Arme  etwas  ninhr  erhoben 
so  dass  eben  noch  die  den  Aermel  am  Ellbogen  abschliessendei 


BiMiitnp  des  MarkirmSm  WiHielm  nnd  Heiner  Familie.         ig7 


IhBta  mit  Heu  Bamlsclilcifen  zum  Vorschein  kommen.  Schmuck 
Hd  Bautracht  gldclifalls  übereinstimmend;  dagegen  wcjclicn 
4k  (r««cbUzUgo  nicht  unerheblich  nb.  Von  einer  Aelinlich- 
kdt.  wie  zwischen  den  Brüdern,  scheint  bei  den  Schwestern 
niekl  die  Rede  gewesen  za  sein.  Die  jüngere  ist  otfenhar  die 
Utncberr;  der  Gesichtsschnitt  ist  edler,  besonders  in  der 
!alerpartie;  Mund  und  Käse  erscheinen  kleiner  ond  feiner 
JerL  Der  Ausdruck  auch  hier  etwa«  tot;  es  dürfte 
Klliier  halten,  aus  dicsrn  Mienen  aur  den  Charakter  der 
13jtfarigcn  Prinzessin  zu  schliessen. 

Nu.  10  (Tafel  IX). 
Unbekanntes  männliches  Bildnis. 
Bezeichnet:    W.  Vaill»nt   fe.    1655.    Brustbild,   dreiviertel 
Vonkrasslcht  nach  rechts. 

Wir  sehen  einen  Mann  in  den  dreissiger  Jahren  mit  schön 
fvebvoDgeoer  kräftiger  N'ase,  breitem  Munde,  schmalen 
tiffn  and  Hpärhcheu  Bartwuchs.  Dns  Auge  ist  mit  einem 
■lUai,  ansirhcren  Ausdruck  etwas  <ipitlich  am  Beschauer 
ivrM  geradeaus  gerichtet,  das  Tlaar  fallt  wie  bei  den  vor- 
hcrfebMden  münntichen  Bildnissen  in  Üppiger  FUlle  und  leicht 
I^Bltdt  vom  Scheitel  bis  über  den  Knigeu  hiuweg,  der  aus- 
■akmBW(tt«e  glatt  und  ohne  Stickerei  dargestellt  ist.  Ebenso 
•chndÜM  ist  das  vorti  gpknöjiftc  Wamms,  nu»  dessen  Aermel- 
nHHiMn  weite  Puffen  hervortreten.  Eine  breite,  blau  ange- 
lt^ Schirpe  zieht  sich  von  der  rechten  Schulter  unter  dem 
hervor  scbriLg  Über  die  Brust  onch  der  linken  Hüfte 
Ea  ist,  wie  enrfihnt,  das  einzige  Mal  innerhalb  der 
M|B,  dASi  Vainant  eine  farbige  Kreide  neben  schwarzer  und 
«WMT  verwendet  hat. 

Wie  wir  oben  gesehen  haben,  ist  es  nicht  gelungen,  die 
Her  dargestelUe  Persönlichkeit  zu  bestimmen.  Eine  gewisse 
AiWIchkeii  mit  dem  Bilde  des  Markgrafen  Wilhelm  <No.  1. 
TtM  I>,  die  sich  bes^onders  in  der  Augen-  und  Mundpartie 
^««qiriebt,  wt  unverkennbar,  doch  ist  die  von  Griesbach 
^■|>>  otM  S.  149)  ausgesprochene  Vermutung,  dass  hier  der 
^■vkgnf  .in  jüngeren  Jahren,  etwn  nach  einer  schweren 
ftinthoit*  dargestellt  sei,  durchaus  nicht  annehmbar,  weil, 
ihdBKbea  von  charakteristiscbeo  Abweichungen  in  den  ZQgen 
sech  dteees   Bildnis  durchaus  den  Eindruck  einer  Aufnahme 


168  T.  Oechelhäuser. 

nach  dem  Leben  macht  und  der  Markgraf  ausserdem  fri^r 
einen  starken  Knebelbart  getragen  hat.  Das  Bild  gehört  zu 
den  schönsten  der  ganzen  Folge  und  zeigt  im  Antlitz  eioe 
grosse  Feinheit  der  Modellierung,  die  leider  in  der  photo- 
mechanischen Wiedergabe  nicht  völlig  entsprechend  gekom* 
men  ist. 


B.  Die  Bildnisse  von  Merlan  d.  J.  \ 

No.  11  (Tafel  X).  j 

Markgraf  Wilhelm  (1593—1677).  i 

Bezeichnet:  Matthaeus  Merian  fecit  Ao.  1672.     Brustbild,    - 
dreiviertel  Vorderansicht  nach  rechts.   (Vgl.  No,  1  auf  Tafel  I.)   - 

Der  Kammerrichter  in  Rüstung  und  mit  dem  Orden  des 
goldenen  Vliesses  geschmückt.    Um  den  Hals  ist  ein  dünnes 
Tuch  geschlungen  und  vorn  mit  einer  Schleife  gebunden.   Du 
Antlitz  erscheint  von  einem  Haarwald  umgeben,  dem  gegen-  ■- 
über  die  Perrücken  auf  den  Vaillant'schen  Bildern  als  niäsng 
zu  bezeichnen  sind.    Bai*t  und  Ktnnbart  kokett  aufgedreht 
Für  einen  angehenden  Achtziger  schaut  das  Auge  noch  frisch 
und  lebhaft  geradeaus  auf  den  Beschauer.    In  den  17  JahreD, 
die  zwischen  der  Vaillant'schen  und  Merian'schen  Aufeahme 
liegen,    scheinen  die   Züge    arg    eingefallen    und    die  Fett- 
polster im  Gesicht  verschwunden  zu  sein.     Am  auffältigsten 
tritt  dies  in  der  Kinnpartie  hervor,  aber  auch  der  Nasensattel 
ist  eingesunken,  so  dass  die  Nase  mit  kräftigerem  Schwünge 
zwischen  den  Augenknochen  heraustritt.    Durch  Verwendung 
von  Rot  und  Weiss  hat  Merian  auf  diesem  Blatte  dem  Ge- 
sicht einen  fast   transparent  wirkenden  Fleischton   g^eben, 
der  sonst  bei  ihm  nicht  vorkommt  und  die  manierierte  Zeichen- 
weise doppelt  stark  empfinden  lässt.    Auch  die  gelben  Lichter 
auf  Panzer  und  Ordenskette  sind  nicht  als  glückliche  Zuthaten 
zu  bezeichnen.     Am  auifälligsten  tritt  die  fluchtige  Weise  in 
der  Haarbehandlung  hervor.    Der  Wischer  hat  hier  das  Meiste 
gethan,  und  von  einer  Modellierung  ist  kaum  die  Rede.    Im- 
merhin ist  das  Bildnis  dem  Kilian'schen  Stiche  in  der  Genea- 
logie (Br.  108)  künstlerisch  überlegen  und  stimmt  auch  besser 
zu  dem  älteren  Vaillant'schen  Bilde. 


BDil«iMe  <Iu  UiLTk^afeD  Wilfaelm  and  sein«-  roniilie.        ig9 


No.  12  (Tafel  XI). 

lurkgräfiii  Maria  Franziska  (1633—1702). 

Be7.eirhnet:  Maithacus  Mcnan  fecit  Ao.  1669.     ßnistbild, 
liriprtel  Vnnleransiclit  nach  links. 

Die  zweite  Gemahlin  Leopold  Wilhelms,  verwitwete  Pfalz- 
Ifia  zu  Xuaburg  und  gclmreno  Gräfin  von  Fürstenberg,  or- 
Klwint  wie  die  QbriiiBri  Damen  dieser  Folge  in  ausgeschnitte- 
ttem  Kleide  mit  I'uffnrmeln  und  einem  um  den  Ausscbnitt 
drjtpierten  Tuche,  das  anf  der  Schulter  und  vorn  am 
tn  durtth  KdcKtei  üb  rochen  gieraflft  ist.  Die  Taille  in  der 
le  heninlerliiufend,  nn  den  schrägen  Nähten  d<;rselben  ent- 
und  nm  die  Puireii  am  Oberarm  herum  erscheinen  Streifen 
jenSlil  und  glcichfitll^  mit  Steinen  besetzt.  Um  den  Hals 
sie  eine  PerlenschDur.  Auch  der  flache  Kopfputz,  der 
d«ti  Scheitel  herübeiliegt,  i^t  mit  Ueilicn  von  kleineren 
lUren  verliert.  Das  Gesicht  ist  von  nicht  geringem 
Das  Auge  blickt  fi-eundlich  an  dem  Beschauer  vor- 
macli  vom,  der  Mund  erscheint  l«se  7um  Lächeln  ver- 
«übei  auf  der  rechten  Backe  deutlich  ein  Grübchen 
iL  Die  Frisur  ist  die  Übliche;  nur  hängen  die  gedrehten 
iea  in  etwas  geringerer  Zahl  und  weniger  steif  als  sonst 
den  SchlUfün  auf  dm  cntblösstcn  Hals  hernieder. 

Vergleich  unseres  Bildes  mit  dem  Kupfer  in  der  Genea- 
!  ^Br.  Anm.  zu  No.  134)  Btelll  die  Identität  beider  Persönlich- 
n  mosser  Zwcifvl.    Die  Übereinstimmung  ist  eine  so  grosse, 
man  anfänglich  unsere  Kreidezeichnung  als  Vorlage  fUr 
Kilian'ächen  Kupfer,  der  gleichfalls  ovale  Form  hat,   be- 
llen tnüchtr,  doch  bieten  sich  bei  näherem  Zusehn  in  der 
iuBfe.  in  der  Haartracht,  vor  Allem  aber  in  den  Gesichts- 
so nuincherlpi  Abweichungen  dar,  die  auf  eine  licson- 
fiir  die  Genealogie  bestintmte,  ein  oder  zwei  Jahre  später 
ma«  Aofnahme  hinweisen.     Mit  dem  auf  dein  Grab- 
jn  der  Stiftskirche   zu  Baden-Baüt^n   zu  FtisM^n   des 
PS,  aber  tou  ihm  abgewendet  knieenden  Steinbilde  der 
Fraoztfikft  ist.  s<^weit  sich  von  unten  aus  erkennen  lässt, 
eise  geringe  Ähnlichkeit  vorhanden. 


170  ▼■  Oechelhäaser. 

No.  13. 
Markgraf  Ludwig  Wilhelm  (1655—1707). 

Bezeichnet:  Matthaeus  Merian  fecit  Ao.  1669.  Abgebildet 
bei  H.  Müller  a.  a.  0.  Bd.  I,  unter  No.  21. 

Der  berühmte  Türkenheld  im  Alter  von  14  bis  15  Jahren; 
Brustbild,  dreiviertel  Aneicht  nach  rechts,  in  Kürass  mit  einem 
Spitzentuch  um  den  Hals,  das  von  einer  rothen  Schleife 
gehalten  wird-  Wohl  das  beste  der  Merian'schen  Bilder  in 
unserer  Sammlung,  den  Vaillant'schen  Zeichnungen  am  nächsten 
stehend  und  als  einziges  Bildnis  des  Prinzen  in  diesem  jugend- 
lichen Alter  von  besonderem  Werte  und  Interesse.  Die  riesige 
Ferrücke  umrahmt  ein  jugendfrisches,  schönes  Antlitz,  aus  dem 
die  nicht  eben  grossen  Kuabenaugen  freundlich  auf  den  Be- 
schauer bücken.  Die  Nase  hat  bereits  die  voll  entwickelte 
gerade  Form,  die  Lippen  sind  fein  geschwungen,  aber  etwas 
wulstig  wie  auf  den  späteren  Bildern.  Das  Ganze  anmutend  und 
lebendig.  Die  Haarpartie  hat  etwas  gelitten,  so  dass  die  vei^ 
schwommene  Darstellungs weise  Merians  hierbei  noch  stärker 
hervortritt. 

No.  U  und  15. 

Die  kleinen  Prinzen  Leopold  Wilhelm  (1667—1716) 

und  Karl  Friedrieh  Ferdinand  (1668-1680). 

Beide  Bilder  bezeichnet:  Matthaeus  Merian  fecit  Ao.  1669, 
und  oval  umrahmt  wie  die  beiden  vorhergehenden  Bilder.  Fast 
ganz  Vorderansicht  bis  zur  Hüfte. 

Der  eine  der  beiden  Knaben  (No.  14)  trägt  auf  dem  kleinen, 
rundlichen  Köpfchen  ein  schmales  Barett  mit  Feder,  unter  dem 
hervor  die  spärlichen  Haare  glatt  hemiederfallen.  Das  (resicht 
macht  einen  etwas  kränklichen  Findruck,  während  der  jüngere 
Bruder  (No.  15)  pausbackig  und  frisch  ausschaut.  Der  lieb- 
liche Eindruck  wird  hier  wesentlich  durch  die  Haarfoehandlung 
mitbestimmt,  die  eine  viel  freiere  und  natürlichere  ist;  das 
Köpfchen  ist  unbedeckt.  Die  Kleidung  der  beiden  kleinen 
Prinzen  ist  ungefähr  dieselbe;  bei  dem  Jüngern  ist  der  Hals- 
ausschnitt etwas  tiefer  und  das  bis  zum  Ellbogen  reichende 
Ärmelcben  nur  einmal  gepulft,  während  beim  Altern  zweimal 
eine  Einschnürung  mittelst  roter  Bändchen  dargestellt  ist. 
Auch  ist  die  Stickerei  am  Kleidchen  hier  etwas  reicher  aus- 


BJUniaM  dn  UiufcKrafi!»  WUbcIra  und  »eüier  Familie.        ITI 

B<?ide  tragen  schärpenartii^   anigehrtngt  an  blauem 

ein   klEiines  Aiimlet   oder  eine  Kröche.     Der  jüngere 

tmht  hält   einen   kurzen  Stab   mit   rot^iti  Oflndohea  in  der 

Ltektn,  offenbar  ein  Spielzeug,  <lie  linke  Hand  ist  gesenkt 

oi  wird  Tom  Bildrande  ab}i;escbi)itten;  dasselbe  ist  mit  beiden 

des  Altem  di^r  Kall. 

No.  16. 
Markgräfin  AQgnsta  Marin  (1C49— 1728). 

Bcwlchnet:  Matthaeus  Mcrtan  fecit  Äo.  1669.  Brustbild. 
Mrlertel  Vorderansicbt  nacb  linkä. 

Elae  jugendliche  Sc-höno  von  zartem  Aussehen,  mit  giossen 
Algen,  aofTiillig  kleinem  .Mundo  und  hllbscbor,  zierlicber  Nase. 
Dff  Ausdruck  ist  etwas  leblos,  die  Kinnpartie  nulTällig  spitz. 
KkMimg  und  tlflartracbt  wie  auf  deu  Bildern  der  beiden 
Priuewifuien  (No.  8  und  9);  nur  die  in  der  Höbe  der  iScbläien 
begillMiidisn  Lock enbilM- bei  erscheinen  wesenllich  breiter  und 
kniuer.  Perlen  ala  Reifen  im  Haar  und  um  den  Uals,  sowie 
dneln  im  Ohr.  Die  Kreidezeichnung  ist  hier,  wie  auf  dem 
ftdgtndeQ  Bilde,  durch  Vciivendung  von  Tusche  beim  Hiuter- 
iraHi«,  M  den  Haaren  tind  der  Kleidung  so  sehr  in  ihrer 
Wirkung  beeinträchtigt,  dass  diese  beiden  Blätter  ganz  aus 
Charakter  der  Bammhmg  herausfallen  (vgl.  oben  S.  155). 

Die  aniprecheode  Vermutung  Braubacbs,  dass  wir  das 
is  der  Prinzessin  Aogu^ta  Maria  von  Holsteiu-Gottorp 
vor  mu  haben,  die  im  Jahre  darauf  den  Markgrafen  Friedrich 
XlgciB  Ton  Haden-Durlach  heiratete,  wird  durch  die  Ähnlich- 
tatt  mit  dem  Bilde  der  Priazessin  in  der  Genealogie  (Br.  340) 
totlligt  Sieht  man  ron  dem  veränderten  Ausdruck  und 
4m  entstellenden  Kopfputz  ab,  so  ßnden  sich  nlle  oben  er- 
«Unteo  Eigen iQmlichkeiten  der  Zeichnung  im  Kupferstich 
«Wer.  Auch  der  spätere  kleinere  Rciller\sche  Stich  (Br.  341) 
lägt  Doch  manche  tibereinätimmunde  Züge. 

No.  17. 

ünbeknnnicr  jugendlicher  Prin«. 

CBbezeicboüt,    aber   in  Technik    und  Format   völlig   mit 
!!«.  1(  Oberein^timmend  und  daher  eieher  auch  von  M.  Merlan 
I    ^  i-  bcrrflhreod.    Bmstbild,  dreiviertel  nach  Unk;;. 


J72  '■-  Oechelh&uaer. 

In  Auffassung   und  Ausstattung   dem   Bilde   des  Prinzeii 
Ludwig  Wiliielm  (No.  13)  so  verwandt,  dass  man  zunächst  an 
eine  etwas  verkleinerte  Kopie  im  Gegensinne  denken  möchte. 
Dagegen  lebrt  eine  nähere  Prüfung  der  Gesichtszüge,  dass  vir 
es  hier  doch  mit  einer  andern  Persönlichkeit  zu  thun  tiaben. 
Die  Nase  ist  wesentlich  kleiner,  ebenso  der  Mund ;  auch  die 
Augenlider  sind  anders  geschnitten.    Da  amserdem  das  Blatt 
aus  demselben  Jahre  stammen   wird,  wie  das  vorhergehende 
(No.  1 6),  so  ist  nicht  daran  zu  denken,  dass  derselbe  EünsÜer 
in    demselben    Jahre    den    Prinzen    zweimal    so    verschiedoi  ; 
dargestellt  oder  dass  er  das  eine  Bild  vom  andern  so  sorglos  ! 
kopiert  habe.    Vielleicht,  dass  wir  den  Dargestellten  im  Ver- 
wandtschaftskreise der  Braut  des  Markgrafen  Friedrich  Magnu 
zu  suchen  haben,  was  um  so  eher  angängig  ist,  da,  wie  oben 
bemerkt,  diese  beiden  Bildnisse  erst  später,  vielleicht  als  Ge- 
schenk der  Durlach'schen  Vettern,  in  unsere  Sammlung  ge- 
kommen zu  sein  scheinen.*) 

No.  18. 
Unbekanntes  männliches  Bildnis. 

Unbezeichnet;  auf  der  Rückseite  steht:  „Samuel  Bemard*. 
Brustbild,  dreiviertel  Vorderansicht  nach  rechts. 

Vornehmer  Mann  von  mittleren  Jahren  inKürass;  spärlicher 
Schnurrbart.,  markirte  Züge,  weit  vorspringende  Nase,  schmale 
Lippen.  Das  Auge  mit  unbestimmtem  Ausdruck  am  Beschauer 
vorbei  geradeaus  gerichtet.  Das  Lockengebäude  weniger  künst- 
lich, als  bei  den  übrigen  Fürstlichkeiten;  auf  der  Achsel  eine 
Schleife,  welche  die  weit  auf  den  gestickten  Kragen  he^liede^ 
wallenden  Haare  zusammenhält-  Über  Autor  und  Persönlicb- 
keit  s.  oben  S.  156  u.  159. 


■)  Der  Bedaktear  dieser  Zeitschrift  hatte  die  Gate,  mich  nacli- 
trtglich  auf  den  (im  Jahre  1669)  12jährigen  jflngsten  Sohn  des  KamIne^ 
richterB,  den  Markgrafen  Karl  Bernhard  (f  1678}  hinzuweisen.  Dft 
beide  BIStler  zusammengehören,  bo  mtiBBte  freilich  dann  auch  für  No.  16 
eine  andere  Persönlichkeit  —  Schulte  nennt  Maria  Anna,  die  epStere 
Herzogin  von  Sagan  (1655—1702)  —  in  Vorschlag  gebracht  werden. 


luohung  in  Baden.  Zuiiitclist  Imben  wir  den  Beriebe 
I  HtTTO  l'oiirady  »erKaiigciies  Frlibjolir  zwischen  Wall- 
'  hayc-ri«piipn(ircu7c  ausgeführten  Arbeiten  nachzntragen. 
imdy  hntte  'Jiese  ^tpll«-  mIicii  im  Jahre  1890  aas  eigencD 
r  TorÜlufiBen  Uiiiorsut-huiij;  uiiiorzogen.  Jene  Eb-geb- 
jHjtt  XU  er^ätuoii.  NiuDciitlich  wurde  das  schon  dAinals 
nscheuk&!>lell  die  Ua&clbiirfr  hei  Reiubardsucbseo, 
Zn(^nß  ans  dem  Krf-  hzw.  Mainrhalß  s|tpn%  in  allen 
n  icrflndlifh<<t  prfontcht.    Das  Kastell   hjldct  ein  nicht 

Kgvs  Viereck  mit  iihjreruiidt.'ten  Ecken    von  43  in.OO): 
lalsUirko   der   llrnriihsuiigNmauor  l)elrii(ft    l^>  m.    Sic 
rolf'n  Saud'sttiioen  and  hatte  zwischen  Wallniauer  und 
ic  die  Ka»U)Ile  der  MOinlingtiiüo  ein  uutlaufendos  Gesims. 
^kabrunduuK  zeigt  eine  iiacli  innen  zoiitektretonde  PlatC- 
bUllang  von  (•e^clifibcen.    Die  3,75  bzw.  2,311  ni  breiten, 
aherwOlbien  Lagertbore  liegen  in  der  Miite  der  Frout- 
le  nnd  sind  durch  einfiu-he,  3,10  bxw.  2.G!}  m  lange  Maner- 
Itwrt-    An  der  porla  |irneloria  vrnrde  ein   flaches  Relief 
iHwn  lioüellu  (.'eluiiden,  die  wühl  hber  einer  l'hUriyfTnuDg 
Alle   vier  St'iten   des  Katttelles   waren    von    einem 
Qod  breiten,  vor  den  Thoren  durch  S^nghrflekea 
iben  amgcbeu;  aarh  von  dem  die  Maaern  ver- 
wan^Q  noch  S|>ureii  nachwet.shar.    Die  iui  Inneni 
iclugrAben  „lieferten  dad  ßild  von  cinAtij^er  ongenteia 
inienaiver  BcwohnuiiK  des  kleinen  Kast«Us,  wie  sie 
Lagern   noch  nirgends  begegnet  war.     Sic  siand 
dem  IlAnebans  im  Hettinger  Wald,  bei  welchem  sieb 
to  dre  [tcut^untlplebenis  fast  nur  auf  einen  wenige  Meter 
'it   hinter  der  rni&iaongsinaDer  heschrünkten,   In 

•  I iJie  Wohnungen  waren  aber  aagenftcbotn* 

[iiit  l^-hmrucbwänden  gewesen.  ■ . .  Doch  i^elaug 
.iilinniK  nicht,  eine  liestinimte  I>aKCronlnnng  mit 
Ilarackcnreihen  and  dieselben  etwa  scbeideudcu  Gossen 
I  festUKletlen"  (Conrndj-  im  Limcsblait  Xu.  5).  Herr 
Hoat  ans  dem  irC'wmtbefnnde  auf  ein  hilhcre«  Alter  als 
(t  HAt»  I  M<i  vii-lleirht  sogar  gleieh/cilige  Krbanang 

bei  Walldaru  und  Miltouberg. 


174 


Miicellen. 


Der  Zug  des  Limes  selbst  wartle  darch  Auftindang  eiDßr  Ai 
WachtOnoe  und  Gäwinnnng  von  Orabenprolilcn  aufs  t^'^iiAueNlo  nart 
gewiesen-  Bekanntlich  war  Herr  Cotirady  der  Krsle,  dei-  die  Abwctcha 
dps  Limes  hei  Walldftm  von  seiner  bishürigeo  sohnui'geradcn.  di 
^Va^LtClnbe^g  und  Batlcn  innegelialtencu  Kiclitung  erkannte  tindwil 
zicIiTBcbartivten  Vurliiuf  gegen  Miltculn-rg  fc-sL-i tollt«.    Dies  alles  wi 
jetzt  im  einzelnen  nai'^ligeprüft  and  crgilnzL  wobei  sieb  (Ar  die  Str«to' 
niJrdtiL'li  ron  der  Ilaselbnrtf  lii«  zum  Main  die  KigenlQiDlicbkeit  er 
daas  hier  vor  dem  lij'dwallc  ei»  (rraben  fckitc.    Aach  die  Sc 
antersQchnnf,'  erbicU  manelic  F&rderaug. 

Cbor  die  vom  Ref.   geleiteten  Arbeiten   xwischen  Osterbt 
uod   dem  Hüimtiauä  und  ao  der  MOmliuglinie  ^i  uiit  Hinweb 
die  au-sführliflicri!  Darätcllmig  In  der  Karlsruber  Zeitung  (7.  Jona 
Beilaf[e  zu  No.  Gi  folgendes  erwAbnt. 

Das    bcdeutcadsto  Kesaltat   dei'   die^jUbrigen  Keicbsgrab 
QbGrhan))i  bildet  die  zacrst  von  Herrn  RcKiemngsbanmeister 
im  Xuuiius  b^ubachtelc  Versteinung  der  römischen  Oreuze. 
Mel^r  \ar  dem  WaligrabcD  iSuH  uümücb  ein  zweites  kleineresJ 
cfaen,  in  welchem  in  Ab^ländrn  IlLuferartige,  die  Klchtong  do-s  H 
zeigende  Sleiuphittcu  mit  L'uterlagen  etc.  gefunden  worden,  nlwiK 
fQrnitichc  (ircni^Diarkicrung,  wie  wir  sie  aas  den  Scliritiea  der 
sehen  Feldmesser  kennen.  Nan  erst  wissen  wir.  dass  die  militüri5i-.hc  i 
politiäclie  Urenze  zusamnieaiielen,  und  verstehen  so  manche  aufiiilUg 
Erscheinungen  der  erstercn.    Es  glAckle,  diese  Versteinung 
mehreren  auseinander  liegenden  Punkten  der  südlichen 
Strecke  naclizaweisen- 

)A'eii«re  neue  AuEschlUssc  aber  Aaä  Wesen  dieser  Greui 
geben  die  in  diesem  Jabre  in  Itayem,  Wftrttemberg  and  Uaden 
genummeDen  Untcrsucbougen  der  übergünge  Ober  FlOsse.  BQcbe 
TlilÜer.    Bald  sind  es  Bufgeniaaerle  Furten,  bald  steinerne  od«r 
zemt?   Siege   mit   WasserdurchliUscn    oder  Spcrr%*iirrir.btnngen  v« 
schiedeuer  Art.    Auf  badi^icLem  Oebiote  wurde  der  KirnacLillx 
gang  bei  Osterburken   uutersucbt,  der  aber  in  s|)iUerer  /.eil 
M'eitervcmenduQg  nnd  Umandcrang  erfahren  za  haben  scheint, 
da&ä  sieb  kein  gauz  klares  Bild  incbr  gcwinnoa  liess.  E&  wttre  wicb 
und  sehr  envUnsebt,  wenn  eich  aus  luiitvlaltcrUcheii  oder  sj 
Urkunden  etwas  darüber  ermitteln  lies«. 

Die  BlossIegDiig  dei^  bei  Kiu^chheim  ues  auigeftuidvtnn 
scheiikastetls  ergab  dessen  grosse  Ähnlichkeit  nach  Anlage  und 
debnang  mit  dem  benaehliarlen  llOnebaus.    Neu  ist  ein  dicht  hl 
der  Urozu^maurr  veihiufendett  (irabchen  mit  Balkem'e»tcu,  die 
TOD  eiuum  hölzernen  ^^'eb^ungaDg  hoiTUbron. 

An  dürMOmling-Xcckar-Linie  wnrdc  das  zweite  gro&soro  Ka 
böiKeekarburken  mit  seinem  praetorium,  grösseren  Wulmgebüii 
mit  Keller,  sowie  einer  ausKerhidb  Iiei;eniien  Badeanstalt  oit 
Untersuchung  unterüogen.    Leider  land  Aidi  kejne  losejirift., 
Jabr  seiner  Erbaoang  kOndet,  wie  es  bei  dem  kieinecen  KaaitcUi 
Fall  war. 


Mificellen. 


I7& 


Fonuiuang  der  Linie  gegen  äutlDii  im  im  einzelnen  onch  okht 
iLclU.  I>och  beweist  der  Fond  zweier  WnchtQrinc  auf  dorn  g«geD 
tbrunuvr  Uüf  austeigeudeu  PlaUau,  li-j&s  diu  JUaiu  Cibcr  diosos 

Dltcr  Xn-karetz  Hllirt,  «io  liiswoiloii  uiitioiionmitiii  wird. 
Sliiukbroniier  Uaft  worile  eiu  r^misctiis  Gelkäud»  uuCfje- 
Kileu  j^uwöhtiliclian  PUui  d«r  villn  rosüca  iwigi,  uud  ein 
Kicber  utsgctwates  im  Tbalo  bei  Ncckarzimmern, 
ere  Ansiedluaf;  zu  »ein  Kbeint. 
irutic.  Karl  Scbaroavber^ 


rtfbrOderungsbrief  zwischen  den  Klöstern   Murbach    und 

ueuii  1234.     Üie  Urkunde,  woK-be  hier  '.um  orstouiualc  ii;tcli  dem 
nfuulc  verofTeutticbt  wird.  botriiTt  die  VerbrOderuug  zKiM'buii  den 
Murbacli  uud  Loxcail  (Dej».  Uaut-Sat'mc,  Arrond.  Lurc  = 
t^«r«)  ^011)  Miiit»!  Mai  1£U.     Unvollständig  ist  divsu  Ur- 
beniu  von  Üei^sun  (Mt^muire  historiiiuo  aar  Tablmye  de  iMte. 
liUii  |i.  Äil>,    ilarauf  YolUtütidijjer   vun  Viellard   (D(k:h- 
mtooire  ixHir  servir  h  l'bi^toire   du  terhtoir«  de  Belforl, 
19M.   p.  424— äS)  nach  einer  Kopie  des  18.  Johrhnudert^ 
tcmunLMUThiv  zo  Vi»oul  (Serie  H  6tjl),  aber  sehr  feblerbaft 
Jkiula»<tun(;   cinoA  gauxen  Satzes   jttiMizicrt   wordcu.    Eine 
dem  im  Ite/iriu>arcbive  zu  Coliuar  4AbU;i  Murbach,  Car- 
lo, ö)  bemliL'nden  Originale  zu  gclkeude  Voröflentlichung 
au  diewm  OrOndco,  ab«r  zugleich  auch  deshalb  gerecht- 
iocn,  weil  die  vorhin  zilierteu  französischen  Werke  In 
Dieht  leicht  zogAnglicb  sein  möchten. 
■  Xamen  der  Abte  der  Klöster  Luxeuil  und  Murbach,  welche 
l'rkoDik  mit  ihren  Anfaogsbnebsiabon  l>cz«icbn6t  &i»il.  Tb. 
il.  f&r  dieses,  lassen  sich  Iciehc  bestimmen.    Der  Abt  de» 
l.menil  vcnr  damals  Tbcubald  11.,  der  des  K|i.>¥ters  Murbach 
ron   Koleiiburg  (von  1220—1244)).    Sein  Nai-bfiilger  in  der 
u  Mirboch  wurde  jener  ebengenannte  Theobald  (von 
>>.  welcher  in  einem  aus  dem  Aufauge  des  l?.  Jahrbunderta 
BD  V«nseichDiaae  der  Abte  von  Murbaeh  (Bez.-Arrb.  za  C'ot- 
"t         Cart.  XVI.  Xo.  71j  aU  comes  de  Faloonio  (wohl 
>  Eulcuui»,  üurg,  detl.  von  Uesaavon)  zubeuannt  nird. 
eh  wt  noch  bemerkt,  daas  «ch  eine  scbr  schlecht  gc-'^rhrie- 
14.  Jabrhnndert  angehOrige  Kopie   unserer  Urkunde   in 
doa  Kloster  Murbueh  ent^iatniuenden  ('odex  (Fol.  175)  beflu- 
■ler  ircgenwftrtig  in  der  Stadlbibliothek  zu  Cotmar  (Sbpt.  'üo.  439) 
wird.    Die  Urkunde  UuUct  n-ic  folgt. 


feil  ümnUML«;  ({itod  taüü  Bcicietaü  et  confratcmituft  cousU- 
iCA  toter  c«'-  I  rliaccnvni  ci  ecclo-siam  I  .uxoviciuem,  Th. 

Lll,.' m  feliciler  regeute,  IL  v«ro  Murbaceuwm; 

itnie  eapitulum  ad  iuvicem  liabobuni,  et  si  abba&  [.uxovleu- 
nioa&»tcho  venerit,  capitnlom,  si  roloerit,  tencbit. 


176  Misceüen. 

et  vices  abbatis  qaantam  ad  ordinem  supplebit,  hoc  qnid')  abbaa 
Morbaciensis  Loxovii  faciet  quociensconque  ibi  venerit;  si  vero  fra- 
tres  Morbacenses  apad  Lnxovium  morari  volnerint,   quasi  nnus  de 
professis  einsdem  loci  ibi  recipientnr;  hoc  idem  fiet  de  fratribus 
LtuoTiensibos  qaccieDscnnqae  veneriDt  in  monasterio  MorbacensL 
übetmte  vero  abbate  Morbacensi,  triceDarinm  pro  eo  fiet  in  ecclesia 
Ltucoviensi,  hoc  idem  fiet  de  abbate  LnxoTiensi  in  monasterio  Hör- 
bacensi,  et  prebenda  pro  eis  ad  invicem  dabitor,  sicnt  dari  solet  pro 
abbatibns  defnnctis.    Andito  vero  obitu  monachoram  utriosqne  cenobii 
Signa  oninia  polsabnntor,  et  Septem  officia  pro  eo  in  conventa  fient, 
et  Septem  misse  celebrabuntnr,  et  onusqnisqae  de  sacerdotibos  mis- 
sam  onam  privatam  celebrabit;  et  alii  vero  sacerdotes  qtünqnaginta 
psalmos  dicent;  pro  omnibos  vero  fratribns  ntriusqae  cenobii  infrt 
ammm  defonctis  generale  tricenariom  fiet  ad  invicem,  qnod  incipie- 
tnr  singnüs  annis  in  crastino  onminm  sanctonun.    Et,  at  hec  sode- 
tas  inviolata  et  inconcnssa  perpetnam  habeat  perseveranciam,  nos  ab- 
bates  nominati  sigillo  conventuum  nostrorum  fecimns  presentem  pa- 
ginam  roborari.  Actum  anno  domini  M'CCXXX"  quarto,  mense  Maju 
Perg.-Urk.  Siegel  ab. 

(Bee.-Arch.  zu  Colmar,  Abt.  Murbach,  Cart.  XVI,  No.  6.) 
Colmar.  H.  Pfannenschmid. 


Litteraturnotizen. 

An  Veröffentlicbungen  der  badischen  historischen  Kom- 
mission erschien:  Badische  Neujahrsblätter.  Viertes  Blatt 
1894.  Die  Territorien  des  Seekreises  1804,  von  Franz 
Ludwig  Baumann,  mit  einer  Karte.  Karlsruhe,  Braun. 
Femer  ist  von  dem  Codex  diplomaticus  Salemltanus  von 
F.  von  Weech,  welcher  mit  Unterstützung  Sr.  Königl.  Hoheit 
des  Grossherzogs  und  der  badischen  historischen  Kommission 
erscheint,  die  dritte  Lieferung  des  dritten  Bandes  erschienen 
(Karlsruhe,  Braun).  Sie  umfasst  die  Zeit  von  1329  —  1498 
und  ist  unter  Mitwirkung  des  Herausgebers  von  Dr.  Peter 
Albert  bearbeitet.  Die  Schlusslieferung  wird  das  Orts-  und 
Personenregister  zum  dritten  Bande  umfassen. 


In  der  Westdeutschen  Zeitschrift,  XII,  242—255,  behandelt  von 
Borries  noch  einmal  die  Kontroverse  über  die  örtlichkeit  derAla- 
mannenschlacht  bei  Strassburg  und  versucht  seine  Bedenken 
gegen  meine  Annahmen  näher  zu  begründen  sowie  seine  Hypothese 
gegen  die  Einwendungen  zu  verteidigen,   die  ich  an  dieser  Stelle 


')  Im  Original  steht:  hoc  qd,  offenbar  für  boc  quod. 


178 


LittenituniutüeH. 


Von  den  vortreffticben  „Stegel&bbililuugeQ  zuui  Urknadio- 
bacbc  ticr  Stadt  and  Landschaft  Zflricb",  bDraus^egeben 
der  Süftuuff  Scbnydcr  von  Wart^^nsee  in  Zflricli.  bewhpitiH  von  P.j 
Schweizer  uud  II.  Zcller-Wcrtlmüllcr,  i^t  die  zwciic  Utfenu^J 
tZürich,  Fftsi  lUid  lIotT.  I8y3|  auügogebeu  woi-deu.   Unter  dea  83 ; 
gebildeten  Siegeln  üind  tnnncho  sphragistiscbp  Solteohcit«a,  so  eial 
FraucDsiegd  ydd  1:261  und  52:  die  belouint«  Margaietba  vou  SnrojTm 
(rr&äQ  von  Kiburg,  reitet  zur  Ucihcrbciao  (No.  3).    (iraf  Kraft  tob! 
Toggeuburg  führt  1212  eine  ftDtik*»  Cictume  als  Si^el  (17).  IKt  Bf«, 
im  GroneubfPgiafbo»  WapiK-u  ist  vom  Siffgelstecbcr  der  No.  Si  utfi 
den  Koj>f  gesttalU  worilcn,   um   den  lUnm  rt«  dreieckigen  Scliililttf 
b«BSar  auszunützen.    Das   \Vaii|)eiisieKe!  des  Froiherrn  Ulrich  twiI 
Wetzikon  (.1252  und  TA)  ist  ein«  der  ältesteii,  das  Helm  and  UelnuierJ 
in  dem  Schilde  bringt  (Jfo.  36).    Das  Siegel  Hogo's  von  Liebeubeif  | 
(No-  45, 123s— 17f  enthält  einen  antikisierenden  Adler,  welcher  uffeiilArl 
naeli  einer  Münze  geschnitten  ist.    Als  rcrlcndcs  Siegel  ist  mit  Rpchtj 
So.  ßS  erklär:   Ein  WeinsltVckc   beschneidender  tlauersmiuin    ist  ab 
Monatsbild  de»  Märü  an^selien  —  und  Kudolf  Merz,  Chorherr  dcrJ 
Projistei  Z(irii-h,  ist  der  Sieglcr.    No.  ti6  ist  ein  spitzorales  Schrifl-j 
Siegel    Wichtige  gencalogiäcfac  Fragen  ober  donZtuammenhäiigalt-' 
freier  Geachlecbter  werden  bei  No.  27  Freiherru  vonBonbletleii,  hä\ 
No.  30  Fi-eiberni  von  WUdenswil-ünsiiunnen   und  No.  S7  l-Vcilipmi  ( 
von  Welzikim  beliandell.    In  No.  6-1  wird  Konrad  von  Murc's  Sienfllj 
niitgcleill.    iJer  Verfasser  des  iUipr.nrius  'fattonirnrum  bedient  lich 
des  Bildes  des  Kirclifinf>atn>n>i  Keiner  Heimat.    Itci   No.  75  (Jakokj 
Malner,  spater  Ritter)  treten  die  Verfosser  den  Phantasien  Wöben 
entgegen,  der  aas  einem  MUhlrade  das  altchristUchc  Monograma' 
XI*  und  das  ni>sltschu  Sonnonrad  der  Kleinasialen  zu  maehen  \s-itKste| 

A.  Sehtittt 

In  den  Annales  del'Esl  VH,  538—593.  vei-öffemlieht  t'h.  Scbnidll 
eine  Neubearbeitung  einer  rmhcren  Studie  über  diu  itltcsten  B1' 
hliothekon  in  ätrassburg  und  umfasst  dabei  das  gesamte  UcMAtj 
des  mittelalterlichen  Schriftwescns  in  tthnlichcr  Weise,  wie  es  W- 
Wattenbach  iui  grossen  Stile  gelban  hat.  Auf  VolUtdudiRkcit 
seine  saust  dankenswerten  Zosammenstelluagcn  wohl  keinen  Anspruch,! 
wenn  z.  ß.  su  n-iclitige  Ilamlsrfariften.  wie  das  [lirectorium  rhori  und] 
das  Seelburh  des  Domicapitel»  oder  der  IilllenbardSclie  Kodi-x, 
wahrbc-beinlidh  dem  Ilosintal  gehörte,  nicht  erwUhnt  werden.  AvS'\ 
fallondenvcise  uil  der  dritte  Band  dos  Stnuishiirger  Urknndenbu< 
bcDütit.  aber  nicht  der  zweite.  Der  Bi-tchof  Johann  von  Lichtenberg,! 
erwählt  im  Jahre  l'dQtt,  ist  wohl  nur  «in  Druckfehler,  desgleichen  dei 
wiederholt  zitierte  schwcliorische  Gelehrte  Kalm  statt  Bahn.    U'.  ir. 


FUr  die  (kschicbte  der  oberrheinischen  l^nib^rhafteu   wahrood] 
des  grossen  Schismas  bringt  namentlich  aas  den  i^oellen  de.s  valikant- 
ft4!hen    Archivs   neu«   Aufschlüsse   der  Aufsatz   vou  ü.  Valois   (Li 
grand  Bchismc  eu  Allemagne  de  tS7t)  ä  IMV  KOuuscbe  (Quartal- 


]  gQ  Litteratnrnotizen. 

worden  jedem  Heft  die  Biographien  der  einzelnen  Dmcker,  erweiterte 
Übersetzungen  aas  Schmidts  Bach  „Zar  Geschichte  der  ältesten  Bi- 
bliotheken and  der  ersten  Bachdrnckereien  zn  Strassharg"  {1882).  — 
Alit  den  höchsten  Erwartnngen  masste  man  den  bibliographischen 
FoKchangen  eines  Grelehrten  wie  Ch.  Schmidt  entgegensehen,  der  in 
früheren  Arbeiten  Hervorragendes  für  die  elsfissische  Bachdrucker- 
geschichte geleistet  hatte  nnd  daher  allgemein  als  der  „beste  Kenner" 
auf  diesem  Felde  bezeichnet  wurde.  Den  hochgespannten  Erwartungen 
folgte  leider  —  Enttänschong.  Als  Biograph  der  ältesten  heimi- 
schen Drucker  bat  Schmidt  sich  trefflich  bewährt,  ein  Bibliograph 
aber  ist  er  nicht.  Dass  er  früher  auch  nicht  für  einen  solchen 
gelten  wollte,  zeigt  seine  Bemerkung  in  eben  genanntem  Werke 
S.  76.  —  Schmidts  Repertoire  wird  für  Diejenigen,  welche  sich  rasch 
über  eine  der  besprochenen  Druckereien  unterrichten  wollen,  seine 
Dienste  leisten,  keinesfalls  genügt  es  aber  den  strengen  Anfordemngen, 
welche  die  heutige  wissenschaftliche  Bibliographie  stellen 
muss.  (Über  deren  Aufgaben  vgl.  Dziatzko,  Samml.  bibliothekswiss. 
Arbeiten  Heft  6,  S.  1  ff.)  Die  Arbeit  über  Grüninger  ist  dem  Ver^ 
fasser,  der  sie  seit  langer  Zeit  vorbereitet  hatte,  noch  am  besten  ge- 
glückt. Für  die  übrigen  Drucker  wurde  nicht  systematisch  gesam- 
meltes Material  veröffentlicht,  ohne  genügende  Berücksichtigung  der 
neuesten  einschlügigen  Litteratur.  Das  schwierigste  Kapitel  der 
Strassb.  Typographie,  die  Druckerthätigkeit  von  Mentelin,  Egge- 
stein and  Busch  hat  Schmidt  mit  Recht  aus  seinem  Programm 
aasgeschieden.  Die  UnvoUständigkeit  der  Verzeichnisse  —  Bibho- 
graphien  ohne  Lücken  giebt  es  nicht  —  soll  dem  Verfasser  nicht 
zum  besondern  Vorwurf  gemacht  werden,  obwohl  nicht  einmal  die 
elsässischeu  Bibliotheken  nur  annähernd  ausgeschöpft  sind; 
schwerer  flillt  ins  Gewicht  die  Ungenauigkeit  in  den  Titelkopien  und 
der  Verzicht  anf  eingehende  typologische  Untersuchung.  In  der 
Sprache  durfte  Schmidt  (vgl.  Avant-propos  in  Heft  I,  S.  V)  ohne 
Schaden  dem  Vorbild  Grässe's  folgen,  zu  bedauern  bleibt  es  aber, 
dass  ihm  auch  die  Leistun{;en  dieses  Bibliographen  als  Vorbild 
genügten.  —  Ä. 

Als  Vorarbeit  zu  seiner  Ausgabe  der  Handzeichnungen  Hans  Bai- 
dungs bietet  uns  G.  von  Terey  ein  „Verzeichnis  der  Gemälde 
des  Hans  Baidang  gen.  Grien"  dar  (Studien  zur  deutschen  Kunst- 
geschichte I,  1.  Strassburg  1894).  Der  Verfasser  hat  das  Material, 
soweit  es  zu  ermitteln,  nach  den  Fundorten  (in  alphabetischer  Folge) 
zasammengcstellt.  Den  Bilderbeschreibungen,  die  teilweise  den  vor- 
handenen Galeriekatalogen  entnommen  wurden,  sind  jedesmal  Lit- 
teraturangaben  sowie  Notizen  über  existierende  Nachbildungen  der 
Gemälde  hinzugefugt.  Eisenmanns  Aufzählung  der  Gemälde  Baidungs 
(in  Jul.  Meyers  Allg.  Künstleriexikon  Bd.  U,  S.  627(!)£f.)  ist  jetzt 
vom  Verfasser  bedeutend  überholt  und  bereichert  worden.  Fast  alle 
verzeichneten  Bilder  hat  v.  Terey  auf  seinen  Reisen  selbst  untersucht. 
Die  I-eser  dieser  Zeitschrift  seien  besonders  auf  die  in  Karlsruhe, 


liitenturnotfMn.  18 1 


9ranfK 


Biul  Bw«l  bcSudlirbcn  GemlUdc  ooscrcs  Meisters  bin- 
wwie  Aof  da»  vim  !^r.  MajcsUt  dem  KaiH«r  der  nUldtischen 
SHnÜmg  in  ätruaborfr  abcrwif4eni>  THUi.  Seiner  verdiotiätlicbon 
Athnl  tut  T.  Tere;  zwei  gute  UditdrurküU'eln  beigefügt,  welcbe 
de  bcMcn  im  ScUoBB  sq  Asrbaff(.>uhurg  anfbewalirten  Gcmflldc  Bal- 
•Ic^rBabcB.  —  k. 

lurh  der  Kpl.  I'rpussischpn  Knn&tsaminlangcu  XIV  (Berlin 
11)11}]  hurrldianll  rinen  AufsaU  aber  „>Iftrtiii  Sckon- 
;ft«rr  and  seine  UrQder  in  ihren  IluxiebanKeii  ku  llsscl" 
fcbtaciit  tut  iDtorcssantcn  iirkundlii.'beu  NoU/en.  die  for  die  Kuust- 
indüriite  tOH  Wfrt  sind.  Sidir  wichtig'  isr.  der  Fund,  welcher  Prof. 
*        '         ~  '    viTddukt  wird,   das»  iiiiinlicb  Martin  Si'bon- 

j  Ut7)  an  iler  rniven^ttät  Leiiixtg  iniiiialriUuliort 
**r.  tarn  t^for  von  der  kOnüIlcrischcn  Tbülißkeit  dieses  Meisters 
a  R—ei  pUubt  Borrkbardt  ixt  eliier  reizvodeii  auf  FerKauieiit  ge- 
■ollca  klrinrn  Kuniptniliun  im  Matrikelburb  der  Ra.selcr  Unirersität 
wHiIfgfcl  tu  buhen,  nekbe  Am  Wa)>|>CD  des  l>udwif;  OdertTibeim 
AnMIi.  LHeMfr  aus  SiroMbon;  slummcnde  (jok>tirte  nar  1496  Rck. 
kr  4er  Bucler  L'Qi%-entiiäl  und  siiflele  ihr  die^t  Klalt,  welfbes  ohne 
Zvctiel  Tcm  SchooFiauer  (in  Dasei  I48iii  genmlt  ist.  Eine  Licbtitrook- 
mMiiMaog  der  Mlaiattir  ist  dem  Aotsitz  beii^efftiiEt.  —  A. 


Knr  HMtiiiffer  IK&serlatioii  tod  L.  FOrsienwprth:  Die  Vot- 
nderoDKen  in  den  oberdciit^cbeu  Reichastildten 
f.'-ti  karls  V.  {d^iltiogen,  Vandenhoeek  und  Kaprecht)  beban- 
4ie   rmKe4aJtonp,    welche  Karl  V.   an    den   VerfassanKeii   der 
"•Allltecttcii  ReichMttfidte  vomnhni.     Die  Arl>eil   fwwt  auf  den  kai- 
«iUmd  Akten,  «ckbc  ioi  äDjäbrigeu  KrieRe  durch  einen   !^t-h«edt- 
Mfea  OtorrtCB  nach  Sioili*  Tenchlepiu  wurden  und  jetzt  in  llnunover 
henken.    Sie  geben  ein  klares  Bild  dieser  KreiRnisse.    Die  Motive 
MiimUiilii  liogoa  in  der  Absiebt,  anf  diese  Weise  die  Dorch- 
de»  Intoims  m  (ordern.    Mit  Anfrsborg.  wo  die  Gpfichlechtcr 
Aodernog  gebetm  hatten,  und  rim  niirde  begonnen.    Zu- 
war ür  fbr  die  vorwie^ud  prutestantisrben  Sljidte  beabsirb- 
^.    imntr    dann   über   uucb  uuf   die  katholischen  der  Konsequenz 
-i^dehnt,   M)   uui-b  auf  Cberlingon   and   Pfnllcndorf.    l>«r 
.»*:.    in  dem   diu  (iescUecbter   die  meisten  Htelleu   erhielten, 
•li«  virbtiinle  Bf'bOrde.   die  in  dem  KsL-mt  ihren  naturlicbeu 
«It    hatte,   die  /anftr  vurd«D  aof^'^hobcn.    Mit   dem  Werke 
vu  der  Kais«?  nicht  selbtt  anwesend  »ein  konnte,  der  kaiaei^ 
iTekaiul«r  Dr.  Heinrich  Hasac  beauftragt,  nach  ihm  tiewinnt« 
lir  sBoen  R&te  Uastenrite.    Durch  die  FDr»tcnonipi)rung  von 
.-    dlp  ncoe  Verbssuug    iu  den   meiste»  Orten   wieder  ab- 
-     U"   jirttteatantiüchen   Forsten  wnnle   das  gcfurdcri. 
I   Vrrtm«*  wurde«   aber  die  llassennlte  wieder 
.Ml  nnd  dicM.'  OrgaaiBation  blieb  Ins  lor  Auflt>sDng  des  Retcbea 


Liitcretnniotiten. 


18E 


_  ___  _  hftyerischen  HfvhpnfflcJien  mit  rlon  wftrHeuiIicririschea 
Often  nirfai  in  Vcrbindnng  ^«hrn.  Iter  Graml  Wfftt  in  der  unaos- 
XtglkteiKB  BcoQUotiR  rwfior  an&lnaiiüer^tossQDden  Karten     A.  S. 


iAitkhrf. 


In»  -TL  Urfie  ilf>r  nftllf'tphen  Ahlianilliinifun  nir  nconnm  (ipschiclite 
>buult-lt  Ih-.  Wilfa.  Kohde^T&ld  _L>ie  AhtrcLunft  des  KIsAsaan 
lakrfticli"  (Kin  liciirna  mr  (rf^chiclilc  i\vs  wc-vinillschcn  I-Viodens. 
Wp  Fnipi'  inrh  drr  Riwlratnnff  drr  auf  die  Abtretung 
bciORÜclicn  Artikel  des  Friedtusinstruments  hat  von  H«n 
IC  nofli  dpi'  Koinrris«!  zum  AI)«i'lilussc  KckomineH  war.  bis 
d  ta-nr'  T.i?if  tu  Irliliaficn  StroitiKkciti^n  und  den  versdiieden- 
Kif-  .n-liilioncn  ffefflhrt.    l':^  ist  oiiUcm-blcml.  da«  nur  di)> 

1)..  ..;:  .,  iliuuif  dtT  KJitNtchungs^eKfhichtc  xa  oiaem  rirhtiK^n 
rrmindnis  ilrr  cinsrlillli,HBcn  nrnimmttnßcn  fllhrtn  Itann.  Es  inuss 
nirnlicrcin  fraftüch  crrfheinen.  ob.  imchdcin  der  OeKcnsiand  so 
iMly  enlrtfTt  i«T,.  obnr  dan  Ilcranziehrii  unbcnutzlpr  VipH™  "J'^ 
FflnÄnng  in  diesem  Pnnldc  orfolirrcioli  weiter  io  filliiTn  i^l.  Zw»r 
_M_vir  vnn  frunz-^siii-Iicr  8«'ile  /ieiulich  Bwirirlieud  iintirrichtet. 
if-itt  »it-h  abpr  bei  nühercr  rntcrsacliung  a]t>  tiTierJib«licli .  fdr 
Itnng  dt.T  kÄiseriichen  Ge-andten  die  rpiclwn  .Srhftize  des  Wiener 
1.  du  nncti  wichtige  bflyeriocbe  Kori-««|>ond«nzen  birKl«  fttr  die 
SMItand  «Ivf  «IsttssÜKben  SUnde.  namentlicli  die  StniM>biir(ter  Archive 
hmvuielipn.  RniHtevald  ist  ao  von  vorn1i<>rpiu  in  fincr  misslit-ben 
ligr:  fldn  haben,  sorie)  «nichtlich,  nor  Rednickte  Mntcrinlicn  7iir 
TvAfMB^  Kestnnden.  Aber  leider  hat  er  aucti  diente  in  vOIliu  unzu- 
fliffeeader  Wci*ie  aiujjelieutot.  Irh  vcrmiRHC,  um  nor  die  wiebtijisten 
onitwn.  die  [lenutMog  folK«uder  Werke:  IfouFfeanl.  llistoire  da 
ul»  de  Wesivhjtltc,  such  dcatüch  mit  '/.neäiMa  vun  Itainbarb;  Le- 
Lnai)(  XIV  et  Slrnsbourf? ;  rit^nicl,  hl^^toirc  de  F'iiinfc  |ieiidaiit 
de  l»uts  XIV;  l^llre-i  de  Maj-^riii,  |>,  |>,  lIitTuel;  tiriennc, 
Katt.  die  französisch -lnijerisi-hen  VerliaudlunKeD  l^i3S^— 
T:  Sirefaner,  Klaus  im  Jahre  1(M8:  Odhner,  die  ruIiiikS-iiuedenH 
li  «Hl&Uifichen  Friedenskongre-i«;  Coutarinis  Finalrelatiim;  ilic 
i4cten  XiUeilnuirea  aus  «Wm  Kolmarer  Stadtarchiv,  die  Mosämiuin 
■  der  Rme  d'Alsarc  speeben.  und  die  Honntzang  des  wichtigen 
fcllfr-  '     '■'enPfefliiiK.'r,  Vttmriui*  illiistmtu*  II,».  AnfS-lf»-.')! 

kibi  -  un/ulreffi'iidv'  teils  UDwescDlIiche  ^>ürterunKen  tlber 

IlMlpafiihafl  and  Ijinilvoinpi,  fdr  die  i)ebi>n  SctiopHin  aU  Quelle 
Strobel  zitiert  wird,  wi'ibi-eml  ued<-r  bchulti.'  Uivsohiehte 
ter  in  den  ersten  drei  Jahrhunderten)  noch  Franck  (die 
dcji  bnil.  röm.  Reirhs)  bcnat7i  itnd-  tter  Verfassex 
MiuilAiat,  abgeaefacn  von  einer  IIckOmptiinFt  Adolf  Srlimidt'«  tl»-  *^U, 
^Miacii  VoTfrSnicvm  in  der  ForscbanK  Stellung  zu  neLmuu;  auch 
Jtmoixäeu  Au>fllhntnKen  von  l^grelle.  von  Marclt^^  lOri«.  Ocl. 
IHJE».  von  EnlmannsdOrfTer  (Ueutsctie  (te^cllil-htc.  I. 
lind  Behallp  (Markgraf  Ludviff  Wilhelm  von  Iladon.  I. 
-I  hlHbcn  nntierücVsichllgt.  In  der  DamtellnDg  selbst  ßilll 
■TTi  jüuunl  an  Hcl«(ttl«llen.  an  Renauer  ebronoloRiselier  Ü^twick- 


IBfakorilt^ 


184  LitteratumotizcD- 

lung  der  einzelnen  Phasen  der  Verhandlungen,  an  genOgender  Be- 
rticksichtigong  der  kriegerischen  Ereignisse  and  der  übrigen  Objekte 
der  Kongressberatungen.  Insbesondere  ist  die  bayerische  Politik  nn- 
znlfinglich  und  zum  Teil  anzutreffend  behandelt,  auch  die  Bemtlhnngen 
der  elsässi&chen  Stände  und  die  systematisch  darchgefOhrte  Politik 
Trautmannsdori's  kommen  nicht  za  ihrem  Rechte.  Rohdewald  kommt 
za  dem  Schlosse,  „dass  anter  der  Landgrafschafi;  Elsass  nichts  anderes 
verstanden  [war],  als  das  Gebiet  des  oberen  and  unteren  Elsass"  (p.  72). 
Hinsichtlich  der  Stellung  der  reichsunmittelbaren  Stände  im  Elsass  zum 
Reich  ergäben  sich  unlösbare  Schwierigkeiten.  Die  zehn  Landvogtei- 
städte.  auf  die  CS  hauptsächlich  ankam,  „gingen  ,definitiv*  an  die  Krone 
Frankreich  Aber  und  traten  in  den  Unterthanenverband  des  Königs  von 
Frankreich"  (p.  73),  eine  Auffassung,  welche  die  Abtretungsurkunde  des 
Kaisers  bestÄtige.  Die  Bestimmungen  des  §  87  schränkten  zwar  die  in  §74 
enthaltenen  Konzessionen  ein,  könnten  sie  aber  nicht  schmälern ;  der 
Protest  der  Stände  sachte  vergeblich,  von  den  Kaiserlichen  in^is- 
gegebene  Rechte  zn  retten.  „Die  Bestimmungen  des  westfölischen 
Friedensvertrages  lösten  Elsass  gänzlich  vom  deutschen  Reiche  los" 
<p.  75).  Man  wird  den  AusfOlirungen  des  Verfessers  weder  in  einer 
Reihe  von  Einzelheiten  noch  in  seinen  Scblussergebnissen  folgen 
können.  Icli  hoffe  in  KOrze  den  Gegenstand  in  selbständiger  Arbeit 
weiterführen  zu  können.  K.  Jacob. 

Abermals  erhalten  wir  ans  der  Hand  des  fleissigen  P.  Odilo 
Ringholz  in  Einsiedeln  einen  Beitrag  zur  Geschichte  des  badiscfaen 
Fürstenhanses.  Dieses  Mal  lautet  das  Thema:  „Bernhard  Gustav 
O.  S.  B.  Cardinal  von  Baden,  Fürstabt  von  Fulda  und  Kempten 
etc.  und  die  schweizerische  Benedictiner-Congregation"  (Sonderab- 
druck  aus  „Studien  und  Mitteilungen  aus  dem  Benedictiner-  und  dem 
Cistercienserorden"  1893,  XIV.  Jahrg.).  Die  Arbeit  stützt  sich  wif 
Archivalien  der  Klöster  Bheinau,  St.  Gallen  und  Einsiedeln.  Die 
Nachrichten  beginnen  mit  dem  Zeitpunkte,  da  der  1660  zur  katholi- 
schen Kirclie  übergetretene  Sohn  des  Markgrafen  Friedrich  V.  von 
Baden-Durlach  eine  Probezeit  im  Stifte  Rheinau  durchmachte,  da  er 
seinen  Entschluss,  Benediktiner  zu  werden,  prüfen  wollte.  Es  war 
das  Dezember  1665.  Wir  erfahren  vielerlei  über  seinen  Eintritt  in 
Fulda,  die  Übernahme  der  Eoadjutorie  in  Fulda,  dann  auch  in  Kemp- 
ten. Seit  1671  ist  er  Fürstabt  von  Fulda,  seit  1672  Kardinal  (auf 
Fürsprache  Kaiser  Leopolds  I.),  seit  1673  Fürstabt  von  Kempten. 
Aach  die  Koadjntorie  des  Stiftes  Siegburg  erhielt  er  1671.  Im  Jahre 
1677  ist  er  gestorben.  Wir  verdanken  der  Arbeit  einen  genauen  Ein- 
blick in  das  Leben  und  das  Wesen  des  Kardinals,  zugleich  aber  auch 
in  das  Leben  des  Klosters  Kempten,  welches  am  eingehendsten  be- 
handelt ist.  __  A.  S. 

Der  Krieg,  den  Ludwig  XIV.  in  den  Jahren  1688 — 1697  gegen 
halb  Europa  führte,  wird  von  den  Franzosen  meist  als  la  guerre 
de  la  ligue  d'Augabourg  bezeichnet.    Dadurch  wird  Frankreich 


LlttecaltirooiiiH-D. 


185 


.trr  T-ii  be-ztidinPl.  «ier  von  seinen  Gegn^^m  bedrolit  wnrde.  l>ie 
•i\t*cs  An^stmiger  Bflndnisscs  von  KiHö  lag  bis  vor  weni- 
■r^iiriii  vüIUh  im  Diinliflu.  die  VLTf^cbiedcnurtiKSten  Vcmiutoiiireii 
aoflti^steUl.  bis  V.  7.wicilciici-k-Sll(l('iiIi»rst  (Die  Aufrsbnrgor 
^illttuu.  Arrhiv  far  üstcrr.  CiCich.  llU.  7ii.  ISilt))  oin«  Reihe  wichtiger 
JfcllostQrkr  uuh  lU'in  Wieiirr  An-liiv  vt'rOfTentlivlite.  Die  FninzofiCii. 
EaglflDili-r  unil  NicHrrlAndor  halten  in  dem  Itonde  den  Geist  Wilhelme 

'■*  **'•'• fi  gvfanden.  flanke  naclite  d*;n  Urheber  d«  Uünduisses  in 

:  Kurnu-filfü  Philipp  Witlii^lni,  Pnitz  nihm  niKb  den  Rajem- 

i«nimT'-'Ji    hin/ii.    Klojip  i>ndlir.h  meinte,   es  sei   %-(im  Kaiser  ausge- 

pORm.     Ich  kunnle  auf  Grund  dieser  neuen  (^ui^lten  dann  fexlHlelleu. 

te  der  Kuiid    von  rleni  frilnkiHchen  Kreiw  seinen  An^pang  genoin- 

m  habt'n   inawe  (.Marktn^f  f.ndwig  Wilhelm   von  Raden  nnd  der 

KcitUillBg  Rogen  Frankreich  1693—97.    I.  «ff.).    l>ie  leUte  Auf- 

kbnng  miHste  aiHi  *nr  alli'm  ans  den  Kn>isukten  ergehnn  —  und 

Rr  seh   wlbit  einmal   dnrrh  >lt-u  Wust   von  Akten   dieser  Korper- 

■*■*.  '  '  da»  Wiclitik'v  vorn  Unwichtigen  nicht  gesondert  tsl. 

toi-  :   hat,  wird  die  Muhe  zu  s<rliöt7cn  wissen,  die  die  Fort- 

Mmg   dirsi-r    Untersuf Innigen   «erheischte.     Fesicrs   BuHi:    „Die 

ii«fchorger  Alljun/  von  ItWÜ  (Mönchen,  M.  Uiegor'sche  L'niif.- 

hrtihiDdltuig)  bpftebrlinkt  eich  alter  nicht  »Hein  auf  diese  Quellen, 

«  firirt  BDdi  kni'-erliche,  karhrandenburfiischc .  knrbayerische,  han- 

«Hniflcbe,  giithai-chc  n.  a.  heran.    Das  liriiebuis  ist  nun.  )fas&  wirk- 

1  die  Anfiingi'  lietjen:   dass   diuscr  Krei.s.    mtlde   der 

ll'  '  ■  liati/,  w-ine  Tnipt>en   reduzieren  wollte   und,  um  die 

IQ  XU  versclileiem,   eine  Erneuerung   der  Associationen   der 

:brB  mid  we«tliehen  Reichskreise  erslrebtc.    i'^  ist  eine  Ironie, 

iw  tiaj,  wa-s  upipriinglicli  atu  unkriegeri«rbcu  Absichten  ge.vdiah, 

ftnde  dem  Kriege  zum  Vonnaude  dienen  sollte.    Der  Graf  Lu<lwig 

(«BtAi    TOD  Hithenluli.'-Waldt'nburg.   ein  „l'roJL'ktcsehnned*',  braehle 

Mt  Vkag^  nach  Wien,  wo  mau  da-  BOndni-»  aufnahm.    Der  Kurfürst 

Affiyp  Wilhelm  von  der  1'ta.W.  in  meiner  ErbfolRe  dcircli  Frankreich 

Mmbt,   «arhte    nach   einer  Hilfe.    Ein   schwedischer  Agent  stellte 

4m  ßaoile  die  ttenie  Hilfe  in  Aussicht.    So  kam  unter  der  Führung 

4er  Fnukro.  denen  diene  nufge.zwungcn  war,  der  Bund  im  Juli  10^6 

Ortude.  <!      '  "        II  des  Kaisers,  Spanien.s,  Schwedens  ftlr 

4n  tntm  ^   genug   er«cbeiiien   mochte.     Faktisch 

tttt»  in  ihu  jviier   mhi   H-iueni  Nachbarn  Hilfe.     Die  ulüchsten  zwei 

h^.  in  denen  airb  die  wclthistoriwhe  Krisis  vun  liiHÄ  vorbereitete. 

r  lUiiid  uieLl  an  Kraft  gewonnen.    Von  Ludwig  X.IV    wurde  er 

l:f  rinen  Augeoblick  (tefürcblet.  dann  aber  wurde  geHihsentlicb 

.    >luel.v  i-in  FIt-faut  gemacht.    Die  ohnmÜeJitige  I.age  ileä 

'    i.j'p'l   des  an  Aafschlnssen   reichen  Ruches 

'  tritt  als  kaiserlicher  rnterhiindlei  der 

i      Ulli  Friedrich  von  Seilern  hcn'or,  der  intji- 

L,:^   ^.11    i.u--.:a-iien  Minihler.  Ilbrigea*  ein  rfid/er  Kind.    Dm 

Ibefc  fflfji  eine  luhlbarc  Lacke  au^  wie  )cder  Ueitrac:  zor  Kreiii-  nnd 
lixk^tsdik-ble  de«  17.  und  I8>  Juhrtinndi-rts  willkommen  ?u  hei'^en 


}gg  Litteraturnotizen. 

ist.  Wir  wissen  nun,  dass  die  klare  Erkenntnis,  dass  eine 
Bewaffiiong  für  den  zersplitterten  Südwesten  des  Reiches  eine  L 
frage  sei,  nicht  den  Franken,  wie  ich,  eine  nähere  Untersuchu 
vorbebaltend,  es  vermutete,  znerst  aufgegangen  ist,  sonder: 
Schwaben  and  damit  der  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Badei 
mehr  in  den  Vordergrund  zn  rücken  sind.  Aber  auch  hier 
der  persönliche  Ehrgeiz  eine  wichtige  Rolle.  Seh 

In  den  Sitzungsberichten  der  kgl.  bayerischen  Akadem 
Wissenschaften  (philos.-philol.  und  histor.  Klasse,  1893,  Bd.  U,  1 
berichtet  Karl  Theodor  Heigel:  „Über  den  Plan  des 
fttrsten  Johann  Wilhelm  von  der  Pfalz,  die  armen 
Königskrone  zu  gewinnen  (1698—1705).  Der  ruhmsüehti] 
allen  Staatsaffiiren  der  Welt  in  irgend  einer  Weise  teilnehmend 
fUrst  liess  sich  auf  die  Machenschaften  eines  armenischen  Kauf 
in  Düsseldorf,  Namens  Ismael  Ory,  ein.  Das  Projekt,  ein  Hce 
Armenien  zu  führen,  die  dortigen  Christen  zu  befreien  und  det 
fürsten  eine  Königskronc  zu  verschaffen,  führte  zu  Gesandtsc 
und  Korrespondenzen  mit  Peter  dem  Grossen,  Kaiser  Leopold 
Papste  und  Karl  XIL  von  Schweden.  Ob  aber  Ory  nicht  ein  Schv 
war  und  ob  der  Kurfürst  das  ganze  Projekt  überhaupt  emstha 
fasste  oder  nur  mit  ihm  spielte,  lässt  Heigel  bei  der  Mangel 
keit  des  Materials,  von  dem  nur  Bruchstücke  vorliegen,  offen 
war  später  Gesandter  Peters  des  Grossen  beim  Schah  von  I 
und  hat  den  Russen  die  Wege  in  Centralasien  bahnen  helfen.    ^ 


Von  dem  Inhalte  des  von  Albert  Burckhar  dt,  Rudolf  Wa 
nagel  und  Albert  Gessler  heransgegebeuen  „Basler  Jah: 
1894",  das  wiederum  eine  Fülle  anregender  Abhandlungen  biet 
rühren  Baden  zwei  Abhandlungen.  In  Alber  t  Burckhar  dt-Fin 
„Mitteilungen  aus  einer  Basler  Chronik  des  beginnenden  XVIII 
hunderts"  finden  sich  mancherlei  Angaben  über  das  Lcbeu  d 
mals  vielfach  in  Basel  residierenden  baden-durlachischcn  Ft 
familie.  A.  v.  Salis  „Jung  Stilling  in  Basel  verboten"  bespri( 
Erregung,  welche  die  Schrift  des  damals  in  Karlsruhe  lebenden 
Stilling:  „Theorie  der  Geisterkunde"  in  Basel  verursachte.     J 


An  „Zwei  vergessene  Berner  Gelehrte"  des  18.  Jal 
derts  erinnert  H.  Dübi  in  dem  eben  erschienenen  Neujahn 
der  Bemer  litterariscben  Gesellschaft,  in  welchem  er  Lebe: 
Wirken  der  beiden  Archäologen  Samuel  Schmidt,  Vater  und 
zum  Teil  mit  Benützung  von  Karlsruher  Archivalien,  darstell 
ihnen  verdient  der  jüngere,  der  sich  nach  einer  ihm  gehörigen  ' 
iöndischen  Herrschaft  Schmidt  von  Rossan ')  nannte,  hier  Erwäl 

')  >iiclit  Rossau,  wie  die  Karlsruher  Dienstakten  schreiben 


Uncraiuruütiit«!). 


IST 


"  fi  Attfunhe  wincr  Kwler  Professur  im  Jatirc  17(^  «!'*  Dirrk- 
rUrahf-p  Itibliolhok.  «loa  MOnz-  uuii  >'Hturalien)cabinft.s  in 
■  iifU'ii  nml  '.j'ätcrliin  als  nmrkgrtiHii'.tuT  OsnnJler 
Uli  Krt-Nr  in  Kniiikforr.  Iii-s  zti  seinem  Tcu\c  im 
Mn  liwi  ihiildmatisTd  thutig  gewesen  i&t.  Maii  veniiisst  in  der 
bttKb  gezticluieten  btoiirj(>liiM:hm  Ski/?:«  eine  Aaskanft  t)arat>ei-, 
•*•  Her  Si>ha  eq  6em  Adelsprä Jikiite,  ila^i  weder  der  Vnter,  noch  er 
cA»!  in  Miticr  Berncr  Zeil  fRhri-n,  j^elanKt  uml  ol  »iass^-lle  nicht 
«tn  loMse  jvDvs  ZusrI/cs  zu  seinem  Namen  mi-j^ln-ttiK-hlich  ihm 
Midegt  nnil  van  ihm  t'crolirt  worden  ist.  Sinti  Leissner  (S.  22) 
IM  Lcneer  idii-  bekannte  Kmntfurter  Pairizierrsmilie),  statt  Uaron 
m  BenfiBl  oder  Bennfold  (S.  23)  vielmehr  Beuiiwl  wt  lesen. 

K.  f)tmr. 


Chcr  liJL«  MaosoK'uui  desMarschals  Moritz  vonSachsen, 
4*.  \T,...t,.nierk  ile5  franiusiichen  Itildhaaefü  Jean  Batitiätc  Pigalle, 
II  sehenswertesten  Schatz  der  Thomaskirche  xu  Strass- 
bar^  iiUctet.  lut  Jule»  Guiffrt'v  höchst  schatzenswerte-s  Material 
SB  (itua  Pariser  Siaal^sarolüv  ]iuhlixien  (Xuuvelles  Archive»  de  l'art 
&ai(ili  1H9I).  I>ie  auf  oben  genau  n  tos  Monnmeut  hezOKÜche  Kor* 
,rti|ioodcax  aus  den  Jahren  L75:j— ^  i&t  hier  zum  crstcnuiale  zu- 
ieh  eenuicht.  Sie  enthält  viel  interessante  Einzelheiten  und 
nähere  Kenntnis  naeh  allen  Heilen.  Wir  erfahren  Näheres 
d»e  Knlwllrfc.  die  Forderungen  des  Könstlers,  die  Kosten  der 
iaIÜiniEi-  -1  liwii-riglipiten    heim  Transport    der   Weikstöeke 

nl  die  U:  ■  [le  Aufati-lltinit  des  DenkniaU  (177(3).    Bi'jionders 

Uir   iTCten  jein  die   heharrliohen  Iteiudhun^cu  hervor,   die  man  in 
tuebt«.   um  da-s  Monument   der   französischen  ilauptäladt   zu 
^tle  FVüondc  der  Kunst  werden  es  dem  Ileraasgebcr  IMuk 
dasB  er  die  RiitÄtchuugsgeschichte  des  heriihmten  Grabdcnk- 
iu  ein  ganz  neues  IJcht  gestellt  bat.  —  A. 


Jetrt  K'i  auf  ifie  beiden  ersten  IJcferungen  von  F.  von 
(Crschic-htc  der  Stadt  Ktrlsrnhc  In  Körrc  hinpewiesen. 
trtbahea  die  fiiwstre  (iewhichte  der  SfadI  in  ihrem  Ziisammen- 
mH  der  den  nnfe»  und  des,  lindes  während  des  18.  Jahrliun- 
W<T  sieh  je  durch  iln-i  nngeillge  sehwerfilllige  Biieh  von  Fecht. 
>Klrtlirm  und  fowichtiRes  durcheinander  peinen«t  wird,  dareh- 
Bt  hat.  wini  es  lebhaft  becrflts^en.  weun  er  in  dem  ncut-u 
'Vak»  illr^  WInenswertn  in  klarer  aii-rehnntichpr  Darstellung  ver- 
*ifn,  aile»  ZOBUnmeQßehr.rii;^  in  einer  Reihe  lebendiger  Rüder 
IUjiTtMllriM  geschickt  zusammen (reläsat  findet.  Da«»  die  ü«schicht6 
%r  ItMiilrar  «af  fimnd  erneuter  nrnfas-scndcr  Sitndien  des  Verfa-säers 
Vüu  Urranziehunfi  neuer  irvdruckter  und  nnRvdmckter  (Quellen  eine 
■Ir  «(Fmilirln*  Rereichemntc  i-rfnhren  und  auch  fu  dieser  Hinsicht 
aheblichi'u  Fortsehhti  Ftvht  itegendher  bedeutet,  wird  keinem 
IwMhf  Terbonteo  tieitwn.    Die  mannigfechon  Vnrgiin^,  die  sich 


]  88  LitteraturnotizCD. 

während  der  Revolutionskriege  hier  abgespielt  haben,  die  Leiden 
mid  Drangsale,  welche  die  Stadt  vor  allem  in  dem  bewegten  Kriegs- 
jähre  1796  zn  ordalden  hatte,  werden  von  dem  Verfasser  zum  ersten- 
male  eingehend  nnd  erschöpfend  geschildert.  K.  0. 


Die  Jüngst  erschienene  Schrift  von  Ottok.  Lorenz:  „Goetfae's 
politische  Lehrjahre",  verdient,  soweit  sie  sich  mit  Goethe's  An- 
teil am  Fflrstenbnnde  beschäftigt,  wohl  aach  an  dieser  Stelle  eine 
Besprechung.  Wie  erinnerlich,  ist  gelegentlich  eines  Vortrages,  den 
der  Verf.  bei  der  diesjährigen  Grcneralversammlung  der  Goethegesell- 
schaft gehalten,  von  gewisser  Seite  in  den  FeoUletons  einiger  Tages- 
blätter zuerst  die  Knnde  verbreitet  worden,  dass  nach  den  neuesten 
Untersuchungen  von  Lorenz  Goethe  als  der  eigentliche  Vater  des 
Ftlrstenbnnds  zu  betrachten  sei.  Man  war  mit  Recht  gespannt  auf 
die  Beweise,  die  der  Kedner  für  seine  Behauptung  beizubringen  ver- 
sprach. Heute  liegen  uns  dieselben  in  der  genannten  Schrift  vor, 
allein  ich  muss  gestehen,  dass  sie  weit  davon  entfernt  sind,  mich 
zu  überzeugen.  Lorenz  geht  aus  von  jenem  bekannten,  in  seiner 
wahren  Bedeutung  von  Erdmannsdörffer  in  seiner  Heidelberger  Pro- 
rektoratsrede von  1885  längst  genügend  gewürdigten  Gutachten,  das 
Goethe  im  Winter  1778/79,  als  Preussen  im  Herzogtum  einen  Muster- 
ungsplatz zu  errichten  beabsichtigt,  erstattet  hat.  Damals  hat  Goethe, 
um  weiteren  unliebsamen  Zumutungen  von  preussischer  und  voraus- 
zusehenden Beschwerden  von  österreichischer  Seite  zu  begegnen,  dazu 
geraten,  einigen,  in  gleich  peinlicher  Lage  befindlichen  hefreondeten 
Höfen  eine  engere  Verbindung  behufs  gemeinsamer  Wahmng  ihrer 
Unabhängigkeit  vorzuschlagen.  Also  eine  reichsständische  Union 
ohne  Unterschied  der  Konfession,  als  Schutzwehr  gedacht  „für  die 
Mittleren  und  Kleinen  im  Reiche  gegen  das  Übergewicht  der  beideo 
Grossmächte".  Das  ist  aber  auch  alles.  Es  steht  zunächst  keines- 
wegs fest,  ob  der  hier  angeregte  Gedanke  wirklich  von  Goethe  und 
nicht  vielmehr  von  Karl  August  ausgegangen ;  der  Wortlaut:  „Durch- 
laucht seien  bewogen,  mehr  als  jemals  ein  näheres  Band  mit  den 
übrigen  Fürsten  zu  wünschen  und  eine  neue  Überlegung  der  so  not- 
wendigen Vereinigung  ....  zu  veranlagen",  spricht  eher  für  das  Gegen- 
teil, jedenfalls  weist  er  aber  auf  vorausgegangene  Verhand- 
lungen hin,  die  bezüglich  der  Stellung  Goethes  eine  nähere  Unter 
suchung  durcli  Lorenz  verdient  hätten,  aber  nicht  gefunden  haben. 
Der  Unionsgedanke  selbst,  der  Plan  einer  engern  Verbindung  der 
Reichsstände  beider  Konfessionen  zur  Verteidigung  ihrer  Freiheiten 
nnd  Auft-echterhaltung  der  Reichsverfassung  gegenüber  unbcftigten 
Eingriffen  Dritter,  selbstverständlich  unter  preussischer  Ftlhrung,  ist 
in  der  fridericianischen  Politik  sozusagen  traditionell  nnd  Preussen 
hat  späterhin  hier  keineswegs  nötig  geliabt,  eine  Anleihe  bei  den 
kleineren  Höfen  zu  machen.  Schon  im  Jahre  1757,  im  Beginne  des 
siebenjährigen  Krieges,  hat  Friedrich  H.  durch  Eickstedt  eine  Reihe 
deutscher  Fürsten,  u.  a.  auch  Baden  zum  Beitritte  zu  einer  solchen 
„Union"  einladen  lassen,  deren  Entwurf  mir  vorliegt.  Beim  Ausbruche 


Litterntü  raotu^n . 


'  Vürücfaen  Erbfotgohriegee  laurht  djuin  Aas  Projekt,  von  ncnnn 

Off  «hnnaligie  preniaiscfac  ticsondtc  von  Rilolühcini   wird  im 

l-)7T8an  verachiedcB«  Mittel-  und  Kk-iiisUatvii  uliupsandt.  um  sio 

Sknlicbes  Bfindais  zu  gewinnen,  diesmal  nur  mii  drm  bi^son- 

Znatzc:  „damit  die  baierischc  ErbschailsiinRolcjrcnheit  soviel 

'^aOelicli  auf  eine  der  Gerechtigkeit  nnd  den  Ijeichbi^esetxcu  ge- 

>-Ait . .. .  abgemachet  werde".')    Cber  die  Resultate  seiner  Mia* 

sind  wir  nicht  unterriehtet,  wie  ods  denn  bis  jelrt  immer  noch 

di|>loiitali»che  Gesehiebt«  dieses  Krieses  fehlt.    Wie  zu  vcmtuica 

bat  er  aoch  Woimar  besucht,  und  damit,  meine  icli,  ist  die 

ion  Ober    den  Wert  eines  soleben   Hllndniwes  —   mit   oder 

He  PreusMo  —  hier  ent  in  FIbss  Kckoranien.  —  Wie  dem  aber  auch 

.Xili  mag,   es  fehlt  zwlBchen  dem  Vor>ehlage  {«lelhe's  von  1778  und 

FilD  Ansitzen  znm  Forstenhonde,  die  «ich  bis  in»  Jahr  17^  zurUrk- 

»Inen    lassen,  jede  verbindende  Brocke.    Lorenz  selbst  hat  es, 

tlurh  uabo  gelegen  wäre,  nnterlaiisen,  nat^h/uforeelien.  ob  denn 

Goetfae'dche  Gntarbtcn    wirklii-h    m   einer    Korre^|H>ndeiu  mit 

Hannover,  Gotha  und  undfrii  HOfen  geführt  hat.    In  den  j\k- 

I  S^i  Weimarer.  ZeHister  und  Karlsruher  Areliivs.  Miwcit  sie  f*einer 

dem  Ref.  rorgelef^cn  haben,  findet  airh  kein  Beleg,  da-is  niaq 

md  der  folgenden  Jalire  in  diesen  Kreisen  den  Gedanken  wcl- 

ferürtert  hat.    Von  einem  .^nstowip.  den  Gof-lhc  zum  FOrsienbnndo 

liei)    tiabo.    von    cmcr  Vatersrhaft    volIend>,    kann  mitbin  keine 

Rede    ^eia.    Erst    im  -lulire  1782,  angesiclits  der  fQr  die  kJeinoren 

Reirh^v'iUnde  tieilmhliclien  ÜbergrilTe  .lofiflfH  n..  finden  wir  die  Keime 

Inm  sftiteren  Forttenbondc.    Aber  die  Verhandlungen,  die  zwischen 

. Biden.  De«eau.  Weimar,  /.weibrQckcu  u.  a.  damal»  gcfllbrt  wurden, 

MtecBcbelden  sieh  in  einem  Punkte  doeh  wesentlteb  von  Goethe's  Gnt- 

■diten.     Während  Goethe,  um  lästigen  Zimiii langen  von  beiden  Seiten 

zu  rntgi-hen  and  in  dem  entbrannten  Krieiic  eine  ncutmle  Stellung 

XB  wahren,  ein  gegen  preassi-^ohe  und  osterroictiisebe  ÜbergriSc  ge- 

ifehtetes  HQiidni«*  wOnseht,  ist  da*  hier  gej)Iftnte  von  vornherein,  wie 

aorb  der  K«leLsbeim'Echc  Unionsentwurf  lehrt,  gegen  ganz  bestimmte 

Einghfie  Osterreiebs  gerichtet.    L'nd  wenn  aurli  richtig  ist,  da^s  man 

an  eine  Teilnalime  Pren-ssens   zunitchst  noch  nJehl  gedaehL  hnl,    m) 

man  äocb  schon  im  Juli  1783  für  gut  gefunden,  sich  der  Zustim- 

des   prenssiseben   Thronfolgers   m   verMcbem.     Mit   vollem 

!(«  wird  man  aUo  diese  Verluiudlungen    und  nicht  den  Goetlie'- 

Vnrschlag  als  den  Ausgangspunkt  des  Forsten bnndes  bctraehtcn 

dsrfen.    Die  Bevräe.  die  Ijorenx,  für  Ooetlie's  Anteil  an  die<^n  ße- 

itnbBoeen  der  80er  Jahre  beibringt,  !<inil  nur  dOrftige.    Wohl  hat 

<r  mit  Hilfe  des  kundigen  .Archivvorstandes  von  W'eimar  festgestellt, 

du  ftoelJie  eine  Iteihe  vertraulicher  Aktenstücke,  meist  hadifirlicn 

Crtprungs,  füi-  den  Herzog  koiijert  hat,  wir  hflren  auch,  Ans.*  in  der 

Flrälenkorrcü^pondenz   gelegentlich   Grüfise  an   ihn    bei^telU    norden 


■)  InstniktiDU   t'Br  KdeUbeim,   d.  d.  Berlin.  3.  Jali  1776  (im  freih. 
11  EieUieim'Khea  Familienarchive). 


i 


190 


Utieraturnoiit«ti. 


eicid.    Allein  Aoa  ist  ja   uifititf  Nraes:  srli  RaüIcc  wUscn  nir  tat 

(Uss  Güellic  (lamulä  seinem  Herrn  als  „zavcrliissigcr.  verlraolrr  G 

JjeimscUreibcr"  ge<lient  un<)  in  die  Dhigü  Einblick  nbalteii  \tU.  l 

mit  ist  stiinc  Tt^üligltoit  aber  auHi  erseliniift.    Mit  Aiminlimi^  oi 

einziftcn  Koozeptes  tu  ciuc-m  ubrif^cns  xiouilich  bcliv 

ben  lies  Itunsogs  an  dtn  FUi-ylvn  von  Deß^u  nod  eii>      i 

rektur,  über  deren  Charakter  nichla  mtiReieilt  nird,  Ut  es  1 

nicht  Reluiigen,  in  den  zehn  «rsten.  vom  Jabre  17^*3 — ^  reifhetn 

KuMiikulu  der  'Weimarer  Kon'etpoadeiiz  irgend  ein  Selirifl^i&ck 

Mtfinden,  das  ein«  selbstiintlige  politische  TeÜnalUDC  des  IHt 

an  den  Verhandlungen  crwei»>en  konnte.    Nirgends,  ftlgen  wir 

betjegneii   ^^'i^  auch  in  der  gesamten  umfangreiclieii  Korrwi 

der  beiciUgten   Keicbi-stiUidc,  der  Si»or  einer  solehcu  Mit 

Kie  hören  wir,  dass  er  am  seine  Meinung  »«fragt  wird,  nie  greift 

wie  Hofenfels  und  neben  seinem  Markgralen  der  rQürigc  KdeUhai 

for  die  Sache  des  Fnrstenbundes  rm-  Feder,  noeh  nimmt  er,  wic^ 

Dalberg,  Deel  und  Heime»  an  den  uiOadUcIicu  Beratongen  teil.   U 

das  gcsclueht  etwa  niclit  zn  einer  Zelt,   wo  die  nach  des  Verf.  i 

sieht  widerstrebende  Verbindang  mit  Prcnsscn  eiof^gangcn  weril 

iH)llte.  sondern  zu  der  Zeit,  wo  e:>  sich  darum  bandelte,  iu  Cbeni 

Stimmung  mit  den  177ri  van  ihm  entwickelten  Ideen.  ledigUrh 

Vcieinigang  der  kleineren  Reiehssuinde  im  gemeinsamem  Vorgeb 

um  Ueirhstage,  ohne  mitituri-iche  Abmachnngen.  zu  schaffen.    Di 

/urCiekhaltUiig  bt  Ke>\iȊ  keine  /ttnilltge;  sie  ist  vollkommen  erkli 

lieh,  wrnn  man  crwugt,  weleb"  reges  eigenstes  Interesse  Karl  Angt 

von  vurnberein  dem  i'rujekte  entgegengebracht,  wie  er  dann  wi 

ganze  Per^n  in  den  Dienst  der  gemeinüame»  Suehe  gestellt  nnd 

dem  ibn  ansreichnenden  klaren  politischen  Blicke  die  Verhnndltuf 

weiter  gefohrt  bat:  neben  einem  Fdrsten,  der  poIiUach  durvham  i 

eigenen.  Tctilen  Fliesen  »^tand,  ktinnte  Goetlie's  Tb&tigkeit  auf  die« 

Felde  nur  eine  sehr  beschränkte  sein.    Auch  was  liOrenr  woitw 

seine  Atuiicbt  unflthrt,  scheint  mir  nieht  genügend  begrflndet   1 

Milieilmig  Boisseröo's,  Goothu  (id  auch  einmal  in  «einer  Art  von  V 

.schwörung  durch  seinen  Herrn"  gewesen,  ist,  wie  die  nfiliorcn  Dal 

ergeben,  zu  verwirrt;  sie  wirft  auffcnßülig  die  Vorgfingc  du«  Jahl 

1778,  wo  ea  sich  mu  ein  RUndni.s  gegen  Preojiscn  gchauilell,  und 

■der  80er  Jahre,  wo  man   im  ICinvernehmen   mit  dem  fireussijd 

Thronerben  eiue  Verbindung  geplnul.   durcheinander,   w  d 

huupt  niclit  klar  wird,  oh  Hoisserce  (»oethc's  Anteil  auf  orsiei 

letztere  bezieht.    Xicht  minder  dürfte  wohl  die  Vermutang, 

fcci  Ober   den  AbÄchluss  des  Fllrstenbnndes  verrtiinrnt  gewesen 

habe  mit  aus  diesem  Grunde  die  Keifie  oncb  [talieu  augelreten, 

weit  «eben.  Dass  das  von  Loreiii^  eitierle  muliitierte  Schreil-  ■ 

au  Voigt,  wo  von  scblechton  Krfaluungeu.  die  er  ao.  17i)i 

l.tirrhesiniü.    Haugnitzcns  und  Stt:in.s  gemacht,   die  Rede  isi.,   ui 

Wühl  unter  .Annahme  von  ein  paar  Gedfiehlnisfehlern  auf  die  Fi) 

liundüzeit  bezogen  werden  darf,  scheint  der  Verf..  wie  eiuo  sfiA 

Anmerkung  lehrt,  nach  einer  Rnckspraohe  mit  Prof.  Snphaa 


IJttvmttiruuliuii. 


Ifil 


theo.    Aller  lueh  die  Ornierknut«  in  der  «t  anipaßiie  in  l-'rAnk- 
li'.  der  Hf.F*og   toa  Iirauuw;liwei({  Labe  den  lüchtcr  cigoniücli 
[geliebt,  ist  ineiaes  Eracbtcns  doch  üu  u]l;;)'iriciii   t^cLalteu.   als 
jtaitM  germdc  attf  einen   bostimnitoD  i>otitiscttcii  (tet^eu^uu  ia 
icnliutitUfra^e  ge»ctilo««iMi  ^vvrdcll  düifl«.    Id  Jtalicu  liat  iücU 
Hie  vir  wiesen,   am  die  politischen  U&ndel  volieud«  nictit 
hekRninM>rt,  nod  doch  bgt  nuin  Kvradp  daauilü».  wie  ein  nißincs 
bisher  nirgcnils  leaclilcter  Beriiilit  l^brliacli^  in  dorn  wüd- 
Wcrkc   Ton  Ilmmicr  „Dor  Humor  in  der  Wploinatie  des 
'^' '  ■'  he/ciigt.   sein?»  Aufenthalt   in   Kom    mit 

flu  -ti^  wit'litjgeii  Mainzer  Kuadjulot'uiigt.'lpgcu- 

rerliiniluuK  jjL'hracht.  Bei  der  Fülle  ft-incr  und  trcöonder 
ngeu  ober  drs  L>icht«rs  poliüsclie  An8ciiauuug(;n,  dio  sich 
tUnigeo  Absclioitteu  zcr&Irt-ut  liudea,  wird  die  Schrift  von 
in  der  Govlklittcrator  inimer  einen  aupesclienen  Plalj;  be- 
lupt«Q,  die  llemahnngeu  aber,  Ooclbe'«  Aut«il  au  Fürsten l)Uiide 
Vte  tu  verunäcblagcn.  als  es  von  Kank«  gcscbchen  ist,  halte  irb 
nek  dem  Geigten  tor  eine  Cberstliütznnff  sein«  Wirken!«  auf 
SmIcd  dec  Herzoge,  die  ani  allerwenigsten  int  Sinne  des  Dichters 
plcstv  wftre,  und  ich  mücbte  bezweifeln,  ob  man,  wie  I^>rcnz  meint, 
^kOnftig  in  den  Srbaten  daza  verstoben  wird,  zu  lehren:  „[mJuhro 
tTib  ftili  üoeibe  den  Anstow  zum  FOrsteulmude."  /C  (Jiver. 


■  vor  Kurzem  dos  zweite  Imdiscbe  Uraponerregiment 
hte  irlifllten,  Hcftl  nnn  anch  eine  Oeschtchte  de* 
[.eibttrenadierregiuients  vor.  deren  erster  Teil,  von 
^cin  Barspwiscli  verfassl,  nnter  sorgflUtiKcr  BcnHlziing 
tHcher  nnd  gednieltter  (Juellen  in  lebendiger  Dai-stellnng 
lick&alc  des  aus  ebemaligea  pflUzischen  Truppenteilen  im  Jahre 
nririiteten  Regiments  bis  zum  Jabre  1869.  insbe-^ondere  tseinen 
^baiufiiifcadea  Antril  an  den  FeldrOgen  unter  nnd  ge;|cen  Napoleon, 
icr  au  der  raniiinRne  von  l-Hln  in  Scbleswig-IIolsicin  vor- 
Ifpdiejieot'  S^lirift.  die  diidnrch.  dass  sie  auch  ^'ieI^acb 
afltiomfiiien  militäriseben  Einrichtungen  und  /.nslitnde  des 
BAicentlich  anter  der  Ilerrseliaft  defi  alten  Ven>lieKungs- und 
tcnu,  eingeht,  noch  besondem  knlturgeschiehtlicbcD 
|(eirinnt.  I»«i  z»«ilen  Teil  bildet  die  scUnn  im  Jahre  1875 
*>•  Uljor  KDU  Trapp- Khruu5child  TerOffentliehte  (reschicble  des  Kogi- 
nn  Im  Friinge  von  I87U/71  in  neuer  Ausgabe.  K.  Obeer. 


Tal«r den  Titel  historische  und  politische  AufsStze  und 
TOM  flcrnanu  Baumgarten"  ist  im  Verlag  von  Thtbuer 
hcvorgt  ton  tu.  .Marcks  nnd  K.  Varrentrapp.  soeben 
ilamtscinurkleineu  Schriften  erschienen.  Sie  spiegelt  unmillel- 
'latchanlich  daa  Bild  »einer  Perstinliilüieit  und  zoglcicU  der 
Imipaeit  des  dentuhen  Reiches.    Sie  verdient  an  dieser  Stelle 
liitaim  onrilint  nod  empfohlen  zu  werden.   Nicht  bloss,  veil  Baum- 


1 92  Litteratumotizen. 

garten  die  reife  Hülfte  seiner  Jahre  am  Oberrhein  zugebracht  nnd 
hier  das  politische  wie  wissenscfaaftliehe  Leben  merklich  beeinfiosst 
hat,  vor  altera  auch  desswegen,  weil  die  Sammlung  verschiedene 
direkt  auf  die  oberrheinische  Geschichte  bezüglichen  Beiträge  bringt, 
so  seine  Rede  auf  Jakob  Sturm,  die  dessen  und  Strassburgs  politischer 
Bedentang  in  der  Reformation  zum  erstenmale  gerecht  wird,  seines 
Aufsatz  „Strassburg  vor  der  Reformation",  welcher  den  trdb  resig- 
nierten Charakter  des  elsassischen  Humanismus  treffend  hervorhebt, 
die  Abschnitte  aus  der  Selbstkritik  des  deutschen  Liberalismus  unJ 
aas  der  Schrift  „Wie  wir  wieder  ein  Volk  geworden  sind",  welche 
die  Politik  des  badischen  Staates  beleuchten.  Ungedrackt  war  bis- 
her der  einst  im  Litterarischen  Verein  zu  Karlsruhe  gehaltene  Voi^ 
trag  „War  Lessing  ein  eifinger  Patriot?",  der  in  scharf  pointierten 
Wendungen  die  Verschmelzung  der  nationalen  und  humanen  Ideale 
in  B.'s  Weltanschauung  offenbart.  Einem  von  K.  Varrentrapp  sorg- 
ßütig  hergestellten  chronologischen  Verzeichnis  sämtlicher  Baum- 
garten'scher  Schriften  geht  eine  von  E.  Marcks  verfasste  bio- 
graphische Einleitung  voraus,  die  nicht  nur  das  Band  aufweist, 
„welches  die  scheinbar  weit  auseinander  gehenden  Erzeugnisse  dreier 
Jahrzehnte  zusammenschliesst",  die  auch  in  feinfflhligster,  verständnis- 
voller Weise  der  Entwicklung  und  der  Bedeutung  Baumgartens  gerefit 
wird.  Ich  schätze  an  ihr  besonders  hoch,  wie  einst  Baumgarten  an 
der  Haym'schen  Biographie  Dunckers,  dass  Marcks  der  Grösse  des 
Verstorbeneu  kein  Haarbreit  zugesetzt  and  so  ganz  in  seinem  allzeit 
bescheidenen  Sinne  geliandelt  hat.  Es  sind  in  ihr  seine  eigenen  bis 
1854  reichenden  Erinnernngen  sowie  der  reiche  Briefwechsel  mit 
Sybel,  Duncker,  Haym  u.  A.  verwertet  und  sie  ist  ein  bedeutsamer 
Beitrag  znr  Kenntnis  der  politischen  Ideenentwicklung  Deatschlands 
innerhalb  der  vier  letzten.Jahrzehnte  geworden.        W.  Wugat^. 


Auf  der  Basler  Universitätsbibliothek  ist  es  gelangen,  aus  Qber- 
einandergeklebten  '  Makalatorbogeu ,  welche  zu  Büchereinb&ndea 
dienten,  fast  völlig  ein  verschollenes  Werk  eines  elsässischen  Poeten 
wieder  zu  vereinigen,  von  dem  man  bis  jetzt  nur  den  Titel  kannte. 
Es  ist  das  Spiel  von  der  Kinderzucht,  welches  der  Ensisheimer 
Pfarrer  Johann  Rasaer  1573  für  die  Jugend  seiner  Vaterstadt 
dichtete,  durch  diese  auffahren  liess  und  dem  Erzherzoge  Ferdinand 
widmete.  Gedruckt  wurde  das  Spiel  im  nächsten  Jahre  vielleicbt 
zweimal.  Ben  Inhalt  des  Stückes,  bei  welchem  97  Schüler  mitwirkten,^ 
hat  G.  Binz  in  der  Zeitschrift  für  deutsche  Philologie  (von  Gering 
und  Erdmann)  Bd.  26,  S.  480—493  näher  besprochen.  A,  S. 


Eine  Freiburger  Inauguraldissertation  von  August  Guntermann, 
behandelt  einen  Sprössling  des  Hauses  Zähringen,  den  1191  gestorbe- 
nen: „Rudolf  von  Zähringen,  Bischof  von  Luttich"  (Bühl, 
Konkordia  1893).  Als  Mitglied  der  promovierenden  Fakultät  muss 
icli  mich  begnügen,  auf  die  verdienstliche  Arbeit  hinzuweisen.    A.  S. 


Mitteilungen 


der 


[]8cheu  historischen  Kommission. 


le. 


Karlsruhe. 


1894. 


Plenarsitzung  am  23.  und  24.  Oktober  1893 

ertitaltet  ran  dem  Sekretär  der  Kommission. 

in  der  Sitzung  nahmen  teil  die  ordeutlicheti  Mitglieder: 
Geb.  Hofrüte  Professoren  Dr.  Schröder  und  Dr.  Erd- 
insdOrffer  aas  Heidelberg,  die  Professoren  Dr.  von  Sim- 
JOD  und  Dr.  Schulte  aus  Freiburg,  Geb.  Rat  Dr.  Wagner, 
ArtUvdirektor  Dr.  von  Weech  und  Archivrat  Dr.  Obser 
KartBrube,  Archivrat  Dr.  Baumaon  aus  Donaueschingen 
Arcbivdirektor  Professor  Dr.  Wiegand  aus  Strassburg, 
die  ausserordentlichen  Mitglieder  Professor  Dr.  ßoder 
itt,  FrofesÄor  M  au  rer  auö  Mannüeiin  und  Univeraitäts- 
IT  Professor  Dr.  Wille  aus  Ilcidi^lbcrg.  Der  Vor- 
,  Geb.  Hofrat  Professor  Dr.  Winkelmaou  aus  Heidel- 
sowie  die  ordentlichen  Mitglieder  Geh.  Rat  Professor 
Knies  aus  Heidelberg,  Geistl.  Rat  Professor  Dr.  König 
Geh.  Hofrnt  Professor  Dr.  Kraus  aus  Freiburg  und  Pro- 
Dr.  Bücher  aus  Leipzig  batten  ihr  Ausbleiben  —  die 
durch  UesundbeiUrücksicbtea,  der  letztere  durch 
—  entschuldigt. 

Ais  Vertreter  der  Grossh.  Regierung  wohuteo  der  Sitzung 
iBSdne  Excolleoz  der  SLuaLsminister  Dr.  Nokk,  MinisteriaV 
jHfelAr  Geh.  Rat  Frey  und  Geh.  Oberr^ierungsrai  Dr. 
Aroipcrger 

In  Folge  der  Verhinderung  des  Vorstundes,  der  Sitzung 
UimnriiiieD.  lag  dem  Sekretär,  Archivdirektor  Dr.  von  W<>ticli, 
«■f  Grond  des  §  5  de»  Statuts,  auch  in  dieser  Plenanit/un^ 
he  Ldlong^  der  Verhandlongen  ob.  Er  begrtisste  das  neu 
fvccirvtsn«  «nsaerordcntliche  Mitglied  Professor  Dr.  Wille 
od  «idmeto  den  ani  7.  iuni  d.  J.  zu  Heidelberg  verstorbenen 


.  4.  IM.  KW- Kmk.  No.  l«> 


1 


„,2  Bericht 

auBserordentlicheD  Mitgliede,  Professor  Dr.  D.  Hartfelder 
Worte  ehrenden  Andenkens. 

Demnächst  erstattete  der  Vorsitzende,  nach  Verlesung  and 
(renehmigung  des  Protokolls  der  elften  Plenarsitzung,  in  seiw 
Eigenschaft  als  Sekretär  seinen  Bericht  üher  die  allgemeinen 
Angelegenheiten  der  Kommission  während  des  Greschäfis- 
jahres  1892/93. 

Seit  der  letzten  Plenarsitzung  (im  November  1892)  sind 
nachstehende  Veröffentlichungen  im  Buchhandel  erschienen: 

Obser,  K.  Politische  Korrespondenz  Karl  Friedrichs  roa 
Baden.    lü.  Band  (1797—1801).    Heidelberg,  Winter. 

Fester,  R.  Regesten  der  Markgrafen  von  Baden  und  Hacb- 
berg.    2.  und  3.  Lieferung.    Innsbruck,  Wagner. 

Brandi,  K.  Quellen  und  Forschungen  zur  Geschiebte  der 
Abtei  Reichenau.  II.  Band.  Die  Chronik  des  Gallus  Öhem. 
Heidelberg,  Winter. 

Krieger,  A.  Topographisches  Wörterbuch  des  Grossha^ 
zogtums  Baden.    Erste  Abteilung.    Heidelberg,  Winter. 

Badische  Neujahrsblätter.  Drittes  Blatt  1893.  Erd- 
mannsdörffer,  B.  Das  badische  Oberland  im  Jahre  1785. 
Reisebericht  eines  österreichischen  Kameralisten.  Karlsruhe, 
Braun. 

Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oben-heins.  Neue 
Folge.  VIII.  Band,  nebst  den  Mitteilungen  der  badischen  histori- 
schen Kommission  No.  15.    Karlsruhe,  J-  Bielefeld's  Verlag. 

Hinsichtlich  der  Mitgliedschaft  des  früheren  Archirrats 
Dr.  Schulte,  welche  durch  seinen  Austritt  aus  dem  Verbände 
des  Grossh.  General-Landesarchivs  in  Folge  seiner  Emennang 
zum  ordentlichen  Professor  der  Geschichte  an  der  Universität 
Freiburg  erloschen  war,  wurde  durch  Allerhöchste  Entschliessung 
Seiner  Königlichen  Hoheit  des  Grossherzogs  aus  Grossh.  Staats- 
ministeriura  vom  18.  Januar  1893  auf  Antrag  der  Kommission 
verfügt,  dass  derselbe  ordentliches  Mitglied  der  KommissiffU 
verbleibe. 

Die  Stelle  eines  Bezirksdelegierten  für  die  Ordnung  und 
Verzeichnung  der  Archive  und  Registraturen  der  Gemeinden, 
Pfarreien  u.  s.  f.  ging  nach  dem  Ableben  des  Professors  Hart- 
felder auf  Professor  Dr.  Wille  über. 

Der  Hilfsarbeiter  für  die  allgemeinen  Zwecke  der  Kom- 
mission, Dr.  Müller,  welcher  fast  ausschliesslich   mit   der 


aber  dh*  xn.  l'leosrsiuuiis. 


mS 


long  des  Ke^isters  zum  ersten  Bamle  der  Rcfiesten 
Biwliöfe  von  Konstanz  beschäftigt  war,  schied  Ende  Januar 
13  aus  seioer  Stellang.  Von  Oktober  1892  au  neben  ihm 
tia  Februar  1893  allein  versali  diese  Stelle  Dr.  Alhcrt, 
■US  dersejbcn  jedoch  auf  1.  März  1893  aus,  da  ihm 
Vcnehnng  der  Stelle  eines  etatmässigen  Iliirsarbeitors  am 
OfMsh.  Genera  1-Laodeäarchiv  Übertragen  wurde.  Die  Stelle 
«a»  Hilfsarbeiters  der  Kommisüiion  blieb  von  da  au  unbesetzt 
soll  aui-h  forlan  nicht  wieder  Iwsetzt  werth'n.  Kincn  Teil 
bisher  diesem  Hilfsarbeiter  Ubertm^^encn  Gescliüfte,  be- 
ödcrt  die  Rc<laktion  der  Pflegerberichte  für  die  „Mittei- 
en",  besorgte  seit  März  d.  J.  der  Volontär  am  General' 
Jesarchiv,  Dr.  Isenbart. 

Wdhrend  der  viormonailichen  Ahwesenhcit  des  Archiv- 
4lnktor5  Dr.  von  Weech,  der  sich  zum  Behuf e  von  Studien 
tia  Vatikanischeu  Archiv  gegen  £nde  Januar  d.  J.  nach  Rom 
tagebeo  hatte,  Tcrsah  Arcbivrat  Dr.  Obser  die  Geschäfte  des 
kmariatä.     Über  die  Ki^ebnisse  dieser  arrhivalischcn  Sta- 

crvtattcte  ton  Weech  eingehenden  Bericht. 

Hierauf  wurde  zor  Berichterstattung,  Beratung  und  Be- 

gfassung   übet  die   einzelnen    wLsseuscImfllicheii   Unter- 

der   Kommission    Ubergeyangrri.      Das    hierüber 

tiQteileode  fassen  wir  in  nachstehender  Übersicht  zusammen. 


L  HHtelalterllcbe  Quellen-  insbesondere  Regestenwerke. 

Von  dem  unter  Leitung  des  Geh.  Hofrat»  Winkclmann 
A.  Koch  und  J.  Wille  bearbeiteten  ersten  Bande  der 
JbgQSten  der  Tfalzgrafen  am  Rhein  befindet  sich  die 
Wille  bearbeitete  Scblusslieremng,  Nachträge,  Register 
Einleitung  enthaltend,  nntcr  der  Presse  und  ea  wird  der 
»orautiiirhrlirli  l»i»  Neujahr  1891  vollendet  sein.  Pro- 
WHle  berifhlfle  Über  diesen  Teil  seiner  Arbeiten,  wobei 
IT  «.  a.  mitteUle,  dass  der  Druck  sich  durch  Anderweitige 
haaspraclniahnie  der  Wagner'nchen  Unjversitütsbuchdnickerei 
«  iBBRbrnch  wider  Erwarten  verzögert  habe.  Bezüglich  der 
te  ahrriragenen  Fortsetzung  dieses  Regesten  werk  es  stellte 
;WUIe  erat  flir  die  niicliste  Sitzung  die  Vorlage  eines 
ine*  in  Aussicht.  Dieser  zweite  Band  wird  die  Zeit 
*VK1400  bis  ISO@  umfassen,  die  Rönigsorkunden  Ruprechts 


b4 


Ber  i  clil 


aber,  sovreit  sie  sich  Dicht  auf  die  Pfalz  bezieheu,  nur  io  gaux 
kurzen  Auszügen  berücksichtigen. 

Von  den  Kegesten  zur  Geschichte  der  Bischöfe  voi 
Konstanz  ist  —  wie  der  I^eiter  dic»^  Unternehmens,  Pr 
fe&sor   Dr.  Schalte,  mitteilte  —  das  Kegister  zum  erst 
Baude,  von  I>r.  Müller  beaihcitct,  und  diu  von  Dr.  CartBl" 
lieri  bearbeitete  erste  Lieferung  des  zweiten  Bandes  drack-j 
fertig.     An  der  Fortsetzung  arbeitet  Dr.  Cartellieri  eifri)iJ 

Von  den  Regesten  der  Markgrafen  von  Baden  uaij 
Hachberg  liegt  —  wie  Arcbivdirektor  ron  Weecb 
einem  von  dem  Bearbeiter,  PrivatdoccnL  Dr.  Fester  iu  Slö»-1 
eben  erstatteten  Bericht,  von  dem  ein  Auszug  als  Bcilngc  AJ 
abgedruckt  ist,  mitteilte  —  die  vierte  und  fünfte  Lieferuogi 
dnickfertig  vor.  welche  nach  der  beätimmteu  Zusage  der] 
Wagnerischen  Universitätsbuchdruckerci  ebi^nsu  wie  die  obaj 
angeführten  beiden  Lieferungen  der  Konstanzer  R^esten 
Laufe  des  Jahres  1894  werden  ausgegeben  werden.  Dr.  Fcst«r] 
hat  IUI  Herbst  1393  die  Archive  zu  Wijrzburg,  Koblenz  uiid 
Frankfurt  besucht  uud  mid  roraussichtlicii  im  nächsten  Jalire] 
in  den  Arcliiven  von  Keucliätel  und  ßesnn^on  NachforschuDgenj 
aDstellen. 

In  der  Bearbeitung  der  Quellen  uud  Porschungcn  xurj 
Geschichte  der  Abtei  Keichenau,  von  denen  noch  ta\ 
dritter,  die  Lehenhlicher  behandelnder  Band  in  Aussicht 
nommen  ist,  wird  —  wie  Professor  Dr.  Schulte  mitteilte 
eine  längere  Unterbrechung  eintreten  müssen,  weil  der  Bc 
lieiter,   Dr.  Braudi  in  MUuciien,  durch  andere  Arbeiten  \t 
Auftrage  der  historischen  Komntibsion  bei  der  KÜnigl.  baicri'^ 
sehen  Akademie  der  Wissenschaften  für  die  nächste  Zeit  aus 
schliesslich  in  Anspruch  genommen  ist. 

.'Vn  den  Vorarbeiten  zur  Herstellung  einer  kritischen  Ai 
gäbe  der  Stadtrechte  und  Weistümer  des  Oberrheinf 
betdligen  sich  Geh.  Hofrat  Schröder,  Archivrat  BaumannJ 
Professor  Schulte  und  Archivdirektur  Wiegand.  Auf  Schrö- 
der.'!  .\ntnig  wird  unter  Baumanns  Oberleitung  zunächsi, 
eine  Ausgabe  der  Stadtrechte  von  Überlingen  bearbeit« 
werden. 

Von  dem  Codex   diplnmaticus  Saleroitanus,  dt 
Herausgabe  die  badische  historische  Kommission  unlerstülxl 
beßodet  sich  —  wie  der  Herausgeber  dieses  Urkundcnbucbt 


Ctbo-  dJe  XII.  PleoRnitauDg. 

ifdirektor  von  Weech  anzeigte  —  die  dritte  Liefenin}; 
Ins  dritlrin  Bandes,  mit  welcher  die  Urkunden  und  Kegest^n. 
3ie  bis  rara  Scblasse  des  15.  Jahrhandorts  mitgeteilt  werden, 
Areo  Abschlii.i^s  finden,  ant£r  der  Presse  und  wird  in  den 
an  Wuclieo  ausgegeben  werden.  Dieae  Lieferung  ist 
Verhinderung  des  Herausgebers,  jedoch  unter  dessen 
rkang.  durch  Dr.  Peter  Alhert  in  Karlsruhe  bearbeitet 
]en-  An  dem  Register  zum  dritten  JUaude  wird  gearbeitet. 
In/olge  seiner  Berufung  nach  Freiburg  war  es  —  wie  Pro- 
)r  Schulte  zur  Kenntnis  der  Kommission  brachte  —  ihm 
it  möglich,  die  beabsichtigte  archivatisdie  Heise  zur  Samm- 
der  Urkunden  und  Akten  7ur  Geschichte  des  Ilnn- 
(Urerkchrs  der  oberitalienischen  Städte  mit  den 
Ldtea  des  Obcrrhetns  im  älittclaltcr  im  Jahre  1893 
iitrelen,  er  hat  sie  nun  aber  Hir  das  Jahr  1894  mit  Be- 
itbeit  in  Aassicht  gCDommen. 


n.  Quellenpublikationen  zur  neueren  Geschichte. 

VoQ  der  Politischen  Korrespondenz  Karl  Friedrichs 
Btden  ist  der  vierte  Band,  welcher  die  Zeit  bis  Ende 
joder  Anfang  1804  umfa&seu  wird,  in  der  Bearbeitung 
Archivrat  Dr.  Obser  teilte  mit,  dass  der  Druck 
ife  des  Jahres  1^94  beginnen  küane.  An  ihn  wird  sich 
dun  unmittelbar  die  Fertigstellung  des  diese  Publikation  ab- 
Wiessenden  fünften  Bandes  im  Jahre  1895  anreihen  können. 
■Sein  Aufenthalt  in  Rom  hat  auch  im  Jahre  1893  dea 
Pnirdircktor  von  Weech  abgehalten,  die  Sammlung  der 
Korrespondenz  des  FUrstabtcs  Martin  Gerbert  von 
St,  BlAsien  in  erheblicherem  Masse  zu  fördern.  £r  sprach 
tbrr  der  Kommission  die  fe^te  Absicht  aus,  sich  im  Laufe 
hs  Jahres  1894  nach  dem  Stift  St.  Paul  in  Kümthcn  zu  be- 
fAoL,  uro  die  dort  aufbewahrten  Korrespondenzen  des  Filr^t- 
)hlM,  die  jedenfalls  den  wichtigsten  Bestandteil  der  Samm- 
werdeu,  durchzuarbeiten. 


III.  Bearbeitungen. 

Br  da»  Topographische    Wörterbuch   des  Gross- 
riBgtams  Baden  erfuhr  die  Kommission  durch  einen  Be- 


ia$  Bericht 

rieht  des  Archivrats  Dr.  Krieger,  dass  die  zweite  Lieferung 
nahezu  druckfertig  sei,  die  dritte  im  Laufe  des  Jahres  1894 
werde  vollendet  werden. 

Aus  einem  von  Professor  Dr.  Gothein  in  Bonn  einge- 
sandten Bericht  ergab  sich,  dass  die  Arbeit  am  zweiten  Bande 
der  Wirtschaftsgeschichte  des  Schwarzwaldes  und  der 
angrenzenden  Landschaften  soweit  vorgerückt  sei,  dass 
der  Druck  in  der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  1894  beginneo 
könne. 

Im  Namen  der  zur  Überwachung  der  Arbeiten  für  Heraus- 
gabe der  Siegel  und  Wappen  der  badischen  Städte 
und  Landgemeinden  eingesetzten  Subkommission  berichtete 
Archivdirektor  vonWeech,  dass  diese  Arbeiten  unausgesetzt 
fortgeführt  worden  seien,  aber  noch  vieler  Ergänzungen  und 
Kichtigstellungen  bedürfen.  Die  von  der  Subkommission  be- 
züglich der  Veröffentlichung  des  angesammelten  Materials  auf- 
gestellten Grundsätze  fanden  die  Zustimmung  der  Kommission 
und  es  soll,  wo  möglich,  im  Jahre  1894  mit  der  Publikation 
der  Siegel  und  Wappen  der  Gemeinden  im  Kreise  Villingen 
begonnen  werden.  Hinsichtlich  der  Wappen  der  Gebiete,  aus 
denen  das  Grossherzogtum  im  Laufe  der  Zeiten  gebildet  wurde, 
einigte  man  sich  über  deren  Zusammenstellung  auf  einer  Ta- 
fel, die  vielleicht  auch  als  Lehrmittel  beim  Unterricht  in  der 
badischen  Landesgeschichte  benützt  werden  könnte. 

Das  Manuskript  für  die  erste  Lieferung  eines  Oberbadi- 
schen Geschlechterbuches  legte  der  mit  dessen  Bearbei- 
tung betraute  Major  a.  D.  Eindler  v.  Knobloch,  Mitglied 
des  Königl.  preussiscben  Heroldamtes,  vor,  und  es  wurde  deren 
Drucklegung  auf  Grund  eines  von  Arcbivrat  Bau  mann  er- 
statteten Berichtes  beschlossen. 

Dr.  A.  KÖßger  in  Stuttgart  teilte  mit,  dass  er  die  ihm 
übertragenen  Untersuchungen  über  die  Herkunft  der  ro- 
manischen Einwanderung  in  Baden  in  den  Jahren 
1685  ff.  und  die  Ausbreitung  der  Einwanderer  im  Lande 
zwar  beendigt  habe ,  aber  durch  andere  Arbeiten  an  dem 
Abschlüsse  der  Redaktion  der  hierauf  bezüglichen  Ausarbeitung 
gehindert  worden  sei,  jedoch  hoffe,  dieselbe  noch  vor  Neujahr 
vollenden  zu  können. 


Qlwr  die  XU.  l'l«iiamttDiig. 


LJf.  Ordnung  und   Verzeichnung  der  Archive  der  Gemeinden, 
K  Pfarreien  u.  s.  f. 

^Pfeft  vier  ßnEirksdelegierleD  berichictün  über  den  l-'ortyang 

^iser  Arbeib^D.  die  sich  im  ersten,  zweiten  und  vierten  Bc- 

e  riem  Abschlussi;  niüiprn,  wälirend  allerdings  Im  zweiten 

ke   in    zwei   Ämteru   die   Verzelclmunf;   der   Arciiivnlien 

Im  RQrVxlandü  iitt. 

VertcJchnti  wurden  im  ersten  Bezirke  die  ArrluvaÜon  des 

igetk  Stiftes  Sackingen,  von  27  üenieiiidcn  und  17  ka- 

rfftrrcieD  der  Ämter  Kunstanz,  Messkirch,  Stockacli  und 

lingen,  im  zweiten    von  einer  (jemeindc,    sieben  kulhol. 

15   evangel.  Pfarreien   der  Ämter   Ltirrach.   MUtliieim, 

u,  Scbuprheim  und  Staufen,  im  dritten  Uezirk  von  neun 

ien,   drei    kathol.   nnd   drei   cvungel.  Oeiucindeu   der 

irkr  Rrelsacli  und  l''ieibui*g. 

Im  (touzen  sind  bis  jetzt  verzeichnet  die  Archivalien  von 

Ü77  Ueoicinden,  ^36  katholischen   und  241    evangelischen 

rUrrnen,  die  übrigen  Zilfem  sind  die  gleichen  wie  im  Vor- 

fitir  geblieben. 

[b  en>ten  Ue/irke  trat  nht  Pfleger  im  (islliclien  Teile  des 
iairitezirka  CbcrlinRen  an  Stelle  des  rrofessors  iJr.  Ziegler 
aaninefarige  Vo^f^tand  der  dortigen  Höheren  Bürgeriehulc, 
fe»or  Hjiniraes:  im  zweiten  Bezirke  ist  durch  Kmcnnnng 
Siadi[ifarrer3  Wjnlerer  in  Triberg  zum  Stadtpfarrer  in 
die   PtLcgfcbaft  im  Amtsbezirk  Triberg  erledigt;  im 
0    Bezirk    bat    EVofessor  Itothmund   in    Karlsi-uhe   die 
im  Amtsbezirk  Durlach   übernommen;   im   vierten 
sind  die  Pflegschaften  in  den  Amtsbezirken  Kticnheim 
(.»flvnburg  erledigt;  im  «leichen  Uezirk  wird  Dr.  Weias, 
I.  November  Bürgermeister  in  Kberbach,  die  Pflegschaften 
iden  Amtsbezirken  Adcl^heim.   Buchen   und  Mot^bncb  auch 
stiDem  neuen  Wobimrt  aus  besorgen. 
Die  Veröffentlichung  der  Pfleger  berichte  wird  dadurch  etwas 
l  werden,  dasa  künftig  jede  Nummer  der  „Millei- 
zwri  Dmckbugeu  mehr  enthalten  wird. 

V.  Periodische  Publikationen. 

Von  der  Zeitschrift  (tir  die  Geschichte  des  Ober- 
lieiQK,  5eue   Foh^,  befindet  sich  —  nach   Mitteilung  des 


Bi8  Bericht 

Redakteurs  derselben,  Professor  Dr.  Schulte  —  das  erste 
Heft  des  neunten  Bandes  mit  den  ersten  Bogen  von  No.  16 
der  „Mitteilungen  der  badischen  historischen  Kommission* 
unter  der  Presse.  Ärchivrat  Dr.  Obser  wurde  zum  Mitglied 
des  Redaktionsausschusses  ernannt. 

Das  Neujahrsblatt  für  1894  befindet  sich  im  Dracke. 
Dasselbe  ist  von  Ärchivrat  Dr.  Baumann  bearbeitet  und  bat 
den  Titel  „Der  Seekreis  1800". 


Femer  beschloss  die  Kommisaion,  Seiner  Königlichen  Hoheit 
dem  Grossherzog  zur  Allerhöchsten  Ernennung  als  ordent- 
liche Mitglieder  vorzuschlagen: 

1)  Gemäss  der  Bestimmung  in  §  3  des  Statuts  den  ordent- 
lichen Professor  der  neueren  Geschichte  an  der  Universität 
Freiburg  Dr.  Erich  Marcks, 

2)  gemäss  der  Bestimmung  in  §  2a  des  Statuts  auf  die 
Dauer  der  Innehabung  seines  Staatsamts  beim  General-Lande»- 
archiv  den  Archivrat  Dr.  Albert  Krieger. 

Nachdem  hierauf  noch  die  geschäftlichen  Angelegenheiten 
erledigt  waren,  schloss  der  Vorsitzende  mit  dem  Ausdruck  des 
Dankes  für  die  Förderung  der  Arbeiten  der  Kommission  durch 
die  Gnade  Seiner  Königlichen  Hoheit  des  Grossherzogs,  durch 
die  Gro^h.  Regierung  und  beide  Kammern  des  Landtags,  so- 
wie für  die  Anwesenheit  Seiner  Excellenz  des  Herrn  Staats- 
mioisters  und  der  beiden  andern  Herren  Regierun^kom- 
missare  die  zwölfte  Plenarsitzung. 


Seine  Königliche  Hoheit  der  Grossherzog  haben  mit  Aller- 
höchster Staatsministerialentschli&isung  d.  d.  Schloss  Baden 
den  5.  November  1893  gnädigst  geruht,  nach  den  Vorschlägen 
der  XI.  Plenarversammlung  der  badischen  historischen  Kom- 
mission den  ordentlichen  Professor  der  neueren  Geschichte  an 
der  Universität  Freiburg  Dr.  Erich  Marcks  und  den  Archiv- 
rat  Dr.  Albert  Krieger,  letzteren  für  die  Dauer  der  Inne- 
habung seines  Staateamtes  beim  General -Landesarchiv  zu 
ordentlichen  Mitgliedern  der  badischen  historischen  Kommission 
zu  ernennen. 


Auszug  auif  dem  Bericht 

thei  den 

der  Arbeiten  für  die  Regesien  der  Markgrafen 
von  Baden  und  Haohberg, 

«nutt«t  durch  den  I{nr1>eit«r 

Ur.  R.  Fester. 

;e  Wochen  nach  der  elften  Plenarversammlung.  er- 
I  die  im  vorjährigen  Berichte  angekündigte  zweite  Lieferung. 
Qir  dritte  IJeferung,  deren  Druck  nach  Neujahr  begann, 
diogte  Mitte  Mai  zur  Ausgahe.  Sie  führt  die  Regesten  der 
Itriigrafen  von  Baden  in  acht  Bogen  von  13S0  bis  1400,  die 
laeesten  der  Markgrafen  von  liacfaberg  in  zwei  Bogen  von 
156  bis  1392  und  zeigt  bereits  das  rapide  Wachsen  des 
loffce  seit  dem  Ende  des  U.Jahrhunderts.  Eine  AufzJihlung 
fcr  bisher  unbekannnten  Einzelheiten  würde  daher  der  kUnf- 
Sea  Einleitung  vorgreifen  und  den  lUhnien  eiues  Jahres- 
nidttes  Sberschrciten.  Der  Bearbeiter  erlaubt  sich  aus 
ide,  nur  auf  einige  Punkte  aufmerksam  zu  machen, 
roter  Faden  zieht  sich  durch  das  ganze  Heft  das 
Unis  der  Markgrafen  zu  den  Städten.  Anfänglich  tritt 
Is  I.  jüngerer  Bruder  Rudolf  111.  mehr  hervor;  an 
it  bei  Doftingen,  über  deren  Vorgeschichte  eine  «flnze 
a£be  Nova  milgeteill  vitTden  (S.  151  ff.},  nimmt  er  als  Helfer 
Eberhards  von  Wirtemberg  teil.  Bernhard  bleibt  in  dem 
Kriege  aus  Verbündeter  der  schwäbischen  Städte 
I4M,  Tgl.  auch  N'o.  1371  u.  1374)  neutral,  wird  aber 
die  BtAdtUche  Ausbürgerpolitik  immer  mehr  in  die 
itioD  getrieben  und  erscheint  in  dem  elsässischen  Kriege 
1893  in  der  vordersten  Reihe  der  Gegner  Strassburgs. 
diesen  Krieg  war  noch  vor  einiger  Zeit  die  städtische 
stik  unsere  einzige  Quelle,  bis  der  zweite  Band  des 
riner  Crkundeubuches  zur  Vorgescl lichte  dc.'s  Krieges 
Material  zugänglich  machte,  uhne  jedoch  die  eigcnt- 
Krieipgeschicfate  der  Jahre  1392  und  1393  aufzuklären, 
der  dem  Kriege  den  Namen   gebende  Rappollsteiner  im 


J 


alO 


Bericbt 


Verlaufe   der  Fehde   guuz    zurücklritt.    Die  Kcgesteu    füllt 
daher  in  der  oberrheinischen  Geschichte  jener  Jahre  eiue  wirk-J 
liebe  Lücke  ans,  iDdem  Hie  {S.  162  ff.)  zum  erstenmale  ai 
die  fürslliclie  Oe^enpartei  zu  Worte  kommen  Ussen. 

Bernhards  Stellung  zum  grossen  Schisma  hat  vor  einigt 
Jahren  Uanpt  in  der  Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Ofc 
rheius  behandelt.  Auf  Grund  eines  wesentlich  vermehrtwij 
MatcriaJea  ist  der  Üearbeiter  jedoch  vielfach  zu  abweichend« 
Resultaten  gelangt,  namentlich  auch  was  Bernhards  Eingreif 
in  den  Mainzer  üistumsstreit  von  1306  betrifft  |S.  UOff] 
Aus  der  innrkgrääicheii  ilau»ge^chiclite  seien  nur  die  Eohea-'j 
berger  Fehde  (No.  1483),  Bernhards  Ehescheidung  (So.  isai) 
imd  sein  Testameul  von  1399  (No.  1863}  hervorgehoben.  Cu 
bekannt  waren  auch  die  Urkunden  von  1393  No.  1G07— 5 
Über  die  Vurpftludun^  der  wannen  Bäder  tu  Baden-Baden  all 
die  Markgrafdchaft. 

Die  llaLliI>erj.'er  Itcgcsten   zeigen  zunächst  S.  h25ff.  d( 
fruchtlutsen  Versuch  Markgraf  Heinrichs  IV.,  sieh  gegen  (>st 
reich  im  Besitze  Kenzingens  und  KUmbergs  zu  bebau))tE 
S.  h29ff.  wird  sein  Anteil  an  dem  Krtcpc  mit  Fvnburg  i. 
festgestellt.     No.  371  beschäftigt  sich  mit  dem  Tode  Olto'K 
bei   Senipacb.     Ein    allgemeineres    Interesse   gewinnen    di( 
Hachberger  Rege.<}tcn  erst  in  der  Küteler  Linie  beit  der 
des  15,  Jahrhunderts. 

Sicht  geringe  Mühe  verunachte  dem  Bearbeiter  die  hoffen! 
lieh  gelungene  Einreihung  der  zahlreichen  undatierten  odE 
nur  mit  dem  Monafsdatum  versehenen  Misj.ivc,  die  ihrer 
▼enicnz  nafh,  wie  übcrlmuiit  der  grössere  Teil  dieser  Llefei 
dem  Stmsäburger  Stadtarchive  eutstammen. 

Kine  vieite  Lieferung,  die  etwa  bis  M15  reichen  'ifii 
Hegt  seit  dem  FrRlijahrc  völlig  diiickfertig  vor,  eine  fiiaf 
ktinnte  sich  sofort  anschlicssen.  Die  Wagner'sche  Druc 
ist  jedoch  inzwischen  durch  die  Schlussliefernng  der  Pfalz« 
Regesten,  denen  zunäch&t  die  Schlusslieferung  der  Konstan: 
Regesten  folgen  wird,  in  Anspruch  genouimeu.  Soweit  d< 
Bearbeiter  dadurch  in  Mitleidenschaft  gezogen  wird,  sei 
ihm  gestattet,  darüber  einige  Worte  zu  sagen.  Es  ist  nie) 
angenehm,  eine  abgeschlossene  Lieferung  sozusagen  iL  dis- 
cretion  jeder  neuen  Pubhkatiou  über  die  gleiche  Zeit  Im  Pult 
vergilben  zu  hissen.     W:is  »onst  etwa  in  die  Nachtrüge,  dl 


fllMf  4i«  XU.  Pltfonrntsoog. 


m 


U 


ft  doch  uurermeidUch  siad,  knmc,  macht  dann  jedesmal  eino 
röQi^  Umstotisung  der  N'umcrienmg  und  der  vielen  Ver- 
nisuDgen  erforderlich.  Aber  davon  abgesehen  kumi  man 
Mj^^Ms  der  Bearbeiter  seine  Keuesten  nur  dann  wirlilich 
PHKn  wird,  wenn  uiit  der  fortschi-eitoudcn  Arbeit  fort- 
s^atntend  gedruckt  wird,  während  andernfalls  ihm  das  Iq- 
tereiK  au  der  Arbeit  nur  zu  leicht  verloren  geht.     Das  Ma- 

fl  für  den  ersten  Band,  d.  h.  für  drei  bi^  vier  weitere 
rruugen  ial  bis  auf  die  Einordnung  und  kritische  Sichtung 
Chiron ikn) Ischen  Stoffes  abgeschlossen  nnd  es  hängt  nur 
der  Iiruekerei  ab,  dass  der  Druck  ununterbrochen  weiter- 
wird, 
itzdem  der  Bearbeiter  seit  seiner  Übersiedlung  den  Re- 
tn  nicht  mehr  die  gleiche  Arbeitszeit  wie  früher  widmen 
u,  ist  in  Durcliäidil  der  Littcratur  und  in  Üeuutzuug  von 
ArchiTolien  die  Arbeit  stetig  gefördert  wurden.  Dank  dem 
EbCgrgmkommen  der  k.  bair.  Akademie  der  WissenMchaften» 
ibn  Sekreiärij,  de^  Herrn  Prof.  Dr.  Lossen,  und  das  Henn 
Pnt  Dr.  Stjevc  ist  fUr  die  Benutzung  zugeschickter  Archi- 
nÜCB  dem  Bearbeiter  ein  Tisch  im  Arbeitszimmer  <ler  bair. 
EoauuissioD  eingeräumt  worden.  Aus  den  Beälündcn  des  (lenonil- 
liodesarchivs  rrhii;It  der  Bearbeiter  zwei  sehr  umfangreiche 

Eiiiig«D.  durch  welche  er  sich  vornehmlich  in  den  Besitz 
in  den  Abteilungen  Badcn-Gcneraltn,  Dadeu-Uaden  und 
D-Durlacb  ruhenden  Materiuleä  für  die  Jahre  1430  bis  1140 
|äetit  bat.  In  dieser  chronologisch  fortschreitenden  Weise 
^ri  die  Arbeit  im  kommenden  Jahre  fortgesetzt  werden. 
^Kiere  Sendungen  erhielt  der  Bearbeiter  von  dem  Fürstl- 
BugiKbeD  Archive  in  Wallerstein,  der  Cniversitätsbibliothek 
^deiber^  nnd  dem  Stadtarchiv  zu  (temsbach,  sodann  durch 
uttlunt;  des  bair.  Reichsarcbivs  von  den  Kreisarchiven  zu 
ir.  Nürnberg  und  Würzburg:  endlich  Abschriften  buk  den 
rtorien  des  Strns^bnrger  Bezirksarchivs  von  ebendaher. 
cbluss  des  archivalischen  StolTes  Hlr  den  ersten  Band 
wesenttiche  Bereicherung  des  Stoffes  für  den  zweiten 
kt«  eine  am  1.  September  angetretene  2Uägige 
nach  WUniburg,  Koblenz  und  FratikfurL 
fflrzburg,  wo  hokanntlich  ein  grosser  Teil  des  che- 
Eurvrzkanxlerarchivs  sich  befindet,  boten  namentlich 
lüicb  durchgesehenen  kurmainzischen  IngrossalurbQclier 


mia  Bericht 

eine  Gewähr,  dass  dem  Bearbeiter  über  die  Beziehungen  der 
Markgrafschaft  zu  Kurmainz  nichts  entgangen  ist.  Die  Aus- 
beute betrug  80  Regesten.  Hier  wie  in  Koblenz,  wo  166 
Nummern  gewonnen  wurden,  lag  der  Schwerpunkt  der  Aus- 
beute in  neuem  Material  zu  der  Mainzer  Bistumsfehde  und 
dem  Seckenbeimer  Krieg  von  1462.  Im  übrigen  handelt  es 
sich  bei  den  Koblenzer  Archivalien  meist  um  die  hintere  Graf- 
schaft Sponhelm.  In  Frankfurt  wurde  nur  an  der  Hand  des 
seit  der  Benutzung  des  dortigen  Archivs  erschienenen  dritten 
Bandes  der  Inventare  eine  kleine  Nachlese  von  sieben  Re> 
gesten  gehalten. 

Durch  Verweisungen  in  Koblenz  ist  der  Bearbeiter  n.  a. 
auf  eine  ihm  seinerzeit  im  Reichsarchiv  nicht  vorgelegte  U^ 
künde  aufmerksam  gemacht  worden  und  Dr.  Beckmann  iai 
ihm  eine  ganze  Reihe  von  Schreiben  angegeben,  die  er  eben- 
falls noch  nicht  kannte,  ein  neuerlicher  Beweis,  dass  der  mittel- 
alterliche Forscher  bei  dem  besten  Willen  der  Archivbeamten 
ohne  Einsicht  in  die  Repertorien  nie  auf  Vollständigkeit 
rechnen  darf. 


aber  dj£  XII.  Ptenarsluimg. 


bUbezirke. 


ml3 
Beil&ge  B. 


Verzeichnis 

>r  d«r  bftdlscben  hlstoriseben  Kommission. 

(Suad  Tom  1.  Nortmbcr  lä93.) 


Namen  der  Pfleger. 


Igen 


I.  Bezirk. 
Herr  Archivmt  Dr.Baumann  inDouaueschingen.) 

Herr  LandRcrifhisrat   Birkenmayer 

iu  Wald^ut 
n     Haaptichrer  Barth  in  (reifliDgeD. 
„     Pfarrer  Dreher  in  BinniDgen. 
,     Prof.  a.  1>.   Kmdr.    Kisciein   in 

Konstanz. 
„     Ifr,  SchBppacher  in  Menninöen. 
n     Vir.  LOffler  in  Zell  a.  AadeUbach. 
„    Ijui(]geric)it.srat  Birkenmayer  in 

Waldshul. 
„     PfaiTtT  Strefter  in  Itaitüaslach. 
„     Prot",  llanimcs,  VorsULnd  der  Höh. 

BQrBerschide  in  Überlingen. 
„     Füirrcr  Udry  in  Uwingen. 


Igeii,  Stadt  D. 
IrttTeU) 

,Amt(westI. 


,     lAnducrichtsrftt  Birkenmayer  in 
Wold^bot. 

II.  Beiirt 
•:  Herr  Professor  Dr.  Roder  in  Ita-stalU) 

Herr  PrnfcÄSor  Emlcin  in  Lörrach. 
«     Profyssor  Uaass,  Vorstand  der  Höh. 

Itargersi:bulo  in  Mullbeint. 
„     Dekan  Weite  in  Knppcl  b.  Nenstadt. 
„     Landgcrictitürat  Birkenmayer  in 

Walilsfaut. 
„     Professor  Em  lein  in  LiVrracb. 
„     Pfarrer  Baar  in  St.  Trudpert. 
„     Pfarrer  Nothhclfcr  in  St  ülridi. 

raiAt. 
_     Prof.  Dr.  Rodor  iu  ItostalL 
,     Pfarrer  Damal  in  Stoinach. 


ober  die  XII.  Plenarsitzuof;- 


ml5 


4.mtsbezirke. 

Namen  der  Pfleger. 

Igen 

vacat. 

Mberg 

Herr  Professor  Salzer  in  Heidelberg. 

beim 

B 

Prof.  Dr.  Claasen  in  Mannheim. 

ach 

n 

BOi^erm.  Dr.  Weiss  in  Eberbach. 

et2ingea 

if 

Prof.  Ferd.  Maier,  Vorstand  d.  Höh. 
Bürgerschule  in  Schwetzingen. 

eim 

it 

Professor  Ritter,  Vorstand  d.  Höh. 
Büi^erschule  in  Sinsheim. 

erbischofsheim 

n 

Prof.  Ehrensberger  in  Tauber- 
biscbofsbeim. 

heim 

n 

Stadtpfarrer  Sie vert  inLadenbnrg. 

:atbol.  FSureieii) 

>t 

Stadtpfr.  Dr.  Kayser  inWeinheim. 

heim 

1.  kath.  Pfarreien 

n 

Gemeinderat  Ed.  Zehr  in  Wertheim, 

remeinden) 

heim 

1.  erang.  Pfarreien 

» 

Dekan  Ströbe  in  Wertheim. 

iemeiaden)             | 

loch 

n 

Prof.  Zimmermann  in  Wiesloch. 

m  9.  Dezember  v.  J.  starb  in  Philippsburg  Herr  Bürgermeister 
aimas  N  o  p  p.  Seit  dem  Bestehen  der  Kommission  Pfleger 
ben  für  Philippsbnrg,  hat  der  Verstorbene  an  unsern  Arbeiten 
thatigen  Auteil  geaommen.  Wir  bewahren  ihm  ein  ehrendes 
iken. 


I, 

Archlralien  ans  Orten  des  Amtsbezirks 
Bonndorf. 

A.  Terzeicbset  von  dem  Pfleger  der  bad.  faistor.  EommiBsioa 
Landgerichtsrat  Adolf  Birkenmayer  in  Waldshat.  *) 


I.  Birkendorf. 

fiemtinde.') 
1615  Febr.  10.    Vergleich  zwischen  dem  Aht«  Martin  von  St.  Blauen 
nnd  dem  Flecken  B.  über  die  Ablösung  der  7  Tag&onen.    Abschr.  — 
1661  Apr.  22.     TertraR  zwischen  der  Gemeinde  Grafenhansen  and  dem 
Stift  St  Blasien  über  die  Zahlung  eines  Äversums  seitens  der  Gemeinde 
an  das  Kloster  anstatt  rerschiedener  alter  Abgaben.    Abschr.  —  177fr 
Dez.  4.    Abschrift  eines  Berains  über  B.,  Vogelgesang  und  die  dazn  ge- 
hörige Igelschlatter  MOhle.    Buch.    Inhalt  dieses  Buches:  a.  „Vorberieht* 
über   die  Geschichte  der  Vogtei  B.;  b.  eine  Urkunde  mit  dem  Datoa 
„1615  Nor.  14":  Abt  Martin  von  St.  Blasien  verleiht  dem  Maller  Easpir 
Marath  zu  Igelschlalt  das  Mühlenrecht  für  die  dortige  Mühle;  c.  1750 
Okt.  22.     Bestimmungen  über   Weidgangsgerechtigkeit    und    ViditriA; 
d.  1760.     Die  Zehnten  der  Pfarrei  Grafenhausen  zu  B.,  Igelschlatt  und 
Vogelgesang  betr.;  e.  1775.    Die  Kirche  zu  B.  (Filiale  von  Qrafenhausen) 
betr.;    f.  1775.      Beschreibung    der    Mesnergüter    und   anderer  Güter; 
g.  1731—75.    Die  Mühle  zu  Igelschlatt  betr.;  h.  1775.    Die  Waldgemti^ 
kung  Rombach  betr.;  i.  1775.    „Summarium"  der  im  Berain  heschriebeneii 
Güter;  k.  1763  Sept.  3.    Abt  Meinradus  von  St.  Blasien  genehmigt  einen 
Vergleich  zwischen  dem  Pfarrvikar  P.  Oddo  Stöcklin  von  B.  und  Grafen- 
hausen    einerseits,  dem  Vogte  Josef  Iselin,  dem  Geschworenen  Eonntd 
Schnitzer  und  gen.  Bürgern  von  B.  andererseits  über  den  Heuzehnten; 
1.  Bestimmungen  über  Brunnenanlagen,  Wasserleitungen,   Wässernngs- 
gerechtigkeiten,  Wege,  Strassen  u.  s.  w. ;  m.  Verzeichnis  der  Gnindzin8& 
—  1775.  Ein  Buch,  enthaltend  Emlagen  zum  Berain;  zugleich  Schatzungs* 
buch  und  Güterverzeichnis.  —  1796ff.     Akten  über  Kriegeleistungen.  — 
1603.    Die  Verteilung  des  Almendfeldes  betr. 


^  Leider  ist  es  aus  Mangel  an  Raum  nicht  möglich,  die  überaus  eia> 
gehenden  und  wertvollen  Aufzeichnungen  des  Herrn  Landgerichtsrats 
Birkenmayer  vollstiLndig  zum  Abdruck  zu  bringen.  Dieselben  sind  im 
Generallandesarchiv  aufbewahrt.  —  ^)  Ein  eigentliches  Gemeindearchiv 
ist  nicht  vorhanden.  Die  nachstehend  verzeichneten  Archivalien  werden 
im  Rathause  aufbewahrt  und  sind  zum  Teil  den  Akten  der  Gemeinde- 
registratur  einverleibt. 


ArchlTaUen  mib  Ortea  des  AmUbcaörks  Botudorf. 


2.  Boll. 


.17 


14)1,  AM  Mutin  roo  St.  BIasi«ii  »chliesst  aU  Inbabcr  der  Herr- 
BtnmAori  mii  il«n  Unterthtnen  ilcr  gen.  Heirecbuft  t^inen  Vergleich 
Urt^h  der  Ftoikd  uikI  n1ft»t  auf  tiruwl  ilesselben  einen  „FrouuugB- 
InP.  —  17fiO  3aii  19.  Boondorf  Vurfügiiutt  betr.  die  lieri^cIt&fUicheD 
TmsL  —  1762  Mir«  9.  Schateungabueh  fBr  die  Gemtindc  BoII.  —  1603 
nl  IWQ.     8tr«iti^«it«n,    du   Einfithreo   d«8   Zelmtheus   oach   Bodd- 

.  3.  Bonndorf. 

■  A.  Gemelitdc- ') 

^^m  1.  ArehiT  de«  Vuionsfoudfl.  ■) 

^^^"  1.  Abteilung. 

IM^-1707.  BectuiitDim) :  Kiivbirnncbnuiif^a  <Ior UcrrEchaft  Blumegni; 
bdmfai  «ler  Eircbeu  im  Wueltenaaii;  U  L.F.  In  Gtiodelwan^en ;  der 
WiAtS.  Martini  in  ürimnKJsbofeti;  der  Kirche  S.  Vili  io  I'üelzen;  der 
Qtckm  «o  Birkaodorf  und  Graf<>nkaiiwn;  d«r  KJrch«  3-  Nicolai  ni 
der  qiuüerteii''  Kircbeo;  der  Liebfranenkirche  zu  B.;  du 
tu  B.;  der  ^IMrivatlrirclieD":  der  Pferm  Bcitmariagpn.  - 
UW-IQS?.  AbrerliiiuuReu  mit  /ios-  und  ZcJintiPuten  der  Ik-rrscbaft 
Mo^K-  —  1662-  1832.  Ciater-  und  Zinsbcraine  \an:  titiodelwingcii  und 
ViteftBKiB,  BoU,  UfincUngea,  B.,  Ebersbai-h  und  Siitnmemii,  Boll- 
EwattiogeBi  FOebten-blunflgg,  GnmtDel&bof«n ,  Blumogg- 
OpIlvdiageii-EfluluKb.  —  IÖ99.  Ooen  et  piOTentus  parorUn- 
IM  Stttnarlagcii.  IhUoulorf,  Kwattbi<f o.  GnLf<MihftUä«n,  Kin-hdorf,  I.aii»- 
liBit  Tfll»HH  i j1  ■  itetn  iriiim  luconim  n>Kuliiriuin  .Schoenau,  TodtmooB 
■1  TaltBMi-  —  i;St-iJ9.  Zins-  niid  Kapiulbuch  der  Obentflegcref  des 
iaam  Ewallingm.  —  ntiO-b7.    Bcchiuuijteii  der  Pfarrei  Hettniaringen. 

-  ITK-    lufilUltMich  der  UcbAsncnkirch*. 

2.  Abteilung. 

U7T  Mai  38     KooMS  L,  niffia  Romaoonim  coturtitmio,  oe  nbtidtuat 
ife  flflMafii  ei  dalun,  luqoam  dbi  tkbituui  &ucc«ti£ort«  t-zifant.   Abacbr. 

-  UN  A^  19.    LebeniMsrhrcibuDK  fnr  Ulrich  Nuch  von  Unterhulden 
•^  Mwa  W«in)tart«n  von  dem  Ab(e  Martin  Ton  St.  Bbuien.  —  IGOS 
UM.  OaUfordcniaieeti  d«  Abtes  Martin  von  St   BUaon  von  dem  L'oiotts- 
teA  bor.  —  liill.     Aasng  aas  den  Kopialbucbe  aber  Froni)i«D5t  der 
Bändelt   Bonadort   —    1614.  .FaatUB'scher  AbKhinl"   >vig<:b«n  Abt 


')  Eia  ArcliiT  bt  nicht  viuhandeo.  Die  oiit«a  v«iMkluMt«D  Atehl- 
<iÄn  ä^  äa  («MBeiBdenfiatratur  einTerleilit  *)  Du  Arehtr  darO«* 
HBil»  B-  bcflwSal  neh  im  uttl«r«n  ^lot-Jcw^rkc  de«  Rat)iau«eü.  —  '}  Die 
•  Mtmm  ArcbJT  forbataleaea,  uadutebvod  aufeecälilten  ArcliiTalien  aiiid 
im  Aoa  alcvaUgCB  Pfle^  der  bad.  histor.  Komaiisdoa  Stndtp&rrtr 
Bosay  m  B«todM<  Ttnakbofti, 

.a.taa.i*i.K««.v*.iA.  2 


mia 


Birttentniyer. 


Ittartio  voo  St  Blasiiu)  und  dem  neiduftTbrnancball  MiihniHm, 
zu  Stahünsea-  —  1621.  Schuldschein  de*  Stubeuneietcn  Michael  Dal 
TOn  St.  Blasten.  —  1Ö29.  ScfaultUcbeiii  d«s  At>u>8  tou  St.  BUaea. 
jur.  Michael  Brunner.  —  1645;  <>1;  ~is;  >)■};  vi;  dS;  t  j&O.  Zins' 
liuiigeD  <l«ft  AmU  Ulamegg  gcgeu  Ludvift  SaÜcr,  Üürgcr  zu  SchAi 
Oberrogt  zu  Keukirdi;  der  BartholoDilikircbe  zu  MUudüajfeoi 
Maller  von  B.;  des  Mkbel  MAppHn  von  FQctzeo;  des  Uons 
Dilluudorfi  d«  S«I>astÜD  Iwle  rou  Schludise^;  des  Mkbel  W 
Kwanmgen  an  deu  Junker  Ton  Waldkireh.  —  )ß46:  fA\  60j  63:  1763 
62.  Protokolle  des  M.  Bl&siVhcn  Amtes  Kw&tlingeii,  betr.  den 
zu  Birkeudorf ;  das  Kutrhcn  im  OiDeoclorter  B«ua ;  ZebntA-enreiftei 
Barbiers  Leoohnrd  Beicbcrt  tou  UOrrliuKen;  Fuhr-  und  iluidiro: 
Klage  des  Wirtes  Mardo  Vetter  in  Ewattlogca  aber  Beoachteüiguag 
üb«r  den  uidenn  Wirt«u  in  K.  —  1650.  IlaoB  Bieggen  Sdi 
Zinsw^isung  a»  die  Kirche  zu  Boll  betr.  —  16M.  Den  Lir^al 
SchulÜii'Uäea  uad  der  Gcschwori'nen  zu  B.  betr.  —  VHßH  M&rz  10.  Y| 
gleich  zviecbea  di'Di  Klo«tt>r  St.  Blasieu  und  der  Gemettide  B. 
und  dorn  Pautiui'rkliMU-r  in  B.  uadcraoita.  ~  1670;  TH;  83;  ao.  Kai 
den  Uaos  Staud«r  von  B.,  da  Haiu  Mapplin,  des  Nikolaus  Moas, 
Hans  SidliB,  der  Ursula  GleicbauT  aus  l^^etzea.  —  IGHl,  Quittung 
Fr.  Josef  Gebel  ron  Bottvdl  fnr  die  Gemmnile  MUnchtugen  libcr 
—  H1S4,  Bittschrift  der  Gemciiide  HolzBcbUg  an  den  Abt  B' 
St.  BUsieu  wegen  Odfeldvergutung.  —  16fl7.  Vertrag  zviscben 
Christ  inn  I>olwl  in  Mundelfiß);eii  uud  Vikar  Job-  Georg  Kisliiq;  Qlier  Sii 
«orge-  —  1708.  0.8.  Verordnung  des  Abt«s  BIaüus  111.  «on  St.  Blu 
über  die  ÜehahreD  uud  Zahl  der  h.  Messen  In  deu  Unionskirchen  an 
Kirch vdhtagea;  des  Abtea  Aupistiu  von  St  Blaüien  ülier  die  Kirehv 
tAge  iu  IJeltniariogea  and  Urafenbauseo.  —  1711  Juni  23.  ÖShaog 
lAodcsordDuug  in  den  St  Btaai'schen  Beiclisberrsc  haften.  —  1711.  i 
fonlerung  dn  Ahtes  AnguU  von  St  Blasten  eu  den  Fronen  in 
Schoenetibacher  und  Ocbrltsbcrger  Waldungen  und  FonLenuig  na  H' 
liDgem-Birkeiidocf  und  Bug^gemietl  zur  Fron  im  Erlaberg.  —  1717 
pialbuch.  Beritiht  Über  die  beiden  Mdbleu  in  der  Staineu  und  im  Fled 
B.  —  1721.  Einsetzungs-  und  Zlnsvcr^^hrcibungsbrief  von  Jakob  Kb 
von  QrafenbauBcti.  —  1745.  Instruktion  des  Abtea  Frauöslnu  ' 
St.  Blauen  für  den  Oberpäcgcr  zu  B.  —  1762.  Bwen  des  I'fiuTxiki 
Sebaat.  Georg  Gernuius  Scbie^ol  in  T^mbach  an  Abt  Meinrad  von  I 
Blauen  de  eura  aoiniarum.  —  1761 — 72,  79.  luiitruktiofi^D  d«s  AI 
Martin  von  St  Blasieu  fOr  die  Ober-  und  Unlerpdegef  ni  B.  —  11 
Modus  celcbranJi  obwMiuia  pro  ahbate  Minrado.  —  1767.  l'rotokoU  (i 
die  Lieferungen  der  unierton  Kirchen  an  das  ICIoster  St.  Bbuivn.  —  11 
tiO-  Bitlacbreibeu  de«  Hofrates  von  Senglor,  des  Ob«rrogtea  Ton  Blofli 
feld  for  die  Bnuidbc8chAdtgt«n  von  Leipferdiug«n.  -- 1791.  Anoterkui 
xum  Koptalbucb.  —  1783.  Boriclit  de»  1'.  Tnul  Kettenacker  Ober 
Verlegung  der  Oberpdegerei  nach  Belimariugeu.  --  0.  J.  Statuta  und  Ol 
nungen  in  der  Bemwliaft  B.  ~-  0.  J.  Sancti  PatrcKii  dedicatioocs,  alta 
ecclesiarum  et  loconim  visUationi  nonastecÜ  S.  Blasii  in  silva  Herc; 
solyectorom.    (Die  Kirchen  und  Kapellen  von  89  Orten  enthaltend.) 


Arv**> 


VrdilTaUen, 

iTHJ.  »ucr&öcieUiUkiLt&atruiii.  Buch. 
I.    Akt«u,  b(tr-  KrieKvdrongsftl«. 

MÜU. 

leb  Faller  (Gasüiof  mm  [Uneben) 

tinus  vnn  St.  Uiuifiu  verkauft 

WirtsbKDs  in  li.  nelm  allciu  Zubehör. 

ms  Tua  ät.  Bluiüii  bcurkundel,  Aam 

^  du    Wiruhauü  in  B.  n«bat  «ll«!»  Zu- 

t^il^d  Kindern  too  Gändeliraagca  biat€r> 

'  U-ra  Month  in  GonndonV  lliun  U«x.  10. 

■  i  It.  iM^urkutidet  ijcu  V>rk«uf  tqd  gea. 

,  Wdüs  KU  Miiueii  Bruder  Christa  (boI). 

:  <  ri  Broiüein  von  Gondel  ruhten.  —  17d8 

LI  den  verwittreteo  KonliugeutKfdhier  Fnuii 

du*  äcbolaBÜ»   Kolbriu  von  Kwittingeo. 

Iiuii  KonlnkteoprotokoU.) 

4.  Brunnadern. 

A,  fiemelnd«. 
Itel  l-'ricilrich  ku  Lupfeo,  Lwijgnf  su  SlAbUageii, 
'  IX  Siag«r  za  H.  mit  eiiier  Milhiv  zu  R  nebst 
(eatlialten  in  den  AktiMi  niii-r  LtewiUeeruoK  der 
'.  Abftcbr.  Unf  Ueiorivb  tu  Lu^tva.  I^Acdgraf 
•Iiuis  und  Jakot)  Stogcr  von  B.  mit  tlcr  Mühle  zu 
Ab«-Ur.  -  17Si;  Nov.  ü.  Sctiwauing«u.  Ver- 
■nltiiBg  Too  Seclcumeiuen  in  B.  —  1741.  Benin  von 
;ii  Bucbe  dnd  Eistjuge  über  die  Kirche  zu  B.  und  eine 
/wings  und  B&Ditt,  der  SCrauen.  Wfg«  ti.  b.  w.  mt- 
T  VencLteOene  Vcrarduunfcen  —  1774.  Schfttzuugsbucb 
' )  <Uerui  ist  auch  i-iii  Kintrng  bezüglich  dos  Frauenkloaters 
'..ti>.  —  1611.  „Bahubescbritb  Aber  die  Vogtei  B.  iu  der 
i:  BOBOdorf." 

frfrttbMlU  des  Ubreri  Gtbrlng  In  BrnoB&dern. 
:  'J.    Der  Scbultheiu  JubanDea  Bulilor  zu  UoDudurf  beur- 
\'crk&af  einea  Gute)  ««ilena  der  äcbuldgliiubigcr  des  Uann 
Bl  an  die  Getnvkde  B. 

6.  Dillendorf. 

i.  ««Blinde.') 

Gemciudebe^chluMbucb.    (Iß  diesem  Uucbe  ist  die  Abschrift 

vom  Jahre  16fiS  nriacben  den  Geneiiidcn  Bnionadern 

Leistnng  Ton  Fronen  seitens  der  Bürger  von  Hrunnadem  an 

le  D.  betr.,  culbalteo.)    -  I74I.     Feldbuch  von  D.  —  1712. 

Oeaeiitde&rvlüf  befindet  sich  im  Bathause. 


I 


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100   G^ 


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1' 


i20 


Birkenmajer 


Zw«i  Bcraine  toü  D.  —  t7W.  TanricliiÜBU  flbnr  Liefenmsen  der  6« 
münde  D.  ui  da»  Miiitir.  —  IBOOi  Den  durch  die  Fitoixmta  »agetkt 
tetcu  Sduulca  betr. 

B.  (Kfttbol.)  Pfsrrtl- 

lß96tt  KJrdienbüchM.  —  1691;  1763  ff.  Zwpf  Bücbcr  der  Sfcftpo- 
lierbrDtlencbtft.  —  lG93ff.  „VoUstAndigo  Bescbreibun«  «Her  ElukOuit«; 
wie  auch  der  gewöhnlicheu  Kircheogebrlachc  anil  CemDonütn  der  Pfarrey 
bey  D.LF-  la  Diikudorfß*.  Inhalt  dien»  fiuchM:  a.  eine  kom«  OeacbidUl 
Ton  D.;  b.  catalogns  parochiac  vicariontia  in  D. :  1563—1794};  c.  Augitta 
absr  das  Amt  der  Pfarrrtkarc,  die  Wallfahrten  nach  D-,  die  Broderecliiift 
in  V;  dm  Schultlienst  in  Brunnndeni  nnJ  D-,  den  Kirchenbau,  di«!  V&mi 
za  D.;  d-  geechichUicbe,  bis  in  das  Jalir  1368  xurQckreichendc  MilteiltiDsn 
aber  Stiftungen  an  die  Kirche  zu  D.,  über  den  liau  und  Me  Verieihuaf 
von  lUtLsem  auf  ((ein  rHIlcndorfer  I>>hi>ngut  zti  Mundtiogcn  über  Bniim- 
tdanii  e.  Bcacbrvihung  itcr  EinkQofte  der  Pfarrei  bei  UJ*P.  «u  I^f 
£  Beacbreihnng  di'r  Kircb«nc<>remaraen;  g  0<«<:hi£htlirhp9  nber  dte  Pfiuni: 
TodesrAII«,  eiiM  Instmktion  Ar  den  P&rnrikar  in  D  ,  die  Kinkiknfle  der 
Pbxrei  betr.;  h.  xwd  neue  Bewhreibansen  aber  die  Kinktlnfte.  die  oaen 
and  dip  otiligaüonefl  der  PfiurH  au  D.  —  1709  März  II.  Jnh&nnps  Oberi« 
ni  UwattingcD  stiftet  der  Bniücnchafl  Beatae  Virginis  Maria«  de  Montt 
CSannelo  zu  D.  ein  ewiges  Auniv»rsu-iuia.  —  I80Q.  SeelenbescbreiboiK 
der  PJhrrci  D-  Buch.  —  1806,  Ordnung  (leK  Gottesdinistcs  samt  ita 
Vttkflndigaiigen. 

6.  Ebnet. 
Gemeinde.') 

I7S4.  Akten  aber  GemarkungsTcrmetisaug.  —  1736.  Sriiatzun^badt 
der  Gctnotcde  E.  —  1773.  Auszug  aus  dem  Beraia  von  £!.  In  dltteu 
Bacbo  befindeu  sich  folgende  Eintnige:  a.  kurze  Gesclilchte  der  VbguL 
E.;  b.  eine  BaimbcscbroibuDg  von  E.;  c.  .\ngnl>en  nl>cr  die  Zebot^n  ia- 
E.:  1659—1773.  —  1773.    Scbalzan^bnch. 


7.  Ewattingen. 
A.  fiemeiodg.') 

ITllff.  Itcchnungen,  die  Leistungen  der  Gemeinde  aa  die  LandKhalt 
und  die  herT&chaftlirlicn  Ge&lle  und  Steuern  betr.  —  1730.  Der  Olterrngt 
Fr.  Christ.  Hug  von  Hugenitein  in  Kircbzarten  bescheinigt  den  £ra}i6Ltiis 
einer  Geldsumme  seitena  der  Gemeinde  K-  —  1781.  Aktt;n  ulicr  Gemdatle*' 
renamtnlungsprotokolle.  —  1731—1619.  Gemcindcrcchnung4>n  mit  Bcl*J 
lagen.  —  173Hff.  Amtliche  Verftigongeo.  —  1740.  Gemeindeordnnng 
K.  —  1766.  Verordnung  de»  Abteg  Martin  IL  ron  St.  Bliwien  nlwr  die 
Beeitz-  oder  Vortetlsgcrocfatigkcil.  —  1777.  Auszug  aus  dem  St.  BJaaiftJ 
niscben  KommisnonaprotokoU,  die  BOrgenneisterwahl  lu  E.  iiml  die . 
gescbifte  dea  dortigen  BßivBiiBebtsrs  betr.  —  1785.    »Aiuaug  »tu' 


*)  Die  naehatebeod   vorzeicboetea  ArcbivaUeu  befindoo  eich  im  Bau., 
hanse.  —  >)  Di«  iiAchgtehcad  veneichneteo  ArcbivaUeo  Bind  mit  der  i 
imtaderegistratur  vereinigt. 


AKhinli«!  atu  OrUa  des  Arateb«Jrk  Bonodorf. 


m21 


E.  (Baefa  ntt  wenvollen  Angaben  tiber  E.).  —  1790— 9i. 
Xtntdwatgai  ober  Xacbtwadien,  Proneu  und  AoBfutir.  —  ISOO  (?).  ßoch, 
«db^ftwd  ein  VemiduiU  der  Blaser  zu  E.  —  1808.  firla»  der  St 
Huätabdum  ObemsUkaodei  aber  die  Erneuerung  du  Scbuldenliqoi- 
JttteaaprotdioIU.  -  1514;  15.  Die  Verpfl^uug  der  TruppCD  belr.  — 
i  C    Kopie  der  H&owr-  und  GruDdstcaenceUel  der  GemArkong  K. 

B.  (Eatbal.)  Prsrral. 

I.  Urkunden. 

IT12  Okt  9.  Meereburg.  Relalio,  coDeem«n*  modemum  »latum 
itn*  CoBSUaÜeoib.  —  1739,  72.  ^^ceutia  erigcudl  viam  ü.  cruds 
Sntüags].*'  —  1749  3ha.  16.  «PriTilcglutii  pro  alt&rl  confmtcmitatis 
l  tmMjÜ  inci  £."  —  1749.  iß.  Indulgenibricre  f&r  die  Kirdion  xu  E. 
mi  UOiKbingen.  —  1765.  Beceisus  TUdUtionis.  —  1776  ff.  UrkusiIeD 
ttff  lic  AnalfllijDg  tod  Pfiirreni  an  der  F&rret  E.,  über  PriGsterwcULCn 
ai  Ihltkba.  —  1301  ff.    VeronlDungon  Qbsr  du  Scliuiwesen. 

II.  Kxtrakte. 

16M.  17i%    Aou&gQ  uu  den  Benin  vod  E.    OJ.  Aussug  aus  dem 
'  ^ünaa»  des  P,  Pantua  Kettenacker  über  die  löbllcbe  Pfarrei  K^"  imU 
1^rtt^^^i^  Ang^bco  über  di«  Gescbicbte  der  Pfarr«)). 

IM.  Rechnnngen. 

1774—1806.     KecbBUDgea  aber  die  EioaabnieD  aai  Au^abea  der 
Ithnä  E. 

IV.  Bocher. 
1431  ff.    Oatalogos  parochiae  vicarionitn  in  E.  —  lGC7ff.    Eircheo- 
—  Ijoe.     Protokoll  der  Erxhröderschaft  S.  Uosarii. 

8.  Faulenfflrsl. 
Seneioda-  ■) 
170^—96.  G«Belailcrcchnuogca.  —  1771.  Abschrift  des  Beraina  über 
GtBArkng  F.  nod  aber  daa  bemchaftUclic  Gut  Seebruck,  Inhalt 
Boelm:  a.  gMrliicbtlicbe  Ajigabeo  Ciber  F.  und  Seebmck;  b.  He- 
■*— "^"Vt  der  Ziaagftter  in  F.,  dea  Bannes  voo  F.;  c  dtc  ITuterhallung 
4v  $e*farackc  luMr.;  d  1701.  Vertraft  zviscbeii  dem  Stift  St.  Blaiien  und 
^  AagckfitJgeo  der  Pfartet  Schlacluiiw  über  die  Errirlilung  viae«  Tfarr- 
«tariUB  b  Schlwiisee;  e.  1769,  71.  Verhudlungan  aber  die  Erneuenug 
da  mnias:  eine  Abtcbrift  der  Batidkntioa  über  die  neue  B«ra]iitgung. 
—  1771.  Beraio  Über  das  berrscbaftlicbe  Beebnicker  Gut  —  1773. 
der  Gemeinde  K. 

9.  GQndelwang«n. 
A  QemelBde.i) 
IMS  iitxz  10.    AttBSitg  ans  dem  Recess  «wisclien  der  UcrrKliaft  St 


*)  Die  «MlKtahewl  ferxeicbneteB  Arcbiraliea  befinden  »ich  teils  ia 
Vetang  öm  Bargenneislen.  teila  tai  lUtbanae.  —  *)  Die  nai-hstehend 
wmfci.haetoi  Archivelien  werden  im  Ralbauw  *erwabrt. 


1^22  Birkenmayer. 

SluicD  a]8  iDhaberin  der  Herrschaft  Bonodorf  und  dem  Orden  des  H. 
Paolfi  Ober  die  ElOater  zu  Bonndorf  and  Grflnwald.  —  1669  April  4.  Abt 
Oddo  Ton  SL  Blasiea  gestattet  Jakob  Rösch  und  Adam  Eggert  za  Q.  den 
Baa  einer  neuen  Mühle  zu  0.  Abschr.  —  1747.  Festsetzung  der  Ein- 
künfte der  Pferrei  G.  —  1796.  Verfflgong  Ober  die  Auslösung  der  Dritt- 
pfenniggaterin  dem  Oberamt  Bonndorf.  —  1801.  Bendn  Ober  die  Ge- 
meinde G.  Inhalt  dieses  Buches:  1.  Einträge,  die  landesherrlichen  Recht» 
betr ;  2.  Einträge  über  Erbholdigung,  BechtspBege,  Obrigkeiten,  Ab- 
gaben an  dos  Reich,  an  den  Kreis,  Gerichtszwang,  Weidgangsgerecbtigkeit, 
Kirchliches  u.  a. 

B.  (KtthoL)  PfanelO 
1639.  Akten  Ober  Besetzung  und  Verwaltung  der  Pfiureien.  - 
1640  £F.  Kirchenbücher.  —  170S.  Verordnung  des  Abtes  Augostin  roa 
St.  Blasien  aber  das  Annirersarinm  dedicationis  eccl^iae  in  G-  —  1727  H 
Konsignation  über  die  Mesner  in  Boll  und  G.  —  17S7.  Akten,  die  Kom- 
petenzen des  F&rrers  betr.  —  1744  ff.  Akten  über  die  Anstellung  voa 
Vikaren.  —  1745.  Die  Hinterlassenschaft  des  Pfarrvikars  Franz  Weis»- 
haar  zn  0.  betr.  —  1746.  Verbindliche  Stiftungen  oder  AnnirersarioL 
der  P&rr-  und  Filialkircben  zu  Boll  und  G.  —  1747.  Urkonde  des  AbUs 
Coelestin  tob  St.  Blasien  über  die  EmeueniDg  des  corpus  compreaentiie 
des  Pfarrers  zu  G.  —  1749  Juni  30.  StOhlingen.  Recessus  visitationii 
generalis.  —  1750.  Bitte  des  Mesners  an  den  Oberpfl^r  der  St  Blasia- 
nischen  vereinigten  Herrschaftskirchen  zu  Bonndorf,  das  Sterbebrod  betr. 

—  1770  ff.  Konsignation  über  die  Schullehrer  zu  G.  ~  1777.  Inventar 
aber  die  Hinterlassenschaft  des  Pferrrikars  Fr.  Jos.  Fraencklin  zu  G.  — 
1778.  Kompetenz  der  PCarrei  zu  G.  Abschr.  —  1782,87.  Licentiae  erigeadi 
viam  crucis  in  ecclesia  parochiali  in  G.  et  in  ecclesia  filiali  in  Boll.  — 1788.  li- 
centia  circum  ferendi  Sanctissimnm  in  processionibus  in  G.  in  festis  B.  V.Mariie 
per  coemeteriam  ecclesiae  parochialis.  —  1601  ff.  Rechnung  über  das  Maria- 
niscbe  Opfer  zn  0.  —  1803/22.  Die  Ausgaben  und  Einnahmen  der  Pfiurä 
G.  betr.  —  1810  ff.  Familien-  und  Scelenbeschrieb  für  die  Pfarrei  G-  — 
1813.  Seelenbeschrieb  von  G.  (Mit  wertvollen  geschichtlichen  Angaben 
über  die  P&rrei  G.)  —  1813.  Beschrieb  des  Pfarrhauses  zn  G.  and  der 
dazu  gehörigen  Güter.  —  1813.  Akten  über  die  Liegenschaften  der  Kirche. 

—  1813  ff.  Aktenmässiger  Auszug,  die  Pfarrei  G.  und  Boll  betr.  (Wert- 
voll.) —  1814,  15.  Seelenbeschreibung  für  Boll.  (Mit  geschichtlichen 
Nachrichten.)  —  1816.    Seelenbeschrcibung  für  Glashütte  und  Holzschlag. 

10.  Holzsohlag. 

Gamelnde.') 

1684  Okt.  ao.  Bonndorf.  Abt  Romanus  von  St  BUsien  verkauft 
den  Einwohnern  „des  Holzschlages"  den  Ort  HolzschUg  nebst  allem  Zu- 
behör. PO.  —  1768.  Abschrift  des  Berains  ober  die  Güter  and  GefiUe 
in  H.  —  1624;  26.    Rechnung  der  Gemeinde  H. 


')  Das  ArchiT  ist  mit  der  Pfarreiregistratur  verbunden.  —  ')  Die 
nachstehend  verzeichneten  Arcbivalien  befinden  sich  im  Hause  des  Bürger- 
jneisters. 


AreltiT&lien  auB  Oiifti  düs  .\  intstirnths  Bonodorl 


m2S 


II.  Münchingen. 

Semeiniit-') 
II  M»i  14  AM  Mjtrlin  von  St.  Bliifivti  scliliesst  bIs  luhaber  der 
BoDDilorf  cineD  Verglckb  mit  den  IJaterUianen  daüelltst  ilber 
fa  FTooni.  —  1742  ff.  Akt«n  und  Hpchnangen  der  Gemeiiide  M.  Inhalt 
tan  Baebn:  o-  GemuiuilvbcMliiaEse  Bflgeinciiier  Art  aua  deii  Jahren 
1T«-Ifi02;  b.  Krirgs-  nnil  Miliursacheo :  I7ß4~9H;  c.  Kirchliches: 
nn-ieuO;  H.  FiiUiuwewTi  Iketr.:  t7(M.  ^  1759.  VM^eichnis  der  dem 
^«MfcrtfKer  Ott  za  VtUiopun  Eum  Pnlxen  xug«8te]1ti?n  ^silberg^hen.  — 
IWJ.  DIff  in  itr  Kirche  zu  M.  bebndlichen  Krfiuepartikcin  belt. 
IBUBl  [iw  Fronen  der  Gcmeimlen  Uol!,  lionodorf,  GUodelwMiRen, 
%  wd  W<dleodiu^a  betr.  ~  1T$2.  Feaersucictätekataslor  fllwr  die 
Tiflcl  V. 

12.  Reisel fingen. 

i^  6«m«UdO-') 

UM  Hin  9.  Heraog  AJbrrrht  vun  UatcrrPirh  TprfOgt,  dai»  die  Pftrr- 
ider  P&rrffen  I1on)us»on  (Horntiscon),  Mt-ttau  (MetAunaß;,  lUurg, 
'  I.  Ctb»olviii|i»e),  Khriniuilz  (Kftiimilicl  und  Zuzikon  (Zuzkoa)  in  Sikckingcn 
lattm  aduaen  sollen.  —  1429.  Heniog  Kriedritli  vou  Osterreicfa  ent- 
|MUl  KtBcm  LandTfigt  im  Eines,  dem  Gnfm  Han-i  voa  ThwrUeia,  beim 
Ihthof  vno  BmcI  dahin  xa  wirken,  dan  die  mcIis  niorheircn  «on  Unr- 
,  Uarg,  R  .  Kheinsnh.  Salz  und  Zuzikon  in  SiirkinipL'u  Rcstdviiz 
and  dnrt  ibren  rhorbrrrenpHfchten  nttchkommcn.  -  1442  Juli  7. 
Db  BfnomlsTvade  su  Uaid  ertt-ilt  den  Auftrag,  die  Sache  weiten  der 
ChrttTTen  nnd  I'farrer  (s.  olwnt  gcnao  ta  natersucfaen.  -  1001.  Kaüf- 
bM  Ewiirh^n  ilon  (^mrtjideri  U   eioendts,  BoU  und  IHottiirt  anderaelb). 

-  IBW.  Vwj^-iclinii  der  liemehafUicbou  Felder  tuid  Wälder.  —  1689  fl. 
TvimkBiR  der  Kricgskoetea  —   17:23  ff.    Akten  über  Fcuerv ersieh ening, 

—  I7S3  Jftni  7.  We  Kanilri  dw  Stifte»  na  SÄckiogen  iK-scheinigl  das 
ttrhndmelo  von  Urknnden  Ober  die  Ftarrci  R.  und  die  dort  liegendeu 
AAkfln'tehcn  Guter.  —  17S4  April  30.  Auf  ADSnchen  der  Oeraeiude 
ft.  IwrTifliiln  Jif  Kanxlei  dfA  Stiftes  SAckingen,  dass  di«  Kektorron  imd 
Vttnx  «on  Boruufseu,  Meiuu.  Murg,  R-,  Bhoimulz,  Sulz  uud  Zuzikou 
vaa  der  Pflicht,  in  ^ckingcn  za  residieren,  befreit  sind.  —  1744,'45.  Ab- 
«infaB  TOQ  Urkunden  Aber  die  Fandattoo  de«  KaplaneiboneäziuniJi  m 
R.  ~  171A.  .Akten,  betr.  die  PrArrliatiriMDpRi<:ht  und  die  LeiHtuiigeii  von 
hfenrarkcD  and  llandftvnen  zum  Kaplaneihaus.  i£>a8  Pforrbnus  zu  K. 
JAM«  b-lUiiir  alH  Ka|>Iaa«iha[U  zur  Phrrei  Löffliigeii.)  —  I74K  Urkunde, 
n«a  Wir.  -  1748  ff  Waisen-  und  räegschaftsreehnnngeo.  -  \'b-% 
flAwAe  betr.  —  1754  ff.  Verwliicdene  Verordnanj(«n  —  17&6ff. 
Akini.  den  Cnlaqpnftm  to  der  GeoKinde  ü.  betr.  —  I75Q  ff     Oemetnde- 

—  1759.     Verfügung  de»  Fürsten  Josef  ^Vi]Ile]ra  Ernst  ton 
Hber  Fronen-  —   l7tV).     IHc  Bsnniirheidniiit  zwivhen  nielfart 


*)  Ue  ■achrtahaid  tnzndinoten  ArcbiTalleii  sind  der  Gemeinde- 
T  eii»«dw'bL  —  *)  Die  ttachatehend  verzeichnctea  Archivalien 
ikli  bn  OttttiadnwwiBailaiigaui. 


Birtienmaver. 


und  B.  b«tr.  —  1763 ff.  Akten,  hctr.  die  Kmeuernng  dra  Beratns  ültr 
Dorf  und  Ocmarkuug  B.  —  1T6&.  äcbreiUii.  belr.  den  tum  Stift  äL 
BIuieD  gehörigea  Fnmhof  zu  R.  —  1773,  Ftttsteulwrg'sdiv  .Oetichb* 
und  Gcmciodcorduung''.  —  1777,  92.  Frouiixonl«  zwifldien  der  Kunuo' 
b«Ig'fl<^hCD  Bcgierartg  und  den  Bewohnern  von  Dittuhkuäco  u»J  lt.  — 
17dl-    Akt«»   bbor  Gfiltoo,  Üodvtuuuv  uud  Abgabea  *oa  Gnuiüttäcltt- 

—  1791.    BeehnuDg  des  Rouovatu»  Buon  von  SeeLba]  über  sdne  Tliii%' 
keit  in  <leu  Walddistriktea  zu  R.  —  ndl.  Vectra«  zwischen  g«a-  Bwen 
ia  K.  aber  Vertetlting  dtr  Almrode.  —  1796  IT.    Äkum  aber  Kris^xlttl^  I 
aale  und  Krit^leifituiigcn.   —   luui.    Bechuung  über  die  einxoiiiüieadcs 
Bestaudzinagvlder.  —  ldO&.    Oemeiadtibescblutf«  über  Weiden. 

B.  (KatttDl)  fUntV) 

150^  Mai  4.  Kaspar  Noscr  tod  Niedlngcn»  senhaft  kd  BdiheabMfc 
C-lt-),  giebl  den  frOher  dem  Stifte  SÄckingeu  gehörigen  Kirchwhnli-n  m 
B.  der  Kaplatiei  in  B.  —  1606  Sept.  1.  Die  Gcmeiodo  K.  tKvj-iovläagn) 
leiht  Ton  gen.  Pflegern  H.  Michaelis  Archangeli  zu  Lüffiogea  anl.  — 
1629.  Hoiu  WeruT  2U  OOitchweiter  leUit  ron  Mathtu  tllonckh,  SUtihthir 
SU  LoMugcu,  lOOfl.  —  16-20  Okt.  SO.  Vensi^ichutä  dc-r  zur  St.  Frjtloti» 
kapelle  zu  R.  tehathitsen,  im  fieiaeUinfter  und  s^^-ppcnhofer  Bann  getegeow 
Güter.  —  17L&.  AuüeichDuntc  über  Darlehi'UfeauüuihiDe  und  Almhivm 
Ton  850  fl.,  welche  die  ni<i]igenfsbrik  zu  R.  den  FinvoUncra  von  St-]iatKQ- 
n&Ue  »rJialdct.  —  1724.  U«r  üeneralrikar  Franz  Anton  ron  SirgensUil 
bestiUigl  di«  Errichtung  der  Fridolioskaplaiwi  zu  LoEHngen.  —  1735.  B6- 
■direibung  dea  Zeüulon  dör  Kinh«  ku  R.  —  17260.  KircbcnhQclier.  - 
17^6.  Ue  Trtunung  der  i-'itialkirclie  zu  IL  vüh  di-r  Mutterkirche  n 
XiOlHngeii  betr.  —  17i2ff.  Akten,  betr.  die  neucrrii.'litetc  St.  FridoUnt)- 
kapland  zu  R.  [früher  in  Lößingea  (s.  oben)].  -  174:J.  Licentia,  trua- 
fereitdi  fesLiiin  dedicalioDi»  R  in  domioicam  pMt  foalam  KAsariL  —  1743. 
LibeJiwi  gravatorializ  iu  causa  IL  ~  17-t&.  Hcven  des  Kaplans  Jt^  N4* 
pomuk  Geiger  ron  Domogg,    betr.  die  wöchentliche  heilige  Messe  in  B> 

—  1745  BT-    Kirclienbucli  über  AbhaltuuR  de»  GoUMilienttes  u.  a.  —  1746. 
Llcentia  cxpouendi  .SauiitäHiinuni  in  äliali  ccde^a  in  R-  —  1760.    Decu' 
ratio  zwischen  diMn  tit.  Kaj^iui  Job.  NcpoDiuk  t.  Gti^er  und  dessen  Nsrb 
folger,  dem  KapJan  Jo«.  Anton  Guth  in  R.  ~  !761.    Berera  des  Kapla: 
JoecC  Anton    Gutli  in  B-,  betr.  die  wOcbentlicho  beilige  Messe  in  R. 
1762.    Akt«n  aber  Anscliaffung  TOD  Kirfhenparamenten.  —  1770;  71. 
Qeneralrikar   v.  I>oiU'tng   in  Iivustauz   geucUiuigt  d«u  Neubau  bezw. 
Einweihung   der  Filialkircho  in  lt.  —  1771.     Uceotia  erigeiidi  viaoi 
cnicis  B.  —  1775.     Urkunde  über  die  Einircihimg  dpr  Kirrbe  zu  IL 
1777—79.    Bfichwerde  des  Kaplans  Josel  Auton  Guth  von  R ,  das  Ein- 
kommen betr.,  an  das  Generatrik&mt  za  Konstauz.  —  1790. 
expoDcndl  Sanctissb&um.  —  17113.    FajaMn  für  die  Eaplauei  R.  —  l 
Krie^lieferungen  an  div  Ftaniosen  betr. 


4 


>}  Die  nachstehend  rerzeiehnetea  ArcJuvalieo  sind  der  Hsrrdl 
lur  beigefagt  und  werden  im  fäirrhause  atifbewahrt. 


AtcUrAlien  4us  Orl«a  dn  AmUbemki  BonndorC 


m26 


13.  Wellendingen. 
Genttids.  *; 

ittiO  JbU  B.  UDtergingsibrief  ewiiclien  den  aem^indea  W.  uod  Wittle- 
iWidtUchoffen).  —  M42.  UantunarkungVegchrieli  filr  W.  ~  1743. 
ftriilAwchrieb.  —  1744.  Benün  ihv  Gemeinde  W.  —  1745  ff.  G«- 
I  ■AdtbocUusbocb.  —  1747.  tiemiiTkuQgsbuch  far  die  Gemeinde  W. — 
nU.  Aktto  aller  WQg-  und  WuserieitnugeD  der  Cemeiiide  W.  —  1774. 
6ikMaiii|sbucb  der  Gemeinde  W.  —  1810.  Karte  üher  die  im  Bann* 
hnric  roo  W.  tiefimUictien  WaJduniteD.  —  1910  IL  KecbQuoges  der  Ue* 
HMe  W. 

A^K  14.  Witltekofen. 

^^^v  6emeiDde-^j 

^H  Iftft)  Okt  la  Vergleich  zwisdieo  dem  KloEter  St  Blasien  und  der 
^^■A^MjT  &brr  den  der  Pfiirrei  Bettnaringen  gchAri^en  Zehnten  za 
P^^^^^Kiluii  8.  Uutej^gAngiltricf  zwüchen  den  Gemeinden  Wellen- 
■  htm  ODd  W.  —  174fl.  Benin  von  W.  (Dieses  Kuch  enthalt  auch  Aa- 
I  ptM  bvtr.  die  St.  NikAlauskirche.t  —  IT'il.  SchftUunsBbuch  der  Ge- 
mtadt  W.  ( In  diMem  Buche  int  der  UrteUsbrief  vom  26.  Juiuar  1660 
■naricluiet,  der  die  Streitigikeiten  zwischen  dem  Kloster  St.  Blasien  uod 
ItrOeittäid«  W.  tilier  die  F>rittpfennigK<lter  enUchcidet)  —  17Ü9ff.  Ge- 
■aaAmcbsangea  mit  BeiUgeu. 


pft  VtKCtdiDPt  ton  dm  ehem.  Pfleger  der  bad.  histor  Koranissinn 
NotlT  Matth-  Iijelrich  iu  Siahllngeo. 


I.  Achdorf. 

6BB«tld». 
I7SC;  ae  a.  89.    Bertiae  der  Gemeinde  A. 

2-  Beltmaringen. 
(K»tb»l.)  nunl 
ie  Jibmgnliftuiv  der  Familie  Siegri»t  betr. 

3.  Blumegg. 

BuDoiade 


1647  C 


ITBL     Bcnia  (mit  KeKhichllicbeii   AufxvichuutigeD}- 
WmimiiiiIii   WirtaebAft8[Hiltzeium^ldi}rdniui({. 


—  17B7.    St. 


0  Dk  tuchil*h«nd  veneicbnetcfl  Arrbiralien  sind  io  der  Eogittntur 
flliiiilibiiiiii  nnrahrt.  —  *}  Die  o«clut«h«od  verMtchneten  Archl- 
rirh  im  Uaitte  dee  BUrgcmtlften  and  werden  bei  den 
Tenrakrt. 


irdtiTalien  aus  Orten  6a  AmuburirkB  Boondorf.  9,27 

B.  (IitboL)  Pfirrel. 
HlEft    KtrcheabQcfaer.  —  I8O1)  Okf.  $.    iTkunde  des  Abtes  Moritz 
m  St  Bluien    aber  ilte   Erricbtuug  der   Pfarrei  K.     |Ui«  Pfarrei  K. 
pUite  tunidut  za  Tbi«OK«n,  !ip4l«r  zu  AkhenO 

9.  Lausheim- 

(temalBilfl. 
ITG8.    Benin  von  L.  (mit  emer  gesdiichtlichen  Einleitung). 

10.  Lembach. 
(Katbol )  Prarrel. 

[0.  J.  «Origo  ercleiiae  pu-ocbialis  io  L.:  capitnli  SiütilingaDi,  quac  per 
el  vi  imvile^i  etiam  per  refoUrem  sarRnloteni  inofficiari 
In  dkBer  Scbrift  sind  a,  a.  Tfrxcichnet:  a.  eine  Urkunde  vom  Jahre 
Bbdiuf  Hugo  tun  lIuhvulaodenbvrK  von  Xoiiatajiz  besUltigt  die 
Sdahug  der  Pbrrei  und  Kollatnr  za  U  an  das  Kloster  St  Blasien 
■Mm  des  Wilhelm  von  Griubeim  und  der  Apollonia  von  lür^iiigen. 
(BMicf  Jakob  Fagger  von  Konstanz  hut  die  gen-  Pfarrei  dem  Kloiter 
SL  Bliaten  inkorporiert);  b.  atLsfiihrliche  Angaben  aber  die  Pfarrei. 

11.  Mauchen. 

Im  PrlTitbesltt  des  Hallen  Keller  1d  Kaachen. 
1817  Marx  2,V    MabUebeo-  uud  Ziiübrief  vod  M-,  ait«geslellt  von  Max 
jKa  Pafipenfaeiiii.  dem  Landgrafen  von  Mflhlingen. 

^^^  12.  StOhlingen. 

^^^  PrfiBtbeslt&. 

^i  In  BeiiU  de«  Kaofmaoiu  Etloard  Wllrth  in  Stlihlingen.     UfKifT 
^bik  aber  Sdisffliauseo  und  Ober  die  Siilx'üche  Herrschaft,  Wein  and 
^bie  betr.  —  1&27.    Stadl-  und  Dorfttatutea  von  S.    Abschr. 
Bl  Im  BenU  dn  NoUn  Uietrich  in  StOhlingen:  1622  Eebr-  22.  Feter 
^wr,  BArgcr  von  8.,  verkauft  der  Gemeinde  S.  6  Jucbert  Wald. 

H  13.  Untenivanger). 

P         fai  PrlTitkttsitx  des  aiflliers  Kgle  in  Untervaagen. 
ICai:  36;  M.    Drei  Kaufbriefi?  über  die  Mabk  xu  V. 

Nolix.    Ufi  Gcatdadea  Aicben,   AHeltingen,  Maachen,  Oberwangen 
,Cn«nugiB,  »«la  die  P&irel  Aicben  bcstucn  keine  Archivalien. 


X 
ihUB  i)neii  des  Amtsbezirks 


B-  -'^^K  j^  9>iL  histor.  KommissioD 
^  iKfer  in  Buthaalach. 


I^opold  L  bestätigt  die  Freiheiten  der  Sud 

'/kL  L     Bfiigansräter  und  B&t  der  Stadt  A.  Stella 

der  drei  E&pbne^fröaden ,  nimÜclL  der  Pfröni 

und  da'  Kathuinen-Pfrröide,  die  pnestuid&  ua 

;.  «lidie  jedor  KifiUo  ni  etföllen  hat.     (Ttua  zwc 

'  tteadeft  ^axA  dm  GaienlTiki7  ron  Eonstanz  ui 

»  iä-  —  1TP7  Juni  1.     Kaiser  Josef  L  btetttigt  dk 

i.    S.  —  ITT9.    Euer  Earl  TL  bestitigt  die  Frei- 

f.  —  r:36  Ofet  27.    DBrBKhofJ(daiiiiFrtiuTOB 

^  Ä  Ttänlukirefae  ils  I^urktrche   gelten  tot 

RT  ~T     SmaiB  Hum  Thensii  bestätigr  die  Fra- 

?.'^  —  1768.    CanBittitifi  crimisabs  Thereitot. 

i^mr  -mc  TL  bestlt^  die  Fmbätes  ^t  Stadt  A. 

—-'"—-  enKf  viertEL  Yiefanurtte»  auf  Jacobl  — 

%^  jp?  :witretDenaeisieEE  Eiond  Eimmler  zo  A, 

tr  i-  ?ttrW-  CL  A  —  l?Oß.  7.  Tafägniigen  der 

«aiW   Nim. 

..  hk  !  M-tuldtneSi 

/m!)i'     TA.   .£jue:   SBL   össea  Haosfraa 

.  TT.t :.  ibu-tuJ     «t .  .    nni    TTisäf  n  Thilriese,  ge- 

„ite,       X-     .  lA."    41^  .:.    -^flaiüörirf  des  Tiut 

■{.„M,.      Vfwn*-     «     »    aman:  um  bescheidene 

.    -     -  r  I         '  ur    j«.   ;~     ::iai  Tnppel 

.  «        .Ife  -  s*»      «■ .        «c«    ^Iä  -  ti  .-  fl  Pfg.  xo 

_       .«^       :li^ik-.tu     t     ..    £  öfT  Eiähenhalde 

_i      _  tH"     äizr   1      Bks  Straass  la 

■u.-n.r' ■-■-    j     •    =.   -isi-  ."aineit.    PO. 

.   »^.«-s     actÄ^».   iics  ".=>*  's^ne  ?  Scbiflpff 

i;'tvi;     si    "^  '-— T    ;rü  .las  TOD  ihrem 

.*    .Ui  >    ';r-«-xTfw  Adelheid 

I ,,  ,BTr  .  t         irB-    **r  X  ft"iK  ;:i  tiser  Seelen- 


ArdilTklien  wa  Ortoo  d«8  Amisbexürln  Eagea. 


iii2» 


FO.  --  148C  AprO  6.     Hans  Kistlc   von  Ei^Ilin^eii  erhAtt  nm 

OettMh&iu  zu    A.    13  S  Vfg.  und  wUt  «lafOr  3  Jiichcrt  Acker  in 

ak  L^ntcrpfMuI  «in.   PO.  H.  —  148H  Felir.  19.  Hmm  Schlupf 

TsAsoft   dem  Zitier  JOrg   Herntan    zu  A.  eiofu  Acker.    PO.  — 

Nor.  7.    Margsreta,  Witwe  <le«  Dias  Huggling.  irird  verurteilt,  ilcr 

fithMMttM  SU  A.  Toa  ikrem  ao  d«r  Aacb  i{«logcneit  Hofü  einen  ji^UrlicIiua 

1^  in  geben.     PO.  —  \490  Febr.  1.     IHrich  WRretlin  tod  Tnttttngf^n 

Mrinrnft  Bans  UOM,  fta.  Burkarl,  dm  KJouiengtit-     PO.  —  I4l(3  Juli  18. 

INitn'  Jörg,  der  Schmie^l  und  »ein«  Erben  vnfcuifen  den  Heiligou  zu  .V. 

Itae  jihrlirhe  Gatt    PO.  -   MOS  Dez.  3.   Hans  Romcllin,  gen.  Wargelltn, 

n  A.  »ckuldet  dem  Jonker  Hans  Schlupflin  1  S  V(g.    PO.  S.  —  1499 

f^.  19.     Hemfgiafl  B«Uiiig  tod  A.  stiftet  eioea  Jahrtaft  für  den  verst. 

Boi  Benriff.    PO.  S.  —  tSOS  Aug.  21.    Die  neiligenpflef^er  Peter  Panier 

od  Hau  Muller  roo  A.  xiehen  ein  (int  k«   Hhlngen,  dtm  der  Kirrhe  tu 

A.  fri>4rt  und   Insber  von  Udvene^er  benutzt  ward,  m  ihren  Hunden. 

K.  —  1516  Nor.  3(>.     llans  Ton  Reiacliach  zu    A.,   Itonifntiu«  Martin, 

SlflaD  zu  Tiittliagen,  und  Daniel  Martin,  Srhnltheiss  zu  Tuttlinfcen,  »tifton 

fima  Jahnag  fUr  ihren  verst.  Vetter  Uaiu  Sut^-r,   der  Kircbhei-r  xu  A. 

!|pnan   war.     1*0   S.  —  löIÖ  No».  28.     Erzbischof  Malbcu«  von  S«U- 

InS,  apoetolirse  u-dis  teeatoe,  ttbertr&gt  Wernlier  Sdiepy  du  Vikariat 

I  to  PEurkircbe  zu  A.   -  1521  Febr.  17.   I>ie  Junker  Ram  Enobloch  und 

'  Eberhard  von  Itcischach  Abcrsoben  deni  UotteHhaiis  zu  A.  icwcl  Zinahrit^fe 

,  n  nier  Jabrz«>4t  für  den  veret   Junker   Bans  SclililpfT  und  ÜL-eneu  Haus- 

&■>  nd  zwei  Zinsbriefc  xar  Svelcnmesab  für  den  vumt.  Junker  Hans  von 

BoKliedi  (?)  und  dcfseu  vent.  üauitfrau  Eva  l?i,  geb.  Schli^pf.     PO-  - 

Itt2  XoT.  ia     Elwrbard  von  Reischach  m  der  Neuen  Hüvea  verkauft 

tarn  Gotteshaus  m  A.  seinen  Zehnten.     PO.  —  IbSB  M&rz  24.     Hana 

Scbatt  zn  .^.  giebt  dem  UarKertaeister  zu  A.  1 II.  Ziui  von  «einem  Haui 

nd  aetner  St-^hniiede  »u    A.    PO.    —    16^8  April  It;,     l>ie   verwitwete 

^Hr**'""  Notiich  verkauft  mit  Zustiniiniiiig  ibn^  SolinCR  Hiidolf  IjOweD'.?;- 

b«!  u  Harun  Murer  eu  A.  zwei  Juehert  Äcker  im  Uaooe  von  Ehingen. 

?0.  S.  —  1528  Nov.  18.     Martin  Bobs  Tcrpflichtci  eich  zu  eiuem  jahr- 

fahea  Zins   an  den  Pfiirrer  «i  A.  und  an  Daniel  Martin  zu  Tutilingea 

Bad  setzt   dafür  seinen   Üaum^rlen  alä   Unterpfand  eiiL     PO.  —  1&66 

ifril  3.    Ttetament  des  Pfarrers  Wernlier  Scheppe  kh  A.     PO.  —  1658 

I  Sut.  10.     Mathias  Miider,  d^T  Vueleriu  Tochterni».iin  genannt,  Biliar  zu 

4,  leiht  dem  X>Dinprop8t  Job.  Kathoiut  Gumpia  vun  ^S*altramb^  za  KoU' 

las  anf   11  Jahre  seinen  Keller.     Pap.-0.  S.  —  1662  Not.  10.    Alter 

l^eohrief  für  die  Stadt  A.     PO.  —  IWti  Febr.  I.     Der  Weber  Mathi» 

Imiei  (?)  zu  A.  verkauft  dem  Dompropst  Job.  Mulbeua  üunipiis  (von 

VilmiDba)  <n  KonsUuu  adnea  Kell«r.    PO.  ä  "  I5iit)  Juni  17.  Thomas 

häclMcb  von  Uegaa  nrkaaft  «Ia  Vogt  und  Vormund  der  Be.rbara  JüngLia 

IM  AUeMbteh  eiou  Weinguten  an  r^tc£an  Sctii^pp  zu  A.    PO.  —  1&Ö7 

ifiü  20.    Aoszug  aus  dem  Urbar  der  Kirche  zu  A.  {darin  befindet  sich 

'  tack  tin«  Abachrift  eines  Kauf  brieftis  vom  24.  Miirz  H27).  Pap.  —  168$ 

^  25.    Apollonia  Fioerin,  des  Kimpar  Prenner  Witwe,  erhält  von  dca 

flaligtn  ru   A.  -M'liü.   und   verzinet  diese   Öumme  jÄbrlith  auf  Martini 

iKw.  11)  mit  1  fi-,  6  Pfg.  Zins.    AU  Unterpfand  dafor  setzt  sie  ihr  Haaa 


J 


niSO 


S««ger. 


oebst  ZulwhGr  ?.a  K.  ein.  PO.  —  1609  Jan.  23.  flsna  Andm 
Nuben  xn  Idchenbrr;;  rcrkaufi  Micbel  Rimelia  zu  A.  seinea  Wctel 
PO.  ~  ICH  Okt.  17.  iUoe  Gal'ricl  toq  iücjileck  oud  dcMeo  Ge 
Anna  Kaihariua,  geb.  v.  Hcggelbaclt,  bttften  der  Pfarrkirche  zo  Jl 
Jahrug.  ~  Itill  I)«.  l'i.  [»üselben  »Uften  300  ä  in  die  HeJltgintetol 
eiaem  Jabrtagv-  —  1013  Dez.  13.  Lenx  Wissmann  xo  A.  Tiikuift 
Sattler  Uam  äinon  friora  ^X'dngarten.  PO.  —  162f)  Juni  9.  Fr 
Sabin«  zu  Mwrsburg,  geb.  Erbtruchsusa  zu  Waldburg,  ttifWl  I'fr 
an  da^  tiotUisliaus  luid  diu  Ueiligvn&brik  tu  A.  PO.  S.  —  1631  Aa|.] 
Hmib  Nikolaus  KcUtr  von  Sclileitcu.  UticrTogt  unil  Bttt:|[«r(D( 
Bat  KU  A.  irtellvu  au  Enlientog  Leo|>uM  \<jn  (")Hli.'rr«kli  du  Al 
dea  gealreogen  H«rru  Kourud  Wiutlcr  zu  vL-ruiliLwii'u,  ila£3  vr  d«' 
Idrehe  tuid  Fabrik  zu  A.  den  Hof  eu  Uicdlieini  (Uu<^'tbaimb) 
F»pMI.  —  1710  Mai  SO.  TeatanMnt  der  Fian  Anna  Maria  SetU, 
jogÜa  zu  A.  Pap.-O.  ü.  —  1785  Dez.  21.  äi:Lreioertiieistf>r  So 
•Rimmele  von  A.  wird  dasn  verurt^tlt,  der  Pfarrei  A.  aI\]ihrUdi  6l 
VTeiD  Grundxiiu  von  8ein«m  KetMtack  tia  Hof  m  g«b«n.    l'O.  S. 

O.  PfarrbQiJier. 

IftrS^O*.  KircbeubOclier.  —  1741  Aaniversarbach.  —  0.  J.  Cataio 
atiniTersariorum  singulis  mensibus  fundatorutn   et  calefarandoniin.   OJ 
Auseug  aus  einem  Scelbnche. 

111.  YertuffUBgen  getatlicbcr  und  welüicber  B»faOnleu. 
133^  Juni  23.     Der   Pumpropiit    Ditthvlm    roo    Stainegg«  erl 
Heinricli  Ton  Hoiiburch  ku  Konstanz,  Chorherr  and  Eirchherr  fu 
ein«!    forderen    Altar  in   dtr   Kirch«  ku  A-  xu  bauen.     PO.  S.    —  H 
Okt.  1.    Bdrgertnetster  und  Kat  za  A.  »teUen  als  Fiiwatatfonabirrmi 
drei  Kaplaneipfrandßn  xu  A.  die  praestanda  und  obtJgatloDes  ein« , 
Kaplans  fest-     (Dazu  die  BesUtigungsurknnde  Aea  General vik an  Ke 
Ferdinand  xm  Konstanz  rom  Jahr»  1710.)  —  17M — G9.     Veror 
der  Osterreichiachea  Kvgieruug,  diu  Verrecbnuagen  der  milden  SUf 
betr.  —  1762  .7uli  13.     Rec«3suii  TisiiatiODis  generalis.  —  1771  Jnl! 
Verordnung  des  UlwramU-«  Nelleuburg  dWr  die  Verttoawrung  duriU' 
landflsflirstlicfaeu  Kirchen  uitd  Pfiirrcion  gehangen  Gmndstacke.  —  17 
u.  73.    Verordnung  der  öUerreichiacbeu  Regternng  über  die  Erridit 
von  Bruderacbaftea.  —  1781  Ulicv  32.    Beferat  des  Magtstrau  der  St 
A.  über  den  Bestand   oud  das  Patranot  der  durttgeo  Benefizieu  an 
K.K.  Obcnunt  Stodcacb.  —  176&  ll&n  22.  Daa  Obsramt  Stockadn 
Kaiter  Jo«ef  II.  darüber,  dan  bei  den  Ableben  eines  mit  einem 
ficiuu  curatu»  versebeoaB  GcbtUcbea  ein  biüL-hädicher  Konuniatiar  hei  i 
CiaterlasacDSehaftSMifiiahme  zugegen  sein  u>Ue.  —  Itwo  Üe&.  8.  Schreib 
dea  Obenonta  Stockach  an  den  Magistrat  zu  A.,  die  Einquartierung 
den  Geistlichen  betr.  —  ld08  Juni  10.    Verzeieluüi  der  der  Krone  Wn 
temberg  zn«tehenden  Gefiille  nnd  ftealitatcn 

I^'.  Die  KinhenpÜpge  betr. 
1736  ff.    AbrechnungtbOcber   fQr   die    Kircbenpä«gKhaft   «u  A. 
1726  ff.     Auuuge   aui   Kircbenrechaungen.    —    ITälff.    Klrehenf« 


ArduTAlten  aus  Orleo  de*  AaiUb«xirks  Eiig«ii. 


tn 


3t 


—  1739—1744.  ITrt«rinni.  —  1783  April  SO.  T»b*ll« 
der  Kirdiea&ibrik  eu  A.  VArliJiiidi<n«»  Archiv kapil^eu. 
Okt.  HS.  FreilfUff-  Verordaiuitt  iib«r  d^a  Kapitalienauäwcis  der 
rill  XU  A.  —  1787  Okt  6.  Das  Furetetliprj'schc  Vogtei- 
E&iteil  «Ttilat  die  Abrechouog  Über  dk  der  Kitctieufabrik  zu  A. 
Gntadüne.  —  0.  J.  Verzucfanis  der  StiftuDg«D  bd  der  Phrr- 
w  A.  —  16Ü1  JUL  2.  Iltscliöf  Karl  Theodor  rnn  KoiuUu»  g»- 
liM  Stiftuim  zu  einem  Itontt«-  —  1W>2  Jan.  23.  Quiltuuit  aber 
r6lif  tan  300,  tu  einer  Kornteumesse  in  der  PIkrrkirche  sii  A. 
lea  Gulden.  ~  lM(r3  Ock.  22.  Die  Ileiligenrebeo  in  A.  wf^rden 
mkaoft.  —  1905  Mara  29.  Die  Ob«rpfleipK:haft  der  Kin-h^it- 
A.  biUei  um  die  Eriaubuis  zur  VeräuseruDg  der  i]ir  gehörigen 
m.  —  160&  Aug.  6.  Aug.  19.  rfi&rrcr  und  BürKcrmrister  in  A. 
aufifClDcdert,  belogene  DilLten  hei  Präfung  der  Kircheürechnun^ 
n  eiseuen;  Bitu  denslbou  uui  XacJilaas  den  Ersutzes.  —  Iblii 
,  Kkpbo  Ilfinlg  bCKfavert  sich  darüber,  dass  ihm  der  Ileiitg  von 
r  du  Tier  P«BUagv  verweigert  wird. 

V.  l>ie  UofteoknuzbradersduiFt  betr. 

i  Mai  B.    Tabdle  der  Kapitalien  der  Roeenknuitbrnderscbaft.  — 

B,  ISi.     Ein«  Stiftung   an  die    Rosenkraiubruderschaft  betr-  — 

AoBflCe  au&  Verzeichoisseu  aber  Kinoabmea  und  Ausgaben  der 

Ulbnidencfaaft.  —   1794  April  12.     AuH^nltoian Weisung  ftlr  die 

BOC  der  Koseukranxbruder&clitüt   —  1606  Aug.  18.  Sunimarisclier 

Ober  dai  Kirchen-  oikI  StiftuDgBvermttgtui  in  iL 

^H  \  I.  Pie  St.  Kathariucn-Kaplanci  betr. 

^Bkn  30-     Der  Rat  der  Stadt  A.  erlaubt  dem  üt.  Kathartnen- 

fllftMliail  Htgl  ha  aaf  Wideiruf.  ein«  ucbcu  seinem  Kaplaoei- 

Ihgvid«  üofetatt  einzubegea  und  ku  Dat2en.  —  1753  April  9. 

ft  HcBMtD,  de»  Jakob  Trippel  Witwe,  leiht  bei  d«r  St  Eatliarioen- 

i  SOO  fl.  —  1766  Nor.  3.    Vecxeickuis  der  St  Kaibariniui- Kapelle 

ihrikb  auf  Martini  f^Uigt-n  Zio^e.   —   1757  Jan.  Wl.    Eingabe  an 

nuut  Stockacb,  di«   Vcrwtngerung  des  Grundzinses  vonseiten  den 

ad  dea  Tibuniut  Rimmelc  gcgvuUber  der  ät.  Eatliaiineu-Kaplanei. 

April  16,     Der  ü'>neralvikar  von  Koosianz  Iftaat  auf  Ansuchen 

,ta  zu  A.  diu  St.  Katliarinen-Kaplanei  für  diu  nUchstea 

Tkkant.   —   1762  Febr.  22.    Ausudieu  d»  Magistrate  su  A. 

Scaioar  n  Heenburg,  Sebutlan  Trippel  auf  kommende  OäMm 

n  weilwB-  —  1773,^73.    Verhandlungen  7.wi!t<:lieti  di-m  Stadt- 

SB  A.,    dem   0«oeralTikariat    Konstanz    und    dem    Oberamte 

tlbn  ÜB  I'rftsentation  des  Auib»  SchntfT  auf  doa  bcnnficium  ad 

tnaam,  —  1774  Uez.  19.    Dem  Viku  Fidel  Breinlingcr  wird  das 

IB  ad  S.  Calharinam  angebotea;  er  lehnt  ab.  —  1774.    Unter- 

|U  ttiar  die  Pmseuutiou  des  Valentin  Rainer  auf  die  Eaplanei 

—  1774.      Priwtw   Dominikus  Woblwend  meldet  sith 

bei  der  Kspluei  ad  S.  Catbarbam.  -  1775.   Michael 

r/fcAlt  du  bamflelnm  ad  S.  Catharinam.  —  177«;  Dez-  4.  Schuld- 

I  da  JakutDOi  Mibber  von  A.  ttber  ein  tou  der  St.  Katharioen- 

i  gffttilwaa  Kapital.  —  1733  April  2d.    Tabelle  über  die  Aktiv- 


msa 


Seeger. 


kapiulifcn   der  St.    KkUtariBen-HraDde  su  A.  —  IT03  M*i  11,  Nor  a.\ 
ViQtokoü  üb«r  die  Meswuig  von  Rebeo  seitens  ätn  FeldmeBsvn  Chriitii 
Dietnch;  BeBchverde  nbor  diese  Uewang. 

VIL  Die  UeOigkrenz-  und  die  Mwienpfrande  Mr. 
Hi7  Sept.  9,     Konrad  rem    Redilterg  beaitftngt   dea   DekuiJ 
KiUDmerer  und  alle  MHbrOder  dee  DekuAts  Engeo,  Hemrit^i 
die  Präbende  in  hon.  S.  Vtrg.  Mam«,  8.  Job.  Ilapt.  et  EriiDg«lti 
aliorum  Hanctunun  et  martjruni  xu  iiivcGtioren.  —  1533  Märe  Ifi. 
traft  iwisclini  Uuis  W&gclin  und  dem  Rat  xo  A.  aber  die-  Wiedei 
der  UeiliKkreuzpfriltKle.  —  Il>3(i  Okt.  19.     Inveetitun  pro  c^et 
crucift,  Jakob  Scbneidor.  —  1000  Ock.  1.    StiftungHbrief  des  Belli 
kaplaoa  Daniol  Woj^lin  eu  einer  Jahrzeit  —  1605  AnfC-  23. 
der  Stadt  A.  über  &4U  il.  KtpiUl,  vcrxiittlich  bii  di«  TIeiiigknnup 
mi  A.  —  1016.    VenelcluUs  Qbcr  du  Klukommo)  der  Miitelniaepf 

—  1610  ft     AufepichnungeD  aber  dos  Vermögen  dei-  tleiligkrcarpf 
■^  16&3B1     Vprxeicbnifl   der   Kitutahinea   und   AtugAben   *od  den 
der  Liebfrauenkirche  tuid  der  WAgeUn'Khco  Pftiuido.  —  1657  X^r. 
Betchrelbang  der  LeheiugUter  der  Fnihmesspfründe  zd  A.  —  l'üi.'.  It- 
baiium  der  Ijebfrauenpfrüniie.  —  1074  f^cpt  35.    Bürgermmttjr  and  Bil 
3Eti  A.  crlaubeu  ab  KolLaiorea  and  LeliooAberrtm  der  FrObmctuiplrUtidf  i 
A.  dem  Adam  Sturm  von  Beuren  an  der  Aach  100 fl.  ins  dieser  PätD 
au&unoh Dien   imd  dafür   den   I«Fienhvf  zu  vurpfändec  —  17i3.  Dai.1 
I7fil  Juli  7.     Jubaim  Kuipar  Haucti  de  Wtni-da  tetst  die  KapUnrisB.! 
V.  M.  und  S.  rmcia  in  A.  zu  »einen  Brbeu  ein.  —  1745  Aug.  2.  Srbr 
des  GeoenÜTikai?  Franz  Joief  vou  Dcuriug  au  den  Uagietrat  iu  A.,  ei 
Becess  betr.  —  1753  Dez.  7.    Pfarrer  Blosiua  Geiger  zti  A.  crlefft  n  < 
llanuiscben   StiTtmLgshapitAl   2.<0  ± ,    woTon  die  Hcal«D  unter  die 
Eaplanc  ad   B.  V.  M.  und  ad  S.  Catb.  bezabli  werden  loUeD.  —  11 
Juli  '^0.    Georg  David  l^egtder  kauft  vom  Kaplan  Fr.  Anton  THpi 
d«r  Kaplaoei  B.  V.  M.  et  .S.  cruoJe  za  A.  das  uir  Kaplanm  g^hiirtgAJ 

—  IT&9  Dez.  3.     Obligation  von  il<>in  Qrafeu  Josef  Ignaz  von , 
(WeUbcrg)  aber  1660  fl.  lur  Kaplanc-i  13.  V.  M.  et  S.  crnus  ni  A.  —  11 
DeiL  9.     Quittung  des  Kaplans  Trippcl  aber  den  Emplug  von  115:01 
Kaptaoeikapital,  nelcbcs  er  dar  Grafiicb  t.  WeUberg'idtea  Herr 
gelielien  hatte.  —  176fi  UüriE  II.    Sdireiben  des  Ma^stiats  der  Sladtj 
an  das  Ncnenborgische  Ober^mt.  die  Klage  der  Kaptanei  ß.  V.  AL  i 
zwei  gen.  I-eliensljaue™  *u  Hö*tvltcn  betr.        17C5  Aug.  12.    V« 
des  Geueralvikais  von  KonstauK,  dass  wegeu  Neubau  dc^  Kapliineigtl 
die   erledigte   Kaplnneipfmade  eiiuge  Zeit  TOkanl   bleiben  soll.  — ! 
Okt- 17.     Magi-'itral  und  Uat  der  Stadt  A.  «cblogeD  für  das  bttocfieiani 
npdlanlam  B.  V.  iL  et  S.  crucis  vor:    Johiuui  Nepomiik  Berliner 
VoUcrfttsbofeu  im  Allgän  and  Konrad  Uaisa  aas  Stoekach.  —  I76ß  S4>pt.  tf 
Promemoria  de^  Ktadttaagistrat«  zu  A.  an  das  Oberrogteiaait  ' 
stein  wegen  Verluiit  von  826  fl.  aas  der  Anldhe  decvKaplaiiap: 
ürif  Josef  (gnaa  von  IjaDgenst«in-  —  1767  April  3.     BOrgenDoistGr 
Rat  der  Stadt  A.  wenden  wh  der  Ei25d  wegen  (s.  obenj  an  den  B( 
mdstcr  Josef  Genera  zu   Engen.   ~-   17ß9  Febr.  1&     Auszug  au« 
Bi»ch6fli<:b  Kotutaszer  Rattprotokoll  de  Irnctibua  capeltaoiM  ncuClt 


ArditTiUen  ans  Drteu  des  Amubc^rks  Eugen. 


£-  1770  Joni  25.  ObÜKtUoP  fir  Am  Liel>fr&u«n-  und  iJas  B«iUgkreaz- 
lUB  «Q  A.  Tdn  dum  WdiBgerber  Midiael  Trippel.  —  1770SepL9. 
de«  KkpUas  [ien«dlkt  Senn  aber  2»  6.  57  kr.,  auigatellt  filr  den 
lor  Jer  Hi-iligkrtfuxpfrflnd*.  —  1774  April  13.  Fr.  Joa.  von 
Obvrruft  loa  Lai^ostUB,  schreibt  der  Slult  A.  wegen  des  Ver- 
»oo  W5  fi.  (s.  oben).  —  IT77  Kelir.  21.  Ziiisltrirfflir  die  Ijebfriuea- 
Ai  HflCigkreiuprrftnde  von  dem  F&rbenneuler  Andrea»  Trippel  io  A. 
pir  73  fl.  Zb«.  —  17eo  Dei.  1 1.  Die  Anlüge  eines  Kapitals  van  160(1  fl. 
1  Priratra  beu.  —  I7fll  Jan.  13.  Die  Aoligc  eines  Kapitals  boi  d«ta 
von   Ei|t«1tiQg«i   betr.   —    1781  Jua  81.    VoUauLcbt  des 

for  Jakub  Antuu  Liebliorr,  bei  der  LandschaiUfcaase  in 

WO»  M.  \tttMfs  aoderw&rtlger  Anlage  zu  erheben.  —  1781 -W. 
erkasdlooicen  betr.  «in  ronderHcüigkreus-rfrnnde  ausgeliehenes  Kapital. 
'  Vm  Not.  89.  Venwickait  Ober  Einkdofl«  iind  Stliuldigkoiten  bei  der 
tÜi^avat'  und  Mnttergotteqifruude.  —  17Ö-1  OkL  2d  Kapitalienaiu- 
rii  der  Kaplann  «d  Ü.  crucen  et  £>.  V.  M.  zu  A.  —  1787  Juni  II. 
nldA  da*  lda«islimte  cu  A.  au  das  Oberrogtant  zu  lAngenst«in,  die 
bl  bMr.  (t.  (die«,«.  —  l<ä7  Juli  3k.  Uaa  i-'iakaUmt  l-Yeiburg  fr&gian, 
Kttr  wvicbem  Mttgistrtt  in  A.  die  IfiSO  II.  aji  Herrn  von  WvkLwrg  g9> 
iha  wordon  sbiL  —  l't^?  Juli  81.  ächreibpu  des  Obcrrugidamta 
»agBuUim,  dia  ti2bü,  betr.  ts  eben).  —  17ää  Kebr.  iS;  Aug.  25.  Der 
Uflkhcn  HttTschafl  tu  Langenstcin  wird  das  d«r  lleiligkn^uzpfrftnde  xu 
L  jthArife  8tUtUD«8kapitcl  xu  S25  R.  aufgeküadet.  Dieses  Kapital  wird 
Ton  lAngenbtein  tud  doucdi  ubcrlaaten.  --  17ä9  M&rt  26. 
ndactimm  anniversariorusi  dom.  Jobannis  Caspari  Baucb  de 
—  17&9  Dex.  16.  Der  Uogiatnt  xu  A.  staltet  dem  Oberamt 
Bwfclit  ober  die  EinAumuag  des  Oben-ogteihaoMa  an  die  lietie< 
0  J.  Testament  äta  Freilierm  Jobanu  Kaspar  ilaucb  de  V,"l- 
Abacfar.  —  1707— IHK).  Die  Streitigkeiten  zwischen  dem  KapUn 
■od  dm  Magiitrat  za  A.  wegen  der  BciiefiziatnivohnuDg  betr.  — 
Jaa.  as.  Schrriben  des  Oberamtes  StockAob,  tlas  Liiiuidationsproto- 
BOd  BocIiCuiicBaiUBfigc  der  Kirvbenfdbrik,  di>r  aufgvliobüucn  Ko@ea- 
aml  <kr  lleiligkreuzpfraudc  in  A.  betr.  —  ISüG  Okt  13. 
ta  Joccf  Burgbard,  die  Subsistenz  des  KapUos  Seer  bei  der 
pfruodv  betr.  —  1W7  Xov.  26.  Dto  PAutTrervcscr  Vincent 
Walilnia  bittet  den  Stadt magtstmt  ru  A.  am  Übertraguog 
nd«  ad  S-  cru<-em  et  II.  V.  M. 
VIII.  KaiLUicbeij 
1738  Not.  1:1;  17J7  Jan.  l&.  I>äs  Obenuct  ni  Stockach  schreibt 
Bmktff  TOB  Koustans  aber  den  Kirchendau;  Antwort  darauf.  — 
Des.  31.  Den  neuen  Kirdil'au  betr.  —  1727  Aug.  lö.  0er  Ober 
der  Landgrafsrhaft  Xellenburg.  schreibt  den  Stadtrat  in  A.  aber 
IrraaleguiKg  anf  die  Zchstfrttehte  der  Donpropatei  Konataiix.  —  17^ 
:ti  Ko(.  Si.  Schreiben,  den  Kircbbku  und  den  Arrest  aaf  die  Zchnt- 
bctr  —  1736—40.  Beehatingen  übn-  den  KircbbAo.  —  1783. 
Otvtilwi  Wtr.  —  180G  Des.  I4.  V>>rfikgung  de»  Oi-eraut«  Ifellen- 
'^mt,  dir  Tsnniibr  tu  A.  bc(r. 

«K.  4.  IM.  MV  K<*.  V*.  I«,  3 


tOafi 


1 


III. 

Archtralien  aus  Orten  des  Amtsbezirks 
Konstanz.  *) 

A.  Verzeichnet  von  dem  ehemal.  Pfleger  der  bad.  histor.  Eommünoa 
Pfarrer  Joseph  Rhomberg  in  Biethingen. 


1.  BieUiingen.') 

Archiv  von  Tbajrnsen  (ehemal.  P&rrdorf  von  B.) 
1438  Juli  29.    Thaynger  Fcldordnung.    PO.  —  1497  Juni  28.   Du 
Domstift  Konstanz   besiegelt   eine  Bniderschaftsatiftung  bei  der  Kirche 
Thayngen.    PO.  —  1501  Febr.  14.    Das  Domstift  Eonstanz  entschodtt, 
dasa  das  kirchhörige  B.  mitbaupflichtig  sei  bei  der  Kirche  zu  Thayngo. 
PO.  S.  —  1518  Nov.  25;  1604  Aug.  9;  1605  Sept.  4.    Yertrftge  zirischa 
dem  Domstüt  Konstanz  und  der  Gemeinde  TlUTngen  Aber  Zehnten.  FO. 
S.  —  1518.    Das  Domstift  Konstanz  trifft  Bestimmungen  über  die  Zehntoi 
zu  Barzheim,  B.  und  Thajmgen.  —  1524  Juni  9.    Vertrag  zwischen  da 
Kirchgenossen  in  B.  und  Thayngen,  die  gemeinsame  Pfarrei  betr.  —  IfiS 
Okt.  16.    Berain  über  das  den  Gemeinden  B.  und  Thayngen  gemetua» 
Weiden-  und  Wiesenland.  —  1551  Juli  80.    Der  nellenbui^ische  lAndTogt 
Hans  Jakob  von  Landau  bestimmt  aus  Anlass  von  Streitigkeiten,  dw 
der  Weg  von  Thayngen  durch  die  Reben  auf  Ebringer  Bann  bis  Oott- 
madingen  als  Landstrasse  zu  öffnen  und  zu  erhalten  sei-  —  1576  Uta  % 
Kaufbrief  über  einen  Thaynger  Wald.  —  1576  Juni  7;    1594  April  21. 
Vei^leiche,  betr.   den  Bau    eines  Zehntkellers  in  Thayngen  seitens  da 
Hochstiftes  Konstanz.  —  1601  Juni  8.    Ansprüche  der  Gemeinde  Bied- 
heim  auf  einen  Weg  betr.  —  1601  Juni  28.    Der  Petershauser  Geridrii- 
Btabhalter  erb&lt  als  Tr&ger  der  Gemeinde  Thayngen  daa   Hochreateo- 
oder  Hühnerholz  zu  Lehen.  —  1608  Mai  12.  Das  Eloster  in  St.  Eatharini- 
thal  giebt  einen  Brief  über  den  abgelösten  Grundzins  von  einem  Biethiii|;er 
Weii^arten.  —  1652  Aug.  2.    Das  Kloster  Petershausen  verkauft  de^G^ 
meinde  Thayngen  Wiesen  und  Heuzehnten.  —  1654  Aug.  24;  1655  Juli  U. 
Bietbinger  Bannemeuerungen.  — 1697  M&rz.  Kriegsbeiträge  schweiieriacher 
Ausmärker  betr.  —  1750  Juni  19.    Die  Gemeinde  B.  verkaaft  an  Tliayngea 
das  Gsangholz-  —  1784  Aug.  23.    Freiherr  Thaddä  von  Homslein  ver- 
kauft dem  Domkapitel  Konstanz  zwei  Waldstücke. 

2.  Friedingen. 
Gemeinde. 

1758.    Gemeindesteuerhuch. 


')  Vgl.   Mitt.  No.  3,  97  ff.;  5,  219  ff.  und  15,  67ff.  —  »)  GemeiaA- 
und  (kathol.)  F&rrei  s.  Mitt.  No.  3,  97. 


AtvhiTftlicD  «tu  OrUi)  des  Amubeziriu  Koiutaiu. 


)3& 


3.  Randegg.  *) 

k.  6«melade  Sirbaeb  (Nirbeugemarlnuig  TOn  K.). 
Mü  3tt.    VvrtTftg  r.wü(dieii  ilvr  U«iiieiii<]e  U-  oml  der  UauenEnne 
über  Wjuuoruiig.  —  1611  Apr.  6.    Vertrag  zwWhen  Mar- 
(UM)  Hof  Kftltenhfu-h  ober  Trieb  und  Trau.  —  I76i.  Gemeinde- 


V.  Im  Priratlwiltt  df«  lierm  Mmw  Eur  Krone  in  KudexK- 

Aig.  !•  Junker  Kaspar  Bi>tien>>iT2,  StttdtnminiiD.  und  Alexander 
SududiFuber  in  RaJul^i;U,  gvbvu  di'u  UDimtlifte  eine  Ver- 
fiur  die  dem  Ufttbiaa  UuDgiss  Überwiesene  Dompfründc. 

4.  Wangen. 
k.  Gemeinde. 
Urbar. 

B.  (lathol.)  Pfarrei. 
1  Hän  2.  Kaufbrief  ub«r  deii  blo^tiboll-  PO.  —  144»  Juni  23. 
ilthsdu  xa  äiein  Riebt  dnen  Schuldbrief  fiu'  die  KlrL-be  zu  W. 
F«br.  23.  ITlncb  Fiig^cr,  Herr  ku  Kirchbürg,  Murbach,  W.  und 
am  atellt  «be  Sdiu)dTenKJir»bun({  für  di«  Kirch«  eu  W.  ans. 
Okt  17.  Die  nobeub«ri!«cben  Vü^t«  Bans  Bnin  der  Alt.  uad 
:.  ^ailtiereo  fOr  Jörg  Schottyn  und  Marty  Huser.  —  ICSI  Febr.  Id; 
Apr.  I7i  JäS4  Apr.  19  Uaiurich  »on  KrciizlingCD  (Crutzliöften), 
M  lUdoIfiell,  gicbt  dfr  Ocmuiiwltf  W.  Quittungen.  —  1538  Dra.  23 
L'h  llnupis  Ton  Zalluniperg,  seasliafl  zu  Katienhom,  (luitüvrt 
inueiiule  Vf.  —  1669  Juui  20.  Landgertcbilich««  Urteil  we|[eu 
—  ISea-lfiS-i.  Zimbach.  —  I66t{  Jan.  2.  ManuuiiMiooGbrief. 
—  1604  Jan.  Ifi  Baaiboven.  Brief  Fnggcr«  vegen  Abgab«  der 
Pftp-0.  —  Iti.  Jhdt.  Brief  der  afineiiide  W.  an  Antoii 
Alt-,  Preiherm  zu  Kirchberg.  —  162d  Jan.  3.  Die  Gemeinde 
noe  Scbuldrenicbrcibiing  far  l'ufrosine  vvu  Llui  auf  Krbach 
VariMcb.  —  }*0.  S.  —  162S  Jan.  25.  ZiusTerscbreibung.  VG.  — 
;Jaa.  IJO.  Ubtigatiou.  —  16&3  Not  17.  Obergsbebrief  des  Amtmanu 
propetei  xu  Radotfiiell.  —  1763  Nor.  24.  Brunneuorduuug.  — 
Apt.  0-,  175{f  Okl.  IS.  SflmldenabzAhlanKcn  der  Gemeinde  W.  nach 
ittr.  —  17»9  Sept.  t  Johunij  rou  I.ier,  Gewillhaber  tlet  Herr- 
,  pebt  dem  KirvLenpflcgcr  eilte  Quittung. 


Vau 


^30  Winteren 

2.  Bohringen. 

1680.  1708.  Akten,  die  Mohle  in  B.  betr.  —  1704  ff.  GemeindaKch- 
nnngen.  ~~  1727 — 89.  Rechnungen  über  den  F&rrhansbaa.  —  1778.  Akta^ 
die  Frondieiute  an  die  Stadt  Radol&ell  betr.  —  1780.  Aktei^  den  S(M- 
bausbaa  betr.  —  1605.  Akten,  das  Tiehtriebrecbt  betr.  —  0.  J.  Orti- 
Chronik. 

3.  Bohlingen. 
i.  BflmelBde.*) 

1469.  StiftnngBarkonde  der  Kaplanei  B.  Abschr.  —  1626.  SdtnU- 
brief  der  Oeraeinde  B.  an  den  Schultheiss  Georg  Schmidt  zn  Stein  ib 
Hhein  über  500  fl-  —  0.  J.    Wittumsrodel. 

B.  (Katbol.)  Pfarrei.") 

1610.  Wittumsrodel,  Holzbezng,  OebOhreosettel  u.  a.  —  1516.  ScbtiU- 
brief  des  Michel  Konrad  von  Bamsen  und  des  Stephan  Resch  zu  HQiiiigB 
gegen  den  K&mmerer  des  Kapitels  Stein  über  10  fl.  F.  —  1524  A^.  86i 
Gflldbrief  der  Gemeinde  B.  gegen  Hans  von  Beischach  über  7  fl.  F.  - 
1592.  Zebntrodel  des  Heiligen  zu  B.  —  1596.  Urkunde,  betr.  daa  WA- 
tum  in  ÜberUngen  am  Ried.  Pap.  —  1603.  Terzeichnia  der  d«n  U. 
Kreuz  in  Überlingen  am  Ried  gehörigen  Güter.  Pap.  —  1631.  Hiait 
und  Zinsrodel  der  Pfarrkirche  zu  B.  —  1623.  Haapt-  and  Zinsrodd  du 
Siechenhauses  zu  B.  —  1647.  Heiligenrechnung.  —  1652.  Bmdendufii- 
buch.  —  1669.  Zehntrodel  für  die  Martinskapelle  zu  B.  —  1677.  Bach 
der  Bruderschaft  S.  Sebastiani.  —  1682  —  1719.  Kircheoreduuingm.  — 
1665.  98.  Obligation  für  die  Martinskapelle  zu  B.  —  1741.  Kauf-  nai 
Übergabebrief,  die  Wittumsgüter  zu  Überlingen  am  Ried  betr.  —  1748 
März  29  Meeraburg.  Lehenbrief  des  Bischöfe  Anton  Kasimir  von  KonsUn 
für  Joseph  Engelmann  in  Überlingen  am  Ried.  —  1767  Mai  28.  Lehet 
brief  des  Bischöfe  O^^dinal  Franz  Konrad  von  Rodt)  f&r  Jakob  Joi  n 
Überlingen  am  Ried.  —  1792.    Au&eichnungen  über  die  Pfekrrei  B. 

4.  Rielasingen. 

k.  Gemeinde. 
0.  J.    Plan  der  Gemeinde  und  der  Gemarkung  R. 

B.  (Katbol.)  Pfarrei. 
1646.  1784.  Beschreibungen  der  Kaplaneipfründe.  —  1665  ff.  Kirchen- 
bücher.   (Die  seit  1806  bestehende  Pferrci  R.  gehörte  vorher  zur  HÄlile 
nach  Ramsen,  zur  Hälfte  nach  Singen.)  —  1604.    Anniversarbuch. 

5.  Schienen. 
(Kathol.)  Pfarrei. 

1591  ff.  Kirchenbücher.  —  1702.  Akten,  die  Skapulierbruderschaft 
betr.  —  1702.  Bruderschaftsbuch.  —  1710.  32,  33.  52.  Äblassbriefe  für 
die  Wallfahrt. 


11 


')  Das  Gemeindearchiv  ist  im  Rathauae  untergebracht.  —  >)  Das 
Archiv  der  Gemeinde  B.  befindet  sich  im  RathauasaaL  —  ')  Daa  Archiv 
der  Pfarrei  befindet  sich  im  Piarrbause. 


AirfatnBeD  ans  On«B  des  AmUbejurks  KoneUuu. 


«37 


6.  Ueberlingen  am  Ried. 

A.  Gemeinde. 'j 
>  <T)l  Plia  der  Oetnebde  ond  Gemarining  D.  —  1787  ff.  Gemeindr- 

S.  (latftol.)  Pftml.*) 
iU  14.  Weibbbcböf  JohAniifa  von  Kooatans  WMht  sw«i  AI- 
Kirche  <u  V.  I'O  S.  —  1466  JulJ  4.  IlaDS  HopUr  von  Siogeo 
VW  Hm  und  Konrad  Hitdebrand  Ton  Rlndntior  deren  Hof  au 
S.  —  1466  Nov.  20.  Han«  TuUUkoo  vtirkauft  Hans  Gutt  10 
FeUl  PO.  &  —  H«7  M&R  6.  Albrecht  vod  Heudorf  und  a«Mn 
Phi  Drael  verkaaCBn  Hans  Qutt  Ihren  Hof  zu  B&brio^en.  I'O,  —  U7S 
Ihr.  k  Sigmiiiul  Fairer  ku  Railol&ell  verkauft  «einein  Bntder  Hans 
U  Jwtert  F«ld.  FO.  S.  —  147-1  Jaii.  :^1.  Ueiuricli  und  Eberhard  vod 
HlJMiHhgifu  b«ai(eii  den  Brüdern  )i«l  und  Ilanä  Steffenöwer  au  Stein, 
■b  Ihre  Güter  su  ü.  an  den  Heiligen  verkawft  hal)en.  PO.  —  1474 
Ift-  Ihoa  usd  Itel  Slefl^Over  zu  Stein  rcrkaufen  ihre  Oatar  In  0. 
y  PO.  S.  —  1476  OIrt.  81.  Der  Schultheiss  Ileinrkh  Barlblene 
beteogt,  daaa  Jahob  Flrber  xa  Ü.  ein  Out  xn  SteiaaüDgen  er. 
tähm.  PO.  S.  -  147«  Febr.  30.  Zin&venchreilniag  dea  Hutt 
M  Boriabof  aa  den  neiligenp«^^  in  Ü  Vi).  S.  —  1476  Mai  19. 
BfcltailttBi  Steihii  Seekler  zu  RadoI&eU  bezeugt,  ilam  Hans  ICurer, 
6Mi,  TOD  BadolheD.  au  Ilans  ümliai-h  von  Angsburg,  wohnhaft  su 
10  Jachert  Feld  rerkaufl  hal»e.  I'O.  8.  —  1476  Dez.  12.  Der 
UlMmptaiT  an  0.  leiht  Küuli  WiKin&mi  10  S  Pfg.  FO.  S.  -  1478 
hK  I.  VbiA  StOcIcti  von  Böhrlogeo  erhftlt  von  Hans  tlmbacb  Ton  Augs- 
t«f  dMMB  Bo(  an  ^Öhringen  zu  Leben.  —  14?»  Mai  10.  Haiu  rinbach 
V*  Aapbufs  beroUrnäditigt  Han  Brhart  von  Konstanz  (s  o.).  I'ap-O. 
Joni  27.  Abt  Johaan  tw  Retchenau  beliAlt  sieh  die  Rechte 
Böhriagen  vor,  den  Haiia  Umbach  von  Angsbnrg  an  Ulrtdi 
B«hni«cD  verlieheu  hat  (a.  o.).  I'O.  S.  —  14S1  Febr.  18. 
0.  bittet  Bbrhof  Otto  Toa  EonstaiB  nm  einen  dgenen 
■ÜAet  eine  PfrOnd«  fOr  ileascllten,  Miüt  »ich  aber  den  Pfarr- 
PO.  —  1461  MAn3.  Der  (ieneialnkar  des  liiücliofs  Otto  von 
bmUtifl  die  Sitflnnp  der  K  aplan  pipfriinde  seitena  der  Oemeinde 
—  1466  Nov.  16.  Der  Mdllor  Hans  RchABi  von  Ü.  Btiftet  der 
Kaplanei  eioeo  Acker  zu  einer  evrigen  Scelemnesse.  PO.  S.  ^ 
11.  Jakob  Heren  (?}  za  Bahllngen  bestätigt  den  Kauf  eines 
Atr  die  Kaptanei  in  0.  PO.  S.  —  1490  Juni  29.  Die  Oe- 
'■  tbeiviebt  der  KapUnei  die  Urkonden  ftbcr  die  Stiftung  von 
PO-  S.  —  1197  Jan.  17.  Schaldverscliirilmiig  dea  Konrad 
von  SäBgen  an  di«  Heiligenplk^r  von  0.  PÜ.  —  \Wl  Mirx  18. 
SUckB  von  Btihriniren  erhält  den  Hof  der  CaplaneipfrAnde  von 
in  BähriDRci)  xa  Lehen.  I'O.  S.  —  1501  Xov.  34.  SchuIdversrJirei- 
^  dea  IlurUiard  Widmer  von  Wurbliniiea  an  die  HWligenpflege  C. 
^.  S.  —  IftOB  Okt.  9.    Heinricli  ^VülmiT  verkauft  seiucii  Hof  in  D.  an 

't  Ite  0«B«indavcMv   bdadet   lich   auf  dem   Raüiaui.  -  >j  Du 
^Klkn  der  PCinvi  be&it<-t  akh  im  Pfarrhanse. 


JU^nliea  ans  Octaa  da  Amtebeüriw  Konsiuc 


i39 


BciSffDpflecn  über  die  Tontebenle  JohrtadrsUftung  aus  demulben  Jalire). 
I60A.  ZiBBTcnchreibiiiif  des  AdüHes  ton  Dankertewrilfr  nher  800  ft. 
KifitaL  —  1610.  TcsUBBHt  ies  Acbilles  von  DankerUweilttr  (h.  o  ).  (Daxu 
liae  Bairfcnadunii  der  ia  diCMm  Testamoit  erwälwtea  JahrULgwtiftiuig 
■■  AiB  Jtkn  1813.}  —  \Ü2S.  Annivonarliurli  (mit  einer  beeonik'rn  AIk 
tähiV ^  adcU««!  Jtüirtm«.)  —  17(M  ff.  Urbar  der  Pfarrei  W.  —  1718. 
J«iknagMiftiiiig  dcH  Freiberm  voo  LiebenfelB.  |,D«2U  eine  BesUtigun( 
tetirt  StifttuK  tlardi  die  biMhöä.  lUukBiuld  zu  Konstoiut.)  —  1763. 
Jlbtapitiftniii;  der  Jo^pba  Walburg  von  Liebenfels  —  1775  fr.  Proto- 
Wlkod  der  Pfarrei  W.  —  1779.  Jalirlafastiftung  der  Joeepba  Maria 
fw  UdtcnfeU.  —  1779.  Vertausch  toq  Kapitalien  des  Kirchfofonds  zwj- 
»Am  BgbUageD  nnd  W.  —  17^.  Lieti  Verkauf  etaea  RebMikkes  Iwlr. 
,-~  17M.   Den  Tauscb  rinea  Acken  betr. 


C.  Tn7ci«-Imrt  von  d«n  Pfleger  der  bad.  biMor.  KommiMioB, 
Vrot  *.  I>.  Fr.  EiBüiein  iii  KoDütuiz. 


1.  Bankholzen. 
i.  &en«lDde- 

UW  Ftbr.  10.  Lebetirevon  d««  Ham  Merk  gegen  d^s  Ileiligi^Geitt- 
.«B  Eomtaiuc  aber  einen  Uftf  m  Ü.  P.  (Dazu  eine  Ab&cbrift)  — 
|iL  11.  Ltfaeaivren  des  UeiDe  Merk  gegen  das  Heilige -Geist- 
Kiriwl'T"  aber  täaem  aftber  beieichneten  Hof  zn  B.  PO,  (s.  a.) 
iwü  9-  Lehramera  dea  Martin  Schmid  gegen  daa  gen.  Spital 
Aber  den  Hof  lu  It.  PO.  (>.  o.)  —  1550  Apr.  33.  Leben- 
lti«i  4m  jAfg  Hermann  und  des  Mtcbel  Schmidt  gegen  du  gen-  Spital 
ttv  4efl  Hof  Dl  ß.  (s  o.)  —  1^74  Xor.  12.  Bastion  Brprhl  aus  dL>r 
B4ri  ftcUt  den  Ueilisen^Geist-Spital  zu  Konstanz  emen  Iiebenrerers  siu. 
tO-  S.  —  1&60  Apr.  1.  Lehenrerers  des  Benedikt  P^fTer  von  Böblingen 
arf  dn  Leonhard  Keller  ron  1).,  der  Vögte  dn  Hans  BUnxerbabi  und 
■tat*  Owdiwister.  getreu  dae  gen.  Spiuii  über  den  Hof  zu  B.  (s.  o.|  — 
HS»  Min  Ift.  Lebenrereni  dn  Jakob  Boll  und  des  Konrad  Ilrecbt  gegen 
SpHal  OlWr  den  Hof  zu  U.    Pap.    (s.  o.) 

B.  (KathDl)  Pfamt. 
tC    Kircbfobtlcber   der  Kaplanei  li.   (die  Pftire!  B.   wurde  erst 

2.  Gaienhofen. 

GBmelnde. 
llL  JUl  «od  1821.    Zvd  Fliirkirttn  der  Rencind«  G. 

3.  Hom. 

I.  GemelBda. 
V-  Ihit.    Flarkarte  (mappii  Keographica), 


—  uast,  niihirtiiiiii  —  irri  (V] 

firi^afa.  —  rTTSC   ZiHbM 
I1BBC   JAiUgtJwA  —  O  J.    : 

die  SMiuM  ^r  nniiiiArt  IM  a,  «i  Ti 

M  0m».  Mt  (IiMtiM^iic  lor  StHknr  Amt  Te 

KMmI  H«terkli   (rf>D  lUwta)   nm  KemaXMax  ve«  Mtn  14S7.   «t  k-f 

iwwefyag  dtr  ffru4«nclwri  wui  dem  Jsbtv  1615 

4.  Moos. 

Gemeinte 

ItW  Du.  9R.   Hrliiilihchck  Uttcr  60  fl.,  wdche  der  FVckn  M.  mit' 
Onnliniftini  dm  liUoliäl)    Vofttes  MoriU  von  Brdtenlude&berg  roaGil.| 
In«  IltihitiHilit  Lii  IInc[«lf/oll  »ufgenotiitnen  batt«.  —  1687  Okt-  as.   Qi^j 
lim«   (li*r   N|ilt«liill(^f{('''   '■)  H&i]n]fzeU    ober   die  Abz&hhiBg  ^am  öA  fl 
<*,  II.)    l'll    H    —  KUH  Jiitii  22.    ViMirag  zwischen  dea  Gcnseiadei)  Buk- 
lidlinit   iiiiil  M.    iiti"!  Tri<ib   iiiiij  Tntt.    (I>a6  Ymlmidinwlii  dieMT 
buuile  tiMilioliiijft  dor  ätabholter  in  Moos  in  einer  Uitanle  mm  St,  ] 
lOUO.) 

6.  Oehningen.*) 

<Kkthol.)  Pfarret. 
I.  Srhnldacheine. 
tlnv  Ukm  Vi^  knufl  ^on  MAftdAlcsib  Müllü'r  in  Stiegea  daeo: 
VO,  H  —  llhtl'  1^  Sttt'liiatvr,  ilit<  l>reier  und  dio  üemetode  0. 
kmifrii  tli>r  S<th*>lUMt(rudvnvb*A  in  Ü  »inen  J^lirciutiiis.  PO.  S.  —  ISUX 
AitfttH  K«llvr  «11  a  iixvtattft  MKlud  Kerber  daaelbsi  eilten  Jahreadot- 
m  1.  -  l«lML  MWkMt  Wffillw  m  IQithbfifB  (Kildibtirg),  Bürget  m 
U ,  MVl  Mull  Kmi««Uk  m  U  100  a  PO.  S.  -  Ifiäd.  Geoii!  Bodttf 
w«  hvkI  au  ^Mmmb  (SolnM«i>  vtcfcMft  Mtob  Hund  van  Litudeitadi, 
4m  ktocMfl.  Su  Mi  Vofi  m  BiMtatM.  eteaa  JabiWEiu.  PO.  S.  - ; 
im.  AMM  DMck  a  a  iMfcMft  ^M  Ruf  duelb«  oinea  JahnHi» 
PO.  8.  —  11B1-  OaMta  4«  SdMMMfc«4e  d»  Anton  Dosch  (s.  o.)  u 


n   Siift«ag»K 
IKl.    Tfffaaeat    der    Bkrten    W«fiir. 

M  a  JkMMi  «tan  MüKT  K< 

Wik  BhuNn    riff» ailil    4n- 

Mri  QutM.    r.  -  1^W.   Ov  SttMAhir,  « 

VniulM'  Nmf  9IB>N  vva  i^B  UMMaM 
■dtkA  akfMntM  mm  tmim  Jaktttfr  Ar  fc 
F.  -  17»s  Dir  Obmk  M^m  tum«  ta 
tclwa^wfliliiaiiiili    li     lill  lt.  P. 

X)U.  N»-  S.  Id«  t. 


P.  —  1617.  Frau  BiUril 
der  SebastiaDsbnidencbift 
P.  —  1^6.  Hia- 
1  B*U9  nehat  Uof 
•  Stvier  und  die  Getnwlf 
A.  Daikkni  om  16  H.  Ziot 
r  ka  da»  SebastiA^st)ro(l(^ 
Ant  und  fiiMhr. 
rüe  Ehefrau  ver- 


■  Arcl 


Atxhivmlieu  aus  Orten  des  Ataubturka  Stodculi. 


m4l 


nX-  Bischon.  BestHiicDDgen  und  EnlscheiduosiüL- 

1631.    Biiebof  Jtkob  (Fugger)  von  KonitAiut  besUtigt  die  ^^«butitna- 

■dffichaft-  P.  —  1<M.  Pit«r  Rotteobächler,  Prior  und  Provinzbl  des 

ha%u«nless.  bcsuujgt  die  RoecukmisbruaenchaA.  P.  —  1759.  Bbchnf 

|Bd  Kwdiiutl  de  Bodt   c^Aan  rin«  VwordouDg  wefren  des  EUstler^h«!! 

Pap. 

IT.  Abltsse. 
1770;  68.   Ablfl«e  der  Pipct«  Ciemeas  XIV.  und  Pitu  Tl. 

V,  Zinsltflchrr. 
0.  J.    Der   Sebsstiansbrndencliaft    xu  O.  jihrltcheg  Einkommen   m 
I-  und  Bodenänsen.    P. 

Tl.  Kirchcnbacber. 
1611  ff,    KirritenbUcber. 

Notiz. 

INe  GenehideQ  GandhoUen,  Hausen  an  der  Aach,  Hemme  ab  oren.  la- 
^  Sddenen  nnd  Weiler,  sowie  die  (kathol.)  Pfarreiea  Arien,  Bohrin- 
Frtedingeo  und  Hemmenhofen  besiuen  k^ine  Air-hi*aliea. 


IV. 

ArcliiTnlieii  ans  Orten  (les  Amtsbezirks 
I  Stockach  *), 

laBkhnet  von  dem  ehemal.  Pfleger  der  bad.  histor.  Kommiatioa 
^^^L  P&rrer  K&rl  äecger  ia  Kaitbaalach. 

^^^^^  U  Bodman. 

V  A.  Gemeinde. 

15I&.  9S.    1T27.   57.  B4.    ürbarien.  —  1762  Mai  23.   Schreiben   des 
KiHinib  Ton  Rodt.  Bischof  von  Konstanz,  den  Frühfr^tag  betr. 

6.  (Kathol.)  Pfarr«). 

1612  ff.    Kirchenbuch«.  —   IW8.  80.    Zinaverechrcihnngen  der  Si. 

r»-K»pl»neipfrßnde.  —  1665  u.  1704.  Den  driH*n  ttrden  betr.  — 
Waebs.  und  Wrinjänwliurh.  —  166S.  Alilaasbrief  von  Clemen»  K. 
—  m4u  Cooienaua  ordinarii  imtilucndi  confralcmitat^m  S.  Rösarll.  — 
Ittl.  Teimabrief  des  Michael  Knecht.  —  1692.  Errichlunff  der  Ülberg- 
taglwai.  —  1698.  Ablassbrief  TOn  lonoctmz  XII.  für  Mit^li«der  der  Bru* 
talätaft  SÜ.  SebMtjaü.  —  0.  J.  Zinaregiater. 


Tgl.  Hia  15,  j'ff. 


] 


m42  Öeeger. 

C.  Hsrrschtft  Bodnun. 

1234.  1336;  48;  80.  1426;  43.  Eaaf-,  Tauscli-  und  Umscbreibiuigs- 
urkaaden.  PO.  S.  —  1345  Apr.  16  Avignon.  Gemena  VI.  Bulla  sup« 
applicatione  eccleeiae  paroch.  in  B.  PO.  S.  —  1512.  Urkunde,  die  Über- 
lassong  der  Ernennung  eines  Pfarrrikars  zu  B,  Tonseiten  des  Biscbofi 
betr.    PO.  S. 

2.  Eigeltingen. 
i.  Gemeinde. 
1590  {?).  Extractua  über  Schlosa  und  Dorf  E.  im  Hegau  von  Hans 
Werner  von  Raitenau  zu  Langenstein.  ~  1619.  Die  Herren  v.  Raitenu 
xa  Langenstein  atiften  vier  Quatembermessen.  —  1629  ff.  Erneaernng  im 
Bannes  von  E.  —  1670—80.  1753  ff.  Gemeinderechnongen.  —  1686  Jaa  13. 
Vergleich  zwischen  der  Herrschaft  Langenstein  und  den  Gemeinden  £, 
Orsingen  und  Volkertshausen,  betr.  die  Fuhr-  und  Handfronen  ma 
SchloBB  Langenstein.  —  1690.  Interrogatoria  der  Beicbsritterschafl  in 
Hegau  über  die  „Ritter-Orte".  —  1691  u.  1743.  „Steuerfiiaa"  der  Reidu- 
ritterschaft  im  Hegau  und  Madach.  —  1743  Aug.  18.  Beschreibung  der 
„Völler"  durch  den  Vogt  Joseph  Mayr.  —  1743.  lAger-  and  Grundboch 
von  E  —  1758.    ürbarium  über  E. 

B.  (Kathol.)  Ffarret. 

1418.  Stiftung  der  Kaplanei  Nenziugen.  Abschr.  —  0-  J.  EinkonuneB 
der  Kaplanei  Nenzingen.  —  1466  Okt  28.  Extractus  incorporationia  et 
unionis  parochiae  EigeltingeDBia  cum  monasterio  Augiae  majoris.  —  14BI 
Aug  4.  Vertrag  zw.  dem  Pfarrer  zu  E  und  der  Gemeinde  Xeniingoi, 
den  Gottesdienst  betr.  Abschr.  —  1517,  61.  1670.    Urbarien  der  P&rreiB. 

—  1564.  Das  von  dem  Junker  Pangratz  von  Stoffeln  in  der  Kirche  sn  £■ 
gehaute  Gewölbe  betr.  —  1565.  Erneuerung  der  den  Heiligen  zu  E.  ftl- 
ligen  Zinsen.  —  1566.  Urbar  des  hl.  Mauritius.  —  1650  ff.  Kirchenbücher. 

—  1653.  Rosenkranzbruderschaftsbuch.  —  1654  Sept.  7.  Sententia  inter- 
locntoria  in  causa  sequestrationis  decimarum  Eigeltingensium  contra  Ka>- 
zingen.  —  1655  Juni  17.  Cession  einer  Schuld  des  Hans  und  Simon  Martin 
von  E.  zur  Stuben'schen  Stiftung.  —  1665  Aug.  22.  Laurentius  WieÄ, 
vicariuB  chori  und  custos  metropolitanae  ecclesiae  SalisbnrgensiB,  stiftet 
der  Pfarrkirche  zu  E.  eine  Monstranz.  —  1657  März  26.  Sibilla  von  Stu- 
ben, Hans  Aadreas  ond  Johannes  von  Stuben  stiften  einen  Jahrtag  nir 
Heiligenfebrik  E.  (Dazu  eine  notarielle  Bestätigung  dieser  Stiftung.)  - 
0.  J.  Verzeichnis  der  Mitglieder  der  Familie  v.  Stuben.  —  1658  Juli  5. 
Stiftung  eines  Jahrtages.  —  1659.  Laurentius  Wiest  scheukt  dem  Gottes- 
haus zu  E.  400  fl.  Abschrift  der  Schenknngsurkande.  (Dazu  verBchiedeoe 
Schreiben.)  —  1669. 1726.  Die  Einkünfte  der  P&rrei  betr.  —  1670  Sept.  3. 
Piarrvikar  Joh.  Ulr.  Trippel  schreibt  dem  Bischof  Franz  Johann  zu  Kos- 
stanz wegen  des  Pfarrhofra  zu  E.  —  1670  Nov.  29  Reicbenau.  SchreibeD 
des  bischöfl.  Eonstanz'schen  Obersmtes  au  die  gräfi.  Raithenau'sche  01>t^ 
vogtei,  den  Fftrrhof  zu  E.  betr.  —  1671  M&rz  5.  Den  Bau  des  Pfin- 
hofes  betr.  —  1671  Sept  22.  Kaufkontrakt  über  das  Bach'sche  HaiA 
das  zu  einem  F&rrhof  hergerichtet  werden  soll.  —  1672  Jan.  10.  Tt^ 
morial   für  Lorentz  Dietrich  auf  der  lieichenau,   den  Kanfschillingsres* 


Arcbiralivn  kus  Orten  des  AtnUl>eztrkH  Stockult.  ||,43 

den  Pfurhof  in  R.    betr.  —  1673  Min:  1(>     Att^statioB  i)c9  Ober- 

ngtM  Joliuiu  Zimmcruaon  xu  Ijiugmiilein,  das  l'fikrrlisuH  in  E   h*>tr.  — 

W3  MAn  17.    ^cilreibeIl  ans  dtr  Uetchrnau  aa  den  Ileiliireniifleiirer  za 

^ie  Raiifikation  defi  ETentn&HfaiifhricfH  beer,  —  it;9l  Sept.  12.   Me- 

det  KapJuu  LeonhArd  Mej:««  in  Nenxiite«!]   »n  den  OfÜsiaJ  ia 

den  KlemzphnLen  in  Nenzingen  helr  —  16dl  Sept  35.    Kinnn 

Zehnten    in    Nenxing^n    hHr.  —  IfiDl  Ükl.  2.    Vorladung   ics 

plans  Megea  in  Nenzioyen  ror  dat  Offlici»Ut  Kongtenit.  —  IftWS     Graf 

GoidoMd  za  Webberg  vcrknaft  das  atlc  ITarrliaiis  siti  K.  iler  ilortigc-n 

G«i«tind*  and  Kirchenpftenc  zn  einem  SohulljÄiis.  —  1711  Apr.  ^9.  Vcr- 

^hch  rvischen  der  Ifarrei  E.  tind  Andreas  Maiiliin  ober  da»  der  Cfiirrfi 

mljcfajilUDe  Girtlein.  —  1711  Aug.  6.    Aoazug  aus  dem  Sevlbuch  dea 

UMMnititu  m  K,  Stiftungen  nnd  Jabrtag«  betr.  —  1717— I7&ä.    An- 

Kkafcng   der  Kirchenftlocken    betr.   —  1721    Dex.  12.    Den    Ora»»-    und 

nti&zelint^n  xu  Bnuneoberg  betr.  —  1721—29.    Bexugn'^ter  der  Pfarrei 

E.  —  17*1  Sept    I».    St-hreihen   äor  Begiemng  in  Innshnick  an  den  Bi- 

ickif  toa  Konslaiu.  das  KapljUi«ibpne&i:itiTn  ta  \eiiu»|{en  betr.  —  173Ü 

üo«.  H.   Aoszog  ans  dem  Protokoll  de»  geisil  lUteb,  die  oblii^tidnes  dos 

fhiim  TOD  K.  in  dex  Filiallcirchn  nn  Xenzingen  betr.  —  1780  Nov.  IC. 

Sdueibeo  de«  Pfcrrera  N.  in  K,  an  Fr.  Ant.  Hielmh,  de«  Novaliehnten 

ia  P&nrei   E.  betr.    —    17S1   Juli  4.     Leopold    Jotef   Maria  lluoter. 

Dr.  tbeoL  Kiptan  in  Xenzinfiien,  srhreiht  dem  Otieramt  Nellenbiirg  nber 

[_ft Errichtung  einer  Pfarrei  zn  Nenringen.  —   I73i  No»,  16.    Kmeueriing 

^kl  Zehnten  zn  Nenzingen-  —  1743  Ang.  IG  RadoIttL-ll.    Scbreiheu  der 

Spulet  der  KeJrlianlterBf^haft  iu  Hegau,   die  Kirchen-,    I>farr>.  Mesner. 

mti  ScbuIgAter  zvt  E.  betr.  —  1717.    Den  Jahrtag  fttr  llana  Kestle  xn  K. 

^tr.  —  n-l.'^.  Zimbnch  der  Pftrrei  E.  —  17W;  S!.    Decrtjta  epU*!.  Conat 

■  caosa  rq^arandanini  ncdiutn  parocbialium  in  K.  —  I7W.    Infitrnkiion 

Orden  P&rrer  in  E.  —  1750;  mt;  9B.  PfarrhauK-  und  KiTchenlwiihkten. 

—  ITSft — «6;  1748;  78.    AnniTcrearia  relebrandii  in  jianR-faiiJi  etilveia  E. 

—  0.  J.  SecJbnch  der  l'üirrL'i  K.  —  1 763  Sept.  24.  Estrmctus  actorum 
|ltKhi«lium  Eigeltensinm,  Domberg  betr.,  wegen  der  Ifarrgcrechtigkeit 
tod  der  jftkri.  10  0.  —  \76&.  Eine  RuralesttTtung  eu  E.  betr.  —  1769. 
BrOigeiq^terbeschrieb.  —  I7r>.>S  Mfirz  1(>  Srhreiben  de«  Pfarrvllcars  Forner 
bE.  ao  den  Patroa  der  Phrrei,  die  Pfarrgrbliid«  betr  —  ITi}^  Dez.  17. 
KeScUleblmig  (Ilt  Streitigkeiten  zwixcheu  der  Hciljg^npflegt^rliäft  E.  und 
ivGeBeinde  E.  üher  ein  von  lettteiwr  aufgenommene»  Kflpilal  betr.  -- 
17»;  96;  67,  Die  10  fl.  betr.,  wclrbe  die  Pfnrrfi  E,  aov  dem  Reich»- 
(Dtlcahana  Salem  statt  der  flir  gebührenden  Kleinxelmten  erbalten  bat, 

—  i;e7  Febr.  17.  Fr.  XftTCr  AngUBtin  l'feifl'er,  Kurat  in  Neoringen.  «teilt 
OMta  Kerera  aiia  Ober  den  von  dem  Plärrer  xu  K.  aiiagemititeu  Kb'iu- 
Mkoten.  —  1769  Mai  15.  Bencdictio  ecclesiac  i.  c.  crucis  ccclesiac  durch 
du  Pfiurer  Fraiut  Xaver  Förster  in  E.  —  1770  Mai  Ifl.  Supplik  der 
BtcienpHeg^cbarc  K  au  deu  (.trafen  J««eph  von  WeHberg  um  Nacbia»» 
äei  auf  dem  Ktrcbptatz  ruhenden  f^rundsinses.  —  I70fi  Juli  14.  Hiachof 
Kufniliand«  (.'bristophoma  von  KonHtanx  bewilligt  die  Mittel  xor  He- 
MBntion  des  oberen  Teile«  des  Turmes  und  zur  KmeaeruiiK  de«  Darbe» 
d«  Eirche   in  E.  —  1807  Febr.  7.    Fasaion   der  rfarrei    K  durch   die 


] 


taii 


Scoger. 


EmucI«!  Langcnstein.  —  0.  3,  SpeuBIcation  il«r  atitder  Scbuemochtf'Kl 
BcliBiuuog  ilelieodca  Schuldeo-  -  0.  i.  SpezUUcttion  Ober  die 
de«  M«aers  in  E.  —  0.  J.   Die  R^uienmit  ilca  f&iTfaofea  xu  E. 

—  0.  J.  JahrtAgisUftuaig.  —  0.  J.  Akten,  betr.  die  I'utontion  ia  Xl 

3.  Espasingen. 

L  Gemelad«. 

1704  ff.    BesgliltingHverbiltDJsse  des  Lebrcrs  betr.  —  ITltö  Apr.  I&] 
Sclireiben  des  Spitalamta  Koustans,  Zimauchlssa  an  die  GemeiwVea  Ba4^ 
man,  K.  aod  Wahln-ies  betr.  —  1762  ff.  Ausbrach  rou  Scuclien  betr. 
1774  Okt  24.    rnterhaltong   der  G«meindebniiinen   betr.  —  177J.    Top 
ecLriften  bezUt^I.  der  WeinlvHV.  —  17S2ff.  Bestinuuungen  über  Viehvtii)&J 

—  1799  Apr.  ].  ScbuldacheLa  der  Gemeinde  über  lOOO  6.,  «Dpfitogei 
Anutatda  Hotia  in  SteiuliogeD.  —  l.SOO  Not.  II.  Aiuucug  »m  d«an 
dnger  Abrechnnngabucb.  —  1800.  AbrecJmang  zwisciien  Huu  36rg 
Ton  K.  nod  der  Gemeinde  E.  —  181)1  Nnv.  16.  ExelratioDaandrohaBg 
Bi-iten  der  K.  E.  Knuzlei  im  Uegtiu  gegen  die  nocb  im  Rückst«nde 
tendptt  IMttergtineinden.  —  ISOl.    AoÜDftlime  Fremder  in  die  Get 
ond  ^^'cgzug  üL-r  OetDeiadakogehörigen  betr.  —  mn  ff.  Votbt&udig» 
reciuniiK  mit  jedem  Bärgor.  —  1802  De*.  30.    SLftning  de«  Oottetdiec 
betr.  —  1^02  ff.  Anstellung  der  Markensetxcr  betr.  —  1608  Jui.  13. 
tuDg  des  Fabril(pfl4->gcrs  Uox  in  Konstans  Aber  150  fl  —  O.  }.  Urk 

—  0.  J.  Amsgabvbnch.  —  0.  J.  Die  Terlqping  der  8000  fl.  Haoptgut, 
B&n  den  Erben  des  SchulthciaBen  Jfiig  Mux  zu  Kousun«   eii   abb 
Khuldig  Ut 

B.  (KatbDl.)  Prur«l. 
1402  Ittendorf.    Kaufbrief  bbor  den  Qross  -  und  Eleiuzehnten  zu 
Abachr.  —  U95.    Stiftungsbrief  der  Kaplanei  l-I.  Abseilt.    (Das 
dieser  Urkunde  lefiudet  sich  iin  Archiv  des  Obentiflangsrab.)  —  119 
Pfarrbob;  betr.  Ab»clir.  —  l4dS>  IHe  Verpdicktangeo  de«  FrOhmauen 
E.    gegon   die    Ifarrhirclie  ru   Bodman   betr.    Abscbr.  —  149fi  u.  171 
Liefei-ung  tob  liola  und  Heu  an  die  f&rrei  K.  vouseiten  der  li* 
betr.  Abitchr.  —  1&28    Das  VerlialtnU  dei>  KaplauH  in  E.  znm 
Bodman;  die  Verpffichtuitgen  und  das  Einkommen  des   Kaplani 
A.b«chr.  —  1G13  Vex.  IR    M   Conradus  MurBini,  Pfarrer  in  Sippll 
decanus  cap   Stockach  schreibt  dem  GencralTiknr  von  Koiutane  aber 
Emetierung  der  Kirche  ond  des  Kirchhofs  in  E  —  lßl9  Okt.  25.  L"rl*hu 
S.  Nicvlai.  patrooi  in  £.  —  I6&7  ff.  Kirchenbilcher.  —  11160.    ätif 
brief  der  Pfiurei.    (Dasu  die  BeatAti^ngsurkunde  des  Biachoft 
bann  von  Konstanz  ans  dem  Jahre  1664.)  —  1600.  Abgabe  dMl 
Kelcbei  g«<gpn  Reven  von  Fraaeuberg  (wl)  an  die  Kirche  xu  E-  —  0.i 
Pbrrbnch,  enthaltend  1)  dio  Süftungsnrlnuule  derPfiurdE.  mit  dem 
tum:  ,lU4iO  Sept.  13";  3)  ein«o  Anaug  ans  den  TMtanant  dos  Fi 
Jobann  Josepli  von  Bodman  Honen  betr.,  die  tu  dem  PfrOa^ 
gestifbei  Rind  mit  dorn  Datum  :  „1730  Dez.  1".  -  16U9  ff-  Ami^ 
P.—  I(j97.  Kirchengut  betr.  —  1CÖ7.  Redinoogen  der  Handwerker,  wrfe 
u  der  Kirch«  su  E.  genrbeit«!  haben.  —  lOSdff.    Kirchtabauaklen. 


ArAInllcn  u»  Onen  das  Amtsbezirln  Stockacfa. 


m45 


'.  36.  AbiocIiDinig  mit  dem  Sdirdnenndster  Jobaones  Walter 
te  AlUre.  Abachr.  —  1710  Apr.  1.  Vertrag  mit  MoiHlcr  Jo- 
bell  ahti  Mal«r-  und  F«s«arbeit  in  der  Kirche  zu  E.  —  1717 
!  Stratlgk«i(«o  zviacheo  dem  Spital  n  Oberlineeii  und  der  0«- 
E.  Ober  einen  Weinzcliulon  lutr.  —  172a  Früchte  uciil  Wein 
1738C  0«blln.'cliaan£es.  -•  17SU  Des.  1.  Ausiug  aiu  dem  T<^ta- 
I  Frdbfimi  Johann  Joseph  von  Bo<itDan,  Jafarta^ttftungeu  zur 
•ünde  hl  E.  betr.  —  1731.  Annotationca  ad  infonnandiim  bene- 
ia  E. ,  a  parocho-corato  Manz.  —  1735  Sept.  3  Clemen»  Xn. 
du  altarfl  priTÜe^tam  fdr  einen  vom  Oriliuariat  zu  büzeichneu- 
'.  —  1786  Febr.  7.  Clcmeßa  XII  beTiIligt  einen  Ablass  auf  das 
-  1T4I  Dm  Einkommen  der  Ffarrei  K.  betr.  —  1744  So»,  9. 
XIV.  1>e»illigt  einen  Ablaaa  nur  du  NikolaifcEl  —  1744  Not.  16. 
bewillig  ein  alurt-  pritilegitttiim  ftlr  den  Muttcrgottesaltar.  — 
:.  M-  Benedikt  XIV.  genehai^t  die  SchutzenRelbniderBcbaft  -~ 
u  14.  Dervelbc  ^ebi  der  fen.  Brtidenr.h»fl  das  nltare  privilogta- 
174^  Umdenchafltibacb  der  Scliutxenj;;^n>ru>Iendiaft.  —  174U. 
\gtrit*  betr.  —  1756  Nov  23.  Teelinonitim  aitaris  noviter  erecti 
parochiali  E  —  1767.  KirchendieiLsle  betr.  —  17G1  ff.  Freiidcn- 
««fcierlicWieiieu  betr.  —  I7G3— 1739.  Krieps«hen  betr.  —  I7r>ö. 
—  1769  AuK-  14  Radoltell-  Die  KaUtstrierani;  Av»  Ttinr- 
tea  in  E.  betr.  —  17Ad  Aug.  2ii.  Spcüifikalion  der  dem 
I,  Acm  l*&rrer,  der  Bruderst-baft  und  dem  Mesner  zu  G.  itistAa- 
e. —  1777  ff.  Revi»i<>nebi>iiivTkuiigen .  -  1778  ff.  Kircben- 
—  17eS  Okt  2.  Inrenurium  über  die  von  dem  Pfarrer 
den  neOigenpflegem  tUKCstellten  8acbeD.  —  1783.  Die  Schule 
'.  —  I7B4  Sept  19.  Annivensrntmung  der  Agatha  Bacbio  zum 
—  1784  ff.  Du  Pfarrhaus  und  den  Pforrgftrtcn  zti  K.  betr. 
2S.  Herr  v.  Bodmao  schreibt  dtfni  GeDeralvikariAt  Kon- 
ErLauung  eine«  neuen  l^rrhola  io  £.  —  I7S&  Nov.  8. 
dm  bau  des  ftirrhauttcs  und  aber  die  BntachAdigung 
Bodman  Tonwiten  der  Kircbeufabrik.  —  1785  Not.  19. 
(lea  PfarrhauEM  in  E.  Iwtr.  —  1785;  66.  Den  Pfarrhiuiabau 
Mai  0.  riie  Abhaltung  de«  Ootteadlenites  betr.  —  17i4ti 
!vet  Proteate  de«  Pfarren  \.  in  E.  gegen  die  Abh&ugigkeit  des 
E.  Ton  den  Herren  >a  BodiBan.  —  1786.  Akkord  über  den 
flMUi.  -'  1787  Juli  23.  Brief,  die  ßaufUligkeit  des  Pforr- 
C  kür.  —  ITfi)  ff.  Die  Besetzung  utul  VerwAlliiug  der  Pfarrei 
—  1790  Apr.  :^0.  Schein  über  die  zu  einem  Jabrtag  zu  K.  ron 
Trmuvhien  SO  B.  -  1793  ff.  Opfer-  and  Jahrtagsrcch- 
1797— I8<K>.  Viiria.  —  1904.  Kine  Tumirtparfttor  betr.  — 
Pbrrffvbftwje  betr.  —  1806.  Schulrerordnung.  —  0.  J.  Ur- 
U.  Sidans  xn  £.  (.Aarhpstngen  na  iler  Ach"). 

4.  HeudM-r. 

Stmelad«. 
Je  Vifordnuug  gegen  Vogt,  ■Plkrrer  nnd  Schulmeister  —  1733. 
[  tktt  8ckopfkbai|nier  ans  dem  tleodorfer  Urbar.  ~  1749.    Fe»- 


m46  Seeger. 

Stellung  der  Oemeindeordnuag.  —  1808  fl.  KriegsleLBtungen  ins  Uagui: 
nach  Lörrach  betr.  —  1775.  Die  Benutzung  der  Gater  vom  Hard«eie 
betr. 

S.  MahlspQren  im  Hegau. 

1726.  ürbarium.  —  1738  Not.  2.  Verzeichnis  der  Abgaben  für  de 
Mesner.  —  1739.  Anlagebuch.  —  1769  Febr.  1.  Grenzbeschreibung  de 
früheren  Gemeindewaldes. 

6.  Mainwangen. 
(Katbot.)  Ffarrel- 
1663  ff.  KirchenbOcher.  —  0.  J.  Urbar  von  M.  —  0.  J.  Kirchcnfonäs- 
rechnungen.  —  0.  J.  Gemarknngsk&rte. 

7.  Rorgenwies. 
(Katbol.)  Pfarrei. 

1587  Juni  25.  Genehmigung  der  Bruderschaftastatuten  durch  dea 
Kardinal  Marcus  Sitticus,  Bischof  von  Konstanz.  —  1596  ff.  Bruderschafti- 
bQcber.  —  0.  J.  Ein  Buch  mit  folgendem  Inhalt:  a)  1598.  Terzäcluiii 
der  Schenkungen  an  die  Pfarrkirche  und  die  U-L.F.-Bruderscbaft  zu  B-: 
b)  1659—88.  Standesregister;  c)  1586.  Die  Wirkung  des  Wassers  VJjS 
in  R.;  d)  über  miraculonim;  e)  1700  Sept.  22.  Lehenbrief  Qber  denH« 
zu  R.;  f)  einen  Jahrtag  betr.;  g)  Verzeichnis  der  der  Kaplanet  B,  ii 
Eigeltingen  lUlligen  Zinse;  h)  Güterbeschreibung;  i)  Bericht  Qber  die  P» 
digt  des  Kapaztners  Marci  de  Aniano  aus  dem  Jahre  1661;  k)  UJJ'. 
Einkommen  zu  E.  betr.  ^  1609  ff.  Bruderschaftsrechnungen.  —  1667 
Rechnung  über  die  Einnahmen  und  Ausgaben  der  Pfarrei  B-  ~  1671 
— 1714.  Streit-  und  Vergleichsakten.  —  1676  ff.  Kirchenbücher.  —  167! 
Apr.  1.  Kaufbrief.  —  1683  Dez.  18.  Confirmatio  statutorum  confratoni 
tatis  in  R.  —  1694.  Pfarrpfründbuch  von  R.  —  1709.  Pfarr-Urbariaa 
—  1767  Mai  8.  Genehmigung  einer  Bruderschaftsprozession  durch  Kardi 
nal  de  Rodt,  Bischof  von  Konstanz.  —  0.  J.  Ein  Buch  mit  folgendes 
Inhalt:  a)  1778.  Anniversarbuch;  b)  die  Einkünfte  der  Pfarrei  betr.,  fie 
schrieb  der  Pfarrgüter.  —  1790  ff.  Verkündbücher. 

Notiz. 

Die  Gemeinden  Mainwangen,  Münchhöf,  Renthe  und  Rorgenwies,  sc 
vie  die  (kathol.)  Pfarreien  Heudorf  und  Hoppetenzell  besitzen  kein 
Arcbivallen. 


Archivalieii  auK  Orten  des  Amtsbezirks 
^  Uclicrlingen.') 

Ttneifhnct  too  dem  chenul.  Plief;er  tlcr  bad.  bütor.  Komtoinfaui 
l'&mr  Xatw  üdrj  in,  öwinceu. 


I.  Ahausen. 
fienftiad«. 

1709 — 1K>9.  ClironUc  der  ü«ni^iide  K.  In.  dieMr  ChroDik  nittd  fol- 
|nde  ürkondet]  Tenceiclmet:  1}  l!ä&  Knv.  11.  Eotscbeirlatig  der  StrüiCig- 
keüei  xwiachen  den  Hauern  eineneiu  und  den  Hiibtern  uud  SAIdnem 
almeitR  Ober  deo  Viefavcrkauf.  AUclir.;  'M  IttG^  Uai  8.  Abt  GeotK  vou 
fiihn  nad  BürgeniidsUir  und  Bat  der  Stadt  tHicrUngon  echlit-'Hi^ti  dtirrli 
In  (in.  AnÜeot«  die  Imuf^  xwiscbui  den  D&rfcm  A.  und  itenna- 
(Dfai  über  Trieb  ondTract;  3)  IfiTti  Aag.  33.  Aiiibms  Kanl,  Dflrger  zu 
tkrfiafen  ood  der  Zeh  Vo^  d«r  Uertbchatt  Iitcndorf,  crläsBL  einen 
Spnckbrief,  beir.  den  ttrittigen  Trieb  und  Tratl  der  beiden  Dörfer  A. 
ad  htCDdoif :  1)  1&93  Okt.  7.  Jotu-Inn  Hainii«!,  Oberatntrnaoii  zu  Oat- 
och.  JMckün  Fuüili,  HoAneiiter  ku  Slockach,  Gregor  Hau,  Zunflmeüiter 
te  Bau  und  Oswald  Hennan,  StadtAch reiber,  ßArger  sii  Übcrlini^u. 
liBchMB  im  Auftrag  des  Abu  Cluriiiltau  vou  Salem  und  dor  Keidutitudt 
tbniineen  die  Streitigkeiten  zwischen  den  Dörfern  A.  und  Graebeureu 
Aber  Vidiaustrieb,  Wun  und  WaiiI;  5)  1593  und  \&a.  den  Viebaiislneh 
in  Dorf  A  betr.;  C)  ICOäJao.  17.  Job.  Joachim  ß&ck,  Dr. jur,  Kanzlei- 
(tmlter  der  Reichä&tadi  PluTlingea ,  erliast  einen  Sprucbbrief  in  dem 
Streite  (iriacben  den  Gemoiuden  A.  und  Itteudorf  aber  Trieb  und  Tratl; 
7)  lfi3Ö  Nov.  II.  Jakob  Leib  und  Kaspar  Haften,  UorfaieiBler  £u  A.,  ver- 
bafen  dem  Bartli  Seit«  und  Jerg  Riitter  mi  A.  den  der  Genieinde  ge- 
btngen  Grund  und  Boden  in  der  WiiilefStrasse,  den  iiie  beirle  nberbauen; 
9i  1672  Sept.  0.  Der  Anunaii  und  die  Qenieinde  za  A.  und  der  Meier  zu 
Stäiüosireiler  vei^leirhen  sich  in  Betreff  dt«  atrittifien  Weidrechtä  im 
Tagtbefg,  Schönriedtwald  und  UutbH-iescn  oocb  dem  alten  Spntchbrief 
iQB  1Ü16  vor  dem  Herrn  Uennc  ZimmeriDanu,  dein  Kaiiiiulsr  des  Klo- 
atn  Eiusiedlen  und  dem  Statthalter  in  der  Ilemcboft  Ittendorf;  0)  1684 
Det  25,  Jakob  ilrülter  zu  A.  verkauft  der  Gemeinde  A.  einen  ewigen, 
ilüingvn  Zina  von  seinem  Haus  und  Hof  xu  A.;  10)  1721  M&ra  8.  ScKIdw 
Itleoibri  Vor  dem  furstl.  Konstanz'sclten  Hofkammermt  uud  AiDtitTer> 
aiher  der  Uerrscbalt  [ttendorf  Bchlic^sen  der  IJndaii'scIic  Kehlmayer 
imfh  Steflan  und  die  Aliauter  I>c>rfplleK(.'r  Anton  Klnuliu  und  Andrnu 
EUn^  lu  Namen  der  Gemeinde  einen  Vcni-a^,  wonach  der  Gemeinde 


1 


')VgL  Mitt.  No.  6,  »liff;  8,  7öff.;   9.  31  ff.;    W,  97 ff,;    13,  22ff.; 


[i48 


Ddry. 


eiD  Grandzins  von  10  Kr.  4  UJr,  Tom  Stift  liiuliut  crluMD  wird,  w« 
dieselbe  auf  da<  Wfidrecbl  «uf  einer  gea.  Wi«ee  wräclitut.  —  I7&7C; 
GeiBeindeKchniiagen. 

2.  Ittendorf. 

A.  ecmeiid*. 

14M  Okt.  1.  Di«  Gebtirschaft  des  Dorfes  1.  (Ycttfudorr)  lüriritit  lliei 
Vischer  von  Fischbach   udi]  Bartboloml  MAsalin   voa  Utwia    ' 

Erben  den  Hof  und  das  Gut  zu  den  Velben  zu  eiuem  ewigen  >1 ~ 

PO.  —  l&ÜS  NöT.  19.    tlQrgennDister  und  Kut  der  Stadt  i'lbcrUngra  (st- 
scbeiden   einen  Streit   wegen   des  Weidrerhl«  zwischen  ihrem  ''    ' 
und  ^weseuem  Vogt  Cluästoph  Betx,  Jotitigem  iCrblulicnträgor  d 
and  des  Uus  Scfamid  H6«    und  ihrem    Bnrsmoicr  Hitrlholmk 
eiaenäta  and  der  Gemeinde  [.  (YUendorf )  andenetts.  PO.  —  l  TmO  Ai 
AmVroBitu  Kaut,  Borger  zu  Überlliifco,  derzeit  Vogt  dar  He 
als  Obnuuin,  Martin  Krumb,  Amman,   Micbel  Berx,  KchreiWr 
Steffelio  und  Veit  Spieclcr,   alle  vier  zu  Hagenau  KSehaft,    ni- 
leute,  Btellen  oineti  äprucbbricf  ans  in  Bfitreff  des  Triebs  nod    l  j 
HAUeni  am  Hastoeb.     PO.         IGOO  Juni  ü.    Onophrins   St<mb«t! 
fiOlsDr  and  de«  Kau  ku  Überlingen,  ab  Obmann,  und  Jnkob  Ud| 
oTg  Heuer  und  Midac)  Kjievht,   alle   drei  t'berUagi»chti   Amtleai 
Hcrrachaft  I.  xn  Hngenau,  Immenstaad  und  KippcnliMMHi,  und  Huif 
m  ImmeustAad,  nl»  Schitdnictiter,  entai-beiden  einca  Str«lt  zwiitrht 
Gemeinden  I.  und  Beuthc  aber  Trieb  und  Tmu.    l'O.  —  I6U.1  -laD.  tu.\ 
Johaan  Joarbim  lUgck,  Dr.  jtir,  Kanzleiverwalter  der  R«lc.liati ' 
tiogen,  aU  Obmann,  und  Jnkob  Uagor,  Ammaon  icu  Hagvnaii 
Knccbi.    Ammntui  sa  KippeuhiuiäGn ,  Jerg  llitmcr,  rbcrlinfiaclurj 
mann  xn  Immenataad,  und  Hiemnyrou«  Weihet,  Oerichtst'hreiWr 
oau,  als  Uolerb&ndler  oucl  Schiedsleute  eatscheideu  ciaeu  Streit  ci 
den  bilden  Gemeinden  Abausen  nnd  I.  wefcn  Trieb  and  Tratt. 
IGSti  Mai  SC.     Thoinaa  Kadili   xm  I.    vr^aiift   di-u    DArfpdf^eni 
Bebam  und  Jakob  KInbeJin  ebiea  gien.  jflbrlichen  /Ina  tou  eini-r 
nalidwiese  im  Dorfwtier.     PO.  —  16S7  Febr.  2.    Manm  Kabhole  «i 
verkauft  d«m  Gotteshaus  Uäclji  einen  gen.  Zins  von  wiaer  hehniL^un^ 
Oberdorf.     l'O.  —  ICM  Mai  9.    ÜomiDikos  Rid,  KonT«Dtoftl  d-^  »-i  -" 
Einsieileln  uud  Statthalter  ta  I.  und  Junker  Johann  Ludwig  von  : 
Vogt  SU  1,   verkaiifen  mit  Bewlllii^imi:  ihres  Abtea  Placidu 
dein   au   Tet»chieileiM>  Bürger  zu  L  Qäter  im  Öiich  fegen 
Stfiineobacfa,  im  Öach  gegen  Uundvreiler  imd  im  Ttecb  gagf^r' 
gelegen-    PO.  —  1690  Dez.  '2ö.    Ilaas  Haweyssen   nnd    J< 
DorfpBoger,  and  sämtliche  Gemeiudeleule  eu  I   bearkuoden,   dan  tip 
Johaen  Albert  Scliiudellin  von  und  au  UDierreitnau  and  an  Karl  Ant 
FfeUter  von  .Mtiafaofen,  Domheiren  und  Kuitoreo  des  FlochaiifU  Kouitj 
400  fl.  iu  gangbarer  Keichsw&brung  schuldig  geworden  seien   und  it 
sprecbco  Jodes  Jahr  auf  Wcihnacbten  2ii  lt.  /.ias   in  die  Stadt  Kons» 
an  die  genannten  Päei{er  einitefem  zu  wollen'    PO.  —  1799.    Urbar 
Gemeiodo  I. 


Tafel  n 


2 


TÄ 


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*4 


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Markgraf  Leopold  Wilhelm 

von  W.  Vaillant 

^Karlsruhe) 


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^           Tatel  VI        1 

^ 

\(f^^^m^^^'^  '^ 

1 

1 

^^^^^              Markgraf  Hpnn.inn                                            ^H 
^^^^H                          (Kariwuhei                                                             ^H 

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Tafel  IX 


Tafel  XI 


TIo.  12 


Markgräfin  Maria  Kmnziska 
von  M    Merian  d.  .'. 
^tCurlsnihe) 


f .  ■■ ,  '" 


i/MTv»5nrY    ' 


ZeitSi^hrift 


JUN  05  1981 


mr  <l»p 


Geschichte  das  Uberrlioms 


beniu»i;i>KplNni 


\on  ilvr 


ßadifichen  hutoiisclieit  Kommission. 


Nouo  Folffe,    Hund  IX.    Holt  9. 
■U  *l>r  Talela. 


'  t    i 


Karliruhe. 
J.    r.ir  li'fcl'l's    Vcriat,'. 


reirriiuttr 


Inhalt. 

aoHu»,  ihr  Bach  oaJ  ihn  Zeicbra,  nn  Da- 

kta  i  llfSim  iu  ntiA'iiiDK  (ila/u  Tafel  \U— XlVi  ...  I9S 
Znt  rtfoi  i       '  '  ""   l'f'mi  iiml  .I<  ii   Annale^  .Meltnw«. 

roat'r  BirnbardiokSlasoB  toFiviliiirri  I;r.      '■£!& 

D—Illlll   tmUtrtiCr  hur>lin  uitil   Kliraliiinr»   )■■   llAn.  VOD  AKkjf 

atnlilar  l'r.  PrMrlcb  in  WMCh  In  KnrUrahit  .....  331 
Aus  dffn  rifüffruhai-liiT  KlMiirleltcn.  (1'roiocolliim  Gmiftcnbieens«) 

(Svhlaat,  «on  l'raepMnr  ]tr.  rrttl  B»iBitart«o  in  FrcilNtrR  i.  B.  340 
B^chlr  Btx)  Ofiiff  ilcr  I>otii|int|i<-tfn  lon  I<i<>Ti>inn7.  in  <'4lnur  arul 

0ageiECa>l,  rnit  SuillArdutar  tir.  iBSea  Wiltfanr  in  (^Inur      200 

IDJD  llsuthJlti||ki-i[    «Irr  rhrmulig>'n   l'ntnuti'tratm-T-AStti  Allvr- 
b«i]i|[iti  ftiü'  drm  Scli«arx«iiM,  roii  Arrliilekt  Fr*U  Jtkob 
Btlinitl  la  Kubrul«  <üMa  't*M  \V| 271 
Ott»  Draafcl»,  noi  b  h4miii  I^Im«  iuhI  Itttrmmchm  Wirken  gc 
ftckndnt  Ton  AnMuu-  t.  D.  f.  T.  I.  Rtlb  in  GtlwnMn   .     2im 
Mifcvllro: 
S£il  Xikolnui  ^oa  Itutriulo,  T«a  l>r.  iltKisdn  CirttlUtrt  In 
KarUrnbr »31 
|lailivlu>    tj'liiut>|irlti'lu'    uu(   A»  VfmU    vor  ik-in  Kohklkiucrr 
Kiin/il.  «un  l*rUst<lri7rnt  I>r.  Rfchar4  FMt«r  in  MuiK'htn      32S 
J.  ii.  Nrlik<«M-r«  nrkiilarkc.m-3|")t)ili-iir.   von  Tnil    Vr.  8etD- 
ikh  fUlk  ia  <trniil>ack SS6 
2«m  BAplwlUtrinbchui  rrltMutonhndi.  rno  l.'niv.- Prufpwir 
V            Pr.  I.  BruiUn  in  ätnufetnirr  .        ■ SB! 
TiiltralunioliiMi 3S6 
B«diK>i{'  <iv«ilitt'liuliilenitur  4h  JaliM^  IKKi,  xiiituninraf^MbrlH 
Too  Srailurekltur  Vi.  Pitir  llkvrt  >n  Kr-iHrg ^"09 
KBt(L>cntincoii,  von  Troiifwor  I>r.  Arthir  B6)itllnck  und  Arrbiv-  ^ 

ral  Itf.  K«rl  OkMr  i«i  KarUrubfl      ...  378 

B«rkbiifP>a| S8ö 

KittvHungeii  dar  bad.  h1atort*eh»n  KnmmlMlon  Ifo.  IS. 

V.  ArUiimhaa  bu«  (Irlon  tW»   Amlubf-iirk^    l' iM^rHnifnt,  rrr- 

ucklmv*  T«o  «Im  Iflfrrr  rtnrri*i  Xarer  Udij  m  (iwifn;.'n 

k'ScIiliuw) n4l) 

VI.  Ati'liitnlH'ti  ttiu  Ort«n  iIm  Ai»i>lifriri«  MdHIirim: 

A.  \nttlciawi  rnn   ilfm  th^m.   rftctfw    rram-r   Atbtrt 
Jollu  SIercrl mK2 

II    VtTzricliiM't    von    d«oi  rfloKi-r    Trof.    UbtTt  RllSi    in 

Unlllvirn tiiS6 

A'arltiitlili'D  ihmI  |U>r)i  tili|t»nil m&fl 

VII.  Vtm'ichiil»    ilrf    In   ilem  Fiiniflwiii»nl(iv    ik-r  Krriherren 

lti..,j(r  »»i-  [*nr>)iirK  'n  HäiIi-h  fniluilu-ni'n  Anlihaliiii. 

iiucrliTliKt  tun  I>r.  HitKt  UtaUrt  in  KarMnibr  .    .    mit 

VIU.  ATt-Iiliallrii    ait«    Orlt'ii    Jn    Amlkltntlrk«    TnUerL*.    Trr- 

«rirlmi^t    IUI!  lUin    Hicnal    l^i^CT  l'famrr    C'  IIIU|  In 

NuatncI ml  IG 

IX.  Ardutallrti  au»  Drtmi  ilo  Aralabttlrk«  1/lrrtcli,  v«r- 
11-ielini.t  «oa  dtn  I'flfff«-  Pn>r  finrs  FrMf.  Caltlt  in 
tArrach mWk 


Die 
^terliötte  zu  Konstanz»  ihr  Bnch  nnd  ihre  Zeichen. 

Von 

A.  Klemm. 


Anlääftlich  eines  Besuchs  in  Stras^burg  vor  zwei  Jahren 

bekam  idi  durch  die  Gut«  vom  Herrn  Oberbibliothekar  Dr.  Ba- 

nuk    eine  HandKchrift   der  Kais.  Univursilätä-    und    Landes- 

Ubliolbek  (L  als  111)  zur  Einsicht  und  eingehenden  Durchsicht, 

«riche  mit  dem  Zeichen  O  die  Üherschrifl  tra^:  I.  Ordnungou 

liietzcn-Brudcrschafe  zu  Sti-a^burp.    IL  Bestitiguug 

logen.    III.  Meister  und  Gesellen.    IV.  Zunt'tbuch  der 

■ü  zu  Con&tanz  I.  Th.  von  1555—1709.     Dazu  kam 

;;;chürig  eine  mit  Z  bezeichnete  Handschrift:  Zuuftbuch 

metzen  zu  Constauz  U.  'fh.  von  1711  —  1864.    Bei 

/.usebeu  ergab  sich,  dass  die  erste  Handsclirift  nicht 

«IVA    ein    zufälliges  Konglomerat   verschiedener   Bestandteile, 

ein  zuHammcu(,'cbüriges  Ganze«  bildet,  und  ilass  wir 

'^  >ietden  Handschriften  zusammen  zu  bezeichnen  haben  als 

.[■>■  Buch  der  Unterhütte  zu  Konstanz  von  1515—1864". 

-«leutaamen  Fand  mochte  ich  hier  weiteren  Kreisen 

..-,.    L.aii^riMüider  vorführen,   nachdem  ich  in  der  Alemannia 

XlX,  2  und  3  S.  177  ff.  das  Meisterverzeichnis  von  1515  ver- 

EBtJichl  und  ddbci  kurz  auf  das  mir  damals  nllciu  bekannte 

ftvdi  II  hingewiesen  habe. 


I.  Die  Unterhatte. 

Was  Rziha  In  seinen  Studien  über  Steinmetzzeiclien  (1883, 

14—16)  nicht  näher  feststellen  konnte,  das  Wesen  einer 

rbfltte,  wie  er  mit  GlUck  den  Namen  geächüpft  hat,  ist 

Jetzt    aus  einem  Naclitrag  zu  der  Stein metzordnuiig  von 

»W  durch  einen  Tajf  zu  Strassburg  vom  30.  September  1515 

.  t.  a**h.  4.  uunii,  V.  V.  IX.  L  13 


194  Klemm. 

ersichtlich,  der  in  einer  Handschrift  der  einstigen  Unte 
zu  Thann  im  Elsass  erhalten  ist  und  seiner  VerÖffentli 
durch  Dr.  Pfaff  in  Freiburg  i.  Br.  entgegensieht.  Hier 
es;  Jeder  Meister,  so  einen  beständigen  Bau  hat  in  Fti 
tüioern,  Landen,  Klöstern  oder  Stiften,  soll  sich  nach 
Weisung  unsres  Buchs  (der  Strassburger  Ordnung)  halte: 
daher  ein  Buch  unserer  Ordnung  haben  tuid  als  ein  ( 
in  seinem  Revier,  Zürkel  und  Gebiet  von  jedermänniglii 
halten  werden.  Später  wird  dann  angeführt:  Diese  sei 
Bücher  haben  sollen  under  der  Haupthütte  zu  Strassbu 
Wir  sehen  daraus:  Unterhütten  in  dem  Sinn,  wie 
ihn  bestimmen  wollte,  dass  zwischen  der  Haupthütte  in  S 
bürg  und  der  Unterhütte  noch  Oberhütten  oder  Haupt2 
gestanden  wären,  hat  es^)  nicht  gegeben.  Jede  Unte: 
stand  direkt  unter  der  Haupthütte  Strassburg.  Nur  n 
im  Lauf  der  Geschichte  vorkommen,  dass  einzelne  Unterl 
vermöge  ihrer  Bedeutung  andern  gegenüber  eine  bceinflu: 
Stellung  einnahmen,  je  nachdem,  wo  die  Verbindunj 
Strassburg  abgeschnitten  war,  ihnen  wie  die  Haupthütte  g 
überstanden.  Wir  ersehen  aber  weiter,  dass  man  ai 
feste  geographische  Einteilung  des  ganzen  Strassburger  Hi 
gaues  nach  den  Unterhütten  nicht  denken  darf,  dass  vie 
die  Zuteilung  der  einzelnen  Bauhütten  (Meister)  an  eini 
terhütte  jederzeit  wechseln  konnte,  wenn  in  einer  Stätte 
solchen  kein  „ständiger**  Bau  und  damit  keine  ständige 
hütte  mehr,  an  der  eine  grössere  Zahl  von  Gesellen 
einem  Meister  arbeiteten,  vorhanden  war,  wenn  also  z.  ] 
Eirchenbau,  der  viele  Geselten  zusammenführte,  vollende! 
Ebenso  war  natürlich  die  Zahl  der  Einzelhütten,  die  zu 
terhütte  gehörten,  eine  stets  fliessende,  und  es  ist  dt 
nur  im  allgemeinen  von  dem  Revier,  Zirkel,  Gebiet  ode 
Gegend  des  Meisters  der  Unterhütte  die  Rede.  Noch  i 
beachten,  dass  in  der  Urkunde  an  Stelle  des  uns  näher  li 
den  KoUektivbegrifFs:  Hütte,  immer  der  persönliche:  der 
ster,  gebraucht  ist,  dass  er  aber  allerdings  die  Ordnung 
seinen  Mithelfern,  Mitverwandten "  handhaben,  nötige 
„das  ganze  Handwerk  seiner  Gegend"  zusammenberufen 
das  ist  also  doch  eben  das,  was  wir  als  Unterhütte  bene 


<)  In  dem  eigectUchen  Str&ssburger  Gebiet- 


Die  dutnbölte  su  Konstant. 


195 


ixe   von    Meistern    und  Gesellen    einer  Gosiend    unter 
iden  MeislPF  des  Hnuptorts.     Bedingt  vrar  Aas  »tets 
le  der  UnterhütCe  auch  iludurch,  dass  teils  es-  freier 
Meistor?  war,  ob  er  sich  an  Strasburg  anscliliessen 
I-  (fiiif  Obriykeit  dies  verbieten  konnte. 
Aas   dem   Üiessenden  Chai-Hkler   der  Uoterliütten  erklärt 
'vcnti  1515  hei  der  ersten  Aufstellung  derselben  folgende 
.     .:    uufgezähH  sind:  1.  Konstanz,   2.  Base],   3.  Freiburg, 
i,  Thuim.   5.  Augsburg,   6.  Ulm,    7.  Worms,  8.  Frankfurt, 
rt.  10.  Heilbronn,  11.  Würzhurg.  lü.  Kadcn  (Tiailcn), 
..  .11  unserem  Konstanzer  Buch  an  zweiter  Stelle  Speier 
tit  ist  und  Worms  ausgelassen,  und  wenn  in  der  Stein- 
rdnuDg  Ton  1563  dann  22  Ort«  mit  HllttenbUchern  er- 
~ .    die  unter  Strassbuig  stehen  gölten  (Rztha  S.  15). 
.ibc  des  Meisters  an  der  Unlerhütte  ist  dahin  be- 
I*.:  Kr  soll  Macht  haben  diese  Ordnung  (in  dem  Buch) 
-  ndhahen ,   Gottesdienst  und   Bruderschaft    aufzurichten, 
rnterthanen  zu  strafen,  Bruder  aufzunehmen,  Misjihan- 
4tl  zu  rechtfertigen  und  wo  nötig  ein  ganz  Handwerk  zu- 
izubestellen,  doch  eines  jeden  Oberkeit  ihrer  Freiheit 
ichig. 
Der  hier  genannte  Gottesdienst  beütand  nach  der  Regens- 
tw^fr  Ordnung   von  14Ij9,   die  etienfalls  Dr.  Pfaff  aus  der 
Ihnwer  Handschrift  veröffentlichen   wird,   in   stehenden  Vi- 
\pkn  und  Seelmessen  «n  den  fUnf  Tagen  der  vier  Froufastcn 
fQ«atember)  und  des  Tags  der  vier  Oekröiiten  (8,  November), 
nr   auch    in  Strassburg   gefeiert  wurden  (HeideloEF.  Die 
i&lt«  des  MA.  S.  42).  und  sodann  in  Seelmesscn  hei  jedem 
dl   eines  der  Bruderschaft  Zugehörigen  im  Revier  der 
Itte,  «ieder  am  Ort  der  letzten-n  unter  Teilnahme  der 
iden  Brüder.     Von  der  Bruderschaft,  zu  der  solcher 
lienat  gehörte,  Verden  wir  unter  II.  noch  hören. 
Heistor   der  Unterhültt-   fühlte   auch   die  Kn^9e.    In 
hatte  jeder  Gesell,  namentlich  zur  Bestreituüg  der  Gottes- 
vochenllich  einen  Heller  zu  zahlen.    Waren  im  Ge- 
der  UntPrhUito  andere  Meister  mit  Gesellen,  so  bekamen 
Heister  vna   dem    „Obein"    ver^hJossene  Büchsen,  um 
Wodienheitritge  zu  sammeln  und  dann  jährlich  dem  01>em 
iDOg    abzulegen.      Der   UnterhUttenmeister   selbst   aber 
le   Mch   Eingang   aller   Bikhsen   und   Beiträge  jährlich 

13' 


;    j.'^.ir.tRi     rj;.:^^"  '-^     Sü    ~Q-    Jr   nui   iu<s  '3»s<::iid 


X.  Jto  iva  nr  xamK^mr  n^nnw^dss«. 


.»fj-r.  _j:      .i^    Juli    Liu:r    Jl-    O   T^E    riTi:ii';'.g  | 

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.:.<■  -:;.*-   -..."^.ir-nin:^  le?  ^Ti-iiirfi    mii  TpäiÄs  ui:ä.  Zeidi 

»'ti-   iirr.r    i:ir-¥.-n;Li^    -ttr?-  liim^Lin^suiinai.  jwier  TeiUa 

■.-.va.:.  i:,r>i:     r;;^:''-«-.    re   .naer:  "ritit^r-itriiartcr.  für 

•■ii'icnc  ,^*e:;/i'.i:.-     jr-rr   jLr-LJr-ttr    liil   rir   ;i:   >.e'en 
fii-i.'-ii:»-,      *-   -iii.iiij    c  -lii'i    liiiiu.    iKfl   zcsnixin^ea 

-.*!.■»  '.(.ivi  .■•.■.;r  lii.-.?.  ja  :ir;  TriinT-rsi  ■ 'riiii^it;::  wröh' 
-.iv'  a>-.,-.  />^.-'.v.-^s  ii:^--s,i:i:iX':ri  T^aritia  je^Tii  Tier  Plap] 
/!.!;.  ^^:.<\  ;,■.,:  ..i.:.-:..:;:  rr-i  j!;i;<.iir:".  I^r  Mfister  si 
i'^."  ,-v>.r.  fj-.ti-j»r.  ;iiv  i.L;i-Tii.r:J:-  iiii:.  ■rnL=:l:cä  ermah] 
V.!  .(\trT  /.„  «'X .'.:..  L±:.L  ic::! 'j-rlü'"«!  iiceci  Hdadwerk  getl 
'>Ath  K:.*.r.:.r.  >-  .•^::i-.,'§^^  Sta::ü2_:  =i:  jer  Reforma 
k'iht.t/:  'Ur.fi  tiiL'-.i..:.  'ii-r  E:iihei!:ii':h.ke:;  laf  ■lern  baadv 
ii/.i'.'-.'i  fj':U*n  ,'i,r  ladür':!!  aal' rechter  halten  werden,  das 
!*(i  li:iuilvt:Tki:if(:tt',::i:n  frei=taiiJ.  ob  =ie  auch  der  wesen 
I(jt.(i'ili:':l.(;n  |{rui|':rr.':hdft  beitroteo  wollten  oüer  nicht. 
liHl(<-ri  alKO  i\it:  Urudfifächaft  des  Handwerks,  von  der 
UiU'j-iUr.ln:  I;c:-itiifi(.;nn[:  1198  redet,  und  die  religiüse 
tif'licidi'n. 


Die  UnterkUtt«  su  Koasunz. 


I9T 


e«"ni  Kinbliclt  in  das  Buch  fiiuJen  wir,  dass  darin 
gc  iCeitful;ie  herrscht,  sondern  öftere  spätere  Ein- 
wena  eine  Ruiirik  aasgcfUllt  war,  an  fruberen  Orte», 
;fa  RAum  war,  eingeschallet  sind.  Buchen  wir  uns  eine 
cht  nach  der  Zeitrolge  und  lugtächcn  Ordnung  zu  schntfcn, 
ebt  KJdt  folgende»  Bild: 

A.  Das  Buch  O;  Von  1515—1710. 
Erste  Periode:  Von  1515— 1518(— 1554). 

ster  Bestand  einer  Unterhatte  in  Konstanz  von 

ae  (bexw.  1552—54). 

Die  Vorbedingung  ihrer  Konstituierung  bildet  das  Buch 
mit  der  am  Anfang  desselben  eingetragenen  Abschrift 
iwwhnrgcr  Sti;inmetzordnung   samt   ihrer  Bestätigung 

ien  Kaiser  und  der  Bestätigung  der  mit  ihr  verbundenen 

»cfaafl  durch  die  khchliche  Behörde  f.  1—23. 

£ioe    Vergieichung    tles  Textes   der   Stein nietzordnung 

idem  Wiedergaben  derselben  ergiebt,  duss  die  Grund- 
Textes  nicht  die  Itegensburger  Ordnung  von  1459, 
die  Stra^sburger  von  He*  ist,  wie  ja  ohnehin  anzu- 
var,  da^v  aber  in  <licscn  Text  die  ergänzenden  oder 

den   Bestimmungen  des  Strassburger  Steiuinelzenlages 

0.  September  1516  hineingearbeitet  sind.  Die  Artikel 
her  manchfacb  in  anderer  Ordnung  als  z.  B.  hei  Hcide- 
■ic  Einleitung  und  das  Verzeichnis  der  Meister  von 
I  ii^t  weggelassen;  dagegen  ist.  offenbar  zum  Zweck 
D  Nndiscblagens,    eine  Einteilung    in   46  Artikel    mit 

hriftlicbcr  Inhalt^ngabe  zu  jedem  beigefügt.  Ah  Ar- 
T  fulgt  dann:  Wie  bestetigung  disser  BruderschafTt  er- 
ist  zu  urlangen,  und  es  wird  berichtet,  dass  der  1495 

erkmcistcr  der  hohen  Stift  zu  Strassburg  eingeti-etene 
von  Landsimt  zunächst  H96  das  Vermögen  der  Bru- 
ift  Too  den  Bacbsenraeistcrn  erhoben  habe  (nicht  viel 
wei  Gulden)  und  dann  infolge  eines  Streits  im  Hand- 

1497  durch  den  Steinmetzentag  von  Basel  M9S  beauf- 

iranlen  sei,  einen  Auszug  aus  dem  Buch  nin't  Milleruug 
ArÜker  dem  Kaiser  zur  Bestätigung  der  Ordnung 
K(!en.  auch  wiche  mit  20  Gulden  Unkosten  erlangt  habe, 
sich  dann  also 


}  t  L~ — 1}  üe  äelEaiiiiCe  Besätigsag  der  Ordnong  dunt 
XiiätiT  VntTTninan  TnoL  i.  t^ktolwr  1496  (s.  Hodcloff  S.  5X 
bis  40  :  sMoim  ^ 

:    f,  lii).  II  -iie  atsnes  Wöbcbs  Msho'  nii^ends  pablizisl 
3«sciC!nmic  ier  Bniii»scbftft  laA  ikier  rdigifiBen  Seite,  nadi 
baa  ler  Ejisa  Üe  Saatai  bestätigt  habe,  mit  dem  Gott«  -, 
■inaisz  13.  iiHL  länf  obea  xoaimtea  Tagen  nnd  dem,  was 
ijetüichtais  -leF  Toten,  gesebehga  soll,  dnrch  den  Kaxdinil 
L^^Lcen  Rd^mimdns  im  Jaiir  1303,  Am  17.  Angost  zn  Si 
bar^.     It.  Päif  vipi  ifieselbe  aas  dem  Thanner 
veri.'i&iicädieiL ' 

i  Foizea  Iie  Ximen  der  auf  dem  Tag  za  StrassbnrK  vmt 
1513  uviseniieD  Miäster  imd  Gesellen  ans  dem  Gebiet  tel 
aara&sbaKW  Hiinemanes  t  22 — 23.  Z 

1'  Di«  Kooscicaierung  der  Konstanzer  Bruderschaft  selfcitZ 
wir  1  berichten  diirrh  Anxmbe  der  Xamen  der  Meister  and  Ge^ 
seüen.  «eiche  .ZinstAg  in  den  pfingstriren*  (Dienstag  nac^ 
Pdng?ten^    1316  in  die  Bmdefschaft  aaQgenommen  wardo^ 
f.  ::4.    Aas  der  Geschichte  derselben  erfahren  wir  aber  ii^ 
n'>cfa  a)  f.  91a.  einiges  über  das,  was  die  (ersten)  Brüder  b^ 
d^  Aufnahme  zu  zahlen  hatten  (dnen  Gulden  bis  vier  Golden" 
je  nach  der  Zeit,  die  sie  gedient  hatten);    b)  f.  91b.  einigt 
Aufnahmen  von  Brüdern   von  1517  und  1518  und  c)  wie  sb 
N'acbtras   dazu  f.  91b.  unten  Anftiahmen   von   Brüdern  1553 
und  1-J'>4-    (.Vielleicht  könnte  man  auch  die  zweite  Periode 
damit  beginnen  lassen.) 

Zweite  Periode:  Von  1555 — 1563. 
F.  26 — 36  erhalten  wir  Kunde  von  einem  neuen  Auf- 
schwung der  Unterhtttte,  der  offenbar  zusammenhängt 
(f.  26)  mit  dem  am  26.  Februar  1555  erfolgten  Übergang 
(„des  Handwerks")  ihrer  Leitung  von  M.  Peter  Hiltenbrand^ 
Bürger  zu  Lindau  und  Stattmeister  zu  Konstanz,  an  M.  Jakob 
Rosheim  von  Strassburg,  dazumal  auf  der  Hütten  (des  Mün- 
sters) Meister.  Es  wurde  da  im  Beisein  von  neun  Meistern 
und  sieben  Gesellen  „der  Artikelbrief  gebessert  auftgerichtt 
sampt  der  schencke".') 

')  Der  zum  GoBclIen  loagesprochene  LehrlinK  musate  sein  Zeiche» 
tcniihcnken  (Ilzilia  S.  27),  d.  h.  den  Aufnehmenden  einen  Schmaus  W- 
anstaltcn,  spittcr  dafür  bezahlen. 


Die  TJaterbutt«  zu  EoieiUns. 


1»9 


(.  Handwcrkssacben  betreffen  dahei: 
i)  Ein  Beschtuss  vom  10.  März  1555  (f  31),  der  den  le- 
Geselleo   (ausser  den  Kübel  wirten)  das  Arbeiten   nach 
ibeod  für  einen  Bau  verbietet. 
fb)  Die  Rechnung   für  eine  Versammlung  des  Handwerks 
Eonstanz  Allerheiligeo  1563  (f.  33)  und  Wr  die  fünf  Ver- 
desselben  auf  den  Steinmetztagen  in  Basel  und  in  Strass- 
1563  (f.  34  b.). 
c)  Angabe  der  Schiedsrichter  bei  Streitfällen  (f.  3fi). 
'd)  Festsetzung  der  Meisterstücke  am    1.  Novenilwr  I5G3 
3Gb.),  weiche  ein  jeder  Steinmetz  machen  muss,  der  sich 
Boden  oder  im  (ircbiet,  das  unter  das  Itrüderbuch  zu  Kou- 
iz  gehört,  niederlassen  oder  da  wohnen  will.  Es  ist  verlangt: 

1)  einen  Hansban  in  Grund  legen  und  aufziehen; 

2)  eine   steigende   Richtung    oder    de.schcn   (?)  Richtung 

3)  einen  gewunilnen  Schnecken  oder  ulTrechtcn  gewundnen 
ich.    Diese  Stücke  tieien   den   dazu  geordneten   Meistern 

oder  verstochen  aufzuzeigen. 

n.  Die  Bruderschaft  betreffen  einige  Aufnahmen  Ton  Brü- 
Ton  1555—63  f.  27  u.  28  und  weitere  ohne  Datum  f.  33b. 
[34a.  Es  ist  dabei  zu  beachten,  dass  z.  B.  der  bei  der 
ndwerksvcrsammlung  am  17.  Februar  1655  bereits  mit 
zeichnete  Geselle  Balthasar  Koler  erst  24.  Februar  Bru- 
wird. 

Dritte  Periode: 
Unterhütte    in    bleibendem,   auch   obrigkeitlich 
anerkanntem  Bestand  von  1592 — 1710. 

Von  f.  38 — 97  folgt  jetzt  ein  aVerzeichniis  und  Beschrei- 
Ig  aller  Handtlung,  waG  die  Maister  allhic  deß  Stainmetzen- 
Itwerckhs  Inzuschreiben  und  zu  bn)tticoliertm  von  Motten* 
dem  1592  Jars  angefangen,  und  Convermiert  und  Be* 
iget  worden  durch  sie  Nachgeschriebene  (43)  Maistter  so 
21  I>ag  Merz  dißis  .Tars  hey  ainandom  gewußt". 
Bei  diesem  Teil  trifft  die  dem  Buch,  wie  Eingangs  erwähnt, 
;r  J\  beigefügte  Überschrift  „Zunftbucli"  insofern  zu,  als 
offenbar  die  llnterhütte  auch  obrigkeitlich  als  Zunft- 
tretuDg  anerkannt  war.  So  muästen  sich  z.  ß.  22.  Febr. 
(f.  84a,)  Meister  Matia'!  Simion,    Bürger  in  Konstanz, 


200  Klemm. 

und  Meister  Joss  Brun  von  ÜberliDgen,  Bürger  da,  weil  es 
ihnen  von  ihrer  Obrigkeit  auferlegt  war,  vom  Handtwerk  der 
Steinmetzen  in  Konstanz  aufnehmen  lassen  und  geloben,  die 
Artikel  an  Eidesstatt  zu  halten;  sie  hatten  40  Gulden  zu 
zahlen  und  wurden  am  gleichen  Tag  Brüder.  Dagegen  ge- 
hörte das  letztere,  die  Brüderschaft,  nicht  zur  Zunftsache, 
und  es  ist  also,  weil  diese  mit  behandelt  wird,  auch  von  jetzt 
an  richtiger,  vom  Buch  der  UnterhUtte,  als  vom  Zunftbuch 
zu  reden.  Dass  es  sich  um  eine  Unterhütte  handelt,  geht 
auch  aus  den  Anzeichen  einer  fortwährenden  Verbindung  mit 
Strassburg  hervor,  die  wir  finden.  So  wird  z.  B.  der  Gesell 
Wolfgang  Stöbbier  von  der  Stubay  in  TyroU  24.  September 
1663  vor  allhiesiger  löblicher  Lad  und  Freiheiten  von  einem 
ganzen  ehrbaren  Handwerk  der  Steinmetzen  zu  einem  fünf- 
jährigen Steinmetzen  auf-  und  angenommen  und  guott  ge- 
macht „Über  Verwilligung  von  löblichen  gerlcht  und  hand- 
werckh  von  Strassburg".  Ebenso  wurde  25.  Juli  1664  der 
Meister  Johannes  Natterer,  Steinhauer  zu  Überlingen,  und 
sein  Sohn  Hans  Jerg  nach  mehrmaliger  Anmeldung  „mit  Con- 
sens  vom  löblichen  hütengericht  von  Strassburg",  das  das 
Konstanzer  Handwerk  bevolhnächtigt  hat  solches  vor  die  Hand 
zu  nehmen,  gegen  Erlegung  von  11  Dukaten  zu  fün^ährigem 
Steinmetzen,  als  Mitmeister  und  Mitglied  angenommen. 

Neu  ist  bei  diesem  Teil,  dass  jetzt  von  1602  an  die  vo^ 
her  nur  einmal  1592  vorkommende  Hinzufügung  des  Zeichens 
bei  dem  Protokoll  über  die  Ledigsagung  eines  Dieners  fast 
ausnahmslos  Regel  wird  und  mehrfach  von  1610  an  auch  bei 
dem  Eintrag  über  das  Bruderwerden  sich  findet. 

Von  diesem  Teil  gilt  besonders,  dass  in  die  ursprünglich 
übersichtliche  Anlage  der  Rubriken  nach  und  nach  bei  der 
Ausfüllung  ein  ziemliches  Durcheinander  gekommen  ist.  £b 
im  einzelnen  auszulesen  hätte  hier  keinen  Wert.  Es  genüge 
darum,  dass  folgende  Gegenstände  behandelt  werden: 

1)  Allgemeine  Angelegenheiten:  So  f.  80  die  erneuerte  Be- 
stimmung vom  7.  November  1666,  dass  die  umliegenden  Mei- 
ster, welche  sich  kürzlich  verheiratet  haben,  bei  allhiesigem 
Handwerk  sich,  mit  mindestens  vier  Gulden,  einkaufen  müssen. 
So  f.  93b.  der  Beschluss  vom  5.  Dezember  1700,  dass  jeder 
Steinmetz,  der  einem  andern  in  eine  verdingte  Arbeit  stefae, 


Die  UnterliOtte  za  KoiwtODz. 


201 


ton  Bttodverk  iu  eine  Pen  und  Strafe  von  zehn  Rcichsthaler 
nrbUeit  sei. 

3}  «AiiDemuiig  der  Diener',  d.  h.  der  Lehrjangen.  Diese 
KiBbrik  geht  schon  von  ]ö90  an.  es  sind  also  die  Fälle  bis 
1993  Oftcbträglicl)  aufgenommen  worden,  weil  für  den  Punkt  3) 
«Uclieidend. 

Jeder  Fall  bildet  hier,  wie  bei  dem  vorangehenden  und 
■«hfolgenden,  ein  wirkliches  Protokoll  mit  Unterschrift,  so 
*i«  man  nicht  nur  die  Anwesenden,  sondern  auch  den  Namen 
In  Mefiten  u.  dgl.  erfährt. 

it  Loseagung  und  Ledigsa|,;ung  der  Diener,  d.  h.  Erklärung 
ta  LehrjoDgen  nach  fiinfjäliriRcr  I^hizeit  zum  Gesellen,  zum 
figoiüichcn  Steinmetz,  weshalb  damit  von  1G02  an.  wie  er- 
«Ullti,  die  FeststellunK  seines  Elireozeicliens  verbunden  wird. 

4)  L'ffschreibunfT,  welche  Stainmet7,en  Allhic  zu  Costcnntz 
Bnder  wurden  sehid.  Seit  1610  Kind  auch  hier  teilweise  die 
Zeidm  beigegehen. 

B.  Das  Buch  '/.:  Von  1711— lt(64. 
CnCerhiittc  fortbestehend,   aber  allmählich  zer- 
fallend und  1864  aufhörend. 

Aar  der  ersten  der  171  Folioseiten  lesen  wir:  „Im  iiameii 
jfcf  allerbeUi (Esten  Dreifaltigkeit  Gott  Vater  Sohn  und  heil. 
fart  dieses  Rinsrlireibbueh  Anno  1711  ahn  S.  Peter  uml 
Da^  durch  die  ehrbare  Kunst-  und  Haw  Verstund  ige 
Meister  und  Gesellen  daU  Erste  mahl  ahngefangen 
ftinQUirigen  Steinmetzen  allerhand  Kinschreibungen  alß 
Ungnng,  LedigBprccbung ,  Verglcichungcn.  allerliand  Ur- 
lleo etc.  worden.  G.  0.  G.  (=  Gott  geb  Gnade)". 
Scbun  Idenach  entspricht  der  Inhalt  im  wesentlichen  dem, 
«ir  im  Buch  O  im  dritten  Teil  gefunden  haben,  und  ist 
%smen  unniitleUmre  Fortsetzung,  nur  dass  jetzt  das  Annehmen 
mo  Uentem  als  eigene  Rubrik  mehr  aucli  heraustritt. 

Voo   Blleemeinen  Handwerksfragen,  die  hier  vorkommen, 

■■^  enrihot  sein  der  Ücschluss  von  1731   (f.  IGHb.),  dass 

4er  Jmige.  der  aufgedingt,  und  ebenso  der,  der  losgesprochen 

jodflsmni  acht  Gulden   zu   zahlen  habe,    sotlann  eine 

'fir»ftk  von  40  Kreuzer  17^3  tiber  drei  Meistor  (f.  IC4),   weil 

ch  erhobt  hatten  eine  Atiestation  im  Namen  des  ganzen 

BttBdwerkB  xu  geben. 


202 


KlemiB. 


Gegen  das  Emle  de^  18.  Jahrhunderts  scheint 
ganze  Einrichtung  ins  Wanken  gekommen.  Wir  sehei 
fttis  einem  Bescbhiss  ^des  ehrsamen  Handtwerks  der  Teil 
fünfjährigen  Stainmetzen',  dass  künftig  eine  bessere  On 
s«ll  gehalten  werden  und  wie  an  allen  zünftigen  Ort« 
Wochenpfenntg  oder  Auflage  solle  bezahlt  Verden,  aacb 
Jahr  zweimal  Gebot  oder  Handwerk  gehalten  (f.  !7l). 
ein  Meisler  und  vier  Gesellen,  darunter  zwei  auswajji 
gekommene  von  Koblenz  und  Mamz.  unterschreiben.  ^ 
Die  Unrwiilzungen  des  19.  Jahrhunderts  mussten 
mehr  erschütternd  wirken,  und  es  wundert  uns  nicht, 
wir  f.  143  den  Eintrag  finden:  Unter  endsgesetztcm  T«; 
Tage  des  1)5.  März  1819  liat  ein  ehrsames  Handwerk  de 
jährigen  Steinmetzen  unter  Leitung  der  Herren  Steii 
nieister  alt  Ahorn  (Lukas,  in  Konstanz),  Ribi  und  Kre 
Ermatingcn  unser  ehrendes  Altertbum  wieder  neu  veran 
und  zum  kommenden  Alter  ninstimmig  gutgeheissoß: 
Altmeister  der  Aiiorn,  zum  zweiten  Herr 
Bevmeister  Herr  Kreis.  Als  Gesellen  sin 
zwei  dabei :  Jakob  Serbiusky,  Steinmetz  aus  T 
nowitz  in  der  Ruckowina  (Köntgi-eich  Gal 
mit  dem  Zeichen  Fig.  1  und  Paul  Uldmann, 
metz  aus  Dresden  „m.  G.  /."  (?)  mit  dem  Z 
/<\^\  Fig.  2.  Die  Erneuerung  half  wieder  nich 
^lL  \  Denn  bis  1857  erfolgte  nur  eine  neue  Aafti 
^/|^  ]  Und  so  war  f.  H4b.  einzutragen:  , Diese 
ii^  y  metzlade  wurde  auf  Ostern  1657  nach  A 
dea  Herrn  Altmeisters  L.  Ahorn  von  Co 
nach  Ermatingen  zu  dem  zweiten  Ladenn 
G(ottfrie)d  Hibi  Stein nietzmeibtor  in  hier  verlegt,  weil  i 
Zeit  weder  ein  fünfjähriger  Steinmetz  noch  ein  Bruder  ii 
stftDz  war  und  wir  uns  viele  Mühe  geben,  dass  dieses 
ehrbaifs  Alterthum  nicht  in  unwürilige  Hände  komm 
vielleicht  gar  verloren  gienge.  Mögen  in  Constanz  in  Z 
die  Steinmetzen  wieder  beßer  blühen,  damit  dan  rtis* 
wi&ler  an  Ihren  urßbrün glichen  Ort  gebracht  werden 
-Ermatingen  im  April  läö?  Gottfrieil  Uibi,  Altmeister". 
Der  Wunsch  Kibi's  blieb  ein  frommer.  Bei  der  Aofdl 
seines  «leichnamigen  Sohnes  1858  konnte  ausser  dem 
•*och  Johann  Engelhart,  Steinmetz  von  MUnchen,  mi 


Fig.  1. 


Fig.  2. 


^ 


Die  Uaterfaätte  xa  Komuas. 


MS 


Fiy.  3  unlerscbreiben,  und  oach  einem  einzicen  wei- 
£iiitn4{  schlitzt  tue  Geschichte  unseres  Buches  mit  <ler 
des  joDgen  Rtbi  and  eines  bei  Steinmetzme  ister 
in  Sehaffhanaen  ausgelernten  Wilbelm  Joas  aas  Schaff- 
sen  zu  SteiometzKesellen  am  LO.  April  1864. 
Darcb  welche  Schicksale  lündorch  das  Buch  von 
latinfreo  aus  in  die  Strassburger  Bibliothek  kam. 
mir  onh^annt.  Es  darf  das  nber  jedenfalls  als 
)nders  dankenswerte  Fügung  bezeichnet  werden.  Fig.  s. 
damit  iät  jetzt  zum  erslenuiAl  ein  weitgreifendes  Akten- 
aas  der  ächten,  sonst  hinter  dem  Schleier  d»*»  Geheim- 
sicti  deckenden  nnd  die  VVise.enden  durch  Eid  an  seiner 
abarung  hindernden  deutschen  Steinmelzhatle  ans  Licht 
rVffetitlichkeit  gelani^'t  und  der  Wissenschaft  zu  ailseiti«er 
forschung  freigPKt'ben. 

Was  den  Charakter  der  Unterhütte  in  der  durch  das  Buch 
3ichncten  Periode  betrifll,  so  scheint  as,   dieselbe  habe 
Laufe   des    IS.  Jahrhunderts    mehr    noch    aJa   zuvor   den 
ikter  einer  blossen  Zunft  angenommen  gehabt,  wahrschcin- 
tm  Zusammenhang  mit  dem  Aufhören  der  Verbindung 
der  Hauidhütto  Strassburg  infolge  reichsgesetzlichen  Vcr- 
darauf  mag   hinweisen,   dasa   um    IT^H  der  Ausdruck: 
btnann   der  Zunft"   in  den  Protokollen   erscheint.    Gleich- 
blieb auch    der  Charakter    der  Hütte    wie  besomlera  in 
oben  angeführten  ßezeichuung  von  I79G:  Hundwerk  der 
len    fünfjährigen    Steinmetzen    zum   Ausdruck   kommt. 
dem    19.  Jahrhundert  aber  —  ich  konnte  nicht  genauer 
äereo    von   wann   an  ^  hört  die  obrigkeitliche  Zunft  ganz 
und  die   frühere  Untcrhutte  hat  nur  noch  den  Charakicr 
tr  (mehr  oder  weniger  geheimen?)  Privatgesellschaft. 


Die   Bedentsamkelt  des  finehs  abgesehen   von  der 
Zeich  engebnn  lg. 

Wollen  wir  jetzt  den  Wert  unseres  Buches  ans  näher  dar- 

80  mag  einmal  genannt  sein 
1)  seine   Bedeutsamkeit   für   die  lokale   Kunstge- 
llcht«  der  in   ihm  erwähnten  Stütten   an  und  heim 
Ieii8«e. 


204  Klemm. 

Einen  ziemlichen  Ausschnitt  davon  bilden  die  Übersichte 
welche  wir  dein  IV.  Teil  unten  beigeben.  Von  solchem,  v 
dort  nicht  aufgenommen  ist,  mag  hier  als  Beitrag  zu  d 
Verzeichnissen  deutscher  Meister  aus  der  älteren  Zeit  a 
geführt  sein: 

a)  Konstanz:  Der  Dombaumeister  Lorenz  von  Überlingf 
1505 — 21  in  Konstanz,  wo  er  am  Gewölbe  der  Vorhalle  se 
Zeichen  lölB  angebracht  hat,  heisst  1515  mit  seinem  roll 
Namen  Lorenz  Roder.  &tadt(werk)mei8ter  ist  1516  Marti 
1555  Peter  Hilt(en)brandt,  Bürger  zu  Lindau,  wo  er  15' 
Stadtmeister  ist  (Tielleicht  mit  Stadtwerkmeister  Hans  Hi 
braodt  in  Schaffhausen  1522  verwandt);  1563  Hainrich  Maurt 
1591—1605  Jakob  Bock;  1606—19  sein  Sohn  Haug  (Hag 
Bock;  1621  ff.  Lux  Stör,  Sohn  des  Sima.  Dombaumeist 
(Meister  auf  der  Hütte)  ist  1555  Jakob  (von)  Rosheim  vt 
Strassburg,  der  schon  1549  an  Bauten  des  Stifts  in  Komtai 
genannt  ist,  1559—63  am  Überlinger  Münster  baute.  Ande 
Meister:  Jörg  Kämpf  von  Rheineck  1555,  Bürger  in  Konstan 
der  dann  1557—63  Münsterbaumeister  in  Freiburg  i.  Br.  w 
und  1561  die  Kanzel  dort  verfertigte;  Kaspar  Felsch  t4 
Hassfurt  1555;  Bastian  Hugelin  von  Ulm  1555;  Bastian  TD 
scher  von  Memmingen  1555;  Peter  Gnan,  Baumeister  15& 
HansVix  (Fix,  Veyx)  1592—1604;  Hans  Gremiich  1592-9t 
Heinrich  Scheffler  1592—98;  Hans  Glegler  (Glögler,  wah 
scheinlich  =  Hans  Kleckher  von  Überlingen  1 588)  1592— JH 
Marte  Hummel  1609  und  10;  Hans  Beringer  1610. 

b)  Lindau:  Meister  Mathis  Thoman  1515;  Martin  Ke 
1555;  Stadtmeister  Peter  Hiltenbrandt  1563  (s.  Konstaaz 
Meister  Peter  Wucherer  1598  und  99;  Hans  Humpell  1611 
Ehesayas  (Jesaias)  Gruober  1620;  Hans  Jakob  Gruober  163 

c)  Meersburg:  Meister  Hans  Weisskopf  1563;  GalleStrai 
1611—19;  Christian  Haslander  von  Reutte  1629-64. 

d)  Radolfzell:  Stadtmeister  Marx  Lutz  1555,  Hans  Ör 
lin  1563  (ob  1569  in  Überlingen?).  Meister  Hans  Grübl 
(Griebler)  1555. 

e)  Salmansweiler:  Meister  Marx  1516—18;  Bastif 
Örtlin  1555—63;    Thoman  Örtün  1592;   Blesse  1599—160 

f)  Überlingen:  Meister  Konrad  1516  (am  Münster);  B 
lay  Kromer,  Hans  Hover,  Hans  Weis  und  Kunrad  Tnicknia' 
1555;  Jakob  Rosheim  (s  Konstanz)  1563;  David  Pfister  164 


Die  UnurhQUe  ni  Konsums. 


205 


fem  sei  wenlpstcns  ein  Geselle  beigefügt:  Hans  Heckler 
[ Denke lulorf,  th-r  Strassburger  Münsterbaumeister  von  1622 
42.  wurde  in  KoDStanz  161-1  Geselle  mit  dem  Zeichen  Fi;;.  4. 
Die  obigen  Mebterimmen  mögen  vielteicht  dn 
ad  dort,  wo  man  in  den  fraglichcu  Städten  an 
Mten  Zeichen  mit  Monogrammen  antrifft,  die 
Uitige  Lesung  der  leUleren  ennogiicheu.  Noch 
iMir  können  die  unten  folgenden  Zeichen  von  Pig:-  4. 
Mflistcni  und  Gosellcn  zur  Aiifhollung  der  Haugescliichtc  ver- 
nndet  werden.  Freih'eh  wäre  noch  viel  wertvoller  gewesen, 
wir  die  Zeichen  von  1515—1600  besessen. 
l)  Zum  andern  ermöglicht  uns  unser  Buch  nach  ver- 
Seiten einen  Kinblick  in  ilus  Hüttenwesen. 
BezOglicb  der  Kntstchungszeit  und  dt-r  Rechlsgnind- 
der  ileutstlien  Bfluhntte  wird  durch  den  Inli.ilt  unseres 
onmis-sverständUrh  bezeugt,  dass  die  ächte  deutsche 
fern  davon  war,  sich  eine  frühere  Entstehung,  ais 
die  Kügennburger-Strassburger  Ordnung  vun  1459 
|6i  gegeben  ist,  zuzuRchrciben;  ebenso  dass  all  das,  was 
von  früheren  kaiserlichen  Privilcfiien  vnr  der  Bestätigung 
Maximilian  1498  und  von  früheren  päpstlichen  Be- 
ingen  vor  der  kirchlichen  von  1502  sclion  vorgebracht 
ios  Gebiet  der  Fabel  zu  verweisen  ist.  Tliatsächlich 
ED  »ich  auch  frühere  Ordnungen,  die  man  anfllhrt,  wie 
die  Trierer  von  1397,  bei  unbefangenem  Ansehen  als 
Lekalstatuteo  au.«,  die  Über  einen  organisierten  Verband 
Hütten  nichtfi  enthalten  und  nichts  enthalten  konnten, 
keiner  da  war 
|b)  Ober  die  Ziele,  welche  die  UnterhUtte  und  damit  auch 
iptbülte  Tt-rfolgte,  ober  das,  um  was  ihr  Leben  und 
s.kii  Iwweyte,  enlnehmen  wir  aus  allem,  ilass  es  sich 
Bicht  um  gebeimnisvulle  Anschauungen  und  tiefe  lehren 
tite,  sondern  um  durchaus  reale  hamlwerklirhe  Interessen, 
dafftr  all  das,  was  wir  aus  den  altgemeinen  Verhaud- 
bei  n  angoftihrt  haben,  besonders  lehrreich.  Auch  die 
Bruderschaft  hatte  eine  in  ihrer  Art  durchaus  praktische 
Das  durchaus  praktische  Ziel  ist  der  Hütte  auch 
in  ihrer  (irundordnung  gestellt.  Neben  der  Verhinder- 
drr  Akkordarbeit  ist  ihr  Hauptsache  die  Durchführung 
FostatcJInng  lunljähriger  Lehrzeit  für  den  regelrechleu 


206  Klemm. 

Steinmetz  im  Unterschied  vom  Maurer.  Und  das  tritt  denn 
auch  bei  der  Konstanzer  Uuterhütte  immer  mehr  heraus, 
wenn  von  1670  an  in  ihrem  Buch  der  Ausdruck:  Handwerk 
der  (1796:  teutschen)  fünfjährigen  Steinmetzen  immer  häufiger 
wird,  um  sie  zu  kennzeichnen.  Nur  einer,  der  fiinf  Jahre 
Lehrzeit  hinter  sich  hat,  heisst  Steinmetzgeselle  (ein  Strass- 
burger  nennt  sich:  geschenkter  Geselle),  andere  sind  nur  Stein- 
hauer oder  Maurer,  und  es  kostet  einem  solchen,  wie  wir  oben 
zwei  Beispiele  fanden,  schon  viele  Mühe  und  viel  Geld,  wenn 
man  ihn  zu  einem  Steinmetzen  annehmen  und  machen  soll. 
Von  tiefen  Geheimlehren  aber  sind  Leute  sicher  unberührt 
geblieben,  deren  vornehmste  und  beste  Kräfte,  wie  das  doch 
gewiss  die  Protokollführer  des  Buchs  waren,  durch  die  geringe 
Ausführung  ihrer  Protokolle,  von  der  die  oben  angeführten 
Proben  genügen  werden,  so  wenig  von  höherer  Bildung  ver- 
raten. 

c)  Wenig  genug  erfahren  wir  über  die  religiöse  Brüder- 
schaft. Es  wird  eben  hier  ausser  der  Aufnahme  darein  wenig 
zu  notieren  gewesen  sein.  Über  die  von  den  Brüdern  e^ 
hobenen  Gelder  und  das  davon  Bezahlte  wird  ja  wohl  beson- 
dere Rechnung  geführt  worden  sein ,  ebenso,  wenn  etwa  nodi 
besondere  Unterstützungen  für  die  Brüder  damit  verbunden 
gewesen  sein  sollten,  wovon  aber  keinerlei  Andeutung  im 
Buche  vorliegt. 

d)  Von  Privilegien  oder  Freiheiten  der  Hütte  reden  die 
Protokolle  gelegentlich.  1665  bei  der  angeführten  Aufnahme 
des  Wolfgang  Stöbbier  heisst  es:  „Vor  allhiesiger  löblicher 
Lad  und  Freyheiten  alhie  in  Costantz  beschehen".  Und  in 
dem  ebenfalls  schon  berührten  Protokoll  über  die  Aufnahme 
von  Natterer,  Vater  und  Sohn,  1664  heisst  es:  „Dergestaltett 
daß  ehr  dero  handwerchsPrivilegien  wolle  globen  und  ve^ 
bleiben  als  wie  ein  rünfjeriger  Steinmetz  schuldig  zu  tbuen". 
Offenbar  ist  unter  diesen  Privilegien  und  Freiheiten  nichts 
anderes  verstanden  als  die  kaiserlich  bestätigte  Steinmetzord- 
nung (vgl.  uuter  e.  1688). 

e)  Spuren  von  einzelnen  Bräuchen  der  Hütte  sind  mir  fol- 
gende entgegengetreten:  Eine  Versammlung  der  Unterhätte 
halten  heisst:  ein  ganz  löblich  Handwerk  der  Steinmetzen  zu- 
sammenberufen 1664,  ein  Handwerk  halten  1688,  1796:  ein 
Gebot   oder   Handwerk.     Der   Aufgenommene   wurde   eidlich 


Die  Uaterhutie  za  Konsum. 


207 


mpfljehtei.  Su  Lei  den  bci<1eTi  Kälterer  t664:  „Haben  auch 
iliu  Kyilbtatlt  gelobt  demfielbigen.  waß  ihnen  vorgelialieii  wor- 
ik-tt,  oacb  Eißeristea  äoiß  nacbkomea  uud  globen*.  So  lenü: 
,HAben  auch  bei  einem  lüblicluni  Handwerk  versprochen  allen 
nrgehallcnen  Artikul  nachzuleben  uud  getreulich  an  EiiL-^lal 
n  bähen*. 

IMss  (las  eigentliche  Erkennungszeichen  Ae&  ehrbaren  (der 
iisiradc  aaagewiescii  kommt  nicht  vorj  äteiuuiet^cn  nicht 
itwohl  das  Steiumetzzeicheu ,  als  der  Gruss  ist,  dürfte  aus 
interessanten  Eintrag  vom  27.  Mai  1714,  den»  einzigen 
dtmr  Art.  den  ich  fand,  erhellen.  Hier  wurde  der  Geselle 
in  Meiitten  Gottfried  Natterer,  Mnthi:»  Üanner  von  Über- 
ha^n,  weil  gerade  eine  Venjauinilung  in  Überlingen  war  und 

et  bald  wieder  eine  in  Aussicht,  vor  Beendigung  meiner 
t  le<Ug  gesprochen,  nucu  da^  Ehrenzeichen  ihm  bei- 
aber  .ihm  die  Zeit,  so  schriftlich  von  Constanz  erteilt 
vorbehalten,  dtiss  der  Matthias  Daner  die  nocli  Übrige 
ä^  Handwerk^ibi'uuch  ohue  Krötfnung  dej^  Gnieäü  bis  auf 
^ft  4.  Aoguüt  zu  erstrecken  und  bei  seinem  I^hmieister  gar 

HTod  »SKtigen  etwaigen  iJr&uchen  bei  der  Aul'aahuie,  ab- 
ea  von  der  Zeichen  gebung,  findet  sich  nirgends  eine 
ebensowenig  vun  einer  besondern  Stufenordaung  unter 
Fer^nal  der  Unterliiltte  ausser  bei  der  Nennung  zweier 
iater  und  eines  Beiuelstors  im  Jahr  1849  (s.  unter  II). 
[auch  der  dort  im  l'iolokoU  sich  findende  Ausdruck  »vom 
iden  Alter"  ein  terminus  technicus  für  die  Dauer  der 
iteo  Wahliiuriüde  ist,  wird  nicht  sicher:  der  Ausdruck 
rister  wUrde  dazu  |)«!aen. 
Im  allgenieiuen  werden  wir  uns  bei  diesen  und  ähnlichen 
hagra  ^u  ^ergt-gcnviarti^en  haben,  dass  diese  Pi'otokoltführer 
Mfc  bei  der  Mühe,  die  ihnen  da&  Schreiben  sichtlich  machte, 
möglichst  der  Kürze  beflissen  haben  und  das  ihnen 
lebendigen  Praxi-s  Geliiufigc  nicht  mit  aufgenommen. 
äbt  altfo  vorerst  immerhin  noch  Über  manchen  Einrich- 
und  Vorgäugi-u  in  der  Hütte  ein  Schleier  liegen.  Die 
aber  wird  klar  geworden  seiu.  Wir  haben  eben 
Dur  ein  Aktenstück ,  nicht  z.  B.  die  Akten  Über  die 
lutenz  mit  Sirassburg  u.  dgl. 


208  Klemm. 

IT.  Die  Zelchengebnng  der  UnterbUUe. 

Von  ganz  hervorragender  Wichtigkeit  ist  der  Umstand, 
dass  wir  in  unserem  Buch  die  authentische  Aufzeichnung  ma 
grossen  Zahl  von  Zeichen,  die  in  ihr  erteilt  worden  und,  vor 
uns  haben.    Beginnt  dieselbe  auch  leider  erst  im  Jahr  1602, 
so  ist  doch  das  Interesse  ungescbwächt  dadurch,  dass  wir  von 
der  damals  noch  lauge  erhaltenen  Verbindung  mit  der  Haupt- 
butte  in  Strassburg  wissen,  so  dass  wir  nicht  etwa  annehmea 
dürfen,  wir  haben  hier  nur  Beispiele  aus  der  Zeit  des  2er- 
falls  der  Hütte.    Bei  alten  seitherigen  Au&tellungen  über  die 
Zeichengebung  der  deutschen  Bauhütte  war  ja  das  der  grosse 
Fehler,  dass  man  nicht  in  der  Lage  war,  ihre  Richtigkeit  n 
den  vorliegenden  Zeichen  selbst  zu  prüfen,   weil  man  w(Al 
eine  ganze  Reihe  von  Zeichen  am  gleichen  Ort,  z.  B.  in  Stra» 
bürg  hatte,   aber  kaum   von  einem   derselben   nachzuweisei 
war ,  in  welcher  Hütte  dieselben  erteilt  worden  waren.    Bä ; 
der  steten  Wanderschaft,  bei  dem  Wechsel  der  Gesellen  konnte ' 
man  fast  nie  wissen,   ob  die  Zeichen   an  einem  Bau  von  ii! 
der  Hütte  des  Orts  ausgebildeten  Gresellen  oder  von  andeisw» 
zugereisten  herrühren.    Jetzt  können  wir  sagen:  Hier  an  dea 
Konstanzer  Zeichen,  an  diesen  Zeichen  einer  wirklichen  Strass- 
burger  Unterhütte,  müssen  alle  Theorien  wie  an  einem  Pr&P 
stein  sich  bewähren.    Deshalb  habe  ich  also  dieser  Studie  öne 
grössere  Sammlung  dieser  Zeichen  auf  den  nachfolgenden  Tir, 
fein  beigegeben,  und  zwar  in  einer  Form,  welche  gerade  aack 
für  die  eine  oder  andere  der  bisherigen  Theorien  sofortige 
Prüfung  leicht  erlaubt,  nämlich  in  der  Art  von  Stammbäume, 
so,  dass  jedem  Meister  seine  Söhne  oder  seine  in  seiner  Lehn 
ausgebildeten  Gesellen  oder  beide  mit  Namen  imd  Zeichen, 
soweit  das  eben  in  dem  Buch  der  Unterhütte  erreichbar  war, 
beigegeben  sind.    Um  im   folgenden  leicht  auf  das  einzeh» 
hinweisen  zu  können,  habe  ich  alles  nicht  nur  nach  den  vier 
Orten  und  darin  je  nach  der  Werkstätte  eines  Meisters  zu- 
sammengestellt, sondern  auch  durchnummeriert.     Es  ist  anzo- 
nehmen,   dass  die    178  Namen  und  fast  ebensoviel  Zeichen 
wirklich   ein   volles  Bild   von   der  Zeichengebung   der  Hütt* 
geben.    Stellen   wir  also  an  sie  unsere  Fragen,  sehen  wir 
was  sich  an  ihnen  entscheiden  oder  wenigstens  einmal  beob 
achten  lässt. 


Die  Uttt«rhattv  zu  Konstanz- 


sod 


1)  Die   bedeotcniMe   Arbeit   neuerer  Xuit   btizuglicli   der 

der  ZeichengebuD^'  in  der  deutschen  Uauhütte  ist  aner- 

atennusen  die  von  Rziha  (s.  o.).    £r  ist  bekanntJich  zu 

Ergebnis  gekommen,  sätutliohe  Stet nmctz^ci dien  seit  der 

Zeit  und  so  auch  die  der  deut^chni  Bauhütte  seieu 

Schlfisseln  konstruiert,  d.  b.  auB   geometrischen  Grund- 

und  hat  vier  Cr  und  formen  solcher,    au.s   denen  sich 

ioernlschlussel  t^cwimicn  lassen,  herausgestellt:  Quadra- 

Triaogulatur,  Vierpass,  Dreipass. 

laa    sagt   diu   JCeichengebung   der  Konstanzer  HUtte   zu 
Annahme'/    So  viel  ich  sehen  kann,  tiagt  sie  ein  Nein 
Und  waromy   Darum,  weil  in  uuaerem  Buch  die  Zeichen 
lugleicb,  bald  Kioss,  bald  klein,  so  gar  nicht  als  ob  hier 
iche  Figuren  sollten  dargestellt  werden,  so  willkürlich 
ich  des  Weglassens  oder  ZuHigens  der  oder  jener  Zu- 
vielfach  so  gar  nicht  eine  des  Zeichnens  kundige  Hand 
ilend,  ausgeführt  sind,  das«  man  gar  nicht  den  Eindnick 
»mmt.  es  handelte  sich  hier  um  Wiedergabe  von  Zeichen, 
denen  eine  kleine  Abweichung  in  Länge,  in  Winkelstel- 
ja  sofort  auf  einen  ganz  andern  (inindschlüsscl  fTihren 
Mit  andern  Worten:  die  peinliche  Sorgfalt,   welche 
Grundbuch  der  Hütte,  da  wo  dem  Ge&elleu  das  Khren- 
zuerkannt  und  die&es  zu  bleiL>endem  Gedächtnis  auf- 
wurde ,   ganz  notwendig   walten   mfisste   bezüglich 
rAv^Obmng  jedes   einzelnen  ZeicheuH,    wemi   dieses  aus 
Schlüssel  konstruiert  sein  und  in  ihn  pas-scn  musa,  er- 
at hier  thatsachlich  durchaus  nicht  beobachtet.    Ich  kann 
hier  nicht  uäher  uachweisen.     Wer  aber  das  Buch  sich 
will,   wird  es  bestätigt  finden,  da.ss  derselbe  Mangel 
[WEhow  Bildung,   den  wir   sonst  in   den  Aufzeichnungen 
ge^mdcn  haben,  auch  in  diesem  Punkt  zutage  tritt, 
doch  das  geometrische  Zeichnen  diesen  Protokollführern 
firemd  sein  konnte.     Ich  habe  neulich  iu  einem  Aufsatz 
Hothes,  einem  uusgewie^eneu  Steinmetzen,  wie  er  sich 
it,    Bber    Dombaumeister    Schmidts    Hüttenguhoimnis 
Allg.   Kunsti'hr.    1802,  S.  2  ff.)  gelesen:  „Die  Ent- 
des  Uätteugcheinmisseä   würde   bewirken,   an  einem 
aber  allerdings  nur  an  einem  sehr  genau  aufgenommenen 
letiznchcn  zu  ersehen,  in  welcher  Hütte  der  betreffende 
letz  daj»  Zeichen  erworben,  also  seine  Ausbildung  <^m- 
.  t  «Mik.  4.  OkNTtu  s.  r.  IX.  z.  14 


Kle»». 


habt*.    Ut  4tm  w.  4ias  innt  doch  wikriich 
m  der  Hfitte.  «o  er  du  Zekhn  eiUH,   in  dem  Btch, 
dkau  Akt  fixiert  ist  nsd  a«f  die  Endlang  des  Zeick» 

ist,  dicaei  Zcktea  gesan,  ja  sehr  genau  infpHfwl^B  Ob 
Da.   soSt»  au  neiiieB,    mu^v^  es  in  dm 
der  HüUe  hineingenekhnei  ersdieifien.    Auch  nur  sokte 
Kuügkdt  ivt  aber  alae  tlMtrtAieh  Uer  ebensowenig  zn 
als  bekannUicfa  in  der  praktiadiep  AnsfUhnin;;  beim  Et! 
der   Zeichen    in  die  Stdne.    wo  die  Zeichen,  weil  vun  f; 
Band  anagenihrt,  w   gat  wie  nie  sieb  ganz  pleich  siod. 
mAbI  die  sorgfilti^r  ausführten  Meisterzeicbea.  vna 
iffHiTw^i*   am   ^eidhen  Bau  erscbeinen,    wie   z.  B.  du 
Bans   BöbIinE;:er   in    der  EssUnger  Fraoenkirche,   sich 
ganz  decken.    Ich   mochte  also  znerst  aas  der  A' 
der  ZeicfaeD   in   an&arem  Buch   die  Lehre  ziehen:  Es  kiK 
der  Bdiandlung  der  SteinmeUzeicken  in  der  Hütte  vA 
fVeiheit  gdierrscht  als  dien  bei  der  Annahme  der  Rzibi'i 
Theorie  von  den  SchWasdn  mißlich  wäre. 

2)  MSge  dem  sofort  das  beigefügt  sein,  dass  j 
spexi^lc  Vernintung   von  Rziha  (a.  a.  0.  S.  47),   , 
StrassbuTger  liütte  ihre  Zeichen  aus  der  Qiiadratur 
lertti    und    mit   ihren    zugeordneten  Unterhütten   bei  di 
Konstruktionsprinzip  immer  verbtieb",  die  freilich  schon 
seine  eigene  Aaf!<tellung  eines  SpezialschlUssels  aus  der 
gulatur  für  Heidelberg  (a.  a.  0.  S.  46)  ein  Loch  bdci 
bättef  durch  die  Zeichengebimg  der  Konstanzer  üütte 
dingt  hinfällig  geworden  ist.    Es  sind  da  ja  so  viele  'i 
mit  krummen  Linien,  wie  sie  bei  der  Quadratur  nie  voi 
meo  könnten;  überhaupt  würden  diese  Zeichen  wohl  jede 
von  Gnindfigur  erfordern,  am  sie  darzustellen,   nicht  in 
zu  bringen  sein.     Die  Zeil,  dies  zu  vei-suclien,  habe  ich  Die 
Es  genlige,  darauf  hinzuweisen,  dass  das  Zeichen  des 
111    das  Gegenhild  zu  No.  932  bei  Rzilia  ist,  das  nach  ihm 
aus  dem  Vierpaaschlüsel  stammt,    dagegen  das  Zeichen  <i' 
Gesellen  ä5    bei  Rdha   unter  Ko.  936,   das   de«  Gesellen  4 
bei  Uziha  (nur  mit  einem  Zug.  der  hier  nichts  ausmacht, 
weichend)   unter  Ho.  937  kommt,  beidemal   aus  einem 
pftsschlUssel  konstruiert    Es  involvierte  also   auch  die 
wcntlunK  des  Dreipasschlüssels  keine  Lossagung  von  der  & 
burger  Oberhilttc  (Rziha  S.  51). 


Die  UaUrbatte  zu  Konstaur- 


211 


Es  winl  Hielt  weiter  rragen,  was  wir  überliBU[>t  über 
ift'irkung  (iur  Hütte  auf  die  Zcicliengebung  aus  uuserem 
erfahren.  In  deu  meisten  Fällen  heilst  es  nur:  „\ind 
Ehrenzeichen,  wie  liier  zu  sehen*,  oder:  „dessen 
ist  beistehend"  ii.  dgi.  Al>er  wir  tindeu  dann 
den  Aosdrack  (1729):  „and  ist  sein  ahnvcrf^nntes  Ehrcn- 
m',  »sein  Ehrenzeichen,  welches  ihm  ist  vergunt  worden* 
.ruerkanut"  (1722),  weiter:  „dessen  Ehrenzeichen  ist 
roD  Seiten  eines  ehrsamea  Uaudwerks  günstig  mitgeteilt 
lÜen',  uder  (1808)  „auch  ist  ihm  das  gewöhnliche  Ehren- 
^|fcbeige^eben  worden";  endlich  (1H3S):  „und  demselben 
^Bm  Ehrenzeichen  anvertraut  ist"  oder  (1864)  „er  halt 
h  dieses  Zeichen  auserwähit".  Wir  können,  glaube  ich, 
i  diese  Ausdrücke  dahin  vereinigen:  der  neuangehende  Ge- 
le luUtc  zunächst  die  Wahl  des  Zeichens;  es  niusstc  aber 
jHandwerk  geprüft  und  anerkannt,  ihm  vergönnt,  bei- 
,,  anvertraut  werden,  wenn  es  als  sein  Ehrenzeichen 
sollte.  Kach  welchen  Gesichtspunkten  aber  der  Geselle 
!r  Wahl,  das  Handwerk  bei  der  Anerkennung  oder  even- 
Änderung  (s.  a.  7)  verfahren  mochte,  das  bleibt  uns 
bei  diesen  Aussagen  unseres  Rudis  unbekannt. 

UeinerseiLs  habe  ich  wiederholt  (z.  B.  Wärtl.  Bnu- 
tind  Hildh.  bis  ums  Jahr  1750  S-  26)  darauf  hin- 
JD,  dass  sich  hei  Vater  und  Sohn  nähere,  oft  bis  zur 
jit  gebende,  bei  einem  Meister  und  dessen  Lehrlingen 
weiterliegende  Ähnlichkeit  der  Zeichen,  die  allem  nach 
fWabl  liestinimt  oder  mitbestimmt  habe,  hnde.  Wie  stellt 
iLunser  Buch  dazu? 

Volle  Gleichheit  der  Zeichen  bei  Vater  und  Sohn  erscheint 
Pl4  QDd  21;  eine  Ableitung  des  eiacn  vom  andern,  grosse 
Cbchkeit  also  bei  131  und  135.  114  uud  151,  152  und  153, 
155  und  156,  159  uud  1G5,  161  und  1G9. 

cmraiKttfichaft  der  Zeichen  von  Meister  und  Lehrlingen 

findet  sich  bei  34  und  36  (ob  Vater  und  SohnV),  bei 

EggmUllcr   41  und  48—52,  bei  Meister   Badlogg  51 

Mioeti  Gesellen  53—58,  bei  131  und  136.  bei  Johannes 

IM  und  seinen  Ijcsellen  157 — 159.    Auch  ist  Äholich- 

der  Zeichen    vorhanden  bei    dem  Zeichen    von   Gesellen 

Meisters,  dessen  Zeichen  wir  nicht  kennen,  bei  16 

U* 


212 


Klemn. 


bü  2ü,    130—134.  DDd  bei  solchen,  während  des  Meis 
Zeichen  feraer  H^t  löO — 164. 

Dagegen  ist  onvcrkennbar  wenig  Beziehang  zwischen 
Zeichen  von  Vater  und  Sohn  bei  38  und  45  (mebr  bei 
bei  57  und  59,  hei  66  und  77,  bei  90  and  91  und  bei 
'lächeu  von  Meistern  und  Geselten  oder  letztern  allein 
tJ— 11,  40-44,  57  und  60—64,  142-150.  Ks  erweist 
also  dieser  Uesiclitspunkt  als  zwar  teilweise  zutreffend, 
auch  nicht  in  dem  Umfang,  in  dem  ich  das  ennitrtet  hi 

5)  Wir  können  hiemach  nur  sagen;  Was  bisher  als 
gebend  für  die  Zeichongebung  aiUgüstellt  wurde,  ist  es  nie 
oder  nicbt  in  dem  gedachten  Umfang.    Es  scheint  vielt 
sich  das  Ergebnis  dahin  zu  neigen,  dass  die  Wahl  des  ZeU 
eine   fast  ganz  freie  war.     Es  dürfte  am  Ende  mehr 
angekommen  äein.  gewisse  Teile  des  Zeichens  m  zu  furuiie 
dass  ein   Winkelmass,   ein  Hicbtscheit   u.   dgl.   darin 
gebiMet  ersclieinon  mochte,  vgl.  59,  63,  132,  154-    DicKTÖs 
Freiheit  in  der  Wahl   des  Zeichens  würde  zu  dem 
was  wir  bei  lli,  2e  bezüglieli  des  Grusses  als  des  eigeotli 
Erkennongszeichcnd  gefunden  haben.    Gelöst  scheint  also 
Frage,   was  bei  soosti^i^er  Freiheit  doch  Tür  die  Zeictieni 
bestimmte  Grenzen  zog,  nucb  nicht. 

6)  Merkwürdig  ist  noch  zu  beobachten;  dass  mehrfach 
gleichen  Zeichen  wiederkehren  und  teilweise  in  sich  sehr  na 
liegundeu  Zeilen.    Vgl.  4  und  130;  10uud42;  14(21)undi: 
Ifi,  98,  105  und  167;    lU  und  134;    23  und  174;   38  und  \i 
47  und  51  (52V);   50  und  54;    57  und  106;   73  und  75;  74 
160;  87  und  96;   101  und  178;    104  und  111;   110 b  und  H 
112  und  164;  155  und  170.    Besondei's  unser  Jahrhundert  (i 
bis  106)  scheint  hienach  gern  bei  dem  früheren  Zeichenvor 
entlehnt  zu  haben. 

Will  man  also  sagen,  die  Prüfung  des  Einzelzeichens  durc 
das  HaiidvfKrk  habe  sich  darauf  vornehmlich  gerichtet,  da*a 
nicht  ein  schon  vorher  in  der  Hütte  vorhandenes  Zeicljt-a 
wieder  vorkomme,  so  müsste  man  das  etwa  dahin  einschränken, 
dass  nicht  eines  noch  am  Ort  lebenden  Hüttenbruders  Zeiclies 
lum  zweitL-nmal  gewühlt  werden  sollte.  Man  kann  aber  auch  , 
eine  gewisse  lieschräukuiig  in  der  Wnhlfreihcit  daraus  folgern. 

7)  Eine  besondere  Besprechung  verlangt  noch  die  Frag«,}, 
ob  etwa  bei  denen,  welche  nicht  nur  fünfjährige  Steinmetzen, 


[He  unterhält«  xu  Konslaiu 


213 


anch  Brüder  der  Bruderschaft  waren,  andere  Können 
ZeictiengcbuQg  geberntclit  haben  mochten,  so  das» 
jene  Schlüssel  a.  dgl.  bei  diesen  Anwendung  gefunden 
möchten,  wenn  auch  nicht  bei  jenen.  Nach  allem,  was 
ßnden  konnte,  ist  auch  diese  VcAtUi  zu  verneinen.  Manch- 
ist  zu  dem  Eintrag  über  die  I^ssaj^ung  des  Oesellen, 
Zeichen  beigegeben  ist,  bloss  ilie  Beinerkung,  dass 
ier  wurde  (mit  dem  Datum)  beigefügt  ohne  jede  An- 
lang bezüglich  seines  Zeichens.  Einigemal  lie-gen  Beispiele 
dass  die  Leute  als  Bruder  dieselben  Zeichen  haben,  wie 
[Gesellen  überhaupt.  Einmal  <s.  lU8a  u.  b)  iHt  der  Unter- 
nur  der,  dass  1701  beim  Bruderwerden  das  1700  er- 
Gesellenzeichen  mit  einer  Ellipse  umzogen  ist  (s.  nach- 
8b).  Dagegen  in  zwei  bis  drei  Fällen,  z.B.  (HOa  u.  b) 
«Dem  Birk,  der  Hi90  Geselle,  1705  erst  Bruder  wurde. 
wirklich  das  Zeichen  dann  geiindert  worden.  Warum, 
nirgends  ersichtlich.  Es  dürfte  mehr  nur  zurällige 
gehabt  haben. 
B)  Von  besondci-n  Beobachtungen  bezüglich  der  Zeichen- 
Dg  ist  noch  folgendes  zu  erwähnen: 
Von  1612  an  siud  den  Zeichen  vielfach  Monogramme 
geben,  einigemal  (1686 — 93)  der  «■ollausgeschriebene  Na- 
Ein  Zeichen  spiitcrer  Zeit  aber  und  einer  Ausartung 
wenn  die  wohl  bei  den  Hausmarken  langst  übliche  Ver- 
des  Monogramms  in  die  Figur  hinein  auf  Steinmotz- 
en Übertragen  erscheint,  wie  bei  172,  173  (M  u.  ü)  und 
(D  u.  K). 
|b)  Ganz  merkwürdig  ist,  dass  von  1701  an  die  vorher 
Umrahumng  belassenen  Zeichen  auf  einnuat  in  der  Um- 
einer  Ellipse  (nianchmal  einem  Kreis)  wiedergegeben 
len:  nur  cm  paannul  erscheint  ein  Schild  und  einmal 
1757  ein  punktierter  Dreipass.  Im  allgemeinen  entspricht 
wobl  den  damaligen  Architekt  Urformen  und  Siegel- 
Abcr  es  scheint  doch  uichl  ganz  Zufall  und  etwa 
ffillkUr  eines  neu  eingetretenen  ProtoküllFührers.  Von  1795 
tn  hört  dann  diese  Umrahmung  wieder  auf  und  findet  sich 
inr  bei  zwei  auswärtigen  Gesellen  (s.  o.  in  11  B). 

c)  Als  reine  Willkür  des  Protokollführers  erscheint  mir 
jbigc^en  das,  dass  oft  eine  solche  Ellipse  (bei  lü  ein  Dreipass) 
tar  punktiert  ausgeführt  ist,   vgl.  63,  S9,  fil.    Ich    nehme 


i 


214  Klemm. 

entschieden  an,  es  fiel  jenem  schwer  die  gelx^ene  Linie  ordent- 
lich hinzubringen  und  leichter  sie  in  Punkten  wiederzugeben. 

Eine  ganz  seltsame  Zuthat  hat  der  nns  schon  genannte 
Matthis  Danner  (164)  zu  seinem  Zeichen  erhalten,  eine  Krone 
darüber  und  Palmzweige  (?)  zur  Seite,  als  er  1714  vorerst 
ohne  Eröflbung  des  Gmsses  (III 2  e)  ledig  gesprochen  wurde. 
Der  Grund  und  Sinn  dieser  Auszeichnung  (bei  der  man  fast 
an  die  vier  gekrönten  Märtyrer,  die  Patrone  des  Steinmetzen- 
handwerks, denken  möchte)  ist  mir  nicht  näher  ersichtlich. 
War  er  etwa  der  Ellipseneinfassung  noch  nicht  würdig,  weil 
noch  nicht  ganz  fertig,  und  sollte  doch  dnrch  die  UmrahmuD; 
mit  den  Symbolen  der  Handwerkspatrone  unter  ihren  Schnts 
gestellt  erscheinen? 

Überblicken  wir  nochmals  alles  Gefundene,  so  sehen  wir 
wohl,  es  geht  auch  hier  wie  bei  jedem  neuen  Fund  in  der 
Wusenschaft:  manches  bisher  dunkle  wird  enthüllt  und  darcb- 
sichtig;  aber  es  tauchen  auch  wieder  andere  neue  Fra^  da- 
mit auf.  Möchten  bald  weitere  Funde  und  Enthüllungen  luu 
weitere  Fortschritte  auf  einem  noch  so  wenig  erhellten  G^ 
biete  möglich  macheu. 


Von 


Bernhar«!  von  Simsoit. 


IT  ChroBJk  des  Regino  von  Prftin  nnd  den 
k  Annales  Mettenscs. 

Per  Htu  dem  Kluster  Admunt  stninmendc  Wiener  Codex  des 

H(c!iio  No.  408  (7  hei  Pertz;  A  l  a   bei  Kurze)  enthält  zum 

,in5  einen  Zusatz,  welcher  die  Schicksale  eines  venetiani- 

Khen  Dogen  betrifft    Der  Anfang  der  Stelle  Inntet  auch  in 

ItTDenesten  Ausgabe  von  Kurze,  S.  50: 

Eodem    tempore   Veneciae  dux   propter   invidiam  et 
insidiati  aliquiiutomm   Venetiarum,   dante»  occasioucm 
d  etc. 
Dann  heisst  es  weiter; 

Quam  rem  idem  Imperator  dlligentcr  exquiren3  et 
(niudulentas    insidias    Venetiarum    aperte    cognoscens, 
illonim   incusationes  pro  nichilo  duxit   et  eundem   ducem^ 
Antbipatrum  patricü  fccit  .  .  , 
Dem  entsprechend  figurirt  im  Index  (S.  m2)  Anthipater 
VtfDCtiiie  (775). 
Bütuerkungei),  welche  ich  an  diese  SteUe  in  den  J.ihr- 
Korii  des  tirossen  IL  336  geknüpft  habe,  hat  Kurze 
Kichtigt  gelassen  oder  übersehen. 

lachst  habe  ich  dort  darauf  hingewiesen,  dass  Venetiarum 

ich  beidemal  fehlerhaft  und  in  Vetieticorum  zu  ver- 

iSL    Das  übrige  habe  ich   so  erklärt:    „Der  Kaiser 

diber  nicht  nur  die  Untersuchung  falten,  äondem  zeichnete 


216  V.  Simaon. 

den  Dogen  sogar  durch  Erhebung  zum  Anthypatoa  (Pro- 
konsul) u.  s.  w.  aus."  Diese  Erklärung  darf  ich  für  zutreffend 
halten.  Sollte  noch  ein  Zweifel  danlber  bestehen,  so  verweise 
ich  auf  die  Nachrichten  der  Annales  Beneventani  915.  943 
(SS.  in,  175)  über  Landolf  von  Capua,  welcher  die  byzan- 
tinischen Würden  eines  Anthypatus  und  Fatricius  empfing: 
Primus  annus  patriciatus  domni  Ijandulfi,  antipati,  patricii 
et  principis  —  Landulfus  antipater.*)  Wie  man  sieht,  kommt 
die  Korruption  von  anthipatus  in  Antipater  auch  sonst  vor. 
Einen  Anstoss  bietet  in  jenem  Zusatz  zu  Regino  nur  noch 
patricii,  wofür  wahrscheinlich  patricium  oder  patriciumque 
zu  setzen  ist  So  unterschreibt  sich  der  Herzog  Marinas  von 
Neapel  (975):  Marinas  consul  et  imperialis  anthipatus  pa- 
tricius  (angeführt  von  Bresslau,  Urkuodenlehre  I,  786).  Der 
Doge,  von  welchem  die  Rede  ist,  war,  wie  ich  ebenfalls  schon 
früher  bemerkt  habe,  vielleicht  Beatus'),  der  nach  andern 
Quellen  ^)  mit  dem  Titel  Hypatos  geschmückt  von  Konstantinopel 
nach  Venedig  heimkehrte.  — 

Im  Neuen  Archiv  der  Gesellschaft  für  ältere  deutsche  Ge- 
Bchichtskunde  XV,  557—564  habe  ich  einige  Bemerkungen  und 
AndeutungenüberdieAnnalesMettensesnieder^el^,  welche 
teils  der  näheren  Auseinandersetzung,  teils  der  Ergänzung 
und  Berichtigung  bedürfen.  Vor  Allem  scheint  mir  klar,  dass 
sich  aus  jenen  Bemerkungen  eine  deutlichere  Einsicht  in  das 
öfters  in  verschiedenem  Sinne  erörterte  Verhältnis  zwischen 
dem  Fragmentum  de  Fippino  duce  und  den  Annales  Mettenses 
ergiebt.  Es  ist  danach  wohl  unzweifelhaft,  dass  das  Frag' 
mentum  weder  ein  Auszug  noch,  obschon  dies  Wattenbach  in 
der  neuesten  (6.)  Auflage  seiner  Creschichtsquellen  I.  129  an- 
nimmt, die  Quelle  der  Annales  Mettenses  ist,  sondern  beide 
auf  eine  gemeinsame  Vorlage  zurückgehen.  Diese  Vor- 
lage ist  auch  in  der  Vita  Dagobert!  III.  (SS.  rer.  Meroring.; 
II.  516.  518),  sowie  in  den  in  einer  Handschrift  dieser  Vita 
enthaltenen  Grenealogiae  Dagoberti  und  Pipini  benutzt.  Aach, 
war  diese  Vorlage  unfraglich   keine  besondere  Schrift, 


^)  Vgl-  auch  die  Note  d&zu:  ävfrviracos  i.  e.  procoosul,  sowie  dw    -^ 
TOD   Waitz  verfasste  Glosaar  p.  917  und  L.  v.  Ranke,   Weltgescbicht* 
VI,  2,  S.  11.  —  ')  Aber  nicht  desseo  Bruder  Obelierius,  wie  Bomamoiw  .^ 
Storia  di  Venezia  I,  140,  N.  1,  meint.  —  *)  Johami.  cbron-  Venet.  SS.  VS« 
14.  Andr.  Dandul.  Muratori  SS.  XU,  157.  Jahrbdeher  Earla  d.  Gr.  n,  STSw' 


Zq  Begina  v.  l*»]!!  uad  dea  Annalea  Metieaaea. 


317 


aoodern  lediglich  der  Anfang  jenes  nrnfas^enden 
Werkes,  welches  die  Ann.  Mettenscs  bis  zum  Jahr 
305  BUsgesubrieben  bitben.  Schon  die  Tliatsacho,  dass 
a«ch  das  Chronieon  Vcdastinum  sowie  die  Gest.  abh.  Fon- 
tucflensiuin  (c  8,  (hI.  Löwenfeld  S.  26—27)  bereits  mit 
dieaen  Anfang  Übereinstimmungen  zeigen ,  weist  darauf  hin. 
Dm  eslsprutrhend  erkennen  wir  auch  in  dieb'er  Vorlage  schon 
,deo  ersten  wiu  in  den  letzten  Particen  durchgängig  dcn- 
Stih  Man  vergleiche  das  wiederholte  Vorkommen  der 
»toiHdieii  Wendungen,  wie  infra  principatns  sui  tcrminos  eu 
qvM  [«eis  erant  dispoueus  —  ea  quac  pacis  sunt  po3tulan:>  — 
dual  et  quac  pacis  crant  infra  sui  regiminis  terminos  diä- 
poneret  —  Inter  fiaes  regni  sui  ea  quae  pacis  sunt  dis[K)nenK 
(713.  717.  741.  764);  femer  ipse  totius  regni  halwnas  cum 
gloria  et  honore  traciabat  (693  p.  32I)'J  mit  ipsaqne 
taitti  regi  habcnas  traciare  pmesumebat  (714).  Besonder:« 
leu&wert  ist  die  süliätische  Übereinstimmung  einer 
in  Ann.  Mettcns.  717p.  324  mit  einer  ganz  entfernten, 
SS.  I.  iy2.  Xm.  33: 
Cistnimetalus    est    antem  1       Castrametatl    »unt    autcm 


haut  procul  a  se  ilti  innumera* 
blies  cxercitus  diMantos. 


altt^ou  oxercitos  band  procul 
a  w  diifUntcs  in  i>ago  Caniara- 
«se. 

Ferner  hat  sich  herausgestellt,  dass  tu  der  Vorluge  einige 

Da  anders   lauteten    als   in    den  Ann.  Meltense.H,   wo  sie 

ipirt  sind,    Su  hiess  es  in  jeuer  €90:  ne  tjTanoidem 

rtnr  ejtercere  vcl  aacWliam  ^nicht  no  tyrannidem  v.  e.  a. 

.V  M.  p.  320).  693:  Anno  deinde  incarnationis  .  .  .  693, 

>ini  vcro  singularis  priDci[Ȁtus  3.  Theodericu.*  . .  .  morilur 

Anno   doraliiicae  incarnationis  domjni    nostri    Jesu 

Ü')  693.,  Pippini  vcro  aingularis  principalus  super  Theo- 

:nin  .  .  .  moritur,  wie  A.  M.  p.  321).  —  Ipse  totiuj-  regni 

Ibenas  .  .  .   tracubat   (nicht  Ipse  totius   regni    habens 

riYilci^ium  ...  tractabat.   wie  A.   M.   ibid.)     Die  Worte 

nomm  vero  scilicet  et  Seiiouum  ceterarumque  urbium  ad 


^  VgL  a.  Anhiv  XV,  560.  —  ■)  Uiunit  erledi|[t  tich  die  nrnK-rkung 
*V«rtt;    »Mit  buc   «erbt  aot   duo  qnae  pr*ec«duD(   RloHeina  »uuf; 
tu  Aarfh  Veneh«B  tut  Mad«  md  dtdorch  Aie  l'autologte  eiit- 


218  ^-  SimBon. 

ipsum  ducatum  pertfoentium  (693  p.  321)  sind  in  den  Ann.  Mett, 
wie  bereits  N.  Archiv  XV.  ö63  bemerkt,  an  eine  falsche  Stelle 
geraten.  Wie  unharmonisch  stoasen  hier  die  Partikeln  vero 
und  scilicet  zusammen!  Das  vero  wird  zum  Folgenden  ge- 
hören: Juniorem  (vero)  filium  suum,  nomine  Grimoaldom, 
maiorem  domus  cum  Hildeberto  rege  constituit*),  während 
die  Worte  Remorum  scilicet  —  pertinentium ,  die  hiezu  in 
keiner  Weise  passen,  mit  Drogonem  —  ducem  posuit  Bur- 
gundionum  zu  verbinden  sein  werden.  Vielleicht  &Dd  der 
Metzer  Annalist  diesen  Zusatz  in  einer  Bandnote,  die  er  an 
unrichtigem  Orte  einschaltete.  ~  Unter  741  p.  326  enthält 
decreto  Romanorum  principum  wohl  eine  Abweichung  von  der 
Vorlage,  deren  Lesart  in  Clhron.  Moissiac.  SS.  I.  291:  et  de- 
creta  Bom.  princ.  erhalten  sein  wird  (vergl.  Brunner,  Deutsche 
Bechtsgesch.  II,  84  N.  5).  Auch  die  in  Mett.  fehlenden  Worte  et 
populo  Franeorum  (Chron.  Moiss.  p.  292)  werden  auf  die  Vor- 
lage zurückgehen.  Zum  J.  743  stand  ohne  Zweifel  auch  in 
derVorlageperlocapalustria,  wie  in  Fredegar.  cont  26(112), 
SS.  rer.  Merov.  ü.  180,  woraus  Ann.  Mett,  p.  328  das  un- 
sinnige per  loca  per  quae  plaustra  ducebantur  gemacht 
haben.  Unter  803  schreiben  Ann.  Mett.  (SS.  I.  191.  Xffl.  32) 
ganz  verwirrt^:  Inde  vero  ad  Regenesburch  veniens,  dis- 
positis  his  que  utilia  videbantur  esse,  adventum  exercitus  de 
Pannonia  redeuntis  prestolabatur.  Quibus  reversis,  obviam 
illis  ad  Begenesburch  venit. ')  In  der  Vorlage  stand  statt 
des  ersten  Begenesburch  vielleicht  Salzburch,  da  Karl  d  Gr* 
im  Oktober  803  in  Salzburg  verweilte  und  sich  dann  nacli 
Begensburg  begab.  Dagegen  wird,  was  bisher  allgemein  übe^ 
sehen  ist,  anzunehmen  sein,  dass  bereits  die  Vorlage,  wie  die 
Ann.  Mettenses  (693  p.  321),  Pippin  den  Mittleren  seinen  ältestes 
Sohn  Drogo  zum  Herzog  der  Burgunder  (statt  zum  Herzog 
der  Champagne)  einsetzen  Hess.  Denn  auch  im  Chronicon 
Vedastinum ,  welches  wenigstens  nach  der  Ansicht  von  Waitz 
auf  die  Vorlage  zurückgeht,  heisst  es:  Pippinus  Drogonem 
primogenitum  suum  ducem  posuit  Burguudionum,  tradena 
illi  uxorem  Anstrudem   (695.   SS.  XIII.   698).  —  Auch   mag 

')  So  auch  Gen.  Dagobert!:  Juniorem  vero  filium  suum  Grimoaldom 
omni  domui  sae  prefecit.  —  ^  Vgl.  Forschiingen  z.  D.  6.  XX,  404.  Jahr- 
büclier  Karls  d.  Gr.  n,  297,  N.  2j  298,  N.  2.  —  *)  Aach  im  cod.  BS 
des  Regino  (Kurze  p.  64)  lautet  die  Stelle  so. 


Zn  Bt^oo  V.  PrQm  untl  deo  Annales  ^etteiucB. 


219 


il  schon  die  Vorlage,  wie  die  Genealugia  Pipini,  von 
gesafit  habcQ:  Praedtcta  autem  niatrona  repleta  omni 
gdenüa  quasi  tilium  suam  cotidlc  Pipinam  salutaribus  allo- 
ABunoncbat  —  Ipsc  vero  gracia  divina  prcditus  cunolas 
ibres  ut  mc  ijenitricis  amnionitioiteB  strenuis  preveiiiebal 
moribos  (vgl  A.  M.  687  p.  316,  wo  quasi  und  at  fehlen). 
Ich  habe  es  friiher  (N.  Archiv  XV.  564)  ah  atiffHlIig  be- 
■icbiict,  dass  Begga  hier  nicht  als  Pippins  leibliche  Mutter 
.jOgeseben  zu  werden  scheine,  ßei  weiterer  Überlegung  wird 
wahrscheinlicher,  das»  qua^i  und  ut  hier  nur  so- 
«als"  bedeuten  solleu,  etwa  wie  bei  Jordanis  im  Vor- 
wort zu  den  Geu'ra  an  Castalius:  tu,  ut  vicinus  genti  und 
Schloss  des  Werkes  (LX.  316):  nee  mc  quis  in  favorem 
il  praedlctae,  quasi  ex  ipsa  trabenti  origineni,  aliqua  ad- 
credaU  ') 

Kurze  Dimmt  an,   dass  die  jVunales  Mettenses   auch   die 

iDt  des  Rcgiau  in  einem   aus  St  Arnulf  in  Metz  stam- 

Dden    Codex    des    11.  Jahrhunderts  (B  3,  jetzt  In  Paris 

iSft  501")  benutzt  und  aus  dieser  Handschrift  einen  Teil  der 

ttze  geschöpft  haben,  welche  in  ihnen    mit  Reginos  Text 

sind.']      Allein    die    crstere    Annahme    ist   nicht 

nclilig  und  die  letztere  sognr  sicherlich  unzutrefTeud. 

Jme  Zusätze  stammen  ohne  Frage  aus  derselben  Vorhige  wie 

Andere,  welche  sich  in    jener  Handschrift  des  It^ino 

finden.   Ausserdem  worden  auch  diejenigen,  welche  die 

mit  den  Ann.  Mett  teilt,  in  ihr  unvollständig  wieder- 

.    So  fehlen  in  Reg.  B  3  799  die  Worte  et  in  Augia 

lur  (Kurze  S.  61).   welche  nur   der  Reichcuauer,   jetzt 

rbniher  Codex  (B  2  i)  enthält.    Femer  fehlt  der  ausführ- 

Zusatz  der  Ann.  Mett.  zum  ,1.  805.     Unter  804  (Kui-ze 

sind  die  Worte  der  Ann.  Mett.:  Ibique  veris  tempore 

in  Ibi  veris  maneus  verstümmelt.    Klar  tritt  daa  Ver- 

auidcrdem  üi  den   Stellen    Über  die  Bestattung  der 

ligin  Bertnula  (783)  hervor: 


*)  AocL  antiqulsL  V,  1.  p.  M,  138.    (Über  eio«Q  nndeni   eifftmtam- 
Gtfbnueli  ton  quasi  b«j  Gregor  tod  Toors  vgl.  Rrunner,  Deutsdu! 
ste  U,  IM,   y.  a.)  —  ■)  N.  Archiv  XV.   009—310;   prüf. 
RagtM  p.  XIY. 


330 


T.  Siiuan. 


An.  MelUMM. 

et  lepaltft  eit  in 
CSuduo.  Sed  lade  tnuB- 
Ista  Fuiün,  tquillft 
est  inxta  virnmiaaB 
ia  — '**«^**  a.  KoaSm 
narltaii 


BegiBO  BS.  Eune 
P.M. 

et  «epaltt  eBt  in 
OudKO,  Md  indetruf- 
Uta  ParishiB,  sepolust 
in  Qeckri»  b.  Dioaxii 
iMitiEik 


Fngm.  DeracMB. 
8&X]IL8fr 

eUit  in  oumMteria 
CMidaeo.  bidetnunlatn 
eMin  pagom  FaririaeniB, 
npoltaqafl  est  InbMQi- 
euB  «.IHiNijii  »»»rtiri» 
Inxt»  «epaieiiram 
▼iri  ini  glorioii  Pi- 
pini  regii. 

Wie  die  Ve^eichai^  mit  dun  BYagmoitaiii  Berneme  zeigt, 
Strien  die  Ann.  Hett  der  Quelle  näher  als  Beg.  B  3,  wc 
die  Worte  ioxta  vimm  anom  fehtou  Die  betrefenden  Zu- 
sätse,  wdche  in  die  gedachte  Beginohandschiift  auch  erst  in 
12.  Jahrimndert  eingeigt  sind,  werden  mithin  nicht  «n 
dieser  Handschrift  in  die  Ann.  Hett,  sondem  omg^ehrt  m 
den  Ann.  Mett  in  jene  Qbertragen  sdn. 

Weiter  will  ich  nicht  anf  alle  Einzelheiten  des  Textes  m 
gehen.  Dazu  würde  sich  GWegenhät  bieten,  wenn  man  d« 
Versnch  machen  wollte^  den  Wortlaut  des  verlorenen  Werin 
aas  den  Annales  Hettenses,  dem  Ghronicon  Moissiacense  mi^ 
den  ttbrigen  Quellen,  in  welchen  ee  benutzt  ist,  sowdt  « 
möglich  wieder  herzostellen.  Dieser  Versuch ,  in  der  Art,  vii 
Giesebrecht  die  Annales  .Utahenses,  Scheffer -Boichorst  dk 
Anoales  Patherbnmoenses  rekonstruiert  hat,  harrt  noch  dei 
Ausführung.  Bisher  sind  nur  Ansätze  dazu  gemacht  worden. 
namentlich  durch  VVaitz  in  SS.  XIII.  26—33. 


Kesacbc 
badiscber  Fürsten  aad  Fflrstmnen  in  Koin. 

Friedrich  von  Weech. 


Lbtfr  diu  Besuche  vou  Mitglitideru  des  badi^^chen  Fürsten* 

in   Rom   sind    teils  in  gednirklen  Werken,  die  nur 

verbrt'ittit  sind  und  deren  labuJt  deshalb  in  weiteren 

kuuiu   bekannt  ist,  ieüa   in  den  Akten  des  <irosah. 

Qnd  StajiU&rchives,  teils  in   dm  ßcHtünden  des  Cere- 

lives  in  Rom  Mitteilungen  enthalten,  die  als  Deitri'ige 

jo^plüe  dieser  Fürsten  wie  aucli  zur  Kulturgeschichte 

VerÜffeatllohuiig  wühl  verdiene». 

9besoDdert>  die  Auszüge  aus  rlciii  Cereinuniiilarrhiv 
ein  Interesse,  das  über  die  Aktualität  der  einzelnen 
tvnbüsuche  hinaus,  da  e»  sich  um  Vorgänge  handelt,  die 
Mittelpunkt  der  kathulli^cheu  Welt  volldeheu,  die  Auf- 
ccit  ilcr  Leser  dieser  /eitschrift  in  Anspruch  nehmen 
Das  noch  vor  kumein  völlig  unzugängliche  Ccreiuonial- 
ntÜT.  das,  früher  im  Qnirinalpal.ost  iiufbewnhrt,  seit  seiner 
ülerieruDg  in  deu  Vatikau  mehrlaoheii  Wechsel  der  Auf- 
{sröiraic  erfahren  hat,  dio  der  Onlnung  seiner  Be- 
licht gerade  günsiif»  waren,  ist  jetzt  in  einem  Gelasse 
lischcQ  Palastes  untergebracht,  das  vou  der  Scaia 
M»  lUgäDglich   ist.    Dort  sind  die  831  Bände,   ans 
491  besteht,  in  grossen  Itegalen,  die  sich  den  Wän^len 
hintiehen,  aufgestellt.     Kinc  regelmässige  Benützung 
SatDOihnig,  welche  den  amtlichen  Titel  führt:  Archivtim 
timgreffationiM  carremuniali»,  findet  nicht  statt,  es  he- 
dua  einer   besonderen  Erlaubnis  des  Präfekten  die^r 
itjoa. 


222  '■  Weech. 

Ich  habe  nährend  meines  Aufenthaltes  in  Rom  im  Früh- 
jahr 1893  mehrfach  in  diesen  Räumen  arbeiten  und  eine  An- 
zahl von  Auszügen  den  Bänden  des  Ceremonialarchivs  ent- 
nehmen dürfen. 

Schon  früher  hat  F.  Franz  Ehrle  S.  J.  auf  Grund  des  von 
Fornici  angelegten  Kataloges  Im  Archiv  für  Litteratur-  und 
Kirchengeschichte  Bd.  5,  S.  587  Mitteilungen  über  den  reichen 
Inhalt  des  Ceremonialarchives  veröffentlicht.  Neuerdings  hat 
Don  Gregorio  Palmieri  0.  S.  B.,  Kanonikus  von  S.  Paolo  fuori 
le  mura  und  zweiter  Custos  des  Vatikanischen  Archives,  den 
Katalog  von  Fornici  revidiert  und  auf  Grund  einer  eingehenden 
Vergleichung  mit  dem  Inhalt  der  Bände  1 — 653  ergänzt  und 
richtig  gestellt,  auch  seinerseits  ein  Verzeichnis  der  Bände 
654 — 831  neu  angefertigt.  Diese  Verzeichnisse,  welche  übo* 
den  reichen  und  vielseitigen  Inhalt  des  Ceremonialarchives 
orientieren,  hat  Don  Gregorio  mit  einer  auf  die  Geschichte  und 
Bedeutung  dieses  Archives  bezüglichen  Einleitung  Im  Novemba 
1893  unter  dem  Titel:  Brevis  Notitia  et  Caüdogus  ArcMvi 
Sucrae  Congregationis  Caeremonialis  cura  JR.  D.  Gregorii  Fot- 
mieri  0.  S.  B.  alterius  penes  Vaticanum  Arckivum  Custo^ 
in  No.  1  der  unter  der  Direktion  des  Hausprälaten  Seiner 
Heiligkeit,  F6Iix  Cad^ne  erscheinenden  BiUiothegue  des  Ana- 
lecta  Ecclesiastica  —  Reiite  Bomaine.  Borne.  Jmpritnerie  Eäi* 
trice  Bomana  Via  ddla  Frezza  59 — 61  veröffentlicht  und  dem 
Pro-Fräfekten  der  päpstlichen  Geremonien,  Monsignor  Fran- 
cesco Riggi  gewidmet.  Eine  Separatausgabe  dieses  Kats* 
logs  ist  zum  Preise  von  zwei  Franken  in  dem  Bureau  der 
Analectüy  via  Gregoriana  50  sowie  durch  den  Buchhandel  n 
beziehen. 

Es  ist  nicht  meine  Absicht,   über  jeden  Aufenthalt,  den 
badische  Fürsten  in  Bom  nahmen,  hier  Bericht  zu  erstatten. 
Über  den  Besuch  der  Markgrafen  Ferdinand  Maximilian  ' 
und  Wilhelm  Christof  von  Baden-Baden   in   der  Ewigen' 
Stadt  hat  im  ersten  Band  der  Neuen  Folge  dieser  Zeitschrift  '' 
S.  418  ff.  Eduard  Heyck  Bericht  erstattet  Über  andere  Rom-  '| 
fahrten  badischer  Fürsten  behalte   ich  mir  vor,   ebenfalls  in  ' 
dieser  Zeitschrift  oder  auch  an  anderer  Stelle  Materialien  zn  ' 
verarbeiten,  die  bereits  für  diesen  Zweck  durchgesehen  sind, ' 
aber  noch  näherer  Prüfung  und  Sichtung  bedürfen.    Dieses 
Mal  soll  nur  über  den  Aufenthalt  der  Markgrafen  Jakob  IL 


Bcncbe  btdiscber  KanUra  und  Fürstinnen  in  Rom. 


^28 


1489-92).  Philipp  n.  (I5S5).  Ludwig  Wilhelm  (1672). 
iti  Markgräfui  i-'i-anziska  Augusta  Sibyllu  uud  ihres 
Uiervn  Sohnes  Ludwig  Georg  Simpert  (Ul^)  «nd  des 
Harkgrafen  Karl  Friedrich  (I7f>0)  gebandelt  werden. 


L  Markgraf  Jakob  U.  1489—92. 

ülwr   den    Aufenthalt   deü    Markgrafen    Jakob    IL,    des 
Sohnes  des  Markgrafen  Christof,   des  späteren  Er7- 
taeboCs  von  Trier,  besitzen  wir  eingehende  Nachrichten  in 
gleielizeitigen  Aufzeichnungen,  In  den  Mitteilungen  eines 
ler   Heifcfbejjleitor,   Mügistur  Johannes  Müller  aus   Itn- 
iU  beider  Rechte  Doktor,  Dekan  der  Stiftskirche  in  Baden, 
in  dem  Tasebuche  des  Johannes  Burchardi  aus  Strass- 
plpstlichen   Ceremonieomeisters   (CapeUc  PotiÜficir  sa- 
ritHunt  inaifixtri). 
Die   Mitteilungen  des   Mag.  Joh.  Müller  sind   in   einem 
seltL'nen  Biklilein  erhalten,   das  im  Jahre  1515   bei  Ke- 
jUut  Beck  in  Strassburg  erschien  {Excnstm  in  iudifa  urhf 
r^emtinmsr  per  Henafnm  Seck  in   etiihtiS  sum  Thiergartcn 
rirpmri  jtartus  SesqttimUle^imo   XV.  XVI.  kai.  JhHU. 
h&t   folgeuden  Titel:  (iennania  Enee  SüviD^m   qtta  Can- 
LeHor  amtinentHr  \]  Grauantina  fjermauiee  yatrottis  \\  Ctw- 
wmwrf/TH    fMi«  replicis  |[  De  roticUh  Cousianticnsi  H 
ti  II  Dfsrrihunfur  hie  Vrbes,  CiuHaies,  JEkdme,  Epis' 
AblMu:ie,   rriHCipatus.   et  nobilissime  fmnilie  Germa- 
It  Impugnalur  ronatitniin  sivodi  Basilieiisis  de  Cf^latione 
rum  Heplins,  in  hitfia  I^otiis  X.  de  Eccifsia  rr- 
tda  fnndatis  \\  D*   Concordatis   Prittctpunt  \\  Dt  officio 
rt  suia  vfficiaUimn  W  Pe  veritate  Christiaite  rfliffiotm\\ 
Jacoli  MarcftioNis  Jindtmitis:  ad  vrftem  iiomam:  Eitw 
nrahunaUa  ad  Papam:  eiusque  rrajiovsio:  rum  littf-ris  rom- 
iis  Frideriei  III.    et  Marimiliani   ceferonitnqur  grr- 
Prificipuui  II  Ditohus  Fahariis  Tiomt.  suhlmiocmtio  VIII. 
Cum  gratia  et  priuiletfio  Cesaree  Maiestatis. 
Dft  du  Bucli  schon  vor  hundert  Jahren  von  Sachs*)  als 

0  1P-'*"rrc  in  die  (Iwcliidtte  der  Markgraftcbaft  etc.  Bd.  8.  &  147. 


224  *•  Weech- 

„überaus  selten"  bezeichnet  wurde,  darf  man  annehmeD,  dass 
es  seither  noch  viel  seltener  geworden  ist,  und  es  wird  daher 
wohl  am  Platze  sein,  an  dieser  Stelle  etwas  ai^ührlichere  Aus- 
züge aus  demselben  mitzuteilen. ') 

Das  erste  Aktenstück,  welches  die  der  Reise  des  Uark- 
grafen  Jakob  gewidmete  Abteilung  dieseä  Buches  enthält,  ist 
ein  Brief  des  Markgrafen  Christof  an  den  Bischof  von  Allmno, 
Johann  Kardinal  von  Aitjou,  d.  d.  Baden  31.  August  1498, 
in  welchem  er,  gestützt  auf  frühere  Bekanntschaft  mit  dem 
Kirchenfürsten  und  auf  die  Anregung  des  päpstHchen  L^ateo 
Raymond,  diesem  seinen  Sohn  Jakob  (ßium  nostrum  primo- 
genitum  inter  s^tem)  und  dessen  Begleiter  empfiehlt.  Diese 
sind  der  Verfasser  des  Buches,  der  genannte  Mag.  Johann 
Müller,  der  Mag.  Adam  Fry,  Kantor  der  Stiftskirche  in 
Baden  und  Johann  von  Berwangen,  Statthalter  (viees  no- 
stras  gerens)  in  der  Markgrafschaft  Hochbei^. 

Es  folgen  hierauf  kurze  Angaben  über  des  Markgrafa 
Begrüssung  durch  den  Sekretär  des  Papstes  und  seinen  Be- 
such bei  dem  Kardinal  am  28.  Oktober  1489.  Dieser  sandte 
noch  am  gleichen  Tage  einen  Boten  an  den  Markgrafen,  am 
ihm  zu  melden,  da^  er  ihn  am  nächstfolgenden  Tage,  dem 
29.  Oktober  dem  Heiligen  Vater  vorstellen  werde. 

Der  Bericht  über  die  Audienz  des  Markgrafen  beim  Papste 
möge  wörtlich  mitgeteilt  sein: 

Circa  boram  igitnr  XIIII.  supradicte  diei  domiuns  marcbio  cnm 
suis  ad  domum  dommi  cardinalis  profectus,  missam  andivit  com  co- 
dem  reverendissimo  domlno.  Qaa  dicta  simul  profecti  snut  in  pala^ 
ciam  snmmi  poutificis.  Ubi  post  horas  daas  vel  tres  ad  snmmna 
pontificem  vocatus  com  duplici  vel  triplici  genanixione  et  cnm  de- 
bita  corporis  reliqoi  inclinacione  tandem  ad  osculam  pedis  sanctissioi 
procabnit,  assistentibus  ad  dexteram  cardinalibus  reverendlssimis  do- 
mmo  Andegaveosi  et  domino  Laurencio  cardinali  Beneventano  titnli 
sanct{  SusauQ^.  Ad  sinistram  vero  domino  Joanne  Borckardi,  pre- 
posito  ecclesie  in  Haselach  et  decano  beati  Thome  Argeutinensis  dio- 
i^esis,  cum  domino  Joanne  Petri  Arriveben  Mantaano,  sanctisämi 
domini  nostri  secretario.  A  tergo  vero  nobili  viro  Joanne  de  Bern- 
vangen,  magistro  Adam  Fry,  cantore  Badensis  ecclesie,  me  qnoque 
magistro  Joanne  Mnller  de  Rastetten,  ioris  atriusque  doctore  necnoo 
decano  Badensis  ecclesie.  In  qaorum  omni  presencia  sapradictus 
ilominas  marchio  intrascriptam  dixit  orationem:  Qnoniam  beatis- 

')  Mir  liegt  ein  Exemplar  in  dem  Miscellenband  Dn  148  der  Groasb. 
Hof-  und  Landesbibliothek  in  EarlBruhe  vor. 


tiadiadM  Fönten  udiI  Funiiiin«ii  in  Rom. 


22b 


BFlMttTMrfUbloiQdivj  Uieranimi  «eiiUntiam  varias  iinidam  lostra- 
pnnioctiu,  noroa  niUerc  (Mipalas  Diariaquc  iraii.sierurit,  nt  cos, 
phris  coftnovcraiiT.   coram  qaoquc  vidpreul,  nou  est   *|m>d 
ir»ri  Jebcat  si  im  ampli^im?  Vcistrv  Sauctifatis  sumuiifiiuo 
U  aoütoriias  in  liam^  urbeni  totius  liamani  «'•iitri.^  fotnmane 
Uam  i'roticisd  cocKCrit.    iju^  (|uulcm  auctoritas  tantä  beatitii- 
iwx  in  hoc  Urrarum  orbe  corruscat.  ut.  oli  su^  claritatis  fuj- 
«ila  cxisiimutor  vonernoda.    Tania  diKiiitoti.*:  i;loria,   tamta 
itÄtis  ffrocia.   taiiio  tloni'inc  virtutum  merilo  rcspleüjet,  at  so 
inoft  |»r«lircnt.  iiuibus  att  eiiis  pcdcs  procuinliore  ronrinpit, 
nm.  t»oa(i<!siine  patcr.   in  har  mva  ad  Vestram  Snnrtitatem 
c  Pytbftgomni,  »apio^ti^:timum  philoü^ipham.    Nam  ut  ille. 
fcdoletcODS  ai>  ilis<:cudi  stUfliosisäiiiiitH.  iiotriain  iitjuit,  nt  bar- 
grfdsqoc  misteriis  tniciorctar,  sie  pko  iuvenis  in  hatte  Vestr^ 
orbem  prorootus  ^um.  Qt  artibu!»  optitDiü  prcclariMiai'  dis- 
■bfa^BS  Instituar.    Imitatos  snm  ilivfnam  illtmi  Platoncm  ot 
ihnoilam  illc  in  Istlimo  |>ivlL*strn  oxcn-itus  amplissimtim  dccas 
w  ccribitur.    ^ic  o^o  inter  iocunili^giuiafi  haios  cari^  con5U> 
iu  omni  virtutaiD  cxercitaciono  clarior  cvadam  itaqae.  bc«- 
pater.  Santtitatcm  Veätmm.  per  emn.  rnins  Wccs  agit  in  tcrris, 
taiQ  *ibt  Ubcralitat^m  i»er.|ne  invictissiiui  Romanoruni  regis 
et  tlumini  moi  preres.  ijaas  rcdditis  hi!>  litteris  Vestra  Sancti* 
oo^oscet.  hamillimc  precor.  ui  me  cinsdem  observantiasi!- 
iCKWtcm  imineiiäv  ^"^  libcralilntis  noti  paciatar  expert«ii), 
ae  soppUcatißucs  bänignissimc  volit  andire.    Sir  onim  fa- 
mntido,  at  illqsiris  domns  Hadcnsis.  qnani  felici-'!  «N-^rdationLi 
Fcnitircx  Maximu«.  Sanrtitatis  Vestre  pred«cessor,   in 
lirinripam  Mantat;  fcli-hrato  conventn.  ob  siugatatvai 
I*»  *jio«r>lirtini   ojw^enciain,  proprio  i-ods  oracnio,   non 
i  Uüile  prowcatim  c^t,  Samriitüü  Vpsire  de^'OCiKstinain  osso 
:r  et  irnsteL 
Mettk  orarianiMiln  littc-ras  commcndatii'ias,  quk«  n  sercnisdmo 
res?   MaximÜiano   et  ab   illnstri  doroino  ChriMolbro 
lOtii  ttadcnsl  arrrf)^ni^  sanctisslmo  dombio  nostm  papf  reddiilit, 
pcnitt  atrft<iqac  et  Icifit. 

0  fartunrai  plnrima  |xi)liritas  csl  «b  tarn  exrellenüiim  prin- 
pnoK  ri  nb  sinKiilarr  dnniini  .Incnbl  miirchioni^  iiigonium. 
am  tiboniissimc  r«<ipondii.    1  kuninom  .lacobam  in  titinm  sas- 
»■'""■■jae  «pra  dirti»  W  canünalibua.  dwnmi  Joaiiui  Pt-lro 
:  iniini)  Jnanni  Ilnn^kardo.  rcrcmoiilarain  mogislro,  noM»> 
s  «npradirtis  ililiK^'iiti^äiinP  comtnt>ntIarit. 
Schrfibeii  des  Markprafcn  Christof,  welchen  der  jiinfre 
Jakob  dem  Heiligen  Vnter  iiberrcirlite,  ist  seinem 
Q  VorlUBte  nach  hei  Sachs  a.  n.  0.  S.  U4— 45  abaedrockt. 
Am  1.  Konnibcr  —  t^o   fährt  die  Relation  des  ^tag.  Jo- 
Mtllkr  weiter  fort — ,  der  in  diesem  Jahre  auf  einen 
IntUft  M,  wtmle  Markgrnf  Jakob  mit  Herrn  Johanne« 


hr.  f.  Aawh.  A.  I  if-rrb.  f ,  r.  I X  .  ± 


lö 


226 


«.  vr«Bch. 


von  Berwangea  vom  Kardinnl  von  Anjou  nur  Tafel  gel 
Und  nlä  sich  s{üittT  der  Kardiiml  ansctiickte,  hjcU  in  die 
seelenvosper  zu  begeben,  wurden  sie  mit  Mag.  Müller  in  di 
innere  Geniüclier  geführt  um  einige  MilteilnoK^'n  Vön  ihm 
gegenziuiehnieu.  Da  riet  ihnen  der  Kanliiial,  im  Hause 
Deutschen  (domus  AleniHDonim  sivc  Thentonlcorum)  Wol 
zu  nehinen,  vennutlicli  damit  Markgraf  Jakuh  mU 
Seiuigeu  ihn  öfler  beäucheu  kt'Une,  denn  dieses  Haus  ist 
[iahe  bei  der  Kurie  dt»  KardinaU,  ferner  die  Knrdiuale 
besuctien,  um  sich  ihneu  eifrig  zu  empfehlen,  endlich  da 
Markgrafen  zum  Orator  des  Rümiaehen  Kaisers  oder  König 
ernennen  zu  lassen,  dauitt  er  in  der  Kapelle  de«  Papstes  ma 
besseren  Platz  erhalte.  Er  versprach,  in  seinem  Uause  dei 
jungen  Uerni  ein  Zimmer  anzuweisen,  wo  er  sich  zuweil« 
aufhalten  könne,  er  stellt«  weiterhin  in  Aussicht,  diiss  (k 
Heilige  Vater  vielleicht  den  Markgrafen  in  seine  Urngf^mi 
heranziehen  werde  imd  fUgie  bei,  dass  er,  wenn  er  am  helft 
bleibe,  sich  Mühe  geben  werde,  Jiikob  zu  einem  grossen  Maa 
zu  machen.  Endlich  sni^e  er  daffir,  dass  der  Markgraf  a 
AUersi-elentaye  von  dem  Kardinal  von  Benevent  zu  Tisch  ^ 
laden  wurde,  der  versprach,  ihn  wie  einen  Bruder  zu  behandeln 
Dem  Rate  des  Kanlinals  von  Anjou  eulsprecheud,  begann 
sie  am  5.  November  itie  Kardinäle  zu  besuchen,  trafen  jed« 
nur  einige  t^'eapolitanum.  Portugaleusem,  Patmensem, 
Coluiuna,  De  Foys)  zu  Hause.  Die  Anrede,  die  der  Mark 
graf  au  jeden  Kardinal  richtete,  lautete  folgendennassen: 

RevcrcudiKüime  iMaiinc.  Lfominoä  et  gcnitor  mens  in  haue 
bom  mc  niiait.  m  saarti-ianio  domino  nostro  re\-eren(li&siini«juo  Jitnuni 
csrdiiialibus  HiUuuutissiiBe  iuservirein.  (Jaod  com  .sanctb.simus  liumiaa 
noiXtr  i^tet  favtaiii  So?  Sanclitatis  comniendacionem  clemoiiter  sc« 
I»eril.  volui  mf  qaoqae  rcvercndiatimc  Vcrtr^  DominitHmi  co 
dare  oraroiiuc.  al  si  «juid  uiKiuam  falonim  sit,  iu  quo  rfvereuili«ilil 
Vestrv  Itominatiüiii  huiuiütcr  obsequi  poaäm.  id  a  mc  liljtrius  eüpi 
Ego  cnini  stadiu  ^mmu  conabor.  ut  revercndüsim^-  Vcstr^  DoioiaatiM 
in  ODUüt'us  dilijicutisslmc  obtemiierem. 

Alle  erteilten  die  Antwort,  dass  sie  sich  ihm  gern  ehrei 
biotig  und  nützlich  erweisen  wollten.  Ebenso  die  am  H.  un 
9,  November  besuchten,  früher  nicht  an>ietroffenen  Kardinä 
(Sanctt  Marie  *»  portictt  Sanctg  Ännstasig.  Rackenalensis,  D 

■»itibus,  Alerieu»!!«.  Sancli  Clemc-ntis,  Vieecancellarius,  U 
Vis). 


BlMDclio  badUcbDr  Fanteu  uud  FarBimaeo  in  Uotn. 


227 


Ks  fulgi  imn  eine  Reilie  von  Bricren:  dt«  l'Mpstes  lurio- 
VIÜ.  fui  den  Rnmischen  König  Maximilian  uud  a»  Mnrk- 
gnf  Cbristof  von  Radeu  d.  d.  1489  N'ov.  5.,  des  Kanliuals 
1011  A&jtiu  au  den  Märk^i-afuii  Chiistof  d.  ü.  14S9  Nov.  12., 
m  vdcfaeu  jt-ylirlie  Förderung  der  Wünsche  und  Bcstrcbunyun 
les  juugcn  Markimifcn  versprochen  wird,  sodann  Dankbriefe 
iti  Kftisers  Friedrich  III.,  des  ßÖtnisclieQ  Königs  Maximilian 
«nd  dtis  \farkprafen  Christof  an  den  Pajist.  endlich  noch  Eni- 
plelduiixblirifft:  dtT  KrzbiKchüfu  von  Kiilu  und  Trier  au  den 
Ptpat  und  die  Kardinäle. 

Weifres    möge   wieder   wörtlich   aus  den  Aafzeichnuogen 
lUer»  angcfiUirt  »ein: 

Ullius  KorembrU  il3.  Nov.)  abtit  Jo.  de  Bernvaugou.    Nos  aut«m 
Deccmbris  (14.  Nov.)  cum  domiuo  AuilcKavcnse  ad  i-ar- 
ittrti  Mam  prufocti  suraas  cin-ilcr  Iwrnm  XVI..  iioi  domi- 
J*eobain  luaiilcxib.  .-.uxi^ihL 

Qneio  r.uut  rtxluiiuii  ib-Liuu^  ad  buiuiu  XXII.  accupüiius  ruiigl-c- 
ptoc  unnnallos   rx  canliiuilibt»,    <|ui  dr    iiml^'rin  precaiii    rcgaliuiii 
vi   CAnmi  continnntionc   facienda  vcl   non.    Ad  uutaucJain 
Sibitüreii^is.  regü  oratoritt.  Villi-  kal.  l>eccuibrb  (19.  Nov.) 
ifflm  doinüiUM  Seiieuäb  aditus  e&t. 
!n,   nii    den    er   fbeulatlb   einen  Brief  srnnea  Vaters 
1.  NS9  Äug.  31]  abgeben  sollte,  haue,  er  auf  der  Reise 
ICH  and  jipliter  In  Rom  nicht  erwart*?»  kennen,  da 
iguutr  vtiier  rfründc  .«»eine  »ofurligu  Vori>teIlnn^  bei 
Papst  wiuiscbcnsweti  muditc,  die  denn  aueh  [wie  schon 
erwähnt]  durch  den  K;irdlunl  von  Aujou  erlol|jti\) 
lule  nrvoreDdisniaoni  dominum  rardinakm  Samti   Mnrci  visi- 
nlkaUtA,  non  in  domo  ^ua,  sed  in  ecclesiu  divi  Petri  invcDimttä, 
?"-1iT-aelo  Xlill.   kal.  Uccembris  (18-  Kov.)  fuit  ci  etijiin  ec- 
'  i  l'duli.    A  t|tui  cum  |W5t  DÜasaui  finitam  diäce^iäsct,  do- 
ii'lnvii.    Qdi  at  alüresivondit.  nisi  qaod  se  semi- 

DL  iuU.  iAfviiibriä  <^.  Nov.)  in^ntalos  fai(   duminos  .luLubus 

idiKimo  (lumini)  cardiuaii  Seiionsi  h  ruiu  d.  Jo.  i\v  Stiulion 

et   miU«,    ibimiiiu»   Udalrir.u«  WestnrslPtttr,    ■"anoniros  Au* 

dominus  Peirus  Queyclu  doctor  Pt  orator  Palutiui  et  d. 

Darcardi  iam  Mr|K<  nnmtiuiius. 

lUL  Uecomlitl--  [22.  Nov.)  cum  domino  Andegavensi  ad  iioa- 

eios  iiniftciub  vbt,  voniiiatiUbus  cum  dooiiuo  cautore  ec 


kal.  [>e<:embri»  (21.  Xov.)  cum  «ödem  revereDdissimo  domino 
Afttu  poMeBsioovm  wu  vilhuii  so  cuutulit.    Cumitvs  liabcbat  in 
^i|«cUone  mf.  {iretrrfa  Petrtnn  (ialliaim  ot  |irefatnin  servnm 

15- 


228  V.  Weech. 

XIIII.  kal.  Jannarii  (19.  Bec.)  dominus  cantor  et  ego  dominam 
Sibinicensem  accessimos,  quem  paulo  ante  dominus  Jacob as  oravit, 
ut  se  Sanctissimo  Domino  commendaret.  Respondit  aotem  uobis  do- 
minos  Sibinicensis,  Sancüssimam  dixisse,  se  iotnitn  regis  Romani 
qaicqnid  ad  providendam  domino  Jacobo  posset,  factnrom,  si  modo 
via  illi  ostenderetar,  per  qaam  sibi  provisnm  esse  vel  posse  provideri 
patareL 

im.  kal.  Febraarii  (29.  Jan.)  anno  1490  sigDatom  fait  mandatum 
a  pontifice  summo  ad  porrectionem  domini  Andegavensis  pro  domino 
Jacobo  datum  pro  reservacionc  triam  beneticiorom  in  tribos  pro- 
vincüs,  scilicet  Maguntinensi,  Treverensi  et  Saltzbnrgensi.    Fnemnt 
tarnen  ante  maltg  a  nobis  diligenci^  fact^  prias  quam  ad  id  esset 
perventiun  et  licet  antea  ad  sammam  duorum  milium  dacatomra  peti-    ' 
verimas  rescrvacionem  porrectumqne  faisset  mandatum,  tamen  ponti-    ; 
fex  nolait  illad  sigiiare  propter  nimiam  generalitatem.    Sonabat  enim 
ad  totam  Germaniam. 

(Folgt  ein  Schreiben  des  Markgrafen  Jakob  an  den  Erz- 
bischof  von  Trier,  —  seinen  consanguinctis  —  d.  d.  Rom  1490    ■. 
April  17.,  welches  dessen  Protektion  erbittet.)  _; 

Sexto  Idos  Juli!  (10.  Juli)  coUata  fuit  iltustri  domino  Jacoba  , 
marcbioni  Badeusi  ecciesia  rectoralis  in  Serkirchen  Saltzburgenas    . 
diocesis,  cuia3  Iractos,  redditus  et  proventus  se  co,  ex,   (?)  riginti  ■=■ 
marc.  argent.  estimantur,  qa?  vacabat  per  eonfirmacionem  iu  epifr 
copatn  domini  Christophori  Schachner,  qui  VII.  Idus  Julii  (9.  Joli) 
conßrmabatur,  et  licet  eins  ecciesia,  s.  Patavieusis  alias  commnniter 
pro  annata  sive  pro  pallio  solvisset  quinqae  roilia  dacatornm,  reducti 
tamen  foit  ex  gracia  singnlari  pontificis  ad  duo  milia  et  quinqaentt 
propter  varios  casus,  per  quos  diminuti  tuerunt  redditus  einsdem 
episcopatus. 

Das  sich  hier  anreihende  Breve  des  Papstes  Innocenz  VIII. 
an  Markgraf  Christof,  welches  er  dem  Markgrafen  Jakob 
übergab,  als  dieser  sich  anschickte,  Rom  wieder  zu  verlassen, 
ist  ebenfalls  bei  Sachs  a.  a.  0.  S.  148  abgedruckt  Das  Dia- 
rium des  Mag.  Müller  fährt  dann  fort : 

Anno  149()  rediit  iu  patriam  supradictus  dominus  Jacobas  animo 
relinquendi  litteras,  sed  coiisilio  domini  et  patris  Cbristofori  ma^ 
chionis  Badensis  immutatam  agnovi  ülius  opiniouem.  Voluit  eniffl- 
dominus  et  pater  eius,  ut  statu  seculari  posthabito  ad  litteras  animoia 
intenderet.  Nisi  aliquid  novi  emergeret  per  quod  eura  ab  illis  Ji" 
strahl  rursus  coiitingoret.  Itaque  datis  ad  infrascriptos  lilteris,  qnaa 
ego  latinas  dedi,  in  urbcm  remissus  est.  Adiit  tarnen  prius  serenissi- 
raum  Romanorum  regem  Maximilian  um.  qui  ca  tcmpestati  adversus 
Hungaros  exercitum  ductitabat. 

Es  folgen  nun  abermals  Empfehlungsbriefe  für  den  jung«" 
Markgrafen  von  seinem  Vater  Markgraf  Christof ;  ad  summu«** 


Bfiucltp  biitliiM:)>vr  Funtui  und  KUntiimt!»  ia  Koni. 


229 


iDtionenciuDi  VIII.,    ad   coctuiii    cardiiialiuiu ,    ad 
alent  Sfiieusem,  ud  canlinalem  Aado^'Hveiispni,  ud  ma- 
n^niin  domus  pontificis,  episcopuiu  Toinacensem,  ad  domi- 
Jnanueiu  Petri,  pODtificis  sccrptarium,  ad  dominum  Tlievo- 
ru,  äuuiiiii  pvulißciä  tuiiiurarium,  iid  dominum  Bcrnardiuum, 
poatificis  alterum  caniei-arium,  atl  dominum  Wilhclmum, 
i  dniaini  Hli-ruuyiiii  coni^iiuguiiieuiii,  alle  dat.  in  Lutzetilmrg 
l4'Jüpridic  kaL  Decembriä,  icriier  Schreiben  des  Kaisers 
rieh  Ui.  an  den  Papst,  an  deo  Kammerer  des  Papi^tes 
nymus  Categranus  (pape  cubiculariü)  uud  an  deu  Kar- 
vuQ  Anjou   dat.   iu  opido  nostro  Lyntz  die   26.  men&i» 
i    anno   domtoi    1491    imp.   nostri  39,   regnor.   uoRtr. 
51,  üuDgarii  vero  32. 

LT  zweite  Itericlit  über  die  Auwcsenheit  des  Markgrafen 
ob  in  Itom  .Manimt  vun  iteu)  papsllichen  Cereiaonien- 
(capelle  ponllficie  sacroruui  riluum  luuglster)  Jo- 
\»  Burchnrdi  aus  Strassburg,  der  ein  Tagebuch  (Di- 
ftivt;  licrum  Urbanarum  CouimeDtani)  gefülut  bat,  das 
^Jahre  14ä3-I60G  umfärbt.  Der  Text  dieser  Aufzeicb- 
ht  Dacli  den  in  Paris,  Uom  und  Florenz  aufbewahrten 
rifteu  herausgegeben  von  L.  Tbaasno  (Paris  lö83). 
Werk  in  Deutschland  Trohl  nur  in  den  gi-oaseo 
beken  vorhanden  ist.  so  dürfte  es  gestattet  sein,  die 
a  Markgrafen  bezüglichen  Stellen  hier  ganz  oder  aus- 
Dilizut  eilen. 
erste  £inti-ag  ist  zum  15-  Oktolter  1489  und  lautet: 
'eria  qninta,  Ih  tneiisis  Ücttihns  hora  19,  vel  circa  veiiil  ad  Vr- 
ÜL  l>.  .lurotus  ex  tnarchiouihus  lUdcnsibu«,  III.  D. 
pbori  ninn-)iioiiis  Ktileit&U  iprimogniiius.  cai  ob^iam  rcnimus 
T  Jöluuinos  LaiiUfcr.  Uieraniiii  apoätoliiraruni  «bbrcvlator  et 
aU  viuvam  It.  1>.  FaK-uiii!  yqI  circa,  ul>i  ii>»uni  accvjmiius 
itcr  et  ttsi|QC  ud  husjdtium  Catnpauo  joxta  cani)tuni  Flore,  nbi 
est,  iater  dos  mediam  asMciatos  venli  cum  e<|nU . . . 
80.  Oklüber  wird  von  der  Audienz  de.s  Markgrafen 
Fapgte  berichtet,  „in  qua  fccil  i>arvani  urationem  et 
ft  Sanctissiiuo  Domino  Nostro  rowptns  est" 
An  31.  Oktober  nutirt  das  Diarium : 
HaMatD  Sl.  et  iiltimn  menst»  Octobris  Sauctmimu«  Dominus 
Xmct  t«raiaft  mon*  »iliio  venit  ad  capcllam  majortni  pabtii  aposto- 
bsp«il  Soiiriutn  I'eirani.  nbt  Inicrfult  vpspcris  |>uMirb,  qiUL^  Sua 
^■liUs  tncci'il  morc  ronsucto.  In  cisdera  »esperU  iledi  locom  i're- 
idimarcliiontBadenfiiel  In  habita  cWicali  tucedenti,  inficammo 


1  ;,.  ",   '.V^vi;a, 

■.■:    ■  ,::-  ":"•.    -.ru^.i.iTiin  :ii   ■unitf;  'Uiiri  'im:i>:r? '.'aiiiktari' >  tf.inira- 
...    .,,...      ....  -^^j^^^rt^jj  ^r  ■.iii-iUi-i";:   .lalii  ;i'"ii   Tac'^Uiiia  t-At- 

:■.■■■  ■■■   :— ...'i^;    :;ii"'UT:  ^m-i-  ■■Ji:v'?nii'iiri'r  'Liri  r.i't  fuit. 

...--  -:    -    ■■  ■■■:  .viTvLiii  ;n'-"iirj<'r. 

;";..r  '  i^!"'    T.iimr   iir  l[;irka:raf  '1er  Audienz 

■     ■.-.-. ,-.■       -   X  >■•■•. .1    i-ü^er  "-Töirichs  III.    D.  Bertianluä 

■».-   ■     ::-;  ['VI?      ;,    :      i.ir    jiiiien   -m    Wien)   beim  Papste 

■  ■■..".   }■"■:-.    :>^  ?..'iiii;cne!i  K'"iniir»  Maximilian  zu 

,,.,_.....,,:■      _Vr  Hefii;  \- '.:.'.-   i«   iem  Markirrafen. 

•    >.'.  r-fmhtv.*  ■l^.*l    "Vi.'.'L   ".a  Oheimes  Koosistorium 

:r-::i    i.-*.  ''yrir-^r-^^    i^-  I.i:bt^r<  in-i  lies  Ri-mi<i:ben 

V      _^    ;.  V  2is.-::' f  "  'i  Tv  r:-:j".j   Uli   i'v  M.irkcr?.f  Jakob 

.    M.    :;:'  -ü. 

\  :i  .~.  N  "-'■.■-  tri'    I^-l     •r!;,iz,ir:'   lii  L i.irium  eine  aal 

■■■  1.1    ■.  ■■.■...:'-:    \ '--■-.'".'  -:^.  !■  y,  7-   r.-i^-  -^  i'anier.i  i'.ii-a- 

,-    ■    ■.!■-;■■■.-■■■■-     IT.  ■-•-  J./'"'"..-,   ■;::■       ■:     .■"  'r.''-is  7e-jis  Fraiyie. 
;-"     '.   '  >  ■     ■  "'."'■.    .-:i    MJ.--!;-  ^"""i    Sdii-fn-iba?  »crti. 

...    .  .....  |. .  . .,.,    v.  "■  7.  L. -;-;-■;.  ;ri*  r:-;!  17*113  priorom 

• -■      ■■-■■.■,  , '.  *.!!  '.■.'.";  ?::■■  ::r"^:-'~-:::  -:r  5an'';i'aä 

■"■■  ■'.-■^  ".  "." ':         ::;:"•- 7''"  7r    :i?.7r.  :■.   E  u:.'.!!  ro^i  lOSC 

■•-■■       ".■■■:-    -.■'■.':-■■..    ':.   'i      "  ::ui    rr  :.->rU  -a;ici '''Mf- 

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,u-\\\  I..!:;.'_;.ifi:\  \  •;  :■--::■.  >  '-'■.:■  :■:.':  ll.i:  ü!itrreidite 
N;Kh.i.';::  .\i-:-  \\\r>-  -.v.  •■:-:.■.  ■■■:::.:.  :iv  z  :!ti  k-rokdm  w;iv 
-i.hio<>    ?;o:;    it:  ^[..:k-:.■:     '.::,  /\:Z'^    \'.i.     (er    iteü    Liii! 

_ ;■  \v;  L."  .:  ,,■;:■■.:■:  •.:.-.■:, ^:. ',:  ■.'..:..  .:,:.' ^\.v-:'i~  ;i-.sMc:.nu>  mj 
4  p:vl;i;>  ]^;i:.i::;.  ,;::  :  .-.'.:>::>  r.  -::.:■:.-  i  .■;  ^  :i.,iyciiiiiiii  1^,1 
..Umi-'i.  .'Im;.'':.-  ■.•...■.■;■.■..■:'■..  ,-i,  ,.-:  '..:■ :  >  ;  .\:^-.;.*;:..'i  ■■:  ihici-  Siix-jni 
.■u';ii.ii-i!'ii»  n<  \h-  r.\  ':  -;■-:;:■..  ^  .vvj'-;;  ; :  ;  ;■  ..-■iii;m  Fioi-f.  iuto 
4«!vmai.':'. :,;  l";;;-    i'    .■.-.. '..vv.--  ;  ■.;:.    .\:.,'.."-.. .-..■::;    o-i'iit.in.s.    iil 


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BmuicJic  h4JiKbn-  Funwn  und  Fantitin»  in  ßätn. 


231 


Aro    ir».  April    1492,   Am  PalmsoDutat;,    »n  welcht-m  der 

IlMt  trnch  vollzogener    Weilie   uml    VKrtuilung    ilitr  Pftliin-n 

Kmi-nnang  iIbs  Kanlinftls  von  Mertici»  proldnmierle,  war 

'       II  Flierl  ich  keiteti  aiicli  Markgraf  .lakoli  anwesend. 

■  tia  verbroitet  sich  auch  an  dieser  Sloll«  wieder  ülter 

i#  Ettkettofrage.    Nach  D«eiidi^uDg  der  Feierlichkeiten  \Mirde 

uHniit»'.  K;iniiiial    in  herifebnirhtcr  Wifise  von   allen 

ii  und  l'rülal^n  zn  seineuL  I'alast  .,in  campo  tkirC 

Marrhin  Hadfiitfs,  urntor   Imiieratori'^  et  n'jtii*  Hoiuani,  iic 
Mur«  rcgis  f'priin-Dnuii  eqnltArtmc  post  eaidinftle?»  cnra  allis  pr*- 
I<cr  injidrertcntiniii  m«flm:  ilebebniit  ^iiim  note  cardinales  eqai- 
ij^olemvi  laiueii  prapicr  ilDiiiinuin  marcliiouem  et  ((Uiu  tai'ile 
in  illo  löco  c^^ultarc  . . . 

Damit  endigen    die  ErwälinuDgeii   des  Markgrafen  Jakoli 

rium  Burkardi. 

liiarinm  des  Mag.  Joh.  MUller  besrhüftigt  sich  nur 

deu  erxteu  Aufentbalto  des  Marij;i-aten  .lakob  in  Rom. 

Diarium    dc^  Juli.    Ilurknnll    wird   ühi-r   Vnr{L;ängc    auch 

id   seines    zweiten    Anfenihalles    Jedoch   nur   bis    inini 

1492  berichtet.    Nach  Sachs  a.  a.  0.  S.  149  kehrte  der 

erst   im  Jahve  1493    in  die  Heiniftt  zurück,  nnch- 

Kom  nuch   den  Lcichüntüierliclikeiten   für  den  um 

Juli    1492    verstorbenen   Papst  Innocen?.  VIII.    und   der 

iK  Alex-inders  VI.  beigewohnt  hatte. 

fr  Markgraf  Jakob»  .Aufenthalt  in  Hnm  soll  Cvl»I.  Sarhs 

I.  0.  S.  147)    er  selbst  .\ufzHc-liimnt;en   gemacht   haben, 

Hch  namemlich  mit  den  Altertümern  der  Ewigen  Stadt  be- 

fi  -«oilen-    Alwr  es  Ist  jede  Spur  dieses  Werkes» 

,;.«. zwei  Bücher  unifasst  haben  ^'oll,  versclmtinden. 

ich   habe   in  Deutüchtand   und  Italien   vergebens  Nach- 
igon  nach  deswn  Verbleiben  an(£eßt«llt. 


n.  Markgraf  Philipp  II.  von  Iladen-Daden  IbüH. 

tber  äen  Aufentlialt  des  Markgrafen  Philipp  U.  (IS69  bis 
erteilt    das  im  Ceremonialarcbiv  In   Rom  aufbewahrte 
au:f  der  Zelt  de«  Pontifiknles  Gregors  XllL,  das  von 
Kiscas  MucantiUH,  sacrarmn  ceremoniarum  magister. 


232  ^-  Weech. 

geführt  wurde,  einige  Auskunft.  Ich  habe  aus  diesem  Diarium') 
folgende  Stellen  ausgezogen: 

1585.  Die  6.  Martii  feria  4.  ciueram  papa  venit  ad  cappellan 
palatinam  pedes,  indutos  pluviali  et  missa  simplici,  prout  liac  die 
coDvenit,  caadam  pinvialis  sastinuit  venieudo  et  redeundo  marcliio 
de  ßada,  consobrinus  dacis  Bavariae^),  qai  etiam  stetit  apud  soUum 
papae  supra  dncem  Sorae.')  Interfuemnt  cardinales  22  ultra  cele- 
brantem,  qui  fiiit  r""»  d.  cardinaüs  S.  Sisti,  maior  poenitentiarias 
et  nepos  papae,  praelati  assisteates  10,  gobemator  ürbis,  qoi  dum 
episcopl  fuernnt  parati  plavialibos  et  mitris,  ipse  fuit  apnd  protbono- 
tarios  in  cappa,  cnm  neu  esset  episcopas.  Alii  episcopi  namero  21, 
praelati  et  officiales  soliti,  exceptis  advocatis.  ßenedictio  et  distri- 
butio  cinerum  et  omoia  alia  etiam  in  missa  celebrata  post  distribo- 
tionem  servata  smit,  more  solito  baius  diei.  Celebrans,  dum  cardi- 
nales praestitenint  obedientiam  papae  et  acceperunt  cineres,  semper 
sedit  in  faldistorio*)  com  mitra,  qoia  sie  convenit.  Post  distribatio- 
nem  dedit  aqnam  manibos  papae  predictns  marcbio  de  Bada.  In 
assistentia  apad  papam  scrvieront  reverendissimi  domint  cardinales 
Comensis,  Praestinus,  Vastavillanos,  et  (ronzaga,  diaconi;  nam  Me- 
dices  post  distribationem  discessit,  non  bene  se  habens.  Sermonem 
baboit  R.  D.  Joseph  Stephanus  Valentinus,  sacrae  tbeologiae  doctor, 
vir  eraditissimos  et  maltiplicis  scientiae  et  optime,  ut  de  eo  sperao- 
dom  erat,  se  gessit.  Post  sermonem  pablicavit  indnlgentiam  15  anno- 
rum.  Post  missam  praemoniti  fuerunt  a  nobis  omnes  cardinales,  nt 
irent  recta  ad  equitandom,  exceptis  duobns  diaconis  assistentibos 
apnd  pontificem,  qui  remanscmnt,  nt  cum  exuerent  paramentis.  Papa 
rediit  pedes  ad  aulam,  abi  est  lectos  paramenti,  gestaute  pluvialis 
caudam  marcbione  predicto;  et  depositis  paramentis  resumptoque 
habito  quotidiano,  cmn  stola  super  caputio,  descendit  et  ipse  ad  at- 
rium  ad  eqoitandum  ad  ecciesiam  sanctae  Sabinae,  ubi  est  prima 
statio  qoadragesimae ,  proat  equitavit  super  mula  alba,  praecedente 
crace  et  ante  eam  cmialibus  et  uobilibas  atque  officialibus  et  in 
specie  auditoribos  rotae,  post  pontificem  vero  seqnentibos  revercn- 
dissimis  dominis  cardinalibus  cum  cappis  violaceis  et  galeris*)  ponti- 
ficalibos,   deinde  praelatis  assistentibus  et  aliis  episcopis  UDiformi 

')  Das  Diarium  war  froher  mit  A  Sl  bezeichnet.  Nach  der  neuen 
Numerierung  tragen  die  von  Franciscus  Mucantiu«  verfassten  Diarien  die 
Nummern  413- 419.  Ich  kann  nicht  feststellen,  welche  dieser  ueuen 
Nummern  der  trüberen  Nummer  A  31  entspricht,  lu  dem  so  bezeich- 
neten Bande  standen  die  hier  ausgezogenen  Stellen  auf  S.  458  und  496—1*7. 

—  ')  Die  Mutter  des  Markgrafen  I'hihpp  IL,  Mechtild,  Gemahlin  des 
Markgrafen  Philibert  war  eine  Tochter  des  Herzogs  Wilhelm  IV.  von 
Baiem.  —  ^)  Das  Herzogtum  Sora  (in  der  Provinz  Caserta)  war  durch 
Papst  Gregor  XHI.  (Hugo  Boncompagni)  an  die  Familie  Boucompagsi 
gelangt,  deren  Mitglieder  sich  seit  1572  auch  Herzoge  von  Sora  naunteu 

—  *)  Der  mit  Armlehnen  versehene  päpstliche  Thron.  —  *)  Galerus  der 
seit  lunocenz  IV.  (I2ö4)  von  den  Kardinälen  getragene  Hut. 


l5(Micb(!  lntUactu!r  FUnten  und  Piintinneii  in  Rom. 


2.S3 


id  cot  euio  rocbvUü')  et  inauteUettis') . . . .     Die  ultinia 
Ui.  quac  fiüt  domlnicji  ijaarbi  (|UA'lra{;u)>lmac.  quae  de  rosa  dici- 
puitifcx  ittmins  imnunctiti.'i  Jmir  domiuicAc  convcDientibas  in 
coQ»ueU  lieDeilixit  r(tt>ajti  aurcaoi  cum  »ulilis  ciicruuiümit^ .... 
i  ']!  Uno  Priiici|ies  JaiioiiH'),  induti  vcstibns  obinngis  scrlci'is 

i:ii]iait^eiiu .   lulüris  roeae  siccae,  aiirein  ciinbali»  cirtruiii- 
■raus,  ca  furma.  {|ua  nos  domi  atiuiur.  vulgari  aptwllntionc  itimurri'*). 
etian   vcstes  {Kiuiil'cx  illis,  suiti  suninibus.   facieadas  raraiit, 
(MM  marcbio  Badac  ef  Aax  Sorae  siaba&i .... 
Die  7.  AprilU.  domiQica  quinta  <)aadraR(.>5iiiiae.  quac  de  passione 
imr.   i-orlrbm^-il   niisiam    tn   cappella  pnlnlina  R.  P.  l).  Slattbeibi 
Diu'  ■]>m  Vicc-ntina^.   ad  iinani  f^|>a  vouJl  saK  iiedibm,  iii- 

i'         ■    ;i-  «juvi'uicutibut.  «-mus  pliiviaüs  caaibiui  sustulcruiit, 
itaicudu  cl  rHlcundu.  duo  priiicipe.s  Juiwnii  .  . .    Apud  wliuin  sli'le- 
Rtr.f  .|oo  principe;'  Japouii.  uarchio  Itadac  et  dui:  Sorac.    ;VJier 
HS  coiDcä  jirtdictoniin.  Bpdit  in  t;radibns  sotii.    Sermoocoi  ha- 
Dmi  [»racontor  ordinis  Scrvornin.  qni  pnhlirAvit  iiidnlFtpationi  an- 
,  BOnni  7. 


Mftrkgraf  Ludwig  Wilhelm  vou  Badeo-Badeii  1672. 

Im  Mai  1671  beäcblusü  Markgraf  Wilhelm  von  Baden-Baden. 
HiBen  Kiikel,  den  am  ^•.  Aiiril  1655  geboreiifn  Markginfcii 
Ladwii;  Wilbcltn,  dessen  Vater,  Markgraf  Ferdinand  Maxi- 
tnKan  am  4.  November  1669  gestorben  war,  so  dass  die 
LdUDC  seiner  Erziehung  dem  lUrstlicheu  Grossvater  oblag, 
«iM  Reiso  cach  ItAlien  antreten  zu  lassen-')     AJb  Hofmeißter 


>)  liau  bischittlirlif  tievud.  —  ')  Der  fiber  dcnuiellii'n  ^rttgt>tM> 
kaiat  HkaUl  —  *)  l)\e  j^ftamhi-a  Priiiu-n  waren  im  Jahrrr  l.V^i  mit 
4nB  Jawifaoi  P.  X'aXlnawuü  uicb  Rom  if«koinnicii.  Weuet  und  Wclic's 
Kvehenlcxtkoa  3.  AaflMgc  Bd.  (>,  S.  1243.  Die  Gleichzeitigkeit  ihrer  Aa- 
««■culunl  tu»l  jfner  «im  UarWitrBfeu  von  BuiWii  bat  su  der  irrigeu  Aa- 
ffba  ta  den  Bericht  des  }fantiiis  ParaTldoo  vom  21.  Januar  1690  (dioso 
Zekadbrift  Bd.  7,  S  K66J  gcFcibrt,  wtlchor  ilcu  Bd&rkitTafM  Jakob  m. 
Ihr  idiMtii  ^hii  >W  dunab  (150&)  in  Rom  anwcMnidrn  Mark^ffii  b&li. 
IttSD  Markiirar  fhiljpp  war  Coarertit  fsi  ancor  Itii  ridotto  tilhi  rrra 
rdifitnM!)  und  etwas  meltr  a1«  Hn  .Iifar  vor  Krsuttunf:  dieses  Beririitra 
—  1S8B  —  gMtOrb«n  (ti  (/Uli/  nwrte  piä  uu  »imio  r  piü}.  Die  m.  t.  0. 
Mi«fst«Ul«  y«r«cchBluufr  mit  Eduard  I-'ortiuuit  liegt  abo  nicht  vor,  »on* 
te»  lodEnIldi  dir  irrij!c  Meiiutng  iIeb  Nnntius,  ilasa  Jukoh  in.  ein  ^noIid 
im  Uftrtip^ca  l*hibpp  fieweveo  ad.  Die  Nachrichten  iiher  den  Autieni- 
feak  4rr  jr^aiÜKbcn  IMoiuni  in  Rom  tu  >lcm  Diarium  Gn^gors  XIQ.  vcr- 
teatm  «oÜ  dnr  Verdff«ntUchniiff  Sin  zu  tcopiprcn  \»g  ausserhalb  meine« 
Aifeatt»piatM»-  ~  '}  Kimamt,  it«Ueoi»di  ein  lauRer  Rock  von  TucS.  — 
4kav  Rehe  berichtete  lurnt  aufGmud  deetellwu  Hateräli  AI 01 


KL 


234  *-  Weech. 

begleitete  ihn  ein  florentinischer  Edelmann ,  Cosimo  Mai' 
Medici.  Die  Reise  ging  über  Mailand  und  Florenz  nach  Ror 
Dem  Markgrafen  war  erwünscht,  dass  sich  um  die  Zeit  di 
Aufenthaltes  seines  Enkels  in  der  Ewigen  Stadt  dort  auch  di 
Freiherr  von  Plittersdorff  aufhielt,  den  eine  kaiserlicl 
Kommission  nach  Rom  geführt  hatte.  Der  erste  Brief,  de 
der  sechszebnj  ährige  Markgraf  aus  Rom  an  seinen  Grossvat« 
richtete,  ist  vom  9.  Januar  1672  (der  Prinz  schreibt  —  wi 
das  in  der  ersten  Zeit  eines  neuen  Jahres  öfters  vorzukomme) 
pflegt  —  irrig  1671)  datiert.  Er  dankt  darin  dem  Mark 
grafen  Wilhelm,  dass  dieäer  ihm  so  viele  Gnade  erweist 
„welches  mich  don  mehr  obligiret,  mich  dergestalten  zuver 
halten,  dass  dermahleins  Ew.  Gnaden  und  das  gantze  Hain 
alle  Ehr  und  Contento  darvon  haben  mögen."  In  einer  Nach 
Schrift  meldet  Ludwig  Wilhelm  den  Tod  des  Cardinais  Bor 
romeo.  Der  junge  Prinz  reiste  unter  dem  Namen  eines  Ba 
rons  von  Grävenstein,  doch  war  das  Incognito  sehr  durch 
sichtig.  Cosimo  Marzi  Medici  berichtet  regelmässig  an  dei 
Margrafen.  Am  14.  Januar  teilt  er  mit,  dass  der  Baron  seia 
Zeit  sehr  gut  anwende,  „des  Comedies  en  musique"  besuch 
und  nächste  Woche  einer  Jagd  auf  Wildschweine  beiwohnei 
werde.  Am  30.  Januar  schreibt  der  Prinz,  er  sei  bei  dei 
„spanischen  Ambassator"gewesen,  welcher  ihm  „grosse  Cortesi 
eiTviesen.  Mehr  könne  er  nicht  schreiben,  da  er  den  Besuci 
des  Prinzen  von  Anhalt  erwarte.  Am  6.  Februar  berichte 
wieder  Cosimo  Marzi  Medici  an  Markgraf  Wilhelm: 

„La  presente  (lettre)  servlra  pour  l'assurer  que  gracc  ä  Die 
Monseigncar  le  Priiice  se  portc  fort  hien  et  que  mercredy  jmsse  (ai 
3.  Februar)  il  fut  h  la  cour  voir  manger  Sa  Saintete  (Papst  Clf 
mens  X.)  avec  le  Vice-Roy  de  Naples,  le  marquis  d'Astoryos,  qiii 
este  en  cette  cour  ambassadeur  pour  Sa  Majestc  Cattolique,  et  toi 
aassitöt  que  le  Pape  soeut  que  M""  le  Princc  estoit  dans  la  chambr 
il  le  fit  appeler  et  il  parla  tout  le  long  de  la  table  avec  M"'  le  Princ 
et  toojours  fort  gai.  et  il  but  ä  lay  a  la  saute  de  Sa  Majest6  In 
periaie,  et  a  la  fiii  de  la  table  Sa  Saintete  luy  prösenta  deux  baif 
de  confittures.  Tont  le  raoiide  qui  estait  voir  cette  fonction,  s'^tonni 
corame  le  Pape  se  plesoit  parier  avec  M'  le  Prince  si  famili^remen 
et  toizs  cenx  qui  nc  connoissoient  S.  A.  dcinandaicnt  aux  antr« 
qnelle  personne  eile  estait;  entin  le  Pape  aime  intimemeiit  M' 1 
Prince.    Le  dit  jour  l'apprts  diner  nous  sortismes  avec  M""  le  baro 

Schulte,  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  l^aden  und  der  Reichskrit 
gegen  Frankreich  1693—97.  Karlsruhe  1P92.  I,  S.  6.    (Anm.  d.  Ke<l-) 


inchc  laulucber  Faruea  und  Fanuinnen  in  fUrni. 


235 


I  it  PlittersdoriT  tie  iiur»  U  nlle  et  aons  allasmes  ä  AlbuM  poar  pou- 
jjnir  TOtr  \e  lendemain  aa  aotr  ]e  Vice-Boy  ipii  allnt  t  Cutel  Gan- 
■jitfi.. 

^}Xo  einem  späteren  Briefe  vorn  16.  April  ist  norh  von  einor 
In  Aussicht  stehenden  Abschiedüaudien;;  beim  Papste  die  Rede, 
dit?  nach  dem  Ostei-feste  f^tntttinden  sollte,  es  ist  aber  aus  tier 
jyitcren  Corre^pondeiiz  von  dieser  Reise  (die  im  Gr.  Hana- 
Staatsarchiv  in  Karlsrnhe  aufl>e«-alirt  wini)  nicht  crslcht- 
ob  sie  wirklich  stattfand. 


IV.  Markffräfin  Franziska  Augustn  Siliylln 
und  Markgraf  Ludwig  Geory  |7I9. 

Über  diesen  Besuch  liegen  im  Ceretiionialarchiv  in  zwei 
rien  de»  Papstes  Clemens  XI.  Berichte  vor.  die  fiich 
jenseitig  ergänzen.  l)er  Verfasser  dt«  ersten  ist  nicht  ye- 
nnint.  der  Verfasser  des  zweiten  ist  der  magister  ceremonia- 
rnm  Cnndido  Cassina.  Ich  teile  nachstehend  mit,  was 
die  Diarien  über  die  Mark^räfin  Franziska  Augustft  Si* 
bylU.  Witwe  dex  Markgraleii  Ludwig  Wilhelm,  und  ihren 
Sobu  Markgraf  Ludwig  Ueurg  enthalten. ')  Dazu  kommt 
noch  ein  im  Band  aä,  S.  890  des  Ccremoninlarchives  ent- 
bUiener  Bericht  in  italienischer  Sprache,  der  nicht  minder 
I  ab  jene  der  Mitteilung  würdig  erscheint,  da  er  vcrBctiiedene 
dort  nicht  vorkommende  Einzclh^^itcn  enthält.  Seinen  Ver- 
fasser kenne  ich  nicht.  Ich  verdanke  die  Abschrift  der  (ȟto 
«t  Don  Gregorio  Palmieri  in  Rom. 
I  1)  1710  Mai.  Die  24.  fcr.  t.  liura  21.  Foiitifex  eurru  doctus  cum 
mitiis  «lanliimlibo-s  pAuttuto  et  Clivcrio  arccssit  ad  CL-cJüsiun  Bar- 
beritaruiii  ail  Quutuor  funtes,  ulii  primAe  ve»iicrae  solcmnitatia  re- 
rorrvutcä  S.  Mariae  Magdalcuac  ite  l'azzis  celolirabantur.  Doind« 
ressos  c^i  mona^tcrimn.  ad  cuiu^  ofitinm  adorat  «ercnissimapriti- 
}i<9aa  l(adeu?li^.  «juau  tranaBL-tis  dicltus  vi«itata  dcvutioni«  Kratia 
I^ar«tami  domo,  una  r.uiii  i^rrt^ni^äimi)  Lndovioo,  suo  primi- 

Knch  def  Iraherea  OnlnuuK  wdren  dkm  UioricD   mit  A  114  ([Bl- 
atts XI.  Iota.  VUi  unJ  A  UM  (Diariuia  CU-raentU  Kl   1718 
iboet.    In  dem  crsleren  itleheu  dii:  hier  uiiägizoginieii  Stelleu 
TÜ9.  154.  13t;,  15--*.  in  dita  aadvm  »iif  ü  »95.  4i>i.  -WKV     Band  VII 
laerstugctbhrU'ii  Diuriunu  A  114  tnigt  jetzt  <lte  Numinpr  M^  ('^ü). 
«dclier  Nummer  di«  ftuherc  Nimimer  X  W4  in  dvm  iic-uvn  Kata- 
I  tockonnit,  Iciinn  ich  liier  nicht  fi>»i»tellen. 


1 


236  ^'  Weech. 

genito,  Romam,  eadem  devotionis  gratia,  veoit.  Sanctissiinuä  Do 
minas  Noster  per  horae  qaasi  spatium  com  illa  locatus  est,  seden^ 
in  choro  in  sede  camerali  et  post  pedis  oscalam  supra  tres  pulvinos 
sedere  fecit  eandem  dominam  principessam,  prosequens  allocutioneni 
cum  illa  dicto  temporis  intervatlo,  qoam  deniqae  post  pedis  oscalam 
diioisit.  Extra  moiiasterium ')  ad  pedis  osculum  recepit  serenissi- 
mom  marchionem  Ludovicum,  filioin  eiusdero  dominae  princi- 
pessae  et  cum  eo  exindc  Staate  verba  pariter  haboit  ac  paternam 
bencdictionem  amantisstme  elargitus  fuit. 

Jauii.  Die  8.  fer.  5  . . .  Sanctissimus  pransit  in  Vaticano  ac  detnde 
in  palatio  post  galleriam  prope  viridarium  ad  andientiam  admisit 
priDcipessam  Badensem.  sedeutem  super  pnlvinaria.  Horam 
inde  circa  23.  ad  Quirinale  reversus  est. 

Jonii.  Die  28.  fer.  4  . . .  Serenissima  principessa  Badensis 
ana  com  eius  fiUo  igues  missiles,  qui  ab  Arce  Sti.  Angeli  omittebao- 
tur,  e  Vaticano  palatio  conspexit,  ibique  Sanctissimus  dulciaria  et 
aqoas  snccaro  conditas  per  bussolantcs  tum  principessae  quam  prio- 
cipi  distribaere  fecit. 

Die  29.  fer.  5.  hora  11  cum  dimidia  Sanctissimus  Domlaus  Koster 
in  Vaticana  basilica  missam  poatificaliter  cantavit . . .  serenlssimie 
principessae  extitemnt  uerape  Subieski  in  cboro  ex  parte  dcxten, 
ex  altera  parte  Badeasis. 

Julii.  Die  2.  dominica  pontifex  in  sua  secreta  capella  sam 
communione  refecit  serenissimam  principessam  Badensem,  qu* 
per  viridarii  ostium  accessit,  pulvinum  non  habuit,  et  per  secretun 
clericmn  porificatio  fuit  probata.  Post  gratiarum  actionem  Sanctissi- 
mus Dominus  Noster  admisit  eamdem  ad  audientiara  consueto  more 
eique  dono  dedit  precatoriam  coronam  pretiosam  cum  indulgentia. 

2)  1719  Maii.  Die  24.  feria  4.  Sanctissimus  Dominus  Noster  corni 
ductus  cum  d.  d.  cardiaalibus  Paulutio  et  Gliverio  accessit  ad  er- 
clesiani  Incarnationis  propter  festivitatem  S.  Marie  Magdalene  de 
Pazzis,  deinde  ingressus  est  monasterium,  ad  cuius  portam  serenis* 
sima  Francisca  Augusta  princeps  Badensis  et  ducissa  Sasse- 
lauenburgh,  que  diebus  p.lapsis  una  cum  serenissimo  Ludovico.  söo 
primigento.  visitata  sancta  Lauretana  domo,  Romam  venit  devotionis 
gratia.  Pontifex  magna  benignitatc  cum  illa  locutus  est  et  iossit.  nt 
monasterium  intraret  unacum  suis  tantum  mulieribus.  Sedit  in  choro 
in  sede  camerali  et  domina  princeps  osculata  fuit  pedem  somma  et 
incredibili  devotione.  Pontifex  fecit  ilbim  surgere  et  sedere  sup* 
tres  pulvinos  ab  uno  ex  camerariis  secretis  tunc  allatos  et  dla  coro 
illa  locutus  fuit.  Extra  monasterium  ad  pedis  osculum  admisit  serenissi- 
mum  marcbiouem  Ludovicum  et  cum  eo  pariter  locutus  fnjl  et 
paternam  benedictionera  amantissime  elargitus  est.  Deinde  accessio 
ad  ecclesiam  Divi  Nominis  Jesu  propter  festivitatem  B.  Joannis  Reps- 

Junii.    Die  7.  fcria  4.  Hoc  mane  Sanctissimus   Dominus  Noster 


Vgl  die  abweichende  Angabe  in  der  italienischen  Relation. 


H.--.,,,  Krt  (■«diKti«!'  Forsten  nn-l  F'Ürvtiniifii  in  Rom. 


237 


■uppdlft  M0T9.  «'OHiitiuniitiit;  refccil  )>ererimiRiDtn  priti- 
ircbiuutiin  Luduvicum  Badensuin. 

.1.  honi  ll'j  SmuMis-^imtis  IlDiüiiiii'»  XiKtcr  in -arcllo 

til  Vatl<'ani    miMain  iilaiiani   folclu-avit,    iircscntihus  do« 

iialibos.  eniseopis  et  iieaitenliarüs  pAralis,  i:t   roiisDt^tu 

^rfidt  soleiini   proccäsioai  Banctissimi  sacmmciiti  h-apra  cn- 

Qi  rtcnntlcxus.    Snpplicatio  ftiit  orilmAtis<tinift  cl  in  biffilii^a  Vati- 

nulluiu  inwt-titiiiui   eiUnctoiii    fnjt  nisi   data  bencriictiimn  i-uui 

isÄiniu   ot    oiitiiia   -lenatH   fiüTuat  pmot  alias.    Iti  hospitio  apt^ 

Ailbit  sfrciitäsimfl  rcftiim  et  in  domo  ponit^ntiaric  dmninft 

^c«p8  UadetisJs.  (juibos  de  maDilatu  SitQctissiuii  bellum  <ut 

in  (r(¥m}  «lata  facrant;  et  qaiadominaprincopsBadcnsis 

volnil  prorewäonem  pro  i'onscfinonda  henediclioiie.   idco  celsi- 

sne  awignati  faeruiit  1  milites  Ildvetii  ad  illani  uastodiendnui 

ptipuli.  ei  iiii;^]tn  niimmiini  aarenm  deilil. 

jdio  bora  'ü,  Sancti»siran-'i  IKmiinas  Nobler  in  raamioni)»» 

andivit   prefatam   dominatn  principom  de  Baden, 

vsi  per  irartam  viriduni . . . 

fort*  Tl.  hont  ir/«  Sanrti.ssimu.s  liomiiiiis  Noster  in  bs$j- 
la  Diissam  puntiticaliter  cautavit . . .  Sercnis^snua  reidiu 
liu  rbitro  ex  )>iirtc  dexLni  otox  altera  iKirtc  Tott  sicrenissiina  prin- 

il<<  linden  . .  . 
|Na  2.  lulii  domlMica  Saiictissimus  UomiiiusNostcr  in  s«b  capella 
ciimmaaiünti  rcforit  ptlsälinam  doniiiiani  priiicipem 
tu.  unv  veuit  \>er  poriani  viridarii,  iiou  liabnit  itolviunm,  et 
ecreros  paritlnUiouom  prohuil.    AcUs  deinde  in^tiis  ]h]qij- 
ad  Rttdientiam  ndniisit  morc  »liui  ciqno  precau>riain  «ira- 
ipntkNftBi  cum  iii>lulfii:-[iliit  douAvil. 

VeDaCA  in  Uonia  e  traitonlmento  doUa  screnissima 
jidps«»  di  Üadeu. 

Ed  siunio  —  di  nioggio  dcll'  oimu  171U  giuiise  in  Kunia  la  serL>- 

principuMsa  dl  Hadeu  coit  il  principe  Ludovico.  dl 

e  Mfiaitit  di  varie  iversone  della  &na  corlo. 

nedesina  ora  Mala  tu  Lm-eto.  dovc  <lle<lo  uilti  li  piä  distinti 

iicgni  «Ü  picL'i  ed  offcii  ftlla  Santissimn  Verpine  dnc  rnori  d'om 

i  litudloti  di  qn  ^lUuru  rotisidi'raldlo,   coii  due  tencrii^iiae  iscri* 

mein,'  m'ir  oro. 

li  didiiariS  nol  soo  ftiungcro.  Mserc  TonDtauomeiHjllofirrina 
lilare  U  saiitoarii  di  qiie«la  citt:\  o  per  noii  fnrc  ui  riceverv 
Iti. 
Manch  |Kir  oltro  dj  far  rendore  coasapLWole  Sua  Santitä  ilcl 

[i(i  24.  niatCRtu.  in  (-'dI  U  sonto  [loiitefico  sj  portä  nlla 
-->  •  oMMMutun)  ik-lle  Ttart>cnm>,  ove  pcrmiK,  die  cntravio  la 
rM^w,.  ,^1,  [)  iiou  guijwilu').  iioalc  ivi  amniiFc  all'  adiunia;  la 


t(  vMi  cvhnmt  am  7.  Jitni  I70S,  uhlu  abA  «nt  17  Jahn. 


238  '■  Wecch. 

priiicipcssa  dopo  baciato  il  piede,   tu  fatta  alzare  e  tu    fatta  sedere 
alla  sinistra  di  Sua  Santitit. 

II  Principe  di  lei  figliuolo,  dopo  aver  baciato  il  piede  e  la  manc 
a  Sua  Saiititä.  fii  fatto  alzare,  ma  non  sedere.  e  statte  seropre  ia  pjcdi 

L'  udieiiza  fu  lunga  e  Sua  Santitä  le  diede  la  facoltä  di  potei 
eutrare  in  tutti  ti  inonasteri  claastrali,  tanto  di  monache  quanlo  di 
reügiosi. 

Nel  giomo  30.  raaggio  avendo  fatta  Sua  Santitä  nella  chiesa 
della  certosa  la  funzione  di  consecrare  vescovo  il  cardinale  de  la 
Tremoaille,  tu  preparato  per  la  raedesima  una  spezie  di  corctto,  accii) 
potesse  vedere  la  detta  funzione ,  essendo  questo  stato  adatto  in  nn 
vauo  di  una  porta  piü  prossima  all'  altar  maggiore,  ove  esegnivasi 
detto  solenne  atto. 

Kel  giorno  20.  giugno  Sua  Santitä  transmise  in  regalo  alla  dettA 
Priucipessa  una  cassetta  nobilmentc  omata  con  entro  il  corpo  di  San 
Silvio  Martire.  un  bacile  di  Agnus  Dei  cd  uua  cassetta  riccameate 
guamita,  entro  la  qaale  erano  varie  ampolle  di  raanua  di  San  NicoEa. 

Nella  mattiua  della  festa  de'  santi  apostoli  Pietro  e  Paolo  inter- 
venne  alla  messa  solenne  del  sommo  pontetice ,  cssendole  stato  a 
qaest'  effetto  preparato  un  coretto  dalla  parte  ove  sta  qucllo  de'  mnsici. 

La  sera  di  detto  giorno  la  medcsima  fu  a  vedere  la  girandoli 
sopra  il  torrione  del  palazzo  Vaticano,  ove  fu  fatta  servire  di  rio- 
freacbi  e  fu  servita  ivi  di  tutto  ciö  che  poteva  occoirerle. 

Nella  domenica  2.  luglio,  avendo  ia  medesima  desiderato  di  ])Oter 
avere  la  consolazione  di  riccvcre  la  santissima  comunione  dalle  raani 
del  paiHi.  ed  avendo  il  sommo  ponteüce  vednto  opportuno  di  con- 
discendere  ad  uua  si  pia  istauza  a  ijuesto  cffctto  avvisata,  si  iwrtö 
al  palazzo  Quirinale,  ove  entrata  per  la  porte  del  giardino  e  rice- 
vuta  con  Ic  distinzioni  che  mcritava.  per  la  scalctta  accese  al  poali- 
ticio  appartamento.  Si  trattennc  in  una  camcra  coutigua  alla  av 
pella  segreta,  sino  che  Sua  SantitJi  fosse  passata  nella  medesima  per 
celebrarc  la  messa:  allora  la  jtrincipessa  entro  ancora  essa  nella  cap- 
pella, ove  genuflexa  con  molta  devozionc  ascoltö  Ia  messa  e  ricevetie 
dalle  mani  di  Sua  Santitä.  la  .santissima  comunione. 

Partito  il  papa  dalla  cappella,  la  raedesima  fu  condottn  in  alia 
Camera,  ove  fu  servita  di  rinlreschi,  ed  indi  fcce  ritorno  alla  detta 
cappella,  ovo  si  trattenue  sino  che  fu  avvisata  di  dover  passare  all' 
udienza  di  Sua  SantitA. 

Neil'  entrare  nella  camcra,  ove  era  il  sommo  pontefico,  fec e  1* 
tre  genuflexioni,  baciö  il  piede,  ed  il  papa  la  fece  alzare  c  Acif^ 
alla  sua  sinistra. 

Sua  Santitä  Ia  trattcnne  in  una  lunga  udienza  di  quasi  nn"  ura 
e  mezzo,  e  nel  ijartire  di  nuovo  baciö  il  piede  a  Sua  Santitä. 

La  medesima  poi  la  notte  segucnte,  dopo  avcr  udita  la  santa 
messa  nella  chiesa  del  Gesü  all'  altare  di  San  Francesco  Savcrio, 
dopo  le  ore  sei  e  mezzo  fece  partenza  da  Koma  alla  volta  di  Fircnz^' 


Besuclie  badtacher  Fürsteu  imd  Fürattonen  in  Rom.  239 


V.  Markgraf  Karl  Friedrich  von  Baden-Durlach  (1750). 

Aus  der  Zeit  des  Aufenthaltes  des  dawals  zweiundzwanzig- 
jjihrigen  Markgrafen  Karl  Friedrich  in  Rom  enthalt  das  21 
Bande  umfassende  Diario  di  Monsigoore  Ignazio  Reali  im 
(Vremonialarchiv  (No.  587—607)  folgenden  Eintrag: 

Ncl  Pontificato  di  Benedetto  XIV.  (1740 — 58)  U  principe  raar- 
gravio  Carlo  Fcderico  di  Baden-Durlach,  venuto  in  Roma, 
m  si  trattenne  qoalche  tempo,  non  si  port6  all'  udienza  del  papa. 

Dass  der  Markgraf  den  auch  bei  protestantischen  Fürsten 
nblichen  Besuch  beim  Papste  unterliess,  mag  darin  seinen 
Grand  haben,  dass  von  München  aus  das  Gerücht  verbreitet 
worden  war,  er  beabsichtige  zur  katholischen  Religion  Über- 
atreten.  Von  diesem  Gerüchte  hatte  der  Oheim  des  Mark- 
pafen,  der  Prinz  von  Oranien  gehört  und  ihn  deshalb  von 
ia  Ausdehnung  seiner  Reise  nach  Rom  abgemahnt.  Wenn 
€r  nan  doch  nach  Rom  kam,  wollte  er  vielleicht  durch  einen 
Besuch  beim  Papste  dem  gänzlich  unbegründeten  Gerüchte 
■itht  neue  Nahrung  geben.  (Vgl.  Karl  Friedrich  von  Baden 
TOQ  C.  F.  Nebenius,  herausgegeben  durch  Fr.  v.  Weech. 
lürisnihe  1868  S.  43.) 


Ans  dem  GeDgenbacher  Klosterleben. 

(Protocollum  Gengenbacense.) 

(Schluss.) 

Von 

Fritz  Baamgarten. 


Der  weitaus  grössere  Teil  dieser  Gengenbacher  Klos 
Chronik  ist  im  achten  Bande  dieser  Zeitschrift  zum  Abdr 
gekommen.  Nur  das  letzte  Drittel  des  fünften  Abschni 
von  Augustinus  Dornblüth  verfasst  und  die  Jahre  1719- 
behandelnd,  bleibt  noch  nachzutragen.  Wir  entnehmen 
etwas  geschwätzigen  Aufzeichnungen  des  gelehrten  Pa 
folgende  Kotizen: 

Im  Jahre  171 9  war„Procession  um  den  Bahn".  Am2.J 
werden  vom  Schultheissen  Bender  diejenigen  patres,  welche 
30.  April,  processionem  per  et  circa  territorium  Gengenbact 
cum  venerabili  ducendo  suscepcrant ,  zur  Rekreation  n 
Reichenbach  eingeladen ,  wo  Bender  piscationem  et  conviv 
instituit.  Haec  invitatio  patrum  processionem  ducentium  po. 
continuata  fuit,  donec  dictus  praetor  lites  cum  monastcrio 
tentavit. 

1719:  In  Anbetracht  der  grossen  Weinernte,  die  zu 
warten   stand ,    exstructa   est   magna    c  el I  a    v  i  n  a r i  a   ( 
granario  retro  aedes  parochiales,  et  dolium  magnum  IfiOO 
phorarum  in  ea  aedificatum  fuit. 

1719:  Sex  candelabra  argentea  .■Vugustae  elaboratft 
niissa  snnt. 


Abb  (Ina  Gcm^mbacbir  Klobtorleben. 


241 


1!):  24.  Nov.  appcnsa  fiiit  nova  janua  eccicstac 
19:  Hiems  hoc  aono  Uiuturao  veti  simUior  erat  quam 
!ox  post  medium  Februarii  pleim  quasi  sequebatur 
^  ob  tu\aae  ei  pascuorum  p4?nuriani   pccora  in  nia^na 
iaterierunt.    Fluvius  buias  tarn  erat  exsiccatus,  ul  ego ' 

nc   paroduam   in   Bergbaupten    desenieus   e   regione 

ini  civitatis  pedcs  cum  trunäieriin  quin  caiceos  in 
ore  parte  nuulefecerim.  Tarn  floies  quam  fruutus  arborum 
D  nense  ordinarium  suum  tempu»  praeveniebant.  Uvae 
limio  et  diuturno  calore  nileo  yxsiccalwnlur,  ut  de  Inso- 
Samndeni  copia  spes  vtni  nulla  ferme  iam  apparerut 
eiu  imbre  maxiuiu  27.  Aug.  fuso  ita  iiicrassatae  facrunt, 
Ddeniia  taoi  copiosa  qualem  elapsiim  saeculum  uunquam 
necuta  rucrit  adeo  ut  deücicutibus  dolus  vinum  in  aliis 
•daio  va8i3  assen-ari  debuerit.     De  solis  decimis  Ürtten- 

ibuä  et  Ofleobui  geiisibua  nionasterium  äOOO  amphoras 
L  In  Brisguia  aiupbnra  pro  20  cruciferis  in  abundaiitia 
potait.  Verbo!  vindoroia  tanta  erat,  ut  DOlam  illam 
1707,  communiter  hucusqae  tler  grosse  Herbst  appeHatani 
ibu8   in   lociä   ad   incdictatem  usqne  supcrarit.     Sed  de 

vini  at^ucntia  monastciiuiu  uostmin   iucruui  exiguuni 

viL    Cellerarius  Aoselmus  aliquot  ceateiias  amphoras 

irtinis ,   officialibus   et   sntrapis   vicinis  gratis  donavit; 

atiooem  vini  vietori  Wittemer  ex  continua  ebrietate  tum 

mi-a-meuti  et  peue  rabido  comiuisit,  qut  initio  viudemiae 
quamdiu  locus  erat  vinis  dccimalibus  et  vilioribus 
rit  iia  ut  postea  ad  praestantiääiuia  de  prupriis  vinctiti 
eyberbach,  Keffcrsberg,  Risbcrg  et  Durbach  nulla  ainplius 

»uperfuefiut,  ac  id  circo  2000  circiter  amphorae  in  aliiä 

valgo  Sdtrött  cum  debili  valde  teguntento  in  utöcina 
ad  usquc  medium  Januarii  1720  reliuqui  debut>riut, 
inam  qüd  mudo  ioterca  ut  plurimum  evapnravit,  sed  et 
ruclarissimo  unum  aut  dun  ciu.smodi  vasa  noctu  furtive 
ft  faerunt.    Et  cum  insjgniä  iata  provisio  vini  a  Deo  tarn 

nUaarie  donata  düigenter  obäervaii  et  quousque  pretio 
roienti  vendi  passet,  in  tiublevaraen  indigentis  nu)nasterii 
rtari  dfbuisset,  Cellcrarius,  ut  ad  proiligalitateiu  su:im 
coiQpararet,  vinum  iatud  pro  vlH  admodunt  et  null» 
6  preüo  vendidit;  adeo  uL  iutegra  plausira  pro  uno  ludo* 

aureo,  7  a.  5  G.  dederil,  dum  intcrca  dcbita  monasteril  et 
.  t  owBk.  j.  m.uTk.  x.r.  IX.  ä.  lt> 


242  Baumgarten. 

praecipue  apad  ambos  germanos  suos  pro  mercibusO  insupe 
aucta  fuere. 

Im  Jahre  1719  beauftragt  der  Abt  den  zum  cellarius  er 
nannten  p.  Domblüth,  ut  porta  refectorii  intra  tempu 
prandium  et  coenam  intercedens  semper  clausa  servetut 
Glausuram  ad  portam  maiorem  peristilii  exacte  observar 
monuit  utque  nulli  absque  licentia  Pharmaciam  pro  tunc  ii 
aoteriori  parte  molendini  existentem  vel  cuHnam  accedere  au 
pedem  ultra  ponere  liceret. 

A.  1720:  statuit  abbas,  ut  refectorium  post  completoriun 
ad  evitandas  noctumas  compotationes  claudatur;  ut  et  hos 
pites  et  religiosi  ex  itinere  vel  de  infirmis  revertentes  ir 
abbatia  potius  quam  in  refectorio  coenent. 

Eodem  anno  1719  domino  Solatii,  sataprae  in  Gerolz- 
egg,  feudum  foresti  Zellensis  coUatum  est  ea  tarnen  conditione, 
ut  in  negotiis  gravioribus  monasterio  a  consilüs  sit  et  in  con- 
ventu  circuli  suevici  monasterii  votum  gerat.  Doch  erwies 
sich  dieser  Rechtsbeistaud  schon  im  Jahre  1723  dem  Kloster 
äusserst  feindlich,  so  dass  ihm  das  Lehen  1724  wieder  ge- 
nommen wurde.') 

£odem  anno  statuit  abbas,  ut  cum  nonnisi  unicos  frater 
isque  brevi  quoque  sacerdotio  initiandus  adsit,  deinceps  omnes 
sacerdotes  a  subpriore  iucipiente  exceptis  dumtaxat  cellerario, 
parocho  et  culinario,  per  ordioem  ad  mensam  legerent. 

A.  1720:  abbas  culinario  mandavit,  ut  domesticorum  curam 
gerat,  ut  tarn  preces  mensales  quam  et  singulis  diebus 
sabbathinis  rosarium  simul  dicant  atque  ab  insolentiis  hucus- 
que  consuetis  abstineant. 

1720:  Für  die  alte  Klostersägmühle  in  Heydinger*), 
die  doch  injmer  exaequa,  d.  i.  ausreichend  gewesen  war,  wird 
um  viel  Geld  ein  grossartiges  Sägewerk  angelegt  Der  Er- 
bauer desselben,  Baumeister  Rischer,  vermeint  damit  einen 
schwunghaften  Holzhandel  nach  der  Pfalz  in  Gang  bnng«i 
zu  können:  das  Werk  war  noch  nach  zehn  Jahren  unvollendet. 

1720:  Die  alte  Gebetsgemeinschaft  mit  St.  Blasien 


■)  Er  hatte  es  bereits  im  Jahre  1726  dahin  gebracht,  dass  seinen  Brüdero 
vom  Gotteshaus  lOOOOfl.  geschuldet  wurden:  eine  Rechnung  darübei 
irunle  nie  verlangt  noch  ausgestellt.  —  ')  Vgl.  unten  S.  248,  —  >;  Heute 
Heigerach.    Vgl.  auch  unten  S.  244  u.  2&5. 


An«  dem  Ueogculotcher  Klo«terleb«o. 


243 


finl  erneuert,  dot^li  unter  erk-icliterten  Beding: un^en  der  Für- 
Ulie.  Hoc  itüm  annu  ai'dißcata  est  doniQs  oeconomica  (Schnff- 
mfhams^  in  Offeoburg.  Sed  caro  admodum  et  impriulcnter, 
cm  ex  incuria  p.  An.selmi  (Bender)  tum  ex  parte  arclutecti 
1  Eiseber  canitiras  universini  stolidc  alias  construxit  it«  ut 
ia  hiemc  nuJlatenus  callefieri  possint. 

A.  1721:  Nachdem  des  (.»oldstiickhers  AubM  7.u  Slrnssburg 
Jligerer  Sohu  einrn  Studenten  in  einem  Duell  erstoclien  nud 
rieh  sofort  in  unser  Kloster  tiUchtig  gemacht  und  um  die 
loiserliche  Freiheit  gebetten,  auch  r.  d.  Abbas  dem8en)eu 
nlehe  Unad  samt  der  Kost  und  Wohnung  zugesagt,  endlich 
tuh  ohogefähr  neunmonatlichem  Aufeattialt  dnhter  ihn  mit 
tKonuuandatitiis  an  den  Herrn  Grafen  von  Rechberg,  welclier 
L 1707  zu  Ortcnberg  gestanden  und  allda  den  22.  Juli  morgens 
Kochlagen  Horden  war  (vgl.  oben  Vlli,  ä.  693),  nacher  Münclien 
aila»en  hatte,  verehrte  dcsseo  Vatter  zur  KrkenntUebkeit 
fir  die  seiaem  Sobn  bewiei^ene  Gnade  die  annoch  vorliandmo, 
^cnbäocUg  von  ihm  verfertigte  gestickhte  silberne  Infult 
»  uf  2U0  fl.  geschätzt  worden. 

1721  stiftete  der  Schlössen iic ister  Joannes  Thalmaun  (Xeffe 
4a  Abts  gleicbcn  Kamens)  in  rccognitioncm  pro  sua  educatione 
e  gratiis  in  iaventute  sua  a  nionasterio  acceptis  modernum 
Mfnnni  Uorologium  nostnim  C;/rnssf.  l'hr  im  Thm-m)  pro  50 
tetixat  äorenis  confoctani.  Zugleich  garantiert  er  auf  Lcbeus- 
^  fßr  alle  Reparaturen. 

1721:  Zur  Vcrlängcrnng  der  Zeller  Pfarrkirche  und 
BrtwaDDg  eine^  steinernen  Kirchenturnis  ad  caicem  ecclesiae 
des  aufm  Chor  geätiindeuen,  ruinösen,  holtzernen 
Qtaekfaeitthurns)  steuerte  das  Kloster  200  tlj)  Die  Turm- 
i,  auf  1500  d.  laxiert,  stiegen  auf  mehr  als  das  Dopfkclre, 
«rollten  die  ZcUer  die  unteren  Ilarraersbacher  zu  einem 
JUtng  Teraalasaea:  die  velurten  sich  und  es  kam  zwischen 
StU  und  Harmersbach  zu  einem  Process  {1724 — 26).  Auch 
^  Goltesdtaug  sollte  noch  weitere  200  fl.  beiäteuoru.  Der 
Abt  vcntÄnd  sich  zu  IßOfl.  und  zu  dem  Versprechen,  in  Zu- 
toi^  bei  eilen  Turmreparaturen  einen  „nachbariichen"  Bei- 


¥ 


'>  StiM^geDftntaaa   hau«  w  du  Dicht  nötig,  da  m  rkIi  der  pntxii 
■icht  *<)   fibricaa  mnpaailU  vi((eli]ilt«n  war  .,il«n«tbe  »ei 
auf  dcB  Chor*. 

IG* 


244 


Baumgknoo. 


trag  zu  leisten.    Gegen  Jen  Aumlruck  « nachbarlich"  wollt 
die  Städter  protestieren:  „Man  sottan  ab  Seiten  des  Gottäbi 
klüger  gewordeo  und  sieb  zu  gar  nidits  mehr  (ausser  jeoeo 
ersten  200  tl.)  vöi-stAud*.  ^ 

Im  Jahre  1721   flirte  sich  das  UotteäJmus  der  Reich3<^ 
Verordnung,  dASs  die  Stände,   welche  sich  f&r  überspannt 
angaben  <),  sich  auf  ihre  vii-es  et  facultatcs  inquirieren  hls^tia 
Stillten.     Dies  tliut  um  so  mehr  not,  als  selbiges  (iottesbat 
wie  aus  der  vuu  Abt  Paulus  Sceger  (1726—43)  anno  1721 
zum  Druckhjj;efertigteo  historischen  rclatiou")  des  mehrerei 
ersichtlich  ist,  sich  mehr  als  nlle  übrigen  Stände  praegiuvif 
fand,  mitbin  solche  von  bereits  zweyen  saeculis  her  ii 
enseuflzte  Uelegenbeit  eine  Krleichterung  bierin  zu  erlangen,! 
»ich  oylTrigst  /u  Nutzen    machen  aollen   und  wollen;  darbd^ 
aber  das  Unglück  gehabt,   dass  weilen  der  damablige  (1721) 
Herr  Prälat  selbst  sowohl  als  auch  der  Gvosskeller  und  die 
O^ianten  die  äacb  im  mindesten  nicht  verstuudou,  diese  dati 
üescliuft    einem    fremden    conimissarin ,    Hvirn   Solaty ,    vaa  j 
Hamiersbach,  welcher  zwar  dazumahl  uoch  nicht  otTentlicIi  mit 
ilem   gottsliauss    VL'rfallen     wnr,    anzuvertrauen    gemlisiigel| 
wurden.    Da  nun  aber  iliescr  mm  Werckh  schreiten  wollte,  !o| 
ergab  sich  alssdau  die  laydige  prob  der  bissherigea,  annsdigeii,] 
liederlichen  und  unverantwortlichen  Aduiiuistrattou,  samt  der] 
ilummcu  und  ätriltlich  ignomnz  deren,  <]uibus  incunibebat,  zo.] 
dero  billichen,  grosseu  Confusion  und  des  Gotlshauses  gi 
Schaiid,  otfentlich  &a  Tag.     Dan,  da   ersagter  Commissarii 
nach  denen  Abtey-Groskellerci-  Keller-  Kasten*  und  Kücbci 
Ket^nungen  oder  Manualieu  fragte,  damit  er  die  Kiunami 
und  Ausgab-Tabellen  datauss  verfassen  könnte,  waren  derei 
halt  gar  keine   vorhanden.     Waryber  dan   Herr  Solaly  (wij 
P.  Joachimus  (ächiicidcr)  l'arochus  in  Zell,  wulcher  dazumahl 
hier  wäre  und  da  er  in  der  Kanzicy  Bcnedictton  von  rereren- 
dissimo  begehren  wollte,  alles  mit  eigenen  Ohren  mlumgehtir 
uml  mir  iiu4:h  eodem  vespere  zu  Zell  crziUilt)  seiner  gewöhn* 
lieben  Krobheit  nach  aussbteclie  und  denen  versamleteu  ei 
erstaunliche  Correptions-Kede  darüber  hielte  und  inier 


■)   Ifil   St«iKra   luimlic)).    —    *)   Am   tl«m    ar>prADglich«D, 
Khriftlichoi  Kucwurf  wieder  »liptdnickt  voa  R.  Ehruisbsfger.  DUc-At 
XX.  2ao  ff. 


Aus  dem  Ueogenbtcber  KlMWriebeo. 


24r. 


riilieneo  Hesse,  auf  solche  Arth  wfire  flime  der  Kiefer-  und 

Hiter-Dienst  der  liebste  in  der  g.intzc,  weite  Karhbarscltaft  etc. 

Sogiir  wäre  man  nicht  einmali)  im  Stund,  die  Passiv-Schulden 

und    musste    dahero   in    der   Nachbarschaft  Hund 

,    in   der   Stadt  aber  gleichsam   von  Hauss  zu  Hauss 

■iftlgen  und  ansagen  lassen,  ver  Etwass  ans  Kloster  za  fordern 

Uitte,  tollte  sich  inner  acht  Tage  Frist  anmelden.    Da  sich 

Am  zu  mäni^ltcher  Erstaiinung   ein  calculu»   paissivorum  von 

lut  gar  35  000fl.  ergab".    Und  dabei  hatte  es  noch  mancher 

Twrtumt  sich   so   melden,   so  der  Bildhauer*)  und  Schwager 

fcs  p.  Joachim  Schneider,  „der  dazumahl  nicht  zu  Uauss  ge- 

■nt:  hätte  auch  noch  über  100  ä.  zu  fordern,  sich  aber  dass 

tUhftoss   nach    der  Hand   desswegen    zu    prostituireu    ge- 

etit*.  —  Der  OberscIuiJTner  F.  Baunigartner')  wusste  gar 

inlormation  zu  geben.    „Auäs  allem  diesem  iät  sich  nun 

um  so  weniger   zu   wundem,   dasd   dieses  Inquisitions-   und 

Uoderationswerk  dass   bisherige  angelegentlichste   GeschüfTt 

ia,  Gotteäbausses,  dermasaen  schlecht  uiul  praepostere  tractirt 

«Dcden  und  Herr  Sulaty  in  seinem  annocb  getruckhter  vor- 

kadenen,  annseligen  memoriali  sich  nomine  des  Gottshau^ses 

seflMt  auf  eine  alljährliche  praestation  von  höchstens  ad  400 

odv  &00  Q.  ad  Imperium,  ex  evasissima  ignorantia  Status  mona- 

Uttii,  wie  Er  nachmalilen  anno  1727  lu  einem  Schreiben  ad 

■odenium    Itev.    gelbsten    bekannt,    hat    offerieren    derffen. 

Welches  dan  auch  Ursach  wäre,  dass  rev.  nun  innerhalb  zehn 

Jahren  drei  kostbare  Raysen  uacben  Ulm  nd  comitia  circuH 

fn  sapplendu  defectu  et  nbtinenda  ulteriori  moderatione,  welche 

■ucfa  endlich  annu   1737   zwar  auf  eincu   rcspectu  anteriori.s 

OMtncnlac  fast  geringen,  jedoch  in  comparatione  ad  alias  con- 

sutus  noch  jederzeit  sehr   disproportionierten   Fuss    [je*ot:?t, 

circa  priatalioue»  tmi>erii  vero,  woran  dem  Gottshauss.  sondor- 

heiUichcn  des  yberschwenck blichen  Rückstandes  der  Kammer- 

SGililerto  von  ohngefehr  DOOO  d.  halben  sehr  viele»  gelegen,  bi^s 

•sf  dassJahr  I73<i.  da  ich  dicsses  schreibe,  n»ch  nicht 

•rUoKi  worden. 

P.  Aoselmus  Bender  liess  sich  durch  diese  arge  Bla- 
ii>^  nicht  an»  der  Fassung  bringen:  callidus  iste  vereipeUis 
mbito  aüAm  mclamorphosio  lusit  et  sciens  debilem  abbatem 

»)  Vgl  VTII.  S.  (ta,  Anm-  2.  -  »)  Übw  Jirtcn  dfhe  »ben  MH,  ^  7(1». 


246  Baumgarten. 

discretionU  spirituum  plane  expertem ,  non  nisi  secundum 
speciem  iudicare,  mox  spoate  omni  administratione  se  ab- 
dicavit  et  cum  ab  anno  1708  cborum  nuUum  frequentasset, 
iam  et  ipsum  matutinum  et  primam,  ubi  abbatem  comparere 
sciebat,  diligentissime  accessit,  ut,  prout  perspicaciores  mox 
conjiciebant,  subprioratum  aucuparetur*);  nee  effectu  fi-astratus 
est,  sed  tandem,  uti  videbimus,  turpius  eiectus  quam  ad- 
missus  fuit. 

Im  Jahre  1721  wird  eine  eigene  Pfarrei  Biberach  einge- 
gerichtet.  ^ 

19.  Juni  1722:  abbas  vehementer  invectus  fuit  contra 
nocturnas  excursiones  et  compotationes  tarn  intra 
quam  extra  monasterium,  Sub  gravi  quoque  poena  prohibuit, 
ne  ut  hactenus  factum,  sub  deambulatione  ordinaria  p.  AnseÜDO  f 
sub-priore  duce  aedes  saeculariuni  accedantur  vel  vinum  extra  i 
procuretur.  Zu  gleicher  Zeit  gab  der  Abt  seltsamerweise  die  ] 
seiner  Strafgewalt  reservierten  Fälle  ■)  aus  der  Hand,  während  | 
er  nach  Dornblüths  Überzeugung  gerade  durch  strickte«  = 
Handhabung  seiner  Reservatrechte  der  zunehmenden  Zucht-  ') 
losigkeit  hätte  steuern  können :  so  aber  machten  seine  Drohungcoi  - 
nicht  den  mindesten  Eindruck,  prout  experientia  docuit 

Postquam  enim  11.  Oct  puella  quaedam  Magdalena  Zieg- 
leriu  nomine,  de  cuius  familiaritate  P.  Beda  iam  a  3  vel  4 
annis  suspectus  erat,  nocts  post  tempus  examinis  in  cella  et 
lecto  quidem  eiusdem,  ipso  pro  tum  in  locis  secretis  existente, 
a  P.  Dominico  et  P.  Luca,  quem  prior  desuper  in  testem  vocavit, 
die  26.  eiusdem  mensis  vero  ab  ipsomet  p.  Priore  Coelestiao 
"Weippert,  facta  prius  eidem  delatione  casus  praedicti,  pariter 
in  lecto  dictl  p.  Bcdae  ipso  nondum  exuto  deprehensa  fuerat, 
res  ab  ipso  priore  ex  muliebri  sua  ignavia  diu  occultata,  Id- 
terea  tamen  in  civitate  et  vicinia  iam  nota,  tandem  ad  abbatem 
delata  fuit,  quo  die,  qui  lunae  erat,  sine  pulsu  capitulum  post 
Primam  accessit  et  P.  Bedam  super  dicto  facto,  acriter  licet, 
non  tamen  de  condigno  corripuit  ac  pro  poenitentia  eum  a 
fratrum  consortio  seuiovit  cum  obligatione,  ut  singulis  septi- 
manis  ter  in  praesentia  p.  prioris  Disciplinam  faciat  et  psalmos 

0  Vogelstellen  nach  etwas-  P.  Anselmus  wurde  richtig  schon  im 
Oktober  dieses  Jahres  subprior  iilque  absque  omni  culpatione.  —  *)  Vgl. 
M.-M.  [178].  —  8,  2u  den  casibua  abbat!  reserratis  gehörten  Tor  allem 
nocturnae  et  furtivae  egressiones  cum  intentione  peceandi. 


'  SQBVfrtsbaa. 


24T 


jtcatiflies  rucitel,  pro  sustäiitaüone  ad  iirandiutu  otfam  et 
Jpteotarium  cum  aqun,  loco  coonae  vero  portioneii)  Fratrum 
(Uli  Tino  faabeat,  cnin  nemine  loquatur  et  a  celcbratione  ab- 
ftinat,  choruiri  vero  ad  conservamlam  famam  Um  sihi  quflm 
it  nonasterio  contm  sacculanbiis,  (jui  tameo  omuium  pleiil- 
mft  quam  nos  ipsi  notitiam  habuemnt,  accedat.  Aber  schon 
BKh  der  aecfasten  W(K-he  wurde  ihm  zum  FrQhstlick  wieder 
Kanne  Wein  genehmigt. 

12.  Febr.  1723:  abbas  p.  ßcdam,  cum  cum  propter  atrox 

scelos  til  iterata  äacrilepia,  uti  dicebat,  a  dictata  poena 

rero  non  posset,  cain  saltem  in  taiituin  tnodcravit,  ut  non 

p  KOiel  jjer  hebdomadam  discipHnam  cum  psalniis  persukat, 

'■(  inndium  2  scj-phos  vini  accipiat,  vespere  vero  per  quadra- 

giamum  colIatioDem  accedal  non  vero  prandimn. 

Eodem  die  slatuit  purro  abbas,  ut,  quiü  frequens  bacteuus 

«luotidianus  multorum   accossus  ad  monteTn  ad  tantam 

ritatem  et  conversatioßem  cum  miilicribus  plurimnque  nlia 

potissiniuTTi   ausara  pracbuissct,   iiuUus   in  postenun, 

quem  prior  det«rminaverit,  sacellum  Montis,  excepta  feria 

i|UH  <]uantum  licri  potest,  dciiouiiuati  simul  vadaiit,  et 

rcdeant,  aeeedat. 

1733:    Ad    instnntiain    novi    priuris    in    Sabbatho    sancto 

BeUa  in  intefrum  restituitur.   excepto  quod  nee  montem 

:  Kclesiaiu  paruchialeiii,  uec  ullum  alium  locum  solus  acceUat. 

1723:  Dieses  Jalir  i»t  auch  der  newe  llobo  Chor-Altar 

iiübbs-Maruior  verfertigt  und  dass  zierliehe  Blau  nativitatis 

Virginia,  hu  anjetzu  eingangs  der  Kirch  auf  der  Seitbeu 

D  der  Sakristcy  bangt,  vuu  d.  r.  Paulo  Seeger,  moderno 

r26 — 43)  r.  d.  abbate,  zu  Dooauescbingen,  woselbst  er  pro 

sacellauus  aulicuä  were.  gemablt,  der  Tubernackhul 

M  nun  BDnu4:h  auf  dem  Altar  stehet,  von  dem  biessigen 

toer  (Tgl.  S.  245)  auiT  abennahlige  recomuicndation  P. 

seioes  Schwa^ei-»  »chlecht  genug  uiu  GO  H.  gemacht 

Vnsa  Fas:^en  iti&n'ü  Altars  aber  käme  nebst  der  Koät 

Am  Arbeitern,  die  sie  Über  lü  Wochen  protralitrten,  im  Verding 

•atf  90  fl-  We1chcrgesta.lten  aber  ersagtcr  Newcr  Chor- Altar  in 

1780  um  wcRcn  der  Commodität  des  Ncwen  Chorgejätühls 

Org]   widerumb  cuHSiit,  und    wie   derselbe  zuvor  dabier 

ingt  uud   verfertiget  worden  seye,   ist  in  meo  pnitocollo 

de  anno  \'t22  zu  ersehen. 


Baumgirteo. 

Im  Jabi-e  1723  verfeindete  sich  das  Klostor  ganz  mit  dem 
Uornierapacher  ConsuIcntCD  oder  besser  zu  sagen  regeoten 
d.  Solaty  ^),  indem  eiD  ihm  unbequemer  Vogt  vom  Kloeter  zwar 
unter  Murren  des  VülIfK  suspendiert,  nach  Eiin-eis  setner  Un.sclinJd 
aber  wieder  feierlich  eingesetzt  wonicn  war.  Soloiy  declarierte 
sich  von  da  an  öffentlich  für  einen  Feind  des  Gott«shaase» 
und  iDtriguierte  allenthalben  geilen  dasMlbe;  daher  wunle  ihm 
die  Kl'ei^:vert^etung  des  Kloster«  und  das  Zeller  Forstlebn 
entzogen  (1724). 

Im  Jahre  1723  entstund  auch  ein  Prozess  entTwiscboi 
Gotthauss  und  Statt  Gengenbach  wegen  des  Wülschkorn- 
Zehendens.  Waryber  zu  wisaen:  dass  diesse  Frucht  Erfut 
von  etwa  40  .fahren  her  in  un!>em  Landen  bekannt  und  zwar  den 
sictierct)  vernehmen  nach  die  Erste  Kolben  von  dem  Alten  Hcm 
Rieneckh,  des  hiesigen  Rieneckhs  Groävatteren,  atss  ein  rariüit 
iiacher  Offenburg  yberbracht  und  zur  cuHosilaet  anfangs  Itn 
Garten  gepäanzt  worden.  Weilen  aber  bey  damuhligen  und  oodi 
nirgedaucrten  stäthen  Kriegs-Jahren  die  Winteifrüehteu  fut 
alljährlich  von  denen  ann^en  abgemäbet,  theilss  auch  aus 
Mangel  des  Zugviehes  und  da  die  Einwuhnoren  des  platiei 
Lanch  Unsicherheit  halber  nicht  xu  llauss  pleiben  kooten 
schlecht  oder  gor  nicht  angepflanzt  wurde;  man  inzwischei 
bemerckhte,  das«  dass  Wälschkorn  eine  sehr  ergiebige  Sommer 
Frucht  wäre;  so  trachtete  männiglich  nach  und  nach  Aaabv 
zu  bekomen;  und  wurde  mithin  selbiges  immer  mehren 
anfangs  zwar  nur  in  feldern,  so  mit  der  Hawen  gebawet,  so 
fort  aber  auch  in  offenen  und  gepflUgten  Fcldei-n  angeptlantx 

Nun  griffen  zwar  dir  Zcliendherren  sogleich  zu  ihrer  deai 
fallas  habenden  Gerechtsame,  und  da  man  dazumahl  be; 
Gottshauss  noch  in  etwas  sorgsamer  auf  dass  oecononticm 
wate,  so  uiachte  auch  Ahbt  Placidus  vei-müge  aeintis  Diar 
p.  llti.  anno  1690  beim  Schultheisseu  privatim  die  Aoforderun; 
„weilen  dieses  Jahr  aus  Furcht  der  fouragirung  ander  frtichte 
sehr  viel  Wälschkoru  gezogen  worden,  beynebens  aber  in  d( 
Nachpai-sctiafft  Zehend  davon  abgesuttct  würde,  die  Unte< 
thanen  dnhin  zu  vermögen,  da^ä  sie  ebenfalls  gedacht 
Zehenden  abstatten".  Der  Scbulthei«s  erwiderte,  .der  Rt 
hielte  es  wegen  Kartze   der  Zeit  für  dtssmahl  nicht  ratsan 


*)  Siebe  oben  9-  U2. 


Am  dem  Gcogtsibttcher  KloMerlcben. 


249 


Uotertlianen .  velche  hierüber  alcli  wQrdcn  alteriren. 
das.s  Wölschkorn  theils  schon  cingeniaclit,  etwas  zu 
M^Ien;  der  Abt  könne  solches  yber  ein  Jahr,  weil  mature. 
rtrtn^n  Ussen".  Doch  da^  wurde  wiederum  versäumt,  der 
AlK  k&m  wieder  zu  spät  mit  seiner  Mahnung,  „seiner  bc- 
bnmten  ZaghatHügkcit  nach"  Hess  er  sich  darauf  ein,  dass  die 
liiate  sich  mit  dem  Gottesbau-s  abfänden,  statt  sein  Recht  mit 
EnsC  zu  soutcnieren.  Der  fahrlässige  Oberschatiner  hatte 
nichts  Ton  dieser  Conferenz  protokolliert,  auch  vermutlich  auss 
Eigtaem  Interesse,  weilen  er  selbst  viele  gütter  besasse,  dein 
giten,  Kinfälti^'en  und  forclitsamcn  Praelaten,  der  sich  auf! 
tejoeo  roth  vollkommentlich  reposierte,  den  gantzcn  Handel 
Tcnlorbeo.  altem  angesehen  nach  angerathon  oder  doch  davon 
(Aichtmässig  nicht  dcbortirl. 

Aber  auch  auss  diesem  stipulirtcn  ybcrciukommen  mit 
deoen  Leuthcn  wurde  nichts:  am  15.  Aug.  1691  petitionierte 
4er  Abt:  „weilen  dasa  Wälschkom  in  der  gantzen  Nachpßr- 
ithtSt  ordentlich  verzehendet,  also  hofiTc  er,  werde  der  Rat 
lack  seine  Untcrtlianen  obrigkeitlich  dabin  anhalten".  Der 
mprach  nSchsteiis  eine  sattsame  resolution  zu  geben,  sie 
Anden  dermahleu  nicht,  dass  man  solchen  Zehenden  dem 
GotUhaoss  völlig  absprechen  könnte.  Die  i'csülution  kam 
■idi.  Schrieb  der  Abt  Im  Oktober  nochmals,  mit  dem  aber' 
■ihUgen  iguavcn  Er|Hitt,  ninn  wollte  die  Leutb  leydentlich 
dutey  lifllten.  Worauf  man  zusammengekommen  (der  Taj: 
nd  die  jbrigcn  drcunistantiae  sind  dem  faulen  Jüngling  aber- 
■■blen  Kleicb  supra  in  octobri,  in  der  Feder  geblieben)  und 
Veratobu-te.  l*j,  Bester  vomJeilchert  zu  geben^).  Dieser  Be- 
■cttuB  wurde  dann  öffentlich  vnr  der  Kanzler  ausgerufen 
Ud  auch  in  Stadt  und  Tliälern  befolgt-  Das  Kloster  verliest 
#eh  dabei  zu  Kehr  auf  Treue  und  Glauben  der  Dczimanten, 
vcigBtt  aocJi  sich  per  ejcpressum  auszutiedingen,  <lass  die 
Dodmanten  es  selbst  liefern  sollten ,  sondern  liess  es  durch 
4m  Obcrbotten  in  eigenen  Küsten  samiuehi "  Die  Klagen 
Hg«i  anticissiger  Abrichtung  des  so  geringen  Quantumn 
*iedcriu»itco  sich  Jalir  ftlr  Jahr.  179V  kam  vom  Rat  als  Ant- 
raf solche  Beschwerde  die  Antwort:    .mnn   wolle  auch 


)   Mor^u} 


*t  2a  Oünhurf  wann  3  Scstvr  vom  JarJiert  ivtwt 

CiL 


250  Baumgarten. 

dabei  erinnert  haben,  dass  man  künffi,ighin  die  Siebene  Mes 
ordentlicher  alss  bi^  anhero  beschehen,  und  zwar  auf  bestimmt 
Zeit  sieben  Uhren  halten  und  lesen  wolle.  —  Als  Abt  Augustii 
erwählt  war,  bestättigte  er  dem  Rat  die  Lokation  des  kleinei 
Zehendens  unter  folgenden  zwei  conditionen:  wann  unnd  in  so 
lange  1)  die  hiesige  Pfarrej  von  religiosis  administrirt,  2)  sit 
den  Wälschkorn-Zehenden  richtig  abstatten  würden.  JüngliDj 
aber,  dessen  ärgerliche  Negligenz  und  Faulheit  nicht  genugsam 
zu  detestieren,  hat  über  diese  wichtige  Konferenz  nichts  proto- 
kolliert. Anno  1709  ging  das  Kloster  auf  den  fainterlistigeo 
Vorschlag  ein:  „damit  ein  oder  ander  sich  nicht  beschwärea 
könte,  dass  sie  zu  hart  yberschätzt  werden,  so  sollte  jemand 
von  Statts  wegen  mitgeben,  die  Wälschkom-äckbem  besichtigen 
und  schätzen.  Damit  wollten  die  schlauen  Gegenbacber  die 
Kosten  vergrössem,  das  Kloster  miid  machen  und  dahin  treib«i, 
dass  es  von  selbst  von  dem  Zehenden  abstehen  solle."  1714musste 
man  schon  wieder  klagen,  und  so  ging  es  weiter  „biss  ad  huoc 
annum  1723  die  Sach'  ex  ignavia  et  incuria  abbatis  voll' 
kommen  negligirt  worden.  Domblüth,  der  1722  zur  Eanzlej 
gekommen,  brachte  endlich,  obschon  mit  harter  Mühe,  „massa 
Er  (,der  Abt)  die  Geschäfte  gar  nicht  liebte" ,  den  Abt  dazu,  mit 
Aufkündigung  der  Elein-Zehend-Lokation  zu  drohen,  wenn  du 
Wälschkom  nicht  richtig  eingehe.  Als  auch  daraufhin  nichts 
erfolgte,  reiste  Domblüth  am  6.  Nov.  1723  nach  Strassburg, 
veranlasste  den  Prokurator  Schröder,  „inzwischen  ein  libellun 
supplicem  an  den  Rat  zu  schicken,  in  Hoffnung,  wenn  der 
Schultheiss  Ernst  sähe,  er  etwa  friedliche  Gedanken  bekommeo 
würde.  Doch  dem  war  durch  d.  Solaty,  der  alss  consulent  bej 
einem  langen  Frozess  sein  Interesse  suchte,  der  Kopf  bereits 
gesezt ...  So  wurde  das  Übellum  geändert  und  pro  decreto 
citatorio  nach  Strassburg  geschickt.  Die  Bürgerschaft  aber 
gab  die  Resolution,  es  wäre  noch  eine  Frage,  ob  der  Wälach* 
korn-Zehende  nicht  in  kleinen  Zehenden  (statt  grossen)  ge* 
hörete.  So  hätten  sie  gemeint,  man  solle  Es  noch  fernen 
anstehen  lassen,  und  sich  inzwischen  anderorths  informieren 
auch  die  causam  auf  ein  oder  zwei  Universität^  ventilirei 
lassen."  Domblüth  war  nun  entschieden  dafür,  das  der  Abf 
den  kleinen  Zehnten  aufkündigen  solle:  aber  dazu  war  dieser  ac 
keinen  Preis  zu  bewegen;  zur  Evitieruog  des  Geschäfts  ver 
zog  er  vielmehr  nach  Offenbnrg  und  Rastatt;  „doch  Hess  e 


Aufe  dfli»  Gegeabaclier  Klo«tccl«beji- 


351 


ein  Vei^leich  angebahnt  werden  EolUe,  mit  Gewalt 
aiibero  von  Offeuburg  berl>eirureu  und  von  iWm 
!0,  grosssprecherischen  Solaty  and  noch  mehr  von 
ihong  des  von  der  Stndl  gewonnenen  Coinmissariiis 
1er  einen  für  das  Kloster  ungünstigen  Richtei-spiurli 
re  Aussicht  stellte)  derinassen  schrückheu",  dass  et' 
Striobens  seines  eifrigen  Geschüft strägctN  Dornhiüth 
ougUnstigen  Vergleich  t'iuging,  woniicb  das  Wälseh- 
iiehatfrei  wni-du.  Der  Anbau  desselben  nahm  darauf  hin 
Ycht  überhand  und  es  kam  nie  mehr  vor,  dass  die 
rrscheuer.  wie  früher,  ,biss  untec  den  Fürst  gestecklit 
mr  vom  Fnicht/ehnten". 

24:  DerKiTekt  dieser  Schwache  war,  „dass  derScbultheiss 
kncb  das  Zapfcnrucht  des  Klosters  disputierte  und 
Vorwaod  des  jährlichen  Ga^^senwirthens  monastcrii  alles 
k  Weinsdiunkh-Recht  inner  dem  Kloster  niederlegen  wollte, 

tch  so  weit  äicb  ver^'ienge,  dass  Er  den  7.uin  Gasscn- 
tu  den  Statt-Rach  prn  moro  gestcckhten  Mayen   so 
rtnos  olss  gewaltthütiger  weiss  zerbawen  Hesse.    Aber 
ftdCtIichc  jus  wurde  1738  solemnissimc  zugesprochen"; 

Erc  enthält  da-v  Kanzlei-Frotokoll,  daher  es  leider  nicht 
t  wird. 
:  Nicht  weniger  als  fünf  grosse  FuHoseiten  widmet 
lätb  einem  neuen  Lapsus  p.  Anselmi  Bender.  Quia 
[TA  uona^tvrii  et  cella  aub-Prioratus  (licet  quotidie  ferme 
Dteui  vel  ecciesiam  Parocbialem  exiret)  respectu  anterioris 
et  L-ijiitiiiuarum  excuräJoncrn  angustn  nimi.s  W  intolle- 
Ibi  vidflKitur,  ouJnL-m  muvii  lapideiu.  ul  furas  quantlotiue 
Iponet,  oc  proptcrea  concioues  *)  ab  expositis'O  extorsit. 
tli  a  p.  Coelestino  parochu  in  /eil  oblata  dein  sub 
tu  inftnuitatis  cai)uliani  per  plurcs  hebdmnadiis  subhidii 
ibi  commuratus  fuit  et  per  id  tempus  sacrilegum  com^r- 
101  ctiqua  seil  domesticntricc  puella  simplici  et  rusticanae 
oefarie  u  &e  si>duc(a  con^ucvit,  adeo  ut  cxinde  im- 
fucht...  Abbttä  ipsum  17.  Mart.  ijuater  authori- 
5U|ier  interrogavit.  Cum  vero  impudenler  in  negativa 
abba^  cinvem  ipsi  ad  sub  priorntum  extarint  et 
[ceDam  aBiignavii.   Sed  refniiitarius  hanc  non  petiit,  sed 


Prf41(rt«iL  —  '}  SdL  •acmlou'bus. 


m 


■A«9KT»rirs. 


Pwib  19l  MV 


Vfü.  com  interea  vev.  salv 

scriniü  fiusdem  rLsitAv^ 

■bossit  nee  noD  pectmiav 

BOOL  fttiaämmm  m  mis  mametb  anreis  consisten 

iHte  ^  ikaadBH  Mm  foribondas  osqoe 

ly  Hirt,  aritaa  cknn  ainpUus  visitariL 

c«K.  postnlaTit,  ut  pue% 
Eibi  tnmi)iuitt«retiir. 
et  intefTOgata  co 
MiokS  rrpetitum  fassa 
P.  ABsetmas  adhuc 
inrciuraado 
firaat.  iMma  co^pla*)  ■  Karindi  4.  Jtüü  puerum 
luv...    Tkaie»  II.  Mi  aMat  qwm  soloä  acc«dic 

qaa  tela  reftactariie  oec 
per  diqaai  dns  accgJt . . .  reBitBotan  taodeii 

coQdemnat, 
:  tä  achiha  ia  donntono  framim. 
cnt  ubüqne  ipei  ex  sab-Priorata 
1^  am  qubmtam   librü  asci 
Cta  ffva  aaHs  carcer  fctaialin  cütaKt,  assignata  ei 
eeSa  ugiti  sa^ri  im  gfAfajTwi^rrflc  cam  Tcrricolo  *)  ad 
£•  17.  Jaul  dactas,  verrkalo  ex  iacam  laisiaK  bene  c! 
iteniai  enqat.    ffiac  sayenor  |ian  iasBae  exsddi  et  v 
em  BKa  ^  ap|ilicari  debat,  at  aaeesaaria  etdem ,  quin 
passet,  per  UIub  tiadermtar. 

Sed  Uk  iairare  aegat,  asseceas  se  anlle  e^mt  amitte. 
deaiqiH  doawstfci  eaai  ad  iossaB  prioris  adhibha  ^iolcatt 
arnpuenmt . . .  verncalaia  dtfigeatios  ac  prios  claasmu,  taoda 
sam  apposila  fut  Deaiqoe,  25.  Angosti,  detentionts  siia 
hoftUA,  <ficit,  se  ease  eoaTktnai;  n^are  se,  ot  in  festo  S.  Aogtf 
sUni  die  festin  D.  Abbatis  (ecee  impodentiam!)  »d  pablican 
BMflwam  sdmittcretor;  se  discrettont  d.  Abbatis  plane  sc  sub 
Bittere.  Abbas  inbet  at  eam  d«claratioiiem  scriptotenos  a' 
tradat.  Sed  qoia  rcnait,  re^  in  pristino  mansit.  Quia  UnMB 
prfaH*  Caelestinus  ad  minas  et  instantias  qaorundam  inten* 
^tornm  noriter  aptiil  rev.  pro  eim  reUxatione  rogabat, 
46.  Sept.  r(rla.^iitus  et  in  pristinum  saom  statam,  locum  niiuinii) 


1  C»iwhi         'i  rmte.  —  "j  RmrvL  —  *»  Thtav.  —  »)  U«e? 


Au  dem  Geni^bftchcr  Klosterlebtrii. 


253 


onü  sub  ui\  tioica  i-esen'atione  plane  restitutuä  fuit, 
M  MafssaioueD)  depoiiai,  a  catbedm  et  cimressionali  adlmc 
iUjipeusus  maneat  ueque  inontein  aut  ccciesiam  parüchialem 
wutUi.  Quae  tarnen  reservatio  non  diu  tluravii  <)  dum  interim 
nber  bomo  diäsensiooes  ia  conrontu  excitavit,  cotupoLationes 
ibi  i>ottüc  vel  iaslituit  rel  frequeotavit,  denuo  ad  moDtem 
C  ecciesiain  parochialeiii  emissus  consortia  Buspectis  personis 
ftediB  sexDS  quaesivjt,  tandem  11.  Augusti  1725  febri  calida 
pcrepttts,  cum  nee  medicinam  sumcre  nee  a  vino  abstiaere 
elter,  totiu  in  rableiu  actus  est  et  sola  uiictione  et  abso- 
Uiooe  cooditionaU  perceptis  dece&sit.  Post  objtum  ultra  40 
oreiii  in  calli^is  uiu-s  iGperti  fuerunt,  qiias  pecunia::)  haud 
abJeex  vmiditis  librls  collegit.  Jngcns  enim  «tcrinium  viride 
1  Et-dibu^  I'ai-ochialibus  ho<liedum  existens  libris  pleuuiu 
ftbuerat.  quoruiu  laiiieii  plurinii  et  in  ii»  autboi'e.s  praecla- 
Mmi  desiderabantar. 

A-  1725  »hiil  P.  Coeicstinud  Wcippert*),  homu  paclficus 
t  iscandae  tnduliä  ac  propterea  miiltii  charu»,  scd  parum 
ncltts,  in  ascesi  exigue  versatus.  Cuius  praeter  alia  speciiaen 
IMl  dum  in  quoduni  capitulo  Fr.  Bedam  corripieus  dicebat: 
l^fleyd  so  tneisterlosä,  als  wan  ilir  schon  20  Jabr  Priester 
ilret*.  Auf  seinem  Todbett  machte  er  ein  ausführltches 
iMuicnt,  dabei  über  inehi-ere  100  ü.  vei-fiigeiid,  wäbrend  er 
ach  als  Müoch  füghch  alchtä  erwerben  und  nichts  sein  eigen 
Uea  konnte:  crossissimac  ignorantiae  votorum  argamentuni! 
ker  Abt  aber  sagte  zu  Dürublüth:  „P.  Coelestin  i^t  ein  ehrlicher 
Im  gewrwn,  und  ich  will,  dnss  sein  letzter  Will  voll- 
banenUicfaexeqnirt  werde."  Dornblüth  entgegnete  nichts,  aber 
sich  wohl  durch  Vollzug  des  Testamehts  einen  gros>CD 
zu  en-egen.  Vides  interc«,  so  schtiesst  er  diesen 
,  lector  bencvüle,  iiuales  doctriuae  el  vilae  spiritualis 
noDaaterium  aluerit.  Quid  mirum,  n  de  talibus  ducibas 
naü  suntV 
IT.  IhUrt  t72ri  obiit  P.  Aügidius  Pistorius,  vir  ex- 
^ttidem  Simplex  apitarens,  sed  bonus  religioKus  et  sumper 
Icgeadn.  scribendo  vel  orando  occupatus,  verus  Israe- 
1a  igoo  dolos  non  fuit. 


'iSdiMi  m  27.  Nov.  nuM  «r  wimler  etreiig  wcf^cn  compMUlioaes 
wnlmt  wenleii  —  ')  VgL  obw  VIH.  8.  7i>|. 


254  Baumgarten. 

1726:  Für  den  gaozlich  unbrauchbaren  p.  Anseimus  hatte 
man  schon  früher  beschlossen,  eine  auswärtige  Lehrkraft 
zu  berufen:  sie  kam  am  26.  März  in  Gestalt  des  Pfarrers  tod 
Oberschopfheim. 

Im  Jahre  1726  stirbt  auch  der  frühere  Bruder  Apotheker 
Luca.  Auch  ihm  setzt  Dornblüth  einen  feinen  Denkstein:  erat 
insignis  Pharmacopola,  nee  non  in  curandis  morbis  admodam 
felis;  et  huiates  et  viciui  plus  quam  in  medicum  confideDtiim 
in  eum  collocabant ...  ad  excursiones  tarn  diurnas  quam 
vespertinas  ad  serum  usque  nee  non  ad  compotationes  ladtm 
etc  male  abutens,  nil  laborans,  sed  materialia  quae  ipse  con- 
ficere  debuisset,  vel  Argentina  vel  Franckofurto  adscisceos, 
monasterium  debitis  ultra  600 fl.  excrescentibus  gravarit... 
Sero,  nunquam  stato  tempore  cubitum  discessit,  mane  e  lecto 
educi  non  potuit,  ita  ut  homines  turmatim  et  lacrymabundi  ad 
horam  usque  octavam  immo  et  nonam  et  eum  avldissime  ex- 
spectantes  nihil  pro  infinnis  suis  obtinere  potuerint ...  Dtf 
Abt  machte  ihm  darob  wiederholt  die  ernstesten  Vorstellaogen, 
doch  immer  vergebens.  Im  Jahre  1723  musste  man  ihm,  dl 
er  unverbesserlich  erschien,  die  Apotheke  abnehmen ...  Zd- 
lae  postea  continuis  comesationibus  ludis  hydropem,  quippe 
alias  valde  obesus,  contraxit  et  duobus  annis  valetudinarios 
(leidend)  nihil  tarnen  ab  excessihus  remittens  tandem  hydropc 
exstinctus  fuit. 

Am  25.  Sept.  1726  starb  Abt  Augustinus:  de  cuiu 
diuturno  satis  regimine  cum  parum  aut  nihil  laudabile  existat 
ulteriori  historiae  supersedere  mallem,  nisi  historiae  fidelitai 
et  posterorum  cautela  aliud  suaderent. 

Erat,  si  otium,  gulam')  et  crapulam')  excipias,  sat  bonoi 
religiosus,  pacificus,  castus,  nullius  fastus  amator  et')  multi 
precihus  seu  Devotionalibus  deditus.  Spectabilis  et  venerandi 
erat  statura,  perhumanus  ac  proinde  magnatibus,  domino  prae 
primis  Badensi  ac  episcopo  acceptus . . .  dum  neminem  offea 
dere  voluit,  plurimos  et  sibi  et  suis  offensores  conciliavit . . 
tanto  enim  contemptui  eum  habebant,  ut  dum  quadam  via 
apud  dominum  Zellae  pransus  esset,  sub  exitu  de  eius  dom< 
D.  Solaty  extremitates  vestis  suae  arripiens,  aures  asioinas  a« 
occiput*)  ipsius  faciens  et  ita  tenens  retro  ipsum  incesserit  •  • 

*)  Gaamen.  —  *)  Bauach.  —  *)  Soll  wohl  neque  heissen?  ~  *)  Hinterkop 


Aa  dem  Geogenbtcfaer  Klosterlebeo- 


255 


EeitCB  hospitalitatem  etiam   iiiiincritis,   prarri)iU4>  vero   offici- 

lilibos  bellicis  ex  caj^tlis  Bibraceiisihus  tuniiiitim  affluentibus 

iupertiendam    prodigns,    erga    pere^tnos   religiosos   nimium 

itnm   parcus . . .   negotiorum   sumiuus  osor  adeo   ut    nee 

Uuiii  nee  alia  ad  scribenduiu   Decessaria  in   conclavi 

[)ttent .  ■ .  monasterium  ad  cuius  regimen  sirit'  d«bitis  accessit 

alieno  Dimiuni  quanttmi  i^i-avavit,   ncc   u])uiu  manoalc 

ti  vel  acccpti  unquam  de   ipso  reperi...     Abbas  dum  pro 

inata  sua  timiditate  nemini  quidpiam  impudentissime  etiani 

iti  denegare  s&t  roboris  habehat,  hinc  abs  uulla  rntiane 

letis  eiusmodi  petitis  anouit;  uiide,  ut  caetera  taceam,  nulla 

dümus  in  uppido  Gengetibacensi  aut  vijlis  sjlviü  nostris 

ibus  exstet,  quae  non  potissimum  ex  lignis  monasterii 

tructa  Sit . . .  dum  ca.  annum    17'28   noram   officinam  pro 

idls  lignis  in  Heidinger  exstruere  volebaiims  *)  silvis  prlus 

[ttntatis  DuUae  arbores  amplius  repertae  sunt,  quibus  secandis 

fictam  officinam  cxstruere  opcrae  pretium  videbatur. 

Dam  is  ipse  gulae,  somno  et  otio  totus  quantus  deditus 
:,  suos  ad  religiosaiu  aobrietatem,  ad  laborem  et  reliquas 
tbserrationes    adstringere    difticulter    potuerit:    qualts    rex, 
is  grex. 

Vix  prior  factus  adeo  omueiu  licentiam  permisit.  ut  abbas 
aduB,  pro  tunc  infirmus,  eidem  quadam  vice  ad  refectorium 
caraverit:     ^Wan  ihr  also  fort  nia<:t)t,  £o  werdet  ibr  dass 
Llostcr  bald  versoften  haben". 

Qoam  vis  nullani  inspectionem  babuerit  oec  cancellariae 

it  alü»  Abbatialibuä  laboribus  domus  auae  sese  occupaverit, 

laio    totii  anno  nee  atramentum    in   suo  conclavi  habucht, 

kttamcn  exercitiia  spiritualibus  et  cboro  quoad  horas  diurnaä 

exeinptum  credidit;  post  matutinum  ordinaric  se  iterum 

)ilocarit.    Prioribus  sui  regimiaiä  aunis  catbedram  cunfe^^äio- 

lem  vix  ter  adiit. 

Ex  tota   capitulatione   tempore  suae  clectioniä  facta  non 

^nm   impium    illuni   et   camalem   articulum    11.   de  cibia  et 

lostibus  hoDorarüs  et  cum  prodiga   quidcm  augmcntatione 

irvavit  licet  dod  eo  u&que,  uti  hodie  videmus!    Quid  quid 

ibmrdisMmuui  etiam  et  perniciosisaimum  a  joviali  priore,  celle- 

I  nho  vel  pnrochu  quudam  proponebatur,  denejjare  non  audebaL 


*i  Vgl  obeo.  8.  Uli- 


i 


256  BaumgtrteiL 

Rationes  nullas  exegit.  Parochis  expositis  plenariam  pr 
lubitu  dispositionem  et  uti  vidimus,  dissipationem  redditaun 
permiait,  imo  P.  Bernardo  Escbenbrenoer,  vivo  iuvenali  adbai 
et  robosto,  ex  sola  consideratione,  quod  per  IS  annos  sai;el 
lanus  Marcbionissae  fuerit,  peculium  proprium  300  florenonioi 
ad  iniquam  eius  petitiODem  et  praetextum,  quod  aubinde  thennis 
opos  habiturus  sit 

Lusum  chartarum  non  modo  toleravit,  sed  et  passim  lau* 
davit  et  generalem  in  reügiosis  fieri  permisit. 

Sab  ipsius  pnielatura  vanitates  in  vestimentis,  mobUibos, 
ornatu  cellarum,  licet  non  cum  tanto  splendore  ut  hodie  coa* 
äpiciuntur,  introductae  fuerunt. 

Frequentlam  coUoquiorum  mensalium  pro  falleodo  otio 
valde  amavit  atque  in  his  non  nisi  inanes,  facetos  et  risQin 
moventes  dlscursus  aut  aniles  fabulas  vel  ipse  protulit  vel  in 
aliis  approbavit.  Gloiiabatur  saepius  de  fundatione  sua  (prae- 
clara  scilicet)  ut  in  die  cinerum  Brasica  acida  vulgo  Ssnr* 
krautt  in  hunc  finem  pro  cibo  honorario  dari  debeat,  at  ex- 
cessibus  et  intemperantiis  per  triduum  Bachaualium  (uti  dice- 
bat)  inevitabilibu3,  per  alvi  laxationem  iterum  medeatur:  pe^ 
bella  sane  doctrina  ascetica  pro  abbate  regulari. 

CoQtlnuis  forme  excessibus  naturam  suam  alias  ferream 
quasi  adeo  fregit,  ut  dum  ultra  100  annos  naturaliter  vivere 
potuisset,  praematura  raorte  abreptus  fuerit.  Haec  iam  et 
cuncta  reliqua  a  me  protocoUo  isti  inserta,  benevolus  lectof 
neutiquam  in  malam  sed  bonam,  rogo,  partem  interpr^Uir, 
neque  me  mordacem  sed  veracem  iudicet,  utpote  qui  non  mi 
aegre  et  cum  summa  repugnantia  ac  propterea  etiam  sat  sero 
ad  lamenta  ista  monasterio  nostro  parum  bonorifica  posterii 
relinquenda  me  coegi.  Rationes,  quae  me  movebant,  hinc  inde 
iam  occasionaliter  exposui;  maxlma  autem  et  urgentissimi 
inter  has  erat  1)  cautela  posterorum,  ut  hi  solei-tiores  äant 
tarn  in  spiritualibus  quam  temporalibus ...  2)  ut  probats 
antecessorum  vel  ignavia  vel  negligentia  aut  ignavia,  facU 
ipsorum  data  occasione  eo  facilius  rescindi  et  iura  talitei 
deperdita  denuo  recuperari  possint.  3)  Quia  cum  nemo  aliof 
herum  notitiam,  quam  ego  ex  duodenario  cancellariae  la- 
bore  bausi,  habere  potuit,  ea  sine  scripta  eorundem  relatioo« 
una  mecum  intei'cidisset,  sicque  posteri  aeque  ac  nos  hodi' 
de  iis  quae  antea  contigerunt,  ignari  mansissent;  ex  qua  notiti 


Aas  dem  G«ag«obacb«r  Klosterlelwn. 

ititii  hine  inde  notos  margiaales  apposui.  Quid  namque  plus 
kMÜe  dolemus  quam  quod  nalla  ncc  ipsjiiN  monasterii  nü.stri 
anditioni»,  «miuissioDit!  eiusilRin  variarunique  identidcm  muta- 
iOBom  alUrumque  rerum  historia  nohis  üuppetalV  Quid  nou 
■mmni,  si  parem  saUem  de  integro  a  fundationis  tempore 
kfto  mUleDariOf  qualem  ego  nb  anno  1719  (licet  lugiilirem 
Üb)  r^Dqao  ractomm  ^eslorumque  uotitium  comparare 
otMOiia?  Hinc  per  se  cadlt  tritum  iilud:  De  mortuis  uod 
in  bene...  Legantur  chrouicon  Hirsaugieuse  celeborrimi 
kiÜMinii.  quo  mala  plurtma  honis  iuiinixta  audacter  et  quidein 
m  Boli  cuidaia  et  >tiii)^ulan  M)iniiiui)itat.i  pro  necessaria  in- 
nnatiooe,  scd  orbi  universae  propolata  repcriantur.  Quis, 
hMCTO.  hunc  vr)  indi<KrctioTii.s  vcl  tcinerttatU  aut  iniquae 
iflanationis  arguere  uiuiuani  somniarit? 
Si  scBodalum   obiicü?  pra«terquam   quud  protocolla  cod- 

Eis  urdioarie  nou  nisj  superioribus.  (luilnis  plena  rerum 
ia  auume  necessaria  est,  conimittaDtur  et  confidantur  et 
de  praetCDinini  tale  scaniialum  certc  non  msi  pusillorum 
es  v«riu£  rbarisaicum  fuerit.  insupcr  com  S.  Bernardo  illiid 
rregohaaum  respoudeo:  memento  non  omnium  scao- 
lalam  inagnopi;re  esse  curandum,  muliiis  est  enim, 
t  seaudaUm  oriatur,  quam  ut  veritas  reliuquatur. 
tt  ipüdt  qnaeao,  occuharc  invat,  quae  facta  loquuntur,  qiine 
et  tODsoribus '}  nota  suut,  quae  [Aebs  in  ricis  et  plaieis 
?  Non  ergo  posaumus,  quae  vidimus  et  audivimus,  non 
Si  ea,  quae  de  adintiiisti-aturibus  retuli,  rarpis?  Sabi 
,  quem  egn  in  canoellaria  eiiLsquc  regislratur«  cum 
lenitatis  iactura  subivi,  et  ipsissima  reperieä;  iuno 
lentioDtfiu  meani  inirabcris. 
Unom  est  quud  rogo;  ne  me  sciticet  porsonnlis  cuiusdum 
IMÜoais  seo  vindictae  lector  bonevolus  hac  in  parte  reum 
BÜtimet-  Verum  enim  ut  fatear;  Ingratlssimus  ac  proinde 
ÜU  forem,  si  vitam  et  administrationem  abbatis  in  me 
it«-  sumper  gratiosi  et  benefici.  ex  passioue  jwrstrin- 
immeritis,  candide  dico,  favoribus  mc  cuoimulavit. 
tiones  et  mnnitiüncs  Bupcr  rebus  forensibu»  et  do- 
sibi  a  me  factas,  licet  alioquin  genio  suo  et  incUna- 
cantrarias,  Don  patienler  modo,  sed  et  gratanter  accepit. 


IT 


258  Baum{f&rten. 

et  ex  utroque  protocoilo  canceUariae  ab  anno  1722  usque  ad 
eius  obitum  liquet,  plus  paucis  Ulis  quam  pluribus  autea  prae- 
terlapsis  annis  actum  et  actitatum  fulsse.  Imo  ^  iainücis 
quibusdam  domesticis  non  tarn  meis  quam  proprie  suae  domua, 
ex  iDStigatioue  praetoris  huiatia,  qui  semper  amicos  seu  potius 
servos  merceuarios  inter  ooatro3  alebat,  et  consiliarü  eiusdem 
de  Solaty,  ei  anno  1724  suggerentibus  ut  me  ad  Tiliasimam 
(uti  dictitabant)  parocbiam  Harmersbacensem  ejieret,  ne 
canis  nimium  molestus  ultra  vigüaret  vel  latraret;  non  tarnen 
annuit,  imo  potius  me  promovit  et  stabilivit  Traducat  quis- 
quis  Toluerit,  quod  interessatum  reperiet;  non  spernat  aec 
temere  dijudicet,  quod  pro  veritate,  quod  pro  poaterorum  in- 
structione,  negligentia  et  abusuum  execratione,  rei  familiaris 
e  coutra  et  disciplinae  restauratione ,  zek>  Dei  et  pro  con- 
scientiae  tranquiUitate  ad  maiorem  Dei  laudem  et  gloriam  ac 
propriae  domus  emolumeDtura,  ruditer  licet,  acripsi. 

Fr.  Augustinus  Domblüth 

Maria  <)- 

Zum  Scbluss  folgen  noch  acht  Folioseiten  mit  einem  genaues 
Sachregister,  auch  von  Dornblüths  Hand,  und  zwar  über  das 
ganze  Buch.  Auf  die  Viertelseite  endlich,  welche  Domblüth 
vor  dem  Register  leer  gelassen  hatte,  schrieb  später  Hofrit 
Schwörer: 

Sequitur    Paulus    Abbas,    pictor    elegantissimus ,    anno  - 
Dmi  17272),  ggtua  ab  origine-  ■_ 

Paullum  secQtus  erat  Benedictus. ")  |~~ 

Tum    per    XXX   annos   regoavit   Jacobus  Trautwein.  ' 
Tandem  Berohardus  Maria  Schwörer,  ultimus  abbatum 
et  avunculus  huius  cbronicae  infra  subscripti  possessoria 
Prof.  Friburg.  Dr.  Schwörer 
1817—1854. 


Nachträge. 

In  Band  VIII  zu  S.  474  Anm.  1:  Die  Columna,  auf 
welche  der  Turm  mit  seiner  nordöstlichen  Ecke  sich  stützte, 
war  keine  runde  Säule,  sondern  eine  Columna  quadrata,  n^ 
deutsch  ein  Pfeiler.  —  Bei  näherer  Prüfung  der  MittelschÜE- 

1)  Dieaea  cogoomen  fbhrten  alle  Mönche  von  Qengeabach.  —  *)  S»l^ 
heiaaen  1726.  —  s)  Riescher. 


Aw  den  Oco^eobaeher  Elostcrleben. 


2511 


und  ihriT  BacksleinTcrklt?iduiitr  erpiebt  sich  mit  Siclicr- 
(jjurdi  diesp  \'erkletilung  die  Tragfähigkeit  der 
BQ  nicht  wesentlich  erhöht  werden  konnte.  Die  Umklei- 
fand  also  lediKlicii  aus  ästhetischen  Gründen  statt  und 
lUte  die  stark  beschädigten  t'Huleii,  zu  deren  Auswecliseliing 
e  Mittel  fehlten,  den  Blicken  entziehen.  Auch  entsprach  ja 
KBftTockdtil,  in  weldiem  die  Kirche  erneuert  wurde,  eine 
Bfeigis^c  Anwendung  von  Pfeilern  besser  als  der  roiuit- 
iKfac  Stützen  Wechsel.  Dass  dieser  in  Süddeutschlund  so  seltene 
tfitaenwecbwl  bei  der  demnachRtigcn  Restaunening  der  Kirche 
Mer  faerzuäteUen  wäre,  ver^iteht  sich  von  selbst.  Ks  wird 
H,  wie  Herr  Professor  Dr.  Dnnii  mir  gUtigst  schrieb,  nur 
R  Atuwechseluug  dreier  Säniea  bedürfen,  also  kein  allzu 
er  Aufwand  nötig  sein.  Die  erwähnte  Kinrntinening  der 
ToUzog  sich  Übrigens,  wie  die  etwas  unkinre  Anhalte 
zu  zeigen  scheint,  nicht  gleich  bei  der  ersten  Erneue- 
des  (iotteshauses  vom  J&lire  1C02,  sondern  er^t  bei 
apälercu  Gelegenheit.  Wolil  aber  erfolgte  damals  (vgl. 
I)  die  KrliÖhung  der  mittleren  Cborabsis,  die  urspiüng- 
erheblich  ninlrigcr  ansetzte  als  die  Decke  des  Mittel- 
Ntiltirllcli  wird  auch  dieser  rcidtc  dreischifCige 
mit  scinon  nicht  weniger  als  fUnf  Abüiden  bei  der 
lurirang  wieder  aus  den  späten  An-  und  Einbauten 
zu  schtticn  sein.  Ist  er  docb  Tdr  die  Kirche  ebenso 
kkteri-H tisch  wie  der  bcsj)rochcnc  SlUtzenwechsel.  und  in 
SQddeutsoblAnd  fast  ohne  Gleichen.  Die  von  Herrn 
Williard  iu  Karlsruhe  entworfenen  fiestaurieiiinga- 
oebfflen  denn  auch  beide»  in  sichere  Aussiebt.  Mau 
krf  auf  die  Erneuening  der  Gengenbacher  Abteikirchc  in 
lltne  gespannt  sein;  sie  verspricht  uns  ein  ganz  her- 
idM  Werk  romanischer  Bauweise  wieder  zu  schenken, 
jetat  bis  zu  völliger  Unkenntlichkeit  entstellt  und  ver- 
isL 

661    Anni.  3  teilt  Herr  Tierarzt  Bell   in  Offenburg 

oiU,  dass  wahrscheinlich  an  epidemischen  Zuugenkrcbs 

iken   Ut.     Das  beschriebene  Heilmittel  enthielt  Theriak 

lockerst  wie  das  Landvolk  :^agt),   nitJit  thrriaca,   wie  es 

r^xt  heiBSt. 

S.  6ß6  Anm.  3.     Heutzutage  ist.   wie  Herr  Professor 
Bliom  In  Strassburg  so  gütig  war  flir  mich  zu  ermitteln, 

17* 


260 


BaansarteB. 


die  ErinneruDg  an  die  hL  Einbetha  in  der  Alt  St.  Peterkircli 
vollständig  erloschen.    Ich  werde  über  diese  Heilige  und  ihr 
Bedeutung  für  Gengenbacb  im  IB.  Jahrg&Dg  des  Freibn 
«Scbau-ins-Land"  Heft  1  ausflUirlicb  bandeln. 

7Ak  S.  66i  schreibt  mir  Herr  Hauptlehrer  Billmaier 
Gengenbach:   „Eine  Inschrift,  welche  mit  dem  A.bieiwa[ 
unter  dem  Schwibbogen  des  EinbethenkirrhleiDS  angebr 
i8t,  besagt,  dass  Abt  Placidus  die  Kaifelle  im  «Jahre  1€B| 
restauriert  habe." 

Zu  S.  ti73  Z.  3  V.  0.    Die  Jahreszahl  1692,  welche  LttH 
(Kunstwerke  und  Künstler  &.  34^  ff.)  an  der   Vorhalle 
leaea  haben  will,  ist  jetzt  nirgends  zu  entdecken. 

Zu  S.  674  Anm.  2  findet  man  neue  Belege  bei  W.  LQli 
^ie  Abteikirclie  Schwarzach"  S.  140. 

Zu  S-  690  Anm.  5.    Die  „MercLsche  Bündt"  heisst 
heute  ein  Gewann  nach  dem  Stollen  zu.    lieber   die 
hungeu  der  Familie  de  Merci  zu  Gengenbach  Tgl.  DU 
archiv  XVI,  S.  177. 

Band  IX.   Zu  S.  242  Z.  7  t.  o.    Auch  noch  später  lag 
Kloat^rapotheke  nordwestlich  von  der  Mühle,  nahe  der 
major  des  Klostergebiets. 

Von  störenden  Dnickfehlcrn  bitte  ich  zu  bessern:  Band 
S.  486  Anm.  2 :  Ebcrsmünster  ^tatt  EbersheimmUnster.    S.  6t 
Z.  6  V.  0.:  dignas  fürdignus.  Z.  17  v.  u.:  Vivaut  für  Vt\ 


d  Güter  der  Dompropstei  von  Konstanz 
in  Colmar  nnd  Umgegend. 

Voo 

Engen  Waldner. 


'  abcraus  fruchtbare  Boden,  auf  dem  sich  die  Stadt 
erhebt,    Irug  schon    zur  Itomerzeit    mehrere  Ansied- 
wie  sicl)  nuB  den  an  verschiedenen  Stellen  genmchtCD 
ergiebt.    Es  waren  dies  wahrscheinlich  landwirtächaft- 
iederlnssungen.  welche  antcr  dem  Schutze  des  bcnach* 
Kastells  Argentovaria  (Horburg)  gediehen.    An   der 
[i  Stelle,  wo  sich  jetzt  das  Lyceum  betiudet  und  einst 
rolingische  Pfalz  sland,    scheint   schon    ein   römischer 
lof  Yorhanden   gewesen  zu  sein,   dessen  turmartiges, 
sichtbares   Taubenhaos  wohl  dem  Orte  den  Kamen 
iuitun*)  gab.     Dies  ist  nämlich  in  älteäter  Zeit  die  ge- 
he Bezeichnung  für  Colmar,   welche  von  den  französi- 
fichharD  noch  bis  in  das  W.Jahrhundert  iu  der  Koriu 
lombicr  beibehalten  wurde. 

einen  Znummenhang  zwischen  Colmar  und  dem  alten 
ivaria  weist  auch  der  bis  jetzt  nicht  huachtdf  LJui- 
lio ,  dass  Colmar  nrsprQngllch  eine  Filiale  der  Pfarrei 
g")  war.  Diese  Ahlmngigkeit  geht  vielleicht  auf  die 
der  christlichen  Kirche  im  Elsass  zur  Römerzeit 

Ttdiui,  De  n  nutica  I.  14:  C^lomborium  rcro  pofHt  Mcci- 
l^«  BUA  turrieuU  in  pr»«tpno  eotuMtuta-  —  In  I'nuikmrh  iat 
kt  «io  tutofifi  Torkoniniender  Ortsname.  —  Als  Merkwürdigkeit 
'  frwUbnea,  lUs«  bia  zum  J*lir«  1728  im  Oberliüfc,  iter  früheren 
Vilk,  «in  anütca  auf  vier  PleUera  rulieiMle«  TMibcobMia  atand. 
«Km  dca  Jteolt«  de  Colmur  pubL  p.  J.  Sim,  S.  <>7.  —  ■)  Siebe 
123  und  lue  iu  Footea  R^ruiii  Berueuüum  I,  983,  49& 


262  Waldner. 

zurück.  Einen  Nachklang  von  ihr  finden  wir  in  den  Bitt- 
gängen, welche  die  Colmarer  noch  bis  in  die  Neuzeit  häufig 
nach  der  alten  Mutterkirche  zu  Horburg  veranstalteten. ') 

Unter  Karl  dem  Grossen  und  seinen  Nachfolgern  war  Col- 
mar  der  Sitz  eines  königlichen  Doniänenamtes,  dessen  Bezirk 
sich  bis  tief  in  das  benachbarte  MUnsterthal  hinein  erstreckte.*) 
In  der  Kaiserpfalz  zu  Colmar  hielt  sich  Karl  der  Dicke  be- 
kanntlich wiederholt  auf,  im  Jahre  884  berief  er  sogar  eineD 
Landtag  dahin  zur  Beratung  eines  Feldzuges  gegen  die  Nor- 
mannen. ') 

Über  die  Schicksale  des  Colmarer  Krongutes  an  der  Wende 
des  neunten  und  zehnten  Jahrhunderts  wissen  wir  nur,  im 
damals  eine  Zerlegung  desselben  in  zwei  gleiche  Teile  vor- 
genommen wurde. 

Die  eine  Hälfte  der  zum  Fiskus  gehörenden  Güter  und 
Gerechtsamen  wurde  im  Jahre  969  von  Kaiser  Otto  dem 
Herzoge  Rudolf,  dem  Bruder  seiner  Gemahlin  Adelheid,  ge- 
schenkt*) und  steter  von  diesem  dem  Kloster  Peterlinges  . 
in  der  Schweiz  übergeben.  Colmar  wird  schon  ab  Eigeatom 
dieses  Klosters  genannt  in  der  Besitzbestätigungsurkunde  Kaiser 
Otto's  n.  vom  25.  Juli  973.')  Auf  dem  Colmarer  Gute  grün- 
dete Peterlingen  die  Benediktinerpriorei  St.  Peter,  welche  in 
stetiger  Abhängigkeit  von  dem  Mutterkloster  blieb. 

Die  andere  Hälfte  des  früheren  Krongutes  gehörte  am  An- 
fange des  zehnten  Jahrhunderts  dem  Weifen  Rudolf.  Derselbe 
trat  sie  tauschweise  an  seinen  Bruder  ab,  den  Bischof  Kon- 
rad  den  Heiligen  von  Konstanz,  welcher  sie  mit  seinem  übri- 
gen Vermögen  der  Konstanzer  Dorakirche  schenkte.*)  Äof 
diese  Colmarer  Besitzung  flüchtete  sich  im  Jahre  1084  der 
aus  Konstanz  vertriebene  Bischof  Otto  und  starb  daselbst 
nach  dem  Verlauf  eines  Jahres. ') 


1)  Mommsen  kommt  von  anderen  Betrachtungen  aus  zu  dem  Schlüsse, 
dass  das  Caslrum  Argentariense  wahrscheinlich  Bischofssitz  war.  (Mon. 
Genn.  hist.  Auct.  antiqu.  IX,  561.)  —  >)  S.  Scheuknngsurkunde  Ladwigi 
des  Frommen  für  St.  f^gor  vom  Jahre  823.  Schöpfiin,  Abatia  diplon- 
1,  69.  —  *)  Annales  Fuldenses,  Monument»  Genn.  hist.  Scriptores  I,  899l 
—  *)  Monum.  Germ.  hist.  Diplomata.  I,  280.  —  ')  Monom.  Germ.  hist. 
Diplomat».  II,  60.  —  <)  Historia  Weif.  Weingart,  in  M(»i.  Genn.  bist 
Script  XXI,  459.  —  ^  Casus  Monast  Fetrishus.  in  Mon.  Germ.  hist. 
Script.  XX,  648. 


Ouier  d«r  Dompropetei  KoneUuB  in  Colmar. 


263 


will  hier  ^l^ich  erwähnen,  dass  die  Uoinpropstei  von 
DZ  ihr  Eigentum  zu  Culniar  bis  zur  fmn7.(>äischcii  Ho- 
bewahrtc,  während  die  GQler  des  Klosters  Peierliogen 
der  RefommtioD  des  Waadtlandcs  im  Jahre  1536  an 
dt  Bern  lianien.  Letztere  verkaufte  die  Colmarer  Be- 
im Jahre  1075  für  27  000  ßeichsgulden  an  die  Stadt 
selbst.') 

die  Domprnpstei  von  Konstnnz  und  dnü:  Rlnstcr  Peter- 

die  Rochtonarhfolger  des  Fiskus  zu  Colmar  «arcn.  so 

sieb  durch  ZuifammenätelluDg  aller  derjenigen  Güter  und 

tsamen,   welche  beide  Kirchen  in  der  Folgezeit  je  zur 

oder  in  ungflcilter  Gemeinschnft  boänsscn,  der  Bestand 

igatea  Tor  der  Teilung  am  £nde  des  neunten  Jahr- 

relconstruieren.      Dabei    wäre  jedoch   zu   beachten, 

Konstanzer  Besitz  wegen  der  Entfernung  des  Eiyen- 

und    infolge   von  Veräusserungen  früh  einschrumpfte, 

die   von   Petcrlingen    auf  dem  Colmarer  Gute   ge- 

te  Beneilihtinerpriorei   neue   Erwerbungen    zu   machen 

Als  wichtiges  Hilbmittel  tu  einer  solchen  Arbeit  vei^ 

le  ich  hier  ein  aus  dem  Anfange  des  14.  Jahrhunderts 

lendes  Verzeiclinis  der  Rechte  und  Güter  der  Konstaniirer 

ro|>slei  zu  Colmar  und  in  der  Umgegend. 

pr  mögen  einstweilen  die  hauptsüchlichsten  der  in  Be- 
nirnden  Punkte  kurz  angedeutet  werden: 
,z  und  Peterlingen  bosassen  je  einen  mit  I,ündereica 
Utteten  Frohnhof  zu  Colmar,  und  zwar  das  erstere 
h  seiner  Lage  also  genannten  NIederliof,  das  letztere  den 
f.  Dur  Besitz  dieser  Hofe  wurde  beiden  Kirchen  wicder- 
den  Kaisern  bestäti^jt,  dem  Kloster  PeterÜngen  z.  B. 


tr  tti'hii'It  'lie  Ofitcr  dm  St-  Pet«r«stifU  tiis  zaüt  Jahr«  1714, 
Bi  Kouigc  Lii>lwig  XTV.  gesmiDgeo  wurd«,  diMOtb«n  gOffa 
l  Hokl&ndsbcrg  tmuniUuulMa.  Dieser  TbdscIi  wanlv  jedoth 
*  ITM  iurch  du  Distrikbiitericht  tu  Colnmr  sHCoBsteD  der  Stadt 
f  fcmacfaL  —  HierabtT  handelt  H.  Pftraenschnid  in  dn-  Re- 
iwille  d'Abftce  Lomine,  S.  Jah^uift  S.  249.  —  Du  reichkaltiffe 
V  bdhidiit  eich  jetitt  auf  dem  StailtairJiiTc  mi  Olmar.  —  Di» 
llfHlai  dn  f>i.  fctfr&fitift«»  lut  X.  MM*nuMi  »eröffüntUclil  in 
Whia^w  d.  GcMllKhaft  t  fclrbiltuiift  An  gMcfaicbtl.  DenJtnaJer 
n,  Jtbrg.  IW<8,  S.  HO  n.  ff.  Nicht  aolgeiiftnateQ  und  jedoch 
tat  dra  Hriirlnkrchire  nn  Colmar  b^ndlicfa«  Urkonden. 


264  Waldner. 

TOD  Otto  il.  im  Jahre  973,  dem  Bistum  Konstanz  von  Frie- 
drich I.  im  Jahre  1155') 

Das  schwäbische  Domstift  und  das  bui^ndische  Klmter 
genossen  ursprünglich  die  gemeiniieherrlichen  Rechte  zu  Col- 
mar,  sie  hatten  nämlich  das  Recht  des  Vortages  bei  der  Kom- 
und  Heuernte,  durften  einen  bestimmten  Bezirk  in  der  Ge- 
meindeweide für  sich  mähen  lassen,  ernannten  zusammen  die 
Bannwarte  und  Förster,  verfügten  je  Über  die  Hälfte  der  Fisch- 
wasser  und  hatten  Mühlen  zu  Colmar,  ursprünglich  wohl  Bann- 
mühlen. Bei  VeräusseruDgen  von  Gemeindegut  war  ihre  beider- 
seitige Erlaubnis  erforderlich.') 

Der  Ertrag  des  Marktzolles  fiel  beiden  Teilen  zur  Hälfte  zu.  ^ 

Vor  der  Erhebung  Colmars  zur  Reichsstadt  am  das  Jahr 
1220  scheinen  sie  zusammen  im  Besitze  der  Gerichtsbarkeit 
gewesen  zu  sein,  d.  h.  den  Richter  abwechselnd  oder  ge- 
meinsam ernannt  und  die  Gerichtsgefälle  unter  sich  geteilt  zu 
haben.  Von  Peterlingen  wissen  wir  auf  jeden  Fall,  dass  es 
im  Jahre  1183  medietatem  justitie  totius  ville^  besass, 
allem  Anscheine  nach  war  der  Dompropst  zu  Konstanz  da 
Eigentümer  der  anderen  Hälfte. 

Einen  zweiten  Güterkomplex  hatten  Konstanz  und  Peter- 
lingen zusammen  in  dem  Dorfe  Hausen  nördlich  von  Colmar. 
Hier  waren  beide  Stifter  nicht  nur  Gemeindeherren,  sondern 
auch  Kirchenpatrone.  Bis  zu  der  im  Jahre  1167  erfolgten 
Teilung '^)  besassen  sie  den  Bannwald  Rotläuble  in  ungeteilter 
Gemeinschaft.  Die  ursprüngliche  Identität  der  Rechte  beider 
Kirchen  zu  Colmar  und  zu  Hausen,  femer  die  bis  im  vorigen 
Jahrhundert  erhalten  gebliebene  Berechtigung  der  Hausener, 
den  Wald  und  die  Weide  im  Colmarer  Banne  unter  denselben 
Bedingungen  zu  nutzen,  wie  die  Colmarer  Bürger,  ja  sogar 


•)  Wttrtemberg.  Urkundenbuch  H,  96.  —  ")  ürk.  Friedrichs  II.  d.  J. 
1214  in  Winkelmauu :  Acta  imperü  inedita  I,  104.  —  *)  Peterlingen  so- 
wohl als  Konstanz  übergaben  i.  J.  1371  ihren  Anteil  am  Zolle  der  Stadt 
Colmar  als  ewiges  Erblehen  fOr  einen  jährlichen  Zins  von  je  60  Oolden. 
Die  Dompropstei  bezog  diesen  Zins  bis  zur  französischen  Revolation-,  seit 
einer  im  Jahre  1721  erfolgten  Schätzung  waren  die  60  Gulden  durch  200  S 
ersetzt  worden.  (Goünarer  Stadtarchir,  B.  22.)  —  *)  Bulle  des  Papstes 
Lucius  III.  in  Fontes  rer.  Bern.  I,  472.  —  >)  Diese  Zeitschr.  XI  (1860), 
S.  S18.  —  Das  Colmarer  Stadtarchiv  bewahrt  eine  zweite  Originalaas- 
fertigung  dieser  Urkunde. 


GüUtr  der  l^ompropswi  Eonsttaz  in  Coliiiar. 


265 


Weh  anter  die  Stadtberde  zu  treiben,  sodann  die  merk- 
«ördi^e  Lage  der  Hausener  Geinarkung,  welche  auf  drei  Sei- 
teo  TOD  der  Colmarer  Bannmeile  umschlossen  wird,  und  der 
tJutland,  tiass  die  b«soudere  Dorrallmcnde  früher  iuniitlen 
deisiidciscben  Gelijeles  lag.  machen  es  höchst  wahi-sdieinlich, 
dus  Hausen  ein  zur  Zeit  der  Fiskal verwaltunj?  ent><tandcncs 
FJIi^ldorf  von  Colniar  ist. ')  Die  Vermutung  der  Zugehörig- 
keit Hauiten»  zum  Colmarer  Krongute  wird  nodi  durch  die 
Hutaacho  bestärkt,  daas  dieser  Ort  noch  iui  späteren  Mittel- 
aller  KeicLsdorf  war  und  zur  alten  Keichsrcste  Hlieksbei-g  am 
Khjgftoge  des  MUnst^rthntes  gehörte.') 

Eine  dritte  Gruppe  von  Besitzungen  des  Klosters  Peter- 
lintfni  und  des  Üomatifts  Konstanz,  welche  nuf  das  alte  Krön- 
gvt  zurückzugehen  scheinen,  tinden  wir  im  Miinsleithal.  Hier 
bensi  da»  St  Pet('^st^tift  aU  Lelieni^herrdie  Herrschaft  Wasscn- 
log  (Wauerburg)  mit  dem  Schloss,  dem  Dorfe  und  dem 
Thal,  ferner  ein  Hofgut  und  den  Kircbensatz  zu  Sulzbacb, 
Krohnhof  und  eine  Kaiielle  in  dem  jetzt  untergegangenen 
irfe  Uusen*)  am  Fusse  der  Reichsfeste  Blicksberg  und  vor 

m  den  St.  Gügcnhann  mit  einer  Benediktinerpriorei,  einem 

liuhofe  und  einer  ausgedt^hntcn  Waldung. 

In  dieser  Gogend  biisste  Konstanz  den  gröästen  Teil  seines 
lioiixes  fitih  eiu,  doch  können  wir  feststellen,  duss  es  Ur- 
^vBoglirli  aurh  hier  gemeinsam  mit  Pclertingeu  begütert  war. 
lii  Jahre  iiiU  belehnte  nämlich  der  Prior  von  Peterliogen 
km  Nilt*r  Andreas  von  Girsperg  mit  der  Hülfte  eines  festen 
Sdilosses,  welches  dieser  allerdings  wider  den  Willen  der 
GnadpigeolQmer  in  dem  liebietc  zweier  von  deu  Kirchen  zu 
Prterlingen  und  Konstanz  als  Leben  ihm  Übertragener  Forst- 
■jFUterploit  erbaut  halle.*)  Für  die  Befreiung  von  dem  I^hens- 
iKBSt«  hat  Andreas  von  (iintperg  seinem  Lehensberrn  jähr- 
idi  ein  bMibes  Fuder  Wein  aus  der  Nabe  von  Winzeuheim  zu 

rolmirrr  StadureUv  J.  90.  ~  *)  Eonig^urkmideu  vou  1916  und 
--  Wbnxhi:  HapftAtat.  Urkututeulmcb  I,  227  und  4öt.  -  t>i«  (>«• 
•  -  ■.4i>  4n-  IWirhavogt^i  Illiiluberg  kt  aoch  Dicht  gCDaaer  aateniicht 
*-'t>r^  NVIl  Aiuüogici  der  ItricluTOfftei  ZaiMi  nnaat«  Ich,  data  ur- 
»:-  :i  li  4w  Vogtri  ulicr  itftj  ItcU^lufrul  nnd  du  Koutaaaer  ttnd  Peter- 
-:;i  K^clinipat  im  Uibuacer  Uebjete  iii  JcnMltien  Händen  ruh«.  — 
H  uattBn,  n  a.  0.  Ko  30.  —  *)  Der  Uheosrertn);  ist  hier  «in  SdduaM> 


266  W»ldner. 

Hefern.     Der   Prior  von   Peterlingen   behält   die    Hälfte   des 
Zehnten  und  die  Hälfte  der  in  jener  Ortschaft  (in  dicto  op- 
pido)  errichteten  Kirche,  nämlich  in  der  Weise,  dass  der  Ka- 
pellan von  der  Peterlinger  und  der  Konstanzer  Kirche  ge- 
meinsam ernannt  wird.    Dies  ist  der  Inhalt  der  etwas  unklar 
abgefassten  Urkunde- 
Weiches  war  nun  das  von  Andreas  von  Girsberg  erbaute 
und  nicht  mit  Namen  genannte  Schloss?    Nach  meiner  Tei^ 
mutung  ist  es  Wassenberg,  welches  zum  ersten  Male  im  Jahre 
1286  erwähnt  wird,  und  zwar  als  Lehen  des  St.  Petersstifts, 
wofür  Dietrich  von  Wassenberg  damals   einen  Zins  von  10 
Ohmen  oder  einem  halben  Fuder  Rotwein  seinem  Lehensherra 
schuldete.')    Mit  weniger  Sicherheit  können  wir  bestimmt), 
was   mit  dem    „dicto  oppido"    gemeint  ist,   dessen  Kirchen* 
patronat  Peterlingen  und  Konstanz  gemeinsam  besassen.    In 
dieser  Urkunde  kommt  überhaupt  nur  ein  Eigenname  vor,  laf 
den  Bezug  genommen  werden  könnte,  nämlich  Girsperg,  und 
zwar  auch  nur  ganz  am  Eingange  als  GescbtecbtsbeneDDung 
des  Ritters  Andreas.    Dass  dies  Schloss  mit  seinem  kleioea 
Weiler  als  oppidum  bezeichnet  wird,  ist  höchst  unwahrschein* 
lieb,  auch  findet  sich  sonst  keine  Spur  davon,  dass  etwa  Fet^- 
lingen    oder   Konstanz   Patronatsherren   zu   Girsperg  waren. 
Dieselben  Bedenken  bestehen  in  Betreff  des  Dorfes  Wa8se^ 
bürg.    Dagegen  mache  ich  darauf  aufmerksam,  dass  das  St 
Petersstift  noch  bis  zur  französischen  Revolution  die  Kollatnr 
in  dem  Städtchen  Sulzbach  zwischen  dem  alten  Schlosse  Girs- 
perg und  dem  Wasserburger  Thale  besass. 

Was  das  Meiertum  (villicatio)  zu  Sulzbach  betrifft,  so 
war  Peterlingen  im  Jahre  1279  zwar  alieiniger  Besitzer  des- 
selben, doch  wurden  noch  in  diesem  Jahre  und  auch  in  da 
Folgezeit  beide  Hälften  getrennt  und  als  selbständige  Güter 
komplexe  verliehen,  was  auf  eine  ursprüngliche  Zweiteilui^ 
des  Eigentums  hinweist.') 


Das  Original  des  hier  veröffentlichten  Rodels  befindet  sic^ 
auf  dem  Stadtarchive  zu  Golmar  und  wurde  im  Jahre  18^ 
einem  Brüsseler  Antiquar  abgekauft.     Die  auf  der  ersten  Seit® 
stehende  Notiz  „No.  100.  Traduit  par  extrait  ä,  Golmar  le  1® 

*}  MoBsmaDD,  a.  a.  0.  No.  23.  —  '?  Mossmann,  a.  a.  0.  No.  18, 19,  A*^' 


QüUt  dvr  OoinprvpvUi  KouftUiu  in  Colmar. 


267 


1783,  Geck*  \iä»t  veimuien,  üass  es  bei  einuiu  ProzesäO 
tenrnndt  umi  wohl  in  Folge  davon  versrhlemiort  wunle.  Die 
HaDdschrift  bildet  ein  Heft  von  acbt  Perpamentbltittcrn  in 
l»bem  Qiinrt.rormat.  Scbiift  un<l  Inhalt  weisen  nuf  den  Al- 
(ug  lies  U.  JabrhuniJeits  bin.  Diu  nieii^ten  der  aufgufiUirU'n 
ftncmeniiiamen  kommen  auch  sonst  in  obei-clgässiscbeii 
Urksn'len  dipser  Zeil  vor,  im  RappoUsIciniscben  llrkunden- 
Incfac  Allein  hnbc  ich  deren  über  zwnnzit;  gefunden.  Ans  der 
Frtifuog  dieser  Personennamen  ergiebl  sieb  als  Abfassungszeit 
va  d.is  ;^Heite  Viertel  des  U.  Jnlirbundcrts. 
Ein  Vcrz«icbnis  der  zum  Niederiiofu  gebürenden  Güter  aus 
Jahre  1259  bat  Mone')  veröffentlicht.  DiiSJielbe  enthält 
jtiloch:  ea  sniummodo,  que  coluit  eiosdeni  curie  vjlHcus  ab 
iti^QO  et  qiie  etiain  adhuc  ex  cudcui  coliintur  curla  paciüce 
«{uivtc,  e:ice|iliä  büs,  sujier  quibus  questio  veiLenda  e^t,  ac 
hüa,  que  pro  ceosn  aliquo  dicuntur  eidem  curie  attincre. 
In  detu  nnchrol^'enden  Abdrucke  des  Konstanzer  Rodf!s 
die  Schroibflrt  des  Oiigioals  HöTz  mancher  Mängel  inög- 
ct  genau  beibehalten  wordeu,  spätere  Al^änderungen  und 
'Nicbtfige  sind  iü  runde  Klammern  gei^-t/.L 


Utr  Ikt  ilaz  gii  uode  Aä  rebl,  die  Ab  (änirmlestte  liet  von  Ko- 
Ib  der  Rtat  zd  Knlmam: 

fvT  in  ilriihvitieD  zins  sol.   d$»  sä  dem  Rebeitliin   fär  »n  einem 

■tag   mit  der  Imrger  botl«  im  da?  gerillte  und  .sin  «nrririt  Irü 

w  sul  in  der  liotre  phsnt  gcti,    weiine  f>ti  ex  dar  itai'li  iVir- 

l'od    a\KT  den  Nidern   walt  and  ober  daz  lEeit   »o  fexeii  si 

vta  fontiere.    I»er  Nider  tief  tiiider  den  kremen.    Die  sebs  kiuin- 

lAirr  dir  dran  li|z:pnt  mit  allemc  rfht.    Der  halbe  lol  Aber  Hie  «tat. 

tw  atdon   Im  ffknf  phunt    and  ein  pliont   pheffers  zc  rehthen 

Ein  «mh,  dem  m&n  .sprichrt   do^  Ttot  tiop  nidcrhalp  Hii)wn. 

nhl  haut  si  och,  Hpiin<>  man  da/  körn  in  han  K^tAt,  so  ünident 

icton  tMftv»  an  einer  gebrcithun.  wenne  sh  ^tellent,  oder  megent 

TmtM  mftlprn  einen  tag,  vn  die  matten  werdent  in  ben  getan, 

{tat  an  kein  einimge  dar  6ber.  diz  «int  ir  vorlag. 

Wi  *int  die  nmtten:  IVr  vortog  in  dem  Riet:  ncbent  demOb<.Tn 

7  naooe  malti>  »bfirtnlh  des  Tagps  hnninc;   die  ipniron  mmtcn 

ibu-kni  manncm»  nnd  4  nianneinat  ii«bent  drr  itltneiuli  vöii  lluscn 

tVb  44t  vilv  viele;  uf  der  Illen  n  manmatle:  ein  ii'icb  uf  der  We> 

netienl  den  ron  IVris;   tu  Krischhr«  4  (Ä)  roannornntie;    of 

latitai  ein  matte;  ein  malte  binder  dez  Wigcr  von  Keieersperk, 

hiu  fiiricbet  dt  Ziegcloiaiie. 


')  Di««  ZcHschrift  XI  (IMO).  ä.  S30— 32. 


268  Waldner. 

Bis  stnt  die  accher,  die  in  den  Kidern  hof  horent:  In  dem  veld 
hinder  dem  malazhos  4  inchhart  nebent  dem  malazhus;  zwen  acdier 
niderthalb;  9  inchart  nebent  den  von  Underlindun;  ein  iucbart  ne- 
bent den  von  Underlindun;  niderhalb  zwen  bJezen  uf  die  Teinhen- 
Btraz;  dar  uf  ziehent  3  accher  nebent  des  Obbern  hoff  gftt;  nidert- 
halb nebent  den  garthen  zwei  blezer  bi  des  Obern  hoff  gftt;  zwen 
accher  bi  der  gebretnn  bi  dem  malazhas,  ziehent  gegen  der  Locha- 
chan;  dar  uf  stos  ein  hab  i6char,  zuht  uf  die  garten;  ein  iucbart  of 
den  Strengi;  uf  den  Turenkein  weg  13  i&chart;  da  bi  uf  dem  selben 
weg  zwei  blezer  nebent  den  von  Sant  Johans;  dar  uf  zÜht  ein  halb 
ijichart  nebent  Volmar  Steinunk;  us  bas  ein  weinik  ein  halb  inchart 
nebent  der  gät  von  Nortgassan;  us  bas  ein  halb  iächart  nebent  dem 
im  Obemhof;  iber  den  Tbrenkein  weg  zwo  iJichart;  dar  uf  zbhl  ein 
iiichart,  ist  ein  anwender;  in  dem  andern  veld  uf  dem  T^enkein  weg 
3  iächart  of  die  schalmengröb;  us  bas  ein  iächart  nf  dem  selben  weg. 
ist  ein  anwende;  da  bi  ein  halb  i&chart  über  den  Wetteishein  weg 
nebent  Barkart  den  meger ;  us  bas  zwei  blezer  über  den  Wetteishein 
weg  nebent  den  von  Ilzigch;  ns  bas  ein  halb  inchart,  ist  ein  anwende; 
US  bas  ein  halb  Inchar  uf  de  Tbrenken  weg  nebent  Bärklin  von  Hit- 
telnhus;  zwo  iJichart  an  den  ufgenden  hüben,  ziehent  uf  denTieffen- 
bacfa;  an  den  taihftbben  zwo  iächart  nebent  Watther  Eüsphennig;  an 
der  selbnn  anwand  zwen  accher,  der  ist  einer  an  anwender,  dar  uf 
ziehent  fier  accher;  us  bas  zwen  accher,  ziehent  an  die  banscheid 
gegen  Winzenhein;  dri  iüchart,  ziehent  uf  den  Winzenhein  weg  hin- 
der dem  Obern  hof;  2  inchart  nebent  dem  gftt  im  Obern  hof;  ein  halb 
iucbart  nebent  dem  grasweg  nnd  zwei  blezer  uf  den  Tieffenbach  weg; 
ein  iüchart  uf  den  Eufach  weg ;  ienthalb  des  Tiefenbach  ein  inchart 
gegen  dem  krAz  uf  den  Egenshein  weg;  uf  den  Rafach  weg  fier  ii- 
chart;  der  hinder  ein  blez  nf  den  Tieffenbach  weg;  uf  den  Rnftich 
weg  fier  inchart,  ziehent  über  Egenshein  weg;  us  bas  uf  den  Rnfech 
weg  anderhalb  iucbart;  ein  iuchart  über  den  Egenshein  weg  nebent 
der  g&t  von  San  Johans;  ein  halb  iuchart  da  bi  in  den  veld;  of  den 
Eufach  weg  Künges  gebreitun,  des  sint  fierzehen  iuchart.  Dis  äiA 
die  Hard  accher:  Nebent  dem  holen  weg  tri  iuchart,  dem  man  dA 
gibt  das  Gebreiteli;  ns  bas  uebent  dem  salben  ein  iuchat  ziihet  ufen 
Burkart  de  meger;  zwei  blezer  nebent  dem  Oingershein  weg;  us  baa 
ein  blez  nebent  den  selben  weg;  da  bi  ein  blez  nf  den  weg;  ein  halb 
iuchart  bi  dem  kriz  nebent  des  Obern  hoff  gfit;  zwei  blezer  nf  den 
Oingershein  bi  der  obren  mäli,  und  3  accher  ze  Gemfire  nebent  dem 
meiger;  die  gebrietnn  zem  Rast  fierzehen  iächart;  sehs  iucbart  uf 
den  Sigolzhein  weg  nebent  Bnrkart  den  meger;  sehs  iuchart  nebent 
dem  ässern  Franken  weg;  dri  iuchart  zk  Gemor  uf  die  Yeichun;  dri 
iuchart  uf  den  Sigolz  weg  nebent  dem  armen  spittal;  aht  iuchart  bi 
dem  galgen  zielient  nf  die  lantstras;  zwei  blezer  hinder  dem  Oben 
hof,  ziehent  uf  die  Lochachun.  Hinder  des  zellers  loihii  ein  gebreit 
da  von  git  man  trisic  Schilling  und  sehs  cappen,  der  Mazer  zeben 
Schilling  und  zwen  cappen,  Claus  Isner  aht  Schilling  und  zwen  cap- 
pen, Guntram  von  Niderbach  (Heinzin  vo  Husen)  zwen  Schilling  vom. 


Gat«r  4«T  Dompropstci  KamUiu  in  CoIniAr. 


269 


eteen  weg;.  El^gel]  4  &.  (Jacob  von  RAfhshoin  8  s.  und  3  kippen). 
Vttft  Rorbftn  üb.  and  ii  kappen  von  cim  accher  nf  der  IjOcbabttun; 
dtr  Ucadcr  10  s.  nud  2  Icappea;  Jacob  v<iii  Rficbi^heiii  10  s.  aod  3 
ki||iea:  Ueuzi  Gf-scl  oilif  ^rhilling  von  oiiii  luylicr  lii  ilom  hohen  stcg. 
Dia  iit  da  gia  i.e  Win/onhein:  Die  gemoml  von  Winzonbcin  xcben 
wca  rotte«  wius  vou  ir  almend;  Ofncr  dii  omca  roUes  wins  von 
ffoer  iothart  oliorthalb  des  dorff:  Wifrriüh  und  Cftnzi  Wolfli  ticroinen 
«uns  «tnh  und  zwen  kappen  von  einem  fpirten  obcriialb  di-s  dorff. 
Dia  nnt  die  rcbcn  io  dem  Alten  dorf:  Kier  und  vierzig  scbaz  an  tier 
ttAken:  hindcr  den  bÖMirn  xe  Wclteläliüin  tie  sobaz:  ze  Gäii/«liiut 
mut  dri  -vlia/:  zc  FbillgAftHnn  ein  sritaz;  ze  Winzcnboiu  warte  ticr 
kIuu;  in  Ilenital  sibun  scbaz  an  zweiii  staken. 

Ois  ist  ibis  gilt  unfle  Aa»  relit,  div  die  boif  hant  le  Hnscn  in  dem 

4ml:  Ze  zwen  zitfn  in  dem  ior  so  ttont  die  phlAg  Alle  helfen  den 

d(.<m  Obeni  hof  <lie  Italben,  dem  Nidem  die  ander  faallN>n. 

Im  ir  bittten  dar  kouient  nach  8aüt  Gloria  to^,  so  9ol  der  phaf  and 

•cbnittbois  nnd  der  wcibel  amme  gan  mit  uncran  boiten,   und 

attn  003  bofzins  ifit.   da  «out  s&  uät  dannen  komeu.  e  man  in 

phant  oder  |itii-nning  git.    lluibi;  dA  rebt.  die  die  boif  von  in  baut. 

%b  haut  s6  die  reht  alle,  die  da  von  Kolmai'  bant  zc  bolz  nnd   le 

Rra     ihu   ri«rt6)l  d«s  lebenden  ^ber  das  dorf.    Wenuo  du  kilcb 

liUic  Wirt,  so  si  der  Obcrfaof  ein  ^az  geübt,  so  übet  ai  der  Kider  orh 

ita  laz.    Die  genend  zelten  sohilling  von  ir  almend  ze  Sont  Martins 

ttbL    lies  der  ioux  7  »e»tcr  n>cgeii  von  den  ai-chern  vor  dem  Kol- 

IM.    Stol  H  s.   an  zwcn   kupitt-n  von  sinem  boC   (dz  pt  nu  Walther 

«W  Hoiü'nlieim).     U-mpbenliii  7  «.  voii  der  Scborre.    Von  dem  zelien- 

in  M>  uuui  git  aascr  dem  bof.  dem  man  giht  der  eigen  zehend.  da 

im  sol  mui  gvn  dem  hrobst  in  dem  Obeni  bof  nnd  dem  meger  in 

tUB  Nidero  hof  einen  dienst  in  and  iren  anliahtlätton.    Weir  aber 

ll  tk  du  n6t  iiemcu  wottiii,  (»o  w\  man  ienvderni  bof  ein  phonl  Reben. 

Die   kilcb  ze  Woffünbfi»   lü  viertal   von  dem  zebenden  uf  dem 

Gate,  Af»  in  dafi  drittril  rocge.  das  drittel  gerst.  dos  dritteil  baber. 

I  b  8iintfaufi<a  vnr  dorn  N&Iend  von  eim  sedier,  man  gibt  Vronesun 

^frhrr,   1  viertal  balb  roe^e,  das  ander  balb  gcrstuu  and  ein  gans. 

fUiibeia  Danzer  und  sin  brtder  liiächof  1  vierul  rocgen  on  2  & 

Hippen  von  eim  zebendlin   ieutbalb  der  Lochattnn  and  vono 

lanker  da  Id.    Kenrieb  von  Ori^sscnspocb  b  s.  von  eim  lal.  hes- 

'«(•)''  ^         '-:icb.    bh  ist  der  gin  von  Peris  ir  alt  gAt^  da  von  genl 

■  1«  ■<  <  l  klein   rebi  und  'i'U  Hb.  and  1  d.  and  3  s.  von  irm 

Mm  g«t   und  4*/i  amen   von   bräder   Henrichs  gi^t  von    Koinsbein 

Ci';i  nmcn    Ton    brAdcr  Ünrkarz  gut  %*on  Wangen  ond  klein 

«k  aod  18  omen  von  Kriwii»  gAt  and  kien  rebt  nnd  2  s.  von  eim 

Bearicbs  Yoo  WosHehein  and  30  sester  babcm  aud  U  kappe». 

rrovea   «od  Vnderlindiin  allea  dingea  fbr  recbnot  mit  Borkart 

<  >M|[«r.  du  s6  in  den  bot  suÜQt  tiU  omen  and  Ti  omen  eines  drit- 

■iHT  nnd    lö  Bester   habem    nnd  vier»   niinr   den    16  9.  ond  10 

r.  Buirbi  von  SuntgaAsun  zweier  viortal  minr  den  4  umcn  and 

omen  von  der  gfil  von  Alrswil 


270  Waldner. 

Der  zol  in  der  stat  ze  Kolniar  der  halb  6ber  die  stat. 

Dis  sint  die  pbenninge  zins:  Wilohelm  von  Ulme  zebendenhal- 
ben  scbilling  von  sim  bne  nebent  dem  hof;  Eberli  der  schähsäter  16  b. 
von  dem  hoB  in  der  Schedelgaseun  nebent  Tietrich  dem  Walh;  Die- 
trich der  Walh  12  s.  von  dem  huse  in  der  Schedelgassas;  die  tAm- 
herren  3  s.  von  Winterturs  hus;  Cristan  1  lib.  und  5  s.  von  dem  hme 
bi  den  brotbenken  (dz  ist  nun  der  brotbekker  stob);  Badechen  hns 
10  s.  git  Johans  von  Basel;  Markchart  der  hofschriber  5  b.  vod  dem 
brotbenken  und  10  s.  von  sinen  häsern  an  dem  fiscber  Stade;  derb(rf 
mengel  18  a.;  die  Heslerinun  (zft  dem  hassen)  2  s.  von  irm  hnse  ne- 
bent dem  engel;  dar  arm  spittal  2'/i  s-  von  dem  huse  nebent  Maser 
und  8  d.  von  irm  hose  ienthalp  der  Lochabnn,  da  der  Sifrit  in  was; 
Masers  hus  3  s.,  git  her  Hnge  von  Wittenhein;  Jekti  von  Mfalnbosen 

1  s.  von  Lewen  Smittum.  Die  herren  von  Sant  Johans  22  omen  nnd 
kleinJi  reht  von  einer  häbnn,  kleinä  rebt  von  einr  hfibu,  das  ist  10 
sester  baber  und  3  s.  und  5  kappen,  so  gent  sh  von  der  g&t  von  Nort- 
gassan  von  zwcin  teilen  der  kind  von  ieglichem  teil  ein  omen  und 

2  viertal  und  3  s.  von  eim  garten  nnd  i  s.  von  Tischmans  hns  4  d. 
minr  und  2'/:  s.  von  dem  huse  zer  sannun.  Cfin  Ebernanz  von  Sigolz- 
hein  6  s.  von  einr  iäcbar  reben  in  Sigolzhein  velde.  Stümpfin  4  a 
von  irm  ofenhuse  nebent  der  snnnnn;  C&nzins  wip  von  Bern  4  s.  tob 
eim  hus  dar  nebent;  Bizharz  tohtherman  13  s.  von  zwein  hosero  der 
nebent;  Johans  von  Stralumberg  3  s.  vo  dem  hus  der  nebent  nnd  5 sl 
von  eim  hnse  in  Diemcngassun;  Beben  3  s.  nebent  dem  bua  in  Die- 
mengassun;  der  Rebmenninun  kelnerin  2Vi  s.  von  eim  hns  bi  Herzogen- 
hase; die  mäli  in  der  Kilchgassun  da  von  git  man  25  viertal  konis 
und  ein  pbunt,  Burkart  der  meiger  das  halb,  dtt  Br&nin  das  ander. 
Die  vröwen  von  Sile  11'/,  omen  und  I  lib.  und  2  s.  und  2  d.  ond  7  se- 
ster  babem  und  3  kappen  von  irm  gät.  Bnrkart  der  meiger  5  s.  tob 
der  altbnn  appetege  nnd  20  omen  von  der  Stftrin  g&t  fär  ellü  rebt 
nnd  1  omen  und  2  viertat   von  der  kinde  gät  von  Nortgassnn  und 

3  sester  rocgen  von  Raschen  gut  zc  Winzenhein.    Die  von  Sant  Ks- 
therinun  1  omen  und  2  viertal;  Meiger  Lütolz  vrfiwe  1  omen  und  3 
viertal;  Cön  von  Appenwilr  1  omen  und  2  viertal;  d6  Bürgrefin  I 
omen  und  2  viertal;  Wemli  ir  brftder  1  omen  und  2  viertal;  sin  swe* 
ster  Ah  von  Keisersperk  1  omen  und  2  viertal;  Andres  von  Girspert 
nnd  di  von  Keisersperk  1  omen  und  2  viertal.    Kupfernagel  5  s.  tob 
dem  hns  nebent  der  appenteg.    Johans  gerwer  1  s.  von  Himinans 
huse.    Herre  Johanses  kint  von  Nortgasson  13  omen  und  1  lib.  ond 
8  8.  von  irm  hof  und  3  s.  von  dem  hof  bi  der  santgröbe.    Hedin  tft 
wehslerin  7  s.  von  dem  hus  in  dem  alten  kornmarkt.    Burkart  der 
appenteger  4  s.  von  der  nöwn  apenteg.    Die  alte  von  Hzieh  4  omen 
und  zweier  viertal  minr  und  20  d.  von  irm  gute  ze  h4be.    Herre  Ob- 
walt  von  Dzich  4  omen  2  viertal  minr  und  ein  6nz  von  sim  gßt  Cftn — 
rat  Stmben  wip  2  s.  von  eim  blez  hinder  dem  Obern  hof.  (WeckerltCk 
2  s.  von  eim  pletze  hinder  dem  Obern  hofe).    Fulweis  6  s.  von  eii^B^ 
accher  binder  dem  Obern  hof.    Küttingerin  18  d.  von  eim  blez  hiK. — 
der  dem  Obern  hof.    Frischi  der  buchlin  8  s.  von  eim  hus  an  de 


Guter  der  Dompropsiei  Konsum  in  Colinu. 


271 


atade.  SwNter  Katerin  von  Uriogen  2  s.  %t>ii  eim  blez  an 
Gfihcidc,  bet  Noider.  Herren  It&Uieps  kint  von  Nortgasäan  \R  A. 
nft  eün  hos  of  dem  kilcbof.  Hern>n  RÄilieps  kint  von  Nortf^assnn 
Ms.  TOD  der  mattun  hi  HuA  Hartio.«  brannen  nebent  dem  von  Wit- 
jhihrin  Üic  tu»  Wittealiein  i\>s.  von  iran  mattun.  Die  tiunhcrrsn 
lt.  von  dem  accberbof  in  der  rnnttat  im()e  rt  ».  von  Wintertnrs  Im». 
TolBftr  SteiuuQR  13  d.  von  2  acchem  af  den  Türcnkein  v>eg..  Der 
■beb  von  Winbacb2%  8.  vun  einr  mattan  in  dem  Nldern  liulz  gen 
flfnimtra.  Der  brobst  in  d<-m  Obeni  hof  2  omrn  rotti^H  vrins  van 
Zi>Ilers  gät  iuid2'/tS-  von  einr  mattan  lit  nid  wendig  Uueen,  was  ber- 
ren  Witnhalns  von  SoIzImu'Ii.  l>ur  Wulgerinun  lohlbcr  3  i^.  and  -1  d. 
,no  zwen  iochartcn  nf  das  Kurzgolen'].  Lusche  Tostans  wi|)  4  ».  von 
(ia  accber  an  dem  Gebei.  [r  har  5  5.  von  eim  nccher  af  dem  UttDur. 
l-IHe  BarfdAMD  Ss.  und  t  d.  vun  BU-osi^r  Kt^itrinnn  Rufürblerinun  gtl. 
Federll  (>  d.  vo  vim  btu  in  RobmannsgA-'vsuii.  Hciniti  der  smit 
m  kelr  12  s.  von  deti  accheni  an  dem  ircheid,  die  der  von  Mar- 
vam.  Dts  itil  der  OAecbcu  ftAt.  ■%  oinen  und  kleinli  relit  ans 
taata  minr:  NValther  Kd^phciinif,'  y  omcii  und  [i  d.  and  2  s. 
kappen  oad  T'<j  &e»ter  liab«rn;  die  \ou  AlasiKuh  1  omen  den 
gtaeß.  (Vve  von  Ali(»}iaeb  1  anieu  vriiiä  von  der  g&i  von  Kei- 
Tg  DUt  2  amen  von  swester  Jundelin  fffttj;  Herren  Walthers  kint 
Keiwreiitirk  1  omcn  deb  selben  Kälte«;  Anne  UA^rbin  10  omen 
b  KSter  taabcm  und  18  d.  und  2  Uppen:  die  von  ItJehcnKteiin 
omcn  Ton  inn  gAl  n(  den  hüben;  Clna-«  GAsche  VI,  omen  und  d 
habcr  und  2  kappen  iiid  18  d.  4 gesehen  /e  KgifiliaiiO:  AbiiM-ht 
Kttiersperk  3  omen  und  y  d.  mid  1  kappen  und  2'^  sc*-iter  liab<Tr 
der  Amit  30  il.  ron  einr  liaDu-r  iurbart  ut  ileu  Turt'iikein  vii.>ft. 
der  Bircr  (Wilnbelm  der  W'aleb)  14  a.  von  den  aecliern  an  Oe- 
binder  dem  Obern  bof;  die  gitcn  kint  13Vi  9.  von  den  sccbem 
Gchei,  die  HttterüM  wAm:  Claus  min  ai-chernieister  2  sesicr 
ein  acelicr  bi  der  allf  an  dem  Tieffciiljoch :  Herren  ßurkant 
von  SuDljfASBQD  4  omcu  zwiger  viertal  niinr  von  inn  alten  gäl 
!*)■  Ottsa  von  der  ght  von  UrisSLli  uud  klein  reht;  die  von  Schen- 
oaea  oad  klein  rccbl;  die  HasJcr  iri  omen  and  kleiuä  rebt; 
Ton  Uigctnbein  &  omen  und  kicinn  rcbt;  äh  frbwe  len  Rfiat 
und  zweiter  viertal  miiu:;  die  am  uriuenspittal  2  omen;  die 
lim  BiienswilrR'/j  omen:  (ierliart  Ton  KeisersporU.  Heklins  bubs  wiji 
;(Bd  der  meier  von  ßilol/ben).  Johans  kini  von  Koiwrspca'k  4  omen 
iBeier  viertal  minr  nnd  1  ».  und  IVi  ka^fpen  und  2Vi  fle«ter  balttrn: 
ffeteraWalbcs  kint  2'/j  omen;  berre  Wenihervon  Wittenbein  2' j omen: 
A  Bvkgre'fin  2  omen  von  den  gAl  von  rfuiulolzhein;  die  zeiu  Tor 
««■Mälnbosen  2on«n;  hcrrc  Ortlich  von  Keiiiersperk  2'/t  om«»  and 
tiein  reht;  Scbaltheis  Joban»  mflter  &  unien;  Heinzeli  Kremer  und 
BukJi  Tttfel  1  halben  omen;  Bärkll  Täfcl  ß  d.  von  einer  mattnn  vor 
TageabriiiiDea:  Otle  von  OirsjM'-i-k  2',f  omen  von  <lo<i  fiät  von  T6ren- 
loin:  Jacob  von  Walbacb  B  omen  von  dem  rüI  7S  Sulzbvcb:  Philipe 
ran  BebehibetB  I  omen  Ton  Meii^erinan  giüt  ibat  nn  (!1auH  PiUbii  sol): 
li  BLriecb  IVi  omen  von  einr  iuchnri  ut  den  Itufach  weg;  Watbers 


272  Waldner. 

kint  von  Wasenhein  2  omen  {die  von  Rächsen  2  omen  von  iime  git* 
ze  hAben);  Böschli  der  gerwer  l'/t  omen;  Clans  Bnm  1  omen  von  2  n- 
chart  ze  Stegli;  Kftlman  Esel  and  Cl&nli  Mäbteller  7Vi  omen  and  kleii 
reht;  Johansvon  MorswilrTVi  omen  und  klein  refat;  des  kind  von  Eicb- 
gassmi  2  omen  and  zweiteil  ens  amen  and  klein  reht;  Nibinnk  Ton 
Lobgassan  5  omen  and  3  omen  ans  dritels  minr  acd  klein  reht;  die 
Bergerin  1  omen  and  an  dritteil  ans  omen  und  klein  reht  Dis  ist 
das  gfkt  an  dem  Geräte:  Hh  Heislerin  4  schaz  iedea  schaz  4  d.;  Tkt- 
erin  4  scahz  ieden  achaz  4  d.;  die  von  Alaspach  4  schaz;  Bidennis 
8  schaz  ieden  schaz  4  d. ;  Sch^zinger  20  d.  von  sin  gflt  an  dem  Ge- 
rät; Hage  der  Froidenrich  '/i  omen  rotes  wins  and  1  kappen  v« 
eim  blez  ander  Bischoff  grab;  Bäkris  16  d.  von  dem  gAt  an  dem  G» 
rät;  RAli  am  Äager  8  d.  von  sim  gflt  an  dem  Gerixt;  Johans  SigH 
2  s.  von  sim  gflt  an  dem  Gerät;  Scfaärer  sin  swager  2  s.  von  ämgit 
an  dem  Gerät;  Alges  Togd  1  omen  wisses  wins  von  4  schazen  af  da 
Steingr&b;  Volmar  Schätler  '/i  omen  rottes  wins  von  eim  stak  bi 
Bischoff  grftb;  da  kilch  ze  Wettelshein  6  viertal  rotes  wins  tcd 
eim  stak  in  dem  Altendorfe;  CAnrat  ze  Stein  und  sin  brAder  via 
and  zwen  Schillinge  von  sim  schazen  an  dem  Gerät;  die  von  OfieiH 
borge  1  viertal  rocgen  und  1  kappen  von  vierdenhalber  iäcfaart  ii 
Winzenhein  banne;  AValther  Wager  16  d.  von  Bärgins  gftt;  Heniu 
Färst  1  s.  von  dem  gAt  an  dem  Gerät;  RAdger  der  lange  1  omei 
von  dem  gät  an  dem  Gerät;  die  Swendin  8  d.  von  dem  gät  an  dea 
Gerät;  Heim  16.  d.  von  dem  gAt  an  dem  Gerät;  Waffelman  16  d.  vM 
dem  gAt  an  dem  Gerät;  Frischi  Zenli  8  d.  von  Wincers  g&t  an  dea 
Gerät;  Hortwint  10  d.  von  drin  schazen  an  dem  Gerät;  Johans  Seh» 
den  kint  6  d.  von  zwen  schazen  an  dem  Gerät;  CAnzi  Bähler  5  i 
von  3  schazen;  Heinzeli  Zimerman  4  d.  von  2  schazen. 

Eostan  der  vischer  und  sin  gesellen  3  lib.  von  dem  banwasser; 
CAnzli  meiger  3  lib.  von  der  foistri  zem  balmtag;  Henni  WoUebei 
and  Henzi  sin  brAder  2  lib.  zu  dem  balmtage. 


Lehensvertrag  emschen  dem  Prior  von  Feterlingen  und  dem  Herr» 
Andreas  von  Qir^erg.  —  1S23  September. 

Ne  a  memoria  divertat  presentiam  et  ut  fataris  veritatis  noticii 
innotescat,  notom  sit  tarn  presentibas  quam  fataris,  qaod  com  domi- 
nus Andreas  de  GTi^perch  forasteriam  qaaodam  ab  ecclesia  Pa«t^ 
niaci  in  vita  sua  haberet  et  possideret,  pro  qua  annuale  senicioB. 
dicte  ecclesie  reddere  teneretur,  contigit  qaod  saper  forasteriam,  qU 
de  iure  pertinet  ad  predictam  ecclesiam,  /  et  saper  forasteriam,  qM 
pertinet  ad  ecclesiam  Constantiensem,  in  pericolom  anime  sue  e* 
contra  conscientiam  saam  castrom  quoddam  sine  consensa  atriiis([i>* 
ecclesie  edificavit  Postmodum  vero  divine  pietatis  gratia  dncto^ 
sciens  qaod,  qai  contra  conscientiam  agit,  edificat  ad  gehennam,  moD^ 
tione  prioris  Patemiaci  premissa,  voluit  ins  illud,  qaod  ecclesia  Pate^' 
niaci  in  iam  dicto  Castro  de  iure  possidebat,  videlicet  medietate' 


Q-äWT  dor  Donipropttei  Koucum  id  Coliur. 


27S 


■mi  recjpere  et  recepit,  ita  c|tiod  ipse  vel  berea  buus.  gni  se- 
ios  et  ooDsuctadinom  tcrrc  licrcdilaro  poeset,  homagiuiri  et 
itatem  iun  diclo  priori  facere  tcncrctar.  Qaod  si  at)  aliqno  ho- 
fkoc  infesiAreiur,  promisil  se  ^ine  incomniotlo  ecciesic  t.'aslriuii 
defendere  et  maDattioere,  ita  etiatn  (jaod  si  nliijuiil  datotmi 
sibi  eoDtlngeret.  qaod  ab$it,  ad  re$itanratiOQcm  illius  dampai  in 
sibi  eccle&ia  tenerelar.  Et  ü  forte  ijmaa  Andrcaui  vel  ctus 
eine  berede  tilio  mori  contigcrit.  ins  ecclesio  Patcnüaccnsis, 
t  fora<ttcria  et  prefati  castri  medicta^,  arl  candem  ccoJesiam 
revertaDtar.  Ileres  vero.  ((oi  dictum  castruin  ab  ecclesia  Pater- 
tooera  voluerit.  forasuiriaiii  i(ae  ad  eaadem  eiTienam  iiertinei. 
nodo  posiitdcbit,  i]Uod  »ntcquain  caiitnim  re^ipcrp  possit  in  fco- 
pro  ittlra^iü  dict«  forasteriü  daas  marcbas  argeuti  priori  persol- 
teacbitur  et  cios  curio.  wraiiilum  qood  qidsiiue  raorit,  miuiiu 
irtar.  Pro  scrncio,  qaod  pro  foraatcrla  debctar,  mcdietatcm  ear- 
nif  viai  apad  Wiceübeiii  doiuiiiiis  Andreas  assignavil  tnli  modo,  ut 
ifunidiu  ibt  babcri  pot^it,  lUctiu  Andi'eas  a  senicio  iiitmunis  exsi- 
si  vero  contrarinni  aliqnAodo  evenire  contigeril,  iam  <licmm 
serviciiim  dominus  Audreas  nicJiilomiauH  rcddere  ecc^e^ie 
.  Hedictateni  vero  decimamm,  qua»  de  kboribus  bominnm 
contigeril,  cum  oonseitsu  et  voluntato  dainini  Andrcc  cl  nxorU 
filiomm  snonim  prior  Patcmia^i  ad  ntilitatcm  eccicsje  sne, 
de  iure  debuit.  retinuil  et  medielatera  cf-clesie  qae  est  e<li- 
iadicto  oppido,  iti  quod,  quaiidorunqno  i'H()etlanas  ad  servieu- 
•Cdeste  innitticiidaäfnorit,  rommani  ronsensii  iitriu«4]ac  ec-cle^ie 
toatar  Pateniiacensis  ^cilicct  et  ('onstaatiea^.  <jue  coaveotiooes 
anllo  valcADt  aaallari  scd  utrubique  stabile«  periietualitcr  ma- 
ii  ineormpte.  sepefetns  Andreas  tigillo  domin!  FI.  BasUlcnsis  cpis- 
iägiüo  domini  IT.  MArbacens»  abbati»,  rrüIo  qaoqae  communi 
presentein  cartidaB  feeit  et  voluit  roborarL  Actum  anno 
M"'("C*XX*n*=  mcn^e  Septem  hm. 
Ortginal  äiiT  IVrgairiftnl  mit  de»  ad  HanferhnUrcn  hAnf;endeD  Siegeln' 
Du  ente  i»l  tichlecht  erbalteo,  tdd  dem  swciteD  sind  nur  Doch  Spuren 
fcben,  TOD  dem  Coltnarer  ist  nur  ein  Fragment  Torhauden  mit  der 
lUlfte  des  Adlers  und  dem  Reste  der  L^mschrtft  ...ÜABJ... 
Stadtarchiv.  DD.  St.  Peterwtift  I) 


UHmAt.  I.  QMtfa.  a.  Obmb.  fl.  f.  a.  t. 


18 


Die 


Baathlltigkeit  der  ehemaligen  Prfimonstratensei 
Abtei  Allerheiligen  anf  dem  Schwarzwalde. 


VOD 

Franz  Ji^ob  Schmitt. 

[Hit  Abbildung  itiif  Tafel  XV.] 


Im  ersten  Bande  der  Schriften  des  Altertumsvereins  f 
das  Grossherzogtum  Baden,  welche  im  Jahre  1846  in  Bade 
Baden  erschienen,  wurde  auf  S.  14  u.  15  mitgeteilt,  dass  to 
Tereinsdirektor,  August  von  Bayer,  Beisen  nach  Laatenbac 
Allerheiligen  und  Sinsheim  unternommen  worden  seien,  o 
an  Ort  und  Stelle  von  mit  Vermessungen  begleitete  Aufnahm 
der  Baudenkmale  für  die  Vereinshefte  vorzubereiten.  Vi 
diesen  vermessenen  Aufnahmen  erschienen  in  Wirklich!« 
aber  nur  die  Zeichnungen  der  Kirche  der  ehemaligen  Ben 
diktinerabtei  auf  dem  Michaelsberge  zu  Sinsheim,  währei 
Allerheiligen  und  die  von  dieser  Abtei  erbaute  schöne  sp5 
gothiscbe  Kirche  in  Lautenbach  eine  nach  genauen  Ve 
messungen  gezeichnete  Aufnahme  und  Herausgabe  bis  zu 
heutigen  Tage  noch  nicht  gefunden  haben. 

C.  J.  von  Gulat -Wellenburg  gab  in  seiner  Übersicht  d 
geschichtlichen  Baudenkmäler  im  Grossherzogtum  Bade 
welche  im  dritten  Jahrgange  der  Schriften  der  Altertums-  ui 
Geschichtsvereine  zu  Baden  in  Karlsruhe  1848  erschiene 
auf  S.  139  folgende  Notiz:  „Allerheiligen,  Eigonthümer:  di 
Domainenfiscus.  Ehemalige  Cisterzienser- Abtei,  seit  1803  eii 
Ruine.  Die  Erhaltung  der  malerischen  Klostertrümmer  ve 
dient  alle  Beachtung."  0iese  Notiz  vom  Jahre  1848  wur« 
von  Dr.  Wilhelm  Lotz  in  seiner  1863  zu  Kassel  erschienen 


ButhAdikeit  der  Prftmonst»tea«enbtei  Allwh«tirgen.        275 

SoBst-Topographic  Dcutsclilands  nacli gedruckt,  auch  hier  er- 
Hot  Allerbeiligen  als  Cisterzienserkloster,  während  es  doch 
rritmoastratensem  gegrüadct  uDd  iliusen  bis  zu  seiner 
behung  »tets  gehört  halte.  Audi  die  Angabc  Gulats, 
Lot2  gleichfalls  nachdruckte,  dass  iUlerheiligen  seit 
Jahre  1803  eine  Knine,  ist  unrichtig.  J.  B.  Kolb  be- 
mhlet  aufS.  Uff.  in  seinem  1813  zu  Karlsruhe  erschienenen 
^lifcOD  vom  Grossbcrzogtuni  Raden,  ata  Zeitgenos.«e ,  dass 
tti|jlekti  nm  Cu  Juni  180.1  Allerheiligen  durch  einen  BUtrstrahl 
gctroflcD  und  hinweggpbrnnnt,  doch  von  der  schönen  grossen 
ms  Quadersteinen  erbauten  Kirche  nur  das  Dach,  wie  auch 
das  HoUvrerk  des  Spitzturmea  verbrannt,  die  vier  Glocken 
Ijschinolzen,  auch  die  Kreuzgewülbe  des  Kirchen  seh  ifTes  hin 
wieder  Schaden  genommen.  Somit  hatte  durch  Wieder- 
tellUQg  eines  neuen  Darhstnhles  und  entsprechender  Ein- 
tuDg  leicht,  nach  dem  Unglücke  von  1803,  die  Erhaltung 
wertvollen  Baudenkmals;  erreicht  werden  können.  Leider 
im  Jahre  1811  Kirche  und  AbtcigehJiude  von  Aller- 
auf  den  Abbruch  versteigert  und  erst  jetzt  machte 
du  merkwürdige  Baudenkmal  zur  Ruine. 

verdieiistvollp  Kunstschriftstellcr  Heinrieh  Otle*)  hat 
rhetUgen    itii  Schvrarzwaldc   wohl  niemals  gesehen,   sonst 
er  nicht  die  ehemalige  Abteikirche  mit  Pfeilern,  welche 
Divnsle  gehabt   und  mit  zwei  Nelwnchören  an  der  Ost- 
dos Kreuzarmes  beschrieben.    Otte    hat  dies  eben  im 
16^4  ruhig  nachgedruckt,  was  Dr.  Lotz  in  seiner  Kuust- 
iphie  1^63  Ul>er  Allerheiligen  irrtUndich  geschrieben  hatte, 
ii^t  nicht  bekannt  inwiefern  sich  die  Prümonstratcnser- 
ihorren   an   den  eigenen  Bauten  beteiligt  haben,  doch 
einer  derselben  als  „nmgister   operis  aive  fabricae', 
er  des  Bauwesens   zu  sein.    Die   Konversen,    welche 
Euiuit  verstanden  und  ableu,  durften  auf  kurze  Zeit  an 
Überlassen    werden,  jedoch  nicht    zur  Anfertigung 
Grinsender  Werkzeuge  {machinao  mortiferae).^     Norbert, 
dUfur  des  Orden»,  hatte  die  Einrichtung  getroffen,  das» 
KlfetCT  seiner  Regel  die  Abtei  Prämonstrat  im  Bistum 


*(0IU,  HaadbDch  der  kirchlichen  KnDst.ArchftotOKtc  ae<  deuucheo 
5.  Aufl.  Ijfipiig  1S8*.    IL  Bd.,  S  382.  -  »)  Siebe  Ot*«,  Ge- 
der  drubcbrn  »■ukuuR,  ]»74  I.  Bd.,  8.  SM. 

18* 


276  Schmitt. 

Laon  als  ihr  Haupt  betrachten  sollten  und,  dass  jährlich  säml 
liehe  Äbte  und  Probate  der  verschiedenen  Häuser  sich  i 
einem  Generalkapitel  zu  versammeln  hatten,  wo  die  gemeir 
samen  Angelegenheiten  besprochen  und  beraten  werden  musstei 
Entsprechend  dieser  Vorschrift  des  Stifters  ist  es  denn  seh 
naheli^end,  dass  die  bischöfliche  Domkirche  in  Laon  als  Vor 
bild  für  die  Klosterkirchen  der  Prämonstratenser  angesehei 
wurde.  Dies  beweist  in  ganz  frappanter  Weise  die  Kirch 
des  Klosters  Allerheiligen  auf  dem  Schwarzwalde,  deren  Grund 
riss  wir  auf  Taf.  XV  nach  eigener  Aufnahme  mitteilen.  Ge 
mein  mit  der  Kathedrale  Notre-Dame  in  Laon  hat  Allerheiliget 
die  Kreuzesform,  den  Centralturm  über  der  Vierung  und  dei 
geraden  Chorschluss,  endlich  auch  die  polygone  Apside  an 
der  Ostseite  des  südlichen  Querschiffarmes.  Planmässig  wai 
wohl  auch  am  nördlichen  Querschiffarrae  eine  gleiche  Apside 
wie  die  Kathedrale  von  Laon  auch  deren  zwei  besitzt,  in  Aller 
heihgen  kam  jedoch  die  andere  nie  zur  Ausführung.  Wii 
haben  somit  ein  Bauprogramm  in  Allerheiligen,  das  ganz  den 
der  Hauptkirche  in  Laon  entspricht,  und  wenn  die  seclu 
weiteren  Turmbauten,  welche  die  Kathedrale  ausser  dem  Gen- 
tralturme  noch  besitzt,  in  Allerheiligen  fehlen,  so  darf  die! 
bei  der  Knappheit  der  Geldmittel,  welche  den  Mönchen  des 
Schwarzwaldes  zur  Verfügung  standen,  nicht  erstaunen.  Die 
Kathedrale  von  Laon  ist  am  Anfange  des  13.  Jahrhundert! 
begonnen  und  besass  ursprünglich  eine  runde  Hauptapside 
mit  Chorumgang.  Gegen  1230  wurden  diese  Bauteile  nieder- 
gelegt und  ein  gerader  Chorschluss  an  die  Stelle  gesetzt,  dei 
beute  noch  besteht.  Der  in  den  sechsziger  Jahren  unseres 
Jahrhunderts  mit  der  ßestauration  betraut  gewesene  Archi- 
tekt Boeswilwald  hat  die  Fundamente  der  runden  Apside  uod 
des  Chorumgangs  aufgefunden,  so  dass  diese  interessante  kunst- 
historische Frage  bei  der  Kathedrale  von  Laon  entschieden 
worden  ist  0  Da  die  Demoliemng  erst  gegen  1230  stattfand 
so  kann  erst  nach  dieser  Zeit  die  mit  geradem  Chorschluss) 
versehene  Domkirche  zu  Laon  den  Prämonstratensem  Muste 
und  Vorbild  für  ihre  Klosterkirche  in  Allerheiligen  gegebei 
haben.  Somit  dürfen  wir  mit  Ausnahme  der  romanische; 
Vorhalle,  welche  gleich  nach  der  Gründung  des  Klosters  er 


<)  Siehe  Viollet-le-Dun,  Dictionnaire  de  I'arch.  franc-  Bd.  V,  S.  16( 


Baatli&tifkeit  der  PrAniODstr&teiucr&btci   Al)wknl^;eu.         277 


in  wird,  eleu  Plan  und  die  ÄusführuDg  des  dreischiffi- 
kreozförniigen  Kircbeubaues  selKst,   als  erat  u»ch    1230 
lUtAXiden,    attoetinien.     Der    Centralturm   in    l^aon    hat   in 
MiDon  Pfciterachscn   gemessen   eine  Weite  von  12,25  m   nod 
CeniraUiiim  in  Allorliciligen  eine  Weite  von  nur  7. 54  m, 
hHm  den  u  Ort  und  Stelle  Ton  uns  gemachten  Aufnahoien. 
tl«iaen  Maass^talic   in  AllcrIiiMligen   ents|)riclit  es  denn 
)llkoninien,    üass  hiur   die  SeiteiischitTo  nicht,    wie  in 
>n    ratt  oberen  gewölbten  Emporen  rersehcn  worden  sind, 
th  fehlt  <las  dem  Biuisysteme  der  hochstrebenden  Kathedrale 
;>rccbendc  Triforium.     Voraussetzen  dürfen  wir  aber,  dass 
dem  Doppelfenster  im  geraden  Chorschlusse  r4n  mftchtiges 
ister  in  Allerhcili$;en  ehedem  vorhanden,   wie  solches 
Kntiicdrale  in  I^on  eine  ganz  besondere  Zierde  verleibt. 
J>«  das  Mauerwerk  des  Chorschlusse»  in  Allerheiligen  leider 
noch   kaum  auf  einen  Meter  Hohe  über  dem  Fussboden 
Kircheninnern   beule   vorhanden    and    ans  ältere   Zeicb- 
dur  Choransicht  unbekannt,  so  sind  wir  eben  gezwungen 
Hrkonstruklion   mit  Hilfe  des  grossen  Vorbildes  in  I^aon 
i  bcthätigen.    Noch  vor  der  biscliöflicben  Kathedrale  Xotre- 
w  haben  die  PrÜuioustratonyer  in  Lnun  die  schöne  Abtei- 
le Saint-Martin  im   frtthgothischen  Style  von  1170  ab  zu 
ilco   begonnen.     Aach    hier  sehen  wir  eine  rlrcischifFige 
»Ige  gewfdbte  Basilika  mit  an  der  Ostaeite  des  Trans- 
aiugebauten  Kapellen.     Das  System   des  Langhauses') 
ipricJit  ganz  demjenigen,  welches  wir  bei  der  Pfeilerbildung 
Kirdtc  in  Allerheiligen  featgelmlten  sehen. 
Die  Kirche  des  Främonalratenserklosters  Rüti  bei  Rappor- 
^1  in  der  Schweiz   entstand   als  Steinbau  von  12U  ab, 
Irtch/eitig  mit  Kloster  Allerheiligen   auf  dem  Pchwari- 
wit!  hier  inl  auch  bei  der  Kirch<!  in  Küti  eine  westliclie 
einem   rundhoglgcn    Tonnengewölbe   Ul>erdeckta   Vorballe 
ein  gerader  Cburschhi^s  zur  Ausftihrung  gekommen  ').  was 
stncD  wieder  auf  den  Sitz  der  Ordensstiftung  in  der  l)iö- 
Lson  hinweifft.    In  RUti  fehlt  ein  QuerschifT  und  clnmil 
Centralturm,   dafür  ist  an  der  Ostsette  der  beiden 


t)  iUm  VhiUel-kDuc,  Dtclioiinaire  de  rarch.  Innc.  Bd.  VU,  S.  IST. 
^aUa  Pr.  RahD.   0«cb.  d.   bfld.  K.  i.  d.  Sebvi>U.    Zürich  1^0. 


278  Schmitt. 

Seitenschiffe  je  ein  viereckiger  Turm  angelegt  gewesen.  Be- 
kanntlich sind  bei  der  Kathedrale  zu  Laon  die  SeitenscbiffeT 
sowohl  an  der  Westseite,  als  auch  an  den  dreischiffigen  Quer- 
armen  durch  je  einen  Turm  abgeschlossen.  Die  Prämonstra- 
tenserkircfaen  zu  Ilbenstadt  in  Oberhessen,  zu  Jerichow  bei 
Tangermünde,  zu  Germerode  und  Vessera  in  Norddeutschland, 
zu  Steingaden  bei  Schongau  in  Oberbaiem,  zu  Horpacz,  Ocsa, 
Zsambeck  und  Elein-Beny  bei  Gran  in  Ungarn,  Mühlbausen 
bei  Tabor  und  zu  Tepl  bei  Eger  haben  jede  zwei  Westtürme 
und  meist  in  direkter  Verbindung  mit  einer  offenen  oder  ge- 
schlossenen gewölbten  Vorhalle.  Drei  Türme  haben  die  Prä- 
monstratenserkirchen  zu  Kaiserslautern  in  der  Rheinpfalz  und 
in  Merztg  an  der  Saar,  die  zweichörlge  zu  Knechtsteden  bei 
Dormagen  hat  wie  Allerheiligen  einen  Centralturm  und  ausser- 
dem zwei  weitere  Türme,  gleich  der  Klosterkirche  in  Rüti  am 
Ostchore;  endlich  hat  die  zweicbörige  Kirche  zu  Ärnstein  an 
der  Lahn  zwei  Türme  im  Osten  und  zwei  im  Westen,  also 
im  Ganzen  vier  Türme.  Auf  diese  angeführten  Baudenkmale 
gestützt,  können  wir  allgemein  behaupten,  dass  die  Prämon- 
stratenser  im  Anschlüsse  an  die  Kathedrale  von  Laon  bei  An- 
lage ihrer  Klosterkirchen  den  geraden  Cborschluss  mehrfach 
anwandten,  gerne  Vorhallen  anlegten,  und  entweder  einen 
Centralturm  bei  Kreuzkirchen  oder  bei  Kirchen  ohne  Quer- 
schiff  zwei  Fa^dentürme,  sei  es  an  der  Ost-  oder  an  der 
Westseite  zur  Ausführung  brachten. 

In  Allerheiligen  lassen  sich  vier  Bauperioden  an  der  Kirche 
anterscheiden,  die  erste  brachte  eine  romanische  Anlage  und 
von  dieser  hat  sich  die  mit  rundbogigem  Tonnengewölbe  über- 
deckte Vorhalle  mit  dem  Hauptportale,  das  im  Rundbogen 
schliesst,  bis  heute  erhalten.  Gemäss  den  Formen  dieser  nach 
aussen  offenen  Vorhalle  dürfte  ihre  Entstehung  in  die  ersten 
Jahre  des  13.  Jahrhunderts,  also  in  die  Zeit  gleich  nach  der 
Gründung  des  Klosters,  zu  setzen  sein.  In  der  zweiten  Baa- 
periode  entstand  die  jetzt  noch  sichtbare  Kreuzkircfae  mit  ge- 
radem Chorschlusse  und  ebensolchem  Abschlüsse  der  zwei 
Querarme,  mit  dem  viereckigen  Centralturme,  einem  drä- 
schiffigen  aus  drei  Jochen  bestehenden  Langhause,  Alles  mit 
Kreuzgewölben  auf  Steinrippen  im  frühgothischen  Style,  in 
der  Zeit  nach  1230  ausgeführt.  In  der  sich  hieran  scbliessen- 
den   dritten  Bauperiode   entstand   die,    mit   fünf  Seiten    des 


Rteer 


BMitfaiUiglielt  der  Fiimonfttmeaeerablei  AUerhi-üigeo^        279 


Achtecks  an  der  Ostseite  des  südlichcTi  QuerschifTannes  aus- 
gfbaatCt  iiuf  Rippen  gewjjlbte  Kapelle,  sie  dürfte  >d  den  letzten 
Dezennien  des  13.  Jahrhunderts  erriditet  sein.  In  dieser  poly- 
goaen  Apside  auf  der  Epistelseite  der  Kirche  stand  t;eiuäss 
itr  Vorschrift  und  Sitte  der  Altar  ud  onmeK  sanctoa.  Die 
liedemng  der  Dienste  und  die  Protilierun^  der  Gewölberippen 
amgebautea  Kapelle  ist  die  gleiche  wie  am  früh(j;othi- 
üteo  Cbore  der  St.  Galluskirche  in  Ladenliurg  am  Neckar. 
Im  Jahre  1470  ztirstörte  ein  verheerender  Brand  das  Priimon- 
itratenserkloster  Ailcrheiligun;  namentlich  das  drcischiflige 
fruhßothische  Langhaus  der  Kirche  nnd  der  an  dessen  Süd- 
löte  wohl  damals  schon  vorhandene  Kreuzgang  frurdeu  der- 
art hetichädigt,  dass  diese  Teile  neu  erbaut  werden  mussten, 
«odiirch  wir  die  vierte  Bauperiode  veranlasst  linden.  Das 
bgothiscbe  Langhaus  war  als  Hochkirrhe  konstruiert,  wie 
ite  nodi  an  den  betreffenden  Öffnungen  der  Seitenschiffe 
dem  Querhause  leicht  ersichtlich  ist,  der  spatgothische 
u  wurde  nach  1470  als  eine  Hallenkirche,  also  mit 
vorher  erhühten  Seitenschiffen  angelegt.  Ganz  rein  ist 
Konstruktion  der  llAlleokirchc  aber  nicht  ausgefallen,  da 
der  Kämpfer  der  zwei  Abseiten  nahezu  einen  Meter  tiefer  an- 
getagt  wurde,  wie  der  Kämpfer  der  Mittelschiffgewölbe.  Der 
Gmd,  warum  die  zwei  Seitenschiffe  erhöht  wurden,  dürfte 
2U  änden  sein,  dass  die  Klostergeistlichen  dem  an  der 
ite  neu  auszuführenden  gewülbtea  Kreuzgaoge  ein  oberes 
geben  wollten.  Daher  erklärt  es  sich  denn  auch, 
die  Fenster  des  südlichen  Seiteuschiffes  erst  hoch  oben 
«af  Konsolen  ruhenden  Gewölberegion  angeordnet  wer- 
den konnten,  und  zum  Teile  nur  aus  kleinen  Rosetten  be- 
Maodra.  Während  man  die  Dienstbiindel  an  den  Aussen- 
Binem  des  nördlichen  Seitenschiffes  vom  frühgothiächen 
Kircbenbaae  fortbestehen  Hess,  wurden  dieselben  am  südlichen 
Sütnuchiffe  einfach  ausgebrochen,  man  legte  nämlich  die  alte 
liiiäclie  Mauer  bis  zum  Fundamente  nieder  und  führte 
neue  ohne  Dienste  ganz  kahl,  als  ungegliederte  geschlossene 
er  auf,  Hess  sogar  die  Strebepfeiler  aussen  weg,  um  den 
(ilbieo  Kreuzgang  ohne  Unterhreclumg  längs  dem  Seiten- 
Kkiflc  binftlhreii  zu  können.  Chor  undQuerschiff  mit  Vierungs- 
tvra  waren  beim  Brande  von  14T0  und  wohl  auch  beim 
ifälrrea  Brande   vun  1525  unversehrt   geblieben,    so  erlitte» 


M 


der 


280  Schmitt. 

diese  Bauteile  keine  Veränderung  und  sind  dadurch  in  ihrer 
ursprünglichen  frühgothischen  Konstruktion  bis  auf  unsere 
Tage  erhalten  worden. 

Der  mit  vier  Wasserspeiern  versebene  viereckige  steinerne 
Centralturm  besass  die  Glockenstube  und  darüber  einen  sehr 
schlanken,  in  Holz  konstruierten  und  mit  Schiefer  gedeckten 
achtseitigen  Helm;  das  Steingewölbe  der  Vierung  lag,  wie 
beim  Centralturm  der  Oppenheimer  Katharinenkirche  und  dem 
Glockenturme  der  Främonstratenserkirche  zu  Kaiserslautem 
in  gleicher  Kämpferhöhe  mit  den  übrigen  Gewölben  des  Mittel- 
schiffs. Die  Bogenform  in  Allerheiligen  ist  vorherrschend  die 
eines  Spitzbogens,  dessen  Mittelpunkte  nicht  sehr  weit  von  der 
Hauptachse  Hegen.  Die  Pfeiler  des  frühgothischen  Kirchen- 
baues in  AUerheiligen  sind  reichlich  mit  Halb-  und  Dreiviertel- 
säulen besetzt,  welche  den  überall  durchgeführten  Gurtbogen, 
Ortbogen  und  Gewölberippen  entsprechen.  Die  Gewölbeiippen 
in  Allerheiligen  (ausgenommen  die  spätere  mit  fünf  Seiten  des 
regelmässigen  Ächtecks  hergestellte  Apside)  zeigen  das  ein- 
fachste Profil,  welches  die  gothische  Baukunst  kennt,  es  sind 
kantige  Rippen,  die  aus  drei  Platten  und  zwei  Schrägen  sieb 
zusammensetzen.  Dasselbe  Profil  finden  wir  auch  bei  den 
Steiiirippen  der  mit  Allerheiligen  in  stetem  Zusammenhange 
befindlichen  Prämonstratenserkirche  St.  Nikolaus  in  Hagenau. 
Das  in  Rede  stehende  kantige  Hippenprofil  hat  vor  den  später 
übliclien,  reichgegliederten  den  Vorzug,  dass  es  sich  leicht 
mit  jedem  gewünschten  Ornamente  auf  den  fünf  geraden 
Flächen  bemalen  lässt,  und  erklärt  sich  hieraus  auch  seine 
häufige  Anwendung  bei  der  italienischen  Gothik  und  soll  hier 
nur  an  Sau  Francesco  in  Assisi  erinnert  werden.  Die  Kapi- 
tale der  Dienste  sind  zum  Teil  in  schlichter  Kelchform  mit 
der  Bestimmung  aufgemaltes  Ornament  zu  erhalten,  zum  Teil 
mit  geschmackvollen  skulptierten  frühgothischen  Blumen  und 
Pflanzen  geschmückt.  Auch  in  der  Formation  der  Fenster 
und  der  Strebepfeiler  mit  der  oberen  Abdeckung  in  Satteldach- 
form mit  vorderen  durch  Maasswerk  gezierten  Giebeln  und 
diese  krönenden  Kreuzrosen  kündigt  sich  die  frühgothische 
Baukunst  an.  Die  grösseren  Fenster,  wie  das  noch  in  der 
Aussenmauer  des  nördlichen  Quer  schiffarmes  teilweise  erhaltene, 
hatten  einen  Mittelpfosten  und  Nasen  in  den  Spitzbogen; 
ebenso  haben  die  vier  schmalen  Fenster  der  kleinen  Apside 


IUtültit%keit  du-  PrAnnoNtrateiiwnbtei  AUerbeiliKCn-         281 

IdlicbeD  Querschiffarme  im  uoteren  äpitzbogen  Nasen 
rübtir  eiuüu  Ureipasü,  somit  eiiii;  Dctnilbjldnng,  wie  sie 
KDZ  ebenso  an  der  Kirche  der  Präiuonstratenscrinnen 
enherg  bei  Welzliir  tindel,  wcJchp  um  l'iGT  als  ein- 
e  Kreuzkirche  von  deien  erster  Äbtissin  Gertruilis,  rc- 
1 1297,  Tochter  der  heiligen  Elisabrlh,  erbaut  wurden  ist. 

der  Nordfleite  tWs  Cborraumes  bi>rnn(Ion  sich  auf  ju 
ekuppclten  Säulcheii  und  an  der  Südseite  auf  je  \ier 
idten  Säulchen  Blendarkadeo,  deren  Bogen  in  KIcebiMt- 
mit  zierlichster  l^uhfüllunt;  versehen  war,  auch  die 
,le  dur  14  Saulchtiu  hatteu  reichen  Dlatt schmuck.  Diu 
hgc  Bleiidarkadv  auf  der  Kpistciseite  war  ehedem  der 
tUifal  der  Kirche.  Es  war  liturgische  Vorschrift  bei 
orberrcnstifccn.  dass  der  Vorstand  des  zum  Chorgebete 
melten  Konveuls  in  einem  Itesondercn  ISetstuhlu  stand 
^nieete.     Für  jeden    Festcyklus   diento   ein    besonderer 

daran  befand  sieh  die  bildliche  Darstellung  von  einer 
ci  l'orsonen  der  («ottheit  und  der  Propst  oder  Abt  be- 
Ich  daher  in  den  dem  Festcjklus  des  Kirckenjahrcs 
icheu  Cborstulil.*)  In  der  vierteiligen  Blendarkade  auf 
vuujielisteu Seite  haben  wir  otTL'pbar  die  Chorslühle  der 
ehttlichen,  in  monumentaler  Weise  mit  dem  Kirchenbau 
verbunden,  vor  uns,  denn  es  steht  urkundlich  fest,  dass 
ribgen  bei  seiner  Gründung  nur  aus  dem  I'ropst  und 
eiteren  Geistlichen    bestand    und   dass  das  alte  Siegel 

auch  uur  fünf  knieende  Brüder  zur  Darstellung  ge- 
.  hat  Leider  ist  von  der  Mitielsiiule  an  der  inueren 
imI  tl«  Cborraumes,  welche  ehc<lem  eine  zweibogige 
irkade  gestützt,  nur  nocli  dur  Sockel  und  die  ßftsis  er- 

Schaft  und  Kapital  und  alles  Olicro  aber  spurlos  vei^ 
Mlen. 

[ttiiich  skulptierte  Zierden  haben   sich  in  den  auf  uns 
en  Iluinen   von  Allerbeiligen   nur  bei   den  Schluss- 
Hip[iengewülbe  erbalten,   der  eine  derselben  zeigt 
runder  Sandäteintafel  von  47  cm  Durchmesser  das 
einee  segnenden  Christus,  Majostas  Pomini,  und  an 

ttr  Seiten abteilungen,   also  cwischen  den   anlaufenden 


|i  öMrt  F.  Mon«,   Vir  hüdemita  Kamte  In  6ro«b«m>(rtuin  Biulim. 
I9S7.    Bd    I»,  ».  Hl. 


282  Schmitt. 

vier  Diagonalrippen  die  Köpfe  der  vier  KvangeliHten ,  weldie 
heute  auf  dem  Boden  des  unbedeckten  Kircheninnem  an- 
geschützt  liegen.  Vom  spätgothischen  Kreuzgange  bht  sicit 
auch  noch  ein  Scblusstein  bis  jetzt  erhalten,  auf  ihm  ist  du 
Lamm  Gottes  mit  der  Fahne  innerhalb  eines  Dreipasses  in 
Skulptur  zur  Darstellung  gebracht.  Sofern  nicht  bald  die 
Verbringung  dieser  wertvollen  Sandsteinreste  mittelalterlicher 
Kunst  nach  den  biefür  bestimmten  Grossh.  Vereinigten  Samm- 
lungen in  Karlsruhe  veranlasst  wird,  dürfte  in  wenigen  Jahres 
deren  Vorhandensein  kaum  mehr  erwartet  werden. 

Von  den  Konventsgebäuden  haben  sich  nur  wenige  Reste 
erhalten  und  sind  dieselben  in  der  Zeichnung  Taf.  XV  näher 
ang^eben,  und  das  sicher  unter  der  Erde  jetzt  noch  Befind- 
liche mit  Hilfe  von  Abbildungen  aus  dem  18.  Jahrhundert^ 
zu  einem  Ganzen  vervollständigt  worden.  Vier  Joche  des 
spätgothischen  Kreuzganges  lassen  sich  an  der  Aussenmaaer 
des  südlichen  Seitenschiffes  heute  noch  genau  feststellen  und 
wurden  daher  auch  in  der  Zeichnung  als  vorhanden  angenom- 
men ;  ebenso  sind  die  Mauern  vom  Kapitelsaale  noch  zu  sehen, 
es  war  ein  Raum  von  quadratischer  Grimdfläche,  ehdem  wohl 
gewölbt  und  dürfte  eine  Rekonstruktion  von  neun  Kreu^ 
gewölben  auf  vier  freistehenden  Säulen  der  ganzen  Anlage  am 
meisten  entsprechen.  Der  Kreuzgang  zog  vor  dem  Kapitel- 
saale und  der  Sakristei  entlang,  diese  lag  unmittelbar  am 
südlichen  Arme  des  QuerschifTes,  noch  heute  sind  die  zra 
Portale  an  der  Aussenmauer  der  Kirche  zu  sehen.  An  dar 
Südseite  des  Konvents  lag  wohl  das  Refektorium,  daneben 
die  Küchen  und  Treppen  einerseite  zum  Keller  und  anderseits 
zum  oberen  Geschosse,  wo  Dormitorium,  Bibliothek  und  Sta- 
diersäle  sich  befunden  haben  müssen.  Somit  haben  wir  ein» 
ganz  regelmässige  Bauanlage  vor  uns,  welche  sich  um  den 
im  Grundrisse  ein  Rechteck  bildenden  Kreuzgang  gelegt  hat. 

Aus  den  vorstehenden  Mitteilungen  dürfte  sich  ergeben, 
dass  die  Abtei  Allerheiligen  im  Schwarzwalde  zu  den  be- 
deutendsten Baudenkmalen  gehört,  welche  der  Orden  der  Prä' 
monstratenser  zur  Ausführung  gebracht,  und  wie  das  Kkistec 
selbst  als  Pflegerin  der  Wissenschaften  sich  weithin  beriibo* 


*)  Siehe  die  Lithographie  in  der  Monographie   „Das  Kloster  AÜ^^ 
heiligen«  von  Prof.  K.  G.  Fecht.    KarlBruhe  1872. 


Baathiti^eit  der  Frftmoostratenserabtei  Allerheiligen.        283 

gemacht,  so  ist  es  ihm  auch  durch  sorgfältige  Ausübung 
bildender  Käoste  gelungen  sich  hervorragend  zu  bethätigeo, 
es  möge  nur  an  die  \on  Allerheiligen  1471  bis  1483  durch 
Hdster  Hartwig  erbaute  schöne  gewölbte  Pfarrkirche  zu  Lau- 
teobach  im  Renchthale  mit  ihren  Schätzen  an  Giasgemälden 
md  kostbaren  Flügelaltären  erinnert  werden. 

Die  älteren  frühgothischeo  Teile  der  Kirche  zu  Allerheiligen 
Khtiessen  sich  würdig  an  die  bekannten  Baudenkmale  zu 
Gdnfaaosen  and  Marburg,  zu  Wimpfen  im  Thal  und  an  die 
Liebfranenkirche  in  Trier,  wie  auch  an  die  Benediktinerabtei- 
kirche in  Weissenburg  an  und  vervollständigen  in  treffliebster 
Weise  eine  Bauperiode,  welche  für  jeden  Freund  der  vater- 
liadischen  Kunst  einen  so  hohen  Wert  und  ein  so  grosses 
Interesse  mit  vollstem  Rechte  in  Anspruch  nimmt. 


vtto  finiBfelfl. 

Nacb  seinem  Leben  nnd  litterarischen  Wirken 
geschildert 

Tob 

¥.  W.  B.  Both. 


Die  GeldirtengeBchidite  ging  an  dem  durch  seine  Lebettr 
Schicksale  nnd  sein  vielseitiges  schriftstellmschea  Wirken  merhi 
würdigen  Otto  Bmnfels  nicht  ahm  Beachtung  vorfiber.  Aoai 
gelegentlicher  Erwähnung  des  Hannes  und  seiner  SchiÜMj 
besitzen  wir  jedoch  weder  eine  eingehende  Biogra^iie  d»i 
selben,  noch  eine  Aufzählung  seiner  überaus  xahkeicben  vat 
vielseitigen  Schriften.  Vor  Kurzem  erst  ward  der  Terstorbeii 
K.  Hartfelder  dem  Otto  Bmnfels  als  Vertheidiger  tJIridi 
von  Hütten  in  seinem  Aufsatze  in  dieser  Zeitschrift  N.  F.  VIII, 
665  f.  gerecht  —  Was  ich  im  Laufe  längerer  Jahre  in  dfli 
Bibliotheken  zu  Mainz,  Frankfurt  a.  M.,  Darmstadt,  Stra» 
barg,  Wernigerode,  dem  gennaniscben  Museum  zu  Nürnberg, 
der  Wiener  Hofbibltothek  und  Üniversitätsbibliotbek  za  Leipiig 
sammelte,  habe  ich  nachstehend  zu  eioem  abgeruDdeten  Leben»- 
bild  verarbeitet  und  suchte  dem  Bnmfels  ohne  konfessiODdleo 
Standpunkt  an  der  Hand  der  Quellen  möglichst  objektiv  ge- 
recht zu  werden. 

Otto  Bmnfels  ward  als  Sohn  des  Jobann  Bmnfels,  eioa 
Küfers,  aber  rechtschaßenen  und  ernsten  Mannes,  zu  Maioi 
geboren.  Der  Name  seiner  Mutter  ist  unbekannt  Sein  Vatei 
war  wahrscheinlich  von  Braunfels  im  Solmsischen  nach  Mütf 
gezogen,  davon  nahm  er  den  Beinamen  Braunfeis  (Bmnfels] 
an,  wodurch  derselbe  Gescblechtsname  ward,  während  dei 
eigentliche  Familienname  verloren  ging.  Das  Jahr  der  Gebur< 
des  Bmnfels  ist  unbekannt,  dürfte  aber  zwischen  die  Jahr 


Otto  Bmnfttls. 


38  !k 


MTs 


14SS  gebtiren.    BrunTola  besuchte   zm   Mainz  die 
Schulen    und  ward  Magister  der  freien  Künste,   waa 
oa  Lcb«uäalter  von  21   Jahren   voraut^setzen   und  achlicssen 
ftiBL,  d«S8  er  diese  Würde  im  Jahre  1505  oder  1509  erwarb. 
—  BraDfels  war  jedeufalls  für  den  f^eistlichen  Stan<l  bcättitimi. 
Dt  aber  sein  Vater  die  Mittel  zur  vrisseoschaftlichen  Ausbil- 
Ang  uicht   aufbrachte,   trat  der  jun^'c  Briinfels  in  das  Kar- 
Ih&üerkiosier  bei  Strassburg  ein.     Die  vielfach  verbreitete 
Angabe,  iJrunfeU  sei  in  das  Karthäuserkloster  bei  Mainz  ein- 
ptrcien,    ist   entschieden   falsch.     Seines  VaterK   Uittun   und 
Droben  U&tleQ  ibu  nicht  von  dem  Eintritt  ins  Kltister  abhul- 
leo  kouBCu.')    Wann   der  Eintritt  ins  Kluster  erfolgte,  ent- 
li^t  äch  unserer  Kenntnis,    ßrunfels  blieb  aber  trotz  der 
KkstMiuauem    mit   der   Aussenwett    in    Verkehr.     Im  Jahie 
^S  «ar  Nikolaus  Gerbellius  aus  Itai^el  nadi  Strassburg  flber- 
Hbdelt  nad  hatte  sich  dort  als  Rechtsgelehrter  niedergelassen. 
^K  dieKm  humanistisch  gobildcrfin  Mann  ward  Bnuifels  vor 
|Hll  bekannt  und  genoäs  dessen  UuLerricht  wie  auch  wiäsrn- 
tcbaftJiclic  Anregung.    Im  Kloster  war  Brunfels  krank  ge- 
laden und  rettete  auf  Anraten  des  üerbelltus  ^eine  Gesuud- 
P&  durch  Trinken   von  Gaigakholziibäud.     Welcher  Art  die 
okhcit  war,  hisst  sich  nicht  feststellen ;  sofort  an  die  Lust- 
wo4  Yorhergegangene  sittiichc  VcrimiDgen  des  Brun- 
denken,  wenn  auch  in  erster  Linie  damals  gegen  diese 
t  Guajak   gebraucht   ward,   dürfte   zu   gewagt  seiu. 
«agte  dem  Brunfels  das  Leben  in  dem  gtrengen  Kär- 
nten nicht  zu,  auch  mögen  sich  humanistische  KinHiisse 
gemacht  haben,    welche    zu   dein  Kloslerlehen  nicht 
Die   Annahme   Hegt  nahe,   dass   i'-runfela  Priester 
uoJ  als  Lehrer   der    Novizen  Vergeudung    im    Kloster 
\)w   Krziehungsfach   brachte  ihn  auf  (bedanken  einer 
Tecbeaserung  desselben.     Während  seiner  Krankheit  ward  er 
Vf  du  JdangelhafLe  der  Methodik  des  Erziebungswescns  der 
den    aufnierk.sam.      Auf   ncupU tonischer   Grundlage 
er  in  aeineu  Scbriften;  De  corhgendls  studiis  severiori- 
yneceptiuQculae  breves.    Strassburg,  J.  Schott,  1519  und 
^rbnrismi  institutionis  puerorum.    Strassburg,  J.  Schott, 
clüÄge  zur  Verbesserung  des  Schulwesens  vor.    f)u- 


1. 


286  Kot  h. 

bei  stand  er  auf  dem  Grund  und  Boden  der  betreffenden 
Schriften  des  Erasmus  von  Roterdam  und  Melanchthons,  bil- 
dete aber  Manches  weiter  ans.  In  der  Vorrede  dw  Schrift: 
De  corrigendis  studiis  etc.  wendete  sich  Brunfels  an  VT.  G«<- 
bellius,  er  habe  Guajak  getrunken,  was  ihm  nützte  und  ihn 
wieder  gesunden  liess.  Er  ergiesst  sieb  in  Lobsprüchen  über 
das  Guajak  und  tadelt  die  empirische  Verfabrungsweise  der 
Winkelärzte.  Seine  Müsse  habe  er  gegen  des  Arztes  Vorschrift 
zum  Nachdenken  verwendet  und  diese  Schrift  zustande  ge- 
bracht, um  den  Studierenden  ihre  Aufgabe  zu  erleichtern. 
Weitläufiger  hätten  Erasmus  und  Melanchthon  diesen  Gegen- 
stand behandelt,  er  bespreche  die  Sache  kürzer  und  verdanke 
dem  Unterricht  des  Gerbellins  Vieles.  Die  Schrift  selbst  be- 
handelt die  Zeiteinteilung  für  das  Studium,  das  Scbullokil, 
die  Lesung  der  Schriftsteller  nebst  Verzeichnis  Solcher,  die 
Grammatiker,  Poeten,  die  Dialektik,  Mathematik,  Mediän, 
Rechte,  Theologie  sowie  die  heilige  Schrift  nach  ihrem  morali- 
schen und  gefaeimn issvollen  Inhalt  etc.  —  Dieses  neue  Bahnen 
auf  dem  Gebiete  des  Schulwesens  anstrebende  Auftreten  wie 
die  Hinneigung  zum  Humanismus  Überhaupt  bei  Brunfels  fand 
im  Kloster  jedenfalls  keine  freundliche  Aufnahme.  Dazu  kam 
noch  die  Anregung  durch  Dr.  M.  Luthers  Auftreten,  was  Alles 
bei  dem  jungen  Brunfels  den  Entschtuss  reifen  Hess,  da.<4  Klo- 
ster zu  verlassen.  Mit  einflussreichen  Männern  aus  dem 
Kreise  der  Humanisten  und  Anhänger  der  Reformation  trat 
Brunfels  frühe  schon  in  Verbindung.  Bereits  1519  war  er 
mit  dem  Fabricius  Capito,  Prediger  zu  Basel,  bekannt  ge- 
worden und  hatte  auch  den  Pellicanus  kennen  gelernt.  Im 
Jahre  1520  gab  er  eine  seine  reformatorische  Richtung  deut- 
lich kundgebende  Schrift:  Confutatio  sophistices  et  quaestionom 
curiosamm,  ex  Origene,  Cypriano,  Nazianzeno,  Cyrillo,  Chry* 
sostomo,  Hieronymo,  Ambrosio,  Augustino,  Athanasio,  Lactan- 
tio  in  Schlettstadt  bei  Lazarus  SchUrer  in  Quarto  heraas. 
Gewidmet  ist  diese  einen  ungemeinen  Eifer  für  Erkenntnis 
der  Wahrheit  aus  den  Kirchenvätern  beweisende  Schrift  dem 
Fabritius  Capito,  Prediger  zu  Basel,  XV.  kalend.  Martii ')  1519. 
Eine  Ortsangabe  fehlt.  Nach  dem  Vorwort  hatte  Capito  den 
Brunfels  ermahnt,  den  Origines  zu  lesen,  um  denselben  von 

1)  15.  Februar. 


Otto  Bnmteli. 


287 


welÜicTiprSchrirten,  denen  er  nach  dessen  Ansicht 
sehr  ergeben  gewesen,  abzulialteii.  Es  grusse  {l<>n  Gapito 
Michael  Herus,  der  Kenner  der  fO'iechiscbcn  und  hebräischen 
Spnrbe  und  Lamiwrtus  der  Throloge.  Er  habe  seine  hebrät- 
icben  Studien  seit  fast  einem  Jahre  häufigen  Unwohlseins  wc- 
po  abgebrochen,  hoffe  aber,  solche  fertzusetzen.  Capito  solle 
bewirken,  dass  dereelbe  sein  hebräisches  Wortcrbach  im  Drucke 
tnelieinen  lasse.  Auch  bat  er,  den  l'elhcanus  von  ihm  grUssen 
n  wollen. 

Auch   mit  Beatus  Rhenanus   trat  Brunfels   1520  in  Ver- 

Wir.    Ztifilci';h  strebte  er  darnach,  mit  F.rasmus  von  Roter- 

^m  bekannt  zu  werden.    Dazu  sollte  ihm  Beatus  Rhenanus 

Hlbelfea,     Am    IB.  Januar   1520   schrieb   lirunfels   aus   der 

'Kinhause  bei  Strasshurg  an  Beatus,  er  bat  um  Vermittlung 

ier  Freundschaft  des  Erasniiis  von  Roterdam,  und  freute  sich 

6a  Bekanntschaft  des  Othmar  Luscinius,  Nikolaus  Gcrbcl,  V. 

Fabridas  und  Vol.  Augnstus,  die  ihn  begünstigten,  auch  Me- 

hichthon    interessiere   sieb    ffir   ihn.    Er  habe  dem   VoI|>h. 

iridus  über  das  Thema  gesrhriohcn,  ob  die  Theologie  her- 

nder  sei  als  die  alt«  Schola.stik.')    Am  5.  Februar  1520 

Brunfel»  dem  Beatus  Rhenanus  aus  seinem  Kloster  mit, 

habe  de.<isen  Kommentar  über  Seneca  gelesen  und  dessen 

Sritriftra  erhalten,  dieselben  seien  ihm  sehr  vert.    Als  Gegen' 

pjbf  sandle  er  einen  Brief  des  RuITiir  ^xtus  an  Valentinian 

ligmttiB.  ■)    Am  18.  März  1520  sandte  Brunfels  einen  Brief 

im  Sl.  Bttcer  an  Beatus  Rhenanus  *)  und  am  19.  März  1520 

wihnte  Bucer  dem  Beatns  gegenüber  des  Brunfels  als  eines 

rmrodes.  •) 

Mit  grössteiD  Eifer  strebte  Brunfels  darnach,  sich  die  neu 
RKhienenen  Schriften  des  Erasmus  zu  verscliafTen.  FUr  Bea- 
tu  durchsttiberto  er  die  Bibliothek  seines  Klosters  und  sandte 
(cfaukiSene  HandKchriften,  so  am  'J.  Mai  1520  Briefe  Friedrich 
BuhBFOssa'a,  die  6r  in  dieser  BiblioUiek  gefunden,  au  Beatus.^) 
isi  der  Kuthause  bei  Stra.ssbur,2  schrieb  Brunfels  an  Beatus 
I.  August  1520.  er  habe  am  S.  August  Bucer-^  Brief  pr- 
n.    Er   freue  sich  über  die  Freundschaft  des  Johannes 


*^  Brkfrccbad  ilea  B«at(u  Rhesuna.  heniDsgcg.  vob  Horavib  und 
.    Uipuc  1S8S,   a    109-300.  —  >l  Ebenda   S.  206-207.  — 
H.  218.  -  *)  Eboida  S.816.  -  ')  Kboutt  S.  234. 


288  ßoth- 

Priscus  und  des  Bachdruckers  Schott  in  Strasaharg.  *)  Dem 
Erasmus  von  Roterdam  hatte  er  geschrieben  und  um  dessen 
Freundschaft  gebeten.  Erasmus,  welcher  doch  so  vielen  Un- 
bedeutenden seiner  Zeit  Briefe  sandte,  antwortete  nicht,  da 
ihm  jedenfalls  das  Mönchskleid  an  Brunfels  nicht  zu  dessen 
Schreibweise  zu  passen  schien.  Am  29.  August  1520  schrieb 
Brunfels  in  sehr  beachtender  Weise  über  seine  Lage  im  Klo- 
ster an  Beatus  und  äusserte  das  Verlangen,  dasselbe  zu  7e^ 
lassen.  Er  klagt  über  Tyrannei  eines  Ungenannten  und  die 
unwürdige  Lebensweise  im  Kloster.  Er  habe  an  Luther  ge- 
schrieben. ^  Der  letzte  Brief  aus  dem  Kloster  wurde  von 
Brunfels  am  11.  November  1520  an  Beatus  Rbenanus  gerichtet*), 
bald  darauf  scheint  Brunfels  das  Karthäuserkloster  verlassai 
zu  haben.  Frühestens  erfolgte  dieser  Schritt  in  der  Jahres- 
wende von  1520  auf  1521.  —  Eine  für  seine  künftigen  Ge- 
schicke wichtige  Bekanntschaft  machte  Brunfels  1520  zu  Strass- 
burg,  indem  er  seinen  künftigen  Gönner  und  Freund  Ulrich 
von  Hütten  kennen  lernte.*)  Brunfels  lobte  dessen  Glosae 
der  Bannbulle  Papsts  Leo  X.  gegen  Luther  sehr.^) 

Luther  hatte  auf  dem  Wormser  Reichstag  1521  die  Schritte 
gethan,  sich  von  der  katholischen  Kirche  loszusagen.  Jeden- 
falls wirkte  dieser  Vorgang  auf  Brunfels  der  Art  ein,  dass  er 
als  Prediger  für  Luthers  Sache  zu  wirken  beschloss  und  zum 
Luthertum  übertrat  °)  Im  Jahre  1521  scheint  sich  Brunfels 
stellenlos  und  jedenfalls  auch  nicht  mit  dem  hinreichenden 
Lebensunterhalt  versehen,  da  ihm  nun  auch  das  Vaterhaus 
verschlossen  war,  nach  der  Ebernburg  bei  Kreuznach  der  be- 
kannten „Herberge  der  Gerechtigkeit"  und  Zufluchtsstätte 
entwichener  Klosterleute  zu  Franz  von  Sickingen  gewendet, 
diesen  kennen  und  den  auf  der  Ebernburg  weilenden  Ukich 
von  Hütten  als  Bekannten  begrUsst  zu  haben.  Wie  lange 
diese  Zufluchtstätte  dem  Brunfels  offen  stand,  ist  unbekannt, 
das  wiederholte  Zusammentreffen  mit  Hütten  hatte  aber  für 
seine  Geschicke  eine  eingreifende  Wirkung. 


I)  Ebenda  S.  243.  ~  >)  Ebeoda  S.  246.  —  Burckh&rdt,  Lothers  Brief- 
wechsel S.  42.  —  ■)  Ebenda  S.  252.  -  *)  Hartfelder  in  dieser  Zeitschr. 
N.  F.  Vm,  568.  —  ■)  Strausa,  Hütten  S.  362.  ~  *)  Dass  Brunfels  1521 
bei  Luther  in  Wittenberg  war  und  denselben  persönlich  kannte,  steht 
Dicht  fest.  Ygl.  Allg.  d.  Biogr.  HI,  441.  —  Burkhardt,  Briefwecfasd 
Luthers  S.  42. 


Ouo  BniB&la. 


289 


I.  Kovember  1521  schrieb  Luther  an  Nikolaus  »"»or- 
l^os  zn  Stra<iähurg  und  bat,  den  Otto  Brunfels  und  undei-e 
■Minte  von  ihiu  zu  grüsseu.  *}  Wo  .sich  damals  Brunfels 
nmelt,  ist  uabekanntt  jetienfulls  setzt  aber  dieser  Auftrag 
(tine  unbcfliDKte  Anwesenheit  licsüclbpn  zu  8tras.sliurg  voraus. 
}r  kinote  den  Aufenthaltsort  dos  Brunfels  nicht  und  Hess 
IGross  durch  dessen  Gönner  den  Gcrbcltius  bestellen,  der 
ebensogut  schriftlich  an  Brunfels  l>e»orgen  konnte.  — 
kagust  1621  hatte  Ulrich  von  Hutton  die  Ehernburg  ver^ 
1,  da  Franz  von  Sickingen  in  Diensten  des  Kaisers  sogen 
ikrcich  fTcziipen  war.  Ob  damals  Brunfels  clicnfaUs  mit 
:•□  die  Kbcrubiirg  verliess.  bleibt  ungeniss.  Hütten  hielt 
walirscheinlich  auf  der  Burg  BirnisteJn  bei  Kaiserslautern 
'}  Zu  ihm  war  nach  diesem  Zuäuchtsorte  Brunfels  gelan^'t 
1  teilte  dessen  Eineauikeit.  *)  —  Nach  dem  Tode  des  Dekans 
Sl  Ltfonhard  in  Krankfurt  am  Main  des  Johann  de  Castro 
},  D.  wurde  .rohanin's  nh  Iiidagine  (Johann  von  Hagen), 
wio  er  meist  heisst:  Johann  Indnuinc  dessen  Nachfolger 
tnt  am  25.  Noveuber  1521  die  Stelle  als  Dekan  des  St. 
rdatin.t  in  Fninkfurt  am  Maiu  an.')  Bisher  war  er 
tr  KU  Steinheim  oder  titeinau  an  der  Strassen  bei  Burg 
Iberg.  keineswegs  zn  Steinheim  am  Main  bei  Hanau, 
Diese  Pfarrei  behielt  er  auch  als  Dekan  bei  und 
nur  xeitweise  zu  Frankfurt  am  Main.  Der  Pfarrsatz 
Untieim  stand  der  edlen  Familie  von  Butten  zu.  Johann 
war  dem  Luthertum  zugethan,  behielt  aber  rahig 
Stelluni^en  bei  und  trat  nie  öffentlich  für  Tuthcra  Sache 
wie  er  denn  auch  mehr  auf  die  sittliche  als  auf  die  re- 
ScitD  des  Auftretens  Luthers  Werl  legte.  Indagiue 
vr  Freund  tler  Naturwissenschaften  namentlich  der 
und  Mathematik,  welche  ersten*  Wissenschaft  er 
fdflcfa  ganz  im  nbergliluhi sehen  Geiste  seiner  Zeit  betrieh. 
IdiMtn  merkwürdigen  Mann  trat  Brunfels  in  Beziehungen, 
war  selbslverstiiniliich  dem  Ulrich  von  Hütten  durch 
iVrrbällQis  dva  Pfarrsatzes  von  Steinheim  sowie  seiner 
lg  als  geheimer  Anhänger  Luthers  nach  bekannt.     Da 

ie  WeU^  Itritfe  LuUiers  II,  S.  91.  —  ')  BflcJring,  Oi^rt  Uuli«ni 
ftl.  —  ■!  nnttCDi  Brief  au  Buccr  »om  4.  Sejuember  1521.   H6ckiD|[, 
HolUttl   U.   8.  Sa.  —   *j  Archiv   tttr  Frankfurts   Oncliiehte  and 
a.  F.  VI,  S.  124,  NoW. 

r.  t  «MC*,  d. Ubarrk.  X.r.tX.*.  ] 9 


290  B  0 1  h. 

Indagine  zur  Übernahme  der  Dekanatswurde  und  zur  Begi 
luDg  von  ÄmtsgescfaäfteD  zeitweise  zu  Frankfurt  anwesen 
sein  mutiste,  brachte  es  Ulrich  von  Hütten  dahin,  dass  Brui 
fels  des  Indagine  Verweser  der  Pfarrei  für  dessen  Abwesa 
heit  ward.  So  verschaffte  er  dem  ßrunfela  zeitweise  ein  Ui 
terkommen  and  förderte  im  Sinne  der  Beformation  Luther 
Sache,  da  er  sieb  von  Bmnfels  überzeugt  wusste,  dass  dien 
im  lutherischen  Sinne  beim  Gottesdienst  vorgehe.  Dass  di 
Versehung  der  Stelle  mit  des  Indagine  Wissen  und  WiUei 
geschah,  ist  selbstverständlich.  Brunfels  lernte  auf  der  Beis 
nach  Steinheim  Über  Frankfurt,  wo  er  jedenfalls  mehrere  Tig 
verweilte,  den  Begründer  der  Frankfurter  Lateinschule  Wil 
heim  Nesen,  den  Frediger  Ibach  und  andere  Persönlichkeit« 
der  reformatorisch  gesinnten  Partei  zu  Frankfurt '),  entwede 
hier  oder  zu  Steinbeira  den  Indagine  persönlich  kennen-  Di 
bei  erfahr  er  auch  von  dessen  astrologischen  Forschungen  an 
sah  dessen  Schriften  hierüber.  Dieses  Bekanntwerden  hatt 
für  den  neuplatonisch  vorgebildeten  und  daher  auch  für  di 
Naturwissenschaft  sich  interessierenden  Brunfels  die  Bedei 
tiiQg,  dass  seine  litterarische  Richtung  inskünftig  beeinflosi 
ward  nqd  sich  seine  künftige  Lebensstellung  als  Naturforscbe 
und  Arzt  heranbildete.  Unbestritten  gebUfart  dem  Indagin 
das  Verdienst,  den  naturwissenschaftlichen  Trieb  in  Brunfd 
entweder  geweckt  oder  gefördert  zu  haben.  Brunfels  mag  di 
Pfarrei  frühestens  im  Dezember  1521  angetreten  haben,  sei 
Auftreten  als  Lutheraner  zu  Steinhejm  war  jedenfalls  ä 
otTenes  und  musste  auffallen.  Schon  Indagine  galt  in  Fiaol 
furts  klerikalen  Kreisen  für  einen  geheimen  Anhänger  Luthen 
seine  Stellung  blieb  in  ihrer  Zweideutigkeit  nicht  ohne  Ai^iffi 
beweisen  konnte  man  ihm  aber  nichts.  Diesem  Zurückhalte 
gegenüber  musste  das  offene  Auftreten  des  Brunfels  als  Lutbc 
raner  sehr  abstechen  und  auch  auf  Indagine  neue  Schatte 
des  Verdachts  werfen,  dass  er  Lutheraner  sei  und  einen  Luth« 
raner  als  Verweser  dulde.  In  den  streng  katholischen  Kreise 
Frankfurts  konnte  dieses  nicht  ohne  Ahndung  bleiben.  Brui 
fels  scheint  von  dieser  Partei  beim  Mainzer  Generalvikar  ai 
Lutheraner  verklagt  worden  zu  sein.  Vielleicht  kamen  auc 
dem  Indagine  Bedenken  wegen  seiner  Stellungen  und  sah  ( 
nicht  ungern,  dass  die  Sache  diese  Wendung  nahm. 

0  ArchiT  für  Franldurts  Geschichte  und  Kunst  N.  F.  IV,  S.  1X8. 


Otto  Braofelik 


291 


kJiB  die  Zeit,  als  Brunfela  für  die  Stellung  r.u  Steinheim 
neben,  hatte  Hütten  Strcitiftkeiten  mit  deo  Karthäusero 
jß  Strasiburg  gehabt.  Dieselben  besehuldifiten  ihn,  er  habe 
zwölf  Reisigen  zwei  ihrer  Mönche  aus  dem  Kloster  eDt- 
Ualten  stellte  dieses  in  Abrede,  beschuldigte  aber 
Its  die  Karthau^cr.  sie  hätten  eine  Anzahl  seiner  in 
litt  gefertigten  Uildnisse  zu  unsauberen  Zwecken  ver- 
und  ihn  unter  groben  Beleidisunueu  als  Ketzer  ver- 
iü.  Uutteu  verlangte  dAfür  (icnugthuung,  die  ihm  auch 
gütliche  Vermittclang  des  Strassburger  Rats  wurde. 
^Kartbäoserklost^r  musste  ihm  eine  Ehrenerkliimiig  ^eben 
nrailattsutd  rheinische  Goldgulden  als  Entschädi!;;ung  be- 
<)  Dieser  Handel  gab  dem  Hütten  Veranlassung,  die 
zu  Straasburg  als  Aurt-^^er  der  Anklagen  des  Brun- 
«u  deren  Kloster  derselbe  entwichen,  mitverantwortlich 
inicbeo  and  den  Frankfurter  Pfarrer  Dr.  Peter  Mayer 
laatn  wie  deren  Werkzeug  als  Ankläger  des  Brunfels  zu 
mit  Anklagen  und  Verfolgungen  zu  behelligen.  Hütten 
durch  die  nngeblicfaen  Anklagen  des  ßnmfels  benachteiligt, 
nach  dem  Tode  seioes  Val«rs  Anfangs  1522  mit  seinen 
FntrDDatfiherr  der  Pfarrei  Steiuheim  und  damit  Schutz- 
■nd  Vorgesetzter  auch  des  Brunfels  geworden  war.  Die 
Igen  demselben  nahm  er  sehr  übel  auf  und  schrieb 
Skkingen'schen  Feste  Wartenberg  in  der  RheinpfaU 
Briefe.  Den  ersten  richtete  er  am  31.  Mllrz  1522 
ihm  betreundeten  Philipp  Fürstenberger  zu  Frankfurt 
Main'),  dRQ  zweiten  am  1.  April  1!>2'2  an  den  Frankfurter 
In  letzterem  Briefe  führte  Hütten  aus,  Doktor  Peter 
liabe  den  frommen ,  christliche.i  urd  wohlgclehrten 
Otto  Braufels,  seinen  Diener,  als  derselbe  zu  Stein- 
Pflicht  und  von  Amts  wegen  das  heilige  Evangelium 
rruflicije  Wort  Gottes  gepredigt,  durch  erdichtete, 
lÜKeuhafte  Anzeige  bei  dem  Klerus  zu  Mainz  ange- 
80  dass  dem  frommen  unschuldigen  Mann  nach  Leib 
L^ben  getrachtet  worden,  wie  der  Rat  besser  als  er  selbst 
«isM.  Brunfels  wäre,  wenn  nicht  gute  Freunde  denselben 
gHrant  hätten,  gebunden  und  in  Gewahrsam,  wenn  nicht 
bin  Tode  geM:hleppt  worden. ') 

^)  Bfcktag,  Op<n  Hutteai  It,  B^.  —  >)  Kheada  O,  114.  —  *)  Et>cnd» 
117. 

19* 


292  Rotli. 

Den  dritten  Brief  richtete  Hütten  an  Doktor  Peter  Mayer 
selbst  am  1.  Aprii  1522  und  beschuldigte  denselben  der  An- 
klage des  Brunfels  zu  Mainz. ')    Abschriften  aller  drei  Briefe 
schickte  Hütten  dem  Brunfels  zu.    Mayer  wurde  vom  Frank- 
furter Rat  zur  Rechenschaft  gezogen.    Derselbe   hatte  auf 
Huttens  Brief  als  SelbstTertheidigung  die  Worte  geschrieben: 
„Diese  Ding  hat  ein  geistlicher  Mann  hie  in  dieser  Stadt  an- 
gericht"  etc.    Darunter  ist  jedenfalls  nicht  Brunfels  als  Ur- 
heber des   ganzen  Handels,   sondern   der   dem  Mayer  wohl- 
bekannte Frankfurter  Ankläger  desselben  zu  verstehen. ')   Am 
10.  April  1522  erklärte  Mayer  dem  Frankfurter  Rat,  er  kenne 
den  Otto  Brunfels   gar  nicht,    und  wisse   weder  Gutes  nocb 
Böses  von  demselben  zu  sagen.  ^) 

Von  diesem  Rechtfertigungsschreiben  Mayers  sandte  d«' 
Frankfurter  Rat  dem  Ulrich  von  Hütten  am  14.  April  1522 
Abschrift  zu.  *)  Damit  beruhigte  sich  Hütten  keineswegs  und 
schrieb  am  9.  Mai  1522  wiederum  an  den  Frankfurter  Rat 
gegen  Mayer.  ^)  Mayer  antwortete  dem  Rat  am  15.  Mai  1522, 
Brunfels  sei  letzter  Tage  bei  ihm  gewesen  und  habe  ihn  ge- 
beten, mit  dem  Vikar  zu  Mainz  zu  reden,  damit  er  wieder 
auf  seine  Pfarrei  nach  Steinheim  komme.  Er  habe  sich  hier- 
auf schriftlich  bei  dem  Vikar  zu  Mainz  verwendet,  der  sich 
nicht  abgeneigt  zeige,  jedoch  wünsche,  dass  die  Sache  an  den 
Domdekan  zu  Mainz  gelange.  Derselbe  sei  abwesend,  trotz- 
dem wolle  er  mit  dem  Vikar  verhandeln,  und  zwar  aus  gutem 
Willen  und  im  Hinblicke,  dass  Brunfels  gelehrt  sei.  Er  habe 
den  Brunfels  nicht  bei  dem  Domdekan  angezeigt,  wie  der  Vi- 
kar ihm  bezeugen  könne.  Wer  das  dem  Hütten  hinterbracht, 
wisse  recht  gut,  dass  Andere  die  Ankläger  des  Brunfels  seien. 
Es  geschehe  ihm  desshalb  Unrecht  und  werde  er  sich  durch 
seine  Vorgesetzten  vor  Gewalt  zu  sichern  suchen.^) 

Am  22.  Mai  1522  antwortete  der  Rat  zu  Frankfurt  und 
sandte  Abschrift  der  Rechtfertigung  Mayers  dem  Ulrich  von 
Hütten.  ^  Damit  beruhete  die  Sache.  Ob  die  Anklage  Mayers 
stichhaltig  war,   erhellt   aus   den  Akten   nicht.    Soviel    steht 


•)  Böcking,  Opera  Hutteniü,  116.  -  «)  Anderer  Ansicht  ist  Böckiiig, 
Opera  Hutteni  II,  116.  —  *)  Böcking,  Opera  Hutteni  U,  119.  Wedewer, 
Dietenberger  S.  65.  Archiv  f.  Frankfurts  Gteschichte  und  Knnst  N.  P. 
IV,  124.  -  ♦)  Böcking  a.  a.  0.  ü,  120.  —  *)  Ebenda  H,  120.  -  «)  Ebenda 
n,  S.  121.  —  »)  Ebenda  H,  122. 


Otto  Bnmfiels. 


239 


it,  dftjts  die  Ankiftge  dem  Bninfels  seine  Stellung  kostete, 
bii  in  LeWnsgefahr  bracht«  uud  er  Steiulieim  ^chüu  vor  Ai)ril 
1&22  rerlasseu  bat.  Er  wenilete  sich  nach  Frankfurt  am  Main 
■1x1  hatte  hui  Williclm  Nesen  in  dessen  Schule  Uoterhalt  und 
ZoflnrhisatAtte  gefunden.  S«ine  vor  dem  15.  Mai  1522  bei 
Hnver  eiai^eleiteten  Schritte  konnten  ihm  nicht  mehr  zu  der 
PfwTfi  verhelfen.  Hie  Dauer  des  Frankfurter  Aufenthalls 
ripüt  sich  aus  einem  Briefe  Nesuns  an  Ulrich  Zwingli  ge- 
rieben am  10.  Juli  1522. 

Iiidagine  war  jedenfalls,  als  der  Sturm  gegen  Bninfels  aus- 
ch  und  derselbe  nach  Frankfurt  flüchtete,  auf  seine  Pfarrei 
iini    geeilt.     Am    29.  Juni    1522    war   er    nachweislich 
zu   Frankfurt  anwesend.  *}     Schriftlich    hatte  Brunfels 
Ihm,  da  sich  sonst  keine  Gelegenheit  bieten  mochte.  Ab- 
genommen.    Auf  diesen  Brief  antwortete  IndsRine  dem- 
am  1.  JuU  1522.     Der  Brief  konnte   den   Empfänger 
todi  in  Frankfurt  erreichen,   da  Brunfels  dasselbe  frühestens 
im  11.  Jnli   1522  mit  dmi  KMipfehlunt:sf;chrcibfn  Nesens  ver- 
Kns.     Es  dürfte  auffallen,   dast^  Brunfels   den  Indagine  nicht 
n  Fnnkfan  traf,  aber  m'^glicherweisc  hielt  sich  BniDfels  auf 
RdM  onch  Frankfurt  unterwegs  auf  und  verfehlte  so  den 
ine.     Des  Brunfels  Brief  halte  den  Zweck,   nber  seine 
Antsfaindliingen  Rechenschaft  abzulegen   und  jedenfnlts  auch 
i6e  ihm  zu  Teil  gewordenen  Verfolgungen  zu  schildern.    Neben- 
M  wünschte  er  I'ortsetzung  des  litterarischen  Wirkens  des 
btfftgine.     Dieser   schrieb    am    1.    Juli    1522    dem    Brunfels: 
,Drm   wahrhaft   christlichen   Priester  Otto  Brunfels  entbietet 
Jnhnnnes  Indagine,  Pfarrer  zu  Steinheiui,  seinen  Gruss.    Wenn 
kh  nicht  anderwärts  Deine  Rechtlichkeit  erkannt  hätte,  wUrde 
kfa  glauben,  Du  wollest  mir  schmeiuheln,  so  sehr  stimmst  Du 
i  (4  und  bPHlUck wünschest  mich.     Denn  ich  bin  nirht,  wo- 
__.  _iii  mich  hiütsl,  noch  vermag  ich  zu  leisten,  was  Du  von 
mir  hoffst.  —  —  Du  lobst  dennoch  meine  kleinen  Abhand- 
n  »0  »elir;  ich  weiss  nicht,   ob  Du  es  thätest,  wenn  Du 
..  r.rst,  in  welcher  Angst  ich  sie  herausgab. Gleich- 
wohl fühlte  ich  mich  Deines  Briefes  wegen  verbunden,  mich 

itt  entschuldigen. Auch   was   Du   bo   sehr  verlangst, 

I  leisten,  wenn  mir  das  des  Lebens  Dauer  gestaltet, 

*}  Archiv  For  Fiaoldiirts  Geseliiebie  und  Kunst  K  F.  IV.  143. 


Otto  BnuifcJs. 


20Q 


dafts  Du  ibti  beförderst  und  mit  Deinem  mUodlichoa 

sis  nicht  bloss  ehrest,  gondern  aarb  uiiterstutzesu' ')    Bei 

Aufenthalt  zu  Frankfurt  hatte  Brunfels  eine  für  ihn  wich- 

ekanniscbaft    premacht.      Öcolampadius    wi^ilte    damals 

bei  Nesen    und    verfehlten    beide  Männer  jedenfalls 

ht,  sich  «13  GleicbgeslQQte  kennen  zu  lernen,    ürunfels 

lUgte,   in   der  Feme   bei  Zwingli  Zuflucht    und  einen 

casagenden  Wirkiincskrcis  aufzusuclieii,  da  er  Iteides  am 

ein  und  Main  nicht  zu  ßnden  hoffte.    JedenfalLs  vcrliess  er 

den    11.  Juli  1522  Frankfurt  und  wandte  sich  rheinauf- 

In  die  Schweiz  kam  er  aber  keineswegs.    Zu  Neuen- 

im  Breisgau  zwischen  Breiäftch  und  Basel  hielten  ihn 

[der  Dnrcbreise  Freunde  zurück,  um  dort  zu  predigen.    Zu 

lenburg   hatte  der  Stadtrat  den  Pfarrsatz  und  konnte  die 

fang  eines  lutherischen  Predigers  bei  der  reformatorischen 

imaoe  der   Bevölkerung  gut  verlaufen.     Da  die  Stellung 

die5C  Weise  längere  Dauer  verhiess,  willigte  Brunfels  ein 

Tcrblieb   zu  Neuenbürg  als  Prediger.     Dort  entwicknlte 

ine  bedeutende  litterarischf  Thättgkeit  und  wird  rs  auch 

Prediger  nicht  an  Anitseifer  haben  fehlen  lassen.') 

fZti    Neuenburg   entstand   eine  Schrift,    die  sich    mit   4ler 

(enfrage  bcschiiftigtc.    Sie  hat  den  Titel:  Ut  afflictionthus 

Komm   militum  succurratur,   ad  principes  et  Christianoa 

oratio.  Basel,  Cratander,  1523.  Quarto-  Auch  zu  Ncuen- 

wartcte  des  Bruufels   nicht  der  erhoffte  Frieden.     Un- 

tet  kamen  Augriffe  der  Katholiken,  die  ihn  nicht  ruhen 

I  konnten.     Man  hatte  gedroht,  die  lutherischen  Prediger 

den  Kanzfln    herabziistUrzi^n,  da  die  Predigt  des   Kvai:' 

1»  zum  Aufruhr  reize.    Brmü'els  selbst  war  angegriffen 

und   antwortete   nun   hierauf   in   einer  Schrift:  ^Von 

Evuieelischen  an-stoss,  wie  vnnd  in  was  gestalt  das  wort 

vffrur  mache".    Er  trat  den  Angriffen  entgegen,  dass 

TerUndigung  des  Evangeliums  Anfruhr  errege  und  tadelte 

iig«o,  welche  glauben,  das  Evangelium  mit  dem  Schwerte 

breiten  zu  müssen.   Bundnis.se  zu  machen   uud  den  Bund- 


>)  Zwiuglü   opent  ed.  Sduiler-Schultli«M  Vn,   S.  267.    Vgl.   Arduv 
^FtankfiirU   (.'ncbiclite  aiid   Kaiut   N.  1-MV.  ij.  157.        ■}  üb«r  d«« 
Atilrothali  zu  Nen^lmr^   Tgl.  K-  F.  Vierordt,  Gescbidite   iler 
im  tjrosbenogluiD  fiRd«n.   Karlsnibe  1847.  Ü.  17&.   Huffgl«, 
TOD  N>uenlnirg  war  mir  «niURlJiKlicb. 


296  Roth. 

schuh  aufzuwerfen.    Darunter  verstand  er  die  Vorboten  des 
ausbrechenden  Bauernaufstandes.    Das  Evangelium  müsse  Auf- 
ruhr erregen,  da  es  von  den  Evangelischen  gepredigt  und  auch 
von  den  Katholischen  als  solches  gelehrt  werde.    An  der  Ver- 
schiedenheit der  Lehre  komme  den  Evangelischen  keine  Verant- 
wortlichkeit zu.    Der  katholische  Klerus  befürchte  aber  den 
Verlust  seiner  Macht,  andere  die  Einbusse  zeitlichen  Gewinns 
durch    Gewerbe    (Goldschmiede   und   Bildhauer),    woran   das 
Evangelium  keinerlei  Schuld   trage.    Hierdurch  erweist  sich 
Brunfels  als  Gegner  der  Heiligenbilderverehnmg,  wie  er  auch 
sonst  in  dieser  Schrift  gegen  den  Ablass,   die  Butterbriefe, 
die  Vorladungen  und  Bannbriefe  eifert. ')    Er  lehnte  es  ab, 
Luther  in  Schutz  zu  nehmen,  das  besorge  dieser  selbst,  Andere, 
darunter  Meister  Matthis  zu  Strassburg')  und  Ulrich  Zwingli 
hätten  erwiesen,  dass  Luther  kein  Ketzer  sei. ')    Auch  tadelte 
BruDfeis  das  Vorgehen  der  Evangelischen  gegen  Stifte,  Klöster 
und  Kirchen,  deren  Erstürmung,  das  Todtschlagen  der  Mönche 
und  Geistlichen,  den  Ungehorsam  gegen  die  weltliche  Obrig- 
keit, die  Verweigerung  der  Zehnten  und  Zinsen  als  dem  Evan- 
gelium widersprechend.    Zudem  gehe  dieses  auch  nicht  durch.  *) 
Er  erkennt  das  Geben  von  Zinsen  und  Gülten  als  bestehenden 
Gebrauch  an,  wenn  dieses  auch  nicht  im  Evangelium  enthalten 
sei.    Zum  Schlüsse  warnte  er  vor  Missbrauch  des  Evangeliums 
durcli  Aufruhr,  da  die  weltliche  Obrigkeit  das  Schwert  besitze, 
dieses  zu  strafen.    Es  sei  nicht  gut,  mit  solchem  Unverstand 
m  handeln,  fünf  Jahre  lang  versuche  man  das  Evangelium 
zu  unterdrücken,  man  solle  dessen  Widersager  gütlich  behan- 
deln und  Gott  um  Erleuchtung  derselben  bitten,  aber  nicht 
mit  Gewalt  vorgehen.    Die  Schrift  ist  zu  Neuenburg  im  Breis- 
gau auf  Simon  und  Judätag  den  28    Oktober  1523  abgefasst 
und   gehört  jedenfalls   zu  dem  Massvollsten,   was  gegen  die 
Katholiken  in  dieser  Sache  geschrieben,  da  sie  deren  Ansichten 
und  Rechte  gewissermassen  nicht  verachtet  und  entschieden 
zur  Ruhe  mahnt.    Brunfels  stand  bei  Abfassung  seiner  Schrift 
ganz  auf  Luthers  Standpunkt,  der  ja  auch  jederlei  Aufruhr 
mit  dem  Schwert  bestraft  sehen   wollte  und  vertrat  zugleich 
die  Ansichten  Zwingli's,  welcher  ebenfalls  gegen  gewaltsames 
Vorgehen  als  unzweckmässig  eiferte. 

')  Blatt  Vm  Vorseite.  —  *)  Gemeint  ist  Matthias  Zell.  —  »)  BUtt 
IX  Vorseite.  —  *)  Blatt  Xim  Vorseite, 


OtlD  Drunfeb. 


9Ö7 


Ais  Lutlieninpr  hielt  Brunfels  die  l'redii^t  de»  Wortes 
j<»tte8  hudi  Ulli]  vorwarl  <li<!  Müsse.  In  üiescD)  Sinne  schrieb 
tr  za  Xeueoburg  die  Sclirift:  Verbuiu  dei  multo  magis  ex.- 
HitC  fiDiliie  ()iiniii  tiiis.'^nm.  Ad  opi^opuiu  Basilienseiu.  Citri- 
^B  iii  parabulis  «luaiu  lucutus  s\l,  cvaiiguliomm  ratio  et 
uoboritu.  O.  O.  0.  J.  Quarto.  Die  Sclirift  ist  an  den  Strass- 
'liBT-'er  Drucker  Joliaones  Scliott  gerichtet  und  von  demselben 
Mci)  Iiemusgegebcn.  Der  erste  Tvil  derselben  behandelt  die 
mgelien  und  deren  Verschiedenheit,  der  zweite  Teil  die 
iinissc,  in  denen  Christus  gesprochen  hat  i^s  folgt  ein 
des  Vandalinus  lUpigitis,  Pfarrers  zu  Schlingen,  nn  den 
liclKn  Leser  mit  der  Zeitangabe  1523*),  ein  Brief  des 
Brunfels,  worin  derselbe  «ich  für  den  genannten  Pfarrer 
^us  bei  dem  Hischof  von  llaiücl  verwendet,  es  nütite  mehr 
Won,  zu  hören  als  ilie  Messe.  Brunfels  verwirft  ge- 
dos  Mesäclesen.  Die  Leute  gingen  nach  der  Messe 
le  Wirtshäuser  und  an  andere  Vergnügungsorte  und  ver- 
Mfhfit&si^ten  das  Anhüren  des  Wortes  Ootles.') 
.,  Eio«  weitere  Angelegenheit  beschäftigte  den  Brunfels  xu 
^knbnrg.  Krasiniis  von  Rotterdam  hatte  in  seiner  Schrift: 
HRgin  den  Ulrich  von  Hütten  hart  angcgrilTen.-'')  Diese 
^nft  kuni  dem  Brunfels  zu  Neuenburg  iu  die  Uäude.  Der- 
Mibe  wegen  der  Verweigerung  des  Bricfwechisets  auf  Krasinus 
iiclit  gut  zu  sprechen,  war  entriläiet  über  die  AngrilTe  des 
auf  Iluiton.  über  der  8arhe  war  Letzterer  gestor- 
nfels  hatte  zwar  die  Schrift,  aber  noch  nicht  die 
)t  von  flutten»  Tod  erhalten,  desshalb  sind  seine  An- 
Uber  den  Verlauf  der  Sache  ganz  irrige.  Kr  beschloss 
iW  Alsbald  eine  Kotgegnung  der  AngriJTe  zu  bearbeiten.  Er 
ktm  nach  Bfisel  nnd  hörte  dort,  daas  Ernsmus  sich  geäussert, 
ftiin  Jetnand  ihm  auf  die  Spongia  antworte,,  sei  es  Brunfels.*) 
Die  Gp«;em;chrift  des  Brunfels  hat  den  Titel:  Ulrichi  ab  llut- 
In  cum  tlrasnio  Roterodamo,  presbytero  thoologo  expostulatio 
'  r  -->  depravatione  vindicata  iani  Othonis  Bruntelsii  pro 
lluttcno  defuneto  ad  Ernsmi  Iloter-  spongiani  rcsponsio. 
VoiTvdc  nahm  Brunfels  den  Hütten,  welcher  sich  nicht 

fa^a  BOStro  S<;h1)ii«bdin.   Anno  Cluisti.   M.  U.  XXI11.  Blatt 
[MfBilar  4.  —  *t  Blui  dll,   KuctiBeit«.  —  'i  AosflUirlicb   Ql>»r  die 
HariMdor  s   «.  O.  »15  f  —  •)  ItAoking,  Operft  HaiKni  II.  347. 


298  Roth. 

mehr  vertheidigen  könne,  in  Schutz  und  lieferte  dann  in  Ge- 
sprächform  zwischen  Erasmus  und  sieb  selbst  eine  Beleuch- 
tung der  Angriffe.  Geht  auch  Brunfels  mit  Erasmus  arg  ios 
Gericht,  so  bietet  die  Schrift  näher  betrachtet  mehr  eine  wohl- 
gemeinte als  gelungene  Vertheidigung  Huttens.  Sie  «rschieo 
ohne  Orts-  und  Jahresangabe  bei  Jobann  Schott  zu  Strass- 
burg  1523  in  Duodez.') 

Seit  dem  Jahre  1523  hatte  sich  zu  Zürich   eine  Partei 
gebildet,   welche  zwar  auf  den  theologischen  Anschanangen 
Zwingli's  beruhte,  sich  aber  auch  vielfach  Abweichungen  e^ 
laubte  und  nach  und  nach  zum  Wiedertäufertum  fortschritt. 
Ihr  Haupt  war  Konrad  Grebel,  Sohn  eines  Züricher  Fatrizien 
und  Schwagers  des  Joachim  Vadianus.    Diese  Partei  verwarf 
den  Zehnten  und  die  Entnahme  von  Zinsen,  erstrebte  die  volle 
Reinheit  des  christlichen  Lebens  im  apostolischen  Sinne  auf 
platonischer  Grundlage,  ein  schuldfreies  heiligmässiges  Leben 
nach  dem  Evangelium  ohne  Zinsen  und  Wucher.     Diese  tbeo- 
logisch-sociale  Verbindung  scheint  auch  in  dem  nahen  Breis- 
gau Anhänger  gefunden  zu  haben.    Die  Annahme  liegt  nahe, 
dass  des  Brunfels  Neuenburger  Freunde  derselben  nahe  standen. 
Als  Brunfels  Angriffe  von  den  Katholiken  und  den  Torde^ 
österreichischen  Behörden  zu  Neuenburg  erlitt,  schrieb  er  ge- 
reizt und  aufgebracht  seine  Schrift  über  den  Zehnten,  die  in 
ihrer  scharfen  Sprache  gegen  den  „evangelischen  Anstoss"  und 
die  dort  geäusserte  milde  Auffassung  der  Berechtigung  da 
Zehnten  einen  schroffen  Gegensatz  bildet  und  mit  den  dort 
vorgebrachten  Ansichten  gar  häufig  im  Widerspruche  steht 
Leider  hat  die  Schrift  über  die  Zehnten  keine  Zeitangabe,  es 
ist  daher  der  Beweis  erschwert,  dass  sie  dem  „Anstoss"  folgte. 
Allein  die  schneidige  Sprache  und  die  Schärfe  der  Ausdrücke 
gegen   die  Zehntabgabe  lassen  schliessen,  dass  sie  dem  „An- 
stosB"  folgte  und  die  herben  Erfahrungen  zu  Neuenburg  den 
Verfasser   nicht   abhielten,   vom  Milden   zur  Schärfe   fortzu- 
schreiten  und  dadurch   mit  frühern  Äusserungen  in   Wider- 
spruch zu  geraten.     Die  Schrift  selbst  hat  den  Titel:  De  ra- 
tione   decimarum   Othonis    Brunfelsii   propositiones.     Weder 


')  Neuabdruck  in  Böcking,  Opera  Hutteni  II,  325—351 V^  Jung, 

Beiträge  zur  Gesch.  d.  Beformation  II,  207.  —  Wagenaeil,  Leben  Lnthen 
125,  251,  —  Vierordt,  Geschichte  der  Reformation  S.  177,  Note. 


CHto  Bmnf^li. 


299 


ort  nc>ch  Erscbeinungsjabr  siod  angegeben,  der  Druckcr 

mch  Dicht  zu  iiunicn.  ist  über  iu  ügi-  Terson  (tes  Jo- 
Schott  za  Strasbburg  zu  suchen.  Die  Schrift  liietvt  dem 
te  nach  eine  iCu^iiiimenstelluDg  von  Einhnndertdi-ciuiiil- 
^  LehrsäUet)  über  dou  Zehnten  als  Vorschlag  für  eiae 
ygisdi-juristiüche  Ü«iiantlliiDg  der  Streitfrage.  Die  Schrift 
it  uoch  zu  Neueoburg  unter  den  ersten  bittcien  Ein- 
en der  YerfolguQgeD  1523  abgefasst,  aber  er^t  spater  zu 
borg  zum  Ab»ch1us3  und  Druck  gelangt  zu  sein,  als  sich 
fcls  in  anderen  Kreisen  sicherer  fühlte.  Sie  betont  das 
Ciitmäs&ige  des  Zehntens,  welclicr  besser  für  die  Armen 
mdet  wlirde  und  stützt  sich  hierbei  »uf  Auesjiriichc  des 
ieronymus  und  Augn-stiDus.  Narh  Erscheinen  der  Schrift 
Bntnfels  die&elt>e   für  das    Volk   auch  deutsch   heraus. 

Titel   ist:  ^Von  dem  Pfuffon  Zehendeu,  Hundert  vnnd 

md  fyertzig  Schlussrcden.  Durch  Othonem  BrunnfellJ. 
o.  Ohne  Angabe  des  Jahres,  des  Verlag-orts  und  Druckers, 
brigens  der  gleiche  ist,  weldicr  den  „Anstoss"  druckte. 
dem  Vorwort  schrieb  Brunfels  das  Buch  auf  Anregung 

Frvuude,  er  habe  dieses  vielmal  aus  Furcht  vor  Gefahr 
efant  und  Bedenken  gehabt.  Schwache  ubtrünnig  zu 
en.  Diese  Freunde  sind  jedenfalls  des  Brunfels  Anhänger 
sutnburg  und  scheint  auch  die  deutsche  Schrift  über  die 

a   uoch  zu  Neuenbürg   begonnen  zu  »ein.    Sie   bietet 

ch   eine  freie  Übersetzung  der   lateinischen  Schrift  des 

teU   über  die  Zehnton.    Brunfels  wohnte  zu  Neuenburg 

m    Ton  (Ion   Mönchen   verlassenen   Franziskanerk lostet. 

Sitllung  als  Pretiiger  war  bei  seinem  entschiedenen  Auf- 
I  auch  hier  nicht  ohne  Verfolgungen  geblieben.  Er  selbst 
!  das  Unlinitbare  seiner  Stellung.  !n  einem  Briefe  an 
^i  spricht  or  sich  aus,  er  .sei  bereit,  von  einer  Stadt  zur 

I  zu  fliehen.    Diesen  Brief  schrieb  er  etwa  ein  halbes 

nach  »eJnem  Wegzug  aus  Frankfurt  am  Main  am 
'dsnur  ir>23   und  unterliess  jedenfalls  nicht,   den  noch 

venrendcten  Empfehlungsbrief  Nesens  an  Zwingli  lieizu- 
£r  sagt  in  dem  Briefe,  etwa  vor  einem  bnll>en  Jahre 

aasgezogen,  um  mit  dem  Empfehlungsschreiben  la  ihm 
ifaeiL,  aber  von  seinen  Freunden  zu  Neuenbürg  festgehalten 

er  Verfolgung  und  beabsichtige,  Neuenburg  zu  verlassen, 
rfne  andere  Zufluchtsstätte  aufzusuchen.    Er  hoffe  bei  ihm 


300  Both. 

(Zwingli)  frei  reden  und  schreiben  zu  können.  Nesen  habe 
ihm  seine  eigene  jetzige  Lage  mitgeteilt.  Den  älteren  Sohn 
des  Franz  von  Sickingen  habe  der  tyrannische  Pfalzgraf  ge- 
fangen genommen,  auf  di^en  Sohn  habe  Franz  seine  Hoff- 
nung gesetzt.  Viel  hätten  sie  an  Franz  verloren,  Hütten  be- 
finde sich  schlecht.') 

Es  geht  aus  diesem  Briefe  hervor,  dass  Brunfels,  nachdem 
er  Frankfurt  a.  M.  verlassen,  noch  immer  mit  Nesen  in  Ve^ 
kehr  stand  und  stets  noch  der  Hoffnung  lebte,  zu  Zwlogü 
nach  Zürich  zu  gelangen.  Aber  auch  dieses  Mal  war  seine 
Hoffoang  eine  trügerische.  Brunfels  der  Umtriebe  gegen  ihn 
müde  verliess  Neuenburg  im  März  1524,  indem  er  am  26.  Man 
1524  Bürger  zu  Strassburg  ward'O  und  wohl  gleichzeitig  sich 
zu  Strassburg  niederliess.  Diese  Stadt  wurde  nun  seine  zweite 
Heimat.  Strassburg  bot  ihm  mit  ihren  reformatorischen  Be- 
strebungen eher  eine  sichere  Zuflucht,  dort  entbehrte  er  keines- 
wegs des  angenehmen  Verkehrs  mit  Gleichgesinnten  in  grösserer 
Anzahl.  Vorerst  scheint  die  Sache  einer  Niederlassung  als 
Wohnort  zu  Strassburg  einige  Schwierigkeiten  gehabt  zu  ha- 
ben. Brunfels  hatte  1523  die  expostulatio  gegen  Erasmuß 
zu  Strassburg  bei  Johann  Schott  herausgegeben.  Erasmus 
klagte  desshalb  gegen  Schott  als  Buchdrucker  beim  Strass- 
burger  Stadtrat,  was  dem  Schott  einen  Verweis  eintrug.*) 
Und  nun  suchte  nicht  allein  der  Verfasser  dieser  Schrift  um 
das  Bürgerrecht  der  Stadt  Strassburg,  sondern  auch  das  Kecht, 
eine  Schule  zu  begründen,  nach.  Letzteres  zu  gewähren, 
wäre  ein  arger  Verstoss  gegen  den  beleidigten  Erasmus  ge- 
wesen. Der  Stadtrat  erteilte  zwar  dem  Brunfels  das  Bürger- 
recht und  auch  die  Erlaubnis  Schule  zu  halten,  machte  aber 
als  Aufsichtsbehörde  des  Schulwesens  der  Stadt  dem  Brunfels 
die  Auflage,  sich  mit  Erasmus  zu  benehmen.  Derselbe  that 
dieses  in  einem  jetzt  verlorenen  Briefe  und  hat  um  Ent- 
schuldigung wegen  der  expostulatio.*)  Erasmus  antwortete 
kühl  und  nichtssagend  darauf.^)  Damit  war  Brunfels  dem 
Rate  gegenüber  seiner  Verpflichtung  ledig  geworden  und  be- 


M  Baptim  domo  Franciscanorum.  idus  Feb.  1523.  Zwinglü  opert. 
Zürich.  1830.  II,  S.  272,  —  ')  Hartfelder  in  dieser  Zeitschrift  N.  F.  VUI, 
S  B76.  —  »)  Hartfelder  a.  a.  0.  S  575.  —  *)  Hartfelder  a.  a.  O.  S.  676. 
—  ')  Hutteni  opera  ed.  Böcking  Ü,  424. 


Oito  Bnin&b. 


301 


zu  Strassburp  eine  Schule  *),  nnctiHcm  er  seine  helle 
durrh  vieles  Predigen  um!  Krankheit  verloren  und 
fdenralU  nach  Lust  und  Ucbe  lun  Pi-editrerstand  etogehUsst 
Inttc. 

Bmnfels  trat  zu  Strassburg  mit  dein  Be^iründer  des  Btädti- 

Kbea  Gnnnasiunis,  dem  Jakob  Stnrm,  dem  Kaspar  Hcdio, 

tiKm  lrt>istesverwandten .   bekannt    durch    seine  Schrift  Uher 

fai  Zehnten'),  dem  Capito.  Martin   Bucer,   A.   Kupelbrechl, 

JluobBedrolh.  JohannSapidii8(Witz),  JohnnnMutiati>rus  in  Ver^ 

kehr  und   hatte   an  dem  befreundeteu  OerbeUiu»  eiue  Siütse 

nvK  an  d(>n  Huchdruckcrn  Johann  Hebott  und  Goot><  Ulriclier 

»OB  AndUii  eine  pewlclitige  Handhabe  fUv  den  Verlag  seiner 

Schriftun.     Als  l.elu-är  befand  sich  Brunfcis  in  einer  lieb  ge- 

foen  Thätigkcit,  auf  deren  Cfchiet  er  viel  Gutes  geleistet 

erade  8tra.ssbttrg  ihm  fUr  seine  I.iebhalicreien,  <las 

der  Katurwissenseliaftcn,  reiche  Anregung. 

'Friilie.'itens  1524  und   wohl   in  Folge  seiner  Lehre rthiVtig- 

keil  zu  älra^äburg  gab  BrunfeU  eiue  Schulfachschiift  mit  dem 

iT&el:  De  di&ciplina  et  iustitutioiie  puerorum.  Item  iustttuLio 

im  ex  epistola  divi  Hieronymi  ad  Laetain  heraus.  Ohne 

_.-..^    des  Jaiires.   Druckorts    und   Verlags,   Octavo.      l>ie 

ädmfl  behandelt  das  l'Vuhaufüteheu,  deu  Schulbesuch,  Ueim- 

lleg  von   der   Schule,  das  Auftragen   des  Essens,  die  Tisch» 

b||^,  du  Abtragen  de^  Tisclies,  die  Oankgehete.  dos  ße- 

|p)en  bei  Tisch,  die  Wahl  des    [^hrcrs  und  des  Htwlien- 

jlä«.  Umgang,  Anstand  und  Sitte.   Sie  bildet  eine  anziehend 

-^     '   :  -   Aostaudslebre   und  Tischzucbt   für  die  bcrau- 

.iiigcnd  in  bisher  ungebriiuchlicher  Fonn.     Ein  Ati- 

luii  t>ctanndelt  die  Kr/Aehung  der  Mädchen. 

iü-\'        '     U'nstein,  genannt  Karlstadt,  war  durch  Erlass 

i'cr  15'24  aus  Sachsen  vertrieben  worden,  über 

und  Basel  gelaugte  er  nach  Zürich,  wo  er  etwa 

>'(»v(>iiiber  1524  eingetrolTen  sein  mag.*)    Zu  Basel 

)ne  KniLsIadt  mit  Brunfels.  Es  ist  wahrscheinlich»  dnss 

vorher  schon  bricHichcn  oder  j>er.sünlichen  Verkehr  ge- 

cIm  /usammcQ treffen  Beider  zu  Basel  hatte  Ein^uss 


el,   Pu    Schulreson    au   Sinssbarg   .S.    44   (Pro^ramn).    — 
F,  njmrL  a.  3906,  —  "»  Kapp,  Nachlese,  II.  S.  612.  llAhrich,  G«- 
der  B«foraUlon  im   EUaas   I,  S.  398   narh    lirief  I.athen   an 


Ot»  Bntofeb. 


303 


;&be  beiUnkt  anti  sich  dem  Gelwte  desselben  erapßebll. ') 
zweite  Anhang  hat  einen  Brief  dos  Brunfcls  o)ine  Zeit- 
lagabe.  Uann  bedauert  denelbe  gewissermassra  als  Antwort 
nf  Luthers  am  1.  Februar  1525  empfant^enen  Brief  dessen 
9MBitIgkeltcn  mit  Karistadt,  den  er  gleich  LiiUicr  schätze  and 
Wk  balte.  lu  dem  Vorwort  zd  den  Prozessverhandlungeii 
^KttBS  giebt  Brunfels  »n.  die  Handschrift  desselben  fitamme 
jVdein  Besitz  des  Ulrich  von  Hutteti,  der  solche  ans  Bühinen 
riuilen  habe.  Wahrscheinlich  haben  wir  es  mit  einein  älteren 
luntnelhaade  auf  FIiiss  bezüglicher  Schriften  zu  thun,  der  auf 
Weise  in  die  Ötfentliehkeit  g:elangte.  Da^  Ganze  kam 
mit  Sonderlileln  im  Drucke  heraus,  beü;ann  fiühestens 
I&34  und  ward  152fi  beendet  Der  Ort  des  VoHags 
'wahrsclieinlich  Strassburi;,  obgleich  Jede  derartige  An- 
[Sbr  fehlt. 

Mit  grossem  Eifer  verlegte  sich  Brunfels  zu  Strassburg 
uU  das  Studium  der  ^'aturwis&enschaften  und  Medizin.    Sein 
hierbei   war  der  Arzt    Michael   Hera   zu   Striissbury. 
Mahre    1518    hatte    I^orenü    Pliriess    seine  volkstümliche 
Hft:  Spiegel  der  Arznei   zu  Stra^sbur;;  bei    Jobnnn  Grie- 
in    Fülio    hemus'^euebeu.')     Diesei    Schrift    widmete 
Ifi  im  Jahre  ISli4  eine  neue  Autiuge  unter  dem  Titel: 
Bik  Spiegel  der  Artzney.  ßebe.ssert  vud  ileissig  vbersehen 
OUrancm  Bruufels.  Strasslmr?  1524.   Folio.'}     Ks  war 
wohl  die   erste  Frucht    seiner    medizinischen  Studien, 
arch  die^  Bearbeitung  ward    die  Schrift  so  beliebt,  dass 
Auflagen  erfolgten. 

»100  Uteinische  Au^nhe  der  Sr.hrif1.en  und  Predigten 

des  Prozesses  des  Hnss  auch  dem  Volke  zugänglich  zu 

Obersetzte  Brunfels  Teile  derselben  ins  Deutsche  oder 

«D.    Noch  dem  Jahre   1524  könnte  angehören: 

Bluthandel    Jobnnnis  Huss  zu  Content?,  verbrannt 

dooiini  MCCCCXV.    am  sechsten  tag  July.     Mit  gegen 

lling   gotüicher    schrifTl,    vnd   Biipstlicher    »Atzungen. 

voa  dem  krcfftigen  .s}^  Christi,  vnd  des  Endtchrists 


Ebnda  II,  S68.  —  Ranke.  D^otsrhc  Ges^i^liichto  tm  Zciultcr  der 
n,   1%.  —   UureUardt.   Brnfwcrli«!    Luther«   S.   75.   — 
o.  o.  O.  U,  «35.  —  ■)  Klemm.  Catalog  3. 149,  D.  STB.  —  *)  WcUer. 
m.  sosa. 


304  Roth. 

prachts,  abgang   vad  figureo.    Quarto.   0.  0.  u.  J.   (1525). 
Die   Vorrede   nennt  auch   hier  den  Herausgeber  nicht,  des 
Brunfels  Urheberschaft  geht  aber  aus  der  Angabe  hervor,  der 
Herausgeber  habe  die  lateinische  Handschrift,  die  dem  Budie 
zu  Grunde  liegt,  von  Ulrich  von  Hütten  erhalten.  *)  Wegen 
Übertragung  weiterer  den   Huss    betrefienden  Schriften  trat   : 
Brunfels  mit  dem  Pfarrer  von  Ältenburg,  dem   Wenzeslaus  i 
Linck  in  Beziehungen,  welche  vielleicht  Luther  selbst  ange-  .' 
regt  hatte.    Im  Jahre    1525   erschien:   Joannes  Huss,  Von   '', 
schedligkeit  der  menschen   Satzungen   oder  Tradition.    Ve^   Q 
deutsch  durch  Wentzeslaum  Linck  Ecclesiasten  zu  Aldenburgk.  k 
Aldenburg,  0.  J.  Diese  Schrift  versah  Brunfels  mit  einer  Vo^  [: 
rede.')    Linck   lieferte  eine  weitere  Schrift    mit   dem  Titel:  !t 
Dass  die  Secten  vnd  Menschenleeren  in  der  Christenheit  sollen  ^ 
ausgetilgt  werden.  Johannis  Husse.  Verdeutscht  durch  Wenzes-  s 
laum  Linck  Ecclesiasten  zu  Aldenburg.    Auch    diese  Schrift  'i 
besitzt  ein  Vorwort  von  Brunfels.  *) 

Dem  Jahre  1525  gehört  eine  von  Brunfels  angeregte  Über-  ' 
tragung  einer  Schrift:  de  disciplina  et  institutione  pueroram. 
Item  institutio  puellarum  etc.  an.    Diese  Übersetzung  hat  de»  ' 
Titel:  Von  der  Zucht  vnd  vnderweisung  der  Kinder,  Ein  leer 
vnd  vermanuDg  Otho  Brunnfels.    Item  ein  vnderweisung  der 
döchterlin    ausa    der  Epistel,   oder    sendtbriefi"   des   heyligen 
Hieronymi  die   er  zu  Letam  geschrieben   halt.     Vertolmetst 
durch  FridoHnum  Meyger.  *)    Sedez,  ohne  Angabe  des  Jahres, 
Orts  und  Verlags,  aber   1525    zu  Strassburg    von  Wolfgang 
Köpphel  gedruckt.    In  der  Widmung,  gegeben  zu  Strassburg 
am  1.   März  1525,  wendet  sich  Johannes  Schweblin  an  Lux 
Hackfurt  „der  Gemeynd  zu  Strassburg  diener  im  almusen" 
und  in  der  Vorrede  richtet  Fridolin  Meyger  das  Wort  an  die 
Väter   der   Kinder,      Die   Vorrede  führt   aus,  Brunfels   habe 
das  Buch  nicht  für  die  Öffentlichkeit,   sondern   nur   für  die 
Jugend  verfasst.     Die  Herausgabe   sei  aber  mit   dessen   Ge- 
nehmigung   geschehen.      Lux  Hackfurt  nennt   den  Brunfels 
seinen  Wohlthäter.    Aus  der  Vorrede  des  F.  Meyger  erfahren 
wir,   dass   dieser  die  Übersetzung  besorgte.     Das  Ganze  ist 


')  Weiler,  repert.  n.  8437.  —  ^  Ebenda  n.  3438.  —  »)  Ebenda  a. 
3439.  —  *)  Über  diese  Schrift  TgL  F.  W.  Röhrich ,  Zur  Gwchichte  der 
Strassburger  Wiedertäufer.  1860.  S.  36.  ~ 


"  Bnufeb.  31)7 

'V  ebenfalls  dem  Buch- 

■■"■en.     Diese  mehr- 

^rauchbarkeit 

Jahre 

liber 

[.  Item 

:;i.  Quare 

l'iiipht'tae 

1  iiiiü  widmete 

..tiiae  suae  .splen- 

C.iU'iid.   MartiasO 

Miii';  entspricht  dem 

l'aiidekten  liehst  dem  Ca- 

iiii^  heraus.  Beide  Schriften 

iiliu    Beyläuftig   aller   Spruch 

.  l'itci  zerlegt,  vnd  XII.  Büchlin 

.lit.    M.DXXIX.   Strassburg    1529. 

:aiiii  Schott  nicht  allein  der  Drucker, 

i-^'cbcr.    Der  Catalogus  hat  den  Titel: 

<li.'n   herrlichen   thaten  vnd   harkummcn 

'liteii  Männeren  vnd  AVeiheren.   Dargegen 

'ir-  verworffenen  tyrannischen  Männeren  und 

I   Testament  Biblischer  Schrift.   Nach  der  Vor- 

:<nhüchleins  ist  die  Schrift  eine  für  die  Jugend 

/usammenstellung    nach   dem    Vorbilde,   wie  die 

■11  Geschichtschreiber  ihre  hervorragenden  Personen 

..-(-h    behandelten.      Die  Pandekten,    der  Catalogus, 

(i'lc'kt-    und  Heldenbiichlein    erfreuten  sich  vieler  Auf- 

liie  Pandekten  erschienen  bereits  1528  in  einer  nieder- 

len  Übersetzung  mit  dem  Titel:  Xü.  Pandectbockelkens 

ivo  ohne  VerlagsortauKabe. 

Jahre  1528  gab  Bruuft^ls  Iieraus:  Precationes  biblicae 
um  patruni,  illustrium  virorum  et  nmlierum  utriusque 
eati.  Oth.  Br.  Ar^cnlorati  apud  JoannemSchottum  1528 
ITO.    Die  Vorrede  ist  allgeschlossen:  1.  September  1528. 

i  Februar-  DiesüS  Datum  in  uutn6g1ich  und  berubt  auf  eiiiem 
(Uer. 

20* 


30Ö  Roth. 

im  Sinne  der  Wiedertäufer.')  Das  zehnte  Buch  bespricht 
die  vier  letzten  Dinge,  die  Engel  und  die  Unsterblichkeit, 
eine  Stelle  behandelt  die  Uogewissheit  der  Ankunft  Gottes 
zum  Gericht. ')  Das  elfte  Buch  behandelt  den  Antichrist  und 
dessen  Beich,  das  zwölfte  die  ersten  Erfinder  der  Dinge. 
Eine  Stelle  bespricht  die  Thorheit  der  Astrologie. ')  Die  Pan- 
dekten haben  in  den  meisten  Ausgaben  mehrere  Anhänge, 
nämlich  I.:  Catalogi  virorum  illustrium  veteris  et  novi  testa- 
menti,  virorum  obscurorum  utriusque  testamenti.  IllustriuiD 
item  mulierum,  obscurarum  dein  mulierum.  De  bellis,  vi^ 
toria  et  triumphis  iastorum  contra  impios.  Orationes,  exhor- 
tationes,  obsecrationes  patrum ,  prophetarum,  regum  etviroEum 
illustrium.  De  tyrannide  et  bellis  impiorum  contra  iustos. 
Brunfels  hatte  diese  Verzeichnisse  seinen  Schülern  fdr  den  Ge- 
schichtsunterrichtdiktiert und  erst  auf  Anraten  mehrerer  Freunde 
den  Pandekten  als  Anhang  im  Drucke  beigefügt,  da  er  nicht 
für  den  Beifall,  sondern  den  Nutzen  schreiben  wollte.  Ein 
zweiter  Anhang  hat  den  Titel:  Loci  omnium  ferme  capitom 
evangelii  secundum  Matthaeum,  denen  die  loci  in  Marcum,  Lucam, 
Joannem  und  die  acta  apostolorum  in  vier  Teilen  mit  eben- 
soviel Sondertiteln  folgen.  Das  Ganze  verrät  eine  einheit- 
liche Anlage  als  Sammelwerk  und  ward  auch  mehrfach  in 
dieser  Gesamtheit  aufs  neue  abgedruckt  —  Eine  zweite 
durchgesehene  Auflage  dieses  Werks  gab  Brunfels  im  Jahre 
1528  bei  Johann  Schott  zu  Strassburg  heraus.  Die  Pan- 
dekten widmete  er  dem  Rechtsgelehrten  D.  Jakob  Schenck  zu 
Speier,  einem  Anhänger  der  lleformation  und  Verfasser  mehrerer 
Schriften:  Strassburg  18.  Kaien.  Februarii*)  Anno  1528,  die 
loci  in  acta  apostolorum  dem  Nicolaus  Maurus,  Pfarrer  zu 
Darmstadt,  „seinem  besten  Freund"  Strassburg  idibus  Martii ") 
1528,  die  andern  Teile  entbehren  einer  Widmung.  Schenck 
hatte  nach  der  Zueignung  den  Brunfels  vom  Schreiben  abzu- 
halten gesucht^),  was  derselbe  jedoch  nicht  befolgte  und  die 
nun  durchgesehenen  Pandekten  demselben  widmete. 

Im  gleichen  Jahre  erschien  der  Cataiogus  in  einer  von 
der  Ausgabe  dieses  Jahres  abweichenden  Auflage  ohne  Angabe 
des  Jahres  und  Orts,  aber  io  gleicher  Ausstattung  wie  die 


»)  Blatt  122.  —  «)  Blatt  171.  —  ')  BUtt  181.  —  *)  15.  Januar.  — 
(*  15.  Mft«.  —  6)  Anlage  II. 


Otto  BmofeU. 


307 


j^  Aasgabe  1527,  und  dürfte  dio5elI>e  ebenfalls  dem  Buch- 
Htlcer  JohApn  Schott  zu  Strassburg  angeliüieii.  Diese  mehr- 
JKbeaAuflageu  in  kurzer  Zeit  sprecbea  für  die  Brauchbarkeit 
te  CftUlogns. 

Den  zwölf  BQchern  der  pHndckten  fügte  Bniniels  tni  Jahre 
1W8  dn  dreizehntes  Buch  mit  dem  Titel:  Pandectarum  Über 
Uli.  de  tropis,  äguris  et  modis  loquendi  scrlpturarum.  Item 
4t  locis  scripturarum  pugnantihus  parallela  profiteinata.  Quare 
parum  curiuse  retulerunt  evaugetislae.  Pi-ophetae 
in  paraboltB  et  acnigmatibus  sunt  locuti  bei  und  widmete 
Anhang  dem  Johann  Hartmann,  Britanniae  suae  splen- 
Straasborg  „ex  nostrs  diatribu".  19.  Calend.  Martias*) 
Die  Ausstattung  und  Titeleinfassung  entspricht  dem 
?Q  Werke. 

dtiA  Volk  gab  BruiifeU  die  Pandekten  nebst  dem  Ca- 

auch  in  dcutsclier  Übersetzung  heraus.  Beide  Schriften 

Ubco  die  Titel:  Pandect  Bilchliu  Beylauftig  aller  Spruch 
jfader  Testament  vOzugk.  in  Titel  zerlegt,  vnd  XII.  Büchlin 
Haaazt.  Xewiich  verteiitscht.  M.DXXIX.  Strassburg  152&. 
y«eb  ttor  Vorrede  ist  Jobann  Schott  nicht  allein  der  Drucker, 
«Adern  aurh  der  Herausgeber.  Der  Cntalogus  hat  den  Titel: 
Briiea  Häcblio  Ton  den  herrtichon  thaten  vnd  harkumnien 
4er  hohen  Gottserwülten  Männercn  vnd  Weilieren.  Dargegen 
laeh  TOD  den  Gotts  verworftenen  tyrannischen  Männeren  und 
Weiberen  l>elder  Testament  Biblischer  Schrift,  Nach  der  Vor- 
ndti  de»  Heldenbüchleins  ist  die  Schrift  eine  für  die  Jugend 
hrstinimte  Zusaiiimeiist«llung  nach  dem  Vorbilde,  wie  die 
hjUaia^a  Geschichlschreiber  ihre  hervorragenden  PersoDcn 
PB^ttCh  behandelten.  Die  Pandekten,  der  Catalogus, 
bf  Paadekt-  und  Helden büchtein  erfreuten  sich  vieler  Auf- 
tmeo,  die  Pandekten  crt^chicni^i  bereits  15-28  in  einer  nieder- 
Imlachen  Obersetzung  mit  deiu  Xitel:  XII.  Pandcctboekelkens 
)o  Ociaro  ohne  Verlagsortangabe. 

Xio  Jahre  I52Ö  gab  Brunfels  heraus:  Precationes  biblicse 
Madorum  patruni,  illuslriuia  virorum  el  nmlierum  utriusque 
BQÜ.  Olh.  Br.  Argeulorali  apud  Joannein  Schottum  1528 
lYO.    Die  Vorrede  ist  abgeschlossen;  I.  September  1528. 

<>  7  V^mtt     Diewft  1>itum  ist   osmfiglich  nnd  bembi  auf  m«in 

20* 


308  Roth. 

In  derselben  empfiehlt  Brunfels  als  Mittel  gegen  die  bedrängt« 
Zeitlage  das  Gebet.  Das  Büchlein  selbst  ist  eine  SammluDg^ 
von  Gebeten  ans  der  heiligen  Schrift  Die  Ansstattnng  ist 
eine  höchst  prächtige.  Das  gleiche  Jahr  brachte  eine  neae 
Auflage  des  »Kvangelischen  Anstoß"  gedruckt  von  Peter 
Schoeffer  dem  Jüngern  zu  Worms  und  vollendet  am  19.  Ok- 
tober 1528. 

Bei  seinen  medizinischen  Arbeiten  hatte  Brunfels  vorerst 
die  VorÖffentlicbung  älterer  medizinischer  Schriften  oder  dereir 
Verdeutschung  im  Auge.  Der  Ausgabe  des  Spiegels  von  Phries 
1524  folgte  1528  die  „Kleine  Wundartznej  des  hochberUmpteno 
Lanfranci*)  auss  fürbitt  des  wülerfamen  M.  Gregorii  FlOgusB 
Chyrurgen  vnd  Wundartzt  zu  Strassburg"  mit  Widmung  des 
Brunfels  an  Flüguss:  Strassburg  den  12.  tag  Augstmon&ts 
1528  ohne  Angabe  des  Druckers  und  1529  eine  neue  Aus- 
gabe des  Arzneispiegels  des  Phries.  Die  Vorrede  ist  al^ 
schlössen  in  Strassburg  18.  August  1529,  an  welchem  Tag 
auch  der  Drucker  Balthasar  Beck  zu  Strassburg  den  Druck 
vollendete. 

Ein  Verzeichuis  kurzer  Nachrichten  über  Leben  und  SchriAen 
meist  griechischer  Ärzte  lieferte  Brunfels  in  seinem  Catalogns 
illustrium  medicorum  sive  de  primis  medicinae  scriptoribus. 
Strassburg,  Johann  Schott,  1530-  Quarto.  Es  enthält  Lese- 
früchte aus  vielen  umfangreichen  Werken  und  ist  daher  als 
Sammlung  von  Werth.  Die  Vorrede  ist  beendet:  26.  De- 
zember 1529.  Das  Buch  ist  dem  Theohald  Fettich,  Stadtarzt 
zu  Worms,  gewidmet. 

Bisher  hatte  die  Botanik  sich  zwar  vielfach  der  Abbildung 
bedient,  das  Abgebildete  war  aber  nicht  naturgetreu,  sondern 
nur  äbnlich  und  entbehrte  dadurch  der  Möglichkeit,  die  Pflanzen 
zu  bestimmen.  Auch  erstreckten  sich  die  Abbildungen  nur 
auf  eine  gewisse  Anzahl  meist  medizinischer  Pflanzen.  Brun- 
fels ging  in  dieser  Richtung  ebenfalls  epochemachend  vor.  Er 
Hess  eine  grössere  Anzahl  Pflanzen  mit  Blütheo,  Blättern, 
Stengeln  und  Wurzeln,  darunter  viele  in  natürlicher  Grösse 
und  äusserst  naturgetreu  durch  den  tüchtigeo  Maler  Johann 


')  H.  Haeser,  Lehrbuch  der  Geschichte  der  Medizin.  Jena  186& 
IL  Auflage.  S.  498  über  diese  Aasgabe.  Gregor  FlfiguBS  Straasburger 
Wandarzt  schrieb:  Von  chirurgischen  Experimenten  und  Salben.  1518. 


Teidjtz  zu  Strassburg  abbilden  und  erfreute  sich  bei  dieser 
Arbdt  der  BeitiUlfe  des  Lorenz  Scliciikhcchfr,  Probst  des  St. 
TlMBUsÜfts  zn  Strassburg,  welcher  die  grösste  Naturtreue 
j||fe  Abbildungen  anstrebte. ')  Das  Unternehmen  wurde  durch 
ivMeiige  der  Vorarbeiten  und  Gediegenheit  das  Schnitts  der 
iMkildangeo  sehr  kostspielig  und  schritt  deshalb  nur  lang- 
WB  vorw&rts.  Es  wurde  aber  damit  aueli  dos  erste  natur- 
petr^ie  Werk  botanischer  Graphik  und  zeichnet  sich  heute 
MXb  vorteilhaft  aus.  Vorerst  gelangte  1530  der  ei-ste  Teil 
klil  dem  Titel:  Herbaruin  \ivae  eicones  ad  naturne  itnitntioneui, 
ttmaui  cum  diligentia  et  artificio  efUgiatae  uiia  cum  efligiebus 
j^CDiulein  io  gratiam  vetcris  illius  et  inmiam  rcnascenüs  her- 
teae  fuedicinae.  Stnissburg,  Johann  Schott,  folio,  zur  Aus- 
He.  Die  Widmung  an  den  Schul  vorstand  zu  Strassburg  ist 
K^brn:  Nonis  Martü  ■)  lö30.  Der  zweite  Teil  dieses  Kräuter- 
iierks  hat  deu  Titel:  Novi  herbarii  tomus  secundus.     Strosft- 

E,  J.  Schott,  1532,  folio.  Er  ist  de«  Grafen  Bcmard,  Otto 
Wollgaug  von  Solms  Vater  und  Sühnen  als  seinen  gnädigen 
:a  gewidmet:  Argeotorali  quarto  nonas  Decembris  ')  1531. 
II  Herausgabe  dieses  Bandes  erfolgte  auf  Ansuchen  des 
Ueurichtts  ab  Ucppendorff,  des  D.  NicoUus  Gerbelius  und 
Jouiues  Sapidus  (Witz).  Schott  beendete  deu  Druck  dieses 
lireit«n  Teils  des  Herbariums  am  14.  Februar  lb'i'2.  Im 
Teil:  Tomus  herbaiii  Olbouis  Brunfelsii  Ul.  Corol- 
operi  prjiebxis,  quibus  r&sjwndet  ralumniatoribus  suis: 
im  errata  qusedam  priurum  tom.  diluens.  Strassbui^, 
tSrhott,  I53G,  lieferte  Brunfels  verschiedene  Schriften  älterer 
iniker.  des  Dioscorides,  Scribonius,  Largus  medicus,  Mai- 
los  Fcrroriensis,  Nicolaus  Leonicerus,  l'andulphus  Col- 
Liiu  I.con&rdi]s  Fucligiu^^,  Comes  ITermannus  de  N'uenar, 
lus  Schyllcrus  uiedicus,  Hieronyinuä  Tragus  (Bock), 
Gatinaria,  Jacobus  de  Manliis,  llieronymus  her- 
ftpodUis  Germanica ,  Autoren ,  welche  die  Botanik, 
Komcoklatur  derselben,  teilweise  auch  die  medizinische 
itk  behandelten,  und  macht«  nnf  diese  Weise  die 
Sdirtflen  dieser  Scluiftsteller  zugänf^licb.  Es  hatte  bei  der 
der  Suche  nicht  an  AngrilTeu  auf  das  Herbarium 
lt.     Diesen  trat  Brunfels   im  dritten  Teile  entgegen  und 

T)  Aahgt  III   —  i'i  7.  Miin   —  >)  9.  Diamb«r 


310  Roth. 

lieferte  zugleich  eine  Menge  Berichtigungen  zu  den  früheren 
Teilen.  Den  Abschluss  des  Ganzen  1536  erlebte  Brunfels 
nicht  mehr.  Das  Herbarium  scheint  nach  seinem  Erscheinen 
ein  vielbegehrter  Artikel  gewesen  zu  sein,  nodi  im  Jahre 
1530,  1532  und  1536  erschienen  Nachdrücke  der  drei  Ab- 
teilungen bei  Johann  Schott  zu  Strassburg,  weitere  1537 
und  1539. 

Gleichzeitig  arbeitete  Brunfels  an  einer  deutschen  Aus- 
gabe des  Herbariums.  Dieselbe  erschien  1532  mit  dem  Titfil: 
Contrafayt  Kreiiterbuch  Nach  rechter  vollkommener  art,  vnnd 
Beschreibungen  der  alten,  besstberümpten  ärtzt,  vormals  io 
Teütscher  sprach,  der  maßen  nye  gesehen,  noch  im  Truck  auß- 
gangen.  Sampt  einer  gemeynen  Inleytung  der  Kreüter  vrhab, 
erkantUsß,  brauch,  lob  vnd  herrlicbelt.  Durch  Otho  BruDD- 
felß  newiich  beschrlben.  M.  D.  XXIX.  Gewidmet  ist  du 
Werk  dem  Pfalzgrafen  Ludwig  bei  Rhein  Strassburg  am  24. 
tag  des  Äugustmonats  1532  mit  der  Unterachrift :  „Ottho  Brunn- 
felß,  burger  zu  Strassburg".  Beendet  ward  der  Druck  1532 
zu  Strassburg  von  Hans  Schott,  nachdem  wohl  schon  seit  1529 
daran  gearbeitet  worden.  Das  Ganze  ist  ein  volkstumlicher  Auszug 
aus  dem  Herbarium.  Der  zweite  Teil  erschien  erst  nach  des 
Brunfels  Tod  1537,  ebenfalls  bei  J.  Schott.  Die  Vorrede  des 
Herausgehers  D.  Michael  Herus  giebt  an ,  das  Werk  habe 
Brunfels  unvollendet  hinterlassen ,  er  habe  dasselbe  aber  nach 
dessen  Verzeichnis  der  Pflanzen  beendet.  Eine  Zeitangabe 
fehlt. 

Der  Rat  zu  Strassburg  hatte  im  Jahre  1528  eine  ölTent- 
liche  Schule  mit  Latein,  Griechisch  und  Hebräisch  eröffnet, 
gelehrte  Männer  herbeigerufen  und  besoldet.  An  diesem 
städtischen  Gymnasium  wirkten  Jacobus  Sturm,  Nicolaus 
Cnyebsius,  Jacobus  Meyer;  Brunfels  lehrte  an  der  Karmeliter- 
schule und  erfreute  sich  einer  Stellung,  die  seinem  Denkungs- 
kreise,  seinen  Kenntnissen,  seiner  Vorliebe  für  das  Schulwesen 
entsprach  und  frei  von  Angriffen  ihm  Müsse  für  seine  bo- 
tanisch-medizinischen Arbeiten  bot.  Den  Verfolgungen  zu 
Steinheim  und  Neuenburg  gegenüber  scheint  Brunfels  auch 
das  Vorteilhafte  seiner  Strassburger  Stellung  hochgeschätzt 
zu  haben.  Mehrfach  blickt  in  den  Widmungen  seiner  Schriften 
das  Dankgefühl  gegen  Behörden  der  Stadt  Strassburg  durch. 
Er  hatte  dem  Schulvorstand  daselbst  sein  Herbarium  gewidmet 


mä  eiKncU!  in 


Ouo  Bniofeb. 


311 


eigncU!  jvtzi  demselben,  bestehend  m  dein  Jacwbutt  Stiinii, 
Nioolaus  Corebsius  und  Jacobos  Mejtr»  seiue  Catectiesis  Struss- 
borg  CaU^dis  MartiL'}  1529  zu.  Das  1529  ubgcfassu;  ßucli 
bit  deu  Titei:  Catechesis  puerorum  in  ßde,  iu  literia  et  in 
Bwribus.  Kx  Cicemut-,  (^uiiitiliaDo,  Fliitarcbo,  Ängelo  Po- 
Ütiauo,  Rodülplio  Agricola,  Krasmo,  Philippo  Melanch.  aique 
iKts  probftüsaimis  autoi-ibus.  tomis  digesta  ()aatuor,  (luoruni 
US  operi  preüxus  eät.  vtt.  Culuiilae.  £\cudebat  Joannes 
Dicuä  1632.  Mense  Octobri.  Sodi>z.  Das  Buch  selbst  sollte 
cken  der  ibin  iiuvertrauteii  KAiinelilerscliule  zu  Strassp 
g  dienen  und  bildet  cIdu  vollständige  Krziehungslcbre  teil- 

auf  des  Erasmus:  De  ratione  studtorum  beruhend. 
Von    deu   Precationes    biblicae    gab    Urunfels    1531    eine 
Übersetzung  zu  Stras^burg  bei  Hans  Schott  in  Odavo 
08.  Der  Titel  lautet:  „Biblisch  BcUbiicIdein  der  Altvättcr 
herrlichen  Weibern  beyd  Aid  vnd  Newes  Testaments,  Er- 
ung  2u  dem  Gebeth  vnd  wie  nian  recht  iK-tcn  äol." 
Im  Jahr«  1531  gab  Brunfels  des  Juhaniie:i  Serapiou  Schrift 
le  »mplicibus  medicinis  opus  praeclarum  otingens,  des  A ver- 
de eisdem   liber    eximius,  des   Hases    ßlii  Zachariae    de 
opQsculum  perutile,  eines  Uugeuaunten    de    centaureo 
OS  bacteous  Galeno   inscriptus  und  einen  dictionum  Ara- 
m   iuxta   alriue  tatinarum   iudex   valde   necessarius  bei 
r^   Ulricher  von    Andlau   zu  Strnssburg  in   Folio   heraus 
widmete   die   Ausgabe    dem   Bernard  Orafen    zu  Sohns 
za  Miüzenberg  üeinem  Gönner:  Strasaburg  Quarto  Calend. 
bris')  1531.  tiei  Druck  ward  im  Septemlicr  dieses  Jahres 
i  und  enthält  duü  Ihn  Sar&fuuii,  Ihn  Huld  oder  Aver- 
dc5  Hazi  oder  Rasis  Schriften   über  Medizin.    Das  auf 
telblatte  augehrmdlgte  Werk  eines  ungenannten  Autors 
an»  und    da^  arabiscli-lateinihche  Würlerbuch  fehlen 
Abdrucke.     In  der  Vorrede  versprach  Brunfels    noch    die 
Itno^abe  des  Mesue,   haae  und  Constantin  und  bemerkte, 
buclidrucker  habe  sich  alle  MUbe  gegeben,  gute  lland- 
iftcn  und  Drucke  der  abgedruckten  Scliririen  dieses  Sammel- 
sa  erhalten    und   den   Text    zu    verbessern.      Dabei 
GerharduH  Noviomagus  hulfreiche  Hand  geleistet. 
Dem  Jahre  1531  gehört  noch  eine  von  BmnfeU  besorgte 


*)  I.  Milz.  —  »)  29.  Aumat. 


312  Both. 

Übersetzung  des  griechischen  Arztes  Paulus  Äegineta  pharnuca 
sitnplicia  ins  Lateinische,  der  er  einen  Anhang  durch  die 
Schrift:  de  ratlone  victus  Gulielmo  Copo  Basiliensi  interprete 
Strassburg,  0.  Jahr  (1531)  Octavo  verlieh.  Gewidmet  ist  die  b 
Ausgabe  den  Grafen  Otto  und  Wolfgang  von  Solins  CanonikOTi  : 
zu  Strassburg  und  Köln,  auf  deren  Geheiss  Brunfels  die  Her- 
ausgabe besorgte  und:  Strassburg  Galend.  Septemb.  <)  1531 
denselben  zueignete. ')  In  der  Vorrede  nennt  er  den  Jacobas 
Bedorottus  und  D.  Allanus  Torinus  Arzt  zu  Basel  als  Keaaer 
der  griechischen  Sprache,  indem  dieselben  jedenfalls  ihn  bä 
der  Herausgabe  des  Äegineta  unterstützt  haben  dürften. 

Nachdem  Brunfels  im  Jahre  1532  eine  neue  Ausgabe  des 
Spiegel  der  Artzney  des  Phries  zum  Abdruck  gebracht,  folgten 
als  Lehrbuch   der  Medizin  1532   die:  Theses  seu  commanes 
loci  totius  rei  medicae.    ]tem  de  usu  pharmacorum  deque  arti- 
Hcio  suppressam  aivum  eiendi  liber.     Strassburg    1532  bei 
Georg  Ulricher  von  Andlau  in  Kleinoctavo  und   das:  Jatrion 
medicamentorum  simplicium  continens  remedia  omnium  mor- 
borum,  quae  tarn  hominibus  quam  pecudibus  accidere  possunt 
etc.  Strassburg  1C33  in  Octavo.  Das  aus  vier  Teilen  bestehende 
Werk  widmete  Brunfels  dem  Propst  des  St.  Thomasatifts  m 
Strassburg   dem  Laurentius  Schenckbecher  in   dankbarer  £^ 
innerung   für   die  BeihUlfe  bei  Herstellung  des  Herbariums: 
Strassburg,  den   18.  März  1533.    In  der  Vorrede  des  dritten 
Teils  nennt  Brunfels  den  Arzt  Johann  Munterus  seinen  Unter- 
stützer und   Helfer   bei  Abfassung  des  Buchs.     Zum   ersten 
Male  heisst  auf  dem  Titelblatte  Brunfels  Doktor  der  Medizin, 
er  hatte  mithin  1532  oder  1533  promovirt  und  wirkte  darauf- 
hin auch  als  praktischer  Arzt  zu  Strassburg.    Gegen  das  Un- 
wesen der  Astrologen  schrieb  Brunfels:  De  diffinitionibus  et 
terminis  astrologiae    libellus  isagog.     Basileae    1533.  Folio. 
Seinen  Lehrbüchern  der  Medizin  lies  er  folgen:  Neotericorum 
aliquot   medicorum   in   medicinam    practicam   introductiones. 
Junioribus  inedicis  ei  artificio  mancipare  sese  volentibus  tum 
utiles  tum  pernecessariae.    Strassburg  1533.  Sedez.    Auf  dem 
Titelblatt  nennt  er  sich:  medicinae  professor.  Dieses  bedeutet 
keinen  öffentlichen  Lehrerberuf  an  einer  Hochschule,  sondern 


•)  I.  September.  —  'j  Über  die  Schrift  vgl.  Heitz,  Elaässer  Drucker- 
marken  S.  44. 


Ouo  Bruofdi. 


313 


er  habe  sich  der  Medizin  gL-widiiiet,  wobei  er  \*iel- 

Privatvüriesungen  dieses  Fachs  abliieil-  Die  Schrift 

ilen  Gereon  Sejier,  SudUrzt  zu  Augsburg,  gewidmet: 

Hbiirg.  Kaien.  Sept.*)    1533.     Den  Iiilmlt  hililet  der  N. 

ulju»  Loinbardus   archiater,  Joannes  Michaelis  Savana- 

Pataviaus  sowie  das  nrtiäcium  componendi  medicamina 

imei  de  Montagna. 

Bin  Jahre   1533  gehurt  noch  an  eine  neue  AuHage  der 

De   disci|)liua  et    in^titutione    piteroruiii   painenesis. 

Johann  Soter,  1583.  Sedez.   Den  Anhang  nber  Mäiichon- 

ig  liess  Brunfels  in  dieser  Ausgabe  weg    Diese  Schrift 

k  jedenfalls  das  letzte  literarische  Erzengnis,  welches  Brun- 

zu  Strassburg  abschloss.  Als  Arzt  und  Lelii-er  der  Medizin 

sein  Kuf  sieb  so  verbreitet,  dass  die  Stadt  Bern  iu  der 

fiz   ihn   gegen   guten  Gehalt   als   Sladlarzt   betiiehrte.  *) 

ilcls  folgte  dieser  Perufung  und  siedelte  Ende  des  Jahres 

13   nach  Bern  als   Stadtarzl  über-     Vovt  gab  er  heraus: 

lODinsIicon  medicinae  und  lies»  das  Buch,  da.  die  Stadt  Bern 

deinen    Drucker   bieten    konnte,  bei  Johann   Schott  zu 

itrassiiiirg  153*  drucken.     In  der  zu  Bern  am  11.  Februar 

I&34  gegebenen  Vorrede  nennt  sich    Brunfels  Professor  der 

|edizi[i  und  eifert  gegen  das  viele  unnÖthige  Büclier^ehreiben. 

spricht  sich  für  Wörterbücher  der  einzelnen  Wissenschaften 

,  tadelt  die  zahlreichen  aus  fremden  Sprachen  entnommenen 

liziniscben  Ausdrücke  und  richtet  .^ich  gegen  die  Irrtümer 

Ärzte.     Über  die  von  ihm  eingeschlagene  lexikographische 

le  seiner   nipdizinisrh-botanischen   Arbeiten   spricht   er 

aus,  er  luibe  die  Gewohnheit,    scheumtisch   zu  arbeiten. 

luf  diese  Weise  halic   er  aus   den  Schriften  üIht  Geschichte 

er  Meilizin  rlen  Katalog  der  Arzt«,  aus  den  Lehrsätzen  sän 

tedizinisches  Lehrbuch  (Jatrion  und  Thcges),    aus  den  tech- 

tischen  Ausdrücken  dieses  [^enikon.  aus  den  einfachen  Arznel- 

Bitteln   seine   Krüuterbücher  In    lateinischer    und   deut.scher 

Sin-ache  bearbeitet     Es  stehe  nun  noch  ous  die  Beliaudluug 

VT  Krankheiten  selbst.     Der    Inh»It   des  Buches  bc:«teht  in 

tioer  Tafel  der  anain  mischen  N'umen  griechisch  und  lateinisch, 

Vcrzeiclmia  aller  KraiikliL-ileu  des  Mensche« ,  einem  Gc- 

ikäUverzeichnis  der  Medizinen  von  Salndin.  hervortagcndeo 


*i  1.  8ept«tnb«r    —  *}  Atilftge  1 


314  Botl» 

Aussprüchen  Galens  sowie  einem  alphabetisch-medizinischeo 
Wörterbuch  griechisch  und  lateinisch  mit  Belegstellen  aus 
Klassikern ,  wobei  Brnnfels  eine  ausserordentliche  Belesen- 
heit zeigt.  Seine  letzte  zu  Bern  verfasste  Schrift  ist  die  „Ke- 
formation  der  Apotheken" ,  deren  Herausgabe  Brnnfels  nidit 
mehr  erlebte.  £r  widmete  dieselbe  dem  Stadtrat  zu  Ben 
und  unterzeichnete  die  Widmung  als  „D.  Otto  Branfels  Stat 
Arztet".  Die  Schrift  entstand  im  Mai  und  Juni  1534  dem 
Stadtrate  zu  Bern  zu  Ehren.  Dr.  Hans  Eies  gab  dieselbe 
1536  bei  Wendel  Rihel  zu  Strassburg  in  Quarte  heraus.  Eon 
nach  Beendigung  dieser  Schrift  Ende  Juni  oder  Anfangs  JdU 
ward  Brnnfels  krank.  Die  Krankheit  währte  ein  halbes  Jabr 
und  war  eine  ungewöhnliche,  den  Ärzten  unbekannte,  bestehend 
in  einer  Art  Bräune  mit  Schwarzwerden  und  Krebs  der  Zunge, 
wozu  sich  ein  Brustleiden  (Wassersucht?)  in  Folge  der  An- 
strengungen gesellte.  Brunfels  stand  zu  Bern  als  StadUnt 
beim  Stadtrat  und  Volke  in  hohem  Ansehen.  Während  der 
dreizehn  Tage,  welche  er  im  Bette  zubrachte,  beeiferten  sich 
Hohe  und  Niedere,  ihn  zu  besuchen.  Bei  seinem  Tode  wäre» 
anwesend  Bertholdus  Hallerus,  Prediger  zu  Bern,  D.  Fran- 
ciscus  und  M.  Caspar  dessen  Amtagenossen  und  der  Arzt  Dr. 
Valerius.  0  Brunfels  starb  am  23.  November  1534  zu  Ben 
mit  Wahrscheinlichkeit  erst  in  den  Vierziger  Lebensjahreo ' 
stehend.  Seinen  Leichnam  trugen  zwei  Stadtschreiber,  ein 
Stadtrat  und  einer  der  Nachbarn,  welcher  dem  Verstorbenen' 
besonders  wert  war,  zu  Grabe.'}  Die  Städte  seines  Begräb- 
nisses ist  unbekannt. 

Brunfels  war  verheirathet,  seine  Witwe  überlebte  ihn  vjA 
lies  1536  dessen  „Reformation  der  Apotheken"  zu  Strassburg 
bei  Rihel  von  Dr.  Eies  herausgeben. 

Die  im  Vorstehendem  nach  ihrem  Inhalt  besprochenen 
Schriften  sind  nicht  das  ganze  literarische  Erbe,  das  Brunfels 
uns  hinterlies.  Zahlreiche  von  ihm  verfasste  Schriften  blieben 
liegen  und  gelangten  erst  nach  dessen  Ableben  durch  Anderer 
Bemühung  zum  Abdruck.  Es  ist  dieses  vor  Allem  die: 
„Weiber  vnd  Kinder  Apoteck",  die  der  bekannte  Jacob  Cam- 
merlander,  ein  Mainzer  von  Geburt,  mit  Wahrscheinlichkei' 


')  Der  Bemer  Chronist  Valerius  Rüd  oder  Ryd  —  *)  Anlage  I 


(Hu  Vnuifds. 


S15 


Icballerig  mit   Bnmrels    and    dessen  Stiidiengenüssc    von 

tnz  her.  als  Auszug  aus  des  Brunfcts  Apotheke  rA\  Strass- 
5  in  seiner  Druckerei  ohne  Jahresangabe  in  Quarto  heraus- 
,  *)  Vtm  der  „Reformation  der  Apoclieken'  war  bereits 
Rede,  Johannes  Kies  schloss  aU  Herausgeber  die  Vorredo 
26.  Juli  1Q3G  ah  und  führte  darin  an,  Brunfcls  habe  »ich 
m  Theolope,  Medicin  und  Ueforni  des  Apothekeiwesens  ver- 
Üeol  gemacht.  Wunde)  Itthcl  und  >le3  Brunfels  Witwe  hätten 
llD  um  Besorgung  des  Drucke»  gebeten.  In  das  Gebiet  der 
iedicin  gehört  noch  die  Schrift:  Von  allütbauill  Apoteckisclieti 
.^nfeciionen,  Lattwcrgcn,  Oel,  Pillulen,  Trencken,  Trocianien, 
!aclier  «clieiblin,  Salben  mnd  Ptiastern  etc".  Ihr  Herausgeber 
rar  J.  Cammerlander,  Strassburg.  Ü.  Jahr,  in  Quarto.  Die 
icbrifl  ial  ein  aus  des  Plirics  Anneispiegel  und  den  ßucbum 
In  Briinfel»  von  Gamnierlander  gefortigier  Anszug.  Kine 
IJUnre  Auflage  er^hien  1552  zu  Frankfurt  am  Main  in 
^rlo. 

^Ifpr  Theologie  gehören  an  die:  Problemata  Othonis  ßruu- 
Hl.  I.  De  ratione  EvanReüorum.  IT.  Quare  in  Parabolis  lo- 
&8  Sit  Christus.  Ad  Joannen!  Schottum  liber.  Argent.  Ohne 
nrraiDgabe.  Quarto.  St'holt  gab  die  Schrift  heraus.  Kine 
l«r  wichtigsten  nach  des  Brunfels  Tod  zum  Abdruck  gelangten 
!chrifi«a  sind  die  Annotation«»  Othoniü  Brunfelsii  in  medices 
loctoris  peritissiini  etc.  in  quatuor  evangelia  et  acta  aposlo- 
ex  orthoduxis  sacraram  litcr<irum  scriptoribus  congestae 
Irassburg.  üeorg  Ulricher  von  Andlau,  1535  ini  Septem- 
lio.  *)  Die  Schrift  hat  für  den  Biograjihen  des  Brunfels 
Werl.  Auf  der  Titelrtickseite  befindet  sich  iu  Holz- 
i  ein  Brustbild  des  Brunfels  mit  der  Unterschrift: 
ICilES  DOCT.  OTHONIS  BrunfelKij  Anno  actatis  snae 
Wl.  Es  stellt  denselben  mit  Doktorhut  dar  und  zeigt 
banloses  cingofallenes  Gesicht.  Die  Herausgelier  der 
Johannes  Munterus  aus  Gent  und  der  Buchdrucker  U1- 
Tön  Andlau  widmeten  am  1.  September  1535  das  Bndj 
SUdCnil  und  dei  Biirgoi-schaft  ym  Strassburg  und  brachten 
tder  Widmung  eine  Menge  Lcbensnachrlchten  Über   Brun- 


Foli 


■l  R.  Wrsjiel.  CkmnierUnder  und  VifKeld,  Borltn  leSl,  Dlsaertatlon. 
7.  —  >)  Uiiu.  Eiakuw  Dntckermukeo  S.  44. 


816  Roth. 

Die  Schrift:  „Der  Christen  Practica  durch  alle  hohe  Tnod 
nidere  stände,  ves  die  sich  zu  irer  leib  vnnd  seel  wolfartbiß 
zu  ende  der  Welt  vnnd  dises  jänierllchen  wesens  zu  halten 
pflichtig.  Durch  D.  Otho  Bninfelß  zusamen  gesetzt*  ersdiieii 
in  Qaarto  ohne  Jahresangabe  (1545)  bei  J.  Cammerlander  m 
Strassburg  und  Öfter. 

Möglicherweise  gehört  auch  die  Schrift:  De  causa  Boe- 
mica  Paulus  Constantius.  0.  0.  u.  J.,  in  Quarto,  dem  Bron- 
fels  als  Herausgeber  an. 

1543  erschien  in  Folio:  In  Dioscondis  historiam  herbamm 
certissima  adoptatio.  Der  Kreüter  rechte  wahrhaftige  contra- 
factur,  erkanntnüss  und  namen,  kryechisch,  lateinisch  und 
deutsch  nadi  der  Beschr.  Dioscoridis.  Strassburg ,  J.  Schott 
Ihr  Urheber  ist  ebenfalls  Brunfels. 

Auch  auf  dem  Gebiete  der  schönen  Litteratur  war  der- 
selbe thätig.  Eine  Schrift:  „Die  schöne  und  kUrtzweUige 
Historia,  von  der  beirat  Isaacs  und  seiner  lieben  Rebecca, 
Spielweis  gestellt.  Witteberg.  1569.  Octavo,  wird  demselb» 
zugeschrieben. 

Überblickt  man  das  Leben  und  Wirken  des  Brunfels,   ao 
fällt  vor  allem   der   £ifer    für  Erkenntnis  der  Wahrheit  in 
allen  von  ihm  bearbeiteten  Gebieten  der  Litteratur,  sein  Zu- 
rükgehen  auf  die  Urquellen  der   Sache  und  sein  Bestreben, 
die  Ergebnisse  früherer  Forschung  durch  eigene  selbständige 
Erweiterungen  dieser  Art  zu  bereichern,  auf.    Brunfels  war  ein 
gross  angelegter  vielseitiger  Kopf,  ein  ausgedehntes  Wissen 
stand  ihm  zur  Verfügung,  von  seinen  Charaktereigenschaften 
glänzt  seine  Froundesliebe ,  seine  Masshaltung  und  Gerechüg- 
keitsliebe  gegen  den  Gegner.    Wir   liören  in  seinem   ganzen 
Leben   und  lesen    in    allen  seinen   Schriften  mehr  von   £^ 
widerung  von  Angriffen  als  eingeleitetem  Vorgehen  gegen  den 
Gegner.     Wahrhaft  vielseitig  ist  das  Auftreten  des  Mannes: 
Theologie,  Bearbeitung  der  heiligen  Schrift,  Geschichte,  Me- 
dicin,  Herausgabe    von    Handschriften,  Botanik,    Astrologie, 
Apothekerwesen,  Tierheilkunde  und  Erziehungswesen  sind  der 
wechselvolle  Kreis ,  in  dem  sich   seine  literarische  Thätigkeit 
bewegt.    Als  Theologe  war  er  Lutheraner  mit  wiedertäuferi- 
scher Färbung,  als  Arzt  hasste  er  alle  Empirie,   er  brachte 
das  vorhandene  Alte  von  Wert  zur  Geltung   und  betrat  neue 


Otto  Bruutels. 


317 


Die  Gebiete   der  Fmuenhcükuode,   des  Apotheker- 
und  der  VoIksiueUicin,  der  Tierheilkunde  baute  et'  cr- 
an. 

ren  seine  theologischen  Schnflen,  die  Arbeiten  über 
ilige  Schrift  teilweise  auch  Gelegenheitschrifteii,  hjnd 
Ausgaben  roedicioischer  Schriftaieller,  seine  mcdicinischen 
ichcr  huute  auch  itur  noch  von  historischem  Werth,  ^o 
doch  ihm  heute  noch  das  Verdienst,  der  Vater  der 
D  Botanik  und  graphischen  Darstellung  wissenschaftlicher 
zu  heissen.  LinntS  nannte  den  ßrunfels  den  Vater 
eren  Botanik.  Die  l'Hanzengattuog  Brunfelsla  trägt  ihm 
ren  ^inen  Namen.  Noch  tauge  nach  sdoeni  Tode 
u  seine  Schriften  als  würdiger  Gegenstand  der  nevauä* 
des  Neudrucks,  selbst  bei  katholischeu  Verlegem. 
setzte  selbe tvei-stäudlich  seinen  Naiueu  in  das  Ver- 
s  der  verbotenen  Bücher.  Der  geistige  Enlwickelunga- 
des  Branfels  ist  der  der  sogenannten  Xeuplatoniker, 
nea  Schriften  über  Theologie  erhellt  das  Bestreben, 
den  Streit  der  Parteien  und  kirchlichen  Lehren  er- 
kte  christliche  Denkuugsweise  auf  Grund  echter  Mcuschen- 
m  stchaflen.  Das  konnte  auch  damals  am  ersten  er- 
1  werden  durch  gediegene  Volksbildung,  für  die  Brunfels 
it  Beziehung  eintrat.  Mit  ahueadem  Scharfblick  er- 
er  den  ethi.schen  Wert  der  Naturwissenschaften  für 
debung,  die  Meüiein  in  ihrer  Anwendung  filr  das  Volks- 
In  gleichem  Sinne  bearbeitete  er  die  Geschichte  be- 
T  MUnner  verschiedener  Gebiete,  um  der  Jagend  deren 
uule  Vorbilder  zur  Nadiahmuug  vorzuführen.  Sind  aucU 
Triften  des  Brunfels  im  Geeiste  der  Zeit  meist  lateinisch 
Mt.  SO  regt  sich  doch  überall  das  Beätreben,  der  Mutler- 
s  durch  Übersetzungen  gerecht  zu  werden  und  die 
e  des  Brunfels  ist  fürwahr  eine  volkstümliche  und  solche. 
Volk  auch  Uiruu  ^Viderhall  fand. 


318  Roth. 

Anlagen. 

I. 

(Voncort  aus  Brunfds  annotationes.    Strassburg  1535. 
Blatt  3  Vorseite.) 

Senatai  popoloque  Argentino  doct.  Joannes  Mantenu  Gandsnas 
atque  Creorgios  Ylricher  Andlanus  S.  D. 

Quam  iamdin  tota  sit  Europa  viügatissimimi,  patres  conscripti, 
vofi  modis  omnibos  Bapientissime  rempab.  ArgeDtinam  domi  forisqne 
gabernare,  consnetumqne  iam  sit  a  moltis  annis,  nallnm  ferme  libram 
citra  patroni  tutelam  in  publicom  prohlivor  prodire,  meritissime  pro-    ; 
fecto  doxlmos,  vobis  commemores  in  qoatnor  evangelia  et  apostolo-    . 
mm  acta,  piae  memoriae  D.  Othonis  Bronfelsii  dedicare,  niminuo    ' 
qui  velitis  et  possitis  eosdem  ab  in^ldonua  calunmiis  facillime  taeri.    : 
Natus  est  igitnr  Maguntiae  patre  Joanne  a  Bnmfels  doliatore  viro    . 
probo  ac  gravi.     Est  aatem  arx  Brunfelsia   ditionis   generosorom   ' 
comittuo  a  Solms,  non  procul  a  civitate  Magnntina.    In  ea  politiori- 
bos  literis  imbutus,  a  teneris  anguicnlis ,  artiomque  liberalinm  ma- 
gister,  Qt  ioqaantor,  effectus,  cum  ad  sehores  disciplinas  animnm 
adiecisset,  paterque  parcior  ac  conctatior  in  suppeditandis  nominiB 
foret,  qui  nt  belli  gerendi  ita  et  bonamm  literamm  addiscendarom 
nervi  recte  dici  possunt,  collegio  Cartbnsianorum  extra  pomeria  huins 
civitatis  vcetr^  sese  dedidit,  sanctins  vite  institutam,  dubio  procol 
clectams,  ei,  ut  tunc  erant  tempora,  sanctius  novisset.    Unde  com 
patemis  nee  precibus  nee  mlnis  posset  avelli,  poenas  fortasse  dedit 
suse,  ut  ita  dixerimus,  ferocitatis,  vitam  videlicet  illam  monasticam 
fere  insalubriter  et  valetndinarie  vivens.    Annis  aliquot  vero  tnuu- 
fluxis,  illocescere  Germanis  coepit  Dei  (Blatt  2  Rcckseite)  opt  max. 
misericordia,  cunctis  optanda  veritas  evangelica,  coius  inflammatus 
aniore,  in  sinistro  voto  mutans  decretum,  cum  traditionibus  humanis 
monasterium  longum  valere  iussit.    Jamiam  verbo  dei  concionando 
sese  accintnriebat,  ni  vocem  illam  sonoram  atque  reboantem  morbo 
confiictatus  amisissct.    Inde  dum  dubitabundus  aliquandiu,   cni  con- 
ditioni  sese  addiceret,  hereret,  a  vobis  P.  C.  iuventns  ei  bonis  literis 
iastituenda,   non  sine  magno  iudicio  committitur.    Novistis  autem 
quam  non  penes  ignavum  beneficium  collocaveritis.    Interim  tarnen 
succisivas  horas  minima  perdidit,  sed  illo  toto  novennio,  quo  scholae 
prefuit,  Graecorum,  Arabumqae  medicorum  scripta  diligentissime  re- 
volvit,  lectitavit  atque  adeo  ex  eisdcm  studia  sua  non  ^-ulgariter 
iuvit.    Hinc  optimo  iure  doctoratus,  ut  aiunt,  iiisignia  Basileae  adep- 
tam,  a  vobis  magistratus  Bernensis,  cum  medicus  illis  deesset,  non  sine 
honorifico  salario  ad  sese  mitti  pctivit.    Apud  quos  magna  laude  suam 
artem  foeliciter  exercuit,  nescias  acceptior  ne  senatui  an  populo  gra- 
tior.    Sed  heu  nihil  hie  ab  omni  parte  beatum,  moritur  ibidem  intra 
sesquiannum,  magno  tum  procerum  cum  civium  longeqae  maiori  sao- 
rum  desiderio,  nouo  Galen.  Decemb.  anno  salutis  nostrae  millesimo 
quingentesimo  trigesimo  quarto.    Morbus,   quo  laboravit,  satis  inaa- 


Otio  Brunfc!». 


319 


ittac  fenar.  iüewiae  inedicis  pracscntibos  incognitos.  nisi  quod  lin- 
pan  Digredo  et  a^itistio  qiuedaro  invasil   et  tinmedicabilit«r  occa- 
MTÜ,  ft  colare  fbnafi&is  sat  udore  genuanice  die  Brünc  vocata.  sie 
tt  tmn  pectoris  üigeDli  cracialn.  tandoin  fatiü  cxpirun;  concesAerit 
1   vero  dielius  lilui,  <iuibu-i  leotu  deoubuit,  rontinoo  ac  dill* 
livtsoruni  com  die  noctuquc  nobiles  jiariter  et  sotiatorea,  vxc- 
■'-ti^stini  quiqae  jiopulares.    Adfnerant  ßxpiranti  ßcrtholdas 
iwrciu-i  verbi  dei  concionator  inlcgerriniuii;.  una  cuin  ü.  rraucisco 
Casitare  coUcgis  doctorcqac  Valcrio  iiiedlcu  eximto.     Extalcruat 
ribac  dvitnli«  duo  )>raeci])Ui.  seualorum  onus  et  e  viciiiU  dc- 
hfltoristimm  MtiuUilcr  uoas,  viri  mw^mlici  alque  cordati.    Aiui- 
ter  Uäiis  est  in  liar  urlii  vestra  V.  Capitonu.  M.  But-äro. 
lt.  A.  Fjigel brecht«,  Ja.  Hcdrotto,  viris  praeter  liiifniarum 
'thcologis  miaiiDe  poetütendis.  doclissimu  disertisümwiue  Joanne 
Nlcufao  Gerbi^Iliu  iuris  utriu.s<|De  docLorc  tarn  ai-iuti&siuio  tum 
l«Sl>dUiiiM>,  Mlchaele  Hera  mcdiro  insigni,  Joan.  Schotte  miri;  »e- 
ltH!a<l*  (jpofmpho  atqiu!  eÜam  eruditu.  ac  aiü»  ubique  teimiTun  et 
F  et  docdft.    Detüquc  dcm  i|Uoi|uci,  suuk  Mantcruni  attiue  Vlricticnim 
ioter  pöslreniM  «^omplexm  est.    Scd  oequc  frustra  se  vixiss*  le- 
est.  praeter  pluriuia  uuuique  utUia  atque  pia  opuscula  eaqu« 
«rtrw^Mi  ab  ipi«  flodila,  con  imucos  bonorum  aulorum  Übros,  uti 
.  Uns,  Serapionis,  Raris  et  Averrois.  Ijturentü  Phrisij  mcdici 
•iiU«   praeclari  eiuaculavil.    Conscripsit  et  p»Ddecta&  sacre 
l«n.    Item  orationcs  patraui  utriu-<ii|ue  ti^taiuenli.    Lucos  prc- 
«ommittie'«  e.  «ani-ta  scriptara  c-ongestow.    Tum   fl   lil>clliim   de 
In  re  vero  medica  calaloftum  mediroruui.    Jatrii  libros  tre«, 
^^■rtinoa  dmicticani  vocitunt).  e  diviiiis  literis,  qua«  ridens  tllos 
^^^■.•ecnrace  prartlt^as  Dias  (fllatt  3  VoTs(>itc)  ex  astrolo^a  iudt- 
^Hl^^tta  «t   ipse  tritiäsiuius  fuit,    uobis   coiucribunt,    Composuit 
^^De  tbeses  sea  ]orm  t-iiinrnaueä  lotius  rei  medicac.    llerbanim  to- 
'Bi  tr«,  qaoniin  torlitus  nondum  est  prclfo  conunütsus.    Ilom  ör«. 
»aw  KU  texicun  tolios  nicdiciuac.    E  Rraeca  quoqoc  lingua  red- 
tatiac  simplicia  Pauli  Aeginetac,  qui  inerito  a  uunijuaia  satis 
Tiro  Joanne  Manardo  Bjnceriorts  medieinac  autesiKnauo  et 
tore  acerrimo,   bonus   iniilator  Oaleoi  pronanciatur.  quem 
tun,  inqiuin.  incüluiiiem  diu  uoliiä  scrvet  dominaäoinnipotnnH. 
Nalo  dnlqne  sab  mortem  stiam  libellnm  ftermanice  con&oriptam  de 
[;llfDcaa(faMie  apotliecarum.  qua«  vocant,  fecit,  qui  fortasäis  aliqaando 
ih  wtmüommvm  gn^tiam  publicabilor. 

ArjrüBtorati  an.  d.  M.  I).  XXV.  Calcndis  Scptemb. 


IL 

'  '•   '.cfl  ans  dfn  Pantl^-tarum  retfri.i  fl  wriri  t(stftmcnti Ubri  XIT. 
Strassburg  iri^.    Batt  3  Vvrstitt.) 
}': /i' liitadmu  larisconsolto  D.  Jaeobo  Srhenck,  Spireasi,  Otto 

i'nbru  me  tnc4s8)jf,  qnud  nihil  scribam.    En  scribo.   Quod  si  ve- 
I  T*°<l*c  lUsd  tibi  probator  inntitatam.  ne  t-acai  saluletaus  amicoa, 


320  Roth. 

en,  ne  Tacnns  qooqae  salQtatnm  advenio.  Vernm  id,  qnod  scr 
qaod  adfero,  qiuuitiun  habeat  momenti,  ipse  videris,  et  indica 
Se*Tae  meas  denno  revidi,  et  sab  tno  nomine  in  lacem  profe] 
enim  fittamm  sperabam,  ne  officii  tui,  et  meritomm  tnomm 
dilapsa  videator  memoria.  Vemm  accesseront  band  parnm  mi 
[oiores  ferre  non  agnoBcas.  Simol  igitor  et  epistolam  tibi  hi 
monnscalnm.  Qaod  si  frugi  tibi  colocasse  ridebar  banc  operai 
liscnnqae  est,  non  pigebit  vel  tertiom  etiam  locnpletare.  Bet 
Argentorati.  18.  Kaien.  Febroarü.    Anno.  1528. 

m. 

(Vorwort  aus  dem  Jatrion  medicetmentorum  Mmplieiutn.  Stra 
0.  J.  Teil  I,  Blatt  2  Voraeite.) 

Omatissimo  viro  domino  Laorentio  Schenckbecher.  E^ 
divi  Thomae  apnd  Argentoratam  praeposito,  Otho  Bnmfelsios. 
cinae  Doctor.  S.  D. 

Nesciebam  plane  tarn  avide  medicae  rei  stadiosom  foisse  te 
üssime  vir,  donec  nnper  in  herbario  meo  excolendo,  acn  pinge 
tarn  aoxie  desudare  te  vidi,  aiebas,  nnllis  neqae  impensis 
operis  te  parsoriun,  modo  omnibos  nomeris,  pnnctis,  lineis  & 
vQm,  qnod  dicitor,  singnla  liceret  exprimere,  qoantnmqae  r 
ferret,  natoram  imitari.  Comqae  toarom  virium  non  sit,  ne 
ficü,  herbamm  vires  pnblice  literis  tradere,  tarnen  hoc  unom  t 
tnrmn,  at  in  iconibas  habeat  posteritas,  quod  merito  possit  ad 
iostaaraadique  herbariae  disciplinae  occasio  aliqua  esset,  ut 
prorsus  animam  videlicet  simplicium  rerum  cognitio,  &  usus  ti 
betör.  Quod  com  vidissem,  mirum  quam  me  male  habuerit.  i 
gligentia,  quodque  ad  bos  tarn  egregios  conatns  bactenas  stir 
tibi  non  fuerim  siunmo  alioqai  amico.  Audio  quoqoe  in  bibl: 
constitaenda  sie  iam  totum  esse  te,  ut  nihil  fer^  sit  bonorum  Hb 
qaos  ipse  tibi  uon  reponas.  Quod  si  ita  est,  congratnlor  ec< 
tales  olim  fuerant  ecclesiarom  gubernntores,  nee  aliud  quam  p: 
scbolae  sacerdotom  collegia.  Nee  video,  quid  possit  obstari 
minus  et  nostra  sint  hoc  albo  monumenta,  quando  ex  vario 
Bcriptorum  constant  bibliotbecae,  qaae  etsi  magnos  illos  scr 
non  aequent,  tarnen  est,  nbi  nnmerom  suppleant,  sintqne  pigi 
quod  perpetuae  amicitiae  erga  te  meae.  Tum  si  fEunilia  iki 
domi  babeas  Caxgezov^  quod  omnis  generis  remedia  abunde  su 
vel  dcspcratis  etiam  et  gravissimis  in  morbis,  tum  ex  rebus 
illis  facilioribus  et  paratu  quam  facillimis,  quibns  te  precipue 
delectari.  Has  igitur  primiüas,  quantulae  sunt,  amice  consnle. 
si  demortuae  lineae  plantarum  tarn  in  precio  apud  te  sunt, 
magis  illarum  iavamenta  et  vires,  ut  pondus  aliquod  habeant 
te  facito.  Si  valetudo  permiserit,  tam  strenue  iuvabimos  etiam 
toa  coepta,  ut  te  nostri  non  debeat  poeniterc.  Bene  valc.  ^ 
torati  18.  Marcij.    Anno  1533. 


MiscelleD. 


von  Butrinto.  Es  ist  bekaont,  dasa  wir  aber  den 
ph  Nikolaus,   späteren   Titalarbiachof  von  Bntriato   in 

^ wenig  «(»seil,  »o  wUnscbennr^it  eine  BereiohcruDg 
fi  fUr  die  WUrdigang  seines  viel  umstrittenen  Bericbta 
vaag  Kaiser  Ileiurirhs  ML  auch  wkre.  E.  Hcyck  h&C 
iSnog  Eteiuer  Ausfcabe  auf  S.  XXMII  ~  XIIIl  den  ihm 
üff  gcsanmelt.  iJpfitcr  haben  die  vom  Benediktiiierorden 
tu  Registerbände  die  am  23.  Mai  1311  /n  Borde^iix  ge- 
ij^pet  Kiemens'  V.  an'e  Licht  RefOrdert:,  die  dem  MOncb 
tom  Butrinto  durch  Praviüion  QberLrug.  Da  sich 
les  episcoporom"  far  Butriuto  keine  Bischofsreiho 
DgezeiKt,  im  Auge  zu  behalten,  da^s  laut  jener  Bulle 
TorgSoger.  ilurcb  dessen  Vorsctznut;  nach  Avclüno  in 
_  1608  den  Sitz  frei  machte,  gleichfalU  Nikolaus  hiess, 
re  ist  ei  z.  B.,  der  samt  anderen  auswärtigen  Uischt>ren  der 
in  Solothum  kurz  vor  1301  Ahlass  erteilt,  worüber 
Biachof  Ilelnrichs  H.  von  Eonstanz,  am  1.  September 
gegeben  (Cartellieri.  Begg,  der  Biich.  tou  Kon- 
B.  2.  Bandes,  No.  3231).  erhalten  ist>) 
^  was  man  biaher  über  das  L«ben  unseres  Nikolans 
■US  er  sich  am  H.  August  1313  in  Pisa  von  Kaiser 
Kennte,  am  iu  dessen  Aultng  mit  anderen  Gesandten  au 
Kl  U»f  TU  gehen,  nnd  dass  er  nach  dos  Kaisers 
tost  1313  erfolgt«m  Tode,  von  Klcmeod  V.  (der  am 
starb)  den  Auftrag  erhielt,  Ober  den  Komzug  Be- 
Dem  können  wir  eine  vor  einigen  Jahren 
Gfl0obicht54iaellen.  Band  rV.  8.  613  üo.  W&  ge- 
(undieinend  unbeai'ibtete  Urkunde  hinzofllgcn,  deren 
vird,  dft.'w  ne  unitweifelhaft  auf  unscro  Nikolaus  zu 
iter  N..  Dei  gratia  Botrotinns  episcopus,  et  fratcr 
bdem  gntia  Vallanien^  (wohl  irrtomlicii  Im  Druck  Val- 
ifvopoa.  domini  P.  Ijutsannemit  et  domini  G.  Constaneien- 
rnm  TJcarii  generale»  ...  —  Kccleeie  Loci-l>ei,  ordinis 
enaifl,  ....  ulerque  nostrnm  qnadraginta  dieruni  indul- 
Datnm  in  dicta  ccciesia  t^ci-Dei,  die  dominica 
Asdree  ap-  prox.,  sub  o.  d.  m*.  cec*.  qoarto  dectmo. 

»ehr  inhaltrdcbeii  Anfsatze  Battingen)  „Der  über  provl- 

Crbani  V."  im  HistorUcbea  Jahrbuehe,  16.  Bd.  ISM. 

X  geht  herror,  dan  am  9.  t'ebraar  1366   der  Fap«l  nach 

Biachob   Franmkoa  too  butrinto  (eps.  Botroteosia)    das 

rbrader  L«tarinus   verlieh,   nicht  ohnr  suTor   dnaa 

EraUKbof  Ueraiann  vun  LEpanio  (}feopacen»i«>  für  xuk- 

Üben. 
.iLc»«ttti.ii.r.ix.iL  31 


batlflj 

-4 


«22  AIjseeliea. 

Dieser  Ablassbrief  ist  ani  21.  Xorember  1314  in  and  für  Kl 
siadt  im  Kantou  Bern  gegeben.  Regg.  Konstanz  No.  3685, 
sohrift.  deren  bi'iile  Siepel  Icidor  abjpfnllen  sind,  liegt  i 
StaatsarcItiT,  Fach  Nidaa.  Der  Onider  Johann  ist  Biscliof  voij 
Unea  i.  p.  i..  oiuem  Sitze,  der,  in  TnrkoiiuiuiDn  Ktlf«?"-  ™ni  I 
archat  Antioohien  geborte.  Der  Rischof  G.  von  Kout^lanz  ist 
hard  IV.  ^-on  B«)Uir,  1S07— 1318.  Riscbof  P.  von  [Ausanne  ist  Pei 
von  Oron,  der  nach  der  üallia  christiana  XV  364  vom  Noromber 
bis  /nin  Jahre  1323  seine  Würde  bekleidete  und  sich  wühl 
Oron-te-Chiltel  im  Kanton  ^Vandl  nannte.  Wenn  nun  unser  N'iki 
Im  ßistuni  lAosanne  UcDentvikar  i»t,  su  bestüliKt  das  nur  die 
berige  Annahme,  dass  er  Romane,  seine  Muttersprache  die  fru| 
sehe  gewc^Q  sei.  Hiermit  ist  msammen  zu  halten,  daas  B| 
Oerbard  von  Ba«cl.  aus  dem  Haofie  Wippingon,  gleich  ihm  «in' 
trsater  Ratgeber  i]e.s  Kaisers  in  den  italienischen  Angeiejienbi 
bis  1309  Bi*<:bof  von  Ijiosanne  gewesen  war.  Die  liurg  Wipiw 
(fianz.  Vnippens),  5</t  Stunden  >'od  der  Stadt  Freiburfc  i.  V. 
fernt.  gehörte  dem  Laosanncr  ßprongel  an.  Woiiotbin  batla 
AmadeiK  V.  von  Savoyeii.  Gemalü  der  dem  Hanse  Bra 
sprossenen  Schwester  der  Kaiserin,  unter  den  Laien  einer  _ 
sohensten  Begleiter  Hcinrielis  VII.,  viciniltigR  politlerboBeziebiri 
mm  Bistum  Jjausanne.  Verbinden  wir  damit,  das«  Kikolaot 
schiedf.>u  des  Italienischen  knndig  wai-  (vgl.  S.  25  der  Aasgabe  He] 
wo  er  hiirt,  was  ilic  Söldner  über  ihn  verhandeln),  da.«  seine  H 
händige  Niedersehrift  in  Charakter  und  Abkili-zonRen  „dei]Ca 
sOdwestdeutschcr  Urkunden  nahesteht"  (Heyck  Eiiil.  S.  Vin\ 
mochten  wir  geneigt  sein,  seine  Heimat  mit  Heyck  in  den  westll^j 
bestimmter  gesagt  in  den  sadwestlichen  Grenzmarken  des  Keidi 
suchen,  wo  sich  französische«  and  italienisches  Volkstum  b«rtl| 
etwa  in  den  liundüehaflen  am  Genfersee.  DarQbcr  wQrde  niAglld 
weise  die  ment  von  Bnnaini  erwflbnte  tialienisclte  tliersounng 
Relatio  iHeyck  8.  XXV|  — die  freilich  der  zweiten  Hälfte  des  15.  J 
hondorts  angehüren  soll  —  einiges  licht  verbreiten.  Konnten' 
domiucl)  die  Kationalittit  des  Xikolaus  mit  einiger  Sidierbeiti 
etimmeu,  ao  wtirde  uns  doch  damit  immer  noch  nichU  für  dieLOi 
der  Frage  geboten  sein,  die  gemäss  ihrer  Bedeutung  den  FonI 
bei  der  Lebenshesehreibung  des  Nikolaus  am  l&ngsten  he^oWrt 
wir  meinen  die  Frage,  wie  er  za  seiner  höchst  eigcnart'  '■ 

bei  dem  Kaiser  gelangt  sei.  Was  er  selbst  darüber  ber\  ; ;  .  , 
dass  Jene  rein  iwrsOnlicb  nufgefosst  werden  mn«.  Dtnu  KUu 
war  weder  juristisch  gebildet,  noch  politisch  hervorragend  beA 
0«nau  genommen  zeichnet  ersieh  bloss  dureh  seinen  mehrfach  gl 
lieh  betlUiÜgten  gesunden  MenRehenrer&tand  aus,  der  sich,  wie  hl 
mit  natttrlicher  P&fiBgkett  paart.  ItorOrksiehtigen  wir,  dass  ernaa 
lieh  den  Viprzug  geniesst ,  vor  dorn  Kaiser  frisch  von  der  Leber  | 
nxic»  zu  dürfen  und  dnrcliAn.<i  kein  blinder  Bewunderer  seine»  E 
in.  «o  werden  wir  zu  der  Annahme  gcftUirt,  dass  er  ihm.  also 
^raf  war,  schon  nahe  gestanden  haben   muss.     Non  bat  XU» 


MiBCSllen. 


.Wahrscbeinliclikpit  Dach  studiert.    Er   bedauert  ciuoial,  keine 
in;  über  Hccbl  K*-')i<>rt  zu  liabcn,  was  doch  aadeatet,  diLss  e.s 
{bd  der  (tL'Ifgenbeit  niiihl.  allein  am  Willen,   gefohlt   hat.     Er 
(In  der  Rolalio  S,  63:  Factu   sunt    mulic   dcclarationes   et   dila- 
rt  Ulia  bniBsoiodi  oeceasaria  que  cgo  igiiuro.  com  de  jure 
loctioueio  audivcrim,  de  (|iio  doleo  roaltum.  Hat  aberNiko- 
der   Predigermöiich  romanischer  ^'alionalitüit,  Btodiert,   daiia 
Theologie,  dann  sicJjcr  in  Paris.    I»  der  riunzösist^heu  Hau))l- 
l  ftudierte  aber  aocli  der  spätere  Erzbischof  fon   Trirr,   Graf 
ton  Lutzdborg,  und  sein  Dnider  Vraf  Heinrich  hielt  sich 
lefa»  Zeit   lang   bei  ihm  auf.      Auf  dor   Tariscr    Ilix-Iischute 
denuiach  die  Grundlage  des  vertrauten  Verhfilinisscs  z\ftschen 
jOtzcIhnrgischei)   ßrodcrn    and   Nikolaus  gelegt  worden  s<iii. 
rdc  die  Aufgabe  der  Forscher  sein,  deneo  die  venuutliih  un- 
:kten  rrkanden  des  Bistums  tÄitsanne  leicht   erreichbar  3ind. 
lelleu,    van«  Nikolaus  noch  als  Generalvikar  /n  belegen,    l*e- 
ob  —  »Tie  zu  «üiterem  Suchen  die  felileude  Handhab«  bictcQ 
—  sein  Geschicchtsnatiie  zu   ermittidn  isU     !Vt  in   den   „M6- 
et  docoiDGuts  publik  par  la  social«  d'his.toire   de   U  Suiiw 
i",  VU.  vol.,  jfedmcktc  Itecoeil  de  cbarle^.  slatut»  et  docu- 
eoncumaut  l'anricn  (t\Mt6  de  lAusanne  bezieht  sich  nicht  auf 
sUirlie  VcrwaKunß,  —  Lindner  in  seiner  p.rieatschen  Geschiehte 
den  Uabfibui^em  und  Lniembur(;ern''  I  340  drückt  !-icb  uQf;euau 
IQ  er  sagt:  „Hiscliof  Nikolaus  von  liutnnto.   einer  der  Insel 
gegcnlilier  lie^rendcn  Stadt,  ein  RCborcner  Franzose;    wie  er 
kam.  ist  unl>ckaniit.''    Nikolaus  dOrfte  seinen  Hiäcbofäiu,  als 
tibos  infidelioni  gelegen,  kaum  jemals  aufgesucht  haben.    Wie 
den  zAiilroiction  mir  dnrrh  die  Hände  gebenden  Urkunden 
itCD  )u  Koni  oder  Avignon  tH.>stchendcn  AblafiSgeseUschaften 
hab(%  geh{jren  die  Titularbtstumer  um  läOO  zu  einem  grossen 
dcQ  wCisUichen  lAndM-haftrn  der  Halkanhalbin<W!l  an.    Bulrinto 
navb  Kehcrs   .kii-chlicher  Geogra(>liie  und  Statistik"  nur  von 
Itl— 136fl  Uieiuische  ßisebiifc.     In  den  Üisiumsvermchaiason  bei 
lon  aus  dem  13.  JaJirhundcrt  und  bei  Eltrlc,  I^iber  oiticcl- 
^«Mtolicae  ans  dum  Jahre   l'd>i}  fehlt  ßatnntu  gauz      Heute 
SUdt,   aurJi  Vuizindro  oder  buizintro  genaimt,    Sitz  einea 
Ilistum^  und  gehört  xum  Wilnjet  Janina.    In  der  Nfthe 
[lieb  die  Kuineu  des  alten  ßutltroioQ. 
Isrohr.  AI.  Cnrlcliieri. 

»he  Erbansprüohe  auf  die  Pfalz  vor  dem  Konslanzer 

iL    Die  Docliätehend  abgedruckte  lustniktion  des  nach  Konstanz 

Genndteo  Markgraf  Bernhards  vom  19.  Dcxenibcr  1414 

dch  in  dem  unter  der  Regierung  Bernhards  angelegten  Kopial- 

tSl  loL]14b  im  Karlsruher  Oenerallandcsarcbiv.    Fol.  lUa  iat 

fnl.  113  und  fol.  im  enthalten  Urkunden  aber  den  Ilei- 

Borgfrietlea  von  U14.    lo  seiner  völligen  IsoUenug  ist 

[e  Aktenatock  ein  sprecbendw  Beispiel  rar  die  trotz 

21* 


324 


Hiicellea. 


nmehmender  Falle  immer  noch  (^roese  Lltfikenhuftlgkclt  Aes  MMerii 
über  jfiio  Zeit.    Denn   weder  in  Urkunden  noch  in  nniuüii 
ADl'zeicIinnngcn  finde  ich  sonst  diesen  TersQch  dea  >' 
die  Autorität  des  Concils  gesttllzt  IJ^bansprOeho  aaf  iL 
heben,  irgendwie  hembrt,  so  reichlich  im  Übrigen  die  ilneüen 
die  stets  gespannten,  schliesslich  cotficlüedca  feiodseUgeD  Bezicbnni 
dea  Uarlcgrafen  zu  Knrffirst  Ludwig  III.  fliessen.    Sollte  jedoch 
Enr&rten  an  einer  mir  onhekannt  ^teMiebcnen  Stelle  eich  vroil 
Material  Aber  den  hadisch-pfiUzischeu  Erbfolgestreit  finden,  so 
hoffbnüich  vorliegende  Veröffentlichung  da/u,  dasa  es  ans  Licht 
fördert  werde. 

„IlcQi  hcrtzog  Raprechl  |1]  der  alt,  pfaltz|?ra(f  am  Rin,  tos 
daz  erbe  kommi  i^t,  hette  ein  swester  von  vatder  ond  von  mnier 
nant  fran^ve  Mechtild,  pfollzgreffin,  der  gab  er  einen  man  tult  minie 
greff  Johann  [inj  von  Spanheim  den  alten,    derselbe  graff  Job 
and  fnuive  Me<^^btild  die  pfnltxgreffm  sin  hu^franwe  liabend  ttffi 
erbe  fiich  nicht  verxihen')-    nn  siarh  die  vorgcnant  franw*-  MccMil 
e  dann  ir  bruder  Lertzog  Rupi-echt  vorgenonl'),    ondliesz  doctij 
selbe  franwoMechtilde  einen  eün  ond  ein  dochtcr,  mit  namf 
Johann  [IV]  mid  franwe  Mechtild  von  Spanheim.  die  mira 
margKrafflk^mharts  mnter  wu.    und  also  über  etwje  maoig  Jaie 
starb  der  vorgenant  bertzog  Ruprecht  der  alte,  daz  ist   aniler 
Jaren,  and  da  gieug  zu  erbe  Binea  brader')  sfln.  anfh  hertzog 
Iffcobt  [11],  genant  faertzog  Adolph,  viewol  die  vorgeschriben  fran 
MechÜld  marggreftin  siuer  sweslor  dochlerats  wol  waz,  als  drr 
genant  hertxog  Adolph  sins  hrndcr  son,  nnd  glich  nahe  an  d«r 
vrarend,  nnd  da  der  vorgenant  hert/og  Ruprecht ,   gcuaoL 
Adolph,  gestarb,  da  bat  ine  geerbot  hertzog  ltnpre«ht  [III]. 
Cleme.   der  ein  römischer  Itontg  waz.    da  der  abgieng,  da 
Jetzond  hertzog  Ludwig  sin  sftn  sines  erbs  nndencogen.  und 
mal  miu  herr«  marggraff  Bernhard  als  nahe  an  der  sipp  hu  als 
vorgenant  horijtog  Clcni.  der  romi»Th  konig.  dannnh  so  meinet 
daz  er  zu  dem  cgenantcn  gflte  als  gat  recht  habe  ra  erben  als 
Torgcoant  hertxog  Ludwig,  desselben  romischen  honiges  sOn.  diei« 
doch  sin  anfrauwo  noch  sin  mflter*)  nut  verzigen  habend,  als 
geschriben  atct,  nnd  bittet  dammb,  irao  za  ratend,  ob  er  darao 
bend  sl,  and  nie  er  daz  votdcru  aoUo. 

Nota,-  uff  die  mitwocben  vor  sant  Thomastag  appostcl  anno 
mini  UU  vrari  her  Ulrich  Winckeln*)  ein  soDich  geachrffft  gegel 

■)  In  der  That  ist  kein  Terdcht  erfaalleo.  --  >)  Veehifld  starb  181 
Buprochi  L   1&90.  —  •)  AdoU  der  EltifiÜtige  f  1827.  -  «l  Aneh 
Angabe   scbeint   richtig   xu   aein.    Vgl.  Fetter,   Bad.  RoiTeeten  No.  K 
und  1124>    Zu  beachten  ist  üdciBBD,  das  bei  der  Vcmahluiig  vou  ffl 
stentMfatern  die  Austcllong  von  ErbTenöchlea  erat  im  I&.  Jahr): 
regelnaaiger  eifalgt«.  —  *|  Der  Ma^itter  imd  Kleriker  Ulrich 
begefoet  u.  a.  14W  ab  Proknrator  dos  Markgrafen  bd  F^Bt  Gregor  Xl 
Vgl.  kludUg  Fesler,  Bad.  Regesten  ta  1409  Dee.  24. 


MiscelleD. 


S25 


>  CosteoU  zu  furen.  aldu  rate  zu  babend  an  die  cardinele.    da  hft- 
id  ime  die  cardioele  geamwart,  das  er  dann  wol  güropf  haben  maff. 

zo.  vordem,  als  er  daz  mim  berren  maotlicb  aaCostentzsa^'}. 

HQacheu.  Fesler. 

J.  G.  Sohlosser's  Cirkularkorrespondenz.   l>or  badbrbe  Hof- 

I  Johann  Georg  ScbkKser  ricbtete  im  Jalira  1787  eine  soRcnannte 

irrespondcnz  aoter  seinen  Frenndcn  ein,   um  mit  ihnen, 

^behelligt  von  der  Außaarerei  der  „Berliner",  nach  »einem  Belieben 

brictliclj  nntcrlialten  7.a  kOimen.    Je  äjj&rliclier  aber  lientzatage 

IjneUcn  Ober  dtc  Kinrir-htnof;    und  den  Inliall.    dieser  merkwar- 

KorrMpondeoK  flie«»en.    desto   willkommener    mius  uns  die 

luDg  einer  jeden  neuen  Noii?.  ßlwr  dieselbe  sein. 

Kon  schreibt  Arcbivrat  Dr.   U.  Pfanncnscfamid  in  seiner  %'or- 

ben   Ausgabe   tou   Ctottticb  Kotirad  Ifeffeb  Fremdenbucb 

[S/S8^  wo  daa  Wenige  von  ihm  zusammengcsLoUt  wlnl,  was  uua 

:J.  G.  Schloascr's   CirtnilarkorTespondciiz   Überliefert  ist,   u.  a. 

les:  „Weiteres,  obKleicb  nicht   in  allen  Funkten  veratOudlicb, 

en  wir  aus  einem  ItrifTc  PfiiffeCH  an  Ijivatcr  vom  13.  M&T7.  1788, 

Pfcffcl   dem  Zllrichcr  Freunde  seinen  nächsten  Anverwandten 

r.  Oloxin  emptiebll,  der  erst  isoit  kuncem  aus  tkbottlaud,  Holland, 

::btand.  bosondors  aus  Berlin  zurückgekommen  sei,  wo  er  die 

Migung  der  §ondcrbaren  Wirtsohafi  gesehen  habe,  welche  die 

»beimen  Briefe  ihnen  (I'feffel  und  sciuen  Kri.*undoii)  aiikQudigen, 

jera  er  zugleich  für  Mitteilung  von  andern  geheimen  Briden  dankt. 

epricht  dann  von  der  neuen  UrtiUiuiäorduuiig  und  ncunt  Jarobi, 

räfiu  Wartenslebcn  (dio   uua  spütcr  uoch  begegnen  wird)'), 

chlosser.  Strassburg.  Mdm|ielgart  uud  Basel,  mit  dem  Hin- 

;n,  dass  er  wieder  eine  netto  Cirkularkorrespondenz  vor  sieb 

leo  habe." 

AUeiu  Pfanne  tisch  mid  versteht  unler  den  geheimen  Briefen, 

denen  hier  Pfcffel  sprifht,  irrtümlicher  VTcise  die  Cirkularkor- 

jndenz  J.  G.  Schlosser's. 

Die  geheimen  Briefe,  von  denen  in  Pfcffcl's  äebroibcn  an  La- 
vom  13.  Mirit  1783  zuerst  die  Rede  ist,  sind  die  „Geheimen 
Ober  die  prBUS6i«chä  Staatsverb&sung  seit  der  llironbesteiguag 
rieh  Willtthn  IL",  welche  17^7  in  Utrecht  erschienen  waren. 
Die  andeni  gc-heiiuen  Briefe,  auf  wciiihe  der  clsassiaehe  Dichter, 
Pldagog  uud  Menticlienfreuud  iu  seinem  Brief  vom  13.  Mftrz  1788  zU 
!prc«-hen  kommt,  waren  in  den  „(lahiers"'  enthalten,  welche  Lavater 
wüirend  der  zweiten  Uälft«  der  I78«ter  Jahre  unter  „dem  zwanzigsten 
Teil  seiner  auäwOrtigeu  Geliebteäteu"  gegen  ein  jährlichea  Entgeld 
fDD  einem  neuen  Louisdor  zirkulicrea  licss.')    Statt  der  nuuen  Um- 


')  I>er  Markgraf  kam  am  12.  Jtnuar  Xilft  nach  KdubLaoz.    Vgl-  dieae 
Z€itBcbr.  NF.  9,  180  Anm.  1.  —  '}  Sithp  Ffimncnschmid  r.  a.  0.  8.  247; 
T|L  auch  S.  24.  —  ■)  Ntheres  darüber  siebe  Fuack,  J.  K.  Lavater  und 
^BT  Markgraf  Karl  FheOrich  von  Baden.  Fniburg  1991,  Mohr,  tj.  13. 


^ 


33C  Miscellen. 

laufaordimug  dieser  LavnUr'scbea  Ueftc  schlSut  Pfeffel  in  otiwn 
Briefe  eine  ihm  prakUsoiicr  dunkcnilc  At>äQilenii)g  mit  foIgGndi 
Worten  vw:  „Wie  war'  es,  wenn  Sarasin  (Basel)  das  Packclion 
die  Grflän  Wartt'iuilt'bcn  (M&mpolKaril),  diese  an  niicb  (Colmar).  id 
an  Jawbi  (Freilinrff),  dieser  iiarli  Slrassliurg  veraendeten  r"  Sclilpsser 
der  cbcnfalbt  an  dem  I^WKiike!  (eilnalim,  »ird  hier  von  l'feffel  il«- 
halb  nicht  genannt,  weil  er  damals  boreils  in  Karlsruhe  k'hte  udI 
dort  die  „Caliicrs"  von  dem  Markgrafen  Karl  Friedrich  mitgeteilt 
erhielt,  an  dessen  Adret^se  LavAtor»  Strasftbnrger  Krcando  dfe^lba 
weiter  xu  senden  hatten. 

Erst  zalet2t  gedenkt  Pfeffel  in  dem  von  Pfauncnschmid  an^ 
fllhrten  Itricffi  der  Cirkularkorresiiondenz  Hehlosser's.  nnd  zwar  laotcl 
die  betreffend«  Stelle  in  dem  mir  vorlieKonden .  in  allen  riinlta 
klaren  Originalschrciben  dcsC-nlmarcr  Tuilnehuicrs:  „Ich  liahc  vrtcdiT 
eine  CirknlarkorrespondenK  vnr  mir  liegen,  worin  Sehlocser  sdR 
Ideen  we^ei)  des  »tehenden  Soldaten  iifther  bestimmt  ond  eine  nw 
Materie,  den  Magnetismas  in  Umlaaf  bringt:  wir*}  hatten  ober  Dodi 
nicht  Zeit  nuser  Scherticin  bej-zatragen".") 

Gernsbach.  Heinrich  Faa«k. 

Zum  RappoltsteinJschen  Urkundenbuch.  in  den  Anmerkangto 

TU  Xo.  8  und  mehreren  sp.ir.'i  .n  Stiickeii  des  Ra|i|)olt!iteini*t'li/'n  ^^ 
kimdenbuchs  bcrichlel  der  lUMau-«cbvr,  ilass  er  zwei  ^on  Troiiiriat 
mehrfach  emühnic  and  benutzte  Baseler  Diplomat arion.  die  mit  (kfl 
Baehstabeu  A.  und  U.  >>ezcichnet  sind,  im  Archiv  dc^  ehcmaüfea 
Bistonifi  Uo^el  zo  Fruntrut  nicht  habe  aoftinden  kOnncn.  Es  vM 
onter  diesen  Umständen  nicht  aberilOssig  sein,  wenn  ich  liier  be- 
merke, dass  beide  Kopialhncher  oder  richtiger  -Hefte  dort  mvh  tot* 
banden  ßind.  Ileide  sind  mir  doreh  die  ÜQte  der  Verwaltung  d(S 
Bemerisehen  SlMtsarchi^^  hierhergesandt  und  von  mir  fiir  ilie  Aw 
gäbe  der  Urkunden  Kaiser  Heinrichs  II.  bcnnt^t  wonlen. 

Strassburg.  U.  llresslai. 

Litteralurnotizen. 

An  VeröfTentlichungen  der  bndischen  historischen  Ken- 
missioa  sind  erschienen:  Regelten  der  Pfalzgrafrn  an 
Rhein  1214-^1508  unter  Leitung  von  Eduard  Winkel' 
mann  bearbeitet  von  Adolf  Koch  und  Jakob  Wille. 
6.  Lieferung  (ächlu^ss  des  1.  Bnndcs).  Innsbruck,  Verlag  de 
Wagnerischen  Universitätsbitchhandluitg  1894. 

<)  Pfeflel  und  sein  Mitarbeiter  an  der  Colmarer  Kriemsdiule.  M 
]>&bc-Kwei1iruckisfhe  Hofrat  Franz  I#rBe  —  '>  Weae    den    ^Tl 
betreflenile  Siclle   imHeres    I't^fTplbrii^feti   fiTui   bereiu  in   uieii.< 
,Der  MagnetUmuH  itnd  ^PinnaraboUsnuB  in  der  Uadischen  Slarkgnüad» 
Prciborg  t.  B.  tmi  Leipzig  1394^S.  76  Erwahimog. 


LittcimturDoiiMi). 


327 


Die  Schrift  Adolf  Schibcr'ä  ober  „die  frAnkiscben  and  ale- 
mniscbeo  Siedelanfccti  in  Gallien,  besonders  in  EUass 
id  Lot  b  ring«  n''(Strassburg.  Trt)bncr.l8m)verdient  schon  deswegen 
Berkennong,  weit  Verfuwr  nicht,  wie  es  leider  in  der  Ortsnamen- 
iDK  nicht  seilen  vorkonimt,  die  AiiMoliten  Amold's  als  Dogma 
liüist,  Sündern  das  Bestrcbeu  zeigt.  ^icL  neben  oder  uucb  im 
XU  ihnen  ein  sclbstiindigcs  Urteil  zu  bilden.     Der  He- 
il, von  dem  er  ausgeht,  ht  nahezu  ausschliesslich  derjenige 
geographischen  Verbreitung  der  verschiedenen  Ortsnainentyiien. 
DU  ihm  aas  gelangt  er,  gesiflizt  auf  eine  als  Cbemebtskarte  recht 
immene.  das  weetUclie  Deutschland  und  das  närdLicbe  Frankreich 
Iß  ädzzc  (Karte!)    und  auf  eine  au^fahrlichn  Tabelle   mit 
rigen  Angaben  (S.  92  ff.)  m  dem  ErgrhiiL'we,  dass  die  -ingen 
lit  kennzeichnend  l'Qr  alemanntH'he  Siedelang  sein  ki>iiaeit.     Und 
itü  tat  Lothringen  und  Luxemburg  sucht  er  den  Beweis  zu  er- 
igen,  dass  die  dortigen  allcj   beherrschenden  Vertreter  dieses 
Iränkischen  Urs^prungs  sein  mfissen.    Bis  zu  diesem  Funkte 
en  wohl  die  meisten  8rh.  bereitwillig  folRf;n.  Wenn  er  aber  dar- 
hinau!^geheI1d    in    den    -ingen,   den    lillesten   ans  der    V'ölker- 
adenuig  unmideibar  hervorgegangenen  germunischeit  iSiedelungen, 
Bezeichnungen  der  kleinsten  Unlembteilungen   der  heitni&i^ben 
e,  auf  gallischen  Boden   Qbertragen  wiederfinden  will;  wenn  er 
-heim  üurückfOhrt  auf  eine  fränkische  Einwirkung,  d.  h.  keine 
sieiieiunff   nnd   in    ihnen    im  ficgt-nMitT:    tu    den    läuprlirhen 
die  Siedelangen    fränkischer    Herren    über   Liermanen    vor- 
egend  andern  Stammes  sieht.  —  so   kann    man   »ich   des  (iufahls, 
bewege  man  nich  auf  recht  schwankenden)  lloden.  nicht  ganz  er- 
en.    Frei  davon  scheint  auch  der  Verfasser  nicht  zu  sein,  indem 
eine  Uyjwthese  auf  die  andere  bant;  erseheint  e-s  ihm  doch  zur 
rfindong  seiner  .weben  ski/iiertc»  Krgebni«^  notwendig,  fhr  daa 
in  dem  bekanntlich  die  -heim  in  der  Ebene  nahezu  allein- 
sind.  eine  vorher  bestehende  annähernd  ebenso  allgemeine 
itar  auf  -ingen  anznnchmen.  die  dann  durch  die  -heim  ver* 
wurde!    iS.  'M)).    In  der  That,  ein   radikaler  Umschwung!  — 
»Oders  wenn  (wa^i  auch  Seh.  betont)  die  Ma^s«  der  Bcvrdkening 
ch   blieb.     Eine  überwiegende  alemaimische   Bevölkerung 
neb  von  einer  fränkischen  Einwandcrang,   die  ho  schwach  ^c- 
'ilKhi  werden  mnss.   daas  sie  bald  vollständig  alemannUiert  werden 
Jnnmc.  ihre  angestammten  Ortanamen  escaniülierent    Das  i-it  durch- 
nicbt  ghwbbar,  auch  wenn  man   die  fränkisch«  Minderheit  den 
eroannen  in  Ocötall  von  Fendalherren  cntgegcntrftien   lÄsst.    Wie 
ist  es  weiter  zu  erklUren,  dass  x,  13.  im   oberen  Maingebiet,   wo  die 
Mnkische  Kolonisation  einen  durclischlagenden  F,rfolg  geltabt  hat, 
|die  -beim  lange  nicht  so  häutig  sind    wie  in    dem    hinsichtlich    der 
^fcuchc  alemannisch    gebliebenen  KlbOSüV    Sind    vielleicht    hier   die 
^Kaiin  doch  Bauenisiedelangen   gewesen?    Vfi  zeigt  sich  auch  hier 
wkder.  ihtss  die  Zateilung  der  einzelnen   deutsctien  (MMiumeiitypen 
bestimmte  Stämme  je  näher  man  nie  ins  Auge  fasät  um  «u  mehr 


LiitcratumotUca- 


t 


328 


Bedenkou  errei^t.  (lad  niiu  erst  die  BLaduiift  der  verscl 
SiedeloDiEEsarten  (SlarkgenossenscliaFt  and  JIcrreosicdelDD^)  an 
stimmto  OrtsQament>-pen !  Warum  soll  in  dem  mit  -tngen  verbiindeii 
Pfiraonennftmen  nicht  auch  ein  Grundherr  genannt  sein  können  7  M 
auf  dont^cheDQ  Boden  die  -beini,  sind  Scb.  auf  roiuanisrtieiB  I 
-vilIo,-wnirt,-TUlers  (-woiier  behandelt  er  gesondert  in  Kap.  V 
SiedeluQi^en  in  denen  die  Gnindberren  frfiukiscli  und  die  Msm«  i 
BovüllEening  KiugeborcDc,  also  itooiooeii  waren.  Auch  sie  sind  dur 
tais  ncrrcnsicdclaDgcn.  —  Aber  an  der  Sprachgrenze  fOhrea 
^Dgeu  im  FraiuOstschen  die  Bezeichnung  -rnurt  oder  -rille. 
das  Don  Harkgenossensckaften  oder  UcrrcnsiedelunscnV  Der  &«ail 
sehe  Käme  nurdo  sie  nach  Schiber  den  He^^f!n^~ 
deutsche  den  Markgenossenschaften  Tnireisen.  Die.^^  1  i: 
nicht  für  die  Richtigkeit  der  Schiber'schen  AufstcUnng.  —  Üci  ] 
B|)rechung  der  -vUle.  -coort  aic.  Lonstruiert  SdtJbcr  ktinstlkh  dl 
Oegematz  zu  mir  (Deutsche  und  Kettoroniauen  in  LotfarfDgen),  \ 
den  mir  in  K&rze  einzugehen  gestattet  sein  mag.  nicht  woU  I 
Sache  mich  personlich  betrifft,  sondern  vrcil  sieb  hier  zwei  i 
schiedeue  UetJiCKlen  scharf  von  einandpr  abhebei).  Der  l'ntersd^ 
zwischen  ans  heideo  beruht  in  diesum  Funkte  viel  neniger  in  oiuef 
Ergebnissen  als  in  der  durch  die  abweichenden  Ziele  unserer  TTal 
suchungen  begrQndctcn  Verschiedenheit  der  ('ragestellaog.  Schlb^ 
Ziel  ist  m,  die  ganze  Ausstrahlung  Jjjüikischer  Volkselcinente  a| 
allen  Sciicn  zu  omiittebL  DcswegcD  moss  er  äueli  die  0 
regiätricrcn,  in  denen  uacb  seinem  Daffirtialten  Frankea  in  e^ 
kleinen  3ÜnderheiL  gegeoltbcr  der  ciugetwrcnen  Bevölkerung  i 
traten.  Meine  Aufgabe  dagegen  war  lediglich  die  DarstcUuog 
Entstehung  des  dcnucben  Sprachgebietes  in  Loihringm  bonr. 
Verlaufes  der  Sprachgrcaze.  Dabei  mOsscn  kleine  Minoritäten  gn 
sätzlich  rcrnacbla&sigt  werden  (also  diametraler  Gegensatz  zuScMM 
leb  hatte  daher  nur  zu  ftagen:  In  welchen  Orten  ba>>en  die  Cl 
mancn  die  grosse  Uasse  der  BerOlkeruag  gebildet?  Wenn  ich  1 
dieser  Fragestollong  aasgobend  zu  dem  Ergebnisse  kam,  dass ' 
„Weilerorte"  romanischen  Ursrirungs  sind,  .«o  bedeutet  dies,  dui! 
ihrer  Entstcbong  bezw.  HcDennang  die  grosse  Masse  der  BcTOlhan 
in  ihnen  romanisch  war.  Und  das  ist  Ja  auch  die  Ansicht  Scfaibl 
Die  M&glichkoit  einer  geringen  gemianiscben  Beimisdiaag  liab«i 
ausdrücklich  aoerkannt.  Aber  nüher  auf  diesen  Punkt  elaingsl 
habe  ich  abdchtjicli  vermieden,  weil  noch  diesem  Erirebiiiao  | 
„Weilerorte"  als  Material  zur  Bildung  den  deutschen  bpracbgebü 
nicht  mehr  in  Betracht  kommen  konnten.  Eine  Empfiadniig  I 
Sctiiher  denn  auch  davon,  dass  zwischen  meiner  letzten  VerOffentll 
aug  und  seinen  Ergebnissen  in  diesem  Paukte  kein  Gegensatsl 
Btehl,  denn  er  sagt  (3.  &2.)>  ich  hÜUe  mich  in  dieser  FVagw  pi 
Gröber,  mit  d»>m  er  selb<>r  obereinslimnit,  nur  infolge  einea  M 
verstütiduLsscs  wenden  können.  Und  darin  bat  er  vollständig  Baj 
icli  bin  erfreut  dien  hier  öffentlich  erklären  zu  koancn.  Warum  i 
die  ganze  Polemik  gegen  micbr  —  l>a&4  ich  indessen  in  deti 


«rten  nicht  in  dem  Wunwe  Gemtacen  alg  Gmndherrea  gelten  laueo 
oAcliie,  wio  es  Sctiiber  als  Regel  aofetelU,  will   ich   hier  uur  aa- 
deatcn,  um  mich  an  andenn  Orte  cJng;pheQdcr  darflber  au«zus;n'echen. 
'—  Oasa  Schit>er  die  äiirdctiKreuzc  tu  LoLLriuKüu  nur  iiebenhor  be- 
bwdelt.  gereicht  Beincr  Arbeit  niciit  zum  Nachteil.    Wetm  er  an  der 
ÜAglJdikeit  ibrcr  K^oaueii  Fcsistellung  verzweifeU,  so  wird  mao  da- 
rüber aichl  erätaoiit  sein,  dcnu  er  bat  ausser  den  gedruckten  UUlfs- 
BÜleln  tcdighch   einij^e  KntastcrauazDgc  benutzt.    Auf  Orund  eines 
I»  modemea  Material«  um»  diesem  Jobrltuudert)  iu  I^othringen,  dem 
lAQdc  der  Dationalcn  l'iiiwjU/.uuBreii,  dureli  HQck<)clilil<isi;t  Krtfnltnis&e 
enielen  za  wollen,  ist  allerdinRä  sehr  powaRt.    Schibcr  projiciert  die 
in  iiolohen  (Quellen  gefundencu   neuen  Materialien   in   eine   viel    zu 
(rtbe  Zeit  znrQcJt.    Damit  vereinijit  sieb   in  i!>man^elunK  besserer 
Beweisinitlel   eine  ganz    unstalllmflv   Bt_-bandclang    der    OrtsnaiBGQ. 
Durch  die  Kombination  dieser  beiden  Fehler  istSchiber  zu  dem  ent- 
fprecbeuden  Schlüsse  gekonunen,  Argancy.   udrdlich  Metz,  sei  im 
.  &  Jahrhunden  deiitwb  gt>wesen  (S.  104).   Um   zn  zeigen.   das8  ror- 
1 1iaad«ne  deni&cbe  ürt^inamen  in  der  orkundlicben  Übcrlieforaag  nii^Jit 
I  v  Geltnue  zu  koumeu  brauchüu.  fülirt  er  die  aUerunglQcklicheten 
'  BeiBincleaD:  UBacuncoort.  Flevy,  Vauiluii>(;uurl^  Eiiocry  (S.  66).    Von 
BiHD  ist  für  Vaudoncoart  allerdings  der  deutsche  Xame  Wieblingen 
oikaudlicb  Oberliefert,  wenn  er  auch  nicht  im  Dictionnaire  topo- 
piphiqne  steht.    Und  fUr  Fl^vy,  E^unery.  «alirscheiulicli  auch  Uau- 
auooart  Qberliefcm  die  Crkundcn  deHwegeu  keine  deutsche»  Xameo, 
;  ml  nlclic  nicht  vorhanden  waren;  denn  als  scLbstfltidigo  deutsche 
;  Formen  kann  man  die  auili  arkandlicb  belegten  Korruptionen  Deich 
.  ttd  Unnerich  doch  unmoglicb  gelten   laA.sen.    Diese   und   Abnlicbe 
I  Xkiuigkeitcn  h&ttoa  vir  nicht  ungern  verminst.     Im  übrigen  jedoch 
iprvchra  wir  demVer&sser  gern  filr  die  nt;uu  Anregung  icurWeiter- 
fenchang  auf  einem  der  Rearbeitong  nocli  so  wenig   govrnrdigten 
Gebiete  nusern  Dank  aas.  Hans  Witte. 


Auch  der  Erforscher  der  oberrheini.scheB  Geschichte  empbnd 
ffit  langem  das  BedQrliiis  einer  kritischen  Aosgahe  der  Chronik  des 
Hiinzer^  Eberhard  Windeche.  Eine  änlcho  .\usgabi;  liegt  nuunnehT 
for  unter  dem  Titel  „Elterhard  Windeckcs  Denkwürdigkeiten 
iir  Oescbicb  te  desZeilallers  Kaiser  Sigmund,  zain  ersten 
Male  Tollstündig  heraasgegcben  von  Dr.  W.  Altmann"  (Ber- 
lin. Gärtner  ISffiJ,  XLVIII  n.  b9-2).  nachdem  der  ncraiisgeber  bereits 
I  Wl  in  seinen  .Studien  zu  Eberhart  Windecke"  die  Hand.siC-hrifttn- 
fttge  nntersnrht  and  Ergänzungen  dazu  im  Kenen  Archiv  IS  (1893), 
R9fll  Ter«^ffcnt licht  hatte.  Altmann  nennt  qeine  Ausgabe  „Denlt- 
wordigkeiten"  zum  Unter^rbiede  von  einem  den  Kern  jenes  grflsscrcn 
Werkes  bildenden  ^Sigiiiiindbuche".  allein  seini;  AusfHhruugeo  ver- 
■Ogeo  mich  nicht  von  der  I>eM>ndcren  Kxistenz  eines  SigmnndbacbeB 
n  öbcrzeugen.  Meines  Kracbtens  decken  sich  die  Denkwürdigkeiten 
dairhaas  mit  dem  S.  449  von  dem  Autor  selbst  so  genanntea  Sig- 
ntmdbQcbe :   denn  was  in  der  Chronik  auf  Sigmunds  Tod  nnd  die 


„StodicB*  iai  i 
ViadM&i^andschiift  T>  di 
lUoacä  nnd  Notizen  ; 
die  c-r.  wenn  vr  sie  u 
dock  der  HiiieilDD;  «on  hielt,  ol 
kMmt  Fnd  *eii  dem  Jahre  1818 
L.  36D— ^  alj  Teil  der  sogew 
Du  Enteimlichc  dabd 
4cr  «Sladin'  düwo  Unuland  ! 
vialMdit  doch  die  Q« 
ntetondere  sich  vor  sev 
kUbt,  Dam  er  ii  der  Ttat  Mone  niclit  beiu 
hftt,  tewiiit  .Am.  1  nf  S.  238.  die  ausser  Windecke  keine  Qod 
ftr  da  Stnabargcr  Krieg  mo  112$  kennt,  obwohl  die  Strassbv] 
HhintttMiMm  Dod  noch  •nsftthrUfb«'  die  offiziellen  Str&scbv] 
ZwUn  n  Ktaiffsbofeo  bei  Moae  a.  a.  0.  2.  13»  and  3.  53011  d 
hudeliL  Wir  dtrfea  uns  daher  nicht  «nndrm,  wenn  A.  i 
S.  «'K— 47^  deo  ScMbs  Iwt  ■taüieher  WindecfeehaDdsriinften  ftl 
dk  Krünniigiiivii«  FriBdriehilY.  abBettaodtetl  der  DeokwOrdi^kei! 
Mü^eMouDeB  bat,  obwohl  er  »elbst  mit  RQcksiebt  auf  Winded 
Tod  im  Anf!Wt  1442  sich  genötigt  siebt ,  die  aof  das  Jahr  1443 
rOgtieben  Stellen  ffir  interpoliert  xa  erklAren,  und  obwohl  aacb  die 
Fmsos  als  Bestaudleil  der  äpeirtiudiua  (.lironik  bei  Moue  1,  374- 
längst  zn  finden  war.  Die  aaf  d)?n  Schlnss  des  Sifimundbucbes  I 
genden  MitteUaoRen  zur  Zdij^eschicbte  schnunpfen  aha  anf  < 
S.  452—%  zum  Abdruck  gebracht«  zusanuDen,  und  man  siebt  nl 
roeht  ein,  warum  der  llerBnsgcber  den  von  WlndccJte  selbsL  gewihll 
Titel  durcb  einen  Tit^l  eigener  Mache  ersetzt  bat.  l>rnn  ilass  i 
Sigmnndboch  in  seiner  vorliegendea  (Jcstalt  auch  Abschweifnaf 
cnthilU,  die  mit  dem  eigentlichen  Thema  nirbt«  za  thim  haben,  dflt 
entgegen  dem  Heransgebor  (S.  VJJD)  doch  Niemand  Wander  nehm 
AhgcsebcQ  von  den  in  den  .Stadien''  gedruckten  Auszügen  ans  i 
Speirer  Chronik  enthält  die  von  Altinanu  seiner  Aasgabe  zogni 
gelegte,  in  ätraä^burg  um  die  Mitte  de«  ib.  Jahrhunderts  entstudi 
UaudscUrift  noch  einige  in  den  andern  Wlndtckehandschriften  fl 
Icnde  Abschnitte,  die  der  Ilcraasfjebcr  nii'ht  gerade  sehr  ge«chniai 
voll  durch  einen  doppelten  Trauerrand  keuuüich  gemacht  hat,  Ö 
derselben  fand  er  wieder  in  einer  Uj'jI  von  einem  gewissen  Jonj 
,atu  Stras-^bnrg  angefertigten,  jetzt  in  llnmburg  bctin.läii.lien  äamm 
handschrift,  für  deren  Zosendung  icli  der  Hamburger  Stadtbibliotfa 
verpflichtet  bin,  uad  zwei  derselben  &ind  nun  auch  in  meiner  leid 
erst  ein  Vierreljnbr  naeb  Windecke  erschienenen  Ausgabe  ReialM 
Slechl.H  enthalten.  Naeb  der  von  mir  in  dieser  ycltäciirift  ot>en  S.ä3 
gegebenen  Entsiehungsgescbichte  der  SIechtiseheu  Chronik  steht  d 
Priorität  des  Kantors  von  Jung  fNftnkt  I'eter  fest.  Nur  darum  Irt 
dclt  et;  bich,  ob  Jordan  und  V^  aus  Siecht  gescbOpH  bulieo.  oder  < 
>Ue  drei  anf  gemeinsame  (Quellen  zurückgehen,  wobei  zu 


Lhtfinturiwtizeii. 


33t 


neu  ist,  difls  «ich  «ach  von  Siecht  keine  OngimUbandschrift  ge- 
hst, ond  ilemnach  auf  nnbedeulenfle,  darch  MissversUlndnisde 
^Abtchrcibrr  leicht  erklärliche  textliche  Ahweichangen  kein  zu 
ÜBwicht  Kelegt  «erden  darf.    Die  betruffendeo  Siecht,  Va  aud 
m  geiueinhaDicQ  .^bsi'hiiittc  f^iiid  d)<.>  I.ltl.iirher  Krindeiisai-tikel 
im,'*'   und  die  Notiz   üher  die  StrassburKer  Missseburt  von  U12 
S.  1^2  tf.  u.  127.  Windecke  213  tnid  StmUeii  »i-Hi).    Reiläufiit 
ci  bemerkt.  Aa&s  Alttnann  itriK  die  Lottichcr  Arlikcl   for 
Amxng  «lg  doru  Sfiruchbrief  iu  der  Klingeuberger  Chroulk 
(Tgl.  oben  S.  122,  Aom.  1)  and  zweimal  ('onin  schreibt,  obwohl 
[BcgiKter  den  Ort  richtig  ftir  Tbuin  crkKlrt  und  wenigstens  bei 
gnnt  dentlJch  towin  m  lesen  ist.  und  das^  der  Slechtis«he 
Ml  inci  ätelleu  uach  Jordan  and  V^  zu  verbessern  ist.    S.  123 
V.  u.  lies  kroiien  statt  kom  und  ebenda  '£.  14  v.  o.  Ueä  erlicbe 
bcrliclie.     Textlich  steht  Jordan  V  nfiher  als  der  Chronik 
bta.    TroLnlem  habeu  er  und  Slcciit  220(X)0  schilt,  V>  370000. 
aber  alle  drei  /um  uiindasteu  die  gleiche  Vorlage,  eine  Zeitung 
ttictt,  benutzt  luibon  uiüKsen,  geht  mit  Sicherheit  daraus  bcr- 
aich  hei   allen  die   durch    ulTeiibAres  UissversUlmluis   eut* 
I<peuiig  ^Ilyncmag"  und  die  koiumcntlerenden  Zusätze  zu 
rrie^lcnüartikcln  finden  (oben  S.  1:^2  .Anni.  a  u.  4,  S.  l'JA  Anin.  1). 
t>'otiz  aber  die  Missgeburt  folgt  bei  Jordan  und  in  V*  uuf  die 
rher  .\njtiel  mit  der  Ohersrhrift  „Xotahile",   wiihi-cnd  sie  hol 
den  Artikeln   durch   die  BLreigiiiKse   der  Jahre  14(H— 11 
ist.    Aueh  im  Wnrllaute  stimmen  hier  Jordan  und  V*.  al»- 
von  drei  Schreib tchlcrn  in  V',  Töllip  «herein  (Tgl.  Walthor 
Hchuis   der   VorWsungen   am    tiainb.  Akudem.    u.  IteAlgyin- 
S,  in).    Bei  beiden  ist  „ericioti"  mit  ^ygel""  ttl«rse(zt, 
Ecn   bei  Argontino  ein  hie  and  aufisenlcm  den  Namen 
ein.  Wische,  den  Walther  a.  a.  0.  ftlr  identisch  mit 
IdUt.  und  der  entweder  von  SIechls  .\bK>-hmber  «eg- 
i  vnrde  oder  von  Siecht  selbst,  weil  er  zur  Zeit  der  NMeder- 
der  Xoti?  um  1414  die  Ilinzniagung  de<t  Ihm  und  allen  !>tnus- 
wohlbekannten  Xamens  fdr  QbcrIlUsAig  halten  mochte.   Nach 
eigenen  Angaben  i£t  eine  direkte  Benutzung  Jordans  durch 
fSrhrtiber  von  V»  chronologisch  unmöglich.    In  Anbetracht  der 
ttelharen  .\nfeinanderfolgc  der  Artikel  und   des  Notahite  bleibt 
keine   andere  Wahl,  als  anzunehmen,  dai»  Jonlau   und  Jener 
di«  ja  beide  Stnu«burger   waren,   t'ollectaneeu  vor  sieb 
denen  wbon  die  Reihenfolge  „Artikel,  Notabile"  eingehalten 
diese  C-ullectaneen   sind  doch   höchst   wahrscheinlich  aus 
hu  Cbronik  entnommen  gewesen.    Jedenfalls  aber  gehören  die 
den  AhKhnitte  nicht  iu  Windeirke's  Sigmundsbuch.  sondern 
in  den  Anhang,  da  sie  ihre  Aufnahme  in  V^  siohtlirli  nur 
ibivger.  auch  dem  ^amen  nach  uns  bekannten  Abs*.-hreiber 
S.   3)  verdankten.     Weniger   klar   erscheint  mir  das   Ver- 
von  Vi  XU  Siecht  an  einer  dritten  Stelle,  der  Erzählung  du 
n  Sivier  wegen   der   Ab»etzang  dc9  PfSIzer  KorfOraten  ge- 


832 


Lilt^mturnotitea. 


balteoen  Tages  (obeo  3.  140  fg.  Windeclte  433fR..  Stadien  58f)t.| 
Auf  deo  orstCB  Rlici:  liest  sieh  V  triu  olno  etw.u  wcitarbi 
Übenetziuft  Slccht's.  Aber  wie  Idimen  dann  die  äiu  I'ferde  in  de 
Text  voD  V>  oDd  «rarum  v«rzLi;tilece  der  Schreiber  voa  V's  t,vS  M 
Milteiiuiig  der  ücilbranncr  BßscldUi^se?  Aach  fehlen  m  V>  die 
Siecht  uiiaiittelbar  vorausgeliendeu  Angaben  Aber  ijie  Absctimig 
1435  —  denn  1425  ist  dwh  wohl  nur  ein  ScbrelbfehliT  — .  wihi 
(He  Fortlassnng  der  In  V>  entbAltenen  Urlmode  ron  1436  Febnarl 
and  der  Speirer  PräsenKÜste  bei  einem  so  knappen  Autor 
Siecht,  auch  wenn  er  die  gleiche  Vorlage  nie  V>  bcuatzl  halle, 
von  selbst  verstände.  For  das  Wahrschpinlichsic  lialle  iehhier. 
Siecht  und  der  Schreiber  von  V'riie  nÄmlirhe,  anmittelhar  nMb< 
Speirer  Tage  niedergeschriebene  Zeituug  benulzt  haben.  W« 
erklärt  es  sich  anf  dJe^e  Weise  am  besten,  dass  V  Ober  den  H« 
bronoer  Tag  nichts  mehr  m  sagen  weiss,  als  welche  GrwartoBi 
man  daran  knüpfte.  Da  wir  aber  den  Schreiber  von  V  aJs 
eifrigen  Benutzer  von  Sjteirer  Qai?llcn  kennen  gelernt  habeo, 
möcliie  ich  auch  diet<en  Abu-hnitt  für  keinen  nraprAnglicheD ' 
des  SigmondbnrheH  halten  und  ich  kann  nach  alledem  der  nand 
y^  fOr  die  Windeckckrittk  nicht  den  von  Altmaiin  Ttir  sie 
Spruch  genommenen  hohen  Wert  ziuchreiben.  Anf  FJnzelheircD 
einitulassen,  würde  nach  dieser  den  Kern  der  Sache  beriUiread 
Kritik  zu  weit  fuhren.  Ks  sei  daher  nur  fi»  Voraoä  aof  die 
geeten  der  Markgrafen  zn  1419  Jannar  8  und  UtH  Angost  9 
wiesen.  Den  Ladenpreis  des  Werkes  hat  die  VerlHgshudihaitdl 
wohl  in  der  ErwAgUDg.  (lasa  derartige  BOcher  dodi  nur  von  Wil 
thcken  gekauft  werden,  anf  28  Hark  angesetzt  und  dadurch 
kleineren  U&iTersitatsbibliotbekan  die  Möglichkeit  der  Ai 
benommen.  I>en  Schaden  mos»  die  Wissenschaft  und  schlleattiefa 
deutsche  Buchhandel  selbst  tragen,  und  der  Hcfercnt  bedauert. 
er  wSihrend  des  Druckes  iseiner  Siechtausgabe  Altmanns  Winde 
noch  nicht  bertlclisichtigen  konnte,  weil  ihm  da»  oiiiziue  in  Mooc 
Torliandene  BibliolhckiMJxemplar  erst  am  14.  März  zugänglich 
worden  ist.  Itkhard  Fcstti.  I 


„Den  (.»Ut  er  besitz  des  Klosters  Weissenburg  i.  E. 
handelt  W.  tlarstcr  im  Programm  zum  Jahrf^l-e rieht  des  K. 
manistisrlion  Gymnasiums  Sp^-ier  fSitcier,  JSger'sche  DnirJterei.  \i. 
Es  i-st  der  erste  Teil  einer  umfa-yienden  .\rbcit,  welche  die  Vec 
aofn^me    and  den    Bezitzstand  des   Klosters    im   9.,  13.  and 
16.  Jahrlmndert  untersuchen  und  darlegen  will.  Hier  wird  der  von  7a 
pnblid«te  Codex  traditiontun  Wizenbafgcnsium  noeh   einmal 
verschiodenen  Richtungen  hin  iieprtlft.   sowohl  auf  srine  topogT»! 
scheu  Angaben,  wobei  die  frllheren  Festütcllungen  und  OrlAidentiil 
rutgen  von  Socin  nnd  Bchricker  maocbe  Berichtigung  erfahren 
besoaders  der  Saar-  nnd  Seillegaa  mehr  aU   bisher  berücluic 
wird,  wie  auf  die  rechtliche  und  finanzielle  Bedeutimg  der 
kungeu,  wobei  der  Wider»pnicb  uud  die  NachlAasigkeit  cintelnt 


UtterAturnolizen. 


333 


scharf  herror^cbobcn  wcrtleo.  Die  ««tir  breite  Darlegwig  de« 
P'fMtiiww  TOQ  SUft  OQd  Stadt  im  Eingang  bfitte  ohne  Schaden 
Hr  die  Tenücnetlicho  Untcrsnchnng  Tyeghlpitien  kOtinen.  Eigemum- 
^ttwfäae  wird  darin  die  Schenkung  der  Abtei  Wci<uMnbarg  au 
■^■bütora  Magdeborg  durch  Otto  I.  gar  nicht  enrfihnt..  Aach 
BK^derangcblicheD  Stiitongsnrkandc  IMgobert'B,  die  im  12.  Jahr- 
ndert  geflchmiedet  wurde,  einen  gewissen  Wert  zuerkennt,  weil  sie 
kl  EinklanR  stehe  mit  den  wirklichen  VcrliJÜtaisscu,  wie  sie  vielleicht 

■icht   zur  Zeit  der  Gründung  bestanden,  wohl   aber  im  Lanf 
tn  drei  Jahrhunderte  sich  entwickelten,  muss  befremden. 

W.   W. 


drm   dritten  ßandc  „Aiinalen  nnd  Chroniken"   beschließt 

irich  Hoos  sein  stattliches  Werk:  „Quellen  zur  Geschichte 

iSladt  Worms".    Ks  ist  zu  bedaneni,  daas   die  Crkuiidenver- 

jonif  mit  dem  Jahre  I4(X)  abgeschlossen  wurde  und  nicht  bis 

das  orsprOn^lidi  die  Abtiicbl  war.  fortgef&hrt  werden  soll. 

das  eiste  unter  den   oberdeutschen  sftdtischcn  Urkunden- 

gewnen,  welches  das  kritische  Jahr  14QU  oberschrittcn  and 

lirfcUcfa  bis  an  die  Schwelle  der  Neozeit  genihrt  hätte.    Der 

er  ood  der  Freiherr  lleyl  zu  Uerrnsheim,  der  die  Ver- 

onterstQtzte,  hittten  noch  mehr  Anspruch  auf  Dank,  als 

<  schon  erworben  haben.   Statt  der  «eiteren  Urkundeiksehea 

wir  in  diesem  Bande  die  Wormscr  Annalen  und  l'hroniken, 

Ausgabe  namhafte  Schwierigkeiten  sich  entgegeustetlteu.     Es 

lUch    mit  der  handschriftlichen  Überliefci-ong   sehr  schlecht 

^Ana  dem  Originale  konnten  nur  folgende  Stocke  entnommen 

VI.  Ans  Wormser  RawbHchcm.    VII.  Memorial   aber  das 

I  der  Stadt  Worms.  IX.  Der  Einritt  des  Bischöfe  Johannet 

148S  nnd  X.  Letzter  Streit  der  SUidt  mit  der  PfaBheit  153&. 

[Autteichnunpen  von  No.  VT  beginnen  mit  14IX)  und  enden  1492, 

lg  folgen  Eide  und  Ordnangea.    Ein  fOr  die  deatsche  Miü- 

ansserürdentlich  wertvoller  Fand  ist  das  Memorial  unter 

Der  Ver&sser  ist  In   der   Kriegsgeschtcbtc  seiner  Zeit 

idert,    er  ist  auch    in    England  und    den  Niederlanden 

Banse  und  eri^^ilt   in   an  (genehmster  Form  Ober  Stadte- 

n.  B.  w.     Auch   Ilona    von  I>ratt   ist  nicht   vergessen. 

Aber  die  Einnahme  von  Mainz  1162  hat  er  sich  viel  cr- 

No.  IX  ist   ein  St.Uck  offizieller  (jeschichtschreibnug 

wi«  wir  sehen  werden,  in  Worms  sehr  alt  ist.    Am   omfang- 

Ist  ale  am  Aufgang  des  15.  Jahrhunderts  ausgeübt  worden; 

hOdut  arntjuigreichcn   mit  .MctenstUckeu  Obetladcuen  Acta 

giebt  Boos  Uittoilnngeu  als  Ergkuung  zu  vni.  Tage- 

iBdohartüfolb,  BUrgerraeisten  der  Stadt  Wonns  I4d3— 1608. 

IV  in  einer  sehr  schlechten  Abschrift  vorlag.    Hier  galt  e5  vor 

üt  rats(«llten  Namen  richtig  zu  stellen.  Als  die  ältesten  Stacke 

Ah&MangsMit   noch  sind  anzusehen  tlie  Vita  Barchardi  epls- 

fn)  ud  die  Viu  Eckcnberti  (Ul).   bei   beiden   war  aber  im 


334 


Ijtteratumotüeii. 


weitentliehen     der    Monarhos    Kirschsortensls    nr    OrandlnfFf 
iiebmen.    t'Qr   diesen   dem    L5.   Jahrhdrt.   aageltOremlen  (iptrhki 
schreilier  hat  Koos  wichtige  Hniid*chriften   neu  lieraagcz». 
nllc-rschwieri(5-=*ten  liegen   die  Verhältnisse  bei  den  An&ti. 
wek-lie  im    13.  Jahrhuiulfrt   seilen?   der  Stadt,  im  13.   und    l!t.  JaJn 
liundert  auf  hisrhutücher  Seite  gemacht   worden.     Da  waren 
Hand»ehri(tcn  der  Zom 'sehen  Chi-onik  za  (i  runde  zu  legen.  Bei  die 
älteren  Aufzeichnungen  bat  vor  einigen  Jaliren  KUsIcr  (die  Wiirnts 
Annalen)    eingesetzt,    Knos   kommt    darDher   dnch    lo    weseuliirb 
Punkten  hinan.'*.    Un^wpifplhnft  d^^  prassle  Interesse  wird  man 
(IV.)  Annales  Worniatiense»  l2!äi—VUii  zuivenden.    Es  kann  kein 
Zweifel  nnterliegcn.  dsss  dasoftiiEielle  stüdti-<clie  Oe^^^'hirhtschntltii 
ist  ~  nnd  wo  bfittc  es  damals  Ohcrhaapt.  üiirger  gegeben,  welche  i 
Feder  gefahrt  hfittea:     Die  AbKheidung  von  Y.  Chronicon  Wor 
tiensc  fiaee..  XIll   bcroht  gmssentciU  auf  inneren  Grtlnden  and 
mauehen  Stellen    bin  ich  geneigt,  Stücke  an.«  T.  in  IV.   hiniitir 
nebmeo.  Aber  damit  hl  der  Inhalt  des  Dandv^  noch  nirht  eriicliOfifl 
«1  sind  noch  WciiilOuier,  Auf/t-iehnutigen,  Urkunden.  Etkun>eiLE,i 
reichlich    bcigesicnert.      I'ntcr   den    fünf    beigegebenen   \i 
nisscn  hebe  ich  das  der  JJischöfe  und  BOrgermeister  hen'or. 
erwOnscht  iBt  die  Beigabe  einer  hi>ft»riscben  Karte  der  Stadt 
ihrer  Gera  arknng.seehs  Tafeln  bringen  eine  Skizze  der  Umgebung.  I 
schrifleidaciiimileii,  Abbildungen    der  Stadtsiegel  u.  ».  w.     Den 
fongreiclien .    728    Seiten    züihlcndon    Werke    wird    die    Ge-STbic 
for^chung  dankbar  manche»  Wertvolle  zu  entnehmen  haben.    A.  & 


Die  SclUassIiofening  des  eisten  Bandes  der  Regesten  dcrPfali 
grafen  am  Rhein  enthält  ein  kurzes  Vorwort  von  Winke]in«n| 
(S  V,  VI),  eine  Einleitnn?  von  J.  Wille  (S  VII— XVni).  das  Vc 
Keichnis  der  benut/ti~rn  ^Vrehive  und  HihlioÜickcn  (S.  XIX),  Ka 
trftge  (S-  3»l-4()4).  das  von  3.  Wille  bearbeitete  Register  fS. 
bis&06).  Bemerkungen  nnd  Verbesserungen  tu  Zeit  und  Ort  derAt 
Stellung  (S.  flOO),  Krgänznngcn  und  Verbesserungen  ituinTcxt  IS.) 
Ws  611),  m  den  archivalischon  Qaellenangnbon  und  den  Littcnli 
uachweisen   (Ö.  DU — öl3).   Verbesjerungen   im  Kegiater  (S,  TiU) 
ein  Verzeichnis   der  nls  (Quellen   in  abgekürzter  Konn   angeffthi 
Werke  (S.  514 — 521).    In   der  Einleitung  verbreitet  Wille  sii'ii 
gehend  über  die  für  diese  Pahlikation  benutzten  Arehivc.     Indem 
dabei  u.  a.  auch  den  sog.  (rattere r'schen  Lchrapjiarat  im  S 
arehiv  ^u  Lnrcrn  erwähnt,  erklart  er  es  für  wöns-henawert,  di 
dieser  Apparat,  der  für  das  Lui'.enier  Archiv  gar  keine  Itfit^-afml 
hat  (da  er  ausächlie^slieh  ans  Urkunden  jtfälzificher  Stifter  und 
fiter  besteht)  wieder  nach  Heidelberg  oder  Karlsruhe  7.urticl 
Er  ßtlirt   dann  fort:  „Soweit  ich  die  Verhältniäite  kenne,   Jqt 
einigem  Knl^egcnkommen   die  Erwerbung,  sei  es  durrh  Kanf 
Tausch,  keine  Schwierigkeiten  haben."    Dieser  Äuasnmng  gegenol: 
fttelle  ich  fest,  dass  zwischen  dem  Gros^h.  ttenerallandv^atchir 
EarlBTufae  nnd  dem  Erziehungsdepartement  des  Kaotona  Lnnm 


1803  VerbandlougeQ  Ober  die  EialQÜaiiK  oiaes  Austauscliüs 

BD   imrdrn   am   deu  Goltcrcr'&cbcu  A|){iurat  gegen  Hingabe 

gnmra  Kahl  auf  die  Schweiz   boiaßliober  (.Irlnuiden  für  das 

C«aeraIlaDd(.'äar<.-hiv  zu  envorbi-n.    Auf  OrtiDd  eines  Gutach- 

des  Btaaisarchivii  »i  I.u/.orit   »unlß  jcdocb  dor  vor^'t>.^rhIiigDiie 

vuD  dem  ErziobuiigsdeiMirteineul   im  KiDveraehmen  mit 

Begierangsrai  des  Kantonti  Luzern  abgolohiit.    Es  war  dabei  — 

dem  Sdireibea  des  ErTiebmipsdcportemcnU  vom  !t.  März  18M 

lie  KrwSgttDg  aaS8c1ila^Keb<-iid.  da.vs  unsere  Urkuitdeii  (d.  b.  der 

rnr'srbe  A|>(tiirn(t  in  Hc^febUMiwi-rkcii  und  IJrkuudeoliQcheni  als 

izern  \>ef\nAikh  vielfach  citiert  sind  nud  da&s  C:8  dcssitalb  nicht 

ItCTMW  der  hiBtoriSflien  Forschung  ni  lipRcri  scheine,  diese  L'r- 

m  dislocierco  and  damit  deren  Itcnut/un;;  7u  crscbvrorea". 

diese  EnrftgtaiigeD  einer  Erörterung  nntcmeben  zu  wollen. 

'Jk  CS  gegenober  der  Anfisemng  W  i  1  ic's  fUr  geboten,  den  Sach- 

danulegcn.  r.  M'w/f. 


sollte  meioen,  die  löbliche  nrsprllnglirb  scbweizeriirhe  Sitte, 

ich  za  Keujabr  bi^toritichu  AbhuadlunKen  dem  Publikum  vor- 

mOrht«  allmäblii-h  ra  einem  Mangel   an   geeigneten  SlofTen 

tu.    hnaa  dem  nii^ht  so  ist,  bewei.4t  dos  St.  Galler  Xcnjabrsblatt, 

Fim   Placidus   notier   bearbeitet   ein   I^bensbild   von   Abt 

iiold  von  Falkensicin  (134-1—1272)  (St.  Galten   Fehr'Ache 

Jlung)  darbietet.     EJa    fuhrt    nnü   nirbt  einen  gelehrten  Sl. 

Abt  der  ajl<?ii  Zeit  ror.  sondern  einen  whwar/uillder  Froiberr, 

Schwert  mehr  dient  als  dem  Ahtsstabc.     In   allen  Fcbden 

'  7^1  hervorragend  beteiligt,  wusste  er  die  Macht  seines  Klosters 

rJitiirb  zv  beben:  bald  war  er  Parteigänger  dee  Papstes,  bald  der 

ben.    Dass  diesem  Ilild  nn-Iit  warme  Farben  trOgt,  Tcrduikt. 

ksser  der  St.  Galler  Clironik  (Christian  Kflchenmeistera.   Nene 

arhielt  aber  das  l,eben.-<bilil  des  AbICN  nas  den  r.  Kernoulli 

jchten  Papstnrk-andon  für  die  Schweiz.  Neben  ihnen  wurden 

lieh  Borh  die  UrkundvnhOcber  von  St.  Gallen  u.  ZQricb  heran* 

Abbildungen  von  Wnpjien  ond  Uurgen  schniUcken  die  an- 

ro  Irscndc  Abhandlung.  A,  & 


der  .Zeitschrift  fllr  donUchcs  Allerthmn"  B.  38,  27ff.  weist 
ard  Schröder  nach,  dass  der  Gonocr  des  Dichters  Kon- 
D  Worzhurg,  for  den  er  sein  Werk   „Otto  mit  dem  Barte" 
der   Strossborgcr  Dompropst  Bertbold  von  Dicrsbarg 
seit  12tiii  bekleidete.  Nicht  so  gcnan  Usst  nch  die  Todea- 
iDcn.    Bertbold  erscheint   noch    1272,   1275  wird    er   aber 
n  bezeichnet.    Ddinit  ergeben  sich  die  Grenzen  der  Ent- 
eU  jenes  Werkes.  A.  S. 


etilem  nnr  fttr  Subskribenten  aosgegcbcnon  Bande  veroffent- 
Wk  G.  F.  Duckelt  irichtigee  (Jaellenmaterial  xnr  Geschichte  der 
i^CbayabUBglceD  Kloster.  Das  Bucfa  fahnden  Titel:  «Visitations 


336 


Lütentnniotben. 


aadCbapters  general  of  the  ordre  of  Clani,  in  rcspcct  of 
saoe  Lorratne,  Tran^rane  Btu-Knnd;  (Swjtzcrlond)  and  othcr  parts 
the  provinc*  of  Gennany  from  136!^— 1^29.''    Diese  aoaserord« 
retchlialtige  SammloDg  von  Akten  der  Visitationen  und  Qenenüiuf 
beruht  aof  den  in  Paris  Tpr*tn>iiti:n  Resren  des  ArchiTs  Clnny.  Vn 
den  elstoiscbea  Kl&steni  ersciieiuen  Froidefontaine.  Thtcrbudi,  Colmu,^ 
Feldbadi,  Altktrcli.  Bieaheim  tiei  Ijreisach.  endlich  Enschin^en.  ton  ie 
IwdlscfaeD  Istein,  Bälden  ond  Sl  Ulrich,  anter  der  /jihl  der  BcbweLi 
Kben  D«Dne  ich  besonders  Bu  Albon  zuBa»el.  Auch  da^  Klofitor! 
aoUt«  U18  visiUrt  vrerdeo,  allein  es  erklärte,  es  sei  von  ClunT- 
hlngig.    Die  Yiäiiaboren  berichteten  aber  die  Anssorra  and   inner 
Verhältnisse  der  Klöster.  Personal,  (.iöUe:5dienst.  Bauten,  Seh« 
Armenpfleg«  a.  s.  w.    Die  Ort^bestinunangen  DackeU's  siud  sclir 
irrig  —  man  wird  tHea  eiaem  EoglAnder  nicht  verdenken  dttHra 
ES»  Anbang  von  Aktenstocken  ist  beigegeben.    Was  die  el&&sL 
Kloster  betrifft,  bat  A.  M.  P.  Ingold  im  wesentlicben  in  der  Itet 
cathotiqne  d'Al8a<;e  1893  aosgomgen,  wo  eich  auch  ein  ander 
tikel  lugold's  findet:  „Une  ptge de  TAlaotJa  sacra:  Lcis  prieoresi 
äera  des  diocioee  da  fialo  et  de  Strasbourg".  Die»  Arbeit  ist 
ohne  LockuL 


Mit  vielem  Danke  wird  man  den  Neudruck  einer  liobensn&rdli 
RittermfiTß  entgegennehmen,  die  auf  dem  Boden  der  Orrcnaa  sprii 
nnd  cbcndort  gedichtet  ist.    Es  ist  der  Peter  von  StanlcnbergJ 
den  Edward  Schröder  mit  MorizrouCraon  als  „Zwei  nltdeatsrbl 
Rittcrmfircn-  (Berlin,  Weidmann  1894.  M.  3!  neu  publiziert. 
Held  des  Gedichts  ist  „Peterman  der  iiiemringer.  ein   flogen 
erkorn.  von  Stoofenberg  was  er  gcbom,  daz  lit  in  Mortcnonuc", 
erkiest  sich  die  schönste  der  Feen  zu  ihrem  Ueb^ten.  nach  gliuueoJ 
Beldeuthaten  in  Frankreich.  England.  Ijunpurten,  IJngaru.  Schw&l) 
and  Bayern,  im  heiligen  Lnude  war  er  in  seine  Heimat  znrtcl 
gekclirt.    Als  er  am  Pliiigättag  nach  Nussbach   in  die  Kirche 
Qottesdienste  hinabreiten  will,  findet  er  am  Wege  die  Bchönrte 
Franeo.    Es  ist  die  Fee.  die  sich  ihm  ergiebt,  und  ihm  ancli  weit 
Glnck  nnd  Segen  bringt,   nnr  darf  er  kein  Elieweib  nehmen, 
stirbt  er  am  dritten  Tage.    Bei  einer  Kfinigswahl  in  Frankfnrt  Dt 
itnihU  er  wieder  alle  an  Tapferkeil,  w  das»  dt^  König  dem  Rilb 
seine  Nichte,  die  Herzogin  von  Kumten,  zur  Ehe  geben  wilL    Pot 
mann  weigert  sich,  gicbt  aber  nach.    Beim  ilochzcitsmahlc  auf 
Burij  SUtuffenbcrK  erechcint,  wie  die  Fee  verktlndct,  dorcb  iliu 
des  Saales  ein  Voss.    Man  weiss  der  Ritter,  dass  sie  mit  ihrer  Propb 
zeinng   Recht  behalten  wird.    Er  stirbt  am  dritten  Tag& 
Riltermürchco  i&l  früh  gedruckt  worden,  kein  anderer  alü  Fif 
hat  CS  1568  auf  Wunsch  des  Jnnkcrs  Melchior  Widergrün  von  Btan 
berg  umgearbeitet,  in  unserm  Jahrhundert  wird  es  jetzt  i^nm 
Alole  gedruckt.    Vorliegende  Ausgabe  macbt  einen  »eiir  gute 
druck.   Zn  der  Einleitung  sind  einige  ErgOnzungon  zu  mii^hcn.  wulv 
freilich  auch  noch  kein  volles  Liebt  bringen.    Bei  der  Üc^iimmun 


LitluratumotüEeii. 


837 


Im  und  des  Dicliters,  d«r  sieb  am  Schlosse  ab  bor 
L-iurohrt,  kommi  Schröder  mehrfach  za  denselben  Schlassen 
»der.  [)en  Liehter  sieht  er  mit  ü«der  io  einem  Eftenolf 
EiffeDberK.  cineu  solchen  wies  Kader  nach,  der  zwiscfaeo 
1  U34  gestorben  ist.  Dieser  EgenoU  erscheint  obrig«ns 
78  in  einer  Karlsruher  Urkunde:  .Herr  l>ietbericfa.  herr 
md  beiT  Andrecz  von  St&fenborg  und  Alit  nnd  Konvent 
^bach  vereinbaren,  dass  ihre  Missheltißkcilcn  durch  vier 
ttt«  entschieden  wenlen  sollen.  Die  StaufeoberRer  wAtalen 
biwhten  vou  Stcinebome.  nomberm  zn  Simssb&rg.  und 
einbolden  den  Liebenccllcre,  ilas  Klwtcr  hcrrn  Walther 
)vg  und  meister  Bertolt  von  lr)ien)i«im.  Obmann  ist  hcrr 
iroa  Ocnilteeecke  der  alle,"  Wir  liiiben  also  ober  dcu  Üicb- 
lAv^aifL  ScbvricHger  sieht  es  mit  dem  tToldcn  der  Dich- 
ffr  IwDnen  keinen  nrkundlichen  Bele^  Tür  einen  Peter  Dieme- 
DD  Sianffenberg.  Die  obenerwübwte  Stelle  dea  Gedichtes 
B  änerwits  in  die  verwickpltcn  Verhältnisse  der  ortenaBi- 
uerbenburg  Staaffeuberg,  audererseita  in  die  Gegend  der 
lehoi  TogcGen  nach  Utemeringen.  Kin  Ritler  Andreas  von 
gen  mr  1300  veratorbcn.    In  der  oben  mitgeteilten  Urkunde 

erscheint  ein  Herr  Andreas  von  Staofenberg,  welcher  l2Sa 
ftrbea  erwähnt  wird.  Wenn  man  aoch  die  Identität  beider 
lier  behaopten  kann,  so  nahern  wir  nns  doch  den  PersOnlich- 
V  Sage;  denn  jene  Urknnde  von  1300  nennt  die  Tochter  des 
'  r<m  Diemeiin^u  mit  dem  Namen  Petrissa.  Er  ist  sonst 
Kiten  —  ich  wiiMtn  keine  andere  Stelle  —  er  ist  die  weibl. 
t  ZD  Petras.  Wir  dürfen  wohl  ruhig  den  Schlass  Innen,  dass. 
lieser  Name  gegeben  wurde,  der  Name  eines  Peteni  v.  D, 
CTflhmt  war.  Irtasc  Petrissa  ist  aber  offenbar  identisch  mit 
7  lebenden  Pelrissa,  Tochter  des  Rittern  Andreas  von  Lotiel- 
ntiBb.  IIB.  III,  1^1,  35).  Unter  den  Angehörigen  der  Familien 
MSrtngen,  Lnizel^iein  nnd  Stanffpnherg  werden  wir  niminchr 
D  haben.  Der  Name  Andreas  kommt  in  allen  dreien  vor, 
bei  den  beiden  ersten,  der  Name  Petras  —  der  des  Heldea 
t«B(  —  Us»t  sich  endlich  bei  den  StauBenberfrem  erweisen. 
pn  Bretten  alelllv  1274  der  Stadt  StrassboTf!  als  Bßrfieu  ftlr 
Me,  welche  er  der  Stadt  Siras^bnrg  schwor,  zwanzig  Ritter 
|ge  meist  ans  der  («egcnd  von  Onrbrh,  dsninicr  auch  ^hcm 
«■  BtODfeaberK"  (Strossb.  UR.  II.  '^}.  :>J).    KQ(i|>ne  sieh  die 

diäten  oder  trog  auch  er  den  Namen  der  Sage  halber? 
ohttBqKea,  wcleh4>  W.  Wieftand  auf  meine  Bitte  anstellte, 
I  ludse  wcitereu  üewebe  ftlr  den  Zasacuncuhaug  der  F&milio 
)gea.  Btanffenberg  und  l.Qtielsteiu.  SchrMcr  rUckt  m.  £. 
du  io  n  enge  Beziehnngeu  in  StraasburK;  er  redet  von  den 
hgu  als  von  einem  .Uatagudikcbte''.  xa  denen  es  vor  1333 
xar  Zeit  der  GMchlcchterharrsekaft  —  gar  niclit  gehOrto. 
Ht  eb«n  öne  viel  zu  enge  Verbindung  zwischen  l^amtadel 
Itfaekn  Patriziern  an.    Das  Üedicht  flihlt  dnrcbans  nichi 

,.«, «wstL 4.  OImnh.  S.  9.  tX.  3.  22 


338 


UtteraUuuoUicn. 


»lädtiwh,  sondern  trflgt  den  Udst  de«  DteD8ti»onii«iuuI«U  in  ät 
StrassboTK  ist  mit  keinem  Worte  erwObnt.  Dabei  bleJlii  !<e«tt]|| 
dass  E^nolf  von  Stauffenlwrg  ein  Xachabiner  des  hnrgerlirhen  Cid 
tera  Konrad  von  Würzbnrg  war.  —  Wie  mir  Scliorbacb  nmt^ilt. 
dem  IleraoüKCber  eine  datierte  StrasaboTRer  locnnabel  n 
berg  entgangen,  wekbe  allerdings  bisher  allgenpin  nnbe). 

A.  äcJi» 

Ju  äbnlicber  WciBe.  wie  Meister  in  dieser  ZeilMlirifi  S.  F. 

101  ff.  die  Itectioungsbacber  der  Vamfra  apostofiea  fcir  die  Zeil 
1415  bis  1513  fflr  das  Bistum  Strassbarg  usgczagen  hat,  ist  oon 
das  Uleicbe  auch   fflr  das  Bistum   Speier  gosclielien.    Die  Fi 
dieser  mQbseligen  Arbeit  liegt  in  dem  neaesten  Uct'te  der  Zeit&cl 
des  historiscben  Vereins   der  Pfalz   vur  und   trägt  den  Tilei:  -i>: 
Diöcesc  Speicr  in  den  päpstlichen  UechnnngsbOchern 
bis  ISßÜ",  in  Kege^tcnfonn  bearbeitet  und  mit  Einleitimg 
von  Dr.  Micbael  (tlascr.  mit  Ortä-  und  Personen  index  an 
TOQ   Dr.  Johann  Marerbofer.    Die  Kirchengescliiehte  folg 
Orte  lUdens  findet,  so  viel  ich  eeJie,  Bereicbi'niiiK:  Rotbenfeli. 
Oslringen    iPrarrrr   ein  Leibarzt  Kaiser  KarLi  IV.),    Obergro 
Uoclibanaen.  llicbclfeld,  Stcttfeld.  Koppeiibeim.   FJseiiK.  Odi 
(bebr  vieles  f&rdasStitt).  Itrnciisal.  Kppingeu,  Sulzftld.  Niff« 
l>cren).  Ellmcndingen,  Jübliugen.  Ktlliagen,  Kie.selbrunn,  Brettl 
Zaisenliausen .   Pliilippshurg ,    Slingolsheim ,    Pforzheim,    DictÜagi 
UQozcsbeim.  (lambrücken,  Linkenboim,  Ltu«heini.  Malscb.  Moabu 
Oberhansen,  Uh-^tadt  and  Spdvk.    Vom  badiscben  Fi' 
M-heincn  Markgraf  Christoph  I.  nnd  sein  Sobn  wleich' 
UBS  als  Probst  iu  Pforzheim  erscbetüt.    Zablivicli»?  Niu-lirirblen  b 
rolircD  Adelsgescltlek-btcr  /.  B.  Adekbeini.  Gemmiugen,  Gt'iler,  IM: 
Stadt,  Vcnningen,    Von  nnmanistcn  und  Gelehrten  ticloii  mir  auf  Et 
md  von  Soest,  Jodokns  Gallus  —  Dber  den  der  Index  anrJi  weit« 
mir  wenigstens  neue  Xachriehlvn   beibringt  —  Johann  von  f)nlba 
nnd  Palla.';  Spjingol.    Die  meisten  Angaben  hetrefifen  n  ■     ■ 
selbst  und  ■Ijmich  das  Kloster  Weiuenburg.   FQr  die  l..i 
wäre  die  wii'hlijcsk'  Naehrirhl,  dass  Papst  Paul  TT.  dem  Graten  Fiicr 
hard  von  Wirtcmberg  Bürgen,  Stadlc  nnil  OrlÄChaften  in  den  ij^rw- 
gelu  von  Konstanz  oud  Speier  als  pftpstltcbe  liehen  gab.  wofor  !"' 
Graf  jübrlich  einen  Zins  von  2  Mark  Silber  der  i-Amera  aposi' li':t 
zn  ontrirhten  hatte  (251  zn  14ti9).    Wahrscheinlich  ist  das  aU'i  >  >n 
Jlis»«erst4Qduia.    Vgl.  Stäün  UI,  737.  A.  iL 


,Der  dcatsebo  Adel  im  ersten  deutschen  Sc&aiartfclit' 
(Lnicm,  Gebr.  Rftbor  &  Cie.  Iß93.  24  S.  4")  betitelt  sich  eine  kloi'" 
Scbrilt,  in  welcher  lEektor  Dr.  Jos.  Harbin  in  Lozem  nmv 
Kapitel  dos  l.ihelhi^  df.  cesarca  monarrhia  Peters  von  A&dlan  iub 
Oegenstand  einer  FesUbhandlong  gemacht  haL  Nachdem  wir  im 
Toriüeu  Jahrgänge  dieser Zeitachritl  (ä.  140)  auf  den  von  V 
sorgten  >'cudrxick  dieses  ersten  gesamten  deutschen  Staats  i<^..„^,  ,„u 


Litteratumotixeo. 


339 


bAbeQ,  dOrfle  es  «ngezoigt  setn .  auch  auf  die  hier  eiit- 
litkellBu  Aosiclilen  des  gröbsten  obcrrbeiniachcD  RccbtslebrcrE  am 
Uiguge  du  Mittcl&licrs  (f  14^)  ober  den  hohen  und  niedeni 
>4flffftaili<  des  Heiches  auimcrksam  za  maclien.  Koch  iu  der  altea 
Idotaetiscben  Methode  zwar,  aber  io  eiodriDglichcr  historisch- philo- 
Nftaücher  lü^rtemns  legt  Peler  von  Audlao  die  rOmi&che  Än- 
■twiiiig  vom  Wesen  de&  Adels  dar.  d.  i  die  in  physischer  wie  mo- 
ier  Tocbtigkeii  zugleich  begründete  virtos.  Dieser  Auffassung 
er  duu  eine  drastische  Scbilderang  des  rcrwildert^n  Ilaub- 
Bns  and  des  Jankertoms  im  \i>.  Jahrbandert  gleichsam  als 
tsehe  Anfbssnng  vom  Adel  gegenabcr.  So  wenig  freund* 
Bild  »ich  zeigt,  zu  dessen  einzelnen  Zltgcn  dem  gefeierten 
eigene  Erfahrung  in  den  obenheiniscben  Landen  wohl 
!  fenag  geboten  liaben  mag,  —  so  wohllhuend  bertlhrt  die  woime 
sogungsvoUe  bprache,  womit  von  ihm  die  Idee  der  Hoheit 
icn  Reiches  ond  Herrst^hers  in  jener  traben  Zeit  hodi 
and  vertreten  wird.  I>ie  seit  Jahren  von  Harbin  aber 
ron  AndUa,  sein  Leben  und  seine  Schrifieu  anee- 
liillien  Studien  haben  inzwischen  in  den  «Katholischen Scbwei- 
lerbtuttcrn"  zn  erscheinen  hcgouocn.  P.  Albtri, 


Oa  rastloKcn  Kleisa  Ul)'sse!>  Chevaliers  ventRnken  wir  die  erste 
^äfigpg  der  Topobibliograpbie,  die  den  7vreiiea  Teil  des  i?«'- 
^^Hbto  mmret»  hütorüptes  r'u  mogen-iittc  bildet.  Der  erste,  die 
i^^nllograpfaie  ist  mit  einem  Ergänzungsband  nbgeschlu^en, 
«11  aber,  was  sicher  alle  beteiligten  Forsrher  mit  grosser  Freude 
wenien.  demnficbst,  d.  h.  wenn  sich  die  nMigc  Anzahl  von 
finiieu  in  verbesserterAuflagc  orschciuen.  Die  vorliegende 
lg  der  Tupobibliograpbie  nnfosst  die  Burlistaben  A  un<)  R. 
Bade  bat  der  Ileraiugeüer  nicht  flbersichtlicli  zwischen  Land 
Icadt  nnierschieden  und  bei  den  zugehörigen  „periodiqnes"  fehlt 
Jjutpt«iche.  die  Oberrheinische  Zeitschrift,  die  auch  noch  unter 
KU  entälineu  gcwcden  wäre.  Nachzutragen  sind  vor  allem 
Topoi^Taphiscfacs  Wßrtcrbueb.  mit  dessen  Littcratumn gaben 
braUor  ohne  MQhu  zn  gewQnsehtcr  VoUstJindigkeil.  gelangen 
BOdtna  Ue^cks  Geschichte  der  Herzöge  von  Z&hriogen  und 
fChrintttn  QoDcalogie  des  Gesamthatuies  Baden.  Bei  der  eigen- 
polltiaeheo  Gesrbiehte  Badens  sflhe  man  einige  Vorweise, 
aaf  CoDstance,  Palatinat.  Zihringer  nebr  gem.  Von 
die  fOr  Forscher  der  uberrheinischen  Gebiete  Wort  haben, 
gut  Gluck  getmnnt:  Alemanni.  Allcmagnc  (d^Sjialtcii), 
(d«r2u$utj::  imnince  de  France  tHaut-et  na.<-Rhin|!  ist  denn 
MUPumehatii),  Bdlr.  Jiebentiausen,  Beme,  Bristfau  (derZui-atz; 
«o  granddocb«^  de  Bade  kann  leicht  irre  fuhren.  Die  Utterator 
f|iArlich).  Da  di«  grosaartigen,  von  staunenswerter  Arheita- 
zi  I  -  '  '.  bibliographischen  Arbeiten  Chevalier's  trotz  ancrken- 
ar  I  !.  der  HistoriBcbcn  Zeitschrift  (B.  Krusch.  N.  F.  V7. 

5. 1U>,  dtiu  Ilistonacb-polilischen  Blättern  und  dem  Historischen 

22* 


uf 


340 


liuentunMtisen. 


Jahrtindie  1d  UcatschlAnd  kAam  bekumt  sind,  so  s«i  uuii 
daraof  bingewiosen,  dass  das  K^iieru^re  das  gaozo  Mittelalter. 
auch  du  deutsche,  und  zwar  bis  1500,  begreift  Der  aste  bioKraphü 
Teil  ist    nacli  Pcr&oBcn  geordnet  und  wir  fiuden  danuter  t-  U. 
discho  Forsten  ood  Konstanzcr  RJHchöfo..    Der  xvüte  Teil  hnffiti 
darum  Topoblbliognphie.  weil  der  UcmusKeber  keinen  anderea 
senderen  Ausdruck  fimd.     Es  werden  darin  nicht  nur  die  gesdusfaK* 
lieh  denkwürdigen  Orte  aoTiitoführt  Modem  alle  Sadibcgriffe. 
im  Mitlelolter  viohtig  gewesen  und  In  Monographien  behAade It  mari 
sind.    Dio  ersten  Sp«lt<m  worden  diw  veranschnnlichen.  Aui  Schi 
zur  Ocschichte  de*  nacJistabcns  A  folfl  Aach  im  Hegan,  Aach« 
mit  VomeiDiing  auf  Aix-la-('iiai)ctlc,  dann  nach  einer  weiteren 
Orte  AhhayeB.    unter  Iciztcrcm  Stichwort  finden  wir  all 
Klosu?n*rrzeichni9&c.  Iteüpielsweiec  seien  noch  von  znmmmc 
Artikeio  genannt:  Academies,  Biblc,  BiiiUographie  (ft  BpaltfiOl 
fiÜdÖ^tfii«!,  Biographie  o.  s.  w.     Der  Preü)  der  Tapobibliogni 
ist  imTerhältnt»  zn  der  Falte  des  Gebotenen  nicht  hoch;  3A 
-  28  Maik.  A.  CartdUeri. 


bn    Korrespondenzhlatt  des   Ocsamtvereins  der  dcat»chen 
fichichts-  und  vVItertumsvereine  (Janoar  1894)  veröffentlicht  der 
wtihrle  Kenner  nnd  Sammler  unserer  Steinmctzzcichen  Herr 
A.  Klemm   einen  vergangenen  September  in  Stuttgart  gehalt 
Vortrag  aber  die  Famiitu  der  Meister  von   Ijmüad  und 
Zeichen,  indem  er  durch  geschickte  Kombination  die  Anfänge 
merkwürdigen  viel  verzweigten  Sicinmclzfamilie  featzosteUen 
Die  altcäten  Vertreter  des  Geschlechts  scheinen  demnach  ihre : 
in  den  oberrheinischen  Danhtitten  des  ausgehenden  XIU  .Jahrbun^ 
gefunden  und  hier  gewisscmiaBsen  das  Krbc  der  Familie  Erwin'» 
getreten  zu  haben.    Leider  bat   sich  Klemm  bei  einem  Teil 
Untersuchongen.  soweit  er  nämlich  die  UauKctciiichto  dr^  I'Vtib^ 
Mftnstcrs  berührt,  auf  die  immer  noch  der  Berichtigung   harr 
Anafahruni^oQ  Adler'ä  in  der  Uentcfaen  BanzeitnQg  Idäl  vorlasson 
ist  dadurch  zn  unhaltbaren  Annahmen  gekommen,  die  hier 
mehr  nur  andeutcnrlen  Hichtigstellung   bedürfen:   An   der 
des  Freiburger  Ijin.f^hauacä  befindet  sich  an  der  ätlnseit«  detij 
liclisteii  Strebepfeilers  nabe  Ober  dem  Boden  ein  Drei« 
teilt  von  einem  in  der  Mitte  rechtwinkolig  gehiricheoen 
Balken,  der  drei  Hämmer  enthält,  (Abi.  b.  Adler  Fig.  30)  zw« 
das  Zeichen  eines  Umdnder  Meisten.     Da  die  Schildfomt  In 
XIV.  Jahrhundert  weist  nnd  thatsäcldich  im  Jahre  l^t  der  Che 
einem  Mciatcr  Johannes  von  Gmünd   Qbcrtragcn   wird    laot 
Urkunde,  die  jenen  Klciotiei]  Schild  ohne  Il^imtiiür  als  Siegel  seigt. 
bezog  man  bisher  den  Scliild  anf  dics<-n  Meister  nnd  nahm  an, 
er  zwar  nicht  die  Wflnde  der  lAngat  vollendeteu  Seitenschit 
denen  sein  Zeichen  steht,  wohl  aber  darltber  die  Ftalens 
Strehopfeiler  gescliaffen,  die  ihren  Kunstiormcn  nach  gel 
Zeit  angehären,  nnd  zum  Zeichen  dafor  seinen  Schild  an 


LitlenrturootiBpn. 


Ul 


9tfüt  Mm  8trebepreUer  uigobiacht  babe.    Klomm  nimmt  dagefrea  zn 
ihipm  Schild  dnen  AlteroD  (iniuuder  Mdster  an,  der  erat  nach  Yol- 
kvdnf  des  TuTvaa  aU  Nachfolger  <ics  Tanmneister  etwa  VdCO  bU 
1330  die  m)€li  letilenden  Teile  des  Laii^kuu««  aasRefOhrt  habe.  Diese 
Anahmo  Ist  uuJialtbar:  Nachdem  die  östlichen  Pimiori  des  Monsters, 
deren  Daticning  for  ans  bic^r  nicht  von  Wichtigkeit  Lit,  Qnerhaiu, 
Chor  und  die  beiden  frRhgothischen  Joche   des  Langhattses  voll- 
ief «aron.  trni  ilDrTnrrame[.<ilerA  In  dip  Hotte  ein,  IcRte  den  ri-ran- 
rtr  die  vier  Wes^joche  ttnd  den  Tann   und   begiuin  mit  einer 
Anzahl  (lesollcn  dioKMi  Nimt   den  Wcsttronti^u   tler  Seiten- 
mil  den  Rosenfensiern  aufzuführen.     Im  Jahre  1270  war  der 
nnteD  gerflstfrei,  d.  h.  mindesteos  bis  zor  Hohe  des  docken- 
der nach  oben  als  Ocrflst  benutzt  wardo.  vollendet,  —  denn 
beveKt  ganz  richtig  interpretiert  die  ganz  an%-erdAchtige  Jahre»* 
am  Tormiifeiler,  sei  es  nun,  das»  sie  eine  Zeit  grosser  Wohlfeile 
ebL   (Mier  (iam  sie  eine  marklrecht liehe   Bestimmong    enthalt; 
jed«a  Fall   hatte   es  keinen  Sinn,   eine  solche  Notiz  an  einem 
&^  bcKonncQca.  durcli  Dangerdste  noch  lange  verhallten  Ge* 
ttade  aaznbringen.  Abt  dann  der  Turm  bis  Ober  die  Hübe  des  Lang^ 
khuMa  geüiiegen  vrar,  folgte  der  Auübftu  der  Schiffe,  und  zwar  fori- 
itend  vnn  der  Wes(fn»nt  Regen  djw  QacrschifF  hin;  das  beweist 
FOgnng  der  Quader  hn    Innern   der   Ijclilgadcnmaiter   und   der 
it  miMglOckto  Anschlns  an  die  Ostjocho.     Die   Unterbrechung 
:  Tannbaas  geschah  wahnclteinlich  wenig  ober  der  Acbleckgallerie; 
la  ut>er  dem  Olockenstohl  finden  sich  nirgends  mehr  die  alten 
lelzzeieben  tod  der  Vorballe,  fiondcm  durchweg  neue  Fonnon 
■cUiierer.  tnarkanlerer  Ausfahrung.    Dagegen  n'iiMlerh<dt  sieb 
>  Mehmh)  Jener  Ober  dreissig  Oe^ellenzeichen,  die  wir  vom  Ilnter- 
dea  Tunnes  and  vom  St.  Michael  kenneu,  an  den  Ifeilern 
langhaases  and  an  der  sodticlien  Aussenwand  gerade  da.  wo  der 
itd  de^  GmOndcri  sich  befandet.    Ea  kann  also  kein  Zweifel  b»> 
dftw  vor  der  Vollendung  des  Turms,  zum  Teil  von  denwlbott 
die  diesen  begonnen  bauen,  das  Ijui^haus  aungebaut  ward«, 
H  ja  ancb  am  meisten   dem  praktischen  Ilcdlirfbis  der  Btlrger- 
ent«precbeii  mochte.  —  ßeatfitigt  wird  diese  Anffiftssnng  dorch 
dieser  Teile  inMasswcrk  und  ProHlicrnng.  die  von  der 
Eleganz  nnd  dem  Reichtum   der  oberen  Turmpartien  noch 
tfcfat«  wissen  and  sich  auch  weseaUich  einfacher  zeigen,  als  andern  be- 
liBatlieb  datierten  lAngbnus  des  StrossburgerMunitters.  So  ersclieintalso 
Jner  Steinmetz,  dessen  Kchitd  am  sodüchcn  Oberlichtgadea  an  der 
iBrnrnmiiiirr  »teht.  als  der  uumittelbaro  Nachfolger  des  Tui -mmei»terB 
lad  als   Vidlt^nrler   de.s   I^nghauscs.     (Kein  Zeichen  abg.  b.   Adler 
Fig.  a»;  das  ebenda  Fig.  2S  wiedergcgelM-nc  Zeichen  ist  kein  Meister- 
Mirhrn   aoodem  der  äcbild  der  Malerzuuft).  Ich  glaube,  wir  dürften 
von  dieaer  »kllimng  jenes  Schildes  mit  den   drei  Uftmmem  erst 
daaa  abweicbeu.  wenn  sich  ein  ftlterer  Meister  von  Gmnnd  fiir  Frei- 
%aif  arirandlleh   naehveiaen  Hesse:  au  der  Dsiierang  der  hier  he- 
■l^uJuMua  Baateile  wird  aber  aach  das   nichts  wesentliches  Kndom 


342 


LitleraliunolU!«]!. 


können.     HofTeniJirti  bieicL  das  demnächst   encheineude  M' 
w«rk  Mnterial  gen»^,  nra  atich  weiteren  Kreisen  ein  Urteil  in  d)< 
Fragen  zu  ermöglichen. A'.  Scinirfar. 

Die  UaDd^eicbnongeu  des  Hans  H:\ldnnf(  gen.  Orie 
in  Originalgrossc  mid  Licbtdmck-yaclibildnnKcn  not-h  den  Originali 
in  Basel  etc.,  Karlsrnbo  etc..  mit  Uatorstiitzniig  der  Hef^iersn 
von  El sass- Lothringen  und  der  Stadt  ätrassborj;,  «i 
ersten  Male  herausgegeben  von  (labriel  v.  Törey,  Dr.  jü 
Licbldnicke  aus  der  Anstalt  des  UofpbotograpbcQ  J.  Kraemer 
Kcbl  liand  1.  Sirassburg,  J.  H.  Ei-  Ueitz  (Ueitz  n.  MlUi<l< 
I8dl.  Hans  Baldnng  ist  ein  so  eigenartiger  charakteristiacbi 
Heifiter,  daes  er  es  «obl  verdient  hat,  wenn  seine  Zelchnuagi 
in  einer  grossen  Pabükalion  vereinigt  werden.  Uerade  {fit  tk 
der  im  Kolorit  immer  etwas  Ij-ocken  ist  und  der  den  KuprersÜ 
wenig  gepllegt  bat>  sind  Zeicbnongen  und  Uolzscbnitto  die  «k 
tigslen  QuctlcD.  l>a  sieb  Baldnng  trotz  einer  stark  prononcirti 
Individnalitüt,  besonders  in  der  Frah2oit  seiner  Entwicketnng  dv 
DUrer  uud  audcre  bat  bfeiullusscu  lassen,  so  kann  es  nicht 
dass  die  ßestiminung  der  ihm  zuzuweisenden  BlStter 
Schwierigkeiten  bietet.  Wenn  daher  das  Dorcbblattem  der  el 
blappe,  ><olche  (Lbrigens  als  erster  Band  nur  einen  Teil  seiner 
nungeu  umfasst.  dem  Beschauer  kein  ungetrübtes  Bild  von  seil 
Können  gewJIbrt,  so  Kweifeln  wir  doch  nicht.  dus>  der  fbr  den 
Band  verBprochene  Kommentar  uns  die  uOtige  Belehrung  bring' 
wird.  Von  lokalem  Interesse  l'ttr  nns  ist  vorlUutig  ein  Blatt,  wcli 
zum  berühmten  Freibnrgcr  Altar  in  Besiebung  steht,  sowie 
Silberstiftzeichnungen,  die  dem  Karlsruher  sogenaonteo  3! 
entsprechen,  und  endlich  eine  Zeichnung,  deren  Motiv  ra 
Bilde  des  Meisters  iu  Karlsruher  Privatbesitz  gedient  hat.  Ai 
wollen  wir  nicht  versäumen,  eine  kleine  nebensäcb liebe  Ergätixi 
eiuzuflechtcn.  Wir  wissen,  dass  Baidung  in  der  Nähe  von  Si 
bürg  geboren  Ist,  wir  vermuten,  da.<is  er  in  Komberg  geicrnt 
uud  wir  boren  von  ihm  selbst,  dass  er  sich  ala  Garaondianos 
zeichnet.  Tärey  spricht  von  seinem  Wappen  und  weist  oacb, 
es  in  einem  wachseuden  Einhorn  bestand.  Dieses  ist  aber  * 
das  Stadtwappen  von  Scbwäbiscb-timOnd.  Da  es  in  jener  Zeit  viri 
färb  Sitte  war,  sich  entweder  nach  der  Stadt  zu  benennen, 
welcher  man  stammte,  oder  das  Wajipeti  derselben  zu  dem  »>eiQj 
zu  macheu,  so  lUiden  wir  in  demselben  eher  die  Angabe, 
duugs  Familie  aus  Gmünd  stammt,  als  dass  er  selbst  dort 
sehe  Eindrücke  empfangen  hat,  wie  andere  meinen.  X  H- 


In  dem  karzHch  facraosgegebenen  8.  Bande  der  Correi!]«»! 
daace  des  reformateurs  dans  Ics  pays  de  hmguc  fnu] 
caoiltie  et  publik  par  A.  L.  Herminjard  men^To  \A\'. 
die  Jahre  1542  nnd  43  nmfat^t,  ßndcn  sich  zahlreiche  Briefe,  welc 
Air  die  Slra»sburger  ßeformatiousgcscbichtc  von  Wichtigkeit 


LitieratarnotiBeo.  343. 

^dles  ja  bd  dem  häutigen  Aafentbalt  Calvins  nnd  Farels  tDStran* 
Qiid  bei  den  freandschaltlicbcn  Ilezicbungon  der  ßeicbsstadt  xn 
Iwabcbra  Gtaabeosgenossvn  erklärlich  ist.  I'iü  Mehrzahl  dieser 
izeti  ist  schon  amlorwoilig  godnir.kt;  von  bisher  nn- 
^SiQi'kcn,  «elcbe  der  Bond  GnUtftlt,  seien  besonders  erwähnt 
rit-fe  Mucer's  aa  Farel.  einige  Korrespondenzen  des  Strass- 
?rRats  mit  Basel,  'Neaenhnrg  nnd  MetJt,  endlich  zwei  Briefe  de» 
Wilhelm  von  Ffirstenbc^  an  Bern  und  an  seinen  Gesandten 
Sdiireiz.  W—n. 

Zor  Geschichte  der  Straasbargcr  BUeher-TlInstration  hat 
Paul  Ilcitr  wieder  ni'ci  BeilrÄge  geliefert.     Der  erste  bringt 
iMoe  Folge  von  Form  schneiderar  bcilcn  des  16.  und  17.  Jahi^ 
Unter  diesen,  wcU-he  durchweg  ohne  konstlcrbehcn  Wert 
in'  ■■■■:  wohl  nur  difjenigen,  die  zum  Schmuck  von  deul- 

^'  i:''ni  jtedienl  haben.     Die  vorausgcsdiicktcn  Krlünlc- 

iles  Hcransgebpn  icaifeTi  von  gntcni  Willen.  —  Von  höherem 
ist  die  KMTcite  Publikation,  welche  die  Zierinitialen  iu 
Dmckea  des  Thomas  Anshelm  in  Ilagenau  —  allerdings  ziem* 
wiTotlstJtadig  —  zusammenstellt.  Bei  Besiirechnng  der  einzelnea 
Bte  OÜlt  der  Mangel  eigenen  UrteUs  anf.  Das  Aage  des 
verletzen  die  teilweiiiu  recht  hfissUchen  Clich^s.         —  A. 


f.  Cbarles  Schmidt  Ist  rastlos  in  seiner  bibliographischen 
toit.    Schon  wieder  ist  ein  Doppclheft  (Xo.  5  o.  6)  des  Itc- 
biliiio'jraji/iuptfi  Siras(>mirrm>i.-<  (Strasbourg  1894)  erschienen, 
sieb  mit  den  OPficinen  dt!s  M- Hiipfuff  nnd  der  beiden  Marl. 
;b  bescbiftigt.    iMit  Bedauern  ist  zu  bemerken,  dass  nicht  nur 
i  Fehler  der  Trahercn  Hefte  (vergl.  die  tadelnde  Kec.  im  Ut.Ccn- 
IFOI  Sp.  2tS)  wiederketircn ,  sondern  dass  die  I^eislnngen  zu- 
Icher  werden.    Schmidt  bebarrt  anf  meinem   veralteten 
i)d  Ters<'hlit'SBl  sich  gegen  die  Ergebnisse  der  neueren 
Utinnterschriebene  Drurke  zu  bestimmen,  ist  nicht  seine 
rotcrnimmt  er  aber  einmal  den  Vorsnch,  so  missglQckt  dieser 
■Act,  da  ohne  t^-polog.  Beweis  operiert  wird.     Bei  einiger  Typen- 
itais  liMtte  Schmidt  i.  B.  den  fehlerhaft  datierten  Druck  No.  138 
fnff)  nicht  IM9,  sondern  1499  ansetzen  müssen.    Zu  tadeln   ist 
anders,  dass  der  Verfasser  eine  Reihe  von  höchst  rerdttchtigen 
ito  Drucken  (bes.  beim  filteren  Flach),  welche  noch  kein  Btblio- 
I  mit  eigenen  .\ugen  sab.  in  sein  Verzeichnis  aufgenommen  hat,  ab- 
tun seinem  Grundsatz:  .tid^les  ü  notre  ]trincipc'  de  ne  men- 
''qve  ce  dont  noos  sommes  parfaitement  tür^.  —  Im  Interesse 
—  den  wir  als  Theologen  nnd  Lilerorbislorikcr  utb 
Mcbitzen  —  btanen  wir   den  Wunsch   nicht   nnterdracken, 
Q-  auf  dem  flun  fremden  6«biet  der  Bibliographie  sorgnmer 

-  A. 


844 


LitteraturnotizeD. 


Unter  dem  Titel:  „Allerlei  tos  dem  alten  Colmar"  (C^tnur, 
Jung)  hat  KuRe»  Waldner  eine  Reibe  von  Anbauen  kdtr- 
gcficliichl lieben  lobalt«  gesammelt,  die  er  vorher  In  der  „Colnutnr 
Zcilung"  Tcröffent liebt  baUc.  Von  allffemcincrcm  Intere««  i*t  nr 
allem  die  Abhandlung:  „liruck  und  Vcrlricb  der  ßom.-r'tcben  PlotartV 
tlberanzunK".  welche  für  die  (Jcschiclitc  des  Bnchbandols  von  w* 
beblirhcm  Werte  ist.  Uer  Colinarcr  Hat  Hess  —  es  ht  ja  9•Dde^ 
bar  genug  —  um  dem  Mugistratsbürm  Hieron^mn»  Bouer  ood  n* 
gleicb  dem  wenig  beschilft  igten  Buchdnieber  Jobannes  Griininset 
einen  Gefallen  zu  thun,  des  erstereo  PlutarcbOltorsolzung  dureh 
ktztereu  drucken.  JÜagistratsgesandle  vertrieben  dann  da&  Weit! 
Oenannt  sei  noch  der  Abdruck  von  Androu  Johanaos  Chronik 
(1505-97).  A,  Ä 

Der  Frelburger  Domkapitular  Dr.  Dreher  verüffentUcht  in  den 
„FteibttTger  Ktttholi&cben  Kirchen  blatte"  IBM  No.  7—12  zwei  irart« 
volle  Aktenstücke  „Zur  Geschiebto  der  Ftirstbischöfe  vor 
Konstanz".  Das  eine  ist  die  Urkunde  Aber  die  Po^tulaUon 
Üiscliufs  Johannes  Tmcliscäs  von  \Valdburg-'SVotfegj{(162T),  das  aadw 
ist  der  be;itglicbe  Iiüonnaliv-Prozess,  dessen  ZetigenaossageD  iin  Wort* 
lante  gegeben  sind.  

In  der  Rctqo  bistoriquc  (Bd.  51.  p.  26— *3.  225—249:  Bd.  63, 
p.  29-^1,  280—300)  ist  eine  Reibe  von  ÄufsStzen  von  dem  innriseheii 
versturbmeDColmarcr  StadlarcbivarX.Mossmnnn  unter  dein  Titel 
LaFrance  cn  Alaace  apres  la  paix  dw  Weatphalie  ersrhieoen 
Die  Oberschrift  ist  irrerubreiid.  ils  bandelt  ürii  weder  nm  eine  ninfU' 
seudo  DaKtollung  noch  eine  eindringende  ünteRacbong  der  franiifcl' 
sehen  Politik  im  KIsass  uaeji  dem  Frieden  von  IfMä;  ÄtossmiiQu 
schränkt  sich  darauf,  in  derselben  Weise  wie  er  es  firttJier  für 
Zeilen  ilo»  .SOjabrigon  Krieges  in  der  Revue  d'Al^ace  gotliaii  bni.  di< 
MnieriaUen  des  Coluiaror  Stadtarcbivs  in  znsAmmenbängnider  Vj7ih 
luiiR  zn  verwerten.  Weder  gedruckte  noch  andere  nugedruciitc  (^1 
Ion  werden  herangezogen.  Den  vorliegenden  Aufsützen  sollen,  wii 
ich  von  Mostiiimnuii  Amtsnachfolger,  Herrn  Dr.  Waldner  hüte,  nocl 
einer  oder  zwei  folgen,  soweit  ein  dmekfcrtiges  Manuskript  tüntCE 
lo&scn  ist  Das  bisher  Mitgeteilte  zerfällt  in  rwei.  nicbi  i-n-iamm^in 
bingende  AbBchniuo.  Der  zweite  (RU.  53)  gebt  dem 
voraus;  er  behandelt  den  Niu-nbcrger  Esekntionstaa.  / 
Schickung  Colmar  in  Vertretung  der  elsftssiscben  Deka|iuliH  tich 
narb  langem  Z<Jgem  und  auf  dringendes  Zureden  cntscblo&s,  da 
sieb  um  die  Wahrung  der  durch  die  Fa^iunK  <ler  Friedens 
mnugen  bedrofaten  Rei<^hsunmitte1biirkeit  und  Freiheit  der  StAit 
bandelte.  Die  DarsteUong  der  Verbnudlun^ien  in  N'nruberR  i»t  al 
gesehen  vun  der  lasiruktinn  der  Ge-sandU;ii  und  ihren  UerichtcQ  Qb 
die  ersten  Audienzen  hei  den  Vertretern  der  grossen  Süchte  groasei 
teile  bekannt  and  fOr  das  Elsasä  ohne  Belang.  Der  erste  Abscbnii 
<BH.  fil)  dagegen  bietet  wesentlich  Neues:  er  fuhrt  tu  die  ersi 


LiiterAturnotiz«n 


345 


£lati&  der  xelku  SUdte  mit  dem  Gouvemear  und  OberlandvoKt 
Oaiea  Haroonrt  1651  und  \tö2.  Wir  sehen,  vic  di«  Btüdte  b«tnabt 
das  Hc-rkomtDcn  und  die  Üer^clitigkeiten  hinsichtlich  der  Astet' 
uud  Bidcsk'ibiung  zu  wobrcQ.  wie  sie  KUokliali  an  den  SUlo- 

Jnud  iHiiin  Kaiser  suclien,  aber  nur  in  angenCiKcndcr  Weise  Hndeii. 

fticl)  der  GoBverueur  uud  sein  Koimnissor  biiilialteii  la^scQ.  in 
Haar  Webe,  die  nur  dnrcli  die  gleiclizeitiRcu  Kampfe  der  Fronde 
AnErltltrung  tindet.  Die  Miiteilougen  erscbopfeu  den  Oeffeiutand 
kBdBMeu  oicfat;  twwobi  im  Wiecer  wie  im  ätrassburger  Archiv  sind 
■ir  Erginfnagen  bekuinL  K.  Jacob. 


Unter  dem  Titel  «L'Alsace  soos  In  domiaation  fraDcaise", 
Huey,  Berger-Levraalt  18S3  hat  Cb.  Pfister  die  Rede  erscheinen 
Iwen,  mit  weicher  er  Ton  dem  nea  errichteten  Lebrsinhl  fßr  die  Ge- 
■dtehte  OstErankreichs  an  der  UmvcrsitSt  von  Nancy  Besitz  er- 
pHbn  hat.  Wegen  ihrer  pro^^rammatiKchen  Bedeutung  ^'crdie^t  ste 
IMr  erwähnt  m  werden.  Wir  verdAnkcn  P6sI(.t  bekanntlirli  ausser 
itiuni  Bache  itber  Ruberl  düii  Fromint-n  eine  Itoiho  von  K-brruicben 
UnVrsocbtmgen  xar  (tci^rhiehtt^  KIsukS' Lothringens,  von  denen  Ich 
üe  Arbeit  aber  das  ElsAssiscbc  tlerzo^nm  in  der  Merow indischen 
Zeit  and  die  LcKi-'udc  der  heUiKun  Odilia  iu  diesen  Spalten  (Uand  VII, 
Tnf).  besprochen  hubc.  Um  so  )>cdauorlichcr  ist  es,  den  Verfasser 
hier  fölllg  tni  Fahrwasser  sehlimmster.  engster  nationaler  Vomrteile 
piicbia.  Er  will  nacbweiüeu,  dass  das  Kl»asä,  dessen  deutsclieu  Gmod- 
duakter  er  rockhalislos  zagicbt,  zwar  nicht  unmittelbar  nach  dem 
»tstiiliubeo  Friedvn^clilus»  die  Fraozotea  mit  oßenoa  Armen  em- 
ikagco,  dafis  aber  im  l^iufc  eines  Jahrhandcrts  die  Assimilation  sich 
KOlff  vollzogen  habe  um)  schon  vor  der  Revololiou  vollendet  ge- 
VMen  sei.  Er  erklirrt  dies  geradezu  fur  ein  Wunder,  denn  lange 
nth  beliielteu  deutsche  Rcichsstäodo  ihre  Besitzungen  im  Elsaas, 
weder  die  BeamtonsGhafi  in  Verwaltung  uudGericlit,  nueh  die  ^hute, 
ludi  da«  MiUUr  seien  von  Omnd  au»  französisch  gewesen,  dlcSteoer- 
IM  ms  ideht  geringer  geworden  und  das  religiöse  Gefühl  der  Pro- 
IrrfanlTTTi  habe  von  Seiten  Frankreiehs  manche  Kränkung  erfahren. 
U*r  dalBr  sei  die  Aufgabe  Frankreichs  wcscnilich  leichter  gewesen 
ri»  ilio  gleiche  I>eutechlaads  heute,  denn  das  Nalionatgeftihl  sei  da- 

toodi  ntchtentwirkelt  gewesen  —dabist  im  allgemeinen  richtig — , 
•ci  die  Diaterielte  Wohlfahrt  de^  Landes  in  langer  Fnedenszeit 
ikMich  gelßrdert  worden  —  auch  dies  wird  man  zugeb«u  dürfen  — , 
nr  allen)  aber  hatten  die  obentcn  frans^ischcn  BcbAnlen ,  der  In- 
mdft&t  und  der  t'onscil  sonrcmin  mit  voller  Absicht  stets  die  In* 
des  Volks  gegen  die  Kechte  und  Anmassangen  der  reich»- 
Ben  Uerren  und  der  stiidtischen  Oiigarchiecn  vertreten.  Der 
ttaitt  yoo  Frankreich  —  man  denke  nnr  nn  Lndwig  XIV.  und  XV.  — 
tird  hier  mil  der  Ulorie  eines  BeschOticrs  der  Unteriirückten  nm- 
HiMrf.  wie  dies  ja  for  die  Verherrliehung  der  franicösiscbcn  Politik 
Mft  dar  Rerolution  schon  liagst  stereotjrp  geworden  ist.  Aber  eben 
Mn' «m  ootubeidenden  Punkte  bleibt  Pf.  einfach  den  Beweis  schuldig 


346 


].Uter«tnrDOUKeD- 


Bnd  ergebt  sich  in  cioigcn  nicbtssai;eii<lcQ  Wendungen  Ober  i)i«  Raii 
poItBtciner,  die  Hanaa-Lichtenliergcr,  die  LeiDigen  and  die  M'arttfsi- 
bcrgiscben  Herren,  «elolie  ihr  Geld  Dnsserhalb  de»  Lande«  ventettit 
und  sich  damit  alte  Sympathien  ihrer  Unterthanen  rerscfaerxt  hltta. 
Die  Geschichte!  der  französischen  VorwaUnng  im  Elsnai  Ihc  ein  noch 
TÖllig  anbcectuiebeoes  Ülatt,  sie  ist  ans  den  Akten  der  Intcudane  la 
Strossbnrg  and  des  Cooselt  sourcrain  in  Colmar  wie  aus  dem  P&hser 
Archiv  heraaszaarbeiten  Und  will  man  so  ger1l9t«l  an  die  Anf 
herantreten,  die  Pf.  eo  cavali^rcmcnt  bcwSltigt  bat,  dann  Terfj 
man  nicht  einen  Hauptfiiktor  des  Erfolges  zuwOrdigcn:  dieMocblt 
Zeit  und  dorfiewohnbeit.  Das  ist  allordioRS  höchst  cinfechnndgari 
geistreich,  aber  es  trifft  dcu  Kern  der  Sache,  den  Pf.  mit  de 
torischen  Feuerwcrlc,  welches  seine  Rede  scbliesst,  v<)llig  v« 
,n  nons  semblc  qn'en  .irrarbant  l'Alsace  ä  la  France  l'AHcn 
n'a  pas  sealenient  viole  le  principe  de  la  loi  moraJe  qoi  taiaej 
l'bomme  la  Hbre  disposition  de  lai-m^e,  mais  qa'ellc  a  inleiroi 
le  conrs  natnrel  de«  choses.  Kh  qnoi!  parce  qu'nn  joor  an  minii 
Sans  scmpules  a  falsiliä  ano  dep^be.  parce  que  pur  ce  fani  tl 
pouss6  h  nnc  gncrrc  d^astrcosc  ane  nation  etasp^r^e,  fallait-il  qi 
les  Hcures  remoiitasäent  vers  leur  source'/"  Zu  dieser  geschicbtiicti 
Auffassung  eines  berufenen  Lebrcrä  der  (jeacbichte  noch  einen 
montoi'  zu  geben  ist  aberflflsstg.  W.  Wienand. 


In  dem  Archiv  für  hessische  Gt?5rJiichtc  und  Altertumskunde  N.  F.] 
453— fia.  schildert  H.  Heiden  heinicr  zum  Teil  aufgrund  der  M'i 
sehen  Korrespondenz  in  üarmstadt  die  Verhandlungen  Ober  die  V« 
lobnng  und  Vermählung  der  Prinzessin  Lni^e  von  Hessei 
Darmstadt  mit  Karl  Augnst  ron  Sflchsen-Weimar  wfthrend  Ai 
Jahre  177i,'5,  die  in-soleni  auch  hier  zu  erwähnen  sind,  als  die  P 
zossin  in  dieser  Zeit  als  Gast  um  Hofu  ihres  Obeims  Karl  Fricdrifll 
gelebt  und  dieser,  wie  wir  erfahren,  selbst  sich  erboten  hat,  dieTc 
mShlungsfeier  auf  seine  Kosten  in  Karlsruhe  zu  veranstalte». 

K.  Otor.l 


In  den  „Mitteilungen  des  Instituts  iQr  österreichische  Oesohfc 
forschung".    IM.    XV,  Heft  1,   S.  68-ll.H    vorfttfentlirbt    Ad.  Unil 
eine  sehr   beachtenswerte  Abhandlung   über  „die  £nlglcliung 
pfftl^iscb-^sterreichischeu  KonTention  vom  3.  Januar  !1 
in  der  er  unter  Benatzung  von  Dresdener  und  Wiener   Archif 
sowie  auf  Grund  der  wichtigen  Ilcrichte  des  pfiilxischen 
in  Wien,  von  Ritter,  die  leider  erst  vom  Dezember  1777  ab  vot 
dig  im  Uüuchencr  Archive  vorliegen,  zum  eratemiuUe  ein  klares, 
schauliches  Dild  dieses  diplomatischen  Vorspiels  zum  bair.  Erbfolge^^ 
kriege  gicbt.  S.  Obser. 

Aus  dem  UUmirisehen  Nachlasse  von  0.  O.  Gerriniis,  der  nach 
dem  Tode  seiner  hochbctagten  Witwe  bekanntlich  der  DoideJberger 
UnivcrsiliUsbibliotbek  anheimgefallen,  ist  unlängst  seine  Selbttbio- 


Litt«ntarDotüeD. 


347 


,G.  G.  Uervinus  Leben.  Von  ihm  .setbfit,"  l^ipzig  1893) 
nrtlbitticlit  wortlon.  auf  die  hier  kurz  vemieseji  sei.  Eiuzelnes.  wie 
disninolle  Scliildeninp  rU-r  mirt*r  ilen  Kinilröckeii  ilcr  napoleonischcn 
tu  IMrtu^tftiit  vcrl(-M<>n  Kindfry-oit,  ist  in  der  n«itago  mr 
'/.i'iluns  sclioD  frß]]«.'!*  imlguteilt  worden;  es  scbUesst  sich  aaäe 
iritfUung  der  „Lehrjahre  in  der  Kaufmannschaft"  (181!i— 24). 
irjahre  in  der  Wissea  schaff  —  oDler  dem  mSchÜRen  £in- 
Srhlo88ers.  dessCD  pietätvoller  Wllrdi^nng  ein  eij^etier  Ah- 
itl  gewidmet  ist,  —  „der  Wanderjahrc""  (l^ö7 — 3.'!),  dir  mit  der 
"v-iiic  ifun/e  KniwiclfelunK  entuclieidendyn  Reise  nach  Italien  eu- 

fcIltld  iler  .Henifewahr.  die  ihn  iletn  Ilaiijuwerke  seines  I^hena. 
.Geftfhichte  der  pofiliiclien   National littrratnr  der  Dentsohcn", 
rte.    Mit  der  Beratung  iiacb  üöltingen.  Ostern  li^,  und  der 
Qrtlndiuig  eines  eigenen  Hcimri  durch  den  Ehebund  mit  der  ja^rend- 
Viktoria  Schelver  bricht  die  Selhstbiofrmphie  ab;  eine  W'eiter- 
iDg  derselben  ist  nach  der  Schlu-ni^heinerkuiig  der  Widmunji  zu 
von  vomherriii  iii<'ht  beabsichtigt  Rcwesen,  wenn  auch  sintere 
lenUicIic  Atideuiungen  daranf  hinzuweisen  scheinen.    Als  Heraus- 
wicfanct  IProf.]  J.  K(eUer)  in  KarUrubo.  K.  O. 


lA  Jahrgnng  18M  des  Scheffel- Jahrhocbs  (Stuttgart  hciBooz) 

Dr.  Bernhard  von  Dock  mancherlei  Interessantes  Ober  seine 

Igen  zo  Joseph  Viktor  von  Sobeffel  mtl,  dessen  FflmiUe 

drei  Generationen  mit  Angehörigen  der  F&mitic  Beck  in  h'cund- 

Jcfaem   VcrhSItiiis  stand.    Eiaigc  Irrtümer  und  Kchiefe  Aof- 

in  den  Schcffclbiographien  werden  dttrch  v.  Becks  Dar- 

ricfatig  gestellt  v.  W. 


In  der  Archivaliacbca  Zoitschrifl  Jahrp.  IrtU  berichtet  der  Strass- 
StodtarcbiTar  Dr.  Otto  Witickelmann  aber  „DieNeucin- 
ilnng  des  Strassburger  Stadtarchivs",  welche  dnrcb  ihn 
Bflen  und  dorchgcfofart  wnrdc.    Die   reichen  Schatze  sind  nun 
lieh  ncit  besser  zu  beuutzen  tind  fflr  die  Zukunft  veit  mehr 
als  das  in  den  hishi^ri^'on  Kilumen  der  Fall  war.    Ganz 
erfretilich  sind  zvrci  Nachri»'hien:  ü  ist  niunlich  beabsicli- 
(Us  an  sog.  l'rivaturliuiideu  überreiche  Archiv  der  Sliuv^burger 
mit  der  stfidtisehcn  Sammlung  —  unter  Vorbehalt  der 
Ute  —  zo  vcFcinigea:  und  ferner  werden  vom  Thomas- 
Stadtarchiv  jene  Akten  des  16.  und  17.  Jahrhoudert«  zu- 
welche   für   die  reinprotestantische  Zeit   der   Stadt- 
die  iricbtigste  Qnelte  waren.    Wenn  endlich  —  was  gleich- 
ftbt  wird  —  auch   das   Frauenhansarchiv   in   dasselbe 
ObcrfOhrt  wllrdo,  so  wüie  .ille.s  unter  einem  Dache  vereinigt, 
>urg  jetzt  in  den  verschiedenen  der  Stadt  uaterstchendea 
zerstreut  war.  A.  S. 


ea  tthr  interenaoten  Beitrag  lar  archivalischen  Utterator 
du  57.  NenJaltrshUtt  zum  Besten  des  Waisenhauses  in  Zürich 


348 


Uttemtarnotüea. 


(ta  1894  (ftla  FometKnnff  der  Kei^ahrsblitur  der  Cborii« 
No.  116)  mit  einer  (ohne  des  Ver&LSHers  Nameo  cnchieticneo.  i 
sicherlich  ron  dem  SUat&ardiivar  Dr.  Paal  Schweizer  verfassi 
Ge^clitcbte  des  Zarcher  StaataarchlTes  (Zarich.  I>ruck 
Ulrich  D.  Co.  im  Berichtlitus  189i.  40  S.  4°).  Nach  ein^T  Einlcila 
die  sich  «her  Wesen  und  Zweck  der  Arcbiro  nbcrhanpt,  vorhrei 
(ein  Thema,  aber  welches  noch  immer  die  venvorrcnaton  AqhcIi 
auch  in  sog.  gebildeten  Kreisen  herrschen),  berichtet  dte&clirifi  o 
das  einfache  Stadtarchiv  im  13.  ond  14.  Johrhtindrrt,  behandelt 
daDQ  die  Eoreiterang  des  ArchiTes  durch  Ej-vrerban^  der  Landac 
and  die  auswjLrtige  Politik  gegen  Kode  des  14.  and  im  Lanfia 
15.  Jahrhiindert-i,  darch  Sdlnilarlsiemnn  der  Khlster  (I&2&),  i 
frem<le  Archivalien  vum  14.  bis  18.  Jahrhandert.  macht  dei 
Mitteilung  iiber  die  erste  Re^stricning  des  ganzen  Arrbives  im  Jal 
1IM6,  die  Hnrichtnnpr  einer  Registratur  and  ihre  Thfttigkeit  von  11 
bis  1798,  ftber  Extraditionen  und  Aciiui.^itioncn  von  ld03 — Ifi  aa 
endlich  tlber  die  Errichiang  des  StaaT.sarehivanalej  nnd  EinTerietbn 
bi«her  abge-sonderter  Archire  seit  1837.  Ein  dem  Neujahrs blatt  h 
[fegcbcner  Holzschnitt  weist  die  Unterhricgunii  des  Archives  üb  FVi 
mtlQ^ter  nach.  v. 


DerHaanbeimor  AltertnmsvcrolD  versendet  fur  seine  U 
gliedcr  xvrei  Tereinsgaben  fOr  dju<  Jnlir  1691:  1)  Bericht  oherd 
VereinsarchiverdattötvonJJr.JnliusDteffenbacber  iindä)V( 
zeichnis  der  Landkarten.  BiMcr  und  Plflne  in  der  Sani 
long  des  Mannheimer  Altrrtumvcrcins.  aul'gestcllt  von  Fri 
Wipprecbt.  MannUeim  T.  Löftler  (II.  Werner)  1S3Q.  DasVoroia 
archtT  enthalt  als  erste  Al)teilnng  6ää  Urkunden,  die  sich  ind 
nidit  nur  auf  die  Geschichte  der  Stadt  Mannheim  und  der  Pfalz  h 
ziehen,  sondern  ails  aller  Herren  lündor  zosomiucnge bracht 
So  onzweclcmässig  aach  die  Sammlanj*  von  Arrhiv.ilion  ans 
Gebieten  ist,  «O  kann  mnn  immerhin  zuWedeu  sein,  dass 
doch  vielleicht  mojichos  Stttck  dem  Untergang  ontrisseo  ist. 
vorliof^cndo  Vcröffontlichnug  wird  ja  nun  auch  den  Intoressontea 
Vorhandensein  dieser  Urkunden  nachgewietieu.  die  olleidinKB  aa 
fftr  sich  niemand  im  Mannheimer  Archiv  vennnien  k&nnie.  Ks 
darnntcr  zehn  llrk-nnden  deutscher  Kaiser  (vier  von  Karl  IV.  lÜQO 
1370  Hall  betr.y  Ferner  u.  a.  Urkunden  aus  den  Erzbistum 
und  MaiuK  (hier  i-it  auf  S.  12  Maiichenlifimb.  statt  Xauchenbi 
lesen)  niu  den  Bi.stflmem  Konstanz,  Speier,  Worms,  Wflrzburg, 
den  Stiidten  Frankfurt,  MemminKeo.  Kfimberg,  Pfulleudorf,  Boi 
borg  a.  d.  Tauber.  Wimpfen,  Orisurkanden  aus  andern  Tellea 
dens.  aas  Raiem.  Hes.<f6n,  Nassau,  Sigmaringen,  Wfirtiemberß  ond 
äcbwctz.  —  Ihe  zweite  Abteitnng  fahrt  sellsamerweiso  die  Hciei 
nang  nArchivallen",  aLi  ob  Urkunden  nicht  auch  ArrJiivalicn 
besteht  aus  Akten,  Verordnungen,  Flogblittem  u.  dgl.  and  bezieht 
nnr  auf  Mannheim  und  die  Pfalz.  Dass  ciii  Krlass  des  KurfOr^i 
Max  Joseph  toid   10.  November  1802  twtcr  die  Rubrik 


IJtt«tatarnotiuD. 


349 


ZcJt*  gestellt  istt  bfrolit  wohl  aar  auf  einem  Verschen  des  Abschreibers. 
-  Die  zweit«  VerüfFenÜichnng  enthält  ein  Verzeichnis  bOchst  wert- 
tqUv  LudkartCQ,  PUno  und  ßihlcr,  dio  sich  —  wenn  ich  uictit 
in»  —  mit  ganx  weniRcn  Ansnahmen  nnr  nnf  Maimheim  und  die 
Vbh  bezieben.  In  16  Tafeln  in  Lichldmck  (Clirhü  andClich^rock 
RMt  dar  MOndiener  Kunst-  und  Verlajfsaiisialt  Dr.  E.  Albert  u,  Co. 
Moocbcn-Scbwabing»  werden  weniger  belcanDte  oder  fdr  H&nnbcim 
benndere  wichtige  DorstcUmigea  mitgeteilt.  v.  W- 

^H  Die  arrbtvalisfbe  Beilage  de^  Stras^burger  Diöcesanblaties  er- 

^Hefait  Jetzt  nicht  mehr  in  ein^-elnen  Ntimmorn,  Mindern  in  einem  Ge- 

^Knbude,  den  mOitiichst  eine  grüt^sere  E'ablikation  füllen  soll.    Für 

du  Jahr  1H!)3  i&t  ah  &olche  ausgegeben  wurden  da»  „Urkunden* 

boebdcr  Pfarrei  Bcrgheira  im  Ober-Elsass",  bcarb.  von  Pfarrer 

fiogen  Hans,  Strassburg,  Le  Koux  1S04.  Es  ist  eine  verdieustUche 

Bad  aehr  floiseigc  Arbeit,  iter  tttmlicbe  Xarbfül^t'  nn-lit  zu  «unsdien 

kL   Der  grOMto  Teil  des  über  Erwarten  reirhcn  MatcriaU    ist  dem 

Stidt-Arcliiv   wn  Deruheiai.  iLiui^tü  dem  riuir-Arcbiv   daselbst  and 

iaa  Bcztrks-Arcbiv  /u  Olmar  rntnominen,     i-Ls  tritt  darin   die  (ic- 

«Udile  des  Kirchenbaae«  von  13(X>ab,die  Eotwicklang  des  Patronat«- 

richle«,  der  Pfiünden  und  der  CinkUnfte  der  Dauptkircbe  wie  der 

Filiale  Toa  Tanucnkirch,  Seelsorgc,  Sclinlwesnu  a.  a.   in  bollea  ur- 

kndUelies  IJchL    Mit  dem  Jahre  ldi)ä  sobtie&sen  die  archivaliscbcn 

BdtrtKc   die   Pfarrcriißte    uud  Plorrchrouik    ist  dagcgOD  bis  auf 

Tage  fortgeföhrt.  W.  W. 


Die  Geschichte  der  evangelisch  reformiorton  ßcmcinde 
Oboneebacb-Scbleitbal  von  M.  Lortz",  Strassborg.  Ueitz  u. 
Xtftdel.  ist»  ist  eine  ansltihrlicbe  ans  dem  Vollen  geecböpftc  Dar- 
ttUDng  der  Leiden,  welche  die  Gemeinde  ein  Jahrhundort  bindarcb, 
*Oft  I6St>— 1780.  unter  den  HckebmngsTersucbcu  der  französtischen, 
bfp&lziachea  und  biseboflit-h  Spclcrischcn  Ilranilen  zu  durchk-hen 
httit,  bis  der  Vertreter  von  Obcrsvebacli  Rittel  uacb  einem  lang- 
idtrigao  Prozcaä  t>eini  Staat5ral  in  Paris  eine  der  Rcligiomlreibeit 
Entacbeidong  erreichte.  Die  Oboricehaclier  hatten  sich  vor- 
vtederfaolt  hilfesuchend  an  PreusseB  gewandt,  <las  sowohl  bei  dem 
Rarftrsten  wie  beim  Bischof  von  ^leier  und  der  Krone  Fnuik- 
■ircn  Gunsten  sich  verwandte,  so  daas  das  Buch  auch 
. i^cn  geschichtUcheu  Intcros&ea  nicht  entbehrt.      W.  W. 


Badische  üeschichtBlitteratnr 

des  Jahres  1393.^) 

Zasammengestellt  von 

Peter  Albert. 


Zeitschriften  und  bibliographische  Hilfsmittel. 

1.  Zeitschrift    för   die    Geschichte   des    Oherrheins  hrsg. 

von  der  Badischen  historischen  Kommission.  NF.  Bd.  8  [der 
ganzen  Reihe  47.  Bd.].   Karlsruhe,  Bielefeld.   724  S.  i  Tfl. 

2.  Mitteilnngen  der  Badischen  historischen  Kommission. 

No.  15.   Beigegeben  za  dieser  Zs.  KF.  8.  128  S. 

3.  Freibnrger  Diözesan-Archiv.    Organ  des  kirchlich-histori- 

schen Vereins  fttr  Geschichte,  Altertumskunde  und  christliche 
Kunst  der  Erzdiözese  Freiburg  mit  Berücksichtigung  der  an- 
grenzenden Diözesen.  23.  Bd.  Freiburg.  i.  Br.,  Herder.  XSIV, 
370  +  10  S.  4  AbbUd. 

4.  Freibnrger  katholisches  Kirchenbtatt    37.  Jahrg.    Frei- 

burg i.  Br.,  Dilger.    VU,  m>  S.  4". 

5.  Schriften   des   Vereins   für  Geschichte   und   Naturge- 

schichte der  Baar  und  der  angrenzenden  Landesteile  in 
Donaueschingen.  VUI.  Heft.  Tübingen,  Lanpp.  XXXIV,  115  S. 
1  Porträt  u.  2  Pläne. 
6-  Schau-in's-Land.  Hsg.  u.  im  Verlag  vom  Breisgau -Verein 
„Schau-in's-Land".  Freibg.  i.  Br.  18.  Jahrlanf  48  S.  —  19.  Jahi- 
lauf  51  S. 

7.  Alemannia.   Zeitachrift  för  Sprache,  Kunst  und  Altertum,  be- 

sonders des  alemannisch-schwäbischen  Gebiets,  begründet  von 
t  Anton  Birlinger,  fortgeführt  von  Fridrich  Pfaff.  21.  Bd. 
Bonn,  Hanstein.  304  S. 

8.  Keues  Archiv  für  die  Geschichte  der  Stadt  Heidelberg 

und  der  rheinischen  Pfalz  im  Auftrage  des  Stadtrats  o- 
der  Kommission  f.  d.  Gesch.  der  Stadt  hsg.  v.  A.  Mays  u.  K. 
Christ.    Bd.  n,  Heft  1.  2.   Heidelberg,  Kosten    S.  1-128. 

9.  Neue  Heidelberger    Jahrbücher  hrsg.  vom  histor.-philos. 

Vereine  zu  Heidelberg.  Jahrg.  HI,  Heft  1  u.  2.  Heidelbeif. 
Koester  327  S.  1  Taf. 

')  Die  Einrichtung  dieser  Bibliographie  ist  die  gleiche  wie  im  lebt' 
vergangenen  Jahre. 


Bluliube  Geiclucbulituinitur  des  Jafares  1693. 


S51 


iDtAfesan-Arcliiv  von  Schwalien,  zugleidi  OrgtM  fdr  deutsche 
Kircbengoacfaichle,  Hr^.  vodK.  Hofclo.  lf>.  Jalirg.  Stntigart, 
„Deotsdies  TotlubtaU."    9ß  +  4«  S.  4". 

U.  Eck,  IJeinr.  Verzeicimis  der  lumeralogiscbea,  ReoKUOstischou, 
ar-  tTur->geschichlliclieD  und  balncogr&|ihisc)ien  I.UtcraLur 
Ttin  Uadcn.  WaiiUmberg.  Hohcuzollem  und  eiiilHeo  anttreazen- 
dea  OngendeD.  I.MiU.  der  grosKb.  bad.  gcolog.  Landesanstalt 
hrsg.  im  Auftrage  de^  Hinist,  des  Innern.  1.  Txg.  r.  I.  Bde.) 
KaefatrSge  uod  1.  fort^etzong  (zu  L891,  No.  9).  H«id«lb«rg, 
Winter.  303  S. 

UUflllpr.  TIi.  u.  Albert.  P.  Bcriclit  ober  die  bodischc  Go- 
«■liirbtsHlteratnr  des  J.  1801  (Jülirosborichte  d.  G«sch.-Wi8S, 
hü«,  vuu  J.  Jastrow.  XIV.  Jalirg.  1«»1.  II,  ä.  136—117). 

]X  Albert,  P.  Badiachc  Gescbichtslittcrnlur  des  J.  1A92  (diese  Zs. 
NT.  8,  S.  546-564). 

U.Ua»sloit,  O.  iLSolumerfoIdl,  O.  Uibliogrnphie  zurdcutsehea 
G«schicbtc  (Deutsche  Zs.  f.  Oesohichtswiääcnschaft  hr*g-  von 
L.  Quiddv  Jalir».  lÄÖ,  bes.  S.  293.1). 


Prähistorische  und  Römische  Zeit. 

(Mit  Kinscbluäs  der  Autliropulogte.) 

Vgl  No.  128,  240. 

rer.  R.  u.  Malier.  G.  A.    Die  UOgelgriiber  von  Ober- 
'Tinuilagen.     Sirassburg   i.  R.  it  S.  m.   Taff.     -   S.-A.  ni» 

E-  Forwrs  Bcitr.  a-  prftbist.  Arcbäolosi«. 
Bissinger,  K.     Der  Brunzefund  von  .\rkcnbai;b.     Karlüi-olie, 

BrauD.    18  S.  4'*.    Progr.-Bcil.  d.  Progymn.    Donaueschingcn 

(No.  OOO).  -  Augcz.:  KBWZ.  XU,  Sp.  207—209  (H.  Lebner). 
tr.  —  Bämiscbo  VUla  bui  Aultiugcu  (SVCItaar  VUl,  S.  61-67). 
11  llcyer.  Eine  Römerausicdlung  im  SchlQchttlialc  (Bad.  Londeszg. 

No.  231.  Ul). 
Zaugemeister,  K.    Zur  (icscbicbte  der  Nckarl&Qder  in  rö- 
mischer Zeit  (Neue  Heidelb.  Ihb.  111,  S.  1—16).  -  Vgl.  dazu 

Kjarl]  bcbtumacberj .  KorUr.  Zg.  No.  85, 
W(agner].  K.    Lime^Forscbung  (Beil.  zu  No.  117  der  Karlsr. 

Zg.;  wledorabgedr.  AZgB.  No.  101). 
Schuinai-bcr,  K.    Die  Ijnteaantersucbuugen   in  Badeo  (dtese 

Zs.  NK-  S,  >!.  lao-iat  n.  517-519). 
Waguor,  E.     ROmlscbe  Funde  b«i  WiKsingcn ,  Amts  Bretten 

(Karlsr.  Zg.  No.  &1  n.  1K>;  KBWZ.  XII,  Sp.  161—168). 

looiacher,    K.      Neckarburlien.     [Kastelle.)    (UmesbL  3, 

Sp.  6&-68). 
iL  Zangemeistor,   K.    MilitAnlipIom  Tom  J.   184   aoä  Ncckar- 

bnrkm  (<tiis.  3,  Sp.  ß»— 75). 
Sckumacbcr.  K.    (Lines    in]  Baden  (im  Hettinger  Wald] 

(duk  5,  Sp.  1HV9). 
-  MamlingliDle  [Zwischenkaatcll  bei  Roben]  (das.  S^  159/60)- 


and  3aden. 
k  pM&MrzagL  Haus] 
im.  \^7.  au  231.  aa«. 


31.  ^«ÜSKt^txtfrk. 


«ra  E-HöU 
S.  1-60. 

f.  loUinn^Ofln 


m  IIWl),  3.  IT-. 

Itt  WJFnB*    GlH    VOM 

TtflnMwni-  tISBS-Ifi«V 
H  C  J.  FL 

»  SairMne.  JUefc.  <!•  !••  F|hiiifilfc  *  FoplAlin  *iAlli 

miub  an  Fmaca  fwfll  Jfeewbw  HKV  V"kL-  9.  Is  dato 
LtatMwptn  «t  Lton  Mirlrt.  Parte  isatt. 
31.  Vaaoh.  Fr.  tos-  Zar  (icKtncbte  der  ErzKhmiK  des  Knr 
Bmtim  Karl  von  d«r  Ptalz  wad  söotr  Schwester  Ehsabctk 
ChorloU«  Mtew  Z<.  NF.  8,  9.  101-119)- 
Heinel.  K.  Tk  Cb«r  den  Plan  des  Kvftrsta  Johns  VO- 
faitai  voo  der  Pfalz .  die  aimeniMhe  Eonigtlcrttae  n  «rUiMItn 
(IM8-nCG)  räiU.-Ber.  d.  pbilo!i.-plii]ol  «.  hioL  Kbse  d. 
k.  baytr.  Alud.  d.  Wtsa.  iSäS.  Bd.  3.  Heft  3,  S.  273-319) 
—  Awh  Mp.  Mmcbcn,  Stnuib.  47  S- 


87. 


Boaiscbe  OeioliicbliliUeralur  tie»  Jshree  18ÖS. 


353 


bner.  Adalb.  Ilistoriscbcs  ans  litnr^Hcbeu  UaiKlscbriftoii 
Italiens  iü.th.  XIII  (IÖ92).  S.  74^-770).  —  S-  7tvt— 7fifi  ans 
Hilclicn  der  Bib).  Vatic  Patatioa  mit  Notizen  zur  P&Attr 
Oc*rbirhtc.  

Uiber,  K.  B.  Die  Uirsauer  St.  Anrelioskircbe  und  djo 
Grabütüttc  Bercbolds  I.  von  i£älirin({cn  (OiözesA  äcbwabcD  10, 
Beil.  zu  No.  4). 

Untermann,  Attg.  Iludolf  vnu  ZäliriuKeii,  Oiscbof  von 
Latticb.    Frciburji;cr  luaug-Diss.  UObt,  Konkonlia-  VI,  76  ä. 

CBler,  Rieb.  Kegesten  der  Markgrafen  von  Raden  nnd  Uach- 
b<Tg  lü>o— irii:..  Hrsg.  von  der  bad.  histor.  Kommission 
tief.  3.  Innsbruck.  Wflgnor.  S.  IJT-aoo  u.  Ii.  23-40. 

ingholz,  V.  O.  Das  marlig läHicbc  Uaus  Ifadcn  and  das  (Qrst- 
licbo  Itcncdiktinersiilt  L'.  L.  Fr.  2U  i-Jusicdcln  in  ihren  fügen- 
ieiligea  lieziehungon  (Frciburgcr  DiüzeH.\.  23,  S.  I— 48>. 

est  er,  R.  Zwei  Ikricbto  über  den  Hcirbstag  m  Franbfart 
1397(1«  (diase  Zä-  KF.  6.  S.  125—128).  -  An  den  Mark- 
grafen Bcrabard  I.  von  Hadcn  von  dcssco  Kanzler  Johannes 
Uctich- 

■  Das  flUc&lv  Urbar  der  Mark|rrafk-Laft  Baden  (diew  Za.  NF.  6. 
S.  COß-ßlü). 

eiafricd.  K.  Zwei  AktoostOckc,  den  Kalt  des  seligen  Mnrk- 
graftfuUenihikn)  %'on  Baden  in  der  Diözese  Sirassborg  betreffend 
(FrcibuTRcr  ÜiüzoaA.  23.  3.  355—358). 

»npt,  Heriii,     Ein  («(«errlieinisrlicr  Revolutton&r  aus  dem  Zeit- 
alter KniM:r  .Maximilians  1.  AI  itieiluDgeu  aus  einer  kircblicb- 
[lolilisebcn    Reforni^chrift  des   1.  Duüenninnis  des  ,16.  Jahr- 
biuxlert«    IWZ.    Krgänznngsh.     VUI.    S.    77—228).    —    Vgl. 
AZgB.  Ko.  lai;  diese  2s.  NF-  9.  S.  Tlfr?  (A.  Schulte). 
ich,  Friedr.  von.     Papst  Sixtus  V.  aber  die  Konversion 
Markgrafen  Jakob  111.  von  Baden  und  Hacbbcrg  <dicso 
NF.  B.  ö,  710/11). 

ettzoDsiein,  K.  Freih.  von.    Der  Feldzug  di-s  Jabres  1622 

am  Obcrrbelnnad  in  Westfalen  bis  zur  Schlacht  von  Wimpfcn. 

2.  lieft:    Vom   spaniscb-ligistucbeu  Uogeuoiigi-ifl'  auf  West- 

iileii   faU  zur  Schlacht   hei  Winipfen.     Manchen,  Zipperer. 

23«  S.  in.  4  KarlcnbeiU.  —  Forts,  von  1890.  No.  45.  —  Vgl. 

diew;  Zb.  NF.  8.  S.  529- R3I  (K-Obsw);  AZg.  No.  543,  IV, 

IjTRI.  Sp.  iriOOl. 

gboi/,  P,  O.     Bernhard  Gnstav  O.  S.  B.,  Eardtna)  von 

un.  Fflrslabl  von  Fulda  und  Kempten  und  die  ßchweineriseho 

iner-KoDgregation  IStuÜen  u.  MiU.   aus  d.  Bened.- 

1.  d.  Ci»lcr7.-On!cn  XIV,  8.  1B7-181;  813-333  n.  491-610). 

-  Auch  sep.  Bränn  lt«3.  -18  S. 

Aller,  Uans.  Badische  Fftrstoobildnis-se.  2.  Bd.:  Von  Mark- 
graf FriMriclj  (17.'ril— 1M7)  bis  rar  Gegenwart.  KartBralie. 
Groos.  83  BUd.  (Ol.  KrkL),  4ti  u.  XXI  S.  Text.  Vgl.  K»risr. 
U-  No.  S3t. 


6L  Ob<er.  K.  Potitücte Sancqm^ KBlItiednrks iod Btdei 
178^180a  Eng-  voa  der  ted.  hnt  giMMirirw  3.  Bi 
(ITW—VjOl).  HödeOMTK,  Winter.  121,  4JD&L  —  Ango.: 
BeiL  n  Ko.  137  der  Karbr.  Zr.  (A.  OntdUed);  LCBL  Sp. 
WU2. 

üfil  Fanek,  B.  Kiri  Friediidh  tod  Bad«  in  lAnten  Fbfao- 
gDombcben  Fngmenteit  (dwse  Zs.  SF.  8,  &  138— 13t). 

a&  Heigel,  K.  Tb.  Der  Baditter  GcanidtauBordL  m  s.  ,Essi}i 
u«  neuerer  Geecliichte''.  Bunberv,  Bacfaier  18BS-  8. 199—217. 

6«.  B[aillea],  F[aal],  Jeu  DOay  nnd  der  Bastatter  GesaDdteB- 
mord  (Hirtor.  Zs.  70,  8.  4SO-4U).  —  TgL  diese  Zs-  >T.  4 
S.  684  (K.  Obser). 

06.  Olock.  J.  Fb.  Frotektoren  der  Bienoundit  auf  Badens  Thnn. 

Eine  Festgabe  ans  der  Hdmat  ftr  die  3a  Wander-Vo^  | 
Sammlung  dentscber  o.  Osterräch.-angar.  Bienenzacbter  ii  ■ 
Heidelberg  (12.— 17.  Aug.  1893).  Heidelberg,  Pfeffer.  30  S.  i 
66.  Zimmermann,  F.  Harie  Herzogin  zn  Braonscbweig-LllnebD^  j 
Oeli,  geb.  Prinzessin  von  Baden.  Vortrag.  Wolfeubfittd,  | 
ZwisBlor.  24  S.  —  Vgl.  diese  Zs.  NF.  8,  S.  723  (E.  Wintd- ; 
maim). 

07,  ForBoualien  Ihrer  Kaiserl.  Hoheit  der  Grossfbrstin  Olga  Fe»-! 

ilorowua  von  Rassland,  Prinzessin  Cficllie  von  Bsdei 

(Doli,  zu  No.  106  der  Earlsr.  Zg.  1891). 
68,  Bios,  Wilh.  Die  deutsche  Revolution.  Geschichte  der  deotscbei; 

Bewegung  von   1648  und  1849.  niastr.  von  Otto  E.  In- 

Stuttgart,  Dietz.  VHI,  670  S. 
60.  Barsowtsch,  Th.  von.     Geschichte  des  grosshl.  bad.  La> 

OroiiuiUiT-Ili'Kiments  1803—1871.    Karlsruhe,  Möller.  220  n. 

Äitl  S.  m.  PIttucn,  nildem  und  Karten.  —  I.  Teil:  Gesch.  i 

Hnisali.  lA>il>-Grcnadicr-Rcg.  1803—1869-  Von  Th.  von  Bane- 

wUi'h.  —  11.  Teil:  Das  1.  grossh.  bad.  Leib-Grenadier-Beg. 

1)11  Ki'Id/tigü  1*<70,71.    Nach  Vorträgen  des  aiajor  Thilo,  dff 

llttuiitlouto  Sejb,  Eichrodt,  Löhleiu.   des  Prem.-Ueut  Men 

u.   doi)   Kricgsakteti  zusauimengestellt  u.   bearb.  voa  Majof 

von  'lVai>iv-Khrt'usohild.  2.  Aufl.  —  Angez.:  Bad.  Landeszg. 

No,  :1T4.  U. 
ftX  Logilo,  Adulf.     Gi*s«'lm'hte  des  2.    badischen   D^agone^R*• 

gimoms  N»>.  il.  Borlin.  Mittler  A  Sohn.  VI,  282  S.  m.  Abb. 

M-  a  Vlvriii-htskarte«. 
M.  Nobo,  H-    KrK'lmisso  oiues  Mdischen  Feldartilleristen  im  Feld* 

n^«\>  ^w^  I^^TVITK  Karlsruhe,  Reiff.  109  &.  m.  1  Kärtchen- 

Einzelne  Landesteile. 

«ö.  Kru'iior.  A-  lVi\sr»rhiA*he*  Wc^rterbuch  des  Grossherzt^ 
imu:i  l^itc».  Hrs;;.  xvn  kier  bad.  hi^i.  Kommission.  1.  Abt^ 
Ai  -  k^ftallu^vn.  lleidolbcr«.  Wiater.lV,  läOS.— Angez- 
iva.  itt  Nv\  äS4  0«  Karlsr.  2#.  ^P.  Albert  t;  LCBl.  Sp.  IWÖ 


bAdiKhe  GeacfaichlsliUfWiir  des  Jahren  IBüS. 


355 


Woerl,  hoo,  Badea  in  Wort  und  Bild.  Zar  R«ise  ondztunStn- 
dittio.  Warzbarg  nml  Wien.  Wocrl  {imZ).  563  S.  m, 
fieleil  Uia&tr,  Karten  nnd  Plflnon-  —  Auftez.:  Karlsr.  Nachr. 
1882,  No.  Irt. 

'<!.  Drandi,  K.  Üio  Chronik  dpsGallus  ^iheni.  iQucIImi  uml  Forscli- 
aiigeii  zur  (reÄcliiclitc  der  Ahici  Roichciiau  lirRg.  v.  d.  kiiL 
hisi.  KummisäJon  11.)  TleidfibcrR,  Winter.  XXVin,  21«  S.  4' 
m.  27  Tuff.  —  Bespr-:  UJb.  XJV.  S.  töi— »7  (P.  JoMhim- 
■otm);  ÜLZ.  U,  Sp.  »18  (W.  Wnitenbacli);  I.(a!l.  1803, 
Sp.  1069;  Litt.  Bondschao  19,  S.  347. 
SS.  Bnp  neue  C'lironilc  Olioi-  den  Sc hu-alion krieg  (Nene  Zflricber 
Zg.  Beil.  za  Ko.  W).  -  V^tl.  IÄ12,  Xo.  Ul. 

Reo2,  G.  A.  Aivliivalion  des  phein.  ('isterziener-Nonnentclosters 
Boindt  bei  Weingarten  (OiftzesA  Schwaben  10.  Beil.  Ko.  I; 
6;  K;  10;  1-1;  llaaptbl.  Sa.  'M  u.  Ücil.  No.  2-1). 
ST.  Adam,  A.  Das  Tagelinch  des  HeroMs  Hans  Kutz  von  Ao(rs- 
bnrg.  Wieder  flafgoftmdener  Text  (diese  7.s.  NF.  H,  S.  5Ö  bis 
100).  —  QaeJle  zur  Gcsclu  des  Üaucrnkricgs  in  Ober- 
scliwaben. 

Krone,  R.  u.  Sehappacber,  L.  Arcbirnlico  ans  Orion  Ms 
Amtsbezirks  Mesokirch  (Mitt.  Ifi,  B.  8»-9ä). 

Scegcr,  K.  a.  Scbi>dlcr,  J.  Archiraiica  ans  Orten  des  Amts- 
bezirks Stoekacb  (MitL  15,  S.  Ö7-66). 

ßanmaun.  Fr.  L.  J.  II.  MfiUer<>Knej^9iagchuoJi  [Aber  die  Er- 
eigiüsse  im  Fürslentmn  Forytvnberg]  von  179^— 1J=*12 
(SVUHaar  VUl.  S.  ia*-n.ni.  —  Wird  fortges. 
1-  Str&biufeld.  U-  I>a»  Uooautbal  vom  Donanquoll  bis  Ulm.  M- 
Dloßtr.  von  P.  Schnorr  n.  R,  SUclcr  u.  1  Karte.  Stullgart, 
hont..  HP  S. 

TJdry.  X.  Q.  Ziegler,  B.  Arcbivalicn  aus  Orten  dos  Amt»- 
bezirks  Cborlinge«  (MitU  15.  S.  SfV— tl) 

Schüttle,  J.  B.  Zar  tifsrhichte  des  Kletganes  (DiüzesA- 
ScIiwaliPn  l'l.  8.  L>7/><;  M»— :i2  n.  3.^  a,  Beil.-No.  4  o.  ^). 

Baur,  A.  Zur  (reecbirlitc  der  Kiofnhnuig  dos  doatsi^ben  Kirebeo- 
gi^sangs  in  der  Diözese  Konstanz  (0er  katli.  KireheiLSinger 
(Freibarg)  No.  2). 

Klsflein,  Fr.  Arrhiralica  aus  Orion  des  AmtiibezirkitKoo- 
ftanr  iMi»^  15,  8.  ii7-W). 

Ebacr,  Adalb.  l>or  Müer  vitae  nnd  die  Kekrologien  Ton  Re< 
mimnont  in  der  DibtioUiecii  Aui;elica  t\x  Rom  (NA.  19, 
S.  47— 88).  —  Betr.  u.  a.  die  Klöster  Säckingen,  Scbioncn 
h-  KomUinz  o.  Rctehcnao;  Tgl.  diese  Zs.  KF.  8.  S.  722 
lA.  Schallt.- >. 
T.  Au  der  Onschichte  des  Landkapitels  RtfihUngen.  Die  Dc- 
kknatnrahl  im  J.  \if»)  iFreil'Un-erKKBl.  37.  S.  .Vhi-Ski; 
888-990;  40&-413;  'Hl— M6;  480— lltö:  a73-&77;  6Wi-5iiö; 
(»»-(HS;  635-638:  601-056;  685-000;  7I3-71H  u.  745—760). 

.]lOftth6lor.  A.     Die  üotleshilwcr  der  Schweiz.    Uistor.-anti- 


366  Albert. 

qoar.  Forachnngen.  Bistum  Konstanz.  TV.  a.  V.  Abt  (Der 
Geschichtsfrennd  XLVn  (1892),  3.  117—224  a.  XLVm, 
S.  1—80).  —  Tgl.  diese  Zs.  NF.  8,  S.  13?;«  (Ä.  Schulte). 

79.  Bussemer,  Fbil.    Der  Schwarzwald  von  Baden-Baden  bis  zur 

Schweizer-Grenze  nebst  Höbgau  und  Eaiserstohl.  3.  Ad. 
Baden-Baden,  Spies  (Eommiss.).  99  S. 

80.  Emleln,  Fr.  Arcbivalien aas  Orten  des  Amtsbeziks  Lörrach 

(Mitt.  15,  S.  41—47). 

81.  Weiss,  Tb.  H.  u.  Haass,  A.   Arcbivalien  ans  Orten  des  Amts- 

bezirks MüUbeim  (Mitt.  15,  S.  47—57). 

82.  Poinsignon,   A.    Archivalien   aus    Orten  des  Amtsbezirks 

ßreisach  (Mitt.  15,  S.  28—30). 

83.  Die  Kapuziner  und  die  Schweden   (Konstanzer  Nachr.  No.  30 

u.  31).  —  Haslach,  Ettenheim,  Freiburg  betr. 

84.  Wernli,  Fr.    Landsturmordnnng  für  den  sadlichen  Schwan- 

wald (diuse  Zs.  NF.  8,  S.  382—384). 

85.  Vatois,  N.     Le  grand  schisme  en  Allemagne  de  1378  ä  1380 

(Römische  Quartalscbrift  Vn,  S.  107—164). 

86.  Enbel,  P.  Conr.  Provisiones  praelatorum  während  des  grossen 

Schismas  (das.  VTI,  S.  405 — 446).  —  Bringt  ebenso  wie  No.  t5 
neue  Aufschlüsse  f.  d.  Gesch.  d.  oberrheinischen  Landschaften 
während  des  gro3sen  Schismas  aus  vatik.  Akten. 

87.  Witte,  H.    Zur  Geschichte  der  Burgungerkriege.    Das  Kriegs- 

jahr 1475.  —  Die  Reise  gen  Blamont  (diese  Zs.  NF.  8, 
S.  197—255). 

88.  Sarrazin,  J.    Mirabeau-Tonnean.  Leipzig.  85  S.  (1892,  No.  43.^. 

—  Bespr.  sudwestdeutsche  Schulblätter  10,  S.  103  (E.  Keller): 
Revue  critiqac  No.  27,  p.  12—14  (A.  Chuquet) ;  diese  Zs. 
NF.  8.  S.  154  (K.  Obser). 

89.  Gönther,  R.    Geschichte   des   Feldzuges  von   1800  in  Ober- 

deutschland, der  Schweiz  und  Oberitalien.  Frauenfeld,  Haber, 
210  S.  m.  3  Karten. 

90.  Ausgewählte  Schriften  weil.  Sr.  K.   Hoheit  des  Erzherzogs 

Karl  von  Österreich.  3  Bde.  Wien  und  Leipzig,  Bran- 
müllcr.  —  Bd.  2  u.  3  betr.  in  der  „Darstellung  des  Feld- 
zuges von  1796  in  Deutschland"  vielfach  Baden. 

91.  Hafner,  0.  Regesten  zur  Geschichte  des  schwäbischen  Klosters 

Birsau  (Studien  u,  Mitt.  ans  d.  Benediktiner-  u.  d.  Cister- 
zieuser-Orden  XTV,  S.  74—82;  236—244;  376—384  n.  56(>--^)- 

92.  Erdmannsdörffer,  B.   Das  badische  Oberland  im  Jahre  I'®- 

Reisebericht  eines  Österreich.  Kameralisten  (Bad.  Neujahr^' 
blättcr  hrsg.  v.  d.  bad.  bist.  Kommission.  3.  Bl.)  Karlsruhe, 
Braun.  VI,  86  S.  —  Angez.:  Beil.  zu  No.  5  der  Karlsr- Zg. 
(P.  Albert). 

93.  Staudenmaier,  P.  Meyer,  G.  u.  Strittmatter,  K.    Arcbi- 

valien aus  Orten  des  Amtsbezirks  Lahr  (Mitt.  15,8.99 
bis  103). 


BadiKb«  U««cliiclilslitlfiMtur  des  J&hn-s  l^Ü. 


iHonnig,  Mich,    Ocjchichte  des  Landkapitcls  Lahr,  labr, 

Scb6mpcrlcn  tSellislverl.  d.  Verf.)-  IX,  301  S. 
iMDIler,  Tb'    Beiträge  zor  Gcscbidite  der  Ortonaa  I.  (die» 

Zä.  NF.  8.  S.  1Ift-43fi). 
Boiofriod,   K.     Die  filtesten   Sututea    des    Landicftpitels 

Ottcrewcicr  mit  Znstttzen  aus  dorn  15.  Jalirhutidurt  (Fm- 

bnrger  liiOzcsA-  23,  S.  20—266). 
Rvitirried,   E.     Mittelalterliche   Chor^messeo    de«   KftintoU 

Ottcrswcier  <Uer  katfa-  KirchciiääiigtT  X».  2). 
,  —  Die  allen  Waldmarkcn  und  deren  Gcnos&cnschnlten   in  den 

Arolslwmkeu    BQhl    u.    Acheru    (Achcr-    u-    Uuhler-Hote 

No.  137-141), 
Kollier,  Jak,    Arcliirulien  aus  Orten  des  Amtsbeeirks  Ra- 
statt (Mitt.  15.  8.  103-127). 
Bhte    loiliutBllerllcbe    marianische  Priester-KonKregation  des 

Landkfiiiliels  El  ilingentFreiburBRrKKBI. 37,8.-113— 415). 
Ritter,  W.  Fritfdr.  Arcliivalien  ans  Orten  desAmtsbezirks 

Sinaheim  (Mitt.  15,  3.  128). 
OeclielhAnscr,  A.  von.   Der  'lliesaame  I'alalinos  ju  Manchen 

(MOIIeidelbStbloss.  lU,  S.  i»-l27). 
Das   Neckartbal   von    Heidelberg  bis  Heilbronn    und   seine 

Seitentlifilcr.    (WoorU  RcLsehandbQcber).    4.  AuS.  Wllrzbnrg 

n.  Wien.  Wocrl.    102  S.  m.  Stadtplänen,  lUostr.,   Karten  u. 

1  Facorama  d.  Neknrthales. 

Einzelne  Orte. 

Ackenbacli.  i.  No,  1&. 
Adelaheim.  b.  Ko.  171. 
AlleBsbkcb,  a.  No.  76,  iüd,  23U. 
AlInMBWwtorf;  %.  No.  75. 
Ahbelm.  Amts  Überlingen,  s.  Ko.  Ti. 
Au  an  Bbcin,  i.  No.  09. 
ADKgeo,  9.  }io.  (tl. 
Aulfingen,  e.  >'o.  17. 

Baden-Baden.  Gilbert,  W.  IL  B.-B.  and  seine  Thermen. 
Wiun  u.  LeipriR.  BmamOllcr.  \TII.  169  S. 

—  Haspe,  W.  Das  KaiM^rin  Augu.sla-Rad  inB.-B.  Denkschrift 
1.  Erinnerung  an  d.  Einwcihnngsfeicr  vom  2S.  Jaui  1893. 
Baden-Baden,  KOtblin.  31  S.  l«  —  KurUr.  2g.  No.  111  u.  Beil. 

Badrn-Knden.  Kine  Kriiincrnngsfcier  vom  alten  Friedhof 
in  B.-B.  (Kcho  von  Baden-D.  Ka  VIT  o.  120). 

—  •-  »och  Xo.  373. 

V.  Badenschenern.     Die  Drei-Eicbcn-Kapcllc  in  B.-Sch-  (Echo 
von  Baden-Baden  N'o.  12Ci). 
Badoiweilei',  ■■  Ko.  ai. 
tt-BababrOcbun.    [Feigenbotz,  L.]    BahnbrOckeu  oder  Bann- 
broclten  (Brcttener  6onn(ag9.BI.  1991,  No.  81). 
Itualacb,  a.  No.  Öl. 


358  Albert. 

BeUingen,  s.  ifo.  61. 

Bermersbach,  b.  No.  99. 

Beuren,  Amts  Überlingen,  s.  No  72. 

Bietigheim,  s.  No.  99. 

Bietingen,  b.  No.  68. 

Billafingen,  s.  No.  72. 

BischofTingea,  s.  No.  82. 

BiBchweiler,  s.  No.  99. 

BoU,  8.  No.  68. 

Breieacb,  s.  No.  82,  203. 

Britzingeo,  s-  No.  81. 

Brombach,  s.  No.  80. 

Bruchsal,  b.  No.  274. 

Buchheim,  Amtd  Messkircli,  b.  No.  68. 

Buggingen,  a.  No.  81. 

Dattingen,  s.  No.  81. 

Beggenhausen,  b.  No.  72. 

109.  Denkingen.   Stengele,  F.  B.    Beiträge   zur  Geschichte  des 

Ortes  DDd  der  Fiarrei  B.  im  Linzgan  sowie  der  dazQ  gehörigen 
Filialen  (Freiborger  DifizesA.  23,  S.  287—328). 

Dettingen,  s-  No.  75. 

Dingelsdorf,  s.  No.  76. 

Dundenheim,  s.  No.  93. 

Durlach,  a.  No.  197,  224. 

Durmersheim,  b.  No,  99. 

Efiriogen,  b.  No.  80. 

Ehrenstetten,  s  No.  29. 

Eimeldingen,  s.  No.  80. 

Elchesheim,  s.  No.  99. 

Engelswies,  8.  No.  68. 

Ettenheim,  s.  No.  83. 

Feuerbach,  s.  No.  81. 

Forbach,  s.  No.  99. 

110.  Freiborg.    Ffaff,  Fridr.    Festschrift  zom   400jfthrigea  Ge- 

dächtnis des  ersten  Freiburger  Buchdrucks.  1493.  1893.  Frö- 
burg,  Herder.  35  8.  4".  —  Ängez.:  Alemannia  21,  S.  297/8; 
(vom  Verf.),  diese  Zs.  NF.  8,  S.  718—720. 

111.  —  Die  Festung  Freiburg  1678-1745  (Scbau-ins-Land  18,  S.  48). 

112.  —  Wengen,  Fr.  von  der.     Die  Übergabe  der  Stadt  Frei- 

burg   i,    Br.    am   1.    November    1713    (diese    Zs.  NF.  ö» 

S.  312-372). 
—  B.  auch  No.  83,  174—177,  211,  241—247. 
Freiolsheim,  s.  No.  99. 
Freudenthal,  s.  No.  75. 
Frickingen,  b.  No.  72. 
Friesenheim,  s.  No.  93. 
Gaggeuau,  s.  No.  99. 


Badbi^r  G«s(hi«ht3litlcratiir  des  Jabres  1Q93. 


fiinsbarst.    KoJufricd,  K.    Altes  tmdNcueG  vonG.(Achor* 
B.  BohleivBoto  Xo.  141—143). 

6*iiil)«cb,  9.  No.  99. 
^1-i  Geui;enl»ach.    BtDiugartcn,  Fr.    Aus  dem  Gengcnbacbcr 
^       Klostorlebei).    iProtocollinn  Gengenbacense)  (diese  Zs.  NF.  8, 

■  S.  43e--193  a.  658—702). 

■  OAggtogM,  1.  So.  66. 

H  Graisaeh  un  Ah«io,  s.  No.  39,  60. 
Gronihacb,  Antu  Sicthetm,  >.  No.  101. 
GftBdUngea,  t.  Xo.  62. 
GatÜDBeo,  %.  Nu.  76. 
Hugi-'D,  ■.  No.  fiO. 

Ovtbeim,  Amla  Mesakircb,  8-  No.  S8. 
HuUcb,  I.  Ko.  83. 

tHABingeo,  s.  No.  SO. 
Binseit,  Amis  Mesakird),  a.  Nc.  €6. 
Heidellierg.    Cuno,   Fr.  W.    Geschichte  der  iraUoDiscli-Te' 
formierten  Gemeinde  za  II.  (Geschichtsblätter  des  dtschen 
UagcDotIcDTer.  Zehnt  II,  Heft  4.   Ma»!dcburg.  13  S.). 
—  Naber,  J,    Chcr  den  Sohwaln.'nlu'iiiif'r  Wasscrtwnn  bei  H. 
ini  Neckar  Mtad.  r4in«le.«7R.  No.  IW.  II). 
;1IT.— -Walter,  Friedr.    Diu  ZvrstüniuK  H'.h  im  Mai  nm  (frank- 
furter Zg.  No.  136.  I.  Morgcnbl.). 
—  Historische  und  ftrcbircktcnüsche  Notizen  tlbcr  das  Gastbins 

um  Ritter  in  H.    O.  <).  u.  J.  H  S. 
,  —  Einwohn erverzeichnis  Acs  vierten  Quartion  der  Stadt  H.  totb 
J.  IflüO.  hrsg.  Q.  mit  Namen-  u.  Sachregister  versehoii  von 
A.  Mays  u.  K.  Christ  (NAtillci.lellHTg  11.  S.  1-13H}. 
Ä  —  Mitteilungen  zur  Geschichte  des  Heidelberger  Schlosses.  Hrsg. 
1001  Uutdclberger  Schlossverein.   Bd.  IIl,  Heft  1.   Heidelberg, 
it>.    IV.  12ß  ä.  m.  &  Tatr.    S.  1—^:  Aas  den  Aktes  des 
1.  Generol-Londcsarchiva  za  Karlsmho. 
"=f.«uch  No.  IWJ-KKl,  172.173,178,  IÖ5,  186,  188.212,319,240,249. 
IlcUigpaiell,  t.  No.  93. 
tltbKleltcn,  1.  No.  6». 

.Heitarshcim.    Mayer,  K.    Die  Eiuwcihattg  des  Schfre^tem- 

haaws  Retlianien  iu  H.,  A.  Stanfen,  am  4.  Not.  1883.   Frei- 

Irerg,  Dilger. 

'  StiÜt^n,  s-  No.  60, 

[Btttiagea,  «.  No.  26. 

BtoAorf,  t.  No.  68, 

anpvnna,  a.  No.  9». 

B«db|«ia,  s.  No.  73. 

BMto,  1.  No.  99. 

BdiuigcroUaKlf.  s.  No.  372. 

Holm,  s.  No.  **>. 

Ilomhrrs.  >■  No.  72. 

\lex.    D«r  Lnftfanrort   H.  im   bad. 


360  Albert. 

Schwarzwald,  dessen  Elima  und  Umgebung  nebst  einem  Ab* 
riss  der  ältesten  Gescbicbte  der  Stadt  bis  zum  west&lischeii 
Frieden.  2.,  gänzl.  nmgearb.  Aufl.  Hornberg,  Kämmerer. 
IV,  127  8. 

123.  EQfingen.    Wanner,  M.    Über  einige  Ortsnamen  der  auf  der 

Peutinger'schen  Tafel  verzeichneten  Strasse  von  Windisch 
nach  Rottweil  {ÄnzSchwG.  NF.  6,  S.  477-490).  -  Betr. 
Htfingen  (Brigobanne). 

HQgelbeim,  e.  No.  81. 

HügeUheim,  b.  No.  99. 

HiigGweier,  3.  Ko.  93. 

IcbeBheim,  s.  No.  93. 

Jechtingen,  s.  No.  82. 

Iffezheim,  s.  No.  99. 

124.  lUenau.    Festschrift  zur  Feier  des  50jährigen  Jubilänms  der 

Anstalt  J.  Hrsg.  von  den  jetzigen  und  frfiheren  Dleoanei 
Ärzten.  Heidelberg,  Winter  1892.  V,  219  S.  m.  1  Lichtdmck- 
büd  von  J.  u.  2  lithograph.  Tafl.  —  Zur  Gesch.  der  Anstalt 
S.  1—64  von  H.  Schule. 

InsliDgen,  s.  No.  80. 

latein,  G.  Ko.  80. 

KaltbruDD,  Amts  Konstanz,  s.  No.  75. 

Kandern,  s.  No.  80. 

125.  Karlsruhe.  Weech,  Friedr.  von.     K.  Geschichte  der  Stadt 

and  ihrer  Verwaltung.  Auf  Veranlassung  des  Stadtrats  Ik- 
arb.  Karlsrahe,  Macklot.  1.  Lief.  80  S.  m.  4  Lichtdruckb.  it- 
1  Taf.  —  Angez.:  Beil.  zu  No.  315  der  Karlsr.  Zg.;  Bad. 
Landeszg.  No.  271.  I;  Karlsr.  Nachr.  No.  137. 

126.  —  Aus  K.'s.  Vergangenheit.    Der  Weihnaclitsgesang  der  Alt- 

Karlsruher  Schulkinder  (Karlsr.  Nachr.  1892,  No.  156). 

127.  —  Die  „Karlsruher  Zeitung"   vor  100  Jahren  (BeU.  zu  No.  540 

d.  Kartsr.  Zg.). 

128.  —  Neue  Strassen  mit  alten  Namen.  Die  Bemhardstrasse  (Karlsr. 

Nachr.  1892,  No.  94). 

129.  —  Die  Residenzstadt  K.  nnter  Grossherzog  Friedrichs  Regie* 

Hing  (Karlsr.  Nachr.  1892,  No.  50). 

130.  —  [Krieger,  A.]    Chronik  der  Haupt-  und  Residenzstadt  K- 

für  das  Jahr  1892.  8.  Jahrg.  Im  Auftrage  der  städtische« 
Archivkommission  bearb.  Karlsruhe,  Macklot.  101  S-  lö- 
7  Abb. 

—  8.  auch  No.  179,  180,  260—252,  264—268. 

Kirchardt  s.  No.  101. 

Kirchen  s.  No.  80. 

Kleinkema  s.  No,  80. 

131.  Konstanz  am  Bodensee  (AZg.  No.  234  Morgenbl.).  ^ 

132.  —  Strickler,  J.     „Zwingiis  Gutachten  über  ein  Bündnis  n"^ 

K.,  Lindau  und  Strassburg.  Sommer  1527"  (AnzSchwG.  1^' 
Bd.  VI,  S.  507—510). 


Bullsclui  GncliiclitsliuoraLur  des  Jabne  1893. 


361 


Konstanz  iu  roiiRea  Jahrltaod(<ti  (Koaslaiuer  Zg.  No.  180, 

im,  \m,  105.  aoi  u.  fSß). 

.  —  KlfiDe   Beitrage   zur  Geschieht«   der  Biachflfc  Ton  K.  im 

Jti.  Jalirhuhik'rt  (KaUiol.  Schweizer-Uli.  S,  22.t— 240). 
\—  Licbeoau.  Th.  tob.  Eia  Miüiuschrciben  PapslCIcnious  VlII. 
an  Biwfior  Andreas  von  l\.  fllr  den  l''all  eines  jcIiwciwrischeD 
RetiKiOiJ»kriL>Res  (AiuScliwQ.  NF.  G,  S-  2i'2). 
I-  f  ftucb  No.  WJ.  102,  lUD,  ITO,  191.  232,  253.  2M. 
[^Kreenheituttttai,  <.  Mo.  68. 

luhach,  AnU  Mewkircb,  h.  No.  C8. 
füiinell,  B.  Xo.  93. 
Lahr.    rr<^pnitif:  der  SUilt  L.  (Beil.  z.  Au.  f.  Stadt  n.  Land 

tLahr)  ISDl,  No.  143). 
—  t-  «ucli  No.  91. 
Ungcabnuitl,  f.  No.  09. 
LaofM  (mb  St.  Ilgen),  ».  No.  81. 
Uiukircb,  t.  No.  256. 
Uuflelten,  «.  No.  72. 
Uel,  ■■  Nn.  61. 
Lin«riDgeu.  i.  No.  76. 
Llapaeb,  i.  No.  72. 
^  Upbure.  s.  No.  81. 
H  br^n-tsreutb^  t-  No.  72. 
^  LttieliiMiCD,  ».  No.  79. 

in.  lofftoRcu.    Das  Schaeckreiu  b«i  L.   (Freie  Stimme  Ko.  117 
u.  119). 

(L«il«lphafeD(-Sn'Ufttin^n),  i.  No.  69. 
Mitinheiru.    lleiRel.  K.  Th.    IHc  Übergnhe  ricr  pftüz-bayer. 
Febtuijg  M.  iui  (iic  I->aDzoscQ  am  20.  Sept.  17^  und  die  Ver- 
lioftODg   der  Miaistcr  Uraf  Uberudorff  and  Sulaberi  am  23. 
Nov.  1795  (Ahb.  d.  k.  hnycr.  .Ibad.  d.  Wiss.  111.  KI.  XX.  Bd. 
III.  Abt.).  —  AbcIj  sep.  München.  Frai«,   105  S.  4".  —  An- 
gez.:  diese  Zs.  NF.  B,  S.  532/3  (K.  Obser);  LCBI.  Sp.  1783. 
^  %,  aocb  No.  225,  2«>. 
ICarkelfingrn.  s.  No.  70. 
Uaaehni,  s.  No.  Bl. 
Ueownbeiin,  S-  Ko.  OB. 
VeDalagvD.  •■  No.  88. 
Iferdingpo,  s.  No.  »2. 
llMBkireli,  >.  Nu.  &H,  233. 
LMOtPUgwi.  ■-  No.  TA. 
■idoibKcb,  t.  No.  166. 
Hn&bliDg«a,  I.  No.  ßO. 
■  MocfftDrttirtn.  ».  No.  W, 
'      VtekarbarkcD,  a.  No.  83,  34,  39. 
Sie»lrp»rUfr,  S.  No.  Kl. 
MouNowrisr.  •.  No.  113. 
ObirilubQltc,  8.  No.  r,*. 


362  Albert. 

Oberndorf,  b.  Xo.  99. 

Oberrimsingen,  s.  No,  15. 

Obencbopfbeim,  b.  No.  93. 

Obertsroth,  b.  No.  99. 

Oberweier,  Amt»  Lahr,  b.  No.  93. 

Oberweier,  Amts  Rastatt,  b.  No.  99. 

Oberweiler,  b.  No.  81. 

Ötigbeim,  a.  No.  99. 
1S9.  Offenborg.    Führer  durch  0.,  Gengenbacb  ond  Umgei 
Hrsg.  von  den  beiden  Schwarzwaldvereinsekt.  O.-G.   (le) 
bach,  Oechslin.    79  S. 

OrsiDgen,  b.  No.  69. 

Osterburken,  a.  No.  27. 

Ottenau,  s.  No.  99. 

Ottenheim,  b.  No.  93. 

Ottersdorf,  b.  No.  99. 

Owingen,  a.  No.  72. 

PforzheiiD,  s.  No.  234,  257. 

Pfallendorf.  b.  Ko.  2S0. 

Plittersdorf,  b.  No.  99. 

Prinzbach,  s.  No.  93. 

PfllfringeD,  b.  No.  276. 

Radolfzell,  s.  No.  76,  228,  229. 

Baithaslacb,  s.  No.  69. 

Bappenau,  b.  No.  101. 

Käst,  s.  No.  68. 

Rastatt,  s.  No.  99. 

Rauentbal,  Amts  Rastatt,  s.  No.  99. 

Reicbenau,  s.  No.  75,  76,  258. 

ReicheDbacb,  Amts  Lahr,  s.  No.  93. 

Reicheothal,  s.  No.  99. 

BeiDhardsachsen,  b.  No.  28. 

Bheinweiler,  a.  No.  81. 

Riuschheim,  a.  No.  29, 

Eobero,  s.  No.  26. 

Rotbenfela,  s.  No.  99. 

BQmmingen,  s.  No.  80. 
140.  Säckingen.   Schulte,  A.   Gilg  Tschndi,  Glaros  nnd  S.  (. 
f.  schweizer.  Gesch.  XVin,  S.  1-157). 

—  B.  auch  No.  76. 
Hl.  Saig.    Riegel,  L.    Der  Luftkurorts,  and  seine Umgebn 
had.  Schwarzwalde.    Freiburg  i.  Br.,  Epstein.    13  S. 

Salem,  a.  No.  29. 

142.  St.  Georgen.  Mayer,   Herrn.     Die  Glocken  von  St.  ( 

Freiburg.  [Nachtrag  zu  1892,  No.  130]  (Alemannia  21. 
St.  Georgen  im  Schwarzwald,  s.  No.  29. 

143.  St-   Peter.  Mayer,  Jul.     Geschichte    der  Benediktim 

St.  P.  auf  dem  Schwarzwald.    Freiburg,  Herder.  XI , 


Badiiehe  G«KbIefatilittemtur  des  Jahm  1898.  86S 

-  Angez.:  KBWZ.  ZH,   Sp-  261  (E.  Gothein);  diese  Za. 
KF.  8,  S.  717/8  (Ä.  Schalte) ;  FreibnrgerKKBL  37,  S.  46Ö-463, 
St  Peter,  ■-  auch  No.  208. 
I^  St  Trndpert    Die  Abte  des  BeDediktinerklosters  St.  T.  (Frei- 
burgerEKBI.  37,  S.  107/8;  189^90;  23&-240;  287—271,  297  bU 
300  u.  335-337). 
I45.Sasbacb.  Reinfried,  K<     Die   Sasbacher  oder  Grossweierer 
Waldmark    nnd    deren  Genossenschaft    (Acber-  n.  Bfihler^ 
Bote  No.  139  a-  140). 
SiuJdorf,  8.  Ho.  68. 
ScbaJlbftch,  s.  No.  80. 
146.  Scbeibenhardt.    Asyl  and  Erziehnngshans  S(di.  (BlUter  d> 
bad.  Franenver.  XVH,  3.  114-118). 
Scheuern,  s.  No.  99. 
SchieDcn,  s.  No.  76. 
147- Schöllbronn.     Der    Totemannstein    bei    Seh.   (Bad.    Preoe 

Xo.  2M.  U). 
146- Schopf.  Schenck,  Fr-    BorgScfaipfe,  Wahrheit  und  Dichtong. 

Schopf.  28  S. 
149.  Schnttern.    Das  Kloster  Seh.  in  seinen  Beziehongen  zor  Stadt 
Lahr  und  Umgebong  nach  P.  Marqnard  Benders  (17S0)  Ad- 
oalen  (Anz.  f.  Stadt  n.  Land  [Lahr]  1891,  No.  136  n.  186). 
-  i.  auch  No.  93,  192. 
Schntterthal,  a.  No.  93. 
Schntterzell,  a.  No.  93. 
Scbweigbot,  a.  No.  81. 
Scbwetzingen,  s.  No.  181. 
Seelbach,  s.  No.  93. 
Seibach,  a.  No.  99. 
IM  Stanfen.  Hagard,  R.     Die  Gemeindebeamten  za  St  zur  Zeit 
vor  dem  SOjährigen  Kriege  (Schao-ins-Land  19,  8.  36— 40)> 
SUafenberg,  a.  No.  99. 
Steinenstadt,  s.  No.  Bl. 
Sleimuauem,  s-  No.  99. 
SteiHsliogen,  a.  No.  69. 
Slockacb,  a.  No.  69. 
Stollhofen,  8.  No.  99. 
TaDoenktrcfa,  b.  No.  BO. 
Senteahart,  b.  No.  66. 
Siegelshach,  s.  No.  101. 
Sinsheim,  s.  No.  162. 
Sipplingeu,  s.  No.  72. 
Sitzenkirch,  s-  No.  81. 
SölÜDgen,  s.  No.  99. 
StahriDgen,  s.  No.  69. 
51  Taaberbischofsheim.    Ehrensberger,  H.    Znr  Geschichte 
der  Benefizien  in  Bischoüsheim  a-  T.  Mit  4  Abb.  (Freibttrger 
DiOzesA.  23,  S.  121-214). 


Tartd  IV  (Sefcwc^i 


JKL 
-H-  die  Orduag  i^ 

'■TafingenCApcWrll 


WaDhhrtiUrdw  n  W.  (I 


r.  6eKUdte  da  Marittflectm 

*  cn  Gedenktag  dar  EunreihiDij 

Weräieim  a.  M,  Bechstm.  a 


7A 


'V- 

■*.»'■ 

•     \ 


^^0^  und 

'si.  Na  US. 

Mtt   JieUnm   zur  GeschichM   der  Famili 
^v.v..i.Xw;  vtMU'i-üId  XXIV,  S.  123( 
\VLUucwtKTKisi.-hos  Adels-  tind  Wappenbod 
s.Hs;üAii,   Küiilhammer  1892.  läse.  4«.  -  En 


von  Goldbach 
,    GoWatein 
Gremlich  von 
Pfulleodorf 
n     Gretzingen 

,    naiiilschuclisIieiiB, 
^    Ilardlieim 


.235 
236 

■m 

•2U 

27(1 
273 


BadJKb«  Gi;s(;lijcbt«liU«ratar  des  JAbreg  189S. 


365 


TlaulDpn 

S.  278 

von  HetUoReo 

a  3ta 

HauMcb 

n    281 

n     Uciidorf 

.  ai3 

HaoMu 

»   S8fi 

g    Hochhiinrt) 

.    3äÄ 

Bdllcnherg 

.   891 

,       UöWI>D 

„   327 

lleliiuulnrf 

.   398 

Im  Uof  (l'for«- 

11.  Im^licim 

»   3W 

hcim) 

n    327 

UelmsiAilt 

.   298 

„    Hofer 

«   328 

Iterbfibhejro 

»   802 

„    Uohcofi'U 

•    S34 

ÜHTsberc 

•   S08 

.    FTofaeosiadt 

,    338 

I 


chenk  zn  Schvpinsberg,  O.  Frpib.  von.   Mittelalieriiches 
W«!tj>«nbucb  aus  dem  ÜrcisKau  (UUeroiil  XXiV,  ü.  -ll^a). 

NeacDstniii,  Karl  Freib.  von.  Wiiiiiienkttnclc.  Horaldiäche 
Monutsschrift  zar  Veröffcntlicbmig  von  nicbt  edierten  Wftppcn- 
nerkeo.  Korlsrubc,  OciÄsendürfcr  (Neiuimli).  I.  Jahri?-,  Heft 
7—9:  Wapiwii  dt-r  Koustonzer  (icscblechlor-stubc  „z«r 
KatZG"*.  Hpfl  KI  a.  II:  Überlinger  tlcscblechiorbucb  von 
0«or^  llahii,  lüTt— 1595.  Heft  lü:  Wai'jwn  vou  Patmiem 
der  Stadt  Villiofieti  n.  des  ümdadcls  der  Ba&r. 
ose,  Fred.  Kritik  der  Wappen  der  Minnesinger  aas  Schwa- 
ben. Ein  T)friti-ag  zur  licscbichtc  der  rbrisMichen  Mystik  ia 
ScJinabeD  and  AJumonieu  (IliOzföAScbwuben  10,  3.  53/4; 
li-Ti;  S2-ai  u.  W— Ül). 

'—  Eine  Kritik  <1or  Wappen  der  dentscbeu  Minnesinger  (DHcrold 
XXIV.  S-  2!^-32;  M-55  u.  71-74). 

Q&IIfCD,  R.  von.  Zur  Brakteatenkundc  Süddeatscblanda  (A^ 
eUv  t.  Brakloatenkuude  Bd.  2,  Heft  11  n-  1^2,  S.  370-41-1).— 
Betr.  Konitanr  lUischöfe)  S.  373—377;  398-400  u.  413.  — 
Übrr)iDgeu  S.  403  u.  414.  —  Aocii  sop.  170  )i.  m.  6  Taff. 
n.  Abb.  im  Texte. 

Sali,  J.  V.  Kcpcrtoriam  zar  Mftnzkundc  Bajems  (II-  n.  m. 
SuppI.-IIcft  z.  d.  „Mitt-  d.  ba.vtT.  numisnut.  GcscIUcbaft" 
X.  u.  XI.  Jahrg.  ^W\/2  8.  7y-33C).  -  S.  IUI:  Heidel- 
berger MQuzon  d.  Knrf.  Maximilian  L  von  Bajern;  S- 140  ff: 
Pfiüi;  8.  173r.:  Mosbacb-Neumarkt  U10-U99;  8.  3211: 
Hanzea  d  Grafen  n.  Forsten  vonLOwcastcin-Wcrthoim; 
S.  334:  d.  Gralen  von  Wcrtboim. 


Archive  und  BibÜelheken. 
UnierricMswesen.    Universitäten  und  Schulen. 

Vgl.  Mo.  88. 

•  Seadegger,  Max  Jos.  Gcscbirfate  der  pfiilz-bayerischon  Ar- 
doTc  der  Wiitclsbacbor.  1.  Uas  Kararchiv  der  Pfalz  kq 
ll^idclberp:  nnd  Mannheim.  2.  Teil  (Arduvaliscbe  Za. 
KF.  4.  S.  l-ioei.  -  Forts,  von  Bd.  2.  S.  288-878  (1891. 
No.  179).  —  I>io  Zeit  vor  der  Übcrsiedlong  uach  Mannheim 
USb— 173a    In  Mannheim  etc.    Siwziello   Archiwcrwaltmig 


366  Albert. 

zu  Mannheim  etc.  Art  des  Überganges  des  Korarchives  n. 
der  rheinischen  SchriftbestSnde  an  Baden  etc.  etc. 

168.  Mazzi,  C.    Leone  Allacci  e  la  Palatina  di  Heidelberg.    Bch 

logna.  228  8.  {S.-A.  aus  dem  „Propugnatore",  Nuova  Serie, 
vol.  4,5).  —  Vgl.  diese  Zs.  NF.  7,  No.  163  n.  8,  S.  386 
(Winkolmann). 

169.  Stevenson,  Enr.    La  raccolta  palatina  dei  codici  e  libri  a 

stampa  ed  i  lavori  eseguiti  intorno  alla  medesima  p.  ordine 
d.  sommo  pontif.  Leone  XIÜ.  0.  0.  20  S.  4«. 

170.  Kunzer,  0.   Katalog  der  Grossh.  Gj-mnasinms-Bibliothek  zu 

Konstanz.  Konstanz,  Stadier.  Till,  345  S.  —  Angez.:  Ale- 
mannia 21,  S.  300  {F(ridr.)  P(faff)). 

171.  Weiss,  J.  G.  Instruktion  für  den  Prficcptor  und  Organisten 

Severinas  Merz  in  Adelsheim  aus  dem  Jahre  1706  (Mitt. 
d.  Gesellsch.  f.  dtsche  Erz.-  u.  Schulgesch.  III,  S.  55—58)- 

172.  Töpke,  G.  Matrikel  der  Universität  Heidelberg  von  1386  biä 

1662.  3.  Bd.  Heidelberg,  Winter.  XU,  887  S.  —  Vgl.  diea 
Zs-  NF.  8,  S.  714/5  (E.  Winkelmann). 

173.  Dietz,  E.  Hermann  MflUer-Strübing  und   die  Heidelberger 

Barschenschaft  (AZgB  No.  271). 

174.  Mayer,  Herrn.    Die  Universität  Freiburg  in  Baden  in  der 

ersten  Hälfte  des  19.  Jahrhnnderts.  I.  Teil.  1806—1818.  Bonn. 
Hanstein  1892.  99  S.  (=  1892,  No.  156).  —  Vgl.  diese  Zs.  SF.8, 
S.  388  (K.  Hartfelder). 

175.  —  Die  Universität  zu  Freiburg  i.  B.  in  den  Jahren  1818-lf&2 

(Alemannia  21,  S.  17—70,  148—185  u-  209—276).  —  Auch  alä 
Buch  unter  dem  Titel:  Geschichte  d.  Univ.  Fr.  i.  B.  in  d?r 
ersten  Hälfte  d.  19.  Jalirh.  II.  Tl.  1818-1830.  Bonn.  Han- 
stein. IV,  91  S.  {=  Alemannia  21,  S.  17—70  u.  148—185). 

176.  König,  J.  Beiträge   zur  Geschichte    der  Universität  Freiburg: 

Rektorat  und  Prorekf  orat  CFreiburger  DiözesA.  23.  S.  61—120). 

177.  —  Beitrag  znr  Geschichte    der  Albertinischen   Hohen  Scliale 

(Freiburger  BiozesA.  23,  S.  349—354). 

178.  Pfaff,  Karl.    Zur  Gescliichte  des  Heidelberger  G}Tnnasiuins. 

Verzeichnis  der  Abiturienten  des  Heidelb.  GjTnnasiums  m 
den  Jahren  1844—1893  mit  hiogr.  und  bibliogr.  Bemerkungen 
{Beil.  z.  Progr.  des  GjTnn.  Heidelberg  No.  603).  Heidelbent, 
Geisendörfer.  44  S.  4». 

179.  Sallwürk,  E.  von.    Das  Karlsruher  Mädchengymnasiow 

(Karlsruher  Zg.  No.  220  u.  221;  Die  Mädchenschule.  Zs.  (■ 
d.  gcs.  Mädchenschulwesen  VI.  Heft  10  u.  11). 

180.  Eröffnung  des  ersten  deutschen  Mädchcngj-mnasiums  in  Karlsruhe 

(Bad.  Landeszg.  No.  220.  I). 

181.  Maier,  Aug.  Ferd.  Geschichte  derGrossh.  bad.  höheren  Bürget 

schule  Schwetzingen.  Eine  Festschrift  z.  Feier  des  2ijjäli 
rigen  Bestehens.  (Beil.  z.  25.  Jahres-Ber.)  Schwetzingel 
Pichler.  90  S. 


BKÜiebfl  GeHcbiekUlittoi&tur  des  Jafarei  läOS. 


367 


iltcr,  Wilb.  Friedr.  Geschiebte  der  bOfaoren  ßargerschTile 
Siusbcini.  Festschrift  2.  Feier  des  ö^filir.  .lubiläumg, 
(Beil.  z.  W.  Jalircs-Her.)  Situtheiin,  Becker.  57  S. 

Lttteratur*  und  Gelehrtengeschichte 

Ausschluss  der  biugraphi^chcn  Artikel  über  PcrsoncD 
der  neuesten  Zeit). 
V«1,  Ko.  62.  U.  65.  67.  70.  76.  lOS.  110.  171. 
r*i)be.  L.    Zu  Wal&bfrid  Strabos  De  imaglne  Tetrici 

(NA.  Xnn.  S.  fi6«5). 
rimmc.  Fr.  Urkundliche«  zu   mittclltochdeatscheii  Uichtero. 

2.  Abdolon  (AJemannia  21,  S.  11)23).  —  ÜanacJi  Rcbön  Ab- 

mIod  der  (irafiscliaft  HciliRCaberg  ao. 
kocbothüDsor.  A.  von.  Znr  RntMobnns  der  llanesse-UftDd' 

bcbrift  (Xbuc  Hcidctklbb.  IJI.  S.  1Ij2-180). 

luxe.  Rml.    K[Hi;i^tcr  Kniirad  Scbndcs  Streithündcl  mit 
Stadt  Hcidclhorp.  (Mitte  dejs  15.  Jahrli.)  (Neue  Heidelb- 

Jbb.  HI.  S.  199—223). 
lO^rand.  E.    CentUix   letlres   grcciiup.ä   de  Francois  FUclfe. 

Paris  l«t2.   —  S.  270/71   ein  Brief   des  Pariser  Theologen 

Wilhelm  Fichet  an  den  JVIaRuificus  princcps  Carolus.  mar- 

cbiu  Dadeuftis"   (iliose  Zs.  XF.  H.  S.  111,42). 
Ifiliteiti,  Ilofio.     Zur  fie!ebrt<'iiftesrIiioliie  HeidoIlterfTä  beim 

Aosganf^  des  Siittelaltcr^.    Wilhelmshaven .  Lob<ic.    ütt  8.  -r. 
chaltv,   AL   Allircchl.   von  ßoostetten   und   Galioa    Öheni 

(diese  Zs.  NF.  8.  S.  709/10». 
iDlIvr.  Nik.    Über  Ronrad  Wimpina.   Eine  Quelleustudie 

(ITiPoI.  Studien  u.  Kritiken  9.  83—124).  —  Wird  fortges. 
lartfoldcr,  K.    Rrr   honmnistiwhe  Frcnndrsk-reis  de«  Dcsi- 

deriue  Krüs^map  in Koaiitanx  (die«  Zs.  NF.  9,  S.  1—33). 

ay.  J.  Zur  Kritik  der  Annalen  von  ücbattorn  (diese  2». 

NF.  ß,  S.  aM;-288> 
liaff],  Ftriedr.i.  Zu  J.  P.  Töthiugcr  (1892,  No.  175  0.  176) 

CAlemannia  21,  S.  !)3). 
siendorf,   F.    Melanchtboniana.      AafzeicJmnnjten  oises 

WittenlHTRer  Stodcnten  aas  den  Jahren  155H  l'i9  ir»tjü  (Cen- 

tnübl.  f.  Bibliolhck3W(>scn  X.  S.  «3-48«). 
klDllor.  Nile.     MrlanrbthoDiana  ans  Brandrnharg  a.  II.  udiI 

Vcneüi«  (Zs.  f-  Kircheiigesch.  XIV,  S.  1.^3—142». 
artiu  E.  Lazarus  rooSchwendi  und  seine  Scluiften (diese 

Zs.XF.esS.  3«>-418>. 
We^fch.  Friedr.  ton.    Ans  einem  Siammbarb  des  17.  Jahr- 

handertö  (diese  Ze.  KF.  a  S.  711-714).   -  Mit  Eintragen 

Yon  l^hrfm  n.   SrliQlern  des   Darlacher  Grninasiuros  am 

iL  J.  ltiI9. 
Dreher,  Tb.  Der  Hartertud  des  hl.  Fidelis  von  einem  Zeitge- 

ooasea  cnuhlt  (Prdbnrger  DiözesA.  23.  S.  35»— 363». 


368  Albert. 

199.  Gothein,  Eberh.  Ein  Neu:  Nutzlich-  vnd  Lnstigs  CoUoqvivi 

von  etlichen  Reichstags-Poncten  (Samml.  älterer  ond  neuere 
staatswiss.  Schriften  d.  In-  und  Aaslandes  No.  3).  Leipzig 
Duncker  u.  Humblot,  Einl.  S.  XL VII «.  Ober  Bürgermeistei 
Job.  Heinr.  von  Pflnmmern  (PSaumer)  in  Überlingen. 
Ygl.  dazu  diese  Zs.  NF.  8,  S.  721/2  (A.  Schulte). 

200.  Amersbach,  K.    Aberglaube,  Sage  und  Märchen  bei  Grim- 

melshattsen.  II.  Teil-  (Beil.  z.  Progr.  d.  Gymn-  Baden 
No.  598.)    Baden-Baden,  Kölblin.  S.  33—82. 

201.  Erleger,  A.  Wallerant  Vaillant  and  Matthäus  Merlan  der 

jüngere  am  baden  -  badischen  Hofe  (diese  Zs.  NF.  S, 
S.  381/2). 

202.  Abraham  a  St.  Clara  (Augsb.  Postzg.  No.32  n.  33). 

203.  Mayer,  Jul.    Pater  Earlmann,   Pfarr-Bektor  zu  Breisach 

und  Prior  zu  St.  Peter.  Ein  Lebensbild  aus  dem  17.  Jahr- 
hundert (Freiburger  DiözesA.  23,  S.  329—347). 

204.  Sussann,  H.    P,  F.  J.  Conradas  Barger.     Ein    Lebensbild 

ans  Deutschlands  schwerster  Zeit  (Schan-ins-Land  18,  S.  1—16}. 
2(@.  Obser,  K.  Zur  Erinnerung  an  Wilhelm  von  Edelsbeim 
geb.  13.  Nov.  1737,  gest.  6.  Dez.  1793  (Beil.  za  No.  336  der 
Karlsr.  Zg.).  —  Lorenz,  0.  Goethes  polit.  Lehrjahre.  (Berlin, 
Hertz)  S.  145/6. 

206.  Isenbart,  Hugo.     Jnstus  Mosers  Brief  an  W.   von  Edels- 

beim über  Erziehung  fürs  praktische  Leben  (1786)  (Mitt. 
d.  Ges.  f,  deutsche  Erziehungs-  a.  Schulgesch,  IH,  S.  103 
bis  112). 

207.  Zimmermann,  P.    Eine  Gesandtschaft  Herzog  Friedrich  Wil- 

helms von  Brannschweig  bei  Napoleon  (Brannschweigische 
Anzeigen  No.  192  u.  193).  —  Betr.  den  bad.  Geheimrat  u. 
Oberhofmeister  Karl  Christian  Freih.  von  Berckbeim. 
308.  Gerbert,  Martin,  Fürstabt  von  St.  Blasien.  Zur  Erinnernnft 
an  den  100.  Todestag  desselben  (Magazin  f,  Pädagogit 
No.  19  ff.). 

209.  Drais  von  Sauerbronn,  Karl  Friedr.  Freih.,  Grossh.  Forst- 

meister und  Prof.  der  Mechanik  und  das  zweiachsige  Znei- 
rad.  Festgabe  anlässl.  d.  Enthüllung  des  v.  deutschen  Rad- 
fahrerbund gestift.  Drais-Denkmals  in  Karlsruhe  i.  B.  vob 
Th.  Cathiau.    Karlsruhe,  Macklot.  16  S. 

210.  Zur  lOOjährigcn  Geburtstagsfeier  Direktor  Sterns  (ß&A.  Land- 

post No.  92,  96  u.  97). 

211.  Pfaff,  Fr.  Heinrich  Schreiber.    Gedenkblätter  zum  hun- 

dertsten GeburtstagdesFreiburgerGeschichtsscbreibers(Schaii- 
ins-Land  19,  S.  1—7). 

212.  Dietz,  E.    Heidelberger  Kommunisten  und  Atheisten  der  40ei 

Jahre  (AZgB.  No.  259).  —  Vgl.  dazn  J.  Sübemagel:  Die 
geheimen  polit.  Verbindungen  der  Deutschen  in  der  erstei 
Hälfte  des  19.  Jahrb.  (HJb.  XIV,  8.  775-813). 


BoHlicbe  GeactiichtsUttcnitur  des  Jkhres  189S. 


S69 


Isccbtold.  Jak.  Uottlheil  KeU«r  in  Hei(Iclb«rg  and  Berlin, 
läiB— lä».    Xacb  den  Hriefen  mitKeteilt.  1.  Heidelberg. 

ehaffeljahrbiicb  far  lädd  geleitet  von  Ad.  Jarowb.  Stntt- 
gtrt,  sodd.  Vcrlagsittstitiit.  Vill,  üü  s. 

Irettner,  A.  Jos.  Vikt,  von  ScLeflel  im  lichte  seiner  Be- 
arbeiter 1886—1803.  Ein  Flu«  durcli  lUc  Schßflfel -I.il terato r 
(Beil.  tar  Aaü»b.  PostK^.  Ka.  -12,  43  u.  U). 

lArbin.  Jos.  l>iü  bistorische  üruudlage  von  Scbeffels  „Trom- 
peter voD  SttokiDgen"  (Nacb  dem  HLozcmer  Vaterland"  im 
Bad.  Beob.  No.  71-74). 

Jos.  Viki.  ron  Scbcffcl  aaf  geCUu-licbcr  Fahrt  (Bad.  Uatei> 
baltongsbl.  (BoiL  z.  Bad.  Loodeszg.]  Ko.  21). 

Wirtschafts-  und  Rechtsgeschichle. 

Vgl  No.  44  u.  Oa 

ScbSfer,  Fricdr.  Wlrtsebafls-  und  Finanzgeschichte  der 
Reichsstadt  Überlinf^cn  am  Rodenscc  in  den  Jahren  1550 bia 
1639  nebst  einem  eiulciteudcn  Abriss  der  ObcrlinKCr  Ver- 
Ässnngsgeschiebte.  (L'iitei-sUL-h.  z.  deulsrben  Staats-  u.  KcchtÄ- 
gcich.  Heft  44).  Breslan,  Kocbner.  XU,  196  S.  —  Angez.: 
diese  Zs.  >'F.  8,  S.  7äO/l  (A.  Schalte):  i^BI-  Sp.  1703  (Kfort] 
BileyMjft). 

Mnncfa.  Arn.  Die  Erzgruben  nnd  Tlammerwerke  im  Fricktbal 
imd  am  Uberrhein.  Ein  Beitrag  inr  üesch  der  üeweib- 
thUiKkeil  am  Oberrheiii  im  Mittelalter  bis  tregcu  d.  Mitte 
dea  18.  Jahrb.  (Argo^-ia  XXIV.  S.  15—66).  —  Anch  sep,  Anrau, 
Sauprländer.  70  S. 
Tue  Entstchuntf  der  Sehirarzwälder  Uliren iudiLilric  nach  6o- 
tbein  (Zs.  f.  d.  gesamte  Staatwiss.  XUX.  S.  3fiO— a«J). 

Dergbao  in  Baden  (Bad.  Landestg.  No.  219,  ID. 

Die  letzten  staatlichen  Silberbei^iwcrlic  (Beil.  zo  No.  £M2  d. 
Karlsr.  Zg.). 

Landwirt«:  hafl liebes  Pachtwesen  in  Baden  (Zs.  f.  d.  gesamte 
StaaiJwiK.,  XLIX,  ß.  3A9— 361). 

Weecb.  Fr-  von.  Arbeitslöhne  beim  Schlnssbaa  In  Dorlacb 
(IBta-lWK)  (diese  Zs.  NF.  8,  S,  519—521). 

Der  Medirinalverband  der  Arbeiter  in  Mannheim  (Zs.  f.  d.  go- 
samte  ötaatswiM.  XLIX,  s.  147—150). 

Splre,  Andr6.  Uno  association  contre  ia  racndicHä  a  do- 
mirilo  dons  le  grandnlnch^  de  Bade  (Annalos  de  Pteole  libre 
des  »ciences  iwdiliqnea  p.  a»I— 347). 

Bmmm,  Jnl.  FonttgcscbichtUcbes  ans  dem  Nellenbsrgt- 
ichen  (Alematiiiia  21,  :i.  70— Kl  a.  277— 2fll). 

KfiDliel,  (j.  Zur  Erklfimng  der  Marktprivilegien  vnn  Ra- 
dolfzell  nnd  Altensbacb  (diese  Za.  NF.  8,  ü.  373— 2tHÜ). 

Schanbo,  K.     Noch  einmal  da.H  Radolfzellor  Marhtprivilt^ 
(dieee  Z».  NF.  8,  S-  t£Jii-«ai). 
if.i.a«tk.<LObOTth.v.r.  IX.  a  JM 


BW 


Albert. 


230.  Fflrsteuwerlb,  Ludw.  I>ie  VerfossnngsindcrtmgOD  ü 
obenleDtsclien  Rtiicbsblfidtoa  zur  Zeit  Karls  V.  UOtU  D 
Gottingi?n.  Dietcrich  (KÄstner).  XrV.  105  S.  —  Betr.  u. 
ÜberiinRen  n.  Pfullendorf. 

23t.  Wecch.  Friedr.  vod.  Ein  Projekt  zur  Beform  der  Bdi 
justizans  dem  Hi.  Jahrhundert  (NcucHcidclbJbb.  Ht,  S.  17—1 

232.  Uosscrt,  ü.  Hie  Jurisdiktion  des  Biboliofs  voa  EoDt&Di 
beatigen  Württemberg  1520— I52d  (Wurttcnib.  Vicneljil 
hefte  f.  Ijadesgexh.  NF.  n,  S.  S60--28t>. 


Kunstgeschichte. 

VkL  No.  89.  IM. 

233.  Koctschan,  K.    Barthol  Hcliam  and  der  Meistor  to 
kircb.    Eine  kiinstffcscbichtlidie  Studie.    Strsasbi 
Tl.  W  S.  m.  10  LicUtilmcken.  —  Vgl.  die«e  Zs.  KF.  8.  8 
(Fr.  L.  Baumann);  Beil.  za  No.  168  a.  Ko.  160  d.  Karlsr. 
(A.  Schulte);  Kortsr.  Zg.  Na  172  (K.  Koelitz);  LCBLSp.  151 
DLZ.  Sp.  1139/40  (M.  Friedländer). 

SSL  Carstanjcn.  Friedr.    Ulrich  von  Eoängcn.    Ein  Bcitnjt 
GeschJchtti  der  Tioiik  in  Dentscbland.    Munclien,  Arkcmi 
XIV,  137  S.  m.  17  Fi«,  im  Text  n.  ISTaff.  —  Atmei.: 
Za.  NK.  8.  S.  ri27/8  (A.  Schalle). 

Sß6.  Jahrbuch  der  kitn-^thistori»:hcn  Sammlnngen  des  AUerh 

Kaiserhaus«!  tirsK-  unter  Leitung  d.  Obctstkiboraenn 
Grafen  z.  Traut  tmanstlorff-Weinsberg  vom  Obers 
Amte.  XI.  Jahrg.  U.  iJd.  Wien,  Trag  o.  Leipzig, 
392  u.  CCLXU  S.  m.  41  TaGT.  a.  174  lUustr.  i\  ~  Be«^ 
bung  der  Portrüte  von  Eatltarina,  Gem.  Marken'.  KiHi 
&  123,  No.  118;  Karls  I.  No.  119  o.  Sibylle,  Gem.  Marl; 
rhiüpps.  S.  173.  No.  213  B. 

236.  Rehcr,   Fr.  vou.    Die   Bildiii^ise  der  herzt^ltch   bajrerisdi 

Knnstkflramcr  nach  dem  Fickler 'sehen  Inventar  von  1698  iSÜ 
Ber.  d.  Miinck  Akad.  phili>ä.,  philo),  u.  hisL  Klasse  HeA 
S.  2— öö).  —  EnÜiftli  auch  eine  grössere  Zalil  von  pfürisdi 
und  badischea  Ftiräicnhilduissen. 

237.  QötK,  H.    Die  badischc  Abteilung  auf  der  MOncheuer  Karu 

geWerbeausstellung  1888  (Kunalgcwcrliphl  NT.  TV.  S.  47). 
S36.  Koclitü,  K.    Die  Festgaben  mm  Begicniufitsjubiläam  de^  l.ira 
henoi?«  von  Uade«  (Kuustgewerbehl.  NF.  4.  S.  89— £^^ 

239.  Trenkle,  Fr.    Pas:sion!^ki-euzc  im  Brcisgau  ($chau-iu'»^i 

19,  S.  41—16). 

240.  Lciner,  L.   Lachmann,  Th.   Wagner.  E.  Maj-s.A.  Bi 

maoD.  K.  Mnaeogmphie  «her  das  Jahr  lü£i2.  IJaden  (V 
3Ü1,  Sp.  879-381). 


BadiBcfa«  QescbiehiaUnentur  des  Jahres  1S03. 


371 


r6ibarg.    Braun,  Edm.    Ein  neu  entdeckte  Donkmal  Frei- 
burger Kans!  (Freibnrger  Zr.  Ko.  2^1). 
■^  Kampf,  Fr.    Miiria  mit   dem  Scbutzmantül.  ein  Skalptar- 
werk am  Frciburgtr  Munster  (Scliau-iu'a-ljuid  18.  S.  2^1—28). 

-  KMicnberg,  H.  Der  I-'reibtirRer  Goldscbmiede  Merkzeichen 
tScbao-inVLand  lö,  S.  46-51). 

-  Sehkefer,  K.  Werlnnebiter  der  Stadt  and  des  MDn^ters  xa 
FreiburK  aas  der  ßenaissanc«  (Alemannia  21.  s.  291— 2'^L). 

-  —  Cbrisiiaii  ^Vl>□2il)ger  nnd  die  Zeit  des  Kococu  iu  FrcibuiK 
(S<'han-iß's-Und  U».  S,  34—36). 

-  tKe{t|>ler,  P.]  Einblick  in  die  mittelalterlicbe  Geniälde- 
aammluDg  des  t  Domdekans  v.  Hirseber  in  Kreiburg  (Rollen- 
burger  Archiv  f.  chriätJ.  Kunst  Xo.  1). 

-  J>er  ncoe  Karlsaltar  der  erzbischöflichen  Konviktskirclie  in 
Freibnrg  ( Freiburger KKBI.  37,  s.  .Mft-MT). 

eidelberg.    Zangemeister.  K.    Zflriflicr  Silberschale  mit 
Amicht  von  Heidelberg  4M(HleidelbSchloss.  IIJ,  S.  127». 

-  Maye.  A.  StSdtiäche  Ku)i»l-  und  AllertOmersamialang  auf 
dem  SchlTOfl  (WZ.  xn.  Sp.  3P1). 

arlsruhe.    Wagner,  E.    Gros.<h.  Sammlungen  fQr  Aliertam&- 
uud  Völkerkunde  (WZ.  SU.  9|j.  3^)). 

-  Eyth,  FI.  Hesclireibong  einiger  Bililer  der  Karlsruher  Ge- 
mfildcgaierie.  M.  3  Bildtaff.  Ein  Versuch,  Sohiiler  in  das 
VenitJUidiiis  von  (lemiUden  einzufabrea.    0.  0.  S.  29— ti6. 

-Pahsi.  A.     Das  Karlsrulier  Fficherwerk  (Kanstgen-erhebl. 
NT.  IV.  S.  10). 
onslanz.   Leiner,  L.   RiMtfarten-Museuni  (WZ.  Xn,  Sp.  .'iTft). 

-  Weech.  Fr.  v.  Das  Haupt  des  lil.  Kourad  im  MUneterschaize 
ro  KoMtawt  (Freiburgcr  DiöaesA.  23,  S.  4S-60). 

«cnxkirch.  Baumauu,  Fr.  L.  Eiu  Vertrag  Ober  die  Erstel- 
lung eines  Fltlgetallars  in  Lcn/.kireh  1478  (dicBC  Zs.  XF.  8, 
K-  129  91)). 
_  annhcim.  ItaumaDn,  K.  Vereinigte  Sammlungen  des 
B^toMsh.  Antiqnarinms  und  dcti  Alierlums -Vereins  (WZ.  XÜ, 
^>.  381). 
forzfaeim.  KQcklic,  R.  Die  FachaDsstellang  für  Rijouterie 
t*.  i  '  ■  .  -  KniisigewerWvereins.  Text  u.  Illustrationen. 
(K  .  1.1.  NF.  IV,  S.  193—3(1). 

Bclehcnao.  bcrger.  Sam.  I>a  tradition  de  l'An  Grec  dans 
lea  tniinuscrits  latins  des  Erangiles  (Extr.  des  Mfm.  de  la 
Sodtt.  des  Äntiyuaircs  de  France,  tom.  LH).  Paris.  —  Über 
die  Abhüngigkeit  der  Wandgemillde  von  St.  Georg  auf  Rei- 
dieaaa-Uberzcll  tod  Itreanz. 
Sasbarh.    Reiurried,  K.    Das  nite  Gottesackerkreuz  xu  Sas- 

baeb  (xm  1M2)  (Acher-  n.  Bobler-Boic  No.  125). 
Obertiogcn.    Lachmann.  Th.    Kulturhistorisches  and  Natn- 
ndienkabinei  fWZ.  XII.  Sp.  37«,«»). 

24« 


372  Albert. 

261.  VilliageD.    Schmitt,  Frz.  J.   Die  MOnsterkirche  zv  Villingea 

(diese  Zs.  NF.  8,  S.  703—706). 

262.  Weisweil.     Bnssann,   H.    Bas   Schild  zum  Erbprinzen  is 

Weisweil  (Scfaau-inVLand  16,  S.  45—17). 

263.  Zwingenberg  a.  N.     Leatz,  Ladw.     Die  mittelalteriicbea 

Wandgeioaide  im  Grossherzogtam  Baden,  Bd.  I:  Die  Wand- 
gemälde in  der  Bargkapelle  Z.  Hrsg.  Ton  Ad.  von  Oecfaet 
h&nser.  Darmstadt,  Bergsträsser.  32  8.,  35  T^.,  1  Ob«^ 
sichtstat 

264-  Kilian,  Eng.  Beiträge  zur  (reschichte  des  Karlsruher  Hof- 
theaters anter  Eduard  Devrient  Statistik  d.  Repertoires 
nebst  einem  Auszug  aas  E.  Devrients  bandst^.  ÄoEzeicb- 
nangen.  Karlsmhe,  Brann.  VI,  162  8.  —  Angez.:  AZgä 
No.  148. 

265.  (Karlsraher)  Theater-EriDnemngen  (Beil.  zu  No.  123—126  n.  US 

d.  Karlsr.  Zg.). 

266.  Joseph  Stranss  und  die  Blütezeit  der  Earlsmher  Oper.   Zu> 

100.  üebortstag  eines  balbyerscbollenen  Musikers  (Bad.  Ijuide»- 
bote  No.  77.  I). 

267.  Kilian,  E.    Die  Königsdramen  Shakespeares  auf  der  Karlsraher 

Bahne.    Mit  besonderer  Ber&cksichtigang  der  EUaricbtnngn 
von  Heinrich  V.  und  Heinrich  VI.  (Jahrb.  d.  dtschen.  Shakes- 
peare-Gesellsch.  XXVm,  S.  111—156). 
26a  Das  Karlsruher  Schauspiel  1892—93   (Eartsr.  Zg.  No.  175,  IK 
n.  Beil.  zu  No.  177  u.  178). 

Kulturgeschichte. 

Vgl  No.  84,  114,  126,  200,  227,  260. 

269.  Weiss,  J.  G.  Die  Reichsritterscbaft  beim  Ende  des  alten  Reichs 

(diese  Zs.  NF.  8,  S.  289-311). 

270.  Sarrazin,  Jos.    Zigeuner  am  Oberrhein  (Schau-ins-Land  18, 

S.  16). 

271.  M.,  E.  Afenlbnrg.  Eine  Dorfgeschichte  ans  dem  mittlem  Wiesen- 

thale  (Schaa-ins-Land  18,  S.  29—44). 

272.  Schnlte   vom   Brühl,   Walth-     Hohengeroldseck.    Bad. 

Volkserzählung.    Lahr,  Schaaenburg.  270  S. 
273-  Aarelias  Sagenkreis.     Die  schönsten  Geschichten,   Sagen  imd 
Märchen  von  Baden-Baden  und  dem  Schwarzwalde.  2.  \em- 
Aufl.  Baden-Baden,  Wild.  VH,  224  8. 

274.  Heilig,  0.    Ortsneckereien  in  der  Bruchsaler  Gegend  (Ale- 

mannia 21,  S.  201). 

275.  Eckart,  Theod.  Bilder  and  Sagen  aus  dem  Neckarthal.  Heidel- 

berg, Hoeming.  88  S. 

276.  Heilig,  0.  Gassenlieder  aas  Pülfringen  im  badischen  Hinter- 

land (Alemannia  21,  S.  202/3). 

277.  —  Ortsneckereien  im  Tanbergrnnd  (Alemannia  21^  S.  2012)* 


Badiscb«  GeKhtchtalittecatur  dea  fahret  1603. 


373 


Biographisches. 

Armbraster.   Adolf  Sixttu,  Geh.  ilofrat,  Mitglied  de«  gros^. 

Oltenchulrata  lik-il.  zu  No.  351  der  Karlsr.  Zg),  Kekr. 
ItnmgarcoB,  Heniiauii»  1^1—72  T^i-lirtT  der  Geschieht«  a.  d. 

lechnittoben    Uocbsclmle    zu  Karlsnilie   <dies«  Zs.   ^    8, 

&  W2-515  Ton  W.  Wiegand;  AZgB.  No.  271.  273.  275  u- 

276  von  E.  Marcks). 
ßorstnann,  Paul,  Maler  (Biul-  Landeszg.  No.  249.  XII}.  Kekr- 
raan,  Kcntiuaud,  [^lin>r  <l.  pIiy^ikalisvhcQ   lostitats   an   der 

tecbnisclieii  nodisfhulc  7ti   Karl.^rnlic  ^Festgabe   des  Poly- 

t«cbail(iuQ5  (1Ö92.  No.  &1),  S.  26112)- 
iQrr,  Fricdrirb,  Prof-  ani  Gymnasium  zu  Kai-lrulic  (Südwest- 
deutsche  Scholblttiter  8.  L55-157).  Nckr.  von  J.  Keller. 
)yck  erhoff,  Karl  PbiL.  ßaural  (KarUr.  Z«.  Ko.  6C).  Nekr. 
delsbeim-Gj'Qlai.  Ix«ji.  Wilh.  Freih-  von,   ftstcrrcicb.  Ge- 

aeral  der  Kavallerie.  Kinc  Choraktcr^tadic.  Leipzig,  \S'ignnd. 

8»  S. 
-  Von  H.  Ganz  iFnnkfarier  Zg.  Xo.  87,  i.  Morgenbl.);  Karlsr. 

Zg.   Ko.  88;   Bad.  Laudcszg.    No.  75.    I;   Bad.    Landesbote 

Ko.  77.  U;  AUk.  MiUtär-Zg.  Ö8.  3.  188  Nekr. 
tcbrodi,  Julias,  Direktor  am  MäRRcrzacbthaas  zu  Bruchsal 

(BeiL  za  No.  3iO  der  KarUrabcr  Zg.h.  Nekr. 
Üseo,    Ferditiaod.    Stadtpfarrer    za   Überllugcu    (Freibarger 

KKHi.  37,  S.  4Ä;-4(iO).  Netr. 
:ile&rieder,   Marie    (llad.    FortbUduagaftCbol«   VI    (1391/2). 

3.  33— Sß  von  L.  Hcrnow). 
Essenwcin,  Ang.  Ottmar  von  <5ttz^Ber.  d.  MOuch.   Ak-  d. 

WiueiLscb.  S.  247  von  C.  A,  Cornelius). 
eodrich,  Job.    Karl,    HaupUebrcr   a.   d-   Mosikscbulen   des 

Kreises  Villiiigen  (Keil,  zu  Na  204  der  Karlsr.  Zg.;   Bad. 

UndCMg.  No.  Ifil.  11).  Nekr. 
Friedrich.  Karl.  Prof.  au  Kealgymnasinm  zu  Katlsrube  iSttd- 

westdcntÄchc  Scholbl.  S.  157-159).  Nekr.  von  J.  Keller. 
^firatenberg,   Kail   Egon   lU.  Fttret  zu.     Kin   Inunorteltea- 

kimnz  auf  seinen  Sarg  {SVGBaar  VllI,  S.  1-44  von  C.  F.  Gut- 

nuuUL  —  Auch  ^p.  Tübingen,  Laapp.  44  S.). 

EnaneniDg   an  Se-   Uurrhl.    den   hOdistatl.    FQnteu    Karl 

f^oB  III.    Von  Tb.  Martin.  Karisrnfae.  Badenia.  183.  [^18»2. 

Nt».238). 
iervinas.  Frau  Professor,  geb.  Scbelver  aus  Heidelberg  (AZg. 

No.  i:t8  Uorgeubl.).  Nekr. 
Gessler,  Friedrich  ans  I<abr,  Dicbu>r  (Bad.  ForlbilduQgsschnle 

VI  (1«H2),  S.  113—116  von  K.  Scbott). 
Oillig,  Autoo,  gcisü.  Bat  und   Pfarrer  zu  Krolzlngeo   (Fret- 

borgt-rKKni.  37.  S-  TO3-0te).  Nekr. 
Grafihof,  Franz,  Lehrer  f.  Mascbincnwesen  a.  d.  lecIuuACIieQ 

Uochtchsle  la  Karlsruhe  (AZgB.  No.  252).  Nekr. 


374 


Albert. 


296.  Hardeuberg,  Aoffoste  Fr«ifraii  von  (OUtter  d.  bad.  Fttaeaver. 
XVII,  S.  I3i~188).  Nekr. 

390.  Hanfelder,  Karl.  Prof.  am  Ujrninasiain  zo  Heidelberg  ( 

Laadeszg.  No.  140.  II;  Beil.  za  "So.  166  der  Karlsr.  Zg.  vöq 
J.  Hänssner:  diese  '/.s.  NF.  8,  S.  538— 6-11  von  G.  Knod),- 
Ansprache  zur  Erinnerung  an  d-  t  Prot  D.  Dr.  K-  EI.  von 
äaniacl  Brandt  (Beil.  z.  Progr.  d.  (rjmn.  Hoidelberf. 
(So  Wi).  4  S.  40);  Zs.  f.  Klrchcngcacb.  14,  &  492  Toa 
H.  naupl).  Nticr. 

300.  Haseer,  üiutav,  crzbisch-  goisU.  Rat  and  Dotnpr&bendor  ( 
borgerKKBU  37.  S.  137-140;  163- lai  u.  109-173).  Kcfcr. 

301-  Heffner,  Andreas.   Kammcrcr   und   Pferror   zn   Winxenbofen 
(das.  87,  y.  633;4).  Nekr. 

302.  Hertx.  Heinrich.  I.ehrcr  d.  ]tbysikal.  liislilnUa.  d.  techmsclm 

Hocbschalc  zn   KarUrnbc     (Festgabe    des   Poljrtccbuikmiu 
(1892,  No.  51),  S.  2fi2/8). 

303.  Hettüledi,  I.aise,  geb.  Boil  ausManohelm,  ScIiaospielerintAZg. 

No.  a;i  Abcndbt).  N'ckr. 
8W.  H;öchstet  ter,  Williflm.   Prof.  atn  Lebrerseininar  U  jro  Karls- 
nihe  (Beil   za  Xo  ."^Ift  der  Karlsr.  Zg.).  Nekr. 

305.  Hofniann,  Monsig.  Job.  Thcod-  Christ.,  Pfarrer  zn  McmslMd 

(FreiburgerKKBl.  37,  S.  377-379). 

306.  Hornätcin,   Ilcnnann  Frclh.  von,   Politiker    (Bad.   Ijtniteit- 

No.  244.  I;  Freie  Stimme  No.  123>.  Nekr. 
907.  —  Robert  von.  Tondic-Iiicr  (AZg.  No-  3-17  Abeudbl.).  Nekr. 
306.  Jnng.  Abb6  Ludwig.  erzbisMih.  geMl.  Rat  (FrciburgcrKKBl  ST, 

S.  345-350).  Nekr. 
909.  Kaltenbach,  Rudolf,  aus  Froihurg  i.  ßr.,  Direktor  dcrPraUfn* 

tclinik  a.  d.  Univonitöt  Halle  (Karlsr.  7.g.  Xn.  S2&).  Nek-r- 
310.  Kaufmann,   Franj;   Alexander,   fOrstl-   LöweDsteiu-WertbeiiiK 

Rosen bergiscber  Arcbivrat  (Bad.  Booli-  No-   105;   Köln.  Zg. 

No.  3tiM  n.  .Ann.  d.  bi»t.  Vcr.  f.  d.  Niederrhein  M,  S.  189  bis 

m  von  H.  nftffer;  Gcgenw-  44,  S.  lüm-171  von  L.  Frtlnktl; 

Mag.  f.  Pädagogik  No  m).  Nekr. 

311-  Kiefer,   Londolin,  Uomkapitular  (FrciborgcrKKBl.  37,  S.  301 

bis  2U9  u.  217-220)-  Nekr- 

312-  Koch.  Ka^spar,  geisiJ.  Bat,  Stadtpfarrcr  zn  Mannheim  (das.  ^, 

8.  473— 47H>.    Nekr-   Traocrrede  von  Fr.  Wintcrroih.   Mann- 
heim. Oremm  u.  Loren/.. 
313.  Lang,  Heinrich.  Oberbaurat  and  Prof.  (Karlsr.  Zg.  No.  ai&,  347^.1 

Nekr. 
3U.  Laoter,  Wilhelm,  Uberbörgemieister  Ton  Karli^mfac  (Karlsr. 

Nachr.  1892,  No.  4S,  I.  4fi}.  Nekr. 
Slb-  Lebmann,  Otto,  Lehrer  d.  ph>*sika].  Institut«  a<  d-  tecbnisch 

Bochsclinlc  zu  Karlsruhe  (Festgalw  des  Polytcdimkiura  (ISXl, 

No.  61),  8.  2&i/ö). 
S1&  Lotbeissen,  Kdaard,  Ober-  ond  Korpuuditear  d  XVi,  Arme^ 

korps  (Beil.  zu  No.  342  der  Karlsr.  Zg.).  Xelcr. 


BaäJKhe  OescliicbtslilUratar  des  Jahres  1893.  375 

J-  Lttbfce,  Wilhelm,  liChror  der  Kunslgcschicbte  a-  d-  technischen 

HocfascboJe  zuKarlBruhe  (Bad.  Laade^g.  No.  S3.  111;  Karlsr. 

Zg.  No.  SM;  diese  Zs.  NF.  8,  S.  53t>/7  von  Fr.  Fr  Leitschuh; 

AZgB.  No.  IW  von  K.  Lemcke).  Xckr. 
'Ve-NAicr,  Andreas,   i>rofessor  (Bad    Undesxg- 1891 ,   No.  sa  1> 

Nekr. 
311  Mftler,   Jakob   Friedrich,    I^hrcr  d.  phj-sikal.  lu-stihiM  a.   d. 

techmscheu  UocbscbaJe  211  Karlsruhe  (Fes^abe  des  Potytech- 

nikwns  (1682,  No.  öl).  S.  214—216). 
Maurer,  Felix,  geh-  Obertinaozrat  (KAflsr-  Zg.  No-  207].  Kohr. 
Moier.    Edoaixl.  geh.  Hofrat  (Bad.  Laadeug.  No.201.  U).  Kehr. 
Hoach.   Matthans  KorncliuB  von.  ein  schwäbiacher  Pft- 

diigoge  (aus  Thengen)  (KathoU  SchuUg-  No.  &— 11). 
Ohry.  P.,  ein  badiscber  Jesuito  (Konstoiizer  Nachr.  No.  28 

0.29). 
Schilling  von  Canastatt,  Kail  Leopold  Frcih-,  Oberst  (Bad. 

Undc&zg.  No.  ^3.  II;  Karlsr.  Zg.  No-  830.».  Nclir- 
Schwarz,  Melchior,  Pfarrer  zu  Wcnkhelm  (FreibnrKcrKKßl.  37, 

S.  049,50).  Nckr. 
Sohncke.  Leonliard,  t^hrcr  des  (thysikal.  Institatä  a.  d.   tech- 

ulichen  Hochschule  zu  Karlsruhe  (Festgabe  des  Poljtechni- 

kuuis  nHQli,  No-  51).  8.  2.'>9-2l!l). 
7.  Siotzingcn.  Kodeiicb  Kreih-  von  (Had.  Kcob.  No.  72). 
[II&  Wiedemann,  Gustiiv.   Lehrer  d.  physiluil.  Institnti  o.  d.  tcch- 

oiachon  llochsehule  zu  Karlsrulic   (Fcslgabo   des    Polytccli- 

wkmiia  (18<(2,  No.  5t),  S.  am—2£td). 
BiBmermatiu,  Beinhard Sehastiao,  üenrcnuder  (AZg.  No.  820, 

Abendbl.  u.   34U  Morgeubl.    von   Fr.   Pecbt;    Karlsr.   Zg. 

Xo.  aiö).  Nokr. 

Recensionen  Ober  frDher  erschienene  Schriften. 

Bei«.    Zur  Oe^bicht«  dei  Koustaii/er  Konzils   (1691,  No.  Sl) 

Pr«uss.  Jfthrbb.  72,  S.  152-15»;  MitL   a.  d.  biet.  Litt.  21 

S.  136—141  (Schmitz);  Thcol.  Litt.-Zg.    19,  S,  49;  DLZ.    U 

S    613  (Baclmumo);  Zs.  f.  Kircbeo-Gedch.  13.  S.  449  (Selbst 

anz.). 
Brandi.  Die  Rcichcnnuer  Urkundenfälschnngen  (1890,  No.  141) 

MirKJ.  14,  S.  (W3— 1;70  (A.  1>opm;1i>. 
Evaofi.    Thu  ätory  of  Kaspar   Häuser   (1892.    No.   00):   DLZ. 

Sp.  461/'2. 
Stt,  Fester.    RegestOQ  der  Marhgmien  von  Baden   und  Uachborg 

OPaa,  No.  29):  DLZ:  Sp.  iM3-24S  (K-  Sutter). 
3^  Gothe  in-       WirtschaAagoschicbto    des    Schwarzwaldcs    (1892, 

No.  Ifiö):  Mitt.  aua  d.  bist.  Litt.  21,  S.  31-27   (K.  Koehne); 

Gott.  gel.  Ma-  No.  14  (F-  Kleuifcn). 
lansjakob.    Der  schwane  Berthold  (18ni,  No.  117):  HistZs. 

7a  s.  u>3/4  (J.  K.  Dtotorich). 


376 


Albert. 


336- HasHjakub.    unsere   Volkslractiteo   (1893,   Xo.  22»):   Kvlir. 
Zff.  1892.-  No.  130. 

337.  Heyck-    Geschichte  der  Herzoge  von  Zaiiriogea  UWl,  No.  Ü»: 

Milt-  a.  d-  bist.  Litt-  XXI,  8.  804-308  (W.  Marteiis):  MIOO. 
14.  U>  661—668  {B.  vou  Ottentlial);  Bev.  bist-  XV1IL  p- 
gge— 403  (H.  Mossmann);  Oötl.  ;Kct.  Anz-  S-  137-143  |B. 
TtiorBiiiun). 

338.  —  erkunden,  Siegel   und  Wappen   der  Herzoge  voii  Zflbrioecn 

(IKta.  No.  26):    Slilt-  a-  d.  bist-   l.itt.  XXr,    S.  afU-Ä«  )W. 

Marteos);  HIÖG.  14,  H.  661—663  {K-  von  OttoiitbRl);  GW. 

gel.  Anz.  S.-  aiO-aW  (P.  Kcbr). 
399.  Knies.     Karl   Friedrirbs  von   Ilndpii   bripflichcr  Vcrktlir  mk 

Mirftlieaa  und  Du  Pont  (lyÄJ.  >'o.  43^:  AXffR.  No.  2(i  uiM  Ü 

{K  (Jotheln);  PLZ.   Sp.  729;3n  (Gu*t  Cobn) ;   Zs-  f.   VoUb- 

wirtsch.,  SojL-PoliL  n.  Verw.  IT.  No.  4  (v.  Inamft-Sternofgt 
fUO-  Kraus,  Darm  o.  Wagner.    Die  Kuustdenkmüler  des  (fro«t- 

ben-oglams   IWli-n.     3.   Bd.  (IMe,   No.  197):   KBWZ.  XIl. 

Sp.  31/2  (II.  Kcllcter). 
341-  Maya  u.  Cbrisl.    Kiiiwobnerverz.  der  Stadt  Ileiilflt>erii  \.  i 

158f>  (1802,  No.  97):  dii««  Zs.  NF.  8.   S.  152  (K.  H8nf«]<fcr). 
itö.  Neamann.    Die  Volksdirbte  im  Grossberzof^tunt  Baden  {iBBt, 

No.  189);  LCBl.  S.  974. 
&43.  Kingliolz.    Ucr  selige  Marki^rar  Bernhard   von  Radon  (\äA 

No.  aO):   IteiL  zu  No.  212  der  Karlsr.  Zp.  ISG;   Rad.  Bcofc. 

1802,  No.  löii.  It:  Augsb.  Postzg.  1802.  Beil.  No.  M:  Deiü- 

■eher  RcicKianz.  1893.  No.  17.  Beil.  I;  Neue  Prcuss.  iKrtfiu-l 

Zff.  1892.   No.  42i:>.   Beil.  III;  Anz.  f.  d.   katb.  Gvisttickktit 

l»eutscbl.  1892.  No.  18;  (Salzli.)  Kath.  Kirrbouzü.  1892,  No.?5; 

Nidwaldner  Volksbl.  1893,  No.  2<);  Stimmen  aas  Mona-Uacb 

1893.  S.  120  f.;   Litt.  Rund«bau  1892.  No.  8  u.  1893.  No.  1; 

Hi-^E.-poIit.  Bl.  110  (1892).  S.  931  £;   HJb.  XJH  <1892K  Ü.  *T; 

Analocta  Bottandiana  XII.  p.  3at>;  Alemannia  XXI,  S.  3>4L 

(E.  licvck);  FreiburKerDiözesA.  23.  a  3«9. 
314.  Rupport.    Die  Cbroiiiken  der  SUdt  Konstanz  (IBBD.  No.  SBU 

lettl,  Xo.  109):  Mitt.  aus  d.  bist.  Litt.  21.  S  74  (W.  Mait«U) 
346.  Schulte.   Markirraf  Ludwig  Wilbolm  von  Baden  und  der  ßeicbfi 

krieg  gegen    Frankrcicb   (1802,   No.   Sß);    yodwestdeuiirlia 

SchnlblÄttcr  10,  S.  86-98  (J.  Uinssncr);  HJb.  XIV,  S.  11 

bis  118  (J.  Uirn). 
346.  Specht.    Kirchcngcsebicbllicho  Darstellung  der  Gemeinde  Ün^ 

terOnishcim  (1892,  No.  143):  Alemannia 21,  8.  95  (E.  Hevcky 
847.  Sussann.    Jakob  Otter  (1892.  No.  32):  Bad.  Londescg.  No.  -39,  C 

diese  Za.  NF.  8,  S.  146/7  (K.  Hartfelder). 

348.  Tburbccko.    Statuten  und  Geformaiionen  der  Unirenirit  Hti 

delberg  (1891,  No.  187):  Hist.  Zs.  70.  S  52^33  (E.  Heyck). 

349.  Winkelmann.    I>er  BoDizng  Kiiprecbts  tdd  der  P&üz  (160! 

No.  25h  J^BL  Sp.  782  (P.  Jl);  diese  Zs.  M>'.  8,  8.  140r- 
(A.  Schulte). 


Badische  Oeicbicbutittenlur  det  Jahree  1B03. 


377 


pgemetster.  I)ie  Wa|)peii,  Hplinzi«rden  und  ätandarten 
der  gnwwn  Heidelberger  Liederhfliidschrift  (10*2.  No.  199): 
KBWZ.  Xn,  Sp.  33. 


Seklon. 


IbJbb. 


Terzelchnls  der  Abkarzungen. 

AaaeigM  f&r  tchveixarischfl  Qwcbicble. 

AIlgeineiiu>  Zelumg.  Beilage. 

IVr  deutsche  lleroltL 

DiiuvtADAicIuT  voit  Schwabeo. 

IlcDtschc  LttUraturzeiiung. 

Preibitrger  DiOzesanarcbiT. 

Freitiurgfr  kutbolischeä  Kirchenblatl. 

HlstorUfho  Jahrliadt  (der  UArreagMellachaft). 

Komspondvazblatt  der  Wertdeutscbea  ZeiUchcift. 

Litterariacbes  Centralblatt 

Milt«ilun.i^D  der  UadischcQ  bUtorii«bcD  Kommiuion. 

Mitteitungea  zur  OMcluchte  den  Heidelberger  Scblostes. 

MitteiJungeu  des  Instituts  f.  österreichiscbc  GeachicbU- 

fbnchimg- 
Meum  AjvhiT  der  Gescllscbaft  fUr  ältere  deuuefae  Oe- 

tfhirhuliaude 
Staes  Archiv  für  dio  Qeacbichtc  der  titadt  Ueidelbeig. 
Nene  Heidelberfcr  JahrbOcher. 
Ijcbhftcn    des   Vereins    fflr  üeaehicble   Diid    Naturge- 

BCbichie  der  Haar. 
Weatdeutscbe  Zeiisdirift. 
Blau,  BlAtur. 
OeacUchte. 
OeseUscbaft. 
M«ue  Folge. 
Zehuiig. 
2ettscbrifu 


Entgegnungen. 


Der  Itedaktiousaasscbutfs  sieht  &icb  veranlasst,  dem  Abdnick 
Einsendung  des  Herrn  Professors  Dr.  Jl^jtitlingk  einige  Bemerk' 
soranszuwiiickcn.    Bei  der  Kntscheidnng  über   die   seitens  der 
daktion  dem  HfdakLiousaasscbitsse  vöUi;^  unbeinigcstellto  Aufi 
des  AnrsaLzcü  des  Uerrn  Ärcbivrats  I>r.  Obser  „Bonapaite.  Uei 
and  der  Kiutnltcr  Oesandtcnmord"   in  diese  Zeitscbrift  wurde 
einigen  MiUtliedem  de«   KedAktionttOBKhasscs  die  Mild 
Tones  einiffcr  Stollen  seiner  Polemik  fewOoscbt,  ein  Wuuscli. 
Herr  Obscr  bezQglieh  der  Mehrzahl    der  beansUuideten  Su>IIcn  t 
üpraeb.    Wir  vei-kenncn  nicht,  dass  die  Polemik  Ubser's  eine 
«rar.    "Wenn  aber  aas  der  Schärfe   der  Polemik  Herr  liöbllingk 
pfinor  in  Cberdmck  versendeten  Entgegnung  vom  28.  Fcbroar  i 
'lic  HerccbtiKung  herleiten  will,  die  Ubscr'srlte  Abluitidlung  «]»  .«i 
Schniätisclirift,  die  unter  wissenschafUioher  FIhkeb  auf  den 
gebracht  wird",  zn  bezeichnen,  so  stase  gegen  diesen,  dar 
otatthaften    Ausdruck    entschieden    Verwahrung    eingelegt 
£tocr  „SchmOtischriH"  wftrde  der  Redaktinnsaasscboäs  dio  A 
in  die  Zeitschrift  verweigert  haben. 

Nachdem  inzwischen  der  Entaegnunir  nöhtlingk's  eine  Ant 
Obser's  und  eine  nbernialige  Krwid<^rnng  FKhtlingk's  anj!»orluilb 
Rahmens  unserer  Zeitschrift  gefolgt  sind,  Qbersendet  n 
wa£  er  gleich  von  Anfang  an  liAtie  Ihun  sollen  —  Herr 
Bfihtlingk  der  Redaktion  die  narbstchendc  Erklitnmg  mit  der  BM 
um  Aufnahme  in  die  Zeil«chrifl.  welcher  wir  stattgeben  m  »H 
glanbeu,  indem  wir  gleichzeitig  Herrn  Archivrat  Ubscr  auch  mk 
einmal  zn  einer  Bmidemag  das  Wort  erteilen. 

J)er  ItedaktUmsaussthuat. 


ßonaparte,  Debry  und   der  Rastadter  Gesandtenmon 

unter  diesem  Titel  hat  der  Karlsruher  Archivrat  Dr.  Karl  Ol» 
im  ersten  Hefte  des  laufenden  Jahrpangs  ilieser  Zeitschrift,  S.  « 
einen  Artikel  veröfTeotlicht,  in  welchem  er  nicht  nur  meine 
xflgliche  Hypotliesc  bckSmpft^  sondern  mir  beznglich  meiner  Po 
ongsweise  Vorlialtnngen  macht,  welche  Keiner,  der  auf  sein  wist« 
scbaftlicbes  Ansehen  bedacht  ist,  auf  sich  bernlien  lassen  kano. 
mass  mir  an  dieser  Stelle  verstattet  sein,  wenigstens  die  geraile 
chrenrflhrigcn  Besrhaldignngen  karr  zurdclauweisen.  Ich  wer 
mich  dabei  anf  das  Allemotwendigstc  beschrSnkcn. 

II.   Dhücr   wirft   mir  S.   Mt  n.  a.  vor,   eine  Depesche  Tall 
raiids  vom  10.  April  17d9  an  die  ^nznsischen  GeMindien  in  Rasta 


379 


entstellt  wiedergegetien  nnd   mit  eigCBeu  Zutbateo 
neben  zu  haben". 

Ich  hcbo  hier  nnr  eines  bcrror."*  drnckt  H.  Obser  S.  69.  ^B.(flht- 
k>  weist  «of  die  Onli-e  TaIlo\Tan'i'8  vom  10.  April  bin  (dlo  B, 
entstellt  wiedergegeben  uml  mit  eigenen  Zatbatcn  ver 
M  hat),  velrhe  die  Gesandten,  trotz  ihrer  Üedenkca  auweist,  in 
ftu  ansznhftiTen  josqa'ä  la  dcroiere  exti-^niil^,  und  erblickt  darin 
^scbcinlich  (sie!)  ein  zwiscbca  TallejTand  nnd  Dcbry  abge- 
rt«tes  Si'iel.  Gegenflber  dieser  teeren  Vermutung  (die:,  wie  man 
ht.  U.  Obs«r  mir  auterle^t  and  die  also  nicht  die  meine  ist, 
idem  die  seine')  »ei  daran  erinnert,  dass  Tallcyrand,  vas  Böbl- 
gb  verwhweigt  (doch  wohl  absichtliirh!)  diese  Weisung  aus* 
lieh  (sie!)  damit  beRrOtidet.   dass  Frankreich   dem  Kaisei   das 

einseitig  den  Kongrcss  aur^alOsen,  nicht  anerkennen  dQrfc." 
ras  gKbe  es  bei  diesen  wenigen  Zeiten  nirbt  Alles  tu  erinnernd 
wir  bei  der  Enlslellung  der  Urkiuide.    Wie  verhält  es 
[dunit? 

inkrinfnlertc  Stelle  in  meiner  angezogenen  Schrift  lautet 
11:  „Der  Kongress  war  nach  A.breiso  dos  Kaiücrlichen  Pleni- 
nicht  mehr  tieschluss^iig.  Trotzdem  blieben  die  fran- 
tien  GMandten  bannftckig  in  Rastatt.  Den  Befehl  dazu  or» 
BM  von  Tallcyrand.  In  einer  Note  vom  10.  April  wie«  er 
aisnltarrcn.  and  wenn  sie  allein  zunlrkblt-ibcn  sollicn! 
^  BelfiiliRung,  die  ihnen  durch  die  Österreicher  angethan  werden 
Hto,  wärde  uuf  dic>u}  zuracliifa1len;  es  sei  an  der  Zeit,  den  Dcspo- 
BS  tiea  dstcrrcirbischnn  Monarchen  nnd  die  Kncchtong  des 
ISclien  Beicties  auf  jede  erdenkliche  Weis«  an  den  Tag  zu  legen, 
dl  wlederturie  es,"  so  heissi  es  wörtlich  am  Schlüsse  der  Depesche, 
'*  -  inBA^tatt  bis  Ihr  durch  die  milU&risehc  Gewalt  ana- 
"^-tD  werdet." 

B^i^ser  verwcifit  wegen  des  wahren  und  riehtia:en  Inhalts  be- 
H|ni«b«  Wortlantcs  der  bczflglichcn  Urkunden  anf  die 
Bttitahe  derselben  bei  II.  Haffer  in  dessen:  „Diplomatischen 
modlungcn  aas  der  Revolutionszeit. "  Band  III,  30»  steht  bei 
Ufcr  nt  lesen:  ^Wfirc  a  auf  sie  allein  (die  französischen  Gesandten) 
f^onmen.  sie  baiu>u  schwerlich  so  lange  (iu  Kastatt)  verweilt. 
hon  am  ü.  April  setzten  sie  Tallcyrand  das  Misslichc  ihror  I.Af!0 
ieioaoder:  Rastatt  komme  wahrscheinlich  in  feindliche  Gewalt; 
i>'ienianden.  nicht  einmal  auf  (den  ihnen  am  meisten  willfährigen 
ünier  Genndten)  Albini,  dttrfUn  sie  sich  rcriassen.  Sie  bitton 
id  um  neue  .Zuweisungen.  Aber  der  Minister  antwortet  gleich 
durch  den  Ttiießrftphen,  und  zwei  Tage  sp&ler  (also  am 
ilurcb  eine  aosfohrliche  Dcpesohe.  sie  sollten  bleiben- 
Bicb  erkenne  dem  Kniser  nicht  das  Hecht  zn,  den  Kongrcss 
Deputation  einsciliß  ouf/uhebcu.  Kdrae  es  zu  Beleid ifinngen, 
Moncbrn  und  Regensbnrg.  so  falle  die  Schande  auf  den  Üe- 
jrorQrk-  „Ich  wiederhole."  schliesst  er,  „halten  Sie  bis  znm 
In  Rastalt  ans,  ood  verUsson  Sie  es  nur  nnter  einen 


3ä0 


Böhtliagk.     Obier. 


Protest."    Die  letzteu  Zeilen  dnickt  Utiffer  in  einer  Anmerkung  li 
französischen  Urtext. 

Hoffer  gieM.  wie  wir  sehon,  bis  auf  einen  kurzen  Satz,  nar 
angeblichen  ScblosssaCz  der  Drlcnnde  im  Wortlaut,  ver  daher, 
Weisung  des  H.  Obser  fol«eud,   den  Worllaut   bei  HulTer   sucb*a1 
wollte,  wflrde  fehlgehen.    Wicwoh!  der  Zusamiücnbanjf.   in  welehom 
IlQffer  die  Urkunde  bringt,  die«  «anz  ander«  ins  i-eclite  I.icht  setrt,] 
als  ß.  OKser,  der  sie  nur  Rcgon  mich  ausspielt,  eo  hat  doch  UüfierJ 
den  Inhalt  derselben  nicht  klar  und   scliarf  wiedergegeben.     Bittrj 
ich    meine  Wiedergabe  ans   Htlffers   flach  gescbOpft.   dann  hute{ 
li  Obscr  allerdings  ein  Recht,  entrüstet  aosiurufen:  „Dnrchauf  eot-i 
stellt  wiedergegeben  und  mit  utgenen  Zntliatrn  verüehcn  bei  Bi'lit- 
Ungk'."    Indessen  hat  mir  die  DejMjsclie  vorgelegen,  wie  dieselbe!  im 
Pariser  Archiv   aufbewahrt   wird.     Die  liier  in  Frage  konuuecrin 
SteUeo  aber  lauten  im  Wortlaut : 

„Votre  |>oste  est  i  Rastatt,  dussiös-Tous  y  demeorer  senls.  et  ti 
l'exemple  de  ce  (lui  a  eu  Heu  ji  Munich  et  ik  Ratisbonne  devait  w 
renonveler  k  Rastatt,  quelquc  gravc  iioe  fftt  roffense,  eile  fsi  ih 
uombre  de  celloji  dout  la  honte  et  les  saites  ne  pcaveat  retc 
((Qc  &ur  roffeiiseur;  U  ne  peut  ]ia&  £tre  inulUe  que  lu  de&pot 
monan(ne  autrichicu  et  ro|iprossion  du  Cori«  gcrmaniqne  soieut  rHA- 
States  dp  tontps  les  mant^res,  et  il  \icndra  nn  moment  üä  rEurape 
sera  de  uouveau  frappä  da  contiaste  iiu'aora  preseutü  le  roniris 
de  paciücatlon  etabli  par  condescendonee  snr  Ig  lorriUiirc  nfinc  6t 
Pemplre,  paisible  et  res))ecte  auiwi  longtemps  que  les  forcea  üt  k 
K^>ublique  ätalent  sans  forces  rivalee  dans  ces  conträee,  op|iriii>4  d 
disEous-au-ssitAt  qnc  l'onn^  aatrichienne  a  pn  f  p6nitrer. 

Je  le  r^p^te.  Citoycus,  demeurvs  k  Ra^italt  juä<)a'  k  la  dcmim 
citi'^mite,  si  enfin  L'antorit^  militaire  voue  forc«  &  cn  sonir  U 
le  fiutiis  (lu'avcc  les  protostations  ncc^Raircs  .  .  ." 

Wie  lautet  doeh  die  Wicdergnbe  in  meiner  SchriflV 

„In  einer  Note  vom  10.  April  rdas  TaUejrand  &ic  an,  aun- 
harren  und  wenn  sie  allein  zui-Uck bleiben  sollten!  (dasd6B-vony 
demeorer  seuls!]  Jede  Releidigung,  die  ihnen  durch  dieOstn^' 
reicher  angetliun  werden  sollte,  wOrde  auf  die^c  zurUck&Uen,  es  Ml 
an  der  Zeil,  de»  Dcspotitimus  des  öeLerreichiscben  Müiiarcben  Uc  <t» 
potisnio  du  mouarqne  autrichien)  und  die  Kuecbtoug  des  deul«.'ka 
Reiches  (et  l'oppression  da  Corps  Geruiauic|ue)  auf  jede  crdeoklicb 
Weise  an  den  Tag  xn  legen.  „Ich  wiedorbüle  es,  bleibet  in  Itastaii. 
bis  Ihr  durch  militüriscbe  (jewalt  ausgewiesen  werdet*« 
(si  entitt  l'autoritä  militaire  tous  forcc  k  en  sonir)." 

Wo  in  aller  Welt  ist  bei  dieser  meiner  Wiedergabe  und  Übw] 
trigung  ins  Deutsche  irgendwelche  Entstellung  oder  aach  nur  dil 
leiseate  Znthat?  Wollte  H.  Obacr  durcliaoB  eine  Knlstelloog  iet\ 
Urkunde  nachweisen,  so  b.1tte  er  diesen  Vorwurf,  for  den  meine 
Wiedergabe  nicht  den  leisesten  Aulialiäputikt  bicIcL,  statt  gegen  mich,, 
eher  gegen  Huffcr.  seine  AutorttSt,  wenden  sollen.  Iluffer  bAt  ulchN 
nur  die  0t)erau3  bezeichnende  Wendung 


Kntgegiiiiogen- 


381 


iebiscfaen  Monarchen  nnd  die  Knechtung  des  dentschen  Reiches 
angefohrt,  gonclcni  l&sst  am  Schlüge,  worauf  im  vorliegeaden 
d«s  Mtiiätc  ankommt,  d«u  Satz  bcKfiitlicti  der  miliUlirischcn  Ver- 
jcwiltigiuig  fort. 

H.  ObMfT  hatte  indessen,  wenn  er  meiner  Wiederfi.ibc  der  Or- 
misstmolc,  gar  nicht  nMig  RObabt,  wctjucn  des  Wortlautes 
Blbeo  seine  ZaJlaclit  zu  Uflffcr  zu  nehmen.  War  die  wichtige, 
Stellung  der  Vorantwortong  TUr  die  Rftslaltor  Katastrophe 
ausschlaggebende  Urknndc  dem  II.  Obsor  auf  seiner  archi* 
Reise  nacli  Paris  daselbst  auch  ent^gangen,  so  liegt  eine 
—  und  zwar  eine  »ehr  zuverlässige  —  diej«r  Note  Talley- 
['%  vom  10.  April  1799  an  die  franzJ^!^iM;hen  (icsandtcn  in  Kastalt 
M  den  Akten  des  Karlsruher  Archivs,  welchem  Archiv  R. 
Obsor  selbst  an  iwciter  Stelle  vorzustellen  die  Ehr«  hat. 
Die»  Note  Talleyrand*s  erschien  nümlich  gicirh  damals  dem  leiten- 
badiicben  Staatsmann  zur  ZHt  des  RastAtter  Kongresses,  dem 
er  von  IMcUhctm.  io  fiberau»  wichtig,  da£$  »1»  Seine  Kxc(>Uenz, 
darüh  Indiskroiion  des  „genniigcn"  ücsamitschaftsäekretirB 
p|  n<lcr  anrJi  durch  die  Gesandten  seihst,  das  Schriftstui-b  m 
bekam,  er  das  ganze  AktenütQck  fOr  den  Markgrafen  Karl 
cb  etgenhKndig  abgeKchriebcn  hat  Diese  Abschrift  Edels- 
i's  Hegt  bei  oben  jenen  Akten,  welche  H.  Obsor  im  Auftrage  der 
>ri«cben  KommissioQ  fQr  den  111.  Hand  der  politischen  KoiTe- 
iden/  Kurl  Friedriche  za  -^irliten  and  za  vcrOfTentUrhen  i<ebabt 
Ich  brauche  daher  meine  Abschrift  der  Urkunde  nicht  erst 
IbMT  zur  Verfügung  zu  stellen,  damit  derselbe  sich  flbcneuKe, 
dieselbe  keine  I-'älschnng  ist.  der  Herr  Archirmt  branchl  hierzu 
da«  betrefTendc  Aktenbftndel  In  der  ihm  anvertrauten  Schatz- 
tmer  in  Rariitiibe  einzusehen. 

Die  Beboaptung   des  H,  Obser,  daas  ich  S.  40/41  meines  Xacb- 

di«  Depesche  Talle>Tftnd*s  vom  10.  April  ITSfO  „durchaus  ent- 

tt  wiBdcrgetcebcn  und  mit  cixeucu  Zutbatcn  versehen"  hiltle, 

an  wahr. 

lObtr  die   Vngt  bezOglich  der  Auflösung   des  Fricdcnskon- 

anf  welche  der  Eingang  von  Talleyrand's  Kote  zielt,  und 

fdk  R.  Obser  bewnders  Wert  zu  legen  scheint,  (tber  dieSiaats- 

tUfrage  handle  ich  nickt  imNachwort,  welchcsH.  Obscr  bicr 

aondem  im  Hauptwerke  11,  aaiff.,  wo  ich  wiederholt  för 

sine  auf  Hnffer's  bezflgliche  Aosfohrungcn  verweise.    Dass 

Staatarcchtsfrage  dem  Minister  Talleyrand,  als  er  Debrjr  und 

reu  anwias,  in  ItastAtt  zn  bleiben,  bb  dieselben  mittelst  mili- 

jscber  Gewalt  nnsgcwicscn  wOrden,  nur  als  Vorwand  diente, 

''  khir  genug  darans,  da^  die  Knutzosen  in  Rastatt 

!  11.  selbst  wenn  sie  ganz  allein  zurQckbliebcn ,  also 

noch  racbdem  die  deutschen   Uesandten  sSmilich  (nicht  nur 

tn-ter  Otterreiche  und  des  Kaisers)  deu  KouKress  fOr  auf- 

rklirt  bJltien  und  abgereist  sein  sollten. 

)t3  bespricht  H.  Obser  die  Wnnden  Pcbry's.    FDr  die  wirk- 


382 


BoblliDgk-     Übi«r 


liehe  Boäcbaffenbpit  dieser  Wanden  ist  Acr  dänUcbe  X<egat 
E^^rs,  welcher  bei  dem  Verbaude  xajtegcu  nur.  drr  « 
-gebende  Zeuge.  leb  berufe  mich  daher  auf  dessen  Aassage.  Hl'' 
glaubt  auch  bei  dieser  Gelegenheit  ein  Exempel  statuieren  zn  rat 
Ȇci  dieu-T  Gelegeuheit."  heit^t  es  in  einer  hezQglicben  Ai 
S,  63,  „ein  Bi^iKpiel  wie  B.  seine  Quellen  citicrt".  H.  Ohser 
nt  diesem  Bebufe  eine  Stelle  aus  den  Briefen  von  Lggerg  ther  d| 
Rastatier  Kon^ress  ab,  und  zwar  Bd.  L,  S.  4U3,  und  duebvu  «um 
Eggers  bcncliten  lasse. 
Kggers  I.  403  schreibt:  |     BOhtliQgbNachirort.«^( 

.Dcbiy  fiel  beinahe  inObomacht:      „«Debrv    gel   beinahe  io 
Indess  erklärte  der  Wundarzt  die  mai-ht.   Indoss  erklärte  der  Wn 
llADttt^nindc  am  linken  Ann  far  btH  die  UaujUnundc  um  tii 
gor ojcht gefEhrlich.  Dieaudern  Ann    flir    (tar    nicht    gef 
beiden   waren    unbedeutend.  Ausser    dieiier    HaoptwJ 
Am  Kopf  fanden  eich,  als  er&b-|faDd   sich   nur   eine   andcc 
gevrascbcD  war.  blosse  Kontosio-kleiu«  Verwuudnng  am  Ai 
neo.''  |uud    eine     ebenso    anbvdei 

Icndo  nn  der  entgej^eniiriieii 
ten  Schulter.    Am  Ko).if  famla 
eich,  als  er  abgewaschen  war,  bia 
Kontusionen.  ■** 

„Eh  winl  Biso  ein  ganxer  Satz  eingeflicki,   von  dem  bei  Egf; 
kein  Wort  zu  finden  ist.  — " 

Kein  Wort?  ist  «wa  der  Satz:   _I>ie  andern  beiden  warel 
unbedeuteud".  der  sich,  wenn  auch  nicht  wörtlich,  so  doch  il 
baltlivh  mit  dem  vnn  mir  gebrachlen.  der  nor   die   beiden  onb 
deatendcn  Wanden  näher  besehroiM.  deckt,  kein  Wort?  Wer 
H.  (Jbser,  nur  diese  Stelle  aus  Eggers  Briefen  anzoziebenV  Ich  bi 
anf  dieselbe  nicht  hin  gewiesen,  sondeni  sage  nur  .l'^^gers  er 
Ikuss  diese  nähere  Ii«i-hrcibung  der   beiden  anbedeulenden 
nicht  von  mir  erfunden  worden  sein  kann,  wird  >^\>:h  Jede 
mit  Ausnahme  des  H.  Obser,  eofurt  seihst  sagen,  auch  wenn  er  Md 
bczQgliehc  Belegstelle  findet.    Wo  ich  sie  her  haltcV  Selbst vcrsiiu^ 
iich  aus  Eggers!   Dieser  ist  nämlich  nicht  nur  der  Verfasser 
IflOft  gcdnicklen  Briefe  ilber  den  Koni^rcss,  sondcm  auch  d«  Zd 
Sätze  zu  dem  gemeinNohaftUrheii  Iteritlit  der  deotsi-hen  dMui^li 
tM  Rastaller  Kongress,   ^vic  derselbe  1799  veröffentliehl    wont«  >* 
Dus  dem  so  iist,    dafor  lu«  Hiiffer.  dos^n  Autorität  H.  nbser 
gerne  anzieht,  in  eben  jenem  Werke  lll,  32fl/7l,  dm  H.  Obwr 
die   Depesche   Talleyiand   zum   RDchhall   diente,  in   dunkes^tr 
Weise  so  schlagend  dargctlian,  A&ä&  daran  nlchi  länger  zu  neKd 
ist.    Die  betreffende  Stelle  im  12.  Zusatz  (ge^lrackt  u.  A.  bei 
Deutsche  älaalskaD/.Ici.  .lalirgang  1799  Bd.  IV,  S.  'Mi)  aber 
„ausgcrdem  nur  eine   andere    kleine  Verwundung   am  At 
und  eine  ebenso  unbedeutende  an  der  entgegengeRetttl 
Schulter",  also  Wort  (ar  Wort  wie  in  meinem  Nachwort  S. 
I>avon  hMtc  sich  II.  Ubser  nbrigcns  nach  atts  münem   NapoU 


Bi  U,  S.  386  UbcrzeugeD  können,  «o  Ich  boreits  diese  oniirüngliclute 
iUMge  von  Sägers  in  extenso  aufohre. 

Ich  habe,  wie  man  »iiebt.  iu  moüieai  Nachwort  S.  48  uicbt,  wie 
E.  Obecr  glauben  mat-'beii  miicbte,  Kggem  Aussage  über  I)ebr}''s 
Wimden  vilUcflrlich  erwcitpri,  oder  gar  mit  „oigcncii  Zmiiaieii" 
|.  nneben.  sondern,  nie  es  meine  PtUcbt  war,  die  urbpriingllche,  ein- 
leheDdere  Aussage  nontittelbar  nach  dem  Erlebten  aus  dem  Jahre 
179*  Triedcrgegebcn,  welche  Anssngc  F^gers  in  meinen  Briefen  vom 
Jihre  18(J9  RekOrzt  bat;  es  genügte  ihm  läU9.  die  beiden  anderen 
Wanden  kurz  als  „mdirdeiitende'*  /u  be/eiehncn,  ohne  dieselben 
liher  zn  beschreiben.  11.  Obscr  Mit  mir  demnucb  ein  gcknrztes 
fieferat  ron  Kggers  entgegen^  Auf  die  von  II.  Obser  angezogene 
Stelle  aus  den  Uricfeu  Imbc  ich,  idi  wicdcrbolc  es.  nicht  hlDge- 
iteen,  U.  Obser  war  demnach  im  vorliegenden  Fall  gar  nicht  be- 
ftcbtigt,  von  einem  bestimmleii  Citat  zu  i-eden. 

Iu  meiuom  Nachwort  habe  ich  S.  57  Wogcle  gegenüber  u.  a. 
■och  einnial  den  fios^rst  verdüchtigen  t'm-stand  betont,  daäs  die 
lfBrderiDder8t(lnni«cLL'u.reKaen&cheu  Nacht  an  dem  dritten  von  einem 
■arkgrilflichen  Kutscher  geführten  Wagen,  in  weichem  der  (re- 
■BdtschafifisekrcUr  Rosonslicl  sah»,  vordbergei^iiroiigt  Kind,  uhne  den 
Kölscher  auch  nur  zn  fragen,  wen  er  fahre.  Ich  Ijerufe  itiieb  dabei 
uS  die  bezQgliche  Auäi<age  des  bctrütfeuden  badischen  Kutschers. 
H.  Obser  glaubt  S.  65  auch  in  die.sem  Fall  den  Nachweis  erbringen 
to  können,  daw  ich  — erfinde!  „Der  KHLucber  Wcisi."  inkriminiert 
etabermaU,  „erüüJdt  uirgeiidä,da£H  liic  llnsarL'n  an  seinem  Wagen 
Mrtbcrgesprcngt  seien,  um  Roberjut  Hicdorzuliaucn,  wie  U.  wissen 
■flt'  —  8oV  l>ie  bezöglicbe  .Stelle  iilicr  die  Anssagc  des  Kutscbers 
Vite  im  Protokoll  (U.  Obser  ver^tei^t  selbst  auf  den  Neudruck  des- 
Ktbeo  18^  S.  48  soll  beis&cu  47/48)  lautet:  „An  seine  Chaise  sei 
Obrigens  kein  Uusnr  gckommoti,  auch  keine  Frage  au  ihn 
erfolgt,  wen  er  fttlireV  wie  er  denn  erst  bei  gelegentlichem  Um- 
xbucn  nach  des  Roberjul  Chaise  gesehen,  dass  er  niemand  mehr  in 
Jfineni  Fuhrwerk  habe." 

Der  Wagen  de»  Kutschers  Wciwi  war  in  der  Eeihe  des  langen 
2^68  der  rierte. '}  Vor  ihm  fuhr,  ebcnrullfs  in  einer  markgrftf- 
liehen  L'haise,  Bonnier,  und  hinter  ihm  Roborjol,  welche  Heide 
tas  ihrem  Wagen  herausgüzerrt  und  iu  oütecldit-ber  Weise  niedcr- 
lertbelt  worden  uind.  Will  II.  OhNcr  etwa  behnu|iieii,  da^s  die 
Hosarea  deswegen  noch  nicht  an  dem  >Vagcn  des  Kutschers  Wciäs 
lorObergeBprengt  zu  sein  brauchen,  wa»  er  duriUi  den  geapetrten 
Dmck  dieses  Worte»  anzudeuten  scheint,  so  frage  Ich*,  wie  er  sich 
len  Vorgang  anders  denken  kann,  als  dass  die  Mörder,  welche  zu 
Pferd  waren  nnd  ea  gewiss  eilig  gehabt  haben,  indem  sie  am  Schlage 
des  Wagens,  der  vorausfuhr,  Bonnit'r  nnd  an  dem  W*ageD,  der  nach- 
kuu,  Kubeijot  niedenSbelten.  an  dem  Wagen  des  Kutschers  Weiss 


*)  Hinter  dem  ersten  Wagen,  in  welchem  Jean  Debry  sass,  fuhr  seine 
ifaikutache! 


i 


i*.~- 


Vcnrarf.  dass  er  (Üf  Ordrt 

«<•  du  gegeben  h^,  lUdard 

JMi»  ^fcw  betr.  Ordre,  die  mit  a^ 
-«*  <io»a  Wiedergabe  ich  niemibben 
^!4io  tum  Abdrucke  bringt.  WuhrUcbe^ 
)i*m  '■  Als  Ol)  mein  Vorwurf  sich  Kbota 
^licser  yiclJe  erstreckte  I  Ais  ob  ieb  i^dK.  n 
^  bei  mir  nachleäcn  ma«  and  ^^  ;-j, ;_  _a- 
Owlik  v«y  7.  Mä«  Harm  B.  des  nÄheren  nachfieHi4el.tabe.dS 
ück  «oaug  ben-orRchoben  Lätie,  diLss  die  ijitstellunir  derKouiui 
wo  *nd«r»  «1  suctiL'u  ist,  in  dem  ciRentamiicheii  Verfiihren  H"«-*, 
milleUt  dessen  Herr  B.  den  ganzen  EingaoÄ  der  Note,  die  eM 
Ucte  Begrandnng  der  Onlre.  die  den  Schlto«!  zum  «S«^ 
sUDdois  derselben  enthält  und  einen  wescntüchen.  wichtiaan  Baätat 
teil  de^  Schriftstüeke-s  bildet,  kurzweg  ignoriert  «nd^^h«i!l! 
DjB  Stelle  laut«t,  me  folgt: 

„J'ai  dejA  r#pondn  i  la  premi^ro  döpftche,  cn  Von»  äIbmI  «rar 
l-ar  la  m^me  voic,  qoe  l'intention  du  Dircctoir«  itaii  qne  Vom  dt 


Entg«gDui)gen. 


S85 


enrassiez  ä  ßastadt.    J'insiste  cncore  aujourd'hoi  sar  rette  d^ter> 

Ion  ((uel<iue  w)it  ria<tolentc  amUco  t|ue  das  sacc^'s  momeatau^ 

it  dooner  i  T^atriche.    Ce  n'esl  jtoittt  avec  eUc  qm  row  ^to 

d  nigockr,  et  nom  ne  reconnaiasona  poini  ä  fEmperem-  le 

dt  dissotidre  k  eongris  et  (fempccher  VKmpirt  de  poursmrre 

nr^fockUwns  entamivf  jiour  Im  et  ucec  im  attssi  Umstcmpi  qne 

^£mpitr  /Hi-m^m«  n'g  aura  pas  retwnci." 

Also  iiicht  lediglich  um  ein  tntlitärisches  Vor(teti«n  Österreichs 

pcxivoci«rcu .   wie  os  Dacli  licrni  Bi'iiiiltntikE  Darstellunij  sdieiiicn 

ite.  soUtco  die  franz.  Gesandten  in  Koslatt  Bustiarrcn,  sondern 

»Ileni  uud  iu  erster  Linie,  weil  man  in  I'ans  dem  Wieuer  Uofe 

11  das  Recht  eiii!;eili([or  AufüJEUnK  <lcs  Koiigrcsacs  zuer- 

icund  wie  aneh  Talloyriuids  Ausscmugen  gegen  Saiidoz-RoUin 

en,  bestrebt  war,  mit  dem  Reiche  so  lange  irgend  mJJglicli 

'•iter  ZB  verhandeln,  in  dsr  leicht  darchschauboren  Absiebt, 

ucbt  dieses  selbst,   so  doch  cLozelne  Glieder  in  dem  Kriege  mit 

ch  von  diesem  zu  trennen. 
In  den  einleitenden  SSt/ea  der  Kute  vom  10.  April  liegt  mithin, 
**^  «an  sieht,  dei*  Schweri>ßnkt,  die  Mutivierung  der  Ordre;  eine 
'^riteliuDgaber,  die  den  Inhalt  dieser  Sätze  einfach  raitStill- 
'^iiireigen  Qbergeht.  steUt  den  Sachrerhatt  in  ein  faUclies 
bi  ond  kann,  ioli  mussden  Aubdrurk  wiederholeOt  nur  als  eine  Knt- 
tlong  beneichnet  «erden.  Die  Thatsacfae  alao,  da»  hier  eine  Ent- 
lang vorliegt,  kunn.  au  unhi-quctu  siu  auch  fdr  II.  BObtlingk  Bein 
darrh  nichts  aus  der  Welr,  gc^-^chafft  «erden.  Wenn  er  zu  seiner 
lidigmig  nenedicb  anfuhrt,  er  habe  die  im  Eingänge  der  Kote 
te  ^taat-srechtsfrage"  —  als  ob  es  äicli  am  eine  solclic  lediglich 
Ice!  —  an  anderer  Stelle,  in  seinem  Buche  ober  Napoleon,  n, 
bereit«  besprochen,  so  weiss  man,  was  man  davon  zn  halten 
denn  ein  jeder,  der  sich  die  MOhe  uimmt.  die  betr  Stelle  nach- 
wird  sich  sofort  überzeugen,  dass  dort  wohl  von  Vorlialtnngs- 
I  der  fra«;ÄOsischen  Uegiemng  fur  ihre  Vertreter  in  Uegens- 
rg,  MflocbcD  undälatlgart,  mit  l^eixiem  Worte  aber  von  der  Ordre 
ihre  Gesandten  zu  Eastntt,  auf  die  allein  es  hier  ankömmt,  die 
ist,  mit  keinem  Worte  der  französischen  Auffewsuug  der 
\ge,  wonach  dem  Kaiser  dos  Kccht  einer  einseitigen  Aull4surig 
Kongresses  nicht  zuerkannt  werden  dnrfe,  gedacht  wird,  üben«» 
send  erscheint  die  Einrede,  aU  liabe  die  Motivierung,  die 
tfelleTTand  seiner  Schlussweisuug  vorausscbickt,  dem  Minister  nur 
.Vorwande'"  gedient.  Nur  zum  „Vorwande",  wohl  am  die  Gc- 
andten  in  Rastatt  feätzuhalten,  hätte  Talleyrand  erklärt,  Frank-reich 
^■»ttlischc  Forlsetzung  des  Kongresses  und  der  Verhandlungen  mit 
dem  Reiche?  und  doch  bildet  dieses  Bestreben,  dem  die  geheime  iroff- 
nnng  auf  eine  Neutxalisierung  der  sEiddeatscben  Reicbsstünde  m  Ciruude 
UcgI,  wie  Herr  B.  II,  381  selbst  nugegeben  hat  damals  da«  ausge- 
»prochenc  Ziel  der  französischen  Politik,  gehen  die  Bemühungen 
der  franzteiscben  Regierung  nicht  blo&s  in  Rastatt,  sondern,  wie  wir 
M»  den  Berichten  ron  Sandoz-Rollin  cr&ihreu,  auch  iu  Paris  abcr&ll 


386  Bthtlingk.     Obe«r. 

darauf  aas,  die  Heicbsstflnde.  vor  allem  Preuseo  Ukr  diese  Ideen  n 
gewinnen!  —  D&ss  Herr  H.  in  diesom  Alksrhnitte  seiner  Eriil&roiy 
Unterstetlangen  viedcrliolt,  gegen  die  ich  in  meiner  XmpUk  roa 
7.  Mirz  auPs  enUchlctlcnsto  Verwahrang  eingelegt,  dass  er  stTs 
neue  lifbauiitet.  er  babe  nie  an  ein  abgekartetes  Sine)  zirisehoi 
Talteyrand  uthI  Dot>ry  Kedacbt,  dies  sei  Dor  meino  Krfindnng,  oder 
icli  berufe  mich  nur  wc^n  des  Wortlautes  der  Ordre  auf  HOfftr, 
—  ohne  sich  auch  nur  mit  einem  Worte  um  meine  Entj^egnong  n 
kfimmem,  kann  ich  im  eignen  Interesse  des  Uerni  nur  bedauern. 

Wenn  Herr  B.  zum  Schlosse  anzudeuten  sacht,  doss  ich  die  Ab- 
si-iirift  der  Kote  im  Karisnilier  Archive,  dessen  Leitung  nebenbei 
bemerkt  einzig  und  allein  dem  Herrn  Archivdireklor  v.  Weech  »a- 
vertraut  ist,  nictit  sekannt,  so  brauche  ich  die  InnnoatioD.  fta  die 
ja  keine  Beweise  l>eigebracht  Vicrden,  wohl  kaum  erst  zorllckza- 
woisen;  sie  erscheint  am  so  kühner,  als  Herr  11.  sehr  genan  wci«, 
daas  diese  Abschrift  sich  in  dem  betr-  Korrespoudenzbande  uf 
einem  Blatte  belindet,  dos  dem  Ton  mir  mitgcleillea  Schreibn 
Edelsheim's  au  den  Markgrafen  Karl  Friedrich  vom  11.  April 
(III,  206}  unmittelbar  voraasgcbi:  Dssa  ich  nicht  nOthig  tajt^ 
die  Note  abzudrucken,  da  Ilnffer,  dessen  Werk  wohl  jedem 
gftnglich  ist,  ihren  Inlialt  genagend  skizziert  and  H.  Heidealteimer 
ttberdies,  ms  Ucrru  B.  bedauerlicfaenreiäo  bis  zum  heutigen  Tag« 
onmuigen  n  sein  scheint,  ihren  vollen  Wortlaut  längst  ve 
öffentlicbt  hatteM,  Hegt  auf  der  Hand.  Hatte  Herr  R.  sich  da 
Anf^ti  von  Heidenhoimor  etwas  angesehen,  so  würde  er  wohl 
entdockt  haben,  da&s  in  diesem  Falle  die  franx6si$chon  (i 
selbst  dem  hessischen  Minister  die  Not«  mitgeteilt  baben. 
alnkeiiKiBvcgs  einer  .Indiskretion  des  gefiUigea  Roseostiel",  dm 
Herr  R  bei  der  Gelegenheit  wieder  etwas  anznbingen  sodit,  be* 
darft«^  um  Kennini«  von  ihrem  Wortlaute  m  erlangen.  Ähnlich  itl 
M  «nU  «Mk  den  UuleDcru  gegenaber  ergugen.  mit  denen  ilie  Rao* 
man  oflta  vob  dem  Inhalte  der  Ordre  spucben,  mögen  sie  fluia 
nuu  Mlbst  Oder  in  ihrem  Aoftrtg«  Besenstiel  Abschriftnahme  tr 
tuttet  habeo. 

Wenn  Hmt  B.  eadlick  bei  den  Anluse  Venantangen  ibcf 
Zi<>l  uad  Umbag  mriam  anUnKacfaea  Fwscbragen  in  Pirn  u- 
stellt,  aMri«  kii  ihn  baieB.  HA  kMftig  erst  die  SitzuigsberidU 
derUafeor.  Kama^akm  nosAea.  «der  M  cäuB  Mitirltedc  denelbes 
n  «ftewidiK««.  flibe  er  Mcr  Vm^  wteSit,  tfe  er  nicht  kennt. 

3t  l¥s  Llut  a«s  Egg«r&!  Wie  a«eb  Herr  a  die  Sacbe  dieheo 
und  vwidMK  ■■(.  liciKB  satea  denn  A»rfBhmngen  tttt  Jides. 
der  niblf  dl»  Tti^  ivMk,  dm  «tidmea  Bmii  seüer  FlfichUgfai, 
«tMT  ntdtiiMl.  die  iM  Mt  «Bm  oft  bwierfrHdi  Mdtt  und  a 
(hMTicte.  friiäbcdieiilihhiiilii  SteBi  mb  Kgger»  —  man  !>• 
m4m  diee—  kt»  elmbeillicbes,  gtwMeewats.  «Ortlicbes  Citsi  » 
OU«en>soben,  «fbiwi  te  VabiMt  der  «nie  od  driue  Srti 

*f  Winlitftubi  IifciiliM.  n.s.m. 


387 


US  licn  Briefen  von  Ejigors,  der  zweite  in  omgcmodelter  Form 
I»  iten  Zositzea  desselben,  mm  aatbentiscbeu  Berichte,  also 
dnen  gnxuc  anderen  Werke,  stammt:  Und  dies  soll  nicbt,  wie  ich  es 
bciaiiptet  habe,  ein  rharnktpri^tischps  ^Beispiel"  sein,  „wie  B.  seine 
(JnelIeD  citiert-"?  Pies  soll  kein  sprechender  Beleg  fftr  die  Fiflchtig- 
kat  sein,  mit  der  Herr  B.  vorfahren  ist?  Ich  gtanhc,  jede  weitere 
BnarlniDg  zu  diesem  „Rechtfertigungsversnche'  des  gen.  nerm  ist 

I  Dan  ich  Herrn  B.,  wie  er  glauben  machen  will,  irgendwo  den 
rTnnrarf  gemncht.  er  hätte  die  Mittcilan^^n  von  F^gers  willkürUrh 
'(rweitert  oder  mit  „eigenen  Zoihateo"  versehen,  ist  wieder  eine 
Coterstcllung,  gegen  die  ich  entschieden  protestieren  muss;  an  Debry's 
Vonden  an  Schalter  and  Arm  2U  zweifeln,  ist  mir  nie  cinge&llen, 
ti«  \cb  sie  denn  anch  a.  a.  0.  S.  63  aosdracklich  anführe.  Nur  die 
dBKbaits  angehOrige,  HQcbtige  Citiorwciße  zu  kennwichnen,  ist,  ich 
inderhole  e«,  im  vorliegenden  Falle  meine  Absicht  gewesen. 

3)  Die  Aussage  des  Kutschers  Weiss!  HeiT  It.  hat  im  Nachworte 
&  S7  behauptet,  die  Uo^areu  seien,  wie  Weiss  erzähle,  an  seinem 
Wagen  vortlbergesprengt.  am  Roberjot,  der  im  folgenden  Wagen 
hhr.  ttiederzobnoen.  und  dabei  auf  die  prntokoUariscbe  Aossage  des 
SMscbers  verHiescn,  in  der  dieser  bekundet,  „an  seine  Chaise  sei 
tfarigeiLs  kein  Hasar  gekommen,  auch  keine  Frage  an  ihn  erfolgt, 
«n  er  fahre".  Ja,  wo  in  aller  Welt  steht  denn  hier,  dass  die  Uusnreu 
la  dem  Wogen  des  Weiss  rorfibergesprengt  sind?  Direkt  sieber- 
Brh  DifAl,  aW,  meint  Herr  It^  indirekt,  denn  wie  anders  hätten  sie 
4nui  TOD  den  vordem  Wagen  zn  dem  hinter  Weiss  folgenden  Wagen 
Jb  Ri^d^jot  gelangen  krmnen?  Er  kann  sich  das  nicht  vor- 
MUcb:  nnn,  so  will  ieb  ihm  helfen.  Der  Überfall  ist,  vie  ich  an- 
MhiDe  a.  a-  a.  0.  S.  fö  deutlich  genug  ausgesprochen  za  haben 
li^M;  nicht  von  der  Spitze  des  Zuges  her.  erst  dort,  dann  an  den 
Uienden  Wagen,  sondern,  wie  die  Angaben  des  Kalschcrs  Glasser 

K~  hracbeiulich  machen,  gleicbKcitig  (.zu  gleicher  Zeit")  an  ver- 
biedenen  Paukten  von  der  Flanke  her  erfolgt,  indem  die  Ha- 
tn  TOD  den  Feldern  zor  Rechten  der  nach  der  Rheinan  fahrenden 
Stnute  auf  den  Wagenzag  lo^ge^preugt  siud,  wie  denn  auch  Bocc- 
*fdi^ Diener  Husaren  auf  den  Feldern  bemerkte,  „qni  couraient  snr 
■Dia  ventrc  ä  terre,  le  snbre  nu  A  la  raain".  Es  ist  klar,  rhv<s  die 
llOrder  anf  diesem  Wege  direkt  an  die  Kutsche  Glassers  gelangen 
k^Bien,  ohne  an  dem  Wagen  des  Weiss  vornbersprengen  zn 
hOMea.  and  da  sie  hier  den  Oesochten  gleich  fanden,  ebenso  wie 
fln  Sff(«8«gC9eIlen  in  den»  vordem  Wagen  Debry  ond  Bonnier  ge- 
^ilan*  nidit  mehr  nOtig  hatten,  an  die  Katsehe  des  Weis»  hcron- 
ImeitMi.  Die  Intorpretailou,  die  Korr  B.  der  Aussage  des  Weiss 
lM>t,  Itl  mithin,  wie  man  sieht,  eine  rein  willktlrliehc  und  es  folgt 
vu  dtewr  Aossage  an  sich  keineswegs,  was  er  aus  ihr  lieransgelesen 

EDanmi  habe  Ich  Ihm  auch  hier  >1tlrhtigkeit  vorgeworfen. 
*)  Herr  B.  legt  besondorn  Wert  doraaf.  dass  im  Monitear  Tom 
Floräü,  der  da.s  Protokoll  »her  das  Verhör  der  vier  markgrAflichen 


888  BöhtliDgk.     Obser. 

Entscher  zum  Abdruck  bringt,  bei  der  Aussage  des  Weiss  bezeich- 
nenderweise, wie  er  meint,  der  Satz:  „[es  sei]  auch  keine  Frage  an 
ihn  erfolgt,  wen  er  fahre",  weggeblieben  ist  Ich  finde  dabei  gar 
nichts  verdächtiges:  was  da  abgedruckt  wird,  ist  nicht  eine  ans  Kaiis- 
mhe  Btanunende  beglaubigte,  zuverlässige  Abschrift,  sondern  eine 
vielfach  flachtige,  anscheinend  aus  Mainz  eingesandte  Kopie  des 
Schriftst&ckes,  die  so  nachlässig  angefertigt  ist,  dass  beispielsweise  so- 
gar der  Kante  des  vierten  Katschers  vor  dessen  Aassage  vergessen 
worden  Istl  Abgesehen  davon  aber  wird  in  der  Aussage  des  Weiss  aus- 
drQcklich  hervorgehoben,  „qn*  au  reste  aucun  hnssard  ne  s'6tait  «p- 
procb6  de  sa  voiture",  eine  Stelle,  die  nach  Ansicht  des  Bern  B. 
ebenso  belastend  ist  wie  die  oben  citierte,  die  darauf  hätte  fo^n 
sollen.  Wäre  also  eine  Fttlschnng  hier  beabsichtigt  gewesen,  so 
hfitte  der  Fälscher  ganz  gewiss  nicht  nur  die  obencitierten  Worte, 
sondern  auch  die  eben  angefahrte  Stelle,  die  einem  Verdachte  Nah- 
rung hätte  geben  können,  gestrichen.  Der  AOckschluss  ist  klar  und 
damit,  glaube  ich,  dOrfte  auch  dieses  Bedenken  des  Herrn  B.  erledigt 
sein.  £s  liegt  eine  Mächtigkeit,  ein  Versehen  des  Kopisten  vor: 
weiter  nichts. 

Ich  bin  zu  Ende.  Mag  ein  jeder  sich  nun  sein  Urteil  ober  deo 
Streitfall  bilden:  ich  glaube  es  ruhig  abwarten  zu  können.  Mich 
ktlnftig  aber  mit  Herrn  B.  noch  abzugeben,  so  lange  er  nichts  weiter 
wie  Vennatnngen  und  Möglichkeiten  vorbringt,  so  lange  er  nicht 
die  erste  Spur  eines  wirklichen  Beweises  zu  entdecken  vermag,  dazu 
habe  ich  weder  Lost  noch  Zeit;  durch  die  hier  mit  Rücksicht  auf  die 
Zeitschrift  nicht  näher  zu  bezeichnenden  Ausfltlle  und  AoslassuDgen 
seiner  Triplik  vom  18.  März  hat  er  ohnedies  jeden  Anspruch  auf 
eine  weitere  gegenseitige  Erörterung  der  Streitfrage  verwirkt  und 
sich  selbst  gerichtet. 

Karlsruhe  im  April  1894.  Karl  Obser. 

Hiermit  erkläre  ich  die  Polemik  im  Bahmen  dieser  Zeitschrift 
Mr  abgeschlossen. 

Freiburg  dm  19.  April  1894.  Der  Redakteur:  Schulte. 


Berichtigung. 

Soeben  entdecke  ich  in  der  Abhandlung  Baumgartens:  nAus  dem 
Gengenbacher  Kloaterleben"  einen  unangenehmen  Lesefehler,  den  ich  so- 
fort verbeseeni  mochte.  Das  eigenhändige  Nachwort  des  Protokolls 
(oben  S.  2^8)  trägt  die  Unterschrift: 

Fr.  Augustinas  DornUüth 

Mario. 

Selbstredend  ist  nicht  „Maria"  zu  lesen,  sondern:  „manu  propria" 
und  mu3S  auch  die  Anmerkung  zu  diesem  Worte  (dieses  cognomen  fahrten 
alle  Mönche  von  Gengenbacb)  fortfallen.  Schulte. 


ikTchiv*Iieo  aas  Orteo  des  Amubexirka  Pberlingen. 

B.  (K4ltiitl.}  Pfum. 
112U.  äeelbiich  <Ier  rianvi  LP.  -  \f*b\i52.  Vorhandlnagen  flW 
fr  Knicbtutig  der  Pfarrei  I.  zwischt»  Abt  Alphou  von  Wenig«rt«B  und 
KSoUiu  vM)  ClbenaarchtluU ,  zwitcbeo  d«D  Kl6«t«m  Eüuiedeln  und 
hfen.  —  ItifiSff-  Klrcbenb&ch«r.  —  1696  Febr.  16.  Puodattonsurkniul« 
hr  P£uT«i  I.  Abscbr.  —  1710,  Urbtriiiu  für  die  Phrrkvrehc  I.  — 
1731  Nov.  14.  M«rU  Eliubetba  Hntb  von  I.,  Rewesene  Umusrrtn  des 
bactDikos  Itcintaer  tu  RsduUxell,  vprmacJti  der  Kircbrnfabrik  zu  1. 
UOO  tl.  tn  ctnm  neu«n  Uochaltiir.  (Dazu  die  Bestfctifunir  ili^i^r  Srlifokuiiff 
incb  deu  Ui»chof  roo  Koraunz )  —  17<t*  Sept.  4.  Visitaüonsprotokoll 
m  JQbtiui  Joaepb  Zellini;,  vtsit.  ^en.,  und  Karl  Martin  d«  Bayer,  con- 
rititator.  —  nti'd  Jnni  IR.  VüJtatiflnfiprotnkon  fiir  da»  Kapiul  LinKfpia 
PH  J(A.  Simon  SpeDftl«r,  risit.  Ken.,  und  Job.  Uiristopb  Kolb,  can- 
äntalor. 

3.  Kluftern  (EfriUweilcr,  Lipbach). 
i.  fienelBde. 
1.  KfriUiWciler  liolr. 
1660  Febr.  89.  EIi8al)etha  Basslfrin ,  Witwe  des  Job.  VSiiMnz  Lireo, 
40  (ravn  B«ich«ritter»chaft  Im  Allgjtu  und  am  Boapiu««  gfwaslerSekn.tAr, 
Heb  BairPDriederVber  üericbUTOKt  eu  K.  und  Kfritzwedler,  gitiiiattct 
kr  Gemeinde  R.  über  das  von  ihrem  t  Mann«  in  den  Srhloasttirm  ge- 
«ifl«lp  (iKjr-klein  na<:li  Hcl!c!)*n  zu  rerfdÄCu.  Ab*dir.  —  1697  Jan-  20. 
Fbilip)]  Ueidetr  -rtju  Efritzweilur  bokcunl  der  Gemeinde  K.  UiOti.  schuldig 
iMwdea  zu  sein  und  versetzt  dai^ir  sein  :^tiii-k  Reben  als  [rnt«r]ifand, 
Inp.  0-  3.  —  1744'45.  Vemeichnis  der  lüiiioDen  an  Heu,  Uafor  und  Slrob, 
ii  Geld  U|eaetzt.  —  17M  Aug.  4.  Wien.  I-Zrlass  iles  Kaisers  Frnuz  an 
6t  Rpicbxrillcncbafl  und  an  den  Adel  im  Lande  xu  ^chwAheit,  betr  die 
Tttbcfseninn:  and  Imtandtialtung  der  Wege  und  tjlrassen.  l'ap.  Abscbr. 
—  ITM  Juli  21.  Augsburg.  Diu  Ritterschaft  vom  Allgftu  und  Hegaa  ver- 
^vt  ein«  Ite«rli£inigiin{!  des  Kr^bheacblnases  becOiiltch  des  mit  der 
ischen  Republik  gescblossenen  Waffenstillstandes.  —  1796fr.  Auf- 
igra  ober  KriflcaUererungen. 

3.  Ljpbach  betr. 
1818  Des<  19.    Lftndrichter  Martin  Keller  von  Frickiogen  erlisst  auf 
Ijadgeridit  ra  Baum  eine»  .Spruclibricf.  l/etr.  das  Weidrecbt  in  K. 
Liphiwli.    Abscbr.  —  VtHhl'M.     EtIasm-   ftljcr  das  Weidrecbt   tn  K. 
Ijpach.     1799—1814}.    KritTgslit-ferungeii  betr. 

B.  (Ikthol)  Prarrtl. 

1M4.    R4Hlel  de»  Heiligen  m  K.   —   1474  Nov.  Id.  '  Hans  Bldclin, 

t  Derbniu,  ItlLrger  ku  Markdorf,  verkauft  Konrad  Flar,  Uurger  ai 

,    eiacB   gen.    jabrlicbeu   Zins   vun   seinem    liauH   zu    Mnrkdorf, 

Weingarten  zu   Mnrliilorf  und    sßiuem   Baumgarten   zu  Mnggcn- 

PO.  -  1492.    Seelbuch.  —  I&17  Febr.   10.    Jakob    Hrtndll    zu 

(Klufftiore)  verkAuft  dem  Vikar  Martiu  Köwiin  zu  K.  und  Lienbart 

Schalk,  PUeger  der  Kircbe  zu  K.,  eiDen  gen.  jahrlittlieo  Ziiin  von  svinem 

UTiagarltn  «ad  seinem  tUnmgiu-ien.     PO.    —    IMs  M^rt  4.      ileinricJi 

Zoer  sttK.  verkauft  au  de»  Vikar  Martiu  Uöwliu  zu  K.,  an  den  Amman 

xiit.  4.  tm*.  Mm.  Xmb.  X«.  M,  4 


u50 


Udry. 


Lienhart  Schalle  and  an  Jakob  Dr&ndlln,  Pfleger  der  Kirche  zu  K.^  e\ 
geu.  jalirEkheD  Zins  *on  &«m«iD  Acker.  PO.  —  151S  Not.  28.  Clunt 
Mayer  imd  OthiUa  Mayenia,  Mictiel  Mayers  setig  Kind  zu  K.  (Klu 
verkaufen  ilf^m  Vikar  Martin  Käwlin  xu  K.  und  lienhart  SchallceB, 
man,  und  Jakob  Briitidlii],  Päeger  der  Kirche  tu  K..  etne»  §ea.  flhrl 
Zins  Ton  ibriin  Weintcurteu.  PO.  —  152i>  Nov.  13.  BuiUuid  Uc; 
(Nager?)  tn  K-  Ti^rkauft  Christian  Schoffer  zu  „Bfiti"  einen  gta 
licheo  Zin»  tou  wiava  Äckern,  PO.  —  IS37  April  1,  LeoDtJ!  Vtj 
halt  zu  K.,  verkauft  au  Qiuifi  Biueohofen  und  Sebastian  Hrigkter, 
der  Pfarrkircbo  zu  K.,  einen  gen.  jährlichen  Zins  von  seinen 
PO.  —  1538  MÄrz  27.  Hain  Brüftjier  zu  K.  rerkauft  mit  Be 
ef^iner  Vuj^te  Haas  Lur  su  Kindheim  und  Maitiu  Latmbyrer  za 
und  Hans  Kolldffel  zu  Ravensburg  tincn  gen.  jitlirlii-hcn  Zins  von 
Göteni  zu  K.  PO.  —  1531  Nov.  21.  Hnns  Frechlin.  seMhaft  luDepi 
bekennt,  dasa  die  10  Schilling  Zins,  welclic  Surkhjanl  Niiger  (?)  xu 
TondenPtlegernderlfarrkirrhe  zu  K.  gekauft  hat,  auf  ihn  zur  Dezthtuii 
an  die  gen  Pferrkirclie  libergepangen  seien-  PO.  —  1W7  Mirt  6,  i 
Kßfer  XU  K.  verkauft  an  Barbara  Millleriu.  die  Witwe  des  Litokll 
Schalk,  einen  gen.  jihrlirhen  Zins  von  seinem  Hof  «u  K.  PO.  —  I 
Jan.  13.  Tl)<>bu!»  Riedinger  in  K.  rerkatift  an  Meldier  Treer  {?),  Pfun 
und  an  Hans  IJrüiEiglcE  und  P<>terSchne^genbidbel,  Pdeger  zu  St.  Gaagol 
In  K..,  ßinen  gi>n.  jt\hr1ichi'ii  Zins  von  Keinem  BehstUrk  zu  Lippack.  H 

—  1&5I  Febr.  12.  Michel  Müller,  Hesshafi  zil  MameU,  verkauft  aa  Ji 
hob  Schmid,  8c«shaf^  zu  Bitzenhou^o,  einen  gea.  jftbrliclieu  Zins 
seinen  Wiesen  eu  Efritzweiler.  Pf».  —  l.'>5&  Febr.  4.  Ulrich  Hiip«cUi4 
seashaft  zu  K.,  »erkauft  JörgKnminK.  Pfarrherni.  und  den  Kirchcnpfleg« 
Chriätiau  Mayer  iiml  Jjans  Hru^k1f>r  zu  K.,  einen  gea.  ewigen  2Ja 
von  seinen  Gutem  in  K.  PO.  —  1665  Okloh.  8.  Peter  Sefan^genbiehd 
sesahaft  zu  K.,  giebt  den  Kirc:heutiHegeni  Uanii  Bennz  und  Bana 
20  Pfd.  ?fg.  zu  VLUcin  ewigen  Jahrtage.     I'O.  ~   lÖTäflT.  Kirch 

—  1678.  Urbar  dca  Ileiti^nfond«.  —  irj«2  Mira  1.  Gallin  Ran 
K.  verkanfl  dem  Kloster  Ijüwenthal  einen  gen.  jährlii-heu  Zins  tod  wIiirb 
HanK  nebst  Zubehör  iu  K.  PO.  —  Vf6'>  Nov.  18.  Hanb  Pfiiltzßraf  uil 
Mathiaa  niltbrand  verkaufet]  dem  Bfjrgcr  Hans  Rentier  eu  Karciutivf 
einen  gen.  cwi((i"n  Ziii*  ton  ihrem  Besit*  jrii  K.  PO.  —  1589  Not.  13> 
Simon  Butz  zu  K.  in  der  Herrschaft  Efritzwoilor  (EcfritzwUler)  rgrksult 
dem  Kloater  Altdnrf  einen  gen.  ewigen  Zins  von  Beinctn  Haus  uod  Bot 
XU  K.  PU.  1600  ff.  HeiligenfonÜNreohnungen  (du  hl.  QangoUV  - 
1Ü02.  L'rbar  für  die  fliirrei  K.  —  löU  Dez.  6,  Hans  und  Michel  UV 
zu  F.fritzwciler  v(>rkaufpn  Kran  Margarete  Schorenbrendin  von  BauM*- 
burg  einen  gen.  ewijifQ  Zina  von  ihren  gen.  Hütern.  PO.  —  ItilCff.  W> 
KirrkeuKlockeu  zu  K.  betr.  —  1019  April  2ii.  Hans  Baur  zu  K.  nn' 
dessen  Ilanaft^u  Waldlburge,  geh.  Bauman,  verkaufen  Melchior  Dub« 
tßtUler  /u  RavenaburK  einen  Res.  Zins  von  ihren  Hesitzungeu,  PO  " 
10-12  Febr.  2('>-  BUtdu  Spie^iler  zu  K.  verkauft  seiner  Schwester  Oeimvl 
Plegen  und  den  Vögten  .loHe  Zipperltn  von  Hagnan  und  Hans  HjMl 
von  K,  einen  gen.  Zina  von  M-iin'in  Hof  zn  K.  PO.  —  1662  Sept  ^ 
Hans  Uerkb  «on  K,  rarkutift  Hkos  Wchnigor  und  Hans  Heirteiny,  PitlP 


[gennicai 
nsS^ 

uisdii^fl 


Atdiiv&lieii  Aua  Orten  des  Amubeiirka  Cl>erliiigea.  mSi 


he  ni  K-,  eiiKD  Ken.  /üis   tod   setnen  Gotcro  in  K.    PO. 

■ItSQ  Not.  10      Hatliiu    HUdelinuidt.    Meaner  r.a   K.,  verkauft   den 

UtM  Wchniflcc  und  ükds  Howtevrry  cdnen  ^en.  Ziiut  von  »einen 

.  ro.  —  1Ü69  Miii  4.    ScIilosH  EfiritEweüer.     Mattheua   Baur  und 

IauHc  aus  K.  stiften  mit  Vorwia»»!  äe^.  Jakob  Ilofotedter,  PEamr 

und  Senior   de«  Kitpit«ls    Liniffaa.   einen    ewl^ri  Jalirtag.  PO-  — 

)l  Xov.  10.  Uaiu)  Georg  Wobuigcr  «u  K.  bekennt,  doaa  fr  dcnPät^m 

P&trons   S.  Gan^olphi.    nttmifch  Matbeis  Wehnig^r   uml  Httn»  Georj; 

Dfer  140  fl.   Bkaptgut    M-htildig   geworden    sei   Reffen  Eolmfatun; 

7  Ü.  )&Ju'licheu  Zins«  und  scut  durur  Reu.  Qiitcr  aU  rntcrphinl  ein. 

S.  —   1717— a<.  Leben  des  hl.  Ganf^olf,  gL-schrieben  von  l'fniTer  Jo- 

AotoD  Klaus  zu  K.  —   17^1  Di^-  12.  Sali^m-     Ilaltbasar  Ihieher  xa 

verkauft  an  Autoo  Weliuiger  xu  K.  2  Stack  Rebeu,   im  Elter  von 

«weiter  gelegen.    PO.  —  172ti  Jan    II.  llatiii  Georp  Maurer  »u  Man- 

verkauft    Harn  Jerf  Rist  von  K.  2  Mannftinabd  Wiesen.     Pü.    — 

Urbar  fiir  die  Kirchcopflc$e  zu  K.  —  170^  ff.   Ple  ßauptlkhc  betr. 

ri799ff.  Verküiidbüeber.  —  IHöff.   Pferrchronik.  -  0.  J.  Gradualien 

Vttperu  mit  Not«.-!),  i^räcbriebeii  von  Joliannei  Schell,  ludi  moderator 

füttenwcilcr. 

4.  Mimmenhausen. 
i.  fiemelnde. 

nCSff.     IKe  Verleibutig  des  Gtu)vindPnut£it'ii&  der  Krautl&nder  gegen 
gen.   jAhrlidieu  Ztas    durcb    das  Gro^elleranit    Salem    beu.  — 
Urbar  der  CemeLnde  M.  |,niit  geHrhichUichen  Bemerkungen).  1783. 
1802.    Fltirkirlcu. 

B.  (Kitbol)  PfirrtL 

13M  Juni  16.     LKe  Kircbeiiiillegrr   m   JA.  fichenken  dem  Kustos  zu 

80  S  Heller  zu    cincni  twifjeu  Liclii.   Äbschr.  —    lüSOff.     l'&irr- 

—    I646ff.    Kirchen bUrber.   —   16Ü2 — 1719.     Baurodul  fUr   du 

lu  in  M.  —  1711  flf.     Hecbnungen  l'.L.F.  und  S-  ScbaKtUni.  — 

'  ff.    ßmderscbaftsbucb. 

5   Owingen. 
GemelDd«. 

1067  Not.  U.  Georg  Moaier  von  Unterbach  urkundet,  dasa  sein 
fftier  Jakob  Musner  Im  Jabre  162Ö  der  Geineimle  0-  2(10  Ö.  la  einer 
ttleomesac  vcnnacht  liabe.  »  Terspricbt,  von  diesen,  2üO  tl.,  die  unab- 
kig  find,  jalirlich    10  fl.  xu  zahlen  von    »einen  titltem  zu  Unterbadi. 

K(^  Noiiz. 

]HiG«netnden  Iluggenflegel.  Grasbeuren,  Ricltfliltech  mdSlltteB  be- 
ll keine  Archivalien.  Pbrreieo  bestehen  in  den  genannten  Ovmelndea 
dcbt    Sie  gehören  xu  den  Pfiu-reieu  Leulkircb,  bezieh.  MimmeahauMD. 
Meenburg- 


1 


VI. 

Arehivalien  auM  Orten  des  Ajutsbezirks 
Hüll  heim.') 

A.  V«ruichnet  toii  dem  ehemal.  PAeger  der  bad.  liütor.  KonunisüK, 
Pfarrer  Albert  Julius  Sievert- 

1.  Fetdberg. 
A-  Gfliaelnd«. 

1664  Aug-  'ü.  Vertrsfc  zwiscbt^D  >l*>n  Gemeinden  AnggCD  nod  F.  in 
d«Ka  Streite  uher  t'Vkorit  und  Wcidre-cht  im  Steinacker.  P.  Abcchr.  — 
14G&  OkL  1 1.  SchiedBfipruclt  des  OberamtmannB  'von  Rötteln  and  uiknr 
Ken.  ScluedamAnner  in  dem  Wcidgangttreite  zwisrbea  dm  G4ia«iDden  F. 
lind  Ohereggcnen.  Pap.  Abscbr.  —  lesoff.  GemaDderechoungHi.  - 
nbiS.  IjerichUprotokollc.  --  1772.  Ltigerbuch.  —  1772.  Genarkai|W 
plan  Ton  F.  —  1773  ff.  OruiidliOcber. 

B.  (ETAog )  Pfarrei. 

lüSSff.  Kirchcnhlichfir.  —  1730.  Befelil-  und  Prntokollbocli.  - 
1764  ff.     .AlmoRenrflfliiiungen. 

2.  Müllheim, 
i.  Gemeinde.*) 

1608ff.  GerichtaprotoVolle.  —  1706ff.  Oeuieinderechnungeo.  —  IWft 
Wftldbrief  über  die  Teilung  der  Gemarck- Waldungen.  PO.  S.  —  ITflÜ 
Steuerbuch.  —  178J).  Befrblbtich.  —  1793.  fjigrTbucli.  —  1793.  Oe- 
narkuDg&pIan  von  M.  i'i  Tafeln). 

B.  Evang«!.  PfArrel.*} 

1639  ff.  Kirchen'bacher.  —  1739.  Index  aber  VerordnocgaL  - 
17'l2ir.  Almoaenrerhiitingcji.  —  1755/1)6;  Sißä  Kircliencensur-Protokoll*.— 
I7e3ff.  Pfarrer-  und  Lehrerwbelleii.  —  17S4.  Koniinunikaul«no^ 
aeichnis  (ciiie  Art  FamilitmLuch).  —  ]7fi4.  L«galenbucli.  —  0.  J.  P&m 
wHwen-Fiskus-Rcchnu  ngen . 

C.  PriTatbeilU. 
I.    Im  B«aitx   ^«s   Herrn  RetnhArd  Blankenhorn:    166S-    Baut 
über  IJeler  KirchpiudiiHe. 

II  Im  Besitz  des  Herrn  Job.  Gckcriia:  16SS.  Berain  Abtf  UlU' 
heimer  Gflter  nod  Oefiillc  des  Gereiti^Almoscnszn  Neuenbtirg  DebatLAi^ 
brieftn  von  Ih^i  und  l<i74. 

III.    Ini   Büklu  des  Herrn  Max  Weetsler:  lÄ74fr.   „Acta  prion' 
Akten  über  den  Verhnuf  dp»  Klosters  IlbeinthaJ,    l>ftzieh.   den  Olwr  i^ 
HUckkauf  «tatigebsbten    Proze««-     yG&üS.   Beraiae   Ober  Güter  miG*- 
faüe  des  KloHiers  Hlieiatbal  in  Bcllingen,  M.  and  Zienkcn. 

•}  S.  Mitl.  No.  7,  7—31  und  No.  15,  47— Ö7.  —  >)  Du  Aixhi*  *** 
findet  »ich  im  Rathauee  xu  M.  —  ■)  I>ie  AicUraliea  befinden  rieb  ^ 
in  der  Registratur  des  Pfiirrhauscs,  teila  in  der  oberen  Sukristd  der  n»'* 
evang.  Kirclic. 


Archivall«!!  aus  Orten  des  Amtsbezirks  Mullbcim. 


3.  Neuenbürg  am  Rhein.*) 

(Sathol.)  FUrrel. 
L  BeraiDHammluDK. 
Benüae  Alicr  die  Einkünfte  dnr  l'rksenz:  a.  Protokoll t>uch,  bezieh. 
r,  uig«l«gt  I66S;  b,  Ilersine  joa:  Aui«geo:  1672  uod  1790;  Bam- 
I  1066:  Itetuealieim :  ir>8R  um)  Kfö;  Harli:  l&(i2  uaä  172^,  Laufen: 
niS  (JwppoU)  41.  IKati;  MüUheim;  Hiß?;  trt.  Vgcn:  IGfiß;  SthlingCD:  1750; 
Sdunitiüiofen:  1&59.  ITA»;  8«efelden  mit  BoicgiD^en  und  HOgelhetm:  1576. 
IM-  1713.  91.  iDcr  Bvmia  von  167tl  ist  dum  Jjehenrevers  des  Cbristitn 
l^Mtlda  YOD  1&84  beigefügt);  Steinenstidt:  1TÜ2.  60;  '/Axing^a.  1670. 
S)  ftphal  <um  Heiligen  Ocist:  u.  Corpus  (Urbar)  roti  1&80.  b-  Derain«  ?od: 
Aiia«n  (mit  Ubenegeaeo):  1560.  73.  1677.  172ft  (Uoppeltl  7ß;  Her- 
baten: 1A>M.  1657.  171ä.  70;  HUfrillicim :  ItiGl.  t>4:  Lanfen  lfl6B.  1718 
[bppelti;  Alullbetm:  IRßR.  17-J9;-I4;  Zit-nketi:  1717.  Ziniregtiter  f&r 
H7S/76.  lensX.  S)St.  (rearjt-ijondcniiei-lieu:  BcniiU'  Tnn:  Griasfarim;  1661; 
Birtiagen:  1^6;  K^feliieo:  l&Ü  und  I71'j.  4]  GFreili<Almown:  Benüne 
m  ABggeo:  1672  undl7S6;  Lieh  1701.  23;  Müllh«ini:  1667;  Scblieng«!! 

IStcbnutndt :  1702.  &)  Sl.  Peiri-,  Pauli-  und  Alesü-Pfr&udi- :  Bcnine 
Bchögni:  16)>6.  1706.  41)  (dopprit);  Ijcl:  1578.  IGbi.  IVOT; 
pO:  166S.  1715;  Mailbeia:  1668.  6)  Erste  TAgOHapfirundR  (Hei- 
>:  BmioevonMaUbeiin:  16e8.1723(doppdt);  69  (doppelt);?)  PliiUppi. 
Jabobt-PftDndetOiptUt«)):  BeraineTonHr^lzingen:  1666.  ]706(doppelti 
B^  SL  Jacobi-Flrflndet  a  Benune  »on  Sdiliengen:  1650.  1702.  fiO. 
k  Corpoa  lUrbar)  ton  1701.  9)  Drelkomg-Pfrliiidc:  Bcraine  van  Baden- 
niler.  bexieli.  ZunÜDg«n:  1667.  1728.  10)  St.  Jakobi-,  Dreik&njft-  und 
&■  JoMMipfrllnde:  Ileraine  von  Augg«»:  1672  (doppele)  1728.  11)  Pforrci: 
!>  üri*r  aber  die  «ovor  dem  Barfasserklnsur  xnstAndigen.  jetxt  zur 
«Ha  Pftrm  gezogeoen  Ziiue  von  1530.  b.  P&nrbiicb,  ron  Dekan 
Ckrirtu  gnchrieben  1729-  13)  iioiiitiges,  die  PfrOodea  betr.  a.  Kecben- 
hidi  dn-  ndpreoden  PfrQndcn,  begonnen  16S1.  1>.  CoUigvndDm  Aber  den 
ÜMakefatilen  1729.  c.  Beschreibung  und  Nachrichten  über  die  PfHtnden 
UtMnutenbmi  iKabrik),  8t.  Georxeo  und  Beguinen,  tou  Dekan  Chriiten 
(rtat  17S4.  d.  CorpiK  und  UQllignudum  i:nr  Helft-rei  1787.  i8.  1818. 
c  ZioiroJ«)  der  Hellerei  ron  1761.  L  L^rpui  aber  die  Stiftung  des 
t^4iii  ChriMcn,  1751. 

iL  Ein  PergamcBtrodelr 
14.  Jahrhundert.  ÜlArsehrift:  XiU  äint  die  gätcr  I)ie  da  in  den  Hofe 
lAdnat  g»ii  Saut  Rilg'>ti.    Angabe  Über   die  i'frOndc,  welcher  der  Hof 
ffb«rt,  fehlt;  «abrvcheiiilich  ist  es  das  UciUggeist-SpitaL 

HL  Pergnmeul-U  rkunden. 
a.  ISBC  Schuldbrief  dM  Jftkob  Est^nricher  von  Zunäogeo-  b.  1&37. 
litribpruch  in  der  KlageMcb*  der  U«istUcheD  ku  N.  gegen  den  Rat  der 
iMdt  e.  1567.  Schuldbrief  d«s  M.  Stamler  von  N.  d.  1569.  Lehenrerfln 
4aüQf  UQgiin  von  Ijuifvii  al<er  daa  balb«>  Spitalgut  zu  8t.  llgen.  e.  1564. 
1*btiirvteni  dea  Cbrialiaii  Tnutlin  v.  üwfelden  ober  die  dortigen  PrAufu- 


•)  GmiL  a.  Mht  Ko.  7— Sl. 


Arct>i*ali«n  »oir  Ort«o  de«  AmtabesirkG  MüIUieiai. 


id65 


B.  <BnDg«l.}  rtmM. 
ISffff.   Kirchcabüdier.  -   1746  0.   Beftüjlljöcher  —  1748  ff.  Ceoaur- 
tkoÜe.  —  1753  ff.  AlmosenrcchnungeD. 

5.  Obereggenen. 
A.  fiemelBde.  ■) 
1730,  68.  Benin  für  du  Stift  S«cfcin|{en.  —  176ä.  Genarkiu^pkn. 
;«  (?>.  Ugerbuch.  —  1770  ff.  Akttn  in  BeaiR  *uf  den  der  ProjiBiel 
lo    zuit«li»il«n  Grnütlbirneitfrtinlen.  —  1770.    „MeMbuch"    (L«ger< 
BCb).  —  I7e&.  ProtokoUbudi. 

tS-  (8f«DK)  TUtnl 
least.  KtrdienbQcber.  —  nsSff.  »cfehlbücber.  —  1765  ff.  Almosen- 

6.  Seefetden  mit  Betberg. 
I.  Ssersldei:  Gemelnls. 
Iti»l  ff.    Kxuf-   und  TnuH-bprotokolle.  —  1712/16.    ßenia   aber  die 
iibMb'schc  FnichigulL  —  172ßff.  ProWkoUbacW.  —  1729  ff.  &■- 
rJier.  —  1730.    Ifnndbnfb  (kwc-i  Bindt-).  —  1747  ff.  (Jeineind«rMh- 
—  1775.    Ver^«icfa   Bwi»cbeo  S.    und  Uuugiiigt'u   in  Betreff  der 
yiiUt  in  Mg.  Ifalilingraben.   PO.  S.  —  17B6.   Voneiclmls  der  Inhaber 
Betberger  KtrchoQziiMgtit«m. 

U.  Betberg:  (ETang.)  Ffirrd. 
1&67 — 90;  ^.    KirdteuvisitaüoiisprotQliotle  in  der  Herrschaft  Bftden- 
—  l()4>3ff.  Kirchenbflcber.  —  AlmMRiirecliiiangen.  —  1777 — 1S44. 
enreneurEacbeo  betr. 

7.  Sulzburg. 
k.  Bemeindt. 
173B  ff.  StidtrechDungeu-  —  1757— l*y7.  Cericblsprotobolle.  (2  Bindfi.) 

B.  (Inogel.)  Praml. 
Un£    Kirchenbüclier,  —  17il6  ff.    Alraosenrecbnongeu  (nelist  cioer 
lBiud(uüoD*'  Über  tltcre  AlmosenAliteii  u.  ■.}.  —  1729— 182*^.  Kirelini- 
Protokolle. 


0.  Verzeichnet  von  ilen  Pfleger  der  bad.  kUlor.  Kommisiiioa, 
Prol  Albere  IUkss  tn  Mollheim. 

|.  Bamlach.') 
(Citbot)  Pfirrel. 
Uaa  Den  Zehnten  der  PfiirT<?i  B.  belr.  —  1660—1717.  Den  St. 
ftoliiiMrchnten  betr.  —  1626.  Bernin  des  tiottcshauKs  Su  Peter  xu  H. 
-  I«a4  ff  FOBdsrechnni«ea.  —  i66f:  Den  Zehnten  An  Propetel  Bürgel» 
W.  —  1701.  BendB  Ober  die  der  P&nrei  li.  in  a  ftlligen  Geld-  und 
l'mkttitue.  —  1707,  61,  73-    Berune  der  Kapelle  S.  NUcolai  iq  Itbein- 

M  Dh  OenetodemrchiT  befindet  «ch  im  aJicn  e«nieindeh«u«,  —  1  OnuL 
i  ttu.  ü«.  16,  &a 


mSe  Haass. 

weüer.  —  1749  ff.  Kirchenbücher.  —  1769-  Berain  über  die  der  Prinnpal- 
berrschaft  und  der  Pfarrei  ftlligen  Frucht-  uad  Weinzehnten.  —  1781  ff. 
Zimbuch  der  Kapelle  S.  Nikolai  in  BheinTeiler. 

2.  Bellingeii.0 

(KathDl)  Pftrrel. 
1376—18.  Jhdt.  28  Urkunden  über  Verkauf  und  Vergabung  tod  Zin- 
sen und  Zehnten.  (Meisteue  Abschr.)  —  1460 — 1582.  Zinsbnch  von  HanE 
Batgeb.  —  1646  ff.  Akten,  Kirchenverm^en  betr.  —  1649  ff-  Zinsbncb 
des  Gotteshauses  S.  Leodigarii.  —  1669  ff  Kirchenbacher.  —  1794ff. 
Verkündigungen  der  Pferrei  B.  —  1796  ff.  Vier  Bande  Pfarrbücher,  tw- 
bsst  vom  PfiuTer  Jaeck,  die  Gemeinde,  Pfarrei  und  Kirchengeschicbte 
betr.  („zusammengetragen  aus  filteren  einzelnen  Dokumenten,  Briefoi'' 
u.  B.  V.)'  —  13'  ^^t-    Manualia,  Liqaidatdonsbücher,  Beraine. 

3.  Liel.') 

(Kithol.)  Ffmel. 
1472  März  28.  Rom.  AblaBsbrief  far  Leistungen  am  Bau  und  an  der 
Ausschmückung  der  Kirche  zu  L.  PO.  —  1655  Aug.  10.  Zinsrerschrei- 
bung  gen.  Pfleger  U.L.F.  Haue  zu  Freiborg  t.  B.  an  „weiland  Herrn  Lud- 
wigen Spilmans  seligen  StifTtung".  PO.  —  1714 ff.  Kirchenbacher.- 
1725.    Ablassbrief. 

4.  Schliengen. 
(Kathol.)  Pftrrel. 
1636  ff.    Kirchenbücher.  { 

5.  Steinenstadt.^)  i 


(Kkthol)  Pfarrei. 

1769  S.    Kirchenbücher. 


Am  4.  März  1894  starb  zu  Rastatt  der  Pfleger  der  bad.  histor.  Kommissiot 
für  den  Amtsbezirk  Rastatt,  Professor  Jakob  Köhler.  Er  waltete  seinee 
Ehrenamtes  seit  dem  Jahre  1887  mit  ausserordentlichem  Eifer.  'Wtr 
werden  ihm  ein  ehrendes  Andenken  bewahren. 

Neu  bestellt  wurden  als  Pfleger:  in  den  Amtsbezirken  Ettenheim, 
Offenburg  und  Rastatt  die  Herrn  Professoren  Weiss,  Platz  and 
Breunig. 

In  den  Überschriften  der  Pflegerberichte  in  den  früheren  Bogen  diesei 
Heftes  unserer  „Mitteilungen"  sind  auf  S.  41  und  47  die  Herren  P&rrer 
Seeger  und  üdry  als  „ehemalige"  Pfleger  der  bad.  histor.  Kommission 
bezeichnet.  Wir  bitten,  dieses  Versehen  zu  entschuldigen.  Die  beiden 
Herren  sind  auch  gegenwärtig  als  Pfleger  in  dankenswerter  Mühewaltong 
thstig. 


')  Gmd.  8.  Mitt.  No.  16,  60.  —  ')  Gmd.  s.  Mitt.  No.  15,  64  —  *)  Gmd. 
8.  Mitt.  No.  15,  65/56. 


vn. 
Verzeichnis 

io  dem  Familienarchiv  der  Freiberreo  Rofder  too 
Diersburg  in  Baden  eiithaU^nen  Archivalien 

&Of(«ftrUgt  von 

Dr.  Hngo  Isenhart.*) 

A.  Personal-Rubriken. 

I.  Die  Roeder  von  Diersburg. 
Andreas  Roe^ler  von  Diersburg. 

[Ua  Srpteoiber  12.    Btirkart  Muticli   von    lADdsIrron   (-tz-).  Riitor« 

1i  TOO  lUuKn  <üiiKD)  UQiJ  Dietrich  voo  HOottrol  «erptticlitca  lich, 

ROdfr  bb  »cht  Itge  nach  dem  Sl  GallcntAg  (Oln.  lt>>  tüu  Bin» 

f.  cUiclui  tcelifatus  |ii«liz  und  von  eini  abKaoffvoeu  benipl»  w«gen,  »o 

lUesuuu   Andra   in   der  stritser    krieg  daxgcUehen  huc,   100  fl.  »t 

l-ip-O     1. 

liSD  Üeptember  24.  Eittingtii  aiarkgmT  lUrl  von  Baden  urkundet, 
IJkBdfM  Bödcr  (Röddort  seiii  Miuclinldiier  geworden  Ut  gej^ea  Proptt, 
tut  and  Kuiit«)  de*  Stifts  sunt  JuDjren  äuci  Vewr  m  Stnsslnjra 
MOO  rb.  a.  HaitptguL  Von  die«er  Sunme  soll  A.  R.  jährlich  30  £ 
'  Darb  StTHshure  geben   nff  nnser  lieben  Pratiw«Q   tu   NativiUtis 

BBb«r  B).   Der  HaAgraf  verpllirhict  .«ich,  A.  IL  filr  etwaigen  Schadeo. 

Itner  w>iiietwcg«D  ci1«iden  »olllf,  F.r»:ktx  zu  gclHni.    IX).   Siegelfr.  3. 

U70  Dezember  30.  Badeu-  Markgraf  Karl  ton  Badvn  urkuadet,  dau 
Udm  Efidder  geeea  Freiherr  Thonaa  von  FalkeaäteiD  (-ck-)  zu  Herd- 
ni  ftr  6000  0.  lUu|ttgiit,  jübrlk-b  an  16.  Oktolter  (St.  Gallen-Tag)  250  &. 
I^^tamn  au  geben,  iif  c^a  aUosung  nn«er  borg  uml  dcttgleicb  %ormala 
^^^Kdcr«  ancb  sein  Milscbuldner  und  Gfirgc  geworden  ut  und  für- 
^^^HBidflB  mag,  und  dass  or  sieh  ver(pflichi« ,  Andrea  für  den  Fall, 
^^^■iraaUidMr  nitachald  oder  burgackaA  wegen  Kosten  oder  ächadeo 
^^^^D&tc,  ScbadcDeimU  ea  geben.    PO.    Skgdfr.    3. 

UTl  Joli  I.    Hogeiulmrg,    Kaiser  Friwlrich  in.  spricht  Kmlre?  Kader 

fdcr  A4-bI  Io«,  die  geKeii  ihn  auf  die  AukUge  Konrads  U<:il>icbio  von 

■em  durrJi  daa  KaatmerKericht  Ausgesprochen  war,   nacbden  E. 


baa  Fkmilienarchiv  der  Frcihprren  Roeder  von  Diersburg  in  Baden 
Februar  Ici92  —  uiil«r  Vorbehalt  des  Kigentumirechtps  der  frei- 
'   ~  F^Uifi  —  in  UrnBsbvncogl.  General-LuideaarchiT  lu  Karlsniiu 


Köder  eioea  MnoiUen  uoTeracrteu  briofc  mit  xv«yen  aDbaofroden 
liffdn  f&rbraclitt  ron  dfln  ^eoaiileii  Robichia  atisge(aiu«o.  dar  ino« 
bäcenaet,  dni  deneTb  Roder  soHrber  suchen  and  acbthiünea  Tcntebi  i 
Hin  begvre  und  gulter  willo  sey,  tot  davon  su  euUedigra  iiad  ua  di* 
Berreinn;  tou  äer  Acht  gebfteo  haue.    PO.    S.    4. 


Hans  Roeder  ron  Diersbnrg. 


1 


Uli  Aiinst  21).  Kitur  Petfr  von  Weier  (stim  Wyffcr)  stellt  eata 
ngsmabehcbut-Bricf  ttu  iib«r  die  VcrmlLhluii;  leiufT  Toditer  Liiii«ün 
mit  UanR  Itoder.  ilom  Sobne  des  Andres  Ho<lcr.    Pap.-O.    5. 

Uh5  MArx  I.  Ludwig  R.  v.  T>.  Ixtkennt,  diuts  ihm  s<üii  Bruder  Hau 
Roder  ilvu  ibm  voa  bduer  vcretorbcui-'u  Mutter  Miirgarelc  vöd  äoUbvIt 
(■Ut->  ^in  erbfis  wyse"  KUffefeUcnw  Teil  an  einem  Haus  aod  Uof  m  L^ 
(Lare)  nebit  aU«iii  Zubtiliör  um  die  Suoune  von  250  ä.  verkaaift  faalfl 
PO.    S.    6.  ■ 

14^  Mint  1.    IMe  Bitid«-  Hans  nod  Ludwig  R.  v.  II.  teileo  iLi»  ias 
ihrer  verstarhenen  Mnttor  Margarete  von  Salxlia^  hinterlafiseoe  lu 
und  fahrende  Out.     1*0.     S.     7. 

1467  April  29.    Simon  tod  IcbODbciin  and  Schwan  Hau  tob 
hßgen  urhiinilcn,  dam  Junker  llautt  Tl.  r.  D.  sie  aus  dem  GeOUIgnllj 
dem  bie  bui  ibm  laxen,  habe  konimea  laneo-    Sic  ffelobea  Um 
Treue.    Pttp.-0.    S.    ti. 

148d  Januars.  Graf Eonra4l(Conntr)  von  Tflbinten  ^Tiiwingen) I 
Herr  zu  LJechteueck  l-negk)  teilt   Jen  L'rädem  llaiB  tuul  Uidi  ~_ 
mit,  dnss  er  in  iW  Stri>it£a<'he  der  beidrn  Bruder  mit  McJrbiof' 
aeuaniii  Ge1>ei>,  ilireiti  Schwager  „ein  reclitlicben  ta^**  auf  den  31.  Ji 
(uff   Sant  AngnesentOtf  oogsl  komuti    nach  Kcazingea  (-tx-) 
habe.    Pap-O.    S.    Sa. 

14^  MäTK  11.    Graf  Round  au  Tubin^n  and  UecbleiiMk  (^ 
stellt  finen  Urtoilahrier  aus  in  der  Str«ttaiu-be  /.wiaihen  den  BrtUenl 
Dod  Ludwig  höder  und  ihrem  Schwa^  Melchior  Paner,  genannt 
vegen  20  n.  geliehen  gelt  und  anderer  IHnge  wegen.    PO     S.    U. 

U«^  April  '2'2     Graf  Konrad   ruu  Tribiugeii   teilt  den  BrOdern 
und  LtulwiK  R.  v-  D.  mit.  diu»  er  zur  l-^nbiitbeiilung  des  Strciteg  wmti 
Han»  und  Mekbior  Paner,  dessen  Stliwager,  einen  Tag  auf  den  I. 
(Pbilippi'Jacobi)  nach  Kenziugen  (-ts-)  nogoeeUl  habe.    Pap.'O.    lOi 

USa  April  2A.  Melchior  Paner,  gen.  Gfilwll,  [sofjscJin-ibt  HatuIL< 
dass  in  iler  Streitsache  zwiiK'lien  ihnrn  beiden  Graf  Kuurwl  ^Kiinrat)  '^ 
Tag   oiigesetiit  habe  auf  den    1.  Mai  (Fbilippi-Jacubij  nach 
(•U-).     Pap-Ü.     U. 

1486  Apiil  26.    Uaoii  R.  v.  D.  antwortiit  Melchior  Paner.  er 
nicht«  You  einem  Briefe,  den  Graf  Kooiaü  ihm   und  seinem  Bruder  j 
•chrieben  habe.    Er  woUe  indes  dem  «erberlicb"  oachkommeQ,  wosul 
.der  bedrag"  verpfliebte.    Pap.-0.     12. 

148d  April  30     Die  beiden  Brüder  (Ilana  u  Ludwig]  K.  t.  D.  schreit 
Graf  Konrad,   sie  waren  dem  vun  dietiem  in  ihrer  ätreilAOchc  mit 
Schwager  geßlllen  8pmcb  und  Entscheid  naehgek»nimca.    Pap  -0. 

lifrS  September  3U.    Graf  Konrad  ron  Tübingen.  Herr  au  Licht 
urkiindH  ütwr  einen  am  26,  November  14S7  getchelwiDOa  VorvisicbJ 
der  Stroit&iche  awiscben  Hans  R.  v.  I).  «iier>  und  dewfen  Schwager 
chior  Pajicr  Ken.  Gebeo  andererseits  wegen  des  lelzU'nn  Hausfrau  tt 
Höderin.  welche  Melchior  nicht  „tu  im  nemeu"  will.     PO.     H. 

14B9  Februar  27.     Urteil  des  „Wochennitea"  za   Enmheim 
Streitsacb«  iwiMcben  Melchior  Pauer,  gen.  Geben  und  ilea  Br 
nnd  Ludwig  R.  t.  U.  um  20  fl  gelthen  gelL"    PO.    S.    IG. 


ArdÜTBliai  der  FreiberreD  Rociler  von  IKenburs. 


i59 


1490  F«brn4r  '.t.  Freiherr  Kaapsr  xii  Meenbarg  littrt  Hans  (U  t.  D.?|, 
ü  iebie  lieb«  Mutler,  Frau  ClAfu  .(fttwAä  bloJ"  i  -  kranki  sfti,  zii  ihnen 
Mck  Efisuheim  zu  kcnomeit  luid  mit  Uiueii  „der  luüo  (iuJdeu"  negta  su 
«den.    Fap.-a    Ifl. 

IISO  Man  30.     I^dvig  von  Mugmonst^T,  Ritter,  Slatth&lur  und 

jdittcher  Rat,  nrknodet,  daas  vor  ibm  pin  recbt  rmchinen  sind" 

Geben  &ls  tiewnlthaber  sein»  Vftlers  M*Idier  Gcbi-n  und  die 

Uuc  und  Ludwig  K.  v.  D.,  und  das»  Kasoar  Geben  ^ein  ftUfe- 

a  nppclladon  ftofccuigen  habe".     XarJi   AnnAren  von  Hed«  und 

rnrdr  habe  dos  Uericlit  bcscUosseD,  die  Zeufteo.  auf  die  sieb  Kaiipar 

ie,  jtii  terbörcn   Erst  daniaf8oIle„bMchcheii,dM  recht  ist".  P«p.-0.  17. 

UlM)  September  11.  Der  SchultbetES  und  Rat  xu  Offenbiir;  iirkiinden, 
IlM  Hau  bparbfAl  der  Junce,  Mssliaft  xu  DuriKiT^ieii,  Oii-tricb  Ycher 
M  Meriiunu,  Zwölft-r  des  Rates,  &b  dem  Scb«lui«r  der  Kinder  Avu  rer- 
botbetteü  Bembiud  von  Bach  eine  jährlich  am  24.  April  eu  zaiiteode  Gult 
rvt  14  Schi]|tni;-P(ff.  voa  eiuzelu  auf^eslblteu  (iüteru  um  dJe  Summe  von 
U  8  Pfg.  vericauft  habe  Diese  Galt  kann  ftbw^l6st  werden  mit  U  ff  P(t. 
m  sveieo  Ualeo  mit  je  7  B  Pfg.  In  dieser  Urkunde  eracbeint  Hans  K. 
T.  I>.  swejiul  alft  „Aiütdsser". 

AuT  d«-  Rückseite  dieser  Urkunde  steht  eine  nctncrkunK  des  EslotT 
Lt.  D.,  dass  er  diesen  Rrief  abgfli.itt  habe  mit  U  ff  Vig.  um  Martini 
.her  II)  de»  J«hr«8  1543.  -  lij. 

1407  VUn  20.   Usns  It.  v.  I).  und  seine  GeinfthUn  Anna,  geh.  t.  Weicr 

V^7f^)>  turkuaden,  ilan  wegen  der  von  Annas  Vater,  Kitter  Peter 

,Wu>r    binterlaBKoen    Güter    zwischen    ihnen    und    Annas    Kruder 

Ton   Weier   ein  Streit  ausKebrotlien,    der    aber    nunmehr  me- 

Bri.  dass  sie  gemäss  dem  lijonlbcr  BiiageätcIlU'n  ,hrje(f^  auf  „aireii 

rlichen  und  mütterlichen  erb«  uud  erbigerecbtifikcit''  Tenüchlet 

dan  ihnen  dagegen  Erasmns  OOü  rh.  fl.  bezaMl  habe.    Pap  -0.    ID. 

L1-49U  November  Od.    Bitter  und  Vitituu  Burkhard  (UurRhart)  B««^ 

[OdMpoltabeim  antwortet  den  Brfidern  Hnn»  und  Ludwig;  R.  t,  D. 

mMn  Schreiben:  „umb  bvladung  «itui  liamloli".     l'Ap.-O.     '^). 

Ifi,  Jabrhuodert.    i^eugenverhdn,  betr.  einen  Anschlag  gegen  Janker 

a  Y  u  21. 

i!d)n  Jant  25.    Die  Brfider  Hans  und  Ludwig  It  *.  D.  arkonden,  dass 

ir  Puier.  ge».  Gobeü,  festorben  »ei  und  eine  gewisse  Oeldsumme 

«acbirr  ind  TenicieeHen  Dricfira  „biuder"  den  Komtbnr  xu  8anct 

im  grünen  wwde^  zu  StnsBburg  „iun  gefaallnias  wise'  gdegt. 

ftbv  dorch  Canta  Merswyn  auRgeldat  aei  ^nach  ordenung  oer 

Dumufliio  venproebcD  die  beiden  BrOder  ab  OewaltfiBbcr 

der  »erwttweteu   Urwbn  Qöbell,   geb.   R.  t.  D.,   Kum 

Mtmrio  wesen  des  Schadens,  der  etwa  Urselin  „des  usaneraens 

enrachsen  tollte,  lu  entheben,  m  ledigen  und  schadlos  zu  halten. 

bocugen  «w.  da^  (.'uutz  Mersvnrn  ihrer  Schwester  von  dem  „ob- 

barem  gelf  160  rh.  fl.,  16  Dnfcaien  und  dazit  etliches  Oold- 

bc»ihlt  und  ausgdindigt  habe  und  sagten  Cutili  der  empfirageneQ 

Geldea  und   de«  goldeooB  GeschirrOB   n<l»idt,  IhU^  unnd  los'*. 

[.'«pie-    23: 

Mürx  6.    Vergleicb  zwischen  Frau  Ursule  Uederla  samt  den 

dcrto  der  Ba<:h  vQrwanuteu",  deu  Krbeo  des  Terttorbenen  Mdehlor 

fliaeneits  und  der  Witwe  und  den  Kindern  des  lentorbeoea  Kaspar 

it   Ihmi  Verwuridieu  nndrrseits  über  die  2000  &,  die  Melcber 

scbiea  Vetter  Kaapar  zur  Heirat  uud  Khateaar  zugesagt  hatte. 

L-Copie.     28. 

tflOB  Auvfft  10.    Sn  gewisser  Peter  schwdrt  Jtuker  Hans  R.  v.  D. 
BaeBdem  er  aus  der  Haft  entlassen  bt,  in  der  ihn  Junker  Qaui 
lihalttD  hatte,  weil  er  den  Üurgfrieden  zu  Diersburg  gebrochen 
1>sp.O.    Slegelfr     34 


s>60 


Iseobart. 


151K  Febr.  Copialbuch:  1.  Inventu-iuin  (kiiKefertigt  in  der  Vi- 
nach  ä.  Veltin,  vom  17.  bis  zum  '.'3.  Februar  1316)  tlm>r  die  too  ' 
R.  T.  1).  liinterlUNienc  fahrende  und  lieg«D<J«  lluhe,  über  di<-  Ziiu«n,  ÜälH 
und  GUtvr,  dii*  vt  zu  cievD  uder  zu  Lehen  beseeeeu  hat  2.  Vertri|eil 
Abrodt-n  zwisrhen  drr  \Vitwp  de»  Hans  R-  v.  D..  Ann«  t.  Wciw  tWjta 
und  ihreu  Sflhuen  und  Tnclilcru.  3.  Teilung  ivr  GäU>r  zviitcbrn  im 
von  Wcicr  und  deren  Kindern.    25. 

Dietrich  Köder. 

H76  Sepiernhrr  H  Ilerxog  Reinhard  zu  Txilhrin|C«D  urkundet.  du 
Moricyiig  Juuji  Zrtin  mit  4  Pfdiltn,  Diclricli  Riider  mil  4  I'fiTdcn,  Jot| 
UalTt^iiDr  mit  &  I'fcrduu  utid  Ut.TtriiJg  Stei(tL'r  uili1  di-büini  Bruder  ntt 
l'ferdeii  auf  ein  .TAbr  (Vöm  letzten  11,  Septipmhnr  an  ^enechn«!),  dockM 
[Urin  bi!idL'i-b(.'itifCL'u  Itecbte  vicrU-lijUiriger  &üudi|;uuu  iu  itcinr  PieoM  gl 
treten  äinil  und  sich  verjitlichleL  nahen,  ihm  gegen  die  Burgundlschen  tu 
dertiu  Anhang  zu  dieui;ii.     l'ap.-Ü     '2Q. 

I(>.  Jahrhundert.    Die  Kanilei  des  Dietrich  R.  t.  D.  betr.    27. 

1521  Mfirit  14.    Dpf  Sclniltheiss  und  Rat  zu  OffenhurR  Urkunden,  il 
Bartholome  Kcvüer  und  (LL'8e«D  Frau  Darbar»,   Idathcuä  Kim   und 
Fmu  Anna,  Woifganjt  Srhraff  und  dessen   Fmu  Barbar»  und  Wi 
Gelterich  und  dessi'u  Frau  Brida.  alle  bub  Urloffra  (-heim),  »n  Ko: 
Kipriipnhpiin  (-y-'l  verkauft  huhent  ß  rh.  fl.  jfthrlirhpr  fiflll  (alfjAhrl 
14.   Miir/  /u  /.alilen)  von  genanuCeii  (.idtern    und  „Cnterpfftnderr    um 
Summe  vdei  100  R.  (ablOslich  mit  der«cUjcu  Summen    Auf  der  Roc' 
diei^er  IFrknnde  l)efiiidet  sich  die  Uemerkiin^,  class  eine  näher   hexe 
jährliche  ÜUlt  von  9  Schilting   und   7  (^feniiiiten   nui  28.  Anril  1657 
genannten  l'ersnnen  im  Xamen  der  pdlcn  Frau  Anna  Klisftbeln»  TOn 

Seb.  vo^u  Kftt^nm'k  («ckhi,  alivc-l'<!<)it  nei     {l>azu  eine  Abschrift  tlicKr  Ti 
unde  fiir  I'h.  Dietrich  K,  v.  D.)     I'O.    Siegelfr.    28. 

Anthonfus  Röder. 

I-IN"  Mai  2f.    Der  judex  ruriae  Argpntineiwia  urltundet,  dass 
armier  .^nthnniuH  Krider  der  Frau  Vernrüce  von  Mülli^nheiin  iMülenHeii 
(■emahlin  Waltere  v.  M .  T<Ji:hter  dvs  FnuiK  Hi^en,  ■2ii  t\.  nnd  dazu 
'26  f1.  Jährlicher  (iult   (alljährlich  xu    versrhiedenen  Terminen   zu  zati!' 
von  uiihtr  hczciubueten  KinkOufteu  und  (jütem  um  dii>  Summe  von  710 
(Ablitalieh   mit  derselben  Summe)  Tcrkaiift  habe.   —  In  dieser  rrkand» 
cräiiieinl   Dietrich  Uoder  von  itodeck  nls  Bürae  lUr  Authunioä  SHiä/it' 

vo.   s.   2y. 


Daniel  Roilder. 


I 


16.  Jahrhundert.  Rmebsttirk  eine»  NotariaUiinstrnmeDtes  nber  eio^ 
Heintah«i'«iluD.B  xwischen  Hau»  lleinrirh  HiitTel  und  Margr^e  ron  B*»'' 
Iwruf.  In  dieser  Urkunde  wird  ein  Danyel  Koddcr  genannt  (wohl  alsZeoS* 
uniT  Mituntersieglen.     P.    3<i. 

Georg  Friedrich  Rocdor  von  Dlershurg. 

1541  fieptemher  31»,  Zinsverschreibung  des  Kurftrsten  Friedrich  »(?' 
der  Pfnli:  an  gen.  BOrgcr  in  Strasaburg.  (Untencbrift  des  Georg  Frifi 
drich  R.  Y.  Tl.)    »1. 

Di«  Bruder  Franz  and  Clans  ßoed«r  tob  Djersbnr^ 

15&S.    Iiiventarium  und  'reklluKh  des  i'Vaiu  H.  v.  D.     32 
lij»!C  ff.    Die  Toii  deiu  l'fjilKKrafpn  bei  Rhöin  von  rerschiedenen  Per- 
sonen (darunter  Frans  li.  v.  D.)  entlehnte  (iebl^nnnne  Iwtr.     33 

I^tiT  fr.  Die  AnaprQche  der  K.  t.  D  auf  eine  von  ilmeii  tuid  aodm 
iliMii  Murk|:Tafe[i  Phililnerl  von  Baden  geliehene  Geldjumme  betr.    8i. 


Arcltnrali«u  (Jer  Freilierrea  Roed«  tou  Diereburg. 


i61 


llhTl  Jtüi  ö.     Melcliinr  Wtedergrun   ron  Stonfcnberc  schreibt  du 
Vnox  unil  C'lau»  K.  v.  D-,  er  ertvite  itiDcn  onu  i?^  VoUtuacht, 
lii  Act  Sirviuocbe  mit  dorn  Ahto  von  Scbutli>ni  eiunn  Vergleich 
j««feD.    Ptp.-O.    ä5, 

1673 — Kl.    StreJtigkeilea  zwischen  NklMis  R    v.  Ü.  tud  Leo  voo 
BoKhiBi^  wvf^D  lies  lUinitsgutes  iini]  der  Morigefigabe  >1er  OemAhtio 

tNicUui  R-  V-  IX:  JuUajuu,  geb.  r.  SuU,  Witve  des  Baus  Jakob  vtm 
icluiifct^u.     l'ap.     36. 

1&76  Juni  13.  —  0.  J.  —  0.  J.  Vertrag  awischen  tClaiifVJ  R.  v.  D. 
U  der  Scbwiecria  seince  rLTStorbcoen  Bnidera  und  dereu  Kiudei'n.  — 
Tvglrich  f  wiscben  der  GroesmuKcr  dca  Klaos?)  R  t.  D.  und  ilrm  t  Voller 
itaa  Claua?]  Claus  K.  v.  D.  Ul>er  Schlow  Uiersburg.  —  VerRleich  zwlscben 
im  Vatfr  und  Vaienbnider  [des  ClauiiV]  und  „Vetter"  CInuii  R.  v  D.  ilbcr 
"iQiceD  T.a  Dienburg-  —  i'ftp--f'opii;.     Sl. 

,      ::--      UeleidiguaKSklage  des  Claus  K.  ?.  Ü.  gegen  Jakob  Jeucb  an 
■tnchnpfhebn  beir.    80. 


mtt 


40l    GeldfonleriiDgetL  des  Claus  R.  v.  U.  uu  Karl  Heu«  be- 


■•  Ft'l>nLir  !(     Offt'iibnrj.    Die  uswrreirhisfhon  Amtleute  in  iler 

.   Iwfflili'ii  RfinliBni  Rohart  i-illi  von  NViieiifctdn  and  Claus  B.  t.  Ü-, 

VfiruiUndcru  der  Rinder  den  t  Jobiuiii  KrWrich  von  Crutiberg,  daftlr 

lit^i ,   doas   de«  Krbcu   des   von   Joli.  Fr.  v.  Cronherg  oncliosseDen 

ib  Welker  du  ihnen  uebtihreude  Ueld  bezahlt  verde.    40. 

flSftS  Februar  14.    THenbuig.    NJcIau«  R.  t.  D.  sclireibt  iscintm  (un- 
llcn>  Schwaiier  (iher  eine  Mor^gabe     41. 

1S9S  Mai  16.  Marin  Kogtman  in  DEondnini:,  Witwe  il«  Haus  Se* 
Uujca  Nibel,  le^  di«  ihnm  Kindern  c*rEt(^r  Kbc?  K^bfirigen  IX)  ll.,  die 
utor  auf  einem  Bhuk  uu  Kubbach  (•uo>  i  tu  der  Hernchal)  Hobeu- 

r>l>U«cb  ADRclpgt  wuren,  nunmehr  aufGäu-m  za  IHenhurg  an.  —  Cbui 
f.  D.  wird  aU  Siedler  der  L'rkuod«  gvoannt.    Pap.    42 

16.  JalulmuderL    Coiiura  voo  CroBberg  (-bDi^k)  ichreibt  ihrem  Vetter 

fn  R.  V.  1).V)  wegen  der  Zinsen,  dicthrein  landerer?)  Vetter  schuldete.  48. 
Xacb  l&Kl-  Alirecbniiiig  xwischen  den  Erben  der  Franziska  R.  v.  D., 
ISttv«  dtt  CUus  ß.  V.  U.,  geb.  SieUi  von  Rcichenatciu.    44. 

IMl.  iDTentarium  und  Tctlbucli  über  lUe  Hinterlacaeflscliaft  des 
Sitku  B.  V-  P-    ^ 

IXarthA  fted«rin. 
\W>!  A  pril  3.  AlnioHriistiftiing  der  verwitweten  Martha  Rcderin.  Pap.  46. 
^rlnharil  Boeder  von  Dlersburg. 
■B  .AuiTust  15-     Der  Küfer   Martin  Uetiufter  in  Oberaclionrheim 
ndie  gegen  Reinliani  R.  t.  D.  erhoben»  Beschulili^ngeu  zuräcV   47. 

fieocv  Friedrich  Boeder  tod  IMersburg. 

1$34  Mai  28.  Karbbnrg.  Markmf  Kriedrirl»  vnn  Baileu  emctint 
(Wnr  Friedrich  R.  v.  1>.  «nm  Iloftn^^wtwr  lein«  Sohnw.  Frie<lricli.  (Dawi 
IIb  Brwf  dp»  M.  an  fi.  Vt.  R.  v.  D.)    Pap.-O,    S.    -ts 

|«jt^'JB.     l»ie  Bett^ltcrti&g  d«8  Oeorg  Fricilrich  und  des  Eriedrirh 
l-t.  IK  kB  einem  Manngericbte  weyeD  des  Philipp  Reiuboldt  von  Miiu>l- 
fcrtr.    4«. 

VvTKbledesca,  Georg  Friedrich  R.  t.  D.  betr.    60. 


id62 


Iftenbart 


leeo—trs.  KoDtraktca- Protokoll  -UrkunJen  über  Kauf  ■od  Verbvf 
Ton  (iotem  aeiWi»  d»  Georg  I''riP(lricli  K-  t.  D.  —  KheberctliiB^cfl  rri- 
ftclico  Diprsburger  Bfirgeni  uaJ  Dürfferianeo)     Pup.    51- 

IMl.  t)er  {Roedersche)  Scbaffw^r  Bti|)recht  KfiubAni  ku  Stn»- 
bürg  aehr«ibt  Junker  O.  Fr.  <1.  Aclt  H  v  D.  ub«r  di«  HnUotieUliinx  im 
KUfK  ''i^r  RatiwmlluRiscbrn  Erlwn  gejcen  das  Hospital  StcpbauftMeB, 
eioe  GeWfordeniiig  beir,,  imd  über  auderai-    52 

IfiGS  NoTember  24  Stnnbuiig.  Urfctmde  dvs  Georf  Friedrirb  R  t.  D 
bber  «inen  PAtrdelauf.     6tf. 

1067— tid-  Slreitickehen  Kwiscb<!ii  den  Erben  des  Georg  Friedrtd 
R.  T.  rt.  und  N.  Scbcide  vaa  LaLr  beir.    M- 

Georg  Boeder  toii  Diersfanrg. 

1688  M&rz  22.  Zabcm.  Bisf-hof  JubnDnee  von  SincsbuiY  sttilll  Omh 
R.v.D,,  der  ihm  n«un  Jahrr  treu  gtslient.  einen  Reuehrinf  aii3.  P«it.-0.  &  » 

Wilhelm  Frle«1rleli  und  Johann  Philtpi)  Roedi^r  y< 
Uiershurg:. 

lä.  Julirhundort.    I'rrsonalien,  Wilhelm  FrJcdricb  und  Jobuui 
R.  V,  Ü.  betr.  (mit  Amjilwu  üivr  die  VnrfahfBii  Wilhelm  Friwlrithi' 

Die  M'itwe  das  Egtmuir  Koeder  von  Üiersbnrs  ui 
Karolliie  Roeder  von  DIersbprg,  geb.  v.  Griesheim. 

IH22,  —   i"4ti.     ^Venritmungrn"  dor  Vi'hwc  ilos  £811101/ K.  T.  D. I 
der  Freifrmi  KaroUni*  R.  r.  D ,  geb.  *od  Griesheim.    57. 

Georg  Friedrich  Roeder  von  Dlersbarg. 
18J8.  Daa  Ableben  des  Generalmajors  Georg  Friedrich  R.  v.  U.  l>ciT- ' 


II.  Die  Roeder  von  Rodeok. 

IßCO.    t'än  H«tl,  enthaltend  das  Verzeicbnfai  der  Ztosea,  OObv  ■ 
UeKenden  Oaicr  des  Eberhard  R.  t.  K.    Pai).-0     1. 

1561  Jali  ]&.   Zweihrucken.    Ffalzgraf  Woirgaog  bei  Rhein 
Fricdrirh  R.  t.  lt.  alit  den  LehfODiiAKer  de«  Haas  DiiMrich  B.  v.  fL_ 
einem  Uuuleben  tob  35  0.  (die  jährlich  m  Weihnachtea  tod  den 
Bier^gefUlen  gexahlt  werden  sollen},  abl<)sticb  mit  &00  H-     l'ap  -CoyiS. 

1561  Dejtember  3.     Alit  Martin  von  iVbiittern  uod  Sehw&rMch  (•' 
belehnt  Philipp  Kaemmerer  iKammerer)  vuu  Wornis  (•bs\  geitaaBt 
DalbciK  (-U-),  ab  den  Leheiwtrtger  »ejuw  Schwagers  Hana  W*tri^ 
V.  R.  mit  elDeiD  Lehun  de«  Elosten  SchwantwA,  oAmlich  mit  vioeo  P' 
zu  Moos  (Mos).    Pap.-Copie.    3. 

IRM  Februar  29.  Graf  Phiüpp  ta  Ebet»t«i»  Ix-iehnt  PhUI 
m4>rer  von  Womu,  eenannt  rnn  ihilberi;,  ak  den  Gcwalibaber  nea  l 
Pietricl)  R  t.  R.  mit  eiuviu  Maiinlvben,  ninlich  mit  ^enanateo  Ol 
au  Ualbpratung  (Siiuthrim),  Ualimühlen,  Kartung  t-ti-  Siuiheijn),  üt 
holff-n,  Milllliofeu  (Siusheiin)  und  Siiuhetm  (-«fm!.     fAp.-C'opt«.    L 

1594  XüTPiiibiT  13    Heidell>prg.     Kutfunt  »iediicb  von  der  Vit 
belohnt  Hans  Difirich  R  «.  H   mit  filtern  Mannleheu.  nlUuUcfa  mil 
im  Wornuer  BiDtuni  Keleiteneu  Mublo  zu  Pleldogeu,  welche  nifi 
V.  Turcbh^iin  und  darauf  denen  v.  Zciskeim  (-aisa-)  xa  Ldus 
Pap.-Copie.    5, 


ArchivalJM  aar  Fretberrcn  Roeder  von  tHenburg. 


intiS 


Ifinn   Januar  15.    Hddelbere.     Kurroist   FrinlHcb   von   der    Pfalx 

t't&»  um)  H<>liiLartl  R  t.  D.  tut  dirtD  LiMiich  vom  2  Januu 

|1  ^   mit  den  durdi   dm  Tod  dpä  Pietnch  H.  v.  U.  der  FMx 

getailfxitu  (tut«ni,  sie  tnAchun  dem  Kurfürsten  eine  etnealo^lte 

ztuwoilni,  •US  d«  maii  ihre  Verwwidtsclisft  tnit  deD  K,  v.  Rodeck 

koniu!     P«p.-0.    S.    6. 

10O6  aofh  dem  1&.  Januar.  Nit^liiiui  und  Reinhard  H-  t.  D.  gehreiben 
jlnrftirrt  Kricdrith  von  der  Pbli^  sie  köuuieu  ktiu«  .schriffilichp  Getiea- 
Hfiiin'  eiiifcich^-n.  aus  der  sich  der  Grad  ihrer  Verwand Isi-holt  mit  denen 
E,  Bodeck  er:Kfll)e,  doch  Btammlen  die  l>ierft»urii  und  KodcH^k  von  der 
nuBÖto  Rdder  ab  Vif  Trennung  sei  aac)i  Erwerbung  der  BesitEuujten 
Meck  und  IHenbur^  eiD<|!etr«ten.  :jie  bAien  deslmlb  um  die  .renoTatio 
breitilomt  tsnqnam  fendi  tuitiqBi**.    Fap.>Concept.    7. 

Iti06  Api-il  9.  KarUborg.  Markgi»!  CieorR  Friedrich  von  liaden 
idiRtht  Nklau*  und  Keänbara  B.  v.  1>.  auf  deren  Gesuch  um  Beleimuns 
■tt  dfn  ilnrch  den  Tod  des  Bans  Dietrich  R.  v.  R  d<^r  Hark^behiin 
UÜBielUlmen  Maruüeheo,  m«-  mischten  ilt-n  Maikfn'xfen  eiue  genealO)pache 
Jen,  ans  der  man  ihre  Vt-rwandtschafl  mit  den  R.  v.  R. 
.     t»i>.-0.    H.    8. 

yr^ahrliDiuien.    ß«ricfat  Über  daa  Leben:  Scbloas  Rodeck.  Pap.  9. 


B.  Orts-  und  Sach-Rubriken. 


I.  Briefe. 

1571—1612.    Kioc  gBtu«    RHh«   von  [triefen  (17  Konvolut«).    teila 
fiaiBeiiange)e{«nbciti5n,  t«ila  GcschJLftLiebes  betr. 

II.  Buhl. 

ITSft— SA-     Verlnkf«-  zwischen  den  U.  v.  D.  und  der  Bilbler  Gewerk- 
i4tlk  nwl  tichriftfitackc  dazu.     1. 

ni.  Oicrsburg. 

14M  Aogiut  S.  Der  judex  curiae  Argentinensis  urkundet,  daw  Johanne« 

iRAuluim,  Manxmeister  za  Slnstbar)?,  nnd  denen  QemilUin  Main- 

VoIcKo  Wunnsser  eine  j&briicb  ani  &.  Atuuat  (am  St-  0»wald- 

n  ni  zahlende  Giilt  von  80  so).  Denare  verkauft  habe  um  die  Humm« 

8,  10  sol  Denare,  abldHÜcb  mit  derwlb«n  Summe.   (Auf  der  AuMeo* 

I  de»  I'ergament«  dieser  Urkunde  sieben  Angaben  Qber  D.  und  Reicbeo- 

i).  vo    1. 

'17EA — BS.    Dienburger  (ieoieütdeeacheiL    2. 

IftiO— 32.  AUgpnieine8(>.B.Gorii;h(8barkGit;  GrundherrUchkMt i  Rech- 
dar  Gt-meiuilf  D.;  Streitigkeiteu  mit  Ül>et«chripfheini  u.  a.)     9. 

"      1905—18(7.    Akten,  betr.  den  Abzog  vou  dem  YermOg«»  der  ton 
^AanmodemdeD.    i'ap.    4. 

^■llOS — IH.    BeechrcibongeQ  des  Dvcrsburger  und  des  \VU<l)>annej  der 
P^.  D.  —  8teaemgtst«r,  —  Veraeichni»  von  Oat«rn.    r>. 

17«B_taa(>.    Akten,  lieir.  das  Bergwerk  (Siein-Koblen.Grobe)  zu  D- 

t797.    Di8  Sietebobleograben  iu  D.  betr.    7. 

lUO— 21.    VerbaDillungcn  über  die  AoM-haffung  einer  FCBOffcUw  Ar 
••Oft  D.     Pap-O.     fi. 


gi6i  laenbarL 

1821 — 32.  OrdnuDgfQr  die  SchornGteinfeger  im  Kinzig-Ereise;  Schreiben 
betr.  das  Kaminfeges  zu  D.    Pap.-0.    9. 

1578 — 1747.  Schriftatacke,  Dieraburger  Bürger  betr.  —  Gemeindf 
D.    Pap.    10. 

1617—1731.    Akten,  Diersburger  Bärger  betr.    11. 

1760—66.    Diersburger  Bürger  betr.    12. 

1822— S7.  Akten,  betr.  die  Gebühren  für  die  BargerannahmeQ.  Pap.  13 

1699  Norember  26.  Eheberedang  zwischen  Jakob  Aberlin  von  D 
and  Frau  Agathe  £eller,  der  Witwe  Michaels  Keller.    PO.     U. 

1601  Juni  24.  Eheberedung  zwischen  Mathis  Bursch,  Bürger  in  den 
Thal  D.,  Witwer  und  Lucia,  der  Tochter  des  Hans  Jost,  auch  Bürge 
daselbst.    PO.    S.    15. 

1606  April  23.  Eheberedung  zwischen  Mathis  Bnrsch,  Bürger  in 
Thal  D.,  2  Mal  Witwer  und  Antha,  Tochter  des  Jakob  Feist  „tn  den 
Ibelbach,  Wolffacher  Amts".    PO.    16. 

1613  Mai  80.  Eheberedung  zwischen  Mathias  Faisst  aus  dem  Diena 
berg  und  Katharina,  des  ehrbaren  Andree  Waltter  aus  der  Norderaeb 
Zell  im  HarmersbachiBchen  Gebiet.    PO.    17. 

1614  ff.  Verzeichnis  von  Eheberedunsen,  Mannrechts-  und  Abschieds 
briefen,  Inventaren  und  Testamenten  und  andern  Urkunden,  Diersburgei 
Bürger  betr.    Pap.    Abschriften.    18. 

1615  Juli  25.  Eheberedung  zwischen  Martin  Fautz,  Bürger  im  Thal  D. 
und  Francisca,  des  ehrsamen  Michel  Eichhorn,  Bürger«  daselbst,  eheUchei 
Tochter.    PO.    19. 

1629  Mai  30.  Eheberedung  zwischen  M&ttheiss  Bletsch  von  D.  und 
der  verwitweten  Katharina  Faisst  (Feyst),  geb.  Walter  (Waltter).  PO.  8.30. 

1630  November  10.  Diersbnrg.  Eheberedung  zwischen  Jakob  Füg« 
von  D.,  dem  Sohne  des  Vogtes  F.  daselbst  und  der  Wittwe  des  Bürgen 
Georg  Cunnz,  Othilie  Cunoz,  geb.  Oberlinn.    PO.    21. 

1738;  40.  Forderungen  v.  Roeder'scher  Unterthanen  und  Beamcei 
an  die  Herrschaft  D.  betr.    22. 

1711  Mai  27.   Diersburg.    Kaufbrief  eines  Diersbni^er  Bürgers.  23, 

1760—98.  Eaufprotokolle  undVerschreibungen  Diersburger  Bürger.  24. 

1740—44.    Diersburger  Bürger-Kontrakten-Protokolle.    (Buch).   25. 

18.  Jahrhundert  Indes  Über  das  KontraktenprotokoU  des  Amt- 
manns Balz.    26. 

1768.     Quittungen  eines  Diersburger  Bürgers.    27. 

1612  März  26.  DieiBburg.  Franz  Sebastian  Röder  auf  Diersbuig  (-ss- 
führt  mit  Beistand  des  Thafvogtes  Christman  Cuntz  eine  gütliche  Ver 
gleichung  herbei  in  dem  Streite,  welcher  ausgebrochen  war  zwischen  Bl»s; 
wechter,  Bürger  im  Thal  D.,  und  dessen  Hausfrau  Gertrud  (-audt)  wegei 
ihres  in  die  Ehe  zusammengebrachten  Heiratsgutes.    PO.    28. 

1635  Juni  24.  Der  Vogt  und  Bürger  und  „Gerichtaverwaodte"  i 
dem  Thal  D.  und  Jerg  Krantz  von  Nieder-Schopffheim  bekennen,  dat 
die  verwitwete  Maria  Stammen  {?),  geb.  Blutschin,  in  Ober-Schopf  heim  us 
ihr  Vetter  Mattheis  Burckhart,  Bürger  im  Thal  D.  sich  w^en  mt 
ersterer  erblich  zugefallenen  Geldsumme  verständigt  haben,  und  daas  hiei 
Ober  beiderseits  testamentarische  Bestimmungen  getroffen  sind.  PO.  S.  2 

1807  und  8.  Die  Streitigkeiten  zwischen  dem  Stubenwirt  Lehrer  i 
D.  und  seiner  Frau  Salonma,  geb.  Reinbold  aus  Lahr  betr.    30. 


ArrbtTttllfiB  der  FreiberKD  Roeder  von  Dierabarg. 


m65 


1733  DcxfUibcr  2»    TeBtunent  d«  Gfoik  Sturtz  in  D.    :tl. 

1710— &2.    Re^ur  liber  VrrtrAgc  zwischen  Dienliurgcr  Rtlrsüm.    S% 

■-.'3—33-  3  AktMihpfti",  cmhaHenil  St-hriftaarke  Gl*fr  IMeusteMliwi. 
[.'-.ri'urfer  Fömer  und  Vögio  betr.)    Pnp-    83. 

17S&.     Die  Rrneuerung  der  DTiltrI-llerhte  zu  P.    S4. 

1^   la  JfthrhiindrrL     Die  Prillflhof«  belr.     Sh, 

PV   |T7i>.     Akten,  )i«lr.  lü«  ßefreiniiR  der  ßriitlx«r  ran  drilteQiKen  fiofea 
"'  h  D.  T«o  dem  auf  dieacD  llü(&a  lumeudcm  Üriitvl.    Fap.-O.   Siegel.  3i>. 

IÜG3  — 1A40.  Akten,  betr.  den  i>rst  HeinileWlien,  darauf  MMer'sdien 
EH'idK&lior  zu  f>.     P*p.    87. 

1867  Februar  3.  Oß'euliurg  uud  Dierabury.  Ablöcuunvonrag  zwi- 
«bro  der  iJmDrthi^mcliaft  vnn  Roeder  tu  I>.  und  Friedricli  Tlgen,  [lAsiber 
«»  U«fgules  «Kauniers"  zu  l>.     36- 

1409  Janniir  ^.    KuUcbdd   aber  die  Reckte  der  Uetrwiliaft  D.  in 
!!:■  Hpinihnll  von  Wimleck  (WvndwUii  li^t^mlen  I^lien  im 

.    iii|iU!ii  (■lUiuijU'n)"  iiiiJ  über  die  Kivi:<ii|:igkeit  der  arm«'n 
■t«  XII  i>..  >  x-ili-i-^'bopfbi^iiii  und  Ol>eri«-bo|^thoirti.     [')i|i.-4Japie.     39. 

IS9I-l»{.'>ß,     Aku-n,  betr.  die  Frci/iigiKkeit  v«o  D.     40. 

I9KE  und  3.    Die  Fn,>jxucigkeit  T«a  D.  und  Oberscbopfbeim.    41. 

'■.    Dietuburif.   Sclireilien  des  Ferd-  Auguil  R.  v.  D..  betr. 
von  I).  ii»d  <Hiei*bopfheiin.     42. 

l^itf.    Akten,  belr.  die  Freiziigigkeit  zwisrhen  D.  und  Beichealwcb. 
48. 

Pie  Itetintfiiiiu  der  Foraifrevel  in  den  H'tldunnien  d«r  Oe- 
D.     44. 

17S1— SO-    Dimtnirirer  Frevehtraf- Einzug- Register.    t&. 

t713— 3V.     Akieo,  die  Slraitigkeitrti  ilbt-r  diu  Vntuvu  xii  P.  Wir    4(f. 

im  NoTcmber  3*).  Ita^lAtt.  (Iriginal-ViTgleich  zwisfbon  der  Familie 
.  RÖfder  und  dvrro  UuUirüiaiwii  tu  l>-  Ober  die  Pienburger  l-VoneiL 
^p  -ft.    Sii^ielfr     47. 

IHSiV  Pit!  FronpAictiL  der  Gemeinde  P.  itint  Hnfvreier  I'hrrlifttis- 
M  SifFbenbiia  belr.     4>. 

IKM;  MArx  a.  Diersburx.  Vertrag  «wischen  der  (InindlicrTMiinfl 
ti.  D.  und  der  Otniciude  P.  Ober  die  Abb'wing  der  Fronen  jii  P.    4^. 

K4H~A^.  .\k(oii,  b«tr  iImi  irecblAstreit  zwiKdien  der  Fntuilte  von 
Iwd«-  nad  der  Itegiennig  wvgvn  Erbcbong  dw  Ablöiang&iii»es  tüi  die 
rteocn.    S(>. 

t7^— 24-  Pie  Klue  dor  R.  t.  D.  bei  der  bodtscliaii  Begientnc  Ober 
anmene  Bienen  Ini  t-'ronvalde  bvtr.    &I. 

lue.     Akten.  Iwlr.  dm  Fut^bsbftUI.     &2. 

|ffM_47.    Akten,  betr.  die  Pict«bnntrr  riiFmeindeb^dttrintne.    &8. 

1477  Januar  K    Hani  [tcnie  tnn  P.  Oiemieit!^-  ^cees^u  zu  ReydBS- 

twlmiilj  du*  J'it ;  > :  Vi-dr»  itl^de^  iltoderf,  Jnnker  Egnotff  luder. 

1d  drr    rflnre   '  -n-).  uud  Junker  llam  R^cr  ihn   um 

.tnb*!iHn<l'H  i-reiiwi^rwi   er  ad   Hb   und  eren  straifbar 

r  ilftV.  u  >>tii-r->'-lii)pnii>ini  (-pfi-).  in  llift  Ronommeo  babe. 

af>rr  '  sirm""  .Itiuluni  biiW  rfrhien  wollen,  In  Anbetrarht 

\.  -  ■         I  n  t-ie  linbe,  tla  er  auili  die  scbwen.'  Strafe, 

^  11  wulleu.  Iililioii  J  unklar  Wilhidm  Ijuidr-ck, 

a  ücugiuiboch,  Jnnkfr  Krasmn»  Ton  Uar7P<T»b»<li 

.   i..s'o.  I«.  y 


Isenbkrt. 

(HBTTiuparb}.  Albrecht  Wolfl*  zu  Hofwejer  (Bofwtr)  aiul  d«r  Scbulih 
imd  die  li!  iJcs  Ork'hU  t\i  Obcr-Sthopfhcim  tnfol«  «ciucr  Bitten  an 
Junker  für  Rut  bvfunclea,  dass  sie  iure  Klue  B|w«t«Ut  imd  itw 
rechtTrnifiiii);  tn  ivcht  der  zit  Tenr«^eii-    Kr  haM  dBgv^eo  »iora 
gwrJitrgn;»,  KCgvii  aviav  Juukur  itiiil  ^üi«  ^atxrii  Tallmems«''  an  Di 
bürg  mtiita  zu  unternehmeu.    Weun  er  uticr  kure  oder  Uog  rtn^  anap: 
an  uo  baboD  sollte,  so  wolle  ex  hei  «cioein  t^idc  svliuldis  küi,  eJr  .« 
nit  funuimnmoTi,  d&nn  mit  dem  Stab,  diir  in  ein  iej^uer  srashaffl 
aiu  wcnuiijj  bet~.  unil  ««  bei  dfni  hevenden  zu  lassen  <   wu  daaelbal 
Rei'hi  erkanut  wnnle.    Kr  soll  Icrnt-r  otiiic  Wli^ra  srinM*  Uema 
und  gut  tiicbt  uu»f  der  Il»rr«chart  Dlet^hno;  TfrAuMi.Tn  mirr 
fiondcrn  M^in  we^n  iitul  wotiung,   so  luagf  er  lebt,   uiiiler  ioen 
alle  wiiii-rrcifi-.     Ferner  habe  er  in  dem  Kiiie  Trlebdr  geachworen 
die  liemgcliafl  I^ir  (Lurt')  uod  Geroldevck  i-u-t  uutl  da^  (icricht  zu 
Schopfheim.    IlAlt  er  seine  Vprsnreehtinge»  nkht.  sn  »oll  sein  lih  ond 
mImq  Jtmkern  rerfalleu,  und  ue  soUeu  ihu  betraclileti  aU  eiaen 
loMO  m&D.    PO.    S.    M. 

1445  Mai  16.    Der  \aRt  und  die  Zw6it  de«  (ierkhu  i-n  X*  (Tt( 
per^l  beketmeu,  daaa  ihncu  ^ufT  ein  iüt"  g«nelilet  u'i,  das«  Clcm  Hau 
hRUcJi  2U  Tienperg  im  tat  gesessen',  einen  ^seiter"  t^^-brauchi  habe, 
nach  dem  ITrteil  ws  erwähntet!  '<ericbt&  .uit  t^rccfai  und    ru  klein 
wen*.    I>arauf  habe  Hans  Itoder.  ihr  „^fiii^diiier  jiinckher",  Clet»  »miti 
für  nemmi'D  und  entüdien''  wotleu,  ulu'iti  ium  uul  Bitteu  ctlliclier^ 
jn-rBttti"  stuti  der  vcrdfeutea  „rechtUdiHn  sirafT*  ntifpriept.  10  ^^crt# 
KU  itebeu.     Am-h  habe  der  Junker  be-otmiiiit.  i" 

4  Söhnet),  weltiber  „utsser  dem  tat  von  ua&^Tni 
diMvni  10  Ö.  geben  oder  auf  sein  väterliches  Kmieii  tfffKUTt^i.  .•.■iu<- 
demsacb  Cleina  Sohn  Arboeast  „osser  den  tal'  liabe  delien  nolhm. 
das  genannte  Oerirht  ftlr  Recht  erknnnt .  das»  Ar)'---  •     ......i-, 

Janker  10  fl.  xatile  oder  auf  »ein  viterliclifs  Krbt<'  ' 

darauf  Arh    ilein  Junker  Nein  F>bLeil    „mit  mund  ui. ; 

Doch  niKlek'li  M>i  voui  Gcriclit  fwigesotat,  dau.  weiui  der  Jn 
wine  Arntteute  bemerken   sollten,    dass    mit  diesem  Erbteil  nji 
^unibe^aDsen"  «Ordo,  dieser  Art«ga&t  zurackgegcb«»  werden  tolle, 
äiegelfr.    6j. 

l&6t}— 1811.    reeisbarterOerichuprolökoIle.   (18  Akleolieltr,  Im 
Bücher.)    50-68. 

I67S'173S.    GccDzni  gegen  Niedenchopfheim  betr.    Pap.    08. 

16.  Jahrhundert.  Ein  Heft,  enthaltend  daa  Verzeichnis  der  Sw 
zu  P.    m. 

15^^1—161^7.  Yerzeichnisae  tdd  DierBburgcr,  ilou  Kloiter  Suhunm 
den  Heiligen  en  l^bcrsthopfheJm,  der  Kirche  zu  Niedencbopfiteln  n 
dem  Stift«  St.  Marx  zu  Strassburg  eiligen  Bodauinse.    71. 

1&S5— MK    Eine  Gült  zu  I>,  lietr.    72 

1690  Juni  2i.  (.'laug  Iscidiut  und  -ileügco  Gemahlin  EathariBi  io  0. 
verkaufen  <b>r  TerwiiM-etri"!)  Mu-tha  U.  t.  I).,  b«I>-  Hettsctmlk.  vier  ft]||«l■^ 
lieh  am  24  .luni  la  zuhloU'Je  üoli  von  5  ti.  um  die  ?^umuit'  Vüu  \'*^^* 
ablftsiich  mit  derwlhl^n  Siiinme.  (Auf  der  Uückacite  ist  \cnwtki.  d»ai» 
GQIt  am  7.  Min  lÜSD  durch  Franz  beba»liaa  B.  v.  D.  abgda^t  bt.i  1*0  ^ 

15dT.    KtKhnung  Aber  die  iJiersburger  und  Itek'hcubacher  Ge&lk.  *^ 

läl2  Mar  8u.  Lahr.  Gen  Amtleute  der  Ueirtefaall  LaJu-MaUktf 
liearkunden  die  Abtfisune  cen  Uoden-  und  Ueüigen-Ziuse  acileo»  Ja  Fe*' 
Bastian  ß.  v.  l>.  und  gen.  Bürger  tod  D.    PO."    76. 

17.  Jahrhundert.    GüUbneh  tat   D.,  Dofweüer,    Xnin-  iiwl  (M** 

achopfhetm.    76. 


Artlibabeo  der  Freiherceo  Boeder  voa  IMereburg. 


ffl67 


ITISMai  li.   Offvnburg.  Vi-nvichub  di-r  v-  Roeder'achcn  GrfftUe.  77. 

tCL  «md  l!l.  JaLrbnudcn.     Verscbiedcnm;    Dlenbui^r  ^^ch&tzuRf{; 
ilmt^vT  OeWk;  Forjtfrevcl;  Reiclirnbacher  GeflÜle;  AbrwhnunKeii 
^I'ienburger  Bargiin;  Jigdrechte  n.  ■>    7A. 

17'^  Juli  23.    rienbtirg.    Vollmacht  für  dm   IfArnr  Marx  iu    lt., 
^«erwiiwoteti  Freifrau  R.  r.  D.,  geb.  von  Dünnem,  und  ihrer  Juiiefür 
Ursun   ftUÄ  blrassliiirg  riiic  GUlt  Ana   deit   Dicrabiirger  GflMlen 
Jen.    T'J. 

'Iflia.     I«*  Djfrtliurgcp  Gefillle  betr.    60. 

tlSia  ff.    Geftlle  Act  R.  t.  D.  betr.    81. 

[161T  FebniAT  12.    Offenburg.    i'.TliLsa  de«  Groäüberzoglicben  Fiiuuu- 

riuma,  di«  Eoucit&ditfuug  (tlr  aufgohabcue  GewerU-RecojiuitioDeu 

lAüT  KuninfiHcrd,  vom  Luniuen&ammelii  und  von  der  ^Vtlaetul1etste^ei 

lldlf^M.     rii«  Entwhfldigiing  for  rerlorene  CrfilHc  bMr.    M. 

Il830 — HS.     Die  Aiifhebnng  der  Ijeibetg^iucbartBgvfäUe  und  dir  ECtit 
liguog  hii-rfur  botr.    ?4. 

1834  ri-niizloT  IS.  I>i('ribui|>.  Emeueruog  diT Gülten,  K-innen  uod 
BtdOuiiu«,  «elcli«  di«-  Freihcrrlicb  \.  Ko«der'Bclie  Faiuilie  im  Ttuil  uitJ 
I>icf  P.  jAhrlicb  Aflf  Martini  von  gciuianti>ii  Hürcn  und  Gätent  b4.-zii>ht.  86. 

läU— 29.  riwrslinrger  Gpfnlle !  Ilinttiräasi^plder  der  rhmt«n  betr.  86. 

[1834—47.    Akti>D,  betr.  die  .-Vnniihincn  und  .\niuihmgrlder  ton  den 
io  I>.    »7. 

[l69S.    Aktes ,   l^etr.  eine  GQltforderung   der  GnuuUienscbaft   von 
■o  mehrere  Borger  zu  I>.    8rt, 

ie34 — 38.    Akten,  betr.  die  Aufhebang  der  «Iten  Abgaben.    89. 

^1S37— 39.    Akten,  betr.  die  Ablösung  dct  Gülten  und  BodttBsiiue  xa 

9a 

lesie.     Akten,  betr.  die  tqq  den  R.  v.  U.  io  I>.  au  eriiebeodeOeOll- 

91. 
1638 — 40*    Akten,  betr.  die  Kindchung  der  BadeDEiosablusmigigdder 
"     92. 

r^i^O     Akten,  betr.  die  AnfbeUuig  a&mmtUdier  Sta&d(s-  tind  gruad- 
ebrr  AI>nigBre«:hte.  —  Otwraicht  aber  die  seit  dem  I.  Januar  UKK) 
Fdia  K.  r.  I).  besosenen  AbnitgagefilUc.    93. 

llQSU— &7.    Akten,  betr.  die  Ablösung  der  Anoabmegelder.    94. 

'1544  Jaoi  11.    Hichel  Ilumel  lu  Sehnttcm   verkauft  den  Junkern 
olff  Qul  Amlre«  K.  v.  !>.  sein  Gut  iu  !>.,  dod  ihm  einst  die  bddn) 
'itDktr  cur  leben&linglichen  Niitznng  verlieben  hatten,  um  die  äiunme 

loa  7  d    ro.  9ri. 

I!k4i  Okulier  31.  Waldbuffa,  Tochter  des  verstorbenen  Gorg  Bucheller 
lad  drmi  Klieinanii  H.tiijj  M<-iitlu  zu  I>.  verkaufen  itUe  ihnen  TOt)  Gorg 
BübeUer  frlilirJi  aiigirtilli^teu  liegenden  Gbter  dem  Junker  Andre«  R.  y.  l>. 
Ha  die  Summe  von  15  H.     1*0.     S.     Uti. 

I9i&9 — lAt^    Kauf  vi>n  grtiauiiien  Ueeitaun^n  zu  I>  seitens  des  Junkers 

oiS  ß  V    I>.  —  Aiidtrss  R.  T.  D.  Klirelbt  Frau  Clam  K.  t.  V..  der 

ti'idttr,  du*  I.elit;u  l'adiur^t  betr.     Frani  K.  t.  I'.  »chrOihl 

ir.  Kt-nttaiii  vuii  lk'rus.-!hoflrfn,  nbpr  ein  von  Qiiiriii  Gaagolf  tu 

■t    '-rnM  Srhreiben.  —  Di«  verwitwete  Frau  fonra  von 

{.i.  itiii'm  Veiter  Llaua  R.  t    I>.  Aber  ein  von  ilirer 

er.     Fap.-i 


jaBS  Isenbart. 

1694  Dezember  31.  Die  verwitwete  Cooera  von  Cronbere  {Chron- 
bürg),  geb.  R.  v.  D.,  urkuodet,  dass  sie  mit  dem  Beistände  and  Rate  ihres 
Vetters  und  Vormundes  Jakob  von  Bern  und  ihres  Vettere  Claus  R.  t.  U 
ihren  Brüdern  Geoi^  und  Reinhard  R.  v.  D  ihren  Teil  an  den  Wäldern 
der  R,  v.  D.  um  die  Summe  von  83  fl-,  5  Batzen  und  ihren  Teil  an  den 
Reben,  Ackern,  Wäldern  and  Matten  der  R.  v.  D.  um  die  Summe  tod 
150  9.  verkauft  habe.    PO.    S.    98. 

1609.    Streit  über  Diersburger  Güter  betr.    99. 

1630 — 1715.  Die  Besteuerung  der  Güter  im  Diersburger  und  Schopf- 
heimer  Bann.     100. 

1656—59;  59.  Ernst  Ludwig  R.  v.  D.  verkauft  seinem  Vetter  ü. 
Friedrich  K.  v.  D  ,  tl.  Jung.,  den  Schreiberacker  bei  D.  —  Güteraustausch 
zwischen  G.  Fr.  d.  Alt.  R  v.  D.  und  G.  Fr.  d.  Jung.  R.  v.  D.  (Gülten  zu 
Bolsenheim;  das  Egenolpbsgärtlein ;  Schreibersacker).     101. 

1672  Mai  8.  Niederschopf  heim.  Schreiben  des  Vogtes  Balthasar 
Merckel  zu  Niederschonfheim  an  den  Junker  Johann  Karl  K.  y.  D.  in 
Lahr,  die  Umzäunung  der  v.  Roeder'schen  Güter  betr.     102. 

1726  April  24.  Diersbui^.  Beschwenle  der  Gemeinde  D.  gegen  ihre 
Herrschaft,  die  im  Besitze  der  v.  Roeder'schen  Familie  befindlichen  bürger- 
lichen Güter  betr.    103. 

1726 — 40  Beschwerde  der  Gemeinde  D.  gegen  ihre  Herrschaft,  die 
bürgerlichen  Güter  betr.    104. 

1752  Februar  20.    „Erneuerung"  der  Diersburger  Güter.    105. 

1821  Juli  9.  Offenburg.  Die  Grundherrschafl  vou  Roeder  zu  D.  über 
lässt  Johann  Wftlde ,  Bürger  zu  D. ,  ein  näher  bezeichnetes  Stück  Feld 
gegen  einen  jährlichen  Bodenzins  von  6  ü.    106. 

17.  Jahrhundert.    Beschreibung  der  Herrschaft  D.    107. 

18.  Jahrhundert,    Die  Errichtung  eines  Hochgerichts  in  D,  betr.  1#. 

1834—51.  2  zusammengeheftete  Aktenhefte,  enthaltend  die  Akten  in 
Sachen  der  Grundherrschaft  R.  v.  I).  gegen  die  Gemeinde  D.,  Holzfeid- 
forderung  betr.    109. 

1816-18,  Akten,  betr.  die  von  der  Judeuschaft  in  D,  an  die  GninJ- 
herrschaft  R.  v.  D.  von  jedem  geschlachteten  Rindvieh  abzugebende 
Zunge.    110. 

1821 — 53.  Akten,  betr.  die  Bürgeraufnahmen  von  Juden  in  D..  die 
Einkaafsgcliler  der  Bürger  und  Schutzbürger,  Rechtsstreitiekeiten  hier- 
über, Heiratsgesucli  eines  Juden,  den  „Riickersatz"  zu  viel  bezuilter  Bürger- 
Einkau^gelder.    111. 

1824-27.     Das  „Todfftll-Geld"  der  Juden  betr.     112. 

1819—27.  Kriegsbeiträge  der  Gemeinde  1),  und  Meissenheim;  Forde- 
rungen der  Gemeinden  Hofweier  und  Nieder-Schopfheini  an  die  R.  t.  D.. 
die  Abzahlung  der  Kriegskosten  betr.     113. 

1743^00.     Lehenäcker  Verpachtungen.     1 14. 

1839—40,  Akten ,  betr,  die  Ablösung  des  Zehnten  von  den  Diers- 
burger Lchenäckern,     Pap.     115. 

1770-79.    Diersburger  Lehenrechnungen.     HO. 

1738  ff.     Die  Tiergarten-Matte  hetr.     117. 

1761  März  l.  Diersburg.  Ferdinand  R,  v.  D.  verkauft  Matten  an 
Georg  Heitzmann  in  D.     118. 


ArcbiT&licD  der  Fretberren  Boeder  toil  Itcnliurg,  „gg 

IHe  .FrattCDmatte"  (swiMben  dea  Geneimkn  II,,  Ober-  nnd 
•St-b(>|trhdtD  gek-geu)  betr.     110. 

r    Wfirshurg.  l>orich.  KMlsrulu-,  Karl,  üeorji  und  l'hilipp 

ilen  Kommcrbvrni  odiI  Major  IC  v.  0.  auC  Meiu-n<  ö 

rn:>i   lft2S)  mü  t?iner  im  Ohertliulti  zu  L»,  gelegt^Dcn  Hprt- 

ilterfiir  i»[  an  tlti'  gn>atnte  FaiuiÜL'  ron  Koetlcr  eine  Stimme 

'  rlicb  ftuf  Martini  xu  ziüilen.     )2u. 

II.    MeduiiintBKcheti  iriebamnifn;  GeburUb&lfe;  VeibaBdluuxea 
der  Chnk-rai.    121. 

l-"3.    Kaufbriefe  üb«  den  Pluuwelbof  (Blovelhoffi  xit  I).    122. 

1730—^.    DienJmrger  I'oltKdsaebeii.     lää. 

1820.     Ilic  Zutcilting    in   OxXn   l>.  zur   Poslbalierei    zu   FrieeM- 
I.    124. 

ItTS— Bl.    Uit  lU-bcn  im  ilageiidori)  »od  St«rlzliiu  ßrabeo  Mr.    I2&. 

t^twurf  tfines  Verlrniies  mit  eiueni  Kebmann.    126. 

Mirz  10.   Stnuisburtr-    Kalliariiia  Maria  It.  v.  I>.,  geb.  Bäckin 
Ili«iin.  Witwe,  vrrkaiifl  ltelH>n  in  D.     127. 

'•''  AiiKtiil  '2i.    ^Vii'lioli>iivim  (WyboWbcim).     äiisaona  Ursula   von 

:i  (-ttien)  iiiid  Aitna  Katharina  Miltizin  von  Ronftzhoim  (-Stz-). 

V.  ]).,  üi:bret)>cii  ibrfiii  Vi-lltr  Karl  II    v    1>.  in  I^abr   üha 

u  uud  \l\nm  BniikT  CiNiq:  Wolf  R.  v.  D.  imrli  den  Tode  ihrer 

dM  StadleiiieiEtcrä  l'rtinz  SetiaMixn  K.  v    D.  in  Strassburg  und 

geb.  Zorn  ron   l'lobslioiin  (-SS-),  sugcfalleiw  ReMi<>fe 


ICW  Jiini  I.    «wtrlitlidio  Taxation  tWr  beiden  (»«bllMfe  «u  n.    129. 

[-ii'  —  -i'i     Akt«»,  t)Olr.  die  lUtipoDMibuiig  der  Kvaiigcliscb-LullHTi- 
Ituu  i'iucr  e^1lnf|rf!liiche^  Kir^rbe  nnd  ciueü  dazu  güborigen 

1.  a   13« 

ITl4  Juni  Id.   Piereburg.    Vfrordnuns  des  Jobann  rbilipp  Wiltiflm 

»,  l>   ober  Vertritffe  wischen  ('bristen  und  Juden  itn  Dteritliurg.    131. 
IS12ir-    Dt«  SJig:niäble  zu  P.  b«lr.  (Ziusrv^ster).     132. 
16^  — l(;r>(i.  I>ic]n)derMUhicinI>i<!rsburggi<harigfnGftIl«iibt<tr.  133. 


T>^ir^  Anril  dii.  (fffetiburff.    Dus  (irfwuberzo^licli  liadisciir  Direktorium 
r.ii»-i  teilt  ilen  tu 


miidlicrn^n  K.  v    D.  mit,   dasa   nacb  rinem 

Miiiifci^htitns  di<«  Innern  die  I'farrei  Obcrwcicr  i&hrlirb  lar 

'  luuD  der  tj^bull«  60  tl.   au   den   katlioludteii  Scbulleliror  211  U. 

1.   an  den  kaUioU&dieu  SchuHtibn?r  »u  Oberwcicr  7.»  enlriubten 

isla — 16-     Akt«),  bvtr.  die  l*ri»eutation  dvs  I^ebrcrs  Johann  Fried* 
[Sdualdt  an  div  i-Tang<>liacbL-  l^cbtile  ta  D.     ISö 

"'>     Akt«».  Itctr.  die  I'rlsrntation  dra  L^hrna  Johann  Meyer 
(•rheini  an  ilic  katbolisdie  ^»-hule  m  P.     I8fl. 

!■''..'>•.     Akte»,  b<Ftr.  die  kalbnÜMbe  Schule  vu  iL     137. 
IlS.  .TnhrbnTcIrrt.     .\nszHg  aas  der  St^hnl-CompeienE-BeschrFibittig  der 
■■  in  I».     ISS. 

■•.V    .\»szuK  aus  der  Hchtil'Coiii)>elei»-It«srhreibut>g  der 
bru  dchulc  in  U,    ISU- 

19,    llfflcnlntriii      Du  rirftMb*rzogIifH  Iwdi-'-    liir^kirt. 
ruhet  teilt    dem  Frelhem»  K   v    I'.    di.  ing 

.1..^.   dcd  Innern  iib«f  die  Beactiting  da  isracht..   ..  -  :ditit- 
n  1>   mit.    140. 


n)70  laenbart. 

1634.  Beschwerde  der  Grundherren  R.  t.  D.  wegen  der  Schulrai- 
Ution.     Ul. 

1636.  Schreiben  des  Grossherzoglich  badischen  Ober-Amtes  Offenbnrg 
an  den  Freiherm  R.  v.  D.,  den  Aufwand  der  Gnindhenrschaft  von  Roeder 
an  die  VoIkBschulen  in  D.  betr.    142. 

18S6 — 68.  Revers  des  Gemeinderates  zu  D.  über  5  fl.  24  Krenier, 
gezahlt  von  der  Gnmdherrsch^  von  Roeder  für  die  Diersburger  Indostrie- 
lehrerin.    143. 

1657 — 59-  BescbluBS  des  evangelischen  Oberkirchenrates  in  E&rlsnifae 
über  die  Besoldung  des  evangeliscfaen  Schullehrers  in  D.  —  VerhandlnogeD 
über  die  Besoldung  des  evangelischen  und  des  katholischen  Schullehren 
in  I>.  und  über  die  Rechtsverhältnisse  des  evangelischen  und  katholischen 
Schuldienstes  daselbst     114. 

1861.  Gesuch  des  Waisenbauslehrers  Gott&ied  Grössle  in  Lichtenthil 
um  die  Übertragung  der  ev.  Lebrerstelle  zu  D.  (Dazu  zwei  Zeugnisse  fOr 
G.  OröBsle.)    145. 

1861  Januar  29.  Mannheim.  Gesuch  des  Unterlehrers  Th.  Kamm  in 
Mannheim  um  die  Übertragung  der  evangelischen  Schulstelle  in  D.  (Dun 
ein  Brief.)    146. 

1861.  Der  Unterlehrer  Heinrich  Schickle  bewirbt  sich  um  die  ctu- 
geliache  Schalstelle  zu  X>.    147. 

1861  Februar  2.  Lindelbach,  Gesuch  des  Hauptlebrers  Philipp  Zitier 
in  Lindelbach  um  die  Übertragung  der  evangelischen  Schulstelle  lu  D- 
(Dazu  zwei  Zeugnisse  fiir  Ph   Ziegler.)    148. 

1861  Februar  9.  Welmlingen.  Gesuch  des  Lehrers  Geore  Wilhelm 
Fischer  zu  Welmlingen  um  die  Übertragung  der  evangelischen  Schulstelle 
zu  D.    {Dazu  ein  Zeugnis  für  G.  W.  i-ischer.)    149. 

1861.    Akten,  betr.  die  Besetzung  der  evangelischen  Schale  zu  D.  \^- 

1661—67.  Akten,  betr.  die  Neubesetzung  der  evangelischen  Schul- 
stelle  zu  D,  Bitte  des  ev.  Lehrers  Beisel  an  die  Grundherrschaft  ua 
Übersendung  seiner  Zeugnisse,  Akten,  betr.  die  Neubesetzung  der  katho- 
lischen Schulstelle  zu  D.    151. 

1877.  Felix  R.  v.  D.:  „Der  Stein  zu  Diersburg".  Freiburg  i.  B. 
Buchdruckerei  von  Lauber  und  Mehlhase.    152. 

1588—1629.    Akten,  betr.  Steuern  und  Abgaben.    163. 

1729—38.    Diersburger  Steuerregister.     154. 

1800 — 22.    Diersburger  Einzugsregister.     165. 

1813—21.  Grund-Steuer-Zettel  der  Grundherrlich  Freiherrlich  "n 
Roederschen  Familie  für  die  Orte  D.,  Hofweier,  Reichenbacb  und  Schntier- 
wald.     156. 

1662.  Grundstenerzettel  der  Familie  R.  v.  D.  Steuerdistrikt  D- 
Steuerdistrikt  Appenweier.    157. 

1827—33.  Strassen  betr.  (Herstellung  von  Vicinalwesen  in  D.;  An- 
legung eines  neuen  Fahrweges  dort;  Weg  von  D.  nach Oherschopf heim.}  153- 

1582—1610.  Abschriften  von  Schriftstflcken,  Streitigkeiten  zwiKbe" 
den  Gemeinden  D.  und  Niederschopfheim  betr.     159- 

1465  August  U.  Der  Amtm&nn  Andreas  Rödder  zu  Lahr  entscheidet 
einen  Streit  zwischen  den  Dörfern  D.  und  Oberschopf  heim  über  ihre  Kirche 
und  Almenden  von  Wäldern  und  andere  Streitpnnkte.    Pap.-Copie.   160- 

1455 — 1648.  Bannstreitigkeiten  zwischen  den  Gemeinden  D  und  Ober- 
Bchopfheim  betr.    161. 


Arebivfilien  Jcr  FmhfTTen  Boeder  yod  Dicreburg. 


n71 


MAJ^— 173A.   Bunmrehigltetten  zviachen  deo  Oftnelndeo  D.  und  Ober* 
«iwpnipitii  beir.     162. 

1575 -IIKH.    ScbrifUtAclie.  WU.  Banmtr«itigkeit«n  xvncbPii  den  Ge- 
maitn  I>.  and  ObenchnpfliMiii.     I«8. 

1764—60.    Di«  StKittgkeiien  ivischen  dm  Gemeinden  [>.  und  Ober- 
A$^hüm  Ober  Proibenkosun.     1&(. 

ITBA-    Waldvertra^  ewifi<?b«n  dm  Genwinden  f).  nnd  Oberschopfbeim 

1766—67.    Di«  Waldblreitigkidtea  zwiiebin  den  Gttwlildto  D.  nnd 
hApflieim  betr.     liiti. 

17IJS — c>7-    [He  StmligkpttcB  x«ticti(>n  den  Oemfinden  n.  und  Ober- 
Ober  HitlxWrpchtiiiiiing  b«tr.     167. 

Die  f^trtitiglctiU'i)  nrbclicn  den  Gcni«in<len  I>.  und  OlieT' 
tbor  die  .\bu-i)»iig  ibr«r  UAiine  betr.     1<I^ 

ISaii.    T^  Vertie|K?nbebaJlc«n  im  Ditntburgcr  Bann  beur.     1(19. 

Mia    OemeindMrdaan^  für  Dlorsburg,     170. 

16.  Bml   17.  Jtbrbnndcrt.     Polix«iv«rorriminnen  fBr    Diertbufg.     171. 

1730  Jani  30.    ätnuibiir|[.     Grundherrlicb«  Verordnungen    Rlr  di« 

n.  172. 

I73B.     pDliKeivt>rordnuni*  Tur  die  Gemeinde  Di     178. 

1706.     I^icnl'unter  Keuerorduuog-    74. 

I9>>  Juhrbiuiderl  Dienglordoius  für  die  Unicrthiuien  der  livri««  R. 
176. 

19-  Jahrhonderl-     PoliceiordnupR  f(kr  Christen  und  Joden.  —  Forvt- 
Jafilordnang  der  Ilemchnll  D.     176. 

laSOL     Verbot  der  Beweidung  der  t.  flooJürschca  MMten.     177. 

ITM— WI.     ,W,'inl)qrhlwn.-     Pap.     17i*. 

Juoi  !■(.     EH^nhnri;.    CI&ub  It  r.  |).  »chreibt  Abt  Jftkob  von 
ober  die  Heii7*hnieo  in  D.     ITfl, 

1B22— 31.    Vie  Streitigkeiten  ciriscben  den  H.  v.  IX  und  dem  Kloster 
tcm  Über  den  dem  gen.  Kloster  zustebenden  Ileoxehnten  in  D.    IM. 

17C7.    Den  Dienbnifer  Xenbrudutebulcn  betr.    181. 

Foruulu«  zu  Beeidtguugen  fftr  Zebnunfteber  oitd  Zehnt* 
I'ap.-Copien.    182. 

im — 29.  Akten,  betr.  den  Bejmg  des  Noval -Zehnten  Ton  einem  itn 
D.  Uegenden  xu  Ackerfeld  «utgeateckteo  Stuck«  des  Ober*ädiopf- 
Oanrndewklde».    IMt. 

i.  Akten,  betr.  die  Abloeunf  dn  Nenbrnch-Zehntcn  n  D.  184. 


IV.  Friesenbeini. 

II  Jkhrliaodert.     <'oni».lb«ch;    Abnchriften  »on  Briefen   und  «erirbi- 
EatichddungeD .   Mir.  die  Streitigkeiten  twiM-lien  deu   R.  t-  P. 
riti  nnd  d»r  Gemeinde  F ,  beiieb.  dem  Klnvur  Miuttem  «oder- 
1. 

1484  HaI  10.    Uhr.     Friedons-Tnftnimeot  In  dem  Streite  svtBclwa 
Brtdem  n»na  uimI  Ludwig  K-  *-  !>■  und  der  Gemeinde  F.  (Frteten- 


m72  laenbart. 

hetni)  um  einen  Weidgang  in  einem  Wald  („dar  iim  der  giessen  und  das 
gerüt  ligend"),  der  des  Markgrafen  von  Baden  Eigentum  ist.  P.O.  Xo- 
tariatszeichen.    2. 

1484  Juli  27.  Baden.  Markgraf  Christoph  von  Baden  entscheiJet 
einen  Streit  zwischen  der  Gemeinde  F.  und  den  Brüdern  Hans  und  Lud- 
wig it.  T.  D.  um  Weidgang  und  Zufahrt  im  Friesenheimer  Walde  und 
um  die  Klage  des  Junkers  Hans  gegen  die  von  Friesenbeim  „umb  ettliche 
zugelegte  werte ,  die  er  meynt ,  inne  sin  ere  und  glymff  berürend'. 
PO.    S.    3. 

1485  September  16.  Lahr.  Der  Schultbeiss  Cristoffel  Scbwicker  zu 
Lahr  urkundet  über  ein  in  der  Streitsache  der  Junker  K.  t.  D.  b^q 
die  Gemeinde  F.  (-sennheym)  Torgeuommenes  Zeugenverbör.    PO.    h.  i. 

1485  Dezember  13.  Der  Landbofmeiater  und  die  Räte  des  Markgrafen 
Christoph  von  Baden  befehieu  Hans  und  Ludwig  It.  v.  D.,  die  von  F.  in 
ihren  Bechten  ungestört  zu  lassen.    Pap.-O.    5. 

1485  Dezember  18.  Hans  und  Ludwig  B.  v.  D.  bitten  den  Landbof- 
meister  und  die  Bäte  des  Markgrafen,  die  von  F.  wegen  Übertretung  tles 
„holtzbowes"  zu  belangen,  qouch  solicb  bevelhe,  dem  amptman  x.ü  Ijue 
deshalb  getbon  abzestellen".    Pap.-O.    6. 

1486  Januar  31.  Kaspar  Böcklin,  Vogt  zu  Lahr,  bittet  Hans  und 
Ludwig  B.  V.  D  ,  Gebrüder,  die  Mahnung  gegen  den  Müller  Heuii^in 
Stüffeun  (?)  aus  F.  wegen  Übertretung  einer  „Einung"  bis  auf  die  Ankunft 
des  Markgraten  einzustellen.    Pap.O.    7. 

1486  Februar  2.  Die  Brüder  Hans  und  Ludwig  R.  v.  D.  teilen  Kaspar 
[Biicklin ,  Vogt  zu  Lahr]  mit ,  dass  sie  bereit  sind ,  die  Mahnung  gegen 
Müller  Beunsslin  StufFsun  (V)  aus  F.  bis  zur  Autninft  ihres  „gnädigeo 
Herrn"  ruhen  zu  lassen,     Pap  -0.     8. 

1487  Januar  15.  Der  Landhofmeister  Wilhelm  von  Neuberg  (Nypperg) 
schreibt  den  Brüdern  Hans  und  Ludwig  R.  v  D.  über  die  „Rügung"' 
eines  Knechtes  in  den  Wäldern,  derenhalb  die  B.  v.  D.  mit  denen  von  F. 
in  Streit  sind.     Pap.-O.     9. 

1487  November  23.  Die  Brüder  Hans  und  Ludwig  R.  v.  D,  bitten 
den  Statthalter  und  die  Rate  des  Markgrafeu.  den  dem  Amtmann  zu  Lahr 
erteilten  Befehl  abzubestellen  und  die  von  F.  anzuhalten,  den  Bestim- 
mungen des  Vertrages  gemäss  zu  leben.    Pap.     10. 

14>i7  November  24.  Die  Stattlialter  und  Bäte  des  Markgrafen  von 
Baden  schreiben  den  Brüdern  Hans  und  Ludwig  R.  v.  D ,  dass  sie  dafür 
sorgen  wollen,  dass  ein  Tag  zur  Entscheidung  des  Streites  zwischen  den 
B.  v.  D.  und  denen  von  F.  angesetzt  würde,     Pap.-O.     11. 

1487  November  25.  Die  Brüder  Hans  und  Ludwig  R  v  D.  bitten 
(die  Statthalter  und  Räte  des  Markgrafen  von  Baden),  den  dem  Amtmann 
zu  Lahr  jreschehenen  Befehl  (die  von  F.  zu  banthaben  by  geaprochner 
urtel)  abzustellen  „und  mit  den  von  F.  zu  verschaffen,  stil  zeateen"  oder 
das  Acker-scbätzen  zu  lassen  „und  das  gelt,  wye  ergauguen  Jar  gehalten, 
zelegen".    Pap.-O.    1 2, 

Ende  des  15.  Jahrhunderts  (wohl  1487  November).  [Hans  und  Lud- 
wig K.  v.  D.J  bittet  den  Vogt  (wohl  Hans  Voltz  zu  Lahr),  einen  Tag  an- 
zusetzen, zur  Entscheidung  der  Streitigkeiten  zwischen  ihnen  und  denen 
von  F.  (Fryesenheim).     Pap.     13. 

14S7  Dezember  15-  Hans  E.  v  D.  schreibt  dem  Vogt  Hans  Voltz 
zu  Lahr,  er  möge  die  von  F.  veranlassen,  bei  dem  Vertrage  still  zu  stehen 
bis  zum  Austrag  des  Rechten ,  dann  wolle  auch  er  sich  an  den  Vertrag 
halten.    Pap.-O.    14. 


ArcbJTiÜen  der  PteUi«rr«D  KwJer  toii  Dwrsbiirg- 


»73 


rv-j.'iiil^r  Ifi.    Haas  VnU«.  Amtmann  ?.u   Talir,  aclireibt  den 
!  LiidwiK  H.  ».  1).,   »if    mfKtiKi'ii   die  \<ta  iliiii  cefuitoea 

^VvDÜliu  uiui  (leaüeii  bolin  ^iiß'  «lismal  viUitcr  Uiaig 
odrr  riv  ^viTnlii  biw  litt'  unnser  zusammen  kommvii,  wie  lUnn  die 

llK  l>^etutM.>>r  IK  Die  Suithaher  um)  die  lUlr  d(«  MftrkgTufei] 
JcD  t>«felUen  Uuu  K.  v.  I>.  bis  zum  Auttnig  Ult  Slmtigkpit«!!  mit 
«OD  F.  uldita  gL'gen  ilicK  zu  nntornehiDon.     Fap,<0     iti. 

14*«9  Mm  *.  Ba.K-n.     Markfiraf  CbrUtoph  von  Uaden  teilt  ileii  Hrlideru 
uud  Ludwix  I!    T.  U,  mit.   ilnS)*   ihr  Streit  mir  den  I-t'uten  von  F. 
''-■■   !''  Juni  ^ul  ttiHitai;  xu  l'rugrr  tae  fil  luicii  dem  äoDiitag 
■  tg),  Tor  dcui  Horueriirbttt  zu  Itanen  i'ntsrhinleD  Verden 


ide  de*  Ifv  Jalirbundcrts  (149üi0     Die  Brfid«r  llüiis  und  Ludwig 
:i  di-n  Ilufincistor  (des  Mart:grar«n  vnu  Diuleo).  sie  vor  den 
Ia'Mc  tou  f.  ;:ii   iicliiltz«ii   oder   üineu   xu   gestalten,   sii-h 
'  6u  erHelireo.    I'up.-O.     Itj. 

i}4»t  Ntivi'mber  Irt.    Der  I^idbofoieiiiter  Wilhelm  Neubene  (Xj*?^) 

ii    Brtideni    lluii^    und    Ludwig  It.  x.   D.    imf  ilir  ßitt^'^urli, 

wedle  diiifiu  van  K  iiii-lit  gL-Htiittt-'u,  Fi-iudMJIt^keiti'n  gi-|«u 

1'    (;u  iintrruehmMi     Aber  auch  die  Kader  »olltcn   lin-   tob  V. 

Reclileti  niigostiiri  Ukscu.     I'ap  -0.    IV 

■  rBilpr  SO.    Hans  11-  ¥,  D.  bittet  Junki-r  Jobnun,  GrAfiii  xu 
,  uud  Surwcrdf  II  und  Herrn  m  I^iir  (Ijoiri,  gericbtlirti  eiit- 
Icu  lAi  lAssrii,  ol>  er  „billicli  gelinndclt"  liat  gogeu  die  von  Heilig««- 
Ucl|^  Ztlli'i.  lue  »irJi  niiiil  aji  tieu  /wi<u!hi>ii  den  lt.  v.  D,  9iiu-n«iU 
gcB  «OD  t'   (Krieeeuaet.   lleilit^ciizoU  uud  Obcmcier  (Ober  VVihr^ 
Mjfteu  Vertr«]!  getuUcn  hüben.     I'»]!,-».     W. 

\l\*a  MAt^  \2.  IkT  zur  Eal&cbeiilimg  dira  Sirtiu-s  zniMlien  Hnu±  und 
iij[  IE_  *  D.  und  denen  \oa  V.  auf  den  12.  Mui/-  IVJ'-i  vor  dem  Amt- 
Uorliborg  uigea«izte  Tag  wird  »ul  eiuc  iideRenere  Zeit  ver- 
I'iip..u.    ai. 

■IM  Oktober  U.  Vertr.ii;  in  dem  Streitv  zniRbcn  den  IlrUdeni 
und  I^iilwic  ß.  f.  U.  nml  dt-neo  von  K.  Über  den  Kricicnlieimer 
Paj.  -f-iJim-.     2i 

V*a  Jiiui  iJ.  Mrosinni  tod  Weier  (Vr'iger)  und  Konrwl  0*ehid#{?), 
Il«iti-  zn  IjiLr,  Mlir.'ilH'u  dwi  BrililtTu  Hsus  und  Ludwig  R. ?  P.  ölier 
ZiuAmmvii>)«lvunit   eim.»   (ierichu   (tiFti     die  Streit i)(Iccitfn  mit  deueu 

ip-i.  fap.-o.  a*. 

MS(t&  NoTmiber  3.V    l>it>  Awtlcule  der  Herr^cbift  LoJir  scbrviben  dca 
U«u  uud  Ludwig   It    V.  1>.,  duM  sie  Atbo^ract   Wiest  lu   F. 
{n)  Hnl>r>ini  lusseD  sollen  in  seinem  Hix'lite,  Uolx  xu   lutuen 
■puB-.     l-np-U     24. 

N'iTi  iiil'cr  :j&     Hau»  K.  v.  D,  bittet  die  geminDteii  Amtleute 

'    i.r.  die  \tn  V   zu  vertnluKB,  »ieb  an  den  Vcrtra«  xu 

■  iuc  Gr«a)tth.tiigk<*iien  istgen  ik  It  v.  1*.  lu  erlauben- 

No^euber  20.    Ilaxis  R.  r.  1).  lritt«t  die  gcnniinica  Amtleut« 
cluft  labr,  Arlxticint  xu  F.  niclit  zn  gestatten,  ihm  das  äeino 
Pap.-l».     26. 

i  Au^Bi  UT     iHuiiü  K.  Y.  D.t  bittet  idie  AmUi'Utc  di-r  Henv-baft 

tliiiiil"     «'•f   •■r    -ilmii    ;itn  2C    No\eml"er  IMG   —    uOT  ndltvocb 

n).   ihm  mitnjieilcn.  ob  die  von  F    in 

,.1   wo  dieser  .üsftrag"   Mattftoden  »oll. 


b74  Isenbart. 

1506  AuguBt  30.  Der  Amtmann  Hans  Eberhard  von  Remchin; 
Lahr  teilt  Hans  R  v.  D.  mit,  dass  die  von  F.  geneigt  sind,  ihren 
mit  den  R.  v.  D.  durch  den  Hat  zu  Offenburg  entscheiden  zu  lasse 
fr&gt  Hana  R.  v.  D.,  ob  auch  er  hiermit  einveratanden  sei-     Pap.-(! 

1507  April  20.  Die  genannten  Vormünder  der  Kinder  des  vi 
henen  Ludwig  R.  v.  I>.  und  die  Schultheissen,  Heimbürger,  Gericht 
und  ganze  Gemeinde  der  Dörfer  F.,  Oberweier  (-wihre)  und  Heilif 
(-Ig-)  Urkunden,  dasB  sie  sich  dahin  geeinigt  haben,  ihre  langjährigen 
tigkeiten  endgültig  durch  den  Scfaultheiss  und  <ite  Zwölfer  des  alten 
der  Stadt  O&nburg  entscheiden  zu  lassen-    PO.    S.    29. 

1508  Dezember  U-  Der  Schultheise  und  Rat  der  Stadt  Off« 
Urkunden,  dass  vor  ihnen  der  Streit  zwischen  den  Schultheissen , 
bürgern  und  ganzen  Gemeinden  der  Dörfer  F.  (Friessenheym,)  Obe 
(Oberwyer)  und  Heiligenzeli  (Helligen  Zeile)  einerseits  und  den  geni 
Yormündem  der  Kinder  des  verstorbenen  Ludwig  R.  v.  D.  ander 
über  den  Friesenheimer  Wald  und  etliche  Gerechtigkeiten  darin 
glichen  sei.    (Dazu  eine  Abschrift.)    PO.    S.    30. 

1512  Juli  SO.  Vertrag  in  dem  Streite  zwischen  Hans  und  L 
R.  V.  D.  und  ihren  armen  Leuten  im  Giessen  und  gerütte  einestei 
den  armen  Leuten  der  Dörfer  F.,  Oberweier  {-wiler)  und  Heilif 
andererseits  um  einen  „gezii^k  am  Friesenheimer  Wald  ime  Giesse 
Gerütte".    PO.    S.    31. 

1513  November  12.  Der  Schultheise,  die  Zwölfer  und  Heim1 
des  Gerichtes  und  der  Gemeinde  des  Dorfes  F.  Urkunden,  dass  sie  to 
Junker  Hans  R.  t.  D.  um  den  Kau^reis  von  15C?)  ä.  n&her  bezeii 
Äcker  gekauft  haben.    Pap.-0.    32. 

Ende  des  16.  Jahrhunderts,    unvollständige  Abschrift  eines  Fri 
Instruments  (mit  zahlreichen  inserierten  Urkunden)  in  dem  Streit« 
sehen  der  Gemeinde  F.  (-ss-)  und  Hans  und  Ludwig  R.  v.  D.  ui 
Weidgang  und    den   Zutrieb  in    der  Friesenheimer  Gemarkung. 
Abschr.    33. 

V.  Gengenbach. 

1602  Juni  28.    Der  Schultheiss,  Meister  und  Rat  der  Stadt 
Kilntzger  Thal  bekennen ,  dass  Hans  Brüederlin  des  verstorbenen 
Brüederlin  und  dessen  Hausfrau  Elisabeth  ehelicher  Sohn  sei,  dass 
Bürger  gewesen  sei  und  sich  stets  ehrbar,  uffrecht,  fromb,  ehrlich  uui 
gehuten  habe,  wie  es  sich  fQr  einen  Bürger  zieme.    PO.     1. 

VI.  Gerichtsbarkeit. 

1570—1616.    Gerichtssachen.     1. 

1B80  August  25.  Verhör  des  Diebes  Heinrich  Ernst  von  Fesse 
(-en).    Pap.    2. 

1682  Dezember  6.  Jakob  Koler,  gewesener  Bürger  zu  Diersburj 
dessen  Frau  Sara,  Tochter  des  verstorbenen  Wolf  Amen  aus  den 
mersbach,  schwören  die  Banngerechtigkeit  der  Junker  Gaus,  Geor 
Reinhard  R.  v.  D ,  von  denen  sie  wegen  Unzucht  und  Ehebruch  » 
holt  mit  Gefängnis  bestraft  sind,  an  allen  Enden  und  Orten  zu  i 
und  sich  bei  zehn  Meilen  Weges  [von  Diersburg  entfernt]  irgendwo  i 
zulassen.    PO.    S.    3. 

1582.  Schriftstücke,  die  Kindesmorderiu  Katharina  Schlesinger,  T 
des  Schreiners  Jeronimua  Schlesinger  zu  Mengen,  Magd  des  ^Hüiob 
zu  Diersburg,  betr.    4. 

16.  Jahrhundert.  —  1630.    Diersburger  Gerichtssachen.    5. 


\lBrn.    Vnküaätmf  dn  St raf^cricbts pflege  ttetr.     (G«drnckt.]     6' 

lieOO — Ib.     Vie  Uotergrriclitbliiirkcit  ik-s  FrrOio.  Aug.  B.  v.  D.  Iwtr.; 
Imtase  voB  GcAUen;  InstrnVtinn  for  den  t.  Roeuer'iidien  Rerier- 

1813     Dio  Klspi-  ds  gruDiUierrliclicB  AmU«  iJienburg  gcfien   du 

f<tTt.  Umrluaiai  I^r  alwr  tjngiiff«*  in  ilie  v.  floeder'sche  (JericliU- 
t  betr.    ». 


» 


VII.  GilltCD  und  Güter. 

USO — 1649.     Dodeuicinsregister  und  Uodciiziiisfirueueniogea.  r»p.    1. 

IM5.    ZhiBverzeichiusse  (TIioim  Viukam;  Klo&ter  Schauern)     2 

lt.  JihrbandcTl.    Zfosreneieluiine     8. 

16,  JAJkfli  ändert.    Verzdebnis  von  Zinsen.    4. 

IKl  Juli  8.   Verr«ichDÜs  der  Gölten  der  FraQ  MaKdftlenu  R-  v.  D    b. 

im  Mu  1.    Ziiii-,  Gull-  und  Schul denbucli.    6 

I  ItSS  Aontn  37.   Dorlarh.    Vertrufr  zwiu:hea  Gßurp  Fn<!drit;h  R.  v.  D. 
Miotm  Schwa^r  Friedrich  Stein   von  HpidienatPin   ober  (iUtenu»* 
tL    T. 

1666  Mlrx  h.   Se«fc1den.   Johnnn  Georg  Wagner  schreibt  Georg  Fried- 
R.  V.  D.  «egeu  «in«e  Zinsit.    8. 

[XacIi  1CS&.    Beachreibuitg  der  Güter  der  R.  t.  T).    9 

1665.     Den  Stollberg'sehea  7.ms  bptr.     10. 

1891    lietember  15.    Vcrtrvg  )!wj«clien  liiybill«   Ma|{ilfllen&  R.  r.  T>. 
oad  Friedrkb  Christian  R    v   I>.  uod  denen  Gemahttn  lioise 
geb.  ChnlJn   von  Zerdln,  und  Ernst  Ludwig  R.  v.  I>.  ander- 
V.  Roeder'scJie  Oälcr.    11. 

1764 — 71.    OfltereniL>oefn[i|r.    13 

<).  J,    Ziatreneirhiiifi^r    (ZwH  Bt&tler)    13 

17%  und  96.    Zinfletnnalmieii.     14. 

VI II.  Heiratsabreden. 

16G7  iUn  30.    Ebcbercdnng  zwischen   Ritter  Jerg  R.  v.  D.   und 
T.  Fegwslieim     PO.     1. 

\6U  .Inni  31.    OfTcnburg.    HeJimtsabrede  xwiechen  Georg  Friedrich 
Fr  I>.  und  Sabine  Stein  von  Reicbmulvin.    2. 

1189  Joti  '2b.    SlnusburR-    Ebeberednag  swtwbcn  Diilipp  Dietrich 
D.  und  .\niui  Klija)H>ih  tob  EafeDe<-k  (-rkh).     rAp.-0.    S.    S. 

1 16(13  Juli  28    Strauburg      KliPbereduns  xvriftrhen  KittniGistfr  Fried- 
LodwiK  CbtmohVy   von  Langendarf  (Kanofftzki  v.  Laogendorff)  in 
1.  B.  und  Sabina  U.  v.  U    l'ap.-O.    S.    4- 

h767— B):<  FlietienHluiis  zw.  ChrlMian  K  v.  I>.  und  KlAonore  Henriette 
TOD  Am^an.-  (Zwei  I-:xo  miliare)  Tesuunent  der  Frati  Eleonore 
iMtfiette  L-  R,  t.  D.;  Eröffiiung  des  TettimeDtes.  —  Inventar  über  lUa 
TovAgni  den  Christian  Er»«t  R.  v.  D  -  l'rotokoll  ober  die  Er&ffnung 
I»  TMtamcnlcn  iler  Gemahlin  des  Cbristian  R.  r.  D.  —  Te»iainent  des 
"Mitian  R  r   I).  trnd  winer  Gemahlin.    6. 

1773  Janoar    12.    Stranburg.    —    Idol    September  21.     [>iersbarg. 
ntwhrnle  mr.  Cltriatian  Emrt  Wilb«lm  R.  v.  D.  und  Luise  Sophie 


„76  Isenbart, 

Sydonie  Johann  von  Mundolaheim.  —  Testament  des  Christian  Ernst  Wil- 
helm B  V.  D.    6. 

1795  Dezember  9.  Diersburg.  Heiratavertrag  zwischen  Bitter  Lonla 
Havart  de  Popincourt  und  Marie  Karoline  Luise  Friederike  R.  t.  D,    7. 

IX.  Hochdorf. 

1738—1813.  Akten,  betr.  den  Sommerzehaten  von  dem  Baden-Dur 
lach'schea  Lehen  za  H.    Pap.-O.     1. 

X.  Hohenhurst. 

1478  Januar  8.  Erneuerung  der  „eigenen  weide  und  der  lehen-weUe" 
zu  H.  (Hohenhurst).     Pap.-O.     I. 

1605—1714.    Das  Gut  H.  betr.    2. 

XI.  Jagd-,  Forst-  und  Waldsachen. 

1439—1826.  Akten ,  betr.  die  der  Grundherrachaft  Diersburg  m- 
stehende  J^dgerechtigkeit ;  die  Streitigkeiten  mit  Herrn  von  Schleiss  über 
Jagdgerechtsame  in  der  Gemarkung  Berghaupten;   Klagen  der  R- t.  I*' 

fegen  Förster  wegen  Ueberschreitung  von  Jagdgreozeu ;  Taxfteiheit  för 
agdhunde;  Verpachtung  der  Koppeljagd  im  Banne  von  Oberschopfheim; 
einen  Erlass  der  Oberforstbehörde  über  das  Mitnehmen  unberechtigi« 
Personen  zur  Jagd.     1. 

1488  Juli  19-  Zeugeuverhör  in  der  Klt^e  der  R.  v.  D  gegen  die 
kurpfälzischen  Amtleute  zu  Ortenherg  wegen  der  Jagdgerechtigkeit.  Pap- 
Copie.    2. 

1488  -1552,  Akten,  betr.  die  Jagden  in  den  Waldungen  der  Herr- 
schatit  Hohengeroldseck.    3. 

16-  Jahrhundert.  Ein  Heft,  enthaltend  Bestimmungen  über  das  Jagd- 
recht  der  Herrschaft  Diersburg.  Abschriften  des  Ver/eicbnisses  der  Dierä- 
burger  Hechte  zu  Reicheubacb,  eines  Lebenreverses  aus  dem  Jahre  1455 
über  Schloss  Diersburg,  eines  Briefes  über  Korngülten  zu  Windsehläg 
(Winscblet-     (Dazu  eine  Beilage.)     Pap.     4. 

1673—75.     Verzeichnis  von  Wild.     5. 

1 582.     Försterordnuug.     6. 

1582—1833.  Forst-  und  Jagilordnungen  (Akten  dazu);  Akten.  b«tr- 
die  V.  Röflerschen  Waldungen  in  der  Gemarkung  von  Nieder-Schopf heim; 
Beforstung  dieser  Wälder;  den  Streit  mit  denen  von  Frankenstein  l>cir. 
das  Holzanscblagen  in  dem  Giessen- Walde;  Forstschäden  im  Giessen- Walde; 
Instruktion  für  einen  neu  angestellten  Holzhauer  und  Mattenaufseher: 
Verhandlungen  mit  dem  Forstami  Offeuburg  über  die  Beforstung  der 
Wälder  im  Diersburger  Bann;  Entschädigung  für  die  Aufhebung  der  Forst- 
und  Jagdabgaben;  Forstsachen  verschiedenen  Inhalts.    Pap.    7. 

Um  1600.     Jagdstreitigkeiten  mit  denen  von  Schauenburg  betr.   3. 

1623  Mai  15.  Oberweior.  Hans  von  Bnimbach  schreibt  Fraw  S^ 
bastiau  R.  v.  D.  wegen  einer  Jagdsache.    9. 

1623-1718.    Jagdfrevel  betr.    10. 

1626  Juli.  Diersburg.  Schreiben  eines  R.  v.  D.  an  Markgraf  ^^ il^ 
heim  von  Baden,  die  Jagdgerechtigkeit  betr.  —  Abschr.     11. 

1G56.    Jagdstreitigkeiten  mit  denen  von  Dalberg  (-u-)  betr.    12. 

1656—1781.  Streitigkeiten  zwischen  den  R.  v.  D.  und  denen  t.  Pal' 
bei^  über  Jagdgerechtigkeit  betr.    13. 


ii»«lien  der  Kreilieriwi  Koedvr  »on  Diereburg.  „77 

r— t!^l.  .^kten,  httr.  die  I>i>chensetBuii9  im  GiMs^nvalde;  die 
Itravnnift  ilvs  ()ic»(.ii'Gieitvnt<W«li)<-s :  ViTtcichuis  dar  auf  dem 
ftlii-lieii  Gute  äielunilea  Oel>äiid43;  NnUimüiiiL'itriiiiipitt  über  die 
toebnog"  d«r  Jagdcerechtiglceit ;  die  Aliiti-liitzuDg  des  Fllvben- 
tü  GktHenwBld«.    Kp.    I-L 

i  aai  1».    JtgdittrntigkpiKti  zwücbt-n  di<n  K.  v.  D.  und  JohuiB 
Rodcrh  aiwr  ilk-  Jagd  nu  BvrKbauptvu  b«tr.    IIV 


K 


ie  SireitfAkdipn  mit  dt-nen   von  ttalberg  olicr  df«  Jdgd);c- 
I lochhoiLicl  niul  im  NivderM-liopfheiiiicr  li»nu  betr.     16. 

[.  Jfti^dstreitigkeitcii  mit  der  Frtu  von  der  Scbicias  tu  Bcrg- 
Veir.     17. 

Die  Jagdgfirchlifcltfil  ia  dem  I^heo  UAlUtria  betr.     18. 

riderrectiUidie  BeuatzuoK  der  liiersbiirg«r  Jftitil  betr.     19. 

des  üeorg  Fricdricb  Slrengfeld  nis  Jäger  der 

1—42.  Font-  und  Wald-OrdnoDii ;  Jund-Ordnang;  Be>olduBg  des 
{n.iL    21. 

Die  Str«itiffkeiten   mit  deuen  von  KratikeuHleiu  und  mit 
Oflimbiirig  über  Jagdgerci^litigkeit  beir.    ■22. 

■TG.    JsgdMreitigk  eilen  Ivetr.    23. 

) — iura  Alwbnften  der  lachen- Kmeiipnmg  der  den  R.  v.  D. 
laftlicbeu  WaJdunKen  und  de«  .Ht*;inLTiit-u  Pftnts"  (Akten  lU/uj; 
b  dw  T    lti»df  ruf  heil  WiiMiingeii;  Vertrag  llbiT  die  Jnrisilirlioits- 

tn  OWnchoyihv'ita  und  Dia-rsburg ;   .Xuuüge  aui  „Kelucbung«- 
";  Vertrag  Aber  die  Kriiawiibeimer  nochwaldsgretuMUL   (Akten 

1—67.    Jagdfrevel  l>etr.    a.<>. 


f 


IStreitigkeiuui  über  J&ffdgereehtigkeit  betr.  iFArster  Kopp  in 
^;  Pfarrer  Heitüler  zu  Oberweier).    26. 

F— 31.     Akten,  bflr.  «las  Jandredit  der  Grundbeirschaft  zu  Dieis- 
Baane  ^an  /iirn-wrier  und  die  dn*  iKulticIiPu  Iti^^ierati;;  und  den 
t  gemeinsctiaftliobeu  Koppe^jagdtiu.    i'ap.    27. 

|l    llölz^n-vel  betr.     2a 

tu     Fonlgesetc  fOr  doA  Grossherzogtam  Baden.    (Gedrackt.)    39. 

17.     Wild-   und  Jagdbücber:    Jagd&tärnngen ;   JagdpacMver- 
Ipachiraniiul&r;  loodaaberrliche  Veronlnuiigcn,  die  Jagd  betr. 

II.  Akten.  Iwtr.  den  Bechtsstreit  zwiscLcD  der  GniDdheiT- 
t.  D.  und  dem  gronheno^ben  Fonn-Fiskiifl  wenn  der  StA. 
Ja^dgerecbii^eit  zwiacben  dem  LohbtKh  und  dem  LeutenjIuK'h. 

1— 8A    Ji|pl-  und  Wildamcheo.    S3. 

I— SA.  Aklen,  I.'cir.  die  Abläntng  der  Jagd  auf  deo  Oernukuttgen 
tbaupi»,  Diepiluini:.  Frieamlieim,  NicdenK-bopfliefiiv  Obcncbopf- 
M  Zutuweivr.     ra|>.    Sü. 

XII.  Judensachen. 

.    Eiu  Aktcnbell.  iDlIuiIlcna  Scbrll'utackr  ober  Judim- 
1. 

Judfnucheit.    S. 


,^78  lienbart. 

1817—21.  Die  Abgabe  der  Juden  ao  die  Herrschaft  B.  t.  D.  für  den 
Kirchhof  betr.    3. 

XIII.  Kork. 

16.  Jahrhundert.  Auszug  au3  dem  Korker  Waldbrief.  —  Pap.  (Sage).  1. 

XIV.  Lahr. 

1700—16.  Eine  Schuld  der  Stadt  L.  an  Johann  Philipp  R.  y.  D. 
betr.    1. 

XV.  Langburst. 

1497  Februar  1.    Ritter  Peter  Volsch,    dessen  Gemahlin  Marpareta, 

feb.  Böcklin,  und  deren  Bruder,  Ritter  Ludwig  Böcklin,  verkaufender 
tadt  Offenburg  den  Wald  zu  L.  nebst  allem  Zubehör  um  die  Summe  ron 
S103  rh.  fl.    Pap.-Copie.    1. 

XVI.  Lehen. 
1.  Allgemeines- 

1437—1740.    Verzeichnis  alter  Lehenbriefe  und  Lehenrechnungen.  1. 

lg.  Jahrhundert.  Copieenheft;  Copieen  von  Lehenurkunden  iiii<i 
Kaufbriefen  aus  den  Jahren  1337—1464.    Pap.    2. 

17.  Jahrhundert.    Verzeichnis  der  Lehen  der  B.  v.  D.    Pap.    3. 

1669;  1744—51.    Verzeichnisse  von  LehengefäUen.  (Zwei  Bächer),  i. 

1740—65.     Lehenrechnungen.     5  und  6. 

1755.  General-Relation  Über  den  Zustand  der  Lehenangelegenheiten 
der  Familie  R.  v.  D.    7. 

1780—90.    Lehenrechnungen.    8. 

1792—1665.    Lehenrechnungen  mit  vielen  Beilagen.    9. 

18.  Jahrhundert.  Ein  Büchlein,  enthaltend  das  Verzeichnis  Jer  Leben- 
briefe für  die  R.  v.  D.     10. 

1817 — 23.    Lehenrechnungen  mit  Beilagen,    11. 

1860.  „Kapital-Bogen"  zu  den  v.  Roeder'schen  Lehen.  (Dazu  Bei- 
lagen.)   12. 

2-  Bidlscbe  Lehen, 
a.  Allgemeines. 

1396—1737.  Die  badiachen  Lehen  der  R.  v.  D.  betr.  (Beschmbung 
der  Lehen;  Streitigkeiten  zwischen  den  Vasallen;  Lehen-Dienste;  Leiiefl- 
Erneuerungen.)    1. 

1665—84.    Die  bailiachen  Lehen  der  R.  y.  D.  betr.    2. 

1569—1751.  Das  Lehenhaus  der  Frau  Franziska  R.  v.  D.,  fteb.  Stein 
von  Reichenstein;  der  Gemahlin  des  Claus  R   v.  D.,  in  Lahr  betr.   S. 

1570.    Beschwerden  der  R.  v.  D  wegen  der  badiscben  Lehen.    4 

1572  Februar  22.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  fordert  Frau 
R.  V.  D.  auf,  sich  binnen  Monatsfrist  belehnen  zu  lassen.    Pap.    5. 

1576— 1G08.  Schriftstücke,  betr.  die  Belehnung  des  Niclaua  R.v.l'. 
mit  den  badbchea  Lehen     Pap.    C. 

1587 — 1610.  Briefwechsel  zwischen  den  Markgrafen  Philipp,  Ernfit 
Friedrich  und  Georg  Friedrich  von  Baden  (bezieh  d.  badiachen  ReKierunj^ 
einerseits  und  Claus  B.  v.  D.  anderseits,  Lebendiensie  des  letzteren  betr.  7- 


AreÜTilien  d«  KroilierTen  Roeder  von  Diersburg.  5,79 

1«I1— 13.    L>ie  IkleliaiuiK  tlea  Kraut  Kasti&n  K.  v.  I).  idU  Jen  bwU- 
len  Lehen  beir     h. 

tälS— 1690.    Schiifuiacke.  den  Uasch«»  Zita  der  11.  r.  I>.  betr.  9. 

1Ö22— S4.    Schreiben,   betr.  die  Be'lehiiung   d«   K.  v.  Ir  durch   die 
■kpnfen  vqu  lJ»deii.    Pap.     )Ü. 

1658-64,     Rrielvivhi««]  zwi«oht>ii  dtn   Mftrkgmfen  von  Bttdeo  und 
K   T   D..  Ijeheuiliensti!  der  leixtf-mn  liptr,    Paji.     11. 

IfiSe-sa.    I>j«  Belehnung  ih»  Georg  Friedrich  R.  v.  X).  mit  den  b»dl- 
»co  Lehen  betr.    12. 

1657—1760.    I>ie  Zdilunir  von  Mauiweldern  an  die  bailUfh*  R«gle- 
1«  betr.     13. 

^^  _  IWO  Seplemb«  4.  Hxi™.  MarfeRraf  Wilhelm  von  Baden  gcsuttet 
g«rg:  Friedrich  R.  v.  L) ,  wim-  Uraiit  Kniharina  Miiria  Bock  tod  BleM- 
_Ä*iiii  »uf  die  VOR  Roedcr'srlipw  Mminiehfn  xn  versichern      14. 

I(.«»_70.     £)ie  Bffjelinun?  der  n«rr«D  Wolf  Georg   und  Ludwig  R. 
p"-  ü.  mit  den  hadiacheu  U-Iiph  betr.     16. 

166Ö— 85.     I)io  Bdtfhnnng  des  Georg  Wolf  nnd  Friedrich  Kberhard 
. »-  l>.  nit  den  badiacheii  hohim  betr.     10. 

IGd8  August  9.   Eltliiigen.    IMc  badlschc  Kanzlei  Etellt  Johann  Philipp 
,1.  D  «inen  Lehen-Re<iHi(dtioii4i.chtiii  au*.    17, 

169*— 1705.    IHe  Delelumug  der  K,  t.  D,  mil  den  hadiarhen  Irfhm 

HÄ9-1739.  Streiilgkeitcn,  die  Iwdischen  Lehen  der  B.  ▼.  1>.  betr.  1». 

17|]»— 41»,    Die  Verwiimiing  der  fiathorina  Charlotte  B.  v,  D..  geb. 
•J™""»  'on  MuuJobheiiti  (MundtUWimb).  aul  die  [badisclien]  liehen- 
ihreg  üemahl.'i  Johann  I'hilipp  Wilhelm  K.  r.  V   belr.    2>}. 

1721—24.    Leht'adienate  der  K.  t.  Ü.  gegen  die  Markgrafen  von  Badoa 

1729  ff.    Hie  bwUscben  I#hen  der  R.  T.  D.  betr.    89- 

1733.     Die  Beteiliirting  der  B    v,  II.  an   dem  l^^icbenbegingDt»  äei 
»prinxeu   Friedrich  ."«n  Hadto-llnrlach  betr.     23. 

JTW— 35_     Djp  BeiehnuDg   de«  Kgeiiolf  Friedrich  U.  t.  D.  mit  den 
Seo  Lehen  Wir,    24. 

1738.     Die  Bettiligimg  der  R,  v.  D.  Ml  der  Beerdigung  de»  Mark* 
""  Karl   von  Baden  betr.      25, 

17311—41.     Die  BelehimuK   de«    Philipp    Ludwig  R.  T.  D.  «ü  den 
eben  Lehen  betr.    (Dabei  eine  Stammliifel).    2ti, 

1740.  Gesuch  des  Pliilipp  Ludwig  K.  <r.  i),  au  den  Markgrafen  von 
i?ii  uro  Aufnahme  seiner  Sohne  in  den  Lebenbrief.  (Dabei  Stamm- 
Ja/.     37. 

)7J4^(j4.     Hie  Bclehnuag  des  Johann  Philipp  Wilhelm  R.  v.  D.  mit 
baijuclien  Liihen  betr.    2B. 

17<9   ff.     Leheubeschwt-rdpn  des  Johunn   Pliilipp  Wilhelm  R.  v.  1>. 
tleju  M»rkgr«fen  Ludwig  Georg  von  Baden.    2'i, 

1764.      IVm  Freiberm  Kar)  Ludwig  Friedrich  R.  t.  I>.  wird  gc*l*ttet 
Oeinahliii  auf  seine  [badiichen]  l^eheu  m  verwilmeu.     3o 

1766  März   12     Rastatt.     Ein  Schreiben,  die  Lehenbeeiotrichtiguag 
^  %  V.  P.  durch  die  Markgrafen  ton  Baden  betr.    3i. 


m&O  Iseubart 

1771  1111(1  7:>.    I)io  IMflinung  des  Friedrich  Adolf  B.  i.  D.  cit 
hitdisclirn  Lehen  lu'tr.    S2. 

I7k>^.     Dio  Bolehiiung  des  Ludwig  Karl  Friedrich  R.  t.  D.  mit 
lwidiitt-li(>i)  \ichcn  Wir.     'A3 

)H(X)    A.    Itif  ItelohmiDi:  dos  Oiristian  Ernst  R.  t.  D.  mit  den  ' 
ifhon  U'hoii  iH'ir.    34. 

Ifill.    Du'  IWehuiinii  dfs  Philipp  Ferdinand  R.  v.  D.  mit  .!rn  ! 
«•hon  \A-\\cn  Itcir.    S:> 

1>  Sohlrtss  Piorshurc  BehBt  Zubehör. 

«.  ScIiU>s8  Diersbui^- 

lAtVt  No\onil>cr  14.  Raden  MArkgraf  Bernhard  vou  Baden  urku 
tUss  ihm  l!o>mnnt  \rtn  Kitondorf  t-tT».  Herr  zu  Hohenfels,  yersetzi 
wino  halW  KiWo  1*-  <nil  allem  /ubehör,  den  Dallffang  Recebl 
Ri'tt-heiiiiiii'h  (-i->  nnd  du  ^n^rueite  und  seinen  grossen  Zehnten  zu  Seh' 
«nid  \-i]  nnd  den  Wein-  nnd  Komzehnteo  zu  Ilofweier  (-wilrci, 
ti;i)hoi",  und  /.insi'u.  (iiihen  nnd  gelte,  hmire  uud  kappen  um  die  Si 
\ou  MX)  t1 .  ablt^sbar  mit  ders4>lben  Summe  und  mit  weiteren  lODtl 
«ahlt  Deniniitvt  dem  Mirkinrjifea  in  der  Zeit  von  1-1  Tagen  vor  I 
Villi*'  »*'"*'  '*''>«  ^'-  i"Vn:iön-T*go  .2S  24,  April)  jeden  Jahres  10  fl. 
Ml  »itl  er  alle  /ihm'u.  tinlteu  und  Gelder  ron  den  genannten  G 
i>rh«Uf«.     1H\     S      1. 

ISiHi  .lAUuar  >v  S;vM  tou  Sianfenlierg ,  Geumhlin  des  Hau 
S|j»wtk>»l*enj  ,deni  m*n  sprii"hei  von  Truosseuheiml,  Tochter  des  ve 
K-iteH  ,ii>h*n>  x.m  S-h^arj^nhen!  SwTurcMn-».  urknndet,  dass  sie  mi 
wtliuui^  th:\<  FJ)e»uuiim  den  Rrndeni  Burkhard  und  Wilhelm  Hi 
\ow  SiautewN-n;  al>  »luier.  die  !Ä'  von  ihren  Eltern  geerbt  hat,  ge 
habe,  BAwhch  ii;;ter  s«  D  (*n  der  vesien  and  «lem  tal>.  Hofweier  iH 
» lies ',  \>ber»o;er ,-« :>r ,  Kei.'hesbach  -i-  un,!  JH'bulterwald  (-t).  PO. 

t.'ilV  .'aiv.iAr  iV,  Hi-,'.>  ».'u  SiAutenbery .  .dem  man  sprich« 
lVv,.*M",'.^ er •'-■',  LU'..;  se".'.f  *-v".'.ji>.'::-  S'-.sa,  j^jK  von  Sdiwarzenher^.  li 

.;,-.:     ,'.iN*  v,,'':'.  .;,■   '•■..,.;,■,■  'i-.,T*V,ir.l  -.::■.:  W-.Ihiln  Hiiüinicl    von  St. 
N-,»;   i.'.v:"  ,.,,■;  ^.*^,■■.•    :..■:  .:::  ■'-.-:.:•:.   \::-  <::'>a   verlieheiion  Güter 
;■.'■     •   S    ''..■,'.'>> .-.iicv;    ':":;■■.;-.■.   "^^  \-.;:::;   l'.^^Cti:  und  i'iu  halln'i 
^\.    ■    ..:  ^vV-     ,-    .U"        :^■      S      > 

■^^^-,•-.l  y_y::-:T:    -:!  ,    Herr  /n  Il.ih 

'■ '.r'.-.  >  .-T-   :-j'f.-    ■■,.:"  '■■.■T-.ev.  Tfil  au -t/iin/r 

■■\  ':'..-_■■■:.:  i     '.xr:    -tsi  c\\   <iie>o>  Viert 

.:;  .u  :  Va^;-'  ■  ■■  7  '::>  ,i:r.:  Tage  n,u!i  ik 
Vv'"'.       .■■      i  ;■    .:^ - Av..::    «•oliUi'.ir.uie   wiede 

'!'■  vi'-.i:  '.-.. .      '.T !     ■■■  j\i  '■■-,  ilevTiv.ind  \<<i\ '. 
V   .     l■.■^r^.■;^_^  Vj    ■    H  :;;;r>:rV  .:-5  M.(rki 

'■  '         "  '  ^      '*. 

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ArdiivKÜHi  der  Freiberrco  Roller  von  Nienburg.  ^gx 


September  33.  IJcbuUlteiH  uuil  Rat  ta  Offetibur)c  bescugcn, 
Snu,  geb.  V.  S'hwaraeiibcrg  (^>w&rt24M]itier);),  unil  ihr  EhemAtia 
iilelln  TOD  Suuivnbcrg  (•ffember);;)  für  Uiti  ü  ätruabiuaer  Vien- 
|p  iten  Brudcm  Burfcluinl  und  Wilhplm  Hummel  vod  Sunfenberg  alle 
Mcf.  i1m*  Sum  V.  Sl.  wpD  ihren  EJtvni  gcvrbl  h»t,  v«rk«utt  liabeo,  nflni- 
jüter  3eu  I).  (ua  iIit  ftssti-  und  au  don  IaId),  Hofweier  (Hofewilref, 
»er  (-will«},  Iteicheobach  ^lli<.'liein-)  und  äi;liutl«nrald  (-t).   is.  obeB-i 

M. 

1413  JoU  26.    &han&t  «od  KUrndArf  (-ITi.  geh.  von  Vimtingeu,  über- 
M&rkgnf  Beruliiird  von  ü;idL-u  alli'  BriL'fo.  die  ihr  vi-reivrlwuer  Ge- 
rnund  von  Ettendorf,  Ucrr  la  lluhcnfcJs,  iilior  äcldoss  1).  i-i>eiY} 
"     S.    9. 

Uta  IK.  Haan  Ilunimel  von  i^tAnfenfaerg  (StOftemberg)  urkuodet, 
t   untl  tieiii  V«tter  Üiirkliard  Ilnnimi-I   xon  St&ufcnbwg   ihren  Teil 
Feste  zu  U.  (-bergi  geteilt  halwu.    PO.    S.    10. 

\43b—irJX    Ahachrtften  von  liehenbriefe»  über  Schlow  D.   Pap.  U. 
|A66  M:^  19.    Mukgraf  Karl  von  Baden  verkauft  mit  KinvrilU^ng 
'  tieouihlin  Katbahna,  geh.  Horzogtn  von  Oesierreiclj,  der  diLs  ädiluhs 
,  erg)  sur  Morf;ens:abo  wrlichtn  war,  das  Sfhlo^  1>.  uebat  allem 
ÜdiAr  nun  hulbrai  Tvilu  um  div  Summe  von  ItiOO  rh.  ä,  ;m  den  Aoit- 
ru  Iti^der    Kodder)  eu  L&lir.    Doch  soll  Kndhä  K-  ■■UM  11.  an 
verbauen.    Der  eventuelle  Wiederkauf  üdII  um  die  Sumine 
fl.  geecfaeh<-n     PO.    Sie^etfr.    )2. 

|4fi3  Joiii  '27.    ttadf-u.     Murkfiraf  Karl  von  Daden  belehnt  Andres  und 

HAder  (RAddere)  mit  <li3ni  ganzen  ücbloss  D.  nebst  allem  ZubehAr 

I  Kircheiwfttxen  >u  Murwuier  und  Oberweier.    Sterlwu  diu  Mehiiti'U 

HO  uollcu  die  Markgrafen  das  liehen  mit  2tjO(>  d.  losen. 

fther  I'.J    PO.    S.     13. 

UtI  Jannar  31.    Strasburg.    Bischof  Ruprecht  ron  StraMburR  erteilt 
ud  tkvnnlf  K.  v.  D.  uiid  ihren  Ihit-ileuten.  die  KrhiuhniH,  in 
Schtowe  D.  (Tbiersnergi  erbauten  Kapelle  Möwe  leeea  xa 
p.-0.    U. 

Fi-bruar  17.    Baden.    Markgraf  Cbrisloph   von   Boden   belehut 
untl  l-Ignolf  üüdvr  mit  dem  faBaen  Schloa  l>    nelm  allem  Zu- 
and  den  Kirchenaftixen  zu  Hofweier,  Obenreier  undSchutterwa1d{-«). 
S.     I& 

179  Fvlintai  9,     Frii-drich    von   8taufetiberg  (Stauffcuborg) ,    Kitler 

ti  von  Xeunvch  (Nuwe&egkl,  Hiuix  Mener,  Schultheis»  xn  Offeu- 

|(-D')t  <ii>d  Ludwig  .^illwolff  entsclifideii  einen  Streit   iwisrhen   den 

Indres  Riider  t-o-)  und  Egenolf  Köder,  Vogt  in  der  Pfleg«  Onen- 

um  iliu  Schlou  I>.  duhin,  duaa  Andrea  Adder  und  yiueu  Krbeo 

Dienlnirg  mit  allem  Zubeliür,  .wie  daw  von  der  marggraO'- 

M",  blcthcn  ftoU.     Und  al«  «ediccig  f^dtu  gulte,  die  daiut 

tuaeut  gul'itn  ah  tu  lose»  uff  Tterepei^  mit  siner  zugeborde 

[i^i.  dnrumb  Kgenolff  Roder  ourh  rerscbriben  l&t,  solich  hoptgut 

»nll«ii  «11  furterhin  Andres  RO<Ier  und  sio  lehvas  ptrliai  nlT  inf^a 

noifl  and  boptgul  tragen  und  uE<anrht4>»   nn  E'Igciioldii  Ruiii'na 

'vrben  coeten  und  «clmtivn  uittfeverde.    Aurh  »oll  KKeuolif  .sin 

und  Dil  Unger*  ."Wi  Vit-rtvl  Ilafer  auf  dem  Zeknlea  eu  ^hutter- 

auih  den  halben  llul/j:^ehi>t«u  daaelbsi  xii  Schuttenrald  und  t^in 

lang  m  Tierepcrg  g&ia  oflhung  und  gerecht igkelt"  haben  an  wU<I- 

1  und  wekloi  m  Tienpvrg.     Und  der  [irmitden   halb,   die    inen  xu 

Heend,  da  mI  Jr  yedcr  eine  umli  die  andere  lihen,  alsu  wrliih  uff 

lihet,  NO  !W>1  darnach  dir  ander  tihen".     .\iich  soll  Kgrnolfl'  Kader 

tUall  am  Srhlues  D,  niii  ZubehAr,  «eun  dieses  vuu  Andri-t  K>')den 

KU  £ill  kommt,  vorbehalte»  adn,  und,  wenn  Egcnolff  nie  ne 


„82  Iienbart. 

JD  leben  ist,  so  sollen  die  obgemelten  stück  Andreasen  R.  and  seinen 
Lehenserben  zufeilen.    PO.     16- 

1484  März  10.  Baden.  Mark^af  Christoph  von  Baden  belehnt  die 
Brüder  Hana  und  Ludwig  Bäder  mit  Schloss  D.  und  den  Kircbeositzen  ta 
Hofweier,  Oberweier  (-wyler)  und  Schutterwald.     PO.    S.    17. 

14S8  April  22.  Die  Brüder  Hans  und  Ludwig  R.  v.  D.  (Ködere  ni 
Tiersperg)  schliessen  einen  Burgfrieden  zu  D.    PO.    S     18. 

16.  Jahrhundert.  Abschriften  von  Lehenbrtef^n  und  XjehenreTeisen 
über  Schloss  D.    Pap.     19. 

1501  Januar  11.  Markgraf  Christoph  von  Baden  belehnt  die  Brfider 
Hans  und  Ludwig  Köder  mit  Schloss  D.  und  den  Kirchensätzeu  zu  Hof- 
weier, Oberweier  und  Schutterwald.    PO.    S.    20. 

1&08— 50.  Die  Belehnung  des  Egenolf  und  Andreas  R.  t.  D.  mit 
Schloss  D.  betr.    21. 

1513  Mai  19.  Die  BrUder  Hans  und  Ladwig  R.  t.  D.  (Roder  n 
Tiersperg)  schliessen  auf  sechs  Jahre  einen  Burgfrieden  zu  D.  für  Schloe 
und  Thal  mit  Zwing  und  Bann.    Pap.-O.    S.    22. 

1616  Oktober  9.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  bel^int  die 
Brüder  Egnolff  und  Martin  Röder  und  ihren  Vetter  Endriss  Rdder  mit 
Schloss  D.  (Tyerspergl  und  den  Kirchensätzen  zu  Holweier,  Oberweier  und 
Schutterwald.    PO,    S.    23. 

1628  MSrz  10.  Pforzheim.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnt 
Egnolff  R.  T.  D.  und  dessen  Vetter  Endriss  K.  t.  D.  mit  Schloas  D.  mtd 
den  Eirchensätzen  zu  Hofweier,  Oberweier  und  Schutterwald.  PO.  S.  2i 

1544  Juli  28.  Die  genannten  Vormtinder  der  Markgrafen  Phiübcft 
und  Christoph  von  Baden  belehnen  Endris  und  E^olff  R.  v.  D.  mit  Schloa 
D.  und  den  Kirchensätzen  zu  Hofweier,  Oberweier  und  SchuttemÜ 
PO.    S.    25. 

1563  Juni  12.      Die  Brüder  Franz  und  Claus  R.  v.  D-,  ihre  B«se    \ 
Ursula  von  Fürdenheim  (V-),  geb-  R.  v.  I).,  und  deren  Gemahl  Peter  tot    - 
Fürdeuheim  Urkunden,  dass  Ursula  und  ihre  Schwester  Lucia,  die  Witn    ' 
Jakobs  Zorn  von  Duntzenheim  ihren  Vettern  Franz  und  Claus  R.  v.  D. 
das  Schloss  und  die  Obrigkeit  zu    l>.  nebst  genannten  Gütern  um  die 
Summe  von  100  Joacliims-Thalcm  verkauft  haben.    Femer  vereprecheo 
genannte  Schwestern,  nach  dem  Tode  ihrer  Stiefmutter  Elisabeth«,  geb 
Gremlicb  von  Jungingeo,  ihren  genannten  Vettern  20  ä.  jährlicher  Gült 
von  500  fl  Hauptgut  zu  geben.    Diese  Gült  hatten  Franz  und  Claus  B- 

V.  D.  schon  von  Ursulas  und  Lucias  f  Vater,  Andriss  R.  v.  D.,  erhallen- 
PO.     S.     26. 

1564  März  20.  Markgraf  Philibert  von  Baden  belehnt  die  Brüder 
Franz  und  Niclaus  R,  v.  D.  mit  Schloss  D-  (-pergkl  und  den  Kirchffl- 
Efttzen  zu  Hofweier,  Oberweier  und  Schutterwald,     PO,     S.     27. 

1570  November  26.  Baden.  Die  genannten  Vormünder  des  TStA- 
grafen  Philipp  von  Baden  belehnen  die  Brüder  Franz  und  Niclaus  B.  ''■  1* 
mit  Schloss  D.  und  den  Kirchensätzen  zu  Hofweier,  Oberweier  und  Schatl«'- 
wald.    PO.    S     28. 

1572  März  22.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnt  Fi3M 
R.  V.  D-  mit  Schloss  D,  und  den  Kirchensätzen  zu  Hofweier,  Oberweier 
und  Schutterwald.    PO.    S.    29. 

1580  November  14.  Baden,  Markgraf  Philipp  von  Baden  belebit 
Niclaus  R,  v.  D  und  dessen  Vettern,  die  Brüder  Georg  und  Reinhardt  mt' 
Schloss  D.  und  den  Kirchensätzen  zu  Hofweier,  Oberweier  und  Schüttet' 
wald.    PO.    S.    30. 


Lupa  j 


Ardiirtlieo  der  FrcULemo  lto(^der  tou  DientHifg.  1^3 

IJetember  5.    Bult-m    Msrigimf  Edmudiu  FortUMtas  tod  Baden 
^leluis  IL  V.  1>.  (Ittidcrer  t.  D.)  and  dcMtn  Te4t«ni,  di«  Brfldcr 
il  Ri^ioliaiNh  mit  Scbloss  V  tuiil  dea  Kircbenakueo  £U  HofvQiH', 
er  iiiul  Schot  tervalti.    PO.    S.    3L. 

^)e.  jAhrfauulerl.    Eiu  <K.  v.  JXi  1>«gehrt  vom  (bUrkgrefea  rvn  Badeo) 
uaog  lii  du  ScUon  D     32. 
le.  JAhrli(ittib>rt     tCuner  Bericht  üt)«r  D.     33. 
kl6.  Jahrhundert.    Kuncr  B«hi.-ht  ülwr  1>.    34. 
1606  Januar  2S.  ScUosh  Karliburg.    Hark|g;raf  (j«on;  Friedrich  too 
0  belehot  NicoUua  K.  v.  D.  und  dessen  genannte  Vetteni  K.  v.  l>. 
nit  ScUam  I>.  uml  den  EirchetuäUen  zu  Uofweier,  Oberweier  uul  i^uttcr- 
rald.    FÜ     8.    35. 

1019  Fel>ruar  23.  Sehloss  Karbburg.  Murkf^f  (ieorg  FHe^cb  roa 
ladra  1>elebnt  Franz  llostian  K  r.  l>.  and  ilecKo  gcnanuW  Britder  mit 
khbm  I>   und  den  Kirebentttaen  sn  Oberweiert  Hotweier  tind  Schütter* 

rau    ro,   a.  SU. 

]03e  Hdra  2,  Badun.  Markgraf  Wilhelm  ron  Baden  belehnt  Franz 
iHtttdl  iL  V,  1>.  uml  deasen  geiraniiti>  Brßder  niil  ScbloK  D.  und  dvfi 
QrcWnaitaei  ni  Hofweler,  OMrweier  uud  Bchuttcrwuld.    PO.    ä.    87. 

'  Vi  August  T.   Baden.    Markgraf  Wilhelm  var  Baden  belebiu  Gei'Tg 

'il  U-  T.  0.  nnd  dnwD  senaunt«  Vvtturu  lt.  v.  D-  mit  Scldos«  I>- 

uul ilui ICirchtoitttzea  ru  UofKeter,  Oberweier  und SchnitiTvalJ.  I'O.  M.  30. 

IBfiftV.ii  '  Baden.  Markffrnf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Karl  R.t,  D. 
mJ  de"-  ite  Vettern  U  v.  L)   mit  St-bloss  D.    und  dea  Kirchea- 

ttaen  tu   :  '  r,  Oberweier  und  Nrhutterwuld.     l'O.     S.     3t>. 

I08A  Feliruar  !(>.      Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von   Baden  belehnt 
""'—  *v..irf  R   Y.  I>.  und  deaaen  genannte  Vettern  R.  v,  D    mli  SchloM 
•  «ml  lEen  Kirrhentütxen  lu  nofwcier,  OWnteier  und  Schutter- 
.__      .  .       6.     10. 

l't>S  Fobmor  8    Bailen.    Harkgraf  Lndwlg  Wilhelm  tob  Baden  be- 
ll JobHnn  Philiii)!  U,  v.  I>.  und  dessen  genannte  Brüder  and  Vettern 
l)    riii  Schlns.'i  II.  nnd  den  KirrhensiUien  zn  Hofweier,  Oberweier 
Scbultrrwatd.  ^[i<uu  vine  Abschrift  dieses  Lefapubriefes.)   PO.  3    41. 

ITOCKr.  Zvei  Aktonheftc.  enthaltend  AKclirifteu  dnes  Notariau- 
U  Q\itr  die  Erueaerung  des  badbeben  Ixheni:  Sehloss  D.  (Dam 
ond  eine  Karte).    42. 

1710  Januar  1.    Baden     Hackgr^tin  Fruijdaka  SyhlUa  Auguata  von 
brlrhnt  Ernitt  Ludwig  It.  v.  U.  uud  desieii  genannte  Agnateo  R. 
mit  Hcliluu  L>.  uud  den  Kircliruiitx«n  (u  llofveier,  Öberweicr  und 
(terwald      l'O.    S.    48 

1T3&  Januar  ID.  B«d«ii.  Markgraf  Ludwig  (ieorg  von  Baden  bolehnt 
Efuolff  Friedrich  R-  v.  I).  uud  dessen  gKninnte  Agnaten  H  «.  l*.  mit 
MlMa  i).  uud  den  Kircheua&tien  tu  Uofwck'r,  Oberweier  und  Schntter- 
«^    PO.    S     44. 

1741    Feliruar  31.    Kaatatt.    Markgraf  Ludwig  Georg  tod  Bad»  b^ 
FUUpp  Ijidwiß  It.  V.  r*.  rRodtcrer  von  UClrschburg)   und  desaea 
e  Siibuf  tiixl  l..el!*-tt?.aiiaalen  mit  Srliloas  I>.  und  den  Kirrlieastlien 
ijer,  Oberweier  uui  äcbulurwald.    PO.    S.    4-V 

1744  Juli  10.    Ra5l3ti.    älarkgraf  LudwiR  Oeorg  von  Baden   belehnt 
PhUi|'i>  \v '"  V.  ir.  und  des.s<;'n  penaaole  Sofane  und  Lebens- 

R.  V    l*  ')34  U.  uud  deu    Kircbentitieo  ku   UijCweitr, 

und  BiibtilUrMiiid.     I'ap.-tl.     Ü.    4ti. 


t 


1^   174 


■Hifar  und  1 


m84 


laeabarl. 


1 764  Juuar  27.  Risuitu  Murkgruf  A  nguat  Georg  TOO  Eteulün  li«I< 
Johann  l'bilipp  Wilhelm  K  t.  D.  uii4  d«a8«o  aeuaaat«  Sßbiie  uoil  Ld, 
aaoateD  K.  v.  D.  mJL  Schloas  D.  und  dcD  KirdwDSUseu  zu  iialwt 
ObemtWT  ucd  Sdiurterwtld.    PO.    8.    47. 

1772  Juni  18.    Karkrube.    Harkgraf  Kar]  Friedridi  von 
lehnt  Kriertrich  Adolf  R.  v,  D.  uiul  detnen  genannte  I.el 
T.  D.  mit  ricltlotiii  [>.  uud  den  Klrclieusfitaen  zu  ilafweter,  Oh« 
fichutterwald-     PO.     S.    48. 

17Sf7.    ächreiben  de«  badÜM-Ji«»  Lehenhofs  an  die  K.  *.  1).|  £e 
T.  RoedcT^scben  Erben  h«i  künftigem  Keinbll  des  Schloosea  D.  tu 
d«ji  200Ü  ä.  fa«<r.    49. 

ß-  Hofwuier- 

1&03  August  19.    TboniaD  Iluder  urkuud«t,  doss  ur  luif  die 
zu  H.  (Urtfwyor),  die  or  Yon  den  Lthenahcrrcn  der  Kirchen 
H.,  iiAmlidi  den  ltradt;m  Hais  and  I^dwiii  Hi>der  «mpbana 
Zeit  als  Itektor  lieseSHen  and  getmamn  )tat,  verzieht«  baoe.     Pai 

I&02  Itaxcmbcr  0.  Jacotiiis  Uoll,  Uediant  zu  LAbr  (Ixir),  ■■■n^ 
dass  ihm  „»ein«  lieben  Junker~  Uaus  und  Ludwig  K  v.  li.,  GetinlAer, 
ettlitlion  Tagen  ihre  Pfnrrkirrhe  und  ihre  Bektorei  lu  U.  mit  aiWi  7. 
bfhor  (die  ibneo  »on  Etba'chtfn  —  du  jure  patronatiu  —  ^u  vtriüüa— 
TOfitfhl)  Terliphen  haben.  Kr  eeloht,  die  Kirche  priesterliehen  uud  efl'ü 
lieh  zu  nfgiervu,  zu  halt«n  iinti  kh  Tenehtiii.  ein»  nAbvr  bezeichnete  ülii 
lieh«  GqU  xn  eahlea  und  in  awcj  Jahren  auf  eüeene  Kosten  eioe  l'fta 
irobnuiig  xa  bauen.  Üafiir  sollen  ihm  die  60  Q.  zufallen,  die  Thoau 
Rdder  am  ^.  September  lÖOS  den  Junitera  R.  v.  D.  zu  aahlen  Itat.  P 
Siegelfr.     2. 

1.'i4iti  Mai  24.  Hans  K.  t.  l).  bttlet  deu  bi«ch0ilichcu  Vikar  AndRl 
Hartmann  zu  Stnwgburg,  den  Uechant  Jakob  BoU  za  I.'ütr  niKrhiaaU  iat 
aagtubalteD,  der  von  ibm  dbentonuneoen  VerpDicbiung  gemasa  «ine 
Pfarnrohnnng  in  H.  zu  erbauen.    Pap.-O.    S. 

l&On   AngUBt  8.    Hans   K.  t.  U  bittet    [den   btschodicben  Vikv 
Smesburg},  den  Üechant  Jakob  Boll  DOebmalü  dazu  anzuhalten, 
übemonunenen  Vcrptiichtungen   narhzukomnten.     Kr  erkUrt  bich  «< 
bereit,  wenn  der  Vikar  einen  richterlichen  äpruch  in  dmu  Stndte  zwisdu 
ihm  und  dem  Decbonteu  ftlllcn  wolle,  sich  uieuem  zu  fdgen.    I'ap-0. 

1506  August  'J.    Andres  Hartmann  sclireibt   K.  t.  V-,  er  habt 
Dedumt  zu  Lahr  verhört  uud  au  sein  Verspi-eckuu  erinnert.    Daranf  hin 
dieser  sich  bereit  crkUrt,  das  Pfarrhaus  zu  bauen.    Sollte  er  aber 
Versprechen  nicht  halten,  so  wolle  er  einen  Boten  au  Uim  schickoi  lo 
ihn  nochmals  maJincoi.     Pap  -O.    6. 

1506.  Uanfi  R.  v.  l).  bittet  den  Liri>ntiat  und  bbcbdHii  ben  VÜal 
Andre«  Hartmann  zu  ^trassburg,  den  iJcchant  Jakob  BoII  zu  Lahr  lUM 
zu  straften,  dazs  er  ob  wider  sein  Venipredien  unteriaasen  halte,  am  Dflil 
P&rnrohDimK  zu  U.  zu  erbauen.    Pap.-O.    6. 

1I3<j6  August  'j9.  Die  genaunton  Amtleute  der  Ht-rnchait  Lahr  iL«* 
entacbdden  finen  Streit  zwistbcn  Jakob  BoM,  Uechant  dea  Stift«  I^ 
and  Hans  R.  t.  D-,  betr.  die  von  J.  Bell  aberaomueue  Verptlichtmig.  M 
der  PäuTbo&iatte  xa  H.  eine  neue  Pfiurwohnung  zu  erbauen,  lUhia.  i» 
J.  Bo)l  bis  zum  36-  Dezember  1&08  one  Pfarre  errichten  rnui»«.  PO.  »■  ?' 

160»— 1752.  Die  Streitigkeiten  mit  den  P&rrem  Kessler  und  ächMot* 
betr.    S. 

1890  Joni  2-  Diersbure.  Philipp  Friedrirli  Karl  R.  t.  D.  TefW< 
im  Patronntsreehte  di^m  PlArTer  Frasz  Beniluird  Joseph  Hcmnaia  *^ 
Sulx  bei  Lahr  den  Prarrdieut  n  H.    t^. 


Afriuvalieu  der  Freiherren  Roeder  fon  Di«nburg. 


m85 


laOf— lfid9.    Den  Rircbensatz  lietr.    10. 
JÖ4— 1714.    Die  I-ferrei  betr.    lt. 

1630— OT.     D*n  Kirelioiljaii  betr.     12. 

17.  Jafarliuiulerl.  Ueor^  Kriedricb  K.  r.  0.  sendet  seiiicoi  Tettor 
Cfof  Wolf  K  T.  l).  Abschn'fttin  ron  gerlebtlict)«n  Entscheitluogen  über 
äi  Celwo  H.    Pip.-0.     13. 

1751.    Die  Aiubdsspning  der  PfArrecheiicr  betr.     14. 

_    1761-66.    Di«  Kirch«  b«tr.     16- 

B  1M6^     Verzricljiiif  dvr  Zinsc  zu  H.    141. 

m  1666  Mai  16-  Hofweier.    !VlirejlH>n  an  G.  K.  R.  v.  D.,  die  Gölten 
■D.  betr.    17. 

IWM — 1773.  OrjxiD»Je  anri  Abschrinen  von  UrkuDcteo  und  Briefen 
tter  Kneuiimngm  ilcr  Hodenzii»«?  nnil  nnh«ii.     16. 

1909—18.  Ein  Buch,  enduiluihl  die  Register  tlb«r  die  BodMiziose 
ud  Oalt«a.  Darin  Uegen  xwei  kJeine  HeFte:  eiD  Ziasrenster  ud-1  eio 
Tcmir^b  (ans  de»  Jahre  1^29)  der  H^hbesitzer  In  drai  Bann«-  H. 
I.-0.     1». 

183(^—35.    ColUiteiid  aber  die  GruDdlierrllch  tdu  Roeder'schen  GillieD 

Rndenome.     pKft.-O.    äO. 

Iä2&  Februar.    Hoftreier.     Kia  biBue«  HeA,  «iithalLend  eine  Erneue« 
Qbar  die  der  Frciherrlicli  t.  Roedi'rVlieu  Familie  r.u  Dienbiug  zu- 
I  Gall«ii  und  Badeozins«  Ton  dem  Dienibura'lcheii  Hölgulc  lU  II. 
8.    21. 

laSS— 30.  Akten,  betr.  die  ^>lLl^  und  ZiiisaldOsung  aa  H.  Pap.-0.  93. 

1609—1004.    Den  FnichUehnten  h«tr.    38. 

icei.    Den  Zehnt«B  iQ  Bofireicr  hctr.    34. 

l6M-tT65.    Die  VcnteEeenug  des  Zdinteu  1>ctr.    2S. 

IB97.    Brief,  betr.  die  [Zehnt-]Streitigkeiten  mit  H.    36. 

16.  Jahrli lindert.  —  1695.  Den  Streit  aber  den  Pfanrchnten  bclr.   27. 

1G02.  Dan  Streit  mit  dem  Abt«  von  SrhulUro  über  d««  Hofveier 
2dni8o  betr.    SS. 

laiO  September  2.V    Schreiben,  den  Zehnten  betr.    29. 
iri23— 173rt,    Den  Zehnten  betr.    80. 

1733  Jtili  28.  Offenburg.  ScfareibeD,  die  Streitigkeiten  Ober  den 
Zdaleo  brlr.     Sl. 

]'3&— 39.  AufidhliuiB  der  xum  Ptärrzehnten  giebörenden  Heben,  der 
>«  Hofwrirr  Bann  g^geneo  nrueo  Reben,  der  im  Hofwcier  und  Nicder- 
lUapCheiuer  Bann  liegenden  Obter ,  der  zum  Weinjcehnlen  RehöriKeo 
lUWft.    Pap.    S2. 

17M.    Den  Weinf-chntcn  iietr.    33. 

l7fi9-~lK-74.  Eine  fteibe  van  Aktenheften.  enthBlien>l  Urkunden  ond 
Ulfn  ibtr  den  Fracht-  und  Wein-Zehnten  zu  ilntVi'icr.  i  Zehnt- Emeue- 
nnpai  Zebnt-Verpachiungen;  Verpflir-htnngen  ui  Wein-Z^-hnttrAgerD; 
Ufta  der  R.  v.  1>.  ftbcr  sAumige  ZfbntarbuUner;   Veneichaisoe  der 

^doipflirJtliKen.)     34. 

P    laoo.     Den  Kleexehatn  betr.    35- 

1^06-».    Akten,  betr.  tlen  Sireil  zwiicbenderOnin.lhert»rhaft  Dier»- 
^  nad  der  Gmadlterrschaft  von  Frankmateio  Aber  die  Ausübung  der 
I   UMgVTfdltMUK  XU  IL     Pap.     38. 


m86  laenbart 

1613 — 46-  Eine  ganze  Reihe  toq  Aktenheften ,  enthaltend  Akten, 
betr.  die  Ablösung  der  Zehnten;  Baulasten;  die  FrOlimesB-Stiflaiig;  RepR> 
raturen  an  Eirchenbaulicbkeiten;  GeHlUsteuer;  Gemeindetimlagen;  Abtre- 
tungen von  Feld  seitens  der  Pfarrei  an  die  Gemeinde;  Ungeriwnlichkcitea 
des  Bürgermeifitera ;  Brandkassengeld.    Pap.    37. 

1648—51.    Akten,  die  Ablösung  des  Weinzebnten  betr.    Pap.    38. 

y.  Oberweier. 

1763—73.    Akten,  betr.  das  Höfling^;ut  zu  H.    Pap.    S9. 

1G09  März  15.  Notariatsinstrament  über  den  Verzicht  des  Jacobus 
Ruche,  des  Priesters  und  Pfarrers  der  Pfarrkirche  zu  0.  tOberweiler),  auf 
Bein  Amt.    Pap.-0.    Notariatszeichen.    1. 

1551  Januar  9;  16.  Jahrhundert.  Verzeichnisse  der  Galten  der 
Pferrei  0.    2. 

1666—1798.    Die  Pfarrei  0.  betr.    3. 

9.  Schutterwald. 

1.  1—73. 

1504  Februar  6.  Eirchherr  Jakob  Wengen  von  Hofweier  (-^J^)  ^ 
S.  urkuttdet,  dass  ihm  Junker  Hans  R.  t.  D.  für  sich  und  seinen  Bnider 
Junker  Ludwig  R.  v.  D.  die  Pfarrkirche  zu  S.  verliehen  habe,  über  welche 
die  gen.  Junker  das  Patronatsrecht  haben.     1. 

1504—1609.    Die  Pfarrei  S.  betr.    la. 

1576—1607.    Den  Neubruchzehnteo  und  den  Eirchbau  in  S.  betr.  3> 

1680—1662.  Scbuttenralder  Drescherordnung;  den  Zehnten  in  8. 
betr.  (ancb  die  Zehnten  in  Hofweier  und  Reichenbach  betr.)    2a. 

1586—1606.    Den  Schutterwalder  Zehnten  betr.    3. 

1698  April  4.  Bericht  über  ein  Gespräch  zwischen  (einem  R.  t.  D) 
und  Niclaus,  dem  Cronburgischen  Schaffner,  über  den  Scbutterwftlder 
Lehen-Streit.    Pap.    i. 

1599  Juli  20.  Zeugenverbör  in  dem  Rechtsstreite  über  den  Kirch- 
turm zu  S.    (Dazu  noch  fünf  Abschriften.)    Pap.-Copie.    S-    5. 

16.  Jahrhundert,     Den  Bau  einer  Pfarrscheuer  zu  S.  betr.    6. 

1600  Juli  30.  Scbultheisa,  Meister  und  Rat  der  Sudt  Offenbiug 
Urkunden  über  das  Zeugenverbör  genannter  Zeugen,  betr.  die  Ausbesse- 
rung des  Eirchturms  zu  S.    (Dazu  vier  Abschritten.)    7. 

Um  1600.  Bericht  des  Anwaltes  der  R.  v.  D.  über  die  Leben  luS. 
Pap.    8. 

1603  Juni  16.  (N.  St.)  Diersburg.  Brief  an  Hartmut  von  Cronbnrj 
(den  Schwager  des  Briefechreibers)  über  den  Eirchturm  in  S.  P«P' 
Concept.    9. 

1603.    Bericht  über  die  Lehen  zu  S.    Pap.     10. 

1620—67.    Die  Pfarrei  S.  betr. 

1650  Januar  24.  OtFenburg.  Die  Reichsritterschaft  in  der  Ortenin 
entscheidet  den  Streit  zwischen  Wolf  Eberhard  Eaemmerer  von  Worms 
(Wurmbis),  gen.  Dalberg,  und  den  Brüdern  Franz  Sebastian  und  Georg 
Friedrich  B.  v.  D.  über  die  „Erbauung  und  Erhaltung"  des  Kirchtorn» 
zu  S.    (Dazu  eine  Abschrift)    Pap.-O.    S.     12. 

1650  März  6.  Strassburg.  Franz  Sebastian  B.  ▼.  D.  schreibt  de* 
Abte  Oflrg,  Generalvikar  des  Bischofs  zu  Strassburg,  über  den  Glocheit' 
türm  zu  S.    Pap.-0.     13. 


ArthirrnJicn  der  Freiberr«ii  Roeder  von  Dicnbui:g. 


»87 


M&n:  (mtr  d.  36.^  Stnssburu.  Vcfelekh  «wischen  Fruiz  S«ti*ätiiui 
D.  unü  \Volf  l-;:berhanl  K^tüntaerer  von  Won»ä  iCainmerer  Ton 
ul'tj,  geil.  r»albpTg,  iiWr  liie  Schul terwiklor  Lehen.     P«i».     14. 

liWJ  M»rz  Ä-   Luhr.    0.  Fricdrirh  K    r.  IJ.  schreibt  »einetii  Bruder 
:<«bjulian  über  dea  ScbatterwilJer  Lebeufetrejt     Pap.-0.     15. 

1680  April  a   Lahr.    Georj;  Friedrich  B-  t.  I>,  sehreibt  seinem  Bruder 
SebutüUi  Ober  deo  Scbutlerwolder  Ufbeiiaticit.    l'&|f.-0.  Iß. 

IfiS«)  Mai  -21.   lAlxr.    ütVTis  Friedrich  K.  v.  0.  Hclireibt  winem  Bruder 
Sebflstian  ultcr  deo  streit  um  den  Xt^bntna  xu  S.     Pii|)..0.  S.    17. 

IU90     Aqsxuk  aus  dein  Memorial  der  Ketchsritterachaft  in  der  Ot- 
Qbvr  den  Schutteiiwsldrr  Vergleich  über  den  Kirchhau.    Pap.    IB. 

Mal  27.  Strassborg.  VrMu  Snbuitian  K.  v.  1>.  schreibt  M-inem 
itf.  Friedrieb  («in«  Aalwort  uuf  iUt>si.'U  Btivf  von  20.  April  lb60) 
8treh  um  die  SchnttcrwaWer  Leben.    l'ap.O.    8.     VJ. 

1666  Jaauar  13.  Bberbard  Kiennnerer  toq  Wonns,  Freiherr  vOtt 
erg.  bittet  C.  Fr.  R.  v.  I>,  um  die  JCalilung  der  noch  rockstajtdigen 
Jdcs.    20. 

AoBust  20.   MoUbeim  (-m-).     Zwei  Absehriften  eines  Dekrets 

tfllcben  OfficiaUts  lu  Stnusborg,   dur«b  daa  der  Pfarrei  su  S. 

ilfter'  in  den  Erttheren  Galten  noch  «eitere  genannte  Oulten 

wiardeo.     Pap.-CopieeD.    21. 

'1888—1798.     Die  Scbutterwalder  P&rw  betr.     ?>. 

IftVI  ]>aeBib«r  2.   8tras8bcirs.     Brief  an  den  Ilerru  toii  Dalberg  über 
i  Reparmtur  des  Kirvhturiii&  zu  3.    Pap-^rnncept.    33. 

IWO  l>ieinber  2.   Strasebui^.     Brief  an  den  AmimMin   Donibluth 
dm  Sehulterwaldpr  Ijehen-StreiL     Pap.-Concept.    S4. 

ICSI  daonar  14.    Brief  nn  den  Gencralvikar:   ÜbenetMlting  ron  Ab- 
der  in  dem  Lebenslreile  xoritcheD  denen  von  Dalberg  und  R.  r.  D. 
»Iteen  £nlscheidan^n.    Pap.-CoDrept.    :&, 

leaa  Septemb<!r  11.   Offenburg.   —    ]t»7  Anril  U.  —  Iß»)  Juni  26. 
Bl4n.    Drei  Abschriften  von  Scbrcibcu,  betr.  die  ^irt-iligkeiteu  itl>er  daa 
aJdür  Lehen  (auch  Sln^itigkciten  zwischen  den  Gemeinden  Dlen- 
Obencbopfbeim  ilber  eine  Weide  betr.).    Pftp.-(.'op)wn.    26- 

Januar  33.    Brief  an  den  Baron  (K-  v.  D.)  aber  die  Üetchlaff- 
tler  Zchotfrucbte  jhi  S.    Pap.-C'oncept.    27. 

Jatniar  2$.   Baden.    £■  r.  Scbjyuerkh  schreibl  >Ioiisieur  Kaber 
iBJg  ober  den  .Schotterwalder  Arrest".     Pap.-O.     &.    2l4. 

'IffS  April  14.   Bailen.     Daa  llofgerirbt  lu   Baden  schreibt    Goürg 
R.  r.  1>  ül>er  die  Bwchlagnabme  der  Zehntfrachte  xu  S-  Pap.-O.  S.  2^. 

Joli  31-    Baden,    E.  t.  Schiineckh  «elircibt  Momieur  Faber  su 
Ober  dttn  St-butlerwralder  Zebut-Strcit.     Pap.-U.     H.    3Ü. 

Das  Oeiidii  und  ditüemeiadfl  xu  ^  bitten  den  Freih*rm  von 
den  Junkern  R,  v.  D.  die  dieaen  gelnlhrenden  ( Zehnt  iFrncbte 
ktr  Trmiiru^rn  xu  lasMo.  ab  b>a  tie  den  Chor  und  die  Kirchthilr 
Kirche  jcu  S.  wiL*dcrherceateIll  haben.     Pap.    31. 

1»>1  Mai  27.     Brief  Ober  den  St-hiitterwabler  Uhen-Streit.     Pap.- 
32. 

September  28.  StiaMbu».    Der  Judex  ciiriae  epiacopatiu  Ax- 
li*  bvAeblt  den  K.  v.  D,  nch  am  12.  Oktober  (u.  St.)  Itld4,  nor- 
>  l'hr.  Tor  ihn  fai  Stranburg  wegen  ihres  Vorgefaena  in  dem  ikbuttec* 
L^vo-Streit«  «u  leraniworten     Pap-0.    S.    99. 


i 


„88  Isenbart 

X&cb  dem  28.  September  1684.  Die  R.  v.  D.  bitten  das  bischöfliche 
Gericht  zu  Straasburg,  den  Dalbergischen  Amtmann,  und  die  Gemeinde  S- 
zur  Ersetzung  des  Schadens  anzuhalten,  den  sie  den  R.  t.  D.  dnrch  Be- 
sdilagnahme  der  Lebenfrüchte  zugefügt  haben.    Pap.    84. 

1684  Dezember  2.  Baden.  E.  t.  SchAneckh  schreibt  Monsieur  Faber 
über  den  Sdiutterwalder  Zehntstreit.    Pap  -0.    35. 

1684  Dezember  14.  Strassburg.  Das  bischöfliche  Gericht  zu  Strass- 
bur^  entscheidet  den  Streit  zvischen  der  Gemeinde  S.  und  den  R.  t.  D. 
dahin,  dass  letztere  verpflichtet  sind,  den  Eirchtorm  zu  S.  im  Bau  la 
erhalten,  und  dass  die  Gemeinde  statt  der  Reparaturkosten  das  Getreide 
behalten  darf.    Pap.-Copie.    S6. 

1685  Januar.  Strassburg.  Brief  an  die  badische  Regierung  (in  Sachen 
des  Lehenstreites).    Pap.-Concept.    37. 

1685  April  10.  Schutterwald.  Die  Gemeinde  S.  bittet  Georg  Wolf 
R.  V.  D.,  innerhalb  drei  Wochen  mit  den  Reparaturarbeiten  an  dem  Chor 
und  Eircbtunne  zu  b^innen.  (Dazu  noch  eine  Abschrift )  Pap.-Copie.  38. 

1685  April  30.  Baden.  E.  v.  Schöneckh  schreibt  Monsieur  Faber 
über  den  Schutterwalder  Lehen-Streit.    Pap.-O.    S.    S9. 

1685  Mai  19.  Baden.  E.  t.  Schöneckh  schreibt  Monsieur  Faber  über 
den  Schutterwalder  Zehnt-Streit.    Pap.-O.    S.    40. 

1685  Juni  8.  Schutterwald.    Die  Gemeinde  S.  schreibt  Georg  WoU  = 
R.  y.  T).  über  den  Zehnt-Streit.    Pap.-O.    S.    41. 

1685  Juli  11.  Baden.  E.  t.  Schöneckh  schreibt  Monsieur  Faber  Aber 
den  Schutterwalder  Zehnt-Streit.    Pap.-0.    S.    4'». 

1685.  Bartlin  Lips,  Heimbürger  zu  S.,  verzeichnet  die  durch  den 
Verkauf  der  Zehntfrüchte  erzielten  Einnahmen  und  die  tOr  die  Reparatur 
des  Eirchtunns  gemachten  Ausgaben.    Pap.-0.    43. 

1685.  Ein  Aktenheft,  enthaltend  eine  ganze  Reihe  undatierter  Brief- 
Concepte,  betr.  den  Streit  ülier  die  Schutterwalder  Lehen.  Pap.-Con- 
cepte.    44. 

1686  Februar  17.  Baden.  E.  v.  Schöneckh  schreibt  Monsieur  Fabw 
über  den  Schutterwalder  Zehnt-Streit.    Pap.-O.    S     46. 

1686  Juli  15.  Schutterwald.  Die  Gemeimle  S.  schreibt  Georg  Woif 
R.  V.  D.  über  den  Zehnt-Streit.    Pap.-O.    S.    46. 

1689  (?).  Bericht  über  die  Streitigkeiten  zwischen  der  Gemeinde  S. 
und  den  R.  v.  D.  über  die  Reparatur  des  Kirchturms  und  Choi-s  m  S. 
Pap-0.    47. 

1696  August  20,  Strassburg.  Brief  an  den  Vogt  zu  Hofweier  (-weyhr) 
über  den  Schutterwalder  Lehen-Streit.    Pap.-Concept.    4s. 

1699  Juli  21.  Briet  von  J.  P.  R.  v.  D.  an  seineu  Vetter  über  den 
Schutterwalder  Lehen-Streit.    Pap.-O.    49. 

1700  Juni  30.  Schutterwalden.  Notariats-Instrument  über  den  Kir- 
chenaatz  oder  das  Jus  Collaturae  samt  dem  Zehnten  des  Dorfes  S.  — 
Dazu  eine  Erneuerung  der  dortigen  Lehengüter.  —  (Hierzu  eine  zweite 
Abschrift  des  Instr.  u.  d.  Erneuerung.)    Pap -Copie.    SO. 

1719  und  20.  Verzeichnis  der  Einnahmen  des  v.  Roeder'schen  Frucht- 
zehnten zu  Schutterwald  (auch  Hofweier  betr.).     51. 

1719  und  23.    Verpachtung  des  Winterfruchtzehnten  zu  S.     52. 

1722  Mai  21.  Offenburg.  Brief  des  Amtmanns  J.  Weber  über  den 
Schutterwalder  Lehen-Streit.    53. 


Archi«il*en  <Ier  FreünTren  Rn^ilcr  tnn  Pier^urg, 


«89 


1722.     VoTHOfichliift  f^  di«  Kost«n  an  Zimmenntnns-  untl  Maurar- 
il  mr  Auflbenenuig  de>  Kirchtiinns  tu  h.    M. 

,  1794  Kebrou*  34.    Verding-Zettcl  für  die  Aiubeu^ruDg  des  Kirch- 
lu  8.    t6. 

1728  Nnwinber  29.    Offipnbtirg.    Der  Amtmann  J.  Weber  schreibt 
olff  K.  T,  Ü.  über  rfe»  Sitiulterwald«  Lehen-Streit.     5Ö. 

MiR    Fpbraar   ID.    Di«rsliurtr-     AcriirU   swischen   ilrn    R,   t.  I>.   und 
Bantn'>i«ter  KHnnM>r«Hch    nher  die   AuahffisrniiiK   ilcr   KirrJie  m  ö. 
ein  Cbencblag  über  ibe  itiiukotuu).    &7. 

_    17S2  Oktober  3    Offenbnrg.     Der  Amtmann  Weber  schreibt  (Th.  K. 
k,  D-)  über  den  S<-hutterwat<]«r   Ijo1ieu8tn>it.     (Itaxn   eine   Beilage.)    B0. 

1739  April  11.    Offenburg-     UVr   Amlmaiin)   Weber  ermftluit  feineo 
.  t.  Dif  die  schon  laii^  biiiiifllli'ii«  Kirche  zu  H.  anabeaseni  zu  laH»en.   &d. 

1733  April  23.   Offflnbiir?.    (Der  Amtrnann»  J.  Weber  ermahnt  (einen 
^t.  D')f  •chU'unixat  die  Kirche  uit  S.  ftusb*<«sem  zu  Iwuien.     6<>- 

17S3  April  QU-   DienhurK.    Die  lt.  r.  D.  schmben  über  die   Aus- 
iDf  de*  Kirrbturms  zu  8.    61. 

I7SS  Juni  B.    liipmharK     Ernst  Lndwig  K.  ».  D.  legt  Verwahrung 
Üi  gegen  die  Gewululiatii;keiten.  welche  man  ihm  in  dem  Streitp  init  drin 
Jkronen  roa  Dalberg,   von  lloltendorr  (-IT)  und  v    Krankenitetn  um  tU« 
zu  a.  ziiKefuRt  hat.    62. 

nS6 — lf<2S.    Akten,  betr.  den  SchutlcrwaJiler  FrochtEchnten  ;beaon- 
Z«hitl-Verlehniings-IJrkunilM)}.  —  l>sxit  eine  Beilage.    83. 

Februar  25.    Offi-nbunr-     Brief  de«   Krthali^chen   Amtmanae« 


Heo  zn 
■■  Z«hiti 


I7fQ  Man:  an.  Offenburg.  Brief  dej  Aitilmanne^  KtDber  über  den 
Xttrhhau,    05. 

1783  Juni  13.  Noiariati^-Iniitriinicnt  nbnr  ein  von  dem  Notar  dea 
Cbriftian  K.  v.  D-  Terbwattit  Rf4iii)>>iiiniis-.<^])rui1)Vn,  In-tr-  deii  Sahutler- 
viUer  Lehen-Streit.    (Daxii  ein  zweitns  Hüfinplar,)    l'ap.-O.    S.    H6. 

17dS  Juni  2)>.  Srhut Urwald.  KoHlc^n-ÜtvprsL-blag  fiir  die  AusbeH»- 
mg  der  Kirche  zu  rs.     iDnxn  xvf]   IVilii^Mi  )    t'>7. 

L17fl8  JutJ  14.    Kehl.     Quittung  des  Notam  Mayer  über  den  Empfiing 
Notariat^grhtihreii  (Heihtstitreit  n)i«r  die  ljflif.u  zu  N.)    &H 

178S  August  ö.    SihnttfrwaH.     Vergleich  zwischen  den  R.  t.  D.  und 
Gemeinde  ä.  tiber  di^  Loliciistreltigkeiteii.  ~  Abwhrift.    6\t 

17A4  Oktober  12.    Quittung  iiher  den  KmpfaiiK  von  Bau-Uaterialico 
l.der  Ausbeiwerung  des  Kirch  tu  niii'4  r.n  S,     70 

1784— *6.    Den  Schutterwalder  Kleezehuten  bBlr.    71- 

17B6.    Rci'bnunitcn  uud  Quittungen  (ibor  S.    73. 

Sehrift  des  17.  nnd  H*,  Jahrhundert«.  Verschiedene  undatierte  Schrift- 
betr-  den  Scbutterwahlt-r  LcIit^iiAtreit.     73. 

2.  74-»T. 

1787.    Das  Pfiirrhanfi  zu  Ü.  betr.    74. 

1790  Mai  8.    Hofveicr.    Sibert,  Pfarrer  f?l  cu  Hofvcier,  bittet  (dt« 
1^  D.)  nm  eine  mftndliche  Hc^proibung   itl>er  den  Neubau  des  Harr« 
■  -in  S.    75 


n,92  iHenb&rt. 

1566  die  10  ä.  MannKeld  bezahlt  Bind,  welche  sie  seit  alten  j&hiiieh  tto 
24.  August  TOD  der  Kirche  za  B  in  der  Henschaft  Lahr  als  ein  badisch« 
Lehen  erhalten  haben,    Pap.     13 

1603  Dezember  22.  Diersbai:g.  Concept  eines  Schreibens  an  Mark 
graf  Kmst  Friedrich  von  Baden  wegen  des  ausständigen  Manngeldes 
Pap.    14. 

1606  Januar  23.  Schloss  Karlahurg.  Markgraf  Georg  Friedridi  toi 
Baden  belehnt  NiclauB  R-  t.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  mit  dei 
10  fi.  jährlicher  Gült.    PO.    S.    15. 

1613  Febmar  22.  Schloas  Karlsburg.  Markgraf  Georg  Friedrich  toi 
Baden  belehnt  Franz  Bastian  R.  t.  D.  und  dessen  genannte  Broder  mi 
den  10  fl.  jährlicher  Gült.    PO.    S.    16. 

1626  März  2.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  tod  Baden  belehnt  Frau 
Sebastian  R.  t.  D.  und  dessen  genannte  Brüder  mit  den  10  fl.  jährliche 
Gült.    PO.    S.    17. 

1627  Mars  14.  Durlach.  D.  F.  R.  v.  D.  schreibt  seinem  Bmder  Fram 
Sebastian  wegen  der  noch  ausständigen  170  fl.  Manngeld.    PO.    S.    19 

1627  Juni  26.  Quittung  Ton  Franz  Sebastian  R,  v.  D.  über  den  Em- 
pfang Ton  60  fl.  Manngeld.    (Dazu  eine  Abschrift.)    Pap.-O.    S.    19. 

1627  Juli  7.  Baden.  Der  Landschreiber  Johann  Retzer  zu  Badn 
schreibt  Franz  Sebastian  R.  t.  D.  wegen  des  Manngelda.    Pap.-O     20, 

1628  Januar  22.  Baden.  Franz  Sebastian  R.  t.  D-  teilt  der  badi- 
sehen  Landschreiberei  mit,  dasa  er  die  10  fl.  Lehengült  ron  der  Land- 
Schreiberei  zu  Karlsburg  fordern  müsse.    Fap.-Copie.    21. 

1656  Mai  12.  Lahr.  Georg  Friedrich  R.  t.  D.  schreibt  Markant 
Friedrich  von  Baden  über  die  rückständigen  220  fl.  Manngeld.  Fap.- 
Copie.    22. 

1657  Januar  22.  Jost  Daniel  Kes8(?)  schreibt  Georg  Friedrich  ß.v. 
D.  über  die  noch  rückständigen  Manngelder.    Pap.-O.    Siegelfr.    23. 

1657  August  29.  Ijahr.  Georg  Friedrich  R.  v.  D.  schreibt  Markgnf 
Friedrich  dem  Aeltern  von  Baden  wegen  des  Manngeldes  von  10  fl. 
Pap.-Copie.    24. 

1657  September  23.  Karisburg.  Die  Markgräflich  badische  Kammer 
zu  Karlsburg  teilt  Georg  Friedrich  R.  v.  D.  mit,  dass  er  der  schlechten 
Zeiten  wegen  zur  Zeit  das  ihm  noch  ausständige  Manngeld  nicht  erhalten 
könne.    Pap.-O.    S.    25. 

1659  August  7.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Geon 
Friedrich  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R.  v.  D.  mit  den  10  n, 
jähriicher  Gült.     PO.    S.     26. 

1669  Mai  2.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Kul 
R.  V.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R.  v.  D.  mit  den  10  fl.  jährlicher 
Gült.     PO.    S.    27. 

1685  Februar  19.  Baden.  Markgraf  Ludwiji  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Georg  Wolf  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R.  v.  D.  mit  den 
10  fl.  jährlicher  Gült.    PO.    S.    2-<, 

1702  Februar  8.  Baden-  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Johann  Philipp  R.  t.  D.  und  dessen  genannte  Brüder  und  Vettero 
R.  v.  D.  mit  den  10  fl.  jährlicher  Gült.    PO.    S.    29. 

1703  Januar  2.  Diersburg.  Auszug  aus  dem  t.  Röder'scben  Zins- 
Gfllt-  und  Schuldbuch,  das  Burgheimer  Lehen  betr.  (Dazu  eine  zweite 
Abschrift )    Pap  -Copie.    NotariAtwiegel.    30. 


Arcbinüieo  der  Freiberren  Itoedcr  voo  Dienb«rg. 


I7D8  Jrbdiu-  5.      Ntrttuials-Insirunient  üht-r  die   Ernenerang    dea 
Jekou   von  10  11.    von   dm  Uc&lleu   ilt^  Sudt  R   für  die  R.  r.  D. 
Doch  drei  AbKlirifteii.i    Pair.'Copic.    XuUtmtHiiegel.    31. 

1710  Jiuiuiu-  i.  Baden.  Markgnifiii  Fmuüc»  Sjbilla  AugosU  Toa 
BiicD  bdflmt  Krmt  Ludirü;  H.  v.  O-  aU  doi  Lt^vosträger  B&inUiclier 
i.  r.  t).  mit  den  10  fl.  jaWljclicr  Gull.    PO.    S.    32. 

17&&  J&ouar  lö.  Badt^n.  MarfcKraf  Uidwig6*org  von  Baden  hrlehiit 
lipulf  Fnedncii  K-  v.  1>.  als  duu  Lcbotulragcr  siunUiclier  R.  v.  D.  mit 
im  10  fi.  jAhrliclicr  Gull.    I'Ü.    S.    33. 

1741  Februar  'Jl.  lUalBtl.  älorkKraf  I^idwig  (iflorg  von  Baden  be* 
illu  Pfailj|ip  LudwtK  von  liadeu  als  ileu  LeheoftUlyer  Bäntlicher  R.  v.  D. 
■t  Ata  lit  a  j«hrlKJier  (iulL     l'O.    S.     ^4. 

17M  Juli  Hl  RattaU.  Markgraf  tudwic  G«orK  VOD  Baden  belebui 
ttkum  Phibpii  WUbelra  R.  r.  D.  als  de»  Leheottiteer  der  B-  v.  D.  mit 
fan  1(1  11.  jäKrUcher  OälL     PO.     3.    S5. 

17(H  Jiuiiimr  27.  Rastatt  Markursf  Augunt  G«orf  tob  Badeo  beJebot 
lakaaii  Pbilipp  Wilhi'lm  IC  v.  £>.  als  deu  Lebensimgcr  der  K-  v.  D.  mit 
4«  10  H.  j&brlicber  UOlU    l'O.    S.    9<i. 

1773  Juni  1b>.   Karbrobe-    Markgraf  Karl  Friedrich  von  Baden  be- 
kfcat  Fricdrkb  Adolf  {{.  t.  II.  als  tlco  LcbeuMrlgür  der  II.  v.  D-  mit 
1   4ai  lü  e.  jibriicber  Galt    FO.    &  37. 


d.  Ueisbeoboini. 
1.  Kauf-  and  T^ienbrivfe  über  dan  UdeutcboWD  xu  31. 


14JS  Itesember  11.  Heinrich  von  Geroldseck  (-t-),  Herr  «i  Lahr 
nun),  gestattet  Veter  Wiedergrüti  (-i-)  von  ätaufcnbvrg  iStauff-)  uiid 
4aKP  Tocbtunwhn  Adiu»  Kwlh  von  SchAuenharg  (-QU-;.  über  fceuaunte 
GÖkui  osd  Oflter  im  MeisBttiibeiiuer  (Mytteubi^mbcrj  uud  IdiGiduiiui«r 
(•tjr-l  Baou  nadi  Belieben  xu  Terf&gcn.    FO.    1. 

M3ä  Auguct  I.  Baden.  MarkeAf  Jakoli  von  Itaüen  belehnt  Hans 
aincrvou  Kinibei;g(-uOi  LadwHtlwler  und  die  Kinder  de»  vcraturbeaen 
Otnart  Ruhart  „in  gcmünscbame  und  in  wiilenm  wi«-*  mit  dem  „vor 
nwn  Tarwicdeaeten"  Z^alon  xu  H.  (MiK«eubeiiu)  uebttt  altem  Zubebur. 
Ml   &    la. 

It&a  Min  37.  Jakob  von  Bern,  SchnUbeiiis  ni  Zell  (Cella) ,  dewen 
€wkblia  Ague»,  geb.  Robart  von  Neueostini)  [Nuwenhrim),  uud  dio  Bni- 
4sOofahard  und  Uitrhanl  Uoliart  voa  Xenen^teiu  iirrkauteo  ihrem  b«bwa- 

sikd  Velli^r  Andrea  R4>d£r  bir  IUI  ä.  den  Laiiuuebotuii  2U  U.  (HiwO> 
eiue  Abw^brift)     PO.    6.    t. 

I4&S  Deaanber  33.    Uau  Herer  (Uajrer)  von  KinibtTg  (Kun-iiWrg) 
wintm  Vetter  Andre«  RAder  seinen  Teil  mit  Xamen  den  baJben 
XU  &[.,   daran  er  (A.  U.)  den  andren  balben  mmtuh  oiub 
Ol  leben  rnret  von  der  marggraftchafft  za  Baden,  um  die  äumme 
220   guten    rbciDivcliru  Guldeo.     Dodt   »oll   H.  M.   v.  Kimber^  da« 
_       B,  50  Unxe  wiu  Vetter  Andre«  es  von  ibm  fordert,  auf  des  >etteni 
'•in-  dOKn  Krbeu  Konten  gegen  der  Marggra&ckatt  tragen.   (Dam  sna 
AkKbriftea.)    i^O.    &    ä. 

ItM  Penunber  11.  Markjtruf  Karl  von  luden  bülehni  iu  viedemu- 
^tm  Andre«  Röder  iRodderj  mit  deu  Lcbenguteni.  .die  vonylea  ver- 
«UfUtt  »ind-,  nlmlicb  mit  dem  Zehnten  xu  M.  nehiti  Zubehör.  Diese« 
Ukaa  bat  »uvor  lianc  ML7er  tuu  Kirnbei«  iu  Gemeiuvcfaaft  mit  l^dwig 
iMer,  di'u)  Vater  de»  Belebnt«u,  dem  Sobno  des  seligen  GerUart  R<h 
kn,  von  der  Markgni&diaft  Badeu  xu  l^beu  getragen;  darauf  bat  Au- 
Bddcr  dieaea  Ldicn  gekauft.    PO.    &    4. 


gi94  Isenbart. 

1176  Februar  17.  Baden.  Markgraf  Christoph  tod  Baden  belehnt 
Andres  Rödder  mit  dem  Mannlehen:  Laienzebnter  sn  M.    PO.    S.    5. 

1484  März  10.  Baden.  Markgraf  Christoph  vod  Baden  belehnt  H&ns 
Rodder  und  dessen  Bruder  Ludwig  mit  dem  Laienzebnten  au  M.  (Dazn 
ein  Duplikat.)    PO.    S.    6. 

1516  Oktober  9.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnt  an- 
statt seines  Täters,  des  Markgrafen  Christoph  von  Baden,  £^olff  Rödder. 
dessen  Bruder  Martin  und  dessen  Vetter  Endriss  mit  dem  Laienzdiiiteii 
zu  M.  (Myssenheim).    PO.    S.    7. 

1528  Mars  10.  Pforzheim.  Markgraf  Philipp  tod  Baden  belehnl 
Egnolff  B.  V.  D.  und  dessen  Yetter  Anares  mit  dem  I^ienzehnten  za  M. 

PO.    S.    8. 

1514  Juli  28.  Die  genannten  Vormünder  der  Markgrafen  Philiberl 
and  Christoph  von  Baden  belehnen  Endris  R.  t.  D-  und  dessen  Vettei 
Egolff  mit  dem  Laieozehnten  zu  M.    PO.    S.    9. 

1564  März  20.  Baden.  Marl^raf  Philibert  von  Baden  belehnt  Franz 
R.  T.  B.  und  dessen  Bruder  Niclaus  mit  dem  Laienzehnten  zu  M.  PO.  S.  10. 

1570  November  28.  Baden.  Die  genannten  Vormünder  des  Mark- 
grafen Philipp  von  Baden  belehnen  Franz  R.  t.  D.  und  dessen  Bruder 
Niclaus  mit  dem  Laienzehnten  zu  M.    PO.    S.     11. 

1572  März  22.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnt  Frau 
R.  V.  D,  und  dessen  Bruder  Niclaus  mit  dem  Laienzehnten  zu  M.  PO  S.  12. 

1580  November  14.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnl 
Niclaus  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  vettern  R.  v.  D.  mit  dem  Laien- 
zehnten zu  M.    PO,    S.    13. 

1589  Dezember  5.  Baden.  Markgraf  Eduardus  Fortunatus  von  Baden 
belehnt  Niclaus  R  v.  J).  und  dessen  genannte  Vettern  mit  dem  Laieo- 
zehnten zu  M.    PO.    S.     14. 

1606  JaQuar  23  Schlosa  Karlsburg.  Markgraf  Georg  Friedrich  von 
Baden  belehnt  Niclaus  R.  v.  T).  und  dessen  genannte  \  ettem  mit  dem 
Laienzehnten  zu  M.    PO.    S     15. 

1613  Februar  22.  Schloss  Karlsburg.  Markgraf  Georg  Friedrich  von 
Baden  belehnt  Franz  Bastian  11.  v.  D.  und  dessen  genanute  Brüder  mit 
dem  lAicnzehnten  zu  M.    l'O.    S.    16. 

1626  März  2.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belebnt  Fiui 
Bastian  R.  v.  D-  und  dessen  genannte  Brüder  mit  dem  Laienzehnten  zd 
M.    PO.    S.     17. 

1659  August  7.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Georg 
Friedrich  R.  v.  D-  und  dessen  genannte  Vettern  K.  v.  D-  mit  dem  Laien- 
zehnten zu  M.    PO.    S.     18. 

1669  Mai  2.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Karl  R.  t.  D. 
und  dessen  genannte  Vettern  R.  v.  D-  mit  dem  Laienzehnten  zu  M- 
PO.    S.    19. 

1685  Februar  19.  Baden.  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Georg  Wolf  R.  v.  I),  und  dessen  genannte  Vettern  R-  v.  D.  ni' 
dem  Laienzebnten  zu  M.     PO.    S.    20. 

1702  Februar  3.  Baden.  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Johann  Philipp  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  Brüder  und  Tetlern 
R-  V.  D.  mit  dem  Laienzehnten  zu  M.    PO.    S-    21. 

1710  Januar  2.  Baden.  Markgräfin  Franzisca  Sybilhi  AugusU  »w 
Baden  belehnt  Ernst  Ludwig  R.  v.  D.,  den  Lehensträger  sämtlicher  B- 
V  D.,  mit  dem  Laienzehnten  zu  M.    PO.    S.    22. 


ArcbiTalieit  der  Freiherrea  Eoeder  voa  Diereburg. 


Dt9& 


1735  Januar  15.    Baden.     MarkAraf  Ludwig  (leorg  vnii  Badvti  lideli&t 
olf  Friedrirli  K.  s   Ü.  als  den  r^eheDslrÜger  tAmtticbfr  R.  t.  D.  nit 
Lajenzchnten  zu  ^L     1*0.    S.     ^3 

IT4I  Febn^r  2).  Itastatt.  Markf^rar  Luilwig  G«org  von  Baden  bc- 
l'tiiUpp  Ludwig  K.  V.  D.  aU  ileu  Lehcnstr&^r  nAntlkhiT  EL  v.  D. 
dem  LAieozehDteD  xu  M.    PO.    8.  24. 

1744  Juli  10.  Hastalt.  Maili^raf  Ludwig  Georg  vuu  Baden  belehnt 
FhUipp  Wiüitflm  K  v  II.  als  den  {.«tipnütriger  der  R.  *  I).  mit 
lAieozeuuteu  lu  M.    l'O.    Ü-    25. 

1764  Januar  37.   Rastatt     Markgraf  Aui;ust  Georg  von  Baden  belehol 
Phibjip  Willioltti  n.  V.  l».,  den  l,ehfniHrSger  d«r  R.  v.  D-,  mit 
LaienzdintL-u  m  H.    Pü.    S.    36. 

1772  JunJ  18.   KarlRruUe.    Marliirraf  Karl  Friedrich  von  Baden  be- 
ut FritKirirb  Adolf  R,  t.  U-,  ih-n  IxlwDtirÄgtr  der  R.  «.  U.,  mit  dem 
ehnU!n  au  M.    PO.    S.    37. 

2.  Akten,  den  Zehnten  su  M.  betr. 

iie*—ltiao     Akten,  den  /ehnlen  zu  M.  beir.    28. 

1572  Ftfbruar  10.    Schiilli.-nt      Abi  Frii'dridi  von  Stbuttwo  scbreibt 
üor  Wiedergran  von  bUufraberg  Über  ihren  Streit  (iber  ^n  Zehnten 
St    Pap.-O.    21». 

1673  Februar  27.     Melchior  Wiedergrau  (Wjrdenmeol  ron  Staufen- 
bittet  den  .^hc  Friedrich  rnn  Srhnttrrn.  eiitpn  Tag  anzuaetzen  zur 
thflidnnK  de«  StreiU*»  Ober  den  Zflmteii  zu  M.    Pap.-U.    30. 

1673  Juni  24.    Venekfauis  der  des  btrittijjvu  Zehnten   wegvn  ent- 
en  Kosten     Pap.O,    Sl. 

19i72  Juli  di  und  Jnli  30.     VerbOrte  Kundschaft,    bezieh-  EntAclieid, 
'dem  Streite  xwiHcben  deni  Abt  des  Ktnslen  Schutlern  uivl  Melchior 
von  Staufeilberg  einenteiu  und  deii  Bn'idern  Froux  und  Claiut 
V.  1).  andereeitü  über  [Ibh  Zehnten  zu  M.    <I)a2u  eine  Abschrift  dea 
cheidet'  und  ein  ,.K<)Atenzelte)*^;.    l'ap.-O.    R.    S2. 

lEie?— 1Ö33.     Akten,  l*etr.  den  Ht-tuehnteu  zv  M.     Pap.    33- 

16.  Jahrhundert-    Schreiben,  bclr.  dcu  Streit  Ober  den  Zehuleo  zu 
34. 

1679.     Verleihung   von  Gelniidi'  uns   dem  Zelinlen    «i  M,  betr.     S5. 

18.  Jahrhundert.  Articub  probntoriale»  in  Sachen  der  R  r.  1>.  gegen 
Kloater  Hchuttem  über  den  Zehnten  ,.an(  11  SlOck  Aeken)  auf  UMn 
Ntbfeld  Uttcnheimer  Hannes".    Pap.    36. 

13.  Jahrbni)d(!rt     Cont^ept  eine«  Si-hrelbeiu»   an   die  R-  v.  D.,   dl« 
itigk«ilen  über  den  Zehuten  xu  &I.  b^tr.     37, 

1703  Januar  9.    MeiMenbcini.    Renovation  des  Zehnten  ru  M.   (Daxu 
eine  Abschrift.)    Absrhr.    SS. 

1719—89.    Versteigerungen  de«  Zehnten  m  M.    89. 

1728  Pe^ember  22.    Schutlcm.    liie  Kauzlci  des  Ablas  von  Sebuitcm 
iht  den  R.  v.  I).  über  den  Streit,  den  Zehnteu  r.u  M.  betr.  Pap.-O.  i<i. 

1790  Februar  fi.   Schnttpm.    Abi  Frans  Ton  flchuttcim  Bchreibt  (den 
V.  D.)  über  den  tjircit  um  deu  Zcliiilen  x\x  M.     Pap.-O.    41- 

1730  TAirz  4.    Scbutiern.    Die  PrneJatisibe  KiiuiJei  (zu  Scbuttem^ 
'  den  B.  v.  I>.  mit,  (lax»  ihr  Herr  (iler  AM  zu  bchnttcm)  gewillt  sei, 
,      ibalb  61  Tagen  in  Bamberg  bei  dem  dortigeu  Bischof  ond  Kekbkhof- 
VicekaBzIer  als  M-inem  domino  directo  klagbar  zu  referieren.    Pap.-O.   4-2. 


B,96  •  iBenbart 

S.  VerschJedenes. 

1635—70.    Die  P&rrbestelluiig  zu  M.  betr.    43. 

1816—16.  Akten,  betr.  den  Bechtastreit  zwischen  den  R.  t.  D.  and 
der  Gemeinde,  Oruodberrschaft  und  Pfarrei  zu  M.  wegen  des  Zebntbauges 
Ton  einten  „Bünden".    Pap.-0.    44. 

1818—41.  Akten,  betr.  die- ZebntabUisung  zu  M.,  darunter  viels 
Zehnt-Facht-Vertr&ge.    45. 

1630—31.  Schreiben,  betr.  die  Entachädiron^  der  R.  v.  D.  Ar  deo 
am  16.  Juli  1630  durch  HageLschlag  in  der  HeiBsenlieimer  Oemarkmig 
entstandenen  Feldschaden.    46. 

1636 — 45.    Akten,  betr.  die  Meissenheimer  KriegBumlagen.    47. 

164&— 60.  Die  Streitigkeiten  der  R.  t.  D.  mit  der  Gemeinde  M.  über 
Oemeindeumlagen  betr.    46. 

e.  Reichenbach. 

1277  September  14.  Mahlberg.  Teilungsvertras  des  Grafen  Heinrich 
von  Veldenz  (-tz)  und  der  Gebrüder  Heinrich  und  Walter  von  Oeroldseck. 
(B.  betr.)    (Dazu  eine  zweite  Abecbrift.)    Pap.-Copie.    1. 

1466  November  16.  Die  Brüder  Diebolt,  Oangolff  und  Walther  n 
Hohengeroldseck  und  die  Vettern  Andres  und  f^olff  Roddere  schlieBsen 
einen  Vertrag  über  das  Dorf  und  Gericht  R  (Ricbenbach^  das  zum  Teil 
der  Markgranchaft  Boden  gehört  —  und  von  dieser  den  Rödem  zu  Lelun 
gegeben  ist  —  und  zum  Teil  der  Herrschaft  Hohengeroldseck  (-Ib-) 
Eigentum  ist.    Dazu  3  Abschriften.    Pap  -0.    2. 

1466 — 84.  Akten,  betr.  die  Streitigkeiten  zwischen  den  Herren  tob 
Geroldseck  und  den  R.  v.  D.  über  R     (Buch.)    3. 

1466—1660.    Gerichtsbarkeit  zu  R.  betr.    4. 

1481  Juni  9.  Lahr.  Markgraf  Christoph  von  Baden  schlichtet  einen 
Streit  zwischen  Diebolt  von  Hohengeroldseck  und  Andres,  Egnolff  udJ 
Hans  Rdder  wegen  des  gemeinen  Vogtes  zu  R.    Zwei  Abschriften.    5. 

1481  Juni  9.  Lahr.  Markgraf  Christoph  von  Boden  bestimmt,  dus 
ein  Schiedsgericht  von  12  Mannen  in  R  (Kychembach)  die  Streitigkeiteo 
zwischen  Diebolt,  Herrn  zu  Hohengeroldseck  (-tz-),  und  Andres  £gnoiff 
und  Hanns  Rödder  —  des  Vogtes  des  Dorfes  des  Dorfes  R.  wegen  — 
entscheiden  soll.    PO.    Siegelfr.  ,  6. 

1461  November  18.  Urteilbrief  in  dem  Rechtsstreite  zwischen  Abt 
Johann  zu  Schuttern  wegen  seines  Gotteshauses  einesteils  und  Andres  oud 
Hans  Röder  und  deren  Zuverwandten  andemteils  um  die  Oberkeit,  Gebot 
und  Verbot  im  Giessen  und  Gereut  (zu  R.).    PO,    S.    7. 

1482  Januar  12.  Seetbach.  Thieboldt  zu  Hohengeroldseck  verktnft 
Markgraf  Christoph  von  Baden  das  halbe  Dorf  R. ,  die  Dörfer  und  Vog- 
teien  Seelbach  (Seil-),  Kuhbach  (Eubach)  und  Schutterthal  nebst  aÜsat 
Zubehör  um  die  Summe  von  2200  rh.  ä  ,  ablöslich  mit  derselben  Summe- 
Zorn  Tnterpfande  setzt  Thieboldt  seine  zwei  Gerichte  und  Vogteien  Prini- 
bach  (Brünssbach)  und  am  Schimberg  ein.  AU  Zeuge  siegelt  mit:  Andrea 
Rödder.    Pap.-Copie.     ö, 

1482  Dezember  18.  Wilhelm  von  Neuburg  (Nyperg)  entscheidet  den 
Streit  zwischen  Abt  Johann  zu  Scbuttem  und  Uans  Röder  um  abgehaueites 
Holz  im  Giessen  und  Gerüte  dahin,  dass  der  Abt  an  Hans  Röder  20  i 
zahlen  soll  Die  audem  Streitpunkte  werden  ausgeglichen.  Durch  diesen 
Vertrag  sollen  die  Bestimmungen  des  Vertrages  vom  13.  Novembw  1^' 
(von  Hanns  Voltzen  herbeigeführt,  s.  oben)  nicht  ungültig  werden.  I^- 
Siegelfir.    9. 


ArrhrralieB  der  PreüiencB  Boeder  tob  Diersbon;' 

A]»il  33.    Jakob  von  U n-bwB.  Vogt  lu  Ueroldaeck,  twlebiit  im 

InfC  iek  ffaltmftn  Philipp  t>«i  Rbein  —  nit  Wus«d  aml  Wilko 

f  B.  V  D. .  drr  TeÜbtTTea  ml).  —  Clere  Dietncfa   von   Waldkirch 

li|   mit  der  femeäaea  MOhlraholiitatt  rnt«r-ReicheDlMrh   gegen 

Ijütlücfa«  Galt  voo  6  Schilling.     rftp.-L'opie.     lU. 

1498  Aanst  U  (April  We  ^^ben  iiff  imnug  vui  Tiburcü".  b«ida 
nad  in  aiaem  Jahr«  SonoU^  >   A)>t  Keattu  von  Oen^mbafh  achrvibt 

:  R.  T.  D.  (ThiersBbeigt  ul)er  dk>  Zwistigkett ,  die  eiser  tler  u-ror a 
1mm  im  H*iu  Rmler  in  lAn|(fn-Reici)<rRb*ch  mit  eitiem  Pri«9>l«r  des 
ÜMten  in  G.  bat  wtgta  eines  dtv  Kirdie  lu  U  mhdrigvu  Uutes.  Fs|>.-0.  11. 

1493  Dezember  5.  Fetter  ufT  ilem  Rf^vn  zu  K.  iRtcliieiibacb)  »-hmbt 
{fett  BiKbodr  von  BtrftMbarg),  f>r  wolle  (fem  fn^hol  (des  Hiscbnft'  auch' 
iräimeB  und  Ofttlielikdt  uq<.I  Recbt  annelimvii  «ur  dem  Aaitniana  zu 
BohcMeroldsedi  (-gerol-)  oder  vor  den  Amtleaten  in  der  Uemehaft  Lahr. 
hy.-O.    Vi. 

1193  Dezember  8.  Peiter  nlT  dem  Keja  m  R.  bittet  •Herrn  Mkbel*. 
(EtrdiberT  zu  K.)  ihm  mitcuteileo,  ob  er  vor  dem  Amtmann  zu  Ceroldieck 
ti^  oder  vor  den  Amtlouttin  in  der  Herrschaft  [jilir  tl-ore)  Recht  üurheo 
«nne.    Pap  -O.     13. 

1493  Dnember  10.  Ilani  K.  v.  D  si^hreiht  dem  Vort  Kutacbius  so 
Bskengerol ilaeck  (•}■)  yrcgto  seines  „armen  KDecbies"  Peiter  uff  dem 
Iffn,  den  der  Kirfhherr  tod  R.  in  «ton  Itann  getlian  hatte.     PipÜ.    14. 

1J%{  Dezember  IB.  /abem,  Rischof  Albrecht  zu  StmasburK,  LAtid- 
inf  im  Eisaas,  bittet  Hans  R.  r.  V-,  ihm  mitniteileu,  ^^^i^Bseii  er  gich 
m  venehen  hat"  beirefh  des  Kno<"hiCA  Peter  am  Kein  Tnn  R. ,  der  dem 
XircUierTn  zu  R-  nein  utmotsume,  muttwilliKi.'  vechdv  xuKt<«clmbc'ii  hat  "    1&. 

I49S  Dezember  22.  Gesuch  an  den  (Büichof  Albreolit  von  Strusft- 
Iwjl.  die  Streitsarlje  nwisdien  dem  Kirchherrn  and  P«u-r  tan  Rein  in 
Kilidreo  oder  durch  den  Anilmaiui  iJer  Pllege  OrteulKTif  (-ni-)  verhören 
^Umt-    Pap.-C'opie.    Itt. 

^^BB  Desember  25.  Zabern.  Bischof  Albrecht  zn  Stranbura  schreibt 
KbB.  r.  D  iThierapergki,  da»«  er  dcsiteu  Antwort  (itaf  den  Brief  vom 
BDezember)  erbilten,  das«  er  geiiiüts  dem  Wunsche  Hans  Rodpxa  einen 
1^  anraumen  volle  zur  EolicbäduiMr  des  Streites  zwischen  dem  Kirch- 
berni  und  Peter  am  Rein;  Muh  volle  er  ,gleydt^  geben,  den  in  dem 
tritSe  H  Röderg  erwiUtnteu  „KlympfF"  verbOri'n  und  demsulbi-ii  nacfa 
haileln     Pap  -0     17. 

I4W  Januar  3li  Der  Atiitmau«  ErrAiamus  von  Weier  ('Wyj^er)  zu 
Ulir  schreibt  kciMm  Schwager  Hans  U.  v.  I).,  er  habe  mit  Uelclier  von 
Sthinenhurg  (Sch«uwcuburg)  «ur  Entscheidung  der  StreitRHche  i-wiirlien 
ilea  Kirchherru  und  Peier  am  Rein  eiueu  Termiu  auf  den  7.  F>bmiir 
'ifrila^i  ne^t  vnr  iler  pfeiffen  Kassnacht  th  fniger  t»a  ndt')  narli  Ofiim- 
»rj  vereinbart  Er  bittet  »einen  StliwaKer,  dem  Vogt  vou  GeroMat-cle 
F-ltück)  den  Tag  mitzuteilen.     Pap.-O.    18. 

1494  Marx  2.  Mirhel  Boizlimm,  SchftffiiLT.  schreUit  dem  Junker  iHa&s 
R.»,  1).>,  daw  „dem  abiw-heiil"  nadi.  der  von  Han»  R.  und  Junkf^r  Meleher 
m  Schsuenburg  ( SthowL-nburg)  in  der  Streitsache  r.wiscQeu  dem  l'fafT^n 
Ksd  den  armen  Knechte  herbeigeführt  ist,  der  PfaiTc  durch  dio  Rlite  des 
KmIu^  von  Strassborg  auf  den  4.  Mlirx  (uff  zinittag  next  kompl]  xu  Uiuis 
bder  BKb  Lahr  (bor)  betchiedfii  inL  I>ort  soll  Allem  „hrkehrang"  ge- 
Kheken.    PapX).    19. 

1495  Xovember  23.  llaus  B.  v.  D.  bittet  aetncn  Schwager  Melchior 
*M  TKliaui-nbors,  Amtmann  in  der  PHeRe  llrte'nburK.  dafür  zu  for^i-n, 
'■tt  nr  Kntechetdung  der  Streitigketten  des  Hans  Kßder  mit  ünn  PHiAtcr 


^ -i 


Tsenhnrt. 

Bu  IL  eia  Tag  uweBeUt  werde,  «ei  €s  vor  tien  fiiscbof  ron  StmilH 
•d  «■  vor  da  „^'icarieti''.    P»p.>0.    30. 

16.  Jahrhundert.  Vcruichnis  der  Dicrsburgcr  Itwbtt^  xu  B.  I'ap  -U. 

li  Jahrhundert.  Schreiben  \xoa  Hans  R  v.  D.)  an  den  Antn 
(der  Pflege  UruolKrgV),  smiaa  artnea  Mannes  »Pelen  off  dem  lU 
wegeo.    y»p.-i).    22. 

Ib.  Jilirfaumlen.  ßitle  (des  armen  Knecht«»  ("eter  uff  dem  Reiav 
.den  Hauptmana'  und  die  ^entdoe  Rittenchafl,  .lui  unserer  uhu 
mm  bebfilAtch  zu  lein,  ku  semem  Recht«  eu  konnwn  vor  ili*in  mw 
zu  Straaslmrg.  (Hanii  ß  v.  I>.  Tilgt  den  Qeeuche  des  amen  Kneci 
eine  Daratellong  dea  Sachverhaltes  hinnt  und  erkUrl,  sich  aeia«r  ann^: 
XQ  voUen).    Pap.-0.    23. 

15.  Jahrhundert.    ErbUmng  dea  Eirrhherrn  Michel  wa  U.    ii- 

15.  J&hrhundi^.  Tlantj  B.  v.  B.  s^-hreiht  ^i'm  Vogt*  über  den  sp 
xwiachen  deut  Kirchherm  zu  B.  ood  Fetter  tat  dem  mu.    25. 

Iß.  Jahrhundert  Eiae  kurze  Mitteüiing  au  den  Junkßr  (Hain 
V.  D),  da's  von  den  beiden  .(ursilicIiL-n  Vtiicm"  die  „Safhe"  verugt 
Pap.-O.    26. 


IMK)  Aupust  aS.  Augsburg.  Der  rOiniache  Kdnig  Maximil'nn  I 
leimt  Gangolf  von  Hoheogerntdseck  mit  J^ii  Wikliünu^n  süijh 
berge  und  dem  hohen  Gerichte,  die  xur  Hirrrsehafi  Iloheng.  j  i 
den  xwei  Zollen  am  Schimbetw  und  zu  tieelbach  uud  den  grtacti 
Dörfern  Frieeenheita  (-aa-b),  Ötunbciin  (Oteoheinbi,  Ueiliaeiuell  i 
Schopfheim  <;Schapfhenn)  uebsc  allein  ZnbehOr  als  mit  einem  Betchileli 
Pap.-Copic.     '/i. 

ISOO  Nnvciniti?r  1-1.  IlascI.  ^Der  Htatthalter  und  Bcwent  dci  Sti 
Baad,  ChrUloph  von  Utcnht-im  < t ttonheiuij,  schreibt  Markgraf  ChriiU 
Ton  Baden,  er  wolle  dem  Wunache  des  Markgrafen  |emas8  Mirhel  Ruc«ct 
TOu  Kaüersherg  (Keisaersperk)  und  Peter  am  Rem,  *nh.-ild  xls  vrtH 
wtodcr  xurackkelirv,  vor  sich  kouuieo  lasaen  tmd  ihnen  die  Müiniuig 
Markgrafen  vorhalten     Pap.-O.    2S. 

1500  Novetnher  23.  fiaael.  Obrisloph  von  Utenlifim  {Utvmlieyn} 
riishlet  Markgraf  Christoph  von  Baden  aber  das  Verhör  Michel  R 
TOU  Kaisersborg,  des  ehemaligen  t'nestpra  vu  R.,  belr.  deaafen  Hireh  i 
dem  armen  KitecbM  Pmer  un  Bein.     I'ap.-O.    39. 

1600  Deaember  2.    IMe  Statthalter  und  Rate  di^  MarkgnfiiB 
Baden  achicken  den  Brüdern  Hsn»  und  Ludwig  R.  *.  [).  dii>  Antwort 
Baader  Statthatten  auf  lU»  schr^ibuo  doa  Markgrafen  au  ood  rat^a  il» 
bei  Baael  um  eine  gütliche  Ta^Het/ung  weiter  nachxusw-hen-    Pap  -0. 

1600  Deiember  13.  Hasel.  Chrirtoph  von  L'tenheim  teilt  Mari« 
Chrietoph  von  Baden  mit.  daaa  zur  Kniacheidung  dea  ^treiteu  rwifd 
Wdiel  Rej-aer  (ho!i  ron  Kabatatierg  und  den  U.  v  I).  ein  Tag  angeac 
sei  auf  den  ib,  Januar  1601  [niF  sandt  paulos  bekerung  tag)  nadi  Bl 
und  dass  beide  Parteien  hierron  bcnnrhrichtigt  aeieo.    Pap  -Xt.    31. 

1501  Jonnar  2.  Tier^pcr«.  I>i«  Itrtider  Barn  und  Ludwig  R.  t. 
bitten  die  I«ndhofmcistcr  uud  RÄte  zu  Baden,  dafiir  sorgen  au  woU 
daaa  ihr  Schwager,  der  Amtmann  tu  lAhr,  au  der  'lagaauuog  nach  Bi 
htiiaogciHigui  werde.    Puij.-Coui-ept.    82. 

IftOl  Januar  4.    Via  Ijudbo&neßter  und  Rate   des  Markinv'ii: 
Baden  »climl>en  den  Rrüdent  Hana  und  I..udwia  K.  t.  1»,  wpnti  iIlt  M 
mann  au  Lahr  (seiner  Ainiageacliane  wegen)  nicm  za  der  Ta^äatxuac  w 
Basel  kommen  könne,  lo  aoDe  ^r  far  einen  äiellrertr<<Lcr  wvriien     Pi 
0.    S3. 


Aixiiivtlien  «In:  FreUwrrvo  Roeder  roo  Dienburg. 


»99 


H  IMI  JuiuAT  2».  B«flan)ngte  Abschrift  der  auf  der  TsftSMxQSg  zu 
■■d  getroffeaen  Besttminungro  in  dem  Bechtsetreit«  zwischpo  deÖBrit' 
Pm  R.  ».  D.  unil  äfidiel  Reyser  vtui  Kaiaereberg.    I'ap.-Coi>ie.    34. 

IBOl  Februar  lu.     Die  Bnid^r  Haiu  und  Ludvdg'  B.  v.  D.  Kkidnn 
4m  StatUÜltor  dea  Stifl««  Bak^I  di«  Zeucmliste  (von  der  Tagaatzung  von 
Surli,  geloben  dem  Abschied   luulizaleneD  und    biLten  den  Statfbalter, 
iCicliel  Reyacr  aazubslteu,  die  BcstimmuDgiii  dea  Abschiedes  au  be- 
Pap^Copie     85. 

I80I  Februar  20.     Christoi»h   »nn  Ulenbeim  sclircilit  an  MartcgnT 

topb  vou  Bsdca.  dam  di-ni  Wunsch«  des  Murk^rafi'u  Kvmto  Miche) 

,  M>  ennaliDt  nn,   den    UcgtimiDunffen   des    /eufren-Abucbiedea    rom 

■  Januar  (aiosla«  noch  convenio  pauli)  nochxukouiuieo  und  data  Mii-hel 

'  selneu  WnoscL  eine  AbKhrift  des  Abschiedes"  gegeben  »ei.  i'ap.*0. 

lu  ein  Concept  dieves  Briefes.)    86. 

1601  Februar  2*).   Chrintopb  von  Utenhdoi  (-n)  schreibt  «seinen  liehen 

cm  und  gtxtea  Freunden"  naos  und  Ludirig  R.  t.  D.,  er  habe  ihr 

tn  .mit  l>>'  jresaoiUen  artickle,  ouch  der  zugeu  oBuieu"  erfaall«n, 

Derni   ^^ich■-l  eine  Krmriifruiig  des  .\b9chiede3   und  auch  eine  Ab- 

der  AnÜiel  j{¥([ebtii.     Pap.-O.     (Dazu  ein  Cpocept)    37. 

IUI  Mai  15(?).  Zacharias  scbnibt  dem  Jutüter  Uaus  K.  v.  !>.,  dam 
Abrede  nach  die  Ladungen  gefertigt  habe;  er  schicke  sie  Ilam 
irh  2a     Pap.-O,     3«. 

1S01  Hml  äOfO.  Zacharias  schreibt  Junker  üuts  B.  •>.  U.  über  das 
ttagenrerhär  in  der  Streitaacbo  EwUchen  dem  Pnesler  und  den  Bnidem 
B.T.I>.    PapO     39. 

IfiOl  Juni  SCn     Zacharias  schreibt  Junker  Bua  K.  v.  D.  übet  daa 
2«uKaverbOr  in  uem  R«chtntreite  awlschcu  dem  Priester  und  den  BrQ- 
R.  T.  D.    Pap  -0.    40. 

1601  Juni  2fl.  Basel.  Tbeobaldos  Weathoffer,  Doktor,  Dekan  der 
heOipni  Petrus  in  Base)  stellt  Peter  am  Kein  und  dessen 
pn  Absolution»- Brief  au.    PO.    41. 

Tft.' Jahrhundert     Zwei  Zettel,  entbaltend  die  Zeugennainen  in  dem 
itbt  qWt  den  Sla>il  zwischen  dem  Abt  von  SchutUTU  iinJ  den  B.  >■  D. 
in  dem  Streit«  zwischen  den  R  t  D.  und  dtT  Oemcinde  Friesen- 
{■m-).    Pap.    42. 

1537  April  2d.    Kaufl'rlef  eines  Relcbcubacher  Blirgon.    43. 

t&ÜO  Januar  24.  Simicr.  Dlt  rAinischo  Kaiser  Karl  V.  verleiht  den 
Irfldrm  Gauxoir  un'l  Waller  von  G«roldseck  folgrndea  Ketrhslehen:  die 
W|l(lb4nne  samt  den  SUberbergen  und  dem  bobem  Gerichte,  die  zur  Herr- 
schaft Ü«roldMck  gi^6rea,  die  beiden  Zolle  an  Scbimberg  und  zu  tircl- 
'  ,die  „üUjdt"  und  .rngeMt"  in  der  Herrschaft  G^  die  Jahr-  und 
rkte  KU  .soelliArh,  die  gomeinen  IMrfer  Friesenheim  (-as-b), 
I  (-t-bi.  Uinligetizell,  Scliojptfccira  (Srbopfienl,  OWrwcier  (-eylleO, 
(•as-IIer),  S4'hoIlerwaId  ijs;hiiitpr-i,  Kippf-nheim ,  Kippcnhcim- 
[(Kippeiiwyler),  .\Inian.iwrit'r  l.^ltliD<^a>iwetIi<-r).  Irhenbeini,  Duixteu- 
I  Micderbfuem  tNiederpcilm),  Alienbciui  (Altbeimb)  und  die  Burg 
rg  ovl'it  allem  Zubehör.     Pap.*Ci>pie.     44 

iSStf  Jnni  34.     TA'h'-nrt-ven»   <W    Koura^i    Lacbeiunaj-er  und  seiner 
Bsasfraa  Hadu  zu  Heü-hrnbacb  gegen  den  Kantor  nnd  Frllbne«ner  Jero- 
"        Upp  lu  B.  Ubv  di«    FrahnessiKati«  in  H.     (Andreas   B  r.  0. 
lelt)    4&. 

UM— 49.    Entscheidungen  der  Gerichte  zu  B.  und  iieelbacb.    40. 

]S89ff.    Aktm,  die  Streitigkeiten  mit  ilofa«ngerol(Ueck  betr.    47. 


mlOO  Isenbart 

1642-1674.    R.  betr.    48. 

1559  Jdü  13.  Lahr.  Vertrag  in  dem  Streite  zwischen  Markgraf  Phili- 
bert  von  Baden  und  den  Grafen  Johann  und  Adolf  za  Nassaa,  Saarbrfldtea 
und  Saarwerden ,  Oebrüdem  einerseits  and  Quirin  Oansolf  von  Hohen- 
geroldaeck  anderseits  über  bannltche  Rechte  und  Gerechtigkeiten  and  u- 
aere  Dinge.    (Dazu  eine  zweite  Abschrift.)    Pap.-Copie.    49. 

1559—1661.    Die  Freizügigkeit  von  R.  (nach  Lahr)  betr.    50. 

1664—71.  Den  Streit  mit  Johann  Volmar  von  BemhardshöCe  (Benoh 
hofen)  Ober  das  Fischrecht  im  Gie^senbach  betr.    51. 

1665— 17ia    Verzeichnis  der  GeÄlle  zu  R.    52. 

1566  April  I.  Augsbu^.  Kaiser  Maximilian  n.  verleiht  Quim 
Gangolf  von  Hohengeroldseck  die  freie  Gerichtsbarkeit  in  der  Hernchift 
Geroldseck.  —  Äbschr.    53. 

1667.    Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.    64. 

1567  und  68.     Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  betr.    55. 

1567—76.    Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.    56. 

1667 — 1607.  Die  Streitigkeiten  zwischen  den  R  v.  D.  und  den  Ge- 
meinden Friesenheim ,  ObeiBchopf  heim ,  Oberweier  und  Heiligenzell  über 
den  Zehnten  im  nGereut  und  Gissen"  betr.    67. 

1567—1638.  Schriftstßcke,  betr.  die  Streitigkeiten  mit  Hohengerolds- 
eck aber  R.    Pap.    58. 

1568—89.  Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.  69. 
1571—96.  Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.  60. 
1578.    R  betr.    61. 

1578—1710.    Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  betr.    62. 
1686—1607.    Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.    63. 
1686—1700.    Protokolle  der  Rüggerichte  zu  R.    Pap.    64. 
1688.    Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.    66. 

1586-1609.   Die  Streitigkeiten  mit  Volmar  von  BemhardshSfe  (Bernss- 
ofen)  aber  Fischgerechtigkeit  in  Reichenbach  betr.    66. 

1589  Juli  (a.  St)  28,  Juli  (n.  St.)  31 ;  1613  November  16.  Festsetimi« 
der  Formel  fflr  den  Eid,  den  der  Vogt  von  R  schwören  soll.    Pap.  67- 

16.  Jahrhundert.    Plan  von  R    68. 

16.  Jahrhundert.    Ordnung  für  die  Herrschaft  Hohengeroldseck.  ^ 

1590.  Brief  des  Claus  R.  v.  D.  an  Jakob  von  Hohengeroldseck,  den 
Streit  über  R.  betr.    70. 

1690—96.  Briefwechsel  zwischen  Claus  R.  v.  D.  und  Wilhelm  Prechter 
in  Strassbu^  über  Geschäftliches.  (Die  Briefe  betreffen  vorzagsweise  den 
Streit  mit  Hohengeroldseck.)    71. 

1592  September  29.  Jakob  zu  Hohengeroldseck  und  Sulz  urkund«. 
dass  ihm  Claus  R.  v.  D.  1300  fl.  geliehen  habe  gegen  einen  jährlicheo -' 
am  29.  September  zu  zahlenden  —  Zins  von  65  fl.  Für  die  richtige 
Zahlung  dieses  Zinses  setzt  Jakob  zu  H.  seinen  Teil  an  dem  Dorfe  tt- 
zum  Unterpfand  ein.    Pap.-Copie.    S.    72. 

1694  August  13.  Regensburg.  Der  römische  Koenig  Rudolf  H.  ver- 
leiht Jakob  von  Hohengeroldseck  das  Reichslehen :  die  Gerechtsame  in  d^ 
Herrschaft  Hohengeroldseck  nebst  allen  dazu  gehörigen  Rechten  d<"' 
Dörfern.    Pap.-Copie.    73. 


Arcbiralieo  der  Freiherren  Roedcr  ron  Dierslmrg.  mlOI 


\i$i  M&i  SO,  Reichealudi.    Die  »£meu«ruag''  der  Zinse  und  Golt- 
"   ni  R.    Pap.-0.    NotariaUzeichon.    74. 

I6S&— 97.    Die  Streitigkeilen  mit  HohengoroldMck  b«tr.    75. 

Ue6— 160H.    Die  Pfarrei  R.  betr.    7Ü. 

1&06  Hftj  24.    Ventcichnl»  der  fiher  dos  Dorf  K.  liandetDilen  Urkuu- 
(Dasu  twei  uQTolUUUjdige  Absclinfleii  dies»  Vvrzeichniues.  I'ap    77. 

16.  Jahrhundert     Abschriftcit   von   ,0«richubftiidelii'',   .Rwlitferti- 
B"  and  VertrtgcD  in  den  Streitigkeiten  der  R,  v.  T).  mit  dem  Abt« 

I  Schutieni  und  den  ijemeinden  Friesen  heim,  Oberweier  und  IleJÜKea- 
Pip.-Copie.    ;S. 

Ende  du  16.  Jahrliundertit    Copialbutrli:  Abschriften  ron  Kauftirie- 

KeTenen  unil  6ep;ubricfea,  Vorirftgcji,  Wektfinieni ,  I^henbriefen, 

\ta   und    Ml&sivtn,    betr.  Streitigkeiten   mit  der  Pfklz   uud   denen 

tfiffoldaecjc  —  au«  den  Jahren  HT>!J — IfiätS.  —  Darin  das  Wappen  der 

,  BÖdir  and  der  ron  Wefer  (zum  Wejrer).    Pap.    19- 

1801.     Die  StreitiRkciteu  mit  Haiis  Adnm  Kolmar  Iioir.     m. 

1631—96.     StreiliHk«-iten    xwiiti-)ieii    de»   H-  v.  I>.    und    tlans    Adam 
faliur  Too  Bcruhardäliöfc  (ßcmsahofeu)  ubor  da«  Fischen  in  R.    8L 

Anbag  dot  17.  Jahrhunderts.    Ahst^hrift  drs  Terzeichnisea  der  Rechtei 
Diwvburg  iu  R.  hau     Pap.     rt'i. 

17-  Jahrhundert.  Abscbrifi  de^  Vertrages  über  das  Lehen  R..  Ver- 
ebniMe  der  zu  diesen  l.ehcn  gehörif(tii  tiiltcr,  Urtoinile  llber  die  Be> 
tiligunK  der  P'neseuheiuuacheu  und  Röderschea  Vr'fllder.    Pap.    63. 

17.  Jaiirhundert.    Auszug  aus  dem  Soolbuch  de'-  äliftca  St.  Stephao 
to  Stnüburg.  betr.  den  auf  der  Gemeinde  K.  »ieht:nden  Zim.    Pap.    84. 

.      1606.    Die  StreitigkciU'u  ntit  llohcnKcruldicck  betr.    8&. 

K    1606.     Den  Streit  mit  Hahrti^roldseck  betr.    fW. 

V     I60&— 17fi2.    Die  Streitigkeiten  mit  nohengcroldseck  betr.    ^^7. 

'  1610—1611.  Vier  Bfirher,  lielr.  diR  Streitigkeiten  «wiichen  Jakob 
Ion  flobengeroldsock  uud  Sulz  eiucrKCits  und  Xiclau«  K.  v.  D.  anderseits 
^twr  die  Rechte  unil  Ntit/unf!;en  von  R.    88. 

1611,  16       Vprmrbnis    der   Sdiiililen    von    Reichenbacbcr    [)<lri;em. 
'  nis  der  Einnahme»  und  Auügabcn  der  R.  v.  Ü.    Pap.    61*. 

1812— l"iB.  Die  Streitigkeiten  uber  Eckcrit  «wischen  der  Gemeinde 
Jesenheim  und  den  [tau>era  im  »Gereut  und  GieBRCu"  betr.    90. 

I61&.    Den  Streit  mit  Holiengeroldsoek  betr.    91. 

1638—86.    Die  Abgaben  dpr  Reichenbacher  Bürger  betr.    03 

1631.    Die  Streitigkeiten  mit  [lohcn^croldseck  betr.    38. 

April  S.    Reidienbac-b.     Die  „Erneuerung''  der  Zinse  und  Gnlt- 
I S.    Pap.-O     S.    94 

16*4—99.    Reirbenbacher  Sachen.    U5. 

1686-41.    Die  Stroitigkeitou  mit  Geroldseclc  betr.    W. 

U49.    Die  Streitigkeiten  Ober  R.  betr.    87. 

1644—97.    Den  Streit  mit  denen  von  Cronberg  Aber  R.  betr.    ö^. 

164(1-61.     ProtökoUbuch  über  R.     iW. 


1662  April  3.    Beicbenbacb 
B&lle  au  R.    Pap.-O.     100. 


Die  Erneuerung  der  Zinse  und  Galt- 


a1 


tnlOS  Isenbart. 

1662—84.    Beidienbacher  LehenrecbnuDgeD.    101. 

1663  Oktober  3  (n.  St.).  Reicbenboch.  EmenenmsB-Veizeicluus  de 
Bodenzjnse  zu  Kohbach  (Khunbach) ,  R.,  Steinbach  nna  Weler  (Weiler' 
Pap.-Copie.    102. 

1663—1725.    Den  WeUer-Wald  in  R.  betr.    103. 

1666  Jani  12.  Dautenstein.  Der  Amtmann  Anton  Ton  Dantenstei 
schreibt  G.  Fr.  R.  t,  D-  wegen  des  den  Heiligen  zd  R.  zuständigen  Zehi 
ten  in  Lahr.    IM. 

1676 — 84.  Verzeichnii  der  GefäUe  zu  R.,  der  Einnahmen  und  Am 
gaben  des  Georg  Wolf  R.  t.  D.     106. 

1680  August  23.  Hohengeroldseck.  Der  Amtmann  Johann  Freie 
ached  (?)  zu  w)hengeroldseck  schreibt  Claoa  R.  t.  D.  wegen  der  „Gefugt 
nen".    Pap.    106. 

1698.  Verzeichnis  der  Einnahmen  und  Ausgaben  der  GeOile  i 
R.    107. 

1699  August  18.  Reichenbach.  Die  Erneuerung  der  Bodenzinse  de 
nStaabs"  R.  (Dazu  zwei  Abschriften  und  ein  Auszug  aus  dieser  „Erneue 
mng").    Pap.-O.     108. 

1699—1732.   Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  aber  R.  betr.  lOf 

16.  und  17.  Jahrhundert.    Den  Streit  mit  Hohengeroldseck  betr.  110 

Um  1700.  Bericht  darttber,  wie  die  Geroldseckischen  Lehen  auf  di 
Grauen  von  der  Leyen  gekommen  sind.    Pap.    111. 

1719 — 40.   Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  über  R.  betr.  1)£ 

1726.  Akten,  betr.  die  Emeuerung  und  Beschreibung  des  mit  Geroldseci 
gemeinschaftlichen  Bannes  R.    (Dabei  Pläne.)    Pap.    113. 

1730  Augast  30.  Seelbach.  Der  Amtmann  der  Herren  von  der  Leyei 
schreibt  (einem  R.  t.  D.?)  darüber,  dass  Herr  R.  t.  D.  in  Rohrbnrg  dei 
Bäcker  Joseph  Annbruster,  einen  Reichenbacher  Bürger,  gefangen  genommei 
habe.    114. 

1730—39.    Reichenbacher  Einzug-Register.    115. 

1739—70.  Akten,  betr.  die  Bestellung  eines  fOr  Hohengeroldseck  w 
die  R.  V.  D.  gemeinsanien  Vogtes.    (Dazu  eine  Abschrift.)    Pap.-O.    HS 

1751.  Den  dem  Kloster  Schuttem  zugehörigen  „Bahnde''-ZehDtei 
betr.     117. 

1752  März  4.  Lahr.   Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  betr.  118 

1752 — 79.    Die  Streitigkeiten  mit  Hohengeroldseck  betr.    119. 

1753.    Die  Streitigkeiten  mit  denen  Ton  der  Leyen  über  R.  betr.  130 

1768  Mai  22.  Diersburg.  Zwei  Schreiben,  betr.  die  Frage,  ob  di£ 
R.  Y.  D.  al3  Mitherrschaft  einen  Anteil  haben  an  der  von  Hohengeroldfr 
eck  in  R.  errichteten  Erzgrube.     Pap.     121. 

1782  März  6.  Den  Vorschlag,  die  v.  Roeder'schen  Geßille  zu  B.  " 
die  Grafen  t.  der  Leyen  zu  verkaufen,  betr.     122. 

1794.    Das  Linden-Wirtshaus  in  Langen-Reichenbach  betr.    123. 
1802.    Die  Schildgerechtigkeit  für  ein  Wirtshaus  in  R.  betr.    \^ 
1802  und  19.   Einzugsregister  der  Reichenbacher  Gelder  und  Frflcbu 
Pap.     125. 

1809—26.  Akten,  betr.  die  Einziehung  verschiedener  der  GrundheP 
Schaft  Diersburg  gehöriger  Gefälle  vom  Stabe  R.  durch  die  Graftcta» 
Geroldseck.    126. 


Arcbinli«n  der  Frwhwreo  Boe<t«r  ton  Diershurg         ml03 

1810  Juni  13.  8r-hloB8  Ahrenfels.  Fünt  Philipp  vou  der  Leycn,  seit 
1806  statt  Baden  Lehutberr,  belebnt  t'er<linand  Augmt  K,  %.  V.  mil  d^n 
nr  OraÄchaft  Uobauerolilaeck  gebutigca  UeaUm  uad  üelJüleD  im  Stalw 
B.    PO.    8.     127. 

18U  Juni  I&.  Schlpss  Alireiirek.  FQnl  Plülipp  von  der  l^eyeit  be- 
lltet Philipp  Ferdinand  R.  r.  I).  mil  Atia  BentBD  und,  OeflUlen  Lm  Sube 
IL    PO.    S.     126- 

1$^  and  24.  Verordnung  über  Ocfiüle;  Vorn-icfauis  der  OefHU«R.  129. 

1834—33.  Akleit,  betr.  die  GnindgUlt«n  iin>l  Zitisc  zu  R.  unil  deren 
Attou«.    130. 

1827  April  8,  Dienburg  und  Reichenbach.  Der  KanimBrh*rr  und 
Shjor  Philipp  Friedrich  R.  v.  Tl.,  Grundherr  «u  TCershiirg  und  R.,  und 
Mr  Bürger  und  Mahlnirtller  Scb[i»tian  Kratnur  »Is  Pärbter  srhlifasen 
tmpn  Pacht-Vertrag  über  da.«  Fiactirrcht  tu  dem  B!i<;be  xu  K-  (Dazu  ver- 
KhitileDe  ScbreibeD;  AofiÄfaluuff  dvr  fttr  das  Fitrhrecbt  n  MÜilonden 
Atfibeo;   Duplikat  des  Pacht- Venragüs).    Pap.-O.    181. 

lees  Fehmar  18.  Roicäicnharli.  GiesaPn-Wald-Vrltunde  iiber  Bom'la- 
udweis  durch  Gmndbuch -Eintrag  i»  dvr  Geuieind«  R.  »eitcua  der  R. 
r  D.    132. 

f.  UnebuT^t,  ZuEeubnfüD,  Stdobatib. 

1.  liPhenbriipfp  nl»r  din  drei  l^hwi. 

1448  Mai  U-  Knden.  Markgrnt'  Jaknb  vnn  Hailen  belehnt  Lmlwig 
Bjkler  (Rodd«r)  uud  deiütvn  UruilirrKsobn  Eglufl'  mit  genuaDtcu  {iütern  zu 
rgebDrst  (-twnhorsti,  einem  Ilofe  zu  ZosöiliolVn  (-es-)  und  einer  Kom- 
(ältiu  Steinharb  (-ejm-).     PO.    9.     1. 

UD4  Dezember  H.  Baden.  Markgraf  Karl  von  Raden  bek'hnt  An- 
dres Röder  'Rndd^r)  —  an  aeines  Vaters  I.udvig  Stella  —  und  Kgnnlff 
Rider  mit  dvu  hcheoiitHierü  zu  Uozhurst  (-t^vnhunL),  Zuseubulün  (-iw-fT-) 
tot  Steinbacb.    PO.    S.    3. 

U"fl  Februar  17.  Baden.  MartiKraf  Chmlopb  von  Baden  beVhnt 
Aüifavs  und  f^ulff  Rüder  mil  duti  Lehens^teni  zu  Unzlumt,  ZuäL-iUiurt*u 
nDd  Sieinhach.     Fü.     S.     3. 

I4r4  Mitre  10.  Raden.  Markgraf  Christoipb  von  Bad«n  b^lebnl  die 
BrOdcr  Hans  und  I.Adwig  R/ider  und  ihren  Vetier  K^ollf  ROder  mit  d«n 
Idunt^trm  TM  ünzhtint,  Zus^nhofeii  und  Stcinlwb,     PO-    Siogelfr.   4. 

I5*>1  Januar  tl.  MarkRTaf  Christoph  von  Roden  b«tehnt  die  Brüder 
thns  und  Ludwis  R^ider  mit  den  J^hemgau-Tu  ra  Uozhurst,  Zuwnbnren 
md  Steinbach,    l'O.    S.    5. 

1616  Oktober  Ö.  Rupien.  Marhuraf  Philipp  von  Baden  belehut  die 
Bntder  EfnolflTund  Martin  Köder  und  ilireti  Vettt^t  IJiilritu  Köder  mit  den 
l^hottgäteni  xü  Uiushunt,  Zu»<:-uhi>teu  und  bteiubach.     PO.    S.     G. 

1S38  Mira  10.  Pforzheim.  Markrraf  Philijip  von  Raden  belehnt 
tfOßW  R.  V.  D-  und  dessen  Vetter  Kndris  It.  t.  l).  mit  den  lieben»' 
ptiera  zu  Cuzhunt,  Zusenbüfi.ii  und  Steiiibacb.    PO.    S.    7. 

1&14  Juli  28.  Die  itensunten  Vorniilnder  der  Markgrafen  Philibert 
ond  Christoph  von  liiideD  belehnen  Endriss  K,  v,  D.  (-bergk)  und  dtüien 
Veiier  Kcnoäff  K-  v.  Ü.  mil  den  Lehensgütem  m  Unihursn-tz-j,  Znsen- 
hofei)  und  Sleinbao-h.     PO.    S.     H. 

1044  .März  20.  Baden.  Markgraf  Pbilipu  von  Baden  belehnt  die 
BrQder  Fraiin  and  Nietaii  R.  t.  D.  mit  den  LchcnsgUtem  2u  Unxliunt, 
ZownhofeD  and  Sleinbocb.    PO.    S.    9. 


1 


1 


Bil04  Iseubftrt. 

1570  NoTember  28.  Baden.  Die  genanoteii  Vormfinder  des  Mu^- 
grafen  Philipp  von  Bwlen  belehaen  die  Brüder  Fraos  nod  Niclaiu  R.  t.  D- 
mit  den  LehenuQtem  za  Unzborst,  Zusenliofen  (-s&enhoTeii)  nnd  SteiobadL 
l-O.    S-    10. 

1572  Mirz  22.  Badeo.  Markgraf  Philipp  tod  Baden  belehnt  £e 
Brüder  Franz  and  Niclaos  R.  i.  D.  mit  den  Leheoagütem  zn  Unzlinrtt, 
Zusenhofen  und  Steinbach.    PO.    S.    11. 

1580  November  14.  Baden.  Markgraf  Philipp  von  Baden  belehnt 
Miciaus  B.  t.  D.  und  dessen  Vettern,  die  Brüder  Jöig  und  Reinhard  mit 
den  Lebensgütem  zu  Unzhurst,  Zusenhofen  und  Steinbacb.     PO.   S.    12. 

1589  Dezember  5.  Baden.  Markgraf  Eduardus  Fortuuatus  von  BaJen 
belehnt  Niclass  R.  v.  D.  und  dessen  Vettern,  die  Brüder  Göiv  und  Bein- 
bardt  mit  den  Lehensgütem  zu  Unzhnrst,  Zusenhofen  und  Steinbach. 
PO.    S.    13. 

1606  Januar  23.  ScblosB  Karlaburg.  Markgraf  Qeorg  Friedrich  von 
Baden  belehnt  Niclaus  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R  v-  D. 
mit  den  Lehen  zu  Unzburst,  Zusenhofen  und  Steinbacb.    PO.    S.    U- 

1613  Februar  22.  Schloss  Karlsbnrg.  MarkgriJ"  Georg  Friedrich  tod 
Baden  belehnt  Franz  Bastian  R.  t  D.  und  dessen  genannte  Brüder  mit 
den  Lebensgütem  zu  Unzhnrst,  Zusenhofen  und  Steinbach.    PO-   S.    15. 

1626  März  2.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Frau 
R.  T  D.  und  dessen  genannte  Brüder  mit  den  Lehen^ütem  zu  Unzhuist, 
Zusenhofen  und  Steinbach.    PO.    S.    16. 

1659  August  7.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Geo^ 
Friedrich  R.  v.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R.  t.  D.  mit  den  Lebens- 
gütem zu  Unzhurst,  Zusenhofen  und  Steinbach.    FO.    S.     17. 

1669  Mai  2.  Baden.  Markgraf  Wilhelm  von  Baden  belehnt  Karl  B- 
T.  D.  und  dessen  genannte  Vettern  R.  v.  D.  mit  den  Leben^tem  lu 
Unzburst,  Zusenhofen  und  Steinbach.    PO.    S.    16. 

1685  Februar  19.  Baden.  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Georg  Wolff  R  v.  D.  (Dürspurg)  und  dessen  genannte  Vettern  R. 
T.  D.  mit  den  Lehensgütern  zu  UnzhurEt,  Zusenhofen  und  SteinbacL 
PO.    S.     19. 

1702  Februar  3.  Baden.  Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  be- 
lehnt Johann  Philipp  R.  v.  D.  und  uesBen  genannte  Brüder  und  Vetteis 
R.  T.  D.  mit  den  Lebensgütem  zu  Unzhurst,  Zusenhofen  und  Steinbacb. 
PO.    S.    20. 

1710  Januar  2.  Baden.  Markgrä&n  Franzisca  SybiUa  Augusta  von 
Baden  belehnt  Ernst  Ludwig  R.  y.  D.  und  dessen  genannte  Agnaten  R- 
V.  D.  mit  den  Lehensgütern  zu  Unzburst,  Zusenhofen  und  Steinbacb. 
PO.    S.    21. 

1735  Januar  15.  Baden.  Markgraf  Ludwig  Georg  von  Baden  belehnt 
Egnolff  Friedrich  R.  t.  D.  und  dessen  genannte  Agnaten  R.  v.  I).  mit  den 
Lebensgütem  zu  Unzburst,  Zusenhofen  und  Steinbach.    PO.    S.    22. 

1741  Februar  21.  Rastatt.  Markgraf  Ludwig  Georg  von  Baden  be- 
lehnt Philipp  Ludwig  R  v.  D.  (Rödterer  von  Dürechburg)  und  dessen 
genannte  Sänne  und  Lebensagnaten  R.  v.  D.  mit  den  Lebensgütem  tu 
Unzhurst,  Zusenhofen  und  Stembach.    PO.    S.    23. 

1744  Juli  10.  Rastatt.  Markgraf  Ludwig  Georg  von  Baden  belehnt 
Johann  Philipp  Wilhelm  B.  v.  D.  und  dessen  genannte  Söhne  und  Lebens- 
agnaten  R.  t.  D.  mit  den  Lehensgütern  zu  l'nzhurst ,  Zusenhofen  und 
titeinbacb.    PO-    S.    24. 


Archivatien  der  t'niberreu  Boe<l«r  ro»  T>i«r8burg.  mlOS 

Juiiur27.    Bastalu    Mkrkffnti  Auguu  Georg  ron  Baden  belehnt 
l*liilipt>  Wtlhdm  K.  r.  D-  tuKTdMsea  geoaimte  SOhne  iind  Lcheas- 
K.  V.  I>.  niit  il«ii  lii^lieiBcaterD  su  ünzfauist,  Zusenhofen  und 

Juni  18.  KurUnihc.  Harkgraf  Karl  ftiedrich  von  Baden  belehnt 
b  Adnif  R.  r.  I)  qdi)  dessen  g«oant)te  Lehensa^tnaten  R  v.  D.  oiit 
■lugüleru  «1  l'iuhurrt,  Ziueiilioreu  und  ätuinÜatb.    PO.    S     36. 

2.  Akten,  die  drei  Lelieu  betr. 

und   19-  Jabriiundert.     Abscbrifteii  von  t>kutideii  und  andere 
Ocke  über  die  I4be.a  m  Unxhunit,  Y.ateubofeu  und  Steinhacb.   27. 

— 81.    AktMi,  betr.  dl«  Loliea4gftt«r  xu  Uiufaunt,  Zu»enho{en 
ntacb.    29 

90.    Akten.  b«tr.  den  Hof  za  Zusenhofen.    Pap.    2Ö. 

^  Koretnber  29.   BühL    Du  Lehen  zu  Unxhurst  betr.    3(>. 

I  Dnenber  17.    Veraeichnia  der  Kircheiistreilijjkeitwi  f6b«r  Um- 
VcfZAlchois  einiger  Schreilten ,   betr.   liaa   lAhea  ku   Unshiina. 

1-04.    Drei  Aktenbefte,  tjutbaiteud  UrkunJeD,  Bii«f<u  und  Rech- 
Ober  rtixburüt.    82. 

Oktober  ^7.  BAbL    Den  Elnznff  der  Unsharater  Herrenateuer 
18. 

■32.    Zwei  AJaeohette,  enthaltend  Schrlftetoeke  über  die  Unx- 
nerrensicoer.    Pap.    M. 

3.  Ebeiiteln'sob«  Lehio. 
Wahlenheim:  Anwartschaft  auf  Scbloss  Freusrbeck. 

B  Januar  l.  Neii-KlM-rsleiii.  Graf  Johann  Jakob  ku  El>eriiteta, 
Fnueulurg  r-wcu),  Forbadi  und  Werdengleiu.  bulchnt  Georg 
b  K.  T.  D.  mit  ciucm  Muinlehen  von  zwf'i  Kiidprn  Wein  von  den 
d«i  ürabcbaA  EberiU'iu  und  dem  titiri-  Wahk-ulieiiii  'Walbetin» 
bl  flim  und  seiiic-n  niiUudichOD  Ertwn  die  Aufrnnschaft  auf  das 
IID  Preuw-heck  (Br^nicbeckb)  bei  ätrauburg  f&r  den  Fall ,  daa« 
[Urcht  der  jetzigen  Lehendohaber ,  der  Brechter,  im  Muaaes- 
auMterbi^n  »olhe.     PO.    S.    1. 

i  Seiilember  24-  Metz.  Uraf  Wilheün  Ludwig  tu  Nassau  und 
cken  antwortet  Georg  Friedhch  lt.  x.  D.  auf  dessen  Bittschreibeu 
AufUiL;  er  habe  mit  seinem  Velier,  dem  Grafen  Johann  Friedrieb 
Mcfn,  fteaprocheo.  IMeäer  habe  seiner  Venrunderuiu  darüber 
ngeben,  dass  scio  verstorbener  Vater,  Graf  Johann  Jakeb  von 
L  oSa  0.  Fr.  R.  T.  P.  die  Anwari&rliaft  anf  daa  Schlosa  Preuscbeck 
10  ravbeu  bal>e,  d«  dieees  doch  ^Pero"  (den  R-  v-  D)  wegen 
M'*'^''*"  Vertrages  nicht  hetnfiillen  kdane.  ~  Waa  die  twei 
reis  aabetrife,  m>  »ei  Graf  Joh.  Pnedrich  bereit,  wenn  er,  woran 

ntrifeio,  wieder  xu  aeincm  LAndc  k&me,  Georg  Friedrirk  K.  v.  D. 

I  hrlt'linen,  sobald  dieaer  aicb  darum  bewbrhe.     Pap.-O.    S.    3. 

t  Juni  7.  Stnusburg.  Georn  Fiit-dricb  B.  t.  D.  bittet  Graf  Johann 
ii  ta  Ebei^tein,  wenn  dieeer  wieder  in  seinem  lAiido  kirne,  ihm 
ron  iwei  Fudem  W«in  zu  erneuern.  —  Davon,  daM  die  An> 
\H  auf  ilas  S<-]ilA6slcin  Preuscheck  dem  Ruffaehiichen  Verln^e 
llanfi!,  wiue  er  nichts  Er  botife  daher,  daas  es  ihm  der  Graf 
«1  deute,  wenn  er  zur  Zeit  auf  »ein  .Recht-  n<>ch  nicht  v?riitbte. 
na  aweite  Abtchrift  <     Pap.>Copie.     S. 


nilOS  Isenbart. 

4.  GeBgenbuhcr  Lehen. 

a.  FiscliwasBer  za  Biberach, 

1420  März  12.  Ritter  Burk&rd  Hummel  von  Staufenberg  (-od 
Walter  von  Waldstein  (-t-)  und  Berthold  Schneiter,  „Ambachtmanne"  < 
Abtes  Bertbold  von  Gengenbach,  entscheiden  den  Streit  zwischen  I^i 
Röder  von  Renchen  (Renichein)  und  den  Fischern  zu  B.  nm  das  dort 
Fischwasser,  „den  Eintzigen"  dahin,  dass  die  Fischer  gegen  einen  1 
stimmten  jfliirlichen  Zins  im  Besitze  „ihrer  WasBerBtellen"  oleiben  soll 
PO.    S.    1. 

1508  April  24.  (April  80?)  Abt  Philipp  von  Oengenbach  Terle 
Ludwig  R.  T.  D-  das  „Ambachtlehen" :  das  Fischwasser  zu  B.  (Bybn' 
nebst  allem  Zubehör,  wie  es  zuvor  Ludwigs  verstorbener  Vater  Ludi 
R.  V.  D.  zu  Lehen  gehabt  hat    PO.    Siegern:.    2. 

1516  Oktober  23.  Claus  R.  v.  D.  schreibt  (dem  Wasserknecht)  Ande 
über  die  Bestrafung  von  zwei  Fischern,  welche  gegen  die  Fischerordno 
(in  B.)  gefehlt  hatten.    Fap.-0.    3 

1533  März  16.  Abt  Melchior  von  Gengenbach  belehnt  Andres  R.  *. 
mit  dem  Fist^wasser  zu  B.    PO.    S.    4. 

1562  Februar  20.  Abt  Gissberth  von  Gengenbach  verleiht  Fruu 
V.  D.  auf  Lebenszeit  das  Fischwasser  zu  B.    PO.    S.    6. 

1575  -  1608.  Briefwechsel,  betr.  d  Geogenbacher  Ambacbtiehen.  Pap. 

16.  Jahrhundert  Eidliche  Aussage  des  Junkers  Ludwig  R.  v.  . 
über  das  Fischwasser  zu  B.    Pap.  Bruchstück.    7. 

16.  Jahrhundert  Kurzer  Bemerk  darüber,  dass  das  Fischwasserleh 
dem  Kloster  (Gengeubacb)  wieder  zufällt,  so  bald  der  jeweilige  Lehei 
trftger  stirbt.    8. 

1567—1657.    Fischerordnungen  zu  B.    9. 

1571  April  16.  Concept  eines  Notariats-Instrumentes :  Claus  R  t. 
giebt  Anderesen  Frid,  Bürger  zu  B.  (Buberach),  ein  Fischwasser  lu 
in  der  Kinzig  (Küntzig)  zu  Lehen.  (Dieses  Fischwasser  gebort  zu  den 
Wassern ,  welche  Franz  R.  v.  D.  gehören  und  von  diesem  an  sein 
Bruder  Claus  verliehen  sind).  Dafür  soll  der  Belehnte  dem  Junker  d 
dritten  Teil  (dem  Gewichte  nach)  aller  gefangenen  Fische  —  und  n 
in  einem  besonderen  Fischkasten  ~  abliefern.    Pap.    10. 

1574  März  23.  Junker  Claus  R.  v.  D.  belehnt  ~  im  Beisein  ( 
nannter  Zeugen  —  Jakob  Josen,  Bürger  zu  B.,  auf  zwölf  Jahre  mit  eim 
der  12  Wasser  zu  B.  Dafür  soll  der  Belehnte  dem  Junker,  den  dritt 
Teil  aller  gefangenen  Fische  —  in  einem  besonderen  Fischtrog  oder  Fiec 
kästen  —  abliefern.  Doch  soll  der  Junker  die  8  SchiUiDg-Pfg.  Lebei 
zins  alli&hrlich  dem  Eigentümer  der  12  Wasser,  dem  Junker  Frau 
V.  D.,  dem  Bruder  des  Ausstellers,  zahlen.    Pap.    Kherff-Zetel-    11 

1581—1637.  Eine  ganze  Reihe  (19)  von  Zinszetteln  über  das  Fisc 
wasser-Lehen  zu  B.    Pap     12. 

1587  April  6  n.  St.  Abt  Johann  Ludwig  von  Gengenbach  verlei 
Claus  R.  v.  D.  auf  Lebenszeit  das  Fischwasser  zu  B.    PO.     13. 

1588/89.  Zeugenaussage  (?)  in  dem  Streite  zwischen  den  v.  Roed< 
sehen  und  den  Kloster-Fischem  zu  B.     Pap.     14. 

16  und  17.  Jahrhundert-  Ordnungen  und  Bestimmungen  f&r  d 
Fischer  zu  B     15. 

1600  Klage  der  v.  Roeder'schen  Fischer  zu  B.  gegen  die  Elosto 
fischer  zu  Gengenbach     Pap     16 


Archittlien  der  FmberT«ii  Roed«r  roti  Dienburg- 

IflOl  Soptenlwr  26.    Kaucfaeidnac  des  SlreiUi  zwisdien  den  Boeder* 
■bCD  aod  den  KlMt«r<F'iich«rD  tu  Ü.     Piip,<Copie.     17- 


17.  J«hriitindert.  (Ein  R.  v.  D.?]  h'iiu-t  [einen  ßvaigit«»  (i«s  Kloaten 
uibRcli),  deo  PrjLlatco  zu  «craiilbsscu ,  eineu  Termin  anzuHetzoTi  mr 
beidiuv^der  StreitigliO'iu-n  zwUchco  den  Fuchem  (d«r  R.  «.  Ü.}  uad 
Klosur-Ftocberu  zu  R    18. 


IGl  I  Har  7.  GenfenbAch.  Alit  Gporv  tob  Goigeiihaf h  schmiM  FrAiue 
iMtian  R.  t.  D.,  dus  da»  durch  den  Tod  vonChiuR  v.  D- (d«iii  V«tU'r 
fo  Fr-  Ba»iUn>  den  Klo^K^r  ImnijfefiUkne  (niebt  nAher  bezeicluiete) 
Hinnlehm  (irh  nicfit  auf  dm  .Sittinin  und  NameD",  lUo  nicbt  «if  die 
itea  AfBatCD  ,i;uotiiiuit!rc'',  sondern  ,lM>i  einer  Person  beruehe".  D» 
Clans  den  Ahl  ftf^beten  halre,  nach  M-iii«m  Tode  ««ini-ii  Vetu-r 
B«iU&u  mit  dem  Lt-licu  tu  belebueti,  uo  luo^c  diivcr  Btch  tunerbalb 
foi  Wochen  hti  dtr  Ktostcr-Eanilei  mit  den  nötigen  Papif^ren  eintiiidea 
'  die  neltOri^e  Investitur  vraphatgea.    l'np.-O.    S.    19. 

1613  Februar  6.    AU  tieorg  von  ÜengeDbach  verleibt  Fraux  Scbiutiaa 
|ir.  D.  nwl  dessen  i^^nannten  Ilnldem  auf  Lebenszeit  das  FiscliwMwr 
PO.    S.    20. 

IfilS  Ukrt  20.  Johann  FeintditiB (?) ,  Sekrour,  teilt  im  Auftrage 
■  UcfTB,  des  Pr&laten  [tu  Genaeabüh],  dem  Junkt^r  FraniE  ^^eltaHti»n 
.D.  adi,  dBM  der  PriUt  den  UeBUche  de»  Juokera  um  Confirmatioo 
[WaHriclieu  m  B.  Dadikomme  und  ihn  zu  ^legenor  Zeit  mit  die- 
hehm  bvlefauen  volle-    Pap--0.    il- 

1Ö2&  Mitri  10.    Zell  am  Rarmenbach.     Des  Meister  and   Rat  der 

It  Zell  bitten  den  Junker  Franz  R  v.  [).,  seine  „Wauer-Lehenileut«'' 

(B-  —   die  Unterthuen  der  Stadt  Zell  —  vor  den  Dbergriffeu  der 

de«  Kloswrs  Gengienbach  za  B.  zu  BchQtepn.    Pap,-0.    S.  lotge- 

22. 

1625  April  17  n-  St   Gengenbach.    Kaspar  HiUprandt,  SekrcUkr,  teilt 
AohlSffC  seines  Hrmi,  de»  Abtes  vnn  Oeogeiibacb,  dem  Junker  Franz 
Htiui  R.  V.  1>   mii.  das  der  Abt  r-ur  Entschaidung  der  äta-itigkoitai 
1ien  den  Fisehern  des  Kioatirs  und  den  t.  RAder'achen  Fbcbem  nt 
Ben  Tag  anucäetzt  habe  auf  Sa.ni8tu|r,  den  19.  April  16:i&  nach  Gengoa* 
Der  Abt  t>&t£  den  Junker,  zu  ait^äem  Ta^e  nftcb  (i.  zu  kAmmen 
^fltr  lieh  dort  durcb  eiuen  der  Seineo  vertreten  zu  lasten,     trollte  beide« 
■BOfileb  sein,  so  bäte  er  um  Beaachrichtigung  hierüber.  pAp.-0.  S.  33. 

162fi  April  17-  l^hr.  Dl«  Eanslci  zu  Zell  scbrelbt  »ber  ilie  An- 
I  Ntximg  eteet  Tenaim  zur  Kutscbt^idoug  der  Streitigkeiten  zwischen  den 
I  f.  Böedefiehen  und  den  Klostertischern  zu  ß.     24. 

I  1637  Hai  12  Abi  Jakob  vnn  Oongenbach  verleiht  FrsTie  .SebAAtian 
B.  T.  D.  und  dessen  geuiuuiteu  Brüdern  auf  Lebcimeit  das  Ftschwasser 
wa  B.     PO.    3.    25. 

162B  TVzember  23.  Wien.  Kaiser  Ferdinand  JI.  teilt  dem  Abte 
4»  EloeterB  Geuiirt-abaeh  mit,  dass  er  dem  Wunsche  des  Abtes  ^em&st, 
Cme  kdniglicbc  Kommission  eingesetzt  habe ,  welche  die  Privilegien  des 
Klonera  gepriift  und  für  hchtia  erkannt  Imbe,  dass  das  Kloster  die  Uann- 
piiehtibarlEeit  ober  seine  Vasallen  habe  Kr  t'nrdert  den  Abt  auf,  ihm 
iniaueD  Bericht  zu  erstatten  fibi-r  die  FaIIc.  in  dvnen  die  Lelrnnslcute 
Und  Censit**»  dm  Klosters  sich  weigerten,  vor  dem  Uaungerichte  zu  er- 
•tbeineu.     Pap.-Cvpie.    26. 

1629  Mai  3.  Geiigenbaeb.  Abt  Jakob  von  Oengenbach  bittet  Frau 
Sebastian  R.  r  D  ,  srhön  am  6-  Mai  Abpnds  (^Sonta«  Abendts')  im  Kloster 
Geseenbach  zu  tcin  und  den  Commi«sariL-u,  wclibe  am  7.  Mai  (..kliOntTtigeo 
Httßtag")  CO  üengcnbacb  die  Streitigkeiten   wegen    des  Manngeriühles 


>ioa 


IsenbArt. 


enucheklea  BoUeo,  und  ftucb  den  Kloster  aConrenation  nnd  Aa^ 
kbteo  belfco".    P«p-0.    S.    27. 

169R  April  30.  Biberacb  Der  Wasserknecht  lUna  Falckb  Mue^ 
Auftrsg    der  Fisclior   zu    R.    Franit  5*ha3tian    R.  v    D.   sich   ooth 

Se<loMv»  WFKUQ  du«  »cbuldigen  ZituM»,  da  div  Fi»ii:)i«r  »Uxtuefar  oj 
eo  Krä^sdrannaleo  littet)-  —  Dorcb  die  Soldaten  seien  sir  arhrl 
Fifclieo  vcThiuderl  worden.  Dnnun  sei  es  Uineu  ntr-ht  inOglicb  g«v 
ihm  Fische  Kuzuschfcitcn.  Sobald  de  irtcdcT  Fiaehe  bckameti,  aoüt 
von  ihnen  erhalten.  —  Tap-O.    S.    29. 

HS5r>  Scptfidbcr  19.  Gcugciibach.  Die  Kanzlei  dos  Eloelvn  Od 
bach  heschtiDtgt.  dass  Franx  äebnsd&n  R.  r.  D.  das  Flscbwassertdie 
B.  KU  recbicr  Zeit  von  dem  Abte  Columban  „requiriert"  uud  ton 
vk<lcr  empfangen  habe.    Pap  -O.    29. 

17.  Jahrhundert  Ein  Hcnaftragter  der  R.  t.  D.  bittet  den  Aht 
KlocWn  Geo^obach  [den  Nacld'olfter  des  Abtes  Jakob),  ihn  mit  j 
Flsdiwaner  au  ß  ,  das  schon  tod  alten  Zelten  her  da  Lem»  der  B.  j 
B«,  ZU  belehnen,    9». 

I6&e,  Mai  20.  Georg  Friedrich  R.  v.  1).  bittet  Alit  Colombao  | 
Gengenbacb,  ihn  mit  dem  Fischwasser  m  B.  zu  belehnen.    31 

1656  Jidi  14  Uengeubarb.  Kaspar  Itornldüeth,  Seerelir,  ackt 
ilem  Junker  R.  y.  I>.,  er  iBi>ge  bei  «einer  Bewerbung  um  das  Wnsterlelid 
B.  aus  dem  letzten  Lrhenbriefe  hierubrr  ersehen,  ob  toaa  aicb  der  ^ 
»Lebeu-Succeflsion*  betlicneD  diufe.  Asch  mOaso  er  neb  personlidl' 
dieaea  Ijehen  hewerbeo.    32- 

IC&6  Juli  19.  Geoftenbach  Kaspar  Dombllteth.  SekretAr,  schl 
dem  Junker  Georg  Fnedricb  K  t.  1j.,  er  habe  den  letilen  Lehaoj 
ober  das  WosBerlelien  gelesen  und  hieraus  etseheo.  daas  iliesea  Lchea 
jjftd  dies  Titao"  verliebten  wurde.  —  Zugleii-b  bitttrt  er,  den  Mulls 
Diersburg  der  Zahliiitg  hnlher  annihalten.    SS.  j 

1Ü56  Juli  29.    Lahr     Georg  Friedricli   R.  v,  D.  I«tlt  seinen  T^ 
mit,  dasa  ilim  der  Abt  von  Gengcubacb  gwast  lube,  er  würde  ihm 
eher  daa  (Aiitbacht)  Leben  übertragen,  als  bU  er  dem  Abte  seioei, 
fitorbeDen  Vaters  „Fall  abgerichtet  habe".  -  Er  bittet  darum  den  Ta 
dieses  bald  zu  tbun.     !)4. 

I6.'t6  August  28.   Geiigeiibach.    Kaspar  T>onibl(te(b,  iSelcrelAr, 
dem  Ju&ker  Georg  Friedrich  R.  r.  l).  oftberv  Auskunft  aber  die  ~ 
nnngs-Gebühren  [uir  das  Ktschwasserleben  xa  ß.).    S&. 

I6&G  Moveuber  UQ.  Gcngeobach.  Der  Abi  Columban  von  Gen 
baoh  beacfaeinigt,  nach  den  Ableben  des  Fnnz  R.  t.  I>.  für  tbks  F) 
Wasser  z&  B.  10  fl.  erbalten  zu  haben.     3ti. 

1657  Januar  4.  Gengenhach  AblColumbau  vonQeiigenbarh  «M 
dem  Jiinlser  Georg  Friedrich  R.  r.  1>.  unter  Erwittening  auf  dj 
Schreiben  vom  24.  November  (n.  8t.)  Ift&6,  er  »ei  bei-eit,  dem  Junker 
Fiscbwasser  zu  B.  zu  vorleilien.  aber  nur  dann,  wenn  dieser. 
Hrancb  sei.  den  Lehenseid  „zu  Ootl  uod  den  Heiligen'  und  nieht  .&!< 
und  dem  heil.  ETangelio'^  schwören  würde.    3~.  ^^ 

1657  Januar  34  n.  St.  I^hr.    (Geoi«  Friedrieb'/}  R.  v.  I>J 
dem  I'raelatcD  von  Gengenbacb,  er  hätte  das  Schreiben  ile>  I 
(vom  4-  Januar  lßli7|  nicht  gleich  beantworten  kitnnen,  da  rrr  de 
passllchkeit  und  I^berhäufuug  von   Or-HrbüfieR    daran    . 
sei.    Er  sei  bereit,  dem  Abte  deu   Lehenseid  ifur  (U 
leisten.    Er  wolle  indes  nur  au  üott  »cbwbren,  nicht  zu  „u»ii 
Heiligen".     l'ap.-O.     38, 


Archintlieo  Jer  Freiherren  Ro«Uer  von  Diersburg.         nl09 

1457  Mal  1&   Mainx.    JoJoens  Stampf,    RerittrAtor  m  Mainz,  bc* 
■Aeinig;!,  du«  die  Vuuülen  der  ÄugilmrgMcK'u  KoofesBioii  bei  licin  Kar- 
hchea  Lefaeabofe  gemelnlgUcb  auf  „Gott  iiod  sein   heiliges  Kvuf 
■"  EU  schwören  pneften.    89. 

I6Ö7  JuDJ  5.  Biberjkli.  MalbfU  Feilraeyer.  Wuierkncdit  sa  B., 
"äbt  dem  Jutikcr  (Cporfr  FriwSrichi?)  R.  v,  DJ,  iiber  den  Waaieniiit 
,j  der  Juoker  bis  zum  15.  Juui  u.  Üt.  („liias  Von  Fm-tafc  Über  ocbt 
")  b  Sttasaburg  entscheiden;  dort  wollten  auch  die  Fischer  »on  ß. 
hdnen  nni]  mit  dem  Junker  wegen   des   vflrstorbeneu  Franz  R.  v,  D- 

—delu.  —  40. 

Ififi6  April  38.  Aht  Romanus  Ton  Genftenhach  verleiht  (leorg  Frio- 
*  R.  V.  D.  auf  liebeiumt  das  Fischwasser  xu  JJ.     Fü.    S.    41. 

7.  Jahrhundert.    Friedrieh  Fnber,  Sekrelir  au  Genpenhach,  schickt 
1  R-  V.  I).j  einen  Leheuhrlef  und  den  datn  gehörigen  Kt^vL-rc.  (Über 
Fi«chwajserleh«n  zn  El).    i2. 

KKS  Mai  I ,  n.  St.    lliberacli.   ProlokoU  über  die  Au^Ägcn  der  Fischer 
IB.,  das  Fisch wftflaer<Lehen  betr     43. 

IKW  Auguat  17p).  Ein  R.  v.  V.  bittet  den  Abt  des  Kloster»  xu  Gengem- 
ibn  mit  dem  Fiscblehen  m  B.  zu  belehne».    Pap.-Copte.    44. 

b.  Durbach  und  Kohenberg. 

L48S  Jftooar  8.    Abt  Jakob  toii  Oencenbach  verleiht  Hanfi  R.  v.  I). 

eioem   rechten  Ambachtlchen"    auf  Lebenszeit   da»  lachen  auf  dem 

nberge  und  in  Durtwi^'h  iT-)  iieb«t  allem  Zub^hdr,  wie  ea  Kuvor  lial- 

Ton  Wartenberg  und  nnrh  dossen  Todp  deasen  ^>ohn   WtlhelEii  von 

1«aberg,  geitanut  von  Wildeustciu,  zu  I^bon  gehabt  häbeu.    Pü    S.  1. 

I4fM  September  19.  (FeiiraarSl.?).    Abt  Bealus  von  Uengenbach  Ter> 
~  Hans  R.  t  1).  auf  LebrnKml  das  I.ehen  „auf  dem  Hohenbcrge"  und 
rbKb.    PO.    S.    2 

Cm  1600.    VencichniH  der  ztim  Durbacher  I-ehen  gehörigen  Gat«r. 
5. 

1SD9  Januar  1^.     .\bt  Philipp  von  Genffenbach  «erleibt  llans  K.  v.  D. 
[IcbeiiBxeit  daä  Lehen  auf  dem  Hohenbergc  und  iu  Durbacb.  PO.  S.  4. 

b  Volmersbftch. 

I  November  7.    Abt  Jahob  von  üengenhaoh  verleiht  Ileiiirich  von 

(Nlincgk)  ,ju  einem  rechten  AnibnchUuhen"  auf  Le-bemzciit  dad 

hcrrenamt  über  den   unttrh&lb  Olfenburg  gelegenen  Gottrühauawald 

Wald:  frenaniit  „den  Volniersbach"  i-ll-p)  nebst  allem  Zubehör, 

xuvor  Bufkftril  ihimmel   von   ^lanfenberg  und  uacli  dessen  Tode 

:iiaiimehr  auch  ventorbene  Kisinhard  von  Neuueck  fjleituicbs  Vater) 

kbt  haben.  —  PO.    1. 

5-  fieroMsacker  tehen. 

Geldleben  auf  der  Iturjf  I  lohengeroldseck, 

1816  August  8    Georgie  Orime  vun  Veldem  (-In)  und  Walter,  Vettern, 

en  zu  Gcrolilaeck  [Gerulucike)  verleihen  Wyrieh  von  Diersbnrg  (Tien- 

|)  d-  Jung.  30  Mark  SUber  auf  der  Burg  (feVoldeeck  xu  Lehen.  PO.  1. 

XVIL   Leibeigenschaft. 

StmndaaE  der  Gesetze  und  VprordnunKen.  die  Aufhebung  d«>r 
hbgftoen .    der  sleucrkhnlicben    ntten    Abgaben  und  der 
iben  betr.    (Gedruckt)     1. 


Iftenbftri. 


XVIII.  Mietersheim. 

1658—1729.    Da*  GQltgut  Jtu  Hietetsbeia  (-&<>•)  und  Gullea  büd 
linder  und  Lfthrer  B&iui  und  Screitigkettea  d«raber  b«tr.    1. 

XIK.  Morgengabe. 

Cm  1000.    Qneulicbe  Ucstitorauugea  Ober  iQe  Mo 

XX.  Neuenburg. 
Veczeicfanis  des  Eigeuliuns  su  Keuesburg  tKeunbiürgi.    L 

XXI.  Offenburg.  V 

1U2     Die  Str«itif:keit«n  mit  der  Sudt  0.  aber  des  Bockvild« 
tca  betr.    1. 

1556  Oktober  21.    Vertragbrief  in  dem  Streite  zwischen  denR.i 
nad  der  Siadt  0.  aber  den  Uoizzeimteo  im  Itoclniatde.    PO.    S.    2 


I&ei  August  7. 
zehnten  betr.    3. 


Don  Streit  mit  der  Stadt  0.   aber  den  Uock^ 


l&f$l~1697.  Drkund«a  iind  AJiten,  den  Halzzehnten  in  Bock^ 
betr.    4. 

16Ö8_1G09.     Den  Bockvaldzchnten  betr.    b- 

I63&— 1773  Die  Streitigkeiten  mit  der  Stadt  0.  über  den  Jtock« 
zehnten  betr.    6. 

1761— I83d.  Akten  betr  den  Streit  zvischen  den  K.  v.  B  ul 
Stadt  0.  Über  den  Uolzzehaten  im  BockwaJde.    7. 

1839—39.    Offenhurger  Oemeinilebeilarfnis-Euts  für  die  Jahn 
und  1839.     8. 

I-Sn»- 44.    Akten,   betr    die  Abläsoog  d»  ßockwaldzehnteo  0 

biirger  Anteils.  —  Pap.    9. 

XXIL  Rechnungen. 

Akteaiheße-,  entlmltcud  RecliDangeo. 

XXIII.  Keichsritterscbaftliches. 

Reiclisritterachaftlitjies.    l. 

Die  Bitterschaft  iler  Ortenau  betr.    2. 

XXIV-  Beligioussachen. 

1529-1653.    Beligionssachen  [auch  Zcbntsachen  betrV' 

172!— 67.  Beligionaliie'srliw.prdpn  der  evangelischen  Gemeinde  ( 
ireier  un>l  der  Protestauten  im  Obi.>raiiite  Mahlberg  und  in  da*  tienl 
Diersburg  an  die  badischu  Rcgteruuj;.    2. 

lS2l.  VeronlniinR  über  die  Vereinigung  der  lotheriKheo  und  r 
nierten  Kirche  iu  BaJcii.    8. 

XXV.  Salzregal. 
1670—1817.    Akten,  betr.  das  Salz-Regal.    Pap. 


„       IMH, 
Ptbetr 


ArchiTklieB  der  Freiherren  Rta>iler  von  Dlenburg.         ml  11 

XXVI.  Schopfheim. 

L  Micitcncltopflieim. 
Dvn  Pfknxehnlen  in  N.  betr.     l. 

1049—94.    Die  Abgsbeo  der  R.  t.  D.  bus  dem  NtederBchopflieiaier 
betr.    2. 

1754.    Di«  Streitigkeit«»  mit  dcDeo  ton  FrtnIteDsteia  Ober  N.  hetr.  3. 

1TA&— 78.  Die  SUrntigkeileo  mit  dvnen  tod  Fraakeiutetn  aber  N'. 
to     4. 

1769 — Idüfi.    Buintlrpitigkcitvii  mit  iler  Gemeiotlc  X.  nnd  Jagdstreitig- 
mit  (leo  llprrea  voa  rraukeustein  betr.    5. 

law — 99'  Uruadslcuenettel  derGruodherrUcIi-Freilierrlicb  vou  Hoeder- 
FuniUe  fttr  die  Orti^  X.  imd  Sutishdm.    6. 

■SSO — -47.    Akteo.  ttctr.  <!ie  Nieüer^ijopflieimer  Gemeindeutalngen. 

I&40— 46.    ElBU  für  dieXieder^SchopflieimerGeroeitulebedilrftiiue.  8. 

13  AprU  lä     Nieder-Scliopnicim.    Abrechnung  der  Gemeiiiile  K. 
FiTiIierriir.lt  von  R<>edera<:nen  (irundherrschkfl  xu  Dieraburg.   Pap,- 

Hai  21.  Niedprsrhnpfheini.  Vorienunjjs-Berecliming:  Ober  die  tler 
cbaft  Tou  Fraiiki'putein .   ili-r  Piiirr^'i  N.  iiiid  dem   Schuldii'iut 
OeBukaag  K.  eusteliemleu  ZcbDtablosuugskiiiiiuJien.     iü. 

18S6 — 66.    Gat^rsetU"!  für  die  Friiberrlirb  tdii  Roedersrhe  Familie 
Übenharg  Qbcr  die  Güter  iii  A{)pcuwcier,  N.  und  Zuuswcier.     11. 

b.  Ober« bopf  beim. 

1496  Juli  S.  EnUDUK  toii  Wcter  iNViser).  Amtmann  xu  Lahr.  H-breibt 
lEkliwdgeni  Haoa  uml  Ludvifi;  R.  v.  1).,  dass  er  den  auf  den  II  Juli 
eclttt  mcodag)  oacb  S>chopfheim  angesetzten  Rechuia«  vor  bcitimpl 
.  abhalten  könne.    Diues  Dabe  er  auch  ^dfin  von  Schopf  heim^  ange- 

IS. 

Aoput  36.    llana  K.  t.  Ü.  schreibt  (einem  Schwager  Auma« 
Weier>  aber  teine  Streitigkeit  mit  dem  Schnltbeiu  ni  0,     13. 

I4W  Novainl)«r  11.  Hans  K.  v.  IJ.  schreibt  Asmos  eu  dem  Weier 
(Vjer)  und  Cooimt  Gaschyd,  Amtleuten  m  LAhr,  Qber  seine  äcreitigkeit 
Ifa  den  S^-haltb^M  ui  Ü.     14. 

1497  iUn  &.  £ramu8  von  Wwer,  Amtmann  zu  Lahr,  acbreibt 
kl  It-  T.  Tl.,  Aus  er  deaen  Brief  am  4.  Mlrs  (ufl*  umstag  au  nacht 
pirLatarvi  «rrlüllea  und  den  S«:huUh»isa  aufgefordert  habe,  deoi  Schreiben 
|lü  Haaa  R-  t.  D>  oachiukuinmen.     15. 

1B1& — I7B6.    Die  Blrettifkeiten  mit  der  Gemeinde  0.  ßbor  das  Behol* 
ht  betr.     16. 

April  21.     Eracacning  der  GQter  bq  0.    IT. 

( IT62— 68.     THe  ßtreitiffkeiten  Ewischeo  den  R  \.  D.  und  der  Gemeinde 
tia»  UeboUo&giredil   in   dem   den  Geroeindmi   L)ii*r>burg  und  O. 
—m  Wald«  und  illc  Bannalreitigkeiten  xwisrhni  beiden  genaintctt 
^r     18. 

t.    AbmIxuiu  eines  Temüiu  zur  EniMbctduiw  der  Streitigketteo 
I  tian  R  V.  D   und  der  Gemeinde  0.  über  B^oUungsreeht.     19. 


BiI13  l9«nbart 

1778—1805.    Die  Verpflichtung  der  Gemeiode  Diersbiirg 
HolibeilnR  filr  die  PfarrKeb&uile  in  0.  betr.    20. 

IfMd— 52.     Fön]crunga-ZctU!l  für  lüe  (inuMUK-mMdiaa  R.  *  l 
trft^    «rfgc-n    Ablüsuiif;    iIet  HfMuehßtjiult  d«^r    Pfiurd  jta  0.  tai 
markuug  Diersbarg.    [Vulu  änigc  B«iUieeiL)    3I. 

1661  Oktober  3.    Oberschopf  hdm.    Akten ,  betr.  lüe  AM« 
der  ('"amlie  R.  t.  D.  auf  der  Oemwkuing  »on  O.  xust^henden 
Pip.     33. 

XXVII.  Schriftstücken  -Verzeiclinis. 

1747  und  48.    Verzeichnit  a1l«r  Scbriftstacke,   die  FmdIBs  H 
betr.    fDam  eine  .Abschrift.)    1. 

XXVm.  Schulileo. 

1613.    Vertvilung  der  ,I)ienbaiY'M:hen  ScbuldeD"  zwiKbM 
vilweten  ürsiÜA  R.  v.  D.,  geb.  v.  Fcforsheim,  und  »den  gemcBM 
burg'schen  Krbeu''.     1. 

1637—63.     Eine  Schuld   des  Grafen  Philipp  WoUi{Uig  tB  Rl 
Friedrich  R.  v.  P.  b«r.    2. 

1723  Juni  24.    Ein  Darl«bea  WOhefan  Priedridu  B.  v.  IXts 
an  eeiaen  langen.]  Vetter  betr.    3- 

1740  September  \if.    Abrechnong  zwUcheo  den  K.  ▼■  V.  und 
neinburger  zu  Odenheim.    4.  jj 

XXIX.  Schuttern  (Kastvogtei).  \ 

1232.   1830.    Die  lUetvofftei  der  R.  t.  D.  lo  dem  Kloster  &  If 

1282—1466.    Bericht,  die  Kastvogtei  der  R.  v.  D.  aber  dftt 
Ö.  betr.    2. 


ll^äO  JtnoM-  21-  UeDgeolwcli.  Abt  Coltunbaii  (von 
Junker  Geors  Friedridi  R.  v.  D-,  ob  er  sich  als  „Stabhaltec'^  de  _ 
■n  dem  xm"  Montag,  di-n  7  Februar  1660  in  Ortenberg  Btstti^ 
Maoofiericliu:  beteilisen  wolle,  das  die  Streiligkeitca  swiKhen  deri 
geoenen  in  Dnrbaäi  und  den  >\'aldgerichtsl«iten  ro  Zell  entit 
Mlle.    Pap.-O.    Siegelfr    S. 

1«60  April  4.  Lahr.  Georg  Friedrich  R.  t.  O.  bezeugt,  da»  i 
Pnelat  von  Gengenbach  darth  aeiDeo  K&mncrliDg  eine  Cma  blina 
geben  hann,  die  Cilaiionen  ra  den  Mnngericbte  za  ontervcfareil» 
die  Streitigkeiten  nviacbea  den  Vf  aldgenoBMD  m  Zell  nnd  den  Ca 
TOB  Xhirbäch  (.ft.)  entscheiden  solle.    Pap.    -I- 

XXX.  Steuer». 

It^SS — 43.    VerordnoDgen  des  MbdMataBB  des  Innern: 

1)  aber   Beitnge  des  riroi>bprz.  Dotaftnenfislnis  nod   »ai 
berechtigter  xu  Tliwiiiiil)i  1 il  m. 

2)  Ober  die  (klrdkHcheD>  Gcmrindc-Umlagen:  ^ 
■'  Ober  die  Britnp|»äi<:ht  iler  Standes-  und  GnmdheRen  M 

den;  1 

Abrr  dir  Beitragspi)i<rbt  dea  ebeanHcen  Rw-huulels  ta  Sdi 
eo-      Fap..O.     l.  ' 


^ 


AKhtnli«o  der  Freibeneo  Boeder  von  Dienhnig. 
XXXL  Streitigkeiten. 


lUa 


1S86  November  17.  Biihl  aii>l  A]t-WIiulcx;lt.  Georg  vod  Wi&drak 
Rfirtinri  Itoliiirt  von  Nouf'oMnn,  AntmaiiD  xu  Lshr,  itmi  Claus 
•  V  (Georgs  VetiiT),  ühvr  die  AotiPUiHig  cioes  gcricbUiclira  Teriniaes 
Slrntsutic  ist  nicht  angc^henl.    I. 

J6Z9— 1730.    DcD  ErbKhaftsstreil   swischca  den  R.  ▼.  1).  und  dcu 

von  LMiiiügMi  l>elr.    2. 

19  JuuAT  12.   fllTrtihui-r.    n«org  Fri<^)rirli  K-  *.  U-  schreibt  Kineai 
Fnoz  Selultau  über  ilie  Pesumzoog  aiaea  Termins  «iu  Sireilig- 
nüt  dcaeo  t.  NcueoBtcin).    S. 

99—1717.    Eine  Geldfordenuig  der  U.  r.  1).  KD  dco  Kammerritt 
Fri«Iricb  Scli«ll  in  Lahr  betr.    4. 

IB— 1721.    KtT»itigkcit€n  /wischen  Joh.   Phil.  K.  v.  D.  und  dem 
rrst  Krieg  In  Qoaau  betr.    (Dazu  einigo  audere  Sachoa.)    &. 

)— 17-    Sireiligkdteo  der  R.  r.  I>.  mit  Ihrem  ächaffner  Jobatm 
irich  Mylio«  betr.    Ö. 

ITU  NoTenber  IS.   Dienbnnr.    Brief  des  W  (>.  K.  v.  D-,  die  Strei- 
dien  der  R.  v.  I>.  mit  ibrem  Senior  betr.    7. 

iia.  JohrhuitderL     rl^nneningspunkte"  dn  Sekretftn  Krieg.    8, 

[1737.    Strcitiglceitcn  mit  SchftffocrB  betr.    9. 

[1767.  Septeiolter  10.    Beriebt  dM  v.  Roi*der'ächcii  Amtmamis  Qbcr 
StrefUacne  mit  dein   BiMihof  von  Stnuuburg  wegen  einer  Uispen- 


709- 


10. 


XXXU.  Testamente. 


16^3  Oktober  9.  SchlogE  IHcrsbiir^.    Testaraent  dM  Nichiu  R.  t.  D. 
[aruier  UmiiahliD  Juliana,  geb.  von  Sulz  (-ts)-    VO.  NotariatariegeU  1. 

lOOe  April  19.  Strassburg.    Tcstamvui.  des  Claus  R.  r.  D.    PO.    3. 

ftGi*a  Fehrtiar  L'I.    Altenbaoniu    Tcstftmont  des  Karl  R.  t.  T).  (Duu 
(veilc  Ahs^hnil.)     I'ap.-Copie.    3- 

riTO'J  IicxPinbeT  lt>.     TcDtuiutni  der  Frau  Knlharina  Maria  H.  t.  U, 
Bock  TOa  Blaeskeim  (-S9-|  und  ücrstbcim.     I. 

[1791  April  11.    StnuRflmrg.     Testament  der  Frau  Clarft  Anna  Magda- 
ffm  WicketBbeim.  get>  &rn  tod  PJobalieiiB  (-ss-)>    6- 


XXXIII.  Verlassenschaften. 

JuU  3.     Mnthl)  Pfarrer.  Altasimeisler  der  Stadt  Strassburg, 

Sturm  Urkunden,  da»  sie  ol«  fiOtliche  rntcrbindler  einen  Ver- 

Uirt  hnWn  in  <Iem  Streite  zwischen  Esloff  H.  v.  1>.  eiuer- 

en  T.K'hti'fn  rrsula.  (iemahlln  Cbriitopli's  Zuchmantej  ydd 

I  'f'". — ' ',  iin.l  Miigdalenc,  Jcr  Witwe  des  Hans  Kaspar  Knob- 

r  dir  von  F^loft'  TorstnrlH'npr  Gemnhün  Salome,  geb. 

ik  1.1.  ....    .ilululicini),  hintorlUMrut»!  Güter.  —   PO-     1. 

1&4(>.    Veneirhnii  des  Yerm'Vgens  und  der  Gilter  der  R.  t.  D. 
kt  Aber  <lir  Teilung  de»  VermC'geus  und  der  Güter  zwischen  Frau 
den  Jniikern  Clnoii  und   Fram  und  'der  Jungfrau  Katharin  IL 
!'il...U.     2. 

:— fö.    Venteichim  der  vuo  Krau  Kalharin»  von  AVickeithelin, 
^  U.  T.  0.,  UnterloaBOiiea  Oater.    Pai).-0.    3. 

,^  fe«d.  Mal.  Cvo.  Ho.  >•.  8 


iii114  Iienbftrt. 

1624.  Gaterteilung  zwischen  Friedrieb  Steio  von  Bädiengtän  imj 
seiner  Schwester  Sabina  R.  r.  D.,  geb.  Stein  von  ReichensteiD.    4. 

1630  April  26  und  27.  Scbloss  Rohrbarg.  Teiluiicsvertrag  Kwiachen 
Frau  Ursula  Sturm,  geb.  v.  FiirdeDlicim  (V-),  Fran  Auria  JaEoba  B«^ 
geb.  von  Fürdeobeim,  und  Anna  Elisabeth  und  Marie  *^yfl^*'4Ti*  tod 
Kageneck  (Kageneckh).    6. 

1635  September  2.  Strassbui^.  Brief,  die  Hinterlusenichaft  der 
Francisca  R.  t.  D.,  geb.  Stein  von  Reichenstein,  betr.    6. 

1638  Juli  10.  Strossburg.  Quittung  der  Erben  der  Franci8caB.T.I)^ 
geb.  Stein  ?on  Reichenstein,  ausgestellt  den  Erben  des  C^wu  R.  t.  IX  7. 

1645  Juni  26  (n.  St.).  Inventar  über  die  Hinterlassenschaft  des  Phi- 
lipp Dietrich  R.  v.  D.    (Buch.)    8. 

1660.  Die  Verlassenschaft  der  Frau  Clara  Anna  ^tterin  von  Uhnii- 
dorf  (-£fj,  geb.  von  Fürdenheim  (Virden-),  betr.    9. 

1725  (?).  loTentarium  über  die  Verlassenschaft  des  Wilhelm  Friedrich 
R.  V.  D.    10. 

1811.    Die  Vererbung  in  der  v.  Roeder'scheQ  Familie  betr.    11. 

1824  ff.  Verlassenschaftssachen  (betr.  auch  Luise  R.  ▼.  D.,  geb. 
Graf).    12. 

XXXIV,  Vormundschaft 
1685—1601.    Die  t.  Crouberg'scbe  Vormundschaft  betr.    1. 
1666—68.    Die  Vormundschaft  der  Kinder  des  Q.  Fr.  B.  r.  D.  betr.  % 

XXXV.  Witwensachen, 

1665  März  17.  Lahr.  Vertrag  zwischen  den  Brädem  Karl  nndOeoii 
Friedrich  R.  7.  D.  über  die  Witwen- Versorgung  ihrer  Frauen.    1. 

1800  Juli  9.  Dicrsburg.  Vergleich  zwischen  der  verwitweten  lEiric 
Antoinette  Sophie  R.  v.  D,,  geb.  v.  Düngern,  und  ihrem  Sohne  Ludwig 
R.  r.  D.  über  die  Witwenpension  und  £e  Pension  für  Ludwigs  Sdiwe- 
stem.    2. 

1801.    Die  Wittumsgelder  für  die  Frauen  der  ß,  v.  D.  betr.    3. 

1811.    Akten  über  Witwenversorgung.    4. 

XXXVI.  Zell  am  Harmersbach. 

1608  Oktober'  29.  Der  Vogt  und  die  Zwölfer  des  alten  Rats  in  den 
Thal  Harmersbach  (-pach)  bekennen,  dass  Benedict  Schneütter,  des  Bmu 
Schneutter  und  dessen  Gemahlin  Katharina  Nieller  ehelicher  Sohn  W 
dass  er  „uffrecht,  redlich  und  ehrlich"  sei,  und  dass  man  ihm  nur  li^ 
und  Gutes  uachscbreiben  und  nachsagen  könne.    PO.    8.    1. 

1800.  Leumundszeugnis  für  den  Zimmennaon  Joseph  Gnaedig  iiZdl 
am  HanDerebach.    2. 

Fremdes. 

1375  Mai  29.  Heinrich  der  Aeltere  und  sein  Sohn  Eonrad  (OaesnUt 
Herren  zu  Lichtenberg,  verpflichten  sich,  die  Schuld  von  160  fl.,  dieiie 
gegen  Johannes  vou  Wiütenheim,  einen  Edelknecht  und  dessen  Erbeo  iMix^ 
diesem  bis  zu  Weihnachten,  „aller  nebest  kummende"  zu  zahlen  und  hW 
ihm  dafür  ihre  Güter  zum  Pfand.    PO.    Siegellr.    1. 


ArctiiTiJieo  der  Fr«ilM<rrco  KoeUer  lon  Diersburg.         mllS 

I  Desealter  10.  Sjainnt,  TIerr  xu  LjchiMilicrf,  urltnndAt,  dass  er 
^britfe''  dn  Heim  tl«inrich  il.  AoIl  und  kiocs  Sc>)in<i8  Knurnil 
Unbcff  T0tD  aß.  Jati  1373  umt  ,an  ilcni  tlnrffc  zur  Nnvi'rn  |-^ 
uml  AD  alieu  il^ni.  iIkx  »n  >}ein  sclli^n  bri«f«  geAchribcn  »tat*, 
haiht*  hibe,  «iIm  untor  halbe'  ubcr  soll  ^obanocsos  ron  Wsllrn- 
pB  ftAela  knehtes,  sien".    I'O.    Si«||t«tfr.    2. 

I  Augittt  26.  Der  lud»  curiu  är^cutiutisie  orVundcl,  dasa 
UMOBff,  BUrffCT  EU  Straasbur?,  zu  seinem,  sfinca  V-itm  und  Eriurr 
Lant,  g«1).  KDoblocb  iKlobcloch),  mut  hcin^r  rrcinahliniM?»  Dync 
beriac  SfclenbeHo  fflr  eine  ewige  Tianipci  in  der  Kirche  zu  Blotis- 
Bpotohein)  in  sol.  Denar«  von  seinen  Gütern  m  1)1.,  slIj.IbrHch 
taten,  Wninnacbten  and  Johannl  zu  luiblon,  gf^tltli^t  habe.  PO.  3. 

lohrhundert.  Veixetchnis  der  im  Kanne  dor  Stadt  Matern  (7) 
I  OOt«!  des  Bitten  Ueiorich  tod  Waileabcim.    PO.    4. 

'  April  S  Johann  v.  Westliauai>n  rjohaiia  von  Weeibus),  K<lcl- 
verbsiifl  mit  IoHuhIitH icher  (.Icix^hmiin:!»)!  des  t>onipmp»lc;i, 
D  utul  des  Kapitrlü  „dür  meuron  Btifie  xu  Strassbur);"  «n  Claus 
beim,  .Iniikerre  ili>r  aleiu.-"  xii  ^trasalmr^,  g^uaiiiili*,  in  dem  BaaiM 
n  Konigübofcn  iKuingPbhofcn)  «by  dorn  sDclIingc'  fi^^DO  Oflter 
lunme  von  70  8  Ntra^^biirger  I'fennige.     I'O,    Siegeirr.    '>. 

<  yovetn1>n- 19.  f^chuttlivi»  ud'.!  Rat  xu  Ofleoburg  urkuodea,  dus 
Itten  des  flans  Knnbinrh  iKtoMniioh)  gen&EiDle  Zoubcq  vemomnieo 
einer  Sacbe.  in  di^r  ilieser  mit  dene-n  von  Hesselhuril  fHewIn-i 
artaweiw  (ErKbidzwilcr;  ^m  drio  rechten  hiengc"  vor  Junker 
i«rra  lu  LirbteulicrK.  und  „ainer  KDadtm  DAnnen"  wegen  gCQannter 
uuj  im  Banne  zu  HoboLunl^    PO.    Stegt'lfr.    6. 

Ifoi  31.  r^ndwig  MI  Ijehtinbcrj  verkauft  den  Brfldem  Stepluui 
ir%  Bocfc(-kh)  zu  Blaesbeim  4 Bkde9älietiu>  120  9-  Jübrliclji-r  Giilt 

un  24.  Juni  in  Strassburg  iilHji)  von  den  (iefilllcn  der  Ourfer 
1,  Brumat  i-tb),  Franketwettn  l-ckh-*.  Uries  -ss),  .Mitt«lhautten, 
ifaD  und  Weiter  ^Wylcr)  um  die  Summe  von  240i)  Q.  Pap.-Copie.  7. 

Mai  11.  Der  judex  curiae  Arg«ntinensis  nrltundet,  dass  vor 
ladus  Yselln  erkUrt  habe,  das  er  mit  dem  —  rieicbfillb  vor 
Riehieoencn  —  Malcraus  Yselin  und  Bernhard  EekeMdn  wenn 
iloffl  thtwaurariu  Johann  YmUo  biBt«rIasiVDen  Oäter  einen  Ver- 
MchloMga  habe,  dessen  eiocetnc  BeitlmainDgcQ  in  der  Urkunde 
t  werden.    PO.    8. 

(Nctob«f  A.  Der  judex  curiae  Arg^ntineDiia  oilmDdet,  daai 
In  JodoruB  Kämmerer,  Advokat  in  O^pcitau  und  dosen  GemaliltD 
l(?),  ilrui  Hfinhcb  Wetzel  von  Maiden  genaimte  tiilt^r  im  Baoue 
jOboiB  iVir-)  verkauft  babea.    PO,    9. 

Daaember  3.  Der  Strassburcer  Hofrichter  (judex  curiae  Arno- 
nhniMlitt  daai  vor  ihm  und  in  Gegenwart  des  Martin  Wcnch, 
DaliAtMtcn  (procursLon  dvr  Grtfiu  Sophia  von  Tübingen  (Du- 
fai  doiuna  in  Iiichtencck,  der  Maller  (molitnr)  Rndnir  StarcJt  von 
khicod  [ntütn)  in  der  oberen  Stadt  (in  optdi>.»uperi<r<ri]  Klicu- 
I  doMen  Sohn  Kicolaus  Starck  irrhlürt  b&lteii ,  dass  siv  in  der 
|tlih«im   (aoi   Kommarkt)   eine   Milhle  (molcinlinniu'   mit   allc-m 

t>esftBen,  and  dass  GräHn  Sophie  von  den  Eiukuiifl«n  der  Mublc 
M  Viertel  Wiiilerweizen  ivi(!inii  let  qnarudium  sitigiuis)  b«zäge. 
ncken,  Sopbio  nnd  deren  Erben  auch  in  Zukunft  —  and  awar 
in  vior  Tonninen  (iiuavia  anitariK  qnatuor  temporibus  anoi  ct^ua* 

rkD  partem  que  est  sex  et  dimidium  qnartalia  aüigiiiis  prae- 
dine  26  Viettel  Weiten  xu  znUeu.    PO.    10. 

I  Miaut  S3.  D«c  index  roria«  AraeotineniB  orkuodel ,  das« 
betu  Guell?)  und  Gaus  Jörge  ron  Bilwisheim  dem  armiger  Ar« 

8» 


ill6 


Isenbftrt 


([«itiiiensis  Ueinrich  »mi  Nt'UMck  (Nöiweke)  di«  ja^r'  ''■■  KicküariPW 
It;  IX'nari'n,   ilw  .InhiiimM,   ilktiis  Erlicnlianns  (li-   '  .   ftl\)k]irHl 

wn  M.irlimtiii!f  ii.-m  [.'('iiiiiiiili'n  (lcv>riiiM  ealilt,  von  ^. .,       uiIcp  JaEE 

viHhrim  iiiiil  all»  Rf^-htc  iiiiil  aWa  Zubeltur  um  ilie  tSuinmc  von  1  Pin 
0  «tliUi  umt  y  [»ciiarcii  verltaufi  Imucn.     l'l).    SieBtllr-     II. 

1M3  Juai  24.  Die  WUd-  und  HaugräfiD  GriUiii  xu  Salm  und  FU 
SU  VinHtingen ,  geb.  (iritin  Toa  Yunburc,  Witwe,  iiiiil  die  VnnnBJid 
Uirvr  ICuidcr,  Iwkcuucn.  i^»  tii«  im  Sanieii  ihre;-  „VogLklmliT^  10 
jitlirlichcr  Gült  von  Afa  doii  VoglkinJern  Rehörigpo  Schlöiwem  imd  Btidc 
A^QK'otit,  MarchJD^n,  I'iittin^PQ  UD«)  ViaslJDxcii  umi  den  kieriD  ^All| 
Guicm  die  Gölt  ist  atn  St.  iloliuins-Tair«  alUälirlich  nach  .Struabuif 
zahlen)  um  diu  Siimmi-  von  diX)  fl.  au  Adolf  UautniiaD  (Ifswoiau)  zu  Oll 
buj^  und  dcaacn  tlausfmu  lii^ule  Marxio  und  liereo  Erben  verkauft  hÜM 
(l>ie  16  ü.  eoit  künoen  nit  40))  B.  lUuptgut  abgelOM  wcrdeo.    1*0.  8.  1 

1551  AiipiBt  'iA-  Gnif  Pliilipp  ^u  Niuiaau  iiitd  Saarbrücken  reriv 
Ludwig  BfHker  von  HlAe-slieim  als  ,lem  Klievogt  der  fntu  .'\itgueaseii,  0 
ZeniyinC-'),  -iO  ti.  jlihrlii-livr  Gült  vo»  den  im  Amt  BoppfridiL  Koona 
nnd  Wclliucrn  li^^gcnJcn  Gui(?rn  iiia  die;  Sanmt!  vnn  -l*)0  Ü.  (nueh  M 
lii;h  mit  di«tier  Sunmie^  II:ui|itgul.    1*0.    S-     13. 

1E>52  März  2«).  Knnntd  Juuk.  AmtnaDn  s»  Deideuhcim  (DetiIe^.Kil 
und  <I«sE«n  Huuftfruu  Kiitiieriui  uokconen,  dua  nie  Pliltimi  \^'  '  1 

Heuiior,   Kinaxl'f)  IliunHntann   uihI   Adun   Ksub   und   den.-ti   .  .g 

vier  Morgcu  Acker  gi^eu  eiuco  jäbrlichea  Zim  Ton  vier  Obui  Weia 
liehen  haben,    VO.    ö.    14 

155B  Uktober  20.    Uraf  Fbilipn  von   Hanau   und  LtchtvoK-rg 
Bndcrc  gen.  Leute  richten  ein  Qesucb  au  dl»  RivitTmin;  lu  Enstaheini.  < 
Abgabe  eines  2«hDtpfnuiig9  ui  die  Ifarrei  Marleolteim  (MorohsiB.  H 
lenj  betr.    Ifi. 

]ß76.  Veruichnis  der  Klnnahmen.  wciclie  Sasanna  rou  Oren: 
Tochter  dos  Coiiimus  von  Gicuubing,  und  dessen  Gein&blin  Amdia 
Laudsporg  iLaondtsper);) ,  aus  den  ihr  lälUgcn  Zineeu,  (iullen  und 
&lleu  eibftitea  hat.    Fap.     I& 

lß79  September  28.  {März  3?)  (uff  monUg  naeli  Sankt  KTnthU  Ta 
l>cr  !^rhiilihin.ss  und  ilii?  Zwulf  des  GenVlits  «u  Orli 
du^  Fmui  K'JKcr  von  Orioiiberg  uud  des»ou  (iuciK'  ij 

Ku6enhfiffcri,V)  von  Offpnhut«  (-m-i  7  H,  jshrlirhf-r  (um  r:,iii  .i.irüing 
zu  zableu)  von  Reiiannien  Uüieru  zu  Urleubt-rfc  um  die  >^iii.'iint>  son  HO 
Hauptgut,  abtüalicJ)  mit  l:.'<i  ll.  UaaptRul,  vcrkautt  lialtcu.    I'O.     17. 

1&80  Manc  7.  I>er  Vogt  und  Stabbaltcr  Hau»  KOng  nnil  die  lücb 
in  lAUterbftch  hih)  ^uhbarh,  der  frev'u  Flirre cliaft  fii-.liramt^r|t  xugihbt 
bejseuRen  Blatheia  lläüiiii  nu»  Siil/Iiarb  upriiliilicli,  da»  desaeii  veni 
bcne  Eltorn  Geätfr  nnitii-b  iiud  Othibi^'air)  Pfimtin  ans  SnUbarh  in  ~ 
terhach  in  recht roAtsiftcv  Wcii-i-  i  ,uii«viär  ob  den  Vienig  Jha«tn''J  dttl 
der  geheiratet  habcu.     1*0.    Sicgelfr.    16. 

ISBO  Mai  9.    Andlau  (-aw),     Der  Schnltheisfi   Diebold  GrcMcr 
Andlaii  schreibt  »ciiient  Junker  OunlluT  tu»  Landsperg  xa  Nieder-Ebi 
heim,  dass  auf  den  8i».  Mai  ein  Termin  anj^esetat  ni\  tur  Rnt^chi-Wii 
von  Streitigkeiten  aber  18  Ohm  Wciu.     Pap.     19. 

1500  August  8.  riobabeim.  Junker  Wolf  Dietrich  Zorn  xu  Ptofe 
heim  (-x»-}  schMn^t  mit  dem  Mui8l4>r  Kabian  Hi'im  an»  Knigaiu,  SUl 
meta  su  Dorliidieim,  einen  Vvilng  aber  die  I.iot>nuig  VOD  JSteiinrnk 
einen  Bau.    Pap.-O.    20. 

1682— 1G04.  Den  Junker  Wolf  Dieiricfa  Zoro  in  Plobsbun  (•■ 
betr.    31. 


ArchiTitiea  der  Freibaren  Ro«der  von  Dienburg. 

^  1588  Dnsemfier  aa  Diehoh  Petermum  so  Strwsburg,  Schnflber  der 
■der  de»  f  Junkern  Ji-rc  von  MüU«tilieini  (Müluhtiml,  hcscbeioiRt  Jen 
Bb&uc  wü  7  S  A  Zins  acitens  des  nSchcfTers*  Chmtciann  üotc  zu 
Robsheim  l-fSM-).    Wp-V.    3-    23. 

15«^  Itezembcr  24.  DieboUtt  Petcnnaiio  zu  StruiburMr,  Schiffhor  der 
EiBder  des  t  Junkcjt  Gcore  yod  Mollraheim.  bMcheiniig  den  Emp&DR 
|B7ff^  Zins  seitens  des  „SobefTers"  Cbriatoian  Götz  zu  Plobsheim  i-pas-> 
KrO.     ti.    23. 

F1G86  Jiili  8  Stnttbnrg.  Mtg.  Tobfas  Spficoer  eiwcht  das  Stift 
lOMbarr  um  die  AuwftbluDK  du  ibm  nocb  für  die  VerwKllung  der 
AcreJ  OtwrbBtubcni^B  (Hauaabei^)  gcbohrcoden  Qeldes.    24. 

1688  Noveuber  12.    I>er  Vogt  und  du  Gericht  tu  Kurobaeb  Uorn- 

SFr  Amt«»  bekennen,  dua  ihr  -ceweftener  Mtleiiiwobnrr"'  IVüs  Heüch, 
detD  er  iioge&hr  IS  lahtv  in  wrem  Tbulc  (;«dieut  (d&ruiiter  6  Jaiire 
fcuuBbiiblirb  l'□tlla]tl^^  und  gesessen")  habe,  sirh  nunmehr  um  Bftserun)* 
äBTr  NahniuR  willen  au  uudoro  Orlvu  uitiderlasscu  wolle,  und  Urkunden, 
■B  er  sich  in  K-  „uff  Hetlit",  ebrlich  und  redlich  gcwa^  und  vürhilwn, 
in  vi«  iho)  Arges  nickt  nachreden  kannten,  und  aus  sie  Ibm  ab  einem 
Mleni  „unterleim[>teQ  Biderman"  gcgUubt  und  vertraut  b&tten    PO.  2&. 

1588  ivzenlier  9  (d.  St.}.    Scbloo  OlAckcnhcini.    Frau  IIcst«r  Sigel- 

Hain,  tltu  Witwe  des  Jtinken  Üelcbior  Marscbalck  von  Zimmein  zu 

hckmheini,  die  Gemahlin  des  Jankers  Wilhelm  Schoener  ron  Stniubcnn- 

■rt  Vvrw-abrunR  ein  geiCD  die  Ikstimmunj^n  des  Testaments  ihrer 

^;ermutter,  der  Krau  Hagdalenc  MarscbaJck  von  Zimmern,  geb. 

uu  t>3iiiacb.    rap.-Copi«.    26. 

1590  MArz  2.  Der  Vogt  und  die  Zwölf  des  allen  Ralea  im  Tbul 
tamersbach  (-pAcb)  urkondea,  d&as  Martin  Burckcrt,  welclier  sich  «uff 
m  brtnsibiuh''  ^bu^eblich'^  niederlassen  woUe,  in  H.  von  dem  ver- 
lirbcnca  Jakob  Burckvrt  und  di-ssva  auch  lebender  Hausfrau  Jakobe 
luvin  im  ülaad  der  beiligeu  1-Ilie  geboren  und  enEogeo  sei,  dass  er  steh 
MnbBch.  uff  Kcchl ,  ehrlich  und  redlich  nud  woll  gehalten ,  und  duB 
Ha  Qua  Argci  nicht  nachsagen  kOnne.    FO.    S.    27. 

ltii*i  Aut;u<)t  12.  .Stnuaborg.  „Teilbnch"  Aber  die  IlinterlasaenBchftft 
ff  Frau  Johani  tou  MuodoUheim  l-tx-),  geb.  L«iitj[elin.    'J'*- 

l!riM!  Nov«mbcr  J».  Sehultheias  und  die  Zwölf  des  alten  RaU  der 
lidl  Uffenhurg  bekennen,  data  llaa;  Mager,  des  neuen  Rats  Mitborger 
k  Offeobnrg   und   ilessen    Ucmaliliii   Margret«  2&0  fl.  jahrlichen   Zinses 

tindreae  .^poeioli  nach  Offcnbnrg  xu  zahlen)  ron  ciöer  Scheuer  nebst 
hür  iiRi  <Iia  Summe  10a  50  H.  Hauptgut  —  mit  dieser  Summe  ist  dio 
Bt  auch  wieder  abiuldaen  —  an  Bcnuianl  Fabri  rom  alten  Rat,  Schaff- 
ir  dt9  Sl-  Aitdreas-Spitabi  2u  UfTenborg  verkauft  haben.    FO-    29. 

0.  J.  (Ende  des  16.  Jahrhunderts).    Bericht  aber  eioen  FruebUcbatcn 

■  FraucDklosten  Beuem  iu  Kortxhetm.    30- 

^   Ijcptenber  6-   äpeier.     Dechant    und  Kapitel   des    DomstiCiee 
rkaufco  gen.   Einwohnern   da   Dorfes   Rothcrssheim   int    Amt 

Snueanctm  UVüdewheim)  uinvn  Uof  und  ein  Uo^t,  gelegen  iu  dem  Durf 
m  dsr  GeoarhuDg  zu  Rothenuheim.  gnmnnt  den  Oberbnf  nebst  allem 
shor  uu  di«  Samme  tqo  2100  H.     PO.    Sief^elfr.    31. 

1601—16.    Einen  RechtaMrcil  am    Uofc   des   Parlaments  so   Paris 

Ptken  einem  angi'hlichcn  fiionatar  der  Güter  des  f  Wilhelm  Gualtron, 
PTwtuiitv»,  in  Sachea  der  Stadt  Strassburg,  dio  Kartause  belangend, 
H  linrm  «D;:eb|jcheii  Gredilor  des  f  Diet  von  SchOmberg  betr.    32. 

1C06  Januar  in    Paris-    Zwei  lateinische  Briefs  to  des  [uagcnuintenj 
''       *  ili  de«  Könignicbs  Polen.    Pap.    S3. 


gill8  IsenbftrL 

1607  Jani  24.  Fhilibert  Stein  tod  Reicheiutdu  bekennt,  i 
seütem  Tocbtermanne  Hans  Simon  von  Brombach  als  dem  Vonnan 
Agnea  tod  Buost  60  Q.  scliulde  und  verspricht,  diese  binnen  Jah 
(bu  zun  24.  Juni  1608)  zu  zahlen.    Fap.-O.    S.    34. 

1621  Juli  30.  Bohrbut^.  Wolf  Ludvis  Bock  zu  Gerstheii 
dessen  Oemahlin  Ifaria  Jakoba,  eeb.  v.  Ffli^nheim  (-i-),  tauscht 
Marias  Vater  Hans  Feter  von  Fdrdenheim  zvei  Zinsbriefe  über  gen 
aus.    Pap.-0.    S.    35. 

1626  und  27.  Die  Einziehung  des  badischen  Stammlehens  der  '. 
Ton  Mittelhaiuen  betr.    36. 

1630  Hai  31.  Strassbnrg.  Georg  Wunnseer  von  Obcrschaeffc 
(i.  EluH.,  SchaiKolzheim)  bescheinigt  die  gftnzliche  Ablösung  eini 
Kapitals,  daa  sein  verstorbener  Vetter  Hana  Peter  von  Fürdenhei 
bei  ihm  (dem  Aussteller)  angdegt  hatte.    Pap.O.    S.    37. 

1656  Januar  29.  Biscbweiler.  Die  verwitwete  Pfalzgräfin  Mai 
hanna  bittet  Markgraf  Wilhelm  von  Baden,  zur  Beisetzung  ihres 
mahls,  des  P&l^rueQ  Christian,  Herzc^  in  Baiem  etc  nadi  Biscl 
zu  kommen.    38. 

1679  Juli  19.  Strassburg.  Johann  Rüdolff  Simler,  „Bürger  u 
nossen  Batea  der  Stadt  Zttrich  Hauptmann  über  eine  Gompagnii 
Volks  zo  Diensten  der  reichsfreien  Stadt  Strassburg",  stellt  Felix  wi 
ans  Diebendoiff  ZOricher  Gebietes,  der  28  Monate  lang  unter  i 
Kompagnie  als  Musketier  gedient  hat,  ein  Zeu^is  aus,  genehmigt 
Absciüfldsgesnch  und  giebt  ihm  einen  Geleitebnef    PO.    S.    39. 

17.  Jahrhundert.    Verschiedenes.    (Die  R.  v.  D-  nicht  angehen 

1702.  Streiti^eiten  zwischen  Graf  Jean  Benö  von  Hanau-L 
bei«  einerseits  und  der  Landgrfifin  Sophie  Sihille  von  Hesaen-Hc 
und  der  Gr&fin  Ester  Juliana  von  Leinmfjen-Westerborg  anderseit 
(Dazu  eine  Genealogie  der  Grafen  von  Leiningen.)    41. 


Tcltiralien  ans  Orten  des  Amtsbezirks 
Triberg'), 

ttnekhict  von  den  ehenial  fHvgcr  der  h&d.  hblor,  KommijsioD, 
Plarrcr  C.  llettitc  in  Nusslnch. 


I.  Furtwangen. 

k  (Katliot.)  Pfarrei. 

1483.    Vmlrtg  xwivcheo  der  Gemeiiiile  F.  and  ilcm  Kloster  St.  Georgen 

die  Aiuti-llung  einc^a  expoeitus  in  F.     AbM'hr.  —  ITiTI.    Vertrag 

ilenfn  van  K.  tintl  tlem  Abu  Nilcod«inus  von  Kt.  Georgeu    Über 

WCDuiiis.  PO.  3  S.:    ])  Des  Plutilb'erni  lAsarue  von  ijcbwcuili  üi 

2)  ilea  Klastera  St.  Qeorgco  und  3)  der  Oememde  F.  —  1691 

19.    Urknnde  eine«  r&rrberrn  oder  verordneten  Pfarrvikarg  xa  F., 

eh  b6tr.  —  17240:  fUrcheobächcr.  —    1739  Not.  13.     Betaiu 

du  Hofttattgut  EU  F.  —  1746 — ii\  .\ktrn,  die  Holzkompetecui  betr. 

1750  Jtui.    1$.     Vertrag  xirUi'lien  dejii  Klnster  ^t.  (ieorgeti   nnd   d«r 

le  F.  über  eine  jüirlkhe  UolzÜeri-raug  an  den  PDuTrüur  zu  F. 

B.  In  FriratbeiUx  dv»  ScbwmrxLiibiiuent  üi  KaUeutteiR. 

1666  ScpL  IG.  Scbiichtimg  der  Streitigkeiten  xwiMzhen  JSlatbiM  Dorer 

31arx  Schwer  durcb  den  Obenrogt  Bidermmnn  in  Triber^.    P.   — 

Nov.  16.    TauBi'klirief  twiachen  itetche  Wiulerlialler  in  Katz^tnsteig 

CluJiÜu  Ltorer  in  Fabrenberg.  P.  —   175tJ  Ajiril  2.     Georg  Dorcr 

KUMDSteig  kauft  von  <ten  Erben  des  t  Christian  Itorer  einen  Hof> 


2.  Hornberg. 
fisnsiBde. 
tttSOi    Nenerung  aber  die  rfuirptiittiiJvn,  Uüügeu-  uud  Meuwrdg«* 
in  Stadt  und  Amt  iL  SU  S.  -  17Iä— 1610.  SladtgcncbtsprotokoUe. 
Fofiobtiule. 

3.  Langenschiltach. 
6«m»ltde. 
1667.    Lagerbucb.     Bescbreibung  der  zum  Kloster  St.  Georgen  ge- 
B4%ater  und  der  an  das  Kloster  m  entiiditendcn  vcnchiedeara 
and  Fronen.     Illeini   Absterben   eines  Lebentrigers  Gelen   dem 
swid  oder  irü  der  liesten  Sttcru  als  Lehcnüdl  xu).  —  1719-  Cluiift- 
lUiuer-,  Steuer-,  KetiaiAns-  und  FeldmessprotokolL  —  1723. 
SUavmriaiousprutokoU. 


4   Neukirch 
(Kathol)  Pfarr*!. 


1921V.    KirchcnlMlctier. 
<>  >.  MiU   No.  ß.  39Ü/3I. 


iiil20  E  ml  ein. 

6.  Reichenbach. 
Gemefnd«. 

1699.    Bürgerbuch.  1  Bd.  —  1716.  Zehntbuch  der  Pfa 
1745—1823.    GerichtsprotoVolle.    3  Foliobände. 

6.  Schönwald. 
(Kathol.)  Pfarret. 
1627.    Taufbuch.  —  1698.    Bischöfliche  Bestätigung  dei 
Bruderschaft.    F. 

7.  Thennenbronn ,  katholisch. 
A.  GemalDde. 

17Uff.  Ein  Pergamentband  Kaufbriefe.  —  1782—86.  Eii 
lieber  Reskripte  in  Abschrift  mit  Siegeln. 

B.  Pfarrei. 

1788  ff.    Kirchenbücher. 

Notiz. 

Die  Gemeinden  Furtwangen,  Gütenbach,  Neukircb   ud< 
sowie  die  (kathol.)  Pfarrei  Gütenbach  besitzen  keine  AroLiv 


IX. 

ArchiTalien  ans  Orten  des  Ämtsbi 
Lörrach'), 

verzeichnet  von  dem  Pfleger  der  bad.  histor.  Komm! 
Prof.  Georg  Friedr.  Emlein  in  Ijörracb. 

1.  Blansingen.^) 

(EvaDg.)  Pfarrei. 
1574ff.    Kirchenbücher.  —  1717tr.    Befehlbücher. 

2.  Egringen.  ^) 
(Evang.)  Pfarrei. 

1681  ff.  Kirchenbücher.  —  158311.  Aufzeichnungen  über  1 
Ereignisse.  —  1688ff.  Befehlbücher,  —  )750ff.  Kirchenviaitatio 
—  1755ff.    Cenaurprotokolle. 

3.  Lörrach. 

(Evang.)  Pfarrei. 
1646ff.    Kirchenbücher. 

4.  Wollbach.*) 

(Evang.)  Pfarrei. 
1739  ff.    Kirchenbücher. 

Notiz. 

Die  kathol.  Pfarrei  Lörrach  besitzt  keine  Archivalien. 

')  Vgl.  Mitt.  No.  3,  112-118;  No.  9,  85-99  und  No.  15 
»)  Gmd.  s.  Mitt.  Ko.  9,  85.  —  ^)  Gmd.  s.  Mitt.  No.  9,  85/66 
B.  Mitt.  No.  9,  98. 


-     C.i  Joliiimi       (i)  Josua  Müller 
II  Iloiiltiiinnn    v.  von 

>     peüpiiwililcn       Dfirerweik'n. 


Tafel  XI IL 

Lannsweiler. 


118. 
Moister  Tobias  Mayer  Ton  Salm,,  Steinmetz, 
Geselle  1G20,  Heister  IG25— 66. 


NM 
1 


Gesellen  1 — 4: 
120.  121.  123- 

2)  Kaspar        3)  Johannes  4t  Melcher  Silber  von  Salm. 
I>acltpr  von           Ilalg  von  (als  „sein  Sohn"  bezeichnet^ 

MiiiiliausRii  Salmaiinsw.  Diener  1(>&5,  Ocselle  1660, 

16-25-30.  1650—55.  (Werk)MeiBter  1672— (t)82  De«. 


+         ck 


l 


i 


Tafel  XIV 


))  Schwpi- 
's   Mo/gcr- 

lii'rliiiKC"- 
iCf.  KIllL*. 
f.  17(»«)— 22. 


I 


Zeitschrift 


ST/J^fORD  UNlVEBsnv 
KBSaRIES 

JUN05  1981 


filr  Jk 


'-"Cto^C^^ 


Geschichte  des  Oberrheins 

Jicmuitgegcben 
TOD  da 

findisi^hen  liiHturiHchoii  KommisFioo. 


Ncuö  Föltjo.    Band  IX.    IToft  a 

[Ihr  «■M*n  »«Ib*  I«.  >ii»4,| 

Kit  Mcks  TifalB. 


^■^  ^ 


Klrttnitw. 
bic  Ic  f  ul  il''i    V  c  rl  iLg. 
169-1. 


Inhalt 


IM«  Ultcfttca  t'rkaiDtt'ii  TurSi  Stv|iliati  ia  Stmw1)ar|.  tdu  Archiv - 
diKk(»r  f'rof.  Dr.  WUbfln  Vligtod  In  SmMburp  ftboi 
t»ipI  xvn 3»a 

Di«  lUftikchrlfU-u  Tnu  l'likh  Uickcnutb  Cbrooik  d«s  Kotutaiunr 
Knxito,  loa  I>r.  KateU  (Mtuch  in  llall«  §^  (duu  T*M 
XVIt-XXI iii 

Argutidvtflft,  npplduai  Amfotunu,  i^xiun  Ar^mtaricit«'  iiuJ 
OIIbc,  *nii  Anhitrut  Antiii  Jirrklor  l>i.  Btlto  rtlkttciKbatd 
ia  Coltiur lU; 

7.nm  Ilmmr  Kari«  tlr»  rtri>M4>ii,  xtm  l'nf.  Ih.  B«robird  f. 

IIbioo  tti  Frriliaru  i  ßr &14J 

Zu  ^a  Jt^vui'heu  l««JtMli4T  Far«les  und  I-'amlown  tai  Umn, 

von  Artl>'    '  '  Hr    Frl«4r)ob  f   Vmvil  in  Knrkrahv      516 

Klu  Slnlilri.  II    fiiitl/iOiiiK  ti  .l.i)iilitiit<li-rt,    lon  l'mf. 

I>r.  ■•iRria  Witt«  ix  llaxfo&u ni7 

Studirn-Dilc  iH  l'itiiuijcn  liAKi,  ton  Archndiraklor  Ltr.  Frit* 

irith  T.  WetU  in  KarKnihf 619 

y.a  Matihiiu   um!   Cmtguir  lti>ri>i-gufr,    \tit\   t>r.  K*  JUltfe   In 

äinubunr fil9 

LillfrUumoliiru .VM 

ElHwlirif  (IcKliJcliUlllli'nilui  ilw  J«hfC  \i<'*i  iiiitl  ISiKi,  unter 
Mhwirkiinir  von  Irr.  tniit  l«rck«ald  <ui>iimitM>ii^r^tel|i  von 
L>r.  Bau  Witt«  in  Sii.-iubiirif  ......     r>-i7 


Vlttatlncfcn  d«r  bad.  lilitorlw}b«n  Kommlnlon  Ifo.  1#. 

X.  .Arctitraliru  nuo  <iiti'it  lUi  A»it>l>r/iilti.  Atlxin,  lOf. 
■i-ir)iiict  iiiD  ilt-rii  lllfutT  pvi<>lt-  IrfilmT  |ir.  Btrsau 
IcUsdlir  ui  Siuiiit-Ii mlSI 

Xt-  AriltitBlim    «u>    Unni   ilr«   Aiiii»l>rtiili«    Itrwharli,    tr*r- 
74:UhiH-i    \ua    ilrm   Ptlritrr   rRl\rrhJi|tt>1iiMiiiiWk«r    Ifr. 

rrltdrtek  Pfiff  Ui  Kml'iir^  .  inli>r. 

XII.  Atc1uviJi«b  bu  Orten  di»  Amiktcjiirli'i  Thirbii:b: 

A.  VfirulrbnK  ran  ilcm  t  Pfltfir  l'mf  1.  tf.  Fnht.    .  mt2n 
U.  VtrzfHLliaet  >nii  ilrm  eli«uinL  V^gtr  I'tOK]  mtiuluiBM 

ilirtktDf  nr.  Adolf  BkUt  In  livriMk mlU 

XIII.  An  liirutii-ii  um  <>rti  ii  Mi  ->  AnitilM'vlrlc»  RmMn'ifi>e<v,  wr- 
(«ii'liitpl   tau    iltmi    rltcniiil.   Illc^f,   jt-l/igm    IWirihd*'!«- 

(ii?rt«[i,  TruC  I.  I««r«r  in  MuodtrlM    ......  m  135 

ÜIT.  ArrUvaKrn  ui«  Ortco  <ln  AntibMelrlis  KrtI,  T«n»ielta«r 

Ton  iIvtD  «hrmil  I'iWger  l*ftrier  iir^«d  UUl  in  WiMlo«li  mlS0 


Die 

ten  Orknnden  fOr  St,  Stephan  in  Strassbarg. 

Wilhelm  Wiegand. 


I>r.  J.  Fritz  hat  in  der  Zeitschrift  f.  Gesch.  des  Oberrh. 
d.  VI,  S.  663ff.  die  Urkunde  Lothars  I.  vod  845  fUr  die  FraueD- 
>tei  St.  Stephan  in  Strassburg  einer  erneuten  Untersuchung 
nterzogen.  Dieselbe  war  vou  mir  in  dem  Druck  des  Strassliurger 
rknndenbuchs  I  Ko.  25  in  Übereinstimmung  mit  MUhlbacher 
.  A.  alä  Fälschung  bezeichnet  worden.  Mein  Urteil  galt  zuniichst 
«r  vorliegenden  Form,  den  äussern  Merkmalen  derUrkmido, 
^p  bob  ich  scbOQ  in  der  StUckbeschreibung  hervor,  dass 
Sh  innpio  Verdachts^rilnde  vorhanden  seien,  und  bei  der 
Lilckbeschreibung  der  Urkunde  des  Bischofs  Wernher  I.  von 
trosäburg  für  St.  Stephan  (Str.  ÜB.  I  Ko.  51)  bemerkte  ich 
it  geniigeodcr  Bestimmtheit,  dass  das  Privileg  Lothars  wie 
ut  Diplom  Ludwigs  des  Deutschen  von  8*r6  für  St.  Stephan 
a  11-  Jahrhundert  gefdlscht  seien,  „um  dem  Besitz-  und 
echtsstand  der  Abtei  beim  Übergange  in  die  bischöfliche 
ewftlt  ein  möglichst  hohes  Alter  und  erlauchten  Ursprung 
1  gebeo".  Dr.  Fritz  hat  nun  Aulass  genommen,  für  die 
LchlitJie  und  inhaltliche  Echtheit  der  Urkunde  Luthara  zu 
laidiercn.  nachdem  sich  im  Strasshurger  Stadtarchiv  zuRillig 
M  Anzahl  von  noch  nicht  beachteten  Abschriften  und  übcr- 
■kungen  des  Stücks  gefunden  hatte,  wclcbo  von  meinem 
nck  in  einigen  Punkten  abweichen  tmd  eine  selbständige 
"berliercrung  zu  bilden  Hcheioen.  Er  nahm  an,  dass  die 
ttztere  uns  die  echte  Vorlage  erhalten  habe  und  dass  jene 
bcciiriften  entweder  auf  das  Original  selbst  oder  wenigstens 


,d.DbwA.a.r.iz.ä. 


25 


890  Wiegand. 

gute  Kopien  desselben  zurackgehen.  Ich  bin  Dr.  Fritz  sehr 
dankbar  dafür,  dass  er  die  Frage  nach  der  Echtheit  für  jene 
Urkunde  von  neuem  aufgeworfen  und  mit  Geschick  behanddt 
hat,  Tor  allem  auch  dafür,  dass  er  sich  dabei  von  kon9e^ 
vatiTem  Sinne  leiten  Hess  und  für  die  älteste  Strassbn^ 
Geschichte  zu  retten  suchte,  was  irgend  zu  retten  ist.  Nnr 
kann  ich  nicht  verhehlen,  dass  er  das  Problem  eigentlicb  blou 
angeschnitten  bat ,  indem  er  sich  allein  auf  das  Privileg  Lo- 
thars b^chränkte  und  die  Urkunden  Ludwigs  d.  D.  und  Bischof 
Wemhers  nur  nebensächlich  und  unterstützend  heranzog,  u- 
statt  alle  drei  Stücke  einer  eingehenden  Untersuchung  &iif 
alle  ihre  innem  und  äussern  Merkmale  zu  unterwerfen.  Kt 
hat  uns  gleichsam  auf  schmalem  Pfad  ein  Stück  Wegs  in  am 
wilden,  dunklen  Tannenhag  geführt  und  mitten  darin  steben 
lassen.  Sehen  wir  zu,  ob  wir  nicht  weiter  vordringen  können, 
bis  uns  das  Dickicht  nicht  mehr  umfängt  und  sich  das  Dunkd 
lichtet. 


I. 

Prüfen  wir  zunächst  die  von  Dr.  Fritz  neu  gewonnene 
Überlieferung  der  Urkunde  Lothars ,  die  wir  der  Kürze  wegen 
immer  mit  Lo.  bezeichnen  wollen. 

Er  hat  dafür  aus  dem  Stadtarchiv  zwei  Abschriften  des 
16.  Jahrhunderts  (Ä.  und  B.)  und  zwei  deutsche  Übersetzungen, 
Koncept  des  14.  und  Yidimus  des  15.  Jahrhunderts  (C.  und  D.), 
ferner  die  Drucke  bei  Guilliman  De  episcopis  Argentinensibus') 
von  1608  und  bei  Herrgott  Genealogia  gentia  Habsburgicae') 
von  1737  zu  Grunde  gelegt.  Der  letzte  ist  einem  Wiener 
Kodex  entnommen  und  so  durch  Lese-  und  Druckfehler  eD^ 
stellt,  dass  er  billig  ausser  Acht  bleiben  kann,  jedenfalls  ge- 
hört er,  wie  Fritz  richtig  bemerkt  hat,  seiner  neuen  Über* 
lieferungsreihe  an.  Für  die  beiden  Hauptstocke  derselben, 
die  Abschriften  und  die  Übersetzungen ,  kann  ich  übrigens  noch 
einige  wichtige  Glieder  hinzufügen,  die  zum  Teil  älter  als  die 
von  Fritz  aufgeführten  sind.    Im  Strassburger  BezirksardiiT 


1)  F.  GuillimaD,  De  episcopis  Argentineosibua  p.  26 — 92.  —  *)  51- 
Herrgott,  Genealogiae  diplomaticae  gentis  Habsburgicae  Vol.  H,  S6-% 
No.  h. 


DI«  ^CCMeo  Urlniodea  for  Su  Stepluut  in  Strftubiirg.         3g  ^ 


26U  fand  sich  in  einer  Papierbandscbrift  des  16.  Jalii^ 
ierts  anter  andera  auf  die  Geschichte  von  SU  Stephan  be- 
gfideo  Excerplen  auch  Lo.  nach  einem  Vidimus  des  judex 
loiiie  Argentinensis  von  1360  März  23.  (K.)  Dies  würde 
lu  ältest«  sieber  nacbweisbare  Datum  für  die  neue  Über- 
itferuDgs reihe  sein.  Und  ebeuila  kam  zu  jenem  Koncept  einer 
](;  des  14.  Jahrhunderts  die  Reinschrift  zu  Tage, 
^ergamentheft  von  acht  Blättern  sind  die  ältesten  drei 
ITtkimden  fOr  St.  Stephan,  neben  Lo.  die  Urkunden  Ludwigs 
I.D.  und  Bischof  ^Vernhe^s,  in  deutscher  Übertragung  mit 
aMf&ltiger  Schrift  von  viner  Hand  aus  der  ersten  lUlfte  des 
ft  Jahrhunderts  eingetragen.  (F.)  Von  venschiedenen  andenn 
ülHcrkopiun,  deutschen  und  französischen  Übersetzungen 
dem  17.  und  IS.  Jahrhundert  will  ich  hier  absehen,  da 
^t&r  unsere  Zwecke  meist  ohno  Belang  sind. 

Stellen  wir  nun  einmal  der  Spur  von  Fritz   nachgehend 

jvreaeDtlicheu  Abweichungeu  der  neuen  Überlieferung  von 

geralschten  St^ck  im  Bezirksarchiv,  das  wir  mit  G.  he- 

boen  wollen ,  zusammen.     Dass  die   Untersuchung  dabei 

in's  Minutiöse  streift  und  mikroskopisch  wird,  ist  nicht 

meinem  Geschmack,  liegt  aber  in  der  Xatur  der  Sache 

1)  Der  Name  der  Äbtissin  von  St.  Stephan  lautet  an  den 

fei  Stellen  der  Urkunde,  wo  er  vorkommt,  in  A.  B.  C.  D-  E.  F. 

mt  in  den  Drucken  bei  Guilliman  und  Herrgott  abgesehen 

m  lautlichen  Abwandlungen  Uuadrut.      In  G.  bat  zweifellos 

^tüaglich  fiasilla  gestanden,  das  hat  schon  nach  dem  Vor- 

ilerGallia  christiana*)  SchÖpflin*),  demGrondidier')  ge- 

ist,  in  iM^inem  Druck  richtig  gegen  MabiUon*),  der  Ruat- 

lesen  wollte,  ausguflihrt.    Dafür  sprechen  vor  allem  das 

das  do])[>elte  1  zu  deutlich.     Auch  Fritz  ist  derselben 

Bjiclit.   Ich  will  hier  nur  hervürhel)en ,  was  bisher  unbeachtet 

i.iss  an  der  zweiten  Stelle,  wo  G.  statt  des  Namens  eine 

-  ut^iitlucke  zuigt,  doch  uoch  am  Scbluss  der  unterste  Teil 
Haea  lludistabens  sichtbar  ist,  der  meines  Erachtens  nichts 
sein  kann  als  e  caudata  in  BasiU^.  Für  die  Feststellung, 

iGtUl«  cbriniua  V.  4M.  uusgivelwii  1731.  —  *)  Schäpflia,  AU. 
il,  ril,   Aan.  4.  —  *)  Graodidler.   Hisu   do  l'^l.   de   Sinub.  D, 
(IV  \iiia.a.  —  *)  Mabillon,  AaoalM  ordinis  s.  Deoeillcti.  Lacae 
II.  äaa    Vit  rariter  Atu««be  war  mir  nicht  ni^&aglick 

26* 


892  Wiegand. 

wann  etwa  die  sehr  undeutlich  mit  schwärzerer  Dinte  ansge- 
ßihrte  Korrektur  des  Namens  in  eine  unleserliche  an  RnadnU 
anklingende  Form  in  G.  vorgenommen  worden  sein  mag,  diene 
der  Hinweis,  dass  der  Druck  bei  Schilter ')i  der  1698erschieB 
und  sich  sonst  ganz  auf  6.  stützt,  schon  ebenfalls  Ruatnid 
bringt  und  die  Lücke  bei  der  zweiten  Namensnennung  nu^ 
kiert,  und  dass  Mabillon,  der  Buatbada  liest  mit  dem  Hinzu- 
fügen si  bene  authenticum  leglmus,  wobl  noch  einige  Jahn 
vor  SchUter  G.  eingesehen  hat. ')  Auch  die  im  Bezirksarchii 
befindlichen  Kopien  und  Übersetzungen  von  G.,  sonst  vm 
unerheblichem  Wert,  haben  mit  einer  einzigen  Ausnahme  Bna- 
drut  und  diese  Ausnahme  gehört  der  Zeit,  vielleicht  der  Huid 
Grandidiers  an.  Hier  ist  in  der  That  eine  Differenz,  die  nur 
durch  Annahme  von  zwei  verschiedenen  Überlieferungen  n 
erklären  ist.  Auch  mir  erscheint  es  unmöglich,  dass  alle  Ab- 
schreiber zu  den  verschiedensten  Zeiten  vier  Jahrhunderte 
hindurch  gleichmässig  sicher  Ruadrut  herausbuchstabiert  habes 
sollten. 

2)  Die  Zahl  der  geschenkten  Höfe  wird  in  allen  Kopieo 
und  in  allen  älteren  Drucken,  auch  bei  Schilter,  Schöpflin^ 
und  Grandidier  auf  11  angegeben.  G.  altein  hat  XII,  doch 
ist  der  letzte  Einer  -  Strich  halb  radiert.  Mit  völliger  SirJle^ 
heit  lässt  sieb  nicht  entscheiden,  ob  ursprünglich  XI  stand 
und  I  hinzugefügt  wurde,  oder  anfänglich  XII  und  der  letzte 
Einer -Strich  getilgt  werden  sollte,  ich  möchte  mich  eher  fdr 
den  zweiten  Fall  entscheiden.  11  oder  12  Höfe  zählt  man, 
je  nachdem  man  Botebur  und  Scbiltigheim  zusammenwirft  oder 
gesondert  rechnet.  Von  besonderem  Belang  ist  diese  .Ab- 
weichung nicht. 

3)  Die  H.  Kreuzkirche  wird  geschenkt  in  allen  Kopien 
und  Übersetzungen  mit  der  schon  bekannten  einzigen  Aus- 
nahme aus  dem   18.  Jahrhundert,  im  Drucke  bei  Guillimas 


')  J.  SchiUer,  Chronick  toh  J.  von  Königshoven  S.  527.  Dig^ 
ergänzt  Laguille,  Bist,  de  la  province  d'AIsace  1727  pr.  p.  4,  der  nui 
der  gleichen  Vorlage  G.  druckt,  ohne  weiteres  an  zweiter  Stelle  Bnadn«- 

—  ")  Aus  dem  Iter  germanicum  Mabillons  in  seinen  Vetera  anal«* 
N.  Ed.  Paris  1723,  S.  16  wissen  wir,  dass  er  anfangs  Oktober  I68S  in 
Strassburg  war.    Von  einem  Besuche  von  St.  Stephan  spricht  er  tödi^ 

—  »)  Schöpflin,  Als.  dipl.  I,  82.    Mit  Unrecht  weist  ihm  FriU  die Z»Ü 

xa  zu. 


I>ie  ältesten  frkiuideii  fOr  St-  Stepbaa  In  Stnubarg.         393 

auch  bei  Schilttir  cum  suis  terminis,  uit  irem  begrifTe, 
ivec  ses  tcnues.  In  G.  steht  ein  wieder  von  siräterer  Hand 
uit  dunklerer  Dinte  übcrfahrcoes  Wort,  das  von  Scliöpfliii, 
Onmdidier  uaü  mir  Silvia  geleseu  worden  ist.  Auch  FriU 
neiiit,  dass  dies  faktisch  dastebc.  Das  ist  nicht  richtig.  Ue- 
Bpere  Prüfung  ergiebt,  dass  von  älterer  Dinte  geschrieben 
md  die  drei  Buchstaben  s,  i,  1  oder  vielleicht  nucb  h  und 
liuin  noch  ein  nicht  niehr  erkennbares  Zeichen,  vielleicht  i.  Für 
■1  ergänzte  vis  ist  der  vorhandene  Raum  zu  klein.  Auch 
nis  ist  sicher  nicht  die  ursprüngliche  Sclireihun^,  wie  schon 
Wrgicich  mit  dem  grade  in  der  Zeilü  dai-übcr  befindlichen 

erßiebt.     Die  durch  KinAufziehen  des  ersten  1-Striche3 

Eindicken  eines   zweiten   I-Stricbes  nacli  I   und  eines  a 
(idene  Form  suis  ist  meiner  Meinung;  nach  eine  sehr  üühe 

ektur.    Auch  diese  Abweichung  scheint  mir  ziemlich  be- 

iDgslo«  ZU  sein. 

4)  G.  hat  an  drei  Stellen  das  erste  Mal  die  Form  ficalinos, 
ut  zweiler  Stelle  ficaübus  mit  ansclieiuend  ausradiertem  s 
zwiKlien  i  und  c,  zuletzt  üscalinis.  Von  den  altem  Kopien 
brina:en  allerttlngs  A.  und  B.  iiberan  die  gebräuchlichere  Form 
nit  s  £^  aht;r,  d»s  deräell)en  Lberlieferuiigäreihe  anuebürt, 
■gtan  erster  Stelle  äscalino-s  mit  durchstiicheuem  s,  an  zweiter 
Tbcalibus  wieder  mit  durchstrichnem  s.  Unter  den  Drucken 
bat  tluilliman,  wie  schon  Fritz  bemerkt  hat,  zwar  au  erster 
Stelle  fiscalinos,  aber  an  zweiter  ficalihua  mit  besonderer  er- 
klärender Randnotiz.  Schilter  folgt  an  allen  drei  Stellen  genau 
(>-,  wahrend  ScliÖptün  das  nur  an  der  zweiten  Stelle  thut, 
KD  der  ersten  Üscaliiios  druckt  und  (rrandidier  fiberall  dag  s 
<-'m.^thieht.  Wenn  irgendwo  so  scheint  mir  hier  reine  Schreiher- 
Milkdr  vorzuliegen,  aus  der  sich  nichts  schliessen  lüsst. 
5}  Von  der  Kaiserin  llirmingard  wird  in  ti.  als  dilectis- 
De  conjugis  gesprochen.  Das  Wort  dUectissime  ist  deut- 
th  ohne  jede  Abkürzung  ausgeschrieben.  Nun  haben  A.  und  B. 
dilcissim^.  letzlere  Kopie  am  Rande  durchstrichen  dileclissimg, 
>»ch  £.  zeigt  im  Text  tlukissimae  unterstrichen,  am  Rande 
sber  von  gleicher  Hand  dilectissimae.  Die  t'bei^etzungen 
Rechen  von  allerliebsten  gemahel.dle  Drucke,  auch  Guillinian, 
^ng«n  dilectis^ime.  Beide  ]''ormen  sind  kanzlei gemäss,  ihr 
Schwanken  halte  ich  für  belanelos.   Auch  hat  bereits  Bresflau ') 


)  BresaUu  im  Neuen  Archir  XVII.  45i>. 


394  Wiegand. 

darauf  hingewieseii,  dass  es  sich  am  einfachsten  erklären  l&Bae, 
wenn  in  der  gemeinsamen  Vorlage  dilcissime  mit  AhkfirzoBgi- 
strich  geschrieben  war.  Diese  Abbreviatur  erwarte  man  aber 
eher  in  einer  Kopie  als  in  einem  Originaldiplom  des  9.  Stk- 
hunderts. 

6)  In  der  Güteraufzählung  zeigt  G.  hinter  in  Bosenln 
dominicam  curtem  capellam  et  decimam  eine  Pergamentl&dB 
Ton  34  mm  Länge,  Raum  für  8 — 12  Buchstaben.  Der  Kasi 
dieser  Lücke  ist  ausgefranst,  über  demselben  ist  nur  der  Obo^ 
Schaft  eines  s  noch  sichtbar.  Von  den  Abschriften  markieia 
A.  B.  und  E.  diese  Lücke  nicht,  auch  die  Übersetzungen  C.  D.  F. 
thun  dies  nicht,  ebensowenig  wie  Guilliman,  dagegen  bebes 
die  späteren  Kopien  sie  hervor,  desgleichen  Schilter,  SchÖpflin, 
Grandidier.  Das  Schwierige  bei  dieser  Differenz  liegt  darin, 
dass  der  Zusammenhang,  der  Sinn  des  Ganzen  eine  Einschaltung 
hier  nicht  gerade  verlangt.  Wäre  dies  der  Fall,  dann  würde  die 
Annahme  einer  zweiten  Überlieferuogsreihe,  die  diese  Lücke 
nicht  zu  füllen  weiss,  den  emstlichstcn  Stoss  erleiden.  So  aber 
wissen  wir  nicht,  ob  diese  Lücke  in  G.  überhaupt  beschriebes 
war  —  dafür  spricht  allerdings  der  Rest  des  s  —  und  was 
sie  enthielt  Die  am  Rande  derselben  Zeile  unleserlich  ge- 
wordenen zwei  Wörter,  auf  die  Fritz  ebenfalls  aufmerksam 
macht,  sind  Jedenfalls  als  duas  curtes  zu  lesen.  Das  erweisen 
die  deutlichen  Oberschäfte  der  beiden  s  und  das  r. 

7)  Die  Recognitionszeile  nennt  in  G.  als  Notar  Rinadus. 
Dagcgeo  bringen  A.  B.  G.  D.  E.  F.  Rinaldus,  ebenso  Guillimaii. 
Doch  Rinaldus  lesen  auch  die  neuern  Kopien,  die  unzweifelhaft 
auf  G.  zurückgehen,  und  ebenso  druckt  Schilter.  Ich  zweifle 
nicht,  dass  hier  ein  einfacher  Lesefehler  vorliegt. 

8)  Dieselbe  Recognitionszeile  zeigt  in  G.  hinter  Rinaduä 
notarius  ein  fast  viereckiges,  rings  ausgefranstes  Loch  von 
25—30  mm  Durchmesser,  Raum  für  etwa  8  Buchstaben  ver- 
längerter Schrift,  und  fährt  dann  fort :  recognovi  et  confirmaTJ. 
Spuren  von  den  auslaufenden  Enden  von  Buchstaben  sind  am 
untern  Rande  des  Lochs  zu  erkennen.  Diese  Lücke  ohne  Er- 
gänzung markieren  die  Drucke  bei  Schilter  und  Schöpti'"' 
während  Grandidier  aus  einer  deutschen  Übersetzung  ergänrt: 
ad  vicem  Hilduini.  Von  den  Kopien  schreiben  A^  und  B.: 
Rinaldus  vicarius  ad  vicem  HiMewini  archicancellarii  nostri 
recognovit  et  coofirmavit.    E.  hat  den  gleichen  Wortlaut,  nur 


|vicsrius  in  notarins  (^bessert  und  das  schliessende  t  in 
lovit  und  cünfirmavit  durchstrichen.  Die  Übersetzungen 
^lc9s«n  sich  an  E.  an,  C.  hat  ursprünglich  V7carle,  überge- 
idineben  notarre,  F.  bringt  gleich  notarie.  Crailliman  druckt 
ttcfa  dem  Wurttaut  von  A.  und  B.  Fritz  hat  darin  Recht, 
biss  diese  abweichende  Lesart  niemals  in  jener  LUcke  bei 
7.  ßestanden  haben  kann.  Schlimmer  noch  ist  es,  dass  die 
i:aozleig6mäase  Wendung  ad  vicem  llilduini  ebenfalls  nicht 
^tatz  hndet,  so  dass  es  schlechterdings  ein  Räthsel  bleibt,  me 
■ae  Lücke  vernünftig  ausgerüllt  war.  Möglich  Aan-a  Hilduiui 
Pein  darin  stand.  Jedenfalls  ist  hier  eine  Differenz  vorbanden, 
lle  nur  durch  Annahme  von  zwei  Überlieferungen  zu  er- 
:&ren  ist. 

0)  Von  Fritz  übersehen  bringt  die  Datierung  In  den  Kopien, 
Ira  Übersetzungen  und  bei  Guilliman  hinter  der  Angabe  der 
!ß  Regierangsjabre  die  Ergänzung;  in  Italia,  welche  in  G, 
tod  den  darauf  basierenden  Abschriften  und  Drucken  fehlt. 
^cfa  diese  kanzleigoiiiuäüe  Angabe  spricht  für  eine  zweUe 
■erlieferung. 

■Andere  kleine  Abweichungen  im  Text,  ullo  modo  statt 
wh  mftio.  oecononmra  statt  echouenium,  mercato  statt  mar- 
ato,  Kbeni  statt  Rf  no  wie  überhaupt  die  vielfach  difTericrcnden 
Kamen fiformen  übergehe  ich  hier  als  Lesarten  ohne  Bclaug. 
Ec  sind  also  im  gnn/en  nur  die  drei  Abweichungen  sub  No.  1, 
i  und  9  so  bcdeutitam,  dai^  sie  die  Annahme  einer  zweiten 
Cberlieferung  rechtfertigen.      Welchen  Wert  darf  nun  diese 

ieie  Ton  Fritz  entdeckte  Version .  welche  sich  von  der  ersten 
durch  einen  .andern  Abtissinnameu,  durch  die  Er^Ün/ung 
ßecognitionszeile  und  einen  Zusatz  von  zwei  Worten  in 
Duiening  unterscheidet,  beanspruchen  V  Giebt  gie  uns  die 

hte  Vorlage  oder  ebenfulb  nur  eine  Fälscbuug  wieder? 


n. 

FtiU  meint,  es  hätten  sieb  im  bischoflichen  Archiv  ent- 
*d«r  noch  lange  das  Crexemplar  oder  wellig^tens  gute  Kopien 
•twselben  erhallen  und  darauf  gingen  die  von  ihm  in  den 
Vdnkrgrund  gerückten  Abschriften  und  der  Druck  bei  Guilli- 
Nu  zurück.  Die  EnUcheidung  dieser  Frage  wird  allein  die 
Kfitik  der  inneren  Merkmale  der  Urkunde  herbeiführen  können. 


396  Wiegand. 

Beginnen  wir  zunächst  mit  den  Abweichungen  der  neoa 
Überlieferung.  Den  veränderten  Äbtissinnamen  köones  vir 
vorläufig  bei  Seite  lassen,  da  er  schwer  kontrollierbar  erschaut 
Dagegen  ist  die  Einschaltung  der  Datierungszeile:  in  Italii, 
wie  ich  schon  hervorhob,  kanzleigerecht,  sie  fügt  sich  vortreff- 
lich in  die  seit  dem  Oktober  840  beginnende  neae  DatierungS' 
weise  der  Urkunden  Lothars*),  sie  spricht  für  eine  bessm 
Überlieferung.  Wie  aber  steht  es  mit  den  Ergänzungen  der 
Recognitionszeile?  Die  kanzleigemässe  Formel  würde  lautai: 
Rinadus  notarius  ad  vicem  Hilduini  recognovi  et  sabscripei 
Schon  das  allen  Kopien  gemeinsame  völlig  anormale  confö^ 
mavi  ist  sehr  verdächtig,  denn  ein  confirmatum  in  Verbindoog 
mit  actum  kommt  wohl  in  der  Datierung  von  Privaturkundn 
des  II.  und  12.  Jahrhunderts  vor'),  niemals  aber  erscheint 
das  Wort,  soviel  ich  weiss,  in  der  Recognition  von  Königs- 
urkunden. Nicht  minder  bedenklich  ist  der  der  neuen  Über- 
lieferung eigentümliche  Zusatz:  archicancellarii  nostri.  nostri 
ist  wohl  ebenso  anormal  wie  confirmavi.  Ferner  führen  die 
Kanzleivorsteber  Lothars  in  den  Unterschriften  keinen  Titel, 
nur  im  Context  zweier  Urkunden  wird  Ägilmar  als  sacri  pa- 
latii  archicancellarins  bezeichnet.^  Ob  der  Name  des  Notars 
Binadus  oder  Rinaldus  lautete  oder  ob  hier  nur  eine  ver- 
derbte Form  von  Hrodmundus  vorliegt,  wie  Mühlbacher  will'), 
da  der  erstere  Name  sonst  gar  nicht  überliefert  ist,  ist  gleich- 
giltig  gegenüber  der  Thatsache,  dass  die  neue  Version  eine 
völlig  unmögliche  Recognitionszeile  bringt. 

Dass  im  übrigen  das  Protokoll  von  Lo.  einer  echten  Vö^ 
läge  entnommen  ist,  hat  Mühlbacber  bereits  in  den  RegesU 
imperii  hervorgehoben.*)  Kanzleigemäss  sind  die  Invocatio, 
die  Intitulatio  mit  der  Devotionsformel,  die  Signumszeile,  to 
Datierung  mit  Ausnahme  des  Actum  und  die  Apprecatio,  die 
allerdings  um  in  dei  nomine  gekürzt  ist.  Was  das  Mono- 
gramm anbelangt,  so  ist  es,  wie  mir  Mühlbacher  schreibt  *")■  •" 
den  wesentlichen  Zügen  dem  Lothars  nachgezeichnet.  Zur  Ver- 


")  Mühlbacher  i.  Wiener  SB.  85,  BlOff.  —  '/  Ficker,  Beitrsp 
zur  Urkundenlehre  I,  71  ff.  —  »)  Mühlbacher  a.  a.  0.  S.  506.  Anm  5- 
—  *)  Mühlbacher  a.  a.  0.  S-  507,  Anm.  5.  —  ')  Regesta  Imperii  I- 
No.  1086.  —  ■)  In  einem  Briefe  vom  15.  Juli  1893.  Ich  bin  Mühlliaeher 
für  die  darin  enthaltenen  Bemerkungen  und  Anregungen  zu  lebhaitc"' 
Dank  verpflichtet. 


■  D»  ilteeten  Urktuuka  fOr  St.  St«phau  in  SintsBburg.  397 

^Richang  ziehe  ich  die  vier  aus  ^utcn  Facsimiles  mir  zugäng- 

ttchen  Monogramme  Lothars  von  Urkunden  der  Jahre  825, 
^9,  ^^41  und  648  heran.  ^)  Die  Ahweichungcn  in  G-  bestehen 
dlrin,  daüs  das  A  nicht  Ober  oder  unter  dem  Querbalken  eiu- 
gezeichiiet,  sondern  an  den  linken  Arm  deä  H  litiks  unten  an- 
geschlossen ist,  dass  femer  das  U  Iinki4  unten  in  die  Beugung 
des  L  ganz  klein  eingetragen  ist,  statt  sich  unter  oder  Über 
dem  Querbalken  zu  befinden,  und  da»  endlich  das  J  eeuk- 
r«dtt  dienen  Querbalken  durchschneidet,  anstatt  in  die  obere 
Ronclung  des  K  eingezeichnet  zu  sein.  Dieselbe  Gestalt  wie  in 
G.  bringen  auch  die  Kopien  A.  B.  und  C.  sowie  der  Guilli- 
Dan*schc  Druck.  Ich  erwähne  diese  Einzelnheitcn  nur,  weil 
CS  mir  darnach  doch  zweifelhaft  erscheinen  will,  ob  hier  Xach- 
«khnang  eines  Originals  vorliegt  und  nicht  vielmehr  einer 
Kopie,  doch  haben  allezeit  die  Abschreiber  gerade  das  Mono- 
gramm mit   ziemlicher  Willkür  behandelt.     Was  schliesslich 

.  i*s  Actum  anbetrifft,  so  passt  die  Ortsangabe  Ar^^entoraco 
fßx  nicht  in  das  Itinerar,  du  Lothar  sich  fast  das  ganze  Jahr 
845  hindurch  in  Aachen  aufgehalten  —  er  urkundet  u.  a. 
dort  am  21.  MHrz  und  am  13.  Juni,  während  Lo.  auf  dt-n 
15.  Mai  fallt  —  und  nin-  im  Spätsommer  einen  Zug  in  die 
PrOTence  unternommen  hat.  Man  wird  aimehmeu  dürfen,  dass 

I  die  Datierung  der  echten  Vorlage  lautete:  Aquisgrani  palatio 
re^o.  um  so  mehr,  ah  die  drei  Urkunden  Lothars,  die  von 
SüMsburg  datiert  sind,  840  Juli  24,  25  und  29'),  die  Orts- 
Mgxbe  Strazburc  oder  Strazbur  ctvitate  bringen.  Der  Zu- 
satz: cum  ircmiLS  in  Ttalinm  ist  allerdings  nicht  schahlunen- 
hm,  darin  hat  Fritz  Hecht,  aber  so  siugulär,  dnss  er  den 
schlimmsten  Verdacht  erwecken  muss.  In  Urkundeu  Lothars 
Iiommt  eine  denirtipe  zeitliche  Nebenangabe  niemals  vor,  sie 
durfte  überhaupt  für  jene  Zeiten  sehr  schwer  nachweisbar  sein. ') 
Wtshalh  übrigens  der  Fälscher  gerade  das  Actum  nicht  ver- 
idionte^  lässt  sich  immerhin  begreifen.    Er  glaubte  die  Wahr- 

m  ')  Diplomi  Impnriiül  i-  Real!  dcWe  caDceltcrie  äUlsIia  Kbsc.  1,  No.  6 
u.  7.  Kai&icrurkundt'n  i»  AMiiliUmKCD  Lief.  I,  No.  R,  Mahilldn,  De  re 
JipluaiMica  p.  ^02  lal).  XXX  (Heg.  Imi).  I.  No.  96»,  U>2ii,  1053  u.  IiJ9ö). 
-  '1  Reg.  Iiop.  I,  Ko.  103-1—1086.  —  >)  Hftufig  sind  splche  Ncbeuangnbeo 
iaSttuftscbeu  Diplomen  Ein**  »ehr  ähnLicbe  daAtt  sicJi  in  äfr  Datiening 
B^iuricha  V.  Ton  U18:  cum  in  procinctu  siunos  in  It&lium  Uuri.  S. 
^iiimpf,  Acta  imp.  inedit«  S.  468,  No.  32d. 


398  Wiegand. 

scbeinlichkeit  der  Schenkung  damit  zu  erhöhen,  wenn  dieselbe 
als  zu  Strasaburg  vollzogen  beurkundet  war. 

Erweckt  demnach  schon  die  Überlieferung  des  Protokolli 
in  einzelnen  Punkten  ernste  Bedenken,  so  steht  es  vieUeicht 
mit  dem  Context  um  so  besser.  Ich  habe,  um  mich  über  du 
Eanzleigemässe  der  einzelnen  Formeln  und  Wendungen  zu  unto^ 
richten,  die  Mühe  nicht  gescheut,  sämmtliche  mir  zug^Lnglicba 
echten  Urkunden  Lothars  zu  lesen,  über  100  Stück.  Wenn 
das  Resultat  nicht  dem  Aufwand  an  Zeit  und  Mühe  gleich- 
kommen  sollte,  so  hoffe  ich  doch  einem  nach  mir  kommenda 
Forscher  diese  Arbeit  gespart  zu  haben.  Um  das  Echte  tob 
Falschen  übersichtlich  zu  scheiden,  gebe  ich  im  Anhang  des 
Text  von  Lo.  nach  der  neuen  Überlieferung,  wobei  ich  E.  n 
Grunde  gelegt  und  B.  wie  F.  kollationiert  habe,  nicht  ebea  in 
schönem  Gewände,  da  alles  Kanzleigerechte  in  kleineren  Typea 
erscheint,  alles  unzweifelhaft  Unechte  in  Cursive  und  d« 
Übrige,  dessen  Charakter  unentschieden  und  zweifelhaft  ist, 
in  Antiqua.  Selbstverständlich  lassen  sich  die  Grenzlinien  füi 
diese  drei  Schichten  mit  ihren  Verwerfungen  nicht  überall 
scharf  ziehen  und  ich  bitte  von  vornherein  für  diesen  etwas  gfr 
wagten  Versuch  um  Nachsicht. 

Zunächst  bezeichne  ich  kurz,  was  ich  für  echt  halte,  d-  h. 
anderweitig  aus  Urkunden  Lothars  belegen  kann.  Kanzlei- 
gerecht  ist  von  den  Contextformeln  die  Areiiga  und  die  Proroai- 
gatio,  ferner  am  Schluss  die  Corroboratio.  Sofort  mit  den 
ersten  Worten  der  Narratio  beginnen  die  Zweifel.  Der  von 
der  Promulgatio  abhängige  Nebensatz  würde  richtiger  mit 
quia  beginnen  statt  mit  qualiter.  AufTällig  ist  ferner  die 
Bezeichnung  der  Basilla,  die  sich  kanzleigemäsa  etwa  so 
gestalten  niüsste:  Basilla  venerabilis  abbatissa  ex  monas- 
terio,  quod  est  constructum  in  honore  sancti  Stephani  proto- 
martyris  et  consistit  (oder  situm  est)  infra  muros  ein- 
tatis  Strazburc.^)  Unbedenklich  ist  dagegen  die  sich  an- 
schliessende Wendung  inajestatem  —  cartaruni"),  während  Jas 
Folgende  bis  zum  Schluss  des  Satzes  presidere  ordinavit  in 
die  zweifelhafte  Schicht  fällt.     Der  einleitende  Nebensatz  ileä 


'}  Vgl.  Urkunden  Lothars  für  Maria  Theodata  in  Paria.  Fsremootifft 
Lyon  undKorvey,  Eeg.  Imp.  I,  No.  1002,  1041,  lllfj  u.  llil.  -  >)  Vgl- 
Urkunde  Lothars  für  Bobbio,  Reg^.  Imp,  I,  Xo.  1072. 


I 


■P         Die  Ältesten  CrkuDdes  tut  Sl.  Stepbui  in  Strassburg.  399 

ifolgenden  Abschnittes  et  quemadraodum  —  auctoritatibus  ist 
fmicht  zu  beanstanden,  amsomehr  aber  der  unmittelbar  folgende 
IHauptäfttz:  per  pragniaticam  regis  Childerici  Constitutionen! 
prerogativa  emunitatis  liliertate  conmutiiri  inpetravit.  prag- 
[  maticum  ist,  wie  Sic}(el  nenerücti  hervorcehobeo  Hat '),  unter 
I  Otto  11.  erst  in  die  lateinische  CrkuDdeDEtprnche  einged rangen. 
JEs  wird  unter  den  Ottoneo.  soviel  ich  seh«,  ausschliesslich  in 
I der  italienischen  Kanzlei  gebraucht,  sraerst  in  einem  italioni- 
I  sdien  Flacituni  Ottos  I.  von  971,  dann  in  Urkunden  Ottos  I. 
I  für  Bobbio  und  Cremnna  ton  972  und  973'),  ferner  in  Diplomen 
l  Ottos  11.  filr  S.  Salvator  in  Pavia  und  für  S.  Vincenzo  am 
IVoUnmo.»)  Unter  Otto  !II.  ist  der  Gebrauch  des  Wortes 
I  fithou  häufiger.*)  Aus  karolingischer  Zeit  kann  ich  das  Wort 
I  pragmnticura  in  einer  Urkunde  Ludwigs  11,  fllr  Crernona  aus 
I  dem  Jahre  S51  nachweisen*),  femer  in  einem  Diplom  des- 
pdben  Herrschers  für  Kloster  Lcno  bei  Brescia  aus  dem  Jahre 
WB2  die  Wendung  praerogativa  honoris.')  pragmaticon  er- 
I  scheint  auch  in  einer  Urkunde  König  ßerengara  für  St.  Galleu 
[vom  Jahre  904,')  Überall  aber  bewegen  wir  uns  dabei  auf 
[italieniscbem  Boden,  wo  sich  das  Wort  überhaupt  seit  der 
I Justin ianeischen  üesetzeskodifikation  immer  lebendig  erluUten 
\zu  haben  scheint  ^  auf  deutf^chein  Boden  di)rfte  es  dagegen 
bchwerlid]  vor  dem  11.,  ja  vielleicht  nicht  vor  dem  12.  Jahr- 
ShttDdert  zu  belegen  sein.  ^) 

I  In  noch  jilngere  Zeiten  fülirt  uns  die  Untersuchung  der 
ifolgenden  Formel:  salva  per  omiiia  reverentia  sacrosancti  an- 
jlistitis.  Diese  sogenannte  Vorbchnlt-sklausel  hat  bekanntlich 
Thaner  zuerst  in  den  päpstlichen  Privilegien  verfolgt. ')  Auf 
Öie  verschiedene  rechtliche  Bedeutung  dieser  Klausel,  je  nach- 
dem sie  vor  Coelestin  II.  vereinzelt  oder  nachher  reichlich 
verwandt  wird,  braucht  hier  nicht  eingegangen  zu  werden,  es 


>)  V(d.  Mitt.  d.  IiuL  f.  listurr.  CesciUcJilfif.  SU,  222.  —  »j  Mon.  Germ. 
-D.  I,  So.  405,  412,  429.  *j  Mon.  Germ-  DU.  U,  l,  No.  MI,  2*«.  — 
*)  Hon.  Genn.  OD-  D,  2.  Xo.  60.  66,  204  u-  A.  Ffir  Qtfinria  U.  t. 
Stumpf  Nn.  IStS,  für  S.  ApotlinariH  iti  Clame  itu  Ravenna,  ^tigc  Mit* 
teilung  dt*  11.  Dr.  Bloch,  —  )  Reg.  Imp.  l,  Xo,  lUti.  —  *1  Heg.  Imp. 
I,  Xo.  Ilfi7.  —  ')  V|il.  Wurtmanii.  IIB.  d.  .\bloi  Su  GtUmi  II,  337, 
No-  734.  -  ""t  In  Stuufi-ichen  Diplomen  wird  numcutlich  die  prAfpnfttica 
ssoctio  büufig  gebraucht.  —  •)  Thaner,  Cber  Entstphung  uml  lledeuiung 
der  Formel  .saWa  sedU  apoBttilicae  ftuctoriiate"  i&  d«n  pfiLpiÜichen  Priri- 
icywn  i.  li.  Wiener  Sa  71,  fti?  ff. 


400  Wiegaod. 

genüge  der  Hinweis,  dass  dieser  Vorbehalt  erst  seit  den 
40er  Jahren  des  12.  Jahrhunderts  sich  in  den  FapstarkundeD 
allgemein  einbürgert.  ^  Erst  vor  kurzem  ist  man  auf  das 
Wandern  dieser  Formel  aufmerksam  geworden  und  hat  ihr 
Vordringen  in  die  Kaiserurkunde  beobachtet.')  Sie  erscheint 
hier  zuerst  in  Urkunden  Kaiser  Friedrichs  I.  Für  die  bischöf- 
lichen Urkunden  fehlt  uns  noch  eine  bezügliche  Untersucfaoi^ 
wie  ja  überhaupt  auf  diesem  Gebiet  der  Spezialdiplomatik  oodi 
nahezu  alles  zu  thun  ist.  Ich  musste  mich  begnügen,  das  Er- 
scheinen dieser  Klausel  in  den  päpstlichen  Privilegien  & 
elsässische  Kirchen  und  gewissermassen  ihr  Durchsickern  io 
die  Urkunden  der  Bischöfe  von  Strassburg  zu  verfolgen.  Zu- 
erst finde  ich  sie  vereinzelt  in  zwei  Privilegien  Eugens  lU. 
für  die  Abtei  Lutzel  und  das  Kloster  Neuburg  aus  dem  Jahn 
1147,  dann  aber  reichlich  in  den  Privilegien  Alexanders  IlL 
für  Neuburg  von  1177,  für  Neuweiler  von  1178,  für  Mann* 
mUiister  von  1179,  für  Eschau  und  Lützel  von  1180  u.  s.  ¥.*) 
Jn  den  bischöflichen  Urkunden  konnte  ich  die  Klausel  vor  deo 
Jahre  1183  nicht  nachweisen ,  da  gebraucht  sie  zuerst  Bischot 
Heinrich  von  Strassburg  iii  einer  Urkunde  für  Ettenheüs- 
münster  in  der  Form :  salvo  in  oninibus  jure  diocesano  und  ia 
gleichen  Jahre  in  dem  Stiftungsbriefe  für  das  St.  Valentins- 
priorat  in  Rufach:  salvo  houore  et  justicia  episcopi.*)  Diese 
Angaben  reichen  jedenfalls  hin,  um  die  Vorbehaltsklansel  anf 
elsässischem  Boden  ungefähr  zeitlich  festzulegen  und  auf 
die  Entstehung  von  Lo.  ein  völlig  neues  Licht  zu  werfen. 

Doch  fahren  wir  mit  unsrer  Prüfung  des  Contextes  fort. 
Die  Immunitätsformel,  auf  die  wir  jetzt  stossen  und  die  gegen 
den  Schluss  hin  noch  einmal  wiederkehrt,  gehört  zu  dem  fest- 
gezimmerten Balkenwerk  der  alten  Königsurkunde;  aber  auch 
sie  scheint  mir  hier  nicht  unberührt  geblieben  zu  sein.  Un- 
anfechtbar ist  der  Abschnitt  von  nuUus  judex  bi6  tributa  exi- 


')  Für  die  Entwicklimg  der  Salva-Formel  auf  italieniscbem  Bod« 
sind  übrigens  die  Urkunden  Lothars  I.  für  Kovara,  Karlmauns  für  Tb«- 
data  in  Favia  und  Karls  III.  für  Venedig  lehrreich  s.  Reg.  ImP'  L 
No.  1031,  1486,1615.  —  ')  Herzberg-Fränkel  im  Text  zu  deoIUisn- 
Urkunden  in  Abbild.  S.  236.  Mühlbacher,  Kaiserurkunde  und  P»I*' 
Urkunde  im  Ergiiiizungsband  IV,  511  ff.  d.  Mitt.  d.  Inst,  f.  österr.  ö*- 
Bcbichtsf.  —  »)  Jaffi  No.  9097,  9111,  12968,  13096,  13664,  1366S.- 
*i  WürdtTein,  Kova  subsidia  diplomatica  X,  128,  133. 


Die  fthciten  ürkujideo  Ar  St  Stephui  in  Strmuborg.         401 


ida.      Den    eint.'t'S»^haUct«n  Satz :   ni«i    dcfensor   —   imiic- 

werit  habe  ich  zwar  aus  Urkunden  Lothars  nicht  belegen 

llcoDDeo,  doch  scheint  er  mir  wenigstens  zeitf^emäss  zu  sein  und 

'der  Erfindungsgabe  eines  späteren  Fälßchers  fern    zu  Hegen. 

Die  ^ichlussnenüung  aber:  colonos  vel  ÜscaUnos  hoinines  iillo 

lin&lo  molestare  ist  abgesehen  davon,  dass  üic  aus  der  Üblichen 

[KoDstniktion  föltt,  nicht  unbedenklich.    Man  musste  statt  ihrer 

[etwa  erwarten:  hoinines  ecclesiae  tarn  ingenuos  quam  Rorvos 

InJQSte  (listringendos.  üscalini    kommen  zwar  in  karolingischer 

vor,  dann  aber  zumeist  im  Gegensatz  zu  ecclcsiastiii ' 

ind  nur  einmal,  in  einem  Capitnlare   von   803,   ist  dieselbe 

[Gegenübersteüung  zu  erweisen:  nee  colonus  nee  fiscalinus.'} 

Die  folgenden  Formeln,  die  zur  Dispositio  überleiten,  nament- 

ich  die  ung^'WÖhnlichc  Wendung  moritis  —  perliorrui,  halte  ich 

inr  spätere  Zuihaien.  Sie  sind  zunächst  eine  unnütze  Wiedcr- 

lolnng  der  Gedanken  der  Arenga,  besonders  bedenklich  aber 

,  der  fünfmal  wiederkehrende  Singular  i>erhorrui,  prcbui,  confir- 

»vi,  corroboravi,  renovavi.    Der  Singular  geht  ja.  wie  Sickcl 

Mgt  hat*),  aus  den  Hausmaierurkunden  stammend,  veremzclt 

lach  noch  in  die  König^urkunden  Pippins  und  seiner  Söline 

ibcr,  aber  unter  Ludwig  dem  Frommen  erscheint  er  nur  noch 

ainmal,  und  zwar  au5  Versehen,  hier  bei  Lothar  ist  er  noch 

Ibzu  im  Wechsel  mit  dem  nchtigen  Pluralls  majestatis  ein- 

Tarh    unzuliLnsig   und    fUr  die  Überlieferung   buchst  compro- 

tniittierend.  *) 

Die    Dispositio    enthält    von    allen    Urknndenteilen    am 
(enig!>ten  Furmelwerk  und  am  meisten  thatsäcliliche  Angaben, 
lesshalb  ist  hier  die  kritische  MachprUfuiig  erschwert,     ich 
Ibergche   zunächst   den  Passus,  die  Zahl   der   Nonnen   und 
riester  betreffend,  auf  den  ich  später  zurückkomme,  und  be- 
tone noch  einmal,  dass  die  der   Kaiserin  Ilinniugard   beige- 
legten Prädikate   kanzlei gerocht  sind^),  wenngleich   ich   die 
1  gehäufte  Wendung:  hortatu  et  rogatu  atquc  favore  volnntario 


')  Hon.  Cierm.  I.L.  Fnrmiilae  cd.  Ze  dir  er  p.  814  n  320.  —  *i  Man. 
ICJcrm-  LL.  Cjipitalaria  I,  115.  VgL  auM«rdfm  Waitz,  Deutsche  Verba> 
mugKeBchicbtt'  IV,  'Ml,  Anm.  2.  —  >)  äickel,  Acla  KaroUnorum  I,  180 
XI.  heiiMgp  zur  Difilomttiik  in,  18.  —  *j  ünwr  Lothnr  IQ.  erecheint  be- 
Ittnntlich  wieder  veti'inielt  der  Sinttular  »tatt  des  Pluntlis  mAjestatis,  Tg). 
«L  Text  I.  d.  Kaiaerurkuiideu  i.  Abbild  S  117  —  *)  Vgl.  ürkuude  Lo- 
tban  far  S.  SahMore  in  Brcseio,  Reg.  Itnp.  I,  No.  1099. 


402 


WiegftBd. 


okht  belegen  unn.  An  den  Forndn  Aber:  collecu  atriu»iue 
manu,  »tibolatione  fimu,  donatione  legitima  oehme  ich  wiedu 
catechiedeiw  AmbUmb,  olacliOD  ich  im  einzelnen  ntcbt  fesUs* 
BteDen  vermag,  wann  sie  später  zoerst  auftreten.  ^) 

Aach  die  Pertioefizfonnel  zeigt  allerhiod  auffaUeode  Selt- 
samkeiten. Um  nur  einiges  za  nennen,  so  erscheint  naci 
appendiciis,  wo  mas  alleo£allfi  pertiaentiis  erwarten  würde, 
das  achwer  nachweisbare  josticiis  —  cooätitutis.  so  wird  wieder 
holt  das  ganz  angewöhnliche  com  appeasibu^j  gebraucht,  so  mi 
hinter  pascuis  compascois  eioceschaltet,  was  ich  wohl  ani 
OttuDiüchen  PriTilegien,  nicht  aber  aus  denen  Lotbars  ^u  be- 
legen vermag,  so  wird  mit  eiitibos  statt  des  üblichen  regt^i- 
sibuä  das  später  (gebräuchliche  reditibns  zusaiiimeu^iekojijwlt. 
Das  Aller  bedenklichste  aber  i^t  die  zweimal  gebrauchte  Zu- 
sammenstellung banno  et  cyppo  und  die  Wendung  colosb  A 
hscaÜDis  tarn  de  equestre  quam  pedestre  ordine.  bannus  et 
cippus  i^t  weder  in  Karoliugi sehen  noch  in  Ottonischeo  Ut^ 
künden  nachzuweisen.')  Kiiiuial  wird  bannalis  cippus  in  einer 
Urkunde  Ottos  111.  für  Alfdorf  im  Elsasa  ernähnt^),  doch  ist 
dies  Stück,  das  übrigens  auch  das  in  Lo.  vorkommende  Woft 
parentela  bringt,  eine  Fälschung  aus  dem  Ende  des  12.  Jak^ 
hunderte.  Der  cippus  allein  wird  von  Gregor  von  Tours  er 
wähnt*),  dann  tinde  ich  tho  in  einem  Privileg  Lndwigs  des 
Frommen  für  Ebersheim  von  824^),  nur  schade  dass  es  eine 
späte  Fälschung  ist,  ferner  in  einer  Itechtsaufzeicbnung  wu 
Maursnmnster,  die  Schöptiin  in  das  Jahr  1144  setTif),  und  Im 
zweiten  Strassburger  Stadtreclit,  das  um  1*200  entstanden  ist.') 
Mit  dieser  Umkreisung  des  cippus  auf  Elsassischem  Boda 
für  das  12.  Jahrhundert  mag  es  sein  Bewenden  babeu.  Merk- 
würdig, dass  uns  nun  der  equestcr  qaam  podester  ordo  ftkAet- 
um  iu  diese  Zeit  führt.  Von  einem  Rittci'Ktand,  ordo  equester. 
ist  in  königlichen  Urkunden  erst  unter  Lothar  III.  die  Kede'), 

')  In  einer  l'rhutii]»  FriMlrichs  1.  liir  Kloster  Tforte  vmii  Jahr  IIB' 
litxile  icli  die  beidon  WendunKeD  collecui  msuu  und  leptinie  donavii,  & 
Uühmer,  Acta  titi|icrii  selocUi  8.  &3,  Xo,  100.  —  >}  TgL  Sieltelt  Bei- 
trüge X.  DiploniAtik  V ,  4«.  —  »^j  Mon.  Oerm.  DD.  O,  768,  No.  326,  »gl 
P.  K«hr.  Diu  Urkiindim  Otto  UI.  S.  SOOff.  —  »J  Mon.  Germ.  Script,  ff- 
ruta  Meroviiig.  I,  'J41.  —  >)  Vgl.  Grandidier,  Hist  de  r«gl  do  Sti»k. 
n.  p.CLXXX,  Kog.  Iinp.  I.  N0.7B7.  —  *)  Sch^ipflin,  AI»,  dipl.  L  fflT. 
-  ^  Utk-Önch  d.  Stadt  Stnifisb.  I,  478.  —  •)  VfL  Waita,  DeatKl« 
Ver&HUQgigMiih.  T>,  «S. 


Die  tlicsten  rrkuadeii  fUr  St.  Stephan  in  Stnuba^.         403 

uns  Frankreich  durch  LotfariogeD  an  den  Khein  vollzieht  sich 
liesc  Entwicklung  der  sich  abschliessenden  ritterlicheD  Klasse. 
[He  Bezeichnung  zweier  Ilüfe  ad  luininaria  conciniiandd  iät 
tleigerecht,  austoüsig  dagegen  die  Form  succesirices,  da 
[Plnral  successorcs  in  diesem  Falle  nur  belegt  ist.*)  Nach 
obigen  Ausführung  über  pragmaticum  werden  auch  die 
Lituciooes  pragmaticeel  cauonice  contraditae  zu  beanstanden 
ebenso  das  Verbot  fiirdioNachfolger,  diese constitutioncs  zu 
lern.  Das  letztere  unisomchr,  weil  dafür  eine  sehr  inerkwUrdigo 
Ibisnahme  Teätgesctzt  wird:  niiu consultis  sumniis  ecclcsiac  princi* 
ptbos  atque  regni  tidelibuB  pro  aliqua  erideutissinia  et  catholicis 
principibus  legaliter  cognita  necesaitate.  Schon  Ficker  hat 
in  seinem  Keichsfünstenstande  diese  Formel  als  ungewöhnlich 
bezeiclmet.'j  Die  priuci|)eci  regni  erscheinen  bekanullich  in 
bfiniglicheu  Urkunden  erst  seit  Heinrich  IV.')  und  catholici 
priadpes  dürften  für  die  Karolingische  und  Ottonische  Periode 
loch  schwerlich  imchweiäbai  ^eiii,  wiLlirend  sie  in  £lsiu>siscben 
Urkunden  des  12.  Jahrhunderts  beliebt  sind.*)  Oh  übcriiaupt 
iM&  dieser  Ausnahmebestimmung  bereits  eine  rechtliche  An- 
Pvuang  zu  Grunde  liegt,  die  erst  unter  den  Staufern  Geltung 
evrioiiL,  doss  Dämlich  der  König  über  Reichsklöstcr  zu  Gunsten 
inr  Punionen,  insbesondere  zu  Üuusl^^u  von  ßiscbüfen  nur 
igen  (larfe,  wenn  die  Zustimmung  der  Fürsten  in  Form 
Urteils  vorher  erfolgt  sei"),  will  ich  dabei  dahingestellt 
Ussen. 

[Waa  schliesslich  den  letzten  Teil  des  Contextea  anbetrifft, 

iSanctio,  so  bUrgert  sich  die  Poenfoniiel  zwar  erst  unter 

lirig  IL  in  den  Urkunden  ein,  aber  immerhin  tritt  sie  ganz 

Ht  auch  bei  Lothar  auf  "0,  in  einem  Privileg  für  Bobbio 

mit  der  Busssumme  von  30  Pfund  Silber'),  so  dass  ihr 

kommen  in  Lo.  an  und  für  sich  nicht  gegen  die  Echtheit 

eben  wttnle.    nrgentum  examinatum  ist  indess  fUr  jene 


h  V|[l-  Urkunde  Lotliai»  Rlr  M»ria  Tbi;odatii  in  P«m,  ütq.  Imp.  I, 
'iOOa.  —  *>  Vgl.  J.  Ficker,  Vom  Rdcliafuntteiistaud«  Ö.  43.  — 
lill  W»iti.  lieuliehe  VcrfiM8«Bg9ß«ich.  V«,  4T6.  —  M  VgL  *.  B  ür- 
Uccxog  Friedridu  (Oi  Kioiter  Bobrabarg  rem  117»  udü  lltfL  In 
l4tv«la.  Km.  lulü.  4ipl  X.  b7  u.  107.  -  ')  VgL  IL  Bro»iUu. 
icb  der  Crkmi-ienlelin;  S.  099.  —  •]  Mühlbacher  l  iL  Wiener 
427.  —  ')  Kcg.  laip,  1,  No.  1072,  vgL  »uch  No.  1454. 


404  W  i  e  g  a  n  d. 

Zeit  wohl  kaum  zu  belegen,  wohl  aber  wieder  in  elsässiscl 
Urkunden  des  12.  Jahrhunderts.  0 

Überblicken  wir  noch  einmal  das  Ergebnis  unserer  Na 
Prüfung  im  ganzen,  so  sehen  wir,  dass  alle  Teile  von  I 
namentlich  im  Context,  gleichviel  ob  wir  die  alte  oder 
neue  Version  zur  Hand  nehmen,  mit  unechtem  Material  t 
Formelwerk  förmlich  durchsetzt  sind.  Die  Annahme,  dass  ' 
es  hier  mit  einem  durchweg  unverdächtigen  Stücke  zu  tl 
hätten,  ist,  wie  ich  hoffe,  von  nun  ab  für  immer  abgeth 
Indem  wir  die  Kritik  des  sachlichen  Inhalts  und  die  £ 
Scheidung,  ob  nicht  ein  echter  Kern  aus  der  verdorbei 
Schale  ausgelöst  werden  könne,  noch  aussetzen,  bis  alle  d 
Urkunden  für  St.  Stephan  untersucht  sind ,  wenden  wir  t 
der  zweiten  von  ihnen  zu. 


III. 

Das  Privileg  Ludwigs  des  Deutschen  vom  Jahr  856,  1 
munitätsbestätigung  für  St.  Stephan'),  ist  schon  seit  Mal 
Ions  und  Heumanns  Tagen  ^)  nahezu  von  allen  Herausgeb 
als  Fälschung  bezeichnet  worden.  Fritz  deutet  an,  dass  ai 
Lu.,  wie  wir  diese  Urkunde  kurzweg  bezeichnen  wollen,  n« 
einer  genauem  Prüfung  bedürfe,  und  wir  wollen  uns  dersell 
nicht  entziehen,  wenn  wir  uns  hier  auch  wesentlich  kür 
fassen  dürfen  als  hei  Lo. 

Sehen  wir  zunächst  zu,  ob  auch  hier  die  neue  Überliefen 
beachtenswerte  Abweichungen  bringt.  Der  für  den  Vergle 
in  Betracht  kommende  Apparat  ist  sehr  viel  kleiner.  Her 
zuziehen  ist  nur  eine  im  Stadtarchiv  befindliche  Abschrift 
16.  Jahrhunderts,  von  derselben  Hand  geschrieben  wie 
Kopie  B.  von  Lo ;  dagegen  fallen  die  deutschen  Übersetzuni 
und  der  Druck  bei  Guiliinian*)  fort,  die  jedenfalls  wie  ' 
Druck  bei  Schilter ')  auf  die  Vorlage  im  Bezirkaarchiv  zurii 
gehen.  Bezeichnen  wir  die  letztere  mit  A.  und  eitleren  wir  dj 


1)  Vgl.  z.  B.  Urkunde  Bischof  Heinrichs  ron  Strassburg  für  Morbi 
Yom  Jahre  1188  in  Würdtwein,  Nova  subs.  dipl.  X,  148.  —  »)  üi 
Buch  d.  Stadt  Straasb.  I,  23,  No.  28.  —  *)  Mabillon,  AnnaL  ord 
Benedicti  JH,  54  u.  Heumann,  Commentarii  de  re  diplomatica  impe 
torutu  etc.  II,  227  S.  —  *)  Guillimaa,  De  episcopis  Argeot  S.  32-^ 
—  *)  Schilter,  Königshoven  S.  478— 480. 


Die  tltenta  Urkuodeo  fOr  St.  Stephan  io  Sinfiebnrg.  405 


gratii 


Druck  des  StrasBburger  Urkundcubuchs,  so  ergeben  sich 
ide  erfaeblicbere  Differenzea:  B.  Bcbiebt  zwisobea  faveute 
Lin  (S.  23  Z.  '28)  dei  ein.  B.  hat  ursprüngHcli  ec- 
(las  [lurchätrk-hen  und  in  coelestem  gebessert  ist,  wo 
kiemam  bringt  (S.  23  Z.  31).  B.  läsn  necessarüs  vor 
listris  aus  (S.  24  K-  4).  B.  briogt  civitatibuK.  wr>  A.  cotni- 
IQS  hat  (S.  24  Z.  16),  ferner  prata  st&tt  paratas  bei  A. 
U  Z.  19),  niuuere  statt  numero  bei  A.  (S.  24  Z.  23);  deum 
r*ficle1iter  lässt  B.  aus  (S.  24  Z.  26),  statt  eorum  bei  A. 
B.  r«nim  auf  IS.  24  Z.  2Ö),  für  Otgarius  bei  A.  liest  B. 
irius  (S.  24  Z.  40).  Von  allen  diesen  Abweichungen  ist 
die  erste,  die  Hinzufügung  von  dei,  eiao  wirkliehe  Bes- 
ing, aber  die  bringen  auch  GuUltman  und  Schiltcr,  weil 
de  sich  von  selber  aufdrängt.  Alle  andern  Lesarten  von  B. 
oin  ich  geueigl  nur  für  Versehen  zu  halten  ebenso  wie  ver- 
Khiedono  Aasiassuageu  im  tiuillintan'scheu  Druck.  Wir  ha- 
also  für  unsere  Untersuchung  nur  mit  der  Überlieferung 
welche  in  A.  verkörpert  ist. 

Jeginnen  wir  mit  der  Kritik  der  Innern  Merkmale  /.unftchst 
Protokoll.  Kanzlei  gemäss  sind  die  Invocatio  und  die 
tntitulatio,  U-t/terc  mit  Ausnahme  des  fehlenden  diviua  vor 
bvente.  Da  A.  kein  Original  ist.  so  würde  man  diese  Aqs- 
Iwsang  nnf  Rechnung  des  unachtsamen  Kopisten  setzen  können, 
le  gleich  an  Fälschung  denken  zn  müssen.  Auch  gegen 
Signuinszeile  ist  Nichts  zn  erinnern,  wenn  man  wie  bei 
lotitulfttjo  die  abweichende  Xamensform  Fllodewicus  <,-tatt 
lovicus  dem  Kopisten  wieder  zur  Last  schreibt.  Sehr  be- 
abcr  steht  es  schon  mit  der  Recognition.  Darauf 
kb  noch  nicht  einmal  besondern  Werl  legen,  dass  der 
nicht  nachweisbare  Otgarius  als  Itccognoscent  genannt 
es  gictit  wenigstens  zu  Ludwigs  d-  D.  Zeiten  einen  Otgar 
4M  von  AltAicb  und  der  Fall,  diias  ein  Kanzleischreiber 
dniMl  genannt  wird,  ist  nicht  so  selten. ')  Schlimm  aber 
BSgewühnlich  ist  es,  dass  die  Subscriplio  verstümmelt  ist 
Btir  das  spätere  recognovit  allein  steht,  sowie  dass  Gn- 
lua  archicancellarius  genannt  wird  statt,  wie  es  allem 
wäre,  irchicapellanus.')    Die  einzige  aus  dem  Jahre 


1)  V^  Sickvl,   B«iMet  t.  Dlploiutik  m,  83.  —  •>  Mahlbacher 
[*.  tbtg.  Imp.  I,  p.  LXXXTL 
WMfer.  t  owtk  «.  nmh. «.  r.  IX.  I.  26 


406 


Wienand. 


856  uns  erhaltene  Origitialurknade  Ludwigs  d.  D.  *)  bfll  kuI 
die  meisten  Urkunden  des  Jahres  857  die  Recognitjoa:  BwU'l 
bertus  subdiaconus  ad  vicem  Orimoldi  archicapollaoi  recogoon  i 
et  subecripsi.    Ebenso  wie  die  Kecogoition  ist  auch  die  Di- 
tierung  stark  vei-uneclilet,  weniger  durch  den  ZuMtz  CbriiltJ 
propicio,  der  in  den  Urkundun  Ludwigs  d.  D.  seit  855  zu  rtt 
schwinden  beginnt ').  und  durch  das  fUr  jenes  Jahr  nii^ht  gflu| 
richtige  arithmetische  Verhältnis  annos  regni  —  19  —  indicti^^ 
das  seit  dem  Septeiiib«r  Ö54  sich  in  annus  regui  — 20-= 
dictio  umgewandelt  hat '),  als  durch  das  ganz  unerhörte  in 
satia  für  in  orientah  Francia.    Zudem  unterstand  das  ELs 
damals  gar  nicht  Ludwig  d.  D..  sondern  kam  ei-st  870  wEifc'j 
lieh  unter  seine  Botmässigkeit.  *)    Wenn  irgendwo  so  ist 
die  Haud  des  Fälscher»  zu  spuren,  die  aucli  bei  der 
angäbe  thätig  gewesen  ist.  Am  16.  Juni  856  ist  Ludwig  II 
zu  Uim  urkundlich  nachweisbar,  im    August  unternimmt 
dann   einen  Feldzug  gegen  die  zwischen  der  Elbe  und 
Mulde  sitzenden  Dateminzier  und  nach   ihrer  Cnterwer 
gegen   die  Böhmen.  ^)     Es   ist  darnach  ausgeschlossen ,  dti 
Ludwig   am    12.   September   schon  zu  Strassburg    urkunii 
konnte.    Der  letzte  Teil  des  Protokolls,  die  Apprecatio, 
richtig- 

Gehen  wir  nun  zur  Prüfung  des  Contextea  Über,  so 
schon  Heumann  und  Grandidicr^  eine  Anzahl  anstösslger  Ai 
drockc  und  Wendungen  hervorgehoben,  das  gesuchte  aecUesii! 
und  das  unpassende  imperioso  in  der  Arenga,  das  ungebrÄuc 
liehe  ex  quo  in  der  Fromulgatio,  das  ungewöhnliche  n4lHld|.| 
emuüitatus,  locuplctatus  u.  s.  w.  iu  der  Narratio,  das 
trägliche  succestricibus  in  der  Dispositio  u.  s.  w. 

Des  Räthsels  einleuchtende  Lösung  hat  meines  EraditoBJ 
Mühlbacher  durch  dt*n  iiinnci»  darauf  gegeben,  dass  I.u.  elula 
nach  dem  Immun itätsprivileg  Ludwigs  d.  O.  für  die  Str 

>)  WartmaDD,  Urk-Bueh  d.  Abtei  St.  Ga1I«b  O,  67,  So.  Ui,. 
»)  Möhlhftchcr  a-  a.  0.    p.  LXXVIU,  —  »)  Vgl.   Sickel.   Beil 
Dip!om«ik  I,  62  ff.  o.  i.  T«t  js.  d.  Kaisenirkundcn   L  AWuld.  S, 
—  •)  Vgl.  MOlilbachor  i.  i1.  Rpg.  Imp.  I.  No.  ISftS«  u.  No.  14S1. 
wig  d.  D.  »chvtut  860  nur  die  Anwartschaft   auf  du  KUaai 
wordea  ku  »eia.  —  *J  Vgl  DUmmUr.  Gesch.  d.  OstIrinl(i»cl>a>  fUttbl] 
416ff.  —  *)  Hciimftna.   Commcntaiti  n,  32ti1L  n.  Grandidior,  KJ 
de  r««L  de  Straäb.  ü,  p.  CCXLEQ  K. 


Die  ftltesUn  tlrkundeD  far  8t  Steptuw  ia  Stroäsburit-  407 


Kirche  aus  dem  gleichen  Jabre  856  gefertigt  wurde, 
dasselbe.wörüicl]  abgeschrieben  und  durch  entsprechende 
rpolationen  erweitert  wurde.  ^)  AUerdingB  ist  eben  diese 
je  noch  von  Sickel  verworfen  ■)  und  von  mir  beanstandet 
');  aber  ich  stimme  jetzt  Müh]bacher  bei,  wenn  er  dies 
iTtleg  &U  echt  bezeichnet,  da  das  Formular  ganz  Ludwig 
Sem  Frommen  angehöre,  also  die  Vorurkunde  würthch  aus- 
j[eschriebeu  sei,  und  da  die  Immunität  sich  nur  auf  die  in 
Lndwigs  d.  D.  Reich  gelegenen  Güter  der  Strasaburger  Kirche 
beziehe.') 

Nimmt  man  mit  Mühlbacher  die  Kcbtheit  an,  so  lösen  sich 
dlardiogs  für  Lu.  manche  Schwierigkeiten,  Oass  in  ihr  das 
Fonnular  der  Vorlage  zuweilen  leicht  variiert  worden  ist,  hat 
veiter  nichts  auf  sich.  Deutlich  aber  heben  sich  nun  die 
iterpol&tionen  ab.  Die  erste  beginnt  sogleich  mit  der  Über- 
ig  von  der  Promutgatio  zur  >farratio:  quod  nobilis  und 
Bl  mit  demum  etiam  (.S.  23  Z.  33—39).  In  derselben 
ich  von  Auffallendem  nur  das  Epitheton  majordomus  für 
Flppin  erwähnen,  der  sonst  einfach  rex  heisst^),  und  die  Be- 
Mminng  Lothars  als  im])crator  primus,  der  von  Ludwig  d.  D. 
b  seinen  Urkunden  immer  nur  sein  Bruder  genannt  wird  und 
sednc  Ordinalzahl  schwerlich  vor  der  Zeit  Lothars  III. 
Iten  haben  durfte.'^  Die  folfieuden  kleineren  Interpola- 
sind  einfach  durch  die  veränilcrte  Adresse  gegeben;  aput 
—  dedicatam  (S.  24  Z.  3 — i)  cum  omnibus  —  predüs 
S)  exoravit  —  Basilla  (Z.  7—8)  u.  9.  w.  Sehr  beachteiis- 
ist  aber  die  am  Anfang  der  Iiumnuilatäforuiel  einge- 
be Klausel  salvo  per  omnia  bonorc  sui  sacrosancti  pre- 
Es  ist  die!<  nur  eine  Variation  der  bekannten  Salvations- 
el,  die  nach  unseren  obigen  AusAlbruogen  erst  in  der 
yciten  Ualfte  des  12.  Jahrhunderts  als  im  Etsass  bekannt 

H^  R4V>  Inp.  I,  Xo.  1379.  —  ")  Sickel,  6cJtt«ge  z.  tNplomiitik  I.  SS. 
^n  Crk-Iiiifh  d.  Sta^  StfMsb  I.  2j.  ~  *j  U««  Jmp.  I,  No  1967  u. 
—  *)  Tgl.  Sickel,  Acta  Karol.  I,  161.  Aar^  in  <\va  Ottontsdieo 
OBd  ipAirr  winl  Pipiiin  iiDoier  als  rex  beseichnet.  —  ')  Eigem- 
oAth  der  Kiu»erkr6nung  LothAn  m  1183.  Sowdt  IcK  Kht, 
BanetiUich  Kit  Ueiaricli  0-  Bnacb.  im  Context  der  Urkunden  den 
drr  konifUchcQ  Vorfuhrcn  <li«  OrdbuUalil  bdxulpgpn.  In  dm 
ICD  lifir  Otlfiütsclien  ZHl  erMIl  Lotbar  lÜAmals  cm  Zahlwon  bei- 
Eb  Ut  mir  «ucfa  trotz  sornflÜtiRen  Surhens  in  rbstsiiclirn  Ur* 
aidl  scloDscn,  duadbr  im  lt.  Jalirhuadcrt  zu  dodco. 

26* 


408  WiegftQd. 

nachweisbar  ist  Die  nächste  grössere  Interpolation  erstreckt 
sich  von  memorate  abbatisse  bis  ipsam  sedem  (S.  24  Z.  23— 
24),  wobei  mir  hauptsächlich  die  Wendung  auctoritate  ^ia- 
copali  aufiTäUig  und  nur  mit  Rücksicht  auf  das  Privileg  Em- 
richs  n.  von  1003  für  St  Stephan  0  erklärlich  erscheint  Da- 
rauf folgt  ein  längerer  eingeschobener  Pasaus :  nee  liceat-regiio 
incurrat  (S.  24  Z.  27—33),  zunädist  das  Verbot  auf  Gnud 
der  Vogtei  Becbte  oder  Frobnden  zu  beanspruchen  mit  da 
anverständlichen  Ausdruck  palemundus')  und  schliesslich  die 
in  Urkunden  Ludwigs  d.  D.  nicht  übliche  Sanctio.  ^  Anstandi- 
los  ist  dagegen  die  Corroboratio. 

Fassen  wir  nun  das  Ganze  zusammen,  so  finden  wir  ancb 
bei  Lu.  sowohl  im  Protokoll  wie  im  Context  eine  Anzahl  m- 
echter  Elemente,  nicht  so  viel  wie  bei  Lo.,  aber  bezeichnen- 
der  Weise  wiederum  wie  dort  einige,  die  ihr  Bildungszeitalter, 
das  12.  Jahrhundert,  nicht  verleugnen  können.  Wie  ist  diel 
Resultat  nun  mit  der  bisherigen,  von  mir  seilet  noch  ver- 
tretenen Annahme*)  zu  vereinbaren,  dass  jene  beiden  im  Be- 
zirksarchiv  ruhenden  Stücke  schon  im  11.  Jahrhundert  g^ 
fälscht,  gleichzeitig  mit  der  nach  1003  zu  setzenden  Urkonda 
Bischof  Wernhers  entstanden  seien?  Zur  eodgiltigen  EbI- 
scheidung  der  Frage  wird  es  erforderlich  sein,  auch  die  aussen 
Merkmale  von  Lo.,  Lu.  und  jener  Bischof surkunde,  die  wir 
kurz  mit  We.  bezeichnen  wollen,  einer  genauen  Untersucboog 
zu  unterziehen. 

IV. 

Schon  bei  der  Stückheschreibung  der  letzteren  im  Straa* 
burger  Urkundenbuch  I,  42  bemerkte  ich ,  dass  Farbe  und  Be- 
schaffenheit des  Pergaments  sowie  der  gesammte  Schriftcharakter 
der  drei  Stücke  auffallend  ähnlich  seien,  so  dass  man  versodit 
sein  könnte,  sie  alle  drei  einer  Hand  zuzuschreiben.  Wie  ick 
aus  einer  brieflichen  Mitteilung  von  MUhlbacher  ersehe,  hat 
sich  Ulm  und  seinen  Mitarbeitern  an  der  DipIomata-AbteiluiS 
der  Monumenta,  weldie  die  beiden  Karolingischen  Urkuodei 


')  Urk.-Bach  d.  Stadt  Strassb.  I,  S9,  No,  60.  -  *)  Ob  palemMÜ 
hier  für  palefredus  gebraucht  ist,  wie  Waltz,  Deatscbe  Ver&ssnifi- 
geBchichta  VIU,  3ä6,  Anm.  4,  andeutet,  ist  sehr  zveifelhaft.  —  *)  VfL 
Sickel,  Beiträge  zur  DiplomatUc  n,  36  u,  Mühlbacber  L  d-  Wa 
SB.  92,  427.  —  *)  TJrk-Bucb  d.  Stadt  Strwab.  I,  48. 


Die  fllusten  CrkuiideD  ^r  St.  ßtephan  in  Stnssburg.  409 


Wien  oDiersuehen  konnten,  dieselbe  BenbRchtiing  Aufle- 
gt, ohne  (lass  sie  zu  einem  sicheren  Sobluss  kamen.  Miihl* 
itber  selbst  allerdiogs  neigt  dazu ,  Identität  des  Schreibers 
onehmen,  indem  er  sehr  richtic  bemerkt,  dass  dersellw  be- 
ll war.  bei  beiden  Stücken  einen  anderen  Ductus  zur  Schau 
tragen  und  beiden  ein  verschieden  artiges  Aussehen  kUu&t- 
za  geben.  Eben  dieser  Umstand  erschwert  natürlich  die 
ht^rsucbung  nicht  wenig.  Trutzdem  glaube  ich  auf  Grund 
igehender  Schrift vergleichung  zu  einem  unanfechtlMiren  Er- 
bnis  gekommen  zu  sein. 

Auffallend  ist  zunächst  der  gleiche  stark  gelbliche  Farben- 

D  des  Pergaments   bei  allen   drei  Stücken,   so   da*»   sich 

hrift-  und  Uückscite  kaum  von  einander  unterscheiden.   Bei 

ist  das  Pcrg:imcnt  sehr  diltin,   so  d»sä  es  offenbar  schon 

früher  Zeit   zur  besseren  Konservierung  auf  zwei  Perga- 

ttmterlagen  aufgeklebt  wui-de.     Eine  von  diesen  Unter- 

ist  ein  Kautbrief  des  8t.  Step lian> 8 Liftes   vom  Oktober 

Jahres  137'J,  ausgestellt  vom  Strussburger  Hofrichter,  die 

ite  ist  unbeschrieben.    Spuren  <lavon,  dass  das  Pci'gameut 

a  früher  beschrieben  war  und  abgeschabt  wurde,  konnte 

nicht  entdecken,  jedenfalls  war  es  von  Anbeginn  an  ein 

(es  Stück,   das    Iwzeugt   namentlich  die   vielfach  aus- 

rissene  rechte  liandseite.   Lu.  und  We.  sind  b«de  am  unteren 

nde  sehr  nngleichmässig  beschnitten. 

Das  Wenige,  was  über  die  Siegelung  zu  sagen  ist,  schalte 

h  gleich  hier  ein.     ßei  Lo.  sind  keinerlei  Spuren  eines  Siegels 

lehr  sichtbar,  ausser  das.s  das  Pergament  an  der  betreffenden 

itelle  eine  dunklere,  bräunlithe  Färbung  zeigt,  docli  vermerken 

:b   ScWIter  und  Grnndldier   bei   ihren   Drucken  überein- 

mmend :    apparenl   ahquae    particulae   cerao  viridis    super 

?riam  duram  e  bitumine  albo.  Bei  Lu.  ist  das  Siegel  noch 

rbalteu,  durchgedrückt,  von  dunkclgelbem  Wachs.     Aus  den 

len  Eindrücken  im  Wulst  orgicbt  sich,  dass  die  Siegelplatte 

erkwürdiger  Weise  oben  und  unten  einen  Bingknopf  oder 

im  kleines  Kreua  hatte.     Im  Siegelfelde  ist  nichts  mehr  deut- 

zu  erkennen,  doch  ist  soviel  unbedingt  sicher,  dass  hier 

in  echtes  Siegel  Ludwigs  d.  D.,  weder  ein  Portrait-  noch  ein 

mmensiegel  vorliegt.    Es  scböiut  eiu  Rrustbild  zu  sein  mit 

m  Kopf  en  face.  *)    Die  Legeode  zeigt  oben  und  unten  in 

I]  Graadidtcr.   Bist,   de  l'^gl.   de  Strasb.   IT,   p-  CCXLVI   aoi.  l. 


410 


Wiegaod. 


der  Mitte  ein  Kreuz,  von  den  BuchsUbeo  der  Umschrift  kano  k 
keinen  mehr  mit  voller  Bestimmtheit  recognoscieren.  We.  endli 
hat  unten  einen  Querschnitt,  ringsherum  zeigt  sich  ein 
dunklerer  Farbenton,  auch  sind  weissliche  Wachsspuren  nc 
auf  der  Vorder-  und  Bückseite  des  Pergaments  erkennt 
Ob  in  Jener  Zeit,  im  Anfang  des  U.  Jahrhunderts,  überbai 
die  Siegelung  durch  den  Strassburger  Bischof  möglich  w«r3 
darauf  kommen  wir  noch  zurück. 

Wenden  vir  uns  nun  zum  Schrift  vergleich,  zu  dessen 
Vcransfhaulir.liung   eine  Fncsimiletafel  beigefügt    ist.    ln( 
wir  dem  Alphabet  folgend  nur  das  Wichtigste  heraushe* 
so  zeigt   bereits   das  a  in   allen    drei   StUcken  eine  tnerli 
würdige  Übereinstimmung.     Im  Uanzen  ist  durchgängig  dtfl 
offene  a  verwendet,   daneben  viel   seltener  die  in   UrkuDdeaf 
später  gebräuchliche  Form  des  geschlossenen  a,  in  Lo.  15,  is] 
Lu.  6,  in  We.  ömal.    Sehr  auffallend  aber  ist  es,  dass  der 
Schreiber  wiederholt  zu  bessern  sucht,  dass  er  das  ge^cldoKiene 
a  nachträglich  in  das  otl'ene  a  verwandelt,  wie  mir  üchciatm 
will,  weit  er  in  einen  lapsus  calami  verfallen   und  damit  aisj 
der  Rolle  gefallen  zu  sein  glaubt.     In  Lo.  findet  sich  dk 
Korrektur  an  drei,  in  Lu.   sogar  an  elf,  in    We.  an 
Stellen.    Sic  spricht  deutlich  für  eine  einheitliche  Hand  ii] 
den   drei  Stücken,  die   dem  zwölften  Jahrhundert   angehört 
Denu   in   den   Kaiserurkuuden    wird  das  geschlossene  a  raj 
Heinrich  V.  ab  allgemein,   in  Straasburger  Urkunden 
seil  der  zweiten  Hälfte  des  elften  Jahrhunderts. ')    Was  c 
belaugt,  so  ist  es  bemerkenswert,  dass  sich  die  Karolin^is 
Form  mit  dem  obera  Hakenaufgatz  nirgemls  findet,  die  Ligaturf 
aber  zeigt  beinahe  überall  die  gleiche  Eigentümlichkeit,  daas  sjfl 


■ch^t  viel  mehr  gcselitni  zu  Italien,  wenn  er  bemerkt:  sistittir  ia ' 
LuiiloviaiK.  Gemianicns  vultu  integro  rfcuqu«  fade,  sine  luirba,  niit  n-1 
giae  digiiiiatiu  oniB.meiiiU,  «iue  ullu  iiiscriptivae.  iufantulum  puui  i>>' 
volutum  diceres. 

*)  ächon  (int«r  Otto  III.  git\}t  es  LTrlcantteu,  in  denen  die  |ieacb]««<- 
DfiD  a  überwiegen,  vgl.  KiuHerurk.  i  Abb.  I\,  10,  allerdmgB  TOa  ^om 
Italieoer  gescliriebea,  unter  Heinrich  n.  zeicliueu  »icli  iiamentlid)  !!••- 
berger  Urkunden  durch  vitOe  gi-sclilosseii«  a  aus,  unter  lleiuridi  HS-  nn' 
IV.  wechselo  beide  a  ab,  uuter  Uciiuicb  V.  finde  ich  das  offene  «sotj 
vereiiöelt.  vgl.  Kaißemrk.  i.  Abb.  IV,  29.  Da^egeu  bat  n.  B.  dia  *« ' 
Bischof  Hermann  von  Straasburg  b«»i«g(?Ui' Urkunde  von  lOCI  achoaVn 
offenes  a.  mdir  (Ürk.-Buch  d.  SUdt  Slrasftb.  1.  4Q,  No.  67). 


Die  iltestcD  Urkuadeo  für  St.  Stephan  io  Slnubarg.         411 


itcbt  ganz  geschloss«ii,  d.  h.  dai»  die  Verbindungslinie  vom  c 
zum  t  unterbrochen  ist.    d  weist  vielfach  die  Verlüngerung  des 
ßrraitcn  Striches  nach  unten  auf,  wie  sie  in  der  Karolingischea 
Urkuadcnschritt  gebräuchlich  Ist,  daneben  auch  die  spätere  ver- 
einfachte Fomi.    heim  e  macht  nur  Lo.  in  der  zweiten  Zeile 
teilt  mal  den  Versuch,   die   frUhcre  Gestult   mit  der  oberen 
I-  Schleife  zu  formen,  dann  tritt  die  gewöhnliche  Form  nalt  einem 
'    fuDcn  Strich  statt  der  Zunge  an  die  Stelle.    Sehr  charakteri- 
stisch ist  nun  wieder  die  Verwendung  von  ae  und  e  caudata 
nebsD  einUchcm  e.    Im  allgemeinen  wird  man  .sagen  dürfen, 
•hsi  in   allen    drei  Stucken  e   caudata    noch   Überwiegt,   ich 
öltle  es  in  Lo.  an  13,  in  Lu.  an  30,  in  We.  an  17  Stellen, 
daneben  aber  findet  sich  auch  hiiuflg  das  einlache  e,  nicht 
WoM  in  Wörtern  wiepresentium,  prcdictus,  prebui,  prediis,  ceteri 
D.s.  w.,  gondero  auch  in  den  Geoelivendungen  uostre,  cognate, 
advucAtorie,  ville  u.  s.  w.   Die  ältere  Form  oc  dagegen  ist  nur 
sehr  spärlich  vertreten,   in  We,  gar  nicht,  in  Lo.  sechs,  in 
in.  acht  mal.  und  zwar  regelrecht  nur  bei  dem  Wort  ecclesia, 
hier  mit  Vorliebe  bei  dem  c  der  ersten  und  zweiten  Silbe. 
Wenn   wir  nun  sehen,   dass  in  der  königlichen  Kanzlei  seit 
Heinrich  IV.  ae  vor  e  caudatj»  zurücktritt')  und  das.s  noch  zur 
Zeit  Friedrichs  L  e  caudata  das  einfache  e  Überwiegt  mit  Aus- 
nahme der  von  italienischen  Schreibern  verfertigten  Stücke*), 
dass   ebenso   in  den   Stra^sburger  Bischofsurkunden  seit  der 
zweiten  Billfto  des  elften   Jahrhunderts  0  caudata  ein  Jahr- 
hundert  Jiiudurch  ailyemeiu  herrscht,  bis  erst  unter  Bischof 
Heinrich  im  vorletzten  rjerennium  des  zwiilften  Jahrhunderts  da- 
neben das  einfache  e  sich  sta.rk  geltend  zu  machen  beginnt, 
so  führt  uns  also  auch  diese  Beobachtung  in  das  zwölfte  Jalir- 
liundert,  und  zwar  in  die  zweite  Hälfte  desselben.    Der  Buch- 
stabe g  zeigt  in  allen  drei  Stücken  die  gleiche  Eigentümlichkeit, 
dass  die  untere  Schleife  aus  zwei  scharf  geschiedenen  Teilen 
besteht,  mit  Absetzen  der  Feder  geformt  ist.    Ein  schlimmer 
Verräther  ist  ferner  das  doppelte  i  mit  zwei  Strichen  darüber. 
Lo.  hat  es  in  den  Worten  der  Datierungszeile  m^ü  und  iüi- 
pcrii,  Lu.  im  Context  bei  Lotharii,  necesaariis,  territorüs  und 
in  cauceilarii  der  Recognition.  We.  endlich  in  editicüs.  perti- 
oeociis,  Lotharii.  soDemnüs-    In  den  Kaiserurkunden  ist  dieser 

•)  VgL   Kaiscrurlt.  l  Abb.  H,   19.  26,  27:  IT,  22,  26.  —  »)  Vgl. 
KüKTUrk.  i.  Abb.  K,  9. 


412  Wiegaad. 

Doppelstrich  über  ii  zuerst  im  Jahre  1111  unter  Heinrich  V. 
nachweisbar'),  in  den  Strassburger  Urkunden  zuerst  1116*), 
dann  unter  den  Bischöfen  Gebhard  und  Burchard  von  1130 
ab  bürgert  er  sich  rasch  ein.  Also  auch  hier  von  neuem  meldet 
sich  uns  das  zwölfte  Jahrhundert  an.  Für  die  gleiche  Hud 
spricht  dann  wieder  deutlich  die  merkwürdige  Form  des  o, 
die  in  Lo.  und  Lu.  das  nicht  geschlossene  und  nameDÜich  in 
den  Ligaturen  schleifenartige  o  der  Karollngiscben  Zeit  aih 
geschickt  nachzuahmen  sucht  und  die  sich  auch  in  We.  noch 
durch  den  gleichen  Ductus  verräth.  Auch  s  zeigt  überall  wie 
schon  f  denselben  Ductus,  den  gleichen  Federansatz  am  Ober- 
schaft.  X  und  y  weisen  ebenfalls  grosse  Ähnlichkeiten  auf, 
z  erscheint  in  Lo.  im  Wort  Munzinga  in  der  dem  elften  und 
zwölften  Jahrhundert  eigenen  geräumigen  Form,  die  späte  Ab- 
schreiber zur  Verwechslung  mit  h  führte. ') 

Unter  den  Abkürzungszeichen,  die  namentlich  in  Lo.  und 
Lu.  nicht  häufig  sind,  ist  nur  einiges,  das  auf  die  gleiche 
Hand  schliessen  lässt,  vor  allem  der  tanggezogene  Strich  durch 
das  schliessende  r  in  der  Genetiv-Pluralendung  orum,  femer 
das  mit  dem  demselben  Federabsetzen  geformte  tironische 
Zeichen  für  us.  Dagegen  hat  sich  der  Schreiber  offenbai 
Mühe  gegeben ,  das  aus  der  Ligatur  et  entstandene  Zeichen  wie 
die  einfache  Titela  in  den  drei  Stücken  verschieden  zu  ge- 
stalten, was  ihm  allerdings  für  et  in  Lu.  und  We.  kaum  ge- 
lingt. Dies  hier  beigebrachte  und  auf  der  Facsimiletafel 
veranschaulichte  Material  genügt  hoffentlich  für  den  Nach- 
weis, dass  alle  drei  Urkunden  von  der  gleichen  Schreiberhand 
stammen.  Dass  diese  sicher  dem  zwölften  Jahrhundert  an- 
gehört, dafür  sprechen  auch  noch  einzelne  Wortabkürzungen. 
Wie  schon  bemerkt,  sind  dieselben  in  Lo.  und  Lu.  nicht  zahl- 
reich, aber  immerhin  kommen  auch  hier  einzelne  Formen  vor. 
die  sich  vom  neunten  bis  elften  Jahrhundert  schwerlich  be- 
legen lassen  dürften,  so  u.  A.  in  Lo.  videl  und  vidi  mit  Ab- 
kürzungsstrich für  videlicet,  das  ich  in  den  Kaiserurkunden 
erst  1102  in  einer  Urkunde  Heinrichs  IV.  finde*),   ferner  ia 

')  Vgl  Kaiaerurk.  i.  Abi».  IV,  23—25.  —  ')  In  einer  in  Bücherschrift 
geschriebenen  Urkunde  des  Strassburger  Domkapitels,  vgl.  Urk.-Buci  tä 
Stadt  Strassb.  I,  56,  No.  70.  —  '}  Vgl  Wattenbach,  Anleitung  z.  l»i. 
Palaeographie  S.  65,  —  *|  Vgl.  Kniserurk.  i.  Abb,  lY,  21.  In  einer 
Strassburger  Urkunde  erscheint  es  1132,  s.  Urk.-Buch  d,  Stadt  Sirassb. 
I,  G3,  No.  80. 


Di«  iUcateu  UrktuuleD  für  Sl  Stephto  in  Sln«sburg.  4^3 

>.  uod  Lu.  frQin  für  (i-atnim  '},  iq  allen  drei  8tückeD  ojb  für 
mibus  mit  zwui  Abkuizuugäzcicheu,  das  ebt:ufallü  vur  dam 
rülftcn  Jahrhundert  kaum  belegbar  ist,  und  in  We.  toi  flkr 
Uiono,  das  idi  crt>l  in  einem  Mnßdat  Friedricbä  I.  aus  dem 
le  der  70er  Jahre  des  zwölften  JaUrtiundcMt^  entdecke.  -) 
Ich  bemurke  gleich  hier,  dass  ich  sei  bätverständlich  os  mir 
ringend  angcli^en  st>iii  Hess,  dict^e  Schreiberliand  wenn  irgeud 
möglich  in  den  Stmttöburyer  Urkunden  des  zivölften  Jahr- 
lerts  wieder  aufzufinden.  Zu  diesem  Zwecke  habe  ich 
iicntlicii  die  Urkunden  der  Bischöfe  Gebbard,  Burchard, 
ladulf  und  IJeiuricb,  soweit  sie  mir  eiTeicbbar  waren,  in  den 
riginali'U  samuitlidi  eingehend  geprüft.  ^)  Eine  aulfalleDde 
ilicbkeil  habe  ich  nur  bei  einer  Urkunde  Bischof  Burcbards 
Klost4;r  Eschau  vom  Jahr  1143  constatiereu  können.*) 
kiesölbti  giebt  sich  be^onderä  bei  der  Abkürzung  der  Genetiv- 
luraleoduug  orum,  ferner  bei  der  Idgatur  et,  bei  der  eiu- 
u'Q  tiu'ln,  auch  im  Ductus  einxelner  Buchstaben  kund; 
ist  Sit"  ininierhin  nicht  so  in  die  Augen  springend,  Uass 
mit  Sicherheit  eine  Entscbeldunp  zu  treffen  wagen  könnte. 
itlich  geben  die  vielen  schleifen  artigen  Verzterunt^en 
ilte  des  f  und  t>,  die  in  unsuru  drei  Stitckeu  fthlcn, 
Sclirift  von  1 143  ein  etwas  anderes  Aussehen,  ganz  ab- 
(rechnet^  dass  sich  hier  der  Schreiber  frei  giebt,  wiihrond 
dort  anter  einem  gewissen  Nacbahmungszwanf^e  steht  und 
iQSUilt.  Es  war  übrigens  nicht  festzustellen,  ob  ihm  vrirk- 
ich  eine  Origiunlurkiinile  l>otlmrs  vorgelegen  habe,  es  sprechen 
^nztilai!  BeotiachLungeu  dafür,  mehrere  dagegen. 

Wm  »chliesshch  die  beiden  Stellen  in  Wc.  anlangt,  die  sich 
[von  der  Schrift  des  ganzen  Stücks  etwas  abhebeu,  der  Name 
Mainzer  Er^bisohofs  Barto  und  die  Datieruut^szeile^),  so 
d«}r  Unt4>rschied  bauptsiii  blieb  in  der  schwärzeren  Dinte, 
lie  fUr  diese   Niiclitr/ige  verwandt   ist.     Auch   hier  wechselt 

■}  Vgl.   Kabcrurit   i.  Abb.  VI,  4,   Vrkntidc   LoUiitrs  HI.    vom  JaliR 

hUB.        *i  VftL  Kuwntrk.  i.  AM>  X,  Ue.  -  >)  Nielit  bim  die  In  Stnas- 

|Wj|  ruli«D4leii,  •oii<lerii  auch  die  In  Colmar  aDd  K&rbrnbc  bBtio^Utchen 

IBHdt».  —  *)  Stnuäb    Doz.-Arcbir  0.  30.     Audi  di«  Cntersrhrin   lo  dnr 

IlUuuiiW   nivcbof  Ittmliarda   vob    I  U7    Ego   ijidrwicus-ATgeatiatiHlum 

■in  niuurhe  .Unlidikdl,  ift.  Ürk-Bueh  d.  St».H  Stnuab.  1,  fll,  Z.  3S  -36. 

V— n  hBt  .lie  .SfJirih  der  Trkund*  von  llft»  (1'rk.Uucli  d.  >t.  ^inmb. 

110)  niK-n  ^tu  »bwekliÄodea  Chinikttr.  —  »)  Vgl.  Ürk.-Boch 

■b.  t,  11.  Z.  8T;  43.  Z.  4b. 


414  Wiegand. 

das  offene  a  mit  dem  geschlosseoen  ab  and  die  einzelnen 
Buchstaben  wie  Abkürzungszeichen  zeigen  solche  ÄhnlichkeiteD 
nicht  bloss  mit  We.,  sondern  mit  Lo.  und  Lu.,  daas  ich  mich 
zu  der  Annahme  hinneige,  dass  hier  eine  andere  Hand  nicht 
vorliegt.  Kinen  stringenten  Beweis  kann  ich  bei  dem  gering- 
fügigen Vergleicbsmaterial  freilich  nicht  dafür  führen,  es 
kommt  auch  wenig  darauf  an,  da  es  sich  hier  nur  am  eine  ge- 
ringe Zeitdifferenz  bandeln  könnte.  Die  im  Bezirksarchiv 
ruhende  Kopie  von  We.  *)  rührt  sicher  aus  den  letzten  Jah^ 
zehnten  des  zwölften  Jahrhunderts  her,  ist  also  sehr  bald  nadi 
We.  gefertigt,  aber  entschieden  von  anderer  Hand. 

Das  Hauptergebnis  unserer  Untersuchung  bleibt,  dass  We. 
in  der  vorliegenden  Form  ebenso  wie  Lo.  und  Lu.  von  äet 
gleichen  Schreiberhand  stammt  und  der  zweiten  Hälfte  des 
^ölften  Jahrhunderts  angehört.  Muss  nun  die  Urknnde 
Bischof  Wernhers  auch  als  Fälschung  verworfen  oder  darf 
sie  wenn  auch  Kopie  weiter  als  echt  angesehen  und  benutzt 

werden  ? 

V. 

Zunächst  darf  wohl  vorausgeschickt  werden,  dass  die  Ur- 
kunde früher  schon  beanstandet  worden  ist,  eingehend  be- 
sonders von  Obrecht^),  der  an  der  Intitulatio,  der  Erwähnung 
des  Erzbischofs  Barto  und  den  nicht  übereinstimmenden  An- 
gaben der  Datierung  Anstoss  nahm.  Mit  Rücksicht  darauf, 
dass  gerade  diese  chronologischen  Teile  Zuthaten  sind ,  glaubte 
ich  früher,  dass  ihre  Discrepanz  nicht  im  Stande  sei,  die  Echt- 
heit der  Urkunde  zu  erschüttern,  und  dass  sie  jedenfalls  bald 
nach  dem  Privileg  Heinrichs  H.  vom  15.  Januar  1003  ent- 
standen sein  müsse. ') 

Es  würde  nun  immerhin  noch  angehen,  We.,  wenn  es  auch 
nicht  mehr  als  Original  gelten  kann,  als  Kopie  anzusehen, 
doch  würde  es  auch  so  wegen  der  Siegelspuren  als  formal 
anecht  bezeichnet  werden  müssen.  *)  Von  vornherein  aber 
erregen  gerade  diese  Verdacht,  da  sie  beweisen,  dass  man 
den  Anschein  erwecken  wollte,  als  läge  hier  ein  Original  vor. 


')  Im  Druck  des  Strassb  Urk.-Buclis  mit  C  bezeichnet  (I,  43,  Z.  ')■ 
—  ')  Obrecht,  Alsaticanim  rerum  prodomiia  p.  186 — 189.  —  ')  ^g'' 
Ürk.-Buch  d.  Stadt  Straasbiirg  1,  43.  —  ♦)  Im  Anschluss  an  die  Defini'ion 
bei  Bresslau,  Handb.  d.  ürkundenlehre  I,  7,  gegen  P.  Kehr,  Die  Ur- 
kunden Otto'8  m,  S   265  S. 


K 


Die  ilUxtea  Urkuaa«D  für  St  Stephan  in  Slnusbnrg.         415 

>ie  Fälle,  dass  man  harmlose  Abschriften  harmlos  mit  einem 
Hegel  versah,  durften  nicht  eben  sehr  häufig  sein.  An  und 
aich  wUrde  die  Siegelung  einer  BtscbofsurkuDde  aus  dem 
Anfanp  des  elften  Jahrhunderts  nicht  gerade  bedenklich  sein, 
.immerhiu  aber  mUsste  sie  unter  die  ersten  nacliweisbarea 
PSUle  TOD  BesicgcluDg  biechöflicher  Urkunden  in  Deutechland 
»rechnet  werden. ')  Verwunderlich  bleibt  es  nur,  daas  Bie 
Text  mit  der  einfachen  Wendung  sigillo  nostro  robora- 
lus  als  gevtsäcrmassen  etwas  Alltägliches  angekündigt  wird, 
ehrend  soD3t  meist  voller  klingende  Auädrlicke  gebraucht 
Verden,  wie  inipressione  sigilli  insignire,  signaro  u.  s.  w.  Dass 
Siegel  aulgedrückt  und  nicht  angehängt  war,  würde  noch 
Dcht  gegen  den  Gt-braurh  des  zwölften  Jahrhunderts  ver- 
»ji.  Unter  Bischof  Burchard  von  Strassburg  wechseln 
»de  Arten  der  Besiegelung  ^)  und  erst  unter  Bischof  lleiurifh 
st  das  Anhängen  des  Siegels  endgiltig  eingeführt.  Zur  Kbt- 
'scheidung  der  Frage,  ob  wir  es  hier  mit  einer  Fillschungiider 
der  Kopie  einer  echten  Urkunde  zu  thun  haben,  wird  uns  nur 
die  Prüfung  ihrer  inneren  Merkmale  fuhren  können,  einmal 
ihrer  Fassung  und  Form,  dann  ihres  materiellen  Inhalts.  Die 
Untersuchung  ist  freilich  dadurch  sehr  erschwert,  dass  nahezu 
alle  Vorarbeiten  für  eine  bischöfliche  Spezialdiplomatik  fehlen 
und  das5  es  sich  hier  um  die  verhältnismässig  kurze  Zcit- 
Bpaooe  von  anderthalb  Jahrhunderten  handelt,  innerhalb 
deren  liefgreifende  Veränderungen  schwer  nachweisbar  sind. 
Auch  der  Mangel  Von  Regesten  der  Strassburger  Bischöfe, 
^n  Dcsiderfltum  ersten  Ranges  für  die  Elsässische  Forschung, 
macht  sich  dabei  entptindlicb  fühlbar 

Beginnen  wir  zunächst  mit  dem  Protokoll,  so  ist  vov  allem 
hervorzuheben,  da.ss  das  VergleirJismaterial  überaus  gering- 
fügig ist,  da  wir  aus  dem  zehnten  und  elften  Jahrhundert 
nur  sehr  wenige  Strassburger  Bischofsurkunden  besitzen,  etwa 
ein  halbes  Dutzend,  die  mit  Sicherheit  als  echt  anzusjirechen 
sJDd.    So  hin  ich  nicht  in  der  Lage,  die  luvocatio  and  die  In- 


')  Vgl.  BrcBsluu,  Elsinilb.  d.  Urknndenlehre  S-  53»'' ff.  Von  den 
<lort  verzeichßpt«!!  lüten  BiBchofssipfrfln  falleii  ä&A  tratf  \Vilr«burger  von 
lOOe  lind  da»  «rate  Meizer  toh  yg^  aiis,  vrI.  Witlimniin,  AiUlbfro's  I. 
$chenkunRsurkuDile  tat  Kt  Arnulf  im  Jahrbuch  f.  lotliriuifische  Ueseh. 
q.  Alt«rUinisk.  tl,  310.  ~  ^)  UrkundOD  von  1145,  1147.  lUd  uod  1160 
mit  luUiKeiid«iD,  tod  1164  und  115ii  mit  ftufgedrucktcm  Siegel. 


416  Wiegand. 

titulatjo  als  nicht  kanzlei-  und  zeitgemäss  zu  bezeicfaneD,  wie 
es  für  die  letztere  Obrecht  gethaD  bat,  um  so  weniger,  als 
die  Benenoung  Argentine  civitatis  episcopus  statt  des  gebräucb- 
licheren  Argentinensis  ecclesie  ßir  jene  Zeit  wohl  zu  belegen 
ist. ')  Anders  dagegen  steht  es  mit  der  sich  anschliessendeD 
Salutatio,  die  nach  dem  Muster  der  Papsturkunden  geformt 
für  jene  Zeit  noch  nicht  nachzuweisen  ist.  Zum  Vo'gleicb 
habe  ich  hier  das  urkundliche  Material  aus  den  Erzbistümom 
Köln  und  Trier  sowie  aus  den  Diöceseu  Worms,  Speier  und 
Basel  mit  herangezogen.  i)a  ergiebt  sich  nun,  dass  Erzbiscbof 
Anno  II.  von  Köln  die  Salutatio  zuerst  und  ganz  vereinzdt 
1067  gebraucht  und  daas  sie  dann  erst  wieder  1119  erscheint.*) 
In  Trier  wird  sie  von  1138  ab  verwandt'),  in  Worms  von 
1137  ab*);  in  Speier  unter  Bischof  Günther  von  Ilennebei^ 
von  der  Mitte  des  zwölften  Jahrhunderts  ab^)  und  in  Basd 
seit  1136")  ist  überhaupt  zunächst  nur  die  Formel  in  pe^ 
petuum  nachzuweisen,  die  ebenfalls  den  päpstlichen  Privilegien 
entlehnt  ist  und  die,  wie  Mühlbacher  neuerdings  gezeigt  hat^i 
ungefähr  zur  gleichen  Zeit  sieb  einbürgert.  In  Strassburg 
sind  erst  in  einer  Urkunde  Bischof  Cunos  von  1109  die  An- 
fange der  Salutatio  gichtbar*')  und  erst  unter  Bischof  Burchard 
wird  sie  von  der  Mitte  des  zwölften  Jahrhunderts  ab  land- 
läufig. ^)    Jedenfalls  wird  man  behaupten  dürfen ,  dass  sie  in 


'(  In  einer  Urkunde  K,  Konrads  II.  für  Murbach  von  1025  wirf 
Wereaharius  Argentine  civitatis  presul  genannt,  Stumpf  No.  1892.  Bi- 
schof Wilhelm  vou  Strassbuig  nennt  sich  in  einer  Urkunde  von  1035  Ar- 
gentine civitatis  episcopus,  vgl.  Urk.-Buch  d.  Abtei  St.  Gallen  ÜI,  692. 
In  einer  ürkuude  Ottos  I.  für  Speier  heisst  Otkarius  Spire  civitalis  epis- 
copus, vgl.  Hilgard,  Urk.-Buch  d.  Stadt  Speier  I,  5.  —  -)  Lacomblet. 
Urk.-Buch  d  Niederrheins  I,  135  u.  190,  —  ")  Beyer,  Urk.-Buch  d.  Mii- 
telrbeins  I,  658.  Die  Formel  in  perpetuum  wird  schon  1097  verwuDdt, 
ilmlem  p.  44ti,  —  *)  Schannat,  Hiat.  episcop.  Wormat.  Cod.  prob.  p.6S. 
—  ■')  Vgl.  Remling,  Urk.-Buch  d.  Bischöfe  ?.  Speier  I,  110  ff.  —  ')  Tgl. 
Trouillat,  Mon.  de  l'bist.  de  l'ancien  (^v4ch6  de  BMe  I,  262,  290.  - 
")  Mtthlbacher  im  Ergiinzungsband  IV,  50£i,  Anm.  3  d.  Mitt.  d  hL<t 
f.  österr.  Geschichtsforschung.  —  ')  Vgl.  Grandidicr,  Hist,  d'Alsacefl, 
No.  B54  mit  der  Formel  benedictioneni  et  vitani.  —  ')  Zuerst  in  ein« 
Urkunde  von  1153  für  Baunigarten,  s.  Würdtwein,  Nova  subs.  dipL 
VII,  167,  No.  65.  Die  Formel  in  Christo  salutem  in  einer  Urkunde  Bi- 
schof Heinriclia  von  11S3,  s.  Würdtwein,  Nova  subs.  dipl.  X.  131,  Xo.-l2' 
Vgl.  ausBerdem  die  Wendung  in  We;  universis  Christiaui  nominis  cultof- 
bus  mit  der  entsprechenden :  omuilms  Christianae  fidei  cultoribus  iii  cii^ 


Die  tltnteo  Vrlraaden  fUr  St.  Stephan  in  Straesborg.  417 


fr  Urkunde  Bischof  Weruhers  um  mindestens  ein  Jalirbutulert 
trfrtiht.  und  nar  Keeignet  ist,  dieselbe  zu  verdächtigen.  Ganz 
ilkh  ?teh(  es  mit  der  Dntieriing,  dio  Incflrnationajahr,  In- 
elioD,  Epacte  und  Concurrente  aogiebt    Sie  ist  io  Strass- 
iv  UrlfUDdeu  wiederum  nur  im  zwötRen  Jahrhundert  nach- 
iweisen,  in  zwei  ppriodon,  von  llIO— IIIS')  und  dann  von 
nb  bis  in  die  90er  Jahre  "O.  Reradc  in  diesem  letzten 
»trftum  in  der  oben  gegebenen  Aufeinanderfolge,   während 
rher  die  Concurrente  sich  an  die  Stelle  der  Indictio  schiebt. 
Wenn  wir  uns  nun  zum  Context  wenden,  so  entzieht  sich 
Arenga  wiederum  umicrer  Kontrolle,  während  die  Narratio 
ifgBtens  Anf  ihren  mnteriellen  Inhalt  sich  prüfen  lässt.  Dass 
ich  im  Beginn  derselben  die  Wendung:   ecciesie.  ciii  doo 
)re  presidrre  visus  sum ,  sich  fast  genau  so  in  einer  Ur- 
le    Bischof  Burcliards  von    1156  wiederholt'),    das    sei 
ir  nebenbei  vermerkt.    Der  Bericht  von  der  (Hterlassung  der 
:i  zum  Ersatz  für  die  bei  den  Wahl  Streitigkeiten  erlittenen 
k'D  des  Bistums  Strassburg  ist  im  gan2en  eine  etwas 
jre  Umschreibung  der  bezüglichen  Stelle  in  der  Urkunde 
leinrichä  II.,  nicht  ohne  einige  kleine  würtliehe  .•Kiiklänge^), 
it  der  .\ust)ahme,  dasä  hier  neben  dem  auch  dort  erschtiiuen- 
tlerzog  üeiTuauQ  noch  drei  weitere  Mittelspersonen  go- 
n  werden.    Da^s  der  Name  des  Mainzer  Erzbischnfs  Barto 
ronologisch   anticipiert   ist,   ist  bereits   bekannt,    Berenger 
Bfensor  kann  son^t  nicht  nachgewiesen  werden  und  Erne-stus 
lus  ist  auch  nicht  recht  vertrauenswürdig,  da  ein  Pfalz- 
dieses  Namens  um  jene  Zeit   nirgends  belegt  ist.    Et 
ifirde  sonst  der  «rste   uaciiweisbare  schwabische   Pfalzgraf 
in.  der  im  Übrigen  zunächst  im  Jahre  1053,  dann  wieder 
0  und  1075  erscheint,  wahrscheinlich  der  Oettinger  dann 
Dillinger  Familie  augehörig  ^],  in  der  aber  der  Name  Krost 
nicht  vorkommt. 

Es  folgt  die  Aufzählung  der  Abteigüter  und  der  königlichen 


JrkBBOe  Dbcbof  Bunliunla  toh  11&&,  ».  Crlc-Bucb  d.  Sudt  Stnusb.  I. 
No.  I0&. 

1)  Urk-Boch   d.   Sudi  Strassb.  I.  No.  69,  71,  73.  —  *)  Ebenda  1. 

'Xo.  B:j.  DS,M.  l')3, 101,  ll&.iau  u.  WOrdtwein,   No*a  nl».   dipl.  X. 

IW,  No.  &fc  —  »J  Irk.-BurJi  0.  Sttdt  Stnust».  I.  tW.  >o  108.  -  «i  Z.  B. 

IbiMir  firiodpiin.  «iil>jugklii  «.  A.  ~  ■}  VgL  8t«lln,  tieteb.  Wtrttnn- 


418  Wiegand. 

Privilegien,  durch  welche  sie  geschenkt  wurden.  Es  wird 
wieder  Herzog  Ädalbert  als  Gründer  des  Klosters  erwähnt  me 
in  Lo.  Die  Richtigkeit  dieser  Angabe  ist  nicht  zu  kontrol- 
lieren, doch  ist  sie  nicht  als  absolut  anwabrscheinlidi  von  der 
Hand  zu  weisen ,  da  Herzog  Adalberts  Schenkungen  an  Kloster 
Honau  wenigstens  urkundlich  feststehen.  *)  Recht  bedenklicli 
aber  liegen  die  Dinge  beim  Privileg  Childerichs,  das  in  Lo. 
noch  als  von  Ädalbert  erbeten  bezeichnet  wird.  Welcher  Mero- 
vingische  König  soll  damit  gemeint  sein?  Dem  zeitlichen  Zn- 
sammenhang  nach,  da  Herzog  Adalberts  Tod  spätestens  723 
anzusetzen  ist^,  kann  nur  Chilperich  H.  in  Frage  kommen*), 
sei  es  nun,  dass  wir  mit  Krusch  seine  Regierungszeit  auf 
717 — 722  Anfang  oder  mit  J.  Havel  auf  715 — 721  oder  mit 
Mühlbacher  auf  715— 720  legen*),  nur  schade,  dass  Ohilperich 
gar  nicht  über  Äustrasien,  sondern  über  Keustrien  geherrscht 
hat  und  seine  Beurkundungskompetenz  an  der  Mosel  ihre 
Grenze  findet.  An  Cbilderich  HI.  zu  denken,  wie  es  Obrecht 
und  Schilter  getban^),  gebt  auch  nicht  an,  nicht  blos  weil 
Herzog  Ädalbert  damals  längst  todt  ist,  sondern  auch  wdl 
bis  747  Karlmann  und  von  da  ab  Fippin  als  Hausmaier  ge- 
wiss geurkundet  haben  würden  statt  jener  Schattengestalt,  die 
urkundlich  kaum  auftritt.  Wir  stehen  also  hier  vor  ein«* 
unreiinbaren  Angabe  und  müssen  durchaus  bezweifeln,  dass 
eine  Merovingische  Königsurkunde  für  St.  Stephan  jemals  er- 
lassen worden  sei.  Eben  hier  aber,  so  dass  man  versucht 
sein  muss,  sie  als  Excerpt  aus  jenem  Merovingischen  Privileg 
zu  betrachten,  bringt  der  Text  von  We.  die  Umgrenzung  des 
städtischen  Klostergebiets  mit  der  merkwürdigen  Angabe  über 
die  römische  Mauer,  Wäre  sie  dies  wirklich,  so  würde  sie 
für  die  Kenntnis  des  römischen  Argentoraturo  in  der  Thst 
unschätzbar  sein  und  noch  reichlichere  Kommentare  verdienen, 


')  Vgl.  Brßquign  j-PardesHUB,  Dipl.  n,  337  No.  524;  41S  No.  699. 
—  ^)  Vgl.  Ch.  Pfister  i.  d.  Aanales  de  l'Est  IV,  451  ff.  —  *)  Das  lut 
schoQ  Schöpflin,  Als.  ill.  I,  766  ff.  behauptet  nach  dem  Vorgange  von 
Le  Cointe,  Aunal.  eccl.  franc.  IV,  508  ff.;  ihm  hat  Bich  Grandidier, 
Hist.  de  l'ögl.  de  Strasb.  I,  393  ff,,  angeschloBBen.  An  Cbilderich  H.  66S 
bis  675  ist  natürlich  gar  nicht  zu  denken  trotz  Ouilliman,  De  episcop. 
Arg.  S.  23.  —  *)  Vgl.  Neues  Archiv  X,  94.  Biblioth.  de  l'feole  des  chart« 
1890  S.  219  ff.  u.  Reg.  Imp.  I,  12  No.  32.  —  ^)  Vgl.  Obrecht,  Als.  n- 
rum  prodromus  p.  195  u.  Schilter,  EoenigaboveuB  Chronik  S.  527. 


Die  klusten  Trltundea  f»r  St  Stephnn  in  Strauburg.  419 


lLs  sie  TOQ  Obrecht  an  bis  auf  Fritz  erfahren  hat. ')  Aber 
;viz  abgesehen  davon,  ilass  meines  Erachtens  eine  Könii^s- 
trkunile  des  achten  Jahrhunderts  gar  nicht  vorgelegen  hat, 
io  dürfte  auch  eine  deraitig  genaue  Grenzbescbreibung  nach 
neinera  Wissen  in  der  Merovingischen  Zeit  recht  vereinzelt 
lein*).  und  ferner  bezweifle  Ich,  dass  man  drei  bis  vier 
Fabrbuitderte  später  im  Stande  war.  die  schwer  le&bare  Mero- 
fingiscbe  Schrift  so  glatt  zu  eotzilTem.  Ein  Abschreiber,  wie 
bo  St.  iJenis  im  14.  Jahrhundert  an  Tripel  gehabt  hat-^), 
irar  sicher  selten.  Wir  habeu  es  also  hier  wie  bei  der  Per- 
:inenzfonnet,  wie  allein  schon  dn.s  Wort  compascais  darin  be- 
«ist,  nicht  mit  einem  Merovingischen  Excerpt,  sondern  mit 
kCnem  freien  Elaborat  aus  dem  Anfang  des  elften  oder  aus  der 
tweiten  Hälfte  des  zwölften  Jahrhunderts  zu  thim,  je  nach- 
Imd  wir  We.  für  echt  oder  gefälscht  halten  wollen. 

Eigentümlich    sind  schliesslich   die  Abweichungen,  in  die 

ffe-  gegenüber  Lo.  gerüt.    Dort  war  das  Privileg  Childericfas 

Bpecfatweg  als  Immunität  bezeichnet,  ebeuso  wie  in  Lu.,  hier 

Hwr  werden  eine  Reihe  von  Besitzungen  aus  Anlass  des.selben 

Ulfgezählt,  die  dort  gar  nicht  genannt   werden.     Man   kann 

skb   mit  der   Annahme  helfen,  dass  diese  letzteren  aus  den 

.Krripta"  des  Uerzogs  Adalbert  eutnoromen  sind,    immerhin 

iber  drückt  sich  dann  We.  wenig  deutlich  und  ziemlich  irre- 

Irrend  aus.    Ebenso  wenn  es  dann  zur  Inhaltsangabe  von 

Ld.  übergeht   mit    der  W^endung:   in    privilegio    impcratoris 

Lotharii   primi   supradicta   singula  rememorata   et  roborata. 

Das  ist  mit  Verlaub  nicht  richtig.    Lo.  spricht  nur  von  aucto- 

Titates,  munimina  cai-tarum  AdalbcrU  und  von  der  pragmatica 

«nstilutio  regis  Cbilderici,  aber  nirgends  von  einzelnen  lle- 

»tzangeo,  die  damit  geschenkt  sein  sollen.    Femer  wird  hier 

Sthilligheim,  ehemals  Botebur  bestimmt  schon  als  Merovingi- 

>)  TgL  Obrecht  b.  ».  O.  p.  201  ff.  u.  diese  Zeitschrift  VI,  666, 
I.  Xiu^  pnru  media  merläiaBa  hat  abrigena  ror  Fritz  Hchntt  v.  Apel) 
tilcr  beuii^tm  KosfubadftMM  gMiielit,  i.  „Argentoratntn*  im  Bulletin  de 
p.  L  coDMirBtion  de«  moo-  hai-  d'.llsfice  XII,  70.  In  roniiscbor 
■Uhl  dm  Tbnrc  anf  dvr  SüdtVont  des  Coeinims,  denen  auch  tni 
aber  die  lU  cnlsprocliea  haben  nfiBseo,  srbwer  dpukhar  — 
')  Ein«  Kcoaa«  OretuboKlirelbiuis  fiimlel  aich  r.  B-  in  den  rubchcn  IHploin 
t-löldcberU  L  (Ilr  8u  Calug,  du  ans  der  Mitte  d4s  &.  Jibrliumlerts 
*lanmi.  «icl-  -1  n«Ti)t  i.  d.  niblioth.  de  l'teolfl  dncbut«  1807  S.  SlOiT. 
';  Vgl.  cticndA  1090  i».  69. 


420  Wiegand- 

scher  Besitz  aufgeführt,  während  Lo.  es  unklar  lässt,  ob  es  zn 
deu  Gütern  „antea  tradita"  gehört,  die  nur  konfirmiert  werdoL 
Und  weiter  erscheint  hier  Munziogen  allein  als  gemeinsame 
Schenkung  Lothars  undHirmingards,  während  es  bei  Lo.  tob 
den  elf  dominicae  curtes  gar  nicht  gesondert  wird.  Das  mi 
alles  inhaltliche  Nuancen,  die  uns  ein  gewisses  Schwanken  da 
urkundlichen  Überlieferung  von  St.  Stephan  verratfaen.  Ebei 
desshalb,  weil  sie  nicht  auf  festem  Grunde  steht.  Dass  unser 
Fälscher  nicht  gerade  durch  hervorragendes  manuelles  Geschick 
sich  auszeichnete,  das  hatten  wir  schon  bei  der  paIae(^raiAi- 
schen  Untersuchung  bemerkt,  er  war  aber,  wie  wir  jetzt  sebra, 
auch  logisch  nicht  vorsichtig  genug. 

In  den  übrigen  Teilen  des  Contextes  finde  ich  nichts,  u 
dem  die  Kritik  ansetzen  könnte,  mit  Ausnahme  der  schon  hei 
Ln.  als  auffallend  bezeichneten  Ordinalzahl  bei  Lothar  and 
der  vorher  beanstandeten  Corroboratio.  Die  am  Schlass  Te^ 
merkten  Zeugenoamen  sind  nicht  zu  kontrollieren ,  da  äe 
sonst  nirgends  belegt  sind.  *)  Fassen  wir  nun  alle  Bedenken 
zusammen,  so  dürfte  ihr  Gewicht  jedenfalls  hinreichen ,  um  die 
bisherige  allgemeine  Annahme  der  Echtheit  von  We.  schwer 
zu  erschüttern,  obschon  ich  nicht  verkennen  will,  dass  äA 
der  Beweis  der  Unechtheit  nicht  mit  siegender  Unmittelbark^ 
führen  lässt.  Ich  für  meinen  Teil  zweifle  nicht,  dass  auch 
We.  wie  Lo.  und  Lu.  nicht  blos  von  derselben  Hand  geschrieben, 
sondern  auch  ebenso  gefälscht  ist. 

VL 

Unbeachtet  habe  ich  bisher  mit  Absicht  die  Formen  der 
in  den  Urkunden  erwähnten  Ortsnamen  gelassen.  Die  in  We. 
vorkommenden  Formen,  namentlich  die  Endung  wilre,  würden 
allein  schon  genügen,  um  zu  beweisen,  dass  wir  hier  nicht 
mit  einem  Original  aus  dem  Beginn  des  elften  JahrhundertB 
zu  rechnen  haben.  Denn  damals  ist  die  Endung  vilare  nodi 
allgemein  gebräuchlich,  wie  allein  schon  ein  Blick  auf  dis 
Güterverzeichnis  von  St.  Thomas  aus  dem  elften  Jahrhundert 


')  Aaffallend  ist  die  ErwälmuDg  einer  secunda  abbatissa  und  die  Ter 
scbiedene  Bene&ntiag  des  Verwalters,  der  in  We.  als  ncednainua  b^ 
zeichnet  wird,  während  ihn  Lo.  und  Ln.  echoDomDS  und  eine  Urinm^ 
voD  11S2  provisor  heissen,  vgl.  Urk.-Buch  d.  Stadt  Stranb.  I,  6S  No-M 


Die  fclleileD  Urkonilita  för  St.  St«phftn  in  Strassburg. 


letirt'),  und  bleibt  es  das  ganze  Jahrhundert  hindurch.  Duss 
aber  spätei-c  Kopisten  gerade  die  Ortsnamen  mit  Vorliebe 
nach  ihrem  Sprachgebrauch  verändern,  ist  eine  allgfinicin  be- 

Kinte  TliatÄache,')  Andrerseits  wurden  all^^rtünihche  Xaiiiena- 
Den  für  die  Treue  späterer  Abschriften  ein  gaustigea  Vor- 
eil  erwecken  können,  ja  unter  Umständen  bei  iuterpoherten 
•der  gefäl&chl<:u  Stücken  werden  sie  für  die  Benutzung  echter 
Vorlagen  Zeugnis  ablegen. 

|B  Wie  steht  es  nun  in  dieser  Hinsicht  mit  Lo.,  das  ja  eine 
jBraio  von  Ortsnamen  enthält?  Auch  hier  begegnen  wir  zo- 
zwcimal  der  Endung  wilre,  daneben  der  häuhgen  Endung 
und  hen  fUr  heim  oder  das  noch  altere  haim,  also  einer 
lig  allen  Schreibweise.  Üauuben  aber  erscheinen  Formen 
Wunga^),  Munzinga,  die  in  eine  Urkunde  Lothars  vor- 
Hch  passen  würden.  Yllektriche  ist  alsdann  wieder  afa- 
^lasst,  noch  im  elften  Jahrhiinilcrt  wird  C3  Iltcchirecha 
int.  McrkirUrdig  sind  die  Gauuamen  geformt,  pagus 
Alsacinda  hat  zwar  ein  aUertUrohche»  Aussehen,  aber  entr 
spricht  nicht  ganz  der  in  der  Oriciinaliir künde  I^tbars  für 
Murbach  vorkommenden  Form  Alsaeense  *}  und  ebensowenig 
noch  alteren  in  den  Traditioues  Vi^izeuburgenseB  erscheinen- 
Fonn  Alisucin&ae.  ^)  pagus  Pri&gandi,  der  Breisgau,  der 
leotlich  in  den  St.  Gallischen  Urkunden  sehr  oft  auftritt, 
in  dieäur  Form  ganz  vereinzelt ")  und  moeht  durchaus  den 
imck  einer  späteren,  etwas  gesuchten  Bildung.  Ebenso 
CS  mit  Marlinhauiza,  das  .archaisierend  geformt  ist,  neben 
Ittr  die  jüngere  Kai'Olio'-'i.'^chti  Zeit  aus  Ori^nnlurkunden 
Mortonogüwa  uud  Mortunouua.  ^)  Es  ist  der  unniög- 
len  Ortsnamenform  Skitingadtbucl  beinahe  ebenbrtrtig.  Auch 
beiden  Flu»snamen  Rynuä  und  Ylla  verrathen  allein  schon 

*>  T|tl.    Urit. -Bucb   d.   SUdt   Straasb.  1,  43    No.  63  —  *]  Wenn  J. 

tt  liebauput:  „on  sait  quo  les  cojiistea  du  mojea  Ige  o'^Uieot  pu 

de  ehuLger  leo  ooma  (Uns  lea   textes  qa'ils  copiucnl,   pour  1g> 

lader  k  k  roode  de  leiir  tenps*  to  laaa  titit  du  nur  »uf  liieiniKhe 

ica  biBiBhai.  vgl.  BibUoth.  de  l'^cole  des  cJurtes  1c«5  S.  319.  — 
h  CsaagB  boiZeDfla,  Trsdit.  Wüonbur);.  S.  ß.  —  *)  in  dtualu  AlsacenM 
«wh  tlt-m  Origtcol  im  Bc/irtcstrchiv  zu  Colmar,  Reg.  Iinp.  I.  N'o.  1066.  — 
•)  ViLZuoM  a.  n.  O.  8.  48.  —  •)  S.Krieger.  TopogtaphUch«  WOrter- 
bacii  i.  GroHh.  Bad«  S.  7a  Bm  nr>6  encbsiBt  ein«  ftluiUcbe  Form 
PriMcaadUe.  —  *)  lo  d«a  UrkuDden  Lodwigi  d.  D.  Ar  St.  Denia  voa 
«•»  und  AtnoUk  (tu  SuaHborg  »d  886.    B«.  laip- 1,  No.  UlB  d.  1741. 

X*M)».LOM(h.d.Ohin^V.r.tX.S.  Ü7 


422 


WiegftBtL 


durch  das  y  ihre  spätere  Entstebiiog.    Wir  sehen  aUo,  di 
dies  M&tehal  viel  zu  brüchig  aod  ungleichmäsaig  tat,  um  da^ 
aus  irgend  einen  sichern  Schluss  ziehen  zu  künnen. 

UnmögHch  aber  darf  unsere  Untersuchung  he)  diesem  Q^ 
gativen  Resultat  und  bei  dieser  Resigntitioa  stehen  bleiben. 
Wir  werden  den  Versuch  machen  müssen,  ob  sich  nicht  ander- 
weitig erkennen  lässt,  ob  eclitc  Vorlagen  unserm  Urkuodro* 
rülscher  vorlagen,  was  sie  enthielten  und  vas  er  aus  ibneB 
entnahm.  Wir  werden  dann  ferner  gemäss  dem  Zlde,  d» 
Ficker  für  alle  derartigen  Forschungen  gesteckt  hat ',  aud 
den  Zweck  der  räl^^chung  zo  ermitteln  uns  angelegen  tm 
lassen.  Vielleicht  dass  8ich  dabei  auch  die  Zeit  der  Fäläcbun^ 
die  wir  auf  die  zweite  Hälfte  dvs  zwölften  Jahrhunderts  bii 
jetzt  festgelegt  haben,  noch  schärfer  begrenzen  ISast- 

nicrbei  wird  es  sich  wesentlich  um  Lo.  und  We.  handele 
Denn  Lu.  enthält  im  ganzen  und  ^Toi^sen  nur  altgemeine 
Stimmungen  und  ist.  wie  wir  gegeben  haben,  mit  Ausnahni 
weniger  Sätze  dem  Immunilätsprivileg  Ludwigs  d.  D.  fQr  die 
Strassburger  Kirche  nachgebildet. 

In  Lo.  haben  wir  zunächst  eine  Angabe,  die  sich  mit  zioih 
Ucher  Sicherheit  von  anderer  Seite  her  kontroUierea  länt.  Ei 
igt  darin  die  Ueiätimmuüg  getroffen:  ut  ibidem  itermaueal  oertai 
numeruB  quatuor  canonicorum  sacerdotum,  ex  quibus  Uc 
idoneum  ecbonemum,  cum  opus  fuerit,  accipere,  et 
sorores  ad  ministcria  claustri  peragenda  cum  congriiia  ministw] 
et  edituis  intus  et  foris  dignc  et  tideltter  mJnistraDlibua. 
bieten  uns  nun  die  Confratemitätsbttcher  von  St.  Gallen  ttfil 
Rcichcnan  eine  willkommene  Handhabe,  um  uns  Über  diflaaj 
Punkt  zu  unterrichten,  da  sie  beide  ungefähr  aus  der 
Zeit  wie  das  angebliche  Privileg  Lothars  stammen,  nur-; 
venige  Jahre  älter  sind,  ja  vielleicht  enthtiilen  sie  uns 
jenen  schwankenden  Kamen  der  Äbtissin  von  St.  St 
Die  älteste  Schicht  birgt  das  ßeichenauer  Verzeichnis, 
den  Juhren  830—834  entstanden  sein  soll.')  £a  bringt  A»] 
Namen  zunächst  von  elf  Presbytern  und  Diakonen,  dann 
37  Nonnen  der  Abtei  St.  Stephan  0,  denen  in  deräelbea  Colli 

■|  Ficker,    Beitrage    lur  irrkuo<Ieiilelire  in    den    Vorhai»M-Vnnm 
TOD  ßtad  L  —  ■)  S.  Piper,  Ubri  oonfr&teniitBtum  s.  Oalli, 

Fabuiensii  p.  Itö.    Col.  hSh  n.  r>6e,  1—9  sind  vom  Scbnübw  ^  ^ 

btti,  mr  den  Fiper  die  Jubre  »90—334  sDweiat  —  *J  Vglt  Piper  «.1 
p.  836. 


Die  ftltestea  Urkuoden  für  St.  Siephut  in  Strusbur^.  423 


oebeoan  später  Docb  eine  AazAhl  Xamen,  darunter  auch 
ilicfae,  hinzugefügt  sind.  Die  Äbtissin  wfrd  darin  nicht 
rorgchoben. ')  Aas  dicäcm  Verzeichnis  kehrt  dann  eine 
3efbe  von  Namen  im  St.  Galler  Confraternitutsbuch  wieder, 
4tBseü  St.  Stephan  betreffender  Eintrag  dem  Jahre  830  ao- 
igdKiren  soll.')  Dies  Verzeichnis  nennt  zuerst  vier  Geiatüche, 
p  Presbyter  und  einen  Diakonen,  dann  die  Äbtissin  Adalheid 
28  Nonnen  in  der  ersten  Spalle,  daneben  14  Nonnen 
der  zweiten  Spalte  und  noch  20  später  eingetragene 
nen,  darunter  wiederum  männliche. ')  Mag  nun  dies  Itlalt 
andern  am  ülterrhein  cut.slunden  sein,  wie  A.  Schulte 
nicht  zu  verachtenden  Gründen  vermuthet*),  oder  in 
Gallen  selbst,  jedenfalls  besitzt  es  urkundlichen  Wert  und 
für  uns  vuu  hoher  lledeutung.  Dass  es  in  zwei  Si»allen 
lissermassen  eine  doppelte  Namens] i.'^te  bringt,  ist  leicht  da- 
zo  erklären,  dass  Genossenschaften,  die  in  Gebetaver- 
erung  standen,  einander  die  Xamen  ihrer  lebenden  und 
verstorbenen  Angehörigen  zur  Eintragung  in  den  über 
!  mitzuteilen  pflegten,  und  zwar  von  den  Verstorbenen  meist 
Beschränkung  auf  die  letzte  Generation. ")  Damit  lÜst 
auch  der  Übcrschuss  an  Namen  auf  und  wir  dUrfcn  fUr 
Jahr  839  die  Zahl  der  Angehörigen  der  Stephansabtei  auf 
Printer  und  29  Schwesteru  ansetzen,  eine  Zahl,  welche 
Bestimmung  in  Lo.  so  genau  entspricht,  das»  wir  die 
als  gut  beglaubigt  wohl  auch  der  echten  Vorlage  zu- 
inen  dürfen.  Eine  merkwürdige  Bewandtnis  hat  es  mit 
_d«D  Namen  der  Äbtissin.  Wenn  auch  das  St.  Galler  Ver- 
Ederungsbacb  d&nir  den  Namen  Adalheid  verzeichnet,  so 
inunerhiu  sechs  Jahrn  später  schon  eina  andere  Äbtissin 
ihre  Stelle  getreten  sein.  Dass  nun  unter  den  Namen  der 
Iwestem  an  26.  Stelle  eine  Rueddrud  erscheint,  lässt  doch 


*)  Piper  p.  M5  weiit  zvu-  im  tadex  eiue  Jlbtindii  Eudburga  SL 
za,  doch  gehurt  dIeMibe  gar  nichi  dahin,  soailem  vrahrKhcInllch 
Scbeanu  Itti  Zürkli.  Übricens  ictxt  Piper  p,  43,  Anin.  sie  selbst 
^tthio,  docb  niiDiiit  vr  hi«r  nun  wiAler  Adiilh«id,  die  St.  StfpUan  &q- 
ftbart,  für  Schtouis  iu  Auspruch.  wtLhreod  er  sie  im  Iudex  richtig  St. 
Stephan  znwei«.  -  ')  Ygl.  Piper  &.  *.  0.  p.  -1.  Der  Eintrag  g^ort 
na  drilteo  Qustcmiv.  den  Piper  in  daa  Jabr  889  wtct.  —  ")  Vgl.  Piper 
p  48  C6L  107 u.  10^,  1—17.  ~  *^  A.  Seliulte  ).  d.  Miti.  d.  Inst.  f.  Otterr. 
OcKhichtsfoncbnBg  XI.  126.  —  *)  Vgl.  A.  EbiiAr,  Die  klästerlicben  Ge- 


irOdemflgn  !j.  73  IT. 


27' 


424 


Wi««»&<l. 


wenigstens  auf  die  neue  Überlieferung  von  U>.  eiu  besamt  i 
Licht  fnlloD.  Dagegen  kommt  der  Name  Basilla  nar  im  Vte-\ 
brödeningsbuch  von  Pfäffers  vor,  aus  viel  späterer  Zeit  ondj 
ohne  jede  Beziehung  auf  St.  Stephan. ') 

Einen  zweiton  Anhaltspunkt  für  die  KoutroUe   bietet  ditj 
Aufzälilung  der  Besitzungen,  welche  der  Abtei  angeblich  vto\ 
Lothar  poschcnkt  sind.     Es  ist  klar,  das«  man  sich  bei  da 
Trostgitindeo  von  Fritz  nicht  einfach   bemhiRon    kann.     Er 
dndet  dieäe  Aufzählung  so  bescheideD  und  so  durchaus  sichii 
den  Gegenden  bewegend,   wo  man  a  priori  für  die  Abtei  Be-' 
Sitzungen  erwarten  dürfe  und  wo  oocli  bis  in  die  neuere  Zelt 
»olcho  vorbanden  gewesen  seien,  da&s  sie  zu  Verdarbt  keinen 
Anlass  gebe.    Es  ist  da  doch  ein   Unterschied   zu  macbra. 
Soweit  ich  auii  den  noch  exlMiereudcn  Archivalien  der  Abtei 
konstatieren  konnte,  sind  Besitzungen  derselben  aus  sehr  alter 
Zeit,  zumeist   vom   13.  Jahrhundert  ab,   zu  Koliienbeim  [<1<t 
Zehnte  und  Collaturrecht  der  Pfarroi  mit  Gütern],  Limprsbcim 
und  Lipsheim,  Nonnenweier  [der  Zehnte  nnd  Güter"),  Wibob» 
beim,   Schilligbeim    und    Wan^eo    bezeugt.     In  den   beides 
letzten  Dörfern  hatte  die  Abtei  nicht  nur  ausqedehntt;  Eigei! 
guter  und  den  Zehnten,  sondcni  auch  di«  (^rrithtsl'nrkfit  im 
Auch  im  Bann  von  Ottenbeim  sind  Güter  nachweisbar"), 
gleichen  in  Munzintze».  wo  nach  einer  urkutidlichen  Nachrict 
von  laiÜeiuFrohnholder  Abtei  gehörte.")  BozUglicU Gundni« 
wilre  und  Egisheini  faud  ich  uichtJ,  dueh  wird  man  daraus  nie 
ohne  weiterem;  scbliessen  dtirfen,  das»  dort  St.  Stephan  «« 
wirklich  nichts  besessen  habe  und  dass  diese  Namen  iatT-] 

>)  Tg).  Piper,  a.  a.  0.  p.  37C,  377  u.  389i  —  >)  Für  SctdlU^Mk] 
liegen  urkundliclic  Nachrichten  ran  3233  ah  Tor  (s.  tTrk.-Buch  d.  Sndlf 
8(raafcb.  1,  m6  No.  2S7>,  für  Upshdin  von  133S  ab,  für  NouDeni 
1241  all  u.  H.  w-    BMondvn  lefanvicb  ist  ein  Band  im  Htranb.  Hw.* 
U.  2600,    reicher  ein  gsnaues  Verxciclioia  aller  Einkünfte  der  A\ 
Jahre  Itifiß  enthdlt  mit  Angahe,  wie  dieselben  erworiHMi  wordni, 
tMcrl  oder  verloren  haben.    £i  nud  luerftlr  Malermlitfa  bcaaut.  4k  I 
vencbullco  siutl,  so  du  Saalbuch  im»  dem  Bagitm  dea  lt.  JahrhundKni  i 
A.  m.    BedeutGude  ßnier  noil  Kinknnftc  wie  den  Fnicbuehiilflii  *. 
bcaasa  die  Abt«i  auch  in  Ilehluibeim  und  MacItenheiiD.  —  >)  y^i' '    -  ' ' 
Mitteilung  den  II.  Arcliirrata  Dr.  KrtcgL'r  m  Karlsnibe.     Die  I 
hatten    die  Vo^-i   aber  dirsen  I-Viknhof  und  gaben  aia  ab  Lclica  li^^J 
an  Gottfried  von  Staufen     ^iFftter  gehone  dem  Kloater  UQutcnNhal  '1>( 
gromet  Teil  doa  Dorfes  Uuuainseo,   ihm  eind  TictUoicbt  anch  «Qr  Ontr\ 
TOB  St.  Siephui  xugeftllea 


Die  lltcsteD  ürkoodeB  for  8t.  Stephan  in 


435 


Hert  seien.  Man  wiH  meines  Eracbtens  mit  Rücksiebt  dftr- 
dass  die  Schenk ungs formet  von   tradidimus  an   bis   auf 
eodiciis  suis  tadellos  ist,  dass  die  Pertinenzformel  wenigstens 
lige  echte  Bestandteile  zei^'t   und   vor  allem  die  Wendung 
luminaria  concioDanda  hundertfältig  aus  der  Karolingisdiei 
|it  b^laublgt    ist,    ohne    allzugrosso   Kühnheit   vermothen 
iidasseincechteSchenkiiiif^surkunde  Lothars  fUr  St.  Stephan 
dem  Jahre  845  existiert  hat  und  dass  in  denselben  Güter 
Bols^nheim,   Limershcim,  Lipsheim,  Munzingen,  Nonnen- 
ler,   Ottcnheini ,   Schiltiiibeim ,  Wangen ,   Wibohheim   und 
il  auch  zu  GuDdeneäWÜre')  figurierten.    Was  Egesheim 
lietrifltt  so  steigt  dabei  die  Unsicherheit  um  einige  Grade, 
lentüch  da  der  Ort  nicht  fest  zu  lokalwieren  iist    Dem 
eisatz  nach:  juxta  fiuTium  lila  scheint  damit  eine  heute  nicht 
ir  bekannte   Ortschaft  südlich  Strassburg  in  der  Gegend 
Eschau  gemeint  zu  sein.     Dürfte  man  es  mit  Egisheim 
Ober-Elsass   identifizieren,   dann    würde  die  Sache    kaum 
Biger  bedenklich  stehen. ") 

Nach   dem  Oberelsass    versetzt  uns  nämlich  We.,   indem 
noch  sieben  Orte  aufzählt,  <lie  in  Lo.  fehlen,  wobei  es  un- 
ir  bleibt,  ob  sie  zur  Stiftung  Herzog  Adalberts  gehören  oder 
Snig  Childcrich  verdankt  werden.  Vier  Ortschaften  wenigstens, 
Tolfganzen.  Molhausen,  Pulversheim  und  Regisheim  sind  ober- 
:h,  die  übrigen  drei,  Eckwersheim,  jtlüttendorf  und  Ros- 
fallen    in    das    Unterelsass.      Schon    Grandidier    hebt 
JOT,  dass  von  dieser  alten  Schenkung  der  Abtei  fast  nichts 
^rtilieben  sei. ')    Und  in  der  That  heute  lässt  sich  nur  noch 
nachweisen. dass  St.Stephan  in  Eckwersheim vom  U. bis  17.  Jahr- 
hundert Güter  besass,  von  dem  Besitz  an  den  Übrigen  Orten 
jede  Kunde  verschollen,  wenn  wir  nicht  das  Faktum,  dass 


*)  ITach  Rfitifier  MittvUcine  von  Tl.  Dr.  Krieger  eine  Odung  io  der 
von  RtKl^rswtivr,  ZierulsltofeD,  Uiix  üu  Buchea.  Ana  einer  TJr 
li'mchof  Kooradi  and  d«  L>tiinkftpil«lB  von  Stnuborg  tod  12U6 
gebt  hervor,  lUss  Herr  Jobann  ton  Licbleoberg  GiunJcswilre  nüt  aodem 
rechtsrhf-iniäcben  Dörfern  ala  Lehen  der  Straasburgcr  Kirche  besosi  (Ur- 
Inr  de«  Bülumc  p.  @6  im  Strusb.  Bez.-Archiv  G.  37T>.  —  *)  Du  ober- 
^Naiacbe  Egüheini  wnr  ein  Bebr  umworbf-'uer  Ort.  Murbach  und  Patrw, 
I^alCDb&cb  und  Hii]i;Hhofcn,  St  Thomiu  in  ätr&>aburg  u.  A.  hatt«D  dort 
Gäter,  Kbenbeim  «riiob  auf  Grand  KefiÜscbter  Urkunden  Antpräcbe  — 
*)  Vgl  Oranilidier,  Hint.  de  l'^l.  de  Btrasb,  I,  893. 


426  Wiegand. 

die  Pfarrkirche  von  MülhauBen  dem  hl.  Stephan  geweiht  war '), 
auf  alte  Beziehungen  deuten  wollen.  Wie  ist  das  zu  ^- 
klären?  Verhält  es  sich  wirklich  so,  wie  Fritz  meint,  dass 
gerade  der  Umstand,  dass  die  inhaltlich  nicht  angefochtene 
Urkunde  We.  erheblich  mehr  Güter  aufzähle  als  das  Privileg 
Lothars,  für  die  Echtheit  von  Lo.  spreche?  Ich  glaube  ebra 
hier  den  Punkt  entdeckt  zu  haben,  von  dem  aus  man  eines 
Einblick  in  die  Werkstatt  des  Fälschers  gewinnen  kann. 

Von  vornherein  spricht  alle  Wahrscheinlichkeit  ffir  die 
Annahme,  dass  auf  jene  sieben  Ortschaften  ein  Ansprach  e^ 
hoben  werden  sollte,  nadidem  wir  einmal  wissen,  dass  Lo. 
wie  We.  von  der  gleichen  Hand  gefertigt  sind.  Für  Lo.  lag, 
wie  wir  verrauthen,  eine  echte  Schenkungsurkunde  Lothan 
vor,  an  welcher  der  Fälscher  sich  nicht  getraute  allzuviel  za 
ändern,  für  We.  hatte  er  freieren  Spielraum  und  er  scb(A 
desshalb  jene  sieben  Orte  an  der  ihm  gut  scheinenden  Stelle 
der  Urkunde  ein,  die  den  Besitzursprung  zweifelhaft  Usst 

Zur  näheren  Begründung  dieser  Hypothese  muss  hier  noch 
die  vierte  älteste  Urkunde  für  St.  Stephan  herangezogen 
werden,  das  schon  wiederholt  citierte  Privileg  Heinrichs  0. 
von  1003,  die  Schenkung  der  Abtei  an  Bischof  Wemher.*) 
Bei  der  Bearbeitung  dieses  Stücks  für  die  Diplomata-Abteiloug 
der  Monumenta  hat  Herr  Kollege  Bresslau  eine  Entdeckons 
gemacht,  die  sich  sehr  eigentümlich  in  meine  Untersucboiig 
einfügt  und  die  dafür  zu  verwerten  er  mir  gütigst  gestattete. 
Er  fand  nämlich,  dass  in  dem  letzten  Satz  der  Oisposltio  eine 
Anzahl  von  Rasuren  und  Korrekturen  sehr  geschickt  vor- 
genommen worden  sind,  die  bisher  von  allen  Herausgebern 
und  auch  von  mir  als  belangtos  angesehen  wurden.  Der  ^^ 
sprüagliche  Text  hatte,  wie  man  aus  einem  andern  Privileg 
Heinrichs  U.,  der  Schenkung  der  Abtei  Schwarzach  an  <lie 
Strassburger  Kirche  von  1014^),  dessen  Schreiber  unsere  L> 
künde  noch  unberührt  vorlag,  feststellen  kann,  folgenden  Wort- 
laut: eo  tenore,  quatinus  praefatus  episcopus  Uuerinharius 
suique  in  perpetuum  successores  liberam  de  eadem  abbatia 
deinceps  habeant  potestatem  absque  omni  personarum  contra- 

'}  über  die  Baugeschichte  dieser  Kirche,  die  zum  Teil  im  Rheinischen 
Übergangsstil  erbaut  gewesen  sein  soll,  vgl.  Kraus,  Kunst  u.  AltertDD 
in  Elsass-Lothringen  H,  444  ff.  —  '}  Urk.-Buch  d.  Stadt  Straasb.  I,  39 
No.  50.  —  3)  S.  Stumpf  No.  1590. 


Die  Alleeteo  Urkandeu  für  Sb  Stephan  u  SUMtbai];.  427 

Jone  et  inulestatione  possidendi  et  io  usus  aecclesi&e  qoic- 
id  inde  sibi  libeat  omnibus  modis  faciendi. ')  Kun  ist  .poasi* 
di'  iD  „restituendi'  geüodert  durch  eutsprecbende  Raäureo, 
Dameutlich  bei  dem  p,  bei  bs  uuii  bei  dum  OberKchaft  des 
n  d  noch  deutlich  sichtbar  sind.  Auffallend  sind  die  stebcDge- 
ebenen  beiden  OberschHfte  von  ss  in  der  Ligatur  st  und 
links  schräg  liegende  u,  das  eingedickt  werden  inusste. 
,sibi  libeat'  wurde  „eublatum  erat'  gemacht.  Die  beiden 
rschafte  von  1  and  b  im  zweiten  Worte  sind  noch  aus  den 
>uren  zu  konätatiercu,  die  neue  Schrift  hat  nicht  den  breiten, 
weichen  Zug  des  Originals,  sondern  ist  spitzer  and 
ärfer  getormt.  Schliesslich  wurde  .faciendi"  in  ,refor- 
,Ddj'  umgewandelt,  indem  die  Silbe  ru  vorgesetzt,  f  intakt 
n  und  die  nächsten  vier  Buchstaben  ,aeie"  in  „orraa* 
ascht  und  zusaromongcdrangl  wurden.  Die  schUessenden 
ncbsiaben  ndi  blielwo  wieder  intakt.  Wie  schon  gesagt, 
iese  Korrekturen  sind  von  geschickter  Hand  gefertigt,  ab- 
eicbend  von  der  ursprünglichen  Schrift  lüt  nur  das  r  ge- 
i,  dessen  untere  Spitze  sich  nach  links  umbiegt,  w&brend 
sie  sonst  gerade  verläuft.  Leider  findet  »ich  dies  Charakteristi- 
kum nicht  bei  unserem  Fahcher  und  das  übrige  Material  ist 
viel  zu  geringfügig,  um  durch  Schriftvergleicbung  entscheiden 
2U  können,  ob  ihm  diese  Korrekturen  der  vierten  Urkunde 
ebenso  zur  Last  gelegt  werden  dUrfen  wie  die  Fertigung 
jener  drei  Urkunden.  In  seinem  Sinne  sind  sie  jedenfalls  ge- 
iBicht,  das  wird  man  kühnlicb  behaupten  dürfen,  denn  sie 
bexweckcn  nicbU  anderes  als  dem  Bischof  das  Recht  zu  sichern, 
die  der  Abtei  Su  Stephan  verloren  gegangenen  früheren  Be- 
sitKUDgeD  einzuziehen,  Güter,  auf  die  sie  Anspruch  zu  haben 
glaubte,  zurückzufordern.  Elien  dafür  wurden  die  drei  Ur- 
kunden gefalsclit,  eben  dafür  in  We.  das  Verzeichnis  sämtr 
lieber  AblcigUter  aufgenommen,  eben  dafür  jene  sieben 
Ortschaften  eingeschaltet.  Wem  gehörten  nun  die  letzteren, 
^Oü  wem  sollten  sie  wieder  eingefordert  werden? 
■  Einem  Versuche,  die  Besitz  Verhältnisse  jener  sieben  Orte 
für  das  zwölfte  Jahrhundert  aufzuklären,  stellen  sich  schwere 
Hindeniiasc  in  den  Weg,  da  trotz  der  verdienstlichen  For- 
icbuDgen  vonScliuUe,  Fritz  und  Meister  tiber  die  HabBburgiscbeo, 

•)   ...  ii  d.  Stadt  Stmst).  I.  V)  Z.  21—37. 


438 


Wieg  and. 


Stauäscbeo  und  bischöflich  Strassbargischea  Güter  im  Elsts  9 
noch  recht  Vieles  duiikul  ist.  Uanz  besonders  vermissea  wir 
eine  Untersuchung  fibcr  dio  Geschichte  und  den  Besitz  der 
Grafen  von  E^isheim-Dassburg,  die  vom  zehnten  bh  in  du 
zwölfte  Jahrhundert  das  mächtigste  und  einflus^reicbst«  Ge- 
schlecht in  elsilsaischeD  Landen  gewesen  zu  sein  BchriDtt 
Ohne  ein  keckea  Eindringen  in  die  Wirmisae  tlnr  Gw 
werden  sich  auch  diese  Fragen  nicht  lösen  lassen  und  c.  ..~. 
gerade  hier  von  einem  erleuchteten  Scharfblick  und  «iner 
glücklichen  Koiubinationsgnbe  au^serordeullich  viel  ab,  da  sfbr 
walirscheinlich  die  Habsburger  wie  die  Zähringer,  die  Monipel' 
garter  und  die  Pfirt«r,  die  Ilorhurger  und  die  Daifshurger 
Herren  mit  den  alten  Grafen  von  Egisheim  eng  zasamaifD> 
hängen.*)  Ein  beträchtlicher  Teil  der  Besitzungen  dieser 
Dynastien  «tauiuit  aus  der  grossaitigen  Güterausstatlung  dea 
Egisheimer  Hauses,  welche  durch  die  gan/.e  Obcrrheinisd» 
Tiefebene  bis  zum  Fusa  der  Alpen  gelagert  war.  Dodi  sehee 
wir  zu,  was  sich  ohne  diese  Vorarbeit  bezüglich  unserer  siebn 
Orte  ermitteln  lässt 

Verliültuismässig  am  klarsten  liegen  die  Dinge  bei  Woll- 
ganzen. Dieser  Ort,  der  Horburgisch,  noch  früher  Habs- 
burgisch  war'),  hat  ursprünglich  zum  Egisheimer  Gut  e^ 
hört.  Das  %ebt  aus  eioer  Urkunde  von  1044  hervor,  in  welclio 
der  Strassburger  Canonikus  und  spätere  Erzbischof  von  Ei* 
vcnna  Hunfrit  von  Mfimpelgart-WUItlingen  das  Bistum  Stns^ 
bürg  unter  Bischof  Wilhelm  zum  Erben  srines  ganzen  toid 
Vater  stammoDden  Besitzes  einsetzt,  darunter  „curtis  ad  Wolf* 
gangcsheim  cum  omni  utüitate",  unter  der  Bedingung,  (U» 
er  dies  Gut  auf  Lebenszeit  als  Lehen  tragen  dürfe.*)    Aus 


1)  A.  Seliulto,  Geschicblo  der  Habsburger  in  äcn  ersten  dni  itik^ 
bunderteD  iSi?? ;  J.Fritt,  Du  Tcrritoriam  des  Itistnms .StrassboTf;,  L^-' 
A.  Meiiter,  Die  HobenHUuEtm  im  Eluw,  1S90.  —  >}  Vgl.  dju-uber  W. 
üisi  „GuntramDtui  comeB"  in  deo  Forschungen  z.  deuUcheu  Ge&di.  XXTt 
SS7ff.;  E.  Krüger,  Zar  Herkunft  der  ZlÜirin;;er  in  diffser  ZdttidiTlfl 
VI,  553 ft.  u.  VU,  478  ff.;  U  Viellard,  DocuwäiM  et  Mf'moirc  poMimir 
&  l'tiist.  du  teriitoire  de  Beifort  ISd-l.  —  ")  Vgl.  SchOpflin,  AU.  UL  IL 
p.  74  11.  Scliulte'ft  Historiscbe  Karte  äet  Ilubaborgischen  BctUzniv 
am  Oberrticiu.  Nwli  gütiger  Mittcilang  deit  Ü-  Ko1)«fi^  Pf»niieD- 
scltmid  kommt  AVoIfganzen  in  dem  Ictcrreicluscbvo  Luliunbiicb,  d«« 
TOD  1276~lt>81  reicht  (Colmar.  ßez.-ArcUiv  C.  25;  nicht  vor,  cjiraraW 
nicht  ausgeliehen.  —  <)  S.  Wördtwein,  Not»  mU.  dtpl.  VI,  300  No.  Bl- 


I>ie  Uteetea  Urkuxtdea  flir  St.  Stephan  in  Straasburg.         4^9 


6pät«reu  Urkunde  von  1052  entnehmen  wir  dann,  dass 
lach  dem  Tode  Hunfrits  seine  Vorwandleo,  vor  allem  seine 
den  Grafen  Iludolf  von  Aclialm  verheiratete  Schwester 
lelheid,  die  Stammutter  der  Herren  von  Uorburg.  auf  dies 
Anspruch  erhoben.  V  Dass  Uuofrit  mit  Ludwig  1.,  üerrn 
ton  Mousson-Möinpelgarl,  dem  Neflfeu  Hugos  VI.  von  Egis» 
leim  und  des  Papstes  Leo  IX,  verwandt  war,  wird  kaum  be- 
nfclt  werden  können. ')  Wir  sehen  also  hier  schon  um  die 
litte  des  elften  Jahrhunderts  Egisheimer  Gut  Im  strittigen 
siU  der  Strassburger  Kirche,  ohne  freilieb  feststellen  zu 
tSnnen,  wer  im  zwölften  Jahrhundert  der  wirkliche  Inliaber 
;«onlen  war,  doch  spricht  die  VYahrsclioinlichkcit  dafür,  dass 
Strassburg  verloren  gegangen  war. 
Weniger  wissen  wir  von  Pulversheim.  Frühzeitig  hatten 
lort  die  Abtei  Lüt^el  uud  das  Kloster  Marbach  Be.sitc.  ^)  Es 
rar  ein  wUrtembergisclies  Lehen,  das  sehr  lange  dieRappolt- 
>iner  lruj;en  *),  später  zur  üsterreichischen  Herrschaft  Boll- 
reüer  gehörig  %  und  stammt  demnach  wohl  ursprünglich  aus 
[orburger  Gut. 

In  die  spätere  Herrschaft  Uollweiler  fallt  auch  Rcgisheim, 

las  ein  Habsbuigisches  Lehen  war.*)     Hier  sind  wir  für  die 

rubere  Zeit  etwas  besser  unterrichtet     In  einem  Güterver- 

zeichuis  der  Abtei  H.  Kreuz,  der  kirchlichen  Hauptstiftung 

Egishcimer,  werden  für  das  zwülfte  Jahrhundert  in  Regis- 

^im  verzeichnet,    »bcucficiales  novem  mansus,   unusquisq^ue 

luinque  siclos  dabit  et  viginti  tre»  malteras."  '')    >iicht  blos 

Grafen  von  Pfirt,  auch  die  Herren  von  Horbnrg  hatten  hier 

13.  Jahrhundert  Besitz,  wie  wir  aus  dem  Urbar  des  Strass- 

irger  Bistums  ersehen.")     Auch  Hurbach   hatte   dort  im 


O  S-  Urk-Buch  d  Sladi  SutissIj.  I,  47  No.  55.  —  >)  Vgl.  Viel- 
ird  a.  B.  0.  p  7  ff.  —  ')  Im  Jahre  12-12  verkauft  Kloster  Eheinan  Bc- 
t;o  XU  PvÜTOnlieiin  na  KloU«r  Marbacb,  ».  Züriclier  Urk.-Budi  U, 
i£8  Xo.  666.  Über  diu  Güter  der  Abtei  LQUel  ja  Pulverslieiiii  vgl.  Trouil* 
lat,  Hon.  111,  Ib  Ni>.  14  u.  710.  —  *j  Im  Jabrft  nm  stellt  Smasman 
T.  Itapp9lt5t«ia  dem  Grafi-'n  rou  WarluinlKfr);  viu  I.«heDHverz#ii;liDit  Olier 
du  Haoolelieo  von  WulferHliciim  uod  Lnbgaav  aus.  Aus  ciuem  Mompel- 
gart«f  Htooire  tod  V72'A  im  Üolmarcr  ikz.-Arcb.  E.  Süo  nach  giitiger 
BGttcflliDg  des  U.  Kollegeo  PlauDeoscbinid.  —  *)  Vgl  Schopflin, 
AI».  ÜI-  n.  102.  —  •)  Vgl  Schflpfiin  a.  a.  0.  —  ')  Vgl.  SchopfÜD, 
Als.  dipl.  1,477  N0.Ö8O  imdüraudidier.  Uisi,  d'Abace  11,  IH  No.  502. 
L —  ")  Straaab.  Bez.-Arcb,  G  S77  fol.  ISä:  „hur  Bdarich  bcr  J&<wb  ritten 


1 


430 


WieKiad. 


13.  Jahrhundert  cinon  Hof,  den  die  Habsburger  zu  Leta 
trugen')  and  der  vielleicht  die  Grundlage  für  das  spatere  Vet- 
bältnis  geworden  ist.  Jedenfalls  befinden  wir  uns  hier  ud 
ßutem  £gisbeimer  Grund  und  Boden. 

Dahin  fuhrt  uns  auch  meiocs  Erachtens  die  EmuhoiBtel 
von  HUttcndorf,  obschon  dasselbe  weit  entfernt  im  nördlicbti 
Elsass  westlich  von  Hagenau  liegt.  Hüttendorf,  das  za  da 
aogeaannten  Reicbsdörfern  gehört,  welche  der  LandtoRtdl 
unterstauden'),  scheint  mir  im  zwöUlea  Jahrhundert  ebea-J 
Cfüls  Egisheim-Dagsburgiscbes  Gut  gewesen  zu  sein. 
scfaliesse  dies  daraus,  dass  die  Abtei  Keuburg  hier  wie  In  denl 
dicht  benachbarten  Danendorf  einen  Hof  besitzt ']  und  diaj 
Dftuendorf  anerkanntermassen  dem  Grafen  Hugo  von  fhp'j 
bürg  gehörte.*)  Cbrigens  besassen  auch  die  Möid{ 
wie  die  Stiftung  von  Itiblishcim  beweist,  einen  nicht 
liehen  GQterkomplex  in  der  Nähe  von  Hagenau^),  der 
falls  auch  nur  auf  Egisheimcr  Erbe  zurttdczoführcn  ist 

Bei  Eckwer&heim  liegen  die   Dinge  wieder  aaden,   at 
leider  nicht  ganz  klar.    Spät«*  zu  Hanau-Lichleaberg 
trugen  es  im  Mittelalter  die  Ochsensteiner  Tom  Bistum 

Toa  BcfCBshtiat  md  Hciiuich  Tm  RigeasbetiB  ein  f*fftnriiT  httaolJ 
ff«do  a  donina  de   Horbnis   <Wi—   ia  ^fxneaa,  iHs  00 
ord«i  el  aicnv  super  vill«,  BofeiAciHi  iloa  cäe  ■riliHm  ak '. 
di  bi«au  deteiae  müstta  kabea  aal  *tmm  li,  iton  redJitaa  S ! 
mftit  vflfa  nniiiifcrw  ttc'    Din  Uhas  4er  Bana  *oa 

I  ■!■■■«■■■■  iiiiMft niiitin  11 

IS.  JifciliMiiiiii.    V^   Cataanr  lte..Aickir  &  3»  ■.  391 


«tti^er  3(iit«l«^  dn  B.  EoOcgm  PfuscBKluBid. 

*i  V(L  Schslu  aa.as.dj  wmck  riMr  üritnl«  4er  Gnfa 
Mr  wd  GMtfried  vw  niWwig  nm  JUm  UBBL  —  ■)  YfL  S<k*pat 

te  dw  ftWtriMH^a^  Kitar  Biteieka  TL 

ow  iifitirri  «iL  —  •\  &  War4lv«iK.  S«n  hW  dl^L  X  « 
S«.  ».  !■  der  rik«»de  ««■  UT«  llprarr»  Gnf  B^»  4v  Mtf  5» 
Wt«  dM  iMiidiMi  m  Ti 
▼|L  diM  Wtrdivna  a.  a.  Ol  IX.  9SI  B*.  IM, 

r  «IM  IMt  oA^  kht 
TgL  4M  •«h  *  ^^ 
I  IT  te  riBlM4  iw  UM  Mi 
nw  W«  Xvisivr  «.».äs.  lt»ft  mä  ±.  ScfcvHc  ä  ^  Ito  i 
^M-  t  *WR   OMUckaAndtait  tb.  «e.  —  ^  T|d.  l  TtclUH  «. 


Die  illcstea  Drlttu)d«]i  für  St.  Stephan  to  Stravburg.         431 

hen*\,  doch  ist  nicht  mehr  festzustellen,   waim  sie  das 

II  erhielten.     1240  erscheint  Kl»erlinrd  von  Greifeoatein, 

Ocbsensteiner,  als  Vogt  von  Eckwersheim*),  aber  in  der 

ngsurknnde  der  Familie  von  1217  mrd  Eckwersheim  nicht 

int-  *)    Jedenfalls  scheint  es  ein  von  den  I3iscliülbn  von 

und    von  Straisburg  umstrittener  Besitz  gewesen   zu 


ir  Mülhausen  and  Rosheim  walten  schliesslich  ähnliche 
läjtnisse  insofern  ob,  als  hierum  im  13.  Jalirbundert  die 
rlichc  Gewalt  and  das  Strassburger  Bistum  ringen,  doch 
t  der  ürifpruDg  der  Ansprüche  verschieden.  In  Rosheim 
lieint  sctu-  frühe  Keicbsgut  vorbanden  gewesen  zu  sein,  das 
■r  tun  die  Mitte  des  elften  Jahrhunderts  Tetloren  ging'), 
Inrend  gleichzeitig  Rosheim  unter  den  von  Papst  Leo  IX. 
tsViligten  Besitzungen  des  Klosters  llohenburg  erscheint.^) 
pftter  wurde  6$  deoiselben  von  dem  Staufiächen  Herzog  Frie- 
rich 11.  entzogen  und  es  bleibt  dann  von  einigen  kurzdauernden 
vlebnungen  und  Verpfändungen  abgesehen  in  ätauäächen 
||ldeD  *),  nicht  ohne  dass  die  Bischöfe  von  Strasaburg  ge- 
Issc  Ansprüche  erhoben  wegen  ihrer  dort  wohnenden  Leute.  **) 
Irst  in  den  Verträgen  von  122L,  1223  und  1236  wurden  die- 
Iben  dann  dahin  beschieden,  dai^s  zum  Tausch  fUr  die  Reichs- 
in  Zähem,  die  an  den  Bischof  lielen,  dessen  Leute  m 
diu  dem  Kaiser  abgetreten  wurden.")  Mülhausen  da- 
hat, soweit  wir  sehen  könueu,  ursprünglich  dem  Bischof 
^nusburg  gehtirt,  doch  haben  die  Staufor  auch  hier  ein 
illbd  besessen  und  wahrscheinlich  die  Vogtei  beansprucht")« 
Jldenfalb  waren  auch  hier  lange  Streitigkeiten  im  Gange, 
■bd  Ende  eben  jene  Verträge  herbeitührea  sollten. 

Wir  sehen  deninacli  in  allen  sieben  < Jrtst-baflon  Kgisheinier, 
;er  oder  hischööich  Sirassburgisches  Gut  im  Spiele  nnd 
ie  nun  die  Gelegenheit  zu  ermitteln  sein,  die  den  Bischof 


Vgl.  ScbApfliD,  Als.  Ul.  U,  22a  —  *)  S.  Crk.'Buch  der  Stadt 
Itaub.  I.  203  No.  3CJ.  —  •>  8.  (Uw!  ZeiuduriA  XIV,  190.  -  •)  Ueio- 
ID.    Hchraltung  an    die  Abtri  8t-  Peter   io  ßtrassburg,   Siuiapf 
2426.    £.  Krflg«r  kousiaiicrt  «ucli  Ataholfin^r  BenU  in  Roaheira, 
Zeitsrbrifl   N.  F.  VII,  489.  —  ')  S.   äcbApflin.  All.  dipl.  I. 
Na  20»,  Jaff*  Xo.  4244.  —  •)  V((l-   Meister  ».  ».  0.  S.  eSft.  — 
fit  AleUter  •.».OS.  BI  ff.  -  V  VrL  Friti  t.  «.  0.  S.  "4  u.  78; 
Irap.  V,  Xo.  lOSfl.  8^90  u.  2U3   —  'j  Vgl.  Uoiitvr  ».  a.  0- 


432 


Wiegftiil 


veranlassen  konnte,  gegen  d in  Grafen  von  Egiaheim-f-  -' -r 
oder  die   Herren   von    Horburg   alte  Ansprache    k^-I: 
machen,  angeblich  verloren  g(^ngenc  Güter  von  St,  StujAu 
wieder  einziebea  zu  wollen.     Da  bietet  sich  uns  ganz 
selbst  jene  Nacbriclit  der  Alarbacber  Anualeu  dar,  die, 
Schulte  richtig  hervorhebt ')>  in  il^r  Öde  der  fün^ger  DBil 
sechzifTer  Jahre  des  zwölften  Jahrhunderts,  wie  wir  sie  in  jen«B| 
Aufzeichnungen  finden,  und  wir  dürfen  hinzasetzeu  in  derd> 
s'ä-'^sischen  Annali^tiit  überhaupt,  auffiUlt,  jener  Bericht  übtü  iSe| 
Belagerung  Uorburgs  durch  den  Dagsburger  und  Qlter 
Bestrafung  durch  Kaiser  Friedrich  1.  im  Jahre  1162:  „Eodeoj 
anno  Ilorburch  n  comite  Hugone  de  Tagcshurch  dcstruitor.  ipsil 
anoofactumest,  ut  eversa  Horburch  et  capttvatis  hiä,  qui  incastn] 
obse&sifuorunt,  inipcrator  Fridericus  dcstr^cto^Ef*diolanu  rcrmuil 
de  Ytalia  vcniret  in  Alsaciani.  qui  bellum  inferrc  copit.  coinili  Hb- 
goni,  uti)oteei  quiimperiale  preccptum  coiitenipserat ,  quod  videE- 
cet  ah  obsidione  predicti  castri  non  rcccsserat;  eos  quoque,  (|iw1 
comes  captivaverat,  expugnato  et  destructo  ca^tro  Girbatlenl 
liberavit,    deinde  post  menscs  aliquot  imiierator  civili  beDft. 
qnod  totani  Alsatiatu  jam  devastaverat,  Itnein  imposuit  tv 
bus  intcr  36  pacigcatia.  eodeni  auno  Burcliardus  Argentiui-J 
episcopus  obiit,  cui  Rudolfus  successit" ')    Mag   dieser  Be-j 
riebt  DUO  in  Marbach  oder  wahrscheinlicher  in  Ncul'urg  eai> 
standen  sein '),  an  seiner  Glaubwürdigkeit  ist  nicht  zu  zweifda] 
und  er   giebt   uns   meines  Erachtens   den  Sithlilssel    für  iÜ«| 
Lösung  unserer  Frage.    Es  ist  dabei  noch  der  AnCai 
einer  Keuburger  Notitia  aus  den  öOer  Jahren  des  zwölftwl 
Jahrimoderts  heranzuziehen:  nDOtum  sit  tarn  preBcnLibusquutj 
futuris,  quofl  teui]iore  vcnerabilis  Burobardi  Argentinensis  f^j 
copi,  scilicot  cum  comes  Hugo  caslnim    Horburch  ohsedeni. 
auxiliante   sibi  Stephane  Metensi  episcopo  et  dace  de  0^' 
Ingen  etc.^) 

Wir  könueu  die  Zeitfolge  dieser  Begebenheiten  zieultdl 


*J  &  SliH.  de«  Ittst.  t  österr.  GeectikburorEditiog  VH,  Mä  *| 
*i  S.  Mau.  Genn.  SS.  XVII,  161.  r>ic  AnnBles  Argeuiinoufls  hilna  mt 
die  kune  Noiiz  nl'otburs  u  comite  Hugone  de  Da^ealfurg  dcttniioo' 
tf.  Sä.  XVn.  89,  tl«sgleichiiii  die  Annalps  MiiiirinioiiaEterieasfa  k  :v''.  XMI  , 
ISI.  ~  '}  Tgi.  Behalte,  Die  clslMi£i>be  Annülistik  in  ÄUaBttiua  ZAl 
in  den  Mttt.  d.  Inst.  f.  Ostcrr.  GfiSclücbtsforBcbuiig  V.  RS2S.  —  *'  V^j 
W&rdtweiti,  Xova  sulw.  dipl.  IX,  361  Xo.  IM. 


IKe  UtesteD  Urkunden  fitr  St.  Stei^ua  in  Strassbutg-  433 

aau  feststellen.    Kaiser  Friedrich  I.  erscheint,  nachdem  er 
Italien  durch  Run^nd  und   Oiicrlothringen  heiingc-ke'Tt 
;  im  Oktober  1162  im  Elsass.')     In  den  Monaten  vorher 
»ass  sich  die  Fehde  um  Horbiirg  abgespielt  haben,  wie  auch 
LbereinstimmuDg  jener  Neuburger  Notiz  mit  dem  Todes- 
des   Bischofs  Burchard   von   Strassburg,  der  auf  deo 
.  Angust  1162  fällt.  =0,  beweist.     Die  Bc?:wingung  der  Feste 
^ä.Tbaden  niuss  rasch  erfolgt  sein,  denn  schon  am  24.  Oktober 
^»fccn  wir  den  Kaiser  in  Selz  Urkunden'),  im  November  dann 
en  Landtag  zu  Ulm  halten  und  sich  schliesslich  Ende  dieses 
«JDats  nach  Konstanz  wenden.'')    In  den  ersten  Monaten  des 
fc-hres  1163  ist  der  Kaiser  in  den  frÜnkischeu  Landen,  dann 
i  tt  er  am  Osterfest  zu  Worms  auf,  im  .\pril  hält  er  einen 
ichstag  zu  Mainz  und  nucli  bis  in  ilen  August  hinein   ist 
am  Oburrhein   bcsthilfligt,  so  nrkundct  er  am  8.  Juli  zu 
^^ii  für  Maursmllnster.  *)    In  jenen  Frühlings-  und  Sommer- 
x^iciaaten   scheint   er   den  elaassischen    Bürgerkrieg   endgiltig 
fe^scldichtei  zu  haben.  Der  als  Bundesgenosse  des  Dagaburger 
<xrafen  bezeichuetc  Zubringer  Herzog  ßerthold  IV.,  daraal«  ein 
biuerter  Gegner  Fricilrichs,  findet  sich  wieder  am  kaiser- 
icben  ili>tlager  ein,  er  steht  unter  den  Zeugen  joner  Selzer 
tlrkundo  vom  &.  Juli  1163.") 
_  fa^  -    ^ben  in  jene  Zeit  möchte  ich  nun  den  Versuch  verlegen, 
"  ^    7    ^^^''  '"  j»^"«!  sieben  elsässiathcn  Ortschaften  einziehen  zu 
'^^._-  *"^®fl.  einen  Versuch,  den  man  auf  cieu  liischof  von  Stross- 
^^~^S^  wird  zurückführen  müssen,  da  er  als  Verwalter  der  Abtei 
^^^^W.  Stephan    unmittylbaren  Nutzen  daraus  auch  für  Bich  uud 
^K  -    f*'"'  ßi^tuni  zielieii  konnte.    Wenn  je,  so  war  damals  die  Ge- 
^1^     '^ephcit  günstig,  aJte  Ansprüche  geltend  zu  machen.     Die 
1^    tP"ossep  Gtüchlechter  des  Landes  stamlen  in  Fehde,  Uorburger 
^^    IT?      ^ägsburger  Gut  war  verwüstet  und  verbrannt,  das  ganze 
^ss   ffar  durcheinander    geworfen,  die  Grenze  von  Desita 
^'^^^^  tfiessend.  'J     Welch  ticfhaftciiden  Eindruck  die  da- 

»?v*'*   ^^'«««'"ocbt,    Gcöch.    d.    deuuchen  Kaiaenreii  V,  l,  346fl. 

''^ItjJu  ■£'■     *'*'    '■*"'    ""■    bPramKcegeWnc    Melker    Südbuch    in   iliesfir 

r^.^T    ^■^'  "'•    '^-   -  ''  S.  S.«mpC  No.   5971.   -  «)  Ebenda 

,.   jr^   .      —  '^  Ebcmla  No.  3982.  —  %  Vgl.  Ileyck,  GiäcIi.  d-  Ht-woge 

trt^   d*^"7™   ^'  ^'^^'  ~  ''  *™  *'*'*™  '*'*2   '"^  *"'^*'   ^'^  M/itopelgarier 
B   gjjj   ^         ^^  Erlöschen  des  ButiBes  MouB»on-Moatb*liiirtI  frei  geworden, 
e  *^  das  Qcachleclit  Momfaucou-Moalljöliard  über. 


J 


434  Wiegand. 

maligen  Ereignisse  und  der  Umschwung  des  Geschicks  auf 
die  Zeitgenossen  übten,  lehrt  deutlich  die  dichterische  An- 
spielung Heinrichs  des  Glichez&re  in  seinem  Reinhart  Fuchi 
auf  Walther  von  Horburg. ')  Konnte  der  Bischof  von  Strasi- 
burg  jetzt  nachweisen,  dass  Egisheim-Dagsbargiscfaes  oder 
Horburger  Gut  wie  Wolfganzen,  Regisheim,  Pulversheim,  Hütten- 
dorf  oder  Lehen,  die  vom  Metzer  Bistum  rührten,  wie  Eckwen- 
heim  von  altersher  eigentlich  der  Abtei  St  Stephan  zugehörtoi, 
so  durfte  er  auf  ein  Durchdringen  seiner  Forderungen  bein 
Kaiser,  der  eben  seines  hohen  Richteramtes  im  Lande  waltete, 
am  so  eher  hoffen,  als  er  ihm  längst  bekannt  und  vertraot 
war.  2n  einer  Urkunde  vom  23.  Februar  1163,  da  er  noch 
Probst  von  St.  Thomas  ist,  nennt  ihn  der  Kaiser  dilectus  ac 
fidelis  capellanus  noster*),  am  8.  Juli  des3elben  Jahres,  eben 
in  jener  Selzer  Urkunde,  wird  Rudolf  schon  als  Bischof  tos 
Strasaburg  unter  den  Zeugen  mitaufgefuhrt,  ein  ergebens 
Anhänger  des  kaiserlichen  Gegenpapstes  Victor,  wäbrrad 
Bischof  Stephan  von  Metz  sich  zur  Partei  Alexanders  UL  gt 
schlagen  hatte.  Bischof  Rudolf  durfte  vielleicht  erwartoi, 
dass  des  Kaisers  Gunst  und  Huld  auch  Ansprüche  auf  Stanfi- 
sches  Gut  wie  in  Rosheim  und  in  Mülhausen  nicht  ohoe 
weiteres  von  der  Hand  weisen  werde.  Dass  es  aber  erforda^ 
lieh  war,  derartige  Ansprüche  durch  Urkunden  zu  erhärten, 
versteht  sich  von  selbst.  Zu  diesem  Zwecke  wurden  unsere 
drei  Urkunden  damals  gefälscht  und  das  Privileg  Heinrichs  Ü- 
mit  entsprechenden  Korrekturen  versehen. 

Wir  hatten  bei  ihrer  kritischen  Prüfung  eine  Reihe  von 
Merkmalen  gefunden,  welche  die  Entstehung  der  drei  Stückt 
ins  zwölfte  Jahrhundert  wiesen,  und  einzelne  derselbeo,  wie 
die  Salvaformel  und  gewisse  paläograpbische  Eigentümlich- 
keiten deuteten  sogar  bestimmter  auf  die  Zeit  Friedrichs  I. 
Damit  lässt  sich  unsere  Hypothese  von  der  zeitlichen  Gelten- 
heit  und  dem  Zweck  der  Fälschung  vortrefflich  vereinbaren. 
Einen  völlig  überzeugenden  Beweis  dafür  können  wir  allerdings 
nicht  führen.     Wir  können  nicht  die  Sicherheit  erreichen,  mit 


')  Mit  Recht  hat  meines  ErachteDS  E.  Martin  in  seinen  ObseiratJODä 
8ur  le  Roman  de  Renart  p.  107  ff.  die  Verse  1024 — 1029  des  EeiBhart 
Fuchs  (Ausgabe  von  Reissenberger)  auf  den  Krieg  von  1162  bezogen-  - 
■)  Vgl  Urk.-Buch  d.  Stadt  Strassb.  I,  93  No.  113. 


( 


Die  tKesteo  CrkimdeD  für  SU  Stepbao  in  Surassburg- 

iler  Br&odi  b«i  den  Keicbenauer  Fälschungi^n  den  Kustos  uod 
Bclioluticua  der  Abtei  Odalricb  als  Urheber  nachwies^),  aber 

^btinaen  immerbin  die  scbr  ansprwbendc  Vermuthiing  auf- 
en,  dass  unsere  drei  StUcke  auf  VeraDlA:jsung  des  Bischofs 
Badolf  VOD  Sirassburg  im  Jabre  1163  wabrscheiolicb  von 
einem  Atipeliürigen  seiner  Kanstlei,  der  prhon  unter  Bischof 
Burcbard  gearbeitet  zu  halicn  scheint,  verfertigt  worden  sind. 
nicrkvrurdiges  Zusammen trefTen  jedenfalls,  dass  auch  die 
»nauer  F&läcbungen  fast  genau  in  dieselbe  Zeit,  in  die 
6Uer  Jahro  des  zvrölften  Jahrhunderts  fallen. ') 


vn. 

nsere  Zeitbestimmung  der  Fälschung  lässt  sich  übrigens 
anderweitig  unterstutzen.  Wir  besitzen  eine  Urkunde 
schof  Burchards  von  Strassburg,  in  welcher  er  den  Verkauf 
law  der  Abtei  St,  Steiiban  gehörigen  Gutes  im  Wormser 
^tongcJ  au  das  Domslift  zu  Worms  gestaltet  und  bcur- 
lundet.*)  Während  die  Handlung  in  das  Jahr  1156  zu 
Bgen  ist,  ralli  die  Beurkundung  iti  das  Jahr  lICO.  Hätte 
life  Abtei  zur  Zeit   der  Kulscbuug   ni>ch  jenes  Gut   besessen, 

0  würde  es  gewiss  auch   in  der  Reibe  der  Besitzungen,   die 

1  ToIIzählig  verzeichnet  werden  sollten,  in  We.  6giiriert  haben. 
9s  d&rfte  demnach  wohl  das  Jahr  1160  Hlr  die  Fälscbnng  als 
Erminus  a  quo  anzusetzen  sein. 

Für  die  Bestimmung  des  tcrminus  ad  quem  liefert  eine 
[otiz  aus  der  Legende  der  b.  Atiala  eine  Handhabe.  Wenn 
ch  auch  ihren  Ursprung  nicht  nachprüfen  kann,  so  scheint 
ie  uir  doch  keineswegs  aus  der  Luft  gegriffen  zu  sein.  £8 
rird  darin  berichtet,  nachdem  Verschiedenes  Über  das  Schicksal 
ler  Gdiehie  der  h.  Attnla  erzählt  worden  ist,  dass  sie  ver- 
lorgeo  in  der  Abtei  St.  Stephan  geruht  hätten  bis  zum  Jabre 
il72.  .Timc  primo,  fahrt  die  Legende  fort,  beata  Atbaia 
kperuit  culdaui  Alberoni  niiliti  antiquo  in  visiouc  de  reve- 
Iftdooe  sna  d  indicans.  hie  adiit  Hedewigam  abbiitiäsam 
Sicctts  el  Tisionem  et  ut  fodoret  ac  qucreret  reliquias  sanctas, 

■)  TgL  K.  Brandl,  Die  lUicbeuaer  Prknad«Dftiwlioag«i  8.  09  ff. 
—  t  Bnadi  a.  a.  O.  S.  7U.  —  *>  b-  Urk.-Biich  d.  Stadt  Sinmh.  I,  90 
Kt  110. 


i 


43S  Wtegind. 

eam  amoonit  sicat  ip^  a  beat&  Athala  admonitaa  foent  tß 
Doluit  se  intromittere  de  taoto  labore  et  tarn  graTibraO' 
pensis.  post  mortem  rero  ipsios  Hedewigis  electa  fait  in  lo« 
ejus  qaedam  nomine  Bertha,  qae  cum  sororibos  snia  adit 
Rudolfnm  tone  temporis  episcopam  ÄrgentineDsem  rogans  eni, 
nt  adjntoriom  ei  prestaret  pro  reliqniis  sanctis  inveiiieii& 
qoi  fideliter  in  hoc  opere  laboravit  et  fidele  snteidinm  mi» 
stravit  per  ostensionem  cujusdam  converse  devote  dicte  Hema^ 
cui  beata  Athala  locum  occultacionis  reliqaiarum  saarom  ii 
visione  ostendit,  in  quo  loco  dum  foderetur,  reliqnie 
invente  sunt."  0  Wie  gesagt,  die  Notiz  macht  schon  dsnl 
die  Erwähnung  des  richtigen  Bischofs- und  ÄbtissinneDnamens^ 
einen  zuverlässigen  Eindruck.  Wenn  man  ihr  Glauben  schenbi 
will,  so  darf  man  wohl  annehmen,  der  Fälscher  unserer  Ü^ 
künden  hätte,  wenn  dieselben  nach  jenem  grossen  Fnnde  ^ 
fertigt  worden  wären,  gewi:-s  nicht  unterlassen  hervorzuhebo, 
dass  der  Leichnam  der  h.  Attala  in  der  Abtei  St.  Steptui 
ruhe,  etwa  mit  der  Wendung:  „ubi  sacratissimum  corpus ej« 
humatum  est"  oder  „ubi  sancta  Attala  corpore  requiesdt', 
vorausgesetzt,  dass  er  mit  dem  Sprachgeltrauch  der  Diplome 
Lothars  hinreichend  vertraut  gewesen.  Dass  er  sich  dag^ 
allerdings  vielfache  Verstösse  erlaubte,  haben  wir  leider  früher 
konstatieren  miisseu.  Man  hätte  also  als  Terminus  ad  queo 
das  Jahr  1172.  Allzuviel  Gewiclit  möchte  ich  übrigens  selbst 
dieser  Argumentation  nicht  beilegen. 

Auch  darf  über  die  älteste  urkundliche  Überlieferung  voa 
St.  Stephan  wohl  nocli  eine  Vermuthung  geäussert  werdo- 
Nach  den  Angaben  unserer  drei  Stücke  würde  dieselbe  folgende 
Gestaltung    und    Reihenfolge    aufweisen :    Stiftungsurkunden 


')  S.  Grandidier,  Hist  de  l'ögl.  de  Straab.  I,  p.  j.  LII  No.  30. 
Er  briogt  das  Stück  ex  codice  manuscripto  membranaceo,  cui  titulns: 
Historia  de  corpore  domini  fol.  21  u.  22.  Ausführlicher  ist  das  Excer^ 
bei  Schilters  Königshoven  p,  51Sff ,  velcher  aus  derselben  Quelle  schöpft, 
doch  scbliesat  dasselbe  früher  und  bringt  nicht  die  Motiz  vom  Fund  der 
Gebeine.  Sehr  ähnlich  ist  die  deutsche  Version,  die  Schilter  im  ijtsctüiia 
daran  aus  der  sogenannten  Historia  Lombardtca  bringt.  VgL  über  die 
letztere  Ch.  Pfister  i.  d.  Annales  de  l'Est  VI,  47  Anm.  2.  —  »)  Hede- 
wiga  ist  1160  als  Äbtbsin  von  St  Stephan  urkundlich  bezeugt  (Urk.-Baei 
d.  Stadt  Straesb.  I,  90  Z.  39),  darauf  muss  die  in  der  Legende  genann» 
Bertha  gefolgt  sein,  dann  wahrscheinlich  die  1211  urkundlich  eiBCheiaende 
Hedewigis  (Ürk-Buch  d.  Stadt  Straseb.  I,  124  Z.  34). 


IHe  tItMtBD  Urkuodf«  fOr  Su  Stepbao  in  Straaaburg-         437 


Adalbertd,  Immunitälsprivileg  König  Childericlis,  Schcok- 
?s  llaustnaiers  Pipptu,  ItnmnnitätsbcstJitigang  Lndwifi^s 
»nmen.ScIieo'kung  und  ImmUDitätsbestütipung  Lotbars  I., 
litätsbestUtigung  Ludwigs  d.  I>.  Nach  dem  Krgebüis 
'Untersuchung  mödit«  ich  annehmen,  dass  in  Wirklichkeit 
twiicklang  so  vor  sich  ging,  das«  auf  den  Stiftungsbrief 
^rt8  wohl  das  Iinmunit&tsprivilcg  Ludwigs  des  FrommoD 
and  diesem  die  Schenkung  Lotbars.  Dass  in  des  letzlerea 
le  die  Immunität  nur  eine  n ebenda chüche  Bedeutung 
mßchte  icb  einmal  daraus  schliessen,  dass  derartige 
«0  eine  ausgedehnte  Schenkung  mit  ausführtichor  Im- 
11  verbunden  ist,  selten  Rind,  dass  ferner  in  Lo.  die 
le  Kurmcl  an  zwei  Stellen  auftritt,  also  an  einer 
tens  übertlijs.sig  ist,  und  dass  iu  Lu.  die  bezugliche 
ing  bezeichnender  Weise  lautet:  »per  munificcutiam 
irii  impcratoris  primi  et  eonjugis  Yrmcni;ardis  ditatus 
roboratiis  pollebat*,  naclidem  vorher  die  Schenkung  PippiDS 
sn  Worten  eingetührt  ist:  „per  Pipinum  majordomum 
jtfltus  et  munitus  crescebat". 

indem  wir  nun  auf  die  ersten  Schritte  unseres  kriti- 
i  Ganges  noch  einmal  zurücklenken,  wie  mag  es  sich  mit  der 
>hang  der  doppelten  Überlieferung  vod  Lo.  verhalteD 
Auch  hier  werden  wir  uns  mit  einer  VermuÜmng 
teideu  müssen.  Mit  der  Annahme,  das-s  Lo.  in  zwei 
kpUren  gefälscht  wurde,  kann  ich  mich  nicht  befreunden. 
Zweck  ist  nicht  abzusrJiGn  und  wenigstens  das  eine 
wtir.te  als  nicht  autbentisrb  haben  gellen  müssen.  Es 
ir  wnhrKheinlicher,  dass  die  wenigen  Abweichungen  der 
en  Überlieferung  so  zu  erklären  .sind,  dass  sie  anf  Q. 
znrOckging,  nber  die  echte  Schenkungsurkunde  Lothars 
eranzog.  Die  Pergament  lückc  in  der  Itecognitionszcile 
G.  forderte  ja  zur  Ergitnzung  geradezu  auf.  So  kam 
die  richtige  vcrgesseue  EinscIialLung  ^io  Italia"  noch  in 
aticrungszeilc  und  so  en^etztc  der  Äbtis8inname  Ruatrud 
Basilla.  Die  Überfahrungen  und  Korrekturen  gerade 
feseoi  Kamen  in  G.  sind  dann  aus  dem  ziemlich  üipäten 
ben  abzuleiten,  gerade  au  einem  so  markanten  Punkte 
Ditfurenz  hervortreten  zu  lassen.  Indess  will  ich  nicht 
bleu,  dass  auch  diese  methodische  Umsicht  des  Urhebers 
zwi^iten  Übfrüpferung  nicht  ohne  Bedenken  ist,  da  sie 
eben  häufig  im  Mittelalter  nachzuweisen  sein  dürfte. 

f.  f.  (UMfa.  «.  4>Urr)>.  X.  t.  IX.  1.  28 


438  Wiegasd. 

Doch  verlassen  wir  das  Reich  der  Hypothesen  und  foaseo 
wir  zum  Schluss  die  Hauptergebnisse  unserer  Untersuchung 
noch  einmal  kurz  zusammen,  indem  wir  dabei  das  sicher  E^ 
wiesene  von  dem  Wahrscheinlichen  oder  blos  Vermuthetoi 
scharf  trennen: 

1)  Die  Urkunden  Lothars  I.  und  Ludwigs  d.  D.  für  die 
Abtei  St.  Stephan  sind  sowohl  nach  ihren  äusseren  wie  nach 
ihren  inneren  Merkmalen  Fälschungen.  Die  Urkunde  Bischof 
Wemhers  l.  von  Strassburg  für  St.  Stephan  ist  höchst  wahr- 
scheinlich ebenfalls  eine  Fälschung. 

2)  Alle  drei  Stucke  sind  von  der  gleichen  Hand  geschrieben. 
Die  beiden  gefälschten  Karolingischen  Privilegien  sind  von 
derselben  Hand  geschmiedet,  der  höchst  wahrscheinlich  audi 
die  Wemher-Urkunde  ihre  Entstehung  verdankt. 

3)  Alle  drei  Stücke  sind  um  die  Mitte  des  zwölften  Jahr- 
hunderts geschrieben.  Zur  gleichen  Zeit  sind  die  beiden  Earo- 
lingischen  Diplome  gefälscht  und  höchst  wahrscheinlich  aacli 
die  Wernher-Urkunde. 

4)  Wahrscheinlich  ist  die  Fälschung  in  der  Kanzlei  des 
Bischofs  Rudolf  von  Strassburg  um  das  Jahr  1163  vorgenom- 
men worden  zu  dem  Zwecke,  Ansprüche  auf  sieben  genannte 
elsässische  Ortschaften  erheben  zu  können. 

5)  Dem  Fälscher  hat  eine  echte  Urkunde  Lothars  aas 
dem  Jahre  845  vorgelegen,  die  wahrscheinlich  eine  Schenkung 
von  Höfen  für  St.  Stephan  enthielt,  desgleichen  die  Immum- 
tätsurkunde  Ludwigs  d.  D.  für  die  Kirche  von  Strassburg  au 
dem  Jahre  856. 

Dass  unsere  Fälschung  sich  zeitlich  mit  der  Reichenaotf 
fast  deckt,  habe  ich  schon  bemerkt.  Aber  auch  im  Lande 
selbst  steht  sie  keineswegs  isoliert  da.  Von  der  am  Ende 
des  zwölften  Jahrhunderts  gefälschten  Urkunde  Ottos  UL  ffii 
Altdorf  sprach  ich  schon,  ihr  reiht  sich  ebenfalls  eine  Urkunde 
Ottos  IIL  für  Selz  an,  die  vor  1183  entstanden  sein  mnss.*} 
Dass  die  Urkunden  von  Hohenburg  und  Niedermunster,  to 
allem  das  sogenannte  Testament  der  h.  Odilia  um  die  Mitte 
des  zwölften  Jahrhunderts  gefälscht  worden  sind,  darauf  hat 
Pfister  hingewiesen.  ■)     Sehr    wahrscheinlich   gehören  dieser 


<)  Vgl.  MoQ.  Germ.  DD.  II,  865   Xo.  430  u.  W.  Erben  io  ditfR 
Zeitschi.  N.  F.  VU,  35  ff.  —  *)  Vgl  Annales  de  l'Est  V,  430  ft 


Dfo  fthenen  Drlnudeo  fiir  St  Sttpbao  in  Strossburg-         439 

&uch  die  umfaDgrcichcn  Ebcrshnimcr  Fälschungen  an, 
Be  einer  eingt-henden  Untersuchung  endlich  dringend  be- 
IttrfBD-    In  grossem  Massatabe  ist,  wenn  wir  Über  die  Laodes- 

Ebinausgeben  wollen,  bekanntlich  im  zwölften  Jahr- 
't  ausser  in  Keichennu  auch  in  St.  Maximin  und  in 
das  Schmieden  faUcher  Urkunden  betrieben  worden. 
Ig  durfte  wohl  kein  Jahrhundert  des  Mittelalters  so  fruchtbar 
m  diesen  Erzeugnigsen  sein  wie  eben  das  zwölfte.  Einst 
ttt  J.  Quichcrat  dem  elften  Jahrhundert  diesen  zweifel- 
laflen  Rulim  zuweisen  wollen. ')  Wenn  wir  auch  gern  seine 
fohlwollende  Motivierung  dieser  Betrieb.samkeit  anerkennen, 
io  wird  man  die  hauptsbchlichste  Quelle  derselben  doch  wohl 
i  der  wieder  auäebeuden  Kraft  des  Urkundenbeweises 
lad  in  dem  Einströmen  neuer  rechtlicher  Ideen  Buchen 
Bfisseoa 


tkifH*  Lothar  bestätigt  der  Fraumablei  St.  Stephan  eu  StrasS' 
mrg  die  Immunität  und  seh^ijd  derselben  <^f  benannte  Höfe. 

In  DomlM  domiui  Hflctxi  Jesu  ChnsU  dd  aotcmL  Lotbarius  (liriiu 
rdioutc  prorldentli  Imperator  ■ngtistus.  cum  potitioolbos  s^rronini  dei 
Btia  4t  ratipnaliilibiu  diviui  cuItuM  Amnr«  ravfinus,  »ipcmi  muneris  do- 
BBi  aobn  a  ilomiiio  impfirtiii  Dünime  diffidimus-  igitur  omiiium  fideliam 
meUe  del  oeckriac  et  noetrornm  praeäeDtiom  ridelicet  et  futuronun  com- 
tTfAt  ltii]asirift,quaHcer<lilecta  cognata'j  nostra  vencnbUis  s&ncU- 
)oniali9  et  »bbatiau  saacti  protoDUtnym  stephuii  Ruadrut")  in  am- 
Uu  iu£ca  muros  Argentontco  mi^jestatein  nootrsm  «diit,  offerens  ob- 
idlMts  ncatris  «utoriiates  et  mnnimiiiacluirtajnm  Ulustris  paieotelae 
iOfitrae  progcnitoris  ducis  Adalberti,  qui  fundavit  jam  dictum 
»rtUD  in  parle  suae  bercditatis,  quae  sibi  pertinuit  inter 
nbiJis')  veteris  Argenturati,  pro  oportunlt&te  Boliludinis*^)  et 
BxU  fluentis  Brusci  flovii  et  dotavit  eum  pracdits  suis  large 
ira  mnetliu  udmae  suae  et  pareutum  suuruu)  ibidem  altributis 
%  AtiiaUm*)  sacratiatiimAin  virgiaem  abbatissom  praesidere 

i 


V|J.  BIbUotfa.  Je  l'^le  d«  chartM  lB6ö  p.  688. 
M  F  n&nu.  ~  ^)  £  Buodrut  ffebestert  aus  Boodnit,   F  BdadmL 
^l  F  ifraboi.  —  ^t  F  umb  noidurflt  eynickwl.  —  *)  B  Alhatain,   F 


2B* 


440  Wiegaod. 

ordinavit,  et  qaemadmodom  in  eiadem  insertum  continebatar  aatoritati- 
boB,  eundem  locam  per  pragmaticam  regis  ChUdenci*)  consü- 
itttionempraerogativa  emunitatisUbertate  communiri  imp^raTit, 
ita  dumtaxat,  ut,  saJva  per  omnia  reverentia  saerosatuü  an- 
tistUiSt  in  ctijus  consistit  territorio,  nnllns  jadez  pabüctu  Telqnii- 
libet  ex  judiciaria  potestate  in  loca  vel  agros  sea  reliqoai  rnracmionfi. 
qaaB  in  quiboslibet  pagis  Tel  temtorüa  possidebat,  nisi  defensor,  qnem 
ipsius  loci  congregratio  et  abbatissa  volontarie  a  palado  im- 
petraverit,  aadeat  iogredi  ad  cauaas  aadieodas  Tel  freda  attt  tributa  cti- 
genda  vel  colonos  vel  ficalinos '')  homines  uUo  modo  molestare. 
his  itaque  ita°)  pertractatis  et  meritis  piorum  votorum  in  väa 
fuhira  compensatis  talis  munificentiae  expertem  me  fvümm 
perhorrui  et  piae  petitioni  praefatae  cognatae  nostrae')  Ruadnit*) 
bcilem  praebui  auditum.  et  sicut  rogavit,  facta  antecessomm 
meorum  scriptis  et  praeceptis  confirmavi  et  corroboravi  et 
constitutionis  ordinem  rememorando  renoTav»,  ut  videlicet  ibi- 
dem permaneat  certus  numerus  quatuor  canonicorum  8ace^ 
dotum,  ex  quibus  liceat  idoneum  oecunomum  cum  opus  faerit 
accipere,  et  triginta  sorores  ad  mioisteria  claustri  peragendt 
cum  congruis  mioietrls  et  aedituis  iotus  et  foris  digne  et  fide- 
liter  ministrantibus.  proinde  vero  eisdem  confinnatis,  hortito 
et  rogatu  atque  favore  voluntario  dilectiuimaeO  conjugis  impen- 
tricia  augaetae  Hfraneogardisg),  cdlecia  titriusque  manu,  stip^ 
tione  firma,  donatione  legitima  tradidimusjam  saepedictolocoianeli 
Stephan!  prothomartyris  ad  Stipendium  fratrum  canonicorom  et  saneti- 
monialium  deo  ibidem  famulantium  undecim  uominatas  et  dominicas  ctn^ 
tes  cum  Omnibus  appeodiciis  suis  et  jusÜÜis  suis  vobis  in  eis  con- 
stitutis,  videlicet  basilicis  capellis  villis  vicis,  et  antea  tradiU 
confirmavimus  tam  infra  inuros  Argen toratenses  quam  in  pa- 
gis. infra  muros  basilicam  sanctae  crucis  cum  suis  terminU 
et  decimis  Botbebur'')  et  campis  pratis  pascuis  eompascais 
aquis  aquarumque  decursibus  et  piscationibus  et  utriusque  ri- 
pae  littoribus  juxta  vel  infra  aut  circa  villam  Schiltigbeims- 
buhel').  cultis  vel  incultis  quaesitis  et  iuquaesitis  quibusUbä 


*■)  F  Chylderich.  —  ^)  B  fiscalinos.  ~  <:)  B  am.  ita.  —  i)  F  ah- 
men. ~  «)  B  Ruodrut  gebessert  atis  ßuedrut;  F  Rüadrut.  —  *)  E  Jm 
Bande  g^essert  für  dulcissimae;  B  dulciasim^,  am  Bande  durch- 
strichen dilectiasim?;  F  aller  liebsten.  —  t)  B  Hinnengardis;  J' Innen- 
garte. —  •>)  JB  Bettenbar;  F  Bettebür.  —  ')  -B  Schiltigkeimbahel;  F 
Scbiltingheimbühel. 


1 


Die  Alt«stän  Urkunden  filr  St.  St«phau  in  Stnunburg  441 


ins  vel  ({»aestibus  aptis.)  servis  aacillis  colonis  ficali- 
silvis  insuljs  exitibus  et  redittbus  et  hatmo  et  ci/ppo.  in 
go  AIsaciDda")  Wonga')  cum  suis  nppcuditils  caiupis  silvis 
netis*)  rivis  oonimque  decursibiia  amcfisqtte  justitüs.  Othen- 
inif),  Nunneuwilre,  Guuderswilreg)  in  pago  Mortenowa'')  cum 
pradiclo  jure  de')  Bolbebur  et  Schi Itigheinibu hei*'),  in  pago 
isgaviac'j  Munlzinga*")  Wlla  cura  suis  appetisibus")  basilica 
^  terminis  deeimis  campis  silvt»  pratis  pascuis  a»Hjfascuis 
Bi  incaltls  quacaitis  inquirendis  mancipüs  servis  et  ancillis 
»nis  et  fiscalinis  iam  de  equcstre  quam  pedestre")  ordine 
'tu$0  et  ctfjipo  mcrcato  et  omnibus  justitiis  siciä  caeteri  tue- 
pr.  ds  Rbenum  juxta  Quviuni  Illai>)  nuncupato  Egesheim, 
iebelsheim  •')  in  simili  jure  sicut  caetera  supradicta,  basilica 
rminis  usque  ad  fines  Illcnkirchc')  et  Rheni*)  et  supra  et 
^rius  piscatmn.  in  Bolsenheim  dominicam  curtemi)  capel- 
et  dccimam  cum  satica  terra")  et  suis  appetisibus»  duas 
ad  liiRiiLuiK  c(iud[ioaad&  dc8tinavimu.s  cum  suis  appensi- 
«imcräheim')  Lupoltzlieim.*)  sed  ut  praefata  nepta')  no- 
Kuadrutr)  abbatissa  cjusque  in  codcm  loco  HMCcestrkts 
et  constitutiones  sibi  ab  initio  pragmatice  et  canmice 
nUftdilai  qniete  ei  inconvulie  io  periwtuura  jtoisideat  et  obtinnt,  hoc 
■iUtia  edictam  Seri  jusBimuB,  in  QUO  privcipimtu  et  conSnoanM,  Bt 
Barn  pabbcui  Jud«x  rel  quililwt  ex  jmlicbriii  poteeiatc  vel  aliquis  ho- 
Inum  audeat  aliqua  uccasione  vel  alici^'us  conceȊione  vel 
nioDe  aliquas  corum  occieslas  posaessioncs  vel  qaaslibet  res 
ridere  vel  aliquo  modo  mulestare.  nee  aUqHis  stuxeasorum 
Beu*)  reffHt»  hanc  tiostram  constitutiontm  vaieat 
nisi  gttod  abstt  cottsttWs  sumntis  ecclesiae  prindpi- 
2UA  reffiii  fidelibus  pro  aliqua  evidentissima  et  eatholicU 


»)  E  ffehessert  am  Jtand«  für  im  Text  durrhstricttenes  pratts; 

pntit  —  ■>)  £  fiscaUbos.  -  ^)  Jt  AlnÜ«;  Jf^EyUahß.  —  «}  B  Wan. 

■;   f  Wmc.  ~  *)  B  rincü.  —  ^  B  u.  F  Otenheim.  —  «)  f  Ouo- 

Irp,   —  *>)  B  MortetiAvi;    F  Mürtenfiwc    —  ')  B  om.   de.  — 

[D«iuabar;  j*  Uettfbdrc ;  f  SchillJngbeInbähd.  ~  ')  B  Pris^adif, 

pgBwr  ~f)F  MunUiaeni.  —  ■)  Ü  «ppendiliU.  —  ")  jR  equMtri. 

—  i'(  B  EU»;  F  mm.  —  <\  B  Eishelm  WibeUlieiiii;  F  Wi- 

beim   —  '1  /■  lllrkircb.  —  ■)  ^lUtiW.  —  *)  B  curiam,  nm  Rande 

irttn.  —  'i  F  mit   dun   wiljcoböidi«.  —  ^  F  lAuivnbtim    ■    *)  B 

«peltabeim;  f  Ldpocxhcim.  —  >1  Fmbme.  ~  r)  B  Ruodnit  gebeisai 

,  Roedrut ;  F  R&atrud.  —  •)  £  leu  gcfxsstrt  für  v*). 


442  WiegaDd. 

principibus  legaliter  cogtiita  necessitate  vel  täüikUe  publice, 
per  cdiam  mUoritatem  in  mdiorem  skUum  reformetur.  si  qn: 
Tero  contra  hanc  nostram  autoritatem  venire  tentaTerit,  prat 
dicto  loco  triginta  libras  argenti  examinati  exolvere  et  fist 
regio  totidem  auri  purissimi  cogatur.  et  ut  hoc  firmiutis  pnece 
tum  iDTioUbilem  et  ratam  habeat  firmiUiteaii,  mann  propria  labter  Uli 
firmaTimuB  et  annuli  DOBtri  impreBBione  sigülari  juBsimos. 

(M.)   Signum  Lotharii  aerenisaimi  augusü. 

Rinaldus^)  notaringc)  ad  vicem  Bildewinid)  archicancdlarii  nost 
recognoTi  et  confirmavi.*) 

Data  idus  maji   anno  Cbristo  propitio  imperü  domlni  Lotharii 
Italia  28,  et  in  Francia  6,  indictiose  8.  actum  publice  io  palacio  r^ 
Argentorato'),  cum  iremusin  Itcdiam^).  feliciter  amen. 

Eaus  Strassb.  Bee.-A.  H.  Faac.  2611  cop.  chart.  saec.  XVI eim 
VidimM  des  judex  curiae  Argentinensis  von  1360  Märe  23. 
B  coli,  aus  Strassb.  St.-A.  D.  D.  G.  73  cop.  Chart,  saec.  XVI 
F  coli,  am  Strassb.  Bee.-A.  H.  Fase.  2611  cop.  wh.  saec.  XVii 
deiUscher  Überseitnmg. 


»)  B  publica.  —  *>)  F  Bynnaldus.  —  <=)  B  vicariuß.  —  d)  F  Büifc- 
wjaa.  —  «)  B  recognovit  etconfirmavit;  F  bet  emp&ngen  und  besigdt 
—  "■)  JS  Argentorati;  F  Straszburg.  —  e)  F  gen  I^mipartlieii. 


Die  Handschriften 

von 

rieh  Aichenials  Chronik  des  Eonstanzer  Konzils. 

VOD 

Radolf  EflQtzsch. 


ülricli  lüchentals  Chronik  des  Konstanzer  Konzils  M  Hegt 

einer  grösseren  Reihe  von  Hss.  des  15.  Jahrhunderts  vor. 

ftlle  »iod  sie  mit  Bildern  reich  gesclimückt.    So  tritt  za 

Anteil,  den  der  llislüriker  an  dem  eigenartigen  Werke 

amt,  der  des  Kunstlitstorikora:  ein  ausgedehnter  Bilderkreis 

Schilderung  zeitgeschichtlicher  Kreigidsse  ist  gewiss  der 

ktung   wert,  auch  wenn   er  nur  der  Buchmalerei  an- 

So  mannigfach  die  Gesicfat*=  punkte  sind,  die  zu  eingehender 
irhtung  dieser  Hss.  autfordern,  so  wimig  genügen  noch 
Ergebnisse,  wolche  die  bisherige  Forschung  ihnen  eni- 
hat.  Zwar  zwei  Haupthandschriften  worden  in  ge- 
Wiedergabe verütTeotlicbt'),  und  auf  el>eu  diese  Ko- 


I  IMe  Litlcralur  bher  Ridieaul  mul  v,em  Wrrli  ßndct  Bfcb  Kuakm- 
Fllt  von  Itevch  in  Artikel  Riclicntal  in  der  Mlg.  d.  Blogr.  3a 
■nl  von  F.  \.  Krati»  m  «leii  Kuiut^lvakmAlf-ni  de«  OrouhenMff» 
!  ^t  BadcD  1  iKpDälaDji,  S.  281.  Dwiu  kommt  Doch:  Kuppert,  Cliro* 
^an  der  Stadt  Kon^tjuiz.  la^I.  Kinleiloiig  S.  VUf.  Bf^ütT,  Gesdiiclit- 
■Anütier  der  liuuit.  Ueweynng  II,  3!J9.  Zur  «llgrineiueD  Ori«iitientng 
*rL  BJkfait  Jern-m  Aufnui  Heycks  in  der  AII^,  d.  Riogruplü«  noch 
I'Trn«,  flMpJiichis<|iipUi"n  I,  8.  HS  o-  £1,  S.  VH.  sowie  Bück»  Eüilci- 
1«H|  fu  seiner  Ao»gaiw:  Kit.  W.  15».  —  *)  Iier  Kodex  de*  Roi^rartea- 
^»»ruiits  pbotofraphiBrli  vun  Hof|di'.itogmpb  Wölfin  Konstiuix,  Sluil* 
f^  1H69  (SOO  fiUtti,  und  der  Auleodorivr  Kodex  m  licliidnick  von 
B«viD.  Karisrnbc  f«! 


444  KautzBch. 


l 


dices  gestützt  auch  der  Text  gedruckt. ')  Aber  eine  phUologisch 
genaue  Herstellung  der  Urschrift  konnte  in  dieser  Angabe 
schon  darum  nicht  geliefert  werden,  weil  man  von  den  ttbrigca 
Hss.  des  Buches  absah.  Überdies  ist  die  Zahl  der  bekanntoi 
Abschriften  seit  damals  um  wenigstens  vier  venndiTt  wordoL 
Dennoch  ist  kein  Schritt  weiter  geschefaeOt  Ordnung  unter 
ihnen  zu  schaffen.  Es  mag  sein,  dass  die  Herstellung  des 
Urtextes,  soweit  sie  überhaupt  möglich  ist,  die  erforderliche 
Mühe  nicht  zu  lohnen  verheisst.  Aber  vielleicht  wird  nu 
g^en  eine  Betrachtung  der  Hss.  aus  einem  etwas  andem 
Gesichtspunkte  nichts  einzuwenden  haben.  Es  scheint  niclit 
ohne  Wert,  die  Abschriften  eines  vielbegehrten  Werks  des 
15.  Jahrhunderts  einmal  daraufhin  anzusehen,  welche  Ein- 
wirkung die  r^e  gewerbsmässige  Buchfabrikation  jener  Zot 
auf  den  ursprünglichen  Text  und  besonders  den  Bilderkreii 
geübt  hat.  Für  eine  solche  Untersuchung  bieten  gerade  dif 
Richental-Hs3.  einen  verlockenden  Stoff. 

Dem  Hauptzweck  dieser  Erörterungen  entsprechend  steht 
der  Bilderkreis  des  Werkes  durchaus  im  Vordergrund  der 
Beobachtung.  Ausdrücklich  sei  darum  betont:  ein  abschliessen- 
des Urteil  über  das  Textverhältnis  der  verschiedenen  Hsa. 
zu  gewinnen  lag  nicht  in  unserer  Absicht. 

*  * 

* 

Bevor  wir  uns  den  erhaltenen  Hss.  selbst  zuwenden,  g^ 
statte  man  ein  paar  kurze  Bemerkungen  über  den  Verfasser 
der  Chronik  des  Konstanzer  Konzils  und  sein  Werk. 

Ulrich  Richental"),  Sohn  des  Stadtschreibers  Johanneä 
Richental,  welch  letzterer  1390  „alt"  genannt  wird,  find« 
sich  zum  ersten  Male  1404  urkundlich  erwähnt,  und  zwar  als 
„burger  ze  Costentz"  mit  eigenem  „insigel".  Er  war  sess- 
haft  im  „guldin  bracken  vor  sant  Stefan  uff  den  plattes*, 
verheiratet  mit  Anna  Egiin,  mindestens  schon  seit  dem  25.  Mal 
1410.  Er  gehörte  den  Geschlechtern  nicht  an,  war  aoch 
nicht  Beamter  der  Stadt  oder  Geistlicher.  Vielmehr  scheint 
er,  wie  vermutet  wird,  Kaufmann  gewesen  zu  sein.  Jedenfalls 
verstand  er  sich  aufs  Schreibwerk  und  übte  solches  auch  zu 


')  Lit.  Verein  No.  158.  Stuttgart  1882.  Die  Ausgabe  besorgte  M. 
B.  Bück.  —  ')  Die  urkundlichen  Daten  zur  Biographie  am  Tollstindigsttn 
bei  Ruppert,  Konstanzer  Beiträge  I,  S.  151  und  in  desselben  Verfassen 
Konatanzer  Chroniken  1891.  S.  Vn.  Nachträge  dazu. 


Die  HandscbriAen  too  Ulrich  BicbeataL 


445 


:^n  hoher  Hemi.     In  nicht  ungünstigen,   aber,   wie  es 

Efc»  ^  i  nt,   alhuäblich    zurückgehenden    Vermögens  Verhältnissen 

O*"^     ci")  zweifellos  ein  angesehener  Mann,  teils  in  Konstanz, 

'  "  auf  Kciseii  bis  zu  seinem  Tode  im  Jahre  1437.     Seine 

■.ve  überlebte  ihn  um  sieben  Jahre:  1444  ist  sie  gestorben, 

l^n^    Kinder  zu  hinterlassen. 

Die  Chronik  des  Konstanzer  Konzils  hat  Ulrich  Richcntal 
Lacben  1420  und  143ü  aus  eifrig  gesammelten  Nachrichten, 
^hriften   einzelner   Aktenstücke,   eigenen   Aufzeicfauungeu 
imengestellt.    £r  selbst  bat  die  Keinüchrift  mit  Bildern 
iben  lassen.  *) 
fline  tiefer   gehende  Würdigung   des  Werkes   fehlt  noch. 
^rtn  indessen  dürften  alle,  die  über  den  Chronisten  geschrieben 
koen,  einig  sein:  nicht  in  der  weitschauenden  Erfassung  jener 
[^Itgescbicht liehen  Vorgänge,  nictit  in  ihrer  unbedingt  zuver- 
"gen  Krziihlung  ist  der  Wert  der  Konzilschrnnik  zo  suchen. 
'*elniehr  haben   wir   in    ihr   das   unschätzbare  Scibstzcugnis 
*Ocjj  ^laiines  zu  sehen,  der  regen  Geistes  jene  ganze  fremde 
«)t,  vielgestaltig  und  vielfarbig,  in  die  Mauern  seiner  «klainen 
tll"  einziehen  sah.     Er  hat,  Sinn  vor  allem  für  die  Öko- 
nomie des  Konzils   —  und  da  für  alle  Einzelheiten  bis  auf 
*«  Bettwüsche  — .  Sinn   für  allen  äusseren  Prunk,  für  alles 
-Itsame  Werk  und  Wesen,  das  sich  vor  ihm  entfaltete.    Nur 
■«r  eigentliche  Inhalt  der  stiUeo  Arbeit  in  den  Sessionen  blieb 
*Jm  verborgen. 

Es  bedarf  keiner  Ausflihrung,  wie  dankbar  wir  ihm  sein 
|A^^vnlen  eben  für  das,  was  er  uns  bietet.  Nur  Eins  möchte 
^V^^  im  Vorübergehen  awh  bemierken:  wenn  irgend  Jakob 
^^^orckhardt  recht  hat,  in  dem  Interesse  für  Statistik,  in  der 
^^^reude  au  fremder  Welt  und  fremden  Gestalten,  in  dem  Ver- 
^Rhi);^eii,  die  Aussenseite  der  Ersclicinungen  genau  zu  erfassen, 
^üge  des  modernen  Menschen  zu  erblicken,  dann  verrät  auch 
^LUlrich  Richental  den  Geist  der  neuen  Zeit. 
^^  Wir  werden  sehen:  auch  in  den  Bildern  seines  Werks  be- 
kondet  sich  dieser  Geist. 

*)  biebe  Bnck  S.  189:  usd  hett  ich  citwoa  vergossen,  du  bdI  mui 
liner  HD^üwenbait  und  trokait  xfilejpMi,   vm  kh  dorh  diu  d&wcg  Iracbt 
on  mcngllohs  liillT  und  uff  min   nnbiuu  gciuali-t;  hüb  und  üi'u  uialeni 
loa  gebe»,  on  inenicliciui  stur  und  hilff. 


^ 


446  Kautzsch. 

1.  Kapitel. 

Die  Handschriften. 

§  1.  Verzeichnis. 

Erhalten  sind,  soweit  mir  bekannt  ist,  neun  AbschrifteD 
der  Konzilschronik  aus  dem  15.  Jahrhundert. 

Es  schien  nicht  überflüssig,  wenigstens  über  die  bisher  nocb 
gar  nicht  beschriebenen  Hss.  hier  einige  genauere  Ängabeo 
zusammenzustellen.  Von  der  Beschreibung  verÖffentÜchto 
oder  schon  öfter  besprochener  Hss.  dagegen  glaubte  ich  ab- 
sehen zu  dürfen. 

Fassung  I. 

1)  Pr.:  Universitätsbibliothek  in  Prag  (cod.  XVI  A  17).') 

Pap.  kl.  FoUo.  15.  Jahrh.  (1464).  285  (und  1*— 5*)  BU.  Zwei- 
spaltig, von  einer  Hand,  nur  die  Bubrikationen,  wie  es  scheint,  t« 
einer  zweiten.  Blattzahlen,  Verweise  auf  die  Bilder,  einzelne  Ül»er- 
Schriften  und  die  Anfangsbuchstaben  der  Abschnitte  rot.  Viele  An- 
fangsbuchstaben hervorzuhebender  Worte  rot  durchstrichen.  Kod 
93')  Bilder  und  überaus  zahlreiche  Wappen. 

fol.  la*— 3a*  Eintragungen  früherer  Besitzer  aoa  den  Jahren 
1582—1615. 

fol.  4a*  Anno  1669.  20.  Julij  hat  Ihr  Excellenz  der  Hoch:  nnd 
wollgcboren  Herr,  Herr  Maximilianus  Graff  von  Martiniz  und  di- 
mals  Oberster  Landcs-Hoffmeister  des  Königreichs  Böhmen  etc.  diesseä 
Buch  dem  R.  P.  Crescentio  Austriaco  Def  [injitori,  und  damals  Predi- 
gern bcy  S.  Thoma  auf  der  kleinen  Seitten,  verehrt,  mit  diesscr  In- 
tention, damit  solches  in  Unsser  Bibiiothec  Unssers  Convents  auf  dem 
Ratschin  verbleibe  zur  ewigen  gedächtnis  und  nimmermehr  danon 
entwendet  werde.  Fr.  Julianus  Thuringus  Sacerdos  Capocinos  et  p- 
t.  Bibliotbecarius.  mpr. 

fol.  4b*  Dis  Buch  ist  Gebltartt  Dachers  von  Costentz  und  sei« 
von  dem  Concilium  Es  (?)  danne  zu  Costentz  gewessen  ist  als  danue 
Ulrich  Richental  ain  burger  von  Costentz  zu  den  seihen  zitten  gar 
aigenlichen  was  darinnc  bcschehen  ist  verschriben  und  laassen  mao- 
len  halt  und  ich  Gebhartt  Dacher  das  ernäwert  hab  anno  M.CCCC. 


')  Vgl.  Hanalick,  Beschreibung  der  Universitätsbibliothek  in  Prag' 
1851.  S.  ßll.  Vgl.  auch  die  Nachtrage,  Frag  1863.  Weiter  enrähnai 
Berger,  Johannes  Hus  und  König  Sigmund.  Augsburg  1871  (S.  2Uf.( 
und  Höflcr,  Geschichtachreiber  iler  hussit.  Bewegung  II,  399 ff.  die  Hs, 
teilen  auch  grössere  und  kleinere  Stücke  daraus  mit  --  *)  Dass  die  Es- 
verstümmelt  ist,  geht  schou  aus  den  Lücken,  welche  die  alte  Paginienu* 
zeigt,  hervor.    Vgl,  unser  BilderverzeichniB  und  die  Anmerkungen  duo- 


I 


ttt  HaodacliTlElea  des  Ulrkli  Riobcaul. 


447 


KÜÜ**.  jar.    Daruoter  die  schwarz -sUberneo  Wai)poD  Dacbers  lud 
ler  Fraa. 
fol.  5a.*  frei.    fol.  5b.*  Mcn  Contenttis  Sorte  Wolpf  von  Itottow. 
iDter  ein  begouuenos  Waiipvn. 

fol.  6*— 1  alter  'lählang,  oben:  Sigmiinclt  frantj;  Hclbüiig  biirgcr 
Srhubmacbcr  in  Ülmtltz   und  Kirclif:n  Vattcr  bey  S.  maonUen. 
iQter  beginnt  clor  Tcxl:  ilte  vacliett  an.  vric  das  coticiliom  .... 
alle»  ich  Ulrich  Ridieatnl  zcsnmmcubrarht  hab  . . . 
Die  flilder  an  leibrechen  nicht  den  Tcxl.  sondern  da,  wo  sie 
aadem  Hss.  ZQ  stellen  bittleu,  ändon  ^icii  rot  (fcschrieboiie  Ver- 
als:  dis  fi^or  statt  gemaalt  hie  nach  nm  CXII.  blatt,  oder 
eh:  fKliwnrz)  als  davor  bcschribeu  ist  odcI  hie  nach  gemalt  statt 
)  an  (lern  CXXUl  blatt  a.  b.  w.    Sichtlich  sind  die  rotgeadirieb«- 
Vennerkc  erst  nach  Vollendang  des  schwarzen  Textes  eingciragen. 
fol.  I2b.  Wappen  (Börgermcistor  Si^bwartzjicii). 
fo!.  31)  fehlt,  3tia.  Text.  30b.  Itild. 

ftjl.  31a.  Biid.  darflber:  Grauff  fridrich  von  r.iWv-  der  .fOngcr. 
fül.  47a.  Wappen  (fülrgernici.'ilor  MahroU).  fol.  54a.  zwei  Woppen 
lUKolt    imd   üuiaiwsl).     foL  7Bb.   xwei  Wappen  (Gumpost  and 
[tuuprai). 

fol.  lOlh.  ff.  sind  die  Blattmbicn  in  den  Bilderverweisen  nicht 
;hr  niii  1  m;  vindeai  hie  nach  am  <Lt»cke)  bUtt  u.  ».  w. 

fol.  1<  fol.  110  teer. 

roL  lllli.ti.  bilder.  und  zwar  finden  sich  auf  fol.  Ulb.— 132«. 
16  iMppolbildcr.  löL  113,  114,  125  fehlen  (fol.  IIM  ist  verkehrt  ein- 
gebunden, die  bScite  nach  vorn),  fol.  132b.  frei.  fol.  133a.— 117b.  Bil- 
der, vor  fol.  IM  und  140  Papierstreifen  eingeklebt  mit  Bcmerkangea 
tu  ilea  Bildern,  fol.  i48a.  frei,  fol.  148b.— 158a.  Bilder,  vor  150, 
l£i6,  IbS  Papicrstreifcu  l^bis  zur  UrCt^c  eines  ganüeo  DIattis)  mit 
lerknngen  wie  oben.  foL  159a.  frei,  fol,  lö9b.— löOb.  Biliter.  Eol. 
Tcxl  fol.  lOi,  livt  fehlr-n.  fol.  ItUa.  Bild,  l&ib.  freL  Ks  folgen 
b\'ie  Dlätt«r,  das  Übrige  fehlt  bis  foL  IT&a.:  UJenach  siml  ge- 
rn der  geibtlichon  oud  veltlichoo  lierrcu  namcn  und  hienaob 
wauppen  0.  E.  f.  fol.  175a.— 203a.  Namen  und  Wappen.  203 b.  Bild 
>d  Text.  fol.  2Wa.  sieben  Zeilen  Text.  foL  204b.— 273b.  Wappen 
211.  242b.,  S'^b.  bis  fol  37üa.  frei:  HS,  25i,  266,  HSH)  fehlen; 
fol.  27ub.  Bemerkungen),  fol.  274a.— 27tia.  Text,  a76b.  frei.  ful. 
ra.-2eub.  Toxi.  fol.  281— 2S6  frei. 
Wavtcrj:eichpn :  (lebäcnkopf  mit  Stange  nnd  Krenz. 
Soband:  zvrct  Buchcnbrettchen  mit  IjederObcmig,  der  Rücken 
•nwnterf.  Kckbetdilfig  und  bchlieiuen  vorlor«n.  lierlmn/i:  a.  die 
fiatra^ngen  der  ersten  BUtttcr. 

2)  A,:  Im  Beaiti  Sr.  Erlancht  des  Herrn  Grafen  von  Königsegg- 
lolcndorf. 

Eine  flngcbonde  Kcscbn-ibung  ist  aniicwchts  der  IJphtdruekana- 

dCä  gauxen  Kodex  und  Üncks  Wardigung  uberHOssi;.    llö  ßil- 

r,  fi3S  Wappcnbchildcr.    Man  pflegte  bldker  den  Koilex  nm  1480 

Daran  btgogenaber  den  Trachten  nicht  zu  denken.   Es 


418  KautKsch. 

kommen  wiederholt  Schnabetschnhe  auf  Trippen  vor,  dazn  der  okch 
1450  modische  kurze  Rock  mit  offener  Brost  oder  Bnuteimatz  und 
hohem  Halskragen.  Diese  Trachten  gestatten  nicht,  die  Hb.  ftber 
die  Mitte  des  Jahrhunderts  hinanfznrttcken.  Aber  ich  kann  mM 
verhehlen,  dass  die  schöne  Äbsclirift  anch  ganz  wohl  erst  am  1460 
gefertigt  sein  könnte.') 

Wie  es  sich  mit  der  Erwähnong  des  „Herzog"  Ulrich  verhslt. 
(s.  Back,  Einleitung  S.  5  a.  190),  vermag  ich  nicht  za  sagen.  & 
scheiat  aach  mir  anmögUch,  die  Hs.  nach  14%  anzusetzen.  Han  darf 
vielleicht  daran  erinnem,  dass  schon  1477  an  Eberhard  and  seinen 
Oheim  Ulrich  im  Namen  König  Friedrichs  die  Anfrage  gerichtä 
wurde,  ob  sie  „Herzoge  in  Schwaben"  werden  wollten.')  Sollte  die 
Sache  schon  um  die  Mitte  des  Jahrhunderts  in  der  Loft  gelegen  haben? 

Fassung  n. 

1)  K.:  Rosgartenmusenm,  Eonstanz.*) 

Pap.  gr.  fol.  XV.  Jahrb.  Durchlaafend  geschrieben.  foL  1—150 
(die  Eonzilschronik)  von  einer  Hand.  Nach  einigen  leeren  Blfttten 
folgen  fol.  159ff.  Schriftstücke  aber  das  Basler  Konzil  von  einer 
zweiten  Hand,  die  sich  znm  Schluss  unterzeichnet:  Deo  laus  1465.') 
Johannem  Rastettem.  102  Bilder.  Zahlreiche  Wappen  im  Text  (and 
auf  den  Bildern).  Zum  Schluss  12  nnd  14  Seiten  mit  Wappen  tod 
Teilnehmern.  Initialen,  teils  ornamental  ausgemalt,  teils  nur  tsA 
and  blau. 

Wasserzeichen:  durch  den  ganzen  Kodex  ein  kleiner  Ochse. 

Herkunft:  wenn  wir  wirklich  unter  dem  Kodex,  den  Christoph 
Scliultbeiss  „das  alte  der  statt  concilibuch,  so  Ulrich  Richental  gfr 
schriben"  nennt,  unsere  Hs.  K.  verstehen  dürfen,  wie  Rnppert  *)  meint, 
so  wäre  damit  der  Beweis  erbracht,  dass  K.  schon  im  16.  Jahrhundert 
im  Besitz  der  Stadt  war. 

Eine  genauere  Beschreibung  war  auch  hier  unnötig.  Die  Hs. 
ist  vollständig  photographiert  und  wiederholt  besprochen. 

Nur  ein  paar  Worte  über  die  Datierung  sind  noch  zu  sagen. 
Die  Jahreszahl  1465  ist  zunächst  nur  auf  den  ihr  unmittelbar  vor- 
stehenden Teil  des  Textes  von  der  zweiten  Hand  zu  bezieben.  Aber 
dieser  Teil  ist  auf  Papier  geschrieben,  das  im  Wasserzeichen  mit  dem 
der  Konzilschronik  übereinstimmt.  Es  ist  daher  mindestens  die  MöR- 
lichkeit  vorhanden,  dass  diese  Seiten  erst  eingetragen  wurden,  als 
die  Chronik  schon  fertig  vorlag.  Andererseits  verbieten  die  Bilder, 
die  Chronik  weit  über  das  Jahr  1460  hinaufzurücken.  Wir  treffen 
schon  die  kurzen  Röcke  mit  holiem  Kragen ,  Brusteinsatz ,  mit  Ober 


')  Die  „altertümlichere  Technik"  der  Bilder  ist  kein  Beweis  gegen 
die  spüle  Entstehung.  Man  üenke,  wie  H60  in  Hagenau  noch  gezeichnet 
wurde.  —  ^)  Stalin,  Geschichte  Württembergs  1,  2  S.  703.  —  ')  Kraus, 
Kunatdenkmälcr  des  Grossherzogtums  Baden  I  (Konstanz),  S.  231-  — 
*)  Die  letzte  Ziffer  dieser  Jahreszahl  wurde  bisher  stets  als  9  gelesen. 
Es  ist  aber  wohl  eher  eine  5.  —  ')  Chroniken  der  Stadt  Konstan*  B.  Vm. 


l>ia  HwriBchriften  voa  Vlncb  Ricbeoiil. 


U9 


dn  Achseln  it«piifRoa  Armelu,  SchualwUcliuhe  ood  Trippen.  Ivb 
nOchte  die  H&.  dariiacli  in  die  Jahns  1455— Itfü Ectzcn, 

2>  W.:  K.  K.  Hofbibliothek.  Wifn.'> 

I^a|).  gr.  folio.  XV.  JaUrhdt.  253  Hll.  (die  moderne  PaginicruiiK 
Icksicbti^'t  die  Lücke»  uicbt).  Durchlaurcnd,  von  einer  Hand 
chriehen.  Hole  Initialen,  vrelcbe  tetlwc^  unaasf^cfohrt  geblieben 
und.    »3  Bilder ») 

foL  1~1U  Zeichoungcu  des  Scbatses  der  Beuediktioerabtei  Ocbsen- 
a.  u.  fol.  U— 2ö  leor. 

foL  26  beginnt  der  Text:  Hie  vacbt  im  wie  das  ConcUium  getait 
worden ....  als  dos  ettiicb  erber  li^t  von  gedOcbUiass  wegen  zA 
ICD  haben  befraget. 

lül  27b.— 280-  Wappen  der  sieben  Karfnrsten  (an  derselben  Stelle 

tu  K-}. 

toi.  37a.  drei  Wap)K!D  der  Kunstaiizer  Obrigkeit  (ebenso). 

fol.  lUb— ll5b.  je  elf  Wappen  (33  StOt-k,  »ie  K.).  fol.  117b.  bi» 
11-''  jua<.-ht^Yappeu,  und  auf  ful.  UUa.  ^echs  Wappen  (30  StUek  wieK.). 
>.iiliweitiHur  fehlen  (^m  d*!r  Hliitrzühlung  nirht  beachtetj  mindestens 
\x>r  folffendcM  Seiten  eiiticelnc  Itlättcr,  die  s&tntlich  Bilder  enibalten 
i:  vur  37.  5Ö.  Öl.  75.  77.  92.  102.  121.  121. 

IbL  läA— H2  Wapjien   (im  ganzen   177  Stack,   wie  K.  an  ent- 

chemler  Stelle). 

fal.  I43ff.  Text:  Uf  Sant  Conrads  tag fol.  l&8b.  Erei. 

lol.  I5!<ff,  Auf/ithlung  (It;r  Tt'iliiehmer  mit  ihren  Wu|i])en:  im 
ga&tea  ^^>i  Stück.  Babci  ist  lu  bca4:btcn,  dass  cinzclnei»  fehlt,  so  vor 
bl.  165  ein  Blatt  o.  a.  L 

fol.  175b.— aua.  nor  noch  einzelne  Zeilen,  welche  TcUiuduncr 
■CBDcn:  die  Wappen  fehlen. 

foL  246— lt8  weitere  Darstellungen  des  Kircbeoschatzes  der  Abtei 
JktueDbaoMn.    fol.  249— 1&3  leer. 

Wssaeneichen:    dnrch    den    ganzen    Itand   ein   dopiielkiypfiger 


Einband:  Leder.  Aof  dem  Vorderdeckel  in  Gold  gepresst  das 
Wapf«n  von  Kloater  Lambach.")  Auf  der  Innenseite  dieses  Vorder- 
deckeU  ist  ein  UolzscLuitt  eingeklebt,  der  das  Wappen  der  Abtei 
Ol  Inf  ihniifim  *)  zeigt.    nic<i  Wiippen  kehrt  auch  in  den  Zeichnungen 

SchMxes  wiederholt  wieder. 

Sie  Trachten  wet8eiigegGobberK.eiQemaQmgfiM.:bfurtKesebrittenc 


*)  Cod.  9M4.    Uoffataiin,   Vencichnis  der  alldeutschen   Hu.   der 
Hofbibliolbek  S.  SIC,   No.  CXXXVI.  —  *)  Ober  die   Vervtamme- 
der  Hb.,    welche  vonriegeud  Bildtr  bvlroffea  hiben,  tgl.  die  Au- 
len  nutti   Uilitervi-nieichni»  Anlage  11-  —  •)  iJie  IIs    Itommt  iqs 
Kloster.   ».  Uoffmann  a-  a.  0-  —  'j  Herr  Archi«r»t   Dr   Bao- 
inn  Iwtie   ilie  Ga\p,   m  bpstatigen,   dam   daa  Wuppra  das  der  .^bt«i 
■luca  (Oberani  Uiberach)  kL    Cbrigcna  atimmen  aach  die  Nt- 
itr  Abte,  welche  m  riuzelocu  Gruppen  »on  GeOuwen  in  dw  Wien*r 
l4%c*chrieben  aiad,  zu  den  Äbien  von  Qchsenhainpn. 


450  Eautzscb. 

Stufe;  ich  denke,  die  Ha.  wird  in  die  Jahre  gegen  146!V— 70  zn  verlegen 
sein.  Baza  stimmt  aucb,  was  über  die  Zasammenhfinge  der  beiden 
Hss.  K.  nnd  W.  anten  zu  sagen  ist. 

3)  Pt:  Hs.  de8  Fürsten  Gagarin'),  Petersbo^. 

Da  ich  diesen  Kodex  nur  aus  der  VerOffentlichimg  der  Peten* 
burger  Akademie  der  Wissenschaften  {1875}  kenne,  kann  ich  nichts 
über  ihn  sagen,  was  man  nicht  dort  fände. 

Die  Hs.  enthält  keinen  fortlaufenden  Text  Der  Bilderkms  ist 
nicht  ganz  vollständig,  in  der  Ausgabe  flberdies  ganz  ansser  Ordnong 
gebracht  Nach  den  Trachten  zu  urteilen  ist  er  eben&üls  um  1470 
entstanden. 

m.  Auszüge. 

1)  G.:  Hs.  der  Grossh.  Bad.  Hof-  nnd  Landesbibliothek  Karls- 
ruhe (Ck>d.  St.  Georgen  63). 

Die  Beschreibung,  welche  Bnck  in  dieser  Zeitschr.  N.  F.  E.  1887 
S.  111  ff.  von  der  Hs.  giebt,  ist  nicht  ganz  genau.  Das  arg  ?a^ 
stfimmelte  Buch  ist  keineswegs  von  Crebbart  Dacher  selbst  geschriebeiL 
Vielmehr  ist  —  wie  wohl  auch  in  Pr.  —  die  Hand ,  welche  den  Teil 
geliefert  hat,  von  der  des  Rubrikators  verschieden.  Nor  die  Rnbri- 
katiouen  stimmen  in  den  Schriftzügen  mit  den  sicheren  Eintragnnga 
jenes  Konstanzer  Chronisten  überein.  Femer  ist  der  Text  anck 
nicht  ein  Auszug  ans  K.,  sondern  ans  einer  Fassung,  die  wesentM 
mehr  bot,  als  diese  Hs.  Darüber  unten  S.  463f.  Trotz  solcher  Am- 
Stetlungen  können  wir  von  einer  wiederholten  Beschreibung  des 
Kodex  recht  wohl  absehen ,  um  so  mehr ,  als  eine  völlig  genOgends 
Erörtemng  der  Hs.  mit  dem  Fortschreiten  des  Karlsmber  Eatalt^ 
Werkes,  soviel  ich  weiss,  in  nicht  allzuferner  Zeit  zu  erwarten  ist 

Die  Frage,  wann  die  Hs.  geschrieben  ist,  kann  nur  mit  dem 
Hinweis  darauf  beantwortet  werden,  dass  dieselben  Hände  an  ihr 
wie  an  Pr.  thätig  waren. 

2)  St:  Hs.  der  Kgl.  Privatbibliothek  in  Stuttgart  (bist  foL  23). 
Auch  ,diese  Hs.  ist  von  Ruppert  aa.  Oo.  wiederholt  besprochen 

Ich  kann  also  auf  eine  erneute  Beschreibung  um  so  lieber  verzichten, 
als  nur  ein  einziges  der  beabsichtigten  Bilder  in  den  Kodex  kam. 
Ob  er  übrigens  von  Gebhart  Dächer .  dessen  Namen  vom  auf  einem 
eingeklebten  Blatt  steht,  ganz  geschrieben  wurde,  oder  nur,  wie  sicher 
die  Hs.  G.,  wahrscheinlich  auch  die  Hs.  Pr.,  von  ihm  rubriziert  ist, 
kann  ich  nicht  sicher  sagen.  Es  schien  mir  aber  das  letztere  der 
Fall.  Über  die  Entstehungszeit  von  St.  kann  nur  dasselbe  ange- 
geben werden,  was  eben  von  G.  bemerkt  wurde. 

3)  Sg.:  Hs.  der  Stiftsbibliothek  von  St  Gallen  (cod.  germ.  fö7.') 


')  Concilium  Constantiense  1414,  herausgegeben  (nach  der  Hs.  des 
Fürsten  GagariD  mit  deutsch-französiacL-russischem  Text)  von  der  kaiseri. 
russ,  arcbäolog.  Gesellschaft  iu  St.  Petersburg.  1875.  —  ')  Veraeichiiit 
der  HsB.  der  StiftsbibUothek  von  St.  Gallen  (G,  Scherrer).  Halle  läT5> 
S.  214. 


Die  Hasdsclirifiea  dea  CDricli  Riclteatal. 


401 


^Pftp.  fol.  XV.  Jabrbdi.  230  Seiten  voo  einer  Hand. 
l)  S.  1— Kl  Gcfii^bichic  der  Kaiser  und  Pftpsic  bis  1388. 
E)  S.  47-182.  (Ulri».b  Iü-ieg*V>  Zllrdienlirouik  bis  1-M7. 
9)  S.  l33-228.Geschik'.htedi'«K<)iiztaiu(crKon2ils(nachRicbcntal). 
>ie5e  Ha.,  die  keinerlei  IJanjidlnii^cii  rntluilt.  i^t  eine  ühiilicbe 
>ilaLioii  wie  die  oben  bes^i^oi^bene  ätutt»,'arter  JIs.,   welche  deo 
aas  Ricbenlal  mit  Kt'migHbof^in  und  Darbunicboii  NiiehrichteD 
uaintDOn  ««^hniiedcl.     De r  An^ztig  aus  Richnntalfi  Cbronik  mij{  sich 
ocli  uianiii|tf;)rfa  eioffearbcit*.'!  tiiitlen. 

Die  AltscbriftcQ  iu  WolfenbllUel  und  Stuttgart  fallea  nU  weit 
tngercr  Abkunft  uussertisUi  unserer  ßelracbtong.  S.  Übrigens  S.  -VM. 

in.  Hiscbbandschrirt. 
E.:  Hs.  der  Gro^h.  Bad.  Hof-  und  Laudcsbibliothek  Karlämho 
L  Ktl.  U). 
Vgl.  di«  Beschreibun«  Bucks  Z.  f.  Gesch.  d.  Obrh.  NF.  U.  IS^7. 
Uff.  Daza  j»t  nur  xu  bvincrkcn,  da-ss  zwar  die  Haod,  welcbe 
Dcli  das  I>atani  1407  cingCüCtzl  bat,  den  gr&üscrcn  Teil  der  KonziU- 
^poik  gesebriebea  bat,  uber  docli  uiobl  die  (lauzo:  fol.  lOGu.  bis 
^1136  ist  von  einem  zweiteu  älireiber.  Mit  diesem  bßginut  aber 
■Ol  die  Beuuizuug  einer  neuen  VorlaRc:  gerade  soweit  diciter 
■efamlwr  gebt,  i^t  der  Au^u^  benutzt,  keine  der  voIUl^udigea 
^usaDituD.  Bis  auf  kleine  Abweicbungcn  stimmt  die  Us.  K.  bior  mit 
\.  ziuammen. 

Backs  Bemerkung,  die  Bi.  £.  sei  nacb  K.  geucbeo ,  bedarf  aber 
ocb  «eilcrer  Bcricbtigaiig.  For  den  Anbog  des  Textes  mag  das 
Dinerbin  zutreffen '}:  von  fol.  71  an  stimmt  dagegen  K.  mehrfncbza 
U  wo  K.  besseren  Text  bat.    So  in  den  Stellen  Duck  S.  l(Kt,  Ajuq. 

El  3  (E.  fol.  H).  S.  U«.  4-Ö.  IW.  4.  105.1.  106.2.  107.3. 
3.  K».  4—0.  113.  1.  113,  1-6.  E»  gilt  ebrigetiä  far  dies  Ver- 
ls das  Oleicbe.  wo«  soeben  bezaglicb  der  Übcroinslimmong  von 
L  md  E.  bb  fol.  7U  in  der  Anmerknag  gesagt  wurde.  Auf  ful.  6:2 
tisinit  R.  ptöi^lifb  wirder  mit  K.  Olierein  (in  der  Anmutung:  da 
lObis  inteUeL-tumliünmn  K-sK  gegen  A:  damirbi  inteMcctuu).  Uud 
Vorbftltnij)  dauert  bis  foL  02.  Vgl  die  Stellen  Buok  S.  117,  1. 
2.  121,  I  (1).  V(in  frtl.  M  an  folgt  E.  dagegen  wieder  einer  A. 
ebeiiden  Vorlage,  so  BucJc  S.  125.  1.  131.  1-2.  134.  1—2 
loa  fol.  106  an  mit  dorn  neuen  Scbreibcr  ancb  eine  von  A.  nnd  K. 
verscbiedeno  Faasuag  ein^t/t.  Fllr  dieses  Herüber  und  Uiu- 
giebt  es  nur  eine  Kriclftrong,  ond  diese  bietet  glticklieUerwciBe 
Ü«  Ba.  Wlbst.  Wie  mau  »icb  «oa  der  Toraiuuabuie  der  ersten  Worte 
OB  fol.  &i  aof  fol.  61b.  aniß»  ntienieogen  kann,  beginnt  mit  Bäeine 


Hat  'm\  uidit  aeagl.  datj«  £.  Mwiut  mOnto  von  S.  ab(eadtriebea 

Vh  babe  mJcb  auf  eine  genauere  Text« ergleicbuog  nlcbt  eiogelaawo, 

«tirestL'ilt,  datt  K.  in  Rllen  Vamnt<>[i,  die  ßuck  ü.  llU-88  anflUirt, 

(uumiBvngvlit.    Gidiug  alio,   da»  fol.  1—70   [q  K   der  Faiiung 

durcb  E.  romebmlicb  dargeuellt  wird.    a.  S.  4Ö&fl'. 


452  Eantzsch. 

neae  Lage.  EbeiiEo  ßlUt  der  Anfang  je  einer  neaen  Lage  zwiaeheit 
70  und  71 ,  91  und  93 ,  105  und  106.  Dem  gegenllber  liegt  mcüM 
Erachtens  die  Annahme  nahe,  dass  zwei  Schreiber  gleichzeitig  ud 
verschiedenen  Vorlagen  den  Text  lagenweise  schrieben.  Uit  foL  106 
flbemiDimt  dann  ein  dritter  Schreiber  nach  einer  dritten  Vortage  die 
Vollendung.  Voraussetzung  ist:  Entstehung  des  Kodex  in  einer 
Werkstatt,  Vorhandensein  dreier  Vorlagen  in  dieser,  s.  S.  465ft 
nnd  4S6ff. 

V.  Verlorene  Hss. 

1)  Das  Protokoll  ■)  über  den  Brand  des  Klosters  Salem  am  9./10l 
März  1697  enthält  folgende  Stelle:  da  ist  „auch  das  schOne  Or^piul- 
Manoscriptum  Concilii  Constantiensis,  welche  man  ans  der  in  höchster 
Gefahr  gestandenen  Bibliothek  hat  Balvieren  wollen,  damit  aber  von 
Feuer  tkbereilt  nnd  verkürzt  worden,  ihm  Feuer  aofgangen". 

Es  ist  kaum  ein  Zweifel,  dass  die  so  vernichtete  Hs.  eiuRicbeit- 
tal  war. 

2)  Feyerabend,  Jahrbücher  von  Ottenbeuren  U.,  S.  603K  (18U) 
bespricht  Richentals  Konzilscbronik  und  fährt  dann  fort:  „In  da 
frohem  Jahren  las  ich  die  Urschrift  selbst,  wovon  ich  jetzt  nur 
eine  ganz  getreue  und  wörtliche  Abschrift  bei  Händen  habe,  inden 
die  Zeitverwirrung  das  Original  raubte."  Ans  der  weiteren  Erörte- 
rung geht  hervor,  dass  Feyerabend  eine  Hs.  mit  Bildern  und  Wappen 
vor  sich  gehabt  bat.  Der  ansgezogene  Text  aber  Huss'  Hinrichtung, 
den  er  mitteilt,  stimmt  genau  zn  G.  Die  hier  in  Frage  stehende 
Hs.  war  also  ein  Exemplar  des  Dacherschen  Auszogs.  Ob  sie  abff 
dem  Kloster  Ottenbeuren,  wo  Feyerabend  schrieb,  selbst  angehörte, 
oder  ob  er  sie  anderswo  benutzt  hat.  geht  ans  der  kurzen  Bemertoog 
nicht  mit  Siclierheit  hervor. 

Halten  wir  diese  zwei  Nachrichten  mit  der  Tbatsache  zusamnien. 
dass  noch  vier  weitere  Ricbentalhandschriften  ans  KlosterbesiCi 
stammen"),  so  erhellt  daraus  die  weite  Verbreitung  des  Werks  in 
schwäbischen  Abteien. 


§  2.   Der  Stamrabaum  der  Handschriften. 

Es  gilt  nun,  die  neun  Hss. :  in  Prag  (Pr.),  Aulendorf  (A.}, 
Konstanz  (K.J,  Wien  (W.),  St.  Petersburg  (Ft.),  Karlsruhe 
{G.  und  E.),  Stuttgart  (St.)  und  St.  Gallen  (Sg.)  in  Gruppen 
zu  ordnen  und  ihr  Verhalten  zu  einander  und  zur  Urschrift 
festzustellen.    Wir  knüpfen  dabei  an  die  Ergebnisse  früherer 


')  Kraus,  Kunstdenkmäler  des  Grossherzogtuma  Baden  I,  S.  561  »os 
einer  Ha.  des  KloaterarcliiYS  No.  1697.  Fase.  VIII.  —  'J  W.,  G.,  E.  und 
die  Stuttgarter  Ha.,  welche  vom  die  Eintragung  estbält:  Monasterii  Weio- 
gartensis  1627.  Wahrscheiulicb  iat  auch  die  St.  Galler  Ha.  früh  inaSio- 
Bter  gekommen. 


des  Ulricb  Richenti.]. 


453 


ILrbeit  aa.  M.  R.  Bück')  hat  das  unbestreitbare  Verdienst, 
lis  Verhältnis  der  bcidun  Kodices,  die  er  seiner  Ausgabe  zu 
Smnde  legte,  im  wesentlichen  fcstscslollt  zu  haben:  die  Ha, 
K.  giebt  eine  ganze  Iteihe  persönlirher  Bemerkungen  des  Vcr- 
to«rs,  u.  z.  in  der  ersten  Person:  ich  Ulrich  Ricbental  hab 
erfaren  ii.  5.  f.  Dir  Hs.  K.  dagegen  zeigt  alle  (mit  ver- 
Khwindenden  Ausnahmen}  diese  ätellea  verändert,  so  dass 
T«n  Ulrich  Richental  in  der  dritten  Person  die  Rede,  oder 
inch  ein  „man*^.  netHch  erber  liut"  u.  s-  f-  an  die  Stelle  des 
»ich"  getreten  ist. 

Dieser  wesentliche  Unterschied  zweier  wichtigen  Hss.  hilft 
lUks  von  vorn  berein  ebensoviele  Hss.-Klussen  aufstellen,  denen 
vir  weitere  Abschriften  einordnen  können.  So  stellt  sich  zu 
A.  sofort  die  Ils.  Pr.'),  zu  K.  die  II3.  W.»J. 

Zu  iener  duichgehenden  Verschiedenheit  des  Textes  ^)  beider 

äbssen  gesellt  sich  weiter  eine  ganze  Reihe  von  Abweichungen 

tier  Insseren  Einrii^lituog  der  Hss.     So  i^ind  Pr.  und  A.  zwei- 

^tig.  K.  und  W.  durchlaureud  gescbrieben ,.  so  sind  in  Fr. 

m\  A.  die  Bilder  ohne  Einfassung  oft  über  zwei  einander  gegen- 

älKritehende  Seiten  zusammen  bangend  ausgedehnt,  während 

m  K.  und  W.  jedes  Bild  mit  Feder  und  Lineal  umrahmt  ist, 

selbst    zwei    zusammengehörige   Bilder    zweier   Seiten   jedes 

elszetn.     Auch  in  der  Reihenfolge,  Auswabl  und  Anordnung 

d«r  Bilder  sind  mannigfache  Abweichungen  der  zweiten   Fas* 

I  »uag  (K.,  W.)  Ton  der  ersten  (Pr.,  A.)  zu  vermerken,  vrie  ein 

Ijck  in  Aas  vergleichende  Bilden'erzcichnis  s.  u.  lehrt. 

Die  IIs-  Pt.*},   welche  keinen  Text,   nur  den  Bilderkreis 

■)  Tfffaftodluiigon  dt*  Vereins  f  KunM  u.  All«rtiim  in  nim  a.  Ober- 

Ikhnlifo.    Neue  Belhe,  3.  lieft    Ulm  1871.    S.  I  un<)  ror  allem  in  <)er 

'iTamilc  zur  Ausgabe:  lAu  Ver.  l&H.  —  *)  IHe  Pra^-sr  Hs.  Iteginnl:  Hie 

<ich(tt  aa  wi«...Du  weitere  ganz  gleich  A. ,  initbeM>ndere :  ...da»  ailts 

kh  (irich  UicbciiULl ...  Vergleiche  aucb  dii'  t)«ji  Ik-rger  und  Hofler  mit- 

fRtihrn  Sttlckü  au»  Pr  mit  Duck«  Text  (A.).    Die  Wicnir  Hs   beginnt 

|ihgeg«a:  U»^  Tachl    an   wie   das  Concilium    g«lait  ist   worden.  .  .al«  da« 

•Ulieb  erb«r  lüt  von  grtUtcbtnutn  wv^^u  xtt  >am«ii  babcu  bt^fraffet  —  also 

^drli  K.  —  >)  "Wie  Bück  ptax.  rii-hiig  abgeführt  hat,  Ist  die  Fausuug  il 

'K.,  W  i  eine  jüngere  ubenu-b^ilcndc  Kcilaktion  der  Chronik.    Man  sehe 

tii  HAoptvenchiedfuiioitifu   der  Text«   bei  Bück   iiacb.  —  *)  leb   k«nn« 

liaK  Petersburger  Hs.  nur  ans  der  Yernncntlir-hung;  Concilium  Constao- 

^tsmt  1414 — 141H  (nach  dem  Original  beim  Fürsten  Gagarin  in  rasstscbier, 

friBsOsiBcber    and  deuuclicr   S|iracbe)   herausgeReben    von   der  kaJMrl. 

I  trchJUilog.  Geaellächafl  (St.  Petersburg  Is7&  u.)  t^ipsig,  Vou  188& 

IMtockr.  f.  Gmc*.  4.  Ot^rrb.  K.  V.  U.  ).  29 


454  EantzBch. 

mit  lateinischen  Bemerkungen  enthält,  darf  nadi  eingehmdef 
Vergleichung  der  Bilder  der  Fassung  U  zugeordnet  verdo. 
Zur  Begründung  dessen  und  zur  weitem  Stütze  der  Sonde 
rung  eben  der  Bilderkreise  beider  Fassungen  von  einander 
stellen  wir  folgende  Besonderheiten  zusammen: 

2*)  Pr.  A.  deuten  hinter  der  Bank,  auf  der  Papst  und 
König  sitzen,  den  Versammlungsraum  an,  K.,  W.,  Pt.  nicliL 
Diese  drei  Hss.  bezeichnen  dagegen  die  weltlichen  Herren  t« 
dem  König  näher  durch  Wappen  zu  ihren  Füraen.  Sodau 
bringen  sie  hinter  dem  König  einige  weltliche  Fürsten  nut 
Beichsinsignien.  EndUch  haben  sie  die  Worte  des  Gespiichi 
zwischen  den  zwei  Hauptpersonen  auf  dem  Bild  selbst  Te^ 
zeichnet.  Die  letzten  drei  Eigenheiten  der  zweiten  Klasse 
fehlen  Pr.  und  A. 

15.  18  Pr.  und  A.  haben  keinerlei  genauere  Angabe  des 
Raums.  K.,  W.,  Pt.  hübsch  gezeichnetes  Chorgestühl  uri 
dergleichen. 

24—26  Pr.,  Ä.  verzichten  auf  die  Darstellung  des  Be- 
fektoriums  bei  den  Barfüssem  von  innen,  während  K.,  % 
Pt.  einen  gut  und  gross  gezeichneten  Saal  mit  flacher  Deckt 
geben. 

27  ist  die  Anordnung  eine  durchaus  verschiedene.  Pr.,  A. 
geben  auf  zwölf  Seiten  die  Prozession  von  1.  nach  r.  Ke 
Darstellungen  beginnen  also  mit  den  letzten  Personen  dei 
Zuges,  den  Frauen.  Umgekehrt  eröffnen  K.,  W.,  Pt  dl» 
Bilder  des  grossen  „crützgangs",  der  von  r.  nach  1.  uns  ent- 
gegenkommt, mit  den  Schulkindern.  Aber  auch  die  weitoe 
Einteilung  ist  verschieden :  die  erstgenannten  Hss.  geben  ^ 
Scharen  perspektivisch  gesehen,  eng  gedrängt,  je  eine  Grupp« 
auf  einer  Seite.  In  K.,  W.,  Pt.  dagegen  sind  die  einzehia 
Seiten  quer  in  zwei  bis  vier  Spalten  geteilt,  in  denen  Ä 
Teilnehmer  einzeln  oder  paarweise  (nach  dem  Text)  auf- 
ziehen. 

29—31  nehmen  in  Pr.,  A.  eine  ganze,  in  K.,  W.,  Pt  nur 
eine  halbe  Seite  ein. 

33  stellen  Pr.,  A.  die  Scene  so  dar:  Hieronymus  wird  (n» 
Hinrichtung)  hinausgeführt.    In  K.,  W.,  Pt  steht  er  bereits 


')  Diese  Zahlen  beziehen  sich  auf  die  Nummern  der  DarsteUanftt 
im  vergleichenden  Bilderverzeichnis  Anlage  II. 


Die  Haiubehrüten  des  Ulcicb  RjcIiodUI 


455 


if  der  RichUtätte,  vod  zwei  Knechten  gehalten,  während  da- 
jben  der  IloUstoss  bereitet  und  angezündet  wird.  Audi  die 
opfbedeckUQg  des  Unglücklichen  ist  in  Pr. ,  &.  eine  andere, 
s  in  K-,  W.,  PL 

Die  Belchnungen  —  bes.  44flf.  —  sind  in  Pr.»  A.  durcb- 
^bend  anders  geordnet  als  in  K.,  W.,  Pt,  wo  sie  »ch  stets 
Ur  einer  niederen  Brüstung  abspielen. 

4S  Gflgwstäode  des  Tribute  in  Pr^  A.  Eier  und  Hahnen, 
I  K.,  W.,  Pt.  Fische.  Pfauen,  Kaninchen. 

62  teilen  ?r. ,  A.  auch  das  Wappen  des  segnenden  Patri- 
rebea  mit,  K.,  W..  Pt.  nicht. 

Die  Konklave bilder  —  55  ff.  —  zeigen  allerlei  Verschieden' 
eitcn.  vor  allem  in  der  Zeichnung  der  Architektur. 

ßl  fehlt  Pr.,  A.  die  Schilderung  der  Strasse,  welche  K., 
V.  auszeichnet. 

62.  63  haben  K..  W.  sorgsam  ausgeführte  Innenräume  vor 
•f.,  Ä.  voraus. 

67  steht  in  Pr.,  A.  der  König  vor  den  Jaden,  in  K.,  W. 
phl  er  neben  dem  Papst  her.  Hier  wie  66  ist  in  diesen  Hss- 
ie  Stras-s«  viel  umst.^ndlichcr  dargestellt  als  in  Pr.,  .\. 

75  fehlt  Pr.,  A.  wieder  diu  Angabc  des  Innenraumes. 

Ich  denke,  diese  Unterschiede  genügen,  um  die  Verscliiedeo' 
cit  beider  Fassungen  auch  in  den  Bildern  zu  zeigen.  Nun 
|t  die  Frage:  kann  etwa  eine  Fassung  von  der  andern  ab- 
Ingig  sein?  Kauu,  genauer  gesagt,  die  gemeinsame  Vorlage 
iner  Fassung  von  irgend  einer  Us.  der  andern  Klasse  ab- 
eschriohen  oder  abgezeichnet  sein? 

Diese  Frage  zu  beantwurteu ,  müssen  wir  zuvor  die  Uss. 
|dor  einzelnen  Fassung  darauf  bin  prüfen,  ob  sie  unter  sich 
uabbüngig  sind,  oder  ob  etwa  eine  von  der  andern  abgeleitet 
lt.  Nach  dem  Ergebnis  dieser  Untersuchung  ricliLet  sich  die 
estimmtere  Fragestellung  in  der  oben  angeregten  Erörterung. 

Für  die  erste  Klasaf  ist  das  Textverhültuis  bald  gefunden: 
*r.  ou«)  .\,  s(t'llr*n  einander  ncbengcordnele  Abschriftvn  einer 
ptteo)  Fassung  dar.  A.  kann  nicht  von  Pr.  abhängen.  Das 
cvciat  diu  ganze  Einrichtung  der  Ils.  Wie  aus  A.  klar  ber- 
orgebt  *),  umerbracbeu  die  Bilder  auch  in  der  Vorlage  von 


*)  Slehv  Bück,  Vorralc  Ahsau  3  u.  S.  19,  Amn.  4.  Cbriicens  ut 
l^piil  Miner  Auardnung  nickt  tiinnul  konseqaent:  wilmoul  die  Kar* 
■  29* 


4ft»  K.uu>.ch. 

IT.-A.  den  Text  (wie  in  der  Fassung  H).     Pr.  hat 

alle   Bilder  hinter  dem  Text  vereinigt  und  enthält  toib  u 

betreffender  Stelle  nur  einen  Verweis  auf  das  Blatt,  wo  iu 

zagchörige  Bild  hinten   zu  finden  sei     Pr.  ist  dadurcli  ik 

freiere  Bearbeitung  der  Vorlage  gekennzeichnet,  dass  alle  & 

in  A.  ttberflÜBKigerweise  stehen  gebliebenen  Bemerkongeo,  dii 

eigentlich  zu  Bildern  gehören,  in  Pr.  weggeblieben  sind.  Si 

folgt  auf:  der  vider  ioDe  ist  (fol.  2  b.  =  Bock  S.  16  aota) 

sofort;  die  fürsteo.  ab  st  dick,  aof:  Also  sand  unsser  hailipt 

Tat«r  ...  sin  otsroster  üt  (.Bock  S.  19)  unmittelbar  die  ^ 

»che  Bulte.    Vgl.  B«k  &  l%  Anm.  4.    ü.  a.  f.    AberinA 

eigentliche  TeimräKea  snd  geuog  T<»faandea,  die  föraMi 

beaxn«.  *4«  «aäc^oe  »i«  Vorlage  näher  stehendes  Tot 

A.'s  g^««i*«r  Pr-  ^««A™-    S»  wird  A_  die  WiederiHtug, 

die  Badi  ^.  *^  Aiat.  *  ?*£t  acter  in  der  Voria»  gefoda 

haben.')  Hts^^aeo^Tr^cuMk aber äea Salz mda.t.s.% 

Umgekehrt  läast  jedwifc  ä«r  Tfes  amä.  aichi  2a.Pr.1ltm 

A.  abhangic  «ijwaeheii :  Ave  TOBieäiiflHBie  R>ianriTmF  (Bii 

<;   4y   ^    .Ann..  1    ba-  v.  IT-  mim  -bbsi  aaigguTat  «kil 

.         T»,,,.;- -   ■^.        •T"'-  I.   h«t  Pr.  ritansr  SamBiac.  Mi 
,^  ^    .,  «..       ■if^J^iint  Pr.  zu  der  von  Bocx  «nqritUeia 

s....;kuugf'ii    i-fv-    ,inn  T^x;  .soiin^^  ;ii 
■i.-'.orau.   Lm.ic    rv-  1,.  7-  iure- «w  i:iiiH 

■     -.     .a    Fü«:>en    d.'>   i  ".v.r.  .      ,,,    y^,^r  i^ 

..    c   ..au6wapi>eu  de::   h:5;:.,-=s.i  ^     ■,•■■:. i^^  ^ 

:(    .vsso.-   cut.-,prefheDd.    ;,jv    :■:.     .,,,    j„„^    ^^  j,^j^ 

.sofua    vaJer  mit  der  Auf..'.:..;:   ,  :;-..,nh,nr.^--  zui^ 

lihiitA.  um  dai  Sakraaifn:    S:.,;;  .  ,,-:  1  ..^.-^-tluiu:  «b 

.:-!iu^s  Iture),  Pr.  i;ar  v^ber.  ^i.iii.!-i!Si-.i„iätV.ea 

:.5m    stiuimt    die   rm5.clirh:.kL.,£    ,u>    K:,uitäoä-  n  i 

n.r.,U'iiwappeii  hinleu  iTu^ucbeEEDn    i:,:  i.;  v„  „  ..,Uoi   wad^- Hä.  rai 

Uli  Text.     .U,  auch  tin  BÜd  üEUrVn.-i.:   .-losr-t.     i„;    ;  - 

')  Wfil  eher  darf  man  der  Fr^cir:.^  ^^  »'.u-viu>nnicci^  ZEUiBeD.  sA 
Kuck  S.  2a,  5.  -15,  4.  iü.  1.  Im.  2  u  i...  „i.  .uu».J.n.«r.,  .las,  ein  KhsA» 
l>«-  verändernd  auM  freien  Siöctea  ir»dß-h(i)K..     \pi,  Bu(.t  5  ^ 


Di»  [lMd«cbrift«n  de»  CIrich  RicheaUl 


457 


Fiuu  Text,  als  in  Pr.  Der  Text  safit  auädrücklicfa,  die 
an  BeicD  so  eng  neben  einander  gestellt  gewesen,  „clasK 
"mocht  aio  lianii  dadurch  bieten".  Diese  Beschreibung 
nsst  sehr  wohl  auf  die  Schranken  iu  A.,  aber  nicht  auf  den 
»ckeren  Zaun  in  Pr. 

Noch  schUgoniier  sind  die  Belege  für  das  ningekohrte  Ver- 
UUu8:  Pr.'s  I^ilderkreis  kanu  auch  nicht  von  A.  sich  herleiten: 
2.  Iß.  35.  39.  52.  64.  67.  71  hat  Pr  die  Architektur  ein- 
ebcnder  wiedergegeben  als  A. 

l'j.  2d  hat  Pr.  zwei  Wappen  (die  auch  noch  durch  eine 
bdere  Hü.  :>.  S.  463  ab  der  Vorlage  angehürig  gesichert  werden) 
»r  A.  voraus. 

27  hat  A.  in  der  Darstellung  des  Kfinigs  vier  andere 
VappcD  als  Pr.,  das  seinerseits  mit  Fassung  n  (R.)  über- 
tostiromt.  Auf  den  folgenden  Seiten  der  Prozession  hat  Pr. 
kberall  ausgefülirte.  A.  meist  leere  Wappenschi] dclien. 

Aach  45  hat  l'r.  eiu  au.sgeiualteti.  A.  ein  leer  gebliebenes 
lanner.  Ebenda  sind  die  zwei  Kurfürsten  mit  den  Insignien 
HKwei  beliebige  Man  ner  mit  ganz  abweichenden  Kopfbedeckungen 
rerwandell  in  A. 

43  hat  Pr.  wieder  ein  Wappen  vor  A.  voraus. 

In  der  Schilderung  des  Kaufhauses  (Konklave)  stimmt  Fr. 
Dehrfach  mit  der  Fassuug  II  Überein.     U.  s.  f. 

N'ach  alledem  können  wir  nur  ansetzen: 


Pr.  A. 

Etwas  schwieriger  ist  es.  die  drei  üss.  der  zweiten  Fassung 
in  ortlnen. 

Zondchst  kann  Pt.  nicht  die  Vorlage  von  K.  oder  W.  ab- 
[egcben  haben,  da  es  gar  keinen  Text  enthält,  ausser  la- 
«iuischen  Bemerkungen  zu  den  Bildern.  Deren  ausschliessliche 
9etnicfatung  würde  übrigens  zu  demselben  Krgebnis  fUhrra. 
jlnch  wenn  wir  davon  absehen,  doss  der  Bilderkräis  äugen- 
Kheinlich  gar  nicht  voltstiitidig  ist,  weisen  allerlei  Kleinigkeiten 
hna(  bin,  dass  K.  und  W.  nicht  Pt  zur  Vorlage  hatten. 
So  hat  Pt  40  ein  leeres  Banner,  K.  und  W.  reigen  das  richtige 
Vappenschiid  darin.  (So  hat  5  Pt.  ein  Wnpjien  mit  drei 
[)ch.'«*nküpfeii,  W.  ein  ganz  anderes.  K.  gar  keins).  U.  s.  f. 
Ferner  kano  weder  K-  noch  Pt.  von  W.  abhängig  <iein: 


40S'  KaatsHh. 

2  W.  giaM  den  KOnig  tarn  £tte  ciHnlkni  ftr 
ivUkKiid  &.,  Ft  iki  —  wie  die  Fumigl— arfräc 

»  K.  bok  richtig  die  bekumten  agentSmlU 
ilw  Jutkadeusättlm  im  Konstanzer  HOiiBtar,  FL 
tnb»,  «iyiEwd  W.  g«u  charakteriose  FMte-  ds 
Mgt    (Aecb  soBSk  stiamt  in  dar  ArdiitekbirX.  vilt 

II  bt  W.  hat  der  BaUacfaintriger  dv  Sfimpn  «ic 
«H  Imw»  i«  K»  Pt  eis  aosgefUhites  Wappn  (=It.). 

IT  tx««t  h«i  K^  Pt.  der  vorderste  Dieoer  dn  lab  ■ 
dM  IfitiiidM  (=  f^ssaag  IX  ^i  ^-  auf  dem  KopL 
K.  liaf,  VT,  a«r  vier  ausgeBahe  Wappen. 

A«f  dn  BelehM^sbOder»  a.  a  UfL  ist  dieHdüivta 
$th««i1«tt  fttar  der  Krow  di«  Königs  ia  K.,  PL  da  M 
<nitH««dw»d  iiAtig«r  als  i>  W.  Ibeada  (inid 
stehm  K^  Pt  mehr  im  Fwifcfaitg  nik  dem  Text,  ma  ii 
die  Beichsiasignien  an  Tersdüedene  Kiulüiateu  -raldm,^ 
W ,  das  Scepter  and  Apfd  in  dar  ffioid  eines  Fonla  w 
einigt. 

Endlich  kann  aber  auch  K.  mAt  t&  Twlage  tm  W.  ite 
Pt  abgegeben  haben: 

5  K.  hat  zu  Füssen  des  A^cs  *bi  kleines,  ganz  nnreii- 
massiges,  von  der  sonst  im  g^zzoL  ä'^iiex  üblichen  Form  ib- 
weichendes  Wappen  mit  nnklareir,  BOi  wie  es  scheint  einei 
Vi^'l'*.  ui]^emalt.  Offenbar  ist  üü  SciLIti  spater  eingezeiebntt 
W.  dairesen  hat  einen  längs  ^e;eJ;ac.  Schild,  rechts ')  o 
Krem,  links  einen  Erammstab.  P:.  r=:-il<:h  zeigt  drei  Ochsn- 
köpfe  in  dorn  Schild  i  —  F..  G.  .  1*«  Erilir^iüÄ  des  anffallenda 
Vorhältnisses  eotnehmen  wir  der  H&  •.>-  ^nd  dem  ihr  sdi 
uabo  sieheuJen  Drucke  von  1*53.  «^rJ;i<  ia  mehrfacher  Hii 
sieht  *1*  gute  <^;i«^IIen  für  die  Hersielhiü^  äer  Crechrift  gelte 
ditrfou.  Hier  ende:  sich  im  Vericichni*  »ief  Teilnehmer  da 
Krhul  l.iat.  Abt  voa  Kiw^ixiingen.  lol^ecles  Wappen  n 
^Wh ;  «n  gwiertcrer  SchUi  im  t-rsidr  üaä  Torten  Feld  di 
^V*^^^>f:^.  «v>hes  W.  übr^ens  iu;j:  A.  im  AnweseDda 
WTKSohai*  S-  >>-■  it=i  AM  giebt.  in  £v«i:en  und  dritte 
Fci^t  d>c  dwä  CV-i»pak;-pfe  \=  Pt..  Pr..  G,l    Ich  meioe  did 


Die  Hudachriflen  dee  TTlricb  Rieheota]. 


439 


»TÜnfflich   habe  auch  vom   das  ausführliche  Wappen   ge- 

iden.    Die  Abschriften  vereinfachlen  es  dann,  aber  in  ver- 

lieUener  Weise. 

Vielleicht  ist  aber  doch  auch  mit  derMöijlichkeit  zu  rechnen, 

ein   sorgsamer  Zeichner  einmal   oin  Wappen,  das   ihm 

^Wohlbekannt  war,  einfllhrte,  wo  die  Vorlage  iteins  bot.  Solchen 

iken  gegenüber  sind  folgende  Beobactitangen  auitöchlag- 

-'bend:  ciumal  kann  Pt.  nicht  von  K.  herstammen: 

6a.  fehlt  in  K.    der   voraufgeheude  Büttel,  den  Pt    mit 
z&setuig  I  f^emcinsani  hat 

55  führt  in  K.  keine  ThUre  oberhalb  der  Treppe  onter 
Scbutsdach  ins  Kaufhaus.    ?t.  hat  ditae  —  gaoz  not- 
r^ndigc  —  Thür  Obereinstimmend  mit  Fassung  I. 

Etiensowenig  kann  K.  die  Vorlage  von  W.  gewesen  sein: 
Die  Darstellungen  10,  51,  74  sowie  die  zweite  Darstellung 
ii  Kerzen  Verteilung  (foL  91b.).   die  W.  (allerdings  allein) 
Lt,  fehlen  in  K.    Aber  W.  hat  auch  Bild  73  mit  der  Fassung  I 
D.  vor  K.  voraus. 
Die  Darstellungen  13,  21  nehmen  in  W.  wie  in  der  Fas- 
ig I  mehr  Raum  ein,  als  in  K.:  der  Schreiber  von  W.  hatte 
auch  grössere  Bilder  vor  sich ,  als  er  soviel  Raum  aus- 
irle. 

Für  die  Darstellung  22,  welche  W.  mit  der  Fassung  I.  and 
I.  teilt,  führen  K.  und  Pt.  abweichend  die  Darstellung  23  ein. 
41  hat  W.  2,  K.  1  Banner. 

48.  49  sind  in  W.  zweimal,  das  zweite  ^lal  abweichend, 
irgestellt.    K.  hietet  zur  \ervfirrung  gar  keinen  Aulass.   Wohl 
)r  sehen  wir  ans  der  Vei'^leicbuug  von  A.  und  K.,  dass  in 
Urschrift  ')  und  wohl  auch  nocli  in  mehr  als  einer  Ab- 
■chrift  nicht  altes  glatt  war:  die  beiden  Fassungen  weichen 
äben    hier   iu    der   Anordiiuiig    von   einander   ab.     Darnach 
lammt  W.  von  einer  Hs.  her,  die  noch  nicht  allen  Anlass  zum 
Irrtum  beseitigt  hatte.    Dazu  passt,  dass  die  zweite  Ungarn- 
selcbnung  in  W.  (fol.  109  b.)  deutlich  an  das  Bild  in  A.  an- 
[kliagt:  Zalil  der  Belehnten,  Gegenstand  des  Tributs  stimmen 


lud 


tlso 


t)  Es  iäl  wichtis,  sich  iomier  den  Charakter  der  Urschrift  vor  Augen 
tu  bi>lt«o,  wie  ihn  Etuck  S.  8  bi^whreibt.  Alle  Hus.  bftbcn  'NVIecler- 
kolangt«  aud  Lücken,  was  nar  auf  deo  gar  dicht  geglfittcteii  Text  der 
Crrorlitge.  der  Birh  mehr  oder  weniger  Terbewert  oder  verscblimniert 
,  allen  Abschriften  mitteilte,  zordckgcfilbrt  worden  kAon. 


460  Kautzsch. 

überein.  Das  Bild  auf  110a.  dagegen  ist  sicher  nicht  eine 
BelehnuQg  der  Französin ,  sondern  die  Illastration  zum  leA 
der  Fassung  I.  (Bück  S.  109  die  zwei  letzten  Zeilen  und  Anm. 
5  dazu),  der  seinerseits  in  A.  nicht  illustriert  ist.  Umgekehrt 
ist  die  Darstellung  der  Belehnung  jener  närrischen  Fraozösiii 
in  A.  ohne  Text  *) 

73  hat  W.  vor  K.  voraus,  ein  Bild,  das  durch  die  Fassung  L 
und  den  Druck')  für  die  Vorlage  gesichert  wird. 

Endlich  lässt  sich  noch  folgende  Erwägung  zu  Gunsten 
dieser  Aufstellung  anführen:  auf  fol.  83h.  hat  der  Schreiber 
von  W.  eine  halbe  Seite  freigelassen,  der  Raum  ist  von  einem 
Rahmen  eingefasst  wie  für  ein  Bild.  E.  enthält  an  ent* 
sprechender  Stelle  keinerlei  Darstellung.  Wohl  aber  lässt 
sich  die  Lücke  aus  der  Ürvorlage  erklären.  Die  enthielt,  wie 
Fassung  1  bezeugt,  vor  der  Degradierung  des  Huss  auch  seine 
Verhaftung  im  Bilde.  Wenn  nun  etwa  in  der  näheren  gfr 
meinsamen  Vorlage  von  K.,  W.,  Pt.  dieses  Bild  der  Verhaftung 
zwar  beabsichtigt,  aber  nicht  ausgeführt  worden  war,  so  konnte 


')  In  Ä.' hat  namentlich  der  Zeichner  Verwirrung  angerichtet:  er 
brachte  das  Bild  der  Ungambelehnung  zu  früh,  so  dass  es  lange  vor  ikr 
Erwähnung  des  Vorgangs  im  Text  erscheint.  Dann  an  der  freien  Stellt, 
die  der  Schreiter  für  die  Ungambelehnung  gelassen  hat,  lässt  der  Zeichner 
die  Darstelhing  der  Belebnung  jener  närrischen  Französin  folgen  Und 
da,  wo  der  Schreiber  von  AUi  (Bück  S.  109  unten)  berichtet  und  *af 
das  zugehörige  Bild  hingewiesen  hat,  ist  eine  Seite  frei  geblieben.  W«m 
wir  den  Text,  diese  Verwirrung  und  die  beiden  einander  ähnlichen  Du- 
Stellungen  in  W.  beachten,  kommen  wir  auf  die  Vermutung,  dass  in  der 
Urschrift  wohl  zweimal  von  der  Ungambelehnung  die  Rede  war.  rielleicht 
selbst  zweimal  mit  einem  Bild,  dasa  aber  nicht  ilie  Belehnung  der  närri- 
schen Französin  wiederholt  vorkam,  sondern  nächst  dieser  ein  Vorging 
erzählt  wurde,  dessen  Darstellung  ähnlich  ausfallen  musste  und  so  dif 
meisten  Abschreiber  und  Abzeichner  zu  dem  Glauben  verleitete,  es  sei 
auch  die  Belchnung  der  Französin  wiederholt.  So  ist  denn  allermeist 
das  zweite  Bild  ausgefallen.  In  der  Urschrift  aber  war  „alü  mit  dem 
ars",  eine  gewiss  jedem  Konstanzer  wohlbekannte  unglückliche  Persönhch- 
keit,  der  der  König  eines  Tags  die  Hand  bot,  sicherlich  nicht  mit  der 
irrsinnigen  französischen  Fürstin  identisch,  fiir  die  ihr  Hofmeister  .em- 
pfieng".  W.  ist  die  einzige  Handschrift,  die  in  den  Bildern  den  Stand 
der  Urschrift  zeigt :  „alli  mit  dem  ars'  ist  in  erschreckender  Kalur^ahr- 
heit  konterfeit  und  ganz  und  gar  verschieden  von  der  Französin.  l>»ss 
diei  Bild  nicht  aus  einer  irrigen  Wiederholung  von  49  in  K.  geflossen 
sein  kann,  leuchtet  ohne  weiteres  ein.  —  ')  Über  den  Wert  des  Drucks 
Ton  1483  für  die  Herstellnng  des  Bilderkreises  der  Urschrift  vgl.  S.  4frS. 


Di«  HudKhrift«]  des  Ulrich  Kicheotal. 


461 


sehr  wohl  <)cr  Schreiber  von  W.  diese  Lücke  cb^Dfalls  aus- 
*p«pen .  der  Zeichner  aber  sie  mit  dem  nächstfolseiKlen  Bild 
leo.  So  blieh  hinter  den  Bildern  zur  Itussgeschichte  eine 
L.-ii,>.<\  eben  die  LUcke  iiuf  fol.  ä3b.  In  K.  dagegen  hat  der 
Schrfiber  jene  Lücke  der  Vorlage  nicht  beachtet  und  erst 
xam  nflchsteo  wirklich  Torhaadenen  Bild  wieder  Baum  ge- 
il. Bei  dieser  Aurfassunp!  erklart  sich  mindesten:«  recht 
^ranun  in  Vi.  zu  dem  panz  gleichgiUig<'n  fiildc:  fjiie 
wird  in  den  Bhcin  geschafft"  ein  ganze  Seite  zur  Ver- 
stand, während  zur  eigentlichen  llinriciitungssccne  nur 
halbe  Seite  frei  war:  nach  der  Vorlage  kam  das  letztere, 
tigere  Bild  auf  die  volle  Seite  und  jenes  Schlussbild  io 
nuD  Übrig  geblicbi'nc  kleinere  Lücke. 
Aber  sei  dem  wie  ihm  wolle,  die  oben  angeführten  Punkte 
iHgen,  zu  zeigen,  dass  K.  auch  für  W.  nicht  Vorlage  ge- 
sein  kann.  Darnach  steht  fest,  dass  keine  der  drei 
K..  W.,  Pt.  von  einer  andern  derselben  Gruppe  in  ge- 
ler Linie  abhäniiig  sein  kann. 

Dagegen  bleibt,  noch  die  Möglichkeit,  dass  zwei  von  ihnen 
r  sich  engpr  verwandt  sind,  als  ihrerseits  mit  der  dritten, 
diese  Mo^^lichkoit  trifft  in  Bezug  auf  K.  und  Pt.  gewiss 
NiL-ht  nnr  in  so  und  so  vielen  Einzelheiten  der  Schilde- 
Bg  slimraen  die  Iwidcn  Hss.  gegenülwr  W.  fiberein:  si(;  teilen 
■ach  Veründerunf^en  der  Vorlage  gegenüber  allen  anderen  Hss. 
otit  einander:  so  haben  sie  gemeinsam  statt  der  Darstellung 
22  die  Darstellung  23  eingeführt.  Jetzt  dürfen  wir  nach  alle- 
ren das  Verhältnis  der  drei  Hss.  zu  einander  so  darstellen: 


Pt  w 


N»n  zurück   zu   der  oben  aufgeworfenen   Frage,  die  wir 

hier   bestimmter  in  der  Form  wiederholen:  kann  y-  von  Pr. 

•der  A.,  %.  von  K..  Pt.  oder  W.  abhängig  seinV  Die  Doppel- 
bvgc  nuas  verneint  werden. 


462  EautzBch. 

I)  Pr.,  A.  haben  eine  ganze  Reihe  Bilder  nicht,  welche  ;. 
enthalten  haben  muss,  da  sie  K.,  W.,  Pt.  gemeinsam  sind. 

Weder  Pr.  noch  A.  bat  die  Wappen,  die  Insignienträg« 
hinter  dem  König,  die  Schriftzeilen  auf  Bild  2,  die  y.  aas- 
zeichneten. 

Weiter  hat  der  Zeichner  von  y.  die  StrassenschilderoDg, 
die  ausgeführten  Innenräume  nicht  frei  erfunden,  sondern  der 
Vorlage  entnommen,  wie  uns  6.  lehren  wird.  Pr.,  A.  haben 
in  dieser  Richtung  übrigens  in  sehr  Terschiedenem  Msss 
(&.  0.  S.  457)  die  Vorlage  gekürzt    U-  s.  f. 

II)  Es  ist  schon  undenkbar,  dass  der  Schreiber  von  x.  ans 
der  allgemeinen  Fassung  des  Textes  der  Klasse  II.  überall  die 
persönliche  „ich  Ulrich  Richental"  gemacht  hatte. 

Die  Betrachtung  der  Bilder  führt  zu  demselben  Ergebnis: 
Von  K.  oder  Pt.  kann  x.  nicht  hergeleitet  werden,  weil  z.  B. 
im  Bild  6  b.  in  jenen  Hss.  Verwirrung  unter  den  Wappen 
herrscht  K.  und  Pt.  zeichnen  nämlich  nur  den  einen  da 
beiden  Konstanzer,  die  das  Ross  des  Papstes  führten.  Da- 
durch wird  ein  Wappen  der  Vorlage  frei.  Dieses  Wappen 
setzen  die  beiden  Hss.  ganz  unverständigerweise  auf  die  Decke 
des  Pferdes,  das  den  Papst  trägt.  A.  und  Pr.,  also  auch  x-, 
haben  dagegen  richtig  die  beiden  geleitenden  Konstanzer  je 
mit  ihrem  Wappen. 

Von  K.  oder  W.  kann  x.  nicht  abstammen,  da  diese  Hss. 
gemeinsam  auf  den  Text  (Huck  S.  130):  „enpfiengen  pfründen 
das  tet  er  e  er  von  Costentz  kam  zu  XV  malen  als  hie  ge- 
malt ist"  nicht  die  zugehörigen  Bilder  folgen  lassen,  sondern 
zehn  Seiten  mit  Wappenschildern,  und  dann  im  Text  fort- 
fahren, während  Pr,,  A.  die  dort  fehlenden  Bilder  an  gehöriger 
Stelle  aufweisen.  Endlich  geben  Pr.  und  A.  beide,  also  nach  x.. 
auf  den  Bildern  15,  27,  52,  66,  67,  75  und  sonst  zahlreiche 
Wappenschilder,  die  K.,  W.,  Pt.  entweder  gar  nicht  oder  un- 
ausgemalt  entbalten. 

Es  bleibt  nur  die  Möglichkeit:  wir  haben  in  x.  und  y. 
zwei  von  einander  unabhängige  Abschriften  einer  gemein- 
samen Vorlage.  Denn  daran  ist  doch  nicht  zu  denken,  dass 
Richental  selbst  sein  Werk  in  zwei  ganz  verschiedenen  Fas- 
sungen hinterlassen  hätte:  viel  zu  stark  sind  die  Fäden,  die 
hin  und  her  laufen  zwischen  den  einzelnen  Hss.  Es  bleibt 
also  durchaus  bei  dem  Ergebnis,  das  Bück  für  die  zwei  Hss. 


Di«  BsadtchriAai  iln  Ulricb  KicbeDtal.  4^3 

[uad  K.  gefoudeu  bat  und  das  wir  hier  ftaf  x.  nnd  y.  an- 

i:  y.  stellt  eine  jünscrc  Bearbeitaog  derselben  Urschrift 

f,  deren  getreuere  Abschrift  x.  bildete. 

IOass  dies  Werturteil   keineswegs  den   Bilderkreia  tritft, 

wir  sofort  zu  erörtern,  wenn  wir  uns  der  letzten  ein- 

lichen  Dil  derb  audschrift  des  15.  Jahrhunderts  G.  zuwenden. 

Text  dieser  Hs-   ist  ein  Auszug  aus  einer  Fassung,   die 

mit  dem  Wortlaut  weder  von  x-  noch  von  y.  völlig  deckte. 

ät  der  persönliche  Charakter   der  Urschrift   bald    vor- 

iU  bald  beibehalten.    So  stimmt  /..  R.  in  der  Stelle  liuck 

l,   Aun.    1—3    der  Text   G.s  mit  K.   überein.    S.    138 

BD   schlichst   sich  0.   zn  Eingang   des    neuen    Absatzes 

ir  an  A.  an  und  lautet:  Och  ist  ze  wyssend  dsz  der  Krtz* 

>ff  kyvioneasis  luess   bet  und  sin  priester  in   dem  bu.ss 

der  auDuen  und  dem  graut,   was  Ulrichs  im   llolu 

S.  47,  6),  und   was  die  mess  also  als  dann  ich  Ulrich 

Richeotal  das  selb  sach  u.  s.  f.  Dnsa  aber  G-  nicht  etwa 

j^e  Bearlreitung  ist,  welche  beide  Fassungen  x.  und  y.  neben 

ler  benutzte,   sondern  viehnebr  ein   Auszug  aus   einer 

die  mehr   enthielt   als  jene  beiden,    das  soll    aus  dorn 

ten  Stück  hervorgehen ,  das  Ich  unten  mitteile  in  Anlage  I 

\9*    Der  Inhalt  der  Vorlage  ist  Überall  gekürzt  und  in 

le  kleine  Ah^dtnitte  zerlegt. 

Wenn  der  Text  auf  ein«  sehr  gute  Abschrift  des  Origioab 
Ickwics,  so  mllssen  auch  die  Bilder  mehr  enthalten  als 
nnd  j.  Jedes  Tür  sich  genommen.    Das  ist   wirklich  der 

2  stimmt  G.   in  allen   Kiuzelheiten  zur  Fassung  IL  (K., 
f  Vt)  s.  0.  S.  454.     Aber   es   deutet  einen   eben    solchen 

hinler  der  Bank  an,  wie  Tr..  A. 
15  scblii-Sät  sich  G.  ebcuäo  genau  y.  an,  Etimtut  sogar  in 
Zeichnung  des  Kirchenrauma  mehr  mitK.  Qberein  als  Pt. 
bcr  es  fehlen  auch  nicht  die  beiden  Wappen,    welche  sonst 
rra  allen  }h».  nur  noch  Pr.  hat. 

83  Hteronymus  wird  dargestellt  nicht  auf  dem  Weg  zur 
hi5tntie.  sondern  dort  angelangt,  neben  den  Ueokem,  die 
Scheiter liaufe II  aufüchichteo,  von  zwei  Stadtknechten  ge- 
ten.  Ist  so  auch  die  Scene  dieselbe  wie  in  der  Fassung  11^ 
bat  der  Ketzer  docli  nicht  die  abenteuerlichi*  Kopfbedeckung 
rFaasung,  sondern  die  bekannte  Ketu^rinful  der  Fassung  1. 


464  Kautzsch. 

mit  der  Aufschrift  Erisearcha.  Auch  das  bayrische  Banner 
teilt  G.  mit  Pr.  gegenüber  K. 

Endlich  geht  die  Überlegenheit  G.'s  auch  aus  der  nngemäs 
hohen  Zahl  der  Wappen  hervor:  G.  enthält  über  1000  Schilder 
gegen  z.  B.  835  in  A.  und  noch  weniger  in  K.,  W.  u.  s.  f. 

Nur  die  Lückenhaftigkeit  des  Bilderkreises  in  G.  hindert, 
mittelst  dieser  Hs.  den  Bildern  des  Originals  ganz  nahe  zn 
kommen.  Da  die  Technik  der  Bilder  G.'s  die  denkbar  flüch- 
tigste und  roheste  ist,  so  ist  nicht  daran  zu  zweifeln,  dass 
die  Bilder  G.'s  thunlichst  getreue  Eopieen  einer  guten  Vorlage 
darstellen.  Derselbe  Zeichner,  der  G.  illustrierte,  hat  sich  in 
den  Bildern  Pr.'s  eben  so  getreu  an  eine  andere  Vorlage  ge- 
halten. Ich  führe  das  hier  nur  an,  um  auch  aus  der  Be- 
trachtung der  Bilder  heraus  den  Gedanken  abzulehnen,  G. 
könnte  aus  x.  und  y.  sorgsam  zusammengestellt  sein.  Darui 
ist  nicht  zu  denken.  Vielmehr  ist  G.  von  einer  Vorlage  her- 
zuleiten, die  der  Fassung  U.,  y.  nahe  stand,  aber  mehr  enthielt 
als  diese.  G.  kürzt  nicht  stets  die  Räumlichkeit  ab,  wie  Pr., 
A.:  auch  das  einzige  Bild  zur  Griechenmesse  ist  eher  mitK. 
als  mit  Pr.,  A.  verwandt.  Darum  ist  G.'s  Vorlage,  die  wir  r. 
nennen  wollen,  wohl  lieber  zwischen  die  Urschrift  und  y.  ein- 
zuschalten, als  zwischen  jene  und  x.  Ob  r.  aber  schon  mit 
der  Äbstreifung  des  Persönlichen  begonnen  hatte,  oder  ob 
dies  erst  der  kürzende  Bearbeiter  r.'s  that,  ist  nicht  wohl  zu 
entscheiden. 

Somit  würde  sich  denn  der  Stammbaum  der  genannten 
sechs  Hss.  so  darstellen: 


Pr         A        G  W  K  Pt 

Nur  ganz  nebenbei  will  ich  bemerken,  dass  wir  für  das 
einstige  Vorbandensein  einer  Hs.  r.  einen  ganz  bestimmtes 
Beweis    in   den   neueren   Abschriften    der   Konzilschronik  ia 


Die  Uanilgchriftai  des  Ulrich  Richtnul. 


465 


ilfenbittiel  und  Stuttgart')  besitzen.  Die  Hanilschrift  in 
rolfenbüttel,  die  so  lacßt!  in  der  Richcnt&l-Lttteralur  litrrum- 
spukt  hat,  ist  namltcb  keineswegs  eine  Absclirift  des  Wiener 
idex,  was  sclioii  Herder  *)  in  Krage  yesteJIt  hat  und  ich  he- 
stiniiut  vernelnpn  kann  *J,  sondern  geht  auf  eine  Itearbeitung 
der  Urschrift  HichenuU  durch  Gebhart  Dacher,  von  dem  noch 
mehr  la  sagen  sein  wird,  zurück.  Die  Bearbeitung  verwischte 
den  peräonlicbei)  Charakter  Illricli  Kicbentals  mir  teilweise 
(vgl.  Berger,  Johannes  Hus  und  Kiinig  SigmuDil  S.  216).  Die 
vielfaeli  stehen  t^öbliebenen  „ich"  hüben  dann  im  Verein  mit 
der  Unterschrift  „Gebhart  Diicher''  zu  der  .Annahme  gefiihrt, 
d&ss  dieser  Mann  der  Verfasser  einer  selbständigen  Koiuils- 
chronik  sei  u.  s.  f.  Wenn  wir  nun  beachten,  dass  die  Wolfca- 
büttcler  Abschrift  in  dem  Sttlck,  das  B4.^rger  ii.  221  ff.  mitteilt, 
sich  mit  dem  au» ruh r liehen  Bericht,  den  G.  gicbt,  gänzlich 

rkt,  so  ist  kein  Zweifel,  da^-s  die  mehrgeaanote  Abschrift 
Wolfenbutte],  sei  es  auch  durch  mehrere  ^Cwischenstufea, 
auf  r.  zuriickgeht.  Die  Absciinft  in  Stuttgart  stimmt  mit  der 
genaunten  in  Pajiier,  Schrift,  Format,  Inhalt  fast  völlig  tiber- 
eiö.  Beide  sind,  wenn  iiuiin'r  neuem  Datums,  für  eine  et- 
waige Herstellung  eines  cenaueti  Texte-s  keineswegs  wertlos. 
Flir  die  Herstellung  des  ßiIdt;rkreLses  sind  sie  dagegen,  weil 
ohne  jede  Dürstellung  oder  Wappen,  völlig  ohne  Belang. 

Fast  ebenso  steht  es  mit  zwei  weiteren  Hss.,  die  ebenfalls 
(wie  G.)  den  Aufzug  auä  r.  enthalten:  eine  zweite  Hs.  in 
Stuttgart  und  eine  Hs.  der  Stifts bibliothek  in  St.  Gallen.  In 
der  ersteren,  auf  die  neuerdings  zuerst  Ruppert.  hingewiesen 
bat,  finden  sich  wenigstens  Wappen.  Der  Raum  für  Bilder 
ist  aufgespart ,  aber  nur  ein  (ziemlich  wertloses)  StUck  ist 
ausgeführt.  In  tier  St.  Galler  Hs.  sind  Darstellungen  augcu- 
sclieinlich  gar  nicht  beabsichtigt  gewesen. 

E-s  bleibt  uüs  nur  noch  die  Hs.  E.  zu  besprechen. 

■  Der  Text  dieses  Kodex  ist  elo  merkwürdig  zusammen- 
gesetzter. Die  Hs.  (s.  0.  S.  451)  folyl  anfangs  einem  Gliede 
der  Fassung  II,  wechselt  dann  mehrfach  zwischen  beiden  Be- 


*)  iE«!-    Uamlbibiiothek    Tbcol.    fbl.  70,    Bd.  37.  —  *>  Berger.   Jo. 
Hns  lind  Konig  Higramiil.    Aiignburg  X871.    S.  21Ö.  —  ')  Die  Al>- 
•chrift   tieginnt:  Oblmri    Dächer   yod  CoBtenU   hnt   diifses   tatitameu- 
cimebeii     In  W.  bsb«  ich  Iia<Ui«r«  Kmdpo  nirgends  gerunden. 


^MKAnebeii     In 


466  Eaatzsch. 

daktionen,  um  von  fol.  106  an  den  eben  besprochenen  Aosnig 
viederzugeben.  Hier  stimmt  E.  bisweilen  wörtlich  mit  G. 
überein.  Das  genauere  Textverhältnis  zwischen  diesen  bräden 
Hss.  festzustellen,  lag  um  so  weniger  in  meiner  Aoi^abe,  als 
sich  Bilder  in  diesem  Teile  E.'s  nicht  mehr  finden. 

Bilder  wurden  überhaupt  nur  bis  fol.  42  in  die  ausgespartes 
Lücken  gesetzt.  Da  der  ganze  erste  Teil,  dem  sie  angehören, 
Sich  auf  das  genaueste  einer  E.  nahestehenden  Vorlage  u- 
Bchloss,  so  genau,  dass  die  Verteilung  des  Textes  auf  die 
einzelnen  Seiten  in  beiden  Hss.  auf  den  Buchstaben  übereis* 
stimmt,  so  verstehen  wir,  dass  auch  die  vom  Schreiber  g^ 
lassenen  Lücken  völlig  den  Bildern  E.'s  entsprechen.  (Von 
fol.  71  ab  stimmt  dann  wie  der  Text  auch  die  äussere  RatUD- 
Verteilung  nicht  mehr  ganz  zu  K.)  Der  Zeichner  aber,  de, 
wie  erwähnt,  nur  die  ersten  Blätter  illustrierte,  hat  keinei* 
wegs  auch  eine  E.  ähnliche  Vorlage  benützt,  vielmehr  eine 
andere,  die  der  Fassung  II  näher  stand: 

2  hat  E.  zwar  keine  ausführliche  Architektur  hinter  der 
Bank,  aber,  wie  Überhaupt  in  allen  Bildern,  auch  keine  Wi^ 
pen.  Der  Eönig  ist  abweichend  von  allen  andern  Hss.  DB- 
bärtig  dargestellt.  Die  Gruppen  sind  ganz  frei  verändert 
Die  Gespräche  stehen  übrigens  auf  der  Darstellung  seibat  *) 

4  ist  vorhanden:  y.  und  G.  beweisen,  dass  das  Bild  der 
Urschrift  angehörte. 

Zu  den  Bildera  6  a. — c.  waren  vier  Seiten  freigelassen. 
Der  Zeichner  fand  aber  in  seiner  Vorlage  (A.  entsprechend) 
nur  drei  Seiten  Darstellungen.  So  blieb  die  vierte  Seite  (fol. 
15  b.)  leer. 

7  findet  sich  vor.  Wieder  lehrt  die  Übereinstimmung  vod 
D-  (s.  u.  S.  469)  und  y.,  dass  das  Bild  auch  in  der  Urschrift 
stand. 

Für  8  dagegen  ist  nur  der  Rahmea  vorhanden:  diese  Dar- 
stellung ist  nur  y.  eigen. 

In  der  Vorlage  des  Schreibers  folgte  das  Bild  der  Sitzung 
im  Münster.  Der  Schreiber  liess  also  zwei  Seiten  leer.  Die 
Vorlage  des  Zeichners  aber  enthielt  jenes  Doppelbild  nicht 

')  Das  beweist  darum  nicht  gegen  die  Annalime  einer  Zeichnerror- 
lage  zwischen  q.  und  z.,  weil  mindestena  x.  die  Gespräche  auf  dem  Bilde 
selbst  in  seiner  Vorlage  fand,  wo  nicht  ebenfalls  noch  beibehielt.  S.  Back 
S.  i  a.  19  zu  A. 


[He  flämisch  rift«D  dfl&  Dlrich  Rirheotal. 


hr.  «ondern  br&cht«  sofort  oacU  dem  Streit  um  das  Boss 
dl«  Schilderung  der  Fleischbänke  (vgl.  A.)-  Also  bat  der 
ätthaer  voo  £.  dea  hier  geboieneD  Raum  mit  Darstelluogea 
des  Fletsch  Verkaufs  ausgefüllt. 

£3  folgte  Öb4'reinstinimcnd  io  beiden  Vorlagen  die  Schilde- 
nug  der  Eiuholung  des  Konigäpaars  und  der  festlichou  Messe, 
bei  der  der  König  luioistnerte.  Auch  E.  briugt  üemnach  die 
betreffenden  Bilder  an  dieser  Stelle. 

Ebenso  die  Darstellung  der  Bäcker.  Jetzt  aber  brachte 
äie  Schreibverlage  auf  drei  Seiten  die  Fleischbänke  Der 
Schreiber  von  E  Hess  also  getreulich  nach  den  Worten: 
iCiid  ist  diss  der  mctzgi  gemätd,  wie  man  flaisch  UMwag 
lod  wildpriitt'  drei  Seiten  frei.  Der  Zeichner  aber  setzte 
lonz  unbekümmert  die  Bilder  zur  Kanonisation  der  heil.  Bri- 
;ittet  welche  er  in  seiner  Vorlage  an  dieser  Stelle  fand,  hier 
ia.  Und  weil  diese  Bilder  eigentlich  nur  zwei  Seiten  in  An- 
L|fruch  nehmen,  so  zog  er  das  zweite  auf  zwei  Seiten  aus  ein- 
mder ,  indem  er  den  Sängern  eine  besondere  Darstellung 
vidmete  und  dem  Payist  und  den  Schwörenden  die  dritte.  Iq- 
uJtlich  stimmt  die  Schilderung  mehr  zu  A.  als  zu  y.:  Ver- 
gebt auf  die  Architektur.  Es  folgte  nach  der  Schreibervor- 
■ge  die  Kanonisation  der  Brigitte,  die  Kerzenweihe  und 
Verteilung  auf  zusammen  fUuf  Seiten.  Der  Zeichner  fuhr 
tacb  seiner  Vorlage  fort,  dehnte  die  Kerzcowcihe  auf  drei, 
Ue  Kerzenrerteilnng  auf  zwei  Seiten  aus  und  fällte  auch  so 
ll  nmf  Seiten. 

HDie  Weihe  der  Bösen  für  den  König  durch  dea  Papst, 
Bb  Überreichung  konnte  nun  der  Zeichner  an  der  dafür  be- 
ftuniatcn  Stelle  einreihen.  Da  aber  entweder  seine  Vorlage 
lie  zwei  folgenden  Bilder  (Segen  des  Papstes)  nicht  enthiel^ 
(der  er  sie  aus  irgend  einem  Grunde  nicht  zeicImcLe,  su  standen 
hm  wieder  vier  Seiten  fiir  zwei  Bilder  zur  Verfügung.  Er 
Ichoto  daher  den  Umritt  des  Königs  Über  drei  Seiten  aus 
,nd  brachte  auf  der  vierten  die  Aufstellung  der  Rosen  auf 
£in  AlUr.  Für  dies  Bild  hatte  der  Schreiber  etwas  weiter 
fiten  etwa  ein  Drittel  einer  Seite  ausgespart  (=  K.}<  Diesen 
liesB  der  Zeichner  leer. 
fScfaen  hier  htiren  überhaupt  die  Bilder  Tüllig  auf.  Der 
In'ullch  frei  fiolnssene  Raum  ist  mit  allerlei  Einlra- 
von  si)ilterer  Uand  lUägefOÜt  worden. 


468  Kaotzscb. 

Auf  eine  Einreihang  der  Hs.  £.  in  den  Stammbaum  ver- 
zichteo  wir  angesichts  dieser  Verbältnisse.  Der  Btlderkreii 
weist  meines  Erachtens  auf  eine  Vorlage  hin,  die  zwischen 
q  und  X.  stehen  mag.  Er  ist  aber  der  jüngste  und  freieste 
der  erhaltenen.  Es  wird  unten  noch  mehr  über  ihn  zu  sages 
sein. 

Anhangsweise  mag  hier  eine  kurze  Bemerkung  über  die 
drei  Druckausgaben  der  Eonzilschronik  Stelle  finden.  Zun 
ersten  Male  gedruckt  wurde  das  Werk  1483  bei  Anton  Sofj 
in  Augsburg.  0 

Dass  diesem  Druck  eine  Hs.  des  Gebhart  Dacher  n 
Grunde  gelegt  wurde,  ist  wiederholt  ausgesprochen  worden. 
Wir  können  aber  noch  mehr  sagen:  es  muss  eine  Hs.  ge- 
wesen sein,  die  G.  auf  das  allerengste  verwandt  war,  d.  h. 
also  eine  kürzende  Bearbeitung  von  r.  Wie  nahe  der  Drad 
der  Hs.  G.  steht,  zeigt  sich  schon  ganz  äusserlich:  auch  er 
ist  zweispalttig  angelegt.  Der  Text  der  Inkunabel  beginnt 
fol.  2  a.  mit  einer  Zusammenstellung  aller  Besucher  des  Konzils 
nach  ihrer  Ankunft  in  Konstanz  (vgl.  Bück  S.  82  ff.),  fol.  10a. 
folgt  die  ausführliche  Beschreibung  der  Prozessionsordnung, 
fol.  IIa.  deutsche  Übersetsung  des  lateinischen  Stücks,  das 
in  K,  und  E.  die  Chronik  eröffnet:  "0 


D. 
In  alles  erdtricti  ist  ausgangen 


E. 

In  omnem   terram  exivit  sonos 


ir  hal  und  in  die  end  des  erdtreichs  eorum  et  in  fiues  orbis  teire  ^erb» 


eonim 

Bcribit  psaimo  decimo  octavo 
u.  8.  f. 

Schluss:  in  omnem  terrain  exirit 
nomen  Consauciense  et  dirulgatum 
est  nomen  ejus  in  universa  terra. 


der  weite  ire  wort 

ist  gescliryben  in  dem  XVIII 
psalmen  u.  s.  f. 

Schluss:  In  alles  erdtreich  ist  ge- 
gangen der  nam  Costentz  und  ge- 
offenbaret ist  yr  nam  in  dem  gantzen 
erdtreich. 

Es  folgt  in  D.  das  Wappen  von  Konstanz  von  zwei  Löwen 
gehalten.  Darunter  links  das  Wappen  Gebhart  Dachers,  r. 
das  seiner  Frau. 

fol.  IIb.  Hienach  ist  der  anfang  des  conciliums  ze  Co- 
stentz. Hie  hebt  an  wye  daz  concilium  gen  costentz  geleget 
ist  .  .  .  als  daz  etlich  erber  leüt  von  gedächtnus  wegen  ze- 
samen  haben  erfraget. 

')  Siehe  Muth  er,  Buchillustration  No.  174.  Dort  weitere  NacfaweiBe. 
~  ')  Diese  Übersetzung  bat  sicherlich  auch  in  G.  gestanden.  Da  aber 
die  Hs.  vom  verstümmelt  ist,  lässt  sich  der  Nachweis  nicht  mehr  flütrea. 


Die  HMtlachrificD  des  Vlrkb  Rkhenul- 


469 


Zum  Bevreis,  wie  cog  G.  und  D.    ziisamincDgchörei),   ver- 
leiche   man  Huss'  Prozess   und  Hinriclitung.     An  der  be- 
iden Stelle  heiftst  es: 


rflta  mer  van  dem  bnsaen  Icwa 
■lu  e<t  aUerlsUt«  in  bQdi  von 
Uuori 


O. 

wüt  da  tD«  leMen  von  d«m  hiu* 
Ben  so  rindeit  liiiuieu  im  b&ch  un 
cuLxvi)  blau 


od  wirklich  steht,  wiibrond  voi-n,  wie  von  allem  übrigen, 
von    der   Huspgcschichle    our  ein  Auszug  gegebfu   ist, 

Ea  diu  ganze  Krzähluug  noch  einmal  in  einer  Fassung. 
nelir  enthält  als  A.  und  K.  und  nur  mit  der  Woiren- 
lyr  Absi-hrift  von  r.  genau  übereinstimmt.  Ich  teile  unten 
>.  469  ein  Stück  aus  diesem  Bericht  mit,  das  man  mit  dem 
U>druck  lier  Wolfenlmtteler  Hs-,  den  Berger  S.  221  giebt, 
vergleichen  möge.  G.  und  D.  stimmen  hier  wie  Überall,  so- 
ItaU  ich  uadii^epHlft  habe,  wörtlich  überein. 

Hj)ie  Verwandtschaft  ist  überhaupt  eine  so  enge,  daas  selbst 
HtAnmutungen  ftusQ.  fol.  4Ga.  und  47b.  eich  aof  fol.  !>6b. 
m  &8a.  in  D.  wiederhntleu.  Aber  auch  Wappen  nud  Bilder 
H^mnien  Qberriu»cliend  zusammen.  So  bringt  L>.  auf  foL 
|^b./23a.  ebenso  wie  G.  an  Stelle  der  Darstellung  des  Einzugs 
B  K^nigspaars  die  acht  Wappen  der  Baldncbintntger.  So 
m  (Uü  Wappen  Schwnrtzachs  fol.  23  b.  durchaus  dasselbe  wie 
n  G.  fol.  13,  abweichend  von  Pr.  und  A.  (in  K.  und  W. 
I4ehl  das  Wappen  gar  nicht).  So  findet  »ich  an  Stelle  de« 
Blldcii  der  i'-eüt.ittung  Kardinal  Ijindulfs  von  Bari  fol.  35a. 
[Uü  Wappen  dee  Kardinals  wie  in  G.  fol.  23b.  Ebenso  an- 
itau  eines  grösseren  Bildes  zweimal  das  Wappen  des  Erz- 
bnchofs  Ruprecht  von  Snlisbury  fol.  CHJa.  und  b.  in  D.  = 
bl.  39a.  und  b.  in  G.  u,  s.  w. 

Was  die  Bilder  betrifft,  so  bei^nilgo  ich  mich  damit,  au»- 
■hcn.  dass  nicht  zwei  andere  Kss.,  selbst  nicht  K.  und 

-Jt-T  K.  uud  Pt.  80  völlig  in  allen  Einzelheiten  der  Dar- 
btrltong  übereinstimmen,  wie  G.  und  D.  Der  Rünsüer.  der 
fSr  •lie  Holzschnitte  zeidinete,  hat  seine  Vorlage  ubeusu  uHrm 
kopiert,  wie  der  i^eichoer  O.'s.  Wenn  wir  uns  an  das  erinnern 
w»->  S.  463 f.  über  G.  gesagt  wurde,  so  leuchtet  eiii,  welchen 
Wert  die  HoUschnilte  den  Drucks  von  1483  für  die  Herstel- 
^Hries  amprUntrltrhcn  Bilder  Kreises  haben.  Nnr  D.  ^ngt 
H^B.,  daM  auch  der  Auszug  des  P&pstcs  aus  Konstanz 

ti^BTfcr    C  Btmtk.  4.  Otwnli.  ».  T.  CT.  1.  30 


470  Kautssch. 

ausführlich  geschildert  war  (78),  nur  D.  zeigt,  dass  das  Bild  7 
schon  in  der  Urschrift  stand,  u.  s.  w.  Bei  dem  engen  äd- 
schluss  des  Zeichners  D.  an  seine  Vorlage  ist  völlig  aas> 
geschlossen,  dass  er  aus  freien  Stücken  neue  Bilder  faiszih 
^gte.  Er  giebt  seine  Quelle  mit  allen  Zufälligkeiten  der  ¥f 
haltung  wieder. 

Die  beiden  jüngeren  Drucke:  Augsburg,  Steiner  1536  mJ 
Frankfurt,  Feyerabend  (Paulus  Reffeier)  1575  wiederholen  nur 
den  ersten.  Zu  den  Bildern  sind  wenige,  gar  nicht  zur  Sache 
gehörige  und  ziemlich  massige,  neue  Schnitte  hinzugekonunn. 


Es  sei  gestattet,  hier  ein  paar  Worte  zur  Rechtfertignng 
dieser  Bildervergleichung  im  philologischen  Sinne  nachzi- 
trt^en. 

Ausnahmslos  haben  wir  Schlüsse  auf  das  gegenseitige  V«^ 
hältnis  zweier  Hss.  nur  aus  solchen  Verschiedenheiten  gez<^a, 
die  ein  Plus,  sei  es  an  Bildern,  sei  es  an  wesentlichen  Zügfit, 
innerhalb  einer  Darstellung  auf  einer  Seite  aufwiesen.  Vor- 
Aussetzung  war  also,  dass  neue  Bilder  und  tiefer  greifende  Um- 
gestaltungen der  Komposition  von  den  Zeichnern  nicht  beliebt 
wurden.  Dass  diese  Voraussetzung  keine  willkürliche  ist, 
lehren  der  Gang  und  die  Ei^ebnisse  der  Untersuchung  seitat 
Nirgends  sind  wir  in  Widerspruch  mit  den  Textverhältnisse» 
geraten.  Und  die  Möglichkeit  einer  solchen  Bilderbetrachtung 
spricht  schon  für  ihre  Statthaftigkeit.  Man  bedenke,  wie  nahe 
verwandt  sich  die  Bilderkreise  aller  Fassungen,  bei  noch  so 
vielen  Verschiedenheiten  im  einzelnen ,  geblieben  sind.  Man 
beachte,  dass  gerade  die  Hs.  Pr,,  die  in  der  Gesamtanlage 
sich  der  Urschrift  freier  gegenüber  stellt,  der  zweiten  FassuDg 
im  Bilderkreis  näher  kommt  als  A.,  ihre  Schwesterhandschrift. 
Und  vor  allem  erwäge  man  das  Verhältnis  der  Holzschnitte 
zu  den  Federzeichnungen  der  Hss.:  wenn  die  Bilder  in  D. 
und  etwa  in  K.,  die  doch  auf  verschiedenen  Wegen  durch 
Auge  und  Hand  von  mindestens  je  drei  verschiedenen  Zeichne™ 
gegangen  sind,  noch  bis  auf  die  Gesichtstypen  und  die  Schnörkel 
am  Schreinwerk  übereinstimmen,  dann  wird  gewiss  recht  dent- 


Dia  Huidscluift«o  da  Ulricb  RichenUl. 


471 


lieb,  wie  sich  diese  Zeichner  zu  ihrer  Aufgabe  stellten.     Die 
_Erkla.nmg  dieser  Krsdiuinung,  zugk'ich  t'ine  üefL-re  Uegründung 
sres  Verfahrens,  liegt  in  der  Entstehung  der  Hss.:  K.,  W. 
id  E.   sind  nachweisbar,  A.  und   IH.   höchst  wahrscheinlich 
Werkstätten  goterllgt  (s.  das  nächste  Kapitel).  Die  übrigen 
Pr.,  G.  sind  von  derselben  Haud  und.  wie  wir  gesehen 
iben,  überall  vollständiger  (was  den  Inhalt  der  Darstellungen 
jeht),  als  die  andern:  der  Zeichner  hielt  sich  besonders  treu 
seine  Vorlage.    Dass  er  ihr  aber  nichts  hinzufügte,  folgt 
:hon  ans  der  ganz  rohen  Technik,  die  jede  freiere  Bewegung 
ingeniein  erschwerte.    Sehen  wir  von  diesem  Kopisten  ab,  so 
iben    wir   nur  Werkstattarbeiten    vur  uns.    Und    wenn  wir 
16    nun   den  Gang   bei  der  Herstellung   von  Hss.   in   einer 
Terkstatt   verge^'euwärtigen ,   so  wird  sofort  klar,  dass  das 
i:ebnis  das  oben  gekennzeichnete  sein  musste.    Schreiber 
id  Zeichner  waren  selten  eine  Person  (sicher  nicht  in  K. 
[drei  Zeichner,  ein  Schreiber]   und  E.   s.  o.  S.  451).    Beide 
iber  sicherlich  IrfutP,  die  sich  über  ilircn  Gegenstand   keine 
Gedanken  machten.    Wollten  wir  nun  annehmen,  dass 
inz  neue  Daratellungcii  eingedrungen  wären,  so  niilssten  wir 
Hne  fortwährende  genaue  Verständigung  zwischen  Jenen  beiden 
roraussetzen  darliber,  was  und  wo  etwas  abgebildet  werden 
)nte.     Denn  der  Schreiber  hatte  ja  den  Raum  für  tlie  Zeich- 
■TjUDgen  auszusparen.    Und  schi^int  uns  möglich,  dass  wesent- 
lich neue  Komi.K>sitionen  an  die  Stelle  der  einmal  vorhandenen 
iten.  so  müssen  wir  den  Zeicbnern  eine  Kenntnis  des  Textes, 
len  sie  illustrierten,  und  eine  Freiheit  der  Erfindung  zutrauen, 
He  sie  schwerlich  besassen. 

Vielmehr  war  die  Herstellung  solcher  Bilderhandschriften 
»ine  ganz  mechanische.  *)    Der  Schreiber  licss  Raum  für  Dar- 
Hellnngen,  soviel  und   wo  seine  Vorlage  es  verlaugte.     Und 
ier  Zeichner  flillte  den  Raum  mit  Bildern ,  die  er  von  seiner 
elben  Vorlage  ebenso  abschrieb,  wie  jener  den  Text. 


>)  Wie  neehaniscb   ctt  ilabt'i  lucrglng,  zeigt  aio    bcateo  die  US.  E., 
o.  S.  4&1  ff.  u.  txu.  S-  465  ff. 


30* 


472  Eaatzsch. 

2.  Kapitel 

Die  Buchmalerei  in  Konstanz  nach  den  Hss.  der 
KonzilschroniJE. 

Um  die  Bedeutung  der  Richentalhandschriften  für  die  G^ 
schichte  der  deutschen  Buchillustration  gebührend  zu  würd^ 
müssen  wir  zunächst  einen  Blick  auf  die  Entwickelang  dieaei 
Zweigs  unserer  Kunst  seit  der  zweiten  Hälfte  des  14.  Jslu^ 
hunderts  werfen.^) 

Die  mittelalterliche  Illustration  war  allmählich  bis  zam 
denkbar  vollkommensten  Grad  ausgebildet  worden.  Mit  einer 
überaus  klaren  Bildersprache  begleitet  sie  erzählend  den  TeiL 
Keinen  Augenblick  sucht  die  Schilderung  bei  dem  Beschaoar 
riusion  zu  erwecken.  Vielmehr  geht  sie  nur  auf  Vollständig- 
keit der  vom  Text  vorgeschriebenen  Bestandteile  aus:  dem 
besondere  Gestaltung  und  ihre  Anordnung  zum  Bilde  richtet 
sich  dann  ganz  nach  dem  Gebot  der  Deutlichkeit.  Also  nicU 
ein  bestimmter  Augenblick  eines  Hergangs  wird  so  dai^estellt, 
wie  er  sich  etwa  auf  der  Netzhaut  eines  idealen  Zuschaaoi 
gespiegelt  hätte.  Sondern  die  Helden  der  Geschichte  treten 
uns  entgegen  auf  einem  schmalen  Streifchen  Erde,  umgeben 
von  nur  eben  so  viel  Beiwerk,  als  die  geschilderte  Scene  ver- 
langt. Aber  ihr  Handeln  ist  stets  durchsichtig  und  sofort 
verständlich.  Dass  von  einem  Realismus  in  der  Darstellung 
der  menschlichen  Gestalt  dabei  so  wenig  die  Rede  sein  kann, 
wie  von  einer  realistischen  Landschaft,  versteht  sich  darnach 
von  selbst. 

Diese  Art  der  bildlichen  Texterläuterung  erhält  sich  im 
wesentlichen  bis  zum  Beginn  des  15.  Jahrhunderts.  Allein 
mindestens  schon  ein  Jahrhundert  früher  sind  die  Anzeichen 
einer  neuen  Kunst  wohl  bemerkbar,  deren  Einzug  sich  lang- 
sam vorbereitet.  Tracht  und  Gerät,  dann  auch  Behaosung 
und  einzelne  Stücke  der  Naturumgebung  werden  mit  sicht- 
licher Liebe  immer  ausführlicher  in  den  Bildern  voi^eföhrt 


')  Ich  verweise  für  diesen  Punkt  auf  meine  „EinleitenilcnErörterungm'' 
(ätrassburg,  E.  Heitz  1894),  die  wenigstens  andeutungsweise  eine  Cbff- 
sieht  über  den  Stand  der  HBs.-Illustration  im  14.  und  15.  Jahrhundert 
geben. 


Die  UlLQJsdirUtea  dee  Ulrich  Kicbeutal. 

)d  aber  die  Freadc  an  der  Schilderung  dieser  Dinge  um 
rer  selbst  willen  überwiest,  sind  die  Fesseln  der  alten  lüa- 
rationswcisc  gcs]»rengt.  Wir  können  das  Wachsen  dieses 
"■■■"ri^ens  an  der  gegenständlichen  Welt  in  den  bilderhand- 
,  :.  i  IL  des  M.  Jahrhunderts  verfolgen,  bis  bald  nach  1400 
bunU  dort  in  Oberdeutschland*)  der  volle  Realismus  zur 
^■cbaft  gelangt.  Unter  Realismus  verstehen  wir  hier  dos 
^ften,  die  Dinge  ganz  so  zu  schildern,  wie  sie  etwa  ein 
nüer  Zuschauer  von  einem  Punkt  in  der  Nähe  aus  mit- 
igcMhen  hätte.  Es  wii-d  also  ein  Ausschnitt  aus  der  Wirk- 
^keit  wiedergegeben  mit  allen  Zufälligkeiten,  die  ihm  mt- 
iftcD,  gleichgillig,  ob  sie  zum  Gegenstand  des  Bilds  gebüi-en 
Icr  nicht  Es  wird  eine  wirkliche  Landschaft  unter  blauem 
Uouiel.  eä  werden  wirkliche  Menschen  abgebildet,  nicht  mehr 

EU,  sondern  lebensvolle  Individualitäten.  Diese  Kunst,  die 
früher  gemeinhin  als  den  »i>ecih.scl)  niederländischen 
smus  anzusehen  gewohnt  war,  finden  wir  seit  den  20er 
ihren  ebenso  an  der  Donau  (Hegensburg),  wie  am  Bodeusee 
tootUnz)  und  im  Elsass  zum  Siege  gelangen.  Dabei  treten 
(  den  verschiedenen  deutscheu  Landschaften  allerlei  L'uter- 
tfaie<lv  henor,  die  auf  Besunderbeiten  der  üi-tlicheu  Kuust- 
bung  hinweisen.  Im  allgemeinen  scheint,  um  nur  dies  zu 
"wälineD,  an  der  Donau  die  Vorliebe  und  das  Verständnis 
|r  die  Landschaft  weiter  entwickelt  zu  sein  als  im  Westen, 
■gegen  tinden  wir  z.  B.  in  der  schwäbischen  Ulustratiou  eine 
lere  Freude  an  charaktcri.sti.sclicn  Köpfen.  Hier  steht 
lus  der  Mensch  im  Mittelpunkt  des  Interesses. 
>]che  Eigenheiten  der  Ortskunst  werden  um  so  zäher 
lüiaUcu,  alä  jetzt  die  Herstellung  der  volkstumlichen 
crhnndscliriften  allermeist  iu  fabiiKmäs&ig geordneten  Werk- 
en erfolgt.*)  Die  Erkenntnis  dieser  Thatsachc  ist  nicht 
TOD  allgemein  kullurgeschichtlichem  Interesse,  sondern 
*  auch  für  das  Verständnis  der  Text  Verhältnisse  spat- 
.^utUcher  Uss.  und  für  die  Beurteilung  ihrer  Bilder 
Hitle  bi-achtcnswerter  (tesicbtspunkte. 


1.  ■}  Dfff  Verhlluitui?  im  Xonlen  kentiB  kli  noch  nicht  genauer.  Doch 
iMat  aoir  utli  einlgm  Frutwo,  die  t«b  («wlien,  tw«iMlo>,  dasi  nünde- 
pM  un  Nicdi-rrbein  der  Bealktaus  ebatu  fruk  zum  Durchltrucb  ne- 
IUI.  vte  an  der  liouau  uod  am  BodfuaM«.  —  >)  Vgl.  meine  pEiolettendeo 
S.  Wff, 


474  EantzBch. 

Diese  Andeutungen  mögen  zur  Einführung  in  das  Fol- 
gende genügen. 


§  1.  Der  Bilderkreis  der  Urschrift  der  Konziln- 
chronik. 

Jetzt  steht  nichts  mehr  im  Wege,  die  Hss.  nach  ihren 
Wert  für  die  Geschichte  der  Buchillustration  zu  betrachten. 

Wir  müssen  gestehen:  über  die  Buchmalerei  in  Eonstani 
zu  Anfang  des  15.  Jahrhunderts  sagen  sie  uns  einzeln  sämt- 
lich nichts:  keine  der  erhaltenen  Abschriften  geht  über  die 
Mitte  des  Jahrhunderts  zurück.  Aber  wir  haben  nicht  un- 
sonst  die  umständliche  Erörterung  über  den  Stammbaum  ia 
Hss.  vorausgeschickt:  diese  Erörterung  soll  uns  jetzt  helfa 
mit  aller  irgend  möglichen  Sicherheit  den  Büderkreis  de^ü^ 
Schrift  wiederherzustellen,  welche  etwa  1425 — 1430  vollendet 
wurde. 

Dass  die  Chronik  des  Eonstanzer  Eonzils  von  Anfang  an 
Bilder  enthielt,  welche  der  Verfasser  einfügen  Hess,  sagt  «■ 
selbst  s.  Bück  S.  X89  unten:  .  .  wan  ich  doch  das  zu  weg 
bracht  hab,  on  mengtichs  hilff  und  ufT  min  costen  gemalet 
hab  und  den  malern  Iren  Ion  geben,  on  menglichs  stür  and 
hilf.  0 

Deutlich  geht  aus  den  Hss.,  besonders  A.,  noch  hervor,  wie 
er  dies  bewerkstelligte.  Wenn  er  aus  seinen  Notizen  iumI 
Akten  ein  grösseres  Stück  Text  zusammengeschrieben  hatte, 
liess  er  den  oder  die  Maler  die  zugehörigen  Bilder  hinzu- 
fügen. So  kamen  diese  in  grösseren  Gruppen  hinter  längere 
Textabschnitte  zu  stehen.  Diese  Anordnung  geht,  mehr  oder 
weniger  streng  beibehalten,  durch  alle  Hss.  ausser  Pr.  hin- 
durch. Dass  aber  die  Vereinigung  aller  Bilder  hinter  dem 
ganzen  Text  (in  Pr.)  nicht  die  ursprüngliche  Einrichtung  ist, 


')  Aus  dieser  Stelle  kann  natürlich  nicht  geschlossen  werden,  d«si 
Ulrich  Kichental  Leiter  einer  Werkstatt  filr  Buchillustr&tion  gewesen  ECi. 
Im  Gegenteil:  wenn  er  den  Malern  ihren  Lohn  giebt,  so  stehen  sie  voM 
nicht  in  seinem  Dienst.  Jene  Vermutung  Lamprechts  (Repert.  f.  Enost- 
wissenschaft  VII,  411)  ist  (ibrigeDS  schou  deshalb  unhaltbar,  weil  sämt- 
liche erhaltene  Richental-Hss.,  die  er  einer  Werkstatt  des  Ulrich  Richeo- 
tal  zuweist,  erst  nach  dem  Tod  dieses  Mannes  (U37)  entstanden  sind 
wie  wir  gesehen  haben. 


tue  HaoibrlinfteD  des  Ulrich  Biehentid. 


475 


]e  scliOQ  obcD  S.  436  dargethan.    Darnach  küanen  wir 
eh  die  Bemerkung  in  A.  (Bück  S.  121  antea,  s.  Aniu.  3): 
Tun  lass  ich  das  ligen,  biss  gemaulot  wirt"  für  die  Umschrift 
SibsC  in  AQspruvh  uelimeii.     Das  nie  sieb  in  Vr.  nicht  biidi-t, 
beweist  nicht  dawider. 

Wurde  nun  eine  Abschrift  hergestellt,  so  licss  der  Schreiber, 

m  er  nicht  besondere  Anweisungeu  erhielt,  eben  da  Raum, 

er  Bilder  vorfand,  und  so  viel,  al:t  diese  einnaliiuen.  Neue 

kratellungea  wonleu  aUo    in  den  selteosteo  Fallen  ia  den 

Icrkreis  des  Werks  eingeiliiingen  sein.  Wenn  wir  vullcnds 

Bild  in  zwei  Ilss-  verschieilencr  Zweige  tindeu,  diinii  werdc-rt 

CS  mit  Sicherheit  schon  in  der  Urschrift  suchen  dürfen. 

Gleiche   gilt  meines   t^rachtens   von  satiitlicbeu  Bildern 

Uns.  Pr.  und  G.,  die  ihrem  technischen  Charnkter  nach 

anderes  als  Kopleen  sein  können. 
Auf  Grand  dieser  Erwägung  stehe  ich  nicht  an,  mit  Auä- 
etwa  der   Bilder  lU.  26.  öl.  64.   74  samtliche  Dar- 
lUDgen  auf  Richeutols  Urschrift  zuriickzufiihrcu.   Und  auch 
tr  die  eben  aiLsgenommenen  Bilder  bleibt  immer  noch  die 
\t.:._'ii,-blipit,  dasa  sie,  wenn  auch  nur  in  1 — 2  Hss.,  doch  nicht 
1  liehe  Zuthaten.   sondern   bewahrtes  Gut  der  Vorlage 
■ind.     Xur  23  scheint  in  der  Vorlage  von  K.  und  Pt.  an  die 
Jle  einer  andern  Darstellung  (22)  getreten  zu  sein. 
Soviel   über  den   Umruiig  des  Bilderkreises.     Mindestens 
iBO  sicher   ist,    was   uns  die  Vergleichung   libcr   die  Art 
Schilderung  lehrt.     Den  Ilauptgegenstflnd  unserer  Auf- 
Brksiimkeit  wird  dabei  die  Frage  bilden:  hatte  der  Zeichner 
grossen  Büdurkreises  den  Schritt  vom  Illustrationsstil 
14.  Jahrhunderts  herüber  zum  freien  Realismus  des  15. 
lon  gemacht? 

Betrachten  wir  nach  einander  die  Schilderung  der  Land- 
Khafl,  ikr  Architektur,  der  ?ilen.schen  und  des  Beiwerks, 
50  zeigt  sieb  znnacbst  in  allen  Hss.  ohne  Ausnahme  ein  auf- 
follender  Mangel  des  LandscJiaftlichen.  Nichts  spricht  die 
Irene  Wiedergabe  der  Vorlage  deutlicher  aus,  als  dieser  Ver- 
Selbäi  Hss-,  die  ihrem  ganzen  Charakter  nach  eine 
IC  Landschaft  erwarten  tiesseii  '),  ergreifen  die  wiederholt 

>)  Vgl  S.  461  ff.  und  miäac  „Kinleitcndco  ErärtcrningeD'  S.  66.    Die 

ka^roebeiKa  GrOneoberffatunUchnfWi)  nn)  mit  il»o  RicbeaUlkötticM 

W.   Tff'Wffijff"*'   rerwudL    Wir  wOrdan  ilusadi  ilw  dM  aiu- 


476  EaatzBch. 

gebotene  Gelegenheit  (Unfall  des  Papstes  auf  dem  Arienberg, 
Hu3sens  Hinrichtung  u.   s.   w.)  nicht,  Über  den  altüblicben 
Bodenstreifen  hinauszugehen.    Darnach  werden  wir  auch  in 
der  Urschrift  landschaftliche  Schilderung  nicht  suchen  dürfen. 
Um  so  überraschender  ist  dafür  die  weit  entwidtelte  Da^ 
Stellung  von  Architektur.    Wir  erinnern  uns,  dass   die  Fas- 
sung I  wiederholt  in  diesem  Punkte  hinter  der  Fassung  U 
zurücksteht.    Aber  ist  sie  darin  der  Vorlage  getreuer,  als 
diese?  Sicherlich  nicht.    Erstlich  stimmt  die  Hs.  G.,  welche 
der  ersten  Aufzeichnung  der  Bilder  sehr  nahe   steht,  durch- 
aus mit  Fassung  II  überein.     Und  wollte  man  sagen,  erst 
eben  die  Bearbeitung  des  Originals  r.  habe  die  reiche  Archi- 
tektur erhalten,  so  widerspricht  die  Hs.  Pr.  entschieden.   Diese 
im   KuDStcharakter   G.   völlig  ebenbürtige   Kopie   zeigt  viel 
mehr  Baulichkeiten  und  Innenräume  als  A.  und  stimmt  dann 
im  grossen  ganzen  stets  mit  jenen  Hss.  des  andern  Zweigs 
überein.    Schon  das  auf  diese  Weise  unangreifbar  Gresicherte 
wilrde  zur  Begründung  des  sogleich  abzugebenden  Urteils  ge- 
nügen.   Zweifellos  aber  gehört  der  Urschrift  noch  viel  mehr 
an,  als  Pr.  überliefert.  Pr.  musste  schon  seiner  Technik  w^eo 
die  Angabe  der  Architektur  möglichst  einschränken.     Ähnlich 
steht  es  mit  A.:  s.  darüber  S.  479  u.  484ff.      Und  häufig 
werden  ein  paar  in  Pr.  und  A.  ganz  unverständlich  über  den 
Hintergrund  gezogene  Linien  erst  durch  die  Hss.  des  andern 
Zweigs   völlig  erklärt,  welche  au  solcher  Stelle  einen  ausge 
führten  Innenraum,  ein  paar  Häuser  enthalten.     Alles  spricht 
demnach  dafür,  dass  die  scheiubar  ursprüngliche  Einfachheit 
der  lokalen  Schilderung  in  Pr.  und  A.   vielmehr   auf  die  ab- 
kürzende Flüchtigkeit  der  Zeichner   von  x.  und  A.,    teilweise 
vielleicht  auch  Pr,  zurückzuführen  ist. 

Das  Ergebnis  ist,  dass  wir  die  ganze  reiche  Archiiektur- 
zeichnung,  wie  sie  uns  namentlich  in  K.  entgegentritt,  schon 
für  die  Urschrift  in  Anspruch  nehmen  dürfen.  Diese  Annahme 
hat  auch  alle  allgemeinen  Erwägungen  für  sich:  war  einmal 
der  Schritt  von  der  stenographischen  Angabe  des  Raums  zur 
Schilderung  der  wirklichen  Bauten  und  Innenräume  gethan, 
so  war  es  nur  folgerichtig,  nun  überall  die   Örtlichkeit  des 


gedehntere  Schilderung    der  Landschaft   auch   in  den  zuletzt  genamiteu 
Hss.  erwarteu. 


Die  HAiidschiiftau  des  Ulrich  Ricbealol. 


477 


rklicbeDVoruatigsaufä  genaueste  wictterzugcben :  die  Zeichner, 
RicbcDUl    t>oä<il(lcte ,    mussten    MUnater    und    Kaufhaus, 
ssen  and  Plätze,  Kapellen  und  Stuben  ganz  so  schildern, 
sie  jeder  Konstanter  kannte,  sonst   war  das  Kuufhaus 
nicht  das  Kaufhaus  und  das  „refciital  zö  den  barfüsseii" 
SU  nicht  jener  allbekannte  liauin.    So  wird  uns  denn  wirk- 
j^J'  getreu  daü  ganze  Konstanz  im  Bilde  gezeigt:  der  hölzerne 
Bhlsatz  mit  seinem  gotischen  Schuitzwerk,  der  das  Kaufhaus 
'noch  heute  ziert,  ist  so  wenig  vergessen,  als  die  polygonal 
gestalteten  Kapitelle  der  MUnatersäuleu    und  die  äteiuemen 
Bildsäulen  au  den   Häusern.    So  hat  sicherlich  die   Aufgabe, 
Zeitgeschichte  zu  illustrieren.,  den  ungemeine»  Schritt  in  die 
L^ehilderungswei&e  der  neuen  Zeit  bedingt. 
^B   Hier  ist  eine  allgemelDC  Bemerkung  über  die  KompositioD 
^ttr  Bilder  einzuschalten.   Da  sich  nämlich  die  Kompositionea 
^m  allen  Hss.  durchaus  ^teidien,  su  sind  bie  in  dieser  ücstalt 
schon   der  L'r&t-ltrirt   zuzuweisen.     Damit  ist  über  sicher  ge- 
geben, dass  die  Zeichner  der  Urschrift  schon  Im  weitesleD 
;  Hasse  von  der  Anordnung  der  Baulichkeiten  und  Personen- 
ippen  in  die  Tiefe  Gebrauch  machteu.    Sie  mitssen  also 
ein  bis  dahin  in  der  Buchmalerei  unerhürtes  Raumgefühl 
igt  haben. 

Nicht  minder  wertvoll  ist  es,  zu  wissen,  dass  auch  die 
Stellung  des  Menschen  in  jener  Zeit  in  Konstanz  (1425/30) 
Bon  weit  über  die  Kunst  des  14.  Jahrhunderts  hinaus  war. 
Ke  Hs.  Fr.  zeigt  schon  durch  die  Beibehaltung  der  Tracht 
_üer  Konzilszcit  (wer  hatte  um  UGO  nuch  gezaddelte  Rücke, 
Bite  Sackärmel,  jene  abenteuerlich  stoffreiche  Gewandung 
jen!),  dass  ihre  Menschen  getreu  der  Vorlage  nacb- 
loet  sind.  Wir  dürfen  also  in  der  scharfen  Charakte- 
ristik der  „Griechen",  die  unter  ihrem  Erzbiaehof  von  Kiüon 
in  Konstanz  Messe  hielten,  in  der  feinen  Bezeichnung  der 
Ungarn  u.  s.  f.  Vorzüge  des  Originals  erbhckcn.  Und  wenn 
dort  das  lange  schw^uze  Haar,  die  kupferrote  Gesichtsfarbe, 
die  fremden  Trachten,  hier  die  gewaltigen  Schnurrbarte,  die 
Schlitzaugen  sorgsam  wiedergegeben  sind,  so  werden  wir  darin 
um  so  mehr  etwas  übernommenes  sehen,  als  die  Technik  in 
Pr.  jede  freie  eingehende  Charakteristik  sehr  erschwerte. 

Weiter  führt  uns  wiederum  die  Vergleichuug.     Nicht  nur 
die  Fremden,  auch  Staud  und  Charakter,  Älter  und  Stimmung 


476  KaQtxach. 

siod  prächtig  gekennzeichnet.  Die  wohlhäbigen  Prälaten  finden 
sich  ebenso  in  allen  Hss.,  wie  die  herben  C^ichter  des  kriege- 
rischen Adels,  die  feinen  Höflinge  des  Eönigspaars  ebenso, 
wie  die  dicken  Fleischergestchter  mit  den  Stulpnaseo,  die 
rohen  Stadtknechte,  wie  die  bebrillten  Kanzler.  Aber  mehr: 
die  päpstlichen  Sänger  mit  weit  geöffnetem  Mund  and  zo- 
sammengekniffenen  Augen  sind  auch  nicht  freie  Erfindung 
einzelner  Hss.,  denn  sie  gehören  fast  allen  an. ')  Und  der 
Schrecken  der  Fuhrknechte  über  das  Umfallen  des  päpsüichen 
Wagens  ist  ebenfalls  ein  gemeinsamer  Zug. 

Endlich  ist  die  Fülle  der  lebendigsten  Gesichter,  der 
geistige  Ausdruck  der  hohen  und  niederen  Personen,  die  stets 
glückliche  Belebung  der  Gruppe  so  sehr  allgemeines  Gut 
aller  Hss.,  dass  ich  nicht  zweifle:  wir  dürfen  dem  Bi]de^ 
kreis  der  Urschrift  eine  Charakteristik  der  Gestalten  zutraaen, 
die  weit  über  jene  Anläufe  hinausging,  welche  wir  anderswo 
selbst  in  fortgeschrittenen  Hss.  finden. 

Die  Schilderung  des  Beiwerks  verlangt  nun,  wenn  wir  den 
Schritt  zum  grundsätzlichen  Bealismus  einmal  gethan  finden, 
nicht  mehr  die  Aufmerksamkeit,  welche  wir  ihr  bei  der  Be- 
trachtung der  Buchmalerei  des  14.  Jahrhunderts  schenk» 
müssen.  Es  genüge  deshalb  hier  der  Hinweis,  dass  sie  der 
Darstellung  der  Architektur  in  nichts  nachsteht. 

Die  Sicherung  eines  grundsätzhchen,  weit  entwickelten 
Realismus  schon  für  die  Bilder  der  Urschrift  unserer  Konzils- 
chronik (1425/30)  ist  insofern  von  Wert,  als  mir  kein  Denk- 
mal aus  jenen  Gegenden  bekannt  geworden  ist,  das  so  früh  sr 
weit  nach  dieser  Richtung  ginge. ') 

§  2.    Der  Bilderkreis  in  den  erhaltenen  Hss.  der 
Konzilschronik. 

Es  gilt  nun  die  erhaltenen  Richentalhandschriften  etwas 
genauer  anzusehen,  um  sie  nach  ihrem  eigenen  Wert  för  die 
Gescliichte  der  Konstanzer  Buchmalerei  zu  würdigen.  Wir 
sondern  sie  zu  diesem  Zweck  in  drei  Gruppen  nach  Teebnik 
und  vermutlicher  Herkunft. 


1)  Pr.  u.  A.  80  gut,  wie  K.,  W.  —  *)  Zum  Beweis,  dass  die  Bch*ib. 
Handschriftenillustration  etwas  späterer  Zeit  <Iie  eben  aus  der  Richental- 
urschrift  gewounenen  Ergebnisse  durchaus  bestätigt.  Tgl.  meine  „Qe- 
leitenden  Erörterungen"  S.  57. 


Dh  BaiiclKhrift«ji  des  Clricli  RicheuUl.  479 

I.  Die  Uss.  des  Gebbart  Dächer. 

In  den  Hss.  Pr.,  G-,  St.  findet  sich  der  Name  Gebhart 
Er  stand,  wie  uns  die  Wolfen bUttelcr  Abschrift  zeigt, 
schon  in  r.  Was  wir  von  diesem  Gebhart  Dncher  wissen, 
ist  nicht  sehr  viel.'}  Er  stamiut  aus  Konstanz,  aus  einer  der 
Fischerzunft  angehorigea  Familie.  Er  blieb  auch  in  der  Zunft, 
obwohl  er  die  Fischerei  nicht  betrieb.  1461  wurde  er  ,hus- 
herre",  d.  h.  Zolleinnehmer  im  Kaufhaus  und  gleichzeitig 
Bttrger.  1463  wurde  ihm  Steuerfreiheit  zugesprochen.  1472 
ist  er  gestorben. 

Bekannt  hat  er  «ich  vor  allem  durch  seine  „KoQstaozcr 
ironik"  gemacht,  s.  Rup]*rt  a.  O. 

Die  sicherste  Nachricht  über  seine  Bethätigung  am  Werk 
ichentala  giebt  er  uns  selbst  in  der  Vorbemerkung,  die  er 

sein  Handexemplar   der   Konzilschronjk  (Pr.)   eintrug,  s. 

M6.  Da  sagt  er,  er  hahe  Ulrich  Richentals  Buch  ,er- 
iwert".  Ich  glaube,  das  kann  nur  auf  die  eben  in  Pr.  vor- 
li^ende  Abschrift  mit  den  Bildeni  be70gcn  werden.  Weiter 
aber  trug  (nach  der  Wolfenbütteler  und  [gleichartigen]  Stutt- 
garter Abschrift)  auch  r.  eine  Einzetchnung  Gebhart  Dachi^rs: 
Gebhart  Dacher  von  Costentz  hat  dieses  zusammen  geschrieben. 
Und  endlich  bringen  auch  die  Hss.  <i.  und  St.  beide  den  Na* 
men  Gebhart  Dacher.  Dass  sie  diesen  Namen  aber  nicht 
etwa  nur  aus  ihrer  Vorlage  r.  entnahmen,  sondern  von  des 
Trägers  eigener  Feder  erhielten,  zeigen  neben  den  Schrifl- 
zUgen  auch  die  Bilder. 

Pr.,  G.  und  St.  enthalten  Bilder  und  Wapjien  roheäter 
Technik.  Sie  sind  völlig  mit  dem  Pinsel  ausgeführt,  wenn- 
schon wenigstens  teilweise  nach  einer  Vorzeichnuog  mit  der 
Fetter.  So  ^^ind  die  Umrisse  dick,  ungleiclimä&sig,  nicht  ge- 
rade, denn  der  Pinsel  gehorcht  der  zeichnenden  Hand  natür- 
lich weit  weniger  sicher,  als  die  Feder.  Alle  Formen  sind 
plump.  Feinere  Angriihrung,  Schraffierung  ist  völlig  aus- 
geschlossen. Wert  haben  diese  Darstellungen  für  uns  hüch- 
slen-s,  soweit  &ie  eine  bessere  Vorlage  getreu  wiedergeben. 

Nun  ist  die  Frage,  sind  diese  Bilder  von  Dacher  selbst 
ausgeführt,  oder  von  einem  Arbeiter?  Hielt  G.  Dacher  etwa 
eine  Werkstatt  für  Vervielfältigung  historischer  Hss.  mit  Schrei- 


■)  S.  Ruppert,  Chroniken  der  Sudt  KMkstux  8.  IX. 


480  EautKsch. 

bern  und  Malern?  Die  Menge  der  Hss-,  die  seinen  Kamen 
tragen,  scheint  darauf  hinzudeuten.  Ausser  den  vier  genannten 
Hss.  stammte  auch  die  Vorlage  des  Drucks  von  1483,  wahr- 
scheinlich auch  die  verlorene  Ottenbeurener  Hs.  und  endlich 
noch  eine  gleich  zu  nennende  Hs.  in  St.  Gallen  aas  Dachers 
Nähe. 

Weiter  ist  mindestens  in  Gr.  der  Schreiber  des  Textes  nicht 
Gebhart  Dacher  selbst,  und  ähnlich  ist  es  m.  £.  in  der  Prager 
und  Stuttgarter  Hs.  Aber,  fragen  wir  dann,  was  soll  ^e 
Eintragung  des  eigenen  Namens  und  Wappens*),  wenn  die 
Hss.  für  den  Verkauf  bestimmt  waren.  Und  warum  finden 
wir  Dachers  Namen  nur  da,  wo  der  wenig  kunstreiche  Zeichner 
auftritt,  nie  in  einer  andern  gleichzeitigen  Richentalbandschrift. 
Zudem  war  die  Hs.  Pr.  zweifellos  in  Dachers  Besitz,  nicht 
nur  von  ihm  geschrieben.  Ebenso  steht  es  mit  einer  Hb.  der 
Stiftsbibliothek  in  St.  Gallen  No.  646,  die  nach  Ruppert  von 
Gebhart  Dächer  geschrieben  ist  und  einige  Bilder  (Kopieen 
des  Bilderkreises  einer  älteren  Konstanzer  Chronik  und  Wappen] 
in  derselben  schlechten  Weise,  wie  die  oben  angefühlten  Riehen- 
talhandschriften,  enthält.  Darnach  ist  die  Vermutung  wahr- 
scheinlicher, Gebhart  Dacher  habe  für  sich,  und  sei  es  auch 
auf  Wunsch  für  andere,  die  Chronik  Richentals  abgeschrieben, 
bearbeitet,  ausgezogen  und  mit  anderen  historischen  Werken 
(vor  allem  Königshofen)  zusammengeschmiedet.  Eine  solche 
Thätigkeit  passt  sehr  gut  zu  seiner  sonstigen  konipilatorischen 
Historiographie.  Dabei  mag  er  hie  und  da  einen  besondern 
Schreiber  beschäftigt  haben,  vielleicht  auch  die  Bilder  nicht 
selbst,  sondeni  durch  andere  Hand  gefertigt  haben  —  ein 
sicherer  Schluss  auf  eine  Werkstatt  für  Handschriften  herstell  ung 
in  Konstanz  ist  aus  alledem  nicht  zu  ziehen. 

Vor  allem  ist  entschieden  in  Abrede  zu  stellen,  dass  er 
die  Hs.  K.  geschrieben:  die  Schrift  hat  gar  nichts  mit  der 
sichern  Eintragung  Gebhart  Dachers  in  Fr.,  den  Autographen 
in  G.  und  St.  gemein.  Ebensowenig  hat  er  an  der  Herstellung 
von  W.  irgend  einen  bis  jetzt  beweisbaren  Anteil'),  von  A. 
und  E.  und  Pt.  ganz  zu  schweigen. 

')  WoMbemerkt :  der  Name  findel  sich  nirgends  als  einfaches  Schreiber- 
explicit,  sondeni  vorn  in  den  Hss-,  meist  vom  Wappen  begleitet:  so  in 
St.,  D.  u.  Pr,  —  ^)  Vgl.  dagegen  Ruppert,  Chroniken  S.  VIII.  Darauf, 
dass   der  Wiener  Kodex  von  Dacher  herrühre,   ist  Ruppert  durch  die 


Die  Builscbrifwn  (Idk  ririrb  ßirheoUl. 


481 


II.  Die  Hss.  K.  und  W. 
>ie  Hnnilsclirifteii  in  WicD  und  Konstanz  slod  uostroitig 
stotilichsten  der  ganzen  Gruppe.  Aber  keine  Sclireiber- 
;  gicbt  sichere  Auskunft  über  ihre  Entstellung, 
lunachst  habn  ich  zu  rechtfertigen,  warum  ich  diese  beiden 
neben  einander  stelle.  Anlage  und  Schrift  sind  in  beiden 
fast  identisch.  Schwerer  noch  wiegt,  dass  auch  die 
er  stilistisch  aufs  enfßte  verwandt  sich  zeifcen  (vgl.  Taf.  XVII 
IX).  Aber  nicht  alle  Uüiler  in  K.  stehen  deueu  in  W.  so  nahe: 
t  von  zwei  verschiedenen  Zeichnern  illustriert,  fol.  l— öS 
eine  erste,  fol.  59  bis  zum  Schluss  eine  zweite  Iland  ge- 
raet  Leicht  sind  beide  zu  unterscheiden  (s.  Tafel  XVJI  a. 
II).  Zwarfuhi-ea  sie  gleichermassen  die  Feder  in  wohlgeübter, 
Dtlich  zeichnerischer  Weise;  Der  Umriss  besteht  aus  locker 
iuander  gereihten  Strichen,  die  zwar  ziemlich  stark,  aber 
beinend  ohne  besonderen  Druck  hingesetzt  sind.  Beiden 
Eemcr  der  gradlinig- gebrochene  Stil  eigen.  Vor  allem  das 
nnd  wini  in  völlig  eckigen  Falten  geworfen.  Der  Realie- 
im  Sduuplatz  und  den  Trägern  der  Geschehnisse  endlich 
i  beiden  der  gleiche.  Aber»,  zeichnet  kecker,  frischer,  übei- 
;  mehr  der  Farbe,  skizziert  mehr  sozusagen.  Z.  D.  der 
m).  der  unter  cioer  Fleischbank  einen  Knochon  benagt, 
v24,  ist  aus  lauter  uozusammenlmngendeu  Strichelcheu  ge- 
l. 

>.  dagegen  führt  alles  peintlcli  aus.    Insbesondere  ist  die 

ttiening  durcii  dichte  Strich-  unil  Kreuzlagen  tmi  a    fast 

nicht,  bei  b.  tit>crall  angewandt.     Die  Gewandfaltcn  sind 

einfache  Striche,  bei  b.  an  beiden  Enden  mit  Haken 

und  durch  kurze  Querstriche  zu  einer  Art  Hohlkehlen 


Lasser  diesen  beiden  hat  aber,  wie  mir  scheint,  noch  eine 
Hand  an  dem  Kodex  mitgearbeitet.  Die  ursprungliche 
inung  der  ersten  Uihler  in  hellerer  Tinte  ist  sichtlich 
einer  amleivn  liaud  in  dunklerer  Tinte  üliergangen.  Die 
feinen,   mitunter,  wie  gesagt,   skizzierendea  Umrisse 

[Jttemtur  Kttkonimpii,  s.  Bcrgttr  &.  O    qoJ  Marmor.  Fr<Tib.  [Ho- 
ÜT  Vn  {1973),  S.  ISij.    Freilieb  «M  na  beiden  Orten  «cbon  ui 
»die   aelbit  ein  Zweifel   laut.    Die  KaaBtaazor  iU..   die   viel   mahr 
L&)  '•tat,  wdcbt  rbeofallt  ta  dor  Schrift  gaoi  erhcblidi  tod 

..  üb. 


482  Eaatzach. 

von  a.  sind  dabei  durch  zwar  sehr  routinierte,  aber  mehr 
derb  charakteristische  als  individuelle  LlDieo  ersetzt  Die  Be- 
malung ist  durch  die  ganze  Hs.  die  gleiche. 

Die  Hs.  W.  weist  nur  Bilder  eines  Zeichners  auf.  Sie 
sind  denen  des  ersten  Künstlers  in  E.  sehr  ähnlich.  Vor 
allem  ist  die  Federführung  ganz  dieselbe.  Aber  die  Schraffie- 
rung gewinnt  in  W.  einen  weit  grosseren  Anteil  an  der  Zeich- 
nung als  in  E.  Darum  wage  ich  auch  trotz  der  völlig  sich 
deckenden  Darstellung  des  Stoffes,  der  völlig  identischen  Typoi 
und  Architektur  nicht,  die  Bilder  W.'s  nur  als  fortgeschrittenov 
Werke  des  Zeichners  E.-a.  zu  betrachten.  Um  so  weniger,  ils 
ich  die  beiden  Hss.  leider  nicht  neben  einander  sehen  konnte. 
Aber  denselben  technischen  Gewohnheiten,  also  derselben  „Schale* 
entstammen  beide  Eodices.  Ja  vielleicht  noch  mehr.  Die  Hs. 
E.  weist  mit  ihren  drei  Zeichnern  zweifellos  auf  Entstehung 
in  einer  Werkstatt:  aus  derselben  Werl^tatt  mag  W.  herr«^ 
gegangen  sein.*) 

Der  zeichnerische  Stil  der  Bilder  in  diesen  Hss.  spricht 
durchaus  für  ihren  Ursprung  aus  einer  regen  Zeichenstube. 
Das  ist  die  volle  Ausbildung  der  Anfänge,  wie  sie  uns  in 
einer  schwäbischen  Hs.  von  1435  (Donaueschingen  No.  242,  s. 
Einleitende  Eröterungen  S-  56)  entgegentreten.  Alle  diese 
Eünstler  standen  sicherlich  auch  dem  Zeichnen  für  denHulz- 
schuitt  nicht  sehr  fern:  so  ganz  holzsclinittartig  fuhren  sie  die 
Bilder  aus. 

Über  die  Bemalung  ist  zu  sagen,  dass  durchweg  helle, 
lebhafte  Farben  vorherrschen.  Die  Lichter  sind  meist  aus- 
gespart, nur  die  Schatten  gemalt.  Zwischenstufen  sind  entweder 
zeiclmerisch  durch  locker  nebeneinander  gesetzte  Pinselstriche, 
oder  mehr  malerisch  durch  hellere  Töne  der  Lokalfarbe  an- 
gegeben. 

In  der  Hs.  W.  wird  die  Bemalung  nach  und  nach  flüchtiger. 
Die   ausgeführte    Behandlung    z.   B.    der   Gesichter    mittelst 


')  Es  gebt  nicht  wohl  an,  allein  auf  Stilverwandtschaft  hin  einer 
Werkstatt  weitere  Arbeiten  zuzuweisen.  Sonst  möchte  ich  dos  Mflncbener 
Exemplar  von  Grünenbergs  Wappenbuch  (cgm  145)  den  beiden  Riehen- 
talchroniken  (E.  u.  W.)  gesellen.  Die  Hs.  mag  immerhin  10  bis  20  Jahre 
junger  sein :  Schriftcharakter  und  Zeichentechnik  sind  sehr  nahe  Tenrandt. 
wenn  auch  nicht  eine  Hand  die  Werke  Ulustriert  hat. 


Die  Hudiiclirifteii  des  Ulricb  RtchcauL 


483 


roter  Federstriche  hört  schon    oach   den    ersten   Bil- 

m  auf. 

Über  den  Realismus  der  Zeichner  in  K.  iind  W.  zu  reden, 

cbeint  fast  «berfltissig.    Aber  hei-vorgehoben  mag  werden, 

eine  solche  VerMudung  von  baudwerksinässiger  Sicher- 

der  Zeichnung  und  scharfer   Erfassung  des  Lebens  in 

fr  Darstellung  dorh  in  der  gesamten   Buchillustration   des 

Jahrhunderts  selten  ist.    Man  weiss  nicht,  was  man  mehr 

iwundem  soll:   die  ehrsamen  Uaudwerher  au  deu  Fteisch- 

cen,   denen   bei  etwas  einfältigem  Geüichtsausdruck  der 

offen  steht,  oder  die  alten  Kleriker  mit  den  schlatfen 

Tangen    und    dickem  Untergesicht ,    die   schmucken  jungen 

irsten   oder   (Ue   stattlichen   Rabbiner   der  jüdischen  Ab- 

Inunc 

Gleicbcrmassen  ist  die  Architektur,  von  aussen  und  innen 

jcheo,  in  diesen  Hss.  am  scbünsteu  ausgestaltet.     Durch* 

lickc  auf  der  Strasse  in  Nebengassen,  Durchblicke  iiii  MUnster 

Seitenkapcllen  wurden  zwar  schon  in  den  älteren  Vorlagen 

^rgsam  und  mit  sichtlicher  Liebe  dargestellt,  gelangen  aber 

ier  reritiüge  der  reiferen  Techuik  zu  besonders  vollendeter 

LusfDhrung.    Das  Lineal    wird   überall    zu  Hilfe  genommen. 

Von  diesen  Hss.  ist  der  Schritt  zu  der  Kunst,  welche  die 

löne  lis.  von  Liren)  Scliwabenchtooik  in  München  (cgm.  436 

octavo)  darstellt,  kein  weiter  mehr.    Und  damit  ist  min- 

ätens  technisch  erreicht,  was  die  besten  Meister  der  zeicb- 

senden  Kunst  am  Ende  des  15.  Jalirbunderts  in  Oherdeutschland 

schaffen  vermochten. 

in.  A.,  Ft.,  E. 

Die  dritte  Gruppe  von  ilss.  kann  leider  nicht  auf  einen 
Jrheber  oder  auf  eine  Werkstatt  zurückgeführt  werden.  Viel- 
aebr  sind  sehr  ungleichartige  Werke  hier  nur  ihres  zeichne- 
:hen  Stils  wegen  zusammen gefasst. 

Die  iSilder  der  drei  Hss.  A..  Pf),  E.   sind  nämlich  in 

ingen,  durchgeführten  Strichen  gezeichnet,   aber  ganz  ohne 

Druck  auf  der  Feder.     In  geraden,  gleichmässigen,  nicht  ab- 

t*)  Cber  die  Hs.  Tt-  ]ioDnti>  Icli  allerdings  nur  nach  der  lithograpbi- 
Idien  Ausgabe  utleileo.  Daroact  tel  zwar  sicher,  dawt  die  H».  den  Ko- 
dices  A.  o.  E.  nUer  steht,  als  E..  W,,  ahtti  der  fviuero  CbaraliWr  der 
Btricbe  nicfal  su  erkenneD- 


484  Kantzscli. 

gesetzten  und  nicht  sehr  starken  Strichen  schliessen  die  Künstler 
unserer  Hss.  den  Umriaa.  Dabei  ist  keinerlei  Unsichei^eit  m 
verspüren.  Vielmehr  sind  diese  Zeichner  ganz  ebenso  des 
Ergebnisses  sieber,  wie  die  der  zweiten  Gruppe.  ÄoaseTSt 
keck  geben  sie  bisweilen  eine  gebrochene  Linie,  einen  Ge- 
wandsaum,  Haar  u.  s.  f.  Sie  scheinen  wohl  geUbte,  aber 
ohne  engere  Beziehung  zum  Holzschnitt  thätige  Künstler  za 
sein.  Die  Entwickelung  des  zeichnerischen  Stils  knüpft  denn 
auch  nicht  an  ihre  Weise  an,  sondern  an  die  der  Meister  der 
zweiten  Gruppe.  Sie  sind,  etwa  wie  einzelne  Zeichner  Diebel 
Laubers  in  Hagenau  oder  der  Zeichner  des  Trojanerkriegs 
im  Berliner  Kupferstiebkabinett,  letzte  Ausläufer  in  dieser 
Art  der  Federführung,  welche  im  späteren  Mittelalter  üblich 
gewesen  war. 

Hs.  A. 

Ängstliche  Trockenheit  wäre  das  Letzte,  was  man  don 
Zeichner  dieser  Hs.  nachsagen  könnte.  Vielmehr  setzt  er 
seine  leichten  Striche  fiott  neben  einander,  unbekümmert,  ob 
sie  auch  einmal  über  ihr  Ziel  hinausgehen,  ob  sie  durch  dnen 
zweiten  Strich  ergänzt  oder  verstärkt  werden  müssen.  Gans 
gegen  Ende  erst  wird  zur  Zeichnung  von  Architektur  dis 
Lineal  zu  Hilfe  genommen.  Gewandfalten  bezeichnen  ein- 
fache Striche  ohne  Haken  und  dgl.  Schatten  giebt  mitunter 
eine  Schraftiening  in  Strich-  und  Kreuzlagen.  Meist  dient 
aber  nur  die  Farbe  diesem  Zweck. 

Die  Bemaiung  geschieht  durchweg  in  hellen,  verdünnten, 
aber  lebhaften  Tönen,  die  sehr  handwerksmässig  flüchtig  auf- 
getragen werden.  Die  Vorzeichnung  bleibt  stets  sichtbar  und 
wird  nie  über  der  Farbe  wiederholt.  Lichter  sind  allermeist 
ausgespart.  So  sind  z.  B.  Gesichter  nur  durch  einen  Pinsel- 
strich in  verdünntem  Braungelb  oder  Rot  auf  der  Schatten- 
seite modelliert. 

Ebenso  werden  im  Gewand  anfangs  häufig  nur  die  SchattCD 
gemalt.  Weiterhin  kommt  dann  vor,  dass  die  Farbe  den 
ganzen  Umriss  gloichmässig  in  einem  Ton  füllt.  Daneben  finden 
sich  in  zwei  Tönen  derselben  Farbe  modellierte  Gewänder. 
Und  endlich  wird  auch  das  zu  dieser  Zeit  beliebte  Mittel  der 
Modellierung  in  zwei  verschiedenen  Farben  angewandt,  and 
dabei,  wie  überall,  ein  starker  Kontrast  eher  gesucht  als  ver- 
mieden.    Wenn    in   zitronengelbes  Haar   mit  schwarzer  oder 


Die  lümdscbrUteu  des  Dtricb  Richeotal. 


485 


rauner  Farbe  Schatten  eingemalt  vrenicn,  so  ist  dies  doch 
och  niclic  so  auffätlig,  wie  die  auch  hier  ku  verzeichnenden 
ewaodsUiffe  in  Braun  und  Dunkelblau,  Gelb  und  Braun,  Uell- 
|LuDd  Braun. 

KSevissc  Unterschiede  der  Benialung  zwischen  der  ersten 
H  der  zweiten  Htilftc  des  Buchs  gehen  doch  wohl  nicht 
FTerH:biedene  Maier  zurück.  Auch  der  Zeichner  ist  der- 
tlbe  durch  den  ganzen  Band. 

Wenn  dieser  Künstler  auch  in  der  gleichmässigen  Aus- 
Ibmog  hinter  den  Zeichnern  der  zweiten  Gruppe  zni*Ück- 
^t.  80  übertrifft  er  sie  womöglich  noch  in  der  ünerschopflichkeit 
■  Gcätaltungskraft.  Seine  Prälaten  sehen  sieb  noch  weniger 
mlich,  als  die  K.'s,  seine  Fleischer  sind  noch  lierber.  seine 
Ittrger  noch  wohlhübiger,  als  die  der  andern  Zeichner  —  so- 
«it  cingehen<le  Charakteristik  bei  einer  Dicht  sehr  feiu  aus- 
eführtcn  Zeichnung  möglich  ist 

8Jd  der  ScliJlderuug  der  Architektur  macht  er  sich,  wie  wir 
etaen  haben,  ilio  Sache  sehr  leicht.  Wo  sie  erscheint,  kommt 
jr  ein  flüchtiges  Nachfahren  der  Linien  heraus,  welche  die 
r-r'- _■(!  vorschrieb.    Gerade  Architektur  aber  verträgt  diesen 
I  Stil  am  wenigsten.    Darum  wird  A.  in  diesem  Stück 
im  den  Hss.  der  zweiten  Gruppe  ziemlich  weit  übcrtrolfen. 

b  Hs.  Pt») 

|bo  eng  sich  der  Zeichner  der  Petersburger  IIs.  an  seine 
Vorlage  ao^chloss  —  und  er  kopierte  sie  so  getreu,  dass  er 
«Ihtt  die  (Icwandralleu  so  zeichnete  wie  sie  und  schraffierte, 
ro  sie  schrnflierte,  —  dennoch  ist  unverkennbar,  dnss  er  in 
Icr  Zeichenweise  A.  viel  näher  steht,  als  K.  und  W.  Auch 
ir  führt  diu  Feiler  zu  langen,  dünnen  und  geraden  Strichen, 
Ite  erst  abselxen,  wo  die  Ausdehnung  nach  einer  Seile  ihr 
Sode  errcidit.  Stilverwandt  scheint  er  aber  mit  A  nicht  zu 
h||,  ist  auch  wolil  etwa$  junger. 

pRIeich  A.  üburtritTt  er  K-  und  W.  au  Mannigfaltigkeit  der 
loichtstfpen.  Eine  besondere  Vorliebe  bekundet  er  für 
fciteuerliche  Gesichter  und  Trachten.  Aber  er  hat  die  fremd- 
l^ea  Kopfe  mit  grossen  Schnurrbärten  und  Z«pfen  wohl 
her  aus  der  Vorlage  übernommen,  als  frei  erfunden.   Jeden- 


t*)  H,  obon  S.  A8S,  Auiii, 

T.  f.  C»ib.  A.  OUnh.  X.  ?.  IX.  X 


31 


486  Eautzsch. 

falls  beweist  auch  er,  dass  die  Freude  am  Cbaralctenstisdien, 
Sinn  und  Verständnis  fttr  das  Individuelle  mindestens  seit 
1450  in  jenen  Gegenden  sehr  reich  entwickelt  war.  Über  die 
Bemalung  lässt  sich  nach  der  einen  chromolithographiscbei 
Tafel  der  Veröffentlichung  natürlich  nichts  sagen. 

Hs.  E. 

Die  Bilder  der  Hs.  aus  Ettenheim- Münster  geben  n 
ähnlich  verwickelten  Erörterungen  Anlass,  wie  der  Text. 

Dass  dieser  im  Jahr  1467  vollendet  wurde,  u.  z.  in  eiui 
Werkstatt,  ist  kaum  zu  bestreiten:  zwei  bis  drei  Vorläget 
wurden  benutzt,  ein  Stück  in  der  Mitte  ist  von  einer  zweites 
Hand  geschrieben. 

Dass  der  Bilderkreis  nicht  vollendet  wurde,  dass  er  zu 
Text  nicht  stimmt,  wurde  schon  gesagt  s.  o.  S.  466  ff.  Aber 
damit  ist  die  Summe  des  Auffallenden  noch  nicht  erschöpft: 
die  Bilder  weisen  drei  verschiedene  Hände  und  sehr  verschiedene 
Art  auf. 

Der  erste  Zeichner  hat  fol.  1—19  illustriert.  (S.  Tafel  XX> 
Er  übt  den  Strichatil,  ganz  wie  die  Zeichner  A.  und  Pt.,  aber 
noch  kecker,  sicherer,  mit  ebenso  handwerksmässiger  Bootioe. 
Besonders  dem  Zeichner  von  Pt.  steht  er  darin  nahe  (nun 
vergleiche  zum  Beispiel  die  Falten  eines  Ärmels  im  Ann- 
gelenk). Innenzeicbnung,  Schraffierung  fehlt  fast  ganz.  Vo 
die  Gewänder  unten  aufstossen,  ist  durch  einfache  Striche  ein 
grosses  eckiges  Gefalt  gegeben. 

Abweichend  ist  nur  ein  einziges  Bild  behandelt:  der  Streit 
um  des  Papstes  Rosa  fol.  16a.  Während  die  übrigen  Dar- 
stellungen rahmenlos  überall  bis  an  den  Rand  der  Seiten 
gehen,  ist  dieses  Bild  von  farbigem  Rahmen  eingefasst.  Es 
ist  aber  auch  sorgfältiger,  eingebender  gezeichnet,  steht  im 
ganzen  den  Bildern  der  zweiten  Gruppe  näher.  Auch  gegen- 
stäudlich  bietet  es  allerlei  Neues:  der  Boden  ist  sorgfaltig 
ausgeführt,  Steine  etc.  angebracht.  Über  der  Scene  blaoer 
Himmel.  Es  ist  um  so  weniger  daran  zu  zweifeln,  dass  die« 
Bild  von  anderer  Hand  nachträglich  eingefügt  wurde,  als  der 
Zeichner  a.  es  in  seiner  Vorlage  vermutlich  gar  nicht  fand. '/ 

Wenn  die  Zeichenweise  dieser  Bilder  die   Annahme  zu- 


')  S.  das  ßilderverzeichnis.    Darnach  hat  mindestens  in  x.  dieses  i 
iiiclit  mehr  gestaodeQ. 


Die  HuuUchrlft«!!  iki  Ulrich  Riebeaul  497 

dasä  sie  sofort  nacli  Anfertigung  des  Textes  U67  io 
ler  Werkstatt  noch  eingetragen  wurden,  so  ist  diese  An- 
lahme  auf  die  Cilder  des  dritten  Zeichners  c.  (fol.  22—42) 
licht  ausdehnbar  (s.  Tafel  XXI). 

Zwar  auch  er  benutzt  eine  Vorlage,  die  A.  näher  stand, 
KK.  Zwar  auch  er  stcUt  sich  eben  so  frei  ihr  gegenüber 
Fb.,  auch  er  zeichnet  bU  unmittelbar  an  den  Blattrand. 
Lber  er  iat  doch  ganz  anderer  Art.  KnttUcb  führt  er  die 
feder  ganz  anders:  er  steht  den  Ktiostlera  von  K.  and  W. 
iel  näher,  als  irgend  einer  der  Zeichner  der  dritten  Gruppe. 
Ifan  beachte  besonders  die  Gcwondbehandlung.  Die  Falten 
aufeo  in  Ringe  oder  Scbleifeu  aus,  die  langen  Striche  werden 
;u  Hohlkehlen  erweitert  und  nuten  häuft  sich  schon  das  un- 
iihige,  kJeine  Gefältel,  das  im  16.  Jahrhundert  überwuchert. 
Ifeiter  schraffiert  er  die  Schatten,  und  der  Umriss  ist  nichts 
moiger  als  glatt  gezogen:  so  knorrige  Hände  weist  keiner 
ler  Zeichner  von  A.  oder  Pu  auf. 

Aber  nicht  die  Faltengebung  allein  Tührt  nahe  ans  16.  Jahr- 
mndert:  vor  allem  die  Tracht  verbietet  völlig,  die  Entstehung 
Ueser  Bilder  vor  149U  anzusetzen.  Statt  der  langen  spitzen 
Jefaiubelschuhc  begegnen  die  kurzen,  vorn  ruudeu  und  breiten, 
iehnbe.') 

Es  taucht  der  vorn  offen  getragene  Rock  mit  breiten  Pelz- 
trt.<ifea  auf,  die  Schaube,  u.  z.  in  auffallend  kurzer  Form.') 
^dlich  gar  der  grosse  flache  Hut,  den  wir  als  typische  Kopf- 
«deckung  Kaiser  Max'  anzusehen  gewohnt  sind.  Üieser  Tracht 
ntqiricht  die  Sitte,  das  Haiir  lang  und  glatt,  unten  gradlinig 
^ffeschaittcn  zu  tragen. 

Die^m  Verhältnis  gegenüber  bietet  sich  eine  doppelte 
'  Iikoit  der  Firklärung.  F.ntwoder.  die  Hs.  verliess  die 
\.ai  üline  alle  Bilder  und  wurde  gegen  1500  von  ver- 
chleden  weit  fortgeschrittenen  Zeichnern  (oder  auch  von 
inem.  der  sich  eny.  und  einem  zweiten,  der  sich  freier  an 
ie  Vorlage  anscbloss)  illustriert.  Diese  Annahme  erklail, 
von  beiden  Hauptzei ebnem  dieselbe  Voriage,  und  zwar 
licht  die  des  ersten  Schreibers  benutzt  wurde,  auch,  dasa  ge- 
risse  (jemein&anikeiten  zwischen  ihnen  bestehen. 


>J  Kvb  ScfaBltz.  DnitacbB  Leben  S  378  f.  firQbMl«M  Mit  i486 
acbwebUr.  —  ')  Soviel  ith  habe  üben  kömen,  ebcoWh  ent  gsgen  die 
ITmd*  dci  Jalkrhootliiru  oblicfa. 

31  • 


488  Eaatzscb. 

Oder:  es  wurden  in  der  Schreibstube  sofort  noch  die 
Bilder  bis  fol.  20  eingefügt,  die  andern  aber  sjüLter,  sei  es  in 
derselben  Schreibstube,  sei  es  sonstwo  auf  Veranlassung  oder 
durch  die  Hand  eines  Besitzers. 

Ich  glaube,  die  zweite  Gruppe  von  Möglichkeiten  hat  dodi 
die  grössere  Wahrscheinlichkeit  für  sich.  Im  ersten  Falle 
bleibt  unerklärt,  wie  die  Hs.,  die  zur  nachträglichen  Am- 
schmückung  mit  Bildern  einer  Werkstatt  übei^eben  wurds, 
doch  wieder  unvollendet  blieb.  Und  ausserdem  scheint  mir 
die  Annahme  doch  gezwungen,  dass  zu  einer  Zeit  in  einer 
Werkstatt  so  verschiedenartig  sollte  gezeichnet  worden  sda 
Endlich  leuchtet  mir  gar  nicht  ein,  dass  ein  Zeichner,  dn 
sich  im  ganzen  so  frei  zu  seiner  Vorlage  stellte,  gerade  in 
den  Trachten  ihr  genau  gefolgt  sein  sollte,  während  seis 
Werkstattgenosse  neben  ihm  auch  in  diesem  Funkt  sich  onib- 
hängig  machte. 

Neigen  wir  uns  aber  der  zweiten  Gruppe  von  Möglichkeiten 
zu,  so  scheint  die  zuerst  angedeutete  Erklärung  ansprechender, 
als  die  andere.  Eine  gewisse  Gleichartigkeit  der  Färbung 
und  Zeichnung  ^)  ist  vorhanden  und  die  Vorlage  scheint  fät 
beide  Bildergruppen  dieselbe. 

Demnach  dürfte  wohl  die  Hs.  aus  irgend  einem  Grande 
nach  der  Illustration  der  20  ersten  Blätter  liegen  gebüebai 
sein.  Ob  sie  die  Werkstatt  verliess,  ob  sie  dort  zwei  biä 
drei  Jahrzehnte  überdauerte ,  können  wir  nicht  mehr  aus- 
machen. Wahrscheinlich  ist,  dass  man  eben  da,  wo  sie  begonnen 
worden,  auch  daran  ging*),  sie  endlich  zu  vollenden.  Auch 
jetzt  gelangte  aber  die  Arbeit  nicht  zum  Abschluss. 


M  Äussere  Anlage  der  Bilder,  Verziclit  auf  Wappen,  freie  Bebawi- 
lung  der  Vorlage.  —  ^)  Mag  sie  nun  von  dem  Besitzer  aa  eben  die  Werk- 
statt zur  Voileudung  zurückgegeben  worden  seiii,  die  sie  ihm  geliefrrt 
hatte,  oder  mag  sie  dort  wieder  hervorgesucht  worden  sein. 


Die  Huubchiiftca  des  Ulrich  Bicttont«!. 


489 


Auliige  I. 


prob«  zum  Beweis,  dm  G.,  O.  (in  der  uoabg«kfirzu«  Fassong 
liichte  hinter  dem  abkürzendeo  G«8iiiiitl(.'xt)  «iuvr  Vorlag« 
er  var  als  A-  «iocreeitt,  K.  aiidenmcits.    Man  vcrgletcba 
Texte  dcrBussgracliicbte  bei  Berger,  JohAnnes  Hua  und  Kdüg 
8.  221  (nach  A.,  K.  imtl  dem  WoUeiibliU«)er  Kodex,  der  ganx 
}.  etimnit)  und  l>ei  HöOer.  GcKhlcbUcfanfbcr  der  busstc  Be- 
ll, 3d9  (.nach  Pr.). 


lock  &  81. 
A    frigt    man 
bwlit«o  wolt? 


■ch  er:  „Oern, 
81  Ueit  eng 

mm  kam  in  den 
joachol  man  «in 

Igt  teb  [no,  ob 

irOlt. 
r  ain  priestcr, 


h«T  Uolricb 

der  li«tt  do 

ium  uiul  des 


G.  »  D. 

Darnach  ward  er  ge> 
fnet,  ob  er  btchlen  wf>It, 
wan  dach  kainer  in  t(t- 
licheu  aütea  oae  tnchten 
sterben  sAll. 

Do  sprach  er:  ,4^ 
«ü  gern  bichten.  Ei  ist 
aller  hje  se  eng." 

Und  do  er  in  den  ring 
kam,  do  machet  man 
atnon  vytea  ring.  Do 
ward  ich  Ulrich  Richcn- 
Ul  gehainen,  das  ich  in 
fragen  aölt,  ob  er  bkh- 
teu  wflit.  da  wlro  ain 
priett«r  caplan  xu  sant 
Supbao,  der  hieaa  her 
Ulrich  Schorand  der 
wftre  gelert  uud  bet  ocli 
dei  Bjrechofi  gewali  nud 
des  eoncOloji. 

Do  sprach  er:  Jt 
gem." 


Und  do  er  in  den  ring 
kam. 


do  rafft  man  ainem 
prieater, 

hien  her  Cirich  Scho- 
raod  und  was  ain  Capi>- 
Inn  KU  sant  Steffan  und 
hau  des  ConclUnms  und 
dee  Biechob  gewalt- 


iduoKh  ward"  bb  .und  do  er"  stimmen  E.,  K.  mit  D.,  0. 
—  •)  Die  Wort«:  „do  sprach  er  ja  gern"  waren  hei  der 
voa  1)— r  in  y — s  stehen  geblieben,  obwohl  nie  nicht  mehr 
Denhang  piusen,  sobald  das  Folgende  (Aiw  rufit  iin  ich  . .  ■) 
Am-h  der  Schreiber  Ton  E.  schrieb  die  Vi'ctrt«  noch  seiner  Tor- 
nrich  sie  dann  sber  am.    E  rDthUlt  die  Worte  gar  nicht 


490 


Do  r&ft  ich  demselben 

herr  üolricheD. 

Der  kam  zb  im  und 
sprach  zä  im:  ^Lieber 
herr  und  maister . . . 


EaatzBch. 

G.  =D. 

Also  Tufft  im  ich  Ul- 
rich ricbental  demselbeo 
priester  her  ülricheo. 

Der  kam  zfi  dem  Eos- 
sen  und  sprach;  „lieber 
her  und  maister . . . 


E.  =  E. 


Der  kam  suo  im  lui 
sprach :  .lieber  hm  ml 
maister... 


Die  BAoOschriflen  «Ich  Ulrich  RicbeouL 


49t 


Anlage  II. 

Erläuterungen. 

von  oben  nach  unten  sind  die  Gegenstände  bUd- 
Jildening  aufgefllhrt,  wie  sie  nach  Buckä  Text  auf 
folgen.  VoD  links  nach  rechts  sieben  die  erhaltenen 
«ach  ihrer  Verwandtschaft  neben  einander,  ganz  rechts 
Bcanabel  voq  1483,  als  D.  bezeichnet.  Die  lateinischen 
a  in  den  Fächern  geben  an,  ob  das  Bild  ein,  zwei  oder 
Seiten  in  Anspruch  nimmt.  Füllt  es  nur  eine  halbe 
oder  ist  die  Darstellung  in  mehrere  Querapalten  auf 
Seite  zerlegt,  so  drückt  dies  ein  Bruch  hinter  der  Ia- 
hen Ziffer  ms.  Eridlidi  folgt  die  Angabe  der  Folio- 
in der  Us.,  die  mit  den  Bildern  gcsrhmUckt  sind.  So 
aJso  1  '/i  9a.,  dass  das  Bild  nur  eine  halbe  Seite,  u.  z. 
.  in  Anspruch  nimmt;  III  *,»  24a./25a.  dagegen  besagt, 
ie  Darstellung  sich  über  drei  Seiten  erstreckt,  jedesmal 
I  Ilalbspalten  (quer)  geteilt  ist  und  auf  fol.  24  a.,  24  b. 
a-  zu  öuden.  Gerade  diese  Zerlegung  in  Halb-  und 
itenbilder  ist  für  die  Beurteilung  der  Verwandtschaft 
Iderkreise  von  Wert. 


J 


492 


Eaatzsch. 


7 

8 

9 

10 

11 

12 
18 
14 
15 

16 
17 
18 

19 
20 

21 
22 
23 
24 
25 
2(; 
27 

28 
29 
30 
31 
32 
83 
Zi 
S5 
36 


87 

38 
39 
40 
41 


Der  Hut 

Zusammeokunft  in  Lodi 

Monstranz 

UnlEilI  des  Papstes 

Begabung  des  Ereuzlingera 

a)  Einholung  des  Papstes:  Geistlichkeit 

b)  Papst  (Monstranz) 

c)  Kardinäle 
Streit  um  des  Papstes  Boss 

Die  Schulp£affen 

Sitzung  im  Mflnster 

Die  Badestube 

Einholung  des  EOnigspaares 

Der  König  ministriert  dem  Papst  zur  Messe 

Die  Bäcker 

Die  Fleischbänke 

Kanonisation  der  heil.  Brigitte 

Kerzenweihe  und  -Verteilung 

Austragung  der  Keizen 

Weibe  und  Überreichung  des  Rosenzweigs 

Segen  des  Papstes 

umritt  dea  Königs 

Äufitellung  des  RoseiizweigE 

Stechen  FViedriclis  von  Österreich  mit  dem  t.  Zilli 

Friedrich  von  Österreich  folgt  dem  Papste 

„  „  „  wird  vorgeführt 

Schwur  bei  den  Barfüssera 
Hemogtum  Mailand  bestät^t 
FronleichnaBisprozeBaioü 

Hubs  verhaftet 
„      degradiert 
„      zum  Tod  gefübrt 
„      verbrannt 
;  Die  Asche  wird  verladen 
Hieronymus  hingerichtet 
\  Landulf  von  Bar  zu  Grab  getragen 
Toteu  Opfer  für  ihn 

a)  Kreuzgang  der  Florentiner:  Bläser 

b)  Zug 

c)  St.  Johanns  Kirche 
Der  Büffel 

Papst  Benedikt  XIII.  verflucht 
Belehnung  Friedrichs  von  Nürnberg 

„        Tlberhards  von  Nelleuburg 

„         Ludwigs  v.  Bayern,  Pfalzgrafen  bei  Rhein 


■'■  i 

nmb/u2ft  I 

•)  I 

1112b  ! 

114  a«') 

U4b»  ' 

I  115a  ' 


II  V.  l&5h/ 

U  156b/157& 
1164a  ' 

*) 
II  115b/116a  I 

II  157b/15S»  ■ 

I15eb 

II  159b/lG0& 

161* 

1160b 

162* 

Il30b/31a*) 

") 
I  126  a 
I  13Ua 
XIIU6b/122a 

I  122b 

1123  a 

I  123  b 

I  124  a 
125* 

1  124  b 
II  153b/l&4a 
II  154b/155a 

I  128  a 
11  I2db/I29a 

I  129  b 


II  130b/131a 
I  126  b 


Die  Eandschrifiteii  des  Ulrich  Ridiental. 


493 


EO 

K. 

W. 

Pt. 

0. 

I5a 

ISOb 

U 

I15a 

/9  a 

II  &b/6a 

U3U/b 

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II15b/ICa 

I6b 

I32a 

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I  V.  8a 

1  Vi  34b 

19 

I  Vi  20a 

12b 

I  Vi  9b 

I  Vi  35  a 

110 

I20b 

a 

II*/4ll»/b 

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U  */4  11—12 

b 

I  V)  32a 

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IVi46 

15a 

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1 

I  Vi  46 

16  a 

I  V*  18a 

I  V*  37  a 

IVi47 

I  Vi  22a 

I  Vi  15  a 

I  V*  39a 

I  V.  47 

11 15b/16a 

II  39b/40a 
I  Vi  «a 

1146—49 

23b/24a 

II  Vi  19b/20a 

IIVi44b/45a 

II  Vt  50-51 

.  22b/23a 

IIVi20b/21a 

II  V»  45b/46a 

U  Vi  52—63 

t26a 

I  Va  23a 

I  V»  48b 

164 

I  Vt^b 

Vi  18b/19a 

lU*/,  24a/25a 

') 

III  Vi  65-57 

'a/28a 

II  82b/S3a 

Il57a/b 

1168-59 

Il44b/45a 

.b/36b 

11  33b/34a 

') 

1160—61 

ra/b 

I34b 

l58a(IVt91b) 

162 

lb/40a 

II36b/37a 

I60b 

1164—66 

I26a 

11  87b/38a 

I61a*) 

1166—67 

il>/4Ib 

11  38b/89a 

II61b/62a 

II  68  u.  70 

la 

I  Vj  41  b 

I65a 

169 

') 

I  V2  651) 

') 

II85b/86a 

I  V.  42a 

172 

I46b 

I71a 

171 

I47a 

I71b 

») 

I28a 

I47b 

I72a 

I'/3  iv^uv, 

INIIV*»)!! 

*)IVV«IIV, 

lIV4  49b/53b 

«;i*)74b/76b») 

II  Vi  13-20 

I  '/i  57  b 

I  i/iSla 

I  Vi  21 

I  Vi  33h 

IV,  57  b 

I  Vi  81  b 

I  V,  21 

I  Vi  33  b 

IVi5Sa 

I  Vi  81b 

I  V,  22 

I  Vi  34  a 

I  Vi  58a 

I82a 

I  Vi  22 

IV«  34a 

I59b 

I&4a«) 

123 

IS8b 

I  Vi  1>1  b 

I  Vj  Stia 

I  Vi  24 

I  V,  G2a 

1  Vi  86  b 

I  Vi  26 

1    I^'.aGfib 

') 

j    IV2  26 

I39a 

I67a 

127 

I  V,  70  a 

I  Vi  95  b 

128 

I  Vi  70  b 

I96b 

') 

IV  73b/75a 

IlllOdblOlb»} 

II  46b/46a 

I  V.  77  b 

1  V.  103  b 

130 

n7r.b/76a 

I  lOSa") 

I47b 

494 


KantiRcfa. 


42 
48 
M 
46 
46 
47 
48 

48 

BO 
61 
63 
68 
64 
66 
66 
67 
68 
60 
60 
61 


64 

66 
66 
67 
68 


70 

71 

73 
78 
74 
76 
76 
77 
78 
79 
BO 


Bfllehnniig  Lndwiga  toh  BAyern-IngolBUdt 

n  zveier  Herrn  von  Moacheii 

q  dei  EnbiBChoiB  Ton  Mainz 

„  Adolft  von  Clere 

„  Bmdb*  von  Bayern 

»  det  Bisdiofi  von  Cunin 

„  der  Ungarn 

„        der  nTfirm"  von  Frankreich 

DeatatUing  dea  EixbiBChoä  von  Salvbnij 

Stzdt  dar  Eersoge  Heinrich  and  Ludwig  v.  Bajem 

üyatyinng  dcs  ConcIav«8 

Holi  tma  Baa  angehaoen 

Kardinäle  lam  Condave  geführt 

y^iiifhiM  TerMhloaaen  und  bewacht 

ESnng  dea  Cooclavea 

EaofhaoB  vom  See  gesehen 

Vnterancitang  der  Nahrang 

Terkflndignng  des  Geirftblten 

Aniang  des  Coaclavea 

Bitt  dea  neuen  Fapetee  nach  der  P&Ia 

Weihen  dea  Erw&hlten 

Obediemen 

P^prtwefhe 

,  im  Hof 

TTinritt  des  Papstes 
Pi^t  und  Juden 
Eardinttle  aaf  weissen  Bossen 
Supplikation  der  Schaler?  (oder  zum  folgenden  Bild 

gehörig 
Der  Papst  verleiht  Pfründen 
Erönang  Sigismunds  durch  den  Papst 

Bereitung  dea  Altars  zur  Griechenmesse 

Heinrich  von  Ulm  zum  Ritter  geschlagen 

BeteSignng  des  Königs  am  Tuinier 

Griechenmesse 

Segen  des  Papstes 

Beiiog  Friedrich  von  Österreich  wird  belehnt 

Papst  Martin  V.  verl&sst  Konstanz 

Papst  Jobannes  XX  in. 

Konig  Sigmund 


IU7b 
1137a 


1133a 


n  lSlb/132s  1 

") 
n  13SbA»t 
IX  134h/lU> 
II  IS5b/136i 
n  136b/13Ti 
n  ]37b/138s 
1138b 
1189a 
m  lS9bA40t 
mi41a/142i 
IV  142b/I44) 
n  144b/145i 
II  145b/146i 
II  146b/U7i 
1147b 
II  %  l*öb/ 
I49i 

9) 
II  149b/lööi 


!     1150b 
!     1 161a 

IV151b/153» 

!  10) 


lue  Handscbriften  des  Ulrich  Sichental. 


495 


K. 

I  %  761) 
I  Vi  76  b 
I  Vi  77a 
I  Vi  77  a 
I  Vi  80a 
I  V,  80a 

I  Vi  78  a 

I  Vi  78  b 

U  81  b  u.  82b 

U  86b/87a 
IV»  91a 

II91b/92a 

II  92b/93a 
II9Sb/94a 
II  94b/9öa 
U  96b/96a 

I96b 
I97a 

III  97b/98b 
in  99a/100a 

IV  100b/102a 
II  102b/103a 
II  103  b/ 104  a 
II  105  b/ 106  a 


1  120a 


IV  120b/122a 


W. 

I  Vi  102  b 
I  Vi  102  b 
I  V,  lOSa 
I  Vt  103  a 
I  V*  106  b 
I  V*  106  b 
I  Vi  IWa 
I  J09b') 
I  V4  iOia. 
IllOa 

n  108  b /109a 

II 112  a/b 

n  116a/b 

.0) 

I121a»'0 
II121b/122a 
II  122b/123a 
1123b 
1 124a»} 
1124b 
I  125a 
m  125b/ 126  b 
m  127a/128a 
rV  128b/130a 
II  130b/131a 
lIlSlb/132a 
11  182  b/ 133  a 


1147a 

1144b 
1146a 
IV147b/149a 


Pt. 

IVi29 
IVi29 

I  »/,  32 
I  Vi  82 
IV,  31 

I  V,  81 

US3— 34 

nas— 37 

186 

1138—39 
1140—41 
1142-43 
144 


D. 

I  Vi  47  a 

I46b 

I  Vi  47  a 


I68b 


1 II  60a/b 
:  U  62b/63a 


I69a 

165b 

V  C9b/71b 

166b 

n76b/76a 

V  77b/79b 

I90a 

1168b 

496  EautzBcb. 

Anmerkungen  zu  Anlage  IL 

Hs-  Pr-  *)  Die  mit  einem  *  versehenen  Blätter  fehlen  zrar  hinten 
Bind  aber  vom  im  Text  durch  Verweise  als  urspränglich  unbestreitbar  Tor- 
banden  gesichert.  Sie  stehen  hier  io  deu  Fächern  der  Bilder,  die  sie  nach 
eben  jenen  Verweisen  enthalten  haben  müssen.  —  ')  fol.  UOa  u.  b  leer. 

—  >)  fol.  HS  fehlt.  —  *)  Vor  fol.  164  sind  mehrere  Lochen.  Das  fehlende 
Blatt  163  könnte  Darstellungen  der  Fleiscbbftnke  enthalten  haben.  — 
*)  fol  30  ist  herausgerissen.  —  ^  fol.  125  fehlt  —  *)  Diese  Darsteüiing 
soll  nach  einem  Verweise  im  Text  (fol.  61b.)  dagewesen  sein.  Aber  anf 
den  vom  genannten  Seiten  (foL  181)  stehen  andere  Bilder.  —  *)  Mit  dieser 
Darstellung  verhält  es  sich  ebenso:  die  Darstellung  hinten  (foL  135) 
stimmt  nicnt  zum  Verweis  vom  (auf  fol.  68a.).  —  ^  Auf  diese  Darstel- 
lung ist  vom  (fol.  76  a^  verwiesen.  Am  bezeichneten  Ort  (fol.  149)  findec 
sich  aber  aridere  Bilder.  —  '<•)  Die  letzten  Bilder  scheinen  schon  nr- 
spränglich  gefehlt  zu  haben,  da  im  Text  die  Seiteuzahlen,  unter  denen 
sie  sich  finden  sollen,  nicht  mehr  nachgetragen  worden  sind. 

Hs.  A.  *)  Mehrere  grössere  und  kleinere  Lücken  in  A  zeigen,  dass 
der  Schreiber  des  Eod.  mehr  Bilder  in  seiner  Vorlage  bud,  als  solche  nach- 
her A.  erhielt.  Teilweise  wenigstens  acheint  die  Schuld  dieser  Ver- 
kürzungen dem  Schreiber  zur  Last  zu  fallen:  er  liess  nicht  genäEendai 
Baum.  So  hat  der  Zeichner  mehrfach  darauf  verzichtet,  DarsteUungen 
der  Vorlage  zu  kopieren.  Es  sind,  gerade  im  An&ng,  hie  und  da  ganie 
Seiten  frei  geblieben,  ohne  dass  es  möglich  wäre,  mit  Bestimmtheit  n 
sagen,  welche  Büder  der  Vorlage  weggeblieben  sind.  Denn  es  scheiDi 
an  den  betreffenden  Stellen  auch  noch  eine  Verschiebung  der  DarsteÜuaieo 
eingetreten  zu  sein.  —  ^  Hier  hat  der  Zeichner  in  A.  eine  offenbare  yet- 
wirrung  angerichtet;  s.  S.  460,  Anm.  1. 

Bs.  &  ')  Die  grosse  Anzahl  Lücken,  welche  die  Hs.  heute  aufwost 
(es  fehlen  50  Blätter  alter  FoUierung),  macht  den  genauen  Nachweis  aller 
ursprünglichen  Bilder  unmöglich. 

Hs.  E.     0  ^^^  Bilderkreis  in  E.  vgl.  die  Erörterung  S.  466  ff. 

Hs.  K.  *)  s.  S.  461.  —  *)  Dass  von  hier  an  die  Vorlage  von  E,  u.  IV, 
(also  schon  y)  unvollständig  bezw,  in  Verwirrung  war,  wurde  S.  462  er- 
örtert. Die  Seiten  104b.— 105a.  u.  106b.  sind  in  E.  leer  geblieben- 
S.  110b. — 116a.  finden  sich  Wappen,  die  in  der  Urschrift  sicherlich  erst 
später  folgten.  S,  116b.  u  117a.  sind  leer.  117b.  ff.  gebt  erst  der  Text 
weiter. 

Hs.  W.  ')  Zwischen  Blatt  36  u.  37  fehlen  1—2  Blätter  mit  den 
übrigen  Darstellungen.  —  ^)  Wahrscheinlich  sind  auch  nach  48  mehrere 
Blätter  herausgerissen.  —  ^)  Zwischen  57  u.  58  ist  ein  Blatt  herausgerissen. 

—  *)  Desgl.  zwischen  60  u.  Gl.  —  »)  Desgl.  nach  fol.  74  u.  76.  —  *)  Auf 
fol.  83b.  ist  eine  halbe  Seite  mit  Rahmen  umachräokt  für  eine  Darstellung 
frei  gelassen;  vgl.  S.  460  —  ')  Zwischen  fol.  91  u.  92  ist  ein  Blatt  beraas- 
gerissen.  —  «)  Desgl.  zw.  101  u.  102.  —  ^)  s.  S.  459.  —  "^  Nach  fol. 
120  ist  ein  Blatt  herausgerissen,  dessen  a-  bezw.  b  -  Seite  diese  Darstellung 
enthalten  haben  kann.  —  >■)  Zwischen  fol.  123  u.  124  fehlt  ein  Blatt.  — 
'^}  Nach  fol.  133  hat  in  W.  dieselbe  üuorduung  und  Uuvollständigkeit 
statt  wie  in  E.    Weiterhiu  ist  aber  W.  vollständiger  als  E. 

Hs.  Pt.  ')  B.  S-  461.  —  2)  Die  in  der  Ausgabe  an  dieser  Stelle  herr- 
schende Verwirrung  in  der  Anordnung  weist  zurück  auf  eine  grössere 
Lücke,  die  im  Original  zwi^ichen  die  Bilder  zur  Geschichte  Friedrichs  von 
Österreich  (deren  letztes  mit  begreifend)  und  die  Darstellung  der  Fron- 
leichDamsprozession  fallen  muss  Auch  der  Anfang  dieser  letzteren  ist 
noch  unvollständig  —  ^}  Ob  hier  und  im  Folgenden  Blätter  ausgefallen 
sind,  ist  aus  der  VeröfTeutlichung  nicht  zu  ersehen. 

Incanabel  tod  1483.  ')  Der  Druck  schliesst  sich  augenscheinlich  an 
eine  niclit  ganz  vollständige  Vorlage  an. 


Argentoraria,  oppidnm  Argentaria,  castrnm 
Argentariense  und  Olino. 

VOD 

Heino  PfaDnensflimid. 


Da  neiiürdings  die  Frage  uach  tler  Lsige  dieser  ÖrtUchkeiteu 
aar  Spraciie  gekouuiieu  ist,  so  düi-fte  es  nogezeigt  seiu,  der- 
selben Frage  dieses  Ortes  einige  Aufmerksamkeit  zu  widmen. 
l>ie  vou  dem  Herrn  Consistorialpirä^ideuteD  und  L'farrer  Herren* 
Schneider  zu  Horburg  bei  Cohuar  aufgcstclltt,'!!  Thesen  lauten: 
Die  identiseheo  Namen  Argenlovaria,  Argentaria  und  Castrum 
.Argentariense  bezeichnen  das  Hömercastell  zu  Uorhurg,  und 
«ha  Castell  Olino  lag  zu  Otenburgheim,  Edenlmrg  bei  Btei- 
*)  Meine  These  lautet:  Argenlovaria  ist  nicht  identiecli 
oppidum  Argentaria  und  Castrum  Argentariense;  es  ist 
lioefar  an  der  Stelle  des  bei  Küuheiui  gelegenen  abge- 
ben Ortes  Ödenburg  zu  suchen;  oppidum  Argentaria 
caaLruiu  Argontarienae  bezeicimeu  das  castrum  Horbarg; 
lioo  Ug  wuhrächeiiilich  gar  nicht,  wie  jene  Ortlichkeiten, 
Ober-Eliiajjs. 

Da»  etwa  vier  km  Öätlich  von  Cotmar  entfernte  Dorf  Horburg 
tt  diiifh  dii8  iluselbst  Ic-Hndliche  Costcll  aus  der  rümischea 
iL  schon  :^it  Jalirhuuderten  eine  durch  gelehrte  Tradition 
rorgerufenu  Berühmtheit  erlangt.     Dieselbe  reicht  bis  auf 
Ltox   ßhenaniu«  11543)   zurück.      Man    fand    Münzen    und 
irifleu   wie   im  Jahr  1780  da^   Mauerwerk  des  ÜaslelU 
mUmLO     Entdeckt    war   also   das   Castrum   schon   längst. 


1)  In:  llAnu-rkutell  und  (iralvnschloiu  Harburg  mit  Streiflichk'rn  nut 
^  Minürb«  und  (Jbt&sü^'lu'  neubichte,  tiüt  l'liLDvn  und  Z4-i>:tiiiuat,'i-n  «a» 
i(  V\lDU«r.  Colmar,  Bmli  ö».  8.  2*0.  —  »|  S.  KraHn.  Kuust  uihI 
lun  ifl  EJsa3s-1/>üiriBgai.  ISM,  H,  16»— 71. 


498 


Pfannenschmid. 


aber  noch  nicht  aufgedeckt-  In  den  letzten  40  Jahren 
sich  der  Verfasser  der  gena&nteD  Schrift  mit  Auftindang  m 
römischen  uud  späteren  Antiquitäten  ein  besonderes  Vcrdioflsi 
erworben,  das  gekrönt  wurde  durch  die  von  ihm  bewirlKe 
Auffcrftbung  nnd  zeitweilige  Blositlegung  des  alten  CastelK 
Dafür  gebührt  ihm  der  Dank  der  Mit-  und  Nachwelt-  Diewr 
Kunde  zu  geben  vüu  seinen  rastlosen  und  erfolgreichen 
bcitcn  ist  der  eigentliche  Zweck  der  erMÜhnten Schrift. 
wertvollster  Teil  der  antiquarische  ist.  Diesem  geht  toi« 
ein  kurzer  Abriss  der  römischen  Geschichte,  und  ein  eben* 
solcher  ^r  die  spätere  Zeit  folgt  nach,  der  in  eine,  aock 
aktuelles  Interesse  bietende  cUronikartige  Ortsgeschicbte  ua- 
läuft. 

Zum  Verständnis  des  Folgenden  miSge  hier  aus  dem  loti' 
qnarischcn  Teile  der  Schrift  hervorgehoben    werden,  dass  ii 
Horburg  eine  Menge  von  römischen  Gefässpn,  Fragmenten  ae 
saniischer  Erde,  Grabsteine.   Haut-  und  Basreliefs    n.  der$L 
gefunden  worden  ist,   von  der  ein  Teil  an   das  Museum  nM^ 
die   Stadtbiblioihck    ixu   Colmar    abgegelwn    wurde,  di 
auch  83  Münzen   mit  einem  Jui  (Äsar,    drei   Augastns 
einem  Agrippa    Dagegen  befinden  sich  in  dem  Museum  Hemft>| 
Schneiders  acht  der  wichtigsten  Fnndstücke.  darunter  ein  den 
Pritillus  geweihter  Grabstein,  sodann  mehrere  Fragmente  mit 
Tupferstempeln   und   30  Münzen    mit  drei  Bilberdenaren«  aBe, 
aus  der  Zeit   des  Augustus  bis  anf  Valentinian   n.  (f 
nur  Tiberius  und  Galigula    fehlen,     t'ber  die  Legioi 
wird  später  die  Rede   sein.     i_>nenticrendt?  ZeichnongCB 
einige  Funde  und  Qber  das  Castell  sind  von  der  Hand  toj 
CoQserrators  dar  dsäsaisefaen  Altertümer.  Baur«t  Winkkrn 
Oo1bu>,  b«ig«gQbai   worden,  woraus    berrorgefat.    da»  disi 
Cntell  einea  FBebennum   von  zwei   HektAr   xvei  Ar  ni 
60  Centiar  eiaMkn  und  rar  Unterbringnf  cftva  einer  Cabsrtt 
Kaum  bot. 

D»  Dorf  Horburg.  wo  diese  Funde  geauHht  sind  od 
sieb  ein  r6misclies  Castell  befindet,  tst  nach  HerratsckMUer 
das  alte  Ar«<NitiOTaria;  das  ist  fta  (S.  113)  ein  anser  iDv 
I>*9«iBli«ft  fcetstcboides  VtHmm.  Aber  gerade  dieser  Pakt 
fa(  $nt  JLnfaa«  des  16.  lahrfcnderts  bis  iKote  viel  baUHla 

Oas  Haopma^wii  dem.  wtkhe  ftr  (liaiiwl«iMiing 


ArgMitOTarüi  a.  s.  w. 


499 


lud,  bestellt  in  der  Behau|itiu)g ,  dass  man  an  keinem 
DttereD  Ort«  in  der  näheren  oder  entfernteren  Umgebang 
lorburg»  so  viele  Altertüraor  gefunden  und  kein  Castell  ent- 
leckt  b&be,  als  gerade  hier,  wo  nach  dem  Itinerar  des  An- 
Oniaus  und  der  Feulingerschen  Tafel  Argcntovaria  zu  .cuchen 
^  Diejenigen,  welche  diese  Ansicht  bestreiten,  sagen,  die 
>rt5lage  stimme  nicht  mit  den  Angaben  jener  beiden  Itinerare. 
'm  deu  Verteidigern  der  ersteren  Ansicht  gehören  naiuent- 
ich  Schöptlin  und  Graudidier  und  die  meisten  elsässischen 
Antiquare  und  Historiker;  zu  den  Restreitem  und  Zweiflern 
ler  anderen  Ansicht  seit  Willibald  Firkiieiiners  (f  1530)  Vor- 
wog neuerdings  namentlich  der  ehemalige  Schlettatadter 
rribunalävat  Goste,  deut  sich  StofTe!  in  seinem  Topographi- 
cbeu  Wörterhuch  des  Obcr-Elsass,  Straub  und  Kraus  an- 
ctiliessen,  so  wie  auch  Kiepert  in   seinem  historischen  Atlas. 

Es  entsteht  die  Krage,  ob  wir  bei  diesem  Widerstreit  der 
tfeinnngcn  kein  entschieden  sichere:^  Kritikum  besitzen,  das 
tt  Gunsten  oder  Ungunsten  der  einen  oder  der  anderen  An- 
Wfti  angewandt  wenlen  muss. 

DaRS  die  Gründe  der  Verteidiger  der  crsteron  Ansicht  nicht 
^hhaltig  sind,  bedarf  kaum  eines  Beweises.  Denn  an  einem 
Be  kann  die  Zertöning  in  früherer  Zeit  als  au  einem 
Inderen  und  so  gründlich  vor^eiioinnieu  sein,  das«  nur  noch 
WKnige  oder  gar  keine  Spuren  einstigen  rumiscben  Lebens  /.u 
finden  sind.  Von  vielen  römischen  Castetleu  ist  sogar  Ort 
Dod  Name  und  jedes  Dasein szeichen  verschollen  und  ver- 
icbwunden.  Wir  mUi^sen  uns  daher  nach  einem  anderen  Rn- 
Icriam  umseheo.  Nach  Lage  der  gesamten  litterarischea  Üb«r- 
tleferang  haben  wir  nur  Eines,  das  nämlich,  welches  uns  die 
Itinernr«  an  die  Uaod  geben. 
,      Nach   dem   Itinerar  des  Ant.    (ed.  Pavthcy   und  Finder) 

ttea   wir  Lage  und  Entferaungeu  von  Augusta  Rauracorum 
h  Cauibete  (,Kemb^),  btahulis  (wohl  bei  Banzenheim),  Argea- 
raria,  Helvetum,  Argentorato  mit  je  folgenden  KntfernuiigeD: 
6,  18  (nicht  6  bei  Schöpäin  und  Hcnenschn eider),  16  und 
:64  ni.  pm,    wobei  zu  bemerken,   da-ss   die   Milien   seit 
rorus'  Tode   (235)   in  Gallien    und   deu   beiden  Germanien 
Lcugen  gerechnet  werden,  die  Lenge  zu  2,222  km.    Die 
fernoDg  von   Augusta  Rauracorum  nach  Argentorato  be- 
demoftch    142,2  km.,   die  wirkliche  Entfernung  etwa 


BQ(^  pfauoeDschmid. 

140,9  hm.  Nach  der  Peut.  Tafel  haboa  wir  von  AugosU 
Banr.  nach  AurialhiDQuin ,  Cambete,  Argentovaria,  Helenum, 
Artjpntorate  die  Entfernungen  in  Lengen:  6,  12,  12,  12=49 
Leu(;en,  —  10B,9  km.  Nähme  man  nun  aus  dem  Itioenr 
ADt.  die  iu  der  Peut.  Tafel  ausgelassene  Entfernung  von  Canbett 
nnch  Stabulis  mit  ß  laugen  =  13,3  km.  iiinzu,  so  kte 
man  erst  auf  122.2  km.  Da  Herronschneidcr  die  wirklieb»* 
Kntfernungen  dieser  Örtüchkeiteo  gar  nicht  angiebt,  so 
die  Kechnung  iu  AproximativzahIeD  der  wirklichen  Entfemu 
hier  deshalb  in  Vergleich  mit  den  Entfemungäangaben  u^; 
Itinerare  hergesetzt,  damit  man  sehe,  doss  darauf  kein  on- 
bcdingtcr  Wert  zu  legen  ist. 

Anders  aber  verhält  es  sich  mit  der  Markierung  da 
Strasseuiuges,  An  ^velchem  jene  Ortlictikeiteu  lagen-  Diei«r 
läuft  der  römischen  Übung  gemäss  stets  hart  am  linken  Rheiii- 
nfer  hin.  oder  in  seiner  Sähe;  denn  die-se  durch  liier  anstlesw 
fo^te  Punkte  gegen  die  von  Osten  drohenden  Einfälle  zu  m- 
leidigen,  war  die  notwendige  Aufgabe. 

Dabei  bleibt  aber  zu  untersuchen,  wie  es  sich  mit  ds 
Lage  von  HeUetum ')  und  Uelelium  verhält  Beide  Orte  nirnol 
man  alimUcli  fUr  identisch  und  legt  sie  nach  Eh]  (bei  Bat 
j^d).  das  an  der  rechten  Seite  der  111  liegt  Diesen  beiden  Naon 
debl  man  es  auf  den  ersten  Blick  an.  dass  sie  gut  loteinisd 
und  nicht  identisch  sind:  die  ednen  tiewäcbsort  bezeicfanesrie 
Endung  —  ftum,  und  das  Diminutii'suftix  —  ellam  b&ttes 
davor  wnnicn  sollen.  Xach  Analogie  von  Rel— vo — las  ergieM 
doh  die  Bedeutung  roa  Bei— t— hum  und  Uel — elfaim  toi 
«Ibfit,  wobei  der  Buchstabe  h.  den  die  altgaliisdie  Sprache 
ttbriffws  aDscbeiooid  nkfat  kat,  keine  BoÜe  spielt  (vgl.  UetTciä 
nnd  Khetii).  UeheCum  and  HeMhiin  büdeo  der  Bedeatnai 
nach  auch  einen  gewissen  Gegensatz:  da.s  Gemtise»  oder  Garto- 
Md.  ttod  das  kleine  GemAseleld.  Das  letitera  wtre  aad 
Einer    Aanaliuw   in    rerkftnter   Form   das   kleine  EU,  das 


i|  Di»  F«ni  (b  Hchvta«  hnM  W  miiMiiiM  tlmäft,  ta  Im 
Aai.  HdTwni  ■»!  BdvMa  Dh  Iu.  Fwb  Brivcia,  vaa  «et  wa  ibi 
wtf  riMM  S»»lMrt»  Bchf««  ml  ni>mnn  tMiiimmi  kMa.  ^t  ofe- 
Wr  4wa  Ttokmamm  luniitgia.  b  Hia  in  t  ftr  cä  c,  »k»  fte- * 
ft.  k.  nt  nki^w  INilnialiii  -r-  ^.  mai  e.  milea  «wiirni  ^ 
te  EM^aof -•(  aM«ek«t*M     7«  PinhiMiiiii'  Zeil  «v  ^ib* 


ArgCDlotuü  tL  s    ir- 


601 


ige  am   rechten  Ufer  der  III  liegende  £bl.     Allein   zur 

lerzeJL  wird  es,  wie  noch  in  historischer  Zeit,  Ü8tlicb  von 

m    M'a-sswgraben   uiiigeljen    gewesen   avin,   dessen  Quelle 

le  notrh  eiij^lsert.')    Wie  nbcr  ilic  beiden  Xameu  nicht  gleich 

,  so  s»iud  auch  ihre  Kntfernungsaugabeu  nach  Argentora- 

nicht  gleich,  wa&  schon  Stalin   richtig  geäelien   und   be- 

kt  bat,  indem  er  sagt,  dass  aus  diesem  (jiuude  Helvetum 

Helellum    verschieden  sein  uiiLssen  (Wirtcmb.  Gesch.  I« 

).     Die  Angaben  sind  nach  dem  Itinerar  Atit.  von  Heiveto 

iiArgentoratu  m.  pni.  2ö  leuf^as  19,  ein  andermal  m.  pm.  30, 

ein  drittes  Mal  m.  pm.  li,  was  sich  nicht  reimt.*)  Nach 

der  Peot.  Tafel  hetrli|;t  die  KntreruuuR  von  Art^ntorate  nach 

1  Helellum  12  Lengen. ')    Der  Xanie  Helvetum  kommt  in  dpr 

^jeul.  Tafel  nicht  vor.     Darf  man  daraus  schliesseu.  dass  um 

^■0  Helvetum  nicht  mehr  existierte?     Ein  anderer  Umstand 

^B  von  NapoLeoii  Nicle»  (u.  u.  p.  12!^  und  130)  hen'orgehuhcD 

^■jrden,  nämliclt  der,  dass  nucli  seiner  Meinung  unweit  Ehi, 

Hui  Gerstheiot,  da  wo  einst  in  der  N^e  de»  Rheins  dos  1333 

^wrstörte  Schloss  Schwanau  stand,  ein  römisches  Castell  ge- 

^Bsen  sein  niiiäse,  und  zwar  auf  Grund  der  duMetbst  gemachten 

^^uischcn  Fnnde.     Nur  glaubte  er.    da  ihm  Helvetum  und 

^Eelellum   identisch   sind  und   hei   K.hl  liefen ,  dass  das  von 

,  ihm  vermutete,  am  Rhein  gelegene  Rfiinercastcll  nur  zur  Deck- 

,  nng  von  Helvetum  gedient  habe.    Vm  es  kurz  zu  sagen:  Hol- 

H||tain  lai;  an  der  Fthcinlinic,  und  das  jüngere  Helellum  auf 

^fcr  Illlinie,  f;erade  so  wie  das  Castell  zu  HorburAr,  orapriinfi- 

I  lieh  links  der  III,  hier,  und  Argentovaria  dort  lag.    An  bei- 

{  den  Linien  zogen  auch  die  Römei-strassen  bin.    Die  Richtung 

der   Rheinstrasse   von    Basel    nach    Argentoralum    ist   unter 

meiner,  auf  amtlichen  Erhebungen  btsruhcndcn,   Leitung  und 

in   mir  tirteUtem  amtlichen  Auftrage  schon  vor  Jahren  tod 

Emil  Fvauk  gezeichnet  worden,  wie  auch  die  Röiuerstrassen, 

die  aus  der  Gegend  von  Basel  nach  Stideo,  teils  nach  (Alt-) 

Breisach,  teils    nach  Sundhofen  und  Üorburg  führen.  *)    Die 

')  S.  Xnpolion  Kieles  in  sctniir  ^tpn  Arbeit:  Helrctiu  et  Ms  En- 
■rimUt  toit  SitnatioRsplAn :  im  Bulletin  ile  U  Snri^t^  pour  la  couii«rvalios 
Hbs  niODUniente  hi&ioriiiaeä  Tl«  Si^rip,  2'  Volume,  2'  Partie  M^tnaires, 
FitraMtiarg  1864,  p-  Uü.  —  *f  S.  Riese,  Das  Rbein.  Germanica  1B92, 
^  S.  889—590:  xni,  102.  262;  104,  340;  mö,  .154,  —  *)  S.  die  Aasgabe 
VAU  Miller;  Ripse  a.  0.  S.  398.  —  *)  S.  nivine  Arb«il  aber  die  Alterthilmn- 
der  Hau  in  Kr&as,  Kunst  and  AltenbniD  etc.  U    130. 

Z>ll>cbi.  t.  Gm^b.  d.  <>l>eiil,.  S.  P.  IX.  \  32 


602  FfaDcenschmid. 

Über  Horburg  führende  Nebenstrasse  mündet  dann  bei  Jebs- 
heim  in  die  Hauptrheinstrasse. 

Diese  HauptrömerBtrasse  längs  des  Rheins  wird  aber  gewiss 
schon  unter  Claudius  (41 — 54)  angelegt  sein*),  die  Nebenstrassen 
werden  es  natürlich  später,  wozu  die  Strassen  an  der  DlliDie 
gehören.  Das  ist  für  die  Zeitbestimmung,  wann  Argentovam 
und  das  Castell  in  Horburg  errichtet  ist,  nicht  unwichtig. 
Nach  dem  Itinerar  des  Ant.  und  der  Peut.  Tafel  lag 
also  Ärgeatovaria  an  der  Hauptrheinstrasse  und  nicht 
an  der  111.  Diesen  geradezu  entscheidenden  Hauptpunkt  hat 
Herrenschneider  mit  keinem  Worte  berücksichtigt;  er  würde 
ja  auch  von  Haus  aus  seine  These  über  die  Lage  Argento- 
varias  lahm  gelegt  haben. 

Es  käme  nun  noch  darauf  an,  den  Beweis  zu  erbringeD, 
dass  Argentovaria  an  einem  Orte  der  Hauptrheinstrasse  g^ 
legen  war,  der  schon  gegen  Ende  des  ersten  Jahrhunderts 
eine  römische  Militärstation  gewesen  ist.  Dieser  Beweis  ist 
leicht  zu  geben. 

Im  Gemeindebanne  von  Künheim,  unterhalb  Neubreisscb, 
liegt  ein  im  17.  Jahrhundert  abgegangener  Ort,  der  urkoDil- 
lieh  zum  Jahr  770  Burchheim,  im  Jahr  1300  zuerst  OdeB- 
burckheim,  I313Ödenburgheim,  1644 Edenburg'),  aberniem^ 
Ölenburg  heisst.  ^)  Die  Phantasieform  Ölenburg  konstruiwtt 
mau  sich,  um  das  später  zu  besprechende  Olino  der  Notitii 
digultatum  wegen  der  hierzu  benötigten  Namensähnlichkeit  dt 
mit  in  Verbindung  bringen  zu  können!  Hier  in  Ödenburg  sind 
nun  reichliche  römische  Funde  gemacht  worden.  *)  Der  wich- 
tigste Fund  ^)  ist  ein  Cohortenstempel  der  Legio  XXI  (Rapai}. 
Die  gleichen  Legiousstempel  sind  zu  Cambete  %  und  zu  Mobs 
Brisiäcus  gefunden  worden.^)  Die  Geschichte  der  XXI.  Le- 
gion ist  ziemlich  genau  bekannt.  *)    Sie  verschwindet  aus  Obff- 


')  Vgl.  Momrasen,  R.  Gesch.  V,  135,  nach  Zangemeister  in  der  WeätJ- 
Zeitschr.  III.  307  ff.;  vgl.  noch  diesen  ebendaselbst  auf  S.  312,  A.* 
u.  S.  246.  —  »)  ürkk.  im  Bez-Arch.  zu  Colmar.  —  ^J  S.  auch  Stoffl, 
Topogr.  W.-B.  131  —  *)  S.  Kraus,  a-  0.  H,  491—92;  Fund-  u.  Situstio» 
plan  Ton  Dietrich  in:  BuUeiin  de  la  eociöt^  etc.  1868,  U  Sect  TomeTl, 
p,  98.  —  5)  S.  Brambach  No.  1919.  —  •)  S.  Kraus,  a.  0.  II,  321  u.  321 
—  ^)  S.  Dr.  H.  Meyer,  Geschichte  der  XI.  u.  XXI.  Legion  nebst  Kiitf 
der  Militürstationea  derselben  in:  Mitteilungen  der  Antiq.  Qesellschift  in 
Zürich,  1853,  Vn,  138.  —  »)  S.  namentlich:  Meyer  a.  0.;  Bergk.  Zai 
Gesch.  und  Topogr.  der  Rheinlande  1882  S.  67  ff, ;  Ritterling  in  WeöA 


Arg^atiiTsria  u.  a.  v 


503 


inieu  mit  dem  Jahre  89  auf  immer  und  findet  gegen  die 
iten  ibrcD  baldigen  UntergUDg.  Sie  lag  aber  schoD  vom 
!  43 — (jy  in  Ober^ietinaaien  uud  wieder  im  Jahre  83. 
st  ein  Kicheix'r  Aobalt.  Aliio  mindestens  vor  89  gab  es 
lunburg  einen  Punkt,  der  von  Centurien  der  XXI.  Legion 
igt  war,  und  dieser  Paukt  lag  genau  au  der  Uauptünie 
inkärbeiuiscben  Itümerstraäse.  Üa  nun  in  dieser  Gegend 
anderer  Ort  liegt,  wo  Römerfuudc  gemacht  sind,  welche 
ic  so  frlLbe  Bautbütigkeit  einer  Legionsabteilung  schUessen 
I,  so  bleibt  nur  allein  der  Ort  Ödeubarg  übrig,  an  welchem 
ou  Ptolemaetis,  dein  Itinerar  des  Antouin  uud  der  Peut. 

erwiLbnte  Argeutovana  zu  suchen  ist.  Dabei  mag  hier 
i  bemerkt  werden,  dass  der  Name  Arpentovariß  nur  in 
Ibengenaiintcn  litterarisolieii  Erzeugnissen  überliefert  ist 
Jeden  weiteren  Beisatz,  und  dass  er  von  jetzt  an  aus 
litteralur  vi-rschwiudet.  Die  Funde,  welche  zu  Ödenburg 
cht  sind,  reichen  von  Augustus  bis  zu  den  Söhnen  Con- 
Atius  (361),  die  Münzen   bis  auf  Valentinian  II.  (375  bis 

Daraus  folgt  aber  nicht,  Aass  daa  Castrum  oder  Castelt 
tovaria  bis  dahin  existiert  habe:  das  bleibt  ungewiss. 
brigenü  war  bei  Arguntovuria  ein   strategisch   wichtiger 
wegen  der  zahlreichen   bewaldeten   Rheininseln,  der 

zu  Raubzügen  und  überfallen  vom  recliten  Rheinufer 
intaden   mochte,  mehr  vielleicht   noch   als  der  beuacb- 

Mons  Brisiftcus.    Bis  in  die  neuesten  Zeiten  ist  dieser 

von  militärischer   Bedeutung  gewesen,    wie   die   „alte 

izc"  zwischen  Kunheim  und  dem  nahen,  südlich  gelegenen, 

Biesheim  bezeugt  (s.  die  deutsche  Generalstabskarte). 
s    wird  nunmehr   wohl   auch   erlaubt  sein,  die  ältesten 
eferten  XanieDsformeu    für  Argentovaria    ins    Auge    su 
1  and  damit  den  Versuch  wagen  zu  dürfen,  den  Namen 

zu  erkUreo. 
ie  älteste  Überlieferte  Xamensform  findet  sich  bei  Plole- 

;  sie  \aüiti\■^^fysvToovn^fta^  in  lateinisclier  Wicdei^abe: 

lovaria,  mit  Angabe  des  Breiten-  und  Uingengrades 
60*  47«  40').  und  zwar  nach  dem  Ältesten  Codex  ans 
9.  Jahrhundert,  nach  Codices  aus  dem  10.  Jahrhundert: 

Dtoaaria.*)    Das  Itinerar  des  Antoninus  und  die  Peut. 


.    Ides,  KU,  llSff.  -  *)  Schoepriin.  Ab-   DI,  I,    616   u.  617, 

WMWUng. 

32* 


504  Pfannenschraid. 

Tafel  haben  Argentovaria.  *)  Da  dies  alte  Wort  sicher  keltische 
Bestandteile  enthält,  so  wird  die  Lesart  Argantouaria  die  dt^ 
sprüngliche  sein.  ^)  Die  Änderung  in  Argentovaria  schien  dem 
römischen   Ohre   verständlicher,  denn  sie  erinnerte  an  das 
römische  Argentum,  woran   aber  niemand   im  Ernst  denk« 
wird,   wenn   auch  die  Form  für  Strassburg:   Argentoratam, 
schon  zum  Jahre  74  inschriftlich  durch  Zangemeister  bezeugt 
ist.     Darf  man  eine  Conjektur   wagen,  so  würde  sich  viel- 
leicht die  Zerlegung  des  Wortes  in  ar— gant  — dobar  em- 
pfehlen, d.  i. :  Am  Gänsewasser.    Die  kelt.  Präposition  are— , 
ar —  bedeutet:  bei,  am.")     Die  dem  Rheingebiet  angehörige 
Tauber  heisst  in  keltischer  Form:  dubra,  d.  i.  Wasser,  Flnss*); 
altirisch:  dobar  ist  =  Wasser.^)    Dieses  Wort  konnte  mittdi 
der,   dem    römischen   Ohre   geläufigen  Endung  —  aria  leicht 
zu  dobaria,  dovaria,  verschmolzen  werden.  Nun  bleibt  DOch 
das  Wort  gant  zu  deuten.      Darüber  mag    uns  Plinius  be- 
lehren^,  der   im   Jahre   47  in   unseren  Gegenden,   an  da 
Donauquelleo,  weilte.  0    In  Germanien,  sagt  er,  gäbe  es  eine 
kleinere  Art  weisser  Gänse,  welche  gantae   genannt    würdt 
Zur   Gewinnung   der   kostbaren  Federn  derselben   Hessen  die 
Praefecten  der  Auxiliartruppen  von  ihren  Wachtstationeo  am 
ganze  Cohorten  zum  Fang  dieser  Tiere  ausschwärmen. 

Der  Handel  nach  Italien  mit  den  weissen  und  weichen 
Federn  dieser  in  grossen  Scharen  wild  lebenden  Gänse  war 
sehr  gewinnbringend,  und  das  Pfund  wurde  mit  fünf  Denaren 
bezalilt.  Die  kommandierenden  Offiziere  wurden  deshalb  (nach 
Plinius)  oft  schwer  getadelt.  Der  Name  Gantae  wird  am  Rhein 
wie  an  der  Maas,  in  Gallien  wie  in  England  von  späteren 
Schriftstellern  erwähnt,  so  von  Venantius  Fortunatus,  von  Adso, 
Abt  von  Monstier — en— der  (t  992),  im  Sprengel  vonChJllom- 
sur-Marne,  in  seiner  Vita  Wandelberti,  Abtes  von  Loxeuil 
in  Burgund  (f  665),  und  sonst.') 


')  S.  Riese  a.  0.  S.  390  u.  393.  —  =)  Vgl.  dazu  Bacmeister,  Kell 
Rriefe  1S74,  m  dem  Worte  Ergers  S.  US.  —  ^)  Über  die  kelt  Pne- 
Position  are-,  ar-,  sowie  über  liie  Formen  Arg — anto,  Argentorate,  ArKn- 
tovaria,  Argcntaria  Tgl.  Holder.  Alt-Celtischer  Sprachschatz,  1891,  S.  207. 
209.  211,  216,  213.  —  *)  MüIJenhof,  D.  Ak.  II,  22(i  nach  Zeuss  mi 
Glück.  —  *)  Bacmeister,  Kelt.  Br  S.  24.  —  ")  X.  Hiat.  X.  53  o»tb 
Detlefsen;  bei  Riese  a.  0.  S.  371.  —  ')  TeuJfel-Schwabe*,  18»\ 
Gesch.  d.  Rom  Litteratnr,  S.  756.  —  ")  S.  Pu  Cauge-Henschel,  Glosä 


Argviitovuia  u.  «.  w 


506 


\  Daa  Wort  i^antae  hat  sieb  namentlich  in  nicderrheiniscbco 
HuDdartcn  bis  heute  eihalien;  im  Hannövci-schen  bezeichnet 
,dc  gante"  die  niannhclie  Gans.  Wie  es  sich  auch  mit  der 
'-"..,.»,.geniianischen  VerwautItscbafI  des  Wortes  verhalten 
der  lienUiIe  Auslaut  des  Wortes  gilt  als  speciääch 
iettiscfa.  Man  darf  daher  das  Wort  gantae  auch  als  keltisch 
etrachten.  Das  aber  ä«i  noch  bemerkt,  dass  die  angeführt« 
lelle  <Jeä  l'Uuius  vud  Stäliu  (a.  a.  0.}  und  anderen  aus- 
rficklich  auch  auf  unsere  Gegenden  bezogen  wird. 

Beriick^ichlifieu  wir  nun,  dasi  die  zahlreichen  Rheinioseln 
|d  Altrlieine  den  wild  lebenden  Gänsen  vortreffliche  Aufent- 
■iortc  darboten,  namentlich  da,  vro  die  Örtlichkeiteu  durch 
n^  besondere  Bescliunculicit  hierzu  einladen,  und  deshalb 
cb  vorzugsweise  zu  Jagd-  und  Fangidät^cn  eigneten,  dann 
es  sehr  venstündlieh  sein,  wenn  dergleicben  Plätze  von 
einbei mischen  Bevölkerung  schon  nach  dem  Wilde,  welches 
hier  aufhielt,  benannt  wurden.  Wie  Argantovaria  dcui- 
Äm  (iünse-Wasser  gelieisäeu  luLben  wird,  ebensogut 
Argeutoratum  Am  Gilnsebübel,  und  Argantia,  die  von 
Ursprung  an  bis  Xiederehnheim  den  Namen  Ehn,  und 
diesem  Orte  an  bis  zu  ilirer  Mündung  in  die  111  bei 
ietf'iiulsheim  oberhalb  Strasst)iir&  den  Namen  Eifers  (i.  J.  833 
nd  lO.Sd:  Argenza)  führt,  wird  ebenfalls  mit  gantae  ku- 
uunen  hangen. 

HNach  den  früher  gegebenen  Andeutungen  ist  die  Existenz 
E  befestigten  Urtes  Atgantovaria  gegen  das  Ende  des  ersten 
rhunderts  unserer  Zeitrechnung  zu  setzen.  Man  darf  aber 
Bedenken  noch  einen  Schritt  weiter  gehen,  wcuu  man 
iint,  dass  mit  der  sehr  wiibrscheinlich,  etwa  am  das 
50,  voltrührten  Anlage  der  Strasse  am  linken  Blieiuufer 
Augusta.  Kaurucuruiu  bis  Argentoratum,  und  bei  der  iu 
eren  Gegenden  nacbwuisbareu  Anweseuheit  der  21.  Legion 
43—09,  auch  schon  um  diese  Zeit,  also  gegen  oder  um 
ÜB  Mitte  des  ersten  Jalirhunderts  die  Anlage  von  Argnnto- 
rBiia  stattgefunden  bat-  LitLerarisdi  kommt  nun,  wie  bö- 
bemerkt  wurde,  der  Name  Argantovaria  etwa  um  140, 


174;    lUHnlDm    a.  uncb    Crtmm,    ^V1l.    s.    v.  Gaiu;    Diefcnbarb. 
CtinpBcae  8.  SIT  ff.;  WackcrDBgol,  Kl-  Schrift«&  I   CJ;  lUhas, 
tiiltunvtl.  II   lUusib.  S.  sa&;  DahOf  Dr|;«seh.  I.  29;  Statio.  W.  Gutcb.i 


506 


PfaoBeascbiDld. 


300  UD<1  3GG   vor,  ilaiiD    nicht  mehr.     D&bd   ist  iwki 
2U    Übersehen,   Unss,    wenn    auch   die    Abfassung  da 
Tafel  um  366  angesetzt  Verden  kann,  die  Xachrichta  fibs 
die    darin    enthaltenen    Ortsnamen    in    frtlhere    Zeitf?   m 
rUckreichen.  Uiei-nach  dürfte  die  Annahme  nicht  unlKr:^::;. 
erscheinen,  dass  die  letzte  Erwähnung  von  Argaiiionm  ii 
den  Zeitraum   von  300  (Itin.  Ant.)  bis  350  zn  mIm 
Über  das  weitere  Schicksal  dieses  Ortes  liegen  keine 
punkte  vor. 

Dagegen  taucht  Keit  dem  Jahre  377   bis  g^cn  du 
des  secbsteu  Jaiirhuuderts  ein  äbnhctier,  aber  dodi 
Xanic  auf:  Argcntaria,  ?.m:rst  hei  Ammianus  Ua 
dann  bei  Aurelius  Victor  (in  der  Epitome,  wohl  um  404, 
zwar  aus  Aminian.),  Orosiu^,  Ilieron.nnus,  Jordaois  und 
dor '),  und  zwar  bei  Scliilderung  oder  Krwähoung  der 
gegen   Priariu»,   den    König   der  Lcntienser    zum  Jahn  31 
Alle  lassen   die  Schlacht  geschehen   sein   apiid    ArKt^ri:-: 
oppidum  Galliarum  oder  Galliae;  nur  bei  Ammiauus  w  '■ 
einfach:  apud  Argentariani.  Aber  den  Xamen  Argentovaria 
niemand  melir.      Ist  das  Zufall  oder  eine  spracblicbe  ^^ 
lässigkeit?    Sollte    namentlich    Ammianus    nicht    den  Xa 
richtig  überliefert   haben?    Da?    wäre  doch  sehr 
Nun  findet  sich  zwar  kein  oppidnm.  aber  noch  ein  Castns 
Argentariease,  das  uns  die  Notitia  Galliarum  nennt.     Die« 
Castrum  Argentariense  treffen   wir  nun    zumeist  in  ontB 
sc)iwt;izerischerOrtsnainengeseIlschaftao:CastriunUindoQis9eiiK 
(Windiscb),  Ebrodunense  (Yverdun),  Argentariense,  Rann- 
cense  (Kaiser- Äugst),  Portus  Abucini  (Port — sur— Sa6ne),  aDe  3*- 
legen  in  der  Provincia  maxima  Sequanorum.^)  Dieses  Gastm 
Argentariense   wird    nur    in    der   Notitia   Galliarum  erwilnt 
aoast  nicht.     Aus  welcher  Zeit  stammt  nun  diese  Angabe'/ 

Die  ProTincia  maxima  Sequanoram  wird  zuerst  erwihnt 
unter  DiocleÜan  im  Jahre  294  mit  der  Hauptstadt  Veson 
und  um  diese  Zeil  gehörte  auch  zu  ihr  das  obergennaii- 
HeJvetien  und  das  obere  Germanien.     Die  Notitia  Galha: 
wird  in  ältester    Faasong  in  die  Zeit  von  390 — 413  geeetH 
Ik-mnach  fällt  die    ftttesste  Erwähnung   des  Castrum   Ar*— 
lariense  in  die  Zeit  *^^  >H  bis  gegen  390-    Dieses  Cfcs: 


mt  I 


«1 


Ol 


Argi>iitovaria  ii.  «.  w. 


507 


1  mit  oppidum  Ar^enUriA  identisch  sein  mU!>3en,  da  in 
Scbwcir  meines  Wissens  bis  jeut  ein  Castrnm  Argen- 
ensv  ebensowenig  nacligewteüeo  ist,  wie  im  Eisass  ein 
pidutu  .\rganlovariu.  Ilienacli  scheint  Castrum  ArgenU- 
kiensc  der  ältere,  oppidom  Argentaria  der  jünt^ere  N'ume 
pa  sein,  was  mf;Ieich  auf  eine  erweiteite  Anlage  dieses  Ortes 
BchliuMcn  lassen,  aber  auch  darauf  hindeuten  durfte,  dass  die 
lAnfngc  des  Castrum  Arccutaiien^e  älter  sein  muKS.  als  die 
bisher  gefundene  Zeitangabe.  Wir  kommen  aber  selbst  nucb 
hbcT  ilen  zuletzt  an-iegebenen  terminus  a  i|UO  hinnus,  wenn 
«urtr  den  mchtigen  Zellabschnitt  in  der  Geschichte  des  Ober- 
rbeiniächeo  CernianieDS  in  Betracht  ziehen,  in  welchem  den 
'  rn  der  limes  transrhenanus  und  damit  das  ganze  rechts- 

i..^...iäcbe  l^rnianien  verloren  ^in^',  w  dass  der  Rhein  aeit 
3*robus  Tode  (f  282)  wieder  Rciclisfjronxc  wurde.  Und  da 
fftin  Z1J  der  dringend  notwendig  gewordenen  Sicherung  und 
Verteidigung  der  Rheingrenze,  unter  Dioclelian  (284—305) 
Grenz felilherren  (ducos  üniitum;  eingesetzt  nrid  die  Cirenzen 
befestigt  wunlen  '),  ao  wird  man  nicht  fehlgehen,  wenn 
in  diese  Zeit  die  Befitstiguni;  der  Illlinie  setzt  und  allem 
hein  nach  auch  setzen  mu.ss.  Nun  hat  sich  aber  im 
Ügen  Obtir-ElMi!>s  kein  anderer  Ort,  «o  sich  ein  Castell 
der  lülinie  botindet,   nachweist-n   lassen  als  Horhurg;  es 

E  daher  an  diesem  Orte  das  Castrum  Argentariense  und 
damit   iilentische  oppidum  Argentaria   zu  suchen   t>eiu. 
I  1D  Hnrburg  ist  ausserdem  kein  Fund  gemacht  worden, 

der  uns  mit  Sicherheit  von  einem  Ca.Htrum  vor  jener  Zeil 
Kunde  gübe.  Mhnzfunde,  und  wpnn  sie  auch  einen  C  Jul. 
GMsar  UDd  Augustus  aufweisen,  beweisen,  wie  bekannt,  hiegegen 
nichta ;  die  gegenteilige  Ansicht  *)  ist  a  limine  ahziiweisifn. 

Auch   die   Legion sstempel,    welche    in  Horburg   gerunden 
I  tind  *),  geben  keinen  Anhalt  für  eine  Zeitbestimmung,  da  ihre 
iBÄChriftcu  mit  Sicherheit  bisher  nicht  entziiTert  wurden.  Das- 
selbe Schicküal  wie  die   Uorburgischen  haben   auch   die  mit 
[diesen    identischen    Legionsiftempel ,    welche  man    bei   Wylcn 
B|d  Kaiser-Angst   gefunden  hat.  *)    Man  hat   wohl  bezilglirli 

■>  Mflinuiieu,   AbrUo   il»  ttüat.  StuUrvcliU  lt<93,   S   ^töU;    Dahu, 
.U.  251.-  »)I!rrrpuaolitiei<ltTS.  II«.  —  ».  EltrudiS.  IM.  105. 
G-  Wagner,  RoiniM-her  hnirk«nko]>f  etc.  tun  Oherrbehi  hei  Wylcn, 
fa.Wnt'l.  Z«ii>r)>r    lH9rt,  IX,  Un. 


608  PfaaaenBcbinid. 

der  Horburger  Legionsstempel  an  die  Legio  I.  Minervia  g^ 
dachte  die  erst  unter  DomitiaD,  wohl  nach  89"),  errichtet 
wurde;  allein  diese  Möglichkeit  könnte,  wenn  überhaupt,  ddi 
dann  in  Betracht  kommen,  im  Fall  nachgewiesen  würde,  dass 
sie  vor  Probus'  Tode  in  Obergermanien  stationiert  gewesM 
wäre.    Dieser  Nachweis  ist  aber  bisher  nicht  erbracht  worden. 

Fällt  nun  die  Erbauung  dieses  Castrums  etwa  um  das  Jalir 
300  oder  ein  paar  Decennien  früher,  also  in  die  Zeiten 
eines  gewiss  romanisierten  Landstriches,  so  darf  man  viel- 
leicht zu  schtiessen  berechtigt  sein,  dass  die  herrschende) 
Römer  auch  ihrer  neu  angelegten  Befestigung  einen  gut  rö- 
mischen Namen  gegeben  haben.  Und  in  der  That  —  der 
Name  Argentaria  verrät  auf  den  ersten  Blick  unbestreitbar 
echt  römisches  Gepräge, 

Das  Wort  Argentaria  kann  nun  verschiedene  BedeutttDgen 
haben.  ^  ich  führe  nur  die  eine  an,  wonach  Argentarii 
sein  kann:  vicus  seu  ptatea,  ubi  habitant  argentarii.') 
Diese  Argentarii  müssen  aber  bezüglich  des  Castells  n 
Horburg  diejenigen  Argentarii  sein,  welche  die  Uilitir 
uniformstücke  machten  %  also  Militärhandwerker.  Die  Notitii 
dign.  nenut  nun  zwar  zu  einer  Zeit  (410),  wo  das  EIsäss 
schon  aufgehölt  hatte  eine  römische  Provinz  zu  sein,  m 
Praepositi  Brainbicariorum  sive  Argentariorum  Arelatensium,  Re- 
mensium  et  Triberorum,  also  der  zu  Arles,  Rheiras  und  (bezüg- 
hch  unserer  Gegend)  der  zu  Trier "),  allein  das  dürfte  kdii 
Hindernis  sein  anzunehmen,  dass  in  unserer  oberrheinischen 
Gegend  Abteilungen  jener  Trierer  Militärhandwerker  in  Tliätiji- 
keit  gewesen  sind.  Es  mag  dasselbe  auch  für  die  Strassburgff 
Garnison  gelten.  Denn  bei  Anfertigung  und  Ausbesserung  von 
Bekleidungsstücken  konnte  an  Ort  und  Stelle  den  nationalra 
Eigentümlichkeiten  der  oft  ans  sehr  entlegenen  Provinzen  aus- 
gehobenen  oder  angeworbenen  Truppen  eher  Rechnung  g^ 
tragen  werden,  als  das  in  einem  sehr  entfernten  Orte  möglicli 
war.  Augenblickliche,  lokale  Bedürfnisse,  Zeitgewinn  und 
Kostenersparnis  bei  Versendung  von  Uniformen  waren  liiebei 
gewiss  die  leitenden  praktischen  Gesichtspunkte. 

')  Hcrrenschueiiier,  a.  ü.  —  ')  Moiumsen,  R.  Gescii.  V.  lü. 
A.  1.  —  »)  S.  Du  Cange-IIeiischel.  Gloss.  1,  3HÖ.  —  *)  Ebeuita  a- 0 
—  >)  Ebenda  a.  0.  u.  Bucking,  Xot.  dig.  occ.  p.  364.  —  ')  EWüäi. 
occ.  p    riO;  Seeck,  Notitia  dignitatiim.  Berolmi,  1S76,  p.  152. 


( 


Argentovaria  u.  &.  w. 


60fl 


iD   UtiiQ   Cftstiimi  m  Uorbui-g   —  der  Nami*  Argentaria 
ofticiua}  deut€t  ibs  uufraglich  an  —  lag  deinnacb  wolil 
grüisere  AdkuIiI  der  Ai'gentarii  zur  AufertigUDg  niÜitäh^chcr 
leiil  :    ■-■vciistäniie;  es  Wflr  iiiitliin  hier  auch  ein  Depot 
Mi.  ■riiisiilcke,  eine  Art  Zcuglmuä  flir  die  Truppen  im 

-Elsass.  Diese  Aunnhuie  dürfte  zugleicli  auch  erkläteu, 
aus  dem  Üastiuni  Argentiuien^u  (<in  »piiiduin  (d.  I.  narli 
liD:  ein  grösseres  befestigtes  Dorf,  keine  Sladtj  gewunleu 
Und  als  oppidum  erscheint  Argentaria  zuerst  (377),  als 
König  Priftriiis  gegen  die^-n  Ort  heranzog. 
1^  Und  das  fUhrt  dazu,  über  die  Schlacht  gegen  Priarius  noch 
B^^'ort  zu  sagen. 

^^bes  bei  Argeatarin  die  Schlacht  gegen  Priarius  im 
WIk  877  stattfinden  konnte,  ist  nur  unter  der  Voraussetzung 
rerBtaodlicb,  dass  derselbe  mit  seinen  -10000  Lentiens^ra  (und 
kor  diese  werdeu  geiiannt,  keine  anderen  AlnuinuDeu)  die 
:  lu'u  schwachen  Besatzungen  und  fixten  Punkte  auf  der 
•I  ä«hweizeri sehen  Ituken  Kbeiuseile  und  auch  im  Oher- 
Ulierwiilligt  hnbeu  niuaste,  da  er  sonst  sein  I^nd  nörd- 
LvU 'i>:^Bodeuseea  feindlichen  Ani^rifTen  blossgeätellt  hiitte.  tut 
c-Ji^Boas  lag  KainbeLe  und  ein  Teil  des  Vfilluni  t^iaUicuiUy 
dem  stdi  im  Jahr  357  Barbatio  mit  seinem  Heere  entfernt 
itte,  und  den  die  AlHOiannen  in  Folge  desseu  schlugen  (IBar- 
bationäui  cum  exercilu  .  .  .  gallico  vallo  discrelum).  Ifieses 
Valium  gallicum  besteht,  wie  ich  jetzt  zu  sehen  glaube,  in  den 
krön  uiLr  genau  besciiriebenen  Hartraineu,  die  auf  der  früher 
mvühnUüi  Karle  gezeichnet  sind,  und  von  denen  der  östlichste. 
stets  <Uc  »he  römische  Rbeioatrasse  von  Basel  bis  Markols- 
Iteini  begleitend,  stellen weii-e  heute  noch  z.  B.  im  Banne  von 
Klein-liandau  8  Meter  hoch  und  15  Meter  breit  ist,  während 
M  fa^t  mit  jenem  parallel  Inufendet  wuätlicber  Zug  im  Banne 
B  BKrtenhcim  15  Meter  hoch  und  25  Meter  breit  ist*)  Auch 
Rer  iDUsste  Priarius  vorbei.  Sein  Hauptziel  wai'  aber  Aiiien- 
um  nach  Gewinnung  dickes,  reiche  Beute  verbeis^euden 
dem  von  Mainz  heranziehenden  Kais«-  Gratian  den 
am  linken  Rheimifer  hinauf  zu  vorlcpeu.  Der  Beginn 
Krieges  fällt  in  den  Monat  Februar  377;  am  27.  Februar 
Grati.'i»  noch  in  Trier,  am  2S   Juli  in  Mainz  (nach  Codex 


■)  B.  die  Karte  in:  Ktaus.  a.  0.  D,  ISA 


510  Pfanneoschmid. 

Theodosianus).  Ehe  der  Kaiser  herankaiu,  wurde  Friariiis 
von  NaDüienus  und  Mallobaudes  wahrscheinlich  bei  Colmar 
geschlagen.  Ohne  hier  auf  die  Veranlassung  zu  diesem  Kriege, 
welche  Ämmian  verschweigt,  und  die  weiteren  kriegerischeti 
Vorgänge  mich  einzulassen,  sei  nur  noch  bemerkt,  dass  be- 
züglich des  ersten  Angriffs  der  Lentienser  (auf  das  jetzige 
schweizerische  linke  Rheinufer)  bei  Herrenschneider  (S.  79)  zu 
lesen  steht:  „die  in  der  Nähe  wohnenden  Kelten  kamen  mit 
ihren  jungen  Leuten  ihnen  (den  Lentiensem)  kampfbereit  ent- 
gegen". Das  steht  nun  bei  Ammianus  nicht;  die  Keltae  (d.  i. 
geborene  keltische  Soldaten)  und  Petulantes  (d.  i.  die  Leicht- 
sinnigen, oder  die  Frechen)  waren  leichte  Truppen,  worüber 
Böcking  und  Andere  schon  Aufklärung  gegeben  haben. 

Wenden  wir  uns  nunmehr  zu  dem  bis  jetzt  unauffindbaren 
Olino. 

Die  Litteratur  über  diese  Örtlichkeit  ist  ziemlich  gross.') 
Der  Ort  ist  gesucht  worden  unter  anderem  zu  Besangon,  in 
der  Nähe  von  Vesoul;  zu  Ölten  in  der  Schweiz,  von  Vielen 
bei  Hole  bei  Basel,  nach  Coste  in  Horburg  und  von  Schöpflin 
vielleicht  bei  Hole,  von  Grandidier  in  dem  1638  während 
der  Belagerung  von  (Alt-)Breisach  zerstörten  Dorfe  Edenboar^, 
das  nach  alten  Urkunden  auch  „Ölenburg"  oder  „Öleoburck- 
heim"  heisse  (s.  oben  S.  502),  und  zwar  wegen  der  hier  gemachten 
Funde  aus  der  Römerzeit.  Herrenschneider  schliesst  sieb 
dieser  Ansicht  an;  Stoffel  hingegen  dachte  nach  älterem  Vor- 
gang an  Ölenberg,  wegen  der  Form  Olimberg,  Olinberk  (z.  J. 
1235  und  1260). 

Die  nachfolgenden  Bemerkungen  beschränken  sich  darauf, 
zu  prüfen,  ob  der  Ort  Olino  im  Elsass  lag. 


')  Es  mögen  hier  nur  folgende  Werke  notiert  werden,  worin  auch 
die  ältere  Litteratur  zu  finden  ist:  Schocpflin,  Als,  ill.  1,  50,  IS?  o. 
deren  franz.  Übersetzung  von  Ravenez  1849,  I,  92,  109,  114,  468;  Gran- 
didier, Hiat.  li'Als.  1787  p  23—25;  de  Golb^ry,  Antiquitfe  de  TAb. 
1828.  I,  125  ff  :  er  spricht  sich  über  die  Lage  Olinos  nicht  aus:  Böckin;. 
Not.  dign  1850,  occ.  p.  810;  Trouillat,  Monuments,  1852,  I,  LVI  n. 
p.  (i;  Max  de  Ring,  Memoire  sur  les  Etablissements  Romains  du  Riw 
et  dn  Danube,  1852,  1,  p.  185;  Meyer  in  den  bereits  citierten  Antiqn^ri- 
Bchen  Mitteilungen  1852,  S-  138;  Coste,  Alsace  Romaine,  Mitlh.  If^äS: 
Stoffel,  Topogr.  Wh.  1876  a.  v.  Üelenberg  S.  407;  Herrenschneider 
P-  81  fg. 


ArRemorarU  u,  s.  w. 


SU 


Der  Ort  Olino  wiril  zu  Auscanp  der  rtjiiiiscbea  Herr- 
ift,  also  gegen  Ende  des  vierten  JahrhiinJerts  zuerst  in 
NoLitia  diy:n.  ßeniiunt  und  sonst  nirgends  mehr.  Hätte 
Ort  früher  im  Olwr^Elsasä  an  der  llauptriieinstrasse 
in,  so  würde  das  Itinerar  Ant.  und  die  i'eut.  Tafel  des- 
Erwühnunf;  gethan  haben.  Über  diese  örtlichkett 
iBrscfat  in  der  uns  bekannten  Litteratur  das  tiefste  Schweigen. 
^B  so  darf  man  auch  wolil  annehtiien,  da.sä  dieselbe  zur 
iieit,  der  die  geniinulen  Itlnerare  angeliören,  nicht  existierte, 
■fepesCalls  aber  an  dem  Ortr.  an  welchem  ita.s  abgegangene 
jlenburg  und  frilher  Argantovaria  gelegen  war.  Diese  An- 
icbt  ist  wohl  durch  die  oben  (3.  602)  gegebene  Darlegung 
in  für  allemal  als  beseitigt  zu  t>etracbtcn. 
^Was  aber  wissen  wir  nach  der  Nütitia  dign.  Über  Olino? 
^Unter  der  Überschrift:  Dux  Provincine  Sequanici  steht  das 
Hill  eines  Castells,  darüber:  Olinoue.  Unter  diesem  Bilde 
tobt:  3ub  dispositione  uiri  spectabilis  ducis  prouinciae  Sequa- 


Mititeä  Lataiiienses,  Oütiane.     Dann   folgt   die  Auf- 
iig  des  Buren II Personals  des  dux. '] 


Bjuttfi 

^BarCodexSpirensIsder,  einen  ofü/ieüen  Charakter  tragenden 
HBft  di^.  ist  bekannljich  seit  H'dii  verlnrcri.  Die  noch 
Kisticrendent  nach  ihm  genommenen  Abschriften  gehören  riem 
5.  und  16,  Jahrliundert  an.  Die  ältesten  Codices  haben  diu 
orhin  Hegebenen  Natm-nsfoniien;  der  Codex  Pnrisiensis  ans 
lern  15.  Jahrhundert  hat  noch:  Oticiono.') 

Hier  entsteht  eine  grosse  Verlegenheit;  was  stand,  falls 
Iberhaupt  Hditig  gelesen  ist,  ur.-;prüuglicli  da:  Olinone.  Oli- 
jone  oder  OlicioneV  Die  letzten  beiden  Formen  sind  aus'  der 
Verwechselung  von  t  und  c  zu  erklären,  da  t  und  c  sehr 
Hit  dieselbe   Form    liaben.     Wie    verhalt  sich    nun   aber   die 

I 

Mm  Secck  vorgezogene  Lesart  Olitionc  zu  Olinone?  Jst 
diese  oder  jene  Form  die  orsprllnglicheV 

»Man  darf  unbedingt  annehmen,  dass  der  oder  die  Ab- 
*iber  des  ursprünglichen  vodex  gelehrte  und  in  der  Littera- 
bewauderte  Männer  waren.  Ihnen  oder  einem  von  ihnen 
wohl  ans  Ptolenmous  die  Stadt  Olina  im  tarroconensi- 
!n  Spanien  bekannt '),  sowie  aus  derselbe  Quelle  dt-r  tluss 

')  a.  Böckln«,    wfc    p.  104;   So«k,   Not   dign   p  200;   rf   •«eh 
fekn^nin,  AU.  Ul.  ],  im.  ~  ■)  Bockiog,  oce  p.  8U  a.  .ieeck  S.  20B. 
Schdpflin.  AI»,  ill.  1,  SO 


512  PfaüDeöBchmid. 

Olinas  (Olina),  die  jetzige  Orne  in  der  Normandie,  mit.  Olena, 
Olna.  ^)  Diese  Namen  sind  unbestritten  keltisch.  Könnt«  nun 
auf  Grund  dieser  seiner  Kenntnisse  der  Abschreiber  Tielleicht 
den  ursprÜDglicb  Olitione  (das  zweite  I.  ist  ohne  Punkt,  was 
ja  oft  genug  vorkommt,  zu  denken)  dastehendeu  Namen  nicht 
leicht  in  einen  ihm  bekannten  abändern,  da  ihm  ein  Olitio 
unbekannt  war?  Konnte  er')  sich  vielleicht  nicht  gar  an  das 
schweizerische  Olino  im  Tessiner  Bezirk  Leventina  erinuem'r 
Auch  ein  Mönchsnamc  frater  Olino  kommt  zum  Jahre  826 
schon  in  Dissentis  vor,  der  sich  als  gebürtig  aus  Olinum  oder 
Olinus  charakterisiert.  ^)  Wäre  diese  Conjectur,  dass  ursprüug- 
lich  Olitione  gestanden  sei,  richtig,  dann  hätten  wir  höchst 
wahrscheinlich  keinen  keltischen,  sondern  einen  echt  römischen 
Namen  vor  uns.  Der  Name  Olitio  würde  einen  Gewächs- 
garten,  etwa  eine  Gärtnerei  bedeuten  (ol — us;  oli — tor;  *olere, 
wachsen;  *oli — tum;  davon:  oli— tio).  Und  das  würde  wieder 
auf  die  letzten  Zeiten  der  Römerherrschaft  deuten.  In  m- 
manischer  Form  müsste  der  Name  Olison  oder  Oligon,  oder 
in  nasalierter  Form:  Olinson  oder  OlinQon  lauten.  Aber 
weder  ein  Olitio  noch  ein  romanisches  Olison,  Oh^on  oder 
Olinson  habe  ich  im  Elsass  entdecken  können.  Dasselbe  gilt 
auch  für  den  Fall,  wenn  man  Olinone  als  ursprüngliche  Les- 
art annehmen  will.  Es  könnten  dabei  höchstens  nur  die  älteren 
Formen  der  Orte  Ollweiler  und  Ölenberg  in  Betracht  kommen'), 
allein  weder  an  diesem  noch  an  jenem  Orte  sind  bisher  römi- 
sche Funde  gemacht  worden.  Wie  die  Sachen  jetzt  liegen,  so 
ist  von  Seiten  der  Ortsnamenkunde  ein  Ort  Olinone  oder  Oli- 
tione (Olino  oder  Olitio)  im  Ober-Elsass  nicht  aufzufinden. 

Dasselbe  Resultat  ergiebt  die  bisherige  antiquarische  Kenntois 
der  Römerzeit.  Es  ist,  nachdem  Ödenburg  nicht  mehr  in 
Betracht  kommen  kann,  kein  Castell  Olino  oder  Spuren  da- 
von hier  zu  Lande  nachweisbar.  Bis  auf  weiteres  muss  man 
sich  mit  diesem  Resultate  begnügen. 

Zur  Unterstützung  der  Annahme,  dass  der   Name  Olitio 


')  SchüpfHii  11.  0.;  Miilleulioff.  D.  Ak.  2,  231.  —  =1  Der  Codw 
Spireusis  wanJevte  nach  Basel,  wo  ilin  der  Bischof  von  Padua,  Pietrn 
Douato,  im  Jahre  i486  alisch reihen  liess.  t'eitilem  ist  lüeser  Codex.  ii*r 
Vater  und  Grossvater  aller  jetzt  existierenden  Codices,  spurlos  verseiiwun- 
den  (Bücking,  Not.  dign.,  Or.  p  III.  —  ^}  Piper,  Libri  confr.  p.  173.- 
*)  S   die  Namcu  hei  Stoffel,  Topogr.  Wb 


( 


Ar^MilOTonft  u    s.   w. 


ein  römisches  Wort  ist.  dient  der  l'mstatKl,  dass  er.   vie  ge- 
sagt,   in  ilic  H?.te  Zeit  ilcr   rfimtschen  Herrschaft  am  <'l)tT- 
rliein  fällt.     Das  l&sst  sich  noch  näher  bestimmen.     Quintus 
KflreUuH  Symmarhas   sntrt   in    seinem  am    l.   Januar  370   za 
PSer   gohfllt«nen    Panegyrikus   auf  Vntciitinian  1.:    Kheni  ab 
ortn  in  occant  ostia  rjparum  morgines  operum  euroua  pmc- 
texit.')      Am    29.   Januar  des-M-Uien   .Tahrcs    frlnssen    Valen- 
tinian  I.  und  Valens  an  ihren  Magister  e<|uituin  .Tovinus  tin«n 
Befehl,  worin  sie  ihm  vorschreiben,  wie  sich  die  ifaui  unter- 
'Ti    daces   und    comites    und   alle   Offizipre,    denen    itie 
..... ...wacht  anvertraut  ist,  Regen  die  liäuptllnKe  der  Kranken 

und    Alaumuneu   verlmlteu    sollen. ')      Daraus   gehl   zweierlei 
^kror,  das?  nümlich  die  ganze  Rheinlinie  unter  Valentintan 
Vnt  neuen  Werken  befestli^  war,   und  dass  namentlich  den 
dace«    und    i^ouiites    die    Hlieiuwacht    uhlag.      UezUglich   des 
ersten  Punktes  litircn  wir  noch  Ammianus  (lib.  28,  2,  1)  zum 
Jahre  3()9:  At  Valentinianuu  ma^na  aninm  rnneipien»  et  utili», 
RbeDom  omoem  u  ftaeiiarum  exordio  nd  u$<|ue  freialem  Uce4- 
Dtun  niagnia  niolibns  coiimuniebat.  cutra  eittollens  allius  et 
castella   turre.^qui*  adsiduas  jur  hahile.'^   Ukos  et  oppoitunos, 
qua  Gattiarum  cxtenditur  lnn>!itudo:  non  numqimiu  etiam  ultra 
flutnen  aedißclis  positis  subradens  barbaros  ftnes, ')  Bezilglich 
des  zweiten  Punktes  huren   wir  üöcking*),  und  zwar  iosofein 
es  sich  um  die  Einsetzung  des  conies  zu  Strasshurg  handelt: 
«Comitis   Argen toratimsi»    introdurttoneni   puRt   Juliaui   inrp. 
Iteoipora  ponens  Valontiniano  I.  adscripscrim."      Da.<i  trifit 
Lm«|  die  Sache  auch  hinsichtlich   unseres  dux   Proviociac 
P^^Hci.^}     Alsii  um   Hlo  wurden,   soviel   wir   wissen,  die 
ietsten  rßroischoa  Befestigungen  an  der  ganzen  Khoinlinie  in 
■in  .Stile  vorgetioiiinien,  und  die  duces  und  coniiles.  mlt- 
ijch  der  dux  ftir  iüp  Proviocia  Sequanici.  eiiigeselzt- 
Es  würde  aber  verfehlt  üein  anzunehmen,  wie  es  SchüittiiD 
thut"),  dassauch  der  dux  l'ri)vinriaRäei|uanicl  in Olino  seine  Itesi- 
denz  gehabt  hätti>.  Biicking  hat  diese  Ansicht  SchupHins  gut  wider- 
legt, indem  er  siigi  ^:  «Vesoutionc.  quae  provinciao  caput  fuii, 
U  rracäidcm,  ita  Durem  quoifue  ordinariam  äodem  hnhuiüso 

»)  H.  Kl «9».  Das  rlidn  Qenn.  S  310.  -  n  CwU  T1wü.I.  7.  ».  9  l*i 
tittt  a.  0.  S.  .fia  -  »)  Riese  >  O.  S.  «07  ~  *)  Noi  di)iu  occ  !Wa. 
>  >)  8.  Uöckiasi.  occ,  810.  —  •)  .K\t~  lll.  I.  SOH,  $  &8,  So  Aiicb  IlenrMi- 
■liopUer  ^  83.  -  T)  Ooc.  p   RIO. 


514  FfaQDenscbinid. 

credjderitn,  non  in  exigao,  quamvis  firmo  castello;  milites 
autem,  qui  Oltnone  in  stativis  erant,  perpetuo  sub  dispositione 
habebat;  sei  prout  res  incideret,  alios  quoque  Magister  Hill- 
tum  per  Gallias  eidem  committebat"  Wie  hätte  aach  der 
dux  der  ganzen,  grossen  Sequanischen  Provinz  in  einem  etwa 
am  Rhein  liegenden,  kleinen  Castelle,  allen  seinen  militäri- 
schen Obliegenheiten  gerecht  werden  können?  Der  Sitz  der 
Civil-  wie  Militärverwaltung  war  damals  in  Besanc^n.  Hier- 
her liefen  die  militärischen  Meldungen  ein,  von  hier  kos 
wurden  die  betreffenden  Befehle  erlassen  an  die  Grenztruppen, 
die  übrigens  wie  unter  Diocletian,  so  auch  später  unter  Coe- 
stantin  unter  zwei  Grenzfeldberren  gestellt  waren.  .Diese  Grenz- 
truppen wurden,"  nach  Mommsen  *),  „wahrscheinlich  aufgelöst 
in  kleinere  Corps  zu  500 — 1000  Mann  und  nach  Art  der  bis- 
herigen Cohorten  und  Alen,  und  jeder  Abteilung  wurde  eb 
Offizier,  tribunus  oder  praefectus  vorgesetzt."  Offenbar  lagen 
solche  Grenztruppen  auch  am  Rhein  im  Ober-Elsass.  Dazo 
kamen  dann  noch  für  den  Bedürfnisfall  die  zur  VerfüguDg 
des  Befehlshabers  der  Sequanischen  Provinz  in  Olino  statio- 
nierten Lataviscben  Soldaten,  die  nach  dem  italienischen 
Gelehrten  Pancirole,  dem  Herausgeber  der  Notitia  dign.  (Vene- 
tiis  1593}  aus  der  Stadt  Latavia  in  Bithynien,  angeworben, 
nach  Schöpflin*)  und  anderen  Batavische  Soldaten  gevresen 
sein  sollen.^)  Neuerdings  hat  Zangemeister  auf  die  Letavici 
au  der  nordfranzösischen  Küste  hingewiesen*);  allein  die  Sache 
bleibt  doch  zweifelhaft. 

Diese  in  Vorstehendem  gegebenen  Untersuchungen,  die  in 
manchen  Punkten  weiterer  Ausführung  bedürfen  und  m&ache 
andere  schwierige  und  nahe  liegende  Fragen  gar  nicht  be- 
rührt haben,  sollten  zeigen,  dass  die  Ansichten,  welche  nament- 
lich über  die  Identität  Argentovaria  mit  Horburg  von  dem 
Herrn  Verfasser  der  eingangs  dieser  Zeilen  genannten  Schrifi 
mit  apodiktischer  Gewissheit  vorgetragen  sind,  ebensowenig 
auf  sicherem  Fundamente  beruhen,  wie  die  übrigen  von  mir 
formulierten  Thesen  desselben,  damit  nicht  für  historisch  aus- 
gemachte Wahrheit  genommen  werde,  was  erst  noch  auszu- 
machen ist.    Gleichwohl  bleibt  das  Verdienst,  welches  sich  der 

')  Abrisa  des  röm.  Staatsrechts  S.  369.  —  ^i  Als.  ill.  I,  188.  -  ')  S 
auch  Seeck  S.  203,  A.  1.  —  *)  Westd.  Zeitschr.  1892,  IX,  272f. 


Argentovaria  u.  s.  w.  515 

[err  Verfasser  des  Römercaatells  Horburg  durch  seine  uner- 
lüdlichen  Bestrebungen  um  Aufdeckung  desselben  und  Äuf- 
^Urung  von  Fundgegenständen  aller  Art  erworben  hat,  bestehen 
nd  erheischt  unumwundene  Anerkennung,  die  auch  hier  noch 
Inmal  gern  ausgesprochen  sein  soll. 

Ich  kann  aber  diese  Zeilen  niciit  besser  als  mit  dem  Wunsche 
:hliessen,  dass  eine  unter  staatlicher  Äuctorltät  stehende,  aus 
issenscbaftUch  tüchtigen  Archaeologen,  Historikern  und  Sprach- 
>rschem  zusammengesetzte  Commission  gebildet  werden  möge 
ur  Erforschung  der  Denkmäler  in  Elsass-Lothringen,  welche 
US  der  450  Jahre  langen  Zeit  der  römischen  Herrschaft 
tammen,  einer  Zeit,  deren  hochbedeutende  Cultureinflüsse  wir 
eute  noch  nach  anderthalb  Jahrtausenden  überall  wahr- 
ehmen.  Damit  würde  nur  eine  gebieterische  Forderung  der 
ieit  und  eine  wissenschaftliche  Pflicht  erfüllt  werden.  Möchte 
as  Buch  über  das  Castell  zu  Horburg  hiezu  eine  dankens- 
rerte  Veranlassung  werden  1 


iseellen. 


Zmi  WMrar  Karls  4es  Gressan.  Das  Cliroiuca>3fäii 
beikbt«t  zni  Jshr  807  (SS.  I.  306): 

Karohis  Imperator  perrexit  ad   Ingelasheia  jä 

et  ibi  haboit  conTentam  sonm  cnm  episcopis  etCD^ 

aliis  fidelibos.  et  mandaTit  eis  nt  institias  &ocRit  a: 

eins.    Postnt  dedit  eis  Uceotiam  ad  propria  renaRd' 

sedere  et  at  Deo  gratias  agerent  ad  pocera  et  om 

ipeoniin.  et  Ulun  anniun  stetit  sine  boste. 

Dag^n  äcfareiben  die  Aniiales  s.  Amandi  (SS.  I,  U): 

Karolos  imperator    pUcitom   haboit  ad  Conffln 

Francis,  et  iUi  dedenmt  dona  soa  et  reTersisoirtadi 

Pntz  erklärte  Cfufflem  far  verderbt  ans  CraiflneDtei  i^ 

oder  Cnffinstein.  d.  b.  Kostheim  sfidlich  von  CasteL  scbrif 

abo-  Mainz,  wo  Karl  der  Grcese  im  Aognst  790  venreäie  i 

Jahr  795  eine  Reichs-  and  Heerversammlnng  hielt.  ■)    Uflbltt 

welchem  Kohl*)  zn^restimmt  hat.  ist  dagegen  der  Ansicht  dis 

lern  ans  dem  Namen  Ingelheims  kormmpiert  sei,  da  sich  dieB 

des  CbnHi.  Moiss.  und  der  Ann,  s.  Amandi  anscheinend  uf  i 

Tersammlong  bezieben.    Allseitig*)  ist  dabei  Oberseben  vorde 

die  Annales  Aqoeoses.  welche  in  diesem  Teil  auf  den  Ann.  1 1 

bemben.  ontcr  der  narichtigen  Jahreszahl  806  schreiben:  B« 

rolns  placittua    tiabuit  apml  l''.t?tt'n*>  com  Francis  (SS.  XXI 

Ohne  Zwcitol  isr  hier  ilie  richtijo  Les;»rt  der  Annalen  von  ?t. 

erhalten.   >■>  (law  dio  eiiio  dor  beidoti  Vcrmnthangen  von  Pe 

trifft  nud  iiii?>c  Jahrbücher  joiio  Roich-^vcrsammlunEi  in  der  Thi 

dem  von  Ingelheim  nicht  weit  entloniten  Kostheim  verlcce: 

Freibarc  i.  H.  v.  Sin 

Zu  den  Besuchen  badischer  Fürsten  und  FOrstinnen  b 

Im  Anschlnsj  an  meine  Publikation  -Bedache  badi'jcher  Fflrst 
Farstinnen  in  Rom"  im  ±  Hefte  diese':;  llandes  der  Zcilschri 
ich  auf  (rnuiil  einer  Ziiscliril't  vnn  Pr.  H.  Heidenheimer  in 
mit.  dass  nach  dem  Liber  coiifraicriiitatis  B.  Marie  de  AnimaT 
coram  de  nrbe  (Roni;ie.  Vindobor.ae  iBrauinüIIor)  1875)  S.  24 


M  Jahrbücher  •I()>  Fnick.  Rficbe^  unter  Karl  dem  Gr.  II,  U 
')  Regestea  lies  K-tiserreivlis  unter  >Iea  Karolingeru  L  173.  —  ^i  - 
der  deiiiÄChen  üeächithto  im  MA  II.  177  —  *>  Aui-h  in  den  Jabrl 
Kuls  d.  Gr.  n.  374.  N.  t>.  —  ■'  Im  Iu.ie-x  S.  ■i^.i'^  ist  dies  seltsan 
«18  Kn&tein  (am  Inu)  erkl^.rt. 


Misoclleo. 


517 


Binas  Jotiuui«s  Miller  de  Koetetten.  decanos  »cclesie  Badcnsis,  Spl- 
mä>  lUoccsis.  el  coclcsie  Scti  Petri  ^oDiuri&  Arpeniinoosis  i-aiiniiiciis. 
nii  poutiiicii  doctor.  optimas  tliüulugD9  ac  grcce  et  latine  Un^uc  ex- 
tTtünutun"  Aia  29.  August  1-töl  starb  and  „in  hwpitali  uustro  anlu 
rdogiani  ot  aJUrc  pistürom"  bcKrabet)  ist.  .Reliqoit  pro  satnte 
liime  4  dacatös".  Beim  Iir.  Ileidenhrimer  verdanke  ich  ferner  d«ü 
lisweis.  dus  sjcü  ein«  Uandfichrift  des  Diarium  Uurcardi  iu  der 
bveElL  Uüf-  and  IjiQdesbibliotbek  zo  Karlsrabe  befindet.  Sic  ist  bc- 
ticlinri  „Karlsmlie  KU",  besteht  aus  -V^i  Pa]iicrblAtlcni  fnl.  jti  Per* 
ftincutomsctilaj!  nnd  ist  vau  mehreren  lländeu  des  17.  Jahrlianderts 
evhhebeu.  Über  den  Iiiball  urieutiert  folgender  Indice  delle  smc- 
ure  rb«  sl  contcngono  in  iinento  volomc :  Initium  Ponlificalus  Alexandri 
BXÜ  cx  Iharüfi  ijicö'ani  Joie^om  toi.  1.  Joanni»  Uorcardi  Volumen 
irimaiu  Pontiticnltif^  Aleuindri  S^'xti  fol.  2t.  Juunnb  Rnroirdi  IHario- 
mn  reremoiiialimn  .■\Ioxandri  scxti  Volumen  Jjecundora  fol.  18Ü. 
luppleincntnni  Pontilicatos  Alexandri  scxti  fol.  401.  Die  dem  Ponti- 
kat  Innoi'cnz  VFII.  anftcbürif;en  Abschnitte,  aas  denen  von  mirMit- 
eünnuen  Ober  den  Aofenlbalt  Markgraf  Jacobs  in  Rom  iiemacht 
JBdca.  sind  demnach  in  obii^er  Handschrift  nicht  enthiilten.  Zu 
j^M  Pnblikntionei}  erluilto  ich  einige  Rirhtiffsteltnu^cn  dnrob  Don 
JrCRorin  Palmiori  in  Korn.  Anf  S.  228  7..  22  ist  xn  iMCn:  secun- 
loni  comniDnem  cxigtimationein,  auf  S.  238  Z.  18  statt  per  la  porte 
»er  la  parle. 

I Karlsrabe.  ▼.  Weech. 

Ein  Steckbrief  aus  dem   fOnfzehnlen   Jahrhundert.   Meng- 
im  ^)  df^neo  dirre  brief  riir):om]it.  ge2&u(it  Hirt,  Icscnt  oder  hflren 
n  nnil  besonder  i!en  fnraicbiigcn  orsamcn  und  wiscn  nnäcm  be- 
ntudern   K&tcn  nnd  UeUeu  friiudeu   dem  mcisicr  und  dem  rate  zn 
"  Mig  cintiieipn   wir  Arnolt  von  Kalporg   rittcr.   borKcrmeister, 
rot  ru  Basel  noscm  willii^on  diensl  und  waz  wir  cren  und 
piti:i  it-rniAgcn  nizil  bereit  vomnn. 

Hcsaudem  lieben  nnd  golCD  frtinde.  Uns  bat  f^bmcht  Hanns 
spitzen bcrircr  der  botnuicher  unser  hindersessc,  wie  er  in  guten  tro- 
ntn  gatigcn  sie  hinder  ein  dinien,  genant  Gredetin  Ringelers  von 
EUnfcidcii,  fAr  vier  gnldin,  ibufk  ^ie  iin  einen  halben  unldin  schuldig. 
Desglichen  liat  um  fnrhrarlit  Tliintin  von  Ilnndelingcn ,  onch  din 
mero.  wte  ttie  ilerfielben  (iretlelin  Uingelerse  ein  tticbelin  verluhen 
hkbr,  ihu  drier  guldin  wert  sie  and  besser  und  haben  sich  nntzil 
(Hitz  r.u  ir  versehen.  Des  so  sie  dieselbe  Grwlclin  Ringelers 
m  Qod  liflbe  sivh  Ton  an«  entpirömdet  ond  si  underätondcn 
itruwen  and  dez  iren  m  ont«eren  mit  goverdon.  al»  »i  nrei- 
[^  la  Tliinlin  von  Hundelingcn  vorgcnant  iren  rallen  go- 
In   dirre  sacbe   vor  ans   ge^t't  bat  an  dfu  genanten  Hau) 


Icn  MiiBlvtnbiKl)  Mebt  fliwr  -lein  Schndbea  ah  Veniiorfc.-  nftn.  — 
echt  XU  CDttUbm. 

t  OMCh.  *.  niarrti.  H. ».  DL  I.  ^ 


518  Miecellen. 

Spitzenberger  und  alles  daz  gegen  der  obgenanten  Gredelin  Ringelen 
zu  verhandelnde  daz  sie  selbe  tan  solte  k6nnde  oder  mochte  ob  sie 
gegenwurtig  were.  haramb  so  bitten  wir  unsere  liebe  and  menglicheii 
mit  Bissigem  ernst:  were  sache  daz  dieselbe  Gredelin  RingelerEbt 
ucb  were,  in  uwem  gerichten  troffen  und  funden  wurde,  daz  ir  dm 
dem  genanten  Hanns  Spitzenberger  des  besten  helfen  und  raten  »it- 
lent,  vie  im  von  derselben  Gredelin  Kingelers  in  nammes  sin  seil» 
and  Thinlins  von  Hnndelingen  omb  soUch  Sachen  gelangen  möge  in 
fruntschaft  oder  mit  recht,  daz  gütlich  und  billich  sie,  and  wellnt 
in  uch  darinn  gütlich  lassen  empfolhen  sin,  in  in  den  sachen  finuU- 
lieh  verboren  nnd  furdern,  als  wir  ach  des  und  alles  gat«D  wol  ge 
truwen.  Daz  begem  wir  in  desglichen  und  grossem  Sachen  wo  acfc 
daz  fügte  mit  willen  umb  ach  und  die  awem  gemeinlich  nnd  son- 
derlich zn  verdienen  als  billich  ist.  Datum  sab  sigillo  nostre  con- 
monitatis  secreto  presentibus  impresso  quinta  post  festam  pentecoetes 
anno  etc.  1430  nono.  1439  Mai  ^. 

Basel  St-A.  Missiven  4,  67. 

Das  Schreiben  bedarf  keiner  Erlänterang.  Es  giebt  nichts  Ken» 
unter  der  Sonne. 

Hagenau.  Heinr.  Witte. 


Studierende  in  Diilingen  1699.  Eine  Beilage  zu  den  Berichta 
des  Nuntius  in  der  Schweiz,  Giovanni  Vescovo  di  Yeglla  an  da 
Kardinal  Staatssekretär  San  Giorgio  (Vatikanisches  Archiv  Nana- 
tara  di  Svizzera  7  fol,  19)  bildet  ein  Verzeichnis  der  im  Jahre  1599 
im  Jesuitenkolleg  zu  Dillingen  Studierenden.  Wenn  in  demselb« 
auch  nur  die  Zahlen  angegeben  worden  sind,  ist  es  doch  in  nielir- 
facher  Beziehung  von  Interesse.    Folgendes  ist  sein  Wortlaut: 

Qui  ex  diversis  monasteriis  Dilingae  in  collegio  D.  Hieronjni 
in  bonas  litteras  atque  artes  incumbunt. 

Benedictini:  E  S.  Gallo  3.  ex  Einsydlen  2,  e  Weingarten  3. 
ex  Ochsenhausen  7,  e  Petershausen  2,  e  S.  Blasio  3,  e  Marj-  2.  ei 
Augia  Majore  Brigantiae')  2.  e  Wiblingen')  2,  ex  Uttenpaura*)  4.  e 
S.  Crace  Dona  Werdae*)  2,  e  Noreschain*)  2,  e  Fiessen*)  1,  e  Def- 
gingen^)  1,  e  Beinweil*)  1,  e  Campidona')  expectantes  3. 

Cistercienses:  E  Salmenschweil "*j  5,  e  Wettingen  1,  e  S.  Cr 
bano'M  1,  e  Kaishaim  5,  e  Langhreinn '*)  (sie!)  1, 

Premonstratenses;  E  Minehroth'")  3,  ex  Augia  Minore'*)  I. 


')  Mehrerau  bei  Bregeoz.  —  ')  Wiblingen  ssw.  von  Ulm.  —  ')  Otto- 
beuren  sw.  von  Augsburg.  —  *)  Heiligkreuz  in  Donauwörth.  —  *J  Nehiw- 
heim  ö-  von  Stuttgart.  —  *)  Füssen  ssw.  von  Augsburg.  —  ')  Deggin^Q 
nwn.  von  Augsburg.  —  *)  Beinwell,  Kanton  Schaff  hausen.  —  »)  Kempiei 
—  •")  Salmansweiler  oder  Salem  —  »')  St.  TJrban.  Kanton  Luzeni.  - 
")  Langheim  in  Oberfranken,  —  ")  Mdochroth  nnw.  von  öttingen. - 
**)  Weissenau. 


Hiteelleo. 


519 


K  l'rsperß')  2.  e  Boggenbiirjt*)  1,  e  Staüwaden")  2.  e  S.  Lncio*)  1. 

Canonici  regolarcs:  E  Wkldsec  2,  «  Onninj^eo*)  !.  e  Wrt- 
|iitiau<>ra')  2.  c  S.  Cnice  AagusUe'f  2. 
KEretnitaDi:  Kx  l'tlCDMeiUer')  2. 
^BCru(.-i^pri:  Mcniinfra '' i  1. 

HOiDt]CsT5  e  31  inonaiteriis:  Dt'uolictini  W.  Cistcrcicnjws  13.  Pre- 
Ponratcnscs  12,  CaitoDici  reguläres  7.  Eremitani  2,  Cmcigoii  anos. 

In  qulhos:  Saci?rilüh''>i  3,  diafODi  15,  snhdiAconus  1. 
^^D  Tliwilogia  8,   in  Metaphy-irti  0.   in  Physica  9.   io  Logicii  13. 
^Bhctorica  Iti.  in  Soperiori  I]unuiuiiau>  10.  in  Syniaxi  4. 
"Ex  (Uoccsi  Constantiense  45,  ox  Angnstana  25,  p  liasüi^uM  3, 
i[>Curii>n<ie  l,  c  Bainbcrgen&o  1.    Anno  15^9  in  Jauoaiio. 
HKartsrahe.  v,  Weech. 

Zu  Matthias  und  Caspar  Bernegger.  i)  nungcr  bat  in  tiem 
hwlie  nher  MatthiBü  Bernegger  die  An-iichl  aufgestellt  miil  bpgrün- 
let  (|>.  34ri  f.).  da&s  vun  •lemsi.'lbcD  ein  Work  Qbpr  die  Verfa^ssung 
itraäsburgs  (fünna  rciiiublicac  Argen tinensisf  Oberhaupt  niolit  er- 
^eaen  Isi,  sondern  du»  er  „ßich  nur  für  »eine  Piivalzweclcc  Auf- 
tdcbniuigcn  obvr  dip  Strassburger  Verfassoog  gemacht  hat,  die  der 
Sobn  [Casiiar]  eri^t  stilistisch  aiufahrte  und  veröffentlichte".  Die  Auf- 
RBitDDg  Trrst'Jiiodenf r ,  meist  fragmentarischer  Aafzeicbnangen  zur 
Bmisbnrger  Vcrfasi^ungsgcsdiichle  von  der  Hand  Caäjiar  Ü.'s  —  nnf 
lEe  Ich  zum  Teil  selbst  sticss.  zum  Teil  dun-h  Herrn  Dr  Winckel* 
tojutn  aufinerioaiD  gemacht  niirdc:  »io  behudcu  »ich  jetzt  olle  io 
lihu  V.  IM  des  Stadtori'liivs  —  gicbi  mir  2a  einigen  Bemerkungen 
Antoäs.  Erstens  ist  sicher,  doss  dem  Sohne  eine  Arbeit  des  Vatefs 
Aber  die  damalige  Verfaf^sang  der  Stadt  vorgelegen  hat  and  zweiteus 
M  der  Soho  die  Absicht  gehabt,  einen  Abriss  der  verfassangs* 
icschicbttichen  EntTrickelung  seiner  Vaterstadt  zu  geben.  Doi 
ngiebt  sich  aus  der  folj^cnden.  kurzen  Aufzeichnung  Caspar  B.'s.: 

kj.  N.  D.  N.  J.  C.  Auti<|uam  et  nouam  rei)>ublicae  Argentoratcnais 
laio  deltneatnro  superuacuum  ridctnr  niulta  praefari  ex  ea  laba- 
i  anti^iaitatiä  raderibu»  eraerc  de  etymologia  et  variatione  no- 
■iBis.  de  prima  \Tltis  origine  et  de  civitatis  statu  atqoc  rcgimine  sab 
Treoiris.  Romani-s,  itemque  sul>  Franoomm,  Aostnisiae  et  IjOtharingiae 

gl>U)>;  h»v  enim  omuia,  cum  alplurimom  dnbiis  autbonun  opinioai- 
Ft  tncerti?  historicomm  fuudamentis  nitantar,   laoqnam  incorta 
rita  inutilifl  susqtie  deine  habeo  et  ruriosn  lei^tori  alibi  legendi 
nnnqao:  (ted  ea  tantum.  (|nae  ex  indubitatui  monamentis  et  auto- 


*»  Di^arg  wnw.  von  Augthuig.        ■)  Bn^mbnrg  waw.  von  Aug»- 

*i  Steingaden  iw.   nm  Schonga«.  —   *)  S.  L«di   hei   Chnr.  — 

eUy.  Kanton  Bern.  —  ■}  Obniogen  «m  Rhein-  —  ^)  \S>tieDhaitu>a 

[■»nrgaii    —  ')  HeiliglcwnE  in  ÄupWrg.  —  1  Uttcnweilev.  OA  Saul- 

i—    "}  H«IUIÜIg«D. 

33* 


520  Miscellen. 

graphis  tabolarü  nostri  Argentoratensis  probari  possont,  in  medimii 
proferam. 

Caeterum  optimi  parentis  p.  m.  [qtii  olim  hoc  argumentum  bK- 
tanit] ')  vestigia  potissimum  secutas  et  phstino  labore  ^us  adjatm, 
quas  ille  res  de  modcrno  regimine  hqjos  ciaitatis  SDCcincto  compendio 
constrinxit,  paulo  fusius  exponam. 

Satis  coDstat  perantiqaam  ArgeDtoratensinm  esse  libertatpm  el 
jam  sub  finem  secoli  noni  a  nato  Christo  Änstrasiae  regibns  ih» 
amplius  faisse  obnoxiam,  sed  mox  receptos  in  clientelam  Rouuiio- 
Germamci  Imperatoris ,  saos  ordines  ciailes,  suas  cnrias  soof^ne 
magistratas :  praetores,  consales,  magistros  ciainm  (magistros  bnrges- 
sinm,  uti  in  veteribos  monomentis  vocantnr),  snos  scabinos  et  official», 
qui  poptUnm  representabant,  sine  quomm  consensn  in  rebus  ardm 
senatai  niliil  statuere  llcebat,  habaisse.  Adsunt  praeterea  pemetostt 
testimonia  non  solum  principam  vicinoniin,  sed  etiam  ipsins  citri 
Argentoratensis,  civitatem  in  temporalibus  episcopo  nunqoam  Alisa 
subjectam.  Et  quamvis  cpiscopi  snccessn  temporis  cum  ex  concessione 
Imperatorum,  tnm  ex  nimia  indalgentia  et  deaotione  ciaimn  acqm- 
aerint  qaaedam  jura,  attamen  ea  per  transactiones  ntplnriinnm  aoti- 
qaata  et  in  nihilum  rcdacta  sant,  Videtur  statim  ab  initio  popnlaim 
statnm  faisse  introductmn  et  ad  ejus  formam  a  posteris  enndem  re- 
stitutum.  Status  hie  libertatis  potius  consaetadine  institntisqne  ini- 
jomm  arbitrioue  magistratnom  ac  jadicam  quam  legibus  scriptls  ^eg^ 
batur,  quod  peccandi  licentiae,  variis  vitiis  et  discordüs  odiisqie 
mntuis  ferendis  et  fonendis  occasionem  dedit:  quapropter  aaertendis 
majoribns  incommodis  et  periculis  circiter  annum  millesinmni  post 
natum  Christum  quibusdam  ciuibus  cum  primis  spectatis.  grauibns  et 
sapientibus  scribendarum  legum  potestas  a  ciuitate  dcmandata  foit. 
Leges  ab  iis,  cum  quae  ad  statum  publicum  fonnandum  et  fincias 
constituendum,  tum  quae  reprimendis  delictis  et  criminibus  pnnieD- 
dis  cssent,  latae  sunt  satis  seucrac,  uti  ex  antiquissimo  monnmenio. 
quod  in  tabulario  Argentovatensi  asseruatur,  apparet.  Vigore  hamm 
legum  eligebantur  quotannis  — 

Damit  bricht  die  Aufzeichnung  ab.  Weiteres  lässt  sich  über 
das  succinctum  compendium  des  Matthias  B.  nicht  ermitteln.  £= 
beöndct  sich  aber  unter  den  erwähnten  Papieren  die  voUständigt 
Niederschrift  der  Forma  rcipublicae  Argentoratensis  von  der  Hand 
Caspar  R.'s.  Und  zwar  haben  wir  zwei  Konzepte:  das  eine  bietet 
augenscheinlich  den  ersten  Entwurf  der  Materie  dar,  es  ist  durchweg 
im  Texte  während  des  Schreibens  verbessert  und  durch  Rand- 
bemerkunRen  geändert  und  erweitert,  auch  ist  es  nur  onvollstäniüg 
erhalten  {es  fehlt  ein  Blatt  in  der  Mitte  und  der  Schluss  von  p.  12 
Z.  2  von  .sequuntur  an,  Ausg.  v.  1667);  das  zweite  Konzept  berahl 
durchaus  auf  dem  ersten  und  ist  selbst  noch  mit  vielfachen  Ändenm- 
geu  durchsetzt,  es  unterscheidet  sich  aber  vom  Drucke  nur  noch  nn- 


■)  Die  eingeklammerten  Worte   stehen   am  Rande  und  sind  vieder 
durchgestrichen. 


I 


HiioolIvD. 


531 


Itich  durch  das  Fehlen  einzelner  Wotie,  namentlich  unter  den 
iti(.-ben  Amtäliozcichnangei),  uixl  klein«  KiiltNtisfbc  Abweicbanpcn. 
lirle  EotitUrfe  entliaJten  nwh  eine  kurze  EtnIeituaK,  die  in  dem 
en  am  Kande  uacblrtiglii^li  hei^cRlgl,  hei  ilviti  /weiten  etwas  er- 
tten  den  -Auhng  bildet,  aber  wieder  dnrchgeatriehcn  ist  oud  im 
irke  fi'üll.  Sic  Uutet  in  der  /weite»  Kassnof;: 
Vninersa  citUlas  Argon tomteiisis  in  claases  ijuatuor  distiiigui  po- 
tavt.  qaaram  )trinta  nrtbilinm,  altera  patritiorum  et  literatonitn,  terti» 
MercatontiD  et  opiliruiu,  quarta  ogricolarum  sca  boKulanonim.  Kst 
ri  olia  dinisio.  neiiigi«  in  XXII  tribuK,  quomm  duae  iiobitibus,  reli- 
ifflB^  XX  nliis  ciniiiiH  constant.  Ümnes  inft«istratnnni  «jnniimti,  qui 
Nero  creantur.  capessendoruui  jus  halicnt  et  coinniiuiioue 
i  t't  ejui^lem  L-luilatis  iutcr  sc-  dcuiiiclt  et  nd  üpn-icni  quan- 
dam  aerioalltatif)  redatrti  sunt,  in  qua  dignitate,  emdiiione  et  dinitäs 
lies  et  patricii.  alilitato,  nummo  et  raborc  niercatores,  opifires  et 
itae  vraestanl. 
Eine  Vrrijkirbunjn  der  verscbie*ioneD  Fassuupeii  des  Werkes  er- 
ibt,  ihm  «lie  Arbi'it  dus  Sobni's  nicht  in  n-f>ni^'en  Zusät^mi  beMan- 
iifeai.  v\e  Bunger  meint,  sondern  als  ein  im  ganzen  selbiiLindiges 

gelten  mos«. 

Dbrigens  enthält  die  Ausübt?  von  lti(>i  nur  den  sj'steniatiscbcii 

der  VürfassnuK;  bei  der  Ans^bc  von  IG74  macbi  dieser  nor 

kleineren  Teil  (bis  y.  43)  au«;  die  darauf  folgende  Zasammen- 

lang  der  Stältmcister.  Amuipister.  ZOnfte  und  Oesehlecbler  wird 

ganz  dem  t^cpar  H.  ^tnzasohreiben  sein. 

3)  ÜQiiKcr  bebiia|.>tet  (Matthias  U.  p.  877),  Caspar  U.  sei.  nachdem 

'  niobrere  Jahre  in  diplomatischen  Geschfifte»  von  Strassbarff  ver- 

idM  worden,  J«ld   (firmlicb  zum  fiejfJiaftst.r*ger  der  Stadt  am 

eben  Hofe  ernannt Die  Krosw  Reibe  der  Berichte 

»AktimxlQi-kc  von  dtr  Haiid  Caspar  llorncggcn;  besünderb  sian  den 
li  i—K;!."),   welche  not'b  jetzt   im   Strassborgcr  Stndtaivbiv 

ik'Oii  ti'iii  di>HS(.'n  iiitisi<'btiQt.r  T)iülig;tieil.*'  Uiv  lioliau|>tuii^eQ 
ül  anif.    i>ic  Vnetle.  auf  die  sich  UciiiKcr  bernll,  die  Leichenrede 
"Caspar  B  'J.  Th.  Hcinrici,  Geistliche  Kegentenschul)  drückt  sich 
trrijt  aus.     16S&.   so   heisst    ea  da  p.  96,  sei  er  von  Strasa* 
'     ~  udige  Dientitü  mit   Vcrtraumip:  Aes  Archiv!  timl  der 
'^häfte  extra  ordinem   nnf-  und  angenommen'".    Vas 
■  kU  nur,  dasi»  er  die  Korresi'oudeii/   mit  Frankreich  za 
■■■•!■    I'arum  liatte  er  sich  schon  ItiÄi.  vermntlich  knrz  nach 
»er  Heimkidir.  aber  irotz  der  Venrendung  des  französiichcn   Gö- 
lten de  ri&lc  vernebhch  beniObi,  wie  sich  rq^  dem  Frot<ikoll  der 
1er  ergiebi: 

t(34  Krbr.  SO.  (H  StadL&rhrctbpr)  zclh't  an.   e.s  liahc  H:  Ab  In- 

Borge-whlaeen  /«i  Irantzfeischcn  Exi^ditlQu  H:  M.  Bemt-ctBers 

Uani^  Cai))ar.  m>  eich  seboii  rllii-h  jidir  in  frankbreich  auflgc* 

T.  albereilt  ein  Holcb  <-oncept  nmclie.  daD  Bodmus  selbsteo  nil 

Kr  »eye  l)«dai;bt.  Ihn.  aU  einen  anffrirbtigen,  quali&cirtea 

iiivo.  h*fy  WUrtenberg  m  beförderen:  wan  aber  M.  H.  mit 


622  Miscelleo. 

demselben  gedient  were,  so  begehrte  er  Dtnen  denselben  oit  zi 
entziehen.  Erk :  dass  durch  die  Oberen  Cantzleyherren  bedacht  werde. 

März  1.  (H.  Stadtschreiber  zeigt  an) :  aaff  den  von  H :  ab  Insult, 
deß  jungen  Berneggers  person  halben,  beschehenen  verschlag,  bat« 
die  Vorsitzende  vnder  den  Oberen  Cantzleyherren  nit  finden  könnot. 
wie  die&er  jange  vnd  noch  zur  zeitt  vnbekandte  mensch  in  oidinaii 
bestellang  zu  nemen :  die  estraordinari  besteltongen  seyen  bey  dieto 
Stadt,  sonderlich  gegen  Stadtkinder,  nit  herkommen,  verde  konJRif 
sein  befOrderong  bey  die&er  Stadt  wohl  finden:  H:  ab  Insnla  tot  die 
Sorgfalt  zu  danckhen  vnd  ein  dilatorische  antwort  zu  geben  sein,  diG 
nemblich  dem  jungen  Bemegger  die  bestellang  noch  zur  zeitt  weder 
abgeschlagen  seye,  noch  zugesagt  werden  könne.  Erk:  ist  geral^ 
Str.  St.-A.  Xiner  Prot.  1634  fol.  82. 

Koch  in  demselben  Jahre  aber  ist  er  zu  allerlei  GeschfiftcD  i» 
Dienste  der  Stadt  verwendet  (XXIer  Prot  1634)  und  im  folgcndfa 
Jahre  angestellt  worden: 

1635  März  5.  H:  St:  Wormbßer,  H:  A:  MQeg  referiren  pcrH: 
Stadtschreibern,  nachdem  es  jetzmahls  viel  frantzös.  expeditiones  ber 
der  Cantzley  abgebe,  v.  aber  niemand  seye,  deme  ein  concept  zu  th- 
trawen,  außer  commiss:  Tromem,  deme  es  doch  etwa  zn  viel  werde, 
er  auch  nicht  allwegen  bey  der  stell,  so  betten  die  versitzenden  t« 
den  oberen  Cantzleyherren  nothwendig  befanden,  daß  ein  extn- 
ordinari  person  darzu  bestelt  werde,  wie  verjähren  vir  verus,  H: 
Glußrathss  tochtermann  anch  gewesen,  v:  weiln  der  junge  Bem^gff 
der  französ:  sprach  wohl  mächtig,  sonderlich  aber  darinnen  ein  gada 
concept  führe,  sich  auch  albereit  in  gemeiner  Stadt  Sachen  am  kCaägV. 
frantzös:  hoff  3  raonat  lang,  wegen  des  ambts  Kochersberg,  bey  der 
Stadt  Metz  auch  3  monat.  wegen  selbiger  schuldsach,  so  dan  in  i 
mahlen  an  den  Gub :  zu  Zabern  v.  in  einer  andern  sach  nacher  Baf- 
fach an  den  Commendanten  daselbsten  brauchen  laßen,  sich  am'h  ia 
allen  solchen  Verrichtungen  dergestalt  verhalten,  daß  man  seine  tre*e 
V.  fieiß  verspüren  können:  So  hielten  die  H:  davor,  man  köndte 
dießen  jungen  man  femers  anspannen,  v.  zwar  noch  zur  zeitt  gleich- 
sam nur  in  ein  wartgclt  nemen,  doch  dadurch  binden,  daß  er  ui^ 
erforderen  bey  der  Cantzley  auffzuwarten  schuldig  were.  Da  man 
dan  verhüff.  er  wtlrdte  sich  zum  anfang  ein  viertheUahr  mit  20Ü?i%- 
contentiren :  auff  sein  wohlhalten  köndte  man  die  bestellung  jeder 
zeitt  verbeßem,  oder  auch  wohl  gar,  da  man  es  künflftig  nicht  mehr 
nöthig  erachten  solte,  wider  auffkünden.  Setzens  zu  M.  H.  Erk:  iil 
derH:  bedenckhen  gevolgt  v.  soll  von  Benieggem,  ob  er  auff  solche 
weiß  vmb  die  20  ff  Pfg.  jeden  quatembers  dienen  wolle,  vernommen,  aoch 
da  er  willen  gibt,  alsdan  auff  ein  Revers  gedacht  vnd  dieses  wen-kh 
müglichst  befürdert  werden.    Str.  St.-A.  XlUer  Prot..  IGKfol.  Wf. 

1635  Mai  27.  (H.  Stadtschreiber)  verließt  den  Revers,  daranff 
Caspar  Bemegger  schwören  soll :  bericht  daneben,  daß  er  von  Dr. 
Joh.  Schraiden  daß  Zeugniß  purer  Religion  habe  v.  von  Dr.  Joh. 
Frid.  Scbmiden  dafür  gehalten  werde,  daß  er  künfftig  bey  dißer  StaJt 
V.  deroselben  geschafften  wohl  werde  zu  brauchen  sein.  Er,  H.  Stadt- 


iJUeraiumotiiM'U' 


633 


L.  Mye  IQ  seinem  orth  rrhiet^.  wann  sich  oarb  AußKang  eines 

WtiQdeu  werde.  daU  dtfJJvr  juoge  maii  die  ilime  bv^liiublcn 

Pfg.  nicht  rcrdient  bahn,   ihiiit!  sulche  samto  an  seiner  \)e- 

lilnnft  alibnrtzen  tu  laßon.  l>a<;  Jarament  wenk  er  mr  den  Oberen 

eylierren  m  leisten  v.  »ein  salftrium   aull  dieb^r  stabeo,  nach 

cenipcl  M.  U.  Ibhlichen  vorfahren,  /u  utn))fuiureii  liabeo.  damit 

tcJii  anß  Acr  ]ioäscs!tii)ii  komme,  «londeni  bey  derajicn  frcrecht- 

Meibe.    Str.  St.-A-  Xlller  Prot.  163öfoL  ÄH. 

Jahre  lt>40  Liegt  Ihm,  (las  ertcbeu  wir  aus  einem Gesaeh  om 

Ikanfbcsscmn^.  neben  dem  C'ommissariat  „die  franr-ösischo  i^x- 

mmbt  <ltfr  vuliria  o\tCTtt  bcy  den  |>rotocolli?  der  XXI.  der 

Ipf  deb   Klialä,   C'animerBerichts.  der    Veranlueteii    llcrrun"   nb. 

Ir.  St.-.-V.  XXIor  Prut.  IMu  fol.  t»2).    In  der  Thal  bogeauen  wir  in 

rpjt<iltolleu  dieser  Zeit  uamentlicb  in  den  -lOer  Jabi-en.  vieUach 

luer  H:uiii6rhrüt.     Ati  den  fmii^üNiüciicu  Hol  ist  er.  wie  Hclnriei 

37  richtig  anhiebt,  wiederholt  in  Spezialulssionen  entsendet,  iiber 

rlbro  besitzen  wir  auch  bricHicho  Uericlite  und  (jeaamtrelaüoDen. 

obhgon  batlo  aber  Strassburg  seit  ItvK)  einen  ^lündigen  Agenten 

ris,  nilmlicli  zuerst  den  Vertreter  von  He5>en-Ka*4el,  Polbelm. 

AnfiuifC  IMb  daneben   den    vun   diesem   cmi^fohleueu  Beck,  der 

Eh  dem  im  Ft-broar  ItlJti  eTful^ten  Tode  Polhelm!^  ^iz  an  dessen 

trat.    Mit  diesen  Geschäftsträgern  der  SiAdt  in  Pari-t  hat  Ber- 

natorlii-h  die  Korresinndeiiz  von  Stnis^bortr  iiUb  ffeführL;  siu 

freilich   nicht  lOckcnlos.   bijs   lt>19  erhalten,    die  Uedmongä- 

1^1  vnti  Birk  reichen  sogar  bis  lom  Jahre  IGÜU,   Beniegiier  aber 

Di'  :ir<Ker  ätra^Lsburgs  am  &«nzösiM'beD  Uofe  »enusen. 

S^ !  ]  iE  i-lK  K.  Jaeob. 


Utteraturnotizen. 

An  VcrölTeDtU(!buugen  der  badischeii  hisiorischeu  Korn- 
iloD  ist  crsdiicnen:  Rugesta  episcoporuin  Constantien- 
^aiu,  Aegesten  zur  Geschichte  der  Bischöfe  vou  Kon- 
atanz  van  Uubutcus  bis  Thomas  ßcrlower  517—1406. 
n.  Band,  1.  Lieferung  1293— 13U.  bearbeitet  von  Alexander 
CarletlierL  Innsbruck,  Wagner.  4^  80S«iten.  Die  Schluss- 
licferting  des  «rsten  B.-indes  mit  dem  Heister  zu  diesem  bettodet 
sieb  unter  der  Tresäe. 


£iu  neue«  M!hr  verdienstliches  Werk  hat  das  Gro&^h.  Ministerium 
JJf  Joslii.  Ktiltu»  and  rnterricht  crm^tgliehl.  welche«  für  die  Kunit- 
ite  Mihr  lK"di'tit'!!\m  m  »erden  verspricht.  Es  ist  rim*  Vcr* 
rhung;  .der  lUKtelalterlicbcD  Waudi^emitlde  imUrOLa- 
lifrzu^tum  Baden"  iDamistadt.  ItergstrfLäsiT).  Xoehdem  iu  den 
li^txten   Jahren   Wandmalereien  cm  den  ver»chicdenfttcu  Stelleu  des 


524  Litteratumotizea. 

Landes  blossgelegt  worden  sind,  ist  Baden  geradezu  reich  an  diesen 
Kunstwerken  za  nennen.  Von  den  neuaafgefandenen  sind  nnseTB  Lesen 
besonders  die  bei  ans  zuerst  näher  beschriebenen  Gemälde  der  Schios»- 
gemälde  zu  Obergrombach  und  der  PÜarrldrche  in  Grttningen  bekannt 
geworden,  dann  sind  die  der  P£arrkirchen  zu  Eggensteio,  AitbreiskcL 
Eppingen  und  Gottenheim  zu  nennen.  Von  den  schon  früher  bekannten 
brauche  ich  nur  die  Kamen  Beichenau,  Konstanz,  Badenweiler  und 
Freibnrg  aufzufflbren.  Die  Aufgabe  ist  also  in  der  That  lohDend  geotif. 
Der  vorliegende  erste  Band  des  von  F.  X.  Kraus  o.  A.  v.  öcbelbäuser 
herausgegebenen  Werkes  bringt  die  um  1421  im  Auftrage  der  Hemn 
voQ  Hirschhorn  hergestellten  Wandgemälde  der  BargkapeUe  Zwingen- 
berg  auf  35  Tafeln,  welche  einen  sehr  säubern  Eindruck  machen. 
Schon  im  Jahre  1886  widmete  der  verstorbene  Ludwig  Leutz  d»- 
selben  eine  besondere  Schrift  (vergl.  d.  Ztschft.  N.  F.  I,  382),  welche 
in  feinsinniger  Weise  die  Schöpfungen  der  Maler  behandelte.  Dieses 
Büchlein  ist  hier  in  pietätvoller  Weise  als  Einleitung  neu  abgednukL 
Dem  Herausgeber  A.  von  Öchelhäuser  blieb  die  Pflicht  flbrig, sie 
hie  und  da  zu  ergänzen  and  zu  verbessern.  Auch  die  Zeichnongoi 
berohen  auf  Aufnahmen  eines  dritten,  des  Zeichenlehrers  Gntmann. 
Wenn  ich  mir  eine  Bemerkung  gestatten  darf,  so  möchte  ich  be- 
merken, dass  der  Herausgeber  bei  der  Aufzählung  bemalter  Bnrg- 
kapellen  Obergrombach  zu  nennen  vergessen  hat,  das  zwar  eine  bi- 
schöfliche Burg,  aber  doch  immerhin  eine  Burg  war. 


Herr  Landgerichtsrat  Schiber  in  Metz  bittet  mich,  mit  Hinweis 
auf  S.  327  ff.  dieses  Bandes  mitzuteilen,  dass  auch  Riezler.  wie  er 
nachträRlicli  ersehen  habe,  in  seiner  Abhandlung:  „Die  Ortsnamen 
der  Müiichcner  Gegend"  schon  11^7  in  der  Frage  der  zeitlichen  and 
örtlichen  Gebundenheit  der  Ortsnamen  auf  — ingen  and  der  Be- 
deutung derselben  für  die  Siedlungsgcschicbte  fUr  das  Gebiet  am 
Nordfuss  der  Alpen  zu  ganz  ähnlichen  Schlüssen  gelangt  sei,  wie 
er  solche  für  das  linksrheinische  Gebiet  erhalten  habe.        Schnitt 


Bereits  in  den  Jahren  1891/92  hat  Rektor  Dr.  Jos.  Harbin  in 
Luzcrn  als  Frucht  seiner  mehrjährigen  Studien  über  den  ersten  deat- 
schen  Staatsrecbtslehrer  Peter  von  Andlau  eine  Neuausgabe  von  de^ 
sen  „Libelius  de  cesarea  monarchia"  veröffentlicht  (vgl.  diese  Zeit- 
schrift N.  F.  8,  S.  140)  und  daraus  vor  Jahresfrist  dessen  Ansichten 
über  den  deutschen  Adel  in  einer  eigenen  Abhandlung  dargelegt 
fvgl.  diese  Zeitschrift  N.  F.  9,  S.  338/39).  Nunmehr  ist  auch  der  erste 
Teil  seiner  Forschungen  über  das  Leben  und  Wirken  des  hoch- 
bedeutenden  Mannes  erschienen  —  Peter  von  Andlau.  Erster 
Teil.  Luzem,  Gebr.  Räber  &  Cic.  1894.  66  S.  — ;  weitere  Unter- 
suchungen über  die  Quellen  des  pLibellus"  und  sein  Verhältnis  zur 
einschlägigen  Litteratur,  über  die  Quatemiouentheorie.  die  Ent- 
stehung des  Kurfürstenkollegiums,  über  Andlau's  religiöse,  politische 
und  soziale  Anschauungen  u.  a.  sollen  folgen.  Die  vorliegende  -Ar- 
beit  handelt   1)  über  Name  und  Abstammung  Peters   von  Andlan. 


läUenUintutÜKii. 


&2S 


St  ftt>er  «ine  Jugciiil-  und  Slodiettzcit  (1438— 44>  und  3)  nbcr  seine 
iiMÄkeit  in  Boa»!  (1444—60).    EntKcgcn  Btiner  fralwreii  (aot-b 
._   -.  .er  Zeilscliha  N.  F.  8,  S.  110  wiederKeKelM;D«u)  Aniialinif,  dass 
Peter  ul»  Ue^-lilvcbt»-  omt  Uermatin  ah  Taufnatnc,  Aiiillsn  lim  Otior- 
Bmss)  aber  ledigtirti  alf^  Cit'burtsori  rles  lierohintcn  Kanonlsten  aiizu- 
«heu  *ei.   findet  dtr  Vt-rf,   iiuu  urkmidlich   bczeuift   nud  erwiesen. 
dus  Peter  von  A.  dem  hlterliUrtiiien  AileKjii'srlilerht  der  vcin  And- 
lan.  wrnn  nllcrdinjis  nichi  in  leRiliiner  Wi-Lsi-  üu^f  hiirt  bat,  aad  das« 
*U-r  ^KürluicitiK  iu  BaM'I  lebende  LJum)<ro)>üt  Georg  v.  A.  sein  {war 
tOrlkWrl  Obcim  j^ewe^cn  ist.    In  Huidclbt^rg,  wo  fr  am  22.  April 
\438  inimntrikuliert  Kurdu.  legte  er  den  (inrad  za  8eiaer  gesamten 
"<--■     -r-nden  (iclehrsanikeil   und    insbesondere  r.ar   philusophischeu 
Hl.'  lUjr&elbeD  (Nominalismub).    äcil  1443  selxte  er  «las  schaa 
rg  hfgoiincne  Sindium  der  Rechte  in  Pam  fort,  wo  er 
"uden  Jfihrc  das  (jaristiMhe)  Bakkalaurvat  erwarb.   Hier 
wirkte  ant-b  der  Huiiianiämm  in  dner  Wa!sc  auf  ihn,  dass  man  ihti 
at:t  ttAhnbri-i^licndfin  Vertreter  des  sor.  filtern  deutschen  Hnmanisiua« 
Itexeirbiieii    kauu.     Seil    1114    uirktu    Peter   v.  A.   ab    Kaplan   and 
IdBbrcr  der  ]>oinErbule  7U  liasf],  anfUiißücli  allerdings  nocb  ;runiei)il 
TOH    ■einen    Reii>tlirbcn  Amispflieliteu   in  Ans]n'urh   genommen,   seit 
Anfanji   der  £<Pr  Jiihru  aber  mehr  <1lt  I*brlljtlti)(keit  sieb  widmend. 
Im  Siiütbcrlisl  des  Jahrfs  14(iO  prfolgic  .seine  An&tclloug  als  zweiter 
Unlinaria.s  des  kanonisclicu  Rechts  an  der  ani  4.  April  dieses  Jahres 
crüthieton  Universitdt;  «It*  solelicr  las  er  die  mg.   nova  jnra,   d.  i. 
aber  den  Ubi-r  HJxtnB  nnd  dir  Klomenünen.    Gleichzeitig  wurde  er 
i'-m  Ohoini  Gear^  \.  A.  als  (erstem)  Rektor  uim  (ersten) 
I  eniauQt.    Dreimal  war  er  dann  bis  ku  Minem  am  5.  M&rz 
-tpti  Tude  l>«kan  der  Joristentakattfit  i  1471  hat  er  auch 
■:d  bekleidet.    Daneben  war  er  seit  14«I  Propst  des  Stiftes 
8t.  Blictiael  zu  Lantenhaeb  im  Elsas»  oud  Chorherr  zu  Colmar.    Pe- 
tent Verdienste  om  die  Einrichtonfi:  und  das  Gedeibcn  der  junften 
tlBäcler  Hodisehale  sind  bo  gross,   da,^  ihm  Harbin  mit  Rerht  jene 
Bt-dt-nianif   fOr  Ba«;I  /nweist,  welche  Heinrieli  von  Ijinfrenstein  für 
Wtcn,  ^[ar8iliu^  \od  Ingbcn  l'Qr  lleidclberK  besitzt.         I'.  Alf^rri. 

In  der  Sclirift:  .Der  Magnutismae  und  Somnanibalismua 

In  der  KaJi-sc htn  Mnrkgrafschari  von  Ilcinrleh  Fnuck  (Frei- 

1.111  u  tmd  Lcii>/ig  l*M  Akad.  Vcrli^shandlnnß  von  J.  C.  B.  Mohr— P. 

U — }  wird  ihks  Auftreten  ditiser   [leilinettiodcn  iu   Baden,  in 

Heihe  in  Karhrabe.  eingefahrt  durch  Anfjtehorige  der  harmo- 

II  (n^llschaft  in  StmsjharR  und  dnrch  l^vatcr.  eifHg  gepflegt 

Miiitvu  Phj-sikör  J.  L.  (tfickmann,  begOosUgt  aueb  von 

Karl  Friedrieh.  an  der  Hand  de«  gcdrackion   und 

h^i  iiiLi    >  i!  ^lateriaU  ans  den  Akten  des  Ocitcmllnndp))- 

^.,..       _..  :_..lm'..   Lunti   eingehend  die  StellaufOiAhme  der  Karls- 

»her  Arne  ftrf^   dJexo  Ixihre   und   die  Eniseheidang   ile^  Marfc- 

pufeo  »nf  eine  KliiKescbrifl  der  Arete  crfirtcrl.  wobei  eine  Menge 

»oo  rechr  Interessanten  und  fiir  diese  ganze  Bewegan«  eliarakterlsti* 

*f  ben  Einzelheiten  m  Tage  gefurdiTt  werden.  Das  Ende  des  Magne- 


526  Litteratumotisen. 

tismus  in  Baden  wurde  aber  nicht  durch  seine  zahlreichen  (jef^ner, 
sondern  dorch  die  Zeitereignisse  herheigefohrt.  Die  französische 
Revolution  drängte  das  Interesse  an  diesen  Experimenten  völlig  in 
den  Hintergrund  zurück.  Unter  jenen  Gegnern  befend  sich  aach  der 
Professor  der  Botanik.  Joseph  Gottlieb  Koelreoter.  Über  ihn  hat 
Dr.  J.  Behrens  anter  dem  Titel  J.  G.  Koelreuter.  ein  Karlr 
ruber  Botaniker  des  achtzehnten  Jahrhunderts.  Mit  dm 
Bilde  Koelrenters.  Karlambe  Druck  der  G.  Braon'schen  Hofboch- 
druckerei  1894  eine  kleine  Monographie  veröffentlicht,  welche  lüe 
eigenartige  Entwicklung  dieses  genialen  und  von  seinen  Zeitgenos.«eD 
nicht  in  seiner  vollen  Bedeutung  gewtkrdigteu  Mannes  auf  Grand  litI^ 
rarischer  und  archivalischer  Quellen  schildert  nnd  seine  Verdienste  am 
die  botanische  Wissenschaft  feststellt.  v.  Weecit. 


Als  Beilage  zu  dem  Jahresbericht  des  königlichen  FriedriiL- 
Gymnasimns  za  Kassel  über  das  Schuljahr  1893j94  hat  Professor 
Adolf  Stell  den  ersten  Teil  einer  Abhandlung  über  den  Historiker 
Friedrich  Wilken  veröffentlicht.  Auf  Grund  der  sorgfältig  heran- 
gezogenen gedruckten  Litteratur  und  einer  umfangreichen  Sammlung 
von  Familiennotizen  aus  dem  Nachlasse  des  1883  zu  Kosen  (er- 
storbenen ältesten  Sohnes  Wilkens,  des  in  Kassel  begrabenen  Gt- 
heimrats  Fr.  A.  Wilken,  ist  sowohl  die  Jugend-  und  Studieugeschicliie 
des  Verfassers  der  immer  noch  wertvollen  Geschichte  der  Kreuzißge 
als  auch  die  Geschichte  seiner  Berafang  nach  Heidelberg  nnd 
seiner  Wirksamkeit  an  der  von  Grossherzog  Karl  Friedrich  von 
Baden  neugegründeten  Hochschule  und  ihrer  Bibliothek  geschildert. 
Besonders  eingehend  sind  seine  Bemühungen  für  die  WiedergewioDiiDE 
der  von  Maximilian  I.  von  Baiern  dem  Papst  geschenkten  und  ITlti 
von  Eum  nach  Paris  verbrachten,  sowie  einer  grösseren  Anzahl  der 
in  Rom  befindlichen  pfälzischen  Manuscripte  dargestellt.  Fenier 
werfen  manche  der  von  Prof.  Stoll  seinen  reichen  Materialien  ent- 
nommenen Notizen  auf  die  Zustände  der  Universität  Heidelberg  und 
der  an  ihr  wirkenden  Professoren  während  der  Jahre,  in  denea 
Wilken  der  Ruperto-Carola  angehörte  (1805 — 1817)  ein  Licht,  o.  a. 
auf  die  Untersuchung  gegen  den  bekannten  Juristen  Prof.  Martin 
wegen  seiner  Beteiligung  an  der  Agitation  für  Erteilung  einer  land- 
stäudischen  Verfassung.  Ostern  1817  folgte  Wilken  einem  Rufe  an 
die  Universität  Berlin;  über  seine  dortige  Wirksamkeit  wird  Prof. 
Stoll  im  nächsten  Programm  des  Kasseler  Gymnasiums  berichten. 

V.  Weech. 

Anfrage.  Vielleicht  hat  einer  der  Leser  dieser  Zeitschrift  tiie 
Freundlichkeit,  mir  über  den  Verbleib  des  handschriftlichen  Naih- 
lasses  des  im  Jahre  1855  zu  Kolmnr  verstorbeneu  Pfarrers  MaimboDr«; 
Mitteilung  zu  machen.  Mir  läge  besonders  daran  zu  erfahren,  in 
wessen  Besitz  die  „Chronica  poutificum  et  iniperatorum  per  fratreni 
Martinum  de  ordine  Praedicatorum"  (vgl.  Mones  Quellensammlauft 
der  badischen  Geschichte  HI  621)  übergegangen  ist. 

Dr.  A.  Cartdheri.  Karlsruhe.  Generallandesarchiv. 


Weitere  Notieen  müssen  n:ir  weijai  Bfimnrnnriffcf  zürn 


Elsägsiscbe  Gesctiicbtslitteratar 

der  Jahre  1802  and  1893. 

Unter  MiUirkuiiK  tou  Brost  Usrckwald 

zusainin«ngestellt  voa 

Hans  Witte. 


Vorbt'nierkung'. 

"^pRcn  zeitweiliger  VcrlüudornnR  des  ständigen  Bearbeiters  dieser 
ilitiie.  Herrn  Dr.  E.  Marcliwnld.  Iiabc  ii^li  for  die  JofarO  1892 
id  WB3  ibru  Zu^unuiutiUbtelloui;  Obernoiumeu. 


iuqT 


iEtt 
[albooK 

lBdibrt£id 

■VOBg 

)ibl 


EccIArsAB 
E!<EvSouitBt 

'hr'-riiiilhl 

ElsLotbr 


Vers«ic]iDlB  d«r  Abküriuosvn. 


»Aas  alteo  luui  neueu  Tagen."  Btilag«  tarn  .Unu»- 
Ijniund''  [Beil.  des  MOlbauacr  Tftgblttt}. 

Aaaelfer  Air  dcutsc)ie&  Altertluim  und  deutsch« 
Littprittur 

Altgemeine  Deatscbe  BJognphie. 

Aonalea  de  l'Est 

Allffemdue  ZvittuMt-    Beilag«. 

Bulietio  de  la  8oci<(t^  de  G^grapbie  de  l'Est- 

Bulletin  du  MusM  b)Ston<iue  de  Mulhetu«. 

Bulletin   d«   1«   üociAt^   Belfortune   d'£inuktiou. 

BulWtbi  de  b  SocUti  ptulomaiique  voifieotie- 

CeoCfftlbUtt  ßir  BibliotbeksweHo. 

I>ettt«cbo  Litteralnr^eituDg. 

DeutMhe  Zoiiacbrift  tüi  Gcecldc^tswisMittclwft 

Eccluiiutlcum  Argntiiunw- 

Arthinlbcbe  BtHag«  «um  EcdArg. 

ElttntKbfls  ETsagelischei  Sonntacs- Blatt. 

ElaaM-Lolbringücbes  ScbnlbUit. 

EvugeliicbProtestautisdwr  Kin:b«uhot«  flkr  El- 
sus-Ltilhringen. 


528 


Witte. 


HPBU 

HZ 

JbGEls-Lothr 

JbGesLothrG 

Eath 

KliWZ 

LBGRPh 

LCIil 

MA 

HGEls 

MHL 
MonatBbIChrAEoof 

KA 

Passe-Temps 

RAlsace 

BCathAlsace 

RHist 

BCr 

RepKunstw 

RQChrA 

RTP 
ThLZ 
WiE 
WZ 

ZDKiiIturG 
ZGJuJeo 

ZGORli 

ZKG 

ZV  Volkskunde 


Uifitorisch-Politische  Blätter. 

BistorisclLe  Zeitschrift. 

Jahrbuch  für  Geschichte,  Sprache  aod  Uttentur 

EUasS'LothriDgens. 
Jahrbuch   der  Gesellschaft   für  lothringistbe  Gt- 

schichte  und  Altertumskunde. 
Der  Katholik. 

Korrespoadenzblatt  der  WZ. 
Literaturblatt    fOr    germaniache    and    romatuäclit 

Philologie. 
Literarisches  Centralblatt  für  DeatschUnd. 
Le  Mofen-Age. 
Mitteilungen  der  Geaellschaft  für  Erhaltiuf  ilei 

geschichtlichen  Denkm&ler  im  Elsass 
Mittheilungen  aus  der  historischen  Litteratur. 
Monatsblatt    ßa   Christen    Augsbnrgischer  Kh- 

fession. 
Neues  Archiv  der  Gesellschaft  für  ältere  ätnodt 

Gescbichtskuude. 
Le  Passe-Temps  d'Alsace-Lorrüoe. 
Revue  d'Alsace. 
Revue  catbollque  d'Alsace. 
Revue  historique. 

Revue  critique  d'histoire  et  de  litt^ratnre 
Repertorium  für  Kunstwissenschaft. 
Römische  Quartalschrift  für  christliche  Alterthost!- 

kiinde  und  für  Kirchengescbichte. 
Revue  des  Traditions  populaires. 
Theologische  Literaturzeitung. 
Der  Wanderer  im  Elsass. 
Westdeutsche  Zeitschrift  für  Geschichte  und  Kim.-i 
Zeitschrift  für  Deutsche  Kulturgeschichte. 
Zeitschrift  für  die  Geschichte  der  Juden  in  Deaiscb- 

laud. 
Zeitschrift    für    die    Geschichte    des   Oherrheiiii 
Zeitschrift  für  Kircheugeschichte. 
Zeitschrift  des  Vereins  für  ^'olkskunde. 


Jach«  Geschictit&liUerainr  tler  Jahre  \&9i  n.  1693.  529 


I.  Zeitschriften. 

Llemaania.  Zctlscbrifl  fUr  äproclie,  Kunst  uod  Attcrtnm,  be- 
soDilerj  des  nlemaimiscIi-schwftbischL'ii  flehiets,  bpgriUKlet  tob 
t  Aoton  Birliuucr.  fortüefllhrt  von  fridrivb  Pfaff.  1> 
XK  Rand  (1892)  S.  97—196.  2)  XX.  Band  (l«i2).  IV,  30ft  S, 
3)  XXI.  Uand  (lUtS).  3(U  S.    Bonn,  Hansicin. 

!.  Annalcs  de  l'Est,  revne  trimestrielle  publik  sons  ta  diroction 
de  In  Ka*:ulUS  des  Lottrea  de  Niui«y.    l)  Sixiünic  imnie  —  1892. 

,      6U  S.    2)  Septiinin  annee  —  1803.  *;«)  S.     Nancy.  Bcrgcr- 

(Levr&oJl. 
u»  alten  nnil  neuen  Tagco.   Klsässi^chc  and  MQlhaueer  <ie- 
«hirhtalcnkmiilcr.    Beilagp  zu  No.  ...  des  „Uauafrcund"  (lld- 
Lif^   zum   Maihaaser  TagblatO   1S92  und   IK».    MaUtaua«a. 
Ilriukmanu. 
eiträge  zur  Landes-  und  Volkesknndc  von  Klsass-Lothringcn. 
Strasabiu-)«.  Uciu  &  MUndel.    Ueli  10  u.  17.    [Vergl.  No.  103 
0.  270!. 
^olletin  de  la  8odeU  Belfortaine  d'^ulation.    1)  Ko.  U  (1893) 
■  XXVIII.  136  S.  —  2)  No.  12  (1003).   XXXVl.  147  8.    Beifort, 
'  Imprimerie  ita  jonmal  „La  Froutierc". 
Balletin  ilc  la  Soci^u^  )ilnlomatiqac  Vosgicnne.    1)  17*  ann<^. 
iestl-9-i.  37n  s.  —  3)  lö-  annie.  189'2-«I3.  429  S.    Saint-Die. 
ün|ir.  1..  Htunbert. 
Bulletin  du  Mnste  bistorlqno  de  Mnlbüosc.  XVI-  ann««  1891. 

llullioaw.  Bader,  1883.    87  3^  S.  4!)-»J. 
Ecclcsiasticnni    ArgcnÜncnse.      Strassburgcr    Dülzesanblatt. 

P[t)ttia|  Arebiralisrhe  BeiluKO  zum  Ecc).  Arg.  1)  Xl  Jahrgang 
(1WJ3I  No.  123—139.  JJIO  n.  (132)  S-  -  2)  XII.  JabrKanK  (1893) 
No.  IH^~I51.  2»^IS.  Stnvisbaitr.  Le  Roox.  [I>ie  aivliivalische 
Beila^  ist  im  Jahre  1W)3  nkhl  ers*'liifnen.  wird  »lier  l8iM  foljfcn.] 
Jahrbuch  fttr  Ge«chii'hte,  Sprache  und  I.ittominr  Klsa^vLothria* 

Pgcn:«.    Hci'uusjfcgcbeu  %'on  dem  bistohäch-litteranschen  Zwoig- 
fäi-ciii  des  Vogescn-Clabs.    1)  \'m.  Jofar/ang.  iet92.  IV.  386  & 
—  2)  IX.  Jahrgang.  1803.  IV.  219  S.  Straj^bnrß,  Heitz  4  MOndeL 
Kirchenbole,  Kvangelisch-protcstanii scher,  fllr  ELsass-Lothnn- 

*gea.    1)  XXI.  Johrvang.  iH^i).  424  3.  —  ii\  XXII.  Jahrgang. 
(ItSÖ).  43«  S,    StrasshorR.  Ileitz  &  Mmidcl. 
StittciluDgcQ   der  (jüM.-llM-halt  fOr  Krttaltnng  der  gesdiicht- 

I liehen  DcnUmÄler  im  KisaiÄ.  U.  Folge,  l)  XV.  Hand  (1892). 
Mit  3  Tafeln.  CHC,  flä3  S.  [ondj  Sitzangsberichte  fü  H.  — 
2)  Xn.  Band  (1S93).  Mit  12  Talein.  XXXII.  140  %  fund) 
Sitznngsborirhte  und  Fandlwrühlc  197,  19*  S  StrnMhnrg, 
Stra»burgcr  Uni<-Ii    u,  V,     (Text  ilcnKrh  nnil  !i,    Kr^ 

n*htoii  1P92  nur  mit  deut«chcm  TitPl;  Itfiffl  »i-  in  hui- 

«len  Sprachen;   dos   frenzOsisdic  Titelblatt  tur  mü  oarhgc- 


530  ^»"e 

12.  MoDatsblatt  für  Christen  Ängsbnrgischer  Konfession.   Heraos- 

gegeben  von  W.  Horning.    1)  VII.  Jahrgang.  1892.  IV,  192  S. 

—  2)  VIII.  Jahrgang.  1893.  IV,  172  S.    Strassburg,  Vomhoff. 

13.  Passe-Temps,  Le,  d'Alsace-Lorraine.  Journal  de  fainille.  Pnbli- 

cation  trimestrielle  illnstr^e,  soas  ]a  direction  de  J.  J.  Lau;. 
1)  3»  annee,  1892.  580  S.  —  2)  4»  ann6e,  1893.  580  S.  Sainte- 
Marie-aux-Mines,  borean  da  Passe-Temps. 

14.  Revue  Catholique  d'Alsace.   Nouvelle  Sörie.   1)  11*  annee.  ISöä. 

IV,  764  S.  —  2)  12«  ann6e.  1893.  IV,  764  S.  Rixheim.  imp. 
Sntter. 

15.  Revue  d'Alsace.    Nonvelle  S6rie,  1)  tome  6«.  Tome  XLIIIMe 

la  coUection.  576  S.  —  2)  tome  7«.  Tome  XUY'  de  la  colleMiou. 
576  S.    Paris,  libr.  Fischbacher. 

16.  Schoengauer-Gresellschaft.   Berichte  No.  17  u.  18.    GcDeral- 

Versammlung  vom  28.  Mai  1893.    Colmar,  Decker.  1893,  33  S 

17.  Studien,  Alsatische.    Strassburg,  Trübner.    Heft  2, 3  0.4.  [Vpi, 

No.  798,  655  a.  341]. 

18.  Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oberrheins,  herwL- 

gegeben  von  der  Badischen  historischen  Kommission.  New 
Folge.  1)  Band  VII.  (Der  ganzen  Reihe  46.  Band)  (mit  öTafebl 
Freiburg  i.  B.  1892.  J.  C.  B.  Mohr.  VIII,  740,  127  S.  —  2)  Bd. 
Vm.  (Der  ganzen  Reihe  47.  Band)  (mit  1  Tafel).  Karlsnibe, 
J.  Bielefeld.  1893.  Vni,  724,  128  S. 

19.  Zeitschrift,  Westdeutsche,  für  Geschichte  und  Kunst.   Herans- 

gegeben  von  F.  Hettner  [4]  J.  Hansen.  [Und:]  Korrespon- 
denzblatt  der  Westdeutschen  Zeitschrift  für  Geschichte  und 
Kunst.     1)  Jahrgang  XI.  (1892).  X,  398  S.  u.  7  Tafeln;  Kri  S. 

—  2)  Jahrgang  XII.  (1893).  X,  410  S.  n.  7  Tafeln;  272  S.  Trier, 
Lintz. 

II.  Bibliographien. 

20.  HoUaender,   A.  Elsass-LothrinRen.  (Jahresber.   d.   Geschichts- 

wissensch.  XII.  [Litteratur  ans  dem  Jahre]  1890.  Berlin  13P2. 

S.  II,  180—190). 
21-  Marckwald,  E-    Elsass-Lothringen.  (Jahresber.  d.  (JeschichL'- 

wissensch,  XIII.  [Litteratur  aas  dem  Jahre]  1891.  Berlin  ISSß- 

S.  II,  335—356). 
22^  —  ElsJissiscbe  Geschichtslitteratur  des  Jahres  1891.  (ZGORhVHI- 

S.  156-196). 

23.  Masslow.  0.  &  Sommerfeldt,  G.  Bibliographie  zur  deutsfien 

Geschichte.  Gruppe  III— VII.  [V,  Territorial-  und  Lokalg^ 
schichte.  —  7.  Der  Südwesten]  (DZG  Vin.  S.  *226— »233:  X.  ^* 
•291-*298). 

III.  Allgemeine  Geschichte  des  Elsass  und  einzelner  Teile 

24.  Adam,  A.    Das  Amt  Niederbronn  anno  1641.    (EcclArg  ABS!- 

S.  40-42). 


Eüilsiiscbe  GecchkbtBlitteratur  der  Hhxe  1892  ii   99,  531 

rdellr,  Cb.    Pierrea  comm^morntivei;  alsaciennes  do  Fri^d^ric 

Otte  (Goorgos  Zeticr).    loterprotatiau  fran^aUe.  (KU^iaci: 

XLH',  S.  Ul— 13U. 

zirkaarcbiv  [zu  L'olsuu-).  (Bezirkstag  <les  Obcrelsass.  Session 

von  IWfti.  Verwaltangsber.  a.  Vorl.  ».  i9it— 1<>7-  VcrhatuiliiDKou 

S.36.  —  Sesaion  von  1810.  VerwaU.-Ber.  u.  Vorl.  S.  lyo-äö. 

Vcrhondlangen  S.  40). 

|zn  StrasfiboTKl.  (Bezirkstag  des  L'ntcrelsass.  Sitzang  voa  1692. 

Venr-Bw.  a.  Vorl.  s.  138-141.   VerhandJangen  S.  33.  11«— 

131.  Siiimng  von  ISMJ.   Vorw.-Ber.  n.  Vorl.  S.  ISSf.  Vcrhand- 

lonReu  S.  l-tT"). 
Dar.  Henr)'.    La  for^t  vo^fri^n"«-     Soii  aspect,  »od  hisloire, 
idtrs.   Dtbcoure  ]in}aoucv  &  la  s^ance  publique  aiiiiaelle 
:6t6  dV^uIntion  des  Vospes.  le  31  däccmhre  1^^. 
fropr.  Vosgicfuic,  1893.  61  S- 

nty,  IHenrjr  A.  de].  Onides  prattqaes  Conty.     Publica  sous 

le  palronage  des  Cflmpajrnies  de  clipmin'i  de  fer.    Lcs  Vasgcs 

eil  porbe.    .")•  Edition-     Paris,  oflicc  des  Ouides  Couty.    1993. 

2^.  3C  Q.  720  S.  Anuoncen.  IV  S.  u.  1  Karte. 
elanney  [de  Mervil]«),  K.     I/Aliwce-IiOrraine  Wstoriiiue  et 

legendaire.     Avec  gravorcs  daiis  le  texte.     Roaen,  M*g*rd 

et  Cle.  1892  352  S. 

reoberg.  Fritz.  I>o  Bohn-aldct  scs  envlrons  dans  Ica  Vosgea. 

(Avtr  23  Ulasir.  une  carte  et  le  ^Cadran"  da  Hobwald)  56  S. 

(L'KoropG  UlDstT^  No.  IG2.  163}.    Ztlricfa.  ÜreU  FOssti. 

agments  des  ancieos  Clironiqaea  d'Alsace.  III.     I<es  Cfaroni- 

qoes  Straskoargeoisei)  de  Jat^nes  Trausrh  et  de  Jean  Weneker. 

Les  auoales  de  S^bastieu   Itrant.     Fragment«  reraeuiUi!<  par 

L.  Dacbeux.  Strastwarg,  imy>.   Strasbourgcoise .  1K^2.  C  IX, 

279  S. 

iRtal  de  Coalaoges.  Qaestlons  hlstorjque«,  reroeü  et  rnra- 

fli&tä»  d'apr^'s  les  notes  de  laateor  par  Camille  Jallian 

[S.  606—617:  LAI.<>a4-e ost-eUo  allcioaiide  oa  frani^aisei']  Paris. 

Hacbeite,  1893.  523  S. 
erland,  6.  Geograptiiscbe  Abbaiullatigeu  aas  dem  Reicbslande 

faBaaa-Lotbringen.   1.  Heft.   Siaitgart,  äctiweizerhart  1892.  X, 

184  S.  mit  5  Tafel». 
gBQstein.  Lc,  et  le  Mctmolstcin.  (Ptsse-Teinps  XW.  S-  417 

bia  4IS). 
eitnweh,  Jcaa.  La  qacsiion  d'Abtce.  >  Mition.  Paris,  Ilacb- 

•tte  et  Cie..  18i>2.  X,  2fi3  B. 
anglois  Aüleia.  Les  archirea  do  Phlstoirc  de  Fraoee.  Fase  III, 

S.  liUiff.:  Alsace-Lorrainc ;  S.  905:  Colmar. 

uud  Traoriges  aus  der  SaarKegend.    (Stimmen 
l.  U893)  S.  19Ö— axtj. 

Qeschicbitichei    umt    Legendenhaft«    aas    der    Saargegend. 

(Siimmea  aoa  dem  IiHmss  L  (.1S93)  S.  16&-179). 


532  Witte. 

40.  L.,  J.   Geschichtliches  nod  Legendenhaftes  aas  dem  Moostertbal. 

{Stimmen  ans  dem  Elsass  L  (1893)  S.  190). 

41.  [Liblin,  J.]  Conp  d'oeil  ritrospectif  sur  le  sort  des  manoscrits de 

Grandidier  et  fragments  in6dits.  (Snite)  (RAlsace  XLIIL 
S.  241—252.  388-^06,  631—540).  [Vergl.  Bihliogr.  f.  1891  Xo.481. 

42.  Mossmann,  X.  M^langes  alsatiqaes.    [La  ligne   inf^rienre  en 

Alsace.  —  Le  pr6v6t  Jean  Roessebnann.  —  Rosheim  et  Ic  grand- 
bailliage.  —  Glanes  retrospectives].  Colmar,  imp.  J.  B.  Jiin|. 
1892.  in,  212  S. 

Rec:  AnnEst  VI,  S.  478  (Ch.  Ptister).  —  RAIsacc  XLDL 
S.  419-421.  —  RCr  XXXIH,  S.  429-^1  (Jacques  Pameo- 
Uer).  —  ZGORh  VII,  S.  570  (W.  W.[iegand]). 

43.  Mühling,  C.     Die   „geraubten  Provinzen".   (AZg    1893,  SepL 

lOff.). 

44.  Parisot  et  Houot.   Vosges.   Illustre  de  46  gravores  par  Notar, 

Massä,  1  carte  en  couleur.  Paris,  Picard  et  Eaan,  1893.  S)& 

45.  [Reinhard,  Äim^J.     Die  Gesellschaft  für  Erhaltung  der  ge- 

schichtlichen Denkmäler  im  Elsass.  —  Notice  snr  la  Societe 
ponr  la  conservation  des  monoments  historiqaes  d'Alsace. 
[Druck  der  Strassbg.  Druck,  n.  V.}  1893.  27  S. 

46.  Ring,  Max.  Elsass-Lothringen  und  die  Vogesen  11.  [mit  Bildern]. 

(Westermanns  Monatshefte  LXXIV  (1893),  S.  41-W  und 
166—187). 

47.  R.  M.    Das  Masmünsterthal-    (AaunT  1892,  No.  8). 

48.  Rudolph,  E.  Heimatsknnde  des  Reichslandes  Elsass-Lothringni- 

Zunächst  zur  Ergänzung  der  Schulgeographie  von  E.  tob 
Scydlitz  herausgegeben.  Mit  4  Kartenskizzen  und  einem  Bilder 
anhang.    Breslau,  Ferdinand  Hirt,  1893.  48  S. 

49.  Sewenthal,  Das.     (AaunT  1892.  No.  2). 

50-  Slawyk,  J.  Heimatskunde  von  Elsass-Lothringen  für  Schnle 
und  Haus.  18.  Aufl.,  durchgesehen  von  R.  Slawyk.  Strassltoi^. 
C.  F.  Schmidt,  1893.  46  S.  u.  1  Karte. 

51.  Stadclmann.    Reise-Handbuch  für  Elsass-Lothringen  und  Badei 

mit  Berücksichtigung  der  Nachbarstaaten  Württemberg.  Bayern. 
Schweiz  und  Frankreich.  Leipzig,  L.  Weber.  1892.  VI.  121  S- 
mit  einer  Karte. 

52.  Trinius,  August.     Alldcutschlaud    in   Wort  und    Bild-     Eine 

malerische  Schilderung  der  deutschen  Heimat.  II.  Band:  Vo- 
gesen [S.  1—113],  Spessart,  Odenwald  ...  mit  65  Dlnstra- 
tioiieii.    Berlin,  F.  Dümmler,  1893.  VIII,  439  S. 

53.  [Wiegand,  Wilhelm].    Gesellschaft  für  Erhaltung  der  histori- 

schen Denkmäler.  [Vcrcinsberichte]  (KBWZ  XI,  S.  222-^ 
251-256  und  DZG  VHI,  S.  181). 

54.  Woerls  Reisehandbücher.  Führer  durch  die  Vogesen.  Mit  Karte 

und  Plauen.    3.  Aufl.  Würzburg.  Woerl.  1893.  IV,  125  S 


r 


EMslKlie  GcochicbtEllUenUtir  der  Jahre  1892  u.  93. 


533 


IV-  Prähistorische  und  rflmrsche  Zelt. 


5.  Becljstciu,  0.  Les  auUqaites  du  l>ouoti-  Traduit  de  l'AllemaQd 
por  KernnDiJ  italdciisporser.  Kxirait  da  „Kulletin  de  la 
8oc.  F'hilomatique  vosgieime"  auiiee  ia»li-93.  Saint-iÜ^  typhogr. 
Hombon.  18Ö3.  »i  S. 

»Beyer.  Ernst.  Votcrsnchungdcr  Stcelettteileaascinnn  GrAber- 
&  felde  l'CJ  Dlkirch.  Inaog.-Dlss. . .  Strassbarg,  Bncbdr.  0. 6{hUer, 
■  IK»2.  71  S. 
17.  Bleicb»r.  Comtnerco  et  indostrie  des  popnlations  primitives  de 
l'Alsaco  et  de  la  Ixtrroine.  (Mittbeilungeu  der  Natorbiat,  Ges. 
in  Colmar  I.  S.  131— IW). 
(orrie?,  lEinil|  v.  IHc  Alamaniiciischlaclit  des  Jahres  357  n.  Chr. 
nnd  ihre  (Vüirbkuil.  (Jahresbericht  der  Neuen  Heal»:taD]e  ZD 
StnEsbarg.  Herbst  ItSti).  gtrasshorg,  Druck  v.  Du  Moni- 
Schauberg.  lüläS.  4".  28  S.  m.  1  Karte. 

B«.:  ZÜORh  VUl.  S.  1M-I3e  (W.  Wiegand). 
Noch  einmal  die  Ortlichkcit  der  Alamannenecblacht  von  3&7  a. 
Chr.  I.WZ  XII.  S.  2J3-2nö). 

Quelltfu  üo  den  Feldzügen  Julians.  (Hermes.  XXVn,  S.  170 
bi»  -JJ^i). 
Bec.:  SMIORh  VII.  S.  Ö70.  (W.  W.[icgftnil]). 
'Cisar  nnd  Ariovist,  ein  popolftrcr  Vortrag  als  Beitrag  zur  Uel- 
iiiate^eKhicbie.    (ElsLoÜirScbulbl  XXUI,  S.  6:1—68,  82—^, 
113—115.  130-131). 
ÖS.  D.[nliaill  R  [<>)■].    l.a  Itaiailie  de  Cfcar  contre  Arioviste  «n  l'an 

5Ö  avant  J.-C.  (DSUelfortEm.  >o.  12.  S.  101— ia?l. 
HS.  Egisbeiin.  Kreis   Culinar.  (Prliliistorisclie  FandeJ  iKBWZ  XII, 

S.  ^U—-2tö). 
■LF.  BCmiscbea  Dcakmat  bei  Weisscnborg.  (AZgQ  1892,  No.  109). 
■Osrnier,  H.  et  Frcrlich,  J.  Le  Douon  (BSOEst  1892,  S.  3S7  bis 
"       -W'-i;  1803,  S.  l-fiö). 

Uututcr.  Kmil.  ßfimiscbc  Herrschaft  in  WestMrop«.  IBämiscbe 
Stfidte  in  IteuischUnd  S.  116—153  (der  Oberrbein  S.  lae  bis 
12d)l.    BerUn,  Hertz.  1690.  V.  296  S. 
lieg.  Mathiea.  Rapport  sor  l'oavragc  de  K.  lo  docteur  Bleicher: 
^Commerce  et  indostrie  des  populations  primitives  de  l'Alsoce 
et  de  la  LorraiIle^    (UulJetiii  de  la  Soc.  industrielle  de  Hal- 
booae  LXII.  S.  324''X»). 
'fister,  Ch.    Les  andenn  monuincnts  da  Saintc-Oditc.  (AnnE^t 
VI,  ti.  21&-292). 
K.  A.  Lo  mur  Palen.    (Passe-Temps  UI.  S.  385-387). 
^  Rheinbord,  A.  La  voie  Romaine.  iPassc-Temps  111,  S.  40B— 406). 
i\.  Riesp.  Alexander.  Da*  rheinische  ticnnanien  In  der  antiken 
Uttcratur.  Lei|«!ig,  WÜi.  Tenbner.  VIU.  496  S. 

Bec.:  WZ  XI,  S.  161-186  (G.  Woiff).  — LCBl  1886.  S.  SU 
(S.).  -  NA  JtVUl,  S.  M9. 
x**usiu.  f.  am*k. «.  obBTii.  R.  r.  n.  9.  3i 


534  Witte. 

72.  Riese,  A.    Die  Provinz  Germania  snperior.  (KBWZ  XII,  S.  148 

bis  152). 

73.  —  Ein  Stattiialter  in  Germania.    (KBWZ  Xn,  S.  152— 153(. 

74.  Ritterling,  E.     Zur  römischen  Legionsgeschichte  am  Rhm 

(WZ  xn,  S.  105-120,  203-242). 

76.  Save,  G.    Lea  gannates  dans  les  Vosges.   (Journal  de  la  Soc 

d'archöol.  Lorr.  XLII,  S.  231—238). 
*76.StoffeL  Guerre  de  Cösar  et  d'Arioviste  . . .  Paris,  189a  [ver^ 
BibUogr.  t  1891,  No.  69]. 

Reo. :  Berliner  phil.  Wochenschrift  XII  (1892),  21,  S.  659  bis 
6fö  (R.  Schneider).  —  Gymnasinm  1892,  No.  20,  S.  730  bis 
733  (Walther).  —  LCBl  1892,  S.  1318  (Ä.  R.  liese]).  -  RCr 
XXXm,  S.  90f.  (G.  Lacour-Gayet).  —  ZGORh  VII,  S.  Iä8 
(W.  Wiegand). 

77.  Wiegand.    Die  Schlacht  zwischen  Cäsar  und  Ariovist.   Vortrag 

gehalten  in  der  General -Versammlang  der  Ciesellschaft  am 
17.  Februar  1892.  (MGEls  XVI.  3.  1—10). 

78.  Winkler,  C.  Ausgrabung  eines  Tumulos  bei  Älgolsheim.  (MGHi 

XVI,  S.  3*-5*). 

79.  —  Fandbericht  Qber  die  Eröffiaong  eines  Tomolas  bei  Muiueii- 

heim  am  22-  März  1892.  (MGEls  XVI.  S.  6*— 7*). 

80.  Zangemeister,  K.  Statthalter  der  Germania  soperior  (WZ  XL 

S.  312—319). 

81.  —  Zur  Geographie  des  r&mischen  Galliens  und  Germanieos  nsdi 

den  Tironischen  Noten.     (Neue  Heidelberger  Jahrbflcher  IL 
S.  1-36,  146). 

Vergl.  No.  207,  629. 


V.  Geschichte  des  Elsass  im  Mittelalter. 

*82.  Albrecht,  Karl.    Rappoltsteinisches  ürkundenbnch.  I 

Colmar,  1891.  [Vergl.  Bibliogr.  für  1891  No.  72]. 

Rec. :  HZ  LXX  (1893)  S.  315—317  (Winkelmann).  CentralbL 
f.  Rechtswissensch.  XI,  S.  53. 

83.  —  Rappoltsteinisches  Urkundenbuch.   759 — 1500.     Quellen  zur 

Geschichte  der  ehemaligen  Herrschaft  Rappoltstein  im  Elsa». 
mit  Unterstützung  der  Landes-  und  Bezirksverwaltungen  her- 
ausgegeben. H.  Band,  enthaltend  775  Urkunden  und  Kacb- 
richten  aus  den  Jahren  1364—1408.  Colmar,  Barth  1892.  gr. 
8".  VUI,  695  S. 
Rec:  ZGORh  Vm,  S.  139  (A.  S.[chnlte]). 

84,  _  Vortrüge  gehalten  zu  Rappoltsweiler  auf  der  Versammlon? 

der  Lehrer  höherer  Schulen  in  Elsass-Lothringen  (25.Mai  ISW). 
I.  Der  Widerstreit  zwischen  Sage  und  Forschung  in  Betreff 
der  ältesten  Generation  der  Rappolsteiner.     ü.  Bruno  vod 
Rappoltstein.    Colmar,  Eglinsdörfer,  1892.  18  S. 
Rec:  Ann  Est  VI.  S.  613  (C.  P.[fister]). 


he  OMcUcliUliU«ralur  Ate  Jahre  lä93  u.  DJ. 


S35 


llondcl.  G,  Dp  atlvoeaUs  eeclesiasticis  in  rhcnauis  procsertim 
TOgioutins  a  nono  luque  ad  tred«ciniura  Mculam,  tliesim 
Parifiensi  li(t«ruruui  Inciültili  iirgpoii^hat  Georges  Blandel. 
LoleliBo  Pnrisiomm.  Picanl,  1802.  I2f)  S.  [Betr.  an  mU- 
retchen  Stellen  das  Elsus). 

Ir«s5lau,  Harrj-,  Die  Pariser  Haiidsclirifi  des  Chroaicon 
Kl>4.Tsheiinen»c.  (NA  XVni.  S.  a»— 317).  fVergl.  dam  KA 
XVII,  S.  226f.]. 

lOchner.  Albin.  .S|>efkUQs  Colleütanca  In  nsom  nironici 
Argenlinensis  liis  zum  Jahre  l.H2!>.  N'aoli  der  Ausgabe  von 
R.  Reu-^s  im  [lulletin  de  la  fkK-ivt^  ponr  lu  couservation  de« 
müDumeuts  liistorii|uos  tl'.Msac«  XIII.  Inaug.-Diss, . . .  Frei- 
borg.   Stra&sharg,  InacV  i\.  Xoucsteu  Xachr.,  I«13.  TI,  59  S. 

tegoritiftnii.  J.  La  douaiiua  de  ('liarleniaK»^  au  prieurä  ile 
LiiypTro  en  774  (MifKIs  XV,  S.  3ni—  3271. 

Erben.  Wilhelm.  Die  Antün|iEe  des  Klosters  Selz.  (ZGORb  VIT, 
S.  1-37). 
Re<-.:  NA  XYU,  8.  fiSß. 

tenza«.  .\iit;tist  Das  inerovingi*cbe  Herw>frtum  von  KIsass 
and  (Uu  UlliUeiiklo&Lcr.  (Uitteil.  aoii  d.  Vogeseo-Club  1898 
No.  36  S.  29-45). 

Un,  Hermann   I.nwiR  von.    Da«  EImss  rar  KaroUngerzeit. 
Naelweise  zur  Oilskunde  and  Gescliichte  des  Besitzes  der 
reicbsUndisclion  Vormt.  (ZGOIth  Vn,  S.  193-248). 
Bec:  NA  XVIU.  S.  362. 

[rQircr.  Kmil.  Zur  HerUunfl  der  ZiÜiringcr.  II.  und  IH. 
(ZGOllh  vn.  S.  178-541).    lVor(.'l.  Bil.Uogr.  f.  1891.  Xo.  61]. 

lay,  J.  Zur  Kritik  der  Aanalen  von  Scbuttem.  (ZGOTlh  MSI, 
8.  250—288). 

leiniDger,  Ernesi.  Gutachten  nber  das  l'rliandcuhach  der 
Stadt  MOUMUsen  von  X.  Mo«mann.  Im  Kamen  des  Aus- 
schasses  für  Gescliichte,  Btaiistik  und  Geographie  der  Indu- 
striellen Gesellschaft  vorgelegt.  Sitsimie  vom  2&.  Juni  IWO. 
(IndusiT.  liesi'llsch.  v.  Mrtlhanscn.  Jnhresber.  I8»l,  S.  (i3— 70). 
Rapport  ^ur  le  Cartulaire  de  Uibaupierre  (KappoltsteinlschM 
ÜrkttndenhuclO  de  M.  Karl  Albroohl,  prfeeot^  ao  noni  do 
Comlte  d'liiitoir«,  de  <;t.Htistiquo  et  de  g^ographie.  (Dullelüi 
Soc.  industrielle  de  Mulbouse  i.XM,  S.  544—647). 
r,  Ch.  I-e  doeb^  m/Tuvingien  d'AIsace  et  b  legende  de 
Saint«  Odile.  (Saite  et  fin)  (AnuEst  VI,  8.  27— 119 u.  219-202). 
(Vergl.  IJibliojrr  f.  1Ö91,  No.  87]. 

Kec:  ZGORh  VH.  73ft-7S.<i  (W.  Wiegand). 
i '  iRßinn  d'AIaace  et  la  kirendede  Sainte  Odile, 

Y-M  ii'  hur  le-sanrien«  monument^  de  saluteOdil«. 

N'äiicv  Kt  i'«rw.  Berger- Levraolt.  1SP2.  270  S. 

RfC.:  IXBI  lÄÖ.  S.  mt.  (1*.  H).  -  XA  XVH.  8.  423.  - 
R.Msa«'  Xl.m.  S.  415-419.  -  RCr  XXXITl,  8.  39-81 
(A.  C). 

3»* 


536  Witte. 

96.  Ffister,  Ch.  Les  mannscrits  allemands  de  la  Bibliotb^ne  Ni- 
tionale  relativ  a  l'histoire  d'Alsace.  (saite  et  fin)  (RAlswe, 
XLin  S.  64—78, 174-212,  489—507,  XLIV,  S.  61—77).  H'ergL 
BibÜogr.  f.  1891,  No.  86]. 

99.  Plath,  Konrad.    Die  KOnigsp&lzen  der  Merovinger  und  Earo 

linger.    Berlin,  1892  (Inaagnral-Diss.).  Issleib.  80  8. 

Rec.:  Le  Moyen-Äge  VI,  S.  94  f.  (A.  Marignan). 

100.  Schalte,   Aloys.     Die  Disposition   der  grossen   Heidelbergs 

(Manessischen)  Liederhandschrift.  (ZGORh  TB,  S.  U2-»59|. 

101.  —  Nochmals  Mathias  von  Neuenborg.  (ZGORh  VII,  S.  724f.). 

102.  Teosch,  Jftcob.  Znr  Geschichte  der  schwäbischen  and  elsSsä- 

sehen  Reich»-LandvogteieQ  im  13-  Jahrhandert.IL  TeiL  Pn^.- 
Beil.  d.  k.  kath.  Gymn.  an  Aposteln  zo  Köln.  Köln,  gedr. 
bei  J.  P.  Bachern,  1893.  4°.  17  S. 

103.  Witte,  Heinrich.     Der  letzte  PoUer  von  Hohenboig.    Em 

Beitrag  zur  politischen  und  Sittengeschichte  des  Elsasses  oDd 
der  Schweiz  im  15.  Jabrhondert  sowie  zur  Genealogie  des 
Geschlechts  der  Polier.  (Beiträge  zar  Landes-  u.  Volkeskonde 
V.  El8.-Lothr.  Heft  16).  Strassborg,  Heitz  &  Mflndel,  189& 
IV.  143  S. 
Reo.:  ZGORh.  VIH,  S.  387  (W.  W.[iegand]). 

104.  —  Lothringen  und  Bargund.   (IbGeaLothrG  11,  S.  1—100;  Et 

S.  232-293;  IV,  S.  74—137).  [Betrifft  mehrfiich  das  Elsass]. 
Rec.:  AnnEst  VH,  S.  125—1^  (Ch.  Pfiater). 
106.  —  Znr  Geschichte  der  Borgnnderkrlege.     Das  Erieg^ahr  1175. 
(ZGORh  VH,  S.  414-477;  VIH,  S.  197—255).  [Vergl.  Bibliogr. 
f.  1891  No.  931. 

106.  —  Zar  Geschichte  des   burgundischen  Landvogtes    Peter  tob 

Hagenbach.  (ZGORh  VHI,  S.  646—657). 

107.  Wolff,  Henry  W.    Hagenau  and  Trifels.  (Betr.  die  Gefangen- 

schaft von  Richard  Löwenherz.]  (The  National  Rewiew.  Febr. 
1891  S.  810—822). 

Vergl.  No.  265.  395,  396. 

VI.  Geschichte  des  Elsass  in  neuerer  Zeit. 

108.  Adam  A.    Capitaine  Laplante.  [Betr.  Zustände  im  SQjäbneen 

Kriege]  (EcclArgAB  XI,  S.  42-47). 

109.  Ambert.   Les  g6n6raux  de  la  r6volution  (1792— 1804).  Portraits 

militaires.  Besan^on,  imp.  Jacqain,  Paris  lib.  Blond  et  Banal. 
1892.  389  S.  mit  15  Portraits. 

110.  Bardy,  Henry.    La  complainte  de  la  conspiratiou  de  Beltort 

(BSBelfortEm  No.  11,  S.  81—107)  [Betrifft  anch  das  Ober 
elsass]. 

111.  Beuchot.  Oberrheinische  Revolationschronik.  1793.  (EcclArg.lB 

XI,  S.  88). 

112.  Charavay,  E.    Le  general  Hoche.  (La  Rövolotion  franfai« 

XXV,  S.  289-307)  [Betr.  auch  das  Elsass]. 


EtaüBiiKh«  G«tcbichUliHrr«lur  d«r  Jalir«  1892  u.  U3.  537 


Chnqoet,  A.  I^s  guerres  de  la  R^Tololion.  troiai&me  sörie.  I. 
Wisscmboarg.  It.  Hoche  et  la  lutte  [>our  l'Alsacc.  Paris,  C«rf, 
1895.  2  vol.  231+2«  8, 

Rec:  U  Ruvolalioii  frani.iiise  XXV,  S.  566-Ö66.  (Etienne 
Ohara  vay). 
püaztiü,  (ieorgetj.  Les  ^lectloiis  aux  iiaXa  ^ininnz  de  1789 
I  dins  lu  dietrictü  r^nnis  de  Colm&r  et  de  Schlcstadt.  (Suite) 
f  (RCathAlaace  Xll,  S.  »;— XOß,  15»— 161,  »«-352.  44y— 460, 
f      513-021). 

Encrier,  I.'.  de  M,  i-aboulaye.  [Stiftung  i'ineF<  Klirengeschenkes 
an  den  Strassburgcr  Abffoonlnetrn,  IHfifi.  uiul  Arger  ober 
seine  AIjstimiDiuiR  bein]  PlebiKit,  1870,  mit  Ja"].  (I<'lntemi6- 
diaire  des  Cherchears  et  Curieux.  8'  >6no.  1»  anu^e,  Xo  29, 
20  octobre  lfifi2,  8.  427^130). 
Erckmann-CbatriaQ.  l>ie  Belagerang  von  Pfalzbnrg,  eine 
Episode  aas  der  Irtzicn  Zeit  des  ersten  Kaisorreichß.  Dcut-<;ch 
TOO  Konst.  Schade.  (HibHothek  der  tiesatntlltteratur  des  Jn* 
und  Auslandes  No.  701  u.  702).     iialk-,  Uc-ndel.   1893.  180  8. 

Fischer,  L,  Fragment  des  souvenirs  d'nn  Alsacien,  soldat  dana 
'      Vamife  de  Condö  (1772-1795).  (UCaihAIsace  XTI ,  8.  234  bis 
'2-Ui.  2(»y— 2yti).    [Auch  separat  erschienen:  Kixheim,  (Ötrass- 
;      borg,  Noiriol).  IÖ93.  24  8  ]. 

—  Himoires  d'an  garde-cbasse  da  prlnce-cardinal  I.ODis  de  Ro- 
ban.  (RCathAlsacc  XJ,  S  34m-3tiO.  4ü&-417.l4ö(i— JIK).  [Auch 
separat  er&ckiencD:  Uiibclm,  iuipr.  A.   Sutter,  1892,  M  S.). 
Rec,:  RAlsacc  XUV.  S.  143f  (Frtdfiric  Knrlz). 

tOrsteowertb,  LudwiK-    l>ie  Verrassungsändenini^ea  in  den 

oberdentscben  Reichsstädten  zur  Zeit  Karh  V.  Uuiug.-Itiiss. . . 

Göttingcn,  Druck  der  Dietericb 'sehen  UniT.-Bacbdr.,  1893. 

Xm,  106  S. 
Baudot,  Kr.  Cb.    Kooget  de  Usle  et  Thymae  national.    B«- 

san^on.  impr.  Jacqiiin.   1892   (exlrait  des  atinalee  [ranccotn- 

toises)  17  S.  mit  Bildnis. 
6.[eoffro7j.  A.llexJ.    CcDtenaire  de  la  MarseiUaüe.     [Anzeige 

der  Beiberscbeo  Schrift]  IJU  Coriosiie  aniventelle  1892  No. 

276  S.  l). 
Ealler,  Johaaues.    Die  deatM:he  PoMizistik  in  den  Jahren 

1Ö68 — 167i-  tjn  Beitrag  zur  tiescbicbie  der  Baabkricge  I^nd- 

irigs  XIV.     Ucidclberg.  Winler,  IfÄt  8+ieO  8. 
Banpt.  Uerinann.    liliuc  uberrbeinisch« RevolatMiisschnft  ans 
k    den  ZeilaUer  Kaiser  iTaiimilians  I.  (AZg»  1893  No.  Ifil). 

Ein  oberrheinischer  Revoliitionär  atu  dem  Zeitalter  Kaiser 

Haiimiliaiui  I.     ilittcilungen  auj  eijier  kuxhlich'polituchea 

RefonDschriit  des  ersten  Decenniams  des  16.  JahrhonderU. 

(WZ  £rgiiuiing5beft  \m,  S.  79-2281- 

B«e.:  ZGORh  VUI.  8.  716L  ((A-J  Schilt«).  —  ZKG  XIT 

(leesK  s.  456-4fie  (Be«). 


5S8  Witte. 

125.  E.,  L-  Aaf  dem  Schlosse  von  „Hans  Trapp",  oder  der  Sföd- 
michel  Ton  Lanbacfa  aaf  dem  Bfirbelstein.  Einer  nntereläs- 
sischen  FamilieDchronik  entnommen.  (Stimmen  aas  dem  Elsus 
I.  (1893)  S.  327—328,  334^-343). 

126-  IngoVd,  Ä.  Le  Landgraviat  de  la  Haate-Alsace  art-il  6te  con- 
stittt^,  en  soQTerainetö  ind^peodante,  an  profit  da  doc  fivr- 
nard  de  Saie-Weimar?  (RAIsace  XUV.  S.  188—190). 

127.  Leconte,  Alfred.    Ronget  de  Liste.    Sa  vie,  ses  oenvres,  It 

Marseillaise.     Pr^&ce  de  M.  Victor  Ponpin.    Paris,  utc 
maison  Qnantin,  1892.  XX,  303  S.  o.  Fortrfit. 

128.  Ij.  .  .  .  ■  [iblin],  J.  Centenaria  Alsatiae  saperioris  chronicaÜL 

(Suite)  (RAIsace  XLiH  S.  252—266)  [Vergl.  BibUogr.  f.  1?91, 
No.  110]. 

129.  M[artin],  E.  In  der  Scbreckenszeit  von  Boarglibre  (SaiDt-Loms) 

nach  Colmar  nnd  zurück.  (JbGEls.-Lothr.  VXQ,  S.  2~^). 

130.  Meininger,  Ernest.    Une  chroniqne  suisse  in^dite  da  XU 

siecle  (CirckeU  der  Eidtgnoschaft  von  Andi-eas  Rfff).  At« 
3  planches  en  phototypie,  une  double  planche  de  Eic- 
simile  et  346  armoiries  sor  10  planches.  fAus  „BuUetm  di 
mus^e  historiqae  de  Malbouse"].  Basel,  A.  Geering,  1892.  84  S. 
Rec:  AnnEst  VU,  S.  128.  (C.  P.[fister]). 

131.  Mossmann,  X.  La  France  en  Alsace  apr^  la  paix  de  Vteä.- 

phalie-    (Revae  Historique  LI   (1893),  S.  26-43,  225-2i9; 
Lin  il893)  S.  29—51,  280—300). 

132.  Mnhlenbeck.  Ilyaventans!  .  .  .  (Ealoge  Scbneider  et  Saint- 

Just).  (RAIsace  XLTV,  8.  433—472. 

133.  Neaville,  Albert  de.     Ronget  de  Lisle  et  la   Marseilhise. 

[ohne  Ort]  1892.  4  S. 

134.  Obser,  Karl,  Der  Feldzug  des  Jahres  1622  am  Oberrhein  nach 

den  Denkwürdigkeiten  des  Freiherm  Ulysses  von  Salis  Marsfh- 
lins.  (ZGORh  VII,  S.  88-68). 

135.  Ogier,  Frangois.  Journal  dn  Congrfes  de  Munster  (1643— IWT). 

Publik  par  Auguste  Boppe.  Paris,  Plön,  1893.  XL,  268  S.  £mii 
Porträt]. 

136.  Pfister,  Ch.    L'Alsace  sous  la  domination  frangaise.   Naca, 

imp.  Berger-Levrault,  1893.  27  S. 

137.  Reiber,  Ferd.     Le  Centenaire  de  la  Marseillaise,     fitüde  bi- 

storique.   [Tirage  i^  part  du  „Journal  d' Alsace"  du  25  aml 

1892]  Strasbourg,  imp.  alsacienne,  1892.  22  S. 

Rec:  AnnEst  VI,  8.  619  (C  P.[fister]).  -  RGr  XXIUI. 

S.  518  (C). 
138-  Reichardt,  J.  F.  Un  Prussien  en  France  en  1792.  Strasbon^, 

Lyon,  Paris.  Lettres  intimes  de  J.  F.  Reichardt.  Tradoitcs  et 

annot6es  par  A-  Laquiante.   Poitiers,  imp.  Blais,  Roy  et  (ie; 

Paris  lib.  Perrin,  1892.  436  S. 
*139.Reit2enstein,  Karl  Freiherr  von.  Der  Feldzng  des  Jahres 

1622  am  Oberrhein  und  in  Westfalen.  1  Heft.  München  ISI- 

[Vergl.  Bibliogr.  f.  1891  No.  115]. 


Ebteüich«  G««diicbU]ittmitar  der  Jkltre  1892  u.  93. 


539 


JUe.:  HZLXVni.  (I8a2)  S.Ulf.  (Enist  Fischer).  —  LCBl 

UQ3  a.  isoor. 

Retiis,  Rod.   I.'Alsapc  pcndani  U  revolntton  fran^-aise.  (8ttite) 

tRAlsarc  XLUI  R-    lOO— 127,  145— 173,  »4(>— 3tr7,   521—590. 

XI.rV,  S.  78— Ilit.  250-260.  404—417,  533—557).  fVerKl.  Bi- 

bliogr.  f.  latl  "So.  HC]. 

Robinet.    Tl^aali  ilo  S^cfaelles.    Sa  premi^ra  mUsion  en  AI* 

»ace-    (Sa  rüvolution  francatse  XXII.  S.  457— i74). 
Rohilewald.  Will).    Die  Abtretung  des  Elsoss  an  Frankrcicli. 
Ein  Beitrag  zur GeschicbtedesWestnUischon  Friedens.  Inaog;.- 
Diss.  .  .  .  Halte  a.  S.,  Drack  v.  K.  Karss,  1@»3.  33  S.  LtoU- 
rtlodig  in :  Hallcsehc  Abhaadlungon  znr  noncrcn  Geschieht«. 
Hrsg.  von  U.  Dro)-8eD.  UelX  31.  76  S.]. 
I.  RotiRet  de  Lisle.    UZg»  IHK!  Mo.  19). 
I.  Saiot-Martia.  G.  de.    La  Marseillaise  et  Bonget  de  Lisle. 
Bcsani;Oii,  imi).  MiUot,  1892.  Iff*.  32  3. 
Scbaeffer,  Adolphe.    Tempi  paasati.  —  IBM  ä  1608.  Lau- 
sanne, F.  Fayot  pt  Fiscbbaohcr.  Paris,  aiö  S 
Schnlfe,  A.    Markgraf  Ludwig  Wilhelm  von  Baden  and  der 
Bt'icUskrteg  gegen  Frankreich  li».3 — 16Ö7.  Rarlsrobe,  Biele- 
feld,  1892.  2  Bde.  (Näheres  und    Rec.  vergl.  Badische  Öo- 
Mbichtslitterattir  f.  1892  No.  3t*.,  dazu  37  n.  381- 
|7.  Taaera.    Ikatschinnds  Kriege  von  Fehrbellln  bis  K&niggrjitK. 
Eine  varcrlfindi-sche  Bibliothek  far  ibts  deiiUchc  Volk   and 
Heer.    Band  i.   Die  ICevolutions-  and  Napoleonisclien  Kriege. 
1.   Tl.    Von   Valmy  bis  Atietcrlit?  n7i»2-I80ö).     Mit    Übei^ 
sichtfJcartc  des  KricgsM-lutupIntzi^q  von  l^nddeetscldAnd,  Scbweia 
und   Ob«ritalien,    uobst   i^hlachtplünen    Ton   Marengo  und 
AnsterliUi.    MOnrJien,  Beck,  1S93.    YH.  245  :j- 
Tiersot.  Jolicn.  Rouget  de  Lisle.  Son  oenvre  —  sa  vie.   Pah«. 
Delagrave,  1892.  XIL  437  & 

Rec;  EAlsaco  XLIU.  3.  »6-562. 
iWeecb.  Friedrich  v.  Ein  Projekt  zur  Reform  der  Reicb*- 
jtuiix  ans  dorn  Iti,  Jahrhundert.  (Neue  Rcidclb.  JahrbOcher 
IIL  a.  17-70)  [Betr.  (ieorg  Hans  von  Veldenz-Lfluelsteinj, 
).  Winckclmanu,  Otto.  Der  selimalkaldiwhe  Bund  IMO— 1532 
nnd  der  >'Omberi{er  Rcligionsfrieile.  ötnwfibnrg,  Heitz  ft 
Mandel,  l««.  XIV.  318  S. 

Hoc:  IX-BI    laai.  S.  398  (^).  -  ThLZ  1803  3.  281-283 
(IL  Virck).  -  Zr-OIlh  VUI.  3.  148f.  W.  W.IiegBndl). 
151.  Zcller,  .\rEOOC.    Souvenirs  d'an monlannard  d'apr^  le  mana- 
scrit  de  Georges  Simon.  (BSBclfortfim  Xo.  U,  8.  1-73).  [Be- 
trifft auch  das  Flaau  |. 

Vergl.  Xo.  II».  107.  170,  173,  18r..  196.  Sl7,  219,  »44.  SffiS, 
2ff7.  30!).  270.  i»3,  337,  .IM,  357.  412.  413,  411.  476.  482,  483, 
4111  ff.,  5*1,  W7.  ftM. 


640  Witte. 

VII.  Schriften  Qber  einzelne  Orte. 

152.  Algolsheim,  a.  No.  78. 

153.  Altbronn,  s. :  No.  5S5. 

154.  AUkirch.    Sandgaa,  L.  da.    Altkirch,  la capitale  dtt  Snndgn. 

(Passe-Temps  ni,  S.  321—325,  337—340,  355—358). 

155.  Altmier.    (EvProtKirchenbotcElsLothr  XXII,  S.  302). 

166.  Benfeld.    W.  J.    Geschichtliches  und  Sagen  von  Benfeld.  (Stm- 

men  ans  dem  Elsass  I  [1893]  S.  163—165). 

167.  BettlHlr.    Bohrer,  P.    Die  alte  Capitel-Kirche  Bettbflhr  uni 

das  Pfarrdorf  Kleingoeft.    EcclArgAB  XI,  8.  Ulf.). 
Vgl.  No.  307. 
158.  Birlingen.    H.[aüs],  E.    Birlingen  prope  Sennheim,  vicas  dt 

stnictus.    (EcclArgAB  XI,  S.  69—70). 
169,  —  Ordo  processionis  ad  capeliam  B.  M.  Y.  in  Barlingen.  1S69, 

(EcclArgAB  XI,  S.  70-72). 
160.  Bischioeüer.    Uhlhorn,  Ä.    Eine  Hinrichtong  in  Bisdnreüet 

im  Jahre  1667.    (JbGEls-Lothr.  IX,  S.  83—86). 
16L  BlotBheim.    Incorporation  du  monastfere  des  dames  de  CiUtni 

ä  Blotzheim  a  l'abbaye  de  Lucelle.  (EcclArgAB  XI,  S.  30-32). 
162.  Bntmath.    Sitzmann,  Fr.  Eduard.    Bmmath.     Passe-Temi» 

IV,  S.  225-227,  243-245,  261—262,  277—278,  294—295,  301 

—308,  324—325,  341—342,  358—359,  372—373,  388-390,  401 

406,  420—421). 

168.  Bttxtceüer,  s.:  No.  723. 

164.  Colmar.    [Becker].    Colambaria.     Eine  korzgefasste  Chronit 

der  Stadt  Coimar  und  ihres  Verkehrswesens,  aufgestellt  zam 
Gedächtniss  an  die  Vollendung  des  reichseigenen  Postgebändei 
Coimar,  Buchdr.  Eglinsdörfer  &  Waldmever,  1893.  26  S.  n. 
1  Abb. 

165.  —  Beuchot,  la.    La  f^e  de  la  raison  ä  Coimar   (6  dtombn 

1793).    (RCathAlsace  XII,  S.  742—748). 

166.  —  Billing,  Sigismund.    Kleine  Chronik  der  Stadt  Coimar. 

[Vgl.  Bibliogr.  für  1891  No.  124]. 

Rec:  ÄnnEst  VI,  S.  145-147  (Ch.  Pfister).  —  EcclArgXI. 
S.  12  (F.  G.).  —  ZGORh  VII,  S-  571  ([Aloys  Schulte]). 

167.  —  Chauffour,  F6Ux-Henri-Joaeph,  ditle  Syndic.    Terri- 

toire,  limites,  revenus,  droits,  impositions,  charges,  matricule 
de  la  ville  de  Coimar  avant  la  R6volution.  Dietes  aux  qnelles 
cette  ville  a  envoyö  des  depnt6s.  [Publi6  par  Andr6  Waltz] 
(snite  et  fin)  (RAlsace  XLin,  S.  44-63,  213-226). 

168.  —  Hubert-Valleroux.    Deux  villes  aus  prises  avec  des  corps 

de  mutier.  [Betr.  die  Metzgerznnft  zu  Coimar.]  (L'ficono- 
miste  fran?ai3  1893  I.  8  avril.  S.  419—421). 

169.  —  Ingold,  A.    Les  origines  de  Coimar.    (RAlsace  XUV,  S. 473 

-479). 

170.  —  Kaltcnhach,  P.    Le  club  de  Coimar  pendant  la  revolnlion. 

d'aprfes  des  documents  inedits,  tires  des  archives  de  U  viüe 


I^btaü 


cb»  GeschichtsUtteratur  der  Jidfitf  iBBS  n.  93.  54  \ 


de  Colntar.  (Revue  do  XX"  Siecle  No.  U.  S.  67—^;  No.  12. 
S.  12—32;  No.  13.  S.  lß-3l:  No.  14,  S.  \8~Si;  No.  15,  8.41 
—09;  Xo.  16.  S.  32—45;  No.  1".  S.  34—4»;  No.  Ifl,  8.  22—37; 
No.  19,  8  23—40;  No.  30.  S.  55-68;  No.  21.  S-  21^;  No.  22. 
S.  M—ii;  Ko.  at,  S.  12-2ä). 
IWfliar.  Liblin.  J.  t^  tonnclier  de  (fanAvihr  et  la  soci^t^ 
d'ininlaüon  de  Colmar  11790—18141.  (RAIsace  XLIY,  S.  145 
bis  169). 

—  Mossnann,  X.  I.o.^  SnMnh  ä  Coltnaret  lo  colonel  Vernt«r 
1632.  )RAl*ace  XLIV.  S.  2*51-2»»).' 

—  Pfister.  das  Hana.  in  Coimai-.  (WiE  W,  S  165f.). 

—  Waldner.  Eagcn.  Ein  Konflikr.  zwischen  dem  Rate  und 
der  Bäckerzanft  m  Colmar.    f»iORh  VIII.  3.  016-4)25). 

—  Waltz,  Aiidrt.  Dcttea  et  iircslalioiifi  de  la  ville  de  Cwimar. 
Arrff  de  liqaidation  da  2S  norembro  1721.  Extrait  de  la 
„Revue  d'Alsate"  |Tir*  &  50  exemplaires]  Strasbourg,  imp. 
Alsaeiennp.  1893.    15  S. 

Tergl.  No  114.  129.  393.  Ö78.  579. 
^offsbitrg.    Picot,  E.    Le  CWlieaa  de  Dabo.    Saint-Diö.  impr. 

HomWrt.  1992.   (Extruit  du  Bulletin  do  la  Soc.  pliiloraatique 

lospieniic  1891—92).  20  S. 
Vrei  Ähren.  [Fraorl.    Drei  .\hren  and  UmifchuQg.    Kurze  Be- 

schrcibaug  der  Wege  uud  Tuureu  in  der  Uuigebong  Toa 

Drei  Ahrcn.  Mit  4  Abbild nnj^cn.  Straasburg.  Hcitz  &  MDndel, 

l«ö.    9  S.  n.  4  S.  üniscUag  u.  Abb. 

—  Beitiliard,  Auguste.  Stntious  climateriqaes  des  Vosgei 
d'Alsacc.  —  Trois  Epis  et  environs.  Gaide  du  touristc.  Avec 
»uea  et  cartes.  Strasbourg.  Ammei,  1892.  XIV,  202  &  u. 
Aoaoiicen. 

^htnlieitHmtiiister,  &.:  No.  8ß. 

^Meim.    ScliirkU.    E^isheim.    (fjitraii  de  la  Reime  catho- 

Uqoe  d'Alsace.  [XI.  S.  79-681)     Rtxbeim.  imp.  Sutter,  1892 

IT  S.  a.  8  TaFeliL 

Vergl.  No.  B2,  425,  430. 
j^üAnm.     Merkten.  M-     Geschichte  der  Stadt  KasUhetm. 

(WiE  V.  E.  217-219.   22.^-227,  233-235,   241-243,    349  bia 

261,  267-259.  a(a-2(r7.  2T3— ^^5, 2ÖI— 2&*,  289-291,  297  bis 

299,  305—307.  313—316). 
VdMikiM«/er.     Dclaville.   U.     FrooscbwiUer.     Reeit  alsacten 

(Pa«M-Tomps  III.  S.  2-4,  17— aui. 
r«*«PCjV«-.    G..  A.  Gebweiler.  (WiE  IV.  S.  1&-19,  26-27.  33  bis 

aö.   41-43.  49—51,   57-59.  65-67.   73-75,  81-83,  89—91. 

97—99.   106— 107.   US— 115.    121—12.1.    129-131.    137-139. 

l«— 147,  153-155,  161-163.    169—171.   IH-IT».    18fr-187. 

19*-1Ö5,  aui-203.). 
Umar.    X.  Go^roar.  fPaue-Temps  IV,  8.  196—19»). 
hrvUttck.   Didot,  Jules.    Les  rastauds  au  G4roldseck  oa  la 


642  Witte. 

blocQs  de  l'ennitage  Saint-Michel.  CoDte  alsaden.  (Passe- 
Tempa  lü,  S.  85—87,  100—102,  116—119). 
1B6.  (reroldseck.  Schlosser,  Heinrich.  Johann  Blicbael  Moscbe- 
rosch  und  die  Borg  Geroldseck  imWasgaa.  [Aas:  Mittcilg. 
d.  Ges.  f.  Erhaltg.  d.  geschieht!.  Denkm.  im  Elsass].  Stn» 
burg,  Strassbg.  Druck,  u.  V.  1893.  VI,  87  8.  m.  1  Karte  i 
2  Äbbitdongen. 

187.  Hagenati,  s. :  No.  107. 

188.  Handschuhheim,  s.:  No.  597. 

189.  Hattstatt.    Hattstatt  und  Umgebung.    (WiE  IV,   S.  337-aa 

403,  409-411;  V,  S.  1-3.  9—11, 17—18, 25—27,  33-35, 41-*2). 

190.  Heilig-Kretu.  Waldner,  Eugen.  Eine  anveröffentlichte  Pap«- 

Urkunde  vom  Jahre  1154.    [Betr.  Heilig-Kreuz  bei  Cohur]. 
(ZGORh  Vn,  S.  182—184). 
\91.  Herbitzheim.  Levy,  Josef.  Geschichte  des  Klosters,  der  Yogtä 
und  Pfarrei  Herbitzbeim.    Strassborg,  Baaer  1892. 

Eec:  ZGORh.  VUI,  8.  149  (W.  W.[iegand]).  -  RAlsa« 
XLIV,  S.  135—140  (Arth.  Benoit). 

192.  Herlisheim.    Herlisheim.    (Posse-Temps  IT,  3.  165 — 167). 

193.  Hirtestein.    A  J.    Die  Burg  flirtzstein.    (WiE  IV,  S.  3721). 
19i.  Hohenbitrg.   Alwens.   Zur  Geschichte  der  Hohenborg,    (üGEs 

XVI,  S.  94—109). 

195.  Hunaiceyer,  s.:  No.  526. 

196.  Hüningen.    Gapitulation  de  Honingue,  du  24  aodt  1815.   (TiE 

V,  S.  55  f.). 

197.  Ingcrsheim.    {WiE  V,  S.  42-^). 

198.  Ingmarshcim.    Gyss,    J.   M.     Statuten  einer    mittelalterlicheii 

Dorfbniderschaft.    (EcclArgAB  XI,  S.  73—76). 

199.  Jttersweiler.    Äblassbrief  1330.  [EcclArgAB  XI,  S.  99f.). 

200.  Kaisersberg.  Kaysersberg.  (Passe-Temps  III,  S.  513— 514,  531  bii 

533,  547—549,  562-564). 

201.  —  Kaisersberg,  l'ancien  raonast^re  d'Alspach.  (Passe-Temps  P". 

S.  562-564). 

202.  Klcingöft,  s.:  No.  157. 
203-  Leheraii,  s.;  No.  88. 

204.  Lichtenberg.    Erich,  Adolf.     Lichtenberg.  {Stimmen  aus  dem 

Elsass  I.  (1893)  S.  172—173,  180—181). 

205.  —  Schiiiclz,  E.   Lichtenberg  iin  Elsass  und  Umgegend.  Strass- 

burg,  F.  X.    Le  Roux  &  Oie.,  1893.  32  S. 

206.  Lützet.     I.'iibbaye  de   Lucelle.    (Passe-Temps    IV,    S.  453-^*1. 

469—470,  485—486,  501—502,  518—519,  532—533). 
Vergl.  No.  161. 

207.  Maasmiinster.     Gendre,  A.      Les   Romains  ont-ils  occape  la 

vallee  de  Jlassevaux?  (BSBelfortEra  No.  12,  S.  96-1081. 

208.  Markirc/i.     Markirch  und  seine  Umgebung.   {WiE  IV,  S.  1-i 

t^-ll,  17f.).  —  Vtirgl.  No.  733. 

209.  MarknJieim.     Adam,   A.      Vogt  zu   Marlenheim    und  Wirtli. 

(EcclArgAB  XI,  S.  47). 


Elsüssiscbe  Geschirhutiurratur  der  Jahre  If&'i  u  03. 


543 


IIA. 


17- 


19. 


2^. 


MülhaHsen.  Bilder.  Molliauser,  aas  dem  15.  Jahrhundert.  [5 
Bilder  mit  Text].  MöJhausen,  Ed.  Sengel.  1892.  Folio.  1  Blatt. 

—  Ellerbacb.  Zur  Süuiila(iBb«iliRuuK  in  Mdlliauseo  iur  Zeit 
des  .VljfiliriKCii  Kricgti^r.    (Ki-fUrB-UJ  XI.  S.  ftö— 93). 

—  Favre,  Alfrc-tlu.  II.  Juillard-Weiss.  Verzeinhiüa  df-r  im 
Moscutn  der  Soi^tPtä  iii<liistricUo  zu  MuliiuuH'ii  ausgcbtelllcu 
Gemflldc,  Zcichniin«cn,  Kupt'erstkhc  und  SculiiiuiTu.  Mül- 
hausen,  Druckerei  Ww.  Bader  A  Cie.,  lÄtl.  3Ü  s. 

—  Historien.  Der  MUlhauscr  llUtorien.  [VgL  Bibliogr.  f.  16i)l. 
No.  164].    (BMiLMuIliouse  XVI,  S.  W-80). 

—  Moininger.  Ernest.  l,'abjui-«tioii  d'un  bnrgeois  de  Mnl- 
bouse  daus  la  i>remifere  moitie  du  XVIII"  sitcle.  (BMlIMuI- 
boose  XVI,  8,  28—5.')).  [Auch  separat  ah  2"  «litioii.  Mul- 
houM.  impr.  V"  Hader,  1693.  31  S.) 

—  —  Die  Kircbe  der  ehemaiigeti  JohRnniler-Komtburei  in  MlU- 
haown.  (iescbichtliche  Notizen,  verOfrciii.licht  im  Auftrage 
des  Comite's  des  bistorisdieiii  .Mtut'ums  in  Mnihnusen.  Mit 
zwei  Zeichnungen  in  FLotoiypie.  Mälhauben  [Culuiar,  Druck. 
V.  F.  .\.  Saile).  1890.  H  S.  m.  2  Taf. 

Guide  de  MuIhou>e.     Hiblie  pftr  Ic  Journal   „Express"* 

Dessins  ä  la  pluoie  par  Math.  Kuhler.    |?ur£.3il.   LMol- 
house,  KxpressJ,  l^)S.  15  ^   in.  Ahb.  u.  AnnaiiceD. 

—  Ryff.  Andreas.  [Jno  cbroniqac  sutsse  InMitc  du  XV!«"» 
ri^cle  (Circkell  der  Lidtgenoächaft  von  Andreas  Ryffi  par 
Ernest  Meiniger.  Avec  3  plaiiclies  en  photoiypie,  ane 
double  planrhe  de  fac-aimtle  et  3-K  armoirtes  sur  16  planclies. 
Balc.  Adolf  Ueehng.  Itüfi.  K)  ^. 

—  Scboeuhaupt.  Louis.  Hütel  do  vUle  de  Mulhijuse.  Par 
Louis  Sclioenhaupt.  Texte  par  Ernest  Meininger.  Mul- 
house,  [impr.  V".  Bader  &  Cie.],  189a.  Folio.  >m  S-  u.  81 
Tafeln. 

—  Tournier,  C.  Der  Aufruhr  von  lyö7  in  Miilhausen.  Der  Mol- 
haoser  Chronik  nacherifiblt.  i.ElsKvSonntBl  IV^i  ^-  515  bis 
620.  633— 53ß,  M7— &51,  563— Ö66,  57»— 5^4). 

^  —  Wie  MOlbaoseu  evangelisch  wurde.  Der  MUlhauwr  ('hronik 
nacberzllbU.  (EtsKvSonntBl.  1893  Ü-  3(K^— 313.  327—330. 
aw— .^M,  358— :«il.  376— 37y.  391— 3W). 

—  Zünfte,  die  alten  Mlühauser.    (AaunT  18S»2  N'o.  1). 
Munxen/ieim,  &■:  Xo.  "y. 

Murbach.  Alsaticns.  J.  N.  Die  Abtei  Morbach.  (.Stimmeo 
fttts  dem  EliM9  I.  ilim)  ^-  3— G). 

—  Ingold.  Ancclct  Auguste.  Diarium  de  Morbach  par 
Dom  Bemard  de  Ferreite.  prienr  de  l'abbaye.  (RC'aÜiAti<aro 
XII.  S.  «il— la.  5*>-W8.  *»1— eiO.  661— ÖÖ6>. 

—  fabbaje  de  Murba.:h.  ( Passe-Teoips  III.  S.  2S3~296). 
XifiecL    AUatica«.  J.  M.  Die  Burg  N'tedecfa  und  der  Wasser- 

bU.    (Summen  aus  dem  Eisaas  I-  (lewi)  S.  42— U,  50—52. 
56-49^ 


544  Witte. 

227.  Niedeck.    Chatriau,  J.-B.    Le  Niedeck.    (Passe-Temps  ID. 

S.  226—229). 

228.  Niederbrotm.  Biedert,  Ph-  Bad  Niederbronn  im  Elsass.  Sooder- 

Abdnick  ans  „Deutsche  Medicinal-Zeitang"  1891.  Berlin,  Druck 
V.  L.  Simion,  1891.  19  S. 

229.  —  Ganier,  H.  &  Fröhlich,  J.   Niederbronn.  (WiE  V,  S.  321 

bis  323,  329-332,  337-339,  346-347,  353—355,  361-363. 
369-371,  377-379,  385-387,  393-395,  401—403). 

230.  Nordheim.    K.  Ans  der  Yergangenbeit  der  protestantiscfaen  Ot- 

meinde  von  Nordheim.  (ErProtKirchenboteElsLothr  XII. 
S.  282—284,  291-292). 

231.  Oberbergheim.    Eilerbach.    Eins  heilgenpSegers  Eyte  zne  Obe^ 

bergheim.  1565.  (EcclArgAs  XI,  8.  30). 

232.  Oberbronn,  s.:  No.  479. 

233.  Oberehnheim.  Gyss,  J.  M.  Yerdingzettel  eines  gothischen  Flügel- 

altars  vom  Jahre  1457.  (EcclArg^B  XI,  3.  76—78). 

234.  —  —  Stiftnngsbrief  einer  sonn-  und  festtäglichen  Nachmittags- 

predigt vom  Jahr  1459.    (EcclArgAB  XI,  S.  115—119). 

235.  Oberschäffolsheim.    Sattler,  J.  Die  Märtyrer  von  OberschäSob- 

heim.  Zur  htindertjährigen  Gedächtnisfeier.  Strassbnrg. 
Druck  von  F.  X.  Le  Roux,  1893-  24  >. 

236.  Oberseebach.   Lortz,  M.     Der  Oberseebacher  Schnlmeister  im 

Jahre  1722.    (ElsEvSonntBl  1893,  S.  346f.). 

237.  OUweäer.    H.  T.  Le  cb&teau  d'OUwiller  dans  la  Hante-Alsace. 

(Passe-Temps  IV,  S.  436—438). 

238.  Oatheim,  s.:  No.  756. 

239.  Pairis.    Sirette,  A.    L'abbaye  de  Pairis.     (Passe-Temps  IV. 

S.  5-7,  20-21). 

240.  Pfaffenhofen,  s-:  No.  713- 

241.  I^rt.    Böhm,  Franz.    Pfirt  (Ferrette)  (castmm  Ferretis  anno 

1100)  nebst  Umgebung.  Ein  historisches  Universalbild  (ab 
ovo  bis  heute).  MtUhaaseo ,  Druck  v.  Wwe.  Bader,  1892.  VU. 
147  S.  u.  2  TafelQ. 

242.  —  [Vogelweid,  H.]     Pfirt  and  Umgebung.  Führer  für  Tou- 

risten nach  dem  elsässischen  Jura  mit  historischen  Notizm 
Aber  das  Schloss,   die  Stadt  und  das  Pfirterland.    Altkircii. 
E.  Masson,  1892.  96   S.,  1  Karte  und  Annoncen.  [Auch  in 
französischer  Sprache  Vin,  82  S,  u.  1  Karte]. 
Rec:  RAlsace  XLIU,  S.  565-569. 

243-  Ba^oltsweiler.    (Faller,  L6on].  Das  Feaerlösch- ondRettungs- 

wesen  in  der  Stadt  Rappoltsweiler.  [S.  12—27:  das  FeDe^ 
lösch-  u.  Rettungswesen  der  Stadt  Rappoltsweiler  vom  XVI 
Jahrb.  ab  bis  zom  Jahre  1892]  Rappoltsweiler,  Buchdr 
S.  Brunschweig,  1892.  92  S.  a-  viele  Abb.  [daran]  Faller. 
L[6on].  Theorie  für  die  freiwillige  Feuerwehr  der  Sttdt 
Rappoltsweiler. . .  nach  dem  Instruktionsbuch  von  E.  Wächter. 
Rappoltsweiler.  Buchdr.  S.  Brunschweig,  1891.  64  S. 

244-  —  [Kehrein.  Valentin].    Ans  der  Schreckenazeit.    Elsässische 


EbaHÜcli(>  Geiclii«lits]ilter«tur  il«r  J&br«  1893  u.  93. 


545 


Revolaüoiisbilfler,  nach  £«briftlicheii  oiiil  intinillicilen  ßc- 
rjchteu  KCzeicbDot  von  Jovenatis  Montanu».  Mit  LI 
Bildern,  24  Faksimiles  nnd  einem  biatorisvJt-litterarischea 
AnhaDg.    IKrzftblung].  Saokingen.  H.  Strau,  lööl.  IV.  ia7  8. 

Bt^polttte^ler.  Knbe,  M.  Das  neue  Postf^ehäude  in  Raptwlt«- 
weiler.  sowie  knrzo  Mitttiilun(;eii  tibiT  lUi)))oliäWtiiler,  dos 
Karolabod  und  UmgcbanK.  .Strassburg ,  fleiu  A  Mündel, 
1^03.  4°.   Vm,  50  S.  uj.  Abb.  1  Tabtille. 

K«ppolt£weilcr  uuil  das  Karulaba«!.    Mit  17  niustraüonen 

aml  einer  Karte.  Zweite  veitnehrte  Auflage.  (Str«ifznge  und 
Ra:^torte  im  Reich$lande  und  den  anKrenzendca  Gebieten. 
Ucit  IVi.    Strassburg,  HciUi  &  Mandel  [ISm],  dÜ  S. 

—  Seh.  Die  Roppoltsweiler  Schlosser.  (AannT  im2.  No.  &, 
ß.  8).  —  Vergl.  No.  713- 

—  UappoUsktn.  Obl,  Luil.  Hoh-Rappoltstein-  Seine  ßeschlcbte 
und  Sagen.  (Stimmen  ans  dem  Klsafis  I.  (1833),  S.  U— 12, 
18—19,  2ß-27.  »1-30- 

UeithenweUr.    lU^ichenweier  (AaiiuT  1692.  No.  3  nnd  4). 

—  E.  B.  Ansmjg  aus  dem  Zunfibndi  der  cbemaligon  Reblent- 
stabe  in  Beiclienweier-  Bvächreibuiig  dtjü  Bagelwetler^  von 
1746.  (AannT  lfl!)2.  Xo.  4). 

Bosheim,  s:  No.  42. 

ScMittsindt.  Dacbcux,  L.  Oewbtcbnicbe  Notizen  über  die 
St.  Pidcskircbc  zn  Schlcttfitadi.    (MflEb  XVI,  S.  16'— 19*). 

—  —  Sainte-Foy  de  Srhk'stadt.  Son  saint-s^pulcre  et  »es  tombcs. 
Strasbourg,  iiup.  SimsbourgcoiEe,  1893.  13  S.  mit  T  Licbt- 
dniektafehi  u.  1  (inindrisa. 

—  Keiitzinger,  F.[ranv-oi8]  Mlatliicn).  l7tJ5.  Mßmoiro 
bistoriiiuo  !<ur  la  ville  de  Schlestadt,  publik  par  Jos.  Giny. 
Schlctlstadt,  ßoehdr.  H.  Marchai  &  C'-..  18tt>.  93  S.  [Wurdo 
la&I  anjigegcbenl. 

—  Z.,  K.  Merkwanlige  Altertumsfande  in  Schletutadt-  (Stimmen 
ans  dem  Klsa^s  I.  il893),  S.  202). 

Vergl.  No.  114,  099,  GOO,  621,  726,  727. 

BMnburff,  s-:  No.  »07. 

3^»€Wteitberg.  Ii^douard,  Fre.  Le  cliateau  de  Schwarzen- 
boorg  «  M  Icfrendc.  (Passe-'Iempe  111.  S.  196—301, 230-232). 

SeU.  ft.:  No.  60. 

Sennhcim.  Die  llnrg  von  Uffhol/.  GrOndung  von  Sennheim, 
Soffü  nnd  Gescbicble.    (WiE  V,  S,  !ö— 19). 

Spanttarh.  Cbriütmann.  1«  Dio  Felsciiböhlen  und  soge- 
nannten „Abris  ftons  Roi'Jiö"  bei  Sparshach  im  Kreise  Zabern. 
(MGElB  XV.  y,  191—192). 

StrfUfatiurff.    a^.    Vor  bnodert  Jahren  zu  Straesborg  im  Elsasa. 

lAZgH  1803.  JJo.  121— 1L>2|. 
: —  Drucker,  J.  SlraÄsburuer  Znnft-  und  Pol iwii- Verordnungen 
dM  14.  D.  15.  Jalirbundert».  £lrus6barg.  Trflbner.  1869. 
Rec,:  UZ  LXVm.  (1892)  S.  346f.  (C.  NcoburgJ. 


546  Witte 

263.  Strassburtf.  Bnrgraff,  G.  Das  alte  Strassbni^.  (Vortrag,  ge- 
halten aaf  der  Kreis-Lehrerkonferenz  zn  Schlettstadt).  (Reichs- 
ländiache  Lehrerzeitnng  1893,  8.  195—199,  210—215). 

264>  —  Bacheax,  L.  La  Chroniqae  straabourgeoise  de  Jacques 
Traasch  et  de  Jean  Wencker.  Les  annales  de  S^bastien  Bnmt. 
(MGEls  XV,  S.  1-190.  19»-300). 

265.  —  F.,  A.  Musikalisches  aus  der  Strassburger  Revolutionszeit 
(Stimmen  aus  dem  Elsasa  I  (1893),  S.  234—235,  243—244). 

*266. —  Fritz,  Johannes.  Ist  die  Urkonde  Lothars  I.  von  815  fQr 
St  Stephan  in  Strassburg  eine  Fälschung?  [VergL  Bibliogr. 
f.  1891  No.  195]. 

Rec:  NA  XVII,  S.  449  f. 

267.  —  Gyss,  M.     Ein  Einladungsbrief  zum  Eintritte  Bischöfe  WD- 

helm  von  Honstein  in  Strassburg.  1507.  (EcclArgA^  xi. 
8.  119—121). 

268.  —  Heyler.    Der  Plan  der  Stadt  Strassburg.    (Reichsländische 

Lehrerzeilung  1892,  S.  213—215,  230—233). 

269.  —  Hollaender.Alknin.DieStrassburgerGeneralabsolationTom 

Jahre  1553.  Ein  Beitrag  zur  Politik  Strassburgs  im  16.  Jahr- 
hundert.   (ZGORh  Vin,  S.  34-54). 

270. Eine   Strassburger  Legende.     Ein  Beitrag   zu   den  B*- 

ziehungen  Strassburgs  zu  Frankreich  im  16.  Jahrhunden- 
(Heft  XVII  der  Beiträge).  Strassburg,  Heitz  &  Mündel 
1893.  28  S. 

Rec;  RCr  XXXVI,  S.  106f.  (C  P.).  ZGORh  Vm.  S.  ^ 
(W.  W.(iegand]). 

271.  —  [Horuing,  W-]  Revolutionsveränderungen  in  der  Jani;- 
St.  Peterskirche  zu  Strassburg  in  den  Monaten  Oktober  nmi 
November  1793-  (Beitr.  z.  Kirchengesch.  d.  Elsasses  E. 
(1893).  S.  51—52). 

272. Über  die  Trauerfeier  bei  dem  Tode  Gustav  Adolfs  im 

Münster  zu  Strassburg  (9.  Dezember  1632).  (Beitr.  z.  Kircben- 
gesch.  d.  Elsasses  IX  (1893),  S.  61-63,  70—72). 

273.  —  H.[ugueny],  C.[harles].    Systeme  de  la  Nature-    Recherche 

des  basos  qui  constitaent  et  des  lois  qui  gonvernent  rL'ni- 
vcrs,  pliysique  et  moral  et  l'homme  en  particulier.  Par  n 
^tudiant  de  90  ans.  [Betr.  S.  27ff.  die  Soci6t6  harmoniijne 
de  l)ienfaisance  des  amis  r^unis  ä  Strasbourg,  17851.  Nanry. 
Bergcr-Levrault,  1890.  XXX,  120  S.  u.  3  Taf. 

274.  —  [Jan],  H.fermanu]  L.[udwig  von].  Das  Strassburger  Münster 

als  „Tempel  der  Vernunft".  (Dlustr.  Zeitg.  1893,  No.  2635. 
S.  795  u.  760). 

*275. —  [v.  Jan],  Hermann  Ludwig.    Deutsche  Kaiser  undKömee 

in  Strassburg.     Strassburg,  Schmidt,  1889. 

Rec:  HZ  LXX  (1893).  S.  314f.  (H.[einrich]  Witte).  AddES 

VH,  S,  122—124  (Ch.  Pfister). 
276,  —  Jercmias,  Johannes.  Gedenkblätter  ans  der  Geschichteder 


W    SUdt  Slrassl 


Oatclilcbuliuentur  der  Juhre  1692  u.  93.         347 

SUdt  SlrassburR.  (Wtascnscb-  Ueilage  der  Leipsg.  Zeilfc- 
Mo-  ue.  27  Sept.  1892). 
^rasshurg.  Klattc,  Alfrcii.  Darch  StrassbarR.  Festschrift 
n  Ebr«ii  des  22,  At^«ordneteaUiK(is  dos  deutäclico  Kries«r- 
littades  in  Sirassburg  i.  K.  vom  3.^7.  Aognst  1893.  Strand- 
burg. Bufbdr.  Uu  Moiit-Schnuberff,  1893.  VIU.  51  S.  mit  .\ji- 
zfigen.  Karte  und  Abbild uuecii. 

Knod,  Gastav  C.  T^ic  Stiftabcrrcn  von  St.  Thomas  m  Stross- 
burg  (ly]f^lM8).  Ein  BeitniR  zur  Stra8sbarK«r  Kircben- 
ond  fjdialge&cbiclitc.    Straasborg.  C.  F.  Schmidt  1892.  gr.  4^ 

m.  60  s. 

Rec:  ZGüRb  VU,  S.  738  (W.  WliflfEind]). 
M«iBtcr.  AI.     Zum  Strassburger  KaiiitoUtroU.     IRQCtirA 
VI  (IPM).  a.  241—250). 

Rec. :  Z(i(Utb  VII,  S.  570  (W.  W{iegftndl). 

—  liejer.  Christian.     AltrvicbsstJld tische  Kultarstadicn.  II. 
Strasäbnrjt.  (ZTJKnlturG  nenc  FoIrc  II.  S.  4IR;--119|. 

—  Meyer's  RetsebticJier.  Sclmarzwald,  Odenwald,  Bergnrasse, 
BeidclberK  und  Stras^burft.  (i.  AuH.  Mit  11  Karten  and  l> 
Plauen.  Ui|./ia.  Hibliofir.  Iiisl..  lÄÖ.  XII.  244  8. 
Müllcnhcim  von  KcoiibcrR.  Hermann  Freiherr  von. 
Das  OebcböU  der  vun  MOlleiihtiim  und  Zom  1332.  £iu  Üei- 
tnm  mr  l^unilgesrhirhie  von  Strassburg  gr,  4°.  Strassburg, 
Uelti  &  Mandel.  I«i3.  4Ö  S.  m.  ü  Tafeln. 

Ret:  JXni    I«I3.  S.   1179.  -  ZOORh   Vni,  S.  38«   (W. 
W.liegandii. 

Pauluü.  >i.  L'^üUs«  de  Stnuboorg  pendaul  la  Revolution 
SOQS  la  Conbtitaanie  pt  ta  Legislative.  Rixhcim,  äottcr,  1890. 
fVcTgl.  Bibliogr.  f.  lff9U  Xo.  IM], 

Rw,:  AunEst  VI,  H.  018  iCb.  P6«ter).  UZ  LXX  (1893), 
8.  S30-522  (Ni]ipoldJ. 

Rathgeber.  Jalins.  Dfo  Strassbiirgcr  und  die  St.  Pet«r»- 
burger  BlessJKstitluuK.  Geschichtliche  KUtteilungen.  (JbOKls* 
Lothr.  Vin.  rf.  r.7— 62). 

■ Erinuerungen  an  den  Primen  Mai  (v.  Zweibrürken-ltirken- 

feld)  und  an  die  schöne  Strasübuiger  Zeit.  Strassborg,  Not- 
riel.  18»3.  46  S. 

—  Reu^a,  R.    I.a  ('atbMrale  de  Straabourg  pendant  \a  rdvo* 
lutioo.    Paris,  Fiwhbafher.  1888. 

Reo.:  HZ  l.:i\  11S93)  S.  63)-&22  (WppoM)> 
■^  —  L^glise  Imhtrienne  do  Strubonrg  an  18*  sifeele.  Exiraits 

des  iirocds^ercaux   du  Convent  eccU-sia^tique,   iradaiu  et 

annol^.    Paris.  Fisrhhacher,  lfl»2.  7t!  S. 
"-  —  Un  Eomonir  da  vieax  Sirasboorg.    I-c  Cosino  thMIogiqoe 

p!  ■  ■•  IS31— 1«72.  Notico  historiqoe.  Straaboorg.  rmiir. 

.A  m>2.  5*1  s. 

—  Sanieon,    Heinrich.      Stnuabnrgor    Kirchen -Palrozinieo. 
lEcclArg  XII.  a.  290-232.  S4»-Si8). 


546  Witte. 

290.  Strassburg.    Schneider,  J.    Zur  Geschichte  der  loüierisda 

Kirche  Strassburgs  im  18.  Jahrhundert.  [EvProtKircbenbolfr 
ElsLothr  XXI,  S.  154—156.  162—164). 

291.  —  Schnlte,  Äloys.    Das  GeschöUe  der  Zom   und  Hflbboi. 

1332.  (ZGORh  Vm,  S.  494—516). 

292.  —  Steinmetz,   A.      Das  alte   Strassburg.      (BeicbsUndia^ 

Lehrerzeitang  1893,  S.  130—133,  146—149,  161—166). 

293.  —  Stern.  Gerade  vor  himdert  Jahren.     Lose  Blätter  aas  der 

Strassbnrger  Revolntionsgeschichte.  Zar  Erinnerung  an  da 
20.  November  1793  (ElsEvSonntBl  1893  S.  742—745, 757-793, 
772—777,  769—795). 

294.  —  Tröger,  Karl.    Friedrich  der  Grosse  in  Strassburg.  (Sa» 

tagsbeil.  No.  38  z.  Voss.  Zeitg.  No.  437,  18.  Sept  ISA 
3.  1-3). 

295.  —  Victor  Hogo  i  Strasbourg.    Lettres  k  son  ami  le  peintit 

Loois  Bonlanger.  Septembre  1819.  (RAlsace  XLIU,  8.  39 
bis  .305). 

296.  —  Zeit,  Aas  der  alten  Strassbnrger,  I.  Das  SOQjahrige  Gebo* 

Jubiläum  des  Strassbnrger  Dr.  Johann   Schmidt.  Q.  [Öet 
die  Gattin  SpenersJ.    (Evang.-lath-  Kalender  1894,  S.  61-^ 
Vergl.  No.  115,  138,  558,  563,  572,  596,  597,  603,  607,  63ft 
624,  626,  694ff.,  702,  723. 

297.  S^e,  Gasser,  A.     Sonltz  et  son  ancien  bailliage.     (RAlsut 

XLni,  S.  425-488;  XLIV,  S.  37—60,  231—249,  319-33L 
504r-532). 

298.  —  "WiE  IV,  K.  209—211,  217—219,  225—227,  232—234). 

299.  Sulematt.    Le  Wagenburg  de  Sonltzmatt  fWiE  IV,  S.  2»4f.). 

300.  Surburg.    Stift  Surburg.  Documents  relatifs  k  la  translation  de 

la  ColI6giale.    (EcclArgA»  XI,  S.  37—40). 

301.  Thann.    H.,  E.    Seminarii  Thannis  in  Alsatia  noviter  erecii 

approbatio  7  Januarii  1663.  (EcclArgA»  XI,  S.  22—25). 

302.  —  Nerlinger,    Charles.      Thann   a   la   fin   da   XV  sifecie 

(146^—1474).  (AnnEst  VI,  S.  582—610).  [Auch  separat  er- 
schienen: Nancy,  impr.  Berger-Levrault,  1893.  29  S.]. 

303.  —  (WiE  V,  S.  49—51,  57—59). 

304.  Thierenhach.    [Schloeaser,  Karl].  Geschichte  der  Wallfahrt 

und  des  Klosters  von  Thierenbach,  mit  Genehmigung  der 
geistlichen  Obrigkeit.  Mülhausen,  Drnck  v.  J.  NawratiL 
1893-  79  S.  mit  Abb. 

305.  IVuttenkausen.    R A.  .  .  .  Truttenhausen.   (Passe-Tempi 

m,  S.  433-^35). 
306-  Vodklingshofm,  s. :  No.  800. 

307.  Waldolioisheim.  Adam,  A.  Kriegsverwüstnngen.  [Betrifft  Wald- 

olwisheim,  Steinburg  und  Bettbür]  (EcclArg^  XI,  S.  3— ö). 

308.  W€is$dnhtim.    X.    Le  cbätean  de  Wasselonne.    (Passe-Temps 

m.  S.  275—278). 

309.  Wtckenthal.    J.  D.    Die  Bnrg  Weckenthal.    (WiE  IV,  S.  305 

bis  308). 


EktasiKhe  Gesebicbbilitlenitur  d«r  Jahre  1603  a.  93. 

Weier  au/m  Land.  Herrenschneider.  Die  Kirclie  von  Weler 

aaTm  I^d.    (WIE  T,  S.  2690. 
—  Srbocll,  Th.  Lc  pass^  d'im  viUagc  d'Alsace.  iilssal  d'lüsloire 

Jocalo.  (lUUact'  XUS'.  S.  400—192). 
WeüaeHlmrff.    er.    Die    Weissouburger   Stiftsidrcbo  and   ihre 
Sagen.  (Stüumen  aas  dem  EUass  L  iism)  ä.  20^—306). 
VerBl.  No.  ftJ,  113,  732. 
\WUtti«heim.     Adam,  A,     Die  Glocke  vo&  Wilimheün,  anno 
\tai  (EcclArgAB  XI.  s.  1-2). 
Wolffen/ienu.  11.,  E.  WollTutilittiiii,  viciu  defiCnictos.  (EcclAi::g^ 

XI,  8.  25-30). 
WettfnheiitK  K.  Die  G^enreforautiöD  in  WOllenheim  im 
Jahn:  1696-  (EvProtKirchcubotcElsLotlir  XXI,  S.  211-212). 
WlfrOi.  Uorning,  Fr.  Das  SchlM^htield  bei  Wörth-Frösch- 
weiler  im  Elsass  mit  IJildem,  Selbs^Tcrla«  des  Verf.  56  * 
u.  37  Fig. 

Reg.;  KCr  XXX VI.  S.  367  (C). 
[ZoöffH.    Adam,  A-  Einzug  Uischof  Leopold  1.  iu  Zaberu.  (Eccl- 
Arv"»  XI.  8.  fi-8). 

Chatrian,  J.  B-    Savemc  et  ses  en^irons.  V.  Le   chAtcao 
de  liaat-Uarr-  (Pa-sse-Tcmps  III,  s.  83—05). 
Lang,  J-  J-    Saveruc  et  ses  eoviroiLS.  IV.  Monti^  de  Saveme- 
Saat  da  iirmca  Charles.     (Paüse-Temps  IIl,  S.  70-72)  VI. 
I*  Hfülte  de  Üaint-Vit.  (S.  134—135).  VII.  l*s  deox  G^rold»- 
lick.  IS.  1G7— 109.  1Ö2— I«».  Verf.  X)  VIII.  LoUelstem  oa  la 
PctltcPicrrc.  {S.  345-24«). 
Vergl.  No.  3^. 
Zell,  B.:  No.  769- 

VIII.  Biographische  Schriften. 

<i.  AU'jiiiuiue. 

Kaod,  Gustav.    Elsäwiischü  Studeitten  in  Heidelberg  und  Bo- 
lotrna,    (ZGORh  VII.  S.  S2d-355). 

.RiBtelliober.J.   Strasbourg  et  Bologne  .. .  Paris.  1891.   [Vgl. 
..  Bibliogr.  f.  l8tH  No.  23ö]. 

m  Ucc:  RCrXSXIU,  &.  48  f.  tJacqocs  Panneiiiier).  MA  VI, 

■  &-  221.  (K.  U.). 

B.  Spacb,  Ed.    El^nschc  Pfarrliiluser.    (EvPrulKirchmibotcEla- 
U         Loihr  XXI,  ^!.  »W-ai.^>.  260-270.  27ft-27B,  Sf^t—äBö,  202-294, 

■  3W>-903,  307-3«t.  31ft-3l7,  1(25-336,  88&-391,  897-898). 


h.  Vtiber  atigehic  Personen. 


Jiaiduhg  gm.  Gric»,  ».:  No.  02r;. 

Bardfl.    Bardy.  MAthiea-llenr.v.    Mathicu  Uardy,  docteur 

ea'  chinirgift  (I7ti4— ia*8).    (It^BcUoriüu  No.  12.  s.  42— 5ö). 
UarthMi.    Strauss,    fcniilt?.     I.C3  artiatea  d'Alsncc.     (Rene 

du  XX-  uida  No.  16.  S.  46-57). 

In.  1 0M«lb  *.  OUnh.  K.  W.  IX.  S.  S5 


B50  Witte. 

837.  Bastian.    Inspektor  Bastian.    (ElsEvSoimtBl  1893,  S.  732  £). 
828.  Bawngarten.    Dt.  Hennami  Baomgarten.    (ElsEvSoimtBl  i£ßä 

8.  413). 
S39.  —  EanfmaQD,  G.    Hermann  Baiungarten  (Deutsches  Wocliea- 

blatt  VI,  8.  831-334), 
330.  —  MarckB,  Erich.  Hemuum  Baomgarten  (AZgs  1808  No.  227, 

228,  230,  231). 
881.  —  Wiegand,  W.    Hermann  Baomgarten.  Nekrolog.  (ZGOBk 

Vm,  S.  542—545). 

33!^  Bemegger.  BQnger,  G.  Matthias  Bernegger,  ein  Bild  ans  dem 
geistigen  Leben  Strassborgs  znr  Zeit  des  dreissigjährigat 
Krieges.  Uit  dem  Bildniss  Berneggers.  Strassborg,  Trilbner, 
1893.  XI,  401  8. 

Reo.:  AZgB  1893,  No.  185  (Theobald  Ziegler).  —  DLZ 
XIV,  8.  1250  f.  (a  Holtzmann).  —  ErProtKirchenboteEls- 
Lothr  XXH,  S.  255  f.  (R.  R.).  —  LCBl  1893,  S.  1607  (K.).  - 
RCr  XXXVI,  8.  Iö9f.  (R.).  —  ZGORh  VHI,  8.  724  (W. 
W.pegand]). 

383.  Bernhard.  Lichtl6,  J.-C.  t  Monseignenr  Bernhard.  (RCatb- 
Alsace  XH,  8.  247—250). 

884.  Sethisi.  Legin,  L.  Acte  de  d£cös  de  la  princesse  El^oon 
Engenie  de  Bethisi,  agte  de  49  ans,  enterr^  dans  le  choeiir 
de  l'öglise  coUßgiale  de  Saveme,  29  aoüt  1757.  (EkJclAi^" 
XI,  8.  72). 

S36.  B^kert.  [Ehrmann,  F.]  Jean-Daniel  Beykert  professeor  M 
gymnafie  de  Strasbourg.  Notice  biographiqoe  [par  Charles 
Schmidt].  Relation  de  sa  captivitö  a  Dijon  etc.  Lettres  i 
sa  femme,  1793.  1791.  Strassborg,  Heitz  &  Mündel,  1893. 
XXV,  125  S.  ra.  1  Silhouette. 

Reo.:  AnnEst  VIT,  S.  609  (Ch.  Pfister). 

836.  Billmg.     Waltz,   Andreas.     Sigmund  Billings  Zusätze  zun 
Patriotischen  Elsässer  1777.    Colmar,  J.  B.  Jung.  1892.  17  S. 
Vgl.  No.  166. 
Rec:  RAlsace  XLHI,  8.  422. 

337.  Bischweiler.    Horning,  W.    Fürstin  Maria  Johanna  von  Biscb- 

weiler,  Ffalzgräfin  bei  Rhein,  gestorben  und  begraben  io 
Bischweiler  (Elsass).  1612—1665.  (Nach  Speners  Leichen- 
predigt).  (MonatsbICbrAKonf  VII,  S.  121—132).  [Aach  se- 
parat: Strassborg,  Buchdr.  Ed.  Hobert,  1892.  16  S.] 

338.  Blessig.    [Horning,  \V.]    Dr.  Blessig  hat  die  Concordienforael 

nnterschriebon  (1775).  (Beitr.  z.  Kirchengesch,  d.  Elsasses 
Vin  (1892),  S.  15-16). 

839.  Böcklin  v.  Bucklinsau.  Wolf,  G.  Die  Anlange  des  Magde- 
burger Secessionsstrcites  im  16.  Jahrhundert.  (Forsch,  zur 
brandenbg.  o.  preoss.  Gesch.  5,  2).  [Betrifft  Wilhelm  Böck- 
lin von  Böcklinsau]. 

Rec:  ZGORh  Vin,  S.  387  (Th.  Müller). 


Elalttiscbe  OMcbicbUlilteniur  der  Jalire  1892  u.  93. 


561 


Wethljr,  Gustav.    Hieronymos  Boner.    Leben,  Werk« 
und  Sprache.  Ein  Beitrag  zarelsääsischeri  Utteratorgescbichte. 
lAIsatiscbe  Studien.  4.  Heft).  Strassbarg.  Trfibner.  1392.  VIH. 
71  S.  —  Kc<-.:  Zr.ORli  Vm,  S.  144  (Ell),',  "Waldner), 
SroMi,  Malthiaä.    Scliorbach,  Karl    Vgl.  No.  667. 
la.  —  Sebastian,  b.:  Ko.  674. 

43.  Srneh.  Gerold.  Th.  Dr.  Johann  Friedrich  Brach.  7,0.  dessen 
lUÜjÄhriKcr  ücburtsfcier.  {[Ä.  u.  d.  T.:]  Schriften  dcsprote- 
stanüsrhen  liberalen  Vereins  in  ElsasvLot bringen  No.  39). 
Btnusborg,  Heil«  &  Mündel.  1803.  rV,  ß8  S. 
t—  ßeus»,  Rad.  Zorn  lOüjübriiten  Geburtstage  von  Dr.  Johann 
Friedrich  Brach  (1792— 1S74).  (KvProtKirchenboieEIsLothr 
XXl.  «.  3&*— .3%). 

G{eroldJ.  Tb.    Martin  Butzer,  lo  rerormtiteor  de  l'Al- 
sa«e.    [Vgl.  ßibliogr.  f.  1891,  HS».  259]. 

Bcc:  IXBI  1892,  8-  42  {ße). 
Horst.  L.    Martin  Hncor.    (La  vic  chr^tiennc.    Rerae  prote- 
BMte.    Ntmes.  1802,  No.  7,  S.  1—15). 
KanncngieBser.  Paul.    Zum  Gedenktajie  des  ctslts*ischen 
^      Reformators  Martin  Butzer.   Strassburg,  1891.  [Vgl.  BibUogr. 

■  f.  1891  Xo.  2671 

■  Rcc.:  RCr  XXXUI,  S.  13  <Ch.  Pfistcr). 

B—  Lenz.   Max.    Briefweclisel    LandKraf  Philiii})«   des  Gros»* 

■  nifiihij^n  Ton  He»en  mit  Bucer Leipzig  1891.    [Vgl. 

■  lliblioffT.  f.  1891,  No.  269]. 

Kec.;  LCBl  1802,  S.  277.  —  1)1^  XIII.  8.  la»»— 197  (Hol- 
'—  lacndor).  —  Mittig.  a.  d.  bist.  Litt.  XXl.  .S.  321 -.'U  (Schmidt). 
B —  WinckcImÄiin,  Otto.  fBericht  ober  die  ßucerbiograiihicenj. 

■  (ZGORh  VU.  S.  :t54I  -358). 

■^Zbt  400jiihrigcn  Gebartsfeier  . . .  Strassbnrg,  1991.  [VgL 
H      Bibllogr.  f.  1891.  No.  281]. 

■  Rec:  DLZ  XUJ.  S.  533-Ö35  (Mai  Lenz).  -  ThLZ  1893. 
B  8. 298—260  (G.  Bossert).  —  UCBl  1892,  S.  74  f.  [ßi).  —  ZKO 
"      Xni.  S.  6t»  (Kawonin). 

il.  Bnc/>iMffer.    Paulus.  \.   Michael  Buchinger.    Ein  Scliriftsteller 

Iond   Prediger    aus    der  Roformaiionszeit.     (Kath   1^2  n, 
8.  203—221). 
Gmttrc  Mossmann,  X.  Xntice  bio^raphigue  snr  Joseph  Coodr«. 
(BMHMalhonse  XVI.  S.  56— <U). 

S3. Notice  biographiiiuo  sor  Joseph  Condre.    (Dnllelin  de  It 

Soc.  indoslriellc  de  Mulbouse  LXII,  S-  &13— 520). 
Outmon.  Neidhardt.   Zar  lOOjJLbrigcn  Gebartsfeier  von  Pfarrer 
riedrirh   Wilhelm  Calmanu.    (EvProtKircbcnboleBlsLotfar. 
LXII.  S.  2351. 

S|trr}n.    Friedrich  Wilhelm  Calnunn  (ElaEvSonntBl  1803, 
&  5U)— &ÜÜ). 

M.  Desair.    Font-R^anlx.  H.  de.    Ücsaix  t-I  Morceaa.    Poitiera, 
inpr.  Ondin  et  Paris,  Ubr.  SccÖne,  Oudin  et  Cie.  IS7  S- 

3ä» 


552  Witte. 

357.  Desaix.  Talon,  F.  Les  g^n^nx  de  ringt  ans.  3*  MiüoiL 
Paris,  imp.  Mooillot;  Üb.  Garnier,  1893.  362  S. 

%8.  Dietrich.  Dietrich,  (Fr^dSric  de),  maire  de  Strasboorg.  (L'Iih 
term^diaire  des  Chercheors  et  Corieux  No.  75,  10  mars  1892, 
S.  260). 

359.  —  Reichard,  Max.    Dominicas  Dietrich,  der  letzte  Ammeister 

der  Reichsstadt  Strassbarg.  (N.  Christoterpe  1893,  S.  124—1781. 

360.  Dktterlin,  &.:  No.  517. 

361.  Därchheim.    Dürckheim,  Graf  Ferd.  Eckbrecht  v.    LiUis 

Bild,  geschichtlich  entworfen.  2.  Aofl.  von  Alb.  Bielschowsi?. 
Mit  Photogr.  nach  dem  besten  Familienbilde  a.  e.  Anslese 
ans  LilUs  Briefwechsel.  Manchen,  C.  H.  Beck,  1893.  Xm,  Iffi  S- 

362.  —  Hackenschmidt,  K.    Graf  Dorkheim.    I^bensbild.    (JbG- 

Els-Lothr  Vin,  S.  45—56). 

363.  Egge.rU.    Notice  biographiqne  sor  le  colonel  Jacques  Eggerle 

[geb.  1782  za  Colmar],  premier  colonel  dn  13*  R^iment  d'Ar- 
tillerie.  [Nach  einer  frenndl.  Mitteüong  von  Herrn  Alexsn- 
der  Eggerl6  in  Colmar,  Neffe  von  Jacques  E.,  ist  die  „Notice" 
von  dem  Commandeur  nnd  dem  Officiercorps  des  gen.  B«fi. 
verfasst],    Colmar,  impr.  J.  B.  Jung  &  Cie.,  1893.  25  S. 

364.  Ensingen,  Ulrich  v.,  s. :  No.  598. 

365.  Fahrt    Paulus,  N.    Jobann  Fabri  von  Ueilbronn.    (Kath  Wl 

I,  S.  17—35,  106—127). 

366.  Fabvier.    Debidonr,  Ä.    Le  gön^ral  Fabvier,  sa  vie  et  se 

6crits   (suite).     (AnnEst  VI,   S.  377—414;   VU,  S.  165-309). 

367.  Fischart,  s.:  No.  677. 

368.  Gottfried  von  Strassburg,  s.:  No.  632. 

369.  Frechard.    Marton,  P.  Notice  biographiqne  snr  dorn  Frechard. 

dernier  ben§dictin  de  Senones,  eure  de  Colroy  et  de  Saint- 
Blaise-la- Roche,  fondateur  de  llnstitut  des  freres  de  la  liof- 
trine  cliretienne  de  Nancy.    Nancy.  Wagner,  1890.  109  S. 
Rec:  AnnEst  VI,  S.  322—324  {E.  Duvemoy). 

370.  Freppel.    Bellesbeim,  A.    Msgr.  Freppel,  Bischof  von  Angers 

(1827-1891).    (Kath  1893  II,  S-  411-430). 

371.  —  Charpenticr.      Les  biographes  de  monseigneur  Freiipel. 

(RCathAlsace  XI,  S.  623— C26). 

372.  —  Cornat,  El.    Monseigneur  Freppel,  d'aprfis   des  documenU 

authcntiques  et  inedits.    Paris.  Retaux.  1893.  III,  424  S. 
Reo.:  RCathAlsace  XII,  S.  112-114  (N.  Üelsor). 

373.  —  Gonidard,  J.  N-  Oraiso»  funebre  de  Mgr.  Freppel,  ev&jae 

d'Aagers,  prononcee  en  l'eglise  cathedrale  d'Angers  le  9  femer 
1892.    Angers,  Germaiu  et  Grassin,  1892.  32  Ö. 

374.  —  Lair,  Adolphe.  Mgr.  Freppel.  Paris,  impr.  de  Soye,  1SÖ3. 

44  S. 

375.  —  Lesur  etBournand,  Fr.  Un  grand  ev(jque.  Mgr-  Freppei- 

Paris,  Tolra,  1893-  357  H.  ni.  Abb. 

376.  —  Loiiec,  Frederic.  CIiarles-Emile  Freppel,  eveque  d'Angers. 

(Nouvelle  Revue  LXXIV,  S.  397—401). 


BaaMiachB  OfiKhidlUtilterfttur  d«r  Jibre  IB^  u.  93. 


553 


7.  Frtfpri.  I.ys.  Camille  de-  I.a  mort  de  Sa  Grandear  Iilgr. 
Freppe),  ^r^qn«  cl'Angers,  d^pnte  da  Finiätere,  d^c^d6  le  32 
d^cembre  1891.    Angers.  LacWsc  et  l>olbeaa;  Paris,  Palm6, 

\?m.  15  s. 

ä.  —  Ricard.  Les  fjrandii  ^v&qaos  de  l'^Rlise  de  France.  S' a^rie- 
Hniges.  Descföe,  de  Bruunor  et  Cie..  1893.  269  S.  and 
Portraits. 

—  Kicard.  Mons«ignear  Freppel.  Paris,  K.  Uentu,  1892-  3608. 
und  Portrait- 

—  Richl,  J.  Ph.  Monseigneur  Freppol.  (RCathAlsace  XI, 
S.  66—78,  129—139.  193—21»;). 

1.  —  —  ^i«v.  Freppel  en  Alsace  et  li  Paris-  Aagcre,  impr.  Lacliösc 
et  Dfilhcaa,  18»2.  38  ü. 

l. Mgr.  Freppel  en  Aisare  et  &  Paris.  [Auf  dem  Umschlage:] 

2"  cdition  aagment^e  de  5  lettros  inediles  de  Mgr.  J-'reppel 
A  Mgr.  Rae.«K,  6T^'<]ue  de  Strasbourg  (1870  et  1871).  Angers, 
impr.  I-achese  &  Holbenn.  1892.  50  s. 

Fürsienbcrff.  Adam.  Das  Aldeben  Bischof  Franz  Ejtons  (Eecl- 
Ar^A»  XI,  i^.  4fil. 

Gamifg.  Lod«,  Armand.  L'6glisc  latbcrienno  de  Paris  pen- 
dant  la  r^ToluLioD  et  le  cbaiielain  Uambs.  Paris,  Fisclibaclier, 
18912.  21  S. 

Sdrvlrf.    I>r.  L.  E.  Th.    Gerold  (ElsEvSonntHl.  1893.  S.  sasf.)- 

Ghek.  Meiningcr,  F.rnest.  Andre-Hpnri-Emile  Gluck,  No- 
tice n<^crologiqne.    lB>[HMulho«se  XVI.  S.  72—741. 

Grad.    Cetty,  H,    Ch.  Grad.  (KCathAlwic*'  XI.  S.  474 — 18.'»). 

Cn  Alsacieii.     Vie  et  oeuvres  de  Charles  Grad.    Publiö 

par  rAssociation  amicale  des  anciena  ^löres  du  Colldge  Ubre 
de  Coimar-  [Avec  porirait].  Colmor,  L-  Ivorber,  1802.  IV, 
S20  3- 

—  Frey,  Et.  Journal  Inlime  de  Charles  Grad  (™iie)  (RCath- 
Ateace  XI.  s.  34— tl,  158—171,  217— 23i>).  [Aöch  separat: 
Rixhcim,  impr.  Satter,  1892.  94  S.|. 

—  Glassou,  E.  Charles  Grad.  (S^anees  et  travaux  de  l'Aca* 
dimie  des  scieoces  murales  et  politiques.  Compte  renda  .... 
52*  annte  N.  S.  tome  XXXHI''  (CXXX>'11  de  la  coUectJoo^ 
1802.  I,  8.  ö(M-&15). 

n,  Orandidier.  PanUs,  N'.  Zwei  ungedmcktc  Briefe  von  Gran- 
didier.    (EcclArg*»  XI,  S.  lia— 115). 

—  Silbermann.  J.  Actus  itepulturac  K-  I).  Philippi  Andrcae 
Orandidier.    (F^clArg-u»  XI,  ^.  87  f.).  —  Vgl.  No.  41. 

Haas,  {Horning,  W.]  Eiiiweiltasgäpredigt  der  neuerO^eten 
PetersWirchfl  in  Coimar  darrb  Pfr.  JodocBs  Haas  (1658).  (Beitr. 
SL  Kirchengestcb.  d.  Elsasses  IX  (1893),  S-  73  f. J. 
ffarkcmrJtmiäl.  s.:  No.  672. 
>.  Hagenbaeh.  Bcrnonlli,  Carl  Christoph.  Der  Landvogt 
Peter  von  Hagenbach,  (ßeitr.  z.  Vaterland.  Gesch.  Baael, 
Xm,  S.  818-3801. 


554  Witte. 

S96.  Bagenbach.  Mariage,  Le,  de  Pierre  de  Hagenbacb.  (Passe- 
Temps  m,  8.  306—310).  —  Vgl.  No.  106. 

397.  Heäer.  [Horning,  W.]  Dr.  GOnther  Heiler,  kirchlicher  In- 
spektor in  Btichsweiler  (1670—1679).  (Beitr.  z.  Sircheogesch 
d.  Elsasses  Vm  (1892),  S.  57—60). 

S96.  Hwtts.  Inspector  Heintz.  CEvProtEirchenboteMsLothr  XII, 
S.  187  f.). 

899.  Berrmann.  Erinnerang,  zur,  an  Gustav  Hemnann,  evuge- 
lisch-lotherischer  [!]  Pfarrer  in  Icgweiler-Menchhofen  nnd 
Haosvater  des  Asyl  Nenenbnrg  1830—1893.  Stntssbarg  (C.  A. 
Vomboff),  1893.  28  S-  mit  Bildnis. 

400.  —  Schmutz.    Lebenslauf  von  Pfsurer  Herrmann.   (ElsEvSoiint- 

Bl  1893,  S.  116—119). 

401.  Hereog,    DoUfas,  Aug.,  Sc.  Lacroix,   Camille  de.    ^''otioe 

n^crologiqae  sor  M.  Antoine  Herzog.  (Bolletin  de  ta  Soc 
iDdustrielle  de  Molhoose  LXII,  S.  393—396). 

402.  Hirn.    Faadel  etScbwcerer,  £mile.    Gostave-Adolphe  Hirn 

1815—1890.    Notice  biograpbiqoe  avec  doctunents  divers  coit- 
cemant  la  vie,  la  famille  et  les  travanx  de  M.  Hirn.   (Mil- 
theilQDgen  d.  natorhist.  Ges.  in  Colmar  I,  179 — 335). 
Rec:  RÄlsace  XUn,  S.  267—271. 

403.  Hirte.    Daniel  Hirtz.    (ElsEvSonntBl  1893,  S.  279— 281\ 

404.  —  L.    Daniel  Hirtz.    (AZgB  1893,  No.  97J. 

Vgl.  No.  672,  679. 
406.  Hoffmeister.   Bellesheim,  A.    Eine  Biographie  des  AngostiDas 
Johann  Hoffmeister  (1509—1547).    (HPBU  109  (1892)  S.  äffi 
—277). 

406.  —  Bessert,  Gustav.    Johann  Hofineister,  ein  deatscber  Fran- 

cesco Spiera.  (Erweiterter  Sonderdruck  aus  der  ^Chriät- 
licben  Welt").  ([A.  u.  d.  T.;]  For  die  Feste  nnd  Freunde 
des  Gustav-Adolf-Vereins  No.  165).  Barmen,  H.  Klein,  1893. 
32  S. 

407.  Hotmann.    Khinger,L.    Franz  Hotmann,  ein  französischer  Ge- 

lehrter, Staatsmann  und  Publicist  des  XYI.  Jabrhandeits. 
[Professor  in  Strassbnrg.]  (Beitr.  z.  vaterländ.  Gesch.  Basel 
XIV,  S.  1—121,  mit  Portrait). 

408.  Hubert.    Schmidt,  Karl.    Die  Briefe  Joh.  Oporins  an   den 

Strassbnrger  Prediger  Conrad  Hubert.  (Beitr.  z.  vaterländ. 
Gesch.  Basel.  Xm,  S.  383-428). 

409.  Jaegle.    [Horning,  W.]    Plarrer  Jägle  in  Dorlisheim,  einer  der 

sieben  ersten  Streiter  för  nicht  uniertes  evang.-lutb.  GlanbenJ- 
nnd  Kirchenleben  im  Elsass  (19.  Jahrb.).  (Beitr.  z.  Kirchen- 
gesch.  d.  Elsasses  IX  (1893),  S.  41—48,  53-61,  65-70). 

410.  Ingold.    Ingold  [Augastin-Marie-Pierre].    Les  trois  su- 

tues  du  Cardinal  Beralle.  fitnde  arch6ologique,  suivie  d'nnc 
autobiographie.  Paris,  Ch.  Ponssielque,  1893. 4",  36  S.  m.  3  Abb. 

411.  Kaepplin.    ümber,  Ch.  Rodolphe  Kaeppiin,  ancien  professcur 

de  sciences  au  lycee  de  Colmar  (1810—1891).    Notice  bio- 


G«srliidit5li(l«T4Uir  der  JabK  1892  d.  S8. 


555 


gniriiiqac.     (MitteUnnn:«!)  der  natnrliiat.  Ges.  In  Cotmar  I, 

S37— 516).    [Aach  «parat;  Colmar,  impr.  Decker,  1882.  10  9. 

m.  PuttraJt). 
Keikmiann.    Samion,  L.    KellerDiann ,  Vbonnenr  A\x  20  sep- 

l«mbre.    Bonaux   da    SpecUteor    Militaire,  Paris    (1S93]. 

205  S. 
\Kl«ber.  B,,  A.    Le  gteirai  Kleber,  arrhtitortc  ä  Massevaux  en 

Alsace.     <La  Cohont^  aniverselle  VIII,  326,  17  arril  1693, 

3.  1  f.), 
—  Prav.az,  ncnr.    ün  glorienx  fils  il'Alaaee,    Villefranche-de- 
I       Roaenme.  ÜD[>r.  Üardoui;  Paris,  lib.  UelaRrave,  Ifttö-  32  S. 
I       mit  Taf. 

VSUt-  [Horntng,  WO  Neue  Nachrichten  Ober  Kaspar  Klee, 
I  P^urer  EU  Fegcrsfaeim  (znletzt  id  Rnprecbtsaii)  anter  Dr. 
I  Papi>u6.  (.Beitr.  z.  Kircbengescfa.  d.  Elsasses  Vül.  (1692), 
I       S.  25—32). 

\KOcMiH.  [Koechliii.  Jean  A  RenH  Tablcaux  g^uöaloKiiiaes  d« 
'  la  fiimillc  Küfwblin.  fPar  .1.  &.  R.  K-J  Mulhonse,  liupr.  V'» 
I  Bader  *  Cie.,  1892.  Folio.  XXIH  a.  224  nicht  paginierte  S. 
)£önig.  Mic».  Matbieu.  Gustave  Koeoig.  Notice  n^crologi- 
:  qae.  iRMtniulboosä  XVI,  3.  74-76). 
uKomtgOtofen,  s.:  Ko.  OO. 
ItfEhMMfc    HQgel,  iL    D.  Alfred  Kraosf.     (EvProtKircbenbote- 

ElsLothr  XXI,  S.  !78r.). 
I  Süss.    Herr  AogOiH  Koss.    (MonatsWChrAKont  Vn,  S.  36—29). 
'  Letmachc.    All  ard,  P.    Paal  Laoiacbe,   professcnr  aox  facaltte 

de   Strasbourg   et  de  Grcnoblc,  Vva  des  fondoteurs  de  la 

Soci^t«  de  Saint-Vincent-de-Paal  (1810—1692).    [Strasbourg. 

Qoestions  religieases   S.  129— 170l  StrasbourK.     La  guerre- 

S.  171—201].      Paris,   impr.    Xoizelie,  üb.  I^coffrc.  1893.  IV, 

279  S. 
Lames,    Ueissuer,  Fritz.  Kid  verschollener  deutscher  Dichter 

Wiaaensch.    Beil.   z.  Bcr.  Ober  das  G)n(aBaEiDm  -  - .  Basel, 

L.  Reinhardt-  1893.  4*.  .%  S. 
Landiherg.  Schmidt.  Cb.    Herrade  de  Landsbo^.  (Xir6  Jt  DO 

exempl.]  Sirasboarg,  Heiu  A  MondeL  1892.  oe  H. 
Bec.:  AnnEst  VTI,  8.  455.  (C.  P.[liater}i. 
Vergl-  No.  615,  609. 
ZiC  Couvrtttr.     MoQval.  Georges.     Lettres  de  AdrieoDe  Le 

Coorrciir.     B^onies  par  ta  prcmicre  ioxs  et  publik  arec 

notea,  ^ude  biographiquc.  docmuent«  ioedits.  tires  des  archiTes 

de  la  Comedie,  des  miooticrs  de  oolaires  et  des  pepiers  de 

la  Bastille,  pmirait  et  &e-simil&  [LeCoavrecr  war  1711  bis 

1717  am  SUiusLiargcr  TbeaterJ.   I^ria,  Plön.  :«oarnt  et  Cie., 

1682.300  8. 
Leo  IX.    Bracber,  P.     Le  ch&teao  d'E^ishetm.  booeaa  da 

papc  lAoa.  IX.  Strasboarg.  Le  Roax.  läeS.  96  S 
Rec;  EcclArg  ZU.  5.  90-93  ifüaxj). 


656  Witte. 

426.  Leo  IX.  Colin,  A.-S.,  Une  nonvelle  solation  dela  qaestionde 
rorigine  de  Uon  IX.  (RCathAlsace  Xu,  S.  114—115). 

427-  —  Delsor,  N.  Le  bercean  de  s.  L6on  IX.  (RCathAlsace  XI 
8.  747—753). 

428.  —  G. . . .    Zur  Frage  der  Gebortsstfttte  des  elsSssischen  Papstes 

Leo  IX.  (EcclArg  XÜ,  S.  15—19). 

429.  —  Gloeckler,  L.  G.    Geburtsort  des  Elsässer  Papstes  Santt 

Leo  IX.,  vormals  Bruno,  Graf  von  Dagsborg.     Strassbnrg. 
Müller,  Hermann  &  Cie.  1892-  72  S. 
Rcc.:  EccUrg  XII,  S  90—93  (G6ny). 

430. Le  chÄtean  d'Kgirfieim,  bercean  dn  pape  saint  Leon  K. 

(RCathAlsace  XÜ.  S.  289—298).  [Vergl.  dazu  S  500-30Ij 
[Aach  separat  erschienen :  Rixheim,  impr.  Sntter,  1893. 12  S.]. 

431.  lAbermann.   Fitra,  Johann  Baptist.   Leben  des  ehrwordigen 

Diener  Grottes  Franz  Maria  Paul  Libennann.    Kach  der  L 
Auflage  des  französischen  Originals  gefertigte^  vom  Verfasser 
(t  9.  Februar  1889)  genehmigte  deutsche  Ausgabe  von  J. 
Müller.    Stuttgart,  Jos.  Roth,  1893.  VUI,  496  S. 
Rec:  EcclArg  XU,  S.  116  (J.  G.). 

432.  Lobstein.    [Horning,  Vf.]    Dr.  Job.  Mich.  Lobstein  (ans  Lam- 

pertheim), der  letzte  Zeuge  luth.  Orthodoxie  im  18.  Jahr- 
hundert zu  Strassbnrg,  Diakonns  an  der  Neuen  Kirche,  ein 
Opfer  der  Revolution  (1794).  (Beitr.  z.  Kirchengesch.  d.  El- 
sasses IX  (1893),  8.  33^). 

433.  iMb.    Isidore  Loeb.     (Revne  des  6tudes  juives  XXIV  (18921. 

S.  I). 

434.  —  Kahn,  Zadoc.     Isidore  Loeb.     (Revue  des  6tndes  jolve; 

XXIV  (1892),  S.  161—183,  mit  Portrait). 

435. Isidore  Loeb  (1839-1892).    VersaUles,  Cerf,  1893.  23  S. 

mit  Bildnis. 

436.  —  L6vi,   Israel.    Bibliographie  des   travaux  d'Isidore  Loeb. 

(Revue  des  6tudes  juives  XXIV  (1892),  S.  184—195). 

437.  —  Neubauer,  Ad.    Isidore  Loeb.    (Jewish  quarterly  Review 

IV,  No.  17). 

438.  —  Reinach,  Theodor.    Discours  prononc6  sur  la  tombe  de 

Mr.  Loeb.    (Revue  des  §tudes  juives  XXIV  (1892),  S.  II-IV; 

439.  Lorenz.    [Horning,  W.]    Dr.  Siegmund  Lorenz'  (Amtsprediger 

an  Jung  St.  Peter  za  Strassbnrg)  letzte  Jahre,  Krankheit 
nnd  Sterben,  1783  (MonatsblChrAKonf  VUI.  S,  119—127). 
440^ Der  Strassbnrger  Erweckungsprediger  Dr.  Siegmund  Lo- 
renz. (Universitätsprofessor,  Canonicus  des  Thomasstifts  nnd 
Amtsprediger  zu  Jung  St.  Peter)  1727—1783.  tBeiträge  i. 
Kirchengesch.  d.  Elsasses  VIII  (1892),  S.  2—13,  17—21,  37-40. 
51-55,  61—70;  IX,  S.  13-18,  21—24,  25—32). 

441.  Marhach.  Z.  Monseigneur  Marbach.  (Passe-Temps  lU,  S.  97— 96). 

442.  Merstoin,  s.:  No.  581. 

443.  Mertian.    Ingold,  A.    Le  pfere  Jacques  Mertian  prttre  de  l'ora- 

toire  (1807-1892).    (RCathAlsace  XI,  S.  257—264). 


PJaitfisdie  OM(-liicb(»li(t«ntur  d«r  Jnlir«  1692  u.  93. 


{ertütn.  IngoM,  (Aiigii8tin-Mariel-P,[iorrel.  L.  P.  Jeao- 
Jftcquc^  Mertito.  cor^  de  Juilly.  p*tre  de  l'Oratoirc.  [Tir6 
ft  ÜO  exempl»ir«s  ainnM>t6s].  Paris,  t'liorles  Ponsaelqoe, 
1802,  n.  8  S,  m.  mid. 

lossmann.  Kcuäs.  Rod.  Xavier  Mossmann.  (Rcvae  fiisto- 
riqnfl  LII  (IftÖ).  S.  12fl— ia4). 

-~  H.  Xavier  AIossmaDit,  archi%iste  de  la  ville  de  Colinar. 
lÄJl— 1893.  (AnnEst  VII,  S.  2t»-306). 
f,  XetUMltarff,  Maiffiüix  iyw,  r.:  JJa  101. 
,OUrUn.  Bretschneider.  H.  Vie  d'Oberlin.  Bearbeitet  nach 
F.  B<>rnard  ii.  D.  %.  Sldbcr.  i[A.  n.  d.  T.:]  Textaasgaben 
französifichpr  und  onRÜsrhor  Schrifutpller  fflr  den  Schulgö- 
braacfa).    Dresden.  KUbtniaau.  Mm.  A'l,  m  S. 

—  Brief.  Ein, Oberlins.  lEvProtKirrlieiibotcElHLiUhrXXl.S.  131. 
I—  Hack,  L.    Enrau  von  Paia  Oberün.    (EvProtKirckenbote- 

EULoÜirXXn.  S,  13f.l. 
IT— (Michel.  Maria].  Johann  Friftdrich  Obcriin,  Pfarrer  im 
«  Stciulbal.  Sein  Leben  und  Wirken.  Mit  Oberlina  Oildnis. 
H  tUcarbeitet  von  Maria.  Beb«  =  Maria  Michel]  ([A.  n.  d.  T.:I 
I  I>(iurs<-hp  .Ta(;ond-  und  Volksbibliotbck  No.  138).  Stattgart. 
■      Sicinkopf,  1K)2.  149  S. 

B—  Pfi»ter.  eil.   Lettres de Gr^ROire ä  J^r^iie-Jacqnes Obertin. 
I       lMi:'mS(n-ArrhJ^rTaine.  .V  s*rie.  XX,  (l«t2i  S.  .13.%-273). 
>.  —  Vr'iU-Ciiiir.ot,  M"*.  de.    Une  noble  vie.    FrÄderic  Oberllo 
(17-10-18261.    (BcTUP  chretienne  1893  S.  215ff.). 
Orltieih    Faadel.    Biograpliio  de  JeAn  Ortlirb,  rhimi.ste  et  na- 
Inraliste  (1S39— 1890).  [Mittheiiaiigeo  der  aaturhbt.  Ges.  in 
Colmar  I.  8.  165-177). 
Otter.    Snssann.  Hermann.    Jakob  OUcr.    Ein  Beitrag  znr 
Ges^'hirbte  d^r  Reformation.  rnau|?.-Ui»«.  I->eil>urg  . .  .  Karl»- 
ruhe,  Drurk  v.  W.  Hasper.  1602.  111.  70  S. 
Rcc:  ZGORh  VTll,  S.  146  f.  (Karl  Uartfeldor). 

noroinff,  W.  I)r.  Jobann  Pappus  von  l.indaa.  1M9  bis 
1610 ....  Strassburg.  1H91.  [Vergl.  Bibliogr.  fdr  1891  No.  318J. 
Ret:  nZ  LXXl  (1898)  8.  laof.  (HoUaender). 

—  Straäsbart^er,  Ein  alter.  Dr.  Johann  Pappus  (von  Lindau), 
Professor  der  Theologie,  Monsterpfarrer  and  Prttses  des 
lÜrdienkonvents.  (1&49~1610).  (Evangcb-lnth.  Kalender 
leeS.  B.  60-01).  [Mit  Bild). 

\^likan.  Nestle,  Eberhard.  Marjnnalteu  und  Materialien. 
[darin  u  A-:  Nigri,  Bähm  ond  PellUian.  Ein  Beiirag  mr 
Anl^LOgsgeschichte  des  hebr&iscben  Simtchatudiams  in  Deutsch- 
land. 3&  S.  mit  besonderer  PatonierunK].  T&bingen,  Hecken* 
hancr,  1893,    XI,  »i,  83.  'X^,  U3,  27  S. 

^  —  Nigri,  BöblD  and  Pelllcan.  Ein  Beilrag  irnr  Anfangs- 
geschicbtc  dea  hcbrftiarheu  Spracbstodium&  in  Deutschland. 
(Verm.  Sonderabdmrk  aas;  ^Marginalien  a.  Aboerlalion*]. 
Tübingen.  J.  J.  IleckenbaDer,  1683.  35  8.  o.  39  Fksm.  8. 


8S8  Witte. 

460-  PeUikan.  Reater,  F.  Die  Hanschronik  Fellikans  von  Bvbek- 
(AZgB  1892,  No.  263). 

461.  —  Benss,  B.  Konrad  Pellikanos  von  Ba&ch.  Ein  elBtasisdiei 
Lebensbild  aas  der  Zeit  der  Befonnation.  (EvProt  Eirchn- 
boteElsLothr  XXI,  S.  323—325,  331—832,  339—340,  34ä-m, 
356—357,  372-374,  381—382). 

462- Konrad  Pellikaniis.    Ein  elsSssiscIies  Lebensbild  ans  der 

Zeit  der  RefonnatioD.  ([A-  ti.  d.  T.:)  Schrilten  des  prote- 
stantischen liberalen  Tereins  in  Elsass-Lothringen  No.  38.) 
Strassborg,  Heitz  A  MOndel.  1892.  12o.  35  S. 

463-  —  Ynlpinns,  Theodor  [^  Beoaadl.  Die  Haoachronik  Sonni 
Pellikans  von  Bo&ch.  Ein  Lebensbild  ans  der  Befonnation»- 
zeit.  Deatsch  von  Theodor  Valpinns.  Strassborg,  Heitz  t 
MOndel,  1892.  Vm,  168  S. 

Bec.:  Alemannia  XXI,  S.  94  (B.  Stehle).  LCBl  1893^ 
B.  783  ißs).  —  TheolLBl.  1893.  No.  11.  —  ZOORfa  Vm,  8.  Iti 
(Karl  Hartfelder]. 

464.  I^not.  Dartein,  6.  de.  L'Abb6  Charles  Pernot,  coro  de  tt 
Foatroie,  ancien  directeor  da  colläge  st  Arbc^^ast.  (BCatb- 
Alsace  XI,  S.  89—92). 

*^5.Peter.  Harbin,  Joseph.  Der  „Libellns  de  cesarea  monarchii* 
von  Hermann  Peter  ans  Andlan . . .  [Vergl.  Bibliogr.  f.  ISßl 
No.  319]. 

Bec.  ZGOBh.  Vin,  S.  140  (P.  Albert). 

466.  If^el.  Pfannenscbmid.H.  Gottlieb  Eonrad  Ffeffels Fremden- 

buch.   Colmar  1892.    Selbstverlag. 

Bec:  ZGOBh  VH,  S.  567.  (W.  W.[iegaDd]).  —  Älemannii 
XIX,  S.  191  (F.  P.[fafF]).  —  LCBl  1893  S.  lllTf. 

Vergl.  No.  658. 

467.  Pick,  Alplions,  s.:  No.  672. 

468.  Mapp.    General  Johann  Bapp.    (AaunT  1892  No.  7). 

469.  JRathgeber.     Julins   Bathgeber.     (ElsEvSonntBl   1893  S.  1071 

und  140  f.). 

470.  Sebhan.    Dr.  Behhan,  ein  alter  Strassbnrger  (f  1689).  (Onkel. 

Erzieher  und  Wohlthäter  Speners),  (Evang.-luth.  Kalender 
1893,  S.  5i^57).  [Mit  Bild]. 

471.  Reiblin.    [Bessert,  G.]    Wilhelm  Echsel  und  Wilhelm  Reiblin 

(Blätter  f.  wllrttembg.  Kirchcngesch.  VH,  (1892)  S.  23f.). 

472.  Metiss.    Gerold,   Theodore,    fidouard  Benss,  notice  biogra- 

phique.  Strasbourg,  impr.  J.  H.  E.  Heitz.  Paris,  libr.  Fisch- 
bacher,    1892.  87  S. 

Bec;  BAlsace  XLIV.  S.  140—143  (J.  Liblin). 

473.  Riitelmei/er.     [Horning,  W.]  fPfarrer  August  Bittelmeyer  in 

Grafenstaden  (bei  Strassbnrg),  ein  streitbarer  Diener  des 
siegenden  Zions.  (Beitr.  z-  Kircbengesch-  d.  Elsasses  VHL 
(1892),  S.  72—86). 

474.  Soesselmann,  s.:  No.  42. 

475.  JRohan,  s.:  A'o.  117,  574. 


Ebiistoclie  GetcbichUltttcralur  der  Jabre  I8ft2  a.  1S93. 

[Cfyss],  J.  Kanonikus  LadwiR  Rompler  and  seine 
Erltilioisse  vor  and  wahrend  der  RcvoIniioiiEKeit.  Siraesborg. 
imi.  Id4  8. 
Itec.;  AimKst  VI.  S.  620  (Ch.  Ffisler). 
[—  Der  Hochw-  P.  Gabriel  Kampier,  C.  SS.  R.,  ein  Ajiostel  der 
Deatschen  in  New-York.  (i^timmen  aas  deni  Eisass  I.  (IgüKI). 
S.  291-292.  300-301.  30&-3OT.  316-317,  834,  382,355—356. 
364.  373—375). 
SaJimann.    Düntzer,  H-  Der  Strnssbarger  Actuarius  Salzmana 

(AZk"  lä»2  No.  229). 
Saciffnjf.    Bremer,  [PeMrJ.  Ludwig  Johann  de  Savigny,  Frie- 
drich Karl  von  SaviRnj-s  Urgrossvater  als  Amtmann  in  Ober- 
brouQ  iin  Elsass-  (ZciUclir.  i.  BecbUgesch   XIV,  Kom,  Abt. 
S.  25flff.). 
Schoäam.    Horning,  Wilhelm.    Magister  Elisas  Schad&tu, 
Pfarrer  an  der  A.lt'St.-Petervkircbe.  Professor  der  Theologe 
nnd  MaiLsU-rprediger  211  Stra<v^buri;.     Rt^itnit;  zur  Gei^chichta 
der  lutlicriäclicn  Judenmi&iion  in  Stnuiäburg  (lli.  Jahrbuuderl), 
tutbeoatzten  Urkandvn.  (Schriften  du  lostitutuu  Judai- 
cum io  Leiiaig  No.  31 1  Uipzig,  W.  Faber.  1802-  2ft  S. 
Sehlumbergtr.     Dollfas,  Augnste.     Ni>ticc  ii6(.-JX>logii|QC    sur 
M.  Juleii-AJbert  Schlumberger-     (BoUoLiu  de  la  Soc.  iudu- 
Etriellc  do  Mullionsc  LXII,  S,  681-687). 
Sehttcider.    Hoeber,  Karl.     Noncs  über  Eologioa  Schneider. 
(Stimoicii  aus  dem  KIsa&a  L  (1603)  ä.  74—77,  S2— »1). 
Tergl.  Ko.  132. 

,—  Ratbgeber,  Julius.  Strassborger  RevolutionserinncruDgeD. 
Ealogins  Schneider  otc.  IVergL  Bibliogr.  f.  1891  üo.  837J. 
Rcc:  AunEst  Vfl.  S.  471  (C.  P.tfisterJ). 
Sehongauer,    lAtättig.    Jauitschek,  U.  Ladwig  Scbongauer. 
(Ai>B  XXXIV,  S.  734). 

—  Mftrtin.  Borckbardt,  Daniel.  Martin  Schongauer  and 
wine  BrOder  in  ihren  Ite/iohnngcn  r.n  Raset.  Fjn  Beitrag 
zur  Lcbemgeschichte  Albiccht  Ddrcrs.  Mit  einigt  U«bt- 
drucktafel.  (Jahrbuch  der  kgl.  prcuss.  Kunstsammlungen  XIV, 
s.  1513— i(H). 

-  Janltschclt.  H.  Martiu  Schougancr  (AUB  XXXIV.  S,  735 
bis  7:r»i. 

Vergl.  No.  695,  619. 
Schwürt*.     DolHus.  Angustc.      Noticc  oecrologiquo  snr  JI. 
£doQnrd  Scbvartz.  (Bulletin  de  USoc  indusu-icllc  ile  Mulbouse 
LXII,  S.  621-686). 

hdiuKr.  Jiifiimn  Oottfriett.     Lniiaianle.  M.  A.    GuU- 

de  Iluoilx^tdt  et  Caroline  de  HnmlH>It  (n^  de  Dache- 

ID).  Lcttrcs  iiicilites  lidcoffroi  Scbwcigbaetuer.  Traduiles 

annot^s.      Neavit>mü.   onzieme  et   treiucmc    leitrcs  et 

>lice  du  traduftnir.    Nanrj,  impr-  Berger-Lerraoll,  189B. 

S. 


560  Witte. 

489.  Schweighüifser.    Laqniante,  A.     Guillanme  de  Hmlnli  tf 

Caroline  de  Humboldt  (n6e  de  Dacheröden).    Lettre  »Ah 

k  GeoBroi  Schweigfaaeaser.  (AnnEst  VII.  S.  92—118). 
490. Guülaume   de   Homboldt  et   CaroÜDe  de  Hmibitt.  - 

Lettres  &  Geoffroi  Schweighänser,  tradaites  et  umotw« 

les  originanx  inödits.    Nancy-Paris,   Berger-LemilL  lA 

225  S. 

Rec:  AnnEstVn,  S.  32&— 330  (E.  G.)  DLZ  XIV.S.:al 

(Hermann  Grimm).  LCBI  1893  S.  92l£  (— n— ). 
4SI.  Scfttcendi.    Heyck,  Ed.    Briefe  der  Kaiser  Maiimiliin D. ^ 

Rudolf  n.  an  Lazarus  Schwendi.    (Mittig.   d.  Inst  t  ÖSat 

Geschforschg.  XIH,  S.  164—168). 
492.  —  Martin,  Ernst  Lazarus  von  Schwendi  und  seine  Sdmfci 

(ZGORh  Vni,  S.  390-418). 
*493.— Warnecke.  Adolf.    Leben  nnd  Wirken  des  Iawk  n 

SchwendL    L    Gflttingen    1890.    [VergL    Biblioth    t  1» 

No.  245]. 

Rec:  HZ  LXVm  (1892)  S.  332f.  (Arwed  Kichter). 
494.  Setzer.     Steiff.    Johannes  Setzer   CSecerins)  [gelehrter  Buk- 

dmcker  in  Hagenau].    (ABB.  XXXTV,  S.  49f.). 
495. ,  K.    Johannes  Setzer  (Secerinsi,  der  gelehrte  Bnchdraiff 

in  Hagenau  (CBlBibl  IX,  S.  297—317;  X,  20—22». 

Rec:  ZGORh  VH,  S.  739;  Vin,  S.  148  (Karl  HartfcHffL 

496.  Sobald.     Schön,  Theodor.  David  Christoph  Seybold  [I7;9li 

1792  Professor  in  Buchsweiler).    (ADB  XXXIV,  S.  79f.). 

497.  Silbermann.    Eitner,  Roh-    Andreas,  Gottfried,  Johinn  ifr 

drcas.  Johann  Daniel  u.  Johann  Heinrich  Silbermann.  (AM 

XXXIV,  S.  3IO-313). 
498-  Silberrad.     Landsberg,    Ernst.     Johann    Martin  Süb«n* 

[Strassburger  Jurist]  (ADB  XXXIV.  S.  313). 
499.  Siliert.     Bäumker,  Wilhelm.     Johann   Peter  Silben  [r* 

Riüser  Schriftsteller,  geb.  in  Colmar].  .  ADB  XXXIV.  S.  M 

bis  318>. 
eOO.  Sleidan.    Baamgarten,  H.    Johann  Sleidan.  (ADB  SSSP"' 

S.  454— 4ßlt. 

501.  Soll.    l.  u.    Christoph  Soll  (ChristopherasSolios).  (ADB  X5SV. 

S.  570  \ 

502.  Solms.    LosKcn,  Max.    Hermann  Adolf  Graf  zu  Sohns.  [SWS- 

burger  Capilclstrcit].  (ADB  XXXIV.  S.  581—581). 

503.  Sommer.  Brllmmer,  Franz.  Wilhelm  Sommer.  fVerfeßserdB 

„ElsüssiBclinii  (liwhirhten"].  (ADB  XXXIV,  S.  607f.). 
501.  Spach.     Wiftgan.l,  W.    Ludwig  Adolf  Spach.  (ADB  XS0. 
S.  702-7051. 

505.  Spangenberg.     Schröder,  Edward.    Cyriacus    Spangenber» 

(ADB  XXXV,  S.  37— il). 

506.  —  Bossert,  E.    Wolfhart  Spangenberg  (ADB  XXXT,  S.4< 

bis  50). 

Vergl.  No.  680. 


sieebe  Oflecliicliultlt«ra(ur  der  Jahre  1892  u.  93. 


ÜH.  Janiiscbek,  üabert.  Daniel Si>eckliD  (AÜB  XXXV, 

S.es-w. 

Vcrgl.  yo.  87. 

qer.    Bertr&nü,  Erncst.  Jacques  Spencr,  an  |)6re  du  piÖ- 

tisrnt'-    iRfViic  du  cbrisEianisme  pratiquc  1893.  Nor.  löi. 

UrCinbcr^,  Paul.  PliiUiip  Jakob  Spt-itür.   Scüi  I^bon  und 

Wirken.  GötiinBcn,  Vandcnhocck  4  Ruprecht.  1883.  VH,  ö3l  S. 
ticx.:  IX'Bi  1^93,  5.  ÄHf.  (ßt^- 

Radt;.  M.    Speaer  in  Fraukiort.     Frankfurt  a,  M.,  Rickcrt, 

la«,  :ü  3. 

Schneider,  J.   Philipp  Jakob  Spener.   (ETProtKirchenbote- 

EIsUHhr  XXn.  S,  av-22.  a8-3ü^  36-38.'. 

SpuQVi-  uls  Annen püeger.    (CfariäUicho  WcU  1802  Ho.  39, 

S.  BBÜ-SSti}. 

TBChackvrt,   P.     PhiUpp  Jacob    Spouei-    lADB  XXXV, 

8.  Iflß-Uö).  -  Vgl.  'So,  296,  801. 
oirgci.  Knod.G.  Jakob  Spiegel  [GebeimsekrcUU:  21iuumiliaos L 

und  Karls  V.].    lADB  XXXV.  S.  lW-158). 
\fiirfomiin.    Flückiger,  F.   A.    Jacob   Reinbold   Spiolmann. 

(AHn  XXXV.  S.  171-173). 
rtin.  Brammer,  Franz.  MorgareÜie  SpOrlin.  (ADBXXXV. 

B.  -277;. 
UiHftcU.    Knuit,  J.    Karl  August  Steinbeil.    (ADD  XXXV. 

3.  720-721 1. 

\VunschniBnn,E.AdolfStcinhpiI.OU)nXXXV,  8.717-730». 
UrM'jiifstH.     Strauch,  Philipp.     Johuuit    von  Slcnigaüsea 

taij-^liker  des  14.  Jahrhumlcrta].  iAI)R  XXXVI,  S.  lj((-lü). 
r,  Adolf.  Adolf  Sliibcr.  Narhnif.  (AZa*  I«>2,  Xo.  2BÖ). 
[artln,  E.    Adolf  Stöber.  (.vmt  XXXVl,  S.  3H7'. 

—  Adolf  St<}ber.    Loben  und  8cbriflcn.    (JbGEls-LoChr  IX. 

S.  12«J-147>.  -  Vgl.  Ko.  671). 

Danitl  Aiis/usi.    Martin.  E.    Damel  August  Stöber  (AüB 

XXXVU  s  2t;7-270K 

JJanUt  Khrr»frifS.    Martin,  E.    Daniel  Ehrenfried  Stöber. 

lAUÜ  XXXVl.  S.  27I-2?J}. 

FAtas.     Kuldowoy,    F.     Ellas    StObor.     lADÜ    XXXVI, 

S.  272-274). 
^ioll.    [tltirning,  VT.)    Installntiou  in  liuuaweier  (Obcr^ElMSsl 

und   Krlniienuiffen    an  dun  <tort  bcitratwuon   Joacb.  Stoll. 

ilvUr.  z.  Kuvhengcsch.  d.  Elsasses  VIII  0«i2).  S.  33—37». 
froJ<^/i<ry.    Paulus,   N.     MicoUtOB  von  Strassburg.    C^Vlzer 

0.  Weite  s.  33Ü-330/. 
'i'homoji  von,  &.:  No.  660. 
^iranh.    UcUor,  M.    31  le  Ttcaireg^o^l  A.  Straub.  (RCstb- 

AUirc  XJ.  8.  4S-a2i. 
fMtc«/<.i.    Roethc.    Polcr  Stubeiifol.    (ADB  XXXVI,  S.  708). 
ttAer.   Wiegand,  W.  Johann  Georg  Stober.   (ADB  XXXV], 

S.  711  -712f 


562  Witte, 

532.  Studemund.    Cohn,  Leopold.    Wilhelm  Friedrich  Adolf  Stn- 

demond.    (ÄDB  XXXVI,  S.  721—731). 
633.  Stumpf.    Reasch.    Peter  Paul  Stumpf.    lADB  XXXVI,  S.  751). 

534.  Sutter.  Cetty.H.  Antoine  Satter.  (RCathAIsace  XI,  S. 449^3). 

535.  Tauler.     Lau,  Anna.     Johannes  Taoler,  Predigermönch  in 

Strassburg,  geb.  1290—1361  f.  Ein  Lebensbild.  Strassbarg, 
Vomhoff,  1892.  36  8.  n.  1  Abb. 

536.  — Zitvogel,  M.    Le  fanx  et  le  vrai  Jean  Tanler  de  Strasbourg. 

tSttite    ).  iRCathAlsaceXn,  8.281-288,  409— 421,  468-^761. 
Vgl.  No.  557. 

537.  Ten  Brink.    Schröer,  Arnold.    Bernhard  ten  ßrink.  (AZg» 

1892,  No.  40,  41). 

538.  Trensa.    t  Pfr.  Trenss.    (MonatsblChrAKonf  VII,  8.  89-92). 

539.  Ungerer.    . .  .  Inspektor  Ungerer.    (EvProtKirchenboteElsLotbr 

XXI,  8.  330  f.). 

540.  Vddenz-IAitedstein.    L.    Pfiilzgraf  Georg  Johann  von  Teldenz- 

Latzelstein.    (AZg»  1892  No.  65). 

541.  Waldner.    C,  E.    A  propos  de  la  pierre  tombale  da  Chevalier 

Berthold  de  Waldner  de  Soultz.    (WiE  IV,  S.  284  f.). 

542.  —  Ritter,  der.  Berthold  von  Waldner  nnd  sein  Grab.    (WiE 

IV,  S.  275  f.). 

543.  Weher.    [Weber,  Emil  Alfred.]     Von  der  Schalbank  zum 

Lehrstahl.  Tagebachnotizen  eines  Alt-Elsässers.  Als  Manu- 
skript gedruckt.  Strassburg,  Bnchdr.  Heitz  &  Mtlndel,  1893. 
IX,  121  8. 

544.  Weiss.    Armand  Weiss.  —  1827—1892.  —  l^'  mars  1892.   Mnl- 

house,  Jmp.  V".  Bader.  —  Planqnette  in  —  4".  8  S. 
Rec:  RAlsace  XLIH.  S.  271  f.). 

545.  —  Mieg,   Matbien.     Armand  Weiss.     Notice    nöcrologiqna 

(BMHMulhonsc  XVI,  S.  65—71). 

546.  Wenrtagel.    Pf.  Christian  Karl  Wennagel.    (ElsEvSonntB!  leS 

S.  332  f.  u.  347  f.). 

547.  Westermann.    Westermann  en  Vend^e.    (Passc-Temps  IV.  S,  M7 

bis  548). 

548.  Wickram.    Waldner,  Eugen.    Zur  Biographie  Jörg  WickTaiE 

von  Colmar.    (ZGORh  VU,  8.  320—328). 

IX.  Kirchengeschichte. 

549.  Adam,  A.    Bericht  über  die  Disputation  in  Baden,  1526.  (Ecel- 

ArgAB  XI,  8.  78-85). 

550.  —  Kleidung  beim  Kirchenbesuch.    [Verfügung  von  1719J  (EccI- 

Arg'^»  XI,  .S.  47— 48i. 

551.  Beuchot,  J.    Le  clerge  constitutiounel  du  Haut-Rliiu  ä  la  ciu- 

delle  de  Besan^on.  (RCathAIsace  XI,  S.  741—746). 

552.  Buisson,  Ferdinand.  S6bastien  Castellion,  sa  vie  et  son  oenm 

(1515-1563).  Thöse  de  doctorat  pres.  k  la  Fac.  des  Lettres 
de  Paris,  l.  11.  [Strasbourg.  Chez  Calvin.  I,  8.  96—120]. 
Paris,  Hachette,  1892.  XIX,  440  S.  mit  Bildnis;  512  S. 


f       El 


ElBft«sisele  Oeschiehulitteratar  der  Jbkre  1392  a.  53.         553 

3.  D.-R.    Collaüoa  et  rcTenns  dos  eures  des  scigneurics  de  Bei- 

fort, da  Riuememt  et  d'Anseot  an  XVI»  sliclc  (BSBelfortfim 
No.  12  S.  15-28)  IBelrifft  auch  das  Elsassl. 

4.  {Dacbeux,  L^od].    Les  ^vOqnes  de  Strasboarg  de  1592  ä  1890. 

^fTpJtP  par  L*on  Daeheuxl.  Strasbonrg,  typ.  1^  Rom  4  Cie-, 
l«^J.  Foüo.  i  S.  Titel.  15  Tafeln.  4  S.  Teil, 
ackclt,  G.  F.    Vi3itatioa&  antl  chaplersgcncral  of  tho  ordcr 
of  Clani.  in  respect  of  Alsace,  Lorraine,  traii^juranc  Bor- 
gODdj'   <S«itzerIaud,t,  and    other  perta  of  tbe   province  of 

PGenaaoy,  tn»m  1269—1529;  wHh  notiMs  of  eorly  Cluniac 
fonndationa  in  Poland  and  England;  cxtracts  from  thc  ori- 
ginial  rccordd  in  iJie  Katiyiial  ULrary  of  l'Vance,  the  Palais 
Boorbou  and  tlic  Bihtiotlit-iiue  de  rArsenal.    Londou,  1803. 

■  399  s. 

■  Bec:  Bibl.   de  l'tcole  des  Cbartes  UV.  S.  547  f.   (L. 

■  I>eli«lc). 

BT  E.  Ein  Reliquicnstreit  im  Elsass.    (ErProtKirchenbolcEtsLotlir 

xxn,  8.  a7a-275». 
IT.  UrOssel,  Wolfgang.    JustinianDS  von  Wcllz,  der  Vorliämpfer 

Pder  lutlicrischen  Mission.  ([A.  n.  d.  T.:|  Fabor's  Missions- 
bibliotliek,  No.  2  n.  3).  [Bete,  au  vielen  Stellen  die  ätras»- 
bnrger  Geistlichen  des  17.  JahrhnQderUi|.  Leipzig,  Kaber,  1691. 
IT,  191  5. 
18.  Gysf.  J.  Die  Katholiken  Strassborgs  and  ihre  Tcitwi'iligen 
gottesdicnstlicbcii  AndachtäQbungua  im  Münster  wabrend  der 
BoTolationszcit.  (EecIArg*»  XI.  S.  9—21). 

tM-  Ein  alles  Seelboch  oderAnniversariumsverTcIchnis.  [Ecd- 
ArgAB  XI.  S.  122~liM,  12ß— 1311. 
HL  Ein  katboUscbcr  Pfarrer  der  Keformatioiiü/cit.    Dessen 
Lt         BQchersnnuniiuig    und    PastornlthÄtigkeit      (EccLArd*»   XI, 

■  s.  loi-uu 

PBerrainjard,  A.-U    Correspondanee  des  n^fonaatcnn  dansles 

\Ays  de  lADgne  h'ancaiw.      Tome  huitiemc  US42  &  1M3). 

Gcq6vc.  Bale,  Lyon,  Georg  &  Cie.;  Paiis,  Fischbacber,  19SÖ. 

544  S.  [T{«tr.  an  vielen  Stellen  Sti-u&iburg  nnd  das  Eisaas]. 

H  [Hoffinann.  Charles).     Qnclqnes  mocs  snr  la  Charit^  dans  la 

H      llaute-Alsace  arant  la  Revuluiion.    Par  C.  U"\  (Extrait  de 

■  la   Kerne   eatholique  d'AlKaro  (XI,  S.  454—461,   61^-^34. 

■  B7;-5tG.  7(»7-717;  XH.  S.  :^-10.  Ö0-93,  12&-138.  193  bis 

■  201)).    EixUeiui,  inipr.  F.  Suttcr  A  Cie.,  ISOS.  74  S. 

S3.  [Horning,  W.J  Bor  Kampf  der  ersten  Lnthcrantr  in  Metz 
am  das  reine  Erangclium  im  IG.  und  17.  Jahrhundert. 
lilüuatsblChrAKouf  Vlll.  S.  67-71.  8S-91 .  100—106).  (Ent- 
hüll aihlrcirJic  BcziehmiReu  anf  Slra.ssburgl- 
Die  alten  olsass-lothringit^i-lion  Kircbcnagendca  und  der  Pfarr- 
wahlmodos.  (Boitr.  2.  Kircbengeocb.  d.  Elsaues  IX  (1893), 
8.  4&-ÜI). 


564  Witte. 

565.  IHorniDg,  W.]    Zur  Geschichte  des  Verhältnisses  des  elsSssi- 

sehen  Adels  zur  lath.  Kirche  (18.  Jahrhundert)-  —  Pfr.  Lenz 
und  die  Herrschaften  Wurmser  von  Vendenheim  (zu  Smid- 
hausen)  und  von  Berstett  i  Stättmeister  zu  Strassburg).  (Beitr. 
z.  Kirchengesch.  d.  Elsasses  Vin  (1892)  S.  47—48,  56). 

566.  —  Elsassische  ErbauungshOcher  aus  dem  17.  Jahrhundert-  (Beitr. 

z.  Kirchengesch.  d.  Elsasses  Vm  (1892),  S.  13—15,  22-23). 
*567.—  Kirchenhistoriache  Nachlese  ....  Strassburg,  1891.  [VergL 
Bibliogr-  für  1891,  No.  390]. 
Reo.:  LCBl  1892,  S.  138 f.  (ßsi. 

568.  —  Zweite  „Wanderung  durch  unser  Gesangbuch"  {Fortsetzung) 

(MonatsblChrAKonf  VII,  S.  73— 74,  105—111;  VÜI,  11-12. 
24—27,  41—44,  56—59,  73—76,  10&-110). 

569.  Hans,  E.  Des  Pfarrers  Job-  Mich.  Stippich  Aufzeichnungen  und 

die  kirchlichen  Zustände  im  St  Amarinthale  nach  dem 
dreissigjährigen  Kriege.  166&— 1675.  (EcclArg*»  XI,  S.  49 
bis  69). 

570.  Ingold,   A.      Nonvelle  contribution  k  l'histoire  des  prieares 

Clunisiens  d'Alsace.  (RCathAlsace  XH,  S.  592— 600).  [Auch 
separat:  Colmar,  H.  HufFel;  Paris,  A  Picard,  1893.  11  S-]. 

571.  —  Uue  page  de  l'„Alsatia  Sacra":  Les  prieuris  clunisiens  des 

dioc^ee  deBäle  et  de  Strasbourg.  (RCathAlsace  XII,  S- 139  bis 
152,  212—223).  [Auch  separat:  Rixheim,  F.   Sutter;  Paris, 
Picard,  189S.  32  S.]. 
672.  Kawerau,   G.     Oslander  an   die   Strassburger.     Ende  April 
1524.  (JKG  Xlll,  S.  390-392). 

573.  Lau,  Anna.  Die  ersten  Heilsboten  des  Elsasses.  2.  Aufl.  Strass- 

burg, C.  A.  Vomhoff.  1893.  52  S. 

574.  Legiu,  L.    Actus  sepulturae.    1)  Eniinentissimi  DD.  CariÜBalii 

de  Soubise.  1749 — 1756.  2)  Reverendissimi  et  illustrissinii  D.  1). 
princip.  Armandi  Julii  de  Rohan,  archiepiscopi  RemeosK 
1722—1762.  (EcclÄrg"*  XI.  ä.  33—36). 

575.  Lintzer,  E.    Die  Pfarreien  des  St.  Amariuthales  in  der  crsttn 

Hälfte  des  17.  Jahrhunderts.  (EcclArgA»  XI,  S.  93—99). 

576.  Magnus,  Heinrich.    Härter  und  Horning.    Beitrag  zur  O 

schichte  des  Unionspietismus  in  Strassburg-  Strassburg.  Voni- 
hoflF,  1892.  19  S. 

577.  Meister,  Aloys.      Auszüge  aus  den   Recbnungsbtlcheni  *ier 

Camera  apostolica  zur  Geschichte  der  Kirchen  des  Bistomä 
Strassburg  1415—1513.    (ZGORh  VII,  S.  1(M— 151). 

578-  Mossmauu.  X.    Lcs   rcgestes  du  prieur6  de  Saiüt-Pierre  i 
Colmar-  (MGEls  XVI,  S.  110—133). 

579.  —  L'ordre  de  Cluny,  le  prieure  de  Saint- Pierre  et  la  ville  de 

Colmar.  iBMHMulhouse  XVI,  S.  5—27). 

580.  Paulus,  N.    Thomas  von  Strassburg  und  Ludolph  von  Sachsen. 

Ihre  Stellung  zum  Interdikt.  (Hist.  Jahrb.  d.  Görresg». 
XUI,  S.  I—Ui. 


\ 


tlltlisisciie  Geerbtchtslhteruur  der  Jabrc  1693  u.  !)3. 


565 


reKur,  Wilhelin.  Geschichte  der  deotsclicu  Mystik  im  Mittel- 
alter. Xafh  ilen  QnelTen  tititersot-ht  und  Hargestctlt.  ITl  Teil: 
Taaler.  Der  riöltrulmiml  im  Oberlanile.  Merswin.  l^iji/ig, 
IWrtfliiiB  &  Frauke,  l?'.«.  VIII.  J3()S.  m.  I  Fnksini.-TaM. 

einfrifi'l,  K.  Zwei  ActonstQcke,  ile»  Kult  ilfts  soütreii  Mark* 
grafeii  Itcmlianl  von  Baden  in  der  Hiüzos«  Strassburg  b^ 
treffend.    (l-'rciburgorDiftfCMiii.\icIiiv  XXIH,  S.  355—3581. 

clincffer.  Ad.  Vn  prcstiytere  otsaciea  un  1840.  Laasanne, 
F.  Pa>-ot;  I*ftris.  (Jassarf.  IKW.  fli  S. 

Schneider.  J.  Ueschichte  der  evangelischen  Kirche  de« 
Elsass  in  der  /.eh  der  französis<-hen  Kevulotton.  Stras.sbnrfF, 
Schmidt,  l«H,i.    iVergl.  Biblto»n-.  f.  1890  No.  272), 

Kec:  UZ  LXX  (1893)  S.  5a(>-52a  (NippoldV  -  MllL  XX 
il8»2)  S.  71  r.  iHennannl. 

allfahrt,  Knr7c  Ge^rhichtc  der  Wallfahrt  üii  n.  I.  Mutter- 
iiuitu<>  yuu  \\(\)rouü  im  Elfoss,  nach  angedruckt«»  Urkunden 
dein  Volke  ernililt  von  einem  ctsftssischen  Geistlichen.  Ergers- 
heiin.  IWi  H»  s. 

^iefrand.  W.  BeitrSue  zur  Elsüssischei]  KirchenKcschichte 
ans  den  vatikaniwhen  Regislem.  iMCfKls  XVI,  S.  1*4— UO). 

unterer,  L.  Der  heilige  Fidetis.  Bixheim,  Bnehdr.  A.  Satter. 
Itfti.  16  3.  lAach  in  fraui.  Sprache  15  S  ]. 

-  Der  heilige  rirmiii,  ein  Apostel  des  Elsa-ssea.  Itixheim. 
Buchdr.  F.  Sutter  &.  de.,  ltCi3.  16  S.  f  Aach  in  ft-aniOsischer 
Sprache  15  S.|. 

-  Eine  PilKerColirt  zu  den  Heiligen  des  ni.«iiuns  Stross  arg. 
12.  Aus«.).  Kixheim.  BncUdr-  F.  Satter.  1893-  16  S. 

VerRl.  Xo  159.  161.  innf.,  l«»,  211.  215.  230.  23nf.,  SEMff.. 
271  f..  274,  278f..  Äö.  Ä«ff.,  300f.,  30J,  332.  33».  34Sff.,  351. 
36».  4(ef.,  4äSff..  4A5,  471.  Af>0.  502.  fiOeff.,  537.  im. 


Wi 


X.  Geschichte  der  Juden  im  Elsass. 


SSlau.  II.    .\u^  Strassbnriter  Judcnakleii.    1.  bin  Brief  der 
Gemeinde  Mönchen  13»1.    11.  Zur  Oe'vchirhle  Joseis  von  Bos- 
heiin.    'Zfi-Indcn  V.  S-  116— i2fi  o.  3(I7— 334l. 
Kee.:  ZGHlUi  HI,  S-  735  (W.  W.liegandl». 

Orit,  A.  Christen  and  Juden.  Meht-  and  Schnttenbildcr  ans 
Kirche  and  Synagoge,  füic  Jaden  im  Elsass  8.  132—153.  — 
ZwiH  jßdLsehB  Convertitcn  dor  römischen  Kirche.  (Betr.  n.  n. 
den  Chevalier  I>nirhl.  S.  1%— 1881.  StrassbuTK.  Slrsssbif. 
llrock.  a.  V..  wy.  V.  316  J»    • 

eiger,  I«  Klsilwcr  BestimoinniteD  Ober  Juden  1784.  (ZG- 
Jaden  V.  S.  273-274  >.  —  Virl.  No.  433  IT. 


;lv.teMdi.A.ölNrtl>.  it.r.ix.  1. 


86 


566  Witte. 

XI.  Kunstgeschichte  und  Archäologie. 

593.  Artistes  alsaciens,  Dictionnaire  des.    (WiE  IV,  S.  176.  1dl, 

192,  200,  206,  216,  232,  218,  256,  272,  290,  288,  296,  304,  312. 
320,  336,  344,  352,  359f.,  368,  376,  384,  392,  400,  416;  V.  S.  8, 
16,24,  32,  48,  63  f.,  71  f.,  88). 

594.  Audiguier.    Bas-relief  de  Handschohheim.    Avec  planche.  (M- 

GEIfi  XVI,  S.  84—89). 

595.  Bach,  Max.   Zar  Schongauer-Fnige.   (AZg»  1893  No.  212.  2431 

596.  Benoit,Arth.    Le  Mus6e  de  Strasbourg  1803— 1870.   (RAlsaee 

XLIV,  S.  5-21,  170-187). 

597.  [Binder,  Camille,  a.  Seyboth,  Adolph.]    Soci6t6  des  Amis 

des  Arts  de  Strasbourg.  Fondue  le  12  jaillet  1832-  —  Ex- 
position rötrospective  d'objets  d'art  et  de  curiositö  relatifs  a 
i'Alsace.  Catalogue.  —  Strasbourg,  impr.  Als.,  1893.  88  S. 
[Auch  in  deutscher  Sprache  erschienen,  92  S.] 

598.  Carstanjen,  Friedrich.    Ulrich  von  Ensingen.    Ein  Beitrag 

zur  Geschichte  der  Gothik  in  Deutschland.  München,  Acker- 
mann, 1893. 

Rec:  ZGORh  VIU,  S.  528  f.  ([A.]  Schulte). 

599.  Dacheux,  L.  JDer  Grabfund  zu  Schlettstadt.   [Auszug  aus  „Mit- 

theilg.  d.  Ges.  f.  Erhaltg.  d.  geschichtl.  Denkm.  im  Elsass"]. 
Strassburg  (Bussenins),  1893.  12  S.  mit  7  Lichtdracktafeln  n. 
1  Grundriss. 

600.  —  L'empreinte  humaine  de  Schlestadt.    L'6glise  de  Sainte-Foy. 

Bon  saint  s^pulcre  et  ses  tombes.  2"  edltioD.  [Tire  k  100 
exemplaires.  La  1*"  Mition  n'a  pas  6t6  mise  dans  le  com- 
merce].   Strasbourg,  R.  Schultz  &  Cie.,  1893.    13  S.  m.  8  Taf. 

601.  Deecke,  W.    Amuletrluge  des  heiligen  Tlieobald  von  Thann. 

iJbGEls-Lothr  VIII,  S.  36-^4). 

602.  Deiiiheiraer-Thor.    [Ausgrabungen].    (WiE  V,  S.  27—291. 

603.  Gerschel,  Matthias.     Die   Sammlung  von   Gemälden  alter 

Meister  in  Strassburg.    Photographien. 
Rec;  RepKunstw.  XV,  S.  428 f.  (H.  J.V 

*604.Gerspach.  Documents  sur  les  anciennes  faTenceries  ..- Paris 
1891.    [Vgl.  Bibliogr.  f.  1891  No.  420.] 

Rec:  AnnEst  VI,  S.  615—617  (Ch.  PfisterJ. 

605.  Goethe.  [Johann  Wolfgang  von].  Von  deutscher  Baukunst. 
[Betr.  das  Münster  zu  Strassburg  S.  81—93].  (Deutsche  Lit- 
teraturdenkmäler  des  18.  u.  19.  Jahrh. . .  .  40/41;  Von  deut- 
scher Art  und  Kunst.  Einige  fliegende  Blätter).  [Hrsg.  wa 
H.  Lambel].    Stuttgart,  Göschen,  1892.  LV,  123  S. 

€06.  Grabfund,  der,  zu  Schlettstadt.  [C.  Winkler.  Bericht  über 
die  bei  der  Restaurierung  der  St.  Fideskirche  zu  Schlettstadt 
im  Jahre  1892  gemacliten  Funde  (hierzu  Zeichnungen)  S.  1—3. 
—  Ant.  Seder.  Die  Grabfunde  in  Schlettstadt.  Archäologische 
Studie  S.  4—7.  —  L.  D.[acheux].  Geschichtliche  Kotizen  ober 
die  St.  Fideskircbe  zu  Schlettstadt   S  8—17].    [Auszug  ans 


ElsUtiicli»  C«afliicliUliti«fttar  dtr  J^bre  lt<92  u.  D3. 


567 


Am  miEU  Bil.  Xri|.  Stro&sbarg.  Strassb.  Druck,  o.  V.  13  S. 
B.  B  Taff  lii. 

arlilt.  l'uruL'lius.  Erfart«r  StciumoUürdnoogeii'ileB  IS.  Dad 
1&  JoLrbauderU.  (KcpKmistw  XV  il8<»2l,  S.  8891-388).  |S  342 
bis  ^U  l'rk.  von  i.'-n-j  betr.  die  Bruderschaft  der  Sleinmetz- 
geeeUeu  zu  äLra^liui'KJ. 

[eit2,  PaaL  (>ri(;iiutl&1)dmck  vuii  Fonnschtieidenirbeilcu  des 
XVI.  und  XVir.  Jh.  uarh  Zcü-hnung  und  Scliuitt  von  Tob. 
Stimmer,  Hans  BocksiwrKer,  ChrpU.  Maurer,  Jost  Auituui, 
C  VUII  Siclicnt.  Luiln.  KriK  u.  A.  Aus  de»  Stras.sburger 
Druciiereien  ikr  I'rüss.  Mosserschmid.  Rihel.  (1iri>h.  v.  der 
Heydeii,  Bernh.  Johin.  Josl  Martin,  Niclius?  Waldt.  r'asp. 
DieUel,  Lazarus  Zviziicr  u.  A.  2.  Aufl.  Fol.  t73  Tarohi  mit 
XI  S.  Text».  Stmsäburß.  Hcltj;  u.  Mündel.  1992.  [Vjrl.  Bibl. 
f.  IWI  No.  421 1. 

Ig.  Albert.  Beitrage  zur  Gesebichte  der  Kunsi  und  der  Kuntit- 
technilt  aus  nifttelhnebdcurschen  Dirbiuiryen.  iQueUeniohrif- 
ten  f.  Kunstge^ch.  u.  Kuusttcchulk  N.  F.  V.  Baiid>.  Wien, 
Carl  Graeser.  1892.  IX.  187  s.  [Bearbeituug  dos  Hoben  Liedes 
yiAn^Riliudis  und  Herral,  Äbii^iniien  zu  Ilobciiburg  im  F.1- 
mP%.  1 — II;  Gotlfriods  von  Stmssburß  Tmlan  und  Isolde 
S.' 151 -WO]. 

ellcr,  li.  Kleines  Beliiiuifn-KiU Lehen  auü  Blei.  CMGEIs 
XVI,  S.  1-— 2*). 

lomm.  A.  Xeu«6  Aber  deut«i?lic  Baumcb^tcr  und  Bildhauer 
ttUü.  älterer  Zeil.    lAlemannia  XIX.  N,  177— lÄii. 

(>i;t«<-bau.  Oarl.  BarUtel  itcbam  »ml  der  Meister  von  Me«s- 
liircb.  I-Iiuc  kuDst^Gscbicbt liebe  ätudie.  Sii^assburg.  Ueitz 
&  Mündel,  1603.  VII,  M  S.  mit  10  Liebt druokbfideni. 

raus,  Franx  Xaver.  Die  cbriiittirhen  Infcbriftcn  der  Rhein- 
bmde  vuu  der  Mitto  des  H.  bis  zur  Mitte  des  13.  Jahrhun- 
derts. 1.  Ableiluiit::  die  InschriUe»  der  Ili.slhilmer  Cliur, 
Basel.  Kon»luii/.  Strassburg.  Spejor.  Worms.  Muiujt  und 
Metz.  Fraiburg  i.  Ü.,  J.  C.  B.  Mobr.  läiCi  «r.  i\  HJO  5.  mit 
6  Lirhtdrurk-Tafeln  und  Tettabbildungen. 

-  Kutut  and  Alterthum  in  Elsast>-Lnthrini{cn.  Beschreibende 
Statistik.  Im  Aufti-»ge  ite«  kaiserlichen  Miiiist^liitDis  fdr  El- 
uss-Lüibrinijeu  herauäge^cben.  IV.  Narbtrfige.  Arcb^nlogi- 
•cbw  und  kuiisigeschicbilichi:"«  Hei;isrer.  Alphabeliscbes  Orts- 
raneiduiis.    Strainsburij,  Schmidt.  ie!t2.  III,  191  S. 

LandspetK,  abbesse  Uerrade  de.  Uortus  deliciarum.  R^ 
|iru(tiiction  beHa«rai'bit)uc  d'uuc  seric  de  miuutures.  calquöes 
«ar  l'nriKiiial  de  re  manu«'rit  du  MI'*""  ';i^c!e.  Textt>  eitpU- 
ivtif  lur  le  cliaiMHiM!  ti.  Keller.  F4I.  jur  L-i  «ririeltS  jH-iur  In 
roDMn'atton  des  monnincnt»  hisluri<)ue--<  d'Abacu.  [jit.  V. 
iSu|.pU'menl).  SiraMbcurR.  Trabner.  WW8.  gr.  Fol  10  Licbt- 
drucktureln  mit  2  BI.  Text. 

36* 


568  Witte. 

616.  Monuments  fran^is  en  Alsace.    (Noavelle  Revne  LX.XIX. 

S.  574—593). 

617.  Ohnesorge,  Karl.    Wendel  Dietterün  Maler  von  Strassborg. 

Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  deatschenKanst  in  der  zvciten 
Hälfte  d.  16.  Jahrb.  Inang.-Diss.  Strassburg  . .  f=  Beitr.  i. 
Kunstgesch.  N.  F.  XXI.  m.  1  Abb.).  Leipzig,  Druck  v.  A. 
Pries,  1893.  VI,  68  S. 
6ia  R-Listelhuber],  P.[aal].  Strasbourg.  Exposition  retrospectiTe 
d'objets  d'art  et  de  curiosite,  relatifis  k  l'AIsace,  organisee 
par  la  Soci^t^  des  Amis  des  arts  dans  la  maison  Kammerzelt  [:]. 
iL'Iutermediaire  des  chercheurs  et  curieax.  3»  s^rie,  2«  annee. 
3.  llOf.,  116—118  in  der  Abteilung:  LesNoavelles  de  l'Inter- 
m^diaire). 

619.  Schmid,  Alfred.    Kopien  nach  Kupferstichen  von  Scbonganer 

bei  oberdeatscheu  Malern  und  Bildhauern,    i  RepKunstw  XV, 
S.  19-25). 

620.  Schricker,  A.    Strassburg  i.  E.    Stadt.  Knnstgewerbemaseani. 

Sammlung  Straub.    iBepKunstw  XV,  S.  385—388'. 

621.  Seder,  Ant-    Der  Grabfund  in  Schlettstadt     Archäologische 

Studie.    iMGEls  XVI,  S.  11*— 14*i. 

622.  Seyboth,  Ad.    Une  sculpture  du  quinzifeme  siecle.    (MGEL< 

XVI,  8.  90-93). 

623.  —  Verzeichnis  der  Künstler,   welche  in  Urkunden   des  Strass- 

burger  Stadtarchivs  vom  13.— 18.  Jahrhundert  erwähnt  «er- 
den.   (RepKunstw  XV,  S.  37—42). 

624.  Terey,  G.  v.    Die  neue  städtische  Gcmäldegallerie  zu  Strass- 

burg.   Mit  Abbildungen.    (Zeitschr.  f.  bildende  Kunst  X.  F. 
IV,  S.  169—178). 

625.  —  Verzeichnis  der  Gemälde  des  Hans  Balduug  gen.  Grieu.  (Stu- 

dien zur  deutschen  Kunstgeschichte  I.  Bd.    1.  Heft'.    Stra-;- 
bürg,  Heitz  &  Mündel,  1893.  51  S.  m.  2  Lichtdr. 

626.  Winckelmann.   Otto.    Die  Erbauer  des  alteu   Strassbureer 

Rathauses  (Hotel  du  Commerce).    (ZGORh  VIII,  S.  579-«*i3i. 

627.  Winkler,  C.    Bericht  über  die  bei  Restaurierung  der  St.  Fide*- 

kirche  zu  Schlettstadt  im  Jahre  1892  gemachten  Funde.  (MG- 
Els  XVI,  S.  8*-10*). 

628.  W.,  C.    Leichenformfund  bei  Restaurierung  der  St.  Fidcskirde 

in  Schlettstadt.     (WiE  V,  S.  251). 

629.  Zangemeister,   Karl.    Römische  Altertümer  auf  der  West- 

seite der  Vogesen.    (WZ  XI,  ?;.  27—32). 

Vgl.  No.  212,  255.  326.  423,  4*4 ff..  488ff.,  507. 

XII.  Litteratur-  und  Gelehrtengeschichte,  Archive  und  Biblio- 
theken.   Buchdruck. 

630.  AUmanu,  Wilh.    Zu  Eberhart  Windecke.  (NA  XVIH,  683  bis 

692t.  [Betr.  auch  Königshofen). 

631.  Bahlmann,    P.     Die   lateinischen   Dramen  von   Wimpfeling; 


Eli&Mitcb«  GnchicliUlitteritur  der  Jährt  I89S  d-  93.  ggg 

f^ylplio  bl6  tut  Mitte  des  16.  Jabrliandnis.  I4äl>— 1560.  Eio 
Dcitrag  zur  l.ittcralurg<*$chichte.  MQnüter,  Kegensberg,  iSffS. 
IHS. 
Bechitein,  R.    (Jollfrieii  von  Strassfaurjf  (ADB  XXXM.  S.SCö 

bis  6(Ni). 
Beck,  R.    Keoi;prumleae  illostrierte  Strossburger  OnirL'e  aus 
dem  emeti  Jalinehnte  des  XVI.  J&Jtrhnnderu  (CBlBihl  X^ 
S   331—334) 
Bcnoit.  A.    Nulvs  ^nr  qaulqncs  ex-librlB  nlsai-icns  ouon^es. 
iZciiiM'hr.  r.  Bili-IipfMicIien  e!c,  Orgnn  rlcs  Fx-Iiliris-Vcrolns 
ni  Ik'rliii  11.  No.  IV.  H.  17— IW. 
Bergcr-I.evrault.  Osrar.    Annulos  des  professeur«  ilrs  Am- 
d^ifs  c(  riiircrsiiM  alsacienncs.  1523—1071.  [Pmhcilnick]. 
Ämcy.  impr.  Bcr(p!r-I«>Tault  et  Cie..  lÖiS.  X-CVUI.  294. 
11  &. 
—  Anoales  des  profesunn  des  Academii»  «t  Universitps  aba- 
rieimc«.  1523—1871.    "Sancy,  Bei^erUvraalt,  1892.  CCXLV, 
3Üt*  5    PK  Tafeln 

R«  :  AnnEsi  VII.  S,  4fiH— K«  (Clu  Pfister).  RCr  XXXM. 
S  117t  (T.  de  L.) 
UieiLerinsnn,  W.  Frh.  v.    Friederike  Biion   und   Gretcbcn. 

|Wi-480turb.  Beil.  d.  Leip2g.  Zcitfr.  No.  23.  S  91  f.). 
BieUfhowsky,  A.    ttwtbe  und  Friederike.    Wider  ihre  Ver- 

Icamder-    (Preu».  Jahrbftdier  I.XX,  S.  70ß-72Ht. 
Brii^Ard,    Ci.      Oe    sodalitate    litteram    ItlienAnA.    T1ie.tis .... 

Bonlvaox,  imi«r   ü.  tJwun<millnm.  1><«   Hö,  XXXVTII  S. 
ColÜRiißu.  A.    De  ijuclques  iiiiiutium  dims  lu  »Kusiidade". 
lAnnKst  vn.  S.  5SM— »)l). 

nirkrotzbeioi,  Conrad.  Das  beilifce  Nauiciibueb.  lUerans- 
^egebeo  von  Ainatia  roii  Iti-icbliii)  ([A-  u.  d.  T.:]  Alte 
{lesellsi'bafT  kommt  beule  berbet  im  Oefulge  vuiii  beUtgeti 
Ttaiiieiibucb  ile«t  Conniil  IlaiiKkrotzbeim,  neldies  zum  dritten- 
aJe  bringt  A.  R.'  MlUicbeD,  Litcnir  instital  M.  Uulter. 
I«»2.  VIU,  68  S. 

43-  Peg^nrge,  L^ou-    [/im|irimm«  e»  Kuropc  aax  XV*  et  XTI* 
Ih        siMes.     Lc6  premi^rtüs   productioiui  typpfcraphitjucs   et  Im 
H        iH-emiers  impritnoon>-    rari>^.  Paut,  Huard  rt  (iulllrmin,  IBBSl 
F         XII.  13!)  S 

jllB.  Dclalain.  M.  F-  Inventjure  des  miurquc»  d'ioiprimeors  et  de 
libraircf  de  lu  ruilortioii  du  rerrle  de  )a  librairie.  i^A.  u.  d.  T-:] 
Bibliui)Hi|Dv-  ((H-buiqDe  dn  ceride  de  la  librairio).  Denxicme 
Miticm.  revue  et  augmeat^.  lAUacc:  S.  190-1911.  Paria, 
M  cCTcle  i]p  la  librairie  cU\.  if<if2.  4«.  XXVIII.  35r>  S. 
K  Üelsor.  N.  Los  nonalcs  des  I'rofeftseurs  de«  Academics  et 
■  i:nvenil^  alsocivnues  do  1523  h  l!<n-  (RUthAUace  XU, 
P  S.  ILi     llfi). 

46.  Do  Oouriii,  Jcbq     \je.<  ccnt  prcmiw*  livrc«  imprimia.  (Botr. 
aoeb  Kiraasborg  u.  Sclilcltstadt).  (Cbronique  du  Jonml  gto^ral 


670  Witte. 

de  rimprimerie  et  de  la  Librairie  82»  annäe,  2"  s^rie,  No.  28, 
15  juillet  1893,  s.  125—128). 

646.  Düntzer,  Heinr.    Friederike  von  Sesenheim  im  Lichte  der 

Wahrheit.    Stuttgart,  CotU,  1893.  Hl,  152  3- 
Rec;  LCBl  1893  S.  922f.  (E.  E-). 

647.  —  Goethes  Sesenheimer  Briefe  an  Salzmann.  (AZgB  1893  No.  23). 
648  —  Goethes  Strassborger  lyrische  Gedichte.   iGrenzboten  1892  I. 

S.  450—459,  629—639). 

649.  Ebner,  AI-    Vergteichung  des  Strophenbaoes  bei  Reinmar  dem 

Alten  und  Walther.  ilm  Anhang  einige  Xotizen  aber  das 
österreichische  Geschlecht  der  Hagenaaer).  Progr.-Beil  d- 
k.  k.  Staats-Gymn.  a.  d.  gewerbl.  Fortbildnngsschnle  in  Ober- 
boUabrunn.  OberhoUabrann,  Verlag  d.  kk-  Staats-G.nniui- 
siums.  1892.  38  S. 

650.  Englert,  Anton.     Eine  zweite  Quelle  za  Fischarts  Jesoiteo- 

hütlein.  (Alemannia  XX,  S.  97—113). 

651.  —  Zur  Fischartbibliographie.    (Alemannia  XIX,  S.  114—132:. 

652.  Ettlinger,  Josef.   Lenz  (f  24-  Mai  1792)  I.  (Sonntagsbeilage 

No.  21  zur  Vossischen  Zeitung  No.  237,  22-  Mai  1892  S.  2f). 

653.  Fey,  C.    Ein  neuer  Beitrag  zur  Litteratur  über  Friederike  von 

Sesenheim.  {Litterar.  Kundschau  f.  d.  evang.  Deatachlanl. 
Beil.  z.  „Kirchl.  Korrespondenz"  11,  2.  8.  9—12!. 

654.  —  Noch  einmal  Friederike  von  Sesenheim  im  Lichte  der  ■Wah^ 

heit.  [Besprechung  von  Düntzer]  tLitterarische  Btmdscbaa  t 
d.  evang.  Deutschland  11,  b.  35—38). 

655.  Frantzen.    J.  J,  A.  A.     Kritische  Bemerkungen  zn  Fischarts 

Übersetzung  von  Rabelais'  Gargantua.  (Alsat.  Studien  Band 
III.)  Strassburg,  Trübner,  1892,  86  S. 

656.  Froitzheim,  J.    Friederike  von  Sesenheim     Nach  geschieht- 

liehen  Quellen.  Gotha,  Perthes,  1892.  IV.  137  S. 

Rec:  I)LZ  XIII,    S.  1489—1491    lErich  Schmidt>.  —  LfBl 
1893  S.  20. 
*657.—  Goethe  und  Heinrich  Leopold  Wagner.  Strassburg.  1889. 
Rec:  HZ  LXL\  (1892)  S.  525—527  (E.  Sehr.). 

658.  Funck,  Heinrich.  G.  K.  Pfcffels  erste  dramatische  Versuche. 

(Vierteljahrsschrift  für  Litteraturgeschichte  VI,  S.  37-67]. 

659.  Galle,    Friedrich.      Der   poetische   Stil   Fischarts.     Imw 

Diss Rostock,  Boldt'sche  Hof-Bucbdr.,  1893.  64  S. 

660.  Grimme,  Fr.    Vornamenlose  Minnesinger.  3)  Der  Püller.  iGer 

mania  N.  R.  XXV,  S.  155-159). 

Rec.:  ZGORh  VII,  S.  576  ([A.lSchuIte). 
*661.Hampe,  Th.    Über  die  Quellen  der  Strassburger   Fortsetinu? 
von  Lamprechts  Alexanderlied  und  deren  Benutzung.  Bremea. 
1890  [Vergl.  Bibliogr.  f.  1890  No.  310], 

Rec-:  LBGRPh  Xlil,  S.  5fF.  CAd.  Ansfeld).  Zeitschr-  f  dlsch. 
Phil.  XXIV,  S.  255—258.  (Kari  Kiuzel). 
662.  Hartfelder,   Karl.      Der    humanistische   Freundeskreis  des 
Desiderius  Erasmns  in  Konstanz.    [1)  Johann  von  Botzhein 


Elcäuisdit  Q«schicbl8litteratur  dir  Jalixe  1692  u  »3. 


571 


vi'.  K).  -  UI.Z  XIV. 
X,  3.  353f  (x-  3t.).  — 


ond  6)  Eittstnna  inKoiutfliiK-  bcnr.  auch  dMElsusJ.  iZGOKh 
V!ll.  S.  1—33). 
Barifeliler,  Karl.    Otto   BrauleU  als   Verteidiger   üattcns. 

(ZGORIi  Vlil.  S.  565-578). 
MantTen.  .Atlolf.  Tasiiar  Sdieidl  <ier  l.ftiror  Kiscbarls.  Stmlien 
zur  Gc«cbiphtfl  der  i^cbiaui^chen  Uilcratar  iu  Dcutächland. 
Q.  y,  Su-a-i-fhorB.  TrObner  iPSii. 

Re^: :  ADA  XVllI.  s.  3:.i»-3Sl  (Philipp  Strancli>, 
Heitz.  Paul.  Eisfl^ischc  ßatdiermarkeu  bis  Anfang  des  18. 
Jahrhundf^rt!).  Hit  Vorh^tnerknngcn  und  Narhrichtcn  über 
die  Ünjcker  von  Obcrbibligthckar  Dr.  Karl  Aagust  ßanick. 
Sirfts^hanr.  Heilz  &  >Inndel,  1892.  t".  XXXIV,  160  8.  mit  76 
ctnjiMr.  Taf. 

Hoc:    Btfp.  Kun»tw.  XVI.  .S.  I45f. 
9.  D14r.  {Karl  Dxktzkoi.   -  Cltlilibl 
LCBI  1«I3.  S.  iflfflf.  (0.  V.  U.). 
B«Qer.    Froitxbeiins  historisclie  Ooellieforsrhnntir.  (Bericbte  des 
Freien  ilcniwhpn  Hoclisiiftea  za  Frankfurt  a.  .^L  N.  K.  Jl.  Bd> 
Hoft  2) 
Mlistyrieu,  Die,  von  dem  Kitter  BeriiiKer.   Strassbarg   14Hö. 
([A.  Q-  ct.  T.:]   Seltene   Droekc   In  Nachbildungen.    Mit  ein- 
leitendem Text   von  Karl  Schorbarh.  1.    Rilter  Beringer.) 
[IM«  Ein!,  betr.  die  Slrassburgcr  Uachdmckwgesch.,  bes.  den 
Drucker  Mathias  Onint|.     Leipzig.  M-  Spirgatis,  It^.  2ü$  S. 
.Hnistein,  Hogo.    rngedrockic  Gcdiolite  oberrheinischer  Hn- 
mauibteii-  [V«?i«l   Uibliogr.  l«»ir  No.  J57| 
Rec:  /(.OKIi  VII.  s.  .3rii.  i  Karl  Uarifelder). 
|t- [Itorning.  W.]    l.nthpri»ohe  Mmcke  in  Strassburg,  Colinar,  Ila- 
genan  rur  IteformatiotisxeitiBeitr-  x-  Kircheogescli.  d.  Elsasses 
XI  '1H93),  S.  I!(— 20}. 
Ingold.  |Augusto-AaKnstln-Maric-Pterrc|.     Vofago  lit- 
t^rair«  en  .Akace  de  Dom  )labillon-  (ICxiniit  Ud  „Jounial  de 
C'olmar"].    Colmar.  impr.  J.  B.  .Imig  A  Cie.,  18iö.  Ifi  S. 
Jl.  Kalndl.  R.  F.     flinigv  Ilcmerkuugen  aber  den  Gebrauch  der 
Fremdwörter  bei  Gottfried  von  Strassbnrg.    (Germania  N.  R- 
XXV.  S.  272-21^). 
Klatte.  .Mfreil.  Die  drei  letzten  McislersfinRer  von  Strassbarg. 
|Chri<<tiau    liackenschmidt,    Daniel    Hirtz,    Alpbons    Picfc]. 
<ÜarH-nIaiibc  1898.  8.  1.56— löO,  m-  Abb.]. 
Knod.   (instav      Findlinge.     Reachlln,  ^Vi^)pfeltnf^.  Hatten, 
Erasniiij.  Denis.    (ZKU  XIV  (1893).  S.  118- !32'. 
J4>  —  Jobannes  Potkon  an  Sebastian  Krant.     lAnnalen  fOr  die  Ge- 
achiehte  dea  Xicderrheiua  I8!t2  S.  lüSff.t. 
Rw.:  ZtMiRb  VU.  S.  789  fW   W.jiegandli. 
Korb.  Paul  Johann.    Der  Ftidduix  von  Joliann  Flscbait  und 
>faihift<i  Hnlzwart.  Inflag'-Dk'! .  ■ .  ßt'Hin.  Druck  von  F.  Boaes- 
tlinl.  \m'l  AI  s. 
^^T&Learncd,  Marion  Dealer.     The  Saga  of  Vraltfaer  of  Aqai- 


572  Witte. 

taine.  [Pablications  of  the  Modern.  Langnage  Association  VU, 
1  ].    Baltimore,  Med.  Lang.  Ass.,  1892.  VI,  206  S. 

677.  Mäder,    Rudolf  Friedrich.      Die  pädagogische  Bedentaag 

Fischarts.     Inaug.-Diss ....  Leipzig,   Druck  t-  0.  Schmidt. 
1893.  43  8. 

678.  Martin,  K-    Handzeichnangen  von  Thomas  Marner  za  seiner 

Übersetzung  der  Weltgeschichte  des  Sabellicos.  (JbGEls-Lothr 
IX,  S.  102—114). 

679.  —  Zwei  elsässische  Dichter.    [Adolf  Stöber  und  I>aniel  Hirtz]. 

(Hebels  rheinländischer  Hausfreund  für  1894,  S.  4&-^l,  mit 
Bildern). 
"'öSO.—  n.  Schmidt,  Erich.  Elsässische  LitteratnrdeDkiDäler  aus 
dem  XIV.— XVII.  Jahrhundert.  IV.  Band:  Ausgewählte  Dich- 
tungen von  Wolfhart  Spangenberg.  Strassborg,  Trttbner,  1887. 
Rec:  Zeitschr.  f.  dtsche  Philol.  XXIV,  S.  55&— 559  (Mat- 
thias). 

681.  Meier,  John  [Über  elsässische  Volksliedersammlnngen].  {PauL, 

Grundriss  der  germ.  Phil.  Ha-,  S.  769). 

682.  Meistersiuger,  Die  drei  letzten,  von  Strassbarg.  (Jung  Dentscb- 

land  und  Jungelsass  t,  S.  37). 

683.  Meyer,  Richard,  M.     Wahrheit  und  Dichtung  zu  „Dichttuiir 

und  Wahrheit".    (VZS»  No.  47.  2a  XL  1892,  S.  4). 

684.  Müller,  Karl.    Über  die  Sprache  Johann  Fischarts.  (Zeitschr. 

d.  allg.  dtsch.  Sprachvereins  MI,  S.  132—138). 

*685  Murner,  Thomas.  Schelmenzunft. . .  hrsgeb.  von  Ernst  Mat- 
thias. Halle,  Niemeyer,  1890.  [Vergl.  BihUogr.  f.  im 
No.  328]. 

Rcc.:  DLZ  XIH,  S    1172f.  (A.  Hauffen). 

686  Neuse.  Richard.  Tempora  und  Modi  bei  Nikolaus  vonStrasv 
burg.  Inaug-Diss  ...  Münster,  Gedr.  bei  J.  Krick,  ISK- 
83  S. 

687.  Pellechet.     Alphabetes  des  imprimeurs  du  15"  siecle.  Avec 

13  fac-similes     (Extr.  de  la  Revue  des  bibliotheqoesi.  Parij. 
fimile  Bouillon.  1893.  12  S.  [Betrifft  auch  Strasshnrg]. 

688.  Petzer,  Erich.    Jakob  Michael  Reinhold  Lenz.  (AZg»  Wi, 

No   182). 

689.  P[faff].  F.  F.  D.  Ring,  Die  Meistersänger  in  Strassburg.  (.Ale- 

mannia XX,  S.  136  f.). 

690.  Rauch,  Hermann.    Lenz  und  Shakespeare.    Ein  Beitrag  zar 

Shakespearomanie    der  Sturm-  und  Drangperiode,     ßerlia. 

Apolant,  1892.  110  S. 
*691.Ricss,  Max.  Quellenstudien  zu  Thomas  Mumers  satirisch-diilat- 

tischen  Dichtungen  . . .  Berlin,  1890.   fS'ergl.  Bibliogr.  f.  l^ 

No.  334]. 

Rec:  DLZ  XIII,  S.  1172  (A   Hauffen). 
692.  Roth,  F.  W.  E.    Die  Mainzer  Buchdruckerfamilie  Schöffer  md 

deren  Erzeugnisse  zu  Mainz,  Worms,  Strassburg  und  Venedig- 

(CBlBibl-Beiheft  IX   VlII,  2.50  S). 


h«  Ge>«hkli[»lill«Tatur  der  Jthto  1B93  u.  93.  573 

Sacbs.  Hans.  Si'hwaiik;  Der  »pree^er  zu  Straälinrg  mit  dem 
K  rock  (1%.  Pubtikalioii  iles  Itttcrarijtchc»  Verein«  in  iilditt- 
P     gart,  ISItS.  S.  a)l"2C6) 

Schmidt,  eil-  liwcä  et  Ijibliotliüqucs  i\  Sirosbourg  nu  inayen' 
Äge.  (AniiEst  VII.  s  r^iti    m3). 

—  Be|icrloira  bibliogi-ajjlii^ut' SlrasbüurBcois  jusqae  vers  1530  I. 
Jean  (iraningcr,  1  IS.H  15<U.  Strasbourg,  Ilcitx  &  Mangel.  If^iä- 
4^  XIII.  HC  S.  1  TaMn. 

Kcc;  AimEst  VH,  S.  ia!t  (Oh.  fßülcr}. 
^  Repeiloirc  bibliofmipbimic  Strasbourg eois  jusquc  vers  1530. 
II.  U.  Martin  Schott   nyi-ll9l   el  Jean  Sthott   1500—1544. 
Stius6bai-fc.  Meiu  A  MüinlcU  I8!>2.  4^  IX.  4S  S.  mit  4  Tafeln. 

—  Repertoire  biltUoprfl|)hique  Sirasbourgcois.  IIl  et  IV.  4*.  Su-os- 
boorg.  Heitz  A  Matidel.  \mi.  III.  Jv&n  Pros»,  ih.-w  1«3— 
1511.  Jean  Prftss,  ßls  1511—154«.  VI.  46  ö.  mit  4  Tafeln. 
IV,  I.  JiUiities  EbiT  1483.  U.  Tbomas  Au^helm  1488.  III.  Pierre 
Att«lidorn  14«)-  IV.  l'ieaeric  DunJiacli  14li7— 14<t9.  V.  Bar- 
Cbelemy  Kistler  1497—1510.  VI.  Guillaatnc  Schaffner  1498— 
I61Ö.  VII.  Matthias  Brant  UWJ-liJ«!.  VlII  Jean  Wähingcr 
1302-I5(M.  IX.  JeromeOreir  1502.  X.  Reinhail  Beck  1511— 
1521.  XI  Conrad  Körner  1517.  XII.  llric  Morhard  1519— 
\M22.  vnj.  Ä'i  S.  mit  4  Tafeln 

—  Repertoire  bibIiö(jraplii«|Uf  Strasboargeois  JuMiuc  vers  L'>3(). 
V  ;  31atthias  Hupfuff,  IJlü  -153t).  —  VI,:  M-  Flath.  |jere 
1477  -IflOl»,  M.  Klarti.  fils  l.VIl— 1525.  Slraslmorp.  Heil?  A 
Mnndel.  IK>3.  V.  Iti  S.  u  2  Taf.:  IX.  41  S.  u.  4  Taf- 

.  Schurbacb.  Karl.  Stra.s.T.linnt5  .Anteil  an  der  Kriindung  der 
Bachdrui-kerkun-it-  (ZliOHIi  VII,  s.  577— »iriS!. 

—  Xarlilrai;  zu  .StrassbarRn  Anteil  an  der  Krfinduiig  der  Boch- 
drockerkonsl"  'ZtHUili  VHl,  S.  128». 

.  Svbricker.  A.  Elsässbcbe  IlQchcnnarken.   (AZg«  18G3  No.  4). 

.  Schnitze,  Siegmar.  Der  junge  Goethe,  l-^n  Bild  Kiner 
inneren  EntKieklaog.  (1749—1775).  3.  Ueft.  Uoetfae  iu  Frank- 
fun and  Stra^burp  (1768— 17TI).    Halle  a.  S..  C.  A.  Kaem- 

l       merer  4  Vk.,  IWi  lii2  s, 

rSpanier,  U.  L'ber  Th('Nia.s  Momum  übers«lxaugeu  an»  dem 
HebrÜMTbcn.  iJhOEh-U.ihr.  VllI,  S.  «a— 75). 

.  St  reim,  f-'ran/.  Zur  (je&cbicht«  des  Meiitergeaangcs  in  StnuB- 
borg.    (JbÜKU-Lotbr  IX.  ».  76-83k 

5i.Tescb.  L-  Zar  Entstehangagescliidite  des  EvaugcUenburhei 
TOD  Otfhed  1.  Oreifäwsld.  Di««.  18B0. 

i;ec.:  Zeitschr.  t  Atsehe.  Philol.  XXIV.S.  120-122  (O.  I->d- 
mann). 

.  TliiaacDDrt.  C.     Lu  biblwtbe<iiie<i  iinireniiairce  et   mnniri- 

fc       paies  de  Strasbourg  et  de  Nancy,  (snite)  <AnnEct  VI.  fi  41>— 

I  438,  S6»-öei:  VII.  S.  2W)-227jl  |VergI.  BibliogT.  I.  IflW  So. 
4771.  {ABch»epnrat;Fsri«-Nancr.Berger-Levtanh.lÄail8  8-1. 

.  Tbarlinger,  AdoIC.    Iter  Uoäikdnick  nit  bewe^ichen HcUD- 


574  Witte. 

typen  im  16.  Jahrhundert  and  die  Mnsikdrncke  des  M&tbias 
Äpiarias  in  Strassbnrg  and  Bern.  Leipzig,  Breitkopf  &.  Ufirtel. 
1892.  32  S. 

708.  Veil,  H.  Aach  ein  Goetheforscher.  {Grenzboten  1892 IV,  S.  429  bis 

435). 

709.  Weinhold,  Karl.  Gedichte  von  J.  M.  R.  Lenz.  Mit  Benutznng 

des  Nachlasses  von  Maltzabn.  Berlin,  Hertz,  1891.  XXn. 
228  S. 

Rec:  Zeitschr.  f.  dtsche.  Philol.  XXTV,   S.  410  f.  (0.  Erd- 
mann). 

710.  Wimpfeling,  Jacob.  Pädagogische  Schriften,  übersetzt,  er- 

Ifiatert  und  mit  einer  Einleitong  versehen  von  Jos.  FreaDd- 
gen.  (Sammlnng  der  bedentendsten  pädagogischen  Schriften 
68.-72.  Lfg.  S.  337—573).    Paderborn,  F.  Scboeningh.    im. 

711.  Wimphelingias,  Jac.  Stylpho,  in  der  ursprünglichen  Fassung 

aus  dem  Cod.  Upsal.  687  hrsg.  von  Hugo  Holstein.  Berlin. 
Speier  &.  Peters,  1892.  XVIII,  16  S. 
Rec:  MA  IV,  S.  243  (A.  Dontrepont). 
712  Winckelmann,  0.  Die  Neneinrichtung  des  Strassburger  Stadt- 
archivs. (Archivalische  Zeitschrift  N.  F.  IV,  g.  109—122). 

Vergl.  No.  18ti,   340,  361,  403f.,  422,  478,   494f.,  5051. 
520ff.,  548 


Xlll.  Kultur-  und  Wirtschaftsgeschichte. 

713.  A.,  A.    Die  Biersicder  von  Pfaffenhofen.    CStimmen  aus  dem  D- 

sass  r  (1893).  S.  228-230). 

714.  —  Ränbcr  zur  Zeit  des  Bauernkrieges.    (Stimmen  aus  dem  E- 

sass  I  (1893),  S.  218—220). 

715.  Adam,  A.    Zwei  Mordbrenner  von  1527  [Jacob  Schott  von  Fürth 

und  Claus  SanthoflFerJ.    tEcclArgAB  XI,  S.  84-87). 

716.  Bazaine,  P.-D.    Sociale  industrielle  de  Malhouse,  Bulletin  spe- 

cial (decembre  1891).  —  Les  premieres  voies  ferrees  en  AI- 
sace.  Chemin  de  fer  de  Strasbourg  ä  Bale,  inangure  les  1!* 
et  20  septembre  1841.  Notes  et  documents  bistoriques  pre- 
sentes  par  P.-D.  Bazaine-  —  Faisant  suite  au  Bulletin  special 
1889  du  chemin  de  fer  de  Mulhouse  Ä  Thann,  Notes  et  docu- 
ments bistoriques  presentes  par  William  Grosseteste.  Paris. 
Impr.  Nouvelle,  1892.  156  S.  mit  Portr.  u.  1  Karte. 

717.  Benocke,    [Abriss  der  Geschichte  der  Geologie  in  Elsass-Lo- 

thringenl.  (Zeitschr.  d.  deutseben  Geolog.  Gesellsch.  XLH', 
S.  511—527). 

718.  ßenoit,  Arth.    £tude  gastronomique  et  historique  surlesgre- 

nonilles  en  Alsace-Lorraine.    (RAIsace  XLIII,  s.  508—520). 

719.  Boeckel,  Jules.    Cinquantenaire  de  la  gazette  medicale.   U 

gazette  medicale  de  Strasbourg.    Sa  participation  an  moave- 


ElriLniKhe  GuchlcbUlittc»tar  der  Jubr«  1692  u.  9S.  575 

mi'iit  sclentifiqiie  de  IfMI  h  iSni.  (Extratt  <le  la  ^Oarctte 
mMicftlc  de  Simsboarg,  1992  No.  7|.  Stra.'.bourff,  impr.  Sti-as- 
bourgeoise.  i892.  47  S. 

720,  Boc^ncr,  Carl.  Im  Dienst  <l<s  Herrn,  npiilisrhiifl  xnr  Jnt>el- 
feier  der  a>Jilbrißcn  Wirksamkeit  des  I>iakonLssoii-MMll«'i-- 
baascs  la  Slrat-Kburj^  i.  K.  Strasburg  (('.  A.  Vomboff).  |.^, 
1dl!  S.  mit  LiRbtilruckbildcni  tt.  ßildniiHen.  [Auch  in  frua. 
Sprache  IX  b.  m.  Abb.]. 

721.  Bossert,  Gnstar.    Der  B«sitz  de»  Klosters  Lorsch  bu  Elsass. 

{ztumi  vm.  s.  ftio-fti.'^t. 

_^22.Ccttx,  H.    Difi  aUcIslL'si^che  Familie Frolbnri?  I,  B.  1Ö9I, 

[Vgl.  BiblioRT.  r.  l^ll  N.J.  .!#?<]. 

Hec:  Alemannia  XXI.  S.  200—20«  iH.  Pfiumniis(-hinia>. 
723.  Como,  F.  A.    Znnft  and  Gewerbe  der  Scbncider  Im  alten  Strass- 

bur«.   I-  Teil.    1  Jahresbericht  des  bischötl.  (»ymn.  an  Si.  Ste- 

]tbsn  in  Slraasburg*.    Strassbar«.  Bochdr.  Muller,  Herrniann 

A  Cie..  lem.  4«.  S3  s. 

l.  Liscnbccr,  AI.  Da.«  Hexenwe$en  in  elsJUsücher  Sage  and  Ge- 
scbieiite.  (Stimmen  aus  dem  F.Uass  I  (1899).  ^.  23.V-237., 
247—218.  2.'ift-2fü.  2W^-2öO.  2l)rt-2ß7,  274-275.  2«,  290 
-2!ll.  298-:«lO,  .114-aHi,  .'ta— 32.3,  .3ai-332,  3fi2— .Wl,  3S1 
— SBÜ.  390—391,  39t<— 399). 

Waller,  L.  Das  FenerlO&L-b-  und  Reltangswescn  in  Klsa^s-Lo- 
Ihringeii.  [Knthfilt  hbtt.  Mittoiluni^pn|.  Mit  2^  AbbildonKeo 
im  Text  und  auf  Spczialbogen,  nebst  zwei  Übersichten  Ober 
die  Feiiernehrcn  in  KUajis-üithringun  und  den  Haupiatddt«!! 
Enropcut.  IUppolt-'''"''^>l(^r,  Selbstverlag,  IM».  X,  244,  18, 
XCV  ^.  u.  Annoncen.  [Anch  in  fran».  Sprache:  1^  Service 
des  Lnccndics  etc.  X.  214.  ä).  XVIij. 

Feuerlöschwesen,  s.  No.  34.^ 
7,  Fichard,  Freiherr  Robert  v.  Handbuch  des  LAwn  Tennis 
Spieleg.  Zweite  omgearbeitetc  Auflage,  [l'ap.  III.  Die  dcut- 
scbeu  Ballhiiuser  historisch,  b«tr.  auch  Stra^btu-gj.  Baden- 
Batleo.  Kmil  iMininierme.ver,  18£>3.  134  ä  (Aach  in  frani. 
Sfiracho  t}«3.  88  S.J. 

Förster.  E.  Die  Hananiscbe  Schulordnung  von  165&  (El^Lothr- 
Si^bulbl  XXII  aSOi),  f^.  241—246». 
).  (iÜBsrlebcrpastetc,    Von  der.    iStiranien   ans   dem   KIsass  1 
(1SÖ3),  S.  2b7— 269.  376—277,  282-2S3». 

04n>'.    Die  Raitbrndtraehaft.    iKcrlArg  Xit,  S  ir?— i;n). 
I.  Oerock,  .1.  G.    Notes  pour  »ertir  ä  l'biütoiro  de  U  pharmacio 
en  Al'at-e  pFrndanL  la  r^nloüon.  (Journal  der  Pbarmarjc  von 
EJa<s-l^tbrinRen  XX  (lfi88>.  8.  309—71). 

IlnrKier,  W,    l>i»r  <iülerbosil)!  des  Klosters  MVissenburg  f.  E. 
I.  Toil.    Pr-tgr.  r.  Juhresher.  d.  K.  Human.  fi>mn-  8poier  f. 
d.  Schuljahr  imA/W.    Speier.  Jagcrscbc  nnchdr.,  1609.  117  S. 
733.  HaaaGer,  Kmi).    Das  Bergbaag«b)ct  von  Markirch.     Beilage 


576  Witte. 

z.  Progr.  d.  Realschule  zu  Markirch.  Markirch,  Buchdr.  v. 
D.  Cellarius,  1893.  4".  19  S-  mit  Karte. 

734.  Hertzog,   A.      Eine    elsfissische   Mäklerzunft,     (JbGEls-Lothr 

VIII,  S.  209—225). 

735.  K.     Aus  dem  alten  Hananerland.     I.  Sonntagsheiligung  und 

Wirtshausleben  im  18.  Jahrhundert.  II.  Das  Presbjleriam. 
III.  Schule  und  Erziehung.  IV.  Die  Kirchenbusse.  V.  Einiges 
Konfessionelle.  (EvProtKirchenboteElsLothr  XXII,  S.  187  bb 
189,  196-197,  202—204,  221—223,  226—227,  252—254). 

736.  Kassel.    Stundenplan  und  Schulbesoldung  in  der  alten  Hanauer 

Volksschule.    (ElsLothrSchulbl  XXIII.  S.  70—73). 

737.  Kessler,  Fritz.    Materianx  pour  serrir  k  Tfaistoire  de  l'in- 

dustrie  et  du  commerce  d'Alsace,  pr^ent^  par  le  Comite 
d'histoire,  de  statistique  et  de  g^ographie.  (Bulletin  de  la 
Soc.  industrielle  de  Mulhouse  LXII,  8.  47 — 711. 

738.  Kel^,  J.    Hexenwahn   und  Hesenprozesse  in   der   ebemaligen 

Reichsstadt  und  Landvogtei  Hagenau.    Hagenaa,  F.  Bock- 
stuhl,  1893.  VIII,  177  S. 
738a.  Liliencron,  E.  v.    [Pfeifertag  im  Elsass],    (Paul.   Gnmdrisi 
d.  germ.  Phil.  II,  2,  S.  3221. 

739.  Maisch,  G.   Religiös-soziale  Bilder  aus  der  Geschichte  des  deni- 

schen Btlrgertums.  Abt,  1  u.  2.  Leipzig,  Reinhold  Wertber. 
1893.  480  S.  [Betr.  an  rielen  Stellen  Strassburg  und  das  Elsasi]. 

740.  Matöriaax  pour  servir  ä  l'histoire  de  rindtistrie   en  Alsace. 

Note  snr  la  ceramique  en  Alsace  et  en  Lorraine  au  dix-hui- 
tieme  siecle,  pr6sent6e  par  le  Comite  d'histoire,  de  statistiquf 
et  de  geographie,  ä  propos  de  l'ouvrage  de  M.  Gerspach: 
Documcnts  sur  les  faienceries  fran^aises".  (Bulletin  de  b 
Soc.  industrielle  de  Mulhouse  LXII.  S.  510— 512 1. 

741.  Ncy.  C.  E.    Die  geschichtliche  Entwicklung  der  jetzigen  Eigen- 

tumsverhältnisse in  dem  heiligen  Forste  bei  Hagenau.  (.JMl- 
Els-Lothr  IX.  S.  148—166). 
•742.  —  Geschichte  des  heiligen  Forstes  bei  Hagenau  im  Elsass  I.  IL 
Strassburg,  Heitz  &  Mündel  1888.  1890. 

Rec:  HZ  I.XVIII  (18921,  S  347  f.  (Wilh.  Stieda). 

743.  Pfeifertag,    der,  in  Rappoltsweiler.    (ZDKulturG  Neue  Folge 

11,  S.  126-1291. 

744.  Prud'homme.    Documents   pour  servir  k  l'histoire   des  toiles 

peintes.    (Bulletin  de  la  Soc.  industrielle  de  Mulhouse  LXII. 
S.  338— 343 J. 
*745,  Reiber,  Ferd.    Küchenzettel  und  Regeln  eines  Strassburger 
Frauenklosters  des  XVI.   Jahrhunderts.     [Strassburg]  1891- 
[Vgl.  Bibliogr.  f.  1891  No.  503]. 

Rec:  AnnEst  AI,  S.  328  (C.  P.(lister]l 

746.  —  Notes  d'ichtiologie  alsacienne  du  XV"»«  siecle.    (.Mittheilnngen 

d.  naturhist.  Ges.  in  Colmar  I,  S.  59—71). 

747.  Ristelhuber,  P.    Le  chemin  de  fer  d' Altkirch  ä  Ferrette.  (Re- 

vue de  geographie  XXX,  S.  464 — 467). 


XbiMiBcbe  Oeachlcbisliltcniiur  Aer  Jahre  1689  n.  S3.         577 

•  KisleJbaber.   P.    1^  raarche  aox  domestlqnes  h  Bcmxwiller. 
(RTPVni  (1893),  S.  21Ö). 

IRon.ver,  Jnlcs.    I^  saeur  angtai^e  en  Alsace  et  eu  Lorraine. 
Nolet!  h  iiro|>os  d'uu  im)inm6  lorrain,  presnmä  de  1524.  (Mem. 
l    Bot.  Arch.  l^rraine.  3-  s*ir.  XX  (1ÄJ2).  S.  229—347). 
ichalchroniken,  Atu  den.  der  elicmaliKcn  (JrafsdiafL  Soiir- 
werclen.     (KcH-lislandiscIic  U'hrtrzeitnng  1803.  S.  3«— 3*fi. 
3fil>   an,  374— .378). 
Siegol,  Edwin.    Zur  Uwchiclite  de«  Posamenticrgcwcrbes.  mit 

I  besonderer  KdcktäiditnabiiK;  auf  die  Er/jfpbirgiscbe  Fosamcn- 
teDtudustric.  Nach  zahlrojchon  gfidnif^ktpii  and  bandschrift- 
lichen Quellen  bearbeitet.  Mit  18  AbbilduTi«eii.  UZanftbach 
der  Poömeutieror  uud  Kiioct'inachcr  in  Sir»F^>iburg  von  Anno 
1618-1789-  S.  32-39].  Annabertf,  II.  Gräser,  IftÖ.  VIII,  12fiS. 
ammerlad.  Theo.  Die  Khcinaölle  im  MiUelaller.  gr.  8*. 
Vni,  17»  S. 
iStooff,  L.  I«  vifnme  cttlonfffr  dans  ta  Ilautp-AIsace  et  les 
[fflys  Toisins,  ä  iiifijios  d'un  n'ile  i-olmiijer  inedit  du  XV'  ei^de. 
(Extr.  de  la  „Numulle  Ilevae  bist,  de  droit  fr.  el  etr".  Jan. 
—  fevr.  18£>3|.  Itar-le-Oiic.  impr.  Cflniant-LagneiTe;  Paris, 
lib.  Loiorc  et  Forrel.  1**3.  91  S. 
'itte,  n.[ejnricb].  Zur  EhesdilieKsung  Im  15.  Johrbondcrt. 
(Z(iORh  VII,  S.  72ft). 

TgL  No.  168,  in.  174.  UI8.  221.  -M'S.  262,  273.  380. 


XIV.  Volkskunde     Sage. 

Jkuricoste  de  Lazurqne,  E.     Le  ffrundonnerütaR  oa  le  jeudi 
I      vert  en  Aleace-LorTaiue  et  on  Allemagnc    (RTP  VUI  (1898) 
P       8.  534— Ml). 
,  B. . .  Xe  forgeron  d'Ostbeim.    treffende  alsacionne.  <.PaMe-Tcin|» 

111.  S.  873— 37tH. 
.  Ellerbacb,  J.  B.     Lc  t-omtä  de  TAn  et  la  Rosine  de  ßlütz- 
w       beim.   Tableau  de  moeors  alMicicnnea  h  la  tin  dn  XVIII*  si^cle. 
f      (RCathAlsace  XI.  S.  SiT  -273) 
.  Faber.  K-  W.    Haften  nnd   Volks};« brauche  ans  dem  Sundgau 

(Über-Dsa»),    JbtiQs-Lorhr  IX.  s.  4—75)- 
.  Flagcllants,  Iji  pierre  des.  Legende  alsacienne-  (WiE  V.  S  37 

—38.  46—48,  53—55,  61—63,  69—71,  77—80.  85-88.   i)3— 96). 
.  Foaruier,   Ä.     Les  Vosges-   Nimcy,    Oepin-I-eblond,   1893. 

12  S. 
.  GevtD-Cassal.  Le»  charbonniers  de  la  Hardt.  Legende  d'AIsacc. 

(pMBe-Temps  UI.  y.  litlt— yt.'). 

Sooveoirs  dn  Sundgau.     itccits  de  la  Ilauic-Alsace.    Paris. 

Lec#ne.  Oudin.    X,318  S- 

Rec :  AnoEst  VI.  S.  622  (Ch.  Pfi»t«r). 


578  Witte. 

763.  Gevin-Cassal,   0.    Un  nsage  alsacien     La  ^oel  des  petita 

oiseaax.  (AnnEst  VH.  6.  119—121 

764.  L-,  J.    Die  Geister  aas  der  Saargegend.    (Stimmen  aas  dem  D- 

sass  I  (1893),  S.  279). 

765.  —  Zells  Entstehung  und  der  Hohnack  der  Sage  nach  iStimmec 

aus  dem  Elsass  I  (1893),  S.  306) 

766.  Lienliard,  Hans.     Die    Kankelstabe-      (JbGEls-Lothr  VBl. 

S.  76—80). 

767.  Meier,  John.    [Über   elsässische  Sagen-   and  Märchensamm- 

langen,  Sprichwörter}.    (Paul,  Grandriss  d.  germ.  Phil.  n>. 

S.  786,  821). 
768-  Mogk,  Eugen.  [Zar  Bibliographie  der  Qaellen  der  Sitte  und 

des  Brauches  im  ElsassJ.  (Paul,  Grandriss  d-  germ.  Phil.  Il\ 

S.  277). 
769  N-,  N-    Sagen  aus  der  Umgegend  \'on  Benfeld.     tStimmen  am 

dem  Elsass  I.  (1893)  S.  212-213,  221-222». 

770.  Rathgeber,  Julias.    Elsässische  Sprichwörter  and  sprichwört- 

liche Redensarten.  (JhGEls-Lothr  IX,  S-  98—101). 

771.  Ristelhuber,  P.    Saint  Antoine  cn  Alsace.  (la  Tradition  VI, 

S.  921. 

772.  Schure,  E-    Les  graodes  legendes  de  France  [l^es  legendes  de 

r Alsace;  S.  i— 74]  Paris,  üb.  Perrin,  1892  IV,  305  S. 

773.  Stehle,  Bruno.     Yolkstüniliche  Feste,   Sitten  and  Gebraoche 

im  Elsass  (Fortsetzung).  (JbGEls-Lothr  VIII,  S.  159-1^1) 
IVergl.  Bibliogr.  f  1891  No.  523] 

774.  Stüber,  August.  Die  Sagen  des  Elsasses,  getreu  nach  der  Yolkä- 

Überlieferung,  den  Chroniken  und  anderen  gedruckten  und 
handschriftlichen  Quellen  gesammelt.  Nene  Aasgabe  besorgt 
von  Curt  Münde].  I.  Teil:  Die  Sagen  des  Oberelsasses. 
Sti-assburg,  Heitz  &  Mündel.  1892.  XV,  151  S. 

Rec:  ADA  XIX,  S.  93f.  (Wilhelm  Hertz).  Alemannia  XX. 
8.  117-118  (Hugo  Meyer).  —  DLZ  XIV,  S.  72f.  (E.  Martini 
~  Tradition  VI,  s.  itJQ  (P.  Ristelhuber).  —  ZGORh  VU, 
S.  570  (W.LWiegandJ\  —  ZVVolkskunde  II,  328  (\V.  Wdn- 
hoMj. 
775-  Stork,  Karl.  Alsabilder.  Elsässischen  Sagen,  Legeuden  und 
Chroniken  nachgezeichnet.  (Stimmen  aus  dem  Elsas*  I 
(1893),  y.  226-228,  237,  261-162,  350-351,  358—359,  370). 

776.  Sundgau,  L.  da.     Recits  Sundgoviens.  Maltre    Alisi.     (Passe- 

Temps  ill,  f:i.  465^66,  481—483) 

777.  —  Recits  Sundgoviens.    II.  Sorcieres  et  sorciers.     (Passe-Tempt 

III,  S.  196—198).  La  iHe  du  village.  Stades  de  moeors. 
{S.  262—264). 

778.  Vogel,  Fr.  Xav-    Geschichten  und  Sagen  aus  dem  Saucrthal 

(Stimmen  aus  dem  Elsass  I  (1893),  S.  406— 407f. 
779  —  Die  Sagen  vom  Sauerthal.  II.  Die  verzauberte  Maid.  {Stimmen 
aus  dem  Elsass  I  (1893)  ä.  116j.  UI.  Walther  und  Hildegunde 
(ebd.  S.  154—155). 


ElUuitdi«  G^Khicbulitteratur  iler  Jahre  1S92  u.  (iS. 

'*  Le  Teroce  chasscor.    Legende  alsacieoDe.  (Pusse-Temj»  IV, 
s.  180- lea). 

Vergl.  Xo.  as,  30,  S9f.,  La6.  248.  256.  29B,  312 

XV.  Sprachliches. 

trescli.  F.  r>ip  MllnMcrtbiüi-r  Orbiiaracn.  (JbGEIs-Lolhr  VHI. 

S.  »t-I37;  EX,  S  1(14-212). 
►cntsfhe  Sprache  im  Reii-hslanti.  (AZk"  I8!t2  No.  259). 
[)ialektfor»changimEl<!ass.<Klsl.oihrSrhallilXXni,.S.  I52f.). 
L  Kutil.  Wilbclm.  MuniliLrl  und  8rtinfts|)raclie  im  KI»ass.  Zab«ni, 

1      Fuchs,  1H9S,  V  ni.  02  S. 
Rec:  ZciUcUr.  d  allg-dtsch.  SrnichTcreius  VÜI,  S.  IÖ3— ISS 
iSlchle). 
L.  Znr  Spracbenfruge  in  Elsa^s-Lüthriugen-  (,AZg^  19^  >'o  163). 
Lfoobart,  Ilan«.   Lnm-  ond  Flextonskhre  der  Miunlart  des 
I      mittler«»  Zorurlialps  .  .  .  Strassborg.  TrQbner.  18»1.   [Vergl 
Bil.liogr.  r  1K91  No.  tissy 
Koc.:  AUA  XVHI.  S    195-197  (A.  Hcnsler).   -   HLZ  Xlll, 
S.  1009  (Friedr-  Kaiiffiuaiinl.  -  Oenuania  N.  U   XXV.  S  233 
bb  2Ä5  (P,  Hrbild).    -   I.WiRPIi  Xill,  S    a^f  (Hoffmano- 
Krayer),  -  RCr  XXXIH  S.  2ia-215  iV.  Henry». 
7.  Martin,  K  and  l.ienliart.  H    Zum  WCrterbucli  der  elsUtssL- 

Bcbon  MandirtPn-  'Jb(iEls-Lothr.  IX.  ?>   107—193». 
e.  Mciigcs.  Ilt-inricb.     Rufacber  Ausdrücke   fDr  die  Begriffe: 

»triokeo,  betrnnkeD  sein.  Oewobnbeitslnnker   fJb(it:U'I/>tlur 
rX.  S.  llN-128). 
Ö.  —  VoIksftT)noloKi'i<"b(^  am  der  elsässisrhen  Mundart.  iFörts.  n 
_        ScblUK>H£UUÜirScliulbl  XXil  (10ä2>&-  4~7j  [Vergl.  Bibiiogr. 

■  f.  ltfi)l  No.  &39I. 

^—  Tolk^mundart  nnd  Volkssclinle  Im  idsoss-  Gcbweller,  BoUze, 

H     imd.  X.  120  s. 

■  Reo.:  Alfiiiaiinia  XXI.  S.  2tV,t.  (R,  Stehle)-  -  Zeiiscbr.  d 
W       atlg.  disrh.  S|.ni*-h Vereins  VIII,  K  153—155  {Stchl**]. 

>!.  MtDtJC,  Ferdinaud-    Itibliograpliie  der  dcutscben  Mondarteo- 
^       forscbuug  far  die  Zeit  vom  Reginn  des  li^  Jabrbunderts  bis 

■  nun  Ende  des  Jabrcs  18*)  KosammengcsteUt  von i|A. 

■  u-  (i-  1  :]  SainailnnK    kurzer  Orauiuiattkeu  deatsclier  Mond- 
P       artnn  Hrsg-  \.  OtU»  Itmaer  II. i  lA'iji^ig,   Rrriikojir  A  Hartel. 

IHH'.  XX.  181  S. 
&  Ortjobftiiii,  Ferd.  l>ie  Vornamen  der  ScbuljuKcnd  des  Kantons 

■  Havroluweiler.   Progr.  d.  R«8lsebalc   zu  Rap|ioltswcilvr,  S. 
P        Ilran-schwig,  IH93.  i".  8  S. 

I8L  Ratbgcber,  Julius.  Vcilksiiiuiidarilicbesaiisdcm  Elsass.  rJMK 
EU-Uthr  \nil.  S,  Si>-S7). 
Spieaer.  J.     Einige  Ilomerkuntfen  zur  srhrifutellerisrhen  Be- 
handlang  der  Mundarten  dan-h  Itei^jiiele  atu  dem  Mflnster- 
thAler  Dialekt  crülulert.   (JbüEts-Lolhr  Vlll,  S.  138-Hi). 


580  Witte. 

795.  Spieser,  J.    Mundartliche  Sprachproben  ans  den  Dörfern  Wie- 

bersweiler,  Waldhambach  and  Rosteig.  «JbGEls-Lothr  \'lil. 
S.  143—158). 

796.  —  MflnsterthälerAneltdoten.  Nach  der  Mühlbacher  Mundart  laot- 

treu  geschrieben.    (JhGEls-Lotbr  IX,  S.  87—92». 

797.  —  Sprichwörter   in   Waldhambacher  Mundart.      In   lauttrener 

Schreibung.  (JbGEls-Lothr  tS,  S.  93—97). 

798.  Sütterlin,  Adolf.    Laut-  and  Flexionslefare  der  Strassburger 

Mundart  in  Arnolds  Pfingstmontag.  (Alsatische  Studien.  2. 
Heft)  Strassburg,  Trflbner.  1892.  IX,  106  S. 

Rec:  ADA  XIX,  S.  269f.  (A.  Heusler».  —  LBGRPli  XIV. 
S.  879ff.  (A.  Socin).  -  LCBl  1893  S.  222f.  (W.  B.).  -  RCr 
XXXIII,  S.  213—215  (V.  Henry). 

Vergl.  No.  671,  684,  686. 


XVI.  Familien-,  Wappen-,  Siegel-  und  MDnzenkunde. 

799.  Florange,  Jules.     Badonviller.  Atelier  monetaire  des  comtts 

et  princes  de  Salm.  £xtrait  da  „Bulletin  de  namismatiqne' 
t.  II,  p.  93.  Paris,  1893.  15  S.  a.  1  Tafel. 

800.  Hertzog,  Aug.  Der  Voelklingshofener  Mtlnzfund.  (MGEls  XV, 

S.  328-333). 

801.  [Horning,  W.]     Die  Spenersche  Familie,   „eine  Hütte  Gottes 

unter  den  Menschen"  zu  Rappoltsweiler  im  17.  Jahrhundert. 
(MonatsblCrAKonf  VIII,  S.  139-142.  161-167). 

802.  Mirbach-Harff,  Graf  E.  v.    Beiträge  zur  Personalgeschichte 

des  deutschen  Ordens.      [Separatdruck  aus  Adler.  1889/90  o, 
1892  (N.  F.  II.  S.  175-198)]  [Vergl.  Bibliogr.  f.  1891  No.  ^]. 
Rec. :  Mittig.   a.  d.  bist.    Litt  XXI,  S.  136—138  (M.  Perl- 
bach).   ZGORh  VII,  736  ([A.]Schulte). 
80a  Thann,  Das  Geld  von.  (WiE  V,  S.  163f.). 

804.  Thierry-Mieg.   Charles.     La  Succession  de  Jean   Thienr 

de  Venise  et  la  branche  alsacienne  des  Thievry.  (57  millons  cd 
1676).  (R.  Alsace.  XLHI.  S.  5-43,  306-345,  XLIV.  S,  191 
bis  230,  336-^03).  [Vergl.  Bibliogr.  f.  1891,  No.  559]. 

805.  Wackernagel,  Rudolf.    Zwei  Königsarkanden.     [Betr.  Fa- 

milie Hatstatt  ao.  1281  u.  1297].    (ZGORh  VHI,  S.  706—701). 

806.  Wappenbuch  des  Kantons  Sulz  (Ober-Rhein).  CWiE  IV,  S. 300). 

807.  Wappen  des  Kantons  Sennbeim.    (WiE  IV,  S.  323  f.). 


XVII.  Historische  Karten. 

(Nichts  erschienen.) 


X. 


Arcliivallen  ans  Orten  defi  AiiitsbezirkN 
Achem '), 

Gdsll'  Lehrrr  Dr.  n^rmann  ächinfl1<?r  in  Sasbach. 


Sashach.") 
(Kathol-J  PfArtet.'O 
lOlfi.  l-^anib^rg  ifiabenhprcV  KaiM-r  Hciorii'Ji  U.  rcrleiht  dem  KlMtMT 
ebBttern  verachiedi'f»^  EiDklinfic.  (Gedruckt  b«i  DAmg'^,  Regesu  Ilaclcnsia, 
.  1&).  Alttdir.  —  1327  Juli  l|.  Olwrkirch.  „Corpus  parocliUtus  ecde- 
IM  ia  S.  ex  vidünus  fiKti  quiaU  post  JutUcs  sub  K)>o.  Jouuie  anno  1992.* 
khKbr.  —  ISA)  Man  2.  Strushnrg.  Conratlns,  g^'tmnnt  KAbelin,  tvx 
Iwn  in  SirsiMbnrg,  itbprgiebt  , nomine  pra^beodae  utcerdotatia   per  ipsum 

Kais  sibi  a  Deo  collatis  funduiiia«  io  eoclnia  pvochimli  rillae  ä«B- 
dem  Henselinaa,  geaannt  Oiider  itni)  Knnrad.  ((üiiannt  Beckhe  fO 
;oltnait£  im  Saabacbn  H&uii  Tür  cLncii  j^rlicben  Ziiu  auf  10  Jahr«. 
Jwcltr.  —  1981  Okt.  22.  Stra&sburg.  Dvv  liiscbotIii-h>-  Ricbler  ur- 
an'lot,  da»  Kuntxö,  genannt  Wl8»e,  nnd  seini)  Frau  Advlbcid  der  Hila- 
^fründ«)  in  S.  zw«  Morf^  Pructtackar  na  Saabarber  Hann  T^rmocbl 
1.  Abscbr.  —  ISt^S.  Bruchatäck  einer  gedruckteu  Abschrift  des  ^'tiftongs- 
flb«r  i)le  Hilariiispfrtlndc  in  S.  —  1302  MAn  2ä.  Stranbur;.  Dir 
)äjcitf  Ki<-bl4>r  teilt  ein«  liiilk  dea  Papst««  Johann  XXII.  (dat.  Avignon 
Nn.  2ÜI  mit.  wouftch  dem  Kloster  Schuttem  die  Kirchen  von  Käi^ 
eil  S.  nnd  ^nu'iwpipr  inkorporiert  Ideiben  »oUeu.  .\b9chr.  —  1393  April  10. 
itrftMibtirg.  Hugo,  gen.  Sigebrwht ,  l*riMt«r  aus  .Molshe im .  p«rpe(aas 
riui  in  ts. .  niierltet  »zo  einen  rechten  Erbe"  dem  Kuntzo,  gsn. 
Qld(  und  Aeiner  Frau  Elsa  TOn  S.  gegen  vier  soltdi  deoarii  Stntss* 
jer  Cielde»  jabrlidi  Maus,  Hof,  (iartßn  und  Znheh6r.  Ahscbr.  —  1397 
Tabr.  Ift.  SirassburE.  Ifer  bischüHichc  Richter  urkundet,  das  Gnla. 
■!.^  Heintzo,  gen.  Weber  von  S.,  den  Eerrhtold,  gen.  Schnurr, 
inii  an  der  Kirch«  zu  S.,  Etatu,  Hot,  Garten.  Schoner  und  Zubehör, 
ftM.  «daaStcgelersHof,  vermacht  habe.  Abschr.  —  1-1U2  Ang.  29.  Rom-to. 
BoaUiui  IX.  be&utigl  den  Klo&ter  Scbuitem  die  Inkorporation  der 
Kirchen  «oa  S.,  FrieMnheim,  Köadringcu  und  Wippcrtakirch  nnd  ühcr- 

II  Uun  die  von  WitppltDiberg,  L«utkin-h  und  Ottenbeim  Nova.  Abscbr. 


V«l.  MUl   No.  U,   1S-3I.  -   1  Vgl.   MilL   Sn.   12.   22—29.  - 

rpL  MiU.  Sn.  13,  2». 

'Htll.  4.  U4.  U«b  Kl».  Ho.  I«.  9 


ml22  Schiadler. 

Schütteln  die  von  Bonifaz  IX.  verliehenen  Pfiureien.  Abschr.  —  1512 
Febr-  5.  Strassburg.  Der  biechöflidte  Richter  überträgt  dem  yod  Abt 
Johann  von  Schuttern  prSsentierten  Michael  Schwab  von  Beochen  die 
HilariuBpfrüDde  in  S.  Abschr.  —  1&16  Okt.  17.  Strassburg.  Schuldbrief 
über  100  Gulden,  die  Stephan  Scharb  von  Homberg  bei  Lauf  und  seine 
Frau  Margareta  von  den  „Vicarii  eccieaiae  Eanctomm  Uichaelis  et  Petri' 
in  Strassburg  leihen.  PO.  —  1543.  Verzeichnis  der  Kompetenzen  dt« 
P&rrerB  zu  S.  —  1546  M&rz  11.  SchnItheisB,  Gericht,  Gemeinde  und 
Kirchgeschworene  von  S.  bitten  den  Bischof  von  Strassbuig,  er  möfe 
den  Abt  Rudolf  von  Schuttern  bestimmeD,  dem  P&rrer  roa  S.  das  Ein- 
kommen zu  erhöhen.  Konzept.  —  1548  April  11.  Sasbach.  Die  Gem.  S. 
bittet  Abt  Rudolf  von  Schuttern,  die  Kompetenz  zu  erhöhen,  damit  Piia 
Huser,  jetzt  Pfarrer  in  Stetten,  der  früher  in  S.  war,  wieder  dahin  zurück- 
kommen könne.  Fap.-0.  —  1643  April  22.  Schuttern.  Abt  Rudolf  tob 
Schuttern  erklärt  die  Behauptung  der  Sasbacher,  es  sei  lange  kein  ,be 
ständiger  Priester"  in  S.  gewesen,  fdr  unwahr.  Die  Kompetenz  sei  p- 
nagend,  dem  Pins  Hauser,  den  er  gern  habe,  wolle  er  aach  die  Früli- 
messpfründe  in  S.  Qbertragen.  Pap.-O.  —  1549.  Der  Abt  tod  Schotten 
erklärt  die  Sasbacher  Kompetenz  für  ausreichend.  Der  Abt  sei  aber  bemt, 
die  Frühmesse  in  S.  und  das  Filial  in  Gamshurst  einem  andern  zu  fibo^ 
tragen,  oder  er  wolle  die  Frühmesse  auch  dem  Pfarrer  übertragen.  Äbscbr. 
—  1649  März  29.  Sasbach.  Die  Gemeinde  S.  bittet  den  Bischof  vm 
Verbessemng  der  Kompetenz.  Sie  sei  seit  „etlich  Jahr  mit  priestm 
übel  versehen" ;  der  jetzige  sei  ein  „wol  veratendig  geschickt  priest«, 
genant  Meister  Mauritius  König",  der  aber  wegen  geringen  Einkomm» 
nicht  bleiben  wolle.  Abschr.  —  1549  April  3.  Sasbach.  P&rrer  Min- 
ritius  König  in  S.  bittet  den  Bischof  am  Erhöhung  der  Kompetenz,  «b 
er  nur  34  Viertel  Kom,  25  Viertel  Haber,  zwei  Fuder  Wein  nnd  Accidai- 
talia  bekomme.  Concept.  —  1549  Aug.  17.  Zabern.  Bischof  Erasmiß 
verlangt  von  Abt  Rudolf,  er  solle  die  Sasbacher  Kompetenz  gebühmd 
vermehren.  T*ap.-0.  —  1549  August  28.  Schuttern.  Abt  Rudolf  er- 
widert dem^Bischof,  er  möge  seine  Sasbacher  Unterthanen  anhalten,  den 
Fiarrer^seinel  Gefälle  ohne  Minderung  zu  reichen,  dann  werde  dieser  eise 
ausreichende  Kompetenz  haben.  —  1549/50.  Weitere  Schreiben,  den  Sas- 
bacher Kompetenzstreit  betr.  —  1555  April  18.  Achern.  „Renovatioo 
des  Grienzehntens"  in  Niederachern.  Abschr.  —  1557.  Gaterrerzeichiffl 
der  Sasbacher  Pfarrei.  —  1567/68.  Corpus  der  I'ferrei  S.  und  der  Früli- 
messpfründe  daselbst.  —  1G93.  Zehntverlefanungen  der  Klöster  Aller- 
heiligen und  Schuttern  in  S.  —  1695.  Januar  25.  Sasbach.  Batiäcatio  nadi 
dem  Ableben  des  Pfarrers  Johann  Richard  Füeslin.  —  1695  Jnni  25. 
Schuttern.  Corpus  competentiae,  ausgestellt  von  Abt  Michael  Jakobni 
für  Vicentius  Bügin,  vicarius  in  S.  0.  —  1696  ff.  Protokolle  über  angeblid 
wunderbare  Heilungen  infolge  von  Wallfahrten  nach  der  Dreifalfigkeits- 
kirche  in  S.  —  1698 — 1700.  Aktenstücke,  die  Vergrössening  der  Drei- 
foltigkeitskapelle  in  S.  und  die  Feier  des  Gottesdienstes  daselbst  betr.  - 
1716  ff.  Den  Sasbacher  Pfarrzehnten  in  Oberwasser  betr. —  1716ff,  Rechnun 
der  Einnahmen  und  Ausgaben  wegen  „Auferbauung"  der  KiiLhe  in  S.  — 
1716.    Register  über  eine  „Herbstbett  für  die  Kirche*  in  S.  —  1716ff. 


ArchlvftlicD  Kus  Oriea  de«  Autabexirlc«  Achent. 


il23 


^' 


Pachtviirtrlgc,  dis  l'farrpit  betr.    —    1725  April  28.    8«slMch.    Vertrag 

niKbea  den  Abt  tOd  Sclmllcnt  imtt  <l6r  UcineiDilt  L^uf.  die  Einrichtung 

RflH!»  ej(«iieu  <}ott«sdi«D«U-s  in  LbuT  betr.     Afascbr.    —    172S  April  2d. 

^umMbur;.    üeürucktc  V«rordntiug  (li:r  btecbäfUcliea  BebArde  über  den 

lo  d«r  Kapelle  zu  lauf  durch  den  Kaplan  von  ä.  nbiulislteiiden  OotU»> 

UMiut.    —    1731  Jiuii  16.      Kap{>el«iiideck.     Schr«ibi'u  des  Ertpriesten 

pEtxell,  die  VervaltUDg  der  Giiier  bei  der  Dreifalli^eiukirchL-  betr.  Aliisclir. 

1732  Itöcember  9.    Kaj.jwlwiiideck.     Das  KapiUll  Oltcmweiec  tritt  ilifl 

tVrvnltiing  der   Oreifallit^itskapeUc  «i«dcr   an  dcu  CieuvralTikar  ab. 

^l>*cbr.    —    ]7Si.    VrreeichDU    der   gestifteten  Jabre^neitcn.    —    o.   J. 

iftQuotidiannm";  uhAn geschriebener  Au&xug;  aus  den    Ritnalv.  —  1734}. 

iV*n      .Satbadier  -  Ui«d«r-     und     0)i«rwawerer- Welschkoruzeliutcn     iKtr. 

1; —  1737  ff.    L'ciaiiciiliucb    der    I'&rrd   3.    —    173Ö    Sept    22.0berkiruh. 

l'roi*«  dw  Xotar*  Abraliam    Rauch   gc-gen  die  Versuche  de«   niirnm 

,I*hili[>)i  Jakob  Schroaatr.  in    Hufwcii-r,    di?    Pfarrei   Ö.    wünem    NeSen 

,xa    venclHÜFeu    0.    —    1740   Juli   ii       Mainx.    Beglaubigte    Abüchrifl 

^^ft    Urtefls  des   hiscbbAichen    Mainzer  Gericbte«  in  eiuer  ätrcitsacho 

j^BKheii  Schutteru  und  U^  dm  Heuüelinlea  in  S.  betr.  —  1741  ff.    Sm- 

Säiiraldencr  0|)fer-,  Kauuhgcld-  und  Blutxebnuiir^ister.  —  1741  IT  l>ie 

fiMb«cher  Maiwalilmattea  betr.  ^  174»  Februar  1.    Niederacliopflietni. 

Enqiriettef  f.  J.  lJiid«itinayer  teilt  auf  Weisung  dea  Ordinarlateä  uiit, 

d«ss  auch  nach  fcaul'ubrung  des  neuen  Kituala  die  ProMasionen,  ilie  Uali- 

vdlie  am  Blastimag  and  das  Fest  dea  Itelligen  Joseph  beittduüteu  wvnlvo. 

O.  —  1743.   Htraasburg.     Schreiben   i\«^  ««oeraJvikar»  Karcher,  die  Ab- 

ichaffnng  der  „äemifesta"   und  einiger  Misfibräuehe   betr.     .\bactir.  — 

174^)  u.  94.  KectiQuageii  der  DreirAltiftkabikapelle-  —  I7&2ff  Quiuaogfn 

fUr    den    Ileiligeufoud»,   —    1763-     :^Jbbachwaldencr   Einsugsregiaier.   — 

17&a  Marx  7.     Born.     Die  Prei&Itigkeitsbruiieiscliafl   betr    Abedur.   — 

1757  Min  2      Rom.     Benedikt  XIV.    verkölit   Al(arpriTil«tfi«i  fitr  di« 

I>nribttigkciukircbe.  PC*.  S.  —  17&7  Hin  7.    Born.    Benedikt  XIV.  let- 

Inhl  einen  Ablau  für  die  Preifahigkeilakircbe.  PO.  S.  —  1767  kUre  7.  (?) 

Rom.    Ahlaaabrevc  lur  die  Urcifaltigkeitakirche.     FO.  S.  —  1757  ff.    Be- 

l^jmbigte  AUchriften  des  Ablassbn^ve.  ~  IT.*-?  Juni  17     ätianburg.  0«- 

dnrkic  VcTordnuDf  des  Biädiufs.  diu  Abhomug  der  KirdietiToDdsreclinaDgwi 

und  die  Aiisti-Iliing  der  l.clr«  und  Küster  beir.  —  1767,  (?)  Conc«pt  «iir 

AiT.'iiiliing  ii<-)  VititaiioncprotokolLii    —    I7&>ir.   Obenashacber  Eiuaugs- 

—  I7€0.  Verzeicbub  iK.    Xturet-   und  FrilluneeBeinktufte.  — 
iioi.     I  OBcepit  lu  einer  Erwiderung  auf  die  btocli6flichFa  Verrklgungeo 

wUuli'^  der  Vi«it»itoii  vvn   1761.    —    ITCl   Uftnt  4.    Ron.     Vollmacht 
iTarrcr  roii    S,   als  Vonteber  der  DrciTaltigkeitsbrnderschaft 
zu  wuicltMi      Pap-O.  —  17')1.    Die  Kirchenvisitaiion  betr.  — 
i77&     Den  Kirdienbau  in  h-  betr.  —  1769(r.    Sasbacber  Eiaiugi- 

—  1771    August   13.     äimwburg.     ücdruckle  Verordnung  dea 
WeihbiiKhofii  Tnwatuu.  die  Feier  iles  Josephtages  betr.  —    1771  ff.     Die 

II  de«  BonaTinitur«  Fieainger,  die  fbrrei  S.  au  erlangen,  betr.  — 

Fasuubirteobriefe.  —  1772ir.     Laufer  Eiosugangiitcr.  —    I77a 

S4.    Kai^olrodeck.    Kammerer  Schneider  ergeht  die  Pfarrer  um 

duBg  ihrer  Bdtrfc^r  lum  Neubau  des  biacfaoflichen  Semisan  in 


1121 


Schindler. 


Stnusburg.    Abschr.  —  1773  Hör.  9.    Rom.    Clemens  XIV.  rerfafti 

die  Dreifaltigkeiukirche  in  S.  AlUrprivilcffi^n.     PO.  —    1776  Aprü 
Gedrnckte   bischilifliche    Vcronlnung,    das    aUgero*!Jne    Jubilium  Iwtr. 
1776  AuguRt  S.     SlrMabnr«.     Der  Wöhbbchof  ert«Ut   dem  P£tmr  P. 
Anaelm  Bicheler  in  S.  di«?  VoUmiu^bt,  den  Kreuzweg  in   il«r  PCirrkirtte 
eiiwuweihen.     0.  —    1776  Sppt,    :i.     Saahach.      Kaufvertrag   Aber  rii 
WildcheD  bei  lier  l>relfahij;ktiuka}H'lle.    O.  —   1778  Febr.  18      Stn» 
bürg.     BisrhiiflicJie  Vernnhumg,  die  Verhütung   des    Kindsmbntes  betr. 
Ahsehr.    —   1771».     Fassinn    riss    KinlcmnmenH    der    P£uT«i    S.    —   177» 
Apr.  23.  VUtiagen.  Vertra«  mit  Joseph  Benjamin  tirOnigcr  über  neueGIocka 
ftir  S.  O.  —  1779  Sept.  30.    ^^abem.    Weihbisehof  Tusskons  ordnet  etuü 
Dankgotteidientt  ha  wegen  Kettmif;  dvs  Fürtthisirbofs  b«  dem  Bmade  dei  U- 
schOfl.  Schl08«e»  in  Zabem  in  (ler>'acl)Hle*  >?.  ^pi.  —  17i|*0  Dez.  23.  Stn» 
barg.     Wcibbisrbaf  'l'utiEnniiü   ordnet  in   den    Icaiserlicben    LkDdesieiki 
einen  TraiieriiotiMdienst  fiir  MariA  Theresia  an     —    1781.     Emeacnaf 
der  St.  UilaripfrUndxinse.  —  I7&2  SepL  ö.  (?)    Verordnung  des  Kikm 
Joseph  II.  ober  die   Faasjon    d«   Kirchcnrennögens,      Abschr.   —  1191 
Sept.  'ib.  Zähem,  (ledruckie  Verwarnung  des  Fürslbiscliofit  an  die  fiemilnir 
des  OppenanerGeriL-htes,  die  liicb  dem  biscbABichec  Förster  gewiültfalklif  «ÜB- 
setctm.  —1781  Mai  22SrhutIern.  VprtmgKWi.'irhpnileTn  Pfcirrer  iDS.iiaJda 
?tleier  Joseph  Ktrack  *on  S.  {),  —  n*H  Nov.  18.  Siuhacb.  QütirrvenmriiKi 
des  Filiale  Lauf.  —  17B4,  VerordnnDgeD  des  Markgnien  Karl  Friedrich  od 
der  Generalvikars Iaiiz  von  Strassburg,  die Bcbandlung  Ander^llobi^  bctr 
Abschr.  —  I7ti4  Okt.  4.    Zabern.     WeihbiM-hof  Toufisaint  «npfieUl  da 
Didzesanen,  die  Katholikt'n  vou  Krlangen  lieim  Kirelieabau  zu  iiniint9ti& 
Abschr.  —  17H5    AnguBt  ».     Stnusbnrg.     (ienernlTikar    Lwtx  zeigt  te 
Tod  des  Weihbisrhof»  TnsHtniiti  an.    —    17.-6  ilun  8-     Sehuttem.    V«» 
zejclmts  der  ööter  und  NQLsuugoM  der  Plarrci  3.  —  1788  Hai  M. 
Fius   Tl.    verleiht  dm   Mitglicdem    der  Dreifaltig keitsbrudenchaA 
Tagi*  der  Koinmnnion  in  der  WallFabrtskapetle  einen  Tollkommenen  AW 
laEK.    PO.  —  178rt  Juli  10.    Tours.     Füratbischof  ron   Rnhan  errifi 
die  Pfarreien  Rohkbaeli,  T^Hf,  Orienberg.  Walterswrier.  Weier  M 
Weiiigurten.   —    178i)— 1792.    „Mftmial    nebitt  Collijteud"    der  Pfi 
eu  S.  —  1791).     Strassbui^.     Bischöfliche  Veroniuuug,  die  Fnhnmg 
Standeshtlrher  betr.   Abschr.  —    179»l   Not.  4.    Ettcnhcimmanater,    D> 
Bischof  ron  Rohan    zeigt    den   i)iAr.e«anen   die   Wahl    und  Krötuuf  da 
Kaisers  Leopold  H.  an  und  verfAgt  einen  Dankgottosdiemt.    Abwkr.  ' 
1790  Nov.  28.    Cllenheimmitiister.    Hirtenbrief  des  Bischofs  ron  Kolaa. 
die  französische  Revolutien  betr.  —   1790 — 1795.   äaftbacher    and  Bieder 
Han£:i?tiDtenbestanil-  —  17aiiT    Kircbcnbücfaer.  —  1792ff.    Zehntstrettig- 
keiieii    zwischen    Aclicm   und   S.   betr.  —  1792  Msn:    II.     KttenlieiB. 
Bischöfliches  Schreiben,   den  Tod  de«  Kaisers    Leopold  II.    betr.    Ab«chr 
—  1702  April  29.  Ettenbeim.  Kardinal  ?oß  Rohan  teilt  den  THOiesaseo 
ein  Brev«  dea  Papstes  Plus  VI.  Ober  die  kirchlichen  Wirren  in  Fnak- 
reich    mit-     .\h5chr,   —    1792  Juni    I.     Der  Fürstbischof  nnlitei  Gffcrt« 
fUr  den  .Sieg  der  Kniserlichen  an.  —    1702  .August  R.    Ettenbeim.    Der 
Fiirstblschöf  ordnet  einen  Dankgottesdienst  an  fiir  die  Wahl  des  KaisM 
Franx  II.    —    17»^.  Nc».   -21.  Rom.     Pius   VI.   empäefalt  dem   deutschet 


Ardüvftli«ii  am  Ort«ii  dei  Auiubezirk«  A.i'h«rii. 


il25 


Uents  die  rertriebeneo  frttiuOsiseben  Geistliclieo.  Abeehr.  —  I79S  Jaauar  4- 
Stteuheim.  Der  Filntbiiciiof  teilL  dem  Klerus  diis  Schreib^o  Piiu  VI. 
nit  und  empfiebll  den  rKtiUrlieinucbeD  Kiiiitflii  beeonden  «Jie  Kbttter 
IniatlU-hen.  Abachr.  —  179.1  Juli  I.  Kttpcihmni.  iKr  Klir^tbischof  fordert 
Itfn  KItrrui  nuf,  il^r  kaWrlü^Iiiui  HeKiftiinfi  Gold-  uud  SUbergwfite  aus 
CirrlifQ  und  KlA»teni  zum  KinM'limelwn  fiir  den  KrJag  Btumili«fern.  — 
1793  Okt.  21).  KUenfaeim.  ^Inslructio  paatonUü  Cardin.  iW  Rohaa  ad 
llcrum  crans  Khenuin  ixüat  aedaitau  peneculiuiium.''  —  17&1.  Cidligenila 
Iber  die  Kapitalieo  anil  Uodeozinso  der  Ilrcifaltigkcitakirchc.  —  1794, 
tcf^ter  iil>er  den  Wclschkom-  und  Bohii»iu«li]it«ti.  —  KUF»  April  27. 
tnm.  (^'tiH  VI.  kaiidi|j[t  cid  JubilAum  an.  Abscbr.  —  1796  >'dt.  30.  Ettva- 
*!  -urstbiwliof  fordprt  tko  Klfirua  auf,  um  den  Sieg  der  liaiser- 

A.:  .  ■  .  :  ,  j  •  n  und  das  Viohl  de*  KnbüntnKD  Karl  zu  beten  und  empfiehlt 
Isn  Gläubigen,  die  kaiserliche  Armee  bereicwilliK  xu  uuterstfitxen.  —  1796ff 
l>BO  Hanbeholea  iu  OberwaEwr  lietr.  —  17!)9  Juni  30.  Itegenaburs. 
Euilinal  von  Rohan  ordnet  Oebctc  an  für  die  Ucfreiuiig  de«  Papttea, 
br  Kaiser  nnd  Reicb  und  baldigen  Frieden.  Abwbr.  —  1799  Okt.  38. 
lageoslmrg.  Kurdinal  tou  Rolmn  zeigt  di-u  iJiozttJLnvn  den  Tod  dea 
ftistea  Hus  VI.  an.  —  IkiMI  Juni  So.  Kllooheim,  I'ronkar  Weinhom 
irteflt  dem  F.  Beda  Stuber  dit*  Vollmacbl,  ei»  Hteiukrug  in  ti.  «iiuu- 
nUieo.  0.  —  leOüfl*.  Verkundbucb  der  I^rrei  S  -  1801  Juni  7.  Etten- 
leim-  Kardinal  von  Ilohan  oriloct  nach  Abschlufts  des  Frieilens  einen 
fIknkgotU'idif'lut  an.  —  |8|)2  Okt.  4  Kttenlirim.  Oeneralvikar  Wein. 
>oru  fTieill  dem  F.  Beda  t^tuber  die  Vollmacht,  ein  neuea  Talwrcakel  su 
»eilieii  0,  —  1H02  Nov.  STi.  Klienboiin.  r>«r  netieralvikar  macht  den 
Ob^nitiiterD.  Ktlenheim  und  Oberkirch  die  Miltpilanc.  daw  Kirdinal 
Uahiin  demniicb.'it  onfhAren  werde,  ihr  weltlkher  Bf^vat  n  acta. 
(ii^ht  entsprechende  itelehrungen. 


XI. 

ArchiraHeii  ans  Orten  des  AmtslieKirlis 
Breisach, 

verzeicbDet  ron  dem  Pfleger 
üniversitfitebibliothekar  Dr.  Friedrich  Pfaffin  Freiburg. 


1.  Achkarren. 

Geaetide. 

1561.  Erneuerung  der  fOrstl.  Heytersbeimiscben  Geld-  und  Natonl- 
zinsen  zu  A.  —  1652  Sept.  26.  Erneuerung  der  fürstl.  Heyteraheimischei 
ZioB  zue  A.,  ausgestellt  von  Georg  Friedrich  BoUwagen,  StjultschmlH 
zu  Breisach.  —  1671  Febr.  25  Emewenmg  vber  etliche  Gottere  in  ia 
Zwing  vnd  Bann  A.  gelegen  u.  dem  Dorff  aigenthomblich  zustindig,  lat 
gestellt  von  der  Stadt  Breisach.  P.  -  1672  ff.  Gemeinderechnungen.- 
1683  Aug.  31.  Emewerung.  Mit  der  Stadt  Breisach  miaderem  Insepl 
versehen.  P.  S.  ab.  —  1740  Sept.  20.  Emeaemng  über  unterscbiedli^ 
Zünns,  so  jährl.  einem  hochfarstl.  Hans  Haitersheim  zue  A.  fallen,  vs- 
gestelU  von  Mathaeus  Oolldtscbmid,  Vogt  der  Stadt  Breisach.  S.  iti 
Stadt  Breisach.  —  1764  Apr.  6.  Erblehea-  und  Reversbach  ffir  A.  fni 
die  dort.  Lehensträger  aber  Reben  am  Büchsenberg  samt  Urbario  öbn 
die  der  Gem.  A.  zuständigen  Ge&lle  ab  verschiedenen  GeUiides.  f.  S. 
Secretum  civitatis  Brisacensis.  —  1797  ff.  ObligationsprotokoUe.  —  1^3 
Mai  1.  Erneuerter  Wegweiser  des  Doris  und  Bahns  A.  —  1810  ff.  r^ 
mäs9.  Grundbuch. 

2.  Bickensol. 
k.  eemetnde. 

1691  ff.  ProtokoUum  des  Fleckhen  B.  —  1731  ff.  GcrichtsprotokoUt 
—  1777  ff.     Amtsverordnungcn. 

B.  (ET&Dg.)  Pfarret. 

1749  ff.    Kirchenbücher, 

3.  Ihringen. 
A.  fiemelnde. 

1768  ff.  Gerich tsprotokolle.  —  1771  ff.  Gemeinderechoungen.  ~  1"^-'- 

Einzugsregister  über  dem  hochlöbl.  Gotteshaus  S.  Blasii  auf  dem  Schwi- 

wald  zu  I.  jjihrl.  fallende  Bodenzinse.    Verf.  von  dem   hochfürstl.  muk- 

gräfl.  bad.  Renovator  und  Land-Commissario  Friedrich  Benjamin  Senfert. 

B.  (ETiDg.)  Pfirret. 

1639  ff.    Kirchenbücher. 

4.  Kiechlinsbergen. 
Gemeinde. 

1651  ff.  Ambts-ProtokoUe.  —  1657  ff.  Gerichtsprotokolle.  —  1670ff. 
Kauff-  und  Kontrakt- Protokolle.  —  1677  Juni  4.    Der  Statthalter  L«- 


Atchirolicn  aoa  Onca  d««  AmtsbozirkH  Brci»c]i. 


nl27 


llib  L  in  Torderbalerreich  erneuert  einen  Kutscbeiil  liiier  iStriritigki-ilea 

riKbcu  dev  Kloner  Tenneobacb  uinl  GKeaolf  Ünick  utid  Heüitz  KQccb- 

wefen  Zineen  lUil  Gtllteu  zu  Xi«d«rbergeD  von  1407.    l'O.  —  ITüT, 

4K,  US.     ZiwbOebcr  iran  Tennenbacb.  —  1724.     (^«intiudvrodcL   — 

126.    EiaaaJimruferu-ichtUE  Leopiilils,  Abts  tu  TeimeDbacli  und  Herru 

K.  —    i;3U.     ßAtuibescbrcibuni;  mit   f[4>sdiidiü.   N»tU«n.  —    1791)  ff. 

i  rill  Jcrech  d  ii  o  geii . 

5.  Königschaffhausen. 

Gfliielnde. 
PrunBen-  uihI  WAtserungiireübt  Evriücht^n  den  (leni«tnden  Atnoltern, 
üliltn.'.lier^en  und  K  In  einem  Ütadn  vereinigte  Abgchriflen  (18.  Jahzb.) 
Ai(teu  ul>er  einvii  UiiK«ierig«u  Streit  il^r  geoannt«»  Gera^iiidvn  Qbvr 
fimunaf,  Beliolztuui,  wcduolseitigoti  Kauf  unil  Tuusch  tou  Gtiuitl- 
0.  dgl.  Inbalt:  I)  I4(M  Hat  1$.  V«rtrftg,  guschtoBeeti  vor  Junker 
■r  «Dn  Klingeiiberg,  AmlinAn»  zu  Il«:hb«rg,  an  SU-U«  de»  Mftrk* 
■wiaclilia  Junker  Mdclüor  von  Falkenstcu)  als  Vogt  und  FOegvr 
(iutta  von  Siauffcnberp.  Witwe,  der  Gemeinde  K.,  dem  Abt  Mii'hel 
Tenoonbucb.  Junker  Üudolf  Küclilin,  Luilvrig  Metzger,  wetJand  Itarger- 
aier.  un<)  licinricli  Linekbeuiiteji'r,  beidL-  Bürger  und  de«  Kau  zu 
inivndintteo,  auch  Heinrich  Sdierer,  Altbtlrgermoiitcr,  und  Genrg  ßi- 
lioff,  beide  Hdrger  und  des  Rat«  zu  Kenziugea,  und  der  Gemeinde  ScIialT- 
flber  den  Bscb,  der  tdh  Kieclilim bergen  bcrlliettst.  Es  eiegelten: 
aberg,  Falkenstein.  Tenn<rnl>ach.  Küohüa.  -  2)  1548  Jan.  2B. 
Jedasprucb  boi  einem  Streit  wegen  eines  Walds  zu  Kkclüinsbergen 
scfaen  den  Getneimlen  Di^hof^ngen.  Klecblinshergen.  K.  und  Leisel- 
1,  di-n  markgnill.  Dörfern-  I*^  '■ii'geUen:  Jimlcer  Jakob  Say  als  lebens- 
voll T«uncabaoh  und  Job.  lliüriiig  Ruff,  Laudarhreilwr  zu  ilocb- 
-  8)  1S77  Oeie.  ».  Vprtrii|(  über  den  Brunnen  im  Kann  Kicfhlina- 
rgen  xwiacben  den  Gemeinden  KierbliuMliergen  und  K.  und  di-tn  Abt 
Tenoenbacfa-  £a  tticgclte:  Efferhari  v.  K«!»,  Laudvogt  der  Markgraf- 
4)  lt>77  Juni  17.  Königschaff hausen  Hekriklligtiiig  der  vor- 
ebcndeii  Venrägv,  deren  ITntcbriftm  ikli  in  IVnneiibatb  befanden,  aber 
Krieg  vieliiicb  ,vp  der  acht  ffioMea  worden'.  Zeugen:  Abt  Nikolaus 
10  Tennenbaeb  und  Johann  Itnpt.  Rassinann,  Trior,  Christoph  Kricdrieb 
oldt  V.  Steckhuir,  WnlfTEWrliardt  KnIlwajKen.  Kesiegdt  war  mit  dem 
isrkret  der  MarkgrafKliaft  llocbberg  und  dem  Siegel  des  Abta.  - 
l(!U1  Febr.  fi/td.  Bretaacb.  Vergleieb  zviacben  den  iMrfem  .Amnltcm 
K.  wegen  Weid-  und  .ickerricbtsDUliang  und  Brunnen.  Ka  siegelten: 
von  üicin  von  ReicbcR&teiu.  (ircg  Moeb  I>r,  Paul  Uüscb,  tlau« 
Xafcl  von  der  Aldten  Schrmenstcin.  —  6)  1748  Mai  17.  König- 
Fbaibtea.  Vergleich  zwtadieii  d«ti  Geneiodcn  Kiecblinsbergeo  und  K. 
ftlten  Vtfrtrftffc  von  149-1  fF  sollen  unverbrQcblich  gehalttn  werden, 
rl  FHMlrirh,  Markgrat  tu  Baden,  genehmigt  dje^rn  Vergleldi.  uegelt 
Ibat.  Ehmm  .Vbl  l>M)pold  von  Tennenbach.  kirgelt  aebU  (iMideriu 
Eicolin,  rrior.—  7)  IT:<i.  Kxtraktus.  Landes-  und  Banngrenabwchreibiiof. 
Na<-h  der  rmj^ehung  des  Uanni  K.  vnm  30.  Mai  lfi71.  —  8)  Eitnktns 
UocbberciMJi«    Bannbeachreibung   von    16Brt  Nov.  2S.  —  Öt  Eitraktui 


ml28  Pf  äff. 

Gr&DtzbeBchreibuiig  über  die  gantze  MarggraTBchatt  Hochberg  1700  Mii  3^. 

—  10)  Grundsteinlegung  der  Kirche  1741.  —  11)  181S  Sept.  19.  Hof- 
gerichtsadvokat  von  Ketten&cker  an  das  Holgericht  za  Freiburg  vegea 
der  Streitigkeiten  zwischen  Eiechlinsbergen  and  K.  —  1814  Juli.  Du 
Oberhofgericht  zu  Mannheim  bestätigt  die  durch  urteil  des  Ho%erichts  zu 
Freiburg  1814  Febr.  7  erfolgte  Abweisung  der  KUge  der  Gem.  Kiechhn*- 
bergen  —  1730, 41  ff.  Gerichtsprotokolluni  (und  Grundbuch)  des  Flecken  K. 

6.  Leiselheim. 
k.  fienetade. 

1717  ff.  Gemeinderechnungen.  —  1759  ff.  GerichtaprotokoUe.  —  ITT^ff. 
Befehlbücher  (Amtsverordnungen).  —  1792  ff.  Kauf*  und  Tausch-Kontrakis- 
protokoUe.  —  1792  ff.  UnterpfiuidsprotokolL 

B.  (ETineel.)  Pfarrei. 

1650  ff.  Veraeichnis  der  Pferrer.  —  1652  ff.  Kirchenbücher.  —  1749  fE. 
Befehlbücher. 

7.  Oberrimsingen. 
i.  (Ktthol.)  Pf&rrel. 

1659.  Kirchenbücher.  —  1767,  75/6,  83.  85—87.  Kirchenrechnungau 

—  1797—99,  1823  ff.  Duplikate  beim  Kircheurechner.  —  1367.  HaupUus- 
weis  über  die  gestifteten  Anniversarien  und  hl.  Messen.  Grefertigt  tod 
Pfiirrer  Lump. 

B.  Im  Privatbesitz  des  Herrn  Pfarrers  Schöttle. 
Geschichtliche  Aufzeichnungen  über  die  P&rrei  Füetzen. 

8.  Rothweil. 
A.  Gemeinde. 

1707  Dez.  11.  Rothweil.  Jakob  Vögelin,  Bürger  und  Müller  zu  Nie- 
derrothweil,  erhält  die  Mühle  dort  zu  Erblehen  durch  Job.  Jak.  Finter, 
Bürgermeister  zu  R.  PO.  S.  der  Herrschaft  Burkheim.  —  1755  ff.  Ver- 
kau&buch,  —  1755  ff.  Gemeiuderechnungen. 

B.  (Kathol)  Ffarret. 

1730  ff.  Kirchenbücher.  —  1866  ff.  Hauptausweis  über  die  gestiftelen 
Anniversarien  und  hl.  Messen  in  der  Pfarrei  und  Kaplanei  K.  von  Pfair- 
verweser  Dold.    Enthält  die  geschichtlichen  Nachrichten  über  die  Pfarrei. 

9.  Sasbach. 
A.  Gemeinde. 

1709  ff.  Gemeindorechnungeu.  —  1764  ff.  Grund- und  Pfandbücher.  — 
1790.  Geld-  und  Fruchtbodenzinse  der  P&rrkirche  zu  S. 
B.  (Katbol.)  Pfnrrel. 

1578  März  25/26.  Erneuerung  der  Kirchen  zu  S.  Auf  Befehl  der 
Gräfin  Kathanna  v,  Tübingen  und  des  Grafen  Georg  zu  Erbach,  des  Vor- 
munds der  Söhne  des  t  Oeorg  Grafen  zu  Tübingen,  Herrn  zu  Lichieneck, 
durch  J.  J.  Achacius,  Burgvogt  zu  Lichteneck.  —  165711'.  Kirchenbücher 

—  1721  ff.  Ausgabe-  und  Einnahmebücher  der  Pfarrei.  —  17SÜ  ff.  Kirchen- 
rechnungen der  Kapelle  auf  dem  Lützelberg  und  der  Martinskirche  zu  S. 


XU, 

LTcftlvalieii  aus  Orten  des  Amtsbezirks 
Diirlacli. 

TcTMichott  voD  dem  wratfibtuii  Fflt*«cr  Ttof.  K.  G.  Feclit. 


I-  Berghausen 
fiemelode. 

I7UI,  34.  &iff.  Uftcrbßchcr. 

2.  Durlach. 

Gemeinde. 
12A5— 1-(89.  Abscbrifllk'hc  l>olaimcnt<> ,  tiea  kk-ineu  Xelißteti  des 
tn  IJckteiiUiAl  io  I).  Iwtr.  —  Hl».  Uru-ilsbri«!;  JU-  tieuiurkungva 
«ulocb.  Uiicljp,  iJurUcli,  Hajsfcld,  Rinllieim  belr.  —  U()0— 1561. 
rmritge  Kructicn  BlaDkoclöcli.  IIütiii{$.  Uurlacb.  IlAgifcJtl  und  Uintbeim, 
liröliingen  und  Wolfnrtawwpr  bvlr-  —  llOü — 1787.  Abscbriften  über 
aileo,  Kechttt  uud  Verträge  der  St&di  D.  —  Ulu.  ättftuii^  Jm 
I  Biesen,  Ifrdndners.  über  Atu  Su  Kstliuniicn  I*fr1liDdhof  tu  HobeD* 
Entttch  wegen  de«  Altan  der  Kinli^xu  H  1*.  —  1416-  lvft»er  Sigbinuiiil 
I  irrkilit  d«r  Stadt  1>.  iL»  Kectit,  zwei  JahrtiiArktt:  zu  ba1t«ii  —  1417. 
Biadifid  lies  tterichls  m  Kttlinj^eii,  ilaiS  die  HagsJcldcr  von  Ihron  «iif 
ItrirlocbiT  Miirk  li^geuden  Oüteru  Bet  uu  1>.  zu  uildL'U  luil>eu.  — 
Keven.  wonach  der  KlecincUter  (SchArtrichter)  für  den  Waidttaiig 
Bernchaft  und  der  Stadt  D.  jftbriirli  zviei  Gulden  zu  z»hleii  hat.  — 
.  [Tlrich  vtiii  Weini(arten,  Komtur  zu  Uetnitudi.  Biituiu  Spcier,  ver- 
lil  Gt)ti>T  an  die  Kircbe  xu  D  I'.  -  ]4t>5.  Belehoung  des  FlREnrit-h 
Von  SulztiAcli  inil  dem  kleinen  ^«liiiUrii  wi  D.  —  1467.  rrkumle 
l^etnu  de  Utpide,  Kuinnikus  xu  Speicr,  vonacb  die  Stadt  die  In- 
des b1.  KreuE  Kupclli'nhauscs  daselbM  eriwigt  Itat.  —  1470. 
Itgnf  ('lirtttoph  von  Baden  liefreit  ]1.  von  der  V«rptliclituii)(,  fruchte 
Krond  nacb  B«dcn  zu  fidireu.  —  1479.  KoiuesaJon  zum  Bau  der 
Moble  und  denin  Ifclrhnnng  an  die  Stadt  —  144^—1580.  Ver- 
mit  tirötzingm,  Gemarkung  uud  \Vu|)|ieu  U-Ir.  —  UU4.  BJark- 
Chrüto|ih  von  Bitdeu  befreit  die  Reunich-  Wie&«D  und  -Iteliea 
Sduuxung  und  Ret.  —  15Ci(i  Vertrat;  ^wucben  der  Sudt  b.  und 
WOIeiseu  ttvuea  der  SdilcifniUtde.  —  15ül  uud  1771.  Die  Er- 
richtuuff  «iaea  KanniaiueB  fOr  Frachte  betr.  —  IMPET.  PfriUuI-,  ScUaUuag»- 
fitftr«gister.  —  lAM.  Zustiftunü  snr  Spitalpfmodi'  in  D.  durch  den 
>nikii»  der  Ureifaltigkcitskiruhr  in  äpeier,  Bembord  Hügaa  und  seine 
iwiatirr.  —  I.MA.  LeUnbrief  über  die  untere  (alte)  Mühle.  —  IGtö 
'  Rtnfbnef  aber  dm  Vt^kauf  der  oberen  (neuen)  MiUtW  au  McJrhior 
Gdiulin.  —  IMG— l7t)Ö.  Verträxe  onil  landeslieirlirhe  Verordnungen, 
^Vt>ggeld  ettt!«chen  den  Amtwrteu,  auch  Kuielingcu  betr.  —  1&I9. 
in'rief  über  di**  von  der  Sudt  D.  ao  Quirin  Vester  verkaafte  Bade- 


ml  30  Fecht. 

Stube.  —  153a.  Vertrag  zwischen  Gericht,  Hat  nnd  Bürgerschaft  in  D. 
mit  Hans  Odeovälder,  herrschaftlicheD  Einspänner,  beleidigende  Redn 
desselben  betr.  —  1542.  1716.  Ausschreiben  der  TOrkenstener  dorch  Mut- 
graf Karl  II.  von  Baden.  —  1544.  Revera  des  ireilsnd  Schnlthösea 
Matthias  Lang  von  Blankenloch  wegen  acht  Seh.  Bet.  von  8  M.  3  Pfg, 
Neuwiesen,  welche  ihm  die  Stadt  D.  fltr  356  fl.  verkauft  hat.  —  1&4&. 
Stadtpolizeiboch.  —  1561—64;  82—84;  91-93;  95—98;  1600ff.  Stidl- 
rechnungen.  —  1654  Juli  20.  Markgraf  Karl  n.  von  Baden  bernft 
den  landständischen  Aosschosa  der  untern  Markgrafschaft  we^en  Tügoif 
von  400,000  fi.  Landesschulden.  Die  I^ndschaft  übernimmt  die  H&tfte  da- 
von vermittelst  einer  15j&hrigen  Landessteuer  von  1  fl.  auf  100  ä.  vondeo 
Güterwert,  und  von  einem  Pfennig  von  jeder  au^escfaenkten  Mi» 
Wein.  —  1562.  Brief  des  Stadtrats  in  D.,  wegen  der  von  Barte!  Joid- 
heimer  in  Ettlingen  abgelösten  Bet  auf  10  M.  Wiesen  an  dem  Mv- 
quarter  Hag.  —  1563  Mai  21.  Markgraf  Karl  ü.  von  Baden  stiftet  d» 
Malter  Kom  zum  jährlichen  Austeilen  au  die  Armen  des  Amtes  wega 
des  gläcklichen  Ausbaues  des  Schlosses.  —  1564.  Urkunde  des  Markgnftt 
Karl  II.  von  Baden,  das  Eckerichtrecht  in  der  Stadtwaldnng  betr.  - 
156.?  Vorstellung  der  Stadt  D.,  die  Verlegung  der  Residenz  von  P&n- 
heim  nach  D.  betr.  —  1566.  Vertrag  zwischen  D.  und  den  AmtiortoL 
Jagen  und  Holzmachen  betr.  —  1666.  Markgraf  Karl  IL  von  Baden  be 
freit  Stadt  und  Amt  D.  von  den  Malefizkosten.  — 1567  Mai  17.  Brief  da 
Markgrafen  Karl  II.  von  Baden  wegen  Befreiung  Dnrlachs  von  der  Leib- 
eigenschaft, und  Vorstellung  des  Rates  und  Gerichtes  in  D-  um  Ver- 
längerung des  Termins  zur  Zahlui^  der  dafür  versprochenen  3000  fl.  - 
1568  u.  I6I6.  Den  von  der  Herrschaft  und  der  Stadt  D.  gemeinsciufüidi 
betriebenen  Salzhanilel  betr.  ~  1572.  1702.  1808.  Verordnungen,  den 
Kurs  auslandischer  Münzen  betr.  —  1572.  Adam  Günth  von  Ettlingea 
kauft  den  Heu-  und  Kleinzehnten  in  D.  und  Grötzii^en.  —  1573.  Kauf- 
brief über  obigen  an  D.  verkauften  Zehnten.  —  1572,  75;  1686,  90.  B« 
und  Unterhaltung  der  Stadtmauern,  Thore,  Türme,  Ge&ngnis  durch  Herr- 
schaft und  Stadt  betr.  —  1573.  Reglement  des  Markgrafen  Karl  tod 
Baden  über  die  Bestrafung  des  Hofgesindes.  ~  1575.  1804-  Mühlenordnuse- 
—  1577,  1688;  1714,  79.  Verordnungen  über  Abzugsfreiheit  der  gast- 
lichen und  weltlichen  Diener.  —  1577.  1715.  Die  auf  Georgi  1579  an- 
geordnete Ausweisung  aller  Juden  aus  Baden-Durlach  betr.  —  1580-  Be- 
scheid wegen  der  Förmlichkeit  bei  Erteilung  von  Mannrechtsscheinen.  — 
1581.  Vereinbarung  zwischen  D.  und  den  Amtsorten  wegen  der  iifi- 
fronen.  —  1582.  Erneuerung  des  Zehntverzeichnisses  von  Spöck.  — 
1582ff.  Spitalrechnungen,— 158G;  1757,  84;  1816.  Den  auf  der  DurUcher 
Mark  angelegten  Entenfang  und  dessen  Entfernung  betr.  —  1586.  Tr- 
kunde  des  Markgrafen  Ernst  f'riedrich  von  Baden  über  Weid-  und  Ecke- 
richtrecht in  der  langen  Heck  (Heuberg),  welches  die  Herrschaft,  nehit 
dem  6' 2  Morgen  grossen  Entenkoyplatz  (grosser  Graben  genannt)  (Rück- 
gabe) für  die  ihr  von  der  Stadt  überlassenen  24  Morgen  im  Abtszipfi'^ 
an  liiese  cediert  hat.  P.  —  1592,  Geleitstafel,  zu  Ernst  Friedrichs  Zeil 
nach  Lagerbüchem  und  Verträgen  aufgestellt.  —  1591  ff.  Amtakosten- 
rechnungen.  —  1593—1613;  1629ff.   Amtskontrakte,  PfandbQcher,  Saof- 


1 


Ardiivalieii  au  Orten  da  AmtBbezirks  DiiritKb. 


ml31 


0«wlhrbttcb«r.  —  1&3S.  llemfliAÜ liebe  I.o«s)igun^)irknn<Ie  ftir 
Kaph«!  vou  1&,l)80  J1.,  wviobes  die  Studt  Durlnch  bei  Muttbias 
irclier  und  Huu  Oeorp  Kip«  als  verariliieten  Dreiern  Ups  Ruidtwechsels 
i8tnt*sburg  ßr  die  FI«rrMrliafl  ftuf^CDomiii»!  hailc.  —  lO^off.  aIibomo- 
itngeil.  —  1001.  OrODdunK  der  SchQUeiigwtlUclial'l.  —  16<)8  u  57. 
tie  Verordnung  wc^ti  Liegensdiftftai'rweTb  nnd  Weldrecbt 
Btlicher  Düner.  —  1009.  Buiilpoltz^iburh.  —  I60&  Okt  13.  Luiidtag»* 
des  MwrItKrafeD  Georg  l''ri«dri>:b  von  Bnden  au  die  LandiUade, 
TUgQDg  TOD  •XOfl»)  H.  betr.  —  1612.  SUftnng  von  Ib  H..  welcbo 
auf  Ofltern  aus  der  )[eUilielien  Yerwalliing  an  IhirlsHier  Ons- 
auigeteilt  werden  »«lleu,  KeM'behen  durch  Markgraf  Ueorg  tVie- 
Toa  Baden  in  Volbtut;  des  TflSUuacDtec  seiuer  ^bwesler.  der 
Kliüahetb.  —  HiU.  Berufung  d«r  Land.4Unde  dnn-b  Markgraf 
■OTB  Frivdricb  von  Badeo  und  deren  BescldÜsRe  Aber  Verbindernng  des 
in  Trachten  und  Pe&ttirbkctteD,  Abstellung  dpr  Zebningen  auf 
kosten.  Stcuerumlagen  sur  Til^oog  der  gronsen  Ijniulesitcliiildeii, 
Jder  von  ausser  Luidea  Ziebead«ii,  hen«cbaftlicbe  FroiuleD  ond 
^e  über  lAndeävrrteidignng  bei  Kn^gefohren.  —  1  Cid  IT  i'rbul- 
tcli[iaiif;L'ii;  Kric)^k»f<l<>nrechiiangen.  —  1633ff-  ItaisprolokoUe.  —  lß24 
IC  Landtagsabscbied  des  Markgrafen  Fhedricb  Ton  Uadea  vrcften 
iing  von  320,000  ü.  Scbiilden.  —  U>3G.  u.  Uti6.  Taxen  (tar  Tagtubner, 
1er,  Acberoloute,  Mabd^r,  Uolztfger,  Uötxnuu-her,  Kubrkute,  Maurer, 
rl«titc.  Schreiner,  Scblossw  n.  ».  w.  —  1G37.  n.  I7So.  MH««reii;eln 
fü  die  fevt.  —  1061.  Die  üur  B««irpitiing  des  funtücbeu  Hofbalts 
der  llorkOch«  in  dem  Unterland  erhobene  Stvuer  «on  4iJÜ  Kfji-lis- 
,  betr.  —  1651.  Übereinkunft  der  BciUkauinier  imd  der  Beamien  und 
msM  dflr  Martcgroächnft  lloilcn  -  l'forzhciin,  dos  Fronwesen  betr. 
1654.  flauordnuDct  der  SUdt  I>.  —  1K64.  Zunflordming  für  Schlosaer, 
irenmacbcT.  Bachsennacher,  'WindvDuachcr  u.  o.  —  16^4-  FttnUicb« 
ferurdonng,  <lan  dia  BadMnlw  nicht  ab  PriTAtwohnung  dienen  dürfe.  — 
W.  Die  HoiideluTiTliiiliniisi«  xwtwlien  Haden  und  Kurpfalz  b«T.  - 
.  D«T»ch*ftJii-ber  Kcvers,  daa  Weidrvtbi  des  hen-9cb.ift liehen  Viehes 
—  106S.  HerrsrbafÜiche  Verordnong,  den  W«idgang  beir.  —  1668. 
Brgribiiisse  der  Juden  und  diese  aberhaupl  l'^tr.  —  IftJrt.  Wasen- 
leisttTorüuung  und  VeriDgnng  tluo.  —  1673.  1718.  Von  der  Henwhalt 
ousgCKhrielwnc  Hcirstsg^lder,  FrAuleinsteuem,  erbprinzliche 
■Ider  und  deren  Umlt^^ung  t>«tr.  —  1773.  Wacbtdi?n»t  iFoütett- 
1)  in  den  Schlftasem  tu  P-  und  i^lalTorU)  durch  Barger  aus  Ü.  und 
Amtsorten.  —  167fi.77.  Uen  dem  Juden  Oheriftnder  bewilligten  AHein- 
ulcl  mit  Bmnlwciu  betr.  —  18S3 — 99.  Lagerbflcber  Ton  (irOtxingcn.  — 
1708.  Ugerbuch  von  Wolbrisweier  -  1686.  91.  Hemcfaafüidm 
TeronlDung  olier  Forstwesen  und  Woldban.  —  1686.  Hcrrschafllicbo  Ver- 
ihinng.  die  rnvtlcgi«n  riii-  mixIeltniAaiiig  gebaute  neae  Uäuoer  betr.  — 
lTi^7.  I'ie  Herstellung  und  l'nierluiltung  des  tod  D.  noch  Rintheim, 
rap.  Karlsruhe  führenden  „WetnwegM"  u>wio  des  nach  Karlsmbo  fohrcn- 
berrarhaflli<-hen  .Teich wegvs",  und  de*  nach  Korlfroho  fOhr«ndea 
1«  Wege»"  und  Beirii'hnnf  der  Atntwrte  doni  betr.  —  1990— I7W. 
iTerfn^ng  über  Verwahrung   und  Defknog  der  Trümmer  und  GewAlbe 


nil32  Fecht. 

des  1689  abgebrannten  Schlosses  und  der  berrsch&ftlichen  Gebjlude,  kuctt 
Wiederaufbau  einzelner  betr.  —  1691.  1791.  Verorduong  über  Erhebung 
des  Ffundzolls  von  Kauf  und  Tausch  von  Liegenschaften  und  Fahrnissen, 
sowie  über  Pfundzoll  der  Bäcker  und  Metzger  und  endlich  vom  Verkauf 
von  Waren  und  Victuajien. — 1C98.  1704.  Das  Poatreiten  der  Metzger  betr. 

—  1699.  Vorschläge  zur  Schififbannachung  der  Pfin*  von  WUferdiiigeii  bis 
D.  —  1699.  Freiheitsbrief  des  Markgrafen  Friedrich  Magnus  von  B^deo 
auf  20  Jahre  für  Einwanderer  und  Erbauer  modellmäsaiger  Häuser  ui  I>. 
1699.  Markgraf  Friedrich  Magnus  von  Baden  erteilt  der  Stadt  Fronfrei- 
heit gegen  600  &.  jährliches  Frongeld.  —  1699.  Amtakellereirechnung  tod 
Blankenloch-Büchig.  —  1699.  Verzeichnis  der  geistlichen  GefiUe  uul 
Lagerbuch  von  Wössingen.  —  1706.  Gericht  und  Bat  werden  frei  tod 
Einquartierung.  —  1708.  Lehenskontrakt  über  ein  Erblehen  zwischen  der 
Stadt  D.  und  Joh.  Gg.  Fischer,  Jäger  in  Aue,  ein  Stück  Ahnende  im 
Schollenacker  betr.  —  1710.  lAndesberrlicher  Revers  wegen  des  der 
Stadt  D.  angesetzten  Wachtgeldes.  171'i;  18.  Lehenskontrakt  zwischen  D. 
und  Untermüller  J.  Gg.  Zittel,  ein  Stück  Almende  betr.;  Lebenbrief  in 
gleichem  Betreff.  —  1716.  Wiederaufbau  der  Stadt,  Bauplan,  Privilegien. 

—  1715.  Protest  der  Stadt  D.  gegen  die  Verordnung  über  AufetelluBg 
der  Landökonomietabelle,  in  Betreff  der  Kosten.  —  1715;  39;  63.  Lager- 
buch  von  Auerliach.  —  1716/17.  Verzeichnis  der  herrscbaftlischen  Ge- 
fälle in  Wössingen.  —  1718.  Ausschreiben  von  17000  fl.  Steuer  zur  V«- 
grösaerung  des  Residenzacfalosses,  der  Prinzenwohnungen  und  der  Begi^ 
rungskanzlei  in  Karlsruhe.  —  1718.  Geburtstagspräsent  der  Stadt  V-  an 
Markgraf  Karl  Wilhelm  von  Baden.  —  1718.  Abzugsfreiheit  für  die  nach 
Karlsruhe  ziehenden  Durlacber  Bürger.  —  1718-  Amtskellereirechnung 
von  Grötzingen.  —  1718.  Erneuerung  des  Uallweil'schen  Mannslehengutes 
in  Suigen.  —  1721.  27.  Jus  collaturae,  Erhaltung  der  Kirchen,  Schul-  und 
Pfarrhäuser,  Anschaffung  des  Ornates,  Zehntbezug  uud  Jagdrecht  in 
Stadt  und  Amt  D.  betr.  —  1724.  Markgraf  Karl  Wilhelm  von  Baden  be- 
freit die  Durlacher  Bürger  von  dem  Ein-  und  Ausschreibgeld  für  Neu- 
geborene, sowie  für  Verstorbene,  welche  zur  Erbhuldigimg  tüchtig  waren 

—  1725.  Ratscbreiber  Pascbold  erhält  den  Auftrag,  die  während  der 
Kriegszeit  nach  Liebenzeil  geflüchteten  Akten  auszukundschaften.  —  1726; 
50.  Lagerbuch  von  Weingarteu.  —  1728-53.  Verschiedene  Repertorien 
über  Stadt-  uud  Amtsschreibereiakten  uud  Stsdtakten  —  1733.  Lager- 
bucli  von  Siagen.  —  1738.  Bestätigung  der  Durlacher  Privilegien  durch 
die  Herrschaft.  —  1741.  1783  Die  Berechtigung  der  Stadt  D.  zur  Er- 
hebung des  halben  Abzugsgeldes  mit  */„  von  Bewohnern  der  Stadt  und 
Vonttiidte  wird  durch  Vertrag  mit  der  Herrschaft  festgestellt,  und  die 
Stadt  erklärt  sich  1783  mit  den  Grundsätzen  der  Regierung  bei  Auf- 
hebung der  Leibeigenschaft  einverütanden.  —  1748.  Erneuerung  des  Lager- 
buches von  Rintbeim.  —  1750;  98.  Verzeichnis  des  Domanengutes 
in  Weingarten.  —  1752,  Revision  des  Stadtpolizeibuches  —  1753.  Den 
Burgbrunnen  am  Turmberg  betr.  —  1753.  Erneuerung  des  Schott'scheo 
Mannlebcus  in  Singen.  -  1754.  Protokoll  über  die  dem  Pferrer  Hsll- 
buscb  wegen  seiner  Personalfreiheit  ausgelieferten  Dokumente.  —  1755. 
Die  Burgvogt  Böckschen  Erben  verkaufen  eine  Wiese  auf  der  „Haffen" 


ArcbinJJea  aus  Orten  des  Amlsbczirlis  1>urlAcb. 


ml  33 


&Ittaiiiig  einer  Lobmüble.  —  17ßO.  Veronlniing,  dam  bei  Erb- 
Kbaften  Güter  nirbt  unter  '/t  Viertel  geteilt  «erden  soUes.  — 1761.  Be- 
l«uriitiingSBiisuüteii  der  Stadt  I>.  —  1763  n.  17R7.  die  RiulorsssHn, 
deren  Ldatangeo  an  die  Stadt  und  ihren  Ltcfrenschiflaerwerb  l)«tr.  — 
17W.  Verkauf  d«r  I-ohmtililo  sd  die  Stadt  P.  /ur  KrrichtunR  einer  Mahl- 
m&hlo.  —  17fiB.  Vertrag  über  Aiifln-'bung  liea  droit  d'aubainc  Kwischon 
Badeo  und  Frankmich.  —  1767,  Erblefaeulirief  Ober  die  neue  Maldmiihle 
mn  KantCDwiri  und  Müller  Job-  Phil.  Mflrker  in  Graizia^n.  —  176)^.  Die 
onverbdrgert  hn  lande  Lcb(^ndeD,  wclehe  kdn  Gewci-be  treiben  (als 
I,  «ollen  von  Abzu^sgeld,  Abzugspfund/oll  und  Sturfaerliengold  he- 
Mfat  —  1763.  Vorderö8t«rreicJii*cbe  l'nu-rthmicii.  deren  Bchuiidlunu 
M  Gantra  betr  —  1777.  Vergleich  zuriM'hcD  Siadt  und  Rogieruug:  Ubor 
Frongeld,  Anteil  am  Snlx|iroSt,  am  alten  OhtngttiJ,  wegen  d»-»  Walde* 
•lanse  Heck*'  im  Berg,  vegea  Galten,  Ziuaeu,  Scbauung  und  Zcbnteu  vom 
grossen  utid  kleinen  Craaacker.  ulwr  Soinmerweidrerlit  des  Kammerynte» 
Oottun  mit  60  Orlueu  auf  Durlacber  (iemarkuug,  über  Befretinig  des 
ScholhauHa  tod  Iklttttzuns.  über  Weinscluiak  der  Dtirlacher  Harter.  Ab- 
JOUfsredit  nn  Ausmarkeni,  Scbaminp  der  RennirbwieHe,  vorher  Marquarter 
Baage  genannt.  Scluitj'.uiig  der  AtitÄvriesen,  Ipser  TcicbwicMn,  über  Wdd- 
recht  der  Iterrbchaftlicbcn  ^cbilfereieu  auf  Dorlacbor  Gemaikang,  äb«r 
den  Hanlweg,  Killisfeldeniofr  und  das  Wegrecht  der  Sudt,  uIkt  die 
Ftifherei  in  der  Giest  und  Alt)>at-li,  über  den  Anti^i]  der  Stadt  am  Ab* 
angfrecht,  tbixa  die  taudesherrliche  Genebmigung  dieses  Vertnitea.  —  1785. 
lAndeslierrtlcbcfi  Edikt,  diu  Aufliebung  dn-  Leibeigenschaft  in  Baden  betr. 
—  17H3.  Verficht  der  Stadt  U  auf  <Ue  HiUfte  des  Abnigsrechte»  in  Folg« 
nbtgen  EdOttes.  —  17S3.  Abschrift  obigen  Ediktes  über  die  Aurhebung 
der  I^ibdgCBHhoft  nod  der  sich  daran  haftenden  Abgaben.  —  17&4. 
Vertrag  xwitchen  de«  Prinjccn  Friedrich  und  Lndwig  Wilh.  Au^iut  von 
Baden  und  der  Stadt  P.  wegen  des  EilUitfctdcs.  —  17rW— 86.  Konvention 
aber  AhtiigBfreiheit  zwischen  Baden  eincncits  und  l'frht.  Warttemberg, 
Oenf  uml  Aajnbnrp  andenwils  und  Rritritt  von  D.  m  dem  mit  Kur- 
ptalz  irndil'nMneu  desfalUJgen  Venrage.  -  17^9.  VorsrJirirt  wegen  An- 
aildDO  «im  Borgern  nod  niotenassen  in  Hnhenwettersbach  und  im  Thomas- 
fcUuS».  —  laOO— 8.  Tue  Stadt  I>.  verzichtet  anf  .\bnigsgeld  von  allem 
nach  Fnutbreidi  gezogenen  Venuitgen,  weigert  sich  aber,  den  mit  andern 
StkUcn  in  diesem  Betreff  ahgeschlossrncn  Vertragen  beizutreten. 


3.  SSIIingen. 
SeneiBdr'i 

ISßS.  OrnndriAse  vnn  Durf  und  GinnorkuDg  S.  —  IfilO.  Un  Lager* 
buch,  ijubttonderc  den  (jerlringer  Höf  Wir.  —  1752— ft".  Plane  der  Ge- 
Burkuag  von  S.  —  17^  M£.  Krnetieniag  aber  Gemarkung.  Betitz  and 
GeAne.  —  1750.  Orts-  and  (icmarkungsbescbreibnog.  —  17Ö5.  Uerichla- 
iHKhi  Verhandlungen  nod  Aufzeichnungen  dea  Dnsgerichlei  Ubor  An- 
falhmg*"  von  Ortlbediensteten,  K&ufe,  VertTtgt  a.  a  w. 


f)  Das  GemetndeareJiit  befind«  sieb  Ün  Batkaus^ 


il34  Bachle. 

4.  Wilferdingen. 
(ETang.)  Ptiirrei. 
1696  ff.  Kirchenbacher. 

Notiz. 

Die  Gemeinde  Königsbach  besitzt  nur  unwichtige  Archivalien. 


B.  Verzeichnet  von  dem  ehemal.  Pfleger 
Frogymnaaiumsdirektor  Dr.  Adolf  Bücble  in  DurUch. 

I.  Aue. 
fiamstDde. 

17767ff.  Bürgermeisterrechnungen.  —  1783.  Lagerbuch.  —  l'iPff. 
Unterpfandsbücher  mit  Bürgerbüchem, 

2.  Langensteinbach. 
Gemalad*. 

1721—89.  VerordnuDgeD  und  landesherrliche  EntSchliessungen,  die 
Verwaltung  und  Verrechnung  der  Gemeindeeinkünfte  betr.  —  1723-1*10. 
Bürgermeisterrechnungen.  52  Bände.  —  1724.  Gült-  uud  Einzugsbücher 
aber  den  Wüdumbbof  und  den  WeidenhooF.  —  1737.  Die  P&rrbesoUung 
betr.  —  1740.  Juni  15.  Ulm.  Erlass  der  Fürsten  undSt&nde  des  sclivaU- 
Echen  Kreises,  die  Verhütung  von  Excessen  und  Erpressungen  beim  Dorcli- 
marsch  der  Truppen  betr.  (dazu  2  Beilageu).  —  1747.  80.  Drei  Vojts- 
gerichteprotokoUe.  —  1 758.  Badische  Brandversicherungsordnung.  — 175^?.  66 
Beschreibung  des  Anitsfleckens  L.  —  17G3.  Widdum-,  Gültt-,  Ab-  und  Zu- 
Bchreibbuch  über  alle  in  dem  Widdum  liegenden  Güter,  Hofstetten.  Äcktf 
und  Wiesen  —  1763.  Beetbuch.  —  1767.  Inventarium.  —  1767  ^ 
Verschiedene  Verfügungen-  ^  17ö8— ISOS.  Gerichts-  und  Slrafproiokolle 
von  L.  1771,  Juni  18.  Vorstellung  der  Gemeinde  L.  w^en  des  Pfarrhaui- 
baues  (nebst  der  Entscheidung  des  Kirchenrats}-  —  1773.  Amtsverfugimg 
über  die  Verpflegung  des  Husarenstreifcorps.  —  1783.  Landesherrlichrr 
Erlaas  über  die  Aulhebung  der  Leibeigenschaft.  —  1792  Dez.  U.  rrotL>- 
koll  über  den  Holzverkauftsstreit  zwischen  der  Gemeinde  L.  und  den 
Schulmeister  Schviarz.  —  0.  J.  Aiioptionsurkunde. 

3.  Stupferich. 
&-  fiamelDde. 

1579.  Lagerbuch.  —  1715—78.  Die  Besetzung  des  Pfarrdienstes  bell. 
—  172.S— 1852.  Das  RippertfeM  betr. 

B  (Kathol.)  Pfarrei 

1664  ff-  Kirchenbücher.  —  1708.  Acta  et  agenda  in  ecdeaia  psr» 
chiali  Stupfericensi  et  annexis  ecclesiis  et  pagis  ftliabus. 


xin, 

LrchiTalicn  aus  Orten  den  Amtsbezirks 
Emmeiidingcn'}, 

enekhoct  von  äem  nheinjil.  Ptlcger.  j4>Uijen  BcairkgdelegiorKm, 


Prof.  H.  Hnuret  In  MuuDbeim. 


^^^  I.  Bombach. 

17&I  ff.  3  Band«  RntsprötokAUe. 

B.  (Kithnl.)  Pfarref. 
1704.    Vvneiduüi  Jet  Boilciutinso  der  Ffiurei.  —  1790  ff.    Kirclien- 

2.  Broggingen. 
A-  tieiaelade 

Des  Fleckens  B.  Reguter  —  1741—1800    Gerichteprotekolle. 
B.  (Bvug.)  Pftmi. 
1652  ff  Kirtbenbbch«r. 

3.  Hecklingen. 
k  Ganelsd«. 

1770  ff.  GeintinJ«rcchßungon. 

B.  (lAthol)  Pftrrei. 
ICCSff-  Kuchen blicher 

4.  Nordweil.') 
G«nelDd«- 

17U— 1306.   flerifhtsproiokollc.  —  I7&9ff.  Gemeindcrcchnungai.  — 
Steuerbuch.  —  17fti:i.  Kaufbncti 

6.  Riegel. 

1M6.  ErneueruDg  der  ünud-  und  Bodeoziiue  ta  K.  —  1&75.  TU' 
ilngiisckM  Uaupturhtr,  —  1(>M.  Urbar  des  Generalmajors  ScbatE  üba 
Btnc  Outer  la  It  —  lO^fl.  Betain  Qber  die  (lulteti  d«r  Sclivrnterii  der 
sa  R.  —  1699.  Benin  über  die  Gerillle  des  Klosters  Tbennea- 
KU  H. 


Tgl.  MiU.    No.  7,  67—101  ojid  No.  10.   111-117.  —  "j  N.  lial 
pefaie  eigene  Pfkrrti.    Es  Ist  eine  Filiale  von  Bleichhein, 


XIV. 
ArchiTalien  ans  Orten  des  AmtslMzirkB  Kehl, 

verzeichnet  von  dem  ehenal.  Pfleger  Pfarrer  Alfred  Leiti  in  Wiesloch. 


1.  Diersheim. 

1643— 174a  Zehntrechnungen.  —  1680  C  GemeinderechnungeE.  - 
1716  Das  Abbrechen  der  Kanzel  in  der  alten  Kirche  betr  —  1719.  Ver- 
ordnung der  Hanau-I^chtenberg'Bchen  Regierung  über  Münxeo.  —  1730, 
S2,  88.    Die  Errichtung  einer  P&rrei  in  D.  betr.  ~  1731.    Beeten  betr. 

—  1735.  Verordnung,  Brantlente  betr.  —  1737.  Verordnung  des  Eanä- 
storiums  zu  Buchsweiler  für  sämtliche  Hessen-Hanauisch-Lichtenberg'scbn 
Presbyterien.  26  Artikel.  —  1737.  Erneuerung  der  Ohmgeldordnang  ton 
1686.  —  1740.  Verfügung  über  den  Bau  und  die  Unterhaltung  der  Idrdi- 
liehen  Gebäude  in  den  Ämtern  Lichtenau  und  WillsULtt.  —  1743.  Verbot 
einer  Ostern-Unsitte.  —  1749.  Verordnung  über  Früchte.  —  1751.  Y«^ 
fdgung  über  die  Anschaffung  eines  Katechismus.  —  1751.  Verordnaof. 
betr.  die  Verpfiichtung  der  Herren  von  Wormsser  zar  Kircfaenrepantai. 

—  1756.  Den  Zehnten  zu  D.  betr.  —  1758,  61.  Den  Bau  and  die  Unter- 
haltung der  firfiheren  Kapelle  betr.  —  1767.  Publikation  der  Krimerzonft- 
artikel.  —  1767.    Die  katholischen  Hirten  in  den  Hanauer  Landen  betr. 

—  1771.  Den  Schiffbauer  Senger  in  D.  betr  —  1771,  79.  Die  Wirte  n 
D.  betr.  —  1783.  Die  Kirchensitze  betr,  —  1763.  Den  ansUndischn 
Juden  wird  der  Handel  verboten.  —  1800.  Verfügung  über  die  iusUn'ii- 
sehen  Scheidemünzen.  —  1800/1.  Die  Stablathordnung  betr. —  1613.  Ver- 
ordnung des  Markgrafen  Karl  Friedrich  von  Baden  über  Religionsfibong 
und  Religionsduldung- 

B.  (SraBgel.)  Pftrrel. 

1659.  Hanauiache  Kirchen-  und  Schulordnung.  —  1732  ff.  Kirehen- 
bücher.  —  1736  ff.  Dekretensammlung. 

2.  Freisten. 

k.  Gemetidfl- 

1600  ff.  Waldrechnungen.  —  1653  ff.  Gemeinderechnungen.  —  1655. 
Bannbuch  von  F.  —  1703 — 25.  Protokolle  über  die  Sitzungen  der  Wjld. 
zwölfer.  —  1734.  Erlass,  die  Widerspenstigkeit  der  linksrheinischen  Tn- 
terthanen  gegen  die  Schultheisse  betr.  —  1745  ff.  Kauf  bücher  Ton  f- 
5  Bde.  —  1747—86.  Den  Freistetter  Flusskanal  betr.  —  1764.  Verhand- 
lungen über  die  Kück'sche  Hinterlassenschaft.  —  1789  Dez.  5.  Pinaaseia. 
Bescheid  auf  die  Landesbeschwerden  der  beiden  B«ichsämtcr  Lichtemo 
und  F.  in  22  Artikeln.  —  1790.  Verfügungen  der  Regierung  in  gleichoi 
Betreff.  —  lfi07— 31.  Urkunden  über  die  Maierwaldverhandlungen. 


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Geschichte  dos  Oberrlieiiis 


lierflus^.'Oi^^»«! 


«M  iMt 


Badischen  historischen  Kommission. 


Neue  Folge.    Bnud  IX.    Heft  4 

(Im  ■MAM  AMM  M.  Bm4J 


■It  ilntr  Tafd. 


Karifruke. 

J.   Dielufeld't   Varlaj-. 

1894. 


Inhalt. 


•WIt 

Bettrtire  (nrCtwlilcht»  «In-  Iniltarkn  Umluiirr  rm  1010  — IMÖ, 

mlt|«tci]i  uml  HiriTrMlvt  TAH  Archfrdtrckitir  Ih-.  FrMrlcb 

TOD  WmcIi  in  KurUnilie ASI 

Airattiu   Drnifitng   urh  straNkwi,  Tun  VaitmMlafnttmM 

I)r.  R*X  LlU  in  ItorliH 039 

KId  Vcmiih  tln  StaiK  Sint>-ibiirg  um  Aitfnnlimc  ia  iU*n  chlgriiOot- 

ti-hrn  lluud  U*«)     Hl'..     Diu  Kllti<liil>  Mmtshnrg»  mll  KQrlrb 

UImI  Itirii  ITiTVi,  «nn  l>r    il*ft  Rfllln'  <n  Mtinrliiii      ...       (KW 
n»  Biakuiiit  <li«  XVI.  Jaliriiuuiltnfl  in  Kn-lltuin,   von  Dr.  Bari 

•Afthr  In  Kmlmiy  (tlMu  T«rcl  .\Mli  .     .    .    .      om 

M  Ucvllcii 

rix-r   «Ich    IiiuUk  liiri  ll:iii-l>iiii    in  IhiiU-ti,    tnu    t'ntirnitAl*- 

lifffn-xr  I>r.  Alojs  l«lnlt«  IM  l'iriliurg "13 

Wr  MrtitiT  iln  L«|fcMNM  4*1  Stmwininri'r  Miinilcff,  *nn 

dtaulbii 7IK 

Kin  Hriff  »un  lU-m  i''«Mlnj;vr  *ur  Ncim  HTß,   von  ArchlT« 

I>r.  1.  Wriu  la  WaUonMlB 716 

M«  MgeMiDlit«  fllHMblinii|  l^en4n  lam  Jihn  IU3.   von 

l'roAHAr  Dr.  Stttlot  EKtAuf  tu  Shtllimri  ''J-j 

Ltltinntiiniolbm 72& 


Mltt«tlanK*n  dn  tiad.  1UBlor1«<)1t»ii  XommltaloB  Vo.  10- 

XV.  Ardtitalicu  mj*  'Hicn  i\f*  AvmWtitk^  Sitit'inlirtin,  vcr- 
BcUKui  mn  dm  nkgvr  Pror.  (tmt  Frl»4rlch  Ealcln 

in  Ij/imcli in  190 

X\T  ArehlfKlws  ■Ol  Onm  0»^  Aniuk«rii%«  EWi1«cli,  «vr* 
U'itrhiin  reo  ilnn  ttinnil.  IHhffirr  OlMmmliiiiini  WHMb 

BtltxmiU  in  Uurlocli mHll 

XVII.  Arebivilkd)   aus  Orli-n  (K'.>  Amli1i9/lih>  >Vt-itlifit!i.    %ct- 

iddiDel  «vn  «len  t  t'tkirrr  Anlilvir  l'r   Karl  Wafnar    ml4H 
XVIII.  ArrbitftUoo  au»  tlrii^n   Am  AnbWjiirkfi  Mft«liirt-I>,   \tr- 
iHclitii-t  ron  Aan  V^agtr  Vhmr  UeftM  l«hafpa*tit 
ui  AU-uulagen  ...  inl49 

XIX    ArcliUftUen  «u  OrMa  4m  Amtklmirlo  Wolhch: 

A.  Venekburi   foa  i&m  rAngrr,   rtunTr  0.  >UHl  in 

.Mruiacli mlM 

It  Vf>nei(-Imi>i    %<m   iWm   Hcilrkitekflnln    1'rnC   Ur. 

ObrlMUB  R«d«r  ui  lluiBH n  IM 

XX.  .\rc)>lTalirQ   aui  Orlm   il«t   A miBtWf Irbt  Ftvlblint.   «fT- 
tCM-liUCt    fou    «lein    l'lUftr    l'olTiTiilAlil'lltlinthfliar    iH. 

rrlt4rlck  rilff  In  FnnVnrv nlM 

XXL.  Ait'liiritUni  nu*  Oinit  tlf«  Amtilwxirks  Srbvrot.-fBsnu  vtr- 
<Hi:)iiirl  tan  d»m  rrtp(cr  rn>f  1.  ttri  UHn.  \'»nUn4l 
ilcr  ll>>b.  PRumcbnle  ta  ScIiwvuinKcn nlho 


sind  Quiiniehr  dreissig  J^ilire,  üass  ich  die  Genehmiguug 
bielt^  TAim  Zwuck  der  Bearbeitung  einer  Gescliiclite  der 
idiächeu  Landtage  die  eiusciititgigeu  Akten  des  Geheiiueu 
kbinets  und  der  Minisiericn  eingehend  zu  benutzen.  Bis 
na  Bettina  des  Jahres  lti06  macbte  ich  aus  diesen  Akten 
umfangreiche  Auszuge  uud  At>.schnflen. 
)ie  Gestaltung  der  politischen  Verhältnisse  seit  1S66  und 
Bre  Arl>eiten  drängten  den  im  Jahre  1564  gefassten  Plan 
Jen  Hintergrund.  Aus  den  für  das  beabsichtigte  Gcschichtä- 
;rk  zuBamuiengehrachten  Samniluiifren  ist  I8G8  meine  Ge- 
richte der  hndißchen  Verfassun'!  (Karlsruhe,  .\.  Biclc- 
Ids  HoniHchhandlung)  herausge;irbcitet  worden,  die  übrigen 
>llektauecu  bitebea  unbenutzt  liegen  uud  sind  nunmehr  von 
Qr  der  Handschriften  Sammlung  des  GcncnLllandesarthivs  eiu- 
fleibt  fforden. 

der  zu  diesem  Behuf  vorgenommenen  Durchsicht  «äblte 
inige  besonders  interessante  Stücke  aus,  die  mir  aoch 
irbalh  des  Zu»ammetili:iuges  mit  einer  pragmalischeo  Be- 
beitung  der  Geschichte  der  bndischen  Landtage  der  VeröHenL- 
hvag  wert  erscheinen. 

Sowohl  die  Persönlichkeit  ihrer  Verfasser  und  deren  Be- 
nitung  für  dos  üffeutlichc  Leben  unseres  Landes  als  die 
CgeDBlÄnde^  auf  welchu  sie  sich  beziehen,  verdienen  es,  dass 
itw  nir  die  Anschauungen  früherer  Zeiten  rbarakteristiscben 
,  r.  OMcb.  i.  obmii.  n.  t.  IX.  (.  37 


AufzeichDQDgen  wieder  ans  Ucitt  gezogen  werden.  Wgm  sie 
BQd)  keine  eigentlich  aktuellen  Fragen  betreffen,  so  Imiim 
sie  doch  imnierbia  VerbUtnisse,  die  jederzeit  bei  den  parji- 
meatarischea  Arbeiten  Aalass  zur  ErörteroDg  geben  kOmieE. 
und  es  wird  vidleieht  —  at^eseheoi  von  dem  histsriächra  In- 
teresse der  hier  mitgeteilten  Aktenstücke  —  nidi^t  ohsn  Wert 
sein,  zn  sehen,  wie  aber  solche  Fragen  ^[snfier  wie  Wtctfr,  ts 
TüirkTiHTfl,  r.  Böckh  o.  a.  gedachi  haben. 


1. 

Ober  die  bädische  StändeTersammlung  vod  läli 
Fragment  eines  Zeitongsartikels. 

Ludwig  Wistei- 

Der  cTtt6  Wdi»^  Läaitag,  sater  den  f1ii^tig$i«ii  Enwuani 
t(  vaide  nrtagt.  ofeno  daas  eüe  Tcraiabami^  Ifcer  ii 
oUgte.  Dvch  tie  Tcftagn«  aa  aä.  Jifi  ttl9^ 
och  die  mt^rnma^  t^  4em  JugembßA  aaa  Ymäfffahtiim*  «(«■- 
BBiRkM  «am  amU  darA  ifie  <tedba  ai«wfle«de  AifaldN 
des  Badgäs  at  aad  daicfc  &  Weigcrvag  der  Rnm— r  gena 
Aig*  **  ™  bcwflBKBB,  aaf  wflcfae  die  Rt^iemi^  Biii«r  l^iaeira- 
dtodn  TerikÜM  aa  Uaan  glaaMe,  »nie  donrh  die  sAr  ffräm 
TriaadkHBH  tttr  dis  Ediki,  «ddie&die  Totehafage  der 
vi  ^i^ibonH  atf  Graad  ds  Art.  U  '—^  '  <ln  m  v^ 
bcstjamt  war. 

Weaa  sdhoa  tSaet  die  Art  der  A^tefians  des  TTaigilii  ^« 
BDM  ü-fcrtBriiea  TW  dg  hahnea  Snat^lwartwi  ygaee  PaaiKti» 
bat  hmscMa.  aa  war  «B  MC*  ife^bMiiilUBeh  da 
der  Fan.    Gcfea  fieeas  baUe  ia  der  St^a^  der  Z 

rPiMidii   Vlat«i.  ia 
,  daa   bdUge   Palr^  |t 

bfahäfftegte  Wiatcr  ia  da 
ditCrtada 


\r\ 


m  ge  *Hgi»LiBL  Zeifg  *■• 
latfrs  am  dB  EM^  laäiiibiii  Minüterto 


Zar  Gochicht«  der  lunUsrhen  Landuge  tod  1619 — ib.        (>83 


brachte  ifao  zur  Kenntnis  seines  baiUsdiea  Koliegca,  des  Stoots- 
sters  Freilierm  von  Berstctt. 

üb  und  in  welcher  Weise  der  Geh.  Ileferendär  Winter  etwa 
unlflch  veraolasst  wonlcD  bt,  seinu  DericIiler^tattuDff  an  die  „Allse- 
«leinc  ZoitoiiR"  nicht  ffirtzuHCizcn,  ist  nidit  i'rsicbtiich.  Vielleirlil 
«orde  der  lludakdon  )>e<!euti^t.  da»^  der  Abilrack  nicht  nestattet 
«erde  nnd  sie  verständigte  dann  ilirertieUs  den  Verfasser.  Jeden- 
bll&  Ut  der  Ant<uiti(  nicht  ober  das  hier  vorliegende  Fragment  bin- 
DIU  Kodicben.  Wie  sehr  dieses  za  tK-dnuem  ist.  durfte  sich  aas  dem 
N.i -K'itchcnden  orgcboa;  icli  glnuM«  vim  einem  Abdraclv  um  des- 
'■■.".'■:i,  yteil  hier  onr  ein  Druchsiiick  vurltegt,  nicht  abschen  m 
»Uen. 

nmdeo 

ex  aliis  Hiuere  exemjilnai  sibi. 

Keine  Ständeversaminluiig  war  geeigneter,  scliöne  Erwar- 
angen  tm  eiTcgen  als  dit;  des  Grosslicrzogthuniii  ßndeo.  Alles 
ereinißte  sich  zu  ihren  Gunsten  bei  der  Zusammen bcrurimg 
[flirer  Mitrlicder.  Kin  Regent  hatte  wenige  Monate  vorher  die 
[Ziigel  der  Regierung  ergriffen,  der.  über  das  JUnglings-  und 
DW  die  ersten  Jabre  des  niinnlicheu  Alters  hinaus,  ilic  grossen 
!itelienhi!itcii  unserer  Zeit  mit  ihren   wichtigen  Folgen  von 
'.en  Entstehen  nn,  und  zwar  in  seinen  reiferen  Jnhri-n, 
11  und  duiiius  i-eiche  Li-fahrungen  zu  sannnetu  Ge- 
inheit  gelabt,  der,  wenu  er  ao  dem  Gntcn,  das  vor  seinem 
igsanlriltc    gesclielien  war,  keineu  Autbeil,  sich  auch 
)  nicht  TorzuHi'i-fen  halte,  das  Zufall,  Unkuude,  Vi-r- 
Mangel  nn  Ordnung  und   vas  sonst  immer  herbei- 
tiabeu  mochte,  der  ausser  den  schönen  HotTuungeQ. 
in  der  Uegel  jeder  neue   Herrscher  erweckt,  In   wenigen 
^otlien  ilurch  ThiLtigkeit,  Freundlichkeit-,  durch  den  jedem 
Jolwthnn  uestalteien  freien  Eintritt  und  endlich  durch  den 
lirf  einer  weisen  Siwirsnmkeit.  die  allen  vor  allem  Not  zu 
W  ^cllien,  die  Ötfeuthchc  Meinung  flir  sich  gewonnen  halte. 
[)as  Groflsherzogtbnm  selbst  war  zwar  erst  aett  ungefülir 
iftll)  .lahrzidindon  aus  verschiedenen,  vorher  getrennton 
zu  einem  (tanzen  vereinigt  worden,  aber  diese  Tbeile 
(räber,  wenn  gleich  ont«r  verschiedenen  RegieronseD, 
ibarlich  guten  Veiliältuissen  gelebt,  keiu  'riieil  war  gröS» 
Iclitig  gi'uui:  ^eue^sen,  um  den  andern  ein  CbiTgenicbt 
kten  XU  lassen,  bei  ihrer  Vereinigung  batten  siu  sich  Wechsel- 
uichU  vorzuwerfen  und  nichts  zu  veneihen,  kein  blnbeo- 


584  ^-  Weecb. 

Die  Bewohner  des  Landes  und  deren  verschiedene  Stände 
befanden  sich  hinsicbtücb  ihrer  äusseren  und  inneren  Bildung, 
der  Kultur  des  Bodens,  der  Betriebsamkeit  und  der  Lebensart 
auf  einer  ziemlich  gleichen  Stufe,  kein  Landestheil  war  ror 
dem  andern  so  weit  vorangerückt,  dass  er  sich  dessen  über- 
heben oder  der  Gegenstand  der  Eifersucht  hätte  werden  können, 
und  nur  der  wesentliche  Unterschied  fand  statt,  der  überall 
zwischen  Gebirgs-  und  den  Bewohnern  des  fluchen  Landes 
stattfindet.    Alle  huldigten  endlich  gleichen  Gesetzen. 

Der  Beichthum  des  Bodens,  die  unvergleichliche  Lage  des 
Landes,  der  Fleiss  und  die  Thätigkeit  der  Einwohner  liessen 
hoffen,  dass,  welche  Lasten  in  einer  langen  Beihe  von  Kriegs- 
jabren  teils  auf  den  ganzen  Staat,  teils  auf  einzelne  Gemeinden 
geworfen  worden  sein  mochten,  die  Mittel,  sie  zu  mindern  und  bei 
weiser  Sparsamkeit  in  einer  nicht  sehr  entfernten  Zeitperiode 
ganz  gut  zu  heben,  um  so  leichter  würden  aufgefunden  werden 
können,  als  schon  früher  zur  Tilgung  der  Staatsschuldenzweckmäs- 
sige  und  für  den  Landeskredit  wohlthätige  Einrichtungen  getroffen 
worden  waren.    Eine  über  ein  Jahrhundert  als  mild  bekannte 
Begierung,  die  in  einer  sturmbewegten  Zeit  durch  Gerechtig- 
keit,  durch  Schonung  alles  Menschlichen,  durch  Massigung 
sich  ausgezeichnet  und  die  auch  später,  welche  Gründe  zu  Be- 
schwerden auch  vorbanden  sein  mochten,  wenigstens  nie  durch 
absichtliche  Härte  oder  Willkührlichkeit  die  Unterthanen  gegen 
sich  aufgereizt,  musste  die  Erwartung  erregen,    dass  sie  den 
Ständen  mit  Bereitwilligkeit  entgegenkomraeu  und  ihren  ge- 
rechten und  billigen  Wünschen  eioe  freundliche  Aufnahme  und 
ein  gerechtes  Anerkenntniss  gewähren  werde. 

Alle  Einwohner  hatte  das  Geschenk  einer  freisinnigea 
Verfassung,  die  letzte  Gabe  eines  zu  seinen  Vätern  hinüber- 
gegangenen, seines  klaren  Verstandes  und  seiner  Herzensgüte 
wegen  achtungswürdigen  Regenten,  lebendig  ergriffen  und 
freudig,  jedoch  mit  Ruhe  und  ohne  Überspannung  sahen  sie 
dem  Augenblick  entgegen,  in  welchem  diese  Verfassung  iu 
das  Leben  treten  und  ihre  wohlthätige  Wirkung  äussern  würde. 
Die  Mitglieder  der  Ständeversainmlung,  wenigstens  die  der 
Städte  und  Ämter,  waren  mit  den  schönsten  Hoffnungen,  mit 
dem  besten  Willen,  mit  fröhlichem  Muthe  zu  ihrer  Bestimmung 
eingetroffen  und  alles  sah  einem  glücklichen  Ausgang  ent- 
gegen und  —  alles  wurde  getäuscht,  dass  keiner  sich  seines 


Zur  GucUeht« 


ea  I^niiUge  vod    1619—45. 


5S5 


ttberbehe  und  in  sorglose  Sidierbeit  sich  einwiegen 
Wer  »tehl,  der  sehe  za.  ilass  er  nicht  falle  1  Das  Miss- 
igen oder  aiir.h  nor  die  augeoblickliclie  Unterbrechung  eines 
itcr  dem  Zusamnienflusae  so  günstiger  Umstäedc  begonnenen 
^ersuchs,  der  die  Herbeiflihruiig  eiues  veränderten  politischen 
Standes  zum  /^wcck  und  darum  die  Augen  von  ^nuz  Deutsch- 
knd  auf  sicli  yczopeu  hatte,  iu  einer  Zoit,  welche  von  den 
leen,  die  diesem  Untomehmen  zn  Grande  lagen,  gewaltig 
swegt  wird,  niuss  die  Aufmerksamkeit  des  unbefangenen  Be- 
Jachters  der  Menschen  ei-regen,  der,  ohne  eingreifende  Tbeil- 
ihwe  an  dem  Getriebe  der  Welt,  in  der  StÜtc  dos  bcschau- 
chen  I^bens  die  ncgebciifielteu  au  sich  vorübergehen  lässt 
id  aas  der  Vcrgleichung  ihrer  Ursachen  und  Wirkungen  Rc- 
iltale  für  die  Geschichte  der  Menschheit  im  allgemeinen  zu 
hen  sucht.  Noch  vreit  mehr  muss  aber  dadurch  das  In- 
IJkresse  den  StaatsmnunRi  erregt  werden,  der,  berufen,  an  den 
u  der  Zeiten  seihst  Hand  zu  legen,  nicht  nur  Vorbilder  zu 
PEinen,  die  er  entwerfen  und  ausführen  soll,  sondern  auch 
arzüglich  die  durch  die  Erfithrung  bestätigte  Überzeugung 
)u  ihrer  Zweckmüssigkeit  zu  erhalten,  der  uoteriichlet  zu 
ferden  wünscht,  ob  das  Scheiteru  eines  Entwurfes  die  Folge 
biDer  inneren  UnlaugHchkeit  oder  die  Wirkung  der  Uner- 
ibrcnheit  oder  der  Unvorsichtigkeit  oder  des  bösen  Willens 
£r  gewesen  sei,  denen  die  Ausführung  anvertraut  war.  Vor 
lem  aber  wird  ein  solches  Ereignis«  den  Freund  seines  Vatcr- 
indcs  in  Anspruch  uehmen.  der  die  Idee  des  Besseren,  die  er 
im  liebenden  Btt'^en  empfangen  und  durch  da.s  Studium  der 
Menschen-  und  Völkergeschiohte  genährt  nnd  immer  weiter 
«Uji(j:ebildet  bat,  auf  heimischem  Boden  in  der  Vollkommenheil, 
welche  das  Krdenlons  gestattet,  vemvirklicht  sehen  möchte, 
ler  aber  an  der  Auarührung.  welche  Ilindeinisse  sich  auch 
iftbUniicn,  doch  nicht  Terrweifelt,  weil  er  weiss,  dass  das 
ile  nur  aus  dem  Kampfe  hervorgeht  und  dass  nur  die  Güter 
lucrndca  Werth  haben,  die  mit  Mühe  erworben  worden  sind. 
Wenn  wir  uns  dem  Versuche  unterziehen,  die  Ursachen, 
lebe  die  unvcrmuthele  Vertagung  der  hadiaclien  Stände  her- 
Bigonihrt  haben,  mit  redlichem  Sinne  zu  entwickeln  und  wenn 
ir  die  Besnltnte  unserer  Untersuchung  mit  Freiuüthigkelt, 
mit  Schonung  darlegen,  so  vermögen  wir  vielleicht 
Beobachter  der  Mensclibeit   den  früher  schon  gehegt 


I 


886 


T.  We«ch. 


beruhigenden  Glaub»  za  bestitisen.  dasa  bei  des  Anwtnwpi 
der  Terscbiedenen  AnsicliteD  aber  die  grossen  lotensseD  to 
Zeit  nnd  über  die  Mittel  und  Wege,  sie  zu  ordoen,  aof  ilb 
Seiten  weit  m<Aa  Redlichkeit  herrscht ,  als  sich  die  Pulida 
fidbst  zDtraaeD  and  dass  nicht  soTohl  Leidenschaft  ib 
Cberzengung  den  Streit  verUagert.  Für  das  öSeotlith 
Staatsleben  könnten  wir  vielleicht  die  alten  Erfahmugii 
durch  neue  Beispiele  bekräftigen,  dass  —  die  eviges  Ver- 
Schriften  der  Gerechtigkeit  Üboall  vorausgesetzt  —  nur  t^a- 
tag^mamg  und  Festigkeit  iu  den  Gmnd^ätxeo  dttv, 
«clfhfii  die  Leitung  der  öiTentlirhen  Angelegenheiten  asTe^ 
timot  ist,  der  moraUscbe  Math,  die  Wahrheit  «ean  es  ii? 
ist  Mdi  alla  Seüen  Üb  m  ngce,  Entfernung  aller  weckä^- 
aeUgoi  KAxsüdA,  ikUä^  Kc—tniss  der  Zeit  and  Aaefkn- 
nvag  ihres  Wertfaa,  würdige  Behandhing  der  Menüchen  oh« 
Bidakfat  auf  thraa  pafilüdKn  Glaub»,  sobald  ihr  Cfaartktff 
■■r  SMist  Achtug  nrüeat,  Vorsicht,  Balte  und  Bestmn»- 
heit  JM  Hiadeta,  nr  allem  aber |i<aMiifwiges  Handelt,  wem, 
ftatea  PahaiiM,  mli— itju  nit  klosem ,  aber  brmMAm 
reuteo  ZeK  m  einm  ädietB  Zda  ftkni 
WewB  es  um  eodUdi  gelingea  stalte ,  im  der  fotf 
HödBtaa  Us  nm  Niediifflea,  to 
HUUq  GdkU  arcr  BeAet  a  eitelte  nddeaGlarian 
90  luga  nckt  aBs  ««rioRB,  rB«  n  ^ 
ist,  —  was  .^ymheB  ««  von  Vertieren?  dass  dg^ 
381  ud  das  die  VertiCHig  ks 


Zar  QeKhiehtfi  der  badiscbea  Ludtage  roa  1819— i&.        S87 

sigkeit,  als  zu  Befriediguag  der  Ehrsucht,  wegen  geltrünkteni 

rivatiDteresse  oder  beleidigter  Eitelkeit  böse  Woi-te  iiiii  und 

sder  trägt,  durch  falsche  Deutung  jede  ITiat  vergiftet,  die 

lanime  schürt,  die  es   löschen    sollte,  dieses  leichtfertige 

sindel,  es  mag  in  guldgestickte  oder  den  verschiedenen 

Lbstufangen  nach  zuletzt  in  Gewänder  von  Sackleinwand  ge- 

leidet  sein,  kann  die   Heilung  oft  verzögern,  doch  nur  in 

itk  seltcuBteu  Fallen  ganz  verhindern. 


2. 

Iber  Veränderungen  in  den  Verwaltungsformen. 
Denkschrift 
[Seiner  Eönigl.  Hobeil  dem  Grossherzog  Ludwig  vorgelegt 

von 
Ludwig  Winter. 

iBeginne  des  Jahres  1820  verlanteto,  daseteilweise  imZiuammen- 
Anr^angcii,  die  wfihrcnd  der  ersten  Session  des  LondUMCS 
:  waren,  im  SchooBse  d«r  ItcKicruiig  beabdchtiKt  sei,  um&ssende 
eraogcQ  in  den  Verwaltuagslbnuen  eintrttnn  -m  ülsscu.    Der 
.  Referendar  Winter  war  mit  derartigen  Projekten  ganz  und 
nicht  ciovcrstandea.  und  da  er  sich  von  der  itim  zuMchst  zu- 
lenden  Enirtrkung  innerhalb  des  Ministeriums  keinen  Erfolg  ver- 
wandte er  sich  anmiltclbar  an  den  Orosshorzog  in  einer 
lirifL,  wolcho  sowohl  fQrdie  kouversativc  Cieaiiuaog  Wiaters 
far  scioc  Kioäiclit  in  das  gauEo  Wc»-u  der  Staatsverwalloog, 
;  minder  aber  fttr  seinen  rOrksichtslosen  Froimat  Uherans  cbarak- 
;tlscb  ist.  Ich  glaabe,  das^  sich  ihre  VerOffenUichang  aach  beute 
lohnt,  da  in  derselben  Gesiehtspunkte  niedergelegt  ^nd,  die  oie- 
Tcralieu.    Aof  das  Materielle  sciucr  tiiipoüiüon  gegen  eine  b*- 
tiglo  ticfeingreifcndc  Veränderung  der  Orgaui&ation  dorinncrao 
Itnng  einzugehen,  ist  hier  nicht  der  Ort. 
Dio  Deukäcbrilt  hat  folgenden  Wortlaut: 

Ourlauchtigster  Grosshei-zog) 

Ich  Dehme  wir  die  ehrerbietige  Freiheit,  Ew.  K.  Hobdt 

folgende  Ausichteit  und  Ik-merkuugeu  untcrthäDlgst  vor- 

Sie  betreffen  nicht  eine  ])ei'äönlicbe,  nicht  eine  vor- 

argebeode  AiigelcgcDlicit,  sondern  sie  berühren  einen  Gcgen- 

lod.  der  für  Ew.  K.  Hoheit  sowie  für  das  ganze  Grossher- 

thnni  nicht  nur  von  weseullicbcm,  sondera  von  bleibendem 


L 


Veriadennm 

fv  ein  Unglkd: 

venden  käuie, 

Hoheft.     Eskuaiä 

n  cisMl  BcbeÜWr- 

ÜBterttaK 

wird  iauttv  vr- 

«aOt«.  du 
sie,  vol  ttir  «esf 
ia   iiilBAitff-Gfr 

AhsJcht  4biq 
Bber  6r 

K.  Höh.  ifioe  U- 
äe  IhiMB   u   äscr 
Seit    xwuBf 
iB,  ich  luke 
Be- 
at, kk  hate  dKBenfr 


Zor  Ge«rliifliie  der  lia<li*:h«i  LaadtAgo  von  1819—45.         689 


Doch  ZU  fiiteigern,  und  man  irrt  siel)  sebr,  wenn  man  sie 
irch  ewige  Ändeiningen  ?.u  stillen  glaubt.  Sic  würde  oft  be- 
igt  wenlen  können,  wenn  die  Menschen  nur  das  Be- 
eilende recht  kennen  lernen  möcliten  und  dieses  Nichtkennen 
^8  Bestehenden  und  seiner  Grundlagen  ist  im  Grosshorzog- 
m  ein  vnhrcs  Dn^luck.  %  Den  meif^ten  ist  es  eine  terra  in- 
m»iiiita.  Jeder  muss  frnipr  die  Erhalhing  des  nestehenden, 
lange  es  tauglich  ist,  dnmm  wünschen,  weil  auch  die  bessere 
e  Einrichtung  im  Anfang  dnrch  den  Kampf,  den  sie  mit 
m  Alten  zu  bestehen  hat,  verderblicher  wirkt,  als  das  alto 
Verhältnis  wirken  konnte.  Die  guten  P'olgen  zeigen  sich  spät 
und  oft  werden  sie  durch  nachfolgende  Ereignisse  in  ihrer 
«Tsten  Wirkung  anterdriickt  uod  man  erntet  nicht  einmal  das 
Gute,  das  man  wirklich  gesäet  hat. 

Man  kann  mir  entgegen  halten,  dass  ich  settrst  den  Knt- 
wnrF  einer  neuen  Gemeindeordnung  geliefert  habe. ')  Ich  ant- 
worte: Es  ist  nicht  wahr,  dass  sie  neu  ist-  Sic  enthält,  so 
weit  sie  von  mir  hen-ührt,  nichts  nl.s  bestehende  Gesetze  und 
aJl^emeine  Folgerungen  daraus  mit  einigen  wenigen  Ahände- 

kgen,  alles  nur  in  einen  schicklichen  Zusaminunhang  ge- 
clit.  Man  hat  sie  für  neu  gehalten,  weil  man  das  Alte 
nicht  kennt.  Wenn  aber  eine  bestehende  Einrichtung  für  un- 
tauglich erklärt  ist,  dann  bin  ich  freilich  der  Meinung,  von 
Grund  aus  neu  auf?:ulinucn. 

Aus  der  Verbindung  des  Alten  mit  dem  Neuen,  woron  jedes 

«tif  entiirgengnsetzten  Vorhältnissen  beruht,  entsteht  nur  eine 

'  "»f     --cburt.      Dazu  wird  aber  erfordert,  die  Grundsätze,  auf 

<.-ni   die   Kinrichtung   beruhen    soU    und   die    gewöhnlich 

HH^cInt  einfach   sind,    an  der  Quelle  aufzusuchen  und  solche 

»Odann   auf  ein  gegebenes  Land    mit   seinen   Rigcnthümlich- 

Iteitcn    anzuwenden.      Das    erstere    erfordert    Studium,    das 

andere  Erfahrung.    Beide  erfordern  Zeit    Kurzweg  tiLsst  sich 

die  Sache  nicht  ablhun.  Ich  weiss  freilich  wohl,  es  ist  nicht«' 

leichter,  ab  einige  Uruchstücke  des  Alten  mit  einigen  neuen 

Ideen,  welclie  bei  der  allgemein  verbreiteten   Lektüre  leicht 

>)  lAtMT  EnlKiirf  (Terli.-iiiill.  «ler  xveiten  Kftniner  voo  IS19  tieft  1, 

104  u.  BeÜOLjfcn  Ziff.  20  u.  &*))  war  wejren  der  Vini»giing  des  L*ndl«p 

Ihl  wdtfT  ab  sur  Berieb teratattuof  in  der  z«rit«n  Kunmvr  gediehun. 

1.  Fröhlich,  Die  badtschpo  Gfntelndegfsetir.    Geschichtliche  KinltHinng 


590  T-  WeeelL 

zu  haben  sind,  sodaoD  ein  gut  Theil  sogenannte  Praxis,  alles 
ohne  vorausgegangene  Basis  und  Norm  und  ohne  allen  Zn- 
samraenhang  —  ich  sage,  es  ist  nichts  leiditer,  als  diese 
Dinge  zu  mischen,  sie  in  einen  Tiegel  za  giessen  und  eine 
Speise  daraus  zu  branen,  ähnlich  der  in  dem  Traoerspiel 
Macbeth.  Was  ist  aber  die  Folge?  Nach  kurzer  Zelt  kommt 
ein  anderer,  der  findet  die  Ingredienzien  nicht  gehörig  ge- 
mischt, des  Neuen  zu  wenig,  des  Alten  zu  viel  oder  umge- 
kehrt, und  nun  mischt  und  rüttelt  und  schüttelt  er  nah  neue 
und  das  beisst  man :  Organisiren.  Erlauben  mir  Ew.  K.  Hoheit 
das  freimütige  Geständnis:  ich  bin  davon  satnrirt,  sogar  uocli 
über  den  Saturationspunkt. 

Dieses  vorausgeschickt,  gehe  ich  auf  das  Einzelne  aber. 
Es  kommt  hiebei  nicht  darauf  an,  ob  die  umlaufenden  Ge- 
rüchte über  die  vorstehenden  Veränderungen  wahr  sind  oder 
nicht.  Ich  betrachte  sie  hier  als  Vorschläge,  die  wenigstens 
gemacht  werden  und  zum  Vollzug  kommen  könnten. 

Das  Gerücht  sagt:  statt  der  bisherigen  Mittelstellen  sollen 
Regierungen  errichtet  werden.  Berurteileo  wir  zuerst  die 
Veränderung  des  Namens,  sodann  der  Sache.  Auf  den  Namen 
kommt  es  freilich  nicht  an,  wenn  aber  der  neue  Name  ud- 
richtig  und  unpassend  ist,  so  behält  man  den  alten.  Der  Name: 
Regierung  für  eine  Verwaltungsstelle  ist  aber  unrichtig  und 
unpassend.  Es  giebt  nur  eine  Regierung  im  Grossherzogtbum, 
das  sind  Ew.  K.  Hoheit.  Kein  Mensch  kann  und  darf  regieren 
als  Ew.  E.  Hoheit  und  alle  Staatsbeamten  sind  nur  Agenten 
der  Regierungsgcwalt. 

Nach  öffentlichen  Blättern  will  Preussen  seine  Regieruogen 
auch  wieder  abschaffen;  es  hätte  sie  nie  einführen  sollen. 
Was  aber  die  Sache  anbetrifft,  so  ist  die  Frage,  auf  welche 
es  hier  ankommt  und  die  man  mit  dem  Namen:  Regierung  im 
Gegensatz  von:  Kreisdirektorium  bezeichnen  will,  eigentlich 
die:  ist  es  räthlicher,  die  Verwaltung  durch  CoUegien  oder  tod 
einer  einzelnen  Person  führen  zu  lassen?  Erlauben  Ew.  K.  Ho- 
heit meine  Ansicht  hierüber,  und  zwar,  um  HÖchstdieselben 
nicht  zu  ermüden,  nur  mit  einigen  Strichen  anzudeuten.  Ich 
denke  mir  eine  konstitutionelle  Monarchie;  in  solcher  findet 
sich  Gesetzgebung  und  Vollzug  oder  die  Verwaltung  im 
allgemeinen  Sinn.   Die  Gesetzgebung  steht  dem  Regenten  mit 


Zar  aeeeliiclite  der  luuliedieB  lotdtage  tob  1610— 46.        Jjgi 

Ständen,  der  Vollzug  deni  Krsteren')  nllein  zu.  Die 
Jesetze  betreffen  cntwcdci*  das  Verhiiltniss  der  Bürger  zum 
Staat  oder  das  Verhültuiss  der  Uilrger  unter  eiaander.  Letztere 
lüden  das  PrivAlreciit  und  sie  geboren,  iu  so  fem  Über  deren 
ÜicIiteiTüllung  Klage  cnlstebl*  Ju  den  Wirkungskreis  der  Ge- 
ichte;  dio  prsteren  sind  Gegenstand  der  Administration  im 
mgeren  Sinne. 

Ich  lasse  dio  Gerichte  bei  Seite  und  bleibe  bot  der  Ver- 
waltung stehen. 

Die  Verwaltungsgesetze  sprechen  allgemein,  dass  etwas  ge- 
icbelien  oder  unterlassen  werden  soll.  Um  sie  wirksam  zu 
oacheri,  badarfea  nichts  als  handeln,  sie  müssen  verkündet, 
{•  luuss  darauf  gesc-hun  werden,  d&ss  sie  beobachtet,  dass  die 
[JODlravcnienlcn  zur  Verantwortung  gezogen  werden.  Dieses 
(lAodelu  ist  das  Geschüft  eines  Einzelnen.  Oder  es  entsteht 
Iber  die  Anwendung  eines  Gesetzes  in  dem  einzelnen  Falle 
Hreit.  Bier  ist  eine  Unteraui:hunff  der  Thalsachcn,  sodann 
ein  Urtheil  ertorderlich.  l'rlheilcn  über  ist  ilie  Sache  mehrerer, 
üeh  will  mich  durch  einige  Beispiele  deutlich  machen.  Die 
"  f  :^en,  03  soll  diese  oder  jene  Steuer  auf  die  vorgc- 
Ait  umgelegt,  die  ötfentüche  JSichorhvit  soll  durch 
Stnifea  oder  auf  eine  andere  Art  gehandhubt,  die  Strassen 
^Den  auf  diese  oder  jene  Weise  gebaut  werden.  In  diesen  KÜlIeo 
irsaägt  es,  dass  Kiner  fiir  den  Vollzug  des  Gesetzes  sorge.  Ein 
fuues  Collegium  wurde,  wenn  von  Beifulir  der  Materialien 
Ulf  die  Strasse  die  Kede  ist,  mit  all  seiner  Weisheit  auch 
sieht  mehr  herausbringen,  abi  d;iss  eben  Materialien  herbei- 
jeführt  werden  müssen,  seine  Bembicblagung  aber  konnte  nur 
Seit  Versäumnis»  herbeirühren.  Ganz  davon  vcrscbiedcu  sind 
|i  Falle:  der  Steuerpßielitige  erklärt,  dass  er  die  Steuer 
Bit  schuldig  sei  oder  sie  bereits  l>ezAhlt  habe;  die  Gemeinde 
Hart,  dass  sie  zu  einem  bestimmten  Strassenbau  entweder 
|v  nicht,  oder  nicht  in  der  verluti^teu  Art  verbundi'u  sei, 
ier  Accispäichlige,  dass  er  niclit  defraudiert  habe  oder  wenig- 
ttifua  nicht  strafbar  gei.     In  diesen  Fallen  müssen  die  Thal- 

ken  untersucht,  es   muss  gefragt    werden,   ob  das  Gesetz 
endhar  sei  oder  nicht,  es  muss  also  ein  Urtheil  gefiilll 
Rrden,  die  Urthcile  Einzelner  werden   aber  so   kuge  vcr- 

1}  In  Or.  »lebt  „LeUlerea". 


592  ▼■  Weech. 

schieden  sein,  als  überhaupt  die  menschlichen  Ansichten  ver- 
schieden sind,  der  Einzelne  kann  sich  leicht  irren.  Um  diesem 
Irrthura  so  viel  möglich  zu  begegnen,  nimmt  man  an,  dass  die 
gleiche  Ansicht  der  Mehrheit  einer  bestimmten  Anzahl  von 
Urtheilem  die  richtige  sei.  darum  hat  man  Collegien.  Die 
ganze  Administration  ruht  also  auf  den  einfachen  GrundsätzeD: 
Handeln  und  Urtheilen.  Das  erste  ist  die  Sache  eines  Einzigen, 
das  andere  die  Sache  Mehrerer.  Die  zweckmässige  Verbindnns; 
des  einen  mit  dem  andeni  liefert  eine  gute  Verwaltungsform. 

Aber  gerade  auf  dieser  Grundlage  ruht  die  bestehende 
Verwaltung  bei  den  Mittelstellen  oder  die  Organisation  von 
1809.  Es  wäre  daher  zweckwidrig,  sie  umzuwerfen.  Man 
mag  sich  freilich  die  Sache  daneben  nicht  klar  gedacht  und 
darum  den  Kreisdirektorien  zu  viel  Gewalt  eingeräumt  haben. 
Man  hat  diese  Grundsätze  bei  Einrichtung  der  obersten  Staats- 
stellen wieder  verlassen  und  überhaupt  solche  zu  luxui-ios  und 
nicht  für  einen  Staat  von  einer,  sondern  von  10—12  Millionen 
eingerichtet.  Man  hat  endlich  die  Fälle,  in  welchen  der  Kreis- 
director  an  die  Urtheile  des  Collegiums  gebunden  sein  soll. 
nicht  genau  herausgehoben,  man  hat  die  Formen,  unter  welchen 
die  Urtheile  gegeben  werden  Folien,  nicht  gehörig  bestimmt, 
man  hat  endlich  eine  zweckmässige  Controlle  nicht  ange- 
ordnet. Statt  aber  das  Bestehende  abzuändern,  wäre  nur  eine 
Vervollständigung,  eine  Ergänzung  nÖthig  und  diese  könnte 
meines  Erachtcns  geschehen,  ohne  viel  Hebel-  und  Räderwerk 
und  ohne  Flaschenzüge. 

Das  Gerücht  sagt  ferner:  die  seitherige  vereinte  Admini- 
stration soll  getrennt  und  das  sogenannte  Finanzielle  von 
einer  abgesonderten  Stelle  besorgt  werden. 

Diese  Veränderung  kann  eine  Vermehrung  der  Vorsteher- 
stellen zur  Folge  haben ,  wohl  gar  die  Errichtung  von  Ober- 
vorsteherstellen oder  ähnlichen  sine  cura-Pfründen  herbeiführen. 
Für  die  Staatskasse  sowie  für  die  Vereinfachung  des  Geschäfts- 
ganges ist  daraus  kein  Gewinn  zu  hoffen.  In  dem  Maasse,  in 
welchem  man  die  Stellen  zerschneidet  und  vermehrt,  vermehren 
sich  die  Geschäfte.  Die  tägliche  Erfahrung  kann  dieses  lehren. 
Das  eigentliche  Finanzielle,  nämlich  die  verschiedenen  Arten 
von  Steuern  machen,  sobald  sie  einmal  eingeführt  und  im 
Gange  sind,  sobald  das  S3'stem  fixiert  ist,  am  wenigsten  zu 
thun.      Zu  guten   Finanzgesetzen  wird  gründliches  Studiom 


Zur  GeKlikht«  der  batliscben  Ludtigc  tod  1819 — i&. 


Ö03 


uad  eine  reiche  Erfahrung  erforilert.  liu  Vollzug  sind  sie 
die  einfachsten.  Sie  erfordern  nioistena  nur  eine  mechanische 
Manipulation,  die  zunächst  den  Verrechnen  berührt. 

Hinäiclitlich  der  Duiniinen  könnte  freilich  die  Frage  ent- 
stellen, ob  es  nicht  ratliHcher  wjiie.  sie  der  Einheit  der  Ver- 
wjiliung    wi^en   mit   den  Forsten  unter  eine  Stelle   zu    ver- 

Bigen.     Dieuera  Vorhaben  steht  »her  die  i;eoßiiiphisclie  Lage 
Groäsherzogtums    entgegen-      Die   Aufsicht  und    Nach- 
sicht, die  bei  diesem  Zweig  mehr  als  bei  jedem  andern  nötig 
»t^   würde  darunter  leiden.     Der  Geäi:biift.sgang  würde  ver- 
melirt-    Ich  halte  die  gegenwärtige  Einriuhtuug  Hir  besser. 
Ich  weiss  wohl,  duHS  keine  Verwaltung  der  Kritik   mehr 

k gesetzt  ist,  fils  diese.  Es  sprechen  aber  Über  solche  gar 
.e  Meuscheu  mit  und  sie  äju-ecben  darüber  ab,  ohne  nur 
diti  ersten  itegriffe  davon  zu  hüben  und  ohne  alle  Kenntnis 
von  den  Anordnungen,  auf  welchon  sie  IxTubt.  Ihren  Ur- 
theilen  lie^t  nicht  Sflk-n  nicbUs  als  erbäimliclie  Conunerage  zum 
Gruud.     Das  Wahre  nn  der  Sache  iat: 

1)  So  lange  wir  Doinaaeu  haben,  so  lang  wird  ihre  Bewirth- 
ficbaftung  und  ihr  Kechnungüwe&en  nicht  su  einfach  sein 
kiinnen.  als  eine  blosse  CJeldwirthst-liaft  und  Geldrechnung. 

2)  So  lange  wir  Domiine»  haben,  »o  lang  werden  Unter- 
scbleife  nicht  zu  vermeiden  sein .  weil  keine  dni-ch;; reifende 

tDti'olle  aufi^eätellt  werden  kann,  ohne  eiueu  Kualenuutvv.iiid 
verursachen,  der  grosser  wilre  als  alle  L'nterschleife,  und 
b!4t  alle  Controllf  würde  nicht  vollkommen  hicliern.  Das 
inöglichc  niiiss  man  nicht  verlangen  und  uuf  einzelne  Ge- 
dite  hin  kein  allgemeines  Unheil  fällen,  nm  wenigsten  mit 
^nzelneu  Verfügungen  da^.wisclien  fahren,  die  tuit  dem  Ganzen 
übt  in  Verbindung  stehen.  Ks  bleibt  immer  Phicht,  zu  tbun, 
^0  man  kann,  um  das  Chol  zu  vermindern.  In  neuem  Zeiten 
llt  vieles  gcjichchen.  Vieles  ist  verunglückt,  manches  hat  gc- 

8rkt.  Jn  dieser  letzteren  Hinsicht  bemerke  ich:  das  Kech- 
Bgcweseu  war  schlechl,  weil  man  nur  abgelebte  Leute  zu 
visoren  anfgusiellt  und  ihnen  nicht  nachgesehen  hat.  Gcgen- 
wHrttg  geht  es  viel  besser  und  wird  immer  besser  gehen,  weil 
die  Oberaufsicht  in  guten  Uanden  iaL  Di«  Verwaltung  der 
Dominea  selbst  ist  bei  weitem  nicht  so  schlecht,  als  man 
glaubt  und  gewöhnlich  nusscbreit.  Sie  tragen  im  Durch- 
initt,  was  sie  trogen  können.  Wirft  der  eine  Zweig  weniger 


594  T.  Weecb. 

ab,  so  trägt  der  andere  mehr  ein.  So  behaupte  ich,  dass  der 
Fruchtzehenden ,  der  Heu-  und  Kartoffelzehenden  des  erstem 
gewiss  durch  die  Versteigerungen  ein  Achtel  mehr  einträgt, 
als  er  der  Natur  nach  eintragen  sollte,  das  kann  jeder  Be- 
amte wissen;  wenn  derWeinzehenden  verpachtet,  wenn  nämlich 
sein  wahrscheinlicher  Ertrag  ebeuso  berechnet  und  diese  Be- 
rechnung bei  der  Steigerung  zum  Grund  gelegt  werden  könnte, 
so  würde  er  auch  mehr  eintragen.  Auch  beim  Verkauf  der 
Naturalien  können  die  Verwalter  nicht  viel  Unterschteife  be- 
gehen. Sie  sind  au  genaue  Controllen  gebunden.  Man  nmi 
solche  aber  kennen  und  die  Sache  selbst  mitgemacht  haben, 
um  darüber  urtheilen  zn  können ,  und  endlich  nicht  verlangen, 
dass  bei  Domänenverwaltungen  nicht  der  Schaden  und  Nacb- 
theil  hie  und  da  stattfinden  soll,  den  auch  ein  vorsichtiger 
Laudwirth  nicht  immer  vermeiden  kann. 

Die  Hauptsache  kommt  auf  fleissige  Visitationen  durch 
tüchtige  Visitatoren  an  und  diese  kann  bei  jeder  Verwaltungs- 
form  stattfinden.     Ich  weiss  das  aus  Erfahrung. 

Das  Gerücht  sagt:  Die  Veränderungen  sollen  unter  andenii 
die  Vereinfachung  des  Geschäftes  zum  Zwecke  haben.  Ein 
sehr  löblicher  Zweck.  Ich  habe  seit  Jahren  viel  darüber 
sprechen  hören,  die  Kreuz  und  die  Quer;  das  Wahre  an  der 
Sache  ist:  in  einem  kleineren  Staate  wird  mehr  regiert  al?  in 
einem  grösseren.  Wenn  der  Unterthan  mit  wenig  Kosten  sich 
in  die  Itesideoz  begeben,  dort  nicht  nur  leicht  Zutritt  bei  allen 
Staatsbeamten,  sondern  sogar  beim  Regenten  finden  und  hier 
alles  vortragen  kann,  was  ilim  Notli  tliut  und  vieles,  was  ilini 
eigentlich  nicht  Koth  thut,  so  ist  es  unvermeidlich,  dass  sic'i 
von  oben  herunter  mehr  in  das  Detail  embarquiert  wird  i\U 
in  einem  grossen  Staat.  Es  niüsste  eine  hochwichtige  Sacbe 
sein,  die  einen  Hauer  aus  dem  Elsass  oder  aus  der  Gegen; 
von  Perpignan  bewegen  könnte,  nacli  Paris  zu  reisen  und 
sie  bei  der  Regierung  zu  betreiben  umt  er  milsste  grosse  Kon- 
nexionen in  Paris  haben,  bis  er,  ich  will  gar  nicht  vom  König 
sprechen,  nur  bei  den  ersten  Staatsbeamten  Zutritt  finden 
könnte.  Weil  aber  dieser  Bauer  weiss,  dass  seine  Reise  ihn 
viel  Geld  kosten  und  scliwerlich  etwas  nützen  würde,  so 
bleibt  er  zu  Hause  und  die  in  Paris  werden  mit  dem  Detail 
verschont. 

Die  Vereinfachung  der  Geschäfte  kann   übrigens  nur  die 


Zur  Oesduehte  der  badbchcp  Loodtagc  Ton  1818—45.        595 


Folge  von  ßiiicn  Gesetzen  in  der  Atlministrfttlon  sein  uud  diese 
haben  mit  der  Adniiaiiitrationsform  nichts  zu  than.  Gute 
(ieseiK  sind  aber  eine  eben  so  seltene  als  scbwlerisj'e  Sache. 
Dna  Gurüclil  spricht  endlich  ?od  Aufliebun^  des  Kinzig- 
krciscs  und  von  Kn»parniäson,  die  geraucht  werden  sollen. 
Wäre  Ich  nicht  bereits  zh  weittüuäg  geworden,  so  würde  ich 
niii-li  auch  hierüber  erklären.  Indess  will  ich  hinsichllich  der 
Krsparnipsc  nur  das  bemerken:  ob  oud  was  durch  die  Ver- 
&ndL'ruM(,'cn  erspart  werden  kann,  wird  immer  problematisch 
bleiben;  was  aber  nicht  pruhlematiäch  ist,  das  wei^ia  ich  ge- 
wiss. Ich  weiss  niiniüch,  dass,  wenn  Ew.  Kon.  Hoheit  keine 
VcrandcmngCD  vornehmen,  Sip  bestimmt  die  Kosten  sparen, 
die  mit  jeder  Veränderung  verlmmlon  sind. 

AUü  seither  angeführten  Gründe  liaben  die  Sache  betroHen. 
Itli  erlnube  mir  nun  einen  Grund  nnzuillhreu,  der  Kw.  Kön. 
Hoheit  hüebste  Person  betritTr. 

Ilöclisulicselben  erfreuen  sich  einer  guten  danerhafteu  Ge- 
sundheit und  Sie  haben  die  gegründete  Hoß'nung,  ein  Alter 
ta  erreichen,  wie  e,s  dem  Sturhliclien  nur  in  seltenen  Füllen 
Teil  wird.  Dessen  ungeachtet  möchte  ich  wenijijsten?  Ew. 
5d.  Hoheit  nicht  raten,  sich  in  ein  Labyrinth  zu  begelmn, 
«0  ea  ifweifeHiafl  bleibt,  ob  Höcfastdie»ulben  sich  in  Ihrem 
Leben  wieder  herauyfin'ten  werden;  ich  möclite  Ihnen 
raten,  IhrcJahre  mit  Expeiitiicntiien  zu  Verlieren,  sich 
eamtihun  und  zu  plagen  uud  um  was?  —  am  Formen,  um 
cbts  als'  Foitnen!  Denn  wer  bürgt.  Ew.  Kön.  Hoheit  dafür. 
die  neuen  Können  besser  sind  als  die  alten,  und  wenn 
nach  mehreren  Jahren  zeigt,  dass  sie  es  nicht  sind,  werden 
r.  KoD.  IIohL-it  alsdunn  abermals  von  vonien  Rnfaiigcn  wollen 
immer  so  fort,  und  su  das  Leben  im  Spiel  mit  Formen 
innen  lassen?  Alle  Formen  sind  todt,  der  Geist  nur  ist 
bbcndig! 

tndeäs  bin  ich  weit  d«von  entfernt,  behaupten  7.a  wollen, 

nicht  eine  Form  besser  sei  als  die  andere,  dn^^a  nicht  in 

der  Geist  kräftiger   wirke  als  in  der  andern;  nnr  das 

\lll  ich  Itehrtiiiilcn,  <lass  niiin  hei  einer  niintier  guten  Form 

vortrefflich  und   bei  der  besten  Form   herzlich  schlecht 

liama  könne;  und  das  will  ich  sagen,  dass  man,  statt  eine 

gatcn  Grundlagen    ruhende   Einrichtung   niederzureis^cn, 

thvn  wUiUc,  sie  2u  ircinigea  uud  uuszubesst 


696  ▼•  Weecb. 

Übrigens  sind  Gerechtigkeit  und  Kraft  von  oben  und  guter 
Wille  von  unten  die  Hebe),  welche  das  Getrieb  im  Gange  er- 
halten, aber  nicht  hohle  Formen. 

Bei  jeder  Veränderung  endlich  fallen  gewöhohch  die 
goldenen  Äpfel  nur  wenigen  iu  den  Schooss ;  ein  grosser  Teil, 
der  sich  auch  Hoffnung  dazu  macht  —  so  wie  denn  alles 
bei  Organisationen  nicht  rückwärts,  sondern  vorwärts  will  — 
geht  ganz  oder  zum  Theil  leer  aus.  Ew.  Kön.  Hoheit  werden 
wohl  nur  wenig  Zufriedene  und  eine  Menge  unzufriedene 
machen  und  die  letzteren  werden  weit  mehr  Böses  stiften,  als 
die  ersteren  Gutes  zu  tbun  vermögen. 

Zweckmässige  Verbesserungen,  geräuschlos  entworfen  und 
ausgeführt,  werden,  wie  ich  oben  bemerkt  habe,  von  heilsamer 
Wirkung  sein.  Entfernt  von  den  Bestrebungen  des  Ehrgeizes, 
sowie  von  dem  Hang  nach  dem  Erwerb  zeitlicher  Guter,  habe  ich 
von  einer  Veränderung  der  Verwaltung  nicht  viel  zu  hofifen 
und  nicht  viel  zu  furchten. 

Sie  berührt  mich  also  wenig.  Aber  als  ehrlicher  Mann 
habe  ich  meine  Meinung  über  eine  für  das  Vaterland  und 
für  Ew.  Kön.  Hoheit  so  hochwichtige  Sache  aufrichtig  sagen 
und  Ihnen  solche  unter  einem  Gesichtspunkt  darstellen  wolleo, 
unter  welchem  sie  Ihnen  vielleicht  noch  nicht  dargestellt  worden 
ist.  Wenn  Ew.  Kön.  Hoheit  meine  Absicht  für  das  erkennen 
wollen,  was  sie  ist,  so  ist  mein  Zweck  erreicht. 

Karlsruhe,  12.  Februar  1820.  L.  Winter. 


3. 

Über  die  Öffentlichkeit  der  ständischen 
Verhandlungen. 

Denkschrift 

von 

Ludwig  Winter. 

Nach  dem  Schlosse  des  zweiten  badischen  Landtages  von  1^/23 
begann  eine  für  die  weitere  Entwicklung  des  constitutioneUen  Lebenä 
sehr  ungünstige  Zeit.  Der  Abneigung  gegen  die  constilalionelle 
Regierungsform,  welche  bei  den  Grossmächten  Österreich  undPreuisen 
herrschte,  entsprach  die  Unzufriedenheit,  welche  in  den  badischm 
Regiernngskreisen  durch  die  Verhandlungen  der  badischen  Land- 
Stände  hervorgerufen  war.     Offen   und  versteckt  wurde  nicht  nnf 


Zar  Oea^irbt«  tl«r  badischeo  I.anilt9ge  vah  181&-45-         507 

die  Überschreitung  der  Kompetenz  der  LaadatAndc,  die  man 
I  ihrer  Ualuing  bCMinder^  zu  Kode  des  leUlen  Lumltatitä  za  er- 
lickca  gUobto,  sonderii  geh'en  die  ganze  Lislitolion,  nie  sie  daroh 
le  Ter&ssang  von  1818  in  das  Leben  gerufen  war.  gekünipft  and 
BwBblt.  Ich  habe  in  meiner  „Geschichte  der  Badi^hen  Vorfassung" 
brisnibc,  Bielefeld  1868)  S.  t29ff.  Terscbiedene  Denksebriftou  mit- 
eteilt,  die  eine  Abftaderang  der  Verfaitsting  in  der  Kicbtang  aaf 
ine  thonlicbe  Sctun£]ening  der  in  dur  Urkunde  von  ISld  gewährten 
olksrechio  befarwortcten.  Unter  den  angcbliebcn  Gefahren  für  die 
;Dhe  und  die  Sicherbeil  dcä  Staates  nnd  für  die  Monarchie,  die  man 
PO  AufrecbtorbflltanK  der  Veriassung  ku  bt-nirchtcn  vorgab,  steht 
tit  in  erster  Reihe  die  Öffentlichkeit  der  landständischen  Verband- 
Ingen  Qn<l  ihre  VerbrettODg  durcli  den  Droek. 

Staatsrat  Winter,  der  zwar  ein  durcbaua  koQScnativer  Staata- 
tann,  dabei  aber  ein  aberzengter  AnhAngcr  des  konstitutionellen 
legienmgivsyslemcs  war,  sah  sieb  veranlasst,  in  dieser  FVage  das 
Vorl  lU  ergreifen  und  feine  Anschanungen  ober  die  Öffentlichkeit 
er  ständischen  Verhandlungen  in  einer  Denkschrift,  die  er  dem 
ItftatjmtuLtterium  unterbreitele,  niederzulegen. 

Obwohl  er  »ich  nicht  in  der  Luge  berand,  vie  die  Verfasser  jener 
i<-n  Abhandlangen,  in  dieser  Öffentlichkeit  eine  Gefahr  fllr 
.^.  ;-...at6Wf>bl  /n  erkennen,  so  erörterte  er  doch,  im  Hinblick  anf 
B«  In  den  badiscbcn  Regierungskreisen  herrsehende  Stimmang,  die 
Srentualltilt  einer  Beschränkung  der  Öffentlichkeit,  indem  er  vor- 
'chliitf,  durch  ein  Übereinkomuien  mit  dvn  benachbarten  konatilo- 
'  :i  Staaten,  der  Regierung  die  Soapension  der  Öffentlichkeit 
I  j       iK-  gewisse  Zeit  nnlirinürd-itcllcn. 

m  Kor  die  in  jener  Zeit  rauK^gebeuden  Strömungen  ist  der  Wort* 
nt  der  nach<iteliend  mitgeteilten  Denkschrift  in  rorschiedoncr  Hin- 
geht sehr  charakteristisch  und  lehrreich. 

^^16  ist  <1ie  ÖfTcnilicbkclt  in  den  Versammlungen  dentacher 
stätidc   90   zu    liescbränkcu.   dass  sie    nicht    nachteilig 
!n  kann? 
Ich   nill    mich   hierüber   kurz  Fasson.     Die  erste  Frage: 
Worin  besteht  der  Wert  oud  der  Nutzen  der  Öffentlichkeit? 

kl  uutgaogen  vcrden,  weil  deren  Bestehen  und  Fortdauer 
BSgesetzt  wird. 

^Es  sind  also  nur  die  beiden  Fragen  zu  beantworten: 
1}  Welche  Nnchtheilu  üind  mit  der  ÜtTentlichkelt  ntöglicber- 
le  rerbunden? 
2)  Wie  sind  si«  za  verbütbcn? 
Ad  L 
Ich  bemerke  im  allgemeinen: 
Die  OtTentlichkeit  der  Veihandlangen  ständischer  Verstmnir 

bMackr.  f.  ttMoh.  *.  Ohnh.  M.  r.  IX.  t.  38 


598  V.  Weech. 

langen,  aber  nicht  die  Öffentlichkeit  allein,  sondern  diese  Ver- 
sammluDgen  selbst  sind  gefährlich  in  einem  Land,  in  weichem 
neue  Lehren  der  Politik,  das  Resultat  langjähriger  Forsch- 
ungen, aus  der  Schule  plötzlich  in  das  Leben  eingeführt  «er- 
den, in  welchem  eine  neue  Verfassung  an  die  Stelle  der  alten 
treten  und  das  Volk  zu  Versuchen  gebraucht  werden  soll, 
ob  die  Lehren  oder  was  darau  wahr  sei. 

Der  Widerstreit  der  neuen  Lehre  mit  alten  Verhältnisse 
regt,  indem  die  verschiedensten  Interessen  in  Ansprach  ge- 
nommen werden,  die  Leidenschaften  auf.  Der  furchtlun 
Meinungskampf  entsteht.  Jeder  anders  Denkende  wird  zam 
Feind,  weil  sich  an  seine  Meinung  auch  entgegenstehende 
materielle  Interessen  knüpfen,  die  er  mit  seiner  Meinung  ver 
theidigt.  Verfolgung  und  Hass  sind  die  Folge.  Die  Öffentlicb- 
keit  wird  missbraucht  Jeder  Teil  spricht  aus,  nicht  was  recht 
ist  und  dem  Vaterland  Not  thut,  sondern  was  seinem  Gegner 
wehe  thut.    Für  beide  Teile  ist  sie  eine  gefährliche  Waffe. 

Die  Öffentlichkeit  ist  im  allgemeinen  nachtheilig  in  eiuem 
Land,  welches  —  als  Folge  des  Streits  der  Meinungen  —  einer 
unglücklichen  Revolution  unterliegt  oder  im  Begriff  ist,  sie  zd 
beendigen.  Während  der  Dauer  wird  durch  sie  jeder  Tal 
zur  Fortsetzung,  nach  deren  Beendigung  zum  Wiederaofuig 
des  Kampfs  angetrieben. 

Gefahren  dieser  Art  sind  für  uns  nicht  vorhanden.  \Vir 
—  ich  meine  das  südliche  Deutschland  —  sind  weder  im 
Zustand  einer  Revolution,  noch  haben  wir  eine  solche  be- 
endigt, noch  haben  wir  sie  zu  fürchten. 

Über  die  Ait  und  Weise  einer  zu  errichtenden  Verfassnnp 
kann  kein  Streit  entstehen,  denn  sie  besteht  in  allen  süd- 
deutschen Staaten.  Ausserdem  hat  auch  die  Zeit  über  Ver- 
fassungstheorien und  deren  Anwendbarkeit  und  Wohlthat  ihr 
Urtheil  gesprochen.  Es  ist  femer,  Dank  sei  es  der  rheini- 
schen Bundes-Periode  mit  ihren  vorübergegangenen  Plagen 
und  mit  ihren  bleibenden  Wohlthaten,  der  Widersprodi 
alter  Einrichtungen  mit  allgemeinen  Grundsätzen  und  so- 
mit auch  der  Stoff  zu  Revolutionen  gehoben.  Selbst  warn 
er  aber  auch  vorhanden  wäre,  so  sind  wir  zu  Revolutionen 
viel  zu  ermüdet.  Alles  —  was  auch  einige  Thoren  treiben 
und  thun  mögen  —  alles  sehnt  sich  nach  Ruhe.  So  viele 
Kriege,  so  viele  blutige  Kämpfe,  so  viele  Zerplitterungen,  so 


( 


Kur  Gescfaictit«  der  badiscUen  Loudl&ge  ron  1819—45. 


599 


Bit;  getäusclile  Erwartungen,  vereitelte  tluffnungen  —  wie 
Luuicrihcb  sie  auch  sein  uiuclitcn  —  imlH.>n  un.s  walirliaft 
itt  gemacht.    Man  schaue  um  eich.     Wie  viele  werden  für 

Idee  waim,  ich  will  noch  lange  nicht  sagen  begeistert? 

ine  Begeiäterutig,  ich  kann  sagen  ohne  l-'anatisinus  ist  aber 

1er  eine  religiöse,  noch  cinu  politische  Umwälzung  möglich. 

cht  ilio  R<'i;;ierung   hat  in  Fnuikrcich  den  Ausbruch  einer 

len  KevoluLion  gehindert,  soiidoru   der  Hang  des   Volkes, 

le  Sehnsucht  nach  Ituhe  und  nach  uagestörtem  Besitz. 

Ansser  diesem  allem  hat  das  stänflische  Wesen  und  auch 

SS  die  ÜfFeutHchkeit  den  iiiiu  der  Neuheit  und  den  Eia- 
ick,  den  alles  Neue  macht,  verloren.   Die  Erwartungen  von 

Wohllhatcn  stündischer  Versammlungen  waren  überspannt. 

hätten  nicht  erfüllt  werden  können,  selbst  wenn  auch  die 
Ende  sich  anders  benommen  hätten,  aU  sie  sich  henommcD 


Die  StandpmilRlieder  selbst  haben  ferner  so  viele  Erfah- 

ngen  gemaclitf  ihre  hohe.  übertriel)ene  Meinung  von  ihrem 

^rtk  und  Einäuss  ist  so  lierabgestimmt,  dass  es  wunderbar 

jcheu  mlisste,   wenn   sie  künftig  sich  nicht  auf  den  Kreis 

es  Wirkens  beschräuken  unil  Alles  vermeiden  sollten,  was 

über  Rotdien  hinaus  Hilircn  und   von  dieser  Seite  her  das 

Isstrauf-n    gegen   sie  erregen   sollte.      Die  diirmslÄdtiscben 

die  wirtembergischen  Stände  sind  in  dieser  Ilitisicht  so 

traiditig  vorangegangen,  dnss  ihr  Beispiel  auch  für  die  unsri- 

nicht  ohne  guto   Folgen   sein  wird.      Zu  diesem   allem 

mit  noch  hinzu,  dass  die  Kegicrung  in  alten  wesentlichen 

inkten  vorwurfsfrei  isL     Sie  hai  sich  bestrebt  und  bestrebt 

th  noch  tilglich,  Ordnung  in  die  Finanzen,  Kacheirerung  in 

Gewerbe,  Treue  in  die  Verwaltung  zu  bringen.     Dieses 

wird  und  muss  anerkannt  wenlen.  In  diesem  Sinne  wird 

l^-—  90  bin  ich  überzeugt  —  die  künftige  Standeversamm- 

iff  benehmen   und  .sie  wird  C5  gewiss  liiun,   wenn  ihr  die 

icrung   auf  der  einen  Seite  mit  Ernst,  Würde  und  Kraft, 

der  anderen  aber  mit  besonnener  Milde  entgegen  tritt, 

ir  hie  und  ila  Nachsicht,  aber  nie  Schwäche  und  Furcht 

ircbblicken  lässt. 

Indessen  ist  es  immer  niö<;lich.  dass  ciozclnCf  von  Eitul- 
it  oder  sonst  einem  unreinen  mler  unklugen  FJfer  getriebfn, 
1)  thoils  abermals  in  staatsrechtl  che  Tlieorieo   sich  vcr- 


500  1'  Weech. 

lieren,  theils  über  die  gegenwärtige  Europäische  Politik  auf 
eine  fUr  die  Regienmg  anaDgenehme  Weise  sich  auslassen, 
theits  endlich  über  EinrichtuDgen  anderer  Staaten  anziemliche 
Urtheile  fällen; 

2)  wirkliche  oder  vermeintliche  Gebrechen  der  Terwaltuog 
mit  grossem  Greschrei  zur  öffentlichen  Kunde  bringen; 

3)  gegen  höhere  Staatsbeamte,  collectiv  oder  eiBzeln, 
mancherlei  Beschwerden  vortragen  werden. 

Alles  dieses  kann  auf  eine  rohe  und  grobe,  aber  anch  anf 
eine  feinere,  ironische  oder  sarkastische  Weise  gesdieben. 

Ad  2. 

Wie  ist  diesem  Übel  zu  begegnen? 

Eine  edle  Freimüthigkeit,  die  sich  Überall  nor  an  Sacheo 
hält,  solche  unentstellt  vorträgt,  daraus  Folgerungen  mid 
Schlüsse  zieht,  alles  in  schicklichen  Ausdrücken,  ohne  Per- 
sönlichkeit, ohneHass  und  Beleidigung  gegen  einzelne  Mensdia 
oder  Classen  oder  gegen  ganze  Staaten  vorgetragen,  mna 
jeder  Ständeversammlung  zugestanden  werden. 

Es  wäre  ungerecht,  wenn  eine  Regierung  solche  hindffo 
oder  ahnden  wollte,  es  wäre  nicht  bloss  ungerecht,  es  wäie 
unklug.  Eine  Versammlung  von  sogenannten  Stummen  würde 
der  Regierung  selbst  verderblich,  weil  sie  am  Ende  dodi 
sprechen  würde  und  zwar  nur  um  so  stärker. 

Allein  schwer,  ja  unmöglich  ist  die  Grenzlinie  zu  zioben. 
wo  die  Freimüthigkeit  aufhört  und  die  Frechheit  anfängt. 

Ausser  dem,  dass  über  die  Begriffe  selbst  Streit  entstehea 
wird,  hängt  die  Beurtheilung  in  den  meisten  Fällen  von  der 
Zeit  und  von  individuellen  Ansichten  ab. 

Zu  einer  Zeit  wird  etwas  unbedenklich  gesagt  werden 
können,  was  zu  einer  andern  verpönt  sein  mag. 

Dem  einen  wird  etwas  als  gefährlich  erscheinen,  was  an- 
dern indifferent  dünkt.  Einige  werden  für  Beleidigung  halfen, 
worüber  andere  sich  gleichgültig  wegsetzen. 

Endlich  wird  der,  welcher  seiner  Äusserung  halber  in  An- 
spruch genommen  wird,  die  ihm  untergelegte  Absieht  leugnen 
oder  seinen  Worten  eine  andere  Deutung  zu  geben  suchen. 

Alle  seitherigen  Vorschriften  in  unseren  Geschäftsordnungen, 
wie  sehr  auch  die  Absicht  war,  solchen  Verwirrungen  n 
begegnen,  werden  nie  zureichen. 

Dagegen  kann  meines  Bedünkcns  nur  eine  Massregel  zaa 


Zur  Gcächiclite  der  tnulischoa  LaoilU|B  tob  1819 — 15         QQl 

Üel  fOLreo,  närntjch  die  Übereiiibunrt  mit  allen  benachbarten 
titutiüncllen  Statcn  dahin: 

das  es  dem  Ermessen  jeder  Regierung  onheini  ge- 
stellt bleibe,  die  Öß'enlliclikeit  der  Vcrbandlungen  iu 
den  Stäadeversanimlungen  auf  lanciere  oder  kUrzerc  Zeit 
zu  «üspendiren,  wenn  bie  die  Überzeugung  liat,  dass 
solche  zum  Nacbtheil  de3  allgemeinen  Wohls  iniss- 
br&DCbt  werde,  unter  der  Bedingung  jedoch,  doss  sie 
den  Stauden  die  GrUnde  dieser  Massregel  erüfTnco. 
Sine  gerechte  und  kluge  ßegicrung  wird  zwar  nur  im 
Falle  von  diesem  Mittel  Geb)-&uch  machen;  sie  wird 
räi^r^t  die  gewöhnlich  in  allen  OeschäftsordnuDgen  enthaltenen 
Iforscbriflen  in  Anwendung  bringen  und  nur  dann  zur  letzten 
jfhEsregel  schreiten,  wenn  sie  eine  beharrliche  unziemliche 
C^odenz  gewahr  wird.  Sie  kann  es  auch  nur  dünn  thun,  wenn 
rie  sich  auf  wirkliche  unleugbare  ThaUachen  und  Vorfalle  zu 
berafen  im  Stand  ist,  wi'il  sie  den  Ständen  die  Grunde  ihres 
Verfahrens  zu  eröffnen  verpflichtet  ist.  Diese  Verpflichtung 
Hni  mir  aber  auch  den  Stünden  gegenllber  notbwendig. 
)ie  Stände  wird  das  Hewusst-sein ,  dass  die  Regierung  zu 
fv  Mussregel  ermächtigt  sei,  in  den  Schranken  der  Ord- 
lg  halten. 

Alles,  was  von  der  öfTentlichkcit  der  Verhandlungen  hier 
Igt  ist,  gilt  auch  von  der  Publicität  durch  den  Druck. 
f^Ein  durchgreifenderes  AuskunTls mittel  weiss  ich  keines. 
Baden,  den  18.  Auguüt  1824.  L.  Winter. 


4. 

tber  Ausübung  eines  Einflusses  der  Regierung 
auf  die  Wahlen. 

Gutachten 

TW 
Ludwig   Winter. 

[Mit  dem  BeKienrngsantritt  des  Grosidierzogfl  Leopold  trat  ein 

lel  in  den  GnindsStirn  ein,  welche  Insbesondere  in  den  letzten 

iRi5jahren  des  Grossbenogs  Lndwig  massgebend  gewesen 

BD.  Es  ist  keiu  Zweifel.  Aass  die  Wahlen  zu  don  Landtagen  von 
und  1629  noter  einem  Hochdruck  der  Uc^terongncfina  ¥or^ 


602  ^-  Weech. 

geDommen  worden  waren,  welcher  die  zweite  Kammer,  mit  der  ver- 
scbwindenden  Aasoabme  von  drei  oppositionellea  Abgeordneten,  za 
einem  unbedingt  gefügigen  Instromeot  in  den  Händen  der  Regierung 
gemacht  hatte. 

Bas  sollte  nnn  nach  dem  Willen  des  Grossherzogs  Leopold  an- 
ders werden.  Er  wollte  eine  landständische  Vertretnog  gewShlt  sehen, 
die  in  der  That  die  miverfölschte  Öffentliche  Meinung  zom  Ausdruck 
bringen  sollte.  Aber  das  Ministerium  hatte  vorläufig  noch  die  gleiche 
Zasammensetznng  wie  nnter  seinem  'Vorgänger  nod  es  war  begreif- 
lich, dass  die  Männer,  welche  die  notorischen  Wahlbeeinflussniigen 
der  Torbergegangenen  Jahre  veranlasst  oder  gatgeheissen  hatten,  sich 
nicht  sofort  zur  Annahme  nnd  DarcbfOhrung  einer  so  gänzlich  ve> 
änderten  Praxis  entschliessen  konnten.  Sie  hielten  eine  sehr  ent- 
schiedene Stellungnahme  der  Regierang  bei  den  Wahlen  im  Staats- 
interesse für  Qnerlässlicb.  Während  der  verflossenen  Jahre  mr 
Staatsrat  Winter  ein  entschiedener  Gegner  der  stattgehabten  Wahl- 
beeiaflossnngen  gewesen.  Er  blieb  dieser  Ansicht  tren,  obwohl  sein 
Einflnss,  der  in  jenen  Jahren  nicht  stark  genug  gewesen  war,  zu  ver- 
bindem,  was  er  missbilligte,  nunmehr  ein  so  bedentender  gewordoi 
war,  dass  er  jetzt  eine  amtliche  Wahlbeeinflossung  in  seinem  SiniK 
ohne  Schwierigkeit  hätte  durchsetzen  können.  Er  aber  glanhte,  eine 
entschiedene  Zurückhaltung  der  Regierung  bei  den  bevorstehenden 
Wahlen  empfehlen  zu  sollen  und  legte  seine  Ansichten  in  einem  Gut- 
achten nieder,  dem  er  zu  gleicher  Zeit  den  Entwarf  eines  Rund- 
schreibens an  die  fireisdirektoren,  dessen  Inhalt  diesen  Ansiebten 
entsprach,  beifügte. 

Es  ist  bekannt,  dass  die  von  Winter  vertretene  Anschauung  die 
Zustimmung  des  Grossherzogs  Leopold  erhielt  and  dass  die  gegen 
Ende  des  Jahres  1830  vorgenommene  Totalemeuerung  der  zweiten 
Kammer  ohne  jede  Beeinflussung  seitens  der  Regierung  stattfEind. 

Winters  Gutachten  hat  folgenden  Wortlaut; 


Zur  Beantwortung  der  Frage:  „Soll  die  Regierung  einen 
Einöuss  auf  die  Wahlen  ausüben?"  bemerke  ich  im  Ällgememen 
folgendes: 

Wir  dürfen  uns  nicht  täuschen:  Es  wird  auf  dem  nächsteD 
Landtage  vieles  in  Anregung  kommen,  weit  mehr  verlanj^'t 
werden,  als  bei  aller  Bereitwilligkeit  bewilligt  werden  kaun, 
ja  als,  jedesmal  alle  Verhältnisse  in  das  Auge  gefasst,  zn- 
gestandeo  werden  darf. 

Wir  werden  daher  alle  Kraft  und  allen  Muth  der  Geisler 
und  alle  Stärke  des  Characters  nöthig  haben ,  um  nicht 
mehr  Boden  zu  verlieren,  als  wir  selbst  um  des  allgemeinen 
Besten  willen  aufzugeben  für  nützlich  und  räthlich  erachten. 

Ausserdem,  dass  den   Ständen  solche  G€setze  vorgel^ 


Zar  6»rhichte  der  buliKJien  Luult&ge  von  1819—45. 


len,  welche  die  Zeit  und  sie  selbst  verlangt  babeo,  in  eo 
Sit  tiämlicb  als  es  niüglich  ist,  solche  in  uugerdhr  ilritthnlb 
inaten  zu  ticrathen ,  ausserdem  d.is.s  man  alle  Ki  leichte- 
logen  eintreten  lasst,  die  es  der  Regierung  nicht  unmöglich 
Lchcn,  ihre  Verbindlichkeiten  zu  erfüllen,  bleibt  der  letzteren 
ir  ein  Mittel  sich  hei  allem  möglichen  Wechsel  Beruhigung, 
ii  den  Ständen  Zuneigung,  im  In-  und  Ausland  Achtung  r.a 
ti-schatfrn  und  im  Nothfall  die  Ucchtfertigung  sich  vorzu- 
treitcn,  nUmllch  das,  den  StSaden  mit  aller  Offenheit  und 
ifrichligkeit  entgegen  zu  treten  und  alles  zu  vermeiden,  was 
ler  Chicane  oder  Intrigue  gleich  sieht. 
Ich  ."^ge  dieses  im  Vertrauen  auf  die  gerechten  Gcsin- 
igcn  Sr.  Kön.  Hoheit  des  Grojäshcrzogs  nnd  mit  dem  Be- 
erken, dass  wir  uns  in  zehn  Jahren  nie  in  der  glücklichen 
;»  befunden  haben,  durchaus  wahr  und  aurriclitig.  und  das 
les  Ulli  frühlichem  Bewußtsein  sein  zu  dürfen,  denn  did 
ellung,  die  zwischen  Ständen  und  Regierung  von  Anbegino 
Verfassung  an  statt  fand,  erlaubte  es  nicht. 
Sclion  nu.s  diesem  allgenicincn  Grund  mijchtc  der  EinSuss 
auf  die  Wahlen,  insofern  er  etwas  Heimliches  und  Kunstgriff- 
artiges  an  fiich  hat,  als  unräthlich  zu  vormeiden  sein. 

Es  gibt  nümlich  eine  zweifache  Art  des  Eintlusaes,  die 
1«  möchte  ich  die  [»silive,  die  andere  eine  negative  nennen; 
orstere  besteht  darin,  üum  voraus  bestimmte  Personen 
der  VValil  durclizusetzen,  die  andere  darin,  die  Wahl  bc- 
imter  Personen  zu  verhindern  und  vereiteln.  Nach  §  72 
Wahlordnung  betheuert  jeder  Wahlmann  mittelst  Hand- 
iQbde,  da!>s  er  nach  eigener  Überzeugung  seine  Stimme 
»legen  wolle,  wie  er  es  dem  Besten  des  Landes  am  dien- 
hslen  erachte,  dass  er  [Ur  seine  Stimme  wetler  eine  Gabe 
Iten  habe,  noch  je  anuebmen  werde. 
Man  m.ig  nun  ein  Gewissen  noch  so  weit  und  eine  Moral 
cb  so  schlaff  haben,  so  wird  man  doch  nicht  sagen  könneu« 
dasa  der,  welcher  einen  andern,  der  eidlich  versprochen  hat, 
nur  nach  eigentx  Prüfung  und  Überzeugung  zu  bandeln,  durch 
welche  Mittel  es  immer  nei,  dabin  briugt,  dass  er  nicht  auf 
Grand  seiner  eigenen  Überzeugung,  sondern  nach  dem  Willen 
der  Regierung  handele,  man  wird  nicht  sagen  können,  dass 
dieser  eine  gute  Handlung  gelhan,  dass  er  moralisch,  dass  er 
nebt  gehandelt  habe. 


604  V-  Weech. 

Die  gebrauchten  Mittel  können  mehr  oder  minder  schlecht 
gewesen  sein  und  darnach  mag  der  Werth  der  Handlang  be- 
urtheilt  werden,  aber  nie  wird  gesagt  werden  können,  dass 
sie  moralisch  verdienstlich  gewesen  sei,  and  immer  hat  es 
sich  gezeigt,  dass  die,  welche  sich  dazu  haben  gebraacben 
la^en,  früher  oder  später  dem  Hass  und  der  Verfolgong  an* 
heim  gefallen  und  ausgesetzt  gewesen  sind. 

£ine  Ständeversammlung  femer,  die  ganz  oder  dem  grössten 
Theile  nach  aus  solchen  unter  dem  Einflüsse  der  Regienmg 
gewählten  Mitgliedern  besteht,  ist  eigentlich  ein  Ding  ohne 
Werth  und  die  ganze  Einrichtung  läuft  auf  eine  leere  TänschuDg 
hinaus. 

Das  Volk  spottet  selbst  darüber  und  ärgert  sich  zogleicb, 
dass  es  sich  habe  so  bethören  lassen ,  und  zuletzt  entsteht  eise 
stillschweigende  Verschwörung,  das  nächste  Mal  sdbststin- 
diger  zu  handeln. 

In  dieser  Lage  dürften  wir  uns  allenfalls  befinden.  Selbst 
wenn  die  Regierung  auch  positiv  influiren  wollte,  es  würdein 
den  meisten  Fällen  missglücken,  in  allen  Fällen  abea:  nichts 
als  Misstrauen  gegen  sie  erregen. 

Der  negative  Einfluss  ist  mehr  schützender  Art  g^en 
Menschen,  die  man  wegen  ihres  neidischen,  zanksüchtigen 
Geredes  von  jeder  Gesellschaft  gern  ausschliessen  möchte,  um 
wie  viel  mehr  aus  jeder  Ständeversammlung. 

Allein  wenn  man  den  einen,  der  für  gefährlich  bekannt 
ist,  ausscbliesst,  wer  steht  dafür,  dass  nicht  ein  weit  schlim- 
merer dagegen  erwählt  wird,  und  mancher  scheint  im  gewöbQ- 
lichen  Leben  ein  stiller,  ruhiger  Mann  der  in  einer  öSent- 
lichen  Versammlung  eine  ganz  andere  Holle  spielt  Und 
endlich,  wenn  der  Versuch  des  Ausschi iessens  missglückt,  so 
läuft  man  Gefahr,  sich  den  zum  entschiedenen  Gegner  seilst 
gemacht  zu  haben,  der  ohne  diesen  Vorgang  sich  ganz  billig 
hätte  finden  lassen. 

Aus  diesen  Gründen  und  unter  Berücksichtigung  des  Um- 
standes,  dass  alle  Schritte  der  Regierung  aufmerksam  verfolgt 
uud  beobachtet  werden  und  dass,  wenn  irgend  ein  zweideutiger 
Schritt  bekannt  wird,  —  und  die  Sache  so  heimlich  zu  treiben, 
dass  nichts  davon  offenkundig  werden  sollte,  ist  sehr  schwer 
—  solches  in  den  Kammern  zur  Sprache  gebracht  werden 
und  zum  Voraus  Missstiramung  erregen  würde,  ich  sage,  ans 


Zur  Oo6cbi<-bte  der  bidiachea  LAnitage  von  1S19— 45         605 

Gründen  muss  ich  wenigstens  rathen,  von  allen  Ver- 
1,  auf  \\ic  Wahlen  zu  influircn,  gänzlich  abzustehen. 

Wenn  dieser  Vorschlag  beliebt  werden  wollte,  go  entsteht 
die  weitere  Fraye:  soll  die  Kegii^rung  in  einer  Art  Declaration 

sprechen,  dass  die  Wahlen  frei  und  ohne  allen  EiDflu.ss  Hir 
gehen  könnten  und  solUeo,  dass  aber  die  Wahlnmnner 
angegangen  würden,  verständige,  aber  zugleich  auch  be- 
Bounene  Ä.hgeoi-dnete  zu  nUhlcn,  welchen  das  Wohl  des  Ro 
genlcu  and  des  Landes  am  Ucrzcn  liege? 

Ungeachtet  mir  schon  von  verschiedenen  Seiten  die  Rätb- 
licfakeit  cioer  solchen  Erkl:li-ung  zu  verstehen  gegeben  wonlen 
ist,  so  habe  ich  mich  von  ihrer  grosüeo  Wirksamkeit  nicht 
Überzeugen  können.  Seil  einer  Reihe  von  Jahren  sind  so 
tiele  Proclamattonen,  Aufrufe  und  dergleiclioii  er^hieiien,  man 
ist  so  daran  gewübnt,  oft  auch  so  vielfach  getauscht  worden, 
d&ss  sie  wenig  Eindruck  mehr  erregen. 

Sie  werden  gelesen,  bekrittelt,  and  am  Ende  wählt  jeder 
geh  wie  er  will. 

Der  beste  Beweis,  dass  nichts  geschieht,  ist  der,  dass 

iLb  geschiebt 

(Beilage.)    Circular  an  die  Kreisdirectoren. 
Karlsruhe,  18.  November  1830. 

Da  die  Wahlen  der  Abgeordneten  zur  Ständoversammlung 

stcns  stattfinden  werden,  hinsichtlich  denselben  aber  die 

9,   ob  und   welchen    Einäuss   die   Regierung   auf  diese 

Tablen  ausüben  dürfte,  theils  ölTenlllch,  theils  im  Stillen  an- 

worden  ist,  so  halt  es  die  Regierung  Sr.  Kon.  Hoheit 

Grossherzogs  fik  Pflicht,  ihre  Gesinnungen  über  diesen 

fenstnnd  klar  und  unzweideutig  auszusprechen  und  in  nach- 

)lgendem    vorzügUch  zur  Kenntniss  derjenigen  Staatsdiener 

Igen  tu  lassen,  welclien  Sie  die  Verwaltung  in  den  ver- 

Ehiedenen  Kreisen  anvertraut  hat,  damit  solche  Über  dessen 

'illen   und    aber  den   Sinn,   in   welchem  sie  hiernach  sich 

Jiu^ern  uad  bandeln  sollen,  um  so  gewisser  ausser  Zweifel 

mögen. 

Schon   in  den  ersten  Außcnblickon.  in  welchen  Sc.  Küu. 

leit  der  Grossberzog  nach  dem  Willen  und  unter  dem  Scliutz 

Vorsehung  die  Regierung  des  Grossheriogthums  angetreten, 

Ilikhstdiescllen  die  feierliche  Zusage  ertheilt  und  üffent- 


606  ▼■  Weech. 

lieh  verkündet,  die  Verfassung  des  Landes  heilig  halten  u 
wollen. 

Diese  Zusage  ging  aus  der  inneren  Überzeugung  hervor, 
dass  Se.  Kön.  Hoheit  mit  der  Regierang  des  Landes  sogleich 
die  Verpflichtung  übernommen  hätten,  die  Verfassong  des- 
selben nach  ihrem  Inhalt  und  Zweck  wahrhaft  and  treo  za 
erfüllen. 

Hiernach  konnte  die  Grossb.  Regierung  auch  nicht  da 
Gedanken  hegen,  die  Staatsbürger  des  Grossherzogthnms  in 
einem  der  wichtigsten  Verfassungsrechte  zu  beschränken  oder 
auf  die  Wahlen  zu  Gunsten  oder  zur  Ungunst  irgend  einer 
Person,  durch  welche  Mittel  es  auch  sei,  einzuwirken. 

Im  Gegentheil,  es  ist  ihr  Wille,  dass  auf  die  einzelna 
Wahlen  von  Seiten  der  Regierungsbeamten  weder  mittelbar 
noch  unmittelbar  eingewirkt  werde. 

Dagegen  können  die  höheren  und  niederen  Beamten  bei 
schicklicher  Gelegenheit,  namentlich  gegen  die  Wahlmänner, 
im  Allgemeinen  und  ohne  Bezug  auf  bestimmte  Personen  sich 
dahin  äussern: 

Die  Prüfung  und  Würdigung  der  auf  dem  Landtag  zu  ver- 
handelnden wichtigen  Gegenstände,  vor  welchen  alle  örtlichen 
und  persönlichen  Interessen  in  den  Hintergrund  treten,  er- 
forderten redliche  und  besonnene  Männer,  welche,  mit  den  Be- 
dürfnissen der  Zeit,  insbesondere  hinsichtlich  des  Grossherzog- 
thums,  bekannt,  zu  beurtheilen  vermöchten,  was  in  der  Gegen- 
wart zu  bewirken  und  was  der  nächsten  und  der  späteren 
Zeit  zu  überlassen  sei ;  die,  geneigt  alle  Meinungen  zu  hören, 
alle  Gründe  abzuwägen,  in  ihrem  ürtheil  sich  frei  hielten  von 
dem  Einfluss  oder  dem  Zwang  möglicher  Parteien;  die  ihre 
Ansichten  mit  Freimüthigkeit,  mit  Anstand  und  Wurde  vor- 
zutragen wüssten,  und  wenn  sie  öffentliche  Einrichtungen  oder 
einzelne  Vorgänge  zu  tadeln  fänden,  sich  vergegenwärtigten, 
dass  nur  derjenige  Tadel  wohlthätige  Folgen  haben  könne, 
der  belehrt,  aber  nicht  aufreizt  und  nicht  erbittert,  der  auch 
nicht  um  die  Gunst  des  Augenblicks  zu  erringen,  sondern  in 
dem  Wunseh  nach  dem  Besseren  vorgebracht  wird. 

Solche  Abgeordnete,  die  in  diesem  Sinne  und  auf  diese 
Weise  handelten  und  nach  diesem  Ziele  strebten,  könnten  auf 
den  gerechten  Dank  ihres  Fürsten  wie  des  gesammten  Landes 
Anspruch  machen. 


I 


Zur  Gescliiclite  der  baiiücben  Landugo  too  I61d— 19.        507 

Im  Übrigen  werfleu  Be.  Kön.  Hoheit  der  Grosaherrog  thun, 
die  Pöicht  nnd  die  Ehre  von  Ihnen  fordert,  mit  Treue  und 
'Gewissen hafti£;keit,  ohne  Zögeruug,  aber  auch  ohne  Übereilung. 
Ihr  höchstes  Bestreben  seit  dem  Beginn  Ihrer  Regierung 
kein  linderes  und  Trird  kein  anderes  sein,  als  das  Ihnen 
>D   der   Vorsehung  zur  Regierung  anvertraute  Laud,  das 
mit  Liebe  Ihr  Vaterland  ueimen,  in  Beziehung  auf  bürt:er- 
cbo   Freiheit,  SIttJichkeit   und  Wabb^tand  der  hohen  Stufe 
gen  zu  führen,  der  es  nach  seiuen  Verbältnisseu  em- 
iaglicb  und  nach  dem  Chai-aofer  seiner  aufgeklärten,  fleis- 

und  thatigen  Bewohner  würdig  ist. 
Se.  Kön.  Hoheit  zählen  hiebei  auf  die  Liebe  und  die  Treue 
Ilires   Volkes  und  auf  die    Unterstützung  aller   redlich    gc- 
äiunteD  Freunde  des  Vaterlandes. 


5. 
[Ober  die  Verhandlungen  des  Landtags  von  183L 
Denkschrift 

SUAlsmiutstcr  Freiberm  tob  TQrckliGtn. 


ron   cirirr  Küiixliili  iiiilwintliissteji  Walilcrschalt  geschickt,  in 

Zeit  ullitCDK'iiiei  KrreguuK,  die  im  tiefoli^c  der  jalirevolutjoa 

Sudneslilunlsohlaiiil  sich  b^ondcni  lebhnft  bemerk lidi  'uiarhLe, 

ceiDHu^st.  hatio  (ier  I^ndta^  von  IKIl  Dalinrn  eingeschlagen,  welche 

uicht  Dor  soweit  als  möglich  von  dea  Pfadcu  outfeiiiteo.   die 

Bud    der   zwei   uniniltulbar   yorauäk'OKanuuncn   lamtstiindi.schcu 

»gen  unter  Lciiun«  einer  jeden  freuTcn  Rpgung  des  Volkes  mit 

KttcUedenlieit  vDtf>ei^(<iitri;ietido]i  ßegierauj;  cinßc^chliKtcu  worden 

an.  enodern  n  wurde  im  Ständeliause   wieder  niipitigeschränkt 

Geiät  lebcudig,  welcher  den  ersten  Landtag  von  1S19  bclierrscht 

Die  Qoltuag  dor  badischen  zweiten  Kammer,  in  all'.'U  liberalen 

Bisen  Dootsdiland-s  mitZuslimniang  beghlEst,  fand  nicht  ilen  glei- 

Bf>ifall   bei  den  dcut«-ehea  Kahinctten,   in  denen  man   teilweise 

I  {iriiuiineller  Ä.l>nei>Eaii);  kckcei  jede  cnisto  und  nachbultif^c  Itegang 

Liberalismus  1   leUwoiso  aus   Unkenntnis  des  badischen  Volks- 

ttcrs,  ernäic  praktische  Gefahren  erbliekt«,  iro  es  sieh  doch 

um  elvrae  woilgi-eifeude  (ieltenduiachung  politischer  Lebrmei- 

igen  bandelte. 

LKl-  hAdiwhe  Reniening  hatte  ons  den  versehicdcnsien  Granden 

i'daBBOUg.  an  den  grossen  H^fvn  den  Gedanken  nicht  auf- 

/Q  lacseo,  ab  ob  sie  AngrifTen  »uf  da.sniormrt-lii'.clie  Piia/ip 


608  ▼  Weech. 

nicht  eDtschieden  genug  entgegen  getreten  vftre  and  einem  atami- 
schen  Liberalismas  zn  grosse  Zugeständnisse  gemacht  hätte.  Nicht 
minder  lag  ihr  daran,  auch  am  Bandestage  nnd  bei  den  Kabinetten 
der  benachbarten  Mittelstaaten  die  Stellong,  die  sie  gegenüber  der 
Yolksvertretung  eingenommen  hatte,  nicht  misdeotet.  sondern  riel- 
mehr  richtig  beurteilt  zn  sehen. 

Der  Minister  des  grossherzogl.  Haases  nnd  der  Auswärtigra  As- 
gclegenheiten,  Freiherr  von  Tfirckheim,  verfasste  daher  eine  Dir 
Stellung  der  Verhandlnngen  nnd  Resultate  des  Landtags  von  1831 
and  teilte  sie  im  Febmar  1832  den  badischen  Gesandten  zn  ^len, 
Berlin,  am  Bundestage,  sowie  zu  München  und  Stuttgart  m  deren 
eigenen  Instruktion  und  mit  dem  Anheimstellen,  sie  zu  sacbdienlicbem 
Gebraacbe  bei  sich  ergebenden  Gelegenheiten  znr  Äussemng  Aber 
die  darin  bertlhrten  Verhältnisse  za  benutzen,  mit,  nicht  als  ob  die 
grossherzogl.  Regierung  einer  Rechtfertigung  gegen  vielfiltig  ver- 
nommene angünstige  Bearteilangen  ihrer  Stellang  nnd  ihres  Beneb- 
mens  in  den  landständischen  Angelegenheiten  bedurft  hStte,  sondeni 
nur  um  da  Aufklärungen  zu  geben ,  vo  hierüber  etwa  falsche  inP 
fassangen  beständen. 

Diesem  Zweck  der  Denkschrift  entsprechend,  hat  Freiherr  von 
Tttrckheim  in  einer  überaus  lichtvollen  Darlegung  eine  Obersiclit- 
licbe  Geschichte  des  Landtages  von  1831  niedergeschrieben,  die  auch 
heute  noch  das  lebhafteste  Interesse  zn  erwecken  geeignet  ist  Ein- 
mal wegen  der  ganz  vortrefflichen  Erörternng  Ober  die  damaligoi 
Erscheinungen  im  parlamentarischen  Leben,  dann  aber  auch  von  dem 
Gesichtspunkte  aus,  der  sich  bei  der  Erwägung  darbietet,  wie  andere 
sich  vermutlich  die  politischen  Zastände  Badens  in  den  zwei  aaf  die- 
sen Landtag  folgenden  Jahrzehnten  gestaltet  hätten,  wenn  die  Lei- 
tung der  Geschäfte  den  Händen  eines  Mannes  von  der  unbefangenen 
und  gerechten  Denkungsart  des  Freiherm  von  Tflrckheim  a^Te^ 
traut  geblieben  wären,  statt  einem  Politiker  von  der  heissblutigen 
Leidenschaftlichkeit  und  Voreingenommenheit,  wie  der  Freiherr  tob 
Blittersdorff  war,  übergeben  za  werden.  Von  diesem  Gesichts- 
punkt aus  benrteilt,  verdient  die  nachstehende  Denkschrift  geriss 
eine  ganz  besondere  Beachtung. 


Der  am  31.  Dezember  1831  geschlossene  badische  Land- 
tag ist  durch  die  schwierigen  Zeitumstände,  unter  welchoi 
er  eröffnet  wurde,  durch  seine  lange  ununterbrochene  Dauer 
und  durch  die  alle  inneren  und  äusseren  Staataverhältnisse 
berührenden  Gegenstände,  welche  auf  demselben  zur  Sprache 
gekommen  sind,  nicht  nur  für  das  Grossherzogthum  selbst 
von  höchster  Wichtigkeit  gewesen,  sondern  hat  eben  darum 
und  wegen  des  unverkennbaren  Kioflusses,  welchen  der  Gang 
der  Öffentlicheu  Angelegenheiten  in  einem  Lande  —  bei  dw 


Zur  QcKbkbt«  der  batUsehcu  Landtage  tob  1819—45.        609 


wirttgen  allgemcineD  polittsclicn  Bewegung  —  auf  andere 
der  ausübt,  aut^^h  die  Aufmcrksnuikeit  des  Auslandes  in 
onderem  Grade  auf  sicli  ;;ozo^'cn. 
lioe  BeleuthlUDg  des  Charuclers,  welcher  sich  in  den  Ver- 
Üungen  dieses  Landtnges  ausgesprochen  Jmt,  seiner  uii- 
Ulelbaren  Resultate  nnd  der  sich  daraus  für  die  Zukunft 
twickcluden  Folgen  wird  daher  dazu  dienen,  um  die  ürtheile 
Iber  das    von  der  U rossherzoglichen  ß^ierung  dnbei  beob- 
bleto  Verfahren  und  die  Stellung,  welche  sie   Bich  dadurch 
reitet  hat,  sowie  Über  die  aume  deriiiiilige  Lage  des  Laiulcs 
bericlitigen  und  die  vidfiiltlg  geäusserten  Besorgnisse  nach- 
t'iliger  Rückwirkung  auf  andere  deutsche  Staaten  zu  beseitigen. 
Es  darf  hierbei   die   Benieikung  vornufgcschickt  werden, 
if   wenn  diu  Grotsherzogltche  Kegierung  sich  und  milliio 
rhauptdem  monarchischen  Prineip  keine  wesentlichen  Rechte 
rgebun  hat,  wenn  sie  dabei,  in  dem  Moment  der  hücb^ten 
gemeinen  Krisis,  Zufriedenheit  und  Beschwichtigung  gährpn- 
r  Elemente  im  Lande  bewirkt  bat,  auch  auswärtigen  He- 
rungen  die  Vermeidung  extremer  Gegensätze  und  des  Keims 
fährlichcr,   i^o   leicht  sich    fortpHanzendcr   Reibungen   nur 
hst  erfreulich  sein  kann,  denn  ein  beruhigtes,  den  inncm 
eden  bewahrendes  Land  ist  —  wie  es  auch  seine  In^titu- 
gestalten  ning  —  ein  festes  Glied  der  grossen  Kt-tte, 
e^  keine  liesoignisse  eintlüsst    Kinc  solche  Ansicht  «ler 
geawärligen  Lage  des  Grossher/ogthiims  Baden  lässt  sieh, 
näherer  Prtlfung,    wenigstens    von  denjenigen  erwarleo, 
'Iche  anerkennen ,  dass  man  sich  eben  so  wenig  allen  I-'or- 
ruogea  des  herrschenden  Geistes  der  Zeil  mit  Erfolg  ent- 
eustemmen  könne,   als  seinen   Ausschweifungen  hingeben 
und  dass  —  wenn  vielleiL-ht  im  Allgemeinen  zu  sehr  ver- 
mt   worden  ist,   die  seit  dem  Jahre   1815  in  der  neuen 
litlschen  Gestaltung  eingetretenen  Kuhepunkte  zu  unbcdonk- 
hen  Kortscbritton  auf  der  Balin  derselben  zu    benutzen  — 
a  CS   sich  sebuu  gefallen  lassen  müsse,  manches  in  dem 
iomeot  wieder  aufgeregter  Stürme  —  unter  allerdings  schwie- 
Ümaiänden  —  nachzuholen. 
30.  MSns  1830  trat  Grossherzog  Leopold  die  Regie- 
ig  dea  badüchen  Staates  an,  deren  Zügel  sein   Vorfahrcr 
sherzog  Ludwig  —  duiTh  die  daitiaiige  Lage  der  Dinge 
—  mit^HtOb  Band  gefuhrt  hatte.    Es  ist 


610  ▼.  Weech. 

bloss  Pflicht  des  Änstands,  sODdero  der  Gerechtigkeit,  die 
vielfachen  Verdienste  anzuerkennen,  welche  sich  der  t^ 
ewigte  Fürst  durch  grosse  Thätigkeit  und  Ordnungsliebe  m 
die  Wohlfahrt  des  Landes  erworben  hat,  aber  es  lässt  sidi 
nicht  in  Abrede  stellen,  dass  besondere  Verhältnisse  nnd 
manche,  den  gegenwärtigen  Ansichten  widerstrebende  Ifittä. 
wodurch  die  Staatsmaschine  nach  dem  Willen  des  Herrsdim 
gelenkt  wurde,  eine  tief  gewurzelte  Missstimmnng  verbratet 
hatten.  Unter  solchen  Umständen  darf  es  nicht  befremden, 
dass,  obgleich  selten  ein  Regent  mit  so  freudigem  Znrof  In 
seiner  Thronbesteigung  begrüsst  wurde,  wie  Grossherzog  Leo- 
pold, und  obgleich  in  dieser  Beziehung  seine  Laufbahn  sriir 
hätte  erleichtert  werden  sollen,  doch  der  in  der  menschlicheD 
Natur  gegründete  Hang,  zu  Extremen  überzuspringen,  bei 
aller  Zuneigung  für  seine  Person,  eine  allgemeine  Reaction 
gegen  die  Regierung  als  solche  erzeugte. 

Beinahe  gleichzeitig,  nur  wenige  Monate  später,  brach  die 
grosse  Revolution  in  Frankreich  aus,  welche  ihre  Erschfitte- 
rung  elektrisch  über  ganz  Europa  verbreitete  und  überall  dem 
lang  bereiteten  Gährungstoff  Entwicklung  gab. 

Unter  solchen  Auspicien,  da  im  Grossherzogtlium  Baden 
eine  durch  den  Regenten  Wechsel  entfesselte  Unzufriedenheit 
mit  dem  wenigstens  schon  lange  nicht  mehr  populären  System 
der  vorigen  Regierung  sich  an  jene  allgemeine  Aufregung  der 
Gemüther  anschloss,  weiche  die  ersten  Eindrücke  der  Staats- 
umwälzung  in  Frankreich  erzeugt  hatten  und  durch  den  un- 
mittelbaren Verkehr  mit  diesem  Nachbarlande  und  mit  der 
alsbald  im  Strome  fortgerissenen  Schweiz  täglich  Nahrung 
fand,  —  in  einer  Zeit,  da  in  Deutschland  seihst  die  Aufstände 
in  Sachsen,  Hannover,  beiden  Hessen,  Braunschweig  und  ans 
Niederrhein  die  Geneigtheit,  auf  jeden  Stoff  des  Missver- 
gnügens oli'ene  Empörung  zu  gründen,  und  die  Leichtigkeit 
bewiesen,  mit  welcher  der  unbedeutende  Funke  in  helle,  sich 
reissend  verbreitende  Flammen  aufloderte,  und  aus  allen  diesen 
Vorfällen  die  Überzeugung  hervorgehen  musste,  dass  die 
grossen  Mächte ,  durch  die  Revolution  in  Frankreich,  in 
Belgien  und  in  Polen  und  durch  die  Unruhen  in  Italien 
beschäftigt,  in  Deutschland  nicht  thätig  eingreifen  konnten, 
sondern  jeder  Regierung  sich  selbst  so  gut  als  möglich  n 
helfen  überlassen  mussten  —  unter  diesen  schwierigen  \Jta- 


Zar  Geschiebte  der  badtscbeo  LutiiU^  tod  1819—46,        QU 


Ständen  mussteo  in  Baden  die  Vorbereitangen  für  die  Wahl 
neuer  Abgconlnelen  zu  einem  Landlag  getroffen  werden,  dessen 
Eröffnung,  nach  der  Vorfassung,  in  diese  kritische  Periode 
fiel  und  bei  solcher  Lage  der  Dinge  um  &o  weniger  ver- 
«cboben  worden  konnte. 

K  Gerade  in  dieser  Bcxichiing  war  unter  der  vorigen  Re- 
^erung  der  Grund  zu  einer  zweifachen  Verlegenheit  gelegt 
«Drdeu,  —  einmal  durch  die,  sechs  Jalire  früher  nach  dem 
Beispiol  einer  Coinbttiatlon  der  französ Ischen  Tagespolitik  ein- 
geführte Intcgrnlorneucning  der  Kammern,  welchß  nun  im 
ungelegensten  Zeitpunkte  in  Anwendung  kam,  und  dann  durch 
«ine  aus  misxvei-standencm  Eifer  unter  geordneter  Agenten  auf 

rrklich  auffallende  Weise  ausgeübte  Einwirkung  auf  die  Wahlen. 
Au  und  fUr  üicli  und  nach  dem  Massstab  gewöhnlicher 
Zeiten  wäre  es  nllrrdinf^s  mögMch  gewesen,  hierin  eine  Mittel- 
strasse eiuzuhfilten  und  —  mit  BorgJiiltiger  Vermeidung  allei-, 
der  Freiheit  der  Wähler  Gewalt  anthucnden,  (bs  Licht  der 
Offenkundigkeit  nicht  ertragenden  Mittel  —  das  auf  alle  Wei^e 
bearbeitete  Volk  durch  Iteiehrung  der  Gemässigten,  durch 
Unterstützung  vor  Uuitrieheu  des  Faclionsgeistes  zu  schützen; 
aber  sehr  schwer  würde  es  unter  solchen  ausscrordcnthchen 
umstanden  immer  gewesen  sein,  auch  bei  den  erlaubte.^ten 
Gegenmitteln,  der  Verdächtigung  durch  frühere  Erinnerungen 
2a  entgehen  uud  das  Überspringen  von  servilen  Rticksiclitcn 
sra  der  ungezügeltsten  Opposilion  zu  verhindern.  Die  neue 
Regierung  glaubte  sich  liierz«  noch  nicht  ücnugsain  accredi- 
tirt,  gab  daher  alle  Einwirkung  auf  die  Wahlen  auf,  und 
diese  fielen  ßomit  gänzlich  liein  Einfluss  des  Moments  und 
einer,  durch  den  Eimlruck  dessejhen  überall  in  Thütigkelt 
gesetzten  Partei  antieim.  Unverkeunbar  hat  auch  die  zu 
Strassburg  zunächst  für  diesen  Zweck  gegründete,  durch  den 
unmittelharen  Grenzrerkebr  überall  in  die  lUndc  des  Volks 
gebrachte  Zeitschrift  .Das  constitulionelle  Deutschland",  ent- 
schieden auf  das  Ergcbniss  der  Wahlen  eingewirkt. 

B  80  bereitete  sich  die  bis  dahin  unerhörte  Erscheinung, 
oass  im  März  1S31  eine  zweite  Kammer  zusummcntrat,  in 
welcher  die  Regierung  nicht  bloss  auf  keine  Majorität,  sondern 
Oberhaupt  mit  Bestimmtheit  and  zumal  bei  Frsgen,  welche 
auf  irgend  eine  Weise  mit  den  lierrächenden  Ansichten  des 

^ages   in  Verbindung  gebracht  werden  konnten,  auf  keine 


312  ▼■  Weech. 

Stimme  zählen  konnte,  in  welcher  alle  Talente  der  üb^all  ii 
den  Zeitverhältoissen  erstarkten  Partei  der  Bewegung  u- 
gehörten  und  die  wenigen  Gemässigten  sich  von  dem  Stiome 
fortveissea  Hessen ,  da  sie  gegen  denselben  durchaus  kauet 
Haltpunkt  finden  konnten;  denn  es  war  gelangen«  alleBUn&er, 
welche  zu  einem  solchen  hätten  dienen  können,  darch  Vcr 
rufserklärung  bei  den  Wahlen  zu  beseitigen,  und  mehr  oock 
als  das  numerische  und  intellectuelle  Übergewicht  in  derEamiHr 
wirkte  der  damit  in  enger  Verbindung  stehende,  um  dieie 
Zeit  auf  das  Höchste  getiiebene  Terrorismus  der  Zeitscbrifleo, 
in  welchen  ebeu  so  wenig  eine  Opposition  aufkommen  koonte. 
Diese  wirkten  sichtbar  selbst  auf  die  erste,  die  pririle- 
girteu  Stände  vertretende  Kammer  ein,  so  dass  es  von  wechseln- 
den Umständen  abhing,  wo  dieselbe  zu  einigem  Widerstanfe 
benutzt  werden  konnte. 

Gleich  nach  Erüfinung  der  ständischen  Berathungen  spnck 
sich  die  in  der  zweiten  Kammer  ausscbliessend  faerrscbesde 
Tendenz  in  einer  Unzuhl  von  Motionen  aus,  deren  Tollständige 
Bealisirung  alle  Zweige  der  Gesetzgebung  und  Verwaltongr 
selbst  die  äussere  Stellung  des  Staates  umgeformt  und  Strf 
für  mehr  als  einen  Landtag  gegeben  haben  würde.  Einige 
Concessionen  waren  unvermeidlich,  wenn  man  nicht  gleich  n 
einem  Bruch  kommen  wollte,  welcher  die  Aufregung  im  Lamle 
nur  vermehrt  und  damals  durchaus  keine  Möglichkeit  einer 
günstigeren  Zusammensetzung  der  Kammer  eröffnet  hätte. 
Dagegen  durfte  die  Regierung,  in  dem  Bewustsein,  weder  mit 
dem  wahren  Interesse  des  Volkes  noch  mit  den  ächten  For- 
derungen des  Zeitgeistes  im  Widerstreit  zu  stehen,  sich  der 
Hoffnung  hingeben,  durch  Nachgeben  in  möglichen  Dingen 
und  Ausdauer  in  gemässigtem  Zurückweisen  des  UnmÖglicheo, 
dem  heftigen  Sturm  des  Moments  auszuweichen  und  in  der 
Kammer  selbst  oder  in  der  zwar  passiven,  aber  ihr  nie  cot- 
fremdeten  Masse  des  Volkes  immer  mehr  einen  Stützpunkt 
gegen  die  Extravaganzen  einzelner  Wortführer  zu  gewinnen. 

Von  dieser  Überzeugung  ging  die  Regierung  aus,  indem 
sie,  als  erste  Bürgschaft  des  Friedens,  dem  Antrag  auf  Wiede^ 
herstelliing  der  ursprünglichen  Verfassung  in  den  Bestimmun},'es 
über  die  Erneuerung  der  Kammern  und  die  Landtagsperioden, 
welche  im  Jahre  1825  abgeändert  worden  waren,  nachgab 
nachdem  der  Beitritt  der  ersten  Kammer  aus  demselben  Be- 


Zur  Geschichte  der  badiKbcn  Landtage  tod  1619—45.        613 


TTcggrund  erfolgt  war.     Wenn  auf  der  einen  Seite  die  Öftere 
Versammlung  der  Stände  durch  Wiedereinführung  zweijähriger 
Land  tags  Perioden   als  wahre  Concessiou   der   Regierung  er- 
schien, so  wurde  doch  auf  der  andern  Seite   durch  Wieder- 
liersteüung  des  Prindps  der  Parti alcrneucrung  ein  früher  gegen 
ihr  eigenes  Interesse  begangener  Fehler  wieder  gut  gemacht. 
Zu  den  Gegenstanden,  deren  Verhandlung  die  Regierung 
gleich  Anfangs  in  eine  schwierige  Lage  versetzte,  gehörtea 
Itauptsächlicti  die  Anträge  und  einzelnen  Äusserungen,  welche 
die  Stellung  derselben  zu  auswärtigen  Mächten,  insbesondere 
gegen  den  Deutschen  Bund,  so  wie  überhaupt  die  Bundes- 
verfassung  betrafen,   namentlich  die  Motion   In   Betreff  der 
3*ressfreiheit,   einer  veränderten  Wehrverfassung  und  einer 
awtionalen  Ausbildung  des  Bundes.    Es  sprach  sich  dabei  eine 
«Dtschieden     feindselige    Stimmung    gegen    das    System    dos 
Bundes,  in  sonderbarer  Verbindung  mit  patriolischeu  Anre- 
gungen deutschen  Xationalsinncs  aus.     So  sehr  sich  auch  die 
3^ierung  aufgefordert  fand,  den  zum  Theil  sehr  unanständigen 
Ausrällen  gegen  den  Bund  und  gegen  die  Bundesversanunlung 
«ftere   Zurechtweisungen  entgegenzusetzen,   so  geboten  doc-h 
■die  Äusserungen  eines  >fationaIgcfUhle3,  so  sehr  sie  auch  in 
der  Anwendung  auf  Abwege  führen  mochten,  um  so  mehr 
Schonung,  als  darin,  in  so  weit  sie  redlich  gemeint  und  nicht 
bloss  als  Deckmantel  raissbraucht  werden,  ein  wirksames  Mittel 
gegen  das  bei  der  geographischen  Lage  Badens  besonders  be- 
denkliche  Anscbliessen  an    die    französischen  Factionen   ge- 
funden werden  konnte. 

Bei  den  ersten  Äusserungen  dieser  Art  versuchten  die 
Redner  der  Regierung  vor  unklugen  und  jedenfalls  zweck- 
losen Angriffen  auf  auswärtige  und  Bundesverhältnisse  zu 
vamen,  da  sie  aber  hierin  gleich  einem  einstimmigen  Wider- 
hall in  der  Kammer  begegneten,  so  mussten  sio  sich,  um 
nicht  selbst  zur  Fortsetzung  anstössigcr  Erörterungen  zu 
provocireu,  bald  auf  die  Erklärung  beschränken,  dass  die  Re- 
gierung fest  auf  der  Erfüllung  der  Bundespflichten  beharren 
and,  wie  auch  einzelne  Redner  sich  hierüber  aussprechen 
mögen,  doch  keine,  diese  Verhältnisse  verletzende  Stellung 
der  Kammer  in  ihrer  Gesammtheit  durch  Schlussfassung  dulden 
werde.  Für  einen  solchen  Fall  wurde  eini)?c  Male,  nament- 
lich bei  der  Welcker'üchen  Motion  w^eu  volkslliüniliclierEut- 


L 


Sritoetu.  f.  OMeb.  t.  Olitnli.  V.r. IX.  4. 


39 


614  v*  Weech. 

Wicklung  der  Bundesinstitution  und  Bieter,  als  die  neoesta 
BundesbeBchlüsse  in  Rechtsangelegenheiten  zur  Sprache  kamen, 
auf  die  Nothwendigkeit  einer  Auflösung  hingedeutet  and  da- 
durch wenigstens  soviel  bewirkt,  dass  die  Kammer  als  poUtisdiei 
Körper  nicht  durch  förmliche  Bescblitese  gegen  den  Bund  ii 
Opposition  trat,  wemigleich  die  an  der  Spitze  stehenden  Bedutr, 
bei  welchen  Alles  auf  den  Effect  berechnet  war,  in  solda 
Fällen  beifällige  Acclamationen  herrorzumfen  und  solche  dui 
in  Öffentlichen  Blättern  als  ein  hinlängliches  Aussprechen  da 
Versammlung  herauszuheben  wussten. 

Überhaupt  würde  es  auch  sonst  bei  politischen  Fragen,  ii 
deren  Erörterung  sich  verwerfliche  Irrlehren  kund  thun,  ei» 
Verkennung  der  Natur  des  Repräsentativs-Sjstems  sein,  wen 
man  aus  der  Unmöglichkeit,  der  Redefreiheit  Einzelner  in  solcha 
Versammlungen  Schranken  zu  setzen ,  einen  Schluss  auf  da 
Standpunkt  der  Regierung,  denselben  gegenüber,  ziehen  wollte. 
Wo  sie  eine  Partei  unter  den  Repräsentanten  hat,  kann  sie 
versuchen,  durch  dieselbe  Äusserungen,  die  sie  verdammn 
muss,  unterdrücken  oder  bekämpfen  zu  lassen;  wo  dies  aber 
nicht  der  Fall  ist,  kann  sie  sich  nur  dagegen  wahren,  dass 
solche  nicht  durch  gefasste  Beschlüsse  zu  Resultaten  führen. 

Unter  den  legislatorischen  Verhandlungen  des  nun  beeo- 
digten  Landtages  haben  vorzüglich  jene  über  ein  neues  Press- 
gesetz  die  Aufmerksamkeit  des  Auslandes  aui  sich  gezogen, 
da  in  Allem,  was  den  Gebrauch  der  Presse  —  dieses  hoopt- 
sächlichen  Hebels  aller  heutigen  politischen  Bewegungen  — 
regeln  soll,  ein  keineswegs  bloss  iudirecter  Einfluss  auf  Nach- 
barstaaten unverkennbar  ist.  Die  Grossherzogliche  RegieruDg. 
von  der  Unzulänglichkeit  der  bisherigen  Einrichtungen  dorch 
tägliche  Erfahrungen  überzeugt,  sah  gleich  Anfangs  ein,  dass 
dieser  Gegenstand  nicht  nur  in  Baden,   wie  anderwärts,  eine 
neue  Ordnung  erfordere,  sondern  möglichste  liberale  Bestim- 
mungen hierüber  als  eine  unabweisbare  Forderung  des  har- 
schenden Geistes  der  Zeit  zu  betrachten  seien,  welchem  one 
befriedigende  Nahrung  gegeben  werden  müsse,  wenn  anden 
möglich  gemacht  werden  solle,  sich  ihn  zu  befreunden  ood 
seiner  gegenwärtigen  Aufregung  eine  gute  Richtung  zu  geben. 
Da  sich  indessen,  bei  der  innigen  Verbindung  der  deutscboi 
Länder,  von  einer  isolirten  Gesetzgebung  in  dieser  Materie 
wenig  Gedeihliches  erwarten  lässt,  so  sachte  man  hierübs 


Zur  G«chichte  der  badi&chen  [ündtage  too  1819—45,        615 


womöglich  gemeinsame  VerabreduDgen  oder  wenigstens  einst- 
vdliee  Mittlieilung  der  Ansichten  anderer  Cahinete  zu  er- 
wirken; allein  dazu  waren  wohl  die  Vcrliältnisae  in  der 
nngewissen  Lage  niclit  reif;  die  GroasherzoKliche  Regierung 
blieb  sich  selbst  überlassen  und  musste,  bei  der  VcrsanimluDg 
llirer  Stande  zu  einer  Kntschliessung  gedrängt,  ihren  eigenen 
Weg  gehen. 

In  der  gewonnenen  Überzeugung,  das»  nuf  das  Princip 
Aer  Freiheit  und  auf  das  Repressissystera  unter  den  jetzigen 
Verhälioissen  wirksamere  Vorkehrungen  gegen  den  Missbrauch 
der  Tresse  gebaut  worden  können ,  als  auf  das  CensursTstem,  — 
^abef  ebenso  entschlossen)  in  den  BeziohuDgcn  zu  andern 
Bundesstaaten  die  bestehenden  Verpflichtungen  zu  achten,  hat 
sie  die  Ausarbeitung  eines  Gesetzes  genehmigt,  welches,  in 
soweit  sie  sich  nicht  gebunden  erachtete,  dem  lon  ihr  an- 
genommenen System,  im  Verhältnisse  zum  deutsche«  linnde 
niul  seinen  Ubrigon  Gliedern  aber  dem  bisherigen  entspricht 
D*83  sie  diese  Grenzlinie  beobachtet  zu  haben  glaubt,  ist  be- 
sonders ausgeführt  worden. 

Vielfache  andere  in  der  Ständeversammlung  vorgebrachte 
Motionen,  welche  die  Ausbildung  des  Hepräsentativ- 
Systems  zum  Gegenstand  hatten  und  allerdings  das  Gepräge 
der  gegenwärtig  hcn-schenden  republicflnisirenden  Tendenz 
trugen,  habcu  zu  keinem  Itesuttat  geführt.  Die  Kegierung 
erkennt  an,  dass  die  dem  Laude  gegebene  und  garantirte 
Verfa&jung  auf  diesem  System  beruht  und  ein  Kückschritt 
Iderin  nicht  möglich  ist;  aber  sie  wird  zu  keintT,  nir.ht  im 
Wesen  desselben  gegründeten  Beschrfinkung  ihrer  Rechte  die 
Hund  bieten.  In  Betreu'  der  Ergänzung  des  Gesetzes  über 
die  Verantwortlichkeit  der  Mini^;ter,  welches  allerdings 
Bis  wesentlich  in  dem  Hcpräsentativsystem  zu  betrachten  ist, 
Wieb  es  bei  einer  Bitte  lieider  Kammern  nm  eine  weitere  Ge- 
eeUesvorlage,  welche  bis  zum  nächsten  Landtag  in  Erwägung 
gezogen  wird.  Andere  Anträge,  wie  z.  H.  auf  Kiuführung 
eines  Verfassungs-Eides,  sind,  nach  manchen  pninkvollen 
Reden,  beseitigt  worden. 

Mehr  aU  solche  politische  Theorien  erregte  die  von  der 

Begierung  vorgelegte  neue   Genieindeordnung   allgemeine 

Tlieiloahme  im  Lande.  Sic  war  nicht  nur  ein  längst  gefühltes 

•  BcdUrfniss,  soodcrn  ein  Gegenstand,  welcher  die  Thütigkcit 

j^  39« 


616 


der  Kammern  wohlthätig  auf  praktische  lateresseo  bintei 
Ihre  ZuätaDdebrioguDg  verbürg  der  Regierung  dm 
des  Volkes  und  die  L'ntcrstäUung  der  nihigeo,  ordoasgs^ 
liebenden  Mebnuhl  desselben,  wenn  die  politischen  Wortfühnr 
ein  Zerwürfniss  berbeigeftLrt  hätten.  Sie  ging  dabei  von  dun 
Grundsatz  inöglicbster  SelbsUtändigkeit  der  GemoiDdea  ti 
ihren  Angelegenheiten,  soTreit  &<<  das  eigene  Wob]  dererikta 
gestattet,  aus,  Überzeugt,  dass  in  der  Richtung  auf  örtHd» 
lotercsscn  eher  eine  Ableitung  als  eine  ßefördenmg  rtn- 
lutionärer  Bewegungen  zu  suchen  sei,  vis  auch  gegvowinif 
der  richtige  Takt  der  Franzosen  in  der  Stellung  ihrer  V»- 
teien  bestätigt.  Kur  in  wenigen  Punkten  ergaben  sich  CoBf 
sionen,  welche  mit  Hülfe  der  ersten  Kammer  auf  eine  Wi 
ausgeglichen  wurden,  wodurch  die  Iteclitc  der  Staatsgei 
nicht  gefährdet  erscheinen. 

Eine  nicht  minder  bedeutende  Vorarbeit  für  ditt  Tbä(i):kt 
der  Standevcrüainmlung  war  die  derselben  rorgi^lcgtc  ofq 
ProzessordnuDg.  Der  grosse  Umfang  des  G^i 
und  die  Zersplitterung  der  Zeit  mit  unfruchtbaren  Verhaad 
langen  liess  keine  Erörterung  derselben  im.  Einzelnen  zu, 
Bie  wurde  daher,  bei  dem  anerkannten  Bodörfniss  einer 
und  vollständigen  Ordnung  der  Gerichtsverfassung,  im  Gi 
—  mit  Vorbehalt  einer  künftigen  Revision  —  ang^oni 
Sie  ist  im  VTcsentlichen  auf  die  Doctrin  des  gemeinen  df 
Prozesses  gebaut,  dessen  ursprünglichem  Charactcr  auch 
durch  dieses  Gesetz  in  Baden  wieder  mit  an^^eniessenen  Mödt 
ficfltioncn  eingeführte  OifeoÜichkeit  und  Mündlichkeit 
Rechtspflege  nicht  fremd  war. 

Zu  den  folgenreichsten  Verhandlungen  des  Landtages  g«* 
hören  auch  diejenigen,  welche  sich  auf  die  Abschnffnng  alUr, 
das  Grundeigenthum  beschränkender  und  neben  den  jetiitSdi 
Forderungen  des  Staats  nicht  mehr  erschwinglicher  Fendül- 
lasten  bezogen.  Sic  wurden  gleich  im  Anbeginn  der  ständi- 
schen Berathungen  durch  Motionen  herbeigefijhrt,  weJche  iij 
der  Art  ihrer  Begründung  das  Gepräge  der  Übertrcibiiii|| 
trugen  und  die  allgemeine  Aufregung  nur  vermehren  koaol«o:| 
indessen  fanden  solche,  den  rechtlichen  Gesichtspunkt  ^f 
fährdende  Ausschweifungen  von  Seiten  der  Regierung,  nvle 
in  der  ersten  Kammer  und  —  was  unter  den  jetxigeo  Cn-j 
ständen  viel  war  —  selbst  in  einigen  ößientlichcn  fijitlen 


Zur  0«Bcliichte  der  badischeo  Lonillage  voa  1819—46.        617 


gehörige  Abfertigung;  und  ia  der  Sache  selbst  konnte 
Regierung  nur  erwünscht  sein,  nach  Vertheidigung 
rechtlichen  Staudpuiiktea  die  Bewillvi^ng  neuer  Mittel  zu 
«halten,  um,  ohne  Verletzung  gesetzlich  garantirter  Berechti- 
gimgen,  auf  der  von  ihr  selbst  schon  längst  betretenen  B&bn 
der  allmiiliiicheu  Hiuwegräumung^  aller  suSdien  Überbleibsel 
dner  vergutifrenen  Zeit,  bedeutende,  sicli  dem  Ziel  nähernde 
Fortschriue  zu  machen.  So  kam  ein  Gesetz  über  die  Auf- 
hebung der  Uerrenfrohnden  zu  Stand,  in  Trelchcm  von 
dem  sonst  beobachteten  Grundsatz  voller  Kntschadi|j;nng  nach 
dem  Nomiuahverlh,  nicht  sowohl  wegen  /weifälhaftem  Iteehtä- 
grund,  abi  vielmehr  wegen  der  ganz  eigenen  Natur  dieser 
Berechtigung  und  den  Schwierigkeiten  ihrer  Benützung,  ab- 
gegangen und  ein  geringerer  Entschadigungsfuss  abgenommen 
wurde,  welchen  der  billigere,  die  ZcitverhattniHsc  in  Anschlag 
bringende  Theil  der  Berechtigten  als  einen  reellen  Gewinn  bfr- 

^ftcbtcte. 

^^  Für  die  grosse,  allerdings  in  mancher  Beziehung  noch 
problematische  Aufgabe  der  Abschaffung  der  Zehnten 
wnrdt;  durch  die  Aufhebung  des  Neubruchzchiitrechl.s  und  des 
BluUehntens,  sowie  durch  instructive  Erörterungen  einer  noch 
der  Zukunft  vorbehaltenen  Ablösung  des  eigentlichen  Zehntens 
der  Weg  gebahnt,  wobei  die  Regierung,  ohne  sich  zur  Zeit 
zu  binden,  auf  die  von  den  Stiindeu  übergebeiie  Adresse  die 
erfoi-derlichen  Vorarbeiten  zusagte  und  sich  einen  einstweiligen 
Fond  zur  Erleichterung  einer  allmählichen  Realisirung  an- 

fisen  Hess. 
Kommt  auch  dieses  grosse  Unternehmen  noch  zu  Stande, 
kann  gewiss,  ohne  Ruhmredigkeit,  das  Gross  her  zogtImm 
4en  als  einziges  Beispiel  aufgestellt  werden,  wie  ohne 
lecbtsver letzenden  Gewaltstreich.  auf  dem  Wege  des  Loskaufs 
und  der  Entschüdigung,  innerhalb  2—3  Üeccnnien  und  unter 
so  manchen  äusser4.'n  Stürmen,  jene  im  weitesten  Sinne  so 
genannten  Fcudallusten  hinweggeräumt  werden  können,  welche 
imter  den  gegenwärtigen  Verhältnissen  und  bei  dem  herrschen- 
den Geist  der  Zeit  als  wahrer  Krankheitsstoff  in  den  noch 
nicht  rcvolutionirlcn  Staaten  zu  betrachten  sind,  ihre  innere 
Haltbarkeit  gefährden,  ihnen  das  Zurückbleiben  gefährlicb, 
das  Forlscb reite»  unmöglich  machen-  Denn  gewiss  nicht 
jeoriea  von  Volkssouveränetüt  oder  Gleichheit,  sondern  solche 


618 


T.  Weech. 


Lasten  siad  es,  welche  den  Apostela  der  ReroloUai  Hi 
Masse   des    Volkes    Eingang     Tcrschnffpri,    und 
schöneren  Bedeutung  kann  Baden  die  YonnaDer 
gcgcD  Frankreich  werden,  als  wenn  es  durch  «eäcn  «^ 
\Vei&e  gereinigten   Botleu  das  verfUhrerisdie  Coc 
hält.    Ausser  den  im  weitesten  Sinn  hierher  nu 
Zehnten   und  einigen  wenigen  unbeilcutenitcn  Gt 
zweiCelhaflcr   Natar    bestehen   jetzt  schon   in 
solchen  Foudallastea  mehr,  und  ein  wob1geordoet«r1 
zustand  hat  es  möglich  gemacht,   den  Berechtigt«!  flr] 
ganze  Blasse  der  bereits  aurgebübeneo  nicht  nur  mt, 
noch  möglichen  Wechselfällcn  aasgesetzte  Kntschü! 
anzuweisen,  sondern  zu  ihrer  vollen  ßcrohiginig  dit 
deraelben  auszuzahlen. 

Grosse  Schwierigkeiten  boten  die  Verhandlungen  Bli 
Staatshaushalt  dar.  Zwar  stand  die  Verwaltung  auf  I 
Boden,   weil  sie  nirgend  weder  durch  Verschwcndim, 
durch  fehlerhafte  Einrichtimg  und  Mangel  an  Ordnung  1 
gab;  aber  zwei  Umstände  bereiteten   ihr  doch 
leichten  Kampf,  —  eineslheils  die  offenbare 
die   vorige  Regierung,   welche  bei  der  Prüfung  der 
veisttDgen  über  die  vergangene   Budgetperiode  über 
Beflissenheit  Stoff  zu  Anschuldigungen  aufsuchte,  und 
theils  die  Nothwendigkeit  für  die  zweite  Kammer,  die] 
KU  60  manchen  Auträgeu,  welche  neue  Au^gahcu  im  In 
dos  Volkes  oder  wenigstens  oin7.e]ncr  Klassen  desselben 
der  besonders  begünstigten  Lehranstalten  erforderten,] 
anderwärtigc  Keductionen  ohne   neue  AuHagen,  wclc 
Popularität  gefährdet  haben  wurden,  zu  decken. 

Die  Prüfung  der  Nacbweisungen  Über  die  Ver^ 
fUhi-te  allerdings  zu  mancherlei  gdiässigeo  Erörterungen 
zu  übergriffen  der  zweiten  Kammer,  welche  ±^ich  dabei  i 
einer  superrevidLienden  Itegierungshehoi-dc  erhob  und  besood) 
den  in  seiner  willkttrlichon  Ausdehnung  gefährlichen  Gral 
satz  der  Specialitilt  der  ßud  gelbe  willigungen  auf-;  Xt 
trieb;  allein  die  Bcgicning  bat  sich  diesen  Übert 
standhaft  widersetzt  und  besonders  darauf  hingewiesc 
durch  nicht  gehörig  begründete  Beanstandungen  und 
lieh  durch  Ei-satzforderungen,  über  welche  richterH< 
schieden  werden  müsste,  die  Kammer  nur  sich  selbst 


Zur  Geechiclite  der  badiachea  LaudUge  vou  181»— 46.        61 D 


Liren  würde,  und  so  wurdeu  am  Ende  diese  BeanstandoDgen 
Id  dio  darauf  gegründeten  förralichün  Beschwerden  mit  Hülfe 
ersten  Kammer  bis  auf  wenige,  die  nicht  für  ganz  unge- 
intlot  erklärt  werden  konnten,  beseitigt. 
Mit  dem  Budget  für  die  laufende  Periode  hatte  zwar  die 
ierung    au»    den    vorhin    angei^ebenea    Ursachen    einen 
t-en  Stand  und  ganz  besonders  wurden  von  den  Ständen 
KtAts  des  Ministeriums  der  auswärtigen  Angelegenheitea 
des  Militärs  mit  augenscheinlicher  Einseitigkeit  auf  eiue 
'^iso  beschränkt,  weiche  zumal  bei  letzterem,  seiner  grösseren 
^Cötendheit  wegen,  die  Möglichkeit  einer  Vereinbarung  lange 
"^^ifelhaft  lies».  Endlich  brachte  man  C3  doch  zu  einiger  Än- 
derung und  zur  Überzeugung,  dass  die  Staatsmaschinc  mit 
'^U  bewilligten  Summen  im  Gange   erhalten  werden   könne 
id,  um  nicht  zur  Unzeit  zum  Widerspruch  zu  reizen,  be- 
[^DUgte  sich  die  Regierung  he!  einigen  zu  karg  bemessenen 
Wbrikcn   mit   verwahrender  Andeutung  der  Nothwondigkeit 
Überschreitungen  und  der  Anweisung  eines  Reservefonds, 
■Oboe  gerade  auf  bestimmte  Anerkeouung  eines  grösseren  Be- 
dirfe  zu  dringen.    —   Nachdem  auf  solche  Weise  das  nolh- 
wendige  Übcreiukommen  übiT  dio  Bedeckung  des  Staatshaus- 
halts zu  Stande  gebracht  war,  wurde  der  Tür  Baden  so  denk- 
würdige Landtag  nach  einer  Dauer  von  S'/s  Monaten  geschlossen. 
Beim  unbefiiiigeneu  Überblick  seiner  langen,  oft  stürmi- 
schen  Verhandlungen  wird  man  die  Überzeugung  schöpfen, 
d&ss  die  Regierung  weniger  durch  Nachgeben  als  durch  vor- 

I sichtige  Vermeiduug  eines  schroffen  Entgcgentretens  und  durch 
Ansharren  in  einer  uugcnblicklich  ungunsiigon  Stellung  eine 
in  ihrer  Art  einzige  Krisis  Überstanden,  manche  Verimmgen 
des  Oppositionsgeistes,  welche  nicht  von  bleibenden  Folgen 
waren,  ertragen,  aber  ausser  der  mÖgUchsten  BescbntnkuDg 
[einiger  Zweige  des  Staatshedarfs  uud  ausser  einzelnen  Modi- 
ficationen  in  berathenen  Gesetzentwürfen,  keine  eigentlichen 
tConcessionen  in  wesentlichen  Principien  gemacht  hat. 

Dagegen  sind  dem  Lande  mehrere,  schon  lange  als  Bc- 
Idürfniss  anerkannte  Gesetze  —  eine  nach  12jähriger  Ver- 
handlung endlich  zu  i^taode  gebrachte  (Jemeindeordnung,  eine 
neue  Prozessordnung  und  mehrere  andere  von  geringerem 
Umfang  aher  nicht  minderem  Interesse  gegeben,  die  Lasten  des 
Volks  durch  Abhcliaffung  der  Staats-  und  der  HeiTcnfrohnden, 


620  T.  Weech. 

der  Einquartierung  beurlaubter  Soldaten,  des  Neubrucb-  und 
Blutzehntens,  Aufhebung  mehrerer  Acda-Gattongen  und  des 
Eartenstempels,  sowie  der  Besteuerung  des  persönlit^en  Ver- 
dienstes der  ärmsten  Klasse  bedeutend  erleichtert  worden. 

Diese  reellen  Früchte  des  Landtags,  velche. langer  Span- 
nung und  Ungewissheit  des  Ausgangs  ein  Ziel  setzten,  haben 
im  ganzen  Lande  eine  Stimmung  allgemeiner  Zofriedenheit 
erzeugt,  imd  der  Regierung  auch  diejenigen  wiedergewonnen, 
deren  Gesinnungen  am  meisten  der  Verführung  zugänglich 
waren. 

Mit  grossen,  überall  nach  der  gegenwärtig  herrschendäi 
Mode  bereiteten  Feierlichkeiten  wurden  die  vom  Landtag 
zurückkehrenden  Deputirten  in  der  Heimath  empfangen,  ab« 
der  richtige  Sinn  des  Volkes  weiss  wohl  zu  wUrdigen,  was  es 
von  den  Resultaten  des  glücklich  bewirkten  Einverständnisses 
den  Gesinnungen  des  Regenten  und  den  Bemühungen  seiner 
Regierung  verdankt,  und  selbst  denjenigen,  welche  zu  einer 
foitgesetzten  Opposition  geneigt  sein  sollten,  bleibt  nichts 
übrig,  als  in  diese  Anerkennung  einzustimmen,  wenn  sie  ihre 
Fopulantät  nicht  verlieren  wollen. 

Dass  auch  das  badische  Volk,  dessen  materielle  Existenz 
auf  einer  naturgemässen  Agriculturbasis  beruht,  welches  daher 
im  Ganzen  wohlhabend  ist,  und  die  Elemente  eines  gesunden 
Staatskörpers  enthält,  gleichwohl  den  Eindrücken  einer  Sturm- 
bewegten  Zeit  und  der  einseitigen  Presse  nicht  unerreichbar 
bleiben  konnte,  versteht  sich  von  selbst;  aber  auch  in  den 
Momenten  der  höchsten  Aufregung  zeichnete  es  sich  immer, 
neben  einer  uogetheilten  und  aufrichtigen  Anhänglichkeit  an 
die  Person  des  Regenten  durch  Sinn  für  Ordnung  und  Ge- 
setzlichkeit aus  und  ist  in  der  glücklichen  Lage,  bei  der  Ve^ 
gleichung  mit  seinen  Nachbarn,  keine  derselben  um  einen 
Wünschenswertheren  Zustand  zu  beneiden.  Daher  ist  Badai 
auch  eines  der  wenigen  deutschen  Länder,  in  welchen,  da- 
vielen  Aufreizungen  und  Beispiele  ungeachtet,  durchaus  kerne 
Störung  der  öffentlichen  Ruhe  und  gesetzlichen  Ordnong, 
selbst  nicht  einmal  ein  Versuch,  eine  solche  herbeizuführen, 
statt  gefunden  hat. 

Nur  ein  unkluges  Herausfordern  einer  als  vorübergehnd 
zu  betrachtenden  allgemeinen  Exaltation  und  insbesondere 
ein   Zerwürfniss  mit  den   Vertretern  des  Volkes  hätte  das- 


Zur  0««chl^t«  d«r  badB£h«a  LandUge  von  18t9 — 16.         621 

selbe  der  Verführung  aussetaeo,  iu  dem  Urtheil,  auf  welcher 
Seite  sich  das  Recht  beUude,  irre  machen  können,  und  die 
glückliche  VenneiduDg  dieser  Gorahr  würde  auch  mit  grösseren 
Opfern  nicht  zn  theuer  erbauft  worden  sein.  Sie  ist  von  der 
Regierung  nicht  nur  in  ihrem  besonderen,  sondern  gewiss 
auch  im  allgemeinen  curopaischon  Inteicääe  vermieden  worden, 
uttd  vonsilglicfa  die  grösseren  Mächte  können  der  hierbei  beob- 
achteten Haltung  ihren  Beifall  nicht  versagen,  wodurch  Ruhe 
and  Ordnung  iu  einem  Laude  erhalten  worden  Ist,  in  welchem 
ein  Aufstand,  gestutzt  auf  der  einen  Seite  durch  die  An- 
gräazungcn  Frankreichs  und  auf  der  andern  Seite  vielleicht 
III  Verbindung  gebracht  mit  den  Schweizer  Insurrectionen,  von 
nicht  zubcrcchneadenFolgengewesen  wäre  und  die  schwierigsten 
ricklungen  erzeugt  haben  würde. 


6. 

Reflexionen  über  die  Wahlfreiheit  bei  der  Wahl 
]andständisoher  Deputierter. 

Von 

Karl  c;hn5tUn  Freiltenu  v.  fierckbeim. 

Der  I^aiiiltA^r  voa  lä31  stellt  —  wcun  der  Ansdrack  erUabt  ist 
die  /i-it  üiT  zweiteD  riittcrnvctipu  des  badlsdien  P&rtamentaris- 
dar.    Diesen  Hitterwochen  folgte  nur  ro  bald  eino  Epoche  bit- 
er  EüttüusrhunRen.    In  der  zweiten  Ksuuiiitr  irat  der  Radikalts- 
imnier  whSrfiT  uml  rflcksiclitslosor  hcr^'or,  im  Schosse  der  Re- 
trung  machte  sich  eine  pntsoliipcl'ftic  Abneipung  gegen  den  Liberalis- 
gelteod  and  es  bereitete  ^icll  weuige  Jalu'o  nacb  der  so  hoff- 
in&Dgurierten  Session  von  1831   ein  Konilikt  vor.  der  in 
1840r  Jahre»  in  schroffster  Form  zum  Ausbruche  kam.    Als  ftir 
hu  Jahre  1&11  eiuzobcrufendcn  Laudtog  die  Yorbcreituagen  be- 
nign, wurde  anch  die  Frage  der  Wabirrellicit  bczw.  Wahlbeein- 
iK  wieder  eifrig  erftrlert.    Dabei  crfiriff  anch  ein  Veteran  unter 
badiscJieii  trlaatsmäuneni.  Freiherr  Karl  Christiaa  von  Berck* 
lim  das  Wort  um  seine  Meinung  Über  diese  wichtige  Koulroveree 
einer  l>uuk&(:hrift  uicderzuleKcn.    Seit  1Ö31  war  Frhr.  vou  IJerck- 
•im.  der  10  Jahre  lang  Miuistcr  des  Innern  und  eine  der  stärksten 
Itaeu  der  I'ülitik  gewesen  war,  wclthe  sich  Jeder  AiwdehnnD«  der 
ii  r  Volksvertretung  widersetsrtp,  ans  dem  aktiven  Siaai^dicns» 
oileii,   gehörte  Jedoch  dorcfa  die  MitfiUedschaft  der  ersten 
lur  dem  riffcDtlicheu  Leben  noch  an. 


622 


r  Weeeh. 


Die  D«iikscbTlft  —  „Reflexionen",  wie  er  sie  BcWtst  betltette— te 
im  GegeusatE  zu  tieu  &Bber  miigeteilteo  Eröncnusgen  TOft  Shm  \ 
rat  Wintor  aber  die  gleiche  Frage  nicht  ühue  Interaase.    Seal 
im  Jah»  1&4J)  □icdergefichrlo'beo  and  tiat  folgenden  WortlMt: 


Uosere  Verfassungsorkunde  in  allen  ihren  Pongnipta 
enthält  ganz  und  gar  keine  BcsÜmmun^en  Über  die  Wahtfra^ 
heit,  deren  Ansdohnung  oder  Begränzung;  jedocli  in  unserer 
Wahlordnung  Tom  23.  NoTeraber  1818,  die  als  eine  pars  inte- 
grans  der  Verfassung  zu  betrachten  ist,  finden  sich  zwd  Pin« 
grajihen,  welche  einen  bestimmten  EiuÜuss  der  Itegierun.-'.- 
behörden  auf  die  Wahlen  vcrpönen,  DÜmlieh  §§  56  and  ' 

Diese  zwei  Fälle  ausgenommen  bezeichnet  weder  ar.N 
Verfassungsurkunde  noch  unsere  Wahlordnung  eine  «nii;;^, 
Handlung,  die  als  eine  durch  das  Gesetz  verbotene 
trächtigung  der  Wnhifreiheit  zu  betrachten  wäre.     Jedoch  ff-j 
gibt  sich  aus  der  Analogie  der  zwei  obeu  erwähnten  Besdi 
mungen,  dass  die  Einmischung  eines  jeden  Staatsbeamten, 
seine  Amtsgewalt  oder  sein  Amtsansehen  dazu  missbraiK 
würde,  um  auf  die  Wahlfreiheit  einzuwirken  oder  ditisdl» 
beschränken,  einer  gleichen  Ahndung,  wie  die  in  obigen 
den  Paragraphen  bezeichnete,  unterliegen  würde. 

Unsere  Wahlordnung  verbietet  indessen  ebeusowemg 
die   aller   anderen    constitutioncllen  Staaten    die  indirt 
freie  Aeusserung  während  der  Dauer  der  Wahlen.    Ein 
hat  demnach  das  Recht,  tiber  die  zu  wühlenden  Personen  «eine' 
Ansicht  zu  äussern  und  seine  Privatmeinung  frei  und  OBver- 
holen  Über  die  Qualißcation  und  die  Befähigung  der  in  Vor- 
schlag gebrachten  Gnndiduton  oiTen  ansziL-q)rerhen,  cJn  Redil, 
welches  jedem  Staatsbeamten,  der  nicht  mit  dem  WahlgescUft 
beauftragt  ist,  niclit  nur  in  gleichem  Mass  zustehet,  wie  jeden 
andern,  sondern  sogAr  zustehen  muss^  wenn  nicht  sein«  pn^ 
sönllche  Freiheit  (im  Widerspruch   mit  dem  §  13  der  V«- 
fassungs Urkunde)  dadurch  beschränkt  werden  soll.    Unbcdtitjne 
Wahlfreihcit  gehört  in  das  Gebiet  der  abatracten  Ideen, 
die  dem  Ideologen  Stoff  gewähren,  daraus  eine  recht  idiSH, 
sogar  logisch  ausgefährte  Theorie  zu  bilden;   allein  in  den 
praktischen  Leben  ist  sie  ebensowenig  ausführbar,  als  duS^ 
stem  des  ewigen  Friedens  des  Abbrf  de  St.  Pierre. 

Wenn   man  die  Geschichte  sRmmtlicher  Republiken  u»! 


Zar 


der  badisfhea  I^ndtage  tod  1319 — IS. 


623 


titationeller  Stauten,  and  selbst  unserer  constitntioDellen 
siing  zu  Hate  zieht,  so  wird  man  die  feste  Uebcrzeugung 
tl^noen,  dass  keine  Walilepoche  statt  hat,  wo  nicht  Be- 
reguDgea  und  [Jnitriche  stattfinden,  um  dem  einen  oder  an- 
jaren  Interesse,  der  einen  oder  anderen  Partie  das  Uebcr- 
Bicht  zu  verschaffen.  Diese  Interessen  sind  nun  je  nachdem 
n  verschiedener  Art;  in  cinfim  Wahlreich  verschieden  von 
lenen  einer  Rcpnblik,  lu  letzterer  wieder  verschieden  nach 
bem  entweder  aristokratischen,  oltgarchi sehen  oder  demokrati- 
■ton  Oinrnkter  derselben. 

Hin  nnserca  deatscben,  durch  den  Art.  13  der  Deutschen 
Phdesakte  in  das  Leben  gerufenen  constitutionellen  Ver- 
Innungen,  die  nur  zu  treu  nach  dem  Vorbild  der  fmnzösi- 
ehen  Charte  vom  Jahro  1814  nachgcmodcU  wurden,  sind  die 
ITahleD  von  jeher  durch  Intriguen,  Umtriebe  und  unlautere 
Sinmischungen  getrübt  worden,  deren  Charakter  in  allen 
lern  des  Mutterlandes  der  constitutione llen  Verfassungen 
leich  ist 

Augenmerk  jener  unbefugten  Wahleinmischungeu  gehet 
nnd  allein  von  der  Partie  der  Bewegung  aus  und  ihr  Ziel 
lebt  dahin,  die  ^Yubl  entweder  auf  solche  Personen  zu  leiten, 
Ue  ihre  politischen  Grundsätze  theilen  oder  schwach  genug 
lind,  um  sich  von  ibnm  führen  7.n  lassen,  um  dadurch  .so 
riet  lüs  möglich  eine  compacte  Opposition  gegen  die  Regierung 
n  bilden  und  so  nach  und  nach  ihren  Zweck  zu  erreichen, 
üÜmlich  die  VoIks^ouvCränetÄt  dem  monarchischen  Frindp  2U 

iütuircn. 
ringende  Nothwendigkeit  Tür  die  Regierungen  ist  es  also, 

lem  Unwesen  zu  steuern  und  dessen  Fortschreiten  einen 
Ikmm  entgegenzusetzen;  ciue  heilige  Päicht  ist  es  Tür  sie, 
Ikfttr  zu  sorgen,  dass  das  Volk  nicht  länger  einer  factieuscn 
Nutie  zum  Spielballe  diene  und  dass  durcli  derartige  Umtriebe 
ieht  der  bis  dahin  noch  gute  and  reine  Grist  des  Volk« 
HtrUbt  und  demorslitjirt  werde,  so  dass  am  Ende  der  §  72 
■  Wahlordnung  nur  noch  dem  Wortlaut  nach  cxisUre.  Die 
Rttel,  die  den  Regieningcn  zu  Goboto  stehen,  um  jeuem 
bmer  mehr  um  sich  Rrcifenden  Unfug  auf  verfassuiig;)- 
i&ssigem  Weg  zu  beg^nien,  dürften  wohl  darin  zu  finden  sein: 

1)  Sämmtliche  Wahlcommissairc  und  ÜezirksbenmtOD.  auf 
Pflichten  und  ihren  Diensteid  hin,  anzuwci^un,  von  allen 


824  T-  Weech. 

und  jeden  Umtrieben  und  unbefugten  Einmischungen,  welche 
bei  den  Wahlen  der  Wahlmänner  sowie  der  Abgeordneten 
stattfinden  sollten,  uogesäumt  die  Anzeige  zu  machen,  indem 
es  dann  gebotene  Pflicht  der  Regierung  ist,  diese  nicht,  wie 
es  seither  geschah,  mit  Stillschweigen  zu  übergehen,  sondern 
die  Sache  genau  zu  untersuchen  und,  wenn  die  Angabe  er- 
wiesen wird,  den  Fall  nach  der  Strenge  der  bestehenden  Ge- 
setze zu  bestrafen. 

2)  Sämmtliche  Beamten  anzuweisen,  bei  den  landständi- 
schen  Wahlen  weder  directe  noch  indirecte  vermöge  ihrer 
Amtsgewalt  auf  dieselben  einzuwirken,  dagegen  aber  die- 
selben aufzufordern,  von  dem  persönlichen  Vertraaen, 
das  ihre  Amtsuntergebenen  in  sie  setzen,  Gebrauch  zu  macba, 
um  dieselben  auf  die  religiöse  und  moralische  Verantwortasg 
aufmerksam  zu  machen,  die  sie  auf  sich  laden,  wenn  sie  nicht 
den  ihnen  durch  §  72  der  Wahlordnung  auferlegten  Verbindhcb- 
keiten  treu  und  gewissenhaft  nachkommeUf  und  sie  dann  vor 
den  Nachtheilen  zu  warnen,  die  für  Fürst  und  Vaterland  dar- 
aus entstehen  können,  wenn  sie  blindlings  ihre  Stimmen  dem 
Einfluss  einer  Partie  unterordnen.  Diese  Einwirkung  wird 
für  die  Regierung  gewiss  von  wohlthätigem  Erfolg  sein,  inso- 
fern die  Wahl  des  Beamten  glucklich  getroffen  ist,  nämhch 
insofern  derselbe,  wie  es  die  Regierung  von  ihm  zu  erwarten 
berechtigt  ist,  die  Achtung  und  das  darauf  sich  gründesde 
Vertrauen  seiner  Amtsuntergehenen  sich  erworben  hat 

Dabei  muss  aber  noch  bemerkt  werden,  dass  die  Beamten, 
von  jener  Aufgabe  mit  Erfolg  Genüge  leisten  zu  können,  die 
politische  Farbe  der  Regierung  kennen  müssen,  ohne  dass  bei 
ihnen  hierüber  irgend  ein  Zweifel  obwaltet;  sie  müssen  also 
bestimmt  wissen,  dass  die  Regierung  ungetheilt  nur  ein 
Prinzip  anerkennt  und  in  allen  seinen  ConsequenzeD  auch 
befolgt,  nämlich  das  monarchische  Princip  als  die  Grundlage 
unserer  Verfassung,  und  dass  diejenigen  unter  ihnen,  welche 
dieses  Princip  nicht  befolgen,  als  Gegner  der  Regierung  und 
der  Verfassung  angesehen  werden. 

Diese  Art  und  Einwirkung  steht  im  vollsten  Einklang  mit 
der  Verfassung  und  ist  durch  die  Staatsklugheit  einer  jeden 
Regierung  geboten ,  wenn  sie  die  Pflicht  der  Selbsterhaltung 
erfüllen  wird. 


Zar  Qndtictite  der  bftdüdieD  LtodUse  von  1619 — 15.         625 


)r  das  auf  dem  gegenwärtigen  Landtag  (1845)  den 
Ständen  gegenüber  zu  beobachtende  System. 
DeDkschrift 

von 
StaaUmioister  von  Böckb. 

Die  0]>positioD,  die  im  badtscbcn  Landtag  der  Kcgisrun«  cnt- 
«geotnU.  nahm  im  Laufe  der  18^0r  Jattrc  immer  BcliroScff!  Formen 
B  ttod  auch  in  sachlicher  ßeziehang  beganu  der  Kiidikfilisrnus  den 
jttiAssiflercn  Liberaltbmos  immer  mehr  zDrSckzudiäuRcu.  Dieser 
hltiiDg  der  Kamm(>niichrheit  gegenabcr  mh  sieb  nnch  die  Re^perung' 
«nnlfts^t.  ibrc  Positiöu  immer  schSrfer  oiid  eiiUcliiedeucr  zu  ver* 
ddigeii,  Li«)»ondere  da  »ich  nach  der  im  November  18i5  erfolgten 
Eröffnung  eines  uencu  Landtages  scboii  bei  den  Wahlpriiftingcn  eine 
«sterst  gereizte  Stimmung  gegen  die  Regierung  gezeigt  hnit«. 

Bei  dieser  Lage  der  Din^e  war  der  Wunsch  des  Grossherzogs 
lahcliegend,  von  seinem  MiniKterium  eine  Darlegung  des  Systems 
a  erhalten,  welches  gegenüber  dem  gegenwärtigen  Landtag  bcob- 
ditet  werden  solle. 

Der  Prfisident  dei  SUat^ministerlums,  von  Hßclcb  verFasste  im 
)ezember  l&J')  eine  hierauf  bozüKliclie  Denkschrift,  durch  deren  Mit- 
eUmig  ein  lehrreicher  Kinblick  in  lUc  Au£cliauuiigen  crCiffnot  wird, 
rtlehe  diesor  ansgezejchncte  nnd  langbewihrte  Staatsmann  in  jener 
pereits  sich  kritiscb  gestaltenden  Zeit  ober  daa  Verhältnis  zwischen 
tegicrung  und  I^audstJUidea  faegtc  und  dem  StaatsoberLaupte  gegcn- 
tber  vertrat.  Die  DenkEckrift,  vom  10.  Dezember  IStö  datiert,  hat 
Jeo  Wortlaut: 


B.  Königliche  Hoheit  der  Grossherzog  verlangen  von  uns 
Darlegung  des  Systems,  das  wir  den  SUinden  gegenüber 
HD  gegenwärtigen  Landtag  beobachton  wollen. 

Der  Landtag  von  1845  wird,  wie  jeder  frühere,  ein  Kampf 
ein  fwischen  den  Organen  des  Regenten  —  seiner  Regierung 
-  und  den  Vertretern  des  Volkes,  —  den  Standen.  Er  wird 
[cb  verbreiten  über  die  Amtshandlungen  der  ersteren,  Über 
K  was  sie  in  der  Vergangenheit  getban  and  nicht  gethan 
Hbd  und  Über  das,  was  sie  in  der  Zukunft  zu  ihun  be- 
BchÜgen.    Ein  grosses  Feld  zum  Streiten. 

Id  dieecm  Kampfe  haben  die  Stände  eine  beneidenswerthe 
ttelluDg:  sie  handeln  nicht,  sie  haben  nicht  gehandelt,  sie 


626  ^-  Weech. 

sollen  und  dürfen  nicht  handeln ;  sie  haben  daher  auch  nichts 
zu  verantworten,  nichts  zu  rechtfertigen,  wohl  aber  sind  sie 
verpflichtet,  also  auch  befugt,  die  Handlangen  der  K^emng 
zu  prüfen  und  zu  tadeln,  wenn  sie  dazu  Veranlassung  finden. 

Die  Stände  haben  nicht  zu  bestimmen,  was  künftig  g^ 
schehen  soll,  der  Regierung  steht  allein  die  Initiative  zu,  sie 
dürfen  aber  die  Regierung  um  die  Erlassung  von  Gesetzen, 
um  die  Ergreifung  von  Hassregeln,  im  Interesse  des  Landes 
bitten,  sie  dürfen  die  Vorschläge  der  Regierung  ihrer  Criük 
unterwerfen,  sie  gutheissen  oder  verwerfen. 

Die  Natur  des  Verhältnisses  bringt  es  mit  sich,  dass  die 
Stände  immer,  auch  wenn  sie  bitten,  angreifend  zu  Werice 
gehen,  ja,  wenn  sie  sich  nicht  ganz  ruhig  verhalten  wollen, 
zu  Werke  gehen  müssen,  die  Regierung  aber  bloss  vertheidigeud, 
selbst  dann,  wenn  sie  im  Kampfe  die  Opposition  über  ihr 
Benehmen  und  ihre  Äusserungen  tadelt;  denn  ihr  Zweck  im 
Kampfe  mit  den  Ständen  bleibt  immer,  was  sie  gethan  hat 
uud  was  sie  thun  will,  zu  rechtfertigen,  far  das  eine  wie  Tiir 
das  andere  die  Mehrheit  der  Stände  zu  gewinnen.  Sie  siegt, 
wenn  sie  dieses  erreicht,  sie  siegt  aber  auch  im  Falle  des 
Misslingens,  wenn  sie  die  Mehrheit  der  Verständigen  des 
Volkes  auf  ihrer  Seite  hat. 

Dieses  für  die  Organe  des  Regenten  ungünstige  Grundver* 
hältoiss,  das  nothwendig  alle  Verhandlungen  mit  den  Ständen 
durchzieht,  werden  Se.  Kön.  Hoheit  der  Grossherzog  bei  Be- 
urtheilung  des  Ganges  und  der  Ergebnisse  derselben,  wie  bis- 
her auch  künftig,  zu  berücksichtigen  die  Gnade  haben. 

Wenn  von  einem  System  die  Rede  ist,  welches  Organe 
des  Regenten  am  Landtag,  d.  h.  im  Kampfe  mit  den  Stäadot 
festhalten  und  entwickeln  sollen,  so  handelt  sich's  offenbar 
von  zwei  wesentlich  verschiedeneu  Dingen,  nämlich: 

a)  von  den  Grundsätzen,  wozu  sich  die  Regierung  bekennt, 
wenn  von  Beurtheilung  ihrer  Amtshandlungen,  die  der  V»« 
gangenheit  angehören,  oder  von  ihren  Plänen  für  dieZnkonft 
die  Rede  ist; 

b)  von  den  Grundsätzen,  welche  den  Ständen  gegenüber 
bei  den  Verhandlungen  und  in  Beziehung  auf  diese  festzn- 
halten  sind- 

Wenn  der  vernünftige  Zweck  alles  Regierens  nur  dam 
bestehen  kann  und  darf,  die  errungenen,  glücklichen  materieUen 


Zur  GeKbidite  Jer  badisciien  l^widlise  tod  Igl9— 45.         627 


geistigen  ZustäuUe  der  Staatsgcsßll schuft  zu  erhallen  und 
innoDiscK  weiter  zu  entwickeln,  wenn   in   der  Erreichung 
liescs  Zweckes  sich  die  vernünftigen  Wünsche  des  Hegierendcn 

Rl  der  negierten  vcreinlgeu  müssen,  so  gewiss  als  des  ein- 
ieu  Menschen  Jclxles  Ziel  die  Erhaltung  und  liaroioniscbe 
twicklung  seiner  kOiiierlichen  und  geistigen  Knlfto  sein 
»II:  —  so  kann  es  keinem  Zweifel  unterliegen,  dass  ein 
practisches  RegierungsaTstera  (und  nur  von  einem  solchen 
Utd  nicht  von  einem  ideologischen  kann  die  Rede  sein)  auch 

Koitgemils&es  sein  mu?s. 
nseru  neuerungssßchtige  Zeit  muss  vor  Allem  gegen  die 
zc  des  Üborstikrz<>n8  bewahrt  werden,  daher  ein  con- 
lervativcs  Regierungssystem  in  allen  Staaten,  welche  es 
tfisher  nicht  unieiljessen,  veialtete,  mit  dcu  Zeitvcrhältuisüeu 
10  iiiTuncn  Widerspruch  gerathene  Staatseinrtchlungcn  zu  re- 
brmircn,  geboten  o^heinl.  Zu  diesen  Staaten  gehört  das 
lerzoglhum  ohne  allen  Zweifel. 
üt  dem  Conservatismus  ist  aber  bei  uns.  wie  in  anderen 
iaten.  die  sich  mit  uns  in  öhnticlien  Verhältnisseo  befinden, 
lic  Aufgabe  der  Zeit  nicht  vullütandig  gelöst.  Glaubte  man 
kOch  vor  Jahren,  alle  Bcdtirfnisse  befriedigt  zu  haben,  war 
ftriellcicht  auch  wirklich  der  Fall^  die  Zeit  hat  neue  ent- 
Hnelt,  und  dringt  auf  deren  Verwirklichung,  und  es  scheint 
Dir  daher  ein  Gebot  der  Klugheit,  neben  dem  con&crvativeu 
Brundsystem  das  des  Fortschrittes  nicht  ganz  zu  vemach- 
bttgen. 

KUiemach  wird  die  Regiciiing  fdr  die  Aufrecht hnitung  des 
Oestebenden,  für  die  Aufrechthaltung  der  Verfassung,  der 
'  -  und  Verordnungeu  uud  Einrichtungen  des  Landes  zu 
-...-.,  :_■«  habeu,  eben  so  gegen  Abänderungen,  wodurch  be- 
itchendc  Rechte  gekrUnkt  wUrden  oder  die  loteresseu  einzelner 
CUsscu  der  Unterthanen  auf  Kosten  anderer  oder  der  Ge- 
tammtheit  ohne  die  eihebUchsten  und  dringendsten  Gründe 
Srdcrt  werden  sollen;  dagegen  VeriLndci-ungeQ  in  den  be> 
iden  Geset7£n  und  Staatäeinriclitutigcn  und  neue  Gesetze 
Einrichtungen  aus  eigener  Bewegung  oder  auf  Vorschlag 
Stünde  ins  Leben  zu  rufen,  keinen  Anstand  nehmen,  wenn 
soweit  sie  sich  als  wirkliche  zeitgemasse  Verbesseiiingen 
gegenwärtigen  Zustandes  entschieden  ankündigen. 
ST  Charactfir   des    gegenwärtigen    Laudtags   ist  in  der 


628  ^*  Weech. 

Eröffnungsrede  ausgesprochen,  auch  sind  die  Gründe  dafür 
angegeben.  Nur  ein  einziges  Gesetz  von  ErhebUchkut  soll 
vorgelegt  werden.  Es  bezweckt  die  schnellere  Bereitschaft 
unseres  Militairs  im  Falle  eines  ausbrechenden  Krieges,  voza 
die  Lage  des  Landes  die  R^erung  dringend  mahnt.  Ob  die 
Stände  um  Vorlage  weiterer  Gesetze  bitten  werden,  ist  zu  er- 
warten. Es  wird  nur  dann  darauf  einzugeben  sein,  «enii 
Nützlichkeit  und  Dringlichkeit  derselben  überzeugend  nach- 
gewiesen werden  kann. 

Die  Grundsätze,  welche  bei  den  Verhandlungen  mit  den 
Ständen,  abgesehen  von  dem  Stoff  derselben,  zu  beobachten 
sind,  lassen  sich  im  Allgemeinen  auf  drei  Sätze  zurückführen: 

1)  die  R^erung  muss  jeden  Versuch  der  Stände,  ihr 
Recht  über  die  Grenzen  auszudehnen,  welche  ihnen  durch  die 
Verfassung  ausdrücklich  bestimmt  sind,  zurückweisen  und  da- 
durch die  Rechte  der  Krone  wahren. 

2)  auf  die  Beobachtung  der  Gesetze  des  deutschen  Bandes, 
welche  die  ständischen  Verbältnisse  betreffen  und  im  Gross- 
herzc^hum  Kraft  haben,  achten. 

3)  bei  den  Verhandlungen  die  Einhaltung  der  besteheoda 
Geschäftsordnungen  mit  Nachdruck  fordern.  Hierbei  ist  aber 
zu  erwägen,  dass  seit  2S  Jahren  manche  Gebräuche  neben 
den  Vorschriften  der  Geschäftsordnung  Geltung  erhalten  haben, 
deren  Beseitigung  nicht  immer  möglich,  ja  in  vielen  Fälloi 
von  gar  keinem  Interesse  ist,  die  selbst  als  Verbessemngen 
der  GKchäftsordnung  angesehen  werden  können  und  dess- 
wegen  von  den  Regierungscommissären  nicht  beanstandet 
worden  sind. 

Solche  Übungen,  jede  auch  nicht  wesentliche  Äbweichnng 
von  der  Geschäftsordnung  nun  auf  ein  mal  und  beharrlich 
zu  beanstanden,  halte  ich  nicht  für  angemessen,  wohl  aber 
solche,  welche  sich  als  nachtheilig  für  den  Gang  der  Ge- 
schäfte darstellen  lassen  und  die  Wirksamkeit  der  Regierung 
bei  den  Verhandlungen  hemmen. 

Ein  Eingehen  in  das  Detail  der  Vorschriften,  welche  sich 
auf  die  Verhandlungen  mit  den  Ständen  beziehen,  würde  ebenso 
unfruchtbar  als  weitiäuftig  sein. 


In  (lern  Briefwechsel  des  B^atus  Rhcoanus,  durch  dessen 
eraasgabe  sich  üorawitz  und  Uartfelder  um  die  Geschichte 
»  duutüclieii  ilunianiäuiuä  und  der  Kefurmalion  vordieiiL  ge- 
•cbt  haben,  befindet  sich  ein  Brief  Martin  Bucers  an  den 
düettstadter  flumimistcn,  aua  dem  wir  znni  erstenmal  von 
*m  Plau  einer  Berufung  Avcntins  aii  die  Schule  in  ätrass- 
irg  hüreo,  der  aber,  da  »ein  Datum  verstümmelt  ist  (nur 
fi  'J'a^oszslil.  VIIJ.,  bat  sich  erhahcn),  dua  AvcntiDforschern 
id  Knjifeerbiechen  verursacht  hat.  ■\\khrcnd  die  Hemos- 
rtier  ihn.  ohne  weiter  darüber  Rechenschaft  zu  geben,  zwi- 
den  Jnlireo  1523  bis  1525  einreihten,  setzte  ibo  We- 
in seiner  Bio^^raphle  Aventins  in  das  Jahr  lä26,  indem 
ie  Erwähnung  eines  bevorstehenden  IteidL-^tageä  iu  dem 
rnjit  des  Briefes  auf  den  von  Speier  in  diesem  Jahre 
theo  wollte.  Dass  der  Brief  noch  weiter  berabzurllcken 
bat  Max  ncmDann  iu  einer  Recension  der  Arbeit 
;elcs'j  nachguwiüüen.  Da  nämlich  Buccr  die  Stras&burger 
Idiolarchen  erwähnt,  so  kann  der  Brief  nicht  vor  dem  Ein- 
ftrungsjahr  dieser  Behörde,  d.  h.  vor  152S  geschrieben  sein, 
Ubo,  schllesst  Ilcrrnumn,  sei  niclit  der  erste,  sondern  drr 
iweite  Sjieiurer  Iteich&tag  gemeiut  und  der  Brief  dein  Jahre 
Id29  zuzurechnen. 

Auch    dieser  Ansatz   ist  jedoch    nnüh  zu   kurz   gegriffen. 
IräQQUii  diu  Zeit  des  Briefes  lediglich  uu3  dem  Postskript 

S  Zettsdir.  ftr  deuUcli««  AUertum  u.  deutsche  Uluraiur  XXXV,  »81. 

LXiltMkr.  (,  G«Mih.d.  Olirrh.  S.t.lX.t.  40 


630  Lenz. 

bis  auf  wenige  Wochen  genau  herauslesen.  Die  Worte  lauten: 
„Vereor,  ut  in  comitiis,  quae  instant,  quispiam  alio  Timm  illj- 
ciat".  In  Speier  ist  Äventio  wahrscheinlich  niemals,  jeden- 
falls aber  nicht  1526  oder  1529  gewesen.  Den  Augsborg« 
Reichstag  im  nächsten  Jahr  hat  er  allerdings  besacht*);  dodi 
konnte  Bucer  das  schwerlich  vorher  wissen.  Er  hat  jene  Be- 
fürchtung nur  hegen  können,  wenn  der  Reichstag  an  dem 
Wohnorte  Aventins  selbst  zusammentreten  sollte.  Das  wu 
aber  in  dessen  letzten  Lebensjahren  Regensbui^,  wo  sich  im 
Frültjahr  1532  um  Karl  V.  zum  drittenmal  das  Reich  ver- 
sammelte. Nur  diesen  Tag  kann  Bucer  meinen.  Am  8.  Ok- 
tober  verschob  und  verlegte  ihn  der  Kaiser  von  Speier,  wohin 
er  zunächst  ausgeschrieben  war,  nach  der  Stadt  Aventins.  Die 
feierliche  Eröffnung  zog  sich  bis  zum  17.  April  1532  hm,  da 
die  Stände  nach  alter  schlechter  Reichssitte  Wochen  nnd 
Monate  vergehen  Messen ,  ehe  sie  in  genügender  Anzahl  bei- 
sammen waren;  Karl  selbst  war  erst  am  28.  Februar  ein- 
geritten.*)   Ausgeschrieben   aber  war  der  Reichstag  bernts 

■)  Ygl.  den  HtUBkaleiider  S-  6Se.  Am  14-  Jnli  ritt  A.  oacli  Au^- 
btiTg  bI>,  im  Aagnst  war  er  noch  da.  Von  dort  ging  er  nach  Nfinbos; 
B.  den  Brief  Botenhans  an  ilin  vom  29.  Oktober  und  seinen  Brief  u 
BhenanuB  vom  Okt/Nor.  1531  (S.  410). 

Mit  Recht  hat  Herrmann  den  früher  im  Jahr  1631  verlegtai  foirf 
Melanchthons  an  Aventin  nach  1528  verwieBen;  ygl.  daza  noch  die  Briefe 
Melanchthons  an  Camerarius  vom  27.  September  und  31.  Oktober  15£ 
(Corp.  Ref.  I,  1000  u.  1002)  und  den  undatierten  ebd.  1002.  Sein  Ver- 
sQch  dagegen,  das  überlieferte  Datum  des  Briefes  Pirckbeimers  an  Rbe- 
nanus  vom  20.  November  1529  (S.  378)  um  ein  Jahr  zurückmschiebeB. 
ist  misslungen,  so  auffallend  es  ist,  dass  Firckheimer  erst  damals,  eii: 
volles  Jahr  zu  spät,  von  der  Gefaugeonahme  Aventins  spricht,  die  über- 
haupt nur  11  Tage  gedauert  hatte.  Die  Bemerkung  ober  den  Sjudikus 
von  Nürnberg,  Michael  von  Kaden,  der  als  Gesandter  der  protestantiscba 
Stände  im  Oktober  1529  von  Karl  V.  festgehalten  wurde,  lässt  Ober  du 
Jahr  keinen  Zweifel.  Kaden  gehörte  zu  den  Bekannten  und  Eorresput- 
deoten  Pirckbeimers  (s.  Heumann,  Doc.  litteraria  2.  Tb.,  S.  249).  Ins  Jihr 
1631  oder  1532  (1.  Juni)  gehört  der  im  Original  sehr  vergilbte  und  t-  Tb. 
nnleserlich  gewordene  Brief  Aventins  an  Rhenanus,  den  die  Herausgeber 
1626  gesetzt  haben  (S68).  Davor  hätte  sie  schon  die  Erwähnung  des  Tode 
Pirckbeimers  bewahren  sollen,  der  bekanntlich  erst  1630  am  22.  NoreiB- 
ber  starb.  Auch  der  Datierungsort,  Begensburg,  stinunt  dazu  (s  da 
Hauskalender).  Ebenso  die  Erwähnung  des  Beatus  Amoaldus,  der  15^ 
in  Spanien  war  (vgl.  S.  863  und  dagegen  S.  897).  —  ')  Erst  im  Min 
kamen  die  Stände  in  grösserer  Anzahl  herbei.  S.  die  Angaben  bd 
Winckelmann,  Strassburgs  Polit  Korrespondenz  H,  104,  2. 


ATCDtios  Berafang  nach  Strasburg. 


flai 


la  Epiphaniae,  und  am  ofAzieltc  Datum  wird  Bucer  mit  jenen 
■■ftrteu  gewiss  im  Stou  f^ebabl  haben.  Mithia  kaoQ  mau  Dur 
^Beh  zwischen  dem  8.  Nuvuuiber  und  S.  Üüzember  1531  als 
,Tng  des  Briefes  schwanken. 

^■Dass  Aveotin  den  Reichstag  in  Regeasburg  mit  erlebte, 
Rn  allbckanat.  üaL  er  Ihm  docli  ^gar  ein  littcrarisches  Denk- 
[mal  gesetzt  in  tier  Kedc,  welclie  eiii  Kdelkoabe,  ciu  junger 
LPrundslwrg,  vor  dem  Kaiser  mid  seinem  Bruder  König  Ferdi- 
I  OADd  bei  den  Begrüssungsfeierlichkeiten  zu  reciticren  hatte. 
{Sofort  wird  dadurch  zweifellos,  was  Bucer  mit  der  Bemerkung 
^eiat:  „Patriae  quoque  iotcresse  existimo  talem  viram  hie 
im  foetum  iu  lucera  referre".  Wegele  verstand  darunter 
Aonalcn.  Es  kann  aber  damit,  wie  bereits  UcrrmaDD  an- 
geoommeD  hat,  nur  das  neue  Unternehmen,  die  UeimaDiai 
Ifllnstrata  gemeint  sein,  von  derAventin  in  jener  Zeit  an  seine 
Freunde,  und  so  auch  an  Bcatus  Khenanus,  den  schon  15'29 
icrgcsdiriebfnen  und  seitdem  wider  seinen  Willen  ge- 
lten Entwurf,  den  Index,  wie  er  ihn  nennt,  versandt  bat. ') 
der  That  ist  nicht  einzusehen,  was  für  ein  Interesse  Bucer 
in  gehabt  liaben  sollte^  gerade  diu  bavrische  ßescliichte 
Jtrasäbui^  vollenden  zu  lassen:  da:<s  er  den  Ruhm  des  Kr- 
ainens  einer  Deutschen  Geschichte  für  seine  Stadt  gewinnen 
Itc,  ist  jedoch  sehr  begreitltch  und  für  das  nationale  Km- 
iden  des  Kefonualors  ungemein  bezeichnend. 

Nun  muss  ich  leider  gestehen,  dass  der  etwa  hiw  bewiesene 
rfsinn  von  mir  sehr  post  feätum  aufgewandt  worden  ist 
nachdem  mir  nämlich  ein  glUcbliclter  Zufall  die  vollgiltigen 
Eweisü  iu  die  Handc  gespielt  hatte.    Ich  fand  sie  im  Thoinafi- 
i¥  zu  Strassburg,  in  Briefen  Dr.  Gereon  Sailers,  des  be- 
llen Augsburgor  Stadtarzics,  an  Martin  Bucer,  welche,  wie 
was  aus  der  Feder  des  geistig  so  regen  Mannes  kam. 
Fülle  interessanter  Krlebnisse  und  Beobachtungen  in  sich 
Indem  ich  mir  voibeholte,  auf  ihren  sonatigen  Inhalt 
cgenltich  zuriickzukommcu,  will  ich  hier  nur  die  auf  Aven- 
beEägliclien  Stellen  wiedergebeu  und  bespreclien. 


■)  S.  KJoen  owliilicrtco  Brief  ao  B«aUi8  Rhenutu,  ileo  die  llenuia* 
nit  Bcdit  in  iea  Herbst  (etwa  Uktob«)  1681  gesciA  hftbeo,  S.  406. 
ht  fcöintirkeiUKCrf.  dosi  der  AiisiJnick  Toelus  ig  Bezug  Mif  «eia  Ge> 
icbtswerk  von  AtcdUd  telbst  in  diewua  brief  augsnaiiilt  wird;  a.  B. 

40« 


632  Lenz. 

Die  erste  findet  sich  in  einem  Brief  Sailers  vom  10.  Sep- 
tember 1531,  den  er  aus  „Kunisperg"  (wohl  der  Weiler  Kön^ 
berg  bei  Obergünsburg)  gesandt  hat.  „Samius  Ulmensis', 
heisst  es  hier  gleich  zu  Anfang,  .hodie  ad  me  misit  iitteras 
Äventino  mittendas.  Ego  utrasque  intra  septimanam  ATentioo 
mittam,  nempe  a  Samio  et  a  te  missas  utrasque  toas.  Aventi* 
nam  stupebis,  si  eum  penitus  cognoveris.  Mores  habet  bavari- 
cos  et  agrestes,  qul  te  non  movebuut  Alioqui  oracula  sunt 
quae  dicit  et  facit.  Dices  eum  ipsissimam  es^  honestatem. 
Dispeream,  si  scias,  doctiome  sit  an  honestior.  Pnidentissi- 
mis  consiliis  pollet.  Jacobo  Starmio  maecenati  et  pietatis  et 
eruditionis  commendari  cupio".  Aus  den  Worten  „si  eum 
penitus  cognoTeria"  liesse  sich  schon  schliessen,  dass  A?entiit 
Bucer  oberflächlich  bereits  bekannt  war.  Und  wirklich  spricht 
dieser  selbst  davon  in  dem  Brief  an  Rhenanus:  ,at  equidem 
virum  novi".  Wir  werden  daher  mit  Sicherheit  sagen  köunen, 
dass  beide  auf  dem  Beichstage  zu  Augsburg,  und  zwar  hikbst 
wahrscheinlich  zum  erstenmal  zusammengetroffen  sind.  Auch 
Beatus  Rhenanus  hat  Aventin  dort  begrüssen  können,  uod 
ebenso  Jakob  Sturm.  Wohl  möglich,  dass  der  Gedanke,  den 
grossen  Gelehrten  für  Strassburg  zu  gewinnen,  in  dem  Stätt- 
meister und  seinem  Freunde  schon  damals  aufgetaucht  ist 
Sailer,  der  die  Bekanntschaft  vermittelt  haben  mag,  hat,  wie 
aus  seiner  Charakteristik  geschlossen  werden  darf,  in  der  wir 
die  echten  Züge  Aventins  wieder  erkennen,  liieseo  schon  früher 
gekannt.  Leider  wissen  wir  nicht,  wo  er  studiert  hat  .\ber 
das  Nächste  ist,  bei  ihm  als  dem  Landsmann  Aventins  an  Ingol- 
stadt zu  denken;  und  so  könnte  es  also  wohl  sein,  dass  er 
dem  grossen  Historiker,  dessen  wissenschaftliche,  nationale  und 
religiöse  Ideale  auch  die  seinen  waren,  schon  in  den  Studien- 
jahren näher  getreten  ist. 

Für  eine  längere  Bekanntschaft  Beider  spricht  auch  der 
nächste  Brief  Sailers  an  Bucer,  in  dem  er  ihm  die  Mitteilung 
machte,  dass  er  die  Briefe,  entgegen  seiner  anfänglichen  Xh- 
sieht,  dem  Aventin  persönlich  eingehändigt  habe.  Er  sagt 
leider  nicht  wo;  doch  Hegt  nichts  im  Wege,  dass  es  in  Regens- 
bürg  geschah,  wo  wir  Aventin  in  dieser  Zeit  vermuten  dürfen. ') 


')  Seit  dem  Februar  besass  er  dort  ein  Haua.    Aus  dem  HADSkaleo- 
der  lilsst  sich  eine  sichere  Notiz  nicbt  gewinnen. 


Affiiiiini  Bernftmg  nach  Straadraiig. 


633 


Brief  ist  am  4.  Oktötier  in  Atigshnrp:,  also  nach  der  RöcV- 
g&stbrietieu,  und  die  Steile  lautet  6o:  „Proinde  spes  est 
m  Dojnrum  in  foedus  vestrum  concessurum;  rumur  ejus 
^ad  nos  itn  habot.  Qiiod  si  tieret  utile  forct.  Fac  nt  certi 
uid  hftc  de  re  habcam.  Aventino  literaa  dodi,  aec  desi- 
urgere  liominem,  ut  ad  voa  veniat.  Gratularer  vostri 
rnclidtati,  si  eum  habereüs".  Wen»  Sailor  hier  die  Hoffnung 
auf  die  Verbindiiog  seines  Landet« furzten  mit  den  Scliiualkaldc- 
oem  niiPsitrichtT  so  könnte  er  sirli  darüber  auf  jenem  Ritt 
!i  Bayern,  vielleicht  bei  Aventin  selhgt,  näher  informiert 
0  oder  haben  wollen.  In  yiiäteren  Jahren  ist  niemand 
figcr  da^Jci  gewesen,  diese  Vereinigung  zustande  zu  bringen, 
gerade  er,  den  Landgraf  Pliiliiip  ais  seinen  vertrauten 
gentcn  l»ci  den  langjährißcn  Vcrsurhen  Aar.n  bpnutzt  hat; 
er  ist  damals  oft  alle  paar  Wochen  von  Augsburg  ins  Bayer- 
)&nd  geritten.  Das  Gerncht  irrte  bekanntlich  nicht:  im  Au- 
war  Lconbard  Eck  bei  dem  Landgrafen  in  Giesscn  ge- 
f.ü  Nöml)crg  kamrn  die  bayrischen  und  süchsisch- 
ischen  Unterhändler  im  September  zusammen,  und  im  Ok- 
tober vrard  der  Vertrag  von  Saatfeld  gescliloswn.  FreiHch 
trat  Bayern  dabei  nicht,  wie  Sailcr  an^uitehmon  scheint,  in 
tlai  evangelische  Bündnis  ein;  sondern  der  Vertrag  sollte 
tüien  besonderen  Verband  begründen,  der  neben  der  religifiscn 
Vereinigung  hergebend  die  politischen  Gegner  Karls  V.  und 
ier  König.swahl  >:ein('s  Bruder»  ohne  Kücksicht  auf  die  Stel- 
Irnig  in  der  Religionnfrage  zusammenhalten  Kollte  —  eben  das 
Ziel,  welches  Sailcr  bd  den  Versuchen  der  vierziger  Jahre  ver- 
folgt hat. 

DnKS  Burers  Briefe  an  Aventin  den  Antrag,  nach  Straas- 
bnrg  zu  kommen,  enthalten  haben,  braucht  kaum  noch  gesagt 
EU  ^Verden.  Auch  müssen  es  seine  ersten  SchreilKO  in  der  An- 
fielegcnlicit  an  ihn  gewesen  sein*),  da  Sailer  eine  so  genaue 
Personalbeschreibung  fiir  nötig  hält  und  in  seinen  früheren 
dfieffn  nichts  davon  erwähnt  hat.  Jedoch  kann  Bucer.  wie 
^Btnerkl,  mit  letzterem  sehr  wohl  «clion  früher  darüber  ge- 
Biirochcn  haben.  Und  wenn  wir  uns  nun  erinnern,  dasa  er 
kuD!  zuvor,  im  Juli  IG31,  aufs  neue   in  Augsburg  gewesen 


*)  VwUiÄcht  -war  nur  der  ctnv  Brief  von  B.  wllwl,  und  der  uden 
^M  BcrufuugtBckrtibf  0  der  SdiokrcboD.  «Lwa  ron  der  Uaod  Jakob  Suiimi> 


6S4  Leus. 

war,  nm  die  schwankenden  kirchlichen  Verhältnisse  zu  be- 
festigen, so  liegt  nichts  näher,  als  die  Annahme,  dass  er  eben 
damals  mit  Sailer  die  Berufung  Aventins  bestimmt  ins  Auge 
ge&sst  hat;  wobei  immerhin  angenommen  werden  kann,  dass 
der  erste  Gedanke  daran  schon  früher,  zur  Zeit  des  Reidts- 
tages,  in  ihnen  rege  geworden  ist. 

Jedenfalls  hatte  sich  erst  jetzt  die  Gel^enheit  za  dem 
Antrage  geboten,  und  zwar  dadurch,  dass  Gerhardus  Novio- 
magns  von  Strassburg,  wo  er  bis  dahin  dnen  Lehranftrag 
seitens  der  Stadt  gehabt  hatte,  nach  Augsburg  als  Rektor 
der  St.  Annenschule  berufen  war.  Wir  erfahren  dies  aas 
einem  Brief  Bucers  an  Ambrosius  Blaurer  O^i^^i'  undatiert; 
Baum  setzt  ihn  in  den  Dezember  des  Jahres),  worin  er  Novio- 
magus  nach  Esslingen  empfiehlt:  man  habe  ihn  denen  von 
Augsbui^  auf  grosse  Versprechungen  hin  überlassen;  diese 
hätten  ihm  leider  wenig  davon  gehalten;  zurückrufen  gdie 
aber  nicht,  da  seine  Stelle  dem  Aventin  bestimmt  sei:  ,In- 
terea  autem  hie  Stipendium  ejus  in  Aventinum  destinatum  est") 

Das  Gehalt,  das  die  Scholarchen  von  Strassbui^  dem 
bayrischen  Gelehrten  anboten,  war,  wie  wir  dem  Brief  Bucers 
an  Rhenanus  entnehmen,  60  Gulden.  Dies  hat  also  in  einem 
der  durch  Sailer  übermittelten  Briefe  ohoe  Zweifel  gestanden. 
Neben  Nikolaus  Kniebs  und  Jakob  Mayer  war  Jakob  Sturm 
Mitglied  und,  wie  wir  ohne  weiteres  sagen  können,  die  Seele 
des  Strassburger  Scholarchats.  Dass  er  vor  Allen  im  Verein 
mit  Martin  Bucer  die  BerufuDg  Aventins  in  seine  Vaterstadt 
betrieben  hat,  würden  wir  ohne  Bedenken  annehmen  können, 
auch  wenn  uns  Gereon  Sailer  nicht  durch  seine  Bezeichnung 
Sturms  als  des  Mäcens  der  Frömmigkeit  und  der  Gelehrsam- 
keit ausdrücklich  darauf  hinführte.  Und  so  haben  wir  also 
die  merkwürdige  Thatsache  vor  Augen,  dass  die  beiden  Män- 
ner, welche  später  Johann  Sleidan  als  Historiker  für  die 
deutsche  Keformation  gewonnen,  und  von  denen  Jakob  Sturm 
die  Ausarbeitung  der  Commentarii  fieipublicae  Carolo  V.  loi- 
peratore  auch  in  den  Zeiten  der  Enttäuschung  und  des  Un- 
glücks treu  und  unermüdlich  gefördert  hat,  auch  dem  Vater 
der   deutschen   Geschichtsschreibung   zur  Vollendung   seines 


')  Noviomagus  übernahm  im  folgeoden  Jahr  eine  Profesnr  der  G^ 
schichte  in  Marburg. 


Avortiiu  BenifDug  nach  Strawliuif. 


635 


Datinoalcn  Werkes  in  8traäsbut|;  eine  Freistatt  haben  scbaffen 
wolle  D. 

Am  16.  Oktober  war  der  Augsburger  Doktor  bereits  in  der 
Lage,  AvoDlins  Antwort  ftn  Bacer  zu  schicken:  «Aventini  ad 
le  Htteras  hlsce  incliisi,  MIsit  ad  nie  indicera  de  sua  Ger- 
mania, qacni  proximo  mm  nuotio  mittam.  Urgcbo  eam  strc- 
noe.'*)  Wie  viel  ihm  daranlag.  Avcntin  nach  Strassburg  im 
ziehen,  zeigt  die  besorgte  Frage  im  nächsten  Brief  (Augsburg 
81.  Oktober),  ob  Buccr  jene  Antwort  erhalten  habe:  «Aventini 
litteras  meis  luclusas  per  TheuK-ilduju  ad  te  niisi.  Kedditae 
dnt  nccne,  sciro  admodum  desidcro.  Apologiam  latinam  per 
t«  editam  mfhi  statlm  mittendam  precor.  Male  me  haberct, 
ti  Aventini  ütterae  ad  te  uon  essent  pemiissaei  fac  ut  sciam*. 
Hat  Aventin  an  Sailer  ein  Kxemplar  des  Index  seiner  Ger- 
mania geschickt,  so  hat  er  ihm  jedenfall»  auch  dazu  geschrieben, 
und  ebensowenig  ist  es  zu  bezweifeln,  dass  er  die  ßcrufungs- 
angelegcDheit  erwähut  hat.  Wir  können  sogar  den  Inhalt 
dieses  Briefes  ungefähr  enatcn.  Deun  da  äaÜer  am  16.  Ok- 
tober schreibt  „Urgebo  eum  strcnuc"  (dasselbe,  was  er  im 
Itrief  vorher,  nach  der  Beüprerhung  mit  Avenlin,  geäassert 
hatte),  so  geht  daraus  hervor,  dass  dieser  noch  immer  gewisse 
Bedenken  gegen  die  Übersiedelung  vorgebracht  hatte.  Ganz 
das.'^lbe  lehrt  uns  der  Brief  Buivrs  an  Beatus  Khenanus. 
Buccr  hatte  damals  schon  die  Antwort  Aventins  in  Händen, 
mit  deren  Inhalt  er  uns  darin  bekannt  macht:  die  Scholarchen 
bKtt«D  ihm,  schreibt  er,  60  Gulden  auf  das  Jahr  bcwilligtf 
tuid  die&e  Bedingung  habe  er  angenommen;  doch  wCIrde  ihm 
jene  Sutrime,  sobald  er  erst  gekommen  sei  und  wenn  nur  der 
Friede  erbalten  bleibe,  ohne  Zweifel  auf  lOu  Gulden  erhöbt 
werden.  Da  er  nun  trotzdem  den  Khenanus  noch  bittet, 
Aventin  zu  der  Anmihme  des  Rufes  ?.»  bewogen,  und  weiter- 
hin bloss  von  aeinor  Vorliebe  fUr  Strassburg  spricht,  so  hat 
dtesCT  otTenbar  Vorbchnlte  gemnrht,  die  Bucer  zu  beseitigen 
wQnschtc.  Möglich,  daas  auch  der  Geldpunkt  mitgespielt  bat. 
lieim  Aventin  halte  vor  km-zi-in  eine  Krbuhuug  seines  Ue- 
haites,  das  bifi  dahin  gerade  GO  Gulden  betragen  hatte,  um 
Mm  erhalten;  wie  er,  vielleicht  nicht  ohne  Absicht,  in  einem 
^^bicl  au  Itbeimuus  aus  jenen  Wochen  angiebt. ') 

^H     <)  DerB 


<)  Der  Brief  ist  aua  ADgiburf.  —  1  BrieTwecliH]  8-  408.    Du  Scbr«< 


636  L  e  n  z. 

Bei  dem  Eifer,  den  Bocer  in  dieser  Angelegenheit  wie  bei 
allem,  was  er  angriff,  bewies,  wird  er  nicht  lange  mit  der 
Antwort  gewartet  haben.  Auf  sie  bezieht  sich  Sailer  in  zwei 
Briefen,  deren  erster  leider  undatiert  nnd  ohne  Ortsangabe 
ist,  jedoch  durch  seinen  Inhalt  und  den  nächsten  Brief  mit 
aller  Sicherheit  in  die  zweite  Hälfte  des  Dezember  gewiesen 
wird. ')  aSalve",  so  b^nnt  er,  „doctissime  idemque  aman- 
tissime  Bucere.  Litteras  Äventino  reddendas  omni  opera  ca- 
rabo".  Und  in  dem  zweiten  (Augsbui^,  19.  Februar  1532) 
hcisst  es:  „Jam  duos  menses  non  potui  indagare,  ubi  nanc 
Aventinus  noster  latitet.  Inde  est  qnod  postremae  tuae  ad 
eum  literae  per  me  Ratisbonam  missae  sunt  ad  me  relalae 
iterum.  Is  enim,  cui  eas  reddebam,  a  me  in  mandatis  ha- 
buit,  ut  eas  vel  rursus  ad  me  ferret  vel  Äventino  ipsi  offerret. 
Omnem  adhibebo  operam,  ut  certo  aliquo  nuntio  ad  eum  per- 

bcD  &llt  nacli  dem  26.  Oktober  1531,  dem  Tage,  wo  Arentin  den  Brief; 
auf  den  er  hier  antwortet,  empfing.  Da  er  damit  beginnt,  dasa  er  den 
Brief  des  Freundes,  der  schon  am  31.  August  verfasst  var,  so  spät,  durch 
Ingolst&dter  Schiffer,  erhalten  habe,  wird  er  selbst  mit  der  Antwort  nicht 
lange  gezögert  haben  (nOmissis  igitur",  f&hrt  er  sogleich  fort,  »quae  nihil 
ad  rem  spectant,  paucissimis  accipe  qoae  quaeris").  Nor  auf  ihn  können 
sich  die  Worte  in  Bucers  Brief  beziehen:  „Oro  te,  cum  rescribes  Aieo- 
tino"  —  und  damit  haben  wir  auch  dessen  Datum  ganz  fest  gemacht:  er 
ist  am  8.  Dezember  geschrieben.  Möglich,  dass  Bucer  im  Hinblick  auf 
Aventins  Brief  jene  Bemerkung  über  die  voraussichtliche  Gehaltserhöhung 
hat  einfliessen  lassen:  sei  es  nun,  dass  Rhenanus  ihm  dessen  Angaben 
mitgeteilt  oder  den  Brief  selbst  abersandt  hat.  Beachtenswert  ist  in 
dieser  Hinsicht,  dass  Bucer  den  gleichen  Ausdruck  wie  Aventin  aui  dessen 
Germania  anwendet,  foetus  (s.  S.  409  unten:  „Vitebergenses  hacteaus 
mihi  penitns  ignoti  crebris  literis  hactcnus  mihi  permolesti  fuernnt,  con- 
viciis  a  me,  ab  amicis  efflagitarunt,  ut  ederem  meos  fetus").  Doch 
Hessen  sich  diese  Anklänge  ebensogut  dadurch  erklären,  dass  Aventin  ach 
in  seinem  Brief  an  Bucer  selbst  so  ausgedrückt  haben  kann. 

»)  Den  Beweis  giebt  zunächst  die  Erwähnung  der  Reise  Kapitos  in 
die  Schweiz,  die  Ende  des  Monats  erfolgte,  und  die  dringende  Bitte, 
diesen  Theologen  auch  zu  einem  Besuch  Augsburgs  zu  bewegen,  der  decü 
im  Februar  wirklich  erfolgte.  Zweitens  die  Nachschrift:  Apoiogia  latin» 
cur  nos  prives  non  video ,  instantibus  praecipue  comitüs.  Die  Apologie, 
d.  h.  die  lateinische  Fassung  der  Verteidigungsschrift  Bucers  für  die  T^ 
Ir;  politana,  war  im  September  herausgekommen.  Hier  hat  Sailer  offen- 
bar die  ablehnende  Antwort  Bucers  oder  auch  nur  sein  Schweigen  auf 
die  am  31.  Oktober  ausgesprochene  Bitte  im  Auge  {s.  o.)-  Dazu  Saüers 
Brief  vom  19.  Februar,  der  die  Ankunft  des  Bucer'sehen  Briefes  bei  ihm 
für  Ende  Dezember  festlegt. 


AT«atii»  ikrufuQg  nacb  StraaiburiK. 


637 


intur;   Dou  cuivJE,  scA  fido  tnntam  amico  eas  offerendas 

jnccüiLiii". 

Ijeider  kSunen  auch  wir  nicht  sagen,  wo  Aventin  sich  da- 

bertinden  hat,  da  :ieiii  Iiau:fkalender  mit  dem  Jahr  I03I 

Ende  geht,    Khnisowenig  wissen  wir,  (ib  er,  was  man  je- 

aDDchracD   niSchte,    den  zweiten  Brief  Bucers   noch  er- 

Iten,  und  ob  er  ihn  l)enntwortet  hat.     Unsere  Quellen  lassen 

IIS  fortan  völlig    iin  Stich  und   in  Unwissenheit,    woran   der 

»chöne  Plan  Sailers  und  seiner  Strassburger  Trcundc,  Aventin 

für  die  llaujitsLadt  des  ol>crdeutsc]ien  Protestantismus  zu  ge- 

naneu,  gescheitert  ist-O 


EEoer  der  Scholurchen ,  Enleba,  war  als  Reichfitagsgesandter  in 

rj   und  mtg   sich  ila    niil  Aventin  DOcti    eiuoial  mQnitlicli    mit- 

rocbeo  tmbcu.    Jakob  Sturm  Tcrtrat  damals  Bcine  Sta^t  bei  den  Vcr- 

Uongco  in  Schweinfurl  and  Nürnberg.  —  Nachtrag! Urli  n&rhtf  mich 

Varrruirapp  auf  finr  Swlle  »iirtnerkiiam,   aaa  der  hiMrrorgebl,  daaa 

1er  'm  der  Tbat  aur  Ingolttndier  QeJelirt«u5cbale  sebOrt  bat     £r  wird 

II  1AS4    Ton  Braasicaaiis  in   einer  Brscbreibiing  logolsiadts   und   t^iner 

<omigeinifu  I.fi:l»-  «Tiribnl.  die  Mederer  in  den  Annal.  ac&d,  lug.  I 

i'i!i3>,  111}  fl    {iiildiyifrt  hat.    Da  bcisst  rs  S.  121,   doss   .G«r}-on   nullo 

Ml  artibns  iDgci)uis''i    und  dazu  bemerkt   der  Unwuaecticr:  „Dr. 

Seykf,  BUaa  Wigiles,  alias  Antbopedioi-  et  nomentbaliT  ez  Aicha 

UluiDentlialonsis  [irojie  Aicham)  priniara  vaJdu  addiciuib  D.  Joaiuji 

rtdcti  iit  bibliopola«  Liitlicraiii  ab  oo  vapiilareut.    Itcinde  insnniii 

an  scrititorum  bacrcticonim.    Calholicos  miro  odJo  [KT-cnitii«  t>m 

»ornni  f  eins  Mf>miritis  in  oondtKoidis  ZwingliaiUi  praedicatori- 

Hic   rgit   mudrratorcm    couiubenüi  Dtaconb,   Aognsta«   physicam 

com"- 


EinVersuch  der  Stadt  Strassbnrg  um  Äufaalme 
in  den  eidgeiiOäsiscben  Bund  15S4--86. 

Das  Bflndnts  Strassburgs  mit  ZQrich  und  Bern  1383. 


Von 
Aloys  Meister. 


dnl 


Der  Strflssburger  Stiftsslrcit,  der  1583  «uersl  »nlwb  nti 
bis  zum  Jahre  J627  reichte,  der  in  seinen  letzten  Ansfiafn 
fio^r  erst  durch  die  französische  Okkupation  der  Stadt  t^ 
sein  Kode  erlangte,  hatte  schon  gleich  in  seinem  B^isD  :- 
Masistrat  Strassburgs  veranlasst,  in  demselben  sich  Ben 
Stellung  zu  wählen.  Zwar  suchte  derselbe,  gerade  »ie  te 
Kölner  Magistrat  zu  Anfang  der  Kölner  Wirren,  mögliÜLtt  Ja 
Schein  der  Neutralitat  zu  wahren,  aber  im  Innern  wir 
sogleich  ebenso  zweifellos  auf  Selten  der  cxkonimaaiiii 
Grafen,  wie  der  Rat  der  niederrlwinisrhen  Metropole  m 
Katholiken  stand. 

Die*>c  Politik,  welche  die  Stadt  Strassbnrg  leiU  eelbä 
wühlte,  und  in  welche  sie  teils  von  den  evangelischen  KapiDt* 
Inrcn  hineingedrängt  worden  wax,  gestattete  schon  im  i 
1584  ziendich  trfjbe  Ausblicke  in  die  Znkanft.  War 
noch  keine  unmittelbare  Gefahr  vorhanden,  so  mofalc 
vorsichtige  Stadtverwaltung  sich  doch  Hir  alle  Kx 
ihrer  Parteinalune  vorsehen,  und  man  wrar  ja  dabei  in  üb 
glücklichen  Läse,  die  allgemeinen  gefährlichen  ZmÜnittPi 
die  bedrohte  Situation  der  FrankriMch  benacbbtrten  Gnv- 
I&nde  vorschützen  zn  können,  um  nuismiuel  za  erlaago.  die 
man  dann  auch  ße,^en  einen  eventuellen  AngrifT  der  katboS- 
schen  Partei  des  Iti-schof»  and  des  Domkapitels  kalt«  g^ 
brauchen  können.    Denn  dass  ein  solcher  Angriff  schon  jetn 


Smuburg  und  die  Eideettoana  1&83— 8$. 


689 


bevorstÄnde,  das  würde  man  ibr  nicht  so  leicht  geglauht  haVn; 
mit  (Hcsom  Argumente  durften  sie  nicht  operieren.  Trotitdcm 
ist  es  die  geheime  Absicht  gewesen,  durch  ein  Bündnis  wo- 

r glich  mit  einer  protestantisditm  Macht  auch  den  Uischof 
Schnch  zu  hallen ,  ihm  Achtung  und  Besorgnis  vor  den 
UiUsmitteln  der  Stadt  einzufiosscn.  Es  ist  bezeichnend,  dass 
Strnssburg  sich  mit  den  Versprechungen  der  ÜruderlKifischen 
Grafen  —  so  nanntt;  man  die  evangelischen  Domkapitularen, 
seit  sie  sicK  in  BosiU  des  Brudcrliofs  Kebctxt  halten  —^  dass 
ihre  Freunde  im  Reiche  im  gebotenen  Fftitc  der  Stndt  zu 
Iltifß  kommen  würden,  nicht  geniigen  liess.  treibst  die  wieder- 
holten eigenen  Versicberungeu  dieser  Fürsten  und  GrAfcu,  ihr 
beizustehen,  waren  ihr  nicht  hinreichend.  Sie  waren  ja  auch 
fUr  eint^  baldige  nachdrückliche  Ullfeleistung  zumteil  zu  ent- 
Jerpt  „gesessen",  und  von  allen  war  vielleicht  nur  Johann 
Blgimir.  der  damalige  Administrator  der  Kurpfalz,  zu  raschem 
niikknrs  fitiiig.  So  wandten  sich  denn  die  Stra.ssburger  an 
den  streitbarsten  Nachbarstaat,  die  Schweiz,  Die  Kidgenossen- 
schaft galt  ja  alsunerschüpdtch  an  unverbrauchter  Manneskraft, 
ihrp  Krieger  kämpften  in  den  Heeren  aller  Volker  des  europiii- 
schen  Festlandes,  and  der  schweizer  Söldner  war  immer  noch 
eiu  gesuchter  Artikel  für  jeden  kriegführenden  Stand.  Musate 
fUr.u  nicht  auch  die  nahe  Nachbarschaft  Strassburg  den  Ge- 
I^Aiikcn  eingeben,  sich  mit  den  Eidgenossen  ?.u  verbrüdern,  und 
JKSScnlom  die  Erinnerung,  dass  man  ja  früher  schou  mit  ihnen 
in  einem  BundDJssc  gestanden  hatteV 

Am  1.  Dezember  1584  war  eine  Tagsalzung  der  13 
eidgeniissiscbcn  Orte  zu  Baden  im  Argau.  Stras,sburg  mochte 
daTOn  keine  Kunde  haben,  denn  es  ordnete  uon  am  17.  No- 

kiuber  die   Stätlmeister   Heinrich  Joliam   von  Mundolsheim 
d  Nikolaiis  Fuchs  sowie   den  Stadtschreiber  I'uulus  Hoch- 
fetdcr  in  ausserordentlicher   Gesandtschaft  ab,   nur  an    die 
•3  Zürich  und  Bern,  von  denen  man  in  erster  Linie  ein 
^'eukommen  erwarten  kounte.     Zürich   ritt  am  21.  No- 
T  15^1*)  in   der  Audienz  den  Abgeonlneten,   zunächst 

Pdi  den  evangelischen  Orten  Bern,  Basel  und  SchalTlmnsen 
:e  Werbung  vorzubringen  und  glebt  ihnen  ftalscblilgc,  wie 
!  das  am  besten   bewerk.stetlii;eu   konnten.    -Die  Üesandtcn 


1)  StnuburRer  Sladtuchtv  AA.  TM  t  88—49  Kopie. 


g40  Meister. 

hatten  nämlich  zunächst  ein  Bündnis  mit  den  protestantischen 
Orten  der  Schweiz  in  Vorschlag  gebracht,  etwa  wie  es  in  den 
dreissiger  Jahren  des  sechzehnten  Jahrhunderts  bestanden  hatte. 
Der  Züricher  Magistrat  berät  mit  ihnen  die  Artikel  und  Be- 
dingungen, die  sie  den  drei  andern  Städten  unterbreiten 
wollten.  Und  als  die  Strassburger  weiter  fragten,  ob  sie  sich  mit 
einem  Bündnis  Strassburgs  mit  den  vier  protestantisctien 
Ortpn  begnügen  sollten,  oder  ob  es  sich  empfehle,  der  ganzen 
Eidgenossenschaft  eine  Vereinigung  anzutragen,  da  verwies  sie 
Zürich  auch  mit  dieser  Frage  an  die  drei  andern  Orte.  Züriih 
selbst  aber  ist  der  Ansicht,  dass  sie  ihre  Werbung  vor  der 
gesamten  Eidgenossenschaft  voibiingen  möchten ,  schon  um 
jeden  Verdacht  zu  vermeiden.  Auch  Bern  scheint  sich  diesem 
Outachten  angeschlossen  zu  haben,  denn  die  Gesandten  schreiben 
nun  bald  darauf  an  den  Strassburger  Rat  und  erbitten  sieli 
Vollmacht  und  Kredenz,  die  sie  ermächtigten,  auf  der  beTor- 
stehendeii  Tagsatzung  der  13  Orte  zu  Baden  zu  erscheinen 
und  dort  den  Antrag  um  Aufnahme  in  den  eidgenössischen 
Bund  vorzubringen. 

So  kam  es  denn,  dass  sie  am  4.  Dezember  vor  den  ver- 
sammelten Eidgenossen  einen  eingehenden  Vortrag  hielten,  wie 
nützlich  und  vorteilhaft  für  beide  Seiten  es  sei,  wenn  man 
„in  nachbarlich'.!  Verständnis  oder  Vereinigung  trete,  daniiE 
jeder  teil  wenn  ihm  wider  billiu'keit  und  recht  und  wolil- 
erworbeuo  Ireiheiten  und  herkommen  etwas  begegnen  sollte, 
wis-se,  wessen  er  sich  zum  andern  zur  Sicherung  gegen  un- 
gcbürlichen  gewalt  zu  veisehen  balje". ')  Die  Schweizer  mussie 
ein  solihes  erstmaliges  Bogehren  überraschen  und  de^hall» 
niusste  es  genügend  begründet  werden.  Die  Abgeordneten 
gaben  daher  als  Grund  für  ihr  Ansuchen  an,  das  Stieben 
fremder  Fürsten,  die  geringereu  freien  Stände,  besonders  die 
Städte,  bei  denen  noch  etwas  von  der  alten  deutschen  Freiheit 
übrig  sei,  zu  schwächen  und  zu  unterwerfen,  oder  wenn  ihnen 
das  nicht  gelinge,  wenigstens  Uneinigkeit  zwischen  ihnen  zu 
stiften.  Sie  überlassen  den  Eidgenossen  den  Vorschlag  von 
Bedingungen  sowie  die  Wahl  zwischen  einem  Vertrage  auf 
eine  bestimmte  Zeit  oder  aber  der  vollen  immer  dauern- 
den Aufnahme  in  ihren  Bund. 


')  Sammlung  der  eidgenössischen  Abscliiede  4.  Bd.  2a,  S.  SiSm 


Straasburg  aod  die  EidgenosiMra  1681 — 86- 


^ir  besitzen  noch  einen  nach  München  versclilagenen  Be* 
it')  ülnir  diese  uml  die  daraus  erfolgenden  späteren  Ge- 
indtschnltcn  der  Stadt  Stnissburff,  der  meines  Erachtcns  aas 
ler  I  eilie  der  katbuliäclien  Schweizer  zur  lufürmation  an  Oea 
itrossbiirger  Biscliof  und  vuu  diesem  au  den  Herzog  Wilhelm 
OD  Uiiyeru  gesrhickt  vroiden  war.  Derselbe  ist  sehr  an- 
|iiatilich  und  altem  Anscheine  nach  in  jedem  Punkte  zuver- 
ftaig,  so  dass  wir  die  volUtitndige  Wiedergabe  nicht  gern 
üisf^a  möchten.    Er  lautet: 


I  Den  [4.]  IHtcBialirüi  auno  64,  ala  geiiieinvr  der  dreizcben  ort  Kid* 
len  bot«cbat'lcii  xn  l\su\en  in  Ergan  vci-sanimlcnt  gewesen,  seind 
'  sie  crsrbiiieti  der  stadt  Striissltui'i;  vr^aiuf  gesandten,  die  edlen, 
ifcn  und  lKM:ligoIortcn  llciiirirh  Jübaiu  von  Moiuk'l&liciui  Ni- 
i\l  I-'a>-hb,  b<-i<l  iiltt:  hMM  und  ammcisWr,  i^dajin  auch  Paalus  lloi'lt- 
fd«r  ir  i>yi)dii:u»  uud  «UidUcliri'iWr  uiiil  Labvu  ir«u  f&rtrag  gethao. 
fnifjt'nds  iu  MstiritU-ii  ciiigeguben  wie  iulgt: 
Erftlicl)  nach  gcwouliclicr  sululatiuu  uud  crliictuiig  irer  bcrreo 
It  Stiafiburg  uucbl>ai'licbeu  fruüudticbuii  Dieuät  und  alles  gt:- 
vertraulichcn,  guolcii  ^tillons.  daß  aui'b  ircn  obem  Uobcrs 
~ii){ciii-inf  rs  nit  zu  viruemen.  daun  da  Ca  den  abgesandleii  ti«rr- 
tt'lL-u  und  uberu  iii  üvii  rt'givriiiigt^n  und  altt-n  iJiucu  iilickllcli 
id  wol  gicnge.  welfliM  ir  hcrrcn  der  Stadt  Slraühurg  ires  (Imils 
a  tii'dcni,  2U  bvlf«u  gutlnillig  bereit.  i>iravr  Aass  ire  berrvu  uns 
Uerhund  un^clicn  nun  eiuo  Kuctc  zeitbär  mnbrurs  nit  bpgcn,  daun 
io  vor  Uugem  und  niebr  dann  buudcrt  jurtu  mit  üiliclion  t'tiniemcn 
rteti  uud  dann  umh  der  lObUcbou  K^meiiieu  EidgvnuM'biU'i  gebabio 
rfttllicbe  viTwatidcuus  vidier  /ucrfriscbcu,  d<'»*H<-i;vn  siu  auch  yu  iren 
anders  gutim  frcundt^n  und  vertrauten  liebfn  nanbl>am  beider  stjiilt 
^Qrdi  oud  Üetn  abKvfurtiKt  /u  venieuieu,  vali  sieb  die  gesandten 
D  solchen  zu  viTltallea  und  wio  sulcbesaju  fUt-glicbeteu  bei  gemeiner 
Dblichi'u  Eidgita«obaft  anzubringen.  Als  nun  geniolto  beide  stjidt 
'  und  Dem  düe  jettigv  löblicbe  gemeine  ventamlunu  und  deA 
ullhie  t'i^nrht  mOeCle  «tnlen,  beriebua  und  geviisen  und  ste 
.Ulli  .^11  ir<r  hcrrcn  i^olcbcH  ge iant^cu  lassen,  haben  dicKelbiK«  inen  bei 
itucm  butf-D  L'in  bt>sonder  i:redvUiCM:biX'ibi;n  an  gemeiner  lohlirbea 
^dKnoschaft  botächaftcn  zu  Baden  vcrsHtntnlet  zakommcn  la&seo, 
|tt  btfirlch  sie  die  Sii-aUburgi:«(-hcn  ge!«nd(e]i  sich  alsbald  dahiu  zb 
Bfltrgen  und  ireulirvi^un  füriubringen.  Deninach  citi  !i4adt  Strass- 
IvK  sieb  auf  irpr  lit'bfn  vurfidin'ii  binde  Massen  en  liandlnnxen  iiot- 
llgftig  eriodert,  zu  viclcbeu  mcridicheu  nutz  und  Crfouneo  voran- 

Jm  *)  UUKlini,  Stulnrchiv,  Kalten  schwBrx  637.  26  fol  ±26ff.  Auf 
der  KAtludle  dvr  Venn«rk:  Wiiikliolroi^er  soll«  via  kurzen  «oasug  der 
1*1»  aus  di&cm  brrichi  ziehen  uud  lUrbringea. 


642 


Meister. 


r 


geregto  nachborlicbe  vertrauliche  vervaiidtuaUabwalleiB  Antki»- 
fließong  Ttlfi  der  jaren  in  ctwno  abgung  and  gltäcbsain  Tirgwuht 
geraten,    so  baStn  irc  betren  ein  siadt  Straßbnrg  mcfa  cctesnts 
Jetzt||;er  leuf  uit  allein  nii  vf-iiiK«r  ntitxlicli  erachtet,  sindenid: 
dafßr  goluilt4;n,  dnU  ca  zu  allen  theilco  nit  wetüger  aotmifii; 
sollte  nls  (Jamalon  fowescn  niiler  in  eiD  solchen  notOiboilirfai  «rj 
sUnd.  Ycrain  und  vcrftlcicbutiK  za  kotamen,  das»  jede»  tbdl 
m{Vcbt.  da  im  wider  l>iilichi>it  und  rfcht  seinen  frcfheiica  uad  W> 
kommen  znwider  etwas  begegnet,  wc&  ersieh  m  sdur 
und  lettou);  geilen  onl^illigcn  gewalt  zu  detu  aad^mzivetabsal' 
deshalli  um  fuljtcuder  nrwii-hen  willen: 

F.rsilifb,  dien*(.'il  rrmolto  irc  herrcn  ein  sladt  StraU«! 
liehe  jähr  liür  gvspitrt  imd  befunden  wcKvn  iivfurlii-faer  scbiuerioi^ 
koü  bei  holiQii  aufileudischcn,  fremden  l*ulcntaien  augestdU 
dio  EOmcmUefa  dahin  gemeint,  wie  sie  die  geringen  fnm  äoli 
sonderlich  die  sUtdt  liei  denen  noch  etwas  der  alteD  l«iucfea 
facit  Uherig,  srhweclion  und  in  iren  grwalt  bringen,  oder  dod 
irenigäTcn  solrlic  ti-enniing  unter  und  zwischen  demselbM  uridHtl 
das«  eie  durch  inucrlicbe  oneinigkeit   iiieitiaudcr  verbittert  wA 
TDu  einander  getrcngt,  von  iren  freihoiten  deeto  leichtUclKr 
ztur  nnlcnvflrtigkcit  gebracht  werden,    wie  dann  iren  bema 
dass  irer  der  abgesandten  berrsrhaftcn  und  obeni  solch« 
befanden,   ibß  nut-h   bei  inen  als  noch  fitst  einigen  fibenfCB 
stenden  dergleichen  i^chrdliche  trennnngen  nnd  raißtraueDai 
vor  disom  albereit  unterstanden  worden  uud  noch  ISglicb  darc^i 
abgchieseQ  wordt. 

FOrs  ander,  dieweil  ire  herren  der  sladt  Strabborg  ntt»  «il 
nacheinander  ^un  iren  guctbertzigen  genachbarten  gmiLt  trtalidi 
ernstlich  verii^imt  worden,  ror  allerband  gcfohrllebe  anscUAfa« 
ausleadiscbe  fremd«  nationes  auf  das  gnntie  ElsaO  nomeabcb  ita 
of  die  Stadt  Strnübarg  als  ein  Echlisscl  de^^cibcu  uud  f&nibemHpl 
des  rfaeinstK)ms  gemacht  worden,  sich  wohl  fnrmscbeti,  dalöcUU 
zn  erachten,  wenn  dergleichen  der  stadt  Strnßburg  efwas  Ixfen* 
sollt  (welches  der  allraechtig  gott  gnedigltch  laug  vcrveadca  »tf^ 
daß  es  auch  gemeinen  orten  der  InbUcben  Eidgnosrhaft  zu  nieiUicte 
bOBchverd   und   n»cblheil  Rfn-i>:bcit  m<>cht,   als  die  sich  nicht  «QA 
disfitsafi  als  eines  gaeien  Komkaftcns  in  vil  weg  zu  genelneairra 
nti  bisher  gebraurht  und  noch  bmnrbei]  kutanen,  sonder  aad  tr- 
nach  in  ander  vi\  weg  von  iren  \ilfeltigen  widenrertisen  ba»JiWi 
and  Temachtbcilt  worden,    deßwegen  Ire  herrvn  in  gnetcr  bafttaf; 
standen,  daß  gemeinen  Orten  der  toblicbes  EidgDOKhftft  ab  irea  tm- 
dfin  giMtea  frevnden  nnd  vertraaten  lieben  nacfaham  mt  «olger 
■^cg«a  sab  wsrdt,  dass  sie  das  Ebafi  and  die  stadt  Sttattstf  m 
gmütm  ««sen  bestes^;  nedea  also  üSuig  irea  benm  MiiitCB 
die  Balte  teatscbe  freib«t  der  kWcktn  ESdgAOecfaaft  BBMrtrM« 
in  gneiem  ntnemen  and  frommoi  erfaahca  la  bellea  aad  bei  dtf- 
selben  aller  goeter  icrtranlicber  ita^banebaft  skb  n  gitiMn 
dvcb  ahca^  oder  ickBUenmg  aber  der  itadt  Strafitenc  asd  «i«« 


P 


Stnaburg  uml  die  Eid^^aosseo  1&S4— ^. 


643 


selbiaer  landsart  aadi  in  vil  weg  niebr  ftefahr  uud  bescbweruug  sa- 

--  ncrden  könne,    dicweil  es  tlciin  bei  mennigUcli  uogezncifelt, 

irb  Kuccc  fiiiigheit  aacb  geringe  sarJien  aafnmemcn  gcraton, 

(-»  aber  durch  Twitrncht  oder  mißvcntand  aacb  die  groben 

;.„:-i:lJh;q.  so  ir  iu  dtr  «elt  «eweseu,  zu  «niud  «ericlitet  und  darcb 

das  eiuig  luillcl  ireii  freund  -la  miib  vrord(!ii  scind. 

Daus  auch  du  ]Öblicbe  Eid^noKhaft  selbs  eigiene  geoaegsame  ci^ 
fttruuti,  daC  sie  va6  sie  zeitlirb.s  aiir  dist-r  Vicll  /.n  irer  wolfobrt  und 
-  ■^  li(*bcn  (i'^tt  erlangt.  das-swHi  Iiishcr  änderst  iiit  dann  durcb 
'liehe  zusiiniiiicus«tjtUQg  criiiilten  oder  nocb  t'enicr  uf  irc  Uebo 
posieriiei  werdt-n  hf»uimoii  lasson  Vöiiuen.  so  haben  iro  bcrrcn  der 
iL  Strasburg  inen  die  Kiitc  üoffuniig  gemacbt  sie  werden  inen  iitt 
er  sein  lussen,  solcbc  veretiügmig  oder  verätendnoll  oder  corro* 
idcnz  audi  mit  ireu  iicniLclibaricn  der  suult  Stnißborg  wider  za> 
rbon  und  in  iiiflircrn  liib,  denn  sie  nun  ril  jähr  brr  gewesen 
'^dcr  leurirbtei)  uder  kommen  zu  lassen,  dcßne^co  eic  dann  inen  bo- 
)(3D  Iwi  jeiüiger  löblicher  versammlang  sollich  irer  bcrrcu  gcmüet 
nacbbarlicbe  zoneigiing  aiizabringen  und  dabvi  Crcondlirb  und 
liarlicb  zu  vvrneiuen,  üb  gemeinen  crten  der  lobliolteo  Etdgno- 
gefüllig  sein  uMli  sich  gebArtermaÜeii  in  ein  uacbbarlichen 
Btand  nnd  verain  mit  der  Stadt  Stra&btirg  einzulassen,  nllain  uf 
fall,  &A  ein  oder  der  ander  Ihoil  der  gebUrlieb  rocbt  leiden  mag 
anbilligem  geiralt  an  seinen  freiheiten,  recht  und  ßerccbligkeitcn 
ier  recht  augefocfateu  oder  besehweri  werden  sollt,  daß  er  was  er 
geburlicber  uud  ootweudißi-r  rcttuug  und  defeusiou  balb  zu  dem 
lere»  za  vergeben,  daß  aiicb  ein  tbeil  dem  andern  zu  erhaltong 
reliuDg  des  seinen  zu  laistrtn  schuldig  sein  »oltt.  wissen  mOchtv 
oh  ßemeinen  Kidgnosseo  gefolliger  solcher  verein,  bnrvcrrccbt 
9r  rereiandnub  allein  uf  ein  auzal  jubr  oder  auf  ein  beharrliche 
rleicliiing  m  nebten  und  mit  welcher  condition. 
WieHul  Don  iic  berren  der  stadL  Stra&burg  gemeiner  löblichen 
EidgDDSchafI  gelegcnheil  und  luneht  abio  bescbaffun  vrol  «Issen,  daß 
nif  denen,  so  es  in  trcnen  meiu«n  wollten,  mit  beisiand  götüicber 
hil  f  and  irom  ofreeliten  teutsoliea  ungotrenntea  zasammensctzon  stardi 
und  mecbtig  gcuueg  wiewol  auch  iro  horten  ircsiheils  für  diDmalen 
Mtiiiaiid  M  lasen  mit  dem  nc  in  unguelem  icbizil  zu  Ihuu,  vordemaie 
unbilliger  Tcrgewahigiuig  oder  ßberfulls  betten  zn  bofahrctu  so 
bic  doch  nach  gelogenheit  jetzsch«  ehe  uder  lenfcn  durfür  ge- 
,  CS  sollte  zu  allen  theilen  nOUlich,  memlicb  snd  auch  nit  nn- 
sein.  sieb  in  solchen  verein,  wie  hievorgemclt  mit  einander 
■lassen  nnd  dem-egen  inen  sei  lieh  ansnocben  zu  ihnen  befolcbOD. 
teil  i^ie  aber  leielitUch  erachten  können,  daß  sie  die  gesandten 
befcirb  discr  saclicn  halben  sich  zu  erclrren  jctimalen  nit  ab- 
tlgt.  60  bitten  sie  habenden  bcfctrb  nach,  es  wollen  gemeioB 
len  inen  oit  allein  discs  ansQchen  nit  lassen  zuwider  sein, 
wie  m  von  Iren  ohcm  einer  stodt  Straßburg  ireoherrig  and 
Blgemcint,  daaselb  also  uEbbcmen  iren  berrscbnften  und  obcro  an- 
ifanaffea  zu  gomeiinr  beratACblogung  da&»elb  zu  ziehen  oud  sovU 


^■t  Ml 'hewdmMen  tia 


dtnnf  uuiiu 

gvd«Dk«.  iR 

«Bai  gtumitm  p^tn 

vottar  atUEiga  Jisfi, 

Amtr  urtimutv  Iraauffida 

DSU.  l!DpGlIBfCIl.    w^ 


»  wdlkfl  äe  aber  Mld« 
sädk  an  nr  brrrrD  vdI 
die  wprdin  inet;  la  !^ 
■ntworf  tw^E^eiL 


£e  StrBSsbnr^er  Abcesandtim  auf  dJt 
T^abaBg  Tcrtröstrt,  die   ächoa  oni  ^4.    Felinur 
sliltiBifB  ssBte.     Dies  var  im  »aien  tdne  freuoUliciie  Am- 
««rt.  BM^ir  halte  ^tnsbor;  kaum  töc  dieser  ersten  Botidift 
crwanen  küoaeo.    Aber  trot2<lem   waren  die  Aasaidnea  dr 
Sudt  diouiä  £cboD  keioesregs  die  güosUgsten.     Maa  mi 
akfa   in   Strassbure  noch  darüber  getäuscht   haben  untl  m 
djesem  ersten  nesaltale  g^nz  zufneipn  gewesen  sein.  WeüisistL'iü 
sphcbt  ilifür  (!#r  Aa^dnick  die.^er  Hoffouügen  in  der  Eorresjwn- 
denz  der  Bnidefho§fcben  Grafen.     Sie  sind    überzeugt  tOD 
dem  Zustandekommtia  des  Büadniä&es  unJ  schreiben  in  voller 
Za^er^icht  an   15.  Janoar  1555")  an  ihre  Freunde  und  V>r- 
wandten  die  Wttterauer  Grafen^  der  Bund  der  Stadt  mit  d« 
Schweiz  Hebe  itu  gutea  „Ternvinis".  Anders  aber  lauten  afbon 
jetzt  die  Kacbricbten  Id  katboliscben  Kreisen,  Au  den  lC^se^ 


')  StrBMbnrger  StiJtAKliiT  ÄA.  756  toi  IH— 21  Konzept  tum  5.  Jtt 

8t.  T.  Ich  ülwiseue  in  Fglgvodem  die  alte  Datienmg  in  tue  ilta  neo« 
K&lcndfrs.  ohne  weit«  darauf  hineuweisea.  "Wo  die  bisherig  Cv^cbiclu- 
■chmboHg  {Strobel)  ups  die  alu  Datierung «Lsgiebt,  gebe  kh  lidde  IlU& 


X 


Stnasburg  lud  die  Eidgen«aeD  1503—86. 


64fi 


wnr  eint*  j^Uiing ')  Ulior  (liei^R  Reise  und  die  Bestrebangeo 
der  Strussbiirger  Gesandten  ßelaagl,  worin  ein  Augenzeuge 
seinen  Bericht  »clilicsst  mit  den  Worten:  „niso  Imb  ich  auch 
vuQ  zweien  rathsboten  vertrauenlicb  vci-slandcii,  dasä  mau  die 
vun  Strassbur;;  uiL  bald  oder  leicUUicli  iu  ein  bUnduis  auf  und 
aniiehinen  werde". 

Der  Kaiser  trifft  sofort  CJegetimassregela.  £r  erliisst  ein 
SdaiHlut  an  die  Stadt  Strai>!tbui'g  ittid  verlangt  von  ihr  einen 
atisrührHcbcii  Bcridil  über  die  iinn  zugegangeoen  Nachrichten. ') 
Strassburg  ent.schuUligt  sich  mit  seiner  gefahrvollen  Lage,  der 
KaisiT  selbst  habe  sie  als  Grenzstadt  wiederholt  aufgefordert, 
g:egcii  französische  Gelüste  auf  der  Hut  zu  sein.  Eine  Ver- 
bindung mit  der  Schweiz  könne  der  Stadt  nur  tiützea  und 
Icüme  ihr  auch  schon  deshalb  zu  gute,  weil  die  Eidgenossen 
mit  der  Krone  Frankreich  in  Erbeinung  ständen.') 

Der  Kaiser,  ratlos  wie  iiuiner,  hin  und  her  schwankend 
oline  eine  du rclig reifende  Massregel  zu  wagen ,  wendet  sich 
MUfc  suchend  an  die  vürnehmsten  katholischen  Fürsten  des 
Xleichs.  Es  beginnt  eine  Korrespondenz  des  Kaiserhofs  mit 
cJcm  Erzherzog  Ferdinanil  von  Tirol,  mit  liurzug  Wilhelm  von 
^^fljern  und  mit  den  drei  geistliehen  Kurnirstcn  K^iln,  Mainz 
\i.nd  Trier,  worin  er  diesen  alle  Nachrichten  mitteilt,  die  ihm 
Q-ter  das  projektierte  Bündnis  zugehen  und  um  deren  Rat 
^XnA  Gutachten  nachsucht.  Auch  Wilhelm  von  Bjiycrn  setzt 
&ieh  darüber  mit  den  drei  rheinischen  Kurflirsteit  in  Verbin- 
<lilDg  und  ernialmt  sie,  den  Kaiser  zum  emsten  Einschreiten 
Zu  ei-muntern.^)  Die  Politik  der  geistlichen  Kurfürsten  wird 
damals  viclfaeh  durch  die  des  Mainzer  Erzbischofs  Wolfgaug 
Von  Dalberg  heeinöusst  und  bestimiui,  Sie  lauschen  ihre 
gegenseitigen  Ansichten  in  Briefen  und  Konferenzen  ihrer 
2läte  aus  und  häufig  wird  d.mn  eine  anfangs  energischere 
einung  des  Trierer  und  Kölner  Erzbiscbofs  durch  das  toi- 


■}  T>UBScl(l«>rfiir  StanUarchiv  KeicliSBacbeo  No.  a,  69  UI  Toi.  122  Kopie. 

,l£aia«r    HuUoU  U.    scliit^ktc   diese  Zntang  am  2t.  Jnuuar  I5K5  ui   den 

kUrfanteu  vod  Köln  xam  weitvreo  Itmcbt  uti  ili«  Kurfanaten  ?on  Trier 

^txnd  M&inz-  ^  ')  StraaElttirger  Urairkäarcliiv  0.  ITO,  Ko-  4,  Kopie  1586 

^nni  4.  —  ■)  L  c.  Wo.  8,  Kopie,    15^  Juli  4.  —  *)  Vgl.  doi  Schreiben 

de«  Kurfilreten  »on  Trier  an  Wilhelm  Ton  Bayern  \vm  M.  Februar  1586, 

C*---irort  auf  Wilb«lin8  Scbreüieu  vom  1.  Februar.     LiliwcIJorfor  Staats- 
iv  I.  c.  foL  143.  Kopie. 
£itlMkr.  (.  (l>ut>.  .1,  Ot>.itlu  K.  r.  tX.  *.  41 


C46  Heister. 

lerantere  und  vorsichtig  zurückhaltende  Urteil  ihres  Mainzer 
Kollegen  gemässigt.  Diesmal  geht  Trier  selbständig  Tor  und 
rät  dem  Kaiser  ernstlich  die  Stadt  Strassburg  au£zufordero, 
von  dem  Bunde  abzulassen.  *)  Bitter  tadelt  er  solche  Ent- 
fremdung vom  Reiche  und  erblickt  ihren  tieferen  Grund  in 
dem  Zwiespalt  der  Religionen.  Denn  in  dem  Bündnis  mit 
einem  ausländischen  Staate  kann  er  nichts  anders  als  eine 
Entfremdung  vom  Reiche  erblicken.  Ganz  anders  im  Gtuirakter 
lautet  das  Mainzer  Gutachten.^)  Der  Erzbischof  klammert 
sich  offenbar  an  die  Aussagen  der  beiden  schweizer  Ratsboteo, 
dass  es  nicht  zu  einem  Bündnissschluss  kommen  werde.  Er 
berichtet  dem  Kaiser,  dass  er  überhaupt  noch  keine  ander- 
weitige Bestätigung  von  Bündnis  Verhandlungen  zwischen  Strass- 
burg und  der  Schweiz  erhalten  habe.  Und  da  der  Abschloss 
eines  solchen  nach  der  Zeitung,  die  darüber  an  den  Eaiso'- 
hof  gelangt  war,  noch  ganz  ungewiss  sei,  so  hielte  er  es  doch 
für  besser,  mit  einer  ernstlichen  Aufforderung  an  Strassburg 
noch  zu  warten.  Erst  müsse  man  eine  bestimmte  Nachricht 
haben,  denn  es  sei  vielleicht  weniger  oder  gar  nichts  an  der 
ganzen  Sache.  Der  Kaiser  möge  wohl  die  benachbarten  Kreis- 
fürsten ersuchen,  ihr  Augenmerk  auf  diese  Vorgänge  zu  riebt« 
und  ihm  über  etwaige  Vorkommnisse  Bericht  zu  erstatteo. 
Wenn  es  sich  dann  herausstelle,  dass  eine  kaiserliche  Er- 
mahnung nötig  sei,  dann  wolle  er  nicht  dagegen  sein,  ja. 
wenn  es  verlangt  würde,  wolle  er  sogar  mit  seinen  geistliclieD 
Mitkurfürsten  gemeinsam  die  Stadt  Strassburg  abmahnen. 
Dieses  Gutachten  schickte  der  Kurfürst  auch  an  seinen  Kölner 
Kollegen,  ohne  ihm,  wie  er  angiebt,  vorgreifen  zu  wollen,  und 
dessen  Autwort  an  den  Kaiser  trägt  nun  ganz  denselben 
Stempel.  Auch  hier  begegnen  wir  Zweifeln  an  Strassbargs 
Absichten  und  dem  Rat  zur  Vorsicht,  damit  eine  verfrüht« 
Ermahnung  dem  Kaiser  nicht  etwa  „verkleinerlich"  ausfallen 
könne. 

Rudolf  II.  schrieb,  nachdem  er  die  Entschuldigung  Strassbargs 
empfangen  hatte,  noch  einmal  an  die  geistlichen  Eurfürsten*), 
die  nun  darnach  nicht  mehr  an  dem  Bestehen  der  Verband- 
lungen zweifeln  konnten.     Der  Kaiser  erbittet  sich  ubermals 

>)  Düsseldorf,  Staatsarchiv  1.  c.  fol,  129,  Kopie,  Februar  21.  - 
')  Düsseldorf,  Staatsarchiv  1.  c.  fol.  124—28,  1585  MOra  19,  Kopia  - 
»)  1.  c.  fol.  123.  —  ♦)  1.  c.  fol.  120,  Orig.,  1585  Okt.  4. 


Stiusborg  und  die  Kidge&oasea  t6S8— 86. 


647 


in  Rat,  —  leider  aljer  künnen  wir  nur  d(e  Vermatang  aus- 
[prechen,  dass  sie  diesmal  iuBgesaint  für  strenge  Malinung 
m  Strassburg  und  Abraten  an  die  Eidgenossen  emtrat«u  — 
Ue  OuUchten  selbst  konnte  ich  niclit  aufboden. 

Inztrischen  hatten  .sich  nun  in  der  Schweiz  die  Spezial- 
jBOsiferenzeD,  die  sich  nach  Konfessionen  von  einander  schieden, 
mit  der  Strassburper  Ancete^cnheit  zu  befassen;  man 
«^te  ja  bis  zur  uächsleu  Tagsatzun^  schlüssig  wci-den.  Am 
13.  Januar  1585  berieten  die  sieben  die  Landschaft  Thar- 
^u  regierenden  Orte  diese  Vorlage  in  einer  Versaronilung 
io  Zug.  ')  So  mögen  wohl  auch  die  andern  Landschaften  die 
Bftdie  in  Beratung  gezogen  haben.  Das  Resultat  war  dann, 
bss  die  katholischen  Orte  instruierte  Vertreter  zu  einer  Kon- 
ferenz der  sieben  kathoHf^chen  Orte  nach  Lnzcni  scliickten,  die 
ftm  22.  Januar  tagte.  Auch  die  evangelischen  Kantone  nidgen 
In  iihnlicherWeise  darüber  beratschlagt  haben, es  ist  darüber  uns 
tiis  jetzt  noch  kein  archiva  lisch  es  Material  bekannt  geworden. 
Was  die  katholischen  Orte  betrifft,  so  trat  nun  io  Luzcrn  die 
»flene  Gegnerschaft  derselben  gegen  das  Strassburger  Projekt 
ben'or.  Ihr  Standpunkt  cliaraktcrLsicrt  sich  dadurch,  dass 
Us  Grunde  gegen  die  Aufnahme  Strassburgs  in  den  eid- 
{enüssischen  Bund  in  erster  Linie  geltend  gemacht  wurde, 
lass  die  Riadt  sich  nicht  zur  kalholischen  Religion  bekenne. 
fc.agenschciDlich  waren  die  katholischen  Schweizer  in  Besorgnis 
rar  einer  Stärkung  des  evangelischeu  Elementes  in  der  Eid- 
i^osseuschaft,  was  ihnen  Gefahr  bringen  konnte.  Feiner  sei 
is  für  die  Eidgenossen  nicht  thunlicb,  sicli  init  Strassburg 
■inzulasäen,  da  diese  Stadt  wegen  einiger  vom  Glauben  ab- 
gefallener Domherrn  in  des  Kaisers  Ungnade  sei.  Die  Kund« 
rom  Ausbruch  des  Strab.sburger  IvapitcUtruite-s  war  also  schon 
tocli  der  Schweiz  gedrungen  und  mit  ihr  die  Nachricht  von 
]«r  Stellungnahme  des  Kaisers  zu  den  Parteien  und  vom  Erlass 
leiaer  Edikte  gegen  die  den  protestantischen  Teil  begün- 
stigende Stadt.  Stras&burg  war  gerade  durch  diese  Politik  in 
Gegensatz  zum  Kaiser  geraten,  sollten  nun  dio  katholischen 
Eidgenossen  diese  Politik  noch  stützen?  Man  beschloss  daher, 
den  Siraiisburgern,  wenn  sie  ihr  Gesuch  erneuern  sollten,  einen 


*)  Vgl  Saamliiiig  eidg-  Al>«-h.  IV,  2a,  S.  851.    Auch  Iloliweil  bfttle 
wie  68  nii  den  Beg«breii  Sinuaburgs  gekiilieB  werde. 

41* 


ßiS  Meister. 

ausweichenden  Bescheid  zu  geben,  man  wolle  ihnen  antworten, 
dergleichen  Aogelegenheiten  müssten  vor  die  höchsten  Ge- 
walten gebracht  werden  und  dies  sei  bis  jetzt  in  der  kaneo 
Zeit  aus  verscbiedenea  Gründen  nicht  möglich  gewesen. ') 

Am  24.  Februar  trat  in  der  That  die  Versammlung  ia 
Baden  zusammen,  welche  den  Strassburgern  Rede  stehen 
sollte.  Der  Bericht  unseres  Gewährsmannes  darüber  zeigt 
evident  wie  die  Beschlüsse  der  sieben  katholischen  Orte  da- 
mals die  Majorität  auf  den  Ta^atzungen  erzielten  und  auch 
in  dieser  Frage  auf  den  Wortlaut  des  Abschieds  bestimmend 
wirkte.    Gr  lautet: 


Yerzaignns,  was  der  Stadt  Stra&bnrg  verordnete  Termt^ 
irer  Bchriftlichen  Instruction  bei  gemeiner  loblichen  Eidpo- 
Schaft  gesandten  zd  Baden  in  Ergau  den  21.  febroarü  anno 
85  versamlet  nf  jüngst«  ire  Werbung  femer  vorbracht. 

Nachdem  ire  obem  und  herren  ein  erbarer  rat  der  freien  Stadt 
Straßbnrg  ns  dem  iren  gesandten  im  dezember  jöngst  des  84.  j«n 
allhie  gegebenen  schriftlichen  abscheid  vernommen,  daß  gemeiner  ort 
löblicher  Eidgnoscbaft  ansehenliche  botscbaften  und  gesandte  der 
Stadt  Straßbnrg  gesandten  damalen  beschehenen  schriftlich  nnd  mflnd- 
lieh  werben  nnd  anbringen  ircn  herrschaften  und  obem  der  Eidgno- 
scbaft zu  referieren  angenommen  mit  dem  erbieten,  daß  beinechster 
gemeiner  zusammenkonft  davon  sollte  geratshlagt  und  gebandlet  wer- 
den, was  einem  erbaren  rat  gemelter  Stadt  Straßburg  diser  jetzigen 
gemeinen  versamhing  der  löblichen  Eidgnoscbaft  waren  berichtet 
worden,  hatten  sie  aus  iics  i-ats  mittel  ire  mitgeheimen  rät  stfitt-nnii 
ammeister  nemlich  Heinrich  Joliam  von  Mundoltzhcim,  NicIanGFncb.' 
und  [Paulus  Ilochfclder ']  abgefertigt  mit  befelch  den  anwesende  ge- 
sandten innamen  irer  herrschaften  und  obem  gemeiner  loblichen  Eid- 
gnoschaft  als  der  Stadt  StraÜburg  sunders  guten  freunden  nnd  ve^ 
trauten  lieben  nachbarn  ire  freundliche,  nachbarliche,  willige  dienst, 
erbietung  und  winschnng  alles  glicklichen  wolstands  anzeigen  nnii 
dabei  ferner  zu  vermelden,  daß  sie  in  gar  keinen  zweifei  setzen,  es 
werden  die  herren  abgesandten  löblicher  Eidgnoschaft  jüngsten  ge- 
gebenen abschcids  und  andern  wichtigen  gescheften  auch  befelch  em- 
fangen  haben  angeregter  der  Straliburger  gesandten  gethaner  werbong 
halb  ratschlagung  und  handlung  zu  pflogen. 

Dieweil  dann  in  gemelter  herren  der  Stadt  Strassburg  gesannten 
jüngsten  Werbung  anders  nichts  gesuecht  noch  begert  worden,  daun 


')  Sammlung  eidg.  Abschiede  IV,  2»,  S.  852.  Auch  Rottwefl  erhili 
eine  diesbezügliche  freundliche  Antwort.  —  ')  In  der  Müncheser  Kopie 
ist  hier  eine  Lücke  für  den  fehlenden  Namen  gelassen. 


Sir^asburg  uQd  die  Eidgenosen  ISÖS— S6. 


649 


it  geniciocr  IdbliclH^n  Kidf^noscliaft  In  eine  solche  uachlmrUcüo  vor* 

adiiiu  uud  vertrauliche*  rcraiuiffuii^f  emtwüder  bestendig  oder  nf 

bcsüiamtc  anzal  julir  211  komtuea,   damit  ein  jeder  teil  wissen 

wOß  er  sidi  za  crlialtuuß  soities  hergebrachten  Stands,  Treiheiten 

itea  und  Reret'htiRkvitcu  Ke^i'ii  cition  uurüchlineDigeD  gewalt  oder 

zdJ^D);  zu  seiner  niplireu  sirhcrheit,  zu  dem  nndern  trosl,  hilf, 

ttOQK  oder   Kuspninff»  und  b^UtamU   zu  versehen,    inuiassea  dcr- 

sicbcn  naclibarlirhc  verain  zwisrhcn  «tlichoii  andern  mehr  t^Utdlen 

Rhein  gelegen  vor  mehr  denn  zwcihandcrt  jareti  und  seithero  zu 

chicülichen  malilen  auch  K<-'**e»vn. 

So  bahcQ  irc  licrrcn  bei  oftgumcitcr  ill&er  der  EidK^ntissen  löb- 

versimlunf^  frenndllrli   und  naehbarlifh    annisURchsn  und    zu 

ten    befolen   inen   oder  iron  Ki^Hiniiten    uf  antferegtc  beschehene 

rbung  zu  Ui^^eni  oial  wo  ui(iKli<'h  mit  suli-bm'  aiitwürt  abzufertigen 

deren  irc  obem  der  ataiit  StraJlburg  vemcmcn  mOgen  oh  sie  fer- 

haiidlunR  und  verKleichung  zogewartuu  und  oh  gcmetaer  lOb- 

!lon  Eidgiio^ebnrt  Kcfßtlig  sein   nöllo  mit  der  etadt  Stnißbiirg  als 

Allein  einer  am  Ithein  getegcnen  frontier  Stadt,  sonder  auch  als 

lern  uit  ^'criuKOU  schUsscl  des  Hheiustrum»  uud  RUiueu  EbaÜ  i^icb 

begrhcii  und  mit  hah  fondiiion  v&  licscheben  un'lgc,  inmaücn  sol- 

ktt  alles  in  jnngstcr  obcrfiebencn  verzeicJinDä  etwas  wcitlentiBers 

angcreift  woi-dcu  der  guten  ztivei-sicht,  es  werd«  kein  des  vater^ 

ids  ond  icutschcr  frciheitcn  liebhaher  dieses  sucehen  bei  gemeiner 

I  -:       !iaft  rücmlich  als  es  der  stiidt  Strabburi;  ni  galem  tinj  also 

wcscn  und  den   uauhkomujcQdea  m  ut'uebinen  ond  lam 

fsemeint  sei. 

So1ch«a  ireu  empfangenen  befelch  gcbormmlicli   und  treulich 

rie  siti  zu  tliucn  schuldig  sclnd)  naeh/ukomme::,  su  sei  ir  dienstlich 

hochHcißig  bitt.  es  wollen  oftwylgemelte  herren  gesamlto  sieh 

gemQGts  gegen  sie  die  Strnlii'urgischen  abgeordnete  erclercn  und 

sovil  anderer  gesclieft  gelegeuheit  erleide»  ma«  mit  fÜrderUcher 

rhotFter  antwort  wiiter  abfertigen. 

Solches  erbieten  sirh  irc  ohern  der  sladt  Straßburg  «it  allein 
Bgen  gemeiner  löblichen  Eidguoschnft,  sonder  auch  desselben  aii- 
bhiüicher  Dotselxafton  und  andern  iren  ziigetbanden  uf^utragenda 
jenheit  mit  allein  freundlichen  naehbarlichon  willen  dankbarllch 
geb&rlicli  7u  bosrhuidcn. 

üfobstehenden  deren  von  Straßburg  förtrag  haben  inen 
Eidgenossen  gi^nandten  zn  besclieid  und  anlwort  folgen  lassen. 
■wie  hernach  folgt: 
Nämlichen  daß  sie  iueu  den  herren  Straßburgisclien  gesandten 
an  statt  irer  olierii  höchlich  und  natrhbarÜLh  gedankt,  irer 
elten  gaetwilÜKi;»,  nathharlicbeu  und  freundli.-hen  lüenstes, 
und  alles  eeneiiitcn  \erlraulen  und  gucten  willens  und  aner- 
ans,  ond  denn  inen  weiter  anzeigen  lassen,  es  haben  erliidic  unter 
len  der  Eidgenossen  gesandten  ire  der  Straßburgischcn  gf^thancs 
iwerben  mit  allem  treuen  an  ire  herren  und  obern  gelangen  lassea. 


650  Meister. 

da  denn  nit  weniger,  daß  sie  anch  von  denselben  orten  Iren  berreo 
befelch  gehabt,  sich  mit  den  Straßborgiscben  gesandten  nf  hinder- 
sicfabriiigeD  in  etwas  verstendnos  einzolassen. 

Dieweil  und  aber  der  mebrer  theil  orten  boten  dißmal  kein  be- 
felch, sonder  solches  zuvor  an  Ire  höchsten  gewält  nnd  gemeinden 
(die  sie  aber  noch  bißher  nit  versamlen  könden)  gelangen  lassen 
moessen,  so  haben  gemeiner  Eidgenossen  botscbaften  solches  widentm 
in  ire  abschied  genommen  mit  allen  treaen  an  ire  herren  nnd  oberen 
xa  bringen,  die  werden  der  Stadt  Str^borg  nf  zukOnfiiger  jarrfdi- 
nnng  am  Johannis  allhie  za  Baden  mit  vollkommener,  gebSrUcher 
nnd  nachbarlicher  antwort  begegnen. 

Auf  disem  tag  hat  erzherzog  Ferdinand  seine  gesandten  andi 
gehabt  and  bei  daselbst  gemeiner  Eidgenossen  botscbaften  fleifiif 
farwendnng  thaen  lassen,  was  zn  abwendang  fflrkommting  der  Stadt 
Straßbarg  bei  den  Eidgenossen  beschehen  ansaechen  nnd  begeres 
dienstlich  sein  mag  nnd  ist  deren  beantwortang  anch  auf  Johannis 
verschoben. 


Diese  österreichiscfaeD  Gesandten,  die  nur  eigens  w^en 
der  Strassburger  Angelegenheit  aaf  diese  Badener  Tagsatzung 
geschickt  waren,  hatten,  wie  wir  aus  dem  offiziellen  Abschied 
wi^en*),  den  Auftrag,  den  Eidgenossen  zu  erklären,  das 
Österreich  bei  einem  solchen  Ansuchen  Strassburgs  nicht  wenig 
interessiert  sei  wegen  seiner  vorderösterreichischen  Lande.  Die 
vorderösterreichische  Regierung  könne  nicht  umhin,  den  Eid- 
genossen nachbarlich  anzuvertrauen,  dass  der  wahre  Äolass 
für  das  Begehren  Strassburgs  ohne  Zweifel  in  dem  Zwist 
zwischen  den  evangelischen  und  katholischen  Domkapitularea 
im  Strassburger  Hochstift  zu  suchen  sei.  Es  sei  stets  die 
Sorge  und  das  Bestreben  der  vorderösterreichischen  Regiernng 
gewesen,  diesen  Kapitalstreit  beizulegen.  Deshalb  möchten 
sich  nun  auch  die  Eidgenossen  nicht  in  das  Bündnis  mit 
Strassbui'g  einlassen.  Ihre  Ansicht  ging  offenbar  dahin,  dass 
eine  Stärkung  Strassburgs  der  Beendigung  des  Streites  Dor 
entgegen  wirken  könne.  Die  österreichische  Regierung  weist 
also  hier  jeden  Gedanken  an  einen  andern  berechtigten  Grund 
der  Stadt  Strassburg  für  das  Anstreben  der  BundesgenosseD- 
schaft  zurück.  So  sehr  diese  Regierung  in  getreuem  An- 
schluss  an  die  Politik  ihres  Fürsten  Ferdinand  von  Tirol  es 
zu  vermeiden  suchte,  sich  in  den  Strassburger  Handel  ver- 


1)  Sammlung  eidg.  Abschiede  IV,  2a,  S,  856  i. 


Stnsslmrg  und  die  Eidgenossen  1583—66. 


651 


In  zü  lassen,  nachdem  ihr  einmal  von  Ferdinand  ilbot 

Haltung  der  österreichischen  Vertreter  auf  dem  vom  Bischof 

angesetzten    Landtag   zu   Schlettstadt    (Dezember    1564)   ein 

izit'Uer  Tadel   erteilt  worden   war,  ebenso  sehr  verfolgten 

£h  die  Uiite  in  Knsisheim  das  Fortschreiten  der  Strassburger 

iffegung  aus  der  Ferne,  in  banger  Äog:itlichkeit,  e$  möchten 

(Jäte LTeicbi scheu   Vorlande  davou  Schaden   uehnien.     Sie 

id  deshalb  die  ersten,  die  hinter  dem  Begehren  Strassburgs 

Verdacht  schöpfen  und  den  mutmasslichen  Grund  zur  Sprache 

hringrn,   den    Strassburg   geflissentlich   zu    verhüllen  'suchte. 

_Si€  bitten  die  gesamte  Eidgenossen schaft,  der  Krt>einuug  zu 

iken,  die  sie  mit   dem  Hauye  Osterreich   verbinde   und 

ll  darauf  zu  achten,  dass  ihre  gute  Nachbarschaft  erhalten 

ibe. 

Uan  »Ute  nun  meinen,  dass  nach  dem  Bekanntwerden 
Verhandlungen  Strassburgs   mit  der  Schweiz  auch    der 
chof  von  Strassburg  sich  hei  den  katholischen  Schweizern, 
ler  den  Eidgenossen  Uhorliaupt,  ins  Mittel  gcle;,'t  hätte,  um 
se  beabsichtigte  Stärkung  seiner  Gegner  zu  vereiteln.     Es 
mir  aber  bisher  nicht  gelungen   eine  Kon'espondenz  zwi- 
len  dem   Bischof  und  den  Schweizern  anfzußnden,   welche 
len  direkten  Einflusa  auf  die  Verhinderung  des  Bündnisses 
chweiscn   Hess.     Aber   lieziehungen   zwischen   dem  Bischof 
dea  katholischen   Kantonca   haben   wahrscheinlich  doch 
ED.    Der  bedeutendste  Manu  auf  Seiten   der   katholi- 
Orte    war    nämlich    der    Luzerner    Ludwig    PTylTer, 
Mann   von   erprobter  militärischer  Tüchtigkeit  und   von 
äscm    politischem    Scharfblick.       Er    nbtc    nachweislich 
grÖssten    Einfluss    aus   auf   die   Regungeu    und    Mass- 
ibuicn  des  politischen  Kutholizi^imus  und  auf  die  Politik  der 
Ltlioli^ehcD  Orte  überhaupt. ')   Und  mit  diesem  Manne  stand 
Strassburger  Bischof  in  Verbindung.     Zwar  erstreckco 
die  spärlichen  Reste  Ihrer  Korrespondenz,  soweit  sie  mir 
^rlageu,  nicht  auf  die  Jahre  15S&   und  158G  und  enthalten 
ler  niclits  über   das  Strassburger  Projekt.     Pfyffer  stand 
"iuch  öfters  zu  dieser  Zeit  mit  seinen  Truppen  im  Feld.    Aber 
es   muss  doch  die  Möglichkeit  betont  werden,  dass  nur  die 
LUckenbafdgkeit  der  bisclii>tiiclieD  Korrespundenz   in   diesen 


*>  YgL  Ober  Üin  SeKesBor,  LaUvig  Pfyff^r  und  kIoc  Zeit  bei.  Bd-  lU- 


692  Meister. 

Jahren  uns  vielleicht  die  Beziehungen  verbirgt,  die  Johann 
von  Manderscheid  mit  den  katholischen  Schweizern  auch  da- 
mals unterhalten  hat,  vielleicht  mit  Pfyffers  Schwager,  dem 
Landvogt  Beatus  Jakoh  Feer*)  in  Baden  (Ärgau)  oder  mit 
Pfyffer  seihst,  der  ihn  wenigstens  später  wiederholt  über 
die  politischen  und  militärischen  Verhältnisse  in  der  Schwel: 
und  im  henachbarten  Frankreich  unterrichtet.  *) 

Dafür  sollten  die  katholischen  Schweizer  in  ihrer  ib- 
lehnenden  Haltung  von  einer  andern  Seite  ermuntert  nnd 
gestutzt  werden.  Kaum  waren  sie  nämlich  von  der  Batlener 
Tagsatzung  nach  Hause  zurükgekehrt,  da  erreichte  sie  ein 
Breve  des  Papstes  Sixtus  V.  vom  2.  Februar.^)  Der  Papst 
warnte  sie  in  beredten  Worten  vom  Gesichtspunkte  der  all- 
gemeinen katholischen  Interessen  aus,  sich  dem  Plane  vill* 
fährig  zu  erzeigen.  Leider  ist  vorläufig  wieder  nicht  festzu- 
stellen, wer  so  rasch  den  Papst  von  der  Sache  in  Kenntnis 
gesetzt  hat.  Ein  Nuntius  existierte  damals  nicht  in  der  Schweiz*), 
es  ist  möglich,  dass  die  Kunde  durch  den  Hauptmann  der 
Schweizer  Garde,  Jost  Segesser,  an  den  Päpstlichen  Hof  gelangt 
ist,  vielleicht  aber  haben  wir  an  Erzherzog  Ferdinand,  an 
den  Kaiser  und  eher  noch  den  am  meisten  interessierten 
Bischof  Johann  von  Strassburg  dabei  zu  denken.  Das  päpst- 
liche Breve  wurde  auf  einer  katholischen  Konferenz  zu  Luzera 
am  26.  März  feierlichst  verlesen  und  auch  den  Städten  Frei- 
burg und  Solothurn,  die  damals  nicht  vertreten  waren,  Mit- 
teilung davon  gemacht.  An  Sixtus  V.  und  an  den  Hauptmann 
der  Schweizergarde,  der  damals  die  offizielle  Vermittlung 
zwischen  den  katholischen  Kantonen  und  dem  Papste  führte, 
wurden  Schreiben  entsendet,  mit  der  Erklärung,  dass  sie 
nicht  anders  als  im  Sinne  des  Papstes  zu  handeln  beabsichtigt 
hätten. 

Kurz  vor  der  nächsten  allgemeinen  eidgenössischen  Ver- 
sammlung ist  abermals  eine  Konferenz  der  katholischen  Orte 


'}  Stra'sliurger  Bezirksarchiv  G,  163,  15S9  März  11,  Orig.  Pfvffer 
hat  von  seinem  Schwager  Feer  erfahren,  dass  der  Bisehof  seinen  Veiter 
Christoph  in  seinen  Ilofdienst  nehme,  er  dankt  ihm  dafür.  Dies  deutet 
auf  Beziehungen  zwischen  Feer  und  dem  Bischof.  —  ')  Strasshurger  ße- 
zirksarchiv  G.  163,  15S8  Dez.  20,  1589  Febr.  1,  März  11,  AprU  20,  Mai  li 
—  ä)  Sammlung  eidg.  Abschiede  IV,  2a,  S.  StiOg.  —  *)  Santonio  kam 
erst  15S6  nach  Luzera  und  Buouhomo  war  1530  abberufen  worden. 


StimilbtiS  tmd  die  Eiiigeiuwcn  I&S3— 80. 


653 


Luzera  am  19.  Juni.  Die  dort  erschienenen  Orte  be- 
sie  wollteD  es  elDgctiutener  Umstünde  halber  bei 
vorigen  Absclileri  betrelTs  der  Strassburger  Werbung  be- 
vendcD  lassen-  Auch  mit  Freiburg,  Solotburn  und  Appenzell. 
Ue  nicht  erschienen  waren,  woUic  man  sieb  verständigen  und 
hncn  Torlinltcn,  doss  sie  als  Katlioüken  sich  nicht  auf  den 
tapchlag  Sirassbur;i,'s  einlassen  dUrflen. 
^toie  katholischen  Orte  waren  an  Zahl  in  der  ^Fehrheit^ 
^B  Vota  ninssle  also  auf  den  Taipintzungen,  wenn  sie  ge- 
^Vo^sen  stimmten,  den  Ausschlag  geben.  So  wurde  auch 
lern  Strassburger  tiesandteu  diesmal  wieder  nur  eine  hüfiiche 
Entschuldigung  zu  teil,  die  nichts  anders  als  eine  Terscbteicrtc 
i:'  '  fng  war.  Strassburg  konnte  sich  jetzt  kaum  nocli 
^n  über  den  Krfolg  seiner  Werbung  machen.  Schon 
n  cieni  Vortiag  der  Strassbui^er  Vertreter  im  Febrnar  io 
bideD  begegnet  uns  ein  Zw<?ifel  damn,  da  sie  bitten,  die  Eid- 
jenossen  möchten  ihnen  eine  so  geartete  Antwort  geben,  dass 
iie  daraus  entnehmen  künutcn,  ob  sio  sich  von  einer  ferneren 
iTerbnndluug  etwas  erwarten  dürften.  Jet.2t  im  Juni  1085 
||Uckt  Strassburg  nirht  einmal  iiielir  die  volle  Gesand tschaft 
^ftbiäbcr.  sondern  nur  noch  den  Stadtschreiber  nochfeUIer. 
^■erwartet  ußenbnr  jel^t  wieder  Ausfluchte,  jedenfalls  keine 
iRlmmte,  wenn  auch  ablehnende  Entscheidung.  Deutlich  geht 
lies  aus  dem  Vortrage  Hochfelders  hervor,  dun  uns  unser 
kfUnchcDer  Bericht  erhalten  hat: 

PVun  emen)  ulauMinften  and  vcrtrAulcn  Ort  den  22  iulii  aaao%. 
Gemeiner  KidguD^seii  der  dreizehn  ort  raisliolsrhaflcti  scind  den 
H.  junii  necbstbin  zn  luden  in  Schweiz  oder  Krgiku  xo-iAmmcn  kom- 
Wta  and  hts  aiit  den  achtzeliondtin  nionat.itagjuHi  beieinander  btiben 
md  bat  dis  bienach^i-f^-briobmi  iiieü-ler  und  rat  der  Miull  Sirabbarg 
M  obg^inelieti  der  l'iidgiios-^on  rntsbot.'^haftcn  wrrh«n  und  handeln 
BD  nul  die  folgcndu  autwort  tlaninf  erlangt. 
Ersillch  ist  von  wegen  der  fludt  Strußhiirg  sonderlich  »bitr  von 
en  deren  beiden  geheimen  rüteu  die  droixehon  nnd  fonfzcbcn  ge- 
It  scBandtBweis  erschinen  ir  syndicos  und  rattscbrcitKr  I*auliu 
der  rcclileii  HtvniLit  and  tiarb  gewöhnlicher  mlutation 
miig  seiner  herren  der  stadl  Ötndibiirß  naclilwirlicho 
Midtc  dicii-st  und  alles  geneigten  viTtrewürben  gueten  wolleos 
^nrht.  daß  seine  (lerrcn  mpisicr  nud  mt  der  freien  rciebsstadt 
üburg  OBS  irer  gesandten  relation  auK^bört,  dali  sie  den  empfange- 
hefe-Uli  oder  ausucdien  bei  den  xcben  orten  löblicher  Eidgno- 


654 


Meister. 


I 


scbaft:  dtiroh  irc  erste  sohickang  nit  haben  erancclii  vcrin  1 
aiiRvbraclit.  wie  ebriich  uml  freundlich  sie  von  allen  orten  i 
tradiert  und  wiederum  abgefertigt  worden,    dtutselblc  tOe 
sie  sich  noebmalen  gegen  die  gemeine  botsc^ftea  der 
üinamcn  irer  henen  nnd  obern  als  ire  gnete  frenad  ndn 
liebe  nachhiim  gan^  frenndlicb.  uaehbarlich  and  bodiBeUigl 
mit  erbietung  s^tlchc^s  jederzeit  flirstcbcndcr  gelegenbat  ftv^fi' 
botacbaflen  innaiiieu  irer  herrcn  uud  öbero  der  gcnMiaeii  liUn.^ 
KidgiKiFi-buA.  und  deren  aiigcbürige  and  verwandten  udiJiuiiAi 
bcsobnldcn. 

Und  demnach  als  sie  die  abfertigong  dabin  verstuidnL  lUü 
mchrgcmelte  botscliaflen  der  Kidgnossen  ganz  frenniUirb  ooi 
meinend  anerboten  bei  Iren  herrcn  nnd  obern  gemeiner  UUifka'J 
guoscbaft  die  sacbea  daiiin  zu  befördern  damit  sie  mit 
fcirh  alhor  zu  discr  tagsatzuug  abgefertigt,  daU  man  sich  aUteal 
endli(!hen  iiachbiirlichen  antwort  cntsi-blieüeu  and  geben  v^, 
dann  der  zu  end  des  monats  febroarii  gemachte  ahsehejd 
Vertröstung  gethaii.   demnach  aber  wolermelte  seine  herren  mdi 
ein  ersamcr  rat  der  Stadt  Straßburg  in  die  vorsorg  geratea, 
seider  diu  leuf  bunderUcb  durcli  die  widorwcrÜgo  in 
standiMio  kneg^vvi-scii  sich  etwas  schwerer  nnd  aorglicbcr 
CS  möchten  villeidit  die  altgesaudte  botschaften  innamenirerl 
und  obern  obünfiider  »acrhen  ha-lben  die  zeit  sich  m  erclcrcc 
legen  und  m  ]{urz  fallen  iiber  solche  sach  nnd  bcsebehenc  rtrliMCl 
auch  alle  derselben  motivea  und  umstcnd  zaernegen  und  üdi  gefn] 
iine  gesandten  einer  endlichen  antwort  zu  enschließen.    damit  ibr| 
dannocht  seine  herreu  und  ober»  ein  ersanier  rat  der  stadt 
borg  nocbnial  dos  ire  thucu.  so  haben  sio  allein  in  stadt 
vor  dißmal  abgefertigt,    mit  dem  da  ire  angclcgenheit  rieh 
tragen  solt,  daQ  man  jetzo  zu  keiner  femern  handlang 
kOnnt  uf  den  iäll  noebiuablen  dienstlich  nadibarlich  ausnsoedieB  i 
zu  bcgcren,  daü  die  botaebaftcn  der  Bidgnossen  innamea 
ernaEintcr  iier  herren  und  obeni  solch  nachbarlich  wolmeiaend 
gefangen  werk  nicht  aus  gcdeebtnus  lassen.  Kunder  was  jcdnnli 
gelcgenbcLt  der  zeit  haEben  nit  geschehen  kflndt  zu  erster  irer  1 
getügeuhüit  zu  gutuiu  und  allen  teilen  racmlicben  and  nntiüeliui 
benirderu  in  boüter  reconiumudatiüii  und  befelcb  haben  und  befaatn 
wolltfm.    in  günstiger  erwit^ung  doss  ein  crborer  lUt  der  i 
btirg  uudurs  nichts  suecht  nuch  Iiegert,  dann  in  einen  solc 
barlii'hen  verstand  und  verein  mit  gemeiner  Eidgnoachaft  ml 
durch  die  ein  jecier    teil  bei  seiner  religion,    bei  seinem 
regimcnt  und  bei  allen  seinen  vorigen  wesen  einander  treuen. 
harlii'Jien  beistand  uf  den  nutfall  fOr  unrecht infiDigen  gewaltwli 
hiltigon  QberfaU  sich  verlhädigeu  uud  erhalten  mG^.    mit 
lirhcr  nachbarlicher  bitt,  es  wollen  der  Eidgnossen   hotscl 
fhcs  and  alles  was  derwcgen   hicvor  vorgebracht  mit  U 
gnetem  KcmQet  erwegou  und  inen  in  gemein  und  sondcrkeit  ] 
der  godanI.cn  gegen  einen  erhareu  mt  der  stailt  StraObonC^ 


Stianborg  und  Oie  EidgenoscD  ]fi8S— 66. 


655 


liuen  ciabUdeß.  sonder,  ila  ir  etwas  ordeDlUchs  hiertnnett 
vorfallen  sollt,  aoldies  jetzobgemeUem  erb«rea  rat  Her  Stadt  Stroß- 
bnrg,  jetzt  oder  kunfiig  nadibarlich  za  erkennen  geben  und  dessen 
^Bricht  dariibcr  tm  vernehmen  Bnbeschwerd  sein,    dasselbig  erbieten 

»001116  berrea  gegen  geuivinf  botsrbiifton  und  deroit  berren  und 
I  taigemein  nnd  insonderheit  aufü  troulich.>>t:  mu^lichst  gani  nach- 
ch  zu  verdienen,  damit  auch  gemeine  botschaftert  und  irer  berr- 
ecbaftfu  uuil  oUcrn  iu  den  guodciu-eicbcn  sdiinu  des  alltnacbtigen 
CB  »Her  wolfart  befelchend.  — 

Als  uun  die  gemeinen  botschaften  den  straObnrgiscben  gesandten 
imainen  seiner  berreu  nnd  obern  in  seinem  gvtliancn  Vortrag  der 
)ttg  nach  aDpcbr)rL  und  vcrslnuden,  haben  sie  dem  ge^andlen  dorof 
iBStatt  irer  hcrren  und  obern  gemeiner  EidKiioschaft  ganz  liücldich, 
frumiillivb  und  niiclil<nrUdi  gedauket  und  hingegen  irc  naclibarlicbo 
freundliche  divnbi,  gnicG  uuil  allen  geneigten  vertrauten  gueten  willen 
nterboteti  nnd  ine  daraf  anzeige»  lassen,  dioweil  sie  ans  ebrliaften 

^bcwcglid|p^  oraaclien  diümals  von  iran  berren  und  obern  mit 
■ein  licfolch  noch  gc^ealt  nit  abgefertigt  m  dem  daß  inen  ancli 
srhrctlien  von  rdmiHber  icaiserlicber  Us^lftt  zukommen,  de»* 
uübfiii  &ie  t^oldias  widerumb  in  ire  abschid  genommen  mit  allen  ircuen 
in  ire  berren  und  obern  gelangen  zu  lassen,  die  werden  zn  konftiger 

Etung  hicraber  mit  froondlicher  autwort  begegnen. 
rassburg  ftlichtet  «Iso,  die  Kidgenossen  würden  sich  mit 
lein  Verlauf  des  franrüsischen  Krieges  entschuldigen,  woran 
liesc  Jedoch  gar  nicht  gedacht  haben.  Es  fOrchtet  auch  fremde 
Einwirkungen  und,  wie  wir  gesehen  haben,  nicht  ohne  Grund. 
Der  Kaiser  hatte  in  ühnlicber  Weise  abmahnend  an  die  Eid* 
(enossenschaft  geschrieben,  wie  vorher  an  die  Stadt  Strasa- 
»nrg.  Die  Mügliclikeit,  dass  das  BÜndnisprojekt  scheitern 
löuntc,  schejnt  doch  Strassbiirg jetzt  erwogen  zu  haben— daher 
üoe  (n^sere  Ueserv«;  die  laue  Haltung  der  katholiäcben  Orte 
ja  auf  die  Dauer  nicht  mi&bzuvei'steben. 
sr  Kaiser  erliess  am  3.  August  1585  ein  neues  Kdikt 
tie  Stadt.')  Er  verwahrte  sich  dagegen,  dass  seine  £r- 
luugeii  wegen  französischer  üintriebc  so  zu  verstehen 
scn  .seien,  dass  die  Sudt,  die  doch  reich  und  gut  verwailet 
Kit  lK>i  Ausliindcm  einen  dem  Reich  verdächtig  erscheinenden 
Bdiuti  auch«.  Sic  hUt(<^ii  ihre  I'Hicht  besser  in  Acht  nehmen 
sie  hätten  ihn,  den  Kaiser,  vorher  von  ihrer  Absicht 
irichtigcn  mUsscn  und  nicht  warten  dürfen,  bis  er  von 

BCnaborg.  Bcairicuruhir.  G.  179,  No.  3,  Kopie. 


656 


Heister. 


auderer  Seite  üavon   in  Kenntnis  gesetzt  wlir 
ihr  daher,  dass  sie  wieder  zurücktrete  von  einen- 
falls  aber  schon  etnas  bescbtosseQ  sei,  verlan. 
ücbrift  davon.    Er  würde  sonst    mit  Kuriiira..:.  i-.  ^^ 
ständen  darauf  bedacht  sein,  dass  das  Reich  nicht 
würde. 

War   auf  der   letzten    allgemeinen   Tassatzong  aar 
Vertreter  Slrassburgs  erichiencii ,    so  kam  auf  der 
vom  9.  März  1 5S6  gar  keiner  mehr.    Der  Magistrat 
sich  mit  einem  Schreiben  (2.  März  i5&6),  in  wricben  tri 
mals  um  eine  Antwort  cachsuchte.     Die  Antwort  duufi 
wieder  ausweichend  und  aufschiebend  und  gipfelt  in 
kunft,  dass  sie    „»ich  dieses  Anzugs   nicht   ven«ha* 
und  daher  abemiAls  ihr  Begehren  in  den  Abschied 
wolltea.*)     Also  sie  hatten  nicht  einmal  mehr  eme 
holung  des  Gesuches  erwartet.    Jetzt  aber,  wohl  da 
sahen,  dass  .'Slra^^bu^g,  das  hohen  Wert  auf  den  Fho 
nicht  von  selbst  wieder  ganz  zurücktrat,  beschiedeo  ! 
A ti tragstet lerin  zu  einem  detinittvea  Bescheid  auf  die 
Jahrrcchnangslagsatzung.      Es    kamen  deshalb  an  Sl 
abermals  Gesandte  der  Stadt.     Aber  gleich  bei  EroffDURgi 
Instruktionen  zeigte  sich  schon,  dass  nur  wenige  Orte, 
scheinlich   nur  die   evangelischen,  Vollmacht  hatlen,  fit 
Bündnis  einzutreten.  Die  Mclirheit  formuliert  ihre  ealsc 
Antwort  dahin 'J:  „sie  danken  der  Stadt  Slras.sburg  ganx: 
lieh  für  die  den  Kiilgenossen  bisher  erzeigten  Gutachten  indl 
sichern,  dass  sie  diese  nie  vergessen,  sondern  dass  sie 
bereit  »ein  werden,  selbe  durch  gute  Xachbarscfaaft  a 
dienen". 

Das  war  die  Ablehnung  des  Strassburgcr  Projekten  in 
allcrmildestea  Form. 


L 


Das  Charakteristische  der  damaligen  Lage  in  derl 
bestand   in   der   konfessioncllpoli tischen    Spaltung  der 
Qossenschaft.  Ludwig  Pfytl'crs  Dolitik  hatte  in  diesem  JahieJ 
einen  langerstrebteu  Erfolg  errungen  in  dem  Abscbli 

■l  SammluDg  eitl«.  Abschie<le  IV,  2a,  S.  Bliq.  —  ^  Ebeid*  Jf?- 
S.  945  1. 


SlnsabEug  and  die  Eidgenogseo  1583  -96. 


657 


m 


ristliclien  Brüderschaft,  die  später  mit  dem  Namen  des  golde- 

D  Oller  bürroiiiiiisclieü  Uumies  bezeichnet  wunle.     Die  katho- 

en  Kaatonc  gingen   seiUlem    meist  gc^iciilossen   vor  und 

ütfo  Ta^'siitziingi'u  zeisteu  sich  nur  noch  wenig  gemeinsania 

pührungspmikie  uiit  den  Evangelischen  in  der  fast  iuimer 

'essionell  geschiedenen  Politik.  Dieser  koDfessioiicIIe  Dualis- 

s,    der   damals   die  iiiuerc   Politik    der   Eidgenossenschaft 

rchsetzte,  bat  alicr  iiirht  minder  auch  auf  ihre  äussere  Politik 

immend  einRegriliTen.  Von  gemeiusamein  VoriiebeD,  vod  all- 

ejneu  einlieit)iciH>n  Zielen  und  Bestrebungen  ist  aucli  hier 

ne  Rode  mehr.     Die  beiden  Koufessioneu  treiben  viehnebr 

trennte  Politik.     Jede  irlaubenspartci  knüpft  eigenmächtig 

iehungcn    mit   auswJtrtigen   Konfessionsgen osseo   an ,  mit 

en  sie  mehr  sympnrliisicren  als  mit  den  Stammesgenossen. 

natiunale  Gedanke  trat  zurück  uiut  l(Undni.s.st>  und  Ver- 

tungen    der  Farteirn    mit  andern    Nationen  waren  die 

euen  Ersfbeinunj;en,  die  das  16.  Jahrhundert  in  der  Schweiz 

«zeitigt  hatte.     So   folgte  dem  «Borromaischen  Bund"   als 

^olge  und  reife  Frucht  im  Jahre  1587  der  Abschluss  eines 

ündiijsst's  der  katholischen  Orte  —  nur  Solothurn  schloss 

sich  aus  —  mit  der  Krone  Spanien  und  Mailand,  bei  welchem 

^^eder  Ludwig    Pfyö'er  in  liervorragender  Weise  tbätig  ge- 

war. ')      Zwar  kam  es  protestantischerseits  nicht   zu 

Zusanimentichluss   der  vier  Orte   zu   einem   formellen 

!(]i;  aUdegengewicht  zum  Itnrroniäischen  Bunde,  aber  diese 

folge  der  Katholiken  ebneten  nun  bei  den  Protestanten, 

ena  m  dt^ssen  überhauiit  noch  beilurfie,  den  Boden  fUr  die 

'^raeien  Wünsche  der  ätailt  Strassburg. 

Die  politische  Lage  drängte  ihrerseits  zu  einer  Verbindung 
protestantischen  Stra-^sliurg  mit  den  protcätanÜBchen  Nach- 
Dadurch  dass  sich  die  protestantischen  Kantone  — 
'insrhltesslich  Glarus  —  an  dem  Kriegszuge  für  Heinrich 
DD  Navarra  beteiligten,  hatten  sie  von  neuem  den  Groll  der 
ndersgliUibigon  auf  sich  gezogen.  Allerseits  mehrten  sich 
*lun  die  Klagen  aus  dt'm  Elsass,  vom  Bischof  von  Basel,  von 
ftorgtmd  und  von  der  osterreichisclien  Regierung,  da  eine  be- 
trächtliche Verminderung  des  Getreideausfuhrs  aus  dem  Elsasa 
Eingetreten  war  infolge  der  schrecklichen  Verwüstungen,  welche 


■)  Segesser,  Ludwig  rryff«r  Sil.  III,  S.  IM  f. 


658  Meister. 

auch  den  beteiligteu  Schweizern  voi^eworfen  wurden,  obgleidi 
ihre  Truppen  sich  viel  disciplinierter  und  humaner  betragen 
hatten  als  die  deutschen. 

In  Willisau  beschloss  nun  eine  Konferenz  der  sieben  katholi- 
schen Orte  am  12.  und  13.  August  1587,  dass  man  sich  bei 
den  vier  Orten  und  bei  Glarus  o^iell  beschweren  wolle  dar* 
Über,  wie  deren  Angehörige  beim  Durchzuge  durch  die  Bis- 
tümer Basel  und  Strassburg  sich  betragen  hätten.  Auf  die 
nächste  Tagsatzung  nach  Baden  am  23.  August  wurden  Ver- 
treter von  Burgund,  von  der  Österreichischen  K^erung  nod 
dem  Bischof  von  Basel,  sowie  der  französische  Gesandte  ein- 
geladen, damit  sie  ihre  Klagen  gegen  die  Beteiligten  oS&i 
aussprechen  könnten.  Sillery  erklärte  im  Namen  Heinrichs  Dl 
von  Frankreich,  dieser  Hilfszug  für  Heinrich  von  Naram  j 
laufe  dem  „ewigen  Frieden"  zuwider  und  er  verlangte  deshalb 
die  Abberufung  der  schweizerischen  Truppen.  Die  Vertreter 
der  vorderösterreichischen  Regierung  fürchteten  vor  allem  ßr 
ihre  elsässischen  Länder,  sie  erstatten  Bericht  über  die  grwaa 
Verwüstungen,  die  das  Unterelsass  und  zum  Teil  auch  die 
Landvogtei  Hagenau  betroffen  habe  und  gaben  der  Besorgni) 
Ausdruck,  dass  gerade  die  Verheerung  jener  Gebtete  dit 
Truppen  veranlassen  könnten,  ihren  Bückzug  durch  das  Obe^ 
elsass  zu  nehmen. 

Beinahe  ein  Jahr  nachher  schickt  der  Strassburger  Bischo! 
Abgeordnete  an  die  Eidgenossen,  die  über  die  Verheerung 
seiner  Länder  Klage  führen  sollten.  Er  forderte  sie  auf,  ii 
Zukunft  nicht  mehr  zu  gestatten,  dass  ihre  Angehörigen  darai 
teilnehmen.  Die  Jahrrcchnungstagsatzung  zu  Baden  am  26.  Juni 
1588  entschuldigt  sich  daraufhin  mit  der  Antwort,  jener  Zog 
durch  sein  Gebiet  sei  wider  Willen  ihrer  Obrigkeiten  und 
trotz  wiederholter  Abmahnungen  geschehen. 

Alle  diese  Einflüsse  wirkten  immer  mehr  erkältend  auf 
die  gegenseitigen  Beziehungen  unter  den  Schweizern.  Strass- 
burg hatte  dagegen  inzwischen  seinen  ursprünglichen  Plan 
eines  Bündnisses  mit  den  evangelischen  Orten  wieder  auf- 
genommen und  in  Vorschlag  gebracht.  Als  dann  anfangs  158f 
Gefahr  für  die  Stadt  von  selten  Lothringens  drohte,  eiie 
die  Bündnisverhandlungen  abgeschlossen  waren,  da  stellte 
Strassburg  noch  einen  weiteren  Antrag  an  Zürich  und  Bern; 
ihm  eine  Anzahl  Kriegsvolk  zu  schicken  für  den  Fall,  dass 


Stnssborg  und  die  Eiilgenooea  1683 — 86. 


die  herum BtreiieodeD  Guiüiscben  Truppen  tur  die  Stadt  das 
Bedürfnis  darnnch  nahe  legen  sollten.  Hera  sa^te  sogleich  einige 
FiÜiQclien  gegen  gebührende  Besoldung  xu  und  warb  auch  bei 
Zürich  um  Erfüllung  dieses  Gesuches. ') 

Verhandlungen  ülwr  den  Vertrag  der  Stadt  Strnssburg  mit 
Zürich  and  Bern  hatten  zu  Hasel  stattgefunden'),  von  einem 
Eiobegreifeo  der  Stadt«  Ba.sel  und  SchatThausen  scheint  man 
■dion  gleich  anfangs  abgesehen  zu  haben.  Man  hatte  sich 
dort  nicht  ttber  den  formellen  ^Vortlaut  des  VurtragsJnstru- 
mcntes  einigen  können,  da  damals  zu  den  Strass burgischen 
Vorschlägen  der  Znsatzantrag  gestellt  Trorden  var,  dass  der 
«ewige  i'riede",  in  velchem  die  Schweiz  vertragsmässig  mit 
der  französischen  Armee  stand,  in  dem  Vertrag  niisdrücklich 
vorbehalten  bleibe-  Auf  der  darauf  folgenden,  schon  ermähnten, 
Konferenz  zu  Aarau  21.  Februar  1568  erklärte  Born,  dass  es 
an  diesem  Baseler  Projekte  festhalten  müsse,  und  nur  auf 
dieser  Basis  mit  Stras.-iburg  weiter  verhandeln  könne.  Der 
gcwige  Friede"  mllsse  unter  die  Bündnisartikel  nnfgenommen 

>)  91.  Februar  I68fl  Konferau  der  rier  Orte  xix  Aaniu.    Ssiaoilting 
Abwh.  V,  I.  I.  S.  86g.  -  »)  Strobel,  Gtacb.  des  Elcanea  IV, 
«rtftlill  oline  Qucllenitiwftlie,  dus  sr.faon  iu  Mai  1&87    in  Baden 
'  T«rt)lDduQ||  mit  ilcD  protuUDtiachea  KülgttDOUBa  etnijeleitet  wurden 
Weiter  githt  er  an,  dais  am  11.  Oktober  die  ^che  vor  dem  Itat 
baiidvlt  tiRiI  natn  lelrU'n  Novtnnlicr  der  Tcrirag  in  (tasel  fArmlicb  ab- 
Ki.    LeUtcrn  baau  oiclit  gaut  rkhtig  i-Aa;  u&cfa  Dnfieren 
AusfilhninfEeD  folgt«  damals  fn  Basel  nocli  ntcltt  der  dcfinltire  Ab- 
Inis.     Alter  die  Vdllmitcht  xnm  Vrrlrag»M:lila»,  der  voll)  damals  cur 
Zaricbs  Ucdenkeo   nicht  zu  staade  kam,  wunle  wob)  deo  Stnsa- 
V(.>nr«^erii  am  21.  Oktober  (II.  Oktober  bei  StmlKl  üt  die  alte  Zeit- 
ertröll,   und  tvar  in  üTOfiser  Rits-  und  BcbAfTeuiitzung.     LtD« 
;ani  unWkatmte  Stnüffiburger  Clironik  von  Safatdin,   Ober  die  icb 
■t  ansfikhrl icher  handeln  «erile,  beneblet  daräbor  wie  folgt:  Ady 
It  DCtobris  anno  1!>87  am  toorgen  lu  7  ubrcu  bab««  onscre  berren 
sebrifffll  auf  die  pfalla  laasen  xuammen  komiBVU.    Da  haben  onscre 
den  scbotTcl  lassen  f&rtngen  und  angcxeigt,  dieweil  die  leuf  ge- 
rlir-b,  KMchvind  und  büß  wind,  wirren  de  dei  villens  mit  deo  Eid- 
jMien  Her  Uodt  Zriricb  und  Bern  ein  bilndnns  zn  mnrhen,  wofern  ihnen 
»rbi'iffeln  Bolch«  geliebeo,  gefallen  und  onsern  iierroi  hii>nn  bcfelcb 
lewalt  geben  wollen,    in  aolcbct*  beger«i  haben  die  >chi>fl«l  all«  be- 
und  unseren  berren  allen  bef«ldi  uimI  gowall  geben,  diese  bUnd- 
ta  macbeo.    danuf  aeind  niuere  berreo  hinauf  gvoKt  adi  d«n  2S 
abria  anoo  1&87,  diese  bondnuB  ait  der  atadt  ZUrkb  nad  B«m  an 
BD.    VrI.  auch  die  damit  TenromlUi  Notiz  der  ItnUnacben.  Chronik 
^  StAlw»  AkaUa  1873-74  8.  473. 


660  Meister. 

werden  schon  um  den  Verdacht  und  Vorwurf  zu  Termetdea, 
als  ob  etwas  Nachteiliges  gegen  Frankreich  oder  die  Eid- 
genossen durch  diese  Vereinigung  beabsichtigt  würde.  Bero 
giebt  dazu  noch  eine  Erklärung,  wonach  der  Vorbehalt  des 
„ewigen  Friedens"  das  beabsichtigte  Bündnis  in  keiner  Weise 
beeinflusse.  Wenn  die  Franzosen  wider  Recht  und  Billigkeit 
die  Stadt  Strassburg  angreifen  sollten,  so  könne  man  unbe- 
denklich der  Stadt  zu  Hilfe  ziehen,  der  „ewige  Friede'  ver- 
biete dies  nicht.  Bern  hatte  schon  vor  dieser  Konferenz  diesen 
seinen  Entschluss  dem  Strassburger  Magistrate  mitgeteilt,  es 
bittet  nun  auch  Zürich,  sich  dies  gleichfalls  zu  überlegoi  nnd 
Strassburg  nicht  der  Krone  Frankreich  vorzuziehen,  ,die  uns 
bisher  nit  übel  erschossen  und  by  deren  man  noch  bisher  all- 
w^en  ein  guten  willen  gespürt".  Sollte  aber  Zürich  nicht 
auf  dieses  Begehren  eingehen  wollen,  dann  sähe  sich  all«'- 
dings  Bern  veranlasst  seinerseits  die  Verhandlungen  über  dis 
Bündnis  abzubrechen.  Diese  bestimmte  Haltung  der  Beraer 
Vertreter  scheint  denn  auch  Zürich  dazu  bewogen  zu  bähen, 
denn  in  dem  Bundesvertrag  vom  13./23.  Mai  1588')  findet  sich 
thatsächlich  diese  Klausel.  Strassburg  seinerseits,  dessen 
Lage  nach  abermaligen  Schreiben  des  Kaisers  an  die  Stadt 
und  die  unterelsässische  Ritterschaft  immer  bedenklicher  ge- 
worden war,  machte  daget^en  keine  weitereu  Einwendungen 
und  Hess  sich  diese  Bedingung  gefallen.    Die  Annahme  des 

Vertrags    vor    Bürger    und    Rat    erfolgte   am  ~-t — -r  d« 
°  °  1.  April 

Jahres  1588.*)    Man  fürchtete,  wohl  nicht  ohne  Grund,  dass 

die  katholische  Partei  Lothringische  Hilfe  heranziehen  möchte. 

um    die    Bruderböfischen    zu   vertreiben.     Hatten    doch   die 

lignistischen    Truppen   eben   noch   nach   der  Niederlage  deä 

navarrischen  Hilfsheeres  das  Elsass  überschwemmt  und  selbst 

Strassburg  in  Gefahr  gebracht.    Über  die  Einwendungeo  des 

Kaisers  setzte  sich  der  Magistrat  wieder  mit  Entschuldigungen 

hinweg.')    Charakteristisch  an  dem  Buudesvertrag  ist,  worauf 

'}  Abgedruckt  bei  Kurz,  Beiträge  zur  Geschichte  des  Kantone  Ali- 
gau  I,  S.  376—384.  —  ')  Vgl.  den  Abdruck  der  „Pumlsform"  io  Knrz. 
Beiträge  1,  c.  S.  376.  ~  ■)  Der  Kaiser  hatte  zuletzt  am  14.  Dez.  15ST 
an  die  Stadt  geschriebeu.  Diese  antwortete  am  2./12  Juni  1588,  sie  hitte 
nichts  gesucht  als  zum  Nutzen  des  Reichs  zu  handeln  und  Zärich  und 
Bern  hätten  ihnen  gelobt  darin  behülöicb  eu  soin,  indem  sie  Strasabnrs 
verteidigen  helfen.    Strassburg,  Rezirksarchiv  G.  179,  Kopie. 


Stnnborg  uml  dia  Kid^nosaea  1&83— 86. 


661 


>D  Kurz  aufiunksam  machte,  dass  die  dort  festgesetzten 

atuQgea    Strassburgs    Imaptäiichlich    in    Geldzahlung    und 

m'4  von  Lebensmitteln    bcsland.     Die    Verpflichtungen 

i8  und   Züricha   erstrecken   sich    im  Ge;;ensalz  dazu   bc- 

lers  auf  Stellung  der  Truppen.      Wie  deren  Besolduog 

[T.  von  Strassliurg  getraguo  wird,   so  übernimmt  es  auch 

einem  Angrtif  auf  Strassburg  MuDitiouslieft;ruug,  Quartier- 

Ver|iflogungskosten. 

Ja  der  Stadt  vrar  ausserordentlicher  Jubel  über  den  Ab- 
las»  dieses  Bündnisses.      Als   die    Gesandten    der    neuen 
Bgouossen    Bt^rn   und   Zürich    nach   Strassburg   kamen, 
den  Bnndessrhwur  zu  empfangen,  wurden  grosse  Fcstlich- 
iü  vom   Magistrate   veranslaltet.     Der    bekannte   Sirass- 
jer  Buchdrucker  Bernhard  Jobiu  gab  zur  Krinnerung  daran 
le    Fe;^tschrift  *)    heraus.     Auch   Joliann    Fischart   hat  sich 
sonders  für  difse  ßundesfcier   begeistert.      Nicht  weniger 
fünf  Festgediclite  darüber  werden  ihm  zugeschrieben,  und 
snicm    sollen   zwei   I'ro.'^aabii»ndluiigL-n,    welche    die   Ur- 
dcs  Bündnih'ses  und  eine  Beschreibung  desselben  ent- 
1,  von  ihm  herrUhrcn.^ 

Am  11. ,'21.  Mal  waren  200  Reiter  mit  einer  Fahne  den 
Indien  entgegengezogen,  woniuf  in  Gnifenstadeii  diu  fetvr- 
Bcgrttssnng  durch  Paulus  Ilochfelder  erfolgte.     An  der 
^tze  der  Schweizer  Abgeordneten  stand   Caspar  Thomann 
Zürich,  der  den  Strassburgern  von  dem  bei'dhmten  Schie^sen 
im  Jahre  1576    noch   in  guter  Erinnerung  stand.     Vor 
Thoren  der  Stadt  harrten   zwei  Regimenter  Fussvolk  in 
chtordnung   and   empfingen    sie    mit    Begrüssuogasalven, 
den  Wfillen  der  Stadt  donnerte  das  grobe  (iei^chütz  ihnen 
Willkommgruss.   Zwei  Tage  darauf,  am  13./23.  Mai,  war 
feierliche  Schwur,  dann   folgten  Besichtigung   der  Stadt 
verschiedene  Festlichkeiten.     Am    16. »26.  Mai  verliessen 
iStrassburg  wieder  und  mit  ihnen  die  BevoIImiLcbtigten  des 

*)  T^.  ilie  Bcschrdbung  dcnelbei]  vod  E.  Kurs  ia  dem  Pro|cnunni 

Ftier  der  2^ibngen  I^hrwirknmkeit  des  Rektors  der  Aur^tüscheB 

tmlo   H.  Prcf.  Or   Kud  Raucbcnstela,   brsft.    toq   Jer  Lehrtr- 

imlune  diMcr  AtuUlt.    Aanu  IMT.   4".   $.  47  ff.  —  >)  Oedradct 

Schoible.  Du  Klosur  X,   I123f.,    llS&f,    1127f.,   llfiSt,   n63f. 

IIa   bei  Korz,    Bcitrl^^  1.  e.  S.  &86K;   sumteil   »ufgeuDOiineB  io 

bb»  FntKhrift. 

Salbei».  L  a^äüi.  i.  OMok.  K.  r.  IX.  4.  4'2 


und  am     „  '  ,'    .    in  Bern.    Überall  wurden  die  ÄbgeorinKa 


662  Meister. 

Magistrates,  welche  nun  ihrerseits  den  Bundesschwnr  in  Zörii 
Qod  Bern  entgegennehmen  sollten.     Derselbe  fand  statt  a 
21.31.  Mai  vor  dem  kleinen  und  fjrossen  Rat  der  Stadt  Zorii 
27.    Mai 
6.  Juni 
mit  grossen  Ehren  und  Festlichkeiten  empfam^en.    In  Zöiid 
gab  man  ihnen  ein  grosses  Fest  auf  dem  See.    In  alten  dm 
Städten  hatte  man  zur  Erinnerung  an  die  Feier  des  Sdinn 
Denkmünzen 0  prägen  lassen,  welche  den  Abgeordneten,  da 
Ratsherrn  und  Schöffen  verteilt  wurden. 

Noch  im  selben  Jahr  machten  Bern  sowohl  als  Zürich  bä 
der  Stadt  Strassburg  bedeutende  Geldanleihen.-) 

Werfen  wir  zum  Schluss  noch  einen  Blick  auf  die  Folsa 
dieses  Bündni^ses,  so  ist  zunächst  nicht  zu  verkennen,  dn 
es  wieder  dazu  beitrug,  den  Gegensatz  zwischen  den  evinafi- 
sehen  und  katholischen  Schweizern  zu  verschärfen.  Desn  ib 
nun  die  Verhältnisse  im  Strasibui^er  Hochstifte  sich  bä 
Tode  de-^  Bischofs  Johann  von  5Iander=cheid  derartig  zun- 
spitzt  hiitten,  dass  der  oßene  Kries  ausbrach  und  zwei  Ge?» 
bischöte.  der  evangolische  aas  dem  Hause  Brandenbar^,  dff 
katholische  vom  lotharingischen  Herzogsstamme  sich  einaDfe 
bekämpi'.on  und  sich  uai  den  iicsiiz  des  Bistums  stritteL  di 
war  7m:.:  er-ttniiial  >;e;-  F^Il  ein^vn-oiou.  d;\;$  'ic'  Cor 
Zürx;:er  il^r  S1...I;  Stiassliiy.:.  -lij  iuli  i.Ai  ^i^;mE:::i^.- 
l'U:"_jr  vorbii^'lcC  1.::1'l\  z:i  l'.'Mc  7X-^.i\.    X-<  ..' jr  >;..::-  i-:.- 

d;l^^  i::  ■\i::-  :^A:\\\::.  c'.i-  ^vo^^e  Ti.o:uy::r:^  ;::.'i  Huu-V:-' 
aa^;l■,..:..  w.;:  iir-  :_^\»;:;.:.;:^■h^^  t^'c-'i.il^oinfuiir  ;.i;j  ^lL.  £>-;; 
e:::-"^:^l!t  wo.-.i-n  ::i:;sj:e.  i,;  i\..:j  ;;.;h  in  k:;  k3:i.o!:M.l^i 
^chwt.;,:.vo:"^-:i  v..::  ;:ouo:::  die  Er!  iiicrui^-  cc-eu  .iie  ev:i:':> 
sä.tii  Or.o.  die  diese?  U:.-;;üi.k  ini:vt-r5<:hui,iL':  hjtieL.  .i2 
-:>.  i'k;::  t:-  :::.\i:.:e  ^ich  dieser  Unwille  Luit  :u  der  Verjas;:- 
iuu^  dcT    ;i:ij:v:.::  0:te   zu  Ealcu.^i     Ki    Tvir-1   ernitlicl  li^ 

Fi~^T  i.  j;: :. .;-.  ::z-z  -iril.  r:  in  luoi.  i/...:;-  nj:n:?:r.j;us  e-eri::;:  ri: 
Ar-.^ni.T'.  ■.■,;.'■  ^.  ;-  r.  —  X.  -l^r.  M-üri-.l  Liiiir^n^  2.  Ti..  5.  2'i-~ 
1  iVJi.  —  U^'.:-7.  ^^lwe^:eJ:^I.^:^^I;-  -^d  M; iiillrS-Kiri:^: 

i:*    .\.L^;:L.:.     >:-vM:::r;.    D-^tk    v.:i:    Kr-  W  'a  >:4  - 


Slrasfibnrg  und  die  Eügaomeu  1SS8— 6£. 


663 


!en  nusge.<<priichcn,  dass  djo  Eidgcncssn]  sich  ins  Mittel 
sollen,  um  zu  versuclion,  ob  sie  die  slrciteadeo  Parteien 
Sclircilien  und  Botschaften  zur  NiedcrlegUDg  dei-  WaflFen 
ilasseu  künnten.     Au  i^Urich  und  Bcro   wiird   die  Auf- 
leruQg  geätelit,  dass  sie  ihr  Knegsrolk  zurückrufen  mochten« 
diu  gesamte  Kidgenoisseiiscbaft  müsse   geuieinsam  vor- 
ihen,  wenn  sie    den   Frieden  vermitteln  wollten.   Die  Ver- 
3r  von  Zürich  entgegnen,  Ehre  und  Itof  verbiete  ihnen, 
Leute   von   der  Uuude^istadt  zurückzurufen,   durch   ihre 
ikclir  würde  auch  weder  Tcuerun}^  noch  Krieg  aufhureo. 
Iits  deätüweuij;er   aber  wird  in   dcui    Abschied    viin    den 
rigcn  elf  Orten  an  Zürich  und  Bern  die  direkte  MalmuDK 
rbolt,  ihre  Truppen  zn rückzuziehen.   Luzem  wird  beauf- 
eine  nocUmali^e  Autwort  von  Bern   und  ZUricU  einzu- 
jem  Diid  dann  im  Kamen  der  elf  Orte  die  nötigen  Schritte 
thun.     Die  beiden   Bunde^gctiüäsen   Strassburgs  scheinen 
Hzc  den    Vemiittluiigsvorschlägen  beifiestinsml  zu  haben, 
bei  mir  aber  noch  zweifelhaft  bleibt,  ob  sie  auch  eiae  dar- 
i-^l  hezQghchti  Weisung  au  ihre  Trupjien  ergehen  liessen.    In 
That  geht  niimhch  im  Auftrage  der  gesamten  iCidgenoa- 
iscfaaft  der  dreizehn  Orte  eine  Gesandtschaft  nach  Strass- 
Tg  und  bittet  deu  Magistrat    um  Beendigung  des  Krieges 
indes  ebenso  erfolglos  wie  andere  gleichzeitige  Verinitte- 
BversHche. 

Auch  in  der  Folgezeit  suchte  die  Stadt  Strassburg  durch  ihr 
idnis  mit  Zürich  und  Bern  die  Interessen  der  evangelischen 
JdgencKsen  mit  deuen  der  Glnultensgenossen  in  Deutschland 
verbinden.  So  schickte  der  Magiälrat  Abgeordnete  an  sie 
gab  sich  MUhe,  um  die  *ier  evangelischen  Orte  zum  An- 
lusa  an  die  tleutüche  Cnion  zu  bewegen.  Zürich  hatte 
'  eine  Konferenz  der  vier  Orte  nach  Aarau  auf  den  2G.  April 
')  au-sgesch rieben,  damit  sie  vorbereitet  seien  für  den 
ill,  dass  eine  von  Strassburg  in  Aussicht  gestellte  Gesandte 
:haft  der  deustchen  Union  eintreffen  sollte.  Der  Bcschluss, 
;r  aber  dnmals  gefasst  wurde,  war  eine  direkte  Ablehnung 
iescr  Bestrebungen  Slrassburgs.  Man  entschied  sich  dafür, 
versuchen,  ob  man  diese  GesandLfchaft  durch  eine  schrift- 
Erklärung  an  die  Stadt  Strassburg  abwenden  könne. 


1)  Sammlung  üdg-  Absth   V,  1  1,  S.  983. 


4a* 


^64  Heister. 

Wenn  sie  aber  doch  kommen  würde  und  wenn  sie,  wie  zu 
vermuten  stand,  zuerst  in  Zürich  um  Bescheid  anhalten  sollte, 
so  möchte  Zürich  ihnen  sagen,  sie  möchten  sich  weiter« 
Herumziehen  ersparen,  die  evangelischen  Eidgenossen  könnten 
sich  auf  ein  Übereinkommen  mit  der  Union  zur  thätlicheo 
Hilfe  nicht  einlassen,  besonders  da  sie  von  den  unierten  Standes 
zu  weit  entfernt  seien.  Sie  fürchteten  auch,  die  katholisdieii 
Orte  würden  dadurch  veranlasst  werden,  sich  in  gleicher  Weise 
auch  um  neue  Verbindungen  umzusehen,  und  sich  an  das 
Haus  Österreich  und  andere  zu  „hängen".*) 

So  sind  diese  Unterhandlungen,  die  evangelischen  Schweizer 
durch  Vermittlung  ihrer  Bundesgenossin  Strassburg  zum  Bei- 
tritt zur  deutschen  Union  zu  bewegen,  wieder  gescheitert 

Aus  solchen  Versuchen,  auch  wenn  sie  zufällig  fehlschlagen, 
möge  man  die  Bedeutung  des  Bündnisses  dieser  drei  Städte 
beurteilen. 

Dasselbe  bat  nicht  hundert  Jahre  gedauert.  Als  Ludwig  XIV. 
mitten  im  Frieden  1681  Strassburg  durch  Verrat  einnahn, 
da  hat  der  Stadt  dies  Bündnis  nicht  nur  nichts  genützt,  ntä 
es  hat  sogar  der  Bürgermeister  Hirtzel  von  Zürich,  in  einef 
am  10.  Oktober  zu  Ensisheim  gehaltenen  Rede,  im  Kamn 
der  Eidgenossenschaft,  mit  Einschluss  von  Zürich  und  Ben>, 
dem  französischen  Könige  dazu  gratulieren  lassen. 


')  Vgl.  aach  das  AblehnuDgsschreiben  an  Kurf.  Friedrich  Ton  der 
Pialz  Tom  16./26.  Aug.  1610.  Sammlung  eidg.  Absch.  V,  1  I,  S.  1020/21 
sowie  die  Eutscbeidungen  S.  1150  u.  1288. 


K 


Die 

Bnnkunst  des  XVI.  Jahrlmnderts  in  Freibnrg. 

Ton 

Karl  Schiwfer. 

[Mit  einer  Tafel.] 


Pie  ci(;vnartige,  fast  widei^preclieude  Eutwickelung,  nelclie 
deutschen  Kunst   des    Iti.  JithrhuDdcrts   die  Malerei 
Is,  soweil.  sie  im  arcliittiktoiiischen  Ikiwerk  die  Formen 
der  Renaiäsancc  verwendet,  und  anderseits  die  Baukonst  selbst 
Dflbnten,  bat  ^V.  LUbke  im  füoftea  Bande  von  Kut^lers  Ge- 
-,-'  ■  i-re   der  Baukunst    in  einem   eingehenden  Kapitel  schon 
i  behandelL    In  Augsburg,  der  durch  alte  liezicbungcn 
'mit  Oberitalien   gross  gewordenen  Handelsstadt,  trcfl'en  wir 
die  ersten  Anzeichen  der  neuen,  m  Italien  erblähten  Kunst- 
veisc:   scliucliterne   Khuneruni^cu    an    römische   Architektur 
rerelnigt  Uans  Bur^kmaier  mit   dem  wilden,  knorri^ren  Ge- 
nnke  seiner  Gotik  schon  in  den  ersten  Jahren  des  Juhrhun- 
4erts>    In  Augsburg   fand   auch    der  deutsche  Meister  seine 
Schule,  dessen  geniale  Begabung  zuerst  die  alle  Formensprache 
gnn/  überwand,  der  in  unerreichter  Freiheit  die  Uenaii>sance 
behen'schie  —  Hans  Holbein  d.  j.    Seine  universale  Thätig- 
kcit  brachte  dcui  Meister  schon  früh  Beziehungen  zur  Archi- 
tektur und  seine  lüntwUrfo  zcjtteo,  dass  er  diese  Beziehungen 
nie  aufgab.     Indem  llolbein  dem  mangelliaft  gegliederten  dcut- 
|8ChcD  Wuhnhaus  mit  seinen  regellos  vurluilten,  kleinen  Fcn- 
Hm  and  seinen  grossen  Mauertlächen  ein  italienisches  Ge> 
HKad  zu    Rehen  suchte,    schuf  er  den  Typus    f^lr  die   ganze 
FusadciinulerciiDiaüdwcstlicitcn  DcutHihUind.  Diese  Gliederung 
der  FasHBde  mit  einer  gemalleo  Scheinarchitektiir,  die  Anord* 


666  Schaefer. 

nung  von  SäuIenballeD  und  Baikonen,  welche  mit  allegorischen 
oder  der  alten  Mythologie  und  Geschichte  entDommeneD  Fi- 
guren belebt  wurden,  verlangte  von  dem  Künstler  ein  mehr 
als  oberflächliches  Verständnis  der  einzelnen  Baufonaen.*) 
Und  nicht  weniger  zeigen  die  zahlreichen  kunstgewerblichen 
Entwürfe  Holbeins  die  spielende  Sicherheit,  mit  welcher  er 
über  die  Formen  des  neuen  Stils  verfügt,  ob  er  sie  nun  als 
Hintei^^nd  oder  als  Umrahmung  seiner  Darstellungen  ver- 
wendet. Von  den  phantastischen  Architekturen  der  gleich- 
zeitigen Niederländer,  die  im  sonnigen  Italien  ihre  Schule 
gesucht  hatten,  eines  Mabuse  und  Orley  oder  auch  eines 
Altorfer  unterscheiden  sich  die  Holbeins  dadurch,  dass  sie 
nichts  Unverstandenes,  nichts  Unmögliches  enthalten;  wenn  sie 
dabei  in  willkürlich  verkleinertem  Massstab  erscheinen,  so  ist 
das  eine  Freiheit,  deren  der  Künstler  bedarf,  um  seine  Fi- 
guren nicht  erdrücken  zu  lassen.  Details,  wie  die  Säulen- 
knäufe  erscheinen  dabei  nur  selten  in  genauer  Wiedergabe 
antiker  Vorbilder;  oft  erinnern  sie  an  die  gleichzeitigen 
Florentiner  Mischformen  ^),  oft  sind  es  auch  freie  Kombinationen, 
die  niemals  ausgeführt  wurden.  Bis  zu  welcher  klassischen 
Reinheit  sein  Stil  sich  zu  erheben  vermag,  zeigt  jener  pracht- 
volle Entwurf  eines  Marmorkamins  im  British-Museum,  d« 
nicht  mit  Unrecht  mit  den  Werken  des  jüngeren  Sansovino 
verglichen  wurde. 

Es  ist  eine  bekannte  Thatsache,  dass  im  Gegensatz  zu 
Holbeins  Werken  die  Baukunst  und  mit  ihr  der  Geschmack 
der  Zeit  bis  tief  ins  IG.  Jahrhundert  hinein,  ja  wohl  ancli 
darüber  hinaus  an  den  Formen  der  Gotik  festhielt  und  es 
giebt  Gründe  genug,  um  diese  Thatsache  zu  erklären.  Ein 
solcher  Umschwung  vollzieht  sich  leicht  im  Einzelnen,  im 
Genie  zumal,  während  das  Handwerk  befangen  in  der  Tradition 
und  gehemmt  durch  die  Schwere  des  Materials  nur  langsam 
folgt.  Die  zflnftigen  Steinmetzgesellen  erhalten  nach  wie  vor 
ihre  Schule  in  den  Hütten  der  deutschen  Dome,  die  zumeist 
noch  ihrer  Vollendung  harren,  an  denen  noch  die  lebemiigJte 
gotische  Überlieferung  herrscht;  es  mussten  sich  erst  Auf- 
gaben finden,  an  denen  der  neue  Stil  geübt  und  erlernt  wer- 

'}  Vgl.  z.  B.  die  Skizzen  zur  Dekoration  des  Baseler  Batssaalei  im 
dortigen  Museum.  —  '>  z.  B.  die  bei  Burckhardt  (Kugler  4)  S.  50  u.  5t 
abgebildeten. 


Die  B4ukunst  tiu  Iß.  J&hrhunderU  in  FT«)biU2. 

koQiilc,  dcDD  für  die  Klemente  des  Kircheobaus  bat  die 
Itsche  Rennissaiicti  keiut>  neuen  Werte  geschaffen.  —  Die 
tgescbicbtu  des  16.  JahrluinderL^  euUiält  demnach  den 
rkwflrdigen  Prozess  der  ^Mischung  der  zwei  hctcrogensieu 
le:  an  seinem  Anlang  bcrrschl  nocb  unbestj-ittcD  die  Gotik, 
seinem  Ausgang  Überschreitet  die  lU-nais^aDcü  ihre  kurze 
Es  ist  eine  Zeit,  in  der  die  Kuii^itlerindividuaHUit  weit 
ir  als  bisher  leitend  und  die  Kotwickelung  bedingend  vor- 
Iteht.  —  I>iB£es  ereigoisä reichste  Jahrhundert  der  Kunst- 
lichte in  seinen  einr^hieu  Eiitwickelungsphascn  au  der 
10  der  Freiburgi^r  liauduiikmale  zu  verfolgen,  wird  eine 
tnge  neuer  bisher  unbenurzler  That^achen  lohnen. 


Seitdem  sficb  Freiburg  von  dem  unheilvollen  Regiment  der 

fen  von  Urach   im  Jahre  1368   losgekauft  hatte,   war  es 

ft  der  kräftif,'cn.  hlülieiidKn  KntwickoJung  der  Sladt  auf  lange 

rit  vorbei:  von  einem  Wachsen  des  änsserea  Umfangs  ist 

its   mehr  zu  verspüren,    und  die  damals   aufgenommene 

Iduolut  wurde  unter  der  Herrschaft  Österreichs  beständig 

er  und  drlickonder.     Die  Altstadt  und  die  wichtigste  der 

^ontftdta,  die  Neuburg,  hüllen  ldug»t  ihre  Umfassungsmauern 

Tbortlinue  erhalten,  letztere  auch  wohl  nucb  am  Ende 

13.  Jahrhundrrts  ihre  Kirche,  die  wie  die  südliche  Chor- 

kpctlc  ücs  Münster»  dem  heiligen  Nikolauiü  geweiht  war.    Das 

einzige  grosse  Bauwerk  dieser  Zeit,  der  Chor  des  MUnsters 

,  mit  s'-'incm  Kapellen  kränz,  Ug  mehr  als   hundort  Jabrc  nach 

^cm  Scheiden   seines  ersten  Meisters,  Johannes   von  Gmünd, 

Bodi  unTollendct.  und  deutliche  Unterschiede  im  Baumaterial 

zeigen,   dass  man   die  Aussonmauera   kaum   bis   zur  halben 

iD^terhuhe  vollendet  stehen  liuss. 

Erst  durrh  die  Erlast  Kaiser  Maximilians^),  der  sich  am 

AuflioniMien  der  von  ihm  bevorzugten  Stadt  sehr  bemUbte, 

Ji  die  sparsame  Verwaltung  des  Sudlsdireibers  und  Ju- 

Ulricli  Zasius,  durch  die  Verkürzung  der  obennässigcn 

ivilegieu   ron  Adel    und  Klüatem   begann   gegen  Ende  des 

Jabrhuntlcrta  eine  allmiUiliche  Bessenitig  der  städtischen 

wrcn.    Die  Cniversitüt,  1466  von  Erzherzog  AlUrccht  be- 


•1  Vom  Wiw  1191:  Schreiber,   CTl   11,  586  n.  fiMf.    Tgl.  im   »U- 
inFH  d«tu  Selirriber,  Geuliiditfi  Hl.  S.  IS&B!. 


668  Schaefer. 

gründet  und  mit  tüchtigen  Lehrkräften  ausgestattet,  zog  Im- 
sonders  in  den  ersten  Jahren  ihres  Bestehens  eine  grosse  An- 
zahl von  Studenten,  auch  Ausländem,  an.  Wie  diese,  so  brachte 
auch  die  mehrmalige  Anwesenheit  des  Hofes  und  der  Reichs- 
tag vom  Jahre  1498  Geld  und  Ansehen  in  die  Stadt');  und 
in  demselben  Sinne  war  endlich  die  Übersiedelnng  des  Basler 
Domkapitels  von  grosser  Bedeutung,  das  1529  durch  die  Be- 
formation  von  seiner  Kirche  vertrieben  in  Freiburg  Zuflucht 
suchte,  und  ausser  einer  Menge  Priester  und  ihrem  weltlichen 
Trosa  den  berühmtesten  Gelehrten  des  Jahrhunderts,  Erasmns 
von  Rotterdam,  samt  einer  Anzahl  der  alten  Kirche  treu  ge- 
bliebenen Baseler  Familien  mit  sich  zog. ')  —  AU  diese  Dinge 
wirkten  zusammen,  nicht  nur  das  Ansehen,  sondern  auch  den 
Wohlstand  der  Stadt  zu  heben,  und  wenn  auch  die  Klagen 
über  Geldmangel  wie  auf  den  Reichstagen,  so  auch  bei  allen 
städtischen  Angelegenheiten  bis  in  den  dreissigjährigeo  Krieg 
hinein  typisch  wiederkehren,  so  beweist  das  nicht  gegen  die 
sprechenden  Symptome  eines  wohlhabenden,  sogar  üppigen 
Lebens,  die  uns  aus  den  Luxusgesetzen  der  Zeit  nicht  allein 
entgegentreten. 

Auf  diesem  Boden  sollte  die  Kunst  der  Renaissance  g& 
deihen:  eine  grosse  leitende  Persönlichkeit,  an  welche  die 
Entwickelung  anknüpfen  könnte,  fehlt;  aber  Wohlhabenheit 
und  Ehrgeiz  im  Einzelnen  wie  in  der  Gemeinde  fordern  ihre 
Bethätigung  auch  in  der  Kunst. 

Wenige  Jahre  nachdem  Kaiser  Max  in  den  engen  Räumen 
des  alten  Rathauses  seinen  Reichstag  gehalten  hatte  —  »denn 
es  war  eine  ungeschickte  Stube",  bemerken  einmal  die  Reichs- 
tagsakten  im   St.-A.  —  beginnt   eine   glänzende   Reihe   von 


')  Für  die  beiden  Reichstage,  die  auf  die  Jalire  1511  und  1515  nach 
Freiburg  angesagt  waren,  aber  mangels  Beteiligung  der  Fürsten  nicht  zu- 
stande kamen,  wurde  eine  Entschädigung  für  die  Stadt  in  der  Höhe  tos 
2000  Gulden  wenigstcna  beschlossen.  Über  den  Besuch  Ferdinands  L  nnd 
seines  Sohnes  (15G2  und  wieder  1567)  und  deren  feierlichen  Emp&LOg 
siehe  Schreiber,  Geschichte  III,  330,  —  *j  Darunter  befand  sich  auch  die 
des  Ratsherrn  Oberriedt,  welcher  das  von  Ilolbein  gemalte  .Mtarwerk  — 
Anbetung  der  Hirten  und  der  Könige  —  mit  sich  führte  und  in  die 
tJniversitätskapelle  des  Münsters  stiftete.  Auch  der  Humanist  Glareasm 
Loriti  kam  damals  nach  Freiburg  und  ebenso  der  Baseler  Ludwig  Bär, 
der  heiligen  Schrift  Doctor,  wie  die  Basler  Chronik  von  Wursteisen  ad 
a.  1529  berichtet. 


Die  BuikuDst  des  16.  JiüirbiLnderu  in  Freiburg.  ggg 


rerken,  die  zur  Ausschmückung  tles  neuen  Münstercbors 
Itanden:  der  FormeasdinGidfr  llana  Widitz,  der  Sohn  eines 
Strassbur«  eingewanilerten  säclisisclien  Meisters*)  vollen- 
1505  seinen  Altarschrein  mit  der  vorzüglich  komponicrteü 
Darstellung  der  drei  Könige;  1511  werden  „dem  Bildhauerlin 
in  der  Auguätioergassen,  der  die  Bild  usgemacht  hat"  an  dem 
elegaaten  gothiscben  Urunncu  im  Ciioruingan^  32\'t  Schillinge 
■asbezahlt^)  1522  etiteteht  von  der  Hand  Meister  Sixts  jenes 
prachtvolle  Aliarwerk  in  der  Kapelle  der  Familie  Locherer, 
die  Madonna  mit  dem  Gnadcnmantel,  ein  Werk  mit  all  den 
liebenswürdigen  Kigenheileu  der  schnähischcn  Itildliauerächute; 
um  die  selbe  Zeit  endlich  hatte  Hans  Ualdimg  sieh  in  Frei- 
burg niedcrgelnssen.  um  hier  das  Hauptwerk  seines  Lebens, 
die  Gemälde  des  Hochaltars,  auszurührcii.') 

Auch  die  Architektur  fand  in  dieser  kunstfroheo  Zeit  Auf- 
gaben genug;  nicht  sowohl  am  Münster,  dessen  Cborgewülhe 
unter  der  naclililssigen  Bauleitung  Hans  Niessenhenrer«  immer 
noch  langsame  Fortschritte  machte,  und  da  die  Steinmetzen 
sich  selbst  überlassen  blieben,  an  verschiedenen  StcJIcn  zu 
höchst  unglücklichen,  verfehlten  Lösungen  führte  —  man  be- 
achte z.  G.  den  Anschlags  des  üewülbes  an  die  Wand  des 
ncirdliclien   Halinenturms  —   sondern   im   Profanbau.  *}     Hier 


w 


1)  Schm1>cr.  lUnmci^ter  uuil  Biiakonst  im  Adrcssbucfa  d.  J.  186(>, 
S.  86,  sujtt  tallerdin^  rihne  QtielleiiaiifCBl>e) ,  Bein  Vater  Barüiolonäiu 
WIdiU  kam  loil  Kin«m  ijo)me  nus  Meiss«n  nacli  Stransburit-  LeUt«rer 
lebeiBl  sieb  aucli  piaijiP  Zeit  m  Frciliurg  aufgrlialten  zu  haben.  U.  Mu- 
tbfT,  Ueutsche  Iluchillnfitr&tiancQ,  1112— UIG,  litrspricht  IIoIxscliniLte 
eims  n.  W«yilitjt  in  item  lOSO  io  Strassbunt  erscbicumeii  Kriuterbuch 
(In  -wiederholten  Auflagen  bei  Otln  Dninfi^li),  dabei  «inl  dcrwlbe  ein 
bOcbberahtDter  Minister  gcuaaut.  —  t  Sdireitier,  Das  Münster  xu  Frei- 
burft-  t«L>6  Urkundliche  Belege  in  den  BeiUseo.  S.  20.  -  >)  Als  Vor- 
mt''-  iitfin  (br  diesen  Aharhnittbinititzt  wenlen:  I.(lbke,  Qtschjchle 

dt .  ■  I  Hennisouioe  {in  Kuglei-  V|  S.  377  f.  and  im  Nachtrag  S.  966. 

Femer  i'oiueignons  Ueiträge  in  den  Adressbflchcni  von  1831  D.  188S. 
AiHer,  Deutifclie  BaneeJInn;  1881,  S.  631,  hat,  sovott  er  auf  diMM  0«- 
Idet  cin]i;i>-lit,  fut  nur  V«r«trrung  anftericbtet.  Siebe  dasu  meinen  Aaf> 
nU  .Werkmeister  der  Stadt  uod  des  MOnsten  zu  Freiburg  in  ilvr  Re- 
aalJUDce*-  .Mcmamiin  l^fiS.  3.  —  *t  Nachdem  endlich  I&13  die  Hin- 
wnhnn^  dee  rollendeLen  Chors  erfolgt  war,  vrlalimte  <iii^  BuithAtigkeit  ia 
der  Müniterhüit«  ftaz.  8o  anlvoclele  der  Hat,  als  K-i't  die  Stadt  Ober- 
Ibfea  thtva  Watfandtter  Chrtetiaa  Wohlpemath  empfalil:  ,Wtr  fehm 
xa  rrkeut«!,  dau  »i<ch  die  GeCllle  an   uioena  Dan  des  Hflnsten 


C^Kb  zn  rrkeutl 


670  Schaefer. 

verkörpern  sich  die  neuen  Gedanken,  deren  diese  späteste 
Gotik  noch  fähig  war,  hier  mischen  sie  sich  auch  zuerst  mit 
den  Motiven  des  neuen  Stils,  der  Renaissance. 

Ein  sehr  charakteristisches  Beispiel  für  die  geistreiche, 
äusserst  elegante  Gotik  des  beginnenden  16.  Jahrhunderts,  zu- 
gleich den  Typus  eines  deutschen  Palazzo  giebt  uns  das  Falken- 
steinische  Haus  in  der  Franziskanerstrasse.  (Lübke  datiert 
es  auf  1516;  eine  Inschrift  konnte  ich  nirgends  auffinden.) 
Die  drei  Stockwerke  der  stattlichen  Fassade  werden  zusammen- 
gefasst  durch  eine  Erkerkonstruktion,  sehr  phantastisch  ge- 
bildet und  jeden  konstruktiven  Gedanken  verläugnend.  *)  Aus 
dem  verzweigten  knorrigen  Stabwerk  der  Thürumrahmimg 
wächst  ein  schräg  nach  vom  aufsteigender  Kreisbogen  hervor 
und  durchschneidet  einige  horizontale  Glieder,  welche  die  vie^ 
eckige  Basis  des  Erkers  markieren.  Diese  Grundform  wird 
jedoch  verborgen  durch  flache  Eselsrücken,  von  deren  Spitzen 
Kreuzblumen  aufsteigen.  Die  drei  Fenster  des  Erkers  werden 
durch  einen  krabbengeschmückten  Eselsrücken  zusammen- 
gefasst  und  das  Ganze  krönt  ein  Balkon  mit  Masswerkgeländer. 
„Die  ganze  Architektur  ist  ein  phantastisches  Spiel  von  Fo^ 
men  ohne  Sinn,  die  aber  durch  die  lebhafte  Bewegung  und 
originelle  Zusammenstellung,  sowie  durch  hübsche  Verhältnisse' 
ihre  überraschend  malerische  Wirkung  erlialten.  Das  Innere 
zeigt  einen  sehr  geräumigen  Vorplatz,  in  dem  die  offenbar 
schon  in  der  ersten  Anlage  geradlinige  Holztreppe  sich  befand; 
ein  Umbau  des  18.  Jahrhunderts  hat  sie  und  alle  Wohnräume 
gründlich  umgestaltet.  Erhalten  und  nur  mit  grauem  Anstrich 
überzogen  stehen  an  der  Kückseite  des  Hauses  noch  die  goti- 
schen Thüren  der  drei  Stockwerke  mit  einer  Umrahmung  von 
naturalistisch  wildem  Rankenwerk. 

Etwa  derselben  Zeit  mag  das  Portal  und  die  Einfahrt  der 
alten  Sapienz   in   der   unteren  Herrenstrasse   angehören:  die 


hier  dermassen  täglich  mindern,  das5  wir  eine  zeitlang  den  Bau  zum  TeD 
anstehen  lassen  müssen;  darum  wir  Eurem  Werkmeister  dieser  Zeit  nicht 
willfiihren  können."  {Aus  dem  Missivenbuch  im  St.-A.  mit^teilt  von 
Schreiher,  Adressbuch  1860.) 

')  Vgl.  Essenwein  in  seinem  vorzüglichen  Au&atz  über  das  rriuzip 
der  Vorkragung  in  den  Mitteilungen  der  k.  k,  Centralkommission  VI. 
S.  190  mit  Abbildung.  Wiederholt  im  Hdb.  f.  Architektur:  Der  mittel- 
alterliche Profaubau,  S.  127. 


Die  Baukoast  des  16.  Jahrfaoiidcrts  ia  FreibtLr(. 


671 


tc  Zierlichkeit  aÜpr  Einzelfnrmcn.  d(*r  Profile,  rlor  Krab- 
Itmd  Krc-uzWuiiu-u  kennzeiflinen  diese  elefjame,  aber  immer 

irohlrcrstandciic  und  ungemischte  Gotik. 
Au>b  Tür  die  Stadl  hatte  sich  das  Bedürfnis  nach  einem 
ssiuiiiuigen  Monumentalbau  hcrau?gnstnllt:  man  wollte 
digerc  Räume  für  einen  kUuftisen  kaiiwriichen  Itesuch 
laifcn;  so  entstand  der  südlich  vom  Müiisterplatz  gelegene, 
eo  viereckiseu  Huf  auischlie^^ende  Gebuudekoinplex,  das 
ti^dic  Kaufhaus.  Der  allere  sildliche  Teil,  in  dem  die 
tische  Kinanzverwaltuiig  and  die  Vertreter  der  Tordcr- 
rreichischea  KegieranfC  ihre  Knnztcistuhen  hatten  (,die 
n  uf  dem  koufhns'^  wie  die  ftatsprotokolle  sie  nennen), 
tatand  laut  Inschrift  um  IdlS.  Die  Fassade  ist  vollständig 
igebnut;  erhalt»in  ist  nur  noch  die  halb  als  Wendeltn^ipe, 
b  geradlinig'  konstruierte  Treppe  mit  einem  seh werfäll igen 
werkgeländer  von  einfiachen  Fischblasen,  und  im  Haupt- 
d6S  Oherge^os.sos  ein  mücbtiger  Kamia.  de^en  Aufsatz 
Wappenächildern  i^eschmuckt  und  von  Zinnen  bekrönt 
ilnl.  alles  einfache,  derbe  Formen,  die  mit  dem  elt^anten, 
viditeu  Stil  des  Faikenf-tfinschrn  Hauses  nichts  gemein  haben, 
sie  auch  von  dem  Meister  des  grussen  nördlichen  Kauf- 
ibaus  zu  trennen  sind,  dafür  spricht  der  Mangel  an 
inmctzzciohcn ;  möglich,  dass  Hermann  Keohäu&er  von 
iler  in  Westfalen  der  Erbauer  dieser  Südtcilo  ist.  ein 
r,  der  seit  1518  der  Münsterhütte  vorstand  und  als 
reuester   Werkmeister  an  unser  Frauen  Bau  gerühmt 

Nach  1526  —  denn  das  Steuerbuch  dieses  Jahres  erwähnt 

derselben  Stelle  noch  drei  Privathäuser  —  folgten   dann 

lie  Dürdlichen  Hauptteile  des  Gebäudes,  und  bald  nach  1532 

oss  das  Ganze   vollendet  worden  sein,  da  der  Meister  diese 

teszaii!   am  Schlussstcin  der  Wendeltreppe  einmcisselte.  ^ 

erkwürdig  ist   der    Aufbau  der    Fassade:    Im   Erdgeschosa 

ine  offene  Halle,  die  hinter  fünf  kapiiällosen   Kundpfeilem 

egt    und  von  Kreuzgewölben   überspannt  ist.    Diese  tragen 

Hanptmum  des  Uebäudes,  den  grossen  Saal,  der  sich  in 


>)  B«i  seinem  Tode  1634   fügte   der  Schrfibar  seiner  Notix  ia  den 
iUnrechnunRen  die  Worto  he\  aond  ut  dem  Baw  du  achedlicher  Tod". 

Sehr.,   Big.  S.  28.  —  >i  Vgl.  üumi.   Zlft.  f.  Bauwesen  XIJII.  Jhg. 

667  and  eine  photonntphische  Aufnabnie  der  Fusade  auf  Taf.  53. 


672  Schaefer. 

je  fünf  hohen  dreiteiligen  Fenstern  nach  vorn  und  nach  dem 
Hofe  öffnet;  ein  langer  Balkon  von  Konsolen  getragen  und 
mit  einer  Pfostenbalustrade  versehen  zieht  an  der  ganzen  Front 
entlang  und  markiert  das  Obergeseboss.  In  den  Zwischen- 
räumen der  Fenster  stehen  auf  gotisch  profilierten  Eonsolen 
unter  gotischen  Baldachinen  die  Statuen  Kaiser  Maximilians  L, 
seines  Sohnes  Philipp  und  seiner  Enkel,  Karls  V.  und  Ferdi- 
nands. Flankiert  wird  die  Front  durch  zwei  achtseitige  Erker 
mit  spitzem  Helm,  die  von  naturalistisch  verschränkten  Stre- 
ben getragen  werden.  Der  klare  Aufbau  des  Ganzen,  die 
durchsichtige  Art,  wie  durch  den  Balkon  die  Fensterreihe  zu- 
sammengefasst  und  so  der  grosse  Saal  auch  in  der  äussern 
Gliederung  der  Fassade  als  etwas  Einheitliches  zum  Ausdruck 
gebracht  wird,  hat  mit  der  regellosen  Willkür  gotischer  Profan- 
bauten nichts  gemein;  und  es  ist  bezeichnend,  dass  sich  an 
diesem  neuen,  in  dieser  Gestalt  wenigstens  der  Gotik  fremden 
Baugliede  auch  die  ersten  Spuren  der  fremden  Kunslweise, 
der  Kenaissance,  finden:  Die  tragenden  Konsolen  sind  nur 
zum  Teil  im  Sinne  der  Gotik  als  menschliche  Gestalten  be- 
handelt, die  übrigen  zeigen  deutlich,  wenn  auch  unverstanden, 
antikes  Blattwerk');  das  Balkongeländer  enthält  kein  Mass- 
werk mehr,  es  ist  eine  wirkliche  Balustrade  von  ausgebaucliten 
Säulchen.  Im  übrigen  ist  der  Bau  arm  an  interessanten 
Einzelformen:  Ein  Portal  an  der  Fassade,  dessen  Umraliinun? 
aus  ganz  naturalistisch  dargestelltem  Astwerk  besteht.  Das 
Steinmetzzeichen  über  demselben  dürfte  wohl  dem  Meister  des 
Baus  angehören.    Ein  ahnliches  Portal  im  Hofe. 

Wer  der  Erbauer  des  Kaufhauses  war,  wissen  wir  nicht. ') 
Wenn  wir  aber  hören,  dass  man  nach  dem  Tode  des  Meisters 
Neuhäuser  trotz  jener  Absage  an  den  Rat  von  Cberlingea 
einen  neuen  Meister  auf  der  Münsterhütte  bestellte,  Leonliart 
Müller  von  Ettlingen,  und  wenn  wir  uns  erinnern,  dass  in 
dieser  ganzen  Zeit  am  MUnsterbau  selbst  keinerlei  grössere 
Arbeiten  in  Angriff  genommen  wurden,  so  erhält  die  Annahme 


')  An  demselben  Bauglied  ersclieißt  iim  diese  Zeit,  1523,  die  ReniJs- 
sance  am  Rathaus  zu  Obcrelinheim.  Auffallend  geschickt  gezeichnete 
Renaissancefonnen  verbunden  mit  spätgotischen  Kapitelleo  enthält  das  ehe- 
malige Rathausportal  auf  dem  Schlossherg  von  Alt-Breisach  aus  dem  Jahr 
1536.  —  ')  Auch  PoinsigDon  wusste  a  0.  trotz  seiner  Kenntnis  des  Archin 
kein  Material  zu  dieser  Frage  beizubringen. 


t>i«  B«nkuiut  de«  10.  Jabrhuoilens  io  Krdbnrg 


673 


lige  Wabrsclteinlichkeit,  Aass  der  Rat  ihm  und  seinen  Ge- 
sa die  Ausführung  dieses  Werkes  Hbertrapen  habe.    Die 
tler  ganzen  Fassade  zerstreuten  Steinmetazeichen  belÜr- 
rtcn  diese  Annnhme,  und  dass  Mün&torhaumelstfr  auch  b^i 
Profanbautcn  der  Stadi  beschäftjyt  werden,  ist  in  dieser 
»C  nichts  t'ngewöhnliclies. 

Übrifreos  hatte  das  Kaof- 
•-t^  I       Vy^       haus  für  mancJie  Teile  seiner 

y         I    I  '     n  Fas&adcnbililung    in    Freiburg 

'\A/^       1  "^         Y         ein  Vorbild  in  den  LugstUhlcn. 
'  ^  ilen     Verkaufshalien,     welche 

jener  Meister  des  Chors,  Hans 
Niessenberger,  zwischen  1179 
und  80  Dings  der  Münsterstrusse 
an  der  Südseite  des  HI.-Geist- 
SpitflU  crrichtH  hatte.  Das 
Gebäude  selbst  ist  verschwun- 
den und  nur  am  dürftigen  Ab- 
bildungen uns  bekannt');  aber 
der  Vertrap  dt-r  Pflej;er  tnil 
dem  Uaumeister  ist  im  stiidli- 
schen  Archiv  erhalten  (abge- 
druckt bei  Sehr,  BIß.  S.  17), 
und  flieht  am  ein  Bild  der 
knzen  Anläse;  eine  offene  Gewölbeballe  von  sieben  Bogen 
stand  längs  der  Strasse ;  daliintcr  lagen  ebeosoviele  getKlilossene 


1.  Abb.  der  SleiDmctazeicheo. 


■)  Am  tiesleu  aof  eiucr  liUiOj^phierbui  Aiutcbt  des  HOnsten  aiu 
demjAhro  1^;^  von  dem  Archiidctansakr  Quaeb'o.  Auf  dem  Stt^joger- 
aebro  SUilljilati  ron  I6B!>  piiix  uii)c«DQgifii(I. 

Ann.  zu  Pi^r.  1:  Du  eiste  dienr  Zeicbeii  stfbt  in  ciftcm  Wkjipn- 
•cklU  mit  der  JahresnU  1682  am  SdüoMMetQ  der  Spindeltreppe  und 
4)MBM  in  d»  Mitte  Ober  d«ni  kitiaen  Portal  der  Fas»de;  dtrmuach 
JBfUaon  wir  es  als  MdatersciebeD  ansehen  und  dorfen  es  rcrmulunf^veise 
den  licnlutrt  Malier  von  Klitin^n  mschn^ibco.  Unsere  Sammluag  kajui 
auf  Volktündigk«!!  keinen  Aiuiinieh  mucLva.  doch  mag  bI«  ala  ErgftuxnnK 
der  von  rurm  a.  0.  nicht  immer  mit  ier  wunscheasvcrten  Genknigkcit 
Dltgeteiitcn  Z«icben  dimcn.  Von  einem  Kanfhaoabau  «tts  Um  Jahr« 
1483.  wie  Dam  annünmt,  kunn  aogeütdits  des  beut«  erludtcoen  Bans 
kafaie  Rede  aeJa.  nad  Schri'ihcra  Vermutung,  dus  Kaiser  Muinili»B  in 
Oe*6tt  Rluneo  Mmen  It^icbstag  gebalt^n  hube,  iil  durc^  di«  Tbatsacben 
hofe  «iilerlogt.    Vfl.  PoinsignoB.  Pu  Kaufhaus  in  Frubui^.  Aiirtaa- 


874  Schaefer. 

Verkaufs  lokale,  Gedmer,  die  durch  Mauern  von  einander  ge- 
schieden waren.  Die  Gewölbe  wurden  aus  Ziegelsteinen,  die 
Gewölbegurte  und  alle«  übrige  aus  gehauenen  Quadern  er- 
richtet. Von  einem  oberen  Geschoss  ist  in  dem  Vertrag  nich! 
die  Rede;  ein  solches  muss  aber  bestanden  haben,  da  nach 
jener  Abbildung  die  Ecke  am  Miinäterplatz  einen  zweistöckigen 
Bau  mit  einem  über  Eck  gestellten  Erker  ganz  entsprechend 
denen  des  Kaufhauses  zeigt.  Wir  werden  annehmen  dürfen, 
dass  ein  zweiter  Erker  die  P'assade  nach  der  heutigen  Kaiser- 
strasse  hin  abschloss.  In  dem  Vertrag  verlautet  auch  niclitä 
von  der  Errichtung  eines  Daches,  vermutlich  weil  das  nicht 
die  Sache  Niessenbergers,  sondern  des  städtischen  Zimmcr- 
werkmeisters  war. 

Auch  in  den  folgenden  Jahrzehnten  herrschte  in  der  Mün- 
sterhütte träge  Ruhe.  Die  Reihe  der  Werkmeisternamen  läuft 
zwar  ununterbrochen  fort,  aber  wir  kennen  keine  Werke,  die 
sich  mit  diesen  Namen  in  Zusammenhang  bringen  Hessen. 
Erst  Jörg  Kempf  von  Rheineck  hat  wieder  bemerkenswerte 
Arbeiten  für  den  Münsterbau  unternommen ;  er  kam  von  Kon- 
stanz wo  er  noch  1555  als  Bürger  und  Steinmetzmeistcr  an- 
sässig war.  Seine  erste  Arbeit  ist  die  urspriinglich  nach  aussen 
geöft'nete  Kapelle  im  nördlichen  Seitenschiff,  die  den  Ölberg 
enthielt.  Was  nach  dem  in  unserem  Jahrhundert  erfolL'teQ 
Umbau  des  Werkes  noch  zu  erkennen  ist,  zeigt  eine  trocliene 
Gotik  ohne  Feinheit;  ein  Wasserspeier  tragt  das  Spruchband, 
auf  dem  Kempfs  Zeichen  und  die  Jahreszahl  1558  steht.  Drei 
Jahre  später  vollendete  der  Werkmeister  die  am  dritten  Laug- 
hauspfeiler  aufgestellte  Kanzel.  Er  benutzte  dazu  den  äusseret 
feinkörnigen  Pfaffenweiler  Kalkstein  von  gelbweisser  Farbe, 
der  die  Ausführung  zierlicher  Details  weit  besser  gestattote 
als  der  rote  Münstcr.sandstein  und  anderseits  im  Freien  unter 
dem  Einfluss  der  Witterung  zu  sehr  leiden  würde.  Der  Kör- 
per der  Kanzel  ist  umhüllt  von  einem  wildverästelten  Stab- 
werk, das  als  Stütze  aus  dem  Boden  aufwächst.  Die  Einzel- 
formen zeigen  jene  manierierte ,  filigranartige  Bearbeitung, 
welche  kaum  noch  einen  Rest  der  ursprünglichen  organischen 
Gestalt  dieser  Bauglieder  ahnen  lässt;  das  verschränkte  Stib- 
werk  erhält  ein  ängstlich  detailliertes,  die  Baumrinde  nach- 
ahmendes Äussere.  Bescheiden  meldet  sich  die  Renaissance 
an  in  einem  Relieffries  auf  der  Deckplatte  der  im  Bogen  aof- 


Dir  Baokuast  de»  16.  JfthrlmsdfrU  in  Freiburg. 


G75 


mden  Treppenhrü:^tung:  eine  Kette  von  Putti'n  mit  Lei- 

awerkzeu^en,  zwei  tragen  lias  Sehwpjssluch  der  Veronika, 

iderc  halten  Musikinstrameute,  eine  Kumposition,  deren  Idv« 

ra   einem   Burgkmniers*  ^en    IToIzschniit    cQtaoDi  iten    sein 

ite.    Eine  plastische  bijiclerei  ist  Meister  Kompüs  Sulbsi- 

is,  das  mit   anFgestätztea  Armen   aus  einem   geöffneten 

Ister  anter  der  Trciipe  hrnius.«:hant. ')    Es  S4:heint,  dass 

der  Aufbau  des  Vesperstuhts  zur  Rechten  des  Hoehaltars 

■f  Kenipr  zurückgeht');  wenigstens  macht  die  Übcreinstim- 

iQng  im  Material  tind  in  den  sinnlos  gewordenen,  gintclisam 

[Irenen  Formen  der  Gotik  liies  wahracheinlioh,  und  über- 

!s  nimmt  Schreiber')  vermutlich  ßcstUtzt  auf  Archivalieu, 

er  zu  nennen  unterlassen  hat,  dasselbe  au. 

Endlicli  liöreu  wir  noch  von  Meister  Kempf,  als  im  Jahre 

;BG1  die  TiirmpTramide  des  Münsters  durch  blitz^chlng  stark 

hädigt  wurde;  die  Stadt  berief  die  Werkmeister  des  Mark- 

^«Jen  Philibcrt   von  Baden,  der  StSdtc  Strassburg,   Colmar 

tncl  Schlettstadt  zu  einem  Gutachten  über  die  vorzuneiimende 

»slauration;  aber  alle  gaben   ihre  Meinung  dahin  ab  „dnG 

lan  Meisler  Jörgen   den  Bau  wohl  nnvertrauen  möge",  und 

slirten  mit  Verehrungen  wieder  nach  Hause. ')    Über  dieaeu 

sslaaiittionsarbfiten  scheint  Kempf  gestorben  zu  sein,  ilenn 

cti  Bein  Kaclifolger,  der  1564  bestellte  Math.  Müller  hatte 

U  ilirer  Vollendung  zu  thun. 

Im  ganzen  zeigt  uns  seine  Thätigkeit  in  der  Freiburger 
Itte  den  Meister  JÜrg  als  massig  begabten  Steinmetz,  dessen 
Stilist  den  letzten  naturalistischen  Verfall  der  gotischen  Zicr- 
Irmeu  veransclKiulicUt,  eiu  Manu,  der  den  Mund  etwas  voll 
im,  wenn  er  unter  seiner  Kanzel  die  Inschrift  aabraclite: 
Dei  imm.  auspicio  et  ingenii  sui  imlustria 
Georgius  Kempf  ex  ßhineck  faciehnt  a.  Sal.  1561. 


Indessen  hatte  sich  die  von  der  MünsterhUtte  unabhängige 
Architektur  schon   entschiedener  der  Ucn.iissance  zugewandt 
der  Renaissance^  wie  man  sie  eben  verstand.     Im  Oktober 


1)  Abbildungen  tlaTOD  ^bt  ScUretbcn  AUos  eu  seiner  Beschreibung 
Mnn&U'rs  Tai".  11.  —  ')  Gcsfh.  d.  St.  HI,  2SS.  —  >)  Schreiber  a.  0. 
aus  den  IUts|rrotokollon ;  diu!  KorreapoBdeiuc  des  Rata  mit  der^tsüt 
'iolmar  «ehe  im  Uiöc.-ArcK  XV,  273. 


676  Schaefer. 

des  Jahres  1556  entschloss  sich  der  Bat,  die  schadhaft  ge- 
wordenen drei  Häuser  niederzareissen,  welche,  obwohl  nicbt 
einmal  unter  einem  Dache  liegend,  den  bisherigen  Ratshof 
gebildet  hatten,  und  etwas  Rechtschaffenes  an  ihre  SteUe  tn 
setzen.  0  Die  Bauherrn,  eine  Kommission  von  Ratsmitgiiedem. 
welche  entsprechend  den  Münsterpflegem  die  städtischen  Fro- 
fanbanten  leiteten  und  die  Baupolizei  aasübten,  sollten  sich 
nach  einem  tüchtigen  Werkmeister  umsehen  „und  den  Bin 
stattlich  beratschlagen".  Dies  gelang  ihnen  aber  offenbar 
nicht;  denn  wir  finden  nicht  einen  geschulten  Künstler,  son- 
dern eine  Reihe  von  Steinmetzen  und  Maurermeistern,  die  ge- 
meinsam am  Zustandekommen  des  Bauplans  arbeiten:  erst 
Dietrich  Neb  und  Hans  Burger,  dann  die  städtischen  Werk- 
meister ßaltasar  Isaac  und  Bartlin  Reess.  Es  verlohnt  sich 
kaum  zu  untersuchen,  wem  von  ihnen  etwa  der  Hauptanteil 
am  ganzen  Entwurf  zukommt;  jedenfalls  ist  das  Gebäode 
selbst  ein  Beweis  für  das  Fehlen  einer  einheitlichen  Bauleitnng 
und  eines  originellen,  die  Formen  des  neuen  Stils  bcherrscben- 
den  Künstlers. 

Auf  die  sonst  übliche  Anlage  eines  grossen  Hauptsaals  im 
oberen  Stockwerk  ist  hier  verzichtet  worden;  die  Raumdis- 
position ist  eine  zufällige,  durchaus  unklare,  die  Anordnaog 
des  sehr  kleinen  Portals  zu  dem  geräumigen  Vorplatz  ist  will- 
kürlich und  ungeschickt.  Der  „Schneck",  auf  Wunsch  des 
Rats  nach  dem  Vorbild  der  eleganten  Kaufhaustreppe  aus- 
geführt, liegt  in  einem  runden  Treppenturm  an  der  Südseite 
des  Hauses;  seine  Spindel  besteht  wie  dort  aus  drei  den  ge- 
drehten gotischen  Holzsäulen  nachgebildeten  Stützen,  die  nm 
einen  offenen  Kern  gestellt  sind.  Am  Schlussstein  zeigt  ein 
Schildcheu  mit  Kartuschenumrahmung  die  Jahreszahl  1558'); 
dasselbe  Jahr  giebt  die  Inschrift  am  Renaissanceportal  der 
Fassade. 

Die  Einzelformen  dieses  ziemlich  schmucklosen  Baus  zeigen 
einen  eigentümlichen  Mischstil:  im  Innern  sind  die  Thür- 
leibungen  noch  immer  mit  gotischem  Stabwerk  geschmückt 
mit  wenig  reicher  Bekrönung  von  Ranken  und  dazwischen 
aufgehängten  Wappenschildern;  ein  Portal  und  daneben  eine 
vermauerte  Kirche  im  Obergeschoss  zeigen  dürftige  Renais- 

■)  Für  das  Folgende  vgl.  Poinsignon  im  Adressbuch  18dl.  —  *)  Vod 
Lflbke  ft.  0.  unricbtjg  als  1518  gelesen. 


Die  BaakiuiBt  des  16.  Jahrhanderu  in  Freiburg. 


677 


lefonnen;  etwas  gjücklidier  zeigen  sidi  diese  am  Haupt- 
iQg:  zwei  sUrk  verjfingte  Pilnstcr  mit  sehr  unvorstandoneD 
laufen  trafen  den  breiten  ThUiBturz,  in  dessen  Feld  zwei 
ansschreitcoilc  Löwen  A&s  Stadtwappen  hatten.  JDie  einzelnen 
Pro&Ie  sind  sehr  plump,  ebenso  das  Laubwerk  der  Kapitelle 
die  Medaillooküpfe  in  den  PilasterfüIIuiifJicn;  der  Aba- 
bcsttht  aus  zwei  nn  den  Enden  schnabi?lail.itj  aufgczoge- 
Platton;  die  Gliederung  der  ganzen  Pfeiler  erinnert  an 
SlÖbLOschreinerei. ')  Dass  diese  Steinmetzen  den  neuen 
nur  vom  Hörensagen  kannten,  7:eigt  aber  nocb  deutlirher 
Sandsteinsäule,  welche  das  Gebälk  der  Vorlialle  trägt: 
if  einem  vierseitigen,  roh  profilierten  Sockel,  an  dessen  Fass 
Äbakusblume  silzt,  erhebt  sich  der  stark  ausgebauchte 
ft,  der  zur  unteren  Hälfte  mit  Blattwerk  bekleidet  ist; 
obere  Teil  zeigt  acht  schwere  Kanneluren  und  wird  Ton 
nürcn  begrenzt,  wie  sie  sonst  nur  im  ramanischea  Stil  be- 
intsind.  Das  aui^all^nJ  schwere  Kapitell  gehört  der  römi- 
in  Ordnung  an;  den  Kern  bildet  ein  Schaftstiick  mit  zwölf 
nneluren,  das  narh  oben  von  einer  konischen  Platte  ab* 
ichlosseu  wird;  aus  dieser  wacitseti  die  S-förniigen  Volaten; 
iwere,  dem  Akanthus  wenig  ähnliche  Blätter  legen  sich  um 
in  Schaft.  —  Antike  Baustiicke  oder  italii-nische  Arbeiten, 
er  hätte  nachbilden  können,  hatte  dieser  Steinmetz  offen- 
nie  gesehen;  seine  Kenntnis  der  Renaissance  beruhte  viel- 
lehr  alleiu  auf  fiiicbtigcn  Skizzen,  .Visierungeu'  o<ler  Holz- 
inittcn,  wie  sie  damals  gewiss  in  grosser  Zahl  in  den  Werk- 
Iten  der  Kunsthandwerker  zu  finden  waren.  Thalsäclilich 
sich  auch  z.  B.  auf  jenen  PnssionHzcirhnungen  liolbeins 
Im  Museum  zu  Basel  die  Elemente  dieser  sonderbaren 
|)itellformen  ganz  ühnlicti  kurnbtuiert:  die  geringe  Zahl 
Kanneluren,  die  sich  auch  am  Knauf  fortsetzen  —  mn 
tW,  das  bekanntlich  von  der  toskaniächen  Baukunst  nicht 
angewandt  wurde  und  zu  hübschen  Neubildungen  führte, 
das  Aufbiegen  der  Abakusplatten,  die  wlllkürlirbe  Gestal- 
dct'  Voluten.  Der  Fühler  liegt  also  darin,  da^s  Formen, 
der  Maler  mit  leichtem  Federstrich  aufs  Papier  warf, 
,lich  wiederholt  und  in  Stein  übcrtrayen  wurden. 


1)  YrI.  ilifi  xwxr  nicht  puiE  glflckUcKc  Abbildnag  der  Tum&e  in 
■«•iMfer.c.gMdi.4.(nw^.iLV.'a.i.  43 


g78  Schaefer. 

Im  Jahre  1559  war  der  Rathausbaa  voUendet  Als  man 
später  die  Fassade  nach  Sttden  durch  ADfügang  eines  Giebel- 
baus erweiterte,  hatte  Eich  das  Verhältais  der  deatschen  Stein- 
metzen zu  der  neuen  Kunstweise  schon  wesentlich  gündeit 
Da  die  ersten  Baumeister  die  Einfahrt  in  den  Batshof  \a- 
gessen  hatten,  suchte  man  das  jetzt  nachzuholen:  eine  gewölbte 
Halle  ward  in  das  Erdgeschoss  gelegt,  und  so  konnte  ein 
stattlicher  Eingang  geschaffen  werden,  wenn  es  auf  Raom- 
verschwendung  und  auf  einen  organischen  Anschloss  an  das 
Gehäudeganze  nicht  ankam.  Überdies  erhielt  der  Baum«.ster 
dadurch  Gelegenheit,  seine  Architektur  an  einem  Portalbaa 
zu  versuchen,  wenn  dieser  auch  praktisch  ziemlich  wertl« 
blieb;  denn  die  Stockwerkhöhe,  durch  den  älteren  Bau  fixiert, 
zwang  zu  sehr  bescheidenen  Höhenmassen.  Der  Bnndbogco 
des  Fortals  ruht  auf  kaum  mannshohen  Pfeilern  und  wird  ge- 
krönt von  einem  glatten  Gebälk,  das  von  zwei  korinthischen 
^ulen  auf  einfachem  Postament  getragen  wird.  Die  Knäufe 
sind  verständig  und  elegant  ausgeführt  —  sie  hatten  sehn 
gnte  Vorbilder;  hinter  ihrer  Korrektheit  bleiben  die  übrigen 
Zierformen  noch  sehr  zurück:  die  Säulenbasen  und  Gebälk- 
profile sind  roh  und  schwerfällig,  ebenso  der  plump  modellierte 
Eierstab  an  der  Schmiege  des  Sockelprofils.  In  den  beiden 
oberen  Stockwerken  ist  dem  Portal  zu  liebe  die  Symmetrie 
aufgegeben  und  die  Fenster  sind  willkürlich  angeordnet  Sehr 
glücklich  ist  die  Gliederung  des  Giebels,  der  durch  zwei  hori- 
zontale Gesimse  geteilt  sich  abstuft  in  drei  Voluten,  auf  deren 
Spiralen  kleine  Obelisken  aufsitzen. 

Die  letzte  harmonische  Verbindung  dieses  Giebelbaus  mit 
dem  älteren  Rathause  bewirkte  offenbar  eine  reiche  Bemalong, 
die  wenigstens  für  den  Bau  von  1556  feststeht:  der  sonst 
nicht  bekannte  Maler  Galienus  begann  zuerst  einen  Cjklns 
von  Totentanzbildern  zu  malen,  erhielt  aber  bald  den  Auftrag, 
die  Historia  Königs  Philipp  von  Macedonien  darzustellen,  and 
zwar  mit  denselben  Reimen,  wie  sie  vordem  am  alten  Rathaus 
gestanden;  Galienus  erhielt  dafür  im  Verding  30  Pfund  Pfge. 
und  als  besondere  Verehrung  sechs  Thaler.  Die  grossen  an- 
gegliederten Mauerflächen  des  Giebelbans  sprechen  dafür,  dass 
man  die  Bemalung  auch  auf  diese  Teile  der  Fassade  ausdehnte.  M 


')  Auch  in  Nürnberg  waren  schon  erstaunlich  früh  antike  Stoffe  w 


Die  6»Bkttait  dos  16.  J&brhoDdcris  in  Frcibui^.  679 

Dieser  Oiebelbau,  der  die  Rathaus fassade  zum  Abschluss 
racbic  und  der  in  seiner  geschickten  Zeichnung  sich  voileil- 
TOD  den  älteren  Partien  uuterscbeidet,   muss  um  1590 
iden  aeiii:  der  Bau  selbst  giebt  zwar  keinerlei  Datum; 
da  der  Stadtplan,  den  Grogorius  Sickingcr  von  Solothurn 
in  Kupfer  stach '),  an  derselben  Stelle  Doch  eine  Reihe 
ilner  VVohnhiiuser  zeigt,  und  da  anderseits  die  Stilformeu 
[nicht  wobi  weiter  herabzuguhen  gestatlen,  dOrfeu  wir  dies  Da- 
[tam  mit  ricmlichcr  Wahrsebcinlicbkcit  als  Bauzeit  ansetÄen. 

IZehn  Jahre  früher  war  die  nebenan  gelegene  Fassade  des 
'vneueu   CoUegiuni"   cctatanden,  das   Universitätsgebäude  am 
inziskanerplutz.    Ks  i^t  eine  malerische  Gesamtanlagc:  zwei 
Böhen-  und  Breitenmassen  deuiJich  verschiedene  Giebel- 
[irSiide  verbundea  von  eiuer  zinneugekrönteu  Mauer,  die  eiu 
kwerfalligus  Säuleuportal  enüiält.    Diu  (iüederung  der  droi- 
abge^-^tuftcn  Giebel   ist  sehr  dUrftig:  die  beiden  ubcrsteu 
lutcn   sind   noch  Kreisbogen,   an   deren   Ansätzen   Kugebi 
m;  die  Spitze  bildet  ein  einfacher  Obelisk-')    Das  grosse 
kVermögen,  das  auä  der  techniädien  Ausrüliriing  aller  Kinzel- 
Bn  spriclit,  verrät  sich  auch  in  dem  unorganischen  An- 
Wiisg  der  beiden  Erker,  welche  die  ganze  Front  flankieren. 
ihnen  nnd  an   den   u>alerisch  uuregelmäsüigen  Feuster- 

imlaDs  der  WMd«  »ngfwandt  worden:  die  Cfarooik  des  Stinnund  Mcl- 
rlin.  um  Udä  auguIcEi,  bcricliicl,  das  ftatbaus  sei  inil  Uistonca  ge- 
nonmen  aas  Voleriiu  äl&xjinus,  Plntarch  und  Grlliiu  bemalt  geweHB, 
uod  ilioe  Historien  lijilten  lUuberren,  lUcbteT]  Notare  ood  Scbr«{btr 
war  Qcreditigkcit  uuporuün  bdUi-ii  (cf.  S.  88  der  unliuigmcheB  Arbeit 
ArchiYira  E.  Mummeulioff  Qbor  du  BathaDa  zu  Narnborg  1891). 

*)  Goto  ^V!cder£a.be  b«i  PoiDs^piOD:  GcBcliichLlicbc  Orubcschretbuns 

iBtadt  Fndburg.  —  ')  Ea   hat  nicht  den  ADscheiu,   Ana  sieb    Rlr  die 

liebte  de«  Bentimmcegtebeb  am  Khein  «lue  so  cinlaclte  Eiitiin<:ke- 

ibe  gcwiunea  I&sst,  wie  sie  l'aull  fltr  den  Xordweelai  Deutscblanda 

stellt  bat  (Uie  Renaifisanrebanteo  ttremcns.  Seemann  1890),  »ielkichl 

nar  weil  es  au  ge«i(piel«u  DenkinjJem  aus  den  entoo  böden  Drit- 

des  JalirbuiiJcrts   Tolilt.     Ein   sehr   mcrkirlirdigee,  bisber   wie  es 

iL,  iinbeAi.-htete3  Beispiel  eines  Glebelbsns,  der  ouft  deutlichste  den 

des  BlaffelpebcU  m   den  RenaiBEaoceforaiea  zeigt,   findet  sieb 

''riwm  Hnet  achmnckloscn  Wohnbans  in  ScUettsudt:  noch   fvhlt  die 

Itnic   itnrrb   borizoulale  Gesimse,   nur   die   oberste   and   abwechMlnd 

der   übrigen  ÜtufTcln   eiud   mit   Balfakreishogen   &bttre|>annt.    Die 

am  Obcribeiu  awh  erhaltenen  KeMÜMUcngieliel  »igen  die  un- 

tpiten  Formen  des  begiunendm  17.  Jabriiucderts. 

43* 


680 


Schaefer. 


reihen  breitot  sich  eiae  in  dem  figürlichen  Stoffe  pfaii 
In  der  Ausführung  rucht  band  wer  ksmässige  Plastik  Bm: 
schieden  gotische  Fritzen  an  den  Konsolen  und 
wenig  eigenlliche  Renaissancemotive:  plumpe  Pottm.  die ' 
dem  Portalgiebel  sitzen,  Medaillonkopfe,  formlose  Biati 
ähnlich  denen   des  ßathausbaus.     Die  Entstehun^sieit 
Gebiludes  wird  bestimmt  durch  die  .Tahreszahlen  15$0.  61 
63,  die  am  Portal  und  an  den  beiden  Flügeln  angebnuili 
Die  architektonisch  venig  inerkvürdigen  westlidiea 
sind  früheren  Ursprungs;  so  der  nicht  ganz  aosgelaBle' 
penturm,   der   das  Datum  1542    tragt.     Seine  Tfaüren 
gotische  Umrahmung   und  ein  Massnerkgeländer  um^'diti 
nehen  dem  Turm  gelegene  Terrasse.    Es  scheint,  dia  te  I 
dieser  Zeit   nicht  selten  beklagte  Geldmaogel  der  UbJh 
an  einer  schnellereu  Au.srühruug  des  Get»ndes  binderte. 
Unsicheres  Umhcrtaston  in  dem  alten  und  aeu»  U 
Vorrat   und   technische  Unfähigkeit    sind    das 
Charakteristiknm  dieser  Periode  unserer  ReDaisi 
tur,  die  sich  in  ihrer  lokalen  Abgeschlossenheit  bis  ins 
Viertel   des  Jahrhunderts   zu    keiner    wirklich  ki 
Leistung  erhobt.    Die  alte,  dnrch  die  Tradition  da- 
fortgeerbte  ßandwerkssicherfaeit  des  gotischen  SttitHtii 
an  den  neum  Formen  erstorben  und  hnt  eioer 
Rohhelt  Phts  gemache    Die  technische  Gew&adthdt  fe  1 
die  Bar  noch  einmal  la   der  raodenmi  Knast^eBdädta 
dta  StukkatettreD  des  lä.  Jahrfavnderts  die  Httbe  «nwte,! 
w«kfae   die  gotbcfae  Sefcole  sie  gebncht  hatte,  m  UR 
dem  Beginn  der  Bcnaissaace  an^  AUgeneiiigat  n  sn. 
in  der  Architdaar  faegiimt  jetzt  die  ladindBafität  toi 
lers  alleil  den  Wert  des  Werke«  zu  bcsdauuea; 
KüQstier  kftbn  wir  aber   anter  deo  ArcUtektei  dicvl 
■kht  gcüuida:  du  Knfhns  sovbU  als  der 
15U  tzigea,  mal  te  des  KbitWIcto. 
SMpd  der  HaidvcriBSritail^keit  oad  dam 
sidi  tach  die  «vsentfick  afölereB  Basics  des 


Die  Baokuiul  d«s  13.  Jabrbunderu  io  Freiburg  gfii 

Seit  dem  Anfantr  des  Jahrhunderts  war  das  leichte  zierliche 
lel  der  äpiften  Gotilc  alluiätiiich  aasgeklungen,  dip  alten 
Formen  hal'cn  ihren  Sinn  verloren  und  leben  nur  noch  eine 
Woile  in  vullltömniener  Verwilderung  fort.  Daneben  mehren 
um  die  Mitte  des  Jahrhunderts  noch  fremd  und  unvcr- 
wi  die  neuen  Elemente  der  Renaissance  und  erzeugen 
allgemeine  Unsicherheit  im  Handwerlt,  einen  empfindungs- 
D  Mibclistil,  dessen  Formen  sich  langsam  abzuklären  be- 
n.  Aber  es  fehlt  der  Mauo,  der  die  Baukunst  über  das 
n  des  Handwerks  erhebt,  der  seine  aus  reineren  Quellen 
ipfle  Kunst  als  etwas  in  sich  Vollendetes  nach  Freiburg 
Der  Mann  frar  Hans  Börinfrer.  der  Erbauer  des  Lett* 
und  der  Grabknpelle  des  Mtiosters. 
In  ihm,  der  die  Rhlte  iler  Renaiisanco  in  Frelbnrg  be- 
chnct,  vereinigen  sich  merkwürdigerweise  noch  einmal  die 
stierischen  Gegensätze  des  Jahrlmndeits  in  höchster  Po- 
:  M:ine  Gotik  sti-lit  an  Forfiiensewandtheit  und  £leganz 
des  Fnlkensteinittclien  Hauses  kaum  nach,  und  die  Arkaden 
Lettners  sind  in  jener  kleinen  Gruppe  palladlesker  Werke, 
nördlich  der  Alpen  entstanden,  an  vornehmer  Reinheit  und 
malerischer  Reliandlung  zugleich  vielleicht  das  vornelimstc. 
Nachdem  die  Münsterhutte  seit  dem  Abgang  des  Jörg 
pf  ausser  der  Wiederlierstellung  der  Tnrmpyrnmidc  nichts 
nenswerles  mehr  geleistet  halte,  wurde,  wie  es  scheiut,  im 
des  Jahres  1577  Hnns  Böringor  von  den  Pdegcrn  zum 
'erkmcister  auf  unserer  lieben  Frauen  Hütte  angenommen, 
twar  an  Studie  .des  wcrlaml  Meister  Matbia-s".  Dieser 
Vorgänger  war  offenbar  Meister  Müller,  der  seit  1564 
Hütto  vorgestanden  hatte,  und  dessen  Vertrng  mit  Obrist- 
iater  und  PBegern  uns  noch  erhalten  ist,')  Und  es  mi^en 
ganzen  dieselben  Bedingungen  gewesen  sein,  auf  die  auch 
Dger  verpflichtet  wurde.  Demnach  dürfte,  da  die  Lohn- 
vcrhülttiiese  in  diel^c^  kurzen  Spanne  Zeit  sich  wohl  kaum 
geändert  haben,  sein  Sommerlohn  —  „von  sant  Peter  Stulftlr 
1»|i  uffGalli*  —  drei  Schillinge,  der  Winterlohn  2Vt  für  den 
Tag  betragen  haben.')    Aus  der  Bestallung  seines  Nachfolgers 

■)  Abgedruckt  bei  Schroibers  Monopaphio  B.  0.  DI(E  S  81.  Ea  gchl 
danus  hfrvrtr,  Ak»»  >li«  Arhdtrn  »n  tkm  1561  Tnm  Blim  bMeb<digt«o 
Titmi  uocb  Hirlii  bcendift  waren.  —  »»  Di«  IWinffungen  dlMM  Vertrigs 
■ittU  fun&chit  guu  allgemeiner  Katur:  »ta  «lleii  DJogen,  die  den  Baa  tu 


682  Schaefer. 

scheint  übrigens  hervorzugehen,  dass  BQringer  aasnahmswdse 
den  Lohn  auch  für  die  Tage  erhielt,  an  denen  er  nicht  ii 
der  Hütte  arbeitete.  Der  gewöhnliche  Bestand  an  Arbeitoi 
waren  drei  Gesellen  und  ein  Lebrjunge,  wenn  die  PÖ^er 
nicht  ausdrücklich  eine  Yermehrung  bewilligten;  auch  keim 
Parlier  sollte  er  ohne  ihr  Wissen  und  Willen  annehmen,  und 
der  Bat  wachte  eifrig  über  diesen  kleinlichen  Vorschriften  da 
Sparsamkeit  und  scheint  Meister  Böringer  damit  viel  Ärger 
bereitet  zu  haben. 

Im  ersten  Sommer  gab  es  noch  wenig  Arbeit:  das  einüuhe 
MEisswerkgeländer  im  St.  Michael ,  dem  Obergeschoss  des 
Westturms,  da  wo  es  sich  nach  dem  Langbaus  Öffnet,  zögt 
Böringers  Meisterzeichen  und  die  Zahl  1577.  Im  Winttr 
darauf  entstand  der  Plan  zu  einem  Umbau  der  big.  Gr&b- 
kapelle.  Im  ersten  Joche  des  südlichen  Seitenschiffs  stand  — 
eine  wenig  originelle  Arbeit  des  15.  Jahrhunderts  —  der 
Sarkophag  mit  dem  Leichnam  Christi,  an  den  Seiten  geschmückt 
mit  den  verrenkten  Figuren  der  schlafenden  Wächter  in  der 
üblichen  Haltung;  die  Deckplatte  umgiebt  ein  hübscher  Distel- 
blattfries. Es  ist  eine  derbe  bemalte  Sandsteinskulptur,  über 
die  man  um  dieselbe  Zeit  eine  schwere  gotische  Arkadar  a- 
richtet  hatte,  gekrönt  von  Wimpergen  mit  Fialen  und  Engel- 
statuen. —  Diesen  Raum  galt  es  zu  erweitem  und  mit  einem 
würdigen  Äbschluss  nach  aussen  zu  versehen.  Im  Januar  1573 
wurde  den  Pflegern  vom  Rat  die  Erlaubnis  gegeben,  .durch 
den  Werkmeister  und  sein  gesind,  das  er  doch  nit  über  die 
Ordnung  halten  solle",  diesen  Bau  ausführen  zu  lassen;  im 
Herbst  desselben  Jahres  scheint  dieser  mit  vier  oder  fünf  Ge- 
sellen die  kleine  Fassade  vollendet  zu  haben:  zwei  gegen- 
einander gekehrte  Wappenschilder  mit  dem  Stadtwappen  und 
dem  gespaltenen  Kreuz  der  Münsterfabrik,  darunter  das  Mei- 


Kutz  und  Gutem  dienen  mögen,  soll  er  treulich  schaffen  imd  handeln,  da- 
mit der  Bau  kein  Schaden  nehme".  Dabei  war  es  eine  Hauptaufgabe  des 
Meisters  „uff  das  allermindigst  zu  vier  Malen  im  jähr  uff  den  türm  ood 
uff  die  gewölb  innen  und  ussen  zu  gehn,  den  Bau  beEehea,  was  maogel 
sei,  und  die  käner  rumen,  wenn  sie  wüst  siud.''  Bei  solchen  Gelegen- 
heiten wurde  dann  fiir  Meister  und  Pfleger  ein  Abendtruub  veranstaltet; 
in  den  Münsterbaurechnungen  des  beginnenden  17.  Jahrhunderts  (Sl-A) 
kehren  wenigstens  diese  Posten  regelmässig  wieder;  so  Sept.  1627:  Item 
als  die  Herren  Pfleger  durch  die  Handwerkhsleit  das  Münster  besichtig 
ist  verzehret  worden  7  ff  10  ß. 


Die  Baukuott  des  16.  jAturhuadertB  lq  Freiburg. 

icben  und  die  Jahrcsi^IiIIOTS,  stehen  am  östlichen  Ende 

jtt  Balustrade. 

^Kwei  spitzbogige  Fenster  von  feinem  Mass-       i        . 
■K,  das  sich  nicht  aus  den  langgezogenen  späten       )p     ^ 
•IschMasen   zusammensetzt,    sondern    in   seinen  ^ 

irÄftigea,  runden  Formen  eher  eine  Anlehnung  ^ 

lU  die  Gotik  der  besten  Zeit  erkennen  l&sst;  die      Y     + 

,en,  welche  zwischen  den  Ansätzen  der  Fen-  f^  /T 
lOgen  emporwachsen,  und  die  Krciizhlumen,  Fig-  3 
^enrn  die  Eselsrücken  der  Fensterumnüiniung  endigen,  durch- 
IrinyeQ  eine  elegant  gezeichnete  Masswerkbrüstung,  die  den 
kbercn  horizontalen  Abschluss  der  Fassade  bildet.  Die  Profile 
lesMasswerks  und  der  Fenstcrleihungen,  die  Krabben  und  Kreuz- 
tlomen  zeigen  alle  eine  wohlverstandene,  korrekte  Gotik,  die 
Dan,  wäre  sie  nicht  datiert,  ohne  Bedenken  in  das  erste  Jahr- 
cehot  des  Jahrhunderts  setzen  könnte.  Denn  die  ausgearteten 
rüden  Formen  eines  Kempf  und  seiner  Zeit  scheint  sie  gar 
sieht  zu  kennen;  es  macht  fast  den  Eindruck  dnes  absicht- 
icben,  wohlüberlegten  Zurückgreifens  auf  den  Stil  der  Hochgotik. 

Kur  in  einem  Punkte  verrät  sich  die  Oeschniackswandlung: 
^Sonbar  widerstrebten  dem  italienisch  geschulton  Auge 
Icne  grotesken  Fratzen,  mit  denen  der  gotische  Steinmetz 
l)esonders  die  Konsolen  zu  schmücken  liebte;  Boringer  ver- 
Ueidet    deshalb    die   Fialenansätzc   mit    geflügelten    Engels- 


Axun.  IQ  Fi^i-  2:  Um  «ia  BoUpkl  zu  geben,  wie  viel  iniui  sus  deo 
Sutninelzudcben  dieser  Periode,  ohne  dabei  iu  romanbaftc  Kombia&tioncn 
m  verfidlen,  wird  scIdiessOD  dfirieo,  mochte  idi  »uf  diu  letzt«  der  obeo 
tfegebOdcteD  Zeichen  nufinerkaam  machen,  dag  aas  dem  gesittltcoea  Eremi 
md  cloem  dancbenüteheDden  T  zasanimeiig«set«t  iiL  Wenn  wir  di« 
Wchgo  der  KhwübUcheD  ^Ve^k[neiBlc^&mü)e  B(lblinger  verfolgen,  wie 
iIb  Ktonnn  (Baumeister  nnd  Hildhftuer  in  Wflrttemberg  und  jetxt  aoeb 
B  enteo  Band  von  P&uiiu'  Kunst Lopogni|ikie  im  Anhang)  cosamuen- 
palcllt  bat,  HO  feJKt  sich  sofort,  dass  sie  dieselbe  Grundform  mit  geringer 
ITariadoo  wiederiiolen.  Der  jßngste  unter  ihnen.  Lnltas  Kablinger,  der 
hlt  14H7  als  Bauer  in  Clm  und  tpAt«r  all  WerkmeUter  in  Konatani  san, 
lUirt  daufllbe  Zeichen,  wie  derGcaelle  von  dar  Qrabkapclle,  nur  data  er 
Iu  T  an  den  undem  FvM  des  KreoaM  aosetit.  Wenn  wir  nun  noch 
Mran,  dau  in  den  BataprotokoUen  der  achtziger  Jaliro  dieiea  Jahrhtin- 
lerta  der  Xame  Boblinger,  wenn  aach  nicbt  von  einem  Steinmetc,  biu&g 
(toannt  wird,  ut  dilH«n  «ir  wohl  mit  groMW  WahiKheinHehkidt  aocb 
laser  Zeichen  für  einen  Nachkommen  Jen»  Mutter  Lokaa  in  Anvproch 
idimeii. 


684  Scfaaefer. 

köpfchen,  die  im  Sandstein  allerdings  einen  derb  bäuerlichen 
Charakter  bekommen  haben.  0  I^i6  Formen  der  ganzen  Fas- 
sade weisen  auf  die  tüchtige  Schule  einer  der  silddeotsctaen 
Dombauhütten. 

Schon  im  Janaar  1578  war  den  Pflegern  vom  Rat  erlaubt 
worden,  nach  Beendigung  der  Grabkapelle  „nach  und  nach, 
80  kein  nötiger  bau  fürfällt,  das  portal  darunter  man  die 
kinder  einsegnet'),  fümemen  zu  lassen."  Obwohl  aber,  wie 
es  scheint,  ein  praktisches  Bedürftiis  vorlag,  unterblieb  es 
einstweilen ;  statt  dessen  wurde  die  Errichtung  eines  Lettners 
genehmigt  und  zwar  „fürgezeigter  form  und  muster  nach*. 
Man  wird  also  wohl  annehmen  dürfen,  dass  die  Anregurj; 
zu  diesem  Werke  von  Böringer  ausging,  der  die  Pfleger  durch 
ein  vorgelegtes  Baumodell  zu  gewinnen  wusste.  Denn  d&ss 
es  ein  Bauriss,  eine  Visierung,  gewesen  sei,  dürfen  wir  nach 
dem  Wortlaut  kaum  glauben,  und  gerade  bei  diesem  Werke 
wird  Böringer,  von  dem  Gebrauch  der  deutschen  Steinmetz- 
meister abweichend,  die  Sitte  der  Italiener  befolgt  haben,  die 
sich  bekanntlich  fast  ausschliesslich  des  Baumodells  bedienten  *): 
—  Das  war  im  Mai  des  Jahres  1579  gewesen,  und  wenige 
Tage  darauf  begaben  sich  zwei  Münsterpfleger,  der  Junker  Jakob 
Sigismund  von  Reinach  und  Johann  Straubach  zu  dem  Herrn 
von  Staufen,  um  von  ihm  den  zollfreien  Transport  der  zmn 
Lettner  nötigen  Steine  zu  erwirken.  Böringer  hatte  offenbar 
bei  seiner  Arbeit  an  der  Grabkapelle  die  Erfahrung  gemacht, 
dass  sich  der  grobkörnige  rote  Sandstein,  der  die  Quader 
zum  Münsterbau  geliefert  hatte,  zu  feinen  plastischen  Arbeiten 
nur  wenig  eigne,  und  er  wählte  deshalb  für  den  Lettner  den 
gelben  weichen  Kalkstein  der  Pfaffenweiler  Brüche,  ein  Material, 
aus  dem  schon  Kempf  seine  Kanzel  verfertigt  hatte,  und  das 
weit  leichter  zu  bearbeiten ,  in  den  Einzelformen  doch  die 
gleiche  Schärfe  und  Präzision  erlaubt,  wie  nur  der  Marmor 
der  Italiener.     Am  24.  Juli  thun  sodann  die  beiden  Pfleizer 


")  Vgl.  Abb.  Schau-ins-Land  Jlirg.  IX,  1885.  —  »)  Nachdem  der  Name 
der  Segeothür,  des  I'ortalg  am  ttidl.  QuerscbiETamt,  hier  auf  diese  Weise 
erklärt  wird,  Bind  die  von  Adler  und  Jäger  bisher  gegebenen  Peutnng^a 
hinfallig.  —  ^)  Vgl  Jakob  Burckliard:  Renaissance  in  Italien  (Kugler 
Bd.  4)  Kap.  VIII,  S.  33.  Es  ist  sehr  unwahrscheinlich,  ilass  der  Ver&sser 
der  Batsprotokolle  das  geläufige  Wort  Bauriss  oder  Visierung  so  unver- 
ständlich umschrieben  hätte. 


Di«  Baukunst  <les  16-  Jalirhaoderta  io  Freiburg. 


CSS 


TOT  dem  lUt  Relation  Über  ihren  Gang,  daüs  sie  die  SUufencr 
Herrscliaft  ihrem  Gesuche  sehr  entgogeDkomnicnd  gefunden 
hfttlen,  und  dass  ihre  Gnaden  nur  einen  schlechten  Revers 
beehren,  um  sich  ror  Ausbeutung  der  gevrährten  /^llfreibcit 
«n  schützen. 

Welche  Fortschritte  seit  dieser  Zeit  der  Bau  des  Lettners 
ODAchle.  darüber  berichten  uns  die  lUtsprotokolle  niclit  oder 
dodi  nur  mittelbar:  So  im  September  dcs.sclben  Jahres  1570, 
ftla  Boriuger  zur  Bewidtigung  der  grossen  Steine,  wie  er  an- 
glcbt,  mehr  Gewllcn  anzustellen  wUnscht;  seine  Forderung 
winl  als  bedcnlclich  bezeichnet,  die  ontgiltige  Entscheidung 
Aber  den  Päegeru  überlasseu.  Ein  anderntal  —  im  No- 
vember 1583  —  führt  der  Werkmeister  vor  dem  Rat  Klage 
gegen  einen  seiner  Steinmetzen  „wegen  derselbig  in  und  das 
ganze  handwcrk  und  brudei-schaft  gescholten  und  veracht,  und 
dadurch  ihm  in  dem  schweren  obliegenden  werkh  des  lettners 
die  gesellen  begert  zu  vertreiben".  L'ud  die  Angelpgpnheit 
wird  in  der  nächsten  Ratssitzung  durch  Vergleich  beigelegt. 
Endlich  wird  den  Pflegern  bei  Stellung  der  Schlussrochnung 
für   das  Jahr   1586  eine  Schuld   für  gelieferte  Steine  zum 

Htoer  vom  Rat  ,.um  Gotteswillen "  nachgelassen. 
Zu  Anfang  des  Jahres  15*JU  ist  Uans  Bciringer  gestorben 
seinem  Amt  als  Meister  auf  unser  lieben  Frauen  UQlte,  und 
liegt  keine  Vcranl.t^^sung  zu  der  Annahme  vor,  das»  sein 

Terk  erat  n:ich  seinem  Tode  vollendet  worden  sei. 
Kin  solcher  Bau    bedurfte  langer    und  schwieriger  Vor* 

»reitungen:  Schon  am  Anfarm  des  JAliihun<1ertä,  zur  Zeit 
der  neue  Citor  volteodet  und  der  alte  romanische  samt 
seiner  Krypta  entfernt  wurde,  hatte  man  den  Chorborten  bi? 
urgeHibr  auf  seine  heutige  Hübe  niedergelegt.  Jetzt  musste 
die  Choi'trcppe  Uhcr  zwei  Meier  in  die  Vierung  nach  Westen 
votge&ciiobvn  und  mit  den  nötigen  Substruktiouun  für  die 
Aufnahme  der  Arkaden  versehen  werden. 

l);ibei  hntle  Uoringer  beständig  mit  der  philiströsen  Spar- 

inikPtt  des  Rats  zu  kämpfen:  Gleicli  im  .März   ITiT?  hatte 
sich  mit  Entschiede  aheil  gegen  die  Zumutung  ilcs  Rats 

Brw&hren  müssen.   ^skU  «tlich  unnützen  uesinds  ab^utliLin". 

ideni  er  betonte,  dass  seine  Steinmetzen  gar  nifiit  auf  seine, 
sondern  auf  seines  Vorgängers  Bestallung  angenommen  seien 

id  deshalb  von  ihm  uichl  ohne  weiteres  entlassen  werden 


666  Schaefer. 

kÖDDteD.  Der  Rat  gab  zwar  auf  Bitten  der  Pfleger  nach  .in 
ansehung  seiner  kunst  und  auf  sein  wohlhalten*;  aber  a 
versäumte  in  der  Folgezeit  keine  Gelegenheit,  doi  WeA- 
roeister  zu  ermahnen,  dass  er  sein  Gesind  nicht  über  die 
Ordnung  halten  solle.  Eine  andere  und  vielleicht  die  grösste 
Schwierigkeit  bestand  darin,  geeignete  Gesellen  zu  fiaden, 
denen  die  neuen  Formen  geläufig  waren;  denn  dass  von  den 
Gesellen,  welche  die  Grabkapelle  erbauten,  keiner  diesen  An- 
forderungen genügte,  gebt  aus  den  Steinmetzzeichen  de» 
Lettners  hervor:  es  sind  acht  vollkommen  neue,  zum  Teil 
äusserst  zierliche  Zeichen,  die  meist  aus  der  Grundform  des 
Kreuzes  entwickelt  sind  und  nur  zum  kleinsten  Teil  als  Fort- 
bildungen der  älteren  Freiburger  Zeichen  erklärt  werden 
könnten. 0 

■Wenn  wir  diese  Vorbereitungen  in  Betracht  ziehen  und 
annehmen,  dass  die  Steinlieferungen  von  Ffaffenweiler  sofott 
nach  jener  Kelation  der  Pfleger  begannen,  so  wird  doch  die 
Bearbeitung  der  Quader  in  der  Bauhütte  noch  so  viel  Zeit 
gekostet  haben,  dass  die  Versetzung  der  ersten  Werkstücke 
nicht  vor  dem  Sommer  des  Jahres  1580  erfolgen  konnte.  Drei 
Jahre  später  war  das  Werk  noch  unvollendet  und  wie  jene  Klage 
vor  dem  Rat  zeigt,  musste  der  Meister  seine  ganze  Autorität 
anwenden,  um  trotz  misslicher  Verhältnisse  den  obliegenden 
schweren  Bau  zu  Ende  zu  führen.  — 

Im  Jahre  1789  war  der  Purifikationseifer  der  Münsterpfleger 
so  gross  geworden ,  dass  man  Hans  BÖringers  Werk  „als 
die  Last  eines  Steinhaufens  empfand,  der  grosse  Ver- 
finsterung und  Schwere  mache",  und  schon  zuvor  hatte  man 
dem  Lettner  wie  dem  ganzen  Miinsterinnern  jenen  weiss- 
grauen  Anstrich  gegeben*),  der  auch  Wenzingers  Lieblings- 
farbe war.    Jetzt   ward  er  abgebrochen   und  je   drei   seiner 

')  Da  iD  Böriugers  f^inIle  gut  geschulte  Leute  gewiss  im  deutschen 
Südwesten  damals  nur  schwer  zu  finden  waren,  möchte  man  annehmen, 
dasa  der  Meister  die  Gehilfen  aus  dem  Ort  seiner  früheren  Thätigkeil 
nach  sich  zog,  und  es  ist  denkbar,  dass  aus  diesen  Zeichen  einmal  ein 
Aufscbluss  über  Buringers  frübere  Arbeiten  gewonnen  werden  kann,  für 
die  wir  in  den  Archivalien  nirgends  einen  Anbaltspunkt  ünden  komiien. 
—  '}  Vermutlich  geacbab  dies  um  1770.  Denn  damals  wurde  zmn  Em- 
pfang der  Erzherzogin  Marie  Antonie  fast  die  ganze  Stadt  in  dieses  ,vor- 
nehme"  Fratkleid  gehüllt.  In  Strassburg  erfolgte  die  Austünchung  J« 
Münsters  um  1769.     Vgl.  Kraus  I,  S.  422. 


Dm  B&ukuDst  (Iw  16>  J»tirhunilerts  in  Freiburg.  ggy 


^kadcnbogeo    sind  seitdem   in   beiden  Querscbifllflugela  als 

sikcliöre   aufgestellt;  die  Ubrigpii  zahlreichen  Bruchstacke 

zumeist  verloren  gegansien.     So  kommt  es,  dass  wir,  da 

ibilduD^en    oder   sachgemiisse   Beschreibungen    nicht   mehr 

^rbandcQ  sind,  einen  ztenitichen  Umweg  einüchlagen  müssen, 

uns  das  alle  Bild  des  Letmers,  wie  ihn  B6rii)ger  schuf, 

1er  herzustellen.*) 

Heinrich  Schreiber,  seit  dessen  Tode  niemand  mehr  be- 
uch   dieser   Fragen    bei   den  Frciburgur   Arcliivalien  Rat 
ite,  hatte  bei  seinen  Arbeiten  einmal  einen  Meister  Jakob 
»rmadt  in  Verbindung  mit  dem  Bau  des  Lettners  gefunden; 
da  er  selbst  ohne  Interesse  für  die  Kunst  dieser  Zeit 
ie  den  Geist  des  Ganzen  nicht  achtend  ihren  geschmack- 
scn  Charakter  hiiUil>ertrug,'  die  Frage  nicht  weiter  verfolgte, 
blieb    seine  Meinung,  dass  Altermadt   der   Erbauer  des 
ttners  sei,   lange  unangefochten.')     Von   diesem    Manne 


■)  Ein«  franzOneche  BetsebesclireibaD^  voa  Iföl  mitcetcUt  Schau-Ui»- 
ad  XVn,  8.  1&  nnd  die  des  Grafen  Galler  von  1765  Baditche  Xeqjahn- 
ktter  lil  geben  nur  aDgenägende  AndeuliingeD  —  Aus  d«m  Maitutkript 
PEuTers  Gei«inger  in  der  UniTersitätsbibliothok  ra  Kr«iburg  erfuhren 
folgende:  Ob«r  diesen  ziteen  Kinf&ngeu  in  den  Cbor  wnr  ebmulen 
Unnkaodenclior  Kuf  das  schönste  tn  Stein  ausgebiuca  niil  &  Bogen, 
nebst  den  Kvei  Clinrstiegpn  noch  drei  AIUfc  standen,  *1$  in 
S.  Jobutn  Baptist  alt&r,  tur  rtchlen  S.  Annen,  zur  linken  S.  Jo- 
V-  Nepomuck  idUr.  Dieser  MosikiutdeDchor  war  freilieb  eine  Last 
Stetnbaafens  in  den  Augen  der  Mciuichi'n  und  matlite  groBse  Vgp- 
eniD):  und  Schwere.  Nun  iat  er  aber  IT'JO  abgebrochen  worden,  da- 
mit dir  Kirche  lichter  und  heller  werde,  damit  man  auch  von  dem  X^ang- 
haus  (n  den  Chor  uheti  m&rhte,  das  aucli  vielen  der  Stadt  beBBer  ge6ele 
all  TDihin.  Dor  Cbor  aber  damit  er  nicht  gar  ahgeschafit  werde,  weQ 
nine  grmae  Kuu»t  darinnen  ist,  hat  man  iho  ia  swei  Teile  geteilt  und 
iit  jeut  der  einte  bey  der  Segenthar  inner  der  Kirche,  der  ander  gleich 
Uoaber  nn  der  Thür  tmt  linken  als  Belchor  augebrHcht  worden.  Dies 
getehah  unter  Huttctiherr  Scliwars.  Doktor  Sturm  Pfur  et  pro.  Bosch. 
—  >)  Aullallenderweise  bat  aaeh  Adler  (Deutsche  Baiizeitg.  IftSI,  S.  ÜSl) 
diese  ttm  W  Jahre  verfrühte  Datierunii;  (»ibehalten  und  erst  F.  GelgM 
kftt  bein«rkt,  da«!  der  Eriwuer  des  Lettnera  mit  dem  der  big.  Grab- 
btpcUe  iiicDiiKh  ist.  Seine  Vermatniig  jedoch,  dass  Altermadt  der  Mebier 
Mit  d^  l''^^  «lieee  Arkaden  abbrach,  oad  das  dir  £rbaucr  etwa  Thomas 
Weber  sein  kimne.  dessen  Name  mit  der  Johreszabl  lAiÖ  an  der  Turm- 
pj-ramide  eingemeiuelt  ist,  Ollt  jetii  bin  Tbonian  Weber  war  städtischer 
Zännerwnlimeitter.  Vgl.  docn  meine  Noliien  ia  der  Alemannia  1893, 
a  39IC 


688  Schaefer. 

wusste  man  im  übrigen  nur,  das  er  seit  1661  ils 
städtischer  Werkmeister  genannt  wurde,  dass  er  1668  an  kr 
Befestigung  der  Stadt  arbeitete ')  und  im  November  1666  den 
laufenden  Brunnen  im  südlichen  Chorumgang  im  Münster  auf- 
stellte, ein  schmuckloses  Werk.  *)  Was  er  mit  dem  Bau  des 
Lettners  zu  thun  hatte,  ergab  erst  die  Veröffentlichung  einer 
undatierten  Urkunde  des  Münsterarchivs  (im  Diöz.  Arch.Bd.  XV): 
es  ist  ein  Kosten  Überschlag  für  einen  Umbau  des  Lettners, 
der  „laut  einer  Aufzeichnung  im  St.-A."  im  Jahr  1667  auf- 
gestellt wurde-  Aus  diesem  Dokumente  ergiebt  sich  für  uns 
einmal  die  iatercssante  Thatsache,  dass  Böringers  Arkade  um 
das  Jahr  1667  offenbar  ans  praktischen  Gründen  eine  bau- 
liche Veränderung  erfuhr,  und  femer  eine  klare  Vorstellung 
von  der  ursprünglichen  Anlage  des  Werkes  selbst. 

Altermadt  war  nämlich  beauftragt  worden,  ein  Verzeichnis 
anzufertigen  „was  diese  arbeiten  in  u.  1.  fr.  Münster,  den 
lättner  in  der  mitten  sambt  dem  schneggen  abzubrechen,  den 
lättner  auf  beiden  selten  wiederumb  zu  ergänzen  —  vor  cöstai 
darüber  gen  möchten".  Es  handelte  sich  demnach  um  das 
Abbrechen  einiger  Baustücke  und  besonders  einer  Wendel- 
treppe in  der  Mitte  der  Arkade  und  um  ein  Anfügen  neuer 
Bauglieder  an  beiden  Enden  derselben;  es  bedarf  dazu  der 
Arbeit  des  Zimmermanns,  den  Zug  aufzurichten  zur  Beför- 
derung der  Steine,  und  böklisteller  d.  i.  Gerüste  aufzuschlagen. 
Die  Steine  „so  —  nach  dem  Abbruch  —  nitt  mehr  zu  diesem 
werkh  kennen  gebrucht  werden,  sollen  an  ein  absunderlicli 
ortt  zusameii  gestellt  werden ;  die  neuen  Werkstücke  sollen 
fleissig  gehauwen  und  sauber  geschliffen  werden,  so  wohl  als 
diese  jetzt  vor  äugen  stehentte  arbeitt,  dass  sich  das  neuwe 
dem  alten  vergleichen  möge". 

Unter  den  Stücken,  die  Altermadt  neu  anfertigen  muss 
sind  am  wichtigsten  „48  dritt  ein  jeder  fünf  schu  lang*, 
offenbar  die  Stufen  einer  neuen  Wendeltreppe;  und  wenn  vir 
nun  aus  dem  letzten  Posten  seine-s  Überschlags  sehen,  das? 
er  schliesslich  zwei  „Stegen  mit  48  dritt"  versetzt,  so  haben 
wir  den  Kern  des  Umbaues  gefunden:  Der  Lettner  Böringer- 


')  Vgl.  Ztft.  der  Gesellschaft  für  Befördernng  der  Geschichts-,  Alier- 
tums-  und  Volkskunde  vou  Freiburg  IV,  S.  441  in  rammerts  Aahui 
über  „Freiburg  in  der  zweiten  Hälfte  des  XVII.  Jahrhunderts".  —  »)  Be- 
lege siehe  im  einzelnen  bei  König  Anmerkung  zu  Diöz.-Arch.  XV,  275. 


Dif  Baukunst  des  16.  Jahrhunderts  in  Frdburg. 


6S9 


tte  eine  Treppe,  welche  hinter  der  mittleren  der  (üuf  Ar- 
ien lag;  diese  brach  Aliermailt  ah  und  setzte  sie  auf  der 
len  Seile,  auf  der  andereu  eiue  nach  ihren  Massen   neu- 
rbeitele  von  ebenäovielen  Stufen  wieder  auf,  nnd  zwar  unter 
ersten  und  frtnften  Bogen  der  Arkaden.*)  Damit  ätimmen 
tun  auch  die  übrigen  Sttlelte  des  Anschlags:  da  die  Treppe 
die  KücJvwand  des  Lettners  citigegntTcii  hatte,  werden  nach 
ireni  Abbruch  hier  zwei  neue  Säulen  smut  den  zugehörigen 
^bejlastern*   nötig,  welche  die  Lücke  an  der  Chorscite  aus- 
len. 

Es  Jenchtet  ein,  dass  dieser  f 
Tnbau  die  einfache  Lösung 
Iriogers  verstörte,  der  die  ein- 
i\  notwendige  Treppe,  die  er 
>hl  am  liebsten  ganz  ver- 
licden  liätte,  in  die  Mitte  gc- 
allt  und  ihre  störenden  Linien 
:h  einen  Altar  wenigstens 
;en  dos  Langhaus  hin  ver- 
U  hatte.  Indem  Alternmdt 
sdiweren  Steinma'^sen  der 
riden  Stiegen  mit  ihrem  Mass- 
rerktietändcr  unler  die  Arkaden 
stellte,  wobei  er  die  Gewülbc 
der  beiden  äus^rsten  Joche 
lurclibn-chen  inusste,  bewies  er, 
rie  wenig  seine  Zeit  die  For- 
mreinbeit  der  Architektur 
öringers  zu  schätzen  wussie, 
id  »ein  Umbau  maa;  zum 
rossen  Teil  das  harte  Urteil 
folgenden  Jahrhunderts  vor- 
ilosflt  haben. 
In  seiner  ursprünglichen  An- 
lage war  der  Lettner  also  eine    Fig.  s.    Grandrin  des  Uttnen. 


Emht, 


*i  Du  ergübt  fficb  UDma)   ata  dem  Wortlaut  bei  Geissin^r,    und 
ist  aueli   eine  aixiLTP  .AnoninuDs,   wie  wu  dem  Grandri»»   herror- 
t,  KM(«KUMHtn.    WiitlGF  ubha  den  L«ttaer  in  4}a«ni:hlff,   vo  rie 
die  X>urcJigtLiige   unter  den  ilataneuarnuai  -vonleckt   bAttm,   noch  auch 
ter  dem  I«ua»r  an  •)»&  VieniDi;s^i)en  bMiK  tat  üt  beidMi  Tr«pptn 


g90  Scbaefer. 

den  beiden  VierungspfeiJern  vorgelegte  Arkade  etwa  im  Geiste 
der  Logetta  am  Campenile  zu  Venedig. 

Es  war  die  schönste  und  man  möchte  sagen  klassischste 
Aufgabe  für  einen  Renaissancebaumeist«r;  die  Loggien  und 
Säulenhöfe  hatten  schon  im  Quattrocento  in  Italien  eine  gros« 
Vorliebe  für  diese  vornehmste  Erscheinungsform  der  anti- 
kisirenden  Architektur  geschalTen,  die  am  wenigsten  auf  prak- 
tische Bedürfnisse  Rücksicht  zu  nehmen  hatte.  Dass  diese 
Aufgabe  Böringers  Stolz,  sein  Lieblingsgedanke  war,  dflrfen 
wir  wohl  daraus  schliessen,  dass  er  seine  Ausführung  tot 
jener  schon  lange  geplanten  Vorhalle  an  der  Segenthür  durch- 
setzte. 

Es  war  eine  Arkade  von  fünf  Bogen,  die  sich  an  die 
beiden  östlichen  Chorpfeiler  anlehnte;  der  einzelne  Bogen  hat 
eine  Achsenweite  von  2,5  m  und  misst,  das  Gebälk  mit- 
gerechnet, über  6  m  Höhe.  Diese  auffallend  schlanken  Pro- 
portionen ergaben  sich  aus  dem  beschränkten  Raum,  der  f&r 
fünf  Bogen  fast  zu  eng,  mit  dreien  nur  schwer  auszufüllen 
war.  Die  äussersten  Arkaden  greifen  daher  beträchtlich  über 
die  Achse  der  Chorpfeiler  hinaus;  die  hier  entstehenden 
Nischen  gaben,  vermutlich  mit  einer  leichten  Futtermauer  ge 
schlössen  geeigneten  Raum  zur  Aufstellung  zweier  A  Itäre. 
Hinter  dem  mittleren  Bogen  lag  —  die  akademischste  Lösung  — 
die  Wendeltreppe  mit  einem  Geländer  von  goti&chem  Fisch- 
blasenmasswerk.  *)  Über  die  Einzelheiten  ihres  Anschlusseä 
lässt  sich  heute  nichts  mehr  angeben;  sie  war  verdeckt  dinth 
einen  dritten  Altar,  der  auch  nach  Altermadts  Umbau  hier 
stehen  blieb.'')  Der  zweite  und  vierte  Bogen  bildeten,  wohl 
mit  Schmiedeeisen  gittern  verschlossen,  Durchgänge  vom  Lang- 
haus in  den  Chor.  Den  mit  durchlaufendem  Sockel ^resiins 
gegliederten  Arkaden pfei lern  sind  auf  vierseitigem  Postameot 


Kaam.  Dagegen  stimmt  der  beiläufige  Durchmesser  von  3  m  ganz  la 
unserer  Annahme.  Übrigens  waren  die  einzelnen  Stufen  auffallend  niedrig, 
ca.  13  cm,  während  die  der  gleichzeitigen  Bauten  gewöhnlich  1B~17cdi 
messen. 

')  Einige  Stücke  dieses  sehr  elegant  profilierten  Masswerks  im  ßesiu 
des  Glasmalers  Merzweiler  in  Freiburg,  etwa  einen  halben  Kreisbogni 
der  Treppe  bildend.  —  2)  In  welcher  Weise  Altermadt  die  beiden  Seiten- 
altäre  aufstellte,  nachdem  er  die  beiden  Treppen  unter  die  ArkaJen  ge- 
stellt hatte,  vermag  ich  nicht  zu  entscheiden. 


IMe  Baukunst  des  16.  Jfthrliandens  in  Freiburg.  691 

ligc    korinthiaclie  Säulen    vorgelegt,    welche    das  Gebälk 

;en.    Die  Kcklusung  war  jedeufaüs  die  einfachste  (vgl.  die 

»nstiiiktion    auf   unserer    Tafel);   eine   Verstärkung   der 

tpfciler,  wie  sie  bri  der  Vorhalle  dur  Segeuthür  durch  die 

Hte  Spannung  der  Bogeu  nötiK  wurde,   mus3te  schon  des 

^Unmmaugels  wegen  unterbleiben.     Iteste  von  diesen  Partien 

Baues   sind  nicht   mehr  vorhanden,    abgesehen    von  dem 

lis  des  Meistere  Uöringer,  das  nach  dem  ausdrücklichen 

lis  Geissingci*s  an  der  südwestlichen  Ecke  der  Arkaden, 

die  Scgcnthur  hin  aufgestellt  war,  und  zwar,  da  souüt 

SDds  Ilaum  bleibt,  lu  der  üatustrade  über  dem  Gebälk. ') 

Hasse  des  Quaders,  aus  dem  die  Büste  herausgehauen  ist, 

tigcn    unsere    Annalime   bezüglich   der  Eckkonstraktlon 

Lettners. 

Wenn  sich  schon  in  der  äusserst  symmetrischen,  von  Will- 

Ir  freien  Oesamtanlage  der  Architektur  Böringers  eine  an 

Werken  unserer  nordischen  Renaissance  selten  gesehene 

idemisch  strenge   .Auffassung  der  römischen   Formen   aus- 

mcht,  so  gilt  das  in  weit  höherem  Grade   von   den  Kinzel- 

trmen,    bei  deren   feiner  Ausarbeitung  dem  Meister  die  gc- 

chicklc    Wahl  des  Baumaterials  sehr  zu  statten   kam:   die 

*ro&ie  sind  ubernll  scharf  uud  sieber  geschnilleu,  die  einzelneu 

Hieder  des  Gebälks  von  klassischen  Formen  und  Massen;  die 

Eeiitc  Hühc  des  Keliefschniiicks.  die  nirgends  die  struktiven 

nieder  verhüllt,  sondern  nur  dem  nüchternen,  klaren  Aufbau 

leu  bescheidenen  malcrisctieu  Heiz  verleibt,  zeigt  die  feinste 

Empfindung  für  den  Geist  der  Antike. 

bellen  wir  uns  die  einzelnen  Bauglicder  näher  an,  zu- 
nächst die  Säulen*):  Auf  vierseitigem  Postament,  dessen 
Flächen  von  einem  leichten  Kartuschenr ahmen  belebt  werden. 
ruht  die  elegante  attische  Basis,  über  der  das  untere  Drittel 
des  Schafts  reich  mit  RtÜRf  geziert  ist;  vom  die  Gestalten  der 
Evangelisten  und  Kirchenväter  in  architektonischer  Um- 
rahmung, an  den  Seiten  Vasen  mit  Blumengewinden,  Vögel, 
liauken.    Der  obere  Teil  des  Schafts  zeigt  kaum  merkliche 


')  Um  beaUtigt  auch  eiiie  bid  Griesiogor  1)«{^ntgte  Skizze,  so  ääet- 
UnlUch  sie  aiugefitlirt  ist.  Abb.  des  in  der  Mil»*b<rhntte  Hinstellten 
BiliJwerkB.  s.  8ch.-i -I..  Ifi85.  Taf.  3.  -  »)  Vgl.  luuscre  Tafel  die  mit 
gpoaiicr  Benatning  der  vorhandenen  Arkaden  eiue  RelioDstriiktion  der 
afldwetttlicben  Ecke  des  Lettners  giebt. 


692  Schaefer. 

Eutasis  und  24  scharf  und  sauber  ausgearbeitete  EanDelveL 
Die  Säule  lehnt  an  dem  Pfeiler,  dessen    Wand  darch 
Netz    von  Stabwerk    und   Buckeln    gegliedert   ist;    er  tigt 
den   etwas    gedrückten    Eundbogen,   dessen   Archivolte  t^ 
abgestuft   und  von  einem   Eierstab    geteilt    ist;    die  uA 
unten  gekehrte  Flache  der  Sturzbogen  schmücken  geflfigebt 
Engelsköpfchen;  in  die  Zwickel  schmiegen  sich  abwechsdoi 
mit  bärtigen  Fropbetengestalten  geflügelte  Genien,  bald  Lddem- 
werkzeuge,   bald  Kränze  in  Händen  haltend,    das  von  San»- 
vino  und  Palladio  ebenso  wie  in  Faul  Veroneses  Ärchitektoni 
oft  wiederholte   Motiv  vom  römischen   Triumphbogen.     Ds 
Reliefstil,  die  Faltengebung  sind,  wie  die  Typen  dieser  Figura 
selbst  dem  Vorbild  der  venezianischen  Architektur  —  etn 
an  der  Bibliothek  von  San  Marco  getreu  nachgebildet.   Du 
Gebälk,  getragen  von  den  Säulen  und  schwungvoll  gezeick- 
neten  Konsolen,  welche  den  Scheitel  der  Ärkadenbogen  dnrcfr- 
brechen,  besteht  aus  dem  dreigliedrigen  Architrav  und  eiom 
schmucklosen  Fries,  über  dem  sich  endlich,  durch  einen  trif- 
tigen  Eierstab   begrenzt,    das   römische  Gesims   mit  seina 
Konsolen  erhebt.     Die  Kosetten,  die  an  der   untern  Fläche 
des  Gebälks  sitzen,   die  dünne  Perlschnur,   welche  die  n&di 
oben  breiter  werdenden   Glieder  des  Architrav   begrenzt  — 
alle  Eiozelformen  zeugen  von  eingehendem  Verständnis  für  die 
Gesetzmässigkeit  der  Renaissancefoniien,  in  einer  Weise,  me 
wir  sie  nur  in  den  venezianischen  Meisterwerken  kennen  — 
ein  Verständnis,   das  unmöglich  aus  Zeichnungen  und  Vor- 
lagen, sondern  nur  durch  Studium  und  eigenhändige  Mitarbeit 
an  diesen  Werken  gewonnen  sein  kann. 

Über  den  ursprünglichen  Zustand  der  Balustrade,  welche 
den  Lettner  als  Bekrönung  umgab,  wissen  wir  nichts  Be- 
stimmtes: Sockel  und  Deckplatte  sind  heute  noch  erhalt^D, 
das  dazwischen  eingefügte  Masswerk  wurde  otfenbar  beim 
Wiederaufbau  der  beiden  Musikchöre  um  das  Jahr  1790  ein- 
gesetzt, damals  als  auch  der  Umgang  über  den  Wandarkaden 
der  Seitenschiffe  im  Münster  an  Stelle  der  alten  Holzbrüstung 
sein  Masswerkgeländer  erhielt.  (Geissinger,  der  darüber  be- 
richtet, hat  ein  Stück  der  alten  Balustrade,  aber  offenbar  in  gaoz 
ungenügender  Weise  abgebildet).  Gotische  Sterngewölbe,  deren 
Kippen  von  einem  an  der  Rückwand  der  Pfeiler  sitttndra 
geflügelten  Engelsköpfchen   ausgingen,  ^überspannten  die  füa 


F 


Di«  fiankuiBt  des  16.  Jalirbunderte  in  Freiburg  e93 

ratiscben  Joche. ')  Es  Tcrstclit  $idi,  dflss  der  in  der 
Je  der  Gotik  ftross  gewordene  KUnstler  im  Gewölbe 
deu  Italienern  Uljerle^'en  flililte  und  deshalb,  zuiual  es 
Charakter  seiner  Werke  nicht  starte,  seine  altgewohnten 
gen  auch  am  Lettner  anwandte. 

U  Hans  Böringer  sein  „schweres"  Werk  der  Vollendung 
gehr.icht  sab,  hatte  er  den  berechtigten  Stolz,  mit  dem 
ilgelungencri  ganzen  auch  »ein  eigenes  I^ild  der  Nachwelt 
Ibcrliefcrn;  und  so  stellte  er  an  einer  hei  der  grossen 
le  des  Lettners  gewiss  nnr  wenig  auffallenden  Stelle  nn 
w  südwestlichen  Ecke  der  Balustrade  sein  Pnistbild  auf  und 
^k  darunter  sein  Meistenchild.  Die  Uerrcu  FQcger  b&- 
^Ken  dadurch  offenbar  Lust,  auch  ihr  Verdienst  an  dem 
PRandektimnien  de-ä  Baues  verewigt  zu  sehen,  und  so  wurden 
ucli  ihre  Bildnisse  in  die  Brüstung  eingeflickt  und  zwar  in 
le  Sfidseitc  derselben,  wo  die  vier  Männer  „wie  auf  einem 
lange"  ein  jeder  uberseinemFainilienwappen  aufgestellt  waren*}; 
oute  stehen  sie  —  zwar  in  vollständig  vrrkehrler  Zusamnien- 
fftasuiig  der  einzelnen  Steine  — auf  dem  St.  Michael  im  West- 
|inn  des  Münsters.  Wenig  körperlich  Iicrau^gearheitet, 
Iteressnnter  durch  die  sauber  ausgeführte  Tracht,  als  dureh 
Bbcndigen  Ausdruck,  sehen  wir  links  Johann  Sigisnmnd  von 

^B*)  Der  tu  vinigfu  Pfotlem  beute  nocli  vorliuodcDu  Aiualz  ilcr  Qt- 
^Beripp«ii  wunle  an  and«ni  fibfceArbcitct,  vohl  als  Altenntdt,  on  dio 
l^)pru  xti  v(rrKU«D,  die  Oewölbe  durcbbrachi  Ttell»cht  ahex  ftudi  ent 
«int  cnlgUttj^  Abbrudi.  Die  Spuren  dvr  Abarbdtaog  sind  deutUdi  zu 
rk«saeo  Vgl.  die  Abb.  b«i  Gdgca  Scb.-l.-L.  I86&.  —  *)  Else  genatu 
HkUMHiing  ilt;r  iMttrvflcadeo  Bllngliedcr  eixit-bl,  d&W  onr  hier  der  R&uai 
Kr  die  Rdieftufeln  gewesra  scio  luuiu;  filHntlica  bslN-n  wir  elao  iwtr  an< 
iure  lliterarificbe  Uefilftubii^cg  in  Ccisatogcn  Worten,  d«r  oarh  seiner 
^k  wiederKtfRft'euen  BescbrvibuDg  dw  Lettners  »leo  fortfthrt:  Merk* 
rardigea  find«.*  hh  an  dics«m  Uusiltantenchor  weiter  oiijhti,  ab  dia  Figur 
•der  ßildiii«  des  Meisters ,  der  in  einer  I^ken  des  Chon  luiigelifluen  ist, 
md  AUf  d«r  rollten  Seite  wftreti  diese  ItaUfreund  «amt  dem  StadUchreitwr 
rta  hier  7»  selieu  ist  (Dcbca  an  Abb.  iu  Wsssertau'beii)  dieser  TeO  des 
^■ikantcnrhors  gehet  Tonrcris  in  die  Kirchen  des  Langhauses  und  jener 
^Uar  Ueiftcr  de«  Dxues,  der  «twai  gegen  die  Scgenlhän  Man  tagt 
B  ihm.  «in  Werk  babc  Verdnui  vmirsaclit,  das  dodi  «o  edel,  wormuf 
^dlfl  Bbklt  T«rlaasea-    DieM  drof  bUdtraagbter  samt  den  KuuJeircr- 

■ilaheo  aar  Nabcudtcn  gegen  die  Sahiiitei  oder  SqpntltOrea  n 
JB  ffitaata  ab  wie  auf  einem  Gonge,  wobd  jedem  seio  Wappen 


JMI»hr.(.aMdi.d.Ob*rTl>.K,r.  IX.  4.  44 


694  Schaefer. 

Reinacb,  den  Obristmeister  und  mehrmaligen  Bürgenoeütcr 
der  Stadt*)  mit  der  schweren  Ämtskette.  Daneben  Termitf- 
lich  Johann  Straubach  und,  durch  das  Wappen  gesichert, 
Johann  Jakob  Federer,  die  alle  mehrere  Jahre  hinduith  in 
den  Unterschriften  der  Münsterbaurechnungen  im  St-A.  wiede^ 
kehren;  zuletzt  endlich  der  Ratacbreiber,  der  als  Rechixr 
das  Collegium  vollständig  machte. 

Die  Ausführung  dieser  Bildnisse  zeigt  etwa  den  Stil  der 
württembergischen  Herzogsgräber  in  der  Stiftskirebe  in  Stott- 
gait  von  ungeschickter  Hand  wiederholt;  Böringers  Selbst- 
bildnis ist  dagegen  scharf  und  sprechend  charakterisiert,  ß 
zeigt  einen  ernsten  Mann  von  mindestens  fünfzig  Jahreo: 
markante,  magere  Züge,  scharf  vortretende  Käse;  das  kun- 
gescbnittene,  ungescfaeitelte  Haar  und  der  lange  Spitzbart 
verraten  spanische  Mode  wie  ebenso  die  Tracht;  in  der  Taille 
eng  anliegender,  vorn  zugeknöpfter  Rock  mit  Krause  u 
Hals  und  Händen,  auf  den  Schultern  ein  kurzer  Mantel  mit 
aufgestelltem  Kragen  der  vorn  in  breitem  Umschlag  herab- 
fällt; auf  dem  bauschigeo  Ärmel  der  linken  Schulter  trägt  et 
das  Abzeichen  seines  Standes,  das  gespaltene  Kreuz  der 
Münsterhütte,  in  den  Händen  Zirkel  und  Winkelmass. 

Vermutlich  war  der  Meister   also  um  dss 
Jahr  1530  geboren,  und  stammte,   wenn  mr 
_  ^  aus  dem  Namen  scliliessen  dürfen,  aus  Schwa- 

4-  ^  ben;  die  Thatsache,  dass  um  1473  in  UIiu  ein 
/^  Ac  Bildhauer  Georg  Böringer  lebte '),  und  <\k 
Jl  I     s,         andere,   dass  ganz  besondei-s  in  Ulm  die  Tri- 

,       T  hundert  lebendig  bestanden  haben  muss,  können 

AkJ/        uns  einen   Fingerzeig   geben,    wo  die  Spura 

'      '  des  Meisters  zu  suchen  sind.     Dass  er  Italien 

^'8  4.  und  seine  Architektur  kennen  gelernt  und  zwar 

nicht   auf  flüchtiger   Wanderschaft,  sondern    durch  längeren 

Aufenthalt  wahrscheinlich  in  Venedig,  darüber  kann  angesichts 

-eines  Lettners  kein  Zweifel  bestehen;  vermutlich  war  er  nicht 

1)  1593  zum  letztenmaie  ftls  solcher  genannt;  vgl.  Poinsignon  Frbj. 
Adresskalender  87,  —  *)  Ich  verdanke  diese  Mitteilung  der  ausgedehiiwn 
Kenntnis  des  Herrn  Dekan  Klemm  in  Backnang,  ebenso  wie  die,  dass  Ifilf 
ein  Meister  Hans  Büringer,  mögticberweise  ein  Sohn  des  un^eri^n,  b 
Konstanz  genannt  wird. 


Die  BaalnniBt  des  16.  Julirliutulcrls  iii  Freibarg 


696 


;c  TOT  »einer  Übersiedelung  nach  Freiburg  «us  dem  Stideo 
ickgekehrt. 

So  genug   iiu   Umfang   auch  die   belduu   uns   bekanntea 
ferkc  ßunngers  sein  mrigco,  die  Überraschende  Freiheit,  mit 
er  die  Formen  beider  Stile    Mtcrrscht,  das  gründliche 
ständois  tut  ihre  Gesetxinässigkeil  und  Ileinheit  erbebt  den 
rister  weit  über  das  Durchschnittsmass  der  zünftigen  Stein- 
Eiiieister  seiner  Zeit  und  macht  auch  das  Wenige  interes* 
it,  was  wir  ober  seine  Person  den  Notizen  der  Rnt3proto- 
entnehmen   können.    Böringer   war  ein  Künstler  von 
len  und  durfte  sich  dem  hochweisen,  aber  oh  recht  eng- 
dgun  Rat  gegenüber  schon  etwas  herausnehmen:  „in  An- 
lung  seiner  Kunst"  liess  man  sein  stolzes  Auftreten  unge- 
durch  beständigts  Drängen  setzt  er  die  Erlaubnis  zur 
Ifermehrung  seiner  Gesellen  durch  trotz  der  Ängstlichkeit  d^ 
ÜB,  und  nucli  das  war  eine  Bevorzugung,  dass  er  der  Arbeit 
den  tttfidtischen  Befestigungen  eiittioben  wurde,  solange  er 
der  Hülle  beschäftigt  war  und  sonst  kein  Nebenverding 
lahin.     Es  macht  überhaupt  den  Eindruck,  als  seien  Bö- 
igeri  Bestrebungen  darauf  gerichtet  gewesen,  das  Ansehen 
Iner  Kunst  oder,  weno  wir  m  wollen,  seines  HAudwerks  bis 
jener  gläu;^enden  Hübe  zu  hüben,  die  er  bei  seinen  italicni- 
Cbcn  Berufsgi-nnssen  kennen  gelernt  hatte.  Wenn  der  Werk- 
meister im  September  1570,  eine  glaubwürdige  Kopey  ihrer. 
der  Stein melxen,  auch  von  kaiäerhdier  Majestät  conbrmicrten 
Fifiheiten  vor  ilen  It;it  bringt  mit  der  Bitte,  ihm  und  seioeo 
[gesellen  gegenüber  diese  auch  zu  handhaben,  so  nuig  die-s  (ie- 
Eb   aus  einem  ähnlichen  (iefiihl  entsprungen  sein,  wie  es 
ircr  ankam,   als   er   sein  dürftiges  Nürnberger  lieben    mit 
it  glänzenden  sozialen  Stellung  der  Maler  Venedigs  verglich. 
renn  sich  der  Rat  diesen  Ansprüchen  gegenüber   auch   be- 
?iflicher  Weise  ablehnend  verliielt,  so  sehen  wir  docii  Bö- 
iiger  iu  diT  Folgezeit  immer  wieder  bemüht  seinem  Stand 
ifzuhclfeu,    bald    durch  Supplikationen    an    den    Hat,    bald 
irch   Abwehr    unberechtigter   Angriffe  auf   die  Steinmcu* 
iderychnft. 

Böringer  war  verheiratet:  bei  seinem  Tode   hiDterliess  er 
eine  Witiwe,  in  deren  ,Vogt*  am  9.  Februar  1590  der  .Bai- 
|r^r"  Michel  TTug.  von  Hat«  wosrii  eingesetzt  wird,  ofTenbar 
ZunftgCDOsae  des  Verstorhcueu ,  wie  dies  auch  aousi  zu 

44* 


Q96  Schaefer. 

geschehen  pflegte.  *)  Auch  ohne  dass  die  Hüttenrecbnoi^ 
es  diesmal  bemerken,  fügen  wir  hinza:  es  war  dem  Bau  m 
schädlicher  Tod ;  seit  dem  genialen  Unbekannten,  dem  Erbauet 
des  Weatturms,  hatte  die  Freiburger  MUnsterhütte  keines 
Künstler  von  gleicher  Begabung,  von  gleichem  Formen- 
sinn gesehen,  wenn  sich  auch  mit  den  Jahrhunderten  Fonncs 
und  Aufgaben  der  Architektur  wesentlich  geändert  hatten. 


Seit  Böringers  Tod  schläft  die  Arbeit  auf  der  MQnster- 
htttte  langsam  ein:  bis  auf  die  Zeit  des  Rococo  herab  haben 
wir  nur  noch  ein  Werk  zu  verzeichnen,  das  zum  Schmucke 
des  Münsters  entsteht,  und  dies  eine  ist  das  geistige  Kind 
Böringers  —  die  Vorhalle  an  der  Segenthür.  Wir  erinnern 
uns,  dass  schon  im  Januar  1578,  als  der  Rat  den  Bau  der 
Grabkapelle  genehmigte,  die  Absicht  bestand,  so  kein  nötiger 
Bau  für  fällt,  das  Portal  darunter  man  die  Kinder  einsegnet 
fümemen  zu  lassen;  Böringers  Lettneridee  verdrängte  aber 
damals  dies  Projekt.  Da  die  Sache  dem  Kat  in  irgend  eioer 
Form  vorgelegt  worden  war,  wird  man  annehmen  müssen, 
dass  ein  Plan  über  die  Art  der  Ausführung  schon  bestand, 
eine  Visierung  oder,  wie  wir  es  für  den  Lettner  vermutet 
haben,  ein  Modell  schon  damals  ausgeführt  wurde.  War  dm 
80,  dann  hatte  Böringer  damals  eine  freie,  luftigere  Variation 
seiner  Lettnerarkaden  als  Vorhalle  eiitwoifei),  und  ah  es  späler 
zur  Ausführung  kam,  griff  man  auf  seinen  Entwurf  zurück; 
oder  aber  der  jüngere,  wenig  begabte  Baumeister  naiim  sich 
den  Lettner  für  den  Aufbau  seines  Werks  zum  Vorbild:  ab- 
gesehen von  der  durch  den  Raum  bedingten  grossen  Spann- 
weite der  Arkaden  und  der  deshalb  nötig  gewordenen  Ver- 
stärkung der  Gewölbewiderlager  an  den  Ecken,  wiederholt  die 
Vorhalle  nur  die  Formen  des  Lettners. 

In  drei  Arkaden  legt  sie  sich  vor  den  südlichen  Querschifflüget. 
Die  Bogen  sind  bedeutend  weiter,  die  Pfeiler  schlanker,  magerer 
als  am  Lettner,  das  ganze  macht  in  seinem  heutigen  Ölfarb- 
f.n'ätiicli  fast  den  Eindruck  von  Gusselsen.     Von    den  spät- 


> )  Ad  sich  könnte  die  Bezeichnung  in  dieser  oder  anderer  Schreibniig 
auch  einen  Steinschleifer  (Polierer)  meinen;  die  Granatschleiferei  war  im 
damaligen  Froiburg  noch  ein  eehr  Tielgeflbtes  Geverbe. 


Die  BHukuost  dea  16.  Jobrliunderls  in  Fretburg. 


697 


h    [iroßlierten    Rippen    des    NetzgRwölbcs ,    welches  in 

neren  Konaoleu  sich  an  die  Quemcbiffsmaaer  anscbliesst, 

einige  ausgebrochen,  so  dass  nur  di«  Ansäue  stehen 

^B  Der  grosse  Unterschied    za  Büringers  Werte  liegt  in  der 
'^ÄtaHic'rung genes inotallartigüaiifijenuj^t'Ite  Bandornament  über- 
zieht nicht  nar  mit  Buckeln  und  K<?schliffenenQuadeni  geschmückt 
deo  Flies  und  die  ganzen  Flächen  der  Pfeiler  und  der  Säulcn- 
postanicnic,  sondern  auch  ihre  Schäfte;  die  niArkante  Schärfe 
io  der  Zeichnung  der  Profile   ist  verloren  gegangen  «nd  zu- 
eich der  Sinn  für  die  Bedeutung  der  einzelneu  ZiersUeder: 
IC  Art  plumpen  ZahnschiiitUi  durchzieht  den  Arcliitrav  und 
Archivolte.    Die  Dekorntlon  bat  sich  dem  Barocken  ge* 
ert;  nn  den  reliefgeziertcu  Sitiileut'Uii.seu  vereiiiigl  sicli  eine 
le  Masse  von  Vögt?ln,  Mupken,  Troplmcn,  Friichtschnliren; 
r!nii.'o  Motive  vei-suchen  daneben   wieder  die  eleganten  Kar- 
^u^chcn  der  Lcttnersäulcn  nach/uahiiien.    Die  Ausrübruag  ist 
^hwerfallig  und  roh;  alä  besonderd  bezeicbneDdes  Beispiel  für 
■flen  verwilderten  Geschmack  der  Zeit  und  Air  d:is  liaudwerk- 
,  liehe  Ungeijchick  mag  dio  DekorAtiuu  der  Säulcnschäfle  mit 

K ihren  schweren  Buckeln  gelten. 
Über  dem  Gebälk  ruht  eine  Ma.sjjwerkbrüi>tung,  aü  deren 
ston   ilie   Wapp<;nschiMer   der   Münsterpfleger   angebracht 
mnd ');   an  der  sUdü^Micbcu  Ecke  ein  Muisterschitd  mit  den 
'  Buchstaben  M.  G.  W.  D.  B.  und  der  Jahreszahl  1620.  Cejüen 
die  von  F.  Geigers  zuerst  vorgeschlagene  Deutung  diest-r  In- 
achrifi:  als  „Michel  ülück,    Werkmeister  dieses  Baus"   Uisst 
Beb  nichts  einwenden;  nur  niuss  es  auffallen,  dass  der  Meister 
iGIllck  nach  den  liishfrigon  Angaben  erst  1G*J4— 31  festgestellt  ist, 
ond  mir  selbst  in  den  UültcnrochniiDgen  von  1C20~30  erstmals 
im  August  1C27  begegnete,  während  bis  dahin  und  wieder  in 
jtoa  folgenden  Jahren  der  Meister  der  Uillte  Michel   Kompf 


M  Mit  Hilfe  der  teilweise  noch  ta  rrkenneaden  Anfangsbaehataben, 
ti«b«n  dt'4D  WA)ii>eii  viiigii-liao«!!  liod  uod  mit  Hilfe  der  Hntlenredi* 
■miceo  kQuute  ich  drei  der  Namoa  fesutdleo;  «  sind  roa  Westen  aa- 
^ki^nKl  Jiinlccr  Itiirkhard  Fnuienfolder,  der  schon  1584  ala  fBspsr  er- 
^^eiul  uud  vicilirrbolt  da«  Borgerinmtvramt  tH?K)eit«te  (»chreiicnder  I,Awe 
^Ht  Blum«-  In  iler  Vordertatzci:  Johaiin  JiUcob  Federer,  den  wir  fchoa 
P^B»  Ultiirr  lipr  bfnoo»  izwei  aufjf^Mlfillta  FlOgel);  der  SeUArr  oder 
'-'Trekontor  tiallug  We/  (ivei  gekreutw  VogelfBM«).  Die  AaftogibDd)* 
^abeo  des  vienea  Xomona  und  W.  Q. 


638  Scbaefer. 

ist.  Während  dieser  ganzen  Periode  zeigt  uns  das  Jahr  1619 
eine  lebhafte  Bauthätigkeit:  der  Werkmeister,  wie  meiBt  ii 
den  ßechnuagen  ohne  Angabe  des  Namens,  arbeitet  s^ 
Januar  mit  drei  bis  fünf  Gesellen;  im  Sommer  werden  ühe- 
dies  zwei  Maurer  und  ein  ßauknecht  beschäftigt  und  am 
Ende  des  Jahres  berechnen  die  Pfleger  den  ausbezahlten  Lohn 
auf  281  %  18  /3  3  ^;  im  folgenden  Jahre  wird  nur  sehr 
wenig  gearbeitet.  Welchen  Anteil  unter  diesen  Umständen 
M.  Glück  an  dem  ganzen  Werk  haben  kann,  ob  er  nicht 
etwa  nur  die  Balustrade  errichtete,  welches  endlich  sein  Ver- 
hältnis zur  Hütte  und  zu  Meister  Kempf  war,  vermag  ich  nicht 
zu  entscheiden.  Wenn  sich  die  Zierformen  auch  schon  weit 
von  der  Korrektheit  Böringers  entfernen,  so  ist  doch  in  der 
Gesamtanlage  so  viel  verwandtes,  dass  man  die  Entstehungs- 
zeit  der  Vorhalle  vielleicht  früher  suchen  möchte,  und  ds 
muss  es  überraschen,  dass  in  den  Jahren  1598  und  99,  «ie 
aus  den  Baurechnungea  hervorgeht,  eine  ebenso  lebhafte  Bau- 
thätigkeit an  der  Hütte  herrschte,  wie  zwanzig  Jahre  spater 
und  dass  1599  dem  Ziegler  eine  grössere  Lieferung  von 
„bachenen  Steinen  zum  Gewölb"  bezahlt  wird. 

Um  diese  Zeit  war  Hans  Regensburger  Werkmeister:  ob 
der  Bau  unter  ihm  schon  begonnen  worden  —  es  ist  um  diee 
Zeit  wenigstens  kein  anderer  Gewölbebau  bekannt  —  um  dann 
1619  erst  seinen  Abschluss  zu  erhnlten,  lassen  wir  unentschieden; 
im  Jahre  1620  stand  jedenfalls  die  Vorhalle  fertig. 

Noch  eine  andere  Frage  knüpft  sich  an  dies  Bauwerk:  aus 
der  selben  Zeit  wie  jener  Kostenuberschlag  für  Altermadts  Um- 
bau des  Lettners  ist  auch  ein  solcher  erhalten  „wegen  des 
Abbruchs  des  neuen  Baues  bei  der  Segenthür  des  Münsters" '), 
den  ein  Meister  Jerg  Wex  anfertigte.  Es  ist  davon  die  Rede, 
„diesen  baw  abzubrechen  bis  auf  das  Folument,  wo  die  mauren 
anfangt,  und  das  Steinwerkh  an  ein  gewisses  Ort  zu  legen, 
bis  man  dasselbig  wioderumb  wird  aufsetzen".  Von  einer 
Ausführung  dieser  Absicht  erfahren  wir  nichts,  aber  sie  ist 
durchaus  nicht  ausgeschlossen :  die  Thatsache.  dass  die  heutige 
Überwölbung  nur  zum  Teil  die  alte  und  wesentlich  erleichtert 
ist,  kann  dafür  sprechen.  Veranlassung  zum  Abbrucli  der 
Arkaden    mag   sehr   wohl  Baufdlllgkeit   gewesen    sein:   denn 


Veröffentlicht  Diär-Arcb.  XV,  276. 


Die  Baultumt  de«  16.  jAhrhunderu  in  Freiburg. 


699 


Pfeiler  und  Säulen  sind  so  mager,  die  Spatmung  der  Bogen 
lal  80  grosH,  dass  auch  neuoi'dingä  wieder  durch  £iseaverkl;im- 
moning'  niichgcliolfL'n  werden  inusstn,  um  lUm  bedenklich  ge- 
wordeuKii  Sclmb  anfzulialten.  \Veiin  wiiklich  nach  dem  Vor- 
Bchla^  des  Jörg  Wex  ein  Ahbruch  dvr  Vorhalle  stattfand,  so 
geschah  der  Aufhau  olTeubar  ohne  jede  ZuUial. 

i 

BÖringer  war  der  erste,  der  reine,  vollendete  Reiiaissancc- 
foraieo  nach  Freibarg  brachte;  kurz  vor  seinem  Tode  erschien 
ein  zweiter  Meister,  der  in  der  Beherrschung  des  neuen  Stils 
ihm  nahe  verwandt,,  in  Beinen  Werken  docli  wesentlich  andere 
kUiistlerisdic  Ziele  verfolgte  —  der  Meister  der  Peterhof  kapolle 
und  des  Baseler  Hof».  Seineu  Namen  kennen  wir  nicht,  da 
auch  die  Hat^iirotokolle  von  ihm  schweigen;  vielleicht,  war 
er  ein  Ausländer;  jedenfalls  hat  der  Klerus,  für  den  er  aus- 
schliesslich arbeitete,  ihn  nach  Freiburg  gezogen.  Mit  der 
Münsterhütle  und  mit  dem  deutschen  Stein metzcntum  hat  er 
j^chts  7.0  sc)ia£fen:  er  führt  kein  Mei3terzeicben.  M 
f  Seine  erste  Arbeit  war  die  Ausschmückung  des  Peterhofes, 
des  Absteigequartiers  der  Äbte  von  Sl  Peter  auf  dem  Schwarz- 
wnid.  Aus  Mezlers  S.  (Jaller  Chronik  *)  erfaliren  wir,  dass  der 
Abt  Gallus  VÖgclin,  der  I.'iSÖ  gewählt  wurde  und  nach  zwülf- 
jähriger  Itegieraog  sein  Amt  niederlegte,  dieses  Uebäude  er- 
richtet (aodes  Friburgi  cum  nacello).  Einige  Partien  dieses 
nahß  der  Südwestecke  der  all*u  Stadtmauer  gelegeueu  Baus 
sind  heute  noch  intakt  erhalten,  so  der  Treppentmin  an  der 
Hofseite  und  die  Kapelle.  Der  Ilaupteingang  mit  der  breiten 
X>opl>el treppe  stammt  dagegeu  von  eioem  Umbau  de;>  XVUl. 
Jafarhuniierts.  Ül^r  dem  Portal  stchtdie Jahreszahl  MDCCXXXI. 

Die  Kapelle  liegt  am  Kode  des  SUdfiUgels  und  ist  nur  durch 
eine  kleine  eisen  beschlagene  ThUr  mit  kunstvotlem  Schtiess- 


')  Die  Ldtteiutur  über  diesen  Xftniea  besclir&iikt  eicli  auf  die  «enigca 
Worte  die  Baer  ia  winer  ^auceEctiicbtlicben  Studie  Liier  dsA  Freibuiger 
Monster*  S-  41  bei  der  Bearteilung  der  Lctuifrarchitektnr  nagt,  di« 
rublikatiou  der  I'eterliofkapelle,  welche  üruuer  mit  lüditigi^t]  Aii&ialimen 
und  knrzem  Text  in  PAmtcra  Allgemetner  Uiiuzettaiig  187S,  Ta£  4S  gab. 
di«  bisher  Ubcrseben  wurde,  eine  zweite  tod  F.  X.  Knaa  in  der  ZfL  d. 
Tarvioä  t.  Forderung  u-  »-  w.  J993.  Ü.  77  mit  «wei  Tafeln  nach  wenig 
genügender  phvtograpbiiicber  AufniUime.  —  *)  Hrsg-  von  Mayer  L  DiOe.- 
Arch    XIII,  S-  28a  ff. 


700  Schaefer. 

verk  zugänglich.  Der  Gnindriss  des  kleinen ,  behaglichen 
Raumes  ist  rechtwinhlich  und  misst  5,10X7  m;  zwei  kreis- 
runde Fenster  in  den  Wänden  links  und  rechts  sorgen  für 
Licht;  eine  niedere  Gewölbedecke  Uberspaont  in  zwei  Jochen 
den  Ilaum.  Es  sind  gotische  SterngewÖlbe  mit  fein  profi- 
lierten Rippen,  die  in  der  Bemalung  roten  und  grünen  Marmor 
nachahmen;  die  Gewölbezwickel  sind  bedeckt  mit  vergoldeten 
Sternchen.  Die  vier  Lünetten zwischen  denRippenandenfeoster- 
losen  Wänden  boten  dem  Künstler  ein  geeignetes  Dekorationsfeld. 
Hier  erheben  sich  über  dem  Gesims,  das  in  der  Höbe  von  1 ,6  m  die 
Wand  umläuft,  die  Statuen  der  zwölf  Apostel  in  Gruppen  zu 
dreien,  umgeben  von  einer  reichen  Scheinarchitektur  von  Pfla- 
stern und  Bogen  in  bescheidenem  Relief,  die  um  jede  einzelne 
Statue  eine  Nische  bildet.  Darüber  nackte  Putten  die  Fnichl- 
schnüre  halten,  daneben  reiches,  äusserst  elegant  gezeichnetes 
Rollwerk,  das  Bandornament  mit  bescheiden  aufgebogenen 
Kanten  reich  verschlungeu  und  da  und  dort  mit  zierlichen 
Masken  oder  Diamantquadem  besetzt.  Jede  Statue  ruht  auf 
einer  kühn  geschwungenen,  durchbrochenen  Konsole,  unter 
welcher  ein  Schild  mit  unübertrefnich  leichter  geschmackvoller 
Umrahmung  fUr  die  Aufnahme  des  Namens  bestimmt  war. 
Die  beiden  andern  Wände  zeigen  zu  beiden  Seiten  der  Bund- 
fciister  in  besonders  reichem  Kartuschenwerk  die  Gestalten 
der  Evangelisten  mit  ihren  Symbolen  in  Belief  ausgeführt; 
die  Gewandbehandliing  ist  hier  breiter,  malerischer,  die  Com- 
Position  von  glücklicher  Freiheit.  Die  Fensterleibungen  füllt 
ein  Ranlcenwerk,  das  sich  um  geflügelte  Engelsköpfchen  und 
Bosctten  schlingt.  Zwischen  die  Rippenanfänge  sind  kleine 
ornamental  umrahmte  Masken  eingesetzt,  von  den  Kreuzungs- 
punkten der  Gewölberippen  schweben  —  ein  graziöses  Spiel 
der  Phantasie  —  kleine  Putten  mit  Musikinstrumenten  herab. ') 
Die  Südwand  wird  geteilt  durch  einen  rcliefgeschmückten 
Pilaster;  zwei  gleiche  fassen  das  Portal  ein,  über  dessen  Sturz- 
bogen zwei  bekleidete  Putten  sitzend  die  Wappen  des  .\bts 
und  des  Klosters  haltend;  die  gleichen  Wappen  wiederholen 
sich  au  den  beiden  Gewölbeschlussteinou. 

')  Die  vorzügliche  Publikatioa  Gruners  enthält  geometrische  .^uf- 
cahmcn  der  Nord-  und  OstwSniie  der  Kapelle  anf  einer  Kupfentichtafel 
vereinigt  und  im  Text  eine  kleine  Wiedergabe  des  Grundrisses  mit  den 
Details  der  Decke. 


ZMe  BttuJnutst  des  IG.  Jahrbimderu  ia  Freiburg. 


701 


Die  Formen  der    1,20  m    bolien  Apostelstat uen    erheben 
nicht  weit  über  die  Han(ivrcrk8inäs.si^keit;  die  Motive  voa 
Bllang  und  Armhallunp;  zeigen  zwar  eine  lebendige  Manaig- 
igkeit.  ordnen  sicli  aber  der  Aicliili'ktur  vollständig  unter, 
dass  nirgends  dramatische  Belebung  i-rziell  ist;  die  meist 
bärtigen  Krtiife  sind  nur  oberääcfalicb  cbarakterisiert,  sie 
:eo  zuDi  Teil  einen  dem  elcgischeD  Typus  der  Rococozeit 
allcQd  rerwaiidteu  Ausdruck.  Der  ganze  plaätiscbe  Schmuck 
Kapelle  ist  in  Stuck  ausgeführt  und  um  die  einheillicbc 
osÜPTischc  Wiikunf;  zu  erhöhen,   mit  wenigen  vornehmen 
Farben  getönt:  iUt  Gruod,  von  dem  Figuren   und  Ornament 
sich  abheben,  zeigt  ein  zartes,  gebrochenes  Bbu;  Hanken  und 
Filaster  sind  weiss  und  mit  schmaleo  Goldsäumen  geschmückt; 
fbfnao  die  üewändcr  der  Apostel.    Hciligeaschcine  und  Attri- 
bute der  einzelnen  Figuren  sind  veri^oldet;    die  Köpfe  und 
die   Übrigen  Fleischteile,  die  Putten  und  Fruchtschnüre  sind 
turah'sttsch  bemaU. 
So  leicht  uns  diese  in  ihrer  Wirkung  ungemein  glückliche 
lalung  an  die  Farbengchung  der  Itobbia  erinnern  mag  Vi 
sehr  zeigt  eine  nähere  BetrachtuiiR,  dass  von  einem  (liat- 
iciicn  EinAuss   jener  Kunstweisc   auf  unseren   Meister 
De  Rede  sein  kann.     Die  Zusammenstellung  dieser  paar 
rben,  lies  motten  Blau   mit  Gold  zu  Weiss  empfahl  sich 
schon  durch  die  grosse  Incilffcrenz  ihrer  Töne,  und  die  weisse 
Farbe  des  Steins  durch  massige  Vergoldung  zu  beleben,  war 
tun  diese  Zeit  nichts  seltenes:  Belege  dafUr  geben  z.  B.  die 
Altartafeln    des   KimsiJinzPr   Mi-istei-s   Hans   Morink,  dessen 
Thatigkeit  imr  wenige  Jalue  nach  der  unseres  Petcrhormei.ilcrs 
fHllt  ^;  und  dass  bei  dieser  Art  von  Bemnlung  auch  die  natura- 
I  UsUsche  Farbe  des  Nackten  beibehalten   wurde  —  wohl  eine 
Lfpnsession  an  die  Sitte  der  vorhergelieuden  gotischen  Büdnerei 
Hr  z«gt  ein    von   Wackcrnagel    in    dieser  Zeitschrift "}   ver- 
^Äentlichter  Vertrag  für  die  Bemalung   dos  Lettners  in    der 
ogD--*tmer  Kirche  zu  Basel  vom  24.  März  1512,  woesheisst: 
zum  dritten  sollen  die  fünf  stcini  hilld  an  dem  letner  ako 
ut,  nemlicb  die  cronen,  liar,  bert,  d)-ademen,  die  opfer  der 


Vgl  mein«  vorUofige  uod  to  Etuzelheit«u  traKutreKMide  NötU  aber 
nnLniiKiioo  im  Kcpeitoriiim  filr  Kunstwissemcbift  IW.  XVI,  S,  laot 
»)  Knu».  Btwlwdie  KuBsttitiWKmphiP  l  v»l  -  ■)  N.  F.  «d.  0,  8.  SU  f. 


702  Schaefer. 

kangen,  der  biscbofstab,  alle  lisier  aa  den  rocken  und  an  den 
mentlen  von  teyltem  gold  vergullt  und  das  nakend  der  pildeo, 
auch  das  letz  des  gewandts  widerumb  von  oltfarwen  gefasst 
werden,  und  al  das  der  pillden  plyben,  wie  der  stein  an  ime 
selber  ist 

Auch  auf  dem  Micbael  Fächer  zugeschriebenen  Sdinitz- 
altar  de»  Natlonaimuseums  in  München  sind  gold,  blau  und 
weiss  die  Hauptfarben  der  feingestimmtenBemalung  und  ebenso 
tönen  diese  Farben  die  kassettierte  Renaissancedecke  im  Kon- 
stanzer  Batshof.  So  wenig  wie  die  Bemalung  lässt  uns  die 
stilistische  Eigenart  der  Figuren  zu  einem  bestimmten  Schloäs 
über  die  künstlerische  Heimat  des  Peterbofmeisters  kommen; 
nur  das  wird  man  behaupten  dürfen,  dass  seine  Gewand- 
behandlung  und  der  ganze  Stil  seiner  figürlichen  Plastik  sidi 
wesentlich  entfernt  von  den  Formen,  die  wir  in  den  Grab- 
denkmälern dieser  Zeit  im  südwestlichen  Deutschland  kennea 
—  in  der  Stiftskirche  zu  Baden-Baden,  in  Messkirch,  in 
Stuttgart,  Heilbronn  u.  s.  w. 

Am  eigentlichen  Bau  des  Peterbofs,  so  z.  B.  an  -der  Er- 
richtung jenes  gotischen  Stemgewölbes  der  Kapelle  scheint 
er  nicht  beteiligt  gewesen  zu  sein,  zum  mindestens  haben 
wir  Grund  anzunehmen,  dass  für  die  Dekoration  der  Kapelle 
erst  ein  anderer  oder  doch  weitergebender  Entwurf  geplant 
war.  Denn  bei  der  im  Herbst  1692  vorgenommenen  Resun- 
ration  der  Kapelle  zeigten  sich  in  rotbrauucr  Farbe  auf- 
gezeichnet die  Umrisse  eines  Festons,  der  sich  an  der  Süd- 
wand unter  dem  heutigen  Gesims  hinzog.  Was  die  Innen- 
einrichtung des  prächtigen  Raumes  angeht,  so  steht  unter 
dem  östlichen  Rundfenster  der  Altar,  an  dessen  Platte  die 
Jahreszahl  1587  eingemeisselt  ist.  An  der  gegenüberliegenden 
Wand  stand  ein  Chorgestühl,  das  heute  verschwunden  ist'}, 
eine  niedere  Vertiifelung  zog  sich  vermutlich  auch  an  den 
übrigen  Wänden  hin.  Das  Ganze,  ein  in  Deutschland  selten 
gesehenes  Beispiel  von  Innendekoration  aus  der  besten  Zeit 


')  Grüner  giebt  auf  seiner  Tafel  die  Umrisse  eines  Gestühls  vermui- 
Jich  aus  der  Eriuneruug,  dazu  giebt  er  im  '1  ext  an,  dass  dasselbe  Tor 
kurzem  entfernt  worden  sei.  Es  ist  mir  sehr  wahrscheioUcli  geworden, 
dass  das  Gestühl  mit  andern  Dingen  ums  Jahr  1ÖG8  von  der  UniTemtät 
versteigert  und  von  Antiquar  Buissou  weiter  auf  den  Markt  gebracht 
wurde. 


Die  Baukunst  äts  16.  Jalirhnnderts  In  Fwiburg. 


TOS 


Üer  Renaissance,  ist  so  f;ut  vic  unbeschädigt  durch  die  Jahr- 
bandcrtc  gegangen  und  bildet,  verständig  restauriert  trotz 
seines  bescheidenen  Umfangs  durch  seinen  originellen  Geschmnck 
«md  seinen  Iteichtum  eines  der  interessantesten  Denkmäler 
^r  obcrrhcinis eilen  Kunst  des  XVI.  Jahrhunderts. 
^■-Wenn  uns  aucli  die  Archive  über  die  Person  des  Peter- 
Sormfisters  noch  niclit  berichtet  haben  (mir  selbst  stanilen 
Dar  die  Frciburger  rtatsprotokolle  zur  Verfügung)  so  haben 
wir  doch  einige  Denkmäler,  die  wir  zur  Kr^nzung  seiner 
künstlerischen  Fähigkeiten  lierbeiziehen  dürfen.  Das  wichtigste 
darunter  ist  der  Baseler  Hof,  da»  heutige  Bezirksamt  in  der 
Kaiscrstrasse. 

Als  das  Baseler  Oomkapilel  durch  das  bestäiidijie  Fort- 
schreiten der  Reformation  die  Aussicht  verlor,  in  seinen  alten 
Sitz  zurücbzukchrcTi,  muästen  die  Herren  daran  denken,  sich 
ia  Freiburg  einzurichten,  und  sie  Trühltcu  dazu  den  Uebäucle- 
komplex,  welchru  sich  der  kaiBerlicIiB  Kanzler  Konrad  Sttlrzel 
von  Ruchlu'iiii  auf  der  Stelle  von  zehn  zusammengekauften 
Hausplätzen  errichtet  hatte ')  in  den  ersten  Jahren  des  Jahr- 
hunderts. Die  Eutstehiingsgpschichte  dieses  ganzen  IIüiLser- 
gewins  ins  einzelne  lu  verfolgen,  ist  daher  auch  sehr  schwierig 
nnd  der  Kuiistwert  des  Ganzen  lohnt  eine  solche  Arbeit 
kaum:  Jeilenfalls  ist  der  älteste  Teil  des  Gebäudes  in  seinem 
heutigcQ  Zustand  die  nördliche  Hälfte  der  Fassade  mit  den 
beidt;n  Krkern,  deren  eiuer  die  Jahreszahl  UI6  thlgt.  Beide 
zeigen  durchweg  gotische  Profitstäbe,  wenig  Zierformen;  der 
grössere  im  Vieruck  weit  ausfadend  ruht  auf  einem  kleinen 
Vorbfiu  des  Erdgcsciiosscs,  geht  in  einfachen,  aber  elegant  ge- 
zeichneten Linien  nach  oben  ins  Achteck  über  und  i^chlieüist 
mit  einem  Turiidielin;  auch  die  einzelnen  Zierlorinen  im 
iDDcrn,  die  Wöiltnng  der  Krker,  die  Gebälks tützen  zeigen  die 
Fonnen  dieser  Frühzeit.  Die  mit  vier  Kreuzgewölben  über- 
deckte ITalle  dps  obersten  Stockwerks  gehört  dagegen  dem 
XVi.  Jahrhundert,  vielleicht  dem  Umbau  zur  Zeit  Stürzels  an ;  *) 


■)  Vgl.  Poinsignon,  nittor-  Ortsbesdireibuns  der  Stadt  FreiburE 
8*  106,  uiid  den  oben  pncuhiittu  Anfiiotz  ron  Oherhaarat  Durm  in  der 
Zft.  für  Bauwesen  Jahrg  XLIII,  iVö.'S  f.  mit  piner  Helmuravtin?  drr  F&a- 
wide,  einem  GrunririsE  dvä  olH-nU*ii  iT^tockwu-rks  uud  cüier  Al>bililuug  des 
Portals  vom  Treppcuturm.  —  ■)  Elicnsa  die  httbsche  SchmiodcwcnlliQr 
im  ErdgCftcbou  nbg.  Schan-ins-Land  It^45. 


704  Schaefer. 

ebenso  die  GeBamtanlage  des  Gebäudes  um  den  rechteckigea 
Hof,  der  Treppeniurm  mit  seinen  schrägen  Fenstern  an  der 
Hofseite,  die  unklare  und  nicht  einmal  die  Stockwerkhobe 
ausgleichende  Kebeneinanderreihuog  der  Räume.  Um  das 
Jahr  1550  scheint  das  Baseler  Domkapitel  seinen  Einzug  iD 
dieses  Gebäude  gehalten  zu  haben;  fast  vierzig  Jahre  später 
beginnen  die  Umbauten,  die  uns  hier  näher  angehen:  Eine 
Inscbrifttafel  mit  überladener  lienaissanceumrahmang  an  der 
Hofseite  des  nördlicheu  Flügels  zählt  die  canonici  capitolares 
auf,  unter  denen  diese  vor  sich  gingen,  Bischof  Jakob  Christoph, 
Probst  Peter  von  Thettingen,  Vogt  Johann  von  Sonuneraw 
und  Prasberg  u.  a.  m.,  und  fährt  dann  fort: 

capitulum  ecclesiae  cathedralis  Basiliensis,  ob  Basiliae  abro- 
gatum,  quam  apostoU  ab  Jeorsolyma  in  oranes  gentra  uniter 
praedicaverunt  fidem  catholicam :  Sereniss.  Imp.  D.  Ferdinaiidi 
S.  A.  0.  et  P.  authoritate  sub  celeberr.  huius  urbis  Frihurgens. 
Patrocinio  benigno:  anno  sa!  M.  D.  IXXX.  cum  clero  sao  lue 
demigravit  et  tandem  has  aedes  curiam  sibi  suisque  f.  c-  anno 
dm.  —  Die  Jahreszahl  ist  zerstört  bis  auf  die  Ziffern  -CV-, 
80  dass  man  kaum  anders  als  MDXCV  ergänzen  kann.  Dem- 
nach scheint  diese  Tafel  nach  Beendigung  des  Umbaus  an- 
gebracht zu  seiD,  was  zu  den  stark  verwilderten  Formen  ihrer 
Umrahmung  wohl  passte.  *)  Sieben  Jahre  zuvor  hatte  der 
Treppenturm  im  Hof  ein  prächtiges  Portal  bekommen,  dann 
war  der  Haupteingaug  an  die  Kaiserstrasse  gelegt  und  durch 
ein  breites,  laut  Inschrift  1591  errichtetes  Portal  geziert 
worden ;  endlich  hatte  die  Fassade  einen  eigenartigen  Schmuck 
erhalten  durch  eine  Relieftafel  mit  der  Madonna  und  zwei 
männlichen  Heiligen,  die  zwischen  die  Fenster  des  oberen 
Stockwerks  eingesetzt  wurde.  Als  Schmuck  der  übrigen 
breiten  Mauertiäeheu  zwischen  den  wenig  regelmässig  Ter 
teilten  Fenstern  war  offenbar  eine  Bemalung  vorgesehen,  tod 
der  spärliche  Reste  an  den  beiden  Erkern  der  Fassade  neuer- 
dings aufgefrischt  wurden. 

Von  den  skulptutgeschmückten  Baugliedern  ist  das  künst- 
lerisch wertvollste  das  Rundbogeuportal  am  Treppenturm:  (in 

')  Lübke,  Die  KeDaissance  in  Deutschland  1.  Aufl ,  956,  spricht  bd 
der  kurzen  Erwähnung  dieses  Bauwerks  von  einer  Inschrifllafel  ftiä\ 
Widmung"  (?)  eine  voUatäudige  Wiclergahe  der  Inschrift  siehe  bei  Duna 
a.  0.  und  vorher  bei  H.  Schreiber,  Freiburg  i.  B.  u.  s.  Umgebung  1625, 


Die  BauLnugl  i)«e  16.  Jahrhundert«  tu  Freiburg, 


705 


der  Abb.  bei  Durni  a.  0.  nEcht  deutlich  genug).  Toskanisdie 
Pfeiler  Lrageo  das  zierlich  gegliederte  tiebülk;  darüber  baut 
sich  eine  Muschehiisrhe  auf,  in  der  die  Statuette  einer  Madonna 
einer  von  geOügeltcn  Engelaköpfen  gebildeten  Konsole 
iC;  zu  beiden  Seiten  der  Nischn  sitzen  auf  verschlungenem 
idornament  zwei  musizteiende  Putten,  ^wei  andere  stehen 
als  WappenhnHer  dunebcn,  ein  gleiches  Paar  mit  Toten- 
Kchüdel  und  Stundenglas  sitzt  in  den  Zwickeln  des  Thür- 
Der  ganze  Aufbau  ist  von  ungemein  gefälligen  Pro- 
ionen, die  Zierformen,  zum  Teil  schon  stark  verwittert, 
dieselben  wie  im  Peturhor:  Masheu  und  Blumengewinde 
den  Pilastem,  das  verseht  ungcne  Bandwerk  mit  erholitem 
und  gelegentlich  schon  mit  aufgeiflllten  Enden,  das  dünne, 
lartige,  aufgelegte  Ornament  an  Fries  und  Pfeilern,  die 
Je  tiberall  korrekt,  wenn  auch  nicht  von  der  Schürfe 
Rfiringers.  Das  Hauptportal  nn  der  Fassade  ist  durch  die 
ätockwerkhöhc  an  schwcrf.iltige  Vcrhilltuisse  gebunden  und 
erscheint  deshalb  gedrückt.  *)  Jonische  Pilaster  auf  Sockeln 
mit  Lr>wcnküpfen  tragen  das  glatte  Gebälk,  welches  ein  Auf- 
Mtz  von  ziemlich  barocken  Formen  krönt:  ein  AVappenschild 
mit  <l('m  Baselstab  in  der  Mitte  umgeben  von  Ranken ,  in 
denen  das  Motiv  der  aufpcroUleQ  Kanten  schon  zur  Regel 
geworden  ist;  neu  ist  die  Zierform  der  Voluten,  die  in  Löwen- 
itatxen  endigend  die  Pilaster  nach  aussen  begleiten,  und  in  deren 
Ansatz  je  eine  Maske  cingefflgt  ist.  Die  Architektur  der 
Nlwiien,  in  denen  die  drt'i  Statuen  an  der  Fassade  anfjjcatellt 
sind,  zeigt  die  reichsten  und  fortgeschrittensten  Stilfoimen: 
die  VariKtiou  der  nach  oben  breiter  werdenden  Pilaster,  das 
willkürlich  freie  Kartuschenwcrk  an  ihren  Seiten  gehen  schon 
über  die  ruhige  GesetJ!miisi»igkeit  der  Renaissance  hinaus; 
andere  Glieilcr,  wie  die  über  zierlichen  Ansätze  an  der  untern 
Flache  des  Gebülks  erinnern  an  die  Drehbank;  die  drei  Statuen 
jMlbet  sind  kCln stier isch  wertlos. 

^P  £s  kann  kein  Zweifel  dArOber  bestehen,  dasts  diese  Arbeiten 

Hto  der  selben  Hnnd  entworfen  wurden,  von  einem  Künstler, 

Ter  in   erster  Linie  Dekor.iteiir  war,  und  der  die  Zierformen 

der  Renaissance  mit   grosser  Freiliett   beherrschte      Und   da 

nicht  nur  die  Elemente  seiner  Dekorationsweise,  sondern  auch 


>)  V^  Dura  IL  0  Taf.  M 


706  Schaefer. 

die  Bildung  ganzer  Bauglieder  wie  der  Pilaster,  die  Zeichoang 
der  Profile  unverkennbar  die  der  Peterhofkapelle  sind,  di 
ferner  die  Arbeiten  am  Amthaus  sich  zeitlich  genau  an  jene 
anschliessen,  und  da  endlich  in  beiden  Werken  nirgends  — 
wie  es  der  Sitte  der  deutschen  Bauhütten  war  —  ein  Stän- 
metzzeichen  sich  findet ') ,  werden  wir  wohl  ohne  Bedenken 
behaupten  dürfen,  dass  diese  zierlichen  Skulpturwerke  vonde^ 
selben  Hand  herrühren,  von  dem  Meister  des  Peterhofe. ') 

Noch  zwei  andere  Werke  dieser  Kunstrichtung,  die  mit 
grosser  Wahrscheinlichkeit  auf  diesen  Meister,  wenn  auch  nur 
mittelbar  zurückgeführt  werden  müssen,  finden  sich  in  Frei- 
burg: das  giebelgekröote  Säulenportal  des  St.  Blasierhofes  in 
der  Salzstrasse,  eines  im  übrigen  schmucklosen,  modernisierten 
Gebäudes,  und  die  Grabtarel  eines  Mitglieds  des  Baseler  Dom- 
kapitels in  der  dritten  Kapelle  des  nördlichen  Chorumgangs 
im  Münster.  Das  prächtige  Epitaph  mit  seinem  karyatideo 
getragenen  Gebälk,  dem  reichen  Nischenaufbau  mit  ein» 
Gruppe  der  Pieta  In  der  malerischen  Kompositen  von  rotem 
Sandstein  und  weissem  Marmor  bildet  ein  besonders  gluck- 
liches Beispiel  von  dem  heiteren  Reichtum  dieser  ZierkunsL 
Wir  müssen  es  uns  hier  leider  versagen,  auch  diese  Werte 
eingehend  zu  behandeln,  da  sie  beide  noch  nicht  verÖffeDt- 
licht  sind. 

Soweit  wir  ihn  bisher  kennen  lernen  konnten,  bestimnil 
sich  die  Zeit  der  Thätigkeit  des  Peterhofraeisters  in  Freibur^ 
durch  die  Jahre  1587  und  1595;  weitere  Aufschlüsse  köonen 
wir  erst  von  archivalischen  Quellen  erwarten. 


W.  Lübke  hat  die  Vermutung  ausgesprochen ,  dass  von 
Basel  her  die  Renaissance  sich  am  Oberrhein  eingebürgert 
habe,  und  die  künstlerische  Bedeutung,  welche  diese  Stadt 
allein  durch  die  Thätigkeit  Hans  Holbeins  errang,  darf  ge- 
wiss nicht  unterschätzt  werden,  zumal  wenn  man  bedenkt, 
welch  günstige  Bedingungen  zur  Verbreitung  ihrer  künstleri- 
schen Produkte  der  Stadt  durch  ihren  blühenden  Buchhandel 
zu  Gebote  standen.     Aber  in  dieser  allgemeinen  Form  aus- 


')  Wohl  fiuden  sich  solche  an  den  gotischen  Partien  des  Ämthause 
siehe  Abb.  bei  Durm  S.  561.  —  ')  Auf  iliese  Verwandtschaft  irar  ^chM 
F.  Baer  aufmerksam  geworden,  vgl.  a   0. 


Die  ßankuixst  des  16-  Jalirhimderts  in  Freiburg. 


707 


sprachen  ist  LUbkes  Antiahme  sehr  anfechtimr.  Mag  laan 
iroerbin  aus  der  Priorität  einiger  Basoler  Bauwerke  —  etwa 
liejrien  Porüilr  nin  innem  Hof  de»  Rathauses  aus  den 
ihren  1535  unil  30  —  eine  Beeinflussung  jener  crstrn  Renais- 
iccarbeiten  herleiteu,  diu  in  Freiburg  auffallend  ^püt,  erst 
ich  der  Mitte  des  Jahrhunderts  auftreten,  jene  Pilaster, 
Gliederung  nn  die  Möbelschreinorei  erinnert  und  deren 
tiger  Schmuck  [ilumpe  Rosetten  und  Medaillonkoitfe  bilden; 
le  beiden  Künstler,  welche  die  Rennissance  aus  den  Händen 
jgcschickter  Ilanclwerker  befreien  und  zu  stolzer  Blüte  er- 
eben,  waren  von  Basel  unabhängig.  Der  enge  Auüchluss 
italienische  Vorbilder,  die  akademische  Korrektheit  findet 
Hch  zwar  auch  dort  in  den  eigenartig  nüchternen  Fassaden 
der  Oeltcnzunft  und  des  Spiesshofcs  wieder'),  über  deren  Er- 
bauer bisher  leider  noch  nichts  festgestellt  werden  konnte; 
aller  diese  Formen  sind  docli  fremdartiger,  als  dnss  sich  an 
einen  Zusammenhang  mit  der  Kun.stweiso  BÜringers  denken 
liesse:  die  nüchterne  Präzision  int  wohl  vorhanden,  aber  es 
mangelt  die  malerische  Lebendigkeit,  Böringers  feiner  Sinn 
fiii-  die  Bedeutung  der  Zier|ilaslik.  Böiingers  Kunst  kam  un- 
mittelbar aus  Italien.  Und  wenn  die  t^tilistitichen  Momente 
fUr  den  Meister  de.s  Peterhofes  eine  so  bestimmte  Antwort  auch 
nicht  ermöglichen,  so  können  wir  doch  auch  von  ihm  mit 
Zuversicht  behaupten,  dass  er  nicht  von  Basel  kam,  obwolU 
seine  Thatigkeit  für  das  Dumkapltel  dieser  Stadt  das  nahelegen 
könnte.  Aul  die  Frage  nach  seiner  >lerkuuft  müssen  wir  vor- 

rtig  die  Antwort  .schuldig  bleiben. 
Es  handelte  sich  bei  der  vorliegenden  Arbeit  um  die  Dar- 
stellung der  Entwickeiung,  welche  die  Architektur  in  Frci- 
^urg  während  des  XVI.  J»hrhunderts  durchlief.  Die  Aufgabe 
war  neu  und  entbehrte  in  vielen  Punkten  genügender  Vor- 
arbeiten. Die  einzelnen  Werke  waren  trotz  ihrer  zum  Teil 
hohen  künstlerischen  Bedeutung  in  der  Fachlitteratur  nocli 
nicht  oder  wenig  bekannt,  einzelne  auch  mit  einem  Schleier 
von  Miss  Verständnissen  und  unhaltbaren  Vermutungen  be- 
züglich ihrer  Schöpfer  und  ihrer  Ent^tehungszeit  umgeben. 
Durch  den  leidigen  Zustand  des  städtischen  Archivs  war  es 
mir  nicht  möglich,  ausser  den  Itatsprutok ollen  uud  einem  Teil 


ty  Abb.  in  Ubke  ü.  O.  2S»  n   231. 


708  Schiefer. 

der  einschlägigen  Münsterbaurecbnangen  noch  weitere  od- 
benützte  Quellen  heranzuziehen,  so  dass  fär  eine  gelegeatliche 
Nachlese  noch  manche  offene  Frage  bleibt*) 

Die  grossen  Züge  der  Entwicklung  der  Baukun!;t  in  den 
behandelten  Zeitabschnitt  bieten  wenig  Neues:  die  anbngs 
noch  unbedingt  herrschende  gotische  Tradition  wirkt  in  des 
konstruktiven  Teilen,  namentlich  im  Gewölbebaa,  noch  dura 
das  ganze  Jahrhundert  fort.  Spät  erst,  um  die  Hüte  des 
Jahrhunderts,  führen  ungeschulte  Handwerkereine  dilettanttsch 
spielende,  nur  auf  das  Zierwerk  sich  erstreckende  und  osTei^ 
standene  Renaissance  ein ,  deren  Formen  sich  erst  onter  der 
Hand  zweier  hervorragenden  Künstler  läutern  und  befreien: 
Hans  Böringer,  der  in  der  Gotik  aufgewachsen,  sich  doch  die 
Entwickelungsfähigkeit  einer  reichen  Eünstlematur  bewahrte 
und  begeistert  von  den  Bauten  eines  Sansovino,  die  Fracbte 
seines  gründlichen  Studiums  der  venezianischen  Bauwerke  ii 
den  Arkaden  des  Lettners  zum  Ausdruck  bringt.  Der  andere 
jüngere,  in  erster  Linie  geschmackvoller  Dekorateur,  beherrsdit 
besonders  die  ornamentale  Seite  des  neuen  Stils  mit  der 
ganzen  Fülle  seiner  Ziermotive  und  verkörpert  recht  eigent- 
lich die  Blüte  dessen,  was  man  deutsche  Renaissance  n 
nennen  pflegt;  möglich,  dass  niederdeutsche  Künstler  seine 
Lehrmeister  waren.  Das  einzige  Bauwerk,  das  dem  beginnen- 
den XVU.  Jahrhundert  anzugehören  scheint,  die  Vorhalle  der 
Segenthür  am  Münster,  ist  eine  von  ungeschickten  Händen 
ausgeführte  Nachahmung  der  Lettnerarkaden. 

Von  da  an  hat  der  grosse  deutsche  Krieg  jeder  künstleri- 
schen Thätigkeit  auch  in  Freiburg  auf  lange  Zeit  ein  Ende 
gemacht. 


*)  Für  liebenswürdiges  EntgegeDkommen  bei  der  Benutznng  des  Äi- 
chivB  bin  ich  Herrn  Bibliothekar  Dr.  F.  Pfaff  und  Herrn  Archivar  Dr. 
Albert  zu  Dank  verpflichtet. 


Di«  Baukunst  des  IQ.  J«)ir1iuiulerls  in  Freiburg 


709 


«uf  n.  Ilörinßers  Thätigkcit  auf  der  Miinstcrhütte  (icKÜg- 
Nrlien  Belegstellen  aus  den  Hatsprotokollen  im  Stiidtarchiv 
'  zn  Freiburg. 

Fol.  71.    RatssiiniiiK  vom  27.  März  1577:  I>cn  bauherm  wiril  be- 

■■  •  -     (Ik'wei)  ober  den  inurcrworkbrnrUtcr  smiel  nfgadt.  bei  im 

iilTon,  sU'b  t'lbcli  uimutzun  Kciiindlq  abzathnn. 

T't.     21).  Mlü-z    ir»77:    Diu   j>l[i'i;cr   an    iiiipcr   I'nmcn   bauw 

■  für,   (las  nu-isit'r  Tlftiispn.   des  jcwisjim  wnrkhm«>i*tera  stein- 

tOUeti    auf  woylunii  niei»U>r  M»thi«'  s«Iiften  b^stallons  an^^noinen. 

*"■•>  -i'tiitbalb,  diowcil  er  äuiihl  nit  ili(>iicii  wiMle,  die  »■batnin^  eq 

1.   wcichoj}  in  anBobaoR  äiicr  kunst  ond  auf  sein  wohlba)t«n 

'^ul  1-^2.  A.  Jani  1677:  Klnßii  »toinnißU^esplIcR  sdHcd  die  tann- 
rn  wCKcn  seiner  midillichen  Dogebabr,  hanwon  nnd  bul^'pn  halb 
Igen.    Loch  sollen  dit  |>Üt'j;er  von  o.  Fr.  baa  dem  wcrkbineister 

pffcn.   sein  gesind  ctn'as  in^ogencr  f.»  halten  and  vor  derglcielien 

agcbnbrlicbea  Vcrliandlanfiicn  nu  Tcrwarnen. 

Fol.  817.    2%  Joiiuar  IbTü:  De»  i>flL-f{ern  atir  n.  1.  Fr.   Itaii  ist 

"  I-  wenn  es  in  des  lanwea  vermögen,  das  liPilig  grab  furlinj»^lK*n, 

i  . . .  darrh   den  wcrkhmeisier  und  sein  ge«ind,   Axs  er   doej» 

it.  über  die  Ordnung  balton  soll  verfertigen  und  dann  nneb  und  usch 

V  I:iiii  nötiger  bau  fQrföllt,  das  portal  .  , .  dui'nnder  nun  dicklnder 
'-  famemen  zu  lassen,    soviel  du  gestiel  belangt,  »oUou  sich 

n-  i-iii'gcr  niitdcn  bemi  riiiversitat-Prespnz  und  aoob  etlichen  clo- 

l*iTn   itmbsebcn.    was  dann  nuingoln  mftcht  von  holz,  wil  ein  ratb 

cm  nurli  das  bejsl  tbnn. 

April  1578  nerdcn  die  Elanliorni  pnnabnt,  achtang  sn  habeu« 

Itiss  auch  die  oriwiter  ihr  laglon  wirblieh  verdienen. 

Fol.  442.    23.  Jani  1578:  Ilsn»  Itertnger  dem  Werklimeistcr  sda 

lie  l>avrberrcn  in  sein  stcinsrub  crlaubi. 

UFol.  112.    3.  Juni  157!):  Den  |)flegcm  ist  erlaubt  und  7Ugla«sen, 
czeiKtcr  fonn   nnd  mnstcr  nach  • . .  den  bau  des  lettncrs  nach 
nul  nach,  doeb  mit  wenig  gt^ind  t'llrzunomon. 

Fol.  14.3.  2i.  Juli  157!).  Junkber  .}acxth  Sfgmnnd  von  Reioacb 
\mL  einem  Ehrsamen  Rat  relalion  ihan.  was  er  und  Iicrr  Jobann 
ptraabach  bej-  dem  gn.  hcrrn  kdo  Staufcn  auf  eines  lUt^  begern  der 
llalMn  m  einem  Ictbner  In  a.  Fr.  mfinstcr  frrjKOllig  pa»sircii  zuo 
pBHD  Terrichtet.  nnd  divweil  der  berr  Kanz  wÜHk.  inwnderbcil  die- 
lirsU  no  goties  ehr  und  dienet  xn  pmuchon  willens,  und  »irb  oocb 
nnst  allfo)  licba  gegen  der  suuit  I'Veybarg  «Rotten,  soll  iro  gnaden 
arhriftlichen  alle*  emsts  und  fricndlichest  höchlich  bedanklit  werden. 
imd  dannacfa  iro  gnaden  allein  ein  srhln-hten  Revers  begeren,  damit 
uan  mitlorzcit  Minen  z6\\cxi  in  andorweg  nit  xu  schaden  begegnen 
cht«,  solle  dorselbig  ir  gnaden  geben  werden,  dass  allein  die  stein 
mnmtfr  freyrnllig  »ein  sollen. 
r.rii>rtit.r.  oa^h  «.  u)f«rTi(.K.  r.  tx  t  45 


710  Schacfer. 

Fol.  194.  25.  Sept.  1579:  Hans  Böringer,  werkhmeister  »n  n.  L 
Fr.  ban  bringt  ein  glaabwflrdige  kopey  irer,  der  Steinmetzen  aw^ 
von  jetziger  kais.  Maj.  confinnirter  freiheiten  far,  mit  pitt,  im  and 
Beinen  gesellen  gegenüber  (?)  auch  ze  handhaben,  begert  derbe;  in 
ZQ  vorhabendem  werkh  des  lettners  za  beweltigang  (?)  der  grossen 
stein  mehr  gesellen  anstellen  zn  lassen,  ist  im  bescheid  vorden.  so- 
viel die  freiheiten  belangt,  dass  ein  Ersamer  Rat  nach  besichtigung 
derselbigen  im  and  seinen  gesellen,  soviel  sich  gebor  and  bis  über 
bräncblicb  allhie  gewesen,  darbey  zae  handhaben  geneigt  aber  be; 
jetzigen  kurzen  tag  nnd  nnvermßgen  (?)  des  baawes  mehr  geseUen 
und  gesind  ime  zu  erlanben,  dann  sein  ordnnng  nsweist,  seye  be- 
denklich; stelle  solches  den  pSegem  heim,  hierin  im  jederzeit  nach 
vermögen  nnd  nottnrft  des  bans  vil  oder  wenig  zn  erlanben  haben. 

Veit  Rössli.  dem  Steinmetz,  dieweil  er  sich  verhenratet,  soll  sein 
väterlich  gnt  zngestellt  werden. 

Fol.  353.  4.  Mai  1582;  Hans  Böringer,  werkhmeister  of  nns.  L 
Ft.  ban,  scjen  die  gebetne  Panherren  erkhannt.  was  dann  die 
zween  sägbänm  belangt,  weiset  man  ine  vor  die  holzherren. 

Fol.  86.  13.  April  1583.  Uf  gemainer  meister  Steinmetzen-  ond 
maurerhandwerkhs  suppliciren  ist  den  banherren  bevolhcn  mit  ioen 
za  verschaffen,  dass  nffs  wenigst  alle  tag  x  oder  xii  kellen  an  fll> 
genommener  osbessernng  der  maoren  mit  mehrerem  ernst  dann  bi^ 
her  angestellt  nnd  jedem  meister  tags  3  batz.  2  ^  geben  werden, 
und  so  sie  rawknecht  haben,  dreyen  maarera  auch  einen  anzosteliea 
znzelassen. 

Fol.  123.  17,  Jnni  1583:  Hans  Böringer,  werkhmeister  nf  n.  Fr. 
bau,  desgleichen  Mathis  Schneider,  steinmetzgesoU,  so  ztlnftig  unJ 
bey  ime  arbeit,  sollen  solang  sie  nf  der  Hütten  an  u.  Fr.  pau  ar- 
beiten und  sunst  kein  nobenverding  annemen  und  verrichten  an  der 
Stadtmauer  wie  andere  .  .  zu  arbeiten  überhebt  werden. 

Fol.  242.  14.  Nov.  1583:  Uf  meister  Hans  Büringers  für  sifh 
nnd  im  namen  gemeiner  bruderscbaft  der  Steinmetzen  sapplicireo 
wird  Hans  Reichen,  genannt  Isenkrämer,  wegen  der  selbig  ihn  und 
das  ganz  handwcrkh  und  bruderscbaft  gescholten  und  verachtet,  und 
dadurch  im  in  dem  obliegenden  schweren  ban  des  lettners  die  ?e- 
sellen  begert  zu  vertreiben,  ohne  alle  ursach,  ist  der  Reich  einzu- 
setzen erkannt  und  soll  über  solches  snpliciren  im  thorm  bescheid 
thun. 

Fol.  259.  31.  Nov.  1583:  Hans  Reichen  Isenkrämer  nnd  Han; 
Böringer,  Werkmeister,  sind  die  zwischen  beiden  teilen  verloffoen 
schmachreden  von  oberkheit  wegen  uffgeboben,  also  dass  sie  hinfär 
keinem  teil  an  seiner  ehren  nachteilig  noch  verletzlich  ond  verwei«- 
lich,  sondern  hinfür  gute  freunde  und  gönner  miteinander  seyn.  auch 
Reich  sich  von  dergleichen  Reden  hallen  soll,  and  ihm  zom  ver- 
achten 1  ff  Silber  straf  nfcrlegt. 

13.  Dezember  1586:  Uf  der  herron  pfleger  u.  1.  Fr.  bans  biti- 
liebes  anlangen  ist  dem  ban  zu  steinen  des  lettners,  so  man  dem  ?e- 


Hie  BaiilniQst  des  16.  Jahrhunderts  in  Freibnrg.  711 

meinen  gut  nmb  8  oder  10  zentner  schnidig,  amb  gottswUlen  noch- 
gelassen mid  geschenkt  worden. 

9.  Febr.  1590:  Hans  Böringers  des  steimnetzmeistera  seligen 
wittwe  vird  mit  Michel  Nngen,  dem  batlirer,  bevögtiget;  haben  vogt- 
Pflicht  gethan.: 

lö.  Febmar  1590:  Hans  Reich  Isenkrämers  aller  dreyen  Stein- 
metzen Bnpliciren  mnb  das  werkmeisterampt  af  o.  L  Fr.  hatten  seint 
verlesen  and  der  Regensporgcr  ein  jar  lang  af  versachen  mit  mehrer 
stimm  durch  die  berren  pfleger  angenomen,  doch  mit  der  gemSssen 
bestallong  and  ordentlich  inventario,  das  man  im,  wann  er  nit  of 
d^  arbeit,  wie  dem  vorigen,  den  taglon  geben  soll. 

[Eine  Liste  von  Steinmetznamen  aas  dieser  Zeit  erfahren  wir 
ans  den  B.-P.  vom  5.  Juni  1583  fol.  123;  am  das  erledigte  Manrer- 
mid  Stainmetzen-Werkmeisteramt  suppliciren;  Wendell  Wachsbach, 
David  Frey  von  Ravensparg,  Georg  Regenspnrger,  Veit  Rössli,  Peter 
Ross  and  Hans  Reich  Isenkrämer.  Es  wird  entschieden,  mit  „Peter 
Rossen  etwas  Zeit  za  versachen".] 


45« 


Miscellen. 


Ueber  den  ländlichen  Hausbau  in  Baden  ein  paar  Bem»kim- 
gen  zQ  machen,  veranlasst  mich  eine  htVchst  interessante  PnblikatiMi, 
welche  wir  B.  Kossmann  verdanken.  Sie  führt  den  Titel:  J)ie 
Baaernhänser  im  badischen  Schwarzwalde"  (Grossfolio  26 
Seiten  Text)  und  ist  von  der  Verlagsbuchhandlang  (Wilhelm  Enei 
&  Sohn,  Berlin)  in  der  vornehmen  Weise  ausgestattet,  die  die  Zeit- 
schrift fOr  Bauwesen,  aus  der  die  Abhandlung  besonders  abgedruckt 
ist,  auszeichnet.  Auf  fünf  Kupfertafeln  and  in  lOS  Holzschnitten  sind 
die  Aufnahmen  des  Verf.  wiedergegeben,  einzelne  von  ihnen  sind  kleine 
reizende  landschaftliche  Genrebilder.  Der  Verf.  hat  sich  ein  Thema 
erkoren,  dem  in  den  letzten  ISIonaten  auch  von  zwei  andern  Seiten 
nahe  getreten  wurde.  Einmal  hat  der  Badische  Architektenrerein 
unter  dem  Vorsitze  des  Herrn  Baurat  Williard  in  Karlsruhe  es  Ober- 
nommen,  gleich  den  übrigen  deutschen  Arcliitcktenvereinen,  den  iSnd- 
liehen  Haasbau  zu  studieren  und  bereits  zahlreiche  AuffordenmgeD 
zur  Mitarbeit  versendet,  andererseits  haben  die  Herren  Professoren 
Kluge  und  Meyer,  sowie  Herr  Bibliothekar  Pfaff  in  Freiburg  in  den 
Kreis  ihrer  Studien  zur  badi.«chen  Volkskunde  auch  diese  Aufgabe 
miteinbezogen.  Für  dio  zahlreichen  Freunde  des  Schwarzwaldbauses 
wird  die  Arbeit  Kossmanns  von  höchstem  Werte  sein.  Sind  c? 
doch  die  ersten  umfassenden  Aufnahmen  und  cindriu;,'enden  Sta- 
dien über  diesen  Gegenstand,  mit  denen  uns  ein  Architekt  beschenkt. 
Er  beginnt  mit  einer  Untersuchung  des  Grandrisses,  wobei  der  Platz 
des  Herdes  bezw.  der  Küche  den  einleuchtenden  Einteilungsgrnnd 
der  erhaltenen  Bauten  in  vier  Klassen  abgiebt.  Die  Einteilung  der 
Wohnräume  tritt  bei  Kossmann  also  als  das  entscheidende  auf.  erst 
in  zweiter  Linie  steht  die  Verteilung  der  Viehställe  und  der  Tenne. 
Der  Verf.  greift  bei  den  GruniJrissbestinimungen  auf  den  bekannten 
St.  Galler  Plan  einer  Klostcianlage  zurück.  Je  mehr  man  sich  aber 
mit  diesem  beschäftigt,  um  so  mehr  überzeugt  man  sich  davon,  dass 
dieser  Plan  durch  und  durch  ein  Idealentwurf  ist,  dass  man  al» 
nicht  recht  im  Stande  ist,  zu  sagen,  was  da  theoretisch  ersonnen  imd 
was  dem  Gebrauche  jener  Zeit  entnommen  ist.  Das  zweite  Kapitel 
behandelt  Aufbau  und  Inneres  der  Scbwarzwaldhäuser,  dem  töchlipcn 
Architekten  ^ird  man  da  gern  als  Führer  folgen.  Den  Abschiuss 
bildet  das  dritte:  Äussere  Erscheinung  der  Schwarzwaldhäuser  und 
Geschichtliches.  Die  genaue  und  vortreffliche  Illustrierung  macht 
dem  Leser  jedes  Detail  des  fleissigen  Werkes  verständlich.    In  die- 


MiacelUn. 


713 


Icn, 


Icixtnn  A1is<!hnittff  verbindet  Kossmann  dio  Frage  nach  dem  Dr- 
inge des  Hauses  mit  der  nach  dem  Ursprünge  der  betr.  Bewoliner; 
er  glaubt,  es  aot  m&glivli,  einen  .Hlamatmischen"  Typus  festzs- 
wio  CT  den  «fränkischen'*  Charakter  der  Baoitn  der  lihein- 
BRC  anerkennt-  In  allen  AnEstdlungen  ist  KiKsmmin  setir  von^icbtJK; 
er  icli  meine,  er  ist  doch  oonli  r.a  kUhn.  Er  ist  von  dem  Glaubcu 
lt.  aas  dem  Uau^haa  wlclilifie  Kr|]:f?hnis^e  fllr  die  Stammes' 
rbiclilc  erzielen  xn  können.  Meine«  Eraclitens  fuhrt  die  Fragc- 
sttillunp  un  sich  irre.  Wir  dürfen  nicht  von  der  Voraussetzang  aus- 
golit'ii,  doss  der  MeD<w:h  allein  die  Hestalt  des  Hanses  bestimmt,  das«, 
al«  der  Deutsche  auf  seinen  WanderyUgen  aaf  den  SchwarznaJd  ge- 
■  war,  er  den  Versuch  machen  nnissle,  dort  seine  Ipishcrige 
.,  welche  au.^  den  Stei)iifingchicten  stammen  mochte,  anfza- 
lagcii.  Viel  mehr  als  der  Meu8i.'h.  beeinflosHt  das  vurhandeiiu 
laumaterial  den  Charakter,  den  Gruiidriss,  wie  den  Aufhau  de.^ 
flW8.  Der  Typos  eines  Haoses  wandert  nicht,  er  ist  viel  eher 
BUodig  zu  nennen.  Legt  man  sich  einmal  die  Frage  vor,  vre±- 
bant  der  Scb^tarzwäldcr  aus  Uolz.  e»  wird  die  entscheidende 
itvrort  laoten  mausen,  weil  er  e3  muss,  weil  ihm.  ohüchün  er  oft 
Uten  zwisehcu  dem  K'sten  Sicinmaterial  baust,  dab  Uauvtiuaterial 
ilt,  der  Kalk.  Ohne  ihn  ist  das  l>cstc  ßcstein  inuitltz.  Zuerst  bin 
h  von  befreundeter  Seile  darauf  aufmerksam  gemacht  worden,  wie 
selir  iu  der  Schweiz  der  iSLndlit'he  Hausbau  von  dem  wrbaudeuen 
ilcrial  beeinflusst  ist.  Die  Deobachtangen  bestätigten  dio  Regel 
Ich  ffir  den  Schwarzwald.  Nur  iu  jenen  Gegenden  des  Schwam- 
ildes  in  Hotzbaa  zu  linden,  wo  kein  Knik  zu  beschafTen  war.  nur 
>rt  findet  sich  die  als  abmannisch  in  .Anspruch  genommene  Grund- 
sdjsiKisition,  welche  die  MeaEcheowobnuagen,  die  StSltc  fOr  da« 
Irossvieh,  Tenoß  und  Scbcone  unter  einem  Daeho  vereinigt,  seihst 
wenn  es  sich  aueh  nm  eine  grössere  Zahl  von  Grosstieh  und  einen 
ITö^äcrea  Wirtschaftabetrieb  handelt.  Mit  andern  Worten  der  Holz- 
baa  Ist  die  Folge  der  geologischen  Verlittltnissc.  Der  eigentliche 
Kern  des  Scliwnrzwnldes  sohllesst  den  Steinbau  aus.  Nur  soweit  der 
H^^rrit'h  des  Muschelkalkes  und  der  jnngeren  Kalkgrateine  (Jura  und 
TeriiOr)  gi^hl,  Ist  Material  fllr  Kalkmörtel  vorhanden.  Selbstredend 
giebt  es  eine  ÜbergangsKone,  in  die  der  Steinban  vordringt,  noeh 
liefer  greift  er  tu  die  Ausgäugo  der  Gebirgstlifiler  hinei«,  wo  beqacmo 
\\'rv,v  den  Transport  des  Kalkes  aufwärts  gestatten.  Da  Ut  das  erste 
Ilolzhans.  welches  man  am  Wege  findet,  charakteristisch,  nicht  das 
letzte  Steinbaus.  Kine  geologische  Insel  wUrde  auch  eine  Insel  hu 
Hausbau  7.ur  Folge  ha)<en.  Dass  der  Steinban  seine  Zone  in  das  kolkloee 
Gobirt  oft  mehr  als  zwei  Stunden  weit  vordrUngt,  beweist,  dass  der 
Bttuer  diesen  fiir  den  besseren  hilt.  Soweit  meine  KenntJiis  reicht, 
deckt  sich  thatsäcblich  unter  Beobachtung  einer  breiten  Obergangs- 
tooe  die  Grenze  des  Tlolzbans  mit  der  angegebenen  geulugischen. 
So  würde  eine  Linie  Freiburg-Stnafen-|!«deuweilpr-Kandera-UBoin- 
gCQ  -  Hfigclberg  -  I-'abmau  -  Kamhcrg  -  Wehr  •  SdckinKen  einen  Teil 
die«er  gculogischcu  Grenze  darbieteu,  oder  ebenso  eine  Linie  Wdleii- 


714  Miscdlea. 

dingen  -  Boondorf-  Göschweiler -Röthenbach-Wolterdingen-Tillinges- 
Weiler.  Gerade  die  letztere  Grenze  ist  charakteristisch,  sie  Gcbeidet 
nämlich  nicht  die  Ebene  und  das  Gebirge,  sondern  trennt  einen  G«- 
birgszDg  von  einem  mit  diesem  Terbandenen.  Das  Urgebirge  du 
Schwarzwalds  ist  die  Heimat  des  Holzbans,  das  Kalkgebirge  des  Jon 
and  der  Rauhen  Alb  kennt  ebenso  nur  den  Steinbaa. 

Es  wäre  von  hohem  Werte,  wenn  bei  den  jetzt  allseits  betriebe- 
nen Stadien  jedesmal  die  Frage  mitbeantwortet  wOrde:  wie  weit  sind 
die  untersuchten  Orte  vom  nächsten  Kalklager  entfernt  und  giebt  es 
Lehm  in  der  Nähe;  denn  auch  letzterer  spielt  beim  Schwaiznld- 
hanse  eine  wichtige  Rolle.  Wo  Lehm  zur  Verfügung  steht,  find« 
wir  heute  einen  entwickelten  Riegelbaa,  bei  dem  die  Fttlloitg  dnrdi 
mit  Lehm  beworfenes  Geflechte  hergestellt  ist. 

Sind  diese  Ergebnisse  richtig,  so  fSlIt  auch  jede  Berechtigon; 
fort,  die  Hausanlage  des  Steinbaus  —  wo  Wohngebände,  Stall  uad 
Scheune  von  einander  getrennt  nm  einen  mittleren  Hof  gelagert  sind 
—  als  eine  fränkische  zu  bezeichnen.  Man  müsste  denn  voranä- 
setzen,  dass  die  Alamannen-Schwaben  von  den  Franken  in  das  G«- 
birge  zurückgedrängt  worden  seien.  Alle  von  alten  Volksstämmei] 
abgeleiteten  Bezeichnungen  scheinen  mir  bei  dem  jetzigen  Stande 
der  Forschung  nur  irre  zu  führen,  indem  sie  etwas  voraussetzen,  ms 
erst  zu  beweisen  ist.  Sie  nehmen  historische  Thatsachen  an,  die  gai 
nicht  feststehen.  Ist  es  wirklich  richtig,  dass  der  Holzbau  des 
Schwarzwaldes  Folge  der  geologischen  Schichtung  ist,  so  wird  w(Al 
niemand  in  Zukunft  ihn  als  Beweismittel  verwenden  wollen,  wenn 
es  sich  darum  handelt,  zu  entscheiden,  ob  die  Schwarzwaldbevölkemog 
eines  und  desselben  Stammes  ist  mit  der  der  Nachbargebiete  der  Ebeoe. 
oder  behaupten,  dass  die  fränkische  Hofaulage  uns  den  Einbruch 
fränkischer  Macht  dokumentiere.  Übrigens  herrscht  ja  in  der  Art 
der  Bezeichnung  eine  völlige  Konfusion,  der  eine  nenntetwasfranbisch. 
was  der  andere  als  schwiibisch  in  Anspruch  nimmt. 

Noch  einen  andern  Punkt  möchte  ich  berühren.  Kossmann  neiirt 
zu  der  Ansicht,  dass  die  Unterbringung  des  Viehs  unterhalb  der 
Wohnräume  eine  spätere  Zuthat  sei.  Diese  Anordnung  ist  natürlich 
nur  bei  denjenigen  Häusern  möglich  nnd  praktisch,  bei  denen  der 
Dachfirst  seidfvccbt  auf  die  Berglehne  stösst.  Dann  erhält  der  Bauer 
bequeme  Eingänge  für  alle  drei  Stockwerke:  die  Einfahrt  in  den 
Dachraum  führt  von  der  Berglehne  her  in  der  Richtung  des  Dacb- 
firsts.  an  der  Seite  ist  in  halber  Höhe  des  Abhangs  der  Eingang  m 
den  Wohnräumlicbkeiteu  u.  s.  w.,  der  zu  den  Stallungen  endlich  an 
der  tiefsten  Stelle  des  Ilauses.  Dass  der  Bauer  auf  die  Dacheintihrt 
den  grössten  Wert  legt  und  dieselbe  sehr  oft  an  den  eben  gelegenen 
Bauernhöfen  durch  Anlage  eines  Erddanimes  u.  s.  w.  künstlich  her- 
stellt, beweist  schon  an  sich,  dass  das  Schwarzwaldhaus  ein  Haus  des 
Gebirges  ist.  Eine  solche  Dacbeinfahrt  lässt  sich  zwar  auch  von  der 
Seite  ausführen,  das  Hans  steht  dann,  wie  der  Schwarzwälder  sagt, 
„überzwerch".  Das  erfordert  aber  eine  komplizierte  Dachkonstruktion, 
welche  man  für  die  ältesten  Zeiten  nicht  voraussetzen  kann.    Mir 


MlBceUen. 


715 


it  also,  djus  DULQ  djo  andere  Anlage  olü  normal  anzusehen  hat. 
ihr  häi^t  aber  die  gmna  RaomcintcUuiiR  von  der  (irössc  des 
itib-syrinkeU  der  BerBlebue  ab.    IJel  steUi-m  Abäturzo  vrOxde  eine 
joagdfirsämtliflien  KiiumeneljeBemaQilcr  die  vordere  Scbmal- 
Sle  so  weit  in  die  freie  I^ifl  vorschieben,   dass  ein  riesiger,  sonst 
Dutzloser  Uoterbaa.  ein  förmliches  Stelzengerflst  erforderlich  würde. 
in  ent]iart«  somit  bcdeatcude  Kosten,  wenn  num  die  St&llc  unter 
Wohnräumen   anordnete.    Der  Bau  wurde  kürzer,  iftalt  eine» 
itva   :£wei  üeschossc  gegen  die  Ucbirgslehne  hin  tot.    Uet  sanfter 
;uu(c  hfitle  eine  solche  Disposiiion  aber  den  Nachteil  gehabt,  doss 
ifahrt  in  den  Uftohraum  höher  zu  licj^cn  Rekomnicn  wür«,  als 
der  lierglobnc  entlang  fahrende  Weg,  mit  welchem  die  Ver- 
idang  herzmtcllcn  war.    (linc  Anordnung  nchencinander  ergab 
ch  hier  als  daa  uatfirliche.    Die«  findet  sich  auch  meist  bei  den 
ItinkÜasIcrD.  namentlich  in  den  DOrfcru  und  an  den  Wegen.   Wenn 
dia  Scbwarzwaldhaas  in  seiner  Gesamtheit  eine  Konscqnenz 
ologischeoiteichafrenheii  des  Gebietes  ist,  so  ist  jedes  einzelne 
JD  der  Gestaltung  des  Hodens,  auf  dem  es  crrirbtet  isi.  durch  und 
rch  abhftnfriR.    Im  flllgcmcincn  setzt  das  GebAude  einen  Abhang 
srans,  das  Schwarzuuldhaus  ist  alao  auch  nicht  im  Stand«  die  lin- 
der Ebene  zu   befriedigen.    iU  l;onnto  also  gar  nicht  ein 
imnestj'pu»  werden,  -«ondem  es  ist  ein  Lokalt}-pn5;  es  haftet  am 
len,  nicht  an  den  Men&chen. 
Freiburff  i.  Br.  JUojfS  Schulte. 


Der  Meister  des  Langhauses  des  Strassburger  Münsters. 

Jahre  IbM  habe  ich  im  drillen  Uande  des  StrassbHfgcr  Urkundcn- 
»ttcbes  S.  31  eine  L'riiuuiic  veröffentlicht,  deren  Ucdeutuug  för  die 
Oeschichte  des  MuDstcrbaus  ich  kurz  andeutete.  Nachdem  neoer- 
dlofts  aber  sowohl  Kran?  für  iteinc  in  lland  IV  enthaltenen  Kacb- 
trftge  zu  „Kumit  und  Altertum  in  Elsa&s-fjuthringen"  wie  Ochio  flir 
diu  eben  erschienene  Werk  ,,Straäsbnrg  und  seine  Hauten*  dieses 
iJokument  nbersehcn  hnbeii,  balle  ich  es  far  meine  Pflicht,  meinei^ 
teitji  dem  Krt).tuer  des  Langbaoses  zu  seinem  Bccbte  zu  verhelfen. 
8ein  Werk  war  ^die  erste  ganz  grosse  Bautmtcrnohmung  gotischen 
StiKm  auf  deut^hcm  Ttodi^n,  die  wenigsicnR  als  tnncnbau  zum  Ab- 
y  iiiti-ss  kam  und  den  ZcitgüuOfrsen  einen  ansdiauUcheii  begriff  vom 
We.^eu  der  neuen  Kuniit  zu  geben  vennocht«''  (Üchio  S.  Wt).  Kin 
jeder,  der  das  Monster  betritt,  wird  durch  den  edlen  Bau  erhoben, 
der  neben  der  herrlijii.'u  Fa^-ade  sehr  wohl  Stand  hält.  Jene  Ur- 
kando  vom  2.  November  1276  lautet:  Notnm  sit  omnibua  tarn  )ire- 
sentibos  quam  foturis  prcscntis  eedule  in^pcctoribus,  (]uod  ego  Hei- 
lika  rclicta  quondam  magistri  Hudulfi  «enioris  magistri 
fabrice  ecclet>ie  Argeuiinensis  liona  mea  &ubäcri[>u.  in  ijaibas 
Johanni  filio  ueo  sucr«s«i,  in  talem  redlgo  servitotem,  qnoA  ex- 
ODDc  in  pQr[«toum  ooniudcm  bonorum  iiossessorcs,  in  qun«  eadem 
^ona  quocunque  tiiulo  translata  facrint.  dabonl  et  assigoabunt  i^uo- 


716  UiscelleD. 

cnnque  casa  contingente  et  in  omnem  eventum  decem  solidos  deurio- 
nun  Argeotine  osaaUmn  distxibuendos  presentibus  in  ehoro  eedoie 
Argentinensis  in  anniversario  predicti  magistri  R&dolfi ;  qnod  otiqv 
anniversarium  ab  eisdem  cetebrabitar,  nt  est  moris.  in  cajna  rei  pe^ 
hennem  memoriam  et  perpetoam  firmitatem  capitoli  Aj^entineiiü 
et  corie  Argentinensis  sigilla  presenti  cedtüe  sunt  appensa.  sunt  antea 
hec  bona  prescripta  in  banno  Rämersbeim  [folgt  die  ßeschreibuiic]. 
Actam  et  datom  anno  domini  1276,  in  commemoratione  omninmuh 
maram. 

In  der  Überschrift  habe  ich  seiner  Zeit  zu  dem  Worte  Uftnsto^ 
baumeister  ein  Fragezeichen  gemacht.  Ich  wflrde  dasselbe  heote  fort- 
lassen. In  der  Anmerkang  wies  ich  dann  schon  anf  einen  Ertrag 
des  bekannten  Woblthäterbncbes  des  Banes  zom  31.  Hai  hin,  wo 
hinter  Lantfried  von  Landesberg,  der  nach  dem  Strassborger  Ur- 
kiindenbache  Band  I  zwischen  1244  and  1251  starb,  der  Eintrag  folgt: 
„item  RAdoIfus  magister  operis  obiit,  dedit  onom  bant  zieret  gladiom".  'j 


<)  Ich  wollte  den  Versuch  machen,  die  Zeit  des  Todes  Adolfe  nod 
näher  dadurch  festzulegen,  dass  ich  das  Tode^ahr  der  in  jenem  Wobl- 
thäterbucbe  nach  Rudolf  genannten  Personen  bestimmte.  Von  Hern 
Erippendorff  erhielt  ich  eine  Abschrift  des  ganzen  zum  31.  Mai  gehAripi 
Blattes,  wofür  ich  auch  hier  zu  danken  habe;  aber  leider  folgen  »of  Ru- 
dolf Personen,  welche  nicht  festgestellt  werden  können.  Ich  lasse  abe* 
den  ganzen  Wortlaut  folgen: 

Item  Lentfridus  de  Landesberg  obiit  dedit  palefridum  loricam  et  dou 
caligas  ferreas.  Item  Rudolfus  magister  operis  obiit  dedit  unum  baotzitr 
et  gladium.  Item  Couradus  piscator  obiit  dedit  res  et  corpus  (abrictt. 
Item  Conradus  pellifex  obiit  dedit  vestem.  Item  Johannes  dictus  Schoop 
obiit  dedit  vestem.  Item  Voltzo  Scolaris  obiit  dedit  V  solidos-  Itfn 
Conradus  dictus  Babest  obiit  dedit  libram.  Item  Johannes  dictus  Brafl 
obiit  dedit  arma  sua.  Item  Katharina  uxor  dicti  Hunesvelt  militis  obiil 
dedit  variam  vestem.  Item  Jacobus  dictus  Bullin  panifex  obiit  dedi; 
tunicam  wambasium  et  arma  siia.  Item  Johannes  filius  Guntheri  Jt 
Hechingen  obiit  dedit  vestein.  Item  Ellina  uxor  Petri  dicti  Desche  obiit 
dedit  pallium.  Item  Adelheydis  de  Hagenowe  obiit  dedit  pallium  an 
eine  kurseue.  Item  Hugo  dictus  Zorn  miles  residens  in  vico  dicto  m 
dem  Dornne  obiit  dedit  equum  et  arma  Bua  et  VI  florenoa.  Item  Jo- 
hannes dictus  Valco  de  Heilgenstein  obiit  dedit  arma  sua  et  X  libras 
denariorum.  Item  Johannes  Nellesheim  obiit  dedit  unam  tunicam.  Item 
obiit  Heitzo  dictus  Stuhenwec  dedit  VHl  libras  et  arma  sua.  Item  Bq- 
dolfus  dictus  Lentzeliu  obiit  dedit  omuia  arma  sua  et  unum  equnm.  Item 
Reiuboldus  dictus  Danris  obiit  dedit  arma  sua.  Item  Gertrudis  de  Fegers- 
heim  obiit  dedit  pallium.  Item  Jacobus  de  Zaberu  dedit  florenum  be- 
denket durch  Gott  der  ersameu  frowen  Elizabeth  Bitscberin  Heinrich 
Schaffners  hussfrow  seligen,  hat  geben  in  unnser  frowen  Capell  ein  awsrti 
sanieteu  Corporal   za  geliruch    derselbigen   Capellen.     Actum  anno  l-tf'ä. 

Man  wird  vielleicht  sofort  die  Thatsache,  dass  der  auf  Rudolf  fol- 
gende Fischer   und  der  auf  ihn   folgende  Kürschner  ebenfalls  keinen  Ge- 


Misuelleu. 


717 


th  bt  Rutlolf  mi&cbea  1244,  wo  Laotfried  qocIi  lebte,  und  1276 
jrbon.    Das  I.aiicliaus  ward?  aber  am  liiV)  begüoxit'ii.  l27Ti  wurde 
beendet.    Das  Todesjahr  dc3  Meister  Rndolf  muss  nber  wohl  niüicr 
1376  i^rQckt  wenleu.  es  bändelt  sieb  nm  eine  Seelgertttsliftuuit, 
die  cirfolgt  doch  nicht  lange  Jabrc  nach  dem  Tode,  sondern  svbr 
daiiiurb.    Ich   fügte  damals  da^  Fragt^-zeichen  hinzu,  weil   die 
■  vrelcbß  den  Uauleitcm   und   den  Finanzbeamten  des  Baus  ge- 
llturdca,  za  einc-r  Unterscheidung  atiein  nicht  utisreitühen. 
Gcrsile  die&e«  Arfiament  «ar  von   mir  Terwcndpt  worden,  nm 
EuwrUen,  dass  weder  der  von  WolCmaun  ao/RestelKe  Ueinricb 
fohelin,  noch  der  Konrad  Otcimann  von  Kraos,  als  Meister  des  Lang- 
es tn  1-Vage  kommen  kennten.')     Bei  näherer  I'rufnng  kann  je- 
kaom  ein  Zweifel  bleiben,  dass  für  Rudolf  diese Giilnde  nicht 
Itnoff  habeiL     Kb  ist  ku  beachten,  dass  in  Sirasiburg  seit  1250 
Fle  Borger   einen  Geschlechts tiamcn    haben;  seltene  Ausnahmen 
len  kaum  in  Bclrai^bt.     Eine  regclmSssige  mat-ben  aber  bia 
Ef  ins  U.  Jahrhundert  hinein  und  nicht  nllein  iu  Strassburg  die 
lelstersfamilicu.     Das  Geschlecht  Erwins  bat  es  bis  zum  To«le 
Eetstcr  rierlachs  (1371)  nicht  zu  einem  Geächlcchtsnamen  gebracht.') 
Kc  Bc2cichnung  meistcr  hob  einen  Baumeister  Rudolf  schon  ge- 
jend  von  den  icabllosen  andern  Radolf  ab,  zu  einem  Gescblechts- 
lOD  tag  kein  Bedürfnis  vor.    Bis  12S4  war  zudem  die  Verwaltniig 
MnnsterbaDes  in  den  Bfinden  von  Dumkapttularen  —  mit  ihnen 
aliio  keine  Vei'wecbsluug  vorliegen,  ein  Domherr  konnte  ja  keine 
|i;ire  hinterlassen.     Den  Dienst  des  eigentlichen  Kassen-  und  Ver- 
ffsl'camtcn  besorgte  von  mindestens  1261  bi«  mindestens  1274 
öleimann.  sein  Nachfolger  Ueioricb  erscheint  zwar  ertitUSl; 
In  die  LQcke  passt  nnscr  Radolf  nicht  hinein,  der  127(>  schon 
Btorben  war.    Vor  1261  dürfen  wir  den  Tod  Rudolfe   ninht  an- 
eo:  denn  dann  wiLre  die  SeelgerStstiflung  ja  erst  nach  mindestens 
ifzehn  Jahren  erfolgt-     Wir  erhalten  aber  nicbt  nur  einen  Bau- 
eislcr  Rudolf,  sondern  deren  zwei.   Dos  folgt  ans  dem  Ausdrucke 
idolfi  itentoris.    Der  Sobn  setzte  wobl  das  Worte  des  Vaters 


»chlechtsaameu  fiibr«D,  fffStu  meinen  unten  nusgcsprocheneii  Satz  gclb^nd 
:beD.  Allein  auch  dieso  »arcu  durch  tleo  Zusatt  ihres  Qewerb«  uu»- 
cbend  hezeichnei.  I>ie  zablrelclieii  Faniiliuunamco  .Kiscbec",  auch 
er,  Kürschner"  licwciaeu  uns,  (l&;iä  in  diesen  Handwerken  dir  Ge- 
icb  der  Familienoamen  jung  i*l.  Weder  Welieüp  noch  Oleimaii  — 
die  altereu  Ka«twobeamlen.  f&hren  je  den  Nameo  Meister  Uetm-ieb 
Meister  Konrad,  sondern  stets  ist  ihr  Geschleetatsname  hinzngeAlgt 
■)  Zur  6e»dtirhte  des  Stnusbiur^er  Müniten:  Der  Vorgftager  Enrins. 
im  Baponorium  fiir  Kunstwissenicbaft  i,  21  ff. 

■)  Zur  Gesch.  d.  Stnusb.  Mansten:  Die  Familie  Erwins  ebenda 
8.  377.  Die  Zugehörigkeit  Gerlacba  in  diBMT  Familie  iil  unxweifvlbart, 
leb  Btatzo  miob  da  auf  aobeouUte«  MateriaL  Auch  seiu  Nachfolger 
Hailtcr  Kiuut  fahrt  keine»  Fimiliannamen,  vgl.  Z.  Gescb.  d.  Stnub. 
■ura:  Dia  fialhaofölga  der  Mttosterbaomeistcr  ebenda  S.  373. 


718  .Miscellen. 

fort.  Es  erhebt  sich  nun  die  Frage,  war  Erwin  Tielleicht  aach  m 
Machkommen  Kudolfs?  Zar  Beantwortang  haben  wir  kein  anderes 
Material  als  die  Kamen.  Von  denen  der  älteren  Familie  (BodoU, 
Heilika  und  Johannes)  findet  sich  nur  Johannes  nnd  zwar  znent 
bei  einem  Sohne  Erwins  vor.  Dieser  Name  ist  aber  damals  so  hfinfig. 
dass  man  nicht  gat  daraof  banen  kann.  Wenn  das  also  imgeiriGs, 
ja,  da  der  Name  Kndolf  nicht  wiederkehrt,  onwi^irscheinlicb  ist'), 
so  bleibt  doch  wohl  das  gesichert,  dass  Meister  des  Langhauses  oder 
wenigstens  eines  Teiles  desselben  zwei  Rudolfe  waren,  nnd  mit 
ihnen  beginnt  die  stattliche  Reihe  der  Baumeister  des  Weites  Unserer 
Lieben  Frauen. 

Freiburg  i.  Br.  Aloys  SehiUe. 

Ein  Brief  aus  dem  Feldlager  vor  Neuss  1475.    in  du 

forstliche  Archiv  zn  Wallerstein  hat  sich  dorch  einen  Zofedl  eit 
Brief  verirrt,  der,  wie  man  aus  seinem  Inhalte  wohl  folgern  iait, 
aus  dem  Feldlager  vor  Neuss  stammt  nnd  von  einem  Übe^ 
linger  nach  Hause  geschrieben  worden  ist.  Er  erzählt  in  der 
schlichten  Art  Xenophons  die  Erlebnisse  und  Wahmehmongen,  weldu 
dem  Schreiber  auf  dem  Zuge  gegen  Neuss  in  den  Tagen  vom  3t.  April 
bis  24.  Mai  1475  begegneten,  unter  anderm  das  nächtliche  Ha^ 
gemenge  zwischen  den  Strassbargern  und  den  Leuten  des  Bisdu^ 
von  Münster  (vgl.  Hahn,  Collect,  mon.  I.  596),  den  bekannten  Streit 
um  die  Führung  der  St  Georg-Fahne ,  die  Vermittlongsversuche  des 
päpstlichen  Legaten.  Für  zwei  Überünger  spriclit  sowohl  die  Fas- 
sang: „des  ersten  zoch  Vberlingen dann  wir  die  raissig. .. 

nitt  by  vnns  mochten  haben,"  als  auch  die  bezeichnende  Gewohnheit 
des  Schreibers,  dem  i^mpfiiQgcr  die  Wegmasse  an  Überlinger  Ent- 
fernungen und  örtlichkeiten  zu  veranschaulichen.  Der  Brief  am- 
faast  vier  Folioseiten  auf  Papier.  Die  Schrift  ist  stellenweise  ver- 
schwunden oder  schwer  leserlich  —  die  betreffenden  Buchstaben  sind 
hier  im  Drucke  cursiv  hervorgehoben  — ,  weil  das  Papier  wasser- 
flcckig,  am  Rande  ausgefranst  und  auf  dem  Buge  der  ehemaligen 
Faltung  vielfach  durchscheuert  ist. 

„Lieber  Lcntz.  Der  nuwen  löuff  halb  lass  ich  dich  wissen,  du 
wir  vff  mentag  nach  saut  Jörgen  tag  sind  gen  Cöln  komen  vnd  du 
jngezogen  sind  für  vnnsers  allergnedigisten  herren  des  kaisers  herberg 
mit  den  nachgeschriben  stetten-  Des  ersten  zoch  VberliDgen  mit 
hundert  maimeu,  dann  wir  die  raisigen  euch  die  wegen  nitt  by  vnns 
mochten  haben,  darnach  Lindow  mit  funfftzig  mannen,  Wanngen  vf 
Lindow  die  betten  drissig  man,  darnach  Rottwyl  het  hundert  man, 
nach  Rottwyl  zoch  Colmer  vsa  Elsas  mit  hundert  mannen,  nach  Col- 
uiar  zoch  Kaisersperg  vnd  Ober  ächncn')  vnd  Russen  =),  all  dry  ge- 

■)  Auch  Dehio,  um  nur  den  letzten  Bearbeiter  anzuführen,  sieti, 
gestützt  auf  die  völlige  Discrepanz  in  der  Formengestaltung ,  in  Enrin 
einen  Fremdling,  keinen  Schüler  der  Strassburger  Hütte.  —  =*)  Obereiui- 
hdm.  --  ä)  Ko&heim. 


Miscellen. 


719 


jm  liUIftUs,  die  draw  sti;tUiu  banil  fanSUig  man.    Dem  selben 

sind  wir  ROlegon  zd  Cöln  bis  vff  satnstaff  jnder  cratz  wochcn. 

ist  viiiiser  licrr  kayser  ze  feld  xogea  viiil  hal  das  erst  leger  ge- 

Tor  der  statt  Cölo  vGT  ain  clain  halb  mit  wcgs,  du  ist  er  gelegen 

an  den  diiitcD  läge.    Uarnai^b  m  ist  vonscr  berr  kaper  ftirbas 

"  t  vnd  haiii  ain  leger  geschlageu  vff  aio  nül  wcgs  voü  Cflla.  du 

KClegeQ  bis  an  den  aiindcm  ta^,  so  ist  er  vffbrodicn  vnd  hat 

her  geschlagen  vff  kwh  mil  wep  von  Cflin  als  gegen  dem  hertzo- 

rA.    l>a  iät  er  gelegen  iiftn  Tbernacbt  xui  ist  verrückt  hinab 

b    ($icl)   Kf^gen  dem  bcrtzogea  zd  bis  ?.il   ainem  sciutlin  batst 

t«M,  da  bat  er  dos  ber  %-ndcrtbalb  Has  stcttlin  lassen  seblacben, 

da  iat  er  gelegen  bis  ^-ff  zinstag  vor  vnnsers  berrea  fivaiichiiaiusUg. 

SVftn  ist  die  mj  gewesen,  er  weit  vff  samstai;  jnder  pfingstwochon  ga- 

luckt  sin  mit  dem  funffien  berc,  eo  bat  es  sieb  bogeben  vff  frytag 

JndRr  ptinj-stwocben,  das  ain  grosiser  vfflouff  ist  worden  juder   vier- 

den  stnnd  uegen  lucbt,  das  die  von  StiHQH.'^hurg  vnd  des  bischoffis 

Munstf  r  lute  vnoins  sind  worden,  damit  sf  zä  samen  Inffcnt,  ain- 

er  erstochen,  erschlagen  vnd  erscbosHin.  vnd  bcscbAcben  über 

ändert  schütz,  es  woret  oucli  wol  andcrtbiilb  stand,  dann  jr 

er  teger  vnd  berroa  waren  glich  byaiuaundcrcn,  vnd  was  das  die 

Sir.iU'<.bnrg  biuuffwert  betten,  stbiesscu  dann  die  von  Munster, 

luuid   die   von  älrassburg   bucbsen  vnd  haggcn  bnebsen,    die 

ntz  vast  zö  den  von  Monster,  doch  wercn  die  von  Franck- 

ait  gewesen,  üo  betten  die  von  Mtuister  den  von  Strassburg  jre 

D  ubgcloOeu,  dann  sy  jn  zebilff  konunent  iin  den  buchäuo,  da- 

sj  verloren  haben  üwolff  ouin  on  die  jn  wond  sind  worden. 

Do  dos  hcscbach,  so  band  die  von  Stratjsbnrg  den  von  Mun&tcr  vil 

Inlz  vmbbraeht  vff  liandert  man  vnd  den  von  StriLäsburg  ist  nit  vil 

vfiibkommen,  doob  m  ibl  vifbaid  »idieu  vil  wond  worden.     Es  was 

oadi  als  ain  grosser  vfflouff  vnd  erächrockenlicbe  sach,  als  jrc  kaiu 

man  gesenben  bot,  do<rb  su  sind  onnder  bcrren  vnd  stelle  so  vest 

an  jn  wlbs  gewesen  vnd  kaim  toil  bystand  getbon  band  vnd    ge- 

iniclicbeu  zugcud  vff  den  blatz  jm   her   fui'  dos  kaiscrs  hutten. 

da  «ruarlelcn  sinor  gnaden  eipiotiange.  Doch  die  von  COln  die  =tun- 

i  still  ju  jr  ordnunKf  by  jr  bulteu  vud  gefiel  jn  übel  du  den  naeb- 

dcabiM-JiofTsvon  Mun.'^ter  lutealso  übel  gieng.  EssdiODcbettlicber 

sy  et  gern  gerochen  betten,  das  wer  erst  vast  bflss  gewesen. 

dos  bescbeuchen  were,  dann  si  sind  starck,  es  wer  ouch  vil 

vnd  gut  verloren  worden.  Indem  gab  got  das  gclack,  das  forsten 

berron  zwuschent  ritten  vnd  souil  dnrtzu  tiitien,  das  es  gcstilt 

tnd  Buch  also  an  stnl  juder    gfllUcIiait.     ttuih  farbos  ^u   ist 

r  berr  der  kayser  gcmfkl  vff  ziostag  vor  rnnst-rs  berrtn  fron- 

Doms  tog  vnd  dos  fonfft  her  goscblagcn  von  Zaut?:  hinab  bis  sA 

bert/ügeu  her  oacb  z&  Nuss  der  statt,  da  er  vor  tit.  als  nach 

.8  von  \'b('-rlingen  Ist  uss  der  statt  bis  gen  Nossdorff,  da  ligcnt  wir 

ju'Ui  ja.    ^'in  ißl  eitlicber  red«  gewesen,  der  hert^og  ward  vnn»  die 


■j  ZOBS. 


720  Miscellen. 

vagenburg  vnndersteen  ze  werent  oder  sonst  ettwas  fartzftnemeD,  ili 
sieb  das  wol  beschämt  hat.  das  es  sieb  begeben  bat,  so  bald  wir  fii 
wasenborg  vff  wolten  schlachen  vnd  die  hutten  bettend  vflgeridt 
TQd  die  nit  gar  vergraben  vnd  bescblossen  was,  doch  vbs  jeia- 
mann  daijnn  bis  an  die  wartlat,  bo  zncht  der  hertzo  daher  nüt  groma 
macht  zu  ross  vnd  za  fta  vnd  die  getatit  wol  jn  sechs  hnfen,  & 
ward  man  gewar.  Nfln  rockt  er  mit  aim  hnfen  vff  ain  berg  den  i 
er  jn.  der  lit  dem  her  also  wytt  als  von  dem  oberthor  bis  an  dei 
see,  do  luffent  ettlich  buchsen  schützen  binoss  vnd  ander  gesellcB, 
vnd  scharmutztend  vnd  schossent  zu  jn,  damit  sy  jn  mer  dum  lii 
mal  abtribent,  doch  starckt  er  sieh  vast  vnd  besonnder  mit  kaim 
vnd  schlangen  bachsen.  Ynd  do  was  yederman  embor,')  do  noi 
sach  das  man  die  gesellen  jm  veld  vmbtracb,  vnd  ruttend  wcJ  dm 
tusent  pfert  für  die  Wagenburg,  da^  warent  des  bischoffs  von  Hnnster 
zog,  ooch  die  stett  vss  oberland  vnd  des  lanntgrafeu  von  Hessen  zog. 
Bd  hfib  an  der  hertzog  ze  schiessent  jn  das  her  ooch  .Tnnder  die 
raisigen  damit  er  vnns  not  vnd  vnd  (sie!)  vnns  so  verlangen  letl 
als  ye  kain  man  gesenben  bat  on,  gar  stürmen.  Es  kam  ooch  lii 
geschray,  er  starmpte  die  wagenbnrg  an  aim  tail,  er  tett  jn  als  to^ 
drangen,  das  ettlich  bochsen  schätzen  von  den  bachsen  flncheotTitl 
vnns  not  jndie  wagenbarg,  das  ycderman  ze  fös  abfiel,  '>'nd  zfi  da 
wegen  vnd  werinen,  da  wurden  ooch  vil  Int  vnd  ross  erschossen,  a 
fluchent  ooch  ob  tasend  mannen  ober  Kin,  das  ettlich  jm  Bin  e^ 
troncken  sind,  die  hinüber  weitend,  sin  geschwommen,  dann  die  nott 
was  gross,  das  mir  nit  annders  mainten  dannen,  das  wir  mit  jm  siüit 
ban  troffen.  Ettlich  naigtend  die  spies,  dann  sy  trungend  gar  nict 
z6  vnns.  Es  ward  als  mengen  stoltzman  vnd  ross  vnder  vnns  er- 
schossen, doch  so  ist  die  sag,  das  jm  vil  mer  ross  vnd  lut  vmbkomen 
sy  dann  vff  vnser  syttcn.  dann  ich  nit  mer  verstan  dann  vff  driäsig 
man,  dartzö  vil  ross  vnd  jin  vff  anndertlialb  hundert  vnd  vil  ross. 
Bisa  werct  wol  vff  zwo  stund  vnd  beschach  ob  vier  tusent  schützen 
zu  sament.  Vnd  do  der  hertzog  sach,  das  er  nutz  geschaffen  mocht. 
do  zoch  er  wider  ab.  Am  morgen  so  hat  vnnser  harr  der  kaiserden 
selben  berg  jngenomen  vnd  ain  basty  vnd  «cor  daruff'  gemacht  nni 
wol  uerbuwen,  das  besetzt  man  nacht  vnd  tag  mit  /osent  mannen  on<4 
mit  gütten  buchsen.  Do  es  nun  'iUtfetatj  was,  so  hat  sich  der  hert- 
zog vnder  stanndcn  bollwerck  her«ff  zö  dem  her  gegen  dem  Rio  a 
machend,  dasselb  hat  man  jm  abgeloffen  vnd  jm  zerstört  vnd  jn  Ris 
geworffen.  Vnd  er  Aett  willen  die  schiff  dauon  zetribent,  die  vnns 
lufferung  zjü  bringend,  ouchwiss  das  sy  ainanndra  zfi  baiderasidteo 
oöff  ersftcbend.  Wir  l)uwent  ouch  vast  jn  vnnserra  her  vnd  band  nbel 
zit  och  nacht  vnd  tag  jm  harnasch  sin  vnd  gross  not  vnd  jnsoonder 
so  vnns  die  not  angangen  ist.  So  ist  vnnserm  herren  dem  kayser 
zwen  schntz  jn  sin  here  geschossen,  die  ist  gestannden  by  ainem 
hochen  grienen  bomm,  da  raaint  man  der  hertzog  hab  ein  kmit- 
schafft  gehept,  also  hat  man  den  bamm  abgehowen.    Vff  das  kan  ich 

')  empört 


MUc«ll«u, 


721 


ndtn  venlüD,  nacb  den  vud  wir  vnns  rergraboot,  denn  du  es 
nia  enad  mme.  Wie  vast  laan  dem  kayser  lü  xogeo  irt. 
er  bat  wpWi  ain  scft^nen  zog,  irb  liab  fs  otich  vbersvhlsiTeD 
TOD  anndern  liiten  gobt^rt,  deu  ilarumb  wol  ze  wisscnt  ist,  das 
T  htr  kaiser  boI  iinben  vnd  yetz  by  jm  wbfln  tiisent  pforind  vDd 
Ik,  d»rizfl  ilaa  vnnscr  zu  ross  vnd  fOs  sol  sin  vicrUig  tiiEcot 
md  a'cbsUmlb  tii^cnt  «rcgea  vnd  tlarlzA  vast  wol  gerast.  Vnd 
dem  vIenJcD  bcrc  8o  hat  vnnser  bor  der  hiilscr  gfUin  his  jn  das 
ber  Jm  vold,  als  er  sieb  gegen  d«m  bertxoKeu  kert  bant.  ain 
n  kuriss  tssct  niass«a  scbün  vnd  wol  zögericbt  vnd  an  jm 
vnd  hindnn  das  römisch  rirh  wie  Am  sin  sol  vff  das  aller- 
IcbcsL  Vnd  vff  den  selSen  laß  so  er  geruckt  ist  ja  das  fnuJIt 
90  ist  des  ricbs  Banner  jm  vcld  gcHngen  vnd  hat  geliert  bertzog 
rht  von  Sachsen.  Ks  ist  oacb  nin  vnainikait  gewesen 
pudern  vierden  Aer  zwischen  den  si-bwäbiscben  herren  vnd 
ten  Fraocken  von  santJorgcnfcnlius  wegen,  dabjrgrassor 
mwill  gewesen  ist,  das  yo  wedertftil  wolt  den  vorzug  vnd 
lie  «r  hab«'n.  Also  bat  es  rnnser  berr  kayser  entscbaiden, 
■AS  yuitweder  tail  das  feiilin  so]  /'drcn  ainen  lag  vuib  den 
. andern,  wenn  man  von  des  ricbs  wegen  im  yeld  lyt.  das 
pl  hinfur  gebracht  werden  eö  ewigen  züten.'J  Ea  ist  oitcb 
prgklicb.  dos  der  knnig  von  Franckrych  nii  Uomen  wil  vnd  doch  vil 
h  mseit  bat,  doch  ist  dJo  sog,  er  soll  all  tag  komf^n.  I>a  zwoschcn 
11  erbern  lulen  jndcr  statt  ze  karla  an  bunjrervnd  tU,  das 
I  ii^t.  Oui'b  ist  der  bcrlzog  von  ßcrg  ourb  mn-b  ml  zt 
en.  itor  zilpcai'i/  bat,  wenn  vnnsor  berr  kaiser  zeneld  zicoh.  so 
oU  CT  (fem  riL-h  gehorsam  sin.  er  ist  oucb  nit  komen.  dann  fr  wer 
güta  stntz,  sin  land  Tud  lut  sind  an  deu  ouren  mn  dem  Rin  vnd 
di«»  h«Ib.  doch  80  seilt  nmn.  er  sftll  owA  all  tag  komen.  Penn 
n  tOrSl  IT  VBst  wol,  aU  man  seit,  ts  &y  der  hertzog  fast  starck, 
:h  so  v.»hi  man  nit  lutü.  «ic  starck  er  ist,  donn  das  er  hat  ain 
tz  vin^irrin')  r«n  volk,  dari70  ist  jm  sin  lannd  gelegen,  er  baut 
ib  oQcU  jnsollicher  masscii  vergraben,  das  man  jw  nutz  aii- 
jewyimcn  mag.  c^  mtir^  lat  costen,  das  man  mit  lieres  gewalt 
Imuoo  Mc/ilarb,  man  mag  jm  nach  die  spyss  nit  verlegen,  der  kinig 
von  Fraiickryrb  vnd  der  hertitog  von  Berg  wellent  denn  jr  bttnt  rnd 
MDr  dartzA  iliün  Sy  seurbond  mirb  onch  als  rbel  an.  das  ich  frcbier 
jüip  frund  wirs'j  furcht,  denn  die  ßnd.  OucA,  lieber  Lcntz,  so  bald 
wir  g<.'n  Cüln  komen  siml,  so  bt  ain  legi/  von  Kum  komen,  der  ri-tt 
raat  enntzimsrhen  vnd  ryttet  oucb  attlog  TS6  aim  her  jn  das  annder, 
ob  «r  e?  gericbten  mfbt.  doch  so  bor  ich  nit,  dos  kann  richtnuge 
da  wcrd,  bis  ain  lai/  den  Mg  gewinn,  dann  ye  lenger  ye  strenger. 
Sufl^t  wais  ich  dir  hkIz  raer  zeschrihffnt  ilfr  btuff  halb,  so  bald  aber 
M^iich  gyt.  so  Wil  ich  dich  wytler  lassen  wissen,  leb  icli,  oh  goi  «iL" 
WatkmeiH.  Wats. 


XJk  gesiwrit  gedr.  Sitxe  ifwl  Im  Or.  outentricben.  —  »)  runter- 
■>  ahler. 


bs  Qbit  bA  b  Jbt  W«t  Strusbargar.  bJK  | 

A  VT^Btt  ^VflllB  U^BVH^I^r  -«IBilfiBSPV  BB^Zli^   vCM  MUH  nC 

ri  iihiif  TTiiii  TIiMbIi  I  1.11  udc  ia  des  Stes  gitoaiafia 
k,  iMt  baa  säa  Dacft  (cbea  b»!»^  kum,  aber  ow  »fciiiP 

oderjoi^  Paaku  lödii  rmaasäamax  nrai^ 
Wie  äe^t  die  Sac^  cvatSa? 

T«K  4k  BakM  4a:  Mimm  i  ■  dea  SfaracAaUs  Yeüfeiilli  («iL 
S.»£}h^  kk  «ohW  ata  fb^alATMi  aageaMiaL 
1)  b  hn^i^lJiM«  Ca  hAb  den  iLBschc-ic  Ge^andte^  also  Baoal 
Bitaif  beg'fiirT'iL    '2}  TAH  iitiKD  kotmasi  ^ 
bnatmtite  Soltbtec     3)  Die  ScneGtefff 
a^rie. 

Wtf  >cl  m  di«wr  Dantdtsa«  bä-^cbti^  od«  nklit? 
Bor  "■*"—*—  «iU  ta  Mcaer  geaumleü  Sckrift  tob  Jdv  ISI 
dta  gaaiea  Vovipa;  —  vdU  gnaerkt!  —  al^  ELrzen^ab  ,iilSgw 
Xjtbealaldfllg"  W dcf  GtscUdri«  gestriches  wissea;  kein  sooftf^ 
aeitgeDJI«iR&er  GeseUdiacbreÜKr,  teüe  AJoeo,  keine  Chmoiseii 
tihii]ilil  s.  S.  53,  beriehteo  etwas  daron :  lediglidi  die  Heaoina 
gdMB  dsroD  Kande. 

Ist  den  w?  Ich  nntersadw  nniimebr  diese  Frage,  indaa  iA 
■kk  »dbatiei btändbch  auf  du  beschränke,  votfir  ich  Terutwottfid 
bia,  aad  aOe  di^joiigen  Einzelheiten  VeiUenlles,  fQr  jetzt  venifstcoi, 
bei  Sefte  lasEe,  die  ich  nicht  in  meine  Dazstellang  anfgoKnuMi 


Za  dea  ^tgenössiachen  Gesehichtschreibem"   gebJM  in  eista 


HiscelloB. 


72S 


e  Slei<lauus.    Kr  eiclireibt  (Buch  2i):  ercditar  eiüni,  spem  illos 

ccrtoni  conocpjsa«,  at,  i^uemacliDodinn  amicitiac  qaodam 

tattoncMetiin  ingrossi  fueraat,  sie  etiam  Argentorato  quq 

utier^nlur;  cum  aoteni  scirenl  munitissimaiD  esse  arbom.. 

exorant.  In  diesen  W':irteii  lind«  icli  die  K<>slStJgDng  dessen,  was  ich 

Veilli'ville  cniihle.    „Utiier  eint-m  Kcwissen  Scbein  der  FVcuiid- 

kamen  die  Öesandteit  und  mit  ihnen  ein  Haure  von  Franzosen, 

lOgüod  starb  wai-,  um  sich  dnrcb  Handstroiche  eines  Itollwarks 

bem-lrbtigen  nnd  es  so  lan^c  zu  halten,  bis  der  Ednif;,  der  in 

CT  Nübc  laficrte,  licrankam.  am  die  Hand  anf  die  Stadt  m 

Aber  die  Franzosen  tnussten  si(;h  aberzcuffcn,  dnss  die  Stadt 

il  bei^alirt  war;  das  ^cigle  ihnen  der  Kanonengniss.   Ihr  Vorhaben 

ng    t'ebl  —  Argentorato  cxclosi  sunt.  Slcidanus  siiricbt  nur  in 

,|ipen  AndcutDugcn;  aber  sie  sind  klar  nnd  pa^en  m  dem,  was 

von  Veillcrillcs  ilericht  fUr  glaabbaft  bailc,  dnrchaus. 

Zn  den  „Akten"  Rohürea  gewiss  anch  die  An&scningcn  KOnig 

ricb9  n.  fielbst.    Nun,  er  redet  »m  13.  and  am  20.  Bl&l  nach 

»nun  von  der  ma^na  proterritas  et  insotentia.  der  StranbnrBer 

len  gegen  die  seinen,  und  Kpricht  davon,  dass  sie  seine  Lente 

ich  valiqoaudo;  vor  den  Thoren,    wohin  sie   um  Kinkaufe    za 

a  gekommen  seien,  bflrter  (als  xnlfiaslg)  empfanden  nnd  üu- 

jetricbcn  hätten  (uiilitcs  ArgentinensiDni  durios  excepcrint 

ante  portxs  ei  rejeccrint).  Xon  frage  ieh,  ob  diese  Ansaemngen 

t  klar  auf  eine  ßan^  bestimmte  Thatsaehe  hinwpisen,  welche  der 

mir  DQgenomniem-n  aufs  genaneiiie   entspriehlV   Meine  Leute, 

der  Krmig,  kämm,  um  ihr  Geld  an  curh  iMmwerden,  vnd  ihr 

auf  sie  gcsch<jssen;  ist  das  nicht  durius?    Am   6.  Norember 

.  dann  der  König  von  der  sinistrc  demonstratfon  que  vous 

Jt  l'endroirt  de  ari-^  «en«,  lorsquc  notro  armto  pnsu  pr^  do 

Tille    -  aueb   ein  Ausdruck,  der  anf  den  von  mir  erzählten 

an(i  durehaus  passtJ) 

iuu  kommt  die  Hauptsache.   In  seinem  1893  erschienenen  Schrift- 
"clicn  „eine  Straseburger  Legende"  zieht  Herr  tlDU&ndcr  den  Bericht  in 


I)  Dm  10— '13  PerMiien  durch  das  Strunburger  Geschfltz  g«t5tet 

'rden  «cien,  «le  die  Memoiren  angehen,  wird  aUenUngs  durch  die  obigen 

Stellen  insofern  widerlegt,  als  man  das  argnnenEum  ex  silentio  gelieod 

ntachru  kann:   ich  balw  ntia«it«ils  davon  a.  a.  0.  auch  nicfab  en-ihlt 

£a  iiii  anch  anzundmum,  da»  der  Känig  eine  solche  Wirlcung  der  I>emoa< 

itistion  ukbt  mit  Schwelgen  uhergnngen  hatte.    Wenn  aber  Herr  ÜdI- 

j^bidrr    unter    Berufmig    auf  IJttrA   behauptet,  sinistre    demonsuatioa 

^Kdeule   nar  .uDlieildrobendes  Verbalten",  ao  bat  «r  Uttr^  Aitiltel 

^B^l  g»ni   geleaen.     Xach   Utträ  kommt  einistra  auch   =  pernicicux 

^|pr,  und   dat  Dictionnaire  d»r  Akademie  tagt:  ainittre:  qui  cause  des 

'  naiheuri   ou  qni  en  fait  rnUovlrr,  stellt  alao  die  Bedeutung,  oaeb  der 

tbat»acbticber  ?^i-hadrn   damit  angoarigt  wird,  »gar  rurana.    Dbh 

niemaiid  getötet  worden  nei ,   l&ait  xtch   aliA  wenigstens  am  dem  Wert 

•inialre  nicht  folgern. 


724  Miscellen. 

Jean  ßoachets  ansales  d'Aqnitaine  S.  631  ans  Tageslicht,  nach  dn 
der  Strassbarger  Bat  den  G^saadten  von  England  tind  Frankreich, 
die  bei  dem  König  waren,  auf  ibren  Wansch  „Strassborg  kennen  n 
lernen",  die  betr.  Erlanbnis  gab,  aber  mit  dem  Beding,  dass  sie  nur 
mit  geringer  Begleitmig  erscbeinen  dtlrften.  Trotzdem  habe  eine  Ai- 
zahl  tVanzo&en,  „ans  Kengierde,  ebenfalls  die  Stadt  za  sehen'*,  sick 
in  Dienertracht  den  Gesandten  aDgeschlossen;  als  sie  sich  aber  dtr 
Stadt  näherten,  hätten  sie  beinahe  Anlass  zn  einem  grossen  Blatbid 
gegeben.')    Die   Strassbiirger    nämlich,    die    eine    ähnliche  Über 
mmpelnng  wie  die  von  Metz  befOrchteten,  hätten  einen  Eanonen- 
schass  abgefeuert,  als  Zeichen,   dass  der  Zag  sich  zarOckziehen 
solle,  und  hätten  nnr  acht  Personen  eingelassen,  nämlich  (ausser  den 
Intendanten  Lezigny,  der  als  königl.  Proviantmeister  schon  in  Stras- 
burg war  und  nicht  bloss  nach  VeitleviUe,  sondern  auch  nach  Herrn 
Holländer  eine  verdächtige  Rolle  spielte)   die  Gesandten  selbst,  lia 
Diener  und  zwei  französische  Edelleute,  die  auch  Dienertracht  an- 
gelegt hatten. 

Diesen  Bericht  teilt  Herr  Holländer  mit  dem  Znsatz  mit.  dass 
er  ihm  einen  „durchaus  glanbwflrdigen  Eindruck"  mache.  Damit  Eind 
auch  wir  ganz  einverstanden:  Herr  Holländer  scheint  aber  garnidtt 
zu  merken,  dass  damit  gerade  das,  was  erzählt  zu  haben  er  mir  To^ 
wirft,  vollauf  bestätigt  wird.  Das  Vorhaben  der  angeblich  neutralen 
Gesandten  der  mit  Frankreich  im  Einvernehmen  stehenden  Staaten 
war  offenbar,  den  „neugierigen"  oder  —  nach  Heinrichs  H.  Lesart - 
„Einkänfe  machen  wollenden"  Franzosen,  die  sich  als  ihre  Dieacr 
verkleidet  hatten,  die  Möglichkeit  eines  Handstreichs  zu  geben,  und 
dieses  Vorhaben  hat  die  "Wachsamkeit  und  Schneidigkeit  der  Stras*- 
burger  vereitelt.  Fraglich  ist  höchstens,  ob  die  Zahl  200  bei  Veille- 
villc  sich  verteidigen  lässt  (ich  sehe  nicht,  weshalb  sie  unbedinct  un- 
wahrscheinlich sein  sollte);  und  abzulehnen  scheint  die  Angabe,  al; 
ob  durch  den  Kanoncnschnss  Menschen  getötet  worden  seien.  Ich 
weise  noch  daraufhin,  wie  die  Worte  des  Sleidanns:  qnemadmodniQ 
. . .  Metim  ingressi  fuerant  an  die  Worte  Bouchets  (wie  an  die  Veille- 
villes)  anklingen. 

Stuttgart.  G.  Egelhaaf. 


^)  Sollte  statt  des  auffallenden,   fast  sinnlosen  ils  cuidferent  nicbi  ib 
faillirent  zu  lesen  sein? 


Lilteraturnotizen. 


Veröffentlich ungen  der  baUischen  historisclien  Kom- 
Mon  »inü  erscbienon:  Topographischoa  Wörterbuch 
Grossher  zogt  ums  Badeu,  bearbeitet  von  Albert 
}ger.  2weito  Abteilung  (Ewattingen  -  Kap^lo  Iteutebof). 
iüelberg.  Winter).  —  Überbaüiücbes  Gescblpchtcr- 
>BcU,  hearbcitül  von  J.  Kindler  von  Knobloch.  MitWap- 
wjo.  Krsler  Bnml.  Eretfl  Lieferung  (von  Aach -von  Port). 
Heidelberg,  Winter.)  —  Rcgestcu  der  Markgrafen  von 
iaden  und  Ilachborg  1050  — 1515,  bearbeilet  von  Richard 
^ster.   4.  u.  ö.  Lfrg.    (Innsbruck,  Wagner.)    (UOO— U2I.) 

^blit  fToeser  Kreailo  ist  es  zu  b«grUsscii,  dasa  u&cb  elf  Jahren 
JK  sduDorzlich  entbehrte  ofuc  Aatlagc  von  Datilniaun-Waitz 
[aollctikuude  der  deutacben  GeHcbicbto  erscbieiien  ist  (Qfll- 
tnflcn,  Dlclcricb  1804).  Es  ist  das  sechste  Slal,  duss  dos  Wtrk  in  die 
Veit  hiiiausgubt.  Dem  grossen  Aofacbwan^u  der  biBturi-scheti  Stndioa 
lDtä|iri<>lit  dM  Anvachsei).  Statt  S753  Werl<R  und  Abhandlungen  nm- 
HSt  düiä  liach,  das  K.  Stoindorff  iieu  bcaibeitf^te,  deren  weit  mehr 
is  SXiöt  denn  viele  Numtneni  anüUBen  mobrere  \S'crke.  Der  Haupl- 
Euuigel  der  alteii  Autlage  war  eine  tu  geringe  Berftcksichtigung  der 
«Ivuzcit.  Dem  ist  nuuiuobr  abgeholfen.  Die  Zahl  der  Numniem 
tieg  für  di«  Zeit  ton  I&17  an  von  U72  auf  20«),  sie  hat  sich  also 
Mhr  ab  Tordoppelt.  Schon  Waitx  hatte  oulsprcchend  seiner  eigenen 
loppcltea  ArbciisriditUHg  auch  der  Proviuzialfieschicbie  eine  geoane 
Serfk'käicbtigiiiig  zu  Teil  worden  lassen,  auf  dieser  Itabn  ist  Stein- 
[orff  vcrblicbeo.  Mau  kauu  an  den  Abweichungen  der  beiden  Anf- 
Kfcen  geradezu  sehen,  wie  sehr  in  dem  leljitcn  Jahrzehnt  die  pro- 
inzialen  Studien  an  Dcdeutnng  gewachsen  ijnd,  durrh  sie  atnd 
richtige  Fragen  der  allBiTneiucu  Oeschicbtc.  welche  als  nnlOsbar 
talten,  der  Losung  zugeführt  woiden.  Steindorff  hat  too  der  vcr- 
dtcton  Liitcratur  viclca  geatrichen.  Manchauil  jriiiK  er  wob!  m 
Kit.  SU  bt  auch  Ag.  Tscbudi»  Cbronicou  llvlviticiim  dein  Blnostifl 
fsm  Opfer  gefallen,  und  doch  wird  nao  die«»  Vivik.  lU*  bis  auf 
Kopp  die  ganze  Auffassung  der  schwcieerlsrhen  Qeschiehtc  bestimmte. 
demals  nilbehrGD  können.    Dablugcgen  hAtt«  die  Schrift  Boyet«: 

LiaUackf.  I.  QmdL.  4.  tM^rth.  S.  9.  IX,  4.  4G 


726 


UttenklarnottUD. 


Rodolpbe  de  Ualnboui^  ou  TÄlsocc  so  13b  sÜcIo  —  et  iai 
TOTnannrtige  Darstellung  —  Tcrscliwitiilen  mOssen.  tTiiter  den 
gcbriften  entbehre  ich  die  AnniUea  de  l'Kst,  Bei  andrer  ist  uucb  i 
das  Stichwort  Mone  voraugestellt  —  bot  sonst  korrekter  biUiti^p 
scher  Angabc  Über  Ueransgchcr  ii,  s.  w.  Während  nienuLod 
die  ZeiUK:hrift  fär  dent^lies  Alterluni  unter  Usopts  Nuueo  citkit, 
cä  dwh  noch  immer  GebniDcb.  unsere  ZoitMrhrift  noch  ihnra 
Tcr*Ji*'iiten  Bcgriinder  m  benennen,  obwohl  er  nchan  Tor  tuckr 
2!>  Jahren  geaatorben  ist-  Biese  Kinzclheiteo  »ollea  den  Wert  da 
Werkes  nii^t  bcfabsctzen.  dos  \iiagsi  fQr  jeden  Historiiier  oacx- 
fachrlich  war  and  es  in  dieser  ncaen  Form,  in  der  aorh  du  R^. 
gister  rocht  branchbar  gcintcbt  wurde,  erst  recbt  ist.  X 


Der  Karlsniher  Verein  der  I>e)irer  neoerer  Sprache  bot 

Feier  dos  sechsten  allgenieiuon  dcutächen  Kcnphilolo;;cQi 
Karisrnbe  Tcr&ammcltcn  Fesigenossen  zwei  sehr  wertvolle 
darKcbracbt,  die  das  laterease  des  Uiätorilicrs  wach  mreu. 
hufasrii  anegcslattetcn  HcftcQ  sind  die  dcatschen  und  die  ramii 
sehen  üandsebriften  der  Grosshenoglich  D.irli$r.boa  Huf-  vi 
Landesbibliothek  verwichnet,  die  entereo  »on  Theodor  l.unBlt. 
die  letzteren  von  Ferdinand  Lamcy.  (Karlsrahe.  Grow  MBU 
Das  Verzeichniü  der  deutschen  Oandscbrincn zerfallt  iu  xweiXcSt 
In  dem  ersten  werden  die  dentst^ben  Haudschriden  aas  dem  Beoe- 
diktincrkloster  St.  Georffen  in  Villingea  bcschrioben.  In  dem  twU» 
wird  eine  planmfL^sige  Übersicht  fiher  den  e«.--  =:rstaad  dir 

Bibliothek  an  dcat^hen  Uandschriftea  gegelKMt  <  .  ^.j  wietok 
lütcre,  mittlere  ( — 1600)  nnd  neuere  Zeil  gegliodtirt.  Eft  it>t  (tr  te 
llistAnker  sehr  bc()iiem  in  diesem  zweiten  Teile  unter  den  TlUk 
, Rechts-  nnd  Staatawisscnscbaft"  und  HQeschiehta  und  Gcogm^läC^ 
alles  Ans  rercinigt  zb  finden,  was  er  etwa  bmiichoo  kjittn.  Klir  tk 
mittlere  Zeit  (die  ältere  nmfipisst  unr  die  Beichenancr  Glo»»»)  kuauia 
die  Nommcm  l[i6-m)  auf  Seite  99  und  100,  tär  die  neoece  2i* 
die  Nummoni  2G0— 2^  auf  Seite  101)  und  110  in  BotradtL  Bk 
wird  immer  auf  die  genauen  UeäcbrciburiKon  deji  ersten  Teiles  ih> 
wiegen.  Atif  die  I>racke  und  ßeuntzungen  ist  gobolin^nd  lladcncM 
genommen.  Wir  beben  cini|^  bekannte  Quellen,  beaoiidfrs  «n  dta 
oherrheinischen  Gebiete,  her^'or:  Schwabenspicgel ;  KOn^ilwfcB; 
Ulrich  von  Richental;  Fascicolus  temporum;  Sebaation  F'randi;SMr 
nngen  von  Zoiich  and  Basel;  RupgiT,  Beschreibung  der  Stadt  ächaf* 
haosen  15B1;  Strossbargcr  Chroniken  ooi  dem  ItJ.  Jshr] 
BuUinger,   Von  den  TiRurinem;  Chronik  der  Zortnger  ti 

Schilderungen  von  Reisen  ins  heilige  I^nd. Du  Vi 

der  romanisch enllandscbriften  umfasst  sieben Natnmcru,  Ton 
aecbs  die  Sprach- und  Litteraturgescbichte.  >r  Tedio  polittRte' 

Geschichte  hctreflfen.    Die  sechste  hat  aber  .i  .  .  r^nm.  tu  da» 

sie  in  Bcziebong  steht,  polilisrhen  Wert,     aie  enüi  l 
0t  Corrcf'pondanco  da  Fran^ois  Jer,  de  Louise  de  Saruit  . . 


Litten  Uumethn. 


T.n 


«Ic  Valots".  winl  von  Larney  ftr  ein  ISälSfi  enUtanden«  Ge- 
*febncli  der  königlichen  FaiiiiÜe  an  die  anf  Aw  Schlacht  bei  Pavia 
■~ndo  Zeit  angesebea  and  dürfte,  da   «ije  mancli«  Keae  briniirt 
mlith   fiHMösiJtche  Forscbcr   besrbSftißcn      Einige  MiiiiaturMi 
Handschrift  sind  in  pboLographischen  Nachbildnnj^co  bei- 
Nr.  7  ist  eine  Sammlnng  ton  Absohrifien  rar  Geschichte 
IBorpiiid,  Frankwich.  England  und  des  deolwhen  Reiches.  Nach 
■  fbcrschrifteu  der  AklenslOcke  gehört  dos   frdhMte  dem  Jahre 
i,  das  KiiätpKle  dem  Jalirc  1510  an.     Am  wichliRsten    ist   ein  Üe- 
•]^^t  über  Kaiser  Karis  V.  Zug  nach  TonU  «IKÖ),   der  aus  dem 
^ch  Jaapaw  de  Overbeche  atugescbriebeo  sein  wU. 

AI  Caii^ieri. 


In    dem  -wUrttenibcrÄischen   Neujahrsblatt   fflr   1891   behandelt 

iJias  nartmaon  unter  dem  Titel  ^Dic  BosicdlnnR  Wllrltcm- 

iTgs  von  der  Urzeit  bis  znr  Gegenwart"  (Stuttgart.  Gandert) 

Fragen,  welche  eine  historisi-tieileviilkcmngsstatistik  an  Warttem- 

stellt,  seitisfTcdcnd  in  knappster  Form.    Das  ist  nur  möglich, 

.  "WOrttcmhergs  statistiscbes  I^idesamt  seit  mehr  als  einem  halben 

irfaundert  die  historische  Seite  der  Statistik  planmllKig  benrbeilct 

Van  der  ersten  Itesiodlnng  begleitet  das  Schrifteben  uns  Ms 

modernen  Anschwellen  der  StÄdto.  Gate  Yenwichni-sse  sind  oüi- 

Igt   und  zfthlen  «.  Ü.  die  KingwäUe,  Volksborgen  d.  s,  w.  aus 

;b-gcrinani.scber  Zeit  oder   die  vor  814  genannton  Ort«  anf, 

stischo  Tabellen  geben  r..  R  die  Verteilung  der  Juden  1822  nnd 

an.    Desonders  lehrreich  sind  die  Angaben  Ober  fremde  Ein- 

idornng  £dt  dem  SOjShrigeii  Kriege  fRxnlanten  und  Flltc-htlinge, 

iwanderung  in  vcrüdetc  Gegenden,  Waldenser  und  Reformierte, 

jlische  Einwanderer,  Fremde  in  Hof-,  Staats*  oder  Kriegsdienst, 

iche  Ort^rtluduugcn,  VercinOdungcn).  A.  8. 


Die  ^Geschichte  Eonradins  von  Hohenstaufcn"  von  Kar 
Lmpo  (Tnn.^bntrk.  Wagner  IH9J)  wird  auch  bei  uns  mit  Freude 
Uescn  werden.    He  sind  ja  die  letzten  Tage  eines  selbstsiSndigen 
Dgtums  Schwaben  und  ist  mit  dem  Gcscbtcko  des  letzten  Hlanfors 
aacJi  das  eines  der    interessantesten  Sprüssiingc  des  bndischen 
Formten  hause«!  verbunden-    Iiie  Iflchtige  Arbeil  llamves  legi  es  uus 
nie  die  licilloso  Verquickimg  des  Rcicbsgutes  mit  dem  staufi* 
len  Uansgoto  Konradin  zvang,  in  die  Kompetenzen  des  Reiches 
»if«a,  Qud  er  genütigt  war,  um  Ilentschland  oder  auch  nur 
I  aogeetammte  Herzogtum  zu  gevinnen,  nadx  Italien  hinab znsleigen, 
[It  Recht  siebt  der  Verfasser  in  Konmdins  Zup  nicht  nin  Abentencr. 
die   deutschen  Jalire   Konradins  wai-  ubrigena  soino  Umgebung 
ichr  verantwortlich,  als  der  heranwacbsende  JQogliog.    Wir  beben 
neben  einander  einen  der  weltlichen  Rcicbafürsten,  den  Oheim 
lerzog  Ludwig   von  itafcrn,  dann  die  TOn  König  Alfons  zarflck- 
etendcn    beiden  vicbtigsteu  geistUclien  i^flrsteD  ächnnbens:  den 

4G» 


728  LiUenturnotizea. 

St-  Galler  Abt  Bertbold  tos  Falkenstein  and  den  Konstanzer  Bisdid 
Eberhard  vod  Waldbarg,  die  geradezu  als  Yormnnde  gelten  dttifen, 
durch  eine  im  Anhange  abgedrcckte,  I^dewig  wie  Vochezer  nnbekaaiit 
gebliebene  Urkonde  von  1270  wird  weiteren  Kreisen  bekannt,  dss 
Konradin  dem  Bischof  seine  Rechte  aU  schwäbischer  I/ehensberr  nr 
Verwaltnng  abergab,  die  dieser  aach  nach  Konradins  Tode  nock 
ausübte.  Wie  Konradins  Ziel  war:  „Alles  oder  nichts",  so  w^ 
auch  der  Zähringer,  der  von  Österreich  nor  den  Namen  traf, 
die  Herzogtümer,  die  ihm  Ottokar  geraubt,  anf  italienischem  Boden 
gewinnen.  Seiner  militfiriiicben  Tächtigkeit  verdankte  Eonradin  da 
Zng  des  Heeres  Ober  den  Apennin  nnd  den  Sieg  bei  Ponte  a  V&llf. 
Wie  das  Geschick  der  beiden  Forsten  bis  ans  Ende  vereint  blieb, 
ist  ja  bekannt  genug.  A.  S. 

Etwas  verspätet  erfolgt  die  Anzeige  des  von  Rndolf  Wacte^ 
nagel  nnd  Badolf  Thommen  bearbeiteten  zweiten  Bandes  de$ 
„ürkundenbnches  der  Stadt  Basel"  (Basel,  Reich  1893).  Er 
nmftwst  die  Jahre  1268—1290.  Dieses  städtische  Urkandenbach  bringt, 
da  es  anch  die  Besitzungen  der  Baseler  ausserhalb  ihrer  Stadt  b^ 
rOclsichtigt  nnd  sogar  einfache  Zengenerwähnongen  mit  anfoimmt, 
eine  ganz  ausserordentlich  reiche  Ausbeute  fdr  die  Nacbbarscbtft. 
besonders  Oberelsass  and  Sadbaden.  Wenn  ich  die  erwähnten  Klöster 
(LUtzel,  Blatzheim,  Unterlinden,  St.  Blasien,  Lantenbach,  Feldbadi, 
Alspach,  Säckingen,  Prediger  in  Colmar,  ölenberg,  Istein,  die  OrdcDs- 
ritterhäuser  zu  Sulz,  Benggen,  Freiburg  nnd  Neuenbürg  a,  s,  w.)  und 
Städte  MOhlhausen,  Freiburg,  Rufach,  Neuenburg,  Säckingen,  Sdiopf- 
heim  u.  s.  w.  aufführe,  so  ist  damit  noch  immer  nnr  ein  Teil  de» 
Ertrags  angedeutet.  Für  die  bäuerliche  Umgebung  ist  derselbe 
nicht  geringer.  Von  einzelnen  bisher  unbekannten  Stücken  erwähne 
ich  No.  281  und  397  Weistümer  für  Kembs,  467  Entscheid  al>er  den 
Waid  im  Wehrathai  zwischen  den  Ansiirüchen  der  Thalbewohner 
und  des  Klosters  Klingenthal,  679  Aussagen  über  die  Einfühnin? 
einer  kirchlichen  Steuer  im  Dekanat  Wiesonthal  durch  den  Konstanzer 
Bisehof  Heinrich  von  Waldburg.  Die  Aussagen  rühren  von  Ucrthold.  dem 
Kirchherm  von  Eichsei  her,  der  schon  67  Jahre  dieses  Amt  bekleidete. 
Die  bannales  und  capitulares  seien  erst  später  eingeführt  worden,  er 
giebt  eine  genaue  Angabe  über  die  Pflichten  des  decanns  ond  caraera- 
rius.  Die  Bedeutung  dieses  Aktenstückes  ergiebt  sich  von  seihst,  wie 
das  der  No.  89,  das  in  der  Geschichte  der  Rezeption  des  röniisfhen 
Rechtes  unzweifelhaft  noch  oft  genannt  wird.  Es  ist  ein  Recbtsgnl- 
achten,  welches  „Johannes  Bobarius  miies  Basiliensis,  nmgisfer  St- 
mannus,  magister  R.  dictiis  de  Richenshcin  et  nmgisfer  Npailans 
advocafus  Bamliensis"  geben.  Sie  erklären  eine  Schenkung  an  das 
Kloster  Lützel  für  begründet,  „non  catnllose  sed  veridice  fundatvm 
utriusgue  Juris  sententiis  multipUcibus".  Am  Ende  der  Urkunde  er- 
klärt magister  Petrus  doctor  illustris  fiUii  domini  regis  liomanorum 
sich  mit  dem  Gutachten  einverstanden.  War  es  der  Erzieher  Kon- 
radins oder  sein  Vicekanzler  Petrus  de  Prece?  Doch  wohl  ersterer. 


Lilt«ntlumotUen. 


729 


in  KbsbI.  ')  Auf  z«ei  Tafeln  brinjjt  du  Werh  Siegelalbilduu^n. 
^h  KIsa*i  anil  lUtluQ  sind  vertreten.  Unaciem  Gebiete  licfjl  Basel 
iblirh  uiilKY  als  ZOricli.  wo  Klo'tilifalls  ein  trcfflifibcs  Urkamlenbacb 
rbeitet  winl.  Die  crsle  Hdlfle  des  dritten  Bandes  d<s  von  J.  Kscber 
P.  Schweizer  bpiirbcirntn  ^tjrkundenbiiclies  dor  Stadt 
nnc!  Landfecbaft  Zarlr.li  (Zuri.rb.  Fäsi  4  liccr)  umfas^t  die  Jabre 
I-  '    '  und  bringt,  wie  das  Raslor  eine  Fülle  von  unKedrackten 

Unsvra  badisclifn  Verbäimisstf  äiiden  inannifjtfucbe  Ile- 
toBA,  No.  !Mii  biclf>t  Nacliricblpn  Ober  Riedbeim  nnd  ein  nh- 
.ugünt».   biäber  sonvt  Hiebt   narh^cwir^i^nes  ..K-^cbinbiund«",  899 
interessantes  ültlck  eiiivs  Iteicheuauer  Abtes.     Noch  niaoclio 
ere  ynmmeni  mUsato  icb  aufdliivn.  um  ernuut  die  HedentuiiK  des 
hOD    niehrfncb   von   un3    besprochenen    IJrliUiiitcnbnrbes   aiicb   fflr 
Gebiet«  nachzuweisen.     For  die  Schweizer  Geschichte  bringt 
Werk  viele  fQr  die  letzten  Ta^c  der  Ktbur(;er  wiehtigc  Stacke- 
No.  101t  und  1013  liegen  zwei  Ahtenstficke  vor,  «cicbe  von  dem 


'}  £«i  der  hoben  Bcdeutunt:  der  Urkunde  mag  IiIlt  der  ganze  Wort- 
fblgtn:  Xo3  Johannes  dielus  Robarlus  mjlen  Ba^ilieit^iii,  niu^^lcr 
lu*,  nutgiiter  It  ilictii»  lie  ltirh«i>U>ein  «t  iii3ii:i>il<.'r  Nycolaii«  ad> 
Bcatu»  ItaaiUeBÜs  requi^iti  s  renernblii  viro  domino  abbale  et  quihiis- 
ira  Iralribus  monasterii  I^ucelensis  semttdum  propoiltum  nobta  casum 
^ilimus,  non  cavillow  aed  veridi«e  fuod»tuni  ntrituijiie  juris  MntvutU« 
niiihijiliciliHS  et  flnuiiiuni  prttcnci  trirritilo  tnderiinus  hoo  diceudo,  quoil 
Bodiiius  filiiii  siiiltoli  nulluni  jtm  liabuit  in  pralts  «x  (loiuttione  |<o«t«riori, 
hl  qua  pdCrr  exirvssil,  quud  ca  pmta  priiiä  ouutulcrfil  tuouaiterio  Luce- 
leoii-  Prelerea  ei  pater  iu  tteriinda  donatione  nil  cxpret-sisüet  vel  exix- 
pbwl,  Ret  onaiii&  ßlio  dcdiwwt.  non  tAmt^ii  iiitcUiftitur  dcdiue  tilio  illa, 
qo«  ex  priori  donatione  LuceleuM.*  luoiuutcriuni  pobbidebut.  Item  hi  iiliuB 
vel  alter  sitcceden»  lUio  dirJt  non  teuubsc  prinitm  donationem  co,  iiuod 
noo  potueril  fiert  uiie  roiiM'iuiu  rurie  aeu  directt  dotuini,  non  est  venun, 
immo  ,juA  Huiim  doiiator  poiettt  dare  pro  dco  etiuni  5ine  conseusn  Curie, 
Ju-ni  üi  pater  ad  aiiDiillauihiio  prinan  doiiatinnera  et  trwlitionem.  iu  qua 
dixll  se  traiuferre  ilirerlum  et  pl«ium  iloniiiiium  eo,  quod  ip«<e  et  üui 
predecoMorea  XL  annia  el  ampUui  preseripaemut.  facint  Mtundtuii  doiia- 
tianem,  mm  cniuenau  «irie,  non  rirdii  vobi;  in  aliquod  prejudioiuu,  quia 
ntm  i-redetur  ei  iu  prejudkium  vestri  moiiaslehi  Bio«  tliis  probatiooibm. 
Item  ex  quo  pater  «dhuc  vivit,  in  .j>iT<>  patri*  nulluni  jus  habet  Kliui, 
inmo  dl'  H^re  juris  srripti  verum  n  n-guloriter,  quod  pater  fiUo,  Disi 
mam'iprlur,  donare  no»  potcat  utüi  in  ouihu»  ^peclaliliuset  pAOCis,  qaos 
a«>D  em  üwttf»  liic  expriini  Oidmu»  ergo,  i|ur>d  nw  KoiUbus,  ai  rireret, 
auc  Küdcfvrtu.  qtd  auccetlit  cidem  ICodino,  aliiium)  jus  habet  in  pratts 
fobis  a  sepediotö  sculleto  rite  collati«.  In  cujus  rei  ivctinienluni  tigilla 
nustra  prcsnutibus  sunt  appenaa-  No«  vcru  nagiDb^r  Tetrus  dnctar  illu- 
Btria  fttü  .!  <  i    Ronanonim  ruia  suprudictii  concoi^Timu  et  idem 

(Hin  (-i>  I  <         <a,  <iniA  ei^llutn  pniprlom  aoo  Inlienm,  nfilio 

I-nrptiiii   lii.'  Uiiiiifli    utijnur  in   hac  parte.    Üai.  Badlee,  aano  domUii 


730 


LittrnttiirnotimL 


bckiinnten  magietcr  Konrail  Ton  Marc  In  ebwm  ltir<-hltrh«Q  1>nii 
niedergcsi-briebcn  siiul.     Sic  werden  zu  dey  Vc« 

Art  geböreu.  lu  uacbliarliolier  l>a{)kl>arkeit  v^  >  'im 

trüfnichcD  Urkuodcobucliorn  oin  godcUiliclica  FortficbraUGo.  A.  8. 


ViclEach  war  der  Wunsch  onch  einer  neuen  An^^b«  4«» 
btirgtsdien  Urbar»,  das  ein--t  FfuiffHr  in  gen 
bekannt  geiaacbt  hatte,  Kc<i>bli  ond  aDsgcspi- 
seit  1^2  (las  Stuiliom  besuuc)t.*rä  am-li  dur  AunliitduuK   >leT 
hohcit  ziiwaniUc,   die  LultalgeKdiicbto  immer   mubr  Btarbiiii 
wacb<ida<s  Ansehen  dieses  for  umerGchict  AllcBlcn  nmf 
barbncb^s  einer  l^uiunlierrschan..    Nicht  umsonst  ba1-< 
gtonfiaen  den  Codex   in  liesiLc  erbielLeii,   di<;  Kantor'  .^hn 

StOcltc  hoch  in  Kbrr^n  geltiUtcii.    Ute  allgemeine  u  -iorviiiadt 

GeMlIscbaft  der  öchneiz  hat  aicli  naa  der  AuIh'  <-  .-df 

neue  Ausgabe  za  liorern.  Ihr  stand  daa  Bchr  wnlil  nii;  denn 
barbocli  liefert  den  Beweis  fär  den  nngchenrcii  Umfang  derl 
barKischou  Macht,  «t'Iclie  die  £idgcnuss«ii  endlirb  besiegt  haben.  It 
den  Tagen  Kßnig  Albrochts  entstanden,  zeigt  Aas  Urbr  ' 
der  babsbargiscbcn  Ilcrrsehaft.  „Das  IlalK-^bur^i 
wird  y.vmi  Bfiude  der  „Qacllen  zur  schweizer  Ov-  i 
den.  I>er  vorliegende  crGio  (Band  XfV.  Basel,  Geeriiit'  i- 
„Bas  eigentliche  Urbar  Ober  die  ElnkanfCo  nnd  Rvrbtt*. 
alio  den  Grondstock  des  Teiles.  f'Or  uns  am  Oberrlicin  komnea  ^ 
ersten  Abschnitte  nnd  die  letzten  vor  allem  in  Bctrarhu  Die  .ytf- 
M-ichniingcn  öljor  die  Ämter  KiiBi-heiir,  Lani(^l>urg.  AIbr«chtatUl 
Landser,  Uattenried,  Burglehca  im  Elsass  gchArt'ii  yti  d^n  wirhtl^M 
Quellen  der  obere Isässischeii  Territtirialgesi-hicliio.  Gl--  -jtaDi 

haben  for  Oberbaden  die  sieh  anschliessenden  Abi-chnii: 
gen,  Wehr,  ScbwarxwaJd  und  Walditbat.  St.  Blubien  oud  Hnmktaj 
Deni  neueren  Osten  geliOreu  an  Tcngen,  Friedberg,  Sanlgaa.  Ve 
gen,  Rtedlingon,  Sigmaringon,  Gnteostcin»  Scheer,  Mf>n^n.  IT^m«, 
Aach,  "WarUlein  und  Hoben-) Sundellingen.  B  ■ 
hat  die   votLrcfflirlic  Aut^giibe  mit  reichen    ' 
wekhe  pciiane  lopographisehe  Bestimmungen  bieten,  den  K 
Crliiuteru  und  uameiillicb  auch  LiistonH'-he  Unlcrsudinngcii 
Die  ersten  Abschnitte,  welche  dem  Hera,  ja  sehr  freinil  ^^ 
an  dartligsion  kommentiert,  ciwriw  jaithafi  isi  die  l^iti 
man   vennisi^t   manche  AttsUuul'l,   so  i>t  Oltinurslieim 
habsbtirK Ische  Klo=tcrprftndang  cJiarafitorisicrl  norden.    \- 
achen  Ort^bu>linininngfii  Pfeiffers  ist  S.  tiö  die  Itciitiiiiu 
im  Amte  Wehr  stehen  geblieben,  wo  die  unterhalb  Bn 
Morg  mit  der  oberlutlb  Süc-kingen  niQndcndcn  rerweii..-  .>   ,  ..    .  ,^ 
so  trefflicher  sind  die  eig(;ii(lich  schwei/eriscben  Amter  und  jtim 
Schwabens  erUatcrt;   manche  Anmerkungtiii  sind   k-  .^fi» 

ünlersodiiuigeH  geworden.    Der  Text  "Hit'i  «ich  am  iiori.- 

hart  von  Frieb  oder  doch  anter  seiner  I  '_:miJ- 

rftdel,  wo  solche  erhalten  sind,  sonst  ." 


Litt«raluraDlüen. 


731 


he  Urbarbocli.    Der  zweite  Band  wird  bisher  ontjeltanntes  Ma- 

bringcD,  so  für  qds  wichtig  ein  L^rbar  der  Grafeo  ron  Uabä- 

-LüofODlmrg,  dann  Pfandrödel  (tlanmtcr  einer  Hlier  den  S«hwarz- 

von  1381),  Verjieicliui-sse  über  Güter  and  Rechte,  die  die  Habs- 

Ker  beaitsprachten.  aber  nicht  be-sassen.    Hier  oder  dort  wird  sich 

lielcht  noch   einschlfigige«  Material   finden.    Vor  allem  fehlt  ein 

von  Memminger  benutzter  Pfendrodel  Ober  die  echwäl'ischeii 

r.  der  nach  Ende  der  vorderästerrKtobiscIieii  Herrschaft  iu  den 

itz  des  bekannten  Gelcbrloii  von  Roiscr  gekommen  war.    Sollto 

wenigstens  noch  eine  Abschrift   existieren?    Diesem  zweiten 

ido  wird  auch  die  von  P.  Schweizer  bearbeitete  Karte  beigegeben 

icn.  A.  S. 


In  einer  Sirassbnrgiirlnaogural-DLisertation  behandelt  J.  Becker 

je  Landvdf^to  dcsElsass  und  ihre  Wirksamkeit  innerhalb 

tes  Jahrhuudortti.  von  13üB— 1406,  d.  b.  bis  zur  VerpOtadung 

Vogtai  an  Kurpfalz  (Stnissbnrg,  Mnller,  Herrmann  &  Cie.  Ififtl). 

iBteressanicrc  Teil  der  Arbeit,  dlo  Untersachung  über  die  Wirk- 

and  das  Amt  di-r  LaudvOgto,  soll  er^t  spKtur  in  dieser  Zeit- 

erscheinen,  hier  wird  uni  nur  ein  Personal vcrzcir.hnis  der  I-nnd- 

ond  Unterlandvögtfl  gegeben,  fast  dnrfbweg  anf  knnen  Ur- 

Miaaüztigen  anfgebanl,  das  allerdings  die  ijcböpflin'gche  Übersicht 

fioiner  Alsatia  illu.^tnta  in  manchem  Pnnkto  berichtigt.    FUr  die 

t^tchc   Ausl)oatung    namentlich  der  els&ssi^chen  Stadtarchive 

cht  am  deutlichsten  der  Anhang,  wolebor  fQr  Heinrich  VII..  l.ud- 

Kiirl  IV.  and  Wcnifel    die  Rogcsteu   von  78  bisher   nicht 

itlichten  Crknnden  ond  Briefen  bringt.  W-  W- 


ikeit 


H.  Zeller  WerdmOller  hat  im  Zdricher  Tascbenbiiche  <li^) 
von  uns  In  dieser  Zeitschrift  N.  F.  VIH.  138  erwfihnte  AbUand- 
Inng  zu  i-^ndc  gcffltirt.   sie  behandelt  die  Freien  von  Schnahol* 
bürg   und  Scbwnrzenbere.     Um  I21t)  war   das  Erbe  der  VOgta 
^^a  KloftLcrü  Waldkirch  an  ilic  Frcihvn-u  von  Eschenbacli  gekommen, 
^fcn  denen  sich  die  Freihcrro  von  SchnAbelbnrg  abzweigten.  l'IiO  er- 
^■tete   eine   Auäoinaudersotxaag,   nach  der  zwei   lunien  (eben  tlia 
^pätnabelborgor)  anf  die  brcisf^nniscben  Bositznngen    tlbersiedolteu 
Ptaid  Namen  und   Wappen   der  altou   Seh  warten  berger  annahmen. 
Der  Verfasser  schildert  nun  einffeliend  die  Qeachichte  dieses  Ge* 
■ehiecbtcs,  die  bisher  nie  klar  gestellt  werden  konnte.     Wir  hal>en 
ea  mit  zwei  Linien  zu  thun,  die  mnii  am  besten  nach  den  Iturgea 
die  ikbwnrzeuberger  and  CastelburKcr   nennen  kannte.     Jene  be- 
erbte auch  dio  im  .Vnfiing  des  It.  Jahriiundertä  aussterbende  Familie 
der  Freiherm  von  lüersbarg,  wie  einen  Zweig  der  Üsenbergcr,  starb 
aber  selbst  im  Manuessiammo  zwischen   1346  and  1^9  au».     Der 
grflssto  l'eil  d«»  Erbes  fiel  In  Fnigo  der  Verheiratung  der  Erbtnrhter 
mit  dem  Haujitc  der  aadem  Linie  an  diese.     1'ck'Ii   '^ie  wiiwtfi  den 
itz  nicht  zusammetuuhallon  uml  starb   1466  mit  Hans  Wernhcr 


732  Litteratorootizen. 

ans,  dessen  Sobn  Simon  seit  1459  verschollen  war.  Das  Erbe  M 
an  die  Hohen  Rechherg.  Ein  Stammbaam  ist  angel&gt  Seite  90 
ist  auf  Grund  des  Siegelbildes  die  Gemahlin  des  Freiherm  Waltha 
als  eine  von  RathsamhaoseQ  angesprochen,  das  wSre  eine  Missbeint 
gewesen. 

Von  demselben  Verfasser  liegen  femer  zvei  Abhandlongea  znr 
Geschichte  des  Bargenbanes  vor.    Es  sind  die  Hefte  57  and  S8  in 
den  Mittheilungen  der  antiquarischen  Gesellschaft  in  ZQricb:  „Mittel- 
alterlicbeBurganlangen  derOstschweiz"  und  „Zörcherische 
Bargen"  I  (Äathal  bis  Lunnern)  (Leipzig,   Hirsemann).     In  den 
ersteren  Hefte  sind  u.  a.  sehr  sorgftltig  die  Wohn-   und  die  Weltf- 
turmanlagen  untersucht  Der  noch  immer  spukende  Glaube,  dass  die 
Buckelquaderbanten  auf  Römer  zurfickzufQbren  seien,  wird  auch  hier 
wieder  bekämpft.    Von  Burgen,  die  Baden  zunächst  liegen,  sind  be- 
sonders Hohenklingen  und  das  zQricherische  Eglisau  berücksicht^ 
Das  zweite  Heft  untersucht  aach  die  zahlreichen  angeblichen  Borgen, 
es  sind  viele  gestrichen,  aber  es  bleiben  doch  noch  etwa  150  Bnrgo, 
die  innerhalb  des  Kantons  standen.   Wenn  von  ihnen  mehr  erfaalta 
sind,  als  bei  ans,  so  darf  man  nicht  der  Friedenszeiten  vei^essai, 
die  die  Schweiz  in  den  Zeiten  der  Franzosenkriege  genoss;  wenn  ia 
altertümliche,    nrsprttngliche,  kriegsmässige   Charakter   der  Bantn 
sich  besser  erhielt,  so  liegt  es  daran,  dass  die  Bargen  ihrem  nr^rfliif- 
liehen  Zwecke  später  nicht  mehr  dienen  konnten,  und  auf  Amtssitn 
verwendete  man  wenig  Geld.     Ähnlich   bat    die    Sparsamkeit  der 
württembergischen  protestantischen  Eirchenbehörde  die  säkularisierten 
Klöster  Maulbronn,    Bebenhaosen   und  Blaabenren  in  ihrem  alten 
Charakter  belassen,  während  die  den  Katholiken  verbliebenen  Klösta- 
von  den    Konventen   umgebaut  und  neuen   Bedürfnissen    anpepasit 
wurden. A.  S. 

Von  einem  grösseren  Unternehmen  der  „Worttembergiscben  Kom- 
mission fflr  Landesgeschichte"  ist  soeben  der  erste  Band  ausgegeben. 
Schon  seit  einiger  Zeit  erschienen  praktische  Ausgaben  bereits  be- 
kannter wUrttembergischen  Geschichtsquellen,  dieses  Programm  ist 
nunmehr  erweitert.  Die  „wUrttembergischen  Geschichts- 
quellen" (Stuttgart,  Kohlhammer),  die  Dietrich  Schäfer  leitet, 
sollen  —  wie  die  Geschichtsquellen  der  Provinz  Sachsen  —  chroni- 
kalisches Material  und  Urkuadenbücher  einzelner  Herrschaften  nnd 
Klöster  bringen,  gleich  jener  Sammlung  wird  auch  dieser  die  freiest« 
Bewegung  möglich  sein.  Der  zweite  als  bald  erscheinend  ange- 
kündigte Band  wird  die  auf  Württemberg  bciiügHchen  Teile  der 
Traditionsbücher  von  Lorsch,  Fulda  und  Weissenburg,  sowie  Urkunden 
aus  dem  vatikanischen  Archive  bringen,  der  vorliegende  führt  sicii 
als  den  ersten  Teil  der  „Geschichtsquellen  der  Stadt  Hall, 
bearbeitet  von  Christian  Kolb",  ein.  Erbringt  nur  Stücke,  welche 
im  IG.  Jahrhundert  entstanden  sind.  Es  sind  zwei  davou  Werke  des 
Reinsberger  Pfarrers  Johann  Ilerolt:  seine  Chronik,  in  der  die  üe- 
schichte  der  Geschlechter  Halls  und  seiner  Umgebung  besonders  sorg- 


Lltteraturnotüea.  733 

Itig  behan<lelt  ist,  und  ^in  tialttiBcbleia,  das  eioen  IreGTlicIien  Ein- 

in  die  finanzielle  und  nirtschaftliohe  Lage  eines  lAndpfarrers 

tet.    Den  bctreffrndi-n  Toilca  der  Chronik  stellt  sich  an  die 

^eino  hAlbofSzielle  I>arst«l)unK  des  U&DvrnIcriegs  von  dem  Stadt- 

iber  Ucrmaau  Hufoiaun.    Aach  eine  „Urgicbt",  das  GesMtiidnls 

gi'folti^rtcn  Pfarrers  zn  Frickcnhofen,  Wolfgang  Eirscheocssen, 

iu  diesen  Bereich   ein.     Die  Aasgabe  ist  von  reichlmltiiiicn 

rkangen  begleitet.  A.  S. 

IVicviel    durcli    uiiuticlitige    and    intensix'e   Urlniiidenforscbong 

llwt  bei  einem  sehr  sirirlichcn  Uaterial  kb  erreichen  ist,  zeigt  die 

itenucliung  von  Oberlehrer  Dr.  Kaufmann;  „Die  CntstcbaDg 

rr  Stadt  Mnibnusen  and  ihre  Kntwickelong  znr  Rcicbs- 

Ltlt",  IleilaKC  zum  Jaltrcsbericbt  de«  Qj-mnasiums   m  Mulhnnsea 

[Qlbarucii.  Wenz  und  Peters  IdiU).     Aus  dem  bisher  kaum  beacb- 

tfiteu  Vcrglcirh,  den  die  üilrgiT  von  Mtilhausen  mit  den  Deatsch- 

rdeosberren  ober  eine  MOblc  im  Jalire  123ti  treffen,  erschliesst  »cL 

tm  Verfasser  die  Kiusicht.  dass  von  da  ab  sieb  der  Übergang  von 

biscIiiiäich-Suu&sbDrgi&chen  in  die  Slaufisclto  Verauhuog  voll- 

le  Dnd  die  Gemeinde  aus  den  engen  PCaden  grondberrlich-lfind- 

cber  Giibundeuboit  in   breitere  Uahnen  lenke,   die  »"bliüsslich  uxr 

Sewinnung  der  bl^^düscbcn  Unabhängigkeit  führten.  Fur  die  frQbere 

^it  srjilic^t  er  sich  wohl  etwas  zu  Tertrauensvoll  den  l^amprecbt*- 

^n  Aoschauimgen  an.  von  Uedeuluug  und  der  weiteren  Unter- 

ig  wert   ist   sein  Hinweis   auf  den   naucharaktcr   der  allen 

lakircbe.     Aucli  fOr  die  Haltung  der  Stadt  im  Bellum  Wal- 

inm  änd  neue  beachtenswerte  Anbcliltiäse  gewonnen,  ^o  dass  der 

fortsctzung  der  Untersuchung,  die  sich  mit  dem  MQlbauscr  Rxkom- 

tuükationsstreil  von  ll^t^p — 1271  besebJtnigen  soll,  mit  Jntcresse  enl* 

igesolicn  wcnlen  darf,  doi'-b  wird  jedenfalls  das  von  fllossnujui 

lombor  publizierte  urkundliche  Material  noch  ciamal  Torbcr  mit 

en  Ordinalen  zu  kolUttiouiereu  seiu,  da  sich  gerade  hier  viele  l^se- 

tlUer  finden.  W.  W. 

Pfarrer  Kiefer,  der  sich  am  die  Geschichte  der  Grafschaft 
laaau-Licljleuberg  schon  grosse  Verdienste  erworben,  liat  nun  eine 
lescbicbte  seiner  Pfarroigcmoindo  Ralbronn  Tor&ffenllieJit 
iirasäbiiTR,  Nüiricl  IWMl.  Sic  wtirdc  in  ihrer  öeissigcn  Ausfohrlich- 
koit,  ihrem  urkundlichun  AuRiau,  ihrem  histomcben  Verständnis 
id  ihn  r  lukalcn  Tri-'ue  gmdc/D  als  das  Master  einer  Ortsgescbichle 
gzeichnct  werden  dorfen,  wenn  der  umfangreiche  Stoff  ein  wenig 
disponiert  wäre  und  nicht  xa  oft  in  Notiien  auscinundcr^ 
>rte.  Iu  ciueni  ersten  Teile  gibt  K.  die  eigentliche  Ortsgescbiclite 
—  B&lbrono  war  ehemals  Siantiseliej  bczw.  ReicJisgut,  vom  Beginn 
des  14.  Jatirliiiiidorts  ab  gehörte  es  den  Liebten  bürgern  —  und  be- 
handelt ilortD  besonders  auüfohrlicb  diu  Kevolutionszeit,  im  zweiten 
Teile  sfhlirwt  er  die  Hcir hreibung  des  Dürfcs  uikI  seiner  alten  Baa- 
»chkciten,  der  Gemarkung,  der  Waldungen  and  ihrer  Nutzoitgen  an. 


734  LitteratoTDOtizen. 

dano  geht  er  anf  die  GemeindeTervaltimg,  die  Kirchen-  und  Sdinl- 
geschichte  über,  springt  wieder  anf  eine  Obersicht  Ober  die  Beäti- 
nngen  der  Klöster,  Orden  n.  s.  w.  zorBcli,  schaltet  eine  Namenslolgt 
aller  Lehrer  and  Lehrerinnen  ein ,  erOrtert  die  mit  dem  Ort  Te^ 
knüpften  Lehensbeziehangen,  Behördenorganisation,  Abgaben  nnd 
Steaem  und  fdgt  schliesslich  die  Sagen,  eigentQmlichen  GebrSoche 
nnd  ein  Verzeichnis  hervorragender  Balbronner  Kinder  hinzu.  Bö- 
gegeben  ist  anf  einer  kolorierten  Tafel  das  Gemeindewappen,  will- 
kommener wäre  noch  ein  Gemarkungsplan  gewesen.  W.  W. 


Za  dem  durch  ein  Volksfest  gefeierten  hundertjährigen  JabilSaa 
der  Vereinigung  des  lothringischen  Städtchens  Bockenheim  mit  dem 
nassauischen  Ken- Saarwerden  zur  Gemeinde  Saaranion,  die  dnrdi 
Dekret  des  NationaUConvents  vom  16.  Juni  1794  erfolgte,  hat  Pfoirer 
Matthis  in  Eyweiler,  bekannt  durch  seine  kirchen-  nnd  koltiu^ 
schichtlichen  Forschungen  tiber  die  Graftschaft  Saarwerden,  eine 
kleine  Festschrift  publiziert:  ^ockenheimuudNea-SaarwerdeD* 
(Saamnion,  Hartmann  1894),  die  mit  knrzen  deutlichen  Zfigen  und 
in  massvoller  Haltung  einen  hobschen  Überblick  Ober  die  Vergangen- 
heit der  beiden  Ortschaften  giebL  W.  W. 


Im  XVIL  Bande  des  Bulletin  du  Musäe  historiqne  de  Unlhonse 
(Mnlhouse,  Veuve  Bader  et  Cie.  1894)  giebt  R.  Reass  einen  sebr 
lebendig  und  warm  geschriebenen  Lebensabriss  seines  Freundes,  des 
Colmarcr  Stadtarchivars  Xaver  Mossmann,  mit  einer  sorgfältigen 
Bibliographie.  E.  Benner  veröffentlicht  zwei  archivalische  Stöcke, 
das  eine  aus  dem  16.  Jahrhundert,  das  andere  von  1709  die  Armatur 
der  Stadt  Mtilhausen  betreffend;  und  im  Anhango  folgt  die  Fort- 
setzung der  Chronik  „Der  Stadt  Mülhausen  Historien",  die  Jahre 
1445-1466  umfassend.  W.  W. 

Die  rührige  Verlagsbuchhandlung  von  J.  H.  Ed.  Heitz  (Ueitz 
&  Mündel)  in  Strassburg  bat  zwei  weitere  Hefte  ihrer  „Studien 
zur  deutschen  Kunstgeschichte"  herausgegeben.  In  Heft  3 
gicbt  unser  Mitarbeiter  Rudolf  Kautzsch:  Einleitende  Kr- 
örterungen  zueincrGeschichte  der  deutschen  Handscltrif- 
tenillustration  im  späteren  Mittelalter.  Wegen  der  Haupt- 
ergebnisse kann  ich  auf  oben  S.  472  fl.  verweisen,  wo  Kautzsch  selbst 
sie  zusammengefasst  hat.  In  der  Uütersuchung  ist  vor  allem  auch 
die  „Manessische"  Handschrift  als  diejenige  gewürdigt  worden,  welche 
zuerst  über  den  bisherigen  Zweck  der  Illustration  hinausging  und 
sich  nicht  begnügte,  den  Text  bloss  zu  erlüuteni,  sondern  die  Diuge 
auch  ihrer  selbst  wegen  schildern  wollte.  Der  volleren  Entwicklung 
geht  ilann  abermals  ein  schwäbisches  Werk  voran,  es  sind  die  Richen- 
talhandschriften.  Das  fünfte  Kapitel  orientiert  über  den  Betrieb  der 
Handschriftenherstellung  in  Werkstätten,  die  Darstellung  der  Thätig- 
keit  der  lliebolt  Lauber'schen  Werkstatt   in  Uagenaa   wird  R.  im 


LitlcniturooUxva. 


735 


ilrtLlblatt  for  ßibliothekswesea  gehen.  Uino  Beilie  fCbwttbUcber, 
siscbcr  und  |)fälzischer  Handschriften  findet  hie  und  da  Er* 
mg.  Die  bcrQhmto  Bibliu  jniupcniiu  der  Konstanirar  G.vm- 
uamfibibliotbck  spricht  K.  freilich  Schwaben  ab.  Der  Dialekt  führt 
Eh  Si«vei-:$  auf  schltislschen  Urciprung. 

Ini  aitilßren  lleUc  behandelt  Krnst  Mef  or-Altonn:  DieSkulp- 
Iren  de«  Strassborger  Münsters.  Erster  Teil:  Die  AltcTea 
Ipturcn  bis  178E).  (Mit  ^''i  Abbildungen.)  ^Vir  orbaltcn  einen  gc* 
Überblick  Ober  dcu  auäserordenlürhen  Reiehtnm  an  iiliusU-'richcn 
lalen,  die  da?  Müiuter  »cluoUckten,  bis  in  dcrfranzi^äisclicQ  Ge- 
>luti(m  riu  erheblicher  Teil  /cri>i/)rt  wunlc.  Die  Reformation  hatte 
im  Innern,  vnr  allem  unter  den  Uolzstatuen  aufßeräurot.  Gerade 
die  zei-störleii  Dcnkiualer,  darunler  auch  die  Fachs proaession,  ist 
ie  Arbeit  bcsoudera  auäfülirlich.  Xebi^n  den  grossen  Bclb^tHndigen 
Torkcn  ^iud  auch  die  plosti^chou  Vcrr.ienini;cn  der  Raugliedcr:  Kon* 
an,  Witeserspeiur  u.  n.  w.  berQcluictitist  würden.  lo  die  Einxct- 
elten  cinzug^licu,  nllrdä  bier  zu  weit  fuhren. 


Eine  Fest&ihrirt,  die  uicbt,  wie  es  hftsfig  geediiäit,  ebenso  schoeU 
vergessen  nie  bertjeacllt  ist,  bietet  uns  die  grossentelU  auf  um* 
fassenden  Vorstudien  bemhende  von  dem  Architekten-  und  In^tuieur- 
verein  für  EUaH5-I»thrinRen  herausgegebene  KfstKabe:  „Strasti* 
borg  and  seine  IJanten"  <3trassbarK.  TrQbner).  Den  stattlichen 
Hanil  sohmüi'ke»  nicht  weniger  als  655  Abbildungen,  elf  Tafeln  und 
eia  rian  der  Stadt;  und  der  mi»  hier  allein  interessierende  Teil  „.Vit- 
Strassborg  bis  1870'  beweist  ca  uns,  wie  tief  dio  vun  Wultmanu  und 
ir.ins  ausgegangene  Anregung  gewirkt  bat.    Dos  Werk  entitatid  in 

einachaftlicber  Arbeit,  tou  E.  von  Borriea  ist  das  Kapitel 
.Stadtgcsdiicbte",  von  Dehio  das  MDnstor,  von  I'olac^ek  die 
übrigen  IClrdicn,  von  Winckelmann  djo  Prolanbanlcn  des  MUtcl- 
allers  und  derRenaietance,  vonftohrickerbeuialte  Uau?>fu»sadi-n.  von 
Ott  di»  Hautliütigkeit  vum  Anfange  des  17.  Jabrbuuderts  bis  IK70  iH'i* 
gMtcncrt.  Don  Kapiteln  kam  aber  nuoh  die  ThAÜKki'il  nndert-r  Herren, 

Inders  auch  der  Ueauilen  des  Frauenworkes  la  tiute,  Um  nur 
ligc  der  Ergebnisse  fe.stzuälellen .   erwühnc  ich,  dasa  Dchio   fttr 

l..anuiiauä  dc3  Maiuiters  entgegen  Adler  und  mit  Knins  keinen  Nen- 

iiueh  dem  Rrande  von  VUH  durch  £Irwin  aniüinuil.  Die  Ustlvile 
izt  er  3|i&ier  al»  beide,  der  Hau  Wcrinhars  stecke  aber  noch  Im 

nwärtigcn  ßAue.    Der  M«-iiilcr  des  IjtuKbanseä  ist  von  St.  I^nii 

inftu-siit.     EinKuhendu  l'iilersucbungen  «erden  ober  die  l.a»{o  des 

ruderhüles  augcütellt.    bctrcitend  do^  Verhüiluiis   von  Uomkapitol 

und  Stadt  zum  Dane  bin  ich  mit  Dchio  nicht  cinverslandeiu     R'hon 

icit  dun  l:£dOcr  Jaliren  ist  die  IJnuleitung  «escntliclt  Madtisch:  wenn 

seit  Knde  des  11.  Jahrliundert«  neuer  Eifer   in  den   Hau  kommt,   so 

n  m.  t.  da»  völlige  Ausscheiden  dtfi  Domlifl|iiu*U  t\a-i  zu  läk'i  )>»• 
ugt  ibt,  dabei  kaum  eine  Holle  gespielt  lubvn.  Au«  I'nlacjeka 
bcit  bebe  ich  die  iatercsMinte  lU'iion^ruklion  der  orieprtlnuUcheD 

iff  St.  t'ctcrkirchc  bervur,   nicht  aber  durfte  er  dcu  am  Mnnstsr 


73G  Litteratamöttzen. 

vorkommenden  Heilman  zum  Baumeister  dei  Kirche  machen,  der 
war,  wie  aus  dem  Strassborger  ürkondenbaeh  hervorgeht,  nichts 
anders  wie  Vermögenaverwalter.    Winckelmann   hat  zum  ersten 
Male  ganz  eingehend  die  Organisation  des  städtischen  Bauwesens  im 
16.  Jahrhundert  bearbeitet  und  damit    die   erwünschte  Grundlage 
geschaffen,    welche    die   Arbeitsleistangcn   von   Specklin,   Neonei, 
Schoch,  Ambrosius  MflUer,  Jörg  Schmitt  and  Paul  Maarer  kkrer 
stellen,  Männer,  die  durch  die  Arbeiten  von  v.  Czihak  nnd  'Wincliel- 
mann  den  Lesern  unserer  Zeitschrift  gut  bekannt  sind.     Insbesondere 
erscheint  nunmehr  Johannes  Schoch,  der  auch  den  Friedrichsbau  des 
Heidelberger  Schlosses  erbaute,   in  einem  hellen  Lichte.    Er  gsli 
der  Strassburger  Baukunst  einschliesslich  der  Hotzarchitektor  des  tio- 
gehenden  16.  Jahrhunderts  ihr  Gejiräge.    Auch  fOr  Ulberger  und  das 
Frauenhaus  sind  die  Ergebnisse   sehr  reich,   wie  für  Veit  Eck  den 
Stadtschreiner,   einen  geborenen  Überlinger.      Schricker  erweist, 
dass  auch   Strassburg  einst  eine   grosse  Zahl   bemalter  Häuser  be- 
sass.     Ott  giebt  eine  knappe,  aber  mit  vielen    Ulnstrationen  er- 
läuterte Darstellung  der  Zeiten  des  Strassburger   Palastbaues  im 
18.  Jahrhundert,  mit  dem  man  sich  bisher  kaum   beschäftigt  hatte. 
Merkwürdig  ist  es,   das  auch  für  diese  Bauten  sehr  oft  die  Erbauer 
niclit  mehr  festzustellen,  oder  wenigstens  noch  nicht   nachgewiesen 
sind.  A.  S. 

Nur  für  die  Zwecke  der  Verwaltung  ist  ein  zweibändiges  Werl 
gedruckt:  „DieWaldberechtigungen  in  der  ehemaligen  Graf- 
schaft Dagsburg"  (Strassburg,  Du  Mont-Schauberg  1894),  das  desj- 
wegen  hier  Erwähnung  verdient,  weil  darin  auf  ein  gewaltiges  arcM- 
valisches  Material  der  letzten  drei  Jahrhundorte  gestützt  der  Nach- 
weis gefuhrt  wird,  dass  die  Urkunde  der  Grafen  von  Leiningen  nii.l 
Dagsburg  vom  27.  Juni  lfil3,  auf  welcher  alle  diese  ausgedehnten 
Berechtigungen  beruhen,  gefälscht  worden  ist,  und  zwar  wahrsi-heia- 
lich  im  Anfang  unseres  Jahrhunderts.  Für  den  mit  grossem  Scharf- 
sinne vom  Regierungsassessor  Dr.  Esser  geführten  Ileweis  konnten 
nur  die  inneren  Merkmale  der  Urkunde  herangezogen  werden,  da  es 
mit  ihrer  Überlieferung  sehr  schlecht  bestellt  ist.  Es  existiert  nur 
eine  angeblich  1789  notariell  beglaubigte,  französisch  abgcfasste  Ab- 
schrift. Dass  im  Übrigen  auch  für  die  Forst-  und  Verwaltungs- 
gcschichte  das  Werk  viel  Neues  bringt,  ist  selbstverständlich. 

TT.  W. 


In  der  Nouvclle  Revue  historique  de  droit  fran^ais  et 
6tranger  1893  p.  45—131  behandelt  L.  Stouff  in  einem  Aufsat2e 
„Le  ri^gime  colonger  dans  la  Haute-Alsace  et  les  jiaysvoi- 
sins"  auf  Grund  einer  Dinghnfsrodel  von  Chevenez  bei  Pruntrut.  die 
er  neu  veröffentlicht,  die  rechtliche  und  wirtschaftliche  Orfraniiation 
der  Dinyhöfc  mit  vielfacher  Bezugiialiir.e  auf  elsüssi?the  und  schweize- 
rische Wcistümer.  Im  Anlianj^c  untersucht  er  das  langst  als  Fäbchung 
erkannte  Privileg  Ludwigs  des  Frommen  für  die  Abtei  ilasmünster 


UttentunioUzcn. 


737 


823  Jnni  21  (Mttlübacber  No.  7öl)  und  deutet  nn,  duts  dasselbe 

gewisser  sachlicher  An&tiisao  Imiber  im  12.  Jahrhundert  onutandca 
Uöirnte.  }V.  W. 


Von  den  Doitritgen  zur  I^ande^  nnd   Volkeskandc   von  Elsass- 

ringcu  (Strassborg,  IJeitz  a.  Mündel)  sind  zwei  neue  Hefte  XVIU 

a   XIX  orschienen.    In  dem  orsteii  gieblRenaud  (Vulj)inas)  nach 

4MTiij,>Q  knrzcii  Lilleratornotizcn  Ober  den  latninischcn  Dichter  und 

igtD  Jahnnnc«  Fabricius  von  BerRlivim  im  Ober-Elsus 

Biv  .U:uisdie  wühlKelungene  TbcrsctJüiiig  Meiner  Sclbblbiiwtraphie  in 

uud  Vem>n  und  vier  kleinere  Gedichte.    Im  zwoitD«  Iluft  bo- 

idcit  Dr.  A,  Kahl,  Oborftrstcr  in  Kai»i«oltäwwüer,  iu  ekizzenliaftcr 

stclluHK  nach   Akicu  des  Colniarer  Bezirks-  nnd  des  Knppolt»- 

lerer  Stadtai-vbivb  die  KnlwickUngsgcscbichto  der  Staata- 

Oemeindewaldnniijen  von  Kft|ii>oUsweiler  und  Reich en- 

ler  in  der  Zeit  vüm  Aasgange  de^  Miuclalt4>rs  bis  znni  llegino 

[Jahrhunderts.  Besonders  lehrreich  sind  die AosfUhrnngcn  ober 

iltung  nnd  WaUUmtzuug.  IV.  W. 


BiflSchrm„nioRbeinzölle  im  Mittelalter"  von  Theo  Som- 

jrlad  (Halb'  a.  8.   Kilmraerer  *  Cie.)  k-liaiide]!  die  lieschichto 

'Üicwfi  Instimtes  vom  Anbeginne  einer  Helastnng  der  Schifffahrt  bia 

Mr  Dnrcbföhrung  der  freien  Schifffahrt  im  lU.  Jahrhundert.    UeiQg- 

licb  der  Entstehung  tritt  Somiiif  rlad  der  bisherigen  Anschauung,  dass 

ei  sieb  bei  den  Fluss/öIIen  nni  eine   ursprQnglicb  rümiscbe  Abgabe 

bandelt,  cntKeuen,  wiu  er  auch  das  fränk^he  Bodi'niugal,  vor  iilk-m 

üas  Stroniri'gat  leugnet    Die  Rrchle  der  Könige  am  Rheine  suien 

»eine  Kigtn>.cliaft  als  ürundbesilzer  ruröcknuföhren,   Aoä  ZitÜ- 

ia  kein  Regal.      Kr&t  mit  der  Vergebung  königlicher  Rheinzoll- 

tlo«  (.^cit  Anfang  des  elften  Jahrhunderts)  sei   die    MOgllchkoit 

sr  EntwirkctuiiR  des  köniKÜrhen  OberwdlrechU  auf  dem  Bhcitw 

Bben.     Ich   wcihs  nielit,   oh  ilicse  Ausielit  üodeu  «i-winnen  wirti. 

lir  Bfheint  sie  nicht  die  richtige  zn  sein;  mir   weiii|j'h''--iis  wlieint 

da?  kr.iiijjflicho  ?tromregnI  doch  noch  gesicberl.  das  ich  auch  in  dem 

SaUc  Lodmgs  dc~<t  I>euL'^-lien  finde:   „CnjmcDmque  potwtaii«  sint 

Htorn.  nostra  tarnen  est  rcgalU  aqnA^     Der  wciieren  Untersuchung 

folyc  ich  um  so  dankbarer;  es  »chciut  mir  ganx  einleucJitcnd  ans- 

einandtirg (Motzt  xn  sein.    dsM  die  Zölle  7unilehM  (JcbQhren  (Ur  die 

ErleichteninK  dw  Sehifffahrl  waren.  »i;Ich.-  also  den  Handel  sUlrkeu 

sollten.    Seil  der  Vorpbong  an  die   Landesherren  uad  der   Non- 

einrichtung  von  Zrdlen  (also  Mit  dem  iwölften  Jahrhnndertl  wurden 

lande«berrlichc  Finan)»)uelteu,  die  lokalen  Nmzen  stiften  konnten. 

das  gaii/o  (iebiet  niicr  ein  nnansroMbares  Au'fiaugesystem  be- 

pntctrn.     Die  I'rivfttwirlwhaft   eine-   KnnFten  enurbied,    »lebt  das 

>lk>»irl-vbaftltchc  Interesse.     Sehr  hObsch  ist  auseinandergesetzt, 

S'die  Versuche  zu  bessern  —  Ijindfrieden  u.  s.  w.   —  eine  neue 

rbObang  herbeiführen  mußten.    L»or  Ucscldcht«  der  cinielncn  Zoll- 


1 


738 


Litterataniotizen. 


Stätten  ist  mit  Sorgfalt  nachgegangen;  nnsi 
doch  weit  weniger  zahlreich,  als  die  von  ti 


In  der  Festschrift,  welche  Dozenten 
dem  deutschen  Historikertage  nidmeten  (1 
schichte,  Leipzig,  Duncker  &  Hamhlot)  h 
mittelalterliche  Steaerordnangcn  vi 
eine  Frankfurter  ßedeordnnng  von  1475, 
Steuerordnnng  von  1381.  Bücher  hat  der  . 
reiche  Einleitung  voransgeschtckt,  welche 
ist,  mit  nnsern  modernen  volkswirtschaftlic 
aiteriichen  Ökonomischen  Denkweise  beizu 
damals  Einkommen  und  Vermögen  nicht  u 
beiden  Steuerordnungen  ruhen  dabei  auf 
danken.  In  Speier  versuchte  man  in  seh 
mögenseingang  zu  besteuern,  wobei  die  bl( 
Vermögens  ebenso  betroffen  wurde,  wie  d 
Die  Frankfurter  unterschieden  ebensowenij 
men  —  darunter  sind  auch  die  Renten  — 
und  wandten  darauf  eine  Art  Ertragssteuei 
worunter  vor  allem  die  Vorrßte  zu  verstehe 
sie  gänzlich  unproduktiv  waren,  dreimal  s 
erstere.  Dieses  letztere  ist  also  eine  Art  1 
man  in  Spcicr  eine  Einkommensteuer  be 
fusste  auch  keineswegs  auf  einer  einheitlicl 
Vermögens,  sondern  behandelte  die  verschi' 
vcrscliiodcn.  Eingtlienilcr  bckandelt  Bik 
Rente  bei  dieser  Art  von  Vermögeussteuei 
mit  der  mittelaltei-licbcn  ökonomischen  De 
die  Gülte  ist  nur  eine  besondere  Art  von  ] 
zum  liegenden  Gute.  Diesem  steht  die  Fa 
sowolii  den  eigenen  Dedarf  wie  den  zum  \' 
scimss  umfasst.  Auch  in  dieser  Al)liandlii 
die  Bedeutung  des  laiidwirtscliaftlichen  Be 
und  sehr  interessant  ist  die  SteuerberccUi 
furters,  der  unzweifelhaft  ein  rccbtscbaffeni 


In  dem  1.  Heft  des  17.  Bandes  der  : 
Bellschaft  für  Erhaltung  der  geschi 
im  Elsass.  (Strassburg,  Strassbnrger  Dru 
vormals  R.  Schultz  u.  Co.  1894)  ist  der  J 
über  neuere  Funde  aus  dem  F.lsass,  spc 
zwischen  Hatten  und  Selz.  für  die  Priihistoi 
Wert  und  für  die  römische  Münzgeschichl 
suchung  von  L.  Müller  über  einen  Fund 
der  Strassbnrger  Münstergasse.  Die  Mi 
zur  Geschichte  des  Priorats  St.  Peter  zu  C 


Llttcratuniotizen. 


739 


nmsiiannend,  sind  mit  den  scbon  froher  liier  hervorgeliöbenen 
itgeln  zu  Endo  g^Qbrt.    Mao  wird  billiger  Weiite  dabei  beröck- 

itiiiea  mOsücn,  dus  es  eineGabo  tos  dem  Nachlass  des  Vor^torbe- 

Lwu  i^iC,  an  (He  er  offenbar  die  letzte  Feile  nocli  nicbi  gelegt  hatte. 
K  W.  W. 

^H  In  der  Beilage  des  ProgrtiniDB  des  Proßfyniiiiuiums  zu  Donau- 

|!K'liliia:cn   gicbt  K.  ntSBinger:   Die  Deschreibuiig   «Iniger  im 

Gebiete  des  UrosEhor/oRlum  BAden  entdeclderi  MauKrunde. 

I  Es   sind  diese  Funde  sHion   rwisrlien  lAll  und  iKMi  pcmarhl   onrt 

iner  Zeit  von  A.  v.  Ilayer  fftr  den  Badischeii  Altertums  verein  er* 

0  worden,  erst  jeUt  aber  wardcn  sie.  &o  gnl  es  noch  mSglich 

brachriebeD  und  wenigstens  llttemrisch  wieder  vereinigt.    Sie 

iinen  ans  ßcnrcn  bei  Salem,  Mcmprcchtslvorcn,  lialg  nnd  Kufipcn- 

dte  beiden  ersten   wurden  im  Iß.  Jahrhundert  vergruben,  der 

Balger  1622,  der  Kuppenhoimer  lß38/8fl.    Ilei  dieser  Tielegi-nlieit  sei 

crvtibnt,  dass  Hermann  Üannenberg  einen  zweiten  (Nachtrags-) 

Band  zu  seinea   .Deotscheo   Mltnzcn   der  sfiehsischen   and 

frAnkiscben  Kuiserzeit**  hcninHgegebcn  hat,  wo  auch  dto  Tränlvi- 

en  Müiizstiitten  zu  Mainz,  Speier,  Worms  und  WOrnborg,  »öwie 

schwäbischen  zu  Hreisneh.  Strassburg,  Esslin^'en,  Villintien.  Basel, 

b.  C'har.  Konstanz  nnd  St.  Gallen.  Besonders  fmcbtbar  ist  der  nm 

etwa  vergrabene  SIeckboruer  Fund  gewesen,  den  D.  im  wcseni- 

icn  rar  St.  tialtcn  in  Anspruch  nimmt.    Auch  der  Strassbin-ger 

nitt  ist  recht  umfangreicb.    Darcli  einen  Fand  von  Dtedenhofen 

zwei   bisher  flu*  die  Zubringer  and  für  Villingcn  in  Anspruch 

nommene  Münzen  Toni   und  dem  Bischufe  Bertliold  zugewiesen, 

Immrrhin   aber  verbleiben   noch   zwei  zwischen    I(t30  und  liHO  (?e- 

'  '    ■(.■ne  Stücke  Villingen    nnd  somit    dein    liadisclion  Fnr^tlenlwni^e 

.      r  noch  der  Biihio.  untnr  allvn  noch  beute  blQhcndcn  Fdrsten- 

tuins«m  Ocatschlands,  ja  Europas,  die  ftlteetcn  Mtrnzen  goprflgt  zn 

ben". 


1I  I 


-.;  n 


m 


Aivhlvaticn  aus  Oneo 


tirkg  Keb) 


m 


137 


B.  (ETsag.)  Pfarrei. 
886  Uai  SS.  Spmr.   KAnig   \mnlt'  schenkt  «uf  Bitten  des  Gnfen 
dam  Pr««byter  Inupreht  Uütcr  in  Aucnhcim  (Oonanlieim)  and 
ImhfiiiB.  Absdir.  —  136d  Apr.  18.  CesMoosurkunde  des  Cuutso  Flecke 
Beioer  QaltlQ  Cilia  d«  NAleoile  über  ßuter  im  Banne  der  Stadt  F.  K>. 
1406  Aug.  14.  Tostomvot.     Woroian  de  {,?)  Oliergiebt  seine  io  \Ü1a 
ntctle  siiperiori  und  in  ItfUchtn  g«lcgen*n  Gat«r  »in«  Tochter  Ger- 
der Krau  des  Fischer»  Heintxio  Kage.  VO.   —   l4nR  Febr.  18.  Te- 
lent  des  StraMburt[«r  fitlrfcers  Jacolms  Jeger  PO.  S.  —  1412  Dtz.  19. 
itanent  di^r  Gerliusa  Jeger,  Krau  dea  Jacobna  Je^et  [s,  oben.'.  PO,  S. 
1414  Juni  18   Nachtrag  zu  dem  Testament  der  (ierhuHa  Jeger.  PO.  S. 
IDOS  Sopt  4.  Urkunde  aber  eige  Stifiung  an  die  Aiigustineikirrhe  su, 
bürg.  PO-  S.    —    lÖSri  a«pt.   Ifi.  WatdbrieX  über  den  MiUwald.  — 
Mine  10.  Graf  Jakob  xn  Zw^^ibrackca    belebnl  ä&s  lK>rr  F.  tnit  der 
a— Word.    1621  er    KirihenbUther.    —   lfii>9.   H&uau-Ucblenberger 
linlontauoii.    —   1671  Juni  3.  FischerdurknntU'.  —    ]7l9ff.  IVekKten- 
clier,    —    1735.  Mftre  9.    „Xodcrucgeik  und  ErlAu1(^nlnK<nl  di.<4   alt«n 
falilsprucbs,  bezieb.  des  Maiwaldsvsebe« "  —  173Öff.  FtHtTtcrialprolo- 
e.  —  ]786ff.  Eirclxaifondsrodiuniigea. 

3.  Memprechtshofen. 
Gimelsde. 

1640  Sept.  30.  Vergleich  zwbcben  den  QetaeJnden  OETendorriTeil  d«>r 

rlmog  der  eUssuscheD  Gcmeiode  0]    and  R«ncheiiocl]   aber  den 

and    A.rkcf:geiiu]i8   iiri    OberwArtb    fO.    —    lOifiT.    Verxekhiiis    der 

iiar  von  Keiicbeoloch  und  M.  —  172&(r.  GeincindcrecJinungcD.  — 1761. 

buch. 

4.  Neufreislett. 

Gemeinde. 
1745.  VerfflgUDg  der  AlrBtlicbrn  Rentkammer  ftber  di«  Wcida  — 
^46.  Kria&a  der  fnntltchen  Rcntkammt^r  ulicr  diu  FMIcu  von  lUiilmlx. 
1745.  Hestittigune  (W  Frtribeileti  der  Stadi  F  durch  den  tlrbiirin^en 
und  l-aml^nfen  Ludwig  von  Ucüsoa.  —  1745.  Dai  FreiBteiter  Handlnoga- 
LtiliasemcDi  bttr.  —  17-15.  Erlau  tibcr  die  15  Zunftartikcl  blr  Maurer 
id  ZiiDinerleutc.  AbKchr.  -  1745—1681.  ItOrgerkaUlose.  -  174Ö.  Ver- 
iing  ober  die  ltefreiuii;f  der  neuen  Einirohner  zu  Frebtctt  rea  der 
Xtt.  —  1740.  Erlau  aber  die  zwAlt  Hefuerzunftartikel.  —  17-lG.  Schreiner- 
lie.  -  171ß.  Pariil.ulnrrentunit^prütDkolI  aber  die  VerhaniUnngeo 
Bendiea  ond  der  biiwhr.Rirhfn  Ri^f^icrung  tn  Zabem,  Itetr.  die  Auf- 
nt  der  in  Freidvtt  neureripiert'üi  Bilrger  io  die  Maiwaldgenocsen- 
bklt  —  1746.  Ccasioo  der  In  den  ätodlplui  Ton  F.  fallenden  GiUer  an 
die  IlerreD  Ponec  und  l^AgardclIe.  P.  —  1747.  50.  Die  St»itigkeilen  über 
die  Anfnahnie  der  in  P'reiittrtt  nvurectpierteu  Borger  io  den  MaimUd 
bMr.  —  1747.  t'in  Eotricbtang  dc^  rCuDiLüolId  beim  IldaBerIcaaf  batr.  — 
iW  IVfrfiung  der  Profrcsionnirerwandten  io  N  ran  iem  BtHrttga  xu 
tn  '/.itaUca.  -  1750,  Erlass  aber  dia  Bcatimmung  dar  anf  dam  Frol* 
tt£r  t^nierplats  ADgfIegt<.>a  GcMudo.  —  1760  Dk  Bauten  desncaea 
tiliaMnenU  b«lr  —  1750.  lU'iurhan  betr.  —  1761.  AbKbftliung  der 

mit  <L  bad.  UiL.  Kmb.  Ho.  11.  ]  0 


nil38  Leitz. 

im  Freistetter  Bann  gel^^nen  Hfiuser  der  neuen  Kompagnie.  —  1769. 
Verzeichnis  der  in  den  Stadtplan  von  N.  fiülenden  Gäter  der  Kird- 
Bchaffiiei.  —  1769.  Yerzeichnis  der  dem  Eück'Bchen  Freignte  zogeh&rigfs 
Äcker  und  Matten-  —  1773  n.  75.  Protokolle  aber  die  Versteigemng  da 
Eack'schen  Konkursmasse-  —  1784, 1811  n.  12.  Die  Freiheiten  der  neon 
Bürger  zu  Freistett  betr.  —  1606 — 11.    Neofreistetter  ZunftreduumgoL 

—  1807  £f.  UnterpfandsprotokoUbOcher.  —  1815—34.  Kanfprotokollbadw 
der  Gemeinde  N.  —  1816.  Gesuch  der  Gemeinde  N.  an  den  lAndeshenn 
über  die  Befreiung  von  den  Landesfronen. 

6.  Rheinbischofsheim. 
A.  Gemeindo. 

1574  (mit  Nachträgen  bis  1715).    Dorfordnong  zu  B.  (BischoTisiheia). 
AbBchr.  —  1608—1701.    Die  Pfarrkompetenz   von  R.    betr.   AbschrifteiL 

—  1663  Nov.  14.  Cession  von  Gütern  im  Preistetter  Bann.  —  17011 
Bechnungen  über  die  Almosen-  und  Gutleathaosgef&lle  eu  Ijchteus 
und  Scherzheim.  —  1720.  Die  Herabsetzung  der  Homungs-  und  Erste- 
beeten  betr.  —  1720;  43;  55;  61 ;  90;  1808.  Akkord  mit  dem  Domkapitel 
zu  Strassburg  über  einca  Geldzins  (statt  des  früheren  HolzzinseG).  —  1739. 
Vertrag  mit  dem  Provisor  Ludwig  zu  Menzingen  vor  Übernahme  ia 
Schulstelle  in  B.  über  dessen  Einkommen.  —  1740.  Rechnung  über  die 
Orgel  in  der  Kirche  zu  R.  —  1740.  Inventarium  über  die  Kirchen,  P&n- 
hftuser,  Schulh&user,  Zehntscheueni  und  kirchlichen  Gerätschaften  in  B. 

—  1753;  68.  Den  Bau  eines  Schulhauses  zu  R.  betr.  ~  1754.  Veitanf 
der  als  Erblehen  zur  Vogtsmühle  gehörigen  Gftrten.  —  1757 — 59.  Die 
Appellation  der  Gemeinde  R.  gegen  den  kaiserL  Generalfeldzengmeida 
Baron  von  Duugem  wegen  der  Ab^enzuug  eines  1623  gekauften  Grond- 
stückes  im  Erdbeergürtel  betr.  -  1759.  Die  Verpflichtung  zum  Bio 
einer  Brücke  über  den  Kanalgrahen  betr.  —  1761;  90  ff.  Gemeinderech- 
nungeu.  —  1767  ff.  Protokolle  über  die  In  R.  abgehaltenen  Zunfttag« 
der  Krämer  unil  Handelsleute  des  Lichtenauer  Amtes.  —  1768.  Feuer 
spritzenordnuDg.  —  1772.  Die  Errichtung  einer  Brücke  über  den  schwarzen 
Graben  betr.  —  1778  ff.  Protokolle  über  die  in  Freistett  abgehaltenai 
Zunfttage  der  Fischer.  —  1782.  Designation  der  Schullehrer-,  Organisten- 
nnd  Sigristeabesoldung  in  R.  —  1789  Dez.  5.  Pirmasens.  Bescheid  des 
Landgrafen  Ludwig  auf  die  von  den  Ämtern  Lichtenau  und  WiUstitt  in 
22  Artikeln  eingereichten  I^ndesbeschwerden.  —  1792  ff.  Protokolle  der 
Schneiderzunft.  —  1797  ff.  Zunftprotokoile  der  Schreiner,  Glaser,  Kiefer 
und  Bierbrauer.  —  1798.  Obligation  über  der  Gemeiude  R.  geliehene 
1500  fl.  —  1804.  Verordnung  des  Oberamts  R.  über  die  Administratitni 
der  Gemeiiidekassen.  —  1806.  Erläuterung  der  kurfürstlichen  Land- 
Schreiberei  über  die  Gemeinderechnungen  und  deren  Rec^sse.  —  isoet 
Protokolle  der  Schuhmacherzunfl.  —  1814  ff.  Zunftbücher  der  Schmiede, 
Wagner,  Schlosser  u.  s,  w.  —  lSI7ff.  Metzgerzuuftbücher.  —  1619- 
Kriegskostenverzeichnis.  —  1853.    Zuuftbuch  der  Bäcker  und  Müller. 

B.  (EvdDgel.)  Pfdrrel. 
1581  ff.  Kirchenbücher.  —  1719  ff.  Dekretenbücher.  —  1736  ff.  Pres- 
byterialprotokolle. 

Notiz.    Die  (evang.)  Pfarrei  Memprechtshofen    besitzt  keine  älteren 
Archivalien. 


I 


ml39 


XV. 

'chlTalien  aus  Orten  des  Amtsbezirks 

Schopfheim'), 

idiDPt  Ton  dem  Pfleger  Prof.  Georg  l^icdrich  Emleia  in  Lömct. 


I.  Dossenbach. 

(Emtg.)  Pfarrei 
1789  tt.    Kirchenbücher.  -  17ft4  ff.    Büfehlbucber. 

2.  Eichen, 
fiemeltde. 

ITIGff.    GemeinilerechnuQgeti.    —    1780.    äcliatzungKl>efimdbuch.    — 
<ff.    Krivg&sa^hcD. 

3.  Eiotisel. 
(E«tbol.)  Pfarrei. 

IS06  Okt.  2\.    EaUchuid  der  Stroitigkeitou  zwüchco  den  GemeJudcQ 

feUleo  und  £.  aber  die  Gcmorkuug;  dvs  unlcrt^egfuigfinon  Uarfes  Geit- 

PO.  —  I5UG  Not.  19.    KctiasUau    und   Adclbery  'nrticbsetse  too 

iofeldcn   erh«l>eiJ  Klage  gegeu  Huus  Uaurers  Erlien  iu  E.,   ÜA^  ih 

ichsflsäiechc  iiiid  Goltesliausgliter  icu  SchuppisgiUcni  gcniEicht  und  dit-se 

ll«r  »erteill  liaWii.    Pap.  —  ItiSrJ  ff.  KirdiCuliüclier.  —  imG.  Vi-rxvich- 

der  LchcDSf^cCalle  in  K.  und  Adclbausen,  die  die  Ucrrcn  von  Kcuuuor 

Herrn  Ton  Gramlinont  verliniift  hnlien.    Pap.  —  1688  JuU  11.  Sdirel- 

dea  Pfarrers  Ijiidwig:  Fischer  in  ¥..,   betr.   das  Mitxchntcnrecht  des 

Bischen  Uau^tes.  —  ItiüS.  Johaaa  Jteutner  von  Weü,  Joh.  Katha- 

,  Wittib,   IiCapotd    de  Gvhr.   der  Reutner'achen  Kinder  enitcr  Ehe 

lader,   beToltuüchtigeii  dcti  Sekretär  d«3  liarona  Grandraont,    ihr« 

jefiüle  in  E.  eituuziektm.    Pap,  S.  —  17.  u.  IH-  JUdt.  Direktorium 

Ffiurbiich.  —  1707  SlaJ  11.    Schreiben  des  Pfarrers  Fi»-tier  in  E., 

e.  den  Zehnüitri'it   (a.  oben).  —  ITüä.    üitte   der  FfarraDgehitii^ieD  zu 

an  Pfalzitraf  Kart  l'hilipp  bei  Uhu'm  um  Aufhebung  des  auf  die  Pfarr- 

solduDg  gelegten  Arrcates.  —  170!)  u.  10,    Schreiben  dea  Itisctiofe  Jo- 

in  Franc  von  Koualaiu  uud  des  Friedrich  Chmtian  Truchseas  xu  Kliein- 

felden,  deu  Zehutfitreit  betr,  —  ITl'J.    Der  Kaiser  seut  iu  Übereiustim- 

inng   mit  dem  Bischof  Ton  Konstanz  Joaef  I.eo  zum  Pfarrer  in  E.  ein. 

l.p.  S.  —  Um  1720,    Vcricidinis   der  Güter,    der    Erträguisse   und   der 

Schulden  der  Vogtei  £.  —  I72(>.    LcKeude  der  drui  heiligen  Juugfrauen 

,Kamgundae,  Mccliiwiidae  und  W'ibraudae,  St.  ürftula  GeKlbcbaft**  (bo- 

Lbeu  in  der  Kirche  xu  E.)  aus  einem  xu  Basel  1606  argehiftii«BeD  la- 


>)  ä  Mitt.  No.  9,  127  a.  138. 


10" 


niUO  Emiein. 

teinischen  Bach  ins  Deutsche  fibersetzt  Gedmekt  —  1738.  Eiakänfl 
der  Pferrei  E.  —  1738.  Pfarrer  NikoUus  Bossg  in  NolHngea  beröbt  tk 
um  die  Pfarrei  E.  bei  dem  Kaiser.  —  1740 — 12.  Den  P&rrhaosbaa  in  1 
betr.  —  1757.  Die  Äbtissin  des  FridoUnstiftes  Üftckingan  prisentieit  di 
Denen  P&rrer  von  K  dem  Bischof  von  Konstanz.  —  1758.  Absonderm 
des  Adelhanser  Zehnten  von  dem  zu  Bappersweiler. 

4.  Fahrnau. 

flflmelnde. 
1611  ff.  Omnd-  und  TTnterp&ndsbficher.  —  1656  Nor.  22-  Strati 
keiten  über  Wei^ang  zwischen  den  Gemeinden  F.,  Hansen  und  B^tbs 
betr.  —  1661;  1717.  Kirchenberaine.  —  1681  Juni  15-  Entscheidang  i 
Waldstreitigkeiten  zwischen  Hausen  und  F.  PO.  —  1717.  Berain.  —  IT! 
Schatzungsregister.  —  1760  ff.  Gemeinderechoungen.  —  1777.  Gfltenne 
Protokoll.  —  1779.  BanuTerzeichnis,  Gerichtsprotokollbnch.  —  um  19 
Kriegsakten  aus  der  Napoleonischen  Zeit. 

5.  Hasel. 

(ETUgel.)  Ffarrel. 

1687  ff.  KrcbenbOcher.  —  18.  Jhdt  Befehlbücher. 

6.  Hausen. 

(ETUgsl.)  PfamL 
1740  ff.    EirchenbOcher,  Befeblbflcher,  KirchenfondsbQcher. 

7.  Langenau. 

fiamfllnde. 
1707  ff.   Gerichtsprotokollbücber.        1716  ff-  Gemeinderechnnngen. 
1763  ff.  Kaufbriefe.—  1767.  Zinsbrief.  PO.  —  1786.  Zinsberain  der  B( 
Schaft  Röttek. 

8.  Minseln. 
(Katbol.)  Pfarrei. 

1687.    BeraiD  über  des  Gotteshauses  M.  ablösige  Zinse.    Pap.  Fo 

—  1603.   Berain  über  die  Widemgüter  und  Zinse  im  Banne  von  M-    PO 

—  1613  ff.  Das  Patronatsrecbt  und  den  Pfarrsatz  in  M.  betr.  —  162: 
Kircheneinkünlte  betr.  —  1633  ff.  Drei  Rechnungsbücber.  —  1665  ff  ' 
künden  über  das  Pfarreiokainmen.  ^  1698  ff.  Kirchenbücher.  —  0 
Altes  Pfarrbuch  der  Pfarrei  M.  ~  1728.  Berain  des  Gotteshauses  M.  P 

—  1740.    Widemgüterberain  des  Gotteshauses  M.  —  1765.    PfiurcbiDi 

—  1769.  Gotteshausberatn.  —  1775.  Register  der  Widemzinsleute.  —  1" 
Corpus  über  die  dem  Gotteshause  SS.  Petri  et  Pauli  zu  M.  gehörij 
Aktivkapitalien.    Pap.  —  1782.   Pfarr-  und  Gemeindestreitigkeiten  bei 

9.  Raitbach. 
Gemeinde. 

1661.  Schuldverschreibung.  —  1693;  1778;  81;  83.  Kaufbriefe  öl 
ein  Stück  Wald,  das  die  Gemeinde  K.  von  der  Herrschaft  gekauft  hat 
1719  ff.   Gemeinderechnungen.  —  1723.  Badische  Forstordnung.  —  17t 


ArcUTBlieo  lus  Ort«a  des  AmubmrH  Scliopfbeün.        mHI 


WlUMruiig  betr.  —  1776.  Bemiiwruetuiruae  aber  die  nacli  St  Bluiea 

Geld-   und  Frochlxlnse   lo  Föhnuiii,  OtOibtcli  «nd  R.  —  17(0. 

clieül  über  die  BmutzuDg  des  W&^scn  ans  dem  SatleJbofer  Mabl(«tch- 

O-  J.    BerainsenieueriiDg  oUer  den  20.  Z«hnlea  ia  Fkbrnau,   Uauäco 

B. 

I  10.  Schopfheim. 

i.  Gemeittd». 
Ii*B  Not.  9.  VenicfatbneC  „wir  «rave  Thieball  von  Phirt,  UlricU 
hall  and  Johaimi»  tüi  >4ue  tuuL  kuut . .  u.  &.  w.  zu  dem  berge,  du- 
unl)«  krkg  vas  und  missclicUfl  zwjscheni  dem  isicin  licrrcn  bcrru  Ottes 
«OP  B^ltelobeiro,  bcru  n&rLunge,  eime  dumberrei)  von  llani«,  berru  Cliun- 
v»te  und  iNCa  fiurcbaite  KcbrOderu,  deo  uiaii  spricliet  die  mtmicbv,  Ritter 
TOD  ßasile,  sciine  teile,  hern  Biirclinrt  umi  bern  Borlitoldc,  don  viztumen, 
Riller  von  Bftsile  scna  atulern  toil«;  wir  vcnilicnt  uus  auch  und  hant 
UM  fvnigeii  aller  der  aDSpiacbe  und  allei  des  rficliics  luterlictio,  so  wir 
dazu  sollen  oder  mochten  han;  wir  wnllenl  auch  die  vorgeuanntea  ge- 
brflder.  den  man  tpricbet  die  mUoicbe,  docIi  ir  erben  an  deniMlbeu  borge 
sie  mcr  irren  noch  beavem  tud  fasot  dies  bl  unictm«  dds  gebbt  sieUs 
M  baudc  ano  alle  geTerde;  uad  dammbe  uine  urkonde  so  bu  wir 
diwen  brief  mit  un»eni  insigela  beE«i|{«It.  PO.  ä.  —  I3U  Jan.  4.  Lulold 
TOD  Roteuleiu, ,  tumprobsi  au  Badle,  giebt  der  äladt  S.  Kcrg  und  Wald, 
der  Eaugun  genannt,  als  siet«  Altnende.  Pap.  Abfichr.  —  1442  Felir.  7. 
Markgraf  WUbelni  r.  Baden  giebt  den  Iiarg«rn  der  stailt  S.  ein  Baut  in 
S.  PO.  —  1444  Febr.  6.  Ein  Markgraf  tod  Baden  ül>prtrAgt  etwas  n 
Uaikxnf  Hudoir  und  Markgraf  Uugo-  (Fast  gauz  unlwi^rliefa-)  PO.  — 
1444  Jan.  13-  Urliundo  dca  Maricgrafcn  Itudolf  tou  Badca,  Al>gaben  und 
Guter  betr.  PO.  —  1466  Nov.  10.  Hana  RisBinann  von  Fabruaii  verkauft 
aa  Uciizi  Gntw,  Kircbmoer  der  Ka|>ello  zn  St.  Agten  in  Fabmau,  Uäter. 
FO.  —  1473  Aug.  3.  Verlcibung  das  alleinigen  Salzverkaoä  au  &  Air 
dta  gaine  Amt  (Steinen,  Tcgcroau,  Wcitcnnii,  Neueoircg,  Hausen,  Rail* 
bwb,  Oeryapach,  Hasel,  DotaenbacliJ  um  de«  Pr«is,  wie  er  iu  lUieiiUvIden 
(•gaben  wird,  ferner  VerloQituig  der  Nutzniessung  des  Fiscbwasen  «n 
Au  Schlots  als  KuttfcliildigoBg  IQr  die  «Ica  Bürgern  otdl^genden  aOllgoo 
Arbeiten  an  Mauern  und  Gräbn.  PO.  S-  —  1483  Uta  d.  Kaulbrief  Ober 
Guter,  der  Su  MicbaaUkapello  au  S.  gobörig.  PO.  S.  —  14f»u  Febr.  23. 
ILina  Stocket  Too  Basel  nkhl  efaia  Rscimung  eio  über  Arbeiu^,  die  ar 
SD  der  Kircbo  all  9.  auagofOhrt  hat  Pap.  —  14^5  Febr.  3d  ScbaM- 
Tfnrbrviliune  des  Hans  Lery  des  JüngweD  von  Thumringen  an  daa  Spital 
iii  Itasei,  PO.  —  14H^.  Lienliart  OfcnfaflBlin,  Vogt  zu  Lörrach  all  Blehter 
rerkaaft  10  Tagwvrk  Mattvti.  1X>  —  1503  Sept.  29.  Klarkgraf  Cautatopb 
Toa  HeAva  besUtigl  der  Stadt  S.  das  Redit  otldaigen  Salaverkanib  in 
gauen  AnL  PO.  8.  (a.  o.)  —  1610  Okt.  1&  Urief  in  Bezog  auf  fliof 
Fftud  Stjlbler,  die  der  Vogt  Apolloniiia  Horklin  su  S.  m  der  fsitgSMtilsa 
6us«r  giebt  PO.  S.  —  1520.  .Markgraf  Krustentscbeidet  einen  StraH  dar 
QsneiDdenSteineDuiid.S.  uWrSsliverknuri'O.S.  — 1&2»  Juni  ia(?)l«bsa- 
brier,  den  SalsTerkant  .S-hopflidnu  bi-lr.  PO.  S.  —  1&31  Juni  3a  Mark- 
giaf  I->nJt  von  Baden  verkzult  an  die  GemeiRdeGandenhausen  du  8tafik 


„142  Emlein. 

Wald.  FO.  ~  1629  Juli.  15.  Markgraf  Ernst  toh  Baden  verldht  der  S^t 
S.  ein  neues  Insi^.  PO.  S.  —  1529  Jan.  14.  Solzborg.  Entscheid  da 
Markgrafen  Ernst  TOD  Baden  über  Weidstreitigkeiten  zwischen  S- und Gbniei- 
hausen.  PO.  S.  —  1576  Febr.  8.  Tanschbrief  Ober  Güter  in  S.  PO.  - 
1680  Mai  4.  Entscheidung  über  Weidstreitigkeiten  zwischen  GOsd» 
hausen  und  Wiecbs.  FO.  —  1682  Okt.  24.  Hans  Jakob  Thrölin,  Bmtnfi 
und  Generaleinnehmer  zu  Rötteln,  kauft  ein  Stück  Holz  im  Eaoiiise 
Bann  für  230  Piimd  Stabler.  PO.  —  1583  Apr.  26.  Hans  Konnd  im 
Ulm  bewilligt,  dasB  die  Stadt  S.  ihre  baofSllige  Gemeindestobe  veikiiilt 
au  Hans  Adolf  von  Roggenbach.  Pap.  0.  —  1683  Juni  6.  S.  eriiftlt  & 
Nutzmessung  des  Waldes  „Entegast".  PO.  —  1585  März  13.  Stadtbod 
von  S.  PO.  Die  einzelnen  Abteilungen  sind:  1)  Der  Stadt  S.  Änttr. 
2)  Der  Stadt  S.  Zwing  und  Bann.  3}  Freiheiten  und  Gerechtigkatai 
gemeiner  Stadt  S.  4)  eigene  H&user  der  Stadt  S.  5)  Hölzer,  der  Stidt  S. 
gehörig.  6)  Der  Stadt  S.  ewig  unablösliche  Zins,  aus  nachfolgenden  Httf- 
stätten,  Gebäuden  und  dabei  gelegenen  G&rten  fallend.  7}  ÜD&bläsbdw 
ewige  Bodenzinse  aus  nachgesetzten  Kraut-  und  Baumg&rtea  innerialb 
und  ausserhalb  der  Stadtmauern  gelegen.  8)  Bodenzinse,  so  jedes  Jibr 
unablöslich  von  hernachfolgenden  Hanfbünden  &lleu.  9}  Der  Stadt  S.  uiniK 
lösliche  Bodenzinse  aus  Äckern  und  Matten.  10)  Jährlich  bestindiea 
Wfichtergeld  sind  einer  Stadt  S.  folgende  vier  Dörfer  oder  Gemeinitei  n 
erlegen  schuldig:  Wiecbs,  Eichen,  Fahmau  und  Gündenhausen.  11;  Üb- 
beständige  Einkommen  und  Zins,  so  jährlich  fallen.  12)  Ausgaben  vai 
Beschwerden  der  Stadt  S-  13)  Wasserordnung  der  Bürgerschaft  ru  S. 
14)  folgen  die  Ehelöcken  Cenge  Durchgangsatrassen),  wie  solche  Ton  Altas 
her  gebraucht  und  zu  täglicher  Notdurft  durch  Vogt  und  Bat  erkennet 
wonlen.  —  1587  Okt.  16.  Die  StaJt  S.  bekennt  der  Staatskasse  2J1  PfnnJ 
17  Schilling  4  Pfg.  Stabler  schuldig  zu  sein  für  Früchte.  —  15&Ö  M*i. 
Weberordnung  der  Landgrafechaft  Sauseuburg  und  der  Plerrschaft  R^itieln. 
1Ö9S  Sept.  12.  EutacLeid  in  ciuera  Weidstreit  zwischen  Güodenhausea  ant 
Wiechs.  PO.  —  1599  Jan.  20.  Bartlin  Pflüger,  Baumeister  der  Stadt  S.  kauft 
im  Namen  der  Stadt  zwei  Jucharten  Föhrenwald.  i'O.  —  1603  Aog.  ä. 
Entscheidung  über  Streitigkeiten  wegen  Weidgang  zwischen  S.  und  Eichen. 
PO.  —  IfiOS  Dez.  24,  Vertrag  über  den  Weidgang  zwischen  den  Ge- 
meinilen  S.,  Wiechs,  Eichen  und  Uossenbach.  PO.  S.  —  1616ff.  Stailt- 
rechuungeu.  —  1622  flf.  Stadtspitalrechnuugen.  —  1630  Juni  1.  Die  :JuJl 
S.  kauft  ein  Haus.  PO.  S.  —  1630  ff.  Akten  über  Wirtschaften  und  Con- 
cessioocn  dazu.  —  1631  März  26.  ALicbael  Scbönin,  Baumeister  der  SuJt 
S.,  kauft  im  Namen  der  Stadt  mehrere  Stücke  Wald  und  Feld.  PO.  — 
16363".  Üerichtaprotokollbücher.  —  1651  Nov.  1.  Bartle  Pflüger,  Bau- 
meister in  S.,  kauft  im  Namen  der  Stadt  ein  Stück  Feld.  PO.  S.  —  lG»t 
Mai  30.  Baumeister  Breder  in  S.  kauft  im  Namen  der  Stadt  fünf  Jach- 
arten  Holz  und  Feld.  PO.  S.  —  1654  Juh  20.  Die  Stadt  S.  kaun 
zwei  Jucharten  Feld.  PO.  S.  —  1657  Sept.  14.  Vergleichsbrief  zwischai 
den  Gemeinden  Maulburg  und  Gündenhausen  einerseits  und  Hans  Scherer, 
Hans  Heuberger,  Veit  Meier  und  Consorten  Ton  S.  anderseits  wegen 
eines  Wehrs.  PO.  —  1661  März.  Kirchenberam  von  8.  Pap.-O.  —  1661 
Sert.  27.  Johann  Pauli,  Rat  und  Oberamtmann   der  Herrschaft  Köttela. 


ArcUvalJ«n  us  Orteo  des  Ainisbczirbs  Srhopflieim-        nliS 

Bin  Hftiu  in  Uuigeo.  PO.  S.  —  1663  Okt.  SO.  Entscheid  des  Uber- 
IMUH  Johaoa  Pftwij  in  fin«in  Weidatratt  der  UemeiiideD  I^ogenRo 
liOndealtauiea.  PQ.  —  I66d;  1719.  B«rua  Ülwr  die  der  fttrstlichca 
tUcbeu  Verwallung  Röttdn  jährlicli  faUendea  bestladigen  Ziiue  in 
Hemchaft  Rdttelo.  rap^AbscIir.  —  16G6  Febr.  9.  M&rkgraf 
i«dricb  von  Iteden  verkauft  ao  die  üladl  8.  deo  Wald  „Seofcetn",  PO. 
MAtz  16.  Verteitii»^  einer  KricgHsteucr  zuiscbco  S.  ond  den  bo- 
Üörfern.  i'ap.  ~  lf>ti7— lT8(.k  Rc«hnoagen  aber  üjBiiAhnieD 
AaSBsbea  der  Kemeioeu  Slubvu  in  S  —  1069  Febr.  3.  Ooadenbriel 
Uarkgrafen  Friodricb  *oo  Baden  fttr  den  Bat  und  OberanUaana 
I'awli  für  bisher  gelebt«!«  und  ron  ihm  noch  feroer  erfaoffle 
Dienste,  Befreiung  acioer  Güter  im  Eiebener  und  Uasgeoer 
betr.  PO.  S.  —  leeOff.  EauprowkoUe  -  1681  Mal  3.  Ka^ar 
Bürger  uud  Schmied  in  llausra,  kauft  von  Georg  Werrer  da> 
•t  ein  Zwölftel  HaurbOjidca  uud  zwei  Taueu,  Mattea-  Pü  —  1689 
r.  Sl.  Kaulbrief.  Karl  Pauly  von  Uaagea  kann  da  PtStzlein  Reben. 
i.<&b«cbr.  —  ICifi  an  Ogteru  ist  Herr  Obri>t<lrM:hllI)t^ister  Du  Glaa 
800  Disgonem  das  Tbal  bluabmarsebiret  und  bat  allliier  perooctirton 
Ebd.  Das  bat  aan  alt  einem  Stack  Geld  abzuwenden  gesucht,  velchM 
endlich  aucb  gcachehea  etc.  Verzeicbni«  der  dadurch  entstandsnen 
—  1691.  Spczi&kation  der  Dnkoslen  wegeo  der  Prucautioa 
neuen  Püarrcrs  Johann  WUbetm  Mcnzner.  —  1602  F«1>r.  6.  Ohm- 
betr.  —  1697— ins.  l'awli'tcfae  ProMMsakleo.  (Die  Oemeiode  S- 
mit  den  Erboa  dca  üben  geoaunten  Hemi  Pawli  nm  eui  SlUck 
in  Fhfamauer  Bann.)  ~  lO'JG  Febr.  2&  Die  Stadt  S.  kauft  einen 
PO.  H.  —  16{)S  Dez.  h.  Verfügung  eüw  Weinsteuer  für  die  aca 
iDtnnieaco  Barger.  —  O  J.  Iliitc  der  Gemeinde  S.  am  Moderution  bei  der 
^ährigva  Schatanng  und  FroDuilitge  wegen  6chwen>n  Ilagel  wetters.  — 
Juli  8.  Emeoernnft  des  Scbopfhtdmer  Stadlbudia  tou  18ä>5  durcb 
'  Friedrieh  Magoua  ton  Uaden.  PO.  —  17ft3  Juli  Venelchnia,  was 
;;Blti%er  an  Uea  in  das  Lager  nach  Eimeldingen  (in  der  NJlIie  dea 
Brflckenkoples)  liefern  soll  —  I70S  Blai  3i).  hie  Stadt  ä.  kauft 
dem  Freiherrn  Karl  von  Ulm  eine  Hofetatt  in  S.  PO.  S.  —  1703. 
it-,  bcbeiier-  und  Gnrtpoteilang  zwischen  zwei  i'ädger'scbeo  Kindern 
ihrem  Stiefvater.  Pap.  —  1704  Sept.  2&.  Antwort  des  Markgrafen 
Irich  Magnna  ron  Baden  auf  eine  Ititte  des  Schupfheimer  Tieitels, 
■i«  bei  <ler  terohlenea  Lieferung  von  17S  Stiameo  Uebtes  nach 
berikckäditigt  «Orden  In  Anbetrarbl  ihrer  btsberigen  Lii-reruog, 
nod  weil  sie  zur  Wiederaufbauuug  der  in  ibror  Stadt  durcli  ilen  Feind 
«4ii£«4acltertt;u  lUuner  dm  Hubes  selbst  hüchat  bcuütiRt  »vivu.  l'ap.- 
Abedir-  —  1706  u.  17u7.  I^ittungeo.  —  1706.  Bechnung  über  die  zur 
trtOMM-  Armee  1706  geetelltvn  Pferde  nad  aui^ehenen  Wagen.  —  Tei^ 
Mtchsis  der  noninger  Fuhren,  so  anno  1700  durch  Scbopfheiiner  Kuhrleoi« 
Yerrlehtet  vorden.  —  17lo  Uai  S.  M&rkgr  Karl  von  Baden  emeaert 
dit  Verordnungen,  die  Taxen  und  Gebfthrva  bei  den  Aanlem  betr.  (Ga- 
ilriKkt)  —  1711.  Rogisier  tibcr  die  b  der  Qemhida  8.  beflndlicben  Un- 
Icrthaneo.  —  1716  Juli  U.  Die  Stadt  S.  kauft  l'/i  Joehaiteo  Acker 
PQ.  8.  —  niSFebr.aS     Tergleicb  Fwiacbeo  Kicbro  und  S,  ihre  gegen- 


miU  Emiein. 

seitigen  Steaerpflichtigen  betr.  —  1718  Juni  33.  Erl«s>  de«  Harfcgr.  Eail 
TOD  Baden  auf  eiue  Bitte  der  Spitalrenraltoitg  S.,  von  Beitrtges  föi  du 
zu  Pforzheim  aDge&ngene  Waisenbans  entbanden  za  werden.  Um  Bitte 
wird  genehmigt.  —  1718—70.  Schopfheimer  Unterpbndsbnch.  —  1713 
Mai  28.  Bericht  und  Erklärong  der  Stadt  S.  auf  eine  Beschwerde  der 
Herren  von  Boggenbach  wegen  Beizleliang  ihrer  StammgOter  nr  Lud» 
Bleuer.  —  1719.  Ffarr-  und  FfirOndberain.  —  1722  Hirz  9.  Baandtfet 
Tanner,  Bürger  und  Engelwirt,  bauft  im  Namen  der  Stadt  1  Judwl 
Äcker.  —  1723.  Badisclie  Forstordoong.  —  1781  ff.  Akten,  WaaeiUntti 
betr.  —  1785—1812.  Rechnungen  der  jetzt  mit  S.  rereinigten  Gemeiadi 
GOndenhausen  —  1736  März  28.  Der  Bat  der  Stadt  S-  bewilligt  dn 
Apotheker  Plülipp  Heiur.  Sahler  tuid  dem  Rotgerber  Tobias  Pfläger  cänes 
Platz  Tom  Spitalgnt  zur  Erbauung  zweier  Wohnh&nser  und  einer  Sdusff. 

—  1738  Sept.  SO.  Abermalige  wörtliche  Abschrift  des  Stadtbachs.  - 
1746  Febr.  13.  Erlaas  des  Markgr.  Karl  August  von  Baden,  die  Stdlnog 
der  Juden  in  Handel  und  Verkehr  betr.  (Gedruckt)  --  1745—1802.  Ta- 
schiedene  Notamina  der  Regierung  in  Karlsruhe  aber  Schopfheimer  Sudt- 
rechnungen,  —  1746.  Verordnungen  wegen  Beeidigungen.  —  1747  Min  li- 
Glitertausch  zwischen  der  Gemeinde  Gündenhausen  und  dem  Heister  Ja- 
kob Pflöger,  BQrg.  u.  Zinkeuschmied  von  S.  PO.  —  1749  ff.  Scbatznop- 
befiindbücher.  —  1750—1806.  Akten  über  Gemeindevermögen.  —  1763 
Mai  22.  Kaufbrief.  Die  Stadt  S.  kauft  5  bis  6  Juchart  Wald  ob  da 
Egmatter  Steg.  PO.  S.  —  1752  Mal  22.  Kaufbrief  über  Güter,  welche 
die  Gemeinde  Gündenhausen  bei  einer  Erbverteilung  gekauft  hat.  —  17&3 
Okt.  27.  Erlass  über  Branda^ekuranzen  für  Häuser  and  Mobilieo,  Ein- 
schätzungen und  Gebühren  der  Taxatoren.  —  1758  ff.  Akten  über  Bürgs- 
holz  und  Forstsuchen.  —  18.  Jhdt  Akten  und  Rechnungen  der  Schopf! 
Huf-  und  A\'affeQBchmiedezunft.  ~~  176ü.  Akten,  betr.  die  zu  Karlsruhe 
errichtete  Lotterie  zum  Behufe  der  t^chul•  uud  Armenanstalten.  —  1769 
Juli  18-  Kaufbrief.  —  1771-74.  Akten,  betr.  Injurien  resp.  Denandi- 
tion  des  Andr.  Wcishag  gegen  den  Statthalter  und  Hirscbwirt  MargeL  - 
1773  u.  74.    Akten  über  die  zerrütteten  Zustände  des  Dorfes  Eichen  bei  S. 

—  1774  ff  Akten  wegen  Gericbtsgebühren.  —  1777.  Berain  über  die  der 
fürstl.  geistl.  Verwaltung  Rötteln  jährl.  fallenden  beständigen  Zinse  n 
Eichen,  Gündenhausen,  S.  und  Wiechs-  1779.  Schopfheimer  Boden- 
zinsbuch.  —  1780  Jan.  7.  Erlass  des  Markgr.  Karl  Friedrich  von  Badeo, 
die  Stadt  S.  von  der  gewöhul-  Rekrutenauswahl  gegen  die  zur  AN'erbekasK 
angebotene  AbkaufsBumme  von  1000  d.  zu  befreien.  —  1780.  Erneuenuig 
und  Beschreibung  aller  in  der  Schopfheimer  Gemarkung  befind].  Häueer. 
Gebäude,  Hofraiteu,  Baum-,  Gras-,  Kücheugärten,  Äcker,  Matten  und  Wal- 
dungen. —  1781  ff  Akten,  die  Anlegung,  Reparatur,  Reinigung  der  hiesi- 
gen Gewi'rliskanäle  betr.  —  1783/85.  Die  Fronpfliclit  der  Stailt  S,  za  den 
Rbciiibiiuien  betr.  —  1784  ff.  Rügegcriclitsprotokolle. —  1786  ff.  Aktfo, 
den  Diakonusdienst  zu  S.  betr.  —  1789.  Entwurf  zu  einer  Uiilergerichu- 
ordnung.  —  1760—1801.  Bt'autwortung  der  Nolaten  über  die  abgebdriea 
Sta'Ubaiimciaterrechntingen.  —  17GI  ff  iSefehtbüclier.  --  1792.  Oiricht, 
die  Schopf ii.  Gerieb Isbarkeit  betr.  —  1792  ff.  Über  Gebühren  der  Vor- 
geseuicn.  —  1792.    ütschäftsorduung  des  Gemcinderates. 


AKttiT&liea  aus  Orten  des  AmUtiezirki  Scbopflieim.        id145 


II.  Tegernau. 

fiemet&de. 
1647  ff  Schutdr«nchreibu&gei>.  —  1633  ff.  OtricLlsprotokoUe.  —  17S9 
T  Eotocbcidunii  emes  WasEentreit«e  zwUdica  deu  Gcrucinden  Bald 
bd  Sc1)»aD(I.    Pap.-O.  —  I74dfr.   G«moindcrechauug«n.  —  1753.   Men- 

EkoUe  von  OMhwiuid.  —  1750  MaI  2&.  Uiidiscfao  Genonü-Sjruodalord- 
—  17B1  ff.  Schütsungsbernndbacher,  DBterphndsbnohcr.  —  1784  K 
1  fll*r  HcrrcnfroncD,  Zwangs-  unJ  Uannrecbte.  —  I7Ö6 — 98  Kirclien- 
bitBiiiiDK-Kntti-nv'.-nc-Uiiiiiä.  —  17ä9 — 1614.  Akt«a  Qb«r  EiiegtleisiuuKeiL 
'  1793.  Froaen  betr.  —  1903.  Die  Abgiben  der  Boi^cr  der  Geraeiude 
UrclibiutBcn  an  dio  St.  Bburschc  ScbaffhAi  in  Wiealetb  b«tr.  ~  180S. 
Ke  StstipranK  der  Ali|[a)>«n  ao  aoswjtnige  KlOeter  botr.  —  1813/14. 
bimkiwtearecbiiuDg . 

I 


12.  Weitenau. 

ä*n«lDd«. 
^1768  ff.  Oemdudcfc-cbniuigan.  —  ITCifT.  Umcrpfandsbuch. 


13.  Wiesleth. 

fitmelnde. 
1ßl&  Juli  6.  Vertrag  in  <len  SlmUgk«dt«n  zwisrben  der  <}cnKände 
K.  und  denen  eu  Nledertt^mau.  —  1715  Aug.  12.  Abt  Augustinus  von 
lt.  Blasi«n  l>elphnt  Hans  SchAhr  von  W.  mit  dorn  nonxrht'nbM'g.  0.  8. 
-  1718.  Die  BeKhw«rde  des  Klosters  St.  Ulasien  aber  die  DeuiehuQg 
hrer  Oater  zu  ilcn  rrgcImAssigeD  und  auaaerordpnilkben  lösten  durch 
tte  Haikgrafeo  toq  Baden  betr.  —  li26  Mai  4.  Abt  Blaaiua  Ton  St. 
SImIco  betehnt  Oeorg  TscheuUn  mit  dein  Ileusclienberg.  O.  S.  —  1774 
llftrz  la  G«org  Tschculin  auf  dem  Hensrhenberg  verkauft  weliK  Oütcr 
a  Uüteo  Sohn.  PO.  S.  —  0.  J.  Ycneeictmia  der  mn  IbiiiBchcubtrger 
Bhohof  zu  Weitenau  gehörigen  Oat«r.    Pap  -Abtchr. 

I  Notiz. 

'  Ifl  den  Archiren  der  GemciuJon  Bßrchau ,  Eich»el .  FJbenidiwaBd, 
Etakeosteln,  Gcre)}acb,  Grcsgen,  Tlasel,  Nordsclmbcn  oad  Bakh  befindeo 
$eh  keine  lUteren  ArcbtvaUeo. 


inl46 


XVI. 

ArchiTalien  ans  Orten  des  Aintsbezirlu 
Eberbach*), 

Terzeiclmet  von  dein  ehemal.  Pfleger 
OberamtmaDn  Wilhelm  Eoltzmann  in  Darlach. 


I.  Eberbach.') 

A.  trans-  Phrrel. 

1484.  Zins-  nsd  Goltbeschreibang  des  Heiliglireiisaltan.  —  1481 
Zins-  und  Oültbeachreibui^  der  P&rrei  in  E.  —  1643.  Ziiu-  nod  Oili 
bescbreibung  der  Kirche  zu  E.  —  0.  J.  Zins-  und  Qültbesehrabtui;  ft 
den  St.  Michaelsalt&r  in  der  Ffarrtdrcbe  zu  E.,  gestiftet  durch  Jmit 
Simon  TOD  Thalheim.  P.  —  1604.  Einkommenbeschreibung  desDiakonH 
zu  E.  —  1617  ff.  KirchenbOcher.  —  1618.  Verzeichnisse  der  ao^eliebe« 
Kapitalien  der  Pfarrei.  —  1649  ff.  Protokollbacher  des  PfiuramtaB. 

B.  Kathol.  Pfarrei. 

1488  Dez.  21.  Anerkennungsurkunde  der  Priester  zu  £.  bezft^ 
der  durch  die  Junker  Simon  und  Peter  von  Tfaalheim  gestifteten  Seda 
measec  und  Gelöboisae,  dieselben  getreulich  zu  halten.  PO.  —  16891 
Kirchenbücher. 

2.  Haag. 

fiemeloda. 
1705  Mürz  13.    Heidelberg.    Die  kurpf&lzische    geistl.    Güteradmini 
Btration  verkauft  einen  Wald  auf  Gemarkung  Waldwimmersbach  als  Ter 
fallenea  Unterpfand  an  die  Gemeinde  H.    PO.  S. 

3.  Moosbrunn. 

eemeiDde. 
In  dem  „Dorfbuch"  sind  folgende  Urkunden  eingetragen:  1565  JqÜ  1' 
Renovation  und  Beschreibung  des  Dorfes  M.  Abschr.  —  1651— I'W 
Protokolle  über  die  namens  der  Herren  von  Cronenherg  zu  M.  abgehalte 
neu  jÄhri.  Gerichte,  —  1704  Juli  23.  Alle  Gemeindemäuner  huldigen  den 
neuen  Herrn  (von  Degenfeld)  --  1739  Febr.  14.  Schwarzach.  Protokol 
des  kurpfälzischen  Kellers  zu  Scbwarzach  in  einer  Streitsache  über  Wege 
recht.  —  1741;  44;  47;  1802.  Protokolle  über  mehrere  namens  Je 
Grafen  von  Degenfeld  abgehaltene  Gerichte. 


')  Vgl.    Mitt.    No.  10,    100—110.   —  2)  Gemeinde   s.  Mitt.   No.  K 
100—110. 


Archiraliea  «ns  OrUio  dos  AmUbniirlis  Kberbach. 


ml47 


4.  Ober-  und  Unter  seit  war  zach. 

fiemelDde. 
JI797   SepL  6.    ScJiwarucli.    Die  Scbafereih&Itung   l>eti-.     (Diese   ITr^ 
beBndtfl  uch.  zur  Zeil  bei  (Jon  Amtsaklen,    Gemelode&cb&i'erdeii 

r.» 

5.  SchSnbrunn- 

Gemelnde 
1068  Nki  8.    neiddberg.    Pfalr^raf  Fricdncli  BtJAct  den  auf  Ge* 
toof  Ober^BcbAnbrnnn  gelegenen   Heiligen  «-aJd  zur   Dotierung  der 
S.  PO. 

6.  StrQmprelbrunn. 

(Evug)  rrirrei- 

1660  IT.  Kircbenbftrlicr.  —  1651  ff.  Akten  derevengel.-luUicr  P&rrai 

UdkatieobarJi  (betr.  dk>  Kirchen bffu^iissc  ilor  evangeL-lather.  Qemeiod« 

Walitfenttrabach ;    Bie   «ntb^lton   auch   <tic  Kollekten-,    Kirrhfin-    ood 

ckenreubiiungea,   »owte  l'farr-   uwl  Schul kompeteoxregUter).  —    170G 

31.    KurpfiUmelie  Rellgtoiudeklaration.    Abscbr.  --   1741.    AkWn- 

Icke  ulwr  liie  Ansprache  der  Evangelischen  an  dio  katbol  Ein'bu  und 

kathol.  Ücfanl-    und  Ffurpfriiinle  r.u  ^'.  und    über   die  ErbauoDg  der 

Mbacher  Kirche.  —  1746.  Uriefwcchsel  zwischen  Markgraf  Früdrkh 

IBS  von  Bailen  und  KarCünt  Knrl  Tlieodor  von  der  l^fulz,  ReUgton«- 

ig  der  PmlestODlta  betr.  —  1746;  4H.    Den  zwischen  der  P&li  und  den 

ichhvm'Kchpn  Desceiidcnteu  AI»r  die  IK-rntcliart  Zwtngenberg  getroHe- 

Vergleich  helr    —  174G— 181'^.    Akten,  betr.  den  Ij«abbezag  and  die 

fiesennbUiiog  durch  dim  l'fiirrer  der  i<vungi>l.-hither  Pbtrrei  Kilixeulnch, 

»Win   div  Uesoldungsbczilge  des  Ffiirrer»   und   die  £rricfatuuj[   und  iJe- 

tuDg  der  Pfitrrui.   —  1747— l&oi.     Deft^lhQcher  ndm  Kompeteu- 

icbreibuQg^n.   —    I7&0  Apr.  13.    Mcoioriale   an   da)   corpus  evangcli- 

BitUchrift  der  crau^et-Iutber  üemeinde  Katzenbach  nm  Unter' 

[.  —  17&0ff.  Akten*  die  AnscbaBuog  neuer  GlocJieu  betr.  —  1753  ff. 

Ober  die  t.  Göler'scben  Uesoldiingsbcitrage  zn  WaldksuenbAch.  — 

) — 1809.    KompeleocbeBchrvibno^n  der  Pfarreien  S.  ond  WaMkatsen- 


7.  Schloss  Zwingenberg. 

1S04.  Urkunde,  (Im  Erbk-faen  Z.  K-Ir.  —  l&(>7— 17i:i.  PorfbOdter 
Dübach.  KatzeubacJi,  Uillben.  SuUuipivIbruuu  und  Welübadh.  —  IB67. 
lerbncb  «on  X.  —  l&dl.    Zinsbiich  «un  Z.  —  IGtiG— 172&.  JahrMrech- 

en  der  Kellerei  Z.  ~  16>^.  Renovation  der  Zwingenberger  Bebauung- 

n^!t~AA    Zhubacber  der  Herncbaft  Z.  —  1746—09.    Aniakellerei- 

AnlBTOgteirecbnungen. 


il48 


XVII. 

Archiyalien  aus  Orten  des  Amtsbeslrks 
Wertheim,') 

verzeichnet  toq  dem  verstorbenen  Pfieger  Archivar  Dr.  EatI  Wagoer. 


I.  Bestenheid- 
(reaietode. 


15&i.    DorfordnoDg. 


2.  Reicholzheim. 
Semelodfl. 

1471  Apr-  2.  Vertrag  zwiachen  den  Gemeinden  Dörlesberg  imd  & 
über  Weidetrieb.  Abschr.  —  1642  März  13.  Bischof  Franz  von  Bubeq 
und  Würzburg  best&tigt  einen  Vertrag  zwischen  Abt  Johann  ood  da 
EoBTent  zu  Brombach  einerseits  und  der  Gemeinde  B.  anderseits  fibei 
Gemarkungastreitigkeiten.  PO.  S.  —  1624  Febr.  22.  Die  Gfimrinde  B 
verkanft  dem  F&rrer  Eltmann  eine  genannte  GOlt.  PO.  S.  —  1683;  1711 
Güterbücher.  —  1755  Juli  7.  Urkunde  über  die  Eigentumsrechte  da-  Q( 
meinde  R.  an  den  Wald  Ottersberg.  —  1792  Mai  14.  Urteil  des  Ew 
mergerichts  Wetzlar  in  Sachen  der  Gemeinde  R.  gegen  die  bischöSid 
Würzbuig'scbe  BegierungskomniiaaioQ  und  die  Abtei  Brombach  über  stre 
tige  Rechte  und  Leistungen.  Pap.-O.  S.  —  1792  Joui  7.  Yergleidi  t*i 
sehen  der  Gemeinde  R.  und  der  Abtei  Brombach,  Eigentumsstreitigkäta 
betreffend. 

3.  Sachsenhausen. 

Gemelsde. 
1585.    Oemeindeordnung. 

4.  Urphar. 

Gemeinde- 
1613  -98.  Bürgermeiaterrechnungen  von  U.  —  1C74.  Vennessuiigt 
buch  von  U.  —  1707.  Zins-  u.  GUltbuch  des  Klosters  Triesenstein.  — 
1757.  Zins-  und  Gültbuch  des  Klosters  Brombach.  —  1782.  Lagerbuch 
von  U-  —  1787.  Zins-  und  Gültbuch  des  KloBtera  Grünau.  ~  1806-1&- 
KriegBkostenrechuungen  von  TT. 

Notiz. 

Die  Gemeinden  Bettingen,  Dietenlian,  Eichel,  Höfaefeld,  Lindelbacbi 
Xiklashausen  und  Sonderrietb  besitzen  keine  Archivalien. 


')  Vgl.  Mitt.  No.  3,  60—80  u.  No.  5,  282—84  u.  285. 


il49 


XVIU. 

Arcliiralien  ans  Orten  des  Auitsbezii'ks 
Messkirch '), 

T«rzeicknßt  tdq  iIl-iu  Pfleger 
Pfarrer  Leopold  Sehftppacher  m  bUeaaia^en. 


l  Buchheim.'} 
^  (Katbol.)  Pfarref. 

1B07ff.  KirdienliQch«.  —  llJ*'  Juni  3.  ScLreiben  des  Fanten  Fro- 
beoiug  SU  Fttntenberff  in  Hes^kircb  an  <tni  PropKt  i>igin)iiiiKl  in  Bearon 
iregeo  der  durch  die  Sachsoi  terstflrten  Kirrbe  ku  B.  —  16U8;  1804.  Cr- 
bftrim  ftbor  die  lli>ilii;i3igijt«r.  —  1740  Jani  3.  Schreiben  de«  MOiUbetioer 
Otienmünuuu  Borxcl  an  den  Prälaten  Abc  Martin  zu  Bciiren  we^n  der 
«am  Kircbeobui  ta  B.  xu  leijt<^ndi*n  Frondii^iulä  der  Uemeinde.  —  1740 
Juli  9-  Bericht  d««  PrUaleo  Abt  Mortiu  xu  DeuroD  an  den  I-'üntv»  tu 
Signulngea  wegen  einer  In  B  eu  erbnnemlcn  Kirche.  Konzept  ~  1T40 
^uU  38-  Hchreiliea  d«  Fürsten  toq  SiKmaringen  an  den  Pmlateo  Abt 
Marita  oi  Ucuron,  die  in  B.  m  erbauende  Kirche  betr.  —  1710  JoU  39. 
l£oiu<9iii)UischrL-)bL-n  des  überanils  Stocluioh  zum  Neiiban  der  Kirvihe  In 
B.  —  1T40  Ai)g.  10.  ^^chreibeu  den  Abtes  Martin  in  Ueuren  an  den  Ge- 
itlvlkar  Vr.  Waigel  in  Eenslaiu,  den  Xeobaa  der  Kirche  m  B.  betr. 
1740  Aug.  23-  Konseoi  des  Fiiratea  von  Si^nnnringeD  zur  Erbauung 
maen  Kirrhe  in  B  —  174"  Okt.  8.  KooMOsertciluug  sum  Mieder- 
der  alten  und  lum  YV'iedernafbaa  einer  aenen  Kirche  in  R.,  erteilt 
deii  Gc^iii^ratrikar  dca  Bisdiob  Danian  llofo  von  KonMaiu  hikI 
pter,  Kanlii3a)|jm-;iter.  —  1746  Ma  6  Sigmaringen-  Schreiben  dea 
l(olnn&  Schul«  »n  Abt  Martin  tu  Beurun  vegen  Cbartmgung  der 
ät«n  an  der  Kirrlt«  *.u  K  —  1747  Sept.  22  KotutuuL  Erlaubnis  dea 
90.  Ordinariate«  (Bischof  Kuimir  Antoo)  inr  Dettnihtinn,  bexw. 
feriening  der  Georf^kapelte.  —  17f6  Mai  30  Mohihelm.  Obetunta- 
mrgca  Aliatclinng  vprürhicdencr  MiubrAuehc  bei  den  PrMH- 
—  1790  UArx  24  Uulilheim.  OberamUverfllguDC  wegen  SchaAms 
•bgCBteUten  Feiertagen. 

2.  Guleiistein. 
k.  GeaelBdr 
1733  Juli  30.    MArlc-  und  Yerlgrhungtrenonilioo  dea  DarCia  G.  — 
|7K1  M&i  16.    Mark-  und  Verloehnagireiutration  dei  Dorfes  O.  —  ITTl 
tbuL   Gutenilainiiche  neu«  Dorfit^erlochongtroacffatlon. 
B.  (Kathat }  Pftfrel. 
14M.    KauflrrW  von  des  Hefllgen  Uutlin  lo  VibJogeB.    P.  -  1&I3. 
er  der  GOltsiv  Ziaaen  und  GefUle  der  Pfiirtct  0.    P.  —  IMO.   Du 


ireh 


•>  Vgl.  UitL  K«.  10,  G^ft  a  >'o.  16,  ^t.  —  ■)  Gcawild«  •■ 
Xo.  Itt,  89. 


Blitt. 


nilSO  Schappacher. 

Einkommen  und  die  Nutzung  der  F&rrei  0. ,  beschrieben  too  P&na 
Gallua  Mute.  —  1650.  Einkommen  der  Pfarrei  G.,  erocoert  —  1571. 
EiDkommen  der  Pfarrei  G.  —  1629  Apr.  23.  Vereinbarung  zwisdien  En- 
herzog  Leopold  von  Österreich  und  dem  Bischof  Johannes  von  Konstaio, 
das  Pfarrpfründeeinkommen  betr. —  1677  ff.  Kirchenbücher.  —  168^. 
Urbar  über  die  Güter  der  St.  Galluskirche  in  G.  —  1687  Sept.  2S.  .PiiäH 
das  Guettensteiniache  Yogtrecht  berührend",  von  Johann  Heinrich  WiA- 
mann ,  Obervogt  der  Herrschaft  Gutenstein.  —  1687  Okt.  8  u.  Kor.  7. 
Schreiben  des  Dekans  und  Pfarrers  Johann  Angstenberger  in  Messkirdi, 
den  Novolzehnten  betr.  —  1694  März  31.  Pfamirbar.  —  1694  Dec  3a 
Bestallung  über  die  Mesuerei.  —  Um  1752.  ÄuniversarTeneichiiii.  — 
0  J.  Memoriale  des  Pfarrers  Sigmund  Frhr.  t.  Stozing  zu  G.  u  da 
Patronatsherrn ,  den  Grafen  Schenk  de  Castell  „pro  bono  et  pace  pan- 
chiae  G." 

3.  Messkirch.') 

(Kathol.)  Pforrel. 
1410  Aug.  12.  Jabrtagsstiftung  des  Konrad  HuUing,  Brader-Priestei 
des  Predigerordens  iu  Eonstanz.  PO.  —  1420  Febr.  25.  Jahrtagsstiftosg 
der  Else  Müllerm  von  Scbnerkingen.  PO.  S.  —  1423  Dez.  9.  Jabitags- 
Stiftung  des  Klaus  Gebhart,  seiner  Hausfrau  Grete  und  des  Haina  Snta 
PO.  S-  —  1425  Apr.  25.  Jahrtagsstiflung  des  Kunrad  Sturm  und  ia 
Anna  Zozneggin.  PO.  S.  —  3427  Jan.  25.  Urkunde  der  Elisabeth  Stnl 
lin  über  das  Eigentumsrecht  von  zwei  zu  einem  Jahrtag  gestifteten  Wiesen 
PO.  —  1427  Kov.  24.  Jabrtagsstiftung  des  Schuhmachers  Eunz  Stadbi 
zu  M,  PO.  S.  —  1450  Nov.  20.  Jabrtagsstiftung  des  Werner  v-  Zimmem 
PO.  S.  ~  1478  Nov.  15.  Stiftung  des  Wilhelm  Kungsegger  zu  M.  üb« 
12  ydiilling  Heller  an  die  Kirchherren  und  gemeine  Kapläue.  PO.  S. — 
1485  Miirz  8.  Urteilbrief  des  Stadtamauus  Jakob  Wyglin  zu  M.  im  Sa- 
men des  Herrn  Johann  Wertiher  von  Zimmern.  PO.  S.  —  14-S6  Mai  i. 
Jahrtag-sstiftung  des  Haus  Rauber  von  M.  PO.  S.  —  1494  I>ez.  13.  Zins- 
brief  des  Hans  Stud  von  Heudorf  und  der  Anna  Uutzin.  PO.  S-  —  1501. 
Jaiirtagsätiftung  des  Kartliolomä  Kümely.  PO.  S.  —  151B  Aug-  2S.  Jahr- 
tagsstiftung  des  Bürgers  Jiikob  Metzger  zu  M.  PO.  —  1520  Aup.  25. 
Jalirtagsstiftung  der  Margareta  Eberliartiu,  Witwe  zu  M.  PO.  S.  —  löM 
Olit.  lÜ,    Jahrtagsstiftmig  einer  ungeoannteu  „andächtigen  Person".    PO. 

—  1557  Aug.  24-  Jabrtagsstiftung  des  Johannes  Scbartzach,  geoaoni 
Spinder,  Kaplan  an  St.  Katliarineiialtar  in  der  Martinskirche  zu  M.   PO. 

—  1565  Juni  17.  Jalirtagsstiftung  des  Dietrich  v.  Erkeubrecht,  Sekretir 
des  Grafen  von  Zimmern.  PO.  ä.  —  1585  Kov.  11.  Jahrtagsstiftung  li« 
Peter  Schwarzach,  Altbürgermstrs.  zu  M.  PO.  S.  —  1589  Juni  24.  Jahr- 
tagsstiftung des  Jak.  Maybrun,  Bürgers  zu  M.  PO.  S.  —  1592  Felir.  13- 
Jabrtagsstiftung  des  Jobanues  Kopf,  „Kaplan  am  St.  Scbastiansaltar  t>^ 
uns.  1.  Frau  jenst  der  Ablach",  und  dessen  Bruder  Oswald  Kopf.  PO.  S.  - 
1596  Sept.  9.    Jabrtagsstiftung  des  Bürgermeisters  Kourad  Schmid  lu  M. 


')  Gemeinde  b.  Mitt   No.  10,  55  ff,  u.  No.  15,  93;  Erzbischöfl.  Km- 
merariat,  s.  Mitt.  No.  15,  93  ff. 


Ardiiralien  aas  Orteo  des  Anlsb^zirlts  Messkirch. 


m151 


8*  —  1603  Mmi  13.  JabrtiiRSStiftutig  der  Or&fis  Eleonora  von  F&r- 
iberg,  tlpjli^enbcrK  ti.  Wenlenlier;,  Tocliter  des  Grafen  Jou-him  t. 
iberg.  FU.  ä  —  lUIO  H&n  '26  Jalirtft(r»tmung  des  Jak.  WcigUn, 
et  philosopbuLe  ougister,  Pfarrer  zu  Doli  io  Mtdiuli,  EAmmeror 
Mesakircber  Kapitels.  PO.  S.  -  lß2»  Fchr  2-1.  .Dig  Nnchbarechaft 
Mm  S&Din&rkt  m  M"  süttet  «ueo  JnbrUg.  PO  -  1625  Apr  23.  Juhr- 
tlfntiftatig  der  Barbara  Mfiklün,  der  grlfl.  HelfenRteln'scben  Ktndcr- 
■MUtuin  KU  M.  FO.  S  1G7-I  Hai  2.  JabrlagssüRung  der  Maria  The- 
rana  de  Barquer,  Klosterfrau  zu  MüDatertinxeii  0,  ü.  D. ,  und  deren 
Sebwealer,  auch  Maria  Thcreüta  de  Barquer,  KlosterAnu  zu  Heiligkroiw* 
jJhal  0.  S.  B.,  fUr  ihre  Mutter  Maria  Aata  de  Barqiier,  fceb.  de  Minor, 
I-  Areoberg'ecb«  Ilofint^isterin  xu  M  FO.  ^.  —  1743  Jani  1&  Jiibr» 
ituK  des  FQnlcu  Earl  Friedrich  üu  Fflntenbers  Ttkr  Maria  Tho- 
FcUcitaa,  Fdntia  zu  FuMWuberg.    PO.  S. 

4.  Worndorf. 
i.  Gemeiade. 
1730  Mai  7.    Bescheid  dvi  Eais    Erz-  tud  LaadsflmtL  NeUeobuTK- 
ittkanslei  ia  Sachan  ivrischi'n  dfr  Oemcinde  W.  KllMrer  und 
Baron  «on  Krcyborg  m  Wellenillngeii.    Fap.-Or.  S   —  I76Ü  Mflrt  7 
cb.    Schreiben    der  K-  K.  EnfiUvtl.   XelleobutK'achim   Laudfraf- 
LDzlei  aa  die  ITtmchaft  so  W.  wepen  Ahgab«  des  HnliM  od  die 
Ddnd«-  —  I7ßU  Juni  23.    Bcbrcibcn  Act  Hanxlei  des  Gotteshociscs  Iteu- 
wegeo  Nocblass  de«  an  den  PrilUtou  zu  Di.'urOD  z»  gebenden  /elmtcn. 
1764  Okt.  ü.    Auacug  aus  dem  Katü.  Kgl.  tj^färstl.  NeIlenbTirg''8i-beD 
i-rirlityprnUjkull    wegvn   \eiitc)iiodei>L>r   BeKcbwcrdCii   der  nemeinde 
gegen  die  Nicdcrberf^iiehc  Gericbtvhemclkatl  zu  Wt-licudingpa  —  1767 
:  b.   AuBtug  BUS  dem  Protokoll  dca  K.  K.  Eref&istl.  KelktobiirgV-hen 
erkbtD  wegen  »erwiiiisieupr  Beschwerden  der  Gemeinde  W.  gejren 
rberg'acbe  Uemchalt  üu  Wcllendingen.  —  1789  No».  12.  Schreiben 
Rakhsfi'eiherrl.   \.  Fr^ibpr^'&rheii   Oburrogts  Bennger   Über  einen 
iTorhauf  seitcnfl  der  Herrschaft  an  die  Gemeinde  >V.  —  [791  Dm.  Sil. 
Da«  K.  K.  Obeiamt   eröffnet  der  Uemeinde  W.    da»  Reskript 
K.  Bf^cnin^  und  Kammer,  durch   das  den  Zchntholden   tou   dea 
nUiwreii  das  Iwudtigl«  Stroh  um  billigen  Preis  ftberlasWB  wird.  — 
MAra  m  Smdiach.   Klageschrift  doa  Anwalu  Keller  an  das  K.  K- 
Jgerteht,  Frondienst«  der  Qaneinde  W.  betr.  —  I79ti  Apr.  >*.   Ver- 
ig  KwtKben  dem  Stifte  Beuroa  und  der  Gemeinde  W.  über  einige  itrit« 
ffj  Zehoul^limi.    Abaehr.  —  L^l  Okt  33  Btockach.    Aosuig  da«  Kel- 
ibDrK'Bcben  LandgerichtsprotokoUs,  Frondiemtlcistungeii  der  Gemeinde 
Nftr-  —  1802  Juli  2»),    Urteil  des  Nellenburg'scbcD  freitB  I«ndgerichM 
im  Hegau  und  Madarb,  Im  Kvchtatreit  iWr  Uerrsebaft  W.  g«gca  die  Ge- 
swlade,  Prondieiute  betr 

B.  (Katbol)  PbrreL 
167fi£    Eircheobuchcr. 


m 


152 


XIX. 

Archiralien  ans  Orten  des  AmtsbezlrlLS 

Wolfacli. 

A.  Verzeichnet  tod  dem  Pfieger  Ffiurer  C.  Bam»!  in  Steinult 


I.  Bollen  bach. 
k-  fiemslnde. 

1498.  Lehenbrief  des  Grafen  Wolfgang  tu  Ffirstenberg  vegen  d« 
Fentschenbergs  zu  B.  Extrakt  auB  dem  Haslach'schen  Urbar.  —  1T30 
Sept.  16.  Vergleich  zwischen  den  beiden  Vogteien  und  Gemeinden  B.  und 
Steinach  in  acht  Punkten.  —  1733  Juni  6.  Farstl.  Fürstenb.  Forstordnong 
für  den  Stab  B.  —  17S9  Mai  5.  Markeabeschreibung  zwischen  den  G^ 
meinden  Schnellingen  und  Steinach  in  Ansehung  auch  des  gemeinen  Wilds 
der  Gemeinde  B.  und  des  Fentachenberges.  Pap.-Or.  S-  —  17&6  Okt  1 
Mandat  des  Keichsfürsten  Wilhelm  Emest  zu  Fürstenberg,  Wilddiebe  mij 
deren  Bestrafung  betr.  —  1766  März  5.  Verordnung  des  Fürsten  Wenid. 
Yiehkrankfaeiten  betr.  —  1770  Juli  6.  Fischerordnung  für  den  Sub  R 
Pap.-O.  —  1770—1800.  Bürgermeisterrechnungen  des  Stabes  B.  —  1777 
Juni  27.  FürstL  Fürstenb.  Jagdvertrag  mit  den  Gemeinden  Mäfalenbach,  Hoff- 
stetteo,  Welschensteinach,  SchneUingen,B.,  Weiler,  Steinach  andWdscho- 
BolleDbach  auf  10  Jahre.  —  1780  Apr.  26  Befehl  der  Oberamtskinil« 
Haslach:  Todesstrafe  für  Verheimlichung  resp.  Todtgeburteo  unehelidfr 
Personen,  —  1785  Juni  17.  Lochenbescbreibung  zwischen  B.  jenseits  iei 
Einzig  und  Sarach  nebst  Schnellingen.  —  1786  Okt.  25-  Jagd^ertrac  nit 
dem  Stab  B.  —  178G — 92.  Einige  Schatziingsrechnungen  des  Stabes  R 
—  1792  Sept.  10.  VerbescheiduDg  des  Gesuches  mehrerer  Bürger  zu  F 
um  Verteilung  der  Almendsgüter.  —  1792  Sept.  21.  Extrakt  aui  dem 
Haslach'schen  Amtsprotokoll:  Vergleich  zwischen  Welschbollenbscb. 
Schnellingen  und  B.,  betr.  Kinzigsteg,  Spritzen-  und  Schulhaiis.  —  1797 
Jan.  19.  Extrakt  aus  dem  Haslach'schen  Ord.- Protokoll,  betr.  Beiziehun? 
der  Taglöliner  in  B.  zu  den  Eriegstronfuhren  der  Bauern. 

B.  Im  Privatbesitz  des  Gemeinderecbners  Benih,  Kinast  in  B. 
178S  Sept.  22.  Ehevertrag  zwischen  Josef  Kinast  und  Maedaleu 
Eanzlerin  von  Mühlenbach.  Pap.-O.  —  1790  Mai  5.  Kaufvertrag,  betr- 
ein Stück  Raithfeld  in  Agerspach.  —  1791  März  4.  Kaufvertrag.  Chrirf- 
Kinast  giebt  dem  Josef  Kinast  einen  Acker  auf  dem  hinteren  Wolf-  — 
1793  Sept.  27.  Kaufbrief  Bürger  Matthias  Held  in  B.  verkauft  iein« 
Acker  auf  der  Drisch.  Pap.-O,  —  1795  März  1.  Christian  Kinast  ver- 
kauft an  Josef  Kinast  ein  Stück  Feld  iu  deu  Baniierbcn,    Pap.-O.  — 

1795  März  13.    Erbschaftsverweisung  für  Josef  Kinast  in  B,    Pap-0, — 

1796  Okt.  12,  Extraktus  ans  dem  Verteilungsprotokoll  des  AJmends- 
waldea  für  Josef  Kinast.  —  1797  Jan.  6.  Tauschbrief  zwischen  Josef 
Kinast  und  Matthis  Roser,    Pap.-O. 


ArehlriUftn  »us  Orten  du  AmubäirkB  WolTuh. 


mlfiS 


2.  Halbmeil. 
G«raeiiide. 
1766.    Konlrakt  xwiscliea  Tobiaa   und  JobAiuia  llaMü   vegea  viiio« 
|{lAbn(>rf;UÜduB.    Pap.-O.  ä.         1771      Kaufvertrag  2wi8(;h«a   Wittib 
fnuila  Borfaaio,   Stab»  Kiiuig{>rtiia1,  und   ibtwm    frenndgclielitcn   Sohn« 
iäcbniid«rtiRÜi[ipicberÜiAl  Tap.-U.  Ü.  ~  1776—1600.  ScbsUuigi- 
inngeo  des  „Stanlia  Kiustg«rtlial'. 


3.  Kaltbrunn, 
fiemetnde. 
1S08.    Extrakt  aas  einem  auf  Pergament  gcschrjptmien,  Im  Wittither 
rftib«  g«fiiii4)cn<-ii  Hiirhlftiii  nWr   Himti  /«bnt«n.  —  !äa7  Des.  2.    Be- 
log der  riarrci  Homberg  (Jetzt  Wilticluiu)  ilurdi  du  FraueokltMtor 
WiltldtfR.    Ko{>J(t   —    1S3].    Waltliur  Ton  üero3J8«ck    Trrleiht  <tcm 
ttidicr  Fraaciikloeler  das  BtMtsopgsncbt  und  die  Eiakttufle  ^tt  Pfkr- 
ea  SebeDkeiizdl    und    KoBBl'crg.  —  ISSO  Not.  2.    Das  Sl   ClariiMn- 
ikloMer  lint  Jfthrlirh  It)  Srhill.  Heller  dem  Pfunr  so  B^hartaftn  xu 
Abachr.  —   1340  A]>r    18.    Klosler  Willicben   iMScheinigt   den 
ipfiuiff  von  -lOO  ä.  2ur  UntetballniiR  zweier  Priester.    Abechr.  —  13M> 
6  fr).    Biiich«r  ITIrich  io   Koiutanx  inkorporiert  ili«  P&m-i  Rrben- 
Diit  den  Etnküoftcn  d«m  Kloiitfr  Alli^rhc-ilifjcn  in  WitUrJien     Ab- 
—  \^lb~-\Q2i)-  Kurxu  Notierung  d«r  xu  TerediiediaieD  Jahren  cot- 
idmco  Strcitiir^i-'iic»  ««gca  der  Iksetziuig  der  Pfarrei  Uoatsbeig  uiul  iler 
mit  iiert'UDileiiPn  UticlitratorsteUe    filr  das  Klcat«r  Wilticlien.  —  IÖ25 
7.    PrAHiitatioiunrliaBdit  des  Phtrors  Jolt.  AtKcn),  OnL  St.  Fraadsd 
if  die  ['faml  Rossberg  tud  als  BeichtTnier  durch  die  Äbtissin  Klara  and 
irch  tlcn  KonvMit  in  Wiltiihen.  O.  -  1682  Okt.  I.  BisrhAf),  IVkr«,  betr. 
iteo  fUr  dcji  1  farrer  lu  Koasberg.    Abechr.  —  Iti96  Jan.  lt>.  Brief 
KanHanzcr  Süffraganbiscboä  Commodas  Ferdiiiamlns  an  des  Belebt- 
er in  Witlii-Itfu   wegen  Kxlentiening    der  Koromiasion  auf  die    Dauer 
Aufcallialts.    U.  —  \ü^  Okt.  1.    Schreiben  des  Kaiserl.  MajUnJ. 
ileo  Joe.  Friedr.  v.  Slahlburg  an  die  Äbtissin  lu  WiitklttD  wtfcn 
ItHBg  das  Golteadienstea  für  du  Encbaus  ikterreich.    0.  8.  —  1690 
pbr.  ^>.    Brief  des  obigen  Pr&aidentoD  an  die  Äbtissin  wegen  einer  im 
1340  gemachten  SttfUing  des  Hcnogs  Albrecht  r.  Öaterreicb  mit 
I.  Kur  Oaltung  swcier  Priester,  welche  „für  den  Ilerzog  und  dessen 
Itn  ewig  bitten  sollen*     0-  S-  —  1700  Aug  20    Pr&senution  des 
irrers  und  Beiclitigcrs  Heinrich  Traxler.  ~  1703  A|)r.  lä.    Klagschrift 
llQrgen  .Mutin  HucI'  in  Rosaberg  an  den  LaudgraCen,  woria  er  das 
sneoklosler  ukI  dt^n  Prarrer  becrbuldigt,  daasct«  den  ObUchen  Oottcsdienst 
St  Cieargitag  nicht  mehr  abhalteu  licaaeu.  was  aber  tom  OottcshMS 
lOnwalkr  lieteiehnet  wird.    -    ITivj  Mai  t.    Klage  des  Itsrren  Troxler 
den  Bnrgirr  Martin  Rurf  auf  Kocabetg  wegen  de«  Ooltcedieoslci  an 
sbrrf!   an   Sl,  ReorgL    O.  -    IT(H>     IMn).    Ein  Fasxikcl  von  48  meist 
)lM.'riuiitl.  WolfacliVhen  8chrailM-ii  lUi  den  %'ogt  in  Kaltlininu-Willicheu, 
itriar  folguxk:  170S  UAn  U.    Aovvbug  du  Koorad  i>chmidt  tod 
roUhch  auf  iwei  Jahr«  iditiu  des  SubM  KaUbnuio.  rap.O.  8.    1714 

■ML  4.  ba4.  hm.  Ku«.  Vs.  I«.  11 


ml54  DamaL 

Apr.  U.    Vergleich  zwischen  der  Oomeinde  Kaltbnmn  und  Joh.  Jedds 
wegen  Schatzungsbeitrag  aus  einem  gekauften  „Oaetlein".    Pap.-O.    1714 
Apr.  27.  Ankauf  dieses  Gütleins  nebst  eines  Waldea  fOr  70  fl.  TonSdtadcr 
Fürstl.  Fümtenb.  Kanzlei.  Pap.-0.  S.    1729—45.  Verzeichni«  der  Almon- 
und  Schulgelder.  Pap.~0.    1735  März  16.  Die  Gemeinde  Kaltbrunn  fixien 
die  Diäten  für  den  Vogt.    Fap.-O      1760  März  21.    Extrakt  aui  da 
IlausachiBchen  Eonferenzialprotokoll,  betr.  Yorschriften  Ober  Viehkrtsk- 
heiten,  Taglöhne  und  Arbeitszeit  der  Zimmer-  und  Maureisleute  io  der 
Stadt  und  auf  dem   Lande.     1762   Febr.  1.    BOrgerrechtseinkaof  betr. 
1756  Dez.  30.    Die  I^ndschaft  Haslach  fixiert  dem  Wasenmeistei  SdU 
in  Haslach  einen  jährl  Gehalt.    1758  Not.  5.    Verordnung  des  Fflntn 
Wilhelm  Ernst:  Verschärfung  der  Strafe  fflr  die  Wilddiebe.     1760  Det  15. 
Ausführliches  Verzeichnis  der  Vogtei  Ealtbruon    „was   ein  jeder  Buer 
und  Bärger  durch  FrQchte  bauen  und  Viehunterhalten  etc.  ans  aeiiiai 
Gut  erziehen  kann".    1777  Juni  27.    Herrschaftliche  Jagdordnosg.    177E 
Juni  27.    Verordnung  der  Wol&cher  Oberamtskanzlei  filr  die  Handwvfai. 
Pap-0.    1776  Aug.  13.     Vogt  und   Gericht  Ealtbrann    bestimmen  die 
Bfickerordnung  im  Stab.    Fap.-0.    1777  Sept.    22.     Amtliche  Ertutü 
zur  Errichtung  eines   ^Hämmerleins'.     1778  Juli  1.    EiuBchärfung  der 
Fflretl.  Förstenb.  Verordnung  über  Unzucht.  Pap.-O.     1780  Apr.  24-  Qait- 
tung  des  Schulhalters  Josef  Annbruster  in  Kaltbrunn  Ober  den  Empfug 
des  Jahrgchaltes  mit  28  11.    Pap.-O.    1783  Apr.  15.    Oberamtliche  V«r. 
beacheidungen  beim  Jahrgericht.     1784  Febr.  10.  Gn&digstes  AnsinseD  da 
Faraten  Joseph  Maria  Benedikt   an  die  Landschaft  Wol&ch    „um  eim 
jährlichen  freywilligen  Devotionsbeitr^  zur  Tilgung  der  grossen  Scba)d«D- 
last.     1785  März  20.    Anzeige  der  SchiilprOfung  durch    den  Schullehnr 
Brödelin  in  Ilausarh     PO.     1786  Okt.  18.    Resolution  über  die  zulissigt 
Zahl    der   Handwerksmeister    in    Kaltbrunn    mit   Angrabc    der   einieben 
Meister.    Pap,-0.     178ü  Sept  29.    0 bereinkommen   zwischen   dem  Stib 
Kaltbrunn  und  dem  Scfaulhaltcr  Joaef  Armbruster,  fürderhin  die  Schale 
per  Woche  um  1  fl.  12  Kr,  zu  halten.    Pap.-O.     1787  Jan.  8.    ObersmtL 
Verfügung,  betr.  die  Prozessionen  in  der  Kreuzwoche  etc.    Pap.-O.     17--7 
Jan.  16.  Verordnung  der  Oberamtskanziei,  betr.  ungebührliche?  VerhalteB 
bei  Gemeindeversammlungen.  Pap.-O.    1787  Febr.  8.  Verordnung  der  Ober- 
amtskanziei Wolfach,  betr.  die  Hebammen,  deren  Anzahl,  Ausbildung  und 
Vereidigung.  Pap.-O.  1788  Febr.  26.  JagdbeBtaudemeuerung,  1788  Apr.  K 
Bestimmung  über  den  Bezug  des  Jägerholzes  mit  fünf  Klafter  von  Settea 
der  Gemeinde  Kaltbninn.     1788  Okt.  14.    Verordnung  für  die  Schullehrer, 
monatlich  eine  Fleisstabelle  einzusenden.     1790  Sept  7.    Umlageberedi- 
nung   für  die    Landschaft  Wolfach   pro  1790/91.     1791    Okt.  14.    Korrer 
Inhalt   der  Fürstl.  Fürstenb.  Entschliessung   vom  31.  Aug.   1790  auf  die 
von  der  Landschaft  Wolfach  gemachte  lieschwerdevorstellung,  betr.  Hul- 
digung,   öalzbestaud.    Schulen,    Auswanderung   etc.     1795    Apr.  24.    Ver- 
gleichungsverhandlung zwischen  Kaltbrunn  und  SchenkenzeÜ ,  Brücken- 
gelder betr.    1798  Jan.  26.    Verfügung  über  die  kostbaren  Zehningen  bei 
Käufen,  Ganten,  Teilungen.     1798.    TesUment  —  1720  (?).    Johann  Bap- 
tist Oberwurtzel,   Schaffner   des  Konvents  des  Frauenklosters  Wittichen, 
wird  von  Professor  Dr.  Joh.  Theodor  Scheffer  zu  Tübingen  zam  öffent- 


ArrbivAÜen  aus  Orten  des  AmtsbesirUs  WuI&lIi. 


il55 


M<^en  NoUr,  Schreilwr  und  Bichter  emaant.  FO.  —  1734  Mftrz  4.    Brief 
Üies  Kämmerers  Jfihftiui  Hittiiür  iii  Pchramherfr  wegen  Zahluug  ile»  pro- 

KrtinniprtPn  lilosteraDlcilä  bei  der  GcnemlTiÄiistion  der  l'f*rr«i  Hosb- 
rg,  resp.  KaUl>niiiii.    l'ap.-O.  —  17^9  Okt.  13.    DieAbtUam  Maitdiileiiii. 
beBchwert  iicl)  lieiiu  Dekan  des  Lftnrlkapitvlä  RottwttU  wegeu  der  Jalirlidipn 
pßeasnhliing  Ton  b  1?.  40  l'tg.    füt  <Ii9  jfthrt    Admi!»8i>nn!mrkuD(1i>  Ae»  Pnter 
3eichti^r».  —  17&7  Jan-  tf.    Billc  der  Äblissin  Maria  Cftcilia  Hildbrnüdin 
am   ilcui  BJBchnf  Jobaoiiic«  Franziäkus  zu  Konstant;  um  ilie  AdinL<sioji  und 
i^pprnliaUoii  dca   netijiriüeiitifrt^ii  Pfarrwre  Itü  Mohtscli  ku  Ros»I>erg    — 
1740.    llitl^esuch  Uor  Abiiäbln  Maria  CAcilia  au  düo  Bbcbof  zu  Kon* 
nur  PrA^etitierung  Am  Paters  Ivo  Mcht«cb  auf  die  Pfarre)  Rossberg. 
1746 — 49.  Moiiitoricn  de»  Dekan  Herder  in  Deisiiliiigeti  an  den  Pfarrer 
M«hUch  in  WiCtidken    vencn  dessen  Adini»ioD  und  Be»ahluIl^  des 
rl.  Scmiuarbeitrftgs  fiir  Mcreburg.  —  1754.   I''ürslcnlierg*9clve  Mulilen- 
lung.  —    1756  yejit.  25.    Priiarntatioii    du»  l'ftinrers    und    Iteirlil igors 
CThnstiaD  Hug  durch  duA  Klottlcr  Wittichcn,    Piip.-O.  —  1772  Nov.  24. 
,  I>ecrctum   dea  Bischöfe  Kran/    Knnrad   in    KonsWnTr,    betr.   Krweiterong 
d*r  Pfarrkirche  und  Wiederauf  hau  der  l'farrRebüiide  und  dftr  Scheuer  io 
I  SciicDkeii2eII.  —  1776 — 1820.    Gemeinde-  und  Üchntzungsrerbniuigen  des 
Stabes  Kaltbnuin.  —  1777  Dez.  21.    Verglei<:h  ^wUchen  dem  OotteahauB 
Wittichcn    und    der    Opmeiude    Kaltbrauu ,    betr.    Tolcnkapelle ,   Tot«n- 
gescbirr,  Wuchrervieh  uud  Ktosaweier.    PO.    S,  —  IfiOO  Aufr.  S.    Fürutl. 
1  KOrstenb.  ErrektintuturkuodL-  fiir  die  Pforrei  ßnaHbierg,  resp   Kaltbruon  in 
]  WilUcben,  —  IBOG  Aur.  2ö.    Bcstitiguag  obiger  Urkunde  durrh  deu  Bi- 
schof Karl  Thendnr  in  Krinstanz.    Absrhr    —  1803'  Juli  26.    Nachtme  üu 
£r  Krrckcbnsurknndo  durcb  die  Füntin  Elisabeth  za  Fürstenberg. 


4.  Haslach  i.  K. 
&.  Bemviode. 

Nur  fiinf  DrkundiL'u:  KSt^Sff.  ZinfitentrhreibungeH  u.  A. 

fi.  (E&thol.)  Pfirrol. 

irC4ff.    KircbcnrBchuuugon. ')  —  1Ö9H  ff.    Kircbeabttcber. '}  —  O.  J. 

rbar  der  Pfarrei  voa  K.  Schumacher. ')    -    1647.  Stiftungsbrir.f  des  Übor- 

atmanii  Kirik  vou  Walii&teiti   über   1000  Ü.  —  IS&O  Sept.  25.    Ziauvet- 

eibung  des  Martin  Trftscher  in  Steinach.  —  16M  Juni  IQ.  ^huld- 

ntnis  des  Georg  J-'m^nt  in  lliulach,  die  Pfarrkirche  betr.    Ü.  —  16^^ 

9.    Ziosverschreibußt!  des  Andieas  Kritficber,   die  Päurldrche  betr. 

1654  Sept.  2B.    Zin» vunii^lireibung  dui  C!alh'  TuUmiir,  iUe  Pfarrkirche 

—  IGEO  Jan.  25   Kaufkontrftkt  dca  Bürgermeisters  Mithael,  die  Ktif- 

eiue»  ewigcn  Jahrlags  betr.  -  10.^6  Juli  21-    Die  Brudünscbaft  St. 

erhalt  eiupn  Acker  geschenkt  von  Pfarrer  E*;k  in  Weylcr.  — 

Mftrx  22.    Schuldbrief  des    Michel  Th&ma   za  Schnclliiigcn   an  deu 

il«nkapeUci3foml8  R  —  171S  MAreSl.    Instruktion  für  den  FSegcr  der 

Itenkapello,    den  Altar  8t.  Sehantian  betr.  —  t72S  Jan.  24.    Scbrolben 

Syodikiut  Gcbde  iu  Hottweil  an  den  Unardtan  in  II.,  die  Frübmeme 


))  Verzeichnet  ron  iem  ehemaligeu  Pfleger  P&rrer  Max  Hochwcbcr. 


ml56  Damal. 

in  WolfaclL  und  Mohlenkapelle  in  H.  betr.  —  17S1.  Gopi&  des  Gnirdiu 
FiuB  in  H.,  das  in  einem  Vierling  (5  oder  6  Ohm)  alten  Weines  besteheodi 
Almosen  fOr  die  wöchentliclie  U-  Messe  in  der  sog.  MohlkapeUe  b^.  - 
1733  Dez.  20.  Obligaüon  über  40  ü.  des  Hans  Michael  Dinkel,  da 
Totenkapellenfonds  betr.  —  1740  Mai  21.  Stiftung  der  Samstagsmoi 
in  die  Mühlkapelle.  —  1744  Jan.  18.  Decretom  canonicationis  Beati  Sdeli 
a  Sigmaringa  (gedruckt).  —  1745.  Methodus  proscriptns  eelebrandi  oc 
tavam  St.  Fidelis  et  Josephi,  servandam  per  CapuciiiM.  —  174S  Hai  E 
Erektionsurkunde  der  Bruderschaft  vom  hl.  Nepomuk  durch  PP.  Clt 
mens  Xn.  —  1749.  Kompeteuzregister  der  sämtlichen  Kirchen  derHen 
Schaft  B.  —  1804.    Drbarium  parochiae  H. 

C-  Im  PrlT&tbBSltt  des  Pfarrers  Öchsler. 
1496.    Bischof  Älbrecht  von  Straasbarg  und  Graf  Wolfgang  za  Fni 
Btenberg  bestätigen  die  Freiheiten  der  Stadt  H.  in  26  Artikeln. 


6.  Langenbaoh. 
Stallhalteret. 

1487  Sept.  1.  Urkunde  des  Gerichts  in  Schiltach ,  betr.  den  Wii 
in  Heabach  (Hägbach).    FO.    (Dazu  eine  Abschrift.) 

6.  MQhlenbach. 

A.  Gemeinde- 

1496  Okt.  19.  Freilieitsbrief  des  Herzogs  Albrecht  von  Baiem.  Gnfe 
zu  Fürstenberg.  —  1746 — 48.  Mehrere  Aufgebote  zu  Lieferungen  k 
das  Militär.  —  1752.  Urteil  der  Obervogtei  Haslach  über  einen  Recbis 
streit  zwischen  Simon  und  Jt)sef  Drucker,  betr.  Biiume,  Lochen  und  Fihr 
rechte.  —  1769 — 1808.  Gemeimlerechiiuogcn  mit  Beilagen.  —  1777  Janii^ 
Urkunde  über  Jagdrecht  im  Bezirk  Haslach,  ausgestellt  von  Fürst  Wf3 
zel.  —  1787.  Jagdrechturkunde.  —  1796.  Extraktus  aus  deu  ScbwäbiscVi 
Kreisrepartitionstabellen  über  die  an  die  franz.  Republik  laut  Wtfu 
stillstendskonvention  vom  27.  Juli  1796  zu  leistenden  Abgaben  an  Gri 
und  Naturalien,  specifiziert  für  jedes  Amt.  —  1794— 1808.  Eine  seh 
grosse  Anzahl  Ordonnanzen  der  Amtskanzlei  Haslach  ül)er  Liefenmfe! 
und  Fuhren  für  das  kaiserl.  und  franz.  Heer.  Viele  specifizierte  R«k 
nungen  von  Wirten  über  Auslagen  bei  Einquatierungen. 

B.  (Eathol)  Pfarrei. 
1643  fr.  Kirchenbücher.  —  1740.  Decretum  Ro.  Onün.  Argtm.  i 
visitatioue  ecci.  par.  M.  Abschr.  —  1741.  Dekret  des  bisch.  Ordinam« 
über  die  Beantwortung  des  ersten  Dekretes  von  Seiten  des  Pfarrcis.  Ah 
Schrift.  —  1747  Aug.  20.  Einweihung  der  Pfarrkirche,  Pap.-O.  S.  —  ITJ: 
März  13.  Urkunde  über  Errichtung  eines  Kreuzwegs.  —  1762.  Kirch«- 
Visitation. 


ArchiralieJi  aus  Ort«a  lies  AmUbenrlis  Wolfuii. 


mlö? 


I 


7.  Sohnellingen. 

fiameinile. ') 

1717  AuK-  2U.  Bcilt-guojf  tdu  WdiltraotTi^treitigkcitoii  iwi&cheo  IIu- 

uml  S,  flurcH  tntcrimuIicHcheid   durch   Fnntl.  Fürsten))    Stilhlingor 

truiijisntitradit.  —  1780  Nov.  27.  HohcEiIiim  des  Hnduchi'r  Jiistizproto- 

WeiJrecht  der  üclintllingtr  auf  KaitfßM  KIleiigriin4  betr.  —  1701 

.6.    I'rtcil  der  Fürstl   Fitmti^nti   R<!)ficrungHkaii/.]ci  iu  Moiiaue&cliiugL'ii, 

i^DfiitlaHtunf;  der  Stadt  und  Landst-haft  ilatiWli  Iwtr.  —  1790  M&rz  5. 

faxicilung  der  Allnmudi;(t<ld['r  /u  S.  au  die  eituieliien  Bürger  durrb  Fttrst!. 

■"örstenfa.   ObeiTogteiaiDl   ilasWh,    —    1732  Vept.  21.    Sclilirlilung    »on 

rotiHtruilißkeit«»    und  Abgaben  zwiiX'hen  l^llenbbli,  S.  uud  W4;Lsclicu- 

illeubach.  —    179R.    Verteilung  der  bitlier  von  den  Gemeinden  Bollcn- 

und  8-  gemeinsiim  bcnülEton  Waldungen  &a  die  eiiiKelnen  Kürger. 

8.  Steinach. 

A.  Cemeiodfl. 
1M&— 1C36-  EUyscLrcxlel  der  Kiicbni  xum  liftillig  Crm  zu  S  —  16«8 
lApr.  2S.  l>Gr  Tf^rrei  S.  jAbrliche  (iemile.  —  lfi75.  VcnieicluiiB  u»d  Er- 
neucninf;  der  Pfarrgflt«  in  S.  —  HiÜU  Ordnung,  CJehot  und  Verbot  der 
gemeineci  FtM'bbvrrrii  lu  S.  —  1657  Ja».  29.  Maximilian  Fruix,  Gntf  xu 
Ftlr>iti'nb«r^ ,  Wortkrt  die  Krbebung  de«  UrUckoogeldes  über  die  Kiuzlg- 
—  1711  u  IU  Abrpfhnnng  mii  aflmtlichen  Cennten  der  Pfarrei  S.  — 
1712  —  1771-  nebundeim  Ueclinungeu  der  Pfarrei.  —  1726,  Weidbriefe 
tuid  Privilcgieti  des  l^rfea  Ü.  Darin  sind  folgende  Urkunden  verzeichnet: 
1430  Mai  25.  Urkunde  des  Ludwig  Roder  von  Reinhaimb,  llolzbexiig  im 
B«Uiipi>acbwald  betr  —  1457  Febr.  11.  Heinrich,  Uraf  von  FUnitcnberg, 
Bchlii'litet  KpAnc  uud  Trrunj^eii  itber  Bolleiibaclirr  und  Sttnnnchcr  (ic- 
nng  Ulli]  Müldr.  —  l-ll>!>  Aug.  24.  Derselbo  Hrnf  Heiitridi  bifstimmt 
die  Wcid-,  Steuer-  uud  Ztibntrevbte  xwiBchen  !>t9inacl>  und  Bollonbacb.  — 
l&tG  Febr.  24.  GsIIuh,  Obervogt  der  HerrHcbufl  KinzigLlin].  licnninct  die 
Schwpineweide  zwjjhiJ)«»  H.  und  den  Ufiffn  Ober-  und  Niederbarh,  Rnn- 
xengtuben  o  s.  w.  —  lOdö  Apr.  23,  Barbura  Heldin,  Priorin  des  Kau- 
veota  Wittifben,  codiert  das  AtirbwAldletn  an  die  ^teinacher.  -  IfiEll 
Febr.  ül.  W^olfacli.  Urkunde  »her  die  SteiiinühisilHai  Bruggen.  —  1502 
Ang.  21.  Weidrecljt,  VerRleith  zwischen  Enterbpach  und  tj.  —  1600  Dez.  7. 
Urkunde  über  Heirat»-  nnd  Krhi^cboftsrechte.  —  1749 — 1769  Abrechnungs- 
Imch  giwaiul^r  C'enstten  der  l'farrei  Steina«h.  —  1751  OkL  21.  Überein* 
kommen  zwieclicD  dem  Fdrstl.  HauH  Fünteuberg  und  dem  ReidugoiteS' 
haus  Gengenbach,  den  Abthof  MOrkben  betr.  —  1760  18(14-  Eapitalbuch 
für  die  Ktri.-!]«  in  9-  —  1791 — 92.  Klnnabme  und  Ausgabe  b«i  der  Kft> 
pelle  Maria  Schnee. 

B.  (8atb«10  Pfarre). 
1678  ff.    Kirchenbuch  er.    —    1727    Apr.    28,    Urkunde   des  General- 
Tikari«ts  Sinwaburg.  die  Maria  Srhneßknpelle  betr.  —  1736  Sept.  13-    Ver- 
glekb  xwitcheu  Plsrrer  l^ang  und  der  Gemeinde  Qbcr  den  Feldveg  nach 


*)  Pfurrei.  B.  Sleinach, 


nil58  Damal,  —  Roder. 

Niederbach.  Copia.  —  t7S8.  Statata  capituli  lAhrensia.  —  1749  Jnli  24. 
Vergleich  zviachen  P&rrer  LAng  und  einigen  Bargern,  Pfiwiickerwegi 
betr.  —  1770—80.  Repertorium  parochialis  ecclesiae  in  S.  —  1786.  Fm- 
Bion  der  Pfarrei.  —  1787.  Verschiedene  Verordnungen  des  Forsten  und 
des  Generalvikariatea  über  Christenlehre,  Schale,  Gottesdienste. 

9.  Welachensteinach. 

(Katbol.)  Pfanei. 
1600  (?).  Obligation  des  MathlBS  Dold,  Vogt  in  Bolleobach,  gegen  die 
Kirche  W.  —  1662—65.    Fruchtzehntrodel  der  Pfiurkirche  W. 

10.  Wittichen. 

Prami. 

1667  Jan.  18.  Übereinkunft  zriscfaen  den  Päurem  des  Dekanatei 
WolEacb  imd  den  Beamten  in  Wolfach,  betr.:  genaue  Fixierung  der  Stot 
gebohren,  Opfer,  Versebimgen,  Hochzeiten,  Taufen.  —  1664  C  Eirchea- 
bflcher.  —  1737—1800.  Ein  Packet,  enthaltend  verschiedene  gedruckte 
p&pstl.  Ablassbriefe,  bischöfi.  Hirtenschreiben  und  Erlasse,  im  guizen  86 
Stücke.  —  1745—51.  Verzeichnis  and  kurzer  Inhalt  aller  im  Eloster- 
archiv  vorhandenen  Urkunden,  Lehensbriefe,  Gülten,  Vermächtnisse  (scboa 
vom  Jahre  ISOO  an).  —  1746  Okt.  18.  Verfügung  über  Unzucht.  (Gedruckt) 

—  1746  Not.  24.  Decretnm,  betr.  Schulen  und  das  Studieren  deren  üa- 
terthanssöhnen.  (Gedruckt)  —  1746  Not.  25.  Decretum,  die  Sonn-  mid 
Feiertage  betr.  (Oedmckt)  —  1748  Febr  22.  Dekret  der  Fürstl.  Fürsteob. 
Regierung,  betr.  die  Religionsexerzitien  der  Lutherischen  OfGzianten  in 
den  Ffiureien  Schenkenzeil  und  Kaltbrunn.  —  1751  Okt.  29.  Brief  im 
Biechofe  Franz  Konrad  in  Konstanz  an  den  Pfarrer  zu  Schappach,  die 
Religionsschwärmerei  des  Hans  Jakob  Annbruster  dorten  betr.  —  1T5T 
Okt  8.  Promemoria  pro  confessario.  Das  Gesuch  des  Bischöfe  Fr&nz 
Konrad  an  den  Beichtvater  und  das  Kloster  um  ein  Subsidium  chariti- 
tivum  (etwa  300  fl.)  wird  unter  Darlegung  der  dortigen  armseligen  Ver- 
hältnisse dortselbst  abgewiesen.  0.  —  0.  J.  Furstl.  Fürstenb.  Landord- 
nung  von  den  Grafen  Christof  und  Wratisiaus  in  einem  gescbriebenea 
Foliohefte.  —  1775—1800.  Ein  Fascikel  von  51  meist  landesherrlichen 
Verordnungen  und  oberamtlichen  Schreiben  in  geistlichen  Sachen  an  deo 
Beichtvater  im  Kloster  und  Pfarrer  in  W.  —  1777  Sept.  9.  Decretum  des 
Fürsten  Wenzel,  die  Brand- Assecuration-Societäts-Ordnung.    (Gedrurkl) 

—  1778  Apr.  22.  Verordnung  über  Unzucht.  (Gedruckt)  —  1797—99. 
Rechnungen  bei  dem  Gotteshaus  und  Frauenkloster  (Clarissenonlens)  lu 
W.  1  Fol.-Bd.  —  1790.  Fürstenb.  Verordnung  über  die  Stadt-  und  Land- 
schulen. [Gedruckt)  —  1798  Mai  12.  Verordnung,  die  Begitzgerecbtij- 
keit  auf  Häuser  und  Gewerbe  betr.  (Gedruckt.)  —  1802  März  27.  Landes- 
herrliche Verordnung,  ObstbaumpSanzungen  und  Obstdiebstahl  betr, 


Arcfajy&litn  aus  Orten  des  Amlsboslrlu  Karlsiuhe. 


Hchnet  TOD  dem  ehemalifen  Pfleger,  jetzijceD  Bcxirladelegierten 
Prof.  Dr.  Cbrütiaii  Roder  m  lUuitatt. 


ii&d 


I.  Gutaoh. 
1.  fieneiode. 
LMtfcrtiucb.    I  ßd. 

B.  (E?«iiB)  Pfarrei 
l(<99.    La^er-    und  Oulteobach  aber  der  Pfarrei  Q.  Einkommen.  — 
Ift    KircheDbücber. 

C  In  FrWatbegiti 
des  Friedrich  Gdtz,  des  BesiLiftra  äts  Üulb&usea  xur  Kntnc: 

17ß3  0kl.  29.  StutlfUrL     Die  K«gicruiig  in  Slutlgsrt  bewilligt  Chn- 
LisD  Kaustliu.   Borger  und  Scbmled  im  Stabe  UaUch,  eine  Scbildwirt- 

Iü  einiurichteD. 
I  2-  Kirnbach. 

I  i-  6«m«lDd«- 

117.  Jhdt.  Gallenbaeh  dei  Kirnbachpr  ^ubes-  —  I71A.  Lagerimcb  der 
erei  iloraberg   (mit  AiuxO^n  ans  UrkunJeD   von  1514  nn).  —   IT92. 
I«eb  über  Fronen  u.  &.  —  nsi  B.  OerlcliUprotokoUc  tdm  K.    3  Bde.  ~ 

KU.  Dnterpfond&biicher.  3  Bde. 
B.  (EvangeL)  rfarval. 
L6ß4ff.;  1700—27-    LegerbtU-l.tr  -  iUHS-    Kirchenböcher.  —  1706 
!s  1711J.  PfDtokollbQcher  AberKircheo^trafcu.       1789—1938.  Keskriptcn- 
nd  KcutBbtu:licr  u.  a.  2  B{1<--~  I7VS  (T-  Akten,  betr.  die  I'fiuTkompetenx. 
NoIlZ.    Die  Geneindi'ti  Berjtzell,  fSnhacb,  Uofftetteo,  Kuebü,  Lehen- 
lind  äukbuh  besiteu  keine  Archivalioa 


L 


XX. 


Archivalien  aufl  Orten  des  AmtHbozirks 

LFreiburg'3. 
vermcbnet  von  dem  Pfleger 
UtiiversitiubiblioibekAr  Dr.  Friotlrick  Pfftff  in  Preiborg. 
L  Borg. 

CttiiBd«. 

1783  I>est  8.    FronablfieiuigBkmiUakt  iwbcbea  Freiborg  und  Kiieh- 
ftrten.  Abachr  —  1809  IT.  Schulahten.  —  1811—12.  OenarkungMpUUie. — 
11  jt  ZehnUkteo.  —  19300'.  Gmndbacher. 

>>  Tgl.  Mitt  No.  5,  232-3ßl  u.  No.  S,  33—73. 


il60 


XXL 


AreUTmlieB  aas  Orion  des  AmUbcalrb 

-  .  wäkhaat  TM  4leiu  Pdc^r  Prof.  A.  Fenl.  Mftfir, 


Neutussheim. 
CemeiD'de. 

1707.  KifoheM«dieP   —  1BI>9.   Neue  EiTchenstufalordnang. 
UrfcDBdenbiich  dv  OanieiD<1e  N.    (Dtriii  die  Aliscbrift  ömt 
aber  SkMdnqg  da  Oitea  N.) 


M  TrfL  Kitt.  »0.  6.  272-7Ö,  Nc  10,  61—^  o,  No.  H.  IS 


I 


Seine  KSni^fche  Hoheit  der  Gro^sherzog  babcn  mit 
höchster  StaatsmiDiBterialenUcljiliessung  d.  <1.  Korl&nilic 
23.  Februar  1894  gnädigst  getobt,  den  ordentlichen  Profe 
der  neueren  Geschichte  an  der  üoiversität  Freiburg  Dn  Ericl 
Marcks  auf  den  1.  April  d,  J.  als  den  Zeitpüakt  seine?  An* 
scheidens  aus  dem  staatlichen  Dienste  seiner  Stelle  aisordeEt- 
liches  Mitglied  der  Badiachen  Historischcti  Kommission  lul 
sein  unterthänigstes  Ansuchen  zu  entheben. 


Tafd  XXJf. 


UkoHttrukiian  dtr  tüttwesUiclun   Eckt  des  UUners  im  Mßnslft 

BJi    t'rdhurg. 

Zättttkrifl /.  Ctrmk.  d.  Plx-rrkfi-t  A'.  F.  Hd.  IX. 


3   t>lD5   Oie   7fi7    ItH 


DATE  DUE 


STANFORD  LJNIVERSITY  LIBR-- 
STANFORD.  CAUFORNIA 
94505