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Zeitschrift
Geschichte des Oberrheins.
Neue Folge. Band IX.
Zeitschrift
für die
Geschichte des Oberrheins
lierausgegeben
Tou der
ßadischen historischen Kommission.
Neue Folge. Band IX.
(D>r (MiMK Belhc 11. B>tnd.|
3Ut Sfl Tafeln AbbUdnngen.
Karlsruhe.
J. Bielefeldes Verlag.
1894.
B. ''''' S3 °'" X 22/ia
Inhalt.
8*H*
itnus» Politik im Jalire 15DU, von iUola Bollaendtr- ■ ■ I
Mir; and der Bultttter GuauiilUiumorJ, von Karl Obser 49
Mb FMlMLmng itr Flore« tcmpornm. von Rdnbolt Siecht, Cau-
m wo Jtuu; Suukl Vvier iu ütrassburg , IS^Ü— 1444, mit-
fdefU Too Richard Fester 79
MüdM ÖM Mu-kgrAri-u WULielin tod üa>]«a>]liulfn uud Heiner
FkaJIe, von A. roa Oechelh&aser (dazu Tafel 1— XI) ... U6
DCb CaleAttte zo Konstui/, ihr Buch nud ihre Keicltea, von L.
Kln»tt (Jmu T»fe] Xll— Xt\') IM
Zar OtruiA des Rr^na ton Prüm und deu Aauales Metlenaes,
«W iVWhUtf rOfi SlBMD 215
badäcltcr FOrvtm oDd FOntiitoeu tu Rum, von Frlc*
*tcfe fM Veach 221
4taiO«s(mbicliet KJoilerleben. (I'rotocollam tiengeiiliftcease)
(ScUnaS *oa rrtti BaiBiartii 240
nd GfiUr drr DouproiMtei von Konstanz in Coltnar und
UapffniL voD tag»! Waldnar 360
Ob BitotiiKlrFh, drr rhcnali^a rratDooelnteoser-Abt«! Altcr-
ktO««» «iif dem Schrarewabl, von FTdaX Jlkob Schmitt
(4m Tafel XV) 274
tal ünsfak, nach «etaem Leben und litterarisclieQ Wirken gc-
rtiiiiit «fu r. ▼. t. Both 3M
IblllBiM l'rkuiidai für S(. ^lejihan in Straeabtirg. von Wllhaln
VhflU (dan TaM XVI) . 3B9
tt( tfanfchriftwi «od Ulridi Ricbentabi Chronik dt« Konetaiuei;
Komik, Ton Sa4oir K»tu«k (dazu Tafel XVII-XXl) . . 44a
ivmria> ofipidum Arfjrntaria, caatrum Argentan«nt»e und
OIb*, nv I«Ibo Ffanoeaschnld 497
aar Gflarhicbta der tuilUrhen Ijmdtage xnn IBin— 1845^
■ilCMcat nnd eingelÄt^t von Friedlich roD W««cb. . . - 681
Bcnftuff nadi Ütnisburg von lai Leox ..... Ü39
TmhcIi 4tf Stadt StrMihurf nm Aufnahme in den eidj^nössi.
■ha Bad 1664— 86w Ua» Bündaii SJttMabargi mit Zflricb
Md Bob 181», TOD ib|f labtar 68S
feHkMHt im XTX. Jafarhund><ru in Freiburg, von Karl
Mtalir (dun Tütl XXU) 605
VI
Hiscellen. scii»
Ldmesuntersuchung in Baden, von Karl Schmuchor ... 17S
Verbrüderuugsbrief zwischen dem Kloster Murbacli undLuzeuil
1234, mitgeteilt von H. Pfannenscbmld 175
Zu Nikolaus von Butrinto, von Alexander CarteHler! ... 321
Badische Erbansprüclie auf die Pfalz vor dem Eonstanzer
Konzil, yon Rlcbard Fester 323
J. G. ScbloBsers Cirkularkorrespondenz , von HelDfich Fanck 825
Zum BappoltsteiDischen Urkundenbuch, von H. Bresslaa . . 326
Zum Itinerar Karle des Grossen, von Bembard T- SfmsoD . 516
Zu den Besuchen badiscber Fürsten und Fürstinnen in Rom,
von Friedrich 7. Weech 516
Ein Steckbrief aus dem fOnfzehnten Jahrhundert, von Hein-
rich Witte 517
Studierende in Dillingen 1599, von Friedrich T- Weech . ■ 518
Zu Matthias und Caspar Beraegger, von K- Jaccb .... 619
Über den ländlichen Hausbau in Baden, von Aloys Schulte . 712
Der Meister des Langhauses des Strassburger Münsters, von
Alors Schalte 715
Ein Brief aus dem Feldlager vor Neuss 1475, von J. Weiss . 71B
Die sogenannte Strassbui^er Legende vom Jahre 1552, von
Gottlob Egelhiaf 722
Litteratumotizen 176, 326, 526, 725
ßadische Geschichtslitteratur des Jahres 1893, zusammengeetcllt
von Peter Albert 350
Elsässische Geschichtslitteratur der Jahre 1892 und 1893, unter
Mitwirkung von ErDSt Marckwald zusammengestellt von Bans
Witte 527
Entgegnungen, von Professor Dr. Arthur BOhtlinsk und Archiv-
rat Dr. Karl Obser in Karlsruhe 378
Berichtigung 388
Hitteilnngen der bad. hlBtorlsohen KonunlBBlon ITo. 16.
Bericht über die Xu. Plenarsitzung am 23. und 24. Oktober 1893,
erstattet von dem Sekret&r der Kommission ml
I. Archivalien aus Orten des Amtsb^Kirkü Boondorf:
A. Verzeichnet von dem Pfleger Landgerichtsrat Adolf
Blrkenmajer in Waldshut.
B. Verzeichnet von dem ehemal. Pfleger Notar Matth.
Dietrich in Stahlingen ml6
n. Arcbivalien ans Orten des Amtsberirks Engen, verzeichnet
von dem Pfleger Pfarrer K. Ses^er in Baithaelach . . . m28
vn
Anttnüi«!) aoi OrlKn (|«a AiDtsb«zirkt> KonsUiu'.:
A. VfnridiDet toq «loto ehcmkl. Pfleger Pfarrer Jwa^h
Sbanbirg in BU'ihin^ni.
li. Yrrwidiiiet vi.u tlcoi cbeniL Pfleger Pfarrer Hatcrt
■iitertt in Riebwinffen.
C. Virwkbn«! von dem Pä^er Prof. a. D. Fr- Sb9l«U
ig KoDbtaas n3>i
ArdiirtÜea ans Orten des AmUbcstlrks SlMlcurh, r^r.
_ avkfaiel Too dem etiemal. l*fl«ger Pfarrer Sari Seflgcr
^K ti BklUuulteh n4l
^VT. ArcläTiilien tmi Ottea de< AmUbocirki Cberlinfttii, rer-
I ari^not T. d. ehem. Pfl<^er Pfarrer ZiTor Odr^ in Owiagun mi?
n. Ardnrmlini aus Orten des Amtabisirks Mnllüclin:
I A. Vetxci<'-Iip«l fOD dem etirm. Pfloj^r rfAmr Albert
^H Jiltu Slirerl ■ nS2
^H B. VenxichnM foo d«tn Pfleger Prof. Albert fliaxi in
^V Mtdlheim m&ft
jVbridimi und Berklili^aK m5G
lilL Vtnctdiais d«r in dem FamiUenu-cbiT der Fnäberrcn
Rntder tiiq Dicrvburg in ßsuVo etitbalteneo Archiralien,
aaffcfcnifft vaa Dr. flago Iseiturt in Karlüniht« . . m57
Tin. Ardtirmlifn na» Orlr-n de« Antabcurhs Triberg. r«r-
Mklmrl TOD dem ehcmaJ. Pfleger PfiuTer C- lAttlg in
KonUcIi nill6
DL ArtUrmUsD tui Orten des Amubezirks LOrracli , ver-
iiiflmiii Toa den Pfleger l'mf. Seorg Frledr. Unleln in
Utencfa nil20
'X. Ardinfien lui Orten des Aintsbeiirln Arhern, -ver-
tflrlmri loa den Pflcp'r gHslI. Lelirer I>r. HeriniiiD
IcUftdler in Swbach ... (dI21
ArrMtiJl'-n so« Orfn dn AmUbczirlcB Bn'Uadi, ver-
Mkhnrt Tnn dem I'fleger Unhrerntiubibliolhcksr Dr.
hMltU Pfsff in Freilxinr tnl36
Ar<'liiT4Ucn tu Orten de« Amtibezirk^ Dnrlnrhr
A. Vtrtäcfcnvt von dem f Ptleger Prof K- 6. Fecfct - . ni 129
B. Varadchnct toa tlcn ebcmsl. PScgcr I*ro0mnasiams-
«rdtlor Dr. Adolf BAchle in Dnriach ...... ml 34
Arrhinltni sos Orten dot Amt«))Mirki ERimenfinpn, ver-
Mitlmei TOO di^m ehvmiU. Pllcger, jelxigen Bezirksdele-
^erta«, Prot H. ■»nr io Munhofan n)lS6
f. ArddnBtti wo Orten des AnUbrnrlt^i KHtl, vcrKeicImet
IM 40B dtMsal. Pfleger PfiirrcT iUred Leitx in Wiedocb mlfle
r. AfddfsHCB sw Orten iles .Amlsbrziikii Schopriioim, ror-
wätkml Toa den POeger l'ntt. fistrg Frl«4rkb Eoilsll
inlämeh m]89
' u KU« Ort*n tle» Aiiit>l>i-^irka Eborliacb. vr-
I <'n iWm ebrau) ['llrsfr Ol>«rftntnt&nn WllkslB
fftWl»l" In ThirUrh 11146
vin
8«lt«
XVII. ArchiTalien ans Orten des Amtsbezirks Wertheim, ver-
zeichnet von dem t Pfleger Arcbivar Dr. Ktrl WBgB«r- ml48
XVIII. Archivalien aus Orten des Amtebezirks Mesakirch, ver-
zeichnet TOn dem Pfleger Pfarrer Leopold Scbappacher
in Henningen ml49
XIX. Archivalien aas Orten des Amtsbezirks Wol&cb:
A. Verzeichnet von dem Pfleger, P&rrer C- Dtmal in
Steinach . ml62
B. Verzeichnet von dem Bezirksdelegierten Prof. Dr.
Christian Roder in Rastatt mlS9
XX. Archivalirn aus Orten des Amtsbezirks Freiburg, ver-
zeichnet von dem Pfleger Universitätsbibliothekar Dr.
Friedrich Pfaf in Freiburg ml69
XXI. Archivalien aas Orten des Amtsbezirks Schwetzingen, ver-
zdchnet von dem Pfleger Prof A. Ferd. >alar, Vorstand
der Höh. BQi^erschule in Schwetzingen mlGO
Tafelu.
I. Markgraf Wilhelm von W. Vaillant.
n. Markgraf Ferdinand Maximilian von demselben,
m. Markgr&fin Lndovica Christina von demselben.
IV. Markgraf Leopold Wilhelm von demselben.
V. Markgräön Sylvia Katharina von demselben.
VI. Markgraf Hermann von demselben.
Vn. Markgr&fin Katharina von demselben.
Vm. Markgrafin Anna von demselben.
IX. BÜdniss eines Unbekaonten, von demselben.
X. Markgraf Wilhelm von M. Merian d. J.
XI. Markgr&fin Maria Franziska von demselben.
Xn. Steinmetzzeichen Konstanz.
Xm. „ Meersburg, Salmannsweiler und Badolfzell.
XIV. , Überlingen.
XV. Grondriss von Kirche nud Kloster Allerheiligen i. Schwarzwalde.
XVI. Schriftproben zu Wiegand: Die ältesten Urkunden für St. Ste-
phan in Strassborg.
XVn. Aus der Konstanzer Richeotal- Handschrift (E-): Zusammenkunft
in Lodi.
XVm Ans derselben: ßelehnung des Burggrafen Friedrich von Nürn-
berg mit Brandenburg.
XIX. Aas der Wiener Handschrift (W.): Zusammenkunft in Lodi.
XX. Ans der Karlsroher Handschrift (£.): Zusammenkunft in Lodi.
XXI. Aas derselben: Einholung des KOnigspaares.
XXn. Rekonstruktion der südwestlichen Ecke des Ijettners im Münster
zu Freibuig.
~^^^^v
» J
)UUrb«tt«r ihws Bandes der Zellsdirlft. ^^|
AtWtT. Dr. I'twr, Stailurchiw.
Freiburg L Br. ^^^|
BuoHJURKS. Dr Piiti, Profeoor.
^^^^^H
Saga, Dr. Ilebmcli, Comniutspnifeawr.
BueL ^^1
CiBnuiBU. Dr. Atexasder.
Euknibe. ^^^H
SonjiKAr. Dr. GotUob, Proftnor.
Stuttgart. ^^^^H
Pnnft. Dr. Hichiinl, Prinulozeat
MOnclieii. ^^^^^1
F»cx. Uwbcb, ProfcoMr.
6«nMbicb. ^^^^H
tbkCrr, Dr. llenaEo, Oberbililiothekar.
OieBsrn. ^^^H
ELnxmn. Dr. Annüo, Professor.
Struibarg. ^^^|
iKus. 1>r K-
^^^^^^1
KACTum, Dr. Rndolt.
Halle. ^^H
KiJtni, A. DnltAo
Hacknang. ^^H
Los, Dr. Jlu. Uniraoiatiprofiwor.
BerliD. ^^1
ItABcavALb, Dr. Ernst
Straasbarg. ^^^|
Jlsntn, Dr- Alojrs
Hdacheo. ^^^^^H
Omam, D>. Kul. Arcbimtt
ICarlarube. ^^^^^H
VW OcnnaAABrfrKB, Dr A , ProfesBor «n der Tech-
^^^H
Btekaa BoduKbaJo.
^^^^^^^^1
Pr*«XK»rsiiu>. Dr Hdoa, Archtrrat, ArehiTclireklor
^^^^^^1
B«««n«Ba. Dr. M&k, Prof. &. d. Teebn. HoehschoJe
Karlinih«. ^^^^^H
Boa. F. W. £., Aichmr >. D.
Qeiseiibeim. ^^^|
Sousna, Dr. K&ri
FVeibarg. ^^^|
Sninn. fVaoi Jakob, Architekt.
EarUmbe. ^^^|
SBKOAca. Dr. Karl.
StnaBburg. ^^^|
*«»• ' Tm. Dr. Aloyi, UnirertiUluprofMwr.
FVeiborg i. Br. ^^^H
TtCHiBi Dr. KuL
Karlsrubc. ^^^H
las f*itlFfiT, Dr. Berahird, tJaiveniUiaproftaKr.
Preiburg i Rr ^^^H
WOiPintk, Dr. Gagm, Sudurchirar
Colmar. ^^^H
«w WaacB. Dr. friadrich, ArchlTdinkior.
Earlsmbe. ^^^|
Vmi, Dr. J«s., Artihhv.
Wallorstcin. ^^^|
Wfaauv. Pr- Wilhchit, AKbrnürckUtr, Pmfeasor
Strauburg- ^^^H
WnacKiWAVs. Dr. Otto, budurdiirir.
^^^^H
Tira, Dr. llkBB.
^^^^H
Wim. Dr. tWarkk, Profauor.
SavMBD. ^^^1
Redaktion.
^1
ProfcsBor Dr. Scrcltk.
^1
Eedaktionsaaäächa.oit.
^1
Arrhirrat Dr. Obser. Profeaur I>r. ScnrLT«. ^^H
Ftnfemor V - ■ •. ArchiTdircklor Dr.
V05 VCBOB. ^^H
("roreeor Dr. \iaa\xo. ^^H
Oafceims Uofru PniAaBor Dr. WtxRn,i
^^^1
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Inhalt
r^tr«»\]<tri(<i l*tiIitUl In Jalire ISnS, ti*m l'Mrvnr Dr. Atktli
M&a«Bd«r tu KtruMkinr
„. Bofcfcpfcrtf. I>rbr]- ikkI Jit lLjiit»llrr <M«'itll>tiiiii»pl. <on Arclgr.
^ft rat Hr. Bari Db(>r m K-irl-ruli" -
^^D^lTurtst'Uunx ^t Kli'iv« tnuiitmiiu, von lUinlMkU 8IkU, Can-
^^^■lar TOD Jumr Hinkt Trln ia iHrunburg, IWVi -li44. »iu
»BildntaMT «U« MtrkRnfc» Wilhelm *tm llNili-t..|Ufl«n »nii nr-inrr
Vanilu* iniil rir I.>ihi>lfui-kul»ln), imi fnifHMir IV. A. m
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VlICiiluoAtn d«r bftd. hl«t«ri»ehen KommlMton Ho. li.
IlrrKitl uUt üli' MI. rii-itnt>i(xi)aM nm .'.1 uu<l :.M. 'liluWr li)l>3.
rnt&IUl von Jotii iN'Lrcütr il<'r KoiiiiniMH>ii ml
I. AT' liitilin Bui Orirn «]«• AruuWiiirk* Itmirnlorf. A.'Vtr<
^ii'haci vrn d«]» l'flritrr iW hntj. hi>tnr. KnmitWeD
Uii)tltfrritl<l«tji Adolf BlrkCDffltJler in Uitl'bliiiL. il. \'tr-
ti-u litKt ti'u 'li'ut vlitinul. rilcfii T itrr btd. luitot Kom-
iiii*lnn Nnttir Haltb. DIelrleb in MUlilmitfn. .... nIG
11. AKtii*>li"< »IIa Ih-lrii ilirt AmlilM^rirk« Kiif^r«, vencHchoM
von ilrn l'U^n^r «lor )iul. bntiT. Ki>ininikMo«i ITitrrv
K- XmC» i" llutllioilit'li inK
in. ArehlT^ra biu Orico Oe< An*uH<r(ir(i> K«n«Uti«. A. Vtr-
■«•khiXl von ilcm clii-fBal. I'llf jcr lUr bul- hiilur. Kninnb» ,
•Ion rbrrcr JMfpl BlMl|l»«rr in UK-lkmgcn. It. Vcr-
»eii'hiwi »Oh ilrtn otM'mil lllcitfT tlt-r liml. hamr. Kfun-
BiMioa Cftrrrr Bibert WlBttnr in lliehuingvii. ('. Vcr*
■«U'futot tO(i i]r"n rUc^tcr ilrr Iwil. Iiiatui. ]Viiiiitui>tirin
|>r<^f. »■ [> ?r U>«)ell io Koiuil'nu ii)34
IV. Arrhliftll« iiiii Orifu dp« ATntslifwrki Slmkat-I.. rer-
Micboet foo dan elutiui. rUrgcr der bau. tiulor. Koa-
miwloa Vbrrr. Iirl l*«(«r in ItAiihafiIa<'.li mll
Vi ArchlTälien aua OrUii da« AmUbtfxirk« Cbcrlinffni, Tar-
jAlcknet <roii dam cli'-niiil. Pfl«fi.T ilcr bad. biator. Korn-
■lisaloa PfMTrr Xtfar Qdry «» Owingcn mil
i
Strufifiborgs Politik im Jabr« 1552.
Voo
Alkuin BolLwnder.
ilichdera Ende April MfU in die UänHe An- Franzosen
w»r. Überwhritl der KÖoig Heinrich II. in den ersteu
des Mai die Voeesea und schlug in /ahem sein Haupt-
auf, io JcT Hoffnunp, auch Strasi^^burf;, die „starke
wer drs Ilheinstroms" in seinen Besitz hringen zu Icönnen.
Ibe Bber. initachlositen, mit Gut uod Blut seine Unab-
Itktit und Zugehörigkeit /nm tieiche zu behaupten. Ver-
den Fmnxosen ileo verlangten Zutritt und bewilligte
h-digUcb eine geringfügige Zahl Virtualim aus dem
Kine Belngernng der Stadt aber tnusste dem
«EMtrait'hl« ihrer festen Mauern, ihre« treHlichen Ge-
tuid ilinrr ausebnlidien Heiwtzung aussichtslos er-
uüen. So sütate er denn, ohne nur einen Anschlag auf
imaaibafg xn vexsurhen , seinen Uecreszug Ober Uagenaa
W«b»flburg foru<)
Hier trufcn vcr«:biedene Dnistände zusammen, die ihn zum
' it—wrhe aus (iem EIao.'*^ bewogen, vor allem die Nuehrteht
itaiKin EinfaUo nieder lÜndiachiT Trupiien in das franzüsisrhe
I Aaituhrljcti situ] dim« Vrtrgatigc gescbildcn in llollatiiiior, Stra8B<
I n (hwi««tK'li<-ii linfgK 1&62 luitl »FJae StnsBbargrr Ijegnide". —
Mip«flirbrr«iiiH> MÜuvilil K.t;i?lhiur, [h'uiflcl« (ietcbkrhte im 16 Jkhrh.,
«MtUdi : .Die Stnttbur)[i>r (eiiorUn auf die ui^ebticben Gesaudtei],
■ii 3UJ tlft Dimrr T«rl(letd(>ien Salduen KinlaB begehnen, uni
•nt, duB der K&iu^ kclhiit all üa&t ilirvH Hut» mit 40 KciUnt
fluil bamt^f indem rr mich als GevAhranano nennt. wAhread gth
Mh Ol >W ob« ftogt^hriifn Srbrirt. p &21 die Oruadlocigkcil
aOgtatia ila neblig gutgenomtDCMi) Aogabeo dargctbiio
Mc E^eOMaC kaan klemach nu^in voo ihin dUcrtes ßucb gar nicht
.4.l»vTk. x.r. U. 1.
1
Strantiurip fttUiik I5.'i2.
imcn »in miicliten-') Am (i. Juni erlitss daher Karl V.
Stmashartr folgendes Sclireilwn: Er hätte vernoromen. daus
Utr Kricgsvulk beurliiutwii und ilmi zukoinmeu lassen
Itcn. Kr näru damit einverstanden; Claus von Hattstadt
da)a<*lb4< eben*o wie ilii.- Bosnlziiiif; der anderen StHdte
Oh«nt in DicuM und Bestallung iielimeu, der Graf von
MoDtfort nad Kotenfels es muMem und ihm zurühren. Im
igpu aber sollte sirli ^ln' Stadt in uutem Gewahrsam halten,
ir den hoben ruem. lob und cer, bo ir ley uns und
icniglich ewers wolhnllens ballien plllicli erlangt and
ra habt, kundiiflich auch erlintien nmget.^)*
Äl- ' Hiief am IS. Juni in Strassburg eintrifft, stellen
Lh . : den Oherüten de.^halti zur Rede, der i>ich eot-
i: Kr liStte airh nicht dennas^en erlKiteu, sümlem so
it da« KriesaYolk beurlnnhen wollte, wären die ITaupt-
tpnf^ willig, fs Jr. \:t. iuzufiihieii. Auch die Uaupileutc
. man wolle sie an ihrer WolilfahrL nicht hindern,
iier Ka( iMiheiot nicht ohne üruuU die Befürchtunt; gehegt
n haben, durch TberloKsung Aks Mädiisdien Ki iegsrolkes an
ieo Kab»*T den »hmdiin nuf die Reichsstadt erbitteiten fran-
ttKürbro König, der durch seine dort belindliclien Agenten
Iher alkr Voritiiiige in iler»elben jederzeit nuf das Gennnefllo
MMiTichtet war. Yorwund /u feindlichen Sctiriiten zu gehen.'*)
Man Biitworlele dahor dem Utiersten: Man wolle drei
r«t.QlHn behalten, div Übrigen auf freien Fn$s stellen; sie
a»w«od(enon. wem sie wollen, doch nicht unter meiner Herren
F«hti«s. und da»» die liiirger in der Stadt blieben. Gleich-
:r j teilte man dein Kaiser mit: Itereits vor Kmpfang seines
-- ljr>'it)eDi hlittt' rnnn beschlossen, zur Kr leicht irnu^' der
ir^xiTi'n l'nko>len drei Kähnlein zu beurlnubcii, die übriiuen
int wOnlen »ie cem dem Haitiitjidt für den kaiserlichen Dienst
tasUllen, kiinnten dicfu-lben itlver wejjen der noch immer
toheiulen Kriegs^t^efohren vorliufiß nicht entlassen.
Am 10. Juni wird die neurhiuhunu von drei falinicin
(An ilir n.. K. Mt lÖ.V*, >ljii -i".!.) \^t KilImf
lim 7. Jnni Ktfiisn wrr<l<>n UntprbiirwUuimvn
«■ u«wnc /.-TD tun itubib utid ili-m ma Ibiuuull ^n ilcrer «o»
■«■ai%4ii« otfhtia W, erwahot tKl^^niliL 15&] Juui li. iind 27.) —
' •■■■ S«. AA. 57», — *) Vgl, HollMmliT, Eiof Sinw>Liin<<?r L*aeo<i* p. rt f.
l»
Inhalt
■•Q««B4ffr In Sir«i>biir«
fruAiMnc Dvhrf Null ilcr ILulailtirc t<t»HitiJii-M[iopl, vmi ArcUv-
Df> III, rnti itrinhoM Slrclil, Cau-
t*r Ton iUDf suniii i'i'ur m ätruwliiirg, I3(!«> 1(44, mit-
rr-icilt 1 0D t'hi.'iitl" t-nl Dt Rlch4rd Ftltor in Miiuiilirii. .
nUvitM ik* JiIwVicrafeH Wilhdn <ron lt>ilct(.]U«l»>n nnit «rinrr
Kunitl* laiii ilf ' '.(.Tidnl, »oit l'riifcvrf»!- I»r. L fn
fKlM'Ibl4i«r ii<
IJiMt^'iitx-rvuiliuDK III liailrii, \<n\ Hr. Karl MtiaMfctr in
K^rUiutw
' -) ilvai Klo*l(T HurliHrli iiml l^kvnil
K. rflBMU«bmMt, k&ii Arrhir-
iiilurkltif lu Ctttuai
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176
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[IU«lIutigen d«r bttd. biaLorlaohcn KonuulMioo Ho. 16-
Umctl uKr der .\U- l'li'i«iT>-it4iii)i: ntii J->. iui<] J1. *HtlabvT l^'U.t,
«maili^l >«i (Icm ba-Livliu ili'i' KtimmiMiuti
r >-> --.tltB aitf Urto» dw AmuWxtrk« Doonilarf. A. V«r-
tf>n dem l'HrjirT itfr biul. Iii^tnr, Konimmroa
'•1 UoU BlrktsBtyvr in \^■ll>l-)lut. li. Virr-
'Ikhi chninuL t'tl«'.'i r ilt-r >>iid. Ulat«' Kom-
[!•> <r litlb Dletrkh III '^i<i)i1tiit;«'ii . .... n IS
11- AfL-.'- . —1» UrlPit lii-« Aint»lHVirk* l.ujjrii, Tnztit'liaet
niii itm l'C^fT tjirr l>«l liui'ir KinnniwiioR ffditur
K i««|ti t« riitiid-ii'ii
IIL .^rrUvihni 4W Oripn dt« An>i»)>fiirhi Kimnans- A. Vwf
• Ttm dm »hroul. INIrgvr dr had. tiirtor. Koinmii»
I itrrtff JtMpk lb»a>«rK <» Itii-r hinget! . i:. Ycr-
celcliuc-t iQn ilrm oWm«) l'flfiri-i dir Ln>l. fumr, Kiin*
mMuK FUnrr liWrt VM«r«r in KirlMincen. (' Vrr- )
•«UhMt vou d*ni l'rt^grr der bxd. Iiintfr. Kiminiiinnii <
Pn>r. &. D fr ttMl«la ta K t;olnitv mi«
IT. ArchiVktln int Orleii ilr^i \ti>tFilif<irW SiockMlt, nr-
i«icliii«| rga lies cIh'wuI. l'fltifi'r d«i hau. bialor- R<Hn-
mu.ioa Pfkmr ItrI %»%%n m lUtthulM-.L m4l'.
' o na Orten di« AnUboirln Überlnir«!, m>
'r»usft viia d«B dmisiL PAifer der b&d. biilor. Kos-
mlBitoB rfvnr Xim Oirf in Owiofrcii m4l[j
6 Hollaender.
Botzheim zum Herzog Christof von Wirtemberg zu seuden.
Der Inhalt der Instruktion Sturms ißt der folgende. *)
Von verschiedenen Seiten hätte man vernommen, dass die
Kriegsfürsten, falls die Unterhandlungen zu Passau keinen
Erfolg haben sollten, Strassburg und andere Freistädte am
Rhein und in Schwaben zur Teilnahme an ihrem Bunde auf-
fordern oder für Feinde erklären würden. Auch sie wären
bereit, bei reiner, gesunder Lehre und löblichen Freiheiten zu
bleiben, „dass wir uns aber den Kriegsfürsten anhängig machen
und beipflichten sollten, das wollte uns in viel weg bedenklich
und ehrenhalben nit wohl verantwortlich sein".
Sollten nun jene ihren Zug an den Rheinstrom nehmen, am
die Stadt zu belagern und zu ihrem Willen zu bringen, auch
den König aus Frankreich wieder zur Hilfe an den Rhein
bewegen, so möchten sie wohl Strassburg, da keine Hilfe vor-
handen, zuletzt in ihre und seine Gewalt bringen, so daas
dann auch der Kurfürst und alle rheinische Fürsten und
Stände einer zum höchsten beschwerliclien Nachbarschaft und
ewigen Servituts merklich sich zu befahren hätten.
Daher sendeten Meister und Rat dem Kurfürsten ihren
G«sandten, welcher „weil auf diesmal der federn über feld
zu vertrauen sorglich"'), mündlich bei ihm anfragen sollte
„was er zu der Fassauischen Unterhandlung für Trost oder
Herz hätte und was er, falls dieselbe sich zerschlagen, und
von den Kriegsfürsten gewaltsam etwas gegen diese Stadt oder
Rheinstrom vorgenoimnen werden sollte, zur Abwendung
solcber Last für dienstlich hielte. Sie wären zu einer glimpf-
lichen und abbittlichen Antwort an jene bereit. Würden
die Fürsten aber darauf beharren, dass man ihnen Hilfe
leistete und von dem Kaiser abfiele, so sollte der Gesandte
für seine Person erklaren „das ein ersamer rat zu zeiten der
aussönung in der capitulation der Kay. Mt. sich also pündlich
gemacht hette^), das wir uns dergestalt mit den Kriegsfürsten
>) Str. St. AA. 590, Juni 0. — >) Der Gesandte, beisst es io der
Instruktion, sollte sich dem Kurfürsten gegenüber so aussprechen „wie
dan die vertrauliche unterred und gespräcb sollichs zum bequemlichsten
und fliplichsten geben würde". — ■') Gemeint ist hier der vom Rate am
25. April 1647 abgelegte Eid : „Wir Meister undKat dieser freien Reichs-
atadt Strassburg geloben nnd schwören, dass wir soUen und wollen dem
«BerdurchlaucbtigsteD, grossmftchtigsten und unüberwindlichsten Füratea
Sinwbiirgs Politik IfifiS- 7
«■h«BW kSnoten, wir wollten ans dan in die gevurllcbeit
das uns elwa furgeruckt werden möcht, wir hettea
bnef aoil siegel dU zutu besten bedacht, davor um denn der
Äflariichtipe ßnedi^licii verhlUen wolle. Dan diewcil unser
nrtun auch wir, oline ruhni zu melden, ir zeit und admini-
soation oder bevolben anipl also uuverdenkliclien lierpracbt,
du «euer loen noch uns, das sie oder wir wider ebr gebändelt
aH wabebeit zuKeinesaen wei-den uiÖcht. so wullten »ir je
ugCTD »Dieb lob bcy unserni leben mindern oder scbwt^chcn
■ad das aod unseren nachkommen ein sollichen nflchredlicben
"' — " ■ "ind ujaliul verlassen, sondern ehe unser vermögen
-0, ehe vir uns und sie mit deruiassen unab-
strrblicber diffamation beschwerten.' ')
ABdertrseitä «4ren ^ie bereit, den einbelligcu DescblU-tscn
lAff KnrfbrstrD und anüerer rbeinisciier Ötande behufs £r-
MtOTft btstftndigcn Frieduns, wahrer Religion und deutscher
fteilKit pünktlich Koiße za leisttin. Der Kurfürst möchte
•line Vrrzug für da« Zustandekoni n>en einer sokiien Zusanimeu-
kaaft Sorico tragen.
lodes^eu za einer solchen kam es ülN>rbaupt nicht.
Am 17. Juni teilte der Kurfürst Friedrieb dem Herzog
iwi Winmiberg mit*): Jacob Sturm luibe ibui vor zwei Tagen
tm Auftrag« der Dreizebner von Strassburg geheime Mit-
tedtt»||m ßoniacht, worauf er ihm geautwortet: ,Uf den Fall
en Poanu uidils ^cbliesstich!^ absehandelt, weren wir noi:b nit
t^'-UiPTTt; doch neben Baiern, Jülich und E. L., wir, und
»uiVicbl MHit anderen mehr woltlicbeu stenden willens, srliierst-
Bem. ll«mi Karlti, Rteiücbem Kawer, lu kUea Zeiten Mebrer äti
tUtrpAdigßtea ciitigen reiJiten Herren, als «tue Iruie SUdt
tu^ÜM^n 'Rtarhm Uva und bold kIb, meh alles tliiin, wjw vir als eine
ie» Kdcb» nach uu«TVn Fr«ibeit«D und all«ia Herkommen xu
«.-naiä« Bad pfficblig liad, also aas heir GoU und die lieilixeo
Eatira*
*) Di» SuMabutyer fiusira dnaaadi damals ihr V«rltAlUiis xuui Kaiser
•■im aal. ak et der Reamaenl oiefaier g«faiifi ^Sintsbuiij im
Kriff KMKT ia d«r Reime criti4)ue lB8ä nr. 4ti darmsleUen
er «-Artlkb »eluvibt: ^Od ootu dt« iiuelqura pMccs ofB-
a r«nper«ur. dans lesquellcs Ica protestotioiu de loya-
cAatetjvtLt nc nuiM)iirnt ]iw, •-□ «Set. Mab U serait ptiit-Mre uu
i'Vcut«* Ute ttik ioijtorUD«* k des phrases de ckancellurie, <iui
partOBl d« atyle. ra parallo occurrence". — >j Dniffd, a. i. 0. 3,601.
g Hollaender.
künftig Johannis Bapt. zu Geringen diseo bochwicbtigen handel
Btatlich und gebürlich nachzugedeoken und zu beraten personlich
zusammenzukommen" .
Schon Tags darauf schreibt er übrigens an denselbet
Fürsten: Da Jülich Schwierigkeiten mache, wäre es, falls d£r
Herzog von Baiern auch nicht erscheinen sollte, am Eide
besser, die persönliche Zusammenkunft aufzuschieben und etwa
nur die Räte zusammenkommeo zu lassen. ') Und am 21. Juni
haben sich die Fürsten bereits dafür entschieden, wegen Ktirze
der Zeit und der Fortdauer der Passauer Unterhandlungen
den Tag zu Geringen überhaupt nicht stattfinden zu lassen.')
In der That können wir gegenüber der thatkräftigen Ini-
tiative Strassburgs die schwächliche Politik dieser sogenannten
„vermittelnden Partei", deren Bedeutung mehrere Forscher
weit über Gebühr hervorgehoben haben'), nicht genug ver-
urteilen. Die überaus klägliche Rolle, welche die rheinischen
Kurfürsten und süddeutschen Herzöge damals gespielt haben,
hat Druifel trefflich mit den scharfen Worten gekennzeichnet*):
„Sie hatten insgesamt, wie Markgraf Albrecht sich ausdrückte,
den Hasen im Busen; zitternd sahen sie das Kriegsgewitter sich
ihren Gi'änzen nähern und wagten es ebensowenig, sich der Er-
hebung gegen den Kaiser anzuschliessen, als dem raubenden und
sengenden Kriegsvolk der verbündeten Fürsten mit gewaffneter
Hand entgegenzutreten. Lediglich hinsichtlich des Grades der
Furcht ist ein Unterschied zwischen den einzelnen festzustellen".
Gegenüber dieser mutlosen Haltung der Fürsien ist hervor-
zuheben, dass ebenso wie in den Städten es auch unter dem
Adel Männer gab, welche die Not des Vaterlandes empfanden
und bei der augenblicklichen Glmmacht des Reichsoberhanptes
jener aus eigenen Kräften abzuhelfen suchten.
Am 18. Juni schrieb der Rat von Speier an Strassburg*):
Der edle und ehrenfeste Friedrich Kammerer von Worms ge-
nannt Dalburg^) schlüge eine Zusammenkunft vor, wie diesem
>) DrufFel a. a. 0. 2, 607. — ») DrnfFel 2, 617. — >) So Maurenbrechttr.
Karl V. und die deutschen Protestanten p. 301 and Kugler, duistoph
Herrog zu Wirtemberg 1, 209 f. — *) a. a. 0. 2 p. VI, vgl. auch 3, «6.
— ») Str. St. AA. 689 — ■) Daa Geschlecht der „Kämmerer Ton Wom«*
wird erwähnt Zimmersche Chronik IV, 101, 13. Ebenda heisst es (H,
28,4): „So haben die Edelleut von Dalburg, gen. die Kämmerer einen Hof
xa Worms". In einzelnen Urkunden wird der Name auch richtiger Weiae
„Dalbei^" geschrieben.
Stnmhm^ PoKtUc IMS. 9
and tenlf>rbllcher L»s( am besten »hzuiiclfen sei. Nun
mim der Rbeinstroro fjo freschaffcn, dass man mit Hilfe des
Ühi&diti«:«» 'len Feuiil, so mnn ziisnronieiistelieD wollte, wohl
4niuBen bi-halten ni(M:litv. Falls nun die Städte Strassburp,
VofWS, Fnuikforl and Speicr 9ifh dosholb vereiniRcn wollten,
ktfft« er wlfhP3 »tich hei den bouachbarten Grafen und Herren.
a«di bei Ade] und HiUencliaft, ,9o merertfils vjIUg", zu*
ibrinftcn; ebenso würden auch die Chur- und Ffirsten,
sie in diesem Btiiirk ansässig, dnza zu vermögen sein.
An SU. Jani dniikte i^trassbarf; dem Dalberg fUr seinen
fiteci "■ ■' ' "--prarh aber »gleichzeitig die Bcwrenis aus, dass
dt df: : - II nichts tliütt'n. en Adel und Siüdten allein zu
•ckver ralb>n dUrfle. Nicht sdeslo weniger aber oricläile nrnn
öd» aaf cnienie Aufforderung: bereit, einen auf den 7. JnU'
oarli Speier ausceschriebenen Taa; zu bescliicken.
Anwesend wxrra hier nur die Abgesandten von Stra^sbut^,
K^vniu und Spi'ier; der von Dalberg selb«! war uierkwünliyer-
«tüe '■ n und wollte in drei Tagen zurück sein. Der
9ttf' i von Sfwier aber meioLe, er verübe sich nicht,
doi itarr wieder rmchlene, da er bei Ornren und Ritterschaft
tau Enticetfeukuninien gefunden. Darauf erklärte der Strass-
Abff^andle: Seinr Herren glaubten nicht, dass sie, die
iclbst wenn Grafen und Rilter;«chafl sich mit ihnen
wa* aber nicht der Kall zu sein schiene, ohne
der , hohen" Stände den Krtegsnirsten Widerstand teilten
■fafc*L'o : wünlen die KurrOrsten dttpcgen einen Tag aus-
«fcrciben, m wollte niiin denselben beschicken, Speler und
V«n» sebloswfl sich ebenfalls diesem Bescheide an.')
Wie %rbi»n oben erwähnt, hatten an dem ersten Jani zu
fiuau di«- Verhandlungen zwischen dem Könige Ferdinand
nd KorfUm Mnnix ihren Anfang genommen. Nachdem man
Ihr eine Anzahl Punkte sich geeinigt hatte, ilie seitens de»
liOisclMm KönigB dotn Kaiser, seitens des Kurfürätcii feinen
TfrttodetTD unterbreitet werden sollten, cille Moritz nm
II.JttKi In das Heerlager, um die b-tztereu für den Abscbluss
«K» Vertrngra ro gewinnen.
Alf er aber am 'i. Juli nach der Donaustadt zurückkehrte,
{^ JuU 11; R. ti. 21. JnH 18. — In den ProtokoUea heisBt
,Vod ImK Bai» du Tergebeolkl) hUK&iuiff «ein".
10 Hollsender.
musste er daselbst zu seinem grossen Befremden erfahren,
dass der Kaiser unerwartete Schwierigkeiten mache. Unter
diesen Umständen Tcrliess Moritz bereits am 5. Juli Passao,
um den Krieg mit aller Energie wieder aufzunehmen.')
Karl V. hatte nämlich während des Juni die neutral-
gebliebenen Stände um Gehorsam und Beistand ersucht, so
Strassbui-g die Mitteilung zugehen lassen: „Er stände in
emsiger Rüstung, um falls die Handlung zu Passau ohne
Frucht zergehen sollte, den Aufrührerischen der Gebühr nach
zu begegnen."') Im Auftrage des Kaisers wurden in ver-
schiedenen Gegenden Musterplätze errichtet; seine Mandate
geboten den Unterthanen des Reiches, die kaiserlichen Obersten
in jeder Weise zu unterstützen. ') Ebenso hatte der kürzlich
von Karl V. aus der Haft entlassene Herzog Johann Friedrich
von Sachsen am 27. Mai an Strassburg die Bitte gerichtet,
ihn mit Hilfe und Beistand nicht zu verlassen und ihm zur
Wiedereroberung seiner von dem Herzoge Moritz in Besitz
genommenen Lande eine ansehnliche Geldhilfe fürderhch zu
leisten.*)
Es war daher ein Akt der Notwehr, wenn Kurfürst Moritz
und seine Verbündeten ihren Zug gegen Frankfurt richteten,
wo der wichtigste kaiserliche Musterplatz seitens des Obersten
von Hanstein aufgeschlagen worden war. Am 19. Juli wurde
von ihnen der Angriff gegen die Reichsstadt eröffnet.
Da man an Geschütz und Munition Mangel hatte, wurden
die benachbarten Fürsten um beides ersucht und gleichzeitig
die Anfrage an sie gerichtet, wessen man sich bei ihnen zu
versehen hatte. Um selbst Geld und Geschütze aufzutreiben,
brach Markgraf Albreclit von Brandenburg in die Stifter
Mainz, Worms und Speier ein. *)
In Strassburg herrschte in jenen Tagen begreiflicherweise
grosse Aufregung. Dasselbe bewahrte damals wiederum seinen
alten Ruf als „asylum oder zufiucbt des ganzen landea".*)
Nachdem bereits am 11. Juni in Strassburg der lothringische
Rat Claude Meugin mit einer Credenz der Herzogin von
Lothringen und des Grafen von Vaudeiiiont erschienen war:
>) Issleib, Moritz von Sftcfaaen gegen Karl V. 1562. (N. Archif £.
Sachs. Geschichte TH, p. 87f) — *) Str. St. AA. 679. — ») Vgl. oben
p. 4. — *) Druffel 2, 613. — >) Issleib a. a. 0. p. 53. — •) Jacob Stom.
156S. Febr. 7. (Str. St AA. 1963.)
Stnuahurgs Pol i tili lbb2.
II
Bai luvcüli-' 111 ni)beti'itc)il dei Krie{j;ä;teiU>n uiiil der mit
Igen t>eMcbvutlfu I-'ruuD(ls4;liaft einen sirhercn Ort in
der Sudt bestiuimoii, wu des jungen Herzogs Karl Tresor
nn Tri! lufhewahrt werden könotc, Kodnnn „wo das UoglUck
^AlfT driugi'ii sollte' . vtirKönuen, dass dos Herrn von Vau-
dnMMl Ebegeiimlil samt Hofgi^ind uiue Zeit hug in der Stadt
nüticrrn mochte 'J, traf nm 13. Juli die Herzogin Christine
»CO !.• •' '■''•(■II , die Nichte des Kai-^rs. mit einem Gefolge
100 ;; -n einO. nm n. der DeuUcümeister Wolfgang,
in»eo Werceutliciiner Gebiet die Kriegi'fLii'&teu auf ihrem
DorchzuKe Keplünderl ha,ttt;n. Aui 25. erschien der Erz-
Macbof von Main/, Sebastian von Ueusen stamm, mit 40 Pferden
«a Steini4ra»serthor uud erhielt nach längcrtm Warten Eio-
!■&, freilich unter der BedtnF(un;^, dass sein Aufentliali in der
seil nicht über xwei Tu^e ausdehne.')
S86. — *\ Nuh Druf^I 2. 705 tuttte ilcr froiuofeiäctie Koni«
ArMhhlc«, Lolhringrn «i YM-lA»en, da tt infolgr- von •iifgpfan^nnn
Pi|MJ(B «ikfeiriiniKt noMt«, (Um üb ilic WiHfrüfwintiung ihres lindes
ibrtr. - Do- EngUoder RofU Aüchuin, der ihr fnili«r im OfatulM-r löfil
Mf mer Kriftr hrg^gwi wur, liewetkl von ilir. „Icli balio noch bk eine
thB« mh laUltcm llofiitut gackcD*. (Katurrdil , K. ^Vechaui, p. 139.t
fW ifcRs AufnitbaJl in Siruabarg, der bis Anhiif? Auj^st v&brt«,
B. m. t\. Jnh 1211 — IKMClbc tietut un 13. Juli dunli einfii ihrer
1^ AnneiHw fotgcnd« ntrkwflnlijc Kipos^' ab«rr«icheD: „An-
4ia fUt .StiwibiiTg ist niobta gewiaaei«», ditnu dns nie Heer under
«irgvu iler )uthcn8c}i«n >c«l«n ge*pft1ten und getrennt seia
•• 4k «oa Stra»biiTg die König). Ml. uit inot sclmuherm an-
■aca, «o wnJ«B tic (rv knuftnuidchau und iiar«o, an dem ire grOasla
thi himI rvitrhtuni grlcgcn, nil iner dvn KIm-iii faiuAlixiringen mAgett.
Bir pnwia ackPfmAB od«- gutuer wini voii erbauung des velds leicbtlicb
ilullm and va fcrtündcm sein, dano der groMPr teil der stutt Ic1>en
* An *i4ih«ti utal frfii'Jilea- fml Ltt nBTeitbar, das dor rat difirr «tat
Sb :fnir ctt wunl ««iiuettfii uocb wen.'» koBaen. inüonder durch mittd
rq, m doKli deu <wiea|tali der celi){iaaen mögen angerichtet
< ,—:! ^ ni dir ^in«ll BiJit Straasburg vil schloaMir, die leicht*
lanlarfh die linxbchaft nfdvin llh«tn icu li«;r.wiii)cen,
-F-rdfrbea und zentAning der Htat uud t-iuvoncr sa
K\. &U5.1 — >) Uereelbe haue ütjhgcns aller-
em dea Vulkes «u rnluldeo und rcHU; ulion
„ . ;u-r , nhnc daa ümriiojik d«s Katcs absiiwarlon.
J, nkiit den Hut tot ilim abgesogen, einer war im
U car \'ij.r tMkiv niederfefallea, eio audenT wieder liatte gcrulen,
_ 4w l'txtTea loudikicen (K. u. '1\. Jub -i(>.). Nach den
tkMMcc BttbrJrr vonl« er aorh mit dem Zurufe emiiraDgcni „Jungfrau
12 Hollaender.
Jacob Sturm trat am 21. Juli in Unterhandlungen
dem Domkapitel, dass es noch 10 000 Guldeu darleihen w
^weil die Sache sich jetzo anlässt, dass man besorgt,
möchten die Kriegsfürsten und die Franzosen etwas weit«
gegen die Stadt vornehmen". Auch wurde damals im B
ernstlich in Erwägung gezogen, ob man nicht den geistlic
Stiftern die Entrichtung des vierten Teils der bisher gehal:
Kriegskosten, 25 000 Gulden, auferlegte. ') An den Festur
werken wurde eifrig geschanzt, die Anwerbung neuer Fähnl
in Aussicht genommen. Als der Ammeister am '25. Juli bit
ihn auf zwei Tage aus der Stadt zu beurlauben, wird i
dies vom Rate abgeschlagen, „da es bis daher also nit 1
komen, und die leuf jetzund schwer und sorglich, da leicht
praktik auf ihn gemacht werden mochte, das der stat ^
weislich".
Zwei Tage darauf erhielt man von Hapenau die Nachric
I)a der Markgraf auf beiden Seiten des Rheins mit starfc
Kriegsvolk heraufziehe, Hesse der Kurfürst von der Pfalz
Unterthanen der Landvogtei, sonderlich aber Kirchen i
Klöstern die Warnung zugehen, was sie an Barschaft i
sonstigem beweglichem Gute hätten, beiseite zu schaffen.
Bistümer Worms und Speier hätte er schon eingenomn*
jetzt gieuge es voraussiclitlich gegen das Stift Strassburg.
Um über die Absichten der Kiiegsfürsten genauer un
richtet zu sein, entsendete der Strassburger Rat den Sti
advokaten Dr. Botzheim auf Kundschaft rheinabwärts, des
interessante iMitteilungen uns vorliegen.')
Von Rastatt aus schreibt er am 26. Juli: Der Markg
befände sich mit seinem Kriegsvolk in Schifferstadt. Am
hätte ein Trompeter in Speier Öffnung und Durchzug begel
auch fünf Stück Büchsen und 10 000 Gulden. Von Woi
soll er 50 000 gefordert haben, sie hofften aber, mit 6000 a
zu entledigen ; doch habe der Markgraf sich vorbehält
Pfaffen und Juden daselbst seines Gefallens zu strafen. 1
Kurlürst von der Pfalz habe eingewilligt, seine acht bea
Büchsen den Kriegsfürsten auszuliefern, soll aber höchst
Fetemel von Mentz, des P&pste und Teufels Grossmatter". Von Str
bürg aus floh er nach Pfirt. (Lanz, Korrespondenz Karls V. 3, 434,)-
0 Str. 8t. V. D. ß. lad. 111. nr. 18. — ») AA. 684. — ») AA. I
6trust>tirg> Folitlk 1662.
IM
Dtrt loggerufcD haben, dass er solclies Iteinöni sndereo
iden PEiUgrafen Ott Hciuricti zu ventatiken hatip. und
[grosser Bewegung; hinzuypfüyt liahen; ,\Vo es nit besser
r, wolle er Land und Lcut« verlnsi-cii und sich in ein
11 begebeo, er wisse vor solcher Gewalt ur.d unver-
heu eilendeu Überfüllen dio Seinen oit zu sehüt/^u;
ulteihm thuD, wie luau wolle". AU Butzheim von dem
beo Kanzler gefmgt wordeo wäre, wie diu Strassimrger
TprhaltPD. ob sie sich dem Markgrafen KCgenUber zur
setzen wurden, und er lachend erwidert: ,lhr könnts
dünken*, sei ihm die Antwort geworden: ,Nacb Ge-
nbeit «aro es niemand zu raleo".
folgenden Tage schreibt Boizheim: Als er von Kastatt
IteD , habe er von flüchtigen Speirer Unterthanen die
vernommen, dass ihr Bischofsich heimlich hinwepgethan
Hl sie verla.^seu habe. Von allen Seiten seien die Bauern
Ro&s und zu Fu.s.s. mit Weib und Kind, mit Üab und Gut
Sen das Holz heraufgezogen, „also ti&ni eine Fuhr der anderen
am KiLum gegeben; sunima es war ein ernstlich Flucht**.
r Kutser »oll in Ulm im .\nznge sein mit ütattlichem
hchem und deutschem Kriegsvolk, und solle Frankfurt inuer-
|b acht Tagen gerettet werden.
'im 'JS. Juli melde! er aus Heidelberg: Von des KurfHrBtco
inzler habe er erfahren, dass sein Herr und der Herzog
D Jülich nach Hilsbach reiten wollten, um da!<elbsl mit dem
ftioge Von Wirtemberg. den bairischcn Räten und vielen
ifra sich zu vergleichen.') ,Es wäre hohe Zelt, zu der
dien zu thun: man Habe doch nun wohl, dass der Kais. Mt-
ler Rettung halb oit zu irauen, und dass sich ein jeder
verdertieu lassen sidlt, wäre mau nit bedacht zu thun."
ünisdien Kurfürsten und Jülich sollten »ich sofort den
«fUrsten gegenüber declar leren.') Auch sein Herr würde
than, damit man zum Frieden käme. .Aus etücb
bab ich so viel verstanden, dass ich nit glaub, daüs
farkgraf ditt!<ti)al weiter hinauf ziehen werde." MoTiB;en
da.1 hiesige Gc^ichiltz ins Frankfurter Lager mit grossem
it von Kugeln und Pulver; vor jedem Stiicke seien nicht
die UUsbacfacr Zuuanaiikunft vgL Druffel 2, 706. — *) Ober
■tum an die P&ls von 33. Juli vgl. Dniffel 2, 63d.
14 Hollaender.
veniger als 36, 38, ja auch 40 Pferde angespannt gewesen.
„Ks ist aber schwerlich zugangen und soll die letzte Post von
den Fürsten nit mehr denn ein reitender Bote gewesen sein,
der dem Kurfürsten mündlich angezeigt: dieweil er ufso viler
ehrlicher gesanten ansinnen nichts habe wollen folgen lassen,
80 solle er wissen, wo er nit die acht stück (deren anfangs
16 begert worden) folgen lasse, so würden sie in drei tagen
hier sein, sollichs selbs holen und solchen jaramer anrichten,
das er sich selbs erbarmen solle." ')
Von Hilsbach kehrten die Fürsten noch am 29. abends
nach Heidelberg zurück, wo ihnen seitens der Kriegsfürsten
die Mitteilung ziigieng, dass letztere zu ihnen Gesandte ab-
zuschicken beabsichtigten, um über Ruhe und Einigkeit zu
verhandeln . *)
Inzwischen hatten die Strassburger Dreizehner am 28. Juli
ein Schreiben des Obersten Claus von Hatstadt empfangen,
der während der kritischen Maitage das Oberkommando in
Strassburg gehabt hatte, jetzt aber in kaiserlichen Diensten
stand. In demselben teilte er ihnen mit: Die Kriegsfilrsten
seien entschlossen, den Weg auf beiden Ufern des Rheins
heraufzunehmen, um sie in die Unmöglichkeit zu versetzen,
Kriegsvolk anzuwerben und sodann, falls man die Stadt Strass-
burg unverwahrt fände, ihrer Gelegenheit nach zu handeln,
was nicht allein Kais. Mt., sondern auch ihnen selbst zu
grossem Verderben gereichen wurde. Er hoffe nun, mit seinem
Regiment am 29. bei ihnen zu sein, und erbiete sich, Leib,
Ehr und Gut bei dieser löblichen Stadt zuzusetzen und ihr
im Namen der Kais. Mt. „als einem Glied und wol Haupt des
heil. Reiches" alle billige und mögliche Rettung zu thun ^aucb
1) Am 23. hatte der Markgraf von Worms aus an Kurfürst Moiits
geschrieben: Er solle sich nicht von dem pfälzischen GeschQtz abwendra
lassen. Da er, Albrecht, auf dem Wege nach Speier sei, wolle er jena
in Heidelberg selbst abfordern (Druffel 2, 699). — >) Zu Kugler (a. a. 0.
I, 224), der in diesem Schreiben einen „Beweis von Achtung" vor da
Heidelberger Fitraten sehen will und nach Erzählung des Passauer Ver-
trages hinzufügt: „Dieselben konnten frohen Herzens von einander Ab-
schied nehmen" bemerkt Druffel 2, 713: „Es würde belustigen, wem
man einmal eine Zusammenstellung machen wollte, wie Kugler mit hob-
scher Abwechslung bei allen Begebenheiten die GemQtabewegungen seiner
Helden nach der Melodie „freudvoll und leidvoll" zu schildern uater-
nimmt".
StnMttDl^ Politik 1052
15
tnfr als einem elirHchen Mann gebührt, bei euch allen
luid) zu haudelii, hierin ihr keinen ßotnig oder Arf;li$f,
leider wohl ctwan i^pnicht, nit zu besorgen in keinen
008 gelob ich Gott, meinem Herrn, und alten F.hr-
•n iteif und unverbrüchtich zu leisten." *)
lUt indessen cnuchieil sich dafür, des Obersten An-
rn dankend abzulehnen und zu versuchen, wie mnn sich
■it nDem „freien" Kriegsvolb, das niemand geschworen hHtte,
«vcwben könnte. Er Hess sich hierbei offenbar von der Er-
väfUBtt leiten, dass Strasshurg durch die Aufnahme kaiserlicher
Ikqipen dem französisclien Künige und seinen deulschen Ver-
hiBdrteu Vorwatiil zu Ileprrssalicn geben könnte; andererseits
kalt« man damit Olr den Kaiser ein Präjudiz gescbafTen, jedes-
■Ü bei krieeeriKcheti Verwicklungen mit dem westlichen
Nadibar die Stadt, da sie selbst nicht mehr tm^^tandc, ihre
Caabhiogiekeil zu behaupten, mit seinem Kriegsvolk zu be-
Iqges, was far Stnissburg bei der Zuchtlosigkeit des letzteren
lie sr' ^ - r-n Unraträglichkciten im Gefolge gehabt hätte.
An tili trifTi ein Schreiben des Markgrafen Albrecht
an, in welchem er „von wegen der Krone Frankreich und irer
Ht. r ' -viTwandlon'- begehrt, „uf die vorig piibliclerten
i«cbr'..L... .i'Ji zu declarieren", ferner dasa man sich gegen ihn
WfJlchlni solle „mit offhung der stat, geburg, des pass, und
Ton doien, ein xu^alK vou ross und fiiss hereinzunehmen."*)
Auch die aonsligen Nachrichten, die Sonntag den 31. in
im antrafen, brachten wenig Erfreuliches. So schrieb
Ziiismeisier ron Hagenau. da^s wenig Hoffnung zum Frieden,
Markgraf hab« Kreicag nachts zu Uheinliausen^) gelegen
,WA wurde denselben nichts vom Rheine wcgi>nngen, denn Gehl.
*1 AA. S6ft. — Aoeb neitens de« kftiHerlicbeo KricffskoiDinUsarias Run
A Mobtfort ffttleluo «h» voa KooäUiu ^m io ilonb^lben Ta^n
•> MHInililltKi lU» die Fcixul« des Knibvn «orhAtten, den Rbetn benvf-
maiAam, daxan ihnra und andrreu Nftthti'jl erfolgtni mucblo. I^r Kaiser
feaa* asf 4m i \nputi ntth Filswn Kricgitrolk be«clii«den, ,so aollt
HofTbung Win-. (.\A. &79.) — >j R. u. ai- Jwli 30. — Nach
J. SSf fniansle tt: aUrbcm sihi socüiqne patere qaorü tempore
rertpi, aim opus «rit, et fid«tn ptaestvi petit, tarn
OaStime rrcb oonin«-. oam loliua OOTmaniae Tindirandte canai
%me Mtnlabtxari : nrt' ipsis ot huii* in&tiluto dc&int, vcl boticstum,
It taanuD cMe*. — *) Dorf am Kb?iD unweit von Wagbitux) ttod
16 Hollaeiider.
Ebenso enthielten die Berichte Botzhelms „nichts Trost-
liebes". Und in einer Zettung aus des Markgrafen Lager
vom 25. Juli hiess es sogar: „Sobald man mit Frankfurt fertig,
wolle man das Wioterlager um Strassburg haben und den
Bischof zuerst angreifen, darauf Strasburg und so es schon
an vier Ketten am Himmel hieug und doch nit za
beschieBsen, sondern mit Brennen, so dass man sich
müsst ergeben."
Aus all diesen Nachrichten glaubte Sturm entnehmen zu
müssen, dass der Markgraf noch heraufziehe.
Inzwischen war der Oberst von Hatstadt selbst in der
Stadt erschienen. Der Ammeister hatte ihm im Auftrage des
Kates für sein Erbieten gedankt und erklärt: Man wisse wohl,
dass ers gut meine und hoffe, dass er es bei einem Strass-
burger Rate auch so gefunden. Indessen ein so grosses Volk
hereinzunehmen, sei bedenklich; übrigens wäre der Markgraf
nicht mit Geschütz versehen. Der Oberst erwiderte darauf:
Er hätte seinen Vorschlag in guter Absicht gemacht; denn sollte
der Markgraf heranziehen, sei Strassburg nicht nach Notdurft
besetzt. Weil er nun letzthin daselbst gelegen, wisse er die
„Praktik". Aber gegen die Stadt wolle er nichts unternehmen,
und wenn er dem Kaiser 2000 Eide geschworen hätte, so
hätte er Gott auch einen geschworen, den er halten wolle.
Er läge diese Nacht zu Neumuhl. ') So man ihn brauchte,
erbiete er sich nach wie vor. — Auf des Kates Begehr, die
Strassburger in seinem Regiment wieder in die Stadt zu ent-
lassen, erklärte er: Nicht allein sie, sondern so viele als man
wollte, und sollten die Leute ihnen keinen Gulden kosten; sie
hätten die andere Zahlung schon in Händen.
Schliesslich wurde ausgemacht, dass Hattstadt ein oder zwei
Fähnlein auf freien Fuss stelle, die man annehmen wolle, und
zwar sollten dieselben niemandem als dem Rate geschworen sein.
An demselben Tage beantwortete man das Schreiben des
Markgrafen in durchaus würdiger Weise*)'
Auch Strassburg hätte in all der Zeit nichts lieber ge-
sehen, als dass die wahre christliche Lehre und althergebrachte
Freiheit in Deutschland auch fernerhin bestünden. Daraufhin
wären seit vielen Jahren alle ihre Bestrebungen gerichtet und
1) Badiaches Dorf tmwdt von EeU. — ') SleidaD 24, 392.
StiBSsbargB Politik l&Sä.
17
in Zukunft sein. Khcnso sricn sie eDtsclilossen,
ilungeo, die sie dem Vaterlande und Reiche
gieicn&bcr bäit«D. getreulich Dacbzukommen. Kino weitere
log ibrefl WOIens hielten sie für iilmrtiUssig. Aiicli der
liiKbc König hätte . als er im Elsass gewesen, kein
4«>nnige3 Verlangen gestellt. Übrigens sei das von ihm er-
•■ Ausschreiben der Kricgsfürsten ihnen seiner Zeit gar
'i Deshalb biilen sie ihn, »■ich mit dieser
I ti zu gelten und weder der St«dt noch ihrem
te irgendwelchen Schaden zuzafUgeQ.
h^ü tjrreitet'^ man sieb in Strassburg für alle JEven-
t -. \üT. Wiisale man doch, dass mau es mit einem
k'tfibrlidipo Gvgner zu thuo babe. Zum Obersten Über das
^T>arotc städtisrbe Fus^volk wurile ein Straüsburger, Lnng-
■ *>, eiogosfltzt. Die Stadt wurde behufs der Verteidigung
Anuhl Quartiere eingeteilt*), der Hussmarkt zum
AUrtuplatz beistimmt. Die Feuerherren hatten die grossen
SalfttlcrbutteQ mii Wasser zu Dillen. Den Lunrlleuten wird
4ir Aofnahme gestattet, das Vieh soll hereingeführt werden,
dudt fft dcti Feinden nicht in die Hände fiele. Den ganzen
SaHUmg wurde von den Zünften von morgens früh bis spät
an dem Werke vor dem Judenthore genrbeiteL
AAdrrtrseits war man freilich auch sorgfältig bemüht, den
kefoen Anlass zu einer Beschwerde zu geben.
Stimmen laut werden, man solle die ScböSen
tiRvtai. in den Kircbeii für das hedrütigte Frankfurt beten
Imm. wird be^rhlos^en, von der Versammlunii des SchÖffen-
iiU AbAl&nd zu nehmen, bis man Tom ?Mark!^afen Autwort
Utte; (l^r^r «»o Frankfurt sei uiclit mit Namen zu gctlenken;
ats ' jlirb für „alle Bedrängte und Genötigte" bitten.
Ein |:,.iuK''^ Miirksal bewahrte iihrisens Strassburg auch
wieder, den Km^l der Waffen kennen zu lernen. Am
[AtMtu»t er1ii«lt man von Dr- liotzbeim aus Heidelberg die
)t, dass es nach tlelegenbeit widil stjlnde, da der
Kanzler von TUuim vor Frankfurt eingetroffen
d«!T d)p Ratifikation der Kais. Mt. versiegelt und unler-
Olxr di««!!!* UrulTH S, 874. — >) Dcnwlbc dicfit« als
tur l&M ia (ruudcitebim Di«sileii ini R«iTitiivDt dra Qrulvn von
<Polit- KormiKNidciB der ätadl Strassburg 3, B39] V^.
Ihm Mhcb Str Kt. AM. IV, ar. 29. — *) V. D. G. Ud. 111, nr. 18.
18 Hollaender.
schrieben mitgebracht hätte. Wie die gemelt Ratifikation ge-
schaffen, wisse man in Heidelberg noch nicht; doch sollte noch
in zweien, sonderlich aber der Religion Punkten ein be-
schwerlicher Anhang gemacht sein, der keineswegs bewilligt
oder angenommen worden*). Am 8. August endlich ersah
man aus einem Schreiben des königlichen Rates Dr. Uhnch
Zasius^), dass der Vertrag zwischen der Kais. Mt. und den
Kriegsfürsten auf die Passnuische Handlung und Capitulation,
wie die von Kais. Mt. geändert, endlich beschlossen. Nur mit
dem Markgrafen Albrecht stände man noch in Unterhandlung.
Auf die Nachricht von der Unterzeichnung des Vertrages,
die am 1. August zu Rödelheim stattgefunden hatte, war der
Brandenburger, nachdem er eine Besatzung in Speier zurück-
gelassen, von dort nach Frankfurt aufgebrochen, um die Be-
lagerung desselben auf eigene Faust fortzusetzen. ') Zu ihm
gingen von dem Heere des Kurfürsten Moritz, der am
3. August sein Lager verlassen hatte, drei Geschwader Reiter
und das Reifen bergische Regiment über, dasselbe, welches
später wieder den Markgrafen vor Metz heimlich verliess, um
in französische Dienste zu treten.*)
Nachdem der letztere bis zum 9. August vor Frankfurt
gelegen, ohne gegen diese Stadt etwas ausrichten zu können,
warf er sich von neuem auf die Bistümer Mainz und Speier,
denen er grosse Brandschatzungen auferlegte, und da dieselben
nicht gezahlt werden konnten, plünderte er in beiden Städten
die Kirchen und Hess sich nur mit Mühe davon abhalten, das
Dach des Doms zu Speier abzudecken, um das Blei, nebst
den Glocken binwegzuführen. °) Ebenso wie das kurfürst-
') Vgl Lanz 8, 409 und Issleib p. blf. — *) Vgl. über ihn Lanz 8, 431.
— *) Sleidan 24, 392. — *) Eorfürst Moritz befahl damals seinen Amt-
leateo, alle entlaufenen Knechte, so man ihrer habhaft würde, an die B&ume
h&ngen zu lassen, damit dies unerhörte Bubenstück, „eine Schmach für alle
Deutschen", gestraft würde. (Druffel 2, 731.) — ■) R. u. 21. Aug. 15; Slei-
dan 24, 395 f.; Janssen, Gesch. d. deutschen Volkes 3, 700. — Voigt
(Markpnf Albrecht Alcibiades 1, 333) Ifisst diese Brandschatzungen schon
auf dem ersten Zuge Albrechts geschehen. — „Wie aber sonst durch den
Markgrafen und sein Kri^volk zu Speier in der Stadt gehauset im Tom, .
ia der Tmnherren beuser und sonst, darron were ein besonder tractat ni
machen etc.; so hat er alle reichsacta und proceae Tom Cammo^eridtt
zu Beinen banden gebracht, und die daunoch alda verlassen, so er doch, '
SbMibBffi PoUbli 1&53.
Ikte Bcndeuzschloss onü eine Anzahl Kirchen in Mainz
Sc« er in beiden ßistUmom alle ltheinä«hifTü, auch solche, die
■k WciD und Kon] beladen Ovaren, io Brand stocken, uio
4an KaLmt bei snnefu Aoffiftrsdie den t^bergang über den
£(ram iu Cfscbvercn. ')
Aoi 13. August erschien ein Abgesandter des Brandenburgers
in Stnuoibarg mit folgender Bot^haft'): D& Markgraf habe
n ihwr Antwort uni sein vorij.'ps Sthrcibcn gnädiges Gefallen
^^faabi. Obwohl Kurftirät MonLz und der Landgiaf ab^ciullen.
I» id «r doch auch aUuin in der Lage, die deutsche Freiheit
n «faütea, und bäte den Kat, besUtndig zu bleiben. Da er
iM Bbein innrhBttt;, so sollte Sci-assburg seinen Pass so
■MIhmq. ^hAS, weder Post noch Geld oder Khegsvolk dem
EaitR' mkomoieu könnte. IM es ihm iin Pulver mangelte,
iaille nwn ihm ^solches zu \Val^xe^ zuführen. Endlich niüchten
d» Städten Aug^bur^ und Niimbcrg vonttL'lten, sich nicht
Qirem Schaden und Nachteil durch des Kurfürsten Abfall
codig macbi-n zu lassen, und sie selbi^t des deutschen Lan-
4ei hödistc Wohlfubrt bedenken und tThiilten.')
Der Rat cni.Hchied sich darauf, dem ßoten folgeudea
MadUdien f^e^cbi-id zu erteilen, „der nit zn rauh und ihn
m lUtlicher bandlung rei/en mocht". „Ad. 1. leg er die
«faiftUch ihm gegebene Antwort aus, wie er wolle, so lass
A sieh Im werk scheu. Der rlieinbruck halben, dieweil nmn
4t aDen leilun btshtT ulTen gebalten , kund mnn sie jetzt nit
ItKUteueo. Des pulvere hAlben sei ein statt zu ihrer not*
Urft Ter^bcD. kab kein tkberHibsiges. Mit Nlimberg und
irg zu liandelu und zu scbrciben, besorg mau, sei nit
It
t
dir mtl tirA gpounnum, via gross gell von al]<>n Bieodoo hi>l er-
itOaileB (Zimrotr'Kl)« Clironik 4, däi. ..So hetc er die raeasin
taiftf am Spewr ab im turgcu frvworfeo, Tenneint es seym galdes".
irtiafcwTfc. Ijphta itaii Thatcn tlfs llfrm .Seh. Miertlin p. B6.)
*) iMvtsit H hneli eio i-Uiiu>clii^r PrevU^tcr: „Ijuo loco ait liWrtas
MI uliiiju« ttilui» et «rphanijs «xaUntjbiiti. tot Hrarinideniiiu«
tot frivibiu ■ loautis noa Uspaiücia aoA ]ceniuuiii>.ia eomsii
aa htit oftu^e frruui» dfDi&caro- Ulin ntKUiii fucrc (icrnuiiiit mhI
dola, Kältere alqnc ütiidtiu! et im utnaia ferveul. (Erbiiu
I0&2 Auf- 3T. Cotlra Utmmüums.) — 'i U. ii. 21. — >j In
Tmtngt TMD )'* '' '" tl«^r Hat vnuXanilierK <Wni MiLrkgr»fMi
•fie ^tadt ^' ■■ ebuun irli^ Angsttutf ilrr Kinigoag der
Umm trükMitig i—rhnn und ueu ücb ftnachlietMft. (Voigt a. a 0 1, 818.)
2*
20 Hollaeader.
Terfenglich. Also sollt er ein stat unbeschwert lassen und ir
verschonen".
Da es dem Markgrafen an Geschütz fehlte, konnte er
nicht daran denken, etwas gegen das feste Strassburg zu
unternehmen, sondern zog in das Triersche Gebiet ab. Auch
die sonstigen Nachrichten, die Ende des Monats eintrafen,
lauteten beruhigend. Kurfürst Moritz sollte sich auf dem
Marsche nach Ungarn gegen die Türken befinden, der Kaiser
beabsichtigen, mit all seinem Kriegsvolk in die Niederlande zu
ziehen. ') Die Frankfurter luden zum Besuche ihrer Herbst-
messe ein. Daher beschloss der Strassburger Rat, das Kriegs-
volk bis auf ein Fähnlein wieder zu entlassen unter der Er-
mahnung: „Wider Kais, und Königl. Majestät und ihr Vater-
land nit zu dienen, und so meine Herren ihrer wieder be-
dürfen würden, ihnen von neuem zuzuziehen".*)
Inzwischen war Karl V. von Tirol nach der Westgrenze
des Reiches mit grosser Heeresmacht aufgebrochen, um das
geraubte Metz den Franzosen wieder abzunehmen.
Über München zog er nach Augsburg. Von hier aus trat
er am 1. September den Marsch nach Ulm an.
Am 7. September erschien in Strassburg der kaiserliche
Proviantmeister Hang Engelin von Engelsee beim Ammeister
und teilte demselben mit: Er habe das kaiserliche Heer, das
vermutlich bei Bretten liege, mit Proviant zu versehen. Der
*) R. u. 21. Aug. 80. — „Carolus festinat in Germaniam inferiorem
magnia itiaeribus iugentibUB copiis. Albertus dicitur esse in episcopatu
Trevirensi Forte octavus dies est, quando AuguBtus Augustae liabuit
delectum regimiuLs domini de Hatetatt, vicini oostri. (Hedio Erbio 1S52.
Sept 1. Codei Baum.) — ') B u. 21. Aug. 31. — „Den dritten Sep-
tember fabrt man die drei Fendlin vor das Spitalthor und beuriaubt
zwei : des Geistwirtes, welcher vor 14 Tagen an des Terstorbenen Haupt-
manns Langhansen statt zum Hauptmann angenommen war, und des
Andreas Laters, welcher auch am Montag hierror gestorben war. Das
Medards von Tbalen (Medard Rink von Thalheim ; Str. St. Abt. IV. nr 29)
behielt man bis den 1. Oktober, da es dann auch abgeschafft wurde".
(SchadaeuB, Strassburger Chronik). Bei der Entlassung zeigten die
Knechte an: „Es sei Brauch, so man sie beurlaube, was von ihnen ge-
nügen sei, ledig zu geben. So li^e einer im Turm; far den baten äe
nicht, den Dieb. Den sollte man der Gebflhr nach strafen, wollten für
keinen Dieb gebeten haben" (R. u. 21. Sept 8).
Stnaborp FoKnk lSfi2.
21
Kaiser sei wificns, demnärbst Rcgen Frankreich zu ziehen;
ix müsse er durch etliche verderbte Lande. Da Markgraf
Albfcebt alle Fahrzeuge zwischen Mninx nnd Speier verbrannt
kitle, sollte niau ihm angeben, was K. Mt. für Srhifle ober-
;...), „,.,| unterhalb iter Stadt erhalten könne; ferner sollte
■ Korn, üafff, Fleis<'h nnd Wein liefern, die Müller
Verzug m&hleo. endlich erbäte er filr den Proviant einen
eineiu Kloster oder sonetigem Gebäude, zu dem
strts Xuliiit hätten.
Im Auftrage der Dreiiehner wurde ihm darauf prwidert:
ts man Her K. Mt. zu Oefallen thun könnte, würde gc-
So wollte man Ihm (Gelegenheit geben, sich mit den
'^tücdtf^trn der Schiffcrzunn zu besprechen. Mit Proviant-
, büle man. die Stadt zu verschonen; da
9^ feftfvi-.-v: :. .1 die ..UmlieRenden'* aus diesem Lande ihr
fwtreiile bexQRen, hiilie man seit mehreren Jahren das Volk
ia< dem grmeinen Karten erbalten mUsseti. So hütte man
auch ü\iPT ßOOi) Knechte und eine merkliche Anzahl Weiber und
Kiadcf in der Stadt gehabt, gegen 10 000 Personen, so dass
Ban brrdtft Kl6ster und Stifter halte ansprechen müssen.
SiObi danu im FiQhjahr etwus liegen diese SlJidt iintentnmmen
fMbUi so wrUrde dem Kaiser ^rliwerliih damit gtMÜenl sein,
•m» »e ton Proviant entHösst würe. Wein sei zu bekommen,
1* n>l virtn-T in Stadt imil Land vorhauden. Vieh dagegen
wi schwer aufzutreiben; da^ KIsass wäre kein Flei^chland,
kit Bauern ftlhreo mit Pferden zu Acker, hätten keine Ochsen;
■as B>U5S(f «ic)i aus tx)t1iriiigen und anderen Orten mit Fleisch
ttndutti. Im Ubrijjiea aber wollte man thun. was man könnte.
Der Proviautmei&ler verlangt schliesslich 1500 Viertel
Wcteni, IfiOO Roggen, 2000 Hafer und einen T^gerraum. Es
vrico Ihm Dfli-' ' Ti - reu Verhandlungen vom Rate lOOO Viertel
^nea zu 1.'' :, clien^^o viel Il.ifer zu 7 und (iOO Viertel
Hpüen zu 17 äetulüng bewilligt, als Aufbeffahrungsort wir4
^mr JIAllUteiJ) uod dos Kaufbauä beülimmt. Der Kommissar
cricBrt sieb damit zufneilen: sähe er dorli. man ginge den
Sfiitelwej;.
Am 10. September teilte Jacob Sturm im Rate mit'):
b fri Wolf Jeck abgefertigt werden, zu erfahren, wo der
•iL «. tl.
22 HoUaender.
Kaiser hinausziehe. Der sei des Nachts zurückgekommen und
habe ihm angezeigt, dass des Kaisers Kriegsvolk um Esslingen
läge, und dass er vom Duca de Alba beschickt worden sei,
samt zweien Metzgern und einem Knecht und nach der Strasse
nach Strassburg gefragt, so dass die Vermutung, es werde
der Zug auf letzteres gehen.
Bezeichnenderweise wird der von dem französischen Könige
Heinrieb II. zum Gouverneur von Metz eingesetzte Herzog
Franz von Guise Über alle auf das kaiserliche Heer bezüglichen
Vorgänge durch seine in Strassburg befindlichen Bevoll-
mächtigten, die mit dem einen oder anderen Mitgltede des
Bates in Beziehung gestanden haben müssen, auf das Ge-
naueste unterrichtet*).
Bereits am 9. September geht ihm von Strassburg aus ein
Bericht über die Verhandlungen des kaiserlichen Proviant-
meisters mit dem Rate zu. Tags darauf wird ihm von dem-
selben Agenten mitgeteilt'): Er hätte am 3. September einen
Boten dem kaiserlichen Heere entgegengeaendet , der am
9. abends zurückgekehrt sei und gemeldet hätte: Als er am
8. in Esslingen gewesen, sei daselbst um die Mittagsstunde
der Herzog von Alba eingezogen, der, sobald er vernommen,
dass jemand aus Strassburg anwesend sei , ihn durch seine
Sekretäre habe befragen lassen, was er in Esslingen zu
schaffen hätte und ob er etwa vom Strassburger Rate als
•) Vgl. HoUaender, Eine Strassburger Legende p. U f. Neben dem
Rektor Johann Sturm und dem früheren Leibarzt des französischen Ge-
sandten bei der Eidgenossenschaft, Dr. Ulrich Cheliua oder Geiger, wird
im Dienste Frankreichs auch ein gewisser „Levenus" genannt. {M^m. de
Giiise ed. Michaud et Poiigoulat VI, p. 92.) Jedenfalls ist dies Gerhard Se>
Tenus, Professor am Strassburger Gymnasium, über den Johann Sturm am
26. April 1546 an den Cardinal Du Sellay schreibt: „Serenus celai-
tudinis tuae studiosissimus est . . Diligens, fidus et bonus vir est et valde
Qtilis ad rationes nostras (Baumgarten, Sleidans Briefwechsel p. 125).
Auch sonst lassen sich seine Beziehungen zu Frankreich verfolgen (Enod,
Die Stiflsherren von St. Thomas p. 12 u. 23). Seit 1553 ist ferner in
Strassburg im Dienste der Franzosen thatig Nicolaus de Larbre (ygl. ■
Trefftz, Kursachsen und Frankreich p. 77), über dessen Persönlichkeit
ich indessen bis jetzt nichts Näheres in Erfahrung bringen konnte. Über
die von Strassburg aus betriebene französische Spionage vgl. übrigens
auch Barthold, Deutschland und die Hugenotten p. 55 und 122 f. —
*) M^. de Gnise p. 84. Offenbar ist es derselbe Bote, der auch im Auf-
trage des Bates abgefertigt worden.
Stnubntp Politik 1652.
23
11 ftbgasendet mj. Dadii habe maii ihn iinch dem nächsten
die Markgrafschaf t Baden nach Strasätiurg ftilireDden
W«ge g(-fnigt lind welche Städte unil Dörfur man zu fuisaiernn
labe. Er hatte darauf geantwortet: er sei nicht im Auftrage
dn Bates, Koaderti in Privfitungclcgcnheiteii gekonimeu, und
twtr hätte fr GeechäTte mit dem Obersten Claus von HattstadC.
Clffigens »i^icn rinigc aus dem Badisrlicn da, die als Führer
» kuniiieu; die wolle er aufsuchen. So entlassen hab«
aicli sofort aufs Pferd geworfen, sei Nacht und Tag geritten
Abend hier angekommen. Die Schlachtordnung
Urrücheu Heeres sei die folgende: \n dei- Spitze mar-
itüerlea \ior Regimenter deutschen Ku:^svolks, darauf kamen
1000 tretflich gerUatete Reiter, dttnn die Italiener und Spanier
■dMt einer Anzahl üiiluneu und die Artillerie, zuletzt der
Kaiser mit seinem Ijcfulge und zwei liegimeutern Kusävolk
inier den Grafrn von £ber>tcin und Conrad von Bemelbcvg.
Sobald ikr Kaiser in Slrasüburg einzöge, sctiliesst der Agent
marn Ücnchl, würde ci »ich genutigt :jehen, zu Hiehen.
Asf die Mitteilung .Sturms bin bnschloss der Rat, den
laiier durch eine Rolsclialt zu ersuclieu, die Stadt In An-
■hioif der erlittenen Kosten uil seinem und des Üeeres Durch-
ag KU Tvrschuucn. Auf weitere Nachrichten indesseu, die
ht KiutrelTi-n der kalüerliciien Trujtpeu bereits in Ettlingen
fi«äUtt melden'), ontsclieidct man sich am 12., die In-
■) Am 13 fwhelo«! 3iuah Stunui ,.E& haben die XHI Lundschafl
kl. daion Mi |{v»t<ni taorK«o piner wi«(I«rkoincD, gemeMet: wie
« vm 'ni***^ft «den In.) abands 0 Uhr ouli Ruuu komeu. cbi wirt da*
uutmgt. At* xa itiuult of ISOOo lUrk und ^n Kitlingea uf
■aaD stark furirrt, «nhalb er kIcicIi wkik-r llIIlF^■k(l[t^l". Auch
■chrävn die XIII dic^Ibon KtmiiM;]iafhT beuutzt ku haben vic
^ttsHburg befiittUitüie fraiti^siMlit? Ajteut (.pcnsiaDD&irf Ju roy"),
13. Scplcnl'rr IUI den Uenif «od Giii».- «.-bivibt: .,J'ay cnvoyö
'mvn homme, je in. de »|)i., pour PDlcodrc do rEmpermir et de
ckcnun. lequel ntanl arrir^ c« jMir-l& A llaat^t Ironva \k d«ux
it PEnpprcur. Ii<e^iieh aroiciit cotumaodt! qa'on feit pro-
4« TTTTM ptnt dix-buii mil bomniv». Par quo; dcspescha aouilam
-ppur tn'tti adverür, Ivquel arriT« ä moi rutui^me de sep-
L* — ÜMa (N lo Üinuibarg ciae Atuald wagbalaige, eu SpioDeu-
itrmtm GcaeUt-a gab, z^tgt die aus dictfu Tagca hcrrahreode
^■»•(■■B KofcitMch an den Rat, worin er bittet, ihn ali
I bMteOea, da er fmosaräch and ilatienisch aptwhea kOuoe
tiOt bUMT ab«l {gehalten, wolle er dcb Alfter «o1 kalten".
24 Hollaeader.
stniktioD nur auf das KriegsTolk zu stellen. Zur Botschaft
werden Jacob Stunn, Friedrich von Gottesbeim und Dr. Ludwig
Gremp geordnet. Die Schöffen soUeu am nächsten Morgen
berufen werden, tags darauf die Zünfte; beide sollen vor un-
nützen Reden gewarnt werden. Eine Kommission hat über
den Empfang des Kaisers zu beraten, ebenso wie man die in
seiner Begleitung befindlichen Fürsten ehren wolle.
Dienstag den 13. September erhält man genauere Nach-
richten. Der badische Kanzler meldet, dass der Kaiser nach
Rastatt ziehe, wo ein Teil des Kriegsvolks mit Schiffen und
Flössen übergesetzt werden solle, während er das andere in
eigner Person über die Rheinbrücke führen werde. Der Oberst
von Hattstadt schrieb, dass er im Auftrage des Herzogs von
Alba am 13. in Strassburg einzutreffen gedenke; dass man
einen gnädigen Kaiser habe, derselbe werde kein Kriegsvolk
in die Stadt legen, noch selbst herein begehreu; so man ihn
aber einladen würde, werde er dem Rate zu Ehren kommen,
aber niemand mitbringen, sondern sich der Bürger Wacht an-
vertrauen. Er, Hattstadt, riete, man solle ihm entgegenschicken
und ihn einladen ; solches würde der Stadt von grossem Nutzen
sein. Auch habe der Herzog von Alba ein gross Gefallen am
Rate, dass man dem kaiserlichen Proviantbeamten so entgegen-
gekommen.
Endlich entnimmt man einem Schreiben des obersten Kom-
missarius und Proviantmeisters des Kaisers, Franz Duarte'):
Sein Herr würde am 10. in Vaihingen, am 11. in Bretten,
am 12. in Ettlingen, aro 13. in Rastatt, am 14. in Lichtenau
eintreffen. Donnerstag den 15. würde das Kriegsvolk in der
Umgegend von Strassburg einquartiert werden') mit ernst-
lichem Befehl, den Leuten möglichst wenig Schaden zu thun.
In der Stadt würde seine Mt. mit etlichen wenigen namhaften
Personen liegen und sonst niemand. Sie sollten sich mit
Proviant, namentlich mit Brot für das Kriegsvolk versehen
und solchen auch 'nach Lichtenau senden, da es ein gar un-
bedeutender Ort sein solle.
In Bezug auf den letzteren Punkt erklärt man dem von
') AA. Ö79. Sept. 9. Vaihingen. — ») Dass das Itinerar Stalins
(ForBchiingen zur deutschen Geschichte 5, 5S2) mehr&ch zu ergänzen und
XU berichtigen ist, hat schon Druffel gezeigt (a. a. 0. 2, 762 und 778).
Stxsabnrgs PoliOic 1662.
25
Eoffebcei dass man nicht viel Proviant entbehren könne, doch
«olle nan K. Mt. /u untentiäuigsteni Oefallcn thun, M-as man
TcTBÖcJite. Pie Schöffen werden beschickt, am folgenden Tape
mI den Zünfti^eo aus dem Verghti' an jene ein Auszug Tor-
jiclBen wenlen mit der Wrinahnun^, ge^en die F-'rcmden
fmuidUrh KU ifcin; man hoffe, die K. Mt. würde nicht lange
ÜCT Tcnretlen.
Höchst bemerkenswert wt das Schreiben, welches der ohen
awihnte französische Agrnt ') an demselben Tage (13 Sept.)
des Herzog von Oui^e naih Metz ücndet. Derselbe zeiyt tich
«iedrr aof das best«? orientiert, da seine Mittfihingcn durch-
•nc durch ansere Akten hestätiKt werden. Durch die von ihm
Mcetcbickten Bot«», »chreibt er, habe er erfahren, dass
küerticbe KomDiiBsaricn am 10. in Rastatt eingetroffen wären,
«dcfce fUr läOOO .Ma.nn Proviant verlangt hatteu; am 12.
Utte Alba dnselh-it ulicmnchtet, am 13. wurde der Kaiser dort
im [^ ' trtjer aufs'-hlagen. Derselbe wüide setl'St mit
dacu . . _ ;nfä Heere» di'u Rhein auf der Sti'ashburger Brücke
ibindtrviten, dos übrige Kricgsvolk, angeblich 40000 Mann,
•ler- and unli;rhalli von Rastatt hinübergehen, um den Weg
genau einxuäcMugeu. Während er dies schreibe, erhielte
chricht, dasä man ?on allen Seilen Schifte und Flosse
bre, Uta möglichst schnell den Übergang zu bewerk-
Der Kaiser würde entweder am U. oder spüteätens
hterherkonimeQ. Derselbe habe mit gi-osser Schlauheit
! laitfen, dans die Marächricbtung seines Heeres nach
- aoch dort Quartier bestellen lassen, in Bretten
.urwrlund in der Richtung nai-h Sirasaburg ab-
i*n.'> Der Oberst von Hatcstadt, den man diesen Abend
' ffwxrle. habe dem Rate geschrieben, dass dieser
„ .^igen Kai&er hatte, dass der letztere notgedrungen
4<ii RbeiB vermittelst der Strassburgcr Brücke überschreiten
aBaw, tmd dajs 4e, wenn sie seinen Einzug in die Stadt
«idrt wünschten, dies leicht erreichen könnten; ferner würde
«r. £ül« er käme, nur von einem kleinen Gefolge begleitet
^ V^. «bcB p. 33 1 — *) Bereite am 7. September teilte Karl V.
^r SOKifia Uarie mit, iUm er Ana Ithcin aul der Stnwbnrgpr linicke
wm ■ttrwhfritrw gtdftchtv. (Latu, &. a 0- 3, 486.) Sflbstvf^tändUch
«dkr Kaliar akJit larlier beJcaoDt, wo er dva Slroio /n pauiervn
26 Hollaender.
sein, sich der Wache der Bürger anvertrauen und keinen
Aufenthalt daselbst nehmen, da es ihn dränge, nach IjOthringen
zu kommen. Duarte habe dasselbe geschrieben. Deshalb seien
diesen Morgen die Vertreter des Volkes, die 200 Schöffen,
berufen worden'), welche, nachdem ihnen die Sachlage aus-
einandergesetzt worden wäre, beschlossen hätten, Gesandte
zum Kaiser zu senden, nicht um ihm Quartier in der Stadt
anzubieten, sondern um ihn, falls dies möglich, davon abzu-
bringen; wenn er aber darauf bestände, ihn zu bitten, nicht
mehr als 300 bis 400 Leute mit sich hereinzufahren.')
Leider könne er dem Herzog von Gutse nicht die Hoffnung
machen, dass man dem Kaiser den Einzug verwehren würde.
In der That gäbe es im Rat und der Bürgerschaft einige wohl-
gesinnte Leute, welche der A.nsicht wären, dass man es eher
auf das Äusserste ankommen lassen sollte, als ihm den Ein-
tritt zu gestatten, aber der Adel, der Klerus und einige Kanf-
leute, auch sonst seine Anhänger, halten an ihm fest^), so dass
ich fürchte, dass er während des Krieges hier sein Etappen-
quartier halten wird.*) Sicherlich zieht er nach Lothringen;
ob er aber die Strasse nach Zabern oder eine andere ein-
schlagen würde, sei noch nicht festzustellen gewesen, obwohl
man angeblich nach jenem Orte Proviant geschafft habe.*)
Die meisten halten gleichwohl dafür, dass er geraden Weges
nach Metz zieht. Von einem wohlgesinnten und vertrauens-
würdigen Manne habe er erfahren, dass der Proviantmeister,
der dieser Tage in Strassburg gewesen wäre, einen Spion nach
Metz entsendet habe, um, koste es, was es wolle, daselbst
') Bekanntlich bestand der Strassburger SchöfTenrat aus 300 Mit-
gliedern. £s scheint hieraus hervorzugehen, dass der JBriefschreiber kein
Strassburger Burger. — ^) Die Angaben bei Sleidan 3, 399 stimmen im
ganzen damit überein. — ') „II est vray qu'il y a cntre ceux du s^nat et
da peuple aucuns gens de bien qui sont d'opinion qu'on doit endurer
toutes cboses plustoat que de ly laisser entrer; mais les nobles et les
prestres avec aucuns marclionds ailleus adberans tiennent pour luy".
{M6m. de Guise, Michaud VI, 85.) — *) Ähnlich schreibt Erb an Bullinger
am 27. Sept.: „Metus ne Caesar in Alsatia si a Gallo fitgatus fuerit,
hibemet. Reliquae enim provinciae propemodum omnes sunt exhatistae
(Codex Baumianus). — ') Am 19. Sept. schreibt der Herzog von Gaisa
an den K&nig: ,J'avois est6 adverty qu'il avoit pris son chemin pur
Strasbourg et S&Teme, pour aller droict ä Nancy et s'ea saisir. (Mäm.
de Guise p. 89.)
StxassburgB PolHIk 15&2.
27
Ikaguif; za Üntlm and KJcb aber die StreitkrüUo, Vorrütc,
3llBiiiioQ Bowif die Hefcsr-igunt^en der Stadt zu unterrichten.
& habe noch nicht errahren künnen, welchen Bescheid <ler
IfnB jtunirkgeb rächt hatte') An Getreide upd Wein sei
Aon JaJir im KIsom keia Mangel, in Strassburg beginne
Mit bereits. BrwJ und anderen Proviant aufzudtapeln. Kr,
to^ Agent, vürde hipr bleiben, so lange er könnte, um scint^n
•Ute iMchicultommcn.
Am U. Seiilciubcr erscheint der Oberst von HattsUidt
idfan im Kate und trägt demselben vor*): Der Kaiser liesse
tau für den seinem Proviantmeistcr gegenüber bezeigten
Willen danken Er sei entschlossen, mit stattlichem
Totk iielfst (leschiltz und Munition den Rhein zu iiber-
Kfemten, tmd zwar wolle er den einen Teil seines Heeres auf
ScUlen and Flössen bei fiastati, den anderen bei ihnen
«W die Diilcke filiireD. Da er »ich ei'st im letzten Äugcn-
ÜKie fUr die Stelle (le^ LI'l'I'^au^'s entschieden habe, hätte
0 Bmen früher keine Nachricht i^ebeu kcinnen. Sie sollten
4aket ohne Süunicti die ItrUcke völlig instandsetzen und die
M &MUII rorsammclten Fahrzeuge mit erfAhreneo Schiffern
H btmaBen. Auch fUr Proviant sei Sorge zu tragen, damit
te Kric^roDt. «elclies lUu-igcns Strassburg selbst nicht be-
rttwD KoUte. der Cnigegond keinen Schaden zufUgte. Enillich
Mlc er «in LiercruDg von Palver, Kugeln, Scbaufcln und
Bmax.
Man «otlc, wurde dem Abgesandten erwidert, die Brücke
•cnUrkfD Uf^rn, besorgte aber, dass sie trotzdem nicht fest
pai«$ <ei. um da» (je^chülz zu tragen. Das letztere nure
^gmtr ""f '^'■'titTen binüber/ntUhren. falls die Kaiserlichen Gc-
«tUrr es herein und herauszuheben. Pionlerwcrkzeug
Mi, iK>U« man das /ctirilmnx nicht cntblössen, nicht zu eiit-
•ucli bei den Biirgei'n könnte man solches nicht
da man uu^enbücklicii den grusseu Bau balle. Kugelu
«■näficbt« man niriii zu liefern, dagegen 300 Zentner rulver;
4och soHle es nicht in Aes Rates Namen geschehen.
XmJi Uta enlHJullB kaiserliche 8pi«ie «otden auch io ciixna
■.<Am erw*lint. Omk. », 497.) — ') B. u. ai.
ufld lutrut'tiüu HntutsdU ist am 1^- Sept, xa
2B HolUeoder.
Oleich Dach der SchöffeaabstiminuDg am 13. hatten lUl
Strassburger Abgesandten die Stadt verlassen. Koch an darif
selben Tage schrieben sie aus Lichtenau, dass der Kaias
zwfi Regimenter an die Rfaeinbrücke beordert, da er die
teilung erhalten, dass der Franzose dieselbe verbrennen
In der That hatte auch der Bischof Erasmus den Dreizehi
zu Strassburg geschrieben, dass 2000 Pferde und 15 E^ol
welsches Volk dieser Tage auf Buckenheim *) und Zal
verordnet, aber wieder zurückgezogen seien. Femer sei
am 11. nachts der Herzog von Äumale mit 6000 leicht
Itcitern bei Morchingen gelegen haben; wohin dieselben zieb
würden, sei noch ungewiss, aber zu vermuten, dass sie näi
leicht des Kaisers Anzug in Erfahrung gebracht hätten. ')
Sechs Meilen von Strassburg, In der Nähe von Rast
Oller in demselbrn^), trafen die Gesandten mit dem Kaii
zusammen uud bntcn ihn, das Gebiet der Stadt zu schone
einen Teil des Heeres anderswo hinüberzufuhren und we
mit grösserer Ilcercsmacht in Strassburg einzuziehen noch av,
dor Verfassung der Stadt etwas zu ändern. Der Kaiser ant?
wurtt'to ihiu'n überaus gnädig: Er erkenne vollauf an, wie
hervorragend tnpfer Stnissburg sich kürzlich benommen und
wio verdient es sich dadurch um ihn und das ganze Reick
giMiiacht hittte. Er würde dessen stets eingedenk sein und
ihnen hei GeUHIonheit seine Dankbarkeit zu erkennen geben.
Sie mllssten seine plötzliche .Ankunft damit entschuldigen, daa
der Markgraf Albrecht alle Schiffe verbrannt hätte, und ihn
dio Kunde von einem seitens der Franzosen beabsichtigt«
Ktnlttll ins Kl^ss zugegangen $ei. Ausserdem hätte ihn aud
dio vorgerückte Jahreszeit bestimmt, sobald als möglich ai
vleu Feind herauf ukommeu. Er wünie sein Heer ausserhall
der Stttdt vorleituhreu . diese nur mit seinem Gefolge be
'J Jeui S4*tuu^\^u. — » .VA. JTä IVr Rm hat;« sofort dem kusv
iK-fcfU Itvx Autiut'bift fvu lit^m :S^-lu:¥iNfo K<»muü» f«^«bea. — Aach an
l.\ SccCi^tuS'r etti'.eU utau «tts Lau^l-tem N:ictirklii)Mi äti«r Bewegnngei
Jvr tiA;i-.'.\,isvhfU IVtti'jya. •" ,S;x 4^ urt* iiiillähbaä~ (^Sleiduk
vViUBLiout*:'.! ,1, .iyi> u'j^ fö!»rc»whö»-l p. :iö<>*. In &b Mim. de Goia
p. S.» '•l:\1 Jv fe^tKruut^: wa K^cacs a*.'!l Stris^on; auf ^m lieae
SmabDTgs Politik 1052.
tRlra, MiL'Ikl] ciafn Imbiss hier eiunebmea aad nicht eiu-
aal ilaAeliK-t übernAclilen.
^iKÜd die GusaD<UcD nach Strassburg zurückgekehrt waren,
tonltia (He Bürger ,in Harnisch gelegt", die Wälle, Türme
«4 V mit Ffbtitw'n stiUtlich besetzt, ebenso die Thore,
v^äk >'>'ii^^.ns n<it Ausnahme von Metzger-, Weisstuno- und
Scräftruscrtbur säiiitlit:h geschlossen werden.') An den
IfUlereD drvi beziehen je 50 linndsknechte und Bürger unter
BeMile von KaLsherren, »eiche zu bcKtimmen IihIicq, wer
wi Oiier nicht, die Wache. Einige Leute haben
\ki DADL'Otlich auf die Schie^sgatter acht zu geben, falls sich
ciB LärOMn /utrüge, Der Warhiriann<fliaft wird einge^chürft,
od )^Qhrl](-h zu vi'rbftlleu, lien Vurboiziehcuden guten Be-
tAewl m Ktfbi'D und l>ate niederen Standes fortzuweisen;
ktet aber jo^mand .nanihnfiigcs*, so ist solches dorn Am-
tmbtr KOZUzcigt'D. Die Niichtbut wird von 300 Mann ver-
Ttdea, Je 100 hi^en in iler Knitenau, rnterwagnera'), Metzger-
|BhlK. €ie zieht um 6 Uhr abend» auf and erhält von den
^^t' «or^e*et£ten Ilatsherreo die Lü:^ung.
X>teAbspermng^nia.«sregeln werden mit der grössten Streujie
beob«dit«t. Auf die Anzeige, dass der Johanuesgiessen gur
trade üe Knechte durch die Pfähle eindringen, müssen
Ar \Vt .,,tor dort einen Verschlag anbringen und einen
i*r.*t».^ aufwerfen. Am 14 bekehren die Proviantmeister, man
r»t'if fuuf Personen, so vor den Tboren, hereinlassen; sie
»ur<>>ri nicht Über Nacht bleiben, seien aber zum Proviant
i..o \:"Un. Am 15. bittf t die englische Motsi,hnrt, desgleichen
#* il> -<'h'>f« von C'Ölo KinlasA. Die erstere wird durch
Aed in M ual, den Strajs^ibui'^er Agenten der englischen
Bniierutic. ernpransi-n.') An dernsellion Tage sendet Ferdinand
^ Dam Tbürli^ u> fiOducoralj], das Omulcl b«i deui SAa«ast«g
(orUaswo. der l^brtcg und die brortte 1>ehn Rnflcnfck ab-
l»en Si-htfftni winl »ttliolen, jenainl«« auf dem Wasser
— ') I>ir IwBtigf WfiaKlamucrasse. — *i gFiiit liic nohts-
4. Ml il^na »t AjrhanuL* Stradao aa Cecü lB&umgui«o, äletdaas
lacfad fk. 3r*A > Otr n«Ucobi> GeModucliaAnekx»Ur Rofnr Aacbam
^ t^ «cteMB ttnlligifea Aofenüiali in SlfMiburK sehr befriedigt
^h H* ■ Btra»>wm «v," K-hrrihi i>r, „glaubt« irh mich m daa alte
^•9*1^ iiijiUl, mmr daa «orv itarkm MHUvrn zu dem Itildc oicbt («MteiL
ek baHltfte ntcii jeav lakontfidie Art, die FrugabUt in der
30 Hollaender.
Alvarez von Toledo, Herzog von Alba, an den in Strassbnrg
sieb aufhaltenden Hattstadt seinen Küchenmeister, Einkäufer
und andere seiner Diener mit Mauleseln; er solle bei denen
von Strassburg „seinen Freunden" anhalten, dass jene in die
Stadt eingelassen und an den Thoren erkannt würden, damit sie,
wenn sie ein anderesinal darin zu thun hätten, keinen Aufent-
halt hätten.
Infolge der Schwierigkeiten, die an den Thoren gemacht
werden, kommt es daselbst öfters zu unliebsamen Auftritten.
Am 17., heisst es, hätte es dort ungeschickte Worte ge-
geben, wodurch etliche Grafen, darunter ein Fürstenberg, so
erzürnt, dass sie geäussert: so ein Strassburger durch ihr
Gebiet kommen sollte, würde er dies Benehmen büssen. Der
Rat sah sich veranlasst, die Herren um Entschuldigung bitten
zu lassen. Am 16. soll einer durch den Arm gestochen, eil
anderer über den Kopf geschlagen worden sein. Die an dei
Thoren wachhabenden Ratsherren erklären hierauf zum Bericht
aufgefordert: es sei jeder der grossen Herren sogleich herein-
gelassen worden , möge wohl bei dem argen Gedränge einer
„an einer Hellebarde gehenkt oder geritzt worden sein".
Am U. September hatte der Anmarsch des kaiserlichen
Kriegsvolkes begonnen. „An diesem Tage zogen 42 Fähnlein
Spanier und Italiener neben der Stadt hin, lagen zu Schilke,
Bischheim und daherum. Den 15. kamen 46 Fähnlein deutsch
Volk. Das Geschütz stand bei St. Arbogastbruck, waren
63 Stück, klein und gross.'") Da es an genügendem Proviant
und Fourage fehlte, und die Kriegszucbt im kaiserlichen
Heere auf einem sehr niedrigen Standpunkt stand'), nahmen
die Leute, was ihnen fehlte, mit Gewalt.
Lebensweise, der Ernst in dea Mienen, die Sitten durch bargerliche £m-
&cliheit ausgezeichnet, wenig lockend zu leichtem Lebensgenuss ; die
Geister voll hoben Schwunges und doch bedächtig nach lakedUmooiBclier
Art." (Katterfeld, Boger Äschtun p. 193.)
1) Schadaei Chronik. — „Am 14. September zog das ganze Heer
über die Bheinbrücke und lagerte sich zwischen dieser and der Stadt;
aber der Kaiser blieb zu Auenheim und kam erst am fünften Tage her-
nach, als die Armee wieder aufbrach, nach StraeBbut^." Friese, a. lu
0. 2, 283. — ') So hatte sich namentlich das spanische Kriegsvolk sdioa
bei seinem Marsche durch die Lande des Eönigs Ferdinand in Tirol hSchtt
ungebührlich benommen. „Zu Tel& haben aie drei H&oser verbiaoiit, die
SmuBbargs Tolitik \r>&fL
81
Schon »n» M. September wini im Rate nncfezetfrt, dass die
KsMlitr beim Vorbeizivlicn den Bürgern grossun Schaden
M. babei erklürou diu Proviantincister: „Das Volk liege
*o uod liiuigcre; sie lieaorglen, so man ihnen nit hclf,
51** unKescliickt würden'*. In der Nacht lieReo fünf
lentcr beim Zie^elliaus, für die 20 UOO Brote, Wein und
L'h gefordert und hernuii^cschiifft werden.
Von allen Seiten kommen Klajicn. Da bittet der „Vater"
Kanbftuse, ihm I^ute zu senden, die das Volk ab-
lo der Ruprecbtaau, lllkirch und Nenhof wird von
Ja ReilL'ni Heu und Stmh liegebrt, man wUrdc den Hauern
tUa Darli über dem Kopf anstecken. !n anderen Ort-
«klfttn werden Pferde und Jtinder geraubt. Bo wird u. a.
pkiiigt: „K& lieg viel Vieh zu Sdnltigheini, das die Welschen
and auch Eelha gefitorljcn, und sei ein Ubier
ik/' Die Beschwerden bei Obersten und HHuptleiiten
sAMoen menis Erfolg gehabt 7.\i haben, selbst nicht die Gnt-
■odong des I>r. Gremp an Alba selbst']; denn der Rat lieäS
XAodleutcn uiitteileu: „Weil mau ibuen jet2t zu helfen nit
müeslcn sie es eben leiden , wie andere auch." Die
^uacJirehno^en hattea srhticHslich solche Ausdehnung ange-
■aoMBea, daMf tni Raie am 17. angefragt wird, „ob man für
■aacr Ucircn durfer, die noch aufrecht stehen und unge-
vdIl salvagarden bei der Kanzlei usbringen''. Als
■ :'1ireiter die durrh Dr. Kopp erlangten kaiserlichen
it iii Uteubcim anhofteD, werden sie von den Spaniern
BorschAfl beraubt; dieselben brechen erst recht in das
tkofff ein ood pHlndem es aus.
gMrUagm, uuknv umt Weibern and Kiiu1«ni aui ileo HiDsam ge-
■d rrorifttil hitivcgg«ni<ituiiea ihm OclkUrn». Zu Ffunds idiid die
ilurch tlu ilurchaieluiMle Kriegsvolk in Grui>tl verderbt
and an ihim nit gchflifbn . fst tu besor^^n, ilus mererteUs Haa.4
nW •wIahmi und kielt üi da» Klend li«gebeti maweo." (Innsbr,
Iv. Aa djf K- Mm Auch die KObiküi Marie bat im August ibraa
, 4ra Katsrr, iqiuüschR und iulicniiu-be Truppen wegen der G(^
■^CMli|.fcaifrn tli« lie Qbenl) Teittbten, nicht in die Niederlande eu
Mrim iLaua. a. a. 0. 3. <ÜS.)
1) DifHib« >pT«di ><rmr teln Ilelnufrn Obpr da« Undieiiene aoK, ohne
t^rnrnm writarea Ptandtrun^m Kinlialt tbuii zu köDnni. Ein« Audietn
%i 4mm Ifimi ta lUeaer Aogtleg«iibelt «rar ni<^ht tu erlangeu, da duaer
•fc Bi«Mi«tall«aMlwitca Alba uberline. i^jlcidan, 8, 401.)
33 Hollaender.
Man kann sich daher vorstellen, dass die Stimmung in der
Bürgerechaft eine erregte wurde. Schon vor der Ankunft des
KriegSToIkes hatte man Schöffen und Zünftigen eingeschärft, den
Fremden gegenüber sich freundlieh zu erzeigen. Trotzdem
kam es hier und da zu lauten Äusserungen des Unwillens.
Als der Rat solche „ungeschickte Worte" seitens des städtischen
Büchsen ineisters Graseck erfährt, beschliesst er: „ihn beschicken
und ime das maul übern schrägen richten und ernstlich unter-
sagen". Mauern nud Wälle liegen allenthalben voll von Weibern
und gemeinem Volk, die „unnütze Reden" treiben. Ein Bürger
wird sogar beschuldigt, geäussert zu haben, „so die Kais. Mt.
alher komm, wollt er der erst sein, der ein kugel auf ihn
schiessen wollt". Obwohl erustlich „bei I^eib und Leben, auch
bei VerlieruDg von Hab und Gut" Knechten und Bürgern ein-
geschärft worden war „weder am Tage noch in der Nacht,
früh oder spät" einen Schuss abzugeben, wird am 17. im Rate
geklagt: Man habe heut morgen vier schuss gehört, schiene
mit einem Doppelhaken beschehen zu sein und auf St. Claren-
bollwerk". —
Der Kaiser war am 15. September nach Auenheim ge-
kommen, wo er bis zum Morgen des 19. mit seinem Haupt-
quartier verweilte. In dieser Zeit lag das Heer in der Um-
gegend von Strassburg, während die Geschütze und der Train
grossenteils zu Schiffe unter nicht geringen Schwierigkeiten
über den Rhein geführt wurden- Montag den 19. setzten sich
die Truppen in Bewegung*), während der Kaiser selbst mittags
durch das Metzgerthor seinen Einzug in das von ihm vorher
noch nie besuchte Strassburg hielt ^) und von dem Rate in
der anhänglichsten und ehrfurchtsvollsten Weise empfangen
wurde. ') In der Begleitung Karls V. befanden sich nach
') Nicht am 20. wie StSlin (Forschungen z. deutschen Gesch. 5, B82j
nnd nach ihm Griessdorf a. a. 0. p. 11 schreiben, — *) Der anschauliche
Bericht bei Sleidan (Comm. 3, 400 u. Briefwechsel 254 f.) wird ergänzt
durch die Kleine Straasburger Chronik (ed. Beuss) p. 6 und Schadaei
Strassburger Chronik. — ') „Amanter et honorifice exceptus a senatu.**
(Sleidan 3, 400.) Auch der Kaiser selbst war über den ihm gewordenen
Emp&ng ausserordentlich befriedigt. „Je suis parti de Strasbourg",
schrieb er am 25. December an seinen Sohn, „ou j'avais ^t^ re^n stbc
les plus grandes d^monstrations d'amour et de bonne volonte. (Chaliert,
Journal du si^ de Hetz p. 1S9.) — 'Wie die EL Str. Chronik berichtet^
StiMlbvrgi Folitik 1662.
33
n natrr aociercn der Herzog von Alba, der Markgraf
von linititifnburg, der Herzoi^von Holstein, lunaDuel von
MTOfeo, dor Prinz von Oranien, GraDrella, der Bischof
EiMmiu und »00 Reiter. Ausser des Ilauptmaon Medardus
Flfakleia bitUeUm 400 Biirgor itii UarDiirch vom Metzgerthor
bis aber die Schindbrüchc Spalier ^und war ein solches troai>
peUB und bcen>"uckhen durch die ganze statt, dass keiner
eigen wort vernemmen kunte".
L-Ato der Kaiser, der durch die Kurbengasse geritten war,
vurbcikam, an dessen Pforten der gesamte Klerus
lang genommen hatte, &ti^ er vom Pferde und liesa
iDdem er sich auf einen weissen Stab stützte, von
'te Getstlicheo in den hohen Chor des Gotteshauses führen,
ii «ekliem er übrigens nur eine kurze Zeit verweilte "),
ncfa ali>bald zum Imhiss zu begeben, der ihm im Hause
Ueyers geboten wurde.*) Nachdem der Kaiser
Mahl «flgenommen hatte, überreichieii ihm Abgesandte
Qui die AbgeUDdtcn dea Itates, an ihrei- Spitx« Jikob Sturm, bta
Wwa Blieinbracke enticvn^Q^eritUn, iro de dea FussfAll Uiatcn.
Sinm den Eaber mit einer Anrede begrflMic Das Gleich« that
Av Kaailw Dr. Wehii^er in Namw des ebenftUB aDve«iud«n Bfe<JiDfit
*) lAtscflungeo der G«cll;jcluLft fnr Erhiiltiini; der gescbkbtlicbeD
in Ebirw, -J, Folg«, 14. Bd., p. 34». — *) Slcidan kKtm
die Zu&Uigk«tt diiani Bttuclics bcrioriiebcu: «Forle pne-
towndo« «m tcmplam prirnuinnt, ostentuUbos fbi se niaaiflds ac
ktviUotibuv". Nscb Sp«cklin a. a- 0. p. 369 stieg der ICatser am
■b. ciog toR Cbor, wo man »Bb lutbolnebsn Geiitlidten der Stadt
It bttte, obfrhnnden. und terricbtete da seine Andacht Reim
■aeti' er mm Ilentog rem Alba, der ifam deu Steigbügel
■■f Fnaiteilcb: »Es nebt allea diag wobl, «aa lial mao denn zu
I, bat man nil jtriHlcr i^nuK? und liicbeh«~. - *.i ,I>a« Kckbaa«
d«r Hfljut«rga.^sen mit drm Altaa und Krker, da aucb die Eayser ao-
ttehoL' tKl. Str. ClirooUi, p. 7.) F^ hl da» Haiti Monaur-
al 33. {V«L Bejbotb. Daa alle tjtraxburR, p. 82, mit Abbikhug.)
PnaB, Bmabouqi OlastrA 1. p. 6^ crhwlt e» apftter dk iDschrift:
jy Caralu V inp. Mag. Inpp. aufq;. I'^rlderici III pronepoa et MuimiUaoi
aaoo iZM XID. calevd Uclvb. faarum aediuin uti liospitio dlg-
notat pTBCscuti nnorum ma{omin memoria, suam quoque
ba ittaignibiti «l tituJo oAtam tni mandabat 1552."
nnlf « aadi ran Kiner Xirhte, der Henogin von LotluiD|:«n oad
I Tärbt«n (>npfiu|{«n, mflcUe bereits Bin 12. S^ptemVer wieder iu
«tnirritleB nr. (!}pe<-)[1iii a. a. 0. p. 869.; R. u. 21.)
t am,\. d- «Burrt. y. r. ii. i- 3
34 HoIIaeoder.
des Rates und des Klerus das übliche Geschenk.') Der Kaiser
dankte von neuem für das tapfere Verhalten der Bürgerschaft
in den jüngst verflossenen unruhigen Zeiten und bat, die
Plünderungen des Kriegsvolkes in der Umgegend z,u ent-
schuldigen. Die Stadt müsse bedenken , dass bei solcher
Menge allen Übeln nicht vorgebeugt werden könne, und dass
er genötigt sei, des Reiches wegen in das Feld zu ziehen.^
In der fünften Stunde brach er wieder auf, „ist auf ein
niedertraechtiges bräunel gesessen", und ritt in vollem Regen-
wetter zum Steinthor hinaus, von dem Rate bis zum Gutleat-
haus begleitet. Die Nacht blieb der Kaiser in dem den
Böcklins gehörigen Dorfe Bischheim in des Scbultheissen Haus.')
In dem Berichte eines französischen Spions heisst es über
die Anwesenheit des Kaisers: „Lundy demier environ une
heure apres inidy il veit entrer PEmpereur dans le dit Stras-
bourg, oü il disna et s'en alla souper et coucher ä Peachine
qui en est ä demye lieue. Le dit empereur est fort casse et
chemine avec un baten en une main, s^apuyant de l'autre sur
un hemme qui le conduit". *)
Anfangs Mai, als der französische König bei Zabern lag,
hatten der Kaiser und der römische König der Stadt eine
Anzahl Fähnlein zur Verfügung gestellt, welche der Rat aber
abgelehnt hatte, da man an Truppen zu Fuss und zu Ross keinen
Maugel hätte, und weiteres Kriegsvolk ohne „sonder Gefähr-
lichkeit" zur Zeit in der Stadt nicht aufgenommen werden
könnte.-^) Gleichzeitig aber hatte man beschlossen, den Kaiser
zu ersuchen, er möge Strassburg in anbetracht seiner schweren
Unkosten eine ähnliche Generalabsolution bewilligen, als Ulm
erhalten hätte. Am 21. Mai wurde die betreffende Petition
aufgesetzt, welche Dr. Heinrich Kopp dem Kaiser überreichen
sollte. Infolge der kriegerischen Verwicklungen aber und da
*) Die ersteren übergaben „ein grosses verguUU geschirr, darinnen
1000 Strassburger neuwer goldgülden, sechs schöne ochsen, sechs fuder
wein, 100 viertel habern und 100 etuck tische", die letzteren „vier schöne
ochsen, secha fiider wein und 100 viertel iiabem". (Kl. Str. Chronilc.)
Vgl. den Kostenzettel bei Mone (Zeitschrift f. Gesch. des Oherrheins 16, 269).
— *) Sleidan Commenlarii 3, 400. — *) Strassburger Kl. Chronik p. 8.
Dagegen finden wir bei Heitz nr. 469 (reges et imperatores in Alsatia)
die Angabe: „Er blieb über fiacht bei einem armen Bauern in dem
fiuisersten kleinen Häuslein gegen Henen (Hönheimi zu". Ähnlich Speckliu
p. 369. — *) M6m. de Guise p. 92. — *) Vgl. oben p. 2.
StnMlMf«! Politik 16&a.
35
tieri Aufenthalt di-s HL-rrsehers im ungewissen, hatte
AtisenüunA iles Bcvollmuclitigteii von Tau: icu Tas!
• i.rM:ll0beiL
At.^ ono Am 19. Septenber der Kaiser mit seinem Hof-
iiAitP in Strasaburg anwesemf war. teilte Jatob Sturm dem
ivkn£lfr GraiiTflla mit: Sie liätLun ihre Petition, von welcher
Vr letztcrt! Übrigem schon vorher in Kenntnis gesetzt worden
«ir, erst nach Innsbruck, dann mich Speier senden wollen.
Dh nun S. Mt. sich hierher gewandt, hütte man es nicht
ftr pa!?*pr>cl pmchlet, das Schriftstück neben dem fieschenke
n '' !)- Man erblitc sich in der Angelegenheit seinen
%»••. ut:i Kanzler erklj&rt« sich lUiauf bereit, wenn msn ihm
> .-<i)[jplikalion übergeben wollte, die Sache zu fordern. Am
^leo wir« ea jediwh, da S. Mt. jetzt viele Gescliüfte büite,
I dem Hofe nacfazu.'»>nden. Infolge dessen wurde
:<nfang« Oktober in dos kaiserliche [lauptiiunriier
; ' 1 abgeordnet.')
Snt uachdvm das kaiserliche Heer abgezogen war. lieiss
Kii ta »oÜeni l'mfjinge fiberselii-n, in welch unmenscliliclier
Webe d.« Soldule&k», vor ullum Italiener, Spanier und ßöhmeD
.9 (i«r l'Bit:e,£end iiebuusl hatten. Es war ein trauriges BÜd,
■liift anne Landvolk mit Weih und Kind, von allem ent-
[, jcutt in die aladl hereinslrümtc.') Die zur Hesichligung
iOi^ej«i)ile:i'n Jut^erren konnten nicht genug von dem
ereiUik'a. In der Ruprechtsau allein wureu uiclit weniger
l7 Uctfatatten geplündert, duriu alle Ufen, Fenster und
frr^hlag^jn, nilhiend [uan Haubrat und Kleider hin-
jrt hott«. Neben einer Menge Kleinvieh hatten die
lind lli Pferde, von der gesamteD
und lluUf mehr als die hülfte ge-
*l das Aeo lokatl im Peütion and dm Erfolg itcr S«»dun(t Kopp«
BaOMMilWt Dtv IktnuburiEVt- GcwraUintuliitioii xum Jolire IhbS.
T^,i..Ucm ttkr (tadAthu df« UlHTrhub-«. N. F. VUl, 1. p. 34/54.) —
m. % 40t u. Itrir(»echfel p. 366. — \a der Chronik van
m:^:- HirxL.^-rl p 144 l\ea*t «:
„Der Kt-j-iCf ktn auch nit kriegB<nucbl
1>CB bat auxi •■'" -
BUeb la der m.: ilfu BBcbt
tteia vAlfc tlut uraus n) Hthftdeo."
3*
35 Hollaender.
nommeQ, viel neue Wagen, Karren, Schiffe uod Geschirr teils
geraubt, teils zerschlagen. 0
Ähnliches wird aus Oherhausbergen, lUkirch, Grafenstaden
Ulwickersheim , Neuhof und Schiltigheim gemeldet.') Be-
zeichnend für die erbitterte Stimmung, die infolge dessen im
Rate herrschte, ist folgender Vorgang: Die Spanier hatten bei
ihrem Wegzuge dem Schultheissen von Schiltigheim befohlen,
einem von ihnen, der dort gestorben, zum fürderlichsten einen
Grabstein zu setzen oder sie wollten das Dorf verbrennen.
Der Rat erklärte hierzu: „Sehen, wo ein alter stein, denselben -
doruf legen und wer gut, das man ein epitaphium doruf- -
schreiben Hess, in welchem jar sie das dorf schentlich und =
dieblichen verderbt und verwüst betten". :-
Im übrigen suchte man dem allgemeinen Notstand in an* '
erkennenswertester Weise zu steuern. Den einzelnen Ort-
schaften wurden Vorschüsse zu 4 Prozent gemacht. Für die *■
Beschädigten wird eine Kollekte auf den Kanzeln von den -
Geistlichen verkündet, an mehreren Sonntagen für Jene an -'
den Kirchthüren gesammelt, daneben von Haus zu Haus. In •
jedem Kirchspiel wird ein Gebäude bestimmt, in welchem '
Hausrat und Kleidungsstücke entgegengenommen werden. ->
Als ein Äugsburger Bürger bittet, ihm von Rats wegen ein
Pferd zu leihen, wird ihm zur Antwort,: Es hätten die Diener
in diesen Läufen die Pferde also abgeritten, dass nicht mehr
als zwei ausgeruhte Klepper vorhanden; die müsst man täglich
brauchen. Der Stadt Ulm schlägt man die Entsendung von
Werkmeistern ab, da man solche augenblicklich nicht ent-
behren könne. Der Obei'St von Dulach, der in Geispolsheim '
einen Musterplatz aufschlagen will, wird ersucht, dies in An-
sehung des erlittenen Schadens zu unterlassen. '
Es ist begreiflich, dass das durch den Schaden erbitterte
Volk nach Schuldigen suchte, die man zur Verantwortung '
ziehen könnte. Eine schwere Anklage wurde unter anderm
im Rate und der Bügerschaft gegen einen Strassburger,
den kaiserlichen Hauptmann Asnius KÖcklin von Bock- :
') R. u. 21. Sept. 24. — ') Der Meyer auf dem Nenhof erklärte:
Die Kriegaleute hätten ihm mehr all 300 Gulden Schaden getlum.
Stmuborgi Politik 1653.
87
■<ya, der im Miii unter tlctn Oberston Hattstattt
^^^^ Fähnlein licfphligt, (uitte. Derselbe schrieb am
i'i- fl^^^ffen.*) dem La^.'^cr von Kuiscr3lauU*m: Er hätte er-
Uno, dass etliche Bürger, darunter uucb einige RaUiherren,
nrianten Gessen, er habo^ nh vr kih'zlicli samt seinem gnädigen
ficrm, dem Uber^t ürafcn von Nassau bei Tayesanbnioh auf
tjchen Befehl die Rheinlirücke bföetzt hätte, auf Antrieb
Herzogs von Alba die Stadt Strassburg verraten wolieu.
<hflieb«ndcr Mann von Adel dürfe er ein solch erdichtet,
tainaluftes Gerücht niRht auf sieb sitzen lassen. »Schreib
od SKg hieraaf, dass alle diejenigen, an midi derartig und
Lieutenant und Schreiber des PlUnderns der ßuprcchtsau
lüguu wie verzweifelt, treu* und ehrlose, meineidige
I, Verräter und Köaewichter." ') Der Rat licas ihm
itvorteo: Was ihn und den Grafen von Nassau beträft*, so
ll« nun sie beide für entschuldigt- Soviel aber seinen
tot and Schreiber mit der Ruprechtsau belange, so
lide na» jeilf-ni, der ge^ien sie zu klagen hiitte, das Recht
da die l'nterthanen billig sich beschweren, dass
•oldies wider der K. Ht. Befehl begegnet.
Der Kaiser war am 24. September in Landau eingelroffen^
• " T sich bis zum 9. Oktober aufliiclt.') Auch jetzt noch
11 Bber ihn und sein Heer dem Connetabel, sowie dem
ütaace tob Guise von ihren im Elsass befindliehcn Bevoll-
■icktiirteo die genauesten Nachrichten zu.*) Der eine der-
fdbea wiu- nach Zweibrucken geeilt, wo am 1. Oktober Conrad
Ton Bemdberg mit seinem Regiment und 200 Reitern, xwei
darauf der Generalintendant Duarle, der Herzog von
'BÜt dem spaoisclien und der Marquis von Marignano mit
iulientscben Kussvolk nebst 1000 Reiteru durchziehen.
*> Vn* MLtdnrin anderoa VozUleaai dem Jahre ICEil herrorKcht, Bcheiut
Xum VM troüdgein rhnnktrr gpvKiien eu letn, Aer schliessUrb
Knie gdundro hau (Vgl. HollwiMler, eine str&saborgcr
r- 34 D AA. O&C. l&isg Jali &■) - 0 AA. 583. (...Vsin. IMcklii»
tmtdf )wJinlb«o an m. ha."; — Auch Philipp ('linst, der Sdiercr,
■idi brim Bale, da» er Dicht ein Auatift«r g«we««n, tlie
■a ft^uien, sondrfii hab sie geiranit, wu sie Uebü und
pito Uuo. hiivepvUoii. Wer solch« beh«upie, den liiellc er für einen
Dtok md HüwmtfhS. Er biltet den Bat, ibu nod iK-iu Weib iu Unadeo
m tmkBktm (JL a. 21. Okt. 6.) - ^ Vfl Druff«! 11. er. l'öl. - *) M^.
* Cnte. f 9d. T. Okt.
38 HolUender.
Darauf begiebt er sich nach Landau, wo er am 4. Oktober den
Kaiser in die Messe gehen und aus derselben kommen sieht
Sein Gesicht ist wie geschwollen, seine Beine so dünn wie
ein Reisigstäbchen, er zittert mit dem Kopfe und den Händ«i
und stützt sich auf einen Stab. 0 Gleich darauf reitet der
Agent nach Weissenburg, wo er, wie er schreibt, itich mit
spanischen Proviantbeamten in eine Unterredung eingelassen
hätte, um dieselben auszuforschen, was ihm auch gelungen
wäre, wenn nicht zwei Katsherrn aus Hagenau ihn erkannt
und darüber unter einander geredet hätten. *) Nichtsdesto-
weniger hätte er gute Miene zum bösen Spiel gemacht, mit
jenen zu Nacht gegessen und geäussert, er wolle mit ihnen
am nächsten Tage ins kaiserliche Lager reiten, wodurch er
sie eiuigermasseo zufriedengestellt Am andern Morgen aber
sei er in aller Frühe aufgebrochen und die acht Meilen bis
Strassburg in einem Zuge geritten. Der Kaiser sei am 23.
nach Weissenburg gekommen und habe die Stadt schwören
lassen, weil er noch nie in derselben gewesen; tags dai'auf sei
er nach Landau aufgebrochen, wo er seitdem seinen Aufenthalt
genommen. Der Agent bemerkt zum Schlüsse seines Briefes,
er habe zwei Leute im kaiserlichen Lager, die ihn jederzeit
mit Nachrichten versorgen würden.
Von Landau aus erhielt Strassburg am 10. Oktober vom
Kaiser die Auiforderung, weiteren Proviant, und zwar zu Schiffe
dem Heere nachführen zu lassen. Nach längeren Verhand-
lungen erklärte sich der Rat bereit, ausser dem bereits Ge-
lieferten noch 800 Viei-tel Getreide abzugeben, freilich za
höherem Preise als vorher. ^) Als man wegen der Beförderung
Schwierigkeiten macht: „£s seien zwar vier Schiffe da, aber
schon mit Wein und Gütern beladen" , ruft der kaiserliche
Kommissar aus: „Es wäre weniger, dass ein Schiffsmann ihnen
verdürbe, als dass 40 000 Mann Hunger stürben".
') „Ayant te risage en manvais estat comme quelque peu bonfify, lea
jambes aussy menues qu'im bastOD de cottret, tremblant ud peu de la
teste et aux mains, allant ud bastoa au poing." — *| Eieniach ecbeint
dieser Agent eine im Elsass nicht unbekannte Persönlichkeit gevesen za
sein. — *) Wenn Griessdorf a. a. 0. p. 13 sagt; „Strassburg musste zwei
Monate lang dem Kaiser taglich 200000 Brote liefern, so ist dies eine
tische Übersetzung von Salignac, si^e de Metz (bei Chabert a. a. 0.
p. 23), wo es lediglich heisst: „il pratiqua, que de Strasbourg Iny seroit
foumy durant deux mots deux cent mille pains par joor".
Strjusbofgi t'olttik 1552.
39
iniuf traf folgendes Schreiben Karls V. aiis Kflistirs-
Id'J: Obwohl er nAcli Abscbluss des Passauer Ver-
OigM geglaubt f (la&s alle Unruhe im Iteiclie gestillt sein
flrde, EO liabc sich doch mittlerweile Markgraf Albrecht von
BnndenbUTK ohne alle gegebene Ursacbc aus lauterem Frerei,
frotx UDtl MutMitleu zum König von P^ankreich geschlagen.
lii jener in setaeni sträflichen, verstockten Vorhaben verharre,
TOO ihm CID Kinfall ins Klsaäs zu besorgen, weshalb er
Sudt zur Vorsiebt ermahne.
Coier Berufung auf die kaiserliche Willen säusserang
darauf der Biscliof Era^miui den Slrassl'urger Itat
<!«■ Gegner Viieder in dies Land wollte, neben anderen
sich auf einem nach Strassburg ausgeschriebenen
«egcu einer „Landsretiung" zu vei^leichen.
Di« xoia tute iieinen Abgesandten erteilte Instruktion
luttcte folgtaidennassnn '): Auch sie wären zur Abwendung
«Ines Eiafaüs in das KUass bereit und hätten in diesem Sinne
beretts im vergangenen FrUhjahre gewirkt, seien aber schliesslich
ich allein angewiesen gewesen. Obwohl sie nun he-
das8 dem Markgrafen anf dem offenen I^iinde
riilfTstiind geleistet werden könne, so wollten sie sich doch
absondern, freilich nnler der [iedinguni;, dass vor allem
StJHlt derinaasen verseheu und bewahrt bliebe, es trage
seil im Felde 2U. wie der liebe Gott wolle, dass dieselbe dem
Feind nieht in die Hand käme; denn wn.s dem Lande und ge-
■üiKm Rheiostromc daraus jetzo und io Zukunft für Schaden
Md onviedcrbringlicher Nachteil erfolgen würde, wäre leicht
n exUnchmen. Sollte gegenüber einer streifenden Rotte die
V-rfaUung* *) der I*ässo und die Stellung des dritten oder
CO Mannes verordnet werden, so wollte man sich wegen
Act Sttdl Hinlersääseu und Unterthauen vergleiclieu. Im
ftXk der Not .sollten die Landleute ihr Getreide ausdreschen
^aA £e Frucht in die Stadt führen, ebenso würe der Vorrat
AD Geschütz, Pnher und Proviant aus Plätzen, die man nicht
Wfcaaptco könne, in jene iü schaffen.
Att US. Oktobor kamen in Sü:aa6burg die Abgesandten
*i 3L Eock, Deftii^ xai ncncrcn Gflschicbie aus unbrauUtoii lUiid-
(CfenkiiftrifteB der Wiener Alcadenfe der Wi«B«uic)iaftco 1»
& IM). — n AA. 1W2. — ^ VerveUea: verderben <Uxcr}.
40 HoUaendsr.
der elsässischeo Stände zusammen und einigten sich zu folgendem
Abschiede*): Der dritte wehrhafte Mann ist aufzubieten; für
jedes Fähnlein ist ein Hauptmann, für den oberen und niederen
Bezirk je ein Oberst mit einem Kriegsrat von vier Personen
zu bestimmen. Strassburg soll anstatt Mannschaft GetichUtze
liefern und zwar vier Halbschlangen und vier Falconetleia
mit Büchsenmeistem , Wagen, Pulver, Kugeln und aller zu-
gehörigen Artillerie. Die Vogesenpässe sind von Thann bis
Ingweiler zu verwahren und ist damit, sowie mit Auslegung
und Musterung der Unterthanen sofort zu beginnen, während
zur endgiltigen Annahme der gefasslen Beschlüsse die Ab-
gesandten am U. November von neuem in Strassburg zu-
sammentreten sollen. Zum Obersten im oberen Bezirk wird
der Landvogt im Oberelsass Hans Markwart von Künigseck aus-
ersehen, für den unteren Herr Georg Zorn von Bulach. ') Der
letztere weist diese Stellung anfangs zurück, obwohl er mit
seiner Person dabei sein will; endlich nimmt er sie an mit der
Anzeige, dass er Baiern und Lothringen mit Dienst zugethan
sei und sich nicht auf ein Jahr binden könne. Für sich
selbst begehre er nichts als Trabanten, Spiel, Koch und
was sonst dazu gehörte. Diente er wohl, so könnten die
Stände ihm eine Verehrung thun. Der Kaiser, sowie die be-
nachbarten Fürsten werden aufgefordert, im Falle der Not
ebenfalls Hilfe zu leisten.^)
In Ausführung der gefassten Beschlüsse begab sich alsbald
im Auftrage der Herren XIII der Strassburger Kriegsrat Adolf
1) AA. 1982. Auch Draffel teilt denselben mit a. a. 0. 2, nr. 1811.
— 1) Im Jtmi 1552 hatte sich der König Ferdinand bereit erklärt, den
Greorg Zorn von Bulach „eine taugenliche, kriegser&brene Person" in
SHcen Dienst zu nehmen (Innsbr. Archir Y. d. E. Mt., p. 413). Der-
selbe wird ebenso wie Markward von Künigseck unter den Männern ge-
nannt, die Karl Y. als Mitglieder eines „deutschen Staatsrats" in Ans-
ucht nimmt. (Laoz, IQ, 402 und 416.) Ein von ihm in Strassburg in
Privatbesitz befindliches Bild trägt die Unterschrift: „Eerr Georg Zorn
TOD Bulach Bö. Kay. Mt. Karls Y. Rat, Obrister und Bitter, Statthalter xo
Neuburg und Landvogt in der Ortenau". — ') R. u. 21. Okt. 31. — Das
Heer des Kaisers wird in einer gleichzeitigen Nachricht aus dem Lager
auf 9000 Mann zu Pferd und 40 000 zu Fuss angegeben. — In einem
Briefe W. Bdcklins wird es auf 60000 Mann, in einem des Herzogs
von Guise auf 46 000 Mann zu Fusa und über 6000 Reiter geschUst
(DrniÜBl 2, 809).
StraaiburKi Tolitlk 1653.
41
thtrlbauflci] ia das Bi-euächttial, um geineinsAm mit dem
von Bal&cfa eine Besichtigung der Passe voraunclinien.
h seiodu Bßrichle beisüt es: Der Junker von Itatiisaiii hausen,
4» Tiek WiUder habe, hatte gestattet, dass man auf seinem
'"•*'-"Mc die Piwsc durrh Verhaue ungangbar mache und „dass
allem, was gemeinen Ständen zu giilem gereichen möge,
«dUff, and Gut und Blut zu jenen setzen wolle". Nach Be-
öchtir ■ - Stein-, Weiler- und Breuschthals sei man zur
Aojtti : ;iiiiien, liasH tn den RaliisainhauikT Wiildi'iTi eine
Landwehr vorhanden, da wohl etwas zu machen-, in den Sal-
■ttdien flber Efeien viele Slrasseti, die man nicht „verhauen
tMK*. bei Dagsbnrg aber küunte man es derartig, „duss nil
KD hiocUin fainttbcr mocbt". Dagegen sei im Breuschthal
atcte xa machen, und .so man mit einem Gewalthaufen und
GMcliBtz käme, konnte man alle Befestigungen, so zu und
mm Schirmeck Angelf^t werden rauchten, zerstören. Sie seien
mbo der Ansicht, daas die» Gebirge höchsten.s einem streifenden
U^oien gegenÜlKT zu bcliaupteu wäre.')
1b denselben Ta^en nahmen die Abgesandten der ekllsstschcn
SUadc den Abschied vom 2:^. Oktober „auf Zuschreiben* der
AbtttMDden an, auch sollte die Kais. Mt in aller Namen
Aaer Uuullnng berichtet werden.
Wähnend der Kaber ihnen für die unternommenen Schritte
tttßva Dank und zugleich das Erwarten aussprach, doss sie
den vetglicbeneD Abschiede getreulich nachkommen und sich
laddialkno dadurch vor weiterem Überfall bewahren wurden').
ftatte ein abreiben des Königs Heinrichs II. vom 6. November
«temicbU weniger als erfreulichen Inhalt: „Der Konig habe
^■a JCrlag der deutacben Nation zugul unternommen, um
•) B. ■. m. Nov. ». - «, AA. 1888. Not. 7. — Scboo «wei T««e
KT uJtt V ihsni mit, ihn isi die Nurbricbt fekaronen. ilaes an et-
Ortmt lU-r dputtchrn Niition und fortii'binlidi ia d^r hiiiU>rc&
Lasiinu-t «inlcr dnn zlemlicbe AozaIiI xu Ross und Fuu
rll ««Txb, ohoc Toa ihm mier aeinpm Bfn<ler d&zo uifgttfordert
notleni »ich «of lieo KAoig von Frankmch beriefe und etliche
Famen bcfebdel aal rieUcicht andere auch abcnielicn «oUte.
&• nihm lieh lUhtf vercinigeD ond j«nen u6gUcb5t Abbrncli thun-
UA. S79j Dar KoImt nlaiM ia djesen Briefe offenbar bfsuii: auf iIm
I ■rliiifliM im Qtmtvn Volnid von Muvfdd rata 10. Okuibcr, worio
te* tattUn anküadift, adM er der ioMicbMi krönen Fruiknlcb »inen
I mri fiatt IQ mMunmelQ Lo iKielcb habe"- {Dni8«l, % 779.)
42 Hollaender.
derselben Libertäten zu erhalten und sie von der östreichiscben
Tyrannei zu entledigen^ man solke dem Kaiser keine Hilfe
erweisen oder Steuer thun, und so ein Reichstag stattfäDdet
verschaffen, dass seine Gesandten daselbst gehört würden;
er wisse, was man für Hilfe dem Kaiser leiste und was man
praktiziere, der Zusage, so zu Weissenburg beschehen, zuwider,
und es sollte der Rat sich an der schlimmen Handlung ge-
nügen lassen, die den Seinen begegnet, und die er entschuldigt,
was er vielleicht hinfüro nit thun werde."*)
Der Rat beschloss hierauf, Herren zuordnen, die bedenken,
„ob man dem König antworten solle, item ob mans an Kais.
Mt. wollte gelangen lassen oder nit und was man antworten
wolle. — "
Ende Dezember sah sich der Kaiser bekanntlich genötigt,
infolge der Ungunst der Witterung und der im Lager aus*
gebrochenen Seuchen die Belagerung von Metz') aufzuheben
und über Diedenhofen sich nach den Niederlanden zu begeben.
Noch aus seinem Feldlager hatte er am 27. Dezember seinen
Hofrat Wilhelm Böcklin von Böcklinsau nach Strassburg ge-
sendet, um dem Rate folgende Eröffnungen zu machen:^)
Der Kaiser spreche Strassburg für die bewiesene Stand-
haftigkeit seinen Dank aus. Er habe zu seiner grossen Ge-
nugthuung erfahren, dass die Stadt sich mit anderen benach-
barten Ständen gegen Jr. Mt. Erbfeind, den französischen
König, in einen Verstand begeben habe; er zweifele nicht,
dass man bei diesem löblichen Entschlüsse beharren würde.
Damit man aber wisse, was er, der Kaiser, zum Besten des
Vaterlandes zu thun geneigt sei, liesse er ihnen mitteilen,
^) R. u. 31. Dez. 7. Das Schreiben selbst ist wörtlich mitgeteilt bei
Kentzinger (docum. hist I, 36). Ähnliche Ausschreiben ergingen an
andere Reichsstände (Druffel 2, 612). Vgl. übrigens auch Hollaender,
Eine Strassburger Legende p. 8, wo über die damaligen Bezidiangeo
Strassburgs zu Frankreich im Zusammenhang gehandelt ist. — *) Über
dieselbe erhalten wir interessante Nachricbten durch die Berichte des
Strassburger Gesandten Dr. Kopp, sowie Briefe des englischen Agenten
Dr. Monnt und des Grafen Jacob von Bitsch. (ÄA. 683 u. 698.) —
») AA. 679. 1562. Dez. 27 und R. u. 21. 1663 Jan. 4. Über die Peisön-
lichkeit des kaiserlichen Gesandten vgl. K. von Enobloch, Die p&li-
gräfliche Registratur des Dompropstes Wilhelm BOcklin von Bäcklütnui.
(Zeitschrift f. Geschichte des Oberrheins N. F. VI, p. 263.)
SUMBbuTgi PclHik 1553.
43
flieh mit dem Markgrai'en von Brandenburg ver-
tue. >) Er wäie mit Geld und Krit'g&volk gefasstt
0m9SBa^ den Fcitiden in seinen Krhlandcn Widerstand zu
Urtnt, «her hätte erfftliren, dass Albrecht willens sewesen,
ID den Sundgau uud das Elsass einzufallen nnd das l^iiid
im ge^m Mainz mit Raub und Biand zu vernlistcn; an
lelztfsaB Orte hitie dann rirr Graf Volrad von Mansfetd zu
te slofacn sollen, um gemeinsam mit ihm die süclisischen
Lude m TerfaMKn. Deshalb hätte der Kaiser nicht ange-
ieben, dus ^r Omtidenburger Um zum höchsten beleidigt,
aicfa niefat, dass jener bei ihm zuerst angesucht haben sollte,
od wu Jr. IlL deshalb spöttisch nachgeredet werden moclite'),
mdoii habe aogCBehen das Verderlien des Vaterlandes und
dcsfaüb bei ihm, dem Markgrafen, nngej>ucbt') und sich mit
ita Tertragro. Er habe auch das Geld nicht geschont, um
Mvtt dem Reiche wied<>r zu gewinnen. Weil er al'cr durch
'1. Sterben und grussen Abgang des Volkes xum Abzüge
■ i!cn, so zweifle er nicht, dass Frnnkreich neue
1 Hoiolie ihm selbst zugute und dem Reiche /-um
*) Dir Ktttc Anniluming do* Kurw-ni in <l"'ii MwUgrft-'pn . «ler sich
Ml t'iaiit reich utxTwnrfrn. luth' Iiureiu imf«ii|pi Ükluber sutt«i;ruuJ«a.
As la >'vtimher lugti> drnwlbv im CiUaso mIou wenige Tigc vorher
t^mt 4Mi H«ru>g »dd Anmalr ilatongi^lngeoeii Si<>g«« ita Metxer I.«|;er
tat Am K^aer aa, d«r ncfa nkht altvin lUxu b«rbeiUes«, lUo von ilim
■■BWfiotJwin CtaaiiOB der von AIbr»clil mil «len fMDhisclicit
[ ■tgMchtowtHB VMtrtx« wi«d«r surückzuncbmi-D, »oii>l«ru «ogar
. Um l»Ut«m Inuatifte (f gl. Vo%t, Markgraf Albivcbt 2. 1 f ^
fr« EaiMr filUtr oSenbar das Bedürftais. sich wegen dieac» iulhllenden.
IIa tÜfemtio Tvrdacfali-a ScJiritt« zu n-thtfertigen ; »o »chrteb tr ubilt
■■■ca der Küoi^ Uftria ira i3. Nor.: „THen scajrt ee que je *en<i. me
imft «a tenne* d« t»]rn- ce ijue je fkj-ü avec ledil nuuriiuif; mut« uecec-
i* ■*& pui: '. (Iabx 3. rilS.t - I) In der Tluit r^Thöhnte inaa
^■^1 Im - . i-n lM!8ctiiiti|tlicfi dop{>oIk«>]tägea kaiätfrlidien AiUer
■a iM Spalt fvravD:
,.t>er »lue cmHirn
Ovr utdere conllmiert
Der «ioe tprickt: j». der ttiulerv: uein
Adi Rfttt. M ■oUl B<-in iVn-u «ins allein
1h ctnom Haften ihAt man )«i'ic« kocben,
Ri bsi IciduT ickr iilicl guniclicj)".
< Fb.-itx <>- der iWucli(>ii IMnrmttioa, p B&4-I — ') Ab-
• '.i.u^ w---^ .-iii»<ilit iWr KaJiHir am 3b. Duembcr la tdacn Hohn:
l
'S» dAcUai k iilawure » deraanile" (ChAbert a. a. 0. p. 141).
44 HoUaender.
Verderben anrichten werde.') Deshalb habe er durchgesetzt, das»
etliche Stände in Franken sich zusammengethan ; in derselben
Richtung habe er mit Baiem und Schwaben gehandelt. Auch
ihre Landsrettung würde hochnützlich sein, und wolle er
2000 Reiter und drei Regimenter Knechte an die Oräoze
legen. ^). Der Rat sollte nun gemeinsam mit dem Bischöfe
und den anderen Ständen in ihrer Defension fortfahren,
und schiene es dem Kaiser notwendig, von seiner Seite
jemand dabei zu haben. Ferner sollte man dem französisches
Könige nicht gestatten, durch seine Unterhändler in ihrem
Gebiete Praktiken zu treiben und Leute anzuwerben ; die nötigeo
Massnahmen überlasse er ihrem Gutdünken. Endlich habe
der Kaiser gehört, dass der König willens, einen beschlossenes
Flecken am (Gebirge zu besetzen und zu befestigen; der Rat
möchte ihm deshalb Warnung und Rat zukommen lassen, was
dagegen zu thun sei. BÖcklin schloss seine Mitteilung mit
den Worten: Da er ein Strassburger und seiner Stadt alles
Gut« gönne, bäte er den Rat, sich in seiner Antwort so zn
erzeigen, dass der Kaiser daran Gefallen hätte.
Der Rat liess ihm darauf antworten'}: In betreff der be-
gehrten Landsrettung hätten etliche Tage stattgefunden, auf
denen er sich stets dermassen habe vernehmen lassen, ^daas
er nit allein gemeiner Stadt sondern des ganzen Landes
Ober- und Ünterelsass Nachteil und Verderben gern ver-
meiden und dagegen nichts Lieberes als dessen Wohlfahrt
befördern wollte". Nicht alle Stände aber hätten sich an den
Abschieden beteiligt, niclitsdestoweniger aber sei Strassburg
bereit, die letzteren soweit möglich ins Werk zu setzen,
freilich dürfte dadurch die Stadt, die an der Gränze gel^^,
nicht an Mannschaft und anderem entblösst und in Gefahr
') Über die iranzösiBchen Anschläge vgl. Insleib, Vod Fassau bii
SieTershauaeu iNeue^ Archiv fQr sächsische Geschichte 8, 44) und Treffti,
Kursachsen und Frankreich. — ') Wahrscheinlich handelte es ach um die
Regimenter Hanstein, Bemelberg und Hattatadt, welche Ende Januar in
der Umgegend von Saarbrücken sich befinden, und über die in einer
Kundschaft an den BiBchof von Strassburg geklagt wird: „Sie liegen of
den armen leuten mit gewalt und hausen ganz übel, dreschen inen ire
frucht aus und schlagen inen alles vieh nider, schlagen auch trog nf und
plündern sie, verfen die kindbetterinnen und kranken ab den betten, können
one brennen nit hausen, als ob sie schon veind weien*' (AA. 678). —
0) AA. 1983. Jan. 4.
Strasbonis Politik 15&2. 45
vertlon, womit dann Allen benachliartx^n Ständen and
leu Städten und Fleckeu übel Kediout sein möchie.
Ur. GKandter mochte daher nuch bei den Übrigen Ständen
ibDÜchem Sinuc wirken. Danebeo könnte man nicht umhin,
ETianeni, dass man im vergan(;euen Jahre, als die sclireck-
Khegscnipöning im Reiche entstanden , und man
dieser Stadt mit Krieg^ewftlt genähert, sich derartig
Unkosten für Besatzung nnd Bauten anj^egriffen hätte,
man in einem gleichi-n Falle niciit in der La^ie sein
sich in den nütigen Verteidigungszustand zu setzen,
nicht Ir. Mt. ihre milde Hand und Hilfe bieten*) nnd
Sud( mit anderen beschwerlichen Anforderungen tind
AuAagpn verschonen wollte. — Was scidiesslich die heimliche
Jung der Kriechtc und andere Praktiken betiäfe. so
der Rat deshalb ein billigem Missfallen, wolle auch dar-
at achten, damit bei ihnen solche geschwinde Bewerbungen
Icnien Fortgang nähmen, auch seinen Bui^ern wie bisher
Krbieten, sich in KriegügeschüfLen gegen Kaiser und Reich
{brauchen zu lassen.
B4cklia hatte auch an den Bischof Erasmns wegen der
,tang mündliche Werbung getlian. worauf der letztere
neae Tagsatzung nach Stras-sburg auf den 6. Februar
berief, da der jüngste Abschied von den Erschienenen lediglieh
»f der .Kbwesenden Zuschreiben bewilligt, die inzwischen
eingetrufieueu Antworten aber .ungleich" lauteten.^
Bei dieser Versammlung kam es zu sehr erregten Del>atlen,
iä der Abgesandte des Grafen von Bilsch beantragte: Strnss-
Iwrg soUte, da es seine Bürger nicht auslegte, ausser der
ticsleliUDg seiner Untertbanen, noch etlich Fussvolk und
Reiter unterhalten.
Jacob Sturm erklärte damals'): Ein ehrsamer Rat hÜttc,
damit er die Stadt beim Reiche behielte und das Land nit
bdiarriich in des Franzosen Hand käme, mehr als 100000 Gulden
lo^eweadet, welche allein von den Bürgern aufgebracht worden
■| Der fUt npivlte hier »uf tUe ilurcli Dr. Kopp überreicht« Petition
m. uf rHirhe num bisher noch immer keine Antwort holte erbalten
ktaDen: »gl- olwu p. 34. — ») AA- 1*^3. Jm- 11. — •) Dm intereeauite
ton StortDS Ituul IriRt ilit- Übenehrin: »I>t tlea v«nanttnelt«o
alto äatch micb, Jacob ämnnea, ongeaeigt wurden uf Zineta«
in 7. Febniarii IS«] etc.". AA. 19^
1
46 HoUaender.
wären; dabei seien ihnen bei Gelegenheit der beiden Durch-
züge fast alle Dörfer, den Bürgern ihre Gärten und Güter
verwüstet, ihre ausserhalb der Ringmauern liegenden 6e-
bäuHchkeiten neben vielen der Stadt gehörigen nieder-
gerissen, sie selbst durch tägliche Wacht, Frohndienst und
Einquartierung belegt und beschwert worden. Ferner sei
man in einem grossen und kostspieligen Bau begriffen ') und
hätte der unruhigen Zeiten wegen auch sonst allerhand Aus-
gaben. Alles dieses geschähe nicht allein der Stadt zu gutem,
sondern dem ganzen Land und aller Nachbarschaft zu nutx
und sollte, wills Gott, auch ferner dahin gereichen. Denn
Strassburg diente „als ein asylum oder Zuflucht" des ganzen
Landes, damit was Wertvolles darin von Kleinodien, Bar-
schaft , Briefen und Urkunden dahin geflüchtet und auf-
bewahrt werden möchte, was sonst alles der Feind in Besitz
nehmen würde. Aus all diesen Gründen durfte die Stadt
nicht zu sehr belastet werden, damit sie obgenannte Be-
schwerden desto besser ertragen könne und nicht in des
Feindes Hand käme, was dem ganzen Lande beschwerlich
fallen und zu ewiger Dienstbarkeit gereichen möchte. Des-
halb sollte man billiger Weise zu Dank annehmen, was sie
bisher gethan, denn dass man auf Wege dächte, wie man
sie künftig noch mehr beschweren könnte; ebenso sollte man
eher gedenken, wie der Platz erhalten, befestigt und ver-
proviantiert, als wie er erschöpft und geschwächt würde;
denn auf solche Weise würde in diesen geschwinden, sorglichen
Zr>itläufen dem Reich, dem Kaiser und aller Nachbarschaft
übel gedient.
Über das F.ndei-gebnis der Verhandlungen finden wir
folgenden Eintrag'^): „Der Abschied (vom 11. November) ist
wieder für die Hand geiioiiien und von etlichen gesandten in
allen punkten aitprobiert und angenomen, allein mit änderung
des datums und der i)er:ionen, so den tag besucht haben".
Im übrigen wurde wegen der geringen Zahl der Teilnehmer
ein neuer Tag auf den '20. März ausgeschrieben. Aber weder
auf dieser noch mehreren folgenden Zusammenkünften kam es
') Gemeint ist das grosse Bollwerk am Jadenthor, vgl. darüber
HoUaender, Strassburg im französischen Krieg 1552, p. 35 f. Ein Veoe-
tianiecher Geaandtschaftsbericht aus dem Jahre 1557 nennt Straasbuig
„una rara fortezza" (Alböri. relazioni S. I, S, 187). — ») AA 1982.
SUMBbiupt Politik IK'±
47
H N^fcortm Beschliksf!!), da der CliurfUrät voo der Pfalz
■Mite« dasit er tildi t>er«its wit anderen KiirsUra zu einer
Uijiwsiaii vcrbundtiflf auiuit an der elsässiscbeo LaodsrettuDg
teilnrbmRn kiinntt!. und desimlb auch mehrere andere
m dieselbe einzulasst^n sich weigerten.
An (teni Beii^picle dieser aufaogs mit soviel Eifer iu Scejie
, aber gchlicsslicfa vergeblich verlaufenden Uoter-
'ongca*) zeigt es sieb von neuem« dnsä die deutschen
$AiKle, üelbst die duicL ihre nachbarlichen Interessen auf
cauider aogewiesenen, sich in jener Zeit zu gemeinsamem
AoftnCeo nicht aufzuralTen vermochten. Glücklicherweise
Uwb das ElssBs in den folgenden Jahren vom Kriegsgewitter
venehoDt. so dus die Folgen jener Lässigkeit nicht zu Tage '
mien. —
^^ Gsgenüber der traurigen Zerfahrenheit und Mutloäiglfcit
^^K iMMteQ deutschen Stünde, die einen grossen Teil Deutäch-
^^■ids ndirioa der Verheernng preisgab, gegenüber namentlich
^Vr UigUdwn Rolle, welelic die rheinischen Kurfürsten und
I Mddfrtttscbeu Herzoge damals spielten , kann die wackere
I UAttnog Strasaburgs nicht genug henrurgchoben werden.
^k tn der Thal bildet rias Jahr 1552 wob] den Ilölicpunlct
^Km nihmreietirn Geschichte der oberrheinischen Reichs.^ta(lr.
Bina von (iefahren bedroht, inmitten der krieg fiibreuden
■I' von einem Jacob Sturm geleitete Strassburger
iline lliilerstiitzun? des Kni^iers und der benacli-
iu nianuhaftem Selbslbewusstsein die volle Un-
.■jit der St^dt l.>ehauptet und gleiclizeiüg gegenüber
-- r<ri Plänen de.'^ westlichen Nachbars dem deutschen
rniauer gedient, so dass die Strassburger 155^
' von sieb rühmen konnten'):
' ^ vergangene Jalir, als der König von
i Macht und aller seiner lleereskraft
' I „ :: ■ . i [iracti iritli auch der Ksser, kcIiqd als er dies« Vw^
i.r.-. I .'.r..: jijdii aIUuyL'1 itavoa; so schrieb «r »'iiuMu ßrudor
:■: :i^ : :.-•■ 1 >u««nnbu- 16ä:t (Uju. a a. Ü. U, 516): er hAue di«
uca hrüiunten. wivit die ftAokinubvo tiud claftutiiscfaeo läUiide su
ta!ff*im4en „«Nmliienqu« Je ne prcna gnodc asscuranc« de
td OB KTtc toutn lean coiuniiaicacioiie ib pourroi^ct £ure*'.
*! AA. tna 166S Jub ao. Aa die Bkchöfe voa Bamberg und WUr^-
ai &t Stadt Narnbcrg.
4ft Sailaenji«!!
DB reaxsehliuid. 'ind jswlerüdi Ll> ELnss gezogen ist ood
nÖL nunati Sudt ■^mimrr 3U. >Jads wir nit irissen mochten,
-ma s^ Vorttüoi Mio' ^co «käa' Zug hingelangen mocbt,
iunic «ir i)ei ier Sais. ixa<i £öa. Mt., anch dem hei-
lixea il«ick üs -hil ^äariaskes Glied desselben be-
iCönuijL iLeibeii oLacäceB. aic aUein nns selbst, sondern.
»BDB SniuiL -31: '■Pi«*w. is' xmscfaen Xati<m and sonderlicli.
■B^ AimemiBES. iwrsjaämenL and Landen zu Gut uns m
-ijam lesBomaneae SäfBuiff Msefaen.''
Ite "änie^xe. üe sdt Soassburg damab nm das Reieli
ftiimnan. al. äctiea im öesce ADerkennang in den Worten
uns ~.'-^- Jas» üc ?!äne FTaakzeie&s gi^nnber Dentscht&Bd
■Atoiur -s-wHws «ücn .m «r ims«er and des Beicbs Stadt
<fc»»ciK^ :stt=Ki!£ 3nesat >ind diiselbe zb seinem Willen
laGCtt mtaan awasn".
^ i. J. kfiS^
Bonaparte, Debry nnd der Rastadter
Gesandtenmord.
Von
Earl Obser.
Es riad nun dreizehn Jahre lier, seit Artliur BÜhtlingk
KW bekaoDlc Hypothese über die Urheber dos lUstadter
lonles aufgestellt hat'), die voq der Kritik ahbald
Kiniiiütigkeil vururLoilt «ordi;u iät; er hat daDn
idam Nadiwortc zur zweiten Ausgabe die ßtslenken, die
fcnchiedeoen Seiten, vor allem von F X. von Wegele')
l^en «Güe Anschauung vorgebracht wurden, zurückzuweisen
Bd dkae selbst zugleicli eingelicnder zu begründea versucht.
tue Erwiderung :«einer Gegner ii<t darnuf. soweit ich sehe,
ridt erftilgt- Auch ich habe im dritten ßandn der „Polit.
lorRspoodenz Eurl Friedrichs', in dem Abschnitte der Ein-
Ubug, der vom iUstadter Gesaudteumorde handelt, mich
ier Kftrze halber darauf be^^chränken müssen, ein paar Punkte,
dl wtder seine Ansicht sprechen, hervorzuheben; ich halte
■ich daher umwmebr für vcri'flicbtet , an dieser Stelle auf
Hjrpolheso näher einzuteilen, als in den letzten zehn
lilhna raaocherlüi Material verütfentlicht wurde» i>t, das für
, ^ Bcorteilung derselben von Belang ist und eine erneute
;Mlnig natu IcgL
Wte nao weiss, erkennt B. in dem Gesandten morde ledig-
kk .cifteB Scbachzog in dem Plane Donaparle's, sich mit Uilfe
*^ Ju BAIitllagh, KftpoleoB BoDaparU, Mtoe Jugcntl und teiii En-
ZvtUe Angabe, Jena, 18BS. — ■) lo Sfbeis Hiator. Zeit-
Bnd 46, ä 19S-330,
■ — —n -^.^-^.^;,,„p^ -..leses '.u'< >zei>Ters iu rrr.uKr
-iizri .. ■;; : imuartf? iiii-resirüiä
,;rt-v ji -tz: ..-.^ '■■■iiiiir niihe. i4;5
-~ — ' -_;■_-_: :.:£.:ai:ü=äen ^vur^en.
~ - — i— ^_ - r, :::i L-i'.'enen l^ic-n
.--li . Tr^ ■ — 1.:— '-rTTnv.irDt^rf'.iec.iiü
■ - ■ " "^ "'-■^-T^^nenaen -'iMi-rii
": —.1^: .17 _: A-ifi: .■:oni.:e
-■■~ '""''■ .ir:i-?n. ..'IT 'z -ifl
■■"**■■ - - V- -z::-:^-i'diV: xi-ri;
■ ■ ' -i - -■.jiairca. .
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■ - ■ '•■•' '"■■- ,:■: .e :i:'ni'_>mii
....,.,. ... - -..„^ ;;:. --;:»::? :.D:iM.jni]
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■ ■-■:'!"■■- • ■ •.■-^- .^::-i--;;!i -r::uai:
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-- -.- ■ ■■'•■ ' ■.r*.'*L:i.j.:u--r ,.-a:i;:e'3 .-.i lasen. «
>- — ■■\^y-'".'^ .'.i 1'? ::c:: .'iiiii:!. "■lii.i.iu r
'-. ■;— —:-:-. -is- -•* ,v'v-,t:a:Lrz
i -. ■- -^ '^' -":~--.-:-J ...!:::-". -iii!- ^..j.-ä
— z--. ■ \ 'Ar .'.<? ■-." -.".^itu:!:. ij'.i'-'r" -ie _''"!_:!iet vj
^ ■...^.-... ., ;:— .V, ^i.-: .^r j-it!-::.^' :iii ^herviie
. ■'.,■ - ' /.u:x»" TT -. 1:: — ■ yatjiiTjrr. :■. 3>?
BooApuu. Titihry anil der Ituitaiiter Cresaodtenmord.
51
AUcin d&raus folgt noch hngc nicht, <lass er sie auch
fcklidi angeonluet. Jni Geueutbeil, es sclieiat mir iitcbt nur
mwifarscfaeiiilicl] , siiuilern geraduKU umiiüKlich, dass eiu m
iicncT, bereduender Spieler wie Bonaparte seine Zukunft
nsielierc Ktrlfl gesetzt und eine That anbefoliien,
:i in klzter Ljuie wedor von ibm, uocti von seinen
' "hrllmt, sondern unter allen UmstÄuden ausschliesslich,
■ir s[MitHr sehen worden, von einer Keihc voti /tifäiiig-
^. ii abluiiglK war, ') Kine That. die, wie B. (Nachwort,
^^kfil) Mlbdt zugieht, einen nciten Kreis von Mitwi»scm —
^Ktt mindesten das gesamte französische Gesandtschnftsper-
^^■mI — voniQSMCzte, deren Erfolg daher von voniherein um
^H^ nrafeUtafter eratheincn musste. al« die Gefahr Uberans
^^^MlAg, das» Hner der («stoehenen Augenzeugen und Mic-
^Hir am Gelde^lohn den VtMTilthpr spielte nnd durch Ent-
Aedtang de» «nbrcn Sachverhalts allen Gewinn, den Bonaparte
oteOien mochte, zunichte uiachtu. Wenn B. weiter sicli auf
''" ^ledenlüicfae Logik des Satzes: ,Is fecit,, cui prfMlest" stützt
i!aclixawei»ea bucht, dnss die Bonaitartision allein wirk-
n Nutzen aus der That zogen und dieselbe nach Kräften
m larem Interesse ausbeuleten. so sind seine Ausführungen,
svwrit lie die Werbungen utu Preusseos Gunst betreten, hier
'msafen nicht am I'hitze, als es sich dabei nDtoriseh nm
SchriCU battdelt, die von dem;<elbi'n [>trektoritun inspiriert w»ren,
4as Bonapane zu »tuncen trachtete.*) Auch dass die That den
Itinaparti5ten dazu gedient, das Direktorium zu diskreditiren,
Wen sie ihm die Schuld zusilioben, ist meines Eraehtens nicht
fttficend enrieKon: wenn Debry ^'elegetitlich einmal bemerkt,
4a T<xl seiner beiden Kollegen könne dem Direktorium nur
«rwüHMibt stein, da »ie sunst nach ihrer Rückkehr .\cine (des
DferekUinani>J Sttnden auf^^edeckt hätten, äu liegt darin noch
Mcbt DotxrUmniiten eine Be.schuliligung oder Verdächtigung.
üa »booapartisliaehe' Charakter und Ursprung der gegen
' ''- ktorium gerichteten Flugschrift'): „Auteurs de Taffreux
n S. aatea 8. 77 — ») A. ». 0. 11. S. ii'ilff. -- >) Eine volirtiiirlige
ood fcritbrJie Uaienuchuiig fli*r nlilrciclit.-ii Flug-
mm itm iabre ITW. die diese« Thonu bohuidcln. «Air wnhl
latoradf AuffAb«, n«)f»ri bm in •u-invm h^iit^ noch unentbehr*
Onc^ aber den .Raitadur OevandieuiBord'' ihre Zahl nkbt fr>
ich adbM kenae noch maoebe andere, deren KniinehoBg»-
4*
62 Obaer.
ftösassioat etc.", auf die sieb B. beruft, wäre erst festzustellen^);
die Art, wie von Bonaparte darin gesprochen wird, stimmt
nicht zu der Annahme und deutet eher auf eine Entstehung
in andern Kreisen (Emigranten) hin. Indes zugegeben, die
Bonapartisten hätten aus dem Morde Kapital geschlagen, so
wäre damit ihre Mitschuld noch keineswegs dargethan, sondein
es Hesse sich mindestens mit dem gleichen Rechte, wie B. sie
schuldig spricht, behaupten, dass sie lediglich eine That, der
sie selbst ferne standen, hinterdrein für ihre politischen Zwecke,
wie erklärlich, verwertet haben. Überhaupt lag die Ermordui^
der Gesandten durchaus nicht so ausschliesslich im Interesse
Bonaparte's und seiner Anhänger, wie uns B. glauben machen
will: wenn man erwägt, wie angesichts der Misswirtschaft des
Direktoriums im Innern und des Umschlages des Waffenglücki
der französischen Heere die Misstimmung und Unzufrieden-
heit im Volke zusehends wuchs, so wird man gestehen, dass
auch den Machthabern in Paris, ohne dass wir sie darum
irgendwie verdächtigen wollen, sehr viel daran gelegen sein
konnte, durch einen Gewaltakt, wie die Ermordung ihrer
Gesandten, die Erbitterung von sich ab wider den äussern
Feind zu lenken.')
B. hat ferner auf das Verhalten Bonaparte's nach dem
blutigen Ereignisse hingewiesen, das für seine Schuld zeuge:
trotz wiederholter Bemühungen Debry's habe er beim Friedens-
schlüsse zu Luneville von Österreich keinerlei Genugthuung
gefordert, niemals habe er, wenn er die „Schandthaten des
Hauses Habsburg" aufgezählt, den Gesandtenmord darunter
genannt, eben weil — schhesst B. — niemand den wahren
Urheber besser gekannt als er selbst. Schon v. Wegele hat
hierauf die richtige Antwort gegeben, und was B. später da-
gegen eingewendet hat, ist belanglos. Zunächst steht fest,
dass Bonaparte selbst verschieden über das Ereignis geurteilt
hat: gegen Lafajette soll er Lehrbach als Anstifter bezeichnet
haben, auf St. Helena hat er das Direktorium angeklagt;
während des Luneviller Kongresses hat sein Bruder Josef die
Engländer dafür verantwortlich zu machen versucht. Nur wer
geschichte sich genau verfolgea l&sat. — ') n, 4(»; Nachwort, S. 48. —
*) Diese Auslebt vert^ritt beiBpieläweise eine im Mai 1799 m Hambniff
verOffentlicbte FlagschrUl: „Le Paasif de la grande natioo poor l'an TU
ou les derniers abois da Directoire."
BoBApanc, I>cbr; oiul der Rastadtcr Oeeandteomonl.
53
»t ratgcfuster Meinung an die DioKC herantritt, wird darin
fitipn lodirektGU Hcwois für seine Sctiuld, die er andern hiibc
r4en wollen, erblicken. Für den Unbefangenen ergiebt
iicb <Unm nur, dngs er. zum miiulc^ten sclion zur Zeit des
iTr-nr-ro«»^.* -jf, cinc östcrTcichische Urbelicrschafl uiclit glaubtc
ren pülitischeu Kücksiehten nicht glauben wollte.
Vtie solite er also von dein Wient'f Kabinet Genugthuung
'■''Tn für ein Verbrechen, dessen er dasselbe nicht Tür
-. Kescliweige überführt hielt, dessen Stihnuug ihm als
onc Erbsclnfl des Direktoriums vielleicht selbst unbequem
rntüt
ftkren?
::i Autteiiblicke, wo er drit)^end wUnschte . die
ti'ltangeQ rasch und ohne Störung zu Kode zu
B. meint, die Österreicher, gleich frieden sbedüvft ig
■ lirden eine Sali^'fnktiitn nicht verweigert haben.
% aber nur, falls es für sie aufgemacht und klar er-
•t war, dase Anstifter und Thiiter in ihren Reihen zu
cadi^n eGi«n, tnt andern Falle, und damit haben wir es doch
tacii it.N Ansicht zu Ibun, wünien sie sicberlich gegen jotle
4(nulM!U entehrundv Zurautunur bis aufs iiusserstc protestiert
ksbeo. Der «on B. vergleichsweise angeführte Fall ItasseviUe,
»0 BooApartc noch drei Jahre nach der Ermordunif <les ge-
Di|>louiaten (renugthuung gefordert und erlangt hat.
Dicht hierher., denn einmal war hier jeder Zweifel über
Ae Gibeberscbdft ausge.'H'hlos.seri . und dann war es wahrlich
fcen KmiststUck, dem ohnmäditigen Kirchenstaate gegenüber,
iir ak politischer Faktor kaum in Betracht kani, eine solche
Fwdenini! durchzusetzen.
In Eomma: was ÜoehtUngk zur Belastung Bouaparte's hier
nrfaringt, gebt nicht über willkürliche Vermutungen und un-
flaitaeiie liehauptungen bin.ius. Man kann, das will ich
agel>en , ntAnche der von ihm erwähnten Thatsacbeu in dem
9mBt dtruieji. wie es ihm liuUebt: aber auch einzig und allein
■ler der YoraniseUung, doas man überzeugt Ist und den
Beweis RcHefert bat, dass Jean Debry als ein Werkzeug Bona-
|irt«'> für die That verantwortlich zu machen ist. Die Frage,
aif die aU« ankommt und mit der b.'& ganze Hypothese
Mkc nd fiUlt, t!>t diese: lÜsäL sieb naoli allem, was wir über
Belf^^ T^rsoo und Charakter, seine Beziehungen zu Bona-
Hrta. M«rie sein und aelDer angeblichen Spiessgesellcn Ver-
tekn rar. wftbrcnd und nacli der Katastrophe wissen, nach-
54 Obser.
weisen oder auch nur wahrscheinlich machen, doBS er letztere
vei^chuldet bat?
Die Nachrichten, die sich über Debry in den zum Teil auch
von B. benützten altern biographischen Sammelwerken fran-
zösischen Ursprungs finden, lauten, wie zunächst hervorzuheben
ist, verschieden je nach dem Parteistandpunkte ihrer Verfasser.
Die „Biographie moderne ou galerie historique etc. Paris
1815", auf die B. sich beruft*), ist mir nicht zugänglich ge-
worden; sie trägt aber, wie B. selbst zugiebt, entschieden einen
antibonapartistischen Charakter ; ihr abfälliges Urteil über D.
wird daher verständlich, umsomehr, als, was B. zu betonen
unterlässt, zu eben der Zeit, da sie erschien, wider Debry, der
sich während der hundert Tage wieder an Napoleon ange-
schlossen hatte, das gerichtliche Verfahren eingeleitet war, das
im Januar 1816 mit seiner Verbannung endigte. So viel ich
aus den bei B. mitgeteilten Stellen zu schliessen vermag, hat
der Verfasser dieses Werkes ein mir vorliegendes älteres, den
„Dictionnaire biographique et historique des hommes mar-
quantä de la fin du 13 si^cle etc. r^dig^ par une soci^tä de
gens de lettres" benützt, dessen erster Band zu London im
Jahre 1800 erschienen ist. Wie schon der Umstand, dass der
„Dictionnaire" auf englischem Boden gedruckt wurde, ver-
muten lässt und der Inhalt bestätigt, dürfen wir von diesem
von Gegnern der Revolution redigierten, noch unter dem
Kampfe der Leidenschaften des Tages entstandenen Werke
keine abgeklärte unparteiische Beurteilung ihrer Führer und
Parteigänger erwarten. Speziell der Artikel über Jean Debry
ist einer der schärfsten; er hebt aus seiner par'amentarischen
Vergangenheit') einseitig alles hervor, was ihn zum rabiaten
Jakobiner zu stempeln geeignet ist: den bekannten Antrag
auf Bildung eines Corps von Tyrannenmördern , den Antrag
auf Aussetzung eines Preises auf die Köpfe der Monarchie der
Koalition „und all der wilden Tiere, die ihnen gleichen", die
verschiedenen scharfen Gesetze, die er wider die Emigranten
veranlasst, u. a mehr. Bezüglich des Bastadter Überfalls, der
durch unbekannte Leute, die sich als österreichische Husaren
*) Nachwort, S. 66. — *) „II s'y montra, heisat es u. a. von ihm,
toujours favorable & ces projets outr^B, & ces mesures extravagantes, qni
loin d'annoDcer le talent, sont toiyoure chez uu &ctieux l'aveu involoa-
taire de son impuiBsance.'^ A. a. 0. I, 391.
flwUMilli. Otbry and der Rastadter GeuBdteamonl.
55
rkkUet'). verübt worden sei, ninl bemerkt: ggttlcklicher
Mine KoIltTgcn, die beide weniger ein solches Loos ver-
dRBten, k*m er mit dein Leben davon."*)
Den t:(?L,'i'aÜbtir tiiinmt die nBiogr»plüe nouvelle des con-
tonponiinä, Paris 1832''^), Debry eraicbtlich in Schutz;
j«i>p lange SündrnliRt« vird zumteil unterdrückt, dagegen eine
auderer Zuge, die ihn in gÜnsliKerein Lichte erscheinen
. hi'rTorpehoben: seine iutiiiten Beziehungen zu den Girou-
> .:, tnii denen ur symimUiisicrle, der Eifer und Mut, mit
ioB er oftch dem UuwaUstreiche vom 2. Juni 1793 flir sie in
llBer Adresse an seine \Vilh1or eingetreten, die Verdienste, die
V «idi «elbsl mit Gefahr seines Lebens nach dem Sturze der
SckreckcttFberrschafl als Kommissär des Konvents um die
Ffedfikatioi) de» Badens erworben. Eine mehr vermittelnde
Sfeittmg oiount dann die „N'ouTellc biograjihie universelle'
(«Kl« Atagabe, Paris 1352 tf.) ein, die Licht und Schatten am
--.•n veneJIt und nameotlieh auch Iiebry's Abfall von
^•i.viI.^I(l, bei dcÄseu Sturz er nls der erste in seiner Präfek-
tB t» Besau^D lÜe weisse Kokarde auf.stecktc und den Grafen
na ArtoU in einem puthetischeu Schreiben begrüsste, nicht
iviehveigt. nie dies aeituns der „Biographie des contemporains"
fBKhiebl. &s geht also m. K. nicht an, dass h. seine Quelle
im Nachworte diesem Werke als gleichwertig gegenüberstellt.
Dw Bild, diis wir. wenn wir all die verschiedenen Angaben
aebeoeioattdtrrhalleu, von Debry gewinnen, ist gewiss kein an-
iMeDilcs, aber auch nicht so schlimm , wie U. es auMoalt.
tmm ach: tend« Pon>iinlichkeit, ein besouiiener Poli-
likrr, der .^..i. k. bcrzeugnng rückhaltlos bekennt und seineu
itfetiru ttf-Q bleibt, ifit dieser Mnnn frf>jlich nicht; es steckt
ihm, dem Jünger Itousseauü, ein wunderliches Gemisch von
ladtetn Jakuhinisiuofi und sit-sslicher Scliwäriuerei , die
SKte itn ^iffrntlichen Leben, dem er nun einmal nicht fern
bktbeo kann, eine Itulle zu spielen, überall zu reden und von
ick radeo xu michen, und dicht d;ineben die Sehnsucht nach
iveritümi&erteni Nuturgenuss. nach einem idyllischen l^and-
Mn im Kreise seiner Familie, allen Wellhändcin entrück!.
t| S. an ArtiM Abtt BADtün-, ib. I, 188. — ■) A. a. 0. 1, 803. —
T. M5 — i»; ilcr Artikrj itauimt. «i« t-iiw KeleK«atlich« 6«aiorkung
4a rar«hsUscliai Ad«! lebrl. von dumi «aueUedMitB G«gxier dn-
66 Obser.
Seine politischen Ansichten hat er wiederholt gewechselt
Beim Beginn seiner Laufbahn steht er auf Seiten des Be^es,
in diese Zeit fallen seine tollsten, verkehrtesten Anträge; es
folgt eine Periode der Ernüchterung, wo mildere Anschauungen
die Oberhand gewinnen, wo er in nahen Verkehr mit den
Häuptern der Gironde tritt. In den schlimmsten Tagen der
Schreckeosherrschaft hält er sich vorsichtig im Hintergründe.
Als dann später der Stern Bonaparte's aufzutauchen beginnt,
wendet er sich dem neuen Propheten zu.
Über dieses Verhältais zu Bonaparte, auf das für unsere
Frage sehr viel ankommt, hat vor ein paar Jahren ein fran-
zösischer Forseber, L6on Pingaud, dankenswerte bisher nir-
gends beachtete Mitteilungen gemacht.*) Aus ihnen ergiebt
sich nicht nur, dass der junge General mit dem Politiker, der
nach dem Sturze der Schreckensherrschaft Josefine Beauhamala
aus dem Gefängnisse befreit und mit Pont^coulant, wie schon
B. hervorgehoben, gegen die Entsendung Bonaparte's an den
Bosporus i. J. 1795 Verwahrung eingelegt, in der That freund-
liche Beziehungen unterhalten hat, sondern dass es auch, was
V. Wegele seiner Zeit auf Grund des damaligen Materials mit
Recht bezweifeln durfte, der Einfluss der Bonapartisten, speziell
Josef Bonaparte's gewesen ist, der den Unschlüssigen bestimmt
hat, dem Rufe nach Rastadt zu folgen. Aber die von Pingaud
mitgeteilten vertraulichen Briefe, die Debrj von Rastadt aus
an den ihm seit kurzem befreundeten Josef richtete, beweisen
zugleich unwiderleglich, dass Debry bei seiner Rastadter Mis-
sion ein Werkzeug Napoleon Bonaparte's in dem von B. be-
liebten Sinne nicht gewesen sein kann.
Nach Böhtlingks Ansicht brauchte und erstrebte Bona
parte mit allen Mitteln einen europäischen Krieg; diesen
herbeizuführen, setzte er die Ernennung Debry's zum Kougress-
gesandten durch, dessen Entsendung an sich schon einer .be-
rechneten Herausforderung" Österreichs gleichkam, dessen
ganzes Auftreten seinem Auftrage entsprach. Und nun die
Briefe!")
Man bedenke, dass sie einen vertraulichen Charakter tragen,
') L. Pingaud, Jean de Bry et Joseph Bonaparte, Revue d'hist. di-
plomatique, I, 548 ff. — ^) Iieider sind dieselben nicht im vollen Wort-
laute Teräffentlicbt; man wird dies namentlich bei dem letzten Tom
7. April 1799, «o der Zusammenhang nicht ganz klar ist, bedauern.
^
Bottpvie, Debry uod der Basudter GesandteDnorcl.
BT
iua BJC an den Bruder Xapaleons gerichtet sind, der in soine
Sebelmite'n Pläne eingeweiht war. Nirgcndä aber fiudet sich
ii ihuvii audi nur eine entfernte Andeutung, dass Dehry den
Wiedenusbracb des Kric;^s herheiwUnschtc und bcrorderte
thr ipir dass ihm eine solche Weisung aus dem bonnpar-
ttfUschet) Laf!er erteilt worden. Gerade im Gegenteil I £r
jttmimnit, wie wir hören, die Rastadter Mission auf Josefs
Zaredeo in der ausgesprochenen Ab!«icht, dus Kriedenswerk
m Campo Formio, das Napoleon begonnen, zu Kndc zu
Ittm.
.GlMbeu Sie — schreibt er am 9. September 1798 an
kati — . flass ich nichts unterlassen werde, um zu dem Ziele
a gelangno: ich werde so meinem Vatcriande und meinem
Streben nach wahrem Kuhme zuKleich dienen, und, da Sie
4»raD Anteil nehmen und mich dazu ermutigen, auch
itn Ittichien der Freundschaft Genüge leisten. Ks liegt mir
tuvi, liire Zuneieuug zu rechtfertigen." Und überetnstim-
■etd damit bemerkt er in scinor Selbt^tbiographie, durch deren
ipDstaDdige VerütTentlichuDg sich Pin^aud ein weiteres Ver-
#EKtenrerben würde, gelegentlich seiner Berufung: .Mir lag
Tiel daran, den Frieden zu fcstif^en, nicioen Namen
m knQpfeu. Der fleros, dem wir ihn verdankten, hatte
vr Etcl« sein Wohtwollen bezeugt: es galt aUo dasselbe zu
nekifertigen und den VertraR ron Campo Formio, die Frucht
Weisheit und Triuuiphe, zu vervollständigen (completer).'
«ADea — schreibt er ein andermal — scheint auf Krieg za
I, und doch glaube ich an den Frieden. Die Punkte,
die wir uns streiten, sind nicht ao wichtig, dass wir
tetber nodi einmal die Waffen ergreifen müssten."')
Vit aichüich(.-r Befriedigung teilt er ein i>aar Munale später
He AsDahnte des franwisischen Ultimatums vom 6, Dezember
■in, ilnrcli die er den Frieden mit dem Iteicbe nun völlig go-
Btibert «äbnt, ,& moins de ces retours de perfidie si fa-
■lien Ä cerUJDs gouvernements, niais dont Ics plus soloD-
idka Mlb^rutions nc sauraient nous garantir." '} Und selbst
Ab in Jaiiaar die Aussicht auf Frieden — ..den Frieden, den
VeiuchbüJt verlange, den die Freiheit ersehne* — immer
'i 4. d. •. Soll«. 1790. a. a. 0. 1, &69. — ■) d. d. 12. Du. 1796,
58 Obser.
mehr schwindet, hofft er doch noch bei der Heimkehr auf
Josefs Landsitz Frimula veris zu pflücken und einen Oelzweig
mitzubringen. ') Wo bleibt da der „agent provocateur" Bona-
partes, den B. hinter Oebry wittert? Die ganze mühsam auf-
gebaute Hypothese stürzt mit diesen Sätzen zusammen.
Auch noch in anderer Hinsicht sind diese Briefe bemer-
kenswert.
Wiederholt erkundigt Debry sich angelegentlich nach dem
General. „A-t-on des nouvelles de la flotte?" fragt er am
19. Juni, und ein paar Monate später: „Donnez-moi des nou-
velles du g^n^ral quand vous pourrez me les donner; je ne
serai jamais ^tranger ä sa gloire et k ses succ^s" (9. Sept
1798); endlich im Januar 1799: „Je suis tres fäch^ que vous
n'ayez pas de ses nouvelles . . . dites-lui, je vous prie, un
mot dans votre premi^re lettre de l'attachement que je lui ai
voue et des sentiments que je lui garde" (18. Januar 1799).
Daraus ergiebt sich, dass, wenn uns hier die gesamte Korre-
spondenz aus der Rastadter Zeit vorliegt, Debry mindestens
bis Mitte Januar 1799 keine Nachrichten von Napoleon Bona-
parte durch dessen Bruder erhalten hatte; durch wen aber
hätte jener seine Weisungen an Debry bequemer und sicherer
gelangen lassen können, als durch den mit diesem befreundeten
Josef? Die Art und Weise, wie der Rastadter Diplomat da-
bei von dem General spricht, und sich diesem gleichsam in
Erinnerung zu rufen sucht, lässt überdies ganz gewiss nicht
auf ein so vertrautes Verhältnis schliessen, wie Böhtlingk es
zwischen dem angeblichen Anstifter des Gesandtenmordes and
seinem Helfershelfer voraussetzt- Hätte der General Debry
irgendwelche Instruktionen erteilt, so würde dieser dem Bru-
der gegenüber sicherlich derselben gedacht und gebeten haben,
über ihre Ausführung nach Egypten zu berichten. Überhaupt
erscheint der Diplomat, — und auch dies ist zu beachten, —
bei aller Bewunderung des Feldherrn noch durchaus als über-
zeugter Republikaner; ohne desseu ehrgeizige, höher zielende
Pläne zu ahoen, erblickt er in ihm deu Mann, der allein der
Republik dauernde Lebenskraft zu verleihen vermöge.")
Die späteren Schicksale Debry's nach der Rastadter Kata-
■) d. d. 18. Jan. 1799, a. a. 0. I, 554ff. — ^; Vgl. das Schreiben
vom IB. Jan. 1799, a. a. 0. I, 651.
Ifaua{)«ru, DelUT und der Raiiadtfr (Jettadtcnmon]. 59
ftiDil zur Ge-Düge bekannt. Mau weiss, dasa er zur
der Luüevilltr I-nciii-ns Verhandlungen hei Bonapaiie ver-
^^ürh auf eine Satisfaktion seitens Österreichs f^edruof^en
h*i'). ohne diuB dies ihn daran gehiuderl, stliliesslich dem
C^rys legulatif die Friedensurkimdc mit hochtünenüen Worten
in Anfinge des Trihunats feierlich vorzulegen.') Am Jahrcs-
Mgc 4m RastAdter Mordes (-28. A|>r. ISOl) hat der erste Kon-
n) ihn dann r.nm Präfekten des Doubsdepartemcnts ernannt:
die Wahl de« TaRes sollte die Ernennung wohl als eine Aus-
lekhnunft erkennen lassen; thatsächlicfa ist sie als ein /eiclien
der Ungnade Bufgefa.<^«-:t und, wie wir aus einem he^hwicbÜ^en-
4m Schreiben Jusef bonapartc» an den alten I-Veund ersehen"),
TOti Debrr. der nunmehr seiner itarlamentarischen Laufbahn
tJigtB musste, ols solche auch empfunden worden. Aut:h
n (BeMiu Punkte dQrfte also von Wi'<;ele gegen Böhtlingk,
4t die Ungnade tiezvreifeU, Hecht behalten.
So viel über Debrr im allfTemeinen und seine Stellung zu
BoMjttrttf im besondent. Prüfen wir nun die Argumente,
■rf die B. »eine Anklage wider Uebry stülpt: wir mUsseii
me dabei, um nicht zu erniüilen, freilich auf das Wichtifisto
teackriüiketi und darnuf verzichten, auf alle Einzelheiten ein-
aschen. Dies gilt zun»ch<«t be/.uglich iler Darstellung der
1 r.'u'niaae in den leUti>n Wochen vor dem blutigen Ende deB
kongKMWJi, die vielfach zu berichligHU wäre. Ich hübe hier
■r eiaea bcrvor. U. weist auf die Ordre T.tIleyraudK vom
Itt, Ipnl*) bin, welche dte Gesandten, trotz ihrer Deilcnken,
■MPeut, in Küstadt auszuharren ,jus<iu ä la demiere exlre-
wti't und urbtickt darin augeoseheinlidi ein zwischen Tal-
iemnd und Debry abgekartetes Spiel. Gegenüber dieser
kaftm Vermutung sei daran erinnert, dass Talleyriind. was
nxscbweigt, diese Weisung ausdrücklich damit liegrundet,
Frankreicb dum Kai.ser Ana Hecht, e)n^:eltig den Kon-
1 .. t«tr Uenoii«, In d«ni er dem ereten Koneu) anlieinsteDt ni
^utnsiTOt lata i>ouvi7x tioblpmeiit voii('i<r IB RApubliqnc de
UatäAr, m» qae e«tt« 4criilire patssonc« ait le droit de s'offeDser".
«■«nwrtiBC* Villi K Baillfu, Bisior ZetUcbrtft, 70, WS veröffentttcht
min. - ') Vgl rinffuid. k a. O. I. 9^8. - «) d. <i. 17. Mai luui,
WiMip«!. jL». Q. LA&H- — "1 Hirliibfth. bceir. WartUuL WiH äffet,
ll^li««t V«Ttu)diunfrnt KUi >!er RiTolutiomueit, III, 3(19; durcbauit «nt-
M»1U «indsrfvitrbni iiud aül etgcticii Z(il}i»ti-u wnebeii tiei DOfatlinttk,
60 Obser.
gress aufzulösen, nicht zuerkennen dürfe'); fast derselben
Worte bedient sich der Minister gegen Sandoz-Bollin, den
preussischen Gesandten in Paris, den er für die Äufrecht-
erhaltung des Kongresses zu gewinnen sucht: es gelte vor
Europa die Friedensliebe Frankreichs zu dokumentieren nnd
den Gegner möglichst ins Unrecht zu setzen, darum mässten
die Gesandten lieber Unbilden über sich ergehen lassen, als
von der Stelle weichen. ") Was berechtigt Böhtlingk an-
gesichts dieser Erklärungen zu seiner willkürlichen Inter-
pretation?
Belastend für Debry erscheinen B. in erster Linie die be-
kannten Vorgänge bei der Abfahrt: er findet es unglaublich,
dass die französischen Gesandten lediglich, wie uns doch so-
wohl Eggers wie der dänische Gesandte v. Roseukrantz') aus-
drücklich bezeugen, aus Rücksicht auf den point d'honnear
zur Abfahrt bei Nacht und Nebel sich entschlossen, obgleich
sie nach Barbaczy's Ordre den nächsten Tag hätt<'n abwarten
können; Debry, behauptet er, habe trotz alles Zuredens der
deutschen Gesandten von einem Aufschub der Reise nichts
wissen wollen, — naturlich weil seine Mordgesellen bereit
standen. Auf diese Argumentation hat schon v. Wegele*)
alles Nötige entgegnet und 6. zugleich eine Reihe von Fragen
vorgelegt, auf welche dieser leider im Nachworte die Antwort
schuldig geblieben ist. Ich kann mich also hier kurz fassen
und verweise nur auf das jüngst von mir veröfTeDtlichte
Schreiben Edelsheims an Kappler vom 13. Mai, wonach die
Dinge ganz anders liegen.^) Bonnier war es, wie Edelsheim
aus eigener Wahrnehmung berichtet, der am entschiedenstes
für sofortige Abfahrt gestimmt, während Debry, der seine
Kollegen darüber befragen lassen, sich ihrer Entscheidung
gefügt hat, derselbe Debry, der dann, wie Eggers erzählt,
auch am dringendsten um den Schutz einer österreichischen
Eskorte gebeten hat!")
»j Hüffer, in, 309. — *) Bailiea, Preuasen und Frankreich, I, 283.
— ') E^ggerB, Briefe Dber die AufiöBang des ßastadter EongresBeB, 1,
361 ; den Bericht von Rosenkraotz verde ich an anderer Stelle demn&chat
mitteileD. — *] Bist Zeitfichrift, 46, 213. — ^) Polit. Korrespondeni
Karl Friedrichs, 3, 241; erstmals mitgeteilt von Heidenheimer, Westd.
Zeitschrift 2, l&l. — ^) Eggers, Briefe aber die Auflösung des Ba-
stadter Kongresses, 1, 362.
BompTf, Debrr unil der Rutadter OcMLodUiunöcd.
61
r<iter« Verdachtscrütide schöpft B. ans den beiden be-
ttle Uehry uacli der Katastrophe voo Strassburg aus
Mrh Paris erstattet. ') Diese „wahnwitzige Erzählung seiner
anf{phlirh voll innerer Widersprüche und Uowahr-
%eilea , erscheint B. im Grunde lediglich als eia
: ^ongBversucb. Wenn Debry verstört und mit Blut
and äcbuutx bedeckt am Morgen nach der That in das Haus
dks tirafe-n (Jörtz elUrzt, wenn er auf den Kniecn flott für
4le Bettung der S^'inigen dnnkt und ungefragt, in fliegender
Hui miM ItettuDg erzählt, sieht B. hierin nur den Ausdi-uck
diM Mtea 4JI«wis8«iis. AU ob bei einem dem Tode eben
■ü koapper Not Entronnenen, dem noch alle Schrecken der
ÜMbl tor Augen schweben, diese Aufregung nicht völlig be-
pcüich w&re, Als oh nicht auch ein erklärter Freigeist, zumal
» Bcliwachcoi, aos Sentimentale streifeudem Charakter,
Debry, io einem solchen Mouieute sich einent bohereu
beugen liTtien könnte, als ob er. dem das Herz voll
er^ hülle warten sollen, bis man ihn höflichst aufgefor-
dert, arinc Schicksale zu erzählen! Sogar das» Debry im
i-ry-n Aogrublick nicht die Seiuigen zu sehen wünscht, erregt
i"i li, K'tpfv'Iiiiiteln: als üb er in dem Zustande, in dem er
jtäi t'T'funii, bliitüliorlaufL'ti und schmutz be^lcfkt, che er ver-
uad vom Blut gereinigt war, vor seine im siebentea
»I schwangere Frau hatte treten diirfen, ohne ihr Leben
doch ein ki'iuiendeä zu gefährden?') In der That, das
OB Verfahren, bei dem sich, wie v. Wegele mit Recht
Btle« aufhörf. Ist es da zu verwundern, das5 B., wenn
voD den , moralischen Leiden"'), die er in der Schreckens-
Mcht aiugestandcn, spricht, dies nnsrheineud auf (lewisseu»-
ÜM» bezieht, obgleich der damit verknüpfte Appell an alle
iner und Vater deutlich lehrt, daRs ihn nur die Sorge
Weih und Kindtr gequält:' Die beiden Bauern, denen
xatn Teil »eine Rettung verdankt, möchte B. kurzweg
das Bcrdch der Fabel v^^wci:^c^; dass sie ihm ihre Miilze
haben sollen, ubgleich er kein Wort deutsch verstand,
d. 17 m. IT fiortel; ftbgcdrackt in Moniteur; sp&ter n. a. In
l^rliii Stastsarcbtr, VQ, IIB ff. — ') So ftlhrt sucb Kf««" >b
:; .er ftrAlMc (Dr den Zosuad teiner Fran" (I, 402). B. frd-
it mA 4vna «Inder keine Notis. — ■] A. a. 0. U, 393, wo
Wort« nipitTl hoTorgebob«!! sind.
62 Obser.
dass er in ihrer Mitte unbehelligt die Tfaorwache passierte,
däucht ihn wunderbar. Er wird sich inzwischen aus Edels-
heims Berichten überzeugt haben, dass diese Bauern keine
Phantasiegebilde sind: hatte sie der Kittmeister Burkhard doch
verhaften und nur auf Edelsheims Protest auf freien Fuss
setzen lassen. ') Und sollte Debry , dessen Tochter sc^ar
Deutsch sprach, während seines Aufenthalts in Rastadt nicht
soviel gelernt haben, um sich mit diesen Leuten zur Not ver^
ständigen zu können ? War es so schwer, bei einiger Vor-
sicht inmitten der Landleute, den Hut ins Gesicht gestülpt,
unter strömendem Regen an der Wache unerkannt vorbeizu-
kommen V
B. bezweifelt, dass Debry die Nacht, wie er angiebt, im
Walde zugebracht: in dem lichten Geliölze hätte er sonst von
dem Grafen Solms und seinen Begleitern, die sich nach Tages-
anbruch auf die Suche machten, aufgefunden werden müssen.
Ich gebe zu, dass dieser Punkt auch mir noch nicht genügend
aufgeklärt erscheint; immerhin aber wird zu bedenken sein,
dass Debry, wie er selbst erzählt, sich später tiefer in das
Gehölz geflüchtet und naturgemäss hinter dem dichtesten Ge-
büsch verborgen hat, dass also Solms und seine Begleiter,
die sämtlich beritten waren, durch das Grestrüpp, zumal der
Boden sehr morastig war, nicht soweit vorzudringen ver-
mochten.*) Die „Patrouillen", die der österreichische Ritt-
meister vergebens nach Debry ausgeschickt haben soll, existieren
nur in der Phantasie des Herrn 6. Er hält sie sogar für
identisch mit den Szeklerhusaren , die den Schulzen von
Rheinau nach einem verwundeten Franzosen gefragt und auf-
gefordert, falls dieser sich blicken lasse, ihn festzuhalten oder
nach Muggensturm zu führen^, — wie B. glauben machen
will, aus Fürsorge (!) für Debry, damit „derselbe nicht etwa
den gegen die Franzosen aufs Höchste erbitterten Bauern in
die Hände gerate".*) Ei, woher weiss denn B., dass die
Bauern der Gegend so sehr aufgebracht über die Franzosen
waren? Sind es doch gerade zwei Bauern gewesen, die Debry
schliesslich gerettet! Und warum denn, wenn es den Szeklem
') Polit. Korrespondenz, S, 228. — ") Nachwort, 46. -Wir wissen
nur TOD einem Korporal und ein paar Mann, die Harrant und Solmi
beigegeben waren. — •) Authent. Bericht, U. — ') Nachwort, BOff,
Benftne, pebry and der BuUdt«r Gcsoodtdamord.
63
^^V Ben
^HUidi um <11& Sicherb«it Dcbrjr's zu tliun war, gerada auf
^Onwttgeo nacli Muggeotituroi, und nur „ja nicht nach
RastAdl'/) da Rastadt doch nur ein paar Minuten entfernt
bc and zweifellos tiieLr Schulz bot?
Wm b.'> Argwohn vor allem weckt, ist die Thatsaclie,
dtM iMbry bei dem Ül»erfall mit dem Leben davongekommen,
«fthnmd sdae beiden Kollegen ermordot und in der gräss-
fidHen Weise verstümmelt wuriU'n. Ks komme Ücbry daher,
Miot B., vur aIIpui darauF nn, seine „NiedtT^tibelung" zu lt-
ntefl; dftber die .übertriebenen" Berichte über seine Wun-
den. Wir fiaben du doch, was B. alierdin^s unterbisst. streng
n flcfaeidea div Berichte, die von ihm selb,st und jene, die
MO anderer Seite stammen. Nur für crstcre aber wird Debry
»OK** 1 ZU machen sein. Was nun Debry selbst von
MiMu --»..'.«.u erzählt, winl, wie scbou llüifer mit Recht
UUmt hal, durch den „autheoliücbeu Rericlit" der Augen-
Bii^o durchaus bestätigt; es sind die Wunden am linken
Arm, an der Schulter, der Nase und auf dem Kopfe, die der
Wntdarzt i«jimt1ich fUr ungefährlich oder unbedeutend erklärt*)
dichte Kleidung Debr>"8, der nnaturetlement frileux", wie
uns l>e/piißt'), sicli fttr die kUlile Naclitfahrt mit
den Kh'idiingsstiicki'n reichlich vorgesehen, hat be-
pHÜjchri-wcise die Wucht der Hiebe gemildert; da er Ubcr-
Hb gleicb zu Anfanp: sieb in einen Graben kollern Hess und
M itelltt', haben die MordgeKellen ihn oQ'enbar auch fUr tot
piiallai und nicht mehr viel beachtet. So erklärt sich der
. AubcDi. Bericht, 14. — ^i B«i dieser Gelegenheit eio Bdspiel,
99 9. aeiii« <^icUeD dtiert
Eff«r>, I, -U6 Khmlit: Bfthllingk, Nachwort, i^ ciliert:
JMfl7 ifj Mufcht in Ohnmacht j .,l>br}- liel beinahe in Obn-
«rÜtnr drr Woadual die nuicbt. Inde») «-tkbrte (kr Wand-
le am lioka) Am fftr gar uzl die Hauptwunde am Uokeu Ann
~Üftt gdUuikli Di« andern WJden fbr gar nicht gt-fUirlich. Ausser
oabodmitvad. An Kn|if faii' djtner Hauptirundf Eand licli nur eine
4b liA, alt rt aligevaicheo war. andere kleine Verwundung am Arm
t^^t tS/mtmipata" !aad Bine ebenso iinlicdpRieudv an
ider «otgfgeBgeceUten Schutu^r. Am
'Kopf boden sicIi, uIü »r abgewa^iicu
I war, blosse Konnisionpn.""
[«ist al» liii igmazrrSati eincHliokt, von dpin bvi Eggen kein Wort
iiL — ^ PoHl Korrespodani, 8, 2S8.
64 0 b B e r.
Hergang, meine ich, zar Genüge. Dass Debry später, als er
vor den Fünfhundert über seine Schicksale berichtete, um auf
seine Zuhörer tiefem Eindruck zu machen, den Mund etwas
ToU nahm und unter Zusammenrechoung aller Schrammen
von 24 Wunden sprach, wie E. M. Arndt') uns erzählt, ist
bei einem Manne, der in seinen Reden stets das Pathos liebte,
begreiflich; im übrigen bestätigt der Moniteur die Erzählung
Arndts nicht. In dem amtlichen Rapporte an das Direktorium
hat Debry, wie gesagt, seine Wunden durchaus wahrheits-
getreu geschildert.
Anders verhält es sich mit den Berichten aus dritter Hand,
die im Moniteur abgedruckt sind und den Vorfall, wie es im
Interesse des Direktoriums lag, vielleicht auch lediglich in der
ersten Aufregung, möglichst aufzubauschen suchen.') Die
erste Nachricht von dem Morde giebt Debry's Privatsekretär
Belin*) im Moniteur vom 15 floröal: es ist hier von 40 Säbel-
hieben und 13 Wunden, die Debry empfangen habe, die Rede,
nirgends aber von 40 Wunden, wie B. meint. Auch haben
wir es hier lediglich mit einem Privatschreiben Belins an
einen Citoyen Noblet zu thun, und nicht mit einem in Debry's
Auftrag verfassten Berichte amtlichen Charakters, wie B.
glauben machen will. Endlich finden sich die weitern Mittei-
lungen über die Verletzung des Handgelenks und der voraus-
sichtlichen Gebrauchsun Fähigkeit mehrerer Finger, nicht, wie
B. wiederum erfindet, in diesem Schreiben, sondern im Moni-
teur vom 16 und 17 fior^al, in anonymen Meldungen aus
Strassburg, die eine so mangelhafte Kenntnis der Dinge ver-
raten*), dass sie aus Debry's Umgebung, von seinem SekreUü*
vor allem, unmöglich herrühren können. B. hat nicht das
Recht für diese tollen Reporterleistungen Debry verantwortlich
zu machen.
B. nimmt an, dass Debry sich die Wuuden selbst b^
■) Reise durch Frankreich, IV, 800. — *} Man verfolge nur emmal
an der Hand des offiziellen Organs des DirektoriuniB , im Moaitear Tom
16 bis 23 fioi^al, wie aberaU das sichtliche Bemühen dahin geht, Öster-
reich zu brandmarken und die Wut des Volks zu entfesseb. — *) Nicht
Kosenstiel, wie B. (Nachwort, 48) behauptet. — •) U. a. wird enftUt,
Debry sei von seinen eigenen Leuten am Boden liegend auflgefunden und,
da man noch Lebensseieben in ihm bemerkte, nach der Stadt varbraeht
worden)
Baimtiarte. Dtbr; ufiil der Rutatlt«r 0«s)U)(]tciimord.
6&
it oßd keioesfails die Nacht über in ileiii Geiiölzc ver-
hübe. Wo nod wuDQ. fiügt V. Wegolc mit Recht, soll
er »je sich denn beigebracht haben? .Im Forstbause, in wel-
ehon Rosenstiel oioe anflocht gewonnen hatte", meint B.
äd»de nar. dass dieses Forsthaus, wie B. trotz aeincs eifrigen
Studiums der Eggers'sdien liriefe entgangen ist, identisch
«r mit dem Qaarticr der hadischen Gesandten.') Oder ,jn
dem hintern Teil des Schlosses'! Also innerhalb der Stadt-
mwrn. Aber wir widsen doch, dass die Bauern Debry auf
dvu Felde gefunden nnd erat zur Stadt gebracht haben. Oder
«a einem Bauernhause"! Man kannte hier an die p&ar
HBoser der Rb4?innu denhcn. Aber davon sollte der Schulze
oidtta erfahren, da sollten Harraut und seine Begleiter ihn
•kht au/gcap&rt haben! Also auch hier wieder lauter leere
VemtVDgeB.
Die MArder, behauptet B. weiter, haben ersichtlich die
Bcäenfolee der Wagen gekannt, sonst wSren sie nidit an
B— <mtiets Kutsche, ohne sich aufzuhalten, vorübergesprengt
Va aa die Kutsche Rciberjots: wer ander» kann ihnen die
BeikflBfolgc Tcrraten haben als Debry? Zunächst ist nun
WMff««g8 erwiesen, dass sie dieselbe gekannt; im Gegenteil
db Avancen der markgräfiichen Kutscher Kasper, Ohnweller
nd GhuMT ergeben, dass nie Überall sich erst erkundigt
ktbea, wer in dem Wagen sitze. Sodann erzählt der Kutscher
VfiM nirgends, dass die Husaren an seinem Wagen, ohne
fei ni beachten, vorQbergesprengt seien, um Koberjol
rielenahauen, wie B. wissen will.') Aus der Aussage des
XtfMhon Olaaser, der Roberjot fUhrtc, entnehmen wir im
BqfOBteQ, dass sein Wagen „zu gleicher Zeit" wie die
aog«Cftllen worden ist; da die Mörder hier gleich den
en bnden, ebenso wie ihre Spiessgesellen Debry und
hl den vordem Wagen gefunden, erklärt es sich leicht,
4Mi W an die KutscJic des Glasser dann nicht mehr hcran-
pvttten simL Emllirh, gesetzt selbst den Fall, sie hätten
ir Reihenfolge wirklich gekannt, so wäre doch der Schlnss,
zieht, ein dnrchau.s willkürlicher. Sie konnten dieselbe
rEjcccn, 1,^ ^3; abrifeuB haue Jed« Koofrcaabuidbaoh B. dar-
twiifciiii kdooai. — *) V(L ditt Anaaag« denelbea im ^aiheot.
68 Obser.
sich in Rastadt vie wahnsinnig geberdet, überall Mörder
blickt und in einem Znstande befunden, der ein Verhör i
verstattet habe. Als ob dies nach all' den Schrecknissen
Nacht psychologisch nicht darchaus begründet wäre! M
minder erklärlich ist es, dass er bei der zweiten Abf
Frau und Kinder, „die schon längst in Strassburg war
seinem Schwager Weiland empfohlen, da er einen emei
Überfall auf dem Wege nach dem Rheine befürchtet. Hi
doch, wie wir sehen, selbst die deutschen Gesandten, di<
höchster Erregung und Spannung dem Ausgang entgegensa
mit einer soldien Möglichkeit gerechnet!
Hören wir weiter: es liegen, meint B., höchst anffalk
Widersprüche vor zwischen der Strassburger Aussage Ro
Stiels und den Angaben der badischen Kutscher. ^Rosen
erzählt: als die Wagen von den Reitern angehalten wur
so seien Diener ausgestiegen, um die Fackeln anzuzün
dabei sei er unter die Mörder geraten, welche J. Debry (
niedersäbelten; dieselben packten auch ihn, den Diener Ro
Stiels, und raubten ihm Uhr und Greldbeutel, worauf er
losriss und athemlos zu seinem Herrn zurückgelaufen k
Er rief, dass es sich zu retten gelte, Öffnete den Wagenscli
zog Rosenstiel heraus, hob ihn in seine Arme und setzte
zur Erde. Rosenstiel stürzte schleunigst in den Wald *), n
ohne erst in den Chausseegraben zu fallen etc. und enti
so den Mördern. Dass der badische Kutscher hiervon so
nichts gehört und gesehen haben sollte, ist mindestens
fällig."«)
Der Kutscher Weiss, der mit Rosenstiels Wagen zwisc
Bonuier und Roberjot fuhr, giebt, nachdem er die Ermord
Bonniers geschildert, zu Protokoll, er habe „erst bei gelege
lichem Umschauen nach des Roberjots Chaise und dem '^
gang des Ministers Bonnier gesehen, dass er niemand n
in seinem Fuhrwerk habe**. Aus dieser Angabe ergiebt
unseres Erachtens zweifellos sicher nur das eine, dass W(
dessen Aufmerksamkeit wohl völlig durch die Schreckensst
beim vorausgehenden Wagen Bonniers gefesselt war, in se
Betäubung oder Aufregung sich zunächst um seinen H(
•) siel „la prairie", — die sumpfigen Wiesen, durch die er sidi <
ttach dem Kirchhof etc. flachtete. — *) A. a. 0. Nachwort, 62-
BoapAftei Debry utid; ^r Basudtcr GesandteDmord'
69
^Br tiAt gokümmert hat: er hätte sonst wohl geviss nicht
^■st „g«logeotlicU" nach der Ennorduog, sondern gleich
bcuu überfalle stilbät sich aa^h Itosenstiel umgeschaut.
Uv Muia hatte augenscheinlich den Kopf verloren und
itohanpt nur lässig beobachtet, was in seiner niichsten
üngefittug vorging: dies beweist eben schon allein die Thal-
■cte, data Bo«euätiel und &eiQ Diener sich aus Keinem Wagen
«ntfernt haben, ohne dass er etwas davon gemerkt. So ist
ei 4ain auch recht wohl zu erklären, dass er von all' dem,
n» Roseostiel berichtet, nichts wahrgenommen hat. Aber —
oeiDt B., — .damit ist der Vorgang an seinem Wagen kcines-
itp erledigt". Kosenstu-l erzählt weiter: Auf der Fahit von
Srix Btcb Sirassburg teilt ihm J. Dehry's Privatsekretär mit,
hm er. Belin, erst fürchterlich roisshandelt und schliesslich
to R'j Wagen geselzt worden sei. Darauf hatten die Szekler
4a Kofler losgebundea und geSRhet, die Papiere hinaus-
fvnrfca und dann wieder auf den Wagen gchunden, als wenn
ikku geschehen würe. Auch das hätte der Kutscher nicht
hMTkty*
Wir milsseu zunädist gestehen, d&ss wir die Logik des
Bcnn B.. der in dem ganzen Abschnitte doch Rosenstiela
IfilMkald nachweiacu will, nicht verstehen. Denn, selbst zu-
Miben, dass hier ein Widerspruch TOrläge, wie in aller Welt
fcuB Rosenstiel dafür verantwortlich gemacht werden, der
nr «Mergiebt, was ihm Belin erzählt!?
Aber auch der Widerspruch mit den Angaben Bclin''s ist
0» «in »cheiolHirer.
Wenn wir nämlich die protokollarischen Aussagen der vier
bttdiCT vergloicben. so ergiebt sich aus ihnen Ubereinstim-
■nd, dus sie sich fast ausschliesslich auf die Mordaccne
ülbst bexieheo; von all' dem, was nach derselben, in der Zeit
ym 10 Uhr nachts bis Jlttternacht, wo sie nach den Angaben
4b bodiscfaen Diariums erst in die Stadt von dem Major
f. Hjtftant furUckgeführt wurden, — von all' dem, was in
teeit beiden Stunden vorgefallen ist, berichten sie nichts, —
wlASM Ton der Tlünderung der Papiere, nichts von dem Ver-
Uua der 60 Szpkler Husaren , die Harraut b<^i den Wagen
tavetnffen, nichl-s endlich von dem Wortwechsel, den Harrant
utL den letzteren hatte. Man sieht klar, die I.«ute sind eben
I don sonmarischen Verliüre danach gar nicht gefragt vor-
70 0 b 8 e r.
den; man hat nur ihre WafarnehmuDgen über -die Mordscene
selbst zu Teruehmen gewünscht.
Damit ist im vorliegeodea Falle alles erkUut: wenn der
Kutscher Weiss über all* das, was Belin angiebt, weiter nichts
berichtet, liegt darin nach unsem Ausführungen nicht der
mindeste Grund, den letztem zu verdächtigen. Man kann
höchstens bedauern, dass jenes Verhör sich eben nicht auf
weitere Fragen erstreckt hat. Den Irrtum betreffs dea
ominösen Forsthauses, das auch hier wieder spukt, habe ich
oben bereits berichtigt. Weil B. sich die Litteratar nicht
ordenthch angesehen, wird Besenstiel zum Lügner gestempelt.
Noch einen Trumpf glaubt B. wider diesen ausspielen zu können.
„Erlässt", schreibt er, „in Strassbarg auch eines Tages einen
Notar kommen, der ein Protokoll darüber aufnehmen moss,
wie Rosenstiel einen Sack (sie!) mit den vermissten gesandt-
schaftlichen Papieren bekommen bat, von einem französischen
General, dessen Vorposten ihn von den österreichischen zu-
geworfen erhalten hätten. Rosenstiel weiss natürlich genau
anzugeben, was in dem Sacke fehlt, wie die Papiere sichtlich
durchstöbert worden sind und was sonst nötig war, um zu
beweisen, dass dieselben im österreichischen Hauptquartier
gewesen sind." Herrn ß. will diese ganze Procedur wie eine
mit Debry abgekartete Farce erscheinen ! Natürlich, denn die
bisherige Annahme, dass die Papiere sich in österreichischen
Händen befunden haben, passte zu seiner Debryhypothese
sehr wenig.
Zunächst eine kleine Frage zur Feststellung des That-
bestandes: woher weiss denn B., dius die österreichischen
Vorposten den französischen den Sack zugeworfen?
Er citiert das Protokoll: das in demselben aufgenommene
Schreiben des Generals Laroche besagt lediglich: ,,un sac . . .
que Tennemi lui a fait passer". Was Herr B. in seiner
reichen Phantasie nicht alles aus dem einen Ausdrucke: passer
herausgelesen hat! Ein ganzes Märchen, allerdings ein Mär-
chen, das ihm sehr gelegen kam, denn ein „Zuwerfen" der
Papiere durch die Vorposten würde mit Recht gewisse Be-
denken erwecken.
Doch zur Sache selbst: auf Erfindung soll es beruhen^
dass die Gesandtschaftspapiere mit Beschlag belegt worden
sind? Und doch wird vonseiten der französischen Zeugen,
BaMputCi Debr; nnd der Buudur Gesudtenraon].
7t
ler deutsch«!) Gesandt«!! anf's bestimmu'ste ver-
die^ geschehen iet. ja dass die Papiere trotz
aller VorHtr|]iiiigeQ nach Gern»Uach verbracht wordeu sind!
Und ffniLT: Auf Erfindung sollte die Angabe dt« Proto-
fcoUi berubni. dnss diesu Pnpiere Östcrreichischerseits an den
General Klein aosgcliefert worden sind? Und doch berichtet
ficansüel zwei Ia^ sfäter genau dasselbe, was hier im
i^vtokoll festgestellt wird, in einer offiziellen Depesche an
TmUe^nd '], dem gegenüber er die Fiktion doch sicherlich nicht
UUlc ftofrechtzuerhalten brauchen ! Das ganze Protokoll wäre
eiM füHDödie, und zu einer solchen Komödie hatte ein Mann
«ie der bekannte Staatsrechts! chrcr und Strassburger Pro-
lenvr Koch als Zeuge Beihilfe geleistet, wo nicht gar durch
tedbe sich düpieren lassen V Und vor allein — und damit
IMk« «obl auch diebe Verdächtigung endgillig zuvückgewieäen
«a — wenn ilaa ganze eine at^ekartete Farce war, wie
Win CS denkbar, dass die »'►slerreichor m einer solchen „Er-
bdrag*. die durch alle ötlenLlichen Blätter verbreitet wurde,
siSt geschwiegen hätten, wie es wirklich geschehen ist, ohne
Hcfa Dur mit einem Worte all' die Angaben als Lügen zu
tauseichnenV! In summa; Von all* den ungeheuerlichen
WlflfLj , die B. dem Bürger It^iseusticl zur Last legt, bleibt,
«ie wir sehen, nichts tibrig, was seine VerdtLchtigung irgend-
wie recbtferttgea könnte.
lodes noch ist ja seine Hypothese nicht verloren, führt er
4sdi als die gewichtigi^le Anklägerin wider Debry die Witwe
Saberjat ins Feld. Er verweist auf die bekannten Berichle
4h preoasiscben Legationsrats Boux und Meldungen eines
nTalistiscben Agenten, die bezeugen, da&s die uDglückliche
Fm in Paris offen das Direktorium des Mordes bezichtigt
mA Jean Debry als Helfershelfer bezeiclinet habe.
Zonacfast zu beachten Ist, dass diese Anschuldigungen erst
TcrhAltniamässig spät laut wei'den. In Rastadt hat sie
lir:^ekbeii nicht geäussert, ihr Verhalten gecen Debry auf
4er FUue Utost keinerlei Argwohn erkennen, auf der Heise
ueb Parts, wohin der ligurische Gesandte Boccardi, ein ver-
Freund ihres Mannes, sie geleitet«, bat sie davon auch
. gnprochen, sonst hätte Boccardi darüber wohl an seinen
^T|| Horftr, a. 1. O. 3. 858.
73 0 b s e r.
Minister berichtet. Der Bericht, den dieser in Paris auf Treii-
hards Wunsch über alles, was er in der Schreckensnacht wahr-
genommen and darüber gehört, erstattet, steht durchaus im
Einklang mit der „TMclaration", welche die Witwe Roberjot
nach ihrer Ankunft in Paris, — nicht, wie B. meint, in Straas-
bürg — abgegeben.*) Allein gerade diese „Erklärung", dfe
im wesentlichen mit dem „Narr6 fidöle'* Debry's übereinstimmt
und daher begreiflicherweise B. recht unbequem fällt, behan-
delt B. kurzweg als „dreiste Fälschung". Und weshalb? Weil
sich Widersprüche darin fänden, weil die Witwe Roberjot er-
zähle, ihr Wagen sei „wiederholentlich vollständig ausgeplün-
dert" worden, während doch die deutschen Gesandten be-
merkten, dass er „noch nicht ganz ausgeplündert war, sondern
auf dem Boden verschiedene Beutel und Sachen von Wert
lagen. ''^) Aber wo erzählt denn die Frau, was B. ihr in den
Mund legt? Bei der Schilderung des Überfalls bemerkt sie
allerdings: „Tont ce qui ^tait ä la main, dans la voiture, fnt
au moment memo pilM", fährt dann jedoch fort: ,Jja porti^
fut ensuite ferm^e; mais ä chaque moment d^autres hussards
se pr^entaient pour achever le pillage; ils ne purent pas
ouvrir la portifere." '). Also die Plünderung war, wie sie selbst
andeutet, keine vollständige, und die Husaren machten wohl
noch wiederholt Versuche, ihre Arbeit zu vollenden, konnten
aber den Kutschenschlag nicht öfl'nen. Wo bleibt da der
Widerspruch? Auch ihre Angaben über ihre Begegnung in
Flittersdorf mit Debry, der sie unter Thränen umarmt habe,
dünkt B. unglaubwürdig, er bezweifelt, dass die Unglückliche,
die mehr tot als lebendig die Reise angetreten, in Plitters-
dorf überhaupt ausgestiegen sei, habe man doch die Wagen
mit tiber den Rhein transportiert. Nun berichtet aber der
Gesandte Boccardi, ein Zeuge, den B. bis jetzt wenigstens noch
nicht verdächtigt hat, ausdrücklich, dass in Flittersdorf alle
die Wagen verliessen und zu Fuss die erste Fähre bratif^en,
während die Wagen auf der zweiten folgten.*} Im wesentlichen
damit übereinstimmend erzählt Rosenstiel, man habe in Pltt-
tersdorf beschlossen, in den ersten Wagen Jean Debry und
seine Damen, sowie die Witwe Roberjot einsteigen zu lassen,
1) Polit. Korrespondenz, 3, 229 ff. — •) Auth. Bericht, 13. —
■) Ygl HäberliD, Staataarchiv, VII, 135. — *) Polit. Korrespoit-
denz, 3, 238.
Beupule, Debrf und der Rut«lt«r Qesaodtcnnionl.
73
un sie nbne Vt-rziig nach Svlz zu bringen'); da letztere nun
auf der Fuhrt an den Klicin crttie^eacrmasscn im Wagen des
Liigi Boccarüi sass*), folgt auch ans diesem Berichte, dass
m am Rbcin umgestiegen ist und Jean Dcbry mithin Gclegen-
bck gehabt hat, »ie zu bcgra.säc&, eine Gelegenheit^ die er
sdterUch. auch wenn er scliultüg gewesen wäre, nicht verfehlt
kbn würdf, da jede VerBäuinnIa auffallen und den Verdacht
aaf ihn lenken nmsste.
Wtr sehen, mit den Gründen, die B. für seine kühne Be-
fenptaog beibringt, ist es auch hier schlecht bestellt Wie
soOte es such, frUgt man uMwillklirlicIi, deukbar sein, dass
& Witwe Koberjot, zumal in ilircr gcrci/tcn Stimmung, die
VirtSenüichung einer gefälschten, angeblich von ihr her-
libtaKleo Aussage ruhig geduldet hätte, olme uffmitlich da-
nn ni protostieronl Mittel und Wege gab es genug, ebenso
^at den Direkiorium feindliche Presse, die dazu die Hand
|ch0(ea hätte. Wir hören spater von mancher Anscbuldi);ung,
Mklw die Witwe Koberjot wider das Direktonuni vorgebracht
hskea soll: der nächstliegenden. da.ss man itire Aussage ge-
filscbt habe, begegnen wir nirgends, eben weil diese „1)6-
dmkioo" — and damit kommen wir zum Scbluss — ein
MbenCisches, unanfechtbares Schriftstück ist.
Erst Ende M&i taucht das Gerilcbt auf, dass die Witwe
Bebeijot das Direktorium der Tbat anklage und Jean Dcbry
•in batdiuldlgf, dttbei Handia ugerdienste geleistet zu haben.
fiäödiBendcnveiM ist es ein rovalistischcr Agent, der die
StniiglDeil zuerst nach London meldet'); er erzalilt uns da in
mmm seboa dun ganzen Koman, wie wir ihn Hpüter breiter
■1|iw|iminiiu in der Flugscjirift „\utcni-s de Taffrcux assassi-
aal etc.* wieder £ndeu. Schade nur, dass seine Angaben
nr einer genauen Prüfung nicht hnstehen können. Kr be-
kuiptet, Debrr sei mit seinen Kollegen auf sctilechtestcin Fuss
geatuiden: m Wahrheit war Bonnier drar Unverträgliche. Er
Icteoi ' '' 1»7 hat« bei jeder Gelegenheit zum Kriege ge-
ietit: '-'fe au Jo»ef Buuaparte erweisen das üegentvil.
Kr ipricfat von einer Reise, die Rnberjot incognito Endo Januar
Durchsetzung seines Friedensplanes C) nach Paris gemacht
Babcrila, StaatMTchiT, VII, 146 — '] Palit KorrespoadenK,
7. — ^ Am 24. yUi; V|l. BObtliDgk, U. 399.
74 Obaer. .
habe: die ß&stadter Diplomaten, denen dies schwerlich
gangen väre, wissen nichts davon; Hüffer citiert aus
Pariser Archive Rastadter Depeschen Boberjots vom 14
22. Januar, 2. und 5. Februar. Nach den Erfahrungen
man wohl die Mitteilungen dieses Agenten mit berecht
Misstrauen aufnehmen. Auch B., der sich über dieses
trauen entrüstet, glaubt ihm ja nur, was ihm gerade ]
während der Agent (JI, 400) meldet, Debry besitze aussei
lieh das Vertrauen, „das geheime Losungswort des I
toriums". schreibt B. ein paar Seiten weiter, da er Debi
Vertrauten des Direktoriums nicht brauchen kann, ruhig:
berjot besass, wie es scheint, das Vertrauen der Mehrhe
Direktorium." Herr B. möge daher auch uns g^tatten,
wir nicht alles, was sein Gewährsmann vorbringt, als 1
gelium aufnehmen.
Ziemhch gleichzeitig bericfaten dann der preussisch'
gationsrat Roux^ und der badische Gesandte von Rei
stein") von neuem über das Gerede, jedoch mit einem bemer
werten Unterschiede. Während Roux augenscheinlich dai
für begründet hält und bereits wissen will, das Direkti
suche die unbequeme Schwätzerin als wahnsinnig auszug
verhält sich Reitzenstein dag^en durchaus skeptisch; ei
das Ganze für eine böswillige Erfindung, welche die F
des Direktoriums ausgesprengt : „on dit tant de cboses c
le Directoire, il est donc permis de croire que les dis
m^mes sur lesquels on fonde ce bruit, n'ont jamais exif
que le tont est uo de ces mensonges enfant^s par l'oisiv
la m^chancet^." Und in der That ist es noch keineswe^
wiesen, dass derlei Reden seitens der Witwe Roberjot wii
gefallen sind. Es ist höchst auffallend, dass sie, die
Debry's Quellen „so offen und rücksichtslos jedem, di
hdren wollte", ihren entsetzlichen Verdacht mitgeteilt,
badischen Gesandten, der sie wiederholt, zuletzt wohl
Mai, gesehen und gesprochen, kein Wort davon anver
noch auffallender, dass der mit ihrem Manne wohl befreu
Boccardi, der sich auf der Reise nach Paris ihrer so g<
lieh angenommen, seiner Regierung nichts darüber zu beri
weiss.') Dazu stimmt, dass die Witwe Roberjot auf die K
'} d. d. 12. Jnoi, Tgl. P. Bailleu, Freussen und Frankreich, :
— ■) d. d. 9. Jnnl, vgl- Folit. Korrespondenz, 3,249. — *} Miti
BgoapttU, D*bqr lUUl dar RMUd(«r atMiidreiimord.
75
eiae aiiReblicIi von ihr sUmtiiemle Schrift zirkuliere, die
onilenu Ix^haupte, Jcnn liehry habe, ,als Husar ver-
Ueidet (!)* rfen Cherfall insceniert and fieleitet, Im Moniteiir
Thermidor f^egen eine solche Verleumduiig öffentlich
unil ilic Berichte Debry's vom 12. und 16. Öordal
fern) bi*stätigt hat B., der dies verschweigt, wird die
Bun freilich wieder als Fälschung; bezeichnen: das
iber ent beweiscu.
»D« gesetzt den Fall, die Witwe Roberjot hätte sich,
). umimmt, in der Weise gejinssert. so wäre das Faktum
kcioeswegs erwiesen. Die Berichte Reitzensleius er-
dass sie sich wiederholt Über die kärgliche Jahresrente,
ihr verwjlligt, beschwerte; es liegt daher die Ver-
äMong' sehr nahe, dass die Gegner des Direktoriums^ mögen
m mn Rnyallslon oder Bonapartistrn gewesen sein, ihre tiefe
imong gegen die Regierung fiir ihre eigenen Zwecke
nnd mit ihren EinflU«>ternQgcn der Gekränkten so
haben, bis sie dem Argwohn, den man in ihr
l. _ L offenen Ausdruck verliehen.
pitolieren wir: das Verhalten der Witwe Koberjot
der That und ihre Pariser Erklärung sprechen zu Debry's
ten, Bpüicre vcrdärbtigc .>iiisser\ingeii sind nicht genügend
EMO noil hesitxcD, ßbgescheu davon, keinerlei Beweiskraft,
auch hier hat B. kein Glück. Dnss die böswilligen Ge-
5 Über Debrjr sich noch geraume Zeit erhalten und wäh-
lend der Friedensverhandlungen mit (kterreich. durch welche
Bc Erinncraog an die Rastadter Katastrophe wachgerufen
rorde, naturgemäsa neue Verbreitung gefunden haben, so dass
HB In Paria sogar schon von seiner Verhaftung sprach und
)ebi7 sieh genötigt sah, den ersten Konsul um seine Intcr-
vtiioa aiunigeben, ersehen wir aus zwei Schreiben an Bona*
tute rom 23. bcxw. 27, Juli 1800, die P. Bailleu jiing^t niit-
ta^iU') DisM gefUswotlich ausgestreuten Gerüchte, meint
ktbrr, mll>K*u einen bestimmten Zweck verfolgen; die Polizei
M Itvt Itar. !^i3itUarc1iin su Qeaua: unter ilen Bcricbteo des GcMixlt«!!
Juli bcfius«B sich aasser deo Ton mir (PoIiL Korrc-
poEnriu, -, ^"7 mttgtKilu-n tinr kw«1 bAUogloH Berichte rom 30. und
7. Stak mit den KuUiber Vor&U uod iriaeo Opfern.
•) tfm. ZdodtfUt. Bd. 70, 8. 46t.
7C Obier.
kÖBoe denadben aof die Spar kc^wet nad des Gerede txa
EodeaadKa. BoBafiarte hat ihn dum durch Cbifce beruhten
IflOKo oad ihm, «ie es acbemt, öae dveoTi^ TenreDdimg
im Staatsdienst is AOTwriit gestdlt: was voter ans der Sache
geworden ist. wibmb vir nidit. B. vini TOraassichtlidi aoch
diese SchriAstadte wie jenes Schreiben an Gagen ab AaafioBB
eines sdmldbdadenes Gewissens begcichnen; in Wahrheit be-
weisen sie weiter nichts, als dass Drtwr da- thörichten Ge>
rächte, was ihm niemand To-äbdn wird, endüdi einmal Qber^
dr&ssig wurde and ihre Urheber entdeckt nnd bestraft za
sehen wünschte. Wer dn böses Gewissen hat, ruft nidit nach
dem Staatsanwälte und rerlangt eine HDto^adumg.
Was endlich B. fiber die Uittel und Wege bemerkt, die
Debry zur Aasfähmng seines Vorhabots benützt habe, ist so
nDgenOgeod wie möglich. Kach B/s Meinung haben ihm
Emigranten, rielleicht auch Szckler dabei als Werkzeuge ge-
dient. Man höre und staune: einem Manne, da- s. Zt die
schärfsten Ansnahmegesetze gegoi sie geschaffen, der für den
Tod ihres Königs gestimmt, dessoi ganze Vei^angenheit ihrra
Hass in besonderm Masse weckea mosste, ihm sollen die Emi-
granten hilfreiche Hand geleistet habea, — vielleicht gar um
ihm DDd Bonaparte einen Gefallen zu bereiten! Man braucht
wohl nicht erst auf all' die Bedeoken, die sich ans dem Ver-
Uof der Katastrophe selbst dagegen ergeben, hinzuweiseo, um
das Unhaltbare dieser Yermatung darznthun. BezeichncDder^
weise hat denn auch B. auf die Entgegnung t. Wegele^s') im
Kachworte nichts weiter erwidert
Und nun zum Schlüsse noch ein paar Fragen! Es steht
fest, dass der leidenschaftliche Jakobiner von ehedem seiner
Familie ein zärtlicher Gatte und Vater gewesen: dafür zeugen
seine Briefe an Josef Bonaparte, wo er wiederholt von dem
innem Glücke spricht, das ihm sein Familienleben biete*),
darür zeugt sein Verhalten nach dem Überfall im Walde, wo
ihn das ungewisse Schicksal der Seinigen vor allem peinigt,
und sein oben') geschildertes Benehmen in Rastadt. Ist es
denkbar, dass derselbe Debrr es über sich gebracht haben
') HiBt Zeitschrift 46, 211 ff. — ") Vgl. Pingaud, a. a 0, I, 552,
555. „Les goQU de la aature, ceux de la famtUe ne Bont point £teiiits
dans mon coeur, Qs ont serri ici k me remplir bieo des rides" etc. —
■) Oben S. 61.
Boiupvte, Oebry and der Rastadter Gcsandicomord.
77
wine Töchter und vor allem seine Frau in ihrem der
ScbonuDfi bedürftigen Zustande zu Zeugen der nächtlichen
Sdirrckens- and GrAuelscene zu machen, wo es ihm doch,
VMM er sich «irklich mit dem Mordplane getragen, ein leichtes
fnnen wäre, sie mit seinen jünftsten Kindern') ein paar
1^ vorher nach Strassburg zu schicken?
Cod weiter: wer eine solche That anordnet, wird doch in
fnttr ünie dafür »)rgen, dass sie nnter allen Umständen
Mcb siciier gelinge. W'w nun, wenn Roberjot und Bonnier
kt der letzten Hcratung dem Drängen der deutschen Ge-
■adtM nachgesehen und sich entschlossen hätten, den Tag
iteawftrten? Hätte L>ebry daran denken künneo, am hellen
Tage sie hinschlachten zu lassen? Und wenn der äster-
nidiiwfae Kiitmeister die Eskorte, die notorisch gerade De-
fery dringend begehrt hat*), bewilligt hÄtte, wie doch zu er-
nnoi gewesen wäre. — bekanntlich ist ihm ihre Verweigerung
urd Enherzoge Karl zum schweren Vorwurf gemacht worden
- ja wenn er nur gestattet hätte, dass die angebotene
badische Elskorte sie geleite, hätte da Debry mit seinen an-
feUiebai sechs CmigraDten einen Überfall wagen dürfen?
Wlre da nicht der can?:« An&cbla-j:, auf dessen Gelingen Bona-
parte Ton I^y]iten aus seinen l^ukunflsplan gebnut hnhon soU,
^idwHert, and zwar durch Debry'» eigene Schuld?
Wohin wir auch blicken, überall wankt Herrn B. der Bo-
te mter den Füs&en, ührrall statt Beweisen leere Vermu-
■ngtt, Fehlschlüsse und Spielereien der Phantasie, statt so*
Uer aorgfilHiger Forschung Missachtung ihrer einfachsten
CatUc Ich glaube, meine Ausführungen, wie die v. Wegele's,
laihiii geniigen, um die vÖlUge Verkehrtheit und Unhaltbar-
bit der Ton Tüihtliogk vertheidigten Hypothese auch nach
4m beotlgen Staude der Forschung Überzeugend dari^uthun.
b tit «ffder meine Absicht, noch meine Aufgabe auf die
Vssocbe, die von anderer Seite zur Lösung des blutigen
gaouicht worden sind, an dieser Stelle nochmals cin/u-
.*) Aufbllend erscheint es aber, dass B., der von seinen
OifiMni mit solchem Nachdruck eine gründliche Widerlegung
^Haberlln, »tuiurdüv. Vn, 190. — *) Egg«rt, a.a.O. I, 9ti2.
'Twwite Inf nrine EinlHtuo^ zum drittfio Band« <)er Follt-
Fi .<l«at, Mivle nvteea Aii^tx ,Zur GMchJchie das BaBUdter
f ta tUtaer Zeit«chrifl, N. V. \U. 716 ff.
78 0 b B e r.
all' der von ihm vorgetragenen Argumente verlangt, seiner-
seits sich so wenig um entgegenstehende Ansichten kümmert.
Auf Mendelsohns Emigrantenhypothese hat er sich, ohgleich
er selbst den Verdacht als naheliegend bezeichnet, gar nicht
eingelassen, ebensowenig befasst er sich mit der von Helfert
wieder aufgeworfenen Frage, ob nicht das Direktorium die
Schuld trage. Die von Vivenot, Sybel und HUffer vertretene
und eingehend begründete Anschauung hat er id seiner Weise
auf zwei Seiten abfertigen zu können geglaubt, wobei er so-
gar sein früheres Zugeständnis, dass die öst^reicher wenig-
stens die Beschlagnahme der Gesandtschaftspapiere angeordnet,
zurückgenommen bat*): als ob der bekannte Bericht Barbaczy's
an Görger (nicht Gayer!) vom 18. April eine andere Deu-
tung überhaupt zuliesse!*) Von einem Versuche, das ver-
dächtige Benehmen des Rittmeisters Burkhard, die kompromit-
tierenden Aussagen der Rastadter Gesandten, der badiscben
Kutscher, des Italieners Boccardi, die Nachrichten über das
aufTällige Verhalten der Szeklerhusaren nach der That, die
gravierenden Angaben Lehrbachs in seiner Unterredung mit
Hoppe und andere wichtige Belastungsmomente, die für die
Ansicht seiner Gegner sprechen, irgendwie zu erklären und
zu deuten, ist bei B. nirgends die Rede-
Gleiches Recht für alle! Wenn Herr B., der, wie ich höre,
damit umgeht, zur Rettung seiner Hypothese eine neue Bro-
schüre zu schreiben, wirklich sich dazu entschliessen sollte,
werden wir wohl von ihm erwarten dürfen, dass er sich um
die Meinung Andrer etwas mehr bekümmert. Vor allem aber
wünschen wir, dass er die Thatsacfaen nüchterner und objek-
tiver prüfe, den Inhalt seiner Quellen korrekter wiedergebe
und statt willkürlicher Unterstellungen und leerer Vermutungen
vollgiltige Beweise beibringe: Vorschriften, die er bisher zu
seinem eigenen Schaden nur allzuwenig beachtet hat.
1} Danach ist meine Angabe in dem obenerwähnten Aufsatz in dieser
Zeitschrift VII, 721 zu berichtigen. — ') Vgl- ebenda VII, 721.
Die Fortsetzung der Flores temporain»
Ton Reinbold Siecht,
Cuior von Jung Sankt Peler iu Slinssburg, 13t)6->1444.
Biebard Fester.
n Mi TOQ Beiobold Sleclits Chronik Lis jetzt bekannt war,
kich auf eiDi^e Citati> bei Sclini>{itlin und Sachs*},
Inder Fulguzeit, nnmcnilicli von Mone bei Heraus*
fibe der budi&cben Quellcasammlung, vülti;;; übcrsebeu wer-
te iittd. SrJtoepfliß hntlc, wie er bei der erstmaligen Be-
nfimg uf Stecht mjueitt (2, 80), die Absiebt, die Chrooik
B d«o ,Scrt{jlores rerutii Alüaticarum" zu TcrütTcnlHchen.
SiiM Abschrift, schwerlich die weiter unten beschriebene
Sudsdirift selbst, hat Sachs benutzt; denn er erweitert zwei-
ul AjuDcrkunguu SdioeptUits durch würtliche Citate aus
SmhU Obronik (3, 323 uud 231). Der Aurbewabrung&ort
te Huidschrift war hei keinem unserer beiden GewÜhrs-
alMer iianibaft gemacht, und die liefUrcbtung lag deshalb
Mke, <Lu8 die Handschrift ebenso wie SchoepAius Sammlungea
deo Sciiptorcs bei dem Btras-sburgcr Ribliothelisbrande
IS70 XU Gruude gcgangeu sei. (Juter diesen Um-
■o hatti* ich vielleicht lange nnd vergeblich dem Verbleib
irifl narhspüren künnea, wenn nicht Stadtblblio-
ItudolC liuüi^ in ätrasi>burg, au den sich noch kfin
lancber in Atsaticis fruchtlos gewandt hat, mich sofort auf
tk richtige S[>ur geleitet bUitc durch die gütige Mitteilung
der auf Siecht und seine Chronik bezüglichen Notizen des
^hberen Strassburger Stadtarcbivar:« Kudwig Schneegans.
' » HiitsriB Zahngo Badenslg (ilie entsprechenden Stellen der Eitdei-
b di* Gtacbkhu Avr MRrggnradiaft Uuicu in Klaimneni) 3, 8S
. »>>. 1] (tSt>. 93 (331). 9& (235). 9T. IU. 131 (906).
80
K«ater.
Gleich die erste Notiz, ein Aaszug aus Scbo^ifias
schriflliciicr, ebenfalls vtrhranuter „Alsatia llttertU',
kUr, wo die Handschrift zu suchen sei. Die SieDe
„Cantov et canonicus ccclesiae S. Petri junioris Argaii
vjxit secub XV medio. Continuavit Martini Minoritae
tomporum seu chronicam m^orem usque ad aDDom M
Codex manu scriptus Martini cum coutiDuatione Slecfaüii
in bibliothecÄ Ufifenbacliiana. describitur tom. III p. 5^9 itf
Ex ea iti Hubcriana, qune Basileac est, transivit, in qui
dicem chartaceum vidi. CoDtiauatio Slechtii nostn
est". Kh fol^t dann noch eine kurze Beschreibung de
Halles der HnudschrifU
Den Ausdruck „vidi' dürfen wir nicht so pressen,
Schoepfliu »ich mit der Einsicht und Benutzung des
befjnUgt habe. Eine Abschrift, ob nun von striner oder,
ich fUr wahrscheinlicher halte, von drr Hand des al)
dienstfertigen baden-durlachischen Archivars Herbster, wi
als er die historia Zjiringo-Badensis heraujigab, zweifellos
«einem Besitz. Kür uns aber ist die Uauptsache, dass d
Codex selbst noch heute unter der Signatur L) II 9^ in Haä«l,B|
zwar auf der dortigen Universitätsbihliulhek, wohlerhalten tat
Wie er in den Besitz der Bibliothek gelangt ist, erfahr
wir durch folgende Notiz auf der Innenseite des Pergamei
deckeis: „Ex dornt Jub. Jac Huber, acad. Berol. soc., qoi d
dicem istnm e bibliotheca Job. Wem. Hubori J. U. D. acqnl
verat I7S9". Der bekannte Basler Sammler Dr. jur. Jobai
Werner Hiiber starb 1755. In seiner oder in Johann Jak
Hubers Bibliotltek sah und benutzte also Schoepflin uns«
Codex. Derselb« ist 83 Folioblätter stark. Auf zwei Vorsa
blatter folgen 79 heschriobcne FoliobiStter, die Seite zu n
Spalten, dann wieder zwei leere Blätter. Auf dem erstes i
VorsatzbllUter ist der Inhalt des Codex beschrieben, eiogeld
durch folgende Notiz: ,£xc. ex cat&logo mssorum, quoa :
liquit J. Wem. Huber J. U. D. Baa. dJstrahend. in BibHi
Joh. Schweighauser») Bas. I7S9'. Fol. I bis 57' enthalten il
*) Der Bubr Kblioth^, dir mir des Codex anf Uio^re Zefl
BcDubtiuiR nacb Mflncbea {«schkkt h«t, sowi« Ilcmi l>r. Aasust E
' tD Bisd sei hier Ar nekrfaclM Aukuaftscncilaiis henlichst
- >) Hn 1806 ceBtorbcne Buhr TariesvT. Vgl. All«. Deu»
Ue 93. U9.
1
Reinbold S1«clit
81
der Flores lemporuia, FoL 51^ bis 75t, die Kottsetzutig
und Fol, 76* bis 79'' eiue der unter dem Titel „Mirabilia
■e* bpknTiiitci) Topographien Roms. Geschriebeu
iK die gftnxe Handschrift, meines Erncbtens einschliesslich der
,MirebiKa', tod einer allniählich immer nacbtasf;it'er werden-
in Uftod in der zweiten Hälfte des 15. Jattrhuiulcrts, und
nrar tob einem AbscbrtHber, der seine Verlage bäitäg nicht
ffdit lesen konnte und nanientlicli mit Sitrbts Chronik, wie
idi weiter unten nachzuweisen suche, ziemlich willkürlich ver-
tütfvn ist. Da jedoch auch Slecbt ein ganz barbarisches
Ulöa icbrieb, und durcbaiu* nicht alle (.Tammattschen und
s^tiiictien Verstösse sich dem Abschreiber aufbürden lassen,
M bsbeit in den Abdruck des Textes Verbesserungen nur da
iiÜMfam« gefunden, wo ganz zweifellos ein Schreibfehler
Skdita oder seinea Kopisten vorliegt, während ganz verderbte
StcOea mit Aaftalu^uDg ihres l'latzi» im Texte in die text-
khtisdien Bemerkungen Yenriesen worden sind.
Der Text der Flores temponim , deren Verfasser sich auf
W. 1 pfmtcr Hfmiannus ordinis minorum" nennt, steht der
TfB Meo£cfaen ') benutzten Handschrift näher als dem Abdrucke
Kccanl*). Wie bei Meusclien wird gleich im Eiuj,'ange
.^.j, nicht 1290 wie bui Eccaiil, als die Zeitgrenzo der
drnollc angegeben. Der Schluss lll>cr die Geisslerfahrt von
IM9 ist etwas ausführlicher als der des Mcuschenschen Textes.
Uruf fol^t noch ein /uyalz: „iLem anno domini 1372 feria
aauda po«t dominicain .ludica^j in civitatoSprrensi duo fratres
niileB, dicti ^die Uabelu' decollati fuerunt prupter cyphum
«ram, quem dcpraedarunt in strnto publico"; und im An-
tÜam daran hcissl es: .Uic ccssat fratcr Hcrmannus ordinis
taionnu huius cronice collector, quam appellat cronicam mi-
MKM BAU flort» leuporum, ut in prohemio supra huius Hbelli
ttoMMTit anno qao proximo scilicet anno dumini 1349".
Ehe icli mich auf die unmittelbar darauf folgende Chronik
JkdkU oiber einlasse, wird es gut sein, das wenige, was sich
«ein Leben crniilleln Hess, mitzuteilen. Auch hier ver-
leb wieder alle biographischen Notizen, bis auf das von
*) Mk- Ocrii- Mffoadiai, tleraiatini Grg&ntiH ordinis ^mtrum minornm
UB^niB. LugJiuii BHUvoraBi 174S. — *) Job. tieorg Eccard,
htoucteani mdü utü. Upsiu 1728. 1, l&ei— liHO. - ^i 1&. Minu
■.i«Mtt.4.gkwT«.x.r.ix. 1. 6
82 Fester.
Stadtarchivar Dr. 0. WinckelmanD in Strassburg aufgeiiindoie
und in Beilage No. I abgedruckte Schreiben, der Liebens-
würdigkeit von Hudolf Reuss.
Die erste urkundliche Erwähnung Reinbolds von 1405
zeigt ihn bereits als Sänger von Jung Sankt Peter in Strass-
burg. Bischof Wilhelm von Diest ging mit der Absicht um,
Strassburg mit dem Bistum Lüttich zu vertauschen und hatte
im Sommer 1404 mit der Stadt Strassburg und seinem Dom-
dechanten, dem Bischof von Augsburg, Eberhard von Kyburgi
Verhandlungen angeknüpft, die dahin zielten, den Strassbui^r
Bischofsstuhl möglichst vorteilhaft an Eberhard zu verkaufen *).
In die erste Zeit dieser Verhandlungen fällt das in Beilage I
abgedruckte Schreiben eines Ungenannten an Siecht vom
31. Januar 1405. Es bestätigt das Gerücht, dass Bischof
Wilhelm Strassburg mit Lattich vertauschen wolle und be-
richtet, dass dem Vernehmen nach König Ruprecht für Stras-
burg die Kandidatur eines Grafen von Moers ins Auge gefasst
habe. Siecht soll das Schreiben dem Vater des Absenders
oder in dessen Abwesenheit Johann Amman mitteilen. Er
steht also in Verbindung mit der Partei Eberhards von Ky-
burg, dessen Gesandter Johann Amman, genannt Kirchherr,
ist, und man möchte in dem Vater des Schreibers den Strass-
burger Ammeister Wilhelm Metzger vermuten.
Das nächste Lebenszeichen giebt Siecht selbst von sich.
In der Vorrede seiner Chronik sagt er, dass er ihre Nieder-
schrift am 10. Februar 1413- angefangen habe (S. 87). Am
8. März 1415 finden wir ihn in Konstanz mit seiner Chronik
beschäftigt (S. 134). Im folgenden Jahre erhält erztisammen
mit Heinrich Seropach von den Richtern, welche das Konzil
zur Beilegung des Zwistes zwischen Bischof Wilhelm einerseits
und seinem Domkapitel und der Stadt Strassburg andererseits
ernannt hatte, den Auftrag, sich von der Stadt verschiedene
für den Prozess wesentliche Urkunden, darunter namentlich
ein Register der bischöflichen Schulden, einhändigen zu lassen *).
Noch einmal begegnet dann sein Name in einem Verzeichnis
des in den Jahren 1418 und 1419 im Strassburger Bistume
erhobenen, von Papst Martin V. bewilligten Königszehnten.
^} Strobel, Yaterlfiodischfl Gesch. des Elaaases S, 69£ — *) Bettage
No. n. YgL Strobel 3, 109 ff.
Rdobold SlMbt
83
len — Iieisfll es darin — lierr Reimbolt Siecht, kirchherre
Igen *J in CostcDtzer biätuiii gelegen, hclt gehabt
Iben kirch uud von der lutpriesterei dasetbs in
xiiisea ein opfftfr uud von wiii, koru uud alli-u auduru
sn«Ben nit me Uenue 27 lib. Davuu ^ebürt zu zehenden 2 lib.
I« KbilHni;, also das sin zcdel nswisel". Das Jahr seines
Toto üt 90 wenig bekannt als das seiner Geburt. Wenn
4ie letzteo Koti/en der Cbroutk noch von ihm berrüfai^n,
itarb er wohl nicht lange nacli l-t44. In dem Anniversar von
Jau S. Feier stand nach deu Auszügen, welche Mieg von
Büflhiiii') ini 16. Jahrhundert in seine 1870 verbrannten
JloaiUMintn eccle^iae Argen ünen^is" aufgenonimcn hat, zu
V Idn» Januiril: ^ia anniversario Reinboldi Siecht caatoris*
fu Sept. XIV Kai : „EHsal>uthae dictae Venerin et Hein-
li siecht cantoris". Damit sind die Nachrichten Über das
LdKQ unseres Autors erschöpft.
WeDden wir uns nun zu .vincr Chronik, so lüsst sich die
mogsgescUichte derselben mit erwünschtester Deutlich-
verfolgen. Kr beginnt, wie schon erwühnt, am 10. Februar
UI3 die Nifdenichrift, beziehungsweise die Redaktion der
Cbrenik mit der ausgesprochenen Ab.sirht. den Faden dn auf-
'^«Bidineii, wo ihn die Floren teinporum fallen lies^n, und
ntwidcelt im Prooemimu eine Disposition, die sich ganz an
die Kaiser- und die Papstge«chichtc getrennt behandelnde
LBeinca VorbildesauBcbliossl. Auf die Regierung Karls IV.,
Weozvls, Ruprechts und die Anfänge Sigismunds gedenkt er
du Zeitadtof des gros-scn Schisma von Urban VI. bi.>i zum
touil von ri»a folgen zu lassen. Den Beschluss sollen alle
Ifcrigen «isscMwerten Ereignisse machen. Eine einzige Ab-
■Brliwig von dieser I>is{>osition wird .sogleich nngekUndigt.
Em Reibe von Notizen zur (.ieächichte Schwabens, die eigent^
keil in die diilte Abt^ilnug gehörten, werden der Kaisergeschichte
fvuigäscbickt. Im übrigen bleibt der Autor seiner hispositioo
pdxrmt nbgcBubeQ davon, dass manche Ruprecht betreffende
Jt^Oz ta den dritten hauptsächlich den Heidissacben gewidmeten
geraten bU Karl IV. und Wenzel werden selu- kurz ab-
Er^t mit Ruprecht wird die Kaiscrgcsrhirhte ausführ-
kWr ond bricht vorlüutig im August HU ab (S. ICH}. Die
') MaNUip» vnr. Frelbarg i. D. — >) 8d. Benfeld im L'nterekua.
6*
- ^ .«dSifLn. aser ersten
^i- rwoL s- äörafafÄler
=^ - Ttt 5ä3e stbit md
r .s: ^=. Eaciük tfwedt,
s-ra^ --~rs a ife F«kr
-;^ ^=r= TSüa T>jr«irtL
' - ^ icr: d 5-;SiA TOB
:=. =^ -- ._ - 5cäc ibcr
_=z. iäs: -r SÄT Et- rauH
._^^::i -1 -ri==- -Hin 'ieot-
_— . :l•^'l I;zi-1. T-!iz, nicht
.- iiiif- '_^=*2ii A':&;hrei-
-: , :-t -.iTtinüI :riist
■_.- :\r .-.rr ,:;cn eo-
- --;. T -r>:— t^^'ii hinter
Jiji r-T-iOE IrrizeDS
-- : iljr:; ifcia»ir Cironik
-■..>. .: . .J ToöI T?a ibm
.>,;.— :r ^;azt:a von
. , .i ^ :tr 7ri."i n«nnt,
Reiabotd Siecht.
85
Die nrelte kleinere Hälfte der Clironik ist nicht in einem
geschrieben. So ist die Erzählung der freiwilligen Al)-
ig Johanns XXIIJ. unmittelbar nach deni Ereignisse
8. Mkrz Hl 5 zu Tarier gebracht worden, während die
ifae der Dauer des Konzils nufS. 133 beweist^ dass Siecht
As» Stelle nach Schlass des Konzils zam mindesten Über-
xrWit«t hat Aber auch von chronologischer Reihenfolge ist
knne Rede mehr. An einige das Konstanzer Konzil betrciTende
Koliirti ri'ihfn Rieb in die Kubrik Heichssacbeu gehörige Xo-
tun Ober die Jahre 1419, 1418—20, 1423 (denn 1412 ist
titt wiedentin nur ein nffenhares Verseilen), 1422 tmd 1424.
Dun tnt beginnt die ausführlichere Kr;!ahlung des Konstanzer
KmoUs, die bis zur Wahl Martins V. Tortgeführt wird und
nl EmilliMung des TodCH Johanns XXIII. abschliesst. Und
ebiiDal, zum Teil schon gebrachtos wiederholend oder
snsfUhreDd, hcrichtei die Chronik über Vorgänge der
Ul&, 1419—22, 1431, 1425, USü und 1444.
Die meisten dieser Notizen durften liald nach den geschit-
dotcn Erognissen aufgezeichnet wonlen sein. Das „lys
Spiranals* überschriebene Kapitel (130 fg.) ist, so wie es vor-
faft, wobt 1420 vci-fassU Spater kam der Autor nochmals
densBlben (jegenstand zurück nud führte ihn foit bis 1422
139 fg.). Auch in dem Kapitel „depostcio ducts Ludwici*
140 fg.) «ind aus sachlichen Gründen Notizen der Jahre
i& und 143C vereinigt. Im übrigen ist irgend ein Grund
Ur das Aufgeben der chronologisehen KeÜienfolge nicht er-
rbtlieh, and wir haben also in der zweiten Hälfte der Chronik
I41A eine in der Hauptsache ungeordnete Materialien-
aamluof: vor uns, deren Itedaktion Siecht nicht mehr durch-
Ikren kmiDte.
A-b Quelle benutzte Siecht für die Charakteristik Karls IV.
Menzels seiner eigenen Angabc nach Königshofcn , und
ric ein auch nur flüchiiger Vergleich mit der deutschen
t&reik k'hrt, offcnhEu' nicht diese, sondern die lateinii-che
w:0 Tsbrannte Handschrift '). Weiter scheint sich die Be-
Bicht erstreckt zu habeu. weil Siecht vieles brmgt,
*) T|^ 41a lahdtaaagKbe da 8- Kapitels in Ulptn. rhrAnik h«j He-
8, 1(M and Code hittorique et diplomatique de la TiUe
-5 . est e r.
15 .T fttrstice iiümssiiaten nicht hac. mdereä. das sich bei
ji:-.-i=:iL'iea 2i.:et. .LisiödSi; :iid iasseibe Ereienia fast nie
jiü i^'-^'.Lai; ' Tscüieüenüeiteii "in Jakob Twingers D»r^
■ji:.ia;: T-iiLi. "iB r-nmaiize "."jeremsnnununff mit Johano
'■»■c'TwrTj " rrSBEnsz sr /I'Tss :3m&>niiii 3. 133 ADm. 2)
,_^,_. -. -jj, -^.;.":^-a luiaüeii Äian^iechts Verhal:ni8
ftSiiET.":::! -I !- -" -"ün :: '.ur-jajLi 1S49 der Wärt-
-»••' --n:i=::r« .-4j~"-^::rr iuir _ -. . i .^ -•.er "erschiedenen
-.-.>.■:■: — T^ ; "TL.rq :2' -TxirzarTer ■ftifßherren voa
--.-■rr^rT^iEbre:;:. "iz mieü, ^loä im Anfange
- -._.= -""2. -zu^T- .:^-::a:iT2. _:e Torrüch bald mit
:•:*■• _* -•- 3M! rr -r . . esc:x:ebenen Hand-
— ■ ,-1 :: ■"^'..zzL'ia, •■r-.-j:': iz .^y lie licht mehr
■■-.C-- , — ..^_j-;!'::i:;-::::i dr ■Z7.:ij;!l rentttzt. und
-; .- .',.. ?..-..-• ■'.' .-iL -sr ..e -_rp9fl2c-iler Händel
- .*..;:■. J.Z. •> :- ,.•:! « -.hm die w-
; .~ ^: ._;■■ --'^n; l.i\u — .u:_ .-.-= " er:i*lä im Wüd-
iu -i:- .-- -'-1 -.--t Li,:: :u ::,-" -^imiereihte
- : -. -.-^rrsrr^ii .u: .i^ t----t:.. Mr.i^'hriit ijder
v.tj ..u .1-1 ^-r* .:==rr .iii:'':::r::i .:;'rii -ji-i imiassend-
■s'i -.!?t" :^ ^vz: e->.inr:cg T- 7"-^^.z'zzj.^n .ir J^ur?= tem-
uiu:;! .'ei.r':it. -o er^i .-n'-.-.ir^ -iirri-i».;:,:::: ji ler Fälle
.■u '.^rJcii '^<.'L:j;;2 :ur .■err:ieLz:ii;:it^ -'•s^-z: ■::::;;. i:e ladesseo
.ujijiiWfii -er >ai;::;"i"'i;'.iz^ eilrirz. Z-^cii r-c'.i:; ist ein
ttriiiiit.:) Kitiii.iaiiJ^ür . .■'.'iv.'..iLic7. v.7'^: 5 Tri^ it itme No-
;itii usauimea z rizezi .^:e:n ~'i::-j.^i n. rrsciir-Kkecder
■\vi-H.' eij^t. '^^t ::ci Lr .■.;"::i.,.:n::::;.!iT 3i::Tin-; ies Scras?-
■ui*-itT xleris :iir Zei: :«: -lv:Vrni;.-n.:I:e!i .r^unkea war,
iiivi it'i V.iror liS v-irüj-n Ie;r_-?s. 'S;-.-n. . ie^ i'Jaiiis super
;trtimiiJii:cam* ers»:he:nen '^ix^~z. T'':T -u.'.ztimz^T'i Ereiznisse
■ittui st'iiit? i[:[:tfilmii:en 3ie:s: T^r:. - . yM Tenn er einmal,
»»w -ilHT d(?a Liitrieiier Äre:i. leiir n E;-:ijrinz ^-ebracht
t,-»t. :iii tiummt es -.jm 3:.:ä: iam ;:' \z. i_e Z.ÜI ler B^Iairerer
M'ii M;ia?triciK aai' IJ.' _'0i; ir.ii t-:e;_--? Zdilea später auf
:n.tO00O Matiü zu 3cii^:zcn S. llh . Xz± tei:: er durch-
eil alles mit. wii m:n inroi^e seiner Sce'.Iung näher
war oder bekann: -ein cii:>5te. Über die Absicht
B«Jnl>oia SlecbL
87
if Wtlhelois voQ Oieat, Stjrasaburg mit Liittich zu ver-
tauadwo, erfahren wir gsr nichts, der Prozcss des Bischofo
DU il«in Domkapitel und der Stadt wird kaum berührt und
4k AuslUhrUehe Darstellung der Flucht Johanns XXJll. aus
KoDstaBJE endigt mit Johanns zweitem Freihai-ger Aufenthalte,
«dIw jedoch immerhin denkbar ist, dass Zettel über die Go-
higenachftft Johanna und die Achtung Friedrichs von Oster-
Terloreti gegangen sind.
[iroli
[57^] Hie venerabilis dominum Remboldus Siecht cantor
et cuonicus eccle$i« sancti PcLri iunioris Argentinensis prose-
fötnr, ubi superius diinifisum est, videlicet a tempore dicti
(|uinti imperatoris, tilii regjs Bohcniie, et a tempore
li anni .icismntis inter Urbanuni et Ctementem. Hunc ov-
Anem coiuplevit, prout sequitur, usque ad finem huius libri
;iil ȟb anuo domini H13") scribendo declma die inensta
et phmn de Karolo imperatorc, post hoc de tilio
no WenczUlao, Romanorum rege, et deinceps, qualiter do-
■isos Rapcrtus. rex Itomanorum. prius Talatinus et Ileydel-
kirge moram babens, ad eleccionem venit, et alia de statu
taperif, depost de eleccione Sigii^gmundi, regis Bohemie, Ua-
ptie et alioruro regnorum, prout in tytulo eplstularuin sua-
RO). Poitt hec de Ktatu sanctc sedi^ apo^tolicc scripsit modi-
o» ei sigitAutcr de scismate inter Urbanum sextum et Cle-
Mntem et deiode de papa Bonifacio, Inoocencio, Gregorio,
MuiBDe, Alexandro et Bcncdicto, cciam de concilio Pisann,
fest li«c Tide de docibu.t, common itatibus imperialibus ac alia
itrabflU nola digna de archiepiscopls, episcopis, praelati«,
denda. müuuchi», pcrsoois i^ecularibus et itpjtitualibus, prout
Umh scripta dorebit, et pUira de ciirsu mundi et eciam de
lentis, aqui», niribofl, caloribus, fVigiditatibus, tonitnifs in-
intibtts pluviis, tejnpe:4tatrhn3, bcllis et controvor<üis ac aliis
«criptis in libello, prout sequitur.
AatcqtMUu pi-ooedam utterius narrabo aliqua facta. Priroo
donini IS6G lucuste venerunt, prout supra dictum est.
dtmtni i3H7 dornrnns Wotff de Eberstein, comes, rt
88 Fester.
Wolff de Nuwenstein^), dictus „der Glyssend Wolff', dominum
Eberhardum de Wirtemberg, comitem Swevie, voluerunt capH-
vasse et ßium suum ülricum in oppidc Wildbad, sed ipsi
evaseruiit^) mirabiliter. Nam quidem simplex rusticus, incola
in opido Wütbad, prout ibi sunt, dominum seniorem, prae-
dictum Eberhardum, cito monuit, evadendo bestes ibi centom
ipsum invadendo in balneo- Ipse dominus cum filio nudi ex-
iverunt et per nemora ultra montes bostibus evaserunt et
venerunt ad castrum altera die summo mane, nudi sie sede-
bant in aqua naturali") ad castrum Zavelstein. Kusticus prae-
fatus ipsum senem in dorso sepe portavit, donec dominus
praesentavit ad castrum praefatum. Nam nudi erant in cor-
pore et pedibus et discaiciati, donec venerunt ad castrum, et
ibidem cum difficultate intromissi, ex quo ita nudi. Ibique
per aliquos dies manserunt. Ministri cum armigeris et equis
eos tulerunt.
Eodem anno idem dominus EberJiardus, comes de Wirten-
berg, congregavit magtiam de suis et civitatibus imperialibus
congregacionem et ohsedit castrum, quod dicitur Nu Eberstein,
sed nichil profeeif) pensans negligentiam civitatum imperia-
lium etc. De cetero eos imperiales civitatenses kabuit exosos*),
prout infra experietur, sicut tunc patuit.
Karolus imperator qointus et rex Bohemie vir fuit potens
et virilis et sapiens, et per [58] astuciam suam multa bona
et magnum thezaurum collegit, multas eccieaias de novo con-
struxit, elemosinas eisdem erogavit, quaerens pacem üdeliter
se cum papa Gregorio tunc regnante et cum sede sancta apo-
stolica exhibuit. Sicut autem satis avtdus ad avariciam in-
clinatus et omne, quod ad ipsum venit, foras non eiecit, plures
terras, civitates ac castra dominia ad raanus suas usurpavit.
Et vita"") ac gesta sua sunt perfecte scripta in cronica Jacobi
de Küngeshofen, canonici sancti Thome Argentinensis , qui
>] Der gaoze Paaiua tod nndl bli Datnrkli B'bdrt offaDbftr hlDtar bBlneo titi<I kd c^
•tnam lat Tor alters dis eu itrelcbeo. — b) vitun.
*) Abgegangene Burg bei Grossbottwar, OA. Marbach, nach der sich
die Wunnenfitein ebenfalls nannten. Ygl. Ch. F. Stalin, Wirtemb. Oescb.
S, 301 Anm. 1. — ') Anno — evaserttnt ebenso in Handachrift M. u. G.
der Annales Stuttgartienses in Württemb. Jahrbb. für raterländ. Gesch.
Jahrg. 1849, 2. Heft, S. 9ff. — ') Eodem —profecit Es. M. G. und T.
der Ann. Stuttgart, a. a. 0. 10, — *) Ebenda: et exosas de cetero ha-
buit civitates imperiales.
Ileiobotd SIecbt.
89
aolU ecripfdt, el txiaiu pro parte habetur in praecndentibiis
lunos domiai HemiaDoi, fratri» tninoruni. collecti», quod prop-
Icr hrcTJutrai obmissa.
Boden tempore amm (tomiui 1^2 äiynx'mu.'i Elxrhanhts (U
y interfrcit fivi'fatettseji imperiaks projte viiiam Ali-
m «qT <f<r Albe K)
Amno tiomixi 1S75 tttif^nitit Atigliri ad Alsan'am d »i/«*-
i fuarupit a ßtninetisihus^).
A»mo dcmtmi J.?7ff StA eodetn Karoio imjteralore in opido
mpfH jifpen't gnacdum wulter niottstrNvs^um ftativtn, ha-
duo capita. quatuor brachia et quntuor jiedes et duo
fadünmda capitn ud se inrinrm resjücientia et hoc X VI die
■niü Aprilis*)
Anno sefjaenti idem Karolus obs«dit dominum de Wiiten-
bef^g Id ofiiJo Scbonulorff. Anno doniini 1377 iiilerfecti swn<*)
MMet JD HiUlmgeu, et romea Uiriciis, filius Eberbardi, vtd-
BmrfHs*) ieria secundn Pentbecoste^). Htc Kiircilus noii lon^e
lile oUtnm «uum ferit per munera, qunc principibu^ omni-
k« deiUt. qucKi principea electores symoniece filium suum
flinoceniUitn« Wonrzi^zlautn nuncupaturn, in Franckofordia
Baooarditer eicgeriint el elegerunt cundcm in regem Romu,-
bonim *). RogDAVit i^ilnr ideiu Karo1u3 tamqaam Romanonim
rtx 33 aouis H rex Brhemie per 32 et fuit iui{)erat«r 22 anoos.
fljc riiifiiil 80uin dieiii extremum sub anno domini 137ti.
Wpnczihlaus clectiLs jn regem Roiuanorum armouiftce, proiil
«qm, siib anno domini 137t). Kam |Mtcr ciu.s iniperutur Karo-
bf «pptem principibus ßeni cnique**) donarit muncra et emit
^oati ek^cioneni älü üui pro ipsis. Ecce qualis fuit tsta prtH
bitas, Tcra aquila^ id CBt Imperium, multas pcnnas per extrac-
amisit. Pro boc eoiatn in libro üupra dicti .lacobi
Kriptum est. Ute WcnczUlaus numquam aliquid
•> mmma — Albe in Hs- M. a. G. der Ami. Stuttgart- a~ a. 0. 11.
Di» ScbiMta toi Altkeim auf d^ Alp am 7. April 1872. Vgl. SuUn
L SM — >) Ammo — BemntnsUfWi in A< der Ann. Stuttg S. U. l>i«
Vimit il«|ii der Eo^tader ilorch die B«nier fiuul statt EmI« DeMmber
ms M rTwtTBBMB nriBcheo Solothnn» und Bora. — *) Anna —
m Hl M- O. n. T. dar Ann SrntiR. S. 11. — •) intarfevt* —
i»v>«/w( in iU M. O. u- T. der Ano. Stulln. S- ^l* — *) Mai 19. M.
- Ann. Slutlf. bal«n ilaa richtige Dalatn f«na qiiinia = Mai 21.
(, ^x*^u J. Ml Ann. S. — •) lü. ;uai 137C.
90 Fester.
boni suo tempore fecit nee exercuit, conseDsit praedam et
latrocinia, spolia et guerras, Utes in Omnibus locis imperii,
semper iacuit tamquam porcas Präge vel alibi in sua spelanca
ebriosus, furiosus, malus, fatuus, interfecit plures inculpabi-
liter, odiens mulieres, permaxime diligens tiiezaurum, die noo
tuque plenus, rarissiroe fuit in ecciesia, habens primo pro
uxore filiam ducis Alberti de Hollandia, quam carnaliter us-
que ad obitum ipsiua nunquam cognoTit. Postea usorem duxit
de Bavaria, quam odio habuit, nee eciam, ut dicebatar, ean-
dem carnaliter cognovit. Multociens in Praga solus in nocte
hinc inde vagavit, in nocte semper vigilando, et circa meridiem
Burrexit viriliter vestitus, portans secum balistaro, sagittans
versus homines. Item ]octori infantem de sacro fönte levavit
Item dominum Golyam de Mediolano [58^] contra voluntatem
principum in ducem pro magna summa florenorum creavit
Et de factia suis propria hystoria esse conscribenda, prout
gessit. Semel fuit per') patruum sutim dominum Jodocum,
ducem Moravie, captus pluribus diebus, post hoc liberatua.
Habuit eciam preabiteruni secum contra fidem catholicam io
multis articulis in despectum omnium studencium Älamanonim
in Praga praedicantem , qui propter haue causam et semine
heresis omnes a Praga fugierunt. Post hec ipse claudus fac-
tus nee aliquo modo ambulare poterat, sed continue porta-
batur per suos hinc inde. Habuit thesaurum magnum et in-
finitum ac inauditum. Igitur propter dyssolucionem vite sae
de imperio fuit eiectus et depositas ab honore regni, imperii,
prout inferius plenius continetur.
Von dem stryt zu Wyle in Swaben.
Anno domini 1388 in die beati Bai-tholomei ') interfecü
sunt civitatenses in Teffingen prope Wylam in Swevia sito
per dominum Eberbardum de Wirtenberg sepedictum et filium
suum dominum Ulricum bone memorie. Tunc occisus.^)
Post quatuor vero annos obiit dominus Eberhardus, omnia
sacramenta ecciesiastica sibi porrecta cum magna contricione
diem suum clausit extremum. Anno domini 1394 erat una
societas inter militares ac nobiles contra dominum de Wirten-
n) r«hlt.
)) Genaner vigilia Bartfaolomaei, 23. Augost, vgl. St&lia 3, 344 Atun. 4.
— ^ Sc. UlricuB
i]d £I«clit.
91
ipsl vocabantnr „die Siegel" et Joliannes Tritchsess
tK inter eo8, et opidum He^uiczbeioi erat eorum castßl-
ioni ibi cougre^acio eorum fuit. Tuoc venit doininua
FirtcnberK et combussit oppidum Hcymczlieim in toto et
,co3 oranes bene 40ü*). Ceteri fugam dederuot et
int.
Der Swytzer stryt
lomini 1386 jterierutU in betio Stcicxettsium die IX.
meridinn prope Scnbach infrascripti princtpes^
harvnes, milites ei cives ih diivrsis Civitutibus'),
[iütisfri»' principisO et aoiiiiosuä domintts dnx Lupoldus
item Otto margiiravins de Ilohnthurg, Johannes comes
i6ffry, dommus WtdtJin-us de Gcroffxecke, dominus
Talfrar, dominus Gotx de Slauffat, dominus Johan-
ile Ochscnstein, dominus de UaSfnliercJi , domimtS
Dict, dominus WctuUh de Benifdz, dominus Pe-
cjctthusfn tum tindiis aliis Holilibiis et servis de
ilem dontinus Othmams Tmchaesa de Watpur;/, Jöwi-
tus dp Itfchenherg, dominus Cotiradus de Stein et
ti itnbdfs ft itpxobilcs de /)»-OL/MciisaUenis i7»i')pcnci'ant.
WcnczisUus praefatus sub anno domini 1400 die XX.
Angastt in Rense per principos ab imperio pvoscrip-
puUice depositus ab omni bonorc prnpt«r forefactatti
IT ipeum proprietatem. Regnavit igitur 21 usqiie nd diem
ptfacionfe sue. Scmd autem sab anno domini 1307 advenit
sbergaDO et circa Katherino transtulit se versus Fninc-
nagna potentia et ibidem uativilatis Christi epistu-
Rccleaia Bartbolomei in missa publice legit omtiibus
ipibos rlKtonbu.t [5!t] praesentibus, tiuornm quilibet tunc
ofBriuin suum') Tost hec versus Aquisgraimm cum
linc et magnis «pensis equitavit et ibi honorifiee sus-
fult, deinde versus comitatum Luczelburg et abindc in
Ibi Clenieuri, dux Davarie, sibi nmlta verba prae-
>D* prinrtpibua et nlÜs satis nspcra ad eum loquentibus')
iaDd(a). Et sie dominus Clemens pracfntns cum magna
Icsn
in
'i -U. Sfpt la». StWiii 8, 963- — >) pcricnmt — ibi in H». M.
^ T. te kam. Statl^ut. S. 12. — •) Vgl. die»« Z>. N. F. 8. 135—38
ifmtKT. Be^HUa der Mtri(ip'>>''«o <">!> Baden No. 1364.
92 Fester.
ira sine licencia ab eo recessit. Et tunc dicebatur, qaod rex
habuit magnos timores de duce demente et vix de manibos
suis evasit. Sicque ad Pragam statim festinavit nee interym
nunquani ad loca Alamanie devenit. Subito de regno imperiaU
eiectus et in locum ipsius dominus Glemme, dux Bavarie et
Beni Palatinus, proprio nomine Rupertus dictus in Rensze in
regem Romanorum fuit eiectus, prout sequitur. Idem Ruper-
tus Clemme, dux Bavarie et comes Palatinus, cognomen babens
ex re, quia clemenciam, bonitatem, fidelitatem et probitatem
maxime diligebat et, antequam ascenderet ad imperium, potena
virilis fuit ac timens deum omnique bonitate plenus.
Rupertus, dux Bavarie iamdictus Clem cognomine, post
destitucionem dicti domini regis Wenczislai, qui destitutos,
spoliatus et privatus fuit imperii per principes Romanorum
electores sub anno domini 1400 XX. die mensis August! feria
sexta ante Bartliolomei, hie Rupertus XXI. die mensis iam-
dicti anni eiusdem sabbato ante Bartolomei in Rense sollemp-
nisse eiectus per dominum Fridericum, archiepiscopum Ck>looiea-
sem, per dominum Wemherum, archiepiscopum Treverensem,
per dominum Johannem de Nassauwe, archiepiscopum Mogun-
tinensem, et per procuratorem ducis de Sachonia; die dominica
vero videlicet XXII. die mensis praescripti coronatus fuit in
Rense solempniter. Et Rupertus eciam dux Bavarie et Pala-
tinus vocatus depost statim post nativitatis Marie virginis
festum decimo die mensis Septembris idem dominus rex Ru-
pertus cum potencia venit ante opidum Franckfurt ad locum
ubi reges venire solent cum exercitibus, veneruntque ad ip-
sum Treverensis, Coloniensis et Mogunciensis arcfaiepiscopi et
dux Lutringie^), qui habuit filiam ipsius'), et multi barones,
comites et nobiles, et ibi iacuit 6 septimanas cum tribus die-
bus. Et tunc ad opidum Franckfurt intravit dominus rex Ru-
pertus cum magno honore cum praedictis archiepiscopis. Non
longe depost mittens rex nobiliores et potenciores de suis fa-
miliaribus ante silvam nuncupatam „den Behemerwalt" contra
regem Bohemie, et statim obtinuerunt Urbach et Bemne') et
5 alius civitates et aliqua castra. Et fuit capitaneus dominus
Reinhardus de Sickingen, miles, dictus „der Swarcz Reinhart",
') Karl I. — ') Margarethe. — •) Auerbach nw. Amberg, bair. BA.
Eschenbach und Bämau, bair. BA. Tirschenreuth.
Bciabold Siecht
93
"c»iL '"T. - ~m» plories per silvam intravU praedictara
cgi' I : ., et ab uita parte deäolavit satis multum
<l recrpic buvcs, et sie per auouiD reguabaiit in terra et silva
Memie sino resistencia regis Bohemie. Postfa pax fuit fncta
■4 tcmpos '), eiercituä praetactus cum l]onore r^pAtria verum.
Raahardus taioeit maltuiii lesus cum lapidibus fuit. Dominus
re& Ropcrttu buius facli ipsmn Swarcz Keinbardum per Al-
laöam in advocntuni [69 1*] constituif). Usque ad obitum
jCfis Rnperti advocaciaiu viriliter et strunue rexit et pracruit.
HiteiD*) anno dotuini J401 et J402 orta est discordia inter
Hkiflmi r«tffi>i>$, Itabitantcs in mÜc rttro sattcfum Oallttm et
^^lomtilmg iujcia castntm, guod locatur Cella Abbatis^), ex
MM c/ in/cr abbatrm sancti (iatti ratiotte jurlum vi cmtfttrtH-
irnmm parte &c aÜera. Ab illis nisikis forte sc niuttuni se»-
iMmiint (ore gravatos. Vtxl'' fuodam tetnpore vyoftnta mami
^mHiiernnt monlem fid coslrum abbatis et ipsunt funditus
^wimrn^ mprr ijito abfnis cousnluU cives Coastancieiises, ()uia
PRb Ibi fuit. ßuütict nou curas-eruut. Dcventum ['tut, quod
imtimma dt Lupfm*), advocahts tt guhemafor ffttu-raiig ter-
rontw Swfff iierlineutes*') ad duees Ausir'w, rarione eottfede-
fteteni* finiHl cttm Consta» cietmbH.i idem fectC congregari
in magnuni cum }taronibus et milittbtts otc, qui steter-
Huta fiuvium Tur tu lurgöiea tuxia Phyti ^) tt tum
iutroissr m/Zr/f» rwttiforum*), qui adhuscront abbati.
^tAinea fuit diücordia sedata in arbitro^, scd concordia Don
ab nutici». iLetu ex utraque parte congregati et isti
CUM etamon''i et astucia nobile» et ciritatenscä de Con-
300 necftTerunt et aic rustici vivtoriam coutra abbatem
menint
ICem iu anuü praedicto MO)") festuui SytaoDis et Jude*)
dominus rex Kupertu» a yraucfordia cum arcliL-
An 30i inai 1401. — Chmel, B««. Bnpcrii No. 473. — ') Den
UeichBtAdtea veriiamligt (i«r KOdik lüe tlmeuanog Sidcingens
Man 1401. V(l. RfltcbftlagtJÜiU'O 4, 227 Am» 4- — >) Ap[>«iuvll.
Borg b«t Th»]l»eim, OA. Tutüingcu. — ») Pftn im üiur-
Bb. StecklKun. — ") anno — ntsticomm ia lis. M. der Ann.
S^Ifi«.-'}».».0. -•) Verschrieb«!! far HOO. - ') Okt. 28.
Itiaenr M OtinMl. Rvg- Rup»rti ubeint d«r Künig Ton Fnuik-
»«oftduit nacii GtUibkuaen oiul Frii'dWrg geritt«» xu sein. Am
o «r «kJH Ort für Wonss urituDdet <Cbmel Ko. 18), war vc
94 Fester.
episcopis denominatis ad Magunciam, demutn ad Wormaclam,
iDsuper ad Heidelbergam deventt, undique cum solIempDitatir
bti3 et honorifice receptus. Item ipse domiDus res venit ad
Spyraui ipsa die beste Elizabeth laDgravie*). Ibi per deram
ac cives bene bonorifice susceptus. PropinaveniDt sibi centam
modios') avene et carratam vini et unum cjpham deauratom
in valore 50 florenorum. Item propinaverunt regine 50 mo-
dios avene et unom carratam vini et eciam cyphum deaura-
tum in valore 50 florenorum. Et abinde in Sels equitavit,
recepit ibi opidum ad manus suas. Demum ad Ärgentinam*)
cum regina, quatuor filiis suis et tribus filiabus, videlicrt
duxissa Lutringie, comitissa de Cleeuen^, et dominus'') Ra*
banus de Helmstat episcopus Spyrensis, qui semper secam
iuit et multi nobiles ad visitandum omnes civitates imperial»
hinc inde in Alsacia etc., qui episcopus cancellarius eius fait
Item Epiphanye domini*) coronatus fuit in Colonia per do-
minum Fridericum archiepiscopum Coloniensem. Item die con-
versionis sancti Pauli ^J recessit dominus rex a Heidelbergs
versus Nurenberg et ibi cum solempnitate magna ac satis r^
verenter receptus*). Et ibidem convenerunt ad eum pinres
domini duces, comites, barones, nobiles ac ambasiatores civi-
tatum imperialium et feuda ab eo acceptarunt. Protunc') cum
potencia obsedit et obtinuit „den Rotenberg" ^. Eciam eodem
tempore quidam de Ytalia veniens, fingens se phisicum, habena
penes se recepta quaedom intoxitatoria, regem toxicando ordi-
natum per dominum Goliatz de Mediolano. Idem confessoa
de mateficio necatus miserabiliter fuit annorum 31 in etate.
Depost ibidem [60] Nurenberg principes cum rege Romanoram
et civitatibus imperialibus tractaverunt de transitu regis Ru-
pert! ultra montes pro imperio Romano cum Corona imperiali
a} modinm. — b) ■!□ alalt domlDO Babano etc.
wobl in Worms, wo er dann auch das in Mainz bewilligte Privileg f&r
Mainz ausfertigte (Cbmel No. 19).
>) 19. Not. Vgl. Chmel No. 23 — *) In Strassburg war er am
24. Not. 1400. Chmel No. 26. — ') Agnes, Gemahlin Adol6 von Ckve.
Siecht hatte wohl deren gesehrieben. — *) 6, Jan 1401. — ») 25. Jul
— *) Von Nürnberg aus urkundet er ununterbrochen vom 2. Febr. 1^
zum 24. März. — *) In der Pslmwoche (27. Hftrz bis 3. April) nach fOnf-
wöchentlicher Belagerung. Vgl. Hegel, Städtechroniken 1, 365. Reich»-
Ugsakten 3, 297 Anm. 4. — ") Der Rotenberg bei lAof an der Pegoiti.
ReüiboM SlMhl.
95
rtc. El »in rex exivit Augnstnin civitatem ') cum
ColoaieD^i, ducibus, comicibus, baronibua, nobilibus, io
tluo milia laDccoruia, <|iii habuenuit octo milia aquo-
etc. oltra inontes ud Urixiam. Ibi regi*] obviarerunt
iBbuintoiTS Gnliacz Mcdiolaneosis, qui se optutit, i-ep:em ex-
propnis diicendam ad urbem Uoinnaaiu et äibi dare
ae civHates io Yiaüa et omni anno centum inillc Horciios
ni. Dt sibi de novo providcret de vicariatu impcrii {»ur
Rex liuieus deum tt jurainentum considerans fnc-
pHoniübits omiiin practactn inunrni rcntiens et totum
Vit- OaliacÄ pcrcipiens huiiismodi, timcng forte poteo-
dui «ea iuKliciani regis fufzaio dedit et decepit legcni ut se
ifpondt cum Diatrna potencia, regeia et reginam cxpulil Vtalia.
Tut mm curribtiB et equiijbus vix evaserunt, et ita rcx per
iluD vijui) «41 l'adaw. ibi ad aliquos dies fuerunt^). De-
■OD TroKrant ad Venecias. ibique legatos Florantiuos exi>ec-
tuant, qai [wr dulcia verba ipHUiu dotuiiiutß regem eciaiii
^ecefenml, et sie ir^r aiTipiens cum rc^ina vcr$us AImnniam.
El habtwrunt cartstiam inaxiniam ipsi et jumeuta in itinere,
imtac r«pitTiAveraDt; natu unus panis in valorc unius dciiarii
«aJUc quatuor blappardos et cetera uece^saria airo.
NoC« quod Karolus, rex Bobeinie, cciitm fecit jui-ameiitum
pnoapOnn Ytaliam recupcrando, prout forte fieri äotet etc.,
itd rec«pit a Darlobo*) de Moiliolano 20ü0 flor. ^'t post posuit
jnameotam. Öi domiuus rex Hupertus eciam recepissct pe-
caniun. indubitanter corouam imperialem ubtinuissct.
Et sie dominus rex vruit ad Almaiiinm in iiiense Ma^
doroini 1402, ilem et statiui poslquam rex ad Almaniam
it. eodem anno Gatiacz obiit propter angustias, quas ha-
boit propter regem »dventum, quMl putabat in decuplo, re-
^em faisse putenriorem, quam fuerat. Quarc sie tu futurum
nx nULgutts ^it pruvldus, ne {ler istos Ytalicos ita lamcntabi*
bur «ednmiur.
tatPatitinusLudwicuf axorem priinam duxit filiam regis Anglie').
Anao dümini N02 dominus dux Ludwicus cumes l'ala-
^ Tlrniiitn! M ikr rirtil« Aufeuttiftlt in Aogabarg von 8. Sept. Hol
^ la firinn nfarndtt d«r Kdoig am 2. Okl. — *) 18. Not. im ». Dez.
IP«. — *) Berulw dci|li Vbconti. - *) Bianca, Toclmer Hciariclu V.,
aa 21. Mai UüB.
QQ Fester.
tinus, domini regia iaindictt filius, circa festum Petri et Pauli
apostolorum duxit filiam Änglie in uxorem et protunc spon-
salia peracta*) fuerunt Colonie coronacionis tempore regia Ro-
manorum, prout supra visum est. Eodem anno circa Bar-
tholomei festum *) dominus rex transtalit ad Nurenberg, ibiqoe
multi principes ad ipsum confluxerunt propter feudalia reei-
pienda ab eo. Protunc SygismuDdus, Ungarie rex, recepit
fratrem suum Wenczislaum et ipsum duxit Wyeuan isto anno,
quod vellet ipsum ducere ad dominum Medyolanum, et ille
tunc eodem Wenczislaum ulterius ad Romam ad Bonifadum
papam Vlil cum potencia praesentaret, sed nichil ibi opera-
turo. Wenczlaus ad Bohemiam rediit'). Item rex tunc equi-
tavit versus Turingiam et pacem fecit inter duces Saxonie et
episcopum Moguntinensem , qui magis [60 b] quam per inte-
grum annum insimul litigaverunt '). Iterum Nurenberge
applicuit circa Michaelis festum*), pluribus diebus ibi pe^
mansit omnes gwerras ac lites undique sedavit.
Bonifacius papa VIII eleccionem domini regia Ruperti per
principes electores factam approbavit et confirmavtt et de*
posicionem Wenczislai regis ratificavit, deposicionem publice
in coDsistorio omnibus cardinalibus praesentibus publicavit et
confirmavit, praesente domino Rabano episcopo Spirensi regia
ambasiatore. Acta sub anno domini 1403'). Eodem anno
rex decimam decimarum ab omni clero apud Bonifacium pa-
pam per totam Älamaniam obtinuit et magnum Uiesaurum ab
eis collegit^j.
Item rex iterum ultra montes ire sibi proposuit, venit in
Bern ^ et praemisit dominum Guntherum de Swarczburg, co-
■} perftctG,
<) 24. Aug. Das Anaschreiben zum Reichstag lautete auf den 27. Aug.,
an dem der König auch zum erstenmale in Nürnberg urkundete. Chmel
No. 1284. ReicIiBtagBakten 5, 356 ff. — >) Vgl. Felzel, Lebensgesch.
König Wenceslaue 2, 463 ff. 478. 482 ff: — «) Vom 21. bis 29. Sept. irar
der König io Hersfeld zur Beilegung der Mainzisch- Braunschveigischeo
Händel. Vgl. RTA. 5, 864 ff. — *) 29. Sept. Nach dem lüner&r bei
Chmel urkundet der König in Nürnberg vom 4. Okt. bis 27. Dez. 1402.
— *) Das Konsistorium fand am 1. Okt. statt. Vgl. RTA. 4, 108 u. 123.
— ') Vgl. die päpstliche Butte an die Bischöfe von Worms, Augsborg,
WUrzburg, Brixen und Verden vom 1. Okt. 1403 a. a. 0. 4, 114. ~
') Verona. Ruprecht selbst ist nicht nach Verona gekommen, wohl aber
hat er unter dem 31. Mai 1404 von Heidelberg aus den Dentschordeni-
ReEnboU Stecht. ^^^ 9T
et mneif^triuu Theutunicoruin fratrum, et Iiii rnfpcto
io reflibant ad partes Alimanip. I*03t hoc dominus rex
t dominum Spireosem eplscopum ad dominium Padavantim,
ecüin) fuit reversus taliter gualiter in vi^ilia a^suiiipcionisO
DO (lomini 1404.
Nota ante festom assumpcioni? beste rirginis nnno domirii
13 venit quaedam inuodacio aquaruin io opido Bruchset,
ae plares domu.^*) horrc«, homines, animalta per vohenien-
aque perierunt in praeurblu et ali.i» etc.
Eodem anno dui Mediolanus i>ot(*nlissimtis, qui uinqunn)
«lt. m pesttleDcia mortuus in festo Egidii =) et putabatur po-
tcicior eo tempore totius cbristiauitatis.
Item depost anno domini 1404 rcx Rupcrtus ßliain suam
hgMmam ') in uxorem duci Kriderico de Austria ti adtdit,
4ne »ati* virtuosa decoraqop fnit. Itera rex per potenciam
nwem castra ,in der Wederauwe" devastavit prope Francken-
fnt, de qnibus signanter merratorcK solehantur spoliari, in
wno domini 1405 circa festiim catheilrau Pptri*), et due parre
ttsteile mnrate, ubi spoliatores habuerunt recursum et rctcn-
ttm, eduD fundituft everlit et anichilavit. Nomina castrorum
ÜKkiogen^), Rückenheim«), Wasserloch ') et Hüchs(e') etc.
Kodem qiiüque anno domintLs episcupua Argentincnsis. Wil-
kelnos nomine, cum civitate et canonicis suis .A.rgcntincnsiba8
discors fuit, et hec discordia ea de causa erat, propter quod
tpiscopu» Wilhelmu.s sine consensu et voluntate napituü snj
tasira et castulla Offenburg, Gengenbach et OilenberÄ ad
nandatum rcf];is dedit et vendidit. Bcx vero dicto domino
•J Bä.4Mtft».
■einer Komd ron £gIofiteia und GOuUicr von IJcliwarzbuTR u. & mit
4ff BeaHsergreifiiDg ron Verona beanhragt. RTA. &, &Sä.
*i K. HAme. 14. Aag. Cber die Guacdtschftft BUcliof Rabam Tgl,
ITA. &, &48. — ') l. S«pt. Giovnn Galeaxso otirb am 3, Sept. Mi'S.
*) Ebabeth. Ober <Ke HeinitsvL>rliAtiil)ungen vgl. RTA. 6, 671—77. Bis
bdi 1407 blieb E. noch iai «aierliolun HauM. - *) 22. F«hni&r. —
*) BOeUngeo. — *) Offnbar TcnchtiebeB fOr Budenclieim, IlildißheiiD. —
*i Wuwriflt — "} HOdst bd Lioilhi:]«. In don Hericbte bfj JArusen,
ntnkfartt fieicliBcormp. 1, VHiff. sind Rrulisfaeim luid ILiaeiistpiQ uiit«r
im ledii flunhAft (anavlitcu fEebrocLenca BurKvn nirhcJgiDuuuit. \gl.
ftT&. &, öftSIJir- SLedits imd Käoif^bofeiiB (Mono, Qutlienuminl. I, 2ß(i)
Soul, daas im liuu«u iM'iin Burgen gebrocheo worili-n Miun, wiril also
ftfin lininna aafrecbt m bolti^n win,
z«tMttir. t o«Hfe. 4, obntb. X. r. IX. 1. 7
i
98 Fester.
Wilhelmo episcopo dedit 11000 flor. *) pro empcione partis
dominii recuperande, et ita rex et sui manserunt in possessione
eorundem.
Nota dux Fridericus Äustrie sponsus fuit com filia regis
dominica ante Martini') anno domini 1406 Heydelberge. Mag-
num ibi habuerunt f^tum et curiam in hastiludendo et tor-
neamento etc.
Anno domini 1407 in mense Äiigusto cives Äquisgrani ad
graciam domini regis Ruperti a primo venerunt. Nam prios
ad Septem annos semper regi deposito, Tidelicet Wenczislao,
adheserant et pro rege habuerunt etc. Post hoc ipse dominus
rex Rupertus veniens ad Aquisgranum cum archiepiscopo Co-
loniensi, episcopo Herbipolensi 'J, episcopo Spirensi, Riegensi*),
duce*) Gelrie*) et aliis multis baronibus, comitibus, nobilibus
cum equis in numero 9000, benignissime susceptos, ibique
cum Corona aurea, quae reputabatur in valore decem milia
florenorum, coronatus^, quam coronam adhuc'O habet filins
suus Ludwicus. Et ipsi cives propinaverunt 12O0O Coronas
francorum [61] incluso tributo, quod exsteterat regi a tempore
eleccionis sue. Et Äquisgrani mansit ad aliquos dies. Ibi
assatus erat integer boa inclusis multa genera'*) avium ac fer'
arum, videltcet faynnule, capriole, perdices, fasani, cappones etc.
Ipse dominus rex undique laborans pro pace, ubi percepit
discordias, fecit unionem. Anno domini 1408 rex veniens ad
Nürenbergam ^) , et magna fuit ibi congregacio principum
spiritualium et temporalium, tractantes ibidem in causa populi.
Rex maliciam domini Johannis de Nassauwe, archiepiscopi
Moguntinensis, multipliciter contra regem occulte gerens') con-
siderans, ira commotus cogitans sibi obviandum. Nam ante
mortem suam, videlicet anno domini 1409, ipse contra Joban-
nem, archiepiscopum Moguntinensem, se opposuit stipeudiando
nobilibus tocius Alimanie, ubi poterat, ac principes Reni us-
que ad Coloniam et per Sweviam, Bavariam, Myssenam, Saxo-
a) dDcl, — b) sie — c) sie.
») Vielmehr für 23 500 Gulden. Vgl. Chmel No. 1961. RTA. 5, 768
Aam. 1. — ') 7. November. — ■} Würzburg. Johann I. von EgloffWein.
— *) Riga. Johann V. tob WaUenrode. — ') Geldern. Herzog Reinald
TOD Geldern und Jülich. — ^) 14. Not. Tgl. K. Höfler, Ruprecht Toa
der P&lz 360 fg. — '') d. h. nach dem 10. Febr. 141S und vor Aug. 1414.
Vgl. die Einleitung. — ») Ende Oktober. Vgl. RTA. 6, 302.
Rvbboid SIecbt
90
BanUm, Duriatiiaiu, Wustraliam, doiiiiiium Trcvereiisem.
faftrones, comiies imdique in terra existentes. Dominus
infaiei^Mopas perdpiena, hutsmodi congrcgacioncm coQvenieu*
im cootra eum fieri, pertcrritus timens devastari ten-ain ec-
dedf nie, et si rex supervixisset, forte ipae niale habuissct
a Uibtis mensibus. Eciam dominus episcopus obtulit sc ad
äan regis. scd rex nolait audire, quod sepius cum blaodis
Mimoikibufl deccptus. Non obslanter tauten post obitum
n^ä filhifl dox Ladwicus cum predictis subarratis genlibus
t iDTasisse episvopum, sed dominus archiepisicopuä se
,it ad gracinm et ita Tuit concordin in eos data et amica-
ttUr UDiti.
Dominus Rupertus babiiil convocaciooem ante obitum suum
in Fraatkfordia') in negocio sancte matris cccicsic, antequam
OBodlinn Pjsantun fuit inceptum. Ibidem convenerunt multi
pneUtl de diversi» dTocesibos, tractantes de concordia ecciesie.
Girdinales vero aüqui et quasi omnes de parte pape Romano-
mn, pftpe Avioneusis') miscrunt ibidem*) colloquium'') in
FVanrfardia dominum cardinalcm Barcnsem "). Satis pompöse
Toiit. MogtintincDsJs et Colonicnsis orrbiopiscopi eundem in
hoDore tenebant Veniens autciii alia^ cardinnlis no*
Anthonias*) ex parte tiregorii, volens cciaui ibidem inii-
negocU sibi commi^sa a (iregorio, qui a nullo fuit re-
nfad ft Ruperto re^e cum suis fautonbus, sed valde
TiT^l«osm per eptscopum Moguutioeusem. Rex cum suo car-
dic&li Anibüni cum exercitu magno Tcrsus Herdelbcrgam ap-
pBcttH. Barensts ocrulte versus Myasenain. deinde ad Pragam
OB! Bagno periculo pcn'enit^')-
Deornm dominus rex ad conciliom in Rimoto") et Pjsauuni
et wi Oregoriam ad audirndum ex utraque parte cum honore
■■bMÜtores BDOs solempuiter dcstinavit. ridclicet archiepis-
etfOB Byegeiisein, dominum eiiiscoimni Wormacienscm *) et
epiaeapiim VerdenMm *) et Joliaooem VS'tnhein notarium, primo
Gragoriam, dcpost ad conailium Prsanum crasliuo Va-
4 IT. M. — U) eOn*l«l>B dURülaOH.
t llt Ui 22. Jan. U08. BTA- 6. 313 - -) Benedikt XJIL — 'J Un-
bui, K*rdiaii1iUid(oti tit. S. Nicolai b carcere Tulliftiio. Ober
FkukfaHvr FdrvteuU« wisfohrlirfaer uiilcii S. ii)9. — *) Bifichof
m Porto. — ') Vgl l*cUeI 2, M5. — *) Rimini. — *) Wonw.
Mlftatirt «(u Krockow. *) Verden- Ulricb von A]l>eck.
7»
100
Fester.
lentini ') anno doniiDi 14U9. Ainbasiatores regig iu oo&Uit
iiün habere iDtentum eoruru pottiraut. Kuversi ad duiiiinui
Grcgorium reBpont^um rctulerunt ei. lUTiini secuudario am^
bastatores s\io& dlrexit ad Gregoriiim ad Kimoluiu, ridelit
episcopum llerpipolensem, abbaten) de Mulnuranu') et mi
struni Rcinbolclum Vener % fratniin magistri Job Arifeutiueusia
Tcm|iorc medio rex seinper laborans et voluit, quod Ai
geotinenses et alii sui complices tcnent suum [61 1] Gregoriai
pro papa. In contrarium arcluepi^cüpu-» Moguntiiieusis, J(
hannes de Naszauwc. suos hnbiiit nmbasiatorcs Argentii
eciain collflciones facientes contra regem et suum 'iregoriut
in palacio domiui episcopi Argeotinensis ad clerum, epi.scopoj
praesente totoque capituln unn cum qiiibusrlam de concilio Ar
gentinensi etc. Eo tempore collacionia ndvocattis Alsacie Ila^
genauwe ex parte regis et magister Jub intrantes omnes stuj
faeli siiueruut. cleruä pulsans sibulando. [bi minatona |c
coltacionis et contumoliog» horrihilitcr prolatn. fucrtint. conti
Cpiscopum et eleruni et civitatem. Ilaqiie clerus ncutrafis
erat bene ad duos annos et, sl rex supervjxisset, omnes Gt
gorium tenuis&cnt.
Nota, c|uod dux Ludewicus, fitiu» regis, cum uxore sua,]
regina Anglic, et dux Johannes frntor eius cum uxore, regicaj
Swecie*), et uxor domiui ducis Lotbringie, filla regis, eumJ
aliis 6liis duobus Sleptiaiio et Ottorie, quia rex, cum electasl
fuit, habuit quatuor tilios et tres fiÜas. qui quasi omncs provisef
fueruiiL aute mortem regis lioiioritiee. Regiua taabuil edami
cum ea 12 pedissequus, tnter quibus seinper trcs commetissei
erant et relique tuultuni nobiles. Et sie rex statum solemp-[
nissimuuL teuebat, cottidic COO peräunas cIome!>lIc>Ui pa:^cebatj
in Castro per annos vite sue. In eo Castro habuit 36 atupaaj
calefactas per hyemem, ita quod habuit expensas largissimas.
') 15. Febr. Die Vollmachten sind vielmehr vnm IS. Fehr. BTA. '
6, 439 ff — ') Alljert — ') Heiubolil Veiier war aui 19. .April in Pisa'
Zeuge der Appellation Konraila vou Soest, dagegen wird er in der Voll-
mactit vom 7. Ang. 1409 für ai^ht Gej>anOt6, unter iknen sirh Bischof Jo> .
huiD aad Abt Albert betanden, nicht niifgefiHirt. Vgl. KTA. 0, 5U u.
ö70. — *) Kathiirina war eine Tochter WratisEaws VU. von Ponunem.
Vgl. fibngeiis surh das Register eu E1'.4. 6, äl-l.
BclotMid stickt
OiNtus regis Rupert!.
Anno dnmlni 1410 IX. fiie mensis Junii ') fpse dominus
rci Rupertus in opjdn Oppcnlieini fetiriter clausit dicm Buiim
cxtremam, cuius anima feticiter cum sanctis habitct et in pace
requiescst, provisus cum sacrainento eukarietie ac unccionis
»crac. psaltes septem cum prespitero orans nim discreriono
Iwna; finitis psalrois*) mansuetc otidormuit in domino. Sepul-
tus Heydelberge ad {«anctuin spiritum in dioro ecdesie coUe-
giate iliiiiem, per ipsum factaui et dotalain, qtii Ruperlus regnn-
tH annos 9, mcnsibus 9, tliebus 9.
De eleccione Sigysmundi regis Romanorum.
Priucipeä clectorus, puta duuiinua Moguutiiiensis, Coloaienais,
T^rerensis arcbiepiscopi, Ludwtcos Palatiniu;, dux Bavarie,
tnrgKrivins de NÖrenberg procuratorio nomine ex parte do-
nini Sfgisnmndi, marggravü de Brandenburg; ei rc^is Unijaric.
ia Fntncfurdiani convenenuit cum cetcris principibus ipsa die
Egidii cuDfesäoris *} anno domini 1410 ad tractaudum de elec-
done regis foturi. Hü omnc» gtrtcrunt in Francfurdia per 30
dlf?, qm noD poterant concordarc in regem concorditer. Tan-
dvui lecta fuit aurea bulln per magistruni Job Vener, doctorem
Blria«qiie juris, corain omni populo publice prope sanctum
fiartholomeom in palacio In publica atrata conini itifitiitis per-
Bonis utriusque scxus et eciam praesentibos principihntt Trc-
r«>eii8i, CoIoQten», Palatino et procuratore Sigismundi. vide-
licct burgravio. Nani Moguntinen^is fuit ocupatus daudendo
ecciesinm Barthotomci et omnes cccU'sia». Taudem in vigilia
beati KUthaei apoHtoli*) ipsi tres principe», videlicet archicpis-
copufl Treverensis. dux Ludwicu^ Palatinus comes et procurator
procuratorio nomine marchionis Rrandenburgensis in nomine
patris et filii et Spiritus rancti dominum Sigismunduin [62]
serenissimum principem ac regem L'ngarie in Romanorum re>-
fi-^A elegerunt, et publice coraui omni populo eleccio fuit so-
•I |if>ii»ii.
*l Die DtUn dlfferirMo zwischen dem 17.. 31. und 18. Mai, der
Airdi <be Gnbacbrift bMviiftt »Ilgeiricin iiDgPDOiiini«n wiriL K. H<^fler
W. Tgl. abrieens unten S 111. ~ >) I Sppt. Vgl. dvu iiulJahrlicIwD
W*Ubericlil vom 20. Sqit UIO bei JaoMt-u, Frankfuru Bdchicorresp.
1, IßSfl. — >) 20. Sept.
i
102 Fester.
lempnizata. Actum non praesentibus Maguntinensi et Co-
loniensi archiepiscopis , quod prius citati et vocati moniti et
contmnaces non comparantes ad dandam eleccionem declinave-
runt. Non longe post Treverenais et Palatini et burgravii
eleccionem factam convocacio fuit in Rense per Coloniensem
et Moguntinensem episcopos, et ibidem hü duo episcopi ele-
gerunt io regem Romanorum dominum margravium de Moravia,
patruum dicti electi Sygissmundi *). Et hie marggravius J6-
docus nomine senex fuit, babuit 90 annos in etate, qui circa
purificacionis festum Marie decessit*). Et sie Sigismundus
nullum habuit sibi opponentem, et sie Sygisraundus res. coiui-
tatum, marcbionatum et omnia, quae Jodocus patruus dimlsit,
nomine hereditatis assumpsit Nam Sigismundus et Jodocus,
Moravie marcbio, consobrini fuerunt Depost ipsc Sigismundus
ab electoribus imperii de novo ab omnibus unanimiter fuit
electus in vigilia beate Marie Magdalene ^) in anno domini 141 1.
Sigismundus, Roraanorum et Ungarie et Bobemie rex,
quondam filius Karoll imperatoris, tempore eleccionis sue ad
regnum Romanum princeps poteutissimus, audax, virtuosus
prudens, mitis ac virilis, toeius ehristianitatia sibi equivalens
non fuit. Multa bella cum paganis exercuit. Hie electus in
Francfordia annorum etatis sue fuit 44*). Cum eo regia po-
testas et maiestas sua potenciores huius regni Romani domi-
navit, tam Venetos tam Mediolanum ducem ac alios inobedientes
contra Venetos. Regnavit in anno domini 1412 per integrum
annum viriliter et praevaluit ipsis in bellis. Insequenti anno
1413 circa Epiphaniam domini^) ipse in propria persona cum
infinitis gentibus ad patriarchatum Vrigul^), dictum in Foro
Julii, iterum contra Venetos venit ad bellandum, magna fecit
ipsis dampna dominandi usque ad Marcii mensem. Deinde
lis inter ipsum regem et Venetos sedata ')■ Transtulit se in
civitatem Tridentem^) et ad terram ducis Austrie Friderici,
post ad civitatem Turrensera^). Ibi pluribus diebus mansit,
■) Auch Jobsts Wahl fand am 1. Oktober in Frankfurt, nicht in Rense
statt. Vgl. Janssen 1, 181. — ') Nach dem Anniversar der Prager Metro-
politankirche starb Jobst am 8. Januar 1411, nicht am 2. Februar. Vgl.
Aschbach, Gesch. K. Sigmunds 1, 296. Anm 28. — ') 21. Juli. — *) (!eb.
14. Februar 1368. ~ ») 6. Januar, — «) Friaul. — '} Am 17. April.
Aschbach 1, 349. — ") Trient. Am 25. Juni. — ^) Misaverständnis SIechts
oder Fehler des Abschreibers. Gemeint ist Chur, wo der König vom
5. August bis Mitte September blieb.
Reiobold SIecbt
103
. — :^jjj gjijj ati|uisivit, cuui arniijjeris et ultra uiodU'ui
Aea . ■) auncupalis*) ad ilominluni iloiuini Mcdiolani
tA cintatem KAlirn') venlt circa Androe'*) aono praetacto
Uta, et iD dc»pectum domtni MeiUalani civitalcm Lftuüein*)
«i nuuius suas luiirpavit. Tum: suiresit piovcrbiuui isLud:
«iNt dicA vor dea sUmgen, die hanC maugt^i grosneti hcrren
mit rergifi hiintefffnii/jen".
Post boc nutiviute Christi Johannes papa ad rugem io
dktun cintatem venit cum cardinalibus suis^), ibique oi'di-
ifeniDt et cuncürdavenitit iustiiiul, coDcilium fieri iu Almuiiia
ritate Constancienii) sub anno domini 1414"). Prima die
ibris eciam rex per poteiiciam [52 1>] aliquando diu reg-
kfit in terra Mediolanensi et Mediolauuuäis hq oppoüuit, sed
dcmum vcnit ad regem graliam pctens. Kam obten-
I*) obedienrium re^i feclt cum Jurameiito. Hex credidit
Ufdiolaaensi et confidit sibi propter juiamcotum sibi factam;
tt tefgo cum magna venlt peteocia et volutt regem iuvasisse
ti beOandum. Rex cum sui:» exercitibus et geiitibus viriliter
a cuDpo maoseruDt et hoc leauerunt. Mediolanus vtdens re-
fetB expcctare cum suis confuae reccssit et cum magna'')
tcnomdia. L>ominu.s dux de Deck ') capiLatnus regis erat et
ndU Bwovi« qui niinu» perterriti crant, scd Ictantcr et gaa-
4«atar cuopom tenuerunt contra MedioUnum.
£t poot hoc rex de Vlalia in meiise Juuii per territovium
comitia S(a)baudie vcnit in Hern iu Nuchtlaul^), magna re-
m<oei« sibi exbibita. Oemum venit Argentinam ipsa die
hmti Heinrici imperatoris^J. Ibj jocose vixit cum mulicribtis.
tp«e mulieres nna man« regem in lecto reperierunt, ipsum
■ade Dkbi] indutus'O ni&i bracam in palio viü per plateas dis-
•) mk. — li) mm». — •) Mr.
Maie- Der Srptimer Uit «lern Zug Ober deo All)uliipa«s (Aocliliaob
1) last skli dicK Uuwhroutc nicht veraitiig««. ') äc. Chlaii?
*) 9U Netcfflber. - *, LaiII. - *} An '2b. l^etemiter reiste der Pftpst
I ifeiBgaauUriiviD Anfeatlmlt« in I^tli w)ed«r ab — *) Die EinlBiliingv
dulKit vom 0. bexember. — =) Ulrich von Teek <t USi), der
! Scfcvtefnnohn Utjkgräf Rerohanla I von ßadcn. — *i m für
TiaiA Bbto kam Avr Kunig am 8. Juli. — 'i IS. JuH. ImHod
11. BikvokUt äipiiuud itt Htraaaburg, wo er nachSpe^kliti bei Slrohel
S, tOS) am 7 JuU eiaritt K^Dighofeti forlsetzcr
kSdnlter l<Mfg) »etat den Einzug auf den 18 Juli
JahrMnU U3S Vgl. «bendaBchilters Anmerkong üh«t
104 Fester.
calciatum duxerunt, tripudiando venerunt ad quendam Alt-
bfiszer, sibi calcios duos bilisiones ac grossos emerunt pro 14
den. et secum duxerunt usque ad Hoheosteg et ibi currisabant
et ipsum solempnissime ioduebant et conduxenint eum ad
hospicium cum letitia, et rex multura latus et jocosus cum
mulieribus multa cleoodia ipse propinavit mulieribus et ipse
econtra sibi. Rex dedit mulieribus 120 anoulos pro valete.
Deraum rex venit ad Spyram ante Jacobi ^) et ibi mansit quasi
ad mensem'). —
Scisma paparum Urbani et Clementis orta fuit anno do-
mini 1378. Notandum, quod olim, prout in cronicis iovenitur,
plures discordie erant paparum et cardinalium non tamen tarn
longa tempora. Nam hoc scisma duravit ab anno domini 1378
usque ad annum 1408, summa") annorum fuit 31 usque ad
consilium Pysanum et usque ad eleccionem Alexandra pape,
qui in civitate Pysana fuit solempniter electus ab utraque
parte cardinalium, puto Clementis et collegio Romanoruro.
Qualiter autem scisma inchoatum fuerit, scribens committit,
quorum intererat.
Urbano papa mortuo ') ipsum in papatu dominus Bonifacius
successit*) et post obitum Clementis^) in locum suum comes
de Luna^), cardinalis, in papam exaltatus aub anno 1413 *)■
Idem sedem suam in Arrogania^) rexit ad plures annos.
Bonifacius in locum domini Urbani Rome electus sedit in
papatu per annos 16^), sanctam sedem apostoHcam cum po-
tencia tenuit, Romanos sub jugo suo viriter conpulsit et tenuit
multaque bona ecclesie restauravit, sed cum licencia dicendo
symoniace ecclesiasticas dignitates, personatus et officia co-
piosissime et anulaciones, clausulas et hiis similia pro non
parva summa Florenorum consensit •"). Sed protunc non re-
al innia.
Hertzogs irrtümliche Berufung auf KOnigahofea. Für Specklin und für
Hertzog, für letzteren möglicherweise nur mittelbar durch Specklin, war
wahrscheinlich Siecht die einzige Quelle der Erzählung von Sigmund und
den btrasaburger Frauen.
■) 26. Juli. — i) Nicht ganz 14 Tage, vom 21. Juli bis An&og Aa-
guflt. — ') 15- Okt. 1389. — *) 1389 Not. 2 bis 1404 Okt. I. — ») 1394
Sept. 16 ~ *) Benedikt XIII., Petrus von Lnna. — ') sie für 1394.
Wohl ein Schreibfehler des Autors. Vgl die Einleitung. — ^) Arragonieo,
die Heimat Benedikts XIU. — ") 15. Vgl. Asm. 4. — ") Über das a-
monistische Treiben dieses Papstes vgl. Th. de Niem, De sdamate (Ausg.
BpiDbold Siecht.
105
poutonlur .silii yolt. vpruiii eciam matri sue, quae Infinilam
iSBUDam [K.i] florenorurii colieA'it- Similiter hoc idem, ut fcre-
Iftor B<liazar, cubicuInriuM snus, et strictissimus fuU in
otpa, qui dominus Ballliazar depost papa Johannes vocatus
l^fttam paruiu gratam dedit, prout metra scqucntin:
QdtA Koma non quaerit overa sine Jana
Dantes exaudit, nil dautibus bostium claudit.
Bl tic pauporibuB nidiil curla profuil. Ipsc dominus iiapa
nb anno dnmini U04 in rrIcoIo'), in Itoma s(>puUu)<.
Uem Bonifiidus deposictüneia r^is HVenczislat ac privacloni-m
M eJcecUmeni domini Rup«rli regis ratiticavit , apprnhavit et
ntfiraarft, omnlbus cardinalil)U8 suis nc dumino lUbann epis-
copo Spinmiti prueaen(ibus, qui ambasiuta fuit Ruperti r^is').
Et sie post ohituMi praefati BonifacÜ papc dotntuu.s cantJnalis
4t BoDonia") io papam fuit exallatus et vocatus dominus
tneoeeodtis iwptimus.
InooceaciuK pnpa üeptimuä coucorditer electus et coronatufi
JbU Aoao domini 140-1. Nota, qnod hie justus, devatus, bn-
^Rs Borne in die bpati Martini epincopi coronatus et Batis
US io KTBiriis ipostolicis, tarnen saccrdotihus alienis largas
icciE graliu. Statini post elecdoneni sunm Homani inter sc
■agnaa Tiatnieranc runlroversias signantfr inter Gehingos*) et
G^iRogos. iu quod prae timore in palacin pape ipse papa scm-
pir DiftMit nee'') audebat exire Kciani cardinales. curtizani
9uai') in maximijf anguätiis. Kciaui iiullus pi-ae&umebat exirc
4oaiUD. Eciam omnoni poCeslatem ac liberlatcm, quas do-
mimn Bonifneius Romniiiä al)straxit, lunocencius papa ipsiä
iHagnüfin- rcniluit Ki habere volueiuot. ..''}. Alius papa cum
m1i Id maUs stetis^et tennioiii. Non obstanter propter sedi-
ÖHOB Bomanonint «emiMT erant In angustiis, prout in mense
JaSo*) II cardinales creavit. Uiis vero («rminis quidam
iMlewkns*), consangwineus Inaocencii papc haue scdicioncm
«i « Mr OihI»* — bt •*, — «) frui, — ill In 4*r n*. siiiii |.urfurL
9m 0. firiv 1M>] Üb. n »-13 ä 129 (T. Orvsorovivs, Gesch. der Stult
'k ^m tkmbtAif. den er hett» von dem Meine''- Kfinigahoftn.
». «H. BonUtÜuB eurb um I. Oktober 1401. — >) Vgl.
& SC~ — *t OcwiiB« tlr( TUlgliorul mr Kardinal vou Santa Orooe.
f*o B«*mu iiml Bischof «do BcioffaM, — *) An 12. Juni.
C 540- ~ La<io«iro Mtglionli.
106 Fester.
et contraccioaes , quas eciam aliqui de poteDtioribus contiDue
contra papam fecerunt et cardinales etc., tarnen Tehemeoter
adveniens ad obviandum futura pericula pape ipse Lndvicus
12 potenciores Romanos per pecias in Tyberim mactatos pro-
iecit'). Et propterea papa se timens, fugiens cum cardiDali-
bus suis ac aliis in Viterbum advenit.
Hex Ladifilanus Nepolitauus') cum plurimis gentibus cum
potencia satis magna ad urbem Romanam veniens in boc di-
sturbio inter partes procerum') urbis Komane. Quis autem
ititromiserit ipsum cum gentibus, non constat. Romani in-
telligentes hec obvia, ei sibi regi dederunt in ramis ^uctuom
de arboribus. Ipse se ipsum in multis locis ad parietes «t
ad vestimenta sua sie se scripsit: „aut Cesar aut nichil". £t
sie ad aliquot dies in urbe manens, postea ad regnum suam
declinans ').
Deinde Romani ad papam Innocencium solempnes sttos
ambasiatores ad Viterbum miserunt magnis partibus [63 b] in-
stantes, quatenus sanctitas sua ad Romam dignaretur redire.
Ipsi Romani oranes se sibi subjugare vellent et obedire ia
Omnibus possessionibus cum eifectu. In hiis papa ipsis con-
descendit et a Viterbio versus Romam se cum curia sua de-
clioavit Romani obviam pape dederunt per magnam distan-
ciam loci ab urbe ipsius, flexis genibus deprecandi, quod
Omnibus Romanis partem'') dignaretur. Hec faciens papa et
cum ipsis Romanis honorifice urbem ingrediebatur *) et depost
ipsum papam cum magna reverencia habebant usque ad dyem
obitus sui. Obiit autem ipse dominus Innocencius VI. papa
niense Novembris^} anno domini 1406, qui sedit in papatu 2
annos, 18 dies, qui tempore vite sue erga pauperes mitis, io
graciis partialiter, pauperibus alias verax, justus, probus, fau-
milis et misericors, cuius anima cum angelis exultet in secula
seculorum.
ft) Id dar Hk. iteht «luilo» prog#nor«. — b) ilo. paceml
'} Vgl. Königshofen (Städtechroniken 9,607): „tlo ving sü dirre Lnde-
vig und erstach sü und zerhackete sü z& kleinen stücken". Der 12. kam
mit dem Leben davon. Vgl. Niem II 36. S. 95. — ^) Ladislaus v. Neapel
— *] Die Einnahme Roms durch König Iddislaus geschah im April 1106.
Gregorovius 6, 579—583. Vgl. ebenda 582 über den Wahlspruch des
Königs. — *) Am 13. März 1406. Gregorovius 6, 567 ff. — *) 6. No-
yember.
siecht.
107
bommus Angelas') cardinalis tituli ^ancti Marci patriarrha
i.«tfUiitiitu|iolitaiius, prol)U8, jtiätus. huiiiilis. coiiscii-ucioätLs
■ pA|uun cloctus post obitum Innocencii pracfati sub Anno
1406 In niense [>pceiubri*) in uibc Koaianu. llic
iuä XII uppellalUB. idBtii duuinus Gi'c;^uriub iiiiie 8ui
lanem com nmaibus rardimilibus ile cnllcgio Romano
xtnDt uimntmiter atl sancta dei ewangclia corain noCaiiis
iQS et U>ätil)U». qikmI quicunque inter ipsos in papaiii uli-
, quotl itleiQ cum eftectii inslare pro provinciis gaiicte
ec4:le&itt pertitieiitihus non ceäsarel, eciam iu casu, si
contingeret, ipsum cedcndum de papntu ea de utusa,
non facerei cxecucioiiem et piosequcretui'. I'rout in-
ftinicBtnm 0 super buiasinodj juranienta facta nb ipsis eU>c-
tnftu affinnatum erat, hoc ideiii iiistruiiientum juramoiuoniin
|>r wÜTerauni orbeni christianitatis cpiscopi.«, praelatis, spiri-
nalüms et aecolarilus priucipibus fucraut publicata et desüanla.
Uunen, ijua de Ciiasa idem duminus Ga"^oriu8 piipa
10 non satt» ri-putabaiur fecisse, prout iu universo
cciminanis fama pullulubat. Hoc idem ßcncdictus, papa
Aviooeofii, cum collegio suo uDanimiter juiaveruiu jnaecise
cm approbactODc instrumeiiti, prout praetactiim est. Al-
Umen Grcgorim a tempore eleccionis sue usque ad vigtttam
inti Lanrendi '] Rome sedem auam tenoit et in eadem vi-
(ä« h«ali LaurtiDcii ab urbe versus ßiterbü^) se cum cardi-
■ififaiis ac mliia i^uis curiiä applicavit.
UmHlictuB Tero circa Michatiel*] ad civitatem SaoDaiii 0
moximo statu advenieas prosperc Ibidem Gregorius
>-'f^ qualitcr sü iid eundem locum ndirc cxcasavit. timcns
tiencljturi propter quoniiidani ^uguatiouem avizamen-
yoU. qood papa Benedictiis pluribuü anuis pallanum Avio-
enolra Avionenscji vliiliter obtitmil, licet cottidie Avio-
Ms»-« ante palacium jacuerunt cum sagiltis et aliis offea-
•«11« i-t ili-rrnsorÜH. Et ernnt in palacio personc 210 [64]
4 ropttt vifttialium in vino et [»ane.
Tuiit«m Beoedicius cum uno t:iroen de suis cardinalii>u3
• hmfäa Corrar kos Votaliir- — *) Am W. November. — ') In
««ilutv bd Nie« ni S K. 3011—309. - 'i 9. Augntt. ~ >) VHerba.
- "^ »■ ScptcarMr. — '( Ssiun». VyL Nieui Ol 13 8. KIT. Gregorono»
♦ W4.»7.
108 Fester.
ab eadem civitate SaoDa*) versus ciiriam Ävianensem se trans-
tulit et fugit. Gregorius autem in Senis '} adventt, ibidem
pluribus diebus moram habuit. Et sie erat divisio inter Gre-
gorium et Benedictum, qui ambo demanerunt'') in jurameoto
ipBonim, prout dicebatur. Videntes bec cardioales Gregorii a
dicta civitate a Gregorio ad civitatem Libium^) se mutaverunt,
sitam prope Pfsanam, circa festum beati Johannis baptiste.
Anno domini 1408 demum cardioales Gregorii, similiter car
dinales Benedict! in civitatem Pjsanam insimul convenientee,
et Gregorius se mutavit ad Luckam. Post hoc Gregorius
iterum a Luek(a) versus Senis ^).
Hec oronia et singula ex utraque parte cardinales intelli-
gentes ambos, videlicet dominum Gregorium et dominum Bene-
dictum, ad coTtcordiam et ad unionem non velle conscendere,
ipsi omnes obediencias ipsis subtraxerunt ob honorem univer-
salis ecciesie sancte et scisma sedando. Sic Gregorius cardi-
nales suos citavit et monuit. Ipsi non comparuerunt. Gre-
gorius eos omnes excoramunicavit. Ipsi non advertentes, nam
ipsum dixerunt fore jierjurum et impeditorem sedis sancte
apoatolice unionem'').
Similia peracta erant eciam hinc inde per Benedictum
versus cardinales suos, sed non nisi semper impetuose silri
respondentes in nulle quovismodo obedire, nisi veniret ad ea,
quae juraverit. faceret. Et eorum duo cardinales de collegio
Romano, videlicet dominus cardinalis de Florencia*) et cardi-
nalis Leodiensis') Pis(is) obierunt, et plures dicunt, quod si
supervixissent, ipsi duo, per brave tempus per sapienciam
eorundem fuisset utique facta unio et pax in ecclesia dei.
Congregacio cardinalium omnium.
Omnes cardinales gratia dei in civitate Pysana concordaüf
tarn pars Roraanorum quam Avionensis, convocati per totam
christianitatem omnes praelatos, Hteratos et alios ad generale
concilium celebrandum in praedicta civitate Pysana, quod et
b) SoaD». — b) sie.
') Siena. — ^ Livomo. — ■) Am 14. Juli 1408. GregoroTiuB 6, 589.
— *) ABgeluB Acciajoli, Bischof von Ostia, von 1383—86 Bischof nm
Florenz, Kardinal tit 8. Laurentü. — ^) Aegidius, Johannes, Probst m
Lüttich, Kardinaldiakon tit SS. Cosmae et Damiani.
BeiBbold Siecht.
109
NaiH collcgos ah utraque parte in fUvcrsas imuihU
)t eoruiQ cardiDAlium hinc inde ad cüncilium
loiicadiuii, vi siuQaater doniiauä cardiunlis Uarensis satis houo-
i^ttiter fitit (icHtinatu^ ad prinriprs Reni clectores impüini,
i» 9aU:j pericalüse ad Franckrurdiam '). £t dominus rex
I» et a]ii principe^ electoi-cä et de tota Älarnauiu ut de
imnis locis Alujanie plures pnielaii et uiagnus clcrus ibidem
famlatos. Kl doiiiitius cardiiialis ß.irt!iisis hnhuit qurndam
iin, sacrü pa^iue magistruD). cullaciouetn satis sub-
(«deoleui'K concludens, quod clerus totuä per univci-yiuni
circuliun suos iiteratissimoä ad conciliuni Pisaniim trans-
non DCgl^eret ad tractanduoi ibidem de ounconlia et
tntoDe sana« univerüalis tnalrls coelesic.
Piuct hec adveiiit ibidt'm aliu» cardinnlis ex parte domitii
'-~^frii nuiiiluc Aiilbonius, Qovit«r in cardinalein per Ipsutu
'19, cuins quidaji doctor [64b.] sacrc tiieologic') ecjaiii
innem tecvTüf^ sed paud attetidentes. Sntn <|tiasi üiiines
-.'' crant ad verbu Barensis praeter rex et Tievercn-sis
_ . '. simititer Spyrcnsii, Worniaciensis et Verden s is. qui
cartiiaati Urpgorii reverencias iotinitns exhibuenint.
tdnn cardinati.-^ .\nt)ionius qnasi infectn ncfiocio in
Brrdelb«rg «ccessit. Ibidem in expensis rcgis apud minores
^'in*i Cnlxu uieriHibus cotn 70 equis reverenter stetit. Post
hri j'l suuni tiregorium revertebatur taliter quatiter gravibus
«ani]itiA.
Hrm Bsrcnsis cum maxhrio tnnore versus partes Holienne
j Wenuislauiii et deiade versus Wiennam venit, consc-
, , ;,,. .- r- vpr^ii^ in Pysiinani. Ali! cardlnales. qui «iam missi
iul aü ;'li' re^na mundi, rei^ersi fuerant in civilatem Py-
Quilibct relacionem propostiit, prent expeditus fncrat.
Uim ordtnaverunt se iid tractanduni de coucordia et ad
convocarionem intinili archtepiscopi, abbates et praehili
plnr«8 adveneruot
*) T^ flWr den Fnuikfiirter Tif[ ohro 8. 99 utul Th- de Xkin.
<^BUe in 39 Am«. \oo Erlcr i^. ;2!)8 ff. — >) Kabertu» de Kroiaol«,
.rUrea dorwr ood AiWoInt ilc'fl apostolisi'lieD Konsästoriiims. Auch
I Sntmektf. VtMmtm Mesräm, «nr in I.iin(la)ft OHolg«, der in Frank-
äacht tAebA Kolwn oad Vvln zu renraclMeln. Vgl. RTA.
tu. 981. liUt. - >) Über Ju Gefolg« AlUM von Porto ist
Mchs brkaasL
HO
Fesur.
*
Rupertus ßuinanorum rcx eciani suos solempnes amt
torea et nuncios ncl condlium Pysnnum cum pluribus
ipsisque doiuinis cardinalibus supplicavit, quod conciiium
tcmpus breve hflbcrent pro suspenso, ipse totis conntihus
viribus cum effp'Ctu laborare') tempore itiedio vcllet pro unia
sancte matris ecctosie. AmbAsiatores responsnm habuerii
a cardinalibus, quod non dcceret nee liceret. tot episcoiwsi
praelatos aUosque inOnitos ita stare in cou.suuiptis pccuuiarua
gratis, quin yino velleut procedere in factis. Kt sie amhasii
Inres regia praedicli appetlacionem firmaverunt contra con(
lium et Cardinales, quod sine amscnsu et voluntate regis m
leuus fieri deberet conciiium generale. Hanc apirellacioneii
in ciritate Pysaoa in niuEtarum ecciesiarum valuis afäxerui
Deindc statim clerus incepit tractare pluribus diebus
citationibus tiendis, et tandßm citaverunt Bcnediclum et
gorium, qui vocati tribus vicibus erant processionatim, proi
htm solet:. Ipsi autem non cotnparueruoL et proclaraatl fac
runt contumaces et publicati et tani cito privat!, deposili
degmduti a digiiitatibus eorum, a papatu et publice pro(
mati pro berclicis et scismatibus sancte fidei et jurauientorua
eoruin violatores et totiu» dirlstianitatis defraudatores.
äc erant piivati hoc tiiudo ')■
Postea totum conciliuni, ip^is duobus Gregorio et Bene-
dicto sie privatis, conciiium recognoscentes vacare sancum
sedeni apostolicnj« et collegium cardinnliuni utriusque'") par-
ciutn conclave intraveruut, quorum cardinaüum fucrunt 24 et
ibi in coiiclave per 12 dies claupl erant. Tandem concorditer
dominum Tetrum de Candia, cardinalcin, archiepiscopum Me-
diolanonsem, in papam die beatnrum .lohannis et Pauli mar-
tirum apostoloruni*^ elegerunt sub anno domini 1409, «t
Alexander quintus vocatus et nominatus. Olim frater Tnit
minor et satis solcnipnis [65] magister »acre scripture, justus,
probu:; et virtuosus. Coronatuü in mense Julii anno pretacto.
Gregorius a civitate Rymel ^ transtulit versus civitatem
Au^tria*) nuncupatam, sitani in putnarchatu Foro-Julii. Et
ibi eciam OreguHus intimavit conciiium^ ad quod tarnen panri
■) latiafa^ — ti) Btrii|Ci>.
■) An 6. Jnni 1409. Qregomvius &, 5192. — ') 2U. Juoj. Vgl. StAdte-
dirOD. 9, OlS Anm 1- Die KrOuaiig fimil titatL am 7. Juli. — "i Bimiiii.
— *) aridale. l>!r Littcnitur über dieses Koniil HTA. 6, 341.
Bdabold Siecht.
111
lenervnt i.ractt-r qnmi legacio domini Ruperti UomHiioruin
itgis. qui venerum prope ad locum, sed jiropler iniuiicicias
»1 dommuni Grejforiuiu venire uüd poterAtit, quia dominus
tiRgonoit a loco com nm^-nis angustiis solus cum unico fa-
onilo Tix a manitms iDimioorum evasit. Venitquc ad mare in
RMUinin periculo ad quandam civitatem satis forteiii domini
rqeia Ijulislai de Neapnh, quae vücatur (laveta') et syta in
porU mari*^, ibiqoe per plura teinpora curiam suam satis
koBorilice tenulL Rox NeopoUtanoa Gre^orium contra Jo-
baooem papani teauit tarn diu, quousque idem res cum papa
Jnh&oni nxonciliatus fuit. £t depost ydem reu. juste ferit in
tircgorio et ipsum Gregorium liberalilcr sine impedinientü
fenpanCTc dlmisit.
Noa loDgc post Alexander papa. ndrcrsarius suus. feliciUr
fbÜt anno dommi 1410 in meüne Maij'), qui tautuui re^navit
in ps|iBtii per 9 menses. Rex vero Ruportus, ut supra scrip-
tam estt moricbatur in Oppenlieini meiisc eciam Maij eodem
Mapore*)- £t iu ista dun capita uno mcnsc codcni anno
«WnnDt- Et sie Gregorius potestatem suam eciam per obitum
flCgi» pro Diuiore parte aniisit, et si rex supenixisset, Gre-
(vrint loUD) AlAinnniaiu in suam obcdicncinni obtinuisset,
yrattt itraesomebatur per regeni. Gonsiderandum , quod ante
«oftdlimu Brssnuin duo capita ecclesiastica fuerant, et spera-
IsfliBS, habcri unum cnpud. Modo habcmus tre.s papas, quem
«ROI «11 onmipiitfDS dfus in hrevitate velit üidiuare ad unio-
•lai et proficuitatem unionüi sanctc inairis ecclcsie.
Balthasar, cardinalis ßononiensis, nacionis NcopoHtane')
■ locum domini Alf&ondii pape Bononie coucordJtcr electus
n BttiKnpatu» Johannes XXII I. Hie antcqunm papatum ad-
■wif**^. ftreooas, nudnx, dives et viriüs exiiitcns. tlic Bo-
MMflensegi) compulsit ail omnem libertatem restitueudam ecclesie
fMMte. Daui virilitcr instetit pro libertatibus i^cclesie. Ipse
•dun ante condliuiu Pysnnoruni in concilio omnibus cardinali-
M» wh olnque parte colIegCatis) infinitain mutavit substan-
iMi ac eciam ipsia dedit, et &i ipse non fecisset, inagnuu)
lAbokueDl defectum, quod tarn diu non ]>otuisseDt in concilio
fcuUto peneverowc Ea de causa po^t obitum Alexandri
in pftpuD elegenmt
tlMtt. — ■} An S. Ual. - >1 Vgl. obea S. 101.
112 Fester.
Tempore sue cardinalatus Bononiensis maximas habuit ex-
pensas cum stipendariis ad compellandum Bononieases ad io-
gum ecciesie. Semel autem communitas cum potentibiu pro-
ponehat ipsum in nocte invadere et ipsum interfecisse, sed
avizatus silult et potenciores, quo3 habere potuit, decollavit ').
Et sie perteri'iti ita, quod inpostenim numquam praesumebant
contra ipsum quidquam attemptare.
Idem Johannes electus sub anno domini 1410 in mense
Maij- Ipse coronam Bononie recepit in die beati Urbani,
quae fuit 25. die meusis Maij. Ipseque dominus Johannes [65b]
papa per plura tempora Bononie curiam suam habuit et tenoit
Et postquam intellexit, Gregorium tarn prope appropinquasse
Romam, timens, quod Romani ipsum Gregorium ad urbem vo-
carent cum curla sua, propterea Johannes papa se cum curia
sua versus Komam vertebat, et si tardasset, aliquamdiu Bo-
niani intromisissent regem Latislaum cum Gregorio.
Rex Neapolitanus contra Johannem XXIU papam horrihi-
liter se opposuit et in experigentia ostendebat. Kam terram
urbis Roroaniam devastavit et fecit pape et Romanis tantas
occupaciones et vexaciones, quod nichil interdum poterant ha-
bere de nutrimcntis. Nam omnes passi maris fuerunt con-
stricti, ita quod vina et plada ipsis pape et Romanis p«^
maxime rata- Nam una roy frumenti vendebatur prius per
10 ducatos, depost in breve per 15 ve! 16 vel ultro per 17
ducatos, ita quod bomines paciebantur penuriam maximam in
ista caristia. Omnipotens deus illam avertebat caristiam per
pacem factam inter regem Latislaum et Romanis") ac papam
Johannem, et statim tota habundancia atfluebat per mare de
vino et pladis, ita quod ray frumenti emebatur per 3 ducatos.
Et sie rex Latislaus papam et Romanos urgebat ad nutum
suum. Hec reconciliacio inter eos facta fuit anno domini 1413
circa nativitatem beate virginis Marie*}.
Gregorius non multum contentus de tali reconciliacione,
timens fraudes, se a cyvitate Gayatensi super mare cum dua-
bus galeis et tribus barckis transfretans ad Rymelum^) ad
dominum de Maletesta. Ibique statuni suum satis honorifice
a) lic.
') Vgl. Königshofen. Städtechron. 9, 616 fg. — ») & Sept Nach Gre-
gorovius 6, 608 wurde der im Juni in Neapel geachloseene Frieden am
19. Okt. in Rom ausgerufen. — ') Rimini.
Rclabold Siecht
113
(iomino Karolo ile MaletPsU. Ibidem altquos car-
ivit et sc devotissiuie tcnuil et liabuit.
Jahannee papa stctit per aonum post reconcüiacionpm regia
Lttialav in urbe et in inense Majj in anno domiui 1413 se
&b orbo alicnavit latenter. Et ipsc et cardinalcs trnctnnt«»
ile CDocilio generali advocentlo. Aliqni (.■ciam cardinales niissi
trutt ad fPtrna diver&a de mandato pape Johannis, sed nicliil
infeccmnt et sie Etcterant, donec ad fiiiem eius . . .") et quid-
^äd ODUS vüluil liaberu pro |»ecuiiiis, totum ipse signavit, et
qii majorem sumniam dedil, ille obtiouit clausulam anteferri,
,cit ad infcroam tinis propinquabat, at inferius patebit.
Item rex Keopolitanus pracfatus eodcm amio 13 ^upradicto
VtU inensis JuqÜ potentior quam prius urbem Rotnanani in-
Invlt, intfnriuue papam .lohannom cum omnihus cardioalibus
was tt cnnisanis invaäisse et spoliassc. Sed papa vix ad 9
Iffu Mite praodTJt, cum cardinalibus et ctirtisanis vix evasit
•4 ciTüatem Vitcrbii. Sed ptures in itioere existentes reperti
ftt r«feni ei »uoa capti. spoliati fuerunt, et notautcr uirdinalis
I, HennanDUR Twerg') procurator Tevsensis etc.'') Rex
it ad urbem. Domos cariinalium, cortizanorum intraverunt
lotum per epoliniu levarant et sackmam fccerunt elc. ')
idcni rex Vyterbii civitatem cum potencla obtinuit, et
cardinalis [66] do Calumpna captus et quam plures
iSb ottbtles Tili. Johannes evasit papa etc.
De venlo vaUifo et de aqua magna in Bruchsal.
Aaso dumiiii 14U2 ipsa itie beati JobuDois baptiste circa
ccnipletorii fuit ventus ita maguus et validus, quod
Baum« arbor<>«i et Diultequc dümus*^) fundilus eversi fuerunt
pm ftnivan et horre(e) iu locis divcrsis. Postca vero circa fc-
«■n aaaiuupciouift Marie *} in opido Bruchsal venit una aqua
« obniplo vt quam plure» domus'^), bumiues et Itorree in
Itaurliia enauruut, submcrsernnt et deplnoavit et fccit damp*
& owJÜniatD.
Eodem anfio ucondo pracnotato dux Mcdiolanus dccessit
•-. r
AMwwIMw. - k) 8d Itari Sdwlla attk mimm TmttlmOm lUr 8t*U*.
') V(L iBica 8. las. - >> EAaipfaofea (Stithcclunmik«) ^ 616):
HMm Mgaiaa'. OwgOfortog 6, cm erinnori ao deo saeca dl
•M HUT. — ^ IS. Aiwnsl. Vgl- oben S. 97.
.£BML«.afcwTk. v.r. IX. 1. 8
U4 Fester. I
in pestilencia ipsa die beati Egidii *)) qui suo tempore po- ■
teacior fuit totius christianitatis. Nam multa mirabilia ante
mortem perpetravit, et Bononienses suspiciebantur per tradi- '
menta etc. '-
Item anno domini 1400^ cirra festum Michafaelis dm :
Aurelianensis dominium scu comitatum Luczelburgensem ad :
suas nianus recepit. Et tunc plures domini de Almania ad
ipsum confluxeruDt, et specialiter dux Luttringie, marchio de
Baden et alii quam plures comites, et reversus ipse dux ad
Franciam circa Nicolai episcopi') festum.
Item anno domini U03 circa Micbahelis quasi nulluni fiiit
vinum in tota Alsacia ac eciam in multis aliis regionibus AI-
manie, Keni et Swevie. Et eodem anno deus habundanciaa
vini dedit, ita quod mensura dabatur pro 1 denario de opüiM
in Älsacia.
Item eodem anno, Bcilicet 3, dominus rex Rupertus domino
de Wirtenberg, episcopo Argentiuensi, et domino Bernhard»,
marcbioni de Baden, maxime contrarius erat dominando ii
territoriis eorundem. Tandem marchioni territorium sDim
devastavit in tantum, qaod se dedit ad gratiam regia. Et.
bec causa fuit: nam voluit ducem Aurelianensem contra regem
in terram suam misisse et introduxisse , si non praeventnoi
fuisset *).
Anno domini 1404 post Epiphanyam domini in moctanis
fuit ita magna nix, sicut umquam prius visa vel auditum foit
in nigra Silva vel eciam in montibus Lampartiae, et proptere»
in mense Julü eo anno Renus fuit tarn magnus et grandis,
sicut in centura annis umquam Visum vel auditum fuit vel
erat dampnum inauditura in civitatibus, villis, pratis Renensi-
bus, ac partem pontia Argentinensis rumpebat. Et econtra
in mense Decembrt fuit Renus tam modicus et parvus, sicot
eciam in multis retroactis temporibus umquam reputabatur ab
aiitiquissimiä hominibus Reni, et in mulMs ac diversis passi-
bus, ubi nuraquam visum erat, homines ultra Renum equi-
taverunt.
') 1. Sept. Vgl. oben S. 97. — ') 1402. Vgl. die Einleitung. Über
die ZusammenkuDfl Ludwigs von Orleans mit Herzog Karl und Markgraf
Bernhard vgl. liünftig Fester, Regesten der Markgrafen von Baden za 1402
November 7. — >) 6. Dezember. — •) Vgl. künftig Fester, Rt^iesten zu
140S April 1 bis 7.
Reinhoia Sl«l)t.
11&
De rege Ungarie ot Bonifacio papa.
lern Anno, scilicet 3 dominu« SygJämundus, rex
ituiD sciipsit cnrdinalibus io Kouiana curia noam
St contiiiacrebatur sc niaxime de papa Bonifacio»
>ii dedil coiisilia et adiatoriu Lati.<ilao, duci iMedio-
lud eum cottaretur di-peilcru a suo r^uo Ungarie
psmuDdus rex fdictuui in rvgnn »ao omnibus per-
ilaribus per imiversuDi [6tii)] i'ecit, quod de cetero
aliquiä de regno suo quispiam se ad Romanam
iferrct ncc traiisJret Um diu, doiioc papa sibi dauip-
len^as refunderel^ quaa ea de causa liabuisset. Hcc
le fait coropilata*). Eodem anno et in tncnse JuliJ
|iiu3 copia fuit dirccta domino Hnperto regi Ro-
iovit«r decto. Eodemque anno Weuczialaus, olini
loruin , dcälitutus , contra Jodocum , niarchionum
Itigarit et euin d^pellerc, quaiuvis jiatruus fuJt, prout
de ipso laclum est.
{<ae tnuo exall&tionis sancte crucis*) comites, ba-
ite& ac oobilcs cum duobus aiillibus et ducentis lan-
|iii faabueruQt deceiu mille t^quos et regnavcrunt ante
pi HetcDseni cum polcntia. Capitaiiei fueruut liü treä,
M PhyU|)pus de Naszsauwe. dominus de Rolchen^) et
'len*). Civitatcnses praetacti Ipsis domiois paci-
EüuUtiu comititus et dominis triginta luilia florenorum^)
boc penaioncm aiinuam eis dedcrunt, ita quod ipsi
i fueruut recedere coacti
m eodeiu aouo nebule tarn grande eraut a tempore
IflHtie iiutalta domini, quod raro videbatur sot ncc luna
^Kec stelle istis teiuporibus vise prae nebuüs eraut.
^■o nodtcum crevit de vino. Hoc fecit pluvia et iu
^Bul pluvia totum dcslruxit.
tletn anno praewripto 4 fuit torneamenUim raaximum
^ie doroinlca pojtt festuin Uiclialielis''). Ibique fuerunt
tli regl» Kuperti et 12 nobilistc de Arßenlins, percussi
Pttobam. aicbt in Ofen. AscbbAch I, ISO. 21S. — >> 14. Sep-
HctE oiul Saarloois. — *) JohsniL Caimcl, Hi-
a (1746), 513 verlest dl<se Fehde in das Jahr I4<M.
~ira.O. *tm nur tou 18 000 GutJea. — ■) 6. Oktober.
8«
116 Fester.
fuerunt de eisdem Burcbardus de Mulnheim alias de Rech-
berg, miles, et Ulricua de Endingen, milea.
Eodem anno circa nativitatis Marie f^tum*) dominus Al-
bertus dux AuBtrie obiit, et sui Australes soccuboerunt per
Bohemos et üngaros in bello et multi interempti fuemnt de
Australibus.
Eciam eodem anoo in vigilia omntum sanctonun qoatuor
mstici de villa una extra civitatem Argentinensem traxenint
nnum plaustrum vini in curro uno in civitatem Argentinensem
ad forum vini, quod cum mnltum absurdum fuit dicere et au-
dire, sed factum fuit. Attamen via eo tempore non erat lu-
tosa et bona fuerat via, quod plus quam 2 mensibus cum
dimidio numquam pluvia visa erat, sed aridum fuit.
Item anno domini 1405 ante Valentini dominus Wilhelmos
de Diest, episcopus Argentinensis, opidum Zabem in Elsess
et Molnsheim') dedit ad manus domini regis, non vocatis
canonicis, deinde dedit Offenburg et Gengenbach eciam ad
manus regis Ruperti. Ipsi de Obernkirch noluerunt facere et
renuerunt.
Item eodem anno fuit ita magna caristia in Alsacia Phi-
lippi et Jacobi"), quod multi homines in 14 diebus numquam
panis boluB gustarunt. Siliginis quartum Argentinense solve-
bat 12, 13 vel 14 sb. den. Argentinensium.
In sequenti [67] anno treuga et pax fuit facta inter epis-
copum et civitatem Argentinensem*) et capitulum et totum
concordatum.
Item eodem anno XIV. die mensis Marcii ignis surrexit in
Bern in Üchtlaot, et combuste fuerunt mille domus et horree
et loca huiusmodi, multique utriusque sexus per ignem perie-
bantur. Vix tercia pars opidi seu civitatis mansit inviolata,
alie due partes simpliciter et integre combuste erant. Eciam
Renus fuit in mense Junii eodem anno tam magnus, quod do-
mum in ponte Reni Argentine duxit integre ad pratum seu
ouwam nuncupatum „Rieprechtzauwe*'^). Ibi dilaniata erat per
aquam.
Item rex Anglie cum gentibus armatorum contra regem
1) 8. September. Albrecht Btsrb am 14. September in Elostemen-
burg. — ') Molaheim. — *) 1. Mai. — *) Am 26. Mai 1406. Strobel,
Gesch. des Ebasees S, 77. — >} Ruprechtsaa.
RcinlioU Siecht
117
iYancie et coatia coinilem saocti Pauli*), qui dedit fugam de
lenüfaiu suis ultra uiar« Augliconiin usque ad ■ . .') vel circa
adreDiC Populns regiB Francie videlicet multi l)aroDCS ßt comi-
lis com (DDuraerabilibuH gentibus armatorum ipsüs bellando
ionuniut, taiuen Aoglici prativalueruut. Plures iiiiliUä, comi-
lo, baroD^s et nobiles Fraiicigenorum, plus quam ducenti capti
fiwruDt. Actom anno, nieuse, die, quo supra, videlicel auno
quatoV
Iben eodem anno, videlicet quinto, Fridericus, dux Austrie,
a Yibruck morans cum potentia magiiH voluit obstider« opi-
4ai saoctj Galli et Appenzeller iu valle ibidem dictos. Ipsi
Orptoogijsen'') rustici reüisLcotes cum lapidibu», sagiUta acalüs
4(feftrioiübu8. plas quam quiugenti de fnmuUs domini ducia
iatervnpli faeruut per eos, ioter quos tarnen fuerunt vix 25
»aotnlcs. Actum io men&e Juuü').
\ Item eodem anoo praedicto rnrnsls Julii circa Udalrici*)
ftodd ctun potfiucia civitalem Vcronanensem , id est Bern,
Bfctume»uit coDtra dominum Puduanuin sibiquc majjuum damp-
un et nuLzimum fecerunt.
TuDc tum]>ori9 fiiit niagister Matlieus Wormaciensis epis-
opos rriQtinimtus per Innoccntium srptimum papam.
Eodem anno ante festum Mnrie Magdalene^} rcx Rupertus
«dictum fecit cootra Ma;;uutiueaseru, Wormacieuseui, Spyren-
iraiet Argentinenseni civitatea, quod nullus villanorum deberet
pbdom ipsiä iotro^lucere.
Eo tempore circa festum assumpeionts ßloriose virgiuia
Marie') faemnt coDfn*egati plures principes et domini et civi-
lUettea in A»per({, videlicct Jobannes un^biepiscopus >[oguu-
l| tfemiis, dominus inarcbio de Baden, dominus Ehcrbardus de
•f miwiilliiln A)>br«*feaw nr "-*-^'™. Odafaf — b) «le. tl«b«r »te VwMbM im
•M HkU (MclitlitMn hMSa, liMt tieb J*4o«h Ktcbl ■mlw.
Aauw Ton Brabant, Graf lon Saint-Pg), t ^ Ariocoart? —
Aee frwufltiacli - englischen Kriec im Jahre 1406 Tgl. H. Kfartin,
da France 4 Aufl. b, 47&. — *) O«meiot iit die 8chUcht am
17. Jmi 1400. VgL Dioraoer, Gwoh. der Schwels. EldRvaob-
iMtkift 1, 407 ff. a. Arah- for Schweiz. Gesch. ]9, 1 %. be>. 17 Ober dia
iM dv OdtUmiD. — *) 4. Juli. Veroaa «rgab tich. f ou Francsco da
(krnrs. iem Item nao Padiii, utrgcgcbeo am 32. Joal lUifi an Vi-nedig.
), Qtath. der tUl. SlaaUtit 3. 11.1 fg. — *> 22 Juli. — *) 16 August.
M büAii FMtcr. Blgaitin la I40& uin Augoit 10 uiid UTA. 5, 740
All. i ühgr dea Ta« aa Asbei^.
118 Fester.
Wirtenberg et ambasiatores Ärgentinenses, et postea iterum
coDgregati in Marcbach. Ibi concluserunt praetacti domini
ligam ad quinque annum').
Item anno domini U06 dominus res Rupertus cum domino
Lotringie duce, lantgravio de Hassia et cum multis comitibos,
baronibus et eciam civitatensibus imperialibus plus quam cen-
tum mille equis in civitatem Maguntinam venit') in die Epi-
phanya domini. Eodem quoque die pro paite alia venerunt
domini, videlicet dominus archiepiscopus Maguntinensis, dominus
marchio de Baden et dominus de Wirteoberg cum quibusdam
civitatensibus Swevie et ceteri, qui cum eisdem erant in liga,
cum octogentis equis ad placitandum. Ibidem fuit eciam do-
minus Coloniensis archiepiscopus, qui [67 b] mediator fuit
inter regem et suis adversariis iam tactis*). Et placitarunt
ibi, postea in Spyra circa dominicam Cantate*), postea circa
festum Petri et Pauli*) apostolorum in Andernach semper eo-
dem anno. Quomodo uniti fuerant, nescitur modo.
Item eodem anno praetacto in Ytalia Venici civitatem Pa-
duanam cum Castro obtinuerunt, ceperunt dominum Paduanum
cum duobus filiis^) et duxerunt eos ad Yenecias ibique eos
necaverunt, ut in futurum securi ab ipsis essent. Et ante
civitatem Paduanam plus quam ad annum jacuerunt cum po-
tencia, donec venerunt intus et possiderunt eandem, quam
adhuc habent in potestatem Venetorum.
Oe marchione de Baden.
Item nota: dominus marchio de Baden Bernhardus, licet
plures habuerit filias cum uxore sua de Öttingen orta, tarnen
Qumquam filium habuit nisi primogenitum, Jacobum nomine,
qui in anno domini 1407 XV. die mensis Marcii natus fuit et
baptizatus XVIII. mensis praedicti. Sex Ipsum levaverunt de
fönte sacro, videlicet dominus abbas de Mulnbrun*), dominus
abbas de Albe'), dominus abbas de Gotzaw^), praepnsitus de
') Der Marbacher Band vom 14. September 1405. — *) Vgl. den
Bericht der Strassburger Gesandten vom 9. Januar 1406. ETA. 6, 36.
— ') 9. Mai. Über den Yermittlungstag zu Speier-Heidelberg s. BTA.
6, 69. — *) 29, Jani. Vgl. künftig Fester, Regesten zu diesem Tage q.
ETA. 6, 73. 88 Anm. I. 90 No. 56. — *) Francesco und Giacomo. Die
Hinrichtung des alten Francesco fand statt am 17. Januar 1406. Leo a,
a. 0. S, 115. — *) Maulbronn. — ') Herrenalb. ~ ") Gottesau.
BdDboM Siecht.
119
!*), dominus Jobauncs <le Eftgcneck, miles. mngistei- curie
oiATcbiotu«. Et uxor Thcoderici Kotier sola levavit infautem,
praScU a^tilcruQt.
Eodeni anno 7 babunilanoia copiosa crcvit de piftdis et
il, qaaro in plurihus annis um()uani visotn fuerat. ModiuB
Agtnb 5 sh. den., iiiensura vini per 2 den. Et eciam eo nnuo
andiqaa erant ae pcstilencia generalis pcv Almaniain
usque Martini Tesluin.
Item du Aurcliancnsis, frater regia Francic, per duceni
lr— ; ,!i. inieremptus fuit codera anno scptinio XXIIII. mcnais
:■ rnrisiis in platea publica circa boram octavara
■> et bitrocionaliter. Tunc temporis dux potcotissimus erat')-
Item eodem iinno XIX. mensis Septemhris ideiu Uurguiidie
dax per fiiiam regis Fraucie primogcnitum, vidclicet I>C'lphi-
BQiu. ectam ioterfectua, qui duK uciani astiitissinius, itoten-
tiMmas tociun cbristianilati:; fainiibatur^).
Item eodem anno geptimo iucepit yenips tani vebcmenter
n feato Martini et frigus tarn extunsuni, quod mullis teni-
peribus equatiias Duniquam fuit factum nee auditum^), ßcuus-
^oe n ■ .- ■ ^r(tur a sumnio eius ortu usquc ad lacum Alleciiiii*)
et li- ), quod iti prufesto beati Antbonli^) omni.s vc-
tun ODcrosa in glacie Reni ultra vcctarunt, sicut fuisset in
V01 stnta. IIoc frißus duravit usqtic ad ullimam dieni Janu-
iriir et ia rupciooe glaciui niuguuiu fecit dampiiuni in uioleu-
4iiii intefiris cum domibus, horrcts, quae Huxerurit in Keao,
et pDDleni Argenlinetisein de.struxit. F.t Rurrcxit iu partlbua
fribrndam Rc-ni nccnon alibi fames et dofectus farinc propter
<cfectum niolcodinorum. Eciaiu multi obierunt'') ratione fri*
inü buius byemii» duriciant. In fri^^ore extenso cccidit nix
^^vtiti valde, et subito [68] noxcium una per caltdilalcm
Mri« iKsftelaius et recessit, qui aqua(m) eciain augmcntavit, et
w jctups Ute tcmiluavit tinem sunm in vere').
*) Mr. — b| hrl — fi>rtl* te. «nl odar (urtiMrl ^ c) Iti dar ü*. Mtbt vor rallnn«
0 Hort^ t Opnarnhem. — ') VgL aber die ErmrirJuni; Ludwigs
Oriioa II. Mirtin. llistoire de fnmce 6 (4. Autl), iii2 ff. und Jury.
fia fa4itiqae de Louli de Fruw« , duc J'0rI6am — *) Johann der
vorde airhl U(/7, Bon.leni am 10, Sejit. U19 auf der
IfUa «m Jioalareau tu tiegenwari Karb VII. iIuiyU Tiuincisrui DuchAt«!
rnrnmiu. ü. Marüo a. a. U. Q, &8 ff. Vu). oben die Einleiuinit. —
[fiUMcDt «OS AlenwDicum, Bodensee oder = Zatttcm.'«. Almtin.- [Alk-
)| — >) 17. Jmnur. — ■) über di«en kalten Winter vgl. ausser-
120 Fester.
Nota anoo domini 1408 Leodiensea obsidebant episcopum
ipsorum, videlicet Leodiensem, filium ducis Hollandie*), ™
Mastrich") opido cum ceütum mille hominibus, prout dicebator.
Item ipsi Leodienses totum clerum expulerunt, qui tuDc erat
episcopo et quamplures fautores ipsiu3 episcopi, et nobUes
cives potenciores civitatis alienum receperunt episcopum in
dominum ipsorum'). Sed episcopus prior, frater ducis Hol-
landie^), cum suis civitatem Leodiensem multum invaserunt
magnumque dampnum tarn personis quam rebus sepins in-
tulerunt. Circa nativitatem Johanois baptiste episcopum prae-
tactum, fratrem ducis Hollandie, in Mastriet cum potentia
civitatenses Leodii ipsum episcopum quasi cum ducentis^)
milibus personis obsidebant. Et dux Hollandie multos princi-
pes reges et magnatos invocabat auxilio sibl et fratri sao
episcopo. Sic infiniii principes et nobiles in magna copia suos
direxerunt armatos contra Leodjenses. Nam Mastriet per
Leodienses obsessa cum potentia fuit ad 17 septimanas, sed
post hoc Leodienses a Mastriet versus Leodium recesserunt
die beati Mauricii^, quia intellexerunt , dominum ducem de
Burgundia, sororium episcopi^) cum potentia fore ante qua-
dam civitate"). Sic Leodienses omnes credebant, dictum do>
minum ducem contra eos bellaturum et se praeparaverunt et
se armaveruttt. In congregacione erant 43 milia vironim
multum bene armatorum, et ipsi inter se edictum fecerunt
sub peua corporis et rebus, quicunique ab altero fugam daret,
execucio pene fieret sine misericordia*). Hec percipiens dux
K) alc,
dem die kürzeren Notizen bei Eönigshofen (StfLdtechroDiken 9, 866 nnd
Mone, QuellenBanmil. 1, 256) und Matemus Berler (Code historiqae de U
Tille de Strasboui^ 2, 45).
■) Bischof Johann ron Luttich, Sohn Herzog Albrechts von Baiem,
Grafen von Holland. Zur Sache vgl. Henauz, Histoire du pays de U^ge
1, 267 ff. H. Martin 5 (4 6d.), 490 fg. 494 ff. — <) Maastricht. — >) Die-
tridi von Hom, Archidiakon in Lüttich. — *) Wilhelm, Sohn Albrechts.
— ') sie. Vgl. oben. Die Zahlen sind natürlich stark übertrieben. Vgl.
die oben Anm. 1 angeführten Werke. — *) 22. September. Vom 24. Juni
bis 22. September sind nicht ganz IS Wochen. Die Zahl 17 hat übrigens
auch Königshofen, Stftdtechroniken 9, 912. — ^) Johann der Unerschrockene,
Gemahl der Schwester Bischof Johanns und Herzog Wilhelms, Margaretha.
— ^) Auch die belglBchen Quellen schwanken sehr in ihren AngaboL
H. Martin 1, 496 schätzt das He«r der Stadt auf 40500 Mann, Henanx
1, 272 wohl richtiger auf nur 18 700 Mann.
Reiabold i>l«clii.
121
-indic |n-&etiötuinatus io uoctc eadeiu, vidtilicet beati Mnu-
^li ÜMcem noiliindie nuncios niisit, qui sciiem percipiens
cum plariboä gentibus nobiliuii] altera üie ilüniioica cra-
RiM Mauricti*) ad ducem Burgundiu vr^uit Ix>0(lion3ihus ig-
MraaUba» el eus in cauii»)'^ vjrilitxT buUanilo invaseruut.
El sie de gratia oniDipotentis dei Justicia ibi per prindpcs
et oobfles omavs prnprii.s in persuuis cum gentibus suis tam-
qam looBcs rugienies voraces et virilem eos Leodieiises in-
Ttsenut bofribiliior vt pracvaluerout, ita quod ipai praetacti
liriacii»«* in codem bello plus quam 34 705') bomincs Leo-
feaMom civitatis cum coruui complicibus intereiupti iueruntt'}.
Et bcJlam idem iucepit die douiiaica praeili(^a hora pHma
|iMt ineridicm et duravit asque ad Docteai. Kt de niaue do*
nini pravtActi iteruiii ad caniputn veoerunt voleuteä videre
Leottieosta utü.'tuoa, iiiter quos iaveneiuiil bpi&cupuni i|isoiiim
^QRn Toranint et reccperunt pro domino contra verum eorum
i|i|copuQi, et reiwrierunt fi'atiein et pnirem ttusdcin cpi«copi,
fU^eet dominum de pHrwisjc^j, cum Dkultis nobihbus, qui
ine propter Leodeosium laerunt omueü mortui. Feria'')
icröa*) «»lueaü ipsi cquitaveruiit ad civiLalem Lcodienscm.
htm aotoqüam bellum iam dictum factum fucrat, dominus
if Heogeüperg^ ante civilatcm Mastriedit, quam ipsi o^islde-
biai, p]u5 quam quiriquc iiiilia bomimim Leodiensium iuter-
lidt cnii) suis coadjutohbus. Hoc totum fccit [ti»^'] nmlicia
■eekaaicoruui , qui Tolebaiic toium clenim cum tiobilihu» de-
ffiacK, proat dudum plurics fcccrunt. IIoc omnipotens deus
•kiritti Doluit cof)8«ntire, s«d magis eos emendare. Eciam
tOK ultra bellantes pro|dcr fpiscopum Holland(ie) idem epis-
n|(t9 WKum hAhuit pluä quam quinque uiilia armigerorum
civitali'U, Leodiuni. llertinger'') et Sant Trut*0 etc.
ue 96 dederuul ad graciam episcopi lIollftQd(ie), qui
Ttns eorniD erat epificopus.
Hf «unt artIcuU subscripti. qui i>er L^udiensem in civitate
>. aaica.— k) rth ^ «> riMttL - 4) «u. aar (— »vs toucm« r
■) M des Dorfe ütfa^ b. Toogeni. — *) K6nigahof«i a. •■ 0. lAhlt
«dSfitta Am* Suult 94 00U, di« BMeler Fort«etnuiK d«8 KMigsfaolea
il>üM«tir I, :•-<») 82 AM £nddaf«lie. Wuentlidi tüedriser sind wieder
^ £4klrs far bdfiMbeit AnjttUrtilr. — 'J Heburb'h roa Höre, Herr ron
Vm«. - «I ^, ijepteBbw. — ^} ifeiuiegftuV Vgl- Benaux 1, 270. —
' U Tm>d.
122 Fester.
debent depoai et eciam in constrictu eorum, ubi ipsi habent
mandare')-
„Zu dem ersten male so solleot die von Liiticb und alle
andere stette in dem lande, die zu dem stift gehörent, alle ir
brieff, alle ir fryheit grosz und dein bringen gein Berge in
Hainegee^) und sollen! die alle tot und gentzlichen abe sin
ewiclich^.
„Item daz capittel von dem hohenstift sol nymmer me key-
nen biscbofl welen one wyssen und willen eins herczogen von
Borgunden und Hollanden und ir nachkomen.
„Item so sol man zu Lütticb alle jare nuwe schoffen machen
und sollen zwen brüder nit schoffen sin, noch der vatter noch
der son, noch zwen gevattem, noch keiner der des andern
tochter habe oder hette.
„Item ir meisterschafft und alle ir recht, die sie gehapt
haben, die sollen abe sin ewiclichen.
„Item so sol der bischoff von Lütich und alle sin nachkom-
men in dem stift zu Lütich und in allen slossen seczen und
entseczen, dein und grosz, und sol daz lant keinen gewalt
me han in keinen weg.
„Item die bürg zu Hynemag") sol er spysen und beseczeo
nach sinem willen, daz doch vor ein bischoff nit getün dorfte,
und m&ss doch auch zu den heiligen sweren*).
„Item alle andere sloss mag der bischoff auch nach sinem
a) itr. Eb Ist wohl la Ibbcd: zu Hjne (=: Hnlen, Huf) intg er etc.
') Die Artikel des Ausspruches der Herzoge von Burgund und Hol-
laud hsben in die K lingenberger Chronik (Aasgabe von Henne von Sar-
gaua S. 171 ff) Anfnabme gefunden. Sie decken sich nur teilweise inhalt-
lich mit den folgenden Artikeln (vgl. die folgenden Anm.) nnd Bind wie
diese eine Übersetzung aus den lateinischen, bezw. vlämischen Originalen.
Ob die Originale veröffentlicht sind, kann ich nach der mir in München
zu Gebote stehenden Litteratur nicht ermitteln. Auszüge bei Henauz
a. a. 0. — *) Hennegau. — *) Klingenb. Chronik 172: „It. es sond ouch
die von Lüdich all ir frihaiten, die sie gehept faaind, es sig von herren,
kaisem, bischoffen oder bäpsten, oder süss wie sich die haischend aut-
wurten gen Berg im Henngöw in unser der vorgenanten [Herzoge von
Burgund und Holland] hand, uff den nächsten sunnentag nach sant Martis
tag der schieroat kompt". — *) „daz doch — sweren" ist offenbar ein com-
mentierender Zusatz Siechts oder seines Gewährsmannes. Vgl. Klingenb.
Cbron, 172: „It. ouch sond die von Lütich die vesti ze Hü . . . dem bi-
schoff ingeben und jn lassen besetzen und entsetzen wie jn das guot dank
und eben ist".
neinbold Slecfal
123
«3len bestellen, duz mäsc voruiali^ ein biscbof vt-rswereu, daz
das nit te(e').
«Ilem all» tstette des styftz Kolleat nymmcr gcsprcclieu noch
zosiimincii haben od eins bischoffs willen und wy9.sen,
dano ist-
Jleni de» zweynen herczogen soi ilaz lanl geben zwcjTiial
ttu£«Qt und zwenczig tusent scbill vor ir (cost, die sie
ipt hanL
.Item dieaell)en Kvreu berren von Diu-gunde und Hullaude
lUBi Ton ir selbs wegen mit ir selbeü gell ein kii-cb tun bu-
■vo uff die stat, do der ätrill ^esolieben ist. und sollent da
Tier prieeter sin. und sol man den alle jare zweyhundert kom
[6»J ^flti ewiger gult geben, und alle jare, als der stryt ge-
«iiciien ist, nff denscltien t»|j; sotlent die ptafTbeit ein berliche
■m off üem frouultan* uä dt-ui tiucbsten Stylit singen und
•tez Bbcndea und des morgens vigiligi* und M>]nu%si- etc.
.IlFiD die von Töwin*) sollent ir tore und ir niuren abe-
bnriieii und ir graben sleHfen. nymemie wyder zu bnwen.
Um du dir statt vnn Towin und die statt von Fossz') und
die «Alt von FlorjnM und die stat vonTvaant^) und die stat
w Hwdcn*) Tongern sollent ir tore, die wyder die stat Ma-
Mjfl inzi^t, abebreohen und die niuren 40 rlnfiern lang
mydrisjit und auch die |)orten abebrecben und die graben
4t^9ta ujmI urmniemiee wyder zu buwen noch \ryder zu
»Ilfm daz gemein laut sollent nyminer me tUue wyder eynen
fn kfVMT oder knrtig oilrr wyder die kröne von
Onefcrarieb und W7dc'r den herozogen von Hollant und den
hmcugeu von fturgunde und wyder deu gralTen von Namen ^)
nd ftlk* ir nachkamen*)-
«Ilem so x\ut die besten von l.iltticb von der von T.ultich
Wtgat prsrhickt zu Berge in Ilftnege und zu Maslerietht und
') Wv nt>ca. — 1] Thufn. — *) Fomm. — *) Wohl für CMtvin? —
t Dnw. — •) Iltrck? — *i Vgl Klinmith. Uiroo. 173: „It. euch sdl-
iHidir Toii I>jiwiy — AD »tbloNi (and) i^^^llI^ — *) Nmnur. — *) Kün-
ftig Cbron. 173l ,1t. « Bonil ouch Binicr gctuon oocli wappcn vidcr
tlakMg na Frankikli, wiiler ain hertKogtui von Buri^iiii, wiiler ain
iMtoim Htm HnlutJ tunüi wiiW ain p-affen toh MeainUr luscrbalb iretn
kaJ aa-ch nff « liocltmi, tM wer ilerui mit irfla obrutcn herren den loÜKr
124 Fester.
ligent da in gyselschafft und alz lange dablyben, byss dise
vorgenante artickel und puncten alle geswom, versichert und
versigelt werden etc.".
Item anno domini 1409 duxissa Äustrie, uxor ducis Fri-
derici Austrie, filia regis Romanorum Ruperti, quae decessit
ab hoc seculo XV. die mensis . ■ ."), quae eciam tantum fuit 15
annorum et obiit in puerperio*).
Kadern anno feria quarta post Estomihi') dominus comes
de Wydemftt^), qui fuit frater domini ducis Luttringie, exivit
ultra mare versus Jerusalem peregrinando ad sanctum sepul-
crum etc.
Item filia regis Anglie, uxor domini Ludewici comitis Pala-
tini et Bavarie ducis, quae decessit ab hoc seculo in Hag»-
auwe circa festum Penthecosten*), et ipsa inclita domina se-
pulta in ecclesia coUegiata opidi Nove Civitatis^) in dyoceai
Spirensi siti, cuius anima feliciter in pace requiescat. Actum
in anno praescripto 1409 etc.
Item comes de Sarwerde, alias de Morsche, habuit congre-
gacionem magnam plus quam duo milia hominum cum comiti-
bus, baronibus, et plures milites volebant contra dominum de
Komersch^ et pemoctarunt aliqui prope Muselam^ cum quin-
gentis equis bene vestiti, omati et armati et fomiti cum eqois
pulcherrimis se locarunt ad requiem, quod fessi [69 b] et pauIo
post mediam noctem et ipsi non avizati nee circumspecti om-
nes capti fuerunt ab illo Comersche demptis domino ßemhardo
de Eberstein, comiti, et plures alii''), qui secum jaeuerunt, qui
nudi evaserunt et natarunt ultra aquam Musel et nichil om-
nino secum de suis portaverunt nee vestes nee arma nee equos.
Ceteri capti ad civitatem Barensem^) in terra ducis Luttringie
sitam erant ducti. Et illam tradicionem quidam miles seu
baro de Kommersche, malignus homo, huiusmodi ordinavit et
fecit. De captivis tamen nuUus moriebatur in vineulis, et hoc
actum erat in vigilia apostotorum Petri et Pauli^) anno supra.
■) TiD Tcxts aloe Lücke fQr den HonMinBmeii. — b) ilc.
1) Nach CohuB Stammtafeln 32 starb sie am 81. Dez. 1409- —
't 20. Februar. — ') Vaud6mont, d^partement Meurthe et Moselle. —
*) 26. Mai. — ^) Neustadt. — ^ Commercy. Das Folgende ergftnzt dai
venige, was A. Calmet, Notice de la Lorraine 1. 258, über diese Tor-
gänge auf Grund anderer uDgcnaonter Quellen zu sagen weiss. Vgl. aacb
Lehmann, Ora&chafi. Hanau - Lichtenberg 1, 201 und Strofoel 3, 85 nach
Specklin. — ') Bei Harn nö. Diedenhofen an der Mosel. — &) Barr. —
— ») 28. Juni.
ReinboM Slecbi.
125
Post hoc dominus Luitewictis, comes Falentinus'), mnrohio
de Baden, episcopus ÄrgL'ntincQ.si.s, dominus WiUielimis de
EbcnUtfa et domiuus de Sarwerde, comites, venenuit nd dieui
pUciti Hd civitaU-m Meteuseni') pro caplivis redinumdis prae-
BflUtts') et invocjibant regem Krancie pro iusticia mini^tranila.
ateaptt^i lik'rarentur, scd nihil obtinuerunt. Nam coDSiliarÜ
qiritts re^Eis praedicli dixevunt partibus ambabus, utrum vcllent
wi pftttuBentuin et ibi ittaic judicio. Tautiinici l)bentt>r cou-
MBiisaeiit, sttl nihil deti^rmitiatuiri et sie nuusquisquf ad ca^ain
onuB rediit. Depost domiinis niarchin de Baden et dominus
ifiwopas Arppntinensis et Ludwicus de Lichtenberg versus
fnanÄtjn cquturunt ad vUlam I'arysius*). Ex parte capti-
Tonim eomcfi do Sarwerd erat cum Kntirho de Kamcrsche
Oflivo^ rtilimendü. Sed onines itennn infceto negocio circa
MuBi Katiierinc virginis') repntriaverunt, eciam eodcm nnno
jfmcdpto, scilicet nono.
Abdo domini 1410 in die divisionis apostolorum'^ doniini
0laBM*adAti)rr8 Almanie fratrum, alias dicti Theutflnimnim in
BrtaQ«^ cum potentia iniravenint terretoriuiii regis Kracko*)
9% Folonic, intcncionis, ipsum expcllendum de rcgno suo.
DktttS nx auxiliam fratris sui, regis Littawc"), pcttit, qui
kBMiil Tencrunt ver&us dominos Theulunii^orum, et victoriam
■htiBUlt ipeo rex contra eos- Et cmcisignati ordinis eiusdem
nMen infinit! et eeiara prn parte regis prcdicti interfccti
it, tcd tarnen inaior pars fratrum cruclsignatovum plus
nmmo interempti. prent direbatur"*).
lIciD codoni anno cirra Mauiicii") fiUi ducis Aurelianensis,
fanun poter fuit fratcr regis I-'rancie, (et patruuH pnu^dic-
■1 Banog Lodwifi VIL d«r BuiifO Ton Bniern. — >) Der Tag fnnd
in Hctx. •omlom io Kaocjr sUtL UTA. ß, -IFB Anm. 1. — ') Uii.
de* Ge&Bgcsen. voo denen Cftlmet a. a. 0. dnifru whr cnlatcUtu Nn-
•atohrt. hrtanilon sicli pftlzisi-he und badtecliG Voiuillen nia Üwiker
<«■ SkUl^m, Wolf Mm» <voo Bergf, Obrceht Hnlt (von Ti<!fctirin^ a- a.
vi MarltRnf BernkanU Scliviefcereohn Ludwig oder Iiudrmftn Vf'. von
Üdrf biig. Vgl. künftig Fehler, bad. RofesteD ni HOO Juli I Auch
^ttxmmhwr Hliiiker, der SAagtv Priedrirli von DitGch, (iraf von
war oaler den OefluigeiiMi. — *) Paris, — ') 25 November.
•*\ Ifiu Jatt. — *) Prauseo. ~ »I KrttloiH Jigiello. *) Witi»ia von
w Bklil dar Bnider Ja|[ieIIo'B. — >*) Scfalacbt bei Tannroberf;
1410. V(l du utsfOlirliclMr« deataclifl £nilduiig in Königs*
Cbronik. SUduchr. 9, 018— ö. ~ ■•) 33. September
126 Fester.
torum ducum, dux de Burgundie latrocinium in patre ipsorum
ducum Aurelianensium fecit) : filii vero habueruot 45 000
equestres bene armatos nobilium, 80 000 pedestres ad bellan-
dum contra ducem Burgundie et Tictoriam et campum optin-
uerunt cum potentia, quod jus et justiciam quaesierunt et oc-
cisionem patris vindicaverunt').
Obsessio regis Sygismundi ante Francfordiam.
Item eodem anno post Viti et Modesti') dominus archiepis-
copus Treverensis cum 14 000 equestribus jacuit ante opidnm
Francfurdiense [70] ibique expectavit dominum Sigismundum
regem Romanorum etc. et in despectum episcopi Moguntinensis
aveniente rege ipse recessit de loco ad patriam suam.
Conlroversia inter dominum episcopum Spirensem et civitatem.
Nota in anno domini 1411 circa festum Johannis baptiste
dominus Kabanus de Helmstat, episcopus Spirensis, pro Vihet-
tatibus et privilegüs ecclesie sue i])se se opposuit contra cives
et totam civitatem Spirensem, quia ipsi cives libenter omnia
praenotata privilegia clericorum Spirensium subpeditassent et
pro sibimet ipsis obtinuissent. Sed casus non se ad hoc ob-
tulit totusque clerus exivit et recessit a civitate Spirensi cum
Omnibus utensiliis, clenodiis, i-eliquiis suis^). Communitas et
mechanici intelligentes potenciam episcopi et viderunt cottidie
augmentum armatorum contra se tumulari, statim inclinati ad
concordiam. Episcopus intentum suum viriliter cum provi-
dencia magna prae omnibus praede^essoribus obtinuit.
Item anno domini 1411 circa festum beati Martini do-
minus dux Ludwicus et Palentinus comes prope Oppenheim
cepit cum potencia dominum advocatum de Hungstein, id est
suos in numero 60 personas tarn nobilium quam ignobilium,
qui habebant quingentos equos volentes praedare civitatenses
imperialibus"), videlicet Ulmenses Augustinenses boves magnoa
t.) atc.
I) Diese Angaben 8ind durchweg irrig. Ein Sieg der Orlöansscheii
Partei war der Vertrag von Bic^tre Tom 2. November 1410 nicht. H.
Martin, Histoire de France &, 511. — ») 15. Juni. — ») Für diese seceSBio
des Speirer Klerus war bis jetzt die einzige Quelle Lehmanns Chronik
795. Vgl. Remling, Gesch. der Bischöfe zu Speyer 2, 27 fg.
Keiobold Siecht.
127
ntiincrn. Kt mc ip^f> d«tninu^< (lux |icr fratii'm siiiim
cum tetoris militihus prusjH-iv morcntores praetacUis
it et rodomil. Et in parte domini diicis quiilem milcs
tus tbidom, dictU!« Atbcrtiu üoler de Kavcnspur^, euius
tvquiescat in \iacv.
NotA, quod iQuIi^T quaodam in Argcntina, filia domini
Imi du Parmu, l-1 maritus fuit inagisU>r civitatis Argen-
-:a. quae in mcnBe Maü jffptnril quinqur ericios et unum
I. qu<Ml dict'imtiir ,ein uiren retT'. Et ist» 847x anirnalia
.int et mnliur aliquainiliu rixit, attamen moriebutur pruii-
iritim illriruni anlmaliuro circa fcstum .lohnnnis Baptisto
<!io d'-'rniiii HI2.
Ilem aub annu domini 1412 in cstal« comes Itolfritz de
liB*) rt Jfihannes de Veniiijien*) senior, armifrer, cum quin-
cquiä oquiiavenmt versus o]tidum Vilingm in Swevia
ibi reeviKrunt hovea. Et commnnitas opidi armati cum
iciiOo cj\it«tiä 8CU opidi contra i'racdictos nobiles se oi>-
iwwnuit. Nobiles de equii^ in campuni cuntra viligenteui
taästratea. quorum o|iidnni crant 1000 {lersonp H l>ellanint
CO i]obiIibu.>i, ut sapra in numero. Nobiles vcro victoriara
i| campnm ublinucruDl, d illorum de vilH^fute fut>runt cen-
tOB inter(ti-li in can)|K) et 2H oapti, cetcri fii^ani di^ilorunt
idbrnm arundinosuni et jnnoosuni. Intcr nobiles tarnen uuus
it IfaMmboch") h nniut rliens Ibidem mortui mansornnt, scd.
plores nobiles vulnfraU. Actum tp:^a die .lobannis ante por-
Ua LAtinam*), ut sU|inL
EodMn anuo rex Frnnciß in mense JuUi cum |>otentia et
hrisini(Bibus) itcrttünaliter übsediL ducom l'erii*) [70 b] iu civi-
(üe it« dictam') cum infinttis nobitibns, ibiqae ad tres menses
RpiSTil. Dux vcro rttsittenä cum 4000 in locis duobus Bint'O
ilt^rii, qui multas obtulerunt adversitates et contrarietales
natra cun^uain Fram-ie, piopter quoil tractatuiii fuit. Filia
4k3s RoTf^ndie duberct ducem juniorem Aureliauensem ba-
'' ^ttinium"), quml regi praenotato muUum displicuit^).
,1 '«nf Eltdfiiu t 14S9. — *) Vennin^ieB bei Et]«ukob«u iu iler h«ir-
iV^ — *> OA. Brackaliein. — *) A Mal — *) B«rri. U Martin S,
m (. — 'i Vidnwbr PonifM. I>ie I)v)i|{pning twgann am II. Jittii U12.
- ^ Unrnfm'/ — *1 Die Vtriobun^ üts zwvilUD Sobn«! d« erinonl«teo
feaof^ tau UriMo*« d(H GraCeo Ton Venu«, mit piiicr Tochtrr Johanns
«« Dsrxitn) war tSa* d«r It«>din|ningv» lio FriAlens von CHurtres HtX).
1 MartlB 5, tttl. — 'J Wu ülrcht hier ai>«f die Politik Karb VI. t>«-
128 Fester.
Ideoque praefatus rex cum suis coadiutoribus in tantum r^-
num Francie a principio usque ad finem defastavit et con-
bussit, quod in mille annis praeteritis nimquam auditum nee
Visum nee perceptum in scriptis fuerat, taie dampnum fore
factum in isto regno.
Depost sicut ista contrarietas in Francia sedata et pacl-
ficata fuit, dux Barensis et dux Lottringie inter ae habuemnt
gewerras magnas. Dux Ixtttringie sensiens, Barenses sibi ni-
mis esse potentes, auxilium ab AlmanUs imploravit Luttringie
dux circa assumpcionis beate vii^nis') festum. 1500 nobiles
sibi in subsidium venerunt. Gallici vero reeessenint £t sie
dux Luttringe Älmanos ad partes redire fecit.
Anno vero 13 circa Mathei*) Almani revenerunt contra
Francigenos in subsidium duci Lottringie. Senciens Delphynus
in magna summa se collegit in subsidium corone Francie
contra ducem Luttringie. Almani silogizantes et scrutinium
habentes de potentia Francigenorum, iterum infecto negocio
recesserunt. Nam ad bellandum contra tantam summam se
opponere neu audebant, quod et semper septuplo plures Franci-
geni erant. Eciam famabatur in pluribus articulis, ducem
contra coronam Francie excessisse, et sie repatriaverunt Al-
mani, quando non senserunt ducem habere iusticiam etc.
Item anno domini 1414 dominus Fridericus'), archiepiseo-
pus Coloniensis, obiit, qui episcopatum rexit 40 annis et multa
bona suis temporibus fecit, quod multum potens, virilis, au-
dax et sapiens fuit. Post obitum eins dimisit in promptis
peceuniis plus quam trecenta mille florenorum demptis cleno-
düs et aurgenteis vasis, prout principem decet habere. In
cnius locum duo electi fuerunt in episcopos, quorum unus fuit
frater domini ducis de Monte*), episeopus Padebronensis*), qui
per tres tantum capittulares canonicos electus fuit, seeundus
vero videlicet Theodericus, comes de Morsch^, in opido Bun-
nen') per 18 canonicos capitulares electus fuit et per Johan-
nem papam confirmatus.
richtet, bedarf ebenso der Berichtigung wie die meisten seiner Kotixen
über die 'Vorgänge in Frankreich. Vgl. oben S- 126 Asm. I.
*) 15. August. — ') 21. September 1412 nicht 1413. Vgl. kOnftig
Fester, bad. Reg. zu 1412 Sept. 25. — ") Friedrich m. von Saarwerden.
— *) Berg. Herzog Adolf von Jülich-Bei^. — >) B. Wilhelm von Pader-
born. — '■) Dietrich von Mors. — ') Bonn. Über den Kölner Bistum-
Rvinbold Siech L
129
- Tiondus posuit ili«m placiti. Infecto Degocio rcx
teces&it'}, iiscendens Rrnum versus Magunciam.
htm doiuinuB res. Sigismimduä a Kurenlierg^) vennis Tleydel-
teg et ^rram') Reiium desccndit versus Coloniam vel Bun*).
Inhsodebat recipero corODam cum iregiua Aquisgrani, seil iili-
|ii iotediylebaiit, se slhi opponero"), puto dux do Monte cum
nis eoadiutoribus, qui erant contra elcctum et coiifirTnatum
domlniun Thondcricum, Colonienson orchicpiscopum- Tamea
m per potenciam eivjtatein Aquensem eciam [71] cum 13 000
flliormn intravit et bonoi-e magno et solempoitatibus l>cnivole
sueq^Cus pe-r dominum electum arctuepiscopuni Collouiensem
|n«Uctum contirmatuiu, qui ibidem primicias in corunncione
nps cdebrarit wllcmpniter regiquo roginc sacramentum am-
onnlitraTiL In praescntia fucrunt plurcs principes Keni et
eaaÜES ac nobtles^).
llexD dqKist oscendebat Kenum, indinavit se versus Con-
rttUftum cum rt-gina ad ronoilium ibidem et in festo natin-
tids ChrLfti od Canstaaciam veuit tercia bora post mediam
Metern et kgit ewangelium in missa .exiit cdictum Augusto a
Ctnn* eonun papa et cardiaaübus publice, in coiüaa sua et
iqpM eoronata accus altarc in latere regia steterat, papa mi^
nn «iefaraTif)-
Rex Anglie.
AngUe misit ambasiatores quam pinres rum 800 equis
fOfilinm CoDKtancieQse, intcr quibus plures episcopi quin-
fH abbatoa 37 doctores et praetati, comites et ceteri nobiles,
■ittnn beoe omati et prccioäLssime fulsiti cum equis, vcsti-
matja et omtmcntis, iutrantes cum quntuor trumpetis in oc-
tm £pi|ifaan]fe domioi^.
mii T^ GobeDnni Ppnona, Coaioilromlani bei Meibom, Rer. Gem.
*) VmA de« 4- Si>pt«inher. — ') 38. hit SO. September urhundlieh
— ') Am lö. Oktolivr. ~ *) Am 1. Xorember war er In
^> Die Kraooiw fiuJ »m 8. November 14U statt. — •) VgL
3, 57. — '} la. Jimiur. Nach dem Iteriehte tl«r KrKiikfiirI«r
tinitirn rem 37. Januar (Jutssni, Reichscorrespi. I, 276), am 31. Jan.
TMei •«! Bicbrnul, (Iümcu Aii[;abra yna Mecbt auch Boiut abweichen,
'>'•-?< dra (lüutMt auf d«« ~ Febrnai'. Uibl. des Siutt«. Lilter. Ver«iii8
in. VkI. ancb M. Leu, K. äigiamutiil und Ucinrich V. tod Eag-
>3A «I Aam. 1.
rirr^- r --^ — *■ ■* "^— ^ v.r. ULI. 9
130 FeatBf.
Historia Hussonis heretioi inoipH.
Item nota de quodam magistro Hüsz dlctus- Theologus
de nacione Bohemortim multos contra fidem christianam et
katholicam articulos Frage et alibi publice praedicavit, ita
quod infiDitas gentes in heresim suam collegit et perrertebat.
Hie ad concilium advenit, putabat et credidit sibi nulluni ibi-
dem opponere*), qui fuit custoditus per plures dies. Demum
doctores valentissimi christianitatis ipsum examioaverunt, qui
superatus et conbustus propter articulos suos').
Anno domini 1415 circumcisionis domini dominus Johan-
nes de Nassauwe, archi^iscopus Maguntinus, et dominus
marchio de Baden venerunt ad concilium Constantiense cum
500 equis*). Eoque tempore processio sollempnis ordinata et
conclusa fuit per concilium et Universum clerum ibidem pro
unione sancte matris ecclesie ac pace eiusdem et sediciooe
cismatis, quod bene duravit ad triginta septem annos^).
£o anno episcopus Argentinensis captus fuit per Äi^eo-
tinensem civitatem Wilhelmus nomine^.
Item anno domini 1419 dominus Johannes de Naszauwe,
archiepiscopus, obiit circa festum Johannis Baptiste, in cuius
locum concorditer electus fuit dominus Conradus de Bingrafen-
stein'). Et eodera anno eciam obiit dominus archiepiscopus
Treverensis, in cuius locum electus fuit dominus Otto de Zy-
genhan^), qui feudalia solempniter assumpsit post festum puri-
ficationis in anno 20 etc. in Fresselo*'} a rege Sigismundo-
Lys Spyrensis.
Nota, quod dominus Rabanus, episcopus Spirensis de Helm-
gtat natus, et capitulum cum ipso concorditer contra civita-
tenses Spirenses erant et magnam discordiam et lites habu-
erunt. Itaque in anno domini 1418 inceperunt discordare in
tantum, quod totus clerus Spirensis cum omnibus suis rebus
civitatem exiverunt ad opida cpiscopatus. In anno etc. 19
b) KppoDoro. — Li) In Texte itetit iIdiiIoi ad S5 *eptiiii>iiM plurla quidam.
') Am 6. Juli 1415. - ■') 1. Januar. Ebenso irrig reriegt Richental
(a. a. 0. 43) den Einzug Johanns auf den 18. Januar. Johann und Bern-
hard trafen vielmehr am 12. Januar in Konstanz ein. Janssen, Frank-
furts Reichscorresp. 1, 272 u. RTA. 7, 276. — ') Über die Gefangen-
schaft Wilhelms von Diest Strobel, Gesch. des Elsasses 3, 109 ff. —
*) Rfaeingrafenstein bei Kreuznach. — >) Ziegenhain. — ■} Breslau.
Beiabold Siecht.
131
äiar inite iranüinutnrunt iisque ad annuni 20, deniptjs mon-
iKantibus, qui nttnsonint in civitale. Episcopus cum suo
dem oUinuit [71 1>] victoriam, in mense Maä lis sedala et
(«dficaUu Collt-giiiiii saitcti Germaiii et nions universalitcr
am edificiis in eccicwa [«r civitatcm Spyrcnscm sjioliata et
oorrenuita medio tempore ante concordiani. Concordia facta
i^ ctvitalenscs in emeudam reconstiiixerunt cum i)ecunia,
^oui dedcrunt cauonicis ibidem, et fuit summa 18 000 floreno-
nuQ et tliiuiiiiu Spyreiml taiiLum in ÜoreiiiH*).
ItPtn civitates imiierialeä Swevic, videlicct Ulmenscs et ce-
liri «oruin compliires obsyderunt castnim, nuncupatum Hohen-
nlrv, in «uno domiiii U12'>. Qui tamdiu ibi jacueruut cum
innalü gentihu8. |iixidibus et alJis armis bcilicis, quod comes
AidMi ilkAus KridFTiciis, alias Ottingcr, fu^am dedit. Kt cn-
iot^p« de/astatum, dcstructnm et planatum fuit et est
lu rotundus et pulcher, quod dolendum est, non ibi
■an castruin.
Ajino domini 1432 circa Bartholomei rex Romanorum Sigis'
■udits cum uxort* regina $ua preciosiäsime venit ad Nuren-
iNfffUB. Ibidem rcinm onines principes et dectoros imperii
i, bume«, militeii I^dI et Sucvie et civitatis imix^rinles
ibi Tcoerunt, cungregnüin tractanles cuuira Hoüäuuenses.
Dux Ludewicus obsettit marchionem-
Eodem aunu'l domiuus dux J.udwycus, comes Palentinus,
loBaTftrw^ in uiens«Julii cum itotcntia onmi civitatum im-
jeri&Ham tnciu!« Alsacie, ectani cum sulisidio ali([unrum phn-
äptm Hein. videUcet Coloniensis, Uoibiboleusis, Spyrensis
(pKDponuu et nliorum barouum, nobiüum cum potencia ter-
nn domini Tlcnihanli mardiioniK do Baden inlraverunt et
4iapwiBi mapnnni sihi focerunt et ad cnstrum Mulnberg*)
iMdenrat. Ihitiue b<*nt' dca-m die.s jacuerunt et duva.<tarunl
Uvnua ciivuin circa in tantum, qnud marcliio se tandem ad
fttttUD doniui Patentini iledit. Et sie Herbipulenbis et
StpfnBsU. pptscopi, i'oticoiiiuruuL eos et sie pacifici benevole
«Btaa S tlt9^. '
')
1423.
Die Erobrrnti^ am 1^. Mai
I-
Der •afidlandff Irrlain in
der Jahrpsz»h] ist
«loch wohl
r, s«adcra tau
dm
Abschreilter zuzDtrBUPO.
- ») Viel-
•afa
liU.
— •} Mablbarn.
9*
13S Fester.
Sequitur') de oonoilio Constanoiensi.
Concilium Constanciense anno domini 1415 congregatom,
sed Christian issimus dominus noster Johannes papa et domi-
nus Sygismundus, rex Romanorum et Ungarie, sapiens et jao-
vidus et timens deum, justiciam diligens in Laudento^ con-
cordarunt hoc concilium et atfirmarunt pro unione sancte
matris ecciesie universali, ut supraeciam tactum^. Dominu
res tempoi-e medio per Universum mundum tocius chrifitäani'
tatis scripsit et convocavit ac citavit omnes et singulos prin-
cipes, archiepiscopos, episcopos, doctores, nobiles etc. Johuh
nes vero papa appellatus protunc se satis bene ostendebsL
Gredens se facere cum thesauro suo, prout fecit in condti»
Pysano, veniens ad cardinales Constan(ciam) circa festum om-
nium sanctorum^) cum multis personis multum solempniter.
Tempore medio eciam alii venerunt de partibus alienis, Ha
quod omnes naciones tocius christianitatis ibi convenerunt et
congregati [72] erant in anno etc. 15, ut supra. Item infiniti
fuerunt ibi archiepiscopi, abbates, praelati, doctores, dum,
marggravii, burggravü, comites, barones, nobiles, pagani de
Pagonia tres magnos dominos et mUites preciosissimos'').
Nota, quod rex fecit conscribere omnes extraneos «t
cum diligencia perquiri per totam civitatem Constanciense(iD),
ut omnes advenas haberet in summa. £t direxit de domo
ad domum per juramentum inquirendo pro advenis. Et sig-
nata summa per inquisitores, cedulam domino regi praesea-
tarunt, in qua continebantur bii subscripti, vide]icet sumnui
totalis erat centum mille et quingente persone spirituales et
seculares, quarum 346 erant archiepiscopi et episcopi, 500
erant abbates, praepositi, praelati atque doctor^, item secu-
lares 16 000 duces, comites, barones, milites atque nobiles, item
600 novaculatores, id est barbitonsores, item 420 ioculatores*),
hystriones, fistulatores cum eorum consodalibus , item 1100
pulchre mulieres publice cum cobortibus eorum. Item de lecti-
stemiis ibidem, de quibus apreciabatur ab alienis, erant in
a) Im Tezts 8e ohnB AbbreTi&tnr. — li) kIc. — c) Die Hi. aitmloi; lecUonw. Fhl**'
port a. 11. a, 0. hat 320 loculaturea et fialDlators«.
') Lodi S. oben, — *) S. 103. — ») 1. NoTember. Der Kinzug g*"
schah am 28. Oktober 1414. Aachbach 2, 13.
cum attincaciis, de lecto uno i>or mensem
9O0OÖ guldeii').
Hoc coocilium durarit ad rjnatuor intcfp*08 annos. Item
$$ penoa« ibi sunt submersi^. lQt«r omntbus istis tanlum
linque erant Aiinani, ileinptis ignotis et alüs, i|ui occulte
eoUi fttcnint n abiiidicati .sunt.
de isesaioDe prima, quae fuit crastino Invocavit^).
Gregorius papa habuit ibi unuin cai-dlnalem, nomine
Dominici^J cum quodam cpiscupo et alüs tribns
Sed consilhuu noo erat coutentum de suo mandato
Ei Bic ooincs Palcotinus dominus I.udwicii.s, Bavarie
■I, snbilo de mandato uberiori ad dominum Gregorium tranü-
bWC. qood posL Lei&ro'^J pleuissime reveuit a Gi'egorio ad
Softstanciaiu.
Iton dominus Johanues papa sabbato ante dominicam Oculi")
mtm «dulam, cuias tenor fuit, prout infra in hec verba pu-
I&0 tlu et intdligibili voce in se^sione coram omni popnio:
Eftt Jokunee papa XXIU propter quietem') populi chrisUani
paitaor, apoodeo, prnmittn, voveo^). juro det> et ecclesie et
Itaie sacro coocUio sponto et libere. daii> pacem ipse cci'IqsIc
jfT Tjam meo simplicis cessionis papatuä, ot eam facere im-
|l(ri' cum fffectu juxta dcUberationem praesentis concilii, si et
(Burfo Petrus de Luna, ßencdictns XIU, et Angelus Corarii,
fingDriiis Xn in Huis ohrdiimrÜt^ iium-upaü') |m|)aEui, quem
fiMUBdttnt, per se vel procuratores suos k-Rittimos simu]«')
nUnt, «■) in quocumque casu cessionis ?el deccssus aut
^t('}i ^ quo por Tiam cessionis iwterit unio ecclesie dei
Bl*]f ad cutirpatiouum '') praeamtis gciämutiä praesto et
Qua lecla statün cantores pai» docantabant sollempnitor
H «rta**» — ti) toNo. - n MBtapAtU, - 4> la Dr*tk Ml II. *«■> •Iw Hanlt,
O^ ^ U^ IMMMkl, Oito^k dM RdmUbmt CoDcOi (BIbl. d«* fliiill«. LIUm.
U«. U) q»d JNMMa, rrMUitfU BakiiM»rrMti. I, «M (*r ttolc* von SIkM osd
lüB ■ «ft«4(bMd* r.—iW lul): »liBlUliir. -•)!>*• «DiUra Töila ■. >. O,;
- t) Oto MdaOt TmI«: kllo. — H d*rl M 4« B«l«fB. - h) «» W "l"" "'
tm T>ito alaM «nUpan^ni. — b) pn«to Mc Mll twi Hardt. Btt Rlcbmul md
b^t «af MtaOMfli dM Dkhun >Acu muI« Mc
') Tjl JabuncB FisMoporl. FortMtmng der Flores lemponim bei
■ifa. CoDeetlo Moniitnrntontni 1. 4f>l und die Fam«txDii9 dM KOai^
M« M U«w, QneUetuAmml 1. iM>a. — <) b'ut«nport a. a. 0.: ^Itcoi
Am<m rmöüo 26S sunt sulimcnt". — >) 18. Febinu- UI&. — *) Gra-
VM t«o Racxua. — *i lo. Man. — *) S. Htm.
134
FeBt«r.
aTe deum lauilamus". Rex et omni» populus cum hiis ecii
rantftbant gaiidcnter, Isto ympno finito rex ibidem spirituaü^
bus regalibus indumeniia iodutus [72^], gladio evaginato
dnccm SaxoTiie cum indumentis ad ipsiim prrtinenlibus, teot
dyademnte in capitc rcgali fiupeiposito, piorupit hec ver
sancüssime pater, pro hüs per vestram äanctitatem
noD, quas dcbeo, sed valeo gracJarum aecionüä offerro me pr
hüs ad o$cu]a pe<luni vestrae sanctitatig. Et mox deposH
dyademate sioe Corona ad pedes pape humiliter se prostraTÜ
et rodem osculatus est. Deinde ijuidam patriarcha Gaudensiä'i
Jecit satiä pulchruin sermoiiem brevem et collaciouem de
commcndacionc papo proptor prnciiiissa per cum facta.
Post bec feria sectmda post dominicam Oculi*) iterum
cum canlinalihus et priiicipibus, archiepiscopis et alüs praeialÜ
iufinitis iu convento rainorum fratrum congiTgati. Tandeml
poat pluribus et lougis tractatibus quasi circa horam priina»;J
post ineridkin conclusum est, qtiotl ambasiatores Bonedlc
pape jaui cum bullis recedore debeivtit et scripturam dicüj
domini nostri pape Johannis per codelam suam insertaia adl
Benedicfum et cum informare vi ad coiisimile induiTre, et[
quwl idera Bcnedictus et rex Arrigouie-^) abhinc usque ad t«-
tum lut'iisem Julii debent esse in civitate Niceuensi'') infr&j
Avinoiieiiscm et Januensero et ibidem per idem tempus <^xp«-
tare rogi'm Komanorum, qui corporaliter protimc omnibui
praemissis praesentibua juraverit, velle ijeraonaliter illucadirej
certiti cardinalibus et aIÜs sibi associatis pro adiutorio dieti]
BeiK^ilicIi de Lima-
Item eudi'm die conclusum erat, quod ueuter paparum, utj
Ita loqimr, dehet assumere seil crearo novos cardinales, et
Rliquein fX alüs papia, quod absit, dwediTH Kontin^jeret stantö]
ttctu loucilii, quod tunc cardinales propter defuucli sive moT-]
tu! nultum alium in locum pape mortuo iwssint aut praeten-j
daiit i'Hgi-n*. «eil si rnpta tracta continyeret aliquem illnrmtt|
trluiri decedeix', tiuic i-ardinale-s ipsius dt'functi, si volunt aliui
4i]|((itre, iioHsmit, ista f^imen protcstacione, quod etectus jura
iM'di'lnni |jrftcscriptam. In hüs jiro nunc stat Status sacri con-
cdll l'unHlaiUiensis, .scriptum Con.stancie die Veneris aiite Le-
ture Mir»'').
') llfr I'MHarch ?flo Antiocliia. — ») 4. M&ira UlB, — ") Ferdinand
«MI Arrimonl»!!. - •) NU». — ») 8. Mira.
Rei^old Skcbt
iSö
Ileni domintLs tlemiAnnu!? Twerg de vinculi» est liberatos
nb spe, quaj.' igrioratur ad praesens').
Dominus dox LudwiciLs, fraler regine Francie, feria tercia
Ott Leure') cum suis complicibus Cünstauciam intravit, feria
fouta eequeuti se pai« ostendit, fciia qiiinta ad regem se
Immiliter cxhibaiL
Oe recessu pape Johannis.
Kota depost, quo spiritu ductu» ftapa Johannes, ut dloe-
Mar, eotutbotur spcrete se ahscntare. Hcc senciontea rives
CmsUDdensen retnlenint hoc dumino regi, qui i^upcr hiiä fedt
nRo(lir& El quamvis plures exploratores fuerint super re-
van ptpe, tarnen pnpa iiivitis et itiro<niitis omnilms ConsUn-
terfbtts aecrcte et furtive a Constaucia abseulavit.
Pqa Johannes contra jiiraraentam per cedniam supcrscrip-
tm bicturo furtive cum liibus alüs personis [»er [73] equos
iConatancia fugit die Merctirii ante Palmanim^) ad navim
ntn Biu balista, quam sn-um in latcre porlavit, jiergehat in
SiNB*), ibideiti a^ceudebfit oquum et equitavit in Bobafhusen.
Bee oOBDia |>erarta et iierpotrata ei-ant per duccm Fridoricum
Autrie, prout manifestum fuit, quod dux eodem die cum papa
Jihtime fallaciler fu^icbat. Nam fecit üeri hastiludia pro üO
amulis aureis. quos fraler rcf^no luerabatur et obtinebat.
NutADdum, quiHl de iiialitia pape Johannis, Friderici ducis
ftudicti rcx cardinales et concilium totum iterterriti extiterunt
m innipritii. Et conciliitm misit tres cardinales ad pa-
in Schaffbusen, nil tarnen nperabantur. Hie papa iterum
oiterius com pauris in Louftenberg adtunxit et per aliquos
H in büspicio „zu dem pfawcn' ]iermansit et demum
rtcfi duas |ier montes et nemara {ler Tütnowe venit, tbi
fereoctavit feria seeunda post Quasimodogeniti*), et feria lertia
MpKnCi secretc in Friburgam circa meridiem ad claustrum
fraediratorum venit cum adiiitorio ducis praefati. Et post
Joe in Hnsach «o uiulavit et ad aliquot dies ibi pet-mansit,
abinde sccivle per hguram rustici de itrisach in Kuw'en-
*| TgL oben & 118. — >) 5. MAnc. Hpfi-o^ t^dwi^ der Birt^e tdd
hkn, Brad*r iIm- GvmaUtp Karb VL. UaW\)a. — >) -M. Min. Vgl.
t» 9mmä.\tmmg iiix Flttcbt l*vi Niera. Vita papae Jobatuiii XXIII S. 41 ff.
*»» April.
136 Pester
bürg*) applicuit et statim abinde reductus in BriBacum, qaod
praetendebat, se adiunxisse ultra Renum versus terram dads
Burgundie, cui eciam summam magnam auri dare promisit
Item post hec iterum ductus in Fryburgam ibi ad eum ävo
cardinales et octo quatuor nacionibus ex parte concilii adv^te-
runt, secum conferendo de recessu et quare et ob quam causam.
Nota versus dictatos et scriptos per me cantorem ipsius,
prout sequuntur:
Cum synodus sancta Constancie steterit ea,
Jobannes papa inprobe transibat ab isla.
Flures praelati Constanciam ibi vocati
Begis maiestati secuti sunt commitati.
In hüs metris invenies annum concilii Constanciensis rt
fugam Johannis pape in eodem factam.
Item anno domini 1416 sabbato ante Martini^ episcopi
intraverunt conclavem 53 persone deputati ad hoc, tarn cardi-
nales quam eciam praelati, et manserunt usque ad festum
beati Martini inclusi. Et eodem die beati Martini infra deci-
mam et undecimam totus clerus Constanciensis processiona-
liter nudis pedibus et cum reliquiis et „secula seculorum" in-
simul cantantes et omnipotentem Christum clamando, deprecant«s
in platea ante locum conclavis, quem sonum inclusi audiebant
Nam unus eorundem Germanice nacionis episcopus dixit ad
alios, nunquam auditae voces cantanciura puerorum et cla-
mancium pacem et concordiam, ad quod factum deferamus
unum in nomine Jesu Christi. Hüs gestis omnes de ordina-
cione divina flexis genibus, viva voce clamaverunt et solemp-
niter cantabant „veni sancte spiritus" et finito cantu omnes
concorditer ex nuto divino elegerunt dominum Ottonem de
Calumpna') in summum pontificem et statim crucem per fene-
stram circa undecimam horam ante meridiem extendebant, item
quod rex et omnis populus clamabunt „Te deum laudamus".
Et nominatus fuit papa Martinus quintus, et sie descendebant
gradus de conclavi.
Mox dominus Sigismundus Romanorum rex flexis genibus
[73^1] cum aliis principibus ad pedes pape inclinavit se humi-
liter ipsumque papara cum freno arripuit. Sedens papa supra
mulo et domino rege pedestri transeunte ]>er civitatem coram
') Neuenbürg a. Rh. — ') 7. November. — ■) Colonna.
Kdubold 81«rbt.
137
cdam per ntert-ora") tisqae ad italacium episcopi
sis duxtt tmmtlitcr').
llCTn XXI. die merisis Novembris, quae fuit dominica proxi-
tntc KatliiTitiP vii-Rinis anno etc. 1417 ante ninna.sterium
ptfß HolemiiDiter fuit coronatns. Quo facto twpu descendclHit
I loeo oorona<-icmi.<( et ascendebat mtilum. Hex t^nobat sibi
■tnpMii vt i-ecepit ad dextrum freiiuni equi paiie et a siniätro
Banrliio de Brandenburg ducebant ip.'^iiti) cum mnltis comiti-
■ fcta et buoniba!', omm>.s ciirii'iitus podestres [H>r ^tercom') et
^■r DmoGS plateas ciTilati.s Constanciensls usquc ad palaeium
Eftledkti episropi Constauciensis. Et sie ninnoif rardinalt'S,
srdiqitscopi. cpi.^^iiipi, ohhatcs, i'raelati, doclores, auditores et
ilii aolti intinhi homiues eqtiiLabant cum iiapa. Item 366
^i0ttDl iiifulati, qui cum papa equitarunt. Kt statim )Hipa
Vit varjin(rias} Pt reservaciones.
Üem in die bcato Katlieiiue*) auibasiaton-s Argentiiiensea
iKrnBt conun papa et magiMcr Job Vcner do Argentina satis
Mlnpoem tt'Cit oillaoioni-m.
Iten in dit* nativiluti^ Christi jMipa cantavit missam et
■■Bt tvgi Rnmanonini ununi gladium. Cum gladio cvaginatü
IH 1«gebft( fwanjK'Iium „exÜt cdiftiim a Ccsare Augusto".
dominica Letaic'} iltnim t>apa celebraWt et niisit rosam
Ronunonun Sigi.-!niundo cum marckione de Braudeuburg
■ugDS Rolleuipnitate, quae fuit in valorc 'tOO tlnrenoriim.
Auo rlc. U'20 Itahliazar de Koxa, alias ])apa Jobauues,
*Wt circa festuin purificacionis, Bloreueie scpultus est*).
Anoo iloniini U18 rex Itomanomm Sigii^munduä recepit
dcciniarum ab omnilms spiritualibus i)ersonis, iii-
iicaniibus, excepiis Juliannitis et Tlieutunicis fratri-
W, qni buiusmodi fuerunt supportati.
Item rex Anglte*) in anno 1415 praevaluit Franci^nis et
vünti nobiloft, dufvii, romites, baroncs et uiiliteü de ijeiitibus
"svae Fntacio in campis prostrati sunt, eeteri vero capti^).
Item rdem rex AngUe in anno etc. 19 c4im potenrJa wgr
*i Vfl lach iH» SrliildFrang ilrr Walitrorgingr bei KicbotiUl n, ilO.
I to. Xovnobi'r. — •) fl. Stiri Ult». Vgl. t. d. Uwxlt 4, 1510
1S7 — S Jnbt&n XXIII M»Th lirlnehr am IB. Dti. Itti.
V. — •) B« Aiincoiirt.
138 Fester.
navit ante villam Parisiensem in despectum omni regum Francie
et ducum in mense Augusto^).
Nota dominus Ludwicus, comes Palentinus, duz Bavarie,
filiu3 quondam Ruperti Roraanorum regis, a Heydelberga re-
cessit cum 700 equis bene armatis ad regem Anglie circA fe-
stum Jacobi^ in anno etc. 20. Et Delphynus Francie plures
sibi fecerat insultaciones, donec venu ad Ängliam, et ibi pros-
pere venit ad regem Anglie, cuius sororem prius ipse Lude-
wicus habebat legittimam. Sub eodem anno 1420 rex Francie
et rex Anglie concordati fuerunt et pacificati^), quae contro*
versia tantum ortum habuit ratione occisionls ducis Burgundie*).
Nota, postquam Husso et Jeronimus isti duo heretici com-
busti erant in consilio Constanciensi, infinitus populus tarn Tii>
orum quam mulierum in Praga et quasi in toto regno Bohemie
praedicabant [74] heresim Hussonis. In tantum vigebat, quod
plus quam centum mille homines isto tempore a fide christiana
se alienaverunt. Et demum - . .') etc. Maledictus rex Wenczis-
laus, rex Bohemie, ante mortem suam borribile factum perpe-
travit, quod heresis se in tantum augebat inter nobiles et
barones et milites civitatenses et villis, quod lamentabile mnl-
tum est et fuit audire et dicere. Qui destruxeruut ecclesias,
claustra, ymagines sanctorum devastarunt et destruxeruut, et
multi Christian! interfecti in ista tribulacione. Rex Sygismun-
dus contra eos se opposuit, quantum valuit, et scripslt princi-
pibus ac nobilibus et civitatibu.«! imperialibus. Et infiniti Un-
gari, Auslrales, Bavari, Boloni, Missenenses, Turingi, Sahsones
ad regem venerunt contra istos hereticos, et ante civitatem
Pragensem cum potencia jacuit ipsis resistend(o) a feste Jo-
hannis Baptiste usque Laurencii martiris ^). Depost omnes
recesserunt cum rege, videna rex nichil posse proficere. Omni-
bus principibus demum fecit convocacionem ad Nümbergani,
ipsis resistendo in festo Jeorgii^J in anno domini 1421.
>) UnlMbnre Korrektur.
') Vgl. H. Martin 6, 56. — *) 25. Juli. Häusser, Gesch. der rhein.
P&lz 1, 285, weias von dieser Expedition nichts, Bondern erz&hlt nur
Dach Bymer, dass der KurfQrst Heinrich V. Hilfe gegen Frankreich zu-
gesagt habe. — ") Durch den Vertrag von Troies vom 21. Mai 1420, —
*) Johann der Unerschrockene. Vgl. oben S. 119. — *) 24. Jani bis
10. August. Der erste Angriff auf Prag erfolgte vielmehr am IS- Juli
and am 30. Juli wurde die Belagerung aufgehoben. Aechbach 3, 74 u. 83-
- <') 23. April. Vgl. Aschbach 3, 129 ff. Sigmunds Aosschreibeo zum
Reiabold Siecht.
139
Der Hussenzug.
Item eodem annn 1-1:21 itcrum otnnos prinrijwii Rcni con*
Tenfnint in Fraucfurtdia) et seme! in Wes**!') et tractabant^
^aalitiY practactiä Ilussids esset resistendum. Et sie quilibet
ivincep» Kfui cam potencia sc caltcgit cum civitatibus im-
pniatibos fiibi coDviciuis. Et domiaus Lud^icus, comcs Pala-
ünu.>, iIuK Havarie, cum epiaoopo Spirt-nsi cum maxiino exer-
htn potenter a Heydclliyrga cum romitibus, bnronibus, militi-
biM et aliis nobiübus iter arripuit versus Eger coiiveniendo
:eri5 principibus Reni ac alüs diversis reynis i-egioiiibus cum
ibus dnminis. Ibidem ad betlnndam Hiissoncs intideles
"s in cnisliiio Laureucii^) comes praelacius Palentiiius
. .. .■ rKTffa exivit hylaritcv cum suis. Qui depost regnura
Bohcnie intra>it, et venernnt ante castellum seu opidum Satz').
thi aliquamdiu cum magno jHipulu potenter jacuerunt usquo
ad tempus hyemis, iiuod prac frigore perscvcrare non poterant.
BepatrJarant, infectn negotio, pro quo omuea exiverunt. Pap«
UutinnK quintus mnximnd dedit indutgencia'! omnibu» ii^tis,
\ti in Uto exercitu ea de causa fueruat cüntra liereticos prae*
MtiUotf eo tciiijMre.
anno domini 1422 dominus Palcnlinus Ludwicus cum
fUbwiD de Ilelinstat, episcopo Spyrensi, se oppnsuerunt
dvilalcnses Spirenses ac ceteri prineipi'S Reni Itomnnc
et den Spirensis. Kam antea civitatenses Spirenses
um fecerunt, hoc sigillarunt in qnibusdam articulis
■mndnin clcro et episcopo Spirensi. quod rpcusanint ^enare,
|iajv Us inter eos partes oriebatur. Et epist-opus Spirensis
(va sub§idio Palontini praetacti ac aliorum principum ipsis
«laeqttiose annectauteä*) cum potoncia civitatem in vigilia Jo-
lanntK Ba|itiste obsederunt Tandem rex Sigismuiidtis Roma-
MnuB eoB concordarit Nombcrgc, et ipsi ctvitatenRU!^ Spircn.ses
«rksip et ppisco|)0 condempnfiti In magna summa tloi'enorum,
nidket 16 000 flor. Renonsium. In temiwro litis civitatenses
tadnun et colleginm saiicti Üermani conbusäerunt et concre-
•taAüliM Lmnw umIi MidfKM racdMdk,
^KiSuiMagntWeMl Ente Mai 1121. Vgl. HTA. 6. 53 ff. Übereilten
wM Alklnil%iB Tait as CnnkfRii ist mir oicht« bekMDnt. — ') 11. August.
tl ^taa Mr. Pnff. OW di« Bftlasftrong TgL Ascbbacb S, 135 fg.
140
Fester.
mBrunt *) ibidem, per**) qoa [74 b] cciam coodemj
pro 1 5 000 florc-norum Henensiutn et fueruDt concordMi
uniti. Et declaradones svu sententias datas per doinins
regem Komanorum Sigi-^niundtim et dominum Conrailum, at
piacopum Moguntinenseni, roborarunt sigillo civitatis Spireasn
omni quinquiennio elapso eandem coocordiam aCfirmandam
novo ex utraque parte publice jurando per cleiuni in eccieslq
maiori et cathedrali, ipsi burgenscs et coosUium in curia
sllii Spirensi.s. Kl ita factum est et senatum a tempore
cordie usque ad XVIII. armum, sicut prius est decopiatum'J.]
De obhu pape Martini quinti.
Anno doinini 1431 obiit dominus Martinas papu qnintiul
in Febniario*), qui in couciUo Coiiatancionsi electus fuil, qnj
Rome urbis sedeit) teauit ac multum bcue per Universum rexit |
annus quindecim, meuses tres. Ac maguum thezauvum m!Im
gil, qui post mortem eins mirabiliter et mis(?rabiliter distri*]
butus, raptus i»er suos in mnximis discordiis, litibus et ge*
werris anidiüatus fuit. Quem douiiims Gabriel de Venecää
succ«ssit iti jiapatu, Eugenius quattus api)ellatus et conca^;
diter electus in principin ÄIhil'Ü et coronatus XI. eiusdem:
mensiä, qui roboravit concilium in Basilea et«., ut infra patebiuj
Deposicio ducis Ludwici.
Anno Domini 1425 tortia feria jtost ascenstonis domini'
dominus Ludwicus, comes Paleutinus Reni et dux Bavarü
Heidelberge de proprio suo dominio im- suos consiliarios sit
juratos et fratrcm suum Otfjanera privatus omni regimine
aiKÜlo suo cum potestate terram fegendara. Et 6Ho si
seuiori fccit bumagium suoiiun sed coactus, qui filius vii U
«nttoruni erat eo tempore'). Dixerunt eum nimis
et v(«aiiuui.
DMHVt sub &UUO etc. 36 feria secunda jiost dominicj
«} n «» tt>. «1^» ito«!«* («H*« n««"« t^tplwiionam. Km
«> V«l K«wllB«. Oewk. der Bi*chöfe sa Spejtr 2. »-4I mai
y, U\ - •) Aw i(V nhltttf. - ■) 23 Mai Üb*r 4>e Ahectn«
^ WV&n W molnn WImm »nst nirJits belnnaL - n
4yr lUtt (MMvbeM Buprccht, wir Mch Ct^m
t^ llflS bpKits 19 Jahre «It.
Reiobold Siecht.
141
eönvenenint multi i)rin('i])4:>^, dufes, pomitcs, barones,
mÜiies et nobiles in ma^Da snma venerum ad civitatem
tffiirensem placitandnm nomine praedii^li doniini Ludwici Palau-
tzni. Et eciam fratres sui eviam ibi erant ioquit-endo contra
jsratOA et consiliarios dicti ['alenlini, ob quam causam iitsum
fU privassent r^tJQiue. Fratres videlicet rlux Johannes") (lux
Stephanns'), dominus de U'irtenberg, filiaster,*) et dominus
vmm df? Brandenburg cum dnobus liliis") non bene erant
ttMenü. sed dumiiiua Kabamis de Helmütat, an'Jiicjiigcopus
m tempore Treverensis et admiaistrotor ecciesie Spireoäis,
tibi prius fuerat epi^Yipus, doininu» margi-avius de Brnndcn-
bvg et magister fnitrum Theutunicorum, bii tres fuerunt
BwÜalores mt^r praedictos seu praetactos et publice ante
BCfeciam katliedralem proposile fuerunt rntioncs quare et
^Bod K dominium') et responsiones binc inde^ quod duravit
id doos dies. Et ita coUoquia eciam secreta habuerunt in
Mrmitu fratnim niltxirum. Et sie tandeui concordarunt in
iKaB diem in Ueilhrunna, et ibi factum coudusum, qumi ita
MmK prae&tuä dominus Ludwicuü in custodia bona usque
«I mortem, quorl debilis et inörmus forte propter visitacionem
am ttiKt«, quam fecerat.
Sequitur de depulacione concilli Basiliensis.
Anno domini 1431 iudictiono IX, die nutoui Veneria, sop-
mensifi TV^fmhris, pontificatus sanctissimi in Christo pa-
et domini nostri üomiut Eugenii divina prudencia pape
^huli, qai anlt^ictuä fuit [75] Gabriel de Venecüs canliuaÜs
d efiiscopus >Seni-n.sis, qiii fuit in paj»am electus et est suc-
(Mor Kfarttni papc quinti, qui in Constaucia ....**) electus
% onicum pft.storcm et papam unanimiter concorditerque fuit.
hMlala£ ' ' :> papn Ku^enius praetaclum con^iliuni Ita-
i\: . qunnivis \kv antecesson-m suuni Marti-
loM. Hau nrvarMt Hb*: •)iura LadslciM dootol» prl-
' tv.>rt- • .>i:nülu> DakD vir« CMUtWOtVMl N )«•••.
<) 13. MARL AucJi bler trg^axt Sl«di( Alle hitJiAr tH'kaimten N«cli-
dtVica. TfL Häuwr 1.308 fg. — >) PfoUgraf von Ncumarkt f U43. —
i^alifn/ TOB ShnniTrt Qod Zweibrücken t ^*^' — *j Gr*f Uidvig,
Oomild «OD Kurfant Loilwi^ ftitestfr Tocbtcr MecbüliL —
L und winr fühae Jotuuin und Kriedrirli II- nOer Frie«)rirli U.
UliBdkc AtfhiDfa-
142 Fester.
num et cardioales hoc ydem in loco praetacto conclusum ^
inceptum fuit, in hunc modum ad laudem omnipotentiB dei,
exaltacionemque fidei katholice necnon tranquiUitatem et pacem
tocius christianitatis, reformacionem quoque universalis ecciesie
ac populi christiani. In quo concilio dominus Julianus, misera-
cione divina sacrosancte Romane ecciesie sancti Angeli dyaconi
Cardinalis, in praesenti sacro generali concilto Basiliensi auc-
toritate apostolica in praesidentem specialiter deputatus fuit
ibique tractandum de singulis materiis, quae in tota cliristia-
nitate materia sunt, incipiendo in capitibus magnatibus prae-
latis et consequenter descendendo usque ad statum infimum.
£t hoc ydem concilium habuit pro diversis tractandis plus
quam 43 sessiones, sub quibus reformaTerunt et deposuerunt
papam Eugenium in dicto concilio et de novo elegerunt noTum
papam, videlicet dominum ducem Saubaudie, dictum Amedei,
reÜgiosum, qui ante eleccionem papatui sibi construxit novum
claustrum et novum ordinem seu sectam finxit, ut possit eligi
in papam et hoc factum in cismam redactum. Ättamen elec-
tores imperii concorditer adhuc tenent Eugenium pro papa,
non obstante eleccione facta in concilio praefato Basiliensi
ducem Subaudie in papam electum. Sed nemo eandem elec-
cionem advertit, nee habetur pro papa inter principes elec-
tores, quod fraus et dolus estimatur commiss(a).
Item hoc concilium jam duravit et semper continuatum est
per episcopos, appates et alios praelatos omnes Ytalicos, et
pauci de aliis naciouibus et minime de Älmanis.
De Armiaois.
Anno domini 1444 circa festum beati Johannis baptiste
venit Delphynus, filius regis Francis, cum magno exercitu
armigerorum, dicti Armiaci, qui in summa reputabantur plus
quam viginti milia, ad castrum et regionem Mümpelgart. Qui
debebant venisse versus Switenses in subsidium regi Friderico
de Austria Romanorum, qui electus fuit post patruum suum
Albertum regem Romanorum. Qui Albertus tantum ad annum
rexit. Et sie ipse Fridericus in Francfurdia electus fuit con-
corditer in anno etc. 42, qui libenter rehaberet et recuperaret
terram et castrum ac ci\itates liereditarias suas, quas habent
et possident Switenses totam comeciam Habsburg, unde isti
duces Austrie habent originem. Et praefatus dominus res
Betabold SIecbt.
143
Pridericus in hnnc finero suhplicavit regi Francie pro hiis
bcOfeiMis uiDifieris praetactiä, recuiierando comeciam praeno-
taUiB. Tone Delptiinus cum büs arnügeris peäsime intüllif^eiiä
«( ibutens iatravit terrnm Alsnr.iam cum [loUnicia et [Iti^
^nfdam c«stra ac civitates sibi usurpavit -v-ioleuter et liomi-
Ms in opidis et dvitatibus existentes expulit, quosdam inter-
fcdt, Tirgiops, malieres e( pueros una cum viris strangulavit
et regnavit quasi itsque ad ciritateiu Argeiitineiisem. Sed
ipu ArgcntincDM*» ciivs cum suis adiutorilius, n\sistenles ipsis
ta taotiini, quod non valuerunt venire ultra passum Argcnti-
icawai rt mutti mala egcrunt in vilUä, opidis etc. Eoiam
molti interftH:li auut .Vrmaiaci.
Beilagen.
/. ^n Unffenannter nn licinboJd Siecht.
Weitacnhur^, 31. Janwtr 1405.
BooormbUis domiiie i-antor con»)l>rinc karisMiuc uovcritü. qaod
tan ivtln et hodic plcnius iateUeni, qaaliter circa qaindeaam coo-
it hie dominas \V(illielnDs) eleclas Argcntinciius in forma
CUD B. KranlJ!') et Etnicbo <ic Liningci) simal habcnles
ia lecreto dnraolcs jki maltos huras. Deiiid«; iKTcepi, riuod
iMMde Bwvrd, filia? comilis de Mür^z cum dumiiio l.uiliwico duce,
>«b iMtrl fUio, dümitiicd proximal) de Hnf^novr transivii in Heiltet-
tTR ri fbi fmis lercia et quarta') plurea bubu«runt cum rege i>ariter
<: ^«1^ troctatus, ijuibufi eriam duraiDus H, do Waehiiihoiiii diritar
K<rrtiii)i«<' , >]uo(l((u? X»m iu Ilcidi'lborß quam et alibi communittir
«iior. qu'.v^l roniltidcnint pro uno dti Münz uü cccicsiaiii Argcn-
_iarnM:in proniovcndo. Xnm ci heri spro comes de Sarwerd et H.
iWvbiulicitii |>rr<iu-tj cnnt duco Lud(i"ico) buqi ad Ilnffnow reversi,
firia» in proudio fuit Uic de liiert ad Iratrem suuui dominum
celcriii^r Fl scrioüius utmet enuncisviL tinnsiturus. Et
ihtor domlnns ArKi'iilinensis a<l ccclesiam [<eodicn3om
;t»l; ,ü(- iraii^UttirOA et cum ali<|itibu^ tractavcrat de XX
Atfmiorom sibi tnbucndis al> wt, cui rommiserit cccicsiam
etiwm. Plnrn nma vuiTUiit alia Hc ]>rapmi<tsis et negoctis
>t thrllMkl Knnx tod Oei8|K>Miein — *l 25. Januar 1405. \ta 29.
FwUrirb voti ÜAn, Gr$i van Saanrcrd«n, von K. RnprMht in
Meiul. Clim«! No. 1934. — *) 37. uud 28 Januar.
144 Feater.
aliis Don scrlbenda de praesenti. Sapplico itaqae, qaatenas domiiu
patri meo praemissa non tardetis notificare Tel eo forsan abaente
domino Johanni Amman') vel Rftdolfo Beiheim indilate perpraesea-
dam latorem propter hec missom, rescribentes michi, quevis vestn
grata.
Scripttun WiBzenborg sabbato ante porificacionem circa Tespena
Adresse: Honorabili viro domino Beinboldo (Siecht) cantori eo-
clede sancti Petri jmiioris (Argentinensis) domino et consobrino sm
dilecto.
I^p.-Or. mit Spuren des aufgedruckten Siegelsund Verschiekungs-
schnitten. Am unteren Sande beschnitten.
Strassburg. St.-A. AA. 1443.
II. Beinbold Siecht und Heinrich Sempach an den It<^ eu Strasi-
bürg und den Notar der Stadt, Nikolaus, genannt Wihe.
8. Deeember 1416.
KeimboldoB Siecht cantor necnon Heinricus Sempach scolasticns
ecclesie sancti Fetri Jonioris Argentinensis compulsores sea commis-
sarii ad infrascripta inter partes sabscriptas inxta mentem et teuerem
literamm compalsoiiarnm desaper editaram specialiter depatati sa-
pientibas magistro ciriam, magistro olficiorum, consolibas et procon-
salibos necnon Nicoiao dicto Wihe notario civitatis Argentineiisü
salatem in domino sempitemam et mandatis nostris firmiter obedire
noveritis, nos qoasdam certi tenoris compnlsorias literas a nonullis
certis jndicibos et commissariis a sacrosancta sinodo Constanciensi
in causa sea caosis inter reverendam in Christo patrem et dominom
dominam Wilhelmnm de Diest electnm confirmatam ecclesie Argen-
tinensis necnon magistrnm Heinricam Bell alias Kabot') instigatorem
sea promotorem officü contra et adver^us dictum reverendam patrem
per ipsos commissarios et jadices praedictos specialiter depatatam de
et snper nonnnllis perioriis et dilapidacionibus ac aliis in ipsa causa
dedactis et dedncendis partibas ex altera mota sea motis directtf
□aper nobis coram notario et testibns tnnc praesentibos praesentataf
cam ea qoa decait reverencia recepisse. Ipsis siqnidem nobis pr&e
sentat(i) faimos per magistrnm Jobannem Simnndi procaratorem nomioi
et pro parte dicti magistri Ileinrici Bell instigatoris prent de sO'
procaracionis mandato via sabstitucionis literis constabat docnmenti
dictarum eciam literamm compalsoriarum exhibitorem post debitai
reqaisicionem coram nobis factam legitime informati, qaahter vc
conianctim et divisim habeatis et dettneatis in vestris capsis sen c
Btis nonnnlla jnra, literas et manimenta et prcBertim registrum qn(
rondam certomm debitoram per praefatnm dominum electnm contrai
1) Genannt Kirchberr, Rat des Bischofs von Augsburg, Eberhard vc
Kyburg. Vgl. Strobel, Gesch. dea Elsasses 3, 71. — 0 Strobel 3, 11
nennt ihn Heinrich Kuwt, genannt Bell. Vgl. auch Aber den Elektei
prozess Strassb. Stuil. II.
Retabold SlMht
145
in qnOfUni oeno conportAcionls trai^t&tu ilel . . .■) durataro
•tor ipMm rcTerendnin pstrem ex tma et vos nccnon domlnos decA-
1^ et civiitahna ecdesie Aji^ntioeosis ex altera intto nobis per
■■miiliim domlntim clectum assignatiun ad ipsam caasam son can*
■I fccteite» et facientia et sioc quibas de meritis caasc sea causamm
MMBodl ad ptcDom coiutarc qod poterit. idctrco vos et qaemU-
kil teatiiUM sab penis et censarü in ipsis Uteria comptüsoriis con-
Htti nMittirimas et monemas, nc infrft dnodccim diemm specium
pKl «xocucionem praeseiichim prcxime et iinmediate se(|uentium co-
m aoliii in iluuibus nostrls dida Jura literas et munimenta et
pncnftfaB pnctactom rcgistniia drbitontm pmcdictonun conun no-
)m tZBDCBmeoduiii seu traasumenda exliibeaotis dictLs dominls com-
wämBÜ» et Jadicibns pro cognictune et discussione dicte cause traos-
alBcaJ«iB et traosnittcnda. r&ttun nostris sab sigilUs die Mcrrnrii
Mm Oeoenbrü anno domiui lilö.
Mm Jorm v^Ftmbar von der Hand des Notars Nikolava: proccssDS
Bl piiwlilnii est nirhi sezta post concepc. Mar. [11. Dez. Ulö].
raf.'Or. Strassbiwff. St.-A. AA. 1443.
. «. Otanfa. m. W. tX. 1.
10
Bildaisse
des Markgrafen Wilhelm von Baden-Baden
und Beiner Familie.
Von
A. TOD Oecbelhanser.
[Mit 11 Uchtdnicktifeln.]
Der unteTzeichnete Redakteur der Zeitschrift fand bei Ge-
legenheit der VerOffentlichang eines Yaillant'schen Briefes,
die dnrch Herrn Archivrat Dr. Krieger in dieser Zeitschrift
stattfand (vgl. NF. VIII, 381 ff.), Veranlassang, den erneuten
Yersach za machen, die nnbezeichneten Bildnisse der nach-
folgenden Sammlong zn bestimmen. Da der Yersttch, wie sich
heate anch durch die ÄosfQhrungen des Herrn von Oechel-
hänser ergiebt, im wesentlichen gelang, richtete die Redak-
tion durch die hist. Kommission die Bitte an das Ministerium
der Justiz, des Kultus und Unterrichts, die Mittel zu einer Yer-
Öffentlichung zu gewähren. Fttr die erfolgte Bewilligung ha-
ben wir Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister Dr. Nokk
unsem schuldigen Bank darzubringen. Herr Hofrat Oberbiblio-
thekar Dr.Brambacb hatte die grosse Gate, dieYerrlelfiUtignng
zu Qberwachen, wie er schon an jenen Bestimmungsversnchen
lebhaften Anteil genommen hatte. Herr Prof. Dr. Ton Oechel-
häaser Qbemahm gütigst die Aufgabe, die Bestimmungen er-
neut zu prtkfen und die kunstgeschichtliche Wertschätzung der
Bildnisse festzustellen, wofOr die Redaktion ihm ihren Dank
auszusprechen verpflichtet ist. Schtttte.
Unter den im Jahre 1772 nach KaHsruhe in die Gross-
herzogliche Hof- und Landesbihliothek überwiesenen Beständen
der ursprünglich Baden-Baden'scfaen, dann Rastatter Schloss-
bibliothek befindet sich ein Foliohand mit einer Anzahl lose,
zwischen die leeren Seiten eingelegter Porträtzeichnungen in
Kreidemanier. Das Verdienst, diesen bisher unbeachteten
Schatz gehoben zu haben, gebührt W. Brambach, auf dessen
Anregung hin dann auch bereits zwei von diesen Bildern in
das kürzlich vollendete Werk von Hans Müller über Badische
BiMaiMC dM St&rkfrafeo Wilhclui and seiner Familie. 147
Intenblldnlsse (Karlsruhe, Verlag von Chr. Th. Groos Bd. I
38. Bd. II 1893) noter No. 15 und 21 des ersteo Bandes
ts^noinmen worden sind. Es handelt sich nämtich in der
grotsen Mehrzahl um Origin.ilbtidnissc des Markgrafen
Wilhelm von Baden-Baden und seiner Familie aus der
iweitm Hälfte des 17. Jahrhunderts, im Ganzen 17 Blatt,
ID denen neun auf den niederläDdlschen Meister Wallcrant
raülaot. sieben auf Matthäus Merian d. J. und eines wahr-
idMinlich auf den franzusischen Ku|)fer.stecber Samuel Bemard
nrOcbgehcn.
Die Entstphung^zelt ist eine verschiedene. Laut belgeftlgter
Jthreszahlen »iiid die Btldniase Vaillants in den Jahren 1655
ud Ifi&ti gefertigt, während die des Frankfurter Meisters aus
deiJahmt 1669 und 1672 stammen. Das Bcmard'schc Blatt
fat tnibezeidinet. Es ßeht hieraus hervor, dass die Sammlung
•noiihUg entstanden ist. vte denn auch der gewählte Mass-
stab oml das Format der Blätter, soweit sich letzteres in dem
jctaigoa, zum Teil arg beschnittenen Zustande beurteilen läsit'),
keine pknm&ssige f^bereinstimmung aufweisen.
Die neun Vaillan tischen Zeichnungen, welche den Schwer-
pvnkt anscrer Folge bilden, sind sämtlich nur mittelst
irhwarzer und weisser Kreide auf blaugrauem Papier hcr-
l^cstenL*) Die Küpfc erscheinen dabei etira in '/* X^bens-
grOvH; die Zeichnung schneidet unter der Bi-ust, bei den
etwas höher, bei den Frauen etwas tiefer ah.
Die Bilduisse mitchen zunächst den Eindruck von Vorlagen
den Kupferstich, von Vorarbeiten flir eine Serie „fiirst-
sr Bildnisse*, wie solche seit den Tagen des Jost Amman
id HaiM Burgkmnier von den regierenden Häusern in Auf-
gegeben 7-u werden pflegten und uns verhältnismässig
cfa erfaftlteu sind.'; Gegen diese Annahme spricht aber
*) iHe ViilUntVJkfio DUitcr scheinen unprCmglidi s&niüieh oDgc&br
1geM>i^cm ftcmewen zu bitten. Die M(>riui*scbcn TOn I<M9 sowie
feH^Kl du Bbtt von inra (Vo in snf Tafel IX) zeigen wesonttich
feUHTC AknMMOBgeo ; themo Ata Bernard'gche ItUtt (No. 18). — ') Der
K^d. iler ndi in dfr Mine allor Blatter unaerer SamiDltins vDrUndel,
M afafei durch oicblrAicIirlirs /iiiaituueiü^n d«r Zeichnuufien t<ntstindeD.
ritrHrT txrdu rnrlianden (fcwiwcn. — •! Vgl. durüWr n. .^. die
' Ab««^i '" ^'^ Aiif»alxe des Vrrfassrrt üher den Bililluiiicr des
[rxhalMDn bi 4en Miueiluogea lar Geschichte des Heidelberger
Bd. U. Beft 4 aieidflbor« 1890} S. 317 7.
lü-
i4d
V. OechelhKuier
von vornherein (ier Umstand, datts von keiner der VäilUnl''
sehen Zeichnungen die entsprcchuniten Kuustbluttcr
Kupfer gestochen, radiert oder j^eschabt vorbanden sind; das-
selbe ist auch bezüglich der Merian'schen Bilder der Fall;
ja, als der Letztgenannte unmittelbar darauf die Heraus^atwj
eines genealogischen Werkes über das hadi»chc und holst ei niscli«
Flirstcnhaug in Angriff nahm (Möglichst kürlzeste, jedoch
gründliche Genealogische Kerführung von uralter ITer- undj
Ankunfll Beydcr llochfUrstlicher Hiiuset* Baden und ilolstoii
Frankfurt a. M. 1072). stellte er auch für die in unserer Seri^
bereits vorhandenen Persönlichkeiten dem Stecher neue Auf-^
nahmen zur Verfügung. Unsere Zeichnungen sind somit nl:
Originalaufnahmen zu bcti'achtcn, wie sie in damaliger Zeil
von herumreisenden Künstlern an den FOrstenhÖfeu auf
Stellung sclmell und billig geterligt wurden, lun dann
Mappe oder unter Glas aufbewahrt zu werden. Gerade
unscm beiden KUnslIern ist uns eine umfangreiche Tbätigt
in dieser Hinsicht auf dem Krönungsffstc des Jahres 161
in Frankfurt a. M- bezeugt'), und eiu glückliches Geschk
hat uns auch, wenigstens von W. Vaillant, I'robeu die
seiner damaligen Kunstlhiitigkeit aufbewahrt.
DasDresdcner Kuiiferstichkabinet besitzt oilmlicb
»Oiiginalia derer ChurfUrstL und anderen hoben Standes Per
sonen so bey der Wahl des Köm. Keyseis Leopoldi Ao. IGE
Franckfurth am Mayn zugegen gewesen, von W, Vaillaut
rühmten Mahler bey dem Wahl-Tag zu Franckfurth am Mayn
165S verlerttiget". Der stattliche Rand, zu dem diese BlätU
vereinigt sind, ist alter Besitz, d. h. vor der Übergabe de
Kabinets an Ueinecken im Jahre 1764 bereits in der St
lung gewesen und etwa zu Anfang des Jahrhunderts in dt
Weise zusammen gcstiiUt worden, dass zu jedem der 12 Bild-
nisse ein Blatt mit der Angabe des Namens und der Titel
der betreffenden Persönlichkeit hinzugefügt wnrde. Die M<
zahl dieser Zeichnungen ist mit der Signatur des Künsllersi
W. Vaillant fe. und der Jalireszahl 165S verseilen.') Ausser^
1] Der Pras ron 100 Bth., die K. Merlan d. J. dem von Krieger
dieser Zdlschrift (NF. MII, 882) TerflffenUioliten Briefe «ifi3lge, für
«('ontretait" vom Kurf(lrs»u K&rl Ludwig vciloogw, kua neb nur u
t\a Olgvtaftlde beeiebea. — *) Dargeatollt BJnd: I) Ktuser Leopold, Ü) Jo-
bana Philipp, EnbiMiiof von Uainx, 3] Karl Kaspar,
BtMidBe dn Xu-kgrifeD WQh^lm und seber Familie- 14g
befinden sich daselbst an der Wand cles vordersten Saales
Glas in Rahmen noch zwei Vaillant'^iclie Kreidezeich-
imgeo: die Bildnisse des Kaiser Leopold und des Kui-fUrsten
Mairn Georg II. von Sanhsen, welche mit den im gen. Bande
MadUchcn Portrüts dieser Fürsten (No. 1 und No. 5) in je-
te* Bezidiang wie Duplikate Übereinstimmen. Diese beiden
BBlter sind am so wertvoller, weil sie uns allein in ihrer
nrtrefflicheu Erhaltung einen Begriß^ vom ursijrlln glichen
Aissehen der leider arg mitgenommenen zwölf Zeichnungen
\m enrlhnten Bande zu geben vermögen und im Ganzen 30-
nu- besser erbalten sind als unsere Karlsruher Bildnisse.
iasaer diesen Drnsdcner Blattern sind dem Verfasser nur
Mdi einige Kreidezeichnungen des W. Vaillant im Berliner
Slpfentichkabinet bcVnnnt geworden'), über welche unten
fllfgtotlicb der ktlnstlerischen Würdigung dieser Arbeiten im
Zasammenhange mit den Dresdener und unseru Bildnissen
lAukdelt werden wird.
SüDtUcbe 1'orirät.s unserer Sammlung entbehren einer Be-
Mfefcaang der dargestellten Persönlichkeit. Die nächste und
■r den Historiker interesson teste Aufgabe ist somit die Be-
Sinaang der Bildnisse. Ein erster Versuch dieser Art liegt
ii dDer handschriftlichen Aufzeicimuug von J. Cbiist. Gries-
bdi nnserem Karlsruher Bande bei.*) Abgesehen von zahl-
teldmi rnrichli^keilcn und IrrtUmern ist doch hier bereits
richtig erkannt worden, dass es sich um Bildnisse badiiicher
riinüichkeiten, und zwar in der Hauptsache um Bildnisse
r. 4) if'l'fiHao Heinrich, KrabiKbof Ton K&Ui, 5) Joliiuia G^rg IL.
Tsa Skchaen, 6) Karl Ludwig, Kurfurat von der Pfalz, 7) Ferdi-
3hm, KurfOnt »ob Baien», Ü) Fricdricli Wilhelm, Kurfüret von
IraadcBbstf, 9) Joseph Maria SauTelU, pftpstliclier GeMn(It«r. 10) Anton,
BiOMif »00 GnuDDoat, fnuu&eisefaer Gesaadter. U) Jobaon Moriti toq
1, Braixlenbuiigiacfaer Goandter, 12) ? (das betr. Beiblatt rehlt).
i- £. WuMuljf «nrthat aunerdan iu der nrtitw, iretentlich ver-
0»! ftriüBflnoo AiUfTBb« Bcioer Schrift über W. A'aiiUnt
ISSl) «M Sorli TOB S4 Zbichmagea dice«a Kilniücis, welche im
INi u Paris Tvniteigert worden »eiea und auK dem KahiDet iIcs
iGmUiuin «tammten. — *) „Geechrielieii bd Yerferti{{iiug der Kuta-
1l(a tVcr die BiliUothek in dem Schlosse lu Rastatt in dem Jalire 1772."
l Chr. Grteibaeb wird im Bodeo-Durtacliiscltcu Hof- und StaaUkalender
■af te JaJtf ] 772 nla Sekretär in der Geheimen Katuloi des MinUieriuma
«fehlt
ISO T. Oechelh&aser.
des Markgrafen Wilhelm von Baden-Baden (1593 bis-
1677) und seines engern Familienkreises bandelt. Di&
nähere Bestimmung der Persönlichkeiten haben sich dana
A. Schulte und W. Brambach mit Erfolg angelegen sein lasBeo,
so dass dem Verfasser eigentlich nur eine Nachprüfung d^
von den genannten Gelehrten aufgestellten Bezeichnungen
übrig blieb, welche im Wesentlichen dieselben Resultate er-
geben hat.
Da, wahrscheinlich nur mit einer Ausnahme (No. 1 auf Taf. JUX
Porträts nach dem Leben vorliegen, so muss die Untersuchnng
davon ausgehen, welche Familienmitglieder der Bemhardini-
schen Linie in den Jahren 1655 und 1656 beziehungsweise
1669 und 1672 am Leben waren. Der erstere Termin ist
noch etwas näher zu lungrenzen. Da nämlich anzunehmen
ist, dass Vaillant die 9 Bilder an Ort und Stelle, d. h. im
Schlosse zu Baden-Baden hintereinanderweg gefertigt und dazu
schwerlich mehr als zwei Monate gebraucht haben wird,
80 sind etwa Dezember 1655 und Januar 1656 als Ent-
stehungszeit derselben zu betrachten. Der Kurfürst mag da-
mals gerade von Speyer, wo er sich in seiner Eigenschaft als
Reichskammerrichter den grössten Teil des Jahres über aufza-
halten pflegte, zum Weihnaditsfeste nach Hause gekommen
sein und bei dieser Gelegenheit den niederländischen Meister
zu den Aufnahmen berufen haben.
Der Markgraf selbst (geboren den 30. Juli 1593) stand
damals im 63. Jahre.
Seit 1650 war er in zweiter Ehe vermählt mit Maria
Magdalena, der Tochter des Grafen Ernst von Öttingen-
Eatzenstein, geboren 1619.
Von seinen Kindern und Schwiegertöchtern lebten damals
noch:
Ferdinand Maximilian, der älteste Sohn und Erbprinz
(geboren den 23. September 1625), 30 Jahre alt,
dessen Gemahlin Ludovica Christina (seit 1653, ge-
boren 1627) 28 Jahre alt,
Leopold Wilhelm, der zweite Sohn (geboren den 16. Sep-
tember 1626), 29 Jahre alt,
dessen Gemahlin Sylvia Katharina (seit 1650),
Hermann, der fünfte Sohn (geboren den 12. Oktober
1628), 27 Jahre alt.
BiMaiuc il(« M&rkgnfen Wilhelm ood seiner Familie. 151
Katharina Franziska, die zveite Tochter (geboren den
I». November 1631), 2i Jahre alt. uud
Aoaa, die fünfte Tochter (geboren den 12. Juli 1634),
;i Jahre alt
[Die au 8. September 1655 geborene Prinzessin Maria
inna Wilhelmine kann ualilrlicb nicht in Frage kommen.]
Es handelt sich also zunächst darum, die neun Vaillant*-
Itbeo Kreidezeichntingen, flluf müiitilichc uud vier weibliche
fnrtrits, unter diese neun Perifönlichkeitcn rirhtig zu ver-
leflfo, nnter Zuhilfenahme des vortrefflichen Verzeichnisses der
ftiUoiaw des badiscfaeu Fürstenhauses von W. Brainbach in
4ei ]fitt«tltingeu aus der Grossh. ßadischcn nof- und Landes-
bAUodwk and Münzsammlung (V, Karlsruhe 1884). Wir
sAeiden nnächst die Bildnisse aus, hinsichtlich deren kein
Rilfel walten kann:
1) 3[arkgrar Wilhelm (No. 1, Tafel 1), sowohl durch
übereiustimuiung mit dem Stich von Philipp Kilian nach
Zeichnung des Johann Ulrich Meyr in dpr oben erwähnten
Kerbn'ficben Genealogie (Brambach 108) als auch durch das
Coldcne VUess, das der Kammerrichter im Jahre 1638 er-
kiltfB hatte, hinlänglich gekennzeichnet.
3) Marlii^Taf Ferdinand Maximilian (Xo. 3, Tafel II),
4e9<en Bildnis mit dem in der Genealogie befindlichen Kupfer
iBr. US), mit dem Schabkunstblatt des J. van Sommer (Br.
Il6)f lowic mit den Bildern im Schlüsse zu Baden-Baden (im
pxmea toten Speisesaale und No. 401 im Kurridor des dncusn
Stockverfces) Im ganzen so gut übereinstimmt, dass unsere
PwM'liü Hilft ab gesichert angesehen werden darf.')
8} Markgraf Leopold Wilhelm (No. 5, Tafel IV). Die
Cbcieiustimniung mit ilem kleinen Wideman naschen Kupfer
(Br. 122), dem Wiener Blatte (Br. 125) und dem Merian'schcn
■) Im Iftrtea BauAb dieser Zeiuchrifl (NF. Tm, 881 ff.) bat Krieger
#Mk DnimbrM 4« KurfOnteit K&rl Lnttvrig von der Vitlt an iinsem
Fardiiiod ynxi>pt<'*n verOfTentliclit, woraus livrvurgvht, dius
■ roa W. VüUaot gdertigt« Bildaia dem Kurruntou zum Ge-
AboMOilt baue. i)aa ächrabeo ist uicbt datiert. >l<>iclicb, dui
« ikk ■■ ehi Tcm Kaaatler Bach anaerer Kmdexeiclutuug gerertigtes
O^aUli kudelt, Tiellekht auch nnr — der Ausdntck controfait ist
wlaiMl% — am «äDtaolcbe Kreideceichaung, wofür dann der KurfDnt
■Mi BB4ar ala GtfiBfab« wndet.
m
f. OechellilLuser-
der 1
Bnistbilde (Br. 126) ist eine hiiiläoglicli grosse, um üie Zu-
teilung unseres Blattes zu rechtfertigen, trotzdem auf der
Rüchseite eine ältere Bezeictinuug auf Ferdionud Max hinweis
Die Ähnliclikeit beider Brüder war offenbar eine grosse. Die'
Nase des Jüngcrun pflegt jedoch Itürzer und anders profiliert^
dargCHtellt zu werden.
4) Markgraf Hermann (No. 7, Tafel VI). Auch hier
Ähnlichkeit mit den Brlidein vorhanden. Unsere /eiehni
stimmt recht gut mit dem 15 Jahre spater in Wien angefertif
Kupfer des C-oru. Meyssena (Br, 137), mit dem Kilian'scheal
Stiche von 1681 (Br. 138) und dem Kupfer im Theatroalj
Europaeum (Br. 141), auf denen der Prinz, der Im Jalirc l€6lj
dem geistlichen Stande entsagte, in Bdstung als Knegshell]
dargestellt ist, während er hier, im Gegensätze zu den BrUderu,]
noch in Wamms und Munud erscheint.*)
Es bleiben somit von den Vaiilant'sclten Blattern übng;j
ein milnnlichcs und vier weibliche Porträts.
Von letzteren hat 11. Müller (a. a. 0.) eines bereits
Bildnis der Maria Magdalena, zweiten Gemahlin des Mark*
grafen Wilhelm unter No. 15 im ersten Bande seines obca
erwähnten Werkes niedergegeben. Ich kann mich dieser Be-
zeichnung, obgleich ausser dem sehr zweifelhaften Bildnisse
im Korridor des Badener Schlosses kein Vergleichungsmaterial
zu Gebote steiit, nur anschliessen, zumal da das Porträt ofTcQ-
bar die älteste unter den vier zur Darstellung gelangten Da-
men darstellt.
Für die drei übrig bleibenden weiblichen Porträts haben
wir nun die Auswahl zwischen den beiden markgräflichea »
Töchtern und deren zwei Schwägerinnen. Hier dürfte nniH
zunächst die völlige Übereinstimmung in Ilanrtraclit und Klei-^
düng, sowie der Umstand, dass Beide als Gegenstucke beban-j
deli sind, die Annahme nahelegen, dass die auf Tafel VII undfl
VUI wiedergegebenen Bildnisse No. 8 und 9 die unverhei-"
rateten Töchter des markgrätlichen Paares darstellen, und
zwar No. 8 die ältere, sonst aus Abbildungen nicht bekannte
Katharina Franziska, welche im Jahre 1691 tu Bisanz
■) Über die B«xicliuugeD uHBercs Frnnkfiirter Hftlera M. UerJu il- J-
cum Markgrafen nermaiui und alter dü! t:iitst«U»ng An Bilder i» Tbc«*
trum Europsenm geben die ron E. Beyck \a diäter Zoitttbrift (NV.
3^7 ff.) recoffcoUtcbten Brtofe iuwreasMite AutttehlOase.
BUdHe im MubgraüBa Wilhelm Bod seiiwr Familio. 153
Nonne gestorben ist, Xo. I) die jüngere Schwester Anna,
im 4ef Breinbadi (U6) nur ein im Schlosse r.ü Baden-Buden
MDdBefaes, fSr unsem Zveck d. b. zur VergleichunK uq>
kiochlHurcs GemüMe anzufültreii weiss.
Du dritte und letzte der in Frage Rteheridcn weiblichen
fiüifadffia, No. 4 anf Tafel DI, dürfte wohl am ehesten auf
ifc Gattin des Erbprinzen Ferdinand Max, die aavo^sche
Priunsiu Louise Christine, zu hezieheu sein. Zwar
tagt der betreffende Kilian'sche Kupfer in der Mcrian'schen
Omealogie (Br. 120) ein ländlicheres Oval, eine längere
Xiie nnd rollere Lippen, doch kehren dort Kiu^^elhcitcn un-
tertr Zeirhnun» wieder, «eiche die Identität beider dargestell-
te Persdnlidikeiten wenigstens wahrscheinlich machen. Da
dir PriiDceesiD nachweislich ihrem Gatten niemals nach Dcutsch-
Ittd gefolgt isi (3. unlCD S. Iü3f.), ihr Porträt in der Sammlung
•Ler dncfa aidit felilen durfte, so würde es sich hier ausnahms-
«ebe um eine Kopie nach ifinem vorhandenen Hilde handeln.
Es erübrigt norJi die Bestimmung des männlichen Bild-
UMM No. 10 vom .lahre 1655 auf Tafel IX. Von den
BWuw« des Markgrafen kann keiner mehr in Frage kommen,
^ PHdipp Sigmund y Jahre, Wilhelm Christoph 3 Jahre und
urd 6 Jahre vorher bereits gestorben waren, und wir
•II der Annahme fetitliallen mlissen, dass es sich um Fortrüls
daaaU lebender Familienmitglieder handelt. Ausserdem
«Ulecien j« auch das Jugendliche Alter (19 Jahre), in welchem
der Entfenannte starb, und der Mangel an Ähnlichkeit des
Zveitgenuinten mit seinem Zwillingsbruder Hermann (Tafel VI)
dfe UfigUchkeit aus, dass e.s sich etwa um ein Krinncruags-
Wd an einen dieser Prinzen handelt. Wir mUssen somit
noetkalb der engern Familie des Markgrafen Umschau halten.
0er jöngcre UrudtT desselben: Hermann Fortuuat, kann
aicfat in Frage kommen, da er damals bereits eojührig war;
eher Bcbcm dessen Sohn Markgraf Karl Wilhelm Eugen,
^■ah 28j)lbrig and TieUeicht von Rodemachcm aus zum
Buuch un Baden'schen Hofe anwesend. Das Alter würde gut
UlSimen uml die offenbare Ähnlichkeit mit Markgraf Wilhelm
tatt die ntthe Verwamllschaft. erklärlich erscheinen.
Nicht xa denken ist meines Erachtens an ein Mitglied der
Ewniuiwben Linie. FUr Friedrich VI., der sich damals
4tt Vienigera niiherte, ist onscr Bild zu jugendlich ; ausser-
164
T. Oecbelb&oser.
dem ifit nicht die mindeste Cberainstimniung mit den übrigei
beglaubigten Porträts „Seiner Durchlaucht" vorhaDden. Höc
stens wäre noch an dessen Bruder Karl Magnus zu denket
den schwedischen üenerallieutenauL, der damals im 34sl«l|
Lebensjahre stand.
Möglich schliesslich aber auch, dass es sich gar nicht ui
einen direltten Angehörigen des Baden'schen Herrsch crhausc
handelt, sondern dass etwa ein Bruder oder Vetter der Mark*
gräfin Moria Franziska oder einer der Schwiegertöchter zt
Darttu!Iun(5 Helanfjt ist. Unter solclien Umstünden ist u
einer bcätiniraten Bezeichnung dieses Porlräts Abstind g«
nommen worden.
Die Serie der Vaillant'srlien Bildni&se umfasst somit rlie
ganze in den Jahren \6öb und 1656 noch am Leben bcfinc
liehe und erwachsene Familie des Markgrafen Wilhelm mit Ai
nähme der zweiten Schwiegertochter Sylvia Katharina,
Gemahlin des Markgrafen Leopold Wilhelm. Der GedanI
liegt nahe, dass ila^i betreÖVndc Blatt aus unserer Folge ab*
handen gekommen ist, und in der Thal glaube ich, in de
einen von den vier Im Berliner Kupferstichhabinct be
lindlicheu äciilen Kreidezeichnungen des WalleranC Vaillai
(No. 6 auf Tafel V), welche eine nach links gewendete jugend-
liche Dame darstellt, unstire fehlende Sylvia Katharina wiedeiwj
gefunden zu haben. Unbezeichnet — ebenso wie unsere No. fl^
— aber zweifellos von der Hand desselben Meisters herrührend,
stimmt das Blatt sowohl in Autfassung und Technik, wie
Masstab und Papier so vollkumnieu mit den übrigen weit
Ucheu BitdniHsen der Serie Ubcrcin, dass ich geglaubt hat
es hier wieder eim-eihen und im Zusammeutiange mit de^
übrigen besprechen, sowie abbilden lassen zu sollen. Hier*
mit steigt die Ge^mtzahl der Blätter auf 18.
Haartracht, Kleidung und Schmuck entäprechen bis io'a
Kleinste unserem Bilde der Ludovica Christina (Vo. 4 anf
Tafel UI), mit der sie auch die Wendung nach links, also dem
Gatten zu, gemein hat. Leider felüi es zum Vergleich bb
sonstigen beglaubigten Bildnissen der MarkgrJlQn.
schädigte Zustand des Berliner Bildes — Lichter und Schatl
sind arg verrieben — kommt bei der Reproduktion in eul
j}prechendcr Weise zur Geltung.
Wir wenden uns nunmehr den sieben Merian'ächej
die
änd^
'i
infcfl
I
KUktaM d«s Mu^gnTea WUhBtin und seiaer Familie. 155
.
1^
filXttera zu, velche sAmtüch, im (üegensatz zu doo Vail-
iut'sdieo, unUjr Zuliilfi-nalmie farbiger Kreide (-ezeichDel
Bul. Efl sind dabei 2U unterscheiden:
1) Vier BlAUiT io OTaler Umrahmung, sünitlich bezeichnet
Dil; Hatthaeus Mcriuii, fecil uduo liHiQ.
Von cUesen ist, wie erwähot, nur No. 13 als das des
jigeiHBicbeo Markgrafen Ludwig Wilhelm, des si>ütcrcn
Itripeabesiegers, bereits von Ü. Müller vorütTentliclit worden
(l a. O. Bd. J. No. 21). Eid zweites (unsere No. 12 auf
Tafel XO lässt sich durcli einen Vergleich mit dem etwa zwei
Jjiire Ültereu Stiebe iu der Genealogie (Br. \'ii) unächwer
iSt das Bildnia der zweiten Gemahlin des Markgrafen Leo-
^(M WilbeJm, verwitweten I'falzgrütin zu Xeuburg, Maria
Franziska von FiirstenbLTg erkennen. Die beiden übrigen
(Xu. 14 and 15) stellen zwei Kinder dar, wahrscheinlich die
bcädeo jäfigsteo Enkel des Markgrafen, die Kinder der Iclztr
ervlihDlea Uariu Franziskn: die Prinzen Leopold Wilhelm
(gab. 20. Jauuar 1667) und Karl Friedrich Ferdinand
2) Ein ßlaU kleineren Formats ^No. II auf Tafel X)
e Cmrahmuug, bezeichnet: Matthaeus Merlan fecit auno
IG73. xweifcllos ein Porträt des Markgrafen Wilhelm.
Lr ist mit dem goldenen Vliess geschmückt und entsprechend
älter als auf dem V'aillant'schcn ßlatlc dargestellt
S) Zwei ßl&tter, abermals in ovaler Umrahmung und f;lcich-
Uli in bunter Kreide, aber unter Zuhilfenahme des Pinsels
■kit Wtawrfarbcn gefertigt. Das grössere No. 16, bezeichnet:
UaUliMUi Merian fecit anno 1669, stellt eine scltöne jugend-
Kcbe D«rae, nach Brambachs an.sprechenüer Vermutung die
Bebtehiiscbe Prinieasln Aut^'usta Maria als Braut vor.
tks UcUiere (No. 17), ohne Jalireszahl und Bezeiclmung,
«ebeiat auf den ersten Blick eine Kopie des oben erwähnten
SMoi des jugenilllchen Tlirkensiogers im (icgensinnc zu sein,
iMh ist die Abweichung in den Gesichtszügen eine zu grosse,
Ol niciit die .A.nuabinc wahrscheinlicher zu machen, dass ein
«■derer jagendlicbcr Prinz, vielleicht aus der Verwandtschaft
to Aii(iiaU 3[aria, dargestellt sei (vgl. unten ä. 171). Diese
ht^ea Blitter scheinen ursprünglich nicht zu unserer Folge
Bitet XU haben, sondern nachträglich erst, als Geschenk
^a gtkoinmeii zu sein.
156
r. OechclhSuser.
Das leUte, dem franKüsiscbea Maler Samuel Bcrnnrfl
zugeschriebene (s. uuten S. 159 f.) kleinere Blatt Ko. lä stellt,
in der einfacheren Vaillant'schen Weise nur mit iwei Kreiden
gezeichnet, einen Rerelften Mann baarhäuptig, in Rüstung dar.
Wenn es auch wahrscheiülicb ist, dass es sich liier gleichfalls
um ein Mitglied des Baden'schen Fursteubauses handelt, so
eutziehl doch der Mangel einer Datierung des UlaUes der
Untersudiung von vornherein den Boden. TroU einer aJlge-
metnen Ähnlichkeit ist an den Markgrafen Wilhelm nicht zu|
denken. Nase und Mund sind ganz anders.
Mit Ausnahme des einen ViülUut'schen (Ko. 9 auf Tafi
VIII) uod de» Bernard'schen Bildnisses (No. 18) haben
somit sämtliche dargestellte Persünlicbketten mit mehr odi
minder grosser Wahrscheinlichkeit bestimmt vor uns und da
mit fUr die Mehrzahl der ßeti'effenden einen weit sichereren
Anhaltspunkt für ihr ehemaliges Ausscheu gewonnen, als ud$
bisher zu Gebote stand. Der Wert unserer Folge nach dieser Jl
Kichtung lüu ist biernacli offenkundig. Aber auch in kUnsl;^
lerischer Hinsicht verdienen unsere Blätter volle WertscbäliEuog,
besonders die Arbeiten des Niederländer Meisters, welche wh"
zunächst einer Betractitung unterziehen wollen.
Unsere Kenntnis von den Lebensschicksalen des Wallerant '
Vaillant verdanken wir in erster Linie Joachim von Sandran
(Teotsche Academie, deutsche Ausgabe von 1675 — 7a, latei-
nische von 1684), dessen Angaben von Houhraken (Groolc
Schouburgh 1718—21) im Auszuge wiedergegeben, darnach
aber von Ocscamps (Vie des peintres äamands, alleroands et
hollandais. Paris, 1753 — BO) wesentlich erweitert und ergänzt
vurden sind. Hiernach ist Wallerant Vaillant im Jahre IG28
zu Lille in Flandern geboren, in Antwerpen, wohin er in
früher Jugend übergesiedelt zu sein scheint, Schiller des Kras-
mua Qucllinus gewesen und nach einem arbeits- und erfolg'
reichen Leben am 28. August irJ7 in .Amsterdam tjostorben.
Der Ruhm Vaillants und seine kunstgescbichtliche Beüeulnn
wurzeln in seiner TliäUgkcit für den Kupferstich, zumal
seinen SchabkunstblSlteni. Die alte Annahme, das.> Pfalzgra:
Ruprecht, der Sohn des Winterkouigs, der ErÖndcr d
»schwarzen Kunst* gewesen sei, ist durch de Labords Vm
Buchungen (1 839) beseitigt, und die Priorität dea L von Siegen, d
im Jahre 1643 nach längern Versuchen das erste Blait in d
ng^
MilnlT dM iUAgnSai WUhclm und sda«r Funitte. 157
riMNQ Manier verÖtfentlicM hat, endgiltig nachgewiesen worileo.
der er»t« jeducb, von dein die Scliwarzkuiist tu (jrüs^erem Um-
hagv kÜDstlerisch verwertet worden ist, der Rahnbrccbcr der
oru'-n Technik w&t Walleraot Vaillant, dessen geschabtes
Werk alldD bei Wessely la. a. 0.) über 200 Nummern zählt.
Daaebcn wisseD wir von einer umfangreichen Thätigkeit
da Ktinsllem als Porträtmaler uail Zeichner. Seinen Kulim
ia dieser Beziehun^j datiert man Krwöhnlich von den Frank-
l■rtcrKrj(DUDgüila|^'en des Jahres 1iJ5h her, wo er, wie erwÄhnt,
in Wettbewerb mit Malthans Merian d. J. Gelegenheit fand,
«ne |(tOSM Anzahl der auweseoden Fürstlichketten in der
Ibfieben Weise mit Ki-eide auf Fa|uer zu porLratiereu. Unsere
tXUter lehrrn daj^egen, dass er schon vorher als Meister in
toem Fache bekannt gewesen sein niuss, da ihn der türst-
Acbe KAmmerrichter sonst üchwerÜch zur Anfertigung unserer
Anfmhnicn nach Baden berufen haben würde/) Vaillant
leift sirh hier »chon ganz auf der Höhe seines Könnens. Mit
ikfaerem Griff erfaßt er die Persönlichkeit des Darzustellenden,
vuA die h-ichte, gewandte Ausführung zeugt von einer längeren
CbuD£ aof diesem Gebiete.
Die Bikler erEclieinen durchnv^ lebcmswahr, dabei technisch
tbAer und flott ausgeführt, ohne Manier und F.ßekthn.schcrci.
Der blangraue Ton des Papiers kommt nirgends zur Wirkung,
der nintcrgrund ist ganz in Schwarz abgetönt. Trotz des
ikiue&haften Cbanikters sind einzelne Partien, wie die
Slkksrei der Kragen u. dcrgl. sorgfältig mit -spitzem Stifte
4iircfag«arbei(et; im Übrigen herrscht eine weiche, vertriebene
Slncfanihrang, welche scharfe Konturen vermeidet und mt^g-
Um ttx modellieren suclit. Nur ein einziges Mal hat der
KlMlIw auch farbige Kreide verwendet, und zwar bei der
klumi Scb&rpe des Unbekannten auf dem 10. Bilde (Tafel IX).
Was den Vaillant'schen Üildnissen einen so hohen Werth
*erieihl, ist deren I^ebens Wahrheit, die sich dem Beschauer
OMiUelbar aufdriingl. Mun hat das Gcfubl, so und nicht
oAm müstien die betreffenden Persänlicbkeiten ausgesehen
fa^; dos Charakteristische in den Zügen Ut deutlich erfasst
IWMoBKM) W. VtilluU mm narkitriiflicbeD Roffl In Bail«-
ir9 «och darcb ita ob«ti (S. 148 Aonu 1) frwähotoa tirivf ilea
"xrkfnt FiTdisana MuImili&D bestüLiRU
158 T- Oechelbioser.
und mit Sicherheit wiedergegeben. Am höchsten möchte ich
unter unsem Bildnissen das des Markgrafen Wilhelm (No. 1
auf Tafel I) und jenes Unbekannten (No. 10 auf Tafel IX)
stellen, wie denn Überhaupt die männlichen Porträts besser ge-
lungen erscheinen als die weiblichen, obgleich auch diese bis
auf eines (s. oben) als Originalaufnahmen zu betrachten sind.
Wir besitzen aus demselben Jahre 1656, in welchem die
meisten unserer Zeichnungen gefertigt sind, drei Radierungen
des Künstlers, welche den Kurfürsten Karl Ludwig (W. 2),
die Pfalzgräfin Sophie (W. 7) *) und den König Karl II. von
England (W. 1) darstellen- Sie erscheinen neben unseren
Kreidezeichnungen farblos und matt; ebenso wenig können
sie den Vergleich mit den geschabten Bildnissen des Meisters
aushalten. Aber weit näher noch als letztere kommen un-
Sern Porträts die herrlichen grossen Porträtstiche eines Ro-
bert Nanceuil (1630—1678) und Antoine Massen (1636—1700),
die ir. der That wie die in Kupfer übertragenen Vaillant^scba
Kreidezeichnungen aussehen.
Ein besonderer Vorzug unserer Folge ist die gute Er-
haltung. Weder die vier Blätter im Berliner Kupferstich-
kabinet — 1) Kopf eines bartlosen Jünglings mit schlichtem,
langem Haar, bez. W. Vaillant 1659; 2) Bildnis eines vor-
nehmen Mannes, der nach rechts blickt, bez. W. Vaitlant fe.
1650; 3) Brustbild einer vornehmen Dame, bez. W. Vaillant
fecit 1650 und 4) das oben beschriebene weibliche Porträt
(No. 6) — noch die erwähnten Dresdener Bilder, mit Aus-
nahme der beiden eingerahmten, vermögen infolge ihrer
schlechten Bewahrung einen richtigen Eindruck von Vaillants
Zeichenkunst zu geben. Liegt es doch in der Natur des Ma-
terials, dass durch häufige Reibung die Kreide verwischt
wird, dass die Hohen und Tiefen allmählich immer mehr ver-
schwinden, die Modellierung fiacher und die Zeichnung schliess-
lich flau und charakterlos wird. Um weiterer Schädigung
>) DasB Vaillant im Jahre 1658 mit seinem Bruder Bemard in
Beidelberg gewesen JBt, gebt aus der Aufschrift des einen Briefes auf
dem Dresdener Bilde (No. 1232} hervor; damals wird er wohl ftucb die
beiden CoDtrafaits gefertigt haben, tor denen in dem obea (S. 148 A. 1)
erwfthnten Briefe des EurfQraten die Rede ist. Möglicherweise aber auch
bereits bei einem ersten Aufenthalt, als er die genannten Radierungen an-
gefertigt hat.
BQfaisK ilcB Msrlcjrraftin WUIwIm und seiner Familie. 169
TWtabeogen, hat man dann zuweilen nacht riigl ich ilic Zeich-
nag darch ritt!4Si£;keit ntif dem lilaugraiien Papier, das durch-
flcf xor Verwundung gelangt ist, zu 6xieren gesucht, damit
üwr den Kreidetoti so sehr beeinträchtigt, dass man an ein-
mImii Stellt-n im Zweifel sein kann, ob überhauiit Kreide ver-
«ndet worden ist
Der zweite Künstler, der an unserer Fntge betheiligt ist,
iriiArt xn den bekanntesten und fruehbarsten Meistern des
17. JfthrhaDdens. Es ist der Sohn des Schweizei-s Matthäus
Meriu. der sich im Jahre I6'24 in Frankfurt a. M. nieder-
irhwpf n und dort als Radierer, Kunsthändler und Verleger
in Wellruhm seines Hauses begründet halt«. Matthäus
Mertftn der Jüngere (16-Jl— 16S7) ist. was die natürliche
Baaligang angeht, seinem Vater weit überlegen; besonders
ab Oelnuler hat er einige beachtenswerte Leistungen aufzu-
veton, scheint aber früh schon in Folge von Überhäufung
mit Aufträgen auf die abschüssige Bahn des VirtQOsentums
frinnineu zu sein, auf der ihn auch unsere sieben Pastetl-
Ittler /eigen. Mau merkt hier den vielbeschäftigten Schnell-
aaler Iwnias, der mittels natürlicher Farbentöne die mangelnde
libeaiwahrheit seiner Figuren zu ersetzen sucht. Am sorg-
ffltSgtt«D Bind noch die ßildcr des alten Markgrafen (No. 1 1)
md dn jogendlichen Ludwig Wilhelm (No. 13; bei 11. Müller
N«. 31 im \. Bande) gezeichnet, von denen wir das eruiere,
BOcfa nicht veröiTentlichte, auf Tafel X wiedcrgelien, wähi-cnd
TOB den Übrigen nur das Bild der Maria Franzi.ska auf Tafel XJ
nr VTitfder^abe aus^zewahlt worden ist. Im Lichtdruck wirken
diese Artknten vortheJlbafter als im Original. Die Unsicher-
heOxa nnd Fhichligkeitcn der Zeichnung erscheinen in der
VerUHneroog minder deutlich, und die Unruhe der bunten
Putrilfar^ ist verschwunden. IMescr Charakter einer fiüch-
QfCi Hache haftet den wenigen mir bekannt gewordenen
ZcMmangen Merians sämtlich an, so auch dem weiblichen
BBitniair im Berliner Kupfei'^itichkabinct, das möglicherweise
mft zu unserer Sammlung gehört hat.
DasBUttdes Samuel Bernard (1G15— 1687), das letzte
Sammlung, i'tcht den \'aillantVhen Bildnissen naher
ik den MerinnV-lieu. Mit leti'.tci-en hat es im Grossen nnd
Kmdri die SlAuier gcmdu. die AulTassiing ist aber doch eine
MidleR und die AtL-^rbeitung unter Verzicht auf die Wirkung
160 v> Oechelhfiuser,
farbiger Kreiden mehr der Vaillanfscheo Art verwandt. Wie
oben erwähnt, ist es ebensowenig gelungen, einen Anhalts-
punkt für die Richtigkeit der Zuteilung dieses Bildnisses an
den französischen Kupferstecher und Porträtisten, als die Per-
sönlichkeit des Dargestellten zu ermitteln. Die Hand, welche
den Namen Samuel Bernard in lateinischer Schrift mit Blei
auf die Rückseite geschrieben hat, mag dem vorigen Jahr-
hundert angeboren. Zeichnungen dieses Künstlers sind mir
sonst nicht bekannt, ebensowenig Beziehungen desselben zum
badischen Hofe. Dennoch ist nicht wahrscheinlich, dass die
Benennung aufs Blaue hin erfolgt ist, da sonst wohl ein
anderer in Deutschland mehr bekannter Meister gewählt
worden wäre. Es mag also wohi eine richtige alte Tradition
oder eine ursprüngliche Bezeichnung, die in Wegfall gekommen
ist, zu Grunde liegen.
Wir wenden uns nunmehr zur Beschreibung der 17
Bildnisse, von denen die II auf Tafel I bis XI in Licht*
druck wiedergegebenen als die wichtigeren ausfilhrlicher zn
behandeln sein werden.
A. Die Bildnisse von W. Vaillant
No. 1. (Tafel I).
Markgraf Wilhelm von Baden-Baden (1593—1677).
Brustbild. Dreiviertel Vorderansicht nach rechts. Ohne
Signatur und Jahreszahl, zweifellos aber ein Werk des Wal-
lerant Vaillant und gleichzeitig mit den nachfolgenden Bild-
nissen entstanden.
Der Markgraf ist Dreiviertel in Vorderansicht, mit ge-
scheiteltem, tief herabwallendem, lockigem Haupthaar dar-
gestellt. Der lange Schnurr- und Enebelbart, den er in früheren
Jahren trug (vgl. z. B. No. 13 im ersten Bande des H. Mul-
ler'schen Werkes) erscheint arg gestutzt und noch kürzer als
auf dem etwa 16 Jahre später gefertigten Merianscfaen Kon-
trefey (No. 11 auf Tafel X). Die Miene des Kammerrichters
ist ernst und bestimmt. Die schmalen Lippen sind fest zu-
sammengebissen, die Augen nur halb geöffnet Über dem
Kürass liegt ein breiter gestickter Halskragen; auf dem
Bruststück kommt unterhalb der beiden Troddeb, mit denen
niUala* tlM Mutpmfni Wilhebn tind seiiier FftuiUe. iß]
dtr Jiragen Ku&atumeogebuüden ist, die Kette des goldenen
TBmscs xvtedieu deu Schulter btiitleru des Panzers zum Vor-
Rhrin. Schou das VorhandenseiD dieses Ordens, welchen der
Kukgraf im Jahre 1638 erhatten hatte, stellt die Richtig-
st unserer Anoabme bezüglich der dargestellten Persüulich-
lat ftosser Zweifel
Unter den mir bekannt gewordenen Bildnissen diesem
PtntcB aus M'iner späteren Zeit ersclieint das vorliegende aU
in «eitanB bi-deulendsle. Mau erhSlt einen guten Begriff
lua dna Wesen and der Bedeutung dieses Mannes, dessen
in Wechselfölleii so überreiches Leben damals auf seinem
Höhepunkte angekommen war. Es scheint denn auch, dns.^
L Irich Mayr unser Blatt zu dem Bilde des Markgrafen in der
'icDvalt^e (Br. lu8) benutzt hat; die Übereinstimmung ist
luinm audera erklärlich, <la das Aussehen dci^ Markgrafen
ucb iii/wiftcheu wesentlich veriiodert hatte, wenn wir der
Menan'sctien Zeichnung (Tafel X] vom Jahre 1672 trauen
diirfvn (s. unten S. I6äj.
l>ic Wiedergabe in Lichtdruck') wird im Allgemeinen so-
wohl bei »Ursen wie bei den nachfolgenden Blattern der Zart-
heit nnd Feinheit des Originalti nicht ganx gerecht; die Gegen-
«ilie «ind etwns zu Rri'Il. die Übergänge, be^-ondera in der
Mt^deUimug des Gesiebt-«, nicht zart genug wiedergegeben,
tUr Hintergrund wirkt zu dunkel. Anderseits sind die feinen
Bküttft-lVjLiuien, woniildaR Stiekniuslcr auf dem Kragen ^urg-
fikigM angegeben üt, nicht hinreichend dunkel und deutlich
pktmmfin iJiese in der Natur des Lichtdruckverfahrens
fceiritodetcü Miui}.'el treten bei allen unsero Tafeln mehr oder
«VBijpr cutage, uhne jedoch den (iesamteindruck zu stören.
fiesoodensi Loh verdient niieh die Ilaarbehandlung. Ohne
mek in UbemiäsBige Detaillierung einzulassen, versteht Viiillant
Mblerfaaftf die grossen Massen in weiche, lockige Sirälmc zu
wadern und im Kontur zu beloben. Den Augen wäre viel-
Wdtt KWfta mehr Ulanx zu wünschen. Vortrefflich auch der
'-t< fncbUMtaene Mund mit den eharakteristischen schmaleu
Uff' ■ T'h die der Markgraf sich von allen übrigen Fa-
»Hi.' lern ufiiei'-'cbei'let.
^ OoRh lUa t>rw«tirtp hinm tun .1. Scbol-Ar in Karltrulie.
l^^.£ «MCfc. 4. Otenb. S. I'. IX. I. 11
162 ▼■ Ofichelh&uBer.
No. 2.
Markgräfin Maria Magdalena (1619 — 1688).
BezeichDCt: W. Vaillant fe. 1656. Abgebildet in H-
Müller, Badische FUrstenbildnisse, Band I, unter No. 15. Das
gröBSte Blatt der Folge.
Die Markgräfin erscheint als stattliche Dame in den Dreissi-
ger Jahren mit etwas herben Zügen und ernstem Ausdruck,
in Haltung und Blick als Pendant zum vorhergehenden Bilde
behandelt. Die Haare liegen glatt auf dem Scheitel und fallen
unterhalb einer Zierschleife beiderseitig in zierlichen lUngehi
auf die Schultern hernieder. Das Kleid ist massig tief aus-
geschnitten, mit breitem Spitzenbesatz umgeben und vom
durch eine Breche zusammengehalten. Um den entblösstea
Hals ist ein leichter Kragen von dünnem Stoff gelegt, durch
den das Spitzenmuster des Kleides, soweit es von ihm bedeckt
ist, hindurch scheint. Leider lägst auch dort der Licht-
druck die Fertigkeit, mit der diese technische Schwierigkeit
gelöst ist, nicht gebührend hervortreten.
No. 3 (Tafel H).
Markgraf Ferdinand Maximilian (1625—1669).
Bezeichnet: W. Vaillant fe. 1656. Brustbild, dreiviertd
Vorderansicht nach rechts.
Der Erbprinz erscheint als jugendliches Ebenbild seines
Vaters, aber von einer für sein damaliges Alter erstaunlichen
Fülle, welche besonders in dem stark hervortretenden unter-
kinne zur Geltung kommt. Ein kurzer Schnurrbart und ein
zierliches Bärtchen unterhalb der Unterlippe erhöhen den Ein-
druck des Jugendlichen. Der Blick ist fest, aber nicht un-
freundlich auf den Beschauer gerichtet. In reichen Locken
wallt das Haar beiderseitig vom Scheitel auf den gestickten
Halskragen hernieder. Ein Eisenkleid umhüllt auch hier
Brust, Schultern und Arme.
Interessant ist ein Vergleich mit dem Somer'schen Schab-
kunstblatt vom Jahre 1668 (Br. 116; wiedergegeben bei H.Mül-
ler I. unter No. 16). Der Prinz ist hier als römischer Trium-
phator aufgefasst und entsprechend idealisiert. Die Augen sind
weiter geöffnet, die Züge mehr durchgebildet, wenngleich das
Schwammige im Antlitz sich in den zwölf Jahren, die zwischen
if«D WUtifilni und Ktot^r Kunili«.
163
beden AufDahinen lieseD, di«i' vermindert als vermulirt m
bben acbeinti lui übrigen ist dio Cliercinstimitiun^ unver-
iäutbar und aach der Bart noch vod demselben schwachen
Vachs, trie auf dem ältcreo Bilde. Aurbdas nachdem Tode
it» Erbprin7«n hergestellic Ijijdnis in der Ueuealogie (Br. 115)
ttimmt im ganzen gut mit unserer Zeichnung ubereiu, wenn-
fieicb hier die Aiiordnunff der llaure die Kopfform etwas
cncheinen lüsst.
No. 4 Crafel lU).
Markgräfjn Luise Christine (1627—1689).
Betrichnct: W. Vailtant fe. 166S. Brustbild, dreiviertel
^■»rdcranticbt nach links, lüäo dem Gatten (No. 3) zugewendet-
Dk) fr^nzösiache Prinzessin erscheint in einfachem tief aus-
loittenen Kleide, um dessen obern Hand ein leichtes
hlei«rnrtigeü Tuch ringäberum drapiert ist, in der Mitte
der Brust durch eine i'cricnbrochc gehalten und zusam-
Den Hals umgiehl eine Kette von Perlen und
■ch untur don gedrehten Locken schaut je eine grosse Perle als
tgrbikiige hervor. Dan Antlitz ist von grosser Kegel mtLssig«
aber nhne Reiz und Ausdruck. Die Frisur ht die nuf
3«ii uuscni Bildern wiederkehrende: ein glatter Scheitel, eine
niad zusHuiuieugelegte l'lccbte am Hinterkopf und eine
nik TOD herabhängenden Korkzieberlocken , die von den
SchlÄfea nusgubeud büschelartig bis auf die Schultern falten.
bBtttcber als auf dem vorliegenden Blatte erticbeitit diese
llddMracht auf dem Bilde unserer Prinzessin in der
Uarian'ichcu tiruealogie (Br. 12U), welches zwar manche Ab-
•dckoBgofi hat: die Na^e ist mehr gewellt und länger, die
AugoibraneD stehen steiler und der Mund geschwungener, im
flanjrn aber doch so viel Übereinstimmung besonders in den
Äuutfrlichkeiten aufweist (der Perleoschmuck!). dass an der
Untität tnider Penitulichkciten kaum zu zweifeln sein dürfte.
Aicfa die bi'i Vaillanl und Merinn übereinstimmend vorkom-
BBulc eigentümliche L'mrahukung der Stirn mittelst kleiner
kSuMlCtt-ii^ckchen" . die sich auf den Uhrigen Bildern in
4hMT WeiflB oiclil wieder tiiidet, s|iricht zugunsten unserer
ittuhnie. Wie wir oben (S. 153) gesehen haben, ist dies
^ Haxige Bild YaiUants in un^trer Folge, das nicht auf einer
•Ivbibioe nAch dum Leben beruhen kann, da die Prinzessin
11*
154 ^- Oechelhftaser.
im Jahre 1655 Paris nicht verlassen bat*) und es mindestens
unwahrscheinlich ist, dass der Künstler vor seiner Anwesen-
heit in Baden-Baden die juogvertnählte Markgräfin daheim
porträtiert habe. Es bandelt sich hier also wohl um die
Kopie eines Bildes, das der Markgraf nach Hause mitgebracht
hatte und das auch dem Kupfer in der Genealogie zugrunde
liegt. Daher auch das Charakterlose in dem jugendlichen
Antlitz, hinter dem man jedenfalls nicht das enfant terrible
des Versailler Hofes sucht, als welches die Markgräfin in den
zeitgenössischen Berichten geschildert wird.
No. 5 (Tafel IV).
Markgraf Leopold Wilhelm (1626—1671).
Bezeichnet: W. Vaillant fe. 1656. Brustbild, dreiviertel
Vorderansicht nach rechts.
In Auffassung und Ausführung dem Bilde des älteren
Bruders (No. 'S) zum Verwechseln ähnlich: dasselbe Locken-
haupt, dasselbe Bärtchen auf Ober- und Unterlippe, dieselbe
Fülle des Fleisches, dieselbe Ausstattung mit Panzer und
Spitzenkragen. Und doch beim Nähersehen bestimmte Unter-
scheidungsmerkmale. Vor Allem ist die Nase des Jüngern
Prinzen wesentlich kürzer und in der Mitte mehr einwärts
als auswärts gebogen; sodann erscheint das Kinn nicht geteilt
wie bei dem Bruder, die Augenknochen sind erheblich stärker
gewölbt. Diese Züge kehren mehr oder minder deutlich so-
wohl auf dem Meriaii'schen (Br. 126) wie auf dem Wide-
mann'scben Kupfer (Br. 122) wieder und lassen unsere Be-
zeichnung wohl als gerechtfertigt erscheinen. Leider vermag
uns die in dem dritten Parterrezimmer links im Badener
Schlosse innerhalb einer kreisrunden Nische aufgestellte alte
Büste des Markgrafen Leopold Wilhelm keinen weiteren Beleg
zu liefern, da dieselbe aus späterer Zeit stammt und ebenso
<) Job. Chr. ^achs (Einleitung in die Geschichte der MarggravBchaft
Baden in, Carlsruhe 1769, S. 418) legt der Schwiegermutter Schuld an
dem ZerwQrfnisse der Ehegatteo bei, indem er schreibt: „Das Betregen
seiner Frau Schwiegermutter gegen ihn raubte ihm einen grossen Teil
Ton demjenigen Vergnügen, welches ihm der Umgang mit seiner Frau
verschaffte." Näheres bei G. Claretta, Le relazioni politiche e dinastiche
dei Principi di Sayoia coi Margravi di Baden, Toriuo 1687, Cap. III sq.,
sowie bei A. Schulte, „Die Jugend Prinz Eugens" in den Mitth. des Inst,
f. öster. Geachichtsf. 3011, 479 ff., 483 f., 494 a. 501.
BOdiüaifl das T&ukgnfen Wilhelm unA stiner Fknüli«. ] R5
m die heideo andern ebendaselbst befindlichen Blisten des
Ktrlt^rafen Wilhetm und des Ferdinand Maximilian eine flüch-
tig« and itcheinatisciie Darstellungs weise verrät. ') Die sjüteren
ibbäd^u^eu betuDen niehr das Kriegerisclie in der Krscheinung
dH Mnrk;n-afen in Mienr und Gestus.
No. 6 (Tafel V).
Sylvia Katharina (t 1664).
Co bezeichnet. Brustbild, dreiviertel nach links, liu Ber-
harr Kupferstichkabinet (s. oben S. 154) beßndlich.
Die Gemnhlin des Vorhersehenden, in der Art wie die
SebvigeriD (No. 4) dargestellt, aber jugendlicher und frcund-
liclKr aufgerojist. Haartracht, Schmuck und Kleidunij stimmen
bA ganz Überein. Auch der Knick in der Mitte des Blattes
BsBt sich den oben angeführten Beweisen für die Zugehöri^'-
Jwk rn unserer Folge zurechnen. Das Berliner Bild hat sehr
rliUen und kommt in der Wirkung unsern Karlsruher DIAttera
yns auch im Lichtdruck entsprechend hervortritt.
No. 7 (Tafel VI).
Markgraf Fterman (1628—1691).
Bezeichnet: W. VaiUant fe. 16S6. Brustbild, dreiviertel
Fordemiaicht nach rechts.
Der jüngste der drei damals noch labenden ßrdder, nicht
knecerischem Schmuck, sondern iu verziertem Wamuis
writeiDt ItlKF die Schultern geschlagenem Mantel- Den
Hila omrahmt auch hier ein breiter Spitzenkragen, auf den
*e veicbeo Locken in derselben l'üllc wie beim Vater und
6eti BrUdern herabfallen. Das bartlose, jugendfrische Ant-
bt von t.i'Dt'Sem Liebreiz trotz der Fülle, die ein Familien-
gewesen sein muss und auch bei dem Achtundzwunzig-
eo sich bereits in einem Unterkinne bemerkbar macht.
Du Auge blickt fast schalkhaft auf den Beschauer; Nase und
t Krinr *oa Rocbfo1d«B (Di« 1>^eii Schlteser xn Badeo. KftH*rub«,
•yridi (S. 79) «OD vier BfUieo und vgn einer leeren NiKli« Tür
Inft» nOaie. Jetzt nai aut noch die. oben prv&hutcn drei ßOstfin.
•*«i u da ilrti Waoden In tTg flberschmierlem '/.uAnaüv rorbMdpn.
Bi km riok surh aieU rftiMheo. wo die beiden Obrig«D Nivcbeo anx«-
^Kkt ytapa »Hd utiWen , man mOutc denn die SeilCDWlod« der tier*-a
«I Wmi KcMUndKfa« daoiit rertthvn haben.
t
1Q6 V. OeehelhAaser.
Munrt sind leicht tw einem I-ächeln verzogen. Man begrwl
dass dieser Prinz wenige Jahre später Ijei der ersten Gelegen
heit den Panzer gegeu den Priesterrock eintauschte aQ<
die Laufbahn eines Helden vor sicli halte. Der Stich f
Merifins Theatrum Europaeuin (Br. 141), den H. Müller unl«
No. 20 wiedergegeben hat, zeigt den Prinzen um 26 Jaht
älter, aber immer nuch mit einem Ausdruck von Liebena
würdiglieit und Güte in den etwas abgemagerten Zftgen. Aue
die beiden oben erwähnten Kupfer aus den Jabreti 1671 um
ICöl (Br. 137 und 138) stimmen vortrefflich mit unser«
Bilde, wenn auch der Ausdruck hiev der krieperischen RüMunj
entsprechend ernster und strenger gehalten ist.
No. 8 (Tafel VII).
Markgräfin Katharina Franziska (1S31 — 1691).
Bezeichnet: W. Vaillant fe. IGöO. Brustbild, dreiviertE
Vorderansicht nach rechts.
Die Prinzessin, die damals eben das 25. Lebensjahr bd
getreten haben mochte, erscheint in reichem Gewände, dessci
Ausschnitt in derselben Weise wie bei der Stiefmutter nut
einem umgelegten Schal garniert ist. Die Acrtncl sind mod«'
massig gescliülzt und gepufft, auch vorn zwischen den Haften
des Mieders drängen Puffen hervor. Das Gesicht ist nicht
schön zu sennea, dei* Mund ist reichlich gross, die Nase lang,
das Oval unten zu .spitz im Verhüiltnis zur breiten Stirn. Dd
Ausdruck ist un bestimmt, Fialb herbe und BpÜtttsch, halt
träumerisch und freundlich. Die Frisur ist die übliche; TOl
Schmuck tragt die Piiozessin nur ein Perlenhalsband. Dl
sonst kein Bildnis der Katharina Franziska bekannt ist, konn
unsere Zutheilung — wie oben angegeben — sich nur a
allgemeine Gesichtspunkte stlitzen.
No. 9 (Tafel VIII).
Markgräfin Anna (1634—1708).
Bezeichnet: W. Vaillant fe. 1656. Brustbild, dreiviert
Vorderansicht nach links.
Gegenstück zu dem vorigen Bilde. Die Kleidung dieselbi
wie die der »Item Schwester; die Arme etwas ninhr erhoben
so dass eben noch die den Aermel am Ellbogen abschliessendei
BiMiitnp des MarkirmSm WiHielm nnd Heiner Familie. ig7
IhBta mit Heu Bamlsclilcifen zum Vorschein kommen. Schmuck
Hd Bautracht gldclifalls übereinstimmend; dagegen wcjclicn
4k (r««cbUzUgo nicht unerheblich nb. Von einer Aelinlich-
kdt. wie zwischen den Brüdern, scheint bei den Schwestern
niekl die Rede gewesen za sein. Die jüngere ist otfenhar die
Utncberr; der Gesichtsschnitt ist edler, besonders in der
!alerpartie; Mund und Käse erscheinen kleiner ond feiner
JerL Der Ausdruck auch hier etwa« tot; es dürfte
Klliier halten, aus dicsrn Mienen aur den Charakter der
13jtfarigcn Prinzessin zu schliessen.
Nu. 10 (Tafel IX).
Unbekanntes männliches Bildnis.
Bezeichnet: W. Vaill»nt fe. 1655. Brustbild, dreiviertel
Vonkrasslcht nach rechts.
Wir sehen einen Mann in den dreissiger Jahren mit schön
fvebvoDgeoer kräftiger N'ase, breitem Munde, schmalen
tiffn and Hpärhcheu Bartwuchs. Dns Auge ist mit einem
■lUai, ansirhcren Ausdruck etwas <ipitlich am Beschauer
ivrM geradeaus gerichtet, das Tlaar fallt wie bei den vor-
hcrfebMden münntichen Bildnissen in Üppiger FUlle und leicht
I^Bltdt vom Scheitel bis über den Knigeu hiuweg, der aus-
■akmBW(tt«e glatt und ohne Stickerei dargestellt ist. Ebenso
•chndÜM ist das vorti gpknöjiftc Wamms, nu» dessen Aermel-
nHHiMn weite Puffen hervortreten. Eine breite, blau ange-
lt^ Schirpe zieht sich von der rechten Schulter unter dem
hervor scbriLg Über die Brust onch der linken Hüfte
Ea ist, wie enrfihnt, das einzige Mal innerhalb der
M|B, dASi Vainant eine farbige Kreide neben schwarzer und
«WMT verwendet hat.
Wie wir oben gesehen haben, ist es nicht gelungen, die
Her dargestelUe Persönlichkeit zu bestimmen. Eine gewisse
AiWIchkeii mit dem Bilde des Markgrafen Wilhelm <No. 1.
TtM I>, die sich bes^onders in der Augen- und Mundpartie
^««qiriebt, wt unverkennbar, doch ist die von Griesbach
^■|>> otM S. 149) ausgesprochene Vermutung, dass hier der
^■vkgnf .in jüngeren Jahren, etwn nach einer schweren
ftinthoit* dargestellt sei, durchaus nicht annehmbar, weil,
ihdBKbea von charakteristiscbeo Abweichungen in den ZQgen
sech dteees Bildnis durchaus den Eindruck einer Aufnahme
168 T. Oechelhäuser.
nach dem Leben macht und der Markgraf ausserdem fri^r
einen starken Knebelbart getragen hat. Das Bild gehört zu
den schönsten der ganzen Folge und zeigt im Antlitz eioe
grosse Feinheit der Modellierung, die leider in der photo-
mechanischen Wiedergabe nicht völlig entsprechend gekom*
men ist.
B. Die Bildnisse von Merlan d. J. \
No. 11 (Tafel X). j
Markgraf Wilhelm (1593—1677). i
Bezeichnet: Matthaeus Merian fecit Ao. 1672. Brustbild, -
dreiviertel Vorderansicht nach rechts. (Vgl. No, 1 auf Tafel I.) -
Der Kammerrichter in Rüstung und mit dem Orden des
goldenen Vliesses geschmückt. Um den Hals ist ein dünnes
Tuch geschlungen und vorn mit einer Schleife gebunden. Du
Antlitz erscheint von einem Haarwald umgeben, dem gegen- ■-
über die Perrücken auf den Vaillant'schen Bildern als niäsng
zu bezeichnen sind. Bai*t und Ktnnbart kokett aufgedreht
Für einen angehenden Achtziger schaut das Auge noch frisch
und lebhaft geradeaus auf den Beschauer. In den 17 JahreD,
die zwischen der Vaillant'schen und Merian'schen Aufeahme
liegen, scheinen die Züge arg eingefallen und die Fett-
polster im Gesicht verschwunden zu sein. Am auffältigsten
tritt dies in der Kinnpartie hervor, aber auch der Nasensattel
ist eingesunken, so dass die Nase mit kräftigerem Schwünge
zwischen den Augenknochen heraustritt. Durch Verwendung
von Rot und Weiss hat Merian auf diesem Blatte dem Ge-
sicht einen fast transparent wirkenden Fleischton g^eben,
der sonst bei ihm nicht vorkommt und die manierierte Zeichen-
weise doppelt stark empfinden lässt. Auch die gelben Lichter
auf Panzer und Ordenskette sind nicht als glückliche Zuthaten
zu bezeichnen. Am auifälligsten tritt die fluchtige Weise in
der Haarbehandlung hervor. Der Wischer hat hier das Meiste
gethan, und von einer Modellierung ist kaum die Rede. Im-
merhin ist das Bildnis dem Kilian'schen Stiche in der Genea-
logie (Br. 108) künstlerisch überlegen und stimmt auch besser
zu dem älteren Vaillant'schen Bilde.
BDil«iMe <Iu UiLTk^afeD Wilfaelm and sein«- roniilie. ig9
No. 12 (Tafel XI).
lurkgräfiii Maria Franziska (1633—1702).
Be7.eirhnet: Maithacus Mcnan fecit Ao. 1669. ßnistbild,
liriprtel Vnnleransiclit nach links.
Die zweite Gemahlin Leopold Wilhelms, verwitwete Pfalz-
Ifia zu Xuaburg und gclmreno Gräfin von Fürstenberg, or-
Klwint wie die QbriiiBri Damen dieser Folge in ausgeschnitte-
ttem Kleide mit I'uffnrmeln und einem um den Ausscbnitt
drjtpierten Tuche, das anf der Schulter und vorn am
tn durtth KdcKtei üb rochen gieraflft ist. Die Taille in der
le heninlerliiufend, nn den schrägen Nähten d<;rselben ent-
und nm die Puireii am Oberarm herum erscheinen Streifen
jenSlil und glcichfitll^ mit Steinen besetzt. Um den Hals
sie eine PerlenschDur. Auch der flache Kopfputz, der
d«ti Scheitel herübeiliegt, i^t mit Ueilicn von kleineren
lUren verliert. Das Gesicht ist von nicht geringem
Das Auge blickt fi-eundlich an dem Beschauer vor-
macli vom, der Mund erscheint l«se 7um Lächeln ver-
«übei auf der rechten Backe deutlich ein Grübchen
iL Die Frisur ist die Übliche; nur hängen die gedrehten
iea in etwas geringerer Zahl und weniger steif als sonst
den SchlUfün auf dm cntblösstcn Hals hernieder.
Vergleich unseres Bildes mit dem Kupfer in der Genea-
! ^Br. Anm. zu No. 134) Btelll die Identität beider Persönlich-
n mosser Zwcifvl. Die Übereinstimmung ist eine so grosse,
man anfänglich unsere Kreidezeichnung als Vorlage fUr
Kilian'ächen Kupfer, der gleichfalls ovale Form hat, be-
llen tnüchtr, doch bieten sich bei näherem Zusehn in der
iuBfe. in der Haartracht, vor Allem aber in den Gesichts-
so nuincherlpi Abweichungen dar, die auf eine licson-
fiir die Genealogie bestintmte, ein oder zwei Jahre später
ma« Aofnahme hinweisen. Mit dem auf dein Grab-
jn der Stiftskirche zu Baden-Baüt^n zu FtisM^n des
PS, aber tou ihm abgewendet knieenden Steinbilde der
Fraoztfikft ist. s<^weit sich von unten aus erkennen lässt,
eise geringe Ähnlichkeit vorhanden.
170 ▼■ Oechelhäaser.
No. 13.
Markgraf Ludwig Wilhelm (1655—1707).
Bezeichnet: Matthaeus Merian fecit Ao. 1669. Abgebildet
bei H. Müller a. a. 0. Bd. I, unter No. 21.
Der berühmte Türkenheld im Alter von 14 bis 15 Jahren;
Brustbild, dreiviertel Aneicht nach rechts, in Kürass mit einem
Spitzentuch um den Hals, das von einer rothen Schleife
gehalten wird- Wohl das beste der Merian'schen Bilder in
unserer Sammlung, den Vaillant'schen Zeichnungen am nächsten
stehend und als einziges Bildnis des Prinzen in diesem jugend-
lichen Alter von besonderem Werte und Interesse. Die riesige
Ferrücke umrahmt ein jugendfrisches, schönes Antlitz, aus dem
die nicht eben grossen Kuabenaugen freundlich auf den Be-
schauer bücken. Die Nase hat bereits die voll entwickelte
gerade Form, die Lippen sind fein geschwungen, aber etwas
wulstig wie auf den späteren Bildern. Das Ganze anmutend und
lebendig. Die Haarpartie hat etwas gelitten, so dass die vei^
schwommene Darstellungs weise Merians hierbei noch stärker
hervortritt.
No. U und 15.
Die kleinen Prinzen Leopold Wilhelm (1667—1716)
und Karl Friedrieh Ferdinand (1668-1680).
Beide Bilder bezeichnet: Matthaeus Merian fecit Ao. 1669,
und oval umrahmt wie die beiden vorhergehenden Bilder. Fast
ganz Vorderansicht bis zur Hüfte.
Der eine der beiden Knaben (No. 14) trägt auf dem kleinen,
rundlichen Köpfchen ein schmales Barett mit Feder, unter dem
hervor die spärlichen Haare glatt hemiederfallen. Das (resicht
macht einen etwas kränklichen Findruck, während der jüngere
Bruder (No. 15) pausbackig und frisch ausschaut. Der lieb-
liche Eindruck wird hier wesentlich durch die Haarfoehandlung
mitbestimmt, die eine viel freiere und natürlichere ist; das
Köpfchen ist unbedeckt. Die Kleidung der beiden kleinen
Prinzen ist ungefähr dieselbe; bei dem Jüngern ist der Hals-
ausschnitt etwas tiefer und das bis zum Ellbogen reichende
Ärmelcben nur einmal gepulft, während beim Altern zweimal
eine Einschnürung mittelst roter Bändchen dargestellt ist.
Auch ist die Stickerei am Kleidchen hier etwas reicher aus-
BJUniaM dn UiufcKrafi!» WUbcIra und »eüier Familie. ITI
B<?ide tragen schärpenartii^ anigehrtngt an blauem
ein klEiines Aiimlet oder eine Kröche. Der jüngere
tmht hält einen kurzen Stab mit rot^iti Oflndohea in der
Ltektn, offenbar ein Spielzeug, <lie linke Hand ist gesenkt
oi wird Tom Bildrande ab}i;escbi)itten; dasselbe ist mit beiden
des Altem di^r Kall.
No. 16.
Markgräfin AQgnsta Marin (1C49— 1728).
Bcwlchnet: Matthaeus Mcrtan fecit Äo. 1669. Brustbild.
Mrlertel Vorderansicbt nacb linkä.
Elae jugendliche Sc-höno von zartem Aussehen, mit giossen
Algen, aofTiillig kleinem .Mundo und hllbscbor, zierlicber Nase.
Dff Ausdruck ist etwas leblos, die Kinnpartie nulTällig spitz.
KkMimg und tlflartracbt wie auf deu Bildern der beiden
Priuewifuien (No. 8 und 9); nur die in der Höbe der iScbläien
begillMiidisn Lock enbilM- bei erscheinen wesenllich breiter und
kniuer. Perlen ala Reifen im Haar und um den Uals, sowie
dneln im Ohr. Die Kreidezeichnung ist hier, wie auf dem
ftdgtndeQ Bilde, durch Vciivendung von Tusche beim Hiuter-
iraHi«, M den Haaren tind der Kleidung so sehr in ihrer
Wirkung beeinträchtigt, dass diese beiden Blätter ganz aus
Charakter der Bammhmg herausfallen (vgl. oben S. 155).
Die aniprecheode Vermutung Braubacbs, dass wir das
is der Prinzessin Aogu^ta Maria von Holsteiu-Gottorp
vor mu haben, die im Jahre darauf den Markgrafen Friedrich
XlgciB Ton Haden-Durlach heiratete, wird durch die Ähnlich-
tatt mit dem Bilde der Priazessin in der Genealogie (Br. 340)
totlligt Sieht man ron dem veränderten Ausdruck und
4m entstellenden Kopfputz ab, so ßnden sich nlle oben er-
«Unteo Eigen iQmlichkeiten der Zeichnung im Kupferstich
«Wer. Auch der spätere kleinere Rciller\sche Stich (Br. 341)
lägt Doch manche tibereinätimmunde Züge.
No. 17.
ünbeknnnicr jugendlicher Prin«.
CBbezeicboüt, aber in Technik und Format völlig mit
!!«. 1( Oberein^timmend und daher eieher auch von M. Merlan
I ^ i- bcrrflhreod. Bmstbild, dreiviertel nach Unk;;.
J72 '■- Oechelh&uaer.
In Auffassung und Ausstattung dem Bilde des Prinzeii
Ludwig Wiliielm (No. 13) so verwandt, dass man zunächst an
eine etwas verkleinerte Kopie im Gegensinne denken möchte.
Dagegen lebrt eine nähere Prüfung der Gesichtszüge, dass vir
es hier doch mit einer andern Persönlichkeit zu thun tiaben.
Die Nase ist wesentlich kleiner, ebenso der Mund ; auch die
Augenlider sind anders geschnitten. Da amserdem das Blatt
aus demselben Jahre stammen wird, wie das vorhergehende
(No. 1 6), so ist nicht daran zu denken, dass derselbe EünsÜer
in demselben Jahre den Prinzen zweimal so verschiedoi ;
dargestellt oder dass er das eine Bild vom andern so sorglos !
kopiert habe. Vielleicht, dass wir den Dargestellten im Ver-
wandtschaftskreise der Braut des Markgrafen Friedrich Magnu
zu suchen haben, was um so eher angängig ist, da, wie oben
bemerkt, diese beiden Bildnisse erst später, vielleicht als Ge-
schenk der Durlach'schen Vettern, in unsere Sammlung ge-
kommen zu sein scheinen.*)
No. 18.
Unbekanntes männliches Bildnis.
Unbezeichnet; auf der Rückseite steht: „Samuel Bemard*.
Brustbild, dreiviertel Vorderansicht nach rechts.
Vornehmer Mann von mittleren Jahren inKürass; spärlicher
Schnurrbart., markirte Züge, weit vorspringende Nase, schmale
Lippen. Das Auge mit unbestimmtem Ausdruck am Beschauer
vorbei geradeaus gerichtet. Das Lockengebäude weniger künst-
lich, als bei den übrigen Fürstlichkeiten; auf der Achsel eine
Schleife, welche die weit auf den gestickten Kragen he^liede^
wallenden Haare zusammenhält- Über Autor und Persönlicb-
keit s. oben S. 156 u. 159.
■) Der Bedaktear dieser Zeitschrift hatte die Gate, mich nacli-
trtglich auf den (im Jahre 1669) 12jährigen jflngsten Sohn des KamIne^
richterB, den Markgrafen Karl Bernhard (f 1678} hinzuweisen. Dft
beide BIStler zusammengehören, bo mtiBBte freilich dann auch für No. 16
eine andere Persönlichkeit — Schulte nennt Maria Anna, die epStere
Herzogin von Sagan (1655—1702) — in Vorschlag gebracht werden.
luohung in Baden. Zuiiitclist Imben wir den Beriebe
I HtTTO l'oiirady »erKaiigciies Frlibjolir zwischen Wall-
' hayc-ri«piipn(ircu7c ausgeführten Arbeiten nachzntragen.
imdy hntte 'Jiese ^tpll«- mIicii im Jahre 1890 aas eigencD
r TorÜlufiBen Uiiiorsut-huiij; uiiiorzogen. Jene Eb-geb-
jHjtt XU er^ätuoii. NiuDciitlich wurde das schon dAinals
nscheuk&!>lell die Ua&clbiirfr hei Reiubardsucbseo,
Zn(^nß ans dem Krf- hzw. Mainrhalß s|tpn% in allen
n icrflndlifh<<t prfontcht. Das Kastell hjldct ein nicht
Kgvs Viereck mit iihjreruiidt.'ten Ecken von 43 in.OO):
lalsUirko der llrnriihsuiigNmauor l)elrii(ft l^> m. Sic
rolf'n Saud'sttiioen and hatte zwischen Wallniauer und
ic die Ka»U)Ile der MOinlingtiiüo ein uutlaufendos Gesims.
^kabrunduuK zeigt eine iiacli innen zoiitektretonde PlatC-
bUllang von (•e^clifibcen. Die 3,75 bzw. 2,311 ni breiten,
aherwOlbien Lagertbore liegen in der Miite der Frout-
le nnd sind durch einfiu-he, 3,10 bxw. 2.G!} m lange Maner-
Itwrt- An der porla |irneloria vrnrde ein flaches Relief
iHwn lioüellu (.'eluiiden, die wühl hber einer l'hUriyfTnuDg
Alle vier St'iten des Katttelles waren von einem
Qod breiten, vor den Thoren durch S^nghrflekea
iben amgcbeu; aarh von dem die Maaern ver-
wan^Q noch S|>ureii nachwet.shar. Die iui Inneni
iclugrAben „lieferten dad ßild von cinAtij^er ongenteia
inienaiver BcwohnuiiK des kleinen Kast«Us, wie sie
Lagern noch nirgends begegnet war. Sic siand
dem IlAnebans im Hettinger Wald, bei welchem sieb
to dre [tcut^untlplebenis fast nur auf einen wenige Meter
'it hinter der rni&iaongsinaDer heschrünkten, In
• I iJie Wohnungen waren aber aagenftcbotn*
[iiit l^-hmrucbwänden gewesen. ■ . . Doch i^elaug
.iilinniK nicht, eine liestinimte I>aKCronlnnng mit
Ilarackcnreihen and dieselben etwa scbeideudcu Gossen
I festUKletlen" (Conrndj- im Limcsblait Xu. 5). Herr
Hoat ans dem irC'wmtbefnnde auf ein hilhcre« Alter als
(t HAt» I M<i vii-lleirht sogar gleieh/cilige Krbanang
bei Walldaru und Miltouberg.
174
Miicellen.
Der Zug des Limes selbst wartle darch Auftindang eiDßr Ai
WachtOnoe und Gäwinnnng von Orabenprolilcn aufs t^'^iiAueNlo nart
gewiesen- Bekanntlich war Herr Cotirady der Krsle, dei- die Abwctcha
dps Limes hei Walldftm von seiner bishürigeo sohnui'geradcn. di
^Va^LtClnbe^g und Batlcn innegelialtencu Kiclitung erkannte tindwil
zicIiTBcbartivten Vurliiuf gegen Miltculn-rg fc-sL-i tollt«. Dies alles wi
jetzt im einzelnen nai'^ligeprüft and crgilnzL wobei sieb (Ar die Str«to'
niJrdtiL'li ron der Ilaselbnrtf lii« zum Main die KigenlQiDlicbkeit er
daas hier vor dem lij'dwallc ei» (rraben fckitc. Aach die Sc
antersQchnnf,' erbicU manelic F&rderaug.
Cbor die vom Ref. geleiteten Arbeiten xwischen Osterbt
uod dem Hüimtiauä und ao der MOmliuglinie ^i uiit Hinweb
die au-sführliflicri! Darätcllmig In der Karlsruber Zeitung (7. Jona
Beilaf[e zu No. Gi folgendes erwAbnt.
Das bcdeutcadsto Kesaltat dei' die^jUbrigen Keicbsgrab
QbGrhan))i bildet die zacrst von Herrn RcKiemngsbanmeister
im Xuuiius b^ubachtelc Versteinung der römischen Oreuze.
Mel^r \ar dem WaligrabcD iSuH uümücb ein zweites kleineresJ
cfaen, in welchem in Ab^ländrn IlLuferartige, die Klchtong do-s H
zeigende Sleiuphittcu mit L'uterlagen etc. gefunden worden, nlwiK
fQrnitichc (ircni^Diarkicrung, wie wir sie aas den Scliritiea der
sehen Feldmesser kennen. Nan erst wissen wir. dass die militüri5i-.hc i
politiäclie Urenze zusamnieaiielen, und verstehen so manche aufiiilUg
Erscheinungen der erstercn. Es glAckle, diese Versteinung
mehreren auseinander liegenden Punkten der südlichen
Strecke naclizaweisen-
)A'eii«re neue AuEschlUssc aber Aaä Wesen dieser Greui
geben die in diesem Jabre in Itayem, Wftrttemberg and Uaden
genummeDen Untcrsucbougen der übergünge Ober FlOsse. BQcbe
TlilÜer. Bald sind es Bufgeniaaerle Furten, bald steinerne od«r
zemt? Siege mit WasserdurchliUscn oder Spcrr%*iirrir.btnngen v«
schiedeuer Art. Auf badi^icLem Oebiote wurde der KirnacLillx
gang bei Osterburken uutersucbt, der aber in s|)iUerer /.eil
M'eitervcmenduQg nnd Umandcrang erfahren za haben scheint,
da&ä sieb kein gauz klares Bild incbr gcwinnoa liess. E& wttre wicb
und sehr envUnsebt, wenn eich aus luiitvlaltcrUcheii oder sj
Urkunden etwas darüber ermitteln lies«.
Die BlossIegDiig dei^ bei Kiu^chheim ues auigeftuidvtnn
scheiikastetls ergab dessen grosse Ähnlichkeit nach Anlage und
debnang mit dem benaehliarlen llOnebaus. Neu ist ein dicht hl
der Urozu^maurr veihiufendett (irabchen mit Balkem'e»tcu, die
TOD eiuum hölzernen ^^'eb^ungaDg hoiTUbron.
An dürMOmling-Xcckar-Linie wnrdc das zweite gro&soro Ka
böiKeekarburken mit seinem praetorium, grösseren Wulmgebüii
mit Keller, sowie einer ausKerhidb Iiei;eniien Badeanstalt oit
Untersuchung unterüogen. Leider land Aidi kejne losejirift.,
Jabr seiner Erbaoang kOndet, wie es bei dem kieinecen KaaitcUi
Fall war.
Mificellen.
I7&
Fonuiuang der Linie gegen äutlDii im im einzelnen onch okht
iLclU. I>och beweist der Fond zweier WnchtQrinc auf dorn g«geD
tbrunuvr Uüf austeigeudeu PlaUau, li-j&s diu JUaiu Cibcr diosos
Dltcr Xn-karetz Hllirt, «io liiswoiloii uiitioiionmitiii wird.
Sliiukbroniier Uaft worile eiu r^misctiis Gelkäud» uuCfje-
Kileu j^uwöhtiliclian PUui d«r villn rosüca iwigi, uud ein
Kicber utsgctwates im Tbalo bei Ncckarzimmern,
ere Ansiedluaf; zu »ein Kbeint.
irutic. Karl Scbaroavber^
rtfbrOderungsbrief zwischen den Klöstern Murbach und
ueuii 1234. Üie Urkunde, woK-be hier '.um orstouiualc ii;tcli dem
nfuulc verofTeutticbt wird. botriiTt die VerbrOderuug zKiM'buii den
Murbacli uud Loxcail (Dej». Uaut-Sat'mc, Arrond. Lurc =
t^«r«) ^011) Miiit»! Mai 1£U. Unvollständig ist divsu Ur-
beniu von Üei^sun (Mt^muire historiiiuo aar Tablmye de iMte.
liUii |i. Äil>, ilarauf YolUtütidijjer vun Viellard (D(k:h-
mtooire ixHir servir h l'bi^toire du terhtoir« de Belforl,
19M. p. 424— äS) nach einer Kopie des 18. Johrhnudert^
tcmunLMUThiv zo Vi»oul (Serie H 6tjl), aber sehr feblerbaft
Jkiula»<tun(; cinoA gauxen Satzes jttiMizicrt wordcu. Eine
dem im Ite/iriu>arcbive zu Coliuar 4AbU;i Murbach, Car-
lo, ö) bemliL'nden Originale zu gclkeude Voröflentlichung
au diewm OrOndco, ab«r zugleich auch deshalb gerecht-
iocn, weil die vorhin zilierteu französischen Werke In
Dieht leicht zogAnglicb sein möchten.
■ Xamen der Abte der Klöster Luxeuil und Murbach, welche
l'rkoDik mit ihren Anfaogsbnebsiabon l>cz«icbn6t &i»il. Tb.
il. f&r dieses, lassen sich Iciehc bestimmen. Der Abt de»
l.menil vcnr damals Tbcubald 11., der des K|i.>¥ters Murbach
ron Koleiiburg (von 1220—1244)). Sein Nai-bfiilger in der
u Mirboch wurde jener ebengenannte Theobald (von
>>. welcher in einem aus dem Aufauge des l?. Jahrbunderta
BD V«nseichDiaae der Abte von Murbaeh (Bez.-Arrb. za C'ot-
"t Cart. XVI. Xo. 71j aU comes de Faloonio (wohl
> Eulcuui», üurg, detl. von Uesaavon) zubeuannt nird.
eh wt noch bemerkt, daas «ch eine scbr schlecht gc-'^rhrie-
14. Jabrhnndert angehOrige Kopie unserer Urkunde in
doa Kloster Murbueh ent^iatniuenden ('odex (Fol. 175) beflu-
■ler ircgenwftrtig in der Stadlbibliothek zu Cotmar (Sbpt. 'üo. 439)
wird. Die Urkunde UuUct n-ic folgt.
feil ümnUML«; ({itod taüü Bcicietaü et confratcmituft cousU-
iCA toter c«'- I rliaccnvni ci ecclo-siam I .uxoviciuem, Th.
Lll,.' m feliciler regeute, IL v«ro Murbaceuwm;
itnie eapitulum ad iuvicem liabobuni, et si abba& [.uxovleu-
nioa&»tcho venerit, capitnlom, si roloerit, tencbit.
176 Misceüen.
et vices abbatis qaantam ad ordinem supplebit, hoc qnid') abbaa
Morbaciensis Loxovii faciet quociensconque ibi venerit; si vero fra-
tres Morbacenses apad Lnxovium morari volnerint, quasi nnus de
professis einsdem loci ibi recipientnr; hoc idem fiet de fratribus
LtuoTiensibos qaccieDscnnqae veneriDt in monasterio MorbacensL
übetmte vero abbate Morbacensi, triceDarinm pro eo fiet in ecclesia
Ltucoviensi, hoc idem fiet de abbate LnxoTiensi in monasterio Hör-
bacensi, et prebenda pro eis ad invicem dabitor, sicnt dari solet pro
abbatibns defnnctis. Andito vero obitu monachoram utriosqne cenobii
Signa oninia polsabnntor, et Septem officia pro eo in conventa fient,
et Septem misse celebrabuntnr, et onusqnisqae de sacerdotibos mis-
sam onam privatam celebrabit; et alii vero sacerdotes qtünqnaginta
psalmos dicent; pro omnibos vero fratribns ntriusqae cenobii infrt
ammm defonctis generale tricenariom fiet ad invicem, qnod incipie-
tnr singnüs annis in crastino onminm sanctonun. Et, at hec sode-
tas inviolata et inconcnssa perpetnam habeat perseveranciam, nos ab-
bates nominati sigillo conventuum nostrorum fecimns presentem pa-
ginam roborari. Actum anno domini M'CCXXX" quarto, mense Maju
Perg.-Urk. Siegel ab.
(Bee.-Arch. zu Colmar, Abt. Murbach, Cart. XVI, No. 6.)
Colmar. H. Pfannenschmid.
Litteraturnotizen.
An Veröffentlicbungen der badischen historischen Kom-
mission erschien: Badische Neujahrsblätter. Viertes Blatt
1894. Die Territorien des Seekreises 1804, von Franz
Ludwig Baumann, mit einer Karte. Karlsruhe, Braun.
Femer ist von dem Codex diplomaticus Salemltanus von
F. von Weech, welcher mit Unterstützung Sr. Königl. Hoheit
des Grossherzogs und der badischen historischen Kommission
erscheint, die dritte Lieferung des dritten Bandes erschienen
(Karlsruhe, Braun). Sie umfasst die Zeit von 1329 — 1498
und ist unter Mitwirkung des Herausgebers von Dr. Peter
Albert bearbeitet. Die Schlusslieferung wird das Orts- und
Personenregister zum dritten Bande umfassen.
In der Westdeutschen Zeitschrift, XII, 242—255, behandelt von
Borries noch einmal die Kontroverse über die örtlichkeit derAla-
mannenschlacht bei Strassburg und versucht seine Bedenken
gegen meine Annahmen näher zu begründen sowie seine Hypothese
gegen die Einwendungen zu verteidigen, die ich an dieser Stelle
') Im Original steht: hoc qd, offenbar für boc quod.
178
LittenituniutüeH.
Von den vortreffticben „Stegel&bbililuugeQ zuui Urknadio-
bacbc ticr Stadt and Landschaft Zflricb", bDraus^egeben
der Süftuuff Scbnydcr von Wart^^nsee in Zflricli. bewhpitiH von P.j
Schweizer uud II. Zcller-Wcrtlmüllcr, i^t die zwciic Utfenu^J
tZürich, Fftsi lUid lIotT. I8y3| auügogebeu woi-deu. Unter dea 83 ;
gebildeten Siegeln üind tnnncho sphragistiscbp Solteohcit«a, so eial
FraucDsiegd ydd 1:261 und 52: die belouint« Margaietba vou SnrojTm
(rr&äQ von Kiburg, reitet zur Ucihcrbciao (No. 3). (iraf Kraft tob!
Toggeuburg führt 1212 eine ftDtik*» Cictume als Si^el (17). IKt Bf«,
im GroneubfPgiafbo» WapiK-u ist vom Siffgelstecbcr der No. Si utfi
den Koj>f gesttalU worilcn, um den lUnm rt« dreieckigen Scliililttf
b«BSar auszunützen. Das \Vaii|)eiisieKe! des Froiherrn Ulrich twiI
Wetzikon (.1252 und TA) ist ein« der ältesteii, das Helm and UelnuierJ
in dem Schilde bringt (Jfo. 36). Das Siegel Hogo's von Liebeubeif |
(No- 45, 123s— 17f enthält einen antikisierenden Adler, welcher uffeiilArl
naeli einer Münze geschnitten ist. Als rcrlcndcs Siegel ist mit Rpchtj
So. ßS erklär: Ein WeinsltVckc beschneidender tlauersmiuin ist ab
Monatsbild de» Märü an^selien — und Kudolf Merz, Chorherr dcrJ
Projistei Z(irii-h, ist der Sieglcr. No. ti6 ist ein spitzorales Schrifl-j
Siegel Wichtige gencalogiäcfac Fragen ober donZtuammenhäiigalt-'
freier Geachlecbter werden bei No. 27 Freiherru vonBonbletleii, hä\
No. 30 Fi-eiberni von WUdenswil-ünsiiunnen und No. S7 l-Vcilipmi (
von Welzikim beliandell. In No. 6-1 wird Konrad von Murc's Sienfllj
niitgcleill. iJer Verfasser des iUipr.nrius 'fattonirnrum bedient lich
des Bildes des Kirclifinf>atn>n>i Keiner Heimat. Itci No. 75 (Jakokj
Malner, spater Ritter) treten die Verfosser den Phantasien Wöben
entgegen, der aas einem MUhlrade das altchristUchc Monograma'
XI* und das ni>sltschu Sonnonrad der Kleinasialen zu maehen \s-itKste|
A. Sehtittt
In den Annales del'Esl VH, 538—593. vei-öffemlieht t'h. Scbnidll
eine Neubearbeitung einer rmhcren Studie über diu itltcsten B1'
hliothekon in ätrassburg und umfasst dabei das gesamte UcMAtj
des mittelalterlichen Schriftwescns in tthnlichcr Weise, wie es W-
Wattenbach iui grossen Stile gelban hat. Auf VolUtdudiRkcit
seine saust dankenswerten Zosammenstelluagcn wohl keinen Anspruch,!
wenn z. ß. su n-iclitige Ilamlsrfariften. wie das [lirectorium rhori und]
das Seelburh des Domicapitel» oder der IilllenbardSclie Kodi-x,
wahrbc-beinlidh dem Ilosintal gehörte, nicht erwUhnt werden. AvS'\
fallondenvcise uil der dritte Band dos Stnuishiirger Urknndenbu<
bcDütit. aber nicht der zweite. Der Bi-tchof Johann von Lichtenberg,!
erwählt im Jahre l'dQtt, ist wohl nur «in Druckfehler, desgleichen dei
wiederholt zitierte schwcliorische Gelehrte Kalm statt Bahn. U'. ir.
FUr die (kschicbte der oberrheinischen l^nib^rhafteu wahrood]
des grossen Schismas bringt namentlich aas den i^oellen de.s valikant-
ft4!hen Archivs neu« Aufschlüsse der Aufsatz vou ü. Valois (Li
grand Bchismc eu Allemagne de tS7t) ä IMV KOuuscbe (Quartal-
] gQ Litteratnrnotizen.
worden jedem Heft die Biographien der einzelnen Dmcker, erweiterte
Übersetzungen aas Schmidts Bach „Zar Geschichte der ältesten Bi-
bliotheken and der ersten Bachdrnckereien zn Strassharg" {1882). —
Alit den höchsten Erwartnngen masste man den bibliographischen
FoKchangen eines Grelehrten wie Ch. Schmidt entgegensehen, der in
früheren Arbeiten Hervorragendes für die elsfissische Bachdrucker-
geschichte geleistet hatte nnd daher allgemein als der „beste Kenner"
auf diesem Felde bezeichnet wurde. Den hochgespannten Erwartungen
folgte leider — Enttänschong. Als Biograph der ältesten heimi-
schen Drucker bat Schmidt sich trefflich bewährt, ein Bibliograph
aber ist er nicht. Dass er früher auch nicht für einen solchen
gelten wollte, zeigt seine Bemerkung in eben genanntem Werke
S. 76. — Schmidts Repertoire wird für Diejenigen, welche sich rasch
über eine der besprochenen Druckereien unterrichten wollen, seine
Dienste leisten, keinesfalls genügt es aber den strengen Anfordemngen,
welche die heutige wissenschaftliche Bibliographie stellen
muss. (Über deren Aufgaben vgl. Dziatzko, Samml. bibliothekswiss.
Arbeiten Heft 6, S. 1 ff.) Die Arbeit über Grüninger ist dem Ver^
fasser, der sie seit langer Zeit vorbereitet hatte, noch am besten ge-
glückt. Für die übrigen Drucker wurde nicht systematisch gesam-
meltes Material veröffentlicht, ohne genügende Berücksichtigung der
neuesten einschlügigen Litteratur. Das schwierigste Kapitel der
Strassb. Typographie, die Druckerthätigkeit von Mentelin, Egge-
stein and Busch hat Schmidt mit Recht aus seinem Programm
aasgeschieden. Die UnvoUständigkeit der Verzeichnisse — Bibho-
graphien ohne Lücken giebt es nicht — soll dem Verfasser nicht
zum besondern Vorwurf gemacht werden, obwohl nicht einmal die
elsässischeu Bibliotheken nur annähernd ausgeschöpft sind;
schwerer flillt ins Gewicht die Ungenauigkeit in den Titelkopien und
der Verzicht anf eingehende typologische Untersuchung. In der
Sprache durfte Schmidt (vgl. Avant-propos in Heft I, S. V) ohne
Schaden dem Vorbild Grässe's folgen, zu bedauern bleibt es aber,
dass ihm auch die Leistun{;en dieses Bibliographen als Vorbild
genügten. — Ä.
Als Vorarbeit zu seiner Ausgabe der Handzeichnungen Hans Bai-
dungs bietet uns G. von Terey ein „Verzeichnis der Gemälde
des Hans Baidang gen. Grien" dar (Studien zur deutschen Kunst-
geschichte I, 1. Strassburg 1894). Der Verfasser hat das Material,
soweit es zu ermitteln, nach den Fundorten (in alphabetischer Folge)
zasammengcstellt. Den Bilderbeschreibungen, die teilweise den vor-
handenen Galeriekatalogen entnommen wurden, sind jedesmal Lit-
teraturangaben sowie Notizen über existierende Nachbildungen der
Gemälde hinzugefugt. Eisenmanns Aufzählung der Gemälde Baidungs
(in Jul. Meyers Allg. Künstleriexikon Bd. U, S. 627(!)£f.) ist jetzt
vom Verfasser bedeutend überholt und bereichert worden. Fast alle
verzeichneten Bilder hat v. Terey auf seinen Reisen selbst untersucht.
Die I-eser dieser Zeitschrift seien besonders auf die in Karlsruhe,
liitenturnotfMn. 18 1
9ranfK
Biul Bw«l bcSudlirbcn GemlUdc ooscrcs Meisters bin-
wwie Aof da» vim !^r. MajcsUt dem KaiH«r der nUldtischen
SHnÜmg in ätruaborfr abcrwif4eni> THUi. Seiner verdiotiätlicbon
Athnl tut T. Tere; zwei gute UditdrurküU'eln beigefügt, welcbe
de bcMcn im ScUoBB sq Asrbaff(.>uhurg anfbewalirten Gcmflldc Bal-
•Ic^rBabcB. — k.
lurh der Kpl. I'rpussischpn Knn&tsaminlangcu XIV (Berlin
11)11}] hurrldianll rinen AufsaU aber „>Iftrtiii Sckon-
;ft«rr and seine UrQder in ihren IluxiebanKeii ku llsscl"
fcbtaciit tut iDtorcssantcn iirkundlii.'beu NoU/en. die for die Kuust-
indüriite tOH Wfrt sind. Sidir wichtig' isr. der Fund, welcher Prof.
* ' ~ ' viTddukt wird, das» iiiiinlicb Martin Si'bon-
j Ut7) an iler rniven^ttät Leiiixtg iniiiialriUuliort
**r. tarn t^for von der kOnüIlcrischcn Tbülißkeit dieses Meisters
a R—ei pUubt Borrkbardt ixt eliier reizvodeii auf FerKauieiit ge-
■ollca klrinrn Kuniptniliun im Matrikelburb der Ra.selcr Unirersität
wHiIfgfcl tu buhen, nekbe Am Wa)>|>CD des l>udwif; OdertTibeim
AnMIi. LHeMfr aus SiroMbon; slummcnde (jok>tirte nar 1496 Rck.
kr 4er Bucler L'Qi%-entiiäl und siiflele ihr die^t Klalt, welfbes ohne
Zvctiel Tcm SchooFiauer (in Dasei I48iii genmlt ist. Eine Licbtitrook-
mMiiMaog der Mlaiattir ist dem Aotsitz beii^efftiiEt. — A.
Knr HMtiiiffer IK&serlatioii tod L. FOrsienwprth: Die Vot-
nderoDKen in den oberdciit^cbeu Reichastildten
f.'-ti karls V. {d^iltiogen, Vandenhoeek und Kaprecht) beban-
4ie rmKe4aJtonp, welche Karl V. an den VerfassanKeii der
"•Allltecttcii ReichMttfidte vomnhni. Die Arl>eil fwwt auf den kai-
«iUmd Akten, «ckbc ioi äDjäbrigeu KrieRe durch einen !^t-h«edt-
Mfea OtorrtCB nach Sioili* Tenchlepiu wurden und jetzt in llnunover
henken. Sie geben ein klares Bild dieser KreiRnisse. Die Motive
MiimUiilii liogoa in der Absiebt, anf diese Weise die Dorch-
de» Intoims m (ordern. Mit Anfrsborg. wo die Gpfichlechtcr
Aodernog gebetm hatten, und rim niirde begonnen. Zu-
war ür fbr die vorwie^ud prutestantisrben Sljidte beabsirb-
^. imntr dann über uucb uuf die katholischen der Konsequenz
-i^dehnt, M) uui-b auf Cberlingon and Pfnllcndorf. l>«r
.»*:. in dem diu (iescUecbter die meisten Htelleu erhielten,
•li« virbtiinle Bf'bOrde. die in dem KsL-mt ihren naturlicbeu
«It hatte, die /anftr vurd«D aof^'^hobcn. Mit dem Werke
vu der Kais«? nicht selbtt anwesend »ein konnte, der kaiaei^
iTekaiul«r Dr. Heinrich Hasac beauftragt, nach ihm tiewinnt«
lir sBoen R&te Uastenrite. Durch die FDr»tcnonipi)rung von
.- dlp ncoe Verbssuug iu den meiste» Orten wieder ab-
- U" jirttteatantiüchen Forsten wnnle das gcfurdcri.
I Vrrtm«* wurde« aber die llassennlte wieder
.Ml nnd dicM.' OrgaaiBation blieb Ins lor Auflt>sDng des Retcbea
Liitcretnniotiten.
18E
_ ___ _ hftyerischen HfvhpnfflcJien mit rlon wftrHeuiIicririschea
Often nirfai in Vcrbindnng ^«hrn. Iter Graml Wfftt in der unaos-
XtglkteiKB BcoQUotiR rwfior an&lnaiiüer^tossQDden Karten A. S.
iAitkhrf.
In» -TL Urfie ilf>r nftllf'tphen Ahlianilliinifun nir nconnm (ipschiclite
>buult-lt Ih-. Wilfa. Kohde^T&ld _L>ie AhtrcLunft des KIsAsaan
lakrfticli" (Kin liciirna mr (rf^chiclilc i\vs wc-vinillschcn I-Viodens.
Wp Fnipi' inrh drr Riwlratnnff drr auf die Abtretung
bciORÜclicn Artikel des Friedtusinstruments hat von H«n
IC nofli dpi' Koinrris«! zum AI)«i'lilussc KckomineH war. bis
d ta-nr' T.i?if tu Irliliaficn StroitiKkciti^n und den versdiieden-
Kif- .n-liilioncn ffefflhrt. l':^ ist oiiUcm-blcml. da« nur di)>
1).. ..;: ., iliuuif dtT KJitNtchungs^eKfhichtc xa oiaem rirhtiK^n
rrmindnis ilrr cinsrlillli,HBcn nrnimmttnßcn fllhrtn Itann. Es inuss
nirnlicrcin fraftüch crrfheinen. ob. imchdcin der OeKcnsiand so
iMly enlrtfTt i«T,. obnr dan Ilcranziehrii unbcnutzlpr VipH™ "J'^
FflnÄnng in diesem Pnnldc orfolirrcioli weiter io filliiTn i^l. Zw»r
_M_vir vnn frunz-^siii-Iicr 8«'ile /ieiulich Bwirirlieud iintirrichtet.
if-itt »it-h abpr bei nühercr rntcrsacliung a]t> tiTierJib«licli . fdr
Itnng dt.T kÄiseriichen Ge-andten die rpiclwn .Srhftize des Wiener
1. du nncti wichtige bflyeriocbe Kori-««|>ond«nzen birKl« fttr die
SMItand «Ivf «IsttssÜKben SUnde. namentlicli die StniM>biir(ter Archive
hmvuielipn. RniHtevald ist ao von vorn1i<>rpiu in fincr misslit-ben
ligr: fldn haben, sorie) «nichtlich, nor Rednickte Mntcrinlicn 7iir
TvAfMB^ Kestnnden. Aber leider hat er aucti diente in vOIliu unzu-
fliffeeader Wci*ie aiujjelieutot. Irh vcrmiRHC, um nor die wiebtijisten
onitwn. die [lenutMog folK«uder Werke: IfouFfeanl. llistoire da
ul» de Wesivhjtltc, such dcatüch mit '/.neäiMa vun Itainbarb; Le-
Lnai)( XIV et Slrnsbourf? ; rit^nicl, hl^^toirc de F'iiinfc |ieiidaiit
de l»uts XIV; l^llre-i de Maj-^riii, |>, |>, lIitTuel; tiriennc,
Katt. die französisch -lnijerisi-hen VerliaudlunKeD l^i3S^—
T: Sirefaner, Klaus im Jahre 1(M8: Odhner, die ruIiiikS-iiuedenH
li «Hl&Uifichen Friedenskongre-i«; Coutarinis Finalrelatiim; ilic
i4cten XiUeilnuirea aus «Wm Kolmarer Stadtarchiv, die Mosämiuin
■ der Rme d'Alsarc speeben. und die Honntzang des wichtigen
fcllfr- ' '■'enPfefliiiK.'r, Vttmriui* illiistmtu* II,». AnfS-lf»-.')!
kibi - un/ulreffi'iidv' teils UDwescDlIiche ^>ürterunKen tlber
IlMlpafiihafl and Ijinilvoinpi, fdr die i)ebi>n SctiopHin aU Quelle
Strobel zitiert wird, wi'ibi-eml ued<-r bchulti.' Uivsohiehte
ter in den ersten drei Jahrhunderten) noch Franck (die
dcji bnil. röm. Reirhs) bcnat7i itnd- tter Verfassex
MiuilAiat, abgeaefacn von einer IIckOmptiinFt Adolf Srlimidt'« tl»- *^U,
^Miacii VoTfrSnicvm in der ForscbanK Stellung zu neLmuu; auch
Jtmoixäeu Au>fllhntnKen von l^grelle. von Marclt^^ lOri«. Ocl.
IHJE». von EnlmannsdOrfTer (Ueutsctie (te^cllil-htc. I.
lind Behallp (Markgraf Ludviff Wilhelm von Iladon. I.
-I hlHbcn nntierücVsichllgt. In der DamtellnDg selbst ßilll
■TTi jüuunl an Hcl«(ttl«llen. an Renauer ebronoloRiselier Ü^twick-
IBfakorilt^
184 LitteratumotizcD-
lung der einzelnen Phasen der Verhandlungen, an genOgender Be-
rticksichtigong der kriegerischen Ereignisse and der übrigen Objekte
der Kongressberatungen. Insbesondere ist die bayerische Politik nn-
znlfinglich und zum Teil anzutreffend behandelt, auch die Bemtlhnngen
der elsässi&chen Stände und die systematisch darchgefOhrte Politik
Trautmannsdori's kommen nicht za ihrem Rechte. Rohdewald kommt
za dem Schlosse, „dass anter der Landgrafschafi; Elsass nichts anderes
verstanden [war], als das Gebiet des oberen and unteren Elsass" (p. 72).
Hinsichtlich der Stellung der reichsunmittelbaren Stände im Elsass zum
Reich ergäben sich unlösbare Schwierigkeiten. Die zehn Landvogtei-
städte. auf die CS hauptsächlich ankam, „gingen ,definitiv* an die Krone
Frankreich Aber und traten in den Unterthanenverband des Königs von
Frankreich" (p. 73), eine Auffassung, welche die Abtretungsurkunde des
Kaisers bestÄtige. Die Bestimmungen des § 87 schränkten zwar die in §74
enthaltenen Konzessionen ein, könnten sie aber nicht schmälern ; der
Protest der Stände sachte vergeblich, von den Kaiserlichen in^is-
gegebene Rechte zn retten. „Die Bestimmungen des westfölischen
Friedensvertrages lösten Elsass gänzlich vom deutschen Reiche los"
<p. 75). Man wird den AusfOlirungen des Verfessers weder in einer
Reihe von Einzelheiten noch in seinen Scblussergebnissen folgen
können. Icli hoffe in KOrze den Gegenstand in selbständiger Arbeit
weiterführen zu können. K. Jacob.
Abermals erhalten wir ans der Hand des fleissigen P. Odilo
Ringholz in Einsiedeln einen Beitrag zur Geschichte des badiscfaen
Fürstenhanses. Dieses Mal lautet das Thema: „Bernhard Gustav
O. S. B. Cardinal von Baden, Fürstabt von Fulda und Kempten
etc. und die schweizerische Benedictiner-Congregation" (Sonderab-
druck aus „Studien und Mitteilungen aus dem Benedictiner- und dem
Cistercienserorden" 1893, XIV. Jahrg.). Die Arbeit stützt sich wif
Archivalien der Klöster Bheinau, St. Gallen und Einsiedeln. Die
Nachrichten beginnen mit dem Zeitpunkte, da der 1660 zur katholi-
schen Kirclie übergetretene Sohn des Markgrafen Friedrich V. von
Baden-Durlach eine Probezeit im Stifte Rheinau durchmachte, da er
seinen Entschluss, Benediktiner zu werden, prüfen wollte. Es war
das Dezember 1665. Wir erfahren vielerlei über seinen Eintritt in
Fulda, die Übernahme der Eoadjutorie in Fulda, dann auch in Kemp-
ten. Seit 1671 ist er Fürstabt von Fulda, seit 1672 Kardinal (auf
Fürsprache Kaiser Leopolds I.), seit 1673 Fürstabt von Kempten.
Aach die Koadjntorie des Stiftes Siegburg erhielt er 1671. Im Jahre
1677 ist er gestorben. Wir verdanken der Arbeit einen genauen Ein-
blick in das Leben und das Wesen des Kardinals, zugleich aber auch
in das Leben des Klosters Kempten, welches am eingehendsten be-
handelt ist. __ A. S.
Der Krieg, den Ludwig XIV. in den Jahren 1688 — 1697 gegen
halb Europa führte, wird von den Franzosen meist als la guerre
de la ligue d'Augabourg bezeichnet. Dadurch wird Frankreich
LlttecaltirooiiiH-D.
185
.trr T-ii be-ztidinPl. «ier von seinen Gegn^^m bedrolit wnrde. l>ie
•i\t*cs An^stmiger Bflndnisscs von KiHö lag bis vor weni-
■r^iiriii vüIUh im Diinliflu. die VLTf^cbiedcnurtiKSten Vcmiutoiiireii
aoflti^steUl. bis V. 7.wicilciici-k-Sll(l('iiIi»rst (Die Aufrsbnrgor
^illttuu. Arrhiv far üstcrr. CiCich. llU. 7ii. ISilt)) oin« Reihe wichtiger
JfcllostQrkr uuh lU'in Wieiirr An-liiv vt'rOfTentlivlite. Die FninzofiCii.
EaglflDili-r unil NicHrrlAndor halten in dem Itonde den Geist Wilhelme
'■* **'•'• fi gvfanden. flanke naclite d*;n Urheber d« Uünduisses in
: Kurnu-filfü Philipp Witlii^lni, Pnitz nihm niKb den Rajem-
i«nimT'-'Ji hin/ii. Klojip i>ndlir.h meinte, es sei %-(im Kaiser ausge-
pORm. Ich kunnle auf Grund dieser neuen (^ui^lten dann fexlHlelleu.
te der Kuiid von rleni frilnkiHchen Kreiw seinen An^pang genoin-
m habt'n inawe (.Marktn^f f.ndwig Wilhelm von Raden nnd der
KcitUillBg Rogen Frankreich 1693—97. I. «ff.). l>ie leUte Auf-
kbnng miHste aiHi *nr alli'm ans den Kn>isukten ergehnn — und
Rr seh wlbit einmal dnrrh >lt-u Wust von Akten dieser Korper-
■*■*. ' ' da» Wiclitik'v vorn Unwichtigen nicht gesondert tsl.
toi- : hat, wird die Muhe zu s<rliöt7cn wissen, die die Fort-
Mmg dirsi-r Untersuf Innigen «erheischte. Fesicrs BuHi: „Die
ii«fchorger Alljun/ von ItWÜ (Mönchen, M. Uiegor'sche L'niif.-
hrtihiDdltuig) bpftebrlinkt eich alter nicht »Hein auf diese Quellen,
« firirt BDdi kni'-erliche, karhrandenburfiischc . knrbayerische, han-
«Hniflcbe, giithai-chc n. a. heran. Das liriiebuis ist nun. )fas& wirk-
1 die Anfiingi' lietjen: dass diuscr Krei.s. mtlde der
ll' ' ■ liati/, w-ine Tnipt>en reduzieren wollte und, um die
IQ XU versclileiem, eine Erneuerung der Associationen der
:brB mid we«tliehen Reichskreise erslrebtc. i'^ ist eine Ironie,
iw tiaj, wa-s upipriinglicli atu unkriegeri«rbcu Absichten ge.vdiah,
ftnde dem Kriege zum Vonnaude dienen sollte. Der Graf Lu<lwig
(«BtAi TOD Hithenluli.'-Waldt'nburg. ein „l'roJL'ktcsehnned*', braehle
Mt Vkag^ nach Wien, wo mau da- BOndni-» aufnahm. Der Kurfürst
Affiyp Wilhelm von der 1'ta.W. in meiner ErbfolRe dcircli Frankreich
Mmbt, «arhte nach einer Hilfe. Ein schwedischer Agent stellte
4m ßaoile die ttenie Hilfe in Aussicht. So kam unter der Führung
4er Fnukro. denen diene nufge.zwungcn war, der Bund im Juli 10^6
Ortude. <! ' " II des Kaisers, Spanien.s, Schwedens ftlr
4n tntm ^ genug er«cbeiiien mochte. Faktisch
tttt» in ihu jviier mhi H-iueni Nachbarn Hilfe. Die ulüchsten zwei
h^. in denen airb die wclthistoriwhe Krisis vun liiHÄ vorbereitete.
r lUiiid uieLl an Kraft gewonnen. Von Ludwig X.IV wurde er
l:f rinen Augeoblick (tefürcblet. dann aber wurde geHihsentlicb
. >luel.v i-in FIt-faut gemacht. Die ohnmÜeJitige I.age ileä
' i.j'p'l des an Aafschlnssen reichen Ruches
' tritt als kaiserlicher rnterhiindlei der
i Ulli Friedrich von Seilern hcn'or, der intji-
L,:^ ^.11 i.u--.:a-iien Minihler. Ilbrigea* ein rfid/er Kind. Dm
Ibefc fflfji eine luhlbarc Lacke au^ wie )cder Ueitrac: zor Kreiii- nnd
lixk^tsdik-ble de« 17. und I8> Juhrtinndi-rts willkommen ?u hei'^en
}gg Litteraturnotizen.
ist. Wir wissen nun, dass die klare Erkenntnis, dass eine
Bewaffiiong für den zersplitterten Südwesten des Reiches eine L
frage sei, nicht den Franken, wie ich, eine nähere Untersuchu
vorbebaltend, es vermutete, znerst aufgegangen ist, sonder:
Schwaben and damit der Markgraf Ludwig Wilhelm von Badei
mehr in den Vordergrund zn rücken sind. Aber auch hier
der persönliche Ehrgeiz eine wichtige Rolle. Seh
In den Sitzungsberichten der kgl. bayerischen Akadem
Wissenschaften (philos.-philol. und histor. Klasse, 1893, Bd. U, 1
berichtet Karl Theodor Heigel: „Über den Plan des
fttrsten Johann Wilhelm von der Pfalz, die armen
Königskrone zu gewinnen (1698—1705). Der ruhmsüehti]
allen Staatsaffiiren der Welt in irgend einer Weise teilnehmend
fUrst liess sich auf die Machenschaften eines armenischen Kauf
in Düsseldorf, Namens Ismael Ory, ein. Das Projekt, ein Hce
Armenien zu führen, die dortigen Christen zu befreien und det
fürsten eine Königskronc zu verschaffen, führte zu Gesandtsc
und Korrespondenzen mit Peter dem Grossen, Kaiser Leopold
Papste und Karl XIL von Schweden. Ob aber Ory nicht ein Schv
war und ob der Kurfürst das ganze Projekt überhaupt emstha
fasste oder nur mit ihm spielte, lässt Heigel bei der Mangel
keit des Materials, von dem nur Bruchstücke vorliegen, offen
war später Gesandter Peters des Grossen beim Schah von I
und hat den Russen die Wege in Centralasien bahnen helfen. ^
Von dem Inhalte des von Albert Burckhar dt, Rudolf Wa
nagel und Albert Gessler heransgegebeuen „Basler Jah:
1894", das wiederum eine Fülle anregender Abhandlungen biet
rühren Baden zwei Abhandlungen. In Alber t Burckhar dt-Fin
„Mitteilungen aus einer Basler Chronik des beginnenden XVIII
hunderts" finden sich mancherlei Angaben über das Lcbeu d
mals vielfach in Basel residierenden baden-durlachischcn Ft
familie. A. v. Salis „Jung Stilling in Basel verboten" bespri(
Erregung, welche die Schrift des damals in Karlsruhe lebenden
Stilling: „Theorie der Geisterkunde" in Basel verursachte. J
An „Zwei vergessene Berner Gelehrte" des 18. Jal
derts erinnert H. Dübi in dem eben erschienenen Neujahn
der Bemer litterariscben Gesellschaft, in welchem er Lebe:
Wirken der beiden Archäologen Samuel Schmidt, Vater und
zum Teil mit Benützung von Karlsruher Archivalien, darstell
ihnen verdient der jüngere, der sich nach einer ihm gehörigen '
iöndischen Herrschaft Schmidt von Rossan ') nannte, hier Erwäl
') >iiclit Rossau, wie die Karlsruher Dienstakten schreiben
Uncraiuruütiit«!).
IST
" fi Attfunhe wincr Kwler Professur im Jatirc 17(^ «!'* Dirrk-
rUrahf-p Itibliolhok. «loa MOnz- uuii >'Hturalien)cabinft.s in
■ iifU'ii nml '.j'ätcrliin als nmrkgrtiHii'.tuT OsnnJler
Uli Krt-Nr in Kniiikforr. Iii-s zti seinem Tcu\c im
Mn liwi ihiildmatisTd thutig gewesen i&t. Maii veniiisst in der
bttKb gezticluieten btoiirj(>liiM:hm Ski/?:« eine Aaskanft t)arat>ei-,
•*• Her Si>ha eq 6em Adelsprä Jikiite, ila^i weder der Vnter, noch er
cA»! in Miticr Berncr Zeil fRhri-n, j^elanKt uml ol »iass^-lle nicht
«tn loMse jvDvs ZusrI/cs zu seinem Namen mi-j^ln-ttiK-hlich ihm
Midegt nnil van ihm t'crolirt worden ist. Sinti Leissner (S. 22)
IM Lcneer idii- bekannte Kmntfurter Pairizierrsmilie), statt Uaron
m BenfiBl oder Bennfold (S. 23) vielmehr Beuiiwl wt lesen.
K. f)tmr.
Chcr liJL« MaosoK'uui desMarschals Moritz vonSachsen,
4*. \T,...t,.nierk ile5 franiusiichen Itildhaaefü Jean Batitiätc Pigalle,
II sehenswertesten Schatz der Thomaskirche xu Strass-
bar^ iiUctet. lut Jule» Guiffrt'v höchst schatzenswerte-s Material
SB (itua Pariser Siaal^sarolüv ]iuhlixien (Xuuvelles Archive» de l'art
&ai(ili 1H9I). I>ie auf oben genau n tos Monnmeut hezOKÜche Kor*
,rti|ioodcax aus den Jahren L75:j— ^ i&t hier zum crstcnuiale zu-
ieh eenuicht. Sie enthält viel interessante Einzelheiten und
nähere Kenntnis naeh allen Heilen. Wir erfahren Näheres
d»e Knlwllrfc. die Forderungen des Könstlers, die Kosten der
iaIÜiniEi- -1 liwii-riglipiten heim Transport der Weikstöeke
nl die U: ■ [le Aufati-lltinit des DenkniaU (177(3). Bi'jionders
Uir iTCten jein die heharrliohen Iteiudhun^cu hervor, die man in
tuebt«. um da-s Monument der französischen ilauptäladt zu
^tle FVüondc der Kunst werden es dem Ileraasgebcr IMuk
dasB er die RiitÄtchuugsgeschichte des heriihmten Grabdcnk-
iu ein ganz neues IJcht gestellt bat. — A.
Jetrt K'i auf ifie beiden ersten IJcferungen von F. von
(Crschic-htc der Stadt Ktrlsrnhc In Körrc hinpewiesen.
trtbahea die fiiwstre (iewhichte der SfadI in ihrem Ziisammen-
mH der den nnfe» und des, lindes während des 18. Jahrliun-
W<T sieh je durch iln-i nngeillge sehwerfilllige Biieh von Fecht.
>Klrtlirm und fowichtiRes durcheinander peinen«t wird, dareh-
Bt hat. wini es lebhaft becrflts^en. weun er in dem ncut-u
'Vak» illr^ WInenswertn in klarer aii-rehnntichpr Darstellung ver-
*ifn, aile» ZOBUnmeQßehr.rii;^ in einer Reihe lebendiger Rüder
IUjiTtMllriM geschickt zusammen (reläsat findet. Da«» die ü«schicht6
%r ItMiilrar «af fimnd erneuter nrnfas-scndcr Sitndien des Verfa-säers
Vüu Urranziehunfi neuer irvdruckter und nnRvdmckter (Quellen eine
■Ir «(Fmilirln* Rereichemntc i-rfnhren und auch fu dieser Hinsicht
aheblichi'u Fortsehhti Ftvht itegendher bedeutet, wird keinem
IwMhf Terbonteo tieitwn. Die mannigfechon Vnrgiin^, die sich
] 88 LitteraturnotizCD.
während der Revolutionskriege hier abgespielt haben, die Leiden
mid Drangsale, welche die Stadt vor allem in dem bewegten Kriegs-
jähre 1796 zn ordalden hatte, werden von dem Verfasser zum ersten-
male eingehend nnd erschöpfend geschildert. K. 0.
Die Jüngst erschienene Schrift von Ottok. Lorenz: „Goetfae's
politische Lehrjahre", verdient, soweit sie sich mit Goethe's An-
teil am Fflrstenbnnde beschäftigt, wohl aach an dieser Stelle eine
Besprechung. Wie erinnerlich, ist gelegentlich eines Vortrages, den
der Verf. bei der diesjährigen Grcneralversammlung der Goethegesell-
schaft gehalten, von gewisser Seite in den FeoUletons einiger Tages-
blätter zuerst die Knnde verbreitet worden, dass nach den neuesten
Untersuchungen von Lorenz Goethe als der eigentliche Vater des
Ftlrstenbnnds zu betrachten sei. Man war mit Recht gespannt auf
die Beweise, die der Kedner für seine Behauptung beizubringen ver-
sprach. Heute liegen uns dieselben in der genannten Schrift vor,
allein ich muss gestehen, dass sie weit davon entfernt sind, mich
zu überzeugen. Lorenz geht aus von jenem bekannten, in seiner
wahren Bedeutung von Erdmannsdörffer in seiner Heidelberger Pro-
rektoratsrede von 1885 längst genügend gewürdigten Gutachten, das
Goethe im Winter 1778/79, als Preussen im Herzogtum einen Muster-
ungsplatz zu errichten beabsichtigt, erstattet hat. Damals hat Goethe,
um weiteren unliebsamen Zumutungen von preussischer und voraus-
zusehenden Beschwerden von österreichischer Seite zu begegnen, dazu
geraten, einigen, in gleich peinlicher Lage befindlichen hefreondeten
Höfen eine engere Verbindung behufs gemeinsamer Wahmng ihrer
Unabhängigkeit vorzuschlagen. Also eine reichsständische Union
ohne Unterschied der Konfession, als Schutzwehr gedacht „für die
Mittleren und Kleinen im Reiche gegen das Übergewicht der beideo
Grossmächte". Das ist aber auch alles. Es steht zunächst keines-
wegs fest, ob der hier angeregte Gedanke wirklich von Goethe und
nicht vielmehr von Karl August ausgegangen ; der Wortlaut: „Durch-
laucht seien bewogen, mehr als jemals ein näheres Band mit den
übrigen Fürsten zu wünschen und eine neue Überlegung der so not-
wendigen Vereinigung .... zu veranlagen", spricht eher für das Gegen-
teil, jedenfalls weist er aber auf vorausgegangene Verhand-
lungen hin, die bezüglich der Stellung Goethes eine nähere Unter
suchung durcli Lorenz verdient hätten, aber nicht gefunden haben.
Der Unionsgedanke selbst, der Plan einer engern Verbindung der
Reichsstände beider Konfessionen zur Verteidigung ihrer Freiheiten
nnd Auft-echterhaltung der Reichsverfassung gegenüber unbcftigten
Eingriffen Dritter, selbstverständlich unter preussischer Ftlhrung, ist
in der fridericianischen Politik sozusagen traditionell nnd Preussen
hat späterhin hier keineswegs nötig geliabt, eine Anleihe bei den
kleineren Höfen zu machen. Schon im Jahre 1757, im Beginne des
siebenjährigen Krieges, hat Friedrich H. durch Eickstedt eine Reihe
deutscher Fürsten, u. a. auch Baden zum Beitritte zu einer solchen
„Union" einladen lassen, deren Entwurf mir vorliegt. Beim Ausbruche
Litterntü raotu^n .
' Vürücfaen Erbfotgohriegee laurht djuin Aas Projekt, von ncnnn
Off «hnnaligie preniaiscfac ticsondtc von Rilolühcini wird im
l-)7T8an verachiedcB« Mittel- und Kk-iiisUatvii uliupsandt. um sio
Sknlicbes Bfindais zu gewinnen, diesmal nur mii drm bi^son-
Znatzc: „damit die baierischc ErbschailsiinRolcjrcnheit soviel
'^aOelicli auf eine der Gerechtigkeit nnd den Ijeichbi^esetxcu ge-
>-Ait . .. . abgemachet werde".') Cber die Resultate seiner Mia*
sind wir nicht unterriehtet, wie ods denn bis jelrt immer noch
di|>loiitali»che Gesehiebt« dieses Krieses fehlt. Wie zu vcmtuica
bat er aoch Woimar besucht, und damit, meine icli, ist die
ion Ober den Wert eines soleben Hllndniwes — mit oder
He PreusMo — hier ent in FIbss Kckoranien. — Wie dem aber auch
.Xili mag, es fehlt zwlBchen dem Vor>ehlage {«lelhe's von 1778 und
FilD Ansitzen znm Forstenhonde, die «ich bis in» Jahr 17^ zurUrk-
»Inen lassen, jede verbindende Brocke. Lorenz selbst hat es,
tlurh uabo gelegen wäre, nnterlaiisen, nat^h/uforeelien. ob denn
Goetfae'dche Gntarbtcn wirklii-h m einer Korre^|H>ndeiu mit
Hannover, Gotha und undfrii HOfen geführt hat. In den j\k-
I S^i Weimarer. ZeHister und Karlsruher Areliivs. Miwcit sie f*einer
dem Ref. rorgelef^cn haben, findet airh kein Beleg, da-is niaq
md der folgenden Jalire in diesen Kreisen den Gedanken wcl-
ferürtert hat. Von einem .^nstowip. den Gof-lhc zum FOrsienbnndo
liei) tiabo. von cmcr Vatersrhaft volIend>, kann mitbin keine
Rede ^eia. Erst im -lulire 1782, angesiclits der fQr die kJeinoren
Reirh^v'iUnde tieilmhliclien ÜbergrilTe .lofiflfH n.. finden wir die Keime
Inm sftiteren Forttenbondc. Aber die Verhandlungen, die zwischen
. Biden. De«eau. Weimar, /.weibrQckcu u. a. damal» gcfllbrt wurden,
MtecBcbelden sieh in einem Punkte doeh wesentlteb von Goethe's Gnt-
■diten. Während Goethe, um lästigen Zimiii langen von beiden Seiten
zu rntgi-hen and in dem entbrannten Krieiic eine ncutmle Stellung
XB wahren, ein gegen preassi-^ohe und osterroictiisebe ÜbergriSc ge-
ifehtetes HQiidni«* wOnseht, ist da* hier gej)Iftnte von vornherein, wie
aorb der K«leLsbeim'Echc Unionsentwurf lehrt, gegen ganz bestimmte
Einghfie Osterreiebs gerichtet. L'nd wenn aurli richtig ist, da^s man
an eine Teilnalime Pren-ssens zunitchst noch nJehl gedaehL hnl, m)
man äocb schon im Juli 1783 für gut gefunden, sich der Zustim-
des prenssiseben Thronfolgers m verMcbem. Mit vollem
!(« wird man aUo diese Verluiudlungen und nicht den Goetlie'-
Vnrschlag als den Ausgangspunkt des Forsten bnndes bctraehtcn
dsrfen. Die Bevräe. die Ijorenx, für Ooetlie's Anteil an die<^n ße-
itnbBoeen der 80er Jahre beibringt, !<inil nur dOrftige. Wohl hat
<r mit Hilfe des kundigen .Archivvorstandes von W'eimar festgestellt,
du ftoelJie eine Iteihe vertraulicher Aktenstücke, meist hadifirlicn
Crtprungs, füi- den Herzog koiijert hat, wir hflren auch, Ans.* in der
Flrälenkorrcü^pondenz gelegentlich Grüfise an ihn bei^telU norden
■) InstniktiDU t'Br KdeUbeim, d. d. Berlin. 3. Jali 1776 (im freih.
11 EieUieim'Khea Familienarchive).
i
190
Utieraturnoiit«ti.
eicid. Allein Aoa ist ja uifititf Nraes: srli RaüIcc wUscn nir tat
(Uss Güellic (lamulä seinem Herrn als „zavcrliissigcr. verlraolrr G
JjeimscUreibcr" ge<lient un<) in die Dhigü Einblick nbalteii \tU. l
mit ist stiinc Tt^üligltoit aber auHi erseliniift. Mit Aiminlimi^ oi
einziftcn Koozeptes tu ciuc-m ubrif^cns xiouilich bcliv
ben lies Itunsogs an dtn FUi-ylvn von Deß^u nod eii> i
rektur, über deren Charakter nichla mtiReieilt nird, Ut es 1
nicht Reluiigen, in den zehn «rsten. vom Jabre 17^*3 — ^ reifhetn
KuMiikulu der 'Weimarer Kon'etpoadeiiz irgend ein Selirifl^i&ck
Mtfinden, das ein« selbstiintlige politische TeÜnalUDC des IHt
an den Verhandlungen crwei»>en konnte. Nirgends, ftlgen wir
betjegneii ^^'i^ auch in der gesamten umfangreiclieii Korrwi
der beiciUgten Keicbi-stiUidc, der Si»or einer solehcu Mit
Kie hören wir, dass er am seine Meinung »«fragt wird, nie greift
wie Hofenfels und neben seinem Markgralen der rQürigc KdeUhai
for die Sache des Fnrstenbundes rm- Feder, noeh nimmt er, wic^
Dalberg, Deel und Heime» an den uiOadUcIicu Beratongen teil. U
das gcsclueht etwa niclit zn einer Zelt, wo die nach des Verf. i
sieht widerstrebende Verbindang mit Prcnsscn eiof^gangcn weril
iH)llte. sondern zu der Zeit, wo e:> sich darum bandelte, iu Cbeni
Stimmung mit den 177ri van ihm entwickelten Ideen. ledigUrh
Vcieinigang der kleineren Reiehssuinde im gemeinsamem Vorgeb
um Ueirhstage, ohne mitituri-iche Abmachnngen. zu schaffen. Di
/urCiekhaltUiig bt Ke>\iȊ keine /ttnilltge; sie ist vollkommen erkli
lieh, wrnn man crwugt, weleb" reges eigenstes Interesse Karl Angt
von vurnberein dem i'rujekte entgegengebracht, wie er dann wi
ganze Per^n in den Dienst der gemeinüame» Suehe gestellt nnd
dem ibn ansreichnenden klaren politischen Blicke die Verhnndltuf
weiter gefohrt bat: neben einem Fdrsten, der poIiUach durvham i
eigenen. Tctilen Fliesen »^tand, ktinnte Goetlie's Tb&tigkeit auf die«
Felde nur eine sehr beschränkte sein. Auch was liOrenr woitw
seine Atuiicbt unflthrt, scheint mir nieht genügend begrflndet 1
Milieilmig Boisseröo's, Goothu (id auch einmal in «einer Art von V
.schwörung durch seinen Herrn" gewesen, ist, wie die nfiliorcn Dal
ergeben, zu verwirrt; sie wirft auffcnßülig die Vorgfingc du« Jahl
1778, wo ea sich mu ein RUndni.s gegen Preojiscn gchauilell, und
■der 80er Jahre, wo man im ICinvernehmen mit dem fireussijd
Thronerben eiue Verbindung geplnul. durcheinander, w d
huupt niclit klar wird, oh Hoisserce (»oethc's Anteil auf orsiei
letztere bezieht. Xicht minder dürfte wohl die Vermutang,
fcci Ober den AbÄchluss des Fllrstenbnndes verrtiinrnt gewesen
habe mit aus diesem Grunde die Keifie oncb [talieu augelreten,
weit «eben. Dass das von Loreiii^ eitierle muliitierte Schreil- ■
au Voigt, wo von scblechton Krfaluungeu. die er ao. 17i)i
l.tirrhesiniü. Haugnitzcns und Stt:in.s gemacht, die Rede isi., ui
Wühl unter .Annahme von ein paar Gedfiehlnisfehlern auf die Fi)
liundüzeit bezogen werden darf, scheint der Verf.. wie eiuo sfiA
Anmerkung lehrt, nach einer Rnckspraohe mit Prof. Snphaa
IJttvmttiruuliuii.
Ifil
theo. Aller lueh die Ornierknut« in der «t anipaßiie in l-'rAnk-
li'. der Hf.F*og toa Iirauuw;liwei({ Labe den lüchtcr cigoniücli
[geliebt, ist ineiaes Eracbtcns doch üu u]l;;)'iriciii t^cLalteu. als
jtaitM germdc attf einen bostimnitoD i>otitiscttcii (tet^eu^uu ia
icnliutitUfra^e ge»ctilo««iMi ^vvrdcll düifl«. Id Jtalicu liat iücU
Hie vir wiesen, am die politischen U&ndel volieud« nictit
hekRninM>rt, nod doch bgt nuin Kvradp daauilü». wie ein nißincs
bisher nirgcnils leaclilcter Beriiilit l^brliacli^ in dorn wüd-
Wcrkc Ton Ilmmicr „Dor Humor in der Wploinatie des
'^' ' ■' he/ciigt. sein?» Aufenthalt in Kom mit
flu -ti^ wit'litjgeii Mainzer Kuadjulot'uiigt.'lpgcu-
rerliiniluuK jjL'hracht. Bei der Fülle ft-incr und trcöonder
ngeu ober drs L>icht«rs poliüsclie An8ciiauuug(;n, dio sich
tUnigeo Absclioitteu zcr&Irt-ut liudea, wird die Schrift von
in der Govlklittcrator inimer einen aupesclienen Plalj; be-
lupt«Q, die llemahnngeu aber, Ooclbe'« Aut«il au Fürsten l)Uiide
Vte tu verunäcblagcn. als es von Kank« gcscbchen ist, halte irb
nek dem Geigten tor eine Cberstliütznnff sein« Wirken!« auf
SmIcd dec Herzoge, die ani allerwenigsten int Sinne des Dichters
plcstv wftre, und ich mücbte bezweifeln, ob man, wie I^>rcnz meint,
^kOnftig in den Srbaten daza verstoben wird, zu lehren: „[mJuhro
tTib ftili üoeibe den Anstow zum FOrsteulmude." /C (Jiver.
■ vor Kurzem dos zweite Imdiscbe Uraponerregiment
hte irlifllten, Hcftl nnn anch eine Oeschtchte de*
[.eibttrenadierregiuients vor. deren erster Teil, von
^cin Barspwiscli verfassl, nnter sorgflUtiKcr BcnHlziing
tHcher nnd gednieltter (Juellen in lebendiger Dai-stellnng
lick&alc des aus ebemaligea pflUzischen Truppenteilen im Jahre
nririiteten Regiments bis zum Jabre 1869. insbe-^ondere tseinen
^baiufiiifcadea Antril an den FeldrOgen unter nnd ge;|cen Napoleon,
icr au der raniiinRne von l-Hln in Scbleswig-IIolsicin vor-
Ifpdiejieot' S^lirift. die diidnrch. dass sie auch ^'ieI^acb
afltiomfiiien militäriseben Einrichtungen und /.nslitnde des
BAicentlich anter der Ilerrseliaft defi alten Ven>lieKungs- und
tcnu, eingeht, noch besondem knlturgeschiehtlicbcD
|(eirinnt. I»«i z»«ilen Teil bildet die scUnn im Jahre 1875
*>• Uljor KDU Trapp- Khruu5child TerOffentliehte (reschicble des Kogi-
nn Im Friinge von I87U/71 in neuer Ausgabe. K. Obeer.
Tal«r den Titel historische und politische AufsStze und
TOM flcrnanu Baumgarten" ist im Verlag von Thtbuer
hcvorgt ton tu. .Marcks nnd K. Varrentrapp. soeben
ilamtscinurkleineu Schriften erschienen. Sie spiegelt unmillel-
'latchanlich daa Bild »einer Perstinliilüieit und zoglcicU der
Imipaeit des dentuhen Reiches. Sie verdient an dieser Stelle
liitaim onrilint nod empfohlen zu werden. Nicht bloss, veil Baum-
1 92 Litteratumotizen.
garten die reife Hülfte seiner Jahre am Oberrhein zugebracht nnd
hier das politische wie wissenscfaaftliehe Leben merklich beeinfiosst
hat, vor altera auch desswegen, weil die Sammlung verschiedene
direkt auf die oberrheinische Geschichte bezüglichen Beiträge bringt,
so seine Rede auf Jakob Sturm, die dessen und Strassburgs politischer
Bedentang in der Reformation zum erstenmale gerecht wird, seines
Aufsatz „Strassburg vor der Reformation", welcher den trdb resig-
nierten Charakter des elsassischen Humanismus treffend hervorhebt,
die Abschnitte aus der Selbstkritik des deutschen Liberalismus unJ
aas der Schrift „Wie wir wieder ein Volk geworden sind", welche
die Politik des badischen Staates beleuchten. Ungedrackt war bis-
her der einst im Litterarischen Verein zu Karlsruhe gehaltene Voi^
trag „War Lessing ein eifinger Patriot?", der in scharf pointierten
Wendungen die Verschmelzung der nationalen und humanen Ideale
in B.'s Weltanschauung offenbart. Einem von K. Varrentrapp sorg-
ßütig hergestellten chronologischen Verzeichnis sämtlicher Baum-
garten'scher Schriften geht eine von E. Marcks verfasste bio-
graphische Einleitung voraus, die nicht nur das Band aufweist,
„welches die scheinbar weit auseinander gehenden Erzeugnisse dreier
Jahrzehnte zusammenschliesst", die auch in feinfflhligster, verständnis-
voller Weise der Entwicklung und der Bedeutung Baumgartens gerefit
wird. Ich schätze an ihr besonders hoch, wie einst Baumgarten an
der Haym'schen Biographie Dunckers, dass Marcks der Grösse des
Verstorbeneu kein Haarbreit zugesetzt and so ganz in seinem allzeit
bescheidenen Sinne geliandelt hat. Es sind in ihr seine eigenen bis
1854 reichenden Erinnernngen sowie der reiche Briefwechsel mit
Sybel, Duncker, Haym u. A. verwertet und sie ist ein bedeutsamer
Beitrag znr Kenntnis der politischen Ideenentwicklung Deatschlands
innerhalb der vier letzten.Jahrzehnte geworden. W. Wugat^.
Auf der Basler Universitätsbibliothek ist es gelangen, aus Qber-
einandergeklebten ' Makalatorbogeu , welche zu Büchereinb&ndea
dienten, fast völlig ein verschollenes Werk eines elsässischen Poeten
wieder zu vereinigen, von dem man bis jetzt nur den Titel kannte.
Es ist das Spiel von der Kinderzucht, welches der Ensisheimer
Pfarrer Johann Rasaer 1573 für die Jugend seiner Vaterstadt
dichtete, durch diese auffahren liess und dem Erzherzoge Ferdinand
widmete. Gedruckt wurde das Spiel im nächsten Jahre vielleicbt
zweimal. Ben Inhalt des Stückes, bei welchem 97 Schüler mitwirkten,^
hat G. Binz in der Zeitschrift für deutsche Philologie (von Gering
und Erdmann) Bd. 26, S. 480—493 näher besprochen. A, S.
Eine Freiburger Inauguraldissertation von August Guntermann,
behandelt einen Sprössling des Hauses Zähringen, den 1191 gestorbe-
nen: „Rudolf von Zähringen, Bischof von Luttich" (Bühl,
Konkordia 1893). Als Mitglied der promovierenden Fakultät muss
icli mich begnügen, auf die verdienstliche Arbeit hinzuweisen. A. S.
Mitteilungen
der
[]8cheu historischen Kommission.
le.
Karlsruhe.
1894.
Plenarsitzung am 23. und 24. Oktober 1893
ertitaltet ran dem Sekretär der Kommission.
in der Sitzung nahmen teil die ordeutlicheti Mitglieder:
Geb. Hofrüte Professoren Dr. Schröder und Dr. Erd-
insdOrffer aas Heidelberg, die Professoren Dr. von Sim-
JOD und Dr. Schulte aus Freiburg, Geb. Rat Dr. Wagner,
ArtUvdirektor Dr. von Weech und Archivrat Dr. Obser
KartBrube, Archivrat Dr. Baumaon aus Donaueschingen
Arcbivdirektor Professor Dr. Wiegand aus Strassburg,
die ausserordentlichen Mitglieder Professor Dr. ßoder
itt, FrofesÄor M au rer auö Mannüeiin und Univeraitäts-
IT Professor Dr. Wille aus Ilcidi^lbcrg. Der Vor-
, Geb. Hofrat Professor Dr. Winkelmaou aus Heidel-
sowie die ordentlichen Mitglieder Geh. Rat Professor
Knies aus Heidelberg, Geistl. Rat Professor Dr. König
Geh. Hofrnt Professor Dr. Kraus aus Freiburg und Pro-
Dr. Bücher aus Leipzig batten ihr Ausbleiben — die
durch UesundbeiUrücksicbtea, der letztere durch
— entschuldigt.
Ais Vertreter der Grossh. Regierung wohuteo der Sitzung
iBSdne Excolleoz der SLuaLsminister Dr. Nokk, MinisteriaV
jHfelAr Geh. Rat Frey und Geh. Oberr^ierungsrai Dr.
Aroipcrger
In Folge der Verhinderung des Vorstundes, der Sitzung
UimnriiiieD. lag dem Sekretär, Archivdirektor Dr. von W<>ticli,
«■f Grond des § 5 de» Statuts, auch in dieser Plenanit/un^
he Ldlong^ der Verhandlongen ob. Er begrtisste das neu
fvccirvtsn« «nsaerordcntliche Mitglied Professor Dr. Wille
od «idmeto den ani 7. iuni d. J. zu Heidelberg verstorbenen
. 4. IM. KW- Kmk. No. l«>
1
„,2 Bericht
auBserordentlicheD Mitgliede, Professor Dr. D. Hartfelder
Worte ehrenden Andenkens.
Demnächst erstattete der Vorsitzende, nach Verlesung and
(renehmigung des Protokolls der elften Plenarsitzung, in seiw
Eigenschaft als Sekretär seinen Bericht üher die allgemeinen
Angelegenheiten der Kommission während des Greschäfis-
jahres 1892/93.
Seit der letzten Plenarsitzung (im November 1892) sind
nachstehende Veröffentlichungen im Buchhandel erschienen:
Obser, K. Politische Korrespondenz Karl Friedrichs roa
Baden. lü. Band (1797—1801). Heidelberg, Winter.
Fester, R. Regesten der Markgrafen von Baden und Hacb-
berg. 2. und 3. Lieferung. Innsbruck, Wagner.
Brandi, K. Quellen und Forschungen zur Geschiebte der
Abtei Reichenau. II. Band. Die Chronik des Gallus Öhem.
Heidelberg, Winter.
Krieger, A. Topographisches Wörterbuch des Grossha^
zogtums Baden. Erste Abteilung. Heidelberg, Winter.
Badische Neujahrsblätter. Drittes Blatt 1893. Erd-
mannsdörffer, B. Das badische Oberland im Jahre 1785.
Reisebericht eines österreichischen Kameralisten. Karlsruhe,
Braun.
Zeitschrift für die Geschichte des Oben-heins. Neue
Folge. VIII. Band, nebst den Mitteilungen der badischen histori-
schen Kommission No. 15. Karlsruhe, J- Bielefeld's Verlag.
Hinsichtlich der Mitgliedschaft des früheren Archirrats
Dr. Schulte, welche durch seinen Austritt aus dem Verbände
des Grossh. General-Landesarchivs in Folge seiner Emennang
zum ordentlichen Professor der Geschichte an der Universität
Freiburg erloschen war, wurde durch Allerhöchste Entschliessung
Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs aus Grossh. Staats-
ministeriura vom 18. Januar 1893 auf Antrag der Kommission
verfügt, dass derselbe ordentliches Mitglied der KommissiffU
verbleibe.
Die Stelle eines Bezirksdelegierten für die Ordnung und
Verzeichnung der Archive und Registraturen der Gemeinden,
Pfarreien u. s. f. ging nach dem Ableben des Professors Hart-
felder auf Professor Dr. Wille über.
Der Hilfsarbeiter für die allgemeinen Zwecke der Kom-
mission, Dr. Müller, welcher fast ausschliesslich mit der
aber dh* xn. l'leosrsiuuiis.
mS
long des Ke^isters zum ersten Bamle der Rcfiesten
Biwliöfe von Konstanz beschäftigt war, schied Ende Januar
13 aus seioer Stellang. Von Oktober 1892 au neben ihm
tia Februar 1893 allein versali diese Stelle Dr. Alhcrt,
■US dersejbcn jedoch auf 1. März 1893 aus, da ihm
Vcnehnng der Stelle eines etatmässigen Iliirsarbeitors am
OfMsh. Genera 1-Laodeäarchiv Übertragen wurde. Die Stelle
«a» Hilfsarbeiters der Kommisüiion blieb von da au unbesetzt
soll aui-h forlan nicht wieder Iwsetzt werth'n. Kincn Teil
bisher diesem Hilfsarbeiter Ubertm^^encn Gescliüfte, be-
ödcrt die Rc<laktion der Pflegerberichte für die „Mittei-
en", besorgte seit März d. J. der Volontär am General'
Jesarchiv, Dr. Isenbart.
Wdhrend der viormonailichen Ahwesenhcit des Archiv-
4lnktor5 Dr. von Weech, der sich zum Behuf e von Studien
tia Vatikanischeu Archiv gegen £nde Januar d. J. nach Rom
tagebeo hatte, Tcrsah Arcbivrat Dr. Obser die Geschäfte des
kmariatä. Über die Ki^ebnisse dieser arrhivalischcn Sta-
crvtattcte ton Weech eingehenden Bericht.
Hierauf wurde zor Berichterstattung, Beratung und Be-
gfassung übet die einzelnen wLsseuscImfllicheii Unter-
der Kommission Ubergeyangrri. Das hierüber
tiQteileode fassen wir in nachstehender Übersicht zusammen.
L HHtelalterllcbe Quellen- insbesondere Regestenwerke.
Von dem unter Leitung des Geh. Hofrat» Winkclmann
A. Koch und J. Wille bearbeiteten ersten Bande der
JbgQSten der Tfalzgrafen am Rhein befindet sich die
Wille bearbeitete Scblusslieremng, Nachträge, Register
Einleitung enthaltend, nntcr der Presse und ea wird der
»orautiiirhrlirli l»i» Neujahr 1891 vollendet sein. Pro-
WHle berifhlfle Über diesen Teil seiner Arbeiten, wobei
IT «. a. mitteUle, dass der Druck sich durch Anderweitige
haaspraclniahnie der Wagner'nchen Unjversitütsbuchdnickerei
« iBBRbrnch wider Erwarten verzögert habe. Bezüglich der
te ahrriragenen Fortsetzung dieses Regesten werk es stellte
;WUIe erat flir die niicliste Sitzung die Vorlage eines
ine* in Aussicht. Dieser zweite Band wird die Zeit
*VK1400 bis ISO@ umfassen, die Rönigsorkunden Ruprechts
b4
Ber i clil
aber, sovreit sie sich Dicht auf die Pfalz bezieheu, nur io gaux
kurzen Auszügen berücksichtigen.
Von den Kegesten zur Geschichte der Bischöfe voi
Konstanz ist — wie der I^eiter dic»^ Unternehmens, Pr
fe&sor Dr. Schalte, mitteilte — das Kegister zum erst
Baude, von I>r. Müller beaihcitct, und diu von Dr. CartBl"
lieri bearbeitete erste Lieferung des zweiten Bandes drack-j
fertig. An der Fortsetzung arbeitet Dr. Cartellieri eifri)iJ
Von den Regesten der Markgrafen von Baden uaij
Hachberg liegt — wie Arcbivdirektor ron Weecb
einem von dem Bearbeiter, PrivatdoccnL Dr. Fester iu Slö»-1
eben erstatteten Bericht, von dem ein Auszug als Bcilngc AJ
abgedruckt ist, mitteilte — die vierte und fünfte Lieferuogi
dnickfertig vor. welche nach der beätimmteu Zusage der]
Wagnerischen Universitätsbuchdruckerci ebi^nsu wie die obaj
angeführten beiden Lieferungen der Konstanzer R^esten
Laufe des Jahres 1894 werden ausgegeben werden. Dr. Fcst«r]
hat IUI Herbst 1393 die Archive zu Wijrzburg, Koblenz uiid
Frankfurt besucht uud mid roraussichtlicii im nächsten Jalire]
in den Arcliiven von Keucliätel und ßesnn^on NachforschuDgenj
aDstellen.
In der Bearbeitung der Quellen uud Porschungcn xurj
Geschichte der Abtei Keichenau, von denen noch ta\
dritter, die Lehenhlicher behandelnder Band in Aussicht
nommen ist, wird — wie Professor Dr. Schulte mitteilte
eine längere Unterbrechung eintreten müssen, weil der Bc
lieiter, Dr. Braudi in MUuciien, durch andere Arbeiten \t
Auftrage der historischen Komntibsion bei der KÜnigl. baicri'^
sehen Akademie der Wissenschaften für die nächste Zeit aus
schliesslich in Anspruch genommen ist.
.'Vn den Vorarbeiten zur Herstellung einer kritischen Ai
gäbe der Stadtrechte und Weistümer des Oberrheinf
betdligen sich Geh. Hofrat Schröder, Archivrat BaumannJ
Professor Schulte und Archivdirektur Wiegand. Auf Schrö-
der.'! .\ntnig wird unter Baumanns Oberleitung zunächsi,
eine Ausgabe der Stadtrechte von Überlingen bearbeit«
werden.
Von dem Codex diplnmaticus Saleroitanus, dt
Herausgabe die badische historische Kommission unlerstülxl
beßodet sich — wie der Herausgeber dieses Urkundcnbucbt
Ctbo- dJe XII. PleoRnitauDg.
ifdirektor von Weech anzeigte — die dritte Liefenin};
Ins dritlrin Bandes, mit welcher die Urkunden und Kegest^n.
3ie bis rara Scblasse des 15. Jahrhandorts mitgeteilt werden,
Areo Abschlii.i^s finden, ant£r der Presse und wird in den
an Wuclieo ausgegeben werden. Dieae Lieferung ist
Verhinderung des Herausgebers, jedoch unter dessen
rkang. durch Dr. Peter Alhert in Karlsruhe bearbeitet
]en- An dem Register zum dritten JUaude wird gearbeitet.
In/olge seiner Berufung nach Freiburg war es — wie Pro-
)r Schulte zur Kenntnis der Kommission brachte — ihm
it möglich, die beabsichtigte archivatisdie Heise zur Samm-
der Urkunden und Akten 7ur Geschichte des Ilnn-
(Urerkchrs der oberitalienischen Städte mit den
Ldtea des Obcrrhetns im älittclaltcr im Jahre 1893
iitrelen, er hat sie nun aber Hir das Jahr 1894 mit Be-
itbeit in Aassicht gCDommen.
n. Quellenpublikationen zur neueren Geschichte.
VoQ der Politischen Korrespondenz Karl Friedrichs
Btden ist der vierte Band, welcher die Zeit bis Ende
joder Anfang 1804 umfa&seu wird, in der Bearbeitung
Archivrat Dr. Obser teilte mit, dass der Druck
ife des Jahres 1^94 beginnen küane. An ihn wird sich
dun unmittelbar die Fertigstellung des diese Publikation ab-
Wiessenden fünften Bandes im Jahre 1895 anreihen können.
■Sein Aufenthalt in Rom hat auch im Jahre 1893 dea
Pnirdircktor von Weech abgehalten, die Sammlung der
Korrespondenz des FUrstabtcs Martin Gerbert von
St, BlAsien in erheblicherem Masse zu fördern. £r sprach
tbrr der Kommission die fe^te Absicht aus, sich im Laufe
hs Jahres 1894 nach dem Stift St. Paul in Kümthcn zu be-
fAoL, uro die dort aufbewahrten Korrespondenzen des Filr^t-
)hlM, die jedenfalls den wichtigsten Bestandteil der Samm-
werdeu, durchzuarbeiten.
III. Bearbeitungen.
Br da» Topographische Wörterbuch des Gross-
riBgtams Baden erfuhr die Kommission durch einen Be-
ia$ Bericht
rieht des Archivrats Dr. Krieger, dass die zweite Lieferung
nahezu druckfertig sei, die dritte im Laufe des Jahres 1894
werde vollendet werden.
Aus einem von Professor Dr. Gothein in Bonn einge-
sandten Bericht ergab sich, dass die Arbeit am zweiten Bande
der Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes und der
angrenzenden Landschaften soweit vorgerückt sei, dass
der Druck in der zweiten Hälfte des Jahres 1894 beginneo
könne.
Im Namen der zur Überwachung der Arbeiten für Heraus-
gabe der Siegel und Wappen der badischen Städte
und Landgemeinden eingesetzten Subkommission berichtete
Archivdirektor vonWeech, dass diese Arbeiten unausgesetzt
fortgeführt worden seien, aber noch vieler Ergänzungen und
Kichtigstellungen bedürfen. Die von der Subkommission be-
züglich der Veröffentlichung des angesammelten Materials auf-
gestellten Grundsätze fanden die Zustimmung der Kommission
und es soll, wo möglich, im Jahre 1894 mit der Publikation
der Siegel und Wappen der Gemeinden im Kreise Villingen
begonnen werden. Hinsichtlich der Wappen der Gebiete, aus
denen das Grossherzogtum im Laufe der Zeiten gebildet wurde,
einigte man sich über deren Zusammenstellung auf einer Ta-
fel, die vielleicht auch als Lehrmittel beim Unterricht in der
badischen Landesgeschichte benützt werden könnte.
Das Manuskript für die erste Lieferung eines Oberbadi-
schen Geschlechterbuches legte der mit dessen Bearbei-
tung betraute Major a. D. Eindler v. Knobloch, Mitglied
des Königl. preussiscben Heroldamtes, vor, und es wurde deren
Drucklegung auf Grund eines von Arcbivrat Bau mann er-
statteten Berichtes beschlossen.
Dr. A. KÖßger in Stuttgart teilte mit, dass er die ihm
übertragenen Untersuchungen über die Herkunft der ro-
manischen Einwanderung in Baden in den Jahren
1685 ff. und die Ausbreitung der Einwanderer im Lande
zwar beendigt habe , aber durch andere Arbeiten an dem
Abschlüsse der Redaktion der hierauf bezüglichen Ausarbeitung
gehindert worden sei, jedoch hoffe, dieselbe noch vor Neujahr
vollenden zu können.
Qlwr die XU. l'l«iiamttDiig.
LJf. Ordnung und Verzeichnung der Archive der Gemeinden,
K Pfarreien u. s. f.
^Pfeft vier ßnEirksdelegierleD berichictün über den l-'ortyang
^iser Arbeib^D. die sich im ersten, zweiten und vierten Bc-
e riem Abschlussi; niüiprn, wälirend allerdings Im zweiten
ke in zwei Ämteru die Verzelclmunf; der Arciiivnlien
Im RQrVxlandü iitt.
VertcJchnti wurden im ersten Bezirke die ArrluvaÜon des
igetk Stiftes Sackingen, von 27 üenieiiidcn und 17 ka-
rfftrrcieD der Ämter Kunstanz, Messkirch, Stockacli und
lingen, im zweiten von einer (jemeindc, sieben kulhol.
15 evangel. Pfarreien der Ämter Ltirrach. MUtliieim,
u, Scbuprheim und Staufen, im dritten Uezirk von neun
ien, drei kathol. nnd drei cvungel. Oeiucindeu der
irkr Rrelsacli und l''ieibui*g.
Im (touzen sind bis jetzt verzeichnet die Archivalien von
Ü77 Ueoicinden, ^36 katholischen und 241 evangelischen
rUrrnen, die übrigen Zilfem sind die gleichen wie im Vor-
fitir geblieben.
[b en>ten Ue/irke trat nht Pfleger im (islliclien Teile des
iairitezirka CbcrlinRen an Stelle des rrofessors iJr. Ziegler
aaninefarige Vo^f^tand der dortigen Höheren Bürgeriehulc,
fe»or Hjiniraes: im zweiten Bezirke ist durch Kmcnnnng
Siadi[ifarrer3 Wjnlerer in Triberg zum Stadtpfarrer in
die PtLcgfcbaft im Amtsbezirk Triberg erledigt; im
0 Bezirk bat EVofessor Itothmund in Karlsi-uhe die
im Amtsbezirk Durlach übernommen; im vierten
sind die Pflegschaften in den Amtsbezirken Kticnheim
(.»flvnburg erledigt; im «leichen Uezirk wird Dr. Weias,
I. November Bürgermeister in Kberbach, die Pflegschaften
iden Amtsbezirken Adcl^heim. Buchen und Mot^bncb auch
stiDem neuen Wobimrt aus besorgen.
Die Veröffentlichung der Pfleger berichte wird dadurch etwas
l werden, dasa künftig jede Nummer der „Millei-
zwri Dmckbugeu mehr enthalten wird.
V. Periodische Publikationen.
Von der Zeitschrift (tir die Geschichte des Ober-
lieiQK, 5eue Foh^, befindet sich — nach Mitteilung des
Bi8 Bericht
Redakteurs derselben, Professor Dr. Schulte — das erste
Heft des neunten Bandes mit den ersten Bogen von No. 16
der „Mitteilungen der badischen historischen Kommission*
unter der Presse. Ärchivrat Dr. Obser wurde zum Mitglied
des Redaktionsausschusses ernannt.
Das Neujahrsblatt für 1894 befindet sich im Dracke.
Dasselbe ist von Ärchivrat Dr. Baumann bearbeitet und bat
den Titel „Der Seekreis 1800".
Femer beschloss die Kommisaion, Seiner Königlichen Hoheit
dem Grossherzog zur Allerhöchsten Ernennung als ordent-
liche Mitglieder vorzuschlagen:
1) Gemäss der Bestimmung in § 3 des Statuts den ordent-
lichen Professor der neueren Geschichte an der Universität
Freiburg Dr. Erich Marcks,
2) gemäss der Bestimmung in § 2a des Statuts auf die
Dauer der Innehabung seines Staatsamts beim General-Lande»-
archiv den Archivrat Dr. Albert Krieger.
Nachdem hierauf noch die geschäftlichen Angelegenheiten
erledigt waren, schloss der Vorsitzende mit dem Ausdruck des
Dankes für die Förderung der Arbeiten der Kommission durch
die Gnade Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs, durch
die Gro^h. Regierung und beide Kammern des Landtags, so-
wie für die Anwesenheit Seiner Excellenz des Herrn Staats-
mioisters und der beiden andern Herren Regierun^kom-
missare die zwölfte Plenarsitzung.
Seine Königliche Hoheit der Grossherzog haben mit Aller-
höchster Staatsministerialentschli&isung d. d. Schloss Baden
den 5. November 1893 gnädigst geruht, nach den Vorschlägen
der XI. Plenarversammlung der badischen historischen Kom-
mission den ordentlichen Professor der neueren Geschichte an
der Universität Freiburg Dr. Erich Marcks und den Archiv-
rat Dr. Albert Krieger, letzteren für die Dauer der Inne-
habung seines Staateamtes beim General -Landesarchiv zu
ordentlichen Mitgliedern der badischen historischen Kommission
zu ernennen.
Auszug auif dem Bericht
thei den
der Arbeiten für die Regesien der Markgrafen
von Baden und Haohberg,
«nutt«t durch den I{nr1>eit«r
Ur. R. Fester.
;e Wochen nach der elften Plenarversammlung. er-
I die im vorjährigen Berichte angekündigte zweite Lieferung.
Qir dritte IJeferung, deren Druck nach Neujahr begann,
diogte Mitte Mai zur Ausgahe. Sie führt die Regesten der
Itriigrafen von Baden in acht Bogen von 13S0 bis 1400, die
laeesten der Markgrafen von liacfaberg in zwei Bogen von
156 bis 1392 und zeigt bereits das rapide Wachsen des
loffce seit dem Ende des U.Jahrhunderts. Eine AufzJihlung
fcr bisher unbekannnten Einzelheiten würde daher der kUnf-
Sea Einleitung vorgreifen und den lUhnien eiues Jahres-
nidttes Sberschrciten. Der Bearbeiter erlaubt sich aus
ide, nur auf einige Punkte aufmerksam zu machen,
roter Faden zieht sich durch das ganze Heft das
Unis der Markgrafen zu den Städten. Anfänglich tritt
Is I. jüngerer Bruder Rudolf 111. mehr hervor; an
it bei Doftingen, über deren Vorgeschichte eine «flnze
a£be Nova milgeteill vitTden (S. 151 ff.}, nimmt er als Helfer
Eberhards von Wirtemberg teil. Bernhard bleibt in dem
Kriege aus Verbündeter der schwäbischen Städte
I4M, Tgl. auch N'o. 1371 u. 1374) neutral, wird aber
die BtAdtUche Ausbürgerpolitik immer mehr in die
itioD getrieben und erscheint in dem elsässischen Kriege
1893 in der vordersten Reihe der Gegner Strassburgs.
diesen Krieg war noch vor einiger Zeit die städtische
stik unsere einzige Quelle, bis der zweite Band des
riner Crkundeubuches zur Vorgescl lichte dc.'s Krieges
Material zugänglich machte, uhne jedoch die eigcnt-
Krieipgeschicfate der Jahre 1392 und 1393 aufzuklären,
der dem Kriege den Namen gebende Rappollsteiner im
J
alO
Bericbt
Verlaufe der Fehde guuz zurücklritt. Die Kcgesteu füllt
daher in der oberrheinischen Geschichte jener Jahre eiue wirk-J
liebe Lücke ans, iDdem Hie {S. 162 ff.) zum erstenmale ai
die fürslliclie Oe^enpartei zu Worte kommen Ussen.
Bernhards Stellung zum grossen Schisma hat vor einigt
Jahren Uanpt in der Zeitschrift für die Geschichte des Ofc
rheius behandelt. Auf Grund eines wesentlich vermehrtwij
MatcriaJea ist der Üearbeiter jedoch vielfach zu abweichend«
Resultaten gelangt, namentlich auch was Bernhards Eingreif
in den Mainzer üistumsstreit von 1306 betrifft |S. UOff]
Aus der innrkgrääicheii ilau»ge^chiclite seien nur die Eohea-'j
berger Fehde (No. 1483), Bernhards Ehescheidung (So. isai)
imd sein Testameul von 1399 (No. 1863} hervorgehoben. Cu
bekannt waren auch die Urkunden von 1393 No. 1G07— 5
Über die Vurpftludun^ der wannen Bäder tu Baden-Baden all
die Markgrafdchaft.
Die llaLliI>erj.'er Itcgcsten zeigen zunächst S. h25ff. d(
fruchtlutsen Versuch Markgraf Heinrichs IV., sieh gegen (>st
reich im Besitze Kenzingens und KUmbergs zu bebau))tE
S. h29ff. wird sein Anteil an dem Krtcpc mit Fvnburg i.
festgestellt. No. 371 beschäftigt sich mit dem Tode Olto'K
bei Senipacb. Ein allgemeineres Interesse gewinnen di(
Hachberger Rege.<}tcn erst in der Küteler Linie beit der
des 15, Jahrhunderts.
Sicht geringe Mühe verunachte dem Bearbeiter die hoffen!
lieh gelungene Einreihung der zahlreichen undatierten odE
nur mit dem Monafsdatum versehenen Misj.ivc, die ihrer
▼enicnz nafh, wie übcrlmuiit der grössere Teil dieser Llefei
dem Stmsäburger Stadtarchive eutstammen.
Kine vieite Lieferung, die etwa bis M15 reichen 'ifii
Hegt seit dem FrRlijahrc völlig diiickfertig vor, eine fiiaf
ktinnte sich sofort anschlicssen. Die Wagner'sche Druc
ist jedoch inzwischen durch die Schlussliefernng der Pfalz«
Regesten, denen zunäch&t die Schlusslieferung der Konstan:
Regesten folgen wird, in Anspruch genouimeu. Soweit d<
Bearbeiter dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird, sei
ihm gestattet, darüber einige Worte zu sagen. Es ist nie)
angenehm, eine abgeschlossene Lieferung sozusagen iL dis-
cretion jeder neuen Pubhkatiou über die gleiche Zeit Im Pult
vergilben zu hissen. W:is »onst etwa in die Nachtrüge, dl
fllMf 4i« XU. Pltfonrntsoog.
m
U
ft doch uurermeidUch siad, knmc, macht dann jedesmal eino
röQi^ Umstotisung der N'umcrienmg und der vielen Ver-
nisuDgen erforderlich. Aber davon abgesehen kumi man
Mj^^Ms der Bearbeiter seine Keuesten nur dann wirlilich
PHKn wird, wenn uiit der fortschi-eitoudcn Arbeit fort-
s^atntend gedruckt wird, während andernfalls ihm das Iq-
tereiK au der Arbeit nur zu leicht verloren geht. Das Ma-
fl für den ersten Band, d. h. für drei bi^ vier weitere
rruugen ial bis auf die Einordnung und kritische Sichtung
Chiron ikn) Ischen Stoffes abgeschlossen nnd es hängt nur
der Iiruekerei ab, dass der Druck ununterbrochen weiter-
wird,
itzdem der Bearbeiter seit seiner Übersiedlung den Re-
tn nicht mehr die gleiche Arbeitszeit wie früher widmen
u, ist in Durcliäidil der Littcratur und in Üeuutzuug von
ArchiTolien die Arbeit stetig gefördert wurden. Dank dem
EbCgrgmkommen der k. bair. Akademie der WissenMchaften»
ibn Sekreiärij, de^ Herrn Prof. Dr. Lossen, und das Henn
Pnt Dr. Stjevc ist fUr die Benutzung zugeschickter Archi-
nÜCB dem Bearbeiter ein Tisch im Arbeitszimmer <ler bair.
EoauuissioD eingeräumt worden. Aus den Beälündcn des (lenonil-
liodesarchivs rrhii;It der Bearbeiter zwei sehr umfangreiche
Eiiiig«D. durch welche er sich vornehmlich in den Besitz
in den Abteilungen Badcn-Gcneraltn, Dadeu-Uaden und
D-Durlacb ruhenden Materiuleä für die Jahre 1430 bis 1140
|äetit bat. In dieser chronologisch fortschreitenden Weise
^ri die Arbeit im kommenden Jahre fortgesetzt werden.
^Kiere Sendungen erhielt der Bearbeiter von dem Fürstl-
BugiKbeD Archive in Wallerstein, der Cniversitätsbibliothek
^deiber^ nnd dem Stadtarchiv zu (temsbach, sodann durch
uttlunt; des bair. Reichsarcbivs von den Kreisarchiven zu
ir. Nürnberg und Würzburg: endlich Abschriften buk den
rtorien des Strns^bnrger Bezirksarchivs von ebendaher.
cbluss des archivalischen StolTes Hlr den ersten Band
wesenttiche Bereicherung des Stoffes für den zweiten
kt« eine am 1. September angetretene 2Uägige
nach WUniburg, Koblenz und FratikfurL
fflrzburg, wo hokanntlich ein grosser Teil des che-
Eurvrzkanxlerarchivs sich befindet, boten namentlich
lüicb durchgesehenen kurmainzischen IngrossalurbQclier
mia Bericht
eine Gewähr, dass dem Bearbeiter über die Beziehungen der
Markgrafschaft zu Kurmainz nichts entgangen ist. Die Aus-
beute betrug 80 Regesten. Hier wie in Koblenz, wo 166
Nummern gewonnen wurden, lag der Schwerpunkt der Aus-
beute in neuem Material zu der Mainzer Bistumsfehde und
dem Seckenbeimer Krieg von 1462. Im übrigen handelt es
sich bei den Koblenzer Archivalien meist um die hintere Graf-
schaft Sponhelm. In Frankfurt wurde nur an der Hand des
seit der Benutzung des dortigen Archivs erschienenen dritten
Bandes der Inventare eine kleine Nachlese von sieben Re>
gesten gehalten.
Durch Verweisungen in Koblenz ist der Bearbeiter n. a.
auf eine ihm seinerzeit im Reichsarchiv nicht vorgelegte U^
künde aufmerksam gemacht worden und Dr. Beckmann iai
ihm eine ganze Reihe von Schreiben angegeben, die er eben-
falls noch nicht kannte, ein neuerlicher Beweis, dass der mittel-
alterliche Forscher bei dem besten Willen der Archivbeamten
ohne Einsicht in die Repertorien nie auf Vollständigkeit
rechnen darf.
aber dj£ XII. Ptenarsluimg.
bUbezirke.
ml3
Beil&ge B.
Verzeichnis
>r d«r bftdlscben hlstoriseben Kommission.
(Suad Tom 1. Nortmbcr lä93.)
Namen der Pfleger.
Igen
I. Bezirk.
Herr Archivmt Dr.Baumann inDouaueschingen.)
Herr LandRcrifhisrat Birkenmayer
iu Wald^ut
n Haaptichrer Barth in (reifliDgeD.
„ Pfarrer Dreher in BinniDgen.
, Prof. a. 1>. Kmdr. Kisciein in
Konstanz.
„ Ifr, SchBppacher in Menninöen.
n Vir. LOffler in Zell a. AadeUbach.
„ Ijui(]geric)it.srat Birkenmayer in
Waldshul.
„ PfaiTtT Strefter in Itaitüaslach.
„ Prot", llanimcs, VorsULnd der Höh.
BQrBerschide in Überlingen.
„ Füirrcr Udry in Uwingen.
Igeii, Stadt D.
IrttTeU)
,Amt(westI.
, lAnducrichtsrftt Birkenmayer in
Wold^bot.
II. Beiirt
•: Herr Professor Dr. Roder in Ita-stalU)
Herr PrnfcÄSor Emlcin in Lörrach.
« Profyssor Uaass, Vorstand der Höh.
Itargersi:bulo in Mullbeint.
„ Dekan Weite in Knppcl b. Nenstadt.
„ Landgcrictitürat Birkenmayer in
Walilsfaut.
„ Professor Em lein in LiVrracb.
„ Pfarrer Baar in St. Trudpert.
„ Pfarrer Nothhclfcr in St ülridi.
raiAt.
_ Prof. Dr. Rodor iu ItostalL
, Pfarrer Damal in Stoinach.
ober die XII. Plenarsitzuof;-
ml5
4.mtsbezirke.
Namen der Pfleger.
Igen
vacat.
Mberg
Herr Professor Salzer in Heidelberg.
beim
B
Prof. Dr. Claasen in Mannheim.
ach
n
BOi^erm. Dr. Weiss in Eberbach.
et2ingea
if
Prof. Ferd. Maier, Vorstand d. Höh.
Bürgerschule in Schwetzingen.
eim
it
Professor Ritter, Vorstand d. Höh.
Büi^erschule in Sinsheim.
erbischofsheim
n
Prof. Ehrensberger in Tauber-
biscbofsbeim.
heim
n
Stadtpfarrer Sie vert inLadenbnrg.
:atbol. FSureieii)
>t
Stadtpfr. Dr. Kayser inWeinheim.
heim
1. kath. Pfarreien
n
Gemeinderat Ed. Zehr in Wertheim,
remeinden)
heim
1. erang. Pfarreien
»
Dekan Ströbe in Wertheim.
iemeiaden) |
loch
n
Prof. Zimmermann in Wiesloch.
m 9. Dezember v. J. starb in Philippsburg Herr Bürgermeister
aimas N o p p. Seit dem Bestehen der Kommission Pfleger
ben für Philippsbnrg, hat der Verstorbene an unsern Arbeiten
thatigen Auteil geaommen. Wir bewahren ihm ein ehrendes
iken.
I,
Archlralien ans Orten des Amtsbezirks
Bonndorf.
A. Terzeicbset von dem Pfleger der bad. faistor. EommiBsioa
Landgerichtsrat Adolf Birkenmayer in Waldshat. *)
I. Birkendorf.
fiemtinde.')
1615 Febr. 10. Vergleich zwischen dem Aht« Martin von St. Blauen
nnd dem Flecken B. über die Ablösung der 7 Tag&onen. Abschr. —
1661 Apr. 22. TertraR zwischen der Gemeinde Grafenhansen and dem
Stift St Blasien über die Zahlung eines Äversums seitens der Gemeinde
an das Kloster anstatt rerschiedener alter Abgaben. Abschr. — 177fr
Dez. 4. Abschrift eines Berains über B., Vogelgesang und die dazn ge-
hörige Igelschlatter MOhle. Buch. Inhalt dieses Buches: a. „Vorberieht*
über die Geschichte der Vogtei B.; b. eine Urkunde mit dem Datoa
„1615 Nor. 14": Abt Martin von St. Blasien verleiht dem Maller Easpir
Marath zu Igelschlalt das Mühlenrecht für die dortige Mühle; c. 1750
Okt. 22. Bestimmungen über Weidgangsgerechtigkeit und ViditriA;
d. 1760. Die Zehnten der Pfarrei Grafenhausen zu B., Igelschlatt und
Vogelgesang betr.; e. 1775. Die Kirche zu B. (Filiale von Qrafenhausen)
betr.; f. 1775. Beschreibung der Mesnergüter und anderer Güter;
g. 1731—75. Die Mühle zu Igelschlatt betr.; h. 1775. Die Waldgemti^
kung Rombach betr.; i. 1775. „Summarium" der im Berain heschriebeneii
Güter; k. 1763 Sept. 3. Abt Meinradus von St. Blasien genehmigt einen
Vergleich zwischen dem Pfarrvikar P. Oddo Stöcklin von B. und Grafen-
hausen einerseits, dem Vogte Josef Iselin, dem Geschworenen Eonntd
Schnitzer und gen. Bürgern von B. andererseits über den Heuzehnten;
1. Bestimmungen über Brunnenanlagen, Wasserleitungen, Wässernngs-
gerechtigkeiten, Wege, Strassen u. s. w. ; m. Verzeichnis der Gnindzin8&
— 1775. Ein Buch, enthaltend Emlagen zum Berain; zugleich Schatzungs*
buch und Güterverzeichnis. — 1796ff. Akten über Kriegeleistungen. —
1603. Die Verteilung des Almendfeldes betr.
^ Leider ist es aus Mangel an Raum nicht möglich, die überaus eia>
gehenden und wertvollen Aufzeichnungen des Herrn Landgerichtsrats
Birkenmayer vollstiLndig zum Abdruck zu bringen. Dieselben sind im
Generallandesarchiv aufbewahrt. — ^) Ein eigentliches Gemeindearchiv
ist nicht vorhanden. Die nachstehend verzeichneten Archivalien werden
im Rathause aufbewahrt und sind zum Teil den Akten der Gemeinde-
registratur einverleibt.
ArchlTaUen mib Ortea des AmUbcaörks Botudorf.
2. Boll.
.17
14)1, AM Mutin roo St. BIasi«ii »chliesst aU Inbabcr der Herr-
BtnmAori mii il«n Unterthtnen ilcr gen. Heirecbuft t^inen Vergleich
Urt^h der Ftoikd uikI n1ft»t auf tiruwl ilesselben einen „FrouuugB-
InP. — 17fiO 3aii 19. Boondorf Vurfügiiutt betr. die lieri^cIt&fUicheD
TmsL — 1762 Mir« 9. Schateungabueh fBr die Gemtindc BoII. — 1603
nl IWQ. 8tr«iti^«it«n, du Einfithreo d«8 Zelmtheus oach Bodd-
. 3. Bonndorf.
■ A. Gemelitdc- ')
^^m 1. ArehiT de« Vuionsfoudfl. ■)
^^^" 1. Abteilung.
IM^-1707. BectuiitDim) : Kiivbirnncbnuiif^a <Ior UcrrEchaft Blumegni;
bdmfai «ler Eircbeu im Wueltenaaii; U L.F. In Gtiodelwan^en ; der
WiAtS. Martini in ürimnKJsbofeti; der Kirche S. Vili io I'üelzen; der
Qtckm «o Birkaodorf und Graf<>nkaiiwn; d«r KJrch« 3- Nicolai ni
der qiuüerteii'' Kircbeo; der Liebfranenkirche zu B.; du
tu B.; der ^IMrivatlrirclieD": der Pferm Bcitmariagpn. -
UW-IQS?. AbrerliiiuuReu mit /ios- und ZcJintiPuten der Ik-rrscbaft
Mo^K- — 1662- 1832. Ciater- und Zinsbcraine \an: titiodelwingcii und
ViteftBKiB, BoU, UfincUngea, B., Ebersbai-h und Siitnmemii, Boll-
EwattiogeBi FOebten-blunflgg, GnmtDel&bof«n , Blumogg-
OpIlvdiageii-EfluluKb. — IÖ99. Ooen et piOTentus parorUn-
IM Stttnarlagcii. IhUoulorf, Kwattbi<f o. GnLf<MihftUä«n, Kin-hdorf, I.aii»-
liBit Tfll»HH i j1 ■ itetn iriiim luconim n>Kuliiriuin .Schoenau, TodtmooB
■1 TaltBMi- — i;St-iJ9. Zins- niid Kapiulbuch der Obentflegcref des
iaam Ewallingm. — ntiO-b7. Bcchiuuijteii der Pfarrei Hettniaringen.
- ITK- lufilUltMich der UcbAsncnkirch*.
2. Abteilung.
U7T Mai 38 KooMS L, niffia Romaoonim coturtitmio, oe nbtidtuat
ife flflMafii ei dalun, luqoam dbi tkbituui &ucc«ti£ort« t-zifant. Abacbr.
- UN A^ 19. LebeniMsrhrcibuDK fnr Ulrich Nuch von Unterhulden
•^ Mwa W«in)tart«n von dem Ab(e Martin Ton St. Bbuien. — IGOS
UM. OaUfordcniaieeti d« Abtes Martin von St BUaon von dem L'oiotts-
teA bor. — liill. Aasng aas den Kopialbucbe aber Froni)i«D5t der
Bändelt Bonadort — 1614. .FaatUB'scher AbKhinl" >vig<:b«n Abt
') Eia ArcliiT bt nicht viuhandeo. Die oiit«a v«iMkluMt«D Atehl-
<iÄn ä^ äa («MBeiBdenfiatratur einTerleilit *) Du Arehtr darO«*
HBil» B- bcflwSal neh im uttl«r«n ^lot-Jcw^rkc de« Rat)iau«eü. — '} Die
• Mtmm ArcbJT forbataleaea, uadutebvod aufeecälilten ArcliiTalien aiiid
im Aoa alcvaUgCB Pfle^ der bad. histor. Komaiisdoa Stndtp&rrtr
Bosay m B«todM< Ttnakbofti,
.a.taa.i*i.K««.v*.iA. 2
mia
Birttentniyer.
Ittartio voo St Blasiiu) und dem neiduftTbrnancball MiihniHm,
zu Stahünsea- — 1621. Schuldschein de* Stubeuneietcn Michael Dal
TOn St. Blasten. — 1Ö29. ScfaultUcbeiii d«s At>u>8 tou St. BUaea.
jur. Michael Brunner. — 1645; <>1; ~is; >)■}; vi; dS; t j&O. Zins'
liuiigeD <l«ft AmU Ulamegg gcgeu Ludvift SaÜcr, Üürgcr zu SchAi
Oberrogt zu Keukirdi; der BartholoDilikircbe zu MUudüajfeoi
Maller von B.; des Mkbel MAppHn von FQctzeo; des Uons
Dilluudorfi d« S«I>astÜD Iwle rou Schludise^; des Mkbel W
Kwanmgen an deu Junker Ton Waldkireh. — )ß46: fA\ 60j 63: 1763
62. Protokolle des M. Bl&siVhcn Amtes Kw&tlingeii, betr. den
zu Birkeudorf ; das Kutrhcn im OiDeoclorter B«ua ; ZebntA-enreiftei
Barbiers Leoohnrd Beicbcrt tou UOrrliuKen; Fuhr- und iluidiro:
Klage des Wirtes Mardo Vetter in Ewattlogca aber Beoachteüiguag
üb«r den uidenn Wirt«u in K. — 1650. IlaoB Bieggen Sdi
Zinsw^isung a» die Kirche zu Boll betr. — 16M. Den Lir^al
SchulÜii'Uäea uad der Gcschwori'nen zu B. betr. — VHßH M&rz 10. Y|
gleich zviecbea di'Di Klo«tt>r St. Blasieu und der Gemettide B.
und dorn Pautiui'rkliMU-r in B. uadcraoita. ~ 1670; TH; 83; ao. Kai
den Uaos Staud«r von B., da Haiu Mapplin, des Nikolaus Moas,
Hans SidliB, der Ursula GleicbauT aus l^^etzea. — IGHl, Quittung
Fr. Josef Gebel ron Bottvdl fnr die Gemmnile MUnchtugen libcr
— H1S4, Bittschrift der Gemciiide HolzBcbUg an den Abt B'
St. BUsieu wegen Odfeldvergutung. — 16fl7. Vertrag zviscben
Christ inn I>olwl in Mundelfiß);eii uud Vikar Job- Georg Kisliiq; Qlier Sii
«orge- — 1708. 0.8. Verordnung des Abt«s BIaüus 111. «on St. Blu
über die ÜehahreD uud Zahl der h. Messen In deu Unionskirchen an
Kirch vdhtagea; des Abtea Aupistiu von St Blaüien ülier die Kirehv
tAge iu IJeltniariogea and Urafenbauseo. — 1711 Juni 23. ÖShaog
lAodcsordDuug in den St Btaai'schen Beiclisberrsc haften. — 1711. i
fonlerung dn Ahtes AnguU von St Blasten eu den Fronen in
Schoenetibacher und Ocbrltsbcrger Waldungen und FonLenuig na H'
liDgem-Birkeiidocf und Bug^gemietl zur Fron im Erlaberg. — 1717
pialbuch. Beritiht Über die beiden Mdbleu in der Staineu und im Fled
B. — 1721. Einsetzungs- und Zlnsvcr^^hrcibungsbrief von Jakob Kb
von QrafenbauBcti. — 1745. Instruktion des Abtea Frauöslnu '
St. Blauen für den Oberpäcgcr zu B. — 1762. Bwen des I'fiuTxiki
Sebaat. Georg Gernuius Scbie^ol in T^mbach an Abt Meinrad von I
Blauen de eura aoiniarum. — 1761 — 72, 79. luiitruktiofi^D d«s AI
Martin von St Blasieu fOr die Ober- und Unlerpdegef ni B. — 11
Modus celcbranJi obwMiuia pro ahbate Minrado. — 1767. l'rotokoU (i
die Lieferungen der unierton Kirchen an das ICIoster St. Bbuivn. — 11
tiO- Bitlacbreibeu de« Hofrates von Senglor, des Ob«rrogtea Ton Blofli
feld for die Bnuidbc8chAdtgt«n von Leipferdiug«n. -- 1791. Anoterkui
xum Koptalbucb. — 1783. Boriclit de» 1'. Tnul Kettenacker Ober
Verlegung der Oberpdegerei nach Belimariugeu. -- 0. J. Statuta und Ol
nungen in der Bemwliaft B. ~- 0. J. Sancti PatrcKii dedicatioocs, alta
ecclesiarum et loconim visUationi nonastecÜ S. Blasii in silva Herc;
solyectorom. (Die Kirchen und Kapellen von 89 Orten enthaltend.)
Arv**>
VrdilTaUen,
iTHJ. »ucr&öcieUiUkiLt&atruiii. Buch.
I. Akt«u, b(tr- KrieKvdrongsftl«.
MÜU.
leb Faller (Gasüiof mm [Uneben)
tinus vnn St. Uiuifiu verkauft
WirtsbKDs in li. nelm allciu Zubehör.
ms Tua ät. Bluiüii bcurkundel, Aam
^ du Wiruhauü in B. n«bat «ll«!» Zu-
t^il^d Kindern too Gändeliraagca biat€r>
' U-ra Month in GonndonV lliun U«x. 10.
■ i It. iM^urkutidet ijcu V>rk«uf tqd gea.
, Wdüs KU Miiueii Bruder Christa (boI).
: < ri Broiüein von Gondel ruhten. — 17d8
LI den verwittreteo KonliugeutKfdhier Fnuii
du* äcbolaBÜ» Kolbriu von Kwittingeo.
Iiuii KonlnkteoprotokoU.)
4. Brunnadern.
A, fiemelnd«.
Itel l-'ricilrich ku Lupfeo, Lwijgnf su SlAbUageii,
' IX Siag«r za H. mit eiiier Milhiv zu R nebst
(eatlialten in den AktiMi niii-r LtewiUeeruoK der
'. Abftcbr. Unf Ueiorivb tu Lu^tva. I^Acdgraf
•Iiuis und Jakot) Stogcr von B. mit tlcr Mühle zu
Ab«-Ur. - 17Si; Nov. ü. Sctiwauing«u. Ver-
■nltiiBg Too Seclcumeiuen in B. — 1741. Benin von
;ii Bucbe dnd Eistjuge über die Kirche zu B. und eine
/wings und B&Ditt, der SCrauen. Wfg« ti. b. w. mt-
T VencLteOene Vcrarduunfcen — 1774. Schfttzuugsbucb
' ) <Uerui ist auch i-iii Kintrng bezüglich dos Frauenkloaters
'..ti>. — 1611. „Bahubescbritb Aber die Vogtei B. iu der
i: BOBOdorf."
frfrttbMlU des Ubreri Gtbrlng In BrnoB&dern.
: 'J. Der Scbultheiu JubanDea Bulilor zu UoDudurf beur-
\'crk&af einea Gute) ««ilena der äcbuldgliiubigcr des Uann
Bl an die Getnvkde B.
6. Dillendorf.
i. ««Blinde.')
Gemciudebe^chluMbucb. (Iß diesem Uucbe ist die Abschrift
vom Jahre 16fiS nriacben den Geneiiidcn Bnionadern
Leistnng Ton Fronen seitens der Bürger von Hrunnadem an
le D. betr., culbalteo.) - I74I. Feldbuch von D. — 1712.
Oeaeiitde&rvlüf befindet sich im Bathause.
I
i
100 G^
r
1'
i20
Birkenmajer
Zw«i Bcraine toü D. — t7W. TanricliiÜBU flbnr Liefenmsen der 6«
münde D. ui da» Miiitir. — IBOOi Den durch die Fitoixmta »agetkt
tetcu Sduulca betr.
B. (Kfttbol.) Pfsrrtl-
lß96tt KJrdienbüchM. — 1691; 1763 ff. Zwpf Bücbcr der Sfcftpo-
lierbrDtlencbtft. — lG93ff. „VoUstAndigo Bescbreibun« «Her ElukOuit«;
wie auch der gewöhnlicheu Kircheogebrlachc anil CemDonütn der Pfarrey
bey D.LF- la Diikudorfß*. Inhalt dien» fiuchM: a. eine kom« OeacbidUl
Ton D.; b. catalogns parochiac vicariontia in D. : 1563—1794}; c. Augitta
absr das Amt der Pfarrrtkarc, die Wallfahrten nach D-, die Broderecliiift
in V; dm Schultlienst in Brunnndeni nnJ D-, den Kirchenbau, di«! V&mi
za D.; d- geechichUicbe, bis in das Jalir 1368 xurQckreichendc MilteiltiDsn
aber Stiftungen an die Kirche zu D., über den liau und Me Verieihuaf
von lUtLsem auf ((ein rHIlcndorfer I>>hi>ngut zti Mundtiogcn über Bniim-
tdanii e. Bcacbrvihung itcr EinkQofte der Pfarrei bei UJ*P. «u I^f
£ Beacbreihnng di'r Kircb«nc<>remaraen; g 0<«<:hi£htlirhp9 nber dte Pfiuni:
TodesrAII«, eiiM Instmktion Ar den P&rnrikar in D , die Kinkiknfle der
Pbxrei betr.; h. xwd neue Bewhreibansen aber die Kinktlnfte. die oaen
and dip otiligaüonefl der PfiurH au D. — 1709 März II. Jnh&nnps Oberi«
ni UwattingcD stiftet der Bniücnchafl Beatae Virginis Maria« de Montt
CSannelo zu D. ein ewiges Auniv»rsu-iuia. — I80Q. SeelenbescbreiboiK
der PJhrrci D- Buch. — 1806, Ordnung (leK Gottesdinistcs samt ita
Vttkflndigaiigen.
6. Ebnet.
Gemeinde.')
I7S4. Akten aber GemarkungsTcrmetisaug. — 1736. Sriiatzun^badt
der Gctnotcde E. — 1773. Auszug aus dem Beraia von £!. In dltteu
Bacbo befindeu sich folgende Eintnige: a. kurze Gesclilchte der VbguL
E.; b. eine BaimbcscbroibuDg von E.; c. .\ngnl>en nl>cr die Zebot^n ia-
E.: 1659—1773. — 1773. Scbalzan^bnch.
7. Ewattingen.
A. fiemeiodg.')
ITllff. Itcchnungen, die Leistungen der Gemeinde aa die LandKhalt
und die herT&chaftlirlicn Ge&lle und Steuern betr. — 1730. Der Olterrngt
Fr. Christ. Hug von Hugenitein in Kircbzarten bescheinigt den £ra}i6Ltiis
einer Geldsumme seitena der Gemeinde K- — 1781. Aktt;n ulicr Gemdatle*'
renamtnlungsprotokolle. — 1731—1619. Gemcindcrcchnung4>n mit Bcl*J
lagen. — 173Hff. Amtliche Verftigongeo. — 1740. Gemeindeordnnng
K. — 1766. Verordnung de» Abteg Martin IL ron St. Bliwien nlwr die
Beeitz- oder Vortetlsgcrocfatigkcil. — 1777. Auszug aus dem St. BJaaiftJ
niscben KommisnonaprotokoU, die BOrgenneisterwahl lu E. iiml die .
gescbifte dea dortigen BßivBiiBebtsrs betr. — 1785. »Aiuaug »tu'
*) Die naehatebeod vorzeicboetea ArcbivaUeu befindoo eich im Bau.,
hanse. — >) Di« iiAchgtehcad veneichneteo ArcbivaUeo Bind mit der i
imtaderegistratur vereinigt.
AKhinli«! atu OrUa des Arateb«Jrk Bonodorf.
m21
E. (Baefa ntt wenvollen Angaben tiber E.). — 1790— 9i.
Xtntdwatgai ober Xacbtwadien, Proneu und AoBfutir. — ISOO (?). ßoch,
«db^ftwd ein VemiduiU der Blaser zu E. — 1808. firla» der St
Huätabdum ObemsUkaodei aber die Erneuerung du Scbuldenliqoi-
JttteaaprotdioIU. - 1514; 15. Die Verpfl^uug der TruppCD belr. —
i C Kopie der H&owr- und GruDdstcaenceUel der GemArkong K.
B. (Eatbal.) Prsrral.
I. Urkunden.
IT12 Okt 9. Meereburg. Relalio, coDeem«n* modemum »latum
itn* CoBSUaÜeoib. — 1739, 72. ^^ceutia erigcudl viam ü. cruds
Sntüags].*' — 1749 3ha. 16. «PriTilcglutii pro alt&rl confmtcmitatis
l tmMjÜ inci £." — 1749. iß. Indulgenibricre f&r die Kirdion xu E.
mi UOiKbingen. — 1765. Beceisus TUdUtionis. — 1776 ff. UrkusiIeD
ttff lic AnalfllijDg tod Pfiirreni an der F&rret E., über PriGsterwcULCn
ai Ihltkba. — 1301 ff. VeronlDungon Qbsr du Scliuiwesen.
II. Kxtrakte.
16M. 17i% Aou&gQ uu den Benin vod E. OJ. Aussug aus dem
' ^ünaa» des P, Pantua Kettenacker über die löbllcbe Pfarrei K^" imU
1^rtt^^^i^ Ang^bco über di« Gescbicbte der Pfarr«)).
IM. Rechnnngen.
1774—1806. KecbBUDgea aber die EioaabnieD aai Au^abea der
Ithnä E.
IV. Bocher.
1431 ff. Oatalogos parochiae vicarionitn in E. — lGC7ff. Eircheo-
— Ijoe. Protokoll der Erxhröderschaft S. Uosarii.
8. Faulenfflrsl.
Seneioda- ■)
170^—96. G«Belailcrcchnuogca. — 1771. Abschrift des Beraina über
GtBArkng F. nod aber daa bemchaftUclic Gut Seebruck, Inhalt
Boelm: a. gMrliicbtlicbe Ajigabeo Ciber F. und Seebmck; b. He-
■*— "^"Vt der Ziaagftter in F., dea Bannes voo F.; c dtc ITuterhallung
4v $e*farackc luMr.; d 1701. Vertraft zviscbeii dem Stift St. Blaiien und
^ AagckfitJgeo der Pfartet Schlacluiiw über die Errirlilung viae« Tfarr-
«tariUB b Schlwiisee; e. 1769, 71. Verhudlungan aber die Erneuenug
da mnias: eine Abtcbrift der Batidkntioa über die neue B«ra]iitgung.
— 1771. Beraio Über das berrscbaftlicbe Beebnicker Gut — 1773.
der Gemeinde K.
9. GQndelwang«n.
A QemelBde.i)
IMS iitxz 10. AttBSitg ans dem Recess «wisclien der UcrrKliaft St
*) Die «MlKtahewl ferxeicbneteB Arcbiraliea befinden »ich teils ia
Vetang öm Bargenneislen. teila tai lUtbanae. — *) Die nai-hstehend
wmfci.haetoi Archivelien werden im Ralbauw *erwabrt.
1^22 Birkenmayer.
SluicD a]8 iDhaberin der Herrschaft Bonodorf und dem Orden des H.
Paolfi Ober die ElOater zu Bonndorf and Grflnwald. — 1669 April 4. Abt
Oddo Ton SL Blasiea gestattet Jakob Rösch und Adam Eggert za Q. den
Baa einer neuen Mühle zu 0. Abschr. — 1747. Festsetzung der Ein-
künfte der Pferrei G. — 1796. Verfflgong Ober die Auslösung der Dritt-
pfenniggaterin dem Oberamt Bonndorf. — 1801. Bendn Ober die Ge-
meinde G. Inhalt dieses Buches: 1. Einträge, die landesherrlichen Recht»
betr ; 2. Einträge über Erbholdigung, BechtspBege, Obrigkeiten, Ab-
gaben an dos Reich, an den Kreis, Gerichtszwang, Weidgangsgerecbtigkeit,
Kirchliches u. a.
B. (KtthoL) PfanelO
1639. Akten Ober Besetzung und Verwaltung der Pfiureien. -
1640 £F. Kirchenbücher. — 170S. Verordnung des Abtes Augostin roa
St. Blasien aber das Annirersarinm dedicationis eccl^iae in G- — 1727 H
Konsignation über die Mesner in Boll und G. — 17S7. Akten, die Kom-
petenzen des F&rrers betr. — 1744 ff. Akten über die Anstellung voa
Vikaren. — 1745. Die Hinterlassenschaft des Pfarrvikars Franz Weis»-
haar zn 0. betr. — 1746. Verbindliche Stiftungen oder AnnirersarioL
der P&rr- und Filialkircben zu Boll und G. — 1747. Urkonde des AbUs
Coelestin tob St. Blasien über die EmeueniDg des corpus compreaentiie
des Pfarrers zu G. — 1749 Juni 30. StOhlingen. Recessus visitationii
generalis. — 1750. Bitte des Mesners an den Oberpfl^r der St Blasia-
nischen vereinigten Herrschaftskirchen zu Bonndorf, das Sterbebrod betr.
— 1770 ff. Konsignation über die Schullehrer zu G. ~ 1777. Inventar
aber die Hinterlassenschaft des Pferrrikars Fr. Jos. Fraencklin zu G. —
1778. Kompetenz der PCarrei zu G. Abschr. — 1782,87. Licentiae erigeadi
viam crucis in ecclesia parochiali in G. et in ecclesia filiali in Boll. — 1788. li-
centia circum ferendi Sanctissimnm in processionibus in G. in festis B. V.Mariie
per coemeteriam ecclesiae parochialis. — 1601 ff. Rechnung über das Maria-
niscbe Opfer zn 0. — 1803/22. Die Ausgaben und Einnahmen der Pfiurä
G. betr. — 1810 ff. Familien- und Scelenbeschrieb für die Pfarrei G- —
1813. Seelenbeschrieb von G. (Mit wertvollen geschichtlichen Angaben
über die P&rrei G.) — 1813. Beschrieb des Pfarrhauses zn G. and der
dazu gehörigen Güter. — 1813. Akten über die Liegenschaften der Kirche.
— 1813 ff. Aktenmässiger Auszug, die Pfarrei G. und Boll betr. (Wert-
voll.) — 1814, 15. Seelenbeschreibung für Boll. (Mit geschichtlichen
Nachrichten.) — 1816. Seelenbeschrcibung für Glashütte und Holzschlag.
10. Holzsohlag.
Gamelnde.')
1684 Okt. ao. Bonndorf. Abt Romanus von St BUsien verkauft
den Einwohnern „des Holzschlages" den Ort HolzschUg nebst allem Zu-
behör. PO. — 1768. Abschrift des Berains ober die Güter and GefiUe
in H. — 1624; 26. Rechnung der Gemeinde H.
') Das ArchiT ist mit der Pfarreiregistratur verbunden. — ') Die
nachstehend verzeichneten Arcbivalien befinden sich im Hause des Bürger-
jneisters.
AreltiT&lien auB Oiifti düs .\ intstirnths Bonodorl
m2S
II. Münchingen.
Semeiniit-')
II M»i 14 AM Mjtrlin von St. Bliifivti scliliesst bIs luhaber der
BoDDilorf cineD Verglckb mit den IJaterUianen daüelltst ilber
fa FTooni. — 1742 ff. Akt«n und Hpchnangen der Gemeiiide M. Inhalt
tan Baebn: o- GemuiuilvbcMliiaEse Bflgeinciiier Art aua deii Jahren
1T«-Ifi02; b. Krirgs- nnil Miliursacheo : I7ß4~9H; c. Kirchliches:
nn-ieuO; H. FiiUiuwewTi Iketr.: t7(M. ^ 1759. VM^eichnis der dem
^«MfcrtfKer Ott za VtUiopun Eum Pnlxen xug«8te]1ti?n ^silberg^hen. —
IWJ. DIff in itr Kirche zu M. bebndlichen Krfiuepartikcin belt.
IBUBl [iw Fronen der Gcmeimlen Uol!, lionodorf, GUodelwMiRen,
% wd W<dleodiu^a betr. ~ 1T$2. Feaersucictätekataslor fllwr die
Tiflcl V.
12. Reisel fingen.
i^ 6«m«UdO-')
UM Hin 9. Heraog AJbrrrht vun UatcrrPirh TprfOgt, dai» die Pftrr-
ider P&rrffen I1on)us»on (Horntiscon), Mt-ttau (MetAunaß;, lUurg,
' I. Ctb»olviii|i»e), Khriniuilz (Kftiimilicl und Zuzikon (Zuzkoa) in Sikckingcn
lattm aduaen sollen. — 1429. Heniog Kriedritli vou Osterreicfa ent-
|MUl KtBcm LandTfigt im Eines, dem Gnfm Han-i voa ThwrUeia, beim
Ihthof vno BmcI dahin xa wirken, dan die mcIis niorheircn «on Unr-
, Uarg, R . Kheinsnh. Salz und Zuzikon in SiirkinipL'u Rcstdviiz
and dnrt ibren rhorbrrrenpHfchten nttchkommcn. - 1442 Juli 7.
Db BfnomlsTvade su Uaid ertt-ilt den Auftrag, die Sache weiten der
ChrttTTen nnd I'farrer (s. olwnt gcnao ta natersucfaen. - 1001. Kaüf-
bM Ewiirh^n ilon (^mrtjideri U eioendts, BoU und IHottiirt anderaelb).
- IBW. Vwj^-iclinii der liemehafUicbou Felder tuid Wälder. — 1689 fl.
TvimkBiR der Kricgskoetea — 17:23 ff. Akten über Fcuerv ersieh ening,
— I7S3 Jftni 7. We Kanilri dw Stifte» na SÄckiogen iK-scheinigl das
ttrhndmelo von Urknnden Ober die Ftarrci R. und die dort liegendeu
AAkfln'tehcn Guter. — 17S4 April 30. Auf ADSnchen der Oeraeiude
ft. IwrTifliiln Jif Kanxlei dfA Stiftes SAckingen, dass di« Kektorron imd
Vttnx «on Boruufseu, Meiuu. Murg, R-, Bhoimulz, Sulz uud Zuzikou
vaa der Pflicht, in ^ckingcn za residieren, befreit sind. — 1744,'45. Ab-
«infaB TOQ Urkunden Aber die Fandattoo de« KaplaneiboneäziuniJi m
R. ~ 171A. .Akten, betr. die PrArrliatiriMDpRi<:ht und die LeiHtuiigeii von
hfenrarkcD and llandftvnen zum Kaplaneihaus. i£>a8 Pforrbnus zu K.
JAM« b-lUiiir alH Ka|>Iaa«iha[U zur Phrrei Löffliigeii.) — I74K Urkunde,
n«a Wir. - 1748 ff Waisen- und räegschaftsreehnnngeo. - \'b-%
flAwAe betr. — 1754 ff. Verwliicdene Verordnanj(«n — 17&6ff.
Akini. den Cnlaqpnftm to der GeoKinde ü. betr. — I75Q ff Oemetnde-
— 1759. Verfügung de» Fürsten Josef ^Vi]Ile]ra Ernst ton
Hber Fronen- — l7tV). IHc Bsnniirheidniiit zwivhen nielfart
*) Ue ■achrtahaid tnzndinoten ArcbiTalleii sind der Gemeinde-
T eii»«dw'bL — *) Die ttachatehend verzeichnctea Archivalien
ikli bn OttttiadnwwiBailaiigaui.
Birtienmaver.
und B. b«tr. — 1763 ff. Akten, hctr. die Kmeuernng dra Beratns ültr
Dorf und Ocmarkuug B. — 1T6&. äcbreiUii. belr. den tum Stift äL
BIuieD gehörigea Fnmhof zu R. — 1773, Ftttsteulwrg'sdiv .Oetichb*
und Gcmciodcorduung''. — 1777, 92. Frouiixonl« zwifldien der Kunuo'
b«Ig'fl<^hCD Bcgierartg und den Bewohnern von Dittuhkuäco u»J lt. —
17dl- Akt«» bbor Gfiltoo, Üodvtuuuv uud Abgabea *oa Gnuiüttäcltt-
— 1791. BeehnuDg des Rouovatu» Buon von SeeLba] über sdne Tliii%'
keit in <leu Walddistriktea zu R. — ndl. Vectra« zwischen g«a- Bwen
ia K. aber Vertetlting dtr Almrode. — 1796 IT. Äkum aber Kris^xlttl^ I
aale und Krit^leifituiigcn. — luui. Bechuung über die einxoiiiüieadcs
Bestaudzinagvlder. — ldO&. Oemeiadtibescblutf« über Weiden.
B. (KatttDl) fUntV)
150^ Mai 4. Kaspar Noscr tod Niedlngcn» senhaft kd BdiheabMfc
C-lt-), giebl den frOher dem Stifte SÄckingeu gehörigen Kirchwhnli-n m
B. der Kaplatiei in B. — 1606 Sept. 1. Die Gcmeiodo K. tKvj-iovläagn)
leiht Ton gen. Pflegern H. Michaelis Archangeli zu Lüffiogea anl. —
1629. Hoiu WeruT 2U OOitchweiter leUit ron Mathtu tllonckh, SUtihthir
SU LoMugcu, lOOfl. — 16-20 Okt. SO. Vensi^ichutä dc-r zur St. Frjtloti»
kapelle zu R. tehathitsen, im fieiaeUinfter und s^^-ppcnhofer Bann getegeow
Güter. — 17L&. AuüeichDuntc über Darlehi'UfeauüuihiDe und Almhivm
Ton 850 fl., welche die ni<i]igenfsbrik zu R. den FinvoUncra von St-]iatKQ-
n&Ue »rJialdct. — 1724. U«r üeneralrikar Franz Anton ron SirgensUil
bestiUigl di« Errichtung der Fridolioskaplaiwi zu LoEHngen. — 1735. B6-
■direibung dea Zeüulon dör Kinh« ku R. — 17260. KircbcnhQclier. -
17^6. Ue Trtunung der i-'itialkirclie zu IL vüh di-r Mutterkirche n
XiOlHngeii betr. — 17i2ff. Akten, betr. die neucrrii.'litetc St. FridoUnt)-
kapland zu R. [früher in Lößingea (s. oben)]. - 174:J. Licentia, trua-
fereitdi fesLiiin dedicalioDi» R in domioicam pMt foalam KAsariL — 1743.
LibeJiwi gravatorializ iu causa IL ~ 17-t&. Hcven des Kaplans Jt^ N4*
pomuk Geiger ron Domogg, betr. die wöchentliche heilige Messe in B>
— 1745 BT- Kirclienbucli über AbhaltuuR de» GoUMilienttes u. a. — 1746.
Llcentia cxpouendi .SauiitäHiinuni in äliali ccde^a in R- — 1760. Decu'
ratio zwischen diMn tit. Kaj^iui Job. NcpoDiuk t. Gti^er und dessen Nsrb
folger, dem KapJan Jo«. Anton Guth in R. ~ !761. Berera des Kapla:
JoecC Anton Gutli in B-, betr. die wOcbentlicho beilige Messe in R.
1762. Akt«n aber Anscliaffung TOD Kirfhenparamenten. — 1770; 71.
Qeneralrikar v. I>oiU'tng in Iivustauz geucUiuigt d«u Neubau bezw.
Einweihung der Filialkircho in lt. — 1771. Uceotia erigeiidi viaoi
cnicis B. — 1775. Urkunde über die Einircihimg dpr Kirrbe zu IL
1777—79. Bfichwerde des Kaplans Josel Auton Guth von R , das Ein-
kommen betr., an das Generatrik&mt za Konstauz. — 1790.
expoDcndl Sanctissb&um. — 17113. FajaMn für die Eaplauei R. — l
Krie^lieferungen an div Ftaniosen betr.
4
>} Die nachstehend rerzeiehnetea ArcJuvalieo sind der Hsrrdl
lur beigefagt und werden im fäirrhause atifbewahrt.
AtcUrAlien 4us Orl«a dn AmUbemki BonndorC
m26
13. Wellendingen.
Genttids. *;
ittiO JbU B. UDtergingsibrief ewiiclien den aem^indea W. uod Wittle-
iWidtUchoffen). — M42. UantunarkungVegchrieli filr W. ~ 1743.
ftriilAwchrieb. — 1744. Benün ihv Gemeinde W. — 1745 ff. G«-
I ■AdtbocUusbocb. — 1747. tiemiiTkuQgsbuch far die Gemeinde W. —
nU. Aktto aller WQg- und WuserieitnugeD der Cemeiiide W. — 1774.
6ikMaiii|sbucb der Gemeinde W. — 1810. Karte üher die im Bann*
hnric roo W. tiefimUictien WaJduniteD. — 1910 IL KecbQuoges der Ue*
HMe W.
A^K 14. Witltekofen.
^^^v 6emeiDde-^j
^H Iftft) Okt la Vergleich zwisdieo dem KloEter St Blasien und der
^^■A^MjT &brr den der Pfiirrei Bettnaringen gchAri^en Zehnten za
P^^^^^Kiluii 8. Uutej^gAngiltricf zwüchen den Gemeinden Wellen-
■ htm ODd W. — 174fl. Benin von W. (Dieses Kuch enthalt auch Aa-
I ptM bvtr. die St. NikAlauskirche.t — IT'il. SchftUunsBbuch der Ge-
mtadt W. ( In diMem Buche int der UrteUsbrief vom 26. Juiuar 1660
■naricluiet, der die Streitigikeiten zwischen dem Kloster St. Blasien uod
ItrOeittäid« W. tilier die F>rittpfennigK<lter enUchcidet) — 17Ü9ff. Ge-
■aaAmcbsangea mit BeiUgeu.
pft VtKCtdiDPt ton dm ehem. Pfleger der bad. histor Koranissinn
NotlT Matth- Iijelrich iu Siahllngeo.
I. Achdorf.
6BB«tld».
I7SC; ae a. 89. Bertiae der Gemeinde A.
2- Beltmaringen.
(K»tb»l.) nunl
ie Jibmgnliftuiv der Familie Siegri»t betr.
3. Blumegg.
BuDoiade
1647 C
ITBL Bcnia (mit KeKhichllicbeii AufxvichuutigeD}-
WmimiiiiIii WirtaebAft8[Hiltzeium^ldi}rdniui({.
— 17B7. St.
0 Dk tuchil*h«nd veneicbnetcfl Arrbiralien sind io der Eogittntur
flliiiilibiiiiii nnrahrt. — *} Die o«clut«h«od verMtchneten Archl-
rirh im Uaitte dee BUrgcmtlften and werden bei den
Tenrakrt.
irdtiTalien aus Orten 6a AmuburirkB Boondorf. 9,27
B. (IitboL) Pfirrel.
HlEft KtrcheabQcfaer. — I8O1) Okf. $. iTkunde des Abtes Moritz
m St Bluien aber ilte Erricbtuug der Pfarrei K. |Ui« Pfarrei K.
pUite tunidut za Tbi«OK«n, !ip4l«r zu AkhenO
9. Lausheim-
(temalBilfl.
ITG8. Benin von L. (mit emer gesdiichtlichen Einleitung).
10. Lembach.
(Katbol ) Prarrel.
[0. J. «Origo ercleiiae pu-ocbialis io L.: capitnli SiütilingaDi, quac per
el vi imvile^i etiam per refoUrem sarRnloteni inofficiari
In dkBer Scbrift sind a, a. Tfrxcichnet: a. eine Urkunde vom Jahre
Bbdiuf Hugo tun lIuhvulaodenbvrK von Xoiiatajiz besUltigt die
Sdahug der Pbrrei und Kollatnr za U an das Kloster St Blasien
■Mm des Wilhelm von Griubeim und der Apollonia von lür^iiigen.
(BMicf Jakob Fagger von Konstanz hut die gen- Pfarrei dem Kloiter
SL Bliaten inkorporiert); b. atLsfiihrliche Angaben aber die Pfarrei.
11. Mauchen.
Im PrlTitbesltt des Hallen Keller 1d Kaachen.
1817 Marx 2,V MabUebeo- uud Ziiübrief vod M-, ait«geslellt von Max
jKa Pafipenfaeiiii. dem Landgrafen von Mflhlingen.
^^^ 12. StOhlingen.
^^^ PrfiBtbeslt&.
^i In BeiiU de« Kaofmaoiu Etloard Wllrth in Stlihlingen. UfKifT
^bik aber Sdisffliauseo und Ober die Siilx'üche Herrschaft, Wein and
^bie betr. — 1&27. Stadl- und Dorfttatutea von S. Abschr.
Bl Im BenU dn NoUn Uietrich in StOhlingen: 1622 Eebr- 22. Feter
^wr, BArgcr von 8., verkauft der Gemeinde S. 6 Jucbert Wald.
H 13. Untenivanger).
P fai PrlTitkttsitx des aiflliers Kgle in Untervaagen.
ICai: 36; M. Drei Kaufbriefi? über die Mabk xu V.
Nolix. Ufi Gcatdadea Aicben, AHeltingen, Maachen, Oberwangen
,Cn«nugiB, »«la die P&irel Aicben bcstucn keine Archivalien.
X
ihUB i)neii des Amtsbezirks
B- -'^^K j^ 9>iL histor. KommissioD
^ iKfer in Buthaalach.
I^opold L bestätigt die Freiheiten der Sud
'/kL L Bfiigansräter und B&t der Stadt A. Stella
der drei E&pbne^fröaden , nimÜclL der Pfröni
und da' Kathuinen-Pfrröide, die pnestuid& ua
;. «lidie jedor KifiUo ni etföllen hat. (Ttua zwc
' tteadeft ^axA dm GaienlTiki7 ron Eonstanz ui
» iä- — 1TP7 Juni 1. Kaiser Josef L btetttigt dk
i. S. — ITT9. Euer Earl TL bestitigt die Frei-
f. — r:36 Ofet 27. DBrBKhofJ(daiiiiFrtiuTOB
^ Ä Ttänlukirefae ils I^urktrche gelten tot
RT ~T SmaiB Hum Thensii bestätigr die Fra-
?.'^ — 1768. CanBittitifi crimisabs Thereitot.
i^mr -mc TL bestlt^ die Fmbätes ^t Stadt A.
—-'"—- enKf viertEL Yiefanurtte» auf Jacobl —
%^ jp? :witretDenaeisieEE Eiond Eimmler zo A,
tr i- ?ttrW- CL A — l?Oß. 7. Tafägniigen der
«aiW Nim.
.. hk ! M-tuldtneSi
/m!)i' TA. .£jue: SBL össea Haosfraa
. TT.t :. ibu-tuJ «t . . nni TTisäf n Thilriese, ge-
„ite, X- . lA." 41^ .:. -^flaiüörirf des Tiut
■{.„M,. Vfwn*- « » aman: um bescheidene
. - - r I ' ur j«. ;~ ::iai Tnppel
. « .Ife - s*» «■ . «c« ^Iä - ti .- fl Pfg. xo
_ .«^ :li^ik-.tu t .. £ öfT Eiähenhalde
_i _ tH" äizr 1 Bks Straass la
■u.-n.r' ■-■- j • =. -isi- ."aineit. PO.
. »^.«-s actÄ^». iics ".=>* 's^ne ? Scbiflpff
i;'tvi; si "^ '-— T ;rü .las TOD ihrem
.* .Ui > ';r-«-xTfw Adelheid
I ,, ,BTr . t irB- **r X ft"iK ;:i tiser Seelen-
ArdilTklien wa Ortoo d«8 Amisbexürln Eagea.
iii2»
FO. -- 148C AprO 6. Hans Kistlc von Ei^Ilin^eii erhAtt nm
OettMh&iu zu A. 13 S Vfg. und wUt «lafOr 3 Jiichcrt Acker in
ak L^ntcrpfMuI «in. PO. H. — 148H Felir. 19. Hmm Schlupf
TsAsoft dem Zitier JOrg Herntan zu A. eiofu Acker. PO. —
Nor. 7. Margsreta, Witwe <le« Dias Huggling. irird verurteilt, ilcr
fithMMttM SU A. Toa ikrem ao d«r Aacb i{«logcneit Hofü einen ji^UrlicIiua
1^ in geben. PO. — \490 Febr. 1. IHrich WRretlin tod Tnttttngf^n
Mrinrnft Bans UOM, fta. Burkarl, dm KJouiengtit- PO. — I4l(3 Juli 18.
INitn' Jörg, der Schmie^l und »ein« Erben vnfcuifen den Heiligou zu .V.
Itae jihrlirhe Gatt PO. - MOS Dez. 3. Hans Romcllin, gen. Wargelltn,
n A. »ckuldet dem Jonker Hans Schlupflin 1 S V(g. PO. S. — 1499
f^. 19. Hemfgiafl B«Uiiig tod A. stiftet eioea Jahrtaft für den verst.
Boi Benriff. PO. S. — tSOS Aug. 21. Die neiligenpflef^er Peter Panier
od Hau Muller roo A. xiehen ein (int k« Hhlngen, dtm der Kirrhe tu
A. fri>4rt und Insber von Udvene^er benutzt ward, m ihren Hunden.
K. — 1516 Nor. 3(>. llans Ton Reiacliach zu A., Itonifntiu« Martin,
SlflaD zu Tiittliagen, und Daniel Martin, Srhnltheiss zu Tuttlinfcen, »tifton
fima Jahnag fUr ihren verst. Vetter Uaiu Sut^-r, der Kircbhei-r xu A.
!|pnan war. 1*0 S. — löIÖ No». 28. Erzbischof Malbcu« von S«U-
InS, apoetolirse u-dis teeatoe, ttbertr> Wernlier Sdiepy du Vikariat
I to PEurkircbe zu A. - 1521 Febr. 17. I>ie Junker Ram Enobloch und
' Eberhard von Itcischach Abcrsoben deni UotteHhaiis zu A. icwcl Zinahrit^fe
, n nier Jabrz«>4t für den veret Junker Bans SclililpfT und ÜL-eneu Haus-
&■> nd zwei Zinsbriefc xar Svelcnmesab für den vumt. Junker Hans von
BoKliedi (?) und dcfseu vent. üauitfrau Eva l?i, geb. Schli^pf. PO- -
Itt2 XoT. ia Elwrbard von Reischach m der Neuen Hüvea verkauft
tarn Gotteshaus m A. seinen Zehnten. PO. — IbSB M&rz 24. Hana
Scbatt zn .^. giebt dem UarKertaeister zu A. 1 II. Ziui von «einem Haui
nd aetner St-^hniiede »u A. PO. — 16^8 April It;, l>ie verwitwete
^Hr**'"" Notiich verkauft mit Zustiniiniiiig ibn^ SolinCR Hiidolf IjOweD'.?;-
b«! u Harun Murer eu A. zwei Juehert Äcker im Uaooe von Ehingen.
?0. S. — 1528 Nov. 18. Martin Bobs Tcrpflichtci eich zu eiuem jahr-
fahea Zins an den Pfiirrer «i A. und an Daniel Martin zu Tutilingea
Bad setzt dafür seinen Üaum^rlen alä Unterpfand eiiL PO. — 1&66
ifril 3. Ttetament des Pfarrers Wernlier Scheppe kh A. PO. — 1658
I Sut. 10. Mathias Miider, d^T Vueleriu Tochterni».iin genannt, Biliar zu
4, leiht dem X>Dinprop8t Job. Kathoiut Gumpia vun ^S*altramb^ za KoU'
las anf 11 Jahre seinen Keller. Pap.-0. S. — 1662 Not. 10. Alter
l^eohrief für die Stadt A. PO. — IWti Febr. I. Der Weber Mathi»
Imiei (?) zu A. verkauft dem Dompropst Job. Mulbeua üunipiis (von
VilmiDba) <n KonsUuu adnea Kell«r. PO. ä " I5iit) Juni 17. Thomas
häclMcb von Uegaa nrkaaft «Ia Vogt und Vormund der Be.rbara JüngLia
IM AUeMbteh eiou Weinguten an r^tc£an Sctii^pp zu A. PO. — 1&Ö7
ifiü 20. Aoszug aus dem Urbar der Kirche zu A. {darin befindet sich
' tack tin« Abachrift eines Kauf brieftis vom 24. Miirz H27). Pap. — 168$
^ 25. Apollonia Fioerin, des Kimpar Prenner Witwe, erhält von dca
flaligtn ru A. -M'liü. und verzinet diese Öumme jÄbrlith auf Martini
iKw. 11) mit 1 fi-, 6 Pfg. Zins. AU Unterpfand dafor setzt sie ihr Haaa
J
niSO
S««ger.
oebst ZulwhGr ?.a K. ein. PO. — 1609 Jan. 23. flsna Andm
Nuben xn Idchenbrr;; rcrkaufi Micbel Rimelia zu A. seinea Wctel
PO. ~ ICH Okt. 17. iUoe Gal'ricl toq iücjileck oud dcMeo Ge
Anna Kaihariua, geb. v. Hcggelbaclt, bttften der Pfarrkirche zo Jl
Jahrug. ~ Itill I)«. l'i. [»üselben »Uften 300 ä in die HeJltgintetol
eiaem Jabrtagv- — 1013 Dez. 13. Lenx Wissmann xo A. Tiikuift
Sattler Uam äinon friora ^X'dngarten. PO. — 162f) Juni 9. Fr
Sabin« zu Mwrsburg, geb. Erbtruchsusa zu Waldburg, ttifWl I'fr
an da^ tiotUisliaus luid diu Ueiligvn&brik tu A. PO. S. — 1631 Aa|.]
Hmib Nikolaus KcUtr von Sclileitcu. UticrTogt unil Bttt:|[«r(D(
Bat KU A. irtellvu au Enlientog Leo|>uM \<jn (")Hli.'rr«kli du Al
dea gealreogen H«rru Kourud Wiutlcr zu vL-ruiliLwii'u, ila£3 vr d«'
Idrehe tuid Fabrik zu A. den Hof eu Uicdlieini (Uu<^'tbaimb)
F»pMI. — 1710 Mai SO. TeatanMnt der Fian Anna Maria SetU,
jogÜa zu A. Pap.-O. ü. — 1785 Dez. 21. äi:Lreioertiieistf>r So
•Rimmele von A. wird dasn verurt^tlt, der Pfarrei A. aI\]ihrUdi 6l
VTeiD Grundxiiu von 8ein«m KetMtack tia Hof m g«b«n. l'O. S.
O. PfarrbQiJier.
IftrS^O*. KircbeubOclier. — 1741 Aaniversarbach. — 0. J. Cataio
atiniTersariorum singulis mensibus fundatorutn et calefarandoniin. OJ
Auseug aus einem Scelbnche.
111. YertuffUBgen getatlicbcr und welüicber B»faOnleu.
133^ Juni 23. Der Pumpropiit Ditthvlm roo Stainegg« erl
Heinricli Ton Hoiiburch ku Konstanz, Chorherr and Eirchherr fu
ein«! forderen Altar in dtr Kirch« ku A- xu bauen. PO. S. — H
Okt. 1. Bdrgertnetster und Kat za A. »teUen als Fiiwatatfonabirrmi
drei Kaplaneipfrandßn xu A. die praestanda und obtJgatloDes ein« ,
Kaplans fest- (Dazu die BesUtigungsurknnde Aea General vik an Ke
Ferdinand xm Konstanz rom Jahr» 1710.) — 17M — G9. Veror
der Osterreichiachea Kvgieruug, diu Verrecbnuagen der milden SUf
betr. — 1762 .7uli 13. Rec«3suii TisiiatiODis generalis. — 1771 Jnl!
Verordnung des UlwramU-« Nelleuburg dWr die Verttoawrung duriU'
landflsflirstlicfaeu Kirchen uitd Pfiirrcion gehangen Gmndstacke. — 17
u. 73. Verordnung der öUerreichiacbeu Regternng über die Erridit
von Bruderacbaftea. — 1781 Ulicv 32. Beferat des Magtstrau der St
A. über den Bestand oud das Patranot der durttgeo Benefizieu an
K.K. Obcnunt Stodcacb. — 176& ll&n 22. Daa Obsramt Stockadn
Kaiter Jo«ef II. darüber, dan bei den Ableben eines mit einem
ficiuu curatu» versebeoaB GcbtUcbea ein biüL-hädicher Konuniatiar hei i
CiaterlasacDSehaftSMifiiahme zugegen sein u>Ue. — Itwo Üe&. 8. Schreib
dea Obenonta Stockach an den Magistrat zu A., die Einquartierung
den Geistlichen betr. — ld08 Juni 10. Verzeieluüi der der Krone Wn
temberg zn«tehenden Gefiille nnd ftealitatcn
I^'. Die KinhenpÜpge betr.
1736 ff. AbrechnungtbOcber fQr die Kircbenpä«gKhaft «u A.
1726 ff. Auuuge aui Kircbenrechaungen. — ITälff. Klrehenf«
ArduTAlten aus Orleo de* AaiUb«xirks Eiig«ii.
tn
3t
— 1739—1744. ITrt«rinni. — 1783 April SO. T»b*ll«
der Kirdiea&ibrik eu A. VArliJiiidi<n«» Archiv kapil^eu.
Okt. HS. FreilfUff- Verordaiuitt iib«r d^a Kapitalienauäwcis der
rill XU A. — 1787 Okt 6. Das Furetetliprj'schc Vogtei-
E&iteil «Ttilat die Abrechouog Über dk der Kitctieufabrik zu A.
Gntadüne. — 0. J. Verzucfanis der StiftuDg«D bd der Phrr-
w A. — 16Ü1 JUL 2. Iltscliöf Karl Theodor rnn KoiuUu» g»-
liM Stiftuim zu einem Itontt«- — 1W>2 Jan. 23. Quiltuuit aber
r6lif tan 300, tu einer Kornteumesse in der PIkrrkirche sii A.
lea Gulden. ~ lM(r3 Ock. 22. Die Ileiligenrebeo in A. wf^rden
mkaoft. — 1905 Mara 29. Die Ob«rpfleipK:haft der Kin-h^it-
A. biUei um die Eriaubuis zur VeräuseruDg der i]ir gehörigen
m. — 160& Aug. 6. Aug. 19. rfi&rrcr und BürKcrmrister in A.
aufifClDcdert, belogene DilLten hei Präfung der Kircheürechnun^
n eiseuen; Bitu denslbou uui XacJilaas den Ersutzes. — Iblii
, Kkpbo Ilfinlg bCKfavert sich darüber, dass ihm der Ileiitg von
r du Tier P«BUagv verweigert wird.
V. l>ie UofteoknuzbradersduiFt betr.
i Mai B. Tabdle der Kapitalien der Roeenknuitbrnderscbaft. —
B, ISi. Ein« Stiftung an die Rosenkraiubruderschaft betr- —
AoBflCe au& Verzeichoisseu aber Kinoabmea und Ausgaben der
Ulbnidencfaaft. — 1794 April 12. AuH^nltoian Weisung ftlr die
BOC der Koseukranxbruder&clitüt — 1606 Aug. 18. Sunimarisclier
Ober dai Kirchen- oikI StiftuDgBvermttgtui in iL
^H \ I. Pie St. Kathariucn-Kaplanci betr.
^Bkn 30- Der Rat der Stadt A. erlaubt dem üt. Kathartnen-
fllftMliail Htgl ha aaf Wideiruf. ein« ucbcu seinem Kaplaoei-
Ihgvid« üofetatt einzubegea und ku Dat2en. — 1753 April 9.
ft HcBMtD, de» Jakob Trippel Witwe, leiht bei d«r St Eatliarioen-
i SOO fl. — 1766 Nor. 3. Vecxeickuis der St Kaibariniui- Kapelle
ihrikb auf Martini f^Uigt-n Zio^e. — 1757 Jan. Wl. Eingabe an
nuut Stockacb, di« Vcrwtngerung des Grundzinses vonseiten den
ad dea Tibuniut Rimmelc gcgvuUber der ät. Eatliaiineu-Kaplanei.
April 16, Der ü'>neralvikar von Koosianz Iftaat auf Ansuchen
,ta zu A. diu St. Katliarinen-Kaplanei für diu nUchstea
Tkkant. — 1762 Febr. 22. Ausudieu d» Magistrate su A.
Scaioar n Heenburg, Sebutlan Trippel auf kommende OäMm
n weilwB- — 1773,^73. Verhandlungen 7.wi!t<:lieti di-m Stadt-
SB A., dem 0«oeralTikariat Konstanz und dem Oberamte
tlbn ÜB I'rftsentation des Auib» SchntfT auf doa bcnnficium ad
tnaam, — 1774 Uez. 19. Dem Viku Fidel Breinlingcr wird das
IB ad S. Calharinam angebotea; er lehnt ab. — 1774. Unter-
|U ttiar die Pmseuutiou des Valentin Rainer auf die Eaplanei
— 1774. Priwtw Dominikus Woblwend meldet sith
bei der Kspluei ad S. Catbarbam. - 1775. Michael
r/fcAlt du bamflelnm ad S. Catharinam. — 177«; Dez- 4. Schuld-
I da JakutDOi Mibber von A. ttber ein tou der St. Katharioen-
i gffttilwaa Kapital. — 1733 April 2d. Tabelle über die Aktiv-
msa
Seeger.
kapiulifcn der St. KkUtariBen-HraDde su A. — IT03 M*i 11, Nor a.\
ViQtokoü üb«r die Meswuig von Rebeo seitens ätn FeldmeBsvn Chriitii
Dietnch; BeBchverde nbor diese Uewang.
VIL Die UeOigkrenz- und die Mwienpfrande Mr.
Hi7 Sept. 9, Konrad rem Redilterg beaitftngt dea DekuiJ
KiUDmerer und alle MHbrOder dee DekuAts Engeo, Hemrit^i
die Präbende in hon. S. Vtrg. Mam«, 8. Job. Ilapt. et EriiDg«lti
aliorum Hanctunun et martjruni xu iiivcGtioren. — 1533 Märe Ifi.
traft iwisclini Uuis W&gclin und dem Rat xo A. aber die- Wiedei
der UeiliKkreuzpfriltKle. — Il>3(i Okt. 19. Inveetitun pro c^et
crucift, Jakob Scbneidor. — 1000 Ock. 1. StiftungHbrief des Belli
kaplaoa Daniol Woj^lin eu einer Jahrzeit — 1605 AnfC- 23.
der Stadt A. über &4U il. KtpiUl, vcrxiittlich bii di« TIeiiigknnup
mi A. — 1016. VenelcluUs Qbcr du Klukommo) der Miitelniaepf
— 1610 ft AufepichnungeD aber dos Vermögen dei- tleiligkrcarpf
■^ 16&3B1 Vprxeicbnifl der Kitutahinea und AtugAben *od den
der Liebfrauenkirche tuid der WAgeUn'Khco Pftiuido. — 1657 X^r.
Betchrelbang der LeheiugUter der Fnihmesspfründe zd A. — l'üi.'. It-
baiium der Ijebfrauenpfrüniie. — 1074 f^cpt 35. Bürgermmttjr and Bil
3Eti A. crlaubeu ab KolLaiorea and LeliooAberrtm der FrObmctuiplrUtidf i
A. dem Adam Sturm von Beuren an der Aach 100 fl. ins dieser PätD
au&unoh Dien imd dafür den I«Fienhvf zu vurpfändec — 17i3. Dai.1
I7fil Juli 7. Jubaim Kuipar Haucti de Wtni-da tetst die KapUnrisB.!
V. M. und S. rmcia in A. zu »einen Brbeu ein. — 1745 Aug. 2. Srbr
des GeoenÜTikai? Franz Joief vou Dcuriug au den Uagietrat iu A., ei
Becess betr. — 1753 Dez. 7. Pfarrer Blosiua Geiger zti A. crlefft n <
llanuiscben StiTtmLgshapitAl 2.<0 ± , woTon die Hcal«D unter die
Eaplanc ad B. V. M. und ad S. Catb. bezabli werden loUeD. — 11
Juli '^0. Georg David l^egtder kauft vom Kaplan Fr. Anton THpi
d«r Kaplaoei B. V. M. et .S. cruoJe za A. das uir Kaplanm g^hiirtgAJ
— IT&9 Dez. 3. Obligation von il<>in Qrafeu Josef Ignaz von ,
(WeUbcrg) aber 1660 fl. lur Kaplanc-i 13. V. M. et S. crnus ni A. — 11
DeiL 9. Quittung des Kaplans Trippcl aber den Emplug von 115:01
Kaptaoeikapital, nelcbcs er dar Grafiicb t. WeUberg'idtea Herr
gelielien hatte. — 176fi UüriE II. Sdireiben des Ma^stiats der Sladtj
an das Ncnenborgische Ober^mt. die Klage der Kaptanei ß. V. AL i
zwei gen. I-eliensljaue™ *u Hö*tvltcn betr. 17C5 Aug. 12. V«
des Geueralvikais von KonstauK, dass wegeu Neubau dc^ Kapliineigtl
die erledigte Kaplnneipfmade eiiuge Zeit TOkanl bleiben soll. — !
Okt- 17. Magi-'itral und Uat der Stadt A. «cblogeD für das bttocfieiani
npdlanlam B. V. iL et S. crucis vor: Johiuui Nepomiik Berliner
VoUcrfttsbofeu im Allgän and Konrad Uaisa aas Stoekach. — I76ß S4>pt. tf
Promemoria de^ Ktadttaagistrat« zu A. an das Oberrogteiaait '
stein wegen Verluiit von 826 fl. aas der Anldhe decvKaplaiiap:
ürif Josef (gnaa von IjaDgenst«in- — 1767 April 3. BOrgenDoistGr
Rat der Stadt A. wenden wh der Ei25d wegen (s. obenj an den B(
mdstcr Josef Genera zu Engen. ~- 17ß9 Febr. 1& Auszug au«
Bi»ch6fli<:b Kotutaszer Rattprotokoll de Irnctibua capeltaoiM ncuClt
ArditTiUen ans Drteu des Amubc^rks Eugen.
£- 1770 Joni 25. ObÜKtUoP fir Am Liel>fr&u«n- und iJas B«iUgkreaz-
lUB «Q A. Tdn dum WdiBgerber Midiael Trippel. — 1770SepL9.
de« KkpUas [ien«dlkt Senn aber 2» 6. 57 kr., auigatellt filr den
lor Jer Hi-iligkrtfuxpfrflnd*. — 1774 April 13. Fr. Joa. von
Obvrruft loa Lai^ostUB, schreibt der Slult A. wegen des Ver-
»oo W5 fi. (s. oben). — IT77 Kelir. 21. Ziiisltrirfflir die Ijebfriuea-
Ai HflCigkreiuprrftnde von dem F&rbenneuler Andrea» Trippel io A.
pir 73 fl. Zb«. — 17eo Dei. 1 1. Die Anlüge eines Kapitals van 160(1 fl.
1 Priratra beu. — I7fll Jan. 13. Die Aoligc eines Kapitals boi d«ta
von Ei|t«1tiQg«i betr. — 1781 Jua 81. VoUauLcbt des
for Jakub Antuu Liebliorr, bei der LandschaiUfcaase in
WO» M. \tttMfs aoderw&rtlger Anlage zu erheben. — 1781 -W.
erkasdlooicen betr. «in ronderHcüigkreus-rfrnnde ausgeliehenes Kapital.
' Vm Not. 89. Venwickait Ober Einkdofl« iind Stliuldigkoiten bei der
tÜi^avat' und Mnttergotteqifruude. — 17Ö-1 OkL 2d Kapitalienaiu-
rii der Kaplann «d Ü. crucen et £>. V. M. zu A. — 1787 Juni II.
nldA da* lda«islimte cu A. au das Oberrogtant zu lAngenst«in, die
bl bMr. (t. (die«,«. — l<ä7 Juli 3k. Uaa i-'iakaUmt l-Yeiburg fr&gian,
Kttr wvicbem Mttgistrtt in A. die IfiSO II. aji Herrn von WvkLwrg g9>
iha wordon sbiL — l't^? Juli 81. ächreibpu des Obcrrugidamta
»agBuUim, dia ti2bü, betr. ts eben). — 17ää Kebr. iS; Aug. 25. Der
Uflkhcn HttTschafl tu Langenstcin wird das d«r lleiligkn^uzpfrftnde xu
L jthArife 8tUtUD«8kapitcl xu S25 R. aufgeküadet. Dieses Kapital wird
Ton lAngenbtein tud doucdi ubcrlaaten. -- 17ä9 M&rt 26.
ndactimm anniversariorusi dom. Jobannis Caspari Baucb de
— 17&9 Dex. 16. Der Uogiatnt xu A. staltet dem Oberamt
Bwfclit ober die EinAumuag des Oben-ogteihaoMa an die lietie<
0 J. Testament äta Freilierm Jobanu Kaspar ilaucb de V,"l-
Abacfar. — 1707— IHK). Die Streitigkeiten zwischen dem KapUn
■od dm Magiitrat za A. wegen der BciiefiziatnivohnuDg betr. —
Jaa. as. Schrriben des Oberamtes StockAob, tlas Liiiuidationsproto-
BOd BocIiCuiicBaiUBfigc der Kirvbenfdbrik, di>r aufgvliobüucn Ko@ea-
aml <kr lleiligkreuzpfraudc in A. betr. — ISüG Okt 13.
ta Joccf Burgbard, die Subsistenz des KapUos Seer bei der
pfruodv betr. — 1W7 Xov. 26. Dto PAutTrervcscr Vincent
Walilnia bittet den Stadt magtstmt ru A. am Übertraguog
nd« ad S- cru<-em et II. V. M.
VIII. KaiLUicbeij
1738 Not. 1:1; 17J7 Jan. l&. I>äs Obenuct ni Stockach schreibt
Bmktff TOB Koustans aber den Kirchendau; Antwort darauf. —
Des. 31. Den neuen Kirdil'au betr. — 1727 Aug. lö. 0er Ober
der Landgrafsrhaft Xellenburg. schreibt den Stadtrat in A. aber
IrraaleguiKg anf die Zchstfrttehte der Donpropatei Konataiix. — 17^
:ti Ko(. Si. Schreiben, den Kircbbku und den Arrest aaf die Zchnt-
bctr — 1736—40. Beehatingen übn- den KircbbAo. — 1783.
Otvtilwi Wtr. — 180G Des. I4. V>>rfikgung de» Oi-eraut« Ifellen-
'^mt, dir Tsnniibr tu A. bc(r.
«K. 4. IM. MV K<*. V*. I«, 3
tOafi
1
III.
Archtralien aus Orten des Amtsbezirks
Konstanz. *)
A. Verzeichnet von dem ehemal. Pfleger der bad. histor. Eommünoa
Pfarrer Joseph Rhomberg in Biethingen.
1. BieUiingen.')
Archiv von Tbajrnsen (ehemal. P&rrdorf von B.)
1438 Juli 29. Thaynger Fcldordnung. PO. — 1497 Juni 28. Du
Domstift Konstanz besiegelt eine Bniderschaftsatiftung bei der Kirche
Thayngen. PO. — 1501 Febr. 14. Das Domstift Eonstanz entschodtt,
dasa das kirchhörige B. mitbaupflichtig sei bei der Kirche zu Thayngo.
PO. S. — 1518 Nov. 25; 1604 Aug. 9; 1605 Sept. 4. Yertrftge zirischa
dem Domstüt Konstanz und der Gemeinde TlUTngen Aber Zehnten. FO.
S. — 1518. Das Domstift Konstanz trifft Bestimmungen über die Zehntoi
zu Barzheim, B. und Thajmgen. — 1524 Juni 9. Vertrag zwischen da
Kirchgenossen in B. und Thayngen, die gemeinsame Pfarrei betr. — IfiS
Okt. 16. Berain über das den Gemeinden B. und Thayngen gemetua»
Weiden- und Wiesenland. — 1551 Juli 80. Der nellenbui^ische lAndTogt
Hans Jakob von Landau bestimmt aus Anlass von Streitigkeiten, dw
der Weg von Thayngen durch die Reben auf Ebringer Bann bis Oott-
madingen als Landstrasse zu öffnen und zu erhalten sei- — 1576 Uta %
Kaufbrief über einen Thaynger Wald. — 1576 Juni 7; 1594 April 21.
Vei^leiche, betr. den Bau eines Zehntkellers in Thayngen seitens da
Hochstiftes Konstanz. — 1601 Juni 8. Ansprüche der Gemeinde Bied-
heim auf einen Weg betr. — 1601 Juni 28. Der Petershauser Geridrii-
Btabhalter erb< als Tr&ger der Gemeinde Thayngen daa Hochreateo-
oder Hühnerholz zu Lehen. — 1608 Mai 12. Das Eloster in St. Eatharini-
thal giebt einen Brief über den abgelösten Grundzins von einem Biethiii|;er
Weii^arten. — 1652 Aug. 2. Das Kloster Petershausen verkauft de^G^
meinde Thayngen Wiesen und Heuzehnten. — 1654 Aug. 24; 1655 Juli U.
Bietbinger Bannemeuerungen. — 1697 M&rz. Kriegsbeiträge schweiieriacher
Ausmärker betr. — 1750 Juni 19. Die Gemeinde B. verkaaft an Tliayngea
das Gsangholz- — 1784 Aug. 23. Freiherr Thaddä von Homslein ver-
kauft dem Domkapitel Konstanz zwei Waldstücke.
2. Friedingen.
Gemeinde.
1758. Gemeindesteuerhuch.
') Vgl. Mitt. No. 3, 97 ff.; 5, 219 ff. und 15, 67ff. — ») GemeiaA-
und (kathol.) F&rrei s. Mitt. No. 3, 97.
AtvhiTftlicD «tu OrUi) des Amubeziriu Koiutaiu.
)3&
3. Randegg. *)
k. 6«melade Sirbaeb (Nirbeugemarlnuig TOn K.).
Mü 3tt. VvrtTftg r.wü(dieii ilvr U«iiieiii<]e U- oml der UauenEnne
über Wjuuoruiig. — 1611 Apr. 6. Vertrag zwWhen Mar-
(UM) Hof Kftltenhfu-h ober Trieb und Trau. — I76i. Gemeinde-
V. Im Priratlwiltt df« lierm Mmw Eur Krone in KudexK-
Aig. !• Junker Kaspar Bi>tien>>iT2, StttdtnminiiD. und Alexander
SududiFuber in RaJul^i;U, gvbvu di'u UDimtlifte eine Ver-
fiur die dem Ufttbiaa UuDgiss Überwiesene Dompfründc.
4. Wangen.
k. Gemeinde.
Urbar.
B. (lathol.) Pfarrei.
1 Hän 2. Kaufbrief ub«r deii blo^tiboll- PO. — 144» Juni 23.
ilthsdu xa äiein Riebt dnen Schuldbrief fiu' die KlrL-be zu W.
F«br. 23. ITlncb Fiig^cr, Herr ku Kirchbürg, Murbach, W. und
am atellt «be Sdiu)dTenKJir»bun({ für di« Kirch« eu W. ans.
Okt 17. Die nobeub«ri!«cben Vü^t« Bans Bnin der Alt. uad
:. ^ailtiereo fOr Jörg Schottyn und Marty Huser. — ICSI Febr. Id;
Apr. I7i JäS4 Apr. 19 Uaiurich »on KrciizlingCD (Crutzliöften),
M lUdoIfiell, gicbt dfr Ocmuiiwltf W. Quittungen. — 1538 Dra. 23
L'h llnupis Ton Zalluniperg, seasliafl zu Katienhom, (luitüvrt
inueiiule Vf. — 1669 Juui 20. Landgertcbilich«« Urteil we|[eu
— ISea-lfiS-i. Zimbach. — I66t{ Jan. 2. ManuuiiMiooGbrief.
— 1604 Jan. Ifi Baaiboven. Brief Fnggcr« vegen Abgab« der
Pftp-0. — Iti. Jhdt. Brief der afineiiide W. an Antoii
Alt-, Preiherm zu Kirchberg. — 162d Jan. 3. Die Gemeinde
noe Scbuldrenicbrcibiing far l'ufrosine vvu Llui auf Krbach
VariMcb. — }*0. S. — 162S Jan. 25. ZiusTerscbreibung. VG. —
;Jaa. IJO. Ubtigatiou. — 16&3 Not 17. Obergsbebrief des Amtmanu
propetei xu Radotfiiell. — 1763 Nor. 24. Brunneuorduuug. —
Apt. 0-, 175{f Okl. IS. SflmldenabzAhlanKcn der Gemeinde W. nach
ittr. — 17»9 Sept. t Johunij rou I.ier, Gewillhaber tlet Herr-
, pebt dem KirvLenpflcgcr eilte Quittung.
Vau
^30 Winteren
2. Bohringen.
1680. 1708. Akten, die Mohle in B. betr. — 1704 ff. GemeindaKch-
nnngen. ~~ 1727 — 89. Rechnungen über den F&rrhansbaa. — 1778. Akta^
die Frondieiute an die Stadt Radol&ell betr. — 1780. Aktei^ den S(M-
bausbaa betr. — 1605. Akten, das Tiehtriebrecbt betr. — 0. J. Orti-
Chronik.
3. Bohlingen.
i. BflmelBde.*)
1469. StiftnngBarkonde der Kaplanei B. Abschr. — 1626. SdtnU-
brief der Oeraeinde B. an den Schultheiss Georg Schmidt zn Stein ib
Hhein über 500 fl- — 0. J. Wittumsrodel.
B. (Katbol.) Pfarrei.")
1610. Wittumsrodel, Holzbezng, OebOhreosettel u. a. — 1516. ScbtiU-
brief des Michel Konrad von Bamsen und des Stephan Resch zu HQiiiigB
gegen den K&mmerer des Kapitels Stein über 10 fl. F. — 1524 A^. 86i
Gflldbrief der Gemeinde B. gegen Hans von Beischach über 7 fl. F. -
1592. Zebntrodel des Heiligen zu B. — 1596. Urkunde, betr. daa WA-
tum in ÜberUngen am Ried. Pap. — 1603. Terzeichnia der d«n U.
Kreuz in Überlingen am Ried gehörigen Güter. Pap. — 1631. Hiait
und Zinsrodel der Pfarrkirche zu B. — 1623. Haapt- and Zinsrodd du
Siechenhauses zu B. — 1647. Heiligenrechnung. — 1652. Bmdendufii-
buch. — 1669. Zehntrodel für die Martinskapelle zu B. — 1677. Bach
der Bruderschaft S. Sebastiani. — 1682 — 1719. Kircheoreduuingm. —
1665. 98. Obligation für die Martinskapelle zu B. — 1741. Kauf- nai
Übergabebrief, die Wittumsgüter zu Überlingen am Ried betr. — 1748
März 29 Meeraburg. Lehenbrief des Bischöfe Anton Kasimir von KonsUn
für Joseph Engelmann in Überlingen am Ried. — 1767 Mai 28. Lehet
brief des Bischöfe O^^dinal Franz Konrad von Rodt) f&r Jakob Joi n
Überlingen am Ried. — 1792. Au&eichnungen über die Pfekrrei B.
4. Rielasingen.
k. Gemeinde.
0. J. Plan der Gemeinde und der Gemarkung R.
B. (Katbol.) Pfarrei.
1646. 1784. Beschreibungen der Kaplaneipfründe. — 1665 ff. Kirchen-
bücher. (Die seit 1806 bestehende Pferrci R. gehörte vorher zur HÄlile
nach Ramsen, zur Hälfte nach Singen.) — 1604. Anniversarbuch.
5. Schienen.
(Kathol.) Pfarrei.
1591 ff. Kirchenbücher. — 1702. Akten, die Skapulierbruderschaft
betr. — 1702. Bruderschaftsbuch. — 1710. 32, 33. 52. Äblassbriefe für
die Wallfahrt.
11
') Das Gemeindearchiv ist im Rathauae untergebracht. — >) Das
Archiv der Gemeinde B. befindet sich im RathauasaaL — ') Daa Archiv
der Pfarrei befindet sich im Piarrbause.
AirfatnBeD ans On«B des AmUbejurks KoneUuu.
«37
6. Ueberlingen am Ried.
A. Gemeinde. 'j
> <T)l Plia der Oetnebde ond Gemarining D. — 1787 ff. Gemeindr-
S. (latftol.) Pftml.*)
iU 14. Weibbbcböf JohAniifa von Kooatans WMht sw«i AI-
Kirche <u V. I'O S. — 1466 JulJ 4. IlaDS HopUr von Siogeo
VW Hm und Konrad Hitdebrand Ton Rlndntior deren Hof au
S. — 1466 Nov. 20. Han« TuUUkoo vtirkauft Hans Gutt 10
FeUl PO. & — H«7 M&R 6. Albrecht vod Heudorf und a«Mn
Phi Drael verkaaCBn Hans Qutt Ihren Hof zu B&brio^en. I'O, — U7S
Ihr. k Sigmiiiul Fairer ku Railol&ell verkauft «einein Bntder Hans
U Jwtert F«ld. FO. S. — 147-1 Jaii. :^1. Ueiuricli und Eberhard vod
HlJMiHhgifu b«ai(eii den Brüdern )i«l und Ilanä Steffenöwer au Stein,
■b Ihre Güter su ü. an den Heiligen verkawft hal)en. PO. — 1474
Ift- Ihoa usd Itel Slefl^Over zu Stein rcrkaufen ihre Oatar In 0.
y PO. S. — 1476 OIrt. 81. Der Schultheiss Ileinrkh Barlblene
beteogt, daaa Jahob Flrber xa Ü. ein Out xn SteiaaüDgen er.
tähm. PO. S. - 147« Febr. 30. Zin&venchreilniag dea Hutt
M Boriabof aa den neiligenp«^^ in Ü Vi). S. — 1476 Mai 19.
BfcltailttBi Steihii Seekler zu RadoI&eU bezeugt, ilam Hans ICurer,
6Mi, TOD BadolheD. au Ilans ümliai-h von Angsburg, wohnhaft su
10 Jachert Feld rerkaufl hal»e. I'O. 8. — 1476 Dez. 12. Der
UlMmptaiT an 0. leiht Küuli WiKin&mi 10 S Pfg. FO. S. - 1478
hK I. VbiA StOcIcti von Böhrlogeo erhftlt von Hans tlmbacb Ton Augs-
t«f dMMB Bo( an ^Öhringen zu Leben. — 14?» Mai 10. Haiu rinbach
V* Aapbufs beroUrnäditigt Han Brhart von Konstanz (s o.). I'ap-O.
Joni 27. Abt Johaan tw Retchenau beliAlt sieh die Rechte
Böhriagen vor, den Haiia Umbach von Angsbnrg an Ulrtdi
B«hni«cD verlieheu hat (a. o.). I'O. S. — 14S1 Febr. 18.
0. bittet Bbrhof Otto Toa EonstaiB nm einen dgenen
■ÜAet eine PfrOnd« fOr ileascllten, Miüt »ich aber den Pfarr-
PO. — 1461 MAn3. Der (ieneialnkar des liiücliofs Otto von
bmUtifl die Sitflnnp der K aplan pipfriinde seitena der Oemeinde
— 1466 Nov. 16. Der Mdllor Hans RchABi von Ü. Btiftet der
Kaplanei eioeo Acker zu einer evrigen Scelemnesse. PO. S. ^
11. Jakob Heren (?} za Bahllngen bestätigt den Kauf eines
Atr die Kaptanei in 0. PO. S. — 1490 Juni 29. Die Oe-
'■ tbeiviebt der KapUnei die Urkonden ftbcr die Stiftung von
PO- S. — 1197 Jan. 17. Schaldverscliirilmiig dea Konrad
von SäBgen an di« Heiligenplk^r von 0. PÜ. — \Wl Mirx 18.
SUckB von Btihriniren erhält den Hof der CaplaneipfrAnde von
in BähriDRci) xa Lehen. I'O. S. — 1501 Xov. 34. SchuIdversrJirei-
^ dea IlurUiard Widmer von Wurbliniiea an die HWligenpflege C.
^. S. — IftOB Okt. 9. Heinricli ^VülmiT verkauft seiucii Hof in D. an
't Ite 0«B«indavcMv bdadet lich auf dem Raüiaui. - >j Du
^Klkn der PCinvi be&it<-t akh im Pfarrhanse.
JU^nliea ans Octaa da Amtebeüriw Konsiuc
i39
BciSffDpflecn über die Tontebenle JohrtadrsUftung aus demulben Jalire).
I60A. ZiBBTcnchreibiiiif des AdüHes ton Dankertewrilfr nher 800 ft.
KifitaL — 1610. TcsUBBHt ies Acbilles von DankerUweilttr (h. o ). (Daxu
liae Bairfcnadunii der ia diCMm Testamoit erwälwtea JahrULgwtiftiuig
■■ AiB Jtkn 1813.} — \Ü2S. Annivonarliurli (mit einer beeonik'rn AIk
tähiV ^ adcU««! Jtüirtm«.) — 17(M ff. Urbar der Pfarrei W. — 1718.
J«iknagMiftiiiig dcH Freiberm voo LiebenfelB. |,D«2U eine BesUtigun(
tetirt StifttuK tlardi die biMhöä. lUukBiuld zu Konstoiut.) — 1763.
Jlbtapitiftniii; der Jo^pba Walburg von Liebenfels — 1775 fr. Proto-
Wlkod der Pfarrei W. — 1779. Jalirlafastiftung der Joeepba Maria
fw UdtcnfeU. — 1779. Vertausch toq Kapitalien des Kirchfofonds zwj-
»Am BgbUageD nnd W. — 17^. Lieti Verkauf etaea RebMikkes Iwlr.
,-~ 17M. Den Tauscb rinea Acken betr.
C. Tn7ci«-Imrt von d«n Pfleger der bad. biMor. KommiMioB,
Vrot *. I>. Fr. EiBüiein iii KoDütuiz.
1. Bankholzen.
i. &en«lDde-
UW Ftbr. 10. Lebetirevon d«« Ham Merk gegen d^s Ileiligi^Geitt-
.«B Eomtaiuc aber einen Uftf m Ü. P. (Dazu eine Ab&cbrift) —
|iL 11. Ltfaeaivren des UeiDe Merk gegen das Heilige -Geist-
Kiriwl'T" aber täaem aftber beieichneten Hof zn B. PO, (s. a.)
iwü 9- Lehramera dea Martin Schmid gegen daa gen. Spital
Aber den Hof lu It. PO. (>. o.) — 1550 Apr. 33. Leben-
lti«i 4m jAfg Hermann und des Mtcbel Schmidt gegen du gen- Spital
ttv 4efl Hof Dl ß. (s o.) — 1^74 Xor. 12. Bastion Brprhl aus dL>r
B4ri ftcUt den Ueilisen^Geist-Spital zu Konstanz emen Iiebenrerers siu.
tO- S. — 1&60 Apr. 1. Lehenrerers des Benedikt P^fTer von Böblingen
arf dn Leonhard Keller ron 1)., der Vögte dn Hans BUnxerbabi und
■tat* Owdiwister. getreu dae gen. Spiuii über den Hof zu B. (s. o.| —
HS» Min Ift. Lebenrereni dn Jakob Boll und des Konrad Ilrecbt gegen
SpHal OlWr den Hof zu U. Pap. (s. o.)
B. (KathDl) Pfamt.
tC Kircbfobtlcber der Kaplanei li. (die Pftire! B. wurde erst
2. Gaienhofen.
GBmelnde.
llL JUl «od 1821. Zvd Fliirkirttn der Rencind« G.
3. Hom.
I. GemelBda.
V- Ihit. Flarkarte (mappii Keographica),
— uast, niihirtiiiiii — irri (V]
firi^afa. — rTTSC ZiHbM
I1BBC JAiUgtJwA — O J. :
die SMiuM ^r nniiiiArt IM a, «i Ti
M 0m». Mt (IiMtiM^iic lor StHknr Amt Te
KMmI H«terkli (rf>D lUwta) nm KemaXMax ve« Mtn 14S7. «t k-f
iwwefyag dtr ffru4«nclwri wui dem Jsbtv 1615
4. Moos.
Gemeinte
ItW Du. 9R. Hrliiilihchck Uttcr 60 fl., wdche der FVckn M. mit'
Onnliniftini dm liUoliäl) Vofttes MoriU von Brdtenlude&berg roaGil.|
In« IltihitiHilit Lii IInc[«lf/oll »ufgenotiitnen batt«. — 1687 Okt- as. Qi^j
lim« (li*r N|ilt«liill(^f{(''' '■) H&i]n]fzeU ober die Abz&hhiBg ^am öA fl
<*, II.) l'll H — KUH Jiitii 22. ViMirag zwischen dea Gcnseiadei) Buk-
lidlinit iiiiil M. iiti"! Tri<ib iiiiij Tntt. (I>a6 Ymlmidinwlii dieMT
buuile tiMilioliiijft dor ätabholter in Moos in einer Uitanle mm St, ]
lOUO.)
6. Oehningen.*)
<Kkthol.) Pfarret.
I. Srhnldacheine.
tlnv Ukm Vi^ knufl ^on MAftdAlcsib Müllü'r in Stiegea daeo:
VO, H — llhtl' 1^ Sttt'liiatvr, ilit< l>reier und dio üemetode 0.
kmifrii tli>r S<th*>lUMt(rudvnvb*A in Ü »inen J^lirciutiiis. PO. S. — ISUX
AitfttH K«llvr «11 a iixvtattft MKlud Kerber daaelbsi eilten Jahreadot-
m 1. - l«lML MWkMt Wffillw m IQithbfifB (Kildibtirg), Bürget m
U , MVl Mull Kmi««Uk m U 100 a PO. S. - Ifiäd. Geoii! Bodttf
w« hvkI au ^Mmmb (SolnM«i> vtcfcMft Mtob Hund van Litudeitadi,
4m ktocMfl. Su Mi Vofi m BiMtatM. eteaa JabiWEiu. PO. S. - ;
im. AMM DMck a a iMfcMft ^M Ruf duelb« oinea JahnHi»
PO. 8. — 11B1- OaMta 4« SdMMMfc«4e d» Anton Dosch (s. o.) u
n Siift«ag»K
IKl. Tfffaaeat der Bkrten W«fiir.
M a JkMMi «tan MüKT K<
Wik BhuNn riff» ailil 4n-
Mri QutM. r. - 1^W. Ov SttMAhir, «
VniulM' Nmf 9IB>N vva i^B UMMaM
■dtkA akfMntM mm tmim Jaktttfr Ar fc
F. - 17»s Dir Obmk M^m tum« ta
tclwa^wfliliiaiiiili li lill lt. P.
X)U. N»- S. Id« t.
P. — 1617. Frau BiUril
der SebastiaDsbnidencbift
P. — 1^6. Hia-
1 B*U9 nehat Uof
• Stvier und die Getnwlf
A. Daikkni om 16 H. Ziot
r ka da» SebastiA^st)ro(l(^
Ant und fiiMhr.
rüe Ehefrau ver-
■ Arcl
Atxhivmlieu aus Orten des Ataubturka Stodculi.
m4l
nX- Bischon. BestHiicDDgen und EnlscheiduosiüL-
1631. Biiebof Jtkob (Fugger) von KonitAiut besUtigt die ^^«butitna-
■dffichaft- P. — 1<M. Pit«r Rotteobächler, Prior und Provinzbl des
ha%u«nless. bcsuujgt die RoecukmisbruaenchaA. P. — 1759. Bbchnf
|Bd Kwdiiutl de Bodt c^Aan rin« VwordouDg wefren des EUstler^h«!!
Pap.
IT. Abltsse.
1770; 68. Ablfl«e der Pipct« Ciemeas XIV. und Pitu Tl.
V, Zinsltflchrr.
0. J. Der Sebsstiansbrndencliaft xu O. jihrltcheg Einkommen m
I- und Bodenänsen. P.
Tl. Kirchcnbacber.
1611 ff, KirritenbUcber.
Notiz.
INe GenehideQ GandhoUen, Hausen an der Aach, Hemme ab oren. la-
^ Sddenen nnd Weiler, sowie die (kathol.) Pfarreiea Arien, Bohrin-
Frtedingeo und Hemmenhofen besiuen k^ine Air-hi*aliea.
IV.
ArcliiTnlieii ans Orten (les Amtsbezirks
I Stockach *),
laBkhnet von dem ehemal. Pfleger der bad. histor. Kommiatioa
^^^L P&rrer K&rl äecger ia Kaitbaalach.
^^^^^ U Bodman.
V A. Gemeinde.
15I&. 9S. 1T27. 57. B4. ürbarien. — 1762 Mai 23. Schreiben des
KiHinib Ton Rodt. Bischof von Konstanz, den Frühfr^tag betr.
6. (Kathol.) Pfarr«).
1612 ff. Kirchenbuch«. — IW8. 80. Zinaverechrcihnngen der Si.
r»-K»pl»neipfrßnde. — 1665 u. 1704. Den driH*n ttrden betr. —
Waebs. und Wrinjänwliurh. — 166S. Alilaasbrief von Clemen» K.
— m4u Cooienaua ordinarii imtilucndi confralcmitat^m S. Rösarll. —
Ittl. Teimabrief des Michael Knecht. — 1692. Errichlunff der Ülberg-
taglwai. — 1698. Ablassbrief TOn lonoctmz XII. für Mit^li«der der Bru*
talätaft SÜ. SebMtjaü. — 0. J. Zinaregiater.
Tgl. Hia 15, j'ff.
]
m42 Öeeger.
C. Hsrrschtft Bodnun.
1234. 1336; 48; 80. 1426; 43. Eaaf-, Tauscli- und Umscbreibiuigs-
urkaaden. PO. S. — 1345 Apr. 16 Avignon. Gemena VI. Bulla sup«
applicatione eccleeiae paroch. in B. PO. S. — 1512. Urkunde, die Über-
lassong der Ernennung eines Pfarrrikars zu B, Tonseiten des Biscbofi
betr. PO. S.
2. Eigeltingen.
i. Gemeinde.
1590 {?). Extractua über Schlosa und Dorf E. im Hegau von Hans
Werner von Raitenau zu Langenstein. ~ 1619. Die Herren v. Raitenu
xa Langenstein atiften vier Quatembermessen. — 1629 ff. Erneaernng im
Bannes von E. — 1670—80. 1753 ff. Gemeinderechnongen. — 1686 Jaa 13.
Vergleich zwischen der Herrschaft Langenstein und den Gemeinden £,
Orsingen und Volkertshausen, betr. die Fuhr- und Handfronen ma
SchloBB Langenstein. — 1690. Interrogatoria der Beicbsritterschafl in
Hegau über die „Ritter-Orte". — 1691 u. 1743. „Steuerfiiaa" der Reidu-
ritterschaft im Hegau und Madach. — 1743 Aug. 18. Beschreibung der
„Völler" durch den Vogt Joseph Mayr. — 1743. lAger- and Grundboch
von E — 1758. ürbarium über E.
B. (Kathol.) Ffarret.
1418. Stiftung der Kaplanei Nenziugen. Abschr. — 0- J. EinkonuneB
der Kaplanei Nenzingen. — 1466 Okt 28. Extractus incorporationia et
unionis parochiae EigeltingeDBia cum monasterio Augiae majoris. — 14BI
Aug 4. Vertrag zw. dem Pfarrer zu E und der Gemeinde Xeniingoi,
den Gottesdienst betr. Abschr. — 1517, 61. 1670. Urbarien der P&rreiB.
— 1564. Das von dem Junker Pangratz von Stoffeln in der Kirche sn £■
gehaute Gewölbe betr. — 1565. Erneuerung der den Heiligen zu E. ftl-
ligen Zinsen. — 1566. Urbar des hl. Mauritius. — 1650 ff. Kirchenbücher.
— 1653. Rosenkranzbruderschaftsbuch. — 1654 Sept. 7. Sententia inter-
locntoria in causa sequestrationis decimarum Eigeltingensium contra Ka>-
zingen. — 1655 Juni 17. Cession einer Schuld des Hans und Simon Martin
von E. zur Stuben'schen Stiftung. — 1665 Aug. 22. Laurentius WieÄ,
vicariuB chori und custos metropolitanae ecclesiae SalisbnrgensiB, stiftet
der Pfarrkirche zu E. eine Monstranz. — 1657 März 26. Sibilla von Stu-
ben, Hans Aadreas ond Johannes von Stuben stiften einen Jahrtag nir
Heiligenfebrik E. (Dazu eine notarielle Bestätigung dieser Stiftung.) -
0. J. Verzeichnis der Mitglieder der Familie v. Stuben. — 1658 Juli 5.
Stiftung eines Jahrtages. — 1659. Laurentius Wiest scheukt dem Gottes-
haus zu E. 400 fl. Abschrift der Schenknngsurkande. (Dazu verBchiedeoe
Schreiben.) — 1669. 1726. Die Einkünfte der P&rrei betr. — 1670 Sept. 3.
Piarrvikar Joh. Ulr. Trippel schreibt dem Bischof Franz Johann zu Kos-
stanz wegen des Pfarrhofra zu E. — 1670 Nov. 29 Reicbenau. SchreibeD
des bischöfl. Eonstanz'schen Obersmtes au die gräfi. Raithenau'sche 01>t^
vogtei, den Fftrrhof zu E. betr. — 1671 M&rz 5. Den Bau des Pfin-
hofes betr. — 1671 Sept 22. Kaufkontrakt über das Bach'sche HaiA
das zu einem F&rrhof hergerichtet werden soll. — 1672 Jan. 10. Tt^
morial für Lorentz Dietrich auf der lieichenau, den Kanfschillingsres*
Arcbiralivn kus Orten des AtnUl>eztrkH Stockult. ||,43
den Pfurhof in R. betr. — 1673 Min: 1(> Att^statioB i)c9 Ober-
ngtM Joliuiu Zimmcruaon xu Ijiugmiilein, das l'fikrrlisuH in E h*>tr. —
W3 MAn 17. ^cilreibeIl ans dtr Uetchrnau aa den Ileiliireniifleiirer za
^ie Raiifikation defi ETentn&HfaiifhricfH beer, — it;9l Sept. 12. Me-
det KapJuu LeonhArd Mej:«« in Nenxiite«!] »n den OfÜsiaJ ia
den KlemzphnLen in Nenzingen helr — 16dl Sept 35. Kinnn
Zehnten in Nenxing^n hHr. — IfiDl Ükl. 2. Vorladung ics
plans Megea in Nenzioyen ror dat Offlici»Ut Kongtenit. — IftWS Graf
GoidoMd za Webberg vcrknaft das atlc ITarrliaiis siti K. iler ilortigc-n
G«i«tind* and Kirchenpftenc zn einem SohulljÄiis. — 1711 Apr. ^9. Vcr-
^hch rvischen der Ifarrei E. tind Andreas Maiiliin ober da» der Cfiirrfi
mljcfajilUDe Girtlein. — 1711 Aug. 6. Aoazug aus dem Sevlbuch dea
UMMnititu m K, Stiftungen nnd Jabrtag« betr. — 1717— I7&ä. An-
Kkafcng der Kirchenftlocken betr. — 1721 Dex. 12. Den Ora»»- und
nti&zelint^n xu Bnuneoberg betr. — 1721—29. Bexugn'^ter der Pfarrei
E. — 17*1 Sept I». St-hreihen äor Begiemng in Innshnick an den Bi-
ickif toa Konslaiu. das KapljUi«ibpne&i:itiTn ta \eiiu»|{en betr. — 173Ü
üo«. H. Aoszog ans dem Protokoll de» geisil lUteb, die oblii^tidnes dos
fhiim TOD K. in dex Filiallcirchn nn Xenzingen betr. — 1780 Nov. IC.
Sdueibeo de« Pfcrrera N. in K, an Fr. Ant. Hielmh, de« Novaliehnten
ia P&nrei E. betr. — 17S1 Juli 4. Leopold Jotef Maria lluoter.
Dr. tbeoL Kiptan in Xenzinfiien, srhreiht dem Otieramt Nellenbiirg nber
[_ft Errichtung einer Pfarrei zn Nenringen. — I73i No», 16. Kmeueriing
^kl Zehnten zn Nenzingen- — 1743 Ang. IG RadoIttL-ll. Scbreiheu der
Spulet der KeJrlianlterBf^haft iu Hegau, die Kirchen-, I>farr>. Mesner.
mti ScbuIgAter zvt E. betr. — 1717. Den Jahrtag fttr llana Kestle xn K.
^tr. — n-l.'^. Zimbnch der Pftrrei E. — 17W; S!. Decrtjta epU*!. Conat
■ caosa rq^arandanini ncdiutn parocbialium in K. — I7W. Infitrnkiion
Orden P&rrer in E. — 1750; mt; 9B. PfarrhauK- und KiTchenlwiihkten.
— ITSft — «6; 1748; 78. AnniTcrearia relebrandii in jianR-faiiJi etilveia E.
— 0. J. SecJbnch der l'üirrL'i K. — 1 763 Sept. 24. Estrmctus actorum
|ltKhi«lium Eigeltensinm, Domberg betr., wegen der Ifarrgcrechtigkeit
tod der jftkri. 10 0. — \76&. Eine RuralesttTtung eu E. betr. — 1769.
BrOigeiq^terbeschrieb. — I7r>.>S Mfirz 1(> Srhreiben de« Pfarrvllcars Forner
bE. ao den Patroa der Phrrei, die Pfarrgrbliid« betr — ITi}^ Dez. 17.
KeScUleblmig (Ilt Streitigkeiten zwixcheu der Hciljg^npflegt^rliäft E. und
ivGeBeinde E. üher ein von lettteiwr aufgenommene» Kflpilal betr. --
17»; 96; 67, Die 10 fl. betr., wclrbe die Pfnrrfi E, aov dem Reich»-
(Dtlcahana Salem statt der flir gebührenden Kleinxelmten erbalten bat,
— i;e7 Febr. 17. Fr. XftTCr AngUBtin l'feifl'er, Kurat in Neoringen. «teilt
OMta Kerera aiia Ober den von dem Plärrer xu K. aiiagemititeu Kb'iu-
Mkoten. — 1769 Mai 15. Bencdictio ecclesiac i. c. crucis ccclesiac durch
du Pfiurer Fraiut Xaver Förster in E. — 1770 Mai Ifl. Supplik der
BtcienpHeg^cbarc K au deu (.trafen J««eph von WeHberg um Nacbia»»
äei auf dem Ktrcbptatz ruhenden f^rundsinses. — I70fi Juli 14. Hiachof
Kufniliand« (.'bristophoma von KonHtanx bewilligt die Mittel xor He-
MBntion des oberen Teile« des Turmes und zur KmeaeruiiK de« Darbe»
d« Eirche in E. — 1807 Febr. 7. Fasaion der rfarrei K durch die
]
taii
Scoger.
EmucI«! Langcnstein. — 0. 3, SpeuBIcation il«r atitder Scbuemochtf'Kl
BcliBiuuog ilelieodca Schuldeo- - 0. i. SpezUUcttion Ober die
de« M«aers in E. — 0. J. Die R^uienmit ilca f&iTfaofea xu E.
— 0. J. JahrtAgisUftuaig. — 0. J. Akten, betr. die I'utontion ia Xl
3. Espasingen.
L Gemelad«.
1704 ff. BesgliltingHverbiltDJsse des Lebrcrs betr. — ITltö Apr. I&]
Sclireiben des Spitalamta Koustans, Zimauchlssa an die GemeiwVea Ba4^
man, K. aod Wahln-ies betr. — 1762 ff. Ausbrach rou Scuclien betr.
1774 Okt 24. rnterhaltong der G«meindebniiinen betr. — 177J. Top
ecLriften bezUt^I. der WeinlvHV. — 17S2ff. Bestinuuungen über Viehvtii)&J
— 1799 Apr. ]. ScbuldacheLa der Gemeinde über lOOO 6., «Dpfitogei
Anutatda Hotia in SteiuliogeD. — l.SOO Not. II. Aiuucug »m d«an
dnger Abrechnnngabucb. — 1800. AbrecJmang zwisciien Huu 36rg
Ton K. nod der Gemeinde E. — 181)1 Nnv. 16. ExelratioDaandrohaBg
Bi-iten der K. E. Knuzlei im Uegtiu gegen die nocb im Rückst«nde
tendptt IMttergtineinden. — ISOl. AoÜDftlime Fremder in die Get
ond ^^'cgzug üL-r OetDeiadakogehörigen betr. — mn ff. Votbt&udig»
reciuniiK mit jedem Bärgor. — 1802 De*. 30. SLftning de« Oottetdiec
betr. — 1^02 ff. Anstellung der Markensetxcr betr. — 1608 Jui. 13.
tuDg des Fabril(pfl4->gcrs Uox in Konstans Aber 150 fl — O. }. Urk
— 0. J. Amsgabvbnch. — 0. J. Die Terlqping der 8000 fl. Haoptgut,
B&n den Erben des SchulthciaBen Jfiig Mux zu Kousun« eii abb
Khuldig Ut
B. (KatbDl.) Prur«l.
1402 Ittendorf. Kaufbrief bbor den Qross - und Eleiuzehnten zu
Abachr. — U95. Stiftungsbrief der Kaplanei l-I. Abseilt. (Das
dieser Urkunde lefiudet sich iin Archiv des Obentiflangsrab.) — 119
Pfarrbob; betr. Ab»clir. — l4dS> IHe Verpdicktangeo de« FrOhmauen
E. gegon die Ifarrhirclie ru Bodman betr. Abscbr. — 149fi u. 171
Liefei-ung tob liola und Heu an die f&rrei K. vouseiten der li*
betr. Abitchr. — 1&28 Das VerlialtnU dei> KaplauH in E. znm
Bodman; die Verpffichtuitgen und das Einkommen des Kaplani
A.b«chr. — 1G13 Vex. IR M Conradus MurBini, Pfarrer in Sippll
decanus cap Stockach schreibt dem GencralTiknr von Koiutane aber
Emetierung der Kirche ond des Kirchhofs in E — lßl9 Okt. 25. L"rl*hu
S. Nicvlai. patrooi in £. — I6&7 ff. Kirchenbilcher. — 11160. ätif
brief der Pfiurei. (Dasu die BeatAti^ngsurkunde des Biachoft
bann von Konstanz ans dem Jahre 1664.) — 1600. Abgabe dMl
Kelcbei g«<gpn Reven von Fraaeuberg (wl) an die Kirche xu E- — 0.i
Pbrrbnch, enthaltend 1) dio Süftungsnrlnuule derPfiurdE. mit dem
tum: ,lU4iO Sept. 13"; 3) ein«o Anaug ans den TMtanant dos Fi
Jobann Josepli von Bodman Honen betr., die tu dem PfrOa^
gestifbei Rind mit dorn Datum : „1730 Dez. 1". - 16U9 ff- Ami^
P.— I(j97. Kirchengut betr. — 1CÖ7. Redinoogen der Handwerker, wrfe
u der Kirch« su E. genrbeit«! haben. — lOSdff. Kirchtabauaklen.
ArAInllcn u» Onen das Amtsbezirln Stockacfa.
m45
'. 36. AbiocIiDinig mit dem Sdirdnenndster Jobaones Walter
te AlUre. Abachr. — 1710 Apr. 1. Vertrag mit MoiHlcr Jo-
bell ahti Mal«r- und F«s«arbeit in der Kirche zu E. — 1717
! Stratlgk«i(«o zviacheo dem Spital n Oberlineeii und der 0«-
E. Ober einen Weinzcliulon lutr. — 172a Früchte uciil Wein
1738C 0«blln.'cliaan£es. -• 17SU Des. 1. Ausiug aiu dem T<^ta-
I Frdbfimi Johann Joseph von Bo<itDan, Jafarta^ttftungeu zur
•ünde hl E. betr. — 1731. Annotationca ad infonnandiim bene-
ia E. , a parocho-corato Manz. — 1735 Sept. 3 Clemen» Xn.
du altarfl priTÜe^tam fdr einen vom Oriliuariat zu büzeichneu-
'. — 1786 Febr. 7. Clcmeßa XII beTiIligt einen Ablass auf das
- 1T4I Dm Einkommen der Ffarrei K. betr. — 1744 So», 9.
XIV. 1>e»illigt einen Ablaaa nur du NikolaifcEl — 1744 Not. 16.
bewillig ein alurt- pritilegitttiim ftlr den Muttcrgottesaltar. —
:. M- Benedikt XIV. genehai^t die SchutzenRelbniderBcbaft -~
u 14. Dervelbc ^ebi der fen. Brtidenr.h»fl das nltare privilogta-
174^ Umdenchafltibacb der Scliutxenj;;^n>ru>Iendiaft. — 174U.
\gtrit* betr. — 1756 Nov 23. Teelinonitim aitaris noviter erecti
parochiali E — 1767. KirchendieiLsle betr. — 17G1 ff. Freiidcn-
««fcierlicWieiieu betr. — I7G3— 1739. Krieps«hen betr. — I7r>ö.
— 1769 AuK- 14 Radoltell- Die KaUtstrierani; Av» Ttinr-
tea in E. betr. — 17Ad Aug. 2ii. Spcüifikalion der dem
I, Acm l*&rrer, der Bruderst-baft und dem Mesner zu G. itistAa-
e. — 1777 ff. Revi»i<>nebi>iiivTkuiigen . - 1778 ff. Kircben-
— 17eS Okt 2. Inrenurium über die von dem Pfarrer
den neOigenpflegem tUKCstellten 8acbeD. — 1783. Die Schule
'. — I7B4 Sept 19. Annivensrntmung der Agatha Bacbio zum
— 1784 ff. Du Pfarrhaus und den Pforrgftrtcn zti K. betr.
2S. Herr v. Bodmao schreibt dtfni GeDeralvikariAt Kon-
ErLauung eine« neuen l^rrhola io £. — I7S& Nov. 8.
dm bau des ftirrhauttcs und aber die BntachAdigung
Bodman Tonwiten der Kircbeufabrik. — 1785 Not. 19.
(lea PfarrhauEM in E. Iwtr. — 1785; 66. Den Pfarrhiuiabau
Mai 0. riie Abhaltung de« Ootteadlenites betr. — 17i4ti
!vet Proteate de« Pfarren \. in E. gegen die Abh&ugigkeit des
E. Ton den Herren >a BodiBan. — 1786. Akkord über den
flMUi. -' 1787 Juli 23. Brief, die ßaufUligkeit des Pforr-
C kür. — ITfi) ff. Die Besetzung utul VerwAlliiug der Pfarrei
— 1790 Apr. :^0. Schein über die zu einem Jabrtag zu K. ron
Trmuvhien SO B. - 1793 ff. Opfer- and Jahrtagsrcch-
1797— I8<K>. Viiria. — 1904. Kine Tumirtparfttor betr. —
Pbrrffvbftwje betr. — 1806. Schulrerordnung. — 0. J. Ur-
U. Sidans xn £. (.Aarhpstngen na iler Ach").
4. HeudM-r.
Stmelad«.
Je Vifordnuug gegen Vogt, ■Plkrrer nnd Schulmeister — 1733.
[ tktt 8ckopfkbai|nier ans dem tleodorfer Urbar. ~ 1749. Fe»-
m46 Seeger.
Stellung der Oemeindeordnuag. — 1808 fl. KriegsleLBtungen ins Uagui:
nach Lörrach betr. — 1775. Die Benutzung der Gater vom Hard«eie
betr.
S. MahlspQren im Hegau.
1726. ürbarium. — 1738 Not. 2. Verzeichnis der Abgaben für de
Mesner. — 1739. Anlagebuch. — 1769 Febr. 1. Grenzbeschreibung de
früheren Gemeindewaldes.
6. Mainwangen.
(Katbot.) Ffarrel-
1663 ff. KirchenbOcher. — 0. J. Urbar von M. — 0. J. Kirchcnfonäs-
rechnungen. — 0. J. Gemarknngsk&rte.
7. Rorgenwies.
(Katbol.) Pfarrei.
1587 Juni 25. Genehmigung der Bruderschaftastatuten durch dea
Kardinal Marcus Sitticus, Bischof von Konstanz. — 1596 ff. Bruderschafti-
bQcber. — 0. J. Ein Buch mit folgendem Inhalt: a) 1598. Terzäcluiii
der Schenkungen an die Pfarrkirche und die U-L.F.-Bruderscbaft zu B-:
b) 1659—88. Standesregister; c) 1586. Die Wirkung des Wassers VJjS
in R.; d) über miraculonim; e) 1700 Sept. 22. Lehenbrief Qber denH«
zu R.; f) einen Jahrtag betr.; g) Verzeichnis der der Kaplanet B, ii
Eigeltingen lUlligen Zinse; h) Güterbeschreibung; i) Bericht Qber die P»
digt des Kapaztners Marci de Aniano aus dem Jahre 1661; k) UJJ'.
Einkommen zu E. betr. ^ 1609 ff. Bruderschaftsrechnungen. — 1667
Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Pfarrei B- ~ 1671
— 1714. Streit- und Vergleichsakten. — 1676 ff. Kirchenbücher. — 167!
Apr. 1. Kaufbrief. — 1683 Dez. 18. Confirmatio statutorum confratoni
tatis in R. — 1694. Pfarrpfründbuch von R. — 1709. Pfarr-Urbariaa
— 1767 Mai 8. Genehmigung einer Bruderschaftsprozession durch Kardi
nal de Rodt, Bischof von Konstanz. — 0. J. Ein Buch mit folgendes
Inhalt: a) 1778. Anniversarbuch; b) die Einkünfte der Pfarrei betr., fie
schrieb der Pfarrgüter. — 1790 ff. Verkündbücher.
Notiz.
Die Gemeinden Mainwangen, Münchhöf, Renthe und Rorgenwies, sc
vie die (kathol.) Pfarreien Heudorf und Hoppetenzell besitzen kein
Arcbivallen.
Archivalieii auK Orten des Amtsbezirks
^ Uclicrlingen.')
Ttneifhnct too dem chenul. Plief;er tlcr bad. bütor. Komtoinfaui
l'&mr Xatw üdrj in, öwinceu.
I. Ahausen.
fienftiad«.
1709 — 1K>9. ClironUc der ü«ni^iide K. In. dieMr ChroDik nittd fol-
|nde ürkondet] Tenceiclmet: 1} l!ä& Knv. 11. Eotscbeirlatig der StrüiCig-
keüei xwiachen den Hauern eineneiu und den Hiibtern uud SAIdnem
almeitR Ober deo Viefavcrkauf. AUclir.; 'M IttG^ Uai 8. Abt GeotK vou
fiihn nad BürgeniidsUir und Bat der Stadt tHicrUngon echlit-'Hi^ti dtirrli
In (in. AnÜeot« die Imuf^ xwiscbui den D&rfcm A. und itenna-
(Dfai über Trieb ondTract; 3) IfiTti Aag. 33. Aiiibms Kanl, Dflrger zu
tkrfiafen ood der Zeh Vo^ d«r Uertbchatt Iitcndorf, crläsBL einen
Spnckbrief, beir. den ttrittigen Trieb und Tratl der beiden Dörfer A.
ad htCDdoif : 1) 1&93 Okt. 7. Jotu-Inn Hainii«!, Oberatntrnaoii zu Oat-
och. JMckün Fuüili, HoAneiiter ku Slockach, Gregor Hau, Zunflmeüiter
te Bau und Oswald Hennan, StadtAch reiber, ßArger sii Übcrlini^u.
liBchMB im Auftrag des Abu Cluriiiltau vou Salem und dor Keidutitudt
tbniineen die Streitigkeiten zwischen den Dörfern A. und Graebeureu
Aber Vidiaustrieb, Wun und WaiiI; 5) 1593 und \&a. den Viebaiislneh
in Dorf A betr.; C) ICOäJao. 17. Job. Joachim ß&ck, Dr. jur, Kanzlei-
(tmlter der Reichä&tadi PluTlingea , erliast einen Sprucbbrief in dem
Streite (iriacben den Gemoiuden A. und Itteudorf aber Trieb und Tratl;
7) lfi3Ö Nov. II. Jakob Leib und Kaspar Haften, UorfaieiBler £u A., ver-
bafen dem Bartli Seit« und Jerg Riitter mi A. den der Genieinde ge-
btngen Grund und Boden in der WiiilefStrasse, den iiie beirle nberbauen;
9i 1672 Sept. 0. Der Anunaii und die Qenieinde za A. und der Meier zu
Stäiüosireiler vei^leirhen sich in Betreff dt« atrittifien Weidrechtä im
Tagtbefg, Schönriedtwald und UutbH-iescn oocb dem alten Spntchbrief
iQB 1Ü16 vor dem Herrn Uennc ZimmeriDanu, dein Kaiiiiulsr des Klo-
atn Eiusiedlen und dem Statthalter in der Ilemcboft Ittendorf; 0) 1684
Det 25, Jakob ilrülter zu A. verkauft der Gemeinde A. einen ewigen,
ilüingvn Zina von seinem Haus und Hof xu A.; 10) 1721 M&ra 8. ScKIdw
Itleoibri Vor dem furstl. Konstanz'sclten Hofkammermt uud AiDtitTer>
aiher der Uerrscbalt [ttendorf Bchlic^sen der IJndaii'scIic Kehlmayer
imfh Steflan und die Aliauter I>c>rfplleK(.'r Anton Klnuliu und Andrnu
EUn^ lu Namen der Gemeinde einen Vcni-a^, wonach der Gemeinde
1
')VgL Mitt. No. 6, »liff; 8, 7öff.; 9. 31 ff.; W, 97 ff,; 13, 22ff.;
[i48
Ddry.
eiD Grandzins von 10 Kr. 4 UJr, Tom Stift liiuliut crluMD wird, w«
dieselbe auf da< Wfidrecbl «uf einer gea. Wi«ee wräclitut. — I7&7C;
GeiBeindeKchniiagen.
2. Ittendorf.
A. ecmeiid*.
14M Okt. 1. Di« Gebtirschaft des Dorfes 1. (Ycttfudorr) lüriritit lliei
Vischer von Fischbach udi] Bartboloml MAsalin voa Utwia '
Erben den Hof und das Gut zu den Velben zu eiuem ewigen >1 ~
PO. — l&ÜS NöT. 19. tlQrgennDister und Kut der Stadt i'lbcrUngra (st-
scbeiden einen Streit wegen des Weidrerhl« zwischen ihrem '' '
und ^weseuem Vogt Cluästoph Betx, Jotitigem iCrblulicnträgor d
and des Uus Scfamid H6« und ihrem Bnrsmoicr Hitrlholmk
eiaenäta and der Gemeinde [. (YUendorf ) andenetts. PO. — l TmO Ai
AmVroBitu Kaut, Borger zu Überlliifco, derzeit Vogt dar He
als Obnuuin, Martin Krumb, Amman, Micbel Berx, KchreiWr
Steffelio und Veit Spieclcr, alle vier zu Hagenau KSehaft, ni-
leute, Btellen oineti äprucbbricf ans in Bfitreff des Triebs nod l j
HAUeni am Hastoeb. PO. IGOO Juni ü. Onophrins St<mb«t!
fiOlsDr and de« Kau ku Überlingen, ab Obmann, und Jnkob Ud|
oTg Heuer und Midac) Kjievht, alle drei t'berUagi»chti Amtleai
Hcrrachaft I. xn Hngenau, Immenstaad und KippcnliMMHi, und Huif
m ImmeustAad, nl» Schitdnictiter, entai-beiden einca Str«lt zwiitrht
Gemeinden I. und Beuthc aber Trieb und Tmu. l'O. — I6U.1 -laD. tu.\
Johaan Joarbim lUgck, Dr. jtir, Kanzleiverwalter der R«lc.liati '
tiogen, aU Obmann, und Jnkob Uagor, Ammaon icu Hagvnaii
Knccbi. Ammntui sa KippeuhiuiäGn , Jerg llitmcr, rbcrlinfiaclurj
mann xn Immenataad, und Hiemnyrou« Weihet, Oerichtst'hreiWr
oau, als Uolerb&ndler oucl Schiedsleute eatscheideu ciaeu Streit ci
den bilden Gemeinden Abausen nnd I. wefcn Trieb and Tratt.
IGSti Mai SC. Thoinaa Kadili xm I. vr^aiift di-u DArfpdf^eni
Bebam und Jakob KInbeJin ebiea gien. jflbrlichen /Ina tou eini-r
nalidwiese im Dorfwtier. PO. — 16S7 Febr. 2. Manm Kabhole «i
verkauft d«m Gotteshaus Uäclji einen gen. Zins von wiaer hehniL^un^
Oberdorf. l'O. — ICM Mai 9. ÜomiDikos Rid, KonT«Dtoftl d-^ »-i -"
Einsieileln uud Statthalter ta I. und Junker Johann Ludwig von :
Vogt SU 1, verkaiifen mit Bewlllii^imi: ihres Abtea Placidu
dein au Tet»chieileiM> Bürger zu L Qäter im Öiich fegen
Stfiineobacfa, im Öach gegen Uundvreiler imd im Ttecb gagf^r'
gelegen- PO. — 1690 Dez. '2ö. Ilaas Haweyssen nnd J<
DorfpBoger, and sämtliche Gemeiudeleule eu I bearkuoden, dan tip
Johaen Albert Scliiudellin von und au UDierreitnau and an Karl Ant
FfeUter von .Mtiafaofen, Domheiren und Kuitoreo des FlochaiifU Kouitj
400 fl. iu gangbarer Keichsw&brung schuldig geworden seien und it
sprecbco Jodes Jahr auf Wcihnacbten 2ii lt. /.ias in die Stadt Kons»
an die genannten Päei{er einitefem zu wollen' PO. — 1799. Urbar
Gemeiodo I.
Tafel n
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Markgraf Leopold Wilhelm
von W. Vaillant
^Karlsruhe)
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^ Tatel VI 1
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^^^^^ Markgraf Hpnn.inn ^H
^^^^H (Kariwuhei ^H
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Tafel IX
Tafel XI
TIo. 12
Markgräfin Maria Kmnziska
von M Merian d. .'.
^tCurlsnihe)
f . ■■ , '"
i/MTv»5nrY '
ZeitSi^hrift
JUN 05 1981
mr <l»p
Geschichte das Uberrlioms
beniu»i;i>KplNni
\on ilvr
ßadifichen hutoiisclieit Kommission.
Nouo Folffe, Hund IX. Holt 9.
■U *l>r Talela.
' t i
Karliruhe.
J. r.ir li'fcl'l's Vcriat,'.
reirriiuttr
Inhalt.
aoHu», ihr Bach oaJ ihn Zeicbra, nn Da-
kta i llfSim iu ntiA'iiiDK (ila/u Tafel \U— XlVi ... I9S
Znt rtfoi i ' ' "" l'f'mi iiml .I< ii Annale^ .Meltnw«.
roat'r BirnbardiokSlasoB toFiviliiirri I;r. '■£!&
D—Illlll tmUtrtiCr hur>lin uitil Kliraliiinr» )■■ llAn. VOD AKkjf
atnlilar l'r. PrMrlcb in WMCh In KnrUrahit ..... 331
Aus dffn rifüffruhai-liiT KlMiirleltcn. (1'roiocolliim Gmiftcnbieens«)
(Svhlaat, «on l'raepMnr ]tr. rrttl B»iBitart«o in FrcilNtrR i. B. 340
B^chlr Btx) Ofiiff ilcr I>otii|int|i<-tfn lon I<i<>Ti>inn7. in <'4lnur arul
0ageiECa>l, rnit SuillArdutar tir. iBSea Wiltfanr in (^Inur 200
IDJD llsuthJlti||ki-i[ «Irr rhrmulig>'n l'ntnuti'tratm-T-AStti Allvr-
b«i]i|[iti ftiü' drm Scli«arx«iiM, roii Arrliilekt Fr*U Jtkob
Btlinitl la Kubrul« <üMa 't*M \V| 271
Ott» Draafcl», noi b h4miii I^Im« iuhI Itttrmmchm Wirken gc
ftckndnt Ton AnMuu- t. D. f. T. I. Rtlb in GtlwnMn . 2im
Mifcvllro:
S£il Xikolnui ^oa Itutriulo, T«a l>r. iltKisdn CirttlUtrt In
KarUrnbr »31
|lailivlu> tj'liiut>|irlti'lu' uu( A» VfmU vor ik-in Kohklkiucrr
Kiin/il. «un l*rUst<lri7rnt I>r. Rfchar4 FMt«r in MuiK'htn 32S
J. ii. Nrlik<«M-r« nrkiilarkc.m-3|")t)ili-iir. von Tnil Vr. 8etD-
ikh fUlk ia <trniil>ack SS6
2«m BAplwlUtrinbchui rrltMutonhndi. rno l.'niv.- Prufpwir
V Pr. I. BruiUn in ätnufetnirr . ■ SB!
TiiltralunioliiMi 3S6
B«diK>i{' <iv«ilitt'liuliilenitur 4h JaliM^ IKKi, xiiituninraf^MbrlH
Too Srailurekltur Vi. Pitir llkvrt >n Kr-iHrg ^"09
KBt(L>cntincoii, von Troiifwor I>r. Arthir B6)itllnck und Arrbiv- ^
ral Itf. K«rl OkMr i«i KarUrubfl ... 378
B«rkbiifP>a| S8ö
KittvHungeii dar bad. h1atort*eh»n KnmmlMlon Ifo. IS.
V. ArUiimhaa bu« (Irlon tW» Amlubf-iirk^ l' iM^rHnifnt, rrr-
ucklmv* T«o «Im Iflfrrr rtnrri*i Xarer Udij m (iwifn;.'n
k'ScIiliuw) n4l)
VI. Ati'liitnlH'ti ttiu Ort«n iIm Ai»i>lifriri« MdHIirim:
A. \nttlciawi rnn ilfm th^m. rftctfw rram-r Atbtrt
Jollu SIercrl mK2
II VtTzricliiM't von d«oi rfloKi-r Trof. UbtTt RllSi in
Unlllvirn tiiS6
A'arltiitlili'D ihmI |U>r)i tili|t»nil m&fl
VII. Vtm'ichiil» ilrf In ilem Fiiniflwiii»nl(iv ik-r Krriherren
lti..,j(r »»i- [*nr>)iirK 'n HäiIi-h fniluilu-ni'n Anlihaliiii.
iiucrliTliKt tun I>r. HitKt UtaUrt in KarMnibr . . mit
VIU. ATt-Iiliallrii ait« Orlt'ii Jn Amlkltntlrk« TnUerL*. Trr-
«rirlmi^t IUI! lUin Hicnal l^i^CT l'famrr C' IIIU| In
NuatncI ml IG
IX. Ardutallrti au» Drtmi ilo Aralabttlrk« 1/lrrtcli, v«r-
11-ielini.t «oa dtn I'flfff«- Pn>r finrs FrMf. Caltlt in
tArrach mWk
Die
^terliötte zu Konstanz» ihr Bnch nnd ihre Zeichen.
Von
A. Klemm.
Anlääftlich eines Besuchs in Stras^burg vor zwei Jahren
bekam idi durch die Gut« vom Herrn Oberbibliothekar Dr. Ba-
nuk eine HandKchrift der Kais. Univursilätä- und Landes-
Ubliolbek (L als 111) zur Einsicht und eingehenden Durchsicht,
«riche mit dem Zeichen O die Üherschrifl tra^: I. Ordnungou
liietzcn-Brudcrschafe zu Sti-a^burp. IL Bestitiguug
logen. III. Meister und Gesellen. IV. Zunt'tbuch der
■ü zu Con&tanz I. Th. von 1555—1709. Dazu kam
;;;chürig eine mit Z bezeichnete Handschrift: Zuuftbuch
metzen zu Constauz U. 'fh. von 1711 — 1864. Bei
/.usebeu ergab sich, dass die erste Handsclirift nicht
«IVA ein zufälliges Konglomerat verschiedener Bestandteile,
ein zuHammcu(,'cbüriges Ganze« bildet, und ilass wir
'^ >ietden Handschriften zusammen zu bezeichnen haben als
.[■>■ Buch der Unterhütte zu Konstanz von 1515—1864".
-«leutaamen Fand mochte ich hier weiteren Kreisen
..-,. L.aii^riMüider vorführen, nachdem ich in der Alemannia
XlX, 2 und 3 S. 177 ff. das Meisterverzeichnis von 1515 ver-
EBtJichl und ddbci kurz auf das mir damals nllciu bekannte
ftvdi II hingewiesen habe.
I. Die Unterhatte.
Was Rziha In seinen Studien über Steinmetzzeiclien (1883,
14—16) nicht näher feststellen konnte, das Wesen einer
rbfltte, wie er mit GlUck den Namen geächüpft hat, ist
Jetzt aus einem Naclitrag zu der Stein metzordnuiig von
»W durch einen Tajf zu Strassburg vom 30. September 1515
. t. a**h. 4. uunii, V. V. IX. L 13
194 Klemm.
ersichtlich, der in einer Handschrift der einstigen Unte
zu Thann im Elsass erhalten ist und seiner VerÖffentli
durch Dr. Pfaff in Freiburg i. Br. entgegensieht. Hier
es; Jeder Meister, so einen beständigen Bau hat in Fti
tüioern, Landen, Klöstern oder Stiften, soll sich nach
Weisung unsres Buchs (der Strassburger Ordnung) halte:
daher ein Buch unserer Ordnung haben tuid als ein (
in seinem Revier, Zürkel und Gebiet von jedermänniglii
halten werden. Später wird dann angeführt: Diese sei
Bücher haben sollen under der Haupthütte zu Strassbu
Wir sehen daraus: Unterhütten in dem Sinn, wie
ihn bestimmen wollte, dass zwischen der Haupthütte in S
bürg und der Unterhütte noch Oberhütten oder Haupt2
gestanden wären, hat es^) nicht gegeben. Jede Unte:
stand direkt unter der Haupthütte Strassburg. Nur n
im Lauf der Geschichte vorkommen, dass einzelne Unterl
vermöge ihrer Bedeutung andern gegenüber eine bceinflu:
Stellung einnahmen, je nachdem, wo die Verbindunj
Strassburg abgeschnitten war, ihnen wie die Haupthütte g
überstanden. Wir ersehen aber weiter, dass man ai
feste geographische Einteilung des ganzen Strassburger Hi
gaues nach den Unterhütten nicht denken darf, dass vie
die Zuteilung der einzelnen Bauhütten (Meister) an eini
terhütte jederzeit wechseln konnte, wenn in einer Stätte
solchen kein „ständiger** Bau und damit keine ständige
hütte mehr, an der eine grössere Zahl von Gesellen
einem Meister arbeiteten, vorhanden war, wenn also z. ]
Eirchenbau, der viele Geselten zusammenführte, vollende!
Ebenso war natürlich die Zahl der Einzelhütten, die zu
terhütte gehörten, eine stets fliessende, und es ist dt
nur im allgemeinen von dem Revier, Zirkel, Gebiet ode
Gegend des Meisters der Unterhütte die Rede. Noch i
beachten, dass in der Urkunde an Stelle des uns näher li
den KoUektivbegrifFs: Hütte, immer der persönliche: der
ster, gebraucht ist, dass er aber allerdings die Ordnung
seinen Mithelfern, Mitverwandten " handhaben, nötige
„das ganze Handwerk seiner Gegend" zusammenberufen
das ist also doch eben das, was wir als Unterhütte bene
<) In dem eigectUchen Str&ssburger Gebiet-
Die dutnbölte su Konstant.
195
ixe von Meistern und Gesellen einer Gosiend unter
iden MeislPF des Hnuptorts. Bedingt vrar Aas »tets
le der UnterhütCe auch iludurch, dass teils es- freier
Meistor? war, ob er sich an Strasburg anscliliessen
I- (fiiif Obriykeit dies verbieten konnte.
Aas dem Üiessenden Chai-Hkler der Uoterliütten erklärt
'vcnti 1515 hei der ersten Aufstellung derselben folgende
. .: uufgezähH sind: 1. Konstanz, 2. Base], 3. Freiburg,
i, Thuim. 5. Augsburg, 6. Ulm, 7. Worms, 8. Frankfurt,
rt. 10. Heilbronn, 11. Würzhurg. lü. Kadcn (Tiailcn),
.. .11 unserem Konstanzer Buch an zweiter Stelle Speier
tit ist und Worms ausgelassen, und wenn in der Stein-
rdnuDg Ton 1563 dann 22 Ort« mit HllttenbUchern er-
~ . die unter Strassbuig stehen gölten (Rztha S. 15).
.ibc des Meisters an der Unlerhütte ist dahin be-
I*.: Kr soll Macht haben diese Ordnung (in dem Buch)
- ndhahen , Gottesdienst und Bruderschaft aufzurichten,
rnterthanen zu strafen, Bruder aufzunehmen, Misjihan-
4tl zu rechtfertigen und wo nötig ein ganz Handwerk zu-
izubestellen, doch eines jeden Oberkeit ihrer Freiheit
ichig.
Der hier genannte Gottesdienst beütand nach der Regens-
tw^fr Ordnung von 14Ij9, die etienfalls Dr. Pfaff aus der
Ihnwer Handschrift veröffentlichen wird, in stehenden Vi-
\pkn und Seelmessen «n den fUnf Tagen der vier Froufastcn
fQ«atember) und des Tags der vier Oekröiiten (8, November),
nr auch in Strassburg gefeiert wurden (HeideloEF. Die
i<« des MA. S. 42). und sodann in Seelmesscn hei jedem
dl eines der Bruderschaft Zugehörigen im Revier der
Itte, «ieder am Ort der letzten-n unter Teilnahme der
iden Brüder. Von der Bruderschaft, zu der solcher
lienat gehörte, Verden wir unter II. noch hören.
Heistor der Unterhültt- fühlte auch die Kn^9e. In
hatte jeder Gesell, namentlich zur Bestreituüg der Gottes-
vochenllich einen Heller zu zahlen. Waren im Ge-
der UntPrhUito andere Meister mit Gesellen, so bekamen
Heister vna dem „Obein" ver^hJossene Büchsen, um
Wodienheitritge zu sammeln und dann jährlich dem 01>em
iDOg abzulegen. Der UnterhUttenmeister selbst aber
le Mch Eingang aller Bikhsen und Beiträge jährlich
13'
; j.'^.ir.tRi rj;.:^^" '-^ Sü ~Q- Jr nui iu<s '3»s<::iid
X. Jto iva nr xamK^mr n^nnw^dss«.
.»fj-r. _j: .i^ Juli Liu:r Jl- O T^E riTi:ii';'.g |
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»'ti- iirr.r i:ir-¥.-n;Li^ -ttr?- liim^Lin^suiinai. jwier TeiUa
■.-.va.:. i:,r>i: r;;^:''-«-. re .naer: "ritit^r-itriiartcr. für
•■ii'icnc ,^*e:;/i'.i:.- jr-rr jLr-LJr-ttr liil rir ;i: >.e'en
fii-i.'-ii:»-, *- -iii.iiij c -lii'i liiiiu. iKfl zcsnixin^ea
-.*!.■» '.(.ivi .■•.■.;r lii.-.?. ja :ir; TriinT-rsi ■ 'riiii^it;:: wröh'
-.iv' a>-.,-. />^.-'.v.-^s ii:^--s,i:i:iX':ri T^aritia je^Tii Tier Plap]
/!.!;. ^^:.<\ ;,■.,: ..i.:.-:..:;: rr-i j!;i;<.iir:". I^r Mfister si
i'^." ,-v>.r. fj-.ti-j»r. ;iiv i.L;i-Tii.r:J:- iiii:. ■rnL=:l:cä ermah]
V.! .(\trT /.„ «'X .'.:.. L±:.L ic::! 'j-rlü'"«! iiceci Hdadwerk getl
'>Ath K:.*.r.:.r. >- .•^::i-.,'§^^ Sta::ü2_: =i: jer Reforma
k'iht.t/: 'Ur.fi tiiL'-.i..:. 'ii-r E:iihei!:ii':h.ke:; laf ■lern baadv
ii/.i'.'-.'i fj':U*n ,'i,r ladür':!! aal' rechter halten werden, das
!*(i li:iuilvt:Tki:if(:tt',::i:n frei=taiiJ. ob =ie auch der wesen
I(jt.(i'ili:':l.(;n |{rui|':rr.':hdft beitroteo wollten oüer nicht.
liHl(<-ri alKO i\it: Urudfifächaft des Handwerks, von der
UiU'j-iUr.ln: I;c:-itiifi(.;nn[: 1198 redet, und die religiüse
tif'licidi'n.
Die UnterkUtt« su Koasunz.
I9T
e«"ni Kinbliclt in das Buch fiiuJen wir, dass darin
gc iCeitful;ie herrscht, sondern öftere spätere Ein-
wena eine Ruiirik aasgcfUllt war, an fruberen Orte»,
;fa RAum war, eingeschallet sind. Buchen wir uns eine
cht nach der Zeitrolge und lugtächcn Ordnung zu schntfcn,
ebt KJdt folgende» Bild:
A. Das Buch O; Von 1515—1710.
Erste Periode: Von 1515— 1518(— 1554).
ster Bestand einer Unterhatte in Konstanz von
ae (bexw. 1552—54).
Die Vorbedingung ihrer Konstituierung bildet das Buch
mit der am Anfang desselben eingetragenen Abschrift
iwwhnrgcr Sti;inmetzordnung samt ihrer Bestätigung
ien Kaiser und der Bestätigung der mit ihr verbundenen
»cfaafl durch die khchliche Behörde f. 1—23.
£ioe Vergieichung tles Textes der Stein nietzordnung
idem Wiedergaben derselben ergiebt, duss die Grund-
Textes nicht die Itegensburger Ordnung von 1459,
die Stra^sburger von He* ist, wie ja ohnehin anzu-
var, da^v aber in <licscn Text die ergänzenden oder
den Bestimmungen des Strassburger Steiuinelzenlages
0. September 1516 hineingearbeitet sind. Die Artikel
her manchfacb in anderer Ordnung als z. B. hei Hcide-
■ic Einleitung und das Verzeichnis der Meister von
I ii^t weggelassen; dagegen ist. offenbar zum Zweck
D Nndiscblagens, eine Einteilung in 46 Artikel mit
hriftlicbcr Inhalt^ngabe zu jedem beigefügt. Ah Ar-
T fulgt dann: Wie bestetigung disser BruderschafTt er-
ist zu urlangen, und es wird berichtet, dass der 1495
erkmcistcr der hohen Stift zu Strassburg eingeti-etene
von Landsimt zunächst H96 das Vermögen der Bru-
ift Too den Bacbsenraeistcrn erhoben habe (nicht viel
wei Gulden) und dann infolge eines Streits im Hand-
1497 durch den Steinmetzentag von Basel M9S beauf-
iranlen sei, einen Auszug aus dem Buch nin't Milleruug
ArÜker dem Kaiser zur Bestätigung der Ordnung
K(!en. auch wiche mit 20 Gulden Unkosten erlangt habe,
sich dann also
} t L~ — 1} üe äelEaiiiiCe Besätigsag der Ordnong dunt
XiiätiT VntTTninan TnoL i. t^ktolwr 1496 (s. Hodcloff S. 5X
bis 40 : sMoim ^
: f, lii). II -iie atsnes Wöbcbs Msho' nii^ends pablizisl
3«sciC!nmic ier Bniii»scbftft laA ikier rdigifiBen Seite, nadi
baa ler Ejisa Üe Saatai bestätigt habe, mit dem Gott« -,
■inaisz 13. iiHL länf obea xoaimtea Tagen nnd dem, was
ijetüichtais -leF Toten, gesebehga soll, dnrch den Kaxdinil
L^^Lcen Rd^mimdns im Jaiir 1303, Am 17. Angost zn Si
bar^. It. Päif vipi ifieselbe aas dem Thanner
veri.'i&iicädieiL '
i Foizea Iie Ximen der auf dem Tag za StrassbnrK vmt
1513 uviseniieD Miäster imd Gesellen ans dem Gebiet tel
aara&sbaKW Hiinemanes t 22 — 23. Z
1' Di« Kooscicaierung der Konstanzer Bruderschaft selfcitZ
wir 1 berichten diirrh Anxmbe der Xamen der Meister and Ge^
seüen. «eiche .ZinstAg in den pfingstriren* (Dienstag nac^
Pdng?ten^ 1316 in die Bmdefschaft aaQgenommen wardo^
f. ::4. Aas der Geschichte derselben erfahren wir aber ii^
n'>cfa a) f. 91a. einiges über das, was die (ersten) Brüder b^
d^ Aufnahme zu zahlen hatten (dnen Gulden bis vier Golden"
je nach der Zeit, die sie gedient hatten); b) f. 91b. einigt
Aufnahmen von Brüdern von 1517 und 1518 und c) wie sb
N'acbtras dazu f. 91b. unten Anftiahmen von Brüdern 1553
und 1-J'>4- (.Vielleicht könnte man auch die zweite Periode
damit beginnen lassen.)
Zweite Periode: Von 1555 — 1563.
F. 26 — 36 erhalten wir Kunde von einem neuen Auf-
schwung der Unterhtttte, der offenbar zusammenhängt
(f. 26) mit dem am 26. Februar 1555 erfolgten Übergang
(„des Handwerks") ihrer Leitung von M. Peter Hiltenbrand^
Bürger zu Lindau und Stattmeister zu Konstanz, an M. Jakob
Rosheim von Strassburg, dazumal auf der Hütten (des Mün-
sters) Meister. Es wurde da im Beisein von neun Meistern
und sieben Gesellen „der Artikelbrief gebessert auftgerichtt
sampt der schencke".')
') Der zum GoBclIen loagesprochene LehrlinK musate sein Zeiche»
tcniihcnken (Ilzilia S. 27), d. h. den Aufnehmenden einen Schmaus W-
anstaltcn, spittcr dafür bezahlen.
Die TJaterbutt« zu EoieiUns.
1»9
(. Handwcrkssacben betreffen dahei:
i) Ein Beschtuss vom 10. März 1555 (f 31), der den le-
Geselleo (ausser den Kübel wirten) das Arbeiten nach
ibeod für einen Bau verbietet.
fb) Die Rechnung für eine Versammlung des Handwerks
Eonstanz Allerheiligeo 1563 (f. 33) und Wr die fünf Ver-
desselben auf den Steinmetztagen in Basel und in Strass-
1563 (f. 34 b.).
c) Angabe der Schiedsrichter bei Streitfällen (f. 3fi).
'd) Festsetzung der Meisterstücke am 1. Novenilwr I5G3
3Gb.), weiche ein jeder Steinmetz machen muss, der sich
Boden oder im (ircbiet, das unter das Itrüderbuch zu Kou-
iz gehört, niederlassen oder da wohnen will. Es ist verlangt:
1) einen Hansban in Grund legen und aufziehen;
2) eine steigende Richtung oder de.schcn (?) Richtung
3) einen gewunilnen Schnecken oder ulTrechtcn gewundnen
ich. Diese Stücke tieien den dazu geordneten Meistern
oder verstochen aufzuzeigen.
n. Die Bruderschaft betreffen einige Aufnahmen Ton Brü-
Ton 1555—63 f. 27 u. 28 und weitere ohne Datum f. 33b.
[34a. Es ist dabei zu beachten, dass z. B. der bei der
ndwerksvcrsammlung am 17. Februar 1655 bereits mit
zeichnete Geselle Balthasar Koler erst 24. Februar Bru-
wird.
Dritte Periode:
Unterhütte in bleibendem, auch obrigkeitlich
anerkanntem Bestand von 1592 — 1710.
Von f. 38 — 97 folgt jetzt ein aVerzeichniis und Beschrei-
Ig aller Handtlung, waG die Maister allhic deß Stainmetzen-
Itwerckhs Inzuschreiben und zu bn)tticoliertm von Motten*
dem 1592 Jars angefangen, und Convermiert und Be*
iget worden durch sie Nachgeschriebene (43) Maistter so
21 I>ag Merz dißis .Tars hey ainandom gewußt".
Bei diesem Teil trifft die dem Buch, wie Eingangs erwähnt,
;r J\ beigefügte Überschrift „Zunftbucli" insofern zu, als
offenbar die llnterhütte auch obrigkeitlich als Zunft-
tretuDg anerkannt war. So muästen sich z. ß. 22. Febr.
(f. 84a,) Meister Matia'! Simion, Bürger in Konstanz,
200 Klemm.
und Meister Joss Brun von ÜberliDgen, Bürger da, weil es
ihnen von ihrer Obrigkeit auferlegt war, vom Handtwerk der
Steinmetzen in Konstanz aufnehmen lassen und geloben, die
Artikel an Eidesstatt zu halten; sie hatten 40 Gulden zu
zahlen und wurden am gleichen Tag Brüder. Dagegen ge-
hörte das letztere, die Brüderschaft, nicht zur Zunftsache,
und es ist also, weil diese mit behandelt wird, auch von jetzt
an richtiger, vom Buch der UnterhUtte, als vom Zunftbuch
zu reden. Dass es sich um eine Unterhütte handelt, geht
auch aus den Anzeichen einer fortwährenden Verbindung mit
Strassburg hervor, die wir finden. So wird z. B. der Gesell
Wolfgang Stöbbier von der Stubay in TyroU 24. September
1663 vor allhiesiger löblicher Lad und Freiheiten von einem
ganzen ehrbaren Handwerk der Steinmetzen zu einem fünf-
jährigen Steinmetzen auf- und angenommen und guott ge-
macht „Über Verwilligung von löblichen gerlcht und hand-
werckh von Strassburg". Ebenso wurde 25. Juli 1664 der
Meister Johannes Natterer, Steinhauer zu Überlingen, und
sein Sohn Hans Jerg nach mehrmaliger Anmeldung „mit Con-
sens vom löblichen hütengericht von Strassburg", das das
Konstanzer Handwerk bevolhnächtigt hat solches vor die Hand
zu nehmen, gegen Erlegung von 11 Dukaten zu fün^ährigem
Steinmetzen, als Mitmeister und Mitglied angenommen.
Neu ist bei diesem Teil, dass jetzt von 1602 an die vo^
her nur einmal 1592 vorkommende Hinzufügung des Zeichens
bei dem Protokoll über die Ledigsagung eines Dieners fast
ausnahmslos Regel wird und mehrfach von 1610 an auch bei
dem Eintrag über das Bruderwerden sich findet.
Von diesem Teil gilt besonders, dass in die ursprünglich
übersichtliche Anlage der Rubriken nach und nach bei der
Ausfüllung ein ziemliches Durcheinander gekommen ist. £b
im einzelnen auszulesen hätte hier keinen Wert. Es genüge
darum, dass folgende Gegenstände behandelt werden:
1) Allgemeine Angelegenheiten: So f. 80 die erneuerte Be-
stimmung vom 7. November 1666, dass die umliegenden Mei-
ster, welche sich kürzlich verheiratet haben, bei allhiesigem
Handwerk sich, mit mindestens vier Gulden, einkaufen müssen.
So f. 93b. der Beschluss vom 5. Dezember 1700, dass jeder
Steinmetz, der einem andern in eine verdingte Arbeit stefae,
Die UnterliOtte za KoiwtODz.
201
ton Bttodverk iu eine Pen und Strafe von zehn Rcichsthaler
nrbUeit sei.
3} «AiiDemuiig der Diener', d. h. der Lehrjangen. Diese
KiBbrik geht schon von ]ö90 an. es sind also die Fälle bis
1993 Oftcbträglicl) aufgenommen worden, weil für den Punkt 3)
«Uclieidend.
Jeder Fall bildet hier, wie bei dem vorangehenden und
■«hfolgenden, ein wirkliches Protokoll mit Unterschrift, so
*i« man nicht nur die Anwesenden, sondern auch den Namen
In Mefiten u. dgl. erfährt.
it Loseagung und Ledigsa|,;ung der Diener, d. h. Erklärung
ta LehrjoDgen nach fiinfjäliriRcr I^hizeit zum Gesellen, zum
figoiüichcn Steinmetz, weshalb damit von 1G02 an. wie er-
«Ullti, die FeststellunK seines Elireozeicliens verbunden wird.
4) L'ffschreibunfT, welche Stainmet7,en Allhic zu Costcnntz
Bnder wurden sehid. Seit 1610 Kind auch hier teilweise die
Zeidm beigegehen.
B. Das Buch '/.: Von 1711— lt(64.
CnCerhiittc fortbestehend, aber allmählich zer-
fallend und 1864 aufhörend.
Aar der ersten der 171 Folioseiten lesen wir: „Im iiameii
jfcf allerbeUi (Esten Dreifaltigkeit Gott Vater Sohn und heil.
fart dieses Rinsrlireibbueh Anno 1711 ahn S. Peter uml
Da^ durch die ehrbare Kunst- und Haw Verstund ige
Meister und Gesellen daU Erste mahl ahngefangen
ftinQUirigen Steinmetzen allerhand Kinschreibungen alß
Ungnng, LedigBprccbung , Verglcichungcn. allerliand Ur-
lleo etc. worden. G. 0. G. (= Gott geb Gnade)".
Scbun Idenach entspricht der Inhalt im wesentlichen dem,
«ir im Buch O im dritten Teil gefunden haben, und ist
%smen unniitleUmre Fortsetzung, nur dass jetzt das Annehmen
mo Uentem als eigene Rubrik mehr aucli heraustritt.
Voo Blleemeinen Handwerksfragen, die hier vorkommen,
■■^ enrihot sein der Ücschluss von 1731 (f. IGHb.), dass
4er Jmige. der aufgedingt, und ebenso der, der losgesprochen
jodflsmni acht Gulden zu zahlen habe, sotlann eine
'fir»ftk von 40 Kreuzer 17^3 tiber drei Meistor (f. IC4), weil
ch erhobt hatten eine Atiestation im Namen des ganzen
BttBdwerkB xu geben.
202
KlemiB.
Gegen das Emle de^ 18. Jahrhunderts scheint
ganze Einrichtung ins Wanken gekommen. Wir sehei
fttis einem Bescbhiss ^des ehrsamen Handtwerks der Teil
fünfjährigen Stainmetzen', dass künftig eine bessere On
s«ll gehalten werden und wie an allen zünftigen Ort«
Wochenpfenntg oder Auflage solle bezahlt Verden, aacb
Jahr zweimal Gebot oder Handwerk gehalten (f. !7l).
ein Meisler und vier Gesellen, darunter zwei auswajji
gekommene von Koblenz und Mamz. unterschreiben. ^
Die Unrwiilzungen des 19. Jahrhunderts mussten
mehr erschütternd wirken, und es wundert uns nicht,
wir f. 143 den Eintrag finden: Unter endsgesetztcm T«;
Tage des 1)5. März 1819 liat ein ehrsames Handwerk de
jährigen Steinmetzen unter Leitung der Herren Steii
nieister alt Ahorn (Lukas, in Konstanz), Ribi und Kre
Ermatingcn unser ehrendes Altertbum wieder neu veran
und zum kommenden Alter ninstimmig gutgeheissoß:
Altmeister der Aiiorn, zum zweiten Herr
Bevmeister Herr Kreis. Als Gesellen sin
zwei dabei : Jakob Serbiusky, Steinmetz aus T
nowitz in der Ruckowina (Köntgi-eich Gal
mit dem Zeichen Fig. 1 und Paul Uldmann,
metz aus Dresden „m. G. /." (?) mit dem Z
/<\^\ Fig. 2. Die Erneuerung half wieder nich
^lL \ Denn bis 1857 erfolgte nur eine neue Aafti
^/|^ ] Und so war f. H4b. einzutragen: , Diese
ii^ y metzlade wurde auf Ostern 1657 nach A
dea Herrn Altmeisters L. Ahorn von Co
nach Ermatingen zu dem zweiten Ladenn
G(ottfrie)d Hibi Stein nietzmeibtor in hier verlegt, weil i
Zeit weder ein fünfjähriger Steinmetz noch ein Bruder ii
stftDz war und wir uns viele Mühe geben, dass dieses
ehrbaifs Alterthum nicht in unwürilige Hände komm
vielleicht gar verloren gienge. Mögen in Constanz in Z
die Steinmetzen wieder beßer blühen, damit dan rtis*
wi&ler an Ihren urßbrün glichen Ort gebracht werden
-Ermatingen im April läö? Gottfrieil Uibi, Altmeister".
Der Wunsch Kibi's blieb ein frommer. Bei der Aofdl
seines «leichnamigen Sohnes 1858 konnte ausser dem
•*och Johann Engelhart, Steinmetz von MUnchen, mi
Fig. 1.
Fig. 2.
^
Die Uaterfaätte xa Komuas.
MS
Fiy. 3 unlerscbreiben, und oach einem einzicen wei-
£iiitn4{ schlitzt tue Geschichte unseres Buches mit <ler
des joDgen Rtbi and eines bei Steinmetzme ister
in Sehaffhanaen ausgelernten Wilbelm Joas aas Schaff-
sen zu SteiometzKesellen am LO. April 1864.
Darcb welche Schicksale lündorch das Buch von
latinfreo aus in die Strassburger Bibliothek kam.
mir onh^annt. Es darf das nber jedenfalls als
)nders dankenswerte Fügung bezeichnet werden. Fig. s.
damit iät jetzt zum erslenuiAl ein weitgreifendes Akten-
aas der ächten, sonst hinter dem Schleier d»*» Geheim-
sicti deckenden nnd die VVise.enden durch Eid an seiner
abarung hindernden deutschen Steinmelzhatle ans Licht
rVffetitlichkeit gelani^'t und der Wissenschaft zu ailseiti«er
forschung freigPKt'ben.
Was den Charakter der Unterhütte in der durch das Buch
3ichncten Periode betrifll, so scheint as, dieselbe habe
Laufe des IS. Jahrhunderts mehr noch aJa zuvor den
ikter einer blossen Zunft angenommen gehabt, wahrschcin-
tm Zusammenhang mit dem Aufhören der Verbindung
der Hauidhütto Strassburg infolge reichsgesetzlichen Vcr-
darauf mag hinweisen, dasa um IT^H der Ausdruck:
btnann der Zunft" in den Protokollen erscheint. Gleich-
blieb auch der Charakter der Hütte wie besomlera in
oben angeführten ßezeichuung von I79G: Hundwerk der
len fünfjährigen Steinmetzen zum Ausdruck kommt.
dem 19. Jahrhundert aber — ich konnte nicht genauer
äereo von wann an ^ hört die obrigkeitliche Zunft ganz
und die frühere Untcrhutte hat nur noch den Charakicr
tr (mehr oder weniger geheimen?) Privatgesellschaft.
Die Bedentsamkelt des finehs abgesehen von der
Zeich engebnn lg.
Wollen wir jetzt den Wert unseres Buches ans näher dar-
80 mag einmal genannt sein
1) seine Bedeutsamkeit für die lokale Kunstge-
llcht« der in ihm erwähnten Stütten an und heim
Ieii8«e.
204 Klemm.
Einen ziemlichen Ausschnitt davon bilden die Übersichte
welche wir dein IV. Teil unten beigeben. Von solchem, v
dort nicht aufgenommen ist, mag hier als Beitrag zu d
Verzeichnissen deutscher Meister aus der älteren Zeit a
geführt sein:
a) Konstanz: Der Dombaumeister Lorenz von Überlingf
1505 — 21 in Konstanz, wo er am Gewölbe der Vorhalle se
Zeichen lölB angebracht hat, heisst 1515 mit seinem roll
Namen Lorenz Roder. &tadt(werk)mei8ter ist 1516 Marti
1555 Peter Hilt(en)brandt, Bürger zu Lindau, wo er 15'
Stadtmeister ist (Tielleicht mit Stadtwerkmeister Hans Hi
braodt in Schaffhausen 1522 verwandt); 1563 Hainrich Maurt
1591—1605 Jakob Bock; 1606—19 sein Sohn Haug (Hag
Bock; 1621 ff. Lux Stör, Sohn des Sima. Dombaumeist
(Meister auf der Hütte) ist 1555 Jakob (von) Rosheim vt
Strassburg, der schon 1549 an Bauten des Stifts in Komtai
genannt ist, 1559—63 am Überlinger Münster baute. Ande
Meister: Jörg Kämpf von Rheineck 1555, Bürger in Konstan
der dann 1557—63 Münsterbaumeister in Freiburg i. Br. w
und 1561 die Kanzel dort verfertigte; Kaspar Felsch t4
Hassfurt 1555; Bastian Hugelin von Ulm 1555; Bastian TD
scher von Memmingen 1555; Peter Gnan, Baumeister 15&
HansVix (Fix, Veyx) 1592—1604; Hans Gremiich 1592-9t
Heinrich Scheffler 1592—98; Hans Glegler (Glögler, wah
scheinlich = Hans Kleckher von Überlingen 1 588) 1592— JH
Marte Hummel 1609 und 10; Hans Beringer 1610.
b) Lindau: Meister Mathis Thoman 1515; Martin Ke
1555; Stadtmeister Peter Hiltenbrandt 1563 (s. Konstaaz
Meister Peter Wucherer 1598 und 99; Hans Humpell 1611
Ehesayas (Jesaias) Gruober 1620; Hans Jakob Gruober 163
c) Meersburg: Meister Hans Weisskopf 1563; GalleStrai
1611—19; Christian Haslander von Reutte 1629-64.
d) Radolfzell: Stadtmeister Marx Lutz 1555, Hans Ör
lin 1563 (ob 1569 in Überlingen?). Meister Hans Grübl
(Griebler) 1555.
e) Salmansweiler: Meister Marx 1516—18; Bastif
Örtlin 1555—63; Thoman Örtün 1592; Blesse 1599—160
f) Überlingen: Meister Konrad 1516 (am Münster); B
lay Kromer, Hans Hover, Hans Weis und Kunrad Tnicknia'
1555; Jakob Rosheim (s Konstanz) 1563; David Pfister 164
Die UnurhQUe ni Konsums.
205
fem sei wenlpstcns ein Geselle beigefügt: Hans Heckler
[ Denke lulorf, th-r Strassburger Münsterbaumeister von 1622
42. wurde in KoDStanz 161-1 Geselle mit dem Zeichen Fi;;. 4.
Die obigen Mebterimmen mögen vielteicht dn
ad dort, wo man in den fraglichcu Städten an
Mten Zeichen mit Monogrammen antrifft, die
Uitige Lesung der leUleren ennogiicheu. Noch
iMir können die unten folgenden Zeichen von Pig:- 4.
Mflistcni und Gosellcn zur Aiifhollung der Haugescliichtc ver-
nndet werden. Freih'eh wäre noch viel wertvoller gewesen,
wir die Zeichen von 1515—1600 besessen.
l) Zum andern ermöglicht uns unser Buch nach ver-
Seiten einen Kinblick in ilus Hüttenwesen.
BezOglicb der Kntstchungszeit und dt-r Rechlsgnind-
der ileutstlien Bfluhntte wird durch den Inli.ilt unseres
onmis-sverständUrh bezeugt, dass die ächte deutsche
fern davon war, sich eine frühere Entstehung, ais
die Kügennburger-Strassburger Ordnung vun 1459
|6i gegeben ist, zuzuRchrciben; ebenso dass all das, was
von früheren kaiserlichen Privilcfiien vnr der Bestätigung
Maximilian 1498 und von früheren päpstlichen Be-
ingen vor der kirchlichen von 1502 sclion vorgebracht
ios Gebiet der Fabel zu verweisen ist. Tliatsächlich
ED »ich auch frühere Ordnungen, die man anfllhrt, wie
die Trierer von 1397, bei unbefangenem Ansehen als
Lekalstatuteo au.«, die Über einen organisierten Verband
Hütten nichtfi enthalten und nichts enthalten konnten,
keiner da war
|b) Ober die Ziele, welche die UnterhUtte und damit auch
iptbülte Tt-rfolgte, ober das, um was ihr Leben und
s.kii Iwweyte, enlnehmen wir aus allem, ilass es sich
Bicht um gebeimnisvulle Anschauungen und tiefe lehren
tite, sondern um durchaus reale hamlwerklirhe Interessen,
dafftr all das, was wir aus den altgemeinen Verhaud-
bei n angoftihrt haben, besonders lehrreich. Auch die
Bruderschaft hatte eine in ihrer Art durchaus praktische
Das durchaus praktische Ziel ist der Hütte auch
in ihrer (irundordnung gestellt. Neben der Verhinder-
drr Akkordarbeit ist ihr Hauptsache die Durchführung
FostatcJInng lunljähriger Lehrzeit für den regelrechleu
206 Klemm.
Steinmetz im Unterschied vom Maurer. Und das tritt denn
auch bei der Konstanzer Uuterhütte immer mehr heraus,
wenn von 1670 an in ihrem Buch der Ausdruck: Handwerk
der (1796: teutschen) fünfjährigen Steinmetzen immer häufiger
wird, um sie zu kennzeichnen. Nur einer, der fiinf Jahre
Lehrzeit hinter sich hat, heisst Steinmetzgeselle (ein Strass-
burger nennt sich: geschenkter Geselle), andere sind nur Stein-
hauer oder Maurer, und es kostet einem solchen, wie wir oben
zwei Beispiele fanden, schon viele Mühe und viel Geld, wenn
man ihn zu einem Steinmetzen annehmen und machen soll.
Von tiefen Geheimlehren aber sind Leute sicher unberührt
geblieben, deren vornehmste und beste Kräfte, wie das doch
gewiss die Protokollführer des Buchs waren, durch die geringe
Ausführung ihrer Protokolle, von der die oben angeführten
Proben genügen werden, so wenig von höherer Bildung ver-
raten.
c) Wenig genug erfahren wir über die religiöse Brüder-
schaft. Es wird eben hier ausser der Aufnahme darein wenig
zu notieren gewesen sein. Über die von den Brüdern e^
hobenen Gelder und das davon Bezahlte wird ja wohl beson-
dere Rechnung geführt worden sein , ebenso, wenn etwa nodi
besondere Unterstützungen für die Brüder damit verbunden
gewesen sein sollten, wovon aber keinerlei Andeutung im
Buche vorliegt.
d) Von Privilegien oder Freiheiten der Hütte reden die
Protokolle gelegentlich. 1665 bei der angeführten Aufnahme
des Wolfgang Stöbbier heisst es: „Vor allhiesiger löblicher
Lad und Freyheiten alhie in Costantz beschehen". Und in
dem ebenfalls schon berührten Protokoll über die Aufnahme
von Natterer, Vater und Sohn, 1664 heisst es: „Dergestaltett
daß ehr dero handwerchsPrivilegien wolle globen und ve^
bleiben als wie ein rünfjeriger Steinmetz schuldig zu tbuen".
Offenbar ist unter diesen Privilegien und Freiheiten nichts
anderes verstanden als die kaiserlich bestätigte Steinmetzord-
nung (vgl. uuter e. 1688).
e) Spuren von einzelnen Bräuchen der Hütte sind mir fol-
gende entgegengetreten: Eine Versammlung der Unterhätte
halten heisst: ein ganz löblich Handwerk der Steinmetzen zu-
sammenberufen 1664, ein Handwerk halten 1688, 1796: ein
Gebot oder Handwerk. Der Aufgenommene wurde eidlich
Die Uaterhutie za Konsum.
207
mpfljehtei. Su Lei den bci<1eTi Kälterer t664: „Haben auch
iliu Kyilbtatlt gelobt demfielbigen. waß ihnen vorgelialieii wor-
ik-tt, oacb Eißeristea äoiß nacbkomea uud globen*. So lenü:
,HAben auch bei einem lüblicluni Handwerk versprochen allen
nrgehallcnen Artikul nachzuleben uud getreulich an EiiL-^lal
n bähen*.
IMss (las eigentliche Erkennungszeichen Ae& ehrbaren (der
iisiradc aaagewiescii kommt nicht vorj äteiuuiet^cn nicht
itwohl das Steiumetzzeicheu , als der Gruss ist, dürfte aus
interessanten Eintrag vom 27. Mai 1714, den» einzigen
dtmr Art. den ich fand, erhellen. Hier wurde der Geselle
in Meiitten Gottfried Natterer, Mnthi:» Üanner von Über-
ha^n, weil gerade eine Venjauinilung in Überlingen war und
et bald wieder eine in Aussicht, vor Beendigung meiner
t le<Ug gesprochen, nucu da^ Ehrenzeichen ihm bei-
aber .ihm die Zeit, so schriftlich von Constanz erteilt
vorbehalten, dtiss der Matthias Daner die nocli Übrige
ä^ Handwerk^ibi'uuch ohue Krötfnung dej^ Gnieäü bis auf
^ft 4. Aoguüt zu erstrecken und bei seinem I^hmieister gar
HTod »SKtigen etwaigen iJr&uchen bei der Aul'aahuie, ab-
ea von der Zeichen gebung, findet sich nirgends eine
ebensowenig vun einer besondern Stufenordaung unter
Fer^nal der Unterliiltte ausser bei der Nennung zweier
iater und eines Beiuelstors im Jahr 1849 (s. unter II).
[auch der dort im l'iolokoU sich findende Ausdruck »vom
iden Alter" ein terminus technicus für die Dauer der
iteo Wahliiuriüde ist, wird nicht sicher: der Ausdruck
rister wUrde dazu |)«!aen.
Im allgenieiuen werden wir uns bei diesen und ähnlichen
hagra ^u ^ergt-gcnviarti^en haben, dass diese Pi'otokoltführer
Mfc bei der Mühe, die ihnen da& Schreiben sichtlich machte,
möglichst der Kürze beflissen haben und das ihnen
lebendigen Praxi-s Geliiufigc nicht mit aufgenommen.
äbt altfo vorerst immerhin noch Über manchen Einrich-
und Vorgäugi-u in der Hütte ein Schleier liegen. Die
aber wird klar geworden seiu. Wir haben eben
Dur ein Aktenstück , nicht z. B. die Akten Über die
lutenz mit Sirassburg u. dgl.
208 Klemm.
IT. Die Zelchengebnng der UnterbUUe.
Von ganz hervorragender Wichtigkeit ist der Umstand,
dass wir in unserem Buch die authentische Aufzeichnung ma
grossen Zahl von Zeichen, die in ihr erteilt worden und, vor
uns haben. Beginnt dieselbe auch leider erst im Jahr 1602,
so ist doch das Interesse ungescbwächt dadurch, dass wir von
der damals noch lauge erhaltenen Verbindung mit der Haupt-
butte in Strassburg wissen, so dass wir nicht etwa annehmea
dürfen, wir haben hier nur Beispiele aus der Zeit des 2er-
falls der Hütte. Bei alten seitherigen Au&tellungen über die
Zeichengebung der deutschen Bauhütte war ja das der grosse
Fehler, dass man nicht in der Lage war, ihre Richtigkeit n
den vorliegenden Zeichen selbst zu prüfen, weil man w(Al
eine ganze Reihe von Zeichen am gleichen Ort, z. B. in Stra»
bürg hatte, aber kaum von einem derselben nachzuweisei
war , in welcher Hütte dieselben erteilt worden waren. Bä ;
der steten Wanderschaft, bei dem Wechsel der Gesellen konnte '
man fast nie wissen, ob die Zeichen an einem Bau von ii!
der Hütte des Orts ausgebildeten Gresellen oder von andeisw»
zugereisten herrühren. Jetzt können wir sagen: Hier an dea
Konstanzer Zeichen, an diesen Zeichen einer wirklichen Strass-
burger Unterhütte, müssen alle Theorien wie an einem Pr&P
stein sich bewähren. Deshalb habe ich also dieser Studie öne
grössere Sammlung dieser Zeichen auf den nachfolgenden Tir,
fein beigegeben, und zwar in einer Form, welche gerade aack
für die eine oder andere der bisherigen Theorien sofortige
Prüfung leicht erlaubt, nämlich in der Art von Stammbäume,
so, dass jedem Meister seine Söhne oder seine in seiner Lehn
ausgebildeten Gesellen oder beide mit Namen imd Zeichen,
soweit das eben in dem Buch der Unterhütte erreichbar war,
beigegeben sind. Um im folgenden leicht auf das einzeh»
hinweisen zu können, habe ich alles nicht nur nach den vier
Orten und darin je nach der Werkstätte eines Meisters zu-
sammengestellt, sondern auch durchnummeriert. Es ist anzo-
nehmen, dass die 178 Namen und fast ebensoviel Zeichen
wirklich ein volles Bild von der Zeichengebung der Hütt*
geben. Stellen wir also an sie unsere Fragen, sehen wir
was sich an ihnen entscheiden oder wenigstens einmal beob
achten lässt.
Die Uttt«rhattv zu Konstanz-
sod
1) Die bedeotcniMe Arbeit neuerer Xuit btizuglicli der
der ZeichengebuD^' in der deutschen Uauhütte ist aner-
atennusen die von Rziha (s. o.). £r ist bekanntJich zu
Ergebnis gekommen, sätutliohe Stet nmctz^ci dien seit der
Zeit und so auch die der deut^chni Bauhütte seieu
Schlfisseln konstruiert, d. b. auB geometrischen Grund-
und hat vier Cr und formen solcher, au.s denen sich
ioernlschlussel t^cwimicn lassen, herausgestellt: Quadra-
Triaogulatur, Vierpass, Dreipass.
laa sagt diu JCeichengebung der Konstanzer HUtte zu
Annahme'/ So viel ich sehen kann, tiagt sie ein Nein
Und waromy Darum, weil in uuaerem Buch die Zeichen
lugleicb, bald Kioss, bald klein, so gar nicht als ob hier
iche Figuren sollten dargestellt werden, so willkürlich
ich des Weglassens oder ZuHigens der oder jener Zu-
vielfach so gar nicht eine des Zeichnens kundige Hand
ilend, ausgeführt sind, das« man gar nicht den Eindnick
»mmt. es handelte sich hier um Wiedergabe von Zeichen,
denen eine kleine Abweichung in Länge, in Winkelstel-
ja sofort auf einen ganz andern (inindschlüsscl fTihren
Mit andern Worten: die peinliche Sorgfalt, welche
Grundbuch der Hütte, da wo dem Ge&elleu das Khren-
zuerkannt und die&es zu bleiL>endem Gedächtnis auf-
wurde , ganz notwendig walten mfisste bezüglich
rAv^Obmng jedes einzelnen ZeicheuH, wemi dieses aus
Schlüssel konstruiert sein und in ihn pas-scn musa, er-
at hier thatsachlich durchaus nicht beobachtet. Ich kann
hier nicht uäher uachweisen. Wer aber das Buch sich
will, wird es bestätigt finden, da.ss derselbe Mangel
[WEhow Bildung, den wir sonst in den Aufzeichnungen
ge^mdcn haben, auch in diesem Punkt zutage tritt,
doch das geometrische Zeichnen diesen Protokollführern
firemd sein konnte. Ich habe neulich iu einem Aufsatz
Hothes, einem uusgewie^eneu Steinmetzen, wie er sich
it, Bber Dombaumeister Schmidts Hüttenguhoimnis
Allg. Kunsti'hr. 1802, S. 2 ff.) gelesen: „Die Ent-
des Uätteugcheinmisseä würde bewirken, an einem
aber allerdings nur an einem sehr genau aufgenommenen
letiznchcn zu ersehen, in welcher Hütte der betreffende
letz daj» Zeichen erworben, also seine Ausbildung <^m-
. t «Mik. 4. OkNTtu s. r. IX. z. 14
Kle»».
habt*. Ut 4tm w. 4ias innt doch wikriich
m der Hfitte. «o er du Zekhn eiUH, in dem Btch,
dkau Akt fixiert ist nsd a«f die Endlang des Zeick»
ist, dicaei Zcktea gesan, ja sehr genau infpHfwl^B Ob
Da. soSt» au neiiieB, mu^v^ es in dm
der HüUe hineingenekhnei ersdieifien. Auch nur sokte
Kuügkdt ivt aber alae tlMtrtAieh Uer ebensowenig zn
als bekannUicfa in der praktiadiep AnsfUhnin;; beim Et!
der Zeichen in die Stdne. wo die Zeichen, weil vun f;
Band anagenihrt, w gat wie nie sieb ganz pleich siod.
mAbI die sorgfilti^r ausführten Meisterzeicbea. vna
iffHiTw^i* am ^eidhen Bau erscbeinen, wie z. B. du
Bans BöbIinE;:er in der EssUnger Fraoenkirche, sich
ganz decken. Ich mochte also znerst aas der A'
der ZeicfaeD in an&arem Buch die Lehre ziehen: Es kiK
der Bdiandlung der SteinmeUzeicken in der Hütte vA
fVeiheit gdierrscht als dien bei der Annahme der Rzibi'i
Theorie von den SchWasdn mißlich wäre.
2) MSge dem sofort das beigefügt sein, dass j
spexi^lc Vernintung von Rziha (a. a. 0. S. 47), ,
StrassbuTger liütte ihre Zeichen aus der Qiiadratur
lertti und mit ihren zugeordneten Unterhütten bei di
Konstruktionsprinzip immer verbtieb", die freilich schon
seine eigene Aaf!<tellung eines SpezialschlUssels aus der
gulatur für Heidelberg (a. a. 0. S. 46) ein Loch bdci
bättef durch die Zeichengebimg der Konstanzer üütte
dingt hinfällig geworden ist. Es sind da ja so viele 'i
mit krummen Linien, wie sie bei der Quadratur nie voi
meo könnten; überhaupt würden diese Zeichen wohl jede
von Gnindfigur erfordern, am sie darzustellen, nicht in
zu bringen sein. Die Zeil, dies zu vei-suclien, habe ich Die
Es genlige, darauf hinzuweisen, dass das Zeichen des
111 das Gegenhild zu No. 932 bei Rzilia ist, das nach ihm
aus dem Vierpaaschlüsel stammt, dagegen das Zeichen <i'
Gesellen ä5 bei Rdha unter Ko. 936, das de« Gesellen 4
bei Uziha (nur mit einem Zug. der hier nichts ausmacht,
weichend) unter Ho. 937 kommt, beidemal aus einem
pftsschlUssel konstruiert Es involvierte also auch die
wcntlunK des Dreipasschlüssels keine Lossagung von der &
burger Oberhilttc (Rziha S. 51).
Die UaUrbatte zu Konstaur-
211
Es winl Hielt weiter rragen, was wir überliBU[>t über
ift'irkung (iur Hütte auf die Zcicliengebung aus uuserem
erfahren. In deu meisten Fällen heilst es nur: „\ind
Ehrenzeichen, wie liier zu sehen*, oder: „dessen
ist beistehend" ii. dgi. Al>er wir tindeu dann
den Aosdrack (1729): „and ist sein ahnvcrf^nntes Ehrcn-
m', »sein Ehrenzeichen, welches ihm ist vergunt worden*
.ruerkanut" (1722), weiter: „dessen Ehrenzeichen ist
roD Seiten eines ehrsamea Uaudwerks günstig mitgeteilt
lÜen', uder (1808) „auch ist ihm das gewöhnliche Ehren-
^|fcbeige^eben worden"; endlich (1H3S): „und demselben
^Bm Ehrenzeichen anvertraut ist" oder (1864) „er halt
h dieses Zeichen auserwähit". Wir können, glaube ich,
i diese Ausdrücke dahin vereinigen: der neuangehende Ge-
le luUtc zunächst die Wahl des Zeichens; es niusstc aber
jHandwerk geprüft und anerkannt, ihm vergönnt, bei-
,, anvertraut werden, wenn es als sein Ehrenzeichen
sollte. Kach welchen Gesichtspunkten aber der Geselle
!r Wahl, das Handwerk bei der Anerkennung oder even-
Änderung (s. a. 7) verfahren mochte, das bleibt uns
bei diesen Aussagen unseres Rudis unbekannt.
UeinerseiLs habe ich wiederholt (z. B. Wärtl. Bnu-
tind Hildh. bis ums Jahr 1750 S- 26) darauf hin-
JD, dass sich hei Vater und Sohn nähere, oft bis zur
jit gebende, bei einem Meister und dessen Lehrlingen
weiterliegende Ähnlichkeit der Zeichen, die allem nach
fWabl liestinimt oder mitbestimmt habe, hnde. Wie stellt
iLunser Buch dazu?
Volle Gleichheit der Zeichen bei Vater und Sohn erscheint
Pl4 QDd 21; eine Ableitung des eiacn vom andern, grosse
Cbchkeit also bei 131 und 135. 114 uud 151, 152 und 153,
155 und 156, 159 uud 1G5, 161 und 1G9.
cmraiKttfichaft der Zeichen von Meister und Lehrlingen
findet sich bei 34 und 36 (ob Vater und SohnV), bei
EggmUllcr 41 und 48—52, bei Meister Badlogg 51
Mioeti Gesellen 53—58, bei 131 und 136. bei Johannes
IM und seinen Ijcsellen 157 — 159. Auch ist Äholich-
der Zeichen vorhanden bei dem Zeichen von Gesellen
Meisters, dessen Zeichen wir nicht kennen, bei 16
U*
212
Klemn.
bü 2ü, 130—134. DDd bei solchen, während des Meis
Zeichen feraer H^t löO — 164.
Dagegen ist onvcrkennbar wenig Beziehang zwischen
Zeichen von Vater und Sohn bei 38 und 45 (mebr bei
bei 57 und 59, hei 66 und 77, bei 90 and 91 und bei
'lächeu von Meistern und Geselten oder letztern allein
tJ— 11, 40-44, 57 und 60—64, 142-150. Ks erweist
also dieser Uesiclitspunkt als zwar teilweise zutreffend,
auch nicht in dem Umfang, in dem ich das ennitrtet hi
5) Wir können hiemach nur sagen; Was bisher als
gebend für die Zeichongebung aiUgüstellt wurde, ist es nie
oder nicbt in dem gedachten Umfang. Es scheint vielt
sich das Ergebnis dahin zu neigen, dass die Wahl des ZeU
eine fast ganz freie war. Es dürfte am Ende mehr
angekommen äein. gewisse Teile des Zeichens m zu furuiie
dass ein Winkelmass, ein Hicbtscheit u. dgl. darin
gebiMet ersclieinon mochte, vgl. 59, 63, 132, 154- DicKTÖs
Freiheit in der Wahl des Zeichens würde zu dem
was wir bei lli, 2e bezüglieli des Grusses als des eigeotli
Erkennongszeichcnd gefunden haben. Gelöst scheint also
Frage, was bei soosti^i^er Freiheit doch Tür die Zeictieni
bestimmte Grenzen zog, nucb nicht.
6) Merkwürdig ist noch zu beobachten; dass mehrfach
gleichen Zeichen wiederkehren und teilweise in sich sehr na
liegundeu Zeilen. Vgl. 4 und 130; 10uud42; 14(21)undi:
Ifi, 98, 105 und 167; lU und 134; 23 und 174; 38 und \i
47 und 51 (52V); 50 und 54; 57 und 106; 73 und 75; 74
160; 87 und 96; 101 und 178; 104 und 111; 110 b und H
112 und 164; 155 und 170. Besondei's unser Jahrhundert (i
bis 106) scheint hienach gern bei dem früheren Zeichenvor
entlehnt zu haben.
Will man also sagen, die Prüfung des Einzelzeichens durc
das HaiidvfKrk habe sich darauf vornehmlich gerichtet, da*a
nicht ein schon vorher in der Hütte vorhandenes Zeicljt-a
wieder vorkomme, so müsste man das etwa dahin einschränken,
dass nicht eines noch am Ort lebenden Hüttenbruders Zeiclies
lum zweitL-nmal gewühlt werden sollte. Man kann aber auch ,
eine gewisse lieschräukuiig in der Wnhlfreihcit daraus folgern.
7) Eine besondere Besprechung verlangt noch die Frag«,},
ob etwa bei denen, welche nicht nur fünfjährige Steinmetzen,
[He unterhält« xu Konslaiu
213
anch Brüder der Bruderschaft waren, andere Können
ZeictiengcbuQg geberntclit haben mochten, so das»
jene Schlüssel a. dgl. bei diesen Anwendung gefunden
möchten, wenn auch nicht bei jenen. Nach allem, was
ßnden konnte, ist auch diese VcAtUi zu verneinen. Manch-
ist zu dem Eintrag über die I^ssaj^ung des Oesellen,
Zeichen beigegeben ist, bloss ilie Beinerkung, dass
ier wurde (mit dem Datum) beigefügt ohne jede An-
lang bezüglich seines Zeichens. Einigemal lie-gen Beispiele
dass die Leute als Bruder dieselben Zeichen haben, wie
[Gesellen überhaupt. Einmal <s. lU8a u. b) iHt der Unter-
nur der, dass 1701 beim Bruderwerden das 1700 er-
Gesellenzeichen mit einer Ellipse umzogen ist (s. nach-
8b). Dagegen in zwei bis drei Fällen, z.B. (HOa u. b)
«Dem Birk, der Hi90 Geselle, 1705 erst Bruder wurde.
wirklich das Zeichen dann geiindert worden. Warum,
nirgends ersichtlich. Es dürfte mehr nur zurällige
gehabt haben.
B) Von besondci-n Beobachtungen bezüglich der Zeichen-
Dg ist noch folgendes zu erwähnen:
Von 1612 an siud den Zeichen vielfach Monogramme
geben, einigemal (1686 — 93) der «■ollausgeschriebene Na-
Ein Zeichen spiitcrer Zeit aber und einer Ausartung
wenn die wohl bei den Hausmarken langst übliche Ver-
des Monogramms in die Figur hinein auf Steinmotz-
en Übertragen erscheint, wie bei 172, 173 (M u. ü) und
(D u. K).
|b) Ganz merkwürdig ist, dass von 1701 an die vorher
Umrahumng belassenen Zeichen auf einnuat in der Um-
einer Ellipse (nianchmal einem Kreis) wiedergegeben
len: nur cm paannul erscheint ein Schild und einmal
1757 ein punktierter Dreipass. Im allgemeinen entspricht
wobl den damaligen Architekt Urformen und Siegel-
Abcr es scheint doch uichl ganz Zufall und etwa
ffillkUr eines neu eingetretenen ProtoküllFührers. Von 1795
tn hört dann diese Umrahmung wieder auf und findet sich
inr bei zwei auswärtigen Gesellen (s. o. in 11 B).
c) Als reine Willkür des Protokollführers erscheint mir
jbigc^en das, dass oft eine solche Ellipse (bei lü ein Dreipass)
tar punktiert ausgeführt ist, vgl. 63, S9, fil. Ich nehme
i
214 Klemm.
entschieden an, es fiel jenem schwer die gelx^ene Linie ordent-
lich hinzubringen und leichter sie in Punkten wiederzugeben.
Eine ganz seltsame Zuthat hat der nns schon genannte
Matthis Danner (164) zu seinem Zeichen erhalten, eine Krone
darüber und Palmzweige (?) zur Seite, als er 1714 vorerst
ohne Eröflbung des Gmsses (III 2 e) ledig gesprochen wurde.
Der Grund und Sinn dieser Auszeichnung (bei der man fast
an die vier gekrönten Märtyrer, die Patrone des Steinmetzen-
handwerks, denken möchte) ist mir nicht näher ersichtlich.
War er etwa der Ellipseneinfassung noch nicht würdig, weil
noch nicht ganz fertig, und sollte doch dnrch die UmrahmuD;
mit den Symbolen der Handwerkspatrone unter ihren Schnts
gestellt erscheinen?
Überblicken wir nochmals alles Gefundene, so sehen wir
wohl, es geht auch hier wie bei jedem neuen Fund in der
Wusenschaft: manches bisher dunkle wird enthüllt und darcb-
sichtig; aber es tauchen auch wieder andere neue Fra^ da-
mit auf. Möchten bald weitere Funde und Enthüllungen luu
weitere Fortschritte auf einem noch so wenig erhellten G^
biete möglich macheu.
Von
Bernhar«! von Simsoit.
IT ChroBJk des Regino von Prftin nnd den
k Annales Mettenscs.
Per Htu dem Kluster Admunt stninmendc Wiener Codex des
H(c!iio No. 408 (7 hei Pertz; A l a bei Kurze) enthält zum
,in5 einen Zusatz, welcher die Schicksale eines venetiani-
Khen Dogen betrifft Der Anfang der Stelle Inntet auch in
ItTDenesten Ausgabe von Kurze, S. 50:
Eodem tempore Veneciae dux propter invidiam et
insidiati aliquiiutomm Venetiarum, dante» occasioucm
d etc.
Dann heisst es weiter;
Quam rem idem Imperator dlligentcr exquiren3 et
(niudulentas insidias Venetiarum aperte cognoscens,
illonim incusationes pro nichilo duxit et eundem ducem^
Antbipatrum patricü fccit . . ,
Dem entsprechend figurirt im Index (S. m2) Anthipater
VtfDCtiiie (775).
Bütuerkungei), welche ich an diese SteUe in den J.ihr-
Korii des tirossen IL 336 geknüpft habe, hat Kurze
Kichtigt gelassen oder übersehen.
lachst habe ich dort darauf hingewiesen, dass Venetiarum
ich beidemal fehlerhaft und in Vetieticorum zu ver-
iSL Das übrige habe ich so erklärt: „Der Kaiser
diber nicht nur die Untersuchung falten, äondem zeichnete
216 V. Simaon.
den Dogen sogar durch Erhebung zum Anthypatoa (Pro-
konsul) u. s. w. aus." Diese Erklärung darf ich für zutreffend
halten. Sollte noch ein Zweifel danlber bestehen, so verweise
ich auf die Nachrichten der Annales Beneventani 915. 943
(SS. in, 175) über Landolf von Capua, welcher die byzan-
tinischen Würden eines Anthypatus und Fatricius empfing:
Primus annus patriciatus domni Ijandulfi, antipati, patricii
et principis — Landulfus antipater.*) Wie man sieht, kommt
die Korruption von anthipatus in Antipater auch sonst vor.
Einen Anstoss bietet in jenem Zusatz zu Regino nur noch
patricii, wofür wahrscheinlich patricium oder patriciumque
zu setzen ist So unterschreibt sich der Herzog Marinas von
Neapel (975): Marinas consul et imperialis anthipatus pa-
tricius (angeführt von Bresslau, Urkuodenlehre I, 786). Der
Doge, von welchem die Rede ist, war, wie ich ebenfalls schon
früher bemerkt habe, vielleicht Beatus'), der nach andern
Quellen ^) mit dem Titel Hypatos geschmückt von Konstantinopel
nach Venedig heimkehrte. —
Im Neuen Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Ge-
Bchichtskunde XV, 557—564 habe ich einige Bemerkungen und
AndeutungenüberdieAnnalesMettensesnieder^el^, welche
teils der näheren Auseinandersetzung, teils der Ergänzung
und Berichtigung bedürfen. Vor Allem scheint mir klar, dass
sich aus jenen Bemerkungen eine deutlichere Einsicht in das
öfters in verschiedenem Sinne erörterte Verhältnis zwischen
dem Fragmentum de Fippino duce und den Annales Mettenses
ergiebt. Es ist danach wohl unzweifelhaft, dass das Frag'
mentum weder ein Auszug noch, obschon dies Wattenbach in
der neuesten (6.) Auflage seiner Creschichtsquellen I. 129 an-
nimmt, die Quelle der Annales Mettenses ist, sondern beide
auf eine gemeinsame Vorlage zurückgehen. Diese Vor-
lage ist auch in der Vita Dagobert! III. (SS. rer. Meroring.;
II. 516. 518), sowie in den in einer Handschrift dieser Vita
enthaltenen Grenealogiae Dagoberti und Pipini benutzt. Aach,
war diese Vorlage unfraglich keine besondere Schrift,
^) Vgl- auch die Note d&zu: ävfrviracos i. e. procoosul, sowie dw -^
TOD Waitz verfasste Glosaar p. 917 und L. v. Ranke, Weltgescbicht*
VI, 2, S. 11. — ') Aber nicht desseo Bruder Obelierius, wie Bomamoiw .^
Storia di Venezia I, 140, N. 1, meint. — *) Johami. cbron- Venet. SS. VS«
14. Andr. Dandul. Muratori SS. XU, 157. Jahrbdeher Earla d. Gr. n, STSw'
Zq Begina v. l*»]!! uad dea Annalea Metieaaea.
317
aoodern lediglich der Anfang jenes nrnfas^enden
Werkes, welches die Ann. Mettenscs bis zum Jahr
305 BUsgesubrieben bitben. Schon die Tliatsacho, dass
a«ch das Chronieon Vcdastinum sowie die Gest. abh. Fon-
tucflensiuin (c 8, (hI. Löwenfeld S. 26—27) bereits mit
dieaen Anfang Übereinstimmungen zeigen , weist darauf hin.
Dm eslsprutrhend erkennen wir auch in dieb'er Vorlage schon
,deo ersten wiu in den letzten Particen durchgängig dcn-
Stih Man vergleiche das wiederholte Vorkommen der
»toiHdieii Wendungen, wie infra principatns sui tcrminos eu
qvM [«eis erant dispoueus — ea quac pacis sunt po3tulan:> —
dual et quac pacis crant infra sui regiminis terminos diä-
poneret — Inter fiaes regni sui ea quae pacis sunt dis[K)nenK
(713. 717. 741. 764); femer ipse totius regni halwnas cum
gloria et honore traciabat (693 p. 32I)'J mit ipsaqne
taitti regi habcnas traciare pmesumebat (714). Besonder:«
leu&wert ist die süliätische Übereinstimmung einer
in Ann. Mettcns. 717p. 324 mit einer ganz entfernten,
SS. I. iy2. Xm. 33:
Cistnimetalus est antem 1 Castrametatl »unt autcm
haut procul a se ilti innumera*
blies cxercitus diMantos.
altt^ou oxercitos band procul
a w diifUntcs in i>ago Caniara-
«se.
Ferner hat sich herausgestellt, dass tu der Vorluge einige
Da anders lauteten als in den Ann. Meltense.H, wo sie
ipirt sind, Su hiess es in jeuer €90: ne tjTanoidem
rtnr ejtercere vcl aacWliam ^nicht no tyrannidem v. e. a.
.V M. p. 320). 693: Anno deinde incarnationis . . . 693,
>ini vcro singularis priDci[Ȁtus 3. Theodericu.* . . . morilur
Anno doraliiicae incarnationis domjni nostri Jesu
Ü') 693., Pippini vcro aingularis principalus super Theo-
:nin . . . moritur, wie A. M. p. 321). — Ipse totiuj- regni
Ibenas . . . tracubat (nicht Ipse totius regni habens
riYilci^ium ... tractabat. wie A. M. ibid.) Die Worte
nomm vero scilicet et Seiiouum ceterarumque urbium ad
^ VgL a. Anhiv XV, 560. — ■) Uiunit erledi|[t tich die nrnK-rkung
*V«rtt; »Mit buc «erbt aot duo qnae pr*ec«duD( RloHeina »uuf;
tu Aarfh Veneh«B tut Mad« md dtdorch Aie l'autologte eiit-
218 ^- SimBon.
ipsum ducatum pertfoentium (693 p. 321) sind in den Ann. Mett,
wie bereits N. Archiv XV. ö63 bemerkt, an eine falsche Stelle
geraten. Wie unharmonisch stoasen hier die Partikeln vero
und scilicet zusammen! Das vero wird zum Folgenden ge-
hören: Juniorem (vero) filium suum, nomine Grimoaldom,
maiorem domus cum Hildeberto rege constituit*), während
die Worte Remorum scilicet — pertinentium , die hiezu in
keiner Weise passen, mit Drogonem — ducem posuit Bur-
gundionum zu verbinden sein werden. Vielleicht &Dd der
Metzer Annalist diesen Zusatz in einer Bandnote, die er an
unrichtigem Orte einschaltete. ~ Unter 741 p. 326 enthält
decreto Romanorum principum wohl eine Abweichung von der
Vorlage, deren Lesart in Clhron. Moissiac. SS. I. 291: et de-
creta Bom. princ. erhalten sein wird (vergl. Brunner, Deutsche
Bechtsgesch. II, 84 N. 5). Auch die in Mett. fehlenden Worte et
populo Franeorum (Chron. Moiss. p. 292) werden auf die Vor-
lage zurückgehen. Zum J. 743 stand ohne Zweifel auch in
derVorlageperlocapalustria, wie in Fredegar. cont 26(112),
SS. rer. Merov. ü. 180, woraus Ann. Mett, p. 328 das un-
sinnige per loca per quae plaustra ducebantur gemacht
haben. Unter 803 schreiben Ann. Mett. (SS. I. 191. Xffl. 32)
ganz verwirrt^: Inde vero ad Regenesburch veniens, dis-
positis his que utilia videbantur esse, adventum exercitus de
Pannonia redeuntis prestolabatur. Quibus reversis, obviam
illis ad Begenesburch venit. ') In der Vorlage stand statt
des ersten Begenesburch vielleicht Salzburch, da Karl d Gr*
im Oktober 803 in Salzburg verweilte und sich dann nacli
Begensburg begab. Dagegen wird, was bisher allgemein übe^
sehen ist, anzunehmen sein, dass bereits die Vorlage, wie die
Ann. Mettenses (693 p. 321), Pippin den Mittleren seinen ältestes
Sohn Drogo zum Herzog der Burgunder (statt zum Herzog
der Champagne) einsetzen Hess. Denn auch im Chronicon
Vedastinum , welches wenigstens nach der Ansicht von Waitz
auf die Vorlage zurückgeht, heisst es: Pippinus Drogonem
primogenitum suum ducem posuit Burguudionum, tradena
illi uxorem Anstrudem (695. SS. XIII. 698). — Auch mag
') So auch Gen. Dagobert!: Juniorem vero filium suum Grimoaldom
omni domui sae prefecit. — ^ Vgl. Forschiingen z. D. 6. XX, 404. Jahr-
büclier Karls d. Gr. n, 297, N. 2j 298, N. 2. — *) Aach im cod. BS
des Regino (Kurze p. 64) lautet die Stelle so.
Zn Bt^oo V. PrQm untl deo Annales ^etteiucB.
219
il schon die Vorlage, wie die Genealugia Pipini, von
gesafit habcQ: Praedtcta autem niatrona repleta omni
gdenüa quasi tilium suam cotidlc Pipinam salutaribus allo-
ABunoncbat — Ipsc vero gracia divina prcditus cunolas
ibres ut mc ijenitricis amnionitioiteB strenuis preveiiiebal
moribos (vgl A. M. 687 p. 316, wo quasi und at fehlen).
Ich habe es friiher (N. Archiv XV. 564) ah atiffHlIig be-
■icbiict, dass Begga hier nicht als Pippins leibliche Mutter
.jOgeseben zu werden scheine, ßei weiterer Überlegung wird
wahrscheinlicher, das» qua^i und ut hier nur so-
«als" bedeuten solleu, etwa wie bei Jordanis im Vor-
wort zu den Geu'ra an Castalius: tu, ut vicinus genti und
Schloss des Werkes (LX. 316): nee mc quis in favorem
il praedlctae, quasi ex ipsa trabenti origineni, aliqua ad-
credaU ')
Kurze Dimmt an, dass die jVunales Mettenses auch die
iDt des Rcgiau in einem aus St Arnulf in Metz stam-
Dden Codex des 11. Jahrhunderts (B 3, jetzt In Paris
iSft 501") benutzt und aus dieser Handschrift einen Teil der
ttze geschöpft haben, welche in ihnen mit Reginos Text
sind.'] Allein die crstere Annahme ist nicht
nclilig und die letztere sognr sicherlich unzutrefTeud.
Jme Zusätze stammen ohne Frage aus derselben Vorhige wie
Andere, welche sich in jener Handschrift des It^ino
finden. Ausserdem worden auch diejenigen, welche die
mit den Ann. Mett teilt, in ihr unvollständig wieder-
. So fehlen in Reg. B 3 799 die Worte et in Augia
lur (Kurze S. 61). welche nur der Reichcuauer, jetzt
rbniher Codex (B 2 i) enthält. Femer fehlt der ausführ-
Zusatz der Ann. Mett. zum ,1. 805. Unter 804 (Kui-ze
sind die Worte der Ann. Mett.: Ibique veris tempore
in Ibi veris maneus verstümmelt. Klar tritt daa Ver-
auidcrdem üi den Stellen Über die Bestattung der
ligin Bertnula (783) hervor:
*) AocL antiqulsL V, 1. p. M, 138. (Über eio«Q nndeni eifftmtam-
Gtfbnueli ton quasi b«j Gregor tod Toors vgl. Rrunner, Deutsdu!
ste U, IM, y. a.) — ■) N. Archiv XV. 009—310; prüf.
RagtM p. XIY.
330
T. Siiuan.
An. MelUMM.
et lepaltft eit in
CSuduo. Sed lade tnuB-
Ista Fuiün, tquillft
est inxta virnmiaaB
ia — '**«^** a. KoaSm
narltaii
BegiBO BS. Eune
P.M.
et «epaltt eBt in
OudKO, Md indetruf-
Uta ParishiB, sepolust
in Qeckri» b. Dioaxii
iMitiEik
Fngm. DeracMB.
8&X]IL8fr
eUit in oumMteria
CMidaeo. bidetnunlatn
eMin pagom FaririaeniB,
npoltaqafl est InbMQi-
euB «.IHiNijii »»»rtiri»
Inxt» «epaieiiram
▼iri ini glorioii Pi-
pini regii.
Wie die Ve^eichai^ mit dun BYagmoitaiii Berneme zeigt,
Strien die Ann. Hett der Quelle näher als Beg. B 3, wc
die Worte ioxta vimm anom fehtou Die betrefenden Zu-
sätse, wdche in die gedachte Beginohandschiift auch erst in
12. Jahrimndert eingeigt sind, werden mithin nicht «n
dieser Handschrift in die Ann. Hett, sondem omg^ehrt m
den Ann. Mett in jene Qbertragen sdn.
Weiter will ich nicht anf alle Einzelheiten des Textes m
gehen. Dazu würde sich GWegenhät bieten, wenn man d«
Versnch machen wollte^ den Wortlaut des verlorenen Werin
aas den Annales Hettenses, dem Ghronicon Moissiacense mi^
den ttbrigen Quellen, in welchen ee benutzt ist, sowdt «
möglich wieder herzostellen. Dieser Versuch , in der Art, vii
Giesebrecht die Annales .Utahenses, Scheffer -Boichorst dk
Anoales Patherbnmoenses rekonstruiert hat, harrt noch dei
Ausführung. Bisher sind nur Ansätze dazu gemacht worden.
namentlich durch VVaitz in SS. XIII. 26—33.
Kesacbc
badiscber Fürsten aad Fflrstmnen in Koin.
Friedrich von Weech.
Lbtfr diu Besuche vou Mitglitideru des badi^^chen Fürsten*
in Rom sind teils in gednirklen Werken, die nur
verbrt'ittit sind und deren labuJt deshalb in weiteren
kuuiu bekannt ist, ieüa in den Akten des <irosah.
Qnd StajiU&rchives, teils in dm ßcHtünden des Cere-
lives in Rom Mitteilungen enthalten, die als Deitri'ige
jo^plüe dieser Fürsten wie aucli zur Kulturgeschichte
VerÜffeatllohuiig wühl verdiene».
9besoDdert> die Auszüge aus rlciii Cereinuniiilarrhiv
ein Interesse, das über die Aktualität der einzelnen
tvnbüsuche hinaus, da e» sich um Vorgänge handelt, die
Mittelpunkt der kathulli^cheu Welt volldeheu, die Auf-
ccit ilcr Leser dieser /eitschrift in Anspruch nehmen
Das noch vor kumein völlig unzugängliche Ccreiuonial-
ntÜT. das, früher im Qnirinalpal.ost iiufbewnhrt, seit seiner
ülerieruDg in deu Vatikau mehrlaoheii Wechsel der Auf-
{sröiraic erfahren hat, dio der Onlnung seiner Be-
licht gerade günsiif» waren, ist jetzt in einem Gelasse
lischcQ Palastes untergebracht, das vou der Scaia
M» lUgäDglich ist. Dort sind die 831 Bände, ans
491 besteht, in grossen Itegalen, die sich den Wän^len
hintiehen, aufgestellt. Kinc regelmässige Benützung
SatDOihnig, welche den amtlichen Titel führt: Archivtim
timgreffationiM carremuniali», findet nicht statt, es he-
dua einer besonderen Erlaubnis des Präfekten die^r
itjoa.
222 '■ Weech.
Ich habe nährend meines Aufenthaltes in Rom im Früh-
jahr 1893 mehrfach in diesen Räumen arbeiten und eine An-
zahl von Auszügen den Bänden des Ceremonialarchivs ent-
nehmen dürfen.
Schon früher hat F. Franz Ehrle S. J. auf Grund des von
Fornici angelegten Kataloges Im Archiv für Litteratur- und
Kirchengeschichte Bd. 5, S. 587 Mitteilungen über den reichen
Inhalt des Ceremonialarchives veröffentlicht. Neuerdings hat
Don Gregorio Palmieri 0. S. B., Kanonikus von S. Paolo fuori
le mura und zweiter Custos des Vatikanischen Archives, den
Katalog von Fornici revidiert und auf Grund einer eingehenden
Vergleichung mit dem Inhalt der Bände 1 — 653 ergänzt und
richtig gestellt, auch seinerseits ein Verzeichnis der Bände
654 — 831 neu angefertigt. Diese Verzeichnisse, welche übo*
den reichen und vielseitigen Inhalt des Ceremonialarchives
orientieren, hat Don Gregorio mit einer auf die Geschichte und
Bedeutung dieses Archives bezüglichen Einleitung Im Novemba
1893 unter dem Titel: Brevis Notitia et Caüdogus ArcMvi
Sucrae Congregationis Caeremonialis cura JR. D. Gregorii Fot-
mieri 0. S. B. alterius penes Vaticanum Arckivum Custo^
in No. 1 der unter der Direktion des Hausprälaten Seiner
Heiligkeit, F6Iix Cad^ne erscheinenden BiUiothegue des Ana-
lecta Ecclesiastica — Reiite Bomaine. Borne. Jmpritnerie Eäi*
trice Bomana Via ddla Frezza 59 — 61 veröffentlicht und dem
Pro-Fräfekten der päpstlichen Geremonien, Monsignor Fran-
cesco Riggi gewidmet. Eine Separatausgabe dieses Kats*
logs ist zum Preise von zwei Franken in dem Bureau der
Analectüy via Gregoriana 50 sowie durch den Buchhandel n
beziehen.
Es ist nicht meine Absicht, über jeden Aufenthalt, den
badische Fürsten in Bom nahmen, hier Bericht zu erstatten.
Über den Besuch der Markgrafen Ferdinand Maximilian '
und Wilhelm Christof von Baden-Baden in der Ewigen'
Stadt hat im ersten Band der Neuen Folge dieser Zeitschrift ''
S. 418 ff. Eduard Heyck Bericht erstattet Über andere Rom- '|
fahrten badischer Fürsten behalte ich mir vor, ebenfalls in '
dieser Zeitschrift oder auch an anderer Stelle Materialien zn '
verarbeiten, die bereits für diesen Zweck durchgesehen sind, '
aber noch näherer Prüfung und Sichtung bedürfen. Dieses
Mal soll nur über den Aufenthalt der Markgrafen Jakob IL
Bcncbe btdiscber KanUra und Fürstinnen in Rom.
^28
1489-92). Philipp n. (I5S5). Ludwig Wilhelm (1672).
iti Markgräfui i-'i-anziska Augusta Sibyllu uud ihres
Uiervn Sohnes Ludwig Georg Simpert (Ul^) «nd des
Harkgrafen Karl Friedrich (I7f>0) gebandelt werden.
L Markgraf Jakob U. 1489—92.
ülwr den Aufenthalt deü Markgrafen Jakob IL, des
Sohnes des Markgrafen Christof, des späteren Er7-
taeboCs von Trier, besitzen wir eingehende Nachrichten in
gleielizeitigen Aufzeichnungen, In den Mitteilungen eines
ler Heifcfbejjleitor, Mügistur Johannes Müller aus Itn-
iU beider Rechte Doktor, Dekan der Stiftskirche in Baden,
in dem Tasebuche des Johannes Burchardi aus Strass-
plpstlichen Ceremonieomeisters (CapeUc PotiÜficir sa-
ritHunt inaifixtri).
Die Mitteilungen des Mag. Joh. Müller sind in einem
seltL'nen Biklilein erhalten, das im Jahre 1515 bei Ke-
jUut Beck in Strassburg erschien {Excnstm in iudifa urhf
r^emtinmsr per Henafnm Seck in etiihtiS sum Thiergartcn
rirpmri jtartus SesqttimUle^imo XV. XVI. kai. JhHU.
h&t folgeuden Titel: (iennania Enee SüviD^m qtta Can-
LeHor amtinentHr \] Grauantina fjermauiee yatrottis \\ Ctw-
wmwrf/TH fMi« replicis |[ De roticUh Cousianticnsi H
ti II Dfsrrihunfur hie Vrbes, CiuHaies, JEkdme, Epis'
AblMu:ie, rriHCipatus. et nobilissime fmnilie Germa-
It Impugnalur ronatitniin sivodi Basilieiisis de Cf^latione
rum Heplins, in hitfia I^otiis X. de Eccifsia rr-
tda fnndatis \\ D* Concordatis Prittctpunt \\ Dt officio
rt suia vfficiaUimn W Pe veritate Christiaite rfliffiotm\\
Jacoli MarcftioNis Jindtmitis: ad vrftem iiomam: Eitw
nrahunaUa ad Papam: eiusque rrajiovsio: rum littf-ris rom-
iis Frideriei III. et Marimiliani ceferonitnqur grr-
Prificipuui II Ditohus Fahariis Tiomt. suhlmiocmtio VIII.
Cum gratia et priuiletfio Cesaree Maiestatis.
Dft du Bucli schon vor hundert Jahren von Sachs*) als
0 1P-'*"rrc in die (Iwcliidtte der Markgraftcbaft etc. Bd. 8. & 147.
224 *• Weech-
„überaus selten" bezeichnet wurde, darf man annehmeD, dass
es seither noch viel seltener geworden ist, und es wird daher
wohl am Platze sein, an dieser Stelle etwas ai^ührlichere Aus-
züge aus demselben mitzuteilen. ')
Das erste Aktenstück, welches die der Reise des Uark-
grafen Jakob gewidmete Abteilung dieseä Buches enthält, ist
ein Brief des Markgrafen Christof an den Bischof von Allmno,
Johann Kardinal von Aitjou, d. d. Baden 31. August 1498,
in welchem er, gestützt auf frühere Bekanntschaft mit dem
Kirchenfürsten und auf die Anregung des päpstHchen L^ateo
Raymond, diesem seinen Sohn Jakob (ßium nostrum primo-
genitum inter s^tem) und dessen Begleiter empfiehlt. Diese
sind der Verfasser des Buches, der genannte Mag. Johann
Müller, der Mag. Adam Fry, Kantor der Stiftskirche in
Baden und Johann von Berwangen, Statthalter (viees no-
stras gerens) in der Markgrafschaft Hochbei^.
Es folgen hierauf kurze Angaben über des Markgrafa
Begrüssung durch den Sekretär des Papstes und seinen Be-
such bei dem Kardinal am 28. Oktober 1489. Dieser sandte
noch am gleichen Tage einen Boten an den Markgrafen, am
ihm zu melden, da^ er ihn am nächstfolgenden Tage, dem
29. Oktober dem Heiligen Vater vorstellen werde.
Der Bericht über die Audienz des Markgrafen beim Papste
möge wörtlich mitgeteilt sein:
Circa boram igitnr XIIII. supradicte diei domiuns marcbio cnm
suis ad domum dommi cardinalis profectus, missam andivit com co-
dem reverendissimo domlno. Qaa dicta simul profecti snut in pala^
ciam snmmi poutificis. Ubi post horas daas vel tres ad snmmna
pontificem vocatus com duplici vel triplici genanixione et cnm de-
bita corporis reliqoi inclinacione tandem ad osculam pedis sanctissioi
procabnit, assistentibus ad dexteram cardinalibus reverendlssimis do-
mmo Andegaveosi et domino Laurencio cardinali Beneventano titnli
sanct{ SusauQ^. Ad sinistram vero domino Joanne Borckardi, pre-
posito ecclesie in Haselach et decano beati Thome Argeutinensis dio-
i^esis, cum domino Joanne Petri Arriveben Mantaano, sanctisämi
domini nostri secretario. A tergo vero nobili viro Joanne de Bern-
vangen, magistro Adam Fry, cantore Badensis ecclesie, me qnoque
magistro Joanne Mnller de Rastetten, ioris atriusque doctore necnoo
decano Badensis ecclesie. In qaorum omni presencia sapradictus
ilominas marchio intrascriptam dixit orationem: Qnoniam beatis-
') Mir liegt ein Exemplar in dem Miscellenband Dn 148 der Groasb.
Hof- und Landesbibliothek in EarlBruhe vor.
tiadiadM Fönten udiI Funiiiin«ii in Rom.
22b
BFlMttTMrfUbloiQdivj Uieranimi «eiiUntiam varias iinidam lostra-
pnnioctiu, noroa niUerc (Mipalas Diariaquc iraii.sierurit, nt cos,
phris coftnovcraiiT. coram qaoquc vidpreul, nou est *|m>d
ir»ri Jebcat si im ampli^im? Vcistrv Sauctifatis sumuiifiiuo
U aoütoriias in liam^ urbeni totius liamani «'•iitri.^ fotnmane
Uam i'roticisd cocKCrit. iju^ (|uulcm auctoritas tantä beatitii-
iwx in hoc Urrarum orbe corruscat. ut. oli su^ claritatis fuj-
«ila cxisiimutor vonernoda. Tania diKiiitoti.*: i;loria, tamta
itÄtis ffrocia. taiiio tloni'inc virtutum merilo rcspleüjet, at so
inoft |»r«lircnt. iiuibus att eiiis pcdcs procuinliore ronrinpit,
nm. t»oa(i<!siine patcr. in har mva ad Vestram Snnrtitatem
c Pytbftgomni, »apio^ti^:timum philoü^ipham. Nam ut ille.
fcdoletcODS ai> ilis<:cudi stUfliosisäiiiiitH. iiotriain iitjuit, nt bar-
grfdsqoc misteriis tniciorctar, sie pko iuvenis in hatte Vestr^
orbem prorootus ^um. Qt artibu!» optitDiü prcclariMiai' dis-
■bfa^BS Instituar. Imitatos snm ilivfnam illtmi Platoncm ot
ihnoilam illc in Istlimo |>ivlL*strn oxcn-itus amplissimtim dccas
w ccribitur. ^ic o^o inter iocunili^giuiafi haios cari^ con5U>
iu omni virtutaiD cxercitaciono clarior cvadam itaqae. bc«-
pater. Santtitatcm Veätmm. per emn. rnins Wccs agit in tcrris,
taiQ *ibt Ubcralitat^m i»er.|ne invictissiiui Romanoruni regis
et tlumini moi preres. ijaas rcdditis hi!> litteris Vestra Sancti*
oo^oscet. hamillimc precor. ui me cinsdem observantiasi!-
iCKWtcm imineiiäv ^"^ libcralilntis noti paciatar expert«ii),
ae soppUcatißucs bänignissimc volit andire. Sir onim fa-
mntido, at illqsiris domns Hadcnsis. qnani felici-'! «N-^rdationLi
Fcnitircx Maximu«. Sanrtitatis Vestre pred«cessor, in
lirinripam Mantat; fcli-hrato conventn. ob siugatatvai
I*» *jio«r>lirtini ojw^enciain, proprio i-ods oracnio, non
i Uüile prowcatim c^t, Samriitüü Vpsire de^'OCiKstinain osso
:r et irnsteL
Mettk orarianiMiln littc-ras commcndatii'ias, quk« n sercnisdmo
res? MaximÜiano et ab illnstri doroino ChriMolbro
lOtii ttadcnsl arrrf)^ni^ sanctisslmo dombio nostm papf reddiilit,
pcnitt atrft<iqac et Icifit.
0 fartunrai plnrima |xi)liritas csl «b tarn exrellenüiim prin-
pnoK ri nb sinKiilarr dnniini .Incnbl miirchioni^ iiigonium.
am tiboniissimc r«<ipondii. 1 kuninom .lacobam in titinm sas-
»■'""■■jae «pra dirti» W canünalibua. dwnmi Joaiiui Pt-lro
: iniini) Jnanni Ilnn^kardo. rcrcmoiilarain mogislro, noM»>
s «npradirtis ililiK^'iiti^äiinP comtnt>ntIarit.
Schrfibeii des Markprafcn Christof, welchen der jiinfre
Jakob dem Heiligen Vnter iiberrcirlite, ist seinem
Q VorlUBte nach hei Sachs a. n. 0. S. U4— 45 abaedrockt.
Am 1. Konnibcr — t^o fährt die Relation des ^tag. Jo-
Mtllkr weiter fort — , der in diesem Jahre auf einen
IntUft M, wtmle Markgrnf Jakob mit Herrn Johanne«
hr. f. Aawh. A. I if-rrb. f , r. I X . ±
lö
226
«. vr«Bch.
von Berwangea vom Kardinnl von Anjou nur Tafel gel
Und nlä sich s{üittT der Kardiiml ansctiickte, hjcU in die
seelenvosper zu begeben, wurden sie mit Mag. Müller in di
innere Geniüclier geführt um einige MilteilnoK^'n Vön ihm
gegenziuiehnieu. Da riet ihnen der Kanliiial, im Hause
Deutschen (domus AleniHDonim sivc Thentonlcorum) Wol
zu nehinen, vennutlicli damit Markgraf Jakuh mU
Seiuigeu ihn öfler beäucheu kt'Une, denn dieses Haus ist
[iahe bei der Kurie dt» KardinaU, ferner die Knrdiuale
besuctien, um sich ihneu eifrig zu empfehlen, endlich da
Markgrafen zum Orator des Rümiaehen Kaisers oder König
ernennen zu lassen, dauitt er in der Kapelle de« Papstes ma
besseren Platz erhalte. Er versprach, in seinem Uause dei
jungen Uerni ein Zimmer anzuweisen, wo er sich zuweil«
aufhalten könne, er stellt« weiterhin in Aussicht, diiss (k
Heilige Vater vielleicht den Markgrafen in seine Urngf^mi
heranziehen werde imd fUgie bei, dass er, wenn er am helft
bleibe, sich Mühe geben werde, Jiikob zu einem grossen Maa
zu machen. Endlich sni^e er daffir, dass der Markgraf a
AUersi-elentaye von dem Kardinal von Benevent zu Tisch ^
laden wurde, der versprach, ihn wie einen Bruder zu behandeln
Dem Rate des Kanlinals von Anjou eulsprecheud, begann
sie am 5. November itie Kardinäle zu besuchen, trafen jed«
nur einige t^'eapolitanum. Portugaleusem, Patmensem,
Coluiuna, De Foys) zu Hause. Die Anrede, die der Mark
graf au jeden Kardinal richtete, lautete folgendennassen:
RevcrcudiKüime iMaiinc. Lfominoä et gcnitor mens in haue
bom mc niiait. m saarti-ianio domino nostro re\-eren(li&siini«juo Jitnuni
csrdiiialibus HiUuuutissiiBe iuservirein. (Jaod com .sanctb.simus liumiaa
noiXtr i^tet favtaiii So? Sanclitatis comniendacionem clemoiiter sc«
I»eril. volui mf qaoqae rcvercndiatimc Vcrtr^ DominitHmi co
dare oraroiiuc. al si «juid uiKiuam falonim sit, iu quo rfvereuili«ilil
Vestrv Itominatiüiii huiuiütcr obsequi poaäm. id a mc liljtrius eüpi
Ego cnini stadiu ^mmu conabor. ut revercndüsim^- Vcstr^ DoioiaatiM
in ODUüt'us dilijicutisslmc obtemiierem.
Alle erteilten die Antwort, dass sie sich ihm gern ehrei
biotig und nützlich erweisen wollten. Ebenso die am H. un
9, November besuchten, früher nicht an>ietroffenen Kardinä
(Sanctt Marie *» portictt Sanctg Ännstasig. Rackenalensis, D
■»itibus, Alerieu»!!«. Sancli Clemc-ntis, Vieecancellarius, U
Vis).
BlMDclio badUcbDr Fanteu uud FarBimaeo in Uotn.
227
Ks fulgi imn eine Reilie von Bricren: dt« l'Mpstes lurio-
VIÜ. fui den Rnmischen König Maximilian uud a» Mnrk-
gnf Cbristof von Radeu d. d. 1489 N'ov. 5., des Kanliuals
1011 A&jtiu au den Märk^i-afuii Chiistof d. ü. 14S9 Nov. 12.,
m vdcfaeu jt-ylirlie Förderung der Wünsche und Bcstrcbunyun
les juugcn Markimifcn versprochen wird, sodann Dankbriefe
iti Kftisers Friedrich III., des ßÖtnisclieQ Königs Maximilian
«nd dtis \farkprafen Christof an den Pajist. endlich noch Eni-
plelduiixblirifft: dtT KrzbiKchüfu von Kiilu und Trier au den
Ptpat und die Kardinäle.
Weifres möge wieder wörtlich aus den Aafzeichnuogen
lUer» angcfiUirt »ein:
Ullius KorembrU il3. Nov.) abtit Jo. de Bernvaugou. Nos aut«m
Deccmbris (14. Nov.) cum domiuo AuilcKavcnse ad i-ar-
ittrti Mam prufocti suraas cin-ilcr Iwrnm XVI.. iioi domi-
J*eobain luaiilcxib. .-.uxi^ihL
Qneio r.uut rtxluiiuii ib-Liuu^ ad buiuiu XXII. accupüiius ruiigl-c-
ptoc unnnallos rx canliiuilibt», <|ui dr iiml^'rin precaiii rcgaliuiii
vi CAnmi continnntionc facienda vcl non. Ad uutaucJain
Sibitüreii^is. regü oratoritt. Villi- kal. l>eccuibrb (19. Nov.)
ifflm doinüiUM Seiieuäb aditus e&t.
!n, nii den er fbeulatlb einen Brief srnnea Vaters
1. NS9 Äug. 31] abgeben sollte, haue, er auf der Reise
ICH and jipliter In Rom nicht erwart*?» kennen, da
iguutr vtiier rfründc .«»eine »ofurligu Vori>teIlnn^ bei
Papst wiuiscbcnsweti muditc, die denn aueh [wie schon
erwähnt] durch den K;irdlunl von Aujou erlol|jti\)
lule nrvoreDdisniaoni dominum rardinakm Samti Mnrci visi-
nlkaUtA, non in domo ^ua, sed in ecclesiu divi Petri invcDimttä,
?"-1iT-aelo Xlill. kal. Uccembris (18- Kov.) fuit ci etijiin ec-
' i l'duli. A t|tui cum |W5t DÜasaui finitam diäce^iäsct, do-
ii'lnvii. Qdi at alüresivondit. nisi qaod se semi-
DL iuU. iAfviiibriä <^. Nov.) in^ntalos fai( duminos .luLubus
idiKimo (lumini) cardiuaii Seiionsi h ruiu d. Jo. i\v Stiulion
et miU«, ibimiiiu» Udalrir.u« WestnrslPtttr, ■"anoniros Au*
dominus Peirus Queyclu doctor Pt orator Palutiui et d.
Darcardi iam Mr|K< nnmtiuiius.
lUL Uecomlitl-- [22. Nov.) cum domino Andegavensi ad iioa-
eios iiniftciub vbt, voniiiatiUbus cum dooiiuo cautore ec
kal. [>e<:embri» (21. Xov.) cum «ödem revereDdissimo domino
Afttu poMeBsioovm wu vilhuii so cuutulit. Cumitvs liabcbat in
^i|«cUone mf. {iretrrfa Petrtnn (ialliaim ot |irefatnin servnm
15-
228 V. Weech.
XIIII. kal. Jannarii (19. Bec.) dominus cantor et ego dominam
Sibinicensem accessimos, quem paulo ante dominus Jacob as oravit,
ut se Sanctissimo Domino commendaret. Respondit aotem uobis do-
minos Sibinicensis, Sancüssimam dixisse, se iotnitn regis Romani
qaicqnid ad providendam domino Jacobo posset, factnrom, si modo
via illi ostenderetar, per qaam sibi provisnm esse vel posse provideri
patareL
im. kal. Febraarii (29. Jan.) anno 1490 sigDatom fait mandatum
a pontifice summo ad porrectionem domini Andegavensis pro domino
Jacobo datum pro reservacionc triam beneticiorom in tribos pro-
vincüs, scilicet Maguntinensi, Treverensi et Saltzbnrgensi. Fnemnt
tarnen ante maltg a nobis diligenci^ fact^ prias quam ad id esset
perventiun et licet antea ad sammam duorum milium dacatomra peti- '
verimas rescrvacionem porrectumqne faisset mandatum, tamen ponti- ;
fex nolait illad sigiiare propter nimiam generalitatem. Sonabat enim
ad totam Germaniam.
(Folgt ein Schreiben des Markgrafen Jakob an den Erz-
bischof von Trier, — seinen consanguinctis — d. d. Rom 1490 ■.
April 17., welches dessen Protektion erbittet.) _;
Sexto Idos Juli! (10. Juli) coUata fuit iltustri domino Jacoba ,
marcbioni Badeusi ecciesia rectoralis in Serkirchen Saltzburgenas .
diocesis, cuia3 Iractos, redditus et proventus se co, ex, (?) riginti ■=■
marc. argent. estimantur, qa? vacabat per eonfirmacionem iu epifr
copatn domini Christophori Schachner, qui VII. Idus Julii (9. Joli)
conßrmabatur, et licet eins ecciesia, s. Patavieusis alias commnniter
pro annata sive pro pallio solvisset quinqae roilia dacatornm, reducti
tamen foit ex gracia singnlari pontificis ad duo milia et quinqaentt
propter varios casus, per quos diminuti tuerunt redditus einsdem
episcopatus.
Das sich hier anreihende Breve des Papstes Innocenz VIII.
an Markgraf Christof, welches er dem Markgrafen Jakob
übergab, als dieser sich anschickte, Rom wieder zu verlassen,
ist ebenfalls bei Sachs a. a. 0. S. 148 abgedruckt Das Dia-
rium des Mag. Müller fährt dann fort :
Anno 149() rediit iu patriam supradictus dominus Jacobas animo
relinquendi litteras, sed coiisilio domini et patris Cbristofori ma^
chionis Badensis immutatam agnovi ülius opiniouem. Voluit eniffl-
dominus et pater eius, ut statu seculari posthabito ad litteras animoia
intenderet. Nisi aliquid novi emergeret per quod eura ab illis Ji"
strahl rursus coiitingoret. Itaque datis ad infrascriptos lilteris, qnaa
ego latinas dedi, in urbcm remissus est. Adiit tarnen prius serenissi-
raum Romanorum regem Maximilian um. qui ca tcmpestati adversus
Hungaros exercitum ductitabat.
Es folgen nun abermals Empfehlungsbriefe für den jung«"
Markgrafen von seinem Vater Markgraf Christof ; ad summu«**
Bfiucltp biitliiM:)>vr Funtui und KUntiimt!» ia Koni.
229
iDtionenciuDi VIII., ad coctuiii cardiiialiuiu , ad
alent Sfiieusem, ud canlinalem Aado^'Hveiispni, ud ma-
n^niin domus pontificis, episcopuiu Toinacensem, ad domi-
Jnanueiu Petri, pODtificis sccrptarium, ad dominum Tlievo-
ru, äuuiiiii pvulißciä tuiiiurarium, iid dominum Bcrnardiuum,
poatificis alterum caniei-arium, atl dominum Wilhclmum,
i dniaini Hli-ruuyiiii coni^iiuguiiieuiii, alle dat. in Lutzetilmrg
l4'Jüpridic kaL Decembriä, icriier Schreiben des Kaisers
rieh Ui. an den Papst, an deo Kammerer des Papi^tes
nymus Categranus (pape cubiculariü) uud an deu Kar-
vuQ Anjou dat. iu opido nostro Lyntz die 26. men&i»
i anno domtoi 1491 imp. nostri 39, regnor. uoRtr.
51, üuDgarii vero 32.
LT zweite Itericlit über die Auwcsenheit des Markgrafen
ob in Itom .Manimt vun iteu) papsllichen Cereiaonien-
(capelle ponllficie sacroruui riluum luuglster) Jo-
\» Burchnrdi aus Strassburg, der ein Tagebuch (Di-
ftivt; licrum Urbanarum CouimeDtani) gefülut bat, das
^Jahre 14ä3-I60G umfärbt. Der Text dieser Aufzeicb-
ht Dacli den in Paris, Uom und Florenz aufbewahrten
rifteu herausgegeben von L. Tbaasno (Paris lö83).
Werk in Deutschland Trohl nur in den gi-oaseo
beken vorhanden ist. so dürfte es gestattet sein, die
a Markgrafen bezüglichen Stellen hier ganz oder aus-
Dilizut eilen.
erste £inti-ag ist zum 15- Oktolter 1489 und lautet:
'eria qninta, Ih tneiisis Ücttihns hora 19, vel circa veiiil ad Vr-
ÜL l>. .lurotus ex tnarchiouihus lUdcnsibu«, III. D.
pbori ninn-)iioiiis Ktileit&U iprimogniiius. cai ob^iam rcnimus
T Jöluuinos LaiiUfcr. Uieraniiii apoätoliiraruni «bbrcvlator et
aU viuvam It. 1>. FaK-uiii! yqI circa, ul>i ii>»uni accvjmiius
itcr et ttsi|QC ud husjdtium Catnpauo joxta cani)tuni Flore, nbi
est, iater dos mediam asMciatos venli cum e<|nU . . .
80. Oklüber wird von der Audienz de.s Markgrafen
Fapgte berichtet, „in qua fccil i>arvani urationem et
ft Sanctissiiuo Domino Nostro rowptns est"
An 31. Oktober nutirt das Diarium :
HaMatD Sl. et iiltimn menst» Octobris Sauctmimu« Dominus
Xmct t«raiaft mon* »iliio venit ad capcllam majortni pabtii aposto-
bsp«il Soiiriutn I'eirani. nbt Inicrfult vpspcris |>uMirb, qiUL^ Sua
^■liUs tncci'il morc ronsucto. In cisdera »esperU iledi locom i're-
idimarcliiontBadenfiiel In habita cWicali tucedenti, inficammo
1 ;,. ", '.V^vi;a,
■.■: ■ ,::- ":"•. -.ru^.i.iTiin :ii ■unitf; 'Uiiri 'im:i>:r? '.'aiiiktari' > tf.inira-
... .,,... .... -^^j^^^rt^jj ^r ■.iii-iUi-i";: .lalii ;i'"ii Tac'^Uiiia t-At-
:■.■■■ ■■■ :— ...'i^; :;ii"'UT: ^m-i- ■■Ji:v'?nii'iiri'r 'Liri r.i't fuit.
...-- -: - ■■ ■■■: .viTvLiii ;n'-"iirj<'r.
;";..r ' i^!"' T.iimr iir l[;irka:raf '1er Audienz
■ ■.-.-. ,-.■ - X >■•■•. .1 i-ü^er "-Töirichs III. D. Bertianluä
■».- ■ ::-; ['VI? ;, : i.ir jiiiien -m Wien) beim Papste
■ ■■..". }■"■:-. :>^ ?..'iiii;cne!i K'"iniir» Maximilian zu
,,.,_.....,,:■ _Vr Hefii; \- '.:.'.- i« iem Markirrafen.
• >.'. r-fmhtv.* ■l^.*l "Vi.'.'L ".a Oheimes Koosistorium
:r-::i i.-*. ''yrir-^r-^^ i^- I.i:bt^r< in-i lies Ri-mi<i:ben
V _^ ;. V 2is.-::' f " 'i Tv r:-:j".j Uli i'v M.irkcr?.f Jakob
. M. :;:' -ü.
\ :i .~. N "-'■.■- tri' I^-l •r!;,iz,ir:' lii L i.irium eine aal
■■■ 1.1 ■. ■■.■...:'-: \ '--■-.'".' -:^. !■ y, 7- r.-i^- -^ i'anier.i i'.ii-a-
,- ■ ■.!■-;■■■.-■■■■- IT. ■-•- J./'"'"..-, ■;::■ ■: .■" 'r.''-is 7e-jis Fraiyie.
;-" '. ' > ■ ■ "'."'■. .-:i MJ.--!;- ^"""i Sdii-fn-iba? »crti.
... . ..... |. . . .,., v. "■ 7. L. -;-;-■;. ;ri* r:-;! 17*113 priorom
• -■ ■■-■■.■, , '. *.!! '.■.'."; ?::■■ ::r"^:-'~-::: -:r 5an'';i'aä
■"■■ ■'.-■^ ". "." ': ::;:"•- 7''" 7r :i?.7r. :■. E u:.'.!! ro^i lOSC
■•-■■ ".■■■:- -.■'■.':-■■.. ':. 'i " ::ui rr :.->rU -a;ici '''Mf-
■ -• ■■■■*■:"" '■ "■-:". -7- -•:'."-' ._i-: ■;"! üi'^t "ra-
,u-\\\ I..!:;.'_;.ifi:\ \ •; :■--::■. > '-'■.:■ :■:.': ll.i: ü!itrreidite
N;Kh.i.';:: .\i-:- \\\r>- -.v. •■:-:.■. ■■■:::.:. :iv z :!ti k-rokdm w;iv
-i.hio<> ?;o:; it: ^[..:k-:.■: '.::, /\:Z'^ \'.i. (er iteü Liii!
_ ;■ \v; L." .: ,,■;:■■.:■: •.:.-.■:, ^:. ',: ■.'..:.. .:,:.' ^\.v-:'i~ ;i-.sMc:.nu> mj
4 p:vl;i;> ]^;i:.i::;. ,;:: : .-.'.:>::> r. -::.:■:.- i .■; ^ :i.,iyciiiiiiii 1^,1
..Umi-'i. .'Im;.'':.- ■.•...■.■;■.■..■:'■.. ,-i, ,.-: '..:■ : > ; .\:^-.;.*;:..'i ■■: ihici- Siix-jni
.■u';ii.ii-i!'ii» n< \h- r.\ ': -;■-:;:■.. ^ .vvj'-;; ; : ; ;■ ..-■iii;m Fioi-f. iuto
4«!vmai.':'. :,; l";;;- i' .■.-.. '..vv.-- ; ■.;:. .\:.,'.."-.. .-..■::; o-i'iit.in.s. iil
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1- 7
BmuicJic h4JiKbn- Funwn und Fantitin» in ßätn.
231
Aro ir». April 1492, Am PalmsoDutat;, »n welcht-m der
IlMt trnch vollzogener Weilie uml VKrtuilung ilitr Pftliin-n
Kmi-nnang iIbs Kanlinftls von Mertici» proldnmierle, war
' II Flierl ich keiteti aiicli Markgraf .lakoli anwesend.
■ tia verbroitet sich auch an dieser Sloll« wieder ülter
i# Ettkettofrage. Nach D«eiidi^uDg der Feierlichkeiten \Mirde
uHniit»'. K;iniiiial in herifebnirhtcr Wifise von allen
ii und l'rülal^n zn seineuL I'alast .,in campo tkirC
Marrhin Hadfiitfs, urntor Imiieratori'^ et n'jtii* Hoiuani, iic
Mur« rcgis f'priin-Dnuii eqnltArtmc post eaidinftle?» cnra allis pr*-
I<cr injidrertcntiniii m«flm: ilebebniit ^iiim note cardinales eqai-
ij^olemvi laiueii prapicr ilDiiiinuin marcliiouem et ((Uiu tai'ile
in illo löco c^^ultarc . . .
Damit endigen die ErwälinuDgeii des Markgrafen Jakoli
rium Burkardi.
liiarinm des Mag. Joh. MUller besrhüftigt sich nur
deu erxteu Aufentbalto des Marij;i-aten .lakob in Rom.
Diarium dc^ Juli. Ilurknnll wird ühi-r Vnr{L;ängc auch
id seines zweiten Anfenihalles Jedoch nur bis inini
1492 berichtet. Nach Sachs a. a. 0. S. 149 kehrte der
erst im Jahve 1493 in die Heiniftt zurück, nnch-
Kom nuch den Lcichüntüierliclikeiten für den um
Juli 1492 verstorbenen Papst Innocen?. VIII. und der
iK Alex-inders VI. beigewohnt hatte.
fr Markgraf Jakob» .Aufenthalt in Hnm soll Cvl»I. Sarhs
I. 0. S. 147) er selbst .\ufzHc-liimnt;en gemacht haben,
Hch namemlich mit den Altertümern der Ewigen Stadt be-
fi -«oilen- Alwr es Ist jede Spur dieses Werkes»
,;.«. zwei Bücher unifasst haben ^'oll, versclmtinden.
ich habe in Deutüchtand und Italien vergebens Nach-
igon nach deswn Verbleiben an(£eßt«llt.
n. Markgraf Philipp II. von Iladen-Daden IbüH.
tber äen Aufentlialt des Markgrafen Philipp U. (IS69 bis
erteilt das im Ceremonialarcbiv In Rom aufbewahrte
au:f der Zelt de« Pontifiknles Gregors XllL, das von
Kiscas MucantiUH, sacrarmn ceremoniarum magister.
232 ^- Weech.
geführt wurde, einige Auskunft. Ich habe aus diesem Diarium')
folgende Stellen ausgezogen:
1585. Die 6. Martii feria 4. ciueram papa venit ad cappellan
palatinam pedes, indutos pluviali et missa simplici, prout liac die
coDvenit, caadam pinvialis sastinuit venieudo et redeundo marcliio
de ßada, consobrinus dacis Bavariae^), qai etiam stetit apud soUum
papae supra dncem Sorae.') Interfuemnt cardinales 22 ultra cele-
brantem, qui fiiit r""» d. cardinaüs S. Sisti, maior poenitentiarias
et nepos papae, praelati assisteates 10, gobemator ürbis, qoi dum
episcopl fuernnt parati plavialibos et mitris, ipse fuit apnd protbono-
tarios in cappa, cnm neu esset episcopas. Alii episcopi namero 21,
praelati et officiales soliti, exceptis advocatis. ßenedictio et distri-
butio cinerum et omoia alia etiam in missa celebrata post distribo-
tionem servata smit, more solito baius diei. Celebrans, dum cardi-
nales praestitenint obedientiam papae et acceperunt cineres, semper
sedit in faldistorio*) com mitra, qoia sie convenit. Post distribatio-
nem dedit aqnam manibos papae predictns marcbio de Bada. In
assistentia apad papam scrvieront reverendissimi domint cardinales
Comensis, Praestinus, Vastavillanos, et (ronzaga, diaconi; nam Me-
dices post distribationem discessit, non bene se habens. Sermonem
baboit R. D. Joseph Stephanus Valentinus, sacrae tbeologiae doctor,
vir eraditissimos et maltiplicis scientiae et optime, ut de eo sperao-
dom erat, se gessit. Post sermonem pablicavit indnlgentiam 15 anno-
rum. Post missam praemoniti fuerunt a nobis omnes cardinales, nt
irent recta ad equitandom, exceptis duobns diaconis assistentibos
apnd pontificem, qui remanscmnt, nt cum exuerent paramentis. Papa
rediit pedes ad aulam, abi est lectos paramenti, gestaute pluvialis
caudam marcbione predicto; et depositis paramentis resumptoque
habito quotidiano, cmn stola super caputio, descendit et ipse ad at-
rium ad eqoitandum ad ecciesiam sanctae Sabinae, ubi est prima
statio qoadragesimae , proat equitavit super mula alba, praecedente
crace et ante eam cmialibus et uobilibas atque officialibus et in
specie auditoribos rotae, post pontificem vero seqnentibos revercn-
dissimis dominis cardinalibus cum cappis violaceis et galeris*) ponti-
ficalibos, deinde praelatis assistentibus et aliis episcopis UDiformi
') Das Diarium war froher mit A Sl bezeichnet. Nach der neuen
Numerierung tragen die von Franciscus Mucantiu« verfassten Diarien die
Nummern 413- 419. Ich kann nicht feststellen, welche dieser ueuen
Nummern der trüberen Nummer A 31 entspricht, lu dem so bezeich-
neten Bande standen die hier ausgezogenen Stellen auf S. 458 und 496—1*7.
— ') Die Mutter des Markgrafen I'hihpp IL, Mechtild, Gemahlin des
Markgrafen Philibert war eine Tochter des Herzogs Wilhelm IV. von
Baiem. — ^) Das Herzogtum Sora (in der Provinz Caserta) war durch
Papst Gregor XHI. (Hugo Boncompagni) an die Familie Boucompagsi
gelangt, deren Mitglieder sich seit 1572 auch Herzoge von Sora naunteu
— *) Der mit Armlehnen versehene päpstliche Thron. — *) Galerus der
seit lunocenz IV. (I2ö4) von den Kardinälen getragene Hut.
l5(Micb(! lntUactu!r FUnten und Piintinneii in Rom.
2.S3
id cot euio rocbvUü') et inauteUettis') . . . . Die ultinia
Ui. quac fiüt domlnicji ijaarbi (|UA'lra{;u)>lmac. quae de rosa dici-
puitifcx ittmins imnunctiti.'i Jmir domiuicAc convcDientibas in
coQ»ueU lieDeilixit r(tt>ajti aurcaoi cum »ulilis ciicruuiümit^ ....
i ']! Uno Priiici|ies JaiioiiH'), induti vcstibns obinngis scrlci'is
i:ii]iait^eiiu . lulüris roeae siccae, aiirein ciinbali» cirtruiii-
■raus, ca furma. {|ua nos domi atiuiur. vulgari aptwllntionc itimurri'*).
etian vcstes {Kiuiil'cx illis, suiti suninibus. facieadas raraiit,
(MM marcbio Badac ef Aax Sorae siaba&i ....
Die 7. AprilU. domiQica quinta <)aadraR(.>5iiiiae. quac de passione
imr. i-orlrbm^-il niisiam tn cappella pnlnlina R. P. l). Slattbeibi
Diu' ■]>m Vicc-ntina^. ad iinani f^|>a vouJl saK iiedibm, iii-
i' ■ ;i- «juvi'uicutibut. «-mus pliiviaüs caaibiui sustulcruiit,
itaicudu cl rHlcundu. duo priiicipe.s Juiwnii . . . Apud wliuin sli'le-
Rtr.f .|oo principe;' Japouii. uarchio Itadac et dui: Sorac. ;VJier
HS coiDcä jirtdictoniin. Bpdit in t;radibns sotii. Sermoocoi ha-
Dmi [»racontor ordinis Scrvornin. qni pnhlirAvit iiidnlFtpationi an-
, BOnni 7.
Mftrkgraf Ludwig Wilhelm vou Badeo-Badeii 1672.
Im Mai 1671 beäcblusü Markgraf Wilhelm von Baden-Baden.
HiBen Kiikel, den am ^•. Aiiril 1655 geboreiifn Markginfcii
Ladwii; Wilbcltn, dessen Vater, Markgraf Ferdinand Maxi-
tnKan am 4. November 1669 gestorben war, so dass die
LdUDC seiner Erziehung dem lUrstlicheu Grossvater oblag,
«iM Reiso cach ItAlien antreten zu lassen-') AJb Hofmeißter
>) liau bischittlirlif tievud. — ') Der fiber dcnuiellii'n ^rttgt>tM>
kaiat HkaUl — *) l)\e j^ftamhi-a Priiiu-n waren im Jahrrr l.V^i mit
4nB Jawifaoi P. X'aXlnawuü uicb Rom if«koinnicii. Weuet und Wclic's
Kvehenlcxtkoa 3. AaflMgc Bd. (>, S. 1243. Die Gleichzeitigkeit ihrer Aa-
««■culunl tu»l jfner «im UarWitrBfeu von BuiWii bat su der irrigeu Aa-
ffba ta den Bericht des }fantiiis ParaTldoo vom 21. Januar 1690 (dioso
Zekadbrift Bd. 7, S K66J gcFcibrt, wtlchor ilcu Bd&rkitTafM Jakob m.
Ihr idiMtii ^hii >W dunab (150&) in Rom anwcMnidrn Mark^ffii b&li.
IttSD Markiirar fhiljpp war Coarertit fsi ancor Itii ridotto tilhi rrra
rdifitnM!) und etwas meltr a1« Hn .Iifar vor Krsuttunf: dieses Beririitra
— 1S8B — gMtOrb«n (ti (/Uli/ nwrte piä uu »imio r piü}. Die m. t. 0.
Mi«fst«Ul« y«r«cchBluufr mit Eduard I-'ortiuuit liegt abo nicht vor, »on*
te» lodEnIldi dir irrij!c Meiiutng iIeb Nnntius, ilasa Jukoh in. ein ^noIid
im Uftrtip^ca l*hibpp fieweveo ad. Die Nachrichten iiher den Autieni-
feak 4rr jr^aiÜKbcn IMoiuni in Rom tu >lcm Diarium Gn^gors XIQ. vcr-
teatm «oÜ dnr Verdff«ntUchniiff Sin zu tcopiprcn \»g ausserhalb meine«
Aifeatt»piatM»- ~ '} Kimamt, it«Ueoi»di ein lauRer Rock von TucS. —
4kav Rehe berichtete lurnt aufGmud deetellwu Hateräli AI 01
KL
234 *- Weech.
begleitete ihn ein florentinischer Edelmann , Cosimo Mai'
Medici. Die Reise ging über Mailand und Florenz nach Ror
Dem Markgrafen war erwünscht, dass sich um die Zeit di
Aufenthaltes seines Enkels in der Ewigen Stadt dort auch di
Freiherr von Plittersdorff aufhielt, den eine kaiserlicl
Kommission nach Rom geführt hatte. Der erste Brief, de
der sechszebnj ährige Markgraf aus Rom an seinen Grossvat«
richtete, ist vom 9. Januar 1672 (der Prinz schreibt — wi
das in der ersten Zeit eines neuen Jahres öfters vorzukomme)
pflegt — irrig 1671) datiert. Er dankt darin dem Mark
grafen Wilhelm, dass dieäer ihm so viele Gnade erweist
„welches mich don mehr obligiret, mich dergestalten zuver
halten, dass dermahleins Ew. Gnaden und das gantze Hain
alle Ehr und Contento darvon haben mögen." In einer Nach
Schrift meldet Ludwig Wilhelm den Tod des Cardinais Bor
romeo. Der junge Prinz reiste unter dem Namen eines Ba
rons von Grävenstein, doch war das Incognito sehr durch
sichtig. Cosimo Marzi Medici berichtet regelmässig an dei
Margrafen. Am 14. Januar teilt er mit, dass der Baron seia
Zeit sehr gut anwende, „des Comedies en musique" besuch
und nächste Woche einer Jagd auf Wildschweine beiwohnei
werde. Am 30. Januar schreibt der Prinz, er sei bei dei
„spanischen Ambassator"gewesen, welcher ihm „grosse Cortesi
eiTviesen. Mehr könne er nicht schreiben, da er den Besuci
des Prinzen von Anhalt erwarte. Am 6. Februar berichte
wieder Cosimo Marzi Medici an Markgraf Wilhelm:
„La presente (lettre) servlra pour l'assurer que gracc ä Die
Monseigncar le Priiice se portc fort hien et que mercredy jmsse (ai
3. Februar) il fut h la cour voir manger Sa Saintete (Papst Clf
mens X.) avec le Vice-Roy de Naples, le marquis d'Astoryos, qiii
este en cette cour ambassadeur pour Sa Majestc Cattolique, et toi
aassitöt que le Pape soeut que M"" le Princc estoit dans la chambr
il le fit appeler et il parla tout le long de la table avec M"' le Princ
et toojours fort gai. et il but ä lay a la saute de Sa Majest6 In
periaie, et a la fiii de la table Sa Saintete luy prösenta deux baif
de confittures. Tont le raoiide qui estait voir cette fonction, s'^tonni
corame le Pape se plesoit parier avec M' le Prince si famili^remen
et toizs cenx qui nc connoissoient S. A. dcinandaicnt aux antr«
qnelle personne eile estait; entin le Pape aime intimemeiit M' 1
Prince. Le dit jour l'apprts diner nous sortismes avec M"" le baro
Schulte, Markgraf Ludwig Wilhelm von l^aden und der Reichskrit
gegen Frankreich 1693—97. Karlsruhe 1P92. I, S. 6. (Anm. d. Ke<l-)
inchc laulucber Faruea und Fanuinnen in fUrni.
235
I it PlittersdoriT tie iiur» U nlle et aons allasmes ä AlbuM poar pou-
jjnir TOtr \e lendemain aa aotr ]e Vice-Boy ipii allnt t Cutel Gan-
■jitfi..
^}Xo einem späteren Briefe vorn 16. April ist norh von einor
In Aussicht stehenden Abschiedüaudien;; beim Papste die Rede,
dit? nach dem Ostei-feste f^tntttinden sollte, es ist aber aus tier
jyitcren Corre^pondeiiz von dieser Reise (die im Gr. Hana-
Staatsarchiv in Karlsrnhe aufl>e«-alirt wini) nicht crslcht-
ob sie wirklich stattfand.
IV. Markffräfin Franziska Augustn Siliylln
und Markgraf Ludwig Geory |7I9.
Über diesen Besuch liegen im Ceretiionialarchiv in zwei
rien de» Papstes Clemens XI. Berichte vor. die fiich
jenseitig ergänzen. l)er Verfasser dt« ersten ist nicht ye-
nnint. der Verfasser des zweiten ist der magister ceremonia-
rnm Cnndido Cassina. Ich teile nachstehend mit, was
die Diarien über die Mark^räfin Franziska Augustft Si*
bylU. Witwe dex Markgraleii Ludwig Wilhelm, und ihren
Sobu Markgraf Ludwig Ueurg enthalten. ') Dazu kommt
noch ein im Band aä, S. 890 des Ccremoninlarchives ent-
bUiener Bericht in italienischer Sprache, der nicht minder
I ab jene der Mitteilung würdig erscheint, da er vcrBctiiedene
dort nicht vorkommende Einzclh^^itcn enthält. Seinen Ver-
fasser kenne ich nicht. Ich verdanke die Abschrift der (ȟto
«t Don Gregorio Palmieri in Rom.
I 1) 1710 Mai. Die 24. fcr. t. liura 21. Foiitifex eurru doctus cum
mitiis «lanliimlibo-s pAuttuto et Clivcrio arccssit ad CL-cJüsiun Bar-
beritaruiii ail Quutuor funtes, ulii primAe ve»iicrae solcmnitatia re-
rorrvutcä S. Mariae Magdalcuac ite l'azzis celolirabantur. Doind«
ressos c^i mona^tcrimn. ad cuiu^ ofitinm adorat «ercnissimapriti-
}i<9aa l(adeu?li^. «juau tranaBL-tis dicltus vi«itata dcvutioni« Kratia
I^ar«tami domo, una r.uiii i^rrt^ni^äimi) Lndovioo, suo primi-
Knch def Iraherea OnlnuuK wdren dkm UioricD mit A 114 ([Bl-
atts XI. Iota. VUi unJ A UM (Diariuia CU-raentU Kl 1718
iboet. In dem crsleren itleheu dii: hier uiiägizoginieii Stelleu
TÜ9. 154. 13t;, 15--*. in dita aadvm »iif ü »95. 4i>i. -WKV Band VII
laerstugctbhrU'ii Diuriunu A 114 tnigt jetzt <lte Numinpr M^ ('^ü).
«dclier Nummer di« ftuherc Nimimer X W4 in dvm iic-uvn Kata-
I tockonnit, Iciinn ich liier nicht fi>»i»tellen.
1
236 ^' Weech.
genito, Romam, eadem devotionis gratia, veoit. Sanctissiinuä Do
minas Noster per horae qaasi spatium com illa locatus est, seden^
in choro in sede camerali et post pedis oscalam supra tres pulvinos
sedere fecit eandem dominam principessam, prosequens allocutioneni
cum illa dicto temporis intervatlo, qoam deniqae post pedis oscalam
diioisit. Extra moiiasterium ') ad pedis osculum recepit serenissi-
mom marchionem Ludovicum, filioin eiusdero dominae princi-
pessae et cum eo exindc Staate verba pariter haboit ac paternam
bencdictionem amantisstme elargitus fuit.
Jauii. Die 8. fer. 5 . . . Sanctissimus pransit in Vaticano ac detnde
in palatio post galleriam prope viridarium ad andientiam admisit
priDcipessam Badensem. sedeutem super pnlvinaria. Horam
inde circa 23. ad Quirinale reversus est.
Jonii. Die 28. fer. 4 . . . Serenissima principessa Badensis
ana com eius fiUo igues missiles, qui ab Arce Sti. Angeli omittebao-
tur, e Vaticano palatio conspexit, ibique Sanctissimus dulciaria et
aqoas snccaro conditas per bussolantcs tum principessae quam prio-
cipi distribaere fecit.
Die 29. fer. 5. hora 11 cum dimidia Sanctissimus Domlaus Koster
in Vaticana basilica missam poatificaliter cantavit . . . serenlssimie
principessae extitemnt uerape Subieski in cboro ex parte dcxten,
ex altera parte Badeasis.
Julii. Die 2. dominica pontifex in sua secreta capella sam
communione refecit serenissimam principessam Badensem, qu*
per viridarii ostium accessit, pulvinum non habuit, et per secretun
clericmn porificatio fuit probata. Post gratiarum actionem Sanctissi-
mus Dominus Noster admisit eamdem ad audientiara consueto more
eique dono dedit precatoriam coronam pretiosam cum indulgentia.
2) 1719 Maii. Die 24. feria 4. Sanctissimus Dominus Noster corni
ductus cum d. d. cardiaalibus Paulutio et Gliverio accessit ad er-
clesiani Incarnationis propter festivitatem S. Marie Magdalene de
Pazzis, deinde ingressus est monasterium, ad cuius portam serenis*
sima Francisca Augusta princeps Badensis et ducissa Sasse-
lauenburgh, que diebus p.lapsis una cum serenissimo Ludovico. söo
primigento. visitata sancta Lauretana domo, Romam venit devotionis
gratia. Pontifex magna benignitatc cum illa locutus est et iossit. nt
monasterium intraret unacum suis tantum mulieribus. Sedit in choro
in sede camerali et domina princeps osculata fuit pedem somma et
incredibili devotione. Pontifex fecit ilbim surgere et sedere sup*
tres pulvinos ab uno ex camerariis secretis tunc allatos et dla coro
illa locutus fuit. Extra monasterium ad pedis osculum admisit serenissi-
mum marcbiouem Ludovicum et cum eo pariter locutus fnjl et
paternam benedictionera amantissime elargitus est. Deinde accessio
ad ecclesiam Divi Nominis Jesu propter festivitatem B. Joannis Reps-
Junii. Die 7. fcria 4. Hoc mane Sanctissimus Dominus Noster
Vgl die abweichende Angabe in der italienischen Relation.
H.--.,,, Krt (■«diKti«!' Forsten nn-l F'Ürvtiniifii in Rom.
237
■uppdlft M0T9. «'OHiitiuniitiit; refccil )>ererimiRiDtn priti-
ircbiuutiin Luduvicum Badensuin.
.1. honi ll'j SmuMis-^imtis IlDiüiiiii'» XiKtcr in -arcllo
til Vatl<'ani miMain iilaiiani folclu-avit, iircscntihus do«
iialibos. eniseopis et iieaitenliarüs pAralis, i:t roiisDt^tu
^rfidt soleiini proccäsioai Banctissimi sacmmciiti h-apra cn-
Qi rtcnntlcxus. Snpplicatio ftiit orilmAtis<tinift cl in biffilii^a Vati-
nulluiu inwt-titiiiui eiUnctoiii fnjt nisi data bencriictiimn i-uui
isÄiniu ot oiitiiia -lenatH fiüTuat pmot alias. Iti hospitio apt^
Ailbit sfrciitäsimfl rcftiim et in domo ponit^ntiaric dmninft
^c«p8 UadetisJs. (juibos de maDilatu SitQctissiuii bellum <ut
in (r(¥m} «lata facrant; et qaiadominaprincopsBadcnsis
volnil prorewäonem pro i'onscfinonda henediclioiie. idco celsi-
sne awignati faeruiit 1 milites Ildvetii ad illani uastodiendnui
ptipuli. ei iiii;^]tn niimmiini aarenm deilil.
jdio bora 'ü, Sancti»siran-'i IKmiinas Nobler in raamioni)»»
andivit prefatam dominatn principom de Baden,
vsi per irartam viriduni . . .
fort* Tl. hont ir/« Sanrti.ssimu.s liomiiiiis Noster in bs$j-
la Diissam puntiticaliter cautavit . . . Sercnis^snua reidiu
liu rbitro ex )>iirtc dexLni otox altera iKirtc Tott sicrenissiina prin-
il<< linden . . .
|Na 2. lulii domlMica Saiictissimus UomiiiusNostcr in s«b capella
ciimmaaiünti rcforit ptlsälinam doniiiiani priiicipem
tu. unv veuit \>er poriani viridarii, iiou liabnit itolviunm, et
ecreros paritlnUiouom prohuil. AcUs deinde in^tiis ]h]qij-
ad Rttdientiam ndniisit morc »liui ciqno precau>riain «ira-
ipntkNftBi cum iii>lulfii:-[iliit douAvil.
VeDaCA in Uonia e traitonlmento doUa screnissima
jidps«» di Üadeu.
Ed siunio — di nioggio dcll' oimu 171U giuiise in Kunia la serL>-
principuMsa dl Hadeu coit il principe Ludovico. dl
e Mfiaitit di varie iversone della &na corlo.
nedesina ora Mala tu Lm-eto. dovc <lle<lo uilti li piä distinti
iicgni «Ü picL'i ed offcii ftlla Santissimn Verpine dnc rnori d'om
i litudloti di qn ^lUuru rotisidi'raldlo, coii due tencrii^iiae iscri*
mein,' m'ir oro.
li didiiariS nol soo ftiungcro. Mserc TonDtauomeiHjllofirrina
lilare U saiitoarii di qiie«la citt:\ o per noii fnrc ui riceverv
Iti.
Manch |Kir oltro dj far rendore coasapLWole Sua Santitä ilcl
[i(i 24. niatCRtu. in (-'dI U sonto [loiitefico sj portä nlla
--> • oMMMutun) ik-lle Ttart>cnm>, ove pcrmiK, die cntravio la
rM^w,. ,^1, [) iiou guijwilu'). iioalc ivi amniiFc all' adiunia; la
t( vMi cvhnmt am 7. Jitni I70S, uhlu abA «nt 17 Jahn.
238 '■ Wecch.
priiicipcssa dopo baciato il piede, tu fatta alzare e tu fatta sedere
alla sinistra di Sua Santitit.
II Principe di lei figliuolo, dopo aver baciato il piede e la manc
a Sua Saiititä. fii fatto alzare, ma non sedere. e statte seropre ia pjcdi
L' udieiiza fu lunga e Sua Santitä le diede la facoltä di potei
eutrare in tutti ti inonasteri claastrali, tanto di monache quanlo di
reügiosi.
Nel giomo 30. raaggio avendo fatta Sua Santitä nella chiesa
della certosa la funzione di consecrare vescovo il cardinale de la
Tremoaille, tu preparato per la raedesima una spezie di corctto, accii)
potesse vedere la detta funzione , essendo questo stato adatto in nn
vauo di una porta piü prossima all' altar maggiore, ove esegnivasi
detto solenne atto.
Kel giorno 20. giugno Sua Santitä transmise in regalo alla dettA
Priucipessa una cassetta nobilmentc omata con entro il corpo di San
Silvio Martire. un bacile di Agnus Dei cd uua cassetta riccameate
guamita, entro la qaale erano varie ampolle di raanua di San NicoEa.
Nella mattiua della festa de' santi apostoli Pietro e Paolo inter-
venne alla messa solenne del sommo pontetice , cssendole stato a
qaest' effetto preparato un coretto dalla parte ove sta qucllo de' mnsici.
La sera di detto giorno la medcsima fu a vedere la girandoli
sopra il torrione del palazzo Vaticano, ove fu fatta servire di rio-
freacbi e fu servita ivi di tutto ciö che poteva occoirerle.
Nella domenica 2. luglio, avendo ia medesima desiderato di ])Oter
avere la consolazione di riccvcre la santissima comunione dalle raani
del paiHi. ed avendo il sommo ponteüce vednto opportuno di con-
discendere ad uua si pia istauza a ijuesto cffctto avvisata, si iwrtö
al palazzo Quirinale, ove entrata per la porte del giardino e rice-
vuta con Ic distinzioni che mcritava. per la scalctta accese al poali-
ticio appartamento. Si trattennc in una camcra coutigua alla av
pella segreta, sino che Sua SantitJi fosse passata nella medesima per
celebrarc la messa: allora la jtrincipessa entro ancora essa nella cap-
pella, ove genuflexa con molta devozionc ascoltö Ia messa e ricevetie
dalle mani di Sua Santitä. la .santissima comunione.
Partito il papa dalla cappella, la raedesima fu condottn in alia
Camera, ove fu servita di rinlreschi, ed indi fcce ritorno alla detta
cappella, ovo si trattenue sino che fu avvisata di dover passare all'
udienza di Sua SantitA.
Neil' entrare nella camcra, ove era il sommo pontefico, fec e 1*
tre genuflexioni, baciö il piede, ed il papa la fece alzare c Acif^
alla sua sinistra.
Sua Santitä Ia trattcnne in una lunga udienza di quasi nn" ura
e mezzo, e nel ijartire di nuovo baciö il piede a Sua Santitä.
La medesima poi la notte segucnte, dopo avcr udita la santa
messa nella chiesa del Gesü all' altare di San Francesco Savcrio,
dopo le ore sei e mezzo fece partenza da Koma alla volta di Fircnz^'
Besuclie badtacher Fürsteu imd Fürattonen in Rom. 239
V. Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach (1750).
Aus der Zeit des Aufenthaltes des dawals zweiundzwanzig-
jjihrigen Markgrafen Karl Friedrich in Rom enthalt das 21
Bande umfassende Diario di Monsigoore Ignazio Reali im
(Vremonialarchiv (No. 587—607) folgenden Eintrag:
Ncl Pontificato di Benedetto XIV. (1740 — 58) U principe raar-
gravio Carlo Fcderico di Baden-Durlach, venuto in Roma,
m si trattenne qoalche tempo, non si port6 all' udienza del papa.
Dass der Markgraf den auch bei protestantischen Fürsten
nblichen Besuch beim Papste unterliess, mag darin seinen
Grand haben, dass von München aus das Gerücht verbreitet
worden war, er beabsichtige zur katholischen Religion Über-
atreten. Von diesem Gerüchte hatte der Oheim des Mark-
pafen, der Prinz von Oranien gehört und ihn deshalb von
ia Ausdehnung seiner Reise nach Rom abgemahnt. Wenn
€r nan doch nach Rom kam, wollte er vielleicht durch einen
Besuch beim Papste dem gänzlich unbegründeten Gerüchte
■itht neue Nahrung geben. (Vgl. Karl Friedrich von Baden
TOQ C. F. Nebenius, herausgegeben durch Fr. v. Weech.
lürisnihe 1868 S. 43.)
Ans dem GeDgenbacher Klosterleben.
(Protocollum Gengenbacense.)
(Schluss.)
Von
Fritz Baamgarten.
Der weitaus grössere Teil dieser Gengenbacher Klos
Chronik ist im achten Bande dieser Zeitschrift zum Abdr
gekommen. Nur das letzte Drittel des fünften Abschni
von Augustinus Dornblüth verfasst und die Jahre 1719-
behandelnd, bleibt noch nachzutragen. Wir entnehmen
etwas geschwätzigen Aufzeichnungen des gelehrten Pa
folgende Kotizen:
Im Jahre 171 9 war„Procession um den Bahn". Am2.J
werden vom Schultheissen Bender diejenigen patres, welche
30. April, processionem per et circa territorium Gengenbact
cum venerabili ducendo suscepcrant , zur Rekreation n
Reichenbach eingeladen , wo Bender piscationem et conviv
instituit. Haec invitatio patrum processionem ducentium po.
continuata fuit, donec dictus praetor lites cum monastcrio
tentavit.
1719: In Anbetracht der grossen Weinernte, die zu
warten stand , exstructa est magna c el I a v i n a r i a (
granario retro aedes parochiales, et dolium magnum IfiOO
phorarum in ea aedificatum fuit.
1719: Sex candelabra argentea .■Vugustae elaboratft
niissa snnt.
Abb (Ina Gcm^mbacbir Klobtorleben.
241
1!): 24. Nov. appcnsa fiiit nova janua eccicstac
19: Hiems hoc aono Uiuturao veti simUior erat quam
!ox post medium Februarii pleim quasi sequebatur
^ ob tu\aae ei pascuorum p4?nuriani pccora in nia^na
iaterierunt. Fluvius buias tarn erat exsiccatus, ul ego '
nc paroduam in Bergbaupten desenieus e regione
ini civitatis pedcs cum trunäieriin quin caiceos in
ore parte nuulefecerim. Tarn floies quam fruutus arborum
D nense ordinarium suum tempu» praeveniebant. Uvae
limio et diuturno calore nileo yxsiccalwnlur, ut de Inso-
Samndeni copia spes vtni nulla ferme iam apparerut
eiu imbre maxiuiu 27. Aug. fuso ita iiicrassatae facrunt,
Ddeniia taoi copiosa qualem elapsiim saeculum uunquam
necuta rucrit adeo ut deücicutibus dolus vinum in aliis
•daio va8i3 assen-ari debuerit. De solis decimis Ürtten-
ibuä et Ofleobui geiisibua nionasterium äOOO amphoras
L In Brisguia aiupbnra pro 20 cruciferis in abundaiitia
potait. Verbo! vindoroia tanta erat, ut DOlam illam
1707, communiter hucusqae tler grosse Herbst appeHatani
ibu8 in lociä ad incdictatem usqne supcrarit. Sed de
vini at^ucntia monastciiuiu uostmin iucruui exiguuni
viL Cellerarius Aoselmus aliquot ceateiias amphoras
irtinis , officialibus et sntrapis vicinis gratis donavit;
atiooem vini vietori Wittemer ex continua ebrietate tum
mi-a-meuti et peue rabido comiuisit, qut initio viudemiae
quamdiu locus erat vinis dccimalibus et vilioribus
rit iia ut postea ad praestantiääiuia de prupriis vinctiti
eyberbach, Keffcrsberg, Risbcrg et Durbach nulla ainplius
»uperfuefiut, ac id circo 2000 circiter amphorae in aliiä
valgo Sdtrött cum debili valde teguntento in utöcina
ad usquc medium Januarii 1720 reliuqui debut>riut,
inam qüd mudo ioterca ut plurimum evapnravit, sed et
ruclarissimo unum aut dun ciu.smodi vasa noctu furtive
ft faerunt. Et cum insjgniä iata provisio vini a Deo tarn
nUaarie donata düigenter obäervaii et quousque pretio
roienti vendi passet, in tiublevaraen indigentis nu)nasterii
rtari dfbuisset, Cellcrarius, ut ad proiligalitateiu su:im
coiQpararet, vinum iatud pro vlH admodunt et null»
6 preüo vendidit; adeo uL iutegra plausira pro uno ludo*
aureo, 7 a. 5 G. dederil, dum intcrca dcbita monasteril et
. t owBk. j. m.uTk. x.r. IX. ä. lt>
242 Baumgarten.
praecipue apad ambos germanos suos pro mercibusO insupe
aucta fuere.
Im Jahre 1719 beauftragt der Abt den zum cellarius er
nannten p. Domblüth, ut porta refectorii intra tempu
prandium et coenam intercedens semper clausa servetut
Glausuram ad portam maiorem peristilii exacte observar
monuit utque nulli absque licentia Pharmaciam pro tunc ii
aoteriori parte molendini existentem vel cuHnam accedere au
pedem ultra ponere liceret.
A. 1720: statuit abbas, ut refectorium post completoriun
ad evitandas noctumas compotationes claudatur; ut et hos
pites et religiosi ex itinere vel de infirmis revertentes ir
abbatia potius quam in refectorio coenent.
Eodem anno 1719 domino Solatii, sataprae in Gerolz-
egg, feudum foresti Zellensis coUatum est ea tarnen conditione,
ut in negotiis gravioribus monasterio a consilüs sit et in con-
ventu circuli suevici monasterii votum gerat. Doch erwies
sich dieser Rechtsbeistaud schon im Jahre 1723 dem Kloster
äusserst feindlich, so dass ihm das Lehen 1724 wieder ge-
nommen wurde.')
£odem anno statuit abbas, ut cum nonnisi unicos frater
isque brevi quoque sacerdotio initiandus adsit, deinceps omnes
sacerdotes a subpriore iucipiente exceptis dumtaxat cellerario,
parocho et culinario, per ordioem ad mensam legerent.
A. 1720: abbas culinario mandavit, ut domesticorum curam
gerat, ut tarn preces mensales quam et singulis diebus
sabbathinis rosarium simul dicant atque ab insolentiis hucus-
que consuetis abstineant.
1720: Für die alte Klostersägmühle in Heydinger*),
die doch injmer exaequa, d. i. ausreichend gewesen war, wird
um viel Geld ein grossartiges Sägewerk angelegt Der Er-
bauer desselben, Baumeister Rischer, vermeint damit einen
schwunghaften Holzhandel nach der Pfalz in Gang bnng«i
zu können: das Werk war noch nach zehn Jahren unvollendet.
1720: Die alte Gebetsgemeinschaft mit St. Blasien
■) Er hatte es bereits im Jahre 1726 dahin gebracht, dass seinen Brüdero
vom Gotteshaus lOOOOfl. geschuldet wurden: eine Rechnung darübei
irunle nie verlangt noch ausgestellt. — ') Vgl. unten S. 248, — >; Heute
Heigerach. Vgl. auch unten S. 244 u. 2&5.
An« dem Ueogculotcher Klo«terleb«o.
243
finl erneuert, dot^li unter erk-icliterten Beding: un^en der Für-
Ulie. Hoc itüm annu ai'dißcata est doniQs oeconomica (Schnff-
mfhams^ in Offeoburg. Sed caro admodum et impriulcnter,
cm ex incuria p. An.selmi (Bender) tum ex parte arclutecti
1 Eiseber canitiras universini stolidc alias construxit it« ut
ia hiemc nuJlatenus callefieri possint.
A. 1721: Nachdem des (.»oldstiickhers AubM 7.u Slrnssburg
Jligerer Sohu einrn Studenten in einem Duell erstoclien nud
rieh sofort in unser Kloster tiUchtig gemacht und um die
loiserliche Freiheit gebetten, auch r. d. Abbas dem8en)eu
nlehe Unad samt der Kost und Wohnung zugesagt, endlich
tuh ohogefähr neunmonatlichem Aufeattialt dnhter ihn mit
tKonuuandatitiis an den Herrn Grafen von Rechberg, welclier
L 1707 zu Ortcnberg gestanden und allda den 22. Juli morgens
Kochlagen Horden war (vgl. oben Vlli, ä. 693), nacher Münclien
aila»en hatte, verehrte dcsseo Vatter zur KrkenntUebkeit
fir die seiaem Sobn bewiei^ene Gnade die annoch vorliandmo,
^cnbäocUg von ihm verfertigte gestickhte silberne Infult
» uf 2U0 fl. geschätzt worden.
1721 stiftete der Schlössen iic ister Joannes Thalmaun (Xeffe
4a Abts gleicbcn Kamens) in rccognitioncm pro sua educatione
e gratiis in iaventute sua a nionasterio acceptis modernum
Mfnnni Uorologium nostnim C;/rnssf. l'hr im Thm-m) pro 50
tetixat äorenis confoctani. Zugleich garantiert er auf Lcbeus-
^ fßr alle Reparaturen.
1721: Zur Vcrlängcrnng der Zeller Pfarrkirche und
BrtwaDDg eine^ steinernen Kirchenturnis ad caicem ecclesiae
des aufm Chor geätiindeuen, ruinösen, holtzernen
Qtaekfaeitthurns) steuerte das Kloster 200 tlj) Die Turm-
i, auf 1500 d. laxiert, stiegen auf mehr als das Dopfkclre,
«rollten die ZcUer die unteren Ilarraersbacher zu einem
JUtng Teraalasaea: die velurten sich und es kam zwischen
StU und Harmersbach zu einem Process {1724 — 26). Auch
^ Goltesdtaug sollte noch weitere 200 fl. beiäteuoru. Der
Abt vcntÄnd sich zu IßOfl. und zu dem Versprechen, in Zu-
toi^ bei eilen Turmreparaturen einen „nachbariichen" Bei-
¥
'> StiM^geDftntaaa hau« w du Dicht nötig, da m rkIi der pntxii
■icht *<) fibricaa mnpaailU vi((eli]ilt«n war .,il«n«tbe »ei
auf dcB Chor*.
IG*
244
Baumgknoo.
trag zu leisten. Gegen Jen Aumlruck « nachbarlich" wollt
die Städter protestieren: „Man sottan ab Seiten des Gottäbi
klüger gewordeo und sieb zu gar nidits mehr (ausser jeoeo
ersten 200 tl.) vöi-stAud*. ^
Im Jahre 1721 flirte sich das UotteäJmus der Reich3<^
Verordnung, dASs die Stände, welche sich f&r überspannt
angaben <), sich auf ihre vii-es et facultatcs inquirieren hls^tia
Stillten. Dies tliut um so mehr not, als selbiges (iottesbat
wie aus der vuu Abt Paulus Sceger (1726—43) anno 1721
zum Druckhjj;efertigteo historischen rclatiou") des mehrerei
ersichtlich ist, sich mehr als nlle übrigen Stände praegiuvif
fand, mitbin solche von bereits zweyen saeculis her ii
enseuflzte Uelegenbeit eine Krleichterung bierin zu erlangen,!
»ich oylTrigst /u Nutzen machen aollen und wollen; darbd^
aber das Unglück gehabt, dass weilen der damablige (1721)
Herr Prälat selbst sowohl als auch der Gvosskeller und die
O^ianten die äacb im mindesten nicht verstuudou, diese dati
üescliuft einem fremden conimissarin , Hvirn Solaty , vaa j
Hamiersbach, welcher zwar dazumahl uoch nicht otTentlicIi mit
ilem gottsliauss VL'rfallen wnr, anzuvertrauen gemlisiigel|
wurden. Da nun aber iliescr mm Werckh schreiten wollte, !o|
ergab sich alssdau die laydige prob der bissherigea, annsdigeii,]
liederlichen und unverantwortlichen Aduiiuistrattou, samt der]
ilummcu und ätriltlich ignomnz deren, <]uibus incunibebat, zo.]
dero billichen, grosseu Confusion und des Gotlshauses gi
Schaiid, otfentlich &a Tag. Dan, da ersagter Commissarii
nach denen Abtey-Groskellerci- Keller- Kasten* und Kücbci
Ket^nungen oder Manualieu fragte, damit er die Kiunami
und Ausgab-Tabellen datauss verfassen könnte, waren derei
halt gar keine vorhanden. Waryber dan Herr Solaly (wij
P. Joachimus (ächiicidcr) l'arochus in Zell, wulcher dazumahl
hier wäre und da er in der Kanzicy Bcnedictton von rereren-
dissimo begehren wollte, alles mit eigenen Ohren mlumgehtir
uml mir iiu4:h eodem vespere zu Zell crziUilt) seiner gewöhn*
lieben Krobheit nach aussbteclie und denen versamleteu ei
erstaunliche Correptions-Kede darüber hielte und inier
■) Ifil St«iKra luimlic)). — *) Am tl«m ar>prADglich«D,
Khriftlichoi Kucwurf wieder »liptdnickt voa R. Ehruisbsfger. DUc-At
XX. 2ao ff.
Aus dem Ueogenbtcber KlMWriebeo.
24r.
riilieneo Hesse, auf solche Arth wfire flime der Kiefer- und
Hiter-Dienst der liebste in der g.intzc, weite Karhbarscltaft etc.
Sogiir wäre man nicht einmali) im Stund, die Passiv-Schulden
und musste dahero in der Nachbarschaft Hund
, in der Stadt aber gleichsam von Hauss zu Hauss
■iftlgen und ansagen lassen, ver Etwass ans Kloster za fordern
Uitte, tollte sich inner acht Tage Frist anmelden. Da sich
Am zu mäni^ltcher Erstaiinung ein calculu» paissivorum von
lut gar 35 000fl. ergab". Und dabei hatte es noch mancher
Twrtumt sich so melden, so der Bildhauer*) und Schwager
fcs p. Joachim Schneider, „der dazumahl nicht zu Uauss ge-
■nt: hätte auch noch über 100 ä. zu fordern, sich aber dass
tUhftoss nach der Hand desswegen zu prostituireu ge-
etit*. — Der OberscIuiJTner F. Baunigartner') wusste gar
inlormation zu geben. „Auäs allem diesem iät sich nun
um so weniger zu wundem, dasd dieses Inquisitions- und
Uoderationswerk dass bisherige angelegentlichste GeschüfTt
ia, Gotteäbausses, dermasaen schlecht uiul praepostere tractirt
«Dcden und Herr Sulaty in seinem annocb getruckhter vor-
kadenen, annseligen memoriali sich nomine des Gottshau^ses
seflMt auf eine alljährliche praestation von höchstens ad 400
odv &00 Q. ad Imperium, ex evasissima ignorantia Status mona-
Uttii, wie Er nachmalilen anno 1727 lu einem Schreiben ad
■odenium Itev. gelbsten bekannt, hat offerieren derffen.
Welches dan auch Ursach wäre, dass rev. nun innerhalb zehn
Jahren drei kostbare Raysen uacben Ulm nd comitia circuH
fn sapplendu defectu et nbtinenda ulteriori moderatione, welche
■ucfa endlich annu 1737 zwar auf eincu rcspectu anteriori.s
OMtncnlac fast geringen, jedoch in comparatione ad alias con-
sutus noch jederzeit sehr disproportionierten Fuss [je*ot:?t,
circa priatalioue» tmi>erii vero, woran dem Gottshauss. sondor-
heiUichcn des yberschwenck blichen Rückstandes der Kammer-
SGililerto von ohngefehr DOOO d. halben sehr viele» gelegen, bi^s
•sf dassJahr I73<i. da ich dicsses schreibe, n»ch nicht
•rUoKi worden.
P. Aoselmus Bender liess sich durch diese arge Bla-
ii>^ nicht an» der Fassung bringen: callidus iste vereipeUis
mbito aüAm mclamorphosio lusit et sciens debilem abbatem
») Vgl VTII. S. (ta, Anm- 2. - ») Übw Jirtcn dfhe »ben MH, ^ 7(1».
246 Baumgarten.
discretionU spirituum plane expertem , non nisi secundum
speciem iudicare, mox spoate omni administratione se ab-
dicavit et cum ab anno 1708 cborum nuUum frequentasset,
iam et ipsum matutinum et primam, ubi abbatem comparere
sciebat, diligentissime accessit, ut, prout perspicaciores mox
conjiciebant, subprioratum aucuparetur*); nee effectu fi-astratus
est, sed tandem, uti videbimus, turpius eiectus quam ad-
missus fuit.
Im Jahre 1721 wird eine eigene Pfarrei Biberach einge-
gerichtet. ^
19. Juni 1722: abbas vehementer invectus fuit contra
nocturnas excursiones et compotationes tarn intra
quam extra monasterium, Sub gravi quoque poena prohibuit,
ne ut hactenus factum, sub deambulatione ordinaria p. AnseÜDO f
sub-priore duce aedes saeculariuni accedantur vel vinum extra i
procuretur. Zu gleicher Zeit gab der Abt seltsamerweise die ]
seiner Strafgewalt reservierten Fälle ■) aus der Hand, während |
er nach Dornblüths Überzeugung gerade durch strickte« =
Handhabung seiner Reservatrechte der zunehmenden Zucht- ')
losigkeit hätte steuern können : so aber machten seine Drohungcoi -
nicht den mindesten Eindruck, prout experientia docuit
Postquam enim 11. Oct puella quaedam Magdalena Zieg-
leriu nomine, de cuius familiaritate P. Beda iam a 3 vel 4
annis suspectus erat, nocts post tempus examinis in cella et
lecto quidem eiusdem, ipso pro tum in locis secretis existente,
a P. Dominico et P. Luca, quem prior desuper in testem vocavit,
die 26. eiusdem mensis vero ab ipsomet p. Priore Coelestiao
"Weippert, facta prius eidem delatione casus praedicti, pariter
in lecto dictl p. Bcdae ipso nondum exuto deprehensa fuerat,
res ab ipso priore ex muliebri sua ignavia diu occultata, Id-
terea tamen in civitate et vicinia iam nota, tandem ad abbatem
delata fuit, quo die, qui lunae erat, sine pulsu capitulum post
Primam accessit et P. Bedam super dicto facto, acriter licet,
non tamen de condigno corripuit ac pro poenitentia eum a
fratrum consortio seuiovit cum obligatione, ut singulis septi-
manis ter in praesentia p. prioris Disciplinam faciat et psalmos
0 Vogelstellen nach etwas- P. Anselmus wurde richtig schon im
Oktober dieses Jahres subprior iilque absque omni culpatione. — *) Vgl.
M.-M. [178]. — 8, 2u den casibua abbat! reserratis gehörten Tor allem
nocturnae et furtivae egressiones cum intentione peceandi.
' SQBVfrtsbaa.
24T
jtcatiflies rucitel, pro sustäiitaüone ad iirandiutu otfam et
Jpteotarium cum aqun, loco coonae vero portioneii) Fratrum
(Uli Tino faabeat, cnin nemine loquatur et a celcbratione ab-
ftinat, choruiri vero ad conservamlam famam Um sihi quflm
it nonasterio contm sacculanbiis, (jui tameo omuium pleiil-
mft quam nos ipsi notitiam habuemnt, accedat. Aber schon
BKh der aecfasten W(K-he wurde ihm zum FrQhstlick wieder
Kanne Wein genehmigt.
12. Febr. 1723: abbas p. ßcdam, cum cum propter atrox
scelos til iterata äacrilepia, uti dicebat, a dictata poena
rero non posset, cain saltem in taiituin tnodcravit, ut non
p KOiel jjer hebdomadam discipHnam cum psalniis persukat,
'■( inndium 2 scj-phos vini accipiat, vespere vero per quadra-
giamum colIatioDem accedal non vero prandimn.
Eodem die slatuit purro abbas, ut, quiü frequens bacteuus
«luotidianus multorum accossus ad monteTn ad tantam
ritatem et conversatioßem cum miilicribus plurimnque nlia
potissiniuTTi ausara pracbuissct, iiuUus in postenun,
quem prior det«rminaverit, sacellum Montis, excepta feria
i|UH <]uantum licri potest, dciiouiiuati simul vadaiit, et
rcdeant, aeeedat.
1733: Ad instnntiain novi priuris in Sabbatho sancto
BeUa in intefrum restituitur. excepto quod nee montem
: Kclesiaiu paruchialeiii, uec ullum alium locum solus acceUat.
1723: Dieses Jalir i»t auch der newe llobo Chor-Altar
iiübbs-Maruior verfertigt und dass zierliehe Blau nativitatis
Virginia, hu anjetzu eingangs der Kirch auf der Seitbeu
D der Sakristcy bangt, vuu d. r. Paulo Seeger, moderno
r26 — 43) r. d. abbate, zu Dooauescbingen, woselbst er pro
sacellauus aulicuä were. gemablt, der Tubernackhul
M nun BDnu4:h auf dem Altar stehet, von dem biessigen
toer (Tgl. S. 245) auiT abennahlige recomuicndation P.
seioes Schwa^ei-» »chlecht genug uiu GO H. gemacht
Vnsa Fas:^en iti&n'ü Altars aber käme nebst der Koät
Am Arbeitern, die sie Über lü Wochen protralitrten, im Verding
•atf 90 fl- We1chcrgesta.lten aber ersagtcr Newcr Chor- Altar in
1780 um wcRcn der Commodität des Ncwen Chorgejätühls
Org] widerumb cuHSiit, und wie derselbe zuvor dabier
ingt uud verfertiget worden seye, ist in meo pnitocollo
de anno \'t22 zu ersehen.
Baumgirteo.
Im Jabi-e 1723 verfeindete sich das Klostor ganz mit dem
Uornierapacher ConsuIcntCD oder besser zu sagen regeoten
d. Solaty ^), indem eiD ihm unbequemer Vogt vom Kloeter zwar
unter Murren des VülIfK suspendiert, nach Eiin-eis setner Un.sclinJd
aber wieder feierlich eingesetzt wonicn war. Soloiy declarierte
sich von da an öffentlich für einen Feind des Gott«shaase»
und iDtriguierte allenthalben geilen dasMlbe; daher wunle ihm
die Kl'ei^:vert^etung des Kloster« und das Zeller Forstlebn
entzogen (1724).
Im Jahre 1723 entstund auch ein Prozess entTwiscboi
Gotthauss und Statt Gengenbach wegen des Wülschkorn-
Zehendens. Waryber zu wisaen: dass diesse Frucht Erfut
von etwa 40 .fahren her in un!>em Landen bekannt und zwar den
sictierct) vernehmen nach die Erste Kolben von dem Alten Hcm
Rieneckh, des hiesigen Rieneckhs Groävatteren, atss ein rariüit
iiacher Offenburg yberbracht und zur cuHosilaet anfangs Itn
Garten gepäanzt worden. Weilen aber bey damuhligen und oodi
nirgedaucrten stäthen Kriegs-Jahren die Winteifrüehteu fut
alljährlich von denen ann^en abgemäbet, theilss auch aus
Mangel des Zugviehes und da die Einwuhnoren des platiei
Lanch Unsicherheit halber nicht xu llauss pleiben kooten
schlecht oder gor nicht angepflanzt wurde; man inzwischei
bemerckhte, das« dass Wälschkorn eine sehr ergiebige Sommer
Frucht wäre; so trachtete männiglich nach und nach Aaabv
zu bekomen; und wurde mithin selbiges immer mehren
anfangs zwar nur in feldern, so mit der Hawen gebawet, so
fort aber auch in offenen und gepflUgten Fcldei-n angeptlantx
Nun griffen zwar dir Zcliendherren sogleich zu ihrer deai
fallas habenden Gerechtsame, und da man dazumahl be;
Gottshauss noch in etwas sorgsamer auf dass oecononticm
wate, so uiachte auch Ahbt Placidus vei-müge aeintis Diar
p. llti. anno 1690 beim Schultheisseu privatim die Aoforderun;
„weilen dieses Jahr aus Furcht der fouragirung ander frtichte
sehr viel Wälschkoru gezogen worden, beynebens aber in d(
Nachpai-sctiafft Zehend davon abgesuttct würde, die Unte<
thanen dnhin zu vermögen, da^ä sie ebenfalls gedacht
Zehenden abstatten". Der Scbulthei«s erwiderte, .der Rt
hielte es wegen Kartze der Zeit für dtssmahl nicht ratsan
*) Siebe oben 9- U2.
Am dem Gcogtsibttcher KloMerlcben.
249
Uotertlianen . velche hierüber alcli wQrdcn alteriren.
das.s Wölschkorn theils schon cingeniaclit, etwas zu
M^Ien; der Abt könne solches yber ein Jahr, weil mature.
rtrtn^n Ussen". Doch da^ wurde wiederum versäumt, der
AlK k&m wieder zu spät mit seiner Mahnung, „seiner bc-
bnmten ZaghatHügkcit nach" Hess er sich darauf ein, dass die
liiate sich mit dem Gottesbau-s abfänden, statt sein Recht mit
EnsC zu soutcnieren. Der fahrlässige Oberschatiner hatte
nichts Ton dieser Conferenz protokolliert, auch vermutlich auss
Eigtaem Interesse, weilen er selbst viele gütter besasse, dein
giten, Kinfälti^'en und forclitsamcn Praelaten, der sich auf!
tejoeo roth vollkommentlich reposierte, den gantzcn Handel
Tcnlorbeo. altem angesehen nach angerathon oder doch davon
(Aichtmässig nicht dcbortirl.
Aber auch auss diesem stipulirtcn ybcrciukommen mit
deoen Leuthcn wurde nichts: am 15. Aug. 1691 petitionierte
4er Abt: „weilen dasa Wälschkom in der gantzen Nachpßr-
ithtSt ordentlich verzehendet, also hofiTc er, werde der Rat
lack seine Untcrtlianen obrigkeitlich dabin anhalten". Der
mprach nSchsteiis eine sattsame resolution zu geben, sie
Anden dermahleu nicht, dass man solchen Zehenden dem
GotUhaoss völlig absprechen könnte. Die i'csülution kam
■idi. Schrieb der Abt Im Oktober nochmals, mit dem aber'
■ihUgen iguavcn Er|Hitt, ninn wollte die Leutb leydentlich
dutey lifllten. Worauf man zusammengekommen (der Taj:
nd die jbrigcn drcunistantiae sind dem faulen Jüngling aber-
■■blen Kleicb supra in octobri, in der Feder geblieben) und
Veratobu-te. l*j, Bester vomJeilchert zu geben^). Dieser Be-
■cttuB wurde dann öffentlich vnr der Kanzler ausgerufen
Ud auch in Stadt und Tliälern befolgt- Das Kloster verliest
#eh dabei zu Kehr auf Treue und Glauben der Dczimanten,
vcigBtt aocJi sich per ejcpressum auszutiedingen, <lass die
Dodmanten es selbst liefern sollten , sondern liess es durch
4m Obcrbotten in eigenen Küsten samiuehi " Die Klagen
Hg«i anticissiger Abrichtung des so geringen Quantumn
*iedcriu»itco sich Jalir ftlr Jahr. 179V kam vom Rat als Ant-
raf solche Beschwerde die Antwort: .mnn wolle auch
) Mor^u}
*t 2a Oünhurf wann 3 Scstvr vom JarJiert ivtwt
CiL
250 Baumgarten.
dabei erinnert haben, dass man künffi,ighin die Siebene Mes
ordentlicher alss bi^ anhero beschehen, und zwar auf bestimmt
Zeit sieben Uhren halten und lesen wolle. — Als Abt Augustii
erwählt war, bestättigte er dem Rat die Lokation des kleinei
Zehendens unter folgenden zwei conditionen: wann unnd in so
lange 1) die hiesige Pfarrej von religiosis administrirt, 2) sit
den Wälschkorn-Zehenden richtig abstatten würden. JüngliDj
aber, dessen ärgerliche Negligenz und Faulheit nicht genugsam
zu detestieren, hat über diese wichtige Konferenz nichts proto-
kolliert. Anno 1709 ging das Kloster auf den fainterlistigeo
Vorschlag ein: „damit ein oder ander sich nicht beschwärea
könte, dass sie zu hart yberschätzt werden, so sollte jemand
von Statts wegen mitgeben, die Wälschkom-äckbem besichtigen
und schätzen. Damit wollten die schlauen Gegenbacber die
Kosten vergrössem, das Kloster miid machen und dahin treib«i,
dass es von selbst von dem Zehenden abstehen solle." 1714musste
man schon wieder klagen, und so ging es weiter „biss ad huoc
annum 1723 die Sach' ex ignavia et incuria abbatis voll'
kommen negligirt worden. Domblüth, der 1722 zur Eanzlej
gekommen, brachte endlich, obschon mit harter Mühe, „massa
Er (,der Abt) die Geschäfte gar nicht liebte" , den Abt dazu, mit
Aufkündigung der Elein-Zehend-Lokation zu drohen, wenn du
Wälschkom nicht richtig eingehe. Als auch daraufhin nichts
erfolgte, reiste Domblüth am 6. Nov. 1723 nach Strassburg,
veranlasste den Prokurator Schröder, „inzwischen ein libellun
supplicem an den Rat zu schicken, in Hoffnung, wenn der
Schultheiss Ernst sähe, er etwa friedliche Gedanken bekommeo
würde. Doch dem war durch d. Solaty, der alss consulent bej
einem langen Frozess sein Interesse suchte, der Kopf bereits
gesezt ... So wurde das Übellum geändert und pro decreto
citatorio nach Strassburg geschickt. Die Bürgerschaft aber
gab die Resolution, es wäre noch eine Frage, ob der Wälach*
korn-Zehende nicht in kleinen Zehenden (statt grossen) ge*
hörete. So hätten sie gemeint, man solle Es noch fernen
anstehen lassen, und sich inzwischen anderorths informieren
auch die causam auf ein oder zwei Universität^ ventilirei
lassen." Domblüth war nun entschieden dafür, das der Abf
den kleinen Zehnten aufkündigen solle: aber dazu war dieser ac
keinen Preis zu bewegen; zur Evitieruog des Geschäfts ver
zog er vielmehr nach Offenbnrg und Rastatt; „doch Hess e
Aufe dfli» Gegeabaclier Klo«tccl«beji-
351
ein Vei^leich angebahnt werden EolUe, mit Gewalt
aiibero von Offeuburg berl>eirureu und von iWm
!0, grosssprecherischen Solaty and noch mehr von
ihong des von der Stndl gewonnenen Coinmissariiis
1er einen für das Kloster ungünstigen Richtei-spiurli
re Aussicht stellte) derinassen schrückheu", dass et'
Striobens seines eifrigen Geschüft strägctN Dornhiüth
ougUnstigen Vergleich t'iuging, woniicb das Wälseh-
iiehatfrei wni-du. Der Anbau desselben nahm darauf hin
Ycht überhand und es kam nie mehr vor, dass die
rrscheuer. wie früher, ,biss untec den Fürst gestecklit
mr vom Fnicht/ehnten".
24: DerKiTekt dieser Schwache war, „dass derScbultheiss
kncb das Zapfcnrucht des Klosters disputierte und
Vorwaod des jährlichen Ga^^senwirthens monastcrii alles
k Weinsdiunkh-Recht inner dem Kloster niederlegen wollte,
tch so weit äicb ver^'ienge, dass Er den 7.uin Gasscn-
tu den Statt-Rach prn moro gestcckhten Mayen so
rtnos olss gewaltthütiger weiss zerbawen Hesse. Aber
ftdCtIichc jus wurde 1738 solemnissimc zugesprochen";
Erc enthält da-v Kanzlei-Frotokoll, daher es leider nicht
t wird.
: Nicht weniger als fünf grosse FuHoseiten widmet
lätb einem neuen Lapsus p. Anselmi Bender. Quia
[TA uona^tvrii et cella aub-Prioratus (licet quotidie ferme
Dteui vel ecciesiam Parocbialem exiret) respectu anterioris
et L-ijiitiiiuarum excuräJoncrn angustn nimi.s W intolle-
Ibi vidflKitur, ouJnL-m muvii lapideiu. ul furas quantlotiue
Iponet, oc proptcrea concioues *) ab expositis'O extorsit.
tli a p. Coelestino parochu in /eil oblata dein sub
tu inftnuitatis cai)uliani per plurcs hebdmnadiis subhidii
ibi commuratus fuit et per id tempus sacrilegum com^r-
101 ctiqua seil domesticntricc puella simplici et rusticanae
oefarie u &e si>duc(a con^ucvit, adeo ut cxinde im-
fucht... Abbttä ipsum 17. Mart. ijuater authori-
5U|ier interrogavit. Cum vero impudenler in negativa
abba^ cinvem ipsi ad sub priorntum extarint et
[ceDam aBiignavii. Sed refniiitarius hanc non petiit, sed
Prf41(rt«iL — '} SdL •acmlou'bus.
m
■A«9KT»rirs.
Pwib 19l MV
Vfü. com interea vev. salv
scriniü fiusdem rLsitAv^
■bossit nee noD pectmiav
BOOL fttiaämmm m mis mametb anreis consisten
iHte ^ ikaadBH Mm foribondas osqoe
ly Hirt, aritaa cknn ainpUus visitariL
c«K. postnlaTit, ut pue%
Eibi tnmi)iuitt«retiir.
et intefTOgata co
MiokS rrpetitum fassa
P. ABsetmas adhuc
inrciuraado
firaat. iMma co^pla*) ■ Karindi 4. Jtüü puerum
luv... Tkaie» II. Mi aMat qwm soloä acc«dic
qaa tela reftactariie oec
per diqaai dns accgJt . . . reBitBotan taodeii
coQdemnat,
: tä achiha ia donntono framim.
cnt ubüqne ipei ex sab-Priorata
1^ am qubmtam librü asci
Cta ffva aaHs carcer fctaialin cütaKt, assignata ei
eeSa ugiti sa^ri im gfAfajTwi^rrflc cam Tcrricolo *) ad
£• 17. Jaul dactas, verrkalo ex iacam laisiaK bene c!
iteniai enqat. ffiac sayenor |ian iasBae exsddi et v
em BKa ^ ap|ilicari debat, at aaeesaaria etdem , quin
passet, per UIub tiadermtar.
Sed Uk iairare aegat, asseceas se anlle e^mt amitte.
deaiqiH doawstfci eaai ad iossaB prioris adhibha ^iolcatt
arnpuenmt . . . verncalaia dtfigeatios ac prios claasmu, taoda
sam apposila fut Deaiqoe, 25. Angosti, detentionts siia
hoftUA, <ficit, se ease eoaTktnai; n^are se, ot in festo S. Aogtf
sUni die festin D. Abbatis (ecee impodentiam!) »d pablican
BMflwam sdmittcretor; se discrettont d. Abbatis plane sc sub
Bittere. Abbas inbet at eam d«claratioiiem scriptotenos a'
tradat. Sed qoia rcnait, re^ in pristino mansit. Quia UnMB
prfaH* Caelestinus ad minas et instantias qaorundam inten*
^tornm noriter aptiil rev. pro eim reUxatione rogabat,
46. Sept. r(rla.^iitus et in pristinum saom statam, locum niiuinii)
1 C»iwhi 'i rmte. — "j RmrvL — *» Thtav. — ») U«e?
Au dem Geni^bftchcr Klosterlebtrii.
253
onü sub ui\ tioica i-esen'atione plane restitutuä fuit,
M MafssaioueD) depoiiai, a catbedm et cimressionali adlmc
iUjipeusus maneat ueque inontein aut ccciesiam parüchialem
wutUi. Quae tarnen reservatio non diu tluravii <) dum interim
nber bomo diäsensiooes ia conrontu excitavit, cotupoLationes
ibi i>ottüc vel iaslituit rel frequeotavit, denuo ad moDtem
C ecciesiain parochialeiii emissus consortia Buspectis personis
ftediB sexDS quaesivjt, tandem 11. Augusti 1725 febri calida
pcrepttts, cum nee medicinam sumcre nee a vino abstiaere
elter, totiu in rableiu actus est et sola uiictione et abso-
Uiooe cooditionaU perceptis dece&sit. Post objtum ultra 40
oreiii in calli^is uiu-s iGperti fuerunt, qiias pecunia::) haud
abJeex vmiditis librls collegit. Jngcns enim «tcrinium viride
1 Et-dibu^ I'ai-ochialibus ho<liedum existens libris pleuuiu
ftbuerat. quoruiu laiiieii plurinii et in ii» autboi'e.s praecla-
Mmi desiderabantar.
A- 1725 »hiil P. Coeicstinud Wcippert*), homu paclficus
t iscandae tnduliä ac propterea miiltii charu», scd parum
ncltts, in ascesi exigue versatus. Cuius praeter alia speciiaen
IMl dum in quoduni capitulo Fr. Bedam corripieus dicebat:
l^fleyd so tneisterlosä, als wan ilir schon 20 Jabr Priester
ilret*. Auf seinem Todbett machte er ein ausführltches
iMuicnt, dabei über inehi-ere 100 ü. vei-fiigeiid, wäbrend er
ach als Müoch füghch alchtä erwerben und nichts sein eigen
Uea konnte: crossissimac ignorantiae votorum argamentuni!
ker Abt aber sagte zu Dürublüth: „P. Coelestin i^t ein ehrlicher
Im gewrwn, und ich will, dnss sein letzter Will voll-
banenUicfaexeqnirt werde." Dornblüth entgegnete nichts, aber
sich wohl durch Vollzug des Testamehts einen gros>CD
zu en-egen. Vides interc«, so schtiesst er diesen
, lector bencvüle, iiuales doctriuae el vilae spiritualis
noDaaterium aluerit. Quid mirum, n de talibus ducibas
naü suntV
IT. IhUrt t72ri obiit P. Aügidius Pistorius, vir ex-
^ttidem Simplex apitarens, sed bonus religioKus et sumper
Icgeadn. scribendo vel orando occupatus, verus Israe-
1a igoo dolos non fuit.
'iSdiMi m 27. Nov. nuM «r wimler etreiig wcf^cn compMUlioaes
wnlmt wenleii — ') VgL obw VIH. 8. 7i>|.
254 Baumgarten.
1726: Für den gaozlich unbrauchbaren p. Anseimus hatte
man schon früher beschlossen, eine auswärtige Lehrkraft
zu berufen: sie kam am 26. März in Gestalt des Pfarrers tod
Oberschopfheim.
Im Jahre 1726 stirbt auch der frühere Bruder Apotheker
Luca. Auch ihm setzt Dornblüth einen feinen Denkstein: erat
insignis Pharmacopola, nee non in curandis morbis admodam
felis; et huiates et viciui plus quam in medicum confideDtiim
in eum collocabant ... ad excursiones tarn diurnas quam
vespertinas ad serum usque nee non ad compotationes ladtm
etc male abutens, nil laborans, sed materialia quae ipse con-
ficere debuisset, vel Argentina vel Franckofurto adscisceos,
monasterium debitis ultra 600 fl. excrescentibus gravarit...
Sero, nunquam stato tempore cubitum discessit, mane e lecto
educi non potuit, ita ut homines turmatim et lacrymabundi ad
horam usque octavam immo et nonam et eum avldissime ex-
spectantes nihil pro infinnis suis obtinere potuerint ... Dtf
Abt machte ihm darob wiederholt die ernstesten Vorstellaogen,
doch immer vergebens. Im Jahre 1723 musste man ihm, dl
er unverbesserlich erschien, die Apotheke abnehmen ... Zd-
lae postea continuis comesationibus ludis hydropem, quippe
alias valde obesus, contraxit et duobus annis valetudinarios
(leidend) nihil tarnen ab excessihus remittens tandem hydropc
exstinctus fuit.
Am 25. Sept. 1726 starb Abt Augustinus: de cuiu
diuturno satis regimine cum parum aut nihil laudabile existat
ulteriori historiae supersedere mallem, nisi historiae fidelitai
et posterorum cautela aliud suaderent.
Erat, si otium, gulam') et crapulam') excipias, sat bonoi
religiosus, pacificus, castus, nullius fastus amator et') multi
precihus seu Devotionalibus deditus. Spectabilis et venerandi
erat statura, perhumanus ac proinde magnatibus, domino prae
primis Badensi ac episcopo acceptus . . . dum neminem offea
dere voluit, plurimos et sibi et suis offensores conciliavit . .
tanto enim contemptui eum habebant, ut dum quadam via
apud dominum Zellae pransus esset, sub exitu de eius dom<
D. Solaty extremitates vestis suae arripiens, aures asioinas a«
occiput*) ipsius faciens et ita tenens retro ipsum incesserit • •
*) Gaamen. — *) Bauach. — *) Soll wohl neque heissen? ~ *) Hinterkop
Aa dem Geogenbtcfaer Klosterlebeo-
255
EeitCB hospitalitatem etiam iiiiincritis, prarri)iU4> vero offici-
lilibos bellicis ex caj^tlis Bibraceiisihus tuniiiitim affluentibus
iupertiendam prodigns, erga pere^tnos religiosos nimium
itnm parcus . . . negotiorum sumiuus osor adeo ut nee
Uuiii nee alia ad scribenduiu Decessaria in conclavi
[)ttent . ■ . monasterium ad cuius regimen sirit' d«bitis accessit
alieno Dimiuni quanttmi i^i-avavit, ncc u])uiu manoalc
ti vel acccpti unquam de ipso reperi... Abbas dum pro
inata sua timiditate nemini quidpiam impudentissime etiani
iti denegare s&t roboris habehat, hinc abs uulla rntiane
letis eiusmodi petitis anouit; uiide, ut caetera taceam, nulla
dümus in uppido Gengetibacensi aut vijlis sjlviü nostris
ibus exstet, quae non potissimum ex lignis monasterii
tructa Sit . . . dum ca. annum 17'28 noram officinam pro
idls lignis in Heidinger exstruere volebaiims *) silvis prlus
[ttntatis DuUae arbores amplius repertae sunt, quibus secandis
fictam officinam cxstruere opcrae pretium videbatur.
Dam is ipse gulae, somno et otio totus quantus deditus
:, suos ad religiosaiu aobrietatem, ad laborem et reliquas
tbserrationes adstringere difticulter potuerit: qualts rex,
is grex.
Vix prior factus adeo omueiu licentiam permisit. ut abbas
aduB, pro tunc infirmus, eidem quadam vice ad refectorium
caraverit: ^Wan ihr also fort nia<:t)t, £o werdet ibr dass
Llostcr bald versoften haben".
Qoam vis nullani inspectionem babuerit oec cancellariae
it alü» Abbatialibuä laboribus domus auae sese occupaverit,
laio totii anno nee atramentum in suo conclavi habucht,
kttamcn exercitiia spiritualibus et cboro quoad horas diurnaä
exeinptum credidit; post matutinum ordinaric se iterum
)ilocarit. Prioribus sui regimiaiä aunis catbedram cunfe^^äio-
lem vix ter adiit.
Ex tota capitulatione tempore suae clectioniä facta non
^nm impium illuni et camalem articulum 11. de cibia et
lostibus hoDorarüs et cum prodiga quidcm augmcntatione
irvavit licet dod eo u&que, uti hodie videmus! Quid quid
ibmrdisMmuui etiam et perniciosisaimum a joviali priore, celle-
I nho vel pnrochu quudam proponebatur, denejjare non audebaL
*i Vgl obeo. 8. Uli-
i
256 BaumgtrteiL
Rationes nullas exegit. Parochis expositis plenariam pr
lubitu dispositionem et uti vidimus, dissipationem redditaun
permiait, imo P. Bernardo Escbenbrenoer, vivo iuvenali adbai
et robosto, ex sola consideratione, quod per IS annos sai;el
lanus Marcbionissae fuerit, peculium proprium 300 florenonioi
ad iniquam eius petitiODem et praetextum, quod aubinde thennis
opos habiturus sit
Lusum chartarum non modo toleravit, sed et passim lau*
davit et generalem in reügiosis fieri permisit.
Sab ipsius pnielatura vanitates in vestimentis, mobUibos,
ornatu cellarum, licet non cum tanto splendore ut hodie coa*
äpiciuntur, introductae fuerunt.
Frequentlam coUoquiorum mensalium pro falleodo otio
valde amavit atque in his non nisi inanes, facetos et risQin
moventes dlscursus aut aniles fabulas vel ipse protulit vel in
aliis approbavit. Gloiiabatur saepius de fundatione sua (prae-
clara scilicet) ut in die cinerum Brasica acida vulgo Ssnr*
krautt in hunc finem pro cibo honorario dari debeat, at ex-
cessibus et intemperantiis per triduum Bachaualium (uti dice-
bat) inevitabilibu3, per alvi laxationem iterum medeatur: pe^
bella sane doctrina ascetica pro abbate regulari.
CoQtlnuis forme excessibus naturam suam alias ferream
quasi adeo fregit, ut dum ultra 100 annos naturaliter vivere
potuisset, praematura raorte abreptus fuerit. Haec iam et
cuncta reliqua a me protocoUo isti inserta, benevolus lectof
neutiquam in malam sed bonam, rogo, partem interpr^Uir,
neque me mordacem sed veracem iudicet, utpote qui non mi
aegre et cum summa repugnantia ac propterea etiam sat sero
ad lamenta ista monasterio nostro parum bonorifica posterii
relinquenda me coegi. Rationes, quae me movebant, hinc inde
iam occasionaliter exposui; maxlma autem et urgentissimi
inter has erat 1) cautela posterorum, ut hi solei-tiores äant
tarn in spiritualibus quam temporalibus ... 2) ut probats
antecessorum vel ignavia vel negligentia aut ignavia, facU
ipsorum data occasione eo facilius rescindi et iura talitei
deperdita denuo recuperari possint. 3) Quia cum nemo aliof
herum notitiam, quam ego ex duodenario cancellariae la-
bore bausi, habere potuit, ea sine scripta eorundem relatioo«
una mecum intei'cidisset, sicque posteri aeque ac nos hodi'
de iis quae antea contigerunt, ignari mansissent; ex qua notiti
Aas dem G«ag«obacb«r Klosterlelwn.
ititii hine inde notos margiaales apposui. Quid namque plus
kMÜe dolemus quam quod nalla ncc ipsjiiN monasterii nü.stri
anditioni», «miuissioDit! eiusilRin variarunique identidcm muta-
iOBom alUrumque rerum historia nohis üuppetalV Quid nou
■mmni, si parem saUem de integro a fundationis tempore
kfto mUleDariOf qualem ego nb anno 1719 (licet lugiilirem
Üb) r^Dqao ractomm ^eslorumque uotitium comparare
otMOiia? Hinc per se cadlt tritum iilud: De mortuis uod
in bene... Legantur chrouicon Hirsaugieuse celeborrimi
kiÜMinii. quo mala plurtma honis iuiinixta audacter et quidein
m Boli cuidaia et >tiii)^ulan M)iniiiui)itat.i pro necessaria in-
nnatiooe, scd orbi universae propolata repcriantur. Quis,
hMCTO. hunc vr) indi<KrctioTii.s vcl tcinerttatU aut iniquae
iflanationis arguere uiuiuani somniarit?
Si scBodalum obiicü? pra«terquam quud protocolla cod-
Eis urdioarie nou nisj superioribus. (luilnis plena rerum
ia auume necessaria est, conimittaDtur et confidantur et
de praetCDinini tale scaniialum certc non msi pusillorum
es v«riu£ rbarisaicum fuerit. insupcr com S. Bernardo illiid
rregohaaum respoudeo: memento non omnium scao-
lalam inagnopi;re esse curandum, muliiis est enim,
t seaudaUm oriatur, quam ut veritas reliuquatur.
tt ipüdt qnaeao, occuharc invat, quae facta loquuntur, qiine
et tODsoribus '} nota suut, quae [Aebs in ricis et plaieis
? Non ergo posaumus, quae vidimus et audivimus, non
Si ea, quae de adintiiisti-aturibus retuli, rarpis? Sabi
, quem egn in canoellaria eiiLsquc regislratur« cum
lenitatis iactura subivi, et ipsissima reperieä; iuno
lentioDtfiu meani inirabcris.
Unom est quud rogo; ne me sciticet porsonnlis cuiusdum
IMÜoais seo vindictae lector bonevolus hac in parte reum
BÜtimet- Verum enim ut fatear; Ingratlssimus ac proinde
ÜU forem, si vitam et administrationem abbatis in me
it«- sumper gratiosi et benefici. ex passioue jwrstrin-
immeritis, candide dico, favoribus mc cuoimulavit.
tiones et mnnitiüncs Bupcr rebus forensibu» et do-
sibi a me factas, licet alioquin genio suo et incUna-
cantrarias, Don patienler modo, sed et gratanter accepit.
IT
258 Baum{f&rten.
et ex utroque protocoilo canceUariae ab anno 1722 usque ad
eius obitum liquet, plus paucis Ulis quam pluribus autea prae-
terlapsis annis actum et actitatum fulsse. Imo ^ iainücis
quibusdam domesticis non tarn meis quam proprie suae domua,
ex iDStigatioue praetoris huiatia, qui semper amicos seu potius
servos merceuarios inter ooatro3 alebat, et consiliarü eiusdem
de Solaty, ei anno 1724 suggerentibus ut me ad Tiliasimam
(uti dictitabant) parocbiam Harmersbacensem ejieret, ne
canis nimium molestus ultra vigüaret vel latraret; non tarnen
annuit, imo potius me promovit et stabilivit Traducat quis-
quis Toluerit, quod interessatum reperiet; non spernat aec
temere dijudicet, quod pro veritate, quod pro poaterorum in-
structione, negligentia et abusuum execratione, rei familiaris
e coutra et disciplinae restauratione , zek> Dei et pro con-
scientiae tranquiUitate ad maiorem Dei laudem et gloriam ac
propriae domus emolumeDtura, ruditer licet, acripsi.
Fr. Augustinus Domblüth
Maria <)-
Zum Scbluss folgen noch acht Folioseiten mit einem genaues
Sachregister, auch von Dornblüths Hand, und zwar über das
ganze Buch. Auf die Viertelseite endlich, welche Domblüth
vor dem Register leer gelassen hatte, schrieb später Hofrit
Schwörer:
Sequitur Paulus Abbas, pictor elegantissimus , anno -
Dmi 17272), ggtua ab origine- ■_
Paullum secQtus erat Benedictus. ") |~~
Tum per XXX annos regoavit Jacobus Trautwein. '
Tandem Berohardus Maria Schwörer, ultimus abbatum
et avunculus huius cbronicae infra subscripti possessoria
Prof. Friburg. Dr. Schwörer
1817—1854.
Nachträge.
In Band VIII zu S. 474 Anm. 1: Die Columna, auf
welche der Turm mit seiner nordöstlichen Ecke sich stützte,
war keine runde Säule, sondern eine Columna quadrata, n^
deutsch ein Pfeiler. — Bei näherer Prüfung der MittelschÜE-
1) Dieaea cogoomen fbhrten alle Mönche von Qengeabach. — *) S»l^
heiaaen 1726. — s) Riescher.
Aw den Oco^eobaeher Elostcrleben.
2511
und ihriT BacksleinTcrklt?iduiitr erpiebt sich mit Siclicr-
(jjurdi diesp \'erkletilung die Tragfähigkeit der
BQ nicht wesentlich erhöht werden konnte. Die Umklei-
fand also lediKlicii aus ästhetischen Gründen statt und
lUte die stark beschädigten t'Huleii, zu deren Auswecliseliing
e Mittel fehlten, den Blicken entziehen. Auch entsprach ja
KBftTockdtil, in weldiem die Kirche erneuert wurde, eine
Bfeigis^c Anwendung von Pfeilern besser als der roiuit-
iKfac Stützen Wechsel. Dass dieser in Süddeutschlund so seltene
tfitaenwecbwl bei der demnachRtigcn Restaunening der Kirche
Mer faerzuäteUen wäre, ver^iteht sich von selbst. Ks wird
H, wie Herr Professor Dr. Dnnii mir gUtigst schrieb, nur
R Atuwechseluug dreier Säniea bedürfen, also kein allzu
er Aufwand nötig sein. Die erwähnte Kinrntinening der
ToUzog sich Übrigens, wie die etwas unkinre Anhalte
zu zeigen scheint, nicht gleich bei der ersten Erneue-
des (iotteshauses vom J&lire 1C02, sondern er^t bei
apälercu Gelegenheit. Wolil aber erfolgte damals (vgl.
I) die KrliÖhung der mittleren Cborabsis, die urspiüng-
erheblich ninlrigcr ansetzte als die Decke des Mittel-
Ntiltirllcli wird auch dieser rcidtc dreischifCige
mit scinon nicht weniger als fUnf Abüiden bei der
lurirang wieder aus den späten An- und Einbauten
zu schtticn sein. Ist er docb Tdr die Kirche ebenso
kkteri-H tisch wie der bcsj)rochcnc SlUtzenwechsel. und in
SQddeutsoblAnd fast ohne Gleichen. Die von Herrn
Williard iu Karlsruhe entworfenen fiestaurieiiinga-
oebfflen denn auch beide» in sichere Aussiebt. Mau
krf auf die Erneuening der Gengenbacher Abteikirchc in
lltne gespannt sein; sie verspricht uns ein ganz her-
idM Werk romanischer Bauweise wieder zu schenken,
jetat bis zu völliger Unkenntlichkeit entstellt und ver-
isL
661 Anni. 3 teilt Herr Tierarzt Bell in Offenburg
oiU, dass wahrscheinlich an epidemischen Zuugenkrcbs
iken Ut. Das beschriebene Heilmittel enthielt Theriak
lockerst wie das Landvolk :^agt), nitJit thrriaca, wie es
r^xt heiBSt.
S. 6ß6 Anm. 3. Heutzutage ist. wie Herr Professor
Bliom In Strassburg so gütig war flir mich zu ermitteln,
17*
260
BaansarteB.
die ErinneruDg an die hL Einbetha in der Alt St. Peterkircli
vollständig erloschen. Ich werde über diese Heilige und ihr
Bedeutung für Gengenbacb im IB. Jahrg&Dg des Freibn
«Scbau-ins-Land" Heft 1 ausflUirlicb bandeln.
7Ak S. 66i schreibt mir Herr Hauptlehrer Billmaier
Gengenbach: „Eine Inschrift, welche mit dem A.bieiwa[
unter dem Schwibbogen des EinbethenkirrhleiDS angebr
i8t, besagt, dass Abt Placidus die Kaifelle im «Jahre 1€B|
restauriert habe."
Zu S. ti73 Z. 3 V. 0. Die Jahreszahl 1692, welche LttH
(Kunstwerke und Künstler &. 34^ ff.) an der Vorhalle
leaea haben will, ist jetzt nirgends zu entdecken.
Zu S. 674 Anm. 2 findet man neue Belege bei W. LQli
^ie Abteikirclie Schwarzach" S. 140.
Zu S- 690 Anm. 5. Die „MercLsche Bündt" heisst
heute ein Gewann nach dem Stollen zu. lieber die
hungeu der Familie de Merci zu Gengenbach Tgl. DU
archiv XVI, S. 177.
Band IX. Zu S. 242 Z. 7 t. o. Auch noch später lag
Kloat^rapotheke nordwestlich von der Mühle, nahe der
major des Klostergebiets.
Von störenden Dnickfehlcrn bitte ich zu bessern: Band
S. 486 Anm. 2 : Ebcrsmünster ^tatt EbersheimmUnster. S. 6t
Z. 6 V. 0.: dignas fürdignus. Z. 17 v. u.: Vivaut für Vt\
d Güter der Dompropstei von Konstanz
in Colmar nnd Umgegend.
Voo
Engen Waldner.
' abcraus fruchtbare Boden, auf dem sich die Stadt
erhebt, Irug schon zur Itomerzeit mehrere Ansied-
wie sicl) nuB den an verschiedenen Stellen genmchtCD
ergiebt. Es waren dies wahrscheinlich landwirtächaft-
iederlnssungen. welche antcr dem Schutze des bcnach*
Kastells Argentovaria (Horburg) gediehen. An der
[i Stelle, wo sich jetzt das Lyceum betiudet und einst
rolingische Pfalz sland, scheint schon ein römischer
lof Yorhanden gewesen zu sein, dessen turmartiges,
sichtbares Taubenhaos wohl dem Orte den Kamen
iuitun*) gab. Dies ist nämlich in älteäter Zeit die ge-
he Bezeichnung für Colmar, welche von den französi-
fichharD noch bis in das W.Jahrhundert iu der Koriu
lombicr beibehalten wurde.
einen Znummenhang zwischen Colmar und dem alten
ivaria weist auch der bis jetzt nicht huachtdf LJui-
lio , dass Colmar nrsprQngllch eine Filiale der Pfarrei
g") war. Diese Ahlmngigkeit geht vielleicht auf die
der christlichen Kirche im Elsass zur Römerzeit
Ttdiui, De n nutica I. 14: C^lomborium rcro pofHt Mcci-
l^« BUA turrieuU in pr»«tpno eotuMtuta- — In I'nuikmrh iat
kt «io tutofifi Torkoniniender Ortsname. — Als Merkwürdigkeit
' frwUbnea, lUs« bia zum J*lir« 1728 im Oberliüfc, iter früheren
Vilk, «in anütca auf vier PleUera rulieiMle« TMibcobMia atand.
«Km dca Jteolt« de Colmur pubL p. J. Sim, S. <>7. — ■) Siebe
123 und lue iu Footea R^ruiii Berueuüum I, 983, 49&
262 Waldner.
zurück. Einen Nachklang von ihr finden wir in den Bitt-
gängen, welche die Colmarer noch bis in die Neuzeit häufig
nach der alten Mutterkirche zu Horburg veranstalteten. ')
Unter Karl dem Grossen und seinen Nachfolgern war Col-
mar der Sitz eines königlichen Doniänenamtes, dessen Bezirk
sich bis tief in das benachbarte MUnsterthal hinein erstreckte.*)
In der Kaiserpfalz zu Colmar hielt sich Karl der Dicke be-
kanntlich wiederholt auf, im Jahre 884 berief er sogar eineD
Landtag dahin zur Beratung eines Feldzuges gegen die Nor-
mannen. ')
Über die Schicksale des Colmarer Krongutes an der Wende
des neunten und zehnten Jahrhunderts wissen wir nur, im
damals eine Zerlegung desselben in zwei gleiche Teile vor-
genommen wurde.
Die eine Hälfte der zum Fiskus gehörenden Güter und
Gerechtsamen wurde im Jahre 969 von Kaiser Otto dem
Herzoge Rudolf, dem Bruder seiner Gemahlin Adelheid, ge-
schenkt*) und steter von diesem dem Kloster Peterlinges .
in der Schweiz übergeben. Colmar wird schon ab Eigeatom
dieses Klosters genannt in der Besitzbestätigungsurkunde Kaiser
Otto's n. vom 25. Juli 973.') Auf dem Colmarer Gute grün-
dete Peterlingen die Benediktinerpriorei St. Peter, welche in
stetiger Abhängigkeit von dem Mutterkloster blieb.
Die andere Hälfte des früheren Krongutes gehörte am An-
fange des zehnten Jahrhunderts dem Weifen Rudolf. Derselbe
trat sie tauschweise an seinen Bruder ab, den Bischof Kon-
rad den Heiligen von Konstanz, welcher sie mit seinem übri-
gen Vermögen der Konstanzer Dorakirche schenkte.*) Äof
diese Colmarer Besitzung flüchtete sich im Jahre 1084 der
aus Konstanz vertriebene Bischof Otto und starb daselbst
nach dem Verlauf eines Jahres. ')
1) Mommsen kommt von anderen Betrachtungen aus zu dem Schlüsse,
dass das Caslrum Argentariense wahrscheinlich Bischofssitz war. (Mon.
Genn. hist. Auct. antiqu. IX, 561.) — >) S. Scheuknngsurkunde Ladwigi
des Frommen für St. f^gor vom Jahre 823. Schöpfiin, Abatia diplon-
1, 69. — *) Annales Fuldenses, Monument» Genn. hist. Scriptores I, 899l
— *) Monum. Germ. hist. Diplomata. I, 280. — ') Monom. Germ. hist.
Diplomat». II, 60. — <) Historia Weif. Weingart, in M(»i. Genn. bist
Script XXI, 459. — ^ Casus Monast Fetrishus. in Mon. Germ. hist.
Script. XX, 648.
Ouier d«r Dompropetei KoneUuB in Colmar.
263
will hier ^l^ich erwähnen, dass die Uoinpropstei von
DZ ihr Eigentum zu Culniar bis zur fmn7.(>äischcii Ho-
bewahrtc, während die GQler des Klosters Peierliogen
der RefommtioD des Waadtlandcs im Jahre 1536 an
dt Bern lianien. Letztere verkaufte die Colmarer Be-
im Jahre 1075 für 27 000 ßeichsgulden an die Stadt
selbst.')
die Domprnpstei von Konstnnz und dnü: Rlnstcr Peter-
die Rochtonarhfolger des Fiskus zu Colmar «arcn. so
sieb durch ZuifammenätelluDg aller derjenigen Güter und
tsamen, welche beide Kirchen in der Folgezeit je zur
oder in ungflcilter Gemeinschnft boänsscn, der Bestand
igatea Tor der Teilung am £nde des neunten Jahr-
relconstruieren. Dabei wäre jedoch zu beachten,
Konstanzer Besitz wegen der Entfernung des Eiyen-
und infolge von Veräusserungen früh einschrumpfte,
die von Petcrlingen auf dem Colmarer Gute ge-
te Beneilihtinerpriorei neue Erwerbungen zu machen
Als wichtiges Hilbmittel tu einer solchen Arbeit vei^
le ich hier ein aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts
lendes Verzeiclinis der Rechte und Güter der Konstaniirer
ro|>slei zu Colmar und in der Umgegend.
pr mögen einstweilen die hauptsüchlichsten der in Be-
nirnden Punkte kurz angedeutet werden:
,z und Peterlingen bosassen je einen mit I,ündereica
Utteten Frohnhof zu Colmar, und zwar das erstere
h seiner Lage also genannten NIederliof, das letztere den
f. Dur Besitz dieser Hofe wurde beiden Kirchen wicder-
den Kaisern bestäti^jt, dem Kloster PeterÜngen z. B.
tr tti'hii'It 'lie Ofitcr dm St- Pet«r«stifU tiis zaüt Jahr« 1714,
Bi Kouigc Lii>lwig XTV. gesmiDgeo wurd«, diMOtb«n gOffa
l Hokl&ndsbcrg tmuniUuulMa. Dieser TbdscIi wanlv jedoth
* ITM iurch du Distrikbiitericht tu Colnmr sHCoBsteD der Stadt
f fcmacfaL — HierabtT handelt H. Pftraenschnid in dn- Re-
iwille d'Abftce Lomine, S. Jah^uift S. 249. — Du reichkaltiffe
V bdhidiit eich jetitt auf dem StailtairJiiTc mi Olmar. — Di»
llfHlai dn f>i. fctfr&fitift«» lut X. MM*nuMi »eröffüntUclil in
Whia^w d. GcMllKhaft t fclrbiltuiift An gMcfaicbtl. DenJtnaJer
n, Jtbrg. IW<8, S. HO n. ff. Nicht aolgeiiftnateQ und jedoch
tat dra Hriirlnkrchire nn Colmar b^ndlicfa« Urkonden.
264 Waldner.
TOD Otto il. im Jahre 973, dem Bistum Konstanz von Frie-
drich I. im Jahre 1155')
Das schwäbische Domstift und das bui^ndische Klmter
genossen ursprünglich die gemeiniieherrlichen Rechte zu Col-
mar, sie hatten nämlich das Recht des Vortages bei der Kom-
und Heuernte, durften einen bestimmten Bezirk in der Ge-
meindeweide für sich mähen lassen, ernannten zusammen die
Bannwarte und Förster, verfügten je Über die Hälfte der Fisch-
wasser und hatten Mühlen zu Colmar, ursprünglich wohl Bann-
mühlen. Bei VeräusseruDgen von Gemeindegut war ihre beider-
seitige Erlaubnis erforderlich.')
Der Ertrag des Marktzolles fiel beiden Teilen zur Hälfte zu. ^
Vor der Erhebung Colmars zur Reichsstadt am das Jahr
1220 scheinen sie zusammen im Besitze der Gerichtsbarkeit
gewesen zu sein, d. h. den Richter abwechselnd oder ge-
meinsam ernannt und die Gerichtsgefälle unter sich geteilt zu
haben. Von Peterlingen wissen wir auf jeden Fall, dass es
im Jahre 1183 medietatem justitie totius ville^ besass,
allem Anscheine nach war der Dompropst zu Konstanz da
Eigentümer der anderen Hälfte.
Einen zweiten Güterkomplex hatten Konstanz und Peter-
lingen zusammen in dem Dorfe Hausen nördlich von Colmar.
Hier waren beide Stifter nicht nur Gemeindeherren, sondern
auch Kirchenpatrone. Bis zu der im Jahre 1167 erfolgten
Teilung '^) besassen sie den Bannwald Rotläuble in ungeteilter
Gemeinschaft. Die ursprüngliche Identität der Rechte beider
Kirchen zu Colmar und zu Hausen, femer die bis im vorigen
Jahrhundert erhalten gebliebene Berechtigung der Hausener,
den Wald und die Weide im Colmarer Banne unter denselben
Bedingungen zu nutzen, wie die Colmarer Bürger, ja sogar
•) Wttrtemberg. Urkundenbuch H, 96. — ") ürk. Friedrichs II. d. J.
1214 in Winkelmauu : Acta imperü inedita I, 104. — *) Peterlingen so-
wohl als Konstanz übergaben i. J. 1371 ihren Anteil am Zolle der Stadt
Colmar als ewiges Erblehen fOr einen jährlichen Zins von je 60 Oolden.
Die Dompropstei bezog diesen Zins bis zur französischen Revolation-, seit
einer im Jahre 1721 erfolgten Schätzung waren die 60 Gulden durch 200 S
ersetzt worden. (Goünarer Stadtarchir, B. 22.) — *) Bulle des Papstes
Lucius III. in Fontes rer. Bern. I, 472. — >) Diese Zeitschr. XI (1860),
S. S18. — Das Colmarer Stadtarchiv bewahrt eine zweite Originalaas-
fertigung dieser Urkunde.
GüUtr der l^ompropswi Eonsttaz in Coliiiar.
265
Weh anter die Stadtberde zu treiben, sodann die merk-
«ördi^e Lage der Hausener Geinarkung, welche auf drei Sei-
teo TOD der Colmarer Bannmeile umschlossen wird, und der
tJutland, tiass die b«soudere Dorrallmcnde früher iuniitlen
deisiidciscben Gelijeles lag. machen es höchst wahi-sdieinlich,
dus Hausen ein zur Zeit der Fiskal verwaltunj? ent><tandcncs
FJIi^ldorf von Colniar ist. ') Die Vermutung der Zugehörig-
keit Hauiten» zum Colmarer Krongute wird nodi durch die
Hutaacho bestärkt, daas dieser Ort noch iui späteren Mittel-
aller KeicLsdorf war und zur alten Keichsrcste Hlieksbei-g am
Khjgftoge des MUnst^rthntes gehörte.')
Eine dritte Gruppe von Besitzungen des Klosters Peter-
lintfni und des Üomatifts Konstanz, welche nuf das alte Krön-
gvt zurückzugehen scheinen, tinden wir im Miinsleithal. Hier
bensi da» St Pet('^st^tift aU Lelieni^herrdie Herrschaft Wasscn-
log (Wauerburg) mit dem Schloss, dem Dorfe und dem
Thal, ferner ein Hofgut und den Kircbensatz zu Sulzbacb,
Krohnhof und eine Kaiielle in dem jetzt untergegangenen
irfe Uusen*) am Fusse der Reichsfeste Blicksberg und vor
m den St. Gügcnhann mit einer Benediktinerpriorei, einem
liuhofe und einer ausgedt^hntcn Waldung.
In dieser Gogend biisste Konstanz den gröästen Teil seines
lioiixes fitih eiu, doch können wir feststellen, duss es Ur-
^vBoglirli aurh hier gemeinsam mit Pclertingeu begütert war.
lii Jahre iiiU belehnte nämlich der Prior von Peterliogen
km Nilt*r Andreas von Girsperg mit der Hülfte eines festen
Sdilosses, welches dieser allerdings wider den Willen der
GnadpigeolQmer in dem liebietc zweier von deu Kirchen zu
Prterlingen und Konstanz als Leben ihm Übertragener Forst-
■jFUterploit erbaut halle.*) Für die Befreiung von dem I^hens-
iKBSt« hat Andreas von (iintperg seinem Lehensberrn jähr-
idi ein bMibes Fuder Wein aus der Nabe von Winzeuheim zu
rolmirrr StadureUv J. 90. ~ *) Eonig^urkmideu vou 1916 und
-- Wbnxhi: HapftAtat. Urkututeulmcb I, 227 und 4öt. - t>i« (>«•
• - ■.4i> 4n- IWirhavogt^i Illiiluberg kt aoch Dicht gCDaaer aateniicht
*-'t>r^ NVIl Aiuüogici der ItricluTOfftei ZaiMi nnaat« Ich, data ur-
»:- :i li 4w Vogtri ulicr itftj ItcU^lufrul nnd du Koutaaaer ttnd Peter-
-:;i K^clinipat im Uibuacer Uebjete iii JcnMltien Händen ruh«. —
H uattBn, n a. 0. Ko 30. — *) Der Uheosrertn); ist hier «in SdduaM>
266 W»ldner.
Hefern. Der Prior von Peterlingen behält die Hälfte des
Zehnten und die Hälfte der in jener Ortschaft (in dicto op-
pido) errichteten Kirche, nämlich in der Weise, dass der Ka-
pellan von der Peterlinger und der Konstanzer Kirche ge-
meinsam ernannt wird. Dies ist der Inhalt der etwas unklar
abgefassten Urkunde-
Weiches war nun das von Andreas von Girsberg erbaute
und nicht mit Namen genannte Schloss? Nach meiner Tei^
mutung ist es Wassenberg, welches zum ersten Male im Jahre
1286 erwähnt wird, und zwar als Lehen des St. Petersstifts,
wofür Dietrich von Wassenberg damals einen Zins von 10
Ohmen oder einem halben Fuder Rotwein seinem Lehensherra
schuldete.') Mit weniger Sicherheit können wir bestimmt),
was mit dem „dicto oppido" gemeint ist, dessen Kirchen*
patronat Peterlingen und Konstanz gemeinsam besassen. In
dieser Urkunde kommt überhaupt nur ein Eigenname vor, laf
den Bezug genommen werden könnte, nämlich Girsperg, und
zwar auch nur ganz am Eingange als GescbtecbtsbeneDDung
des Ritters Andreas. Dass dies Schloss mit seinem kleioea
Weiler als oppidum bezeichnet wird, ist höchst unwahrschein*
lieb, auch findet sich sonst keine Spur davon, dass etwa Fet^-
lingen oder Konstanz Patronatsherren zu Girsperg waren.
Dieselben Bedenken bestehen in Betreff des Dorfes Wa8se^
bürg. Dagegen mache ich darauf aufmerksam, dass das St
Petersstift noch bis zur französischen Revolution die Kollatnr
in dem Städtchen Sulzbach zwischen dem alten Schlosse Girs-
perg und dem Wasserburger Thale besass.
Was das Meiertum (villicatio) zu Sulzbach betrifft, so
war Peterlingen im Jahre 1279 zwar alieiniger Besitzer des-
selben, doch wurden noch in diesem Jahre und auch in da
Folgezeit beide Hälften getrennt und als selbständige Güter
komplexe verliehen, was auf eine ursprüngliche Zweiteilui^
des Eigentums hinweist.')
Das Original des hier veröffentlichten Rodels befindet sic^
auf dem Stadtarchive zu Golmar und wurde im Jahre 18^
einem Brüsseler Antiquar abgekauft. Die auf der ersten Seit®
stehende Notiz „No. 100. Traduit par extrait ä, Golmar le 1®
*} MoBsmaDD, a. a. 0. No. 23. — '? Mossmann, a. a. 0. No. 18, 19, A*^'
QüUt dvr OoinprvpvUi KouftUiu in Colmar.
267
1783, Geck* \iä»t veimuien, üass es bei einuiu ProzesäO
tenrnndt umi wohl in Folge davon versrhlemiort wunle. Die
HaDdschrift bildet ein Heft von acbt Perpamentbltittcrn in
l»bem Qiinrt.rormat. Scbiift un<l Inhalt weisen nuf den Al-
(ug lies U. JabrhuniJeits bin. Diu nieii^ten der aufgufiUirU'n
ftncmeniiiamen kommen auch sonst in obei-clgässiscbeii
Urksn'len dipser Zeil vor, im RappoUsIciniscben llrkunden-
Incfac Allein hnbc ich deren über zwnnzit; gefunden. Ans der
Frtifuog dieser Personennamen ergiebl sieb als Abfassungszeit
va d.is ;^Heite Viertel des U. Jnlirbundcrts.
Ein Vcrz«icbnis der zum Niederiiofu gebürenden Güter aus
Jahre 1259 bat Mone') veröffentlicht. DiiSJielbe enthält
jtiloch: ea sniummodo, que coluit eiosdeni curie vjlHcus ab
iti^QO et qiie etiain adhuc ex cudcui coliintur curla paciüce
«{uivtc, e:ice|iliä büs, sujier quibus questio veiLenda e^t, ac
hüa, que pro ceosn aliquo dicuntur eidem curie attincre.
In detu nnchrol^'enden Abdrucke des Konstanzer Rodf!s
die Schroibflrt des Oiigioals HöTz mancher Mängel inög-
ct genau beibehalten wordeu, spätere Al^änderungen und
'Nicbtfige sind iü runde Klammern gei^-t/.L
Utr Ikt ilaz gii uode Aä rebl, die Ab (änirmlestte liet von Ko-
Ib der Rtat zd Knlmam:
fvT in ilriihvitieD zins sol. d$» sä dem Rebeitliin fär »n einem
■tag mit der Imrger botl« im da? gerillte und .sin «nrririt Irü
w sul in der liotre phsnt gcti, weiine f>ti ex dar itai'li iVir-
l'od a\KT den Nidern walt and ober daz lEeit »o fexeii si
vta fontiere. I»er Nider tief tiiider den kremen. Die sebs kiuin-
lAirr dir dran li|z:pnt mit allemc rfht. Der halbe lol Aber Hie «tat.
tw atdon Im ffknf phunt and ein pliont pheffers zc rehthen
Ein «mh, dem m&n .sprichrt do^ Ttot tiop nidcrhalp Hii)wn.
nhl haut si och, Hpiin<> man da/ körn in han K^tAt, so ünident
icton tMftv» an einer gebrcithun. wenne sh ^tellent, oder megent
TmtM mftlprn einen tag, vn die matten werdent in ben getan,
{tat an kein einimge dar 6ber. diz «int ir vorlag.
Wi *int die nmtten: IVr vortog in dem Riet: ncbent demOb<.Tn
7 naooe malti> »bfirtnlh des Tagps hnninc; die ipniron mmtcn
ibu-kni manncm» nnd 4 nianneinat ii«bent drr itltneiuli vöii lluscn
tVb 44t vilv viele; uf der Illen n manmatle: ein ii'icb uf der We>
netienl den ron IVris; tu Krischhr« 4 (Ä) roannornntie; of
latitai ein matte; ein malte binder dez Wigcr von Keieersperk,
hiu fiiricbet dt Ziegcloiaiie.
') Di«« ZcHschrift XI (IMO). ä. S30— 32.
268 Waldner.
Bis stnt die accher, die in den Kidern hof horent: In dem veld
hinder dem malazhos 4 inchhart nebent dem malazhus; zwen acdier
niderthalb; 9 inchart nebent den von Underlindun; ein iucbart ne-
bent den von Underlindun; niderhalb zwen bJezen uf die Teinhen-
Btraz; dar uf ziehent 3 accher nebent des Obbern hoff gftt; nidert-
halb nebent den garthen zwei blezer bi des Obern hoff gftt; zwen
accher bi der gebretnn bi dem malazhas, ziehent gegen der Locha-
chan; dar uf stos ein hab i6char, zuht uf die garten; ein iucbart of
den Strengi; uf den Turenkein weg 13 i&chart; da bi uf dem selben
weg zwei blezer nebent den von Sant Johans; dar uf zÜht ein halb
ijichart nebent Volmar Steinunk; us bas ein weinik ein halb inchart
nebent der gät von Nortgassan; us bas ein halb iächart nebent dem
im Obemhof; iber den Tbrenkein weg zwo iJichart; dar uf zbhl ein
iiichart, ist ein anwender; in dem andern veld uf dem T^enkein weg
3 iächart of die schalmengröb; us bas ein iächart nf dem selben weg.
ist ein anwende; da bi ein halb i&chart über den Wetteishein weg
nebent Barkart den meger ; us bas zwei blezer über den Wetteishein
weg nebent den von Ilzigch; ns bas ein halb inchart, ist ein anwende;
US bas ein halb Inchar uf de Tbrenken weg nebent Bärklin von Hit-
telnhus; zwo iJichart an den ufgenden hüben, ziehent uf denTieffen-
bacfa; an den taihftbben zwo iächart nebent Watther Eüsphennig; an
der selbnn anwand zwen accher, der ist einer an anwender, dar uf
ziehent fier accher; us bas zwen accher, ziehent an die banscheid
gegen Winzenhein; dri iüchart, ziehent uf den Winzenhein weg hin-
der dem Obern hof; 2 inchart nebent dem gftt im Obern hof; ein halb
iucbart nebent dem grasweg nnd zwei blezer uf den Tieffenbach weg;
ein iüchart uf den Eufach weg ; ienthalb des Tiefenbach ein inchart
gegen dem krAz uf den Egenshein weg; uf den Rafach weg fier ii-
chart; der hinder ein blez nf den Tieffenbach weg; uf den Rnftich
weg fier inchart, ziehent über Egenshein weg; us bas uf den Rnfech
weg anderhalb iucbart; ein iuchart über den Egenshein weg nebent
der g&t von San Johans; ein halb iuchart da bi in den veld; of den
Eufach weg Künges gebreitun, des sint fierzehen iuchart. Dis äiA
die Hard accher: Nebent dem holen weg tri iuchart, dem man dA
gibt das Gebreiteli; ns bas uebent dem salben ein iuchat ziihet ufen
Burkart de meger; zwei blezer nebent dem Oingershein weg; us baa
ein blez nebent den selben weg; da bi ein blez nf den weg; ein halb
iuchart bi dem kriz nebent des Obern hoff gfit; zwei blezer nf den
Oingershein bi der obren mäli, und 3 accher ze Gemfire nebent dem
meiger; die gebrietnn zem Rast fierzehen iächart; sehs iucbart uf
den Sigolzhein weg nebent Bnrkart den meger; sehs iuchart nebent
dem ässern Franken weg; dri iuchart zk Gemor uf die Yeichun; dri
iuchart uf den Sigolz weg nebent dem armen spittal; aht iuchart bi
dem galgen zielient nf die lantstras; zwei blezer hinder dem Oben
hof, ziehent uf die Lochachun. Hinder des zellers loihii ein gebreit
da von git man trisic Schilling und sehs cappen, der Mazer zeben
Schilling und zwen cappen, Claus Isner aht Schilling und zwen cap-
pen, Guntram von Niderbach (Heinzin vo Husen) zwen Schilling vom.
Gat«r 4«T Dompropstci KamUiu in CoIniAr.
269
eteen weg;. El^gel] 4 &. (Jacob von RAfhshoin 8 s. und 3 kippen).
Vttft Rorbftn üb. and ii kappen von cim accher nf der IjOcbabttun;
dtr Ucadcr 10 s. nud 2 Icappea; Jacob v<iii Rficbi^heiii 10 s. aod 3
ki||iea: Ueuzi Gf-scl oilif ^rhilling von oiiii luylicr lii ilom hohen stcg.
Dia iit da gia i.e Win/onhein: Die gemoml von Winzonbcin xcben
wca rotte« wius vou ir almend; Ofncr dii omca roUes wins von
ffoer iothart oliorthalb des dorff: Wifrriüh und Cftnzi Wolfli ticroinen
«uns «tnh und zwen kappen von einem fpirten obcriialb di-s dorff.
Dia nnt die rcbcn io dem Alten dorf: Kier und vierzig scbaz an tier
ttAken: hindcr den bÖMirn xe Wclteläliüin tie sobaz: ze Gäii/«liiut
mut dri -vlia/: zc FbillgAftHnn ein sritaz; ze Winzcnboiu warte ticr
kIuu; in Ilenital sibun scbaz an zweiii staken.
Ois ist ibis gilt unfle Aa» relit, div die boif hant le Hnscn in dem
4ml: Ze zwen zitfn in dem ior so ttont die phlAg Alle helfen den
d(.<m Obeni hof <lie Italben, dem Nidem die ander faallN>n.
Im ir bittten dar kouient nach 8aüt Gloria to^, so 9ol der phaf and
•cbnittbois nnd der wcibel amme gan mit uncran boiten, und
attn 003 bofzins ifit. da «out s& uät dannen komeu. e man in
phant oder |itii-nning git. lluibi; dA rebt. die die boif von in baut.
%b haut s6 die reht alle, die da von Kolmai' bant zc bolz nnd le
Rra ihu ri«rt6)l d«s lebenden ^ber das dorf. Wenuo du kilcb
liUic Wirt, so si der Obcrfaof ein ^az geübt, so übet ai der Kider orh
ita laz. Die genend zelten sohilling von ir almend ze Sont Martins
ttbL lies der ioux 7 »e»tcr n>cgeii von den ai-chern vor dem Kol-
IM. Stol H s. an zwcn kupitt-n von sinem boC (dz pt nu Walther
«W Hoiü'nlieim). U-mpbenliii 7 «. voii der Scborre. Von dem zelien-
in M> uuui git aascr dem bof. dem man giht der eigen zehend. da
im sol mui gvn dem hrobst in dem Obeni bof nnd dem meger in
tUB Nidero hof einen dienst in and iren anliahtlätton. Weir aber
ll tk du n6t iiemcu wottiii, (»o w\ man ienvderni bof ein phonl Reben.
Die kilcb ze Woffünbfi» lü viertal von dem zebenden uf dem
Gate, Af» in dafi drittril rocge. das drittel gerst. dos dritteil baber.
I b 8iintfaufi<a vnr dorn N&Iend von eim sedier, man gibt Vronesun
^frhrr, 1 viertal balb roe^e, das ander balb gcrstuu and ein gans.
fUiibeia Danzer und sin brtder liiächof 1 vierul rocgen on 2 &
Hippen von eim zebendlin ieutbalb der Lochattnn and vono
lanker da Id. Kenrieb von Ori^sscnspocb b s. von eim lal. hes-
'«(•)'' ^ '-:icb. bh ist der gin von Peris ir alt gAt^ da von genl
■ 1« ■< < l klein rebi und 'i'U Hb. and 1 d. and 3 s. von irm
Mm g«t und 4*/i amen von bräder Henrichs gi^t von Koinsbein
Ci';i nmcn Ton brAdcr Ünrkarz gut %*on Wangen ond klein
«k aod 18 omen von Kriwii» gAt and kien rebt nnd 2 s. von eim
Bearicbs Yoo WosHehein and 30 sester babcm aud U kappe».
rrovea «od Vnderlindiin allea dingea fbr recbnot mit Borkart
< >M|[«r. du s6 in den bot suÜQt tiU omen and Ti omen eines drit-
■iHT nnd lö Bester habem nnd vier» niinr den 16 9. ond 10
r. Buirbi von SuntgaAsun zweier viortal minr den 4 umcn and
omen von der gfil von Alrswil
270 Waldner.
Der zol in der stat ze Kolniar der halb 6ber die stat.
Dis sint die pbenninge zins: Wilohelm von Ulme zebendenhal-
ben scbilling von sim bne nebent dem hof; Eberli der schähsäter 16 b.
von dem hoB in der Schedelgaseun nebent Tietrich dem Walh; Die-
trich der Walh 12 s. von dem huse in der Schedelgassas; die tAm-
herren 3 s. von Winterturs hus; Cristan 1 lib. und 5 s. von dem hme
bi den brotbenken (dz ist nun der brotbekker stob); Badechen hns
10 s. git Johans von Basel; Markchart der hofschriber 5 b. vod dem
brotbenken und 10 s. von sinen häsern an dem fiscber Stade; derb(rf
mengel 18 a.; die Heslerinun (zft dem hassen) 2 s. von irm hnse ne-
bent dem engel; dar arm spittal 2'/i s- von dem huse nebent Maser
und 8 d. von irm hose ienthalp der Lochabnn, da der Sifrit in was;
Masers hus 3 s., git her Hnge von Wittenhein; Jekti von Mfalnbosen
1 s. von Lewen Smittum. Die herren von Sant Johans 22 omen nnd
kleinJi reht von einer häbnn, kleinä rebt von einr hfibu, das ist 10
sester baber und 3 s. und 5 kappen, so gent sh von der g&t von Nort-
gassan von zwcin teilen der kind von ieglichem teil ein omen und
2 viertal und 3 s. von eim garten nnd i s. von Tischmans hns 4 d.
minr und 2'/: s. von dem huse zer sannun. Cfin Ebernanz von Sigolz-
hein 6 s. von einr iäcbar reben in Sigolzhein velde. Stümpfin 4 a
von irm ofenhuse nebent der snnnnn; C&nzins wip von Bern 4 s. tob
eim hus dar nebent; Bizharz tohtherman 13 s. von zwein hosero der
nebent; Johans von Stralumberg 3 s. vo dem hus der nebent nnd 5 sl
von eim hnse in Diemcngassun; Beben 3 s. nebent dem bua in Die-
mengassun; der Rebmenninun kelnerin 2Vi s. von eim hns bi Herzogen-
hase; die mäli in der Kilchgassun da von git man 25 viertal konis
und ein pbunt, Burkart der meiger das halb, dtt Br&nin das ander.
Die vröwen von Sile 11'/, omen und I lib. und 2 s. und 2 d. ond 7 se-
ster babem und 3 kappen von irm gät. Bnrkart der meiger 5 s. tob
der altbnn appetege nnd 20 omen von der Stftrin g&t fär ellü rebt
nnd 1 omen und 2 viertat von der kinde gät von Nortgassnn und
3 sester rocgen von Raschen gut zc Winzenhein. Die von Sant Ks-
therinun 1 omen und 2 viertal; Meiger Lütolz vrfiwe 1 omen und 3
viertal; Cön von Appenwilr 1 omen und 2 viertal; d6 Bürgrefin I
omen und 2 viertal; Wemli ir brftder 1 omen und 2 viertal; sin swe*
ster Ah von Keisersperk 1 omen und 2 viertal; Andres von Girspert
nnd di von Keisersperk 1 omen und 2 viertal. Kupfernagel 5 s. tob
dem hns nebent der appenteg. Johans gerwer 1 s. von Himinans
huse. Herre Johanses kint von Nortgasson 13 omen und 1 lib. ond
8 8. von irm hof und 3 s. von dem hof bi der santgröbe. Hedin tft
wehslerin 7 s. von dem hus in dem alten kornmarkt. Burkart der
appenteger 4 s. von der nöwn apenteg. Die alte von Hzieh 4 omen
und zweier viertal minr und 20 d. von irm gute ze h4be. Herre Ob-
walt von Dzich 4 omen 2 viertal minr und ein 6nz von sim gßt Cftn —
rat Stmben wip 2 s. von eim blez hinder dem Obern hof. (WeckerltCk
2 s. von eim pletze hinder dem Obern hofe). Fulweis 6 s. von eii^B^
accher binder dem Obern hof. Küttingerin 18 d. von eim blez hiK. —
der dem Obern hof. Frischi der buchlin 8 s. von eim hus an de
Guter der Dompropsiei Konsum in Colinu.
271
atade. SwNter Katerin von Uriogen 2 s. %t>ii eim blez an
Gfihcidc, bet Noider. Herren It&Uieps kint von Nortgasäan \R A.
nft eün hos of dem kilcbof. Hern>n RÄilieps kint von Nortf^assnn
Ms. TOD der mattun hi HuA Hartio.« brannen nebent dem von Wit-
jhihrin Üic tu» Wittealiein i\>s. von iran mattun. Die tiunhcrrsn
lt. von dem accberbof in der rnnttat im()e rt ». von Wintertnrs Im».
TolBftr SteiuuQR 13 d. von 2 acchem af den Türcnkein v>eg.. Der
■beb von Winbacb2% 8. vun einr mattan in dem Nldern liulz gen
flfnimtra. Der brobst in d<-m Obeni hof 2 omrn rotti^H vrins van
Zi>Ilers gät iuid2'/tS- von einr mattan lit nid wendig Uueen, was ber-
ren Witnhalns von SoIzImu'Ii. l>ur Wulgerinun lohlbcr 3 i^. and -1 d.
,no zwen iochartcn nf das Kurzgolen']. Lusche Tostans wi|) 4 ». von
(ia accber an dem Gebei. [r har 5 5. von eim nccher af dem UttDur.
l-IHe BarfdAMD Ss. und t d. vun BU-osi^r Kt^itrinnn Rufürblerinun gtl.
Federll (> d. vo vim btu in RobmannsgA-'vsuii. Hciniti der smit
m kelr 12 s. von deti accheni an dem ircheid, die der von Mar-
vam. Dts itil der OAecbcu ftAt. ■% oinen und kleinli relit ans
taata minr: NValther Kd^phciinif,' y omcii und [i d. and 2 s.
kappen oad T'<j &e»ter liab«rn; die \ou AlasiKuh 1 omen den
gtaeß. (Vve von Ali(»}iaeb 1 anieu vriiiä von der g&i von Kei-
Tg DUt 2 amen von swester Jundelin fffttj; Herren Walthers kint
Keiwreiitirk 1 omcn deb selben Kälte«; Anne UA^rbin 10 omen
b KSter taabcm und 18 d. und 2 Uppen: die von ItJehcnKteiin
omcn Ton inn gAl n( den hüben; Clna-« GAsche VI, omen und d
habcr und 2 kappen iiid 18 d. 4 gesehen /e KgifiliaiiO: AbiiM-ht
Kttiersperk 3 omen und y d. mid 1 kappen und 2'^ sc*-iter liab<Tr
der Amit 30 il. ron einr liaDu-r iurbart ut ileu Turt'iikein vii.>ft.
der Bircr (Wilnbelm der W'aleb) 14 a. von den aecliern an Oe-
binder dem Obern bof; die gitcn kint 13Vi 9. von den sccbem
Gchei, die HttterüM wAm: Claus min ai-chernieister 2 sesicr
ein acelicr bi der allf an dem Tieffciiljoch : Herren ßurkant
von SuDljfASBQD 4 omcu zwiger viertal niinr von inn alten gäl
!*)■ Ottsa von der ght von UrisSLli uud klein reht; die von Schen-
oaea oad klein rccbl; die HasJcr iri omen and kleiuä rebt;
Ton Uigctnbein & omen und kicinn rcbt; äh frbwe len Rfiat
und zweiter viertal miiu:; die am uriuenspittal 2 omen; die
lim BiienswilrR'/j omen: (ierliart Ton KeisersporU. Heklins bubs wiji
;(Bd der meier von ßilol/ben). Johans kini von Koiwrspca'k 4 omen
iBeier viertal minr nnd 1 ». und IVi ka^fpen und 2Vi fle«ter balttrn:
ffeteraWalbcs kint 2'/j omen; berre Wenihervon Wittenbein 2' j omen:
A Bvkgre'fin 2 omen von den gAl von rfuiulolzhein; die zeiu Tor
««■Mälnbosen 2on«n; hcrrc Ortlich von Keiiiersperk 2'/t om«» and
tiein reht; Scbaltheis Joban» mflter & unien; Heinzeli Kremer und
BukJi Tttfel 1 halben omen; Bärkll Täfcl ß d. von einer mattnn vor
TageabriiiiDea: Otle von OirsjM'-i-k 2',f omen von <lo<i fiät von T6ren-
loin: Jacob von Walbacb B omen von dem rüI 7S Sulzbvcb: Philipe
ran BebehibetB I omen Ton Meii^erinan giüt ibat nn (!1auH PiUbii sol):
li BLriecb IVi omen von einr iuchnri ut den Itufach weg; Watbers
272 Waldner.
kint von Wasenhein 2 omen {die von Rächsen 2 omen von iime git*
ze hAben); Böschli der gerwer l'/t omen; Clans Bnm 1 omen von 2 n-
chart ze Stegli; Kftlman Esel and Cl&nli Mäbteller 7Vi omen and kleii
reht; Johansvon MorswilrTVi omen und klein refat; des kind von Eicb-
gassmi 2 omen and zweiteil ens amen and klein reht; Nibinnk Ton
Lobgassan 5 omen and 3 omen ans dritels minr acd klein reht; die
Bergerin 1 omen and an dritteil ans omen und klein reht Dis ist
das gfkt an dem Geräte: Hh Heislerin 4 schaz iedea schaz 4 d.; Tkt-
erin 4 scahz ieden achaz 4 d.; die von Alaspach 4 schaz; Bidennis
8 schaz ieden schaz 4 d. ; Sch^zinger 20 d. von sin gflt an dem Ge-
rät; Hage der Froidenrich '/i omen rotes wins and 1 kappen v«
eim blez ander Bischoff grab; Bäkris 16 d. von dem gAt an dem G»
rät; RAli am Äager 8 d. von sim gflt an dem Gerixt; Johans SigH
2 s. von sim gflt an dem Gerät; Scfaärer sin swager 2 s. von ämgit
an dem Gerät; Alges Togd 1 omen wisses wins von 4 schazen af da
Steingr&b; Volmar Schätler '/i omen rottes wins von eim stak bi
Bischoff grftb; da kilch ze Wettelshein 6 viertal rotes wins tcd
eim stak in dem Altendorfe; CAnrat ze Stein und sin brAder via
and zwen Schillinge von sim schazen an dem Gerät; die von OfieiH
borge 1 viertal rocgen und 1 kappen von vierdenhalber iäcfaart ii
Winzenhein banne; AValther Wager 16 d. von Bärgins gftt; Heniu
Färst 1 s. von dem gAt an dem Gerät; RAdger der lange 1 omei
von dem gät an dem Gerät; die Swendin 8 d. von dem gät an dea
Gerät; Heim 16. d. von dem gAt an dem Gerät; Waffelman 16 d. vM
dem gAt an dem Gerät; Frischi Zenli 8 d. von Wincers g&t an dea
Gerät; Hortwint 10 d. von drin schazen an dem Gerät; Johans Seh»
den kint 6 d. von zwen schazen an dem Gerät; CAnzi Bähler 5 i
von 3 schazen; Heinzeli Zimerman 4 d. von 2 schazen.
Eostan der vischer und sin gesellen 3 lib. von dem banwasser;
CAnzli meiger 3 lib. von der foistri zem balmtag; Henni WoUebei
and Henzi sin brAder 2 lib. zu dem balmtage.
Lehensvertrag emschen dem Prior von Feterlingen und dem Herr»
Andreas von Qir^erg. — 1S23 September.
Ne a memoria divertat presentiam et ut fataris veritatis noticii
innotescat, notom sit tarn presentibas quam fataris, qaod com domi-
nus Andreas de GTi^perch forasteriam qaaodam ab ecclesia Pa«t^
niaci in vita sua haberet et possideret, pro qua annuale senicioB.
dicte ecclesie reddere teneretur, contigit qaod saper forasteriam, qU
de iure pertinet ad predictam ecclesiam, / et saper forasteriam, qM
pertinet ad ecclesiam Constantiensem, in pericolom anime sue e*
contra conscientiam saam castrom quoddam sine consensa atriiis([i>*
ecclesie edificavit Postmodum vero divine pietatis gratia dncto^
sciens qaod, qai contra conscientiam agit, edificat ad gehennam, moD^
tione prioris Patemiaci premissa, voluit ins illud, qaod ecclesia Pate^'
niaci in iam dicto Castro de iure possidebat, videlicet medietate'
Q-äWT dor Donipropttei Koucum id Coliur.
27S
■mi recjpere et recepit, ita c|tiod ipse vel berea buus. gni se-
ios et ooDsuctadinom tcrrc licrcdilaro poeset, homagiuiri et
itatem iun diclo priori facere tcncrctar. Qaod si at) aliqno ho-
fkoc infesiAreiur, promisil se ^ine incomniotlo ecciesic t.'aslriuii
defendere et maDattioere, ita etiatn (jaod si nliijuiil datotmi
sibi eoDtlngeret. qaod ab$it, ad re$itanratiOQcm illius dampai in
sibi eccle&ia tenerelar. Et ü forte ijmaa Andrcaui vel ctus
eine berede tilio mori contigcrit. ins ecclesio Patcnüaccnsis,
t fora<ttcria et prefati castri medicta^, arl candem ccoJesiam
revertaDtar. Ileres vero. ((oi dictum castruin ab ecclesia Pater-
tooera voluerit. forasuiriaiii i(ae ad eaadem eiTienam iiertinei.
nodo posiitdcbit, i]Uod »ntcquain caiitnim re^ipcrp possit in fco-
pro ittlra^iü dict« forasteriü daas marcbas argeuti priori persol-
teacbitur et cios curio. wraiiilum qood qidsiiue raorit, miuiiu
irtar. Pro scrncio, qaod pro foraatcrla debctar, mcdietatcm ear-
nif viai apad Wiceübeiii doiuiiiiis Andreas assignavil tnli modo, ut
ifunidiu ibt babcri pot^it, lUctiu Andi'eas a senicio iiitmunis exsi-
si vero contrarinni aliqnAodo evenire contigeril, iam <licmm
serviciiim dominus Audreas nicJiilomiauH rcddere ecc^e^ie
. Hedictateni vero decimamm, qua» de kboribus bominnm
contigeril, cum oonseitsu et voluntato dainini Andrcc cl nxorU
filiomm snonim prior Patcmia^i ad ntilitatcm eccicsje sne,
de iure debuit. retinuil et medielatera cf-clesie qae est e<li-
iadicto oppido, iti quod, quaiidorunqno i'H()etlanas ad servieu-
•Cdeste innitticiidaäfnorit, rommani ronsensii iitriu«4]ac ec-cle^ie
toatar Pateniiacensis ^cilicct et ('onstaatiea^. <jue coaveotiooes
anllo valcADt aaallari scd utrubique stabile« periietualitcr ma-
ii ineormpte. sepefetns Andreas tigillo domin! FI. BasUlcnsis cpis-
iägiüo domini IT. MArbacens» abbati», rrüIo qaoqae communi
presentein cartidaB feeit et voluit roborarL Actum anno
M"'("C*XX*n*= mcn^e Septem hm.
Ortginal äiiT IVrgairiftnl mit de» ad HanferhnUrcn hAnf;endeD Siegeln'
Du ente i»l tichlecht erbalteo, tdd dem swciteD sind nur Doch Spuren
fcben, TOD dem Coltnarer ist nur ein Fragment Torhauden mit der
lUlfte des Adlers und dem Reste der L^mschrtft ...ÜABJ...
Stadtarchiv. DD. St. Peterwtift I)
UHmAt. I. QMtfa. a. Obmb. fl. f. a. t.
18
Die
Baathlltigkeit der ehemaligen Prfimonstratensei
Abtei Allerheiligen anf dem Schwarzwalde.
VOD
Franz Ji^ob Schmitt.
[Hit Abbildung itiif Tafel XV.]
Im ersten Bande der Schriften des Altertumsvereins f
das Grossherzogtum Baden, welche im Jahre 1846 in Bade
Baden erschienen, wurde auf S. 14 u. 15 mitgeteilt, dass to
Tereinsdirektor, August von Bayer, Beisen nach Laatenbac
Allerheiligen und Sinsheim unternommen worden seien, o
an Ort und Stelle von mit Vermessungen begleitete Aufnahm
der Baudenkmale für die Vereinshefte vorzubereiten. Vi
diesen vermessenen Aufnahmen erschienen in Wirklich!«
aber nur die Zeichnungen der Kirche der ehemaligen Ben
diktinerabtei auf dem Michaelsberge zu Sinsheim, währei
Allerheiligen und die von dieser Abtei erbaute schöne sp5
gothiscbe Kirche in Lautenbach eine nach genauen Ve
messungen gezeichnete Aufnahme und Herausgabe bis zu
heutigen Tage noch nicht gefunden haben.
C. J. von Gulat -Wellenburg gab in seiner Übersicht d
geschichtlichen Baudenkmäler im Grossherzogtum Bade
welche im dritten Jahrgange der Schriften der Altertums- ui
Geschichtsvereine zu Baden in Karlsruhe 1848 erschiene
auf S. 139 folgende Notiz: „Allerheiligen, Eigonthümer: di
Domainenfiscus. Ehemalige Cisterzienser- Abtei, seit 1803 eii
Ruine. Die Erhaltung der malerischen Klostertrümmer ve
dient alle Beachtung." 0iese Notiz vom Jahre 1848 wur«
von Dr. Wilhelm Lotz in seiner 1863 zu Kassel erschienen
ButhAdikeit der Prftmonst»tea«enbtei Allwh«tirgen. 275
SoBst-Topographic Dcutsclilands nacli gedruckt, auch hier er-
Hot Allerbeiligen als Cisterzienserkloster, während es doch
rritmoastratensem gegrüadct uDd iliusen bis zu seiner
behung »tets gehört halte. Audi die Angabc Gulats,
Lot2 gleichfalls nachdruckte, dass iUlerheiligen seit
Jahre 1803 eine Knine, ist unrichtig. J. B. Kolb be-
mhlet aufS. Uff. in seinem 1813 zu Karlsruhe erschienenen
^lifcOD vom Grossbcrzogtuni Raden, ata Zeitgenos.«e , dass
tti|jlekti nm Cu Juni 180.1 Allerheiligen durch einen BUtrstrahl
gctroflcD und hinweggpbrnnnt, doch von der schönen grossen
ms Quadersteinen erbauten Kirche nur das Dach, wie auch
das HoUvrerk des Spitzturmea verbrannt, die vier Glocken
Ijschinolzen, auch die Kreuzgewülbe des Kirchen seh ifTes hin
wieder Schaden genommen. Somit hatte durch Wieder-
tellUQg eines neuen Darhstnhles und entsprechender Ein-
tuDg leicht, nach dem Unglücke von 1803, die Erhaltung
wertvollen Baudenkmals; erreicht werden können. Leider
im Jahre 1811 Kirche und AbtcigehJiude von Aller-
auf den Abbruch versteigert und erst jetzt machte
du merkwürdige Baudenkmal zur Ruine.
verdieiistvollp Kunstschriftstellcr Heinrieh Otle*) hat
rhetUgen itii Schvrarzwaldc wohl niemals gesehen, sonst
er nicht die ehemalige Abteikirche mit Pfeilern, welche
Divnsle gehabt und mit zwei Nelwnchören an der Ost-
dos Kreuzarmes beschrieben. Otte hat dies eben im
16^4 ruhig nachgedruckt, was Dr. Lotz in seiner Kuust-
iphie 1^63 Ul>er Allerheiligen irrtUndich geschrieben hatte,
ii^t nicht bekannt inwiefern sich die Prümonstratcnser-
ihorren an den eigenen Bauten beteiligt haben, doch
einer derselben als „nmgister operis aive fabricae',
er des Bauwesens zu sein. Die Konversen, welche
Euiuit verstanden und ableu, durften auf kurze Zeit an
Überlassen werden, jedoch nicht zur Anfertigung
Grinsender Werkzeuge {machinao mortiferae).^ Norbert,
dUfur des Orden», hatte die Einrichtung getroffen, das»
KlfetCT seiner Regel die Abtei Prämonstrat im Bistum
*(0IU, HaadbDch der kirchlichen KnDst.ArchftotOKtc ae< deuucheo
5. Aufl. Ijfipiig 1S8*. IL Bd., S 382. - ») Siebe Ot*«, Ge-
der drubcbrn »■ukuuR, ]»74 I. Bd., 8. SM.
18*
276 Schmitt.
Laon als ihr Haupt betrachten sollten und, dass jährlich säml
liehe Äbte und Probate der verschiedenen Häuser sich i
einem Generalkapitel zu versammeln hatten, wo die gemeir
samen Angelegenheiten besprochen und beraten werden musstei
Entsprechend dieser Vorschrift des Stifters ist es denn seh
naheli^end, dass die bischöfliche Domkirche in Laon als Vor
bild für die Klosterkirchen der Prämonstratenser angesehei
wurde. Dies beweist in ganz frappanter Weise die Kirch
des Klosters Allerheiligen auf dem Schwarzwalde, deren Grund
riss wir auf Taf. XV nach eigener Aufnahme mitteilen. Ge
mein mit der Kathedrale Notre-Dame in Laon hat Allerheiliget
die Kreuzesform, den Centralturm über der Vierung und dei
geraden Chorschluss, endlich auch die polygone Apside an
der Ostseite des südlichen Querschiffarmes. Planmässig wai
wohl auch am nördlichen Querschiffarrae eine gleiche Apside
wie die Kathedrale von Laon auch deren zwei besitzt, in Aller
heihgen kam jedoch die andere nie zur Ausführung. Wii
haben somit ein Bauprogramm in Allerheiligen, das ganz den
der Hauptkirche in Laon entspricht, und wenn die seclu
weiteren Turmbauten, welche die Kathedrale ausser dem Gen-
tralturme noch besitzt, in Allerheiligen fehlen, so darf die!
bei der Knappheit der Geldmittel, welche den Mönchen des
Schwarzwaldes zur Verfügung standen, nicht erstaunen. Die
Kathedrale von Laon ist am Anfange des 13. Jahrhundert!
begonnen und besass ursprünglich eine runde Hauptapside
mit Chorumgang. Gegen 1230 wurden diese Bauteile nieder-
gelegt und ein gerader Chorschluss an die Stelle gesetzt, dei
beute noch besteht. Der in den sechsziger Jahren unseres
Jahrhunderts mit der ßestauration betraut gewesene Archi-
tekt Boeswilwald hat die Fundamente der runden Apside uod
des Chorumgangs aufgefunden, so dass diese interessante kunst-
historische Frage bei der Kathedrale von Laon entschieden
worden ist 0 Da die Demoliemng erst gegen 1230 stattfand
so kann erst nach dieser Zeit die mit geradem Chorschluss)
versehene Domkirche zu Laon den Prämonstratensem Muste
und Vorbild für ihre Klosterkirche in Allerheiligen gegebei
haben. Somit dürfen wir mit Ausnahme der romanische;
Vorhalle, welche gleich nach der Gründung des Klosters er
<) Siehe Viollet-le-Dun, Dictionnaire de I'arch. franc- Bd. V, S. 16(
Baatli&tifkeit der PrAniODstr&teiucr&btci Al)wknl^;eu. 277
in wird, eleu Plan und die ÄusführuDg des dreischiffi-
kreozförniigen Kircbeubaues selKst, als erat u»ch 1230
lUtAXiden, attoetinien. Der Centralturm in l^aon hat in
MiDon Pfciterachscn gemessen eine Weite von 12,25 m nod
CeniraUiiim in Allorliciligen eine Weite von nur 7. 54 m,
hHm den u Ort und Stelle Ton uns gemachten Aufnahoien.
tl«iaen Maass^talic in AllcrIiiMligen ents|)riclit es denn
)llkoninien, üass hiur die SeiteiischitTo nicht, wie in
>n ratt oberen gewölbten Emporen rersehcn worden sind,
th fehlt <las dem Biuisysteme der hochstrebenden Kathedrale
;>rccbendc Triforium. Voraussetzen dürfen wir aber, dass
dem Doppelfenster im geraden Chorschlusse r4n mftchtiges
ister in Allerhcili$;en ehedem vorhanden, wie solches
Kntiicdrale in I^on eine ganz besondere Zierde verleibt.
J>« das Mauerwerk des Chorschlusse» in Allerheiligen leider
noch kaum auf einen Meter Hohe über dem Fussboden
Kircheninnern beule vorhanden and ans ältere Zeicb-
dur Choransicht unbekannt, so sind wir eben gezwungen
Hrkonstruklion mit Hilfe des grossen Vorbildes in I^aon
i bcthätigen. Noch vor der biscliöflicben Kathedrale Xotre-
w haben die PrÜuioustratonyer in Lnun die schöne Abtei-
le Saint-Martin im frtthgothischen Style von 1170 ab zu
ilco begonnen. Aach hier sehen wir eine rlrcischifFige
»Ige gewfdbte Basilika mit an der Ostaeite des Trans-
aiugebauten Kapellen. Das System des Langhauses')
ipricJit ganz demjenigen, welches wir bei der Pfeilerbildung
Kirdtc in Allerheiligen featgelmlten sehen.
Die Kirche des Främonalratenserklosters Rüti bei Rappor-
^1 in der Schweiz entstand als Steinbau von 12U ab,
Irtch/eitig mit Kloster Allerheiligen auf dem Pchwari-
wit! hier inl auch bei der Kirch<! in Küti eine westliclie
einem rundhoglgcn Tonnengewölbe Ul>erdeckta Vorballe
ein gerader Cburschhi^s zur Ausftihrung gekommen '). was
stncD wieder auf den Sitz der Ordensstiftung in der l)iö-
Lson hinweifft. In RUti fehlt ein QuerschifT und clnmil
Centralturm, dafür ist an der Ostsette der beiden
t) iUm VhiUel-kDuc, Dtclioiinaire de rarch. Innc. Bd. VU, S. IST.
^aUa Pr. RahD. 0«cb. d. bfld. K. i. d. Sebvi>U. Zürich 1^0.
278 Schmitt.
Seitenschiffe je ein viereckiger Turm angelegt gewesen. Be-
kanntlich sind bei der Kathedrale zu Laon die SeitenscbiffeT
sowohl an der Westseite, als auch an den dreischiffigen Quer-
armen durch je einen Turm abgeschlossen. Die Prämonstra-
tenserkircfaen zu Ilbenstadt in Oberhessen, zu Jerichow bei
Tangermünde, zu Germerode und Vessera in Norddeutschland,
zu Steingaden bei Schongau in Oberbaiem, zu Horpacz, Ocsa,
Zsambeck und Elein-Beny bei Gran in Ungarn, Mühlbausen
bei Tabor und zu Tepl bei Eger haben jede zwei Westtürme
und meist in direkter Verbindung mit einer offenen oder ge-
schlossenen gewölbten Vorhalle. Drei Türme haben die Prä-
monstratenserkirchen zu Kaiserslautern in der Rheinpfalz und
in Merztg an der Saar, die zweichörlge zu Knechtsteden bei
Dormagen hat wie Allerheiligen einen Centralturm und ausser-
dem zwei weitere Türme, gleich der Klosterkirche in Rüti am
Ostchore; endlich hat die zweicbörige Kirche zu Ärnstein an
der Lahn zwei Türme im Osten und zwei im Westen, also
im Ganzen vier Türme. Auf diese angeführten Baudenkmale
gestützt, können wir allgemein behaupten, dass die Prämon-
stratenser im Anschlüsse an die Kathedrale von Laon bei An-
lage ihrer Klosterkirchen den geraden Cborschluss mehrfach
anwandten, gerne Vorhallen anlegten, und entweder einen
Centralturm bei Kreuzkirchen oder bei Kirchen ohne Quer-
schiff zwei Fa^dentürme, sei es an der Ost- oder an der
Westseite zur Ausführung brachten.
In Allerheiligen lassen sich vier Bauperioden an der Kirche
anterscheiden, die erste brachte eine romanische Anlage und
von dieser hat sich die mit rundbogigem Tonnengewölbe über-
deckte Vorhalle mit dem Hauptportale, das im Rundbogen
schliesst, bis heute erhalten. Gemäss den Formen dieser nach
aussen offenen Vorhalle dürfte ihre Entstehung in die ersten
Jahre des 13. Jahrhunderts, also in die Zeit gleich nach der
Gründung des Klosters, zu setzen sein. In der zweiten Baa-
periode entstand die jetzt noch sichtbare Kreuzkircfae mit ge-
radem Chorschlusse und ebensolchem Abschlüsse der zwei
Querarme, mit dem viereckigen Centralturme, einem drä-
schiffigen aus drei Jochen bestehenden Langhause, Alles mit
Kreuzgewölben auf Steinrippen im frühgothischen Style, in
der Zeit nach 1230 ausgeführt. In der sich hieran scbliessen-
den dritten Bauperiode entstand die, mit fünf Seiten des
Rteer
BMitfaiUiglielt der Fiimonfttmeaeerablei AUerhi-üigeo^ 279
Achtecks an der Ostseite des südlichcTi QuerschifTannes aus-
gfbaatCt iiuf Rippen gewjjlbte Kapelle, sie dürfte >d den letzten
Dezennien des 13. Jahrhunderts erriditet sein. In dieser poly-
goaen Apside auf der Epistelseite der Kirche stand t;eiuäss
itr Vorschrift und Sitte der Altar ud onmeK sanctoa. Die
liedemng der Dienste und die Protilierun^ der Gewölberippen
amgebautea Kapelle ist die gleiche wie am früh(j;othi-
üteo Cbore der St. Galluskirche in Ladenliurg am Neckar.
Im Jahre 1470 ztirstörte ein verheerender Brand das Priimon-
itratenserkloster Ailcrheiligun; namentlich das drcischiflige
fruhßothische Langhaus der Kirche nnd der an dessen Süd-
löte wohl damals schon vorhandene Kreuzgang frurdeu der-
art hetichädigt, dass diese Teile neu erbaut werden mussten,
«odiirch wir die vierte Bauperiode veranlasst linden. Das
bgothiscbe Langhaus war als Hochkirrhe konstruiert, wie
ite nodi an den betreffenden Öffnungen der Seitenschiffe
dem Querhause leicht ersichtlich ist, der spatgothische
u wurde nach 1470 als eine Hallenkirche, also mit
vorher erhühten Seitenschiffen angelegt. Ganz rein ist
Konstruktion der llAlleokirchc aber nicht ausgefallen, da
der Kämpfer der zwei Abseiten nahezu einen Meter tiefer an-
getagt wurde, wie der Kämpfer der Mittelschiffgewölbe. Der
Gmd, warum die zwei Seitenschiffe erhöht wurden, dürfte
2U änden sein, dass die Klostergeistlichen dem an der
ite neu auszuführenden gewülbtea Kreuzgaoge ein oberes
geben wollten. Daher erklärt es sich denn auch,
die Fenster des südlichen Seiteuschiffes erst hoch oben
«af Konsolen ruhenden Gewölberegion angeordnet wer-
den konnten, und zum Teile nur aus kleinen Rosetten be-
Maodra. Während man die Dienstbiindel an den Aussen-
Binem des nördlichen Seitenschiffes vom frühgothiächen
Kircbenbaae fortbestehen Hess, wurden dieselben am südlichen
Sütnuchiffe einfach ausgebrochen, man legte nämlich die alte
liiiäclie Mauer bis zum Fundamente nieder und führte
neue ohne Dienste ganz kahl, als ungegliederte geschlossene
er auf, Hess sogar die Strebepfeiler aussen weg, um den
(ilbieo Kreuzgang ohne Unterhreclumg längs dem Seiten-
Kkiflc binftlhreii zu können. Chor undQuerschiff mit Vierungs-
tvra waren beim Brande von 14T0 und wohl auch beim
ifälrrea Brande vun 1525 unversehrt geblieben, so erlitte»
M
der
280 Schmitt.
diese Bauteile keine Veränderung und sind dadurch in ihrer
ursprünglichen frühgothischen Konstruktion bis auf unsere
Tage erhalten worden.
Der mit vier Wasserspeiern versebene viereckige steinerne
Centralturm besass die Glockenstube und darüber einen sehr
schlanken, in Holz konstruierten und mit Schiefer gedeckten
achtseitigen Helm; das Steingewölbe der Vierung lag, wie
beim Centralturm der Oppenheimer Katharinenkirche und dem
Glockenturme der Främonstratenserkirche zu Kaiserslautem
in gleicher Kämpferhöhe mit den übrigen Gewölben des Mittel-
schiffs. Die Bogenform in Allerheiligen ist vorherrschend die
eines Spitzbogens, dessen Mittelpunkte nicht sehr weit von der
Hauptachse Hegen. Die Pfeiler des frühgothischen Kirchen-
baues in AUerheiligen sind reichlich mit Halb- und Dreiviertel-
säulen besetzt, welche den überall durchgeführten Gurtbogen,
Ortbogen und Gewölberippen entsprechen. Die Gewölbeiippen
in Allerheiligen (ausgenommen die spätere mit fünf Seiten des
regelmässigen Ächtecks hergestellte Apside) zeigen das ein-
fachste Profil, welches die gothische Baukunst kennt, es sind
kantige Rippen, die aus drei Platten und zwei Schrägen sieb
zusammensetzen. Dasselbe Profil finden wir auch bei den
Steiiirippen der mit Allerheiligen in stetem Zusammenhange
befindlichen Prämonstratenserkirche St. Nikolaus in Hagenau.
Das in Rede stehende kantige Hippenprofil hat vor den später
übliclien, reichgegliederten den Vorzug, dass es sich leicht
mit jedem gewünschten Ornamente auf den fünf geraden
Flächen bemalen lässt, und erklärt sich hieraus auch seine
häufige Anwendung bei der italienischen Gothik und soll hier
nur an Sau Francesco in Assisi erinnert werden. Die Kapi-
tale der Dienste sind zum Teil in schlichter Kelchform mit
der Bestimmung aufgemaltes Ornament zu erhalten, zum Teil
mit geschmackvollen skulptierten frühgothischen Blumen und
Pflanzen geschmückt. Auch in der Formation der Fenster
und der Strebepfeiler mit der oberen Abdeckung in Satteldach-
form mit vorderen durch Maasswerk gezierten Giebeln und
diese krönenden Kreuzrosen kündigt sich die frühgothische
Baukunst an. Die grösseren Fenster, wie das noch in der
Aussenmauer des nördlichen Quer schiffarmes teilweise erhaltene,
hatten einen Mittelpfosten und Nasen in den Spitzbogen;
ebenso haben die vier schmalen Fenster der kleinen Apside
IUtültit%keit du- PrAnnoNtrateiiwnbtei AUerbeiliKCn- 281
IdlicbeD Querschiffarme im uoteren äpitzbogen Nasen
rübtir eiuüu Ureipasü, somit eiiii; Dctnilbjldnng, wie sie
KDZ ebenso an der Kirche der Präiuonstratenscrinnen
enherg bei Welzliir tindel, wcJchp um l'iGT als ein-
e Kreuzkirche von deien erster Äbtissin Gertruilis, rc-
1 1297, Tochter der heiligen Elisabrlh, erbaut wurden ist.
der Nordfleite tWs Cborraumes bi>rnn(Ion sich auf ju
ekuppclten Säulcheii und an der Südseite auf je \ier
idten Säulchen Blendarkadeo, deren Bogen in KIcebiMt-
mit zierlichster l^uhfüllunt; versehen war, auch die
,le dur 14 Saulchtiu hatteu reichen Dlatt schmuck. Diu
hgc Bleiidarkadv auf der Kpistciseite war ehedem der
tUifal der Kirche. Es war liturgische Vorschrift bei
orberrcnstifccn. dass der Vorstand des zum Chorgebete
melten Konveuls in einem Itesondercn ISetstuhlu stand
^nieete. Für jeden Festcyklus diento ein besonderer
daran befand sieh die bildliche Darstellung von einer
ci l'orsonen der («ottheit und der Propst oder Abt be-
Ich daher in den dem Festcjklus des Kirckenjahrcs
icheu Cborstulil.*) In der vierteiligen Blendarkade auf
vuujielisteu Seite haben wir otTL'pbar die Chorslühle der
ehttlichen, in monumentaler Weise mit dem Kirchenbau
verbunden, vor uns, denn es steht urkundlich fest, dass
ribgen bei seiner Gründung nur aus dem I'ropst und
eiteren Geistlichen bestand und dass das alte Siegel
auch uur fünf knieende Brüder zur Darstellung ge-
. hat Leider ist von der Mitielsiiule an der inueren
imI tl« Cborraumes, welche ehc<lem eine zweibogige
irkade gestützt, nur nocli dur Sockel und die ßftsis er-
Schaft und Kapital und alles Olicro aber spurlos vei^
Mlen.
[ttiiich skulptierte Zierden haben sich in den auf uns
en Iluinen von Allerbeiligen nur bei den Schluss-
Hip[iengewülbe erbalten, der eine derselben zeigt
runder Sandäteintafel von 47 cm Durchmesser das
einee segnenden Christus, Majostas Pomini, und an
ttr Seiten abteilungen, also cwischen den anlaufenden
|i öMrt F. Mon«, Vir hüdemita Kamte In 6ro«b«m>(rtuin Biulim.
I9S7. Bd I», ». Hl.
282 Schmitt.
vier Diagonalrippen die Köpfe der vier KvangeliHten , weldie
heute auf dem Boden des unbedeckten Kircheninnem an-
geschützt liegen. Vom spätgothischen Kreuzgange bht sicit
auch noch ein Scblusstein bis jetzt erhalten, auf ihm ist du
Lamm Gottes mit der Fahne innerhalb eines Dreipasses in
Skulptur zur Darstellung gebracht. Sofern nicht bald die
Verbringung dieser wertvollen Sandsteinreste mittelalterlicher
Kunst nach den biefür bestimmten Grossh. Vereinigten Samm-
lungen in Karlsruhe veranlasst wird, dürfte in wenigen Jahres
deren Vorhandensein kaum mehr erwartet werden.
Von den Konventsgebäuden haben sich nur wenige Reste
erhalten und sind dieselben in der Zeichnung Taf. XV näher
ang^eben, und das sicher unter der Erde jetzt noch Befind-
liche mit Hilfe von Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert^
zu einem Ganzen vervollständigt worden. Vier Joche des
spätgothischen Kreuzganges lassen sich an der Aussenmaaer
des südlichen Seitenschiffes heute noch genau feststellen und
wurden daher auch in der Zeichnung als vorhanden angenom-
men ; ebenso sind die Mauern vom Kapitelsaale noch zu sehen,
es war ein Raum von quadratischer Grimdfläche, ehdem wohl
gewölbt und dürfte eine Rekonstruktion von neun Kreu^
gewölben auf vier freistehenden Säulen der ganzen Anlage am
meisten entsprechen. Der Kreuzgang zog vor dem Kapitel-
saale und der Sakristei entlang, diese lag unmittelbar am
südlichen Arme des QuerschifTes, noch heute sind die zra
Portale an der Aussenmauer der Kirche zu sehen. An dar
Südseite des Konvents lag wohl das Refektorium, daneben
die Küchen und Treppen einerseite zum Keller und anderseits
zum oberen Geschosse, wo Dormitorium, Bibliothek und Sta-
diersäle sich befunden haben müssen. Somit haben wir ein»
ganz regelmässige Bauanlage vor uns, welche sich um den
im Grundrisse ein Rechteck bildenden Kreuzgang gelegt hat.
Aus den vorstehenden Mitteilungen dürfte sich ergeben,
dass die Abtei Allerheiligen im Schwarzwalde zu den be-
deutendsten Baudenkmalen gehört, welche der Orden der Prä'
monstratenser zur Ausführung gebracht, und wie das Kkistec
selbst als Pflegerin der Wissenschaften sich weithin beriibo*
*) Siehe die Lithographie in der Monographie „Das Kloster AÜ^^
heiligen« von Prof. K. G. Fecht. KarlBruhe 1872.
Baathiti^eit der Frftmoostratenserabtei Allerheiligen. 283
gemacht, so ist es ihm auch durch sorgfältige Ausübung
bildender Käoste gelungen sich hervorragend zu bethätigeo,
es möge nur an die \on Allerheiligen 1471 bis 1483 durch
Hdster Hartwig erbaute schöne gewölbte Pfarrkirche zu Lau-
teobach im Renchthale mit ihren Schätzen an Giasgemälden
md kostbaren Flügelaltären erinnert werden.
Die älteren frühgothischeo Teile der Kirche zu Allerheiligen
Khtiessen sich würdig an die bekannten Baudenkmale zu
Gdnfaaosen and Marburg, zu Wimpfen im Thal und an die
Liebfranenkirche in Trier, wie auch an die Benediktinerabtei-
kirche in Weissenburg an und vervollständigen in treffliebster
Weise eine Bauperiode, welche für jeden Freund der vater-
liadischen Kunst einen so hohen Wert und ein so grosses
Interesse mit vollstem Rechte in Anspruch nimmt.
vtto finiBfelfl.
Nacb seinem Leben nnd litterarischen Wirken
geschildert
Tob
¥. W. B. Both.
Die GeldirtengeBchidite ging an dem durch seine Lebettr
Schicksale nnd sein vielseitiges schriftstellmschea Wirken merhi
würdigen Otto Bmnfels nicht ahm Beachtung vorfiber. Aoai
gelegentlicher Erwähnung des Hannes und seiner SchiÜMj
besitzen wir jedoch weder eine eingehende Biogra^iie d»i
selben, noch eine Aufzählung seiner überaus xahkeicben vat
vielseitigen Schriften. Vor Kurzem erst ward der Terstorbeii
K. Hartfelder dem Otto Bmnfels als Vertheidiger tJIridi
von Hütten in seinem Aufsatze in dieser Zeitschrift N. F. VIII,
665 f. gerecht — Was ich im Laufe längerer Jahre in dfli
Bibliotheken zu Mainz, Frankfurt a. M., Darmstadt, Stra»
barg, Wernigerode, dem gennaniscben Museum zu Nürnberg,
der Wiener Hofbibltothek und Üniversitätsbibliotbek za Leipiig
sammelte, habe ich nachstehend zu eioem abgeruDdeten Leben»-
bild verarbeitet und suchte dem Bnmfels ohne konfessiODdleo
Standpunkt an der Hand der Quellen möglichst objektiv ge-
recht zu werden.
Otto Bmnfels ward als Sohn des Jobann Bmnfels, eioa
Küfers, aber rechtschaßenen und ernsten Mannes, zu Maioi
geboren. Der Name seiner Mutter ist unbekannt Sein Vatei
war wahrscheinlich von Braunfels im Solmsischen nach Mütf
gezogen, davon nahm er den Beinamen Braunfeis (Bmnfels]
an, wodurch derselbe Gescblechtsname ward, während dei
eigentliche Familienname verloren ging. Das Jahr der Gebur<
des Bmnfels ist unbekannt, dürfte aber zwischen die Jahr
Otto Bmnfttls.
38 !k
MTs
14SS gebtiren. BrunTola besuchte zm Mainz die
Schulen und ward Magister der freien Künste, waa
oa Lcb«uäalter von 21 Jahren voraut^setzen und achlicssen
ftiBL, d«S8 er diese Würde im Jahre 1505 oder 1509 erwarb.
— BraDfels war jedeufalls für den f^eistlichen Stan<l bcättitimi.
Dt aber sein Vater die Mittel zur vrisseoschaftlichen Ausbil-
Ang uicht aufbrachte, trat der jun^'c Briinfels in das Kar-
Ih&üerkiosier bei Strassburg ein. Die vielfach verbreitete
Angabe, iJrunfeU sei in das Karthäuserkloster bei Mainz ein-
ptrcien, ist entschieden falsch. Seines VaterK Uittun und
Droben U&tleQ ibu nicht von dem Eintritt ins Kltister abhul-
leo kouBCu.') Wann der Eintritt ins Kluster erfolgte, ent-
li^t äch unserer Kenntnis, ßrunfels blieb aber trotz der
KkstMiuauem mit der Aussenwett in Verkehr. Im Jahie
^S «ar Nikolaus Gerbellius aus Itai^el nadi Strassburg flber-
Hbdelt nad hatte sich dort als Rechtsgelehrter niedergelassen.
^K dieKm humanistisch gobildcrfin Mann ward Bnuifels vor
|Hll bekannt und genoäs dessen UuLerricht wie auch wiäsrn-
tcbaftJiclic Anregung. Im Kloster war Brunfels krank ge-
laden und rettete auf Anraten des üerbelltus ^eine Gesuud-
P& durch Trinken von Gaigakholziibäud. Welcher Art die
okhcit war, hisst sich nicht feststellen ; sofort an die Lust-
wo4 Yorhergegangene sittiichc VcrimiDgen des Brun-
denken, wenn auch in erster Linie damals gegen diese
t Guajak gebraucht ward, dürfte zu gewagt seiu.
«agte dem Brunfels das Leben in dem gtrengen Kär-
nten nicht zu, auch mögen sich humanistische KinHiisse
gemacht haben, welche zu dein Kloslerlehen nicht
Die Annahme Hegt nahe, dass i'-runfela Priester
uoJ als Lehrer der Novizen Vergeudung im Kloster
\)w Krziehungsfach brachte ihn auf (bedanken einer
Tecbeaserung desselben. Während seiner Krankheit ward er
Vf du JdangelhafLe der Methodik des Erziebungswescns der
den aufnierk.sam. Auf ncupU tonischer Grundlage
er in aeineu Scbriften; De corhgendls studiis severiori-
yneceptiuQculae breves. Strassburg, J. Schott, 1519 und
^rbnrismi institutionis puerorum. Strassburg, J. Schott,
clüÄge zur Verbesserung des Schulwesens vor. f)u-
1.
286 Kot h.
bei stand er auf dem Grund und Boden der betreffenden
Schriften des Erasmus von Roterdam und Melanchthons, bil-
dete aber Manches weiter ans. In der Vorrede dw Schrift:
De corrigendis studiis etc. wendete sich Brunfels an VT. G«<-
bellius, er habe Guajak getrunken, was ihm nützte und ihn
wieder gesunden liess. Er ergiesst sieb in Lobsprüchen über
das Guajak und tadelt die empirische Verfabrungsweise der
Winkelärzte. Seine Müsse habe er gegen des Arztes Vorschrift
zum Nachdenken verwendet und diese Schrift zustande ge-
bracht, um den Studierenden ihre Aufgabe zu erleichtern.
Weitläufiger hätten Erasmus und Melanchthon diesen Gegen-
stand behandelt, er bespreche die Sache kürzer und verdanke
dem Unterricht des Gerbellins Vieles. Die Schrift selbst be-
handelt die Zeiteinteilung für das Studium, das Scbullokil,
die Lesung der Schriftsteller nebst Verzeichnis Solcher, die
Grammatiker, Poeten, die Dialektik, Mathematik, Mediän,
Rechte, Theologie sowie die heilige Schrift nach ihrem morali-
schen und gefaeimn issvollen Inhalt etc. — Dieses neue Bahnen
auf dem Gebiete des Schulwesens anstrebende Auftreten wie
die Hinneigung zum Humanismus Überhaupt bei Brunfels fand
im Kloster jedenfalls keine freundliche Aufnahme. Dazu kam
noch die Anregung durch Dr. M. Luthers Auftreten, was Alles
bei dem jungen Brunfels den Entschtuss reifen Hess, da.<4 Klo-
ster zu verlassen. Mit einflussreichen Männern aus dem
Kreise der Humanisten und Anhänger der Reformation trat
Brunfels frühe schon in Verbindung. Bereits 1519 war er
mit dem Fabricius Capito, Prediger zu Basel, bekannt ge-
worden und hatte auch den Pellicanus kennen gelernt. Im
Jahre 1520 gab er eine seine reformatorische Richtung deut-
lich kundgebende Schrift: Confutatio sophistices et quaestionom
curiosamm, ex Origene, Cypriano, Nazianzeno, Cyrillo, Chry*
sostomo, Hieronymo, Ambrosio, Augustino, Athanasio, Lactan-
tio in Schlettstadt bei Lazarus SchUrer in Quarto heraas.
Gewidmet ist diese einen ungemeinen Eifer für Erkenntnis
der Wahrheit aus den Kirchenvätern beweisende Schrift dem
Fabritius Capito, Prediger zu Basel, XV. kalend. Martii ') 1519.
Eine Ortsangabe fehlt. Nach dem Vorwort hatte Capito den
Brunfels ermahnt, den Origines zu lesen, um denselben von
1) 15. Februar.
Otto Bnmteli.
287
welÜicTiprSchrirten, denen er nach dessen Ansicht
sehr ergeben gewesen, abzulialteii. Es grusse {l<>n Gapito
Michael Herus, der Kenner der fO'iechiscbcn und hebräischen
Spnrbe und Lamiwrtus der Throloge. Er habe seine hebrät-
icben Studien seit fast einem Jahre häufigen Unwohlseins wc-
po abgebrochen, hoffe aber, solche fertzusetzen. Capito solle
bewirken, dass dereelbe sein hebräisches Wortcrbach im Drucke
tnelieinen lasse. Auch bat er, den l'elhcanus von ihm grUssen
n wollen.
Auch mit Beatus Rhenanus trat Brunfels 1520 in Ver-
Wir. Ztifilci';h strebte er darnach, mit F.rasmus von Roter-
^m bekannt zu werden. Dazu sollte ihm Beatus Rhenanus
Hlbelfea, Am IB. Januar 1520 schrieb lirunfels aus der
'Kinhause bei Strasshurg an Beatus, er bat um Vermittlung
ier Freundschaft des Erasniiis von Roterdam, und freute sich
6a Bekanntschaft des Othmar Luscinius, Nikolaus Gcrbcl, V.
Fabridas und Vol. Augnstus, die ihn begünstigten, auch Me-
hichthon interessiere sieb ffir ihn. Er habe dem VoI|>h.
iridus über das Thema gesrhriohcn, ob die Theologie her-
nder sei als die alt« Schola.stik.') Am 5. Februar 1520
Brunfel» dem Beatus Rhenanus aus seinem Kloster mit,
habe de.<isen Kommentar über Seneca gelesen und dessen
Sritriftra erhalten, dieselben seien ihm sehr vert. Als Gegen'
pjbf sandle er einen Brief des RuITiir ^xtus an Valentinian
ligmttiB. ■) Am 18. März 1520 sandte Brunfels einen Brief
im Sl. Bttcer an Beatus Rhenanus *) und am 19. März 1520
wihnte Bucer dem Beatns gegenüber des Brunfels als eines
rmrodes. •)
Mit grössteiD Eifer strebte Brunfels darnach, sich die neu
RKhienenen Schriften des Erasmus zu verscliafTen. FUr Bea-
tu durchsttiberto er die Bibliothek seines Klosters und sandte
(cfaukiSene HandKchriften, so am 'J. Mai 1520 Briefe Friedrich
BuhBFOssa'a, die 6r in dieser BiblioUiek gefunden, au Beatus.^)
isi der Kuthause bei Stra.ssbur,2 schrieb Brunfels an Beatus
I. August 1520. er habe am S. August Bucer-^ Brief pr-
n. Er freue sich über die Freundschaft des Johannes
*^ Brkfrccbad ilea B«at(u Rhesuna. heniDsgcg. vob Horavib und
. Uipuc 1S8S, a 109-300. — >l Ebenda S. 206-207. —
H. 218. - *) Eboida S.816. - ') Kboutt S. 234.
288 ßoth-
Priscus und des Bachdruckers Schott in Strasaharg. *) Dem
Erasmus von Roterdam hatte er geschrieben und um dessen
Freundschaft gebeten. Erasmus, welcher doch so vielen Un-
bedeutenden seiner Zeit Briefe sandte, antwortete nicht, da
ihm jedenfalls das Mönchskleid an Brunfels nicht zu dessen
Schreibweise zu passen schien. Am 29. August 1520 schrieb
Brunfels in sehr beachtender Weise über seine Lage im Klo-
ster an Beatus und äusserte das Verlangen, dasselbe zu 7e^
lassen. Er klagt über Tyrannei eines Ungenannten und die
unwürdige Lebensweise im Kloster. Er habe an Luther ge-
schrieben. ^ Der letzte Brief aus dem Kloster wurde von
Brunfels am 11. November 1520 an Beatus Rbenanus gerichtet*),
bald darauf scheint Brunfels das Karthäuserkloster verlassai
zu haben. Frühestens erfolgte dieser Schritt in der Jahres-
wende von 1520 auf 1521. — Eine für seine künftigen Ge-
schicke wichtige Bekanntschaft machte Brunfels 1520 zu Strass-
burg, indem er seinen künftigen Gönner und Freund Ulrich
von Hütten kennen lernte.*) Brunfels lobte dessen Glosae
der Bannbulle Papsts Leo X. gegen Luther sehr.^)
Luther hatte auf dem Wormser Reichstag 1521 die Schritte
gethan, sich von der katholischen Kirche loszusagen. Jeden-
falls wirkte dieser Vorgang auf Brunfels der Art ein, dass er
als Prediger für Luthers Sache zu wirken beschloss und zum
Luthertum übertrat °) Im Jahre 1521 scheint sich Brunfels
stellenlos und jedenfalls auch nicht mit dem hinreichenden
Lebensunterhalt versehen, da ihm nun auch das Vaterhaus
verschlossen war, nach der Ebernburg bei Kreuznach der be-
kannten „Herberge der Gerechtigkeit" und Zufluchtsstätte
entwichener Klosterleute zu Franz von Sickingen gewendet,
diesen kennen und den auf der Ebernburg weilenden Ukich
von Hütten als Bekannten begrUsst zu haben. Wie lange
diese Zufluchtstätte dem Brunfels offen stand, ist unbekannt,
das wiederholte Zusammentreffen mit Hütten hatte aber für
seine Geschicke eine eingreifende Wirkung.
I) Ebenda S. 243. ~ >) Ebeoda S. 246. — Burckh&rdt, Lothers Brief-
wechsel S. 42. — ■) Ebenda S. 252. - *) Hartfelder in dieser Zeitschr.
N. F. Vm, 568. — ■) Strausa, Hütten S. 362. ~ *) Dass Brunfels 1521
bei Luther in Wittenberg war und denselben persönlich kannte, steht
Dicht fest. Ygl. Allg. d. Biogr. HI, 441. — Burkhardt, Briefwecfasd
Luthers S. 42.
Ouo BniB&la.
289
I. Kovember 1521 schrieb Luther an Nikolaus »"»or-
l^os zn Stra<iähurg und bat, den Otto Brunfels und undei-e
■Minte von ihiu zu grüsseu. *} Wo .sich damals Brunfels
nmelt, ist uabekanntt jetienfulls setzt aber dieser Auftrag
(tine unbcfliDKte Anwesenheit licsüclbpn zu 8tras.sliurg voraus.
}r kinote den Aufenthaltsort dos Brunfels nicht und Hess
IGross durch dessen Gönner den Gcrbcltius bestellen, der
ebensogut schriftlich an Brunfels l>e»orgen konnte. —
kagust 1621 hatte Ulrich von Hutton die Ehernburg ver^
1, da Franz von Sickingen in Diensten des Kaisers sogen
ikrcich fTcziipen war. Ob damals Brunfels clicnfaUs mit
:•□ die Kbcrubiirg verliess. bleibt ungeniss. Hütten hielt
walirscheinlich auf der Burg BirnisteJn bei Kaiserslautern
'} Zu ihm war nach diesem Zuäuchtsorte Brunfels gelan^'t
1 teilte dessen Eineauikeit. *) — Nach dem Tode des Dekans
Sl Ltfonhard in Krankfurt am Main des Johann de Castro
}, D. wurde .rohanin's nh Iiidagine (Johann von Hagen),
wio er meist heisst: Johann Indnuinc dessen Nachfolger
tnt am 25. Noveuber 1521 die Stelle als Dekan des St.
rdatin.t in Fninkfurt am Maiu an.') Bisher war er
tr KU Steinheim oder titeinau an der Strassen bei Burg
Iberg. keineswegs zn Steinheim am Main bei Hanau,
Diese Pfarrei behielt er auch als Dekan bei und
nur xeitweise zu Frankfurt am Main. Der Pfarrsatz
Untieim stand der edlen Familie von Butten zu. Johann
war dem Luthertum zugethan, behielt aber rahig
Stelluni^en bei und trat nie öffentlich für Tuthcra Sache
wie er denn auch mehr auf die sittliche als auf die re-
ScitD des Auftretens Luthers Werl legte. Indagiue
vr Freund tler Naturwissenschaften namentlich der
und Mathematik, welche ersten* Wissenschaft er
fdflcfa ganz im nbergliluhi sehen Geiste seiner Zeit betrieh.
IdiMtn merkwürdigen Mann trat Brunfels in Beziehungen,
war selbslverstiiniliich dem Ulrich von Hütten durch
iVrrbällQis dva Pfarrsatzes von Steinheim sowie seiner
lg als geheimer Anhänger Luthers nach bekannt. Da
ie WeU^ Itritfe LuUiers II, S. 91. — ') BflcJring, Oi^rt Uuli«ni
ftl. — ■! nnttCDi Brief au Buccr »om 4. Sejuember 1521. H6ckiD|[,
HolUttl U. 8. Sa. — *j Archiv tttr Frankfurts Oncliiehte and
a. F. VI, S. 124, NoW.
r. t «MC*, d. Ubarrk. X.r.tX.*. ] 9
290 B 0 1 h.
Indagine zur Übernahme der Dekanatswurde und zur Begi
luDg von ÄmtsgescfaäfteD zeitweise zu Frankfurt anwesen
sein mutiste, brachte es Ulrich von Hütten dahin, dass Brui
fels des Indagine Verweser der Pfarrei für dessen Abwesa
heit ward. So verschaffte er dem ßrunfela zeitweise ein Ui
terkommen and förderte im Sinne der Beformation Luther
Sache, da er sieb von Bmnfels überzeugt wusste, dass dien
im lutherischen Sinne beim Gottesdienst vorgehe. Dass di
Versehung der Stelle mit des Indagine Wissen und WiUei
geschah, ist selbstverständlich. Brunfels lernte auf der Beis
nach Steinheim Über Frankfurt, wo er jedenfalls mehrere Tig
verweilte, den Begründer der Frankfurter Lateinschule Wil
heim Nesen, den Frediger Ibach und andere Persönlichkeit«
der reformatorisch gesinnten Partei zu Frankfurt '), entwede
hier oder zu Steinbeira den Indagine persönlich kennen- Di
bei erfahr er auch von dessen astrologischen Forschungen an
sah dessen Schriften hierüber. Dieses Bekanntwerden hatt
für den neuplatonisch vorgebildeten und daher auch für di
Naturwissenschaft sich interessierenden Brunfels die Bedei
tiiQg, dass seine litterarische Richtung inskünftig beeinflosi
ward nqd sich seine künftige Lebensstellung als Naturforscbe
und Arzt heranbildete. Unbestritten gebUfart dem Indagin
das Verdienst, den naturwissenschaftlichen Trieb in Brunfd
entweder geweckt oder gefördert zu haben. Brunfels mag di
Pfarrei frühestens im Dezember 1521 angetreten haben, sei
Auftreten als Lutheraner zu Steinhejm war jedenfalls ä
otTenes und musste auffallen. Schon Indagine galt in Fiaol
furts klerikalen Kreisen für einen geheimen Anhänger Luthen
seine Stellung blieb in ihrer Zweideutigkeit nicht ohne Ai^iffi
beweisen konnte man ihm aber nichts. Diesem Zurückhalte
gegenüber musste das offene Auftreten des Brunfels als Lutbc
raner sehr abstechen und auch auf Indagine neue Schatte
des Verdachts werfen, dass er Lutheraner sei und einen Luth«
raner als Verweser dulde. In den streng katholischen Kreise
Frankfurts konnte dieses nicht ohne Ahndung bleiben. Brui
fels scheint von dieser Partei beim Mainzer Generalvikar ai
Lutheraner verklagt worden zu sein. Vielleicht kamen auc
dem Indagine Bedenken wegen seiner Stellungen und sah (
nicht ungern, dass die Sache diese Wendung nahm.
0 ArchiT für Franldurts Geschichte und Kunst N. F. IV, S. 1X8.
Otto Braofelik
291
kJiB die Zeit, als Brunfela für die Stellung r.u Steinheim
neben, hatte Hütten Strcitiftkeiten mit deo Karthäusero
jß Strasiburg gehabt. Dieselben besehuldifiten ihn, er habe
zwölf Reisigen zwei ihrer Mönche aus dem Kloster eDt-
Ualten stellte dieses in Abrede, beschuldigte aber
Its die Karthau^cr. sie hätten eine Anzahl seiner in
litt gefertigten Uildnisse zu unsauberen Zwecken ver-
und ihn unter groben Beleidisunueu als Ketzer ver-
iü. Uutteu verlangte dAfür (icnugthuung, die ihm auch
gütliche Vermittclang des Strassburger Rats wurde.
^Kartbäoserklost^r musste ihm eine Ehrenerkliimiig ^eben
nrailattsutd rheinische Goldgulden als Entschädi!;;ung be-
<) Dieser Handel gab dem Hütten Veranlassung, die
zu Straasburg als Aurt-^^er der Anklagen des Brun-
«u deren Kloster derselbe entwichen, mitverantwortlich
inicbeo and den Frankfurter Pfarrer Dr. Peter Mayer
laatn wie deren Werkzeug als Ankläger des Brunfels zu
mit Anklagen und Verfolgungen zu behelligen. Hütten
durch die nngeblicfaen Anklagen des ßnmfels benachteiligt,
nach dem Tode seioes Val«rs Anfangs 1522 mit seinen
FntrDDatfiherr der Pfarrei Steiuheim und damit Schutz-
■nd Vorgesetzter auch des Brunfels geworden war. Die
Igen demselben nahm er sehr übel auf und schrieb
Skkingen'schen Feste Wartenberg in der RheinpfaU
Briefe. Den ersten richtete er am 31. Mllrz 1522
ihm betreundeten Philipp Fürstenberger zu Frankfurt
Main'), dRQ zweiten am 1. April 1!>2'2 an den Frankfurter
In letzterem Briefe führte Hütten aus, Doktor Peter
liabe den frommen , christliche.i urd wohlgclehrten
Otto Braufels, seinen Diener, als derselbe zu Stein-
Pflicht und von Amts wegen das heilige Evangelium
rruflicije Wort Gottes gepredigt, durch erdichtete,
lÜKeuhafte Anzeige bei dem Klerus zu Mainz ange-
80 dass dem frommen unschuldigen Mann nach Leib
L^ben getrachtet worden, wie der Rat besser als er selbst
«isM. Brunfels wäre, wenn nicht gute Freunde denselben
gHrant hätten, gebunden und in Gewahrsam, wenn nicht
bin Tode geM:hleppt worden. ')
^) Bfcktag, Op<n Hutteai It, B^. — >) Kheada O, 114. — *) Et>cnd»
117.
19*
292 Rotli.
Den dritten Brief richtete Hütten an Doktor Peter Mayer
selbst am 1. Aprii 1522 und beschuldigte denselben der An-
klage des Brunfels zu Mainz. ') Abschriften aller drei Briefe
schickte Hütten dem Brunfels zu. Mayer wurde vom Frank-
furter Rat zur Rechenschaft gezogen. Derselbe hatte auf
Huttens Brief als SelbstTertheidigung die Worte geschrieben:
„Diese Ding hat ein geistlicher Mann hie in dieser Stadt an-
gericht" etc. Darunter ist jedenfalls nicht Brunfels als Ur-
heber des ganzen Handels, sondern der dem Mayer wohl-
bekannte Frankfurter Ankläger desselben zu verstehen. ') Am
10. April 1522 erklärte Mayer dem Frankfurter Rat, er kenne
den Otto Brunfels gar nicht, und wisse weder Gutes nocb
Böses von demselben zu sagen. ^)
Von diesem Rechtfertigungsschreiben Mayers sandte d«'
Frankfurter Rat dem Ulrich von Hütten am 14. April 1522
Abschrift zu. *) Damit beruhigte sich Hütten keineswegs und
schrieb am 9. Mai 1522 wiederum an den Frankfurter Rat
gegen Mayer. ^) Mayer antwortete dem Rat am 15. Mai 1522,
Brunfels sei letzter Tage bei ihm gewesen und habe ihn ge-
beten, mit dem Vikar zu Mainz zu reden, damit er wieder
auf seine Pfarrei nach Steinheim komme. Er habe sich hier-
auf schriftlich bei dem Vikar zu Mainz verwendet, der sich
nicht abgeneigt zeige, jedoch wünsche, dass die Sache an den
Domdekan zu Mainz gelange. Derselbe sei abwesend, trotz-
dem wolle er mit dem Vikar verhandeln, und zwar aus gutem
Willen und im Hinblicke, dass Brunfels gelehrt sei. Er habe
den Brunfels nicht bei dem Domdekan angezeigt, wie der Vi-
kar ihm bezeugen könne. Wer das dem Hütten hinterbracht,
wisse recht gut, dass Andere die Ankläger des Brunfels seien.
Es geschehe ihm desshalb Unrecht und werde er sich durch
seine Vorgesetzten vor Gewalt zu sichern suchen.^)
Am 22. Mai 1522 antwortete der Rat zu Frankfurt und
sandte Abschrift der Rechtfertigung Mayers dem Ulrich von
Hütten. ^ Damit beruhete die Sache. Ob die Anklage Mayers
stichhaltig war, erhellt aus den Akten nicht. Soviel steht
•) Böcking, Opera Hutteniü, 116. - «) Anderer Ansicht ist Böckiiig,
Opera Hutteni II, 116. — *) Böcking, Opera Hutteni U, 119. Wedewer,
Dietenberger S. 65. Archiv f. Frankfurts Gteschichte und Knnst N. P.
IV, 124. - ♦) Böcking a. a. 0. ü, 120. — *) Ebenda H, 120. - «) Ebenda
n, S. 121. — ») Ebenda H, 122.
Otto Bnmfiels.
239
it, dftjts die Ankiftge dem Bninfels seine Stellung kostete,
bii in LeWnsgefahr bracht« uud er Steiulieim ^chüu vor Ai)ril
1&22 rerlasseu bat. Er wenilete sich nach Frankfurt am Main
■1x1 hatte hui Williclm Nesen in dessen Schule Uoterhalt und
ZoflnrhisatAtte gefunden. S«ine vor dem 15. Mai 1522 bei
Hnver eiai^eleiteten Schritte konnten ihm nicht mehr zu der
PfwTfi verhelfen. Hie Dauer des Frankfurter Aufenthalls
ripüt sich aus einem Briefe Nesuns an Ulrich Zwingli ge-
rieben am 10. Juli 1522.
Iiidagine war jedenfalls, als der Sturm gegen Bninfels aus-
ch und derselbe nach Frankfurt flüchtete, auf seine Pfarrei
iini geeilt. Am 29. Juni 1522 war er nachweislich
zu Frankfurt anwesend. *} Schriftlich hatte Brunfels
Ihm, da sich sonst keine Gelegenheit bieten mochte. Ab-
genommen. Auf diesen Brief antwortete IndsRine dem-
am 1. JuU 1522. Der Brief konnte den Empfänger
todi in Frankfurt erreichen, da Brunfels dasselbe frühestens
im 11. Jnli 1522 mit dmi KMipfehlunt:sf;chrcibfn Nesens ver-
Kns. Es dürfte auffallen, dast^ Brunfels den Indagine nicht
n Fnnkfan traf, aber m'^glicherweisc hielt sich BniDfels auf
RdM onch Frankfurt unterwegs auf und verfehlte so den
ine. Des Brunfels Brief halte den Zweck, nber seine
Antsfaindliingen Rechenschaft abzulegen und jedenfnlts auch
i6e ihm zu Teil gewordenen Verfolgungen zu schildern. Neben-
M wünschte er I'ortsetzung des litterarischen Wirkens des
btfftgine. Dieser schrieb am 1. Juli 1522 dem Brunfels:
,Drm wahrhaft christlichen Priester Otto Brunfels entbietet
Jnhnnnes Indagine, Pfarrer zu Steinheiui, seinen Gruss. Wenn
kh nicht anderwärts Deine Rechtlichkeit erkannt hätte, wUrde
kfa glauben, Du wollest mir schmeiuheln, so sehr stimmst Du
i (4 und bPHlUck wünschest mich. Denn ich bin nirht, wo-
__. _iii mich hiütsl, noch vermag ich zu leisten, was Du von
mir hoffst. — — Du lobst dennoch meine kleinen Abhand-
n »0 »elir; ich weiss nicht, ob Du es thätest, wenn Du
.. r.rst, in welcher Angst ich sie herausgab. Gleich-
wohl fühlte ich mich Deines Briefes wegen verbunden, mich
itt entschuldigen. Auch was Du bo sehr verlangst,
I leisten, wenn mir das des Lebens Dauer gestaltet,
*} Archiv For Fiaoldiirts Geseliiebie und Kunst K F. IV. 143.
Otto BnuifcJs.
20Q
dafts Du ibti beförderst und mit Deinem mUodlichoa
sis nicht bloss ehrest, gondern aarb uiiterstutzesu' ') Bei
Aufenthalt zu Frankfurt hatte Brunfels eine für ihn wich-
ekanniscbaft premacht. Öcolampadius wi^ilte damals
bei Nesen und verfehlten beide Männer jedenfalls
ht, sich «13 GleicbgeslQQte kennen zu lernen, ürunfels
lUgte, in der Feme bei Zwingli Zuflucht und einen
casagenden Wirkiincskrcis aufzusuclieii, da er Iteides am
ein und Main nicht zu ßnden hoffte. JedenfalLs vcrliess er
den 11. Juli 1522 Frankfurt und wandte sich rheinauf-
In die Schweiz kam er aber keineswegs. Zu Neuen-
im Breisgau zwischen Breiäftch und Basel hielten ihn
[der Dnrcbreise Freunde zurück, um dort zu predigen. Zu
lenburg hatte der Stadtrat den Pfarrsatz und konnte die
fang eines lutherischen Predigers bei der reformatorischen
imaoe der Bevölkerung gut verlaufen. Da die Stellung
die5C Weise längere Dauer verhiess, willigte Brunfels ein
Tcrblieb zu Neuenbürg als Prediger. Dort entwicknlte
ine bedeutende litterarischf Thättgkeit und wird rs auch
Prediger nicht an Anitseifer haben fehlen lassen.')
fZti Neuenburg entstand eine Schrift, die sich mit 4ler
(enfrage bcschiiftigtc. Sie hat den Titel: Ut afflictionthus
Komm militum succurratur, ad principes et Christianoa
oratio. Basel, Cratander, 1523. Quarto- Auch zu Ncuen-
wartcte des Bruufels nicht der erhoffte Frieden. Un-
tet kamen Augriffe der Katholiken, die ihn nicht ruhen
I konnten. Man hatte gedroht, die lutherischen Prediger
den Kanzfln herabziistUrzi^n, da die Predigt des Kvai:'
1» zum Aufruhr reize. Brmü'els selbst war angegriffen
und antwortete nun hierauf in einer Schrift: ^Von
Evuieelischen an-stoss, wie vnnd in was gestalt das wort
vffrur mache". Er trat den Angriffen entgegen, dass
TerUndigung des Evangeliums Anfruhr errege und tadelte
iig«o, welche glauben, das Evangelium mit dem Schwerte
breiten zu müssen. Bundnis.se zu machen uud den Bund-
>) Zwiuglü opent ed. Sduiler-Schultli«M Vn, S. 267. Vgl. Arduv
^FtankfiirU (.'ncbiclite aiid Kaiut N. 1-MV. ij. 157. ■} üb«r d««
Atilrothali zu Nen^lmr^ Tgl. K- F. Vierordt, Gescbidite iler
im tjrosbenogluiD fiRd«n. Karlsnibe 1847. Ü. 17&. Huffgl«,
TOD N>uenlnirg war mir «niURlJiKlicb.
296 Roth.
schuh aufzuwerfen. Darunter verstand er die Vorboten des
ausbrechenden Bauernaufstandes. Das Evangelium müsse Auf-
ruhr erregen, da es von den Evangelischen gepredigt und auch
von den Katholischen als solches gelehrt werde. An der Ver-
schiedenheit der Lehre komme den Evangelischen keine Verant-
wortlichkeit zu. Der katholische Klerus befürchte aber den
Verlust seiner Macht, andere die Einbusse zeitlichen Gewinns
durch Gewerbe (Goldschmiede und Bildhauer), woran das
Evangelium keinerlei Schuld trage. Hierdurch erweist sich
Brunfels als Gegner der Heiligenbilderverehnmg, wie er auch
sonst in dieser Schrift gegen den Ablass, die Butterbriefe,
die Vorladungen und Bannbriefe eifert. ') Er lehnte es ab,
Luther in Schutz zu nehmen, das besorge dieser selbst, Andere,
darunter Meister Matthis zu Strassburg') und Ulrich Zwingli
hätten erwiesen, dass Luther kein Ketzer sei. ') Auch tadelte
BruDfeis das Vorgehen der Evangelischen gegen Stifte, Klöster
und Kirchen, deren Erstürmung, das Todtschlagen der Mönche
und Geistlichen, den Ungehorsam gegen die weltliche Obrig-
keit, die Verweigerung der Zehnten und Zinsen als dem Evan-
gelium widersprechend. Zudem gehe dieses auch nicht durch. *)
Er erkennt das Geben von Zinsen und Gülten als bestehenden
Gebrauch an, wenn dieses auch nicht im Evangelium enthalten
sei. Zum Schlüsse warnte er vor Missbrauch des Evangeliums
durcli Aufruhr, da die weltliche Obrigkeit das Schwert besitze,
dieses zu strafen. Es sei nicht gut, mit solchem Unverstand
m handeln, fünf Jahre lang versuche man das Evangelium
zu unterdrücken, man solle dessen Widersager gütlich behan-
deln und Gott um Erleuchtung derselben bitten, aber nicht
mit Gewalt vorgehen. Die Schrift ist zu Neuenburg im Breis-
gau auf Simon und Judätag den 28 Oktober 1523 abgefasst
und gehört jedenfalls zu dem Massvollsten, was gegen die
Katholiken in dieser Sache geschrieben, da sie deren Ansichten
und Rechte gewissermassen nicht verachtet und entschieden
zur Ruhe mahnt. Brunfels stand bei Abfassung seiner Schrift
ganz auf Luthers Standpunkt, der ja auch jederlei Aufruhr
mit dem Schwert bestraft sehen wollte und vertrat zugleich
die Ansichten Zwingli's, welcher ebenfalls gegen gewaltsames
Vorgehen als unzweckmässig eiferte.
') Blatt Vm Vorseite. — *) Gemeint ist Matthias Zell. — ») BUtt
IX Vorseite. — *) Blatt Xim Vorseite,
OtlD Drunfeb.
9Ö7
Ais Lutlieninpr hielt Brunfels die l'redii^t de» Wortes
j<»tte8 hudi Ulli] vorwarl <li<! Müsse. In üiescD) Sinne schrieb
tr za Xeueoburg die Sclirift: Verbuiu dei multo magis ex.-
HitC fiDiliie ()iiniii tiiis.'^nm. Ad opi^opuiu Basilienseiu. Citri-
^B iii parabulis «luaiu lucutus s\l, cvaiiguliomm ratio et
uoboritu. O. O. 0. J. Quarto. Die Sclirift ist an den Strass-
'liBT-'er Drucker Joliaones Scliott gerichtet und von demselben
Mci) Iiemusgegebcn. Der erste Tvil derselben behandelt die
mgelien und deren Verschiedenheit, der zweite Teil die
iinissc, in denen Christus gesprochen hat i^s folgt ein
des Vandalinus lUpigitis, Pfarrers zu Schlingen, nn den
liclKn Leser mit der Zeitangabe 1523*), ein Brief des
Brunfels, worin derselbe «ich für den genannten Pfarrer
^us bei dem Hischof von llaiücl verwendet, es nütite mehr
Won, zu hören als ilie Messe. Brunfels verwirft ge-
dos Mesäclesen. Die Leute gingen nach der Messe
le Wirtshäuser und an andere Vergnügungsorte und ver-
Mfhfit&si^ten das Anhüren des Wortes Ootles.')
., Eio« weitere Angelegenheit beschäftigte den Brunfels xu
^knbnrg. Krasiniis von Rotterdam hatte in seiner Schrift:
HRgin den Ulrich von Hütten hart angcgrilTen.-'') Diese
^nft kuni dem Brunfels zu Neuenburg iu die Uäude. Der-
Mibe wegen der Verweigerung des Bricfwechisets auf Krasinus
iiclit gut zu sprechen, war entriläiet über die AngrilTe des
auf Iluiton. über der 8arhe war Letzterer gestor-
nfels hatte zwar die Schrift, aber noch nicht die
)t von flutten» Tod erhalten, desshalb sind seine An-
Uber den Verlauf der Sache ganz irrige. Kr beschloss
iW Alsbald eine Kotgegnung der AngriJTe zu bearbeiten. Er
ktm nach Bfisel nnd hörte dort, daas Ernsmus sich geäussert,
ftiin Jetnand ihm auf die Spongia antworte,, sei es Brunfels.*)
Die Gp«;em;chrift des Brunfels hat den Titel: Ulrichi ab llut-
In cum tlrasnio Roterodamo, presbytero thoologo expostulatio
' r --> depravatione vindicata iani Othonis Bruntelsii pro
lluttcno defuneto ad Ernsmi Iloter- spongiani rcsponsio.
VoiTvdc nahm Brunfels den Hütten, welcher sich nicht
fa^a BOStro S<;h1)ii«bdin. Anno Cluisti. M. U. XXI11. Blatt
[MfBilar 4. — *t Blui dll, KuctiBeit«. — 'i AosflUirlicb Ql>»r die
HariMdor s «. O. »15 f — •) ItAoking, Operft HaiKni II. 347.
298 Roth.
mehr vertheidigen könne, in Schutz und lieferte dann in Ge-
sprächform zwischen Erasmus und sieb selbst eine Beleuch-
tung der Angriffe. Geht auch Brunfels mit Erasmus arg ios
Gericht, so bietet die Schrift näher betrachtet mehr eine wohl-
gemeinte als gelungene Vertheidigung Huttens. Sie «rschieo
ohne Orts- und Jahresangabe bei Jobann Schott zu Strass-
burg 1523 in Duodez.')
Seit dem Jahre 1523 hatte sich zu Zürich eine Partei
gebildet, welche zwar auf den theologischen Anschanangen
Zwingli's beruhte, sich aber auch vielfach Abweichungen e^
laubte und nach und nach zum Wiedertäufertum fortschritt.
Ihr Haupt war Konrad Grebel, Sohn eines Züricher Fatrizien
und Schwagers des Joachim Vadianus. Diese Partei verwarf
den Zehnten und die Entnahme von Zinsen, erstrebte die volle
Reinheit des christlichen Lebens im apostolischen Sinne auf
platonischer Grundlage, ein schuldfreies heiligmässiges Leben
nach dem Evangelium ohne Zinsen und Wucher. Diese tbeo-
logisch-sociale Verbindung scheint auch in dem nahen Breis-
gau Anhänger gefunden zu haben. Die Annahme liegt nahe,
dass des Brunfels Neuenburger Freunde derselben nahe standen.
Als Brunfels Angriffe von den Katholiken und den Torde^
österreichischen Behörden zu Neuenburg erlitt, schrieb er ge-
reizt und aufgebracht seine Schrift über den Zehnten, die in
ihrer scharfen Sprache gegen den „evangelischen Anstoss" und
die dort geäusserte milde Auffassung der Berechtigung da
Zehnten einen schroffen Gegensatz bildet und mit den dort
vorgebrachten Ansichten gar häufig im Widerspruche steht
Leider hat die Schrift über die Zehnten keine Zeitangabe, es
ist daher der Beweis erschwert, dass sie dem „Anstoss" folgte.
Allein die schneidige Sprache und die Schärfe der Ausdrücke
gegen die Zehntabgabe lassen schliessen, dass sie dem „An-
stosB" folgte und die herben Erfahrungen zu Neuenburg den
Verfasser nicht abhielten, vom Milden zur Schärfe fortzu-
schreiten und dadurch mit frühern Äusserungen in Wider-
spruch zu geraten. Die Schrift selbst hat den Titel: De ra-
tione decimarum Othonis Brunfelsii propositiones. Weder
') Neuabdruck in Böcking, Opera Hutteni II, 325—351 V^ Jung,
Beiträge zur Gesch. d. Beformation II, 207. — Wagenaeil, Leben Lnthen
125, 251, — Vierordt, Geschichte der Reformation S. 177, Note.
CHto Bmnf^li.
299
ort nc>ch Erscbeinungsjabr siod angegeben, der Druckcr
mch Dicht zu iiunicn. ist über iu ügi- Terson (tes Jo-
Schott za Strasbburg zu suchen. Die Schrift liietvt dem
te nach eine iCu^iiiimenstelluDg von Einhnndertdi-ciuiiil-
^ LehrsäUet) über dou Zehnten als Vorschlag für eiae
ygisdi-juristiüche Ü«iiantlliiDg der Streitfrage. Die Schrift
it uoch zu Neueoburg unter den ersten bittcien Ein-
en der YerfolguQgeD 1523 abgefasst, aber er^t spater zu
borg zum Ab»ch1us3 und Druck gelangt zu sein, als sich
fcls in anderen Kreisen sicherer fühlte. Sie betont das
Ciitmäs&ige des Zehntens, welclicr besser für die Armen
mdet wlirde und stützt sich hierbei »uf Auesjiriichc des
ieronymus und Augn-stiDus. Narh Erscheinen der Schrift
Bntnfels die&elt>e für das Volk auch deutsch heraus.
Titel ist: ^Von dem Pfuffon Zehendeu, Hundert vnnd
md fyertzig Schlussrcden. Durch Othonem BrunnfellJ.
o. Ohne Angabe des Jahres, des Verlag-orts und Druckers,
brigens der gleiche ist, weldicr den „Anstoss" druckte.
dem Vorwort schrieb Brunfels das Buch auf Anregung
Frvuude, er habe dieses vielmal aus Furcht vor Gefahr
efant und Bedenken gehabt. Schwache ubtrünnig zu
en. Diese Freunde sind jedenfalls des Brunfels Anhänger
sutnburg und scheint auch die deutsche Schrift über die
a uoch zu Neuenbürg begonnen zu »ein. Sie bietet
ch eine freie Übersetzung der lateinischen Schrift des
teU über die Zehnton. Brunfels wohnte zu Neuenburg
m Ton (Ion Mönchen verlassenen Franziskanerk lostet.
Sitllung als Pretiiger war bei seinem entschiedenen Auf-
I auch hier nicht ohne Verfolgungen geblieben. Er selbst
! das Unlinitbare seiner Stellung. !n einem Briefe an
^i spricht or sich aus, er .sei bereit, von einer Stadt zur
I zu fliehen. Diesen Brief schrieb er etwa ein halbes
nach »eJnem Wegzug aus Frankfurt am Main am
'dsnur ir>23 und unterliess jedenfalls nicht, den noch
venrendcten Empfehlungsbrief Nesens an Zwingli lieizu-
£r sagt in dem Briefe, etwa vor einem bnll>en Jahre
aasgezogen, um mit dem Empfehlungsschreiben la ihm
ifaeiL, aber von seinen Freunden zu Neuenbürg festgehalten
er Verfolgung und beabsichtige, Neuenburg zu verlassen,
rfne andere Zufluchtsstätte aufzusuchen. Er hoffe bei ihm
300 Both.
(Zwingli) frei reden und schreiben zu können. Nesen habe
ihm seine eigene jetzige Lage mitgeteilt. Den älteren Sohn
des Franz von Sickingen habe der tyrannische Pfalzgraf ge-
fangen genommen, auf di^en Sohn habe Franz seine Hoff-
nung gesetzt. Viel hätten sie an Franz verloren, Hütten be-
finde sich schlecht.')
Es geht aus diesem Briefe hervor, dass Brunfels, nachdem
er Frankfurt a. M. verlassen, noch immer mit Nesen in Ve^
kehr stand und stets noch der Hoffnung lebte, zu Zwlogü
nach Zürich zu gelangen. Aber auch dieses Mal war seine
Hoffoang eine trügerische. Brunfels der Umtriebe gegen ihn
müde verliess Neuenburg im März 1524, indem er am 26. Man
1524 Bürger zu Strassburg ward'O und wohl gleichzeitig sich
zu Strassburg niederliess. Diese Stadt wurde nun seine zweite
Heimat. Strassburg bot ihm mit ihren reformatorischen Be-
strebungen eher eine sichere Zuflucht, dort entbehrte er keines-
wegs des angenehmen Verkehrs mit Gleichgesinnten in grösserer
Anzahl. Vorerst scheint die Sache einer Niederlassung als
Wohnort zu Strassburg einige Schwierigkeiten gehabt zu ha-
ben. Brunfels hatte 1523 die expostulatio gegen Erasmuß
zu Strassburg bei Johann Schott herausgegeben. Erasmus
klagte desshalb gegen Schott als Buchdrucker beim Strass-
burger Stadtrat, was dem Schott einen Verweis eintrug.*)
Und nun suchte nicht allein der Verfasser dieser Schrift um
das Bürgerrecht der Stadt Strassburg, sondern auch das Kecht,
eine Schule zu begründen, nach. Letzteres zu gewähren,
wäre ein arger Verstoss gegen den beleidigten Erasmus ge-
wesen. Der Stadtrat erteilte zwar dem Brunfels das Bürger-
recht und auch die Erlaubnis Schule zu halten, machte aber
als Aufsichtsbehörde des Schulwesens der Stadt dem Brunfels
die Auflage, sich mit Erasmus zu benehmen. Derselbe that
dieses in einem jetzt verlorenen Briefe und hat um Ent-
schuldigung wegen der expostulatio.*) Erasmus antwortete
kühl und nichtssagend darauf.^) Damit war Brunfels dem
Rate gegenüber seiner Verpflichtung ledig geworden und be-
M Baptim domo Franciscanorum. idus Feb. 1523. Zwinglü opert.
Zürich. 1830. II, S. 272, — ') Hartfelder in dieser Zeitschrift N. F. VUI,
S B76. — ») Hartfelder a. a. 0. S 575. — *) Hartfelder a. a. O. S. 676.
— ') Hutteni opera ed. Böcking Ü, 424.
Oito Bnin&b.
301
zu Strassburp eine Schule *), nnctiHcm er seine helle
durrh vieles Predigen um! Krankheit verloren und
fdenralU nach Lust und Ucbe lun Pi-editrerstand etogehUsst
Inttc.
Bmnfels trat zu Strassburg mit dein Be^iründer des Btädti-
Kbea Gnnnasiunis, dem Jakob Stnrm, dem Kaspar Hcdio,
tiKm lrt>istesverwandten . bekannt durch seine Schrift Uher
fai Zehnten'), dem Capito. Martin Bucer, A. Kupelbrechl,
JluobBedrolh. JohannSapidii8(Witz), JohnnnMutiati>rus in Ver^
kehr und hatte an dem befreundeteu OerbeUiu» eiue Siütse
nvK an d(>n Huchdruckcrn Johann Hebott und Goot>< Ulriclier
»OB AndUii eine pewlclitige Handhabe fUv den Verlag seiner
Schriftun. Als l.elu-är befand sich Brunfcis in einer lieb ge-
foen Thätigkcit, auf deren Cfchiet er viel Gutes geleistet
erade 8tra.ssbttrg ihm fUr seine I.iebhalicreien, <las
der Katurwissenseliaftcn, reiche Anregung.
'Friilie.'itens 1524 und wohl in Folge seiner Lehre rthiVtig-
keil zu älra^äburg gab BrunfeU eiue Schulfachschiift mit dem
iT&el: De di&ciplina et iustitutioiie puerorum. Item iustttuLio
im ex epistola divi Hieronymi ad Laetain heraus. Ohne
_.-..^ des Jaiires. Druckorts und Verlags, Octavo. l>ie
ädmfl behandelt das l'Vuhaufüteheu, deu Schulbesuch, Ueim-
lleg von der Schule, das Auftragen des Essens, die Tisch»
b||^, du Abtragen de^ Tisclies, die Oankgehete. dos ße-
|p)en bei Tisch, die Wahl des [^hrcrs und des Htwlien-
jlä«. Umgang, Anstand und Sitte. Sie bildet eine anziehend
-^ ' : - Aostaudslebre und Tischzucbt für die bcrau-
.iiigcnd in bisher ungebriiuchlicher Fonn. Ein Ati-
luii t>ctanndelt die Kr/Aehung der Mädchen.
iü-\' ' U'nstein, genannt Karlstadt, war durch Erlass
i'cr 15'24 aus Sachsen vertrieben worden, über
und Basel gelaugte er nach Zürich, wo er etwa
>'(»v(>iiiber 1524 eingetrolTen sein mag.*) Zu Basel
)ne KniLsIadt mit Brunfels. Es ist wahrscheinlich» dnss
vorher schon bricHichcn oder j>er.sünlichen Verkehr ge-
cIm /usammcQ treffen Beider zu Basel hatte Ein^uss
el, Pu Schulreson au Sinssbarg .S. 44 (Pro^ramn). —
F, njmrL a. 3906, — "» Kapp, Nachlese, II. S. 612. llAhrich, G«-
der B«foraUlon im EUaas I, S. 398 narh lirief I.athen an
Ot» Bntofeb.
303
;&be beiUnkt anti sich dem Gelwte desselben erapßebll. ')
zweite Anhang hat einen Brief dos Brunfcls o)ine Zeit-
lagabe. Uann bedauert denelbe gewissermassra als Antwort
nf Luthers am 1. Februar 1525 empfant^enen Brief dessen
9MBitIgkeltcn mit Karistadt, den er gleich LiiUicr schätze and
Wk balte. lu dem Vorwort zd den Prozessverhandlungeii
^KttBS giebt Brunfels »n. die Handschrift desselben fitamme
jVdein Besitz des Ulrich von Hutteti, der solche ans Bühinen
riuilen habe. Wahrscheinlich haben wir es mit einein älteren
luntnelhaade auf FIiiss bezüglicher Schriften zu thun, der auf
Weise in die Ötfentliehkeit g:elangte. Da^ Ganze kam
mit Sonderlileln im Drucke heraus, beü;ann fiühestens
I&34 und ward 152fi beendet Der Ort des VoHags
'wahrsclieinlich Strassburi;, obgleich Jede derartige An-
[Sbr fehlt.
Mit grossem Eifer verlegte sich Brunfels zu Strassburg
uU das Studium der ^'aturwis&enschaften und Medizin. Sein
hierbei war der Arzt Michael Hera zu Striissbury.
Mahre 1518 hatte I^orenü Pliriess seine volkstümliche
Hft: Spiegel der Arznei zu Stra^sbur;; bei Jobnnn Grie-
in Fülio hemus'^euebeu.') Diesei Schrift widmete
Ifi im Jahre ISli4 eine neue Autiuge unter dem Titel:
Bik Spiegel der Artzney. ßebe.ssert vud ileissig vbersehen
OUrancm Bruufels. Strasslmr? 1524. Folio.'} Ks war
wohl die erste Frucht seiner medizinischen Studien,
arch die^ Bearbeitung ward die Schrift so beliebt, dass
Auflagen erfolgten.
»100 Uteinische Au^nhe der Sr.hrif1.en und Predigten
des Prozesses des Hnss auch dem Volke zugänglich zu
Obersetzte Brunfels Teile derselben ins Deutsche oder
«D. Noch dem Jahre 1524 könnte angehören:
Bluthandel Jobnnnis Huss zu Content?, verbrannt
dooiini MCCCCXV. am sechsten tag July. Mit gegen
lling gotüicher schrifTl, vnd Biipstlicher »Atzungen.
voa dem krcfftigen .s}^ Christi, vnd des Endtchrists
Ebnda II, S68. — Ranke. D^otsrhc Ges^i^liichto tm Zciultcr der
n, 1%. — UureUardt. Brnfwcrli«! Luther« S. 75. —
o. o. O. U, «35. — ■) Klemm. Catalog 3. 149, D. STB. — *) WcUer.
m. sosa.
304 Roth.
prachts, abgang vad figureo. Quarto. 0. 0. u. J. (1525).
Die Vorrede nennt auch hier den Herausgeber nicht, des
Brunfels Urheberschaft geht aber aus der Angabe hervor, der
Herausgeber habe die lateinische Handschrift, die dem Budie
zu Grunde liegt, von Ulrich von Hütten erhalten. *) Wegen
Übertragung weiterer den Huss betrefienden Schriften trat :
Brunfels mit dem Pfarrer von Ältenburg, dem Wenzeslaus i
Linck in Beziehungen, welche vielleicht Luther selbst ange- .'
regt hatte. Im Jahre 1525 erschien: Joannes Huss, Von '',
schedligkeit der menschen Satzungen oder Tradition. Ve^ Q
deutsch durch Wentzeslaum Linck Ecclesiasten zu Aldenburgk. k
Aldenburg, 0. J. Diese Schrift versah Brunfels mit einer Vo^ [:
rede.') Linck lieferte eine weitere Schrift mit dem Titel: !t
Dass die Secten vnd Menschenleeren in der Christenheit sollen ^
ausgetilgt werden. Johannis Husse. Verdeutscht durch Wenzes- s
laum Linck Ecclesiasten zu Aldenburg. Auch diese Schrift 'i
besitzt ein Vorwort von Brunfels. *)
Dem Jahre 1525 gehört eine von Brunfels angeregte Über- '
tragung einer Schrift: de disciplina et institutione pueroram.
Item institutio puellarum etc. an. Diese Übersetzung hat de» '
Titel: Von der Zucht vnd vnderweisung der Kinder, Ein leer
vnd vermanuDg Otho Brunnfels. Item ein vnderweisung der
döchterlin ausa der Epistel, oder sendtbriefi" des heyligen
Hieronymi die er zu Letam geschrieben halt. Vertolmetst
durch FridoHnum Meyger. *) Sedez, ohne Angabe des Jahres,
Orts und Verlags, aber 1525 zu Strassburg von Wolfgang
Köpphel gedruckt. In der Widmung, gegeben zu Strassburg
am 1. März 1525, wendet sich Johannes Schweblin an Lux
Hackfurt „der Gemeynd zu Strassburg diener im almusen"
und in der Vorrede richtet Fridolin Meyger das Wort an die
Väter der Kinder, Die Vorrede führt aus, Brunfels habe
das Buch nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für die
Jugend verfasst. Die Herausgabe sei aber mit dessen Ge-
nehmigung geschehen. Lux Hackfurt nennt den Brunfels
seinen Wohlthäter. Aus der Vorrede des F. Meyger erfahren
wir, dass dieser die Übersetzung besorgte. Das Ganze ist
') Weiler, repert. n. 8437. — ^ Ebenda n. 3438. — ») Ebenda a.
3439. — *) Über diese Schrift TgL F. W. Röhrich , Zur Gwchichte der
Strassburger Wiedertäufer. 1860. S. 36. ~
" Bnufeb. 31)7
'V ebenfalls dem Buch-
■■"■en. Diese mehr-
^rauchbarkeit
Jahre
liber
[. Item
:;i. Quare
l'iiipht'tae
1 iiiiü widmete
..tiiae suae .splen-
C.iU'iid. MartiasO
Miii'; entspricht dem
l'aiidekten liehst dem Ca-
iiii^ heraus. Beide Schriften
iiliu Beyläuftig aller Spruch
. l'itci zerlegt, vnd XII. Büchlin
.lit. M.DXXIX. Strassburg 1529.
:aiiii Schott nicht allein der Drucker,
i-^'cbcr. Der Catalogus hat den Titel:
<li.'n herrlichen thaten vnd harkummcn
'liteii Männeren vnd AVeiheren. Dargegen
'ir- verworffenen tyrannischen Männeren und
I Testament Biblischer Schrift. Nach der Vor-
:<nhüchleins ist die Schrift eine für die Jugend
/usammenstellung nach dem Vorbilde, wie die
■11 Geschichtschreiber ihre hervorragenden Personen
..-(-h behandelten. Die Pandekten, der Catalogus,
(i'lc'kt- und Heldenbiichlein erfreuten sich vieler Auf-
liie Pandekten erschienen bereits 1528 in einer nieder-
len Übersetzung mit dem Titel: Xü. Pandectbockelkens
ivo ohne VerlagsortauKabe.
Jahre 1528 gab Bruuft^ls Iieraus: Precationes biblicae
um patruni, illustrium virorum et nmlierum utriusque
eati. Oth. Br. Ar^cnlorati apud JoannemSchottum 1528
ITO. Die Vorrede ist allgeschlossen: 1. September 1528.
i Februar- DiesüS Datum in uutn6g1ich und berubt auf eiiiem
(Uer.
20*
30Ö Roth.
im Sinne der Wiedertäufer.') Das zehnte Buch bespricht
die vier letzten Dinge, die Engel und die Unsterblichkeit,
eine Stelle behandelt die Uogewissheit der Ankunft Gottes
zum Gericht. ') Das elfte Buch behandelt den Antichrist und
dessen Beich, das zwölfte die ersten Erfinder der Dinge.
Eine Stelle bespricht die Thorheit der Astrologie. ') Die Pan-
dekten haben in den meisten Ausgaben mehrere Anhänge,
nämlich I.: Catalogi virorum illustrium veteris et novi testa-
menti, virorum obscurorum utriusque testamenti. IllustriuiD
item mulierum, obscurarum dein mulierum. De bellis, vi^
toria et triumphis iastorum contra impios. Orationes, exhor-
tationes, obsecrationes patrum , prophetarum, regum etviroEum
illustrium. De tyrannide et bellis impiorum contra iustos.
Brunfels hatte diese Verzeichnisse seinen Schülern fdr den Ge-
schichtsunterrichtdiktiert und erst auf Anraten mehrerer Freunde
den Pandekten als Anhang im Drucke beigefügt, da er nicht
für den Beifall, sondern den Nutzen schreiben wollte. Ein
zweiter Anhang hat den Titel: Loci omnium ferme capitom
evangelii secundum Matthaeum, denen die loci in Marcum, Lucam,
Joannem und die acta apostolorum in vier Teilen mit eben-
soviel Sondertiteln folgen. Das Ganze verrät eine einheit-
liche Anlage als Sammelwerk und ward auch mehrfach in
dieser Gesamtheit aufs neue abgedruckt — Eine zweite
durchgesehene Auflage dieses Werks gab Brunfels im Jahre
1528 bei Johann Schott zu Strassburg heraus. Die Pan-
dekten widmete er dem Rechtsgelehrten D. Jakob Schenck zu
Speier, einem Anhänger der lleformation und Verfasser mehrerer
Schriften: Strassburg 18. Kaien. Februarii*) Anno 1528, die
loci in acta apostolorum dem Nicolaus Maurus, Pfarrer zu
Darmstadt, „seinem besten Freund" Strassburg idibus Martii ")
1528, die andern Teile entbehren einer Widmung. Schenck
hatte nach der Zueignung den Brunfels vom Schreiben abzu-
halten gesucht^), was derselbe jedoch nicht befolgte und die
nun durchgesehenen Pandekten demselben widmete.
Im gleichen Jahre erschien der Cataiogus in einer von
der Ausgabe dieses Jahres abweichenden Auflage ohne Angabe
des Jahres und Orts, aber io gleicher Ausstattung wie die
») Blatt 122. — «) Blatt 171. — ') BUtt 181. — *) 15. Januar. —
(* 15. Mft«. — 6) Anlage II.
Otto BmofeU.
307
j^ Aasgabe 1527, und dürfte dio5elI>e ebenfalls dem Buch-
Htlcer JohApn Schott zu Strassburg angeliüieii. Diese mehr-
JKbeaAuflageu in kurzer Zeit sprecbea für die Brauchbarkeit
te CftUlogns.
Den zwölf BQchern der pHndckten fügte Bniniels tni Jahre
1W8 dn dreizehntes Buch mit dem Titel: Pandectarum Über
Uli. de tropis, äguris et modis loquendi scrlpturarum. Item
4t locis scripturarum pugnantihus parallela profiteinata. Quare
parum curiuse retulerunt evaugetislae. Pi-ophetae
in paraboltB et acnigmatibus sunt locuti bei und widmete
Anhang dem Johann Hartmann, Britanniae suae splen-
Straasborg „ex nostrs diatribu". 19. Calend. Martias*)
Die Ausstattung und Titeleinfassung entspricht dem
?Q Werke.
dtiA Volk gab BruiifeU die Pandekten nebst dem Ca-
auch in dcutsclier Übersetzung heraus. Beide Schriften
Ubco die Titel: Pandect Bilchliu Beylauftig aller Spruch
jfader Testament vOzugk. in Titel zerlegt, vnd XII. Büchlin
Haaazt. Xewiich verteiitscht. M.DXXIX. Strassburg 152&.
y«eb ttor Vorrede ist Jobann Schott nicht allein der Drucker,
«Adern aurh der Herausgeber. Der Cntalogus hat den Titel:
Briiea Häcblio Ton den herrtichon thaten vnd harkumnien
4er hohen Gottserwülten Männercn vnd Weilieren. Dargegen
laeh TOD den Gotts verworftenen tyrannischen Männeren und
Weiberen l>elder Testament Biblischer Schrift, Nach der Vor-
ndti de» Heldenbüchleins ist die Schrift eine für die Jugend
hrstinimte Zusaiiimeiist«llung nach dem Vorbilde, wie die
hjUaia^a Geschichlschreiber ihre hervorragenden PersoDcn
PB^ttCh behandelten. Die Pandekten, der Catalogus,
bf Paadekt- und Helden büchtein erfreuten sich vieler Auf-
tmeo, die Pandekten crt^chicni^i bereits 15-28 in einer nieder-
Imlachen Obersetzung mit deiu Xitel: XII. Pandcctboekelkens
)o Ociaro ohne Verlagsortangabe.
Xio Jahre I52Ö gab Brunfels heraus: Precationes biblicse
Madorum patruni, illuslriuia virorum el nmlierum utriusque
BQÜ. Olh. Br. Argeulorali apud Joannein Schottum 1528
lYO. Die Vorrede ist abgeschlossen; I. September 1528.
<> 7 V^mtt Diewft 1>itum ist osmfiglich nnd bembi auf m«in
20*
308 Roth.
In derselben empfiehlt Brunfels als Mittel gegen die bedrängt«
Zeitlage das Gebet. Das Büchlein selbst ist eine SammluDg^
von Gebeten ans der heiligen Schrift Die Ansstattnng ist
eine höchst prächtige. Das gleiche Jahr brachte eine neae
Auflage des »Kvangelischen Anstoß" gedruckt von Peter
Schoeffer dem Jüngern zu Worms und vollendet am 19. Ok-
tober 1528.
Bei seinen medizinischen Arbeiten hatte Brunfels vorerst
die VorÖffentlicbung älterer medizinischer Schriften oder dereir
Verdeutschung im Auge. Der Ausgabe des Spiegels von Phries
1524 folgte 1528 die „Kleine Wundartznej des hochberUmpteno
Lanfranci*) auss fürbitt des wülerfamen M. Gregorii FlOgusB
Chyrurgen vnd Wundartzt zu Strassburg" mit Widmung des
Brunfels an Flüguss: Strassburg den 12. tag Augstmon&ts
1528 ohne Angabe des Druckers und 1529 eine neue Aus-
gabe des Arzneispiegels des Phries. Die Vorrede ist al^
schlössen in Strassburg 18. August 1529, an welchem Tag
auch der Drucker Balthasar Beck zu Strassburg den Druck
vollendete.
Ein Verzeichuis kurzer Nachrichten über Leben und SchriAen
meist griechischer Ärzte lieferte Brunfels in seinem Catalogns
illustrium medicorum sive de primis medicinae scriptoribus.
Strassburg, Johann Schott, 1530- Quarto. Es enthält Lese-
früchte aus vielen umfangreichen Werken und ist daher als
Sammlung von Werth. Die Vorrede ist beendet: 26. De-
zember 1529. Das Buch ist dem Theohald Fettich, Stadtarzt
zu Worms, gewidmet.
Bisher hatte die Botanik sich zwar vielfach der Abbildung
bedient, das Abgebildete war aber nicht naturgetreu, sondern
nur äbnlich und entbehrte dadurch der Möglichkeit, die Pflanzen
zu bestimmen. Auch erstreckten sich die Abbildungen nur
auf eine gewisse Anzahl meist medizinischer Pflanzen. Brun-
fels ging in dieser Richtung ebenfalls epochemachend vor. Er
Hess eine grössere Anzahl Pflanzen mit Blütheo, Blättern,
Stengeln und Wurzeln, darunter viele in natürlicher Grösse
und äusserst naturgetreu durch den tüchtigeo Maler Johann
') H. Haeser, Lehrbuch der Geschichte der Medizin. Jena 186&
IL Auflage. S. 498 über diese Aasgabe. Gregor FlfiguBS Straasburger
Wandarzt schrieb: Von chirurgischen Experimenten und Salben. 1518.
Teidjtz zu Strassburg abbilden und erfreute sich bei dieser
Arbdt der BeitiUlfe des Lorenz Scliciikhcchfr, Probst des St.
TlMBUsÜfts zn Strassburg, welcher die grösste Naturtreue
j||fe Abbildungen anstrebte. ') Das Unternehmen wurde durch
ivMeiige der Vorarbeiten und Gediegenheit das Schnitts der
iMkildangeo sehr kostspielig und schritt deshalb nur lang-
WB vorw&rts. Es wurde aber damit aueli dos erste natur-
petr^ie Werk botanischer Graphik und zeichnet sich heute
MXb vorteilhaft aus. Vorerst gelangte 1530 der ei-ste Teil
klil dem Titel: Herbaruin \ivae eicones ad naturne itnitntioneui,
ttmaui cum diligentia et artificio efUgiatae uiia cum efligiebus
j^CDiulein io gratiam vetcris illius et inmiam rcnascenüs her-
teae fuedicinae. Stnissburg, Johann Schott, folio, zur Aus-
He. Die Widmung an den Schul vorstand zu Strassburg ist
K^brn: Nonis Martü ■) lö30. Der zweite Teil dieses Kräuter-
iierks hat deu Titel: Novi herbarii tomus secundus. Strosft-
E, J. Schott, 1532, folio. Er ist de« Grafen Bcmard, Otto
Wollgaug von Solms Vater und Sühnen als seinen gnädigen
:a gewidmet: Argeotorali quarto nonas Decembris ') 1531.
II Herausgabe dieses Bandes erfolgte auf Ansuchen des
Ueurichtts ab Ucppendorff, des D. NicoUus Gerbelius und
Jouiues Sapidus (Witz). Schott beendete deu Druck dieses
lireit«n Teils des Herbariums am 14. Februar lb'i'2. Im
Teil: Tomus herbaiii Olbouis Brunfelsii Ul. Corol-
operi prjiebxis, quibus r&sjwndet ralumniatoribus suis:
im errata qusedam priurum tom. diluens. Strassbui^,
tSrhott, I53G, lieferte Brunfels verschiedene Schriften älterer
iniker. des Dioscorides, Scribonius, Largus medicus, Mai-
los Fcrroriensis, Nicolaus Leonicerus, l'andulphus Col-
Liiu I.con&rdi]s Fucligiu^^, Comes ITermannus de N'uenar,
lus Schyllcrus uiedicus, Hieronyinuä Tragus (Bock),
Gatinaria, Jacobus de Manliis, llieronymus her-
ftpodUis Germanica , Autoren , welche die Botanik,
Komcoklatur derselben, teilweise auch die medizinische
itk behandelten, und macht« nnf diese Weise die
Sdirtflen dieser Scluiftsteller zugänf^licb. Es hatte bei der
der Suche nicht an AngrilTeu auf das Herbarium
lt. Diesen trat Brunfels im dritten Teile entgegen und
T) Aahgt III — i'i 7. Miin — >) 9. Diamb«r
310 Roth.
lieferte zugleich eine Menge Berichtigungen zu den früheren
Teilen. Den Abschluss des Ganzen 1536 erlebte Brunfels
nicht mehr. Das Herbarium scheint nach seinem Erscheinen
ein vielbegehrter Artikel gewesen zu sein, nodi im Jahre
1530, 1532 und 1536 erschienen Nachdrücke der drei Ab-
teilungen bei Johann Schott zu Strassburg, weitere 1537
und 1539.
Gleichzeitig arbeitete Brunfels an einer deutschen Aus-
gabe des Herbariums. Dieselbe erschien 1532 mit dem Titfil:
Contrafayt Kreiiterbuch Nach rechter vollkommener art, vnnd
Beschreibungen der alten, besstberümpten ärtzt, vormals io
Teütscher sprach, der maßen nye gesehen, noch im Truck auß-
gangen. Sampt einer gemeynen Inleytung der Kreüter vrhab,
erkantUsß, brauch, lob vnd herrlicbelt. Durch Otho BruDD-
felß newiich beschrlben. M. D. XXIX. Gewidmet ist du
Werk dem Pfalzgrafen Ludwig bei Rhein Strassburg am 24.
tag des Äugustmonats 1532 mit der Unterachrift : „Ottho Brunn-
felß, burger zu Strassburg". Beendet ward der Druck 1532
zu Strassburg von Hans Schott, nachdem wohl schon seit 1529
daran gearbeitet worden. Das Ganze ist ein volkstumlicher Auszug
aus dem Herbarium. Der zweite Teil erschien erst nach des
Brunfels Tod 1537, ebenfalls bei J. Schott. Die Vorrede des
Herausgehers D. Michael Herus giebt an , das Werk habe
Brunfels unvollendet hinterlassen , er habe dasselbe aber nach
dessen Verzeichnis der Pflanzen beendet. Eine Zeitangabe
fehlt.
Der Rat zu Strassburg hatte im Jahre 1528 eine ölTent-
liche Schule mit Latein, Griechisch und Hebräisch eröffnet,
gelehrte Männer herbeigerufen und besoldet. An diesem
städtischen Gymnasium wirkten Jacobus Sturm, Nicolaus
Cnyebsius, Jacobus Meyer; Brunfels lehrte an der Karmeliter-
schule und erfreute sich einer Stellung, die seinem Denkungs-
kreise, seinen Kenntnissen, seiner Vorliebe für das Schulwesen
entsprach und frei von Angriffen ihm Müsse für seine bo-
tanisch-medizinischen Arbeiten bot. Den Verfolgungen zu
Steinheim und Neuenburg gegenüber scheint Brunfels auch
das Vorteilhafte seiner Strassburger Stellung hochgeschätzt
zu haben. Mehrfach blickt in den Widmungen seiner Schriften
das Dankgefühl gegen Behörden der Stadt Strassburg durch.
Er hatte dem Schulvorstand daselbst sein Herbarium gewidmet
mä eiKncU! in
Ouo Bniofeb.
311
eigncU! jvtzi demselben, bestehend m dein Jacwbutt Stiinii,
Nioolaus Corebsius und Jacobos Mejtr» seiue Catectiesis Struss-
borg CaU^dis MartiL'} 1529 zu. Das 1529 ubgcfassu; ßucli
bit deu Titei: Catechesis puerorum in ßde, iu literia et in
Bwribus. Kx Cicemut-, (^uiiitiliaDo, Fliitarcbo, Ängelo Po-
Ütiauo, Rodülplio Agricola, Krasmo, Philippo Melanch. aique
iKts probftüsaimis autoi-ibus. tomis digesta ()aatuor, (luoruni
US operi preüxus eät. vtt. Culuiilae. £\cudebat Joannes
Dicuä 1632. Mense Octobri. Sodi>z. Das Buch selbst sollte
cken der ibin iiuvertrauteii KAiinelilerscliule zu Strassp
g dienen und bildet cIdu vollständige Krziehungslcbre teil-
auf des Erasmus: De ratione studtorum beruhend.
Von deu Precationes biblicae gab Urunfels 1531 eine
Übersetzung zu Stras^burg bei Hans Schott in Odavo
08. Der Titel lautet: „Biblisch BcUbiicIdein der Altvättcr
herrlichen Weibern beyd Aid vnd Newes Testaments, Er-
ung 2u dem Gebeth vnd wie nian recht iK-tcn äol."
Im Jahr« 1531 gab Brunfels des Juhaniie:i Serapiou Schrift
le »mplicibus medicinis opus praeclarum otingens, des A ver-
de eisdem liber eximius, des Hases ßlii Zachariae de
opQsculum perutile, eines Uugeuaunten de centaureo
OS bacteous Galeno inscriptus und einen dictionum Ara-
m iuxta alriue tatinarum iudex valde necessarius bei
r^ Ulricher von Andlau zu Strnssburg in Folio heraus
widmete die Ausgabe dem Bernard Orafen zu Sohns
za Miüzenberg üeinem Gönner: Strasaburg Quarto Calend.
bris') 1531. tiei Druck ward im Septemlicr dieses Jahres
i und enthält duü Ihn Sar&fuuii, Ihn Huld oder Aver-
dc5 Hazi oder Rasis Schriften über Medizin. Das auf
telblatte augehrmdlgte Werk eines ungenannten Autors
an» und da^ arabiscli-lateinihche Würlerbuch fehlen
Abdrucke. In der Vorrede versprach Brunfels noch die
Itno^abe des Mesue, haae und Constantin und bemerkte,
buclidrucker habe sich alle MUbe gegeben, gute lland-
iftcn und Drucke der abgedruckten Scliririen dieses Sammel-
sa erhalten und den Text zu verbessern. Dabei
GerharduH Noviomagus hulfreiche Hand geleistet.
Dem Jahre 1531 gehört noch eine von BmnfeU besorgte
*) I. Milz. — ») 29. Aumat.
312 Both.
Übersetzung des griechischen Arztes Paulus Äegineta pharnuca
sitnplicia ins Lateinische, der er einen Anhang durch die
Schrift: de ratlone victus Gulielmo Copo Basiliensi interprete
Strassburg, 0. Jahr (1531) Octavo verlieh. Gewidmet ist die b
Ausgabe den Grafen Otto und Wolfgang von Solins CanonikOTi :
zu Strassburg und Köln, auf deren Geheiss Brunfels die Her-
ausgabe besorgte und: Strassburg Galend. Septemb. <) 1531
denselben zueignete. ') In der Vorrede nennt er den Jacobas
Bedorottus und D. Allanus Torinus Arzt zu Basel als Keaaer
der griechischen Sprache, indem dieselben jedenfalls ihn bä
der Herausgabe des Äegineta unterstützt haben dürften.
Nachdem Brunfels im Jahre 1532 eine neue Ausgabe des
Spiegel der Artzney des Phries zum Abdruck gebracht, folgten
als Lehrbuch der Medizin 1532 die: Theses seu commanes
loci totius rei medicae. ]tem de usu pharmacorum deque arti-
Hcio suppressam aivum eiendi liber. Strassburg 1532 bei
Georg Ulricher von Andlau in Kleinoctavo und das: Jatrion
medicamentorum simplicium continens remedia omnium mor-
borum, quae tarn hominibus quam pecudibus accidere possunt
etc. Strassburg 1C33 in Octavo. Das aus vier Teilen bestehende
Werk widmete Brunfels dem Propst des St. Thomasatifts m
Strassburg dem Laurentius Schenckbecher in dankbarer £^
innerung für die BeihUlfe bei Herstellung des Herbariums:
Strassburg, den 18. März 1533. In der Vorrede des dritten
Teils nennt Brunfels den Arzt Johann Munterus seinen Unter-
stützer und Helfer bei Abfassung des Buchs. Zum ersten
Male heisst auf dem Titelblatte Brunfels Doktor der Medizin,
er hatte mithin 1532 oder 1533 promovirt und wirkte darauf-
hin auch als praktischer Arzt zu Strassburg. Gegen das Un-
wesen der Astrologen schrieb Brunfels: De diffinitionibus et
terminis astrologiae libellus isagog. Basileae 1533. Folio.
Seinen Lehrbüchern der Medizin lies er folgen: Neotericorum
aliquot medicorum in medicinam practicam introductiones.
Junioribus inedicis ei artificio mancipare sese volentibus tum
utiles tum pernecessariae. Strassburg 1533. Sedez. Auf dem
Titelblatt nennt er sich: medicinae professor. Dieses bedeutet
keinen öffentlichen Lehrerberuf an einer Hochschule, sondern
•) I. September. — 'j Über die Schrift vgl. Heitz, Elaässer Drucker-
marken S. 44.
Ouo Bruofdi.
313
er habe sich der Medizin gL-widiiiet, wobei er \*iel-
Privatvüriesungen dieses Fachs abliieil- Die Schrift
ilen Gereon Sejier, SudUrzt zu Augsburg, gewidmet:
Hbiirg. Kaien. Sept.*) 1533. Den Iiilmlt hililet der N.
ulju» Loinbardus archiater, Joannes Michaelis Savana-
Pataviaus sowie das nrtiäcium componendi medicamina
imei de Montagna.
Bin Jahre 1533 gehurt noch an eine neue AuHage der
De disci|)liua et in^titutione piteroruiii painenesis.
Johann Soter, 1583. Sedez. Den Anhang nber Mäiichon-
ig liess Brunfels in dieser Ausgabe weg Diese Schrift
k jedenfalls das letzte literarische Erzengnis, welches Brun-
zu Strassburg abschloss. Als Arzt und Lelii-er der Medizin
sein Kuf sieb so verbreitet, dass die Stadt Bern iu der
fiz ihn gegen guten Gehalt als Sladlarzt betiiehrte. *)
ilcls folgte dieser Perufung und siedelte Ende des Jahres
13 nach Bern als Stadtarzl über- Vovt gab er heraus:
lODinsIicon medicinae und lies» das Buch, da. die Stadt Bern
deinen Drucker bieten konnte, bei Johann Schott zu
itrassiiiirg 153* drucken. In der zu Bern am 11. Februar
I&34 gegebenen Vorrede nennt sich Brunfels Professor der
|edizi[i und eifert gegen das viele unnÖthige Büclier^ehreiben.
spricht sich für Wörterbücher der einzelnen Wissenschaften
, tadelt die zahlreichen aus fremden Sprachen entnommenen
liziniscben Ausdrücke und richtet .^ich gegen die Irrtümer
Ärzte. Über die von ihm eingeschlagene lexikographische
le seiner nipdizinisrh-botanischen Arbeiten spricht er
aus, er luibe die Gewohnheit, scheumtisch zu arbeiten.
luf diese Weise halic er aus den Schriften üIht Geschichte
er Meilizin rlen Katalog der Arzt«, aus den Lehrsätzen sän
tedizinisches Lehrbuch (Jatrion und Thcges), aus den tech-
tischen Ausdrücken dieses [^enikon. aus den einfachen Arznel-
Bitteln seine Krüuterbücher In lateinischer und deut.scher
Sin-ache bearbeitet Es stehe nun noch ous die Beliaudluug
VT Krankheiten selbst. Der Inh»It des Buches bc:«teht in
tioer Tafel der anain mischen N'umen griechisch und lateinisch,
Vcrzeiclmia aller KraiikliL-ileu des Mensche« , einem Gc-
ikäUverzeichnis der Medizinen von Salndin. hervortagcndeo
*i 1. 8ept«tnb«r — *} Atilftge 1
314 Botl»
Aussprüchen Galens sowie einem alphabetisch-medizinischeo
Wörterbuch griechisch und lateinisch mit Belegstellen aus
Klassikern , wobei Brnnfels eine ausserordentliche Belesen-
heit zeigt. Seine letzte zu Bern verfasste Schrift ist die „Ke-
formation der Apotheken" , deren Herausgabe Brnnfels nidit
mehr erlebte. £r widmete dieselbe dem Stadtrat zu Ben
und unterzeichnete die Widmung als „D. Otto Branfels Stat
Arztet". Die Schrift entstand im Mai und Juni 1534 dem
Stadtrate zu Bern zu Ehren. Dr. Hans Eies gab dieselbe
1536 bei Wendel Rihel zu Strassburg in Quarte heraus. Eon
nach Beendigung dieser Schrift Ende Juni oder Anfangs JdU
ward Brnnfels krank. Die Krankheit währte ein halbes Jabr
und war eine ungewöhnliche, den Ärzten unbekannte, bestehend
in einer Art Bräune mit Schwarzwerden und Krebs der Zunge,
wozu sich ein Brustleiden (Wassersucht?) in Folge der An-
strengungen gesellte. Brunfels stand zu Bern als StadUnt
beim Stadtrat und Volke in hohem Ansehen. Während der
dreizehn Tage, welche er im Bette zubrachte, beeiferten sich
Hohe und Niedere, ihn zu besuchen. Bei seinem Tode wäre»
anwesend Bertholdus Hallerus, Prediger zu Bern, D. Fran-
ciscus und M. Caspar dessen Amtagenossen und der Arzt Dr.
Valerius. 0 Brunfels starb am 23. November 1534 zu Ben
mit Wahrscheinlichkeit erst in den Vierziger Lebensjahreo '
stehend. Seinen Leichnam trugen zwei Stadtschreiber, ein
Stadtrat und einer der Nachbarn, welcher dem Verstorbenen'
besonders wert war, zu Grabe.'} Die Städte seines Begräb-
nisses ist unbekannt.
Brunfels war verheirathet, seine Witwe überlebte ihn vjA
lies 1536 dessen „Reformation der Apotheken" zu Strassburg
bei Rihel von Dr. Eies herausgeben.
Die im Vorstehendem nach ihrem Inhalt besprochenen
Schriften sind nicht das ganze literarische Erbe, das Brunfels
uns hinterlies. Zahlreiche von ihm verfasste Schriften blieben
liegen und gelangten erst nach dessen Ableben durch Anderer
Bemühung zum Abdruck. Es ist dieses vor Allem die:
„Weiber vnd Kinder Apoteck", die der bekannte Jacob Cam-
merlander, ein Mainzer von Geburt, mit Wahrscheinlichkei'
') Der Bemer Chronist Valerius Rüd oder Ryd — *) Anlage I
(Hu Vnuifds.
S15
Icballerig mit Bnmrels and dessen Stiidiengenüssc von
tnz her. als Auszug aus des Brunfcts Apotheke rA\ Strass-
5 in seiner Druckerei ohne Jahresangabe in Quarto heraus-
, *) Vtm der „Reformation der Apoclieken' war bereits
Rede, Johannes Kies schloss aU Herausgeber die Vorredo
26. Juli 1Q3G ah und führte darin an, Brunfcls habe »ich
m Theolope, Medicin und Ueforni des Apothekeiwesens ver-
Üeol gemacht. Wunde) Itthcl und >le3 Brunfels Witwe hätten
llD um Besorgung des Drucke» gebeten. In das Gebiet der
iedicin gehört noch die Schrift: Von allütbauill Apoteckisclieti
.^nfeciionen, Lattwcrgcn, Oel, Pillulen, Trencken, Trocianien,
!aclier «clieiblin, Salben mnd Ptiastern etc". Ihr Herausgeber
rar J. Cammerlander, Strassburg. Ü. Jahr, in Quarto. Die
icbrifl ial ein aus des Plirics Anneispiegel und den ßucbum
In Briinfel» von Gamnierlander gefortigier Anszug. Kine
IJUnre Auflage er^hien 1552 zu Frankfurt am Main in
^rlo.
^Ifpr Theologie gehören an die: Problemata Othonis ßruu-
Hl. I. De ratione EvanReüorum. IT. Quare in Parabolis lo-
&8 Sit Christus. Ad Joannen! Schottum liber. Argent. Ohne
nrraiDgabe. Quarto. St'holt gab die Schrift heraus. Kine
l«r wichtigsten nach des Brunfels Tod zum Abdruck gelangten
!chrifi«a sind die Annotation«» Othoniü Brunfelsii in medices
loctoris peritissiini etc. in quatuor evangelia et acta aposlo-
ex orthoduxis sacraram litcr<irum scriptoribus congestae
Irassburg. üeorg Ulricher von Andlau, 1535 ini Septem-
lio. *) Die Schrift hat für den Biograjihen des Brunfels
Werl. Auf der Titelrtickseite befindet sich iu Holz-
i ein Brustbild des Brunfels mit der Unterschrift:
ICilES DOCT. OTHONIS BrunfelKij Anno actatis snae
Wl. Es stellt denselben mit Doktorhut dar und zeigt
banloses cingofallenes Gesicht. Die Herausgelier der
Johannes Munterus aus Gent und der Buchdrucker U1-
Tön Andlau widmeten am 1. September 1535 das Bndj
SUdCnil und dei Biirgoi-schaft ym Strassburg und brachten
tder Widmung eine Menge Lcbensnachrlchten Über Brun-
Foli
■l R. Wrsjiel. CkmnierUnder und VifKeld, Borltn leSl, Dlsaertatlon.
7. — >) Uiiu. Eiakuw Dntckermukeo S. 44.
816 Roth.
Die Schrift: „Der Christen Practica durch alle hohe Tnod
nidere stände, ves die sich zu irer leib vnnd seel wolfartbiß
zu ende der Welt vnnd dises jänierllchen wesens zu halten
pflichtig. Durch D. Otho Bninfelß zusamen gesetzt* ersdiieii
in Qaarto ohne Jahresangabe (1545) bei J. Cammerlander m
Strassburg und Öfter.
Möglicherweise gehört auch die Schrift: De causa Boe-
mica Paulus Constantius. 0. 0. u. J., in Quarto, dem Bron-
fels als Herausgeber an.
1543 erschien in Folio: In Dioscondis historiam herbamm
certissima adoptatio. Der Kreüter rechte wahrhaftige contra-
factur, erkanntnüss und namen, kryechisch, lateinisch und
deutsch nadi der Beschr. Dioscoridis. Strassburg , J. Schott
Ihr Urheber ist ebenfalls Brunfels.
Auch auf dem Gebiete der schönen Litteratur war der-
selbe thätig. Eine Schrift: „Die schöne und kUrtzweUige
Historia, von der beirat Isaacs und seiner lieben Rebecca,
Spielweis gestellt. Witteberg. 1569. Octavo, wird demselb»
zugeschrieben.
Überblickt man das Leben und Wirken des Brunfels, ao
fällt vor allem der £ifer für Erkenntnis der Wahrheit in
allen von ihm bearbeiteten Gebieten der Litteratur, sein Zu-
rükgehen auf die Urquellen der Sache und sein Bestreben,
die Ergebnisse früherer Forschung durch eigene selbständige
Erweiterungen dieser Art zu bereichern, auf. Brunfels war ein
gross angelegter vielseitiger Kopf, ein ausgedehntes Wissen
stand ihm zur Verfügung, von seinen Charaktereigenschaften
glänzt seine Froundesliebe , seine Masshaltung und Gerechüg-
keitsliebe gegen den Gegner. Wir liören in seinem ganzen
Leben und lesen in allen seinen Schriften mehr von £^
widerung von Angriffen als eingeleitetem Vorgehen gegen den
Gegner. Wahrhaft vielseitig ist das Auftreten des Mannes:
Theologie, Bearbeitung der heiligen Schrift, Geschichte, Me-
dicin, Herausgabe von Handschriften, Botanik, Astrologie,
Apothekerwesen, Tierheilkunde und Erziehungswesen sind der
wechselvolle Kreis , in dem sich seine literarische Thätigkeit
bewegt. Als Theologe war er Lutheraner mit wiedertäuferi-
scher Färbung, als Arzt hasste er alle Empirie, er brachte
das vorhandene Alte von Wert zur Geltung und betrat neue
Otto Bruutels.
317
Die Gebiete der Fmuenhcükuode, des Apotheker-
und der VoIksiueUicin, der Tierheilkunde baute et' cr-
an.
ren seine theologischen Schnflen, die Arbeiten über
ilige Schrift teilweise auch Gelegenheitschrifteii, hjnd
Ausgaben roedicioischer Schriftaieller, seine mcdicinischen
ichcr huute auch itur noch von historischem Werth, ^o
doch ihm heute noch das Verdienst, der Vater der
D Botanik und graphischen Darstellung wissenschaftlicher
zu heissen. LinntS nannte den ßrunfels den Vater
eren Botanik. Die l'Hanzengattuog Brunfelsla trägt ihm
ren ^inen Namen. Noch tauge nach sdoeni Tode
u seine Schriften als würdiger Gegenstand der nevauä*
des Neudrucks, selbst bei katholischeu Verlegem.
setzte selbe tvei-stäudlich seinen Naiueu in das Ver-
s der verbotenen Bücher. Der geistige Enlwickelunga-
des Branfels ist der der sogenannten Xeuplatoniker,
nea Schriften über Theologie erhellt das Bestreben,
den Streit der Parteien und kirchlichen Lehren er-
kte christliche Denkuugsweise auf Grund echter Mcuschen-
m stchaflen. Das konnte auch damals am ersten er-
1 werden durch gediegene Volksbildung, für die Brunfels
it Beziehung eintrat. Mit ahueadem Scharfblick er-
er den ethi.schen Wert der Naturwissenschaften für
debung, die Meüiein in ihrer Anwendung filr das Volks-
In gleichem Sinne bearbeitete er die Geschichte be-
T MUnner verschiedener Gebiete, um der Jagend deren
uule Vorbilder zur Nadiahmuug vorzuführen. Sind aucU
Triften des Brunfels im Geeiste der Zeit meist lateinisch
Mt. SO regt sich doch überall das Beätreben, der Mutler-
s durch Übersetzungen gerecht zu werden und die
e des Brunfels ist fürwahr eine volkstümliche und solche.
Volk auch Uiruu ^Viderhall fand.
318 Roth.
Anlagen.
I.
(Voncort aus Brunfds annotationes. Strassburg 1535.
Blatt 3 Vorseite.)
Senatai popoloque Argentino doct. Joannes Mantenu Gandsnas
atque Creorgios Ylricher Andlanus S. D.
Quam iamdin tota sit Europa viügatissimimi, patres conscripti,
vofi modis omnibos Bapientissime rempab. ArgeDtinam domi forisqne
gabernare, consnetumqne iam sit a moltis annis, nallnm ferme libram
citra patroni tutelam in publicom prohlivor prodire, meritissime pro- ;
fecto doxlmos, vobis commemores in qoatnor evangelia et apostolo- .
mm acta, piae memoriae D. Othonis Bronfelsii dedicare, niminuo '
qui velitis et possitis eosdem ab in^ldonua calunmiis facillime taeri. :
Natus est igitnr Maguntiae patre Joanne a Bnmfels doliatore viro .
probo ac gravi. Est aatem arx Brunfelsia ditionis generosorom '
comittuo a Solms, non procul a civitate Magnntina. In ea politiori-
bos literis imbutus, a teneris anguicnlis , artiomque liberalinm ma-
gister, Qt ioqaantor, effectus, cum ad sehores disciplinas animnm
adiecisset, paterque parcior ac conctatior in suppeditandis nominiB
foret, qui nt belli gerendi ita et bonamm literamm addiscendarom
nervi recte dici possunt, collegio Cartbnsianorum extra pomeria huins
civitatis vcetr^ sese dedidit, sanctins vite institutam, dubio procol
clectams, ei, ut tunc erant tempora, sanctius novisset. Unde com
patemis nee precibus nee mlnis posset avelli, poenas fortasse dedit
suse, ut ita dixerimus, ferocitatis, vitam videlicet illam monasticam
fere insalubriter et valetndinarie vivens. Annis aliquot vero tnuu-
fluxis, illocescere Germanis coepit Dei (Blatt 2 Rcckseite) opt max.
misericordia, cunctis optanda veritas evangelica, coius inflammatus
aniore, in sinistro voto mutans decretum, cum traditionibus humanis
monasterium longum valere iussit. Jamiam verbo dei concionando
sese accintnriebat, ni vocem illam sonoram atque reboantem morbo
confiictatus amisissct. Inde dum dubitabundus aliquandiu, cni con-
ditioni sese addiceret, hereret, a vobis P. C. iuventns ei bonis literis
iastituenda, non sine magno iudicio committitur. Novistis autem
quam non penes ignavum beneficium collocaveritis. Interim tarnen
succisivas horas minima perdidit, sed illo toto novennio, quo scholae
prefuit, Graecorum, Arabumqae medicorum scripta diligentissime re-
volvit, lectitavit atque adeo ex eisdcm studia sua non ^-ulgariter
iuvit. Hinc optimo iure doctoratus, ut aiunt, iiisignia Basileae adep-
tam, a vobis magistratus Bernensis, cum medicus illis deesset, non sine
honorifico salario ad sese mitti pctivit. Apud quos magna laude suam
artem foeliciter exercuit, nescias acceptior ne senatui an populo gra-
tior. Sed heu nihil hie ab omni parte beatum, moritur ibidem intra
sesquiannum, magno tum procerum cum civium longeqae maiori sao-
rum desiderio, nouo Galen. Decemb. anno salutis nostrae millesimo
quingentesimo trigesimo quarto. Morbus, quo laboravit, satis inaa-
Otio Brunfc!».
319
ittac fenar. iüewiae inedicis pracscntibos incognitos. nisi quod lin-
pan Digredo et a^itistio qiuedaro invasil et tinmedicabilit«r occa-
MTÜ, ft colare fbnafi&is sat udore genuanice die Brünc vocata. sie
tt tmn pectoris üigeDli cracialn. tandoin fatiü cxpirun; concesAerit
1 vero dielius lilui, <iuibu-i leotu deoubuit, rontinoo ac dill*
livtsoruni com die noctuquc nobiles jiariter et sotiatorea, vxc-
■'-ti^stini quiqae jiopulares. Adfnerant ßxpiranti ßcrtholdas
iwrciu-i verbi dei concionator inlcgerriniuii;. una cuin ü. rraucisco
Casitare coUcgis doctorcqac Valcrio iiiedlcu eximto. Extalcruat
ribac dvitnli« duo )>raeci])Ui. seualorum onus et e viciiiU dc-
hfltoristimm MtiuUilcr uoas, viri mw^mlici alque cordati. Aiui-
ter Uäiis est in liar urlii vestra V. Capitonu. M. But-äro.
lt. A. Fjigel brecht«, Ja. Hcdrotto, viris praeter liiifniarum
'thcologis miaiiDe poetütendis. doclissimu disertisümwiue Joanne
Nlcufao Gerbi^Iliu iuris utriu.s<|De docLorc tarn ai-iuti&siuio tum
l«Sl>dUiiiM>, Mlchaele Hera mcdiro insigni, Joan. Schotte miri; »e-
ltH!a<l* (jpofmpho atqiu! eÜam eruditu. ac aiü» ubique teimiTun et
F et docdft. Detüquc dcm i|Uoi|uci, suuk Mantcruni attiue Vlricticnim
ioter pöslreniM «^omplexm est. Scd oequc frustra se vixiss* le-
est. praeter pluriuia uuuique utUia atque pia opuscula eaqu«
«rtrw^Mi ab ipi« flodila, con imucos bonorum aulorum Übros, uti
. Uns, Serapionis, Raris et Averrois. Ijturentü Phrisij mcdici
•iiU« praeclari eiuaculavil. Conscripsit et p»Ddecta& sacre
l«n. Item orationcs patraui utriu-<ii|ue ti^taiuenli. Lucos prc-
«ommittie'« e. «ani-ta scriptara c-ongestow. Tum fl lil>clliim de
In re vero medica calaloftum mediroruui. Jatrii libros tre«,
^^■rtinoa dmicticani vocitunt). e diviiiis literis, qua« ridens tllos
^^^■.•ecnrace prartlt^as Dias (fllatt 3 VoTs(>itc) ex astrolo^a iudt-
^Hl^^tta «t ipse tritiäsiuius fuit, uobis coiucribunt, Composuit
^^De tbeses sea ]orm t-iiinrnaueä lotius rei medicac. llerbanim to-
'Bi tr«, qaoniin torlitus nondum est prclfo conunütsus. Ilom ör«.
»aw KU texicun tolios nicdiciuac. E Rraeca quoqoc lingua red-
tatiac simplicia Pauli Aeginetac, qui inerito a uunijuaia satis
Tiro Joanne Manardo Bjnceriorts medieinac autesiKnauo et
tore acerrimo, bonus iniilator Oaleoi pronanciatur. quem
tun, inqiuin. incüluiiiem diu uoliiä scrvet dominaäoinnipotnnH.
Nalo dnlqne sab mortem stiam libellnm ftermanice con&oriptam de
[;llfDcaa(faMie apotliecarum. qua« vocant, fecit, qui fortasäis aliqaando
ih wtmüommvm gn^tiam publicabilor.
ArjrüBtorati an. d. M. I). XXV. Calcndis Scptemb.
IL
' '• '.cfl ans dfn Pantl^-tarum retfri.i fl wriri t(stftmcnti Ubri XIT.
Strassburg iri^. Batt 3 Vvrstitt.)
}': /i' liitadmu larisconsolto D. Jaeobo Srhenck, Spireasi, Otto
i'nbru me tnc4s8)jf, qnud nihil scribam. En scribo. Quod si ve-
I T*°<l*c lUsd tibi probator inntitatam. ne t-acai saluletaus amicoa,
320 Roth.
en, ne Tacnns qooqae salQtatnm advenio. Vernm id, qnod scr
qaod adfero, qiuuitiun habeat momenti, ipse videris, et indica
Se*Tae meas denno revidi, et sab tno nomine in lacem profe]
enim fittamm sperabam, ne officii tui, et meritomm tnomm
dilapsa videator memoria. Vemm accesseront band parnm mi
[oiores ferre non agnoBcas. Simol igitor et epistolam tibi hi
monnscalnm. Qaod si frugi tibi colocasse ridebar banc operai
liscnnqae est, non pigebit vel tertiom etiam locnpletare. Bet
Argentorati. 18. Kaien. Febroarü. Anno. 1528.
m.
(Vorwort aus dem Jatrion medicetmentorum Mmplieiutn. Stra
0. J. Teil I, Blatt 2 Voraeite.)
Omatissimo viro domino Laorentio Schenckbecher. E^
divi Thomae apnd Argentoratam praeposito, Otho Bnmfelsios.
cinae Doctor. S. D.
Nesciebam plane tarn avide medicae rei stadiosom foisse te
üssime vir, donec nnper in herbario meo excolendo, acn pinge
tarn aoxie desudare te vidi, aiebas, nnllis neqae impensis
operis te parsoriun, modo omnibos nomeris, pnnctis, lineis &
vQm, qnod dicitor, singnla liceret exprimere, qoantnmqae r
ferret, natoram imitari. Comqae toarom virium non sit, ne
ficü, herbamm vires pnblice literis tradere, tarnen hoc unom t
tnrmn, at in iconibas habeat posteritas, quod merito possit ad
iostaaraadique herbariae disciplinae occasio aliqua esset, ut
prorsus animam videlicet simplicium rerum cognitio, & usus ti
betör. Quod com vidissem, mirum quam me male habuerit. i
gligentia, quodque ad bos tarn egregios conatns bactenas stir
tibi non fuerim siunmo alioqai amico. Audio quoqoe in bibl:
constitaenda sie iam totum esse te, ut nihil fer^ sit bonorum Hb
qaos ipse tibi uon reponas. Quod si ita est, congratnlor ec<
tales olim fuerant ecclesiarom gubernntores, nee aliud quam p:
scbolae sacerdotom collegia. Nee video, quid possit obstari
minus et nostra sint hoc albo monumenta, quando ex vario
Bcriptorum constant bibliotbecae, qaae etsi magnos illos scr
non aequent, tarnen est, nbi nnmerom suppleant, sintqne pigi
quod perpetuae amicitiae erga te meae. Tum si fEunilia iki
domi babeas Caxgezov^ quod omnis generis remedia abunde su
vel dcspcratis etiam et gravissimis in morbis, tum ex rebus
illis facilioribus et paratu quam facillimis, quibns te precipue
delectari. Has igitur primiüas, quantulae sunt, amice consnle.
si demortuae lineae plantarum tarn in precio apud te sunt,
magis illarum iavamenta et vires, ut pondus aliquod habeant
te facito. Si valetudo permiserit, tam strenue iuvabimos etiam
toa coepta, ut te nostri non debeat poeniterc. Bene valc. ^
torati 18. Marcij. Anno 1533.
MiscelleD.
von Butrinto. Es ist bekaont, dasa wir aber den
ph Nikolaus, späteren Titalarbiachof von Bntriato in
^ wenig «(»seil, »o wUnscbennr^it eine BereiohcruDg
fi fUr die WUrdigang seines viel umstrittenen Bericbta
vaag Kaiser Ileiurirhs ML auch wkre. E. Hcyck h&C
iSnog Eteiuer Ausfcabe auf S. XXMII ~ XIIIl den ihm
üff gcsanmelt. iJpfitcr haben die vom Benediktiiierorden
tu Registerbände die am 23. Mai 1311 /n Borde^iix ge-
ij^pet Kiemens' V. an'e Licht RefOrdert:, die dem MOncb
tom Butrinto durch Praviüion QberLrug. Da sich
les episcoporom" far Butriuto keine Bischofsreiho
DgezeiKt, im Auge zu behalten, da^s laut jener Bulle
TorgSoger. ilurcb dessen Vorsctznut; nach Avclüno in
_ 1608 den Sitz frei machte, gleichfalU Nikolaus hiess,
re ist ei z. B., der samt anderen auswärtigen Uischt>ren der
in Solothum kurz vor 1301 Ahlass erteilt, worüber
Biachof Ilelnrichs H. von Eonstanz, am 1. September
gegeben (Cartellieri. Begg, der Biich. tou Kon-
B. 2. Bandes, No. 3231). erhalten ist>)
^ was man biaher über das L«ben unseres Nikolans
■US er sich am H. August 1313 in Pisa von Kaiser
Kennte, am iu dessen Aultng mit anderen Gesandten au
Kl U»f TU gehen, nnd dass er nach dos Kaisers
tost 1313 erfolgt«m Tode, von Klcmeod V. (der am
starb) den Auftrag erhielt, Ober den Komzug Be-
Dem können wir eine vor einigen Jahren
Gfl0obicht54iaellen. Band rV. 8. 613 üo. W& ge-
(undieinend unbeai'ibtete Urkunde hinzofllgcn, deren
vird, dft.'w ne unitweifelhaft auf unscro Nikolaus zu
iter N.. Dei gratia Botrotinns episcopus, et fratcr
bdem gntia Vallanien^ (wohl irrtomlicii Im Druck Val-
ifvopoa. domini P. Ijutsannemit et domini G. Constaneien-
rnm TJcarii generale» ... — Kccleeie Loci-l>ei, ordinis
enaifl, .... ulerque nostrnm qnadraginta dieruni indul-
Datnm in dicta ccciesia t^ci-Dei, die dominica
Asdree ap- prox., sub o. d. m*. cec*. qoarto dectmo.
»ehr inhaltrdcbeii Anfsatze Battingen) „Der über provl-
Crbani V." im HistorUcbea Jahrbuehe, 16. Bd. ISM.
X geht herror, dan am 9. t'ebraar 1366 der Fap«l nach
Biachob Franmkoa too butrinto (eps. Botroteosia) das
rbrader L«tarinus verlieh, nicht ohnr suTor dnaa
EraUKbof Ueraiann vun LEpanio (}feopacen»i«> für xuk-
Üben.
.iLc»«ttti.ii.r.ix.iL 31
batlflj
-4
«22 AIjseeliea.
Dieser Ablassbrief ist ani 21. Xorember 1314 in and für Kl
siadt im Kantou Bern gegeben. Regg. Konstanz No. 3685,
sohrift. deren bi'iile Siepel Icidor abjpfnllen sind, liegt i
StaatsarcItiT, Fach Nidaa. Der Onider Johann ist Biscliof voij
Unea i. p. i.. oiuem Sitze, der, in TnrkoiiuiuiDn Ktlf«?"- ™ni I
archat Antioohien geborte. Der Rischof G. von Kout^lanz ist
hard IV. ^-on B«)Uir, 1S07— 1318. Riscbof P. von [Ausanne ist Pei
von Oron, der nach der üallia christiana XV 364 vom Noromber
bis /nin Jahre 1323 seine Würde bekleidete und sich wühl
Oron-te-Chiltel im Kanton ^Vandl nannte. Wenn nun unser N'iki
Im ßistuni lAosanne UcDentvikar i»t, su bestüliKt das nur die
berige Annahme, dass er Romane, seine Muttersprache die fru|
sehe gewc^Q sei. Hiermit ist msammen zu halten, daas B|
Oerbard von Ba«cl. aus dem Haofie Wippingon, gleich ihm «in'
trsater Ratgeber i]e.s Kaisers in den italienischen Angeiejienbi
bis 1309 Bi*<:bof von Ijiosanne gewesen war. Die liurg Wipiw
(fianz. Vnippens), 5</t Stunden >'od der Stadt Freiburfc i. V.
fernt. gehörte dem Laosanncr ßprongel an. Woiiotbin batla
AmadeiK V. von Savoyeii. Gemalü der dem Hanse Bra
sprossenen Schwester der Kaiserin, unter den Laien einer _
sohensten Begleiter Hcinrielis VII., viciniltigR politlerboBeziebiri
mm Bistum Jjausanne. Verbinden wir damit, das« Kikolaot
schiedf.>u des Italienischen knndig wai- (vgl. S. 25 der Aasgabe He]
wo er hiirt, was ilic Söldner über ihn verhandeln), da.« seine H
händige Niedersehrift in Charakter und Abkili-zonRen „dei]Ca
sOdwestdeutschcr Urkunden nahesteht" (Heyck Eiiil. S. Vin\
mochten wir geneigt sein, seine Heimat mit Heyck in den westll^j
bestimmter gesagt in den sadwestlichen Grenzmarken des Keidi
suchen, wo sich französische« and italienisches Volkstum b«rtl|
etwa in den liundüehaflen am Genfersee. DarQbcr wQrde niAglld
weise die ment von Bnnaini erwflbnte tialienisclte tliersounng
Relatio iHeyck 8. XXV| — die freilich der zweiten Hälfte des 15. J
hondorts angehüren soll — einiges licht verbreiten. Konnten'
domiucl) die Kationalittit des Xikolaus mit einiger Sidierbeiti
etimmeu, ao wtirde uns doch damit immer noch nichU für dieLOi
der Frage geboten sein, die gemäss ihrer Bedeutung den FonI
bei der Lebenshesehreibung des Nikolaus am l&ngsten he^oWrt
wir meinen die Frage, wie er za seiner höchst eigcnart' '■
bei dem Kaiser gelangt sei. Was er selbst darüber ber\ ; ; . ,
dass Jene rein iwrsOnlicb nufgefosst werden mn«. Dtnu KUu
war weder juristisch gebildet, noch politisch hervorragend beA
0«nau genommen zeichnet ersieh bloss dureh seinen mehrfach gl
lieh betlUiÜgten gesunden MenRehenrer&tand aus, der sich, wie hl
mit natttrlicher P&fiBgkett paart. ItorOrksiehtigen wir, dass ernaa
lieh den Viprzug geniesst , vor dorn Kaiser frisch von der Leber |
nxic» zu dürfen und dnrcliAn.<i kein blinder Bewunderer seine» E
in. «o werden wir zu der Annahme gcftUirt, dass er ihm. also
^raf war, schon nahe gestanden haben muss. Non bat XU»
MiBCSllen.
.Wahrscbeinliclikpit Dach studiert. Er bedauert ciuoial, keine
in; über Hccbl K*-')i<>rt zu liabcn, was doch aadeatet, diLss e.s
{bd der (tL'Ifgenbeit niiihl. allein am Willen, gefohlt hat. Er
(In der Rolalio S, 63: Factu sunt mulic dcclarationes et dila-
rt Ulia bniBsoiodi oeceasaria que cgo igiiuro. com de jure
loctioueio audivcrim, de (|iio doleo roaltum. Hat aberNiko-
der Predigermöiich romanischer ^'alionalitüit, Btodiert, daiia
Theologie, dann sicJjcr in Paris. I» der riunzösist^heu Hau))l-
l ftudierte aber aocli der spätere Erzbischof fon Trirr, Graf
ton Lutzdborg, und sein Dnider Vraf Heinrich hielt sich
lefa» Zeit lang bei ihm auf. Auf dor Tariscr Ilix-Iischute
denuiach die Grundlage des vertrauten Verhfilinisscs z\ftschen
jOtzcIhnrgischei) ßrodcrn and Nikolaus gelegt worden s<iii.
rdc die Aufgabe der Forscher sein, deneo die venuutliih un-
:kten rrkanden des Bistums tÄitsanne leicht erreichbar 3ind.
lelleu, van« Nikolaus noch als Generalvikar /n belegen, l*e-
ob — »Tie zu «üiterem Suchen die felileude Handhab« bictcQ
— sein Geschicchtsnatiie zu ermittidn isU !Vt in den „M6-
et docoiDGuts publik par la social« d'his.toire de U Suiiw
i", VU. vol., jfedmcktc Itecoeil de cbarle^. slatut» et docu-
eoncumaut l'anricn (t\Mt6 de lAusanne bezieht sich nicht auf
sUirlie VcrwaKunß, — Lindner in seiner p.rieatschen Geschiehte
den Uabfibui^em und Lniembur(;ern'' I 340 drückt !-icb uQf;euau
IQ er sagt: „Hiscliof Nikolaus von liutnnto. einer der Insel
gegcnlilier lie^rendcn Stadt, ein RCborcner Franzose; wie er
kam. ist unl>ckaniit.'' Nikolaus dOrfte seinen Hiäcbofäiu, als
tibos infidelioni gelegen, kaum jemals aufgesucht haben. Wie
den zAiilroiction mir dnrrh die Hände gebenden Urkunden
itCD )u Koni oder Avignon tH.>stchendcn AblafiSgeseUschaften
hab(% geh{jren die Titularbtstumer um läOO zu einem grossen
dcQ wCisUichen lAndM-haftrn der Halkanhalbin<W!l an. Bulrinto
navb Kehcrs .kii-chlicher Geogra(>liie und Statistik" nur von
Itl— 136fl Uieiuische ßisebiifc. In den Üisiumsvermchaiason bei
lon aus dem 13. JaJirhundcrt und bei Eltrlc, I^iber oiticcl-
^«Mtolicae ans dum Jahre l'd>i} fehlt ßatnntu gauz Heute
SUdt, aurJi Vuizindro oder buizintro genaimt, Sitz einea
Ilistum^ und gehört xum Wilnjet Janina. In der Nfthe
[lieb die Kuineu des alten ßutltroioQ.
Isrohr. AI. Cnrlcliieri.
»he Erbansprüohe auf die Pfalz vor dem Konslanzer
iL Die Docliätehend abgedruckte lustniktion des nach Konstanz
Genndteo Markgraf Bernhards vom 19. Dcxenibcr 1414
dch in dem unter der Regierung Bernhards angelegten Kopial-
tSl loL]14b im Karlsruher Oenerallandcsarcbiv. Fol. lUa iat
fnl. 113 und fol. im enthalten Urkunden aber den Ilei-
Borgfrietlea von U14. lo seiner völligen IsoUenug ist
[e Aktenatock ein sprecbendw Beispiel rar die trotz
21*
324
Hiicellea.
nmehmender Falle immer noch (^roese Lltfikenhuftlgkclt Aes MMerii
über jfiio Zeit. Denn weder in Urkunden noch in nniuüii
ADl'zeicIinnngcn finde ich sonst diesen TersQch dea >'
die Autorität des Concils gesttllzt IJ^bansprOeho aaf iL
heben, irgendwie hembrt, so reichlich im Übrigen die ilneüen
die stets gespannten, schliesslich cotficlüedca feiodseUgeD Bezicbnni
dea Uarlcgrafen zu Knrffirst Ludwig III. fliessen. Sollte jedoch
Enr&rten an einer mir onhekannt ^teMiebcnen Stelle eich vroil
Material Aber den hadisch-pfiUzischeu Erbfolgestreit finden, so
hoffbnüich vorliegende Veröffentlichung da/u, dasa es ans Licht
fördert werde.
„IlcQi hcrtzog Raprechl |1] der alt, pfaltz|?ra(f am Rin, tos
daz erbe kommi i^t, hette ein swester von vatder ond von mnier
nant fran^ve Mechtild, pfollzgreffin, der gab er einen man tult minie
greff Johann [inj von Spanheim den alten, derselbe graff Job
and fnuive Me<^^btild die pfnltxgreffm sin hu^franwe liabend ttffi
erbe fiich nicht verxihen')- nn siarh die vorgcnant franw*- MccMil
e dann ir bruder Lertzog Rupi-echt vorgenonl'), ondliesz doctij
selbe franwoMechtilde einen eün ond ein dochtcr, mit namf
Johann [IV] mid franwe Mechtild von Spanheim. die mira
margKrafflk^mharts mnter wu. und also über etwje maoig Jaie
starb der vorgenant bertzog Ruprecht der alte, daz ist aniler
Jaren, and da gieug zu erbe Binea brader') sfln. anfh hertzog
Iffcobt [11], genant faertzog Adolph, viewol die vorgeschriben fran
MechÜld marggreftin siuer sweslor dochlerats wol waz, als drr
genant hertxog Adolph sins hrndcr son, nnd glich nahe an d«r
vrarend, nnd da der vorgenant hert/og Ruprecht , gcuaoL
Adolph, gestarb, da bat ine geerbot hertzog ltnpre«ht [III].
Cleme. der ein römischer Itontg waz. da der abgieng, da
Jetzond hertzog Ludwig sin sftn sines erbs nndencogen. und
mal miu herr« marggraff Bernhard als nahe an der sipp hu als
vorgenant horijtog Clcni. der romi»Th konig. dannnh so meinet
daz er zu dem cgenantcn gflte als gat recht habe ra erben als
Torgcoant hertxog Ludwig, desselben romischen honiges sOn. diei«
doch sin anfrauwo noch sin mflter*) nut verzigen habend, als
geschriben atct, nnd bittet dammb, irao za ratend, ob er darao
bend sl, and nie er daz votdcru aoUo.
Nota,- uff die mitwocben vor sant Thomastag appostcl anno
mini UU vrari her Ulrich Winckeln*) ein soDich geachrffft gegel
■) In der That ist kein Terdcht erfaalleo. -- >) Veehifld starb 181
Buprochi L 1&90. — •) AdoU der EltifiÜtige f 1827. - «l Aneh
Angabe scbeint richtig xu aein. Vgl. Fetter, Bad. RoiTeeten No. K
und 1124> Zu beachten ist üdciBBD, das bei der Vcmahluiig vou ffl
stentMfatern die Austcllong von ErbTenöchlea erat im I&. Jahr):
regelnaaiger eifalgt«. — *| Der Ma^itter imd Kleriker Ulrich
begefoet u. a. 14W ab Proknrator dos Markgrafen bd F^Bt Gregor Xl
Vgl. kludUg Fesler, Bad. Regesten ta 1409 Dee. 24.
MiscelleD.
S25
> CosteoU zu furen. aldu rate zu babend an die cardinele. da hft-
id ime die cardioele geamwart, das er dann wol güropf haben maff.
zo. vordem, als er daz mim berren maotlicb aaCostentzsa^'}.
HQacheu. Fesler.
J. G. Sohlosser's Cirkularkorrespondenz. l>or badbrbe Hof-
I Johann Georg ScbkKser ricbtete im Jalira 1787 eine soRcnannte
irrespondcnz aoter seinen Frenndcn ein, um mit ihnen,
^behelligt von der Außaarerei der „Berliner", nach »einem Belieben
brictliclj nntcrlialten 7.a kOimen. Je äjj&rliclier aber lientzatage
IjneUcn Ober dtc Kinrir-htnof; und den Inliall. dieser merkwar-
KorrMpondeoK flie«»en. desto willkommener mius uns die
luDg einer jeden neuen Noii?. ßlwr dieselbe sein.
Kon schreibt Arcbivrat Dr. U. Pfanncnscfamid in seiner %'or-
ben Ausgabe tou Ctottticb Kotirad Ifeffeb Fremdenbucb
[S/S8^ wo daa Wenige von ihm zusammengcsLoUt wlnl, was uua
:J. G. Schloascr's CirtnilarkorTespondciiz Überliefert ist, u. a.
les: „Weiteres, obKleicb nicht in allen Funkten veratOudlicb,
en wir aus einem ItrifTc PfiiffeCH an Ijivatcr vom 13. M&T7. 1788,
Pfcffcl dem Zllrichcr Freunde seinen nächsten Anverwandten
r. Oloxin emptiebll, der erst isoit kuncem aus tkbottlaud, Holland,
::btand. bosondors aus Berlin zurückgekommen sei, wo er die
Migung der §ondcrbaren Wirtsohafi gesehen habe, welche die
»beimen Briefe ihnen (I'feffel und sciuen Kri.*undoii) aiikQudigen,
jera er zugleich für Mitteilung von andern geheimen Briden dankt.
epricht dann von der neuen UrtiUiuiäorduuiig und ncunt Jarobi,
räfiu Wartenslebcn (dio uua spütcr uoch begegnen wird)'),
chlosser. Strassburg. Mdm|ielgart uud Basel, mit dem Hin-
;n, dass er wieder eine netto Cirkularkorrespondenz vor sieb
leo habe."
AUeiu Pfanne tisch mid versteht unler den geheimen Briefen,
denen hier Pfcffel sprifht, irrtümlicher VTcise die Cirkularkor-
jndenz J. G. Schlosser's.
Die geheimen Briefe, von denen in Pfcffcl's äebroibcn an La-
vom 13. Mirit 1783 zuerst die Rede ist, sind die „Geheimen
Ober die prBUS6i«chä Staatsverb&sung seit der llironbesteiguag
rieh Willtthn IL", welche 17^7 in Utrecht erschienen waren.
Die andeni gc-heiiuen Briefe, auf wciiihe der clsassiaehe Dichter,
Pldagog uud Menticlienfreuud iu seinem Brief vom 13. Mftrz 1788 zU
!prc«-hen kommt, waren in den „(lahiers"' enthalten, welche Lavater
wüirend der zweiten Uälft« der I78«ter Jahre unter „dem zwanzigsten
Teil seiner auäwOrtigeu Geliebteäteu" gegen ein jährlichea Entgeld
fDD einem neuen Louisdor zirkulicrea licss.') Statt der nuuen Um-
') I>er Markgraf kam am 12. Jtnuar Xilft nach KdubLaoz. Vgl- dieae
Z€itBcbr. NF. 9, 180 Anm. 1. — '} Sithp Ffimncnschmid r. a. 0. 8. 247;
T|L auch S. 24. — ■) Ntheres darüber siebe Fuack, J. K. Lavater und
^BT Markgraf Karl FheOrich von Baden. Fniburg 1991, Mohr, tj. 13.
^
33C Miscellen.
laufaordimug dieser LavnUr'scbea Ueftc schlSut Pfeffel in otiwn
Briefe eine ihm prakUsoiicr dunkcnilc At>äQilenii)g mit foIgGndi
Worten vw: „Wie war' es, wenn Sarasin (Basel) das Packclion
die Grflän Wartt'iuilt'bcn (M&mpolKaril), diese an niicb (Colmar). id
an Jawbi (Freilinrff), dieser iiarli Slrassliurg veraendeten r" Sclilpsser
der cbcnfalbt an dem I^WKiike! (eilnalim, »ird hier von l'feffel il«-
halb nicht genannt, weil er damals boreils in Karlsruhe k'hte udI
dort die „Caliicrs" von dem Markgrafen Karl Friedrich mitgeteilt
erhielt, an dessen Adret^se LavAtor» Strasftbnrger Krcando dfe^lba
weiter xu senden hatten.
Erst zalet2t gedenkt Pfeffel in dem von Pfauncnschmid an^
fllhrten Itricffi der Cirkularkorresiiondenz Hehlosser's. nnd zwar laotcl
die betreffend« Stelle in dem mir vorlieKonden . in allen riinlta
klaren Originalschrciben dcsC-nlmarcr Tuilnehuicrs: „Ich liahc vrtcdiT
eine CirknlarkorrespondenK vnr mir liegen, worin Sehlocser sdR
Ideen we^ei) des »tehenden Soldaten iifther bestimmt ond eine nw
Materie, den Magnetismas in Umlaaf bringt: wir*} hatten ober Dodi
nicht Zeit nuser Scherticin bej-zatragen".")
Gernsbach. Heinrich Faa«k.
Zum RappoltsteinJschen Urkundenbuch. in den Anmerkangto
TU Xo. 8 und mehreren sp.ir.'i .n Stiickeii des Ra|i|)olt!iteini*t'li/'n ^^
kimdenbuchs bcrichlel der lUMau-«cbvr, ilass er zwei ^on Troiiiriat
mehrfach emühnic and benutzte Baseler Diplomat arion. die mit (kfl
Baehstabeu A. und U. >>ezcichnet sind, im Archiv dc^ ehcmaüfea
Bistonifi Uo^el zo Fruntrut nicht habe aoftinden kOnncn. Es vM
onter diesen Umständen nicht aberilOssig sein, wenn ich liier be-
merke, dass beide Kopialhncher oder richtiger -Hefte dort mvh tot*
banden ßind. Ileide sind mir doreh die ÜQte der Verwaltung d(S
Bemerisehen SlMtsarchi^^ hierhergesandt und von mir fiir ilie Aw
gäbe der Urkunden Kaiser Heinrichs II. bcnnt^t wonlen.
Strassburg. U. llresslai.
Litteralurnotizen.
An VeröfTentlichungen der bndischen historischen Ken-
missioa sind erschienen: Regelten der Pfalzgrafrn an
Rhein 1214-^1508 unter Leitung von Eduard Winkel'
mann bearbeitet von Adolf Koch und Jakob Wille.
6. Lieferung (ächlu^ss des 1. Bnndcs). Innsbruck, Verlag de
Wagnerischen Universitätsbitchhandluitg 1894.
<) Pfeflel und sein Mitarbeiter an der Colmarer Kriemsdiule. M
]>&bc-Kwei1iruckisfhe Hofrat Franz I#rBe — '> Weae den ^Tl
betreflenile Siclle imHeres I't^fTplbrii^feti fiTui bereiu in uieii.<
,Der MagnetUmuH itnd ^PinnaraboUsnuB in der Uadischen Slarkgnüad»
Prciborg t. B. tmi Leipzig 1394^S. 76 Erwahimog.
LittcimturDoiiMi).
327
Die Schrift Adolf Schibcr'ä ober „die frAnkiscben and ale-
mniscbeo Siedelanfccti in Gallien, besonders in EUass
id Lot b ring« n''(Strassburg. Trt)bncr.l8m)verdient schon deswegen
Berkennong, weit Verfuwr nicht, wie es leider in der Ortsnamen-
iDK nicht seilen vorkonimt, die AiiMoliten Amold's als Dogma
liüist, Sündern das Bestrcbeu zeigt. ^icL neben oder uucb im
XU ihnen ein sclbstiindigcs Urteil zu bilden. Der He-
il, von dem er ausgeht, ht nahezu ausschliesslich derjenige
geographischen Verbreitung der verschiedenen Ortsnainentyiien.
DU ihm aas gelangt er, gesiflizt auf eine als Cbemebtskarte recht
immene. das weetUclie Deutschland und das närdLicbe Frankreich
Iß ädzzc (Karte!) und auf eine au^fahrlichn Tabelle mit
rigen Angaben (S. 92 ff.) m dem ErgrhiiL'we, dass die -ingen
lit kennzeichnend l'Qr alemanntH'he Siedelang sein ki>iiaeit. Und
itü tat Lothringen und Luxemburg sucht er den Beweis zu er-
igen, dass die dortigen allcj beherrschenden Vertreter dieses
Iränkischen Urs^prungs sein mfissen. Bis zu diesem Funkte
en wohl die meisten 8rh. bereitwillig folRf;n. Wenn er aber dar-
hinau!^geheI1d in den -ingen, den lillesten ans der V'ölker-
adenuig unmideibar hervorgegangenen germunischeit iSiedelungen,
Bezeichnungen der kleinsten Unlembteilungen der heitni&i^ben
e, auf gallischen Boden Qbertragen wiederfinden will; wenn er
-heim üurückfOhrt auf eine fränkische Einwirkung, d. h. keine
sieiieiunff nnd in ihnen im ficgt-nMitT: tu den läuprlirhen
die Siedelangen fränkischer Herren über Liermanen vor-
egend andern Stammes sieht. — so kann man »ich des (iufahls,
bewege man nich auf recht schwankenden) lloden. nicht ganz er-
en. Frei davon scheint auch der Verfasser nicht zu sein, indem
eine Uyjwthese auf die andere bant; erseheint e-s ihm doch zur
rfindong seiner .weben ski/iiertc» Krgebni«^ notwendig, fhr daa
in dem bekanntlich die -heim in der Ebene nahezu allein-
sind. eine vorher bestehende annähernd ebenso allgemeine
itar auf -ingen anznnchmen. die dann durch die -heim ver*
wurde! iS. 'M)). In der That, ein radikaler Umschwung! —
»Oders wenn (wa^i auch Seh. betont) die Ma^s« der Bcvrdkening
ch blieb. Eine überwiegende alemaimische Bevölkerung
neb von einer fränkischen Einwandcrang, die ho schwach ^c-
'ilKhi werden mnss. daas sie bald vollständig alemannUiert werden
Jnnmc. ihre angestammten Ortanamen escaniülierent Das i-it durch-
nicbt ghwbbar, auch wenn man die fränkisch« Minderheit den
eroannen in Ocötall von Fendalherren cntgegcntrftien lÄsst. Wie
ist es weiter zu erklUren, dass x, 13. im oberen Maingebiet, wo die
Mnkische Kolonisation einen durclischlagenden F,rfolg geltabt hat,
|die -beim lange nicht so häutig sind wie in dem hinsichtlich der
^fcuchc alemannisch gebliebenen KlbOSüV Sind vielleicht hier die
^Kaiin doch Bauenisiedelangen gewesen? Vfi zeigt sich auch hier
wkder. ihtss die Zateilung der einzelnen deutsctien (MMiumeiitypen
bestimmte Stämme je näher man nie ins Auge fasät um «u mehr
LiitcratumotUca-
t
328
Bedenkou errei^t. (lad niiu erst die BLaduiift der verscl
SiedeloDiEEsarten (SlarkgenossenscliaFt and JIcrreosicdelDD^) an
stimmto OrtsQament>-pen ! Warum soll in dem mit -tngen verbiindeii
Pfiraonennftmen nicht auch ein Grundherr genannt sein können 7 M
auf dont^cheDQ Boden die -beini, sind Scb. auf roiuanisrtieiB I
-vilIo,-wnirt,-TUlers (-woiier behandelt er gesondert in Kap. V
SiedeluQi^en in denen die Gnindberren frfiukiscli und die Msm« i
BovüllEening KiugeborcDc, also itooiooeii waren. Auch sie sind dur
tais ncrrcnsicdclaDgcn. — Aber an der Sprachgrenze fOhrea
^Dgeu im FraiuOstschen die Bezeichnung -rnurt oder -rille.
das Don Harkgenossensckaften oder UcrrcnsiedelunscnV Der &«ail
sehe Käme nurdo sie nach Schiber den He^^f!n^~
deutsche den Markgenossenschaften Tnireisen. Die.^^ 1 i:
nicht für die Richtigkeit der Schiber'schen AufstcUnng. — Üci ]
B|)rechung der -vUle. -coort aic. Lonstruiert SdtJbcr ktinstlkh dl
Oegematz zu mir (Deutsche und Kettoroniauen in LotfarfDgen), \
den mir in K&rze einzugehen gestattet sein mag. nicht woU I
Sache mich personlich betrifft, sondern vrcil sieb hier zwei i
schiedeue UetJiCKlen scharf von einandpr abhebei). Der l'ntersd^
zwischen ans heideo beruht in diesum Funkte viel neniger in oiuef
Ergebnissen als in der durch die abweichenden Ziele unserer TTal
suchungen begrQndctcn Verschiedenheit der ('ragestellaog. Schlb^
Ziel ist m, die ganze Ausstrahlung Jjjüikischer Volkselcinente a|
allen Sciicn zu omiittebL DcswegcD moss er äueli die 0
regiätricrcn, in denen uacb seinem Daffirtialten Frankea in e^
kleinen 3ÜnderheiL gegeoltbcr der ciugetwrcnen Bevölkerung i
traten. Meine Aufgabe dagegen war lediglich die DarstcUuog
Entstehung des dcnucben Sprachgebietes in Loihringm bonr.
Verlaufes der Sprachgrcaze. Dabei mOsscn kleine Minoritäten gn
sätzlich rcrnacbla&sigt werden (also diametraler Gegensatz zuScMM
leb hatte daher nur zu ftagen: In welchen Orten ba>>en die Cl
mancn die grosse Uasse der BerOlkeruag gebildet? Wenn ich 1
dieser Fragestollong aasgobend zu dem Ergebnisse kam, dass '
„Weilerorte" romanischen Ursrirungs sind, .«o bedeutet dies, dui!
ihrer Entstcbong bezw. HcDennang die grosse Masse der BcTOlhan
in ihnen romanisch war. Und das ist Ja auch die Ansicht Scfaibl
Die M&glichkoit einer geringen gemianiscben Beimisdiaag liab«i
ausdrücklich aoerkannt. Aber nüher auf diesen Punkt elaingsl
habe ich abdchtjicli vermieden, weil noch diesem Erirebiiiao |
„Weilerorte" als Material zur Bildung den deutschen bpracbgebü
nicht mehr in Betracht kommen konnten. Eine Empfiadniig I
Sctiiher denn auch davon, dass zwischen meiner letzten VerOffentll
aug und seinen Ergebnissen in diesem Paukte kein Gegensatsl
Btehl, denn er sagt (3. &2.)> ich hÜUe mich in dieser FVagw pi
Gröber, mit d»>m er selb<>r obereinslimnit, nur infolge einea M
verstütiduLsscs wenden können. Und darin bat er vollständig Baj
icli bin erfreut dien hier öffentlich erklären zu koancn. Warum i
die ganze Polemik gegen micbr — l>a&4 ich indessen in deti
«rten nicht in dem Wunwe Gemtacen alg Gmndherrea gelten laueo
oAcliie, wio es Sctiiber als Regel aofetelU, will ich hier uur aa-
deatcn, um mich an andenn Orte cJng;pheQdcr darflber au«zus;n'echen.
'— Oasa Schit>er die äiirdctiKreuzc tu LoLLriuKüu nur iiebenhor be-
bwdelt. gereicht Beincr Arbeit niciit zum Nachteil. Wetm er an der
ÜAglJdikeit ibrcr K^oaueii Fcsistellung verzweifeU, so wird mao da-
rüber aichl erätaoiit sein, dcnu er bat ausser den gedruckten UUlfs-
BÜleln tcdighch einij^e KntastcrauazDgc benutzt. Auf Orund eines
I» modemea Material« um» diesem Jobrltuudert) iu I^othringen, dem
lAQdc der Dationalcn l'iiiwjU/.uuBreii, dureli HQck<)clilil<isi;t Krtfnltnis&e
enielen za wollen, ist allerdinRä sehr powaRt. Schibcr projiciert die
in iiolohen (Quellen gefundencu neuen Materialien in eine viel zu
(rtbe Zeit znrQcJt. Damit vereinijit sieb in i!>man^elunK besserer
Beweisinitlel eine ganz unstalllmflv Bt_-bandclang der OrtsnaiBGQ.
Durch die Kombination dieser beiden Fehler istSchiber zu dem ent-
fprecbeuden Schlüsse gekonunen, Argancy. udrdlich Metz, sei im
. & Jahrhunden deiitwb gt>wesen (S. 104). Um zn zeigen. das8 ror-
1 1iaad«ne deni&cbe ürt^inamen in der orkundlicben Übcrlieforaag nii^Jit
I v Geltnue zu koumeu brauchüu. fülirt er die aUerunglQcklicheten
' BeiBincleaD: UBacuncoort. Flevy, Vauiluii>(;uurl^ Eiiocry (S. 66). Von
BiHD ist für Vaudoncoart allerdings der deutsche Xame Wieblingen
oikaudlicb Oberliefert, wenn er auch nicht im Dictionnaire topo-
piphiqne steht. Und fUr Fl^vy, E^unery. «alirscheiulicli auch Uau-
auooart Qberliefcm die Crkundcn deHwegeu keine deutsche» Xameo,
; ml nlclic nicht vorhanden waren; denn als scLbstfltidigo deutsche
; Formen kann man die auili arkandlicb belegten Korruptionen Deich
. ttd Unnerich doch unmoglicb gelten laA.sen. Diese und Abnlicbe
I Xkiuigkeitcn h&ttoa vir nicht ungern verminst. Im übrigen jedoch
iprvchra wir demVer&sser gern filr die nt;uu Anregung icurWeiter-
fenchang auf einem der Rearbeitong nocli so wenig govrnrdigten
Gebiete nusern Dank aas. Hans Witte.
Auch der Erforscher der oberrheini.scheB Geschichte empbnd
ffit langem das BedQrliiis einer kritischen Aosgahe der Chronik des
Hiinzer^ Eberhard Windeche. Eine änlcho .\usgabi; liegt nuunnehT
for unter dem Titel „Elterhard Windeckcs Denkwürdigkeiten
iir Oescbicb te desZeilallers Kaiser Sigmund, zain ersten
Male Tollstündig heraasgegcben von Dr. W. Altmann" (Ber-
lin. Gärtner ISffiJ, XLVIII n. b9-2). nachdem der ncraiisgeber bereits
I Wl in seinen .Studien zu Eberhart Windecke" die Hand.siC-hrifttn-
fttge nntersnrht and Ergänzungen dazu im Kenen Archiv IS (1893),
R9fll Ter«^ffcnt licht hatte. Altmann nennt qeine Ausgabe „Denlt-
wordigkeiten" zum Unter^rbiede von einem den Kern jenes grflsscrcn
Werkes bildenden ^Sigiiiiindbuche". allein seini; AusfHhruugeo ver-
■Ogeo mich nicht von der I>eM>ndcren Kxistenz eines SigmnndbacbeB
n öbcrzeugen. Meines Kracbtens decken sich die Denkwürdigkeiten
dairhaas mit dem S. 449 von dem Autor selbst so genanntea Sig-
ntmdbQcbe : denn was in der Chronik auf Sigmunds Tod nnd die
„StodicB* iai i
ViadM&i^andschiift T> di
lUoacä nnd Notizen ;
die c-r. wenn vr sie u
dock der HiiieilDD; «on hielt, ol
kMmt Fnd *eii dem Jahre 1818
L. 36D— ^ alj Teil der sogew
Du Enteimlichc dabd
4cr «Sladin' düwo Unuland !
vialMdit doch die Q«
ntetondere sich vor sev
kUbt, Dam er ii der Ttat Mone niclit beiu
hftt, tewiiit .Am. 1 nf S. 238. die ausser Windecke keine Qod
ftr da Stnabargcr Krieg mo 112$ kennt, obwohl die Strassbv]
HhintttMiMm Dod noch •nsftthrUfb«' die offiziellen Str&scbv]
ZwUn n Ktaiffsbofeo bei Moae a. a. 0. 2. 13» and 3. 53011 d
hudeliL Wir dtrfea uns daher nicht «nndrm, wenn A. i
S. «'K— 47^ deo ScMbs Iwt ■taüieher WindecfeehaDdsriinften ftl
dk Krünniigiiivii« FriBdriehilY. abBettaodtetl der DeokwOrdi^kei!
Mü^eMouDeB bat, obwohl er »elbst mit RQcksiebt auf Winded
Tod im Anf!Wt 1442 sich genötigt siebt , die aof das Jahr 1443
rOgtieben Stellen ffir interpoliert xa erklAren, und obwohl aacb die
Fmsos als Bestaudleil der äpeirtiudiua (.lironik bei Moue 1, 374-
längst zn finden war. Die aaf d)?n Schlnss des Sifimundbucbes I
genden MitteUaoRen zur Zdij^eschicbte schnunpfen aha anf <
S. 452—% zum Abdruck gebracht« zusanuDen, und man siebt nl
roeht ein, warum der llerBnsgcber den von WlndccJte selbsL gewihll
Titel durcb einen Tit^l eigener Mache ersetzt bat. l>rnn ilass i
Sigmnndboch in seiner vorliegendea (Jcstalt auch Abschweifnaf
cnthilU, die mit dem eigentlichen Thema nirbt« za thim haben, dflt
entgegen dem Heransgebor (S. VJJD) doch Niemand Wander nehm
AhgcsebcQ von den in den .Stadien'' gedruckten Auszügen ans i
Speirer Chronik enthält die von Altinanu seiner Aasgabe zogni
gelegte, in ätraä^burg um die Mitte de« ib. Jahrhunderts entstudi
UaudscUrift noch einige in den andern Wlndtckehandschriften fl
Icnde Abschnitte, die der Ilcraasfjebcr nii'ht gerade sehr ge«chniai
voll durch einen doppelten Trauerrand keuuüich gemacht hat, Ö
derselben fand er wieder in einer Uj'jI von einem gewissen Jonj
,atu Stras-^bnrg angefertigten, jetzt in llnmburg bctin.läii.lien äamm
handschrift, für deren Zosendung icli der Hamburger Stadtbibliotfa
verpflichtet bin, uad zwei derselben &ind nun auch in meiner leid
erst ein Vierreljnbr naeb Windecke erschienenen Ausgabe ReialM
Slechl.H enthalten. Naeb der von mir in dieser ycltäciirift ot>en S.ä3
gegebenen Entsiehungsgescbichte der SIechtiseheu Chronik steht d
Priorität des Kantors von Jung fNftnkt I'eter fest. Nur darum Irt
dclt et; bich, ob Jordan und V^ aus Siecht gescbOpH bulieo. oder <
>Ue drei anf gemeinsame (Quellen zurückgehen, wobei zu
Lhtfinturiwtizeii.
33t
neu ist, difls «ich «ach von Siecht keine OngimUbandschrift ge-
hst, ond ilemnach auf nnbedeulenfle, darch MissversUlndnisde
^Abtchrcibrr leicht erklärliche textliche Ahweichangen kein zu
ÜBwicht Kelegt «erden darf. Die betruffendeo Siecht, Va aud
m geiueinhaDicQ .^bsi'hiiittc f^iiid d)<.> I.ltl.iirher Krindeiisai-tikel
im,'*' und die Notiz üher die StrassburKer Missseburt von U12
S. 1^2 tf. u. 127. Windecke 213 tnid StmUeii »i-Hi). Reiläufiit
ci bemerkt. Aa&s Alttnann itriK die Lottichcr Arlikcl for
Amxng «lg doru Sfiruchbrief iu der Klingeuberger Chroulk
(Tgl. oben S. 122, Aom. 1) and zweimal ('onin schreibt, obwohl
[BcgiKter den Ort richtig ftir Tbuin crkKlrt und wenigstens bei
gnnt dentlJch towin m lesen ist. und das^ der Slechtis«he
Ml inci ätelleu uach Jordan and V^ zu verbessern ist. S. 123
V. u. lies kroiien statt kom und ebenda '£. 14 v. o. Ueä erlicbe
bcrliclie. Textlich steht Jordan V nfiher als der Chronik
bta. TroLnlem habeu er und Slcciit 220(X)0 schilt, V> 370000.
aber alle drei /um uiindasteu die gleiche Vorlage, eine Zeitung
ttictt, benutzt luibon uiüKsen, geht mit Sicherheit daraus bcr-
aich hei allen die durch ulTeiibAres UissversUlmluis eut*
I<peuiig ^Ilyncmag" und die koiumcntlerenden Zusätze zu
rrie^lcnüartikcln finden (oben S. 1:^2 .Anni. a u. 4, S. l'JA Anin. 1).
t>'otiz aber die Missgeburt folgt bei Jordan und in V* uuf die
rher .\njtiel mit der Ohersrhrift „Xotahile", wiihi-cnd sie hol
den Artikeln durch die BLreigiiiKse der Jahre 14(H— 11
ist. Aueh im Wnrllaute stimmen hier Jordan und V*. al»-
von drei Schreib tchlcrn in V', Töllip «herein (Tgl. Walthor
Hchuis der VorWsungen am tiainb. Akudem. u. IteAlgyin-
S, in). Bei beiden ist „ericioti" mit ^ygel"" ttl«rse(zt,
Ecn bei Argontino ein hie and aufisenlcm den Namen
ein. Wische, den Walther a. a. 0. ftlr identisch mit
IdUt. und der entweder von SIechls .\bK>-hmber «eg-
i vnrde oder von Siecht selbst, weil er zur Zeit der NMeder-
der Xoti? um 1414 die Ilinzniagung de<t Ihm und allen !>tnus-
wohlbekannten Xamens fdr QbcrIlUsAig halten mochte. Nach
eigenen Angaben i£t eine direkte Benutzung Jordans durch
fSrhrtiber von V» chronologisch unmöglich. In Anbetracht der
ttelharen .\nfeinanderfolgc der Artikel und des Notahite bleibt
keine andere Wahl, als anzunehmen, dai» Jonlau und Jener
di« ja beide Stnu«burger waren, t'ollectaneeu vor sieb
denen wbon die Reihenfolge „Artikel, Notabile" eingehalten
diese C-ullectaneen sind doch höchst wahrscheinlich aus
hu Cbronik entnommen gewesen. Jedenfalls aber gehören die
den AhKhnitte nicht iu Windeirke's Sigmundsbuch. sondern
in den Anhang, da sie ihre Aufnahme in V^ siohtlirli nur
ibivger. auch dem ^amen nach uns bekannten Abs*.-hreiber
S. 3) verdankten. Weniger klar erscheint mir das Ver-
von Vi XU Siecht an einer dritten Stelle, der Erzählung du
n Sivier wegen der Ab»etzang dc9 PfSIzer KorfOraten ge-
832
Lilt^mturnotitea.
balteoen Tages (obeo 3. 140 fg. Windeclte 433fR.. Stadien 58f)t.|
Auf deo orstCB Rlici: liest sieh V triu olno etw.u wcitarbi
Übenetziuft Slccht's. Aber wie Idimen dann die äiu I'ferde in de
Text voD V> oDd «rarum v«rzLi;tilece der Schreiber voa V's t,vS M
Milteiiuiig der ücilbranncr BßscldUi^se? Aach fehlen m V> die
Siecht uiiaiittelbar vorausgeliendeu Angaben Aber ijie Absctimig
1435 — denn 1425 ist dwh wohl nur ein ScbrelbfehliT — . wihi
(He Fortlassnng der In V> entbAltenen Urlmode ron 1436 Febnarl
and der Speirer PräsenKÜste bei einem so knappen Autor
Siecht, auch wenn er die gleiche Vorlage nie V> bcuatzl halle,
von selbst verstände. For das Wahrschpinlichsic lialle iehhier.
Siecht und der Schreiber von V'riie nÄmlirhe, anmittelhar nMb<
Speirer Tage niedergeschriebene Zeituug benulzt haben. W«
erklärt es sich anf dJe^e Weise am besten, dass V Ober den H«
bronoer Tag nichts mehr m sagen weiss, als welche GrwartoBi
man daran knüpfte. Da wir aber den Schreiber von V aJs
eifrigen Benutzer von Sjteirer Qai?llcn kennen gelernt habeo,
möcliie ich auch diet<en Abu-hnitt für keinen nraprAnglicheD '
des SigmondbnrheH halten und ich kann nach alledem der nand
y^ fOr die Windeckckrittk nicht den von Altmaiin Ttir sie
Spruch genommenen hohen Wert ziuchreiben. Anf FJnzelheircD
einitulassen, würde nach dieser den Kern der Sache beriUiread
Kritik zu weit fuhren. Ks sei daher nur fi» Voraoä aof die
geeten der Markgrafen zn 1419 Jannar 8 und UtH Angost 9
wiesen. Den Ladenpreis des Werkes hat die VerlHgshudihaitdl
wohl in der ErwAgUDg. (lasa derartige BOcher dodi nur von Wil
thcken gekauft werden, anf 28 Hark angesetzt und dadurch
kleineren U&iTersitatsbibliotbekan die Möglichkeit der Ai
benommen. I>en Schaden mos» die Wissenschaft und schlleattiefa
deutsche Buchhandel selbst tragen, und der Hcfercnt bedauert.
er wSihrend des Druckes iseiner Siechtausgabe Altmanns Winde
noch nicht bertlclisichtigen konnte, weil ihm da» oiiiziue in Mooc
Torliandene BibliolhckiMJxemplar erst am 14. März zugänglich
worden ist. Itkhard Fcstti. I
„Den (.»Ut er besitz des Klosters Weissenburg i. E.
handelt W. tlarstcr im Programm zum Jahrf^l-e rieht des K.
manistisrlion Gymnasiums Sp^-ier fSitcier, JSger'sche DnirJterei. \i.
Es i-st der erste Teil einer umfa-yienden .\rbcit, welche die Vec
aofn^me and den Bezitzstand des Klosters im 9., 13. and
16. Jahrlmndert untersuchen und darlegen will. Hier wird der von 7a
pnblid«te Codex traditiontun Wizenbafgcnsium noeh einmal
verschiodenen Richtungen hin iieprtlft. sowohl auf srine topogT»!
scheu Angaben, wobei die frllheren Festütcllungen und OrlAidentiil
rutgen von Socin nnd Bchricker maocbe Berichtigung erfahren
besoaders der Saar- nnd Seillegaa mehr aU bisher berücluic
wird, wie auf die rechtliche und finanzielle Bedeutimg der
kungeu, wobei der Wider»pnicb uud die NachlAasigkeit cintelnt
UtterAturnolizen.
333
scharf herror^cbobcn wcrtleo. Die ««tir breite Darlegwig de«
P'fMtiiww TOQ SUft OQd Stadt im Eingang bfitte ohne Schaden
Hr die Tenücnetlicho Untcrsnchnng Tyeghlpitien kOtinen. Eigemum-
^ttwfäae wird darin die Schenkung der Abtei Wci<uMnbarg au
■^■bütora Magdeborg durch Otto I. gar nicht enrfihnt.. Aach
BK^derangcblicheD Stiitongsnrkandc IMgobert'B, die im 12. Jahr-
ndert geflchmiedet wurde, einen gewissen Wert zuerkennt, weil sie
kl EinklanR stehe mit den wirklichen VcrliJÜtaisscu, wie sie vielleicht
■icht zur Zeit der Gründung bestanden, wohl aber im Lanf
tn drei Jahrhunderte sich entwickelten, muss befremden.
W. W.
drm dritten ßandc „Aiinalen nnd Chroniken" beschließt
irich Hoos sein stattliches Werk: „Quellen zur Geschichte
iSladt Worms". Ks ist zu bedaneni, daas die Crkuiidenver-
jonif mit dem Jahre I4(X) abgeschlossen wurde und nicht bis
das orsprOn^lidi die Abtiicbl war. fortgef&hrt werden soll.
das eiste unter den oberdeutschen sftdtischcn Urkunden-
gewnen, welches das kritische Jahr 14QU oberschrittcn and
lirfcUcfa bis an die Schwelle der Neozeit genihrt hätte. Der
er ood der Freiherr lleyl zu Uerrnsheim, der die Ver-
onterstQtzte, hittten noch mehr Anspruch auf Dank, als
< schon erworben haben. Statt der «eiteren Urkundeiksehea
wir in diesem Bande die Wormscr Annalen und l'hroniken,
Ausgabe namhafte Schwierigkeiten sich entgegeustetlteu. Es
lUch mit der handschriftlichen Überliefci-ong sehr schlecht
^Ana dem Originale konnten nur folgende Stocke entnommen
VI. Ans Wormser RawbHchcm. VII. Memorial aber das
I der Stadt Worms. IX. Der Einritt des Bischöfe Johannet
148S nnd X. Letzter Streit der SUidt mit der PfaBheit 153&.
[Autteichnunpen von No. VT beginnen mit 14IX) und enden 1492,
lg folgen Eide und Ordnangea. Ein fOr die deatsche Miü-
ansserürdentlich wertvoller Fand ist das Memorial unter
Der Ver&sser ist In der Kriegsgeschtcbtc seiner Zeit
idert, er ist auch in England und den Niederlanden
Banse und eri^^ilt in an (genehmster Form Ober Stadte-
n. B. w. Auch Ilona von I>ratt ist nicht vergessen.
Aber die Einnahme von Mainz 1162 hat er sich viel cr-
No. IX ist ein St.Uck offizieller (jeschichtschreibnug
wi« wir sehen werden, in Worms sehr alt ist. Am omfang-
Ist ale am Aufgang des 15. Jahrhunderts ausgeübt worden;
hOdut arntjuigreichcn mit .MctenstUckeu Obetladcuen Acta
giebt Boos Uittoilnngeu als Ergkuung zu vni. Tage-
iBdohartüfolb, BUrgerraeisten der Stadt Wonns I4d3— 1608.
IV in einer sehr schlechten Abschrift vorlag. Hier galt e5 vor
üt rats(«llten Namen richtig zu stellen. Als die ältesten Stacke
Ah&MangsMit noch sind anzusehen tlie Vita Barchardi epls-
fn) ud die Viu Eckcnberti (Ul). bei beiden war aber im
334
Ijtteratumotüeii.
weitentliehen der Monarhos Kirschsortensls nr OrandlnfFf
iiebmen. t'Qr diesen dem L5. Jahrhdrt. aageltOremlen (iptrhki
schreilier hat Koos wichtige Hniid*chriften neu lieraagcz».
nllc-rschwieri(5-=*ten liegen die Verhältnisse bei den An&ti.
wek-lie im 13. Jahrhuiulfrt seilen? der Stadt, im 13. und l!t. JaJn
liundert auf hisrhutücher Seite gemacht worden. Da waren
Hand»ehri(tcn der Zom 'sehen Chi-onik za (i runde zu legen. Bei die
älteren Aufzeichnungen bat vor einigen Jaliren KUsIcr (die Wiirnts
Annalen) eingesetzt, Knos kommt darDher dnch lo weseuliirb
Punkten hinan.'*. Un^wpifplhnft d^^ prassle Interesse wird man
(IV.) Annales Worniatiense» l2!äi—VUii zuivenden. Es kann kein
Zweifel nnterliegcn. dsss dasoftiiEielle stüdti-<clie Oe^^^'hirhtschntltii
ist ~ nnd wo bfittc es damals Ohcrhaapt. üiirger gegeben, welche i
Feder gefahrt hfittea: Die AbKheidung von Y. Chronicon Wor
tiensc fiaee.. XIll bcroht gmssentciU auf inneren Grtlnden and
mauehen Stellen bin ich geneigt, Stücke an.« T. in IV. hiniitir
nebmeo. Aber damit hl der Inhalt des Dandv^ noch nirht eriicliOfifl
«1 sind noch WciiilOuier, Auf/t-iehnutigen, Urkunden. Etkun>eiLE,i
reichlich bcigesicnert. I'ntcr den fünf beigegebenen \i
nisscn hebe ich das der JJischöfe und BOrgermeister hen'or.
erwOnscht iBt die Beigabe einer hi>ft»riscben Karte der Stadt
ihrer Gera arknng.seehs Tafeln bringen eine Skizze der Umgebung. I
schrifleidaciiimileii, Abbildungen der Stadtsiegel u. ». w. Den
fongreiclien . 728 Seiten züihlcndon Werke wird die Ge-STbic
for^chung dankbar manche» Wertvolle zu entnehmen haben. A. &
Die SclUassIiofening des eisten Bandes der Regesten dcrPfali
grafen am Rhein enthält ein kurzes Vorwort von Winke]in«n|
(S V, VI), eine Einleitnn? von J. Wille (S VII— XVni). das Vc
Keichnis der benut/ti~rn ^Vrehive und HihlioÜickcn (S. XIX), Ka
trftge (S- 3»l-4()4). das von 3. Wille bearbeitete Register fS.
bis&06). Bemerkungen nnd Verbesserungen tu Zeit und Ort derAt
Stellung (S. flOO), Krgänznngcn und Verbesserungen ituinTcxt IS.)
Ws 611), m den archivalischon Qaellenangnbon und den Littcnli
uachweisen (Ö. DU — öl3). Verbesjerungen im Kegiater (S, TiU)
ein Verzeichnis der nls (Quellen in abgekürzter Konn angeffthi
Werke (S. 514 — 521). In der Einleitung verbreitet Wille sii'ii
gehend über die für diese Pahlikation benutzten Arehivc. Indem
dabei u. a. auch den sog. (rattere r'schen Lchrapjiarat im S
arehiv ^u Lnrcrn erwähnt, erklart er es für wöns-henawert, di
dieser Apparat, der für das Lui'.enier Archiv gar keine Itfit^-afml
hat (da er ausächlie^slieh ans Urkunden jtfälzificher Stifter und
fiter besteht) wieder nach Heidelberg oder Karlsruhe 7.urticl
Er ßtlirt dann fort: „Soweit ich die Verhältniäite kenne, Jqt
einigem Knl^egcnkommen die Erwerbung, sei es durrh Kanf
Tausch, keine Schwierigkeiten haben." Dieser Äuasnmng gegenol:
fttelle ich fest, dass zwischen dem Gros^h. ttenerallandv^atchir
EarlBTufae nnd dem Erziehungsdepartement des Kaotona Lnnm
1803 VerbandlougeQ Ober die EialQÜaiiK oiaes Austauscliüs
BD imrdrn am deu Goltcrcr'&cbcu A|){iurat gegen Hingabe
gnmra Kahl auf die Schweiz boiaßliober (.Irlnuiden für das
C«aeraIlaDd(.'äar<.-hiv zu envorbi-n. Auf OrtiDd eines Gutach-
des Btaaisarchivii »i I.u/.orit »unlß jcdocb dor vor^'t>.^rhIiigDiie
vuD dem ErziobuiigsdeiMirteineul im KiDveraehmen mit
Begierangsrai des Kantonti Luzern abgolohiit. Es war dabei —
dem Sdireibea des ErTiebmipsdcportemcnU vom !t. März 18M
lie KrwSgttDg aaS8c1ila^Keb<-iid. da.vs unsere Urkuitdeii (d. b. der
rnr'srbe A|>(tiirn(t in Hc^febUMiwi-rkcii und IJrkuudeoliQcheni als
izern \>ef\nAikh vielfach citiert sind nud da&s C:8 dcssitalb nicht
ItCTMW der hiBtoriSflien Forschung ni lipRcri scheine, diese L'r-
m dislocierco and damit deren Itcnut/un;; 7u crscbvrorea".
diese EnrftgtaiigeD einer Erörterung nntcmeben zu wollen.
'Jk CS gegenober der Anfisemng W i 1 ic's fUr geboten, den Sach-
danulegcn. r. M'w/f.
sollte meioen, die löbliche nrsprllnglirb scbweizeriirhe Sitte,
ich za Keujabr bi^toritichu AbhuadlunKen dem Publikum vor-
mOrht« allmäblii-h ra einem Mangel an geeigneten SlofTen
tu. hnaa dem nii^ht so ist, bewei.4t dos St. Galler Xcnjabrsblatt,
Fim Placidus notier bearbeitet ein I^bensbild von Abt
iiold von Falkensicin (134-1—1272) (St. Galten Fehr'Ache
Jlung) darbietet. EJa fuhrt nnü nirbt einen gelehrten Sl.
Abt der ajl<?ii Zeit ror. sondern einen whwar/uillder Froiberr,
Schwert mehr dient als dem Ahtsstabc. In allen Fcbden
' 7^1 hervorragend beteiligt, wusste er die Macht seines Klosters
rJitiirb zv beben: bald war er Parteigänger dee Papstes, bald der
ben. Dass diesem Ilild nn-Iit warme Farben trOgt, Tcrduikt.
ksser der St. Galler Clironik (Christian Kflchenmeistera. Nene
arhielt aber das l,eben.-<bilil des AbICN nas den r. Kernoulli
jchten Papstnrk-andon für die Schweiz. Neben ihnen wurden
lieh Borh die UrkundvnhOcber von St. Gallen u. ZQricb heran*
Abbildungen von Wnpjien ond Uurgen schniUcken die an-
ro Irscndc Abhandlung. A, &
der .Zeitschrift fllr donUchcs Allerthmn" B. 38, 27ff. weist
ard Schröder nach, dass der Gonocr des Dichters Kon-
D Worzhurg, for den er sein Werk „Otto mit dem Barte"
der Strossborgcr Dompropst Bertbold von Dicrsbarg
seit 12tiii bekleidete. Nicht so gcnan Usst nch die Todea-
iDcn. Bertbold erscheint noch 1272, 1275 wird er aber
n bezeichnet. Ddinit ergeben sich die Grenzen der Ent-
eU jenes Werkes. A. S.
etilem nnr fttr Subskribenten aosgegcbcnon Bande veroffent-
Wk G. F. Duckelt irichtigee (Jaellenmaterial xnr Geschichte der
i^CbayabUBglceD Kloster. Das Bucfa fahnden Titel: «Visitations
336
Lütentnniotben.
aadCbapters general of the ordre of Clani, in rcspcct of
saoe Lorratne, Tran^rane Btu-Knnd; (Swjtzcrlond) and othcr parts
the provinc* of Gennany from 136!^— 1^29.'' Diese aoaserord«
retchlialtige SammloDg von Akten der Visitationen und Qenenüiuf
beruht aof den in Paris Tpr*tn>iiti:n Resren des ArchiTs Clnny. Vn
den elstoiscbea Kl&steni ersciieiuen Froidefontaine. Thtcrbudi, Colmu,^
Feldbadi, Altktrcli. Bieaheim tiei Ijreisach. endlich Enschin^en. ton ie
IwdlscfaeD Istein, Bälden ond Sl Ulrich, anter der /jihl der BcbweLi
Kben D«Dne ich besonders Bu Albon zuBa»el. Auch da^ Klofitor!
aoUt« U18 visiUrt vrerdeo, allein es erklärte, es sei von ClunT-
hlngig. Die Yiäiiaboren berichteten aber die Anssorra and inner
Verhältnisse der Klöster. Personal, (.iöUe:5dienst. Bauten, Seh«
Armenpfleg« a. s. w. Die Ort^bestinunangen DackeU's siud sclir
irrig — man wird tHea eiaem EoglAnder nicht verdenken dttHra
ES» Anbang von Aktenstocken ist beigegeben. Was die el&&sL
Kloster betrifft, bat A. M. P. Ingold im wesentlicben in der Itet
cathotiqne d'Al8a<;e 1893 aosgomgen, wo eich auch ein ander
tikel lugold's findet: „Une ptge de TAlaotJa sacra: Lcis prieoresi
äera des diocioee da fialo et de Strasbourg". Die» Arbeit ist
ohne LockuL
Mit vielem Danke wird man den Neudruck einer liobensn&rdli
RittermfiTß entgegennehmen, die auf dem Boden der Orrcnaa sprii
nnd cbcndort gedichtet ist. Es ist der Peter von StanlcnbergJ
den Edward Schröder mit MorizrouCraon als „Zwei nltdeatsrbl
Rittcrmfircn- (Berlin, Weidmann 1894. M. 3! neu publiziert.
Held des Gedichts ist „Peterman der iiiemringer. ein flogen
erkorn. von Stoofenberg was er gcbom, daz lit in Mortcnonuc",
erkiest sich die schönste der Feen zu ihrem Ueb^ten. nach gliuueoJ
Beldeuthaten in Frankreich. England. Ijunpurten, IJngaru. Schw&l)
and Bayern, im heiligen Lnude war er in seine Heimat znrtcl
gekclirt. Als er am Pliiigättag nach Nussbach in die Kirche
Qottesdienste hinabreiten will, findet er am Wege die Bchönrte
Franeo. Es ist die Fee. die sich ihm ergiebt, und ihm ancli weit
Glnck nnd Segen bringt, nnr darf er kein Elieweib nehmen,
stirbt er am dritten Tage. Bei einer Kfinigswahl in Frankfnrt Dt
itnihU er wieder alle an Tapferkeil, w das» dt^ König dem Rilb
seine Nichte, die Herzogin von Kumten, zur Ehe geben wilL Pot
mann weigert sich, gicbt aber nach. Beim ilochzcitsmahlc auf
Burij SUtuffenbcrK erechcint, wie die Fee verktlndct, dorcb iliu
des Saales ein Voss. Man weiss der Ritter, dass sie mit ihrer Propb
zeinng Recht behalten wird. Er stirbt am dritten Tag&
Riltermürchco i&l früh gedruckt worden, kein anderer alü Fif
hat CS 1568 auf Wunsch des Jnnkcrs Melchior Widergrün von Btan
berg umgearbeitet, in unserm Jahrhundert wird es jetzt i^nm
Alole gedruckt. Vorliegende Ausgabe macbt einen »eiir gute
druck. Zn der Einleitung sind einige ErgOnzungon zu mii^hcn. wulv
freilich auch noch kein volles Liebt bringen. Bei der Üc^iimmun
LitluratumotüEeii.
837
Im und des Dicliters, d«r sieb am Schlosse ab bor
L-iurohrt, kommi Schröder mehrfach za denselben Schlassen
»der. [)en Liehter sieht er mit ü«der io einem Eftenolf
EiffeDberK. cineu solchen wies Kader nach, der zwiscfaeo
1 U34 gestorben ist. Dieser EgenoU erscheint obrig«ns
78 in einer Karlsruher Urkunde: .Herr l>ietbericfa. herr
md beiT Andrecz von St&fenborg und Alit nnd Konvent
^bach vereinbaren, dass ihre Missheltißkcilcn durch vier
ttt« entschieden wenlen sollen. Die StaufeoberRer wAtalen
biwhten vou Stcinebome. nomberm zn Simssb&rg. und
einbolden den Liebenccllcre, ilas Klwtcr hcrrn Walther
)vg und meister Bertolt von lr)ien)i«im. Obmann ist hcrr
iroa Ocnilteeecke der alle," Wir liiiben also ober dcu Üicb-
lAv^aifL ScbvricHger sieht es mit dem tToldcn der Dich-
ffr IwDnen keinen nrkundlichen Bele^ Tür einen Peter Dieme-
DD Sianffenberg. Die obenerwübwte Stelle dea Gedichtes
B änerwits in die verwickpltcn Verhältnisse der ortenaBi-
uerbenburg Staaffeuberg, audererseita in die Gegend der
lehoi TogcGen nach Utemeringen. Kin Ritler Andreas von
gen mr 1300 veratorbcn. In der oben mitgeteilten Urkunde
erscheint ein Herr Andreas von Staofenberg, welcher l2Sa
ftrbea erwähnt wird. Wenn man aoch die Identität beider
lier behaopten kann, so nahern wir nns doch den PersOnlich-
V Sage; denn jene Urknnde von 1300 nennt die Tochter des
' r<m Diemeiin^u mit dem Namen Petrissa. Er ist sonst
Kiten — ich wiiMtn keine andere Stelle — er ist die weibl.
t ZD Petras. Wir dürfen wohl ruhig den Schlass Innen, dass.
lieser Name gegeben wurde, der Name eines Peteni v. D,
CTflhmt war. Irtasc Petrissa ist aber offenbar identisch mit
7 lebenden Pelrissa, Tochter des Rittern Andreas von Lotiel-
ntiBb. IIB. III, 1^1, 35). Unter den Angehörigen der Familien
MSrtngen, Lnizel^iein nnd Stanffpnherg werden wir niminchr
D haben. Der Name Andreas kommt in allen dreien vor,
bei den beiden ersten, der Name Petras — der des Heldea
t«B( — Us»t sich endlich bei den StauBenberfrem erweisen.
pn Bretten alelllv 1274 der Stadt StrassboTf! als Bßrfieu ftlr
Me, welche er der Stadt Siras^bnrg schwor, zwanzig Ritter
|ge meist ans der («egcnd von Onrbrh, dsninicr auch ^hcm
«■ BtODfeaberK" (Strossb. UR. II. '^}. :>J). KQ(i|>ne sieh die
diäten oder trog auch er den Namen der Sage halber?
ohttBqKea, wcleh4> W. Wieftand auf meine Bitte anstellte,
I ludse wcitereu üewebe ftlr den Zasacuncuhaug der F&milio
)gea. Btanffenberg und l.Qtielsteiu. SchrMcr rUckt m. £.
du io n enge Beziehnngeu in StraasburK; er redet von den
hgu als von einem .Uatagudikcbte''. xa denen es vor 1333
xar Zeit der GMchlcchterharrsekaft — gar niclit gehOrto.
Ht eb«n öne viel zu enge Verbindung zwischen l^amtadel
Itfaekn Patriziern an. Das Üedicht flihlt dnrcbans nichi
,.«, «wstL 4. OImnh. S. 9. tX. 3. 22
338
UtteraUuuoUicn.
»lädtiwh, sondern trflgt den Udst de« DteD8ti»onii«iuuI«U in ät
StrassboTK ist mit keinem Worte erwObnt. Dabei bleJlii !<e«tt]||
dass E^nolf von Stauffenlwrg ein Xachabiner des hnrgerlirhen Cid
tera Konrad von Würzbnrg war. — Wie mir Scliorbacb nmt^ilt.
dem IleraoüKCber eine datierte StrasaboTRer locnnabel n
berg entgangen, wekbe allerdings bisher allgenpin nnbe).
A. äcJi»
Ju äbnlicber WciBe. wie Meister in dieser ZeilMlirifi S. F.
101 ff. die Itectioungsbacber der Vamfra apostofiea fcir die Zeil
1415 bis 1513 fflr das Bistum Strassbarg usgczagen hat, ist oon
das Uleicbe auch fflr das Bistum Speier gosclielien. Die Fi
dieser mQbseligen Arbeit liegt in dem neaesten Uct'te der Zeit&cl
des historiscben Vereins der Pfalz vur und trägt den Tilei: -i>:
Diöcesc Speicr in den päpstlichen UechnnngsbOchern
bis ISßÜ", in Kege^tcnfonn bearbeitet und mit Einleitimg
von Dr. Micbael (tlascr. mit Ortä- und Personen index an
TOQ Dr. Johann Marerbofer. Die Kirchengescliiehte folg
Orte lUdens findet, so viel ich eeJie, Bereicbi'niiiK: Rotbenfeli.
Oslringen iPrarrrr ein Leibarzt Kaiser KarLi IV.), Obergro
Uoclibanaen. llicbclfeld, Stcttfeld. Koppeiibeim. FJseiiK. Odi
(bebr vieles f&rdasStitt). Itrnciisal. Kppingeu, Sulzftld. Niff«
l>cren). Ellmcndingen, Jübliugen. Ktlliagen, Kie.selbrunn, Brettl
Zaisenliausen . Pliilippshurg , Slingolsheim , Pforzheim, DictÜagi
UQozcsbeim. (lambrücken, Linkenboim, Ltu«heini. Malscb. Moabu
Oberhansen, Uh-^tadt and Spdvk. Vom badiscben Fi'
M-heincn Markgraf Christoph I. nnd sein Sobn wleich'
UBS als Probst iu Pforzheim erscbetüt. Zablivicli»? Niu-lirirblen b
rolircD Adelsgescltlek-btcr /. B. Adekbeini. Gemmiugen, Gt'iler, IM:
Stadt, Vcnningen, Von nnmanistcn und Gelehrten ticloii mir auf Et
md von Soest, Jodokns Gallus — Dber den der Index anrJi weit«
mir wenigstens neue Xachriehlvn beibringt — Johann von f)nlba
nnd Palla.'; Spjingol. Die meisten Angaben hetrefifen n ■ ■
selbst und ■Ijmich das Kloster Weiuenburg. FQr die l..i
wäre die wii'hlijcsk' Naehrirhl, dass Papst Paul TT. dem Graten Fiicr
hard von Wirtcmberg Bürgen, Stadlc nnil OrlÄChaften in den ij^rw-
gelu von Konstanz oud Speier als pftpstltcbe liehen gab. wofor !"'
Graf jübrlich einen Zins von 2 Mark Silber der i-Amera aposi' li':t
zn ontrirhten hatte (251 zn 14ti9). Wahrscheinlich ist das aU'i > >n
Jlis»«erst4Qduia. Vgl. Stäün UI, 737. A. iL
,Der dcatsebo Adel im ersten deutschen Sc&aiartfclit'
(Lnicm, Gebr. Rftbor & Cie. Iß93. 24 S. 4") betitelt sich eine kloi'"
Scbrilt, in welcher lEektor Dr. Jos. Harbin in Lozem nmv
Kapitel dos l.ihelhi^ df. cesarca monarrhia Peters von A&dlan iub
Oegenstand einer FesUbhandlong gemacht haL Nachdem wir im
Toriüeu Jahrgänge dieser Zeitachritl (ä. 140) auf den von V
sorgten >'cudrxick dieses ersten gesamten deutschen Staats i<^..„^, ,„u
Litteratumotixeo.
339
bAbeQ, dOrfle es «ngezoigt setn . auch auf die hier eiit-
litkellBu Aosiclilen des gröbsten obcrrbeiniachcD RccbtslebrcrE am
Uiguge du Mittcl&licrs (f 14^) ober den hohen und niedeni
>4flffftaili< des Heiches auimcrksam za maclien. Koch iu der altea
Idotaetiscben Methode zwar, aber io eiodriDglichcr historisch- philo-
Nftaücher lü^rtemns legt Peler von Audlao die rOmi&che Än-
■twiiiig vom Wesen de& Adels dar. d. i die in physischer wie mo-
ier Tocbtigkeii zugleich begründete virtos. Dieser Auffassung
er duu eine drastische Scbilderang des rcrwildert^n Ilaub-
Bns and des Jankertoms im \i>. Jahrbandert gleichsam als
tsehe Anfbssnng vom Adel gegenabcr. So wenig freund*
Bild »ich zeigt, zu dessen einzelnen Zltgcn dem gefeierten
eigene Erfahrung in den obenheiniscben Landen wohl
! fenag geboten liaben mag, — so wohllhuend bertlhrt die woime
sogungsvoUe bprache, womit von ihm die Idee der Hoheit
icn Reiches ond Herrst^hers in jener traben Zeit hodi
and vertreten wird. I>ie seit Jahren von Harbin aber
ron AndUa, sein Leben und seine Schrifieu anee-
liillien Studien haben inzwischen in den «Katholischen Scbwei-
lerbtuttcrn" zn erscheinen hcgouocn. P. Albtri,
Oa rastloKcn Kleisa Ul)'sse!> Chevaliers ventRnken wir die erste
^äfigpg der Topobibliograpbie, die den 7vreiiea Teil des i?«'-
^^Hbto mmret» hütorüptes r'u mogen-iittc bildet. Der erste, die
i^^nllograpfaie ist mit einem Ergänzungsband nbgeschlu^en,
«11 aber, was sicher alle beteiligten Forsrher mit grosser Freude
wenien. demnficbst, d. h. wenn sich die nMigc Anzahl von
finiieu in verbesserterAuflagc orschciuen. Die vorliegende
lg der Tupobibliograpbie nnfosst die Burlistaben A un<) R.
Bade bat der Ileraiugeüer nicht flbersichtlicli zwischen Land
Icadt nnierschieden und bei den zugehörigen „periodiqnes" fehlt
Jjutpt«iche. die Oberrheinische Zeitschrift, die auch noch unter
KU entälineu gcwcden wäre. Nachzutragen sind vor allem
Topoi^Taphiscfacs Wßrtcrbueb. mit dessen Littcratumn gaben
braUor ohne MQhu zn gewQnsehtcr VoUstJindigkeil. gelangen
BOdtna Ue^cks Geschichte der Herzöge von Z&hriogen und
fChrintttn QoDcalogie des Gesamthatuies Baden. Bei der eigen-
polltiaeheo Gesrbiehte Badens sflhe man einige Vorweise,
aaf CoDstance, Palatinat. Zihringer nebr gem. Von
die fOr Forscher der uberrheinischen Gebiete Wort haben,
gut Gluck getmnnt: Alemanni. Allcmagnc (d^Sjialtcii),
(d«r2u$utj:: imnince de France tHaut-et na.<-Rhin|! ist denn
MUPumehatii), Bdlr. Jiebentiausen, Beme, Bristfau (derZui-atz;
«o granddocb«^ de Bade kann leicht irre fuhren. Die Utterator
f|iArlich). Da di« grosaartigen, von staunenswerter Arheita-
zi I - ' '. bibliographischen Arbeiten Chevalier's trotz ancrken-
ar I !. der HistoriBcbcn Zeitschrift (B. Krusch. N. F. V7.
5. 1U>, dtiu Ilistonacb-polilischen Blättern und dem Historischen
22*
uf
340
liuentunMtisen.
Jahrtindie 1d UcatschlAnd kAam bekumt sind, so s«i uuii
daraof bingewiosen, dass das K^iieru^re das gaozo Mittelalter.
auch du deutsche, und zwar bis 1500, begreift Der aste bioKraphü
Teil ist nacli Pcr&oBcn geordnet und wir fiuden danuter t- U.
discho Forsten ood Konstanzcr RJHchöfo.. Der xvüte Teil hnffiti
darum Topoblbliognphie. weil der UcmusKeber keinen anderea
senderen Ausdruck fimd. Es werden darin nicht nur die gesdusfaK*
lieh denkwürdigen Orte aoTiitoführt Modem alle Sadibcgriffe.
im Mitlelolter viohtig gewesen und In Monographien behAade It mari
sind. Dio ersten Sp«lt<m worden diw veranschnnlichen. Aui Schi
zur Ocschichte de* nacJistabcns A folfl Aach im Hegan, Aach«
mit VomeiDiing auf Aix-la-('iiai)ctlc, dann nach einer weiteren
Orte AhhayeB. unter Iciztcrcm Stichwort finden wir all
Klosu?n*rrzeichni9&c. Iteüpielsweiec seien noch von znmmmc
Artikeio genannt: Academies, Biblc, BiiiUographie (ft BpaltfiOl
fiÜdÖ^tfii«!, Biographie o. s. w. Der Preü) der Tapobibliogni
ist imTerhältnt» zn der Falte des Gebotenen nicht hoch; 3A
- 28 Maik. A. CartdUeri.
bn Korrespondenzhlatt des Ocsamtvereins der dcat»chen
fichichts- und vVItertumsvereine (Janoar 1894) veröffentlicht der
wtihrle Kenner nnd Sammler unserer Steinmctzzcichen Herr
A. Klemm einen vergangenen September in Stuttgart gehalt
Vortrag aber die Famiitu der Meister von Ijmüad und
Zeichen, indem er durch geschickte Kombination die Anfänge
merkwürdigen viel verzweigten Sicinmclzfamilie featzosteUen
Die altcäten Vertreter des Geschlechts scheinen demnach ihre :
in den oberrheinischen Danhtitten des ausgehenden XIU .Jahrbun^
gefunden und hier gewisscmiaBsen das Krbc der Familie Erwin'»
getreten zu haben. Leider bat sich Klemm bei einem Teil
Untersuchongen. soweit er nämlich die UauKctciiichto dr^ I'Vtib^
Mftnstcrs berührt, auf die immer noch der Berichtigung harr
Anafahruni^oQ Adler'ä in der Uentcfaen BanzeitnQg Idäl vorlasson
ist dadurch zn unhaltbaren Annahmen gekommen, die hier
mehr nur andeutcnrlen Hichtigstellung bedürfen: An der
des Freiburger Ijin.f^hauacä befindet sich an der ätlnseit« detij
liclisteii Strebepfeilers nabe Ober dem Boden ein Drei«
teilt von einem in der Mitte rechtwinkolig gehiricheoen
Balken, der drei Hämmer enthält, (Abi. b. Adler Fig. 30) zw«
das Zeichen eines Umdnder Meisten. Da die Schildfomt In
XIV. Jahrhundert weist nnd thatsäcldich im Jahre l^t der Che
einem Mciatcr Johannes von Gmünd Qbcrtragcn wird laot
Urkunde, die jenen Klciotiei] Schild ohne Il^imtiiür als Siegel seigt.
bezog man bisher den Scliild anf dics<-n Meister nnd nahm an,
er zwar nicht die Wflnde der lAngat vollendeteu Seitenschit
denen sein Zeichen steht, wohl aber darltber die Ftalens
Strehopfeiler gescliaffen, die ihren Kunstiormcn nach gel
Zeit angehären, nnd zum Zeichen dafor seinen Schild an
LitlenrturootiBpn.
Ul
9tfüt Mm 8trebepreUer uigobiacht babe. Klomm nimmt dagefrea zn
ihipm Schild dnen AlteroD (iniuuder Mdster an, der erat nach Yol-
kvdnf des TuTvaa aU Nachfolger <ics Tanmneister etwa VdCO bU
1330 die m)€li letilenden Teile des Laii^kuu«« aasRefOhrt habe. Diese
Anahmo Ist uuJialtbar: Nachdem die östlichen Pimiori des Monsters,
deren Daticning for ans bic^r nicht von Wichtigkeit Lit, Qnerhaiu,
Chor und die beiden frRhgothischen Joche des Langhattses voll-
ief «aron. trni ilDrTnrrame[.<ilerA In dip Hotte ein, IcRte den ri-ran-
rtr die vier Wes^joche ttnd den Tann und begiuin mit einer
Anzahl (lesollcn dioKMi Nimt den Wcsttronti^u tler Seiten-
mil den Rosenfensiern aufzuführen. Im Jahre 1270 war der
nnteD gerflstfrei, d. h. mindesteos bis zor Hohe des docken-
der nach oben als Ocrflst benutzt wardo. vollendet, — denn
beveKt ganz richtig interpretiert die ganz an%-erdAchtige Jahre»*
am Tormiifeiler, sei es nun, das» sie eine Zeit grosser Wohlfeile
ebL (Mier (iam sie eine marklrecht liehe Bestimmong enthalt;
jed«a Fall hatte es keinen Sinn, eine solche Notiz an einem
&^ bcKonncQca. durcli Dangerdste noch lange verhallten Ge*
ttade aaznbringen. Abt dann der Turm bis Ober die Hübe des Lang^
khuMa geüiiegen vrar, folgte der Auübftu der Schiffe, und zwar fori-
itend vnn der Wes(fn»nt Regen djw QacrschifF hin; das beweist
FOgnng der Quader hn Innern der Ijclilgadcnmaiter und der
it miMglOckto Anschlns an die Ostjocho. Die Unterbrechung
: Tannbaas geschah wahnclteinlich wenig ober der Acbleckgallerie;
la ut>er dem Olockenstohl finden sich nirgends mehr die alten
lelzzeieben tod der Vorballe, fiondcm durchweg neue Fonnon
■cUiierer. tnarkanlerer Ausfahrung. Dagegen n'iiMlerh<dt sieb
> Mehmh) Jener Ober dreissig Oe^ellenzeichen, die wir vom Ilnter-
dea Tunnes and vom St. Michael kenneu, an den Ifeilern
langhaases and an der sodticlien Aussenwand gerade da. wo der
itd de^ GmOndcri sich befandet. Ea kann also kein Zweifel b»>
dftw vor der Vollendung des Turms, zum Teil von denwlbott
die diesen begonnen bauen, das Ijui^haus aungebaut ward«,
H ja ancb am meisten dem praktischen Ilcdlirfbis der Btlrger-
ent«precbeii mochte. — ßeatfitigt wird diese Anffiftssnng dorch
dieser Teile inMasswcrk und ProHlicrnng. die von der
Eleganz nnd dem Reichtum der oberen Turmpartien noch
tfcfat« wissen and sich auch weseaUich einfacher zeigen, als andern be-
liBatlieb datierten lAngbnus des StrossburgerMunitters. So ersclieintalso
Jner Steinmetz, dessen Kchitd am sodüchcn Oberlichtgadea an der
iBrnrnmiiiirr »teht. als der uumittelbaro Nachfolger des Tui -mmei»terB
lad als Vidlt^nrler de.s I^nghauscs. (Kein Zeichen abg. b. Adler
Fig. a»; das ebenda Fig. 2S wiedergcgelM-nc Zeichen ist kein Meister-
Mirhrn aoodem der äcbild der Malerzuuft). Ich glaube, wir dürften
von dieaer »kllimng jenes Schildes mit den drei Uftmmem erst
daaa abweicbeu. wenn sich ein ftlterer Meister von Gmnnd fiir Frei-
%aif arirandlleh naehveiaen Hesse: au der Dsiierang der hier he-
■l^uJuMua Baateile wird aber aach das nichts wesentliches Kndom
342
LitleraliunolU!«]!.
können. HofTeniJirti bieicL das demnächst encheineude M'
w«rk Mnterial gen»^, nra atich weiteren Kreisen ein Urteil in d)<
Fragen zu ermöglichen. A'. Scinirfar.
Die UaDd^eicbnongeu des Hans H:\ldnnf( gen. Orie
in Originalgrossc mid Licbtdmck-yaclibildnnKcn not-h den Originali
in Basel etc., Karlsrnbo etc.. mit Uatorstiitzniig der Hef^iersn
von El sass- Lothringen und der Stadt ätrassborj;, «i
ersten Male herausgegeben von (labriel v. Törey, Dr. jü
Licbldnicke aus der Anstalt des UofpbotograpbcQ J. Kraemer
Kcbl liand 1. Sirassburg, J. H. Ei- Ueitz (Ueitz n. MlUi<l<
I8dl. Hans Baldnng ist ein so eigenartiger charakteristiacbi
Heifiter, daes er es «obl verdient hat, wenn seine Zelchnuagi
in einer grossen Pabükalion vereinigt werden. Uerade {fit tk
der im Kolorit immer etwas Ij-ocken ist und der den KuprersÜ
wenig gepllegt bat> sind Zeicbnongen und Uolzscbnitto die «k
tigslen QuctlcD. l>a sieb Baldnng trotz einer stark prononcirti
Individnalitüt, besonders in der Frah2oit seiner Entwicketnng dv
DUrer uud audcre bat bfeiullusscu lassen, so kann es nicht
dass die ßestiminung der ihm zuzuweisenden BlStter
Schwierigkeiten bietet. Wenn daher das Dorcbblattem der el
blappe, ><olche (Lbrigens als erster Band nur einen Teil seiner
nungeu umfasst. dem Beschauer kein ungetrübtes Bild von seil
Können gewJIbrt, so Kweifeln wir doch nicht. dus> der fbr den
Band verBprochene Kommentar uns die uOtige Belehrung bring'
wird. Von lokalem Interesse l'ttr nns ist vorlUutig ein Blatt, wcli
zum berühmten Freibnrgcr Altar in Besiebung steht, sowie
Silberstiftzeichnungen, die dem Karlsruher sogenaonteo 3!
entsprechen, und endlich eine Zeichnung, deren Motiv ra
Bilde des Meisters iu Karlsruher Privatbesitz gedient hat. Ai
wollen wir nicht versäumen, eine kleine nebensäcb liebe Ergätixi
eiuzuflechtcn. Wir wissen, dass Baidung in der Nähe von Si
bürg geboren Ist, wir vermuten, da.<is er in Komberg geicrnt
uud wir boren von ihm selbst, dass er sich ala Garaondianos
zeichnet. Tärey spricht von seinem Wappen und weist oacb,
es in einem wachseuden Einhorn bestand. Dieses ist aber *
das Stadtwappen von Scbwäbiscb-timOnd. Da es in jener Zeit viri
färb Sitte war, sich entweder nach der Stadt zu benennen,
welcher man stammte, oder das Wajipeti derselben zu dem »>eiQj
zu macheu, so lUiden wir in demselben eher die Angabe,
duugs Familie aus Gmünd stammt, als dass er selbst dort
sehe Eindrücke empfangen hat, wie andere meinen. X H-
In dem karzHch facraosgegebenen 8. Bande der Correi!]«»!
daace des reformateurs dans Ics pays de hmguc fnu]
caoiltie et publik par A. L. Herminjard men^To \A\'.
die Jahre 1542 nnd 43 nmfat^t, ßndcn sich zahlreiche Briefe, welc
Air die Slra»sburger ßeformatiousgcscbichtc von Wichtigkeit
LitieratarnotiBeo. 343.
^dles ja bd dem häutigen Aafentbalt Calvins nnd Farels tDStran*
Qiid bei den freandschaltlicbcn Ilezicbungon der ßeicbsstadt xn
Iwabcbra Gtaabeosgenossvn erklärlich ist. I'iü Mehrzahl dieser
izeti ist schon amlorwoilig godnir.kt; von bisher nn-
^SiQi'kcn, «elcbe der Bond GnUtftlt, seien besonders erwähnt
rit-fe Mucer's aa Farel. einige Korrespondenzen des Strass-
?rRats mit Basel, 'Neaenhnrg nnd MetJt, endlich zwei Briefe de»
Wilhelm von Ffirstenbc^ an Bern und an seinen Gesandten
Sdiireiz. W—n.
Zor Geschichte der Straasbargcr BUeher-TlInstration hat
Paul Ilcitr wieder ni'ci BeilrÄge geliefert. Der erste bringt
iMoe Folge von Form schneiderar bcilcn des 16. und 17. Jahi^
Unter diesen, wcU-he durchweg ohne konstlcrbehcn Wert
in' ■■■■: wohl nur difjenigen, die zum Schmuck von deul-
^' i:''ni jtedienl haben. Die vorausgcsdiicktcn Krlünlc-
iles Hcransgebpn icaifeTi von gntcni Willen. — Von höherem
ist die KMTcite Publikation, welche die Zierinitialen iu
Dmckea des Thomas Anshelm in Ilagenau — allerdings ziem*
wiTotlstJtadig — zusammenstellt. Bei Besiirechnng der einzelnea
Bte OÜlt der Mangel eigenen UrteUs anf. Das Aage des
verletzen die teilweiiiu recht hfissUchen Clich^s. — A.
f. Cbarles Schmidt Ist rastlos in seiner bibliographischen
toit. Schon wieder ist ein Doppclheft (Xo. 5 o. 6) des Itc-
biliiio'jraji/iuptfi Siras(>mirrm>i.-< (Strasbourg 1894) erschienen,
sieb mit den OPficinen dt!s M- Hiipfuff nnd der beiden Marl.
;b bescbiftigt. iMit Bedauern ist zu bemerken, dass nicht nur
i Fehler der Trahercn Hefte (vergl. die tadelnde Kec. im Ut.Ccn-
IFOI Sp. 2tS) wiederketircn , sondern dass die I^eislnngen zu-
Icher werden. Schmidt bebarrt anf meinem veralteten
i)d Ters<'hlit'SBl sich gegen die Ergebnisse der neueren
Utinnterschriebene Drurke zu bestimmen, ist nicht seine
rotcrnimmt er aber einmal den Vorsnch, so missglQckt dieser
■Act, da ohne t^-polog. Beweis operiert wird. Bei einiger Typen-
itais liMtte Schmidt i. B. den fehlerhaft datierten Druck No. 138
fnff) nicht IM9, sondern 1499 ansetzen müssen. Zu tadeln ist
anders, dass der Verfasser eine Reihe von höchst rerdttchtigen
ito Drucken (bes. beim filteren Flach), welche noch kein Btblio-
I mit eigenen .\ugen sab. in sein Verzeichnis aufgenommen hat, ab-
tun seinem Grundsatz: .tid^les ü notre ]trincipc' de ne men-
''qve ce dont noos sommes parfaitement tür^. — Im Interesse
— den wir als Theologen nnd Lilerorbislorikcr utb
Mcbitzen — btanen wir den Wunsch nicht nnterdracken,
Q- auf dem flun fremden 6«biet der Bibliographie sorgnmer
- A.
844
LitteraturnotizeD.
Unter dem Titel: „Allerlei tos dem alten Colmar" (C^tnur,
Jung) hat KuRe» Waldner eine Reibe von Anbauen kdtr-
gcficliichl lieben lobalt« gesammelt, die er vorher In der „Colnutnr
Zcilung" Tcröffent liebt baUc. Von allffemcincrcm Intere«« i*t nr
allem die Abhandlung: „liruck und Vcrlricb der ßom.-r'tcben PlotartV
tlberanzunK". welche für die (Jcschiclitc des Bnchbandols von w*
beblirhcm Werte ist. Uer Colinarcr Hat Hess — es ht ja 9•Dde^
bar genug — um dem Mugistratsbürm Hieron^mn» Bouer ood n*
gleicb dem wenig beschilft igten Buchdnieber Jobannes Griininset
einen Gefallen zu thun, des erstereo PlutarcbOltorsolzung dureh
ktztereu drucken. JÜagistratsgesandle vertrieben dann da& Weit!
Oenannt sei noch der Abdruck von Androu Johanaos Chronik
(1505-97). A, Ä
Der Frelburger Domkapitular Dr. Dreher verüffentUcht in den
„FteibttTger Ktttholi&cben Kirchen blatte" IBM No. 7—12 zwei irart«
volle Aktenstücke „Zur Geschiebto der Ftirstbischöfe vor
Konstanz". Das eine ist die Urkunde Aber die Po^tulaUon
Üiscliufs Johannes Tmcliscäs von \Valdburg-'SVotfegj{(162T), das aadw
ist der be;itglicbe Iiüonnaliv-Prozess, dessen ZetigenaossageD iin Wort*
lante gegeben sind.
In der Rctqo bistoriquc (Bd. 51. p. 26— *3. 225—249: Bd. 63,
p. 29-^1, 280—300) ist eine Reibe von ÄufsStzen von dem innriseheii
versturbmeDColmarcr StadlarcbivarX.Mossmnnn unter dein Titel
LaFrance cn Alaace apres la paix dw Weatphalie ersrhieoen
Die Oberschrift ist irrerubreiid. ils bandelt ürii weder nm eine ninfU'
seudo DaKtollung noch eine eindringende ünteRacbong der franiifcl'
sehen Politik im KIsass uaeji dem Frieden von IfMä; ÄtossmiiQu
schränkt sich darauf, in derselben Weise wie er es firttJier für
Zeilen ilo» .SOjabrigon Krieges in der Revue d'Al^ace gotliaii bni. di<
MnieriaUen des Coluiaror Stadtarcbivs in znsAmmenbängnider Vj7ih
luiiR zn verwerten. Weder gedruckte noch andere nugedruciitc (^1
Ion werden herangezogen. Den vorliegenden Aufsützen sollen, wii
ich von Mostiiimnuii Amtsnachfolger, Herrn Dr. Waldner hüte, nocl
einer oder zwei folgen, soweit ein dmekfcrtiges Manuskript tüntCE
lo&scn ist Das bisher Mitgeteilte zerfällt in rwei. nicbi i-n-iamm^in
bingende AbBchniuo. Der zweite (RU. 53) gebt dem
voraus; er behandelt den Niu-nbcrger Esekntionstaa. /
Schickung Colmar in Vertretung der elsftssiscben Deka|iuliH tich
narb langem Z<Jgem und auf dringendes Zureden cntscblo&s, da
sieb um die Wahrung der durch die Fa^iunK <ler Friedens
mnugen bedrofaten Rei<^hsunmitte1biirkeit und Freiheit der StAit
bandelte. Die DarsteUong der Verbnudlun^ien in N'nruberR i»t al
gesehen vun der lasiruktinn der Ge-sandU;ii und ihren UerichtcQ Qb
die ersten Audienzen hei den Vertretern der grossen Süchte groasei
teile bekannt and fOr das Elsasä ohne Belang. Der erste Abscbnii
<BH. fil) dagegen bietet wesentlich Neues: er fuhrt tu die ersi
LiiterAturnotiz«n
345
£lati& der xelku SUdte mit dem Gouvemear und OberlandvoKt
Oaiea Haroonrt 1651 und \tö2. Wir sehen, vic di« Btüdte b«tnabt
das Hc-rkomtDcn und die Üer^clitigkeiten hinsichtlich der Astet'
uud Bidcsk'ibiung zu wobrcQ. wie sie KUokliali an den SUlo-
Jnud iHiiin Kaiser suclien, aber nur in angenCiKcndcr Weise Hndeii.
fticl) der GoBverueur uud sein Koimnissor biiilialteii la^scQ. in
Haar Webe, die nur dnrcli die gleiclizeitiRcu Kampfe der Fronde
AnErltltrung tindet. Die Miiteilougen erscbopfeu den Oeffeiutand
kBdBMeu oicfat; twwobi im Wiecer wie im ätrassburger Archiv sind
■ir Erginfnagen bekuinL K. Jacob.
Unter dem Titel «L'Alsace soos In domiaation fraDcaise",
Huey, Berger-Levraalt 18S3 hat Cb. Pfister die Rede erscheinen
Iwen, mit weicher er Ton dem nea errichteten Lebrsinhl fßr die Ge-
■dtehte OstErankreichs an der UmvcrsitSt von Nancy Besitz er-
pHbn hat. Wegen ihrer pro^^rammatiKchen Bedeutung ^'crdie^t ste
IMr erwähnt m werden. Wir verdAnkcn P6sI(.t bekanntlirli ausser
itiuni Bache itber Ruberl düii Fromint-n eine Itoiho von K-brruicben
UnVrsocbtmgen xar (tci^rhiehtt^ KIsukS' Lothringens, von denen Ich
üe Arbeit aber das ElsAssiscbc tlerzo^nm in der Merow indischen
Zeit and die LcKi-'udc der heUiKun Odilia iu diesen Spalten (Uand VII,
Tnf). besprochen hubc. Um so )>cdauorlichcr ist es, den Verfasser
hier fölllg tni Fahrwasser sehlimmster. engster nationaler Vomrteile
piicbia. Er will nacbweiüeu, dass das Kl»asä, dessen deutsclieu Gmod-
duakter er rockhalislos zagicbt, zwar nicht unmittelbar nach dem
»tstiiliubeo Friedvn^clilus» die Fraozotea mit oßenoa Armen em-
ikagco, dafis aber im l^iufc eines Jahrhandcrts die Assimilation sich
KOlff vollzogen habe um) schon vor der Revololiou vollendet ge-
VMen sei. Er erklirrt dies geradezu fur ein Wunder, denn lange
nth beliielteu deutsche Rcichsstäodo ihre Besitzungen im Elsaas,
weder die BeamtonsGhafi in Verwaltung uudGericlit, nueh die ^hute,
ludi da« MiUUr seien von Omnd au» französisch gewesen, dlcSteoer-
IM ms ideht geringer geworden und das religiöse Gefühl der Pro-
IrrfanlTTTi habe von Seiten Frankreiehs manche Kränkung erfahren.
U*r dalBr sei die Aufgabe Frankreichs wcscnilich leichter gewesen
ri» ilio gleiche I>eutechlaads heute, denn das Nalionatgeftihl sei da-
toodi ntchtentwirkelt gewesen —dabist im allgemeinen richtig — ,
•ci die Diaterielte Wohlfahrt de^ Landes in langer Fnedenszeit
ikMich gelßrdert worden — auch dies wird man zugeb«u dürfen — ,
nr allen) aber hatten die obentcn frans^ischcn BcbAnlen , der In-
mdft&t und der t'onscil sonrcmin mit voller Absicht stets die In*
des Volks gegen die Kechte und Anmassangen der reich»-
Ben Uerren und der stiidtischen Oiigarchiecn vertreten. Der
ttaitt yoo Frankreich — man denke nnr nn Lndwig XIV. und XV. —
tird hier mil der Ulorie eines BeschOticrs der Unteriirückten nm-
HiMrf. wie dies ja for die Verherrliehung der franicösiscbcn Politik
Mft dar Rerolution schon liagst stereotjrp geworden ist. Aber eben
Mn' «m ootubeidenden Punkte bleibt Pf. einfach den Beweis schuldig
346
].Uter«tnrDOUKeD-
Bnd ergebt sich in cioigcn nicbtssai;eii<lcQ Wendungen Ober i)i« Raii
poItBtciner, die Hanaa-Lichtenliergcr, die LeiDigen and die M'arttfsi-
bcrgiscben Herren, «elolie ihr Geld Dnsserhalb de» Lande« ventettit
und sich damit alte Sympathien ihrer Unterthanen rerscfaerxt hltta.
Die Geschichte! der französischen VorwaUnng im Elsnai Ihc ein noch
TÖllig anbcectuiebeoes Ülatt, sie ist ans den Akten der Intcudane la
Strossbnrg and des Cooselt sourcrain in Colmar wie aus dem P&hser
Archiv heraaszaarbeiten Und will man so ger1l9t«l an die Anf
herantreten, die Pf. eo cavali^rcmcnt bcwSltigt bat, dann Terfj
man nicht einen Hauptfiiktor des Erfolges zuwOrdigcn: dieMocblt
Zeit und dorfiewohnbeit. Das ist allordioRS höchst cinfechnndgari
geistreich, aber es trifft dcu Kern der Sache, den Pf. mit de
torischen Feuerwcrlc, welches seine Rede scbliesst, v<)llig v«
,n nons semblc qn'en .irrarbant l'Alsace ä la France l'AHcn
n'a pas sealenient viole le principe de la loi moraJe qoi taiaej
l'bomme la Hbre disposition de lai-m^e, mais qa'ellc a inleiroi
le conrs natnrel de« choses. Kh qnoi! parce qu'nn joor an minii
Sans scmpules a falsiliä ano dep^be. parce que pur ce fani tl
pouss6 h nnc gncrrc d^astrcosc ane nation etasp^r^e, fallait-il qi
les Hcures remoiitasäent vers leur source'/" Zu dieser geschicbtiicti
Auffassung eines berufenen Lebrcrä der (jeacbichte noch einen
montoi' zu geben ist aberflflsstg. W. Wienand.
In dem Archiv für hessische Gt?5rJiichtc und Altertumskunde N. F.]
453— fia. schildert H. Heiden heinicr zum Teil aufgrund der M'i
sehen Korrespondenz in üarmstadt die Verhandlungen Ober die V«
lobnng und Vermählung der Prinzessin Lni^e von Hessei
Darmstadt mit Karl Augnst ron Sflchsen-Weimar wfthrend Ai
Jahre 177i,'5, die in-soleni auch hier zu erwähnen sind, als die P
zossin in dieser Zeit als Gast um Hofu ihres Obeims Karl Fricdrifll
gelebt und dieser, wie wir erfahren, selbst sich erboten hat, dieTc
mShlungsfeier auf seine Kosten in Karlsruhe zu veranstalte».
K. Otor.l
In den „Mitteilungen des Instituts iQr österreichische Oesohfc
forschung". IM. XV, Heft 1, S. 68-ll.H vorfttfentlirbt Ad. Unil
eine sehr beachtenswerte Abhandlung über „die £nlglcliung
pfftl^iscb-^sterreichischeu KonTention vom 3. Januar !1
in der er unter Benatzung von Dresdener und Wiener Archif
sowie auf Grund der wichtigen Ilcrichte des pfiilxischen
in Wien, von Ritter, die leider erst vom Dezember 1777 ab vot
dig im Uüuchencr Archive vorliegen, zum eratemiuUe ein klares,
schauliches Dild dieses diplomatischen Vorspiels zum bair. Erbfolge^^
kriege gicbt. S. Obser.
Aus dem UUmirisehen Nachlasse von 0. O. Gerriniis, der nach
dem Tode seiner hochbctagten Witwe bekanntlich der DoideJberger
UnivcrsiliUsbibliotbek anheimgefallen, ist unlängst seine Selbttbio-
Litt«ntarDotüeD.
347
,G. G. Uervinus Leben. Von ihm .setbfit," l^ipzig 1893)
nrtlbitticlit wortlon. auf die hier kurz vemieseji sei. Eiuzelnes. wie
disninolle Scliildeninp rU-r mirt*r ilen Kinilröckeii ilcr napoleonischcn
tu IMrtu^tftiit vcrl(-M<>n Kindfry-oit, ist in der n«itago mr
'/.i'iluns sclioD frß]]«.'!* imlguteilt worden; es scbUesst sich aaäe
iritfUung der „Lehrjahre in der Kaufmannschaft" (181!i— 24).
irjahre in der Wissea schaff — oDler dem mSchÜRen £in-
Srhlo88ers. dessCD pietätvoller Wllrdi^nng ein eij^etier Ah-
itl gewidmet ist, — „der Wanderjahrc"" (l^ö7 — 3.'!), dir mit der
"v-iiic ifun/e KniwiclfelunK entuclieidendyn Reise nach Italien eu-
fcIltld iler .Henifewahr. die ihn iletn Ilaiijuwerke seines I^hena.
.Geftfhichte der pofiliiclien National littrratnr der Dentsohcn",
rte. Mit der Beratung iiacb üöltingen. Ostern li^, und der
Qrtlndiuig eines eigenen Hcimri durch den Ehebund mit der ja^rend-
Viktoria Schelver bricht die Selhstbiofrmphie ab; eine W'eiter-
iDg derselben ist nach der Schlu-ni^heinerkuiig der Widmunji zu
von vomherriii iii<'ht beabsichtigt Rcwesen, wenn auch sintere
lenUicIic Atideuiungen daranf hinzuweisen scheinen. Als Heraus-
wicfanct IProf.] J. K(eUer) in KarUrubo. K. O.
lA Jahrgnng 18M des Scheffel- Jahrhocbs (Stuttgart hciBooz)
Dr. Bernhard von Dock mancherlei Interessantes Ober seine
Igen zo Joseph Viktor von Sobeffel mtl, dessen FflmiUe
drei Generationen mit Angehörigen der F&mitic Beck in h'cund-
Jcfaem VcrhSItiiis stand. Eiaigc Irrtümer und Kchiefe Aof-
in den Schcffclbiographien werden dttrch v. Becks Dar-
ricfatig gestellt v. W.
In der Archivaliacbca Zoitschrifl Jahrp. IrtU berichtet der Strass-
StodtarcbiTar Dr. Otto Witickelmann aber „DieNeucin-
ilnng des Strassburger Stadtarchivs", welche dnrcb ihn
Bflen und dorchgcfofart wnrdc. Die reichen Schatze sind nun
lieh ncit besser zu beuutzen tind fflr die Zukunft veit mehr
als das in den hishi^ri^'on Kilumen der Fall war. Ganz
erfretilich sind zvrci Nachri»'hien: ü ist niunlich beabsicli-
(Us an sog. l'rivaturliuiideu überreiche Archiv der Sliuv^burger
mit der stfidtisehcn Sammlung — unter Vorbehalt der
Ute — zo vcFcinigea: und ferner werden vom Thomas-
Stadtarchiv jene Akten des 16. und 17. Jahrhoudert« zu-
welche für die reinprotestantische Zeit der Stadt-
die iricbtigste Qnelte waren. Wenn endlich — was gleich-
ftbt wird — auch das Frauenhansarchiv in dasselbe
ObcrfOhrt wllrdo, so wüie .ille.s unter einem Dache vereinigt,
>urg jetzt in den verschiedenen der Stadt uaterstchendea
zerstreut war. A. S.
ea tthr interenaoten Beitrag lar archivalischen Utterator
du 57. NenJaltrshUtt zum Besten des Waisenhauses in Zürich
348
Uttemtarnotüea.
(ta 1894 (ftla FometKnnff der Kei^ahrsblitur der Cborii«
No. 116) mit einer (ohne des Ver&LSHers Nameo cnchieticneo. i
sicherlich ron dem SUat&ardiivar Dr. Paal Schweizer verfassi
Ge^clitcbte des Zarcher StaataarchlTes (Zarich. I>ruck
Ulrich D. Co. im Berichtlitus 189i. 40 S. 4°). Nach ein^T Einlcila
die sich «her Wesen und Zweck der Arcbiro nbcrhanpt, vorhrei
(ein Thema, aber welches noch immer die venvorrcnaton AqhcIi
auch in sog. gebildeten Kreisen herrschen), berichtet dte&clirifi o
das einfache Stadtarchiv im 13. ond 14. Johrhtindrrt, behandelt
daDQ die Eoreiterang des ArchiTes durch Ej-vrerban^ der Landac
and die auswjLrtige Politik gegen Kode des 14. and im Lanfia
15. Jahrhiindert-i, darch Sdlnilarlsiemnn der Khlster (I&2&), i
frem<le Archivalien vum 14. bis 18. Jahrhandert. macht dei
Mitteilung iiber die erste Re^stricning des ganzen Arrbives im Jal
1IM6, die Hnrichtnnpr einer Registratur and ihre Thfttigkeit von 11
bis 1798, ftber Extraditionen und Aciiui.^itioncn von ld03 — Ifi aa
endlich tlber die Errichiang des StaaT.sarehivanalej nnd EinTerietbn
bi«her abge-sonderter Archire seit 1837. Ein dem Neujahrs blatt h
[fegcbcner Holzschnitt weist die Unterhricgunii des Archives üb FVi
mtlQ^ter nach. v.
DerHaanbeimor AltertnmsvcrolD versendet fur seine U
gliedcr xvrei Tereinsgaben fOr dju< Jnlir 1691: 1) Bericht oherd
VereinsarchiverdattötvonJJr.JnliusDteffenbacber iindä)V(
zeichnis der Landkarten. BiMcr und Plflne in der Sani
long des Mannheimer Altrrtumvcrcins. aul'gestcllt von Fri
Wipprecbt. MannUeim T. Löftler (II. Werner) 1S3Q. DasVoroia
archtT enthalt als erste Al)teilnng 6ää Urkunden, die sich ind
nidit nur auf die Geschichte der Stadt Mannheim und der Pfalz h
ziehen, sondern ails aller Herren lündor zosomiucnge bracht
So onzweclcmässig aach die Sammlanj* von Arrhiv.ilion ans
Gebieten ist, «O kann mnn immerhin zuWedeu sein, dass
doch vielleicht mojichos Stttck dem Untergang ontrisseo ist.
vorliof^cndo Vcröffontlichnug wird ja nun auch den Intoressontea
Vorhandensein dieser Urkunden nachgewietieu. die olleidinKB aa
fftr sich niemand im Mannheimer Archiv vennnien k&nnie. Ks
darnntcr zehn llrk-nnden deutscher Kaiser (vier von Karl IV. lÜQO
1370 Hall betr.y Ferner u. a. Urkunden aus den Erzbistum
und MaiuK (hier i-it auf S. 12 Maiichenlifimb. statt Xauchenbi
lesen) niu den Bi.stflmem Konstanz, Speier, Worms, Wflrzburg,
den Stiidten Frankfurt, MemminKeo. Kfimberg, Pfulleudorf, Boi
borg a. d. Tauber. Wimpfen, Orisurkanden aus andern Tellea
dens. aas Raiem. Hes.<f6n, Nassau, Sigmaringen, Wfirtiemberß ond
äcbwctz. — Ihe zweite Abteitnng fahrt sellsamerweiso die Hciei
nang nArchivallen", aLi ob Urkunden nicht auch ArrJiivalicn
besteht aus Akten, Verordnungen, Flogblittem u. dgl. and bezieht
nnr auf Mannheim und die Pfalz. Dass ciii Krlass des KurfOr^i
Max Joseph toid 10. November 1802 twtcr die Rubrik
IJtt«tatarnotiuD.
349
ZcJt* gestellt istt bfrolit wohl aar auf einem Verschen des Abschreibers.
- Die zweit« VerüfFenÜichnng enthält ein Verzeichnis bOchst wert-
tqUv LudkartCQ, PUno und ßihlcr, dio sich — wenn ich uictit
in» — mit ganx weniRcn Ansnahmen nnr nnf Maimheim und die
Vbh bezieben. In 16 Tafeln in Lichldmck (Clirhü andClich^rock
RMt dar MOndiener Kunst- und Verlajfsaiisialt Dr. E. Albert u, Co.
Moocbcn-Scbwabing» werden weniger belcanDte oder fdr H&nnbcim
benndere wichtige DorstcUmigea mitgeteilt. v. W-
^H Die arrbtvalisfbe Beilage de^ Stras^burger Diöcesanblaties er-
^Hefait Jetzt nicht mehr in ein^-elnen Ntimmorn, Mindern in einem Ge-
^Knbude, den mOitiichst eine grüt^sere E'ablikation füllen soll. Für
du Jahr 1H!)3 i&t ah &olche ausgegeben wurden da» „Urkunden*
boebdcr Pfarrei Bcrgheira im Ober-Elsass", bcarb. von Pfarrer
fiogen Hans, Strassburg, Le Koux 1S04. Es ist eine verdieustUche
Bad aehr floiseigc Arbeit, iter tttmlicbe Xarbfül^t' nn-lit zu «unsdien
kL Der grOMto Teil des über Erwarten reirhcn MatcriaU ist dem
Stidt-Arcliiv wn Deruheiai. iLiui^tü dem riuir-Arcbiv daselbst and
iaa Bcztrks-Arcbiv /u Olmar rntnominen, i-Ls tritt darin die (ic-
«Udile des Kirchenbaae« von 13(X>ab,die Eotwicklang des Patronat«-
richle«, der Pfiünden und der CinkUnfte der Dauptkircbe wie der
Filiale Toa Tanucnkirch, Seelsorgc, Sclinlwesnu a. a. in bollea ur-
kndUelies IJchL Mit dem Jahre ldi)ä sobtie&sen die archivaliscbcn
BdtrtKc die Pfarrcriißte uud Plorrchrouik ist dagcgOD bis auf
Tage fortgeföhrt. W. W.
Die Geschichte der evangelisch reformiorton ßcmcinde
Oboneebacb-Scbleitbal von M. Lortz", Strassborg. Ueitz u.
Xtftdel. ist» ist eine ansltihrlicbe ans dem Vollen geecböpftc Dar-
ttUDng der Leiden, welche die Gemeinde ein Jahrhundort bindarcb,
*Oft I6St>— 1780. unter den HckebmngsTersucbcu der französtischen,
bfp&lziachea und biseboflit-h Spclcrischcn Ilranilen zu durchk-hen
httit, bis der Vertreter von Obcrsvebacli Rittel uacb einem lang-
idtrigao Prozcaä t>eini Staat5ral in Paris eine der Rcligiomlreibeit
Entacbeidong erreichte. Die Oboricehaclier hatten sich vor-
vtederfaolt hilfesuchend an PreusseB gewandt, <las sowohl bei dem
Rarftrsten wie beim Bischof von ^leier und der Krone Fnuik-
■ircn Gunsten sich verwandte, so daas das Buch auch
. i^cn geschichtUcheu Intcros&ea nicht entbehrt. W. W.
Badische üeschichtBlitteratnr
des Jahres 1393.^)
Zasammengestellt von
Peter Albert.
Zeitschriften und bibliographische Hilfsmittel.
1. Zeitschrift för die Geschichte des Oherrheins hrsg.
von der Badischen historischen Kommission. NF. Bd. 8 [der
ganzen Reihe 47. Bd.]. Karlsruhe, Bielefeld. 724 S. i Tfl.
2. Mitteilnngen der Badischen historischen Kommission.
No. 15. Beigegeben za dieser Zs. KF. 8. 128 S.
3. Freibnrger Diözesan-Archiv. Organ des kirchlich-histori-
schen Vereins fttr Geschichte, Altertumskunde und christliche
Kunst der Erzdiözese Freiburg mit Berücksichtigung der an-
grenzenden Diözesen. 23. Bd. Freiburg. i. Br., Herder. XSIV,
370 + 10 S. 4 AbbUd.
4. Freibnrger katholisches Kirchenbtatt 37. Jahrg. Frei-
burg i. Br., Dilger. VU, m> S. 4".
5. Schriften des Vereins für Geschichte und Naturge-
schichte der Baar und der angrenzenden Landesteile in
Donaueschingen. VUI. Heft. Tübingen, Lanpp. XXXIV, 115 S.
1 Porträt u. 2 Pläne.
6- Schau-in's-Land. Hsg. u. im Verlag vom Breisgau -Verein
„Schau-in's-Land". Freibg. i. Br. 18. Jahrlanf 48 S. — 19. Jahi-
lauf 51 S.
7. Alemannia. Zeitachrift för Sprache, Kunst und Altertum, be-
sonders des alemannisch-schwäbischen Gebiets, begründet von
t Anton Birlinger, fortgeführt von Fridrich Pfaff. 21. Bd.
Bonn, Hanstein. 304 S.
8. Keues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg
und der rheinischen Pfalz im Auftrage des Stadtrats o-
der Kommission f. d. Gesch. der Stadt hsg. v. A. Mays u. K.
Christ. Bd. n, Heft 1. 2. Heidelberg, Kosten S. 1-128.
9. Neue Heidelberger Jahrbücher hrsg. vom histor.-philos.
Vereine zu Heidelberg. Jahrg. HI, Heft 1 u. 2. Heidelbeif.
Koester 327 S. 1 Taf.
') Die Einrichtung dieser Bibliographie ist die gleiche wie im lebt'
vergangenen Jahre.
Bluliube Geiclucbulituinitur des Jafares 1693.
S51
iDtAfesan-Arcliiv von Schwalien, zugleidi OrgtM fdr deutsche
Kircbengoacfaichle, Hr^. vodK. Hofclo. lf>. Jalirg. Stntigart,
„Deotsdies TotlubtaU." 9ß + 4« S. 4".
U. Eck, IJeinr. Verzeicimis der lumeralogiscbea, ReoKUOstischou,
ar- tTur->geschichlliclieD und balncogr&|ihisc)ien I.UtcraLur
Ttin Uadcn. WaiiUmberg. Hohcuzollem und eiiilHeo anttreazen-
dea OngendeD. I.MiU. der grosKb. bad. gcolog. Landesanstalt
hrsg. im Auftrage de^ Hinist, des Innern. 1. Txg. r. I. Bde.)
KaefatrSge uod 1. fort^etzong (zu L891, No. 9). H«id«lb«rg,
Winter. 303 S.
UUflllpr. TIi. u. Albert. P. Bcriclit ober die bodischc Go-
«■liirbtsHlteratnr des J. 1801 (Jülirosborichte d. G«sch.-Wi8S,
hü«, vuu J. Jastrow. XIV. Jalirg. 1«»1. II, ä. 136—117).
]X Albert, P. Badiachc Gescbichtslittcrnlur des J. 1A92 (diese Zs.
NT. 8, S. 546-564).
U.Ua»sloit, O. iLSolumerfoIdl, O. Uibliogrnphie zurdcutsehea
G«schicbtc (Deutsche Zs. f. Oesohichtswiääcnschaft hr*g- von
L. Quiddv Jalir». lÄÖ, bes. S. 293.1).
Prähistorische und Römische Zeit.
(Mit Kinscbluäs der Autliropulogte.)
Vgl No. 128, 240.
rer. R. u. Malier. G. A. Die UOgelgriiber von Ober-
'Tinuilagen. Sirassburg i. R. it S. m. Taff. - S.-A. ni»
E- Forwrs Bcitr. a- prftbist. Arcbäolosi«.
Bissinger, K. Der Brunzefund von .\rkcnbai;b. Karlüi-olie,
BrauD. 18 S. 4'*. Progr.-Bcil. d. Progymn. Donaueschingcn
(No. OOO). - Augcz.: KBWZ. XU, Sp. 207—209 (H. Lebner).
tr. — Bämiscbo VUla bui Aultiugcu (SVCItaar VUl, S. 61-67).
11 llcyer. Eine Römerausicdlung im SchlQchttlialc (Bad. Londeszg.
No. 231. Ul).
Zaugemeister, K. Zur (icscbicbte der Nckarl&Qder in rö-
mischer Zeit (Neue Heidelb. Ihb. 111, S. 1—16). - Vgl. dazu
Kjarl] bcbtumacberj . KorUr. Zg. No. 85,
W(agner]. K. Lime^Forscbung (Beil. zu No. 117 der Karlsr.
Zg.; wledorabgedr. AZgB. No. 101).
Schuinai-bcr, K. Die Ijnteaantersucbuugen in Badeo (dtese
Zs. NK- S, >!. lao-iat n. 517-519).
Waguor, E. ROmlscbe Funde b«i WiKsingcn , Amts Bretten
(Karlsr. Zg. No. &1 n. 1K>; KBWZ. XII, Sp. 161—168).
looiacher, K. Neckarburlien. [Kastelle.) (UmesbL 3,
Sp. 6&-68).
iL Zangemeistor, K. MilitAnlipIom Tom J. 184 aoä Ncckar-
bnrkm (<tiis. 3, Sp. ß»— 75).
Sckumacbcr. K. (Lines in] Baden (im Hettinger Wald]
(duk 5, Sp. 1HV9).
- MamlingliDle [Zwischenkaatcll bei Roben] (das. S^ 159/60)-
and 3aden.
k pM&MrzagL Haus]
im. \^7. au 231. aa«.
31. ^«ÜSKt^txtfrk.
«ra E-HöU
S. 1-60.
f. loUinn^Ofln
m IIWl), 3. IT-.
Itt WJFnB* GlH VOM
TtflnMwni- tISBS-Ifi«V
H C J. FL
» SairMne. JUefc. <!• !•• F|hiiifilfc * FoplAlin *iAlli
miub an Fmaca fwfll Jfeewbw HKV V"kL- 9. Is dato
LtatMwptn «t Lton Mirlrt. Parte isatt.
31. Vaaoh. Fr. tos- Zar (icKtncbte der ErzKhmiK des Knr
Bmtim Karl von d«r Ptalz wad söotr Schwester Ehsabctk
ChorloU« Mtew Z<. NF. 8, 9. 101-119)-
Heinel. K. Tk Cb«r den Plan des Kvftrsta Johns VO-
faitai voo der Pfalz . die aimeniMhe Eonigtlcrttae n «rUiMItn
(IM8-nCG) räiU.-Ber. d. pbilo!i.-plii]ol «. hioL Kbse d.
k. baytr. Alud. d. Wtsa. iSäS. Bd. 3. Heft 3, S. 273-319)
— Awh Mp. Mmcbcn, Stnuib. 47 S-
87.
Boaiscbe OeioliicbliliUeralur tie» Jshree 18ÖS.
353
bner. Adalb. Ilistoriscbcs ans litnr^Hcbeu UaiKlscbriftoii
Italiens iü.th. XIII (IÖ92). S. 74^-770). — S- 7tvt— 7fifi ans
Hilclicn der Bib). Vatic Patatioa mit Notizen zur P&Attr
Oc*rbirhtc.
Uiber, K. B. Die Uirsauer St. Anrelioskircbe und djo
Grabütüttc Bercbolds I. von i£älirin({cn (OiözesA äcbwabcD 10,
Beil. zu No. 4).
Untermann, Attg. Iludolf vnu ZäliriuKeii, Oiscbof von
Latticb. Frciburji;cr luaug-Diss. UObt, Konkonlia- VI, 76 ä.
CBler, Rieb. Kegesten der Markgrafen von Raden nnd Uach-
b<Tg lü>o— irii:.. Hrsg. von der bad. histor. Kommission
tief. 3. Innsbruck. Wflgnor. S. IJT-aoo u. Ii. 23-40.
ingholz, V. O. Das marlig läHicbc Uaus Ifadcn and das (Qrst-
licbo Itcncdiktinersiilt L'. L. Fr. 2U i-Jusicdcln in ihren fügen-
ieiligea lieziehungon (Frciburgcr DiüzeH.\. 23, S. I— 48>.
est er, R. Zwei Ikricbto über den Hcirbstag m Franbfart
1397(1« (diase Zä- KF. 6. S. 125—128). - An den Mark-
grafen Bcrabard I. von Hadcn von dcssco Kanzler Johannes
Uctich-
■ Das flUc&lv Urbar der Mark|rrafk-Laft Baden (diew Za. NF. 6.
S. COß-ßlü).
eiafricd. K. Zwei AktoostOckc, den Kalt des seligen Mnrk-
graftfuUenihikn) %'on Baden in der Diözese Sirassborg betreffend
(FrcibuTRcr ÜiüzoaA. 23. 3. 355—358).
»npt, Heriii, Ein («(«errlieinisrlicr Revolutton&r aus dem Zeit-
alter KniM:r .Maximilians 1. AI itieiluDgeu aus einer kircblicb-
[lolilisebcn Reforni^chrift des 1. Duüenninnis des ,16. Jahr-
biuxlert« IWZ. Krgänznngsh. VUI. S. 77—228). — Vgl.
AZgB. Ko. lai; diese 2s. NF- 9. S. Tlfr? (A. Schulte).
ich, Friedr. von. Papst Sixtus V. aber die Konversion
Markgrafen Jakob 111. von Baden und Hacbbcrg <dicso
NF. B. ö, 710/11).
ettzoDsiein, K. Freih. von. Der Feldzug di-s Jabres 1622
am Obcrrbelnnad in Westfalen bis zur Schlacht von Wimpfcn.
2. lieft: Vom spaniscb-ligistucbeu Uogeuoiigi-ifl' auf West-
iileii faU zur Schlacht hei Winipfen. Manchen, Zipperer.
23« S. in. 4 KarlcnbeiU. — Forts, von 1890. No. 45. — Vgl.
diew; Zb. NF. 8. S. 529- R3I (K-Obsw); AZg. No. 543, IV,
IjTRI. Sp. iriOOl.
gboi/, P, O. Bernhard Gnstav O. S. B., Eardtna) von
un. Fflrslabl von Fulda und Kempten und die ßchweineriseho
iner-KoDgregation IStuÜen u. MiU. aus d. Bened.-
1. d. Ci»lcr7.-On!cn XIV, 8. 1B7-181; 813-333 n. 491-610).
- Auch sep. Bränn lt«3. -18 S.
Aller, Uans. Badische Fftrstoobildnis-se. 2. Bd.: Von Mark-
graf FriMriclj (17.'ril— 1M7) bis rar Gegenwart. KartBralie.
Groos. 83 BUd. (Ol. KrkL), 4ti u. XXI S. Text. Vgl. K»risr.
U- No. S3t.
6L Ob<er. K. Potitücte Sancqm^ KBlItiednrks iod Btdei
178^180a Eng- voa der ted. hnt giMMirirw 3. Bi
(ITW—VjOl). HödeOMTK, Winter. 121, 4JD&L — Ango.:
BeiL n Ko. 137 der Karbr. Zr. (A. OntdUed); LCBL Sp.
WU2.
üfil Fanek, B. Kiri Friediidh tod Bad« in lAnten Fbfao-
gDombcben Fngmenteit (dwse Zs. SF. 8, & 138— 13t).
a& Heigel, K. Tb. Der Baditter GcanidtauBordL m s. ,Essi}i
u« neuerer Geecliichte''. Bunberv, Bacfaier 18BS- 8. 199—217.
6«. B[aillea], F[aal], Jeu DOay nnd der Bastatter GesaDdteB-
mord (Hirtor. Zs. 70, 8. 4SO-4U). — TgL diese Zs- >T. 4
S. 684 (K. Obser).
06. Olock. J. Fb. Frotektoren der Bienoundit auf Badens Thnn.
Eine Festgabe ans der Hdmat ftr die 3a Wander-Vo^ |
Sammlung dentscber o. Osterräch.-angar. Bienenzacbter ii ■
Heidelberg (12.— 17. Aug. 1893). Heidelberg, Pfeffer. 30 S. i
66. Zimmermann, F. Harie Herzogin zn Braonscbweig-LllnebD^ j
Oeli, geb. Prinzessin von Baden. Vortrag. Wolfeubfittd, |
ZwisBlor. 24 S. — Vgl. diese Zs. NF. 8, S. 723 (E. Wintd- ;
maim).
07, ForBoualien Ihrer Kaiserl. Hoheit der Grossfbrstin Olga Fe»-!
ilorowua von Rassland, Prinzessin Cficllie von Bsdei
(Doli, zu No. 106 der Earlsr. Zg. 1891).
68, Bios, Wilh. Die deutsche Revolution. Geschichte der deotscbei;
Bewegung von 1648 und 1849. niastr. von Otto E. In-
Stuttgart, Dietz. VHI, 670 S.
60. Barsowtsch, Th. von. Geschichte des grosshl. bad. La>
OroiiuiUiT-Ili'Kiments 1803—1871. Karlsruhe, Möller. 220 n.
Äitl S. m. PIttucn, nildem und Karten. — I. Teil: Gesch. i
Hnisali. lA>il>-Grcnadicr-Rcg. 1803—1869- Von Th. von Bane-
wUi'h. — 11. Teil: Das 1. grossh. bad. Leib-Grenadier-Beg.
1)11 Ki'Id/tigü 1*<70,71. Nach Vorträgen des aiajor Thilo, dff
llttuiitlouto Sejb, Eichrodt, Löhleiu. des Prem.-Ueut Men
u. doi) Kricgsakteti zusauimengestellt u. bearb. voa Majof
von 'lVai>iv-Khrt'usohild. 2. Aufl. — Angez.: Bad. Landeszg.
No, :1T4. U.
ftX Logilo, Adulf. Gi*s«'lm'hte des 2. badischen D^agone^R*•
gimoms N»>. il. Borlin. Mittler A Sohn. VI, 282 S. m. Abb.
M- a Vlvriii-htskarte«.
M. Nobo, H- KrK'lmisso oiues Mdischen Feldartilleristen im Feld*
n^«\> ^w^ I^^TVITK Karlsruhe, Reiff. 109 &. m. 1 Kärtchen-
Einzelne Landesteile.
«ö. Kru'iior. A- lVi\sr»rhiA*he* Wc^rterbuch des Grossherzt^
imu:i l^itc». Hrs;;. xvn kier bad. hi^i. Kommission. 1. Abt^
Ai - k^ftallu^vn. lleidolbcr«. Wiater.lV, läOS.— Angez-
iva. itt Nv\ äS4 0« Karlsr. 2#. ^P. Albert t; LCBl. Sp. IWÖ
bAdiKhe GeacfaichlsliUfWiir des Jahren IBüS.
355
Woerl, hoo, Badea in Wort und Bild. Zar R«ise ondztunStn-
dittio. Warzbarg nml Wien. Wocrl {imZ). 563 S. m,
fieleil Uia&tr, Karten nnd Plflnon- — Auftez.: Karlsr. Nachr.
1882, No. Irt.
'<!. Drandi, K. Üio Chronik dpsGallus ^iheni. iQucIImi uml Forscli-
aiigeii zur (reÄcliiclitc der Ahici Roichciiau lirRg. v. d. kiiL
hisi. KummisäJon 11.) TleidfibcrR, Winter. XXVin, 21« S. 4'
m. 27 Tuff. — Bespr-: UJb. XJV. S. töi— »7 (P. JoMhim-
■otm); ÜLZ. U, Sp. »18 (W. Wnitenbacli); I.(a!l. 1803,
Sp. 1069; Litt. Bondschao 19, S. 347.
SS. Bnp neue C'lironilc Olioi- den Sc hu-alion krieg (Nene Zflricber
Zg. Beil. za Ko. W). - V^tl. IÄ12, Xo. Ul.
Reo2, G. A. Aivliivalion des phein. ('isterziener-Nonnentclosters
Boindt bei Weingarten (OiftzesA Schwaben 10. Beil. Ko. I;
6; K; 10; 1-1; llaaptbl. Sa. 'M u. Ücil. No. 2-1).
ST. Adam, A. Das Tagelinch des HeroMs Hans Kutz von Ao(rs-
bnrg. Wieder flafgoftmdener Text (diese 7.s. NF. H, S. 5Ö bis
100). — QaeJle zur Gcsclu des Üaucrnkricgs in Ober-
scliwaben.
Krone, R. u. Sehappacber, L. Arcbirnlico ans Orion Ms
Amtsbezirks Mesokirch (Mitt. Ifi, B. 8»-9ä).
Scegcr, K. a. Scbi>dlcr, J. Archiraiica ans Orten des Amts-
bezirks Stoekacb (MitL 15, S. Ö7-66).
ßanmaun. Fr. L. J. II. MfiUer<>Knej^9iagchuoJi [Aber die Er-
eigiüsse im Fürslentmn Forytvnberg] von 179^— 1J=*12
(SVUHaar VUl. S. ia*-n.ni. — Wird fortges.
1- Str&biufeld. U- I>a» Uooautbal vom Donanquoll bis Ulm. M-
Dloßtr. von P. Schnorr n. R, SUclcr u. 1 Karte. Stullgart,
hont.. HP S.
TJdry. X. Q. Ziegler, B. Arcbivalicn aus Orten dos Amt»-
bezirks Cborlinge« (MitU 15. S. SfV— tl)
Schüttle, J. B. Zar tifsrhichte des Kletganes (DiüzesA-
ScIiwaliPn l'l. 8. L>7/><; M»— :i2 n. 3.^ a, Beil.-No. 4 o. ^).
Baur, A. Zur (reecbirlitc der Kiofnhnuig dos doatsi^ben Kirebeo-
gi^sangs in der Diözese Konstanz (0er katli. KireheiLSinger
(Freibarg) No. 2).
Klsflein, Fr. Arrhiralica aus Orion des AmtiibezirkitKoo-
ftanr iMi»^ 15, 8. ii7-W).
Ebacr, Adalb. l>or Müer vitae nnd die Kekrologien Ton Re<
mimnont in der DibtioUiecii Aui;elica t\x Rom (NA. 19,
S. 47— 88). — Betr. u. a. die Klöster Säckingen, Scbioncn
h- KomUinz o. Rctehcnao; Tgl. diese Zs. KF. 8. S. 722
lA. Schallt.- >.
T. Au der Onschichte des Landkapitels RtfihUngen. Die Dc-
kknatnrahl im J. \if») iFreil'Un-erKKBl. 37. S. .Vhi-Ski;
888-990; 40&-413; 'Hl— M6; 480— lltö: a73-&77; 6Wi-5iiö;
(»»-(HS; 635-638: 601-056; 685-000; 7I3-71H u. 745—760).
.]lOftth6lor. A. Die üotleshilwcr der Schweiz. Uistor.-anti-
366 Albert.
qoar. Forachnngen. Bistum Konstanz. TV. a. V. Abt (Der
Geschichtsfrennd XLVn (1892), 3. 117—224 a. XLVm,
S. 1—80). — Tgl. diese Zs. NF. 8, S. 13?;« (Ä. Schulte).
79. Bussemer, Fbil. Der Schwarzwald von Baden-Baden bis zur
Schweizer-Grenze nebst Höbgau und Eaiserstohl. 3. Ad.
Baden-Baden, Spies (Eommiss.). 99 S.
80. Emleln, Fr. Arcbivalien aas Orten des Amtsbeziks Lörrach
(Mitt. 15, S. 41—47).
81. Weiss, Tb. H. u. Haass, A. Arcbivalien ans Orten des Amts-
bezirks MüUbeim (Mitt. 15, S. 47—57).
82. Poinsignon, A. Archivalien aus Orten des Amtsbezirks
ßreisach (Mitt. 15, S. 28—30).
83. Die Kapuziner und die Schweden (Konstanzer Nachr. No. 30
u. 31). — Haslach, Ettenheim, Freiburg betr.
84. Wernli, Fr. Landsturmordnnng für den sadlichen Schwan-
wald (diuse Zs. NF. 8, S. 382—384).
85. Vatois, N. Le grand schisme en Allemagne de 1378 ä 1380
(Römische Quartalscbrift Vn, S. 107—164).
86. Enbel, P. Conr. Provisiones praelatorum während des grossen
Schismas (das. VTI, S. 405 — 446). — Bringt ebenso wie No. t5
neue Aufschlüsse f. d. Gesch. d. oberrheinischen Landschaften
während des gro3sen Schismas aus vatik. Akten.
87. Witte, H. Zur Geschichte der Burgungerkriege. Das Kriegs-
jahr 1475. — Die Reise gen Blamont (diese Zs. NF. 8,
S. 197—255).
88. Sarrazin, J. Mirabeau-Tonnean. Leipzig. 85 S. (1892, No. 43.^.
— Bespr. sudwestdeutsche Schulblätter 10, S. 103 (E. Keller):
Revue critiqac No. 27, p. 12—14 (A. Chuquet) ; diese Zs.
NF. 8. S. 154 (K. Obser).
89. Gönther, R. Geschichte des Feldzuges von 1800 in Ober-
deutschland, der Schweiz und Oberitalien. Frauenfeld, Haber,
210 S. m. 3 Karten.
90. Ausgewählte Schriften weil. Sr. K. Hoheit des Erzherzogs
Karl von Österreich. 3 Bde. Wien und Leipzig, Bran-
müllcr. — Bd. 2 u. 3 betr. in der „Darstellung des Feld-
zuges von 1796 in Deutschland" vielfach Baden.
91. Hafner, 0. Regesten zur Geschichte des schwäbischen Klosters
Birsau (Studien u, Mitt. ans d. Benediktiner- u. d. Cister-
zieuser-Orden XTV, S. 74—82; 236—244; 376—384 n. 56(>--^)-
92. Erdmannsdörffer, B. Das badische Oberland im Jahre I'®-
Reisebericht eines Österreich. Kameralisten (Bad. Neujahr^'
blättcr hrsg. v. d. bad. bist. Kommission. 3. Bl.) Karlsruhe,
Braun. VI, 86 S. — Angez.: Beil. zu No. 5 der Karlsr- Zg.
(P. Albert).
93. Staudenmaier, P. Meyer, G. u. Strittmatter, K. Arcbi-
valien aus Orten des Amtsbezirks Lahr (Mitt. 15,8.99
bis 103).
BadiKb« U««cliiclilslitlfiMtur des J&hn-s l^Ü.
iHonnig, Mich, Ocjchichte des Landkapitcls Lahr, labr,
Scb6mpcrlcn tSellislverl. d. Verf.)- IX, 301 S.
iMDIler, Tb' Beiträge zor Gcscbidite der Ortonaa I. (die»
Zä. NF. 8. S. 1Ift-43fi).
Boiofriod, K. Die filtesten Sututea des Landicftpitels
Ottcrewcicr mit Znstttzen aus dorn 15. Jalirhutidurt (Fm-
bnrger liiOzcsA- 23, S. 20—266).
Rvitirried, E. Mittelalterliche Chor^messeo de« KftintoU
Ottcrswcier <Uer katfa- KirchciiääiigtT X». 2).
, — Die allen Waldmarkcn und deren Gcnos&cnschnlten in den
Arolslwmkeu BQhl u. Acheru (Achcr- u- Uuhler-Hote
No. 137-141),
Kollier, Jak, Arcliirulien aus Orten des Amtsbeeirks Ra-
statt (Mitt. 15. 8. 103-127).
Bhte loiliutBllerllcbe marianische Priester-KonKregation des
Landkfiiiliels El ilingentFreiburBRrKKBI. 37,8.-113— 415).
Ritter, W. Fritfdr. Arcliivalien ans Orten desAmtsbezirks
Sinaheim (Mitt. 15, 3. 128).
OeclielhAnscr, A. von. Der 'lliesaame I'alalinos ju Manchen
(MOIIeidelbStbloss. lU, S. i»-l27).
Das Neckartbal von Heidelberg bis Heilbronn und seine
Seitentlifilcr. (WoorU RcLsehandbQcber). 4. AuS. Wllrzbnrg
n. Wien. Wocrl. 102 S. m. Stadtplänen, lUostr., Karten u.
1 Facorama d. Neknrthales.
Einzelne Orte.
Ackenbacli. i. No, 1&.
Adelaheim. b. Ko. 171.
AlleBsbkcb, a. No. 76, iüd, 23U.
AlInMBWwtorf; %. No. 75.
Ahbelm. Amts Überlingen, s. Ko. Ti.
Au an Bbcin, i. No. 09.
ADKgeo, 9. }io. (tl.
Aulfingen, e. >'o. 17.
Baden-Baden. Gilbert, W. IL B.-B. and seine Thermen.
Wiun u. LeipriR. BmamOllcr. \TII. 169 S.
— Haspe, W. Das KaiM^rin Augu.sla-Rad inB.-B. Denkschrift
1. Erinnerung an d. Einwcihnngsfeicr vom 2S. Jaui 1893.
Baden-Baden, KOtblin. 31 S. l« — KurUr. 2g. No. 111 u. Beil.
Badrn-Knden. Kine Kriiincrnngsfcier vom alten Friedhof
in B.-B. (Kcho von Baden-D. Ka VIT o. 120).
— •- »och Xo. 373.
V. Badenschenern. Die Drei-Eicbcn-Kapcllc in B.-Sch- (Echo
von Baden-Baden N'o. 12Ci).
Badoiweilei', ■■ Ko. ai.
tt-BababrOcbun. [Feigenbotz, L.] BahnbrOckeu oder Bann-
broclten (Brcttener 6onn(ag9.BI. 1991, No. 81).
Itualacb, a. No. Öl.
358 Albert.
BeUingen, s. ifo. 61.
Bermersbach, b. No. 99.
Beuren, Amts Überlingen, s. No 72.
Bietigheim, s. No. 99.
Bietingen, b. No. 68.
Billafingen, s. No. 72.
BischofTingea, s. No. 82.
BiBchweiler, s. No. 99.
BoU, 8. No. 68.
Breieacb, s. No. 82, 203.
Britzingeo, s- No. 81.
Brombach, s. No. 80.
Bruchsal, b. No. 274.
Buchheim, Amtd Messkircli, b. No. 68.
Buggingen, a. No. 81.
Dattingen, s. No. 81.
Beggenhausen, b. No. 72.
109. Denkingen. Stengele, F. B. Beiträge zur Geschichte des
Ortes DDd der Fiarrei B. im Linzgan sowie der dazQ gehörigen
Filialen (Freiborger DifizesA. 23, S. 287—328).
Dettingen, s- No. 75.
Dingelsdorf, s. No. 76.
Dundenheim, s. No. 93.
Durlach, a. No. 197, 224.
Durmersheim, b. No, 99.
Efiriogen, b. No. 80.
Ehrenstetten, s No. 29.
Eimeldingen, s. No. 80.
Elchesheim, s. No. 99.
Engelswies, 8. No. 68.
Ettenheim, s. No. 83.
Feuerbach, s. No. 81.
Forbach, s. No. 99.
110. Freiborg. Ffaff, Fridr. Festschrift zom 400jfthrigea Ge-
dächtnis des ersten Freiburger Buchdrucks. 1493. 1893. Frö-
burg, Herder. 35 8. 4". — Ängez.: Alemannia 21, S. 297/8;
(vom Verf.), diese Zs. NF. 8, S. 718—720.
111. — Die Festung Freiburg 1678-1745 (Scbau-ins-Land 18, S. 48).
112. — Wengen, Fr. von der. Die Übergabe der Stadt Frei-
burg i, Br. am 1. November 1713 (diese Zs. NF. ö»
S. 312-372).
— B. auch No. 83, 174—177, 211, 241—247.
Freiolsheim, s. No. 99.
Freudenthal, s. No. 75.
Frickingen, b. No. 72.
Friesenheim, s. No. 93.
Gaggeuau, s. No. 99.
Badbi^r G«s(hi«ht3litlcratiir des Jabres 1Q93.
fiinsbarst. KoJufricd, K. Altes tmdNcueG vonG.(Achor*
B. BohleivBoto Xo. 141—143).
6*iiil)«cb, 9. No. 99.
^1-i Geui;enl»ach. BtDiugartcn, Fr. Aus dem Gengcnbacbcr
^ Klostorlebei). iProtocollinn Gengenbacense) (diese Zs. NF. 8,
■ S. 43e--193 a. 658—702).
■ OAggtogM, 1. So. 66.
H Graisaeh un Ah«io, s. No. 39, 60.
Gronihacb, Antu Sicthetm, >. No. 101.
GftBdUngea, t. Xo. 62.
GatÜDBeo, %. Nu. 76.
Hugi-'D, ■. No. fiO.
Ovtbeim, Amla Mesakircb, 8- No. S8.
HuUcb, I. Ko. 83.
tHABingeo, s. No. SO.
Binseit, Amis Mesakird), a. Nc. €6.
Heidellierg. Cuno, Fr. W. Geschichte der iraUoDiscli-Te'
formierten Gemeinde za II. (Geschichtsblätter des dtschen
UagcDotIcDTer. Zehnt II, Heft 4. Ma»!dcburg. 13 S.).
— Naber, J, Chcr den Sohwaln.'nlu'iiiif'r Wasscrtwnn bei H.
ini Neckar Mtad. r4in«le.«7R. No. IW. II).
;1IT.— -Walter, Friedr. Diu ZvrstüniuK H'.h im Mai nm (frank-
furter Zg. No. 136. I. Morgcnbl.).
— Historische und ftrcbircktcnüsche Notizen tlbcr das Gastbins
um Ritter in H. O. <). u. J. H S.
, — Einwohn erverzeichnis Acs vierten Quartion der Stadt H. totb
J. IflüO. hrsg. Q. mit Namen- u. Sachregister versehoii von
A. Mays u. K. Christ (NAtillci.lellHTg 11. S. 1-13H}.
Ä — Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses. Hrsg.
1001 Uutdclberger Schlossverein. Bd. IIl, Heft 1. Heidelberg,
it>. IV. 12ß ä. m. & Tatr. S. 1—^: Aas den Aktes des
1. Generol-Londcsarchiva za Karlsmho.
"=f.«uch No. IWJ-KKl, 172.173,178, IÖ5, 186, 188.212,319,240,249.
IlcUigpaiell, t. No. 93.
tltbKleltcn, 1. No. 6».
.Heitarshcim. Mayer, K. Die Eiuwcihattg des Schfre^tem-
haaws Retlianien iu H., A. Stanfen, am 4. Not. 1883. Frei-
Irerg, Dilger.
' StiÜt^n, s- No. 60,
[Btttiagea, «. No. 26.
BtoAorf, t. No. 68,
anpvnna, a. No. 9».
B«db|«ia, s. No. 73.
BMto, 1. No. 99.
BdiuigcroUaKlf. s. No. 372.
Holm, s. No. **>.
Ilomhrrs. >■ No. 72.
\lex. D«r Lnftfanrort H. im bad.
360 Albert.
Schwarzwald, dessen Elima und Umgebung nebst einem Ab*
riss der ältesten Gescbicbte der Stadt bis zum west&lischeii
Frieden. 2., gänzl. nmgearb. Aufl. Hornberg, Kämmerer.
IV, 127 8.
123. EQfingen. Wanner, M. Über einige Ortsnamen der auf der
Peutinger'schen Tafel verzeichneten Strasse von Windisch
nach Rottweil {ÄnzSchwG. NF. 6, S. 477-490). - Betr.
Htfingen (Brigobanne).
HQgelbeim, e. No. 81.
HügeUheim, b. No. 99.
HiigGweier, 3. Ko. 93.
IcbeBheim, s. No. 93.
Jechtingen, s. No. 82.
Iffezheim, s. No. 99.
124. lUenau. Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubilänms der
Anstalt J. Hrsg. von den jetzigen und frfiheren Dleoanei
Ärzten. Heidelberg, Winter 1892. V, 219 S. m. 1 Lichtdmck-
büd von J. u. 2 lithograph. Tafl. — Zur Gesch. der Anstalt
S. 1—64 von H. Schule.
InsliDgen, s. No. 80.
latein, G. Ko. 80.
KaltbruDD, Amts Konstanz, s. No. 75.
Kandern, s. No. 80.
125. Karlsruhe. Weech, Friedr. von. K. Geschichte der Stadt
and ihrer Verwaltung. Auf Veranlassung des Stadtrats Ik-
arb. Karlsrahe, Macklot. 1. Lief. 80 S. m. 4 Lichtdruckb. it-
1 Taf. — Angez.: Beil. zu No. 315 der Karlsr. Zg.; Bad.
Landeszg. No. 271. I; Karlsr. Nachr. No. 137.
126. — Aus K.'s. Vergangenheit. Der Weihnaclitsgesang der Alt-
Karlsruher Schulkinder (Karlsr. Nachr. 1892, No. 156).
127. — Die „Karlsruher Zeitung" vor 100 Jahren (BeU. zu No. 540
d. Kartsr. Zg.).
128. — Neue Strassen mit alten Namen. Die Bemhardstrasse (Karlsr.
Nachr. 1892, No. 94).
129. — Die Residenzstadt K. nnter Grossherzog Friedrichs Regie*
Hing (Karlsr. Nachr. 1892, No. 50).
130. — [Krieger, A.] Chronik der Haupt- und Residenzstadt K-
für das Jahr 1892. 8. Jahrg. Im Auftrage der städtische«
Archivkommission bearb. Karlsruhe, Macklot. 101 S- lö-
7 Abb.
— 8. auch No. 179, 180, 260—252, 264—268.
Kirchardt s. No. 101.
Kirchen s. No. 80.
Kleinkema s. No, 80.
131. Konstanz am Bodensee (AZg. No. 234 Morgenbl.). ^
132. — Strickler, J. „Zwingiis Gutachten über ein Bündnis n"^
K., Lindau und Strassburg. Sommer 1527" (AnzSchwG. 1^'
Bd. VI, S. 507—510).
Bullsclui GncliiclitsliuoraLur des Jabne 1893.
361
Konstanz iu roiiRea Jahrltaod(<ti (Koaslaiuer Zg. No. 180,
im, \m, 105. aoi u. fSß).
. — KlfiDe Beitrage zur Geschieht« der Biachflfc Ton K. im
Jti. Jalirhuhik'rt (KaUiol. Schweizer-Uli. S, 22.t— 240).
\— Licbeoau. Th. tob. Eia Miüiuschrciben PapslCIcnious VlII.
an Biwfior Andreas von l\. fllr den l''all eines jcIiwciwrischeD
RetiKiOiJ»kriL>Res (AiuScliwQ. NF. G, S- 2i'2).
I- f ftucb No. WJ. 102, lUD, ITO, 191. 232, 253. 2M.
[^Kreenheituttttai, <. Mo. 68.
luhach, AnU Mewkircb, h. No. C8.
füiinell, B. Xo. 93.
Lahr. rr<^pnitif: der SUilt L. (Beil. z. Au. f. Stadt n. Land
tLahr) ISDl, No. 143).
— t- «ucli No. 91.
Ungcabnuitl, f. No. 09.
LaofM (mb St. Ilgen), ». No. 81.
Uiukircb, t. No. 256.
Uuflelten, «. No. 72.
Uel, ■■ Nn. 61.
Lin«riDgeu. i. No. 76.
Llapaeb, i. No. 72.
^ Upbure. s. No. 81.
H br^n-tsreutb^ t- No. 72.
^ LttieliiMiCD, ». No. 79.
in. lofftoRcu. Das Schaeckreiu b«i L. (Freie Stimme Ko. 117
u. 119).
(L«il«lphafeD(-Sn'Ufttin^n), i. No. 69.
Mitinheiru. lleiRel. K. Th. IHc Übergnhe ricr pftüz-bayer.
Febtuijg M. iui (iic I->aDzoscQ am 20. Sept. 17^ und die Ver-
lioftODg der Miaistcr Uraf Uberudorff and Sulaberi am 23.
Nov. 1795 (Ahb. d. k. hnycr. .Ibad. d. Wiss. 111. KI. XX. Bd.
III. Abt.). — AbcIj sep. München. Frai«, 105 S. 4". — An-
gez.: diese Zs. NF. B, S. 532/3 (K. Obser); LCBI. Sp. 1783.
^ %, aocb No. 225, 2«>.
ICarkelfingrn. s. No. 70.
Uaaehni, s. No. Bl.
Ueownbeiin, S- Ko. OB.
VeDalagvD. •■ No. 88.
Iferdingpo, s. No. »2.
llMBkireli, >. Nu. &H, 233.
LMOtPUgwi. ■- No. TA.
■idoibKcb, t. No. 166.
Hn&bliDg«a, I. No. ßO.
■ MocfftDrttirtn. ». No. W,
' VtekarbarkcD, a. No. 83, 34, 39.
Sie»lrp»rUfr, S. No. Kl.
MouNowrisr. •. No. 113.
ObirilubQltc, 8. No. r,*.
362 Albert.
Oberndorf, b. Xo. 99.
Oberrimsingen, s. No, 15.
Obencbopfbeim, b. No. 93.
Obertsroth, b. No. 99.
Oberweier, Amt» Lahr, b. No. 93.
Oberweier, Amts Rastatt, b. No. 99.
Oberweiler, b. No. 81.
Ötigbeim, a. No. 99.
1S9. Offenborg. Führer durch 0., Gengenbacb ond Umgei
Hrsg. von den beiden Schwarzwaldvereinsekt. O.-G. (le)
bach, Oechslin. 79 S.
OrsiDgen, b. No. 69.
Osterburken, a. No. 27.
Ottenau, s. No. 99.
Ottenheim, b. No. 93.
Ottersdorf, b. No. 99.
Owingen, a. No. 72.
PforzheiiD, s. No. 234, 257.
Pfallendorf. b. Ko. 2S0.
Plittersdorf, b. No. 99.
Prinzbach, s. No. 93.
PfllfringeD, b. No. 276.
Radolfzell, s. No. 76, 228, 229.
Baithaslacb, s. No. 69.
Bappenau, b. No. 101.
Käst, s. No. 68.
Rastatt, s. No. 99.
Rauentbal, Amts Rastatt, s. No. 99.
Reicbenau, s. No. 75, 76, 258.
ReicheDbacb, Amts Lahr, s. No. 93.
Reicheothal, s. No. 99.
BeiDhardsachsen, b. No. 28.
Bheinweiler, a. No. 81.
Riuschheim, a. No. 29,
Eobero, s. No. 26.
Rotbenfela, s. No. 99.
BQmmingen, s. No. 80.
140. Säckingen. Schulte, A. Gilg Tschndi, Glaros nnd S. (.
f. schweizer. Gesch. XVin, S. 1-157).
— B. auch No. 76.
Hl. Saig. Riegel, L. Der Luftkurorts, and seine Umgebn
had. Schwarzwalde. Freiburg i. Br., Epstein. 13 S.
Salem, a. No. 29.
142. St. Georgen. Mayer, Herrn. Die Glocken von St. (
Freiburg. [Nachtrag zu 1892, No. 130] (Alemannia 21.
St. Georgen im Schwarzwald, s. No. 29.
143. St- Peter. Mayer, Jul. Geschichte der Benediktim
St. P. auf dem Schwarzwald. Freiburg, Herder. XI ,
Badiiehe G«KbIefatilittemtur des Jahm 1898. 86S
- Angez.: KBWZ. ZH, Sp- 261 (E. Gothein); diese Za.
KF. 8, S. 717/8 (Ä. Schalte) ; FreibnrgerKKBL 37, S. 46Ö-463,
St Peter, ■- auch No. 208.
I^ St Trndpert Die Abte des BeDediktinerklosters St. T. (Frei-
burgerEKBI. 37, S. 107/8; 189^90; 23&-240; 287—271, 297 bU
300 u. 335-337).
I45.Sasbacb. Reinfried, K< Die Sasbacher oder Grossweierer
Waldmark nnd deren Genossenschaft (Acber- n. Bfihler^
Bote No. 139 a- 140).
SiuJdorf, 8. Ho. 68.
ScbaJlbftch, s. No. 80.
146. Scbeibenhardt. Asyl and Erziehnngshans S(di. (BlUter d>
bad. Franenver. XVH, 3. 114-118).
Scheuern, s. No. 99.
SchieDcn, s. No. 76.
147- Schöllbronn. Der Totemannstein bei Seh. (Bad. Preoe
Xo. 2M. U).
146- Schopf. Schenck, Fr- BorgScfaipfe, Wahrheit und Dichtong.
Schopf. 28 S.
149. Schnttern. Das Kloster Seh. in seinen Beziehongen zor Stadt
Lahr und Umgebong nach P. Marqnard Benders (17S0) Ad-
oalen (Anz. f. Stadt n. Land [Lahr] 1891, No. 136 n. 186).
- i. auch No. 93, 192.
Schntterthal, a. No. 93.
Schntterzell, a. No. 93.
Scbweigbot, a. No. 81.
Scbwetzingen, s. No. 181.
Seelbach, s. No. 93.
Seibach, a. No. 99.
IM Stanfen. Hagard, R. Die Gemeindebeamten za St zur Zeit
vor dem SOjährigen Kriege (Schao-ins-Land 19, 8. 36— 40)>
SUafenberg, a. No. 99.
Steinenstadt, s. No. Bl.
Sleimuauem, s- No. 99.
SteiHsliogen, a. No. 69.
Slockacb, a. No. 69.
Stollhofen, 8. No. 99.
TaDoenktrcfa, b. No. BO.
Senteahart, b. No. 66.
Siegelshach, s. No. 101.
Sinsheim, s. No. 162.
Sipplingeu, s. No. 72.
Sitzenkirch, s- No. 81.
SölÜDgen, s. No. 99.
StahriDgen, s. No. 69.
51 Taaberbischofsheim. Ehrensberger, H. Znr Geschichte
der Benefizien in Bischoüsheim a- T. Mit 4 Abb. (Freibttrger
DiOzesA. 23, S. 121-214).
Tartd IV (Sefcwc^i
JKL
-H- die Orduag i^
'■TafingenCApcWrll
WaDhhrtiUrdw n W. (I
r. 6eKUdte da Marittflectm
* cn Gedenktag dar EunreihiDij
Weräieim a. M, Bechstm. a
7A
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^^0^ und
'si. Na US.
Mtt JieUnm zur GeschichM der Famili
^v.v..i.Xw; vtMU'i-üId XXIV, S. 123(
\VLUucwtKTKisi.-hos Adels- tind Wappenbod
s.Hs;üAii, Küiilhammer 1892. läse. 4«. - En
von Goldbach
, GoWatein
Gremlich von
Pfulleodorf
n Gretzingen
, naiiilschuclisIieiiB,
^ Ilardlieim
.235
236
■m
•2U
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BadJKb« Gi;s(;lijcbt«liU«ratar des JAbreg 189S.
365
TlaulDpn
S. 278
von HetUoReo
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n 281
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. 891
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11. Im^licim
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. 298
„ Hofer
« 328
Iterbfibhejro
» 802
„ Uohcofi'U
• S34
ÜHTsberc
• S08
. FTofaeosiadt
, 338
I
chenk zn Schvpinsberg, O. Frpib. von. Mittelalieriiches
W«!tj>«nbucb aus dem ÜrcisKau (UUeroiil XXiV, ü. -ll^a).
NeacDstniii, Karl Freib. von. Wiiiiiienkttnclc. Horaldiäche
Monutsschrift zar Veröffcntlicbmig von nicbt edierten Wftppcn-
nerkeo. Korlsrubc, OciÄsendürfcr (Neiuimli). I. Jahri?-, Heft
7—9: Wapiwii dt-r Koustonzer (icscblechlor-stubc „z«r
KatZG"*. Hpfl KI a. II: Überlinger tlcscblechiorbucb von
0«or^ llahii, lüTt— 1595. Heft lü: Wai'jwn vou Patmiem
der Stadt Villiofieti n. des ümdadcls der Ba&r.
ose, Fred. Kritik der Wappen der Minnesinger aas Schwa-
ben. Ein T)friti-ag zur licscbichtc der rbrisMichen Mystik ia
ScJinabeD and AJumonieu (IliOzföAScbwuben 10, 3. 53/4;
li-Ti; S2-ai u. W— Ül).
'— Eine Kritik <1or Wappen der dentscbeu Minnesinger (DHcrold
XXIV. S- 2!^-32; M-55 u. 71-74).
Q&IIfCD, R. von. Zur Brakteatenkundc Süddeatscblanda (A^
eUv t. Brakloatenkuude Bd. 2, Heft 11 n- 1^2, S. 370-41-1).—
Betr. Konitanr lUischöfe) S. 373—377; 398-400 u. 413. —
Übrr)iDgeu S. 403 u. 414. — Aocii sop. 170 )i. m. 6 Taff.
n. Abb. im Texte.
Sali, J. V. Kcpcrtoriam zar Mftnzkundc Bajems (II- n. m.
SuppI.-IIcft z. d. „Mitt- d. ba.vtT. numisnut. GcscIUcbaft"
X. u. XI. Jahrg. ^W\/2 8. 7y-33C). - S. IUI: Heidel-
berger MQuzon d. Knrf. Maximilian L von Bajern; S- 140 ff:
Pfiüi; 8. 173r.: Mosbacb-Neumarkt U10-U99; 8. 3211:
Hanzea d Grafen n. Forsten vonLOwcastcin-Wcrthoim;
S. 334: d. Gralen von Wcrtboim.
Archive und BibÜelheken.
UnierricMswesen. Universitäten und Schulen.
Vgl. Mo. 88.
• Seadegger, Max Jos. Gcscbirfate der pfiilz-bayerischon Ar-
doTc der Wiitclsbacbor. 1. Uas Kararchiv der Pfalz kq
ll^idclberp: nnd Mannheim. 2. Teil (Arduvaliscbe Za.
KF. 4. S. l-ioei. - Forts, von Bd. 2. S. 288-878 (1891.
No. 179). — I>io Zeit vor der Übcrsiedlong uach Mannheim
USb— 173a In Mannheim etc. Siwziello Archiwcrwaltmig
366 Albert.
zu Mannheim etc. Art des Überganges des Korarchives n.
der rheinischen SchriftbestSnde an Baden etc. etc.
168. Mazzi, C. Leone Allacci e la Palatina di Heidelberg. Bch
logna. 228 8. {S.-A. aus dem „Propugnatore", Nuova Serie,
vol. 4,5). — Vgl. diese Zs. NF. 7, No. 163 n. 8, S. 386
(Winkolmann).
169. Stevenson, Enr. La raccolta palatina dei codici e libri a
stampa ed i lavori eseguiti intorno alla medesima p. ordine
d. sommo pontif. Leone XIÜ. 0. 0. 20 S. 4«.
170. Kunzer, 0. Katalog der Grossh. Gj-mnasinms-Bibliothek zu
Konstanz. Konstanz, Stadier. Till, 345 S. — Angez.: Ale-
mannia 21, S. 300 {F(ridr.) P(faff)).
171. Weiss, J. G. Instruktion für den Prficcptor und Organisten
Severinas Merz in Adelsheim aus dem Jahre 1706 (Mitt.
d. Gesellsch. f. dtsche Erz.- u. Schulgesch. III, S. 55—58)-
172. Töpke, G. Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 biä
1662. 3. Bd. Heidelberg, Winter. XU, 887 S. — Vgl. diea
Zs- NF. 8, S. 714/5 (E. Winkelmann).
173. Dietz, E. Hermann MflUer-Strübing und die Heidelberger
Barschenschaft (AZgB No. 271).
174. Mayer, Herrn. Die Universität Freiburg in Baden in der
ersten Hälfte des 19. Jahrhnnderts. I. Teil. 1806—1818. Bonn.
Hanstein 1892. 99 S. (= 1892, No. 156). — Vgl. diese Zs. SF.8,
S. 388 (K. Hartfelder).
175. — Die Universität zu Freiburg i. B. in den Jahren 1818-lf&2
(Alemannia 21, S. 17—70, 148—185 u- 209—276). — Auch alä
Buch unter dem Titel: Geschichte d. Univ. Fr. i. B. in d?r
ersten Hälfte d. 19. Jalirh. II. Tl. 1818-1830. Bonn. Han-
stein. IV, 91 S. {= Alemannia 21, S. 17—70 u. 148—185).
176. König, J. Beiträge zur Geschichte der Universität Freiburg:
Rektorat und Prorekf orat CFreiburger DiözesA. 23. S. 61—120).
177. — Beitrag znr Geschichte der Albertinischen Hohen Scliale
(Freiburger BiozesA. 23, S. 349—354).
178. Pfaff, Karl. Zur Gescliichte des Heidelberger G}Tnnasiuins.
Verzeichnis der Abiturienten des Heidelb. GjTnnasiums m
den Jahren 1844—1893 mit hiogr. und bibliogr. Bemerkungen
{Beil. z. Progr. des GjTnn. Heidelberg No. 603). Heidelbent,
Geisendörfer. 44 S. 4».
179. Sallwürk, E. von. Das Karlsruher Mädchengymnasiow
(Karlsruher Zg. No. 220 u. 221; Die Mädchenschule. Zs. (■
d. gcs. Mädchenschulwesen VI. Heft 10 u. 11).
180. Eröffnung des ersten deutschen Mädchcngj-mnasiums in Karlsruhe
(Bad. Landeszg. No. 220. I).
181. Maier, Aug. Ferd. Geschichte derGrossh. bad. höheren Bürget
schule Schwetzingen. Eine Festschrift z. Feier des 2ijjäli
rigen Bestehens. (Beil. z. 25. Jahres-Ber.) Schwetzingel
Pichler. 90 S.
BKÜiebfl GeHcbiekUlittoi&tur des Jafarei läOS.
367
iltcr, Wilb. Friedr. Geschiebte der bOfaoren ßargerschTile
Siusbcini. Festschrift 2. Feier des ö^filir. .lubiläumg,
(Beil. z. W. Jalircs-Her.) Situtheiin, Becker. 57 S.
Lttteratur* und Gelehrtengeschichte
Ausschluss der biugraphi^chcn Artikel über PcrsoncD
der neuesten Zeit).
V«1, Ko. 62. U. 65. 67. 70. 76. lOS. 110. 171.
r*i)be. L. Zu Wal&bfrid Strabos De imaglne Tetrici
(NA. Xnn. S. fi6«5).
rimmc. Fr. Urkundliche« zu mittclltochdeatscheii Uichtero.
2. Abdolon (AJemannia 21, S. 11)23). — ÜanacJi Rcbön Ab-
mIod der (irafiscliaft HciliRCaberg ao.
kocbothüDsor. A. von. Znr RntMobnns der llanesse-UftDd'
bcbrift (Xbuc Hcidctklbb. IJI. S. 1Ij2-180).
luxe. Rml. K[Hi;i^tcr Kniirad Scbndcs Streithündcl mit
Stadt Hcidclhorp. (Mitte dejs 15. Jahrli.) (Neue Heidelb-
Jbb. HI. S. 199—223).
lO^rand. E. CentUix letlres grcciiup.ä de Francois FUclfe.
Paris l«t2. — S. 270/71 ein Brief des Pariser Theologen
Wilhelm Fichet an den JVIaRuificus princcps Carolus. mar-
cbiu Dadeuftis" (iliose Zs. XF. H. S. 111,42).
Ifiliteiti, Ilofio. Zur fie!ebrt<'iiftesrIiioliie HeidoIlterfTä beim
Aosganf^ des Siittelaltcr^. Wilhelmshaven . Lob<ic. ütt 8. -r.
chaltv, AL Allircchl. von ßoostetten und Galioa Öheni
(diese Zs. NF. 8. S. 709/10».
iDlIvr. Nik. Über Ronrad Wimpina. Eine Quelleustudie
(ITiPoI. Studien u. Kritiken 9. 83—124). — Wird fortges.
lartfoldcr, K. Rrr honmnistiwhe Frcnndrsk-reis de« Dcsi-
deriue Krüs^map in Koaiitanx (die« Zs. NF. 9, S. 1—33).
ay. J. Zur Kritik der Annalen von ücbattorn (diese 2».
NF. ß, S. aM;-288>
liaff], Ftriedr.i. Zu J. P. Töthiugcr (1892, No. 175 0. 176)
CAlemannia 21, S. !)3).
siendorf, F. Melanchtboniana. AafzeicJmnnjten oises
WittenlHTRer Stodcnten aas den Jahren 155H l'i9 ir»tjü (Cen-
tnübl. f. Bibliolhck3W(>scn X. S. «3-48«).
klDllor. Nile. MrlanrbthoDiana ans Brandrnharg a. II. udiI
Vcneüi« (Zs. f- Kircheiigesch. XIV, S. 1.^3—142».
artiu E. Lazarus rooSchwendi und seine Scluiften (diese
Zs.XF.esS. 3«>-418>.
We^fch. Friedr. ton. Ans einem Siammbarb des 17. Jahr-
handertö (diese Ze. KF. a S. 711-714). - Mit Eintragen
Yon l^hrfm n. SrliQlern des Darlacher Grninasiuros am
iL J. ltiI9.
Dreher, Tb. Der Hartertud des hl. Fidelis von einem Zeitge-
ooasea cnuhlt (Prdbnrger DiözesA. 23. S. 35»— 363».
368 Albert.
199. Gothein, Eberh. Ein Neu: Nutzlich- vnd Lnstigs CoUoqvivi
von etlichen Reichstags-Poncten (Samml. älterer ond neuere
staatswiss. Schriften d. In- und Aaslandes No. 3). Leipzig
Duncker u. Humblot, Einl. S. XL VII «. Ober Bürgermeistei
Job. Heinr. von Pflnmmern (PSaumer) in Überlingen.
Ygl. dazu diese Zs. NF. 8, S. 721/2 (A. Schulte).
200. Amersbach, K. Aberglaube, Sage und Märchen bei Grim-
melshattsen. II. Teil- (Beil. z. Progr. d. Gymn- Baden
No. 598.) Baden-Baden, Kölblin. S. 33—82.
201. Erleger, A. Wallerant Vaillant and Matthäus Merlan der
jüngere am baden - badischen Hofe (diese Zs. NF. S,
S. 381/2).
202. Abraham a St. Clara (Augsb. Postzg. No.32 n. 33).
203. Mayer, Jul. Pater Earlmann, Pfarr-Bektor zu Breisach
und Prior zu St. Peter. Ein Lebensbild aus dem 17. Jahr-
hundert (Freiburger DiözesA. 23, S. 329—347).
204. Sussann, H. P, F. J. Conradas Barger. Ein Lebensbild
ans Deutschlands schwerster Zeit (Schan-ins-Land 18, S. 1—16}.
2(@. Obser, K. Zur Erinnerung an Wilhelm von Edelsbeim
geb. 13. Nov. 1737, gest. 6. Dez. 1793 (Beil. za No. 336 der
Karlsr. Zg.). — Lorenz, 0. Goethes polit. Lehrjahre. (Berlin,
Hertz) S. 145/6.
206. Isenbart, Hugo. Jnstus Mosers Brief an W. von Edels-
beim über Erziehung fürs praktische Leben (1786) (Mitt.
d. Ges. f, deutsche Erziehungs- a. Schulgesch, IH, S. 103
bis 112).
207. Zimmermann, P. Eine Gesandtschaft Herzog Friedrich Wil-
helms von Brannschweig bei Napoleon (Brannschweigische
Anzeigen No. 192 u. 193). — Betr. den bad. Geheimrat u.
Oberhofmeister Karl Christian Freih. von Berckbeim.
308. Gerbert, Martin, Fürstabt von St. Blasien. Zur Erinnernnft
an den 100. Todestag desselben (Magazin f, Pädagogit
No. 19 ff.).
209. Drais von Sauerbronn, Karl Friedr. Freih., Grossh. Forst-
meister und Prof. der Mechanik und das zweiachsige Znei-
rad. Festgabe anlässl. d. Enthüllung des v. deutschen Rad-
fahrerbund gestift. Drais-Denkmals in Karlsruhe i. B. vob
Th. Cathiau. Karlsruhe, Macklot. 16 S.
210. Zur lOOjährigcn Geburtstagsfeier Direktor Sterns (ß&A. Land-
post No. 92, 96 u. 97).
211. Pfaff, Fr. Heinrich Schreiber. Gedenkblätter zum hun-
dertsten GeburtstagdesFreiburgerGeschichtsscbreibers(Schaii-
ins-Land 19, S. 1—7).
212. Dietz, E. Heidelberger Kommunisten und Atheisten der 40ei
Jahre (AZgB. No. 259). — Vgl. dazn J. Sübemagel: Die
geheimen polit. Verbindungen der Deutschen in der erstei
Hälfte des 19. Jahrb. (HJb. XIV, 8. 775-813).
BoHlicbe GeactiichtsUttcnitur des Jkhres 189S.
S69
Isccbtold. Jak. Uottlheil KeU«r in Hei(Iclb«rg and Berlin,
läiB— lä». Xacb den Hriefen mitKeteilt. 1. Heidelberg.
ehaffeljahrbiicb far lädd geleitet von Ad. Jarowb. Stntt-
gtrt, sodd. Vcrlagsittstitiit. Vill, üü s.
Irettner, A. Jos. Vikt, von ScLeflel im lichte seiner Be-
arbeiter 1886—1803. Ein Flu« durcli lUc Schßflfel -I.il terato r
(Beil. tar Aaü»b. PostK^. Ka. -12, 43 u. U).
lArbin. Jos. l>iü bistorische üruudlage von Scbeffels „Trom-
peter voD SttokiDgen" (Nacb dem HLozcmer Vaterland" im
Bad. Beob. No. 71-74).
Jos. Viki. ron Scbcffcl aaf geCUu-licbcr Fahrt (Bad. Uatei>
baltongsbl. (BoiL z. Bad. Loodeszg.] Ko. 21).
Wirtschafts- und Rechtsgeschichle.
Vgl No. 44 u. Oa
ScbSfer, Fricdr. Wlrtsebafls- und Finanzgeschichte der
Reichsstadt Überlinf^cn am Rodenscc in den Jahren 1550 bia
1639 nebst einem eiulciteudcn Abriss der ObcrlinKCr Ver-
Ässnngsgeschiebte. (L'iitei-sUL-h. z. deulsrben Staats- u. KcchtÄ-
gcich. Heft 44). Breslan, Kocbner. XU, 196 S. — Angez.:
diese Zs. >'F. 8, S. 7äO/l (A. Schalte): i^BI- Sp. 1703 (Kfort]
BileyMjft).
Mnncfa. Arn. Die Erzgruben nnd Tlammerwerke im Fricktbal
imd am Uberrhein. Ein Beitrag inr üesch der üeweib-
thUiKkeil am Oberrheiii im Mittelalter bis tregcu d. Mitte
dea 18. Jahrb. (Argo^-ia XXIV. S. 15—66). — Anch sep, Anrau,
Sauprländer. 70 S.
Tue Entstchuntf der Sehirarzwälder Uliren iudiLilric nach 6o-
tbein (Zs. f. d. gesamte Staatwiss. XUX. S. 3fiO— a«J).
Dergbao in Baden (Bad. Landestg. No. 219, ID.
Die letzten staatlichen Silberbei^iwcrlic (Beil. zo No. £M2 d.
Karlsr. Zg.).
Landwirt«: hafl liebes Pachtwesen in Baden (Zs. f. d. gesamte
StaaiJwiK., XLIX, ß. 3A9— 361).
Weecb. Fr- von. Arbeitslöhne beim Schlnssbaa In Dorlacb
(IBta-lWK) (diese Zs. NF. 8, S, 519—521).
Der Medirinalverband der Arbeiter in Mannheim (Zs. f. d. go-
samte ötaatswiM. XLIX, s. 147—150).
Splre, Andr6. Uno association contre ia racndicHä a do-
mirilo dons le grandnlnch^ de Bade (Annalos de Pteole libre
des »ciences iwdiliqnea p. a»I— 347).
Bmmm, Jnl. FonttgcscbichtUcbes ans dem Nellenbsrgt-
ichen (Alematiiiia 21, :i. 70— Kl a. 277— 2fll).
KfiDliel, (j. Zur Erklfimng der Marktprivilegien vnn Ra-
dolfzell nnd Altensbacb (diese Za. NF. 8, ü. 373— 2tHÜ).
Schanbo, K. Noch einmal da.H Radolfzellor Marhtprivilt^
(dieee Z». NF. 8, S- t£Jii-«ai).
if.i.a«tk.<LObOTth.v.r. IX. a JM
BW
Albert.
230. Fflrsteuwerlb, Ludw. I>ie VerfossnngsindcrtmgOD ü
obenleDtsclien Rtiicbsblfidtoa zur Zeit Karls V. UOtU D
Gottingi?n. Dietcrich (KÄstner). XrV. 105 S. — Betr. u.
ÜberiinRen n. Pfullendorf.
23t. Wecch. Friedr. vod. Ein Projekt zur Beform der Bdi
justizans dem Hi. Jahrhundert (NcucHcidclbJbb. Ht, S. 17—1
232. Uosscrt, ü. Hie Jurisdiktion des Biboliofs voa EoDt&Di
beatigen Württemberg 1520— I52d (Wurttcnib. Vicneljil
hefte f. Ijadesgexh. NF. n, S. S60--28t>.
Kunstgeschichte.
VkL No. 89. IM.
233. Koctschan, K. Barthol Hcliam and der Meistor to
kircb. Eine kiinstffcscbichtlidie Studie. Strsasbi
Tl. W S. m. 10 LicUtilmcken. — Vgl. die«e Zs. KF. 8. 8
(Fr. L. Baumann); Beil. za No. 168 a. Ko. 160 d. Karlsr.
(A. Schulte); Kortsr. Zg. Na 172 (K. Koelitz); LCBLSp. 151
DLZ. Sp. 1139/40 (M. Friedländer).
SSL Carstanjcn. Friedr. Ulrich von Eoängcn. Ein Bcitnjt
GeschJchtti der Tioiik in Dentscbland. Munclien, Arkcmi
XIV, 137 S. m. 17 Fi«, im Text n. ISTaff. — Atmei.:
Za. NK. 8. S. ri27/8 (A. Schalle).
Sß6. Jahrbuch der kitn-^thistori»:hcn Sammlnngen des AUerh
Kaiserhaus«! tirsK- unter Leitung d. Obctstkiboraenn
Grafen z. Traut tmanstlorff-Weinsberg vom Obers
Amte. XI. Jahrg. U. iJd. Wien, Trag o. Leipzig,
392 u. CCLXU S. m. 41 TaGT. a. 174 lUustr. i\ ~ Be«^
bung der Portrüte von Eatltarina, Gem. Marken'. KiHi
& 123, No. 118; Karls I. No. 119 o. Sibylle, Gem. Marl;
rhiüpps. S. 173. No. 213 B.
236. Rehcr, Fr. vou. Die Bildiii^ise der herzt^ltch bajrerisdi
Knnstkflramcr nach dem Fickler 'sehen Inventar von 1698 iSÜ
Ber. d. Miinck Akad. phili>ä., philo), u. hisL Klasse HeA
S. 2— öö). — EnÜiftli auch eine grössere Zalil von pfürisdi
und badischea Ftiräicnhilduissen.
237. QötK, H. Die badischc Abteilung auf der MOncheuer Karu
geWerbeausstellung 1888 (Kunalgcwcrliphl NT. TV. S. 47).
S36. Koclitü, K. Die Festgaben mm Begicniufitsjubiläam de^ l.ira
henoi?« von Uade« (Kuustgewerbehl. NF. 4. S. 89— £^^
239. Trenkle, Fr. Pas:sion!^ki-euzc im Brcisgau ($chau-iu'»^i
19, S. 41—16).
240. Lciner, L. Lachmann, Th. Wagner. E. Maj-s.A. Bi
maoD. K. Mnaeogmphie «her das Jahr lü£i2. IJaden (V
3Ü1, Sp. 879-381).
BadiBcfa« QescbiehiaUnentur des Jahres 1S03.
371
r6ibarg. Braun, Edm. Ein neu entdeckte Donkmal Frei-
burger Kans! (Freibnrger Zr. Ko. 2^1).
■^ Kampf, Fr. Miiria mit dem Scbutzmantül. ein Skalptar-
werk am Frciburgtr Munster (Scliau-iu'a-ljuid 18. S. 2^1—28).
- KMicnberg, H. Der I-'reibtirRer Goldscbmiede Merkzeichen
tScbao-inVLand lö, S. 46-51).
- Sehkefer, K. Werlnnebiter der Stadt and des MDn^ters xa
FreiburK aas der ßenaissanc« (Alemannia 21. s. 291— 2'^L).
- — Cbrisiiaii ^Vl>□2il)ger nnd die Zeit des Kococu iu FrcibuiK
(S<'han-iß's-Und U». S, 34—36).
- tKe{t|>ler, P.] Einblick in die mittelalterlicbe Geniälde-
aammluDg des t Domdekans v. Hirseber in Kreiburg (Rollen-
burger Archiv f. chriätJ. Kunst Xo. 1).
- J>er ncoe Karlsaltar der erzbischöflichen Konviktskirclie in
Freibnrg ( Freiburger KKBI. 37, s. .Mft-MT).
eidelberg. Zangemeister. K. Zflriflicr Silberschale mit
Amicht von Heidelberg 4M(HleidelbSchloss. IIJ, S. 127».
- Maye. A. StSdtiäche Ku)i»l- und AllertOmersamialang auf
dem SchlTOfl (WZ. xn. Sp. 3P1).
arlsruhe. Wagner, E. Gros.<h. Sammlungen fQr Aliertam&-
uud Völkerkunde (WZ. SU. 9|j. 3^)).
- Eyth, FI. Hesclireibong einiger Bililer der Karlsruher Ge-
mfildcgaierie. M. 3 Bildtaff. Ein Versuch, Sohiiler in das
VenitJUidiiis von (lemiUden einzufabrea. 0. 0. S. 29— ti6.
-Pahsi. A. Das Karlsrulier Fficherwerk (Kanstgen-erhebl.
NT. IV. S. 10).
onslanz. Leiner, L. RiMtfarten-Museuni (WZ. Xn, Sp. .'iTft).
- Weech. Fr. v. Das Haupt des lil. Kourad im MUneterschaize
ro KoMtawt (Freiburgcr DiöaesA. 23, S. 4S-60).
«cnxkirch. Baumauu, Fr. L. Eiu Vertrag Ober die Erstel-
lung eines Fltlgetallars in Lcn/.kireh 1478 (dicBC Zs. XF. 8,
K- 129 91)).
_ annhcim. ItaumaDn, K. Vereinigte Sammlungen des
B^toMsh. Antiqnarinms und dcti Alierlums -Vereins (WZ. XÜ,
^>. 381).
forzfaeim. KQcklic, R. Die FachaDsstellang für Rijouterie
t*. i ' ■ . - KniisigewerWvereins. Text u. Illustrationen.
(K . 1.1. NF. IV, S. 193—3(1).
Bclehcnao. bcrger. Sam. I>a tradition de l'An Grec dans
lea tniinuscrits latins des Erangiles (Extr. des Mfm. de la
Sodtt. des Äntiyuaircs de France, tom. LH). Paris. — Über
die Abhüngigkeit der Wandgemillde von St. Georg auf Rei-
dieaaa-Uberzcll tod Itreanz.
Sasbarh. Reiurried, K. Das nite Gottesackerkreuz xu Sas-
baeb (xm 1M2) (Acher- n. Bobler-Boic No. 125).
Obertiogcn. Lachmann. Th. Kulturhistorisches and Natn-
ndienkabinei fWZ. XII. Sp. 37«,«»).
24«
372 Albert.
261. VilliageD. Schmitt, Frz. J. Die MOnsterkirche zv Villingea
(diese Zs. NF. 8, S. 703—706).
262. Weisweil. Bnssann, H. Bas Schild zum Erbprinzen is
Weisweil (Scfaau-inVLand 16, S. 45—17).
263. Zwingenberg a. N. Leatz, Ladw. Die mittelalteriicbea
Wandgeioaide im Grossherzogtam Baden, Bd. I: Die Wand-
gemälde in der Bargkapelle Z. Hrsg. Ton Ad. von Oecfaet
h&nser. Darmstadt, Bergsträsser. 32 8., 35 T^., 1 Ob«^
sichtstat
264- Kilian, Eng. Beiträge zur (reschichte des Karlsruher Hof-
theaters anter Eduard Devrient Statistik d. Repertoires
nebst einem Auszug aas E. Devrients bandst^. ÄoEzeicb-
nangen. Karlsmhe, Brann. VI, 162 8. — Angez.: AZgä
No. 148.
265. (Karlsraher) Theater-EriDnemngen (Beil. zu No. 123—126 n. US
d. Karlsr. Zg.).
266. Joseph Stranss und die Blütezeit der Earlsmher Oper. Zu>
100. üebortstag eines balbyerscbollenen Musikers (Bad. Ijuide»-
bote No. 77. I).
267. Kilian, E. Die Königsdramen Shakespeares auf der Karlsraher
Bahne. Mit besonderer Ber&cksichtigang der EUaricbtnngn
von Heinrich V. und Heinrich VI. (Jahrb. d. dtschen. Shakes-
peare-Gesellsch. XXVm, S. 111—156).
26a Das Karlsruher Schauspiel 1892—93 (Eartsr. Zg. No. 175, IK
n. Beil. zu No. 177 u. 178).
Kulturgeschichte.
Vgl No. 84, 114, 126, 200, 227, 260.
269. Weiss, J. G. Die Reichsritterscbaft beim Ende des alten Reichs
(diese Zs. NF. 8, S. 289-311).
270. Sarrazin, Jos. Zigeuner am Oberrhein (Schau-ins-Land 18,
S. 16).
271. M., E. Afenlbnrg. Eine Dorfgeschichte ans dem mittlem Wiesen-
thale (Schaa-ins-Land 18, S. 29—44).
272. Schnlte vom Brühl, Walth- Hohengeroldseck. Bad.
Volkserzählung. Lahr, Schaaenburg. 270 S.
273- Aarelias Sagenkreis. Die schönsten Geschichten, Sagen imd
Märchen von Baden-Baden und dem Schwarzwalde. 2. \em-
Aufl. Baden-Baden, Wild. VH, 224 8.
274. Heilig, 0. Ortsneckereien in der Bruchsaler Gegend (Ale-
mannia 21, S. 201).
275. Eckart, Theod. Bilder and Sagen aus dem Neckarthal. Heidel-
berg, Hoeming. 88 S.
276. Heilig, 0. Gassenlieder aas Pülfringen im badischen Hinter-
land (Alemannia 21, S. 202/3).
277. — Ortsneckereien im Tanbergrnnd (Alemannia 21^ S. 2012)*
Badiscb« GeKhtchtalittecatur dea fahret 1603.
373
Biographisches.
Armbraster. Adolf Sixttu, Geh. ilofrat, Mitglied de« gros^.
Oltenchulrata lik-il. zu No. 351 der Karlsr. Zg), Kekr.
ItnmgarcoB, Heniiauii» 1^1—72 T^i-lirtT der Geschieht« a. d.
lechnittoben Uocbsclmle zu Karlsnilie <dies« Zs. ^ 8,
& W2-515 Ton W. Wiegand; AZgB. No. 271. 273. 275 u-
276 von E. Marcks).
ßorstnann, Paul, Maler (Biul- Landeszg. No. 249. XII}. Kekr-
raan, Kcntiuaud, [^lin>r <l. pIiy^ikalisvhcQ lostitats an der
tecbnisclieii nodisfhulc 7ti Karl.^rnlic ^Festgabe des Poly-
t«cbail(iuQ5 (1Ö92. No. &1), S. 26112)-
iQrr, Fricdrirb, Prof- ani Gymnasium zu Kai-lrulic (Südwest-
deutsche Scholblttiter 8. L55-157). Nckr. von J. Keller.
)yck erhoff, Karl PbiL. ßaural (KarUr. Z«. Ko. 6C). Nekr.
delsbeim-Gj'Qlai. Ix«ji. Wilh. Freih- von, ftstcrrcicb. Ge-
aeral der Kavallerie. Kinc Choraktcr^tadic. Leipzig, \S'ignnd.
8» S.
- Von H. Ganz iFnnkfarier Zg. Xo. 87, i. Morgenbl.); Karlsr.
Zg. Ko. 88; Bad. Laudcszg. No. 75. I; Bad. Landesbote
Ko. 77. U; AUk. MiUtär-Zg. Ö8. 3. 188 Nekr.
tcbrodi, Julias, Direktor am MäRRcrzacbthaas zu Bruchsal
(BeiL za No. 3iO der KarUrabcr Zg.h. Nekr.
Üseo, Ferditiaod. Stadtpfarrer za Überllugcu (Freibarger
KKHi. 37, S. 4Ä;-4(iO). Netr.
:ile&rieder, Marie (llad. FortbUduagaftCbol« VI (1391/2).
3. 33— Sß von L. Hcrnow).
Essenwcin, Ang. Ottmar von <5ttz^Ber. d. MOuch. Ak- d.
WiueiLscb. S. 247 von C. A, Cornelius).
eodrich, Job. Karl, HaupUebrcr a. d- Mosikscbulen des
Kreises Villiiigen (Keil, zu Na 204 der Karlsr. Zg.; Bad.
UndCMg. No. Ifil. 11). Nekr.
Friedrich. Karl. Prof. au Kealgymnasinm zu Katlsrube iSttd-
westdcntÄchc Scholbl. S. 157-159). Nekr. von J. Keller.
^firatenberg, Kail Egon lU. Fttret zu. Kin Inunorteltea-
kimnz auf seinen Sarg {SVGBaar VllI, S. 1-44 von C. F. Gut-
nuuUL — Auch ^p. Tübingen, Laapp. 44 S.).
EnaneniDg an Se- Uurrhl. den hOdistatl. FQnteu Karl
f^oB III. Von Tb. Martin. Karisrnfae. Badenia. 183. [^18»2.
Nt».238).
iervinas. Frau Professor, geb. Scbelver aus Heidelberg (AZg.
No. i:t8 Uorgeubl.). Nekr.
Gessler, Friedrich ans I<abr, Dicbu>r (Bad. ForlbilduQgsschnle
VI (1«H2), S. 113—116 von K. Scbott).
Oillig, Autoo, gcisü. Bat und Pfarrer zu Krolzlngeo (Fret-
borgt-rKKni. 37. S- TO3-0te). Nekr.
Grafihof, Franz, Lehrer f. Mascbincnwesen a. d. lecIuuACIieQ
Uochtchsle la Karlsruhe (AZgB. No. 252). Nekr.
374
Albert.
296. Hardeuberg, Aoffoste Fr«ifraii von (OUtter d. bad. Fttaeaver.
XVII, S. I3i~188). Nekr.
390. Hanfelder, Karl. Prof. am Ujrninasiain zo Heidelberg (
Laadeszg. No. 140. II; Beil. za "So. 166 der Karlsr. Zg. vöq
J. Hänssner: diese '/.s. NF. 8, S. 538— 6-11 von G. Knod),-
Ansprache zur Erinnerung an d- t Prot D. Dr. K- EI. von
äaniacl Brandt (Beil. z. Progr. d. (rjmn. Hoidelberf.
(So Wi). 4 S. 40); Zs. f. Klrchcngcacb. 14, & 492 Toa
H. naupl). Nticr.
300. Haseer, üiutav, crzbisch- goisU. Rat and Dotnpr&bendor (
borgerKKBU 37. S. 137-140; 163- lai u. 109-173). Kcfcr.
301- Heffner, Andreas. Kammcrcr und Pferror zn Winxenbofen
(das. 87, y. 633;4). Nekr.
302. Hertx. Heinrich. I.ehrcr d. ]tbysikal. liislilnUa. d. techmsclm
Hocbschalc zn KarUrnbc (Festgabe des Poljrtccbuikmiu
(1892, No. 51), S. 2fi2/8).
303. Hettüledi, I.aise, geb. Boil ausManohelm, ScIiaospielerintAZg.
No. a;i Abcndbt). N'ckr.
8W. H;öchstet ter, Williflm. Prof. atn Lebrerseininar U jro Karls-
nihe (Beil za Xo ."^Ift der Karlsr. Zg.). Nekr.
305. Hofniann, Monsig. Job. Thcod- Christ., Pfarrer zn McmslMd
(FreiburgerKKBl. 37, S. 377-379).
306. Hornätcin, Ilcnnann Frclh. von, Politiker (Bad. Ijtniteit-
No. 244. I; Freie Stimme No. 123>. Nekr.
907. — Robert von. Tondic-Iiicr (AZg. No- 3-17 Abeudbl.). Nekr.
306. Jnng. Abb6 Ludwig. erzbisMih. geMl. Rat (FrciburgcrKKBl ST,
S. 345-350). Nekr.
909. Kaltenbach, Rudolf, aus Froihurg i. ßr., Direktor dcrPraUfn*
tclinik a. d. Univonitöt Halle (Karlsr. 7.g. Xn. S2&). Nek-r-
310. Kaufmann, Franj; Alexander, fOrstl- LöweDsteiu-WertbeiiiK
Rosen bergiscber Arcbivrat (Bad. Booli- No- 105; Köln. Zg.
No. 3tiM n. .Ann. d. bi»t. Vcr. f. d. Niederrhein M, S. 189 bis
m von H. nftffer; Gcgenw- 44, S. lüm-171 von L. Frtlnktl;
Mag. f. Pädagogik No m). Nekr.
311- Kiefer, Londolin, Uomkapitular (FrciborgcrKKBl. 37, S. 301
bis 2U9 u. 217-220)- Nekr-
312- Koch. Ka^spar, geisiJ. Bat, Stadtpfarrcr zn Mannheim (das. ^,
8. 473— 47H>. Nekr- Traocrrede von Fr. Wintcrroih. Mann-
heim. Oremm u. Loren/..
313. Lang, Heinrich. Oberbaurat and Prof. (Karlsr. Zg. No. ai&, 347^.1
Nekr.
3U. Laoter, Wilhelm, Uberbörgemieister Ton Karli^mfac (Karlsr.
Nachr. 1892, No. 4S, I. 4fi}. Nekr.
Slb- Lebmann, Otto, Lehrer d. ph>*sika]. Institut« a< d- tecbnisch
Bochsclinlc zu Karlsruhe (Festgalw des Polytcdimkiura (ISXl,
No. 61), 8. 2&i/ö).
S1& Lotbeissen, Kdaard, Ober- ond Korpuuditear d XVi, Arme^
korps (Beil. zu No. 342 der Karlsr. Zg.). Xelcr.
BaäJKhe OescliicbtslilUratar des Jahres 1893. 375
J- Lttbfce, Wilhelm, liChror der Kunslgcschicbte a- d- technischen
HocfascboJe zuKarlBruhe (Bad. Laade^g. No. S3. 111; Karlsr.
Zg. No. SM; diese Zs. NF. 8, S. 53t>/7 von Fr. Fr Leitschuh;
AZgB. No. IW von K. Lemcke). Xckr.
'Ve-NAicr, Andreas, i>rofessor (Bad Undesxg- 1891 , No. sa 1>
Nekr.
311 Mftler, Jakob Friedrich, I^hrcr d. phj-sikal. lu-stihiM a. d.
techmscheu UocbscbaJe 211 Karlsruhe (Fes^abe des Potytech-
nikwns (1682, No. öl). S. 214—216).
Maurer, Felix, geh- Obertinaozrat (KAflsr- Zg. No- 207]. Kohr.
Moier. Edoaixl. geh. Hofrat (Bad. Laadeug. No.201. U). Kehr.
Hoach. Matthans KorncliuB von. ein schwäbiacher Pft-
diigoge (aus Thengen) (KathoU SchuUg- No. &— 11).
Ohry. P., ein badiscber Jesuito (Konstoiizer Nachr. No. 28
0.29).
Schilling von Canastatt, Kail Leopold Frcih-, Oberst (Bad.
Undc&zg. No. ^3. II; Karlsr. Zg. No- 830.». Nclir-
Schwarz, Melchior, Pfarrer zu Wcnkhelm (FreibnrKcrKKßl. 37,
S. 049,50). Nckr.
Sohncke. Leonliard, t^hrcr des (thysikal. Institatä a. d. tech-
ulichen Hochschule zu Karlsruhe (Festgabe des Poljtechni-
kuuis nHQli, No- 51). 8. 2.'>9-2l!l).
7. Siotzingcn. Kodeiicb Kreih- von (Had. Kcob. No. 72).
[II& Wiedemann, Gustiiv. Lehrer d. physiluil. Institnti o. d. tcch-
oiachon llochsehule zu Karlsrulic (Fcslgabo des Polytccli-
wkmiia (18<(2, No. 5t), S. am—2£td).
BiBmermatiu, Beinhard Sehastiao, üenrcnuder (AZg. No. 820,
Abendbl. u. 34U Morgeubl. von Fr. Pecbt; Karlsr. Zg.
Xo. aiö). Nokr.
Recensionen Ober frDher erschienene Schriften.
Bei«. Zur Oe^bicht« dei Koustaii/er Konzils (1691, No. Sl)
Pr«uss. Jfthrbb. 72, S. 152-15»; MitL a. d. biet. Litt. 21
S. 136—141 (Schmitz); Thcol. Litt.-Zg. 19, S, 49; DLZ. U
S 613 (Baclmumo); Zs. f. Kircbeo-Gedch. 13. S. 449 (Selbst
anz.).
Brandi. Die Rcichcnnuer Urkundenfälschnngen (1890, No. 141)
MirKJ. 14, S. (W3— 1;70 (A. 1>opm;1i>.
Evaofi. Thu ätory of Kaspar Häuser (1892. No. 00): DLZ.
Sp. 461/'2.
Stt, Fester. RegestOQ der Marhgmien von Baden und Uachborg
OPaa, No. 29): DLZ: Sp. iM3-24S (K- Sutter).
3^ Gothe in- WirtschaAagoschicbto des Schwarzwaldcs (1892,
No. Ifiö): Mitt. aua d. bist. Litt. 21, S. 31-27 (K. Koehne);
Gott. gel. Ma- No. 14 (F- Kleuifcn).
lansjakob. Der schwane Berthold (18ni, No. 117): HistZs.
7a s. u>3/4 (J. K. Dtotorich).
376
Albert.
336- HasHjakub. unsere Volkslractiteo (1893, Xo. 22»): Kvlir.
Zff. 1892.- No. 130.
337. Heyck- Geschichte der Herzoge von Zaiiriogea UWl, No. Ü»:
Milt- a. d- bist. Litt- XXI, 8. 804-308 (W. Marteiis): MIOO.
14. U> 661—668 {B. vou Ottentlial); Bev. bist- XV1IL p-
gge— 403 (H. Mossmann); Oötl. ;Kct. Anz- S- 137-143 |B.
TtiorBiiiun).
338. — erkunden, Siegel und Wappen der Herzoge voii Zflbrioecn
(IKta. No. 26): Slilt- a- d. bist- l.itt. XXr, S. afU-Ä« )W.
Marteos); HIÖG. 14, H. 661—663 {K- von OttoiitbRl); GW.
gel. Anz. S.- aiO-aW (P. Kcbr).
399. Knies. Karl Friedrirbs von Ilndpii bripflichcr Vcrktlir mk
Mirftlieaa und Du Pont (lyÄJ. >'o. 43^: AXffR. No. 2(i uiM Ü
{K (Jotheln); PLZ. Sp. 729;3n (Gu*t Cobn) ; Zs- f. VoUb-
wirtsch., SojL-PoliL n. Verw. IT. No. 4 (v. Inamft-Sternofgt
fUO- Kraus, Darm o. Wagner. Die Kuustdenkmüler des (fro«t-
ben-oglams IWli-n. 3. Bd. (IMe, No. 197): KBWZ. XIl.
Sp. 31/2 (II. Kcllcter).
341- Maya u. Cbrisl. Kiiiwobnerverz. der Stadt Ileiilflt>erii \. i
158f> (1802, No. 97): dii«« Zs. NF. 8. S. 152 (K. H8nf«]<fcr).
itö. Neamann. Die Volksdirbte im Grossberzof^tunt Baden {iBBt,
No. 189); LCBl. S. 974.
&43. Kingliolz. Ucr selige Marki^rar Bernhard von Radon (\äA
No. aO): IteiL zu No. 212 der Karlsr. Zp. ISG; Rad. Bcofc.
1802, No. löii. It: Augsb. Postzg. 1802. Beil. No. M: Deiü-
■eher RcicKianz. 1893. No. 17. Beil. I; Neue Prcuss. iKrtfiu-l
Zff. 1892. No. 42i:>. Beil. III; Anz. f. d. katb. Gvisttickktit
l»eutscbl. 1892. No. 18; (Salzli.) Kath. Kirrbouzü. 1892, No.?5;
Nidwaldner Volksbl. 1893, No. 2<); Stimmen aas Mona-Uacb
1893. S. 120 f.; Litt. Rund«bau 1892. No. 8 u. 1893. No. 1;
Hi-^E.-poIit. Bl. 110 (1892). S. 931 £; HJb. XJH <1892K Ü. *T;
Analocta Bottandiana XII. p. 3at>; Alemannia XXI, S. 3>4L
(E. licvck); FreiburKerDiözesA. 23. a 3«9.
314. Rupport. Die Cbroiiiken der SUdt Konstanz (IBBD. No. SBU
lettl, Xo. 109): Mitt. aus d. bist. Litt. 21. S 74 (W. Mait«U)
346. Schulte. Markirraf Ludwig Wilbolm von Baden und der ßeicbfi
krieg gegen Frankrcicb (1802, No. Sß); yodwestdeuiirlia
SchnlblÄttcr 10, S. 86-98 (J. Uinssncr); HJb. XIV, S. 11
bis 118 (J. Uirn).
346. Specht. Kirchcngcsebicbllicho Darstellung der Gemeinde Ün^
terOnishcim (1892, No. 143): Alemannia 21, 8. 95 (E. Hevcky
847. Sussann. Jakob Otter (1892. No. 32): Bad. Londescg. No. -39, C
diese Za. NF. 8, S. 146/7 (K. Hartfelder).
348. Tburbccko. Statuten und Geformaiionen der Unirenirit Hti
delberg (1891, No. 187): Hist. Zs. 70. S 52^33 (E. Heyck).
349. Winkelmann. I>er BoDizng Kiiprecbts tdd der P&üz (160!
No. 25h J^BL Sp. 782 (P. Jl); diese Zs. M>'. 8, 8. 140r-
(A. Schulte).
Badische Oeicbicbutittenlur det Jahree 1B03.
377
pgemetster. I)ie Wa|)peii, Hplinzi«rden und ätandarten
der gnwwn Heidelberger Liederhfliidschrift (10*2. No. 199):
KBWZ. Xn, Sp. 33.
Seklon.
IbJbb.
Terzelchnls der Abkarzungen.
AaaeigM f&r tchveixarischfl Qwcbicble.
AIlgeineiiu> Zelumg. Beilage.
IVr deutsche lleroltL
DiiuvtADAicIuT voit Schwabeo.
IlcDtschc LttUraturzeiiung.
Preibitrger DiOzesanarcbiT.
Freitiurgfr kutbolischeä Kirchenblatl.
HlstorUfho Jahrliadt (der UArreagMellachaft).
Komspondvazblatt der Wertdeutscbea ZeiUchcift.
Litterariacbes Centralblatt
Milt«ilun.i^D der UadischcQ bUtorii«bcD Kommiuion.
Mitteitungea zur OMcluchte den Heidelberger Scblostes.
MitteiJungeu des Instituts f. österreichiscbc GeachicbU-
fbnchimg-
Meum AjvhiT der Gescllscbaft fUr ältere deuuefae Oe-
tfhirhuliaude
Staes Archiv für dio Qeacbichtc der titadt Ueidelbeig.
Nene Heidelberfcr JahrbOcher.
Ijcbhftcn des Vereins fflr üeaehicble Diid Naturge-
BCbichie der Haar.
Weatdeutscbe Zeiisdirift.
Blau, BlAtur.
OeacUchte.
OeseUscbaft.
M«ue Folge.
Zehuiig.
2ettscbrifu
Entgegnungen.
Der Itedaktiousaasscbutfs sieht &icb veranlasst, dem Abdnick
Einsendung des Herrn Professors Dr. Jl^jtitlingk einige Bemerk'
soranszuwiiickcn. Bei der Kntscheidnng über die seitens der
daktion dem HfdakLiousaasscbitsse vöUi;^ unbeinigcstellto Aufi
des AnrsaLzcü des Uerrn Ärcbivrats I>r. Obser „Bonapaite. Uei
and der Kiutnltcr Oesandtcnmord" in diese Zeitscbrift wurde
einigen MiUtliedem de« KedAktionttOBKhasscs die Mild
Tones einiffcr Stollen seiner Polemik fewOoscbt, ein Wuuscli.
Herr Obscr bezQglieh der Mehrzahl der beansUuideten Su>IIcn t
üpraeb. Wir vei-kenncn nicht, dass die Polemik Ubser's eine
«rar. "Wenn aber aas der Schärfe der Polemik Herr liöbllingk
pfinor in Cberdmck versendeten Entgegnung vom 28. Fcbroar i
'lic HerccbtiKung herleiten will, die Ubscr'srlte Abluitidlung «]» .«i
Schniätisclirift, die unter wissenschafUioher FIhkeb auf den
gebracht wird", zn bezeichnen, so stase gegen diesen, dar
otatthaften Ausdruck entschieden Verwahrung eingelegt
£tocr „SchmOtischriH" wftrde der Redaktinnsaasscboäs dio A
in die Zeitschrift verweigert haben.
Nachdem inzwischen der Entaegnunir nöhtlingk's eine Ant
Obser's und eine nbernialige Krwid<^rnng FKhtlingk's anj!»orluilb
Rahmens unserer Zeitschrift gefolgt sind, Qbersendet n
wa£ er gleich von Anfang an liAtie Ihun sollen — Herr
Bfihtlingk der Redaktion die narbstchendc Erklitnmg mit der BM
um Aufnahme in die Zeil«chrifl. welcher wir stattgeben m »H
glanbeu, indem wir gleichzeitig Herrn Archivrat Ubscr auch mk
einmal zn einer Bmidemag das Wort erteilen.
J)er ItedaktUmsaussthuat.
ßonaparte, Debry und der Rastadter Gesandtenmon
unter diesem Titel hat der Karlsruher Archivrat Dr. Karl Ol»
im ersten Hefte des laufenden Jahrpangs ilieser Zeitschrift, S. «
einen Artikel veröfTeotlicht, in welchem er nicht nur meine
xflgliche Hypotliesc bckSmpft^ sondern mir beznglich meiner Po
ongsweise Vorlialtnngen macht, welche Keiner, der auf sein wist«
scbaftlicbes Ansehen bedacht ist, auf sich bernlien lassen kano.
mass mir an dieser Stelle verstattet sein, wenigstens die geraile
chrenrflhrigcn Besrhaldignngen karr zurdclauweisen. Ich wer
mich dabei anf das Allemotwendigstc beschrSnkcn.
II. Dhücr wirft mir S. Mt n. a. vor, eine Depesche Tall
raiids vom 10. April 17d9 an die ^nznsischen GeMindien in Rasta
379
entstellt wiedergegetien nnd mit eigCBeu Zutbateo
neben zu haben".
Ich hcbo hier nnr eines bcrror."* drnckt H. Obser S. 69. ^B.(flht-
k> weist «of die Onli-e TaIlo\Tan'i'8 vom 10. April bin (dlo B,
entstellt wiedergegeben uml mit eigenen Zatbatcn ver
M hat), velrhe die Gesandten, trotz ihrer Üedenkca auweist, in
ftu ansznhftiTen josqa'ä la dcroiere exti-^niil^, und erblickt darin
^scbcinlich (sie!) ein zwiscbca TallejTand nnd Dcbry abge-
rt«tes Si'iel. Gegenflber dieser teeren Vermutung (die:, wie man
ht. U. Obs«r mir auterle^t and die also nicht die meine ist,
idem die seine') »ei daran erinnert, dass Tallcyrand, vas Böbl-
gb verwhweigt (doch wohl absichtliirh!) diese Weisung aus*
lieh (sie!) damit beRrOtidet. dass Frankreich dem Kaisei das
einseitig den Kongrcss aur^alOsen, nicht anerkennen dQrfc."
ras gKbe es bei diesen wenigen Zeiten nirbt Alles tu erinnernd
wir bei der Enlslellung der Urkiuide. Wie verhält es
[dunit?
inkrinfnlertc Stelle in meiner angezogenen Schrift lautet
11: „Der Kongress war nach A.breiso dos Kaiücrlichen Pleni-
nicht mehr tieschluss^iig. Trotzdem blieben die fran-
tien GMandten bannftckig in Rastatt. Den Befehl dazu or»
BM von Tallcyrand. In einer Note vom 10. April wie« er
aisnltarrcn. and wenn sie allein zunlrkblt-ibcn sollicn!
^ BelfiiliRung, die ihnen durch die Österreicher angethan werden
Hto, wärde uuf dic>u} zuracliifa1len; es sei an der Zeit, den Dcspo-
BS tiea dstcrrcirbischnn Monarchen nnd die Kncchtong des
ISclien Beicties auf jede erdenkliche Weis« an den Tag zu legen,
dl wlederturie es," so heissi es wörtlich am Schlüsse der Depesche,
'* - inBA^tatt bis Ihr durch die milU&risehc Gewalt ana-
"^-tD werdet."
B^i^ser verwcifit wegen des wahren und riehtia:en Inhalts be-
H|ni«b« Wortlantcs der bczflglichcn Urkunden anf die
Bttitahe derselben bei II. Haffer in dessen: „Diplomatischen
modlungcn aas der Revolutionszeit. " Band III, 30» steht bei
Ufcr nt lesen: ^Wfirc a auf sie allein (die französischen Gesandten)
f^onmen. sie baiu>u schwerlich so lange (iu Kastatt) verweilt.
hon am ü. April setzten sie Tallcyrand das Misslichc ihror I.Af!0
ieioaoder: Rastatt komme wahrscheinlich in feindliche Gewalt;
i>'ienianden. nicht einmal auf (den ihnen am meisten willfährigen
ünier Genndten) Albini, dttrfUn sie sich rcriassen. Sie bitton
id um neue .Zuweisungen. Aber der Minister antwortet gleich
durch den Ttiießrftphen, und zwei Tage sp&ler (also am
ilurcb eine aosfohrliche Dcpesohe. sie sollten bleiben-
Bicb erkenne dem Kniser nicht das Hecht zn, den Kongrcss
Deputation einsciliß ouf/uhebcu. Kdrae es zu Beleid ifinngen,
Moncbrn und Regensbnrg. so falle die Schande auf den Üe-
jrorQrk- „Ich wiederhole." schliesst er, „halten Sie bis znm
In Rastalt ans, ood verUsson Sie es nur nnter einen
3ä0
Böhtliagk. Obier.
Protest." Die letzteu Zeilen dnickt Utiffer in einer Anmerkung li
französischen Urtext.
Hoffer gieM. wie wir sehon, bis auf einen kurzen Satz, nar
angeblichen ScblosssaCz der Drlcnnde im Wortlaut, ver daher,
Weisung des H. Obser fol«eud, den Worllaut bei HulTer sucb*a1
wollte, wflrde fehlgehen. Wicwoh! der Zusamiücnbanjf. in welehom
IlQffer die Urkunde bringt, die« «anz ander« ins i-eclite I.icht setrt,]
als ß. OKser, der sie nur Rcgon mich ausspielt, eo hat doch UüfierJ
den Inhalt derselben nicht klar und scliarf wiedergegeben. Bittrj
ich meine Wiedergabe ans Htlffers flach gescbOpft. dann hute{
li Obscr allerdings ein Recht, entrüstet aosiurufen: „Dnrchauf eot-i
stellt wiedergegeben und mit utgenen Zntliatrn verüehcn bei Bi'lit-
Ungk'." Indessen hat mir die DejMjsclie vorgelegen, wie dieselbe! im
Pariser Archiv aufbewahrt wird. Die liier in Frage konuuecrin
SteUeo aber lauten im Wortlaut :
„Votre |>oste est i Rastatt, dussiös-Tous y demeorer senls. et ti
l'exemple de ce (lui a eu Heu ji Munich et ik Ratisbonne devait w
renonveler k Rastatt, quelquc gravc iioe fftt roffense, eile fsi ih
uombre de celloji dout la honte et les saites ne pcaveat retc
((Qc &ur roffeiiseur; U ne peut ]ia& £tre inulUe que lu de&pot
monan(ne autrichicu et ro|iprossion du Cori« gcrmaniqne soieut rHA-
States dp tontps les mant^res, et il \icndra nn moment üä rEurape
sera de uouveau frappä da contiaste iiu'aora preseutü le roniris
de paciücatlon etabli par condescendonee snr Ig lorriUiirc nfinc 6t
Pemplre, paisible et res))ecte auiwi longtemps que les forcea üt k
K^>ublique ätalent sans forces rivalee dans ces conträee, op|iriii>4 d
disEous-au-ssitAt qnc l'onn^ aatrichienne a pn f p6nitrer.
Je le r^p^te. Citoycus, demeurvs k Ra^italt juä<)a' k la dcmim
citi'^mite, si enfin L'antorit^ militaire voue forc« & cn sonir U
le fiutiis (lu'avcc les protostations ncc^Raircs . . ."
Wie lautet doeh die Wicdergnbe in meiner SchriflV
„In einer Note vom 10. April rdas TaUejrand &ic an, aun-
harren und wenn sie allein zui-Uck bleiben sollten! (dasd6B-vony
demeorer seuls!] Jede Releidigung, die ihnen durch dieOstn^'
reicher angetliun werden sollte, wOrde auf die^c zurUck&Uen, es Ml
an der Zeil, de» Dcspotitimus des öeLerreichiscben Müiiarcben Uc <t»
potisnio du mouarqne autrichien) und die Kuecbtoug des deul«.'ka
Reiches (et l'oppression da Corps Geruiauic|ue) auf jede crdeoklicb
Weise an den Tag xn legen. „Ich wiedorbüle es, bleibet in Itastaii.
bis Ihr durch militüriscbe (jewalt ausgewiesen werdet*«
(si entitt l'autoritä militaire tous forcc k en sonir)."
Wo in aller Welt ist bei dieser meiner Wiedergabe und Übw]
trigung ins Deutsche irgendwelche Entstellung oder aach nur dil
leiseate Znthat? Wollte H. Obacr durcliaoB eine Knlstelloog iet\
Urkunde nachweisen, so b.1tte er diesen Vorwurf, for den meine
Wiedergabe nicht den leisesten Aulialiäputikt bicIcL, statt gegen mich,,
eher gegen Huffcr. seine AutorttSt, wenden sollen. Iluffer bAt ulchN
nur die 0t)erau3 bezeichnende Wendung
Kntgegiiiiogen-
381
iebiscfaen Monarchen nnd die Knechtung des dentschen Reiches
angefohrt, gonclcni l&sst am Schlüge, worauf im vorliegeaden
d«s Mtiiätc ankommt, d«u Satz bcKfiitlicti der miliUlirischcn Ver-
jcwiltigiuig fort.
H. ObMfT hatte indessen, wenn er meiner Wiederfi.ibc der Or-
misstmolc, gar nicht nMig RObabt, wctjucn des Wortlautes
Blbeo seine ZaJlaclit zu Uflffcr zu nehmen. War die wichtige,
Stellung der Vorantwortong TUr die Rftslaltor Katastrophe
ausschlaggebende Urknndc dem II. Obsor auf seiner archi*
Reise nacli Paris daselbst auch ent^gangen, so liegt eine
— und zwar eine »ehr zuverlässige — diej«r Note Talley-
['% vom 10. April 1799 an die franzJ^!^iM;hen (icsandtcn in Kastalt
M den Akten des Karlsruher Archivs, welchem Archiv R.
Obsor selbst an iwciter Stelle vorzustellen die Ehr« hat.
Die» Note Talleyrand*s erschien nümlich gicirh damals dem leiten-
badiicben Staatsmann zur ZHt des RastAtter Kongresses, dem
er von IMcUhctm. io fiberau» wichtig, da£$ »1» Seine Kxc(>Uenz,
darüh Indiskroiion des „genniigcn" ücsamitschaftsäekretirB
p| n<lcr anrJi durch die Gesandten seihst, das Schriftstui-b m
bekam, er das ganze AktenütQck fOr den Markgrafen Karl
cb etgenhKndig abgeKchriebcn hat Diese Abschrift Edels-
i's Hegt bei oben jenen Akten, welche H. Obsor im Auftrage der
>ri«cben KommissioQ fQr den 111. Hand der politischen KoiTe-
iden/ Kurl Friedriche za -^irliten and za vcrOfTentUrhen i<ebabt
Ich brauche daher meine Abschrift der Urkunde nicht erst
IbMT zur Verfügung zu stellen, damit derselbe sich flbcneuKe,
dieselbe keine I-'älschnng ist. der Herr Archirmt branchl hierzu
da« betrefTendc Aktenbftndel In der ihm anvertrauten Schatz-
tmer in Rariitiibe einzusehen.
Die Beboaptung des H, Obser, daas ich S. 40/41 meines Xacb-
di« Depesche Talle>Tftnd*s vom 10. April ITSfO „durchaus ent-
tt wiBdcrgetcebcn und mit cixeucu Zutbatcn versehen" hiltle,
an wahr.
lObtr die Vngt bezOglich der Auflösung des Fricdcnskon-
anf welche der Eingang von Talleyrand's Kote zielt, und
fdk R. Obser bewnders Wert zu legen scheint, (tber dieSiaats-
tUfrage handle ich nickt imNachwort, welchcsH. Obscr bicr
aondem im Hauptwerke 11, aaiff., wo ich wiederholt för
sine auf Hnffer's bezflgliche Aosfohrungcn verweise. Dass
Staatarcchtsfrage dem Minister Talleyrand, als er Debrjr und
reu anwias, in ItastAtt zn bleiben, bb dieselben mittelst mili-
jscber Gewalt nnsgcwicscn wOrden, nur als Vorwand diente,
'' khir genug darans, da^ die Knutzosen in Rastatt
! 11. selbst wenn sie ganz allein zurQckbliebcn , also
noch racbdem die deutschen Uesandten sSmilich (nicht nur
tn-ter Otterreiche und des Kaisers) deu KouKress fOr auf-
rklirt bJltien und abgereist sein sollten.
)t3 bespricht H. Obser die Wnnden Pcbry's. FDr die wirk-
382
BoblliDgk- Übi«r
liehe Boäcbaffenbpit dieser Wanden ist Acr dänUcbe X<egat
E^^rs, welcher bei dem Verbaude xajtegcu nur. drr «
-gebende Zeuge. leb berufe mich daher auf dessen Aassage. Hl''
glaubt auch bei dieser Gelegenheit ein Exempel statuieren zn rat
Ȇci dieu-T Gelegeuheit." heit^t es in einer hezQglicben Ai
S, 63, „ein Bi^iKpiel wie B. seine Quellen citicrt". H. Ohser
nt diesem Bebufe eine Stelle aus den Briefen von Lggerg ther d|
Rastatier Kon^ress ab, und zwar Bd. L, S. 4U3, und duebvu «um
Eggers bcncliten lasse.
Kggers I. 403 schreibt: | BOhtliQgbNachirort.«^(
.Dcbiy fiel beinahe inObomacht: „«Debrv gel beinahe io
Indess erklärte der Wundarzt die mai-ht. Indoss erklärte der Wn
llADttt^nindc am linken Ann far btH die UaujUnundc um tii
gor ojcht gefEhrlich. Dieaudern Ann flir (tar nicht gef
beiden waren unbedeutend. Ausser dieiier HaoptwJ
Am Kopf fanden eich, als er&b-|faDd sich nur eine andcc
gevrascbcD war. blosse Kontosio-kleiu« Verwuudnng am Ai
neo.'' |uud eine ebenso anbvdei
Icndo nn der entgej^eniiriieii
ten Schulter. Am Ko).if famla
eich, als er abgewaschen war, bia
Kontusionen. ■**
„Eh winl Biso ein ganxer Satz eingeflicki, von dem bei Egf;
kein Wort zu finden ist. — "
Kein Wort? ist «wa der Satz: _I>ie andern beiden warel
unbedeuteud". der sich, wenn auch nicht wörtlich, so doch il
baltlivh mit dem vnn mir gebrachlen. der nor die beiden onb
deatendcn Wanden näher besehroiM. deckt, kein Wort? Wer
H. (Jbser, nur diese Stelle aus Eggers Briefen anzoziebenV Ich bi
anf dieselbe nicht hin gewiesen, sondeni sage nur .l'^^gers er
Ikuss diese nähere Ii«i-hrcibung der beiden anbedeulenden
nicht von mir erfunden worden sein kann, wird >^\>:h Jede
mit Ausnahme des H. Obser, eofurt seihst sagen, auch wenn er Md
bczQgliehc Belegstelle findet. Wo ich sie her haltcV Selbst vcrsiiu^
iich aus Eggers! Dieser ist nämlich nicht nur der Verfasser
IflOft gcdnicklen Briefe ilber den Koni^rcss, sondcm auch d« Zd
Sätze zu dem gemeinNohaftUrheii Iteritlit der deotsi-hen dMui^li
tM Rastaller Kongress, ^vic derselbe 1799 veröffentliehl wont« >*
Dus dem so iist, dafor lu« Hiiffer. dos^n Autorität H. nbser
gerne anzieht, in eben jenem Werke lll, 32fl/7l, dm H. Obwr
die Depesche Talleyiand zum RDchhall diente, in dunkes^tr
Weise so schlagend dargctlian, A&ä& daran nlchi länger zu neKd
ist. Die betreffende Stelle im 12. Zusatz (ge^lrackt u. A. bei
Deutsche älaalskaD/.Ici. .lalirgang 1799 Bd. IV, S. 'Mi) aber
„ausgcrdem nur eine andere kleine Verwundung am At
und eine ebenso unbedeutende an der entgegengeRetttl
Schulter", also Wort (ar Wort wie in meinem Nachwort S.
I>avon hMtc sich II. Ubser nbrigcns nach atts münem NapoU
Bi U, S. 386 UbcrzeugeD können, «o Ich boreits diese oniirüngliclute
iUMge von Sägers in extenso aufohre.
Ich habe, wie man »iiebt. iu moüieai Nachwort S. 48 uicbt, wie
E. Obecr glauben mat-'beii miicbte, Kggem Aussage über I)ebr}''s
Wimden vilUcflrlich erwcitpri, oder gar mit „oigcncii Zmiiaieii"
|. nneben. sondern, nie es meine PtUcbt war, die urbpriingllche, ein-
leheDdere Aussage nontittelbar nach dem Erlebten aus dem Jahre
179* Triedcrgegebcn, welche Anssngc F^gers in meinen Briefen vom
Jihre 18(J9 RekOrzt bat; es genügte ihm läU9. die beiden anderen
Wanden kurz als „mdirdeiitende'* /u be/eiehncn, ohne dieselben
liher zn beschreiben. 11. Obscr Mit mir demnucb ein gcknrztes
fieferat ron Kggers entgegen^ Auf die von II. Obser angezogene
Stelle aus den Uricfeu Imbc ich, idi wicdcrbolc es. nicht hlDge-
iteen, U. Obser war demnach im vorliegenden Fall gar nicht be-
ftcbtigt, von einem bestimmleii Citat zu i-eden.
Iu meiuom Nachwort habe ich S. 57 Wogcle gegenüber u. a.
■och einnial den fios^rst verdüchtigen t'm-stand betont, daäs die
lfBrderiDder8t(lnni«cLL'u.reKaen&cheu Nacht an dem dritten von einem
■arkgrilflichen Kutscher geführten Wagen, in weichem der (re-
■BdtschafifisekrcUr Rosonslicl sah», vordbergei^iiroiigt Kind, uhne den
Kölscher auch nur zn fragen, wen er fahre. Ich Ijerufe itiieb dabei
uS die bezQgliche Auäi<age des bctrütfeuden badischen Kutschers.
H. Obser glaubt S. 65 auch in die.sem Fall den Nachweis erbringen
to können, daw ich — erfinde! „Der KHLucber Wcisi." inkriminiert
etabermaU, „erüüJdt uirgeiidä,da£H liic llnsarL'n an seinem Wagen
Mrtbcrgesprcngt seien, um Roberjut Hicdorzuliaucn, wie U. wissen
■flt' — 8oV l>ie bezöglicbe .Stelle iilicr die Anssagc des Kutscbers
Vite im Protokoll (U. Obser ver^tei^t selbst auf den Neudruck des-
Ktbeo 18^ S. 48 soll beis&cu 47/48) lautet: „An seine Chaise sei
Obrigens kein Uusnr gckommoti, auch keine Frage au ihn
erfolgt, wen er fttlireV wie er denn erst bei gelegentlichem Um-
xbucn nach des Roberjul Chaise gesehen, dass er niemand mehr in
Jfineni Fuhrwerk habe."
Der Wagen de» Kutschers Wciwi war in der Eeihe des langen
2^68 der rierte. '} Vor ihm fuhr, ebcnrullfs in einer markgrftf-
liehen L'haise, Bonnier, und hinter ihm Roborjol, welche Heide
tas ihrem Wagen herausgüzerrt und iu oütecldit-ber Weise niedcr-
lertbelt worden uind. Will II. OhNcr etwa behnu|iieii, da^s die
Hosarea deswegen noch nicht an dem >Vagcn des Kutschers Wciäs
lorObergeBprengt zu sein brauchen, wa» er duriUi den geapetrten
Dmck dieses Worte» anzudeuten scheint, so frage Ich*, wie er sich
len Vorgang anders denken kann, als dass die Mörder, welche zu
Pferd waren nnd ea gewiss eilig gehabt haben, indem sie am Schlage
des Wagens, der vorausfuhr, Bonnit'r nnd an dem W*ageD, der nach-
kuu, Kubeijot niedenSbelten. an dem Wagen des Kutschers Weiss
*) Hinter dem ersten Wagen, in welchem Jean Debry sass, fuhr seine
ifaikutache!
i
i*.~-
Vcnrarf. dass er (Üf Ordrt
«<• du gegeben h^, lUdard
JMi» ^fcw betr. Ordre, die mit a^
-«* <io»a Wiedergabe ich niemibben
^!4io tum Abdrucke bringt. WuhrUcbe^
)i*m '■ Als Ol) mein Vorwurf sich Kbota
^licser yiclJe erstreckte I Ais ob ieb i^dK. n
^ bei mir nachleäcn ma« and ^^ ;-j, ;_ _a-
Owlik v«y 7. Mä« Harm B. des nÄheren nachfieHi4el.tabe.dS
ück «oaug ben-orRchoben Lätie, diLss die ijitstellunir derKouiui
wo *nd«r» «1 suctiL'u ist, in dem ciRentamiicheii Verfiihren H"«-*,
milleUt dessen Herr B. den ganzen EingaoÄ der Note, die eM
Ucte Begrandnng der Onlre. die den Schlto«! zum «S«^
sUDdois derselben enthält und einen wescntüchen. wichtiaan Baätat
teil de^ Schriftstüeke-s bildet, kurzweg ignoriert «nd^^h«i!l!
DjB Stelle laut«t, me folgt:
„J'ai dejA r#pondn i la premi^ro döpftche, cn Von» äIbmI «rar
l-ar la m^me voic, qoe l'intention du Dircctoir« itaii qne Vom dt
Entg«gDui)gen.
S85
enrassiez ä ßastadt. J'insiste cncore aujourd'hoi sar rette d^ter>
Ion ((uel<iue w)it ria<tolentc amUco t|ue das sacc^'s momeatau^
it dooner i T^atriche. Ce n'esl jtoittt avec eUc qm row ^to
d nigockr, et nom ne reconnaiasona poini ä fEmperem- le
dt dissotidre k eongris et (fempccher VKmpirt de poursmrre
nr^fockUwns entamivf jiour Im et ucec im attssi Umstcmpi qne
^£mpitr /Hi-m^m« n'g aura pas retwnci."
Also iiicht lediglich um ein tntlitärisches Vor(teti«n Österreichs
pcxivoci«rcu . wie os Dacli licrni Bi'iiiiltntikE Darstellunij sdieiiicn
ite. soUtco die franz. Gesandten in Koslatt Bustiarrcn, sondern
»Ileni uud iu erster Linie, weil man in I'ans dem Wieuer Uofe
11 das Recht eiii!;eili([or AufüJEUnK <lcs Koiigrcsacs zuer-
icund wie aneh Talloyriuids Ausscmugen gegen Saiidoz-RoUin
en, bestrebt war, mit dem Reiche so lange irgend mJJglicli
'•iter ZB verhandeln, in dsr leicht darchschauboren Absiebt,
ucbt dieses selbst, so doch cLozelne Glieder in dem Kriege mit
ch von diesem zu trennen.
In den einleitenden SSt/ea der Kute vom 10. April liegt mithin,
**^ «an sieht, dei* Schweri>ßnkt, die Mutivierung der Ordre; eine
'^riteliuDgaber, die den Inhalt dieser Sätze einfach raitStill-
'^iiireigen Qbergeht. steUt den Sachrerhatt in ein faUclies
bi ond kann, ioli mussden Aubdrurk wiederholeOt nur als eine Knt-
tlong beneichnet «erden. Die Thatsacfae alao, da» hier eine Ent-
lang vorliegt, kunn. au unhi-quctu siu auch fdr II. BObtlingk Bein
darrh nichts aus der Welr, gc^-^chafft «erden. Wenn er zu seiner
lidigmig nenedicb anfuhrt, er habe die im Eingänge der Kote
te ^taat-srechtsfrage" — als ob es äicli am eine solclic lediglich
Ice! — an anderer Stelle, in seinem Buche ober Napoleon, n,
bereit« besprochen, so weiss man, was man davon zn halten
denn ein jeder, der sich die MOhe uimmt. die betr Stelle nach-
wird sich sofort überzeugen, dass dort wohl von Vorlialtnngs-
I der fra«;ÄOsischen Uegiemng fur ihre Vertreter in Uegens-
rg, MflocbcD undälatlgart, mit l^eixiem Worte aber von der Ordre
ihre Gesandten zu Eastntt, auf die allein es hier ankömmt, die
ist, mit keinem Worte der französischen Auffewsuug der
\ge, wonach dem Kaiser dos Kccht einer einseitigen Aull4surig
Kongresses nicht zuerkannt werden dnrfe, gedacht wird, üben«»
send erscheint die Einrede, aU liabe die Motivierung, die
tfelleTTand seiner Schlussweisuug vorausscbickt, dem Minister nur
.Vorwande'" gedient. Nur zum „Vorwande", wohl am die Gc-
andten in Rastatt feätzuhalten, hätte Talleyrand erklärt, Frank-reich
^■»ttlischc Forlsetzung des Kongresses und der Verhandlungen mit
dem Reiche? und doch bildet dieses Bestreben, dem die geheime iroff-
nnng auf eine Neutxalisierung der sEiddeatscben Reicbsstünde m Ciruude
UcgI, wie Herr B. II, 381 selbst nugegeben hat damals da« ausge-
»prochenc Ziel der französischen Politik, gehen die Bemühungen
der franzteiscben Regierung nicht blo&s in Rastatt, sondern, wie wir
M» den Berichten ron Sandoz-Rollin cr&ihreu, auch iu Paris abcr&ll
386 Bthtlingk. Obe«r.
darauf aas, die Heicbsstflnde. vor allem Preuseo Ukr diese Ideen n
gewinnen! — D&ss Herr H. in diesom Alksrhnitte seiner Eriil&roiy
Unterstetlangen viedcrliolt, gegen die ich in meiner XmpUk roa
7. Mirz auPs enUchlctlcnsto Verwahrang eingelegt, dass er stTs
neue lifbauiitet. er babe nie an ein abgekartetes Sine) zirisehoi
Talteyrand uthI Dot>ry Kedacbt, dies sei Dor meino Krfindnng, oder
icli berufe mich nur wc^n des Wortlautes der Ordre auf HOfftr,
— ohne sich auch nur mit einem Worte um meine Entj^egnong n
kfimmem, kann ich im eignen Interesse des Uerni nur bedauern.
Wenn Herr B. zum Schlosse anzudeuten sacht, doss ich die Ab-
si-iirift der Kote im Karisnilier Archive, dessen Leitung nebenbei
bemerkt einzig und allein dem Herrn Archivdireklor v. Weech »a-
vertraut ist, nictit sekannt, so brauche ich die InnnoatioD. fta die
ja keine Beweise l>eigebracht Vicrden, wohl kaum erst zorllckza-
woisen; sie erscheint am so kühner, als Herr 11. sehr genan wci«,
daas diese Abschrift sich in dem betr- Korrespoudenzbande uf
einem Blatte belindet, dos dem Ton mir mitgcleillea Schreibn
Edelsheim's au den Markgrafen Karl Friedrich vom 11. April
(III, 206} unmittelbar voraasgcbi: Dssa ich nicht nOthig tajt^
die Note abzudrucken, da Ilnffer, dessen Werk wohl jedem
gftnglich ist, ihren Inlialt genagend skizziert and H. Heidealteimer
ttberdies, ms Ucrru B. bedauerlicfaenreiäo bis zum heutigen Tag«
onmuigen n sein scheint, ihren vollen Wortlaut längst ve
öffentlicbt hatteM, Hegt auf der Hand. Hatte Herr R. sich da
Anf^ti von Heidenhoimor etwas angesehen, so würde er wohl
entdockt haben, da&s in diesem Falle die franx6si$chon (i
selbst dem hessischen Minister die Not« mitgeteilt baben.
alnkeiiKiBvcgs einer .Indiskretion des gefiUigea Roseostiel", dm
Herr R bei der Gelegenheit wieder etwas anznbingen sodit, be*
darft«^ um Kennini« von ihrem Wortlaute m erlangen. Ähnlich itl
M «nU «Mk den UuleDcru gegenaber ergugen. mit denen ilie Rao*
man oflta vob dem Inhalte der Ordre spucben, mögen sie fluia
nuu Mlbst Oder in ihrem Aoftrtg« Besenstiel Abschriftnahme tr
tuttet habeo.
Wenn Hmt B. eadlick bei den Anluse Venantangen ibcf
Zi<>l uad Umbag mriam anUnKacfaea Fwscbragen in Pirn u-
stellt, aMri« kii ihn baieB. HA kMftig erst die SitzuigsberidU
derUafeor. Kama^akm nosAea. «der M cäuB Mitirltedc denelbes
n «ftewidiK««. flibe er Mcr Vm^ wteSit, tfe er nicht kennt.
3t l¥s Llut a«s Egg«r&! Wie a«eb Herr a die Sacbe dieheo
und vwidMK ■■(. liciKB satea denn A»rfBhmngen tttt Jides.
der niblf dl» Tti^ ivMk, dm «tidmea Bmii seüer FlfichUgfai,
«tMT ntdtiiMl. die iM Mt «Bm oft bwierfrHdi Mdtt und a
(hMTicte. friiäbcdieiilihhiiilii SteBi mb Kgger» — man !>•
m4m diee— kt» elmbeillicbes, gtwMeewats. «Ortlicbes Citsi »
OU«en>soben, «fbiwi te VabiMt der «nie od driue Srti
*f Winlitftubi IifciiliM. n.s.m.
387
US licn Briefen von Ejigors, der zweite in omgcmodelter Form
I» iten Zositzea desselben, mm aatbentiscbeu Berichte, also
dnen gnxuc anderen Werke, stammt: Und dies soll nicbt, wie ich es
bciaiiptet habe, ein rharnktpri^tischps ^Beispiel" sein, „wie B. seine
(JnelIeD citiert-"? Pies soll kein sprechender Beleg fftr die Fiflchtig-
kat sein, mit der Herr B. vorfahren ist? Ich gtanhc, jede weitere
BnarlniDg zu diesem „Rechtfertigungsversnche' des gen. nerm ist
I Dan ich Herrn B., wie er glauben machen will, irgendwo den
rTnnrarf gemncht. er hätte die Mittcilan^^n von F^gers willkürUrh
'(rweitert oder mit „eigenen Zoihateo" versehen, ist wieder eine
Coterstcllung, gegen die ich entschieden protestieren muss; an Debry's
Vonden an Schalter and Arm 2U zweifeln, ist mir nie cinge&llen,
ti« \cb sie denn anch a. a. 0. S. 63 aosdracklich anführe. Nur die
dBKbaits angehOrige, HQcbtige Citiorwciße zu kennwichnen, ist, ich
inderhole e«, im vorliegenden Falle meine Absicht gewesen.
3) Die Aussage des Kutschers Weiss! HeiT It. hat im Nachworte
& S7 behauptet, die Uo^areu seien, wie Weiss erzähle, an seinem
Wagen vortlbergesprengt. am Roberjot, der im folgenden Wagen
hhr. ttiederzobnoen. und dabei auf die prntokoUariscbe Aossage des
SMscbers verHiescn, in der dieser bekundet, „an seine Chaise sei
tfarigeiLs kein Hasar gekommen, auch keine Frage an ihn erfolgt,
«n er fahre". Ja, wo in aller Welt steht denn hier, dass die Uusnreu
la dem Wogen des Weiss rorfibergesprengt sind? Direkt sieber-
Brh DifAl, aW, meint Herr It^ indirekt, denn wie anders hätten sie
4nui TOD den vordem Wagen zn dem hinter Weiss folgenden Wagen
Jb Ri^d^jot gelangen krmnen? Er kann sich das nicht vor-
MUcb: nnn, so will ieb ihm helfen. Der Überfall ist, vie ich an-
MhiDe a. a- a. 0. S. fö deutlich genug ausgesprochen za haben
li^M; nicht von der Spitze des Zuges her. erst dort, dann an den
Uienden Wagen, sondern, wie die Angaben des Kalschcrs Glasser
K~ hracbeiulich machen, gleicbKcitig (.zu gleicher Zeit") an ver-
biedenen Paukten von der Flanke her erfolgt, indem die Ha-
tn TOD den Feldern zor Rechten der nach der Rheinan fahrenden
Stnute auf den Wagenzag lo^ge^preugt siud, wie denn auch Bocc-
*fdi^ Diener Husaren auf den Feldern bemerkte, „qni couraient snr
■Dia ventrc ä terre, le snbre nu A la raain". Es ist klar, rhv<s die
llOrder anf diesem Wege direkt an die Kutsche Glassers gelangen
k^Bien, ohne an dem Wagen des Weiss vornbersprengen zn
hOMea. and da sie hier den Oesochten gleich fanden, ebenso wie
fln Sff(«8«gC9eIlen in den» vordem Wagen Debry ond Bonnier ge-
^ilan* nidit mehr nOtig hatten, an die Katsehe des Weis» hcron-
ImeitMi. Die Intorpretailou, die Korr B. der Aussage des Weiss
lM>t, Itl mithin, wie man sieht, eine rein willktlrliehc und es folgt
vu dtewr Aossage an sich keineswegs, was er aus ihr lieransgelesen
EDanmi habe Ich Ihm auch hier >1tlrhtigkeit vorgeworfen.
*) Herr B. legt besondorn Wert doraaf. dass im Monitear Tom
Floräü, der da.s Protokoll »her das Verhör der vier markgrAflichen
888 BöhtliDgk. Obser.
Entscher zum Abdruck bringt, bei der Aussage des Weiss bezeich-
nenderweise, wie er meint, der Satz: „[es sei] auch keine Frage an
ihn erfolgt, wen er fahre", weggeblieben ist Ich finde dabei gar
nichts verdächtiges: was da abgedruckt wird, ist nicht eine ans Kaiis-
mhe Btanunende beglaubigte, zuverlässige Abschrift, sondern eine
vielfach flachtige, anscheinend aus Mainz eingesandte Kopie des
Schriftst&ckes, die so nachlässig angefertigt ist, dass beispielsweise so-
gar der Kante des vierten Katschers vor dessen Aassage vergessen
worden Istl Abgesehen davon aber wird in der Aussage des Weiss aus-
drQcklich hervorgehoben, „qn* au reste aucun hnssard ne s'6tait «p-
procb6 de sa voiture", eine Stelle, die nach Ansicht des Bern B.
ebenso belastend ist wie die oben citierte, die darauf hätte fo^n
sollen. Wäre also eine Fttlschnng hier beabsichtigt gewesen, so
hfitte der Fälscher ganz gewiss nicht nur die obencitierten Worte,
sondern auch die eben angefahrte Stelle, die einem Verdachte Nah-
rung hätte geben können, gestrichen. Der AOckschluss ist klar und
damit, glaube ich, dOrfte auch dieses Bedenken des Herrn B. erledigt
sein. £s liegt eine Mächtigkeit, ein Versehen des Kopisten vor:
weiter nichts.
Ich bin zu Ende. Mag ein jeder sich nun sein Urteil ober deo
Streitfall bilden: ich glaube es ruhig abwarten zu können. Mich
ktlnftig aber mit Herrn B. noch abzugeben, so lange er nichts weiter
wie Vennatnngen und Möglichkeiten vorbringt, so lange er nicht
die erste Spur eines wirklichen Beweises zu entdecken vermag, dazu
habe ich weder Lost noch Zeit; durch die hier mit Rücksicht auf die
Zeitschrift nicht näher zu bezeichnenden Ausfltlle und AoslassuDgen
seiner Triplik vom 18. März hat er ohnedies jeden Anspruch auf
eine weitere gegenseitige Erörterung der Streitfrage verwirkt und
sich selbst gerichtet.
Karlsruhe im April 1894. Karl Obser.
Hiermit erkläre ich die Polemik im Bahmen dieser Zeitschrift
Mr abgeschlossen.
Freiburg dm 19. April 1894. Der Redakteur: Schulte.
Berichtigung.
Soeben entdecke ich in der Abhandlung Baumgartens: nAus dem
Gengenbacher Kloaterleben" einen unangenehmen Lesefehler, den ich so-
fort verbeseeni mochte. Das eigenhändige Nachwort des Protokolls
(oben S. 2^8) trägt die Unterschrift:
Fr. Augustinas DornUüth
Mario.
Selbstredend ist nicht „Maria" zu lesen, sondern: „manu propria"
und mu3S auch die Anmerkung zu diesem Worte (dieses cognomen fahrten
alle Mönche von Gengenbacb) fortfallen. Schulte.
ikTchiv*Iieo aas Orteo des Amubexirka Pberlingen.
B. (K4ltiitl.} Pfum.
112U. äeelbiich <Ier rianvi LP. - \f*b\i52. Vorhandlnagen flW
fr Knicbtutig der Pfarrei I. zwischt» Abt Alphou von Wenig«rt«B und
KSoUiu vM) ClbenaarchtluU , zwitcbeo d«D Kl6«t«m Eüuiedeln und
hfen. — ItifiSff- Klrcbenb&ch«r. — 1696 Febr. 16. Puodattonsurkniul«
hr P£uT«i I. Abscbr. — 1710, Urbtriiiu für die Phrrkvrehc I. —
1731 Nov. 14. M«rU Eliubetba Hntb von I., Rewesene Umusrrtn des
bactDikos Itcintaer tu RsduUxell, vprmacJti der Kircbrnfabrik zu 1.
UOO tl. tn ctnm neu«n Uochaltiir. (Dazu die Bestfctifunir ili^i^r Srlifokuiiff
incb deu Ui»chof roo Koraunz ) — 17<t* Sept. 4. Visitaüonsprotokoll
m JQbtiui Joaepb Zellini;, vtsit. ^en., und Karl Martin d« Bayer, con-
rititator. — nti'd Jnni IR. VüJtatiflnfiprotnkon fiir da» Kapiul LinKfpia
PH J(A. Simon SpeDftl«r, risit. Ken., und Job. Uiristopb Kolb, can-
äntalor.
3. Kluftern (EfriUweilcr, Lipbach).
i. fienelBde.
1. KfriUiWciler liolr.
1660 Febr. 89. EIi8al)etha Basslfrin , Witwe des Job. VSiiMnz Lireo,
40 (ravn B«ich«ritter»chaft Im Allgjtu und am Boapiu«« gfwaslerSekn.tAr,
Heb BairPDriederVber üericbUTOKt eu K. und Kfritzwedler, gitiiiattct
kr Gemeinde R. über das von ihrem t Mann« in den Srhloasttirm ge-
«ifl«lp (iKjr-klein na<:li Hcl!c!)*n zu rerfdÄCu. Ab*dir. — 1697 Jan- 20.
Fbilip)] Ueidetr -rtju Efritzweilur bokcunl der Gemeinde K. UiOti. schuldig
iMwdea zu sein und versetzt dai^ir sein :^tiii-k Reben als [rnt«r]ifand,
Inp. 0- 3. — 1744'45. Vemeichnis der lüiiioDen an Heu, Uafor und Slrob,
ii Geld U|eaetzt. — 17M Aug. 4. Wien. I-Zrlass iles Kaisers Frnuz an
6t Rpicbxrillcncbafl und an den Adel im Lande xu ^chwAheit, betr die
Tttbcfseninn: and Imtandtialtung der Wege und tjlrassen. l'ap. Abscbr.
— ITM Juli 21. Augsburg. Diu Ritterschaft vom Allgftu und Hegaa ver-
^vt ein« Ite«rli£inigiin{! des Kr^bheacblnases becOiiltch des mit der
ischen Republik gescblossenen Waffenstillstandes. — 1796fr. Auf-
igra ober KriflcaUererungen.
3. Ljpbach betr.
1818 Des< 19. Lftndrichter Martin Keller von Frickiogen erlisst auf
Ijadgeridit ra Baum eine» .Spruclibricf. l/etr. das Weidrecbt in K.
Liphiwli. Abscbr. — VtHhl'M. EtIasm- ftljcr das Weidrecbt tn K.
Ijpach. 1799—1814}. KritTgslit-ferungeii betr.
B. (Ikthol) Prarrtl.
1M4. R4Hlel de» Heiligen m K. — 1474 Nov. Id. ' Hans Bldclin,
t Derbniu, ItlLrger ku Markdorf, verkauft Konrad Flar, Uurger ai
, eiacB gen. jabrlicbeu Zins vun seinem liauH zu Mnrkdorf,
Weingarten zu Mnrliilorf und sßiuem Baumgarten zu Mnggcn-
PO. - 1492. Seelbuch. — I&17 Febr. 10. Jakob Hrtndll zu
(Klufftiore) verkAuft dem Vikar Martiu Köwiin zu K. und Lienbart
Schalk, PUeger der Kircbe zu K., eiDen gen. jahrlittlieo Ziiin von svinem
UTiagarltn «ad seinem tUnmgiu-ien. PO. — IMs M^rt 4. ileinricJi
Zoer sttK. verkauft au de» Vikar Martiu Uöwliu zu K., an den Amman
xiit. 4. tm*. Mm. Xmb. X«. M, 4
u50
Udry.
Lienhart Schalle and an Jakob Dr&ndlln, Pfleger der Kirche zu K.^ e\
geu. jalirEkheD Zins *on &«m«iD Acker. PO. — 151S Not. 28. Clunt
Mayer imd OthiUa Mayenia, Mictiel Mayers setig Kind zu K. (Klu
verkaufen ilf^m Vikar Martin Käwlin xu K. und lienhart SchallceB,
man, und Jakob Briitidlii], Päeger der Kirche tu K.. etne» §ea. flhrl
Zins Ton ibriin Weintcurteu. PO. — 152i> Nov. 13. BuiUuid Uc;
(Nager?) tn K- Ti^rkauft Christian Schoffer zu „Bfiti" einen gta
licheo Zin» tou wiava Äckern, PO. — IS37 April 1, LeoDtJ! Vtj
halt zu K., verkauft au Qiuifi Biueohofen und Sebastian Hrigkter,
der Pfarrkircbo zu K., einen gen. jährlichen Zins von seinen
PO. — 1538 MÄrz 27. Hain Brüftjier zu K. rerkauft mit Be
ef^iner Vuj^te Haas Lur su Kindheim und Maitiu Latmbyrer za
und Hans Kolldffel zu Ravensburg tincn gen. jitlirlii-hcn Zins von
Göteni zu K. PO. — 1531 Nov. 21. Hnns Frechlin. seMhaft luDepi
bekennt, dasa die 10 Schilling Zins, welclic Surkhjanl Niiger (?) xu
TondenPtlegernderlfarrkirrhe zu K. gekauft hat, auf ihn zur Dezthtuii
an die gen Pferrkirclie libergepangen seien- PO. — 1W7 Mirt 6, i
Kßfer XU K. verkauft an Barbara Millleriu. die Witwe des Litokll
Schalk, einen gen. jihrlirhen Zins von seinem Hof «u K. PO. — I
Jan. 13. Tl)<>bu!» Riedinger in K. rerkatift an Meldier Treer {?), Pfun
und an Hans IJrüiEiglcE und P<>terSchne^genbidbel, Pdeger zu St. Gaagol
In K.., ßinen gi>n. jt\hr1ichi'ii Zins von Keinem BehstUrk zu Lippack. H
— 1&5I Febr. 12. Michel Müller, Hesshafi zil MameU, verkauft aa Ji
hob Schmid, 8c«shaf^ zu Bitzenhou^o, einen gea. jftbrliclieu Zins
seinen Wiesen eu Efritzweiler. Pf». — l.'>5& Febr. 4. Ulrich Hiip«cUi4
seashaft zu K., »erkauft JörgKnminK. Pfarrherni. und den Kirchcnpfleg«
Chriätiau Mayer iiml Jjans Hru^k1f>r zu K., einen gea. ewigen 2Ja
von seinen Gutem in K. PO. — 1665 Okloh. 8. Peter Sefan^genbiehd
sesahaft zu K., giebt den Kirc:heutiHegeni Uanii Bennz und Bana
20 Pfd. ?fg. zu VLUcin ewigen Jahrtage. I'O. ~ lÖTäflT. Kirch
— 1678. Urbar dca Ileiti^nfond«. — irj«2 Mira 1. Gallin Ran
K. verkanfl dem Kloster Ijüwenthal einen gen. jährlii-heu Zins tod wIiirb
HanK nebst Zubehör iu K. PO. — Vf6'> Nov. 18. Hanb Pfiiltzßraf uil
Mathiaa niltbrand verkaufet] dem Bfjrgcr Hans Rentier eu Karciutivf
einen gen. cwi((i"n Ziii* ton ihrem Besit* jrii K. PO. — 1589 Not. 13>
Simon Butz zu K. in der Herrschaft Efritzwoilor (EcfritzwUler) rgrksult
dem Kloater Altdnrf einen gen. ewigen Zins von Beinctn Haus uod Bot
XU K. PU. 1600 ff. HeiligenfonÜNreohnungen (du hl. QangoUV -
1Ü02. L'rbar für die fliirrei K. — löU Dez. 6, Hans und Michel UV
zu F.fritzwciler v(>rkaufpn Kran Margarete Schorenbrendin von BauM*-
burg einen gen. ewijifQ Zina von ihren gen. Hütern. PO. — ItilCff. W>
KirrkeuKlockeu zu K. betr. — 1019 April 2ii. Hans Baur zu K. nn'
dessen Ilanaft^u Waldlburge, geh. Bauman, verkaufen Melchior Dub«
tßtUler /u RavenaburK einen Res. Zins von ihren Hesitzungeu, PO "
10-12 Febr. 2('>- BUtdu Spie^iler zu K. verkauft seiner Schwester Oeimvl
Plegen und den Vögten .loHe Zipperltn von Hagnan und Hans HjMl
von K, einen gen. Zina von M-iin'in Hof zn K. PO. — 1662 Sept ^
Hans Uerkb «on K, rarkutift Hkos Wchnigor und Hans Heirteiny, PitlP
[gennicai
nsS^
uisdii^fl
Atdiiv&lieii Aua Orten des Amubeiirka Cl>erliiigea. mSi
he ni K-, eiiKD Ken. /üis tod setnen Gotcro in K. PO.
■ItSQ Not. 10 Hatliiu HUdelinuidt. Meaner r.a K., verkauft den
UtM Wchniflcc und ükds Howtevrry cdnen ^en. Ziiut von »einen
. ro. — 1Ü69 Miii 4. ScIilosH EfiritEweüer. Mattheua Baur und
IauHc aus K. stiften mit Vorwia»»! äe^. Jakob Ilofotedter, PEamr
und Senior de« Kitpit«ls Liniffaa. einen ewl^ri Jalirtag. PO- —
)l Xov. 10. Uaiu) Georg Wobuigcr «u K. bekennt, doaa fr dcnPät^m
P&trons S. Gan^olphi. nttmifch Matbeis Wehnig^r uml Httn» Georj;
Dfer 140 fl. Bkaptgut M-htildig geworden sei Reffen Eolmfatun;
7 Ü. )&Ju'licheu Zins« und scut durur Reu. Qiitcr aU rntcrphinl ein.
S. — 1717— a<. Leben des hl. Ganf^olf, gL-schrieben von l'fniTer Jo-
AotoD Klaus zu K. — 17^1 Di^- 12. Sali^m- Ilaltbasar Ihieher xa
verkauft an Autoo Weliuiger xu K. 2 Stack Rebeu, im Elter von
«weiter gelegen. PO. — 172ti Jan II. llatiii Georp Maurer »u Man-
verkauft Harn Jerf Rist von K. 2 Mannftinabd Wiesen. Pü. —
Urbar fiir die Kirchcopflc$e zu K. — 170^ ff. Ple ßauptlkhc betr.
ri799ff. Verküiidbüeber. — IHöff. Pferrchronik. - 0. J. Gradualien
Vttperu mit Not«.-!), i^räcbriebeii von Joliannei Schell, ludi moderator
füttenwcilcr.
4. Mimmenhausen.
i. fiemelnde.
nCSff. IKe Verleibutig des Gtu)vindPnut£it'ii& der Krautl&nder gegen
gen. jAhrlidieu Ztas durcb das Gro^elleranit Salem beu. —
Urbar der CemeLnde M. |,niit geHrhichUichen Bemerkungen). 1783.
1802. Fltirkirlcu.
B. (Kitbol) PfirrtL
13M Juni 16. LKe Kircbeiiiillegrr m JA. fichenken dem Kustos zu
80 S Heller zu cincni twifjeu Liclii. Äbschr. — lüSOff. l'&irr-
— I646ff. Kirchen bUrber. — 16Ü2 — 1719. Baurodul fUr du
lu in M. — 1711 flf. Hecbnungen l'.L.F. und S- ScbaKtUni. —
' ff. ßmderscbaftsbucb.
5 Owingen.
GemelDd«.
1067 Not. U. Georg Moaier von Unterbach urkundet, dasa sein
fftier Jakob Musner Im Jabre 162Ö der Geineimle 0- 2(10 Ö. la einer
ttleomesac vcnnacht liabe. » Terspricbt, von diesen, 2üO tl., die unab-
kig find, jalirlich 10 fl. xu zahlen von »einen titltem zu Unterbadi.
K(^ Noiiz.
]HiG«netnden Iluggenflegel. Grasbeuren, Ricltfliltech mdSlltteB be-
ll keine Archivalien. Pbrreieo bestehen in den genannten Ovmelndea
dcbt Sie gehören xu den Pfiu-reieu Leulkircb, bezieh. MimmeahauMD.
Meenburg-
1
VI.
Arehivalien auM Orten des Ajutsbezirks
Hüll heim.')
A. V«ruichnet toii dem ehemal. PAeger der bad. liütor. KonunisüK,
Pfarrer Albert Julius Sievert-
1. Fetdberg.
A- Gfliaelnd«.
1664 Aug- 'ü. Vertrsfc zwiscbt^D >l*>n Gemeinden AnggCD nod F. in
d«Ka Streite uher t'Vkorit und Wcidre-cht im Steinacker. P. Abcchr. —
14G& OkL 1 1. SchiedBfipruclt des OberamtmannB 'von Rötteln and uiknr
Ken. ScluedamAnner in dem Wcidgangttreite zwisrbea dm G4ia«iDden F.
lind Ohereggcnen. Pap. Abscbr. — lesoff. GemaDderechoungHi. -
nbiS. IjerichUprotokollc. -- 1772. Ltigerbuch. — 1772. Genarkai|W
plan Ton F. — 1773 ff. OruiidliOcber.
B. (ETAog ) Pfarrei.
lüSSff. Kirchcnhlichfir. — 1730. Befelil- und Prntokollbocli. -
1764 ff. .AlmoRenrflfliiiungen.
2. Müllheim,
i. Gemeinde.*)
1608ff. GerichtaprotoVolle. — 1706ff. Oeuieinderechnungeo. — IWft
Wftldbrief über die Teilung der Gemarck- Waldungen. PO. S. — ITflÜ
Steuerbuch. — 178J). Befrblbtich. — 1793. fjigrTbucli. — 1793. Oe-
narkuDg&pIan von M. i'i Tafeln).
B. Evang«!. PfArrel.*}
1639 ff. Kirchen'bacher. — 1739. Index aber VerordnocgaL -
17'l2ir. Almoaenrerhiitingcji. — 1755/1)6; Sißä Kircliencensur-Protokoll*.—
I7e3ff. Pfarrer- und Lehrerwbelleii. — 17S4. Koniinunikaul«no^
aeichnis (ciiie Art FamilitmLuch). — ]7fi4. L«galenbucli. — 0. J. P&m
wHwen-Fiskus-Rcchnu ngen .
C. PriTatbeilU.
I. Im B«aitx ^«s Herrn RetnhArd Blankenhorn: 166S- Baut
über IJeler KirchpiudiiHe.
II Im Besitz des Herrn Job. Gckcriia: 16SS. Berain Abtf UlU'
heimer Gflter nod Oefiillc des Gereiti^Almoscnszn Neuenbtirg DebatLAi^
brieftn von Ih^i und l<i74.
III. Ini Büklu des Herrn Max Weetsler: lÄ74fr. „Acta prion'
Akten über den Verhnuf dp» Klosters IlbeinthaJ, l>ftzieh. den Olwr i^
HUckkauf «tatigebsbten Proze««- yG&üS. Beraiae Ober Güter miG*-
faüe des KloHiers Hlieiatbal in Bcllingen, M. and Zienkcn.
•} S. Mitl. No. 7, 7—31 und No. 15, 47— Ö7. — >) Du Aixhi* ***
findet »ich im Rathauee xu M. — ■) I>ie AicUraliea befinden rieb ^
in der Registratur des Pfiirrhauscs, teila in der oberen Sukristd der n»'*
evang. Kirclic.
Archivall«!! aus Orten des Amtsbezirks Mullbcim.
3. Neuenbürg am Rhein.*)
(Sathol.) FUrrel.
L BeraiDHammluDK.
Benüae Alicr die Einkünfte dnr l'rksenz: a. Protokoll t>uch, bezieh.
r, uig«l«gt I66S; b, Ilersine joa: Aui«geo: 1672 uod 1790; Bam-
I 1066: Itetuealieim : ir>8R um) Kfö; Harli: l&(i2 uaä 172^, Laufen:
niS (JwppoU) 41. IKati; MüUheim; Hiß?; trt. Vgcn: IGfiß; SthlingCD: 1750;
Sdunitiüiofen: 1&59. ITA»; 8«efelden mit BoicgiD^en und HOgelhetm: 1576.
IM- 1713. 91. iDcr Bvmia von 167tl ist dum Jjehenrevers des Cbristitn
l^Mtlda YOD 1&84 beigefügt); Steinenstidt: 1TÜ2. 60; '/Axing^a. 1670.
S) ftphal <um Heiligen Ocist: u. Corpus (Urbar) roti 1&80. b- Derain« ?od:
Aiia«n (mit Ubenegeaeo): 1560. 73. 1677. 172ft (Uoppeltl 7ß; Her-
baten: 1A>M. 1657. 171ä. 70; HUfrillicim : ItiGl. t>4: Lanfen lfl6B. 1718
[bppelti; Alullbetm: IRßR. 17-J9;-I4; Zit-nketi: 1717. Ziniregtiter f&r
H7S/76. lensX. S)St. (rearjt-ijondcniiei-lieu: BcniiU' Tnn: Griasfarim; 1661;
Birtiagen: 1^6; K^feliieo: l&Ü und I71'j. 4] GFreili<Almown: Benüne
m ABggeo: 1672 undl7S6; Lieh 1701. 23; Müllh«ini: 1667; Scblieng«!!
IStcbnutndt : 1702. &) Sl. Peiri-, Pauli- und Alesü-Pfr&udi- : Bcnine
Bchögni: 16)>6. 1706. 41) (dopprit); Ijcl: 1578. IGbi. IVOT;
pO: 166S. 1715; Mailbeia: 1668. 6) Erste TAgOHapfirundR (Hei-
>: BmioevonMaUbeiin: 16e8.1723(doppdt); 69 (doppelt);?) PliiUppi.
Jabobt-PftDndetOiptUt«)): BeraineTonHr^lzingen: 1666. ]706(doppelti
B^ SL Jacobi-Flrflndet a Benune »on Sdiliengen: 1650. 1702. fiO.
k Corpoa lUrbar) ton 1701. 9) Drelkomg-Pfrliiidc: Bcraine van Baden-
niler. bexieli. ZunÜDg«n: 1667. 1728. 10) St. Jakobi-, Dreik&njft- und
&■ JoMMipfrllnde: Ileraine von Augg«»: 1672 (doppele) 1728. 11) Pforrci:
!> üri*r aber die «ovor dem Barfasserklnsur xnstAndigen. jetxt zur
«Ha Pftrm gezogeoen Ziiue von 1530. b. P&nrbiicb, ron Dekan
Ckrirtu gnchrieben 1729- 13) iioiiitiges, die PfrOodea betr. a. Kecben-
hidi dn- ndpreoden PfrQndcn, begonnen 16S1. 1>. CoUigvndDm Aber den
ÜMakefatilen 1729. c. Beschreibung und Nachrichten über die PfHtnden
UtMnutenbmi iKabrik), 8t. Georxeo und Beguinen, tou Dekan Chriiten
(rtat 17S4. d. CorpiK und UQllignudum i:nr Helft-rei 1787. i8. 1818.
c ZioiroJ«) der Hellerei ron 1761. L L^rpui aber die Stiftung des
t^4iii ChriMcn, 1751.
iL Ein PergamcBtrodelr
14. Jahrhundert. ÜlArsehrift: XiU äint die gätcr I)ie da in den Hofe
lAdnat g»ii Saut Rilg'>ti. Angabe Über die i'frOndc, welcher der Hof
ffb«rt, fehlt; «abrvcheiiilich ist es das UciUggeist-SpitaL
HL Pergnmeul-U rkunden.
a. ISBC Schuldbrief dM Jftkob Est^nricher von Zunäogeo- b. 1&37.
litribpruch in der KlageMcb* der U«istUcheD ku N. gegen den Rat der
iMdt e. 1567. Schuldbrief d«s M. Stamler von N. d. 1569. Lehenrerfln
4aüQf UQgiin von Ijuifvii al<er daa balb«> Spitalgut zu 8t. llgen. e. 1564.
1*btiirvteni dea Cbrialiaii Tnutlin v. üwfelden ober die dortigen PrAufu-
•) GmiL a. Mht Ko. 7— Sl.
Arct>i*ali«n »oir Ort«o de« AmtabesirkG MüIUieiai.
id65
B. <BnDg«l.} rtmM.
ISffff. Kirchcabüdier. - 1746 0. Beftüjlljöcher — 1748 ff. Ceoaur-
tkoÜe. — 1753 ff. AlmosenrcchnungeD.
5. Obereggenen.
A. fiemelBde. ■)
1730, 68. Benin für du Stift S«cfcin|{en. — 176ä. Genarkiu^pkn.
;« (?>. Ugerbuch. — 1770 ff. Akttn in BeaiR *uf den der ProjiBiel
lo zuit«li»il«n Grnütlbirneitfrtinlen. — 1770. „MeMbuch" (L«ger<
BCb). — I7e&. ProtokoUbudi.
tS- (8f«DK) TUtnl
least. KtrdienbQcber. — nsSff. »cfehlbücber. — 1765 ff. Almosen-
6. Seefetden mit Betberg.
I. Ssersldei: Gemelnls.
Iti»l ff. Kxuf- und TnuH-bprotokolle. — 1712/16. ßenia aber die
iibMb'schc FnichigulL — 172ßff. ProWkoUbacW. — 1729 ff. &■-
rJier. — 1730. Ifnndbnfb (kwc-i Bindt-). — 1747 ff. (Jeineind«rMh-
— 1775. Ver^«icfa Bwi»cbeo S. und Uuugiiigt'u in Betreff der
yiiUt in Mg. Ifalilingraben. PO. S. — 17B6. Voneiclmls der Inhaber
Betberger KtrchoQziiMgtit«m.
U. Betberg: (ETang.) Ffirrd.
1&67 — 90; ^. KirdteuvisitaüoiisprotQliotle in der Herrschaft Bftden-
— l()4>3ff. Kirchenbflcber. — AlmMRiirecliiiangen. — 1777 — 1S44.
enreneurEacbeo betr.
7. Sulzburg.
k. Bemeindt.
173B ff. StidtrechDungeu- — 1757— l*y7. Cericblsprotobolle. (2 Bindfi.)
B. (Inogel.) Praml.
Un£ Kirchenbüclier, — 17il6 ff. Alraosenrecbnongeu (nelist cioer
lBiud(uüoD*' Über tltcre AlmosenAliteii u. ■.}. — 1729— 182*^. Kirelini-
Protokolle.
0. Verzeichnet von ilen Pfleger der bad. kUlor. Kommisiiioa,
Prol Albere IUkss tn Mollheim.
|. Bamlach.')
(Citbot) Pfirrel.
Uaa Den Zehnten der PfiirT<?i B. belr. — 1660—1717. Den St.
ftoliiiMrchnten betr. — 1626. Bernin des tiottcshauKs Su Peter xu H.
- I«a4 ff FOBdsrechnni«ea. — i66f: Den Zehnten An Propetel Bürgel»
W. — 1701. BendB Ober die der P&nrei li. in a ftlligen Geld- und
l'mkttitue. — 1707, 61, 73- Berune der Kapelle S. NUcolai iq Itbein-
M Dh OenetodemrchiT befindet «ch im aJicn e«nieindeh«u«, — 1 OnuL
i ttu. ü«. 16, &a
mSe Haass.
weüer. — 1749 ff. Kirchenbücher. — 1769- Berain über die der Prinnpal-
berrschaft und der Pfarrei ftlligen Frucht- uad Weinzehnten. — 1781 ff.
Zimbuch der Kapelle S. Nikolai in BheinTeiler.
2. Bellingeii.0
(KathDl) Pftrrel.
1376—18. Jhdt. 28 Urkunden über Verkauf und Vergabung tod Zin-
sen und Zehnten. (Meisteue Abschr.) — 1460 — 1582. Zinsbnch von HanE
Batgeb. — 1646 ff. Akten, Kirchenverm^en betr. — 1649 ff- Zinsbncb
des Gotteshauses S. Leodigarii. — 1669 ff Kirchenbacher. — 1794ff.
Verkündigungen der Pferrei B. — 1796 ff. Vier Bande Pfarrbücher, tw-
bsst vom PfiuTer Jaeck, die Gemeinde, Pfarrei und Kirchengeschicbte
betr. („zusammengetragen aus filteren einzelnen Dokumenten, Briefoi''
u. B. V.)' — 13' ^^t- Manualia, Liqaidatdonsbücher, Beraine.
3. Liel.')
(Kithol.) Ffmel.
1472 März 28. Rom. AblaBsbrief far Leistungen am Bau und an der
Ausschmückung der Kirche zu L. PO. — 1655 Aug. 10. Zinsrerschrei-
bung gen. Pfleger U.L.F. Haue zu Freiborg t. B. an „weiland Herrn Lud-
wigen Spilmans seligen StifTtung". PO. — 1714 ff. Kirchenbacher.-
1725. Ablassbrief.
4. Schliengen.
(Kathol.) Pftrrel.
1636 ff. Kirchenbücher. {
5. Steinenstadt.^) i
(Kkthol) Pfarrei.
1769 S. Kirchenbücher.
Am 4. März 1894 starb zu Rastatt der Pfleger der bad. histor. Kommissiot
für den Amtsbezirk Rastatt, Professor Jakob Köhler. Er waltete seinee
Ehrenamtes seit dem Jahre 1887 mit ausserordentlichem Eifer. 'Wtr
werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Neu bestellt wurden als Pfleger: in den Amtsbezirken Ettenheim,
Offenburg und Rastatt die Herrn Professoren Weiss, Platz and
Breunig.
In den Überschriften der Pflegerberichte in den früheren Bogen diesei
Heftes unserer „Mitteilungen" sind auf S. 41 und 47 die Herren P&rrer
Seeger und üdry als „ehemalige" Pfleger der bad. histor. Kommission
bezeichnet. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. Die beiden
Herren sind auch gegenwärtig als Pfleger in dankenswerter Mühewaltong
thstig.
') Gmd. 8. Mitt. No. 16, 60. — ') Gmd. s. Mitt. No. 15, 64 — *) Gmd.
8. Mitt. No. 15, 65/56.
vn.
Verzeichnis
io dem Familienarchiv der Freiberreo Rofder too
Diersburg in Baden eiithaU^nen Archivalien
&Of(«ftrUgt von
Dr. Hngo Isenhart.*)
A. Personal-Rubriken.
I. Die Roeder von Diersburg.
Andreas Roe^ler von Diersburg.
[Ua Srpteoiber 12. Btirkart Muticli von lADdsIrron (-tz-). Riitor«
1i TOO lUuKn <üiiKD) UQiJ Dietrich voo HOottrol «erptticlitca lich,
ROdfr bb »cht Itge nach dem Sl GallcntAg (Oln. lt>> tüu Bin»
f. cUiclui tcelifatus |ii«liz und von eini abKaoffvoeu benipl» w«gen, »o
lUesuuu Andra in der stritser krieg daxgcUehen huc, 100 fl. »t
l-ip-O 1.
liSD Üeptember 24. Eittingtii aiarkgmT lUrl von Baden urkundet,
IJkBdfM Bödcr (Röddort seiii Miuclinldiier geworden Ut gej^ea Proptt,
tut and Kuiit«) de* Stifts sunt JuDjren äuci Vewr m Stnsslnjra
MOO rb. a. HaitptguL Von die«er Sunme soll A. R. jährlich 30 £
' Darb StTHshure geben nff nnser lieben Pratiw«Q tu NativiUtis
BBb«r B). Der HaAgraf verpllirhict .«ich, A. IL filr etwaigen Schadeo.
Itner w>iiietwcg«D ci1«iden »olllf, F.r»:ktx zu gclHni. IX). Siegelfr. 3.
U70 Dezember 30. Badeu- Markgraf Karl ton Badvn urkuadet, dau
Udm Efidder geeea Freiherr Thonaa von FalkeaäteiD (-ck-) zu Herd-
ni ftr 6000 0. lUu|ttgiit, jübrlk-b an 16. Oktolter (St. Gallen-Tag) 250 &.
I^^tamn au geben, iif c^a aUosung nn«er borg uml dcttgleicb %ormala
^^^Kdcr« ancb sein Milscbuldner und Gfirgc geworden ut und für-
^^^HBidflB mag, und dass or sieh ver(pflichi« , Andrea für den Fall,
^^^■iraaUidMr nitachald oder burgackaA wegen Kosten oder ächadeo
^^^^D&tc, ScbadcDeimU ea geben. PO. Skgdfr. 3.
UTl Joli I. Hogeiulmrg, Kaiser Friwlrich in. spricht Kmlre? Kader
fdcr A4-bI Io«, die geKeii ihn auf die AukUge Konrads U<:il>icbio von
■em durrJi daa KaatmerKericht Ausgesprochen war, nacbden E.
baa Fkmilienarchiv der Frcihprren Roeder von Diersburg in Baden
Februar Ici92 — uiil«r Vorbehalt des Kigentumirechtps der frei-
' ~ F^Uifi — in UrnBsbvncogl. General-LuideaarchiT lu Karlsniiu
Köder eioea MnoiUen uoTeracrteu briofc mit xv«yen aDbaofroden
liffdn f&rbraclitt ron dfln ^eoaiileii Robichia atisge(aiu«o. dar ino«
bäcenaet, dni deneTb Roder soHrber suchen and acbthiünea Tcntebi i
Hin begvre und gulter willo sey, tot davon su euUedigra iiad ua di*
Berreinn; tou äer Acht gebfteo haue. PO. S. 4.
Hans Roeder ron Diersbnrg.
1
Uli Aiinst 21). Kitur Petfr von Weier (stim Wyffcr) stellt eata
ngsmabehcbut-Bricf ttu iib«r die VcrmlLhluii; leiufT Toditer Liiii«ün
mit UanR Itoder. ilom Sobne des Andres Ho<lcr. Pap.-O. 5.
Uh5 MArx I. Ludwig R. v. T>. Ixtkennt, diuts ihm s<üii Bruder Hau
Roder ilvu ibm voa bduer vcretorbcui-'u Mutter Miirgarelc vöd äoUbvIt
(■Ut-> ^in erbfis wyse" KUffefeUcnw Teil an einem Haus aod Uof m L^
(Lare) nebit aU«iii Zubtiliör um die Suoune von 250 ä. verkaaift faalfl
PO. S. 6. ■
14^ Mint 1. IMe Bitid«- Hans nod Ludwig R. v. II. teileo iLi» ias
ihrer verstarhenen Mnttor Margarete von Salxlia^ hinterlafiseoe lu
und fahrende Out. 1*0. S. 7.
1467 April 29. Simon tod IcbODbciin and Schwan Hau tob
hßgen urhiinilcn, dam Junker llautt Tl. r. D. sie aus dem GeOUIgnllj
dem bie bui ibm laxen, habe konimea laneo- Sic ffelobea Um
Treue. Pttp.-0. S. ti.
148d Januars. Graf Eonra4l(Conntr) von Tflbinten ^Tiiwingen) I
Herr zu LJechteueck l-negk) teilt Jen L'rädem llaiB tuul Uidi ~_
mit, dnss er in iW Stri>it£a<'he der beidrn Bruder mit McJrbiof'
aeuaniii Ge1>ei>, ilireiti Schwager „ein reclitlicben ta^** auf den 31. Ji
(uff Sant AngnesentOtf oogsl komuti nach Kcazingea (-tx-)
habe. Pap-O. S. Sa.
14^ MäTK 11. Graf Round au Tubin^n and UecbleiiMk (^
stellt finen Urtoilahrier aus in der Str«ttaiu-be /.wiaihen den BrtUenl
Dod Ludwig höder und ihrem Schwa^ Melchior Paner, genannt
vegen 20 n. geliehen gelt und anderer IHnge wegen. PO S. U.
U«^ April '2'2 Graf Konrad ruu Tribiugeii teilt den BrOdern
und LtulwiK R. v- D. mit. diu» er zur l-^nbiitbeiilung des Strciteg wmti
Han» und Mekbior Paner, dessen Stliwager, einen Tag auf den I.
(Pbilippi'Jacobi) nach Kenziugen (-ts-) nogoeeUl habe. Pap.'O. lOi
USa April 2A. Melchior Paner, gen. Gfilwll, [sofjscJin-ibt HatuIL<
dass in iler Streitsache zwiiK'lien ihnrn beiden Graf Kuurwl ^Kiinrat) '^
Tag oiigesetiit habe auf den 1. Mai (Fbilippi-Jacubij nach
(•U-). Pap-Ü. U.
1486 Apiil 26. Uaoii R. v. D. antwortiit Melchior Paner. er
nicht« You einem Briefe, den Graf Kooiaü ihm und seinem Bruder j
•chrieben habe. Er woUe indes dem «erberlicb" oachkommeQ, wosul
.der bedrag" verpfliebte. Pap.-0. 12.
148d April 30 Die beiden Brüder (Ilana u Ludwig] K. t. D. schreit
Graf Konrad, sie waren dem vun dietiem in ihrer ätreilAOchc mit
Schwager geßlllen 8pmcb und Entscheid naehgek»nimca. Pap -0.
lifrS September 3U. Graf Konrad ron Tübingen. Herr au Licht
urkiindH ütwr einen am 26, November 14S7 getchelwiDOa VorvisicbJ
der Stroit&iche awiscben Hans R. v. I). «iier> und dewfen Schwager
chior Pajicr Ken. Gebeo andererseits wegen des lelzU'nn Hausfrau tt
Höderin. welche Melchior nicht „tu im nemeu" will. PO. H.
14B9 Februar 27. Urteil des „Wochennitea" za Enmheim
Streitsacb« iwiMcben Melchior Pauer, gen. Geben und ilea Br
nnd Ludwig R. t. U. um 20 fl gelthen gelL" PO. S. IG.
ArdÜTBliai der FreiberreD Rociler von IKenburs.
i59
1490 F«brn4r '.t. Freiherr Kaapsr xii Meenbarg littrt Hans (U t. D.?|,
ü iebie lieb« Mutler, Frau ClAfu .(fttwAä bloJ" i - kranki sfti, zii ihnen
Mck Efisuheim zu kcnomeit luid mit Uiueii „der luüo (iuJdeu" negta su
«den. Fap.-a Ifl.
IISO Man 30. I^dvig von Mugmonst^T, Ritter, Slatth&lur und
jdittcher Rat, nrknodet, daas vor ibm pin recbt rmchinen sind"
Geben &ls tiewnlthaber sein» Vftlers M*Idier Gcbi-n und die
Uuc und Ludwig K. v. D., und das» Kasoar Geben ^ein ftUfe-
a nppclladon ftofccuigen habe". XarJi AnnAren von Hed« und
rnrdr habe dos Uericlit bcscUosseD, die Zeufteo. auf die sieb Kaiipar
ie, jtii terbörcn Erst daniaf8oIle„bMchcheii,dM recht ist". P«p.-0. 17.
UlM) September 11. Der SchultbetES und Rat xu Offenbiir; iirkiinden,
IlM Hau bparbfAl der Junce, Mssliaft xu DuriKiT^ieii, Oii-tricb Ycher
M Meriiunu, Zwölft-r des Rates, &b dem Scb«lui«r der Kinder Avu rer-
botbetteü Bembiud von Bach eine jährlich am 24. April eu zaiiteode Gult
rvt 14 Schi]|tni;-P(ff. voa eiuzelu auf^eslblteu (iüteru um dJe Summe von
U 8 Pfg. vericauft habe Diese Galt kann ftbw^l6st werden mit U ff P(t.
m sveieo Ualeo mit je 7 B Pfg. In dieser Urkunde eracbeint Hans K.
T. I>. swejiul alft „Aiütdsser".
AuT d«- Rückseite dieser Urkunde steht eine nctncrkunK des EslotT
Lt. D., dass er diesen Rrief abgfli.itt habe mit U ff Vig. um Martini
.her II) de» J«hr«8 1543. - lij.
1407 VUn 20. Usns It. v. I). und seine GeinfthUn Anna, geh. t. Weicr
V^7f^)> turkuaden, ilan wegen der von Annas Vater, Kitter Peter
,Wu>r binterlaBKoen Güter zwischen ihnen und Annas Kruder
Ton Weier ein Streit ausKebrotlien, der aber nunmehr me-
Bri. dass sie gemäss dem lijonlbcr BiiageätcIlU'n ,hrje(f^ auf „aireii
rlichen und mütterlichen erb« uud erbigerecbtifikcit'' Tenüchlet
dan ihnen dagegen Erasmns OOü rh. fl. bezaMl habe. Pap -0. ID.
L1-49U November Od. Bitter und Vitituu Burkhard (UurRhart) B««^
[OdMpoltabeim antwortet den Brfidern Hnn» und Ludwig; R. t, D.
mMn Schreiben: „umb bvladung «itui liamloli". l'Ap.-O. '^).
Ifi, Jabrhuodert. i^eugenverhdn, betr. einen Anschlag gegen Janker
a Y u 21.
i!d)n Jant 25. Die Brfider Hans und Ludwig It *. D. arkonden, dass
ir Puier. ge». Gobeü, festorben »ei und eine gewisse Oeldsumme
«acbirr ind TenicieeHen Dricfira „biuder" den Komtbnr xu 8anct
im grünen wwde^ zu StnsBburg „iun gefaallnias wise' gdegt.
ftbv dorch Canta Merswyn auRgeldat aei ^nach ordenung oer
Dumufliio venproebcD die beiden BrOder ab OewaltfiBbcr
der »erwttweteu Urwbn Qöbell, geb. R. t. D., Kum
Mtmrio wesen des Schadens, der etwa Urselin „des usaneraens
enrachsen tollte, lu entheben, m ledigen und schadlos zu halten.
bocugen «w. da^ (.'uutz Mersvnrn ihrer Schwester von dem „ob-
barem gelf 160 rh. fl., 16 Dnfcaien und dazit etliches Oold-
bc»ihlt und ausgdindigt habe und sagten Cutili der empfirageneQ
Geldea und de« goldeooB GeschirrOB n<l»idt, IhU^ unnd los'*.
[.'«pie- 23:
Mürx 6. Vergleicb zwischen Frau Ursule Uederla samt den
dcrto der Ba<:h vQrwanuteu", deu Krbeo des Terttorbenen Mdehlor
fliaeneits und der Witwe und den Kindern des lentorbeoea Kaspar
it Ihmi Verwuridieu nndrrseits über die 2000 &, die Melcber
scbiea Vetter Kaapar zur Heirat uud Khateaar zugesagt hatte.
L-Copie. 28.
tflOB Auvfft 10. Sn gewisser Peter schwdrt Jtuker Hans R. v. D.
BaeBdem er aus der Haft entlassen bt, in der ihn Junker Qaui
lihalttD hatte, weil er den Üurgfrieden zu Diersburg gebrochen
1>sp.O. Slegelfr 34
s>60
Iseobart.
151K Febr. Copialbuch: 1. Inventu-iuin (kiiKefertigt in der Vi-
nach ä. Veltin, vom 17. bis zum '.'3. Februar 1316) tlm>r die too '
R. T. 1). liinterlUNienc fahrende und lieg«D<J« lluhe, über di<- Ziiu«n, ÜälH
und GUtvr, dii* vt zu cievD uder zu Lehen beseeeeu hat 2. Vertri|eil
Abrodt-n zwisrhen drr \Vitwp de» Hans R- v. D.. Ann« t. Wciw tWjta
und ihreu Sflhuen und Tnclilcru. 3. Teilung ivr GäU>r zviitcbrn im
von Wcicr und deren Kindern. 25.
Dietrich Köder.
H76 Sepiernhrr H Ilerxog Reinhard zu Txilhrin|C«D urkundet. du
Moricyiig Juuji Zrtin mit 4 Pfdiltn, Diclricli Riider mil 4 I'fiTdcn, Jot|
UalTt^iiDr mit & I'fcrduu utid Ut.TtriiJg Stei(tL'r uili1 di-büini Bruder ntt
l'ferdeii auf ein .TAbr (Vöm letzten 11, Septipmhnr an ^enechn«!), dockM
[Urin bi!idL'i-b(.'itifCL'u Itecbte vicrU-lijUiriger &üudi|;uuu iu itcinr PieoM gl
treten äinil und sich verjitlichleL nahen, ihm gegen die Burgundlschen tu
dertiu Anhang zu dieui;ii. l'ap.-Ü '2Q.
I(>. Jahrhundert. Die Kanilei des Dietrich R. t. D. betr. 27.
1521 Mfirit 14. Dpf Sclniltheiss und Rat zu OffenhurR Urkunden, il
Bartholome Kcvüer und (LL'8e«D Frau Darbar», Idathcuä Kim und
Fmu Anna, Woifganjt Srhraff und dessen Fmu Barbar» und Wi
Gelterich und dessi'u Frau Brida. alle bub Urloffra (-heim), »n Ko:
Kipriipnhpiin (-y-'l verkauft huhent ß rh. fl. jfthrlirhpr fiflll (alfjAhrl
14. Miir/ /u /.alilen) von genanuCeii (.idtern und „Cnterpfftnderr um
Summe vdei 100 R. (ablOslich mit der«cUjcu Summen Auf der Roc'
diei^er IFrknnde l)efiiidet sich die Uemerkiin^, class eine näher hexe
jährliche ÜUlt von 9 Schilting und 7 (^feniiiiten nui 28. Anril 1657
genannten l'ersnnen im Xamen der pdlcn Frau Anna Klisftbeln» TOn
Seb. vo^u Kftt^nm'k («ckhi, alivc-l'<!<)it nei {l>azu eine Abschrift tlicKr Ti
unde fiir I'h. Dietrich K, v. D.) I'O. Siegelfr. 28.
Anthonfus Röder.
I-IN" Mai 2f. Der judex ruriae Argpntineiwia urltundet, dass
armier .^nthnniuH Krider der Frau Vernrüce von Mülli^nheiin iMülenHeii
(■emahlin Waltere v. M . T<Ji:hter dvs FnuiK Hi^en, ■2ii t\. nnd dazu
'26 f1. Jährlicher (iult (alljährlich xu versrhiedenen Terminen zu zati!'
von uiihtr hczciubueten KinkOufteu und (jütem um dii> Summe von 710
(Ablitalieh mit derselben Summe) Tcrkaiift habe. — In dieser rrkand»
cräiiieinl Dietrich Uoder von itodeck nls Bürae lUr Authunioä SHiä/it'
vo. s. 2y.
Daniel Roilder.
I
16. Jahrhundert. Rmebsttirk eine» NotariaUiinstrnmeDtes nber eio^
Heintah«i'«iluD.B xwischen Hau» lleinrirh HiitTel und Margr^e ron B*»''
Iwruf. In dieser Urkunde wird ein Danyel Koddcr genannt (wohl alsZeoS*
uniT Mituntersieglen. P. 3<i.
Georg Friedrich Rocdor von Dlershurg.
1541 fieptemher 31», Zinsverschreibung des Kurftrsten Friedrich »(?'
der Pfnli: an gen. BOrgcr in Strasaburg. (Untencbrift des Georg Frifi
drich R. Y. Tl.) »1.
Di« Bruder Franz and Clans ßoed«r tob Djersbnr^
15&S. Iiiventarium und 'reklluKh des i'Vaiu H. v. D. 32
lij»!C ff. Die Toii deiu l'fjilKKrafpn bei Rhöin von rerschiedenen Per-
sonen (darunter Frans li. v. D.) entlehnte (iebl^nnnne Iwtr. 33
I^tiT fr. Die AnaprQche der K. t. D auf eine von ilmeii tuid aodm
iliMii Murk|:Tafe[i Phililnerl von Baden geliehene Geldjumme betr. 8i.
Arcltnrali«u (Jer Freilierrea Roed« tou Diereburg.
i61
llhTl Jtüi ö. Melcliinr Wtedergrun ron Stonfcnberc schreibt du
Vnox unil C'lau» K. v. D-, er ertvite itiDcn onu i?^ VoUtuacht,
lii Act Sirviuocbe mit dorn Ahto von Scbutli>ni eiunn Vergleich
j««feD. Ptp.-O. ä5,
1673 — Kl. StreJtigkeilea zwischen NklMis R v. Ü. tud Leo voo
BoKhiBi^ wvf^D lies lUinitsgutes iini] der Morigefigabe >1er OemAhtio
tNicUui R- V- IX: JuUajuu, geb. r. SuU, Witve des Baus Jakob vtm
icluiifct^u. l'ap. 36.
1&76 Juni 13. — 0. J. — 0. J. Vertrag awischen tClaiifVJ R. v. D.
U der Scbwiecria seince rLTStorbcoen Bnidera und dereu Kiudei'n. —
Tvglrich f wiscben der GroesmuKcr dca Klaos?) R t. D. und ilrm t Voller
itaa Claua?] Claus K. v. D. Ul>er Schlow Uiersburg. — VerRleich zwlscben
im Vatfr und Vaienbnider [des ClauiiV] und „Vetter" CInuii R. v D. ilbcr
"iQiceD T.a Dienburg- — i'ftp--f'opii;. Sl.
, ::-- UeleidiguaKSklage des Claus K. ?. Ü. gegen Jakob Jeucb an
■tnchnpfhebn beir. 80.
mtt
40l GeldfonleriiDgetL des Claus R. v. U. uu Karl Heu« be-
■• Ft'l>nLir !( Offt'iibnrj. Die uswrreirhisfhon Amtleute in iler
. Iwfflili'ii RfinliBni Rohart i-illi von NViieiifctdn and Claus B. t. Ü-,
VfiruiUndcru der Rinder den t Jobiuiii KrWrich von Crutiberg, daftlr
lit^i , doas de« Krbcu des von Joli. Fr. v. Cronherg oncliosseDen
ib Welker du ihnen uebtihreude Ueld bezahlt verde. 40.
flSftS Februar 14. THenbuig. NJcIau« R. t. D. sclireibt iscintm (un-
llcn> Schwaiier (iher eine Mor^gabe 41.
1S9S Mai 16. Marin Kogtman in DEondnini:, Witwe il« Haus Se*
Uujca Nibel, le^ di« ihnm Kindern c*rEt(^r Kbc? K^bfirigen IX) ll., die
utor auf einem Bhuk uu Kubbach (•uo> i tu der Hernchal) Hobeu-
r>l>U«cb ADRclpgt wuren, nunmehr aufGäu-m za IHenhurg an. — Cbui
f. D. wird aU Siedler der L'rkuod« gvoannt. Pap. 42
16. JalulmuderL Coiiura voo CroBberg (-bDi^k) ichreibt ihrem Vetter
fn R. V. 1).V) wegen der Zinsen, dicthrein landerer?) Vetter schuldete. 48.
Xacb l&Kl- Alirecbniiiig xwischen den Erben der Franziska R. v. D.,
ISttv« dtt CUus ß. V. U., geb. SieUi von Rcichenatciu. 44.
IMl. iDTentarium und Tctlbucli über lUe Hinterlacaeflscliaft des
Sitku B. V- P- ^
IXarthA fted«rin.
\W>! A pril 3. AlnioHriistiftiing der verwitweten Martha Rcderin. Pap. 46.
^rlnharil Boeder von Dlersburg.
■B .AuiTust 15- Der Küfer Martin Uetiufter in Oberaclionrheim
ndie gegen Reinliani R. t. D. erhoben» Beschulili^ngeu zuräcV 47.
fieocv Friedrich Boeder tod IMersburg.
1$34 Mai 28. Karbbnrg. Markmf Kriedrirl» vnn Baileu emctint
(Wnr Friedrich R. v. 1>. «nm Iloftn^^wtwr lein« Sohnw. Frie<lricli. (Dawi
IIb Brwf dp» M. an fi. Vt. R. v. D.) Pap.-O, S. -ts
|«jt^'JB. l»ie Bett^ltcrti&g d«8 Oeorg Fricilrich und des Eriedrirh
l-t. IK kB einem Manngericbte weyeD des Philipp Reiuboldt von Miiu>l-
fcrtr. 4«.
VvTKbledesca, Georg Friedrich R. t. D. betr. 60.
id62
Iftenbart
leeo—trs. KoDtraktca- Protokoll -UrkunJen über Kauf ■od Verbvf
Ton (iotem aeiWi» d» Georg I''riP(lricli K- t. D. — KheberctliiB^cfl rri-
ftclico Diprsburger Bfirgeni uaJ Dürfferianeo) Pup. 51-
IMl. t)er {Roedersche) Scbaffw^r Bti|)recht KfiubAni ku Stn»-
bürg aehr«ibt Junker O. Fr. <1. Aclt H v D. ub«r di« HnUotieUliinx im
KUfK ''i^r RatiwmlluRiscbrn Erlwn gejcen das Hospital StcpbauftMeB,
eioe GeWfordeniiig beir,, imd über auderai- 52
IfiGS NoTember 24 Stnnbuiig. Urfctmde dvs Georf Friedrirb R t. D
bber «inen PAtrdelauf. 6tf.
1067— tid- Slreitickehen Kwiscb<!ii den Erben des Georg Friedrtd
R. T. rt. und N. Scbcide vaa LaLr beir. M-
Georg Boeder toii Diersfanrg.
1688 M&rz 22. Zabcm. Bisf-hof JubnDnee von SincsbuiY sttilll Omh
R.v.D,, der ihm n«un Jahrr treu gtslient. einen Reuehrinf aii3. P«it.-0. & »
Wilhelm Frle«1rleli und Johann Philtpi) Roedi^r y<
Uiershurg:.
lä. Julirhundort. I'rrsonalien, Wilhelm FrJcdricb und Jobuui
R. V, Ü. betr. (mit Amjilwu üivr die VnrfahfBii Wilhelm Friwlrithi'
Die M'itwe das Egtmuir Koeder von Üiersbnrs ui
Karolliie Roeder von DIersbprg, geb. v. Griesheim.
IH22, — i"4ti. ^Venritmungrn" dor Vi'hwc ilos £811101/ K. T. D. I
der Freifrmi KaroUni* R. r. D , geb. *od Griesheim. 57.
Georg Friedrich Roeder von Dlersbarg.
18J8. Daa Ableben des Generalmajors Georg Friedrich R. v. U. l>ciT- '
II. Die Roeder von Rodeok.
IßCO. t'än H«tl, enthaltend das Verzeicbnfai der Ztosea, OObv ■
UeKenden Oaicr des Eberhard R. t. K. Pai).-0 1.
1561 Jali ]&. Zweihrucken. Ffalzgraf Woirgaog bei Rhein
Fricdrirh R. t. lt. alit den LehfODiiAKer de« Haas DiiMrich B. v. fL_
einem Uuuleben tob 35 0. (die jährlich m Weihnachtea tod den
Bier^gefUlen gexahlt werden sollen}, abl<)sticb mit &00 H- l'ap -CoyiS.
1561 Dejtember 3. Alit Martin von iVbiittern uod Sehw&rMch (•'
belehnt Philipp Kaemmerer iKammerer) vuu Wornis (•bs\ geitaaBt
DalbciK (-U-), ab den Leheiwtrtger »ejuw Schwagers Hana W*tri^
V. R. mit elDeiD Lehun de« Elosten SchwantwA, oAmlich mit vioeo P'
zu Moos (Mos). Pap.-Copie. 3.
IRM Februar 29. Graf Phiüpp ta Ebet»t«i» Ix-iehnt PhUI
m4>rer von Womu, eenannt rnn ihilberi;, ak den Gcwalibaber nea l
Pietricl) R t. R. mit eiuviu Maiinlvben, ninlich mit ^enanateo Ol
au Ualbpratung (Siiuthrim), Ualimühlen, Kartung t-ti- Siuiheijn), üt
holff-n, Milllliofeu (Siusheiin) und Siiuhetm (-«fm!. fAp.-C'opt«. L
1594 XüTPiiibiT 13 Heidell>prg. Kutfunt »iediicb von der Vit
belohnt Hans Difirich R «. H mit filtern Mannleheu. nlUuUcfa mil
im Wornuer BiDtuni Keleiteneu Mublo zu Pleldogeu, welche nifi
V. Turcbh^iin und darauf denen v. Zciskeim (-aisa-) xa Ldus
Pap.-Copie. 5,
ArchivalJM aar Fretberrcn Roeder von tHenburg.
intiS
Ifinn Januar 15. Hddelbere. Kurroist FrinlHcb von der Pfalx
t't&» um) H<>liiLartl R t. D. tut dirtD LiMiich vom 2 Januu
|1 ^ mit den durdi dm Tod dpä Pietnch H. v. U. der FMx
getailfxitu (tut«ni, sie tnAchun dem Kurfürsten eine etnealo^lte
ztuwoilni, •US d« maii ihre Verwwidtsclisft tnit deD K, v. Rodeck
koniu! P«p.-0. S. 6.
10O6 aofh dem 1&. Januar. Nit^liiiui und Reinhard H- t. D. gehreiben
jlnrftirrt Kricdrith von der Pbli^ sie köuuieu ktiu« .schriffilichp Getiea-
Hfiiin' eiiifcich^-n. aus der sich der Grad ihrer Verwand Isi-holt mit denen
E, Bodeck er:Kfll)e, doch Btammlen die l>ierft»urii und KodcH^k von der
nuBÖto Rdder ab Vif Trennung sei aac)i Erwerbung der BesitEuujten
Meck und IHenbur^ eiD<|!etr«ten. :jie bAien deslmlb um die .renoTatio
breitilomt tsnqnam fendi tuitiqBi**. Fap.>Concept. 7.
Iti06 Api-il 9. KarUborg. Markgi»! CieorR Friedrich von liaden
idiRtht Nklau* und Keänbara B. v. 1>. auf deren Gesuch um Beleimuns
■tt dfn ilnrch den Tod des Bans Dietrich R. v. R d<^r Hark^behiin
UÜBielUlmen Maruüeheo, m«- mischten ilt-n Maikfn'xfen eiue genealO)pache
Jen, ans der man ihre Vt-rwandtschafl mit den R. v. R.
. t»i>.-0. H. 8.
yr^ahrliDiuien. ß«ricfat Über daa Leben: Scbloas Rodeck. Pap. 9.
B. Orts- und Sach-Rubriken.
I. Briefe.
1571—1612. Kioc gBtu« RHh« von [triefen (17 Konvolut«). teila
fiaiBeiiange)e{«nbciti5n, t«ila GcschJLftLiebes betr.
II. Buhl.
ITSft— SA- Verlnkf«- zwischen den U. v. D. und der Bilbler Gewerk-
i4tlk nwl tichriftfitackc dazu. 1.
ni. Oicrsburg.
14M Aogiut S. Der judex curiae Argentinensis urkundet, daw Johanne«
iRAuluim, Manxmeister za Slnstbar)?, nnd denen QemilUin Main-
VoIcKo Wunnsser eine j&briicb ani &. Atuuat (am St- 0»wald-
n ni zahlende Giilt von 80 so). Denare verkauft habe um die Humm«
8, 10 sol Denare, abldHÜcb mit derwlb«n Summe. (Auf der AuMeo*
I de» I'ergament« dieser Urkunde sieben Angaben Qber D. und Reicbeo-
i). vo 1.
'17EA — BS. Dienburger (ieoieütdeeacheiL 2.
IftiO— 32. AUgpnieine8(>.B.Gorii;h(8barkGit; GrundherrUchkMt i Rech-
dar Gt-meiuilf D.; Streitigkeiteu mit Ül>et«chripfheini u. a.) 9.
" 1905—18(7. Akten, betr. den Abzog vou dem YermOg«» der ton
^AanmodemdeD. i'ap. 4.
^■llOS — IH. BeechrcibongeQ des Dvcrsburger und des \VU<l)>annej der
P^. D. — 8teaemgtst«r, — Veraeichni» von Oat«rn. r>.
17«B_taa(>. Akten, lieir. das Bergwerk (Siein-Koblen.Grobe) zu D-
t797. Di8 Sietebobleograben iu D. betr. 7.
lUO— 21. VerbaDillungcn über die AoM-haffung einer FCBOffcUw Ar
••Oft D. Pap-O. fi.
gi6i laenbarL
1821 — 32. OrdnuDgfQr die SchornGteinfeger im Kinzig-Ereise; Schreiben
betr. das Kaminfeges zu D. Pap.-0. 9.
1578 — 1747. Schriftatacke, Dieraburger Bürger betr. — Gemeindf
D. Pap. 10.
1617—1731. Akten, Diersburger Bärger betr. 11.
1760—66. Diersburger Bürger betr. 12.
1822— S7. Akten, betr. die Gebühren für die BargerannahmeQ. Pap. 13
1699 Norember 26. Eheberedang zwischen Jakob Aberlin von D
and Frau Agathe £eller, der Witwe Michaels Keller. PO. U.
1601 Juni 24. Eheberedung zwischen Mathis Bursch, Bürger in den
Thal D., Witwer und Lucia, der Tochter des Hans Jost, auch Bürge
daselbst. PO. S. 15.
1606 April 23. Eheberedung zwischen Mathis Bnrsch, Bürger in
Thal D., 2 Mal Witwer und Antha, Tochter des Jakob Feist „tn den
Ibelbach, Wolffacher Amts". PO. 16.
1613 Mai 80. Eheberedung zwischen Mathias Faisst aus dem Diena
berg und Katharina, des ehrbaren Andree Waltter aus der Norderaeb
Zell im HarmersbachiBchen Gebiet. PO. 17.
1614 ff. Verzeichnis von Eheberedunsen, Mannrechts- und Abschieds
briefen, Inventaren und Testamenten und andern Urkunden, Diersburgei
Bürger betr. Pap. Abschriften. 18.
1615 Juli 25. Eheberedung zwischen Martin Fautz, Bürger im Thal D.
und Francisca, des ehrsamen Michel Eichhorn, Bürger« daselbst, eheUchei
Tochter. PO. 19.
1629 Mai 30. Eheberedung zwischen M&ttheiss Bletsch von D. und
der verwitweten Katharina Faisst (Feyst), geb. Walter (Waltter). PO. 8.30.
1630 November 10. Diersbnrg. Eheberedung zwischen Jakob Füg«
von D., dem Sohne des Vogtes F. daselbst und der Wittwe des Bürgen
Georg Cunnz, Othilie Cunoz, geb. Oberlinn. PO. 21.
1738; 40. Forderungen v. Roeder'scher Unterthanen und Beamcei
an die Herrschaft D. betr. 22.
1711 Mai 27. Diersburg. Kaufbrief eines Diersbni^er Bürgers. 23,
1760—98. Eaufprotokolle undVerschreibungen Diersburger Bürger. 24.
1740—44. Diersburger Bürger-Kontrakten-Protokolle. (Buch). 25.
18. Jahrhundert Indes Über das KontraktenprotokoU des Amt-
manns Balz. 26.
1768. Quittungen eines Diersburger Bürgers. 27.
1612 März 26. DieiBburg. Franz Sebastian Röder auf Diersbuig (-ss-
führt mit Beistand des Thafvogtes Christman Cuntz eine gütliche Ver
gleichung herbei in dem Streite, welcher ausgebrochen war zwischen Bl»s;
wechter, Bürger im Thal D., und dessen Hausfrau Gertrud (-audt) wegei
ihres in die Ehe zusammengebrachten Heiratsgutes. PO. 28.
1635 Juni 24. Der Vogt und Bürger und „Gerichtaverwaodte" i
dem Thal D. und Jerg Krantz von Nieder-Schopffheim bekennen, dat
die verwitwete Maria Stammen {?), geb. Blutschin, in Ober-Schopf heim us
ihr Vetter Mattheis Burckhart, Bürger im Thal D. sich w^en mt
ersterer erblich zugefallenen Geldsumme verständigt haben, und daas hiei
Ober beiderseits testamentarische Bestimmungen getroffen sind. PO. S. 2
1807 und 8. Die Streitigkeiten zwischen dem Stubenwirt Lehrer i
D. und seiner Frau Salonma, geb. Reinbold aus Lahr betr. 30.
ArrbtTttllfiB der FreiberKD Roeder von Dierabarg.
m65
1733 DcxfUibcr 2» TeBtunent d« Gfoik Sturtz in D. :tl.
1710— &2. Re^ur liber VrrtrAgc zwischen Dienliurgcr Rtlrsüm. S%
■-.'3—33- 3 AktMihpfti", cmhaHenil St-hriftaarke Gl*fr IMeusteMliwi.
[.'-.ri'urfer Fömer und Vögio betr.) Pnp- 83.
17S&. Die Rrneuerung der DTiltrI-llerhte zu P. S4.
1^ la JfthrhiindrrL Die Prillflhof« belr. Sh,
PV |T7i>. Akten, )i«lr. lü« ßefreiniiR der ßriitlx«r ran drilteQiKen fiofea
"' h D. T«o dem auf dieacD llü(&a lumeudcm Üriitvl. Fap.-O. Siegel. 3i>.
IÜG3 — 1A40. Akten, betr. den i>rst HeinileWlien, darauf MMer'sdien
EH'idK&lior zu f>. P*p. 87.
1867 Februar 3. Oß'euliurg uud Dierabury. Ablöcuunvonrag zwi-
«bro der iJmDrthi^mcliaft vnn Roeder tu I>. und Friedricli Tlgen, [lAsiber
«» U«fgules «Kauniers" zu l>. 36-
1409 Janniir ^. KuUcbdd aber die Reckte der Uetrwiliaft D. in
!!:■ Hpinihnll von Wimleck (WvndwUii li^t^mlen I^lien im
. iii|iU!ii (■lUiuijU'n)" iiiiJ über die Kivi:<ii|:igkeit der arm«'n
■t« XII i>.. > x-ili-i-^'bopfbi^iiii und Ol>eri«-bo|^thoirti. [')i|i.-4Japie. 39.
IS9I-l»{.'>ß, Aku-n, betr. die Frci/iigiKkeit v«o D. 40.
I9KE und 3. Die Fn,>jxucigkeit T«a D. und Oberscbopfbeim. 41.
'■. Dietuburif. Sclireilien des Ferd- Auguil R. v. D.. betr.
von I). ii»d <Hiei*bopfheiin. 42.
l^itf. Akten, belr. die Freiziigigkeit zwisrhen D. und Beichealwcb.
48.
Pie Itetintfiiiiu der Foraifrevel in den H'tldunnien d«r Oe-
D. 44.
17S1— SO- Dimtnirirer Frevehtraf- Einzug- Register. t&.
t713— 3V. Akieo, die Slraitigkeitrti ilbt-r diu Vntuvu xii P. Wir 4(f.
im NoTcmber 3*). Ita^lAtt. (Iriginal-ViTgleich zwisfbon der Familie
. RÖfder und dvrro UuUirüiaiwii tu l>- Ober die Pienburger l-VoneiL
^p -ft. Sii^ielfr 47.
IHSiV Pit! FronpAictiL der Gemeinde P. itint Hnfvreier I'hrrlifttis-
M SifFbenbiia belr. 4>.
IKM; MArx a. Diersburx. Vertrag «wischen der (InindlicrTMiinfl
ti. D. und der Otniciude P. Ober die Abb'wing der Fronen jii P. 4^.
K4H~A^. .\k(oii, b«tr iImi irecblAstreit zwiKdien der Fntuilte von
Iwd«- nad der Itegiennig wvgvn Erbcbong dw Ablöiang&iii»es tüi die
rteocn. S(>.
t7^— 24- Pie Klue dor R. t. D. bei der bodtscliaii Begientnc Ober
anmene Bienen Ini t-'ronvalde bvtr. &I.
lue. Akten. Iwlr. dm Fut^bsbftUI. &2.
|ffM_47. Akten, betr. die Pict«bnntrr riiFmeindeb^dttrintne. &8.
1477 Januar K Hani [tcnie tnn P. Oiemieit!^- ^cees^u zu ReydBS-
twlmiilj du* J'it ; > : Vi-dr» itl^de^ iltoderf, Jnnker Egnotff luder.
1d drr rflnre ' -n-). uud Junker llam R^cr ihn um
.tnb*!iHn<l'H i-reiiwi^rwi er ad Hb und eren straifbar
r ilftV. u >>tii-r->'-lii)pnii>ini (-pfi-). in llift Ronommeo babe.
af>rr ' sirm"" .Itiuluni biiW rfrhien wollen, In Anbetrarht
\. - ■ I n t-ie linbe, tla er auili die scbwen.' Strafe,
^ 11 wulleu. Iililioii J unklar Wilhidm Ijuidr-ck,
a ücugiuiboch, Jnnkfr Krasmn» Ton Uar7P<T»b»<li
. i..s'o. I«. y
Isenbkrt.
(HBTTiuparb}. Albrecht Wolfl* zu Hofwejer (Bofwtr) aiul d«r Scbulih
imd die li! iJcs Ork'hU t\i Obcr-Sthopfhcim tnfol« «ciucr Bitten an
Junker für Rut bvfunclea, dass sie iure Klue B|w«t«Ut imd itw
rechtTrnifiiii); tn ivcht der zit Tenr«^eii- Kr haM dBgv^eo »iora
gwrJitrgn;», KCgvii aviav Juukur itiiil ^üi« ^atxrii Tallmems«'' an Di
bürg mtiita zu unternehmeu. Weun er uticr kure oder Uog rtn^ anap:
an uo baboD sollte, so wolle ex hei «cioein t^idc svliuldis küi, eJr .«
nit funuimnmoTi, d&nn mit dem Stab, diir in ein iej^uer srashaffl
aiu wcnuiijj bet~. unil «« bei dfni hevenden zu lassen < wu daaelbal
Rei'hi erkanut wnnle. Kr soll Icrnt-r otiiic Wli^ra srinM* Uema
und gut tiicbt uu»f der Il»rr«chart Dlet^hno; TfrAuMi.Tn mirr
fiondcrn M^in we^n iitul wotiung, so luagf er lebt, uiiiler ioen
alle wiiii-rrcifi-. Ferner habe er in dem Kiiie Trlebdr geachworen
die liemgcliafl I^ir (Lurt') uod Geroldevck i-u-t uutl da^ (icricht zu
Schopfheim. IlAlt er seine Vprsnreehtinge» nkht. sn »oll sein lih ond
mImq Jtmkern rerfalleu, und ue soUeu ihu betraclileti aU eiaen
loMO m&D. PO. S. M.
1445 Mai 16. Der \aRt und die Zw6it de« (ierkhu i-n X* (Tt(
per^l beketmeu, daaa ihncu ^ufT ein iüt" g«nelilet u'i, das« Clcm Hau
hRUcJi 2U Tienperg im tat gesessen', einen ^seiter" t^^-brauchi habe,
nach dem ITrteil ws erwähntet! '<ericbt& .uit t^rccfai und ru klein
wen*. I>arauf habe Hans Itoder. ihr „^fiii^diiier jiinckher", Clet» »miti
für nemmi'D und entüdien'' wotleu, ulu'iti ium uul Bitteu ctlliclier^
jn-rBttti" stuti der vcrdfeutea „rechtUdiHn sirafT* ntifpriept. 10 ^^crt#
KU itebeu. Am-h habe der Junker be-otmiiiit. i"
4 Söhnet), weltiber „utsser dem tat von ua&^Tni
diMvni 10 Ö. geben oder auf sein väterliches Kmieii tfffKUTt^i. .•.■iu<-
demsacb Cleina Sohn Arboeast „osser den tal' liabe delien nolhm.
das genannte Oerirht ftlr Recht erknnnt . das» Ar)'--- • ......i-,
Janker 10 fl. xatile oder auf »ein viterliclifs Krbt<' '
darauf Arh ilein Junker Nein F>bLeil „mit mund ui. ;
Doch niKlek'li M>i voui Gcriclit fwigesotat, dau. weiui der Jn
wine Arntteute bemerken sollten, dass mit diesem Erbteil nji
^unibe^aDsen" «Ordo, dieser Art«ga&t zurackgegcb«» werden tolle,
äiegelfr. 6j.
l&6t}— 1811. reeisbarterOerichuprolökoIle. (18 Akleolieltr, Im
Bücher.) 50-68.
I67S'173S. GccDzni gegen Niedenchopfheim betr. Pap. 08.
16. Jahrhundert. Ein Heft, enthaltend daa Verzeichnis der Sw
zu P. m.
15^^1—161^7. Yerzeichnisae tdd DierBburgcr, ilou Kloiter Suhunm
den Heiligen en l^bcrsthopfheJm, der Kirche zu Niedencbopfiteln n
dem Stift« St. Marx zu Strassburg eiligen Bodauinse. 71.
1&S5— MK Eine Gült zu I>, lietr. 72
1690 Juni 2i. (.'laug Iscidiut und -ileügco Gemahlin EathariBi io 0.
verkaufen <b>r TerwiiM-etri"!) Mu-tha U. t. I)., b«I>- Hettsctmlk. vier ft]||«l■^
lieh am 24 .luni la zuhloU'Je üoli von 5 ti. um die ?^umuit' Vüu \'*^^*
ablftsiich mit derwlhl^n Siiinme. (Auf der Uückacite ist \cnwtki. d»ai»
GQIt am 7. Min lÜSD durch Franz beba»liaa B. v. D. abgda^t bt.i 1*0 ^
15dT. KtKhnung Aber die iJiersburger und Itek'hcubacher Ge&lk. *^
läl2 Mar 8u. Lahr. Gen Amtleute der Ueirtefaall LaJu-MaUktf
liearkunden die Abtfisune cen Uoden- und Ueüigen-Ziuse acileo» Ja Fe*'
Bastian ß. v. l>. und gen. Bürger tod D. PO." 76.
17. Jahrhundert. GüUbneh tat D., Dofweüer, Xnin- iiwl (M**
achopfhetm. 76.
Artlibabeo der Freiherceo Boeder voa IMereburg.
ffl67
ITISMai li. Offvnburg. Vi-nvichub di-r v- Roeder'achcn GrfftUe. 77.
tCL «md l!l. JaLrbnudcn. Verscbiedcnm; Dlenbui^r ^^ch&tzuRf{;
ilmt^vT OeWk; Forjtfrevcl; Reiclirnbacher GeflÜle; AbrwhnunKeii
^I'ienburger Bargiin; Jigdrechte n. ■> 7A.
17'^ Juli 23. rienbtirg. Vollmacht für dm IfArnr Marx iu lt.,
^«erwiiwoteti Freifrau R. r. D., geb. von Dünnem, und ihrer Juiiefür
Ursun ftUÄ blrassliiirg riiic GUlt Ana deit Dicrabiirger GflMlen
Jen. T'J.
'Iflia. I«* Djfrtliurgcp Gefillle betr. 60.
tlSia ff. Geftlle Act R. t. D. betr. 81.
[161T FebniAT 12. Offenburg. i'.TliLsa de« Groäüberzoglicben Fiiuuu-
riuma, di« Eoucit&ditfuug (tlr aufgohabcue GewerU-RecojiuitioDeu
lAüT KuninfiHcrd, vom Luniuen&ammelii und von der ^Vtlaetul1etste^ei
lldlf^M. rii« Entwhfldigiing for rerlorene CrfilHc bMr. M.
Il830 — HS. Die Aiifhebnng der Ijeibetg^iucbartBgvfäUe und dir ECtit
liguog hii-rfur botr. ?4.
1834 ri-niizloT IS. I>i('ribui|>. Emeueruog diT Gülten, K-innen uod
BtdOuiiu«, «elcli« di«- Freihcrrlicb \. Ko«der'Bclie Faiuilie im Ttuil uitJ
I>icf P. jAhrlicb Aflf Martini von gciuianti>ii Hürcn und Gätent b4.-zii>ht. 86.
läU— 29. riwrslinrger Gpfnlle ! Ilinttiräasi^plder der rhmt«n betr. 86.
[1834—47. Akti>D, betr. die .-Vnniihincn und .\niuihmgrlder ton den
io I>. »7.
[l69S. Aktes , l^etr. eine GQltforderung der GnuuUienscbaft von
■o mehrere Borger zu I>. 8rt,
ie34 — 38. Akten, betr. die Aufhebang der «Iten Abgaben. 89.
^1S37— 39. Akten, betr. die Ablösung dct Gülten und BodttBsiiue xa
9a
lesie. Akten, betr. die tqq den R. v. U. io I>. au eriiebeodeOeOll-
91.
1638 — 40* Akten, betr. die Kindchung der BadeDEiosablusmigigdder
" 92.
r^i^O Akten, betr. die AnfbeUuig a&mmtUdier Sta&d(s- tind gruad-
ebrr AI>nigBre«:hte. — Otwraicht aber die seit dem I. Januar UKK)
Fdia K. r. I). besosenen AbnitgagefilUc. 93.
llQSU— &7. Akten, betr. die Ablösung der Anoabmegelder. 94.
'1544 Jaoi 11. Hichel Ilumel lu Sehnttcm verkauft den Junkern
olff Qul Amlre« K. v. !>. sein Gut iu !>., dod ihm einst die bddn)
'itDktr cur leben&linglichen Niitznng verlieben hatten, um die äiunme
loa 7 d ro. 9ri.
I!k4i Okulier 31. Waldbuffa, Tochter des verstorbenen Gorg Bucheller
lad drmi Klieinanii H.tiijj M<-iitlu zu I>. verkaufen itUe ihnen TOt) Gorg
BübeUer frlilirJi aiigirtilli^teu liegenden Gbter dem Junker Andre« R. y. l>.
Ha die Summe von 15 H. 1*0. S. Uti.
I9i&9 — lAt^ Kauf vi>n grtiauiiien Ueeitaun^n zu I> seitens des Junkers
oiS ß V I>. — Aiidtrss R. T. D. Klirelbt Frau Clam K. t. V.. der
ti'idttr, du* I.elit;u l'adiur^t betr. Frani K. t. I'. »chrOihl
ir. Kt-nttaiii vuii lk'rus.-!hoflrfn, nbpr ein von Qiiiriii Gaagolf tu
■t '-rnM Srhreiben. — Di« verwitwete Frau fonra von
{.i. itiii'm Veiter Llaua R. t I>. Aber ein von ilirer
er. Fap.-i
jaBS Isenbart.
1694 Dezember 31. Die verwitwete Cooera von Cronbere {Chron-
bürg), geb. R. v. D., urkuodet, dass sie mit dem Beistände and Rate ihres
Vetters und Vormundes Jakob von Bern und ihres Vettere Claus R. t. U
ihren Brüdern Geoi^ und Reinhard R. v. D ihren Teil an den Wäldern
der R, v. D. um die Summe von 83 fl-, 5 Batzen und ihren Teil an den
Reben, Ackern, Wäldern and Matten der R. v. D. um die Summe tod
150 9. verkauft habe. PO. S. 98.
1609. Streit über Diersburger Güter betr. 99.
1630 — 1715. Die Besteuerung der Güter im Diersburger und Schopf-
heimer Bann. 100.
1656—59; 59. Ernst Ludwig R. v. D. verkauft seinem Vetter ü.
Friedrich K. v. D , tl. Jung., den Schreiberacker bei D. — Güteraustausch
zwischen G. Fr. d. Alt. R v. D. und G. Fr. d. Jung. R. v. D. (Gülten zu
Bolsenheim; das Egenolpbsgärtlein ; Schreibersacker). 101.
1672 Mai 8. Niederschopf heim. Schreiben des Vogtes Balthasar
Merckel zu Niederschonfheim an den Junker Johann Karl K. y. D. in
Lahr, die Umzäunung der v. Roeder'schen Güter betr. 102.
1726 April 24. Diersbui^. Beschwenle der Gemeinde D. gegen ihre
Herrschaft, die im Besitze der v. Roeder'schen Familie befindlichen bürger-
lichen Güter betr. 103.
1726 — 40 Beschwerde der Gemeinde D. gegen ihre Herrschaft, die
bürgerlichen Güter betr. 104.
1752 Februar 20. „Erneuerung" der Diersburger Güter. 105.
1821 Juli 9. Offenburg. Die Grundherrschafl vou Roeder zu D. über
lässt Johann Wftlde , Bürger zu D. , ein näher bezeichnetes Stück Feld
gegen einen jährlichen Bodenzins von 6 ü. 106.
17. Jahrhundert. Beschreibung der Herrschaft D. 107.
18. Jahrhundert, Die Errichtung eines Hochgerichts in D, betr. 1#.
1834—51. 2 zusammengeheftete Aktenhefte, enthaltend die Akten in
Sachen der Grundherrschaft R. v. I). gegen die Gemeinde D., Holzfeid-
forderung betr. 109.
1816-18, Akten, betr. die von der Judeuschaft in D, an die GninJ-
herrschaft R. v. D. von jedem geschlachteten Rindvieh abzugebende
Zunge. 110.
1821 — 53. Akten, betr. die Bürgeraufnahmen von Juden in D.. die
Einkaafsgcliler der Bürger und Schutzbürger, Rechtsstreitiekeiten hier-
über, Heiratsgesucli eines Juden, den „Riickersatz" zu viel bezuilter Bürger-
Einkau^gelder. 111.
1824-27. Das „Todfftll-Geld" der Juden betr. 112.
1819—27. Kriegsbeiträge der Gemeinde 1), und Meissenheim; Forde-
rungen der Gemeinden Hofweier und Nieder-Schopfheini an die R. t. D..
die Abzahlung der Kriegskosten betr. 113.
1743^00. Lehenäcker Verpachtungen. 1 14.
1839—40, Akten , betr, die Ablösung des Zehnten von den Diers-
burger Lchenäckern, Pap. 115.
1770-79. Diersburger Lehenrechnungen. HO.
1738 ff. Die Tiergarten-Matte hetr. 117.
1761 März l. Diersburg. Ferdinand R, v. D. verkauft Matten an
Georg Heitzmann in D. 118.
ArcbiT&licD der Fretberren Boeder toil Itcnliurg, „gg
IHe .FrattCDmatte" (swiMben dea Geneimkn II,, Ober- nnd
•St-b(>|trhdtD gek-geu) betr. 110.
r Wfirshurg. l>orich. KMlsrulu-, Karl, üeorji und l'hilipp
ilen Kommcrbvrni odiI Major IC v. 0. auC Meiu-n< ö
rn:>i lft2S) mü t?iner im Ohertliulti zu L», gelegt^Dcn Hprt-
ilterfiir i»[ an tlti' gn>atnte FaiuiÜL' ron Koetlcr eine Stimme
' rlicb ftuf Martini xu ziüilen. )2u.
II. MeduiiintBKcheti iriebamnifn; GeburUb&lfe; VeibaBdluuxea
der Chnk-rai. 121.
l-"3. Kaufbriefe üb« den Pluuwelbof (Blovelhoffi xit I). 122.
1730—^. DienJmrger I'oltKdsaebeii. lää.
1820. Ilic Zutcilting in OxXn l>. zur Poslbalierei zu FrieeM-
I. 124.
ItTS— Bl. Uit lU-bcn im ilageiidori) »od St«rlzliiu ßrabeo Mr. I2&.
t^twurf tfines Verlrniies mit eiueni Kebmann. 126.
Mirz 10. Stnuisburtr- Kalliariiia Maria It. v. I>., geb. Bäckin
Ili«iin. Witwe, vrrkaiifl ltelH>n in D. 127.
'•'' AiiKtiil '2i. ^Vii'lioli>iivim (WyboWbcim). äiisaona Ursula von
:i (-ttien) iiiid Aitna Katharina Miltizin von Ronftzhoim (-Stz-).
V. ])., üi:bret)>cii ibrfiii Vi-lltr Karl II v 1>. in I^abr üha
u uud \l\nm BniikT CiNiq: Wolf R. v. D. imrli den Tode ihrer
dM StadleiiieiEtcrä l'rtinz SetiaMixn K. v D. in Strassburg und
geb. Zorn ron l'lobslioiin (-SS-), sugcfalleiw ReMi<>fe
ICW Jiini I. «wtrlitlidio Taxation tWr beiden (»«bllMfe «u n. 129.
[-ii' — -i'i Akt«», t)Olr. die lUtipoDMibuiig der Kvaiigcliscb-LullHTi-
Ituu i'iucr e^1lnf|rf!liiche^ Kir^rbe nnd ciueü dazu güborigen
1. a 13«
ITl4 Juni Id. Piereburg. Vfrordnuns des Jobann rbilipp Wiltiflm
», l> ober Vertritffe wischen ('bristen und Juden itn Dteritliurg. 131.
IS12ir- Dt« SJig:niäble zu P. b«lr. (Ziusrv^ster). 132.
16^ — l(;r>(i. I>ic]n)derMUhicinI>i<!rsburggi<harigfnGftIl«iibt<tr. 133.
T>^ir^ Anril dii. (fffetiburff. Dus (irfwuberzo^licli liadisciir Direktorium
r.ii»-i teilt ilen tu
miidlicrn^n K. v D. mit, dasa nacb rinem
Miiiifci^htitns di<« Innern die I'farrei Obcrwcicr i&hrlirb lar
' luuD der tj^bull« 60 tl. au den katlioludteii Scbulleliror 211 U.
1. an den kaUioU&dieu SchuHtibn?r »u Oberwcicr 7.» enlriubten
isla — 16- Akt«), bvtr. die l*ri»eutation dvs I^ebrcrs Johann Fried*
[Sdualdt an div i-Tang<>liacbL- l^cbtile ta D. ISö
"'> Akt«». Itctr. die I'rlsrntation dra L^hrna Johann Meyer
(•rheini an ilic katbolisdie ^»-hule m P. I8fl.
!■''..'>•. Akte», b<Ftr. die kalbnÜMbe Schule vu iL 137.
IlS. .TnhrbnTcIrrt. .\nszHg aas der St^hnl-CompeienE-BeschrFibittig der
■■ in I». ISS.
■•.V .\»szuK aus der Hchtil'Coiii)>elei»-It«srhreibut>g der
bru dchulc in U, ISU-
19, llfflcnlntriii Du rirftMb*rzogIifH Iwdi-'- liir^kirt.
ruhet teilt dem Frelhem» K v I'. di. ing
.1..^. dcd Innern iib«f die Beactiting da isracht.. .. - :ditit-
n 1> mit. 140.
n)70 laenbart.
1634. Beschwerde der Grundherren R. t. D. wegen der Schulrai-
Ution. Ul.
1636. Schreiben des Grossherzoglich badischen Ober-Amtes Offenbnrg
an den Freiherm R. v. D., den Aufwand der Gnindhenrschaft von Roeder
an die VoIkBschulen in D. betr. 142.
18S6 — 68. Revers des Gemeinderates zu D. über 5 fl. 24 Krenier,
gezahlt von der Gnmdherrsch^ von Roeder für die Diersburger Indostrie-
lehrerin. 143.
1657 — 59- BescbluBS des evangelischen Oberkirchenrates in E&rlsnifae
über die Besoldung des evangeliscfaen Schullehrers in D. — VerhandlnogeD
über die Besoldung des evangelischen und des katholischen Schullehren
in I>. und über die Rechtsverhältnisse des evangelischen und katholischen
Schuldienstes daselbst 114.
1861. Gesuch des Waisenbauslehrers Gott&ied Grössle in Lichtenthil
um die Übertragung der ev. Lebrerstelle zu D. (Dazu zwei Zeugnisse fOr
G. OröBsle.) 145.
1861 Januar 29. Mannheim. Gesuch des Unterlehrers Th. Kamm in
Mannheim um die Übertragung der evangelischen Schulstelle in D. (Dun
ein Brief.) 146.
1861. Der Unterlehrer Heinrich Schickle bewirbt sich um die ctu-
geliache Schalstelle zu X>. 147.
1861 Februar 2. Lindelbach, Gesuch des Hauptlebrers Philipp Zitier
in Lindelbach um die Übertragung der evangelischen Schulstelle lu D-
(Dazu zwei Zeugnisse fiir Ph Ziegler.) 148.
1861 Februar 9. Welmlingen. Gesuch des Lehrers Geore Wilhelm
Fischer zu Welmlingen um die Übertragung der evangelischen Schulstelle
zu D. {Dazu ein Zeugnis für G. W. i-ischer.) 149.
1861. Akten, betr. die Besetzung der evangelischen Schale zu D. \^-
1661—67. Akten, betr. die Neubesetzung der evangelischen Schul-
stelle zu D, Bitte des ev. Lehrers Beisel an die Grundherrschaft ua
Übersendung seiner Zeugnisse, Akten, betr. die Neubesetzung der katho-
lischen Schulstelle zu D. 151.
1877. Felix R. v. D.: „Der Stein zu Diersburg". Freiburg i. B.
Buchdruckerei von Lauber und Mehlhase. 152.
1588—1629. Akten, betr. Steuern und Abgaben. 163.
1729—38. Diersburger Steuerregister. 154.
1800 — 22. Diersburger Einzugsregister. 165.
1813—21. Grund-Steuer-Zettel der Grundherrlich Freiherrlich "n
Roederschen Familie für die Orte D., Hofweier, Reichenbacb und Schntier-
wald. 156.
1662. Grundstenerzettel der Familie R. v. D. Steuerdistrikt D-
Steuerdistrikt Appenweier. 157.
1827—33. Strassen betr. (Herstellung von Vicinalwesen in D.; An-
legung eines neuen Fahrweges dort; Weg von D. nach Oherschopf heim.} 153-
1582—1610. Abschriften von Schriftstflcken, Streitigkeiten zwiKbe"
den Gemeinden D. und Niederschopfheim betr. 159-
1465 August U. Der Amtm&nn Andreas Rödder zu Lahr entscheidet
einen Streit zwischen den Dörfern D. und Oberschopf heim über ihre Kirche
und Almenden von Wäldern und andere Streitpnnkte. Pap.-Copie. 160-
1455 — 1648. Bannstreitigkeiten zwischen den Gemeinden D und Ober-
Bchopfheim betr. 161.
Arebivfilien Jcr FmhfTTen Boeder yod Dicreburg.
n71
MAJ^— 173A. Bunmrehigltetten zviachen deo Oftnelndeo D. und Ober*
«iwpnipitii beir. 162.
1575 -IIKH. ScbrifUtAclie. WU. Banmtr«itigkeit«n xvncbPii den Ge-
maitn I>. and ObenchnpfliMiii. I«8.
1764—60. Di« StKittgkeiien ivischen dm Gemeinden [>. und Ober-
A$^hüm Ober Proibenkosun. 1&(.
ITBA- Waldvertra^ ewifi<?b«n dm Genwinden f). nnd Oberschopfbeim
1766—67. Di« Waldblreitigkidtea zwiiebin den Gttwlildto D. nnd
hApflieim betr. liiti.
17IJS — c>7- [He StmligkpttcB x«ticti(>n den Oemfinden n. und Ober-
Ober HitlxWrpchtiiiiiing b«tr. 167.
Die f^trtitiglctiU'i) nrbclicn den Gcni«in<len I>. und OlieT'
tbor die .\bu-i)»iig ibr«r UAiine betr. 1<I^
ISaii. T^ Vertie|K?nbebaJlc«n im Ditntburgcr Bann beur. 1(19.
Mia OemeindMrdaan^ für Dlorsburg, 170.
16. Bml 17. Jtbrbnndcrt. Polix«iv«rorriminnen fBr Diertbufg. 171.
1730 Jani 30. ätnuibiir|[. Grundherrlicb« Verordnungen Rlr di«
n. 172.
I73B. pDliKeivt>rordnuni* Tur die Gemeinde Di 178.
1706. I^icnl'unter Keuerorduuog- 74.
I9>> Juhrbiuiderl Dienglordoius für die Unicrthiuien der livri«« R.
176.
19- Jahrhonderl- PoliceiordnupR f(kr Christen und Joden. — Forvt-
Jafilordnang der Ilemchnll D. 176.
laSOL Verbot der Beweidung der t. flooJürschca MMten. 177.
ITM— WI. ,W,'inl)qrhlwn.- Pap. 17i*.
Juoi !■(. EH^nhnri;. CI&ub It r. |). »chreibt Abt Jftkob von
ober die Heii7*hnieo in D. ITfl,
1B22— 31. Vie Streitigkeiten ciriscben den H. v. IX und dem Kloster
tcm Über den dem gen. Kloster zustebenden Ileoxehnten in D. IM.
17C7. Den Dienbnifer Xenbrudutebulcn betr. 181.
Foruulu« zu Beeidtguugen fftr Zebnunfteber oitd Zehnt*
I'ap.-Copien. 182.
im — 29. Akten, betr. den Bejmg des Noval -Zehnten Ton einem itn
D. Uegenden xu Ackerfeld «utgeateckteo Stuck« des Ober*ädiopf-
Oanrndewklde». IMt.
i. Akten, betr. die Abloeunf dn Nenbrnch-Zehntcn n D. 184.
IV. Friesenbeini.
II Jkhrliaodert. <'oni».lb«ch; Abnchriften »on Briefen und «erirbi-
EatichddungeD . Mir. die Streitigkeiten twiM-lien deu R. t- P.
riti nnd d»r Gemeinde F , beiieb. dem Klnvur Miuttem «oder-
1.
1484 HaI 10. Uhr. Friedons-Tnftnimeot In dem Streite svtBclwa
Brtdem n»na uimI Ludwig K- *- !>■ und der Gemeinde F. (Frteten-
m72 laenbart.
hetni) um einen Weidgang in einem Wald („dar iim der giessen und das
gerüt ligend"), der des Markgrafen von Baden Eigentum ist. P.O. Xo-
tariatszeichen. 2.
1484 Juli 27. Baden. Markgraf Christoph von Baden entscheiJet
einen Streit zwischen der Gemeinde F. und den Brüdern Hans und Lud-
wig it. T. D. um Weidgang und Zufahrt im Friesenheimer Walde und
um die Klage des Junkers Hans gegen die von Friesenbeim „umb ettliche
zugelegte werte , die er meynt , inne sin ere und glymff berürend'.
PO. S. 3.
1485 September 16. Lahr. Der Schultbeiss Cristoffel Scbwicker zu
Lahr urkundet über ein in der Streitsache der Junker K. t. D. b^q
die Gemeinde F. (-sennheym) Torgeuommenes Zeugenverbör. PO. h. i.
1485 Dezember 13. Der Landbofmeiater und die Räte des Markgrafen
Christoph von Baden befehieu Hans und Ludwig It. v. D., die von F. in
ihren Bechten ungestört zu lassen. Pap.-O. 5.
1485 Dezember 18. Hans und Ludwig B. v. D. bitten den Landbof-
meister und die Bäte des Markgrafen, die von F. wegen Übertretung tles
„holtzbowes" zu belangen, qouch solicb bevelhe, dem amptman x.ü Ijue
deshalb getbon abzestellen". Pap.-O. 6.
1486 Januar 31. Kaspar Böcklin, Vogt zu Lahr, bittet Hans und
Ludwig B. V. D , Gebrüder, die Mahnung gegen den Müller Heuii^in
Stüffeun (?) aus F. wegen Übertretung einer „Einung" bis auf die Ankunft
des Markgraten einzustellen. Pap.O. 7.
1486 Februar 2. Die Brüder Hans und Ludwig R. v. D. teilen Kaspar
[Biicklin , Vogt zu Lahr] mit , dass sie bereit sind , die Mahnung gegen
Müller Beunsslin StufFsun (V) aus F. bis zur Autninft ihres „gnädigeo
Herrn" ruhen zu lassen, Pap -0. 8.
1487 Januar 15. Der Landhofmeister Wilhelm von Neuberg (Nypperg)
schreibt den Brüdern Hans und Ludwig R. v D. über die „Rügung"'
eines Knechtes in den Wäldern, derenhalb die B. v. D. mit denen von F.
in Streit sind. Pap.-O. 9.
1487 November 23. Die Brüder Hans und Ludwig R. v. D, bitten
den Statthalter und die Rate des Markgrafeu. den dem Amtmann zu Lahr
erteilten Befehl abzubestellen und die von F. anzuhalten, den Bestim-
mungen des Vertrages gemäss zu leben. Pap. 10.
14>i7 November 24. Die Stattlialter und Bäte des Markgrafen von
Baden schreiben den Brüdern Hans und Ludwig R. v. D , dass sie dafür
sorgen wollen, dass ein Tag zur Entscheidung des Streites zwischen den
B. v. D. und denen von F. angesetzt würde, Pap.-O. 11.
1487 November 25. Die Brüder Hans und Ludwig R v D. bitten
(die Statthalter und Räte des Markgrafen von Baden), den dem Amtmann
zu Lahr jreschehenen Befehl (die von F. zu banthaben by geaprochner
urtel) abzustellen „und mit den von F. zu verschaffen, stil zeateen" oder
das Acker-scbätzen zu lassen „und das gelt, wye ergauguen Jar gehalten,
zelegen". Pap.-O. 1 2,
Ende des 15. Jahrhunderts (wohl 1487 November). [Hans und Lud-
wig K. v. D.J bittet den Vogt (wohl Hans Voltz zu Lahr), einen Tag an-
zusetzen, zur Entscheidung der Streitigkeiten zwischen ihnen und denen
von F. (Fryesenheim). Pap. 13.
14S7 Dezember 15- Hans E. v D. schreibt dem Vogt Hans Voltz
zu Lahr, er möge die von F. veranlassen, bei dem Vertrage still zu stehen
bis zum Austrag des Rechten , dann wolle auch er sich an den Vertrag
halten. Pap.-O. 14.
ArcbJTiÜen der PteUi«rr«D KwJer toii Dwrsbiirg-
»73
rv-j.'iiil^r Ifi. Haas VnU«. Amtmann ?.u Talir, aclireibt den
! LiidwiK H. ». 1)., »if mfKtiKi'ii die \<ta iliiii cefuitoea
^VvDÜliu uiui (leaüeii bolin ^iiß' «lismal viUitcr Uiaig
odrr riv ^viTnlii biw litt' unnser zusammen kommvii, wie lUnn die
llK l>^etutM.>>r IK Die Suithaher um) die lUlr d(« MftrkgTufei]
JcD t>«felUen Uuu K. v. I>. bis zum Auttnig Ult Slmtigkpit«!! mit
«OD F. uldita gL'gen ilicK zu nntornehiDon. Fap,<0 iti.
14*«9 Mm *. Ba.K-n. Markfiraf CbrUtoph von Uaden teilt ileii Hrlideru
uud Ludwix I! T. U, mit. ilnS)* ihr Streit mir den I-t'uten von F.
''-■■ !'' Juni ^ul ttiHitai; xu l'rugrr tae fil luicii dem äoDiitag
■ tg), Tor dcui Horueriirbttt zu Itanen i'ntsrhinleD Verden
ide de* Ifv Jalirbundcrts (149üi0 Die Brfid«r llüiis und Ludwig
:i di-n Ilufincistor (des Mart:grar«n vnu Diuleo). sie vor den
Ia'Mc tou f. ;:ii iicliiltz«ii oder üineu xu gestalten, sii-h
' 6u erHelireo. I'up.-O. Itj.
i}4»t Ntivi'mber Irt. Der I^idbofoieiiiter Wilhelm Neubene (Xj*?^)
ii Brtideni lluii^ und Ludwig It. x. D. imf ilir ßitt^'^urli,
wedle diiifiu van K iiii-lit gL-Htiittt-'u, Fi-iudMJIt^keiti'n gi-|«u
1' (;u iintrruehmMi Aber auch die Kader »olltcn lin- tob V.
Reclileti niigostiiri Ukscu. I'ap -0. IV
■ rBilpr SO. Hans 11- ¥, D. bittet Junki-r Jobnun, GrAfiii xu
, uud Surwcrdf II und Herrn m I^iir (Ijoiri, gericbtlirti eiit-
Icu lAi lAssrii, ol> er „billicli gelinndclt" liat gogeu die von Heilig««-
Ucl|^ Ztlli'i. lue »irJi niiiil aji tieu /wi<u!hi>ii den lt. v. D, 9iiu-n«iU
gcB «OD t' (Krieeeuaet. lleilit^ciizoU uud Obcmcier (Ober VVihr^
Mjfteu Vertr«]! getuUcn hüben. I'»]!,-». W.
\l\*a MAt^ \2. IkT zur Eal&cbeiilimg dira Sirtiu-s zniMlien Hnu± und
iij[ IE_ * D. und denen \oa V. auf den 12. Mui/- IVJ'-i vor dem Amt-
Uorliborg uigea«izte Tag wird »ul eiuc iideRenere Zeit ver-
I'iip..u. ai.
■IM Oktober U. Vertr.ii; in dem Streitv zniRbcn den IlrUdeni
und I^iilwic ß. f. U. nml dt-neo von K. Über den Kricicnlieimer
Paj. -f-iJim-. 2i
V*a Jiiui iJ. Mrosinni tod Weier (Vr'iger) und Konrwl 0*ehid#{?),
Il«iti- zn IjiLr, Mlir.'ilH'u dwi BrililtTu Hsus und Ludwig R. ? P. ölier
ZiuAmmvii>)«lvunit eim.» (ierichu (tiFti die Streit i)(Iccitfn mit deueu
ip-i. fap.-o. a*.
MS(t& NoTmiber 3.V l>it> Awtlcule der Herr^cbift LoJir scbrviben dca
U«u uud Ludwig It V. 1>., duM sie Atbo^ract Wiest lu F.
{n) Hnl>r>ini lusseD sollen in seinem Hix'lite, Uolx xu lutuen
■puB-. l-np-U 24.
N'iTi iiil'cr :j& Hau» K. v. D, bittet die geminDteii Amtleute
' i.r. die \tn V zu vertnluKB, »ieb an den Vcrtra« xu
■ iuc Gr«a)tth.tiigk<*iien istgen ik It v. 1*. lu erlauben-
No^euber 20. Ilaxis R. r. 1). lritt«t die gcnniinica Amtleut«
cluft labr, Arlxticint xu F. niclit zn gestatten, ihm das äeino
Pap.-l». 26.
i Au^Bi UT iHuiiü K. Y. D.t bittet idie AmUi'Utc di-r Henv-baft
tliiiiil" «'•f •■r -ilmii ;itn 2C No\eml"er IMG — uOT ndltvocb
n). ihm mitnjieilcn. ob die von F in
,.1 wo dieser .üsftrag" Mattftoden »oll.
b74 Isenbart.
1506 AuguBt 30. Der Amtmann Hans Eberhard von Remchin;
Lahr teilt Hans R v. D. mit, dass die von F. geneigt sind, ihren
mit den R. v. D. durch den Hat zu Offenburg entscheiden zu lasse
fr> Hana R. v. D., ob auch er hiermit einveratanden sei- Pap.-(!
1507 April 20. Die genannten Vormünder der Kinder des vi
henen Ludwig R. v. I>. und die Schultheissen, Heimbürger, Gericht
und ganze Gemeinde der Dörfer F., Oberweier (-wihre) und Heilif
(-Ig-) Urkunden, dasB sie sich dahin geeinigt haben, ihre langjährigen
tigkeiten endgültig durch den Scfaultheiss und <ite Zwölfer des alten
der Stadt O&nburg entscheiden zu lassen- PO. S. 29.
1508 Dezember U- Der Schultheise und Rat der Stadt Off«
Urkunden, dass vor ihnen der Streit zwischen den Schultheissen ,
bürgern und ganzen Gemeinden der Dörfer F. (Friessenheym,) Obe
(Oberwyer) und Heiligenzeli (Helligen Zeile) einerseits und den geni
Yormündem der Kinder des verstorbenen Ludwig R. v. D. ander
über den Friesenheimer Wald und etliche Gerechtigkeiten darin
glichen sei. (Dazu eine Abschrift.) PO. S. 30.
1512 Juli SO. Vertrag in dem Streite zwischen Hans und L
R. V. D. und ihren armen Leuten im Giessen und gerütte einestei
den armen Leuten der Dörfer F., Oberweier {-wiler) und Heilif
andererseits um einen „gezii^k am Friesenheimer Wald ime Giesse
Gerütte". PO. S. 31.
1513 November 12. Der Schultheise, die Zwölfer und Heim1
des Gerichtes und der Gemeinde des Dorfes F. Urkunden, dass sie to
Junker Hans R. t. D. um den Kau^reis von 15C?) ä. n&her bezeii
Äcker gekauft haben. Pap.-0. 32.
Ende des 16. Jahrhunderts, unvollständige Abschrift eines Fri
Instruments (mit zahlreichen inserierten Urkunden) in dem Streit«
sehen der Gemeinde F. (-ss-) und Hans und Ludwig R. v. D. ui
Weidgang und den Zutrieb in der Friesenheimer Gemarkung.
Abschr. 33.
V. Gengenbach.
1602 Juni 28. Der Schultheiss, Meister und Rat der Stadt
Kilntzger Thal bekennen , dass Hans Brüederlin des verstorbenen
Brüederlin und dessen Hausfrau Elisabeth ehelicher Sohn sei, dass
Bürger gewesen sei und sich stets ehrbar, uffrecht, fromb, ehrlich uui
gehuten habe, wie es sich fQr einen Bürger zieme. PO. 1.
VI. Gerichtsbarkeit.
1570—1616. Gerichtssachen. 1.
1B80 August 25. Verhör des Diebes Heinrich Ernst von Fesse
(-en). Pap. 2.
1682 Dezember 6. Jakob Koler, gewesener Bürger zu Diersburj
dessen Frau Sara, Tochter des verstorbenen Wolf Amen aus den
mersbach, schwören die Banngerechtigkeit der Junker Gaus, Geor
Reinhard R. v. D , von denen sie wegen Unzucht und Ehebruch »
holt mit Gefängnis bestraft sind, an allen Enden und Orten zu i
und sich bei zehn Meilen Weges [von Diersburg entfernt] irgendwo i
zulassen. PO. S. 3.
1582. Schriftstücke, die Kindesmorderiu Katharina Schlesinger, T
des Schreiners Jeronimua Schlesinger zu Mengen, Magd des ^Hüiob
zu Diersburg, betr. 4.
16. Jahrhundert. — 1630. Diersburger Gerichtssachen. 5.
\lBrn. Vnküaätmf dn St raf^cricbts pflege ttetr. (G«drnckt.] 6'
lieOO — Ib. Vie Uotergrriclitbliiirkcit ik-s FrrOio. Aug. B. v. D. Iwtr.;
Imtase voB GcAUen; InstrnVtinn for den t. Roeuer'iidien Rerier-
1813 Dio Klspi- ds gruDiUierrliclicB AmU« iJienburg gcfien du
f<tTt. Umrluaiai I^r alwr tjngiiff«* in ilie v. floeder'sche (JericliU-
t betr. ».
»
VII. GilltCD und Güter.
USO — 1649. Dodeuicinsregister und Uodciiziiisfirueueniogea. r»p. 1.
IM5. ZhiBverzeichiusse (TIioim Viukam; Klo&ter Schauern) 2
lt. JihrbandcTl. Zfosreneieluiine 8.
16, JAJkfli ändert. Verzdebnis von Zinsen. 4.
IKl Juli 8. Verr«ichDÜs der Gölten der FraQ MaKdftlenu R- v. D b.
im Mu 1. Ziiii-, Gull- und Schul denbucli. 6
I ItSS Aontn 37. Dorlarh. Vertrufr zwiu:hea Gßurp Fn<!drit;h R. v. D.
Miotm Schwa^r Friedrich Stein von HpidienatPin ober (iUtenu»*
tL T.
1666 Mlrx h. Se«fc1den. Johnnn Georg Wagner schreibt Georg Fried-
R. V. D. «egeu «in«e Zinsit. 8.
[XacIi 1CS&. Beachreibuitg der Güter der R. t. T). 9
1665. Den Stollberg'sehea 7.ms bptr. 10.
1891 lietember 15. Vcrtrvg )!wj«clien liiybill« Ma|{ilfllen& R. r. T>.
oad Friedrkb Christian R v I>. uod denen Gemahttn lioise
geb. ChnlJn von Zerdln, und Ernst Ludwig R. v. I>. ander-
V. Roeder'scJie Oälcr. 11.
1764 — 71. OfltereniL>oefn[i|r. 13
<). J, Ziatreneirhiiifi^r (ZwH Bt&tler) 13
17% und 96. Zinfletnnalmieii. 14.
VI II. Heiratsabreden.
16G7 iUn 30. Ebcbercdnng zwischen Ritter Jerg R. v. D. und
T. Fegwslieim PO. 1.
\6U .Inni 31. OfTcnburg. HeJimtsabrede xwiechen Georg Friedrich
Fr I>. und Sabine Stein von Reicbmulvin. 2.
1189 Joti '2b. SlnusburR- Ebeberednag swtwbcn Diilipp Dietrich
D. und .\niui Klija)H>ih tob EafeDe<-k (-rkh). rAp.-0. S. S.
1 16(13 Juli 28 Strauburg KliPbereduns xvriftrhen KittniGistfr Fried-
LodwiK CbtmohVy von Langendarf (Kanofftzki v. Laogendorff) in
1. B. und Sabina U. v. U l'ap.-O. S. 4-
h767— B):< FlietienHluiis zw. ChrlMian K v. I>. und KlAonore Henriette
TOD Am^an.- (Zwei I-:xo miliare) Tesuunent der Frati Eleonore
iMtfiette L- R, t. D.; Eröffiiung des TettimeDtes. — Inventar über lUa
TovAgni den Christian Er»«t R. v. D - l'rotokoll ober die Er&ffnung
I» TMtamcnlcn iler Gemahlin des Cbristian R. r. D. — Te»iainent des
"Mitian R r I). trnd winer Gemahlin. 6.
1773 Janoar 12. Stranburg. — Idol September 21. [>iersbarg.
ntwhrnle mr. Cltriatian Emrt Wilb«lm R. v. D. und Luise Sophie
„76 Isenbart,
Sydonie Johann von Mundolaheim. — Testament des Christian Ernst Wil-
helm B V. D. 6.
1795 Dezember 9. Diersburg. Heiratavertrag zwischen Bitter Lonla
Havart de Popincourt und Marie Karoline Luise Friederike R. t. D, 7.
IX. Hochdorf.
1738—1813. Akten, betr. den Sommerzehaten von dem Baden-Dur
lach'schea Lehen za H. Pap.-O. 1.
X. Hohenhurst.
1478 Januar 8. Erneuerung der „eigenen weide und der lehen-weUe"
zu H. (Hohenhurst). Pap.-O. I.
1605—1714. Das Gut H. betr. 2.
XI. Jagd-, Forst- und Waldsachen.
1439—1826. Akten , betr. die der Grundherrachaft Diersburg m-
stehende J^dgerechtigkeit ; die Streitigkeiten mit Herrn von Schleiss über
Jagdgerechtsame in der Gemarkung Berghaupten; Klagen der R- t. I*'
fegen Förster wegen Ueberschreitung von Jagdgreozeu ; Taxfteiheit för
agdhunde; Verpachtung der Koppeljagd im Banne von Oberschopfheim;
einen Erlass der Oberforstbehörde über das Mitnehmen unberechtigi«
Personen zur Jagd. 1.
1488 Juli 19- Zeugeuverhör in der Klt^e der R. v. D gegen die
kurpfälzischen Amtleute zu Ortenherg wegen der Jagdgerechtigkeit. Pap-
Copie. 2.
1488 -1552, Akten, betr. die Jagden in den Waldungen der Herr-
schatit Hohengeroldseck. 3.
16- Jahrhundert. Ein Heft, enthaltend Bestimmungen über das Jagd-
recht der Herrschaft Diersburg. Abschriften des Ver/eicbnisses der Dierä-
burger Hechte zu Reicheubacb, eines Lebenreverses aus dem Jahre 1455
über Schloss Diersburg, eines Briefes über Korngülten zu Windsehläg
(Winscblet- (Dazu eine Beilage.) Pap. 4.
1673—75. Verzeichnis von Wild. 5.
1 582. Försterordnuug. 6.
1582—1833. Forst- und Jagilordnungen (Akten dazu); Akten. b«tr-
die V. Röflerschen Waldungen in der Gemarkung von Nieder-Schopf heim;
Beforstung dieser Wälder; den Streit mit denen von Frankenstein l>cir.
das Holzanscblagen in dem Giessen- Walde; Forstschäden im Giessen- Walde;
Instruktion für einen neu angestellten Holzhauer und Mattenaufseher:
Verhandlungen mit dem Forstami Offeuburg über die Beforstung der
Wälder im Diersburger Bann; Entschädigung für die Aufhebung der Forst-
und Jagdabgaben; Forstsachen verschiedenen Inhalts. Pap. 7.
Um 1600. Jagdstreitigkeiten mit denen von Schauenburg betr. 3.
1623 Mai 15. Oberweior. Hans von Bnimbach schreibt Fraw S^
bastiau R. v. D. wegen einer Jagdsache. 9.
1623-1718. Jagdfrevel betr. 10.
1626 Juli. Diersburg. Schreiben eines R. v. D. an Markgraf ^^ il^
heim von Baden, die Jagdgerechtigkeit betr. — Abschr. 11.
1G56. Jagdstreitigkeiten mit denen von Dalberg (-u-) betr. 12.
1656—1781. Streitigkeiten zwischen den R. v. D. und denen t. Pal'
bei^ über Jagdgerechtigkeit betr. 13.
ii»«lien der Kreilieriwi Koedvr »on Diereburg. „77
r— t!^l. .^kten, httr. die I>i>chensetBuii9 im GiMs^nvalde; die
Itravnnift ilvs ()ic»(.ii'Gieitvnt<W«li)<-s : ViTtcichuis dar auf dem
ftlii-lieii Gute äielunilea Oel>äiid43; NnUimüiiiL'itriiiiipitt über die
toebnog" d«r Jagdcerechtiglceit ; die Aliiti-liitzuDg des Fllvben-
tü GktHenwBld«. Kp. I-L
i aai 1». JtgdittrntigkpiKti zwücbt-n di<n K. v. D. und JohuiB
Rodcrh aiwr ilk- Jagd nu BvrKbauptvu b«tr. IIV
K
ie SireitfAkdipn mit dt-nen von ttalberg olicr df« Jdgd);c-
I lochhoiLicl niul im NivderM-liopfheiiiicr li»nu betr. 16.
[. Jfti^dstreitigkeitcii mit der Frtu von der Scbicias tu Bcrg-
Veir. 17.
Die Jagdgfirchlifcltfil ia dem I^heo UAlUtria betr. 18.
riderrectiUidie BeuatzuoK der liiersbiirg«r Jftitil betr. 19.
des üeorg Fricdricb Slrengfeld nis Jäger der
1—42. Font- und Wald-OrdnoDii ; Jund-Ordnang; Be>olduBg des
{n.iL 21.
Die Str«itiffkeiten mit deuen von KratikeuHleiu und mit
Oflimbiirig über Jagdgerci^litigkeit beir. ■22.
■TG. JsgdMreitigk eilen Ivetr. 23.
) — iura Alwbnften der lachen- Kmeiipnmg der den R. v. D.
laftlicbeu WaJdunKen und de« .Ht*;inLTiit-u Pftnts" (Akten lU/uj;
b dw T lti»df ruf heil WiiMiingeii; Vertrag llbiT die Jnrisilirlioits-
tn OWnchoyihv'ita und Dia-rsburg ; .Xuuüge aui „Kelucbung«-
"; Vertrag Aber die Kriiawiibeimer nochwaldsgretuMUL (Akten
1—67. Jagdfrevel l>etr. a.<>.
f
IStreitigkeiuui über J&ffdgereehtigkeit betr. iFArster Kopp in
^; Pfarrer Heitüler zu Oberweier). 26.
F— 31. Akten, bflr. «las Jandredit der Grundbeirschaft zu Dieis-
Baane ^an /iirn-wrier und die dn* iKulticIiPu Iti^^ierati;; und den
t gemeinsctiaftliobeu Koppe^jagdtiu. i'ap. 27.
|l llölz^n-vel betr. 2a
tu Fonlgesetc fOr doA Grossherzogtam Baden. (Gedrackt.) 39.
17. Wild- und Jagdbücber: Jagd&tärnngen ; JagdpacMver-
Ipachiraniiul&r; loodaaberrliche Veronlnuiigcn, die Jagd betr.
II. Akten. Iwtr. den Bechtsstreit zwiscLcD der GniDdheiT-
t. D. und dem gronheno^ben Fonn-Fiskiifl wenn der StA.
Ja^dgerecbii^eit zwiacben dem LohbtKh und dem LeutenjIuK'h.
1— 8A Ji|pl- und Wildamcheo. S3.
I— SA. Aklen, I.'cir. die Abläntng der Jagd auf deo Oernukuttgen
tbaupi», Diepiluini:. Frieamlieim, NicdenK-bopfliefiiv Obcncbopf-
M Zutuweivr. ra|>. Sü.
XII. Judensachen.
. Eiu Aktcnbell. iDlIuiIlcna Scbrll'utackr ober Judim-
1.
Judfnucheit. S.
,^78 lienbart.
1817—21. Die Abgabe der Juden ao die Herrschaft B. t. D. für den
Kirchhof betr. 3.
XIII. Kork.
16. Jahrhundert. Auszug au3 dem Korker Waldbrief. — Pap. (Sage). 1.
XIV. Lahr.
1700—16. Eine Schuld der Stadt L. an Johann Philipp R. y. D.
betr. 1.
XV. Langburst.
1497 Februar 1. Ritter Peter Volsch, dessen Gemahlin Marpareta,
feb. Böcklin, und deren Bruder, Ritter Ludwig Böcklin, verkaufender
tadt Offenburg den Wald zu L. nebst allem Zubehör um die Summe ron
S103 rh. fl. Pap.-Copie. 1.
XVI. Lehen.
1. Allgemeines-
1437—1740. Verzeichnis alter Lehenbriefe und Lehenrechnungen. 1.
lg. Jahrhundert. Copieenheft; Copieen von Lehenurkunden iiii<i
Kaufbriefen aus den Jahren 1337—1464. Pap. 2.
17. Jahrhundert. Verzeichnis der Lehen der B. v. D. Pap. 3.
1669; 1744—51. Verzeichnisse von LehengefäUen. (Zwei Bächer), i.
1740—65. Lehenrechnungen. 5 und 6.
1755. General-Relation Über den Zustand der Lehenangelegenheiten
der Familie R. v. D. 7.
1780—90. Lehenrechnungen. 8.
1792—1665. Lehenrechnungen mit vielen Beilagen. 9.
18. Jahrhundert. Ein Büchlein, enthaltend das Verzeichnis Jer Leben-
briefe für die R. v. D. 10.
1817 — 23. Lehenrechnungen mit Beilagen, 11.
1860. „Kapital-Bogen" zu den v. Roeder'schen Lehen. (Dazu Bei-
lagen.) 12.
2- Bidlscbe Lehen,
a. Allgemeines.
1396—1737. Die badiachen Lehen der R. v. D. betr. (Beschmbung
der Lehen; Streitigkeiten zwischen den Vasallen; Lehen-Dienste; Leiiefl-
Erneuerungen.) 1.
1665—84. Die bailiachen Lehen der R. y. D. betr. 2.
1569—1751. Das Lehenhaus der Frau Franziska R. v. D., fteb. Stein
von Reichenstein; der Gemahlin des Claus R v. D., in Lahr betr. S.
1570. Beschwerden der R. v. D wegen der badiscben Lehen. 4
1572 Februar 22. Baden. Markgraf Philipp von Baden fordert Frau
R. V. D. auf, sich binnen Monatsfrist belehnen zu lassen. Pap. 5.
1576— 1G08. Schriftstücke, betr. die Belehnung des Niclaua R.v.l'.
mit den badbchea Lehen Pap. C.
1587 — 1610. Briefwechsel zwischen den Markgrafen Philipp, Ernfit
Friedrich und Georg Friedrich von Baden (bezieh d. badiachen ReKierunj^
einerseits und Claus B. v. D. anderseits, Lebendiensie des letzteren betr. 7-
AreÜTilien d« KroilierTen Roeder von Diersburg. 5,79
1«I1— 13. L>ie IkleliaiuiK tlea Kraut Kasti&n K. v. I). idU Jen bwU-
len Lehen beir h.
tälS— 1690. Schiifuiacke. den Uasch«» Zita der 11. r. I>. betr. 9.
1Ö22— S4. Schreiben, betr. die Be'lehiiung d« K. v. Ir durch die
■kpnfen vqu lJ»deii. Pap. )Ü.
1658-64, Rrielvivhi««] zwi«oht>ii dtn Mftrkgmfen von Bttdeo und
K T D.. Ijeheuiliensti! der leixtf-mn liptr, Paji. 11.
IfiSe-sa. I>j« Belehnung ih» Georg Friedrich R. v. X). mit den b»dl-
»co Lehen betr. 12.
1657—1760. I>ie Zdilunir von Mauiweldern an die bailUfh* R«gle-
1« betr. 13.
^^ _ IWO Seplemb« 4. Hxi™. MarfeRraf Wilhelm von Baden gcsuttet
g«rg: Friedrich R. v. L) , wim- Uraiit Kniharina Miiria Bock tod BleM-
_Ä*iiii »uf die VOR Roedcr'srlipw Mminiehfn xn versichern 14.
I(.«»_70. £)ie Bffjelinun? der n«rr«D Wolf Georg und Ludwig R.
p"- ü. mit den hadiacheu U-Iiph betr. 16.
166Ö— 85. I)io Bdtfhnnng des Georg Wolf nnd Friedrich Kberhard
. »- l>. nit den badiacheii hohim betr. 10.
IGd8 August 9. Eltliiigen. IMc badlschc Kanzlei Etellt Johann Philipp
,1. D «inen Lehen-Re<iHi(dtioii4i.chtiii au*. 17,
169*— 1705. IHe Delelumug der K, t. D, mil den hadiarhen Irfhm
HÄ9-1739. Streiilgkeitcn, die Iwdischen Lehen der B. ▼. 1>. betr. 1».
17|]»— 41», Die Verwiimiing der fiathorina Charlotte B. v, D.. geb.
•J™""» 'on MuuJobheiiti (MundtUWimb). aul die [badisclien] liehen-
ihreg üemahl.'i Johann I'hilipp Wilhelm K. r. V belr. 2>}.
1721—24. Leht'adienate der K. t. Ü. gegen die Markgrafen von Badoa
1729 ff. Hie bwUscben I#hen der R. T. D. betr. 89-
1733. Die Beteiliirting der B v, II. an dem l^^icbenbegingDt» äei
»prinxeu Friedrich ."«n Hadto-llnrlach betr. 23.
JTW— 35_ Djp BeiehnuDg de« Kgeiiolf Friedrich U. t. D. mit den
Seo Lehen Wir, 24.
1738. Die Bettiligimg der R, v. D. Ml der Beerdigung de» Mark*
"" Karl von Baden betr. 25,
17311—41. Die BelehimuK de« Philipp Ludwig R. T. D. «ü den
eben Lehen betr. (Dabei eine Stammliifel). 2ti,
1740. Gesuch des Pliilipp Ludwig K. <r. i), au den Markgrafen von
i?ii uro Aufnahme seiner Sohne in den Lebenbrief. (Dabei Stamm-
Ja/. 37.
)7J4^(j4. Hie Bclehnuag des Johann Philipp Wilhelm R. v. D. mit
baijuclien Liihen betr. 2B.
17<9 ff. Leheubeschwt-rdpn des Johunn Pliilipp Wilhelm R. v. 1>.
tleju M»rkgr«fen Ludwig Georg von Baden. 2'i,
1764. IVm Freiberm Kar) Ludwig Friedrich R. t. I>. wird gc*l*ttet
Oeinahliii auf seine [badiichen] l^eheu m verwilmeu. 3o
1766 März 12 Rastatt. Ein Schreiben, die Lehenbeeiotrichtiguag
^ % V. P. durch die Markgrafen ton Baden betr. 3i.
m&O Iseubart
1771 1111(1 7:>. I)io IMflinung des Friedrich Adolf B. i. D. cit
hitdisclirn Lehen lu'tr. S2.
I7k>^. Dio Bolehiiung des Ludwig Karl Friedrich R. t. D. mit
lwidiitt-li(>i) \ichcn Wir. 'A3
)H(X) A. Itif ItelohmiDi: dos Oiristian Ernst R. t. D. mit den '
ifhon U'hoii iH'ir. 34.
Ifill. Du' IWehuiinii dfs Philipp Ferdinand R. v. D. mit .!rn !
«•hon \A-\\cn Itcir. S:>
1> Sohlrtss Piorshurc BehBt Zubehör.
«. ScIiU>s8 Diersbui^-
lAtVt No\onil>cr 14. Raden MArkgraf Bernhard vou Baden urku
tUss ihm l!o>mnnt \rtn Kitondorf t-tT». Herr zu Hohenfels, yersetzi
wino halW KiWo 1*- <nil allem /ubehör, den Dallffang Recebl
Ri'tt-heiiiiiii'h (-i-> nnd du ^n^rueite und seinen grossen Zehnten zu Seh'
«nid \-i] nnd den Wein- nnd Komzehnteo zu Ilofweier (-wilrci,
ti;i)hoi", und /.insi'u. (iiihen nnd gelte, hmire uud kappen um die Si
\ou MX) t1 . ablt^sbar mit ders4>lben Summe und mit weiteren lODtl
«ahlt Deniniitvt dem Mirkinrjifea in der Zeit von 1-1 Tagen vor I
Villi*' »*'"*' '*''>« ^'- i"Vn:iön-T*go .2S 24, April) jeden Jahres 10 fl.
Ml »itl er alle /ihm'u. tinlteu und Gelder ron den genannten G
i>rh«Uf«. 1H\ S 1.
ISiHi .lAUuar >v S;vM tou Sianfenlierg , Geumhlin des Hau
S|j»wtk>»l*enj ,deni m*n sprii"hei von Truosseuheiml, Tochter des ve
K-iteH ,ii>h*n> x.m S-h^arj^nhen! SwTurcMn-». urknndet, dass sie mi
wtliuui^ th:\< FJ)e»uuiim den Rrndeni Burkhard und Wilhelm Hi
\ow SiautewN-n; al> »luier. die !Ä' von ihren Eltern geerbt hat, ge
habe, BAwhch ii;;ter s« D (*n der vesien and «lem tal>. Hofweier iH
» lies ', \>ber»o;er ,-« :>r , Kei.'hesbach -i- un,! JH'bulterwald (-t). PO.
t.'ilV .'aiv.iAr iV, Hi-,'.> ».'u SiAutenbery . .dem man sprich«
lVv,.*M",'.^ er •'-■', LU'..; se".'.f *-v".'.ji>.'::- S'-.sa, j^jK von Sdiwarzenher^. li
.;,-.: ,'.iN* v,,'':'. .;,■ '•■..,.;,■,■ 'i-.,T*V,ir.l -.::■.: W-.Ihiln Hiiüinicl von St.
N-,»; i.'.v:" ,.,,■; ^.*^,■■.• :..■: .::: ■'-.-:.:•:. \::- <::'>a verlieheiion Güter
;■.'■ • S ''..■,'.'>> .-.iicv; ':":;■■.;-.■. "^^ \-.;:::; l'.^^Cti: und i'iu halln'i
^\. ■ ..: ^vV- ,- .U" :^■ S >
■^^^-,•-.l y_y::-:T: -:! , Herr /n Il.ih
'■ '.r'.-. > .-T- :-j'f.- ■■,.:" '■■.■T-.ev. Tfil au -t/iin/r
■■\ ':'..-_■■■:.: i '.xr: -tsi c\\ <iie>o> Viert
.:; .u : Va^;-' ■ ■■ 7 '::> ,i:r.: Tage n,u!i ik
Vv'"'. .■■ i ;■ .:^ - Av..:: «•oliUi'.ir.uie wiede
'!'■ vi'-.i: '.-.. . '.T ! ■■■ j\i '■■-, ilevTiv.ind \<<i\ '.
V . l■.■^r^.■;^_^ Vj ■ H :;;;r>:rV .:-5 M.(rki
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ArdiivKÜHi der Freiberrco Roller von Nienburg. ^gx
September 33. IJcbuUlteiH uuil Rat ta Offetibur)c bescugcn,
Snu, geb. V. S'hwaraeiibcrg (^>w&rt24M]itier);), unil ihr EhemAtia
iilelln TOD Suuivnbcrg (•ffember);;) für Uiti ü ätruabiuaer Vien-
|p iten Brudcm Burfcluinl und Wilhplm Hummel vod Sunfenberg alle
Mcf. i1m* Sum V. Sl. wpD ihren EJtvni gcvrbl h»t, v«rk«utt liabeo, nflni-
jüter 3eu I). (ua iIit ftssti- und au don IaId), Hofweier (Hofewilref,
»er (-will«}, Iteicheobach ^lli<.'liein-) und äi;liutl«nrald (-t). is. obeB-i
M.
1413 JoU 26. &han&t «od KUrndArf (-ITi. geh. von Vimtingeu, über-
M&rkgnf Beruliiird von ü;idL-u alli' BriL'fo. die ihr vi-reivrlwuer Ge-
rnund von Ettendorf, Ucrr la lluhcnfcJs, iilior äcldoss 1). i-i>eiY}
" S. 9.
Uta IK. Haan Ilunimel von i^tAnfenfaerg (StOftemberg) urkuodet,
t untl tieiii V«tter Üiirkliard Ilnnimi-I xon St&ufcnbwg ihren Teil
Feste zu U. (-bergi geteilt halwu. PO. S. 10.
\43b—irJX Ahachrtften von liehenbriefe» über Schlow D. Pap. U.
|A66 M:^ 19. Mukgraf Karl von Baden verkauft mit KinvrilU^ng
' tieouihlin Katbahna, geh. Horzogtn von Oesierreiclj, der diLs ädiluhs
, erg) sur Morf;ens:abo wrlichtn war, das Sfhlo^ 1>. uebat allem
ÜdiAr nun hulbrai Tvilu um div Summe von ItiOO rh. ä, ;m den Aoit-
ru Iti^der Kodder) eu L&lir. Doch soll Kndhä K- ■■UM 11. an
verbauen. Der eventuelle Wiederkauf üdII um die Sumine
fl. geecfaeh<-n PO. Sie^etfr. )2.
|4fi3 Joiii '27. ttadf-u. Murkfiraf Karl von Daden belehnt Andres und
HAder (RAddere) mit <li3ni ganzen ücbloss D. nebst allem ZubehAr
I Kircheiwfttxen >u Murwuier und Oberweier. Sterlwu diu Mehiiti'U
HO uollcu die Markgrafen das liehen mit 2tjO(> d. losen.
fther I'.J PO. S. 13.
UtI Jannar 31. Strasburg. Bischof Ruprecht ron StraMburR erteilt
ud tkvnnlf K. v. D. uiid ihren Ihit-ileuten. die KrhiuhniH, in
Schtowe D. (Tbiersnergi erbauten Kapelle Möwe leeea xa
p.-0. U.
Fi-bruar 17. Baden. Markgraf Cbrisloph von Boden belehut
untl l-Ignolf üüdvr mit dem faBaen Schloa l> nelm allem Zu-
and den Kirchenaftixen zu Hofweier, Obenreier undSchutterwa1d{-«).
S. I&
179 Fvlintai 9, Frii-drich von 8taufetiberg (Stauffcuborg) , Kitler
ti von Xeunvch (Nuwe&egkl, Hiuix Mener, Schultheis» xn Offeu-
|(-D')t <ii>d Ludwig .^illwolff entsclifideii einen Streit iwisrhen den
Indres Riider t-o-) und Egenolf Köder, Vogt in der Pfleg« Onen-
um iliu Schlou I>. duhin, duaa Andrea Adder und yiueu Krbeo
Dienlnirg mit allem Zubeliür, .wie daw von der marggraO'-
M", blcthcn ftoU. Und al« «ediccig f^dtu gulte, die daiut
tuaeut gul'itn ah tu lose» uff Tterepei^ mit siner zugeborde
[i^i. dnrumb Kgenolff Roder ourh rerscbriben l&t, solich hoptgut
»nll«ii «11 furterhin Andres RO<Ier und sio lehvas ptrliai nlT inf^a
noifl and boptgul tragen und uE<anrht4>» nn E'Igciioldii Ruiii'na
'vrben coeten und «clmtivn uittfeverde. Aurh »oll KKeuolif .sin
und Dil Unger* ."Wi Vit-rtvl Ilafer auf dem Zeknlea eu ^hutter-
auih den halben llul/j:^ehi>t«u daaelbsi xii Schuttenrald und t^in
lang m Tierepcrg g&ia oflhung und gerecht igkelt" haben an wU<I-
1 und wekloi m Tienpvrg. Und der [irmitden halb, die inen xu
Heend, da mI Jr yedcr eine umli die andere lihen, alsu wrliih uff
lihet, NO !W>1 darnach dir ander tihen". .\iich soll Kgrnolfl' Kader
tUall am Srhlues D, niii ZubehAr, «eun dieses vuu Andri-t K>')den
KU £ill kommt, vorbehalte» adn, und, wenn Egcnolff nie ne
„82 Iienbart.
JD leben ist, so sollen die obgemelten stück Andreasen R. and seinen
Lehenserben zufeilen. PO. 16-
1484 März 10. Baden. Mark^af Christoph von Baden belehnt die
Brüder Hana und Ludwig Bäder mit Schloss D. und den Kircbeositzen ta
Hofweier, Oberweier (-wyler) und Schutterwald. PO. S. 17.
14S8 April 22. Die Brüder Hans und Ludwig R. v. D. (Ködere ni
Tiersperg) schliessen einen Burgfrieden zu D. PO. S 18.
16. Jahrhundert. Abschriften von Lehenbrtef^n und XjehenreTeisen
über Schloss D. Pap. 19.
1501 Januar 11. Markgraf Christoph von Baden belehnt die Brfider
Hans und Ludwig Köder mit Schloss D. und den Kirchensätzeu zu Hof-
weier, Oberweier und Schutterwald. PO. S. 20.
1&08— 50. Die Belehnung des Egenolf und Andreas R. t. D. mit
Schloss D. betr. 21.
1513 Mai 19. Die BrUder Hans und Ladwig R. t. D. (Roder n
Tiersperg) schliessen auf sechs Jahre einen Burgfrieden zu D. für Schloe
und Thal mit Zwing und Bann. Pap.-O. S. 22.
1616 Oktober 9. Baden. Markgraf Philipp von Baden bel^int die
Brüder Egnolff und Martin Röder und ihren Vetter Endriss Rdder mit
Schloss D. (Tyerspergl und den Kirchensätzen zu Holweier, Oberweier und
Schutterwald. PO, S. 23.
1628 MSrz 10. Pforzheim. Markgraf Philipp von Baden belehnt
Egnolff R. T. D. und dessen Vetter Endriss K. t. D. mit Schloas D. mtd
den Eirchensätzen zu Hofweier, Oberweier und Schutterwald. PO. S. 2i
1544 Juli 28. Die genannten Vormtinder der Markgrafen Phiübcft
und Christoph von Baden belehnen Endris und E^olff R. v. D. mit Schloa
D. und den Kirchensätzen zu Hofweier, Oberweier und SchuttemÜ
PO. S. 25.
1563 Juni 12. Die Brüder Franz und Claus R. v. D-, ihre B«se \
Ursula von Fürdenheim (V-), geb- R. v. I)., und deren Gemahl Peter tot -
Fürdeuheim Urkunden, dass Ursula und ihre Schwester Lucia, die Witn '
Jakobs Zorn von Duntzenheim ihren Vettern Franz und Claus R. v. D.
das Schloss und die Obrigkeit zu l>. nebst genannten Gütern um die
Summe von 100 Joacliims-Thalcm verkauft haben. Femer vereprecheo
genannte Schwestern, nach dem Tode ihrer Stiefmutter Elisabeth«, geb
Gremlicb von Jungingeo, ihren genannten Vettern 20 ä. jährlicher Gült
von 500 fl Hauptgut zu geben. Diese Gült hatten Franz und Claus B-
V. D. schon von Ursulas und Lucias f Vater, Andriss R. v. D., erhallen-
PO. S. 26.
1564 März 20. Markgraf Philibert von Baden belehnt die Brüder
Franz und Niclaus R, v. D. mit Schloss D- (-pergkl und den Kirchffl-
Efttzen zu Hofweier, Oberweier und Schutterwald, PO, S. 27.
1570 November 26. Baden. Die genannten Vormünder des TStA-
grafen Philipp von Baden belehnen die Brüder Franz und Niclaus B. ''■ 1*
mit Schloss D. und den Kirchensätzen zu Hofweier, Oberweier und Schatl«'-
wald. PO. S 28.
1572 März 22. Baden. Markgraf Philipp von Baden belehnt Fi3M
R. V. D- mit Schloss D, und den Kirchensätzen zu Hofweier, Oberweier
und Schutterwald. PO. S. 29.
1580 November 14. Baden, Markgraf Philipp von Baden belebit
Niclaus R, v. D und dessen Vettern, die Brüder Georg und Reinhardt mt'
Schloss D. und den Kirchensätzen zu Hofweier, Oberweier und Schüttet'
wald. PO. S. 30.
Lupa j
Ardiirtlieo der FrcULemo lto(^der tou DientHifg. 1^3
IJetember 5. Bult-m Msrigimf Edmudiu FortUMtas tod Baden
^leluis IL V. 1>. (Ittidcrer t. D.) and dcMtn Te4t«ni, di« Brfldcr
il Ri^ioliaiNh mit Scbloss V tuiil dea Kircbenakueo £U HofvQiH',
er iiiul Schot tervalti. PO. S. 3L.
^)e. jAhrfauulerl. Eiu <K. v. JXi 1>«gehrt vom (bUrkgrefea rvn Badeo)
uaog lii du ScUon D 32.
le. JAhrli(ittib>rt tCuner Bericht üt)«r D. 33.
kl6. Jahrhundert. Kuncr B«hi.-ht ülwr 1>. 34.
1606 Januar 2S. ScUosh Karliburg. Hark|g;raf (j«on; Friedrich too
0 belehot NicoUua K. v. D. und dessen genannte Vetteni K. v. l>.
nit ScUam I>. uml den EirchetuäUen zu Uofweier, Oberweier uul i^uttcr-
rald. FÜ 8. 35.
1019 Fel>ruar 23. Sehloss Karbburg. Murkf^f (ieorg FHe^cb roa
ladra 1>elebnt Franz llostian K r. l>. and ilecKo gcnanuW Britder mit
khbm I> und den Kirebentttaen sn Oberweiert Hotweier tind Schütter*
rau ro, a. SU.
]03e Hdra 2, Badun. Markgraf Wilhelm ron Baden belehnt Franz
iHtttdl iL V, 1>. uml deasen geiraniiti> Brßder niil ScbloK D. und dvfi
QrcWnaitaei ni Hofweler, OMrweier uud Bchuttcrwuld. PO. ä. 87.
' Vi August T. Baden. Markgraf Wilhelm var Baden belebiu Gei'Tg
'il U- T. 0. nnd dnwD senaunt« Vvtturu lt. v. D- mit Scldos« I>-
uul ilui ICirchtoitttzea ru UofKeter, Oberweier und SchnitiTvalJ. I'O. M. 30.
IBfiftV.ii ' Baden. Markffrnf Wilhelm von Baden belehnt Karl R.t, D.
mJ de"- ite Vettern U v. L) mit St-bloss D. und dea Kirchea-
ttaen tu : ' r, Oberweier und Nrhutterwuld. l'O. S. 3t>.
I08A Feliruar !(>. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden belehnt
""'— *v..irf R Y. I>. und deaaen genannte Vettern R. v, D mli SchloM
• «ml lEen Kirrhentütxen lu nofwcier, OWnteier und Schutter-
.__ . . 6. 10.
l't>S Fobmor 8 Bailen. Harkgraf Lndwlg Wilhelm tob Baden be-
ll JobHnn Philiii)! U, v. I>. und dessen genannte Brüder and Vettern
l) riii Schlns.'i II. nnd den KirrhensiUien zn Hofweier, Oberweier
Scbultrrwatd. ^[i<uu vine Abschrift dieses Lefapubriefes.) PO. 3 41.
ITOCKr. Zvei Aktonheftc. enthaltend AKclirifteu dnes Notariau-
U Q\itr die Erueaerung des badbeben Ixheni: Sehloss D. (Dam
ond eine Karte). 42.
1710 Januar 1. Baden Hackgr^tin Fruijdaka SyhlUa Auguata von
brlrhnt Ernitt Ludwig It. v. U. uud desieii genannte Agnateo R.
mit Hcliluu L>. uud den Kircliruiitx«n (u llofveier, Öberweicr und
(terwald l'O. S. 48
1T3& Januar ID. B«d«ii. Markgraf Ludwig (ieorg von Baden bolehnt
Efuolff Friedrich R- v. I). uud dessen gKninnte Agnaten H «. l*. mit
MlMa i). uud den Kircheua&tien tu Uofwck'r, Oberweier und Schntter-
«^ PO. S 44.
1741 Feliruar 31. Kaatatt. Markgraf Ludwig Georg tod Bad» b^
FUUpp Ijidwiß It. V. r*. rRodtcrer von UClrschburg) und desaea
e Siibuf tiixl l..el!*-tt?.aiiaalen mit Srliloas I>. und den Kirrlieastlien
ijer, Oberweier uui äcbulurwald. PO. S. 4-V
1744 Juli 10. Ra5l3ti. älarkgraf LudwiR Oeorg von Baden belehnt
PhUi|'i> \v '" V. ir. und des.s<;'n penaaole Sofane und Lebens-
R. V l* ')34 U. uud deu Kircbentitieo ku UijCweitr,
und BiibtilUrMiiid. I'ap.-tl. Ü. 4ti.
t
1^ 174
■Hifar und 1
m84
laeabarl.
1 764 Juuar 27. Risuitu Murkgruf A nguat Georg TOO Eteulün li«I<
Johann l'bilipp Wilhelm K t. D. uii4 d«a8«o aeuaaat« Sßbiie uoil Ld,
aaoateD K. v. D. mJL Schloas D. und dcD KirdwDSUseu zu iialwt
ObemtWT ucd Sdiurterwtld. PO. 8. 47.
1772 Juni 18. Karkrube. Harkgraf Kar] Friedridi von
lehnt Kriertrich Adolf R. v, D. uiul detnen genannte I.el
T. D. mit ricltlotiii [>. uud den Klrclieusfitaen zu ilafweter, Oh«
fichutterwald- PO. S. 48.
17Sf7. ächreiben de« badÜM-Ji«» Lehenhofs an die K. *. 1).| £e
T. RoedcT^scben Erben h«i künftigem Keinbll des Schloosea D. tu
d«ji 200Ü ä. fa«<r. 49.
ß- Hofwuier-
1&03 August 19. TboniaD Iluder urkuud«t, doss ur luif die
zu H. (Urtfwyor), die or Yon den Lthenahcrrcn der Kirchen
H., iiAmlidi den ltradt;m Hais and I^dwiii Hi>der «mpbana
Zeit als Itektor lieseSHen and getmamn )tat, verzieht« baoe. Pai
I&02 Itaxcmbcr 0. Jacotiiis Uoll, Uediant zu LAbr (Ixir), ■■■n^
dass ihm „»ein« lieben Junker~ Uaus und Ludwig K v. li., GetinlAer,
ettlitlion Tagen ihre Pfnrrkirrhe und ihre Bektorei lu U. mit aiWi 7.
bfhor (die ibneo »on Etba'chtfn — du jure patronatiu — ^u vtriüüa—
TOfitfhl) Terliphen haben. Kr eeloht, die Kirche priesterliehen uud efl'ü
lieh zu nfgiervu, zu halt«n iinti kh Tenehtiii. ein» nAbvr bezeichnete ülii
lieh« GqU xn eahlea und in awcj Jahren auf eüeene Kosten eioe l'fta
irobnuiig xa bauen. Üafiir sollen ihm die 60 Q. zufallen, die Thoau
Rdder am ^. September lÖOS den Junitera R. v. D. zu aahlen Itat. P
Siegelfr. 2.
1.'i4iti Mai 24. Hans K. t. l). bttlet deu bi«ch0ilichcu Vikar AndRl
Hartmann zu Stnwgburg, den Uechant Jakob BoU za I.'ütr niKrhiaaU iat
aagtubalteD, der von ibm dbentonuneoen VerpDicbiung gemasa «ine
Pfarnrohnnng in H. zu erbauen. Pap.-O. S.
l&On AngUBt 8. Hans K. t. U bittet [den btschodicben Vikv
Smesburg}, den Üechant Jakob Boll DOebmalü dazu anzuhalten,
übemonunenen Vcrptiichtungen narhzukomnten. Kr erkUrt bich «<
bereit, wenn der Vikar einen richterlichen äpruch in dmu Stndte zwisdu
ihm und dem Decbonteu ftlllcn wolle, sich uieuem zu fdgen. I'ap-0.
1506 August 'J. Andres Hartmann sclireibt K. t. V-, er habt
Dedumt zu Lahr verhört uud au sein Verspi-eckuu erinnert. Daranf hin
dieser sich bereit crkUrt, das Pfarrhaus zu bauen. Sollte er aber
Versprechen nicht halten, so wolle er einen Boten au Uim schickoi lo
ihn nochmals maJincoi. Pap -O. 6.
1506. Uanfi R. v. l). bittet den Liri>ntiat und bbcbdHii ben VÜal
Andre« Hartmann zu ^trassburg, den iJcchant Jakob BoII zu Lahr lUM
zu straften, dazs er ob wider sein Venipredien unteriaasen halte, am Dflil
P&rnrohDimK zu U. zu erbauen. Pap.-O. 6.
1I3<j6 August 'j9. Die genaunton Amtleute der Ht-rnchait Lahr iL«*
entacbdden finen Streit zwistbcn Jakob BoM, Uechant dea Stift« I^
and Hans R. t. D-, betr. die von J. Bell aberaomueue Verptlichtmig. M
der PäuTbo&iatte xa H. eine neue Pfiurwohnung zu erbauen, lUhia. i»
J. Bo)l bis zum 36- Dezember 1&08 one Pfarre errichten rnui»«. PO. »■ ?'
160»— 1752. Die Streitigkeiten mit den P&rrem Kessler und ächMot*
betr. S.
1890 Joni 2- Diersbure. Philipp Friedrirli Karl R. t. D. TefW<
im Patronntsreehte di^m PlArTer Frasz Beniluird Joseph Hcmnaia *^
Sulx bei Lahr den Prarrdieut n H. t^.
Afriuvalieu der Freiherren Roeder fon Di«nburg.
m85
laOf— lfid9. Den Rircbensatz lietr. 10.
JÖ4— 1714. Die I-ferrei betr. lt.
1630— OT. D*n Kirelioiljaii betr. 12.
17. Jafarliuiulerl. Ueor^ Kriedricb K. r. 0. sendet seiiicoi Tettor
Cfof Wolf K T. l). Abschn'fttin ron gerlebtlict)«n Entscheitluogen über
äi Celwo H. Pip.-0. 13.
1751. Die Aiubdsspning der PfArrecheiicr betr. 14.
_ 1761-66. Di« Kirch« b«tr. 16-
B 1M6^ Verzricljiiif dvr Zinsc zu H. 141.
m 1666 Mai 16- Hofweier. !VlirejlH>n an G. K. R. v. D., die Gölten
■D. betr. 17.
IWM — 1773. OrjxiD»Je anri Abschrinen von UrkuDcteo und Briefen
tter Kneuiimngm ilcr Hodenzii»«? nnil nnh«ii. 16.
1909—18. Ein Buch, enduiluihl die Register tlb«r die BodMiziose
ud Oalt«a. Darin Uegen xwei kJeine HeFte: eiD Ziasrenster ud-1 eio
Tcmir^b (ans de» Jahre 1^29) der H^hbesitzer In drai Bann«- H.
I.-0. 1».
183(^—35. ColUiteiid aber die GruDdlierrllch tdu Roeder'schen GillieD
Rndenome. pKft.-O. äO.
Iä2& Februar. Hoftreier. Kia biBue« HeA, «iithalLend eine Erneue«
Qbar die der Frciherrlicli t. Roedi'rVlieu Familie r.u Dienbiug zu-
I Gall«ii und Badeozins« Ton dem Dienibura'lcheii Hölgulc lU II.
8. 21.
laSS— 30. Akten, betr. die ^>lLl^ und ZiiisaldOsung aa H. Pap.-0. 93.
1609—1004. Den FnichUehnten h«tr. 38.
icei. Den Zehnt«B iQ Bofireicr hctr. 34.
l6M-tT65. Die VcnteEeenug des Zdinteu 1>ctr. 2S.
IB97. Brief, betr. die [Zehnt-]Streitigkeiten mit H. 36.
16. Jahrli lindert. — 1695. Den Streit aber den Pfanrchnten bclr. 27.
1G02. Dan Streit mit dem Abt« von SrhulUro über d«« Hofveier
2dni8o betr. SS.
laiO September 2.V Schreiben, den Zehnten betr. 29.
iri23— 173rt, Den Zehnten betr. 80.
1733 Jtili 28. Offenburg. ScfareibeD, die Streitigkeiten Ober den
Zdaleo brlr. Sl.
]'3&— 39. AufidhliuiB der xum Ptärrzehnten giebörenden Heben, der
>« Hofwrirr Bann g^geneo nrueo Reben, der im Hofwcier und Nicder-
lUapCheiuer Bann liegenden Obter , der zum Weinjcehnlen RehöriKeo
lUWft. Pap. S2.
17M. Den Weinf-chntcn iietr. 33.
l7fi9-~lK-74. Eine fteibe van Aktenheften. enthBlien>l Urkunden ond
Ulfn ibtr den Fracht- und Wein-Zehnten zu ilntVi'icr. i Zehnt- Emeue-
nnpai Zebnt-Verpachiungen; Verpflir-htnngen ui Wein-Z^-hnttrAgerD;
Ufta der R. v. 1>. ftbcr sAumige ZfbntarbuUner; Veneichaisoe der
^doipflirJtliKen.) 34.
P laoo. Den Kleexehatn betr. 35-
1^06-». Akten, betr. tlen Sireil zwiicbenderOnin.lhert»rhaft Dier»-
^ nad der Gmadlterrschaft von Frankmateio Aber die Ausübung der
I UMgVTfdltMUK XU IL Pap. 38.
m86 laenbart
1613 — 46- Eine ganze Reihe toq Aktenheften , enthaltend Akten,
betr. die Ablösung der Zehnten; Baulasten; die FrOlimesB-Stiflaiig; RepR>
raturen an Eirchenbaulicbkeiten; GeHlUsteuer; Gemeindetimlagen; Abtre-
tungen von Feld seitens der Pfarrei an die Gemeinde; Ungeriwnlichkcitea
des Bürgermeifitera ; Brandkassengeld. Pap. 37.
1648—51. Akten, die Ablösung des Weinzebnten betr. Pap. 38.
y. Oberweier.
1763—73. Akten, betr. das Höfling^;ut zu H. Pap. S9.
1G09 März 15. Notariatsinstrament über den Verzicht des Jacobus
Ruche, des Priesters und Pfarrers der Pfarrkirche zu 0. tOberweiler), auf
Bein Amt. Pap.-0. Notariatszeichen. 1.
1551 Januar 9; 16. Jahrhundert. Verzeichnisse der Galten der
Pferrei 0. 2.
1666—1798. Die Pfarrei 0. betr. 3.
9. Schutterwald.
1. 1—73.
1504 Februar 6. Eirchherr Jakob Wengen von Hofweier (-^J^) ^
S. urkuttdet, dass ihm Junker Hans R. t. D. für sich und seinen Bnider
Junker Ludwig R. v. D. die Pfarrkirche zu S. verliehen habe, über welche
die gen. Junker das Patronatsrecht haben. 1.
1504—1609. Die Pfarrei S. betr. la.
1576—1607. Den Neubruchzehnteo und den Eirchbau in S. betr. 3>
1680—1662. Scbuttenralder Drescherordnung; den Zehnten in 8.
betr. (ancb die Zehnten in Hofweier und Reichenbach betr.) 2a.
1586—1606. Den Schutterwalder Zehnten betr. 3.
1698 April 4. Bericht über ein Gespräch zwischen (einem R. t. D)
und Niclaus, dem Cronburgischen Schaffner, über den Scbutterwftlder
Lehen-Streit. Pap. i.
1599 Juli 20. Zeugenverbör in dem Rechtsstreite über den Kirch-
turm zu S. (Dazu noch fünf Abschriften.) Pap.-Copie. S- 5.
16. Jahrhundert, Den Bau einer Pfarrscheuer zu S. betr. 6.
1600 Juli 30. Scbultheisa, Meister und Rat der Sudt Offenbiug
Urkunden über das Zeugenverbör genannter Zeugen, betr. die Ausbesse-
rung des Eirchturms zu S. (Dazu vier Abschritten.) 7.
Um 1600. Bericht des Anwaltes der R. v. D. über die Leben luS.
Pap. 8.
1603 Juni 16. (N. St.) Diersburg. Brief an Hartmut von Cronbnrj
(den Schwager des Briefechreibers) über den Eirchturm in S. P«P'
Concept. 9.
1603. Bericht über die Lehen zu S. Pap. 10.
1620—67. Die Pfarrei S. betr.
1650 Januar 24. OtFenburg. Die Reichsritterschaft in der Ortenin
entscheidet den Streit zwischen Wolf Eberhard Eaemmerer von Worms
(Wurmbis), gen. Dalberg, und den Brüdern Franz Sebastian und Georg
Friedrich B. v. D. über die „Erbauung und Erhaltung" des Kirchtorn»
zu S. (Dazu eine Abschrift) Pap.-O. S. 12.
1650 März 6. Strassburg. Franz Sebastian B. ▼. D. schreibt de*
Abte Oflrg, Generalvikar des Bischofs zu Strassburg, über den Glocheit'
türm zu S. Pap.-0. 13.
ArthirrnJicn der Freiberr«ii Roeder von Dicnbui:g.
»87
M&n: (mtr d. 36.^ Stnssburu. Vcfelekh «wischen Fruiz S«ti*ätiiui
D. unü \Volf l-;:berhanl K^tüntaerer von Won»ä iCainmerer Ton
ul'tj, geil. r»albpTg, iiWr liie Schul terwiklor Lehen. P«i». 14.
liWJ M»rz Ä- Luhr. 0. Fricdrirh K r. IJ. schreibt »einetii Bruder
:<«bjulian über dea ScbatterwilJer Lebeufetrejt Pap.-0. 15.
1680 April a Lahr. Georj; Friedrich B- t. I>, sehreibt seinem Bruder
SebutüUi Ober deo Scbutlerwolder Ufbeiiaticit. l'&|f.-0. Iß.
IfiS«) Mai -21. lAlxr. ütVTis Friedrich K. v. 0. Hclireibt winem Bruder
Sebflstian ultcr deo streit um den Xt^bntna xu S. Pii|)..0. S. 17.
IU90 Aqsxuk aus dein Memorial der Ketchsritterachaft in der Ot-
Qbvr den Schutteiiwsldrr Vergleich über den Kirchhau. Pap. IB.
Mal 27. Strassborg. VrMu Snbuitian K. v. 1>. schreibt M-inem
itf. Friedrieb («in« Aalwort uuf iUt>si.'U Btivf von 20. April lb60)
8treh um die SchnttcrwaWer Leben. l'ap.O. 8. VJ.
1666 Jaauar 13. Bberbard Kiennnerer toq Wonns, Freiherr vOtt
erg. bittet C. Fr. R. v. I>, um die JCalilung der noch rockstajtdigen
Jdcs. 20.
AoBust 20. MoUbeim (-m-). Zwei Absehriften eines Dekrets
tfllcben OfficiaUts lu Stnusborg, dur«b daa der Pfarrei su S.
ilfter' in den Erttheren Galten noch «eitere genannte Oulten
wiardeo. Pap.-CopieeD. 21.
'1888—1798. Die Scbutterwalder P&rw betr. ?>.
IftVI ]>aeBib«r 2. 8tras8bcirs. Brief an den Ilerru toii Dalberg über
i Reparmtur des Kirvhturiii& zu 3. Pap-^rnncept. 33.
IWO l>ieinber 2. Strasebui^. Brief an den AmimMin Donibluth
dm Sehulterwaldpr Ijehen-StreiL Pap.-Concept. S4.
ICSI daonar 14. Brief nn den Gencralvikar: ÜbenetMlting ron Ab-
der in dem Lebenslreile xoritcheD denen von Dalberg und R. r. D.
»Iteen £nlscheidan^n. Pap.-CoDrept. :&,
leaa Septemb<!r 11. Offenburg. — ]t»7 Anril U. — Iß») Juni 26.
Bl4n. Drei Abschriften von Scbrcibcu, betr. die ^irt-iligkeiteu itl>er daa
aJdür Lehen (auch Sln^itigkciten zwischen den Gemeinden Dlen-
Obencbopfbeim ilber eine Weide betr.). Pftp.-(.'op)wn. 26-
Januar 33. Brief an den Baron (K- v. D.) aber die Üetchlaff-
tler Zchotfrucbte jhi S. Pap.-C'oncept. 27.
Jatniar 2$. Baden. £■ r. Scbjyuerkh schreibl >Ioiisieur Kaber
iBJg ober den .Schotterwalder Arrest". Pap.-O. &. 2l4.
'IffS April 14. Bailen. Daa llofgerirbt lu Baden schreibt Goürg
R. r. 1> ül>er die Bwchlagnabme der Zehntfrachte xu S- Pap.-O. S. 2^.
Joli 31- Baden, E. t. Schiineckh «elircibt Momieur Faber su
Ober dttn St-butlerwralder Zebut-Strcit. Pap.-U. H. 3Ü.
Das Oeiidii und ditüemeiadfl xu ^ bitten den Freih*rm von
den Junkern R, v. D. die dieaen gelnlhrenden ( Zehnt iFrncbte
ktr Trmiiru^rn xu lasMo. ab b>a tie den Chor und die Kirchthilr
Kirche jcu S. wiL*dcrherceateIll haben. Pap. 31.
1»>1 Mai 27. Brief Ober den St-hiitterwabler Uhen-Streit. Pap.-
32.
September 28. StiaMbu». Der Judex ciiriae epiacopatiu Ax-
li* bvAeblt den K. v. D, nch am 12. Oktober (u. St.) Itld4, nor-
> l'hr. Tor ihn fai Stranburg wegen ihres Vorgefaena in dem ikbuttec*
L^vo-Streit« «u leraniworten Pap-0. S. 99.
i
„88 Isenbart
X&cb dem 28. September 1684. Die R. v. D. bitten das bischöfliche
Gericht zu Straasburg, den Dalbergischen Amtmann, und die Gemeinde S-
zur Ersetzung des Schadens anzuhalten, den sie den R. t. D. dnrch Be-
sdilagnahme der Lebenfrüchte zugefügt haben. Pap. 84.
1684 Dezember 2. Baden. E. t. SchAneckh schreibt Monsieur Faber
über den Sdiutterwalder Zehntstreit. Pap -0. 35.
1684 Dezember 14. Strassburg. Das bischöfliche Gericht zu Strass-
bur^ entscheidet den Streit zvischen der Gemeinde S. und den R. t. D.
dahin, dass letztere verpflichtet sind, den Eirchtorm zu S. im Bau la
erhalten, und dass die Gemeinde statt der Reparaturkosten das Getreide
behalten darf. Pap.-Copie. S6.
1685 Januar. Strassburg. Brief an die badische Regierung (in Sachen
des Lehenstreites). Pap.-Concept. 37.
1685 April 10. Schutterwald. Die Gemeinde S. bittet Georg Wolf
R. V. D., innerhalb drei Wochen mit den Reparaturarbeiten an dem Chor
und Eircbtunne zu b^innen. (Dazu noch eine Abschrift ) Pap.-Copie. 38.
1685 April 30. Baden. E. v. Schöneckh schreibt Monsieur Faber
über den Schutterwalder Lehen-Streit. Pap.-O. S. S9.
1685 Mai 19. Baden. E. t. Schöneckh schreibt Monsieur Faber über
den Schutterwalder Zehnt-Streit. Pap.-O. S. 40.
1685 Juni 8. Schutterwald. Die Gemeinde S. schreibt Georg WoU =
R. y. T). über den Zehnt-Streit. Pap.-O. S. 41.
1685 Juli 11. Baden. E. t. Schöneckh schreibt Monsieur Faber Aber
den Schutterwalder Zehnt-Streit. Pap.-0. S. 4'».
1685. Bartlin Lips, Heimbürger zu S., verzeichnet die durch den
Verkauf der Zehntfrüchte erzielten Einnahmen und die tOr die Reparatur
des Eirchtunns gemachten Ausgaben. Pap.-0. 43.
1685. Ein Aktenheft, enthaltend eine ganze Reihe undatierter Brief-
Concepte, betr. den Streit ülier die Schutterwalder Lehen. Pap.-Con-
cepte. 44.
1686 Februar 17. Baden. E. v. Schöneckh schreibt Monsieur Fabw
über den Schutterwalder Zehnt-Streit. Pap.-O. S 46.
1686 Juli 15. Schutterwald. Die Gemeimle S. schreibt Georg Woif
R. V. D. über den Zehnt-Streit. Pap.-O. S. 46.
1689 (?). Bericht über die Streitigkeiten zwischen der Gemeinde S.
und den R. v. D. über die Reparatur des Kirchturms und Choi-s m S.
Pap-0. 47.
1696 August 20, Strassburg. Brief an den Vogt zu Hofweier (-weyhr)
über den Schutterwalder Lehen-Streit. Pap.-Concept. 4s.
1699 Juli 21. Briet von J. P. R. v. D. an seineu Vetter über den
Schutterwalder Lehen-Streit. Pap.-O. 49.
1700 Juni 30. Schutterwalden. Notariats-Instrument über den Kir-
chenaatz oder das Jus Collaturae samt dem Zehnten des Dorfes S. —
Dazu eine Erneuerung der dortigen Lehengüter. — (Hierzu eine zweite
Abschrift des Instr. u. d. Erneuerung.) Pap -Copie. SO.
1719 und 20. Verzeichnis der Einnahmen des v. Roeder'schen Frucht-
zehnten zu Schutterwald (auch Hofweier betr.). 51.
1719 und 23. Verpachtung des Winterfruchtzehnten zu S. 52.
1722 Mai 21. Offenburg. Brief des Amtmanns J. Weber über den
Schutterwalder Lehen-Streit. 53.
Archi«il*en <Ier FreünTren Rn^ilcr tnn Pier^urg,
«89
1722. VoTHOfichliift f^ di« Kost«n an Zimmenntnns- untl Maurar-
il mr Auflbenenuig de> Kirchtiinns tu h. M.
, 1794 Kebrou* 34. Verding-Zettcl für die Aiubeu^ruDg des Kirch-
lu 8. t6.
1728 Nnwinber 29. Offipnbtirg. Der Amtmann J. Weber schreibt
olff K. T, Ü. über rfe» Sitiulterwald« Lehen-Streit. 5Ö.
MiR Fpbraar ID. Di«rsliurtr- AcriirU swischen ilrn R, t. I>. und
Bantn'>i«ter KHnnM>r«Hch nher die AuahffisrniiiK ilcr KirrJie m ö.
ein Cbencblag über ibe itiiukotuu). &7.
_ 17S2 Oktober 3 Offenbnrg. Der Amtmann Weber schreibt (Th. K.
k, D-) über den S<-hutterwat<]«r Ijo1ieu8tn>it. (Itaxn eine Beilage.) B0.
1739 April 11. Offenburg- UVr Amlmaiin) Weber ermftluit feineo
. t. Dif die schon laii^ biiiiifllli'ii« Kirche zu H. anabeaseni zu laH»en. &d.
1733 April 23. Offflnbiir?. (Der Amtrnann» J. Weber ermahnt (einen
^t. D')f •chU'unixat die Kirche uit S. ftusb*<«sem zu Iwuien. 6<>-
17S3 April QU- DienhurK. Die lt. r. D. schmben über die Aus-
iDf de* Kirrbturms zu 8. 61.
I7SS Juni B. liipmharK Ernst Lndwig K. ». D. legt Verwahrung
Üi gegen die Gewululiatii;keiten. welche man ihm in dem Streitp init drin
Jkronen roa Dalberg, von lloltendorr (-IT) und v Krankenitetn um tU«
zu a. ziiKefuRt hat. 62.
nS6 — lf<2S. Akten, betr. den SchutlcrwaJiler FrochtEchnten ;beaon-
Z«hitl-Verlehniings-IJrkunilM)}. — l>sxit eine Beilage. 83.
Februar 25. Offi-nbunr- Brief de« Krthali^chen Amtmanae«
Heo zn
■■ Z«hiti
I7fQ Man: an. Offenburg. Brief dej Aitilmanne^ KtDber über den
Xttrhhau, 05.
1783 Juni 13. Noiariati^-Iniitriinicnt nbnr ein von dem Notar dea
Cbriftian K. v. D- Terbwattit Rf4iii)>>iiiniis-.<^])rui1)Vn, In-tr- deii Sahutler-
viUer Lehen-Streit. (Daxii ein zweitns Hüfinplar,) l'ap.-O. S. H6.
17dS Juni 2)>. Srhut Urwald. KoHlc^n-ÜtvprsL-blag fiir die AusbeH»-
mg der Kirche zu rs. iDnxn xvf] IVilii^Mi ) t'>7.
L17fl8 JutJ 14. Kehl. Quittung des Notam Mayer über den Empfiing
Notariat^grhtihreii (Heihtstitreit n)i«r die ljflif.u zu N.) &H
178S August ö. SihnttfrwaH. Vergleich zwischen den R. t. D. und
Gemeinde ä. tiber di^ Loliciistreltigkeiteii. ~ Abwhrift. 6\t
17A4 Oktober 12. Quittung iiher den KmpfaiiK von Bau-Uaterialico
l.der Ausbeiwerung des Kirch tu niii'4 r.n S, 70
1784— *6. Den Schutterwalder Kleezehuten bBlr. 71-
17B6. Rci'bnunitcn uud Quittungen (ibor S. 73.
Sehrift des 17. nnd H*, Jahrhundert«. Verschiedene undatierte Schrift-
betr- den Scbutterwahlt-r LcIit^iiAtreit. 73.
2. 74-»T.
1787. Das Pfiirrhanfi zu Ü. betr. 74.
1790 Mai 8. Hofveicr. Sibert, Pfarrer f?l cu Hofvcier, bittet (dt«
1^ D.) nm eine mftndliche Hc^proibung itl>er den Neubau des Harr«
■ -in S. 75
n,92 iHenb&rt.
1566 die 10 ä. MannKeld bezahlt Bind, welche sie seit alten j&hiiieh tto
24. August TOD der Kirche za B in der Henschaft Lahr als ein badisch«
Lehen erhalten haben, Pap. 13
1603 Dezember 22. Diersbai:g. Concept eines Schreibens an Mark
graf Kmst Friedrich von Baden wegen des ausständigen Manngeldes
Pap. 14.
1606 Januar 23. Schloss Karlahurg. Markgraf Georg Friedridi toi
Baden belehnt NiclauB R- t. D. und dessen genannte Vettern mit dei
10 fi. jährlicher Gült. PO. S. 15.
1613 Febmar 22. Schloas Karlsburg. Markgraf Georg Friedrich toi
Baden belehnt Franz Bastian R. t. D. und dessen genannte Broder mi
den 10 fl. jährlicher Gült. PO. S. 16.
1626 März 2. Baden. Markgraf Wilhelm tod Baden belehnt Frau
Sebastian R. t. D. und dessen genannte Brüder mit den 10 fl. jährliche
Gült. PO. S. 17.
1627 Mars 14. Durlach. D. F. R. v. D. schreibt seinem Bmder Fram
Sebastian wegen der noch ausständigen 170 fl. Manngeld. PO. S. 19
1627 Juni 26. Quittung Ton Franz Sebastian R, v. D. über den Em-
pfang Ton 60 fl. Manngeld. (Dazu eine Abschrift.) Pap.-O. S. 19.
1627 Juli 7. Baden. Der Landschreiber Johann Retzer zu Badn
schreibt Franz Sebastian R. t. D. wegen des Manngelda. Pap.-O 20,
1628 Januar 22. Baden. Franz Sebastian R. t. D- teilt der badi-
sehen Landschreiberei mit, dasa er die 10 fl. Lehengült ron der Land-
Schreiberei zu Karlsburg fordern müsse. Fap.-Copie. 21.
1656 Mai 12. Lahr. Georg Friedrich R. t. D. schreibt Markant
Friedrich von Baden über die rückständigen 220 fl. Manngeld. Fap.-
Copie. 22.
1657 Januar 22. Jost Daniel Kes8(?) schreibt Georg Friedrich ß.v.
D. über die noch rückständigen Manngelder. Pap.-O. Siegelfr. 23.
1657 August 29. Ijahr. Georg Friedrich R. v. D. schreibt Markgnf
Friedrich dem Aeltern von Baden wegen des Manngeldes von 10 fl.
Pap.-Copie. 24.
1657 September 23. Karisburg. Die Markgräflich badische Kammer
zu Karlsburg teilt Georg Friedrich R. v. D. mit, dass er der schlechten
Zeiten wegen zur Zeit das ihm noch ausständige Manngeld nicht erhalten
könne. Pap.-O. S. 25.
1659 August 7. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Geon
Friedrich R. v. D. und dessen genannte Vettern R. v. D. mit den 10 n,
jähriicher Gült. PO. S. 26.
1669 Mai 2. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Kul
R. V. D. und dessen genannte Vettern R. v. D. mit den 10 fl. jährlicher
Gült. PO. S. 27.
1685 Februar 19. Baden. Markgraf Ludwiji Wilhelm von Baden be-
lehnt Georg Wolf R. v. D. und dessen genannte Vettern R. v. D. mit den
10 fl. jährlicher Gült. PO. S. 2-<,
1702 Februar 8. Baden- Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden be-
lehnt Johann Philipp R. t. D. und dessen genannte Brüder und Vettero
R. v. D. mit den 10 fl. jährlicher Gült. PO. S. 29.
1703 Januar 2. Diersburg. Auszug aus dem t. Röder'scben Zins-
Gfllt- und Schuldbuch, das Burgheimer Lehen betr. (Dazu eine zweite
Abschrift ) Pap -Copie. NotariAtwiegel. 30.
Arcbinüieo der Freiberren Itoedcr voo Dienb«rg.
I7D8 Jrbdiu- 5. Ntrttuials-Insirunient üht-r die Ernenerang dea
Jekou von 10 11. von dm Uc&lleu ilt^ Sudt R für die R. r. D.
Doch drei AbKlirifteii.i Pair.'Copic. XuUtmtHiiegel. 31.
1710 Jiuiuiu- i. Baden. Markgnifiii Fmuüc» Sjbilla AugosU Toa
BiicD bdflmt Krmt Ludirü; H. v. O- aU doi Lt^vosträger B&inUiclier
i. r. t). mit den 10 fl. jaWljclicr Gull. PO. S. 32.
17&& J&ouar lö. Badt^n. MarfcKraf Uidwig6*org von Baden hrlehiit
lipulf Fnedncii K- v. 1>. als duu Lcbotulragcr siunUiclier R. v. D. mit
im 10 fi. jAhrliclicr Gull. I'Ü. S. 33.
1741 Februar 'Jl. lUalBtl. älorkKraf I^idwig (iflorg von Baden be*
illu Pfailj|ip LudwtK von liadeu als ileu LeheoftUlyer Bäntlicher R. v. D.
■t Ata lit a j«hrlKJier (iulL l'O. S. ^4.
17M Juli Hl RattaU. Markgraf tudwic G«orK VOD Baden belebui
ttkum Phibpii WUbelra R. r. D. als de» Leheottiteer der B- v. D. mit
fan 1(1 11. jäKrUcher OälL PO. 3. S5.
17(H Jiuiiimr 27. Rastatt Markursf Augunt G«orf tob Badeo beJebot
lakaaii Pbilipp Wilhi'lm IC v. £>. als deu Lebensimgcr der K- v. D. mit
4« 10 H. j&brlicber UOlU l'O. S. 9<i.
1773 Juni 1b>. Karbrobe- Markgraf Karl Friedrich von Baden be-
kfcat Fricdrkb Adolf {{. t. II. als tlco LcbeuMrlgür der II. v. D- mit
1 4ai lü e. jibriicber Galt FO. & 37.
d. Ueisbeoboini.
1. Kauf- and T^ienbrivfe über dan UdeutcboWD xu 31.
14JS Itesember 11. Heinrich von Geroldseck (-t-), Herr «i Lahr
nun), gestattet Veter Wiedergrüti (-i-) von ätaufcnbvrg iStauff-) uiid
4aKP Tocbtunwhn Adiu» Kwlh von SchAuenharg (-QU-;. über fceuaunte
GÖkui osd Oflter im MeisBttiibeiiuer (Mytteubi^mbcrj uud IdiGiduiiui«r
(•tjr-l Baou nadi Belieben xu Terf&gcn. FO. 1.
M3ä Auguct I. Baden. MarkeAf Jakoli von Itaüen belehnt Hans
aincrvou Kinibei;g(-uOi LadwHtlwler und die Kinder de» vcraturbeaen
Otnart Ruhart „in gcmünscbame und in wiilenm wi«-* mit dem „vor
nwn Tarwicdeaeten" Z^alon xu H. (MiK«eubeiiu) uebttt altem Zubebur.
Ml & la.
It&a Min 37. Jakob von Bern, SchnUbeiiis ni Zell (Cella) , dewen
€wkblia Ague», geb. Robart von Neueostini) [Nuwenhrim), uud dio Bni-
4sOofahard und Uitrhanl Uoliart voa Xenen^teiu iirrkauteo ihrem b«bwa-
sikd Velli^r Andrea R4>d£r bir IUI ä. den Laiiuuebotuii 2U U. (HiwO>
eiue Abw^brift) PO. 6. t.
I4&S Deaanber 33. Uau Herer (Uajrer) von KinibtTg (Kun-iiWrg)
wintm Vetter Andre« RAder seinen Teil mit Xamen den baJben
XU &[., daran er (A. U.) den andren balben mmtuh oiub
Ol leben rnret von der marggraftchafft za Baden, um die äumme
220 guten rbciDivcliru Guldeo. Dodt »oll H. M. v. Kimber^ da«
_ B, 50 Unxe wiu Vetter Andre« es von ibm fordert, auf des >etteni
'•in- dOKn Krbeu Konten gegen der Marggra&ckatt tragen. (Dam sna
AkKbriftea.) i^O. & ä.
ItM Penunber 11. Markjtruf Karl von luden bülehni iu viedemu-
^tm Andre« Röder iRodderj mit deu Lcbenguteni. .die vonylea ver-
«UfUtt »ind-, nlmlicb mit dem Zehnten xu M. nehiti Zubehör. Diese«
Ukaa bat »uvor lianc ML7er tuu Kirnbei« iu Gemeiuvcfaaft mit l^dwig
iMer, di'u) Vater de» Belebnt«u, dem Sobno des seligen GerUart R<h
kn, von der Markgni&diaft Badeu xu l^beu getragen; darauf bat Au-
Bddcr dieaea Ldicn gekauft. PO. & 4.
gi94 Isenbart.
1176 Februar 17. Baden. Markgraf Christoph tod Baden belehnt
Andres Rödder mit dem Mannlehen: Laienzebnter sn M. PO. S. 5.
1484 März 10. Baden. Markgraf Christoph vod Baden belehnt H&ns
Rodder und dessen Bruder Ludwig mit dem Laienzebnten au M. (Dazn
ein Duplikat.) PO. S. 6.
1516 Oktober 9. Baden. Markgraf Philipp von Baden belehnt an-
statt seines Täters, des Markgrafen Christoph von Baden, £^olff Rödder.
dessen Bruder Martin und dessen Vetter Endriss mit dem Laienzdiiiteii
zu M. (Myssenheim). PO. S. 7.
1528 Mars 10. Pforzheim. Markgraf Philipp tod Baden belehnl
Egnolff B. V. D. und dessen Yetter Anares mit dem I^ienzehnten za M.
PO. S. 8.
1514 Juli 28. Die genannten Vormünder der Markgrafen Philiberl
and Christoph von Baden belehnen Endris R. t. D- und dessen Vettei
Egolff mit dem Laieozehnten zu M. PO. S. 9.
1564 März 20. Baden. Marl^raf Philibert von Baden belehnt Franz
R. T. B. und dessen Bruder Niclaus mit dem Laienzehnten zu M. PO. S. 10.
1570 November 28. Baden. Die genannten Vormünder des Mark-
grafen Philipp von Baden belehnen Franz R. t. D. und dessen Bruder
Niclaus mit dem Laienzehnten zu M. PO. S. 11.
1572 März 22. Baden. Markgraf Philipp von Baden belehnt Frau
R. V. D, und dessen Bruder Niclaus mit dem Laienzehnten zu M. PO S. 12.
1580 November 14. Baden. Markgraf Philipp von Baden belehnl
Niclaus R. v. D. und dessen genannte vettern R. v. D. mit dem Laien-
zehnten zu M. PO, S. 13.
1589 Dezember 5. Baden. Markgraf Eduardus Fortunatus von Baden
belehnt Niclaus R v. J). und dessen genannte Vettern mit dem Laieo-
zehnten zu M. PO. S. 14.
1606 JaQuar 23 Schlosa Karlsburg. Markgraf Georg Friedrich von
Baden belehnt Niclaus R. v. T). und dessen genannte \ ettem mit dem
Laienzehnten zu M. PO. S 15.
1613 Februar 22. Schloss Karlsburg. Markgraf Georg Friedrich von
Baden belehnt Franz Bastian 11. v. D. und dessen genanute Brüder mit
dem lAicnzehnten zu M. l'O. S. 16.
1626 März 2. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belebnt Fiui
Bastian R. v. D- und dessen genannte Brüder mit dem Laienzehnten zd
M. PO. S. 17.
1659 August 7. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Georg
Friedrich R. v. D- und dessen genannte Vettern K. v. D- mit dem Laien-
zehnten zu M. PO. S. 18.
1669 Mai 2. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Karl R. t. D.
und dessen genannte Vettern R. v. D- mit dem Laienzehnten zu M-
PO. S. 19.
1685 Februar 19. Baden. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden be-
lehnt Georg Wolf R. v. I), und dessen genannte Vettern R- v. D. ni'
dem Laienzebnten zu M. PO. S. 20.
1702 Februar 3. Baden. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden be-
lehnt Johann Philipp R. v. D. und dessen genannte Brüder und Tetlern
R- V. D. mit dem Laienzehnten zu M. PO. S- 21.
1710 Januar 2. Baden. Markgräfin Franzisca Sybilhi AugusU »w
Baden belehnt Ernst Ludwig R. v. D., den Lehensträger sämtlicher B-
V D., mit dem Laienzehnten zu M. PO. S. 22.
ArcbiTalieit der Freiherrea Eoeder voa Diereburg.
Dt9&
1735 Januar 15. Baden. MarkAraf Ludwig (leorg vnii Badvti lideli&t
olf Friedrirli K. s Ü. als den r^eheDslrÜger tAmtticbfr R. t. D. nit
Lajenzchnten zu ^L 1*0. S. ^3
IT4I Febn^r 2). Itastatt. Markf^rar Luilwig G«org von Baden bc-
l'tiiUpp Ludwig K. V. D. aU ileu Lehcnstr&^r nAntlkhiT EL v. D.
dem LAieozehDteD xu M. PO. 8. 24.
1744 Juli 10. Hastalt. Maili^raf Ludwig Georg vuu Baden belehnt
FhUipp Wiüitflm K v II. als den {.«tipnütriger der R. * I). mit
lAieozeuuteu lu M. l'O. Ü- 25.
1764 Januar 37. Rastatt Markgraf Aui;ust Georg von Baden belehol
Phibjip Willioltti n. V. l»., den l,ehfniHrSger d«r R. v. D-, mit
LaienzdintL-u m H. Pü. S. 36.
1772 JunJ 18. KarlRruUe. Marliirraf Karl Friedrich von Baden be-
ut FritKirirb Adolf R, t. U-, ih-n IxlwDtirÄgtr der R. «. U., mit dem
ehnU!n au M. PO. S. 37.
2. Akten, den Zehnten su M. betr.
iie*—ltiao Akten, den /ehnlen zu M. beir. 28.
1572 Ftfbruar 10. Schiilli.-nt Abi Frii'dridi von Stbuttwo scbreibt
üor Wiedergran von bUufraberg Über ihren Streit (iber ^n Zehnten
St Pap.-O. 21».
1673 Februar 27. Melchior Wiedergrau (Wjrdenmeol ron Staufen-
bittet den .^hc Friedrich rnn Srhnttrrn. eiitpn Tag anzuaetzen zur
thflidnnK de« StreiU*» Ober den Zflmteii zu M. Pap.-U. 30.
1673 Juni 24. Venekfauis der des btrittijjvu Zehnten wegvn ent-
en Kosten Pap.O, Sl.
19i72 Juli di und Jnli 30. VerbOrte Kundschaft, bezieh- EntAclieid,
'dem Streite xwiHcben deni Abt des Ktnslen Schutlern uivl Melchior
von Staufeilberg einenteiu und deii Bn'idern Froux und Claiut
V. 1). andereeitü über [Ibh Zehnten zu M. <I)a2u eine Abschrift dea
cheidet' und ein ,.K<)Atenzelte)*^;. l'ap.-O. R. S2.
lEie?— 1Ö33. Akten, l*etr. den Ht-tuehnteu zv M. Pap. 33-
16. Jahrhundert- Schreiben, bclr. dcu Streit Ober den Zehuleo zu
34.
1679. Verleihung von Gelniidi' uns dem Zelinlen «i M, betr. S5.
18. Jahrhundert. Articub probntoriale» in Sachen der R r. 1>. gegen
Kloater Hchuttem über den Zehnten ,.an( 11 SlOck Aeken) auf UMn
Ntbfeld Uttcnheimer Hannes". Pap. 36.
13. Jahrbni)d(!rt Cont^ept eine« Si-hrelbeiu» an die R- v. D., dl«
itigk«ilen über den Zehuten xu &I. b^tr. 37,
1703 Januar 9. MeiMenbcini. Renovation des Zehnten ru M. (Daxu
eine Abschrift.) Absrhr. SS.
1719—89. Versteigerungen de« Zehnten m M. 89.
1728 Pe^ember 22. Schutlcm. liie Kauzlci des Ablas von Sebuitcm
iht den R. v. I). über den Streit, den Zehnteu r.u M. betr. Pap.-O. i<i.
1790 Februar fi. Schnttpm. Abi Frans Ton flchuttcim Bchreibt (den
V. D.) über den tjircit um deu Zcliiilen x\x M. Pap.-O. 41-
1730 TAirz 4. Scbutiern. Die PrneJatisibe KiiuiJei (zu Scbuttem^
' den B. v. I>. mit, (lax» ihr Herr (iler AM zu bchnttcm) gewillt sei,
, ibalb 61 Tagen in Bamberg bei dem dortigeu Bischof ond Kekbkhof-
VicekaBzIer als M-inem domino directo klagbar zu referieren. Pap.-O. 4-2.
B,96 • iBenbart
S. VerschJedenes.
1635—70. Die P&rrbestelluiig zu M. betr. 43.
1816—16. Akten, betr. den Bechtastreit zwischen den R. t. D. and
der Gemeinde, Oruodberrschaft und Pfarrei zu M. wegen des Zebntbauges
Ton einten „Bünden". Pap.-0. 44.
1818—41. Akten, betr. die- ZebntabUisung zu M., darunter viels
Zehnt-Facht-Vertr&ge. 45.
1630—31. Schreiben, betr. die Entachädiron^ der R. v. D. Ar deo
am 16. Juli 1630 durch HageLschlag in der HeiBsenlieimer Oemarkmig
entstandenen Feldschaden. 46.
1636 — 45. Akten, betr. die Meissenheimer KriegBumlagen. 47.
164&— 60. Die Streitigkeiten der R. t. D. mit der Gemeinde M. über
Oemeindeumlagen betr. 46.
e. Reichenbach.
1277 September 14. Mahlberg. Teilungsvertras des Grafen Heinrich
von Veldenz (-tz) und der Gebrüder Heinrich und Walter von Oeroldseck.
(B. betr.) (Dazu eine zweite Abecbrift.) Pap.-Copie. 1.
1466 November 16. Die Brüder Diebolt, Oangolff und Walther n
Hohengeroldseck und die Vettern Andres und f^olff Roddere schlieBsen
einen Vertrag über das Dorf und Gericht R (Ricbenbach^ das zum Teil
der Markgranchaft Boden gehört — und von dieser den Rödem zu Lelun
gegeben ist — und zum Teil der Herrschaft Hohengeroldseck (-Ib-)
Eigentum ist. Dazu 3 Abschriften. Pap -0. 2.
1466 — 84. Akten, betr. die Streitigkeiten zwischen den Herren tob
Geroldseck und den R. v. D. über R (Buch.) 3.
1466—1660. Gerichtsbarkeit zu R. betr. 4.
1481 Juni 9. Lahr. Markgraf Christoph von Baden schlichtet einen
Streit zwischen Diebolt von Hohengeroldseck und Andres, Egnolff udJ
Hans Rdder wegen des gemeinen Vogtes zu R. Zwei Abschriften. 5.
1481 Juni 9. Lahr. Markgraf Christoph von Boden bestimmt, dus
ein Schiedsgericht von 12 Mannen in R (Kychembach) die Streitigkeiteo
zwischen Diebolt, Herrn zu Hohengeroldseck (-tz-), und Andres £gnoiff
und Hanns Rödder — des Vogtes des Dorfes des Dorfes R. wegen —
entscheiden soll. PO. Siegelfr. , 6.
1461 November 18. Urteilbrief in dem Rechtsstreite zwischen Abt
Johann zu Schuttern wegen seines Gotteshauses einesteils und Andres oud
Hans Röder und deren Zuverwandten andemteils um die Oberkeit, Gebot
und Verbot im Giessen und Gereut (zu R.). PO, S. 7.
1482 Januar 12. Seetbach. Thieboldt zu Hohengeroldseck verktnft
Markgraf Christoph von Baden das halbe Dorf R. , die Dörfer und Vog-
teien Seelbach (Seil-), Kuhbach (Eubach) und Schutterthal nebst aÜsat
Zubehör um die Summe von 2200 rh. ä , ablöslich mit derselben Summe-
Zorn Tnterpfande setzt Thieboldt seine zwei Gerichte und Vogteien Prini-
bach (Brünssbach) und am Schimberg ein. AU Zeuge siegelt mit: Andrea
Rödder. Pap.-Copie. ö,
1482 Dezember 18. Wilhelm von Neuburg (Nyperg) entscheidet den
Streit zwischen Abt Johann zu Scbuttem und Uans Röder um abgehaueites
Holz im Giessen und Gerüte dahin, dass der Abt an Hans Röder 20 i
zahlen soll Die audem Streitpunkte werden ausgeglichen. Durch diesen
Vertrag sollen die Bestimmungen des Vertrages vom 13. Novembw 1^'
(von Hanns Voltzen herbeigeführt, s. oben) nicht ungültig werden. I^-
Siegelfir. 9.
ArrhrralieB der PreüiencB Boeder tob Diersbon;'
A]»il 33. Jakob von U n-bwB. Vogt lu Ueroldaeck, twlebiit im
InfC iek ffaltmftn Philipp t>«i Rbein — nit Wus«d aml Wilko
f B. V D. . drr TeÜbtTTea ml). — Clere Dietncfa von Waldkirch
li| mit der femeäaea MOhlraholiitatt rnt«r-ReicheDlMrh gegen
Ijütlücfa« Galt voo 6 Schilling. rftp.-L'opie. lU.
1498 Aanst U (April We ^^ben iiff imnug vui Tiburcü". b«ida
nad in aiaem Jahr« SonoU^ > A)>t Keattu von Oen^mbafh achrvibt
: R. T. D. (ThiersBbeigt ul)er dk> Zwistigkett , die eiser tler u-ror a
1mm im H*iu Rmler in lAn|(fn-Reici)<rRb*ch mit eitiem Pri«9>l«r des
ÜMten in G. bat wtgta eines dtv Kirdie lu U mhdrigvu Uutes. Fs|>.-0. 11.
1493 Dezember 5. Fetter ufT ilem Rf^vn zu K. iRtcliieiibacb) »-hmbt
{fett BiKbodr von BtrftMbarg), f>r wolle (fem fn^hol (des Hiscbnft' auch'
iräimeB und Ofttlielikdt uq<.I Recbt annelimvii «ur dem Aaitniana zu
BohcMeroldsedi (-gerol-) oder vor den Amtleaten in der Uemehaft Lahr.
hy.-O. Vi.
1193 Dezember 8. Peiter nlT dem Keja m R. bittet •Herrn Mkbel*.
(EtrdiberT zu K.) ihm mitcuteileo, ob er vor dem Amtmann zu Ceroldieck
ti^ oder vor den Amtlouttin in der Herrschaft [jilir tl-ore) Recht üurheo
«nne. Pap -O. 13.
1493 Dnember 10. Ilani K. v. D si^hreiht dem Vort Kutacbius so
Bskengerol ilaeck (•}■) yrcgto seines „armen KDecbies" Peiter uff dem
Iffn, den der Kirfhherr tod R. in «ton Itann getlian hatte. PipÜ. 14.
1J%{ Dezember IB. /abem, Rischof Albrecht zu StmasburK, LAtid-
inf im Eisaas, bittet Hans R. r. V-, ihm mitniteileu, ^^^i^Bseii er gich
m venehen hat" beirefh des Kno<"hiCA Peter am Kein Tnn R. , der dem
XircUierTn zu R- nein utmotsume, muttwilliKi.' vechdv xuKt<«clmbc'ii hat " 1&.
I49S Dezember 22. Gesuch an den (Büichof Albreolit von Strusft-
Iwjl. die Streitsarlje nwisdien dem Kirchherrn and P«u-r tan Rein in
Kilidreo oder durch den Anilmaiui iJer Pllege OrteulKTif (-ni-) verhören
^Umt- Pap.-C'opie. Itt.
^^BB Desember 25. Zabern. Bischof Albrecht zn Stranbura schreibt
KbB. r. D iThierapergki, da»« er dcsiteu Antwort (itaf den Brief vom
BDezember) erbilten, das« er geiiiüts dem Wunsche Hans Rodpxa einen
1^ anraumen volle zur EolicbäduiMr des Streites zwischen dem Kirch-
berni und Peter am Rein; Muh volle er ,gleydt^ geben, den in dem
tritSe H Röderg erwiUtnteu „KlympfF" verbOri'n und demsulbi-ii nacfa
haileln Pap -0 17.
I4W Januar 3li Der Atiitmau« ErrAiamus von Weier ('Wyj^er) zu
Ulir schreibt kciMm Schwager Hans U. v. I)., er habe mit Uelclier von
Sthinenhurg (Sch«uwcuburg) «ur Entscheidung der StreitRHche i-wiirlien
ilea Kirchherru und Peier am Rein eiueu Termiu auf den 7. F>bmiir
'ifrila^i ne^t vnr iler pfeiffen Kassnacht th fniger t»a ndt') narli Ofiim-
»rj vereinbart Er bittet »einen StliwaKer, dem Vogt vou GeroMat-cle
F-ltück) den Tag mitzuteilen. Pap.-O. 18.
1494 Marx 2. Mirhel Boizlimm, SchftffiiLT. schreUit dem Junker iHa&s
R.», 1).>, daw „dem abiw-heiil" nadi. der von Han» R. und Junkf^r Meleher
m Schsuenburg ( SthowL-nburg) in der Streitsache r.wiscQeu dem l'fafT^n
Ksd den armen Knechte herbeigeführt ist, der PfaiTc durch dio Rlite des
KmIu^ von Strassborg auf den 4. Mlirx (uff zinittag next kompl] xu Uiuis
bder BKb Lahr (bor) betchiedfii inL I>ort soll Allem „hrkehrang" ge-
Kheken. PapX). 19.
1495 Xovember 23. llaus B. v. D. bittet aetncn Schwager Melchior
*M TKliaui-nbors, Amtmann in der PHeRe llrte'nburK. dafür zu for^i-n,
'■tt nr Kntechetdung der Streitigketten des Hans Kßder mit ünn PHiAtcr
^ -i
Tsenhnrt.
Bu IL eia Tag uweBeUt werde, «ei €s vor tien fiiscbof ron StmilH
•d «■ vor da „^'icarieti''. P»p.>0. 30.
16. Jahrhundert. Vcruichnis der Dicrsburgcr Itwbtt^ xu B. I'ap -U.
li Jahrhundert. Schreiben \xoa Hans R v. D.) an den Antn
(der Pflege UruolKrgV), smiaa artnea Mannes »Pelen off dem lU
wegeo. y»p.-i). 22.
Ib. Jilirfaumlen. ßitle (des armen Knecht«» ("eter uff dem Reiav
.den Hauptmana' und die ^entdoe Rittenchafl, .lui unserer uhu
mm bebfilAtch zu lein, ku semem Recht« eu konnwn vor ili*in mw
zu Straaslmrg. (Hanii ß v. I>. Tilgt den Qeeuche des amen Kneci
eine Daratellong dea Sachverhaltes hinnt und erkUrl, sich aeia«r ann^:
XQ voUen). Pap.-0. 23.
15. Jahrhundert. ErbUmng dea Eirrhherrn Michel wa U. ii-
15. J&hrhundi^. Tlantj B. v. B. s^-hreiht ^i'm Vogt* über den sp
xwiachen deut Kirchherm zu B. ood Fetter tat dem mu. 25.
Iß. Jahrhundert Eiae kurze Mitteüiing au den Junkßr (Hain
V. D), da's von den beiden .(ursilicIiL-n Vtiicm" die „Safhe" verugt
Pap.-O. 26.
IMK) Aupust aS. Augsburg. Der rOiniache Kdnig Maximil'nn I
leimt Gangolf von Hoheogerntdseck mit J^ii Wikliünu^n süijh
berge und dem hohen Gerichte, die xur Hirrrsehafi Iloheng. j i
den xwei Zollen am Schimbetw und zu tieelbach uud den grtacti
Dörfern Frieeenheita (-aa-b), Ötunbciin (Oteoheinbi, Ueiliaeiuell i
Schopfheim <;Schapfhenn) uebsc allein ZnbehOr als mit einem Betchileli
Pap.-Copic. '/i.
ISOO Nnvciniti?r 1-1. IlascI. ^Der Htatthalter und Bcwent dci Sti
Baad, ChrUloph von Utcnht-im < t ttonheiuij, schreibt Markgraf ChriiU
Ton Baden, er wolle dem Wunache des Markgrafen |emas8 Mirhel Ruc«ct
TOu Kaüersherg (Keisaersperk) und Peter am Rem, *nh.-ild xls vrtH
wtodcr xurackkelirv, vor sich kouuieo lasaen tmd ihnen die Müiniuig
Markgrafen vorhalten Pap.-O. 2S.
1500 Novetnher 23. fiaael. Obrisloph von Utenlifim {Utvmlieyn}
riishlet Markgraf Christoph von Baden aber das Verhör Michel R
TOU Kaisersborg, des ehemaligen t'nestpra vu R., belr. deaafen Hireh i
dem armen KitecbM Pmer un Bein. I'ap.-O. 39.
1600 Deaember 2. IMe Statthalter und Rate di^ MarkgnfiiB
Baden achicken den Brüdern Hsn» und Ludwig R. *. [). dii> Antwort
Baader Statthatten auf lU» schr^ibuo doa Markgrafen au ood rat^a il»
bei Baael um eine gütliche Ta^Het/ung weiter nachxusw-hen- Pap -0.
1600 Deiember 13. Hasel. Chrirtoph von L'tenheim teilt Mari«
Chrietoph von Baden mit. daaa zur Kniacheidung dea ^treiteu rwifd
Wdiel Rej-aer (ho!i ron Kabatatierg und den U. v I). ein Tag angeac
sei auf den ib, Januar 1601 [niF sandt paulos bekerung tag) nadi Bl
und dass beide Parteien hierron bcnnrhrichtigt aeieo. Pap -Xt. 31.
1501 Jonnar 2. Tier^pcr«. I>i« Itrtider Barn und Ludwig R. t.
bitten die I«ndhofmcistcr uud RÄte zu Baden, dafiir sorgen au woU
daaa ihr Schwager, der Amtmann tu lAhr, au der 'lagaauuog nach Bi
htiiaogciHigui werde. Puij.-Coui-ept. 82.
IftOl Januar 4. Via Ijudbo&neßter und Rate des Markinv'ii:
Baden »climl>en den Rrüdent Hana und I..udwia K. t. 1», wpnti iIlt M
mann au Lahr (seiner Ainiageacliane wegen) nicm za der Ta^äatxuac w
Basel kommen könne, lo aoDe ^r far einen äiellrertr<<Lcr wvriien Pi
0. S3.
Aixiiivtlien «In: FreUwrrvo Roeder roo Dienburg.
»99
H IMI JuiuAT 2». B«flan)ngte Abschrift der auf der TsftSMxQSg zu
■■d getroffeaen Besttminungro in dem Bechtsetreit« zwischpo deÖBrit'
Pm R. ». D. unil äfidiel Reyser vtui Kaiaereberg. I'ap.-Coi>ie. 34.
IBOl Februar lu. Die Bnid^r Haiu und Ludvdg' B. v. D. Kkidnn
4m StatUÜltor dea Stifl«« Bak^I di« Zeucmliste (von der Tagaatzung von
Surli, geloben dem Abschied luulizaleneD und biLten den Statfbalter,
iCicliel Reyacr aazubslteu, die BcstimmuDgiii dea Abschiedes au be-
Pap^Copie 85.
I80I Februar 20. Christoi»h »nn Ulenbeim sclircilit an MartcgnT
topb vou Bsdca. dam di-ni Wunsch« des Murk^rafi'u Kvmto Miche)
, M> ennaliDt nn, den UcgtimiDunffen des /eufren-Abucbiedea rom
■ Januar (aiosla« noch convenio pauli) nochxukouiuieo und data Mii-hel
' selneu WnoscL eine AbKhrift des Abschiedes" gegeben »ei. i'ap.*0.
lu ein Concept dieves Briefes.) 86.
1601 Februar 2*). Chrintopb von Utenhdoi (-n) schreibt «seinen liehen
cm und gtxtea Freunden" naos und Ludirig R. t. D., er habe ihr
tn .mit l>>' jresaoiUen artickle, ouch der zugeu oBuieu" erfaall«n,
Derni ^^ich■-l eine Krmriifruiig des .\b9chiede3 und auch eine Ab-
der AnÜiel j{¥([ebtii. Pap.-O. (Dazu ein Cpocept) 37.
IUI Mai 15(?). Zacharias scbnibt dem Jutüter Uaus K. v. !>., dam
Abrede nach die Ladungen gefertigt habe; er schicke sie Ilam
irh 2a Pap.-O, 3«.
1S01 Hml äOfO. Zacharias schreibt Junker üuts B. •>. U. über das
ttagenrerhär in der Streitaacbo EwUchen dem Pnesler und den Bnidem
B.T.I>. PapO 39.
IfiOl Juni SCn Zacharias schreibt Junker Bua K. v. D. übet daa
2«uKaverbOr in uem R«chtntreite awlschcu dem Priester und den BrQ-
R. T. D. Pap -0. 40.
1601 Juni 2fl. Basel. Tbeobaldos Weathoffer, Doktor, Dekan der
heOipni Petrus in Base) stellt Peter am Kein und dessen
pn Absolution»- Brief au. PO. 41.
Tft.' Jahrhundert Zwei Zettel, entbaltend die Zeugennainen in dem
itbt qWt den Sla>il zwischen dem Abt von SchutUTU iinJ den B. >■ D.
in dem Streit« zwischen den R t D. und dtT Oemcinde Friesen-
{■m-). Pap. 42.
1537 April 2d. Kaufl'rlef eines Relcbcubacher Blirgon. 43.
t&ÜO Januar 24. Simicr. Dlt rAinischo Kaiser Karl V. verleiht den
Irfldrm Gauxoir un'l Waller von G«roldseck folgrndea Ketrhslehen: die
W|l(lb4nne samt den SUberbergen und dem bobem Gerichte, die zur Herr-
schaft Ü«roldMck gi^6rea, die beiden Zolle an Scbimberg und zu tircl-
' ,die „üUjdt" und .rngeMt" in der Herrschaft G^ die Jahr- und
rkte KU .soelliArh, die gomeinen IMrfer Friesenheim (-as-b),
I (-t-bi. Uinligetizell, Scliojptfccira (Srbopfienl, OWrwcier (-eylleO,
(•as-IIer), S4'hoIlerwaId ijs;hiiitpr-i, Kippf-nheim , Kippcnhcim-
[(Kippeiiwyler), .\Inian.iwrit'r l.^ltliD<^a>iwetIi<-r). Irhenbeini, Duixteu-
I Micderbfuem tNiederpcilm), Alienbciui (Altbeimb) und die Burg
rg ovl'it allem Zubehör. Pap.*Ci>pie. 44
iSStf Jnni 34. TA'h'-nrt-ven» <W Koura^i Lacbeiunaj-er und seiner
Bsasfraa Hadu zu Heü-hrnbacb gegen den Kantor nnd Frllbne«ner Jero-
" Upp lu B. Ubv di« FrahnessiKati« in H. (Andreas B r. 0.
lelt) 4&.
UM— 49. Entscheidungen der Gerichte zu B. und iieelbacb. 40.
]S89ff. Aktm, die Streitigkeiten mit ilofa«ngerol(Ueck betr. 47.
mlOO Isenbart
1642-1674. R. betr. 48.
1559 Jdü 13. Lahr. Vertrag in dem Streite zwischen Markgraf Phili-
bert von Baden und den Grafen Johann und Adolf za Nassaa, Saarbrfldtea
und Saarwerden , Oebrüdem einerseits and Quirin Oansolf von Hohen-
geroldaeck anderseits über bannltche Rechte und Gerechtigkeiten and u-
aere Dinge. (Dazu eine zweite Abschrift.) Pap.-Copie. 49.
1559—1661. Die Freizügigkeit von R. (nach Lahr) betr. 50.
1664—71. Den Streit mit Johann Volmar von BemhardshöCe (Benoh
hofen) Ober das Fischrecht im Gie^senbach betr. 51.
1665— 17ia Verzeichnis der GeÄlle zu R. 52.
1566 April I. Augsbu^. Kaiser Maximilian n. verleiht Quim
Gangolf von Hohengeroldseck die freie Gerichtsbarkeit in der Hernchift
Geroldseck. — Äbschr. 53.
1667. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 64.
1567 und 68. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck betr. 55.
1567—76. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 56.
1667 — 1607. Die Streitigkeiten zwischen den R v. D. und den Ge-
meinden Friesenheim , ObeiBchopf heim , Oberweier und Heiligenzell über
den Zehnten im nGereut und Gissen" betr. 67.
1567—1638. Schriftstßcke, betr. die Streitigkeiten mit Hohengerolds-
eck aber R. Pap. 58.
1568—89. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 69.
1571—96. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 60.
1578. R betr. 61.
1578—1710. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck betr. 62.
1686—1607. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 63.
1686—1700. Protokolle der Rüggerichte zu R. Pap. 64.
1688. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 66.
1586-1609. Die Streitigkeiten mit Volmar von BemhardshSfe (Bernss-
ofen) aber Fischgerechtigkeit in Reichenbach betr. 66.
1589 Juli (a. St) 28, Juli (n. St.) 31 ; 1613 November 16. Festsetimi«
der Formel fflr den Eid, den der Vogt von R schwören soll. Pap. 67-
16. Jahrhundert. Plan von R 68.
16. Jahrhundert. Ordnung für die Herrschaft Hohengeroldseck. ^
1590. Brief des Claus R. v. D. an Jakob von Hohengeroldseck, den
Streit über R. betr. 70.
1690—96. Briefwechsel zwischen Claus R. v. D. und Wilhelm Prechter
in Strassbu^ über Geschäftliches. (Die Briefe betreffen vorzagsweise den
Streit mit Hohengeroldseck.) 71.
1592 September 29. Jakob zu Hohengeroldseck und Sulz urkund«.
dass ihm Claus R. v. D. 1300 fl. geliehen habe gegen einen jährlicheo -'
am 29. September zu zahlenden — Zins von 65 fl. Für die richtige
Zahlung dieses Zinses setzt Jakob zu H. seinen Teil an dem Dorfe tt-
zum Unterpfand ein. Pap.-Copie. S. 72.
1694 August 13. Regensburg. Der römische Koenig Rudolf H. ver-
leiht Jakob von Hohengeroldseck das Reichslehen : die Gerechtsame in d^
Herrschaft Hohengeroldseck nebst allen dazu gehörigen Rechten d<"'
Dörfern. Pap.-Copie. 73.
Arcbiralieo der Freiherren Roedcr ron Dierslmrg. mlOI
\i$i M&i SO, Reichealudi. Die »£meu«ruag'' der Zinse und Golt-
" ni R. Pap.-0. NotariaUzeichon. 74.
I6S&— 97. Die Streitigkeilen mit HohengoroldMck b«tr. 75.
Ue6— 160H. Die Pfarrei R. betr. 7Ü.
1&06 Hftj 24. Ventcichnl» der fiher dos Dorf K. liandetDilen Urkuu-
(Dasu twei uQTolUUUjdige Absclinfleii dies» Vvrzeichniues. I'ap 77.
16. Jahrhundert Abschriftcit von ,0«richubftiidelii'', .Rwlitferti-
B" and VertrtgcD in den Streitigkeiten der R, v. T). mit dem Abt«
I Schutieni und den ijemeinden Friesen heim, Oberweier und IleJÜKea-
Pip.-Copie. ;S.
Ende du 16. Jahrliundertit Copialbutrli: Abschriften ron Kauftirie-
KeTenen unil 6ep;ubricfea, Vorirftgcji, Wektfinieni , I^henbriefen,
\ta und Ml&sivtn, betr. Streitigkeiten mit der Pfklz uud denen
tfiffoldaecjc — au« den Jahren HT>!J — IfiätS. — Darin das Wappen der
, BÖdir and der ron Wefer (zum Wejrer). Pap. 19-
1801. Die StreitiRkciteu mit Haiis Adnm Kolmar Iioir. m.
1631—96. StreiliHk«-iten xwiiti-)ieii de» H- v. I>. und tlans Adam
faliur Too Bcruhardäliöfc (ßcmsahofeu) ubor da« Fischen in R. 8L
Anbag dot 17. Jahrhunderts. Ahst^hrift drs Terzeichnisea der Rechtei
Diwvburg iu R. hau Pap. rt'i.
17- Jahrhundert. Abscbrifi de^ Vertrages über das Lehen R.. Ver-
ebniMe der zu diesen l.ehcn gehörif(tii tiiltcr, Urtoinile llber die Be>
tiligunK der P'neseuheiuuacheu und Röderschea Vr'fllder. Pap. 63.
17. Jaiirhundert. Auszug aus dem Soolbuch de'- äliftca St. Stephao
to Stnüburg. betr. den auf der Gemeinde K. »ieht:nden Zim. Pap. 84.
. 1606. Die StreitigkciU'u ntit llohcnKcruldicck betr. 8&.
K 1606. Den Streit mit Hahrti^roldseck betr. fW.
V I60&— 17fi2. Die Streitigkeiten mit nohengcroldseck betr. ^^7.
' 1610—1611. Vier Bfirher, lielr. diR Streitigkeiten «wiichen Jakob
Ion flobengeroldsock uud Sulz eiucrKCits und Xiclau« K. v. D. anderseits
^twr die Rechte unil Ntit/unf!;en von R. 88.
1611, 16 Vprmrbnis der Sdiiililen von Reichenbacbcr [)<lri;em.
' nis der Einnahme» und Auügabcn der R. v. Ü. Pap. 61*.
1812— l"iB. Die Streitigkeiten uber Eckcrit «wischen der Gemeinde
Jesenheim und den [tau>era im »Gereut und GieBRCu" betr. 90.
I61&. Den Streit mit Holiengeroldsoek betr. 91.
1638—86. Die Abgaben dpr Reichenbacher Bürger betr. 03
1631. Die Streitigkeiten mit [lohcn^croldseck betr. 38.
April S. Reidienbac-b. Die „Erneuerung'' der Zinse und Gnlt-
I S. Pap.-O S. 94
16*4—99. Reirbenbacher Sachen. U5.
1686-41. Die Stroitigkeitou mit Geroldseclc betr. W.
U49. Die Streitigkeiten Ober R. betr. 87.
1644—97. Den Streit mit denen von Cronberg Aber R. betr. ö^.
164(1-61. ProtökoUbuch über R. iW.
1662 April 3. Beicbenbacb
B&lle au R. Pap.-O. 100.
Die Erneuerung der Zinse und Galt-
a1
tnlOS Isenbart.
1662—84. Beidienbacher LehenrecbnuDgeD. 101.
1663 Oktober 3 (n. St.). Reicbenboch. EmenenmsB-Veizeicluus de
Bodenzjnse zu Kohbach (Khunbach) , R., Steinbach nna Weler (Weiler'
Pap.-Copie. 102.
1663—1725. Den WeUer-Wald in R. betr. 103.
1666 Jani 12. Dautenstein. Der Amtmann Anton Ton Dantenstei
schreibt G. Fr. R. t, D- wegen des den Heiligen zd R. zuständigen Zehi
ten in Lahr. IM.
1676 — 84. Verzeichnii der GefäUe zu R., der Einnahmen und Am
gaben des Georg Wolf R. t. D. 106.
1680 August 23. Hohengeroldseck. Der Amtmann Johann Freie
ached (?) zu w)hengeroldseck schreibt Claoa R. t. D. wegen der „Gefugt
nen". Pap. 106.
1698. Verzeichnis der Einnahmen und Ausgaben der GeOile i
R. 107.
1699 August 18. Reichenbach. Die Erneuerung der Bodenzinse de
nStaabs" R. (Dazu zwei Abschriften und ein Auszug aus dieser „Erneue
mng"). Pap.-O. 108.
1699—1732. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck aber R. betr. lOf
16. und 17. Jahrhundert. Den Streit mit Hohengeroldseck betr. 110
Um 1700. Bericht darttber, wie die Geroldseckischen Lehen auf di
Grauen von der Leyen gekommen sind. Pap. 111.
1719 — 40. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck über R. betr. 1)£
1726. Akten, betr. die Emeuerung und Beschreibung des mit Geroldseci
gemeinschaftlichen Bannes R. (Dabei Pläne.) Pap. 113.
1730 Augast 30. Seelbach. Der Amtmann der Herren von der Leyei
schreibt (einem R. t. D.?) darüber, dass Herr R. t. D. in Rohrbnrg dei
Bäcker Joseph Annbruster, einen Reichenbacher Bürger, gefangen genommei
habe. 114.
1730—39. Reichenbacher Einzug-Register. 115.
1739—70. Akten, betr. die Bestellung eines fOr Hohengeroldseck w
die R. V. D. gemeinsanien Vogtes. (Dazu eine Abschrift.) Pap.-O. HS
1751. Den dem Kloster Schuttem zugehörigen „Bahnde''-ZehDtei
betr. 117.
1752 März 4. Lahr. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck betr. 118
1752 — 79. Die Streitigkeiten mit Hohengeroldseck betr. 119.
1753. Die Streitigkeiten mit denen Ton der Leyen über R. betr. 130
1768 Mai 22. Diersburg. Zwei Schreiben, betr. die Frage, ob di£
R. Y. D. al3 Mitherrschaft einen Anteil haben an der von Hohengeroldfr
eck in R. errichteten Erzgrube. Pap. 121.
1782 März 6. Den Vorschlag, die v. Roeder'schen Geßille zu B. "
die Grafen t. der Leyen zu verkaufen, betr. 122.
1794. Das Linden-Wirtshaus in Langen-Reichenbach betr. 123.
1802. Die Schildgerechtigkeit für ein Wirtshaus in R. betr. \^
1802 und 19. Einzugsregister der Reichenbacher Gelder und Frflcbu
Pap. 125.
1809—26. Akten, betr. die Einziehung verschiedener der GrundheP
Schaft Diersburg gehöriger Gefälle vom Stabe R. durch die Graftcta»
Geroldseck. 126.
Arcbinli«n der Frwhwreo Boe<t«r ton Diershurg ml03
1810 Juni 13. 8r-hloB8 Ahrenfels. Fünt Philipp vou der Leycn, seit
1806 statt Baden Lehutberr, belebnt t'er<linand Augmt K, %. V. mil d^n
nr OraÄchaft Uobauerolilaeck gebutigca UeaUm uad üelJüleD im Stalw
B. PO. 8. 127.
18U Juni I&. Schlpss Alireiirek. FQnl Plülipp von der l^eyeit be-
lltet Philipp Ferdinand R. r. I). mil Atia BentBD und, OeflUlen Lm Sube
IL PO. S. 126-
1$^ and 24. Verordnung über Ocfiüle; Vorn-icfauis der OefHU«R. 129.
1834—33. Akleit, betr. die GnindgUlt«n iin>l Zitisc zu R. unil deren
Attou«. 130.
1827 April 8, Dienburg und Reichenbach. Der KanimBrh*rr und
Shjor Philipp Friedrich R. v. Tl., Grundherr «u TCershiirg und R., und
Mr Bürger und Mahlnirtller Scb[i»tian Kratnur »Is Pärbter srhlifasen
tmpn Pacht-Vertrag über da.« Fiactirrcht tu dem B!i<;be xu K- (Dazu ver-
KhitileDe ScbreibeD; AofiÄfaluuff dvr fttr das Fitrhrecbt n MÜilonden
Atfibeo; Duplikat des Pacht- Venragüs). Pap.-O. 181.
lees Fehmar 18. Roicäicnharli. GiesaPn-Wald-Vrltunde iiber Bom'la-
udweis durch Gmndbuch -Eintrag i» dvr Geuieind« R. »eitcua der R.
r D. 132.
f. UnebuT^t, ZuEeubnfüD, Stdobatib.
1. liPhenbriipfp nl»r din drei l^hwi.
1448 Mai U- Knden. Markgrnt' Jaknb vnn Hailen belehnt Lmlwig
Bjkler (Rodd«r) uud deiütvn UruilirrKsobn Eglufl' mit genuaDtcu {iütern zu
rgebDrst (-twnhorsti, einem Ilofe zu ZosöiliolVn (-es-) und einer Kom-
(ältiu Steinharb (-ejm-). PO. 9. 1.
UD4 Dezember H. Baden. Markgraf Karl von Raden bek'hnt An-
dres Röder 'Rndd^r) — an aeines Vaters I.udvig Stella — und Kgnnlff
Rider mit dvu hcheoiitHierü zu Uozhurst (-t^vnhunL), Zuseubulün (-iw-fT-)
tot Steinbacb. PO. S. 3.
U"fl Februar 17. Baden. MartiKraf Chmlopb von Baden beVhnt
Aüifavs und f^ulff Rüder mil duti Lehens^teni zu Unzlumt, ZuäL-iUiurt*u
nDd Sieinhach. Fü. S. 3.
I4r4 Mitre 10. Raden. Markgraf Christoipb von Bad«n b^lebnl die
BrOdcr Hans und I.Adwig R/ider und ihren Vetier K^ollf ROder mit d«n
Idunt^trm TM ünzhtint, Zus^nhofeii und Stcinlwb, PO- Siogelfr. 4.
I5*>1 Januar tl. MarkRTaf Christoph von Roden b«tehnt die Brüder
thns und Ludwis R^ider mit den J^hemgau-Tu ra Uozhurst, Zuwnbnren
md Steinbach, l'O. S. 5.
1616 Oktober Ö. Rupien. Marhuraf Philipp von Baden belehut die
Bntder EfnolflTund Martin Köder und ilireti Vettt^t IJiilritu Köder mit den
l^hottgäteni xü Uiushunt, Zu»<:-uhi>teu und bteiubach. PO. S. G.
1S38 Mira 10. Pforzheim. Markrraf Philijip von Raden belehnt
tfOßW R. V. D- und dessen Vetter Kndris It. t. l). mit den lieben»'
ptiera zu Cuzhunt, Zusenbüfi.ii und Steiiibacb. PO. S. 7.
1&14 Juli 28. Die itensunten Vorniilnder der Markgrafen Philibert
ond Christoph von liiideD belehnen Endriss K, v, D. (-bergk) und dtüien
Veiier Kcnoäff K- v. Ü. mil den Lehensgütem m Unihursn-tz-j, Znsen-
hofei) und Sleinbao-h. PO. S. H.
1044 .März 20. Baden. Markgraf Pbilipu von Baden belehnt die
BrQder Fraiin and Nietaii R. t. D. mit den LchcnsgUtem 2u Unxliunt,
ZownhofeD and Sleinbocb. PO. S. 9.
1
1
Bil04 Iseubftrt.
1570 NoTember 28. Baden. Die genanoteii Vormfinder des Mu^-
grafen Philipp von Bwlen belehaen die Brüder Fraos nod Niclaiu R. t. D-
mit den LehenuQtem za Unzborst, Zusenliofen (-s&enhoTeii) nnd SteiobadL
l-O. S- 10.
1572 Mirz 22. Badeo. Markgraf Philipp tod Baden belehnt £e
Brüder Franz and Niclaos R. i. D. mit den Leheoagütem zn Unzlinrtt,
Zusenhofen und Steinbach. PO. S. 11.
1580 November 14. Baden. Markgraf Philipp von Baden belehnt
Miciaus B. t. D. und dessen Vettern, die Brüder Jöig und Reinhard mit
den Lebensgütem zu Unzhurst, Zusenhofen und Steinbacb. PO. S. 12.
1589 Dezember 5. Baden. Markgraf Eduardus Fortuuatus von BaJen
belehnt Niclass R. v. D. und dessen Vettern, die Brüder Göiv und Bein-
bardt mit den Lehensgütem zu Unzhnrst, Zusenhofen und Steinbach.
PO. S. 13.
1606 Januar 23. ScblosB Karlaburg. Markgraf Qeorg Friedrich von
Baden belehnt Niclaus R. v. D. und dessen genannte Vettern R v- D.
mit den Lehen zu Unzburst, Zusenhofen und Steinbacb. PO. S. U-
1613 Februar 22. Schloss Karlsbnrg. MarkgriJ" Georg Friedrich tod
Baden belehnt Franz Bastian R. t D. und dessen genannte Brüder mit
den Lebensgütem zu Unzhnrst, Zusenhofen und Steinbach. PO- S. 15.
1626 März 2. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Frau
R. T D. und dessen genannte Brüder mit den Lehen^ütem zu Unzhuist,
Zusenhofen und Steinbach. PO. S. 16.
1659 August 7. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Geo^
Friedrich R. v. D. und dessen genannte Vettern R. t. D. mit den Lebens-
gütem zu Unzhurst, Zusenhofen und Steinbach. FO. S. 17.
1669 Mai 2. Baden. Markgraf Wilhelm von Baden belehnt Karl B-
T. D. und dessen genannte Vettern R. v. D. mit den Leben^tem lu
Unzburst, Zusenhofen und Steinbach. PO. S. 16.
1685 Februar 19. Baden. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden be-
lehnt Georg Wolff R v. D. (Dürspurg) und dessen genannte Vettern R.
T. D. mit den Lehensgütern zu UnzhurEt, Zusenhofen und SteinbacL
PO. S. 19.
1702 Februar 3. Baden. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden be-
lehnt Johann Philipp R. v. D. und uesBen genannte Brüder und Vetteis
R. T. D. mit den Lebensgütem zu Unzhurst, Zusenhofen und Steinbacb.
PO. S. 20.
1710 Januar 2. Baden. Markgrä&n Franzisca SybiUa Augusta von
Baden belehnt Ernst Ludwig R. y. D. und dessen genannte Agnaten R-
V. D. mit den Lehensgütern zu Unzburst, Zusenhofen und Steinbacb.
PO. S. 21.
1735 Januar 15. Baden. Markgraf Ludwig Georg von Baden belehnt
Egnolff Friedrich R. t. D. und dessen genannte Agnaten R. v. I). mit den
Lebensgütem zu Unzburst, Zusenhofen und Steinbach. PO. S. 22.
1741 Februar 21. Rastatt. Markgraf Ludwig Georg von Baden be-
lehnt Philipp Ludwig R v. D. (Rödterer von Dürechburg) und dessen
genannte Sänne und Lebensagnaten R. v. D. mit den Lebensgütem tu
Unzhurst, Zusenhofen und Stembach. PO. S. 23.
1744 Juli 10. Rastatt. Markgraf Ludwig Georg von Baden belehnt
Johann Philipp Wilhelm B. v. D. und dessen genannte Söhne und Lebens-
agnaten R. t. D. mit den Lehensgütern zu l'nzhurst , Zusenhofen und
titeinbacb. PO- S. 24.
Archivatien der t'niberreu Boe<l«r ro» T>i«r8burg. mlOS
Juiiur27. Bastalu Mkrkffnti Auguu Georg ron Baden belehnt
l*liilipt> Wtlhdm K. r. D- tuKTdMsea geoaimte SOhne iind Lcheas-
K. V. I>. niit il«ii lii^lieiBcaterD su ünzfauist, Zusenhofen und
Juni 18. KurUnihc. Harkgraf Karl ftiedrich von Baden belehnt
b Adnif R. r. I) qdi) dessen g«oant)te Lehensa^tnaten R v. D. oiit
■lugüleru «1 l'iuhurrt, Ziueiilioreu und ätuinÜatb. PO. S 36.
2. Akten, die drei Lelieu betr.
und 19- Jabriiundert. Abscbrifteii von t>kutideii und andere
Ocke über die I4be.a m Unxhunit, Y.ateubofeu und Steinhacb. 27.
— 81. AktMi, betr. dl« Loliea4gftt«r xu Uiufaunt, Zu»enho{en
ntacb. 29
90. Akten. b«tr. den Hof za Zusenhofen. Pap. 2Ö.
^ Koretnber 29. BühL Du Lehen zu Unxhurst betr. 3(>.
I Dnenber 17. Veraeichnia der Kircheiistreilijjkeitwi f6b«r Um-
VcfZAlchois einiger Schreilten , betr. liaa lAhea ku Unshiina.
1-04. Drei Aktenbefte, tjutbaiteud UrkunJeD, Bii«f<u und Rech-
Ober rtixburüt. 82.
Oktober ^7. BAbL Den Elnznff der Unsharater Herrenateuer
18.
■32. Zwei AJaeohette, enthaltend Schrlftetoeke über die Unx-
nerrensicoer. Pap. M.
3. Ebeiiteln'sob« Lehio.
Wahlenheim: Anwartschaft auf Scbloss Freusrbeck.
B Januar l. Neii-KlM-rsleiii. Graf Johann Jakob ku El>eriiteta,
Fnueulurg r-wcu), Forbadi und Werdengleiu. bulchnt Georg
b K. T. D. mit ciucm Muinlehen von zwf'i Kiidprn Wein von den
d«i ürabcbaA EberiU'iu und dem titiri- Wahk-ulieiiii 'Walbetin»
bl flim und seiiic-n niiUudichOD Ertwn die Aufrnnschaft auf das
IID Preuw-heck (Br^nicbeckb) bei ätrauburg f&r den Fall , daa«
[Urcht der jetzigen Lehendohaber , der Brechter, im Muaaes-
auMterbi^n »olhe. PO. S. 1.
i Seiilember 24- Metz. Uraf Wilheün Ludwig tu Nassau und
cken antwortet Georg Friedhch lt. x. D. auf dessen Bittschreibeu
AufUiL; er habe mit seinem Velier, dem Grafen Johann Friedrieb
Mcfn, fteaprocheo. IMeäer habe seiner Venrunderuiu darüber
ngeben, dass scio verstorbener Vater, Graf Johann Jakeb von
L oSa 0. Fr. R. T. P. die Anwari&rliaft anf daa Schlosa Preuscbeck
10 ravbeu bal>e, d« dieees doch ^Pero" (den R- v- D) wegen
M'*'^''*" Vertrages nicht hetnfiillen kdane. ~ Waa die twei
reis aabetrife, m> »ei Graf Joh. Pnedrich bereit, wenn er, woran
ntrifeio, wieder xu aeincm LAndc k&me, Georg Friedrirk K. v. D.
I hrlt'linen, sobald dieaer aicb darum bewbrhe. Pap.-O. S. 3.
t Juni 7. Stnusburg. Georn Fiit-dricb B. t. D. bittet Graf Johann
ii ta Ebei^tein, wenn dieeer wieder in seinem lAiido kirne, ihm
ron iwei Fudem W«in zu erneuern. — Davon, daM die An>
\H auf ilas S<-]ilA6slcin Preuscheck dem Ruffaehiichen Verln^e
llanfi!, wiue er nichts Er botife daher, daas es ihm der Graf
«1 deute, wenn er zur Zeit auf »ein .Recht- n<>ch nicht v?riitbte.
na aweite Abtchrift < Pap.>Copie. S.
nilOS Isenbart.
4. GeBgenbuhcr Lehen.
a. FiscliwasBer za Biberach,
1420 März 12. Ritter Burk&rd Hummel von Staufenberg (-od
Walter von Waldstein (-t-) und Berthold Schneiter, „Ambachtmanne" <
Abtes Bertbold von Gengenbach, entscheiden den Streit zwischen I^i
Röder von Renchen (Renichein) und den Fischern zu B. nm das dort
Fischwasser, „den Eintzigen" dahin, dass die Fischer gegen einen 1
stimmten jfliirlichen Zins im Besitze „ihrer WasBerBtellen" oleiben soll
PO. S. 1.
1508 April 24. (April 80?) Abt Philipp von Oengenbach Terle
Ludwig R. T. D- das „Ambachtlehen" : das Fischwasser zu B. (Bybn'
nebst allem Zubehör, wie es zuvor Ludwigs verstorbener Vater Ludi
R. V. D. zu Lehen gehabt hat PO. Siegern:. 2.
1516 Oktober 23. Claus R. v. D. schreibt (dem Wasserknecht) Ande
über die Bestrafung von zwei Fischern, welche gegen die Fischerordno
(in B.) gefehlt hatten. Fap.-0. 3
1533 März 16. Abt Melchior von Gengenbach belehnt Andres R. *.
mit dem Fist^wasser zu B. PO. S. 4.
1562 Februar 20. Abt Gissberth von Gengenbach verleiht Fruu
V. D. auf Lebenszeit das Fischwasser zu B. PO. S. 6.
1575 - 1608. Briefwechsel, betr. d Geogenbacher Ambacbtiehen. Pap.
16. Jahrhundert Eidliche Aussage des Junkers Ludwig R. v. .
über das Fischwasser zu B. Pap. Bruchstück. 7.
16. Jahrhundert Kurzer Bemerk darüber, dass das Fischwasserleh
dem Kloster (Gengeubacb) wieder zufällt, so bald der jeweilige Lehei
trftger stirbt. 8.
1567—1657. Fischerordnungen zu B. 9.
1571 April 16. Concept eines Notariats-Instrumentes : Claus R t.
giebt Anderesen Frid, Bürger zu B. (Buberach), ein Fischwasser lu
in der Kinzig (Küntzig) zu Lehen. (Dieses Fischwasser gebort zu den
Wassern , welche Franz R. v. D. gehören und von diesem an sein
Bruder Claus verliehen sind). Dafür soll der Belehnte dem Junker d
dritten Teil (dem Gewichte nach) aller gefangenen Fische — und n
in einem besonderen Fischkasten ~ abliefern. Pap. 10.
1574 März 23. Junker Claus R. v. D. belehnt ~ im Beisein (
nannter Zeugen — Jakob Josen, Bürger zu B., auf zwölf Jahre mit eim
der 12 Wasser zu B. Dafür soll der Belehnte dem Junker, den dritt
Teil aller gefangenen Fische — in einem besonderen Fischtrog oder Fiec
kästen — abliefern. Doch soll der Junker die 8 SchiUiDg-Pfg. Lebei
zins alli&hrlich dem Eigentümer der 12 Wasser, dem Junker Frau
V. D., dem Bruder des Ausstellers, zahlen. Pap. Kherff-Zetel- 11
1581—1637. Eine ganze Reihe (19) von Zinszetteln über das Fisc
wasser-Lehen zu B. Pap 12.
1587 April 6 n. St. Abt Johann Ludwig von Gengenbach verlei
Claus R. v. D. auf Lebenszeit das Fischwasser zu B. PO. 13.
1588/89. Zeugenaussage (?) in dem Streite zwischen den v. Roed<
sehen und den Kloster-Fischem zu B. Pap. 14.
16 und 17. Jahrhundert- Ordnungen und Bestimmungen f&r d
Fischer zu B 15.
1600 Klage der v. Roeder'schen Fischer zu B. gegen die Elosto
fischer zu Gengenbach Pap 16
Archittlien der FmberT«ii Roed«r roti Dienburg-
IflOl Soptenlwr 26. Kaucfaeidnac des SlreiUi zwisdien den Boeder*
■bCD aod den KlMt«r<F'iich«rD tu Ü. Piip,<Copie. 17-
17. J«hriitindert. (Ein R. v. D.?] h'iiu-t [einen ßvaigit«» (i«s Kloaten
uibRcli), deo PrjLlatco zu «craiilbsscu , eineu Termin anzuHetzoTi mr
beidiuv^der StreitigliO'iu-n zwUchco den Fuchem (d«r R. «. Ü.} uad
Klosur-Ftocberu zu R 18.
IGl I Har 7. GenfenbAch. Alit Gporv tob Goigeiihaf h schmiM FrAiue
iMtian R. t. D., dus da» durch den Tod vonChiuR v. D- (d«iii V«tU'r
fo Fr- Ba»iUn> den Klo^K^r ImnijfefiUkne (niebt nAher bezeicluiete)
Hinnlehm (irh nicfit auf dm .Sittinin und NameD", lUo nicbt «if die
itea AfBatCD ,i;uotiiiuit!rc'', sondern ,lM>i einer Person beruehe". D»
Clans den Ahl ftf^beten halre, nach M-iii«m Tode ««ini-ii Vetu-r
B«iU&u mit dem Lt-licu tu belebueti, uo luo^c diivcr Btch tunerbalb
foi Wochen hti dtr Ktostcr-Eanilei mit den nötigen Papif^ren eintiiidea
' die neltOri^e Investitur vraphatgea. l'np.-O. S. 19.
1613 Februar 6. AU tieorg von ÜengeDbach verleibt Fraux Scbiutiaa
|ir. D. nwl dessen i^^nannten Ilnldem auf Lebenszeit das FiscliwMwr
PO. S. 20.
IfilS Ukrt 20. Johann FeintditiB (?) , Sekrour, teilt im Auftrage
■ UcfTB, des Pr&laten [tu Genaeabüh], dem Junkt^r FraniE ^^eltaHti»n
.D. adi, dBM der PriUt den UeBUche de» Juokera um Confirmatioo
[WaHriclieu m B. Dadikomme und ihn zu ^legenor Zeit mit die-
hehm bvlefauen volle- Pap--0. il-
1Ö2& Mitri 10. Zell am Rarmenbach. Des Meister and Rat der
It Zell bitten den Junker Franz R v. [)., seine „Wauer-Lehenileut«''
(B- — die Unterthuen der Stadt Zell — vor den Dbergriffeu der
de« Kloswrs Gengienbach za B. zu BchQtepn. Pap,-0. S. lotge-
22.
1625 April 17 n- St Gengenbach. Kaspar HiUprandt, SekrcUkr, teilt
AohlSffC seines Hrmi, de» Abtes vnn Oeogeiibacb, dem Junker Franz
Htiui R. V. 1> mii. das der Abt r-ur Entschaidung der äta-itigkoitai
1ien den Fisehern des Kioatirs und den t. RAder'achen Fbcbem nt
Ben Tag anucäetzt habe auf Sa.ni8tu|r, den 19. April 16:i& nach Gengoa*
Der Abt t>&t£ den Junker, zu ait^äem Ta^e nftcb (i. zu kAmmen
^fltr lieh dort durcb eiuen der Seineo vertreten zu lasten, trollte beide«
■BOfileb sein, so bäte er um Beaachrichtigung hierüber. pAp.-0. S. 33.
162fi April 17- l^hr. Dl« Eanslci zu Zell scbrelbt »ber ilie An-
I Ntximg eteet Tenaim zur Kutscbt^idoug der Streitigkeiten zwischen den
I f. Böedefiehen und den Klostertischern zu ß. 24.
I 1637 Hai 12 Abi Jakob vnn Oongenbach verleiht FrsTie .SebAAtian
B. T. D. und dessen geuiuuiteu Brüdern auf Lebcimeit das Ftschwasser
wa B. PO. 3. 25.
162B TVzember 23. Wien. Kaiser Ferdinand JI. teilt dem Abte
4» EloeterB Geuiirt-abaeh mit, dass er dem Wunsche des Abtes ^em&st,
Cme kdniglicbc Kommission eingesetzt habe , welche die Privilegien des
Klonera gepriift und für hchtia erkannt Imbe, dass das Kloster die Uann-
piiehtibarlEeit ober seine Vasallen habe Kr t'nrdert den Abt auf, ihm
iniaueD Bericht zu erstatten fibi-r die FaIIc. in dvnen die Lelrnnslcute
Und Censit**» dm Klosters sich weigerten, vor dem Uaungerichte zu er-
•tbeineu. Pap.-Cvpie. 26.
1629 Mai 3. Geiigenbaeb. Abt Jakob von Oengenbach bittet Frau
Sebastian R. r D , srhön am 6- Mai Abpnds (^Sonta« Abendts') im Kloster
Geseenbach zu tcin und den Commi«sariL-u, wclibe am 7. Mai (..kliOntTtigeo
Httßtag") CO üengcnbacb die Streitigkeiten wegen des Manngeriühles
>ioa
IsenbArt.
enucheklea BoUeo, und ftucb den Kloster aConrenation nnd Aa^
kbteo belfco". P«p-0. S. 27.
169R April 30. Biberacb Der Wasserknecht lUna Falckb Mue^
Auftrsg der Fisclior zu R. Franit 5*ha3tian R. v D. sich ooth
Se<loMv» WFKUQ du« »cbuldigen ZituM», da div Fi»ii:)i«r »Uxtuefar oj
eo Krä^sdrannaleo littet)- — Dorcb die Soldaten seien sir arhrl
Fifclieo vcThiuderl worden. Dnnun sei es Uineu ntr-ht inOglicb g«v
ihm Fische Kuzuschfcitcn. Sobald de irtcdcT Fiaehe bckameti, aoüt
von ihnen erhalten. — Tap-O. S. 29.
HS5r> Scptfidbcr 19. Gcugciibach. Die Kanzlei dos Eloelvn Od
bach heschtiDtgt. dass Franx äebnsd&n R. r. D. das Flscbwassertdie
B. KU recbicr Zeit von dem Abte Columban „requiriert" uud ton
vk<lcr empfangen habe. Pap -O. 29.
17. Jahrhundert Ein Hcnaftragter der R. t. D. bittet den Aht
KlocWn Geo^obach [den Nacld'olfter des Abtes Jakob), ihn mit j
Flsdiwaner au ß , das schon tod alten Zelten her da Lem» der B. j
B«, ZU belehnen, 9».
I6&e, Mai 20. Georg Friedrich R. v. 1). bittet Alit Colombao |
Gengenbacb, ihn mit dem Fischwasser m B. zu belehnen. 31
1656 Jidi 14 Uengeubarb. Kaspar Itornldüeth, Seerelir, ackt
ilem Junker R. y. I>., er iBi>ge bei «einer Bewerbung um das Wnsterlelid
B. aus dem letzten Lrhenbriefe hierubrr ersehen, ob toaa aicb der ^
»Lebeu-Succeflsion* betlicneD diufe. Asch mOaso er neb personlidl'
dieaea Ijehen hewerbeo. 32-
IC&6 Juli 19. Geoftenbach Kaspar Dombllteth. SekretAr, schl
dem Junker Georg Fnedricb K t. 1j., er habe den letilen Lehaoj
ober das WosBerlelien gelesen und hieraus etseheo. daas iliesea Lchea
jjftd dies Titao" verliebten wurde. — Zugleii-b bitttrt er, den Mulls
Diersburg der Zahliiitg hnlher annihalten. SS. j
1Ü56 Juli 29. Lahr Georg Friedricli R. v, D. I«tlt seinen T^
mit, dasa ilim der Abt von Gengcubacb gwast lube, er würde ihm
eher daa (Aiitbacht) Leben übertragen, als bU er dem Abte seioei,
fitorbeDen Vaters „Fall abgerichtet habe". - Er bittet darum den Ta
dieses bald zu tbun. !)4.
I6.'t6 August 28. Geiigeiibach. Kaspar T>onibl(te(b, iSelcrelAr,
dem Ju&ker Georg Friedrich R. r. l). oftberv Auskunft aber die ~
nnngs-Gebühren [uir das Ktschwasserleben xa ß.). S&.
I6&G Moveuber UQ. Gcngeobach. Der Abi Columban von Gen
baoh beacfaeinigt, nach den Ableben des Fnnz R. t. I>. für tbks F)
Wasser z& B. 10 fl. erbalten zu haben. 3ti.
1657 Januar 4. Gengenhach AblColumbau vonQeiigenbarh «M
dem Jiinlser Georg Friedrich R. r. 1>. unter Erwittening auf dj
Schreiben vom 24. November (n. 8t.) Ift&6, er »ei bei-eit, dem Junker
Fiscbwasser zu B. zu vorleilien. aber nur dann, wenn dieser.
Hrancb sei. den Lehenseid „zu Ootl uod den Heiligen' und nieht .&!<
und dem heil. ETangelio'^ schwören würde. 3~. ^^
1657 Januar 34 n. St. I^hr. (Geoi« Friedrieb'/} R. v. I>J
dem I'raelatcD von Gengenbacb, er hätte das Schreiben ile> I
(vom 4- Januar lßli7| nicht gleich beantworten kitnnen, da rrr de
passllchkeit und I^berhäufuug von Or-HrbüfieR daran .
sei. Er sei bereit, dem Abte deu Lehenseid ifur (U
leisten. Er wolle indes nur au üott »cbwbren, nicht zu „u»ii
Heiligen". l'ap.-O. 38,
Archintlieo Jer Freiherren Ro«Uer von Diersburg. nl09
1457 Mal 1& Mainx. JoJoens Stampf, RerittrAtor m Mainz, bc*
■Aeinig;!, du« die Vuuülen der ÄugilmrgMcK'u KoofesBioii bei licin Kar-
hchea Lefaeabofe gemelnlgUcb auf „Gott iiod sein heiliges Kvuf
■" EU schwören pneften. 89.
I6Ö7 JuDJ 5. Biberjkli. MalbfU Feilraeyer. Wuierkncdit sa B.,
"äbt dem Jutikcr (Cporfr FriwSrichi?) R. v, DJ, iiber den Waaieniiit
,j der Juoker bis zum 15. Juui u. Üt. („liias Von Fm-tafc Über ocbt
") b Sttasaburg entscheiden; dort wollten auch die Fischer »on ß.
hdnen nni] mit dem Junker wegen des vflrstorbeneu Franz R. v, D-
—delu. — 40.
Ififi6 April 38. Aht Romanus Ton Genftenhach verleiht (leorg Frio-
* R. V. D. auf liebeiumt das Fischwasser xu JJ. Fü. S. 41.
7. Jahrhundert. Friedrieh Fnber, Sekrelir au Genpenhach, schickt
1 R- V. I).j einen Leheuhrlef und den datn gehörigen Kt^vL-rc. (Über
Fi«chwajserleh«n zn El). i2.
KKS Mai I , n. St. lliberacli. ProlokoU über die Au^Ägcn der Fischer
IB., das Fisch wftflaer<Lehen betr 43.
IKW Auguat 17p). Ein R. v. V. bittet den Abt des Kloster» xu Gengem-
ibn mit dem Fiscblehen m B. zu belehne». Pap.-Copte. 44.
b. Durbach und Kohenberg.
L48S Jftooar 8. Abt Jakob toii Oencenbach verleiht Hanfi R. v. I).
eioem rechten Ambachtlchen" auf Lebenszeit da» lachen auf dem
nberge und in Durtwi^'h iT-) iieb«t allem Zub^hdr, wie ea Kuvor lial-
Ton Wartenberg und nnrh dossen Todp deasen ^>ohn WtlhelEii von
1«aberg, geitanut von Wildeustciu, zu I^bon gehabt häbeu. Pü S. 1.
I4fM September 19. (FeiiraarSl.?). Abt Bealus von Uengenbach Ter>
~ Hans R. t 1). auf LebrnKml das I.ehen „auf dem Hohenbcrge" und
rbKb. PO. S. 2
Cm 1600. VencichniH der ztim Durbacher I-ehen gehörigen Gat«r.
5.
1SD9 Januar 1^. .\bt Philipp von Genffenbach «erleibt llans K. v. D.
[IcbeiiBxeit daä Lehen auf dem Hohenbergc und iu Durbacb. PO. S. 4.
b Volmersbftch.
I November 7. Abt Jahob von üengenhaoh verleiht Ileiiirich von
(Nlincgk) ,ju einem rechten AnibnchUuhen" auf Le-bemzciit dad
hcrrenamt über den unttrh&lb Olfenburg gelegenen Gottrühauawald
Wald: frenaniit „den Volniersbach" i-ll-p) nebst allem Zubehör,
xuvor Bufkftril ihimmel von ^lanfenberg und uacli dessen Tode
:iiaiimehr auch ventorbene Kisinhard von Neuueck fjleituicbs Vater)
kbt haben. — PO. 1.
5- fieroMsacker tehen.
Geldleben auf der Iturjf I lohengeroldseck,
1816 August 8 Georgie Orime vun Veldem (-In) und Walter, Vettern,
en zu Gcrolilaeck [Gerulucike) verleihen Wyrieh von Diersbnrg (Tien-
|) d- Jung. 30 Mark SUber auf der Burg (feVoldeeck xu Lehen. PO. 1.
XVIL Leibeigenschaft.
StmndaaE der Gesetze und VprordnunKen. die Aufhebung d«>r
hbgftoen . der sleucrkhnlicben ntten Abgaben und der
iben betr. (Gedruckt) 1.
Iftenbftri.
XVIII. Mietersheim.
1658—1729. Da* GQltgut Jtu Hietetsbeia (-&<>•) und Gullea büd
linder und Lfthrer B&iui und Screitigkettea d«raber b«tr. 1.
XIK. Morgengabe.
Cm 1000. Qneulicbe Ucstitorauugea Ober iQe Mo
XX. Neuenburg.
Veczeicfanis des Eigeuliuns su Keuesburg tKeunbiürgi. L
XXI. Offenburg. V
1U2 Die Str«itif:keit«n mit der Sudt 0. aber des Bockvild«
tca betr. 1.
1556 Oktober 21. Vertragbrief in dem Streite zwischen denR.i
nad der Siadt 0. aber den Uoizzeimteo im Itoclniatde. PO. S. 2
I&ei August 7.
zehnten betr. 3.
Don Streit mit der Stadt 0. aber den Uock^
l&f$l~1697. Drkund«a iind AJiten, den Halzzehnten in Bock^
betr. 4.
16Ö8_1G09. Den Bockvaldzchnten betr. b-
I63&— 1773 Die Streitigkeiten mit der Stadt 0. über den Jtock«
zehnten betr. 6.
1761— I83d. Akten betr den Streit zvischen den K. v. B ul
Stadt 0. Über den Uolzzehaten im BockwaJde. 7.
1839—39. Offenhurger Oemeinilebeilarfnis-Euts für die Jahn
und 1839. 8.
I-Sn»- 44. Akten, betr die Abläsoog d» ßockwaldzehnteo 0
biirger Anteils. — Pap. 9.
XXIL Rechnungen.
Akteaiheße-, entlmltcud RecliDangeo.
XXIII. Keichsritterscbaftliches.
Reiclisritterachaftlitjies. l.
Die Bitterschaft iler Ortenau betr. 2.
XXIV- Beligioussachen.
1529-1653. Beligionssachen [auch Zcbntsachen betrV'
172!— 67. Beligionaliie'srliw.prdpn der evangelischen Gemeinde (
ireier un>l der Protestauten im Obi.>raiiite Mahlberg und in da* tienl
Diersburg an die badischu Rcgteruuj;. 2.
lS2l. VeronlniinR über die Vereinigung der lotheriKheo und r
nierten Kirche iu BaJcii. 8.
XXV. Salzregal.
1670—1817. Akten, betr. das Salz-Regal. Pap.
„ IMH,
Ptbetr
ArchiTklieB der Freiherren Rta>iler von Dlenburg. ml 11
XXVI. Schopfheim.
L Micitcncltopflieim.
Dvn Pfknxehnlen in N. betr. l.
1049—94. Die Abgsbeo der R. t. D. bus dem NtederBchopflieiaier
betr. 2.
1754. Di« Streitigkeit«» mit dcDeo ton FrtnIteDsteia Ober N. hetr. 3.
1TA&— 78. Die SUrntigkeileo mit dvnen tod Fraakeiutetn aber N'.
to 4.
1769 — Idüfi. Buintlrpitigkcitvii mit iler Gemeiotlc X. nnd Jagdstreitig-
mit (leo llprrea voa rraukeustein betr. 5.
law — 99' Uruadslcuenettel derGruodherrUcIi-Freilierrlicb vou Hoeder-
FuniUe fttr die Orti^ X. imd Sutishdm. 6.
■SSO — -47. Akteo. ttctr. <!ie Nieüer^ijopflieimer Gemeindeutalngen.
I&40— 46. ElBU für dieXieder^SchopflieimerGeroeitulebedilrftiiue. 8.
13 AprU lä Nieder-Scliopnicim. Abrechnung der Gemeiiiile K.
FiTiIierriir.lt von R<>edera<:nen (irundherrschkfl xu Dieraburg. Pap,-
Hai 21. Niedprsrhnpfheini. Vorienunjjs-Berecliming: Ober die tler
cbaft Tou Fraiiki'putein . ili-r Piiirr^'i N. iiiid dem Schuldii'iut
OeBukaag K. eusteliemleu ZcbDtablosuugskiiiiiuJien. iü.
18S6 — 66. Gat^rsetU"! für die Friiberrlirb tdii Roedersrhe Familie
Übenharg Qbcr die Güter iii A{)pcuwcier, N. und Zuuswcier. 11.
b. Ober« bopf beim.
1496 Juli S. EnUDUK toii Wcter iNViser). Amtmann xu Lahr. H-breibt
lEkliwdgeni Haoa uml Ludvifi; R. v. 1)., dass er den auf den II Juli
eclttt mcodag) oacb S>chopfheim angesetzten Rechuia« vor bcitimpl
. abhalten könne. Diues Dabe er auch ^dfin von Schopf heim^ ange-
IS.
Aoput 36. llana K. t. Ü. schreibt (einem Schwager Auma«
Weier> aber teine Streitigkeit mit dem Schnltbeiu ni 0, 13.
I4W Novainl)«r 11. Hans K. v. IJ. schreibt Asmos eu dem Weier
(Vjer) und Cooimt Gaschyd, Amtleuten m LAhr, Qber seine äcreitigkeit
Ifa den S^-haltb^M ui Ü. 14.
1497 iUn &. £ramu8 von Wwer, Amtmann zu Lahr, acbreibt
kl It- T. Tl., Aus er deaen Brief am 4. Mlrs (ufl* umstag au nacht
pirLatarvi «rrlüllea und den S«:huUh»isa aufgefordert habe, deoi Schreiben
|lü Haaa R- t. D> oachiukuinmen. 15.
1B1& — I7B6. Die Blrettifkeiten mit der Gemeinde 0. ßbor das Behol*
ht betr. 16.
April 21. Eracacning der GQter bq 0. IT.
( IT62— 68. THe ßtreitiffkeiten Ewischeo den R \. D. und der Gemeinde
tia» UeboUo&giredil in dem den Geroeindmi L)ii*r>burg und O.
—m Wald« und illc Bannalreitigkeiten xwisrhni beiden genaintctt
^r 18.
t. AbmIxuiu eines Temüiu zur EniMbctduiw der Streitigketteo
I tian R V. D und der Gemeinde 0. über B^oUungsreeht. 19.
BiI13 l9«nbart
1778—1805. Die Verpflichtung der Gemeiode Diersbiirg
HolibeilnR filr die PfarrKeb&uile in 0. betr. 20.
IfMd— 52. Fön]crunga-ZctU!l für lüe (inuMUK-mMdiaa R. * l
trft^ «rfgc-n Ablüsuiif; iIet HfMuehßtjiult d«^r Pfiurd jta 0. tai
markuug Diersbarg. [Vulu änigc B«iUieeiL) 3I.
1661 Oktober 3. Oberschopf hdm. Akten , betr. lüe AM«
der ('"amlie R. t. D. auf der Oemwkuing »on O. xust^henden
Pip. 33.
XXVII. Schriftstücken -Verzeiclinis.
1747 und 48. Verzeichnit a1l«r Scbriftstacke, die FmdIBs H
betr. fDam eine .Abschrift.) 1.
XXVm. Schulileo.
1613. Vertvilung der ,I)ienbaiY'M:hen ScbuldeD" zwiKbM
vilweten ürsiÜA R. v. D., geb. v. Fcforsheim, und »den gemcBM
burg'schen Krbeu''. 1.
1637—63. Eine Schuld des Grafen Philipp WoUi{Uig tB Rl
Friedrich R. v. P. b«r. 2.
1723 Juni 24. Ein Darl«bea WOhefan Priedridu B. v. IXts
an eeiaen langen.] Vetter betr. 3-
1740 September \if. Abrechnong zwUcheo den K. ▼■ V. und
neinburger zu Odenheim. 4. jj
XXIX. Schuttern (Kastvogtei). \
1232. 1830. Die lUetvofftei der R. t. D. lo dem Kloster & If
1282—1466. Bericht, die Kastvogtei der R. v. D. aber dftt
Ö. betr. 2.
ll^äO JtnoM- 21- UeDgeolwcli. Abt Coltunbaii (von
Junker Geors Friedridi R. v. D-, ob er sich als „Stabhaltec'^ de _
■n dem xm" Montag, di-n 7 Februar 1660 in Ortenberg Btstti^
Maoofiericliu: beteilisen wolle, das die Streiligkeitca swiKhen deri
geoenen in Dnrbaäi und den >\'aldgerichtsl«iten ro Zell entit
Mlle. Pap.-O. Siegelfr S.
1«60 April 4. Lahr. Georg Friedrich R. t. O. bezeugt, da» i
Pnelat von Gengenbach darth aeiDeo K&mncrliDg eine Cma blina
geben hann, die Cilaiionen ra den Mnngericbte za ontervcfareil»
die Streitigkeiten nviacbea den Vf aldgenoBMD m Zell nnd den Ca
TOB Xhirbäch (.ft.) entscheiden solle. Pap. -I-
XXX. Steuer».
It^SS — 43. VerordnoDgen des MbdMataBB des Innern:
1) aber Beitnge des riroi>bprz. Dotaftnenfislnis nod »ai
berechtigter xu Tliwiiiiil)i 1 il m.
2) Ober die (klrdkHcheD> Gcmrindc-Umlagen: ^
■' Ober die Britnp|»äi<:ht iler Standes- und GnmdheRen M
den; 1
Abrr dir Beitragspi)i<rbt dea ebeanHcen Rw-huulels ta Sdi
eo- Fap..O. l. '
^
AKhtnli«o der Freibeneo Boeder von Dienhnig.
XXXL Streitigkeiten.
lUa
1S86 November 17. Biihl aii>l A]t-WIiulcx;lt. Georg vod Wi&drak
Rfirtinri Itoliiirt von Nouf'oMnn, AntmaiiD xu Lshr, itmi Claus
• V (Georgs VetiiT), ühvr die AotiPUiHig cioes gcricbUiclira Teriniaes
Slrntsutic ist nicht angc^henl. I.
J6Z9— 1730. DcD ErbKhaftsstreil swischca den R. ▼. 1). und dcu
von LMiiiügMi l>elr. 2.
19 JuuAT 12. fllTrtihui-r. n«org Fri<^)rirli K- *. U- schreibt Kineai
Fnoz Selultau über ilie Pesumzoog aiaea Termins «iu Sireilig-
nüt dcaeo t. NcueoBtcin). S.
99—1717. Eine Geldfordenuig der U. r. 1). KD dco Kammerritt
Fri«Iricb Scli«ll in Lahr betr. 4.
IB— 1721. KtT»itigkcit€n /wischen Joh. Phil. K. v. D. und dem
rrst Krieg In Qoaau betr. (Dazu einigo audere Sachoa.) &.
)— 17- Sireiligkdteo der R. r. I>. mit Ihrem ächaffner Jobatm
irich Mylio« betr. Ö.
ITU NoTenber IS. Dienbnnr. Brief des W (>. K. v. D-, die Strei-
dien der R. v. I>. mit ibrem Senior betr. 7.
iia. JohrhuitderL rl^nneningspunkte" dn Sekretftn Krieg. 8,
[1737. Strcitiglceitcn mit SchftffocrB betr. 9.
[1767. Septeiolter 10. Beriebt dM v. Roi*der'ächcii Amtmamis Qbcr
StrefUacne mit dein BiMihof von Stnuuburg wegen einer Uispen-
709-
10.
XXXU. Testamente.
16^3 Oktober 9. SchlogE IHcrsbiir^. Testaraent dM Nichiu R. t. D.
[aruier UmiiahliD Juliana, geb. von Sulz (-ts)- VO. NotariatariegeU 1.
lOOe April 19. Strassburg. Tcstamvui. des Claus R. r. D. PO. 3.
ftGi*a Fehrtiar L'I. Altenbaoniu Tcstftmont des Karl R. t. T). (Duu
(veilc Ahs^hnil.) I'ap.-Copie. 3-
riTO'J IicxPinbeT lt>. TcDtuiutni der Frau Knlharina Maria H. t. U,
Bock TOa Blaeskeim (-S9-| und ücrstbcim. I.
[1791 April 11. StnuRflmrg. Testament der Frau Clarft Anna Magda-
ffm WicketBbeim. get> &rn tod PJobalieiiB (-ss-)> 6-
XXXIII. Verlassenschaften.
JuU 3. Mnthl) Pfarrer. Altasimeisler der Stadt Strassburg,
Sturm Urkunden, da» sie ol« fiOtliche rntcrbindler einen Ver-
Uirt hnWn in <Iem Streite zwischen Esloff H. v. 1>. eiuer-
en T.K'hti'fn rrsula. (iemahlln Cbriitopli's Zuchmantej ydd
I 'f'". — ' ', iin.l Miigdalenc, Jcr Witwe des Hans Kaspar Knob-
r dir von F^loft' TorstnrlH'npr Gemnhün Salome, geb.
ik 1.1. .... .ilululicini), hintorlUMrut»! Güter. — PO- 1.
1&4(>. Veneirhnii des Yerm'Vgens und der Gilter der R. t. D.
kt Aber <lir Teilung de» VermC'geus und der Güter zwischen Frau
den Jniikern Clnoii und Fram und 'der Jungfrau Katharin IL
!'il...U. 2.
:— fö. Venteichim der vuo Krau Kalharin» von AVickeithelin,
^ U. T. 0., UnterloaBOiiea Oater. Pai).-0. 3.
,^ fe«d. Mal. Cvo. Ho. >•. 8
iii114 Iienbftrt.
1624. Gaterteilung zwischen Friedrieb Steio von Bädiengtän imj
seiner Schwester Sabina R. r. D., geb. Stein von ReichensteiD. 4.
1630 April 26 und 27. Scbloss Rohrbarg. Teiluiicsvertrag Kwiachen
Frau Ursula Sturm, geb. v. FiirdeDlicim (V-), Fran Auria JaEoba B«^
geb. von Fürdeobeim, und Anna Elisabeth und Marie *^yfl^*'4Ti* tod
Kageneck (Kageneckh). 6.
1635 September 2. Strassbui^. Brief, die Hinterlusenichaft der
Francisca R. t. D., geb. Stein von Reichenstein, betr. 6.
1638 Juli 10. Strossburg. Quittung der Erben der Franci8caB.T.I)^
geb. Stein ?on Reichenstein, ausgestellt den Erben des C^wu R. t. IX 7.
1645 Juni 26 (n. St.). Inventar über die Hinterlassenschaft des Phi-
lipp Dietrich R. v. D. (Buch.) 8.
1660. Die Verlassenschaft der Frau Clara Anna ^tterin von Uhnii-
dorf (-£fj, geb. von Fürdenheim (Virden-), betr. 9.
1725 (?). loTentarium über die Verlassenschaft des Wilhelm Friedrich
R. V. D. 10.
1811. Die Vererbung in der v. Roeder'scheQ Familie betr. 11.
1824 ff. Verlassenschaftssachen (betr. auch Luise R. ▼. D., geb.
Graf). 12.
XXXIV, Vormundschaft
1685—1601. Die t. Crouberg'scbe Vormundschaft betr. 1.
1666—68. Die Vormundschaft der Kinder des Q. Fr. B. r. D. betr. %
XXXV. Witwensachen,
1665 März 17. Lahr. Vertrag zwischen den Brädem Karl nndOeoii
Friedrich R. 7. D. über die Witwen- Versorgung ihrer Frauen. 1.
1800 Juli 9. Dicrsburg. Vergleich zwischen der verwitweten lEiric
Antoinette Sophie R. v. D,, geb. v. Düngern, und ihrem Sohne Ludwig
R. r. D. über die Witwenpension und £e Pension für Ludwigs Sdiwe-
stem. 2.
1801. Die Wittumsgelder für die Frauen der ß, v. D. betr. 3.
1811. Akten über Witwenversorgung. 4.
XXXVI. Zell am Harmersbach.
1608 Oktober' 29. Der Vogt und die Zwölfer des alten Rats in den
Thal Harmersbach (-pach) bekennen, dass Benedict Schneütter, des Bmu
Schneutter und dessen Gemahlin Katharina Nieller ehelicher Sohn W
dass er „uffrecht, redlich und ehrlich" sei, und dass man ihm nur li^
und Gutes uachscbreiben und nachsagen könne. PO. 8. 1.
1800. Leumundszeugnis für den Zimmennaon Joseph Gnaedig iiZdl
am HanDerebach. 2.
Fremdes.
1375 Mai 29. Heinrich der Aeltere und sein Sohn Eonrad (OaesnUt
Herren zu Lichtenberg, verpflichten sich, die Schuld von 160 fl., dieiie
gegen Johannes vou Wiütenheim, einen Edelknecht und dessen Erbeo iMix^
diesem bis zu Weihnachten, „aller nebest kummende" zu zahlen und hW
ihm dafür ihre Güter zum Pfand. PO. Siegellr. 1.
ArctiiTiJieo der Fr«ilM<rrco KoeUer lon Diersburg. mllS
I Desealter 10. Sjainnt, TIerr xu LjchiMilicrf, urltnndAt, dass er
^britfe'' dn Heim tl«inrich il. AoIl und kiocs Sc>)in<i8 Knurnil
Unbcff T0tD aß. Jati 1373 umt ,an ilcni tlnrffc zur Nnvi'rn |-^
uml AD alieu il^ni. iIkx »n >}ein sclli^n bri«f« geAchribcn »tat*,
haiht* hibe, «iIm untor halbe' ubcr soll ^obanocsos ron Wsllrn-
pB ftAela knehtes, sien". I'O. Si«||t«tfr. 2.
I Augittt 26. Der lud» curiu är^cutiutisie orVundcl, dasa
UMOBff, BUrffCT EU Straasbur?, zu seinem, sfinca V-itm und Eriurr
Lant, g«1). KDoblocb iKlobcloch), mut hcin^r rrcinahliniM?» Dync
beriac SfclenbeHo fflr eine ewige Tianipci in der Kirche zu Blotis-
Bpotohein) in sol. Denar« von seinen Gütern m 1)1., slIj.IbrHch
taten, Wninnacbten and Johannl zu luiblon, gf^tltli^t habe. PO. 3.
lohrhundert. Veixetchnis der im Kanne dor Stadt Matern (7)
I OOt«! des Bitten Ueiorich tod Waileabcim. PO. 4.
' April S Johann v. Westliauai>n rjohaiia von Weeibus), K<lcl-
verbsiifl mit IoHuhIitH icher (.Icix^hmiin:!»)! des t>onipmp»lc;i,
D utul des Kapitrlü „dür meuron Btifie xu Strassbur);" «n Claus
beim, .Iniikerre ili>r aleiu.-" xii ^trasalmr^, g^uaiiiili*, in dem BaaiM
n Konigübofcn iKuingPbhofcn) «by dorn sDclIingc' fi^^DO Oflter
lunme von 70 8 Ntra^^biirger I'fennige. I'O, Siegeirr. '>.
< yovetn1>n- 19. f^chuttlivi» ud'.! Rat xu Ofleoburg urkuodea, dus
Itten des flans Knnbinrh iKtoMniioh) gen&EiDle Zoubcq vemomnieo
einer Sacbe. in di^r ilieser mit dene-n von Hesselhuril fHewIn-i
artaweiw (ErKbidzwilcr; ^m drio rechten hiengc" vor Junker
i«rra lu LirbteulicrK. und „ainer KDadtm DAnnen" wegen gCQannter
uuj im Banne zu HoboLunl^ PO. Stegt'lfr. 6.
Ifoi 31. r^ndwig MI Ijehtinbcrj verkauft den Brfldem Stepluui
ir% Bocfc(-kh) zu Blaesbeim 4 Bkde9älietiu> 120 9- Jübrliclji-r Giilt
un 24. Juni in Strassburg iilHji) von den (iefilllcn der Ourfer
1, Brumat i-tb), Franketwettn l-ckh-*. Uries -ss), .Mitt«lhautten,
ifaD und Weiter ^Wylcr) um die Summe von 240i) Q. Pap.-Copie. 7.
Mai 11. Der judex curiae Arg«ntinensis nrltundet, dass vor
ladus Yselln erkUrt habe, das er mit dem — rieicbfillb vor
Riehieoencn — Malcraus Yselin und Bernhard EekeMdn wenn
iloffl thtwaurariu Johann YmUo biBt«rIasiVDen Oäter einen Ver-
MchloMga habe, dessen eiocetnc BeitlmainDgcQ in der Urkunde
t werden. PO. 8.
(Nctob«f A. Der judex curiae Arg^ntineDiia oilmDdet, daai
In JodoruB Kämmerer, Advokat in O^pcitau und dosen GemaliltD
l(?), ilrui Hfinhcb Wetzel von Maiden genaimte tiilt^r im Baoue
jOboiB iVir-) verkauft babea. PO, 9.
Daaember 3. Der Strassburcer Hofrichter (judex curiae Arno-
nhniMlitt daai vor ihm und in Gegenwart des Martin Wcnch,
DaliAtMtcn (procursLon dvr Grtfiu Sophia von Tübingen (Du-
fai doiuna in Iiichtencck, der Maller (molitnr) Rndnir StarcJt von
khicod [ntütn) in der oberen Stadt (in optdi>.»uperi<r<ri] Klicu-
I doMen Sohn Kicolaus Starck irrhlürt b<eii , dass siv in der
|tlih«im (aoi Kommarkt) eine Milhle (molcinlinniu' mit allc-m
t>esftBen, and dass GräHn Sophie von den Eiukuiifl«n der Mublc
M Viertel Wiiilerweizen ivi(!inii let qnarudium sitigiuis) b«zäge.
ncken, Sopbio nnd deren Erben auch in Zukunft — and awar
in vior Tonninen (iiuavia anitariK qnatuor temporibus anoi ct^ua*
rkD partem que est sex et dimidium qnartalia aüigiiiis prae-
dine 26 Viettel Weiten xu znUeu. PO. 10.
I Miaut S3. D«c index roria« AraeotineniB orkuodel , das«
betu Guell?) und Gaus Jörge ron Bilwisheim dem armiger Ar«
8»
ill6
Isenbftrt
([«itiiiensis Ueinrich »mi Nt'UMck (Nöiweke) di« ja^r' ''■■ KicküariPW
It; IX'nari'n, ilw .InhiiimM, ilktiis Erlicnlianns (li- ' . ftl\)k]irHl
wn M.irlimtiii!f ii.-m [.'('iiiiiiiili'n (lcv>riiiM ealilt, von ^. ., uiIcp JaEE
viHhrim iiiiil all» Rf^-htc iiiiil aWa Zubeltur um ilie tSuinmc von 1 Pin
0 «tliUi umt y [»ciiarcii verltaufi Imucn. l'l). SieBtllr- II.
1M3 Juai 24. Die WUd- und HaugräfiD GriUiii xu Salm und FU
SU VinHtingen , geb. (iritin Toa Yunburc, Witwe, iiiiil die VnnnBJid
Uirvr ICuidcr, Iwkcuucn. i^» tii« im Sanieii ihre;- „VogLklmliT^ 10
jitlirlichcr Gült von Afa doii VoglkinJern Rehörigpo Schlöiwem imd Btidc
A^QK'otit, MarchJD^n, I'iittin^PQ UD«) ViaslJDxcii umi den kieriD ^All|
Guicm die Gölt ist atn St. iloliuins-Tair« alUälirlich nach .Struabuif
zahlen) um diu Siimmi- von diX) fl. au Adolf UautniiaD (Ifswoiau) zu Oll
buj^ und dcaacn tlausfmu lii^ule Marxio und liereo Erben verkauft hÜM
(l>ie 16 ü. eoit künoen nit 40)) B. lUuptgut abgelOM wcrdeo. 1*0. 8. 1
1551 AiipiBt 'iA- Gnif Pliilipp ^u Niuiaau iiitd Saarbrücken reriv
Ludwig BfHker von HlAe-slieim als ,lem Klievogt der fntu .'\itgueaseii, 0
ZeniyinC-'), -iO ti. jlihrlii-livr Gült vo» den im Amt BoppfridiL Koona
nnd Wclliucrn li^^gcnJcn Gui(?rn iiia die; Sanmt! vnn -l*)0 Ü. (nueh M
lii;h mit di«tier Sunmie^ II:ui|itgul. 1*0. S- 13.
1E>52 März 2«). Knnntd Juuk. AmtnaDn s» Deideuhcim (DetiIe^.Kil
und <I«sE«n Huuftfruu Kiitiieriui uokconen, dua nie Pliltimi \^' ' 1
Heuiior, Kinaxl'f) IliunHntann uihI Adun Ksub und den.-ti . .g
vier Morgcu Acker gi^eu eiuco jäbrlichea Zim Ton vier Obui Weia
liehen haben, VO. ö. 14
155B Uktober 20. Uraf Fbilipn von Hanau und LtchtvoK-rg
Bndcrc gen. Leute richten ein Qesucb au dl» RivitTmin; lu Enstaheini. <
Abgabe eines 2«hDtpfnuiig9 ui die Ifarrei Marleolteim (MorohsiB. H
lenj betr. Ifi.
]ß76. Veruichnis der Klnnahmen. wciclie Sasanna rou Oren:
Tochter dos Coiiimus von Gicuubing, und dessen Gein&blin Amdia
Laudsporg iLaondtsper);) , aus den ihr lälUgcn Zineeu, (iullen und
&lleu eibftitea hat. Fap. I&
lß79 September 28. {März 3?) (uff monUg naeli Sankt KTnthU Ta
l>cr !^rhiilihin.ss und ilii? Zwulf des GenVlits «u Orli
du^ Fmui K'JKcr von Orioiiberg uud des»ou (iuciK' ij
Ku6enhfiffcri,V) von Offpnhut« (-m-i 7 H, jshrlirhf-r (um r:,iii .i.irüing
zu zableu) von Reiiannien Uüieru zu Urleubt-rfc um die >^iii.'iint> son HO
Hauptgut, abtüalicJ) mit l:.'<i ll. UaaptRul, vcrkautt lialtcu. I'O. 17.
1&80 Manc 7. I>er Vogt und Stabbaltcr Hau» KOng nnil die lücb
in lAUterbftch hih) ^uhbarh, der frev'u Flirre cliaft fii-.liramt^r|t xugihbt
bejseuRen Blatheia lläüiiii nu» Siil/Iiarb upriiliilicli, da» desaeii veni
bcne Eltorn Geätfr nnitii-b iiud Othibi^'air) Pfimtin ans SnUbarh in ~
terhach in recht roAtsiftcv Wcii-i- i ,uii«viär ob den Vienig Jha«tn''J dttl
der geheiratet habcu. 1*0. Sicgelfr. 16.
ISBO Mai 9. Andlau (-aw), Der Schnltheisfi Diebold GrcMcr
Andlaii schreibt »ciiient Junker OunlluT tu» Landsperg xa Nieder-Ebi
heim, dass auf den 8i». Mai ein Termin anj^esetat ni\ tur Rnt^chi-Wii
von Streitigkeiten aber 18 Ohm Wciu. Pap. 19.
1500 August 8. riobabeim. Junker Wolf Dietrich Zorn xu Ptofe
heim (-x»-} schMn^t mit dem Mui8l4>r Kabian Hi'im an» Knigaiu, SUl
meta su Dorliidieim, einen Vvilng aber die I.iot>nuig VOD JSteiinrnk
einen Bau. Pap.-O. 20.
1682— 1G04. Den Junker Wolf Dieiricfa Zoro in Plobsbun (•■
betr. 31.
ArchiTitiea der Freibaren Ro«der von Dienburg.
^ 1588 Dnsemfier aa Diehoh Petermum so Strwsburg, Schnflber der
■der de» f Junkern Ji-rc von MüU«tilieini (Müluhtiml, hcscbeioiRt Jen
Bb&uc wü 7 S A Zins acitens des nSchcfTers* Chmtciann üotc zu
Robsheim l-fSM-). Wp-V. 3- 23.
15«^ Itezembcr 24. DieboUtt Petcnnaiio zu StruiburMr, Schiffhor der
EiBder des t Junkcjt Gcore yod Mollraheim. bMcheiniig den Emp&DR
|B7ff^ Zins seitens des „SobefTers" Cbriatoian Götz zu Plobsheim i-pas->
KrO. ti. 23.
F1G86 Jiili 8 Stnttbnrg. Mtg. Tobfas Spficoer eiwcht das Stift
lOMbarr um die AuwftbluDK du ibm nocb für die VerwKllung der
AcreJ OtwrbBtubcni^B (Hauaabei^) gcbohrcoden Qeldes. 24.
1688 Noveuber 12. I>er Vogt und du Gericht tu Kurobaeb Uorn-
SFr Amt«» bekennen, dua ihr -ceweftener Mtleiiiwobnrr"' IVüs Heüch,
detD er iioge&hr IS lahtv in wrem Tbulc (;«dieut (d&ruiiter 6 Jaiire
fcuuBbiiblirb l'□tlla]tl^^ und gesessen") habe, sirh nunmehr um Bftserun)*
äBTr NahniuR willen au uudoro Orlvu uitiderlasscu wolle, und Urkunden,
■B er sich in K- „uff Hetlit", ebrlich und redlich gcwa^ und vürhilwn,
in vi« iho) Arges nickt nachreden kannten, und aus sie Ibm ab einem
Mleni „unterleim[>teQ Biderman" gcgUubt und vertraut b&tten PO. 2&.
1588 ivzenlier 9 (d. St.}. Scbloo OlAckcnhcini. Frau IIcst«r Sigel-
Hain, tltu Witwe des Jtinken Üelcbior Marscbalck von Zimmein zu
hckmheini, die Gemahlin des Jankers Wilhelm Schoener ron Stniubcnn-
■rt Vvrw-abrunR ein geiCD die Ikstimmunj^n des Testaments ihrer
^;ermutter, der Krau Hagdalenc MarscbaJck von Zimmern, geb.
uu t>3iiiacb. rap.-Copi«. 26.
1590 MArz 2. Der Vogt und die Zwölf des allen Ralea im Tbul
tamersbach (-pAcb) urkondea, d&as Martin Burckcrt, welclier sich «uff
m brtnsibiuh'' ^bu^eblich'^ niederlassen woUe, in H. von dem ver-
lirbcnca Jakob Burckvrt und di-ssva auch lebender Hausfrau Jakobe
luvin im ülaad der beiligeu 1-Ilie geboren und enEogeo sei, dass er steh
MnbBch. uff Kcchl , ehrlich und redlich nud woll gehalten , und duB
Ha Qua Argci nicht nachsagen kOnne. FO. S. 27.
ltii*i Aut;u<)t 12. .Stnuaborg. „Teilbnch" Aber die IlinterlasaenBchftft
ff Frau Johani tou MuodoUheim l-tx-), geb. L«iitj[elin. 'J'*-
l!riM! Nov«mbcr J». Sehultheias und die Zwölf des alten RaU der
lidl Uffenhurg bekennen, data llaa; Mager, des neuen Rats Mitborger
k Offeobnrg und ilessen Ucmaliliii Margret« 2&0 fl. jahrlichen Zinses
tindreae .^poeioli nach Offcnbnrg xu zahlen) ron ciöer Scheuer nebst
hür iiRi <Iia Summe 10a 50 H. Hauptgut — mit dieser Summe ist dio
Bt auch wieder abiuldaen — an Bcnuianl Fabri rom alten Rat, Schaff-
ir dt9 Sl- Aitdreas-Spitabi 2u UfTenborg verkauft haben. FO- 29.
0. J. (Ende des 16. Jahrhunderts). Bericht aber eioen FruebUcbatcn
■ FraucDklosten Beuem iu Kortxhetm. 30-
^ Ijcptenber 6- äpeier. Dechant und Kapitel des DomstiCiee
rkaufco gen. Einwohnern da Dorfes Rothcrssheim int Amt
Snueanctm UVüdewheim) uinvn Uof und ein Uo^t, gelegen iu dem Durf
m dsr GeoarhuDg zu Rothenuheim. gnmnnt den Oberbnf nebst allem
shor uu di« Samme tqo 2100 H. PO. Sief^elfr. 31.
1601—16. Einen RechtaMrcil am Uofc des Parlaments so Paris
Ptken einem angi'hlichcn fiionatar der Güter des f Wilhelm Gualtron,
PTwtuiitv», in Sachea der Stadt Strassburg, dio Kartause belangend,
H linrm «D;:eb|jcheii Gredilor des f Diet von SchOmberg betr. 32.
1C06 Januar in Paris- Zwei lateinische Briefs to des [uagcnuintenj
'' * ili de« Könignicbs Polen. Pap. S3.
gill8 IsenbftrL
1607 Jani 24. Fhilibert Stein tod Reicheiutdu bekennt, i
seütem Tocbtermanne Hans Simon von Brombach als dem Vonnan
Agnea tod Buost 60 Q. scliulde und verspricht, diese binnen Jah
(bu zun 24. Juni 1608) zu zahlen. Fap.-O. S. 34.
1621 Juli 30. Bohrbut^. Wolf Ludvis Bock zu Gerstheii
dessen Oemahlin Ifaria Jakoba, eeb. v. Ffli^nheim (-i-), tauscht
Marias Vater Hans Feter von Fdrdenheim zvei Zinsbriefe über gen
aus. Pap.-0. S. 35.
1626 und 27. Die Einziehung des badischen Stammlehens der '.
Ton Mittelhaiuen betr. 36.
1630 Hai 31. Strassbnrg. Georg Wunnseer von Obcrschaeffc
(i. EluH., SchaiKolzheim) bescheinigt die gftnzliche Ablösung eini
Kapitals, daa sein verstorbener Vetter Hana Peter von Fürdenhei
bei ihm (dem Aussteller) angdegt hatte. Pap.O. S. 37.
1656 Januar 29. Biscbweiler. Die verwitwete Pfalzgräfin Mai
hanna bittet Markgraf Wilhelm von Baden, zur Beisetzung ihres
mahls, des P&l^rueQ Christian, Herzc^ in Baiem etc nadi Biscl
zu kommen. 38.
1679 Juli 19. Strassburg. Johann Rüdolff Simler, „Bürger u
nossen Batea der Stadt Zttrich Hauptmann über eine Gompagnii
Volks zo Diensten der reichsfreien Stadt Strassburg", stellt Felix wi
ans Diebendoiff ZOricher Gebietes, der 28 Monate lang unter i
Kompagnie als Musketier gedient hat, ein Zeu^is aus, genehmigt
Absciüfldsgesnch und giebt ihm einen Geleitebnef PO. S. 39.
17. Jahrhundert. Verschiedenes. (Die R. v. D- nicht angehen
1702. Streiti^eiten zwischen Graf Jean Benö von Hanau-L
bei« einerseits und der Landgrfifin Sophie Sihille von Hesaen-Hc
und der Gr&fin Ester Juliana von Leinmfjen-Westerborg anderseit
(Dazu eine Genealogie der Grafen von Leiningen.) 41.
Tcltiralien ans Orten des Amtsbezirks
Triberg'),
ttnekhict von den ehenial fHvgcr der h&d. hblor, KommijsioD,
Plarrcr C. llettitc in Nusslnch.
I. Furtwangen.
k (Katliot.) Pfarrei.
1483. Vmlrtg xwivcheo der Gemeiiiile F. and ilcm Kloster St. Georgen
die Aiuti-llung einc^a expoeitus in F. AbM'hr. — ITiTI. Vertrag
ilenfn van K. tintl tlem Abu Nilcod«inus von Kt. Georgeu Über
WCDuiiis. PO. 3 S.: ]) Des Plutilb'erni lAsarue von ijcbwcuili üi
2) ilea Klastera St. Qeorgco und 3) der Oememde F. — 1691
19. Urknnde eine« r&rrberrn oder verordneten Pfarrvikarg xa F.,
eh b6tr. — 17240: fUrcheobächcr. — 1739 Not. 13. Betaiu
du Hofttattgut EU F. — 1746 — ii\ .\ktrn, die Holzkompetecui betr.
1750 Jtui. 1$. Vertrag xirUi'lien dejii Klnster ^t. (ieorgeti nnd d«r
le F. über eine jüirlkhe UolzÜeri-raug an den PDuTrüur zu F.
B. In FriratbeiUx dv» ScbwmrxLiibiiuent üi KaUeutteiR.
1666 ScpL IG. Scbiichtimg der Streitigkeiten xwiMzhen JSlatbiM Dorer
31arx Schwer durcb den Obenrogt Bidermmnn in Triber^. P. —
Nov. 16. TauBi'klirief twiachen itetche Wiulerlialler in Katz^tnsteig
CluJiÜu Ltorer in Fabrenberg. P. — 175tJ Ajiril 2. Georg Dorcr
KUMDSteig kauft von <ten Erben des t Christian Itorer einen Hof>
2. Hornberg.
fisnsiBde.
tttSOi Nenerung aber die rfuirptiittiiJvn, Uüügeu- uud Meuwrdg«*
in Stadt und Amt iL SU S. - 17Iä— 1610. SladtgcncbtsprotokoUe.
Fofiobtiule.
3. Langenschiltach.
6«m»ltde.
1667. Lagerbucb. Bescbreibung der zum Kloster St. Georgen ge-
B4%ater und der an das Kloster m entiiditendcn vcnchiedeara
and Fronen. Illeini Absterben eines Lebentrigers Gelen dem
swid oder irü der liesten Sttcru als Lehcnüdl xu). — 1719- Cluiift-
lUiuer-, Steuer-, KetiaiAns- und FeldmessprotokolL — 1723.
SUavmriaiousprutokoU.
4 Neukirch
(Kathol) Pfarr*!.
1921V. KirchcnlMlctier.
<> >. MiU No. ß. 39Ü/3I.
iiil20 E ml ein.
6. Reichenbach.
Gemefnd«.
1699. Bürgerbuch. 1 Bd. — 1716. Zehntbuch der Pfa
1745—1823. GerichtsprotoVolle. 3 Foliobände.
6. Schönwald.
(Kathol.) Pfarret.
1627. Taufbuch. — 1698. Bischöfliche Bestätigung dei
Bruderschaft. F.
7. Thennenbronn , katholisch.
A. GemalDde.
17Uff. Ein Pergamentband Kaufbriefe. — 1782—86. Eii
lieber Reskripte in Abschrift mit Siegeln.
B. Pfarrei.
1788 ff. Kirchenbücher.
Notiz.
Die Gemeinden Furtwangen, Gütenbach, Neukircb ud<
sowie die (kathol.) Pfarrei Gütenbach besitzen keine AroLiv
IX.
ArchiTalien ans Orten des Ämtsbi
Lörrach'),
verzeichnet von dem Pfleger der bad. histor. Komm!
Prof. Georg Friedr. Emlein in Ijörracb.
1. Blansingen.^)
(EvaDg.) Pfarrei.
1574ff. Kirchenbücher. — 1717tr. Befehlbücher.
2. Egringen. ^)
(Evang.) Pfarrei.
1681 ff. Kirchenbücher. — 158311. Aufzeichnungen über 1
Ereignisse. — 1688ff. Befehlbücher, — )750ff. Kirchenviaitatio
— 1755ff. Cenaurprotokolle.
3. Lörrach.
(Evang.) Pfarrei.
1646ff. Kirchenbücher.
4. Wollbach.*)
(Evang.) Pfarrei.
1739 ff. Kirchenbücher.
Notiz.
Die kathol. Pfarrei Lörrach besitzt keine Archivalien.
') Vgl. Mitt. No. 3, 112-118; No. 9, 85-99 und No. 15
») Gmd. s. Mitt. Ko. 9, 85. — ^) Gmd. s. Mitt. No. 9, 85/66
B. Mitt. No. 9, 98.
- C.i Joliiimi (i) Josua Müller
II Iloiiltiiinnn v. von
> peüpiiwililcn Dfirerweik'n.
Tafel XI IL
Lannsweiler.
118.
Moister Tobias Mayer Ton Salm,, Steinmetz,
Geselle 1G20, Heister IG25— 66.
NM
1
Gesellen 1 — 4:
120. 121. 123-
2) Kaspar 3) Johannes 4t Melcher Silber von Salm.
I>acltpr von Ilalg von (als „sein Sohn" bezeichnet^
MiiiiliausRii Salmaiinsw. Diener 1(>&5, Ocselle 1660,
16-25-30. 1650—55. (Werk)MeiBter 1672— (t)82 De«.
+ ck
l
i
Tafel XIV
)) Schwpi-
's Mo/gcr-
lii'rliiiKC"-
iCf. KIllL*.
f. 17(»«)— 22.
I
Zeitschrift
ST/J^fORD UNlVEBsnv
KBSaRIES
JUN05 1981
filr Jk
'-"Cto^C^^
Geschichte des Oberrheins
Jicmuitgegcben
TOD da
findisi^hen liiHturiHchoii KommisFioo.
Ncuö Föltjo. Band IX. IToft a
[Ihr «■M*n »«Ib* I«. >ii»4,|
Kit Mcks TifalB.
^■^ ^
Klrttnitw.
bic Ic f ul il''i V c rl iLg.
169-1.
Inhalt
IM« Ultcfttca t'rkaiDtt'ii TurSi Stv|iliati ia Stmw1)ar|. tdu Archiv -
diKk(»r f'rof. Dr. WUbfln Vligtod In SmMburp ftboi
t»ipI xvn 3»a
Di« lUftikchrlfU-u Tnu l'likh Uickcnutb Cbrooik d«s Kotutaiunr
Knxito, loa I>r. KateU (Mtuch in llall« §^ (duu T*M
XVIt-XXI iii
Argutidvtflft, npplduai Amfotunu, i^xiun Ar^mtaricit«' iiuJ
OIIbc, *nii Anhitrut Antiii Jirrklor l>i. Btlto rtlkttciKbatd
ia Coltiur lU;
7.nm Ilmmr Kari« tlr» rtri>M4>ii, xtm l'nf. Ih. B«robird f.
IIbioo tti Frriliaru i ßr &14J
Zu ^a Jt^vui'heu l««JtMli4T Far«les und I-'amlown tai Umn,
von Artl>' ' ' Hr Frl«4r)ob f Vmvil in Knrkrahv 516
Klu Slnlilri. II fiiitl/iOiiiK ti .l.i)iilitiit<li-rt, lon l'mf.
I>r. ■•iRria Witt« ix llaxfo&u ni7
Studirn-Dilc iH l'itiiuijcn liAKi, ton Archndiraklor Ltr. Frit*
irith T. WetU in KarKnihf 619
y.a Matihiiu um! Cmtguir lti>ri>i-gufr, \tit\ t>r. K* JUltfe In
äinubunr fil9
LillfrUumoliiru .VM
ElHwlirif (IcKliJcliUlllli'nilui ilw J«hfC \i<'*i iiiitl ISiKi, unter
Mhwirkiinir von Irr. tniit l«rck«ald <ui>iimitM>ii^r^tel|i von
L>r. Bau Witt« in Sii.-iubiirif ...... r>-i7
Vlttatlncfcn d«r bad. lilitorlw}b«n Kommlnlon Ifo. 1#.
X. .Arctitraliru nuo <iiti'it lUi A»it>l>r/iilti. Atlxin, lOf.
■i-ir)iiict iiiD ilt-rii lllfutT pvi<>lt- IrfilmT |ir. Btrsau
IcUsdlir ui Siuiiit-Ii mlSI
Xt- AriltitBlim «u> Unni ilr« Aiiii»l>rtiili« Itrwharli, tr*r-
74:UhiH-i \ua ilrm Ptlritrr rRl\rrhJi|tt>1iiMiiiiWk«r Ifr.
rrltdrtek Pfiff Ui Kml'iir^ . inli>r.
XII. Atc1uviJi«b bu Orten di» Amiktcjiirli'i Thirbii:b:
A. VfirulrbnK ran ilcm t Pfltfir l'mf 1. tf. Fnht. . mt2n
U. VtrzfHLliaet >nii ilrm eli«uinL V^gtr I'tOK] mtiuluiBM
ilirtktDf nr. Adolf BkUt In livriMk mlU
XIII. An liirutii-ii um <>rti ii Mi -> AnitilM'vlrlc» RmMn'ifi>e<v, wr-
(«ii'liitpl tau iltmi rltcniiil. Illc^f, jt-l/igm IWirihd*'!«-
(ii?rt«[i, TruC I. I««r«r in MuodtrlM ...... m 135
ÜIT. ArrUvaKrn ui« Ortco <ln AntibMelrlis KrtI, T«n»ielta«r
Ton iIvtD «hrmil I'iWger l*ftrier iir^«d UUl in WiMlo«li mlS0
Die
ten Orknnden fOr St, Stephan in Strassbarg.
Wilhelm Wiegand.
I>r. J. Fritz hat in der Zeitschrift f. Gesch. des Oberrh.
d. VI, S. 663ff. die Urkunde Lothars I. vod 845 fUr die FraueD-
>tei St. Stephan in Strassburg einer erneuten Untersuchung
nterzogen. Dieselbe war vou mir in dem Druck des Strassliurger
rknndenbuchs I Ko. 25 in Übereinstimmung mit MUhlbacher
. A. alä Fälschung bezeichnet worden. Mein Urteil galt zuniichst
«r vorliegenden Form, den äussern Merkmalen derUrkmido,
^p bob ich scbOQ in der StUckbeschreibung hervor, dass
Sh innpio Verdachts^rilnde vorhanden seien, und bei der
Lilckbeschreibung der Urkunde des Bischofs Wernher I. von
trosäburg für St. Stephan (Str. ÜB. I Ko. 51) bemerkte ich
it geniigeodcr Bestimmtheit, dass das Privileg Lothars wie
ut Diplom Ludwigs des Deutschen von 8*r6 für St. Stephan
a 11- Jahrhundert gefdlscht seien, „um dem Besitz- und
echtsstand der Abtei beim Übergange in die bischöfliche
ewftlt ein möglichst hohes Alter und erlauchten Ursprung
1 gebeo". Dr. Fritz hat nun Aulass genommen, für die
LchlitJie und inhaltliche Echtheit der Urkunde Luthara zu
laidiercn. nachdem sich im Strasshurger Stadtarchiv zuRillig
M Anzahl von noch nicht beachteten Abschriften und übcr-
■kungen des Stücks gefunden hatte, wclcbo von meinem
nck in einigen Punkten abweichen tmd eine selbständige
"berliercrung zu bilden Hcheioen. Er nahm an, dass die
ttztere uns die echte Vorlage erhalten habe und dass jene
bcciiriften entweder auf das Original selbst oder wenigstens
,d.DbwA.a.r.iz.ä.
25
890 Wiegand.
gute Kopien desselben zurackgehen. Ich bin Dr. Fritz sehr
dankbar dafür, dass er die Frage nach der Echtheit für jene
Urkunde von neuem aufgeworfen und mit Geschick behanddt
hat, Tor allem auch dafür, dass er sich dabei von kon9e^
vatiTem Sinne leiten Hess und für die älteste Strassbn^
Geschichte zu retten suchte, was irgend zu retten ist. Nnr
kann ich nicht verhehlen, dass er das Problem eigentlicb blou
angeschnitten bat , indem er sich allein auf das Privileg Lo-
thars b^chränkte und die Urkunden Ludwigs d. D. und Bischof
Wemhers nur nebensächlich und unterstützend heranzog, u-
statt alle drei Stücke einer eingehenden Untersuchung &iif
alle ihre innem und äussern Merkmale zu unterwerfen. Kt
hat uns gleichsam auf schmalem Pfad ein Stück Wegs in am
wilden, dunklen Tannenhag geführt und mitten darin steben
lassen. Sehen wir zu, ob wir nicht weiter vordringen können,
bis uns das Dickicht nicht mehr umfängt und sich das Dunkd
lichtet.
I.
Prüfen wir zunächst die von Dr. Fritz neu gewonnene
Überlieferung der Urkunde Lothars , die wir der Kürze wegen
immer mit Lo. bezeichnen wollen.
Er hat dafür aus dem Stadtarchiv zwei Abschriften des
16. Jahrhunderts (Ä. und B.) und zwei deutsche Übersetzungen,
Koncept des 14. und Yidimus des 15. Jahrhunderts (C. und D.),
ferner die Drucke bei Guilliman De episcopis Argentinensibus')
von 1608 und bei Herrgott Genealogia gentia Habsburgicae')
von 1737 zu Grunde gelegt. Der letzte ist einem Wiener
Kodex entnommen und so durch Lese- und Druckfehler eD^
stellt, dass er billig ausser Acht bleiben kann, jedenfalls ge-
hört er, wie Fritz richtig bemerkt hat, seiner neuen Über*
lieferungsreihe an. Für die beiden Hauptstocke derselben,
die Abschriften und die Übersetzungen , kann ich übrigens noch
einige wichtige Glieder hinzufügen, die zum Teil älter als die
von Fritz aufgeführten sind. Im Strassburger BezirksardiiT
1) F. GuillimaD, De episcopis Argentineosibua p. 26 — 92. — *) 51-
Herrgott, Genealogiae diplomaticae gentis Habsburgicae Vol. H, S6-%
No. h.
DI« ^CCMeo Urlniodea for Su Stepluut in Strftubiirg. 3g ^
26U fand sich in einer Papierbandscbrift des 16. Jalii^
ierts anter andera auf die Geschichte von SU Stephan be-
gfideo Excerplen auch Lo. nach einem Vidimus des judex
loiiie Argentinensis von 1360 März 23. (K.) Dies würde
lu ältest« sieber nacbweisbare Datum für die neue Über-
itferuDgs reihe sein. Und ebeuila kam zu jenem Koncept einer
](; des 14. Jahrhunderts die Reinschrift zu Tage,
^ergamentheft von acht Blättern sind die ältesten drei
ITtkimden fOr St. Stephan, neben Lo. die Urkunden Ludwigs
I.D. und Bischof ^Vernhe^s, in deutscher Übertragung mit
aMf<iger Schrift von viner Hand aus der ersten lUlfte des
ft Jahrhunderts eingetragen. (F.) Von venschiedenen andenn
ülHcrkopiun, deutschen und französischen Übersetzungen
dem 17. und IS. Jahrhundert will ich hier absehen, da
^t&r unsere Zwecke meist ohno Belang sind.
Stellen wir nun einmal der Spur von Fritz nachgehend
jvreaeDtlicheu Abweichungeu der neuen Überlieferung von
geralschten St^ck im Bezirksarchiv, das wir mit G. he-
boen wollen , zusammen. Dass die Untersuchung dabei
in's Minutiöse streift und mikroskopisch wird, ist nicht
meinem Geschmack, liegt aber in der Xatur der Sache
1) Der Name der Äbtissin von St. Stephan lautet an den
fei Stellen der Urkunde, wo er vorkommt, in A. B. C. D- E. F.
mt in den Drucken bei Guilliman und Herrgott abgesehen
m lautlichen Abwandlungen Uuadrut. In G. bat zweifellos
^tüaglich fiasilla gestanden, das hat schon nach dem Vor-
ilerGallia christiana*) SchÖpflin*), demGrondidier') ge-
ist, in iM^inem Druck richtig gegen MabiUon*), der Ruat-
lesen wollte, ausguflihrt. Dafür sprechen vor allem das
das do])[>elte 1 zu deutlich. Auch Fritz ist derselben
Bjiclit. Ich will hier nur hervürhel)en , was bisher unbeachtet
i.iss an der zweiten Stelle, wo G. statt des Namens eine
- ut^iitlucke zuigt, doch uoch am Scbluss der unterste Teil
Haea lludistabens sichtbar ist, der meines Erachtens nichts
sein kann als e caudata in BasiU^. Für die Feststellung,
iGtUl« cbriniua V. 4M. uusgivelwii 1731. — *) Schäpflia, AU.
il, ril, Aan. 4. — *) Graodidler. Hisu do l'^l. de Sinub. D,
(IV \iiia.a. — *) Mabillon, AaoalM ordinis s. Deoeillcti. Lacae
II. äaa Vit rariter Atu««be war mir nicht ni^&aglick
26*
892 Wiegand.
wann etwa die sehr undeutlich mit schwärzerer Dinte ansge-
ßihrte Korrektur des Namens in eine unleserliche an RnadnU
anklingende Form in G. vorgenommen worden sein mag, diene
der Hinweis, dass der Druck bei Schilter ')i der 1698erschieB
und sich sonst ganz auf 6. stützt, schon ebenfalls Ruatnid
bringt und die Lücke bei der zweiten Namensnennung nu^
kiert, und dass Mabillon, der Buatbada liest mit dem Hinzu-
fügen si bene authenticum leglmus, wobl noch einige Jahn
vor SchUter G. eingesehen hat. ') Auch die im Bezirksarchii
befindlichen Kopien und Übersetzungen von G., sonst vm
unerheblichem Wert, haben mit einer einzigen Ausnahme Bna-
drut und diese Ausnahme gehört der Zeit, vielleicht der Huid
Grandidiers an. Hier ist in der That eine Differenz, die nur
durch Annahme von zwei verschiedenen Überlieferungen n
erklären ist. Auch mir erscheint es unmöglich, dass alle Ab-
schreiber zu den verschiedensten Zeiten vier Jahrhunderte
hindurch gleichmässig sicher Ruadrut herausbuchstabiert habes
sollten.
2) Die Zahl der geschenkten Höfe wird in allen Kopieo
und in allen älteren Drucken, auch bei Schilter, Schöpflin^
und Grandidier auf 11 angegeben. G. altein hat XII, doch
ist der letzte Einer - Strich halb radiert. Mit völliger SirJle^
heit lässt sieb nicht entscheiden, ob ursprünglich XI stand
und I hinzugefügt wurde, oder anfänglich XII und der letzte
Einer -Strich getilgt werden sollte, ich möchte mich eher fdr
den zweiten Fall entscheiden. 11 oder 12 Höfe zählt man,
je nachdem man Botebur und Scbiltigheim zusammenwirft oder
gesondert rechnet. Von besonderem Belang ist diese .Ab-
weichung nicht.
3) Die H. Kreuzkirche wird geschenkt in allen Kopien
und Übersetzungen mit der schon bekannten einzigen Aus-
nahme aus dem 18. Jahrhundert, im Drucke bei Guillimas
') J. SchiUer, Chronick toh J. von Königshoven S. 527. Dig^
ergänzt Laguille, Bist, de la province d'AIsace 1727 pr. p. 4, der nui
der gleichen Vorlage G. druckt, ohne weiteres an zweiter Stelle Bnadn«-
— ") Aus dem Iter germanicum Mabillons in seinen Vetera anal«*
N. Ed. Paris 1723, S. 16 wissen wir, dass er anfangs Oktober I68S in
Strassburg war. Von einem Besuche von St. Stephan spricht er tödi^
— ») Schöpflin, Als. dipl. I, 82. Mit Unrecht weist ihm FriU die Z»Ü
xa zu.
I>ie ältesten frkiuideii fOr St- Stepbaa In Stnubarg. 393
auch bei Schilttir cum suis terminis, uit irem begrifTe,
ivec ses tcnues. In G. steht ein wieder von siräterer Hand
uit dunklerer Dinte übcrfahrcoes Wort, das von Scliöpfliii,
Onmdidier uaü mir Silvia geleseu worden ist. Auch FriU
neiiit, dass dies faktisch dastebc. Das ist nicht richtig. Ue-
Bpere Prüfung ergiebt, dass von älterer Dinte geschrieben
md die drei Buchstaben s, i, 1 oder vielleicht nucb h und
liuin noch ein nicht niehr erkennbares Zeichen, vielleicht i. Für
■1 ergänzte vis ist der vorhandene Raum zu klein. Auch
nis ist sicher nicht die ursprüngliche Sclireihun^, wie schon
Wrgicich mit dem grade in der Zeilü dai-übcr befindlichen
erßiebt. Die durch KinAufziehen des ersten 1-Striche3
Eindicken eines zweiten I-Stricbes nacli I und eines a
(idene Form suis ist meiner Meinung; nach eine sehr üühe
ektur. Auch diese Abweichung scheint mir ziemlich be-
iDgslo« ZU sein.
4) G. hat an drei Stellen das erste Mal die Form ficalinos,
ut zweiler Stelle ficaübus mit ansclieiuend ausradiertem s
zwiKlien i und c, zuletzt üscalinis. Von den altem Kopien
brina:en allerttlngs A. und B. iiberan die gebräuchlichere Form
nit s £^ aht;r, d»s deräell)en Lberlieferuiigäreihe anuebürt,
■gtan erster Stelle äscalino-s mit durchstiicheuem s, an zweiter
Tbcalibus wieder mit durchstrichnem s. Unter den Drucken
bat tluilliman, wie schon Fritz bemerkt hat, zwar au erster
Stelle fiscalinos, aber an zweiter ficalihua mit besonderer er-
klärender Randnotiz. Schilter folgt an allen drei Stellen genau
(>-, wahrend ScliÖptün das nur an der zweiten Stelle thut,
KD der ersten Üscaliiios druckt und (rrandidier fiberall dag s
<-'m.^thieht. Wenn irgendwo so scheint mir hier reine Schreiher-
Milkdr vorzuliegen, aus der sich nichts schliessen lüsst.
5} Von der Kaiserin llirmingard wird in ti. als dilectis-
De conjugis gesprochen. Das Wort dUectissime ist deut-
th ohne jede Abkürzung ausgeschrieben. Nun haben A. und B.
dilcissim^. letzlere Kopie am Rande durchstrichen dileclissimg,
>»ch £. zeigt im Text tlukissimae unterstrichen, am Rande
sber von gleicher Hand dilectissimae. Die t'bei^etzungen
Rechen von allerliebsten gemahel.dle Drucke, auch Guillinian,
^ng«n dilectis^ime. Beide ]''ormen sind kanzlei gemäss, ihr
Schwanken halte ich für belanelos. Auch hat bereits Bresflau ')
) BresaUu im Neuen Archir XVII. 45i>.
394 Wiegand.
darauf hingewieseii, dass es sich am einfachsten erklären l&Bae,
wenn in der gemeinsamen Vorlage dilcissime mit AhkfirzoBgi-
strich geschrieben war. Diese Abbreviatur erwarte man aber
eher in einer Kopie als in einem Originaldiplom des 9. Stk-
hunderts.
6) In der Güteraufzählung zeigt G. hinter in Bosenln
dominicam curtem capellam et decimam eine Pergamentl&dB
Ton 34 mm Länge, Raum für 8 — 12 Buchstaben. Der Kasi
dieser Lücke ist ausgefranst, über demselben ist nur der Obo^
Schaft eines s noch sichtbar. Von den Abschriften markieia
A. B. und E. diese Lücke nicht, auch die Übersetzungen C. D. F.
thun dies nicht, ebensowenig wie Guilliman, dagegen bebes
die späteren Kopien sie hervor, desgleichen Schilter, SchÖpflin,
Grandidier. Das Schwierige bei dieser Differenz liegt darin,
dass der Zusammenhang, der Sinn des Ganzen eine Einschaltung
hier nicht gerade verlangt. Wäre dies der Fall, dann würde die
Annahme einer zweiten Überlieferuogsreihe, die diese Lücke
nicht zu füllen weiss, den emstlichstcn Stoss erleiden. So aber
wissen wir nicht, ob diese Lücke in G. überhaupt beschriebes
war — dafür spricht allerdings der Rest des s — und was
sie enthielt Die am Rande derselben Zeile unleserlich ge-
wordenen zwei Wörter, auf die Fritz ebenfalls aufmerksam
macht, sind Jedenfalls als duas curtes zu lesen. Das erweisen
die deutlichen Oberschäfte der beiden s und das r.
7) Die Recognitionszeile nennt in G. als Notar Rinadus.
Dagcgeo bringen A. B. G. D. E. F. Rinaldus, ebenso Guillimaii.
Doch Rinaldus lesen auch die neuern Kopien, die unzweifelhaft
auf G. zurückgehen, und ebenso druckt Schilter. Ich zweifle
nicht, dass hier ein einfacher Lesefehler vorliegt.
8) Dieselbe Recognitionszeile zeigt in G. hinter Rinaduä
notarius ein fast viereckiges, rings ausgefranstes Loch von
25—30 mm Durchmesser, Raum für etwa 8 Buchstaben ver-
längerter Schrift, und fährt dann fort : recognovi et confirmaTJ.
Spuren von den auslaufenden Enden von Buchstaben sind am
untern Rande des Lochs zu erkennen. Diese Lücke ohne Er-
gänzung markieren die Drucke bei Schilter und Schöpti'"'
während Grandidier aus einer deutschen Übersetzung ergänrt:
ad vicem Hilduini. Von den Kopien schreiben A^ und B.:
Rinaldus vicarius ad vicem HiMewini archicancellarii nostri
recognovit et coofirmavit. E. hat den gleichen Wortlaut, nur
|vicsrius in notarins (^bessert und das schliessende t in
lovit und cünfirmavit durchstrichen. Die Übersetzungen
^lc9s«n sich an E. an, C. hat ursprünglich V7carle, überge-
idineben notarre, F. bringt gleich notarie. Crailliman druckt
ttcfa dem Wurttaut von A. und B. Fritz hat darin Recht,
biss diese abweichende Lesart niemals in jener LUcke bei
7. ßestanden haben kann. Schlimmer noch ist es, dass die
i:aozleig6mäase Wendung ad vicem llilduini ebenfalls nicht
^tatz hndet, so dass es schlechterdings ein Räthsel bleibt, me
■ae Lücke vernünftig ausgerüllt war. Möglich Aan-a Hilduiui
Pein darin stand. Jedenfalls ist hier eine Differenz vorbanden,
lle nur durch Annahme von zwei Überlieferungen zu er-
:&ren ist.
0) Von Fritz übersehen bringt die Datierung In den Kopien,
Ira Übersetzungen und bei Guilliman hinter der Angabe der
!ß Regierangsjabre die Ergänzung; in Italia, welche in G,
tod den darauf basierenden Abschriften und Drucken fehlt.
^cfa diese kanzleigoiiiuäüe Angabe spricht für eine zweUe
■erlieferung.
■Andere kleine Abweichungen im Text, ullo modo statt
wh mftio. oecononmra statt echouenium, mercato statt mar-
ato, Kbeni statt Rf no wie überhaupt die vielfach difTericrcnden
Kamen fiformen übergehe ich hier als Lesarten ohne Bclaug.
Ec sind also im gnn/en nur die drei Abweichungen sub No. 1,
i und 9 so bcdeutitam, dai^ sie die Annahme einer zweiten
Cberlieferung rechtfertigen. Welchen Wert darf nun diese
ieie Ton Fritz entdeckte Version . welche sich von der ersten
durch einen .andern Abtissinnameu, durch die Er^Ün/ung
ßecognitionszeile und einen Zusatz von zwei Worten in
Duiening unterscheidet, beanspruchen V Giebt gie uns die
hte Vorlage oder ebenfulb nur eine Fälscbuug wieder?
n.
FtiU meint, es hätten sieb im bischoflichen Archiv ent-
*d«r noch lange das Crexemplar oder wellig^tens gute Kopien
•twselben erhallen und darauf gingen die von ihm in den
Vdnkrgrund gerückten Abschriften und der Druck bei Guilli-
Nu zurück. Die EnUcheidung dieser Frage wird allein die
Kfitik der inneren Merkmale der Urkunde herbeiführen können.
396 Wiegand.
Beginnen wir zunächst mit den Abweichungen der neoa
Überlieferung. Den veränderten Äbtissinnamen köones vir
vorläufig bei Seite lassen, da er schwer kontrollierbar erschaut
Dagegen ist die Einschaltung der Datierungszeile: in Italii,
wie ich schon hervorhob, kanzleigerecht, sie fügt sich vortreff-
lich in die seit dem Oktober 840 beginnende neae DatierungS'
weise der Urkunden Lothars*), sie spricht für eine bessm
Überlieferung. Wie aber steht es mit den Ergänzungen der
Recognitionszeile? Die kanzleigemässe Formel würde lautai:
Rinadus notarius ad vicem Hilduini recognovi et sabscripei
Schon das allen Kopien gemeinsame völlig anormale confö^
mavi ist sehr verdächtig, denn ein confirmatum in Verbindoog
mit actum kommt wohl in der Datierung von Privaturkundn
des II. und 12. Jahrhunderts vor'), niemals aber erscheint
das Wort, soviel ich weiss, in der Recognition von Königs-
urkunden. Nicht minder bedenklich ist der der neuen Über-
lieferung eigentümliche Zusatz: archicancellarii nostri. nostri
ist wohl ebenso anormal wie confirmavi. Ferner führen die
Kanzleivorsteber Lothars in den Unterschriften keinen Titel,
nur im Context zweier Urkunden wird Ägilmar als sacri pa-
latii archicancellarins bezeichnet.^ Ob der Name des Notars
Binadus oder Rinaldus lautete oder ob hier nur eine ver-
derbte Form von Hrodmundus vorliegt, wie Mühlbacher will'),
da der erstere Name sonst gar nicht überliefert ist, ist gleich-
giltig gegenüber der Thatsache, dass die neue Version eine
völlig unmögliche Recognitionszeile bringt.
Dass im übrigen das Protokoll von Lo. einer echten Vö^
läge entnommen ist, hat Mühlbacber bereits in den RegesU
imperii hervorgehoben.*) Kanzleigemäss sind die Invocatio,
die Intitulatio mit der Devotionsformel, die Signumszeile, to
Datierung mit Ausnahme des Actum und die Apprecatio, die
allerdings um in dei nomine gekürzt ist. Was das Mono-
gramm anbelangt, so ist es, wie mir Mühlbacher schreibt *")■ •"
den wesentlichen Zügen dem Lothars nachgezeichnet. Zur Ver-
") Mühlbacher i. Wiener SB. 85, BlOff. — '/ Ficker, Beitrsp
zur Urkundenlehre I, 71 ff. — ») Mühlbacher a. a. 0. S. 506. Anm 5-
— *) Mühlbacher a. a. 0. S- 507, Anm. 5. — ') Regesta Imperii I-
No. 1086. — ■) In einem Briefe vom 15. Juli 1893. Ich bin Mühlliaeher
für die darin enthaltenen Bemerkungen und Anregungen zu lebhaitc"'
Dank verpflichtet.
■ D» ilteeten Urktuuka fOr St. St«phau in SintsBburg. 397
^Richang ziehe ich die vier aus ^utcn Facsimiles mir zugäng-
ttchen Monogramme Lothars von Urkunden der Jahre 825,
^9, ^^41 und 648 heran. ^) Die Ahweichungcn in G- bestehen
dlrin, daüs das A nicht Ober oder unter dem Querbalken eiu-
gezeichiiet, sondern an den linken Arm deä H litiks unten an-
geschlossen ist, dass femer das U Iinki4 unten in die Beugung
des L ganz klein eingetragen ist, statt sich unter oder Über
dem Querbalken zu befinden, und da» endlich das J eeuk-
r«dtt dienen Querbalken durchschneidet, anstatt in die obere
Ronclung des K eingezeichnet zu sein. Dieselbe Gestalt wie in
G. bringen auch die Kopien A. B. und C. sowie der Guilli-
Dan*schc Druck. Ich erwähne diese Einzelnheitcn nur, weil
CS mir darnach doch zweifelhaft erscheinen will, ob hier Xach-
«khnang eines Originals vorliegt und nicht vielmehr einer
Kopie, doch haben allezeit die Abschreiber gerade das Mono-
gramm mit ziemlicher Willkür behandelt. Was schliesslich
. i*s Actum anbetrifft, so passt die Ortsangabe Ar^^entoraco
fßx nicht in das Itinerar, du Lothar sich fast das ganze Jahr
845 hindurch in Aachen aufgehalten — er urkundet u. a.
dort am 21. MHrz und am 13. Juni, während Lo. auf dt-n
15. Mai fallt — und nin- im Spätsommer einen Zug in die
PrOTence unternommen hat. Man wird aimehmeu dürfen, dass
I die Datierung der echten Vorlage lautete: Aquisgrani palatio
re^o. um so mehr, ah die drei Urkunden Lothars, die von
SüMsburg datiert sind, 840 Juli 24, 25 und 29'), die Orts-
Mgxbe Strazburc oder Strazbur ctvitate bringen. Der Zu-
satz: cum ircmiLS in Ttalinm ist allerdings nicht schahlunen-
hm, darin hat Fritz Hecht, aber so siugulär, dnss er den
schlimmsten Verdacht erwecken muss. In Urkundeu Lothars
Iiommt eine denirtipe zeitliche Nebenangabe niemals vor, sie
durfte überhaupt für jene Zeiten sehr schwer nachweisbar sein. ')
Wtshalh übrigens der Fälscher gerade das Actum nicht ver-
idionte^ lässt sich immerhin begreifen. Er glaubte die Wahr-
m ') Diplomi Impnriiül i- Real! dcWe caDceltcrie äUlsIia Kbsc. 1, No. 6
u. 7. Kai&icrurkundt'n i» AMiiliUmKCD Lief. I, No. R, Mahilldn, De re
JipluaiMica p. ^02 lal). XXX (Heg. Imi). I. No. 96», U>2ii, 1053 u. IiJ9ö).
- '1 Reg. Iiop. I, Ko. 103-1—1086. — >) Hftufig sind splche Ncbeuangnbeo
iaSttuftscbeu Diplomen Ein** »ehr ähnLicbe daAtt sicJi in äfr Datiening
B^iuricha V. Ton U18: cum in procinctu siunos in It&lium Uuri. S.
^iiimpf, Acta imp. inedit« S. 468, No. 32d.
398 Wiegand.
scbeinlichkeit der Schenkung damit zu erhöhen, wenn dieselbe
als zu Strasaburg vollzogen beurkundet war.
Erweckt demnach schon die Überlieferung des Protokolli
in einzelnen Punkten ernste Bedenken, so steht es vieUeicht
mit dem Context um so besser. Ich habe, um mich über du
Eanzleigemässe der einzelnen Formeln und Wendungen zu unto^
richten, die Mühe nicht gescheut, sämmtliche mir zug^Lnglicba
echten Urkunden Lothars zu lesen, über 100 Stück. Wenn
das Resultat nicht dem Aufwand an Zeit und Mühe gleich-
kommen sollte, so hoffe ich doch einem nach mir kommenda
Forscher diese Arbeit gespart zu haben. Um das Echte tob
Falschen übersichtlich zu scheiden, gebe ich im Anhang des
Text von Lo. nach der neuen Überlieferung, wobei ich E. n
Grunde gelegt und B. wie F. kollationiert habe, nicht ebea in
schönem Gewände, da alles Kanzleigerechte in kleineren Typea
erscheint, alles unzweifelhaft Unechte in Cursive und d«
Übrige, dessen Charakter unentschieden und zweifelhaft ist,
in Antiqua. Selbstverständlich lassen sich die Grenzlinien füi
diese drei Schichten mit ihren Verwerfungen nicht überall
scharf ziehen und ich bitte von vornherein für diesen etwas gfr
wagten Versuch um Nachsicht.
Zunächst bezeichne ich kurz, was ich für echt halte, d- h.
anderweitig aus Urkunden Lothars belegen kann. Kanzlei-
gerecht ist von den Contextformeln die Areiiga und die Proroai-
gatio, ferner am Schluss die Corroboratio. Sofort mit den
ersten Worten der Narratio beginnen die Zweifel. Der von
der Promulgatio abhängige Nebensatz würde richtiger mit
quia beginnen statt mit qualiter. AufTällig ist ferner die
Bezeichnung der Basilla, die sich kanzleigemäsa etwa so
gestalten niüsste: Basilla venerabilis abbatissa ex monas-
terio, quod est constructum in honore sancti Stephani proto-
martyris et consistit (oder situm est) infra muros ein-
tatis Strazburc.^) Unbedenklich ist dagegen die sich an-
schliessende Wendung inajestatem — cartaruni"), während Jas
Folgende bis zum Schluss des Satzes presidere ordinavit in
die zweifelhafte Schicht fällt. Der einleitende Nebensatz ileä
'} Vgl. Urkunden Lothars für Maria Theodata in Paria. Fsremootifft
Lyon undKorvey, Eeg. Imp. I, No. 1002, 1041, lllfj u. llil. - >) Vgl-
Urkunde Lothars für Bobbio, Reg^. Imp, I, Xo. 1072.
I
■P Die Ältesten CrkuDdes tut Sl. Stepbui in Strassburg. 399
ifolgenden Abschnittes et quemadraodum — auctoritatibus ist
fmicht zu beanstanden, amsomehr aber der unmittelbar folgende
IHauptäfttz: per pragniaticam regis Childerici Constitutionen!
prerogativa emunitatis liliertate conmutiiri inpetravit. prag-
[ maticum ist, wie Sic}(el nenerücti hervorcehobeo Hat '), unter
I Otto 11. erst in die lateinische CrkuDdeDEtprnche einged rangen.
JEs wird unter den Ottoneo. soviel ich seh«, ausschliesslich in
I der italienischen Kanzlei gebraucht, sraerst in einem italioni-
I sdien Flacituni Ottos I. von 971, dann in Urkunden Ottos I.
I für Bobbio und Cremnna ton 972 und 973'), ferner in Diplomen
l Ottos 11. filr S. Salvator in Pavia und für S. Vincenzo am
IVoUnmo.») Unter Otto !II. ist der Gebrauch des Wortes
I fithou häufiger.*) Aus karolingischer Zeit kann ich das Wort
I pragmnticura in einer Urkunde Ludwigs 11, fllr Crernona aus
I dem Jahre S51 nachweisen*), femer in einem Diplom des-
pdben Herrschers für Kloster Lcno bei Brescia aus dem Jahre
WB2 die Wendung praerogativa honoris.') pragmaticon er-
I scheint auch in einer Urkunde König ßerengara für St. Galleu
[vom Jahre 904,') Überall aber bewegen wir uns dabei auf
[italieniscbem Boden, wo sich das Wort überhaupt seit der
I Justin ianeischen üesetzeskodifikation immer lebendig erluUten
\zu haben scheint ^ auf deutf^chein Boden di)rfte es dagegen
bchwerlid] vor dem 11., ja vielleicht nicht vor dem 12. Jahr-
ShttDdert zu belegen sein. ^)
I In noch jilngere Zeiten fülirt uns die Untersuchung der
ifolgenden Formel: salva per omiiia reverentia sacrosancti an-
jlistitis. Diese sogenannte Vorbchnlt-sklausel hat bekanntlich
Thaner zuerst in den päpstlichen Privilegien verfolgt. ') Auf
Öie verschiedene rechtliche Bedeutung dieser Klausel, je nach-
dem sie vor Coelestin II. vereinzelt oder nachher reichlich
verwandt wird, braucht hier nicht eingegangen zu werden, es
>) V(d. Mitt. d. IiuL f. listurr. CesciUcJilfif. SU, 222. — »j Mon. Germ.
-D. I, So. 405, 412, 429. *j Mon. Germ- DU. U, l, No. MI, 2*«. —
*) Hon. Genn. OD- D, 2. Xo. 60. 66, 204 u- A. Ffir Qtfinria U. t.
Stumpf Nn. IStS, für S. ApotlinariH iti Clame itu Ravenna, ^tigc Mit*
teilung dt* 11. Dr. Bloch, — ) Reg. Imp. l, Xo, lUti. — *1 Heg. Imp.
I, Xo. Ilfi7. — ') V|il. Wurtmanii. IIB. d. .\bloi Su GtUmi II, 337,
No- 734. - ""t In Stuufi-ichen Diplomen wird numcutlich die prAfpnfttica
ssoctio büufig gebraucht. — •) Thaner, Cber Entstphung uml lledeuiung
der Formel .saWa sedU apoBttilicae ftuctoriiate" i& d«n pfiLpiÜichen Priri-
icywn i. li. Wiener Sa 71, fti? ff.
400 Wiegaod.
genüge der Hinweis, dass dieser Vorbehalt erst seit den
40er Jahren des 12. Jahrhunderts sich in den FapstarkundeD
allgemein einbürgert. ^ Erst vor kurzem ist man auf das
Wandern dieser Formel aufmerksam geworden und hat ihr
Vordringen in die Kaiserurkunde beobachtet.') Sie erscheint
hier zuerst in Urkunden Kaiser Friedrichs I. Für die bischöf-
lichen Urkunden fehlt uns noch eine bezügliche Untersucfaoi^
wie ja überhaupt auf diesem Gebiet der Spezialdiplomatik oodi
nahezu alles zu thun ist. Ich musste mich begnügen, das Er-
scheinen dieser Klausel in den päpstlichen Privilegien &
elsässische Kirchen und gewissermassen ihr Durchsickern io
die Urkunden der Bischöfe von Strassburg zu verfolgen. Zu-
erst finde ich sie vereinzelt in zwei Privilegien Eugens lU.
für die Abtei Lutzel und das Kloster Neuburg aus dem Jahn
1147, dann aber reichlich in den Privilegien Alexanders IlL
für Neuburg von 1177, für Neuweiler von 1178, für Mann*
mUiister von 1179, für Eschau und Lützel von 1180 u. s. ¥.*)
Jn den bischöflichen Urkunden konnte ich die Klausel vor deo
Jahre 1183 nicht nachweisen , da gebraucht sie zuerst Bischot
Heinrich von Strassburg iii einer Urkunde für Ettenheüs-
münster in der Form : salvo in oninibus jure diocesano und ia
gleichen Jahre in dem Stiftungsbriefe für das St. Valentins-
priorat in Rufach: salvo houore et justicia episcopi.*) Diese
Angaben reichen jedenfalls hin, um die Vorbehaltsklansel anf
elsässischem Boden ungefähr zeitlich festzulegen und auf
die Entstehung von Lo. ein völlig neues Licht zu werfen.
Doch fahren wir mit unsrer Prüfung des Contextes fort.
Die Immunitätsformel, auf die wir jetzt stossen und die gegen
den Schluss hin noch einmal wiederkehrt, gehört zu dem fest-
gezimmerten Balkenwerk der alten Königsurkunde; aber auch
sie scheint mir hier nicht unberührt geblieben zu sein. Un-
anfechtbar ist der Abschnitt von nuUus judex bi6 tributa exi-
') Für die Entwicklimg der Salva-Formel auf italieniscbem Bod«
sind übrigens die Urkunden Lothars I. für Kovara, Karlmauns für Tb«-
data in Favia und Karls III. für Venedig lehrreich s. Reg. ImP' L
No. 1031, 1486,1615. — ') Herzberg-Fränkel im Text zu deoIUisn-
Urkunden in Abbild. S. 236. Mühlbacher, Kaiserurkunde und P»I*'
Urkunde im Ergiiiizungsband IV, 511 ff. d. Mitt. d. Inst, f. österr. ö*-
Bcbichtsf. — ») Jaffi No. 9097, 9111, 12968, 13096, 13664, 1366S.-
*i WürdtTein, Kova subsidia diplomatica X, 128, 133.
Die fthciten ürkujideo Ar St Stephui in Strmuborg. 401
ida. Den eint.'t'S»^haUct«n Satz : ni«i dcfensor — imiic-
werit habe ich zwar aus Urkunden Lothars nicht belegen
llcoDDeo, doch scheint er mir wenigstens zeitf^emäss zu sein und
'der Erfindungsgabe eines späteren Fälßchers fern zu Hegen.
Die ^ichlussnenüung aber: colonos vel ÜscaUnos hoinines iillo
lin&lo molestare ist abgesehen davon, dass üic aus der Üblichen
[KoDstniktion föltt, nicht unbedenklich. Man musste statt ihrer
[etwa erwarten: hoinines ecclesiae tarn ingenuos quam Rorvos
InJQSte (listringendos. üscalini kommen zwar in karolingischer
vor, dann aber zumeist im Gegensatz zu ecclcsiastiii '
ind nur einmal, in einem Capitnlare von 803, ist dieselbe
[Gegenübersteüung zu erweisen: nee colonus nee fiscalinus.'}
Die folgenden Formeln, die zur Dispositio überleiten, nament-
ich die ung^'WÖhnlichc Wendung moritis — perliorrui, halte ich
inr spätere Zuihaien. Sie sind zunächst eine unnütze Wiedcr-
lolnng der Gedanken der Arenga, besonders bedenklich aber
, der fünfmal wiederkehrende Singular i>erhorrui, prcbui, confir-
»vi, corroboravi, renovavi. Der Singular geht ja. wie Sickcl
Mgt hat*), aus den Hausmaierurkunden stammend, veremzclt
lach noch in die König^urkunden Pippins und seiner Söline
ibcr, aber unter Ludwig dem Frommen erscheint er nur noch
ainmal, und zwar au5 Versehen, hier bei Lothar ist er noch
Ibzu im Wechsel mit dem nchtigen Pluralls majestatis ein-
Tarh unzuliLnsig und fUr die Überlieferung buchst compro-
tniittierend. *)
Die Dispositio enthält von allen Urknndenteilen am
(enig!>ten Furmelwerk und am meisten thatsäcliliche Angaben,
lesshalb ist hier die kritische MachprUfuiig erschwert, ich
Ibergche zunächst den Passus, die Zahl der Nonnen und
riester betreffend, auf den ich später zurückkomme, und be-
tone noch einmal, dass die der Kaiserin Ilinniugard beige-
legten Prädikate kanzlei gerocht sind^), wenngleich ich die
1 gehäufte Wendung: hortatu et rogatu atquc favore volnntario
') Hon. Cierm. I.L. Fnrmiilae cd. Ze dir er p. 814 n 320. — *i Man.
ICJcrm- LL. Cjipitalaria I, 115. VgL auM«rdfm Waitz, Deutsche Verba>
mugKeBchicbtt' IV, 'Ml, Anm. 2. — >) äickel, Acla KaroUnorum I, 180
XI. heiiMgp zur Difilomttiik in, 18. — *j ünwr Lothnr IQ. erecheint be-
Ittnntlich wieder veti'inielt der Sinttular »tatt des Pluntlis mAjestatis, Tg).
«L Text I. d. Kaiaerurkuiideu i. Abbild S 117 — *) Vgl. ürkuude Lo-
tban far S. SahMore in Brcseio, Reg. Itnp. I, No. 1099.
402
WiegftBd.
okht belegen unn. An den Forndn Aber: collecu atriu»iue
manu, »tibolatione fimu, donatione legitima oehme ich wiedu
catechiedeiw AmbUmb, olacliOD ich im einzelnen ntcbt fesUs*
BteDen vermag, wann sie später zoerst auftreten. ^)
Aach die Pertioefizfonnel zeigt allerhiod auffaUeode Selt-
samkeiten. Um nur einiges za nennen, so erscheint naci
appendiciis, wo mas alleo£allfi pertiaentiis erwarten würde,
das achwer nachweisbare josticiis — cooätitutis. so wird wieder
holt das ganz angewöhnliche com appeasibu^j gebraucht, so mi
hinter pascuis compascois eioceschaltet, was ich wohl ani
OttuDiüchen PriTilegien, nicht aber aus denen Lotbars ^u be-
legen vermag, so wird mit eiitibos statt des üblichen regt^i-
sibuä das später (gebräuchliche reditibns zusaiiimeu^iekojijwlt.
Das Aller bedenklichste aber i^t die zweimal gebrauchte Zu-
sammenstellung banno et cyppo und die Wendung colosb A
hscaÜDis tarn de equestre quam pedestre ordine. bannus et
cippus i^t weder in Karoliugi sehen noch in Ottonischeo Ut^
künden nachzuweisen.') Kiiiuial wird bannalis cippus in einer
Urkunde Ottos 111. für Alfdorf im Elsasa ernähnt^), doch ist
dies Stück, das übrigens auch das in Lo. vorkommende Woft
parentela bringt, eine Fälschung aus dem Ende des 12. Jak^
hunderte. Der cippus allein wird von Gregor von Tours er
wähnt*), dann tinde ich tho in einem Privileg Lndwigs des
Frommen für Ebersheim von 824^), nur schade dass es eine
späte Fälschung ist, ferner in einer Itechtsaufzeicbnung wu
Maursnmnster, die Schöptiin in das Jahr 1144 setTif), und Im
zweiten Strassburger Stadtreclit, das um 1*200 entstanden ist.')
Mit dieser Umkreisung des cippus auf Elsassischem Boda
für das 12. Jahrhundert mag es sein Bewenden babeu. Merk-
würdig, dass uns nun der equestcr qaam podester ordo ftkAet-
um iu diese Zeit führt. Von einem Rittci'Ktand, ordo equester.
ist in königlichen Urkunden erst unter Lothar III. die Kede'),
') In einer l'rhutii]» FriMlrichs 1. liir Kloster Tforte vmii Jahr IIB'
litxile icli die beidon WendunKeD collecui msuu und leptinie donavii, &
Uühmer, Acta titi|icrii selocUi 8. &3, Xo, 100. — >} TgL Sieltelt Bei-
trüge X. DiploniAtik V , 4«. — »^j Mon. Oerm. DD. O, 768, No. 326, »gl
P. K«hr. Diu Urkiindim Otto UI. S. SOOff. — »J Mon. Germ. Script, ff-
ruta Meroviiig. I, 'J41. — >) Vgl. Grandidier, Hist de r«gl do Sti»k.
n. p.CLXXX, Kog. Iinp. I. N0.7B7. — *) Sch^ipflin, AI», dipl. L fflT.
- ^ Utk-Önch d. Stadt Stnifisb. I, 478. — •) VfL Waita, DeatKl«
Ver&HUQgigMiih. T>, «S.
Die tlicsten rrkuadeii fUr St. Stephan in Stnuba^. 403
uns Frankreich durch LotfariogeD an den Khein vollzieht sich
liesc Entwicklung der sich abschliessenden ritterlicheD Klasse.
[He Bezeichnung zweier Ilüfe ad luininaria conciniiandd iät
tleigerecht, austoüsig dagegen die Form succesirices, da
[Plnral successorcs in diesem Falle nur belegt ist.*) Nach
obigen Ausführung über pragmaticum werden auch die
Lituciooes pragmaticeel cauonice contraditae zu beanstanden
ebenso das Verbot fiirdioNachfolger, diese constitutioncs zu
lern. Das letztere unisomchr, weil dafür eine sehr inerkwUrdigo
Ibisnahme Teätgesctzt wird: niiu consultis sumniis ecclcsiac princi*
ptbos atque regni tidelibuB pro aliqua erideutissinia et catholicis
principibus legaliter cognita necesaitate. Schon Ficker hat
in seinem Keichsfünstenstande diese Formel als ungewöhnlich
bezeiclmet.'j Die priuci|)eci regni erscheinen bekanullich in
bfiniglicheu Urkunden erst seit Heinrich IV.') und catholici
priadpes dürften für die Karolingische und Ottonische Periode
loch schwerlich imchweiäbai ^eiii, wiLlirend sie in £lsiu>siscben
Urkunden des 12. Jahrhunderts beliebt sind.*) Oh übcriiaupt
iM& dieser Ausnahmebestimmung bereits eine rechtliche An-
Pvuang zu Grunde liegt, die erst unter den Staufern Geltung
evrioiiL, doss Dämlich der König über Reichsklöstcr zu Gunsten
inr Punionen, insbesondere zu Üuusl^^u von ßiscbüfen nur
igen (larfe, wenn die Zustimmung der Fürsten in Form
Urteils vorher erfolgt sei"), will ich dabei dahingestellt
Ussen.
[Waa schliesslich den letzten Teil des Contextea anbetrifft,
iSanctio, so bUrgert sich die Poenfoniiel zwar erst unter
lirig IL in den Urkunden ein, aber immerhin tritt sie ganz
Ht auch bei Lothar auf "0, in einem Privileg für Bobbio
mit der Busssumme von 30 Pfund Silber'), so dass ihr
kommen in Lo. an und für sich nicht gegen die Echtheit
eben wttnle. nrgentum examinatum ist indess fUr jene
h V|[l- Urkunde Lotliai» Rlr M»ria Tbi;odatii in P«m, ütq. Imp. I,
'iOOa. — *> Vgl. J. Ficker, Vom Rdcliafuntteiistaud« Ö. 43. —
lill W»iti. lieuliehe VcrfiM8«Bg9ß«ich. V«, 4T6. — M VgL *. B ür-
Uccxog Friedridu (Oi Kioiter Bobrabarg rem 117» udü lltfL In
l4tv«la. Km. lulü. 4ipl X. b7 u. 107. - ') VgL IL Bro»iUu.
icb der Crkmi-ienlelin; S. 099. — •] Mühlbacher l iL Wiener
427. — ') Kcg. laip, 1, No. 1072, vgL »uch No. 1454.
404 W i e g a n d.
Zeit wohl kaum zu belegen, wohl aber wieder in elsässiscl
Urkunden des 12. Jahrhunderts. 0
Überblicken wir noch einmal das Ergebnis unserer Na
Prüfung im ganzen, so sehen wir, dass alle Teile von I
namentlich im Context, gleichviel ob wir die alte oder
neue Version zur Hand nehmen, mit unechtem Material t
Formelwerk förmlich durchsetzt sind. Die Annahme, dass '
es hier mit einem durchweg unverdächtigen Stücke zu tl
hätten, ist, wie ich hoffe, von nun ab für immer abgeth
Indem wir die Kritik des sachlichen Inhalts und die £
Scheidung, ob nicht ein echter Kern aus der verdorbei
Schale ausgelöst werden könne, noch aussetzen, bis alle d
Urkunden für St. Stephan untersucht sind , wenden wir t
der zweiten von ihnen zu.
III.
Das Privileg Ludwigs des Deutschen vom Jahr 856, 1
munitätsbestätigung für St. Stephan'), ist schon seit Mal
Ions und Heumanns Tagen ^) nahezu von allen Herausgeb
als Fälschung bezeichnet worden. Fritz deutet an, dass ai
Lu., wie wir diese Urkunde kurzweg bezeichnen wollen, n«
einer genauem Prüfung bedürfe, und wir wollen uns dersell
nicht entziehen, wenn wir uns hier auch wesentlich kür
fassen dürfen als hei Lo.
Sehen wir zunächst zu, ob auch hier die neue Überliefen
beachtenswerte Abweichungen bringt. Der für den Vergle
in Betracht kommende Apparat ist sehr viel kleiner. Her
zuziehen ist nur eine im Stadtarchiv befindliche Abschrift
16. Jahrhunderts, von derselben Hand geschrieben wie
Kopie B. von Lo ; dagegen fallen die deutschen Übersetzuni
und der Druck bei Guiliinian*) fort, die jedenfalls wie '
Druck bei Schilter ') auf die Vorlage im Bezirkaarchiv zurii
gehen. Bezeichnen wir die letztere mit A. und eitleren wir dj
1) Vgl. z. B. Urkunde Bischof Heinrichs ron Strassburg für Morbi
Yom Jahre 1188 in Würdtwein, Nova subs. dipl. X, 148. — ») üi
Buch d. Stadt Straasb. I, 23, No. 28. — *) Mabillon, AnnaL ord
Benedicti JH, 54 u. Heumann, Commentarii de re diplomatica impe
torutu etc. II, 227 S. — *) Guillimaa, De episcopis Argeot S. 32-^
— *) Schilter, Königshoven S. 478— 480.
Die tltenta Urkuodeo fOr St. Stephan io Sinfiebnrg. 405
gratii
Druck des StrasBburger Urkundcubuchs, so ergeben sich
ide erfaeblicbere Differenzea: B. Bcbiebt zwisobea faveute
Lin (S. 23 Z. '28) dei ein. B. hat ursprüngHcli ec-
(las [lurchätrk-hen und in coelestem gebessert ist, wo
kiemam bringt (S. 23 Z. 31). B. läsn necessarüs vor
listris aus (S. 24 K- 4). B. briogt civitatibuK. wr> A. cotni-
IQS hat (S. 24 Z. 16), ferner prata st&tt paratas bei A.
U Z. 19), niuuere statt numero bei A. (S. 24 Z. 23); deum
r*ficle1iter lässt B. aus (S. 24 Z. 26), statt eorum bei A.
B. r«nim auf IS. 24 Z. 2Ö), für Otgarius bei A. liest B.
irius (S. 24 Z. 40). Von allen diesen Abweichungen ist
die erste, die Hinzufügung von dei, eiao wirkliehe Bes-
ing, aber die bringen auch GuUltman und Schiltcr, weil
de sich von selber aufdrängt. Alle andern Lesarten von B.
oin ich geueigl nur für Versehen zu halten ebenso wie ver-
Khiedono Aasiassuageu im tiuillintan'scheu Druck. Wir ha-
also für unsere Untersuchung nur mit der Überlieferung
welche in A. verkörpert ist.
Jeginnen wir mit der Kritik der Innern Merkmale /.unftchst
Protokoll. Kanzlei gemäss sind die Invocatio und die
tntitulatio, U-t/terc mit Ausnahme des fehlenden diviua vor
bvente. Da A. kein Original ist. so würde man diese Aqs-
Iwsang nnf Rechnung des unachtsamen Kopisten setzen können,
le gleich an Fälschung denken zn müssen. Auch gegen
Signuinszeile ist Nichts zn erinnern, wenn man wie bei
lotitulfttjo die abweichende Xamensform Fllodewicus <,-tatt
lovicus dem Kopisten wieder zur Last schreibt. Sehr be-
abcr steht es schon mit der Recognition. Darauf
kb noch nicht einmal besondern Werl legen, dass der
nicht nachweisbare Otgarius als Itccognoscent genannt
es gictit wenigstens zu Ludwigs d- D. Zeiten einen Otgar
4M von AltAicb und der Fall, diias ein Kanzleischreiber
dniMl genannt wird, ist nicht so selten. ') Schlimm aber
BSgewühnlich ist es, dass die Subscriplio verstümmelt ist
Btir das spätere recognovit allein steht, sowie dass Gn-
lua archicancellarius genannt wird statt, wie es allem
wäre, irchicapellanus.') Die einzige aus dem Jahre
1) V^ Sickvl, B«iMet t. Dlploiutik m, 83. — •> Mahlbacher
[*. tbtg. Imp. I, p. LXXXTL
WMfer. t owtk «. nmh. «. r. IX. I. 26
406
Wienand.
856 uns erhaltene Origitialurknade Ludwigs d. D. *) bfll kuI
die meisten Urkunden des Jahres 857 die Recognitjoa: BwU'l
bertus subdiaconus ad vicem Orimoldi archicapollaoi recogoon i
et subecripsi. Ebenso wie die Kecogoition ist auch die Di-
tierung stark vei-uneclilet, weniger durch den ZuMtz CbriiltJ
propicio, der in den Urkundun Ludwigs d. D. seit 855 zu rtt
schwinden beginnt '). und durch das fUr jenes Jahr nii^ht gflu|
richtige arithmetische Verhältnis annos regni — 19 — indicti^^
das seit dem Septeiiib«r Ö54 sich in annus regui — 20-=
dictio umgewandelt hat '), als durch das ganz unerhörte in
satia für in orientah Francia. Zudem unterstand das ELs
damals gar nicht Ludwig d. D.. sondern kam ei-st 870 wEifc'j
lieh unter seine Botmässigkeit. *) Wenn irgendwo so ist
die Haud des Fälscher» zu spuren, die aucli bei der
angäbe thätig gewesen ist. Am 16. Juni 856 ist Ludwig II
zu Uim urkundlich nachweisbar, im August unternimmt
dann einen Feldzug gegen die zwischen der Elbe und
Mulde sitzenden Dateminzier und nach ihrer Cnterwer
gegen die Böhmen. ^) Es ist darnach ausgeschlossen , dti
Ludwig am 12. September schon zu Strassburg urkunii
konnte. Der letzte Teil des Protokolls, die Apprecatio,
richtig-
Gehen wir nun zur Prüfung des Contextea Über, so
schon Heumann und Grandidicr^ eine Anzahl anstösslger Ai
drockc und Wendungen hervorgehoben, das gesuchte aecUesii!
und das unpassende imperioso in der Arenga, das ungebrÄuc
liehe ex quo in der Fromulgatio, das ungewöhnliche n4lHld|.|
emuüitatus, locuplctatus u. s. w. iu der Narratio, das
trägliche succestricibus in der Dispositio u. s. w.
Des Räthsels einleuchtende Lösung hat meines EraditoBJ
Mühlbacher durch dt*n iiinnci» darauf gegeben, dass I.u. elula
nach dem Immun itätsprivileg Ludwigs d. O. für die Str
>) WartmaDD, Urk-Bueh d. Abtei St. Ga1I«b O, 67, So. Ui,.
») Möhlhftchcr a- a. 0. p. LXXVIU, — ») Vgl. Sickel. Beil
Dip!om«ik I, 62 ff. o. i. T«t js. d. Kaisenirkundcn L AWuld. S,
— •) Vgl. MOlilbachor i. i1. Rpg. Imp. I. No. ISftS« u. No. 14S1.
wig d. D. »chvtut 860 nur die Anwartschaft auf du KUaai
wordea ku »eia. — *J Vgl DUmmUr. Gesch. d. OstIrinl(i»cl>a> fUttbl]
416ff. — *) Hciimftna. Commcntaiti n, 32ti1L n. Grandidior, KJ
de r««L de Straäb. ü, p. CCXLEQ K.
Die ftltesUn tlrkundeD far 8t Steptuw ia Stroäsburit- 407
Kirche aus dem gleichen Jabre 856 gefertigt wurde,
dasselbe.wörüicl] abgeschrieben und durch entsprechende
rpolationen erweitert wurde. ^) AUerdingB ist eben diese
je noch von Sickel verworfen ■) und von mir beanstandet
'); aber ich stimme jetzt Müh]bacher bei, wenn er dies
iTtleg &U echt bezeichnet, da das Formular ganz Ludwig
Sem Frommen angehöre, also die Vorurkunde würthch aus-
j[eschriebeu sei, und da die Immunität sich nur auf die in
Lndwigs d. D. Reich gelegenen Güter der Strasaburger Kirche
beziehe.')
Nimmt man mit Mühlbacher die Kcbtheit an, so lösen sich
dlardiogs für Lu. manche Schwierigkeiten, Oass in ihr das
Fonnular der Vorlage zuweilen leicht variiert worden ist, hat
veiter nichts auf sich. Deutlich aber heben sich nun die
iterpol&tionen ab. Die erste beginnt sogleich mit der Über-
ig von der Promutgatio zur >farratio: quod nobilis und
Bl mit demum etiam (.S. 23 Z. 33—39). In derselben
ich von Auffallendem nur das Epitheton majordomus für
Flppin erwähnen, der sonst einfach rex heisst^), und die Be-
Mminng Lothars als im])crator primus, der von Ludwig d. D.
b seinen Urkunden immer nur sein Bruder genannt wird und
sednc Ordinalzahl schwerlich vor der Zeit Lothars III.
Iten haben durfte.'^ Die folfieuden kleineren Interpola-
sind einfach durch die veränilcrte Adresse gegeben; aput
— dedicatam (S. 24 Z. 3 — i) cum omnibus — predüs
S) exoravit — Basilla (Z. 7—8) u. 9. w. Sehr beachteiis-
ist aber die am Anfang der Iiumnuilatäforuiel einge-
be Klausel salvo per omnia bonorc sui sacrosancti pre-
Es ist die!< nur eine Variation der bekannten Salvations-
el, die nach unseren obigen AusAlbruogen erst in der
yciten Ualfte des 12. Jahrhunderts als im Etsass bekannt
H^ R4V> Inp. I, Xo. 1379. — ") Sickel, 6cJtt«ge z. tNplomiitik I. SS.
^n Crk-Iiiifh d. Sta^ StfMsb I. 2j. ~ *j U«« Jmp. I, No 1967 u.
— *) Tgl. Sickel, Acta Karol. I, 161. Aar^ in <\va Ottontsdieo
OBd ipAirr winl Pipiiin iiDoier als rex beseichnet. — ') Eigem-
oAth der Kiu»erkr6nung LothAn m 1183. Sowdt IcK Kht,
BanetiUich Kit Ueiaricli 0- Bnacb. im Context der Urkunden den
drr konifUchcQ Vorfuhrcn <li« OrdbuUalil bdxulpgpn. In dm
ICD lifir Otlfiütsclien ZHl erMIl Lotbar lÜAmals cm Zahlwon bei-
Eb Ut mir «ucfa trotz sornflÜtiRen Surhens in rbstsiiclirn Ur*
aidl scloDscn, duadbr im lt. Jalirhuadcrt zu dodco.
26*
408 WiegftQd.
nachweisbar ist Die nächste grössere Interpolation erstreckt
sich von memorate abbatisse bis ipsam sedem (S. 24 Z. 23—
24), wobei mir hauptsächlich die Wendung auctoritate ^ia-
copali aufiTäUig und nur mit Rücksicht auf das Privileg Em-
richs n. von 1003 für St Stephan 0 erklärlich erscheint Da-
rauf folgt ein längerer eingeschobener Pasaus : nee liceat-regiio
incurrat (S. 24 Z. 27—33), zunädist das Verbot auf Gnud
der Vogtei Becbte oder Frobnden zu beanspruchen mit da
anverständlichen Ausdruck palemundus') und schliesslich die
in Urkunden Ludwigs d. D. nicht übliche Sanctio. ^ Anstandi-
los ist dagegen die Corroboratio.
Fassen wir nun das Ganze zusammen, so finden wir ancb
bei Lu. sowohl im Protokoll wie im Context eine Anzahl m-
echter Elemente, nicht so viel wie bei Lo., aber bezeichnen-
der Weise wiederum wie dort einige, die ihr Bildungszeitalter,
das 12. Jahrhundert, nicht verleugnen können. Wie ist diel
Resultat nun mit der bisherigen, von mir seilet noch ver-
tretenen Annahme*) zu vereinbaren, dass jene beiden im Be-
zirksarchiv ruhenden Stücke schon im 11. Jahrhundert g^
fälscht, gleichzeitig mit der nach 1003 zu setzenden Urkonda
Bischof Wernhers entstanden seien? Zur eodgiltigen EbI-
scheidung der Frage wird es erforderlich sein, auch die aussen
Merkmale von Lo., Lu. und jener Bischof surkunde, die wir
kurz mit We. bezeichnen wollen, einer genauen Untersucboog
zu unterziehen.
IV.
Schon bei der Stückheschreibung der letzteren im Straa*
burger Urkundenbuch I, 42 bemerkte ich , dass Farbe und Be-
schaffenheit des Pergaments sowie der gesammte Schriftcharakter
der drei Stücke auffallend ähnlich seien, so dass man versodit
sein könnte, sie alle drei einer Hand zuzuschreiben. Wie ick
aus einer brieflichen Mitteilung von MUhlbacher ersehe, hat
sich Ulm und seinen Mitarbeitern an der DipIomata-AbteiluiS
der Monumenta, weldie die beiden Karolingischen Urkuodei
') Urk.-Bach d. Stadt Strassb. I, S9, No, 60. - *) Ob palemMÜ
hier für palefredus gebraucht ist, wie Waltz, Deatscbe Ver&ssnifi-
geBchichta VIU, 3ä6, Anm. 4, andeutet, ist sehr zveifelhaft. — *) VfL
Sickel, Beiträge zur DiplomatUc n, 36 u, Mühlbacber L d- Wa
SB. 92, 427. — *) TJrk-Bucb d. Stadt Strwab. I, 48.
Die fllusten CrkuiideD ^r St. ßtephan in Stnssburg. 409
Wien oDiersuehen konnten, dieselbe BenbRchtiing Aufle-
gt, ohne (lass sie zu einem sicheren Sobluss kamen. Miihl*
itber selbst allerdiogs neigt dazu , Identität des Schreibers
onehmen, indem er sehr richtic bemerkt, dass dersellw be-
ll war. bei beiden Stücken einen anderen Ductus zur Schau
tragen und beiden ein verschieden artiges Aussehen kUu&t-
za geben. Eben dieser Umstand erschwert natürlich die
ht^rsucbung nicht wenig. Trutzdem glaube ich auf Grund
igehender Schrift vergleichung zu einem unanfechtlMiren Er-
bnis gekommen zu sein.
Auffallend ist zunächst der gleiche stark gelbliche Farben-
D des Pergaments bei allen drei Stücken, so da*» sich
hrift- und Uückscite kaum von einander unterscheiden. Bei
ist das Pcrg:imcnt sehr diltin, so d»sä es offenbar schon
früher Zeit zur besseren Konservierung auf zwei Perga-
ttmterlagen aufgeklebt wui-de. Eine von diesen Unter-
ist ein Kautbrief des 8t. Step lian> 8 Liftes vom Oktober
Jahres 137'J, ausgestellt vom Strussburger Hofrichter, die
ite ist unbeschrieben. Spuren <lavon, dass das Pci'gameut
a früher beschrieben war und abgeschabt wurde, konnte
nicht entdecken, jedenfalls war es von Anbeginn an ein
(es Stück, das Iwzeugt namentlich die vielfach aus-
rissene rechte liandseite. Lu. und We. sind b«de am unteren
nde sehr nngleichmässig beschnitten.
Das Wenige, was über die Siegelung zu sagen ist, schalte
h gleich hier ein. ßei Lo. sind keinerlei Spuren eines Siegels
lehr sichtbar, ausser das.s das Pergament an der betreffenden
itelle eine dunklere, bräunlithe Färbung zeigt, docli vermerken
:b ScWIter und Grnndldier bei ihren Drucken überein-
mmend : apparenl ahquae particulae cerao viridis super
?riam duram e bitumine albo. Bei Lu. ist das Siegel noch
rbalteu, durchgedrückt, von dunkclgelbem Wachs. Aus den
len Eindrücken im Wulst orgicbt sich, dass die Siegelplatte
erkwürdiger Weise oben und unten einen Bingknopf oder
im kleines Kreua hatte. Im Siegelfelde ist nichts mehr deut-
zu erkennen, doch ist soviel unbedingt sicher, dass hier
in echtes Siegel Ludwigs d. D., weder ein Portrait- noch ein
mmensiegel vorliegt. Es scböiut eiu Rrustbild zu sein mit
m Kopf en face. *) Die Legeode zeigt oben und unten in
I] Graadidtcr. Bist, de l'^gl. de Strasb. IT, p- CCXLVI aoi. l.
410
Wiegaod.
der Mitte ein Kreuz, von den BuchsUbeo der Umschrift kano k
keinen mehr mit voller Bestimmtheit recognoscieren. We. endli
hat unten einen Querschnitt, ringsherum zeigt sich ein
dunklerer Farbenton, auch sind weissliche Wachsspuren nc
auf der Vorder- und Bückseite des Pergaments erkennt
Ob in Jener Zeit, im Anfang des U. Jahrhunderts, überbai
die Siegelung durch den Strassburger Bischof möglich w«r3
darauf kommen wir noch zurück.
Wenden vir uns nun zum Schrift vergleich, zu dessen
Vcransfhaulir.liung eine Fncsimiletafel beigefügt ist. ln(
wir dem Alphabet folgend nur das Wichtigste heraushe*
so zeigt bereits das a in allen drei StUcken eine tnerli
würdige Übereinstimmung. Im Uanzen ist durchgängig dtfl
offene a verwendet, daneben viel seltener die in UrkuDdeaf
später gebräuchliche Form des geschlossenen a, in Lo. 15, is]
Lu. 6, in We. ömal. Sehr auffallend aber ist es, dass der
Schreiber wiederholt zu bessern sucht, dass er das ge^cldoKiene
a nachträglich in das otl'ene a verwandelt, wie mir üchciatm
will, weit er in einen lapsus calami verfallen und damit aisj
der Rolle gefallen zu sein glaubt. In Lo. findet sich dk
Korrektur an drei, in Lu. sogar an elf, in We. an
Stellen. Sic spricht deutlich für eine einheitliche Hand ii]
den drei Stücken, die dem zwölften Jahrhundert angehört
Denu in den Kaiserurkuuden wird das geschlossene a raj
Heinrich V. ab allgemein, in Straasburger Urkunden
seil der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts. ') Was c
belaugt, so ist es bemerkenswert, dass sich die Karolin^is
Form mit dem obera Hakenaufgatz nirgemls findet, die Ligaturf
aber zeigt beinahe überall die gleiche Eigentümlichkeit, daas sjfl
■ch^t viel mehr gcselitni zu Italien, wenn er bemerkt: sistittir ia '
LuiiloviaiK. Gemianicns vultu integro rfcuqu« fade, sine luirba, niit n-1
giae digiiiiatiu oniB.meiiiU, «iue ullu iiiscriptivae. iufantulum puui i>>'
volutum diceres.
*) ächon (int«r Otto III. git\}t es LTrlcantteu, in denen die |ieacb]««<-
DfiD a überwiegen, vgl. KiuHerurk. i Abb. I\, 10, allerdmgB TOa ^om
Italieoer gescliriebea, unter Heinrich n. zeicliueu »icli iiamentlid) !!••-
berger Urkunden durch vitOe gi-sclilosseii« a aus, unter lleiuridi HS- nn'
IV. wechselo beide a ab, uuter Uciiuicb V. finde ich das offene «sotj
vereiiöelt. vgl. Kaißemrk. i. Abb. IV, 29. Da^egeu bat n. B. dia *« '
Bischof Hermann von Straasburg b«»i«g(?Ui' Urkunde von lOCI achoaVn
offenes a. mdir (Ürk.-Buch d. SUdt Slrasftb. 1. 4Q, No. 67).
Die iltestcD Urkuadeo für St. Stephan io Slnubarg. 411
itcbt ganz geschloss«ii, d. h. dai» die Verbindungslinie vom c
zum t unterbrochen ist. d weist vielfach die Verlüngerung des
ßrraitcn Striches nach unten auf, wie sie in der Karolingischea
Urkuadcnschritt gebräuchlich Ist, daneben auch die spätere ver-
einfachte Fomi. heim e macht nur Lo. in der zweiten Zeile
teilt mal den Versuch, die frUhcre Gestult mit der oberen
I- Schleife zu formen, dann tritt die gewöhnliche Form nalt einem
' fuDcn Strich statt der Zunge an die Stelle. Sehr charakteri-
stisch ist nun wieder die Verwendung von ae und e caudata
nebsD einUchcm e. Im allgemeinen wird man .sagen dürfen,
•hsi in allen drei Stucken e caudata noch Überwiegt, ich
öltle es in Lo. an 13, in Lu. an 30, in We. an 17 Stellen,
daneben aber findet sich auch hiiuflg das einlache e, nicht
WoM in Wörtern wiepresentium, prcdictus, prebui, prediis, ceteri
D.s. w., gondero auch in den Geoelivendungen uostre, cognate,
advucAtorie, ville u. s. w. Die ältere Form oc dagegen ist nur
sehr spärlich vertreten, in We, gar nicht, in Lo. sechs, in
in. acht mal. und zwar regelrecht nur bei dem Wort ecclesia,
hier mit Vorliebe bei dem c der ersten und zweiten Silbe.
Wenn wir nun sehen, dass in der königlichen Kanzlei seit
Heinrich IV. ae vor e caudatj» zurücktritt') und das.s noch zur
Zeit Friedrichs L e caudata das einfache e Überwiegt mit Aus-
nahme der von italienischen Schreibern verfertigten Stücke*),
dass ebenso in den Stra^sburger Bischofsurkunden seit der
zweiten Billfto des elften Jahrhunderts 0 caudata ein Jahr-
hundert Jiiudurch ailyemeiu herrscht, bis erst unter Bischof
Heinrich im vorletzten rjerennium des zwiilften Jahrhunderts da-
neben das einfache e sich sta.rk geltend zu machen beginnt,
so führt uns also auch diese Beobachtung in das zwölfte Jalir-
liundert, und zwar in die zweite Hälfte desselben. Der Buch-
stabe g zeigt in allen drei Stücken die gleiche Eigentümlichkeit,
dass die untere Schleife aus zwei scharf geschiedenen Teilen
besteht, mit Absetzen der Feder geformt ist. Ein schlimmer
Verräther ist ferner das doppelte i mit zwei Strichen darüber.
Lo. hat es in den Worten der Datierungszeile m^ü und iüi-
pcrii, Lu. im Context bei Lotharii, necesaariis, territorüs und
in cauceilarii der Recognition. We. endlich in editicüs. perti-
oeociis, Lotharii. soDemnüs- In den Kaiserurkunden ist dieser
•) VgL Kaiscrurlt. l Abb. H, 19. 26, 27: IT, 22, 26. — ») Vgl.
KüKTUrk. i. Abb. K, 9.
412 Wiegaad.
Doppelstrich über ii zuerst im Jahre 1111 unter Heinrich V.
nachweisbar'), in den Strassburger Urkunden zuerst 1116*),
dann unter den Bischöfen Gebhard und Burchard von 1130
ab bürgert er sich rasch ein. Also auch hier von neuem meldet
sich uns das zwölfte Jahrhundert an. Für die gleiche Hud
spricht dann wieder deutlich die merkwürdige Form des o,
die in Lo. und Lu. das nicht geschlossene und nameDÜich in
den Ligaturen schleifenartige o der Karollngiscben Zeit aih
geschickt nachzuahmen sucht und die sich auch in We. noch
durch den gleichen Ductus verräth. Auch s zeigt überall wie
schon f denselben Ductus, den gleichen Federansatz am Ober-
schaft. X und y weisen ebenfalls grosse Ähnlichkeiten auf,
z erscheint in Lo. im Wort Munzinga in der dem elften und
zwölften Jahrhundert eigenen geräumigen Form, die späte Ab-
schreiber zur Verwechslung mit h führte. ')
Unter den Abkürzungszeichen, die namentlich in Lo. und
Lu. nicht häufig sind, ist nur einiges, das auf die gleiche
Hand schliessen lässt, vor allem der tanggezogene Strich durch
das schliessende r in der Genetiv-Pluralendung orum, femer
das mit dem demselben Federabsetzen geformte tironische
Zeichen für us. Dagegen hat sich der Schreiber offenbai
Mühe gegeben , das aus der Ligatur et entstandene Zeichen wie
die einfache Titela in den drei Stücken verschieden zu ge-
stalten, was ihm allerdings für et in Lu. und We. kaum ge-
lingt. Dies hier beigebrachte und auf der Facsimiletafel
veranschaulichte Material genügt hoffentlich für den Nach-
weis, dass alle drei Urkunden von der gleichen Schreiberhand
stammen. Dass diese sicher dem zwölften Jahrhundert an-
gehört, dafür sprechen auch noch einzelne Wortabkürzungen.
Wie schon bemerkt, sind dieselben in Lo. und Lu. nicht zahl-
reich, aber immerhin kommen auch hier einzelne Formen vor.
die sich vom neunten bis elften Jahrhundert schwerlich be-
legen lassen dürften, so u. A. in Lo. videl und vidi mit Ab-
kürzungsstrich für videlicet, das ich in den Kaiserurkunden
erst 1102 in einer Urkunde Heinrichs IV. finde*), ferner ia
') Vgl Kaiaerurk. i. Abi». IV, 23—25. — ') In einer in Bücherschrift
geschriebenen Urkunde des Strassburger Domkapitels, vgl. Urk.-Buci tä
Stadt Strassb. I, 56, No. 70. — '} Vgl Wattenbach, Anleitung z. l»i.
Palaeographie S. 65, — *| Vgl. Kniserurk. i. Abb, lY, 21. In einer
Strassburger Urkunde erscheint es 1132, s. Urk.-Buch d, Stadt Sirassb.
I, G3, No. 80.
Di« iUcateu UrktuuleD für Sl Stephto in Sln«sburg. 4^3
>. uod Lu. frQin für (i-atnim '}, iq allen drei 8tückeD ojb für
mibus mit zwui Abkuizuugäzcicheu, das ebt:ufallü vur dam
rülftcn Jahrhundert kaum belegbar ist, und in We. toi flkr
Uiono, das idi crt>l in einem Mnßdat Friedricbä I. aus dem
le der 70er Jahre des zwölften JaUrtiundcMt^ entdecke. -)
Ich bemurke gleich hier, dass ich sei bätverständlich os mir
ringend angcli^en st>iii Hess, dict^e Schreiberliand wenn irgeud
möglich in den Stmttöburyer Urkunden des zivölften Jahr-
lerts wieder aufzufinden. Zu diesem Zwecke habe ich
iicntlicii die Urkunden der Bischöfe Gebbard, Burchard,
ladulf und IJeiuricb, soweit sie mir eiTeicbbar waren, in den
riginali'U samuitlidi eingehend geprüft. ^) Eine aulfalleDde
ilicbkeil habe ich nur bei einer Urkunde Bischof Burcbards
Klost4;r Eschau vom Jahr 1143 constatiereu können.*)
kiesölbti giebt sich be^onderä bei der Abkürzung der Genetiv-
luraleoduug orum, ferner bei der Idgatur et, bei der eiu-
u'Q tiu'ln, auch im Ductus einxelner Buchstaben kund;
ist Sit" ininierhin nicht so in die Augen springend, Uass
mit Sicherheit eine Entscbeldunp zu treffen wagen könnte.
itlich geben die vielen schleifen artigen Verzterunt^en
ilte des f und t>, die in unsuru drei Stitckeu fthlcn,
Sclirift von 1 143 ein etwas anderes Aussehen, ganz ab-
(rechnet^ dass sich hier der Schreiber frei giebt, wiihrond
dort anter einem gewissen Nacbahmungszwanf^e steht und
iQSUilt. Es war übrigens nicht festzustellen, ob ihm vrirk-
ich eine Origiunlurkiinile l>otlmrs vorgelegen habe, es sprechen
^nztilai! BeotiachLungeu dafür, mehrere dagegen.
Wm »chliesshch die beiden Stellen in Wc. anlangt, die sich
[von der Schrift des ganzen Stücks etwas abhebeu, der Name
Mainzer Er^bisohofs Barto und die Datieruut^szeile^), so
d«}r Unt4>rschied bauptsiii blieb in der schwärzeren Dinte,
lie fUr diese Niiclitr/ige verwandt ist. Auch hier wechselt
■} Vgl. Kabcrurit i. Abb. VI, 4, Vrkntidc LoUiitrs HI. vom JaliR
hUB. *i VftL Kuwntrk. i. AM> X, Ue. - >) Nielit bim die In Stnas-
|Wj| ruli«D4leii, •oii<lerii auch die In Colmar aDd K&rbrnbc bBtio^Utchen
IBHdt». — *) Stnuäb Doz.-Arcbir 0. 30. Audi di« Cntersrhrin lo dnr
IlUuuiiW nivcbof Ittmliarda vob I U7 Ego ijidrwicus-ATgeatiatiHlum
■in niuurhe .Unlidikdl, ift. Ürk-Bueh d. St».H Stnuab. 1, fll, Z. 3S -36.
V— n hBt .lie .SfJirih der Trkund* von llft» (1'rk.Uucli d. >t. ^inmb.
110) niK-n ^tu »bwekliÄodea Chinikttr. — ») Vgl. Ürk.-Boch
■b. t, 11. Z. 8T; 43. Z. 4b.
414 Wiegand.
das offene a mit dem geschlosseoen ab and die einzelnen
Buchstaben wie Abkürzungszeichen zeigen solche ÄhnlichkeiteD
nicht bloss mit We., sondern mit Lo. und Lu., daas ich mich
zu der Annahme hinneige, dass hier eine andere Hand nicht
vorliegt. Kinen stringenten Beweis kann ich bei dem gering-
fügigen Vergleicbsmaterial freilich nicht dafür führen, es
kommt auch wenig darauf an, da es sich hier nur am eine ge-
ringe Zeitdifferenz bandeln könnte. Die im Bezirksarchiv
ruhende Kopie von We. *) rührt sicher aus den letzten Jah^
zehnten des zwölften Jahrhunderts her, ist also sehr bald nadi
We. gefertigt, aber entschieden von anderer Hand.
Das Hauptergebnis unserer Untersuchung bleibt, dass We.
in der vorliegenden Form ebenso wie Lo. und Lu. von äet
gleichen Schreiberhand stammt und der zweiten Hälfte des
^ölften Jahrhunderts angehört. Muss nun die Urknnde
Bischof Wernhers auch als Fälschung verworfen oder darf
sie wenn auch Kopie weiter als echt angesehen und benutzt
werden ?
V.
Zunächst darf wohl vorausgeschickt werden, dass die Ur-
kunde früher schon beanstandet worden ist, eingehend be-
sonders von Obrecht^), der an der Intitulatio, der Erwähnung
des Erzbischofs Barto und den nicht übereinstimmenden An-
gaben der Datierung Anstoss nahm. Mit Rücksicht darauf,
dass gerade diese chronologischen Teile Zuthaten sind , glaubte
ich früher, dass ihre Discrepanz nicht im Stande sei, die Echt-
heit der Urkunde zu erschüttern, und dass sie jedenfalls bald
nach dem Privileg Heinrichs H. vom 15. Januar 1003 ent-
standen sein müsse. ')
Es würde nun immerhin noch angehen, We., wenn es auch
nicht mehr als Original gelten kann, als Kopie anzusehen,
doch würde es auch so wegen der Siegelspuren als formal
anecht bezeichnet werden müssen. *) Von vornherein aber
erregen gerade diese Verdacht, da sie beweisen, dass man
den Anschein erwecken wollte, als läge hier ein Original vor.
') Im Druck des Strassb Urk.-Buclis mit C bezeichnet (I, 43, Z. ')■
— ') Obrecht, Alsaticanim rerum prodomiia p. 186 — 189. — ') ^g''
Ürk.-Buch d. Stadt Straasbiirg 1, 43. — ♦) Im Anschluss an die Defini'ion
bei Bresslau, Handb. d. ürkundenlehre I, 7, gegen P. Kehr, Die Ur-
kunden Otto'8 m, S 265 S.
K
Die ilUxtea Urkuaa«D für St Stephan in Slnusbnrg. 415
>ie Fälle, dass man harmlose Abschriften harmlos mit einem
Hegel versah, durften nicht eben sehr häufig sein. An und
aich wUrde die Siegelung einer BtscbofsurkuDde aus dem
Anfanp des elften Jahrhunderts nicht gerade bedenklich sein,
.immerhiu aber mUsste sie unter die ersten nacliweisbarea
PSUle TOD BesicgcluDg biechöflicher Urkunden in Deutechland
»rechnet werden. ') Verwunderlich bleibt es nur, daas Bie
Text mit der einfachen Wendung sigillo nostro robora-
lus als gevtsäcrmassen etwas Alltägliches angekündigt wird,
ehrend soD3t meist voller klingende Auädrlicke gebraucht
Verden, wie inipressione sigilli insignire, signaro u. s. w. Dass
Siegel aulgedrückt und nicht angehängt war, würde noch
Dcht gegen den Gt-braurh des zwölften Jahrhunderts ver-
»ji. Unter Bischof Burchard von Strassburg wechseln
»de Arten der Besiegelung ^) und erst unter Bischof lleiurifh
st das Anhängen des Siegels endgiltig eingeführt. Zur Kbt-
'scheidung der Frage, ob wir es hier mit einer Fillschungiider
der Kopie einer echten Urkunde zu thun haben, wird uns nur
die Prüfung ihrer inneren Merkmale fuhren können, einmal
ihrer Fassung und Form, dann ihres materiellen Inhalts. Die
Untersuchung ist freilich dadurch sehr erschwert, dass nahezu
alle Vorarbeiten für eine bischöfliche Spezialdiplomatik fehlen
und das5 es sich hier um die verhältnismässig kurze Zcit-
Bpaooe von anderthalb Jahrhunderten handelt, innerhalb
deren liefgreifende Veränderungen schwer nachweisbar sind.
Auch der Mangel Von Regesten der Strassburger Bischöfe,
^n Dcsiderfltum ersten Ranges für die Elsässische Forschung,
macht sich dabei entptindlicb fühlbar
Beginnen wir zunächst mit dem Protokoll, so ist vov allem
hervorzuheben, da.ss das VergleirJismaterial überaus gering-
fügig ist, da wir aus dem zehnten und elften Jahrhundert
nur sehr wenige Strassburger Bischofsurkunden besitzen, etwa
ein halbes Dutzend, die mit Sicherheit als echt anzusjirechen
sJDd. So hin ich nicht in der Lage, die luvocatio and die In-
') Vgl. BrcBsluu, Elsinilb. d. Urknndenlehre S- 53»'' ff. Von den
<lort verzeichßpt«!! lüten BiBchofssipfrfln falleii ä&A tratf \Vilr«burger von
lOOe lind da» «rate Meizer toh yg^ aiis, vrI. Witlimniin, AiUlbfro's I.
$chenkunRsurkuDile tat Kt Arnulf im Jahrbuch f. lotliriuifische Ueseh.
q. Alt«rUinisk. tl, 310. ~ ^) UrkundOD von 1145, 1147. lUd uod 1160
mit luUiKeiid«iD, tod 1164 und 115ii mit ftufgedrucktcm Siegel.
416 Wiegand.
titulatjo als nicht kanzlei- und zeitgemäss zu bezeicfaneD, wie
es für die letztere Obrecht gethaD bat, um so weniger, als
die Benenoung Argentine civitatis episcopus statt des gebräucb-
licheren Argentinensis ecclesie ßir jene Zeit wohl zu belegen
ist. ') Anders dagegen steht es mit der sich anschliessendeD
Salutatio, die nach dem Muster der Papsturkunden geformt
für jene Zeit noch nicht nachzuweisen ist. Zum Vo'gleicb
habe ich hier das urkundliche Material aus den Erzbistümom
Köln und Trier sowie aus den Diöceseu Worms, Speier und
Basel mit herangezogen. i)a ergiebt sich nun, dass Erzbiscbof
Anno II. von Köln die Salutatio zuerst und ganz vereinzdt
1067 gebraucht und daas sie dann erst wieder 1119 erscheint.*)
In Trier wird sie von 1138 ab verwandt'), in Worms von
1137 ab*); in Speier unter Bischof Günther von Ilennebei^
von der Mitte des zwölften Jahrhunderts ab^) und in Basd
seit 1136") ist überhaupt zunächst nur die Formel in pe^
petuum nachzuweisen, die ebenfalls den päpstlichen Privilegien
entlehnt ist und die, wie Mühlbacher neuerdings gezeigt hat^i
ungefähr zur gleichen Zeit sieb einbürgert. In Strassburg
sind erst in einer Urkunde Bischof Cunos von 1109 die An-
fange der Salutatio gichtbar*') und erst unter Bischof Burchard
wird sie von der Mitte des zwölften Jahrhunderts ab land-
läufig. ^) Jedenfalls wird man behaupten dürfen , dass sie in
'( In einer Urkunde K, Konrads II. für Murbach von 1025 wirf
Wereaharius Argentine civitatis presul genannt, Stumpf No. 1892. Bi-
schof Wilhelm vou Strassbuig nennt sich in einer Urkunde von 1035 Ar-
gentine civitatis episcopus, vgl. Urk.-Buch d. Abtei St. Gallen ÜI, 692.
In einer ürkuude Ottos I. für Speier heisst Otkarius Spire civitalis epis-
copus, vgl. Hilgard, Urk.-Buch d. Stadt Speier I, 5. — -) Lacomblet.
Urk.-Buch d Niederrheins I, 135 u. 190, — ") Beyer, Urk.-Buch d. Mii-
telrbeins I, 658. Die Formel in perpetuum wird schon 1097 verwuDdt,
ilmlem p. 44ti, — *) Schannat, Hiat. episcop. Wormat. Cod. prob. p.6S.
— ■') Vgl. Remling, Urk.-Buch d. Bischöfe ?. Speier I, 110 ff. — ') Tgl.
Trouillat, Mon. de l'bist. de l'ancien (^v4ch6 de BMe I, 262, 290. -
") Mtthlbacher im Ergiinzungsband IV, 50£i, Anm. 3 d. Mitt. d hL<t
f. österr. Geschichtsforschung. — ') Vgl. Grandidicr, Hist, d'Alsacefl,
No. B54 mit der Formel benedictioneni et vitani. — ') Zuerst in ein«
Urkunde von 1153 für Baunigarten, s. Würdtwein, Nova subs. dipL
VII, 167, No. 65. Die Formel in Christo salutem in einer Urkunde Bi-
schof Heinriclia von 11S3, s. Würdtwein, Nova subs. dipl. X. 131, Xo.-l2'
Vgl. ausBerdem die Wendung in We; universis Christiaui nominis cultof-
bus mit der entsprechenden : omuilms Christianae fidei cultoribus iii cii^
Die tltnteo Vrlraaden fUr St. Stephan in Straesborg. 417
fr Urkunde Bischof Weruhers um mindestens ein Jalirbutulert
trfrtiht. und nar Keeignet ist, dieselbe zu verdächtigen. Ganz
ilkh ?teh( es mit der Dntieriing, dio Incflrnationajahr, In-
elioD, Epacte und Concurrente aogiebt Sie ist io Strass-
iv UrlfUDdeu wiederum nur im zwötRen Jahrhundert nach-
iweisen, in zwei ppriodon, von llIO— IIIS') und dann von
nb bis in die 90er Jahre "O. Reradc in diesem letzten
»trftum in der oben gegebenen Aufeinanderfolge, während
rher die Concurrente sich an die Stelle der Indictio schiebt.
Wenn wir uns nun zum Context wenden, so entzieht sich
Arenga wiederum umicrer Kontrolle, während die Narratio
ifgBtens Anf ihren mnteriellen Inhalt sich prüfen lässt. Dass
ich im Beginn derselben die Wendung: ecciesie. ciii doo
)re presidrre visus sum , sich fast genau so in einer Ur-
le Bischof Burcliards von 1156 wiederholt'), das sei
ir nebenbei vermerkt. Der Bericht von der (Hterlassung der
:i zum Ersatz für die bei den Wahl Streitigkeiten erlittenen
k'D des Bistums Strassburg ist im gan2en eine etwas
jre Umschreibung der bezüglichen Stelle in der Urkunde
leinrichä II., nicht ohne einige kleine würtliehe .•Kiiklänge^),
it der .\ust)ahme, dasä hier neben dem auch dort erschtiiuen-
tlerzog üeiTuauQ noch drei weitere Mittelspersonen go-
n werden. Da^s der Name des Mainzer Erzbischnfs Barto
ronologisch anticipiert ist, ist bereits bekannt, Berenger
Bfensor kann son^t nicht nachgewiesen werden und Erne-stus
lus ist auch nicht recht vertrauenswürdig, da ein Pfalz-
dieses Namens um jene Zeit nirgends belegt ist. Et
ifirde sonst der «rste uaciiweisbare schwabische Pfalzgraf
in. der im Übrigen zunächst im Jahre 1053, dann wieder
0 und 1075 erscheint, wahrscheinlich der Oettinger dann
Dillinger Familie augehörig ^], in der aber der Name Krost
nicht vorkommt.
Es folgt die Aufzählung der Abteigüter und der königlichen
JrkBBOe Dbcbof Bunliunla toh 11&&, ». Crlc-Bucb d. Sudt Stnusb. I.
No. I0&.
1) Urk-Boch d. Sudi Strassb. I. No. 69, 71, 73. — *) Ebenda 1.
'Xo. B:j. DS,M. l')3, 101, ll&.iau u. WOrdtwein, No*a nl». dipl. X.
IW, No. &fc — »J Irk.-BurJi 0. Sttdt Stnust». I. tW. >o 108. - «i Z. B.
IbiMir firiodpiin. «iil>jugklii «. A. ~ ■} VgL 8t«lln, tieteb. Wtrttnn-
418 Wiegand.
Privilegien, durch welche sie geschenkt wurden. Es wird
wieder Herzog Ädalbert als Gründer des Klosters erwähnt me
in Lo. Die Richtigkeit dieser Angabe ist nicht zu kontrol-
lieren, doch ist sie nicht als absolut anwabrscheinlidi von der
Hand zu weisen , da Herzog Adalberts Schenkungen an Kloster
Honau wenigstens urkundlich feststehen. *) Recht bedenklicli
aber liegen die Dinge beim Privileg Childerichs, das in Lo.
noch als von Ädalbert erbeten bezeichnet wird. Welcher Mero-
vingische König soll damit gemeint sein? Dem zeitlichen Zn-
sammenhang nach, da Herzog Adalberts Tod spätestens 723
anzusetzen ist^, kann nur Chilperich H. in Frage kommen*),
sei es nun, dass wir mit Krusch seine Regierungszeit auf
717 — 722 Anfang oder mit J. Havel auf 715 — 721 oder mit
Mühlbacher auf 715— 720 legen*), nur schade, dass Ohilperich
gar nicht über Äustrasien, sondern über Keustrien geherrscht
hat und seine Beurkundungskompetenz an der Mosel ihre
Grenze findet. An Cbilderich HI. zu denken, wie es Obrecht
und Schilter getban^), gebt auch nicht an, nicht blos weil
Herzog Ädalbert damals längst todt ist, sondern auch wdl
bis 747 Karlmann und von da ab Fippin als Hausmaier ge-
wiss geurkundet haben würden statt jener Schattengestalt, die
urkundlich kaum auftritt. Wir stehen also hier vor ein«*
unreiinbaren Angabe und müssen durchaus bezweifeln, dass
eine Merovingische Königsurkunde für St. Stephan jemals er-
lassen worden sei. Eben hier aber, so dass man versucht
sein muss, sie als Excerpt aus jenem Merovingischen Privileg
zu betrachten, bringt der Text von We. die Umgrenzung des
städtischen Klostergebiets mit der merkwürdigen Angabe über
die römische Mauer, Wäre sie dies wirklich, so würde sie
für die Kenntnis des römischen Argentoraturo in der Thst
unschätzbar sein und noch reichlichere Kommentare verdienen,
') Vgl. Brßquign j-PardesHUB, Dipl. n, 337 No. 524; 41S No. 699.
— ^) Vgl. Ch. Pfister i. d. Aanales de l'Est IV, 451 ff. — *) Das lut
schoQ Schöpflin, Als. ill. I, 766 ff. behauptet nach dem Vorgange von
Le Cointe, Aunal. eccl. franc. IV, 508 ff.; ihm hat Bich Grandidier,
Hist. de l'ögl. de Strasb. I, 393 ff,, angeschloBBen. An Cbilderich H. 66S
bis 675 ist natürlich gar nicht zu denken trotz Ouilliman, De episcop.
Arg. S. 23. — *) Vgl. Neues Archiv X, 94. Biblioth. de l'feole des chart«
1890 S. 219 ff. u. Reg. Imp. I, 12 No. 32. — ^) Vgl. Obrecht, Als. n-
rum prodromus p. 195 u. Schilter, EoenigaboveuB Chronik S. 527.
Die klusten Trltundea f»r St Stephnn in Strauburg. 419
lLs sie TOQ Obrecht an bis auf Fritz erfahren hat. ') Aber
;viz abgesehen davon, ilass meines Erachtens eine Könii^s-
trkunile des achten Jahrhunderts gar nicht vorgelegen hat,
io dürfte auch eine deraitig genaue Grenzbescbreibung nach
neinera Wissen in der Merovingischen Zeit recht vereinzelt
lein*). und ferner bezweifle Ich, dass man drei bis vier
Fabrbuitderte später im Stande war. die schwer le&bare Mero-
fingiscbe Schrift so glatt zu eotzilTem. Ein Abschreiber, wie
bo St. iJenis im 14. Jahrhundert an Tripel gehabt hat-^),
irar sicher selten. Wir habeu es also hier wie bei der Per-
:inenzfonnet, wie allein schon dn.s Wort compascais darin be-
«ist, nicht mit einem Merovingischen Excerpt, sondern mit
kCnem freien Elaborat aus dem Anfang des elften oder aus der
tweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts zu thim, je nach-
Imd wir We. für echt oder gefälscht halten wollen.
Eigentümlich sind schliesslich die Abweichungen, in die
ffe- gegenüber Lo. gerüt. Dort war das Privileg Childericfas
Bpecfatweg als Immunität bezeichnet, ebeuso wie in Lu., hier
Hwr werden eine Reihe von Besitzungen aus Anlass des.selben
Ulfgezählt, die dort gar nicht genannt werden. Man kann
skb mit der Annahme helfen, dass diese letzteren aus den
.Krripta" des Uerzogs Adalbert eutnoromen sind, immerhin
iber drückt sich dann We. wenig deutlich und ziemlich irre-
Irrend aus. Ebenso wenn es dann zur Inhaltsangabe von
Ld. übergeht mit der W^endung: in privilegio impcratoris
Lotharii primi supradicta singula rememorata et roborata.
Das ist mit Verlaub nicht richtig. Lo. spricht nur von aucto-
Titates, munimina cai-tarum AdalbcrU und von der pragmatica
«nstilutio regis Cbilderici, aber nirgends von einzelnen lle-
»tzangeo, die damit geschenkt sein sollen. Femer wird hier
Sthilligheim, ehemals Botebur bestimmt schon als Merovingi-
>) TgL Obrecht b. ». O. p. 201 ff. u. diese Zeitschrift VI, 666,
I. Xiu^ pnru media merläiaBa hat abrigena ror Fritz Hchntt v. Apel)
tilcr beuii^tm KosfubadftMM gMiielit, i. „Argentoratntn* im Bulletin de
p. L coDMirBtion de« moo- hai- d'.llsfice XII, 70. In roniiscbor
■Uhl dm Tbnrc anf dvr SüdtVont des Coeinims, denen auch tni
aber die lU cnlsprocliea haben nfiBseo, srbwer dpukhar —
') Ein« Kcoaa« OretuboKlirelbiuis fiimlel aich r. B- in den rubchcn IHploin
t-löldcberU L (Ilr 8u Calug, du ans der Mitte d4s &. Jibrliumlerts
*lanmi. «icl- -1 n«Ti)t i. d. niblioth. de l'teolfl dncbut« 1807 S. SlOiT.
'; Vgl. cticndA 1090 i». 69.
420 Wiegand-
scher Besitz aufgeführt, während Lo. es unklar lässt, ob es zn
deu Gütern „antea tradita" gehört, die nur konfirmiert werdoL
Und weiter erscheint hier Munziogen allein als gemeinsame
Schenkung Lothars undHirmingards, während es bei Lo. tob
den elf dominicae curtes gar nicht gesondert wird. Das mi
alles inhaltliche Nuancen, die uns ein gewisses Schwanken da
urkundlichen Überlieferung von St. Stephan verratfaen. Ebei
desshalb, weil sie nicht auf festem Grunde steht. Dass unser
Fälscher nicht gerade durch hervorragendes manuelles Geschick
sich auszeichnete, das hatten wir schon bei der paIae(^raiAi-
schen Untersuchung bemerkt, er war aber, wie wir jetzt sebra,
auch logisch nicht vorsichtig genug.
In den übrigen Teilen des Contextes finde ich nichts, u
dem die Kritik ansetzen könnte, mit Ausnahme der schon hei
Ln. als auffallend bezeichneten Ordinalzahl bei Lothar and
der vorher beanstandeten Corroboratio. Die am Schlass Te^
merkten Zeugenoamen sind nicht zu kontrollieren , da äe
sonst nirgends belegt sind. *) Fassen wir nun alle Bedenken
zusammen, so dürfte ihr Gewicht jedenfalls hinreichen , um die
bisherige allgemeine Annahme der Echtheit von We. schwer
zu erschüttern, obschon ich nicht verkennen will, dass äA
der Beweis der Unechtheit nicht mit siegender Unmittelbark^
führen lässt. Ich für meinen Teil zweifle nicht, dass auch
We. wie Lo. und Lu. nicht blos von derselben Hand geschrieben,
sondern auch ebenso gefälscht ist.
VL
Unbeachtet habe ich bisher mit Absicht die Formen der
in den Urkunden erwähnten Ortsnamen gelassen. Die in We.
vorkommenden Formen, namentlich die Endung wilre, würden
allein schon genügen, um zu beweisen, dass wir hier nicht
mit einem Original aus dem Beginn des elften JahrhundertB
zu rechnen haben. Denn damals ist die Endung vilare nodi
allgemein gebräuchlich, wie allein schon ein Blick auf dis
Güterverzeichnis von St. Thomas aus dem elften Jahrhundert
') Aaffallend ist die ErwälmuDg einer secunda abbatissa und die Ter
scbiedene Bene&ntiag des Verwalters, der in We. als ncednainua b^
zeichnet wird, während ihn Lo. und Ln. echoDomDS und eine Urinm^
voD 11S2 provisor heissen, vgl. Urk.-Buch d. Stadt Stranb. I, 6S No-M
Die fclleileD Urkonilita för St. St«phftn in Strassburg.
letirt'), und bleibt es das ganze Jahrhundert hindurch. Duss
aber spätei-c Kopisten gerade die Ortsnamen mit Vorliebe
nach ihrem Sprachgebrauch verändern, ist eine allgfinicin be-
Kinte TliatÄache,') Andrerseits wurden all^^rtünihche Xaiiiena-
Den für die Treue späterer Abschriften ein gaustigea Vor-
eil erwecken können, ja unter Umständen bei iuterpoherten
•der gefäl&chl<:u Stücken werden sie für die Benutzung echter
Vorlagen Zeugnis ablegen.
|B Wie steht es nun in dieser Hinsicht mit Lo., das ja eine
jBraio von Ortsnamen enthält? Auch hier begegnen wir zo-
zwcimal der Endung wilre, daneben der häuhgen Endung
und hen fUr heim oder das noch altere haim, also einer
lig allen Schreibweise. Üauuben aber erscheinen Formen
Wunga^), Munzinga, die in eine Urkunde Lothars vor-
Hch passen würden. Yllektriche ist alsdann wieder afa-
^lasst, noch im elften Jahrhiinilcrt wird C3 Iltcchirecha
int. McrkirUrdig sind die Gauuamen geformt, pagus
Alsacinda hat zwar ein aUertUrohche» Aussehen, aber entr
spricht nicht ganz der in der Oriciinaliir künde I^tbars für
Murbach vorkommenden Form Alsaeense *} und ebensowenig
noch alteren in den Traditioues Vi^izeuburgenseB erscheinen-
Fonn Alisucin&ae. ^) pagus Pri&gandi, der Breisgau, der
leotlich in den St. Gallischen Urkunden sehr oft auftritt,
in dieäur Form ganz vereinzelt ") und moeht durchaus den
imck einer späteren, etwas gesuchten Bildung. Ebenso
CS mit Marlinhauiza, das .archaisierend geformt ist, neben
Ittr die jüngere Kai'Olio'-'i.'^chti Zeit aus Ori^nnlurkunden
Mortonogüwa uud Mortunouua. ^) Es ist der unniög-
len Ortsnamenform Skitingadtbucl beinahe ebenbrtrtig. Auch
beiden Flu»snamen Rynuä und Ylla verrathen allein schon
*> T|tl. Urit. -Bucb d. SUdt Straasb. 1, 43 No. 63 — *] Wenn J.
tt liebauput: „on sait quo les cojiistea du mojea Ige o'^Uieot pu
de ehuLger leo ooma (Uns lea textes qa'ils copiucnl, pour 1g>
lader k k roode de leiir tenps* to laaa titit du nur »uf liieiniKhe
ica biBiBhai. vgl. BibUoth. de l'^cole des cJurtes 1c«5 S. 319. —
h CsaagB boiZeDfla, Trsdit. Wüonbur);. S. ß. — *) in dtualu AlsacenM
«wh tlt-m Origtcol im Bc/irtcstrchiv zu Colmar, Reg. Iinp. I. N'o. 1066. —
•) ViLZuoM a. n. O. 8. 48. — •) S.Krieger. TopogtaphUch« WOrter-
bacii i. GroHh. Bad« S. 7a Bm nr>6 encbsiBt ein« ftluiUcbe Form
PriMcaadUe. — *) lo d«a UrkuDden Lodwigi d. D. Ar St. Denia voa
«•» und AtnoUk (tu SuaHborg »d 886. B«. laip- 1, No. UlB d. 1741.
X*M)».LOM(h.d.Ohin^V.r.tX.S. Ü7
422
WiegftBtL
durch das y ihre spätere Entstebiiog. Wir sehen aUo, di
dies M&tehal viel zu brüchig aod ungleichmäsaig tat, um da^
aus irgend einen sichern Schluss ziehen zu künnen.
UnmögHch aber darf unsere Untersuchung he) diesem Q^
gativen Resultat und bei dieser Resigntitioa stehen bleiben.
Wir werden den Versuch machen müssen, ob sich nicht ander-
weitig erkennen lässt, ob eclitc Vorlagen unserm Urkuodro*
rülscher vorlagen, was sie enthielten und vas er aus ibneB
entnahm. Wir werden dann ferner gemäss dem Zlde, d»
Ficker für alle derartigen Forschungen gesteckt hat ', aud
den Zweck der räl^^chung zo ermitteln uns angelegen tm
lassen. Vielleicht dass 8ich dabei auch die Zeit der Fäläcbun^
die wir auf die zweite Hälfte dvs zwölften Jahrhunderts bii
jetzt festgelegt haben, noch schärfer begrenzen ISast-
nicrbei wird es sich wesentlich um Lo. und We. handele
Denn Lu. enthält im ganzen und ^Toi^sen nur altgemeine
Stimmungen und ist. wie wir gegeben haben, mit Ausnahni
weniger Sätze dem Immunilätsprivileg Ludwigs d. D. fQr die
Strassburger Kirche nachgebildet.
In Lo. haben wir zunächst eine Angabe, die sich mit zioih
Ucher Sicherheit von anderer Seite her kontroUierea länt. Ei
igt darin die Ueiätimmuüg getroffen: ut ibidem itermaueal oertai
numeruB quatuor canonicorum sacerdotum, ex quibus Uc
idoneum ecbonemum, cum opus fuerit, accipere, et
sorores ad ministcria claustri peragenda cum congriiia ministw]
et edituis intus et foris dignc et tideltter mJnistraDlibua.
bieten uns nun die Confratemitätsbttcher von St. Gallen ttfil
Rcichcnan eine willkommene Handhabe, um uns Über diflaaj
Punkt zu unterrichten, da sie beide ungefähr aus der
Zeit wie das angebliche Privileg Lothars stammen, nur-;
venige Jahre älter sind, ja vielleicht enthtiilen sie uns
jenen schwankenden Kamen der Äbtissin von St. St
Die älteste Schicht birgt das ßeichenauer Verzeichnis,
den Juhren 830—834 entstanden sein soll.') £a bringt A»]
Namen zunächst von elf Presbytern und Diakonen, dann
37 Nonnen der Abtei St. Stephan 0, denen in deräelbea Colli
■| Ficker, Beitrage lur irrkuo<Ieiilelire in den Vorhai»M-Vnnm
TOD ßtad L — ■) S. Piper, Ubri oonfr&teniitBtum s. Oalli,
Fabuiensii p. Itö. Col. hSh n. r>6e, 1—9 sind vom Scbnübw ^ ^
btti, mr den Fiper die Jubre »90—334 sDweiat — *J Vglt Piper «.1
p. 836.
Die ftltestea Urkuoden für St. Siephut in Strusbur^. 423
oebeoan später Docb eine AazAhl Xamen, darunter auch
ilicfae, hinzugefügt sind. Die Äbtissin wfrd darin nicht
rorgchoben. ') Aas dicäcm Verzeichnis kehrt dann eine
3efbe von Namen im St. Galler Confraternitutsbuch wieder,
4tBseü St. Stephan betreffender Eintrag dem Jahre 830 ao-
igdKiren soll.') Dies Verzeichnis nennt zuerst vier Geiatüche,
p Presbyter und einen Diakonen, dann die Äbtissin Adalheid
28 Nonnen in der ersten Spalle, daneben 14 Nonnen
der zweiten Spalte und noch 20 später eingetragene
nen, darunter wiederum männliche. ') Mag nun dies Itlalt
andern am ülterrhein cut.slunden sein, wie A. Schulte
nicht zu verachtenden Gründen vermuthet*), oder in
Gallen selbst, jedenfalls besitzt es urkundlichen Wert und
für uns vuu hoher lledeutung. Dass es in zwei Si»allen
lissermassen eine doppelte Namens] i.'^te bringt, ist leicht da-
zo erklären, dass Genossenschaften, die in Gebetaver-
erung standen, einander die Xamen ihrer lebenden und
verstorbenen Angehörigen zur Eintragung in den über
! mitzuteilen pflegten, und zwar von den Verstorbenen meist
Beschränkung auf die letzte Generation. ") Damit lÜst
auch der Übcrschuss an Namen auf und wir dUrfcn fUr
Jahr 839 die Zahl der Angehörigen der Stephansabtei auf
Printer und 29 Schwesteru ansetzen, eine Zahl, welche
Bestimmung in Lo. so genau entspricht, das» wir die
als gut beglaubigt wohl auch der echten Vorlage zu-
inen dürfen. Eine merkwürdige Bewandtnis hat es mit
_d«D Namen der Äbtissin. Wenn auch das St. Galler Ver-
Ederungsbacb d&nir den Namen Adalheid verzeichnet, so
inunerhiu sechs Jahrn später schon eina andere Äbtissin
ihre Stelle getreten sein. Dass nun unter den Namen der
Iwestem an 26. Stelle eine Rueddrud erscheint, lässt doch
*) Piper p. M5 weiit zvu- im tadex eiue Jlbtindii Eudburga SL
za, doch gehurt dIeMibe gar nichi dahin, soailem vrahrKhcInllch
Scbeanu Itti Zürkli. Übricens ictxt Piper p, 43, Anin. sie selbst
^tthio, docb niiDiiit vr hi«r nun wiAler Adiilh«id, die St. StfpUan &q-
ftbart, für Schtouis iu Auspruch. wtLhreod er sie im Iudex richtig St.
Stephan znwei«. - ') Ygl. Piper &. *. 0. p. -1. Der Eintrag g^ort
na drilteo Qustcmiv. den Piper in daa Jabr 889 wtct. — ") Vgl. Piper
p 48 C6L 107 u. 10^, 1—17. ~ *^ A. Seliulte ). d. Miti. d. Inst. f. Otterr.
OcKhichtsfoncbnBg XI. 126. — *) Vgl. A. EbiiAr, Die klästerlicben Ge-
irOdemflgn !j. 73 IT.
27'
424
Wi««»&<l.
wenigstens auf die neue Überlieferung von U>. eiu besamt i
Licht fnlloD. Dagegen kommt der Name Basilla nar im Vte-\
brödeningsbuch von Pfäffers vor, aus viel späterer Zeit ondj
ohne jede Beziehung auf St. Stephan. ')
Einen zweiton Anhaltspunkt für die KoutroUe bietet ditj
Aufzälilung der Besitzungen, welche der Abtei angeblich vto\
Lothar poschcnkt sind. Es ist klar, das« man sich bei da
Trostgitindeo von Fritz nicht einfach bemhiRon kann. Er
dndet dieäe Aufzählung so bescheideD und so durchaus sichii
den Gegenden bewegend, wo man a priori für die Abtei Be-'
Sitzungen erwarten dürfe und wo oocli bis in die neuere Zelt
»olcho vorbanden gewesen seien, da&s sie zu Verdarbt keinen
Anlass gebe. Es ist da doch ein Unterschied zu macbra.
Soweit ich auii den noch exlMiereudcn Archivalien der Abtei
konstatieren konnte, sind Besitzungen derselben aus sehr alter
Zeit, zumeist vom 13. Jahrhundert ab, zu Koliienbeim [<1<t
Zehnte und Collaturrecht der Pfarroi mit Gütern], Limprsbcim
und Lipsheim, Nonnenweier [der Zehnte nnd Güter"), Wibob»
beim, Schilligbeim und Wan^eo bezeugt. In den beides
letzten Dörfern hatte die Abtei nicht nur ausqedehntt; Eigei!
guter und den Zehnten, sondcni auch di« (^rrithtsl'nrkfit im
Auch im Bann von Ottenbeim sind Güter nachweisbar"),
gleichen in Munzintze». wo nach einer urkutidlichen Nachrict
von laiÜeiuFrohnholder Abtei gehörte.") BozUglicU Gundni«
wilre und Egisheini faud ich uichtJ, dueh wird man daraus nie
ohne weiterem; scbliessen dtirfen, das» dort St. Stephan ««
wirklich nichts besessen habe und dass diese Namen iatT-]
>) Tg). Piper, a. a. 0. p. 37C, 377 u. 389i — >) Für SctdlU^Mk]
liegen urkundliclic Nachrichten ran 3233 ah Tor (s. tTrk.-Buch d. Sndlf
8(raafcb. 1, m6 No. 2S7>, für Upshdin von 133S ab, für NouDeni
1241 all u. H. w- BMondvn lefanvicb ist ein Band im Htranb. Hw.*
U. 2600, reicher ein gsnaues Verxciclioia aller Einkünfte der A\
Jahre Itifiß enthdlt mit Angahe, wie dieselben erworiHMi wordni,
tMcrl oder verloren haben. £i nud luerftlr Malermlitfa bcaaut. 4k I
vencbullco siutl, so du Saalbuch im» dem Bagitm dea lt. JahrhundKni i
A. m. BedeutGude ßnier noil Kinknnftc wie den Fnicbuehiilflii *.
bcaasa die Abt«i auch in Ilehluibeim und MacItenheiiD. — >) y^i' ' - ' '
Mitteilung den II. Arcliirrata Dr. KrtcgL'r m Karlsnibe. Die I
hatten die Vo^-i aber dirsen I-Viknhof und gaben aia ab Lclica li^^J
an Gottfried von Staufen ^iFftter gehone dem Kloater UQutcnNhal '1>(
gromet Teil doa Dorfes Uuuainseo, ihm eind TictUoicbt anch «Qr Ontr\
TOB St. Siephui xugeftllea
Die lltcsteD ürkoodeB for 8t. Stephan in
435
Hert seien. Man wiH meines Eracbtens mit Rücksiebt dftr-
dass die Schenk ungs formet von tradidimus an bis auf
eodiciis suis tadellos ist, dass die Pertinenzformel wenigstens
lige echte Bestandteile zei^'t und vor allem die Wendung
luminaria concioDanda hundertfältig aus der Karolingisdiei
|it b^laublgt ist, ohne allzugrosso Kühnheit vermothen
iidasseincechteSchenkiiiif^surkunde Lothars fUr St. Stephan
dem Jahre 845 existiert hat und dass in denselben Güter
Bols^nheim, Limershcim, Lipsheim, Munzingen, Nonnen-
ler, Ottcnheini , Schiltiiibeim , Wangen , Wibohheim und
il auch zu GuDdeneäWÜre') figurierten. Was Egesheim
lietrifltt so steigt dabei die Unsicherheit um einige Grade,
lentüch da der Ort nicht fest zu lokalwieren iist Dem
eisatz nach: juxta fiuTium lila scheint damit eine heute nicht
ir bekannte Ortschaft südlich Strassburg in der Gegend
Eschau gemeint zu sein. Dürfte man es mit Egisheim
Ober-Elsass identifizieren, dann würde die Sache kaum
Biger bedenklich stehen. ")
Nach dem Oberelsass versetzt uns nämlich We., indem
noch sieben Orte aufzählt, <lie in Lo. fehlen, wobei es un-
ir bleibt, ob sie zur Stiftung Herzog Adalberts gehören oder
Snig Childcrich verdankt werden. Vier Ortschaften wenigstens,
Tolfganzen. Molhausen, Pulversheim und Regisheim sind ober-
:h, die übrigen drei, Eckwersheim, jtlüttendorf und Ros-
fallen in das Unterelsass. Schon Grandidier hebt
JOT, dass von dieser alten Schenkung der Abtei fast nichts
^rtilieben sei. ') Und in der That heute lässt sich nur noch
nachweisen. dass St.Stephan in Eckwersheim vom U. bis 17. Jahr-
hundert Güter besass, von dem Besitz an den Übrigen Orten
jede Kunde verschollen, wenn wir nicht das Faktum, dass
*) ITach Rfitifier MittvUcine von Tl. Dr. Krieger eine Odung io der
von RtKl^rswtivr, ZierulsltofeD, Uiix üu Buchea. Ana einer TJr
li'mchof Kooradi and d« L>tiinkftpil«lB von Stnuborg tod 12U6
gebt hervor, lUss Herr Jobann ton Licbleoberg GiunJcswilre nüt aodem
rechtsrhf-iniäcben Dörfern ala Lehen der Straasburgcr Kirche besosi (Ur-
Inr de« Bülumc p. @6 im Strusb. Bez.-Archiv G. 37T>. — *) Du ober-
^Naiacbe Egüheini wnr ein Bebr umworbf-'uer Ort. Murbach und Patrw,
I^alCDb&cb und Hii]i;Hhofcn, St Thomiu in ätr&>aburg u. A. hatt«D dort
Gäter, Kbenbeim «riiob auf Grand KefiÜscbter Urkunden Antpräcbe —
*) Vgl Oranilidier, Hint. de l'^l. de Btrasb, I, 893.
426 Wiegand.
die Pfarrkirche von MülhauBen dem hl. Stephan geweiht war '),
auf alte Beziehungen deuten wollen. Wie ist das zu ^-
klären? Verhält es sich wirklich so, wie Fritz meint, dass
gerade der Umstand, dass die inhaltlich nicht angefochtene
Urkunde We. erheblich mehr Güter aufzähle als das Privileg
Lothars, für die Echtheit von Lo. spreche? Ich glaube ebra
hier den Punkt entdeckt zu haben, von dem aus man eines
Einblick in die Werkstatt des Fälschers gewinnen kann.
Von vornherein spricht alle Wahrscheinlichkeit ffir die
Annahme, dass auf jene sieben Ortschaften ein Ansprach e^
hoben werden sollte, nadidem wir einmal wissen, dass Lo.
wie We. von der gleichen Hand gefertigt sind. Für Lo. lag,
wie wir verrauthen, eine echte Schenkungsurkunde Lothan
vor, an welcher der Fälscher sich nicht getraute allzuviel za
ändern, für We. hatte er freieren Spielraum und er scb(A
desshalb jene sieben Orte an der ihm gut scheinenden Stelle
der Urkunde ein, die den Besitzursprung zweifelhaft Usst
Zur näheren Begründung dieser Hypothese muss hier noch
die vierte älteste Urkunde für St. Stephan herangezogen
werden, das schon wiederholt citierte Privileg Heinrichs 0.
von 1003, die Schenkung der Abtei an Bischof Wemher.*)
Bei der Bearbeitung dieses Stücks für die Diplomata-Abteiloug
der Monumenta hat Herr Kollege Bresslau eine Entdeckons
gemacht, die sich sehr eigentümlich in meine Untersucboiig
einfügt und die dafür zu verwerten er mir gütigst gestattete.
Er fand nämlich, dass in dem letzten Satz der Oisposltio eine
Anzahl von Rasuren und Korrekturen sehr geschickt vor-
genommen worden sind, die bisher von allen Herausgebern
und auch von mir als belangtos angesehen wurden. Der ^^
sprüagliche Text hatte, wie man aus einem andern Privileg
Heinrichs U., der Schenkung der Abtei Schwarzach an <lie
Strassburger Kirche von 1014^), dessen Schreiber unsere L>
künde noch unberührt vorlag, feststellen kann, folgenden Wort-
laut: eo tenore, quatinus praefatus episcopus Uuerinharius
suique in perpetuum successores liberam de eadem abbatia
deinceps habeant potestatem absque omni personarum contra-
'} über die Baugeschichte dieser Kirche, die zum Teil im Rheinischen
Übergangsstil erbaut gewesen sein soll, vgl. Kraus, Kunst u. AltertDD
in Elsass-Lothringen H, 444 ff. — '} Urk.-Buch d. Stadt Straasb. I, 39
No. 50. — 3) S. Stumpf No. 1590.
Die Alleeteo Urkandeu für Sb Stephan u SUMtbai];. 427
Jone et inulestatione possidendi et io usus aecclesi&e qoic-
id inde sibi libeat omnibus modis faciendi. ') Kun ist .poasi*
di' iD „restituendi' geüodert durch eutsprecbende Raäureo,
Dameutlich bei dem p, bei bs uuii bei dum OberKchaft des
n d noch deutlich sichtbar sind. Auffallend sind die stebcDge-
ebenen beiden OberschHfte von ss in der Ligatur st und
links schräg liegende u, das eingedickt werden inusste.
,sibi libeat' wurde „eublatum erat' gemacht. Die beiden
rschafte von 1 and b im zweiten Worte sind noch aus den
>uren zu konätatiercu, die neue Schrift hat nicht den breiten,
weichen Zug des Originals, sondern ist spitzer and
ärfer getormt. Schliesslich wurde .faciendi" in ,refor-
,Ddj' umgewandelt, indem die Silbe ru vorgesetzt, f intakt
n und die nächsten vier Buchstaben ,aeie" in „orraa*
ascht und zusaromongcdrangl wurden. Die schUessenden
ncbsiaben ndi blielwo wieder intakt. Wie schon gesagt,
iese Korrekturen sind von geschickter Hand gefertigt, ab-
eicbend von der ursprünglichen Schrift lüt nur das r ge-
i, dessen untere Spitze sich nach links umbiegt, w&brend
sie sonst gerade verläuft. Leider findet »ich dies Charakteristi-
kum nicht bei unserem Fahcher und das übrige Material ist
viel zu geringfügig, um durch Schriftvergleicbung entscheiden
2U können, ob ihm diese Korrekturen der vierten Urkunde
ebenso zur Last gelegt werden dUrfen wie die Fertigung
jener drei Urkunden. In seinem Sinne sind sie jedenfalls ge-
iBicht, das wird man kühnlicb behaupten dürfen, denn sie
bexweckcn nicbU anderes als dem Bischof das Recht zu sichern,
die der Abtei Su Stephan verloren gegangenen früheren Be-
sitKUDgeD einzuziehen, Güter, auf die sie Anspruch zu haben
glaubte, zurückzufordern. Elien dafür wurden die drei Ur-
kunden gefalsclit, eben dafür in We. das Verzeichnis sämtr
lieber AblcigUter aufgenommen, eben dafür jene sieben
Ortschaften eingeschaltet. Wem gehörten nun die letzteren,
^Oü wem sollten sie wieder eingefordert werden?
■ Einem Versuche, die Besitz Verhältnisse jener sieben Orte
für das zwölfte Jahrhundert aufzuklären, stellen sich schwere
Hindeniiasc in den Weg, da trotz der verdienstlichen For-
icbuDgen vonScliuUe, Fritz und Meister tiber die HabBburgiscbeo,
•) ... ii d. Stadt Stmst). I. V) Z. 21—37.
438
Wieg and.
Stauäscbeo und bischöflich Strassbargischea Güter im Elsts 9
noch recht Vieles duiikul ist. Uanz besonders vermissea wir
eine Untersuchung fibcr dio Geschichte und den Besitz der
Grafen von E^isheim-Dassburg, die vom zehnten bh in du
zwölfte Jahrhundert das mächtigste und einflus^reicbst« Ge-
schlecht in elsilsaischeD Landen gewesen zu sein BchriDtt
Ohne ein keckea Eindringen in die Wirmisae tlnr Gw
werden sich auch diese Fragen nicht lösen lassen und c. ..~.
gerade hier von einem erleuchteten Scharfblick und «iner
glücklichen Koiubinationsgnbe au^serordeullich viel ab, da sfbr
walirscheinlich die Habsburger wie die Zähringer, die Monipel'
garter und die Pfirt«r, die Ilorhurger und die Daifshurger
Herren mit den alten Grafen von Egisheim eng zasamaifD>
hängen.*) Ein beträchtlicher Teil der Besitzungen dieser
Dynastien «tauiuit aus der grossaitigen Güterausstatlung dea
Egisheimer Hauses, welche durch die gan/.e Obcrrheinisd»
Tiefebene bis zum Fusa der Alpen gelagert war. Dodi sehee
wir zu, was sich ohne diese Vorarbeit bezüglich unserer siebn
Orte ermitteln lässt
Verliültuismässig am klarsten liegen die Dinge bei Woll-
ganzen. Dieser Ort, der Horburgisch, noch früher Habs-
burgisch war'), hat ursprünglich zum Egisheimer Gut e^
hört. Das %ebt aus eioer Urkunde von 1044 hervor, in welclio
der Strassburger Canonikus und spätere Erzbischof von Ei*
vcnna Hunfrit von Mfimpelgart-WUItlingen das Bistum Stns^
bürg unter Bischof Wilhelm zum Erben srines ganzen toid
Vater stammoDden Besitzes einsetzt, darunter „curtis ad Wolf*
gangcsheim cum omni utüitate", unter der Bedingung, (U»
er dies Gut auf Lebenszeit als Lehen tragen dürfe.*) Aus
1) A. Seliulto, Geschicblo der Habsburger in äcn ersten dni itik^
bunderteD iSi?? ; J.Fritt, Du Tcrritoriam des Itistnms .StrassboTf;, L^-'
A. Meiiter, Die HobenHUuEtm im Eluw, 1S90. — >} Vgl. dju-uber W.
üisi „GuntramDtui comeB" in deo Forschungen z. deuUcheu Ge&di. XXTt
SS7ff.; E. Krüger, Zar Herkunft der ZlÜirin;;er in diffser ZdttidiTlfl
VI, 553 ft. u. VU, 478 ff.; U Viellard, DocuwäiM et Mf'moirc poMimir
& l'tiist. du teriitoire de Beifort ISd-l. — ") Vgl. SchOpflin, AU. UL IL
p. 74 11. Scliulte'ft Historiscbe Karte äet Ilubaborgischen BctUzniv
am Oberrticiu. Nwli gütiger Mittcilang deit Ü- Ko1)«fi^ Pf»niieD-
scltmid kommt AVoIfganzen in dem Ictcrreicluscbvo Luliunbiicb, d««
TOD 1276~lt>81 reicht (Colmar. ßez.-ArcUiv C. 25; nicht vor, cjiraraW
nicht ausgeliehen. — <) S. Wördtwein, Not» mU. dtpl. VI, 300 No. Bl-
I>ie Uteetea Urkuxtdea flir St. Stephan in Straasburg. 4^9
6pät«reu Urkunde von 1052 entnehmen wir dann, dass
lach dem Tode Hunfrits seine Vorwandleo, vor allem seine
den Grafen Iludolf von Aclialm verheiratete Schwester
lelheid, die Stammutter der Herren von Uorburg. auf dies
Anspruch erhoben. V Dass Uuofrit mit Ludwig 1., üerrn
ton Mousson-Möinpelgarl, dem Neflfeu Hugos VI. von Egis»
leim und des Papstes Leo IX, verwandt war, wird kaum be-
nfclt werden können. ') Wir sehen also hier schon um die
litte des elften Jahrhunderts Egisheimer Gut Im strittigen
siU der Strassburger Kirche, ohne freilieb feststellen zu
tSnnen, wer im zwölften Jahrhundert der wirkliche Inliaber
;«onlen war, doch spricht die VYahrsclioinlichkcit dafür, dass
Strassburg verloren gegangen war.
Weniger wissen wir von Pulversheim. Frühzeitig hatten
lort die Abtei Lüt^el uud das Kloster Marbach Be.sitc. ^) Es
rar ein wUrtembergisclies Lehen, das sehr lange dieRappolt-
>iner lruj;en *), später zur üsterreichischen Herrschaft Boll-
reüer gehörig % und stammt demnach wohl ursprünglich aus
[orburger Gut.
In die spätere Herrschaft Uollweiler fallt auch Rcgisheim,
las ein Habsbuigisches Lehen war.*) Hier sind wir für die
rubere Zeit etwas besser unterrichtet In einem Güterver-
zeichuis der Abtei H. Kreuz, der kirchlichen Hauptstiftung
Egishcimer, werden für das zwülfte Jahrhundert in Regis-
^im verzeichnet, »bcucficiales novem mansus, unusquisq^ue
luinque siclos dabit et viginti tre» malteras." '') >iicht blos
Grafen von Pfirt, auch die Herren von Horbnrg hatten hier
13. Jahrhundert Besitz, wie wir aus dem Urbar des Strass-
irger Bistums ersehen.") Auch Hurbach hatte dort im
O S- Urk-Buch d Sladi SutissIj. I, 47 No. 55. — >) Vgl. Viel-
ird a. B. 0. p 7 ff. — ') Im Jahre 12-12 verkauft Kloster Eheinan Bc-
t;o XU PvÜTOnlieiin na KloU«r Marbacb, ». Züriclier Urk.-Budi U,
i£8 Xo. 666. Über diu Güter der Abtei LQUel ja Pulverslieiiii vgl. Trouil*
lat, Hon. 111, Ib Ni>. 14 u. 710. — *j Im Jabrft nm stellt Smasman
T. Itapp9lt5t«ia dem Grafi-'n rou WarluinlKfr); viu I.«heDHverz#ii;liDit Olier
du Haoolelieo von WulferHliciim uod Lnbgaav aus. Aus ciuem Mompel-
gart«f Htooire tod V72'A im Üolmarcr ikz.-Arcb. E. Süo nach giitiger
BGttcflliDg des U. Kollegeo PlauDeoscbinid. — *) Vgl Schopflin,
AI». ÜI- n. 102. — •) Vgl Schflpfiin a. a. 0. — ') Vgl. SchopfÜD,
Als. dipl. 1,477 N0.Ö8O imdüraudidier. Uisi, d'Abace 11, IH No. 502.
L — ") Straaab. Bez.-Arcb, G S77 fol. ISä: „hur Bdarich bcr J&<wb ritten
1
430
WieKiad.
13. Jahrhundert cinon Hof, den die Habsburger zu Leta
trugen') and der vielleicht die Grundlage für das spatere Vet-
bältnis geworden ist. Jedenfalls befinden wir uns hier ud
ßutem £gisbeimer Grund und Boden.
Dahin fuhrt uns auch meiocs Erachtens die EmuhoiBtel
von HUttcndorf, obschon dasselbe weit entfernt im nördlicbti
Elsass westlich von Hagenau liegt. Hüttendorf, das za da
aogeaannten Reicbsdörfern gehört, welche der LandtoRtdl
unterstauden'), scheint mir im zwöUlea Jahrhundert ebea-J
Cfüls Egisheim-Dagsburgiscbes Gut gewesen zu sein.
scfaliesse dies daraus, dass die Abtei Keuburg hier wie In denl
dicht benachbarten Danendorf einen Hof besitzt '] und diaj
Dftuendorf anerkanntermassen dem Grafen Hugo von fhp'j
bürg gehörte.*) Cbrigens besassen auch die Möid{
wie die Stiftung von Itiblishcim beweist, einen nicht
liehen GQterkomplex in der Nähe von Hagenau^), der
falls auch nur auf Egisheimcr Erbe zurttdczoführcn ist
Bei Eckwer&heim liegen die Dinge wieder aaden, at
leider nicht ganz klar. Spät«* zu Hanau-Lichleaberg
trugen es im Mittelalter die Ochsensteiner Tom Bistum
Toa BcfCBshtiat md Hciiuich Tm RigeasbetiB ein f*fftnriiT httaolJ
ff«do a donina de Horbnis <Wi— ia ^fxneaa, iHs 00
ord«i el aicnv super vill«, BofeiAciHi iloa cäe ■riliHm ak '.
di bi«au deteiae müstta kabea aal *tmm li, iton redJitaa S !
mftit vflfa nniiiifcrw ttc' Din Uhas 4er Bana *oa
I ■!■■■«■■■■ iiiiMft niiitin 11
IS. JifciliMiiiiii. V^ Cataanr lte..Aickir & 3» ■. 391
«tti^er 3(iit«l«^ dn B. EoOcgm PfuscBKluBid.
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^M- t *WR OMUckaAndtait tb. «e. — ^ T|d. l TtclUH «.
Die illcstea Drlttu)d«]i für St. Stephan to Stravburg. 431
hen*\, doch ist nicht mehr festzustellen, waim sie das
II erhielten. 1240 erscheint Kl»erlinrd von Greifeoatein,
Ocbsensteiner, als Vogt von Eckwersheim*), aber in der
ngsurknnde der Familie von 1217 mrd Eckwersheim nicht
int- *) Jedenfalls scheint es ein von den I3iscliülbn von
und von Straisburg umstrittener Besitz gewesen zu
ir Mülhausen and Rosheim walten schliesslich ähnliche
läjtnisse insofern ob, als hierum im 13. Jalirbundert die
rlichc Gewalt and das Strassburger Bistum ringen, doch
t der ürifpruDg der Ansprüche verschieden. In Rosheim
lieint sctu- frühe Keicbsgut vorbanden gewesen zu sein, das
■r tun die Mitte des elften Jahrhunderts Tetloren ging'),
Inrend gleichzeitig Rosheim unter den von Papst Leo IX.
tsViligten Besitzungen des Klosters llohenburg erscheint.^)
pftter wurde 6$ deoiselben von dem Staufiächen Herzog Frie-
rich 11. entzogen und es bleibt dann von einigen kurzdauernden
vlebnungen und Verpfändungen abgesehen in ätauäächen
||ldeD *), nicht ohne dass die Bischöfe von Strasaburg ge-
Issc Ansprüche erhoben wegen ihrer dort wohnenden Leute. **)
Irst in den Verträgen von 122L, 1223 und 1236 wurden die-
Iben dann dahin beschieden, dai^s zum Tausch fUr die Reichs-
in Zähem, die an den Bischof lielen, dessen Leute m
diu dem Kaiser abgetreten wurden.") Mülhausen da-
hat, soweit wir sehen könueu, ursprünglich dem Bischof
^nusburg gehtirt, doch haben die Staufor auch hier ein
illbd besessen und wahrscheinlich die Vogtei beansprucht")«
Jldenfalb waren auch hier lange Streitigkeiten im Gange,
■bd Ende eben jene Verträge herbeitührea sollten.
Wir sehen deninacli in allen sieben < Jrtst-baflon Kgisheinier,
;er oder hischööich Sirassburgisches Gut im Spiele nnd
ie nun die Gelegenheit zu ermitteln sein, die den Bischof
Vgl. ScbApfliD, Als. Ul. U, 22a — *) S. Crk.'Buch der Stadt
Itaub. I. 203 No. 3CJ. — •> 8. (Uw! ZeiuduriA XIV, 190. - •) Ueio-
ID. Hchraltung an die Abtri 8t- Peter io ßtrassburg, Siuiapf
2426. £. Krflg«r kousiaiicrt «ucli Ataholfin^r BenU in Roaheira,
Zeitsrbrifl N. F. VII, 489. — ') S. äcbApflin. All. dipl. I.
Na 20», Jaff* Xo. 4244. — •) V((l- Meister ». ». 0. S. eSft. —
fit AleUter •.».OS. BI ff. - V VrL Friti t. «. 0. S. "4 u. 78;
Irap. V, Xo. lOSfl. 8^90 u. 2U3 — 'j Vgl. Uoiitvr ». a. 0-
432
Wiegftiil
veranlassen konnte, gegen d in Grafen von Egiaheim-f- -' -r
oder die Herren von Horburg alte Ansprache k^-I:
machen, angeblich verloren g(^ngenc Güter von St, StujAu
wieder einziebea zu wollen. Da bietet sich uns ganz
selbst jene Nacbriclit der Alarbacber Anualeu dar, die,
Schulte richtig hervorhebt ')> in il^r Öde der fün^ger DBil
sechzifTer Jahre des zwölften Jahrhunderts, wie wir sie in jen«B|
Aufzeichnungen finden, und wir dürfen hinzasetzeu in derd>
s'ä-'^sischen Annali^tiit überhaupt, auffiUlt, jener Bericht übtü iSe|
Belagerung Uorburgs durch den Dagsburger und Qlter
Bestrafung durch Kaiser Friedrich 1. im Jahre 1162: „Eodeoj
anno Ilorburch n comite Hugone de Tagcshurch dcstruitor. ipsil
anoofactumest, ut eversa Horburch et capttvatis hiä, qui incastn]
obse&sifuorunt, inipcrator Fridericus dcstr^cto^Ef*diolanu rcrmuil
de Ytalia vcniret in Alsaciani. qui bellum inferrc copit. coinili Hb-
goni, uti)oteei quiimperiale preccptum coiitenipserat , quod videE-
cet ah obsidione predicti castri non rcccsserat; eos quoque, (|iw1
comes captivaverat, expugnato et destructo ca^tro Girbatlenl
liberavit, deinde post menscs aliquot imiierator civili beDft.
qnod totani Alsatiatu jam devastaverat, Itnein imposuit tv
bus intcr 36 pacigcatia. eodeni auno Burcliardus Argentiui-J
episcopus obiit, cui Rudolfus successit" ') Mag dieser Be-j
riebt DUO in Marbach oder wahrscheinlicher in Ncul'urg eai>
standen sein '), an seiner Glaubwürdigkeit ist nicht zu zweifda]
und er giebt uns meines Erachtens den Sithlilssel für iÜ«|
Lösung unserer Frage. Es ist dabei noch der AnCai
einer Keuburger Notitia aus den öOer Jahren des zwölftwl
Jahrimoderts heranzuziehen: nDOtum sit tarn preBcnLibusquutj
futuris, quofl teui]iore vcnerabilis Burobardi Argentinensis f^j
copi, scilicot cum comes Hugo caslnim Horburch ohsedeni.
auxiliante sibi Stephane Metensi episcopo et dace de 0^'
Ingen etc.^)
Wir könueu die Zeitfolge dieser Begebenheiten zieultdl
*J & SliH. de« Ittst. t österr. GeectikburorEditiog VH, Mä *|
*i S. Mau. Genn. SS. XVII, 161. r>ic AnnBles Argeuiinoufls hilna mt
die kune Noiiz nl'otburs u comite Hugone de Da^ealfurg dcttniioo'
tf. Sä. XVn. 89, tl«sgleichiiii die Annalps MiiiirinioiiaEterieasfa k :v''. XMI ,
ISI. ~ '} Tgi. Behalte, Die clslMi£i>be Annülistik in ÄUaBttiua ZAl
in den Mttt. d. Inst. f. Ostcrr. GfiSclücbtsforBcbuiig V. RS2S. — *' V^j
W&rdtweiti, Xova sulw. dipl. IX, 361 Xo. IM.
IKe UtesteD Urkunden fitr St. Stei^ua in Strassbutg- 433
aau feststellen. Kaiser Friedrich I. erscheint, nachdem er
Italien durch Run^nd und Oiicrlothringen heiingc-ke'Tt
; im Oktober 1162 im Elsass.') In den Monaten vorher
»ass sich die Fehde um Horbiirg abgespielt haben, wie auch
LbereinstimmuDg jener Neuburger Notiz mit dem Todes-
des Bischofs Burchard von Strassburg, der auf deo
. Angust 1162 fällt. =0, beweist. Die Bc?:wingung der Feste
^ä.Tbaden niuss rasch erfolgt sein, denn schon am 24. Oktober
^»fccn wir den Kaiser in Selz Urkunden'), im November dann
en Landtag zu Ulm halten und sich schliesslich Ende dieses
«JDats nach Konstanz wenden.'') In den ersten Monaten des
fc-hres 1163 ist der Kaiser in den frÜnkischeu Landen, dann
i tt er am Osterfest zu Worms auf, im .\pril hält er einen
ichstag zu Mainz und nucli bis in ilen August hinein ist
am Oburrhein bcsthilfligt, so nrkundct er am 8. Juli zu
^^ii für Maursmllnster. *) In jenen Frühlings- und Sommer-
x^iciaaten scheint er den elaassischen Bürgerkrieg endgiltig
fe^scldichtei zu haben. Der als Bundesgenosse des Dagaburger
<xrafen bezeichuetc Zubringer Herzog ßerthold IV., daraal« ein
biuerter Gegner Fricilrichs, findet sich wieder am kaiser-
icben ili>tlager ein, er steht unter den Zeugen joner Selzer
tlrkundo vom &. Juli 1163.")
_ fa^ - ^ben in jene Zeit möchte ich nun den Versuch verlegen,
" ^ 7 ^^^'' '" j»^"«! sieben elsässiathcn Ortschaften einziehen zu
'^^._- *"^®fl. einen Versuch, den man auf cieu liischof von Stross-
^^~^S^ wird zurückführen müssen, da er als Verwalter der Abtei
^^^^W. Stephan unmittylbaren Nutzen daraus auch für Bich uud
^K - f*'"' ßi^tuni zielieii konnte. Wenn je, so war damals die Ge-
^1^ '^ephcit günstig, aJte Ansprüche geltend zu machen. Die
1^ tP"ossep Gtüchlechter des Landes stamlen in Fehde, Uorburger
^^ IT? ^ägsburger Gut war verwüstet und verbrannt, das ganze
^ss ffar durcheinander geworfen, die Grenze von Desita
^'^^^^ tfiessend. 'J Welch ticfhaftciiden Eindruck die da-
»?v*'* ^^'«««'"ocbt, Gcöch. d. deuuchen Kaiaenreii V, l, 346fl.
''^ItjJu ■£'■ *'*' '■*"' ""■ bPramKcegeWnc Melker Südbuch in iliesfir
r^.^T ^■^' "'• '^- - '' S. S.«mpC No. 5971. - «) Ebenda
,. jr^ . — '^ Ebcmla No. 3982. — % Vgl. Ileyck, GiäcIi. d- Ht-woge
trt^ d*^"7™ ^' ^'^^' ~ '' *™ *'*'*™ '*'*2 '"^ *"'^*' ^'^ M/itopelgarier
B gjjj ^ ^^ Erlöschen des ButiBes MouB»on-Moatb*liiirtI frei geworden,
e *^ das Qcachleclit Momfaucou-Moalljöliard über.
J
434 Wiegand.
maligen Ereignisse und der Umschwung des Geschicks auf
die Zeitgenossen übten, lehrt deutlich die dichterische An-
spielung Heinrichs des Glichez&re in seinem Reinhart Fuchi
auf Walther von Horburg. ') Konnte der Bischof von Strasi-
burg jetzt nachweisen, dass Egisheim-Dagsbargiscfaes oder
Horburger Gut wie Wolfganzen, Regisheim, Pulversheim, Hütten-
dorf oder Lehen, die vom Metzer Bistum rührten, wie Eckwen-
heim von altersher eigentlich der Abtei St Stephan zugehörtoi,
so durfte er auf ein Durchdringen seiner Forderungen bein
Kaiser, der eben seines hohen Richteramtes im Lande waltete,
am so eher hoffen, als er ihm längst bekannt und vertraot
war. 2n einer Urkunde vom 23. Februar 1163, da er noch
Probst von St. Thomas ist, nennt ihn der Kaiser dilectus ac
fidelis capellanus noster*), am 8. Juli des3elben Jahres, eben
in jener Selzer Urkunde, wird Rudolf schon als Bischof tos
Strasaburg unter den Zeugen mitaufgefuhrt, ein ergebens
Anhänger des kaiserlichen Gegenpapstes Victor, wäbrrad
Bischof Stephan von Metz sich zur Partei Alexanders UL gt
schlagen hatte. Bischof Rudolf durfte vielleicht erwartoi,
dass des Kaisers Gunst und Huld auch Ansprüche auf Stanfi-
sches Gut wie in Rosheim und in Mülhausen nicht ohoe
weiteres von der Hand weisen werde. Dass es aber erforda^
lieh war, derartige Ansprüche durch Urkunden zu erhärten,
versteht sich von selbst. Zu diesem Zwecke wurden unsere
drei Urkunden damals gefälscht und das Privileg Heinrichs Ü-
mit entsprechenden Korrekturen versehen.
Wir hatten bei ihrer kritischen Prüfung eine Reihe von
Merkmalen gefunden, welche die Entstehung der drei Stückt
ins zwölfte Jahrhundert wiesen, und einzelne derselbeo, wie
die Salvaformel und gewisse paläograpbische Eigentümlich-
keiten deuteten sogar bestimmter auf die Zeit Friedrichs I.
Damit lässt sich unsere Hypothese von der zeitlichen Gelten-
heit und dem Zweck der Fälschung vortrefflich vereinbaren.
Einen völlig überzeugenden Beweis dafür können wir allerdings
nicht führen. Wir können nicht die Sicherheit erreichen, mit
') Mit Recht hat meines ErachteDS E. Martin in seinen ObseiratJODä
8ur le Roman de Renart p. 107 ff. die Verse 1024 — 1029 des EeiBhart
Fuchs (Ausgabe von Reissenberger) auf den Krieg von 1162 bezogen- -
■) Vgl Urk.-Buch d. Stadt Strassb. I, 93 No. 113.
(
Die tKesteo CrkimdeD für SU Stepbao in Surassburg-
iler Br&odi b«i den Keicbenauer Fälschungi^n den Kustos uod
Bclioluticua der Abtei Odalricb als Urheber nachwies^), aber
^btinaen immerbin die scbr ansprwbendc Vermuthiing auf-
en, dass unsere drei StUcke auf VeraDlA:jsung des Bischofs
Badolf VOD Sirassburg im Jabre 1163 wabrscheiolicb von
einem Atipeliürigen seiner Kanstlei, der prhon unter Bischof
Burcbard gearbeitet zu halicn scheint, verfertigt worden sind.
nicrkvrurdiges Zusammen trefTen jedenfalls, dass auch die
»nauer F&läcbungen fast genau in dieselbe Zeit, in die
6Uer Jahro des zvrölften Jahrhunderts fallen. ')
vn.
nsere Zeitbestimmung der Fälschung lässt sich übrigens
anderweitig unterstutzen. Wir besitzen eine Urkunde
schof Burchards von Strassburg, in welcher er den Verkauf
law der Abtei St, Steiiban gehörigen Gutes im Wormser
^tongcJ au das Domslift zu Worms gestaltet und bcur-
lundet.*) Während die Handlung in das Jahr 1156 zu
Bgen ist, ralli die Beurkundung iti das Jahr lICO. Hätte
life Abtei zur Zeit der Kulscbuug ni>ch jenes Gut besessen,
0 würde es gewiss auch in der Reibe der Besitzungen, die
1 ToIIzählig verzeichnet werden sollten, in We. 6giiriert haben.
9s d&rfte demnach wohl das Jahr 1160 Hlr die Fälscbnng als
Erminus a quo anzusetzen sein.
Für die Bestimmung des tcrminus ad quem liefert eine
[otiz aus der Legende der b. Atiala eine Handhabe. Wenn
ch auch ihren Ursprung nicht nachprüfen kann, so scheint
ie uir doch keineswegs aus der Luft gegriffen zu sein. £8
rird darin berichtet, nachdem Verschiedenes Über das Schicksal
ler Gdiehie der h. Attnla erzählt worden ist, dass sie ver-
lorgeo in der Abtei St. Stephan geruht hätten bis zum Jabre
il72. .Timc primo, fahrt die Legende fort, beata Atbaia
kperuit culdaui Alberoni niiliti antiquo in visiouc de reve-
Iftdooe sna d indicans. hie adiit Hedewigam abbiitiäsam
Sicctts el Tisionem et ut fodoret ac qucreret reliquias sanctas,
■) TgL K. Brandl, Die lUicbeuaer Prknad«Dftiwlioag«i 8. 09 ff.
— t Bnadi a. a. O. S. 7U. — *> b- Urk.-Biich d. Stadt Sinmh. I, 90
Kt 110.
i
43S Wtegind.
eam amoonit sicat ip^ a beat& Athala admonitaa foent tß
Doluit se intromittere de taoto labore et tarn graTibraO'
pensis. post mortem rero ipsios Hedewigis electa fait in lo«
ejus qaedam nomine Bertha, qae cum sororibos snia adit
Rudolfnm tone temporis episcopam ÄrgentineDsem rogans eni,
nt adjntoriom ei prestaret pro reliqniis sanctis inveiiieii&
qoi fideliter in hoc opere laboravit et fidele snteidinm mi»
stravit per ostensionem cujusdam converse devote dicte Hema^
cui beata Athala locum occultacionis reliqaiarum saarom ii
visione ostendit, in quo loco dum foderetur, reliqnie
invente sunt." 0 Wie gesagt, die Notiz macht schon dsnl
die Erwähnung des richtigen Bischofs- und ÄbtissinneDnamens^
einen zuverlässigen Eindruck. Wenn man ihr Glauben schenbi
will, so darf man wohl annehmen, der Fälscher unserer Ü^
künden hätte, wenn dieselben nach jenem grossen Fnnde ^
fertigt worden wären, gewi:-s nicht unterlassen hervorzuhebo,
dass der Leichnam der h. Attala in der Abtei St. Steptui
ruhe, etwa mit der Wendung: „ubi sacratissimum corpus ej«
humatum est" oder „ubi sancta Attala corpore requiesdt',
vorausgesetzt, dass er mit dem Sprachgeltrauch der Diplome
Lothars hinreichend vertraut gewesen. Dass er sich dag^
allerdings vielfache Verstösse erlaubte, haben wir leider früher
konstatieren miisseu. Man hätte also als Terminus ad queo
das Jahr 1172. Allzuviel Gewiclit möchte ich übrigens selbst
dieser Argumentation nicht beilegen.
Auch darf über die älteste urkundliche Überlieferung voa
St. Stephan wohl nocli eine Vermuthung geäussert werdo-
Nach den Angaben unserer drei Stücke würde dieselbe folgende
Gestaltung und Reihenfolge aufweisen : Stiftungsurkunden
') S. Grandidier, Hist de l'ögl. de Straab. I, p. j. LII No. 30.
Er briogt das Stück ex codice manuscripto membranaceo, cui titulns:
Historia de corpore domini fol. 21 u. 22. Ausführlicher ist das Excer^
bei Schilters Königshoven p, 51Sff , velcher aus derselben Quelle schöpft,
doch scbliesat dasselbe früher und bringt nicht die Motiz vom Fund der
Gebeine. Sehr ähnlich ist die deutsche Version, die Schilter im ijtsctüiia
daran aus der sogenannten Historia Lombardtca bringt. VgL über die
letztere Ch. Pfister i. d. Annales de l'Est VI, 47 Anm. 2. — ») Hede-
wiga ist 1160 als Äbtbsin von St Stephan urkundlich bezeugt (Urk.-Baei
d. Stadt Straesb. I, 90 Z. 39), darauf muss die in der Legende genann»
Bertha gefolgt sein, dann wahrscheinlich die 1211 urkundlich eiBCheiaende
Hedewigis (Ürk-Buch d. Stadt Straseb. I, 124 Z. 34).
IHe tItMtBD Urkuodf« fOr Su Stepbao in Straaaburg- 437
Adalbertd, Immunitälsprivileg König Childericlis, Schcok-
?s llaustnaiers Pipptu, ItnmnnitätsbcstJitigang Lndwifi^s
»nmen.ScIieo'kung und ImmUDitätsbestütipung Lotbars I.,
litätsbestUtigung Ludwigs d. I>. Nach dem Krgebüis
'Untersuchung mödit« ich annehmen, dass in Wirklichkeit
twiicklang so vor sich ging, das« auf den Stiftungsbrief
^rt8 wohl das Iinmunit&tsprivilcg Ludwigs des FrommoD
and diesem die Schenkung Lotbars. Dass in des letzlerea
le die Immunität nur eine n ebenda chüche Bedeutung
mßchte icb einmal daraus schliessen, dass derartige
«0 eine ausgedehnte Schenkung mit ausführtichor Im-
11 verbunden ist, selten Rind, dass ferner in Lo. die
le Kurmcl an zwei Stellen auftritt, also an einer
tens übertlijs.sig ist, und dass iu Lu. die bezugliche
ing bezeichnender Weise lautet: »per munificcutiam
irii impcratoris primi et eonjugis Yrmcni;ardis ditatus
roboratiis pollebat*, naclidem vorher die Schenkung PippiDS
sn Worten eingetührt ist: „per Pipinum majordomum
jtfltus et munitus crescebat".
indem wir nun auf die ersten Schritte unseres kriti-
i Ganges noch einmal zurücklenken, wie mag es sich mit der
>hang der doppelten Überlieferung vod Lo. verhalteD
Auch hier werden wir uns mit einer VermuÜmng
teideu müssen. Mit der Annahme, das-s Lo. in zwei
kpUren gefälscht wurde, kann ich mich nicht befreunden.
Zweck ist nicht abzusrJiGn und wenigstens das eine
wtir.te als nicht autbentisrb haben gellen müssen. Es
ir wnhrKheinlicher, dass die wenigen Abweichungen der
en Überlieferung so zu erklären .sind, dass sie anf Q.
znrOckging, nber die echte Schenkungsurkunde Lothars
eranzog. Die Pergament lückc in der Itecognitionszcile
G. forderte ja zur Ergitnzung geradezu auf. So kam
die richtige vcrgesseue EinscIialLung ^io Italia" noch in
aticrungszeilc und so en^etztc der Äbtis8inname Ruatrud
Basilla. Die Überfahrungen und Korrekturen gerade
feseoi Kamen in G. sind dann aus dem ziemlich üipäten
ben abzuleiten, gerade au einem so markanten Punkte
Ditfurenz hervortreten zu lassen. Indess will ich nicht
bleu, dass auch diese methodische Umsicht des Urhebers
zwi^iten Übfrüpferung nicht ohne Bedenken ist, da sie
eben häufig im Mittelalter nachzuweisen sein dürfte.
f. f. (UMfa. «. 4>Urr)>. X. t. IX. 1. 28
438 Wiegasd.
Doch verlassen wir das Reich der Hypothesen und foaseo
wir zum Schluss die Hauptergebnisse unserer Untersuchung
noch einmal kurz zusammen, indem wir dabei das sicher E^
wiesene von dem Wahrscheinlichen oder blos Vermuthetoi
scharf trennen:
1) Die Urkunden Lothars I. und Ludwigs d. D. für die
Abtei St. Stephan sind sowohl nach ihren äusseren wie nach
ihren inneren Merkmalen Fälschungen. Die Urkunde Bischof
Wemhers l. von Strassburg für St. Stephan ist höchst wahr-
scheinlich ebenfalls eine Fälschung.
2) Alle drei Stucke sind von der gleichen Hand geschrieben.
Die beiden gefälschten Karolingischen Privilegien sind von
derselben Hand geschmiedet, der höchst wahrscheinlich audi
die Wemher-Urkunde ihre Entstehung verdankt.
3) Alle drei Stücke sind um die Mitte des zwölften Jahr-
hunderts geschrieben. Zur gleichen Zeit sind die beiden Earo-
lingischen Diplome gefälscht und höchst wahrscheinlich aacli
die Wernher-Urkunde.
4) Wahrscheinlich ist die Fälschung in der Kanzlei des
Bischofs Rudolf von Strassburg um das Jahr 1163 vorgenom-
men worden zu dem Zwecke, Ansprüche auf sieben genannte
elsässische Ortschaften erheben zu können.
5) Dem Fälscher hat eine echte Urkunde Lothars aas
dem Jahre 845 vorgelegen, die wahrscheinlich eine Schenkung
von Höfen für St. Stephan enthielt, desgleichen die Immum-
tätsurkunde Ludwigs d. D. für die Kirche von Strassburg au
dem Jahre 856.
Dass unsere Fälschung sich zeitlich mit der Reichenaotf
fast deckt, habe ich schon bemerkt. Aber auch im Lande
selbst steht sie keineswegs isoliert da. Von der am Ende
des zwölften Jahrhunderts gefälschten Urkunde Ottos UL ffii
Altdorf sprach ich schon, ihr reiht sich ebenfalls eine Urkunde
Ottos IIL für Selz an, die vor 1183 entstanden sein mnss.*}
Dass die Urkunden von Hohenburg und Niedermunster, to
allem das sogenannte Testament der h. Odilia um die Mitte
des zwölften Jahrhunderts gefälscht worden sind, darauf hat
Pfister hingewiesen. ■) Sehr wahrscheinlich gehören dieser
<) Vgl. MoQ. Germ. DD. II, 865 Xo. 430 u. W. Erben io ditfR
Zeitschi. N. F. VU, 35 ff. — *) Vgl Annales de l'Est V, 430 ft
Dfo fthenen Drlnudeo fiir St Sttpbao in Strossburg- 439
&uch die umfaDgrcichcn Ebcrshnimcr Fälschungen an,
Be einer eingt-henden Untersuchung endlich dringend be-
IttrfBD- In grossem Massatabe ist, wenn wir Über die Laodes-
Ebinausgeben wollen, bekanntlich im zwölften Jahr-
't ausser in Keichennu auch in St. Maximin und in
das Schmieden faUcher Urkunden betrieben worden.
Ig durfte wohl kein Jahrhundert des Mittelalters so fruchtbar
m diesen Erzeugnigsen sein wie eben das zwölfte. Einst
ttt J. Quichcrat dem elften Jahrhundert diesen zweifel-
laflen Rulim zuweisen wollen. ') Wenn wir auch gern seine
fohlwollende Motivierung dieser Betrieb.samkeit anerkennen,
io wird man die hauptsbchlichste Quelle derselben doch wohl
i der wieder auäebeuden Kraft des Urkundenbeweises
lad in dem Einströmen neuer rechtlicher Ideen Buchen
Bfisseoa
tkifH* Lothar bestätigt der Fraumablei St. Stephan eu StrasS'
mrg die Immunität und seh^ijd derselben <^f benannte Höfe.
In DomlM domiui Hflctxi Jesu ChnsU dd aotcmL Lotbarius (liriiu
rdioutc prorldentli Imperator ■ngtistus. cum potitioolbos s^rronini dei
Btia 4t ratipnaliilibiu diviui cuItuM Amnr« ravfinus, »ipcmi muneris do-
BBi aobn a ilomiiio impfirtiii Dünime diffidimus- igitur omiiium fideliam
meUe del oeckriac et noetrornm praeäeDtiom ridelicet et futuronun com-
tTfAt ltii]asirift,quaHcer<lilecta cognata'j nostra vencnbUis s&ncU-
)oniali9 et »bbatiau saacti protoDUtnym stephuii Ruadrut") in am-
Uu iu£ca muros Argentontco mi^jestatein nootrsm «diit, offerens ob-
idlMts ncatris «utoriiates et mnnimiiiacluirtajnm Ulustris paieotelae
iOfitrae progcnitoris ducis Adalberti, qui fundavit jam dictum
»rtUD in parle suae bercditatis, quae sibi pertinuit inter
nbiJis') veteris Argenturati, pro oportunlt&te Boliludinis*^) et
BxU fluentis Brusci flovii et dotavit eum pracdits suis large
ira mnetliu udmae suae et pareutum suuruu) ibidem altributis
% AtiiaUm*) sacratiatiimAin virgiaem abbatissom praesidere
i
V|J. BIbUotfa. Je l'^le d« chartM lB6ö p. 688.
M F n&nu. ~ ^) £ Buodrut ffebestert aus Boodnit, F BdadmL
^l F ifraboi. — ^t F umb noidurflt eynickwl. — *) B Alhatain, F
2B*
440 Wiegaod.
ordinavit, et qaemadmodom in eiadem insertum continebatar aatoritati-
boB, eundem locam per pragmaticam regis ChUdenci*) consü-
itttionempraerogativa emunitatisUbertate communiri imp^raTit,
ita dumtaxat, ut, saJva per omnia reverentia saerosatuü an-
tistUiSt in ctijus consistit territorio, nnllns jadez pabüctu Telqnii-
libet ex judiciaria potestate in loca vel agros sea reliqoai rnracmionfi.
qaaB in quiboslibet pagis Tel temtorüa possidebat, nisi defensor, qnem
ipsius loci congregratio et abbatissa volontarie a palado im-
petraverit, aadeat iogredi ad cauaas aadieodas Tel freda attt tributa cti-
genda vel colonos vel ficalinos '') homines uUo modo molestare.
his itaque ita°) pertractatis et meritis piorum votorum in väa
fuhira compensatis talis munificentiae expertem me fvümm
perhorrui et piae petitioni praefatae cognatae nostrae') Ruadnit*)
bcilem praebui auditum. et sicut rogavit, facta antecessomm
meorum scriptis et praeceptis confirmavi et corroboravi et
constitutionis ordinem rememorando renoTav», ut videlicet ibi-
dem permaneat certus numerus quatuor canonicorum 8ace^
dotum, ex quibus liceat idoneum oecunomum cum opus faerit
accipere, et triginta sorores ad mioisteria claustri peragendt
cum congruis mioietrls et aedituis iotus et foris digne et fide-
liter ministrantibus. proinde vero eisdem confinnatis, hortito
et rogatu atque favore voluntario dilectiuimaeO conjugis impen-
tricia augaetae Hfraneogardisg), cdlecia titriusque manu, stip^
tione firma, donatione legitima tradidimusjam saepedictolocoianeli
Stephan! prothomartyris ad Stipendium fratrum canonicorom et saneti-
monialium deo ibidem famulantium undecim uominatas et dominicas ctn^
tes cum Omnibus appeodiciis suis et jusÜÜis suis vobis in eis con-
stitutis, videlicet basilicis capellis villis vicis, et antea tradiU
confirmavimus tam infra inuros Argen toratenses quam in pa-
gis. infra muros basilicam sanctae crucis cum suis terminU
et decimis Botbebur'') et campis pratis pascuis eompascais
aquis aquarumque decursibus et piscationibus et utriusque ri-
pae littoribus juxta vel infra aut circa villam Schiltigbeims-
buhel'). cultis vel incultis quaesitis et iuquaesitis quibusUbä
*■) F Chylderich. — ^) B fiscalinos. ~ <:) B am. ita. — i) F ah-
men. ~ «) B Ruodrut gebessert atis ßuedrut; F Rüadrut. — *) E Jm
Bande g^essert für dulcissimae; B dulciasim^, am Bande durch-
strichen dilectiasim?; F aller liebsten. — t) B Hinnengardis; J' Innen-
garte. — •>) JB Bettenbar; F Bettebür. — ') -B Schiltigkeimbahel; F
Scbiltingheimbühel.
1
Die Alt«stän Urkunden filr St. St«phau in Stnunburg 441
ins vel ({»aestibus aptis.) servis aacillis colonis ficali-
silvis insuljs exitibus et redittbus et hatmo et ci/ppo. in
go AIsaciDda") Wonga') cum suis nppcuditils caiupis silvis
netis*) rivis oonimque decursibiia amcfisqtte justitüs. Othen-
inif), Nunneuwilre, Guuderswilreg) in pago Mortenowa'') cum
pradiclo jure de') Bolbebur et Schi Itigheinibu hei*'), in pago
isgaviac'j Munlzinga*") Wlla cura suis appetisibus") basilica
^ terminis deeimis campis silvt» pratis pascuis a»Hjfascuis
Bi incaltls quacaitis inquirendis mancipüs servis et ancillis
»nis et fiscalinis iam de equcstre quam pedestre") ordine
'tu$0 et ctfjipo mcrcato et omnibus justitiis siciä caeteri tue-
pr. ds Rbenum juxta Quviuni Illai>) nuncupato Egesheim,
iebelsheim •') in simili jure sicut caetera supradicta, basilica
rminis usque ad fines Illcnkirchc') et Rheni*) et supra et
^rius piscatmn. in Bolsenheim dominicam curtemi) capel-
et dccimam cum satica terra") et suis appetisibus» duas
ad liiRiiLuiK c(iud[ioaad& dc8tinavimu.s cum suis appensi-
«imcräheim') Lupoltzlieim.*) sed ut praefata nepta') no-
Kuadrutr) abbatissa cjusque in codcm loco HMCcestrkts
et constitutiones sibi ab initio pragmatice et canmice
nUftdilai qniete ei inconvulie io periwtuura jtoisideat et obtinnt, hoc
■iUtia edictam Seri jusBimuB, in QUO privcipimtu et conSnoanM, Bt
Barn pabbcui Jud«x rel quililwt ex jmlicbriii poteeiatc vel aliquis ho-
Inum audeat aliqua uccasione vel alici^'us conceȊione vel
nioDe aliquas corum occieslas posaessioncs vel qaaslibet res
ridere vel aliquo modo mulestare. nee aUqHis stuxeasorum
Beu*) reffHt» hanc tiostram constitutiontm vaieat
nisi gttod abstt cottsttWs sumntis ecclesiae prindpi-
2UA reffiii fidelibus pro aliqua evidentissima et eatholicU
») E ffehessert am Jtand« für im Text durrhstricttenes pratts;
pntit — ■>) £ fiscaUbos. - ^) Jt AlnÜ«; Jf^EyUahß. — «} B Wan.
■; f Wmc. ~ *) B rincü. — ^ B u. F Otenheim. — «) f Ouo-
Irp, — *>) B MortetiAvi; F Mürtenfiwc — ') B om. de. —
[D«iuabar; j* Uettfbdrc ; f SchillJngbeInbähd. ~ ') B Pris^adif,
pgBwr ~f)F MunUiaeni. — ■) Ü «ppendiliU. — ") jR equMtri.
— i'( B EU»; F mm. — <\ B Eishelm WibeUlieiiii; F Wi-
beim — '1 /■ lllrkircb. — ■) ^lUtiW. — *) B curiam, nm Rande
irttn. — 'i F mit dun wiljcoböidi«. — ^ F lAuivnbtim ■ *) B
«peltabeim; f Ldpocxhcim. — >1 Fmbme. ~ r) B Ruodnit gebeisai
, Roedrut ; F R&atrud. — •) £ leu gcfxsstrt für v*).
442 WiegaDd.
principibus legaliter cogtiita necessitate vel täüikUe publice,
per cdiam mUoritatem in mdiorem skUum reformetur. si qn:
Tero contra hanc nostram autoritatem venire tentaTerit, prat
dicto loco triginta libras argenti examinati exolvere et fist
regio totidem auri purissimi cogatur. et ut hoc firmiutis pnece
tum iDTioUbilem et ratam habeat firmiUiteaii, mann propria labter Uli
firmaTimuB et annuli DOBtri impreBBione sigülari juBsimos.
(M.) Signum Lotharii aerenisaimi augusü.
Rinaldus^) notaringc) ad vicem Bildewinid) archicancdlarii nost
recognoTi et confirmavi.*)
Data idus maji anno Cbristo propitio imperü domlni Lotharii
Italia 28, et in Francia 6, indictiose 8. actum publice io palacio r^
Argentorato'), cum iremusin Itcdiam^). feliciter amen.
Eaus Strassb. Bee.-A. H. Faac. 2611 cop. chart. saec. XVI eim
VidimM des judex curiae Argentinensis von 1360 Märe 23.
B coli, aus Strassb. St.-A. D. D. G. 73 cop. Chart, saec. XVI
F coli, am Strassb. Bee.-A. H. Fase. 2611 cop. wh. saec. XVii
deiUscher Überseitnmg.
») B publica. — *>) F Bynnaldus. — <=) B vicariuß. — d) F Büifc-
wjaa. — «) B recognovit etconfirmavit; F bet emp&ngen und besigdt
— "■) JS Argentorati; F Straszburg. — e) F gen I^mipartlieii.
Die Handschriften
von
rieh Aichenials Chronik des Eonstanzer Konzils.
VOD
Radolf EflQtzsch.
ülricli lüchentals Chronik des Konstanzer Konzils M Hegt
einer grösseren Reihe von Hss. des 15. Jahrhunderts vor.
ftlle »iod sie mit Bildern reich gesclimückt. So tritt za
Anteil, den der llislüriker an dem eigenartigen Werke
amt, der des Kunstlitstorikora: ein ausgedehnter Bilderkreis
Schilderung zeitgeschichtlicher Kreigidsse ist gewiss der
ktung wert, auch wenn er nur der Buchmalerei an-
So mannigfach die Gesicfat*= punkte sind, die zu eingehender
irhtung dieser Hss. autfordern, so wimig genügen noch
Ergebnisse, wolche die bisherige Forschung ihnen eni-
hat. Zwar zwei Haupthandschriften worden in ge-
Wiedergabe verütTeotlicbt'), und auf el>eu diese Ko-
I IMe Litlcralur bher Ridieaul mul v,em Wrrli ßndct Bfcb Kuakm-
Fllt von Itevch in Artikel Riclicntal in der Mlg. d. Blogr. 3a
■nl von F. \. Krati» m «leii Kuiut^lvakmAlf-ni de« OrouhenMff»
! ^t BadcD 1 iKpDälaDji, S. 281. Dwiu kommt Doch: Kuppert, Cliro*
^an der Stadt Kon^tjuiz. la^I. Kinleiloiig S. VUf. Bf^ütT, Gesdiiclit-
■Anütier der liuuit. Ueweynng II, 3!J9. Zur «llgrineiueD Ori«iitientng
*rL BJkfait Jern-m Aufnui Heycks in der AII^, d. Riogruplü« noch
I'Trn«, flMpJiichis<|iipUi"n I, 8. HS o- £1, S. VH. sowie Bück» Eüilci-
1«H| fu seiner Ao»gaiw: Kit. W. 15». — *) Iier Kodex de* Roi^rartea-
^»»ruiits pbotofraphiBrli vun Hof|di'.itogmpb Wölfin Konstiuix, Sluil*
f^ 1H69 (SOO fiUtti, und der Auleodorivr Kodex m licliidnick von
B«viD. Karisrnbc f«!
444 KautzBch.
l
dices gestützt auch der Text gedruckt. ') Aber eine phUologisch
genaue Herstellung der Urschrift konnte in dieser Angabe
schon darum nicht geliefert werden, weil man von den ttbrigca
Hss. des Buches absah. Überdies ist die Zahl der bekanntoi
Abschriften seit damals um wenigstens vier venndiTt wordoL
Dennoch ist kein Schritt weiter geschefaeOt Ordnung unter
ihnen zu schaffen. Es mag sein, dass die Herstellung des
Urtextes, soweit sie überhaupt möglich ist, die erforderliche
Mühe nicht zu lohnen verheisst. Aber vielleicht wird nu
g^en eine Betrachtung der Hss. aus einem etwas andem
Gesichtspunkte nichts einzuwenden haben. Es scheint niclit
ohne Wert, die Abschriften eines vielbegehrten Werks des
15. Jahrhunderts einmal daraufhin anzusehen, welche Ein-
wirkung die r^e gewerbsmässige Buchfabrikation jener Zot
auf den ursprünglichen Text und besonders den Bilderkreii
geübt hat. Für eine solche Untersuchung bieten gerade dif
Richental-Hs3. einen verlockenden Stoff.
Dem Hauptzweck dieser Erörterungen entsprechend steht
der Bilderkreis des Werkes durchaus im Vordergrund der
Beobachtung. Ausdrücklich sei darum betont: ein abschliessen-
des Urteil über das Textverhältnis der verschiedenen Hsa.
zu gewinnen lag nicht in unserer Absicht.
* *
*
Bevor wir uns den erhaltenen Hss. selbst zuwenden, g^
statte man ein paar kurze Bemerkungen über den Verfasser
der Chronik des Konstanzer Konzils und sein Werk.
Ulrich Richental"), Sohn des Stadtschreibers Johanneä
Richental, welch letzterer 1390 „alt" genannt wird, find«
sich zum ersten Male 1404 urkundlich erwähnt, und zwar als
„burger ze Costentz" mit eigenem „insigel". Er war sess-
haft im „guldin bracken vor sant Stefan uff den plattes*,
verheiratet mit Anna Egiin, mindestens schon seit dem 25. Mal
1410. Er gehörte den Geschlechtern nicht an, war aoch
nicht Beamter der Stadt oder Geistlicher. Vielmehr scheint
er, wie vermutet wird, Kaufmann gewesen zu sein. Jedenfalls
verstand er sich aufs Schreibwerk und übte solches auch zu
') Lit. Verein No. 158. Stuttgart 1882. Die Ausgabe besorgte M.
B. Bück. — ') Die urkundlichen Daten zur Biographie am Tollstindigsttn
bei Ruppert, Konstanzer Beiträge I, S. 151 und in desselben Verfassen
Konatanzer Chroniken 1891. S. Vn. Nachträge dazu.
Die HandscbriAen too Ulrich BicbeataL
445
:^n hoher Hemi. In nicht ungünstigen, aber, wie es
Efc» ^ i nt, alhuäblich zurückgehenden Vermögens Verhältnissen
O*"^ ci") zweifellos ein angesehener Mann, teils in Konstanz,
' " auf Kciseii bis zu seinem Tode im Jahre 1437. Seine
■.ve überlebte ihn um sieben Jahre: 1444 ist sie gestorben,
l^n^ Kinder zu hinterlassen.
Die Chronik des Konstanzer Konzils hat Ulrich Richcntal
Lacben 1420 und 143ü aus eifrig gesammelten Nachrichten,
^hriften einzelner Aktenstücke, eigenen Aufzeicfauungeu
imengestellt. £r selbst bat die Keinüchrift mit Bildern
iben lassen. *)
fline tiefer gehende Würdigung des Werkes fehlt noch.
^rtn indessen dürften alle, die über den Chronisten geschrieben
koen, einig sein: nicht in der weitschauenden Erfassung jener
[^Itgescbicht liehen Vorgänge, nictit in ihrer unbedingt zuver-
"gen Krziihlung ist der Wert der Konzilschrnnik zo suchen.
'*elniehr haben wir in ihr das unschätzbare Scibstzcugnis
*Ocjj ^laiines zu sehen, der regen Geistes jene ganze fremde
«)t, vielgestaltig und vielfarbig, in die Mauern seiner «klainen
tll" einziehen sah. Er hat, Sinn vor allem für die Öko-
nomie des Konzils — und da für alle Einzelheiten bis auf
*« Bettwüsche — . Sinn für allen äusseren Prunk, für alles
-Itsame Werk und Wesen, das sich vor ihm entfaltete. Nur
■«r eigentliche Inhalt der stiUeo Arbeit in den Sessionen blieb
*Jm verborgen.
Es bedarf keiner Ausflihrung, wie dankbar wir ihm sein
|A^^vnlen eben für das, was er uns bietet. Nur Eins möchte
^V^^ im Vorübergehen awh bemierken: wenn irgend Jakob
^^^orckhardt recht hat, in dem Interesse für Statistik, in der
^^^reude au fremder Welt und fremden Gestalten, in dem Ver-
^Rhi);^eii, die Aussenseite der Ersclicinungen genau zu erfassen,
^üge des modernen Menschen zu erblicken, dann verrät auch
^LUlrich Richental den Geist der neuen Zeit.
^^ Wir werden sehen: auch in den Bildern seines Werks be-
kondet sich dieser Geist.
*) biebe Bnck S. 189: usd hett ich citwoa vergossen, du bdI mui
liner HD^üwenbait und trokait xfilejpMi, vm kh dorh diu d&wcg Iracbt
on mcngllohs liillT und uff min nnbiuu gciuali-t; hüb und üi'u uialeni
loa gebe», on inenicliciui stur und hilff.
^
446 Kautzsch.
1. Kapitel.
Die Handschriften.
§ 1. Verzeichnis.
Erhalten sind, soweit mir bekannt ist, neun AbschrifteD
der Konzilschronik aus dem 15. Jahrhundert.
Es schien nicht überflüssig, wenigstens über die bisher nocb
gar nicht beschriebenen Hss. hier einige genauere Ängabeo
zusammenzustellen. Von der Beschreibung verÖffentÜchto
oder schon öfter besprochener Hss. dagegen glaubte ich ab-
sehen zu dürfen.
Fassung I.
1) Pr.: Universitätsbibliothek in Prag (cod. XVI A 17).')
Pap. kl. FoUo. 15. Jahrh. (1464). 285 (und 1*— 5*) BU. Zwei-
spaltig, von einer Hand, nur die Bubrikationen, wie es scheint, t«
einer zweiten. Blattzahlen, Verweise auf die Bilder, einzelne Ül»er-
Schriften und die Anfangsbuchstaben der Abschnitte rot. Viele An-
fangsbuchstaben hervorzuhebender Worte rot durchstrichen. Kod
93') Bilder und überaus zahlreiche Wappen.
fol. la*— 3a* Eintragungen früherer Besitzer aoa den Jahren
1582—1615.
fol. 4a* Anno 1669. 20. Julij hat Ihr Excellenz der Hoch: nnd
wollgcboren Herr, Herr Maximilianus Graff von Martiniz und di-
mals Oberster Landcs-Hoffmeister des Königreichs Böhmen etc. diesseä
Buch dem R. P. Crescentio Austriaco Def [injitori, und damals Predi-
gern bcy S. Thoma auf der kleinen Seitten, verehrt, mit diesscr In-
tention, damit solches in Unsser Bibiiothec Unssers Convents auf dem
Ratschin verbleibe zur ewigen gedächtnis und nimmermehr danon
entwendet werde. Fr. Julianus Thuringus Sacerdos Capocinos et p-
t. Bibliotbecarius. mpr.
fol. 4b* Dis Buch ist Gebltartt Dachers von Costentz und sei«
von dem Concilium Es (?) danne zu Costentz gewessen ist als danue
Ulrich Richental ain burger von Costentz zu den seihen zitten gar
aigenlichen was darinnc bcschehen ist verschriben und laassen mao-
len halt und ich Gebhartt Dacher das ernäwert hab anno M.CCCC.
') Vgl. Hanalick, Beschreibung der Universitätsbibliothek in Prag'
1851. S. ßll. Vgl. auch die Nachtrage, Frag 1863. Weiter enrähnai
Berger, Johannes Hus und König Sigmund. Augsburg 1871 (S. 2Uf.(
und Höflcr, Geschichtachreiber iler hussit. Bewegung II, 399 ff. die Hs,
teilen auch grössere und kleinere Stücke daraus mit -- *) Dass die Es-
verstümmelt ist, geht schou aus den Lücken, welche die alte Paginienu*
zeigt, hervor. Vgl, unser BilderverzeichniB und die Anmerkungen duo-
I
ttt HaodacliTlElea des Ulrkli Riobcaul.
447
KÜÜ**. jar. Daruoter die schwarz -sUberneo Wai)poD Dacbers lud
ler Fraa.
fol. 5a.* frei. fol. 5b.* Mcn Contenttis Sorte Wolpf von Itottow.
iDter ein begouuenos Waiipvn.
fol. 6*— 1 alter 'lählang, oben: Sigmiinclt frantj; Hclbüiig biirgcr
Srhubmacbcr in Ülmtltz und Kirclif:n Vattcr bey S. maonUen.
iQter beginnt clor Tcxl: ilte vacliett an. vric das coticiliom ....
alle» ich Ulrich Ridieatnl zcsnmmcubrarht hab . . .
Die flilder an leibrechen nicht den Tcxl. sondern da, wo sie
aadem Hss. ZQ stellen bittleu, ändon ^icii rot (fcschrieboiie Ver-
als: dis fi^or statt gemaalt hie nach nm CXII. blatt, oder
eh: fKliwnrz) als davor bcschribeu ist odcI hie nach gemalt statt
) an (lern CXXUl blatt a. b. w. Sichtlich sind die rotgeadirieb«-
Vennerkc erst nach Vollendang des schwarzen Textes eingciragen.
fol. I2b. Wappen (Börgermcistor Si^bwartzjicii).
fo!. 31) fehlt, 3tia. Text. 30b. Itild.
ftjl. 31a. Biid. darflber: Grauff fridrich von r.iWv- der .fOngcr.
fül. 47a. Wappen (fülrgernici.'ilor MahroU). fol. 54a. zwei Woppen
lUKolt imd üuiaiwsl). foL 7Bb. xwei Wappen (Gumpost and
[tuuprai).
fol. lOlh. ff. sind die Blattmbicn in den Bilderverweisen nicht
;hr niii 1 m; vindeai hie nach am <Lt»cke) bUtt u. ». w.
fol. 1< fol. 110 teer.
roL lllli.ti. bilder. und zwar finden sich auf fol. Ulb.— 132«.
16 iMppolbildcr. löL 113, 114, 125 fehlen (fol. IIM ist verkehrt ein-
gebunden, die bScite nach vorn), fol. 132b. frei. fol. 133a.— 117b. Bil-
der, vor fol. IM und 140 Papierstreifen eingeklebt mit Bcmerkangea
tu ilea Bildern, fol. i48a. frei, fol. 148b.— 158a. Bilder, vor 150,
l£i6, IbS Papicrstreifcu l^bis zur UrCt^c eines ganüeo DIattis) mit
lerknngen wie oben. foL 159a. frei, fol, lö9b.— löOb. Biliter. Eol.
Tcxl fol. lOi, livt fehlr-n. fol. ItUa. Bild, l&ib. freL Ks folgen
b\'ie Dlätt«r, das Übrige fehlt bis foL IT&a.: UJenach siml ge-
rn der geibtlichon oud veltlichoo lierrcu namcn und hienaob
wauppen 0. E. f. fol. 175a.— 203a. Namen und Wappen. 203 b. Bild
>d Text. fol. 2Wa. sieben Zeilen Text. foL 204b.— 273b. Wappen
211. 242b., S'^b. bis fol 37üa. frei: HS, 25i, 266, HSH) fehlen;
fol. 27ub. Bemerkungen), fol. 274a.— 27tia. Text, a76b. frei. ful.
ra.-2eub. Toxi. fol. 281— 2S6 frei.
Wavtcrj:eichpn : (lebäcnkopf mit Stange nnd Krenz.
Soband: zvrct Buchcnbrettchen mit IjederObcmig, der Rücken
•nwnterf. Kckbetdilfig und bchlieiuen vorlor«n. lierlmn/i: a. die
fiatra^ngen der ersten BUtttcr.
2) A,: Im Beaiti Sr. Erlancht des Herrn Grafen von Königsegg-
lolcndorf.
Eine flngcbonde Kcscbn-ibung ist aniicwchts der IJphtdruekana-
dCä gauxen Kodex und Üncks Wardigung uberHOssi;. llö ßil-
r, fi3S Wappcnbchildcr. Man pflegte bldker den Koilex nm 1480
Daran btgogenaber den Trachten nicht zu denken. Es
418 KautKsch.
kommen wiederholt Schnabetschnhe auf Trippen vor, dazn der okch
1450 modische kurze Rock mit offener Brost oder Bnuteimatz und
hohem Halskragen. Diese Trachten gestatten nicht, die Hb. ftber
die Mitte des Jahrhunderts hinanfznrttcken. Aber ich kann mM
verhehlen, dass die schöne Äbsclirift anch ganz wohl erst am 1460
gefertigt sein könnte.')
Wie es sich mit der Erwähnong des „Herzog" Ulrich verhslt.
(s. Back, Einleitung S. 5 a. 190), vermag ich nicht za sagen. &
scheiat aach mir anmögUch, die Hs. nach 14% anzusetzen. Han darf
vielleicht daran erinnem, dass schon 1477 an Eberhard and seinen
Oheim Ulrich im Namen König Friedrichs die Anfrage gerichtä
wurde, ob sie „Herzoge in Schwaben" werden wollten.') Sollte die
Sache schon um die Mitte des Jahrhunderts in der Loft gelegen haben?
Fassung n.
1) K.: Rosgartenmusenm, Eonstanz.*)
Pap. gr. fol. XV. Jahrb. Durchlaafend geschrieben. foL 1—150
(die Eonzilschronik) von einer Hand. Nach einigen leeren Blfttten
folgen fol. 159ff. Schriftstücke aber das Basler Konzil von einer
zweiten Hand, die sich znm Schluss unterzeichnet: Deo laus 1465.')
Johannem Rastettem. 102 Bilder. Zahlreiche Wappen im Text (and
auf den Bildern). Zum Schluss 12 nnd 14 Seiten mit Wappen tod
Teilnehmern. Initialen, teils ornamental ausgemalt, teils nur tsA
and blau.
Wasserzeichen: durch den ganzen Kodex ein kleiner Ochse.
Herkunft: wenn wir wirklich unter dem Kodex, den Christoph
Scliultbeiss „das alte der statt concilibuch, so Ulrich Richental gfr
schriben" nennt, unsere Hs. K. verstehen dürfen, wie Rnppert *) meint,
so wäre damit der Beweis erbracht, dass K. schon im 16. Jahrhundert
im Besitz der Stadt war.
Eine genauere Beschreibung war auch hier unnötig. Die Hs.
ist vollständig photographiert und wiederholt besprochen.
Nur ein paar Worte über die Datierung sind noch zu sagen.
Die Jahreszahl 1465 ist zunächst nur auf den ihr unmittelbar vor-
stehenden Teil des Textes von der zweiten Hand zu bezieben. Aber
dieser Teil ist auf Papier geschrieben, das im Wasserzeichen mit dem
der Konzilschronik übereinstimmt. Es ist daher mindestens die MöR-
lichkeit vorhanden, dass diese Seiten erst eingetragen wurden, als
die Chronik schon fertig vorlag. Andererseits verbieten die Bilder,
die Chronik weit über das Jahr 1460 hinaufzurücken. Wir treffen
schon die kurzen Röcke mit holiem Kragen , Brusteinsatz , mit Ober
') Die „altertümlichere Technik" der Bilder ist kein Beweis gegen
die spüle Entstehung. Man üenke, wie H60 in Hagenau noch gezeichnet
wurde. — ^) Stalin, Geschichte Württembergs 1, 2 S. 703. — ') Kraus,
Kunatdenkmälcr des Grossherzogtums Baden I (Konstanz), S. 231- —
*) Die letzte Ziffer dieser Jahreszahl wurde bisher stets als 9 gelesen.
Es ist aber wohl eher eine 5. — ') Chroniken der Stadt Konstan* B. Vm.
l>ia HwriBchriften voa Vlncb Ricbeoiil.
U9
dn Achseln it«piifRoa Armelu, SchualwUcliuhe ood Trippen. Ivb
nOchte die H&. dariiacli in die Jahns 1455— Itfü Ectzcn,
2> W.: K. K. Hofbibliothek. Wifn.'>
I^a|). gr. folio. XV. JaUrhdt. 253 Hll. (die moderne PaginicruiiK
Icksicbti^'t die Lücke» uicbt). Durchlaurcnd, von einer Hand
chriehen. Hole Initialen, vrelcbe tetlwc^ unaasf^cfohrt geblieben
und. »3 Bilder »)
foL 1~1U Zeichoungcu des Scbatses der Beuediktioerabtei Ocbsen-
a. u. fol. U— 2ö leor.
foL 26 beginnt der Text: Hie vacbt im wie das ConcUium getait
worden .... als dos ettiicb erber li^t von gedOcbUiass wegen zA
ICD haben befraget.
lül 27b.— 280- Wappen der sieben Karfnrsten (an derselben Stelle
tu K-}.
toi. 37a. drei Wap)K!D der Kunstaiizer Obrigkeit (ebenso).
fol. lUb— ll5b. je elf Wappen (33 StOt-k, »ie K.). fol. 117b. bi»
11-'' jua<.-ht^Yappeu, und auf ful. UUa. ^echs Wappen (30 StUek wieK.).
>.iiliweitiHur fehlen (^m d*!r Hliitrzühlung nirht beachtetj mindestens
\x>r folffendcM Seiten eiiticelnc Itlättcr, die s&tntlich Bilder enibalten
i: vur 37. 5Ö. Öl. 75. 77. 92. 102. 121. 121.
IbL läA— H2 Wapjien (im ganzen 177 Stack, wie K. an ent-
chemler Stelle).
fal. I43ff. Text: Uf Sant Conrads tag fol. l&8b. Erei.
lol. I5!<ff, Auf/ithlung (It;r Tt'iliiehmer mit ihren Wu|i])en: im
ga&tea ^^>i Stück. Babci ist lu bca4:btcn, dass cinzclnei» fehlt, so vor
bl. 165 ein Blatt o. a. L
fol. 175b.— aua. nor noch einzelne Zeilen, welche TcUiuduncr
■CBDcn: die Wappen fehlen.
foL 246— lt8 weitere Darstellungen des Kircbeoschatzes der Abtei
JktueDbaoMn. fol. 249— 1&3 leer.
Wssaeneichen: dnrch den ganzen Itand ein dopiielkiypfiger
Einband: Leder. Aof dem Vorderdeckel in Gold gepresst das
Wapf«n von Kloater Lambach.") Auf der Innenseite dieses Vorder-
deckeU ist ein UolzscLuitt eingeklebt, der das Wappen der Abtei
Ol Inf ihniifim *) zeigt. nic<i Wiippen kehrt auch in den Zeichnungen
SchMxes wiederholt wieder.
Sie Trachten wet8eiigegGobberK.eiQemaQmgfiM.:bfurtKesebrittenc
*) Cod. 9M4. Uoffataiin, Vencichnis der alldeutschen Hu. der
Hofbibliolbek S. SIC, No. CXXXVI. — *) Ober die Vervtamme-
der Hb., welche vonriegeud Bildtr bvlroffea hiben, tgl. die Au-
len nutti Uilitervi-nieichni» Anlage 11- — •) iJie IIs Itommt iqs
Kloster. ». Uoffmann a- a. 0- — 'j Herr Archi«r»t Dr Bao-
inn Iwtie ilie Ga\p, m bpstatigen, dam daa Wuppra das der .^bt«i
■luca (Oberani Uiberach) kL Cbrigcna atimmen aach die Nt-
itr Abte, welche m riuzelocu Gruppen »on GeOuwen in dw Wien*r
l4%c*chrieben aiad, zu den Äbien von Qchsenhainpn.
450 Eautzscb.
Stufe; ich denke, die Ha. wird in die Jahre gegen 146!V— 70 zn verlegen
sein. Baza stimmt aucb, was über die Zasammenhfinge der beiden
Hss. K. nnd W. anten zu sagen ist.
3) Pt: Hs. de8 Fürsten Gagarin'), Petersbo^.
Da ich diesen Kodex nur aus der VerOffentlichimg der Peten*
burger Akademie der Wissenschaften {1875} kenne, kann ich nichts
über ihn sagen, was man nicht dort fände.
Die Hs. enthält keinen fortlaufenden Text Der Bilderkms ist
nicht ganz vollständig, in der Ausgabe flberdies ganz ansser Ordnong
gebracht Nach den Trachten zu urteilen ist er eben&üls um 1470
entstanden.
m. Auszüge.
1) G.: Hs. der Grossh. Bad. Hof- nnd Landesbibliothek Karls-
ruhe (Ck>d. St. Georgen 63).
Die Beschreibung, welche Bnck in dieser Zeitschr. N. F. E. 1887
S. 111 ff. von der Hs. giebt, ist nicht ganz genau. Das arg ?a^
stfimmelte Buch ist keineswegs von Crebbart Dacher selbst geschriebeiL
Vielmehr ist — wie wohl auch in Pr. — die Hand , welche den Teil
geliefert hat, von der des Rubrikators verschieden. Nor die Rnbri-
katiouen stimmen in den Schriftzügen mit den sicheren Eintragnnga
jenes Konstanzer Chronisten überein. Femer ist der Text anck
nicht ein Auszug ans K., sondern ans einer Fassung, die wesentM
mehr bot, als diese Hs. Darüber unten S. 463f. Trotz solcher Am-
Stetlungen können wir von einer wiederholten Beschreibung des
Kodex recht wohl absehen , um so mehr , als eine völlig genOgends
Erörtemng der Hs. mit dem Fortschreiten des Karlsmber Eatalt^
Werkes, soviel ich weiss, in nicht allzuferner Zeit zu erwarten ist
Die Frage, wann die Hs. geschrieben ist, kann nur mit dem
Hinweis darauf beantwortet werden, dass dieselben Hände an ihr
wie an Pr. thätig waren.
2) St: Hs. der Kgl. Privatbibliothek in Stuttgart (bist foL 23).
Auch ,diese Hs. ist von Ruppert aa. Oo. wiederholt besprochen
Ich kann also auf eine erneute Beschreibung um so lieber verzichten,
als nur ein einziges der beabsichtigten Bilder in den Kodex kam.
Ob er übrigens von Gebhart Dächer . dessen Namen vom auf einem
eingeklebten Blatt steht, ganz geschrieben wurde, oder nur, wie sicher
die Hs. G., wahrscheinlich auch die Hs. Pr., von ihm rubriziert ist,
kann ich nicht sicher sagen. Es schien mir aber das letztere der
Fall. Über die Entstehungszeit von St. kann nur dasselbe ange-
geben werden, was eben von G. bemerkt wurde.
3) Sg.: Hs. der Stiftsbibliothek von St Gallen (cod. germ. fö7.')
') Concilium Constantiense 1414, herausgegeben (nach der Hs. des
Fürsten GagariD mit deutsch-französiacL-russischem Text) von der kaiseri.
russ, arcbäolog. Gesellschaft iu St. Petersburg. 1875. — ') Veraeichiiit
der HsB. der StiftsbibUothek von St. Gallen (G, Scherrer). Halle läT5>
S. 214.
Die Hasdsclirifiea dea CDricli Riclteatal.
401
^Pftp. fol. XV. Jabrbdi. 230 Seiten voo einer Hand.
l) S. 1— Kl Gcfii^bichic der Kaiser und Pftpsic bis 1388.
E) S. 47-182. (Ulri».b Iü-ieg*V> Zllrdienlirouik bis 1-M7.
9) S. l33-228.Geschik'.htedi'«K<)iiztaiu(crKon2ils(nachRicbcntal).
>ie5e Ha., die keinerlei IJanjidlnii^cii rntluilt. i^t eine ühiilicbe
>ilaLioii wie die oben bes^i^oi^bene ätutt»,'arter JIs., welche deo
aas Ricbenlal mit Kt'migHbof^in und Darbunicboii NiiehrichteD
uaintDOn ««^hniiedcl. De r An^ztig aus Richnntalfi Cbronik mij{ sich
ocli uianiii|tf;)rfa eioffearbcit*.'! tiiitlen.
Die AltscbriftcQ iu WolfenbllUel und Stuttgart fallea nU weit
tngercr Abkunft uussertisUi unserer ßelracbtong. S. Übrigens S. -VM.
in. Hiscbbandschrirt.
E.: Hs. der Gro^h. Bad. Hof- und Laudcsbibliothek Karlämho
L Ktl. U).
Vgl. di« Beschreibun« Bucks Z. f. Gesch. d. Obrh. NF. U. IS^7.
Uff. Daza j»t nur xu bvincrkcn, da-ss zwar die Haod, welcbe
Dcli das I>atani 1407 cingCüCtzl bat, den gr&üscrcn Teil der KonziU-
^poik gesebriebea bat, uber docli uiobl die (lauzo: fol. lOGu. bis
^1136 ist von einem zweiteu älireiber. Mit diesem bßginut aber
■Ol die Beuuizuug einer neuen VorlaRc: gerade soweit diciter
■efamlwr gebt, i^t der Au^u^ benutzt, keine der voIUl^udigea
^usaDituD. Bis auf kleine Abweicbungcn stimmt die Us. K. bior mit
\. ziuammen.
Backs Bemerkung, die Bi. £. sei nacb K. geucbeo , bedarf aber
ocb «eilcrer Bcricbtigaiig. For den Anbog des Textes mag das
Dinerbin zutreffen '}: von fol. 71 an stimmt dagegen K. mehrfncbza
U wo K. besseren Text bat. So in den Stellen Duck S. l(Kt, Ajuq.
El 3 (E. fol. H). S. U«. 4-Ö. IW. 4. 105.1. 106.2. 107.3.
3. K». 4—0. 113. 1. 113, 1-6. E» gilt ebrigetiä far dies Ver-
ls das Oleicbe. wo« soeben bezaglicb der Übcroinslimmong von
L md E. bb fol. 7U in der Anmerknag gesagt wurde. Auf ful. 6:2
tisinit R. ptöi^lifb wirder mit K. Olierein (in der Anmutung: da
lObis inteUeL-tumliünmn K-sK gegen A: damirbi inteMcctuu). Uud
Vorbftltnij) dauert bis foL 02. Vgl die Stellen Buok S. 117, 1.
2. 121, I (1). V(in frtl. M an folgt E. dagegen wieder einer A.
ebeiiden Vorlage, so BucJc S. 125. 1. 131. 1-2. 134. 1—2
loa fol. 106 an mit dorn neuen Scbreibcr ancb eine von A. nnd K.
verscbiedeno Faasuag ein^t/t. Fllr dieses Herüber und Uiu-
giebt es nur eine Kriclftrong, ond diese bietet glticklieUerwciBe
Ü« Ba. Wlbst. Wie mau »icb «oa der Toraiuuabuie der ersten Worte
OB fol. &i aof fol. 61b. aniß» ntienieogen kann, beginnt mit Bäeine
Hat 'm\ uidit aeagl. datj« £. Mwiut mOnto von S. ab(eadtriebea
Vh babe mJcb auf eine genauere Text« ergleicbuog nlcbt eiogelaawo,
«tirestL'ilt, datt K. in Rllen Vamnt<>[i, die ßuck ü. llU-88 anflUirt,
(uumiBvngvlit. Gidiug alio, da» fol. 1—70 [q K der Faiiung
durcb E. romebmlicb dargeuellt wird. a. S. 4Ö&fl'.
452 Eantzsch.
neae Lage. EbeiiEo ßlUt der Anfang je einer neaen Lage zwiaeheit
70 und 71 , 91 und 93 , 105 und 106. Dem gegenllber liegt mcüM
Erachtens die Annahme nahe, dass zwei Schreiber gleichzeitig ud
verschiedenen Vorlagen den Text lagenweise schrieben. Uit foL 106
flbemiDimt dann ein dritter Schreiber nach einer dritten Vortage die
Vollendung. Voraussetzung ist: Entstehung des Kodex in einer
Werkstatt, Vorhandensein dreier Vorlagen in dieser, s. S. 465ft
nnd 4S6ff.
V. Verlorene Hss.
1) Das Protokoll ■) über den Brand des Klosters Salem am 9./10l
März 1697 enthält folgende Stelle: da ist „auch das schOne Or^piul-
Manoscriptum Concilii Constantiensis, welche man ans der in höchster
Gefahr gestandenen Bibliothek hat Balvieren wollen, damit aber von
Feuer tkbereilt nnd verkürzt worden, ihm Feuer aofgangen".
Es ist kaum ein Zweifel, dass die so vernichtete Hs. eiuRicbeit-
tal war.
2) Feyerabend, Jahrbücher von Ottenbeuren U., S. 603K (18U)
bespricht Richentals Konzilscbronik und fährt dann fort: „In da
frohem Jahren las ich die Urschrift selbst, wovon ich jetzt nur
eine ganz getreue und wörtliche Abschrift bei Händen habe, inden
die Zeitverwirrung das Original raubte." Ans der weiteren Erörte-
rung geht hervor, dass Feyerabend eine Hs. mit Bildern und Wappen
vor sich gehabt bat. Der ansgezogene Text aber Huss' Hinrichtung,
den er mitteilt, stimmt genau zn G. Die hier in Frage stehende
Hs. war also ein Exemplar des Dacherschen Auszogs. Ob sie abff
dem Kloster Ottenbeuren, wo Feyerabend schrieb, selbst angehörte,
oder ob er sie anderswo benutzt hat. geht ans der kurzen Bemertoog
nicht mit Siclierheit hervor.
Halten wir diese zwei Nachrichten mit der Tbatsache zusamnien.
dass noch vier weitere Ricbentalhandschriften ans KlosterbesiCi
stammen"), so erhellt daraus die weite Verbreitung des Werks in
schwäbischen Abteien.
§ 2. Der Stamrabaum der Handschriften.
Es gilt nun, die neun Hss. : in Prag (Pr.), Aulendorf (A.},
Konstanz (K.J, Wien (W.), St. Petersburg (Ft.), Karlsruhe
{G. und E.), Stuttgart (St.) und St. Gallen (Sg.) in Gruppen
zu ordnen und ihr Verhalten zu einander und zur Urschrift
festzustellen. Wir knüpfen dabei an die Ergebnisse früherer
') Kraus, Kunstdenkmäler des Grossherzogtuma Baden I, S. 561 »os
einer Ha. des KloaterarcliiYS No. 1697. Fase. VIII. — 'J W., G., E. und
die Stuttgarter Ha., welche vom die Eintragung estbält: Monasterii Weio-
gartensis 1627. Wahrscheiulicb iat auch die St. Galler Ha. früh inaSio-
Bter gekommen.
des Ulricb Richenti.].
453
ILrbeit aa. M. R. Bück') hat das unbestreitbare Verdienst,
lis Verhältnis der bcidun Kodices, die er seiner Ausgabe zu
Smnde legte, im wesentlichen fcstscslollt zu haben: die Ha,
K. giebt eine ganze Iteihe persönlirher Bemerkungen des Vcr-
to«rs, u. z. in der ersten Person: ich Ulrich Ricbental hab
erfaren ii. 5. f. Dir Hs. K. dagegen zeigt alle (mit ver-
Khwindenden Ausnahmen} diese ätellea verändert, so dass
T«n Ulrich Richental in der dritten Person die Rede, oder
inch ein „man*^. netHch erber liut" u. s- f- an die Stelle des
»ich" getreten ist.
Dieser wesentliche Unterschied zweier wichtigen Hss. hilft
lUks von vorn berein ebensoviele Hss.-Klussen aufstellen, denen
vir weitere Abschriften einordnen können. So stellt sich zu
A. sofort die Ils. Pr.'), zu K. die II3. W.»J.
Zu iener duichgehenden Verschiedenheit des Textes ^) beider
äbssen gesellt sich weiter eine ganze Reihe von Abweichungen
tier Insseren Einrii^lituog der Hss. So i^ind Pr. und A. zwei-
^tig. K. und W. durchlaureud gescbrieben ,. so sind in Fr.
m\ A. die Bilder ohne Einfassung oft über zwei einander gegen-
älKritehende Seiten zusammen bangend ausgedehnt, während
m K. und W. jedes Bild mit Feder und Lineal umrahmt ist,
selbst zwei zusammengehörige Bilder zweier Seiten jedes
elszetn. Auch in der Reihenfolge, Auswabl und Anordnung
d«r Bilder sind mannigfache Abweichungen der zweiten Fas*
I »uag (K., W.) Ton der ersten (Pr., A.) zu vermerken, vrie ein
Ijck in Aas vergleichende Bilden'erzcichnis s. u. lehrt.
Die IIs- Pt.*}, welche keinen Text, nur den Bilderkreis
■) Tfffaftodluiigon dt* Vereins f KunM u. All«rtiim in nim a. Ober-
Ikhnlifo. Neue Belhe, 3. lieft Ulm 1871. S. I un<) ror allem in <)er
'iTamilc zur Ausgabe: lAu Ver. l&H. — *) IHe Pra^-sr Hs. Iteginnl: Hie
<ich(tt aa wi«...Du weitere ganz gleich A. , initbeM>ndere : ...da» ailts
kh (irich UicbciiULl ... Vergleiche aucb dii' t)«ji Ik-rger und Hofler mit-
fRtihrn Sttlckü au» Pr mit Duck« Text (A.). Die Wicnir Hs beginnt
|ihgeg«a: U»^ Tachl an wie das Concilium g«lait ist worden. . .al« da«
•Ulieb erb«r lüt von grtUtcbtnutn wv^^u xtt >am«ii babcu bt^fraffet — also
^drli K. — >) "Wie Bück ptax. rii-hiig abgeführt hat, Ist die Fausuug il
'K., W i eine jüngere ubenu-b^ilcndc Kcilaktion der Chronik. Man sehe
tii HAoptvenchiedfuiioitifu der Text« bei Bück iiacb. — *) leb k«nn«
liaK Petersburger Hs. nur ans der Yernncntlir-hung; Concilium Constao-
^tsmt 1414 — 141H (nach dem Original beim Fürsten Gagarin in rasstscbier,
friBsOsiBcber and deuuclicr S|iracbe) herausgeReben von der kaJMrl.
I trchJUilog. Geaellächafl (St. Petersburg Is7& u.) t^ipsig, Vou 188&
IMtockr. f. Gmc*. 4. Ot^rrb. K. V. U. ). 29
454 EantzBch.
mit lateinischen Bemerkungen enthält, darf nadi eingehmdef
Vergleichung der Bilder der Fassung U zugeordnet verdo.
Zur Begründung dessen und zur weitem Stütze der Sonde
rung eben der Bilderkreise beider Fassungen von einander
stellen wir folgende Besonderheiten zusammen:
2*) Pr. A. deuten hinter der Bank, auf der Papst und
König sitzen, den Versammlungsraum an, K., W., Pt. nicliL
Diese drei Hss. bezeichnen dagegen die weltlichen Herren t«
dem König näher durch Wappen zu ihren Füraen. Sodau
bringen sie hinter dem König einige weltliche Fürsten nut
Beichsinsignien. EndUch haben sie die Worte des Gespiichi
zwischen den zwei Hauptpersonen auf dem Bild selbst Te^
zeichnet. Die letzten drei Eigenheiten der zweiten Klasse
fehlen Pr. und A.
15. 18 Pr. und A. haben keinerlei genauere Angabe des
Raums. K., W., Pt. hübsch gezeichnetes Chorgestühl uri
dergleichen.
24—26 Pr., Ä. verzichten auf die Darstellung des Be-
fektoriums bei den Barfüssem von innen, während K., %
Pt. einen gut und gross gezeichneten Saal mit flacher Deckt
geben.
27 ist die Anordnung eine durchaus verschiedene. Pr., A.
geben auf zwölf Seiten die Prozession von 1. nach r. Ke
Darstellungen beginnen also mit den letzten Personen dei
Zuges, den Frauen. Umgekehrt eröffnen K., W., Pt dl»
Bilder des grossen „crützgangs", der von r. nach 1. uns ent-
gegenkommt, mit den Schulkindern. Aber auch die weitoe
Einteilung ist verschieden : die erstgenannten Hss. geben ^
Scharen perspektivisch gesehen, eng gedrängt, je eine Grupp«
auf einer Seite. In K., W., Pt. dagegen sind die einzehia
Seiten quer in zwei bis vier Spalten geteilt, in denen Ä
Teilnehmer einzeln oder paarweise (nach dem Text) auf-
ziehen.
29—31 nehmen in Pr., A. eine ganze, in K., W., Pt nur
eine halbe Seite ein.
33 stellen Pr., A. die Scene so dar: Hieronymus wird (n»
Hinrichtung) hinausgeführt. In K., W., Pt steht er bereits
') Diese Zahlen beziehen sich auf die Nummern der DarsteUanftt
im vergleichenden Bilderverzeichnis Anlage II.
Die Haiubehrüten des Ulcicb RjcIiodUI
455
if der RichUtätte, vod zwei Knechten gehalten, während da-
jben der IloUstoss bereitet und angezündet wird. Audi die
opfbedeckUQg des Unglücklichen ist in Pr. , &. eine andere,
s in K-, W., PL
Die Belchnungen — bes. 44flf. — sind in Pr.» A. durcb-
^bend anders geordnet als in K., W., Pt, wo sie »ch stets
Ur einer niederen Brüstung abspielen.
4S Gflgwstäode des Tribute in Pr^ A. Eier und Hahnen,
I K., W., Pt. Fische. Pfauen, Kaninchen.
62 teilen ?r. , A. auch das Wappen des segnenden Patri-
rebea mit, K., W.. Pt. nicht.
Die Konklave bilder — 55 ff. — zeigen allerlei Verschieden'
eitcn. vor allem in der Zeichnung der Architektur.
ßl fehlt Pr., A. die Schilderung der Strasse, welche K.,
V. auszeichnet.
62. 63 haben K.. W. sorgsam ausgeführte Innenräume vor
•f., Ä. voraus.
67 steht in Pr., A. der König vor den Jaden, in K., W.
phl er neben dem Papst her. Hier wie 66 ist in diesen Hss-
ie Stras-s« viel umst.^ndlichcr dargestellt als in Pr., .\.
75 fehlt Pr., A. wieder diu Angabc des Innenraumes.
Ich denke, diese Unterschiede genügen, um die Verscliiedeo'
cit beider Fassungen auch in den Bildern zu zeigen. Nun
|t die Frage: kann etwa eine Fassung von der andern ab-
Ingig sein? Kauu, genauer gesagt, die gemeinsame Vorlage
iner Fassung von irgend einer Us. der andern Klasse ab-
eschriohen oder abgezeichnet sein?
Diese Frage zu beantwurteu , müssen wir zuvor die Uss.
|dor einzelnen Fassung darauf bin prüfen, ob sie unter sich
uabbüngig sind, oder ob etwa eine von der andern abgeleitet
lt. Nach dem Ergebnis dieser Untersuchung ricliLet sich die
estimmtere Fragestellung in der oben angeregten Erörterung.
Für die erste Klasaf ist das Textverhültuis bald gefunden:
*r. ou«) .\, s(t'llr*n einander ncbengcordnele Abschriftvn einer
ptteo) Fassung dar. A. kann nicht von Pr. abhängen. Das
cvciat diu ganze Einrichtung der Ils. Wie aus A. klar ber-
orgebt *), umerbracbeu die Bilder auch in der Vorlage von
*) Slehv Bück, Vorralc Ahsau 3 u. S. 19, Amn. 4. Cbriicens ut
l^piil Miner Auardnung nickt tiinnul konseqaent: wilmoul die Kar*
■ 29*
4ft» K.uu>.ch.
IT.-A. den Text (wie in der Fassung H). Pr. hat
alle Bilder hinter dem Text vereinigt und enthält toib u
betreffender Stelle nur einen Verweis auf das Blatt, wo iu
zagchörige Bild hinten zu finden sei Pr. ist dadurcli ik
freiere Bearbeitung der Vorlage gekennzeichnet, dass alle &
in A. ttberflÜBKigerweise stehen gebliebenen Bemerkongeo, dii
eigentlich zu Bildern gehören, in Pr. weggeblieben sind. Si
folgt auf: der vider ioDe ist (fol. 2 b. = Bock S. 16 aota)
sofort; die fürsteo. ab st dick, aof: Also sand unsser hailipt
Tat«r ... sin otsroster üt (.Bock S. 19) unmittelbar die ^
»che Bulte. Vgl. B«k & l% Anm. 4. ü. a. f. AberinA
eigentliche TeimräKea snd geuog T<»faandea, die föraMi
beaxn«. *4« «aäc^oe »i« Vorlage näher stehendes Tot
A.'s g^««i*«r Pr- ^««A™- S» wird A_ die WiederiHtug,
die Badi ^. *^ Aiat. * ?*£t acter in der Voria» gefoda
haben.') Hts^^aeo^Tr^cuMk aber äea Salz mda.t.s.%
Umgekehrt läast jedwifc ä«r Tfes amä. aichi 2a.Pr.1ltm
A. abhangic «ijwaeheii : Ave TOBieäiiflHBie R>ianriTmF (Bii
<; 4y ^ .Ann.. 1 ba- v. IT- mim -bbsi aaigguTat «kil
. T»,,,.;- - ■^. •T"'- I. h«t Pr. ritansr SamBiac. Mi
,^ ^ ., «.. ■if^J^iint Pr. zu der von Bocx «nqritUeia
s....;kuugf'ii i-fv- ,inn T^x; .soiin^^ ;ii
■i.-'.orau. Lm.ic rv- 1,. 7- iure- «w i:iiiH
■ -. .a Fü«:>en d.'> i ".v.r. . ,,, y^,^r i^
.. c ..au6wapi>eu de:: h:5;:.,-=s.i ^ ■,•■■:. i^^ ^
:( .vsso.- cut.-,prefheDd. ;,jv :■:. .,,, j„„^ ^^ j,^j^
.sofua vaJer mit der Auf..'.:..;: , :;-..,nh,nr.^-- zui^
lihiitA. um dai Sakraaifn: S:.,;; . ,,-: 1 ..^.-^-tluiu: «b
.:-!iu^s Iture), Pr. i;ar v^ber. ^i.iii.!-i!Si-.i„iätV.ea
:.5m stiuimt die rm5.clirh:.kL.,£ ,u> K:,uitäoä- n i
n.r.,U'iiwappeii hinleu iTu^ucbeEEDn i:,: i.; v„ „ ..,Uoi wad^- Hä. rai
Uli Text. .U, auch tin BÜd üEUrVn.-i.: .-losr-t. i„; ; -
') Wfil eher darf man der Fr^cir:.^ ^^ »'.u-viu>nnicci^ ZEUiBeD. sA
Kuck S. 2a, 5. -15, 4. iü. 1. Im. 2 u i... „i. .uu».J.n.«r., .las, ein KhsA»
l>«- verändernd auM freien Siöctea ir»dß-h(i)K.. \pi, Bu(.t 5 ^
Di» [lMd«cbrift«n de» CIrich RicheaUl
457
Fiuu Text, als in Pr. Der Text safit auädrücklicfa, die
an BeicD so eng neben einander gestellt gewesen, „clasK
"mocht aio lianii dadurch bieten". Diese Beschreibung
nsst sehr wohl auf die Schranken iu A., aber nicht auf den
»ckeren Zaun in Pr.
Noch schUgoniier sind die Belege für das ningekohrte Ver-
UUu8: Pr.'s I^ilderkreis kanu auch nicht von A. sich herleiten:
2. Iß. 35. 39. 52. 64. 67. 71 hat Pr die Architektur ein-
ebcnder wiedergegeben als A.
l'j. 2d hat Pr. zwei Wappen (die auch noch durch eine
bdere Hü. :>. S. 463 ab der Vorlage angehürig gesichert werden)
»r A. voraus.
27 hat A. in der Darstellung des Kfinigs vier andere
VappcD als Pr., das seinerseits mit Fassung n (R.) über-
tostiromt. Auf den folgenden Seiten der Prozession hat Pr.
kberall ausgefülirte. A. meist leere Wappenschi] dclien.
Aach 45 hat l'r. eiu au.sgeiualteti. A. ein leer gebliebenes
lanner. Ebenda sind die zwei Kurfürsten mit den Insignien
HKwei beliebige Man ner mit ganz abweichenden Kopfbedeckungen
rerwandell in A.
43 hat Pr. wieder ein Wappen vor A. voraus.
In der Schilderung des Kaufhauses (Konklave) stimmt Fr.
Dehrfach mit der Fassuug II Überein. U. s. f.
N'ach alledem können wir nur ansetzen:
Pr. A.
Etwas schwieriger ist es. die drei üss. der zweiten Fassung
in ortlnen.
Zondchst kann Pt. nicht die Vorlage von K. oder W. ab-
[egcben haben, da es gar keinen Text enthält, ausser la-
«iuischen Bemerkungen zu den Bildern. Deren ausschliessliche
9etnicfatung würde übrigens zu demselben Krgebnis fUhrra.
jlnch wenn wir davon absehen, doss der Bilderkräis äugen-
Kheinlich gar nicht voltstiitidig ist, weisen allerlei Kleinigkeiten
hna( bin, dass K. und W. nicht Pt zur Vorlage hatten.
So hat Pt 40 ein leeres Banner, K. und W. reigen das richtige
Vappenschiid darin. (So hat 5 Pt. ein Wnpjien mit drei
[)ch.'«*nküpfeii, W. ein ganz anderes. K. gar keins). U. s. f.
Ferner kano weder K- noch Pt. von W. abhängig <iein:
40S' KaatsHh.
2 W. giaM den KOnig tarn £tte ciHnlkni ftr
ivUkKiid &., Ft iki — wie die Fumigl— arfräc
» K. bok richtig die bekumten agentSmlU
ilw Jutkadeusättlm im Konstanzer HOiiBtar, FL
tnb», «iyiEwd W. g«u charakteriose FMte- ds
Mgt (Aecb soBSk stiamt in dar ArdiitekbirX. vilt
II bt W. hat der BaUacfaintriger dv Sfimpn «ic
«H Imw» i« K» Pt eis aosgefUhites Wappn (=It.).
IT tx««t h«i K^ Pt. der vorderste Dieoer dn lab ■
dM IfitiiidM (= f^ssaag IX ^i ^- auf dem KopL
K. liaf, VT, a«r vier ausgeBahe Wappen.
A«f dn BelehM^sbOder» a. a UfL ist dieHdüivta
$th««i1«tt fttar der Krow di« Königs ia K., PL da M
<nitH««dw»d iiAtig«r als i> W. Ibeada (inid
stehm K^ Pt mehr im Fwifcfaitg nik dem Text, ma ii
die Beichsiasignien an Tersdüedene Kiulüiateu -raldm,^
W , das Scepter and Apfd in dar ffioid eines Fonla w
einigt.
Endlich kann aber auch K. mAt t& Twlage tm W. ite
Pt abgegeben haben:
5 K. hat zu Füssen des A^cs *bi kleines, ganz nnreii-
massiges, von der sonst im g^zzoL ä'^iiex üblichen Form ib-
weichendes Wappen mit nnklareir, BOi wie es scheint einei
Vi^'l'*. ui]^emalt. Offenbar ist üü SciLIti spater eingezeiebntt
W. dairesen hat einen längs ^e;eJ;ac. Schild, rechts ') o
Krem, links einen Erammstab. P:. r=:-il<:h zeigt drei Ochsn-
köpfe in dorn Schild i — F.. G. . 1*« Erilir^iüÄ des anffallenda
Vorhältnisses eotnehmen wir der H& •.>- ^nd dem ihr sdi
uabo sieheuJen Drucke von 1*53. «^rJ;i< ia mehrfacher Hii
sieht *1* gute <^;i«^IIen für die Hersielhiü^ äer Crechrift gelte
ditrfou. Hier ende: sich im Vericichni* »ief Teilnehmer da
Krhul l.iat. Abt voa Kiw^ixiingen. lol^ecles Wappen n
^Wh ; «n gwiertcrer SchUi im t-rsidr üaä Torten Feld di
^V*^^^>f:^. «v>hes W. übr^ens iu;j: A. im AnweseDda
WTKSohai* S- >>-■ it=i AM giebt. in £v«i:en und dritte
Fci^t d>c dwä CV-i»pak;-pfe \= Pt.. Pr.. G,l Ich meioe did
Die Hudachriflen dee TTlricb Rieheota].
439
»TÜnfflich habe auch vom das ausführliche Wappen ge-
iden. Die Abschriften vereinfachlen es dann, aber in ver-
lieUener Weise.
Vielleicht ist aber doch auch mit derMöijlichkeit zu rechnen,
ein sorgsamer Zeichner einmal oin Wappen, das ihm
^Wohlbekannt war, einfllhrte, wo die Vorlage iteins bot. Solchen
iken gegenüber sind folgende Beobactitangen auitöchlag-
-'bend: ciumal kann Pt. nicht von K. herstammen:
6a. fehlt in K. der voraufgeheude Büttel, den Pt mit
z&setuig I f^emcinsani hat
55 führt in K. keine ThUre oberhalb der Treppe onter
Scbutsdach ins Kaufhaus. ?t. hat ditae — gaoz not-
r^ndigc — Thür Obereinstimmend mit Fassung I.
Etiensowenig kann K. die Vorlage von W. gewesen sein:
Die Darstellungen 10, 51, 74 sowie die zweite Darstellung
ii Kerzen Verteilung (foL 91b.). die W. (allerdings allein)
Lt, fehlen in K. Aber W. hat auch Bild 73 mit der Fassung I
D. vor K. voraus.
Die Darstellungen 13, 21 nehmen in W. wie in der Fas-
ig I mehr Raum ein, als in K.: der Schreiber von W. hatte
auch grössere Bilder vor sich , als er soviel Raum aus-
irle.
Für die Darstellung 22, welche W. mit der Fassung I. and
I. teilt, führen K. und Pt. abweichend die Darstellung 23 ein.
41 hat W. 2, K. 1 Banner.
48. 49 sind in W. zweimal, das zweite ^lal abweichend,
irgestellt. K. hietet zur \ervfirrung gar keinen Aulass. Wohl
)r sehen wir ans der Vei'^leicbuug von A. und K., dass in
Urschrift ') und wohl auch nocli in mehr als einer Ab-
■chrift nicht altes glatt war: die beiden Fassungen weichen
äben hier iu der Anordiiuiig von einander ab. Darnach
lammt W. von einer Hs. her, die noch nicht allen Anlass zum
Irrtum beseitigt hatte. Dazu passt, dass die zweite Ungarn-
selcbnung in W. (fol. 109 b.) deutlich an das Bild in A. an-
[kliagt: Zalil der Belehnten, Gegenstand des Tributs stimmen
lud
tlso
t) Es iäl wichtis, sich iomier den Charakter der Urschrift vor Augen
tu bi>lt«o, wie ihn Etuck S. 8 bi^whreibt. Alle Hus. bftbcn 'NVIecler-
kolangt« aud Lücken, was nar auf deo gar dicht geglfittcteii Text der
Crrorlitge. der Birh mehr oder weniger Terbewert oder verscblimniert
, allen Abschriften mitteilte, zordckgcfilbrt worden kAon.
460 Kautzsch.
überein. Das Bild auf 110a. dagegen ist sicher nicht eine
BelehnuQg der Französin , sondern die Illastration zum leA
der Fassung I. (Bück S. 109 die zwei letzten Zeilen und Anm.
5 dazu), der seinerseits in A. nicht illustriert ist. Umgekehrt
ist die Darstellung der Belehnung jener närrischen Fraozösiii
in A. ohne Text *)
73 hat W. vor K. voraus, ein Bild, das durch die Fassung L
und den Druck') für die Vorlage gesichert wird.
Endlich lässt sich noch folgende Erwägung zu Gunsten
dieser Aufstellung anführen: auf fol. 83h. hat der Schreiber
von W. eine halbe Seite freigelassen, der Raum ist von einem
Rahmen eingefasst wie für ein Bild. E. enthält an ent*
sprechender Stelle keinerlei Darstellung. Wohl aber lässt
sich die Lücke aus der Ürvorlage erklären. Die enthielt, wie
Fassung 1 bezeugt, vor der Degradierung des Huss auch seine
Verhaftung im Bilde. Wenn nun etwa in der näheren gfr
meinsamen Vorlage von K., W., Pt. dieses Bild der Verhaftung
zwar beabsichtigt, aber nicht ausgeführt worden war, so konnte
') In Ä.' hat namentlich der Zeichner Verwirrung angerichtet: er
brachte das Bild der Ungambelehnung zu früh, so dass es lange vor ikr
Erwähnung des Vorgangs im Text erscheint. Dann an der freien Stellt,
die der Schreiter für die Ungambelehnung gelassen hat, lässt der Zeichner
die Darstelhing der Belebnung jener närrischen Französin folgen Und
da, wo der Schreiber von AUi (Bück S. 109 unten) berichtet und *af
das zugehörige Bild hingewiesen hat, ist eine Seite frei geblieben. W«m
wir den Text, diese Verwirrung und die beiden einander ähnlichen Du-
Stellungen in W. beachten, kommen wir auf die Vermutung, dass in der
Urschrift wohl zweimal von der Ungambelehnung die Rede war. rielleicht
selbst zweimal mit einem Bild, dasa aber nicht ilie Belehnung der närri-
schen Französin wiederholt vorkam, sondern nächst dieser ein Vorging
erzählt wurde, dessen Darstellung ähnlich ausfallen musste und so dif
meisten Abschreiber und Abzeichner zu dem Glauben verleitete, es sei
auch die Belchnung der Französin wiederholt. So ist denn allermeist
das zweite Bild ausgefallen. In der Urschrift aber war „alü mit dem
ars", eine gewiss jedem Konstanzer wohlbekannte unglückliche Persönhch-
keit, der der König eines Tags die Hand bot, sicherlich nicht mit der
irrsinnigen französischen Fürstin identisch, fiir die ihr Hofmeister .em-
pfieng". W. ist die einzige Handschrift, die in den Bildern den Stand
der Urschrift zeigt : „alli mit dem ars' ist in erschreckender Kalur^ahr-
heit konterfeit und ganz und gar verschieden von der Französin. l>»ss
diei Bild nicht aus einer irrigen Wiederholung von 49 in K. geflossen
sein kann, leuchtet ohne weiteres ein. — ') Über den Wert des Drucks
Ton 1483 für die Herstellnng des Bilderkreises der Urschrift vgl. S. 4frS.
Di« HudKhrift«] des Ulrich Kicheotal.
461
sehr wohl <)cr Schreiber von W. diese Lücke cb^Dfalls aus-
*p«pen . der Zeichner aber sie mit dem nächstfolseiKlen Bild
leo. So blieh hinter den Bildern zur Itussgeschichte eine
L.-ii,>.<\ eben die LUcke iiuf fol. ä3b. In K. dagegen hat der
Schrfiber jene Lücke der Vorlage nicht beachtet und erst
xam nflchsteo wirklich Torhaadenen Bild wieder Baum ge-
il. Bei dieser Aurfassunp! erklart sich mindesten:« recht
^ranun in Vi. zu dem panz gleichgiUig<'n fiildc: fjiie
wird in den Bhcin geschafft" ein ganze Seite zur Ver-
stand, während zur eigentlichen llinriciitungssccne nur
halbe Seite frei war: nach der Vorlage kam das letztere,
tigere Bild auf die volle Seite und jenes Schlussbild io
nuD Übrig geblicbi'nc kleinere Lücke.
Aber sei dem wie ihm wolle, die oben angeführten Punkte
iHgen, zu zeigen, dass K. auch für W. nicht Vorlage ge-
sein kann. Darnach steht fest, dass keine der drei
K.. W., Pt. von einer andern derselben Gruppe in ge-
ler Linie abhäniiig sein kann.
Dagegen bleibt, noch die Möglichkeit, dass zwei von ihnen
r sich engpr verwandt sind, als ihrerseits mit der dritten,
diese Mo^^lichkoit trifft in Bezug auf K. und Pt. gewiss
NiL-ht nnr in so und so vielen Einzelheiten der Schilde-
Bg slimraen die Iwidcn Hss. gegenülwr W. fiberein: si(; teilen
■ach Veründerunf^en der Vorlage gegenüber allen anderen Hss.
otit einander: so haben sie gemeinsam statt der Darstellung
22 die Darstellung 23 eingeführt. Jetzt dürfen wir nach alle-
ren das Verhältnis der drei Hss. zu einander so darstellen:
Pt w
N»n zurück zu der oben aufgeworfenen Frage, die wir
hier bestimmter in der Form wiederholen: kann y- von Pr.
•der A., %. von K.. Pt. oder W. abhängig seinV Die Doppel-
bvgc nuas verneint werden.
462 EautzBch.
I) Pr., A. haben eine ganze Reihe Bilder nicht, welche ;.
enthalten haben muss, da sie K., W., Pt. gemeinsam sind.
Weder Pr. noch A. bat die Wappen, die Insignienträg«
hinter dem König, die Schriftzeilen auf Bild 2, die y. aas-
zeichneten.
Weiter hat der Zeichner von y. die StrassenschilderoDg,
die ausgeführten Innenräume nicht frei erfunden, sondern der
Vorlage entnommen, wie uns 6. lehren wird. Pr., A. haben
in dieser Richtung übrigens in sehr Terschiedenem Msss
(&. 0. S. 457) die Vorlage gekürzt U- s. f.
II) Es ist schon undenkbar, dass der Schreiber von x. ans
der allgemeinen Fassung des Textes der Klasse II. überall die
persönliche „ich Ulrich Richental" gemacht hatte.
Die Betrachtung der Bilder führt zu demselben Ergebnis:
Von K. oder Pt. kann x. nicht hergeleitet werden, weil z. B.
im Bild 6 b. in jenen Hss. Verwirrung unter den Wappen
herrscht K. und Pt. zeichnen nämlich nur den einen da
beiden Konstanzer, die das Ross des Papstes führten. Da-
durch wird ein Wappen der Vorlage frei. Dieses Wappen
setzen die beiden Hss. ganz unverständigerweise auf die Decke
des Pferdes, das den Papst trägt. A. und Pr., also auch x-,
haben dagegen richtig die beiden geleitenden Konstanzer je
mit ihrem Wappen.
Von K. oder W. kann x. nicht abstammen, da diese Hss.
gemeinsam auf den Text (Huck S. 130): „enpfiengen pfründen
das tet er e er von Costentz kam zu XV malen als hie ge-
malt ist" nicht die zugehörigen Bilder folgen lassen, sondern
zehn Seiten mit Wappenschildern, und dann im Text fort-
fahren, während Pr,, A. die dort fehlenden Bilder an gehöriger
Stelle aufweisen. Endlich geben Pr. und A. beide, also nach x..
auf den Bildern 15, 27, 52, 66, 67, 75 und sonst zahlreiche
Wappenschilder, die K., W., Pt. entweder gar nicht oder un-
ausgemalt entbalten.
Es bleibt nur die Möglichkeit: wir haben in x. und y.
zwei von einander unabhängige Abschriften einer gemein-
samen Vorlage. Denn daran ist doch nicht zu denken, dass
Richental selbst sein Werk in zwei ganz verschiedenen Fas-
sungen hinterlassen hätte: viel zu stark sind die Fäden, die
hin und her laufen zwischen den einzelnen Hss. Es bleibt
also durchaus bei dem Ergebnis, das Bück für die zwei Hss.
Di« BsadtchriAai iln Ulricb KicbeDtal. 4^3
[uad K. gefoudeu bat und das wir hier ftaf x. nnd y. an-
i: y. stellt eine jünscrc Bearbeitaog derselben Urschrift
f, deren getreuere Abschrift x. bildete.
IOass dies Werturteil keineswegs den Bilderkreia tritft,
wir sofort zu erörtern, wenn wir uns der letzten ein-
lichen Dil derb audschrift des 15. Jahrhunderts G. zuwenden.
Text dieser Hs- ist ein Auszug aus einer Fassung, die
mit dem Wortlaut weder von x- noch von y. völlig deckte.
ät der persönliche Charakter der Urschrift bald vor-
iU bald beibehalten. So stimmt /.. R. in der Stelle liuck
l, Aun. 1—3 der Text G.s mit K. überein. S. 138
BD schlichst sich 0. zn Eingang des neuen Absatzes
ir an A. an und lautet: Och ist ze wyssend dsz der Krtz*
>ff kyvioneasis luess bet und sin priester in dem bu.ss
der auDuen und dem graut, was Ulrichs im llolu
S. 47, 6), und was die mess also als dann ich Ulrich
Richeotal das selb sach u. s. f. Dnsa aber G- nicht etwa
j^e Bearlreitung ist, welche beide Fassungen x. und y. neben
ler benutzte, sondern viehnebr ein Auszug aus einer
die mehr enthielt als jene beiden, das soll aus dorn
ten Stück hervorgehen , das Ich unten mitteile in Anlage I
\9* Der Inhalt der Vorlage ist Überall gekürzt und in
le kleine Ah^dtnitte zerlegt.
Wenn der Text auf ein« sehr gute Abschrift des Origioab
Ickwics, so mllssen auch die Bilder mehr enthalten als
nnd j. Jedes Tür sich genommen. Das ist wirklich der
2 stimmt G. in allen Kiuzelheiten zur Fassung IL (K.,
f Vt) s. 0. S. 454. Aber es deutet einen eben solchen
hinler der Bank an, wie Tr.. A.
15 scblii-Sät sich G. ebcuäo genau y. an, Etimtut sogar in
Zeichnung des Kirchenrauma mehr mitK. Qberein als Pt.
bcr es fehlen auch nicht die beiden Wappen, welche sonst
rra allen }h». nur noch Pr. hat.
83 Hteronymus wird dargestellt nicht auf dem Weg zur
hi5tntie. sondern dort angelangt, neben den Ueokem, die
Scheiter liaufe II aufüchichteo, von zwei Stadtknechten ge-
ten. Ist so auch die Scene dieselbe wie in der Fassung 11^
bat der Ketzer docli nicht die abenteuerlichi* Kopfbedeckung
rFaasung, sondern die bekannte Ketu^rinful der Fassung 1.
464 Kautzsch.
mit der Aufschrift Erisearcha. Auch das bayrische Banner
teilt G. mit Pr. gegenüber K.
Endlich geht die Überlegenheit G.'s auch aus der nngemäs
hohen Zahl der Wappen hervor: G. enthält über 1000 Schilder
gegen z. B. 835 in A. und noch weniger in K., W. u. s. f.
Nur die Lückenhaftigkeit des Bilderkreises in G. hindert,
mittelst dieser Hs. den Bildern des Originals ganz nahe zn
kommen. Da die Technik der Bilder G.'s die denkbar flüch-
tigste und roheste ist, so ist nicht daran zu zweifeln, dass
die Bilder G.'s thunlichst getreue Eopieen einer guten Vorlage
darstellen. Derselbe Zeichner, der G. illustrierte, hat sich in
den Bildern Pr.'s eben so getreu an eine andere Vorlage ge-
halten. Ich führe das hier nur an, um auch aus der Be-
trachtung der Bilder heraus den Gedanken abzulehnen, G.
könnte aus x. und y. sorgsam zusammengestellt sein. Darui
ist nicht zu denken. Vielmehr ist G. von einer Vorlage her-
zuleiten, die der Fassung U., y. nahe stand, aber mehr enthielt
als diese. G. kürzt nicht stets die Räumlichkeit ab, wie Pr.,
A.: auch das einzige Bild zur Griechenmesse ist eher mitK.
als mit Pr., A. verwandt. Darum ist G.'s Vorlage, die wir r.
nennen wollen, wohl lieber zwischen die Urschrift und y. ein-
zuschalten, als zwischen jene und x. Ob r. aber schon mit
der Äbstreifung des Persönlichen begonnen hatte, oder ob
dies erst der kürzende Bearbeiter r.'s that, ist nicht wohl zu
entscheiden.
Somit würde sich denn der Stammbaum der genannten
sechs Hss. so darstellen:
Pr A G W K Pt
Nur ganz nebenbei will ich bemerken, dass wir für das
einstige Vorbandensein einer Hs. r. einen ganz bestimmtes
Beweis in den neueren Abschriften der Konzilschronik ia
Die Uanilgchriftai des Ulrich Richtnul.
465
ilfenbittiel und Stuttgart') besitzen. Die Hanilschrift in
rolfenbüttel, die so lacßt! in der Richcnt&l-Lttteralur litrrum-
spukt hat, ist namltcb keineswegs eine Absclirift des Wiener
idex, was sclioii Herder *) in Krage yesteJIt hat und ich he-
stiniiut vernelnpn kann *J, sondern geht auf eine Itearbeitung
der Urschrift HichenuU durch Gebhart Dacher, von dem noch
mehr la sagen sein wird, zurück. Die Bearbeitung verwischte
den peräonlicbei) Charakter Illricli Kicbentals mir teilweise
(vgl. Berger, Johannes Hus und Kiinig SigmuDil S. 216). Die
vielfaeli stehen t^öbliebenen „ich" hüben dann im Verein mit
der Unterschrift „Gebhart Diicher'' zu der .Annahme gefiihrt,
d&ss dieser Mann der Verfasser einer selbständigen Koiuils-
chronik sei u. s. f. Wenn wir nun beachten, dass die Wolfca-
büttcler Abschrift in dem Sttlck, das B4.^rger ii. 221 ff. mitteilt,
sich mit dem au» ruh r liehen Bericht, den G. gicbt, gänzlich
rkt, so ist kein Zweifel, da^-s die mehrgeaanote Abschrift
Wolfenbutte], sei es auch durch mehrere ^Cwischenstufea,
auf r. zuriickgeht. Die Absciinft in Stuttgart stimmt mit der
genaunten in Pajiier, Schrift, Format, Inhalt fast völlig tiber-
eiö. Beide sind, wenn iiuiin'r neuem Datums, für eine et-
waige Herstellung eines cenaueti Texte-s keineswegs wertlos.
Flir die Herstellung des ßiIdt;rkreLses sind sie dagegen, weil
ohne jede Dürstellung oder Wappen, völlig ohne Belang.
Fast ebenso steht es mit zwei weiteren Hss., die ebenfalls
(wie G.) den Aufzug auä r. enthalten: eine zweite Hs. in
Stuttgart und eine Hs. der Stifts bibliothek in St. Gallen. In
der ersteren, auf die neuerdings zuerst Ruppert. hingewiesen
bat, finden sich wenigstens Wappen. Der Raum für Bilder
ist aufgespart , aber nur ein (ziemlich wertloses) StUck ist
ausgeführt. In tier St. Galler Hs. sind Darstellungen augcu-
sclieinlich gar nicht beabsichtigt gewesen.
E-s bleibt uüs nur noch die Hs. E. zu besprechen.
■ Der Text dieses Kodex ist elo merkwürdig zusammen-
gesetzter. Die Hs. (s. 0. S. 451) folyl anfangs einem Gliede
der Fassung II, wechselt dann mehrfach zwischen beiden Be-
*) iE«!- Uamlbibiiothek Tbcol. fbl. 70, Bd. 37. — *> Berger. Jo.
Hns lind Konig Higramiil. Aiignburg X871. S. 21Ö. — ') Die Al>-
•chrift tieginnt: Oblmri Dächer yod CoBtenU hnt diifses tatitameu-
cimebeii In W. bsb« ich Iia<Ui«r« Kmdpo nirgends gerunden.
^MKAnebeii In
466 Eaatzsch.
daktionen, um von fol. 106 an den eben besprochenen Aosnig
viederzugeben. Hier stimmt E. bisweilen wörtlich mit G.
überein. Das genauere Textverhältnis zwischen diesen bräden
Hss. festzustellen, lag um so weniger in meiner Aoi^abe, als
sich Bilder in diesem Teile E.'s nicht mehr finden.
Bilder wurden überhaupt nur bis fol. 42 in die ausgespartes
Lücken gesetzt. Da der ganze erste Teil, dem sie angehören,
Sich auf das genaueste einer E. nahestehenden Vorlage u-
Bchloss, so genau, dass die Verteilung des Textes auf die
einzelnen Seiten in beiden Hss. auf den Buchstaben übereis*
stimmt, so verstehen wir, dass auch die vom Schreiber g^
lassenen Lücken völlig den Bildern E.'s entsprechen. (Von
fol. 71 ab stimmt dann wie der Text auch die äussere RatUD-
Verteilung nicht mehr ganz zu K.) Der Zeichner aber, de,
wie erwähnt, nur die ersten Blätter illustrierte, hat keinei*
wegs auch eine E. ähnliche Vorlage benützt, vielmehr eine
andere, die der Fassung II näher stand:
2 hat E. zwar keine ausführliche Architektur hinter der
Bank, aber, wie Überhaupt in allen Bildern, auch keine Wi^
pen. Der Eönig ist abweichend von allen andern Hss. DB-
bärtig dargestellt. Die Gruppen sind ganz frei verändert
Die Gespräche stehen übrigens auf der Darstellung seibat *)
4 ist vorhanden: y. und G. beweisen, dass das Bild der
Urschrift angehörte.
Zu den Bildera 6 a. — c. waren vier Seiten freigelassen.
Der Zeichner fand aber in seiner Vorlage (A. entsprechend)
nur drei Seiten Darstellungen. So blieb die vierte Seite (fol.
15 b.) leer.
7 findet sich vor. Wieder lehrt die Übereinstimmung vod
D- (s. u. S. 469) und y., dass das Bild auch in der Urschrift
stand.
Für 8 dagegen ist nur der Rahmea vorhanden: diese Dar-
stellung ist nur y. eigen.
In der Vorlage des Schreibers folgte das Bild der Sitzung
im Münster. Der Schreiber liess also zwei Seiten leer. Die
Vorlage des Zeichners aber enthielt jenes Doppelbild nicht
') Das beweist darum nicht gegen die Annalime einer Zeichnerror-
lage zwischen q. und z., weil mindestena x. die Gespräche auf dem Bilde
selbst in seiner Vorlage fand, wo nicht ebenfalls noch beibehielt. S. Back
S. i a. 19 zu A.
[He flämisch rift«D dfl& Dlrich Rirheotal.
hr. «ondern br&cht« sofort oacU dem Streit um das Boss
dl« Schilderung der Fleischbänke (vgl. A.)- Also bat der
ätthaer voo £. dea hier geboieneD Raum mit Darstelluogea
des Fletsch Verkaufs ausgefüllt.
£3 folgte Öb4'reinstinimcnd io beiden Vorlagen die Schilde-
nug der Eiuholung des Konigäpaars und der festlichou Messe,
bei der der König luioistnerte. Auch E. briugt üemnach die
betreffenden Bilder an dieser Stelle.
Ebenso die Darstellung der Bäcker. Jetzt aber brachte
äie Schreibverlage auf drei Seiten die Fleischbänke Der
Schreiber von E Hess also getreulich nach den Worten:
iCiid ist diss der mctzgi gemätd, wie man flaisch UMwag
lod wildpriitt' drei Seiten frei. Der Zeichner aber setzte
lonz unbekümmert die Bilder zur Kanonisation der heil. Bri-
;ittet welche er in seiner Vorlage an dieser Stelle fand, hier
ia. Und weil diese Bilder eigentlich nur zwei Seiten in An-
L|fruch nehmen, so zog er das zweite auf zwei Seiten aus ein-
mder , indem er den Sängern eine besondere Darstellung
vidmete und dem Payist und den Schwörenden die dritte. Iq-
uJtlich stimmt die Schilderung mehr zu A. als zu y.: Ver-
gebt auf die Architektur. Es folgte nach der Schreibervor-
■ge die Kanonisation der Brigitte, die Kerzenweihe und
Verteilung auf zusammen fUuf Seiten. Der Zeichner fuhr
tacb seiner Vorlage fort, dehnte die Kerzcowcihe auf drei,
Ue Kerzenrerteilnng auf zwei Seiten aus und fällte auch so
ll nmf Seiten.
HDie Weihe der Bösen für den König durch dea Papst,
Bb Überreichung konnte nun der Zeichner an der dafür be-
ftuniatcn Stelle einreihen. Da aber entweder seine Vorlage
lie zwei folgenden Bilder (Segen des Papstes) nicht enthiel^
(der er sie aus irgend einem Grunde nicht zeicImcLe, su standen
hm wieder vier Seiten fiir zwei Bilder zur Verfügung. Er
Ichoto daher den Umritt des Königs Über drei Seiten aus
,nd brachte auf der vierten die Aufstellung der Rosen auf
£in AlUr. Für dies Bild hatte der Schreiber etwas weiter
fiten etwa ein Drittel einer Seite ausgespart (= K.}< Diesen
liesB der Zeichner leer.
fScfaen hier htiren überhaupt die Bilder Tüllig auf. Der
In'ullch frei fiolnssene Raum ist mit allerlei Einlra-
von si)ilterer Uand lUägefOÜt worden.
468 Kaotzscb.
Auf eine Einreihang der Hs. £. in den Stammbaum ver-
zichteo wir angesichts dieser Verbältnisse. Der Btlderkreii
weist meines Erachtens auf eine Vorlage hin, die zwischen
q und X. stehen mag. Er ist aber der jüngste und freieste
der erhaltenen. Es wird unten noch mehr über ihn zu sages
sein.
Anhangsweise mag hier eine kurze Bemerkung über die
drei Druckausgaben der Eonzilschronik Stelle finden. Zun
ersten Male gedruckt wurde das Werk 1483 bei Anton Sofj
in Augsburg. 0
Dass diesem Druck eine Hs. des Gebhart Dacher n
Grunde gelegt wurde, ist wiederholt ausgesprochen worden.
Wir können aber noch mehr sagen: es muss eine Hs. ge-
wesen sein, die G. auf das allerengste verwandt war, d. h.
also eine kürzende Bearbeitung von r. Wie nahe der Drad
der Hs. G. steht, zeigt sich schon ganz äusserlich: auch er
ist zweispalttig angelegt. Der Text der Inkunabel beginnt
fol. 2 a. mit einer Zusammenstellung aller Besucher des Konzils
nach ihrer Ankunft in Konstanz (vgl. Bück S. 82 ff.), fol. 10a.
folgt die ausführliche Beschreibung der Prozessionsordnung,
fol. IIa. deutsche Übersetsung des lateinischen Stücks, das
in K, und E. die Chronik eröffnet: "0
D.
In alles erdtricti ist ausgangen
E.
In omnem terram exivit sonos
ir hal und in die end des erdtreichs eorum et in fiues orbis teire ^erb»
eonim
Bcribit psaimo decimo octavo
u. 8. f.
Schluss: in omnem terrain exirit
nomen Consauciense et dirulgatum
est nomen ejus in universa terra.
der weite ire wort
ist gescliryben in dem XVIII
psalmen u. s. f.
Schluss: In alles erdtreich ist ge-
gangen der nam Costentz und ge-
offenbaret ist yr nam in dem gantzen
erdtreich.
Es folgt in D. das Wappen von Konstanz von zwei Löwen
gehalten. Darunter links das Wappen Gebhart Dachers, r.
das seiner Frau.
fol. IIb. Hienach ist der anfang des conciliums ze Co-
stentz. Hie hebt an wye daz concilium gen costentz geleget
ist . . . als daz etlich erber leüt von gedächtnus wegen ze-
samen haben erfraget.
') Siehe Muth er, Buchillustration No. 174. Dort weitere NacfaweiBe.
~ ') Diese Übersetzung bat sicherlich auch in G. gestanden. Da aber
die Hs. vom verstümmelt ist, lässt sich der Nachweis nicht mehr flütrea.
Die HMtlachrificD des Vlrkb Rkhenul-
469
Zum Bevreis, wie cog G. und D. ziisamincDgchörei), ver-
leiche man Huss' Prozess und Hinriclitung. An der be-
iden Stelle heiftst es:
rflta mer van dem bnsaen Icwa
■lu e<t aUerlsUt« in bQdi von
Uuori
O.
wüt da tD« leMen von d«m hiu*
Ben so rindeit liiiuieu im b&ch un
cuLxvi) blau
od wirklich steht, wiibrond voi-n, wie von allem übrigen,
von der Huspgcschichle our ein Auszug gegebfu ist,
Ea diu ganze Krzähluug noch einmal in einer Fassung.
nelir enthält als A. und K. und nur mit der Woiren-
lyr Absi-hrift von r. genau übereinstimmt. Ich teile unten
>. 469 ein Stück aus diesem Bericht mit, das man mit dem
U>druck lier Wolfenlmtteler Hs-, den Berger S. 221 giebt,
vergleichen möge. G. und D. stimmen hier wie Überall, so-
ItaU ich uadii^epHlft habe, wörtlich überein.
Hj)ie Verwandtschaft ist überhaupt eine so enge, daas selbst
HtAnmutungen ftusQ. fol. 4Ga. und 47b. eich aof fol. !>6b.
m &8a. in D. wiederhntleu. Aber auch Wappen nud Bilder
H^mnien Qberriu»cliend zusammen. So bringt L>. auf foL
|^b./23a. ebenso wie G. an Stelle der Darstellung des Einzugs
B K^nigspaars die acht Wappen der Baldncbintntger. So
m (Uü Wappen Schwnrtzachs fol. 23 b. durchaus dasselbe wie
n G. fol. 13, abweichend von Pr. und A. (in K. und W.
I4ehl das Wappen gar nicht). So findet »ich an Stelle de«
Blldcii der i'-eüt.ittung Kardinal Ijindulfs von Bari fol. 35a.
[Uü Wappen dee Kardinals wie in G. fol. 23b. Ebenso an-
itau eines grösseren Bildes zweimal das Wappen des Erz-
bnchofs Ruprecht von Snlisbury fol. CHJa. und b. in D. =
bl. 39a. und b. in G. u, s. w.
Was die Bilder betrifft, so bei^nilgo ich mich damit, au»-
■hcn. dass nicht zwei andere Kss., selbst nicht K. und
-Jt-T K. uud Pt. 80 völlig in allen Einzelheiten der Dar-
btrltong übereinstimmen, wie G. und D. Der Rünsüer. der
fSr •lie Holzschnitte zeidinete, hat seine Vorlage ubeusu uHrm
kopiert, wie der i^eichoer O.'s. Wenn wir uns an das erinnern
w»-> S. 463 f. über G. gesagt wurde, so leuchtet eiii, welchen
Wert die HoUschnilte den Drucks von 1483 für die Herstel-
^Hries amprUntrltrhcn Bilder Kreises haben. Nnr D. ^ngt
H^B., daM auch der Auszug des P&pstcs aus Konstanz
ti^BTfcr C Btmtk. 4. Otwnli. ». T. CT. 1. 30
470 Kautssch.
ausführlich geschildert war (78), nur D. zeigt, dass das Bild 7
schon in der Urschrift stand, u. s. w. Bei dem engen äd-
schluss des Zeichners D. an seine Vorlage ist völlig aas>
geschlossen, dass er aus freien Stücken neue Bilder faiszih
^gte. Er giebt seine Quelle mit allen Zufälligkeiten der ¥f
haltung wieder.
Die beiden jüngeren Drucke: Augsburg, Steiner 1536 mJ
Frankfurt, Feyerabend (Paulus Reffeier) 1575 wiederholen nur
den ersten. Zu den Bildern sind wenige, gar nicht zur Sache
gehörige und ziemlich massige, neue Schnitte hinzugekonunn.
Es sei gestattet, hier ein paar Worte zur Rechtfertignng
dieser Bildervergleichung im philologischen Sinne nachzi-
trt^en.
Ausnahmslos haben wir Schlüsse auf das gegenseitige V«^
hältnis zweier Hss. nur aus solchen Verschiedenheiten gez<^a,
die ein Plus, sei es an Bildern, sei es an wesentlichen Zügfit,
innerhalb einer Darstellung auf einer Seite aufwiesen. Vor-
Aussetzung war also, dass neue Bilder und tiefer greifende Um-
gestaltungen der Komposition von den Zeichnern nicht beliebt
wurden. Dass diese Voraussetzung keine willkürliche ist,
lehren der Gang und die Ei^ebnisse der Untersuchung seitat
Nirgends sind wir in Widerspruch mit den Textverhältnisse»
geraten. Und die Möglichkeit einer solchen Bilderbetrachtung
spricht schon für ihre Statthaftigkeit. Man bedenke, wie nahe
verwandt sich die Bilderkreise aller Fassungen, bei noch so
vielen Verschiedenheiten im einzelnen , geblieben sind. Man
beachte, dass gerade die Hs. Pr,, die in der Gesamtanlage
sich der Urschrift freier gegenüber stellt, der zweiten FassuDg
im Bilderkreis näher kommt als A., ihre Schwesterhandschrift.
Und vor allem erwäge man das Verhältnis der Holzschnitte
zu den Federzeichnungen der Hss.: wenn die Bilder in D.
und etwa in K., die doch auf verschiedenen Wegen durch
Auge und Hand von mindestens je drei verschiedenen Zeichne™
gegangen sind, noch bis auf die Gesichtstypen und die Schnörkel
am Schreinwerk übereinstimmen, dann wird gewiss recht dent-
Dia Huidscluift«o da Ulricb RichenUl.
471
lieb, wie sich diese Zeichner zu ihrer Aufgabe stellten. Die
_Erkla.nmg dieser Krsdiuinung, zugk'ich t'ine üefL-re Uegründung
sres Verfahrens, liegt in der Entstehung der Hss.: K., W.
id E. sind nachweisbar, A. und IH. höchst wahrscheinlich
Werkstätten goterllgt (s. das nächste Kapitel). Die übrigen
Pr., G. sind von derselben Haud und. wie wir gesehen
iben, überall vollständiger (was den Inhalt der Darstellungen
jeht), als die andern: der Zeichner hielt sich besonders treu
seine Vorlage. Dass er ihr aber nichts hinzufügte, folgt
:hon ans der ganz rohen Technik, die jede freiere Bewegung
ingeniein erschwerte. Sehen wir von diesem Kopisten ab, so
iben wir nur Werkstattarbeiten vur uns. Und wenn wir
16 nun den Gang bei der Herstellung von Hss. in einer
Terkstatt verge^'euwärtigen , so wird sofort klar, dass das
i:ebnis das oben gekennzeichnete sein musste. Schreiber
id Zeichner waren selten eine Person (sicher nicht in K.
[drei Zeichner, ein Schreiber] und E. s. o. S. 451). Beide
iber sicherlich IrfutP, die sich über ilircn Gegenstand keine
Gedanken machten. Wollten wir nun annehmen, dass
inz neue Daratellungcii eingedrungen wären, so niilssten wir
Hne fortwährende genaue Verständigung zwischen Jenen beiden
roraussetzen darliber, was und wo etwas abgebildet werden
)nte. Denn der Schreiber hatte ja den Raum für tlie Zeich-
■TjUDgen auszusparen. Und schi^int uns möglich, dass wesent-
lich neue Komi.K>sitionen an die Stelle der einmal vorhandenen
iten. so müssen wir den Zeicbnern eine Kenntnis des Textes,
len sie illustrierten, und eine Freiheit der Erfindung zutrauen,
He sie schwerlich besassen.
Vielmehr war die Herstellung solcher Bilderhandschriften
»ine ganz mechanische. *) Der Schreiber licss Raum für Dar-
Hellnngen, soviel und wo seine Vorlage es verlaugte. Und
ier Zeichner flillte den Raum mit Bildern , die er von seiner
elben Vorlage ebenso abschrieb, wie jener den Text.
>) Wie neehaniscb ctt ilabt'i lucrglng, zeigt aio bcateo die US. E.,
o. S. 4&1 ff. u. txu. S- 465 ff.
30*
472 Eaatzsch.
2. Kapitel
Die Buchmalerei in Konstanz nach den Hss. der
KonzilschroniJE.
Um die Bedeutung der Richentalhandschriften für die G^
schichte der deutschen Buchillustration gebührend zu würd^
müssen wir zunächst einen Blick auf die Entwickelang dieaei
Zweigs unserer Kunst seit der zweiten Hälfte des 14. Jslu^
hunderts werfen.^)
Die mittelalterliche Illustration war allmählich bis zam
denkbar vollkommensten Grad ausgebildet worden. Mit einer
überaus klaren Bildersprache begleitet sie erzählend den TeiL
Keinen Augenblick sucht die Schilderung bei dem Beschaoar
riusion zu erwecken. Vielmehr geht sie nur auf Vollständig-
keit der vom Text vorgeschriebenen Bestandteile aus: dem
besondere Gestaltung und ihre Anordnung zum Bilde richtet
sich dann ganz nach dem Gebot der Deutlichkeit. Also nicU
ein bestimmter Augenblick eines Hergangs wird so dai^estellt,
wie er sich etwa auf der Netzhaut eines idealen Zuschaaoi
gespiegelt hätte. Sondern die Helden der Geschichte treten
uns entgegen auf einem schmalen Streifchen Erde, umgeben
von nur eben so viel Beiwerk, als die geschilderte Scene ver-
langt. Aber ihr Handeln ist stets durchsichtig und sofort
verständlich. Dass von einem Realismus in der Darstellung
der menschlichen Gestalt dabei so wenig die Rede sein kann,
wie von einer realistischen Landschaft, versteht sich darnach
von selbst.
Diese Art der bildlichen Texterläuterung erhält sich im
wesentlichen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts. Allein
mindestens schon ein Jahrhundert früher sind die Anzeichen
einer neuen Kunst wohl bemerkbar, deren Einzug sich lang-
sam vorbereitet. Tracht und Gerät, dann auch Behaosung
und einzelne Stücke der Naturumgebung werden mit sicht-
licher Liebe immer ausführlicher in den Bildern voi^eföhrt
') Ich verweise für diesen Punkt auf meine „EinleitenilcnErörterungm''
(ätrassburg, E. Heitz 1894), die wenigstens andeutungsweise eine Cbff-
sieht über den Stand der HBs.-Illustration im 14. und 15. Jahrhundert
geben.
Die UlLQJsdirUtea dee Ulrich Kicbeutal.
)d aber die Freadc an der Schilderung dieser Dinge um
rer selbst willen überwiest, sind die Fesseln der alten lüa-
rationswcisc gcs]»rengt. Wir können das Wachsen dieses
"■■■"ri^ens an der gegenständlichen Welt in den bilderhand-
, :. i IL des M. Jahrhunderts verfolgen, bis bald nach 1400
bunU dort in Oberdeutschland*) der volle Realismus zur
^■cbaft gelangt. Unter Realismus verstehen wir hier dos
^ften, die Dinge ganz so zu schildern, wie sie etwa ein
nüer Zuschauer von einem Punkt in der Nähe aus mit-
igcMhen hätte. Es wii-d also ein Ausschnitt aus der Wirk-
^keit wiedergegeben mit allen Zufälligkeiten, die ihm mt-
iftcD, gleichgillig, ob sie zum Gegenstand des Bilds gebüi-en
Icr nicht Es wird eine wirkliche Landschaft unter blauem
Uouiel. eä werden wirkliche Menschen abgebildet, nicht mehr
EU, sondern lebensvolle Individualitäten. Diese Kunst, die
früher gemeinhin als den »i>ecih.scl) niederländischen
smus anzusehen gewohnt war, finden wir seit den 20er
ihren ebenso an der Donau (Hegensburg), wie am Bodeusee
tootUnz) und im Elsass zum Siege gelangen. Dabei treten
( den verschiedenen deutscheu Landschaften allerlei L'uter-
tfaie<lv henor, die auf Besunderbeiten der üi-tlicheu Kuust-
bung hinweisen. Im allgemeinen scheint, um nur dies zu
"wälineD, an der Donau die Vorliebe und das Verständnis
|r die Landschaft weiter entwickelt zu sein als im Westen,
■gegen tinden wir z. B. in der schwäbischen Ulustratiou eine
lere Freude an charaktcri.sti.sclicn Köpfen. Hier steht
lus der Mensch im Mittelpunkt des Interesses.
>]che Eigenheiten der Ortskunst werden um so zäher
lüiaUcu, alä jetzt die Herstellung der volkstumlichen
crhnndscliriften allermeist iu fabiiKmäs&ig geordneten Werk-
en erfolgt.*) Die Erkenntnis dieser Thatsachc ist nicht
TOD allgemein kullurgeschichtlichem Interesse, sondern
* auch für das Verständnis der Text Verhältnisse spat-
.^utUcher Uss. und für die Beurteilung ihrer Bilder
Hitle bi-achtcnswerter (tesicbtspunkte.
1. ■} Dfff Verhlluitui? im Xonlen kentiB kli noch nicht genauer. Doch
iMat aoir utli einlgm Frutwo, die t«b («wlien, tw«iMlo>, dasi nünde-
pM un Nicdi-rrbein der Bealktaus ebatu fruk zum Durchltrucb ne-
IUI. vte an der liouau uod am BodfuaM«. — >) Vgl. meine pEiolettendeo
S. Wff,
474 EantzBch.
Diese Andeutungen mögen zur Einführung in das Fol-
gende genügen.
§ 1. Der Bilderkreis der Urschrift der Konziln-
chronik.
Jetzt steht nichts mehr im Wege, die Hss. nach ihren
Wert für die Geschichte der Buchillustration zu betrachten.
Wir müssen gestehen: über die Buchmalerei in Eonstani
zu Anfang des 15. Jahrhunderts sagen sie uns einzeln sämt-
lich nichts: keine der erhaltenen Abschriften geht über die
Mitte des Jahrhunderts zurück. Aber wir haben nicht un-
sonst die umständliche Erörterung über den Stammbaum ia
Hss. vorausgeschickt: diese Erörterung soll uns jetzt helfa
mit aller irgend möglichen Sicherheit den Büderkreis de^ü^
Schrift wiederherzustellen, welche etwa 1425 — 1430 vollendet
wurde.
Dass die Chronik des Eonstanzer Eonzils von Anfang an
Bilder enthielt, welche der Verfasser einfügen Hess, sagt «■
selbst s. Bück S. X89 unten: . . wan ich doch das zu weg
bracht hab, on mengtichs hilff und ufT min costen gemalet
hab und den malern Iren Ion geben, on menglichs stür and
hilf. 0
Deutlich geht aus den Hss., besonders A., noch hervor, wie
er dies bewerkstelligte. Wenn er aus seinen Notizen iumI
Akten ein grösseres Stück Text zusammengeschrieben hatte,
liess er den oder die Maler die zugehörigen Bilder hinzu-
fügen. So kamen diese in grösseren Gruppen hinter längere
Textabschnitte zu stehen. Diese Anordnung geht, mehr oder
weniger streng beibehalten, durch alle Hss. ausser Pr. hin-
durch. Dass aber die Vereinigung aller Bilder hinter dem
ganzen Text (in Pr.) nicht die ursprüngliche Einrichtung ist,
') Aus dieser Stelle kann natürlich nicht geschlossen werden, d«si
Ulrich Kichental Leiter einer Werkstatt filr Buchillustr&tion gewesen ECi.
Im Gegenteil: wenn er den Malern ihren Lohn giebt, so stehen sie voM
nicht in seinem Dienst. Jene Vermutung Lamprechts (Repert. f. Enost-
wissenschaft VII, 411) ist (ibrigeDS schou deshalb unhaltbar, weil sämt-
liche erhaltene Richental-Hss., die er einer Werkstatt des Ulrich Richeo-
tal zuweist, erst nach dem Tod dieses Mannes (U37) entstanden sind
wie wir gesehen haben.
tue HaoibrlinfteD des Ulrich Biehentid.
475
]e scliOQ obcD S. 436 dargethan. Darnach küanen wir
eh die Bemerkung in A. (Bück S. 121 antea, s. Aniu. 3):
Tun lass ich das ligen, biss gemaulot wirt" für die Umschrift
SibsC in AQspruvh uelimeii. Das nie sieb in Vr. nicht biidi-t,
beweist nicht dawider.
Wurde nun eine Abschrift hergestellt, so licss der Schreiber,
m er nicht besondere Anweisungeu erhielt, eben da Raum,
er Bilder vorfand, und so viel, al:t diese einnaliiuen. Neue
kratellungea wonleu aUo in den selteosteo Fallen ia den
Icrkreis des Werks eingeiliiingen sein. Wenn wir vullcnds
Bild in zwei Ilss- verschieilencr Zweige tindeu, diinii werdc-rt
CS mit Sicherheit schon in der Urschrift suchen dürfen.
Gleiche gilt meines t^rachtens von satiitlicbeu Bildern
Uns. Pr. und G., die ihrem technischen Charnkter nach
anderes als Kopleen sein können.
Auf Grand dieser Erwägung stehe ich nicht an, mit Auä-
etwa der Bilder lU. 26. öl. 64. 74 samtliche Dar-
lUDgen auf Richeutols Urschrift zuriickzufiihrcu. Und auch
tr die eben aiLsgenommenen Bilder bleibt immer noch die
\t.:._'ii,-blipit, dasa sie, wenn auch nur in 1 — 2 Hss., doch nicht
1 liehe Zuthaten. sondern bewahrtes Gut der Vorlage
■ind. Xur 23 scheint in der Vorlage von K. und Pt. an die
Jle einer andern Darstellung (22) getreten zu sein.
Soviel über den Umruiig des Bilderkreises. Mindestens
iBO sicher ist, was uns die Vergleichung libcr die Art
Schilderung lehrt. Den Ilauptgegenstflnd unserer Auf-
Brksiimkeit wird dabei die Frage bilden: hatte der Zeichner
grossen Büdurkreises den Schritt vom Illustrationsstil
14. Jahrhunderts herüber zum freien Realismus des 15.
lon gemacht?
Betrachten wir nach einander die Schilderung der Land-
Khafl, ikr Architektur, der ?ilen.schen und des Beiwerks,
50 zeigt sieb znnacbst in allen Hss. ohne Ausnahme ein auf-
follender Mangel des LandscJiaftlichen. Nichts spricht die
Irene Wiedergabe der Vorlage deutlicher aus, als dieser Ver-
Selbäi Hss-, die ihrem ganzen Charakter nach eine
IC Landschaft erwarten tiesseii '), ergreifen die wiederholt
>) Vgl S. 461 ff. und miäac „Kinleitcndco ErärtcrningeD' S. 66. Die
ka^roebeiKa GrOneoberffatunUchnfWi) nn) mit il»o RicbeaUlkötticM
W. Tff'Wffijff"*' rerwudL Wir wOrdan ilusadi ilw dM aiu-
476 EaatzBch.
gebotene Gelegenheit (Unfall des Papstes auf dem Arienberg,
Hu3sens Hinrichtung u. s. w.) nicht, Über den altüblicben
Bodenstreifen hinauszugehen. Darnach werden wir auch in
der Urschrift landschaftliche Schilderung nicht suchen dürfen.
Um so überraschender ist dafür die weit entwidtelte Da^
Stellung von Architektur. Wir erinnern uns, dass die Fas-
sung I wiederholt in diesem Punkte hinter der Fassung U
zurücksteht. Aber ist sie darin der Vorlage getreuer, als
diese? Sicherlich nicht. Erstlich stimmt die Hs. G., welche
der ersten Aufzeichnung der Bilder sehr nahe steht, durch-
aus mit Fassung II überein. Und wollte man sagen, erst
eben die Bearbeitung des Originals r. habe die reiche Archi-
tektur erhalten, so widerspricht die Hs. Pr. entschieden. Diese
im KuDStcharakter G. völlig ebenbürtige Kopie zeigt viel
mehr Baulichkeiten und Innenräume als A. und stimmt dann
im grossen ganzen stets mit jenen Hss. des andern Zweigs
überein. Schon das auf diese Weise unangreifbar Gresicherte
wilrde zur Begründung des sogleich abzugebenden Urteils ge-
nügen. Zweifellos aber gehört der Urschrift noch viel mehr
an, als Pr. überliefert. Pr. musste schon seiner Technik w^eo
die Angabe der Architektur möglichst einschränken. Ähnlich
steht es mit A.: s. darüber S. 479 u. 484ff. Und häufig
werden ein paar in Pr. und A. ganz unverständlich über den
Hintergrund gezogene Linien erst durch die Hss. des andern
Zweigs völlig erklärt, welche au solcher Stelle einen ausge
führten Innenraum, ein paar Häuser enthalten. Alles spricht
demnach dafür, dass die scheiubar ursprüngliche Einfachheit
der lokalen Schilderung in Pr. und A. vielmehr auf die ab-
kürzende Flüchtigkeit der Zeichner von x. und A., teilweise
vielleicht auch Pr, zurückzuführen ist.
Das Ergebnis ist, dass wir die ganze reiche Archiiektur-
zeichnung, wie sie uns namentlich in K. entgegentritt, schon
für die Urschrift in Anspruch nehmen dürfen. Diese Annahme
hat auch alle allgemeinen Erwägungen für sich: war einmal
der Schritt von der stenographischen Angabe des Raums zur
Schilderung der wirklichen Bauten und Innenräume gethan,
so war es nur folgerichtig, nun überall die Örtlichkeit des
gedehntere Schilderung der Landschaft auch in den zuletzt genamiteu
Hss. erwarteu.
Die HAiidschiiftau des Ulrich Ricbealol.
477
rklicbeDVoruatigsaufä genaueste wictterzugcben : die Zeichner,
RicbcDUl t>oä<il(lcte , mussten MUnater und Kaufhaus,
ssen and Plätze, Kapellen und Stuben ganz so schildern,
sie jeder Konstanter kannte, sonst war das Kuufhaus
nicht das Kaufhaus und das „refciital zö den barfüsseii"
SU nicht jener allbekannte liauin. So wird uns denn wirk-
j^J' getreu daü ganze Konstanz im Bilde gezeigt: der hölzerne
Bhlsatz mit seinem gotischen Schuitzwerk, der das Kaufhaus
'noch heute ziert, ist so wenig vergessen, als die polygonal
gestalteten Kapitelle der MUnatersäuleu und die äteiuemen
Bildsäulen au den Häusern. So hat sicherlich die Aufgabe,
Zeitgeschichte zu illustrieren., den ungemeine» Schritt in die
L^ehilderungswei&e der neuen Zeit bedingt.
^B Hier ist eine allgemelDC Bemerkung über die KompositioD
^ttr Bilder einzuschalten. Da sich nämlich die Kompositionea
^m allen Hss. durchaus ^teidien, su sind bie in dieser ücstalt
schon der L'r&t-ltrirt zuzuweisen. Damit ist über sicher ge-
geben, dass die Zeichner der Urschrift schon Im weitesleD
; Hasse von der Anordnung der Baulichkeiten und Personen-
ippen in die Tiefe Gebrauch machteu. Sie mitssen also
ein bis dahin in der Buchmalerei unerhürtes Raumgefühl
igt haben.
Nicht minder wertvoll ist es, zu wissen, dass auch die
Stellung des Menschen in jener Zeit in Konstanz (1425/30)
Bon weit über die Kunst des 14. Jahrhunderts hinaus war.
Ke Hs. Fr. zeigt schon durch die Beibehaltung der Tracht
_üer Konzilszcit (wer hatte um UGO nuch gezaddelte Rücke,
Bite Sackärmel, jene abenteuerlich stoffreiche Gewandung
jen!), dass ihre Menschen getreu der Vorlage nacb-
loet sind. Wir dürfen also in der scharfen Charakte-
ristik der „Griechen", die unter ihrem Erzbiaehof von Kiüon
in Konstanz Messe hielten, in der feinen Bezeichnung der
Ungarn u. s. f. Vorzüge des Originals erbhckcn. Und wenn
dort das lange schw^uze Haar, die kupferrote Gesichtsfarbe,
die fremden Trachten, hier die gewaltigen Schnurrbarte, die
Schlitzaugen sorgsam wiedergegeben sind, so werden wir darin
um so mehr etwas übernommenes sehen, als die Technik in
Pr. jede freie eingehende Charakteristik sehr erschwerte.
Weiter führt uns wiederum die Vergleichuug. Nicht nur
die Fremden, auch Staud und Charakter, Älter und Stimmung
476 KaQtxach.
siod prächtig gekennzeichnet. Die wohlhäbigen Prälaten finden
sich ebenso in allen Hss., wie die herben C^ichter des kriege-
rischen Adels, die feinen Höflinge des Eönigspaars ebenso,
wie die dicken Fleischergestchter mit den Stulpnaseo, die
rohen Stadtknechte, wie die bebrillten Kanzler. Aber mehr:
die päpstlichen Sänger mit weit geöffnetem Mund and zo-
sammengekniffenen Augen sind auch nicht freie Erfindung
einzelner Hss., denn sie gehören fast allen an. ') Und der
Schrecken der Fuhrknechte über das Umfallen des päpsüichen
Wagens ist ebenfalls ein gemeinsamer Zug.
Endlich ist die Fülle der lebendigsten Gesichter, der
geistige Ausdruck der hohen und niederen Personen, die stets
glückliche Belebung der Gruppe so sehr allgemeines Gut
aller Hss., dass ich nicht zweifle: wir dürfen dem Bi]de^
kreis der Urschrift eine Charakteristik der Gestalten zutraaen,
die weit über jene Anläufe hinausging, welche wir anderswo
selbst in fortgeschrittenen Hss. finden.
Die Schilderung des Beiwerks verlangt nun, wenn wir den
Schritt zum grundsätzlichen Bealismus einmal gethan finden,
nicht mehr die Aufmerksamkeit, welche wir ihr bei der Be-
trachtung der Buchmalerei des 14. Jahrhunderts schenk»
müssen. Es genüge deshalb hier der Hinweis, dass sie der
Darstellung der Architektur in nichts nachsteht.
Die Sicherung eines grundsätzhchen, weit entwickelten
Realismus schon für die Bilder der Urschrift unserer Konzils-
chronik (1425/30) ist insofern von Wert, als mir kein Denk-
mal aus jenen Gegenden bekannt geworden ist, das so früh sr
weit nach dieser Richtung ginge. ')
§ 2. Der Bilderkreis in den erhaltenen Hss. der
Konzilschronik.
Es gilt nun die erhaltenen Richentalhandschriften etwas
genauer anzusehen, um sie nach ihrem eigenen Wert för die
Gescliichte der Konstanzer Buchmalerei zu würdigen. Wir
sondern sie zu diesem Zweck in drei Gruppen nach Teebnik
und vermutlicher Herkunft.
1) Pr. u. A. 80 gut, wie K., W. — *) Zum Beweis, dass die Bch*ib.
Handschriftenillustration etwas späterer Zeit <Iie eben aus der Richental-
urschrift gewounenen Ergebnisse durchaus bestätigt. Tgl. meine „Qe-
leitenden Erörterungen" S. 57.
Dh BaiiclKhrift«ji des Clricli RicheuUl. 479
I. Die Uss. des Gebbart Dächer.
In den Hss. Pr., G-, St. findet sich der Name Gebhart
Er stand, wie uns die Wolfen bUttelcr Abschrift zeigt,
schon in r. Was wir von diesem Gebhart Dncher wissen,
ist nicht sehr viel.'} Er stamiut aus Konstanz, aus einer der
Fischerzunft angehorigea Familie. Er blieb auch in der Zunft,
obwohl er die Fischerei nicht betrieb. 1461 wurde er ,hus-
herre", d. h. Zolleinnehmer im Kaufhaus und gleichzeitig
Bttrger. 1463 wurde ihm Steuerfreiheit zugesprochen. 1472
ist er gestorben.
Bekannt hat er «ich vor allem durch seine „KoQstaozcr
ironik" gemacht, s. Rup]*rt a. O.
Die sicherste Nachricht über seine Bethätigung am Werk
ichentala giebt er uns selbst in der Vorbemerkung, die er
sein Handexemplar der Konzilschronjk (Pr.) eintrug, s.
M6. Da sagt er, er hahe Ulrich Richentals Buch ,er-
iwert". Ich glaube, das kann nur auf die eben in Pr. vor-
li^ende Abschrift mit den Bildeni be70gcn werden. Weiter
aber trug (nach der Wolfenbütteler und [gleichartigen] Stutt-
garter Abschrift) auch r. eine Einzetchnung Gebhart Dachi^rs:
Gebhart Dacher von Costentz hat dieses zusammen geschrieben.
Und endlich bringen auch die Hss. <i. und St. beide den Na*
men Gebhart Dacher. Dass sie diesen Namen aber nicht
etwa nur aus ihrer Vorlage r. entnahmen, sondern von des
Trägers eigener Feder erhielten, zeigen neben den Schrifl-
zUgen auch die Bilder.
Pr., G. und St. enthalten Bilder und Wapjien roheäter
Technik. Sie sind völlig mit dem Pinsel ausgeführt, wenn-
schon wenigstens teilweise nach einer Vorzeichnuog mit der
Fetter. So ^^ind die Umrisse dick, ungleiclimä&sig, nicht ge-
rade, denn der Pinsel gehorcht der zeichnenden Hand natür-
lich weit weniger sicher, als die Feder. Alle Formen sind
plump. Feinere Angriihrung, Schraffierung ist völlig aus-
geschlossen. Wert haben diese Darstellungen für uns hüch-
slen-s, soweit &ie eine bessere Vorlage getreu wiedergeben.
Nun ist die Frage, sind diese Bilder von Dacher selbst
ausgeführt, oder von einem Arbeiter? Hielt G. Dacher etwa
eine Werkstatt für Vervielfältigung historischer Hss. mit Schrei-
■) S. Ruppert, Chroniken der Sudt KMkstux 8. IX.
480 EautKsch.
bern und Malern? Die Menge der Hss-, die seinen Kamen
tragen, scheint darauf hinzudeuten. Ausser den vier genannten
Hss. stammte auch die Vorlage des Drucks von 1483, wahr-
scheinlich auch die verlorene Ottenbeurener Hs. und endlich
noch eine gleich zu nennende Hs. in St. Gallen aas Dachers
Nähe.
Weiter ist mindestens in Gr. der Schreiber des Textes nicht
Gebhart Dacher selbst, und ähnlich ist es m. £. in der Prager
und Stuttgarter Hs. Aber, fragen wir dann, was soll ^e
Eintragung des eigenen Namens und Wappens*), wenn die
Hss. für den Verkauf bestimmt waren. Und warum finden
wir Dachers Namen nur da, wo der wenig kunstreiche Zeichner
auftritt, nie in einer andern gleichzeitigen Richentalbandschrift.
Zudem war die Hs. Pr. zweifellos in Dachers Besitz, nicht
nur von ihm geschrieben. Ebenso steht es mit einer Hb. der
Stiftsbibliothek in St. Gallen No. 646, die nach Ruppert von
Gebhart Dächer geschrieben ist und einige Bilder (Kopieen
des Bilderkreises einer älteren Konstanzer Chronik und Wappen]
in derselben schlechten Weise, wie die oben angefühlten Riehen-
talhandschriften, enthält. Darnach ist die Vermutung wahr-
scheinlicher, Gebhart Dacher habe für sich, und sei es auch
auf Wunsch für andere, die Chronik Richentals abgeschrieben,
bearbeitet, ausgezogen und mit anderen historischen Werken
(vor allem Königshofen) zusammengeschmiedet. Eine solche
Thätigkeit passt sehr gut zu seiner sonstigen konipilatorischen
Historiographie. Dabei mag er hie und da einen besondern
Schreiber beschäftigt haben, vielleicht auch die Bilder nicht
selbst, sondeni durch andere Hand gefertigt haben — ein
sicherer Schluss auf eine Werkstatt für Handschriften herstell ung
in Konstanz ist aus alledem nicht zu ziehen.
Vor allem ist entschieden in Abrede zu stellen, dass er
die Hs. K. geschrieben: die Schrift hat gar nichts mit der
sichern Eintragung Gebhart Dachers in Fr., den Autographen
in G. und St. gemein. Ebensowenig hat er an der Herstellung
von W. irgend einen bis jetzt beweisbaren Anteil'), von A.
und E. und Pt. ganz zu schweigen.
') WoMbemerkt : der Name findel sich nirgends als einfaches Schreiber-
explicit, sondeni vorn in den Hss-, meist vom Wappen begleitet: so in
St., D. u. Pr, — ^) Vgl. dagegen Ruppert, Chroniken S. VIII. Darauf,
dass der Wiener Kodex von Dacher herrühre, ist Ruppert durch die
Die Builscbrifwn (Idk ririrb ßirheoUl.
481
II. Die Hss. K. und W.
>ie Hnnilsclirifteii in WicD und Konstanz slod uostroitig
stotilichsten der ganzen Gruppe. Aber keine Sclireiber-
; gicbt sichere Auskunft über ihre Entstellung,
lunachst habn ich zu rechtfertigen, warum ich diese beiden
neben einander stelle. Anlage und Schrift sind in beiden
fast identisch. Schwerer noch wiegt, dass auch die
er stilistisch aufs enfßte verwandt sich zeifcen (vgl. Taf. XVII
IX). Aber nicht alle Uüiler in K. stehen deueu in W. so nahe:
t von zwei verschiedenen Zeichnern illustriert, fol. l— öS
eine erste, fol. 59 bis zum Schluss eine zweite Iland ge-
raet Leicht sind beide zu unterscheiden (s. Tafel XVJI a.
II). Zwarfuhi-ea sie gleichermassen die Feder in wohlgeübter,
Dtlich zeichnerischer Weise; Der Umriss besteht aus locker
iuander gereihten Strichen, die zwar ziemlich stark, aber
beinend ohne besonderen Druck hingesetzt sind. Beiden
Eemcr der gradlinig- gebrochene Stil eigen. Vor allem das
nnd wini in völlig eckigen Falten geworfen. Der Realie-
im Sduuplatz und den Trägern der Geschehnisse endlich
i beiden der gleiche. Aber», zeichnet kecker, frischer, übei-
; mehr der Farbe, skizziert mehr sozusagen. Z. D. der
m). der unter cioer Fleischbank einen Knochon benagt,
v24, ist aus lauter uozusammenlmngendeu Strichelcheu ge-
l.
>. dagegen führt alles peintlcli aus. Insbesondere ist die
ttiening durcii dichte Strich- unil Kreuzlagen tmi a fast
nicht, bei b. tit>crall angewandt. Die Gewandfaltcn sind
einfache Striche, bei b. an beiden Enden mit Haken
und durch kurze Querstriche zu einer Art Hohlkehlen
Lasser diesen beiden hat aber, wie mir scheint, noch eine
Hand an dem Kodex mitgearbeitet. Die ursprungliche
inung der ersten Uihler in hellerer Tinte ist sichtlich
einer amleivn liaud in dunklerer Tinte üliergangen. Die
feinen, mitunter, wie gesagt, skizzierendea Umrisse
[Jttemtur Kttkonimpii, s. Bcrgttr &. O qoJ Marmor. Fr<Tib. [Ho-
ÜT Vn {1973), S. ISij. Freilieb «M na beiden Orten «cbon ui
»die aelbit ein Zweifel laut. Die KaaBtaazor iU.. die viel mahr
L&) '•tat, wdcbt rbeofallt ta dor Schrift gaoi erhcblidi tod
.. üb.
482 Eaatzach.
von a. sind dabei durch zwar sehr routinierte, aber mehr
derb charakteristische als individuelle LlDieo ersetzt Die Be-
malung ist durch die ganze Hs. die gleiche.
Die Hs. W. weist nur Bilder eines Zeichners auf. Sie
sind denen des ersten Künstlers in E. sehr ähnlich. Vor
allem ist die Federführung ganz dieselbe. Aber die Schraffie-
rung gewinnt in W. einen weit grosseren Anteil an der Zeich-
nung als in E. Darum wage ich auch trotz der völlig sich
deckenden Darstellung des Stoffes, der völlig identischen Typoi
und Architektur nicht, die Bilder W.'s nur als fortgeschrittenov
Werke des Zeichners E.-a. zu betrachten. Um so weniger, ils
ich die beiden Hss. leider nicht neben einander sehen konnte.
Aber denselben technischen Gewohnheiten, also derselben „Schale*
entstammen beide Eodices. Ja vielleicht noch mehr. Die Hs.
E. weist mit ihren drei Zeichnern zweifellos auf Entstehung
in einer Werkstatt: aus derselben Werl^tatt mag W. herr«^
gegangen sein.*)
Der zeichnerische Stil der Bilder in diesen Hss. spricht
durchaus für ihren Ursprung aus einer regen Zeichenstube.
Das ist die volle Ausbildung der Anfänge, wie sie uns in
einer schwäbischen Hs. von 1435 (Donaueschingen No. 242, s.
Einleitende Eröterungen S- 56) entgegentreten. Alle diese
Eünstler standen sicherlich auch dem Zeichnen für denHulz-
schuitt nicht sehr fern: so ganz holzsclinittartig fuhren sie die
Bilder aus.
Über die Bemalung ist zu sagen, dass durchweg helle,
lebhafte Farben vorherrschen. Die Lichter sind meist aus-
gespart, nur die Schatten gemalt. Zwischenstufen sind entweder
zeiclmerisch durch locker nebeneinander gesetzte Pinselstriche,
oder mehr malerisch durch hellere Töne der Lokalfarbe an-
gegeben.
In der Hs. W. wird die Bemalung nach und nach flüchtiger.
Die ausgeführte Behandlung z. B. der Gesichter mittelst
') Es gebt nicht wohl an, allein auf Stilverwandtschaft hin einer
Werkstatt weitere Arbeiten zuzuweisen. Sonst möchte ich dos Mflncbener
Exemplar von Grünenbergs Wappenbuch (cgm 145) den beiden Riehen-
talchroniken (E. u. W.) gesellen. Die Hs. mag immerhin 10 bis 20 Jahre
junger sein : Schriftcharakter und Zeichentechnik sind sehr nahe Tenrandt.
wenn auch nicht eine Hand die Werke Ulustriert hat.
Die Hudiiclirifteii des Ulricb RtchcauL
483
roter Federstriche hört schon oach den ersten Bil-
m auf.
Über den Realismus der Zeichner in K. iind W. zu reden,
cbeint fast «berfltissig. Aber hei-vorgehoben mag werden,
eine solche VerMudung von baudwerksinässiger Sicher-
der Zeichnung und scharfer Erfassung des Lebens in
fr Darstellung dorh in der gesamten Buchillustration des
Jahrhunderts selten ist. Man weiss nicht, was man mehr
iwundem soll: die ehrsamen Uaudwerher au deu Fteisch-
cen, denen bei etwas einfältigem Geüichtsausdruck der
offen steht, oder die alten Kleriker mit den schlatfen
Tangen und dickem Untergesicht , die schmucken jungen
irsten oder (Ue stattlichen Rabbiner der jüdischen Ab-
Inunc
Gleicbcrmassen ist die Architektur, von aussen und innen
jcheo, in diesen Hss. am scbünsteu ausgestaltet. Durch*
lickc auf der Strasse in Nebengassen, Durchblicke iiii MUnster
Seitenkapcllen wurden zwar schon in den älteren Vorlagen
^rgsam und mit sichtlicher Liebe dargestellt, gelangen aber
ier reritiüge der reiferen Techuik zu besonders vollendeter
LusfDhrung. Das Lineal wird überall zu Hilfe genommen.
Von diesen Hss. ist der Schritt zu der Kunst, welche die
löne lis. von Liren) Scliwabenchtooik in München (cgm. 436
octavo) darstellt, kein weiter mehr. Und damit ist min-
ätens technisch erreicht, was die besten Meister der zeicb-
senden Kunst am Ende des 15. Jalirbunderts in Oherdeutschland
schaffen vermochten.
in. A., Ft., E.
Die dritte Gruppe von ilss. kann leider nicht auf einen
Jrheber oder auf eine Werkstatt zurückgeführt werden. Viel-
aebr sind sehr ungleichartige Werke hier nur ihres zeichne-
:hen Stils wegen zusammen gefasst.
Die iSilder der drei Hss. A.. Pf), E. sind nämlich in
ingen, durchgeführten Strichen gezeichnet, aber ganz ohne
Druck auf der Feder. In geraden, gleichmässigen, nicht ab-
t*) Cber die Hs. Tt- ]ioDnti> Icli allerdings nur nach der lithograpbi-
Idien Ausgabe utleileo. Daroact tel zwar sicher, dawt die H». den Ko-
dices A. o. E. nUer steht, als E.. W,, ahtti der fviuero CbaraliWr der
Btricbe nicfal su erkenneD-
484 Kantzscli.
gesetzten und nicht sehr starken Strichen schliessen die Künstler
unserer Hss. den Umriaa. Dabei ist keinerlei Unsichei^eit m
verspüren. Vielmehr sind diese Zeichner ganz ebenso des
Ergebnisses sieber, wie die der zweiten Gruppe. ÄoaseTSt
keck geben sie bisweilen eine gebrochene Linie, einen Ge-
wandsaum, Haar u. s. f. Sie scheinen wohl geUbte, aber
ohne engere Beziehung zum Holzschnitt thätige Künstler za
sein. Die Entwickelung des zeichnerischen Stils knüpft denn
auch nicht an ihre Weise an, sondern an die der Meister der
zweiten Gruppe. Sie sind, etwa wie einzelne Zeichner Diebel
Laubers in Hagenau oder der Zeichner des Trojanerkriegs
im Berliner Kupferstiebkabinett, letzte Ausläufer in dieser
Art der Federführung, welche im späteren Mittelalter üblich
gewesen war.
Hs. A.
Ängstliche Trockenheit wäre das Letzte, was man don
Zeichner dieser Hs. nachsagen könnte. Vielmehr setzt er
seine leichten Striche fiott neben einander, unbekümmert, ob
sie auch einmal über ihr Ziel hinausgehen, ob sie durch dnen
zweiten Strich ergänzt oder verstärkt werden müssen. Gans
gegen Ende erst wird zur Zeichnung von Architektur dis
Lineal zu Hilfe genommen. Gewandfalten bezeichnen ein-
fache Striche ohne Haken und dgl. Schatten giebt mitunter
eine Schraftiening in Strich- und Kreuzlagen. Meist dient
aber nur die Farbe diesem Zweck.
Die Bemaiung geschieht durchweg in hellen, verdünnten,
aber lebhaften Tönen, die sehr handwerksmässig flüchtig auf-
getragen werden. Die Vorzeichnung bleibt stets sichtbar und
wird nie über der Farbe wiederholt. Lichter sind allermeist
ausgespart. So sind z. B. Gesichter nur durch einen Pinsel-
strich in verdünntem Braungelb oder Rot auf der Schatten-
seite modelliert.
Ebenso werden im Gewand anfangs häufig nur die SchattCD
gemalt. Weiterhin kommt dann vor, dass die Farbe den
ganzen Umriss gloichmässig in einem Ton füllt. Daneben finden
sich in zwei Tönen derselben Farbe modellierte Gewänder.
Und endlich wird auch das zu dieser Zeit beliebte Mittel der
Modellierung in zwei verschiedenen Farben angewandt, and
dabei, wie überall, ein starker Kontrast eher gesucht als ver-
mieden. Wenn in zitronengelbes Haar mit schwarzer oder
Die lümdscbrUteu des Dtricb Richeotal.
485
rauner Farbe Schatten eingemalt vrenicn, so ist dies doch
och niclic so auffätlig, wie die auch hier ku verzeichnenden
ewaodsUiffe in Braun und Dunkelblau, Gelb und Braun, Uell-
|LuDd Braun.
KSevissc Unterschiede der Benialung zwischen der ersten
H der zweiten Htilftc des Buchs gehen doch wohl nicht
FTerH:biedene Maier zurück. Auch der Zeichner ist der-
tlbe durch den ganzen Band.
Wenn dieser Künstler auch in der gleichmässigen Aus-
Ibmog hinter den Zeichnern der zweiten Gruppe zni*Ück-
^t. 80 übertrifft er sie womöglich noch in der ünerschopflichkeit
■ Gcätaltungskraft. Seine Prälaten sehen sieb noch weniger
mlich, als die K.'s, seine Fleischer sind noch lierber. seine
Ittrger noch wohlhübiger, als die der andern Zeichner — so-
«it cingehen<le Charakteristik bei einer Dicht sehr feiu aus-
eführtcn Zeichnung möglich ist
8Jd der ScliJlderuug der Architektur macht er sich, wie wir
etaen haben, ilio Sache sehr leicht. Wo sie erscheint, kommt
jr ein flüchtiges Nachfahren der Linien heraus, welche die
r-r'- _■(! vorschrieb. Gerade Architektur aber verträgt diesen
I Stil am wenigsten. Darum wird A. in diesem Stück
im den Hss. der zweiten Gruppe ziemlich weit übcrtrolfen.
b Hs. Pt»)
|bo eng sich der Zeichner der Petersburger IIs. an seine
Vorlage ao^chloss — und er kopierte sie so getreu, dass er
«Ihtt die (Icwandralleu so zeichnete wie sie und schraffierte,
ro sie schrnflierte, — dennoch ist unverkennbar, dnss er in
Icr Zeichenweise A. viel näher steht, als K. und W. Auch
ir führt diu Feiler zu langen, dünnen und geraden Strichen,
Ite erst abselxen, wo die Ausdehnung nach einer Seile ihr
Sode errcidit. Stilverwandt scheint er aber mit A nicht zu
h||, ist auch wolil etwa$ junger.
pRIeich A. üburtritTt er K- und W. au Mannigfaltigkeit der
loichtstfpen. Eine besondere Vorliebe bekundet er für
fciteuerliche Gesichter und Trachten. Aber er hat die fremd-
l^ea Kopfe mit grossen Schnurrbärten und Z«pfen wohl
her aus der Vorlage übernommen, als frei erfunden. Jeden-
t*) H, obon S. A8S, Auiii,
T. f. C»ib. A. OUnh. X. ?. IX. X
31
486 Eautzsch.
falls beweist auch er, dass die Freude am Cbaralctenstisdien,
Sinn und Verständnis fttr das Individuelle mindestens seit
1450 in jenen Gegenden sehr reich entwickelt war. Über die
Bemalung lässt sich nach der einen chromolithographiscbei
Tafel der Veröffentlichung natürlich nichts sagen.
Hs. E.
Die Bilder der Hs. aus Ettenheim- Münster geben n
ähnlich verwickelten Erörterungen Anlass, wie der Text.
Dass dieser im Jahr 1467 vollendet wurde, u. z. in eiui
Werkstatt, ist kaum zu bestreiten: zwei bis drei Vorläget
wurden benutzt, ein Stück in der Mitte ist von einer zweites
Hand geschrieben.
Dass der Bilderkreis nicht vollendet wurde, dass er zu
Text nicht stimmt, wurde schon gesagt s. o. S. 466 ff. Aber
damit ist die Summe des Auffallenden noch nicht erschöpft:
die Bilder weisen drei verschiedene Hände und sehr verschiedene
Art auf.
Der erste Zeichner hat fol. 1—19 illustriert. (S. Tafel XX>
Er übt den Strichatil, ganz wie die Zeichner A. und Pt., aber
noch kecker, sicherer, mit ebenso handwerksmässiger Bootioe.
Besonders dem Zeichner von Pt. steht er darin nahe (nun
vergleiche zum Beispiel die Falten eines Ärmels im Ann-
gelenk). Innenzeicbnung, Schraffierung fehlt fast ganz. Vo
die Gewänder unten aufstossen, ist durch einfache Striche ein
grosses eckiges Gefalt gegeben.
Abweichend ist nur ein einziges Bild behandelt: der Streit
um des Papstes Rosa fol. 16a. Während die übrigen Dar-
stellungen rahmenlos überall bis an den Rand der Seiten
gehen, ist dieses Bild von farbigem Rahmen eingefasst. Es
ist aber auch sorgfältiger, eingebender gezeichnet, steht im
ganzen den Bildern der zweiten Gruppe näher. Auch gegen-
stäudlich bietet es allerlei Neues: der Boden ist sorgfaltig
ausgeführt, Steine etc. angebracht. Über der Scene blaoer
Himmel. Es ist um so weniger daran zu zweifeln, dass die«
Bild von anderer Hand nachträglich eingefügt wurde, als der
Zeichner a. es in seiner Vorlage vermutlich gar nicht fand. '/
Wenn die Zeichenweise dieser Bilder die Annahme zu-
') S. das ßilderverzeichnis. Darnach hat mindestens in x. dieses i
iiiclit mehr gestaodeQ.
Die HuuUchrlft«!! iki Ulrich Riebeaul 497
dasä sie sofort nacli Anfertigung des Textes U67 io
ler Werkstatt noch eingetragen wurden, so ist diese An-
lahme auf die Cilder des dritten Zeichners c. (fol. 22—42)
licht ausdehnbar (s. Tafel XXI).
Zwar auch er benutzt eine Vorlage, die A. näher stand,
KK. Zwar auch er stcUt sich eben so frei ihr gegenüber
Fb., auch er zeichnet bU unmittelbar an den Blattrand.
Lber er iat doch ganz anderer Art. KnttUcb führt er die
feder ganz anders: er steht den Ktiostlera von K. and W.
iel näher, als irgend einer der Zeichner der dritten Gruppe.
Ifan beachte besonders die Gcwondbehandlung. Die Falten
aufeo in Ringe oder Scbleifeu aus, die langen Striche werden
;u Hohlkehlen erweitert und nuten häuft sich schon das un-
iihige, kJeine Gefältel, das im 16. Jahrhundert überwuchert.
Ifeiter schraffiert er die Schatten, und der Umriss ist nichts
moiger als glatt gezogen: so knorrige Hände weist keiner
ler Zeichner von A. oder Pu auf.
Aber nicht die Faltengebung allein Tührt nahe ans 16. Jahr-
mndert: vor allem die Tracht verbietet völlig, die Entstehung
Ueser Bilder vor 149U anzusetzen. Statt der langen spitzen
Jefaiubelschuhc begegnen die kurzen, vorn ruudeu und breiten,
iehnbe.')
Es taucht der vorn offen getragene Rock mit breiten Pelz-
trt.<ifea auf, die Schaube, u. z. in auffallend kurzer Form.')
^dlich gar der grosse flache Hut, den wir als typische Kopf-
«deckung Kaiser Max' anzusehen gewohnt sind. Üieser Tracht
ntqiricht die Sitte, das Haiir lang und glatt, unten gradlinig
^ffeschaittcn zu tragen.
Die^m Verhältnis gegenüber bietet sich eine doppelte
' Iikoit der Firklärung. F.ntwoder. die Hs. verliess die
\.ai üline alle Bilder und wurde gegen 1500 von ver-
chleden weit fortgeschrittenen Zeichnern (oder auch von
inem. der sich eny. und einem zweiten, der sich freier an
ie Vorlage anscbloss) illustriert. Diese Annahme erklail,
von beiden Hauptzei ebnem dieselbe Voriage, und zwar
licht die des ersten Schreibers benutzt wurde, auch, dasa ge-
risse (jemein&anikeiten zwischen ihnen bestehen.
>J Kvb ScfaBltz. DnitacbB Leben S 378 f. firQbMl«M Mit i486
acbwebUr. — ') Soviel ith habe üben kömen, ebcoWh ent gsgen die
ITmd* dci Jalkrhootliiru oblicfa.
31 •
488 Eaatzscb.
Oder: es wurden in der Schreibstube sofort noch die
Bilder bis fol. 20 eingefügt, die andern aber sjüLter, sei es in
derselben Schreibstube, sei es sonstwo auf Veranlassung oder
durch die Hand eines Besitzers.
Ich glaube, die zweite Gruppe von Möglichkeiten hat dodi
die grössere Wahrscheinlichkeit für sich. Im ersten Falle
bleibt unerklärt, wie die Hs., die zur nachträglichen Am-
schmückung mit Bildern einer Werkstatt übei^eben wurds,
doch wieder unvollendet blieb. Und ausserdem scheint mir
die Annahme doch gezwungen, dass zu einer Zeit in einer
Werkstatt so verschiedenartig sollte gezeichnet worden sda
Endlich leuchtet mir gar nicht ein, dass ein Zeichner, dn
sich im ganzen so frei zu seiner Vorlage stellte, gerade in
den Trachten ihr genau gefolgt sein sollte, während seis
Werkstattgenosse neben ihm auch in diesem Funkt sich onib-
hängig machte.
Neigen wir uns aber der zweiten Gruppe von Möglichkeiten
zu, so scheint die zuerst angedeutete Erklärung ansprechender,
als die andere. Eine gewisse Gleichartigkeit der Färbung
und Zeichnung ^) ist vorhanden und die Vorlage scheint fät
beide Bildergruppen dieselbe.
Demnach dürfte wohl die Hs. aus irgend einem Grande
nach der Illustration der 20 ersten Blätter liegen gebüebai
sein. Ob sie die Werkstatt verliess, ob sie dort zwei biä
drei Jahrzehnte überdauerte , können wir nicht mehr aus-
machen. Wahrscheinlich ist, dass man eben da, wo sie begonnen
worden, auch daran ging*), sie endlich zu vollenden. Auch
jetzt gelangte aber die Arbeit nicht zum Abschluss.
M Äussere Anlage der Bilder, Verziclit auf Wappen, freie Bebawi-
lung der Vorlage. — ^) Mag sie nun von dem Besitzer aa eben die Werk-
statt zur Voileudung zurückgegeben worden seiii, die sie ihm geliefrrt
hatte, oder mag sie dort wieder hervorgesucht worden sein.
Die Huubchiiftca des Ulrich Bicttont«!.
489
Auliige I.
prob« zum Beweis, dm G., O. (in der uoabg«kfirzu« Fassong
liichte hinter dem abkürzendeo G«8iiiiitl(.'xt) «iuvr Vorlag«
er var als A- «iocreeitt, K. aiidenmcits. Man vcrgletcba
Texte dcrBussgracliicbte bei Berger, JohAnnes Hua und Kdüg
8. 221 (nach A., K. imtl dem WoUeiibliU«)er Kodex, der ganx
}. etimnit) und l>ei HöOer. GcKhlcbUcfanfbcr der busstc Be-
ll, 3d9 (.nach Pr.).
lock & 81.
A frigt man
bwlit«o wolt?
■ch er: „Oern,
81 Ueit eng
mm kam in den
joachol man «in
Igt teb [no, ob
irOlt.
r ain priestcr,
h«T Uolricb
der li«tt do
ium uiul des
G. » D.
Darnach ward er ge>
fnet, ob er btchlen wf>It,
wan dach kainer in t(t-
licheu aütea oae tnchten
sterben sAll.
Do sprach er: ,4^
«ü gern bichten. Ei ist
aller hje se eng."
Und do er in den ring
kam, do machet man
atnon vytea ring. Do
ward ich Ulrich Richcn-
Ul gehainen, das ich in
fragen aölt, ob er bkh-
teu wflit. da wlro ain
priett«r caplan xu sant
Supbao, der hieaa her
Ulrich Schorand der
wftre gelert uud bet ocli
dei Bjrechofi gewali nud
des eoncOloji.
Do sprach er: Jt
gem."
Und do er in den ring
kam.
do rafft man ainem
prieater,
hien her Cirich Scho-
raod und was ain Capi>-
Inn KU sant Steffan und
hau des ConclUnms und
dee Biechob gewalt-
iduoKh ward" bb .und do er" stimmen E., K. mit D., 0.
— •) Die Wort«: „do sprach er ja gern" waren hei der
voa 1)— r in y — s stehen geblieben, obwohl nie nicht mehr
Denhang piusen, sobald das Folgende (Aiw rufit iin ich . . ■)
Am-h der Schreiber Ton E. schrieb die Vi'ctrt« noch seiner Tor-
nrich sie dann sber am. E rDthUlt die Worte gar nicht
490
Do r&ft ich demselben
herr üolricheD.
Der kam zb im und
sprach zä im: ^Lieber
herr und maister . . .
EaatzBch.
G. =D.
Also Tufft im ich Ul-
rich ricbental demselbeo
priester her ülricheo.
Der kam zfi dem Eos-
sen und sprach; „lieber
her und maister . . .
E. = E.
Der kam suo im lui
sprach : .lieber hm ml
maister...
Die BAoOschriflen «Ich Ulrich RicbeouL
49t
Anlage II.
Erläuterungen.
von oben nach unten sind die Gegenstände bUd-
Jildening aufgefllhrt, wie sie nach Buckä Text auf
folgen. VoD links nach rechts sieben die erhaltenen
«ach ihrer Verwandtschaft neben einander, ganz rechts
Bcanabel voq 1483, als D. bezeichnet. Die lateinischen
a in den Fächern geben an, ob das Bild ein, zwei oder
Seiten in Anspruch nimmt. Füllt es nur eine halbe
oder ist die Darstellung in mehrere Querapalten auf
Seite zerlegt, so drückt dies ein Bruch hinter der Ia-
hen Ziffer ms. Eridlidi folgt die Angabe der Folio-
in der Us., die mit den Bildern gcsrhmUckt sind. So
aJso 1 '/i 9a., dass das Bild nur eine halbe Seite, u. z.
. in Anspruch nimmt; III *,» 24a./25a. dagegen besagt,
ie Darstellung sich über drei Seiten erstreckt, jedesmal
I Ilalbspalten (quer) geteilt ist und auf fol. 24 a., 24 b.
a- zu öuden. Gerade diese Zerlegung in Halb- und
itenbilder ist für die Beurteilung der Verwandtschaft
Iderkreise von Wert.
J
492
Eaatzsch.
7
8
9
10
11
12
18
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
2(;
27
28
29
30
31
32
83
Zi
S5
36
87
38
39
40
41
Der Hut
Zusammeokunft in Lodi
Monstranz
UnlEilI des Papstes
Begabung des Ereuzlingera
a) Einholung des Papstes: Geistlichkeit
b) Papst (Monstranz)
c) Kardinäle
Streit um des Papstes Boss
Die Schulp£affen
Sitzung im Mflnster
Die Badestube
Einholung des EOnigspaares
Der König ministriert dem Papst zur Messe
Die Bäcker
Die Fleischbänke
Kanonisation der heil. Brigitte
Kerzenweihe und -Verteilung
Austragung der Keizen
Weibe und Überreichung des Rosenzweigs
Segen des Papstes
umritt dea Königs
Äufitellung des RoseiizweigE
Stechen FViedriclis von Österreich mit dem t. Zilli
Friedrich von Österreich folgt dem Papste
„ „ „ wird vorgeführt
Schwur bei den Barfüssera
Hemogtum Mailand bestät^t
FronleichnaBisprozeBaioü
Hubs verhaftet
„ degradiert
„ zum Tod gefübrt
„ verbrannt
; Die Asche wird verladen
Hieronymus hingerichtet
\ Landulf von Bar zu Grab getragen
Toteu Opfer für ihn
a) Kreuzgang der Florentiner: Bläser
b) Zug
c) St. Johanns Kirche
Der Büffel
Papst Benedikt XIII. verflucht
Belehnung Friedrichs von Nürnberg
„ Tlberhards von Nelleuburg
„ Ludwigs v. Bayern, Pfalzgrafen bei Rhein
■'■ i
nmb/u2ft I
•) I
1112b !
114 a«')
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II 153b/l&4a
II 154b/155a
I 128 a
11 I2db/I29a
I 129 b
II 130b/131a
I 126 b
Die Eandschrifiteii des Ulrich Ridiental.
493
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Pt.
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II V» 45b/46a
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IV 73b/75a
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70
71
73
78
74
76
76
77
78
79
BO
Bfllehnniig Lndwiga toh BAyern-IngolBUdt
n zveier Herrn von Moacheii
q dei EnbiBChoiB Ton Mainz
„ Adolft von Clere
„ Bmdb* von Bayern
» det Bisdiofi von Cunin
„ der Ungarn
„ der nTfirm" von Frankreich
DeatatUing dea EixbiBChoä von Salvbnij
Stzdt dar Eersoge Heinrich and Ludwig v. Bajem
üyatyinng dcs ConcIav«8
Holi tma Baa angehaoen
Kardinäle lam Condave geführt
y^iiifhiM TerMhloaaen und bewacht
ESnng dea Cooclavea
EaofhaoB vom See gesehen
Vnterancitang der Nahrang
Terkflndignng des Geirftblten
Aniang des Coaclavea
Bitt dea neuen Fapetee nach der P&Ia
Weihen dea Erw&hlten
Obediemen
P^prtwefhe
, im Hof
TTinritt des Papstes
Pi^t und Juden
Eardinttle aaf weissen Bossen
Supplikation der Schaler? (oder zum folgenden Bild
gehörig
Der Papst verleiht Pfründen
Erönang Sigismunds durch den Papst
Bereitung dea Altars zur Griechenmesse
Heinrich von Ulm zum Ritter geschlagen
BeteSignng des Königs am Tuinier
Griechenmesse
Segen des Papstes
Beiiog Friedrich von Österreich wird belehnt
Papst Martin V. verl&sst Konstanz
Papst Jobannes XX in.
Konig Sigmund
IU7b
1137a
1133a
n lSlb/132s 1
")
n 13SbA»t
IX 134h/lU>
II IS5b/136i
n 136b/13Ti
n ]37b/138s
1138b
1189a
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mi41a/142i
IV 142b/I44)
n 144b/145i
II 145b/146i
II 146b/U7i
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II 149b/lööi
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IV151b/153»
! 10)
lue Handscbriften des Ulrich Sichental.
495
K.
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I Vi 76 b
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I V, 80a
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II91b/92a
II 92b/93a
II9Sb/94a
II 94b/9öa
U 96b/96a
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I97a
III 97b/98b
in 99a/100a
IV 100b/102a
II 102b/103a
II 103 b/ 104 a
II 105 b/ 106 a
1 120a
IV 120b/122a
W.
I Vi 102 b
I Vi 102 b
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II 122b/123a
1123b
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II 130b/131a
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11 182 b/ 133 a
1147a
1144b
1146a
IV147b/149a
Pt.
IVi29
IVi29
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I Vi 82
IV, 31
I V, 81
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nas— 37
186
1138—39
1140—41
1142-43
144
D.
I Vi 47 a
I46b
I Vi 47 a
I68b
1 II 60a/b
: U 62b/63a
I69a
165b
V C9b/71b
166b
n76b/76a
V 77b/79b
I90a
1168b
496 EautzBcb.
Anmerkungen zu Anlage IL
Hs- Pr- *) Die mit einem * versehenen Blätter fehlen zrar hinten
Bind aber vom im Text durch Verweise als urspränglich unbestreitbar Tor-
banden gesichert. Sie stehen hier io deu Fächern der Bilder, die sie nach
eben jenen Verweisen enthalten haben müssen. — ') fol. UOa u. b leer.
— >) fol. HS fehlt. — *) Vor fol. 164 sind mehrere Lochen. Das fehlende
Blatt 163 könnte Darstellungen der Fleiscbbftnke enthalten haben. —
*) fol 30 ist herausgerissen. — ^ fol. 125 fehlt — *) Diese Darsteüiing
soll nach einem Verweise im Text (fol. 61b.) dagewesen sein. Aber anf
den vom genannten Seiten (foL 181) stehen andere Bilder. — *) Mit dieser
Darstellung verhält es sich ebenso: die Darstellung hinten (foL 135)
stimmt nicnt zum Verweis vom (auf fol. 68a.). — ^ Auf diese Darstel-
lung ist vom (fol. 76 a^ verwiesen. Am bezeichneten Ort (fol. 149) findec
sich aber aridere Bilder. — '<•) Die letzten Bilder scheinen schon nr-
spränglich gefehlt zu haben, da im Text die Seiteuzahlen, unter denen
sie sich finden sollen, nicht mehr nachgetragen worden sind.
Hs. A. *) Mehrere grössere und kleinere Lücken in A zeigen, dass
der Schreiber des Eod. mehr Bilder in seiner Vorlage bud, als solche nach-
her A. erhielt. Teilweise wenigstens acheint die Schuld dieser Ver-
kürzungen dem Schreiber zur Last zu fallen: er liess nicht genäEendai
Baum. So hat der Zeichner mehrfach darauf verzichtet, DarsteUungen
der Vorlage zu kopieren. Es sind, gerade im An&ng, hie und da ganie
Seiten frei geblieben, ohne dass es möglich wäre, mit Bestimmtheit n
sagen, welche Büder der Vorlage weggeblieben sind. Denn es scheiDi
an den betreffenden Stellen auch noch eine Verschiebung der DarsteÜuaieo
eingetreten zu sein. — ^ Hier hat der Zeichner in A. eine offenbare yet-
wirrung angerichtet; s. S. 460, Anm. 1.
Bs. & ') Die grosse Anzahl Lücken, welche die Hs. heute aufwost
(es fehlen 50 Blätter alter FoUierung), macht den genauen Nachweis aller
ursprünglichen Bilder unmöglich.
Hs. E. 0 ^^^ Bilderkreis in E. vgl. die Erörterung S. 466 ff.
Hs. K. *) s. S. 461. — *) Dass von hier an die Vorlage von E, u. IV,
(also schon y) unvollständig bezw, in Verwirrung war, wurde S. 462 er-
örtert. Die Seiten 104b.— 105a. u. 106b. sind in E. leer geblieben-
S. 110b. — 116a. finden sich Wappen, die in der Urschrift sicherlich erst
später folgten. S, 116b. u 117a. sind leer. 117b. ff. gebt erst der Text
weiter.
Hs. W. ') Zwischen Blatt 36 u. 37 fehlen 1—2 Blätter mit den
übrigen Darstellungen. — ^) Wahrscheinlich sind auch nach 48 mehrere
Blätter herausgerissen. — ^) Zwischen 57 u. 58 ist ein Blatt herausgerissen.
— *) Desgl. zwischen 60 u. Gl. — ») Desgl. nach fol. 74 u. 76. — *) Auf
fol. 83b. ist eine halbe Seite mit Rahmen umachräokt für eine Darstellung
frei gelassen; vgl. S. 460 — ') Zwischen fol. 91 u. 92 ist ein Blatt beraas-
gerissen. — «) Desgl. zw. 101 u. 102. — ^) s. S. 459. — "^ Nach fol.
120 ist ein Blatt herausgerissen, dessen a- bezw. b - Seite diese Darstellung
enthalten haben kann. — >■) Zwischen fol. 123 u. 124 fehlt ein Blatt. —
'^} Nach fol. 133 hat in W. dieselbe üuorduung und Uuvollständigkeit
statt wie in E. Weiterhiu ist aber W. vollständiger als E.
Hs. Pt. ') B. S- 461. — 2) Die in der Ausgabe an dieser Stelle herr-
schende Verwirrung in der Anordnung weist zurück auf eine grössere
Lücke, die im Original zwi^ichen die Bilder zur Geschichte Friedrichs von
Österreich (deren letztes mit begreifend) und die Darstellung der Fron-
leichDamsprozession fallen muss Auch der Anfang dieser letzteren ist
noch unvollständig — ^} Ob hier und im Folgenden Blätter ausgefallen
sind, ist aus der VeröfTeutlichung nicht zu ersehen.
Incanabel tod 1483. ') Der Druck schliesst sich augenscheinlich an
eine niclit ganz vollständige Vorlage an.
Argentoraria, oppidnm Argentaria, castrnm
Argentariense und Olino.
VOD
Heino PfaDnensflimid.
Da neiiürdings die Frage uach tler Lsige dieser ÖrtUchkeiteu
aar Spraciie gekouuiieu ist, so düi-fte es nogezeigt seiu, der-
selben Frage dieses Ortes einige Aufmerksamkeit zu widmen.
l>ie vou dem Herrn Consistorialpirä^ideuteD und L'farrer Herren*
Schneider zu Horburg bei Cohuar aufgcstclltt,'!! Thesen lauten:
Die identiseheo Namen Argenlovaria, Argentaria und Castrum
.Argentariense bezeichnen das Hömercastell zu Uorhurg, und
«ha Castell Olino lag zu Otenburgheim, Edenlmrg bei Btei-
*) Meine These lautet: Argenlovaria ist nicht identiecli
oppidum Argentaria und Castrum Argentariense; es ist
lioefar an der Stelle des bei Küuheiui gelegenen abge-
ben Ortes Ödenburg zu suchen; oppidum Argentaria
caaLruiu Argontarienae bezeicimeu das castrum Horbarg;
lioo Ug wuhrächeiiilich gar nicht, wie jene Ortlichkeiten,
Ober-Eliiajjs.
Da» etwa vier km Öätlich von Cotmar entfernte Dorf Horburg
tt diiifh dii8 iluselbst Ic-Hndliche Costcll aus der rümischea
iL schon :^it Jalirhuuderten eine durch gelehrte Tradition
rorgerufenu Berühmtheit erlangt. Dieselbe reicht bis auf
Ltox ßhenaniu« 11543) zurück. Man fand Münzen und
irifleu wie im Jahr 1780 da^ Mauerwerk des ÜaslelU
mUmLO Entdeckt war also das Castrum schon längst.
1) In: llAnu-rkutell und (iralvnschloiu Harburg mit Streiflichk'rn nut
^ Minürb« und (Jbt&sü^'lu' neubichte, tiüt l'liLDvn und Z4-i>:tiiiuat,'i-n «a»
i( V\lDU«r. Colmar, Bmli ö». 8. 2*0. — »| S. KraHn. Kuust uihI
lun ifl EJsa3s-1/>üiriBgai. ISM, H, 16»— 71.
498
Pfannenschmid.
aber noch nicht aufgedeckt- In den letzten 40 Jahren
sich der Verfasser der gena&nteD Schrift mit Auftindang m
römischen uud späteren Antiquitäten ein besonderes Vcrdioflsi
erworben, das gekrönt wurde durch die von ihm bewirlKe
Auffcrftbung nnd zeitweilige Blositlegung des alten CastelK
Dafür gebührt ihm der Dank der Mit- und Nachwelt- Diewr
Kunde zu geben vüu seinen rastlosen und erfolgreichen
bcitcn ist der eigentliche Zweck der erMÜhnten Schrift.
wertvollster Teil der antiquarische ist. Diesem geht toi«
ein kurzer Abriss der römischen Geschichte, und ein eben*
solcher ^r die spätere Zeit folgt nach, der in eine, aock
aktuelles Interesse bietende cUronikartige Ortsgeschicbte ua-
läuft.
Zum Verständnis des Folgenden miSge hier aus dem loti'
qnarischcn Teile der Schrift hervorgehoben werden, dass ii
Horburg eine Menge von römischen Gefässpn, Fragmenten ae
saniischer Erde, Grabsteine. Haut- und Basreliefs n. der$L
gefunden worden ist, von der ein Teil an das Museum nM^
die Stadtbiblioihck ixu Colmar abgegelwn wurde, di
auch 83 Münzen mit einem Jui (Äsar, drei Augastns
einem Agrippa Dagegen befinden sich in dem Museum Hemft>|
Schneiders acht der wichtigsten Fnndstücke. darunter ein den
Pritillus geweihter Grabstein, sodann mehrere Fragmente mit
Tupferstempeln und 30 Münzen mit drei Bilberdenaren« aBe,
aus der Zeit des Augustus bis anf Valentinian n. (f
nur Tiberius und Galigula fehlen, t'ber die Legioi
wird später die Rede sein. i_>nenticrendt? ZeichnongCB
einige Funde und Qber das Castell sind von der Hand toj
CoQserrators dar dsäsaisefaen Altertümer. Baur«t Winkkrn
Oo1bu>, b«ig«gQbai worden, woraus berrorgefat. da» disi
Cntell einea FBebennum von zwei HektAr xvei Ar ni
60 Centiar eiaMkn und rar Unterbringnf cftva einer Cabsrtt
Kaum bot.
D» Dorf Horburg. wo diese Funde geauHht sind od
sieb ein r6misclies Castell befindet, tst nach HerratsckMUer
das alte Ar«<NitiOTaria; das ist fta (S. 113) ein anser iDv
I>*9«iBli«ft fcetstcboides VtHmm. Aber gerade dieser Pakt
fa( $nt JLnfaa« des 16. lahrfcnderts bis iKote viel baUHla
Oas Haopma^wii dem. wtkhe ftr (liaiiwl«iMiing
ArgMitOTarüi a. s. w.
499
lud, bestellt in der Behau|itiu)g , dass man an keinem
DttereD Ort« in der näheren oder entfernteren Umgebang
lorburg» so viele Altertüraor gefunden und kein Castell ent-
leckt b&be, als gerade hier, wo nach dem Itinerar des An-
Oniaus und der Feulingerschen Tafel Argcntovaria zu .cuchen
^ Diejenigen, welche diese Ansicht bestreiten, sagen, die
>rt5lage stimme nicht mit den Angaben jener beiden Itinerare.
'm deu Verteidigern der ersteren Ansicht gehören naiuent-
ich Schöptlin und Graudidier und die meisten elsässischen
Antiquare und Historiker; zu den Restreitem und Zweiflern
ler anderen Ansicht seit Willibald Firkiieiiners (f 1530) Vor-
wog neuerdings namentlich der ehemalige Schlettatadter
rribunalävat Goste, deut sich StofTe! in seinem Topographi-
cbeu Wörterhuch des Obcr-Elsass, Straub und Kraus an-
ctiliessen, so wie auch Kiepert in seinem historischen Atlas.
Es entsteht die Krage, ob wir bei diesem Widerstreit der
tfeinnngcn kein entschieden sichere:^ Kritikum besitzen, das
tt Gunsten oder Ungunsten der einen oder der anderen An-
Wfti angewandt wenlen muss.
DaRS die Gründe der Verteidiger der crsteron Ansicht nicht
^hhaltig sind, bedarf kaum eines Beweises. Denn an einem
Be kann die Zertöning in früherer Zeit als au einem
Inderen und so gründlich vor^eiioinnieu sein, das« nur noch
WKnige oder gar keine Spuren einstigen rumiscben Lebens /.u
finden sind. Von vielen römischen Castetleu ist sogar Ort
Dod Name und jedes Dasein szeichen verschollen und ver-
icbwunden. Wir mUi^sen uns daher nach einem anderen Rn-
Icriam umseheo. Nach Lage der gesamten litterarischea Üb«r-
tleferang haben wir nur Eines, das nämlich, welches uns die
Itinernr« an die Uaod geben.
, Nach dem Itinerar des Ant. (ed. Pavthcy und Finder)
ttea wir Lage und Entferaungeu von Augusta Rauracorum
h Cauibete (,Kemb^), btahulis (wohl bei Banzenheim), Argea-
raria, Helvetum, Argentorato mit je folgenden KntfernuiigeD:
6, 18 (nicht 6 bei Schöpäin und Hcnenschn eider), 16 und
:64 ni. pm, wobei zu bemerken, da-ss die Milien seit
rorus' Tode (235) in Gallien und deu beiden Germanien
Lcugen gerechnet werden, die Lenge zu 2,222 km. Die
fernoDg von Augusta Rauracorum nach Argentorato be-
demoftch 142,2 km., die wirkliche Entfernung etwa
BQ(^ pfauoeDschmid.
140,9 hm. Nach der Peut. Tafel haboa wir von AugosU
Banr. nach AurialhiDQuin , Cambete, Argentovaria, Helenum,
Artjpntorate die Entfernungen in Lengen: 6, 12, 12, 12=49
Leu(;en, — 10B,9 km. Nähme man nun aus dem Itioenr
ADt. die iu der Peut. Tafel ausgelassene Entfernung von Canbett
nnch Stabulis mit ß laugen = 13,3 km. iiinzu, so kte
man erst auf 122.2 km. Da Herronschneidcr die wirklieb»*
Kntfernungen dieser Örtüchkeiteo gar nicht angiebt, so
die Kechnung iu AproximativzahIeD der wirklichen Entfemu
hier deshalb in Vergleich mit den Entfemungäangaben u^;
Itinerare hergesetzt, damit man sehe, doss darauf kein on-
bcdingtcr Wert zu legen ist.
Anders aber verhält es sich mit der Markierung da
Strasseuiuges, An ^velchem jene Ortlictikeiteu lagen- Diei«r
läuft der römischen Übung gemäss stets hart am linken Rheiii-
nfer hin. oder in seiner Sähe; denn die-se durch liier anstlesw
fo^te Punkte gegen die von Osten drohenden Einfälle zu m-
leidigen, war die notwendige Aufgabe.
Dabei bleibt aber zu untersuchen, wie es sich mit ds
Lage von HeUetum ') und Uelelium verhält Beide Orte nirnol
man alimUcli fUr identisch und legt sie nach Eh] (bei Bat
j^d). das an der rechten Seite der 111 liegt Diesen beiden Naon
debl man es auf den ersten Blick an. dass sie gut loteinisd
und nicht identisch sind: die ednen tiewäcbsort bezeicfanesrie
Endung — ftum, und das Diminutii'suftix — ellam b&ttes
davor wnnicn sollen. Xach Analogie von Rel— vo — las ergieM
doh die Bedeutung roa Bei— t— hum und Uel — elfaim toi
«Ibfit, wobei der Buchstabe h. den die altgaliisdie Sprache
ttbriffws aDscbeiooid nkfat kat, keine BoÜe spielt (vgl. UetTciä
nnd Khetii). UeheCum and HeMhiin büdeo der Bedeatnai
nach auch einen gewissen Gegensatz: da.s Gemtise» oder Garto-
Md. ttod das kleine GemAseleld. Das letitera wtre aad
Einer Aanaliuw in rerkftnter Form das kleine EU, das
i| Di» F«ni (b Hchvta« hnM W miiMiiiM tlmäft, ta Im
Aai. HdTwni ■»! BdvMa Dh Iu. Fwb Brivcia, vaa «et wa ibi
wtf riMM S»»lMrt» Bchf«« ml ni>mnn tMiiimmi kMa. ^t ofe-
Wr 4wa Ttokmamm luniitgia. b Hia in t ftr cä c, »k» fte- *
ft. k. nt nki^w INilnialiii -r- ^. mai e. milea «wiirni ^
te EM^aof -•( aM«ek«t*M 7« PinhiMiiiii' Zeil «v ^ib*
ArgCDlotuü tL s ir-
601
ige am rechten Ufer der III liegende £bl. Allein zur
lerzeJL wird es, wie noch in historischer Zeit, Ü8tlicb von
m M'a-sswgraben uiiigeljen gewesen avin, dessen Quelle
le notrh eiij^lsert.') Wie nbcr ilic beiden Xameu nicht gleich
, so s»iud auch ihre Kntfernungsaugabeu nach Argentora-
nicht gleich, wa& schon Stalin richtig geäelien und be-
kt bat, indem er sagt, dass aus diesem (jiuude Helvetum
Helellum verschieden sein uiiLssen (Wirtcmb. Gesch. I«
). Die Angaben sind nach dem Itinerar Atit. von Heiveto
iiArgentoratu m. pni. 2ö leuf^as 19, ein andermal m. pm. 30,
ein drittes Mal m. pm. li, was sich nicht reimt.*) Nach
der Peot. Tafel hetrli|;t die KntreruuuR von Art^ntorate nach
1 Helellum 12 Lengen. ') Der Xanie Helvetum kommt in dpr
^jeul. Tafel nicht vor. Darf man daraus schliesseu. dass um
^■0 Helvetum nicht mehr existierte? Ein anderer Umstand
^B von NapoLeoii Nicle» (u. u. p. 12!^ und 130) hen'orgehuhcD
^■jrden, nämliclt der, dass nucli seiner Meinung unweit Ehi,
Hui Gerstheiot, da wo einst in der N^e de» Rheins dos 1333
^wrstörte Schloss Schwanau stand, ein römisches Castell ge-
^Bsen sein niiiäse, und zwar auf Grund der duMetbst gemachten
^^uischcn Fnnde. Nur glaubte er. da ihm Helvetum und
^Eelellum identisch sind und hei K.hl liefen , dass das von
, ihm vermutete, am Rhein gelegene Rfiinercastcll nur zur Deck-
, nng von Helvetum gedient habe. Vm es kurz zu sagen: Hol-
H||tain lai; an der Fthcinlinic, und das jüngere Helellum auf
^fcr Illlinie, f;erade so wie das Castell zu HorburAr, orapriinfi-
I lieh links der III, hier, und Argentovaria dort lag. An bei-
{ den Linien zogen auch die Römei-strassen bin. Die Richtung
der Rheinstrasse von Basel nach Argentoralum ist unter
meiner, auf amtlichen Erhebungen btsruhcndcn, Leitung und
in mir tirteUtem amtlichen Auftrage schon vor Jahren tod
Emil Fvauk gezeichnet worden, wie auch die Röiuerstrassen,
die aus der Gegend von Basel nach Stideo, teils nach (Alt-)
Breisach, teils nach Sundhofen und Üorburg führen. *) Die
') S. Xnpolion Kieles in sctniir ^tpn Arbeit: Helrctiu et Ms En-
■rimUt toit SitnatioRsplAn : im Bulletin ile U Snri^t^ pour la couii«rvalios
Hbs niODUniente hi&ioriiiaeä Tl« Si^rip, 2' Volume, 2' Partie M^tnaires,
FitraMtiarg 1864, p- Uü. — *f S. Riese, Das Rbein. Germanica 1B92,
^ S. 889—590: xni, 102. 262; 104, 340; mö, .154, — *) S. die Aasgabe
VAU Miller; Ripse a. 0. S. 398. — *) S. nivine Arb«il aber die Alterthilmn-
der Hau in Kr&as, Kunst and AltenbniD etc. U 130.
Z>ll>cbi. t. Gm^b. d. <>l>eiil,. S. P. IX. \ 32
602 FfaDcenschmid.
Über Horburg führende Nebenstrasse mündet dann bei Jebs-
heim in die Hauptrheinstrasse.
Diese HauptrömerBtrasse längs des Rheins wird aber gewiss
schon unter Claudius (41 — 54) angelegt sein*), die Nebenstrassen
werden es natürlich später, wozu die Strassen an der DlliDie
gehören. Das ist für die Zeitbestimmung, wann Argentovam
und das Castell in Horburg errichtet ist, nicht unwichtig.
Nach dem Itinerar des Ant. und der Peut. Tafel lag
also Ärgeatovaria an der Hauptrheinstrasse und nicht
an der 111. Diesen geradezu entscheidenden Hauptpunkt hat
Herrenschneider mit keinem Worte berücksichtigt; er würde
ja auch von Haus aus seine These über die Lage Argento-
varias lahm gelegt haben.
Es käme nun noch darauf an, den Beweis zu erbringeD,
dass Argentovaria an einem Orte der Hauptrheinstrasse g^
legen war, der schon gegen Ende des ersten Jahrhunderts
eine römische Militärstation gewesen ist. Dieser Beweis ist
leicht zu geben.
Im Gemeindebanne von Künheim, unterhalb Neubreisscb,
liegt ein im 17. Jahrhundert abgegangener Ort, der urkoDil-
lieh zum Jahr 770 Burchheim, im Jahr 1300 zuerst OdeB-
burckheim, I313Ödenburgheim, 1644 Edenburg'), aberniem^
Ölenburg heisst. ^) Die Phantasieform Ölenburg konstruiwtt
mau sich, um das später zu besprechende Olino der Notitii
digultatum wegen der hierzu benötigten Namensähnlichkeit dt
mit in Verbindung bringen zu können! Hier in Ödenburg sind
nun reichliche römische Funde gemacht worden. *) Der wich-
tigste Fund ^) ist ein Cohortenstempel der Legio XXI (Rapai}.
Die gleichen Legiousstempel sind zu Cambete % und zu Mobs
Brisiäcus gefunden worden.^) Die Geschichte der XXI. Le-
gion ist ziemlich genau bekannt. *) Sie verschwindet aus Obff-
') Vgl. Momrasen, R. Gesch. V, 135, nach Zangemeister in der WeätJ-
Zeitschr. III. 307 ff.; vgl. noch diesen ebendaselbst auf S. 312, A.*
u. S. 246. — ») ürkk. im Bez-Arch. zu Colmar. — ^J S. auch Stoffl,
Topogr. W.-B. 131 — *) S. Kraus, a- 0. H, 491—92; Fund- u. Situstio»
plan Ton Dietrich in: BuUeiin de la eociöt^ etc. 1868, U Sect TomeTl,
p, 98. — 5) S. Brambach No. 1919. — •) S. Kraus, a. 0. II, 321 u. 321
— ^) S. Dr. H. Meyer, Geschichte der XI. u. XXI. Legion nebst Kiitf
der Militürstationea derselben in: Mitteilungen der Antiq. Qesellschift in
Zürich, 1853, Vn, 138. — ») S. namentlich: Meyer a. 0.; Bergk. Zai
Gesch. und Topogr. der Rheinlande 1882 S. 67 ff, ; Ritterling in WeöA
Arg^atiiTsria u. a. v
503
inieu mit dem Jahre 89 auf immer und findet gegen die
iten ibrcD baldigen UntergUDg. Sie lag aber schoD vom
! 43 — (jy in Ober^ietinaaien uud wieder im Jahre 83.
st ein Kicheix'r Aobalt. Aliio mindestens vor 89 gab es
lunburg einen Punkt, der von Centurien der XXI. Legion
igt war, und dieser Paukt lag genau au der Uauptünie
inkärbeiuiscben Itümerstraäse. Üa nun in dieser Gegend
anderer Ort liegt, wo Römerfuudc gemacht sind, welche
ic so frlLbe Bautbütigkeit einer Legionsabteilung schUessen
I, so bleibt nur allein der Ort Ödeubarg übrig, an welchem
ou Ptolemaetis, dein Itinerar des Antouin uud der Peut.
erwiLbnte Argeutovana zu suchen ist. Dabei mag hier
i bemerkt werden, dass der Name Arpentovariß nur in
Ibengenaiintcn litterarisolieii Erzeugnissen überliefert ist
Jeden weiteren Beisatz, und dass er von jetzt an aus
litteralur vi-rschwiudet. Die Funde, welche zu Ödenburg
cht sind, reichen von Augustus bis zu den Söhnen Con-
Atius (361), die Münzen bis auf Valentinian II. (375 bis
Daraus folgt aber nicht, Aass daa Castrum oder Castelt
tovaria bis dahin existiert habe: das bleibt ungewiss.
brigenü war bei Arguntovuria ein strategisch wichtiger
wegen der zahlreichen bewaldeten Rheininseln, der
zu Raubzügen und überfallen vom recliten Rheinufer
intaden mochte, mehr vielleicht noch als der beuacb-
Mons Brisiftcus. Bis in die neuesten Zeiten ist dieser
von militärischer Bedeutung gewesen, wie die „alte
izc" zwischen Kunheim und dem nahen, südlich gelegenen,
Biesheim bezeugt (s. die deutsche Generalstabskarte).
s wird nunmehr wohl auch erlaubt sein, die ältesten
eferten XanieDsformeu für Argentovaria ins Auge su
1 and damit den Versuch wagen zu dürfen, den Namen
zu erkUreo.
ie älteste Überlieferte Xamensform findet sich bei Plole-
; sie \aüiti\■^^fysvToovn^fta^ in lateinisclier Wicdei^abe:
lovaria, mit Angabe des Breiten- und Uingengrades
60* 47« 40'). und zwar nach dem Ältesten Codex ans
9. Jahrhundert, nach Codices aus dem 10. Jahrhundert:
Dtoaaria.*) Das Itinerar des Antoninus und die Peut.
. Ides, KU, llSff. - *) Schoepriin. Ab- DI, I, 616 u. 617,
WMWUng.
32*
504 Pfannenschraid.
Tafel haben Argentovaria. *) Da dies alte Wort sicher keltische
Bestandteile enthält, so wird die Lesart Argantouaria die dt^
sprüngliche sein. ^) Die Änderung in Argentovaria schien dem
römischen Ohre verständlicher, denn sie erinnerte an das
römische Argentum, woran aber niemand im Ernst denk«
wird, wenn auch die Form für Strassburg: Argentoratam,
schon zum Jahre 74 inschriftlich durch Zangemeister bezeugt
ist. Darf man eine Conjektur wagen, so würde sich viel-
leicht die Zerlegung des Wortes in ar— gant — dobar em-
pfehlen, d. i. : Am Gänsewasser. Die kelt. Präposition are— ,
ar — bedeutet: bei, am.") Die dem Rheingebiet angehörige
Tauber heisst in keltischer Form: dubra, d. i. Wasser, Flnss*);
altirisch: dobar ist = Wasser.^) Dieses Wort konnte mittdi
der, dem römischen Ohre geläufigen Endung — aria leicht
zu dobaria, dovaria, verschmolzen werden. Nun bleibt DOch
das Wort gant zu deuten. Darüber mag uns Plinius be-
lehren^, der im Jahre 47 in unseren Gegenden, an da
Donauquelleo, weilte. 0 In Germanien, sagt er, gäbe es eine
kleinere Art weisser Gänse, welche gantae genannt würdt
Zur Gewinnung der kostbaren Federn derselben Hessen die
Praefecten der Auxiliartruppen von ihren Wachtstationeo am
ganze Cohorten zum Fang dieser Tiere ausschwärmen.
Der Handel nach Italien mit den weissen und weichen
Federn dieser in grossen Scharen wild lebenden Gänse war
sehr gewinnbringend, und das Pfund wurde mit fünf Denaren
bezalilt. Die kommandierenden Offiziere wurden deshalb (nach
Plinius) oft schwer getadelt. Der Name Gantae wird am Rhein
wie an der Maas, in Gallien wie in England von späteren
Schriftstellern erwähnt, so von Venantius Fortunatus, von Adso,
Abt von Monstier — en— der (t 992), im Sprengel vonChJllom-
sur-Marne, in seiner Vita Wandelberti, Abtes von Loxeuil
in Burgund (f 665), und sonst.')
') S. Riese a. 0. S. 390 u. 393. — =) Vgl. dazu Bacmeister, Kell
Rriefe 1S74, m dem Worte Ergers S. US. — ^) Über die kelt Pne-
Position are-, ar-, sowie über liie Formen Arg — anto, Argentorate, ArKn-
tovaria, Argcntaria Tgl. Holder. Alt-Celtischer Sprachschatz, 1891, S. 207.
209. 211, 216, 213. — *) MüIJenhof, D. Ak. II, 22(i nach Zeuss mi
Glück. — *) Bacmeister, Kelt. Br S. 24. — ") X. Hiat. X. 53 o»tb
Detlefsen; bei Riese a. 0. S. 371. — ') TeuJfel-Schwabe*, 18»\
Gesch. d. Rom Litteratnr, S. 756. — ") S. Pu Cauge-Henschel, Glosä
Argviitovuia u. «. w
506
\ Daa Wort i^antae hat sieb namentlich in nicderrheiniscbco
HuDdartcn bis heute eihalien; im Hannövci-schen bezeichnet
,dc gante" die niannhclie Gans. Wie es sich auch mit der
'-"..,.»,.geniianischen VerwautItscbafI des Wortes verhalten
der lienUiIe Auslaut des Wortes gilt als speciääch
iettiscfa. Man darf daher das Wort gantae auch als keltisch
etrachten. Das aber ä«i noch bemerkt, dass die angeführt«
lelle <Jeä l'Uuius vud Stäliu (a. a. 0.} und anderen aus-
rficklich auch auf unsere Gegenden bezogen wird.
Beriick^ichlifieu wir nun, dasi die zahlreichen Rheinioseln
|d Altrlieine den wild lebenden Gänsen vortreffliche Aufent-
■iortc darboten, namentlich da, vro die Örtlichkeiteu durch
n^ besondere Bescliunculicit hierzu einladen, und deshalb
cb vorzugsweise zu Jagd- und Fangidät^cn eigneten, dann
es sehr venstündlieh sein, wenn dergleicben Plätze von
einbei mischen Bevölkerung schon nach dem Wilde, welches
hier aufhielt, benannt wurden. Wie Argantovaria dcui-
Äm (iünse-Wasser gelieisäeu luLben wird, ebensogut
Argeutoratum Am Gilnsebübel, und Argantia, die von
Ursprung an bis Xiederehnheim den Namen Ehn, und
diesem Orte an bis zu ilirer Mündung in die 111 bei
ietf'iiulsheim oberhalb Strasst)iir& den Namen Eifers (i. J. 833
nd lO.Sd: Argenza) führt, wird ebenfalls mit gantae ku-
uunen hangen.
HNach den früher gegebenen Andeutungen ist die Existenz
E befestigten Urtes Atgantovaria gegen das Ende des ersten
rhunderts unserer Zeitrechnung zu setzen. Man darf aber
Bedenken noch einen Schritt weiter gehen, wcuu man
iint, dass mit der sehr wiibrscheinlich, etwa am das
50, voltrührten Anlage der Strasse am linken Blieiuufer
Augusta. Kaurucuruiu bis Argentoratum, und bei der iu
eren Gegenden nacbwuisbareu Anweseuheit der 21. Legion
43—09, auch schon um diese Zeit, also gegen oder um
ÜB Mitte des ersten Jalirhunderts die Anlage von Argnnto-
rBiia stattgefunden bat- LitLerarisdi kommt nun, wie bö-
bemerkt wurde, der Name Argantovaria etwa um 140,
174; lUHnlDm a. uncb Crtmm, ^V1l. s. v. Gaiu; Diefcnbarb.
CtinpBcae 8. SIT ff.; WackcrDBgol, Kl- Schrift«& I CJ; lUhas,
tiiltunvtl. II lUusib. S. sa&; DahOf Dr|;«seh. I. 29; Statio. W. Gutcb.i
506
PfaoBeascbiDld.
300 UD<1 3GG vor, ilaiiD nicht mehr. D&bd ist iwki
2U Übersehen, Unss, wenn auch die Abfassung da
Tafel um 366 angesetzt Verden kann, die Xachrichta fibs
die darin enthaltenen Ortsnamen in frtlhere Zeitf? m
rUckreichen. Uiei-nach dürfte die Annahme nicht unlKr:^::;.
erscheinen, dass die letzte Erwähnung von Argaiiionm ii
den Zeitraum von 300 (Itin. Ant.) bis 350 zn mIm
Über das weitere Schicksal dieses Ortes liegen keine
punkte vor.
Dagegen taucht Keit dem Jahre 377 bis g^cn du
des secbsteu Jaiirhuuderts ein äbnhctier, aber dodi
Xanic auf: Argcntaria, ?.m:rst hei Ammianus Ua
dann bei Aurelius Victor (in der Epitome, wohl um 404,
zwar aus Aminian.), Orosiu^, Ilieron.nnus, Jordaois und
dor '), und zwar bei Scliilderung oder Krwähoung der
gegen Priariu», den König der Lcntienser zum Jahn 31
Alle lassen die Schlacht geschehen sein apiid ArKt^ri:-:
oppidum Galliarum oder Galliae; nur bei Ammiauus w '■
einfach: apud Argentariani. Aber den Xamen Argentovaria
niemand melir. Ist das Zufall oder eine spracblicbe ^^
lässigkeit? Sollte namentlich Ammianus nicht den Xa
richtig überliefert haben? Da? wäre doch sehr
Nun findet sich zwar kein oppidnm. aber noch ein Castns
Argentariease, das uns die Notitia Galliarum nennt. Die«
Castrum Argentariense treffen wir nun zumeist in ontB
sc)iwt;izerischerOrtsnainengeseIlschaftao:CastriunUindoQis9eiiK
(Windiscb), Ebrodunense (Yverdun), Argentariense, Rann-
cense (Kaiser- Äugst), Portus Abucini (Port — sur— Sa6ne), aDe 3*-
legen in der Provincia maxima Sequanorum.^) Dieses Gastm
Argentariense wird nur in der Notitia Galliarum erwilnt
aoast nicht. Aus welcher Zeit stammt nun diese Angabe'/
Die ProTincia maxima Sequanoram wird zuerst erwihnt
unter DiocleÜan im Jahre 294 mit der Hauptstadt Veson
und um diese Zeil gehörte auch zu ihr das obergennaii-
HeJvetien und das obere Germanien. Die Notitia Galha:
wird in ältester Faasong in die Zeit von 390 — 413 geeetH
Ik-mnach fällt die ftttesste Erwähnung des Castrum Ar*—
lariense in die Zeit *^^ >H bis gegen 390- Dieses Cfcs:
mt I
«1
Ol
Argi>iitovaria ii. «. w.
507
1 mit oppidum Ar^enUriA identisch sein mU!>3en, da in
Scbwcir meines Wissens bis jeut ein Castrnm Argen-
ensv ebensowenig nacligewteüeo ist, wie im Eisass ein
pidutu .\rganlovariu. Ilienacli scheint Castrum ArgenU-
kiensc der ältere, oppidom Argentaria der jünt^ere N'ume
pa sein, was mf;Ieich auf eine erweiteite Anlage dieses Ortes
BchliuMcn lassen, aber auch darauf hindeuten durfte, dass die
lAnfngc des Castrum Arccutaiien^e älter sein muKS. als die
bisher gefundene Zeitangabe. Wir kommen aber selbst nucb
hbcT ilen zuletzt an-iegebenen terminus a i|UO hinnus, wenn
«urtr den mchtigen Zellabschnitt in der Geschichte des Ober-
rbeiniächeo CernianieDS in Betracht ziehen, in welchem den
' rn der limes transrhenanus und damit das ganze rechts-
i..^...iäcbe l^rnianien verloren ^in^', w dass der Rhein aeit
3*robus Tode (f 282) wieder Rciclisfjronxc wurde. Und da
fftin Z1J der dringend notwendig gewordenen Sicherung und
Verteidigung der Rheingrenze, unter Dioclelian (284—305)
Grenz felilherren (ducos üniitum; eingesetzt nrid die Cirenzen
befestigt wunlen '), ao wird man nicht fehlgehen, wenn
in diese Zeit die Befitstiguni; der Illlinie setzt und allem
hein nach auch setzen mu.ss. Nun hat sich aber im
Ügen Obtir-ElMi!>s kein anderer Ort, «o sich ein Castell
der lülinie botindet, nachweist-n lassen als Horhurg; es
E daher an diesem Orte das Castrum Argentariense und
damit iilentische oppidum Argentaria zu suchen t>eiu.
I 1D Hnrburg ist ausserdem kein Fund gemacht worden,
der uns mit Sicherheit von einem Ca.Htrum vor jener Zeil
Kunde gübe. Mhnzfunde, und wpnn sie auch einen C Jul.
GMsar UDd Augustus aufweisen, beweisen, wie bekannt, hiegegen
nichta ; die gegenteilige Ansicht *) ist a limine ahziiweisifn.
Auch die Legion sstempel, welche in Horburg gerunden
I tind *), geben keinen Anhalt für eine Zeitbestimmung, da ihre
iBÄChriftcu mit Sicherheit bisher nicht entziiTert wurden. Das-
selbe Schicküal wie die Uorburgischen haben auch die mit
[diesen identischen Legionsiftempel , welche man bei Wylcn
B|d Kaiser-Angst gefunden hat. *) Man hat wohl bezilglirli
■> Mflinuiieu, AbrUo il» ttüat. StuUrvcliU lt<93, S ^töU; Dahu,
.U. 251.- »)I!rrrpuaolitiei<ltTS. II«. — ». EltrudiS. IM. 105.
G- Wagner, RoiniM-her hnirk«nko]>f etc. tun Oherrbehi hei Wylcn,
fa.Wnt'l. Z«ii>r)>r lH9rt, IX, Un.
608 PfaaaenBcbinid.
der Horburger Legionsstempel an die Legio I. Minervia g^
dachte die erst unter DomitiaD, wohl nach 89"), errichtet
wurde; allein diese Möglichkeit könnte, wenn überhaupt, ddi
dann in Betracht kommen, im Fall nachgewiesen würde, dass
sie vor Probus' Tode in Obergermanien stationiert gewesM
wäre. Dieser Nachweis ist aber bisher nicht erbracht worden.
Fällt nun die Erbauung dieses Castrums etwa um das Jalir
300 oder ein paar Decennien früher, also in die Zeiten
eines gewiss romanisierten Landstriches, so darf man viel-
leicht zu schtiessen berechtigt sein, dass die herrschende)
Römer auch ihrer neu angelegten Befestigung einen gut rö-
mischen Namen gegeben haben. Und in der That — der
Name Argentaria verrät auf den ersten Blick unbestreitbar
echt römisches Gepräge,
Das Wort Argentaria kann nun verschiedene BedeutttDgen
haben. ^ ich führe nur die eine an, wonach Argentarii
sein kann: vicus seu ptatea, ubi habitant argentarii.')
Diese Argentarii müssen aber bezüglich des Castells n
Horburg diejenigen Argentarii sein, welche die Uilitir
uniformstücke machten % also Militärhandwerker. Die Notitii
dign. nenut nun zwar zu einer Zeit (410), wo das EIsäss
schon aufgehölt hatte eine römische Provinz zu sein, m
Praepositi Brainbicariorum sive Argentariorum Arelatensium, Re-
mensium et Triberorum, also der zu Arles, Rheiras und (bezüg-
hch unserer Gegend) der zu Trier "), allein das dürfte kdii
Hindernis sein anzunehmen, dass in unserer oberrheinischen
Gegend Abteilungen jener Trierer Militärhandwerker in Tliätiji-
keit gewesen sind. Es mag dasselbe auch für die Strassburgff
Garnison gelten. Denn bei Anfertigung und Ausbesserung von
Bekleidungsstücken konnte an Ort und Stelle den nationalra
Eigentümlichkeiten der oft ans sehr entlegenen Provinzen aus-
gehobenen oder angeworbenen Truppen eher Rechnung g^
tragen werden, als das in einem sehr entfernten Orte möglicli
war. Augenblickliche, lokale Bedürfnisse, Zeitgewinn und
Kostenersparnis bei Versendung von Uniformen waren liiebei
gewiss die leitenden praktischen Gesichtspunkte.
') Hcrrenschueiiier, a. ü. — ') Moiumsen, R. Gescii. V. lü.
A. 1. — ») S. Du Cange-IIeiischel. Gloss. 1, 3HÖ. — *) Ebeuita a- 0
— >) Ebenda a. 0. u. Bucking, Xot. dig. occ. p. 364. — ') EWüäi.
occ. p riO; Seeck, Notitia dignitatiim. Berolmi, 1S76, p. 152.
(
Argentovaria u. &. w.
60fl
iD UtiiQ Cftstiimi m Uorbui-g — der Nami* Argentaria
ofticiua} deut€t ibs uufraglich an — lag deinnacb wolil
grüisere AdkuIiI der Ai'gentarii zur AufertigUDg niÜitäh^chcr
leiil : ■-■vciistäniie; es Wflr iiiitliin hier auch ein Depot
Mi. ■riiisiilcke, eine Art Zcuglmuä flir die Truppen im
-Elsass. Diese Aunnhuie dürfte zugleicli auch erkläteu,
aus dem Üastiuni Argentiuien^u (<in »piiiduin (d. I. narli
liD: ein grösseres befestigtes Dorf, keine Sladtj gewunleu
Und als oppidum erscheint Argentaria zuerst (377), als
König Priftriiis gegen die^-n Ort heranzog.
1^ Und das fUhrt dazu, über die Schlacht gegen Priarius noch
B^^'ort zu sagen.
^^bes bei Argeatarin die Schlacht gegen Priarius im
WIk 877 stattfinden konnte, ist nur unter der Voraussetzung
rerBtaodlicb, dass derselbe mit seinen -10000 Lentiens^ra (und
kor diese werdeu geiiannt, keine anderen AlnuinuDeu) die
: lu'u schwachen Besatzungen und fixten Punkte auf der
•I ä«hweizeri sehen Ituken Kbeiuseile und auch im Oher-
Ulierwiilligt hnbeu niuaste, da er sonst sein I^nd nörd-
LvU 'i>:^Bodeuseea feindlichen Ani^rifTen blossgeätellt hiitte. tut
c-Ji^Boas lag KainbeLe und ein Teil des Vfilluni t^iaUicuiUy
dem stdi im Jahr 357 Barbatio mit seinem Heere entfernt
itte, und den die AlHOiannen in Folge desseu schlugen (IBar-
bationäui cum exercilu . . . gallico vallo discrelum). Ifieses
Valium gallicum besteht, wie ich jetzt zu sehen glaube, in den
krön uiLr genau besciiriebenen Hartraineu, die auf der früher
mvühnUüi Karle gezeichnet sind, und von denen der östlichste.
stets <Uc »he römische Rbeioatrasse von Basel bis Markols-
Iteini begleitend, stellen weii-e heute noch z. B. im Banne von
Klein-liandau 8 Meter hoch und 15 Meter breit ist, während
M fa^t mit jenem parallel Inufendet wuätlicber Zug im Banne
B BKrtenhcim 15 Meter hoch und 25 Meter breit ist*) Auch
Rer iDUsste Priarius vorbei. Sein Hauptziel wai' aber Aiiien-
um nach Gewinnung dickes, reiche Beute verbeis^euden
dem von Mainz heranziehenden Kais«- Gratian den
am linken Rheimifer hinauf zu vorlcpeu. Der Beginn
Krieges fällt in den Monat Februar 377; am 27. Februar
Grati.'i» noch in Trier, am 2S Juli in Mainz (nach Codex
■) B. die Karte in: Ktaus. a. 0. D, ISA
510 Pfanneoschmid.
Theodosianus). Ehe der Kaiser herankaiu, wurde Friariiis
von NaDüienus und Mallobaudes wahrscheinlich bei Colmar
geschlagen. Ohne hier auf die Veranlassung zu diesem Kriege,
welche Ämmian verschweigt, und die weiteren kriegerischeti
Vorgänge mich einzulassen, sei nur noch bemerkt, dass be-
züglich des ersten Angriffs der Lentienser (auf das jetzige
schweizerische linke Rheinufer) bei Herrenschneider (S. 79) zu
lesen steht: „die in der Nähe wohnenden Kelten kamen mit
ihren jungen Leuten ihnen (den Lentiensem) kampfbereit ent-
gegen". Das steht nun bei Ammianus nicht; die Keltae (d. i.
geborene keltische Soldaten) und Petulantes (d. i. die Leicht-
sinnigen, oder die Frechen) waren leichte Truppen, worüber
Böcking und Andere schon Aufklärung gegeben haben.
Wenden wir uns nunmehr zu dem bis jetzt unauffindbaren
Olino.
Die Litteratur über diese Örtlichkeit ist ziemlich gross.')
Der Ort ist gesucht worden unter anderem zu Besangon, in
der Nähe von Vesoul; zu Ölten in der Schweiz, von Vielen
bei Hole bei Basel, nach Coste in Horburg und von Schöpflin
vielleicht bei Hole, von Grandidier in dem 1638 während
der Belagerung von (Alt-)Breisach zerstörten Dorfe Edenboar^,
das nach alten Urkunden auch „Ölenburg" oder „Öleoburck-
heim" heisse (s. oben S. 502), und zwar wegen der hier gemachten
Funde aus der Römerzeit. Herrenschneider schliesst sieb
dieser Ansicht an; Stoffel hingegen dachte nach älterem Vor-
gang an Ölenberg, wegen der Form Olimberg, Olinberk (z. J.
1235 und 1260).
Die nachfolgenden Bemerkungen beschränken sich darauf,
zu prüfen, ob der Ort Olino im Elsass lag.
') Es mögen hier nur folgende Werke notiert werden, worin auch
die ältere Litteratur zu finden ist: Schocpflin, Als, ill. 1, 50, IS? o.
deren franz. Übersetzung von Ravenez 1849, I, 92, 109, 114, 468; Gran-
didier, Hiat. li'Als. 1787 p 23—25; de Golb^ry, Antiquitfe de TAb.
1828. I, 125 ff : er spricht sich über die Lage Olinos nicht aus: Böckin;.
Not. dign 1850, occ. p. 810; Trouillat, Monuments, 1852, I, LVI n.
p. (i; Max de Ring, Memoire sur les Etablissements Romains du Riw
et dn Danube, 1852, 1, p. 185; Meyer in den bereits citierten Antiqn^ri-
Bchen Mitteilungen 1852, S- 138; Coste, Alsace Romaine, Mitlh. If^äS:
Stoffel, Topogr. Wh. 1876 a. v. Üelenberg S. 407; Herrenschneider
P- 81 fg.
ArRemorarU u, s. w.
SU
Der Ort Olino wiril zu Auscanp der rtjiiiiscbea Herr-
ift, also gegen Ende des vierten JahrhiinJerts zuerst in
NoLitia diy:n. ßeniiunt und sonst nirgends mehr. Hätte
Ort früher im Olwr^Elsasä an der llauptriieinstrasse
in, so würde das Itinerar Ant. und die i'eut. Tafel des-
Erwühnunf; gethan haben. Über diese örtlichkett
iBrscfat in der uns bekannten Litteratur das tiefste Schweigen.
^B so darf man auch wolil annehtiien, da.sä dieselbe zur
iieit, der die geniinulen Itlnerare angeliören, nicht existierte,
■fepesCalls aber an dem Ortr. an welchem ita.s abgegangene
jlenburg und frilher Argantovaria gelegen war. Diese An-
icbt ist wohl durch die oben (3. 602) gegebene Darlegung
in für allemal als beseitigt zu t>etracbtcn.
^Was aber wissen wir nach der Nütitia dign. Über Olino?
^Unter der Überschrift: Dux Provincine Sequanici steht das
Hill eines Castells, darüber: Olinoue. Unter diesem Bilde
tobt: 3ub dispositione uiri spectabilis ducis prouinciae Sequa-
Mititeä Lataiiienses, Oütiane. Dann folgt die Auf-
iig des Buren II Personals des dux. ']
Bjuttfi
^BarCodexSpirensIsder, einen ofü/ieüen Charakter tragenden
HBft di^. ist bekannljich seit H'dii verlnrcri. Die noch
Kisticrendent nach ihm genommenen Abschriften gehören riem
5. und 16, Jahrliundert an. Die ältesten Codices haben diu
orhin Hegebenen Natm-nsfoniien; der Codex Pnrisiensis ans
lern 15. Jahrhundert hat noch: Oticiono.')
Hier entsteht eine grosse Verlegenheit; was stand, falls
Iberhaupt Hditig gelesen ist, ur.-;prüuglicli da: Olinone. Oli-
jone oder OlicioneV Die letzten beiden Formen sind aus' der
Verwechselung von t und c zu erklären, da t und c sehr
Hit dieselbe Form liaben. Wie verhalt sich nun aber die
I
Mm Secck vorgezogene Lesart Olitionc zu Olinone? Jst
diese oder jene Form die orsprllnglicheV
»Man darf unbedingt annehmen, dass der oder die Ab-
*iber des ursprünglichen vodex gelehrte und in der Littera-
bewauderte Männer waren. Ihnen oder einem von ihnen
wohl ans Ptolenmous die Stadt Olina im tarroconensi-
!n Spanien bekannt '), sowie aus derselbe Quelle dt-r tluss
') a. Böckln«, wfc p. 104; So«k, Not dign p 200; rf •«eh
fekn^nin, AU. Ul. ], im. ~ ■) Bockiog, oce p. 8U a. .ieeck S. 20B.
Schdpflin. AI», ill. 1, SO
512 PfaüDeöBchmid.
Olinas (Olina), die jetzige Orne in der Normandie, mit. Olena,
Olna. ^) Diese Namen sind unbestritten keltisch. Könnt« nun
auf Grund dieser seiner Kenntnisse der Abschreiber Tielleicht
den ursprÜDglicb Olitione (das zweite I. ist ohne Punkt, was
ja oft genug vorkommt, zu denken) dastehendeu Namen nicht
leicht in einen ihm bekannten abändern, da ihm ein Olitio
unbekannt war? Konnte er') sich vielleicht nicht gar an das
schweizerische Olino im Tessiner Bezirk Leventina erinuem'r
Auch ein Mönchsnamc frater Olino kommt zum Jahre 826
schon in Dissentis vor, der sich als gebürtig aus Olinum oder
Olinus charakterisiert. ^) Wäre diese Conjectur, dass ursprüug-
lich Olitione gestanden sei, richtig, dann hätten wir höchst
wahrscheinlich keinen keltischen, sondern einen echt römischen
Namen vor uns. Der Name Olitio würde einen Gewächs-
garten, etwa eine Gärtnerei bedeuten (ol — us; oli — tor; *olere,
wachsen; *oli — tum; davon: oli— tio). Und das würde wieder
auf die letzten Zeiten der Römerherrschaft deuten. In m-
manischer Form müsste der Name Olison oder Oligon, oder
in nasalierter Form: Olinson oder OlinQon lauten. Aber
weder ein Olitio noch ein romanisches Olison, Oh^on oder
Olinson habe ich im Elsass entdecken können. Dasselbe gilt
auch für den Fall, wenn man Olinone als ursprüngliche Les-
art annehmen will. Es könnten dabei höchstens nur die älteren
Formen der Orte Ollweiler und Ölenberg in Betracht kommen'),
allein weder an diesem noch an jenem Orte sind bisher römi-
sche Funde gemacht worden. Wie die Sachen jetzt liegen, so
ist von Seiten der Ortsnamenkunde ein Ort Olinone oder Oli-
tione (Olino oder Olitio) im Ober-Elsass nicht aufzufinden.
Dasselbe Resultat ergiebt die bisherige antiquarische Kenntois
der Römerzeit. Es ist, nachdem Ödenburg nicht mehr in
Betracht kommen kann, kein Castell Olino oder Spuren da-
von hier zu Lande nachweisbar. Bis auf weiteres muss man
sich mit diesem Resultate begnügen.
Zur Unterstützung der Annahme, dass der Name Olitio
') SchüpfHii 11. 0.; Miilleulioff. D. Ak. 2, 231. — =1 Der Codw
Spireusis wanJevte nach Basel, wo ilin der Bischof von Padua, Pietrn
Douato, im Jahre i486 alisch reihen liess. t'eitilem ist lüeser Codex. ii*r
Vater und Grossvater aller jetzt existierenden Codices, spurlos verseiiwun-
den (Bücking, Not. dign., Or. p III. — ^} Piper, Libri confr. p. 173.-
*) S die Namcu hei Stoffel, Topogr. Wb
(
Ar^MilOTonft u s. w.
ein römisches Wort ist. dient der l'mstatKl, dass er. vie ge-
sagt, in ilic H?.te Zeit ilcr rfimtschen Herrschaft am <'l)tT-
rliein fällt. Das l&sst sich noch näher bestimmen. Quintus
KflreUuH Symmarhas sntrt in seinem am l. Januar 370 za
PSer gohfllt«nen Panegyrikus auf Vntciitinian 1.: Kheni ab
ortn in occant ostia rjparum morgines operum euroua pmc-
texit.') Am 29. Januar des-M-Uien .Tahrcs frlnssen Valen-
tinian I. und Valens an ihren Magister e<|uituin .Tovinus tin«n
Befehl, worin sie ihm vorschreiben, wie sich die ifaui unter-
'Ti daces und comites und alle Offizipre, denen itie
..... ...wacht anvertraut ist, Regen die liäuptllnKe der Kranken
und Alaumuneu verlmlteu sollen. ') Daraus gehl zweierlei
^kror, das? nümlich die ganze Rheinlinie unter Valentintan
Vnt neuen Werken befestli^ war, und dass namentlich den
dace« und i^ouiites die Hlieiuwacht uhlag. UezUglich des
ersten Punktes litircn wir noch Ammianus (lib. 28, 2, 1) zum
Jahre 3()9: At Valentinianuu ma^na aninm rnneipien» et utili»,
RbeDom omoem u ftaeiiarum exordio nd u$<|ue freialem Uce4-
Dtun niagnia niolibns coiimuniebat. cutra eittollens allius et
castella turre.^qui* adsiduas jur hahile.'^ Ukos et oppoitunos,
qua Gattiarum cxtenditur lnn>!itudo: non numqimiu etiam ultra
flutnen aedißclis positis subradens barbaros ftnes, ') Bezilglich
des zweiten Punktes huren wir üöcking*), und zwar iosofein
es sich um die Einsetzung des conies zu Strasshurg handelt:
«Comitis Argen toratimsi» introdurttoneni puRt Juliaui inrp.
Iteoipora ponens Valontiniano I. adscripscrim." Da.<i trifit
Lm«| die Sache auch hinsichtlich unseres dux Proviociac
P^^Hci.^} Alsii um Hlo wurden, soviel wir wissen, die
ietsten rßroischoa Befestigungen an der ganzen Khoinlinie in
■in .Stile vorgetioiiinien, und die duces und coniiles. mlt-
ijch der dux ftir iüp Proviocia Sequanici. eiiigeselzt-
Es würde aber verfehlt üein anzunehmen, wie es SchüittiiD
thut"), dassauch der dux l'ri)vinriaRäei|uanicl in Olino seine Itesi-
denz gehabt hätti>. Biicking hat diese Ansicht SchupHins gut wider-
legt, indem er siigi ^: «Vesoutionc. quae provinciao caput fuii,
U rracäidcm, ita Durem quoifue ordinariam äodem hnhuiüso
») H. Kl «9». Das rlidn Qenn. S 310. - n CwU T1wü.I. 7. ». 9 l*i
tittt a. 0. S. .fia - ») Riese > O. S. «07 ~ *) Noi di)iu occ !Wa.
> >) 8. Uöckiasi. occ, 810. — •) .K\t~ lll. I. SOH, $ &8, So Aiicb IlenrMi-
■liopUer ^ 83. - T) Ooc. p RIO.
514 FfaQDenscbinid.
credjderitn, non in exigao, quamvis firmo castello; milites
autem, qui Oltnone in stativis erant, perpetuo sub dispositione
habebat; sei prout res incideret, alios quoque Magister Hill-
tum per Gallias eidem committebat" Wie hätte aach der
dux der ganzen, grossen Sequanischen Provinz in einem etwa
am Rhein liegenden, kleinen Castelle, allen seinen militäri-
schen Obliegenheiten gerecht werden können? Der Sitz der
Civil- wie Militärverwaltung war damals in Besanc^n. Hier-
her liefen die militärischen Meldungen ein, von hier kos
wurden die betreffenden Befehle erlassen an die Grenztruppen,
die übrigens wie unter Diocletian, so auch später unter Coe-
stantin unter zwei Grenzfeldberren gestellt waren. .Diese Grenz-
truppen wurden," nach Mommsen *), „wahrscheinlich aufgelöst
in kleinere Corps zu 500 — 1000 Mann und nach Art der bis-
herigen Cohorten und Alen, und jeder Abteilung wurde eb
Offizier, tribunus oder praefectus vorgesetzt." Offenbar lagen
solche Grenztruppen auch am Rhein im Ober-Elsass. Dazo
kamen dann noch für den Bedürfnisfall die zur VerfüguDg
des Befehlshabers der Sequanischen Provinz in Olino statio-
nierten Lataviscben Soldaten, die nach dem italienischen
Gelehrten Pancirole, dem Herausgeber der Notitia dign. (Vene-
tiis 1593} aus der Stadt Latavia in Bithynien, angeworben,
nach Schöpflin*) und anderen Batavische Soldaten gevresen
sein sollen.^) Neuerdings hat Zangemeister auf die Letavici
au der nordfranzösischen Küste hingewiesen*); allein die Sache
bleibt doch zweifelhaft.
Diese in Vorstehendem gegebenen Untersuchungen, die in
manchen Punkten weiterer Ausführung bedürfen und m&ache
andere schwierige und nahe liegende Fragen gar nicht be-
rührt haben, sollten zeigen, dass die Ansichten, welche nament-
lich über die Identität Argentovaria mit Horburg von dem
Herrn Verfasser der eingangs dieser Zeilen genannten Schrifi
mit apodiktischer Gewissheit vorgetragen sind, ebensowenig
auf sicherem Fundamente beruhen, wie die übrigen von mir
formulierten Thesen desselben, damit nicht für historisch aus-
gemachte Wahrheit genommen werde, was erst noch auszu-
machen ist. Gleichwohl bleibt das Verdienst, welches sich der
') Abrisa des röm. Staatsrechts S. 369. — ^i Als. ill. I, 188. - ') S
auch Seeck S. 203, A. 1. — *) Westd. Zeitschr. 1892, IX, 272f.
Argentovaria u. s. w. 515
[err Verfasser des Römercaatells Horburg durch seine uner-
lüdlichen Bestrebungen um Aufdeckung desselben und Äuf-
^Urung von Fundgegenständen aller Art erworben hat, bestehen
nd erheischt unumwundene Anerkennung, die auch hier noch
Inmal gern ausgesprochen sein soll.
Ich kann aber diese Zeilen niciit besser als mit dem Wunsche
:hliessen, dass eine unter staatlicher Äuctorltät stehende, aus
issenscbaftUch tüchtigen Archaeologen, Historikern und Sprach-
>rschem zusammengesetzte Commission gebildet werden möge
ur Erforschung der Denkmäler in Elsass-Lothringen, welche
US der 450 Jahre langen Zeit der römischen Herrschaft
tammen, einer Zeit, deren hochbedeutende Cultureinflüsse wir
eute noch nach anderthalb Jahrtausenden überall wahr-
ehmen. Damit würde nur eine gebieterische Forderung der
ieit und eine wissenschaftliche Pflicht erfüllt werden. Möchte
as Buch über das Castell zu Horburg hiezu eine dankens-
rerte Veranlassung werden 1
iseellen.
Zmi WMrar Karls 4es Gressan. Das Cliroiuca>3fäii
beikbt«t zni Jshr 807 (SS. I. 306):
Karohis Imperator perrexit ad Ingelasheia jä
et ibi haboit conTentam sonm cnm episcopis etCD^
aliis fidelibos. et mandaTit eis nt institias &ocRit a:
eins. Postnt dedit eis Uceotiam ad propria renaRd'
sedere et at Deo gratias agerent ad pocera et om
ipeoniin. et Ulun anniun stetit sine boste.
Dag^n äcfareiben die Aniiales s. Amandi (SS. I, U):
Karolos imperator pUcitom haboit ad Conffln
Francis, et iUi dedenmt dona soa et reTersisoirtadi
Pntz erklärte Cfufflem far verderbt ans CraiflneDtei i^
oder Cnffinstein. d. b. Kostheim sfidlich von CasteL scbrif
abo- Mainz, wo Karl der Grcese im Aognst 790 venreäie i
Jahr 795 eine Reichs- and Heerversammlnng hielt. ■) Uflbltt
welchem Kohl*) zn^restimmt hat. ist dagegen der Ansicht dis
lern ans dem Namen Ingelheims kormmpiert sei, da sich dieB
des CbnHi. Moiss. und der Ann, s. Amandi anscheinend uf i
Tersammlong bezieben. Allseitig*) ist dabei Oberseben vorde
die Annales Aqoeoses. welche in diesem Teil auf den Ann. 1 1
bemben. ontcr der narichtigen Jahreszahl 806 schreiben: B«
rolns placittua tiabuit apml l''.t?tt'n*> com Francis (SS. XXI
Ohne Zwcitol isr hier ilie richtijo Les;»rt der Annalen von ?t.
erhalten. >■> (law dio eiiio dor beidoti Vcrmnthangen von Pe
trifft nud iiii?>c Jahrbücher joiio Roich-^vcrsammlunEi in der Thi
dem von Ingelheim nicht weit entloniten Kostheim verlcce:
Freibarc i. H. v. Sin
Zu den Besuchen badischer Fürsten und FOrstinnen b
Im Anschlnsj an meine Publikation -Bedache badi'jcher Fflrst
Farstinnen in Rom" im ± Hefte diese':; llandes der Zcilschri
ich auf (rnuiil einer Ziiscliril't vnn Pr. H. Heidenheimer in
mit. dass nach dem Liber coiifraicriiitatis B. Marie de AnimaT
coram de nrbe (Roni;ie. Vindobor.ae iBrauinüIIor) 1875) S. 24
M Jahrbücher •I()> Fnick. Rficbe^ unter Karl dem Gr. II, U
') Regestea lies K-tiserreivlis unter >Iea Karolingeru L 173. — ^i -
der deiiiÄChen üeächithto im MA II. 177 — *> Aui-h in den Jabrl
Kuls d. Gr. n. 374. N. t>. — ■' Im Iu.ie-x S. ■i^.i'^ ist dies seltsan
«18 Kn&tein (am Inu) erkl^.rt.
Misoclleo.
517
Binas Jotiuui«s Miller de Koetetten. decanos »cclesie Badcnsis, Spl-
mä> lUoccsis. el coclcsie Scti Petri ^oDiuri& Arpeniinoosis i-aiiniiiciis.
nii poutiiicii doctor. optimas tliüulugD9 ac grcce et latine Un^uc ex-
tTtünutun" Aia 29. August 1-töl starb and „in hwpitali uustro anlu
rdogiani ot aJUrc pistürom" bcKrabet) ist. .Reliqoit pro satnte
liime 4 dacatös". Beim Iir. Ileidenhrimer verdanke ich ferner d«ü
lisweis. dus sjcü ein« Uandfichrift des Diarium Uurcardi iu der
bveElL Uüf- and IjiQdesbibliotbek zo Karlsrabe befindet. Sic ist bc-
ticlinri „Karlsmlie KU", besteht aus -V^i Pa]iicrblAtlcni fnl. jti Per*
ftincutomsctilaj! nnd ist vau mehreren lländeu des 17. Jahrlianderts
evhhebeu. Über den Iiiball urieutiert folgender Indice delle smc-
ure rb« sl contcngono in iinento volomc : Initium Ponlificalus Alexandri
BXÜ cx Iharüfi ijicö'ani Joie^om toi. 1. Joanni» Uorcardi Volumen
irimaiu Pontiticnltif^ Aleuindri S^'xti fol. 2t. Juunnb Rnroirdi IHario-
mn reremoiiialimn .■\Ioxandri scxti Volumen Jjecundora fol. 18Ü.
luppleincntnni Pontilicatos Alexandri scxti fol. 401. Die dem Ponti-
kat Innoi'cnz VFII. anftcbürif;en Abschnitte, aas denen von mirMit-
eünnuen Ober den Aofenlbalt Markgraf Jacobs in Rom iiemacht
JBdca. sind demnach in obii^er Handschrift nicht enthiilten. Zu
j^M Pnblikntionei} erluilto ich einige Rirhtiffsteltnu^cn dnrob Don
JrCRorin Palmiori in Korn. Anf S. 228 7.. 22 ist xn iMCn: secun-
loni comniDnem cxigtimationein, auf S. 238 Z. 18 statt per la porte
»er la parle.
I Karlsrabe. ▼. Weech.
Ein Steckbrief aus dem fOnfzehnlen Jahrhundert. Meng-
im ^) df^neo dirre brief riir):om]it. ge2&u(it Hirt, Icscnt oder hflren
n nnil besonder i!en fnraicbiigcn orsamcn und wiscn nnäcm be-
ntudern K&tcn nnd UeUeu friiudeu dem mcisicr und dem rate zn
" Mig cintiieipn wir Arnolt von Kalporg rittcr. borKcrmeister,
rot ru Basel noscm willii^on diensl und waz wir cren und
piti:i it-rniAgcn nizil bereit vomnn.
Hcsaudem lieben nnd golCD frtinde. Uns bat f^bmcht Hanns
spitzen bcrircr der botnuicher unser hindersessc, wie er in guten tro-
ntn gatigcn sie hinder ein dinien, genant Gredetin Ringelers von
EUnfcidcii, fAr vier gnldin, ibufk ^ie iin einen halben unldin schuldig.
Desglichen liat um fnrhrarlit Tliintin von Ilnndelingcn , onch din
mero. wte ttie ilerfielben (iretlelin Uingelerse ein tticbelin verluhen
hkbr, ihu drier guldin wert sie and besser und haben sich nntzil
(Hitz r.u ir versehen. Des so sie dieselbe Grwlclin Ringelers
m Qod liflbe sivh Ton an« entpirömdet ond si underätondcn
itruwen and dez iren m ont«eren mit goverdon. al» »i nrei-
[^ la Tliinlin von Hundelingcn vorgcnant iren rallen go-
In dirre sacbe vor ans ge^t't bat an dfu genanten Hau)
Icn MiiBlvtnbiKl) Mebt fliwr -lein Schndbea ah Veniiorfc.- nftn. —
echt XU CDttUbm.
t OMCh. *. niarrti. H. ». DL I. ^
518 Miecellen.
Spitzenberger und alles daz gegen der obgenanten Gredelin Ringelen
zu verhandelnde daz sie selbe tan solte k6nnde oder mochte ob sie
gegenwurtig were. haramb so bitten wir unsere liebe and menglicheii
mit Bissigem ernst: were sache daz dieselbe Gredelin RingelerEbt
ucb were, in uwem gerichten troffen und funden wurde, daz ir dm
dem genanten Hanns Spitzenberger des besten helfen und raten »it-
lent, vie im von derselben Gredelin Kingelers in nammes sin seil»
and Thinlins von Hnndelingen omb soUch Sachen gelangen möge in
fruntschaft oder mit recht, daz gütlich und billich sie, and wellnt
in uch darinn gütlich lassen empfolhen sin, in in den sachen finuU-
lieh verboren nnd furdern, als wir ach des und alles gat«D wol ge
truwen. Daz begem wir in desglichen und grossem Sachen wo acfc
daz fügte mit willen umb ach und die awem gemeinlich nnd son-
derlich zn verdienen als billich ist. Datum sab sigillo nostre con-
monitatis secreto presentibus impresso quinta post festam pentecoetes
anno etc. 1430 nono. 1439 Mai ^.
Basel St-A. Missiven 4, 67.
Das Schreiben bedarf keiner Erlänterang. Es giebt nichts Ken»
unter der Sonne.
Hagenau. Heinr. Witte.
Studierende in Diilingen 1699. Eine Beilage zu den Berichta
des Nuntius in der Schweiz, Giovanni Vescovo di Yeglla an da
Kardinal Staatssekretär San Giorgio (Vatikanisches Archiv Nana-
tara di Svizzera 7 fol, 19) bildet ein Verzeichnis der im Jahre 1599
im Jesuitenkolleg zu Dillingen Studierenden. Wenn in demselb«
auch nur die Zahlen angegeben worden sind, ist es doch in nielir-
facher Beziehung von Interesse. Folgendes ist sein Wortlaut:
Qui ex diversis monasteriis Dilingae in collegio D. Hieronjni
in bonas litteras atque artes incumbunt.
Benedictini: E S. Gallo 3. ex Einsydlen 2, e Weingarten 3.
ex Ochsenhausen 7, e Petershausen 2, e S. Blasio 3, e Marj- 2. ei
Augia Majore Brigantiae') 2. e Wiblingen') 2, ex Uttenpaura*) 4. e
S. Crace Dona Werdae*) 2, e Noreschain*) 2, e Fiessen*) 1, e Def-
gingen^) 1, e Beinweil*) 1, e Campidona') expectantes 3.
Cistercienses: E Salmenschweil "*j 5, e Wettingen 1, e S. Cr
bano'M 1, e Kaishaim 5, e Langhreinn '*) (sie!) 1,
Premonstratenses; E Minehroth'") 3, ex Augia Minore'*) I.
') Mehrerau bei Bregeoz. — ') Wiblingen ssw. von Ulm. — ') Otto-
beuren sw. von Augsburg. — *) Heiligkreuz in Donauwörth. — *J Nehiw-
heim ö- von Stuttgart. — *) Füssen ssw. von Augsburg. — ') Deggin^Q
nwn. von Augsburg. — *) Beinwell, Kanton Schaff hausen. — ») Kempiei
— •") Salmansweiler oder Salem — »') St. TJrban. Kanton Luzeni. -
") Langheim in Oberfranken, — ") Mdochroth nnw. von öttingen. -
**) Weissenau.
Hiteelleo.
519
K l'rsperß') 2. e Boggenbiirjt*) 1, e Staüwaden") 2. e S. Lncio*) 1.
Canonici regolarcs: E Wkldsec 2, « Onninj^eo*) !. e Wrt-
|iitiau<>ra') 2. c S. Cnice AagusUe'f 2.
KEretnitaDi: Kx l'tlCDMeiUer') 2.
^BCru(.-i^pri: Mcniinfra '' i 1.
HOiDt]CsT5 e 31 inonaiteriis: Dt'uolictini W. Cistcrcicnjws 13. Pre-
Ponratcnscs 12, CaitoDici reguläres 7. Eremitani 2, Cmcigoii anos.
In qulhos: Saci?rilüh''>i 3, diafODi 15, snhdiAconus 1.
^^D Tliwilogia 8, in Metaphy-irti 0. in Physica 9. io Logicii 13.
^Bhctorica Iti. in Soperiori I]unuiuiiau> 10. in Syniaxi 4.
"Ex (Uoccsi Constantiense 45, ox Angnstana 25, p liasüi^uM 3,
i[>Curii>n<ie l, c Bainbcrgen&o 1. Anno 15^9 in Jauoaiio.
HKartsrahe. v, Weech.
Zu Matthias und Caspar Bernegger. i) nungcr bat in tiem
hwlie nher MatthiBü Bernegger die An-iichl aufgestellt miil bpgrün-
let (|>. 34ri f.). da&s vun •lemsi.'lbcD ein Work Qbpr die Verfa^ssung
itraäsburgs (fünna rciiiublicac Argen tinensisf Oberhaupt niolit er-
^eaen Isi, sondern du» er „ßich nur für »eine Piivalzweclcc Auf-
tdcbniuigcn obvr dip Strassburger Verfassoog gemacht hat, die der
Sobn [Casiiar] eri^t stilistisch aiufahrte und veröffentlichte". Die Auf-
RBitDDg Trrst'Jiiodenf r , meist fragmentarischer Aafzeicbnangen zur
Bmisbnrger Vcrfasi^ungsgcsdiichle von der Hand Caäjiar Ü.'s — nnf
lEe Ich zum Teil selbst sticss. zum Teil dun-h Herrn Dr Winckel*
tojutn aufinerioaiD gemacht niirdc: »io behudcu »ich jetzt olle io
lihu V. IM des Stadtori'liivs — gicbi mir 2a einigen Bemerkungen
Antoäs. Erstens ist sicher, doss dem Sohne eine Arbeit des Vatefs
Aber die damalige Verfaf^sang der Stadt vorgelegen hat and zweiteus
M der Soho die Absicht gehabt, einen Abriss der verfassangs*
icschicbttichen EntTrickelung seiner Vaterstadt zu geben. Doi
ngiebt sich aus der folj^cnden. kurzen Aufzeichnung Caspar B.'s.:
kj. N. D. N. J. C. Auti<|uam et nouam rei)>ublicae Argentoratcnais
laio deltneatnro superuacuum ridctnr niulta praefari ex ea laba-
i anti^iaitatiä raderibu» eraerc de etymologia et variatione no-
■iBis. de prima \Tltis origine et de civitatis statu atqoc rcgimine sab
Treoiris. Romani-s, itemque sul> Franoomm, Aostnisiae et IjOtharingiae
gl>U)>; h»v enim omuia, cum alplurimom dnbiis autbonun opinioai-
Ft tncerti? historicomm fuudamentis nitantar, laoqnam incorta
rita inutilifl susqtie deine habeo et ruriosn lei^tori alibi legendi
nnnqao: (ted ea tantum. (|nae ex indubitatui monamentis et auto-
*» Di^arg wnw. von Augthuig. ■) Bn^mbnrg waw. von Aug»-
*i Steingaden iw. nm Schonga«. — *) S. L«di hei Chnr. —
eUy. Kanton Bern. — ■} Obniogen «m Rhein- — ^) \S>tieDhaitu>a
[■»nrgaii — ') HeiliglcwnE in ÄupWrg. — 1 Uttcnweilev. OA Saul-
i— "} H«IUIÜIg«D.
33*
520 Miscellen.
graphis tabolarü nostri Argentoratensis probari possont, in medimii
proferam.
Caeterum optimi parentis p. m. [qtii olim hoc argumentum bK-
tanit] ') vestigia potissimum secutas et phstino labore ^us adjatm,
quas ille res de modcrno regimine hqjos ciaitatis SDCcincto compendio
constrinxit, paulo fusius exponam.
Satis coDstat perantiqaam ArgeDtoratensinm esse libertatpm el
jam sub finem secoli noni a nato Christo Änstrasiae regibns ih»
amplius faisse obnoxiam, sed mox receptos in clientelam Rouuiio-
Germamci Imperatoris , saos ordines ciailes, suas cnrias soof^ne
magistratas : praetores, consales, magistros ciainm (magistros bnrges-
sinm, uti in veteribos monomentis vocantnr), snos scabinos et official»,
qui poptUnm representabant, sine quomm consensn in rebus ardm
senatai niliil statuere llcebat, habaisse. Adsunt praeterea pemetostt
testimonia non solum principam vicinoniin, sed etiam ipsins citri
Argentoratensis, civitatem in temporalibus episcopo nunqoam Alisa
subjectam. Et quamvis cpiscopi snccessn temporis cum ex concessione
Imperatorum, tnm ex nimia indalgentia et deaotione ciaimn acqm-
aerint qaaedam jura, attamen ea per transactiones ntplnriinnm aoti-
qaata et in nihilum rcdacta sant, Videtur statim ab initio popnlaim
statnm faisse introductmn et ad ejus formam a posteris enndem re-
stitutum. Status hie libertatis potius consaetadine institntisqne ini-
jomm arbitrioue magistratnom ac jadicam quam legibus scriptls ^eg^
batur, quod peccandi licentiae, variis vitiis et discordüs odiisqie
mntuis ferendis et fonendis occasionem dedit: quapropter aaertendis
majoribns incommodis et periculis circiter annum millesinmni post
natum Christum quibusdam ciuibus cum primis spectatis. grauibns et
sapientibus scribendarum legum potestas a ciuitate dcmandata foit.
Leges ab iis, cum quae ad statum publicum fonnandum et fincias
constituendum, tum quae reprimendis delictis et criminibus pnnieD-
dis cssent, latae sunt satis seucrac, uti ex antiquissimo monnmenio.
quod in tabulario Argentovatensi asseruatur, apparet. Vigore hamm
legum eligebantur quotannis —
Damit bricht die Aufzeichnung ab. Weiteres lässt sich über
das succinctum compendium des Matthias B. nicht ermitteln. £=
beöndct sich aber unter den erwähnten Papieren die voUständigt
Niederschrift der Forma rcipublicae Argentoratensis von der Hand
Caspar R.'s. Und zwar haben wir zwei Konzepte: das eine bietet
augenscheinlich den ersten Entwurf der Materie dar, es ist durchweg
im Texte während des Schreibens verbessert und durch Rand-
bemerkunRen geändert und erweitert, auch ist es nur onvollstäniüg
erhalten {es fehlt ein Blatt in der Mitte und der Schluss von p. 12
Z. 2 von .sequuntur an, Ausg. v. 1667); das zweite Konzept berahl
durchaus auf dem ersten und ist selbst noch mit vielfachen Ändenm-
geu durchsetzt, es unterscheidet sich aber vom Drucke nur noch nn-
■) Die eingeklammerten Worte stehen am Rande und sind vieder
durchgestrichen.
I
HiioolIvD.
531
Itich durch das Fehlen einzelner Wotie, namentlich unter den
iti(.-ben Amtäliozcichnangei), uixl klein« KiiltNtisfbc Abweicbanpcn.
lirle EotitUrfe entliaJten nwh eine kurze EtnIeituaK, die in dem
en am Kande uacblrtiglii^li hei^cRlgl, hei ilviti /weiten etwas er-
tten den -Auhng bildet, aber wieder dnrchgeatriehcn ist oud im
irke fi'üll. Sic Uutet in der /weite» Kassnof;:
Vninersa citUlas Argon tomteiisis in claases ijuatuor distiiigui po-
tavt. qaaram )trinta nrtbilinm, altera patritiorum et literatonitn, terti»
MercatontiD et opiliruiu, quarta ogricolarum sca boKulanonim. Kst
ri olia dinisio. neiiigi« in XXII tribuK, quomm duae iiobitibus, reli-
ifflB^ XX nliis ciniiiiH constant. Ümnes inft«istratnnni «jnniimti, qui
Nero creantur. capessendoruui jus halicnt et coinniiuiioue
i t't ejui^lem L-luilatis iutcr sc- dcuiiiclt et nd üpn-icni quan-
dam aerioalltatif) redatrti sunt, in qua dignitate, emdiiione et dinitäs
lies et patricii. alilitato, nummo et raborc niercatores, opifires et
itae vraestanl.
Eine Vrrijkirbunjn der verscbie*ioneD Fassuupeii des Werkes er-
ibt, ihm «lie Arbi'it dus Sobni's nicht in n-f>ni^'en Zusät^mi beMan-
iifeai. v\e Bunger meint, sondern als ein im ganzen selbiiLindiges
gelten mos«.
Dbrigens enthält die Ausübt? von lti(>i nur den sj'steniatiscbcii
der VürfassnuK; bei der Ans^bc von IG74 macbi dieser nor
kleineren Teil (bis y. 43) au«; die darauf folgende Zasammen-
lang der Stältmcister. Amuipister. ZOnfte und Oesehlecbler wird
ganz dem t^cpar H. ^tnzasohreiben sein.
3) ÜQiiKcr bebiia|.>tet (Matthias U. p. 877), Caspar U. sei. nachdem
' niobrere Jahre in diplomatischen Geschfifte» von Strassbarff ver-
idM worden, J«ld (firmlicb zum fiejfJiaftst.r*ger der Stadt am
eben Hofe ernannt Die Krosw Reibe der Berichte
»AktimxlQi-kc von dtr Haiid Caspar llorncggcn; besünderb sian den
li i—K;!."), welche not'b jetzt im Strassborgcr Stndtaivbiv
ik'Oii ti'iii di>HS(.'n iiitisi<'btiQt.r T)iülig;tieil.*' Uiv lioliau|>tuii^eQ
ül anif. i>ic Vnetle. auf die sich UciiiKcr bernll, die Leichenrede
"Caspar B 'J. Th. Hcinrici, Geistliche Kegentenschul) drückt sich
trrijt aus. 16S&. so heisst ea da p. 96, sei er von Strasa*
' ~ udige Dientitü mit Vcrtraumip: Aes Archiv! timl der
'^häfte extra ordinem nnf- und angenommen'". Vas
■ kU nur, dasi» er die Korresi'oudeii/ mit Frankreich za
■■■•!■ I'arum liatte er sich schon ItiÄi. vermntlich knrz nach
»er Heimkidir. aber irotz der Venrendung des französiichcn Gö-
lten de ri&lc vernebhch beniObi, wie sich rq^ dem Frot<ikoll der
1er ergiebi:
t(34 Krbr. SO. (H StadL&rhrctbpr) zclh't an. e.s liahc H: Ab In-
Borge-whlaeen /«i Irantzfeischcn Exi^ditlQu H: M. Bemt-ctBers
Uani^ Cai))ar. m> eich seboii rllii-h jidir in frankbreich auflgc*
T. albereilt ein Holcb <-oncept nmclie. daD Bodmus selbsteo nil
Kr »eye l)«dai;bt. Ihn. aU einen anffrirbtigen, quali&cirtea
iiivo. h*fy WUrtenberg m beförderen: wan aber M. H. mit
622 Miscelleo.
demselben gedient were, so begehrte er Dtnen denselben oit zi
entziehen. Erk : dass durch die Oberen Cantzleyherren bedacht werde.
März 1. (H. Stadtschreiber zeigt an) : aaff den von H : ab Insult,
deß jungen Berneggers person halben, beschehenen verschlag, bat«
die Vorsitzende vnder den Oberen Cantzleyherren nit finden könnot.
wie die&er jange vnd noch zur zeitt vnbekandte mensch in oidinaii
bestellang zu nemen : die estraordinari besteltongen seyen bey dieto
Stadt, sonderlich gegen Stadtkinder, nit herkommen, verde konJRif
sein befOrderong bey die&er Stadt wohl finden: H: ab Insnla tot die
Sorgfalt zu danckhen vnd ein dilatorische antwort zu geben sein, diG
nemblich dem jungen Bemegger die bestellang noch zur zeitt weder
abgeschlagen seye, noch zugesagt werden könne. Erk: ist geral^
Str. St.-A. Xiner Prot. 1634 fol. 82.
Koch in demselben Jahre aber ist er zu allerlei GeschfiftcD i»
Dienste der Stadt verwendet (XXIer Prot 1634) und im folgcndfa
Jahre angestellt worden:
1635 März 5. H: St: Wormbßer, H: A: MQeg referiren pcrH:
Stadtschreibern, nachdem es jetzmahls viel frantzös. expeditiones ber
der Cantzley abgebe, v. aber niemand seye, deme ein concept zu th-
trawen, außer commiss: Tromem, deme es doch etwa zn viel werde,
er auch nicht allwegen bey der stell, so betten die versitzenden t«
den oberen Cantzleyherren nothwendig befanden, daß ein extn-
ordinari person darzu bestelt werde, wie verjähren vir verus, H:
Glußrathss tochtermann anch gewesen, v: weiln der junge Bem^gff
der französ: sprach wohl mächtig, sonderlich aber darinnen ein gada
concept führe, sich auch albereit in gemeiner Stadt Sachen am kCaägV.
frantzös: hoff 3 raonat lang, wegen des ambts Kochersberg, bey der
Stadt Metz auch 3 monat. wegen selbiger schuldsach, so dan in i
mahlen an den Gub : zu Zabern v. in einer andern sach nacher Baf-
fach an den Commendanten daselbsten brauchen laßen, sich am'h ia
allen solchen Verrichtungen dergestalt verhalten, daß man seine tre*e
V. fieiß verspüren können: So hielten die H: davor, man köndte
dießen jungen man femers anspannen, v. zwar noch zur zeitt gleich-
sam nur in ein wartgclt nemen, doch dadurch binden, daß er ui^
erforderen bey der Cantzley auffzuwarten schuldig were. Da man
dan verhüff. er wtlrdte sich zum anfang ein viertheUahr mit 20Ü?i%-
contentiren : auff sein wohlhalten köndte man die bestellung jeder
zeitt verbeßem, oder auch wohl gar, da man es künflftig nicht mehr
nöthig erachten solte, wider auffkünden. Setzens zu M. H. Erk: iil
derH: bedenckhen gevolgt v. soll von Benieggem, ob er auff solche
weiß vmb die 20 ff Pfg. jeden quatembers dienen wolle, vernommen, aoch
da er willen gibt, alsdan auff ein Revers gedacht vnd dieses wen-kh
müglichst befürdert werden. Str. St.-A. XlUer Prot.. IGKfol. Wf.
1635 Mai 27. (H. Stadtschreiber) verließt den Revers, daranff
Caspar Bemegger schwören soll : bericht daneben, daß er von Dr.
Joh. Schraiden daß Zeugniß purer Religion habe v. von Dr. Joh.
Frid. Scbmiden dafür gehalten werde, daß er künfftig bey dißer StaJt
V. deroselben geschafften wohl werde zu brauchen sein. Er, H. Stadt-
iJUeraiumotiiM'U'
633
L. Mye IQ seinem orth rrhiet^. wann sich oarb AußKang eines
WtiQdeu werde. daU dtfJJvr juoge maii die ilime bv^liiublcn
Pfg. nicht rcrdient bahn, ihiiit! sulche samto an seiner \)e-
lilnnft alibnrtzen tu laßon. l>a<; Jarament wenk er mr den Oberen
eylierren m leisten v. »ein salftrium aull dieb^r stabeo, nach
cenipcl M. U. Ibhlichen vorfahren, /u utn))fuiureii liabeo. damit
tcJii anß Acr ]ioäscs!tii)ii komme, «londeni bey derajicn frcrecht-
Meibe. Str. St.-A- Xlller Prot. 163öfoL ÄH.
Jahre lt>40 Liegt Ihm, (las ertcbeu wir aus einem Gesaeh om
Ikanfbcsscmn^. neben dem C'ommissariat „die franr-ösischo i^x-
mmbt <ltfr vuliria o\tCTtt bcy den |>rotocolli? der XXI. der
Ipf deb Klialä, C'animerBerichts. der Veranlueteii llcrrun" nb.
Ir. St.-.-V. XXIor Prut. IMu fol. t»2). In der Thal bogeauen wir in
rpjt<iltolleu dieser Zeit uamentlicb in den -lOer Jabi-en. vieUach
luer H:uiii6rhrüt. Ati den fmii^üNiüciicu Hol ist er. wie Hclnriei
37 richtig anhiebt, wiederholt in Spezialulssionen entsendet, iiber
rlbro besitzen wir auch bricHicho Uericlite und (jeaamtrelaüoDen.
obhgon batlo aber Strassburg seit ItvK) einen ^lündigen Agenten
ris, nilmlicli zuerst den Vertreter von He5>en-Ka*4el, Polbelm.
AnfiuifC IMb daneben den vun diesem cmi^fohleueu Beck, der
Eh dem im Ft-broar ItlJti eTful^ten Tode Polhelm!^ ^iz an dessen
trat. Mit diesen Geschäftsträgern der SiAdt in Pari-t hat Ber-
natorlii-h die Korresinndeiiz von Stnis^bortr iiUb ffeführL; siu
freilich nicht lOckcnlos. bijs lt>19 erhalten, die Uedmongä-
1^1 vnti Birk reichen sogar bis lom Jahre IGÜU, Beniegiier aber
Di' :ir<Ker ätra^Lsburgs am &«nzösiM'beD Uofe »enusen.
S^ ! ] iE i-lK K. Jaeob.
Utteraturnotizen.
An VcrölTeDtU(!buugen der badischeii hisiorischeu Korn-
iloD ist crsdiicnen: Rugesta episcoporuin Constantien-
^aiu, Aegesten zur Geschichte der Bischöfe vou Kon-
atanz van Uubutcus bis Thomas ßcrlower 517—1406.
n. Band, 1. Lieferung 1293— 13U. bearbeitet von Alexander
CarletlierL Innsbruck, Wagner. 4^ 80S«iten. Die Schluss-
licferting des «rsten B.-indes mit dem Heister zu diesem bettodet
sieb unter der Tresäe.
£iu neue« M!hr verdienstliches Werk hat das Gro&^h. Ministerium
JJf Joslii. Ktiltu» and rnterricht crm^tgliehl. welche« für die Kunit-
ite Mihr lK"di'tit'!!\m m »erden verspricht. Es ist rim* Vcr*
rhung; .der lUKtelalterlicbcD Waudi^emitlde imUrOLa-
lifrzu^tum Baden" iDamistadt. ItergstrfLäsiT). Xoehdem iu den
li^txten Jahren Wandmalereien cm den ver»chicdenfttcu Stelleu des
524 Litteratumotizea.
Landes blossgelegt worden sind, ist Baden geradezu reich an diesen
Kunstwerken za nennen. Von den neuaafgefandenen sind nnseTB Lesen
besonders die bei ans zuerst näher beschriebenen Gemälde der Schios»-
gemälde zu Obergrombach und der PÜarrldrche in Grttningen bekannt
geworden, dann sind die der P£arrkirchen zu Eggensteio, AitbreiskcL
Eppingen und Gottenheim zu nennen. Von den schon früher bekannten
brauche ich nur die Kamen Beichenau, Konstanz, Badenweiler und
Freibnrg aufzufflbren. Die Aufgabe ist also in der That lohDend geotif.
Der vorliegende erste Band des von F. X. Kraus o. A. v. öcbelbäuser
herausgegebenen Werkes bringt die um 1421 im Auftrage der Hemn
voQ Hirschhorn hergestellten Wandgemälde der BargkapeUe Zwingen-
berg auf 35 Tafeln, welche einen sehr säubern Eindruck machen.
Schon im Jahre 1886 widmete der verstorbene Ludwig Leutz d»-
selben eine besondere Schrift (vergl. d. Ztschft. N. F. I, 382), welche
in feinsinniger Weise die Schöpfungen der Maler behandelte. Dieses
Büchlein ist hier in pietätvoller Weise als Einleitung neu abgednukL
Dem Herausgeber A. von Öchelhäuser blieb die Pflicht flbrig, sie
hie und da zu ergänzen and zu verbessern. Auch die Zeichnongoi
berohen auf Aufnahmen eines dritten, des Zeichenlehrers Gntmann.
Wenn ich mir eine Bemerkung gestatten darf, so möchte ich be-
merken, dass der Herausgeber bei der Aufzählung bemalter Bnrg-
kapellen Obergrombach zu nennen vergessen hat, das zwar eine bi-
schöfliche Burg, aber doch immerhin eine Burg war.
Herr Landgerichtsrat Schiber in Metz bittet mich, mit Hinweis
auf S. 327 ff. dieses Bandes mitzuteilen, dass auch Riezler. wie er
nachträRlicli ersehen habe, in seiner Abhandlung: „Die Ortsnamen
der Müiichcner Gegend" schon 11^7 in der Frage der zeitlichen and
örtlichen Gebundenheit der Ortsnamen auf — ingen and der Be-
deutung derselben für die Siedlungsgcschicbte fUr das Gebiet am
Nordfuss der Alpen zu ganz ähnlichen Schlüssen gelangt sei, wie
er solche für das linksrheinische Gebiet erhalten habe. Schnitt
Bereits in den Jahren 1891/92 hat Rektor Dr. Jos. Harbin in
Luzcrn als Frucht seiner mehrjährigen Studien über den ersten deat-
schen Staatsrecbtslehrer Peter von Andlau eine Neuausgabe von de^
sen „Libelius de cesarea monarchia" veröffentlicht (vgl. diese Zeit-
schrift N. F. 8, S. 140) und daraus vor Jahresfrist dessen Ansichten
über den deutschen Adel in einer eigenen Abhandlung dargelegt
fvgl. diese Zeitschrift N. F. 9, S. 338/39). Nunmehr ist auch der erste
Teil seiner Forschungen über das Leben und Wirken des hoch-
bedeutenden Mannes erschienen — Peter von Andlau. Erster
Teil. Luzem, Gebr. Räber & Cic. 1894. 66 S. — ; weitere Unter-
suchungen über die Quellen des pLibellus" und sein Verhältnis zur
einschlägigen Litteratur, über die Quatemiouentheorie. die Ent-
stehung des Kurfürstenkollegiums, über Andlau's religiöse, politische
und soziale Anschauungen u. a. sollen folgen. Die vorliegende -Ar-
beit handelt 1) über Name und Abstammung Peters von Andlan.
läUenUintutÜKii.
&2S
St ftt>er «ine Jugciiil- und Slodiettzcit (1438— 44> und 3) nbcr seine
iiMÄkeit in Boa»! (1444—60). EntKcgcn Btiner fralwreii (aot-b
._ -. .er Zeilscliha N. F. 8, S. 110 wiederKeKelM;D«u) Aniialinif, dass
Peter ul» Ue^-lilvcbt»- omt Uermatin ah Taufnatnc, Aiiillsn lim Otior-
Bmss) aber ledigtirti alf^ Cit'burtsori rles lierohintcn Kanonlsten aiizu-
«heu *ei. findet dtr Vt-rf, iiuu urkmidlich bczeuift nud erwiesen.
dus Peter von A. dem hlterliUrtiiien AileKjii'srlilerht der vcin And-
lan. wrnn nllcrdinjis nichi in leRiliiner Wi-Lsi- üu^f hiirt bat, aad das«
*U-r ^KürluicitiK iu BaM'I lebende LJum)<ro)>üt Georg v. A. sein {war
tOrlkWrl Obcim j^ewe^cn ist. In Huidclbt^rg, wo fr am 22. April
\438 inimntrikuliert Kurdu. legte er den (inrad za 8eiaer gesamten
"<--■ -r-nden (iclehrsanikeil und insbesondere r.ar philusophischeu
Hl.' lUjr&elbeD (Nominalismub). äcil 1443 selxte er «las schaa
rg hfgoiincne Sindium der Rechte in Pam fort, wo er
"uden Jfihrc das (jaristiMhe) Bakkalaurvat erwarb. Hier
wirkte ant-b der Huiiianiämm in dner Wa!sc auf ihn, dass man ihti
at:t ttAhnbri-i^licndfin Vertreter des sor. filtern deutschen Hnmanisiua«
Itexeirbiieii kauu. Seil 1114 uirktu Peter v. A. ab Kaplan and
IdBbrcr der ]>oinErbule 7U liasf], anfUiißücli allerdings nocb ;runiei)il
TOH ■einen Reii>tlirbcn Amispflieliteu in Ans]n'urh genommen, seit
Anfanji der £<Pr Jiihru aber mehr <1lt I*brlljtlti)(keit sieb widmend.
Im Siiütbcrlisl des Jahrfs 14(iO prfolgic .seine An&tclloug als zweiter
Unlinaria.s des kanonisclicu Rechts an der ani 4. April dieses Jahres
crüthieton Universitdt; «It* solelicr las er die mg. nova jnra, d. i.
aber den Ubi-r HJxtnB nnd dir Klomenünen. Gleichzeitig wurde er
i'-m Ohoini Gear^ \. A. als (erstem) Rektor uim (ersten)
I eniauQt. Dreimal war er dann bis ku Minem am 5. M&rz
-tpti Tude l>«kan der Joristentakattfit i 1471 hat er auch
■:d bekleidet. Daneben war er seit 14«I Propst des Stiftes
8t. Blictiael zu Lantenhaeb im Elsas» oud Chorherr zu Colmar. Pe-
tent Verdienste om die Einrichtonfi: und das Gedeibcn der junften
tlBäcler Hodisehale sind bo gross, da,^ ihm Harbin mit Rerht jene
Bt-dt-nianif fOr Ba«;I /nweist, welche Heinrieli von Ijinfrenstein für
Wtcn, ^[ar8iliu^ \od Ingbcn l'Qr lleidclberK besitzt. I'. Alf^rri.
In der Sclirift: .Der Magnutismae und Somnanibalismua
In der KaJi-sc htn Mnrkgrafschari von Ilcinrleh Fnuck (Frei-
1.111 u tmd Lcii>/ig l*M Akad. Vcrli^shandlnnß von J. C. B. Mohr— P.
U — } wird ihks Auftreten ditiser [leilinettiodcn iu Baden, in
Heihe in Karhrabe. eingefahrt durch Anfjtehorige der harmo-
II (n^llschaft in StmsjharR und dnrch l^vatcr. eifHg gepflegt
Miiitvu Phj-sikör J. L. (tfickmann, begOosUgt aueb von
Karl Friedrieh. an der Hand de« gcdrackion und
h^i iiiLi > i! ^lateriaU ans den Akten des Ocitcmllnndp))-
^.,.. _.. :_..lm'.. Lunti eingehend die StellaufOiAhme der Karls-
»her Arne ftrf^ dJexo Ixihre und die Eniseheidang ile^ Marfc-
pufeo »nf eine KliiKescbrifl der Arete crfirtcrl. wobei eine Menge
»oo rechr Interessanten und fiir diese ganze Bewegan« eliarakterlsti*
*f ben Einzelheiten m Tage gefurdiTt werden. Das Ende des Magne-
526 Litteratumotisen.
tismus in Baden wurde aber nicht durch seine zahlreichen (jef^ner,
sondern dorch die Zeitereignisse herheigefohrt. Die französische
Revolution drängte das Interesse an diesen Experimenten völlig in
den Hintergrund zurück. Unter jenen Gegnern befend sich aach der
Professor der Botanik. Joseph Gottlieb Koelreoter. Über ihn hat
Dr. J. Behrens anter dem Titel J. G. Koelreuter. ein Karlr
ruber Botaniker des achtzehnten Jahrhunderts. Mit dm
Bilde Koelrenters. Karlambe Druck der G. Braon'schen Hofboch-
druckerei 1894 eine kleine Monographie veröffentlicht, welche lüe
eigenartige Entwicklung dieses genialen und von seinen Zeitgenos.«eD
nicht in seiner vollen Bedeutung gewtkrdigteu Mannes auf Grand litI^
rarischer und archivalischer Quellen schildert nnd seine Verdienste am
die botanische Wissenschaft feststellt. v. Weecit.
Als Beilage zu dem Jahresbericht des königlichen FriedriiL-
Gymnasimns za Kassel über das Schuljahr 1893j94 hat Professor
Adolf Stell den ersten Teil einer Abhandlung über den Historiker
Friedrich Wilken veröffentlicht. Auf Grund der sorgfältig heran-
gezogenen gedruckten Litteratur und einer umfangreichen Sammlung
von Familiennotizen aus dem Nachlasse des 1883 zu Kosen (er-
storbenen ältesten Sohnes Wilkens, des in Kassel begrabenen Gt-
heimrats Fr. A. Wilken, ist sowohl die Jugend- und Studieugeschicliie
des Verfassers der immer noch wertvollen Geschichte der Kreuzißge
als auch die Geschichte seiner Berafang nach Heidelberg nnd
seiner Wirksamkeit an der von Grossherzog Karl Friedrich von
Baden neugegründeten Hochschule und ihrer Bibliothek geschildert.
Besonders eingehend sind seine Bemühungen für die WiedergewioDiiDE
der von Maximilian I. von Baiern dem Papst geschenkten und ITlti
von Eum nach Paris verbrachten, sowie einer grösseren Anzahl der
in Rom befindlichen pfälzischen Manuscripte dargestellt. Fenier
werfen manche der von Prof. Stoll seinen reichen Materialien ent-
nommenen Notizen auf die Zustände der Universität Heidelberg und
der an ihr wirkenden Professoren während der Jahre, in denea
Wilken der Ruperto-Carola angehörte (1805 — 1817) ein Licht, o. a.
auf die Untersuchung gegen den bekannten Juristen Prof. Martin
wegen seiner Beteiligung an der Agitation für Erteilung einer land-
stäudischen Verfassung. Ostern 1817 folgte Wilken einem Rufe an
die Universität Berlin; über seine dortige Wirksamkeit wird Prof.
Stoll im nächsten Programm des Kasseler Gymnasiums berichten.
V. Weech.
Anfrage. Vielleicht hat einer der Leser dieser Zeitschrift tiie
Freundlichkeit, mir über den Verbleib des handschriftlichen Naih-
lasses des im Jahre 1855 zu Kolmnr verstorbeneu Pfarrers MaimboDr«;
Mitteilung zu machen. Mir läge besonders daran zu erfahren, in
wessen Besitz die „Chronica poutificum et iniperatorum per fratreni
Martinum de ordine Praedicatorum" (vgl. Mones Quellensammlauft
der badischen Geschichte HI 621) übergegangen ist.
Dr. A. Cartdheri. Karlsruhe. Generallandesarchiv.
Weitere Notieen müssen n:ir weijai Bfimnrnnriffcf zürn
Elsägsiscbe Gesctiicbtslitteratar
der Jahre 1802 and 1893.
Unter MiUirkuiiK tou Brost Usrckwald
zusainin«ngestellt voa
Hans Witte.
Vorbt'nierkung'.
"^pRcn zeitweiliger VcrlüudornnR des ständigen Bearbeiters dieser
ilitiie. Herrn Dr. E. Marcliwnld. Iiabc ii^li for die JofarO 1892
id WB3 ibru Zu^unuiutiUbtelloui; Obernoiumeu.
iuqT
iEtt
[albooK
lBdibrt£id
■VOBg
)ibl
EccIArsAB
E!<EvSouitBt
'hr'-riiiilhl
ElsLotbr
Vers«ic]iDlB d«r Abküriuosvn.
»Aas alteo luui neueu Tagen." Btilag« tarn .Unu»-
Ijniund'' [Beil. des MOlbauacr Tftgblttt}.
Aaaelfer Air dcutsc)ie& Altertluim und deutsch«
Littprittur
Altgemeine Deatscbe BJognphie.
Aonalea de l'Est
Allffemdue ZvittuMt- Beilag«.
Bulietio de la 8oci<(t^ de G^grapbie de l'Est-
Bulletin du MusM b)Ston<iue de Mulhetu«.
Bulletin d« 1« üociAt^ Belfortune d'£inuktiou.
BulWtbi de b SocUti ptulomaiique voifieotie-
CeoCfftlbUtt ßir BibliotbeksweHo.
I>ettt«cbo Litteralnr^eituDg.
DeutMhe Zoiiacbrift tüi Gcecldc^tswisMittclwft
Eccluiiutlcum Argntiiunw-
Arthinlbcbe BtHag« «um EcdArg.
ElttntKbfls ETsagelischei Sonntacs- Blatt.
ElaaM-Lolbringücbes ScbnlbUit.
EvugeliicbProtestautisdwr Kin:b«uhot« flkr El-
sus-Ltilhringen.
528
Witte.
HPBU
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JbGEls-Lothr
JbGesLothrG
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HGEls
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ThLZ
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WZ
ZDKiiIturG
ZGJuJeo
ZGORli
ZKG
ZV Volkskunde
Uifitorisch-Politische Blätter.
BistorisclLe Zeitschrift.
Jahrbuch für Geschichte, Sprache aod Uttentur
EUasS'LothriDgens.
Jahrbuch der Gesellschaft für lothringistbe Gt-
schichte und Altertumskunde.
Der Katholik.
Korrespoadenzblatt der WZ.
Literaturblatt fOr germaniache and romatuäclit
Philologie.
Literarisches Centralblatt für DeatschUnd.
Le Mofen-Age.
Mitteilungen der Geaellschaft für Erhaltiuf ilei
geschichtlichen Denkm&ler im Elsass
Mittheilungen aus der historischen Litteratur.
Monatsblatt ßa Christen Augsbnrgischer Kh-
fession.
Neues Archiv der Gesellschaft für ältere ätnodt
Gescbichtskuude.
Le Passe-Temps d'Alsace-Lorrüoe.
Revue d'Alsace.
Revue catbollque d'Alsace.
Revue historique.
Revue critique d'histoire et de litt^ratnre
Repertorium für Kunstwissenschaft.
Römische Quartalschrift für christliche Alterthost!-
kiinde und für Kirchengescbichte.
Revue des Traditions populaires.
Theologische Literaturzeitung.
Der Wanderer im Elsass.
Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kim.-i
Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte.
Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deaiscb-
laud.
Zeitschrift für die Geschichte des Oherrheiiii
Zeitschrift für Kircheugeschichte.
Zeitschrift des Vereins für ^'olkskunde.
Jach« Geschictit&liUerainr tler Jahre \&9i n. 1693. 529
I. Zeitschriften.
Llemaania. Zctlscbrifl fUr äproclie, Kunst uod Attcrtnm, be-
soDilerj des nlemaimiscIi-schwftbischL'ii flehiets, bpgriUKlet tob
t Aoton Birliuucr. fortüefllhrt von fridrivb Pfaff. 1>
XK Rand (1892) S. 97—196. 2) XX. Band (l«i2). IV, 30ft S,
3) XXI. Uand (lUtS). 3(U S. Bonn, Hansicin.
!. Annalcs de l'Est, revne trimestrielle publik sons ta diroction
de In Ka*:ulUS des Lottrea de Niui«y. l) Sixiünic imnie — 1892.
, 6U S. 2) Septiinin annee — 1803. *;«) S. Nancy. Bcrgcr-
(Levr&oJl.
u» alten nnil neuen Tagco. Klsässi^chc and MQlhaueer <ie-
«hirhtalcnkmiilcr. Beilagp zu No. ... des „Uauafrcund" (lld-
Lif^ zum Maihaaser TagblatO 1S92 und IK». MaUtaua«a.
Ilriukmanu.
eiträge zur Landes- und Volkesknndc von Klsass-Lothringcn.
Strasabiu-)«. Uciu & MUndel. Ueli 10 u. 17. [Vergl. No. 103
0. 270!.
^olletin de la 8odeU Belfortaine d'^ulation. 1) Ko. U (1893)
■ XXVIII. 136 S. — 2) No. 12 (1003). XXXVl. 147 8. Beifort,
' Imprimerie ita jonmal „La Froutierc".
Balletin ilc la Soci^u^ )ilnlomatiqac Vosgicnne. 1) 17* ann<^.
iestl-9-i. 37n s. — 3) lö- annie. 189'2-«I3. 429 S. Saint-Die.
ün|ir. 1.. Htunbert.
Bulletin du Mnste bistorlqno de Mnlbüosc. XVI- ann«« 1891.
llullioaw. Bader, 1883. 87 3^ S. 4!)-»J.
Ecclcsiasticnni ArgcnÜncnse. Strassburgcr Dülzesanblatt.
P[t)ttia| Arebiralisrhe BeiluKO zum Ecc). Arg. 1) Xl Jahrgang
(1WJ3I No. 123—139. JJIO n. (132) S- - 2) XII. JabrKanK (1893)
No. IH^~I51. 2»^IS. Stnvisbaitr. Le Roox. [I>ie aivliivalische
Beila^ ist im Jahre 1W)3 nkhl ers*'liifnen. wird »lier l8iM foljfcn.]
Jahrbuch fttr Ge«chii'hte, Sprache und I.ittominr Klsa^vLothria*
Pgcn:«. Hci'uusjfcgcbeu %'on dem bistohäch-litteranschen Zwoig-
fäi-ciii des Vogescn-Clabs. 1) \'m. Jofar/ang. iet92. IV. 386 &
— 2) IX. Jahrgang. 1803. IV. 219 S. Straj^bnrß, Heitz 4 MOndeL
Kirchenbole, Kvangelisch-protcstanii scher, fllr ELsass-Lothnn-
*gea. 1) XXI. Johrvang. iH^i). 424 3. — ii\ XXII. Jahrgang.
(ItSÖ). 43« S, StrasshorR. Ileitz & Mmidcl.
StittciluDgcQ der (jüM.-llM-halt fOr Krttaltnng der gesdiicht-
I liehen DcnUmÄler im KisaiÄ. U. Folge, l) XV. Hand (1892).
Mit 3 Tafeln. CHC, flä3 S. [ondj Sitzangsberichte fü H. —
2) Xn. Band (1S93). Mit 12 Talein. XXXII. 140 % fund)
Sitznngsborirhte und Fandlwrühlc 197, 19* S StrnMhnrg,
Stra»burgcr Uni<-Ii u, V, (Text ilcnKrh nnil !i, Kr^
n*htoii 1P92 nur mit deut«chcm TitPl; Itfiffl »i- in hui-
«len Sprachen; dos frenzOsisdic Titelblatt tur mü oarhgc-
530 ^»"e
12. MoDatsblatt für Christen Ängsbnrgischer Konfession. Heraos-
gegeben von W. Horning. 1) VII. Jahrgang. 1892. IV, 192 S.
— 2) VIII. Jahrgang. 1893. IV, 172 S. Strassburg, Vomhoff.
13. Passe-Temps, Le, d'Alsace-Lorraine. Journal de fainille. Pnbli-
cation trimestrielle illnstr^e, soas ]a direction de J. J. Lau;.
1) 3» annee, 1892. 580 S. — 2) 4» ann6e, 1893. 580 S. Sainte-
Marie-aux-Mines, borean da Passe-Temps.
14. Revue Catholique d'Alsace. Nouvelle Sörie. 1) 11* annee. ISöä.
IV, 764 S. — 2) 12« ann6e. 1893. IV, 764 S. Rixheim. imp.
Sntter.
15. Revue d'Alsace. Nonvelle S6rie, 1) tome 6«. Tome XLIIIMe
la coUection. 576 S. — 2) tome 7«. Tome XUY' de la colleMiou.
576 S. Paris, libr. Fischbacher.
16. Schoengauer-Gresellschaft. Berichte No. 17 u. 18. GcDeral-
Versammlung vom 28. Mai 1893. Colmar, Decker. 1893, 33 S
17. Studien, Alsatische. Strassburg, Trübner. Heft 2, 3 0.4. [Vpi,
No. 798, 655 a. 341].
18. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, herwL-
gegeben von der Badischen historischen Kommission. New
Folge. 1) Band VII. (Der ganzen Reihe 46. Band) (mit öTafebl
Freiburg i. B. 1892. J. C. B. Mohr. VIII, 740, 127 S. — 2) Bd.
Vm. (Der ganzen Reihe 47. Band) (mit 1 Tafel). Karlsnibe,
J. Bielefeld. 1893. Vni, 724, 128 S.
19. Zeitschrift, Westdeutsche, für Geschichte und Kunst. Herans-
gegeben von F. Hettner [4] J. Hansen. [Und:] Korrespon-
denzblatt der Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und
Kunst. 1) Jahrgang XI. (1892). X, 398 S. u. 7 Tafeln; Kri S.
— 2) Jahrgang XII. (1893). X, 410 S. n. 7 Tafeln; 272 S. Trier,
Lintz.
II. Bibliographien.
20. HoUaender, A. Elsass-LothrinRen. (Jahresber. d. Geschichts-
wissensch. XII. [Litteratur ans dem Jahre] 1890. Berlin 13P2.
S. II, 180—190).
21- Marckwald, E- Elsass-Lothringen. (Jahresber. d. (JeschichL'-
wissensch, XIII. [Litteratur aas dem Jahre] 1891. Berlin ISSß-
S. II, 335—356).
22^ — ElsJissiscbe Geschichtslitteratur des Jahres 1891. (ZGORhVHI-
S. 156-196).
23. Masslow. 0. & Sommerfeldt, G. Bibliographie zur deutsfien
Geschichte. Gruppe III— VII. [V, Territorial- und Lokalg^
schichte. — 7. Der Südwesten] (DZG Vin. S. *226— »233: X. ^*
•291-*298).
III. Allgemeine Geschichte des Elsass und einzelner Teile
24. Adam, A. Das Amt Niederbronn anno 1641. (EcclArg ABS!-
S. 40-42).
Eüilsiiscbe GecchkbtBlitteratur der Hhxe 1892 ii 99, 531
rdellr, Cb. Pierrea comm^morntivei; alsaciennes do Fri^d^ric
Otte (Goorgos Zeticr). loterprotatiau fran^aUe. (KU^iaci:
XLH', S. Ul— 13U.
zirkaarcbiv [zu L'olsuu-). (Bezirkstag <les Obcrelsass. Session
von IWfti. Verwaltangsber. a. Vorl. ». i9it— 1<>7- VcrhatuiliiDKou
S.36. — Sesaion von 1810. VerwaU.-Ber. u. Vorl. S. lyo-äö.
Vcrhondlangen S. 40).
|zn StrasfiboTKl. (Bezirkstag des L'ntcrelsass. Sitzang voa 1692.
Venr-Bw. a. Vorl. s. 138-141. VerhandJangen S. 33. 11«—
131. Siiimng von ISMJ. Vorw.-Ber. n. Vorl. S. ISSf. Vcrhand-
lonReu S. l-tT").
Dar. Henr)'. La for^t vo^fri^n"«- Soii aspect, »od hisloire,
idtrs. Dtbcoure ]in}aoucv & la s^ance publique aiiiiaelle
:6t6 dV^uIntion des Vospes. le 31 däccmhre 1^^.
fropr. Vosgicfuic, 1893. 61 S-
nty, IHenrjr A. de]. Onides prattqaes Conty. Publica sous
le palronage des Cflmpajrnies de clipmin'i de fer. Lcs Vasgcs
eil porbe. .")• Edition- Paris, oflicc des Ouides Couty. 1993.
2^. 3C Q. 720 S. Anuoncen. IV S. u. 1 Karte.
elanney [de Mervil]«), K. I/Aliwce-IiOrraine Wstoriiiue et
legendaire. Avec gravorcs daiis le texte. Roaen, M*g*rd
et Cle. 1892 352 S.
reoberg. Fritz. I>o Bohn-aldct scs envlrons dans Ica Vosgea.
(Avtr 23 Ulasir. une carte et le ^Cadran" da Hobwald) 56 S.
(L'KoropG UlDstT^ No. IG2. 163}. Ztlricfa. ÜreU FOssti.
agments des ancieos Clironiqaea d'Alsace. III. I<es Cfaroni-
qoes Straskoargeoisei) de Jat^nes Trausrh et de Jean Weneker.
Les auoales de S^bastieu Itrant. Fragment« reraeuiUi!< par
L. Dacbeux. Strastwarg, imy>. Strasbourgcoise . 1K^2. C IX,
279 S.
iRtal de Coalaoges. Qaestlons hlstorjque«, reroeü et rnra-
fli&tä» d'apr^'s les notes de laateor par Camille Jallian
[S. 606—617: LAI.<>a4-e ost-eUo allcioaiide oa frani^aisei'] Paris.
Hacbeite, 1893. 523 S.
erland, 6. Geograptiiscbe Abbaiullatigeu aas dem Reicbslande
faBaaa-Lotbringen. 1. Heft. Siaitgart, äctiweizerhart 1892. X,
184 S. mit 5 Tafel».
gBQstein. Lc, et le Mctmolstcin. (Ptsse-Teinps XW. S- 417
bia 4IS).
eitnweh, Jcaa. La qacsiion d'Abtce. > Mition. Paris, Ilacb-
•tte et Cie.. 18i>2. X, 2fi3 B.
anglois Aüleia. Les archirea do Phlstoirc de Fraoee. Fase III,
S. liUiff.: Alsace-Lorrainc ; S. 905: Colmar.
uud Traoriges aus der SaarKegend. (Stimmen
l. U893) S. 19Ö— axtj.
Qeschicbitichei umt Legendenhaft« aas der Saargegend.
(Siimmea aoa dem IiHmss L (.1S93) S. 16&-179).
532 Witte.
40. L., J. Geschichtliches nod Legendenhaftes aas dem Moostertbal.
{Stimmen ans dem Elsass L (1893) S. 190).
41. [Liblin, J.] Conp d'oeil ritrospectif sur le sort des manoscrits de
Grandidier et fragments in6dits. (Snite) (RAlsace XLIIL
S. 241—252. 388-^06, 631—540). [Vergl. Bihliogr. f. 1891 Xo.481.
42. Mossmann, X. M^langes alsatiqaes. [La ligne inf^rienre en
Alsace. — Le pr6v6t Jean Roessebnann. — Rosheim et Ic grand-
bailliage. — Glanes retrospectives]. Colmar, imp. J. B. Jiin|.
1892. in, 212 S.
Rec: AnnEst VI, S. 478 (Ch. Ptister). — RAIsacc XLDL
S. 419-421. — RCr XXXIH, S. 429-^1 (Jacques Pameo-
Uer). — ZGORh VII, S. 570 (W. W.[iegand]).
43. Mühling, C. Die „geraubten Provinzen". (AZg 1893, SepL
lOff.).
44. Parisot et Houot. Vosges. Illustre de 46 gravores par Notar,
Massä, 1 carte en couleur. Paris, Picard et Eaan, 1893. S)&
45. [Reinhard, Äim^J. Die Gesellschaft für Erhaltung der ge-
schichtlichen Denkmäler im Elsass. — Notice snr la Societe
ponr la conservation des monoments historiqaes d'Alsace.
[Druck der Strassbg. Druck, n. V.} 1893. 27 S.
46. Ring, Max. Elsass-Lothringen und die Vogesen 11. [mit Bildern].
(Westermanns Monatshefte LXXIV (1893), S. 41-W und
166—187).
47. R. M. Das Masmünsterthal- (AaunT 1892, No. 8).
48. Rudolph, E. Heimatsknnde des Reichslandes Elsass-Lothringni-
Zunächst zur Ergänzung der Schulgeographie von E. tob
Scydlitz herausgegeben. Mit 4 Kartenskizzen und einem Bilder
anhang. Breslau, Ferdinand Hirt, 1893. 48 S.
49. Sewenthal, Das. (AaunT 1892. No. 2).
50- Slawyk, J. Heimatskunde von Elsass-Lothringen für Schnle
und Haus. 18. Aufl., durchgesehen von R. Slawyk. Strassltoi^.
C. F. Schmidt, 1893. 46 S. u. 1 Karte.
51. Stadclmann. Reise-Handbuch für Elsass-Lothringen und Badei
mit Berücksichtigung der Nachbarstaaten Württemberg. Bayern.
Schweiz und Frankreich. Leipzig, L. Weber. 1892. VI. 121 S-
mit einer Karte.
52. Trinius, August. Alldcutschlaud in Wort und Bild- Eine
malerische Schilderung der deutschen Heimat. II. Band: Vo-
gesen [S. 1—113], Spessart, Odenwald ... mit 65 Dlnstra-
tioiieii. Berlin, F. Dümmler, 1893. VIII, 439 S.
53. [Wiegand, Wilhelm]. Gesellschaft für Erhaltung der histori-
schen Denkmäler. [Vcrcinsberichte] (KBWZ XI, S. 222-^
251-256 und DZG VHI, S. 181).
54. Woerls Reisehandbücher. Führer durch die Vogesen. Mit Karte
und Plauen. 3. Aufl. Würzburg. Woerl. 1893. IV, 125 S
r
EMslKlie GcochicbtEllUenUtir der Jahre 1892 u. 93.
533
IV- Prähistorische und rflmrsche Zelt.
5. Becljstciu, 0. Les auUqaites du l>ouoti- Traduit de l'AllemaQd
por KernnDiJ italdciisporser. Kxirait da „Kulletin de la
8oc. F'hilomatique vosgieime" auiiee ia»li-93. Saint-iÜ^ typhogr.
Hombon. 18Ö3. »i S.
»Beyer. Ernst. Votcrsnchungdcr Stcelettteileaascinnn GrAber-
& felde l'CJ Dlkirch. Inaog.-Dlss. . . Strassbarg, Bncbdr. 0. 6{hUer,
■ IK»2. 71 S.
17. Bleicb»r. Comtnerco et indostrie des popnlations primitives de
l'Alsaco et de la Ixtrroine. (Mittbeilungeu der Natorbiat, Ges.
in Colmar I. S. 131— IW).
(orrie?, lEinil| v. IHc Alamaniiciischlaclit des Jahres 357 n. Chr.
nnd ihre (Vüirbkuil. (Jahresbericht der Neuen Heal»:taD]e ZD
StnEsbarg. Herbst ItSti). gtrasshorg, Druck v. Du Moni-
Schauberg. lüläS. 4". 28 S. m. 1 Karte.
B«.: ZÜORh VUl. S. 1M-I3e (W. Wiegand).
Noch einmal die Ortlichkcit der Alamannenecblacht von 3&7 a.
Chr. I.WZ XII. S. 2J3-2nö).
Quelltfu üo den Feldzügen Julians. (Hermes. XXVn, S. 170
bi» -JJ^i).
Bec.: SMIORh VII. S. Ö70. (W. W.[icgftnil]).
'Cisar nnd Ariovist, ein popolftrcr Vortrag als Beitrag zur Uel-
iiiate^eKhicbie. (ElsLoÜirScbulbl XXUI, S. 6:1—68, 82—^,
113—115. 130-131).
ÖS. D.[nliaill R [<>)■]. l.a Itaiailie de Cfcar contre Arioviste «n l'an
5Ö avant J.-C. (DSUelfortEm. >o. 12. S. 101— ia?l.
HS. Egisbeiin. Kreis Culinar. (Prliliistorisclie FandeJ iKBWZ XII,
S. ^U—-2tö).
■LF. BCmiscbea Dcakmat bei Weisscnborg. (AZgQ 1892, No. 109).
■Osrnier, H. et Frcrlich, J. Le Douon (BSOEst 1892, S. 3S7 bis
" -W'-i; 1803, S. l-fiö).
Uututcr. Kmil. ßfimiscbc Herrschaft in WestMrop«. IBämiscbe
Stfidte in IteuischUnd S. 116—153 (der Oberrbein S. lae bis
12d)l. BerUn, Hertz. 1690. V. 296 S.
lieg. Mathiea. Rapport sor l'oavragc de K. lo docteur Bleicher:
^Commerce et indostrie des populations primitives de l'Alsoce
et de la LorraiIle^ (UulJetiii de la Soc. industrielle de Hal-
booae LXII. S. 324''X»).
'fister, Ch. Les andenn monuincnts da Saintc-Oditc. (AnnE^t
VI, ti. 21&-292).
K. A. Lo mur Palen. (Passe-Temps UI. S. 385-387).
^ Rheinbord, A. La voie Romaine. iPassc-Temps 111, S. 40B— 406).
i\. Riesp. Alexander. Da* rheinische ticnnanien In der antiken
Uttcratur. Lei|«!ig, WÜi. Tenbner. VIU. 496 S.
Bec.: WZ XI, S. 161-186 (G. Woiff). — LCBl 1886. S. SU
(S.). - NA JtVUl, S. M9.
x**usiu. f. am*k. «. obBTii. R. r. n. 9. 3i
534 Witte.
72. Riese, A. Die Provinz Germania snperior. (KBWZ XII, S. 148
bis 152).
73. — Ein Stattiialter in Germania. (KBWZ Xn, S. 152— 153(.
74. Ritterling, E. Zur römischen Legionsgeschichte am Rhm
(WZ xn, S. 105-120, 203-242).
76. Save, G. Lea gannates dans les Vosges. (Journal de la Soc
d'archöol. Lorr. XLII, S. 231—238).
*76.StoffeL Guerre de Cösar et d'Arioviste . . . Paris, 189a [ver^
BibUogr. t 1891, No. 69].
Reo. : Berliner phil. Wochenschrift XII (1892), 21, S. 659 bis
6fö (R. Schneider). — Gymnasinm 1892, No. 20, S. 730 bis
733 (Walther). — LCBl 1892, S. 1318 (Ä. R. liese]). - RCr
XXXm, S. 90f. (G. Lacour-Gayet). — ZGORh VII, S. Iä8
(W. Wiegand).
77. Wiegand. Die Schlacht zwischen Cäsar und Ariovist. Vortrag
gehalten in der General -Versammlang der Ciesellschaft am
17. Februar 1892. (MGEls XVI. 3. 1—10).
78. Winkler, C. Ausgrabung eines Tumulos bei Älgolsheim. (MGHi
XVI, S. 3*-5*).
79. — Fandbericht Qber die Eröffiaong eines Tomolas bei Muiueii-
heim am 22- März 1892. (MGEls XVI. S. 6*— 7*).
80. Zangemeister, K. Statthalter der Germania soperior (WZ XL
S. 312—319).
81. — Zur Geographie des r&mischen Galliens und Germanieos nsdi
den Tironischen Noten. (Neue Heidelberger Jahrbflcher IL
S. 1-36, 146).
Vergl. No. 207, 629.
V. Geschichte des Elsass im Mittelalter.
*82. Albrecht, Karl. Rappoltsteinisches ürkundenbnch. I
Colmar, 1891. [Vergl. Bibliogr. für 1891 No. 72].
Rec. : HZ LXX (1893) S. 315—317 (Winkelmann). CentralbL
f. Rechtswissensch. XI, S. 53.
83. — Rappoltsteinisches Urkundenbuch. 759 — 1500. Quellen zur
Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsa».
mit Unterstützung der Landes- und Bezirksverwaltungen her-
ausgegeben. H. Band, enthaltend 775 Urkunden und Kacb-
richten aus den Jahren 1364—1408. Colmar, Barth 1892. gr.
8". VUI, 695 S.
Rec: ZGORh Vm, S. 139 (A. S.[chnlte]).
84, _ Vortrüge gehalten zu Rappoltsweiler auf der Versammlon?
der Lehrer höherer Schulen in Elsass-Lothringen (25.Mai ISW).
I. Der Widerstreit zwischen Sage und Forschung in Betreff
der ältesten Generation der Rappolsteiner. ü. Bruno vod
Rappoltstein. Colmar, Eglinsdörfer, 1892. 18 S.
Rec: Ann Est VI. S. 613 (C. P.[fister]).
he OMcUcliUliU«ralur Ate Jahre lä93 u. DJ.
S35
llondcl. G, Dp atlvoeaUs eeclesiasticis in rhcnauis procsertim
TOgioutins a nono luque ad tred«ciniura Mculam, tliesim
Parifiensi li(t«ruruui Inciültili iirgpoii^hat Georges Blandel.
LoleliBo Pnrisiomm. Picanl, 1802. I2f) S. [Betr. an mU-
retchen Stellen das Elsus).
Ir«s5lau, Harrj-, Die Pariser Haiidsclirifi des Chroaicon
Kl>4.Tsheiinen»c. (NA XVni. S. a»— 317). fVergl. dam KA
XVII, S. 226f.].
lOchner. Albin. .S|>efkUQs Colleütanca In nsom nironici
Argenlinensis liis zum Jahre l.H2!>. N'aoli der Ausgabe von
R. Reu-^s im [lulletin de la fkK-ivt^ ponr lu couservation de«
müDumeuts liistorii|uos tl'.Msac« XIII. Inaug.-Diss, . . . Frei-
borg. Stra&sharg, InacV i\. Xoucsteu Xachr., I«13. TI, 59 S.
tegoritiftnii. J. La douaiiua de ('liarleniaK»^ au prieurä ile
LiiypTro en 774 (MifKIs XV, S. 3ni— 3271.
Erben. Wilhelm. Die Antün|iEe des Klosters Selz. (ZGORb VIT,
S. 1-37).
Re<-.: NA XYU, 8. fiSß.
tenza«. .\iit;tist Das inerovingi*cbe Herw>frtum von KIsass
and (Uu UlliUeiiklo&Lcr. (Uitteil. aoii d. Vogeseo-Club 1898
No. 36 S. 29-45).
Un, Hermann I.nwiR von. Da« EImss rar KaroUngerzeit.
Naelweise zur Oilskunde and Gescliichte des Besitzes der
reicbsUndisclion Vormt. (ZGOIth Vn, S. 193-248).
Bec: NA XVIU. S. 362.
[rQircr. Kmil. Zur HerUunfl der ZiÜiringcr. II. und IH.
(ZGOllh vn. S. 178-541). lVor(.'l. Bil.Uogr. f. 1891. Xo. 61].
lay, J. Zur Kritik der Aanalen von Scbuttem. (ZGOTlh MSI,
8. 250—288).
leiniDger, Ernesi. Gutachten nber das l'rliandcuhach der
Stadt MOUMUsen von X. Mo«mann. Im Kamen des Aus-
schasses für Gescliichte, Btaiistik und Geographie der Indu-
striellen Gesellschaft vorgelegt. Sitsimie vom 2&. Juni IWO.
(IndusiT. liesi'llsch. v. Mrtlhanscn. Jnhresber. I8»l, S. (i3— 70).
Rapport ^ur le Cartulaire de Uibaupierre (KappoltsteinlschM
ÜrkttndenhuclO de M. Karl Albroohl, prfeeot^ ao noni do
Comlte d'liiitoir«, de <;t.Htistiquo et de g^ographie. (Dullelüi
Soc. industrielle de Mulbouse i.XM, S. 544—647).
r, Ch. I-e doeb^ m/Tuvingien d'AIsace et b legende de
Saint« Odile. (Saite et fin) (AnuEst VI, 8. 27— 119 u. 219-202).
(Vergl. IJibliojrr f. 1Ö91, No. 87].
Kec: ZGORh VH. 73ft-7S.<i (W. Wiegand).
i ' iRßinn d'AIaace et la kirendede Sainte Odile,
Y-M ii' hur le-sanrien« monument^ de saluteOdil«.
N'äiicv Kt i'«rw. Berger- Levraolt. 1SP2. 270 S.
RfC.: IXBI lÄÖ. S. mt. (1*. H). - XA XVH. 8. 423. -
R.Msa«' Xl.m. S. 415-419. - RCr XXXITl, 8. 39-81
(A. C).
3»*
536 Witte.
96. Ffister, Ch. Les mannscrits allemands de la Bibliotb^ne Ni-
tionale relativ a l'histoire d'Alsace. (saite et fin) (RAlswe,
XLin S. 64—78, 174-212, 489—507, XLIV, S. 61—77). H'ergL
BibÜogr. f. 1891, No. 86].
99. Plath, Konrad. Die KOnigsp&lzen der Merovinger und Earo
linger. Berlin, 1892 (Inaagnral-Diss.). Issleib. 80 8.
Rec.: Le Moyen-Äge VI, S. 94 f. (A. Marignan).
100. Schalte, Aloys. Die Disposition der grossen Heidelbergs
(Manessischen) Liederhandschrift. (ZGORh TB, S. U2-»59|.
101. — Nochmals Mathias von Neuenborg. (ZGORh VII, S. 724f.).
102. Teosch, Jftcob. Znr Geschichte der schwäbischen and elsSsä-
sehen Reich»-LandvogteieQ im 13- Jahrhandert.IL TeiL Pn^.-
Beil. d. k. kath. Gymn. an Aposteln zo Köln. Köln, gedr.
bei J. P. Bachern, 1893. 4°. 17 S.
103. Witte, Heinrich. Der letzte PoUer von Hohenboig. Em
Beitrag zur politischen und Sittengeschichte des Elsasses oDd
der Schweiz im 15. Jabrhondert sowie zur Genealogie des
Geschlechts der Polier. (Beiträge zar Landes- u. Volkeskonde
V. El8.-Lothr. Heft 16). Strassborg, Heitz & Mflndel, 189&
IV. 143 S.
Reo.: ZGORh. VIH, S. 387 (W. W.[iegand]).
104. — Lothringen und Bargund. (IbGeaLothrG 11, S. 1—100; Et
S. 232-293; IV, S. 74—137). [Betrifft mehrfiich das Elsass].
Rec.: AnnEst VH, S. 125—1^ (Ch. Pfiater).
106. — Znr Geschichte der Borgnnderkrlege. Das Erieg^ahr 1175.
(ZGORh VH, S. 414-477; VIH, S. 197—255). [Vergl. Bibliogr.
f. 1891 No. 931.
106. — Zar Geschichte des burgundischen Landvogtes Peter tob
Hagenbach. (ZGORh VHI, S. 646—657).
107. Wolff, Henry W. Hagenau and Trifels. (Betr. die Gefangen-
schaft von Richard Löwenherz.] (The National Rewiew. Febr.
1891 S. 810—822).
Vergl. No. 265. 395, 396.
VI. Geschichte des Elsass in neuerer Zeit.
108. Adam A. Capitaine Laplante. [Betr. Zustände im SQjäbneen
Kriege] (EcclArgAB XI, S. 42-47).
109. Ambert. Les g6n6raux de la r6volution (1792— 1804). Portraits
militaires. Besan^on, imp. Jacqain, Paris lib. Blond et Banal.
1892. 389 S. mit 15 Portraits.
110. Bardy, Henry. La complainte de la conspiratiou de Beltort
(BSBelfortEm No. 11, S. 81—107) [Betrifft anch das Ober
elsass].
111. Beuchot. Oberrheinische Revolationschronik. 1793. (EcclArg.lB
XI, S. 88).
112. Charavay, E. Le general Hoche. (La Rövolotion franfai«
XXV, S. 289-307) [Betr. auch das Elsass].
EtaüBiiKh« G«tcbichUliHrr«lur d«r Jalir« 1892 u. U3. 537
Chnqoet, A. I^s guerres de la R^Tololion. troiai&me sörie. I.
Wisscmboarg. It. Hoche et la lutte [>our l'Alsacc. Paris, C«rf,
1895. 2 vol. 231+2« 8,
Rec: U Ruvolalioii frani.iiise XXV, S. 566-Ö66. (Etienne
Ohara vay).
püaztiü, (ieorgetj. Les ^lectloiis aux iiaXa ^ininnz de 1789
I dins lu dietrictü r^nnis de Colm&r et de Schlcstadt. (Suite)
f (RCathAlaace Xll, S. »;— XOß, 15»— 161, »«-352. 44y— 460,
f 513-021).
Encrier, I.'. de M, i-aboulaye. [Stiftung i'ineF< Klirengeschenkes
an den Strassburgcr Abffoonlnetrn, IHfifi. uiul Arger ober
seine AIjstimiDiuiR bein] PlebiKit, 1870, mit Ja"]. (I<'lntemi6-
diaire des Cherchears et Curieux. 8' >6no. 1» anu^e, Xo 29,
20 octobre lfifi2, 8. 427^130).
Erckmann-CbatriaQ. l>ie Belagerang von Pfalzbnrg, eine
Episode aas der Irtzicn Zeit des ersten Kaisorreichß. Dcut-<;ch
TOO Konst. Schade. (HibHothek der tiesatntlltteratur des Jn*
und Auslandes No. 701 u. 702). iialk-, Uc-ndel. 1893. 180 8.
Fischer, L, Fragment des souvenirs d'nn Alsacien, soldat dana
' Vamife de Condö (1772-1795). (UCaihAIsace XTI , 8. 234 bis
'2-Ui. 2(»y— 2yti). [Auch separat erschienen: Kixheim, (Ötrass-
; borg, Noiriol). IÖ93. 24 8 ].
— Himoires d'an garde-cbasse da prlnce-cardinal I.ODis de Ro-
ban. (RCathAlsacc XJ, S 34m-3tiO. 4ü&-417.l4ö(i— JIK). [Auch
separat er&ckiencD: Uiibclm, iuipr. A. Sutter, 1892, M S.).
Rec,: RAlsacc XUV. S. 143f (Frtdfiric Knrlz).
tOrsteowertb, LudwiK- l>ie Verrassungsändenini^ea in den
oberdentscben Reichsstädten zur Zeit Karh V. Uuiug.-Itiiss. . .
Göttingcn, Druck der Dietericb 'sehen UniT.-Bacbdr., 1893.
Xm, 106 S.
Baudot, Kr. Cb. Kooget de Usle et Thymae national. B«-
san^on. impr. Jacqiiin. 1892 (exlrait des atinalee [ranccotn-
toises) 17 S. mit Bildnis.
6.[eoffro7j. A.llexJ. CcDtenaire de la MarseiUaüe. [Anzeige
der Beiberscbeo Schrift] IJU Coriosiie aniventelle 1892 No.
276 S. l).
Ealler, Johaaues. Die deatM:he PoMizistik in den Jahren
1Ö68 — 167i- tjn Beitrag zur tiescbicbie der Baabkricge I^nd-
irigs XIV. Ucidclberg. Winler, IfÄt 8+ieO 8.
Banpt. Uerinann. liliuc uberrbeinisch« RevolatMiisschnft ans
k den ZeilaUer Kaiser iTaiimilians I. (AZg» 1893 No. Ifil).
Ein oberrheinischer Revoliitionär atu dem Zeitalter Kaiser
Haiimiliaiui I. ilittcilungen auj eijier kuxhlich'polituchea
RefonDschriit des ersten Decenniams des 16. JahrhonderU.
(WZ £rgiiuiing5beft \m, S. 79-2281-
B«e.: ZGORh VUI. 8. 716L ((A-J Schilt«). — ZKG XIT
(leesK s. 456-4fie (Be«).
5S8 Witte.
125. E., L- Aaf dem Schlosse von „Hans Trapp", oder der Sföd-
michel Ton Lanbacfa aaf dem Bfirbelstein. Einer nntereläs-
sischen FamilieDchronik entnommen. (Stimmen aas dem Elsus
I. (1893) S. 327—328, 334^-343).
126- IngoVd, Ä. Le Landgraviat de la Haate-Alsace art-il 6te con-
stittt^, en soQTerainetö ind^peodante, an profit da doc fivr-
nard de Saie-Weimar? (RAIsace XUV. S. 188—190).
127. Leconte, Alfred. Ronget de Liste. Sa vie, ses oenvres, It
Marseillaise. Pr^&ce de M. Victor Ponpin. Paris, utc
maison Qnantin, 1892. XX, 303 S. o. Fortrfit.
128. Ij. . . . ■ [iblin], J. Centenaria Alsatiae saperioris chronicaÜL
(Suite) (RAIsace XLiH S. 252—266) [Vergl. BibUogr. f. 1?91,
No. 110].
129. M[artin], E. In der Scbreckenszeit von Boarglibre (SaiDt-Loms)
nach Colmar nnd zurück. (JbGEls.-Lothr. VXQ, S. 2~^).
130. Meininger, Ernest. Une chroniqne suisse in^dite da XU
siecle (CirckeU der Eidtgnoschaft von Andi-eas Rfff). At«
3 planches en phototypie, une double planche de Eic-
simile et 346 armoiries sor 10 planches. fAus „BuUetm di
mus^e historiqae de Malbouse"]. Basel, A. Geering, 1892. 84 S.
Rec: AnnEst VU, S. 128. (C. P.[fister]).
131. Mossmann, X. La France en Alsace apr^ la paix de Vteä.-
phalie- (Revae Historique LI (1893), S. 26-43, 225-2i9;
Lin il893) S. 29—51, 280—300).
132. Mnhlenbeck. Ilyaventans! . . . (Ealoge Scbneider et Saint-
Just). (RAIsace XLTV, 8. 433—472.
133. Neaville, Albert de. Ronget de Lisle et la Marseilhise.
[ohne Ort] 1892. 4 S.
134. Obser, Karl, Der Feldzug des Jahres 1622 am Oberrhein nach
den Denkwürdigkeiten des Freiherm Ulysses von Salis Marsfh-
lins. (ZGORh VII, S. 88-68).
135. Ogier, Frangois. Journal dn Congrfes de Munster (1643— IWT).
Publik par Auguste Boppe. Paris, Plön, 1893. XL, 268 S. £mii
Porträt].
136. Pfister, Ch. L'Alsace sous la domination frangaise. Naca,
imp. Berger-Levrault, 1893. 27 S.
137. Reiber, Ferd. Le Centenaire de la Marseillaise, fitüde bi-
storique. [Tirage i^ part du „Journal d' Alsace" du 25 aml
1892] Strasbourg, imp. alsacienne, 1892. 22 S.
Rec: AnnEst VI, 8. 619 (C P.[fister]). - RGr XXIUI.
S. 518 (C).
138- Reichardt, J. F. Un Prussien en France en 1792. Strasbon^,
Lyon, Paris. Lettres intimes de J. F. Reichardt. Tradoitcs et
annot6es par A- Laquiante. Poitiers, imp. Blais, Roy et (ie;
Paris lib. Perrin, 1892. 436 S.
*139.Reit2enstein, Karl Freiherr von. Der Feldzng des Jahres
1622 am Oberrhein und in Westfalen. 1 Heft. München ISI-
[Vergl. Bibliogr. f. 1891 No. 115].
Ebteüich« G««diicbU]ittmitar der Jkltre 1892 u. 93.
539
JUe.: HZLXVni. (I8a2) S.Ulf. (Enist Fischer). — LCBl
UQ3 a. isoor.
Retiis, Rod. I.'Alsapc pcndani U revolntton fran^-aise. (8ttite)
tRAlsarc XLUI R- lOO— 127, 145— 173, »4(>— 3tr7, 521—590.
XI.rV, S. 78— Ilit. 250-260. 404—417, 533—557). fVerKl. Bi-
bliogr. f. latl "So. HC].
Robinet. Tl^aali ilo S^cfaelles. Sa premi^ra mUsion en AI*
»ace- (Sa rüvolution francatse XXII. S. 457— i74).
Rohilewald. Will). Die Abtretung des Elsoss an Frankrcicli.
Ein Beitrag zur GeschicbtedesWestnUischon Friedens. Inaog;.-
Diss. . . . Halte a. S., Drack v. K. Karss, 1@»3. 33 S. LtoU-
rtlodig in : Hallcsehc Abhaadlungon znr noncrcn Geschieht«.
Hrsg. von U. Dro)-8eD. UelX 31. 76 S.].
I. RotiRet de Lisle. UZg» IHK! Mo. 19).
I. Saiot-Martia. G. de. La Marseillaise et Bonget de Lisle.
Bcsani;Oii, imi). MiUot, 1892. Iff*. 32 3.
Scbaeffer, Adolphe. Tempi paasati. — IBM ä 1608. Lau-
sanne, F. Fayot pt Fiscbbaohcr. Paris, aiö S
Schnlfe, A. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden and der
Bt'icUskrteg gegen Frankreich li».3 — 16Ö7. Rarlsrobe, Biele-
feld, 1892. 2 Bde. (Näheres und Rec. vergl. Badische Öo-
Mbichtslitterattir f. 1892 No. 3t*., dazu 37 n. 381-
|7. Taaera. Ikatschinnds Kriege von Fehrbellln bis K&niggrjitK.
Eine varcrlfindi-sche Bibliothek far ibts deiiUchc Volk and
Heer. Band i. Die ICevolutions- and Napoleonisclien Kriege.
1. Tl. Von Valmy bis Atietcrlit? n7i»2-I80ö). Mit Übei^
sichtfJcartc des KricgsM-lutupIntzi^q von l^nddeetscldAnd, Scbweia
und Ob«ritalien, uobst i^hlachtplünen Ton Marengo und
AnsterliUi. MOnrJien, Beck, 1S93. YH. 245 :j-
Tiersot. Jolicn. Rouget de Lisle. Son oenvre — sa vie. Pah«.
Delagrave, 1892. XIL 437 &
Rec; EAlsaco XLIU. 3. »6-562.
iWeecb. Friedrich v. Ein Projekt zur Reform der Reicb*-
jtuiix ans dorn Iti, Jahrhundert. (Neue Rcidclb. JahrbOcher
IIL a. 17-70) [Betr. (ieorg Hans von Veldenz-Lfluelsteinj,
). Winckclmanu, Otto. Der selimalkaldiwhe Bund IMO— 1532
nnd der >'Omberi{er Rcligionsfrieile. ötnwfibnrg, Heitz ft
Mandel, l««. XIV. 318 S.
Hoc: IX-BI laai. S. 398 (^). - ThLZ 1803 3. 281-283
(IL Virck). - Zr-OIlh VUI. 3. 148f. W. W.IiegBndl).
151. Zcller, .\rEOOC. Souvenirs d'an monlannard d'apr^ le mana-
scrit de Georges Simon. (BSBclfortfim Xo. U, 8. 1-73). [Be-
trifft auch das Flaau |.
Vergl. Xo. II». 107. 170, 173, 18r.. 196. Sl7, 219, »44. SffiS,
2ff7. 30!). 270. i»3, 337, .IM, 357. 412. 413, 411. 476. 482, 483,
4111 ff., 5*1, W7. ftM.
640 Witte.
VII. Schriften Qber einzelne Orte.
152. Algolsheim, a. No. 78.
153. Altbronn, s. : No. 5S5.
154. AUkirch. Sandgaa, L. da. Altkirch, la capitale dtt Snndgn.
(Passe-Temps ni, S. 321—325, 337—340, 355—358).
155. Altmier. (EvProtKirchenbotcElsLothr XXII, S. 302).
166. Benfeld. W. J. Geschichtliches und Sagen von Benfeld. (Stm-
men ans dem Elsass I [1893] S. 163—165).
167. BettlHlr. Bohrer, P. Die alte Capitel-Kirche Bettbflhr uni
das Pfarrdorf Kleingoeft. EcclArgAB XI, 8. Ulf.).
Vgl. No. 307.
158. Birlingen. H.[aüs], E. Birlingen prope Sennheim, vicas dt
stnictus. (EcclArgAB XI, S. 69—70).
169, — Ordo processionis ad capeliam B. M. Y. in Barlingen. 1S69,
(EcclArgAB XI, S. 70-72).
160. Bischioeüer. Uhlhorn, Ä. Eine Hinrichtong in Bisdnreüet
im Jahre 1667. (JbGEls-Lothr. IX, S. 83—86).
16L BlotBheim. Incorporation du monastfere des dames de CiUtni
ä Blotzheim a l'abbaye de Lucelle. (EcclArgAB XI, S. 30-32).
162. Bntmath. Sitzmann, Fr. Eduard. Bmmath. Passe-Temi»
IV, S. 225-227, 243-245, 261—262, 277—278, 294—295, 301
—308, 324—325, 341—342, 358—359, 372—373, 388-390, 401
406, 420—421).
168. Bttxtceüer, s.: No. 723.
164. Colmar. [Becker]. Colambaria. Eine korzgefasste Chronit
der Stadt Coimar und ihres Verkehrswesens, aufgestellt zam
Gedächtniss an die Vollendung des reichseigenen Postgebändei
Coimar, Buchdr. Eglinsdörfer & Waldmever, 1893. 26 S. n.
1 Abb.
165. — Beuchot, la. La f^e de la raison ä Coimar (6 dtombn
1793). (RCathAlsace XII, S. 742—748).
166. — Billing, Sigismund. Kleine Chronik der Stadt Coimar.
[Vgl. Bibliogr. für 1891 No. 124].
Rec: ÄnnEst VI, S. 145-147 (Ch. Pfister). — EcclArgXI.
S. 12 (F. G.). — ZGORh VII, S- 571 ([Aloys Schulte]).
167. — Chauffour, F6Ux-Henri-Joaeph, ditle Syndic. Terri-
toire, limites, revenus, droits, impositions, charges, matricule
de la ville de Coimar avant la R6volution. Dietes aux qnelles
cette ville a envoyö des depnt6s. [Publi6 par Andr6 Waltz]
(snite et fin) (RAlsace XLin, S. 44-63, 213-226).
168. — Hubert-Valleroux. Deux villes aus prises avec des corps
de mutier. [Betr. die Metzgerznnft zu Coimar.] (L'ficono-
miste fran?ai3 1893 I. 8 avril. S. 419—421).
169. — Ingold, A. Les origines de Coimar. (RAlsace XUV, S. 473
-479).
170. — Kaltcnhach, P. Le club de Coimar pendant la revolnlion.
d'aprfes des documents inedits, tires des archives de U viüe
I^btaü
cb» GeschichtsUtteratur der Jidfitf iBBS n. 93. 54 \
de Colntar. (Revue do XX" Siecle No. U. S. 67—^; No. 12.
S. 12—32; No. 13. S. lß-3l: No. 14, S. \8~Si; No. 15, 8.41
—09; Xo. 16. S. 32—45; No. 1". S. 34—4»; No. Ifl, 8. 22—37;
No. 19, 8 23—40; No. 30. S. 55-68; No. 21. S- 21^; No. 22.
S. M—ii; Ko. at, S. 12-2ä).
IWfliar. Liblin. J. t^ tonnclier de (fanAvihr et la soci^t^
d'ininlaüon de Colmar 11790—18141. (RAIsace XLIY, S. 145
bis 169).
— Mossnann, X. I.o.^ SnMnh ä Coltnaret lo colonel Vernt«r
1632. )RAl*ace XLIV. S. 2*51-2»»).'
— Pfister. das Hana. in Coimai-. (WiE W, S 165f.).
— Waldner. Eagcn. Ein Konflikr. zwischen dem Rate und
der Bäckerzanft m Colmar. f»iORh VIII. 3. 016-4)25).
— Waltz, Aiidrt. Dcttea et iircslalioiifi de la ville de Cwimar.
Arrff de liqaidation da 2S norembro 1721. Extrait de la
„Revue d'Alsate" |Tir* & 50 exemplaires] Strasbourg, imp.
Alsaeiennp. 1893. 15 S.
Tergl. No 114. 129. 393. Ö78. 579.
^offsbitrg. Picot, E. Le CWlieaa de Dabo. Saint-Diö. impr.
HomWrt. 1992. (Extruit du Bulletin do la Soc. pliiloraatique
lospieniic 1891—92). 20 S.
Vrei Ähren. [Fraorl. Drei .\hren and UmifchuQg. Kurze Be-
schrcibaug der Wege uud Tuureu in der Uuigebong Toa
Drei Ahrcn. Mit 4 Abbild nnj^cn. Straasburg. Hcitz & MDndel,
l«ö. 9 S. n. 4 S. üniscUag u. Abb.
— Beitiliard, Auguste. Stntious climateriqaes des Vosgei
d'Alsacc. — Trois Epis et environs. Gaide du touristc. Avec
»uea et cartes. Strasbourg. Ammei, 1892. XIV, 202 & u.
Aoaoiicen.
^htnlieitHmtiiister, &.: No. 8ß.
^Meim. ScliirkU. E^isheim. (fjitraii de la Reime catho-
Uqoe d'Alsace. [XI. S. 79-681) Rtxbeim. imp. Sutter, 1892
IT S. a. 8 TaFeliL
Vergl. No. B2, 425, 430.
j^üAnm. Merkten. M- Geschichte der Stadt KasUhetm.
(WiE V. E. 217-219. 22.^-227, 233-235, 241-243, 349 bia
261, 267-259. a(a-2(r7. 2T3— ^^5, 2ÖI— 2&*, 289-291, 297 bis
299, 305—307. 313—316).
VdMikiM«/er. Dclaville. U. FrooscbwiUer. Reeit alsacten
(Pa«M-Tomps III. S. 2-4, 17— aui.
r«*«PCjV«-. G.. A. Gebweiler. (WiE IV. S. 1&-19, 26-27. 33 bis
aö. 41-43. 49—51, 57-59. 65-67. 73-75, 81-83, 89—91.
97—99. 106— 107. US— 115. 121—12.1. 129-131. 137-139.
l«— 147, 153-155, 161-163. 169—171. IH-IT». 18fr-187.
19*-1Ö5, aui-203.).
Umar. X. Go^roar. fPaue-Temps IV, 8. 196—19»).
hrvUttck. Didot, Jules. Les rastauds au G4roldseck oa la
642 Witte.
blocQs de l'ennitage Saint-Michel. CoDte alsaden. (Passe-
Tempa lü, S. 85—87, 100—102, 116—119).
1B6. (reroldseck. Schlosser, Heinrich. Johann Blicbael Moscbe-
rosch und die Borg Geroldseck imWasgaa. [Aas: Mittcilg.
d. Ges. f. Erhaltg. d. geschieht!. Denkm. im Elsass]. Stn»
burg, Strassbg. Druck, u. V. 1893. VI, 87 8. m. 1 Karte i
2 Äbbitdongen.
187. Hagenati, s. : No. 107.
188. Handschuhheim, s.: No. 597.
189. Hattstatt. Hattstatt und Umgebung. (WiE IV, S. 337-aa
403, 409-411; V, S. 1-3. 9—11, 17—18, 25—27, 33-35, 41-*2).
190. Heilig-Kretu. Waldner, Eugen. Eine anveröffentlichte Pap«-
Urkunde vom Jahre 1154. [Betr. Heilig-Kreuz bei Cohur].
(ZGORh Vn, S. 182—184).
\91. Herbitzheim. Levy, Josef. Geschichte des Klosters, der Yogtä
und Pfarrei Herbitzbeim. Strassborg, Baaer 1892.
Eec: ZGORh. VUI, 8. 149 (W. W.[iegand]). - RAlsa«
XLIV, S. 135—140 (Arth. Benoit).
192. Herlisheim. Herlisheim. (Posse-Temps IT, 3. 165 — 167).
193. Hirtestein. A J. Die Burg flirtzstein. (WiE IV, S. 3721).
19i. Hohenbitrg. Alwens. Zur Geschichte der Hohenborg, (üGEs
XVI, S. 94—109).
195. Hunaiceyer, s.: No. 526.
196. Hüningen. Gapitulation de Honingue, du 24 aodt 1815. (TiE
V, S. 55 f.).
197. Ingcrsheim. {WiE V, S. 42-^).
198. Ingmarshcim. Gyss, J. M. Statuten einer mittelalterlicheii
Dorfbniderschaft. (EcclArgAB XI, S. 73—76).
199. Jttersweiler. Äblassbrief 1330. [EcclArgAB XI, S. 99f.).
200. Kaisersberg. Kaysersberg. (Passe-Temps III, S. 513— 514, 531 bii
533, 547—549, 562-564).
201. — Kaisersberg, l'ancien raonast^re d'Alspach. (Passe-Temps P".
S. 562-564).
202. Klcingöft, s.: No. 157.
203- Leheraii, s.; No. 88.
204. Lichtenberg. Erich, Adolf. Lichtenberg. {Stimmen aus dem
Elsass I. (1893) S. 172—173, 180—181).
205. — Schiiiclz, E. Lichtenberg iin Elsass und Umgegend. Strass-
burg, F. X. Le Roux & Oie., 1893. 32 S.
206. Lützet. I.'iibbaye de Lucelle. (Passe-Temps IV, S. 453-^*1.
469—470, 485—486, 501—502, 518—519, 532—533).
Vergl. No. 161.
207. Maasmiinster. Gendre, A. Les Romains ont-ils occape la
vallee de Jlassevaux? (BSBelfortEra No. 12, S. 96-1081.
208. Markirc/i. Markirch und seine Umgebung. {WiE IV, S. 1-i
t^-ll, 17f.). — Vtirgl. No. 733.
209. MarknJieim. Adam, A. Vogt zu Marlenheim und Wirtli.
(EcclArgAB XI, S. 47).
Elsüssiscbe Geschirhutiurratur der Jahre If&'i u 03.
543
IIA.
17-
19.
2^.
MülhaHsen. Bilder. Molliauser, aas dem 15. Jahrhundert. [5
Bilder mit Text]. MöJhausen, Ed. Sengel. 1892. Folio. 1 Blatt.
— Ellerbacb. Zur Süuiila(iBb«iliRuuK in Mdlliauseo iur Zeit
des .VljfiliriKCii Kricgti^r. (Ki-fUrB-UJ XI. S. ftö— 93).
— Favre, Alfrc-tlu. II. Juillard-Weiss. Verzeinhiüa df-r im
Moscutn der Soi^tPtä iii<liistricUo zu MuliiuuH'ii ausgcbtelllcu
Gemflldc, Zcichniin«cn, Kupt'erstkhc und SculiiiuiTu. Mül-
hausen, Druckerei Ww. Bader A Cie., lÄtl. 3Ü s.
— Historien. Der MUlhauscr llUtorien. [VgL Bibliogr. f. 16i)l.
No. 164]. (BMiLMuIliouse XVI, S. W-80).
— Moininger. Ernest. l,'abjui-«tioii d'un bnrgeois de Mnl-
bouse daus la i>remifere moitie du XVIII" sitcle. (BMlIMuI-
boose XVI, 8, 28—5.')). [Auch separat ah 2" «litioii. Mul-
houM. impr. V" Hader, 1693. 31 S.)
— — Die Kircbe der ehemaiigeti JohRnniler-Komtburei in MlU-
haown. (iescbichtliche Notizen, verOfrciii.licht im Auftrage
des Comite's des bistorisdieiii .Mtut'ums in Mnihnusen. Mit
zwei Zeichnungen in FLotoiypie. Mälhauben [Culuiar, Druck.
V. F. .\. Saile). 1890. H S. m. 2 Taf.
Guide de MuIhou>e. Hiblie pftr Ic Journal „Express"*
Dessins ä la pluoie par Math. Kuhler. |?ur£.3il. LMol-
house, KxpressJ, l^)S. 15 ^ in. Ahb. u. AnnaiiceD.
— Ryff. Andreas. [Jno cbroniqac sutsse InMitc du XV!«"»
ri^cle (Circkell der Lidtgenoächaft von Andreas Ryffi par
Ernest Meiniger. Avec 3 plaiiclies en photoiypie, ane
double planrhe de fac-aimtle et 3-K armoirtes sur 16 planclies.
Balc. Adolf Ueehng. Itüfi. K) ^.
— Scboeuhaupt. Louis. Hütel do vUle de Mulhijuse. Par
Louis Sclioenhaupt. Texte par Ernest Meininger. Mul-
house, [impr. V". Bader & Cie.], 189a. Folio. >m S- u. 81
Tafeln.
— Tournier, C. Der Aufruhr von lyö7 in Miilhausen. Der Mol-
haoser Chronik nacherifiblt. i.ElsKvSonntBl IV^i ^- 515 bis
620. 633— 53ß, M7— &51, 563— Ö66, 57»— 5^4).
^ — Wie MOlbaoseu evangelisch wurde. Der MUlhauwr ('hronik
nacberzllbU. (EtsKvSonntBl. 1893 Ü- 3(K^— 313. 327—330.
aw— .^M, 358— :«il. 376— 37y. 391— 3W).
— Zünfte, die alten Mlühauser. (AaunT 18S»2 N'o. 1).
Munxen/ieim, &■: Xo. "y.
Murbach. Alsaticns. J. N. Die Abtei Morbach. (.Stimmeo
fttts dem EliM9 I. ilim) ^- 3— G).
— Ingold. Ancclct Auguste. Diarium de Morbach par
Dom Bemard de Ferreite. prienr de l'abbaye. (RC'aÜiAti<aro
XII. S. «il— la. 5*>-W8. *»1— eiO. 661— ÖÖ6>.
— fabbaje de Murba.:h. ( Passe-Teoips III. S. 2S3~296).
XifiecL AUatica«. J. M. Die Burg N'tedecfa und der Wasser-
bU. (Summen aus dem Eisaas I- (lewi) S. 42— U, 50—52.
56-49^
544 Witte.
227. Niedeck. Chatriau, J.-B. Le Niedeck. (Passe-Temps ID.
S. 226—229).
228. Niederbrotm. Biedert, Ph- Bad Niederbronn im Elsass. Sooder-
Abdnick ans „Deutsche Medicinal-Zeitang" 1891. Berlin, Druck
V. L. Simion, 1891. 19 S.
229. — Ganier, H. & Fröhlich, J. Niederbronn. (WiE V, S. 321
bis 323, 329-332, 337-339, 346-347, 353—355, 361-363.
369-371, 377-379, 385-387, 393-395, 401—403).
230. Nordheim. K. Ans der Yergangenbeit der protestantiscfaen Ot-
meinde von Nordheim. (ErProtKirchenboteElsLothr XII.
S. 282—284, 291-292).
231. Oberbergheim. Eilerbach. Eins heilgenpSegers Eyte zne Obe^
bergheim. 1565. (EcclArgAs XI, 8. 30).
232. Oberbronn, s.: No. 479.
233. Oberehnheim. Gyss, J. M. Yerdingzettel eines gothischen Flügel-
altars vom Jahre 1457. (EcclArg^B XI, 3. 76—78).
234. — — Stiftnngsbrief einer sonn- und festtäglichen Nachmittags-
predigt vom Jahr 1459. (EcclArgAB XI, S. 115—119).
235. Oberschäffolsheim. Sattler, J. Die Märtyrer von OberschäSob-
heim. Zur htindertjährigen Gedächtnisfeier. Strassbnrg.
Druck von F. X. Le Roux, 1893- 24 >.
236. Oberseebach. Lortz, M. Der Oberseebacher Schnlmeister im
Jahre 1722. (ElsEvSonntBl 1893, S. 346f.).
237. OUweäer. H. T. Le cb&teau d'OUwiller dans la Hante-Alsace.
(Passe-Temps IV, S. 436—438).
238. Oatheim, s.: No. 756.
239. Pairis. Sirette, A. L'abbaye de Pairis. (Passe-Temps IV.
S. 5-7, 20-21).
240. Pfaffenhofen, s-: No. 713-
241. I^rt. Böhm, Franz. Pfirt (Ferrette) (castmm Ferretis anno
1100) nebst Umgebung. Ein historisches Universalbild (ab
ovo bis heute). MtUhaaseo , Druck v. Wwe. Bader, 1892. VU.
147 S. u. 2 TafelQ.
242. — [Vogelweid, H.] Pfirt and Umgebung. Führer für Tou-
risten nach dem elsässischen Jura mit historischen Notizm
Aber das Schloss, die Stadt und das Pfirterland. Altkircii.
E. Masson, 1892. 96 S., 1 Karte und Annoncen. [Auch in
französischer Sprache Vin, 82 S, u. 1 Karte].
Rec: RAlsace XLIU, S. 565-569.
243- Ba^oltsweiler. (Faller, L6on]. Das Feaerlösch- ondRettungs-
wesen in der Stadt Rappoltsweiler. [S. 12—27: das FeDe^
lösch- u. Rettungswesen der Stadt Rappoltsweiler vom XVI
Jahrb. ab bis zom Jahre 1892] Rappoltsweiler, Buchdr
S. Brunschweig, 1892. 92 S. a- viele Abb. [daran] Faller.
L[6on]. Theorie für die freiwillige Feuerwehr der Sttdt
Rappoltsweiler. . . nach dem Instruktionsbuch von E. Wächter.
Rappoltsweiler. Buchdr. S. Brunschweig, 1891. 64 S.
244- — [Kehrein. Valentin]. Ans der Schreckenazeit. Elsässische
EbaHÜcli(> Geiclii«lits]ilter«tur il«r J&br« 1893 u. 93.
545
Revolaüoiisbilfler, nach £«briftlicheii oiiil intinillicilen ßc-
rjchteu KCzeicbDot von Jovenatis Montanu». Mit LI
Bildern, 24 Faksimiles nnd einem biatorisvJt-litterarischea
AnhaDg. IKrzftblung]. Saokingen. H. Strau, lööl. IV. ia7 8.
Bt^polttte^ler. Knbe, M. Das neue Postf^ehäude in Raptwlt«-
weiler. sowie knrzo Mitttiilun(;eii tibiT lUi)))oliäWtiiler, dos
Karolabod und UmgcbanK. .Strassburg , fleiu A Mündel,
1^03. 4°. Vm, 50 S. uj. Abb. 1 Tabtille.
K«ppolt£weilcr uuil das Karulaba«!. Mit 17 niustraüonen
aml einer Karte. Zweite veitnehrte Auflage. (Str«ifznge und
Ra:^torte im Reich$lande und den anKrenzendca Gebieten.
Ucit IVi. Strassburg, HciUi & Mandel [ISm], dÜ S.
— Seh. Die Roppoltsweiler Schlosser. (AannT im2. No. &,
ß. 8). — Vergl. No. 713-
— UappoUsktn. Obl, Luil. Hoh-Rappoltstein- Seine ßeschlcbte
und Sagen. (Stimmen ans dem Klsafis I. (1833), S. U— 12,
18—19, 2ß-27. »1-30-
UeithenweUr. lU^ichenweier (AaiiuT 1692. No. 3 nnd 4).
— E. B. Ansmjg aus dem Zunfibndi der cbemaligon Reblent-
stabe in Beiclienweier- Bvächreibuiig dtjü Bagelwetler^ von
1746. (AannT lfl!)2. Xo. 4).
Bosheim, s: No. 42.
ScMittsindt. Dacbcux, L. Oewbtcbnicbe Notizen über die
St. Pidcskircbc zn Schlcttfitadi. (MflEb XVI, S. 16'— 19*).
— — Sainte-Foy de Srhk'stadt. Son saint-s^pulcre et »es tombcs.
Strasbourg, iiup. SimsbourgcoiEe, 1893. 13 S. mit T Licbt-
dniektafehi u. 1 (inindrisa.
— Keiitzinger, F.[ranv-oi8] Mlatliicn). l7tJ5. Mßmoiro
bistoriiiuo !<ur la ville de Schlestadt, publik par Jos. Giny.
Schlctlstadt, ßoehdr. H. Marchai & C'-.. 18tt>. 93 S. [Wurdo
la&I anjigegcbenl.
— Z., K. Merkwanlige Altertumsfande in Schletutadt- (Stimmen
ans dem Klsa^s I. il893), S. 202).
Vergl. No. 114, 099, GOO, 621, 726, 727.
BMnburff, s-: No. »07.
3^»€Wteitberg. Ii^douard, Fre. Le cliateau de Schwarzen-
boorg « M Icfrendc. (Passe-'Iempe 111. S. 196—301, 230-232).
SeU. ft.: No. 60.
Sennhcim. Die llnrg von Uffhol/. GrOndung von Sennheim,
Soffü nnd Gescbicble. (WiE V, S, !ö— 19).
Spanttarh. Cbriütmann. 1« Dio Felsciiböhlen und soge-
nannten „Abris ftons Roi'Jiö" bei Sparshach im Kreise Zabern.
(MGElB XV. y, 191—192).
StrfUfatiurff. a^. Vor bnodert Jahren zu Straesborg im Elsasa.
lAZgH 1803. JJo. 121— 1L>2|.
: — Drucker, J. SlraÄsburuer Znnft- und Pol iwii- Verordnungen
dM 14. D. 15. Jalirbundert». £lrus6barg. Trflbner. 1869.
Rec,: UZ LXVm. (1892) S. 346f. (C. NcoburgJ.
546 Witte
263. Strassburtf. Bnrgraff, G. Das alte Strassbni^. (Vortrag, ge-
halten aaf der Kreis-Lehrerkonferenz zn Schlettstadt). (Reichs-
ländiache Lehrerzeitnng 1893, 8. 195—199, 210—215).
264> — Bacheax, L. La Chroniqae straabourgeoise de Jacques
Traasch et de Jean Wencker. Les annales de S^bastien Bnmt.
(MGEls XV, S. 1-190. 19»-300).
265. — F., A. Musikalisches aus der Strassburger Revolutionszeit
(Stimmen aus dem Elsasa I (1893), S. 234—235, 243—244).
*266. — Fritz, Johannes. Ist die Urkonde Lothars I. von 815 fQr
St Stephan in Strassburg eine Fälschung? [VergL Bibliogr.
f. 1891 No. 195].
Rec: NA XVII, S. 449 f.
267. — Gyss, M. Ein Einladungsbrief zum Eintritte Bischöfe WD-
helm von Honstein in Strassburg. 1507. (EcclArgA^ xi.
8. 119—121).
268. — Heyler. Der Plan der Stadt Strassburg. (Reichsländische
Lehrerzeilung 1892, S. 213—215, 230—233).
269. — Hollaender.Alknin.DieStrassburgerGeneralabsolationTom
Jahre 1553. Ein Beitrag zur Politik Strassburgs im 16. Jahr-
hundert. (ZGORh Vin, S. 34-54).
270. Eine Strassburger Legende. Ein Beitrag zu den B*-
ziehungen Strassburgs zu Frankreich im 16. Jahrhunden-
(Heft XVII der Beiträge). Strassburg, Heitz & Mündel
1893. 28 S.
Rec; RCr XXXVI, S. 106f. (C P.). ZGORh Vm. S. ^
(W. W.(iegand]).
271. — [Horuing, W-] Revolutionsveränderungen in der Jani;-
St. Peterskirche zu Strassburg in den Monaten Oktober nmi
November 1793- (Beitr. z. Kirchengesch. d. Elsasses E.
(1893). S. 51—52).
272. Über die Trauerfeier bei dem Tode Gustav Adolfs im
Münster zu Strassburg (9. Dezember 1632). (Beitr. z. Kircben-
gesch. d. Elsasses IX (1893), S. 61-63, 70—72).
273. — H.[ugueny], C.[harles]. Systeme de la Nature- Recherche
des basos qui constitaent et des lois qui gonvernent rL'ni-
vcrs, pliysique et moral et l'homme en particulier. Par n
^tudiant de 90 ans. [Betr. S. 27ff. die Soci6t6 harmoniijne
de l)ienfaisance des amis r^unis ä Strasbourg, 17851. Nanry.
Bergcr-Levrault, 1890. XXX, 120 S. u. 3 Taf.
274. — [Jan], H.fermanu] L.[udwig von]. Das Strassburger Münster
als „Tempel der Vernunft". (Dlustr. Zeitg. 1893, No. 2635.
S. 795 u. 760).
*275. — [v. Jan], Hermann Ludwig. Deutsche Kaiser undKömee
in Strassburg. Strassburg, Schmidt, 1889.
Rec: HZ LXX (1893). S. 314f. (H.[einrich] Witte). AddES
VH, S, 122—124 (Ch. Pfister).
276, — Jercmias, Johannes. Gedenkblätter ans der Geschichteder
W SUdt Slrassl
Oatclilcbuliuentur der Juhre 1692 u. 93. 347
SUdt SlrassburR. (Wtascnscb- Ueilage der Leipsg. Zeilfc-
Mo- ue. 27 Sept. 1892).
^rasshurg. Klattc, Alfrcii. Darch StrassbarR. Festschrift
n Ebr«ii des 22, At^«ordneteaUiK(is dos deutäclico Kries«r-
littades in Sirassburg i. K. vom 3.^7. Aognst 1893. Strand-
burg. Bufbdr. Uu Moiit-Schnuberff, 1893. VIU. 51 S. mit .\ji-
zfigen. Karte und Abbild uuecii.
Knod, Gastav C. T^ic Stiftabcrrcn von St. Thomas m Stross-
burg (ly]f^lM8). Ein BeitniR zur Stra8sbarK«r Kircben-
ond fjdialge&cbiclitc. Straasborg. C. F. Schmidt 1892. gr. 4^
m. 60 s.
Rec: ZGüRb VU, S. 738 (W. WliflfEind]).
M«iBtcr. AI. Zum Strassburger KaiiitoUtroU. IRQCtirA
VI (IPM). a. 241—250).
Rec. : Z(i(Utb VII, S. 570 (W. W{iegftndl).
— liejer. Christian. AltrvicbsstJld tische Kultarstadicn. II.
Strasäbnrjt. (ZTJKnlturG nenc FoIrc II. S. 4IR;--119|.
— Meyer's RetsebticJier. Sclmarzwald, Odenwald, Bergnrasse,
BeidclberK und Stras^burft. (i. AuH. Mit 11 Karten and l>
Plauen. Ui|./ia. Hibliofir. Iiisl.. lÄÖ. XII. 244 8.
Müllcnhcim von KcoiibcrR. Hermann Freiherr von.
Das OebcböU der vun MOlleiihtiim und Zom 1332. £iu Üei-
tnm mr l^unilgesrhirhie von Strassburg gr, 4°. Strassburg,
Uelti & Mandel. I«i3. 4Ö S. m. ü Tafeln.
Ret: JXni I«I3. S. 1179. - ZOORh Vni, S. 38« (W.
W.liegandii.
Pauluü. >i. L'^üUs« de Stnuboorg pendaul la Revolution
SOQS la Conbtitaanie pt ta Legislative. Rixhcim, äottcr, 1890.
fVcTgl. Bibliogr. f. lff9U Xo. IM],
Rw,: AunEst VI, H. 018 iCb. P6«ter). UZ LXX (1893),
8. S30-522 (Ni]ipoldJ.
Rathgeber. Jalins. Dfo Strassbiirgcr und die St. Pet«r»-
burger BlessJKstitluuK. Geschichtliche KUtteilungen. (JbOKls*
Lothr. Vin. rf. r.7— 62).
■ Erinuerungen an den Primen Mai (v. Zweibrürken-ltirken-
feld) und an die schöne Strasübuiger Zeit. Strassborg, Not-
riel. 18»3. 46 S.
— Reu^a, R. I.a ('atbMrale de Straabourg pendant \a rdvo*
lutioo. Paris, Fiwhbafher. 1888.
Reo.: HZ l.:i\ 11S93) S. 63)-&22 (WppoM)>
■^ — L^glise Imhtrienne do Strubonrg an 18* sifeele. Exiraits
des iirocds^ercaux du Convent eccU-sia^tique, iradaiu et
annol^. Paris. Fisrhhacher, lfl»2. 7t! S.
"- — Un Eomonir da vieax Sirasboorg. I-c Cosino thMIogiqoe
p! ■ ■• IS31— 1«72. Notico historiqoe. Straaboorg. rmiir.
.A m>2. 5*1 s.
— Sanieon, Heinrich. Stnuabnrgor Kirchen -Palrozinieo.
lEcclArg XII. a. 290-232. S4»-Si8).
546 Witte.
290. Strassburg. Schneider, J. Zur Geschichte der loüierisda
Kirche Strassburgs im 18. Jahrhundert. [EvProtKircbenbolfr
ElsLothr XXI, S. 154—156. 162—164).
291. — Schnlte, Äloys. Das GeschöUe der Zom und Hflbboi.
1332. (ZGORh Vm, S. 494—516).
292. — Steinmetz, A. Das alte Strassburg. (BeicbsUndia^
Lehrerzeitang 1893, S. 130—133, 146—149, 161—166).
293. — Stern. Gerade vor himdert Jahren. Lose Blätter aas der
Strassbnrger Revolntionsgeschichte. Zar Erinnerung an da
20. November 1793 (ElsEvSonntBl 1893 S. 742—745, 757-793,
772—777, 769—795).
294. — Tröger, Karl. Friedrich der Grosse in Strassburg. (Sa»
tagsbeil. No. 38 z. Voss. Zeitg. No. 437, 18. Sept ISA
3. 1-3).
295. — Victor Hogo i Strasbourg. Lettres k son ami le peintit
Loois Bonlanger. Septembre 1819. (RAlsace XLIU, 8. 39
bis .305).
296. — Zeit, Aas der alten Strassbnrger, I. Das SOQjahrige Gebo*
Jubiläum des Strassbnrger Dr. Johann Schmidt. Q. [Öet
die Gattin SpenersJ. (Evang.-lath- Kalender 1894, S. 61-^
Vergl. No. 115, 138, 558, 563, 572, 596, 597, 603, 607, 63ft
624, 626, 694ff., 702, 723.
297. S^e, Gasser, A. Sonltz et son ancien bailliage. (RAlsut
XLni, S. 425-488; XLIV, S. 37—60, 231—249, 319-33L
504r-532).
298. — "WiE IV, K. 209—211, 217—219, 225—227, 232—234).
299. Sulematt. Le Wagenburg de Sonltzmatt fWiE IV, S. 2»4f.).
300. Surburg. Stift Surburg. Documents relatifs k la translation de
la ColI6giale. (EcclArgA» XI, S. 37—40).
301. Thann. H., E. Seminarii Thannis in Alsatia noviter erecii
approbatio 7 Januarii 1663. (EcclArgA» XI, S. 22—25).
302. — Nerlinger, Charles. Thann a la fin da XV sifecie
(146^—1474). (AnnEst VI, S. 582—610). [Auch separat er-
schienen: Nancy, impr. Berger-Levrault, 1893. 29 S.].
303. — (WiE V, S. 49—51, 57—59).
304. Thierenhach. [Schloeaser, Karl]. Geschichte der Wallfahrt
und des Klosters von Thierenbach, mit Genehmigung der
geistlichen Obrigkeit. Mülhausen, Drnck v. J. NawratiL
1893- 79 S. mit Abb.
305. IVuttenkausen. R A. . . . Truttenhausen. (Passe-Tempi
m, S. 433-^35).
306- Vodklingshofm, s. : No. 800.
307. Waldolioisheim. Adam, A. Kriegsverwüstnngen. [Betrifft Wald-
olwisheim, Steinburg und Bettbür] (EcclArg^ XI, S. 3— ö).
308. W€is$dnhtim. X. Le cbätean de Wasselonne. (Passe-Temps
m. S. 275—278).
309. Wtckenthal. J. D. Die Bnrg Weckenthal. (WiE IV, S. 305
bis 308).
EktasiKhe Gesebicbbilitlenitur d«r Jahre 1603 a. 93.
Weier au/m Land. Herrenschneider. Die Kirclie von Weler
aaTm I^d. (WIE T, S. 2690.
— Srbocll, Th. Lc pass^ d'im viUagc d'Alsace. iilssal d'lüsloire
Jocalo. (lUUact' XUS'. S. 400—192).
WeüaeHlmrff. er. Die Weissouburger Stiftsidrcbo and ihre
Sagen. (Stüumen aas dem EUass L iism) ä. 20^—306).
VerBl. No. ftJ, 113, 732.
\WUtti«heim. Adam, A, Die Glocke vo& Wilimheün, anno
\tai (EcclArgAB XI. s. 1-2).
Wolffen/ienu. 11., E. WollTutilittiiii, viciu defiCnictos. (EcclAi::g^
XI, 8. 25-30).
WettfnheiitK K. Die G^enreforautiöD in WOllenheim im
Jahn: 1696- (EvProtKirchcubotcElsLotlir XXI, S. 211-212).
WlfrOi. Uorning, Fr. Das SchlM^htield bei Wörth-Frösch-
weiler im Elsass mit IJildem, Selbs^Tcrla« des Verf. 56 *
u. 37 Fig.
Reg.; KCr XXX VI. S. 367 (C).
[ZoöffH. Adam, A- Einzug Uischof Leopold 1. iu Zaberu. (Eccl-
Arv"» XI. 8. fi-8).
Chatrian, J. B- Savemc et ses en^irons. V. Le chAtcao
de liaat-Uarr- (Pa-sse-Tcmps III, s. 83—05).
Lang, J- J- Saveruc et ses eoviroiLS. IV. Monti^ de Saveme-
Saat da iirmca Charles. (Paüse-Temps IIl, S. 70-72) VI.
I* Hfülte de Üaint-Vit. (S. 134—135). VII. l*s deox G^rold»-
lick. IS. 1G7— 109. 1Ö2— I«». Verf. X) VIII. LoUelstem oa la
PctltcPicrrc. {S. 345-24«).
Vergl. No. 3^.
Zell, B.: No. 769-
VIII. Biographische Schriften.
<i. AU'jiiiuiue.
Kaod, Gustav. Elsäwiischü Studeitten in Heidelberg und Bo-
lotrna, (ZGORh VII. S. S2d-355).
.RiBtelliober.J. Strasbourg et Bologne .. . Paris. 1891. [Vgl.
.. Bibliogr. f. l8tH No. 23ö].
m Ucc: RCrXSXIU, &. 48 f. tJacqocs Panneiiiier). MA VI,
■ &- 221. (K. U.).
B. Spacb, Ed. El^nschc Pfarrliiluser. (EvPrulKirchmibotcEla-
U Loihr XXI, ^!. »W-ai.^>. 260-270. 27ft-27B, Sf^t—äBö, 202-294,
■ 3W>-903, 307-3«t. 31ft-3l7, 1(25-336, 88&-391, 897-898).
h. Vtiber atigehic Personen.
Jiaiduhg gm. Gric», ».: No. 02r;.
Bardfl. Bardy. MAthiea-llenr.v. Mathicu Uardy, docteur
ea' chinirgift (I7ti4— ia*8). (It^BcUoriüu No. 12. s. 42— 5ö).
UarthMi. Strauss, fcniilt?. I.C3 artiatea d'Alsncc. (Rene
du XX- uida No. 16. S. 46-57).
In. 1 0M«lb *. OUnh. K. W. IX. S. S5
B50 Witte.
837. Bastian. Inspektor Bastian. (ElsEvSoimtBl 1893, S. 732 £).
828. Bawngarten. Dt. Hennami Baomgarten. (ElsEvSoimtBl i£ßä
8. 413).
S39. — EanfmaQD, G. Hermann Baiungarten (Deutsches Wocliea-
blatt VI, 8. 831-334),
330. — MarckB, Erich. Hemuum Baomgarten (AZgs 1808 No. 227,
228, 230, 231).
881. — Wiegand, W. Hermann Baomgarten. Nekrolog. (ZGOBk
Vm, S. 542—545).
33!^ Bemegger. BQnger, G. Matthias Bernegger, ein Bild ans dem
geistigen Leben Strassborgs znr Zeit des dreissigjährigat
Krieges. Uit dem Bildniss Berneggers. Strassborg, Trilbner,
1893. XI, 401 8.
Reo.: AZgB 1893, No. 185 (Theobald Ziegler). — DLZ
XIV, 8. 1250 f. (a Holtzmann). — ErProtKirchenboteEls-
Lothr XXH, S. 255 f. (R. R.). — LCBl 1893, S. 1607 (K.). -
RCr XXXVI, 8. Iö9f. (R.). — ZGORh VHI, 8. 724 (W.
W.pegand]).
383. Bernhard. Lichtl6, J.-C. t Monseignenr Bernhard. (RCatb-
Alsace XH, 8. 247—250).
884. Sethisi. Legin, L. Acte de d£cös de la princesse El^oon
Engenie de Bethisi, agte de 49 ans, enterr^ dans le choeiir
de l'öglise coUßgiale de Saveme, 29 aoüt 1757. (EkJclAi^"
XI, 8. 72).
S36. B^kert. [Ehrmann, F.] Jean-Daniel Beykert professeor M
gymnafie de Strasbourg. Notice biographiqoe [par Charles
Schmidt]. Relation de sa captivitö a Dijon etc. Lettres i
sa femme, 1793. 1791. Strassborg, Heitz & Mündel, 1893.
XXV, 125 S. ra. 1 Silhouette.
Reo.: AnnEst VIT, S. 609 (Ch. Pfister).
836. Billmg. Waltz, Andreas. Sigmund Billings Zusätze zun
Patriotischen Elsässer 1777. Colmar, J. B. Jung. 1892. 17 S.
Vgl. No. 166.
Rec: RAlsace XLHI, 8. 422.
337. Bischweiler. Horning, W. Fürstin Maria Johanna von Biscb-
weiler, Ffalzgräfin bei Rhein, gestorben und begraben io
Bischweiler (Elsass). 1612—1665. (Nach Speners Leichen-
predigt). (MonatsbICbrAKonf VII, S. 121—132). [Aach se-
parat: Strassborg, Buchdr. Ed. Hobert, 1892. 16 S.]
338. Blessig. [Horning, \V.] Dr. Blessig hat die Concordienforael
nnterschriebon (1775). (Beitr. z. Kirchengesch, d. Elsasses
Vin (1892), S. 15-16).
839. Böcklin v. Bucklinsau. Wolf, G. Die Anlange des Magde-
burger Secessionsstrcites im 16. Jahrhundert. (Forsch, zur
brandenbg. o. preoss. Gesch. 5, 2). [Betrifft Wilhelm Böck-
lin von Böcklinsau].
Rec: ZGORh Vin, S. 387 (Th. Müller).
Elalttiscbe OMcbicbUlilteniur der Jalire 1892 u. 93.
561
Wethljr, Gustav. Hieronymos Boner. Leben, Werk«
und Sprache. Ein Beitrag zarelsääsischeri Utteratorgescbichte.
lAIsatiscbe Studien. 4. Heft). Strassbarg. Trfibner. 1392. VIH.
71 S. — Kc<-.: Zr.ORli Vm, S. 144 (Ell),', "Waldner),
SroMi, Malthiaä. Scliorbach, Karl Vgl. No. 667.
la. — Sebastian, b.: Ko. 674.
43. Srneh. Gerold. Th. Dr. Johann Friedrich Brach. 7,0. dessen
lUÜjÄhriKcr ücburtsfcier. {[Ä. u. d. T.:] Schriften dcsprote-
stanüsrhen liberalen Vereins in ElsasvLot bringen No. 39).
Btnusborg, Heil« & Mündel. 1803. rV, ß8 S.
t— ßeus», Rad. Zorn lOüjübriiten Geburtstage von Dr. Johann
Friedrich Brach (1792— 1S74). (KvProtKirchenboieEIsLothr
XXl. «. 3&*— .3%).
G{eroldJ. Tb. Martin Butzer, lo rerormtiteor de l'Al-
sa«e. [Vgl. ßibliogr. f. 1891, HS». 259].
Bcc: IXBI 1892, 8- 42 {ße).
Horst. L. Martin Hncor. (La vic chr^tiennc. Rerae prote-
BMte. Ntmes. 1802, No. 7, S. 1—15).
KanncngieBser. Paul. Zum Gedenktajie des ctslts*ischen
^ Reformators Martin Butzer. Strassburg, 1891. [Vgl. BibUogr.
■ f. 1891 Xo. 2671
■ Rcc.: RCr XXXUI, S. 13 <Ch. Pfistcr).
B— Lenz. Max. Briefweclisel LandKraf Philiii})« des Gros»*
■ nifiihij^n Ton He»en mit Bucer Leipzig 1891. [Vgl.
■ lliblioffT. f. 1891, No. 269].
Kec.; LCBl 1802, S. 277. — 1)1^ XIII. 8. la»»— 197 (Hol-
'— lacndor). — Mittig. a. d. bist. Litt. XXl. .S. 321 -.'U (Schmidt).
B — WinckcImÄiin, Otto. fBericht ober die ßucerbiograiihicenj.
■ (ZGORh VU. S. :t54I -358).
■^Zbt 400jiihrigcn Gebartsfeier . . . Strassbnrg, 1991. [VgL
H Bibllogr. f. 1891. No. 281].
■ Rec: DLZ XUJ. S. 533-Ö35 (Mai Lenz). - ThLZ 1893.
B 8. 298—260 (G. Bossert). — UCBl 1892, S. 74 f. [ßi). — ZKO
" Xni. S. 6t» (Kawonin).
il. Bnc/>iMffer. Paulus. \. Michael Buchinger. Ein Scliriftsteller
Iond Prediger aus der Roformaiionszeit. (Kath 1^2 n,
8. 203—221).
Gmttrc Mossmann, X. Xntice bio^raphigue snr Joseph Coodr«.
(BMHMalhonse XVI. S. 56— <U).
S3. Notice biographiiiuo sor Joseph Condre. (Dnllelin de It
Soc. indoslriellc de Mulbouse LXII, S- &13— 520).
Outmon. Neidhardt. Zar lOOjJLbrigcn Gebartsfeier von Pfarrer
riedrirh Wilhelm Calmanu. (EvProtKircbcnboleBlsLotfar.
LXII. S. 2351.
S|trr}n. Friedrich Wilhelm Calnunn (ElaEvSonntBl 1803,
& 5U)— &ÜÜ).
M. Desair. Font-R^anlx. H. de. Ücsaix t-I Morceaa. Poitiera,
inpr. Ondin et Paris, Ubr. SccÖne, Oudin et Cie. IS7 S-
3ä»
552 Witte.
357. Desaix. Talon, F. Les g^n^nx de ringt ans. 3* MiüoiL
Paris, imp. Mooillot; Üb. Garnier, 1893. 362 S.
%8. Dietrich. Dietrich, (Fr^dSric de), maire de Strasboorg. (L'Iih
term^diaire des Chercheors et Corieux No. 75, 10 mars 1892,
S. 260).
359. — Reichard, Max. Dominicas Dietrich, der letzte Ammeister
der Reichsstadt Strassbarg. (N. Christoterpe 1893, S. 124—1781.
360. Dktterlin, &.: No. 517.
361. Därchheim. Dürckheim, Graf Ferd. Eckbrecht v. LiUis
Bild, geschichtlich entworfen. 2. Aofl. von Alb. Bielschowsi?.
Mit Photogr. nach dem besten Familienbilde a. e. Anslese
ans LilUs Briefwechsel. Manchen, C. H. Beck, 1893. Xm, Iffi S-
362. — Hackenschmidt, K. Graf Dorkheim. I^bensbild. (JbG-
Els-Lothr Vin, S. 45—56).
363. Egge.rU. Notice biographiqne sor le colonel Jacques Eggerle
[geb. 1782 za Colmar], premier colonel dn 13* R^iment d'Ar-
tillerie. [Nach einer frenndl. Mitteüong von Herrn Alexsn-
der Eggerl6 in Colmar, Neffe von Jacques E., ist die „Notice"
von dem Commandeur nnd dem Officiercorps des gen. B«fi.
verfasst], Colmar, impr. J. B. Jung & Cie., 1893. 25 S.
364. Ensingen, Ulrich v., s. : No. 598.
365. Fahrt Paulus, N. Jobann Fabri von Ueilbronn. (Kath Wl
I, S. 17—35, 106—127).
366. Fabvier. Debidonr, Ä. Le gön^ral Fabvier, sa vie et se
6crits (suite). (AnnEst VI, S. 377—414; VU, S. 165-309).
367. Fischart, s.: No. 677.
368. Gottfried von Strassburg, s.: No. 632.
369. Frechard. Marton, P. Notice biographiqne snr dorn Frechard.
dernier ben§dictin de Senones, eure de Colroy et de Saint-
Blaise-la- Roche, fondateur de llnstitut des freres de la liof-
trine cliretienne de Nancy. Nancy. Wagner, 1890. 109 S.
Rec: AnnEst VI, S. 322—324 {E. Duvemoy).
370. Freppel. Bellesbeim, A. Msgr. Freppel, Bischof von Angers
(1827-1891). (Kath 1893 II, S- 411-430).
371. — Charpenticr. Les biographes de monseigneur Freiipel.
(RCathAlsace XI, S. 623— C26).
372. — Cornat, El. Monseigneur Freppel, d'aprfis des documenU
authcntiques et inedits. Paris. Retaux. 1893. III, 424 S.
Reo.: RCathAlsace XII, S. 112-114 (N. Üelsor).
373. — Gonidard, J. N- Oraiso» funebre de Mgr. Freppel, ev&jae
d'Aagers, prononcee en l'eglise cathedrale d'Angers le 9 femer
1892. Angers, Germaiu et Grassin, 1892. 32 Ö.
374. — Lair, Adolphe. Mgr. Freppel. Paris, impr. de Soye, 1SÖ3.
44 S.
375. — Lesur etBournand, Fr. Un grand ev(jque. Mgr- Freppei-
Paris, Tolra, 1893- 357 H. ni. Abb.
376. — Loiiec, Frederic. CIiarles-Emile Freppel, eveque d'Angers.
(Nouvelle Revue LXXIV, S. 397—401).
BaaMiachB OfiKhidlUtilterfttur d«r Jibre IB^ u. 93.
553
7. Frtfpri. I.ys. Camille de- I.a mort de Sa Grandear Iilgr.
Freppe), ^r^qn« cl'Angers, d^pnte da Finiätere, d^c^d6 le 32
d^cembre 1891. Angers. LacWsc et l>olbeaa; Paris, Palm6,
\?m. 15 s.
ä. — Ricard. Les fjrandii ^v&qaos de l'^Rlise de France. S' a^rie-
Hniges. Descföe, de Bruunor et Cie.. 1893. 269 S. and
Portraits.
— Kicard. Mons«ignear Freppel. Paris, K. Uentu, 1892- 3608.
und Portrait-
— Richl, J. Ph. Monseigneur Freppol. (RCathAlsace XI,
S. 66—78, 129—139. 193—21»;).
1. — — ^i«v. Freppel en Alsace et li Paris- Aagcre, impr. Lacliösc
et Dfilhcaa, 18»2. 38 ü.
l. Mgr. Freppel en Aisare et & Paris. [Auf dem Umschlage:]
2" cdition aagment^e de 5 lettros inediles de Mgr. J-'reppel
A Mgr. Rae.«K, 6T^'<]ue de Strasbourg (1870 et 1871). Angers,
impr. I-achese & Holbenn. 1892. 50 s.
Fürsienbcrff. Adam. Das Aldeben Bischof Franz Ejtons (Eecl-
Ar^A» XI, i^. 4fil.
Gamifg. Lod«, Armand. L'6glisc latbcrienno de Paris pen-
dant la r^ToluLioD et le cbaiielain Uambs. Paris, Fisclibaclier,
18912. 21 S.
Sdrvlrf. I>r. L. E. Th. Gerold (ElsEvSonntHl. 1893. S. sasf.)-
Ghek. Meiningcr, F.rnest. Andre-Hpnri-Emile Gluck, No-
tice n<^crologiqne. lB>[HMulho«se XVI. S. 72—741.
Grad. Cetty, H, Ch. Grad. (KCathAlwic*' XI. S. 474 — 18.'»).
Cn Alsacieii. Vie et oeuvres de Charles Grad. Publiö
par rAssociation amicale des anciena ^löres du Colldge Ubre
de Coimar- [Avec porirait]. Colmor, L- Ivorber, 1802. IV,
S20 3-
— Frey, Et. Journal Inlime de Charles Grad (™iie) (RCath-
Ateace XI. s. 34— tl, 158—171, 217— 23i>). [Aöch separat:
Rixhcim, impr. Satter, 1892. 94 S.|.
— Glassou, E. Charles Grad. (S^anees et travaux de l'Aca*
dimie des scieoces murales et politiques. Compte renda ....
52* annte N. S. tome XXXHI'' (CXXX>'11 de la coUectJoo^
1802. I, 8. ö(M-&15).
n, Orandidier. PanUs, N'. Zwei ungedmcktc Briefe von Gran-
didier. (EcclArg*» XI, S. lia— 115).
— Silbermann. J. Actus itepulturac K- I). Philippi Andrcae
Orandidier. (F^clArg-u» XI, ^. 87 f.). — Vgl. No. 41.
Haas, {Horning, W.] Eiiiweiltasgäpredigt der neuerO^eten
PetersWirchfl in Coimar darrb Pfr. JodocBs Haas (1658). (Beitr.
SL Kirchengestcb. d. Elsasses IX (1893), S- 73 f. J.
ffarkcmrJtmiäl. s.: No. 672.
>. Hagenbaeh. Bcrnonlli, Carl Christoph. Der Landvogt
Peter von Hagenbach, (ßeitr. z. Vaterland. Gesch. Baael,
Xm, S. 818-3801.
554 Witte.
S96. Bagenbach. Mariage, Le, de Pierre de Hagenbacb. (Passe-
Temps m, 8. 306—310). — Vgl. No. 106.
397. Heäer. [Horning, W.] Dr. GOnther Heiler, kirchlicher In-
spektor in Btichsweiler (1670—1679). (Beitr. z. Sircheogesch
d. Elsasses Vm (1892), S. 57—60).
S96. Hwtts. Inspector Heintz. CEvProtEirchenboteMsLothr XII,
S. 187 f.).
899. Berrmann. Erinnerang, zur, an Gustav Hemnann, evuge-
lisch-lotherischer [!] Pfarrer in Icgweiler-Menchhofen nnd
Haosvater des Asyl Nenenbnrg 1830—1893. Stntssbarg (C. A.
Vomboff), 1893. 28 S- mit Bildnis.
400. — Schmutz. Lebenslauf von Pfsurer Herrmann. (ElsEvSoiint-
Bl 1893, S. 116—119).
401. Hereog, DoUfas, Aug., Sc. Lacroix, Camille de. ^''otioe
n^crologiqae sor M. Antoine Herzog. (Bolletin de ta Soc
iDdustrielle de Molhoose LXII, S. 393—396).
402. Hirn. Faadel etScbwcerer, £mile. Gostave-Adolphe Hirn
1815—1890. Notice biograpbiqoe avec doctunents divers coit-
cemant la vie, la famille et les travanx de M. Hirn. (Mil-
theilQDgen d. natorhist. Ges. in Colmar I, 179 — 335).
Rec: RÄlsace XUn, S. 267—271.
403. Hirte. Daniel Hirtz. (ElsEvSonntBl 1893, S. 279— 281\
404. — L. Daniel Hirtz. (AZgB 1893, No. 97J.
Vgl. No. 672, 679.
406. Hoffmeister. Bellesheim, A. Eine Biographie des AngostiDas
Johann Hoffmeister (1509—1547). (HPBU 109 (1892) S. äffi
—277).
406. — Bessert, Gustav. Johann Hofineister, ein deatscber Fran-
cesco Spiera. (Erweiterter Sonderdruck aus der ^Chriät-
licben Welt"). ([A. u. d. T.;] For die Feste nnd Freunde
des Gustav-Adolf-Vereins No. 165). Barmen, H. Klein, 1893.
32 S.
407. Hotmann. Khinger,L. Franz Hotmann, ein französischer Ge-
lehrter, Staatsmann und Publicist des XYI. Jabrhandeits.
[Professor in Strassbnrg.] (Beitr. z. vaterländ. Gesch. Basel
XIV, S. 1—121, mit Portrait).
408. Hubert. Schmidt, Karl. Die Briefe Joh. Oporins an den
Strassbnrger Prediger Conrad Hubert. (Beitr. z. vaterländ.
Gesch. Basel. Xm, S. 383-428).
409. Jaegle. [Horning, W.] Plarrer Jägle in Dorlisheim, einer der
sieben ersten Streiter för nicht uniertes evang.-lutb. GlanbenJ-
nnd Kirchenleben im Elsass (19. Jahrb.). (Beitr. z. Kirchen-
gesch. d. Elsasses IX (1893), S. 41—48, 53-61, 65-70).
410. Ingold. Ingold [Augastin-Marie-Pierre]. Les trois su-
tues du Cardinal Beralle. fitnde arch6ologique, suivie d'nnc
autobiographie. Paris, Ch. Ponssielque, 1893. 4", 36 S. m. 3 Abb.
411. Kaepplin. ümber, Ch. Rodolphe Kaeppiin, ancien professcur
de sciences au lycee de Colmar (1810—1891). Notice bio-
G«srliidit5li(l«T4Uir der JabK 1892 d. S8.
555
gniriiiqac. (MitteUnnn:«!) der natnrliiat. Ges. In Cotmar I,
S37— 516). [Aach «parat; Colmar, impr. Decker, 1882. 10 9.
m. PuttraJt).
Keikmiann. Samion, L. KellerDiann , Vbonnenr A\x 20 sep-
l«mbre. Bonaux da SpecUteor Militaire, Paris (1S93].
205 S.
\Kl«ber. B,, A. Le gteirai Kleber, arrhtitortc ä Massevaux en
Alsace. <La Cohont^ aniverselle VIII, 326, 17 arril 1693,
3. 1 f.),
— Prav.az, ncnr. ün glorienx fils il'Alaaee, Villefranche-de-
I Roaenme. ÜD[>r. Üardoui; Paris, lib. UelaRrave, Ifttö- 32 S.
I mit Taf.
VSUt- [Horntng, WO Neue Nachrichten Ober Kaspar Klee,
I P^urer EU Fegcrsfaeim (znletzt id Rnprecbtsaii) anter Dr.
I Papi>u6. (.Beitr. z. Kircbengescfa. d. Elsasses Vül. (1692),
I S. 25—32).
\KOcMiH. [Koechliii. Jean A RenH Tablcaux g^uöaloKiiiaes d«
' la fiimillc Küfwblin. fPar .1. &. R. K-J Mulhonse, liupr. V'»
I Bader * Cie., 1892. Folio. XXIH a. 224 nicht paginierte S.
)£önig. Mic». Matbieu. Gustave Koeoig. Notice n^crologi-
: qae. iRMtniulboosä XVI, 3. 74-76).
uKomtgOtofen, s.: Ko. OO.
ItfEhMMfc HQgel, iL D. Alfred Kraosf. (EvProtKircbenbote-
ElsLothr XXI, S. !78r.).
I Süss. Herr AogOiH Koss. (MonatsWChrAKont Vn, S. 36—29).
' Letmachc. All ard, P. Paal Laoiacbe, professcnr aox facaltte
de Strasbourg et de Grcnoblc, Vva des fondoteurs de la
Soci^t« de Saint-Vincent-de-Paal (1810—1692). [Strasbourg.
Qoestions religieases S. 129— 170l StrasbourK. La guerre-
S. 171—201]. Paris, impr. Xoizelie, üb. I^coffrc. 1893. IV,
279 S.
Lames, Ueissuer, Fritz. Kid verschollener deutscher Dichter
Wiaaensch. Beil. z. Bcr. Ober das G)n(aBaEiDm - - . Basel,
L. Reinhardt- 1893. 4*. .% S.
Landiherg. Schmidt. Cb. Herrade de Landsbo^. (Xir6 Jt DO
exempl.] Sirasboarg, Heiu A MondeL 1892. oe H.
Bec.: AnnEst VTI, 8. 455. (C. P.[liater}i.
Vergl- No. 615, 609.
ZiC Couvrtttr. MoQval. Georges. Lettres de AdrieoDe Le
Coorrciir. B^onies par ta prcmicre ioxs et publik arec
notea, ^ude biographiquc. docmuent« ioedits. tires des archiTes
de la Comedie, des miooticrs de oolaires et des pepiers de
la Bastille, pmirait et &e-simil& [LeCoavrecr war 1711 bis
1717 am SUiusLiargcr TbeaterJ. I^ria, Plön. :«oarnt et Cie.,
1682.300 8.
Leo IX. Bracber, P. Le ch&teao d'E^ishetm. booeaa da
papc lAoa. IX. Strasboarg. Le Roax. läeS. 96 S
Rec; EcclArg ZU. 5. 90-93 ifüaxj).
656 Witte.
426. Leo IX. Colin, A.-S., Une nonvelle solation dela qaestionde
rorigine de Uon IX. (RCathAlsace Xu, S. 114—115).
427- — Delsor, N. Le bercean de s. L6on IX. (RCathAlsace XI
8. 747—753).
428. — G. . . . Zur Frage der Gebortsstfttte des elsSssischen Papstes
Leo IX. (EcclArg XÜ, S. 15—19).
429. — Gloeckler, L. G. Geburtsort des Elsässer Papstes Santt
Leo IX., vormals Bruno, Graf von Dagsborg. Strassbnrg.
Müller, Hermann & Cie. 1892- 72 S.
Rcc.: EccUrg XII, S 90—93 (G6ny).
430. Le chÄtean d'Kgirfieim, bercean dn pape saint Leon K.
(RCathAlsace XÜ. S. 289—298). [Vergl. dazu S 500-30Ij
[Aach separat erschienen : Rixheim, impr. Sntter, 1893. 12 S.].
431. lAbermann. Fitra, Johann Baptist. Leben des ehrwordigen
Diener Grottes Franz Maria Paul Libennann. Kach der L
Auflage des französischen Originals gefertigte^ vom Verfasser
(t 9. Februar 1889) genehmigte deutsche Ausgabe von J.
Müller. Stuttgart, Jos. Roth, 1893. VUI, 496 S.
Rec: EcclArg XU, S. 116 (J. G.).
432. Lobstein. [Horning, Vf.] Dr. Job. Mich. Lobstein (ans Lam-
pertheim), der letzte Zeuge luth. Orthodoxie im 18. Jahr-
hundert zu Strassbnrg, Diakonns an der Neuen Kirche, ein
Opfer der Revolution (1794). (Beitr. z. Kirchengesch. d. El-
sasses IX (1893), 8. 33^).
433. iMb. Isidore Loeb. (Revne des 6tudes juives XXIV (18921.
S. I).
434. — Kahn, Zadoc. Isidore Loeb. (Revue des 6tndes jolve;
XXIV (1892), S. 161—183, mit Portrait).
435. Isidore Loeb (1839-1892). VersaUles, Cerf, 1893. 23 S.
mit Bildnis.
436. — L6vi, Israel. Bibliographie des travaux d'Isidore Loeb.
(Revue des 6tudes juives XXIV (1892), S. 184—195).
437. — Neubauer, Ad. Isidore Loeb. (Jewish quarterly Review
IV, No. 17).
438. — Reinach, Theodor. Discours prononc6 sur la tombe de
Mr. Loeb. (Revue des §tudes juives XXIV (1892), S. II-IV;
439. Lorenz. [Horning, W.] Dr. Siegmund Lorenz' (Amtsprediger
an Jung St. Peter za Strassbnrg) letzte Jahre, Krankheit
nnd Sterben, 1783 (MonatsblChrAKonf VUI. S, 119—127).
440^ Der Strassbnrger Erweckungsprediger Dr. Siegmund Lo-
renz. (Universitätsprofessor, Canonicus des Thomasstifts nnd
Amtsprediger zu Jung St. Peter) 1727—1783. tBeiträge i.
Kirchengesch. d. Elsasses VIII (1892), S. 2—13, 17—21, 37-40.
51-55, 61—70; IX, S. 13-18, 21—24, 25—32).
441. Marhach. Z. Monseigneur Marbach. (Passe-Temps lU, S. 97— 96).
442. Merstoin, s.: No. 581.
443. Mertian. Ingold, A. Le pfere Jacques Mertian prttre de l'ora-
toire (1807-1892). (RCathAlsace XI, S. 257—264).
PJaitfisdie OM(-liicb(»li(t«ntur d«r Jnlir« 1692 u. 93.
{ertütn. IngoM, (Aiigii8tin-Mariel-P,[iorrel. L. P. Jeao-
Jftcquc^ Mertito. cor^ de Juilly. p*tre de l'Oratoirc. [Tir6
ft ÜO exempl»ir«s ainnM>t6s]. Paris, t'liorles Ponsaelqoe,
1802, n. 8 S, m. mid.
lossmann. Kcuäs. Rod. Xavier Mossmann. (Rcvae fiisto-
riqnfl LII (IftÖ). S. 12fl— ia4).
-~ H. Xavier AIossmaDit, archi%iste de la ville de Colinar.
lÄJl— 1893. (AnnEst VII, S. 2t»-306).
f, XetUMltarff, Maiffiüix iyw, r.: JJa 101.
,OUrUn. Bretschneider. H. Vie d'Oberlin. Bearbeitet nach
F. B<>rnard ii. D. %. Sldbcr. i[A. n. d. T.:] Textaasgaben
französifichpr und onRÜsrhor Schrifutpller fflr den Schulgö-
braacfa). Dresden. KUbtniaau. Mm. A'l, m S.
— Brief. Ein, Oberlins. lEvProtKirrlieiibotcElHLiUhrXXl.S. 131.
I— Hack, L. Enrau von Paia Oberün. (EvProtKirckenbote-
EULoÜirXXn. S, 13f.l.
IT— (Michel. Maria]. Johann Friftdrich Obcriin, Pfarrer im
« Stciulbal. Sein Leben und Wirken. Mit Oberlina Oildnis.
H tUcarbeitet von Maria. Beb« = Maria Michel] ([A. n. d. T.:I
I I>(iurs<-hp .Ta(;ond- und Volksbibliotbck No. 138). Stattgart.
■ Sicinkopf, 1K)2. 149 S.
B— Pfi»ter. eil. Lettres de Gr^ROire ä J^r^iie-Jacqnes Obertin.
I lMi:'mS(n-ArrhJ^rTaine. .V s*rie. XX, (l«t2i S. .13.%-273).
>. — Vr'iU-Ciiiir.ot, M"*. de. Une noble vie. FrÄderic Oberllo
(17-10-18261. (BcTUP chretienne 1893 S. 215ff.).
Orltieih Faadel. Biograpliio de JeAn Ortlirb, rhimi.ste et na-
Inraliste (1S39— 1890). [Mittheiiaiigeo der aaturhbt. Ges. in
Colmar I. 8. 165-177).
Otter. Snssann. Hermann. Jakob OUcr. Ein Beitrag znr
Ges^'hirbte d^r Reformation. rnau|?.-Ui»«. I->eil>urg . . . Karl»-
ruhe, Drurk v. W. Hasper. 1602. 111. 70 S.
Rcc: ZGORh VTll, S. 146 f. (Karl Uartfeldor).
noroinff, W. I)r. Jobann Pappus von l.indaa. 1M9 bis
1610 .... Strassburg. 1H91. [Vergl. Bibliogr. fdr 1891 No. 318J.
Ret: nZ LXXl (1898) 8. laof. (HoUaender).
— Straäsbart^er, Ein alter. Dr. Johann Pappus (von Lindau),
Professor der Theologie, Monsterpfarrer and Prttses des
lÜrdienkonvents. (1&49~1610). (Evangcb-lnth. Kalender
leeS. B. 60-01). [Mit Bild).
\^likan. Nestle, Eberhard. Marjnnalteu und Materialien.
[darin u A-: Nigri, Bähm ond PellUian. Ein Beiirag mr
Anl^LOgsgeschichte des hebr&iscben Simtchatudiams in Deutsch-
land. 3& S. mit besonderer PatonierunK]. T&bingen, Hecken*
hancr, 1893, XI, »i, 83. 'X^, U3, 27 S.
^ — Nigri, BöblD and Pelllcan. Ein Beilrag irnr Anfangs-
geschicbtc dea hcbrftiarheu Spracbstodium& in Deutschland.
(Verm. Sonderabdmrk aas; ^Marginalien a. Aboerlalion*].
Tübingen. J. J. IleckenbaDer, 1683. 35 8. o. 39 Fksm. 8.
8S8 Witte.
460- PeUikan. Reater, F. Die Hanschronik Fellikans von Bvbek-
(AZgB 1892, No. 263).
461. — Benss, B. Konrad Pellikanos von Ba&ch. Ein elBtasisdiei
Lebensbild aas der Zeit der Befonnation. (EvProt Eirchn-
boteElsLothr XXI, S. 323—325, 331—832, 339—340, 34ä-m,
356—357, 372-374, 381—382).
462- Konrad Pellikaniis. Ein elsSssiscIies Lebensbild ans der
Zeit der RefonnatioD. ([A- ti. d. T.:) Schrilten des prote-
stantischen liberalen Tereins in Elsass-Lothringen No. 38.)
Strassborg, Heitz A MOndel. 1892. 12o. 35 S.
463- — Ynlpinns, Theodor [^ Beoaadl. Die Haoachronik Sonni
Pellikans von Bo&ch. Ein Lebensbild ans der Befonnation»-
zeit. Deatsch von Theodor Valpinns. Strassborg, Heitz t
MOndel, 1892. Vm, 168 S.
Bec.: Alemannia XXI, S. 94 (B. Stehle). LCBl 1893^
B. 783 ißs). — TheolLBl. 1893. No. 11. — ZOORfa Vm, 8. Iti
(Karl Hartfelder].
464. I^not. Dartein, 6. de. L'Abb6 Charles Pernot, coro de tt
Foatroie, ancien directeor da colläge st Arbc^^ast. (BCatb-
Alsace XI, S. 89—92).
*^5.Peter. Harbin, Joseph. Der „Libellns de cesarea monarchii*
von Hermann Peter ans Andlan . . . [Vergl. Bibliogr. f. ISßl
No. 319].
Bec. ZGOBh. Vin, S. 140 (P. Albert).
466. If^el. Pfannenscbmid.H. Gottlieb Eonrad Ffeffels Fremden-
buch. Colmar 1892. Selbstverlag.
Bec: ZGOBh VH, S. 567. (W. W.[iegaDd]). — Älemannii
XIX, S. 191 (F. P.[fafF]). — LCBl 1893 S. lllTf.
Vergl. No. 658.
467. Pick, Alplions, s.: No. 672.
468. Mapp. General Johann Bapp. (AaunT 1892 No. 7).
469. JRathgeber. Julins Bathgeber. (ElsEvSonntBl 1893 S. 1071
und 140 f.).
470. Sebhan. Dr. Behhan, ein alter Strassbnrger (f 1689). (Onkel.
Erzieher und Wohlthäter Speners), (Evang.-luth. Kalender
1893, S. 5i^57). [Mit Bild].
471. Reiblin. [Bessert, G.] Wilhelm Echsel und Wilhelm Reiblin
(Blätter f. wllrttembg. Kirchcngesch. VH, (1892) S. 23f.).
472. Metiss. Gerold, Theodore, fidouard Benss, notice biogra-
phique. Strasbourg, impr. J. H. E. Heitz. Paris, libr. Fisch-
bacher, 1892. 87 S.
Bec; BAlsace XLIV. S. 140—143 (J. Liblin).
473. Riitelmei/er. [Horning, W.] fPfarrer August Bittelmeyer in
Grafenstaden (bei Strassbnrg), ein streitbarer Diener des
siegenden Zions. (Beitr. z- Kircbengesch- d. Elsasses VHL
(1892), S. 72—86).
474. Soesselmann, s.: No. 42.
475. JRohan, s.: A'o. 117, 574.
Ebiistoclie GetcbichUltttcralur der Jabre I8ft2 a. 1S93.
[Cfyss], J. Kanonikus LadwiR Rompler and seine
Erltilioisse vor and wahrend der RcvoIniioiiEKeit. Siraesborg.
imi. Id4 8.
Itec.; AimKst VI. S. 620 (Ch. Ffisler).
[— Der Hochw- P. Gabriel Kampier, C. SS. R., ein Ajiostel der
Deatschen in New-York. (i^timmen aas deni Eisass I. (IgüKI).
S. 291-292. 300-301. 30&-3OT. 316-317, 834, 382,355—356.
364. 373—375).
SaJimann. Düntzer, H- Der Strnssbarger Actuarius Salzmana
(AZk" lä»2 No. 229).
Saciffnjf. Bremer, [PeMrJ. Ludwig Johann de Savigny, Frie-
drich Karl von SaviRnj-s Urgrossvater als Amtmann in Ober-
brouQ iin Elsass- (ZciUclir. i. BecbUgesch XIV, Kom, Abt.
S. 25flff.).
Schoäam. Horning, Wilhelm. Magister Elisas Schad&tu,
Pfarrer an der A.lt'St.-Petervkircbe. Professor der Theologe
nnd MaiLsU-rprediger 211 Stra<v^buri;. Rt^itnit; zur Gei^chichta
der lutlicriäclicn Judenmi&iion in Stnuiäburg (lli. Jahrbuuderl),
tutbeoatzten Urkandvn. (Schriften du lostitutuu Judai-
cum io Leiiaig No. 31 1 Uipzig, W. Faber. 1802- 2ft S.
Sehlumbergtr. Dollfas, Augnste. Ni>ticc ii6(.-JX>logii|QC sur
M. Juleii-AJbert Schlumberger- (BoUoLiu de la Soc. iudu-
Etriellc do Mullionsc LXII, S, 681-687).
Sehttcider. Hoeber, Karl. Noncs über Eologioa Schneider.
(Stimoicii aus dem KIsa&a L (1603) ä. 74—77, S2— »1).
Tergl. Ko. 132.
,— Ratbgeber, Julius. Strassborger RevolutionserinncruDgeD.
Ealogins Schneider otc. IVergL Bibliogr. f. 1891 üo. 837J.
Rcc: AunEst Vfl. S. 471 (C. P.tfisterJ).
Sehongauer, lAtättig. Jauitschek, U. Ladwig Scbongauer.
(Ai>B XXXIV, S. 734).
— Mftrtin. Borckbardt, Daniel. Martin Schongauer and
wine BrOder in ihren Ite/iohnngcn r.n Raset. Fjn Beitrag
zur Lcbemgeschichte Albiccht Ddrcrs. Mit einigt U«bt-
drucktafel. (Jahrbuch der kgl. prcuss. Kunstsammlungen XIV,
s. 1513— i(H).
- Janltschclt. H. Martiu Schougancr (AUB XXXIV. S, 735
bis 7:r»i.
Vergl. No. 695, 619.
Schwürt*. DolHus. Angustc. Noticc oecrologiquo snr JI.
£doQnrd Scbvartz. (Bulletin de USoc indusu-icllc ile Mulbouse
LXII, S. 621-686).
hdiuKr. Jiifiimn Oottfriett. Lniiaianle. M. A. GuU-
de Iluoilx^tdt et Caroline de HnmlH>It (n^ de Dache-
ID). Lcttrcs iiicilites lidcoffroi Scbwcigbaetuer. Traduiles
annot^s. Neavit>mü. onzieme et treiucmc leitrcs et
>lice du traduftnir. Nanrj, impr- Berger-Lerraoll, 189B.
S.
560 Witte.
489. Schweighüifser. Laqniante, A. Guillanme de Hmlnli tf
Caroline de Humboldt (n6e de Dacheröden). Lettre »Ah
k GeoBroi Schweigfaaeaser. (AnnEst VII. S. 92—118).
490. Guülaume de Homboldt et CaroÜDe de Hmibitt. -
Lettres & Geoffroi Schweighänser, tradaites et umotw«
les originanx inödits. Nancy-Paris, Berger-LemilL lA
225 S.
Rec: AnnEstVn, S. 32&— 330 (E. G.) DLZ XIV.S.:al
(Hermann Grimm). LCBI 1893 S. 92l£ (— n— ).
4SI. Scfttcendi. Heyck, Ed. Briefe der Kaiser Maiimiliin D. ^
Rudolf n. an Lazarus Schwendi. (Mittig. d. Inst t ÖSat
Geschforschg. XIH, S. 164—168).
492. — Martin, Ernst Lazarus von Schwendi und seine Sdmfci
(ZGORh Vni, S. 390-418).
*493.— Warnecke. Adolf. Leben nnd Wirken des Iawk n
SchwendL L Gflttingen 1890. [VergL Biblioth t 1»
No. 245].
Rec: HZ LXVm (1892) S. 332f. (Arwed Kichter).
494. Setzer. Steiff. Johannes Setzer CSecerins) [gelehrter Buk-
dmcker in Hagenau]. (ABB. XXXTV, S. 49f.).
495. , K. Johannes Setzer (Secerinsi, der gelehrte Bnchdraiff
in Hagenau (CBlBibl IX, S. 297—317; X, 20—22».
Rec: ZGORh VH, S. 739; Vin, S. 148 (Karl HartfcHffL
496. Sobald. Schön, Theodor. David Christoph Seybold [I7;9li
1792 Professor in Buchsweiler). (ADB XXXIV, S. 79f.).
497. Silbermann. Eitner, Roh- Andreas, Gottfried, Johinn ifr
drcas. Johann Daniel u. Johann Heinrich Silbermann. (AM
XXXIV, S. 3IO-313).
498- Silberrad. Landsberg, Ernst. Johann Martin Süb«n*
[Strassburger Jurist] (ADB XXXIV. S. 313).
499. Siliert. Bäumker, Wilhelm. Johann Peter Silben [r*
Riüser Schriftsteller, geb. in Colmar]. . ADB XXXIV. S. M
bis 318>.
eOO. Sleidan. Baamgarten, H. Johann Sleidan. (ADB SSSP"'
S. 454— 4ßlt.
501. Soll. l. u. Christoph Soll (ChristopherasSolios). (ADB X5SV.
S. 570 \
502. Solms. LosKcn, Max. Hermann Adolf Graf zu Sohns. [SWS-
burger Capilclstrcit]. (ADB XXXIV. S. 581—581).
503. Sommer. Brllmmer, Franz. Wilhelm Sommer. fVerfeßserdB
„ElsüssiBclinii (liwhirhten"]. (ADB XXXIV, S. 607f.).
501. Spach. Wiftgan.l, W. Ludwig Adolf Spach. (ADB XS0.
S. 702-7051.
505. Spangenberg. Schröder, Edward. Cyriacus Spangenber»
(ADB XXXV, S. 37— il).
506. — Bossert, E. Wolfhart Spangenberg (ADB XXXT, S.4<
bis 50).
Vergl. No. 680.
sieebe Oflecliicliultlt«ra(ur der Jahre 1892 u. 93.
ÜH. Janiiscbek, üabert. Daniel Si>eckliD (AÜB XXXV,
S.es-w.
Vcrgl. yo. 87.
qer. Bertr&nü, Erncst. Jacques Spencr, an |)6re du piÖ-
tisrnt'- iRfViic du cbrisEianisme pratiquc 1893. Nor. löi.
UrCinbcr^, Paul. PliiUiip Jakob Spt-itür. Scüi I^bon und
Wirken. GötiinBcn, Vandcnhocck 4 Ruprecht. 1883. VH, ö3l S.
ticx.: IX'Bi 1^93, 5. ÄHf. (ßt^-
Radt;. M. Speaer in Fraukiort. Frankfurt a, M., Rickcrt,
la«, :ü 3.
Schneider, J. Philipp Jakob Spener. (ETProtKirchenbote-
EIsUHhr XXn. S, av-22. a8-3ü^ 36-38.'.
SpuQVi- uls Annen püeger. (CfariäUicho WcU 1802 Ho. 39,
S. BBÜ-SSti}.
TBChackvrt, P. PhiUpp Jacob Spouei- lADB XXXV,
8. Iflß-Uö). - Vgl. 'So, 296, 801.
oirgci. Knod.G. Jakob Spiegel [GebeimsekrcUU: 21iuumiliaos L
und Karls V.]. lADB XXXV. S. lW-158).
\fiirfomiin. Flückiger, F. A. Jacob Reinbold Spiolmann.
(AHn XXXV. S. 171-173).
rtin. Brammer, Franz. MorgareÜie SpOrlin. (ADBXXXV.
B. -277;.
UiHftcU. Knuit, J. Karl August Steinbeil. (ADD XXXV.
3. 720-721 1.
\VunschniBnn,E.AdolfStcinhpiI.OU)nXXXV, 8.717-730».
UrM'jiifstH. Strauch, Philipp. Johuuit von Slcnigaüsea
taij-^liker des 14. Jahrhumlcrta]. iAI)R XXXVI, S. lj((-lü).
r, Adolf. Adolf Sliibcr. Narhnif. (AZa* I«>2, Xo. 2BÖ).
[artln, E. Adolf Stöber. (.vmt XXXVl, S. 3H7'.
— Adolf St<}ber. Loben und 8cbriflcn. (JbGEls-LoChr IX.
S. 12«J-147>. - Vgl. Ko. 671).
Danitl Aiis/usi. Martin. E. Damel August Stöber (AüB
XXXVU s 2t;7-270K
JJanUt Khrr»frifS. Martin, E. Daniel Ehrenfried Stöber.
lAUÜ XXXVl. S. 27I-2?J}.
FAtas. Kuldowoy, F. Ellas StObor. lADÜ XXXVI,
S. 272-274).
^ioll. [tltirning, VT.) Installntiou in liuuaweier (Obcr^ElMSsl
und Krlniienuiffen an dun <tort bcitratwuon Joacb. Stoll.
ilvUr. z. Kuvhengcsch. d. Elsasses VIII 0«i2). S. 33—37».
froJ<^/i<ry. Paulus, N. MicoUtOB von Strassburg. C^Vlzer
0. Weite s. 33Ü-330/.
'i'homoji von, &.: No. 660.
^iranh. UcUor, M. 31 le Ttcaireg^o^l A. Straub. (RCstb-
AUirc XJ. 8. 4S-a2i.
fMtc«/<.i. Roethc. Polcr Stubeiifol. (ADB XXXVI, S. 708).
ttAer. Wiegand, W. Johann Georg Stober. (ADB XXXV],
S. 711 -712f
562 Witte,
532. Studemund. Cohn, Leopold. Wilhelm Friedrich Adolf Stn-
demond. (ÄDB XXXVI, S. 721—731).
633. Stumpf. Reasch. Peter Paul Stumpf. lADB XXXVI, S. 751).
534. Sutter. Cetty.H. Antoine Satter. (RCathAIsace XI, S. 449^3).
535. Tauler. Lau, Anna. Johannes Taoler, Predigermönch in
Strassburg, geb. 1290—1361 f. Ein Lebensbild. Strassbarg,
Vomhoff, 1892. 36 8. n. 1 Abb.
536. — Zitvogel, M. Le fanx et le vrai Jean Tanler de Strasbourg.
tSttite ). iRCathAlsaceXn, 8.281-288, 409— 421, 468-^761.
Vgl. No. 557.
537. Ten Brink. Schröer, Arnold. Bernhard ten ßrink. (AZg»
1892, No. 40, 41).
538. Trensa. t Pfr. Trenss. (MonatsblChrAKonf VII, 8. 89-92).
539. Ungerer. . . . Inspektor Ungerer. (EvProtKirchenboteElsLotbr
XXI, 8. 330 f.).
540. Vddenz-IAitedstein. L. Pfiilzgraf Georg Johann von Teldenz-
Latzelstein. (AZg» 1892 No. 65).
541. Waldner. C, E. A propos de la pierre tombale da Chevalier
Berthold de Waldner de Soultz. (WiE IV, S. 284 f.).
542. — Ritter, der. Berthold von Waldner nnd sein Grab. (WiE
IV, S. 275 f.).
543. Weher. [Weber, Emil Alfred.] Von der Schalbank zum
Lehrstahl. Tagebachnotizen eines Alt-Elsässers. Als Manu-
skript gedruckt. Strassburg, Bnchdr. Heitz & Mtlndel, 1893.
IX, 121 8.
544. Weiss. Armand Weiss. — 1827—1892. — l^' mars 1892. Mnl-
house, Jmp. V". Bader. — Planqnette in — 4". 8 S.
Rec: RAlsace XLIH. S. 271 f.).
545. — Mieg, Matbien. Armand Weiss. Notice nöcrologiqna
(BMHMulhonsc XVI, S. 65—71).
546. Wenrtagel. Pf. Christian Karl Wennagel. (ElsEvSonntB! leS
S. 332 f. u. 347 f.).
547. Westermann. Westermann en Vend^e. (Passc-Temps IV. S, M7
bis 548).
548. Wickram. Waldner, Eugen. Zur Biographie Jörg WickTaiE
von Colmar. (ZGORh VU, 8. 320—328).
IX. Kirchengeschichte.
549. Adam, A. Bericht über die Disputation in Baden, 1526. (Ecel-
ArgAB XI, 8. 78-85).
550. — Kleidung beim Kirchenbesuch. [Verfügung von 1719J (EccI-
Arg'^» XI, .S. 47— 48i.
551. Beuchot, J. Le clerge constitutiounel du Haut-Rliiu ä la ciu-
delle de Besan^on. (RCathAIsace XI, S. 741—746).
552. Buisson, Ferdinand. S6bastien Castellion, sa vie et son oenm
(1515-1563). Thöse de doctorat pres. k la Fac. des Lettres
de Paris, l. 11. [Strasbourg. Chez Calvin. I, 8. 96—120].
Paris, Hachette, 1892. XIX, 440 S. mit Bildnis; 512 S.
f El
ElBft«sisele Oeschiehulitteratar der Jbkre 1392 a. 53. 553
3. D.-R. Collaüoa et rcTenns dos eures des scigneurics de Bei-
fort, da Riuememt et d'Anseot an XVI» sliclc (BSBelfortfim
No. 12 S. 15-28) IBelrifft auch das Elsassl.
4. {Dacbeux, L^od]. Les ^vOqnes de Strasboarg de 1592 ä 1890.
^fTpJtP par L*on Daeheuxl. Strasbonrg, typ. 1^ Rom 4 Cie-,
l«^J. Foüo. i S. Titel. 15 Tafeln. 4 S. Teil,
ackclt, G. F. Vi3itatioa& antl chaplersgcncral of tho ordcr
of Clani. in respect of Alsace, Lorraine, traii^juranc Bor-
gODdj' <S«itzerIaud,t, and other perta of tbe province of
PGenaaoy, tn»m 1269—1529; wHh notiMs of eorly Cluniac
fonndationa in Poland and England; cxtracts from thc ori-
ginial rccordd in iJie Katiyiial ULrary of l'Vance, the Palais
Boorbou and tlic Bihtiotlit-iiue de rArsenal. Londou, 1803.
■ 399 s.
■ Bec: Bibl. de l'tcole des Cbartes UV. S. 547 f. (L.
■ I>eli«lc).
BT E. Ein Reliquicnstreit im Elsass. (ErProtKirchenbolcEtsLotlir
xxn, 8. a7a-275».
IT. UrOssel, Wolfgang. JustinianDS von Wcllz, der Vorliämpfer
Pder lutlicrischen Mission. ([A. n. d. T.:| Fabor's Missions-
bibliotliek, No. 2 n. 3). [Bete, au vielen Stellen die ätras»-
bnrger Geistlichen des 17. JahrhnQderUi|. Leipzig, Kaber, 1691.
IT, 191 5.
18. Gysf. J. Die Katholiken Strassborgs and ihre Tcitwi'iligen
gottesdicnstlicbcii AndachtäQbungua im Münster wabrend der
BoTolationszcit. (EecIArg*» XI. S. 9—21).
tM- Ein alles Seelboch oderAnniversariumsverTcIchnis. [Ecd-
ArgAB XI. S. 122~liM, 12ß— 1311.
HL Ein katboUscbcr Pfarrer der Keformatioiiü/cit. Dessen
Lt BQchersnnuniiuig und PastornlthÄtigkeit (EccLArd*» XI,
■ s. loi-uu
PBerrainjard, A.-U Correspondanee des n^fonaatcnn dansles
\Ays de lADgne h'ancaiw. Tome huitiemc US42 & 1M3).
Gcq6vc. Bale, Lyon, Georg & Cie.; Paiis, Fischbacber, 19SÖ.
544 S. [T{«tr. an vielen Stellen Sti-u&iburg nnd das Eisaas].
H [Hoffinann. Charles). Qnclqnes mocs snr la Charit^ dans la
H llaute-Alsace arant la Revuluiion. Par C. U"\ (Extrait de
■ la Kerne eatholique d'AlKaro (XI, S. 454—461, 61^-^34.
■ B7;-5tG. 7(»7-717; XH. S. :^-10. Ö0-93, 12&-138. 193 bis
■ 201)). EixUeiui, inipr. F. Suttcr A Cie., ISOS. 74 S.
S3. [Horning, W.J Bor Kampf der ersten Lnthcrantr in Metz
am das reine Erangclium im IG. und 17. Jahrhundert.
lilüuatsblChrAKouf Vlll. S. 67-71. 8S-91 . 100—106). (Ent-
hüll aihlrcirJic BcziehmiReu anf Slra.ssburgl-
Die alten olsass-lothringit^i-lion Kircbcnagendca und der Pfarr-
wahlmodos. (Boitr. 2. Kircbengeocb. d. Elsaues IX (1893),
8. 4&-ÜI).
564 Witte.
565. IHorniDg, W.] Zur Geschichte des Verhältnisses des elsSssi-
sehen Adels zur lath. Kirche (18. Jahrhundert)- — Pfr. Lenz
und die Herrschaften Wurmser von Vendenheim (zu Smid-
hausen) und von Berstett i Stättmeister zu Strassburg). (Beitr.
z. Kirchengesch. d. Elsasses Vin (1892) S. 47—48, 56).
566. — Elsassische ErbauungshOcher aus dem 17. Jahrhundert- (Beitr.
z. Kirchengesch. d. Elsasses Vm (1892), S. 13—15, 22-23).
*567.— Kirchenhistoriache Nachlese .... Strassburg, 1891. [VergL
Bibliogr- für 1891, No. 390].
Reo.: LCBl 1892, S. 138 f. (ßsi.
568. — Zweite „Wanderung durch unser Gesangbuch" {Fortsetzung)
(MonatsblChrAKonf VII, S. 73— 74, 105—111; VÜI, 11-12.
24—27, 41—44, 56—59, 73—76, 10&-110).
569. Hans, E. Des Pfarrers Job- Mich. Stippich Aufzeichnungen und
die kirchlichen Zustände im St Amarinthale nach dem
dreissigjährigen Kriege. 166&— 1675. (EcclArg*» XI, S. 49
bis 69).
570. Ingold, A. Nonvelle contribution k l'histoire des prieares
Clunisiens d'Alsace. (RCathAlsace XH, S. 592— 600). [Auch
separat: Colmar, H. HufFel; Paris, A Picard, 1893. 11 S-].
571. — Uue page de l'„Alsatia Sacra": Les prieuris clunisiens des
dioc^ee deBäle et de Strasbourg. (RCathAlsace XII, S- 139 bis
152, 212—223). [Auch separat: Rixheim, F. Sutter; Paris,
Picard, 189S. 32 S.].
672. Kawerau, G. Oslander an die Strassburger. Ende April
1524. (JKG Xlll, S. 390-392).
573. Lau, Anna. Die ersten Heilsboten des Elsasses. 2. Aufl. Strass-
burg, C. A. Vomhoff. 1893. 52 S.
574. Legiu, L. Actus sepulturae. 1) Eniinentissimi DD. CariÜBalii
de Soubise. 1749 — 1756. 2) Reverendissimi et illustrissinii D. 1).
princip. Armandi Julii de Rohan, archiepiscopi RemeosK
1722—1762. (EcclÄrg"* XI. ä. 33—36).
575. Lintzer, E. Die Pfarreien des St. Amariuthales in der crsttn
Hälfte des 17. Jahrhunderts. (EcclArgA» XI, S. 93—99).
576. Magnus, Heinrich. Härter und Horning. Beitrag zur O
schichte des Unionspietismus in Strassburg- Strassburg. Voni-
hoflF, 1892. 19 S.
577. Meister, Aloys. Auszüge aus den Recbnungsbtlcheni *ier
Camera apostolica zur Geschichte der Kirchen des Bistomä
Strassburg 1415—1513. (ZGORh VII, S. 1(M— 151).
578- Mossmauu. X. Lcs rcgestes du prieur6 de Saiüt-Pierre i
Colmar- (MGEls XVI, S. 110—133).
579. — L'ordre de Cluny, le prieure de Saint- Pierre et la ville de
Colmar. iBMHMulhouse XVI, S. 5—27).
580. Paulus, N. Thomas von Strassburg und Ludolph von Sachsen.
Ihre Stellung zum Interdikt. (Hist. Jahrb. d. Görresg».
XUI, S. I—Ui.
\
tlltlisisciie Geerbtchtslhteruur der Jabrc 1693 u. !)3.
565
reKur, Wilhelin. Geschichte der deotsclicu Mystik im Mittel-
alter. Xafh ilen QnelTen tititersot-ht und Hargestctlt. ITl Teil:
Taaler. Der riöltrulmiml im Oberlanile. Merswin. l^iji/ig,
IWrtfliiiB & Frauke, l?'.«. VIII. J3()S. m. I Fnksini.-TaM.
einfrifi'l, K. Zwei ActonstQcke, ile» Kult ilfts soütreii Mark*
grafeii Itcmlianl von Baden in der Hiüzos« Strassburg b^
treffend. (l-'rciburgorDiftfCMiii.\icIiiv XXIH, S. 355—3581.
clincffer. Ad. Vn prcstiytere otsaciea un 1840. Laasanne,
F. Pa>-ot; I*ftris. (Jassarf. IKW. fli S.
Schneider. J. Ueschichte der evangelischen Kirche de«
Elsass in der /.eh der französis<-hen Kevulotton. Stras.sbnrfF,
Schmidt, l«H,i. iVergl. Biblto»n-. f. 1890 No. 272),
Kec: UZ LXX (1893) S. 5a(>-52a (NippoldV - MllL XX
il8»2) S. 71 r. iHennannl.
allfahrt, Knr7c Ge^rhichtc der Wallfahrt üii n. I. Mutter-
iiuitu<> yuu \\(\)rouü im Elfoss, nach angedruckt«» Urkunden
dein Volke ernililt von einem ctsftssischen Geistlichen. Ergers-
heiin. IWi H» s.
^iefrand. W. BeitrSue zur Elsüssischei] KirchenKcschichte
ans den vatikaniwhen Regislem. iMCfKls XVI, S. 1*4— UO).
unterer, L. Der heilige Fidetis. Bixheim, Bnehdr. A. Satter.
Itfti. 16 3. lAach in fraui. Sprache 15 S ].
- Der heilige rirmiii, ein Apostel des Elsa-ssea. Itixheim.
Buchdr. F. Sutter &. de., ltCi3. 16 S. f Aach in ft-aniOsischer
Sprache 15 S.|.
- Eine PilKerColirt zu den Heiligen des ni.«iiuns Stross arg.
12. Aus«.). Kixheim. BncUdr- F. Satter. 1893- 16 S.
VerRl. Xo 159. 161. innf., l«», 211. 215. 230. 23nf., SEMff..
271 f.. 274, 278f.. Äö. Ä«ff., 300f., 30J, 332. 33». 34Sff., 351.
36». 4(ef., 4äSff.. 4A5, 471. Af>0. 502. fiOeff., 537. im.
Wi
X. Geschichte der Juden im Elsass.
SSlau. II. .\u^ Strassbnriter Judcnakleii. 1. bin Brief der
Gemeinde Mönchen 13»1. 11. Zur Oe'vchirhle Joseis von Bos-
heiin. 'Zfi-Indcn V. S- 116— i2fi o. 3(I7— 334l.
Kee.: ZGHlUi HI, S- 735 (W. W.liegandl».
Orit, A. Christen and Juden. Meht- and Schnttenbildcr ans
Kirche and Synagoge, füic Jaden im Elsass 8. 132—153. —
ZwiH jßdLsehB Convertitcn dor römischen Kirche. (Betr. n. n.
den Chevalier I>nirhl. S. 1%— 1881. StrassbuTK. Slrsssbif.
llrock. a. V.. wy. V. 316 J» •
eiger, I« Klsilwcr BestimoinniteD Ober Juden 1784. (ZG-
Jaden V. S. 273-274 >. — Virl. No. 433 IT.
;lv.teMdi.A.ölNrtl>. it.r.ix. 1.
86
566 Witte.
XI. Kunstgeschichte und Archäologie.
593. Artistes alsaciens, Dictionnaire des. (WiE IV, S. 176. 1dl,
192, 200, 206, 216, 232, 218, 256, 272, 290, 288, 296, 304, 312.
320, 336, 344, 352, 359f., 368, 376, 384, 392, 400, 416; V. S. 8,
16,24, 32, 48, 63 f., 71 f., 88).
594. Audiguier. Bas-relief de Handschohheim. Avec planche. (M-
GEIfi XVI, S. 84—89).
595. Bach, Max. Zar Schongauer-Fnige. (AZg» 1893 No. 212. 2431
596. Benoit,Arth. Le Mus6e de Strasbourg 1803— 1870. (RAlsaee
XLIV, S. 5-21, 170-187).
597. [Binder, Camille, a. Seyboth, Adolph.] Soci6t6 des Amis
des Arts de Strasbourg. Fondue le 12 jaillet 1832- — Ex-
position rötrospective d'objets d'art et de curiositö relatifs a
i'Alsace. Catalogue. — Strasbourg, impr. Als., 1893. 88 S.
[Auch in deutscher Sprache erschienen, 92 S.]
598. Carstanjen, Friedrich. Ulrich von Ensingen. Ein Beitrag
zur Geschichte der Gothik in Deutschland. München, Acker-
mann, 1893.
Rec: ZGORh VIU, S. 528 f. ([A.] Schulte).
599. Dacheux, L. JDer Grabfund zu Schlettstadt. [Auszug aus „Mit-
theilg. d. Ges. f. Erhaltg. d. geschichtl. Denkm. im Elsass"].
Strassburg (Bussenins), 1893. 12 S. mit 7 Lichtdracktafeln n.
1 Grundriss.
600. — L'empreinte humaine de Schlestadt. L'6glise de Sainte-Foy.
Bon saint s^pulcre et ses tombes. 2" edltioD. [Tire k 100
exemplaires. La 1*" Mition n'a pas 6t6 mise dans le com-
merce]. Strasbourg, R. Schultz & Cie., 1893. 13 S. m. 8 Taf.
601. Deecke, W. Amuletrluge des heiligen Tlieobald von Thann.
iJbGEls-Lothr VIII, S. 36-^4).
602. Deiiiheiraer-Thor. [Ausgrabungen]. (WiE V, S. 27—291.
603. Gerschel, Matthias. Die Sammlung von Gemälden alter
Meister in Strassburg. Photographien.
Rec; RepKunstw. XV, S. 428 f. (H. J.V
*604.Gerspach. Documents sur les anciennes faTenceries ..- Paris
1891. [Vgl. Bibliogr. f. 1891 No. 420.]
Rec: AnnEst VI, S. 615—617 (Ch. PfisterJ.
605. Goethe. [Johann Wolfgang von]. Von deutscher Baukunst.
[Betr. das Münster zu Strassburg S. 81—93]. (Deutsche Lit-
teraturdenkmäler des 18. u. 19. Jahrh. . . . 40/41; Von deut-
scher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter). [Hrsg. wa
H. Lambel]. Stuttgart, Göschen, 1892. LV, 123 S.
€06. Grabfund, der, zu Schlettstadt. [C. Winkler. Bericht über
die bei der Restaurierung der St. Fideskirche zu Schlettstadt
im Jahre 1892 gemacliten Funde (hierzu Zeichnungen) S. 1—3.
— Ant. Seder. Die Grabfunde in Schlettstadt. Archäologische
Studie S. 4—7. — L. D.[acheux]. Geschichtliche Kotizen ober
die St. Fideskircbe zu Schlettstadt S 8—17]. [Auszug ans
ElsUtiicli» C«afliicliUliti«fttar dtr J^bre lt<92 u. D3.
567
Am miEU Bil. Xri|. Stro&sbarg. Strassb. Druck, o. V. 13 S.
B. B Taff lii.
arlilt. l'uruL'lius. Erfart«r StciumoUürdnoogeii'ileB IS. Dad
1& JoLrbauderU. (KcpKmistw XV il8<»2l, S. 8891-388). |S 342
bis ^U l'rk. von i.'-n-j betr. die Bruderschaft der Sleinmetz-
geeeUeu zu äLra^liui'KJ.
[eit2, PaaL (>ri(;iiutl&1)dmck vuii Fonnschtieidenirbeilcu des
XVI. und XVir. Jh. uarh Zcü-hnung und Scliuitt von Tob.
Stimmer, Hans BocksiwrKer, ChrpU. Maurer, Jost Auituui,
C VUII Siclicnt. Luiln. KriK u. A. Aus de» Stras.sburger
Druciiereien ikr I'rüss. Mosserschmid. Rihel. (1iri>h. v. der
Heydeii, Bernh. Johin. Josl Martin, Niclius? Waldt. r'asp.
DieUel, Lazarus Zviziicr u. A. 2. Aufl. Fol. t73 Tarohi mit
XI S. Text». Stmsäburß. Hcltj; u. Mündel. 1992. [Vjrl. Bibl.
f. IWI No. 421 1.
Ig. Albert. Beitrage zur Gesebichte der Kunsi und der Kuntit-
technilt aus nifttelhnebdcurschen Dirbiuiryen. iQueUeniohrif-
ten f. Kunstge^ch. u. Kuusttcchulk N. F. V. Baiid>. Wien,
Carl Graeser. 1892. IX. 187 s. [Bearbeituug dos Hoben Liedes
yiAn^Riliudis und Herral, Äbii^iniien zu Ilobciiburg im F.1-
mP%. 1 — II; Gotlfriods von Stmssburß Tmlan und Isolde
S.' 151 -WO].
ellcr, li. Kleines Beliiiuifn-KiU Lehen auü Blei. CMGEIs
XVI, S. 1-— 2*).
lomm. A. Xeu«6 Aber deut«i?lic Baumcb^tcr und Bildhauer
ttUü. älterer Zeil. lAlemannia XIX. N, 177— lÄii.
(>i;t«<-bau. Oarl. BarUtel itcbam »ml der Meister von Me«s-
liircb. I-Iiuc kuDst^Gscbicbt liebe ätudie. Sii^assburg. Ueitz
& Mündel, 1603. VII, M S. mit 10 Liebt druokbfideni.
raus, Franx Xaver. Die cbriiittirhen Infcbriftcn der Rhein-
bmde vuu der Mitto des H. bis zur Mitte des 13. Jahrhun-
derts. 1. Ableiluiit:: die InschriUe» der Ili.slhilmer Cliur,
Basel. Kon»luii/. Strassburg. Spejor. Worms. Muiujt und
Metz. Fraiburg i. Ü., J. C. B. Mobr. läiCi «r. i\ HJO 5. mit
6 Lirhtdrurk-Tafeln und Tettabbildungen.
- Kutut and Alterthum in Elsast>-Lnthrini{cn. Beschreibende
Statistik. Im Aufti-»ge ite« kaiserlichen Miiiist^liitDis fdr El-
uss-Lüibrinijeu herauäge^cben. IV. Narbtrfige. Arcb^nlogi-
•cbw und kuiisigeschicbilichi:"« Hei;isrer. Alphabeliscbes Orts-
raneiduiis. Strainsburij, Schmidt. ie!t2. III, 191 S.
LandspetK, abbesse Uerrade de. Uortus deliciarum. R^
|iru(tiiction beHa«rai'bit)uc d'uuc seric de miuutures. calquöes
«ar l'nriKiiial de re manu«'rit du MI'*"" ';i^c!e. Textt> eitpU-
ivtif lur le cliaiMHiM! ti. Keller. F4I. jur L-i «ririeltS jH-iur In
roDMn'atton des monnincnt» hisluri<)ue--< d'Abacu. [jit. V.
iSu|.pU'menl). SiraMbcurR. Trabner. WW8. gr. Fol 10 Licbt-
drucktureln mit 2 BI. Text.
36*
568 Witte.
616. Monuments fran^is en Alsace. (Noavelle Revne LX.XIX.
S. 574—593).
617. Ohnesorge, Karl. Wendel Dietterün Maler von Strassborg.
Ein Beitrag zur Geschichte der deatschenKanst in der zvciten
Hälfte d. 16. Jahrb. Inang.-Diss. Strassburg . . f= Beitr. i.
Kunstgesch. N. F. XXI. m. 1 Abb.). Leipzig, Druck v. A.
Pries, 1893. VI, 68 S.
6ia R-Listelhuber], P.[aal]. Strasbourg. Exposition retrospectiTe
d'objets d'art et de curiosite, relatifis k l'AIsace, organisee
par la Soci^t^ des Amis des arts dans la maison Kammerzelt [:].
iL'Iutermediaire des chercheurs et curieax. 3» s^rie, 2« annee.
3. llOf., 116—118 in der Abteilung: LesNoavelles de l'Inter-
m^diaire).
619. Schmid, Alfred. Kopien nach Kupferstichen von Scbonganer
bei oberdeatscheu Malern und Bildhauern, i RepKunstw XV,
S. 19-25).
620. Schricker, A. Strassburg i. E. Stadt. Knnstgewerbemaseani.
Sammlung Straub. iBepKunstw XV, S. 385—388'.
621. Seder, Ant- Der Grabfund in Schlettstadt Archäologische
Studie. iMGEls XVI, S. 11*— 14*i.
622. Seyboth, Ad. Une sculpture du quinzifeme siecle. (MGEL<
XVI, 8. 90-93).
623. — Verzeichnis der Künstler, welche in Urkunden des Strass-
burger Stadtarchivs vom 13.— 18. Jahrhundert erwähnt «er-
den. (RepKunstw XV, S. 37—42).
624. Terey, G. v. Die neue städtische Gcmäldegallerie zu Strass-
burg. Mit Abbildungen. (Zeitschr. f. bildende Kunst X. F.
IV, S. 169—178).
625. — Verzeichnis der Gemälde des Hans Balduug gen. Grieu. (Stu-
dien zur deutschen Kunstgeschichte I. Bd. 1. Heft'. Stra-;-
bürg, Heitz & Mündel, 1893. 51 S. m. 2 Lichtdr.
626. Winckelmann. Otto. Die Erbauer des alteu Strassbureer
Rathauses (Hotel du Commerce). (ZGORh VIII, S. 579-«*i3i.
627. Winkler, C. Bericht über die bei Restaurierung der St. Fide*-
kirche zu Schlettstadt im Jahre 1892 gemachten Funde. (MG-
Els XVI, S. 8*-10*).
628. W., C. Leichenformfund bei Restaurierung der St. Fidcskirde
in Schlettstadt. (WiE V, S. 251).
629. Zangemeister, Karl. Römische Altertümer auf der West-
seite der Vogesen. (WZ XI, ?;. 27—32).
Vgl. No. 212, 255. 326. 423, 4*4 ff.. 488ff., 507.
XII. Litteratur- und Gelehrtengeschichte, Archive und Biblio-
theken. Buchdruck.
630. AUmanu, Wilh. Zu Eberhart Windecke. (NA XVIH, 683 bis
692t. [Betr. auch Königshofen).
631. Bahlmann, P. Die lateinischen Dramen von Wimpfeling;
Eli&Mitcb« GnchicliUlitteritur der Jährt I89S d- 93. ggg
f^ylplio bl6 tut Mitte des 16. Jabrliandnis. I4äl>— 1560. Eio
Dcitrag zur l.ittcralurg<*$chichte. MQnüter, Kegensberg, iSffS.
IHS.
Bechitein, R. (Jollfrieii von Strassfaurjf (ADB XXXM. S.SCö
bis 6(Ni).
Beck, R. Keoi;prumleae illostrierte Strossburger OnirL'e aus
dem emeti Jalinehnte des XVI. J&Jtrhnnderu (CBlBihl X^
S 331—334)
Bcnoit. A. Nulvs ^nr qaulqncs ex-librlB nlsai-icns ouon^es.
iZciiiM'hr. r. Bili-IipfMicIien e!c, Orgnn rlcs Fx-Iiliris-Vcrolns
ni Ik'rliii 11. No. IV. H. 17— IW.
Bergcr-I.evrault. Osrar. Annulos des professeur« ilrs Am-
d^ifs c( riiircrsiiM alsacienncs. 1523—1071. [Pmhcilnick].
Ämcy. impr. Bcr(p!r-I«>Tault et Cie.. lÖiS. X-CVUI. 294.
11 &.
— Anoales des profesunn des Academii» «t Universitps aba-
rieimc«. 1523—1871. "Sancy, Bei^erUvraalt, 1892. CCXLV,
3Üt* 5 PK Tafeln
R« : AnnEsi VII. S, 4fiH— K« (Clu Pfister). RCr XXXM.
S 117t (T. de L.)
UieiLerinsnn, W. Frh. v. Friederike Biion und Gretcbcn.
|Wi-480turb. Beil. d. Leip2g. Zcitfr. No. 23. S 91 f.).
BieUfhowsky, A. ttwtbe und Friederike. Wider ihre Ver-
Icamder- (Preu». Jahrbftdier I.XX, S. 70ß-72Ht.
Brii^Ard, Ci. Oe sodalitate litteram ItlienAnA. T1ie.tis ....
Bonlvaox, imi«r ü. tJwun<millnm. 1><« Hö, XXXVTII S.
ColÜRiißu. A. De ijuclques iiiiiutium dims lu »Kusiidade".
lAnnKst vn. S. 5SM— »)l).
nirkrotzbeioi, Conrad. Das beilifce Nauiciibueb. lUerans-
^egebeo von Ainatia roii Iti-icbliii) ([A- u. d. T.:] Alte
{lesellsi'bafT kommt beule berbet im Oefulge vuiii beUtgeti
Ttaiiieiibucb ile«t Conniil IlaiiKkrotzbeim, neldies zum dritten-
aJe bringt A. R.' MlUicbeD, Litcnir instital M. Uulter.
I«»2. VIU, 68 S.
43- Peg^nrge, L^ou- [/im|irimm« e» Kuropc aax XV* et XTI*
Ih siMes. Lc6 premi^rtüs productioiui typpfcraphitjucs et Im
H iH-emiers impritnoon>- rari>^. Paut, Huard rt (iulllrmin, IBBSl
F XII. 13!) S
jllB. Dclalain. M. F- Inventjure des miurquc» d'ioiprimeors et de
libraircf de lu ruilortioii du rerrle de )a librairie. i^A. u. d. T-:]
Bibliui)Hi|Dv- ((H-buiqDe dn ceride de la librairio). Denxicme
Miticm. revue et augmeat^. lAUacc: S. 190-1911. Paria,
M cCTcle i]p la librairie cU\. if<if2. 4«. XXVIII. 35r> S.
K Üelsor. N. Los nonalcs des I'rofeftseurs de« Academics et
■ i:nvenil^ alsocivnues do 1523 h l!<n- (RUthAUace XU,
P S. ILi llfi).
46. Do Oouriii, Jcbq \je.< ccnt prcmiw* livrc« imprimia. (Botr.
aoeb Kiraasborg u. Sclilcltstadt). (Cbronique du Jonml gto^ral
670 Witte.
de rimprimerie et de la Librairie 82» annäe, 2" s^rie, No. 28,
15 juillet 1893, s. 125—128).
646. Düntzer, Heinr. Friederike von Sesenheim im Lichte der
Wahrheit. Stuttgart, CotU, 1893. Hl, 152 3-
Rec; LCBl 1893 S. 922f. (E. E-).
647. — Goethes Sesenheimer Briefe an Salzmann. (AZgB 1893 No. 23).
648 — Goethes Strassborger lyrische Gedichte. iGrenzboten 1892 I.
S. 450—459, 629—639).
649. Ebner, AI- Vergteichung des Strophenbaoes bei Reinmar dem
Alten und Walther. ilm Anhang einige Xotizen aber das
österreichische Geschlecht der Hagenaaer). Progr.-Beil d-
k. k. Staats-Gymn. a. d. gewerbl. Fortbildnngsschnle in Ober-
boUabrunn. OberhoUabrann, Verlag d. kk- Staats-G.nniui-
siums. 1892. 38 S.
650. Englert, Anton. Eine zweite Quelle za Fischarts Jesoiteo-
hütlein. (Alemannia XX, S. 97—113).
651. — Zur Fischartbibliographie. (Alemannia XIX, S. 114—132:.
652. Ettlinger, Josef. Lenz (f 24- Mai 1792) I. (Sonntagsbeilage
No. 21 zur Vossischen Zeitung No. 237, 22- Mai 1892 S. 2f).
653. Fey, C. Ein neuer Beitrag zur Litteratur über Friederike von
Sesenheim. {Litterar. Kundschau f. d. evang. Deatachlanl.
Beil. z. „Kirchl. Korrespondenz" 11, 2. 8. 9—12!.
654. — Noch einmal Friederike von Sesenheim im Lichte der ■Wah^
heit. [Besprechung von Düntzer] tLitterarische Btmdscbaa t
d. evang. Deutschland 11, b. 35—38).
655. Frantzen. J. J, A. A. Kritische Bemerkungen zn Fischarts
Übersetzung von Rabelais' Gargantua. (Alsat. Studien Band
III.) Strassburg, Trübner, 1892, 86 S.
656. Froitzheim, J. Friederike von Sesenheim Nach geschieht-
liehen Quellen. Gotha, Perthes, 1892. IV. 137 S.
Rec: I)LZ XIII, S. 1489—1491 lErich Schmidt>. — LfBl
1893 S. 20.
*657.— Goethe und Heinrich Leopold Wagner. Strassburg. 1889.
Rec: HZ LXL\ (1892) S. 525—527 (E. Sehr.).
658. Funck, Heinrich. G. K. Pfcffels erste dramatische Versuche.
(Vierteljahrsschrift für Litteraturgeschichte VI, S. 37-67].
659. Galle, Friedrich. Der poetische Stil Fischarts. Imw
Diss Rostock, Boldt'sche Hof-Bucbdr., 1893. 64 S.
660. Grimme, Fr. Vornamenlose Minnesinger. 3) Der Püller. iGer
mania N. R. XXV, S. 155-159).
Rec.: ZGORh VII, S. 576 ([A.lSchuIte).
*661.Hampe, Th. Über die Quellen der Strassburger Fortsetinu?
von Lamprechts Alexanderlied und deren Benutzung. Bremea.
1890 [Vergl. Bibliogr. f. 1890 No. 310],
Rec-: LBGRPh Xlil, S. 5fF. CAd. Ansfeld). Zeitschr- f dlsch.
Phil. XXIV, S. 255—258. (Kari Kiuzel).
662. Hartfelder, Karl. Der humanistische Freundeskreis des
Desiderius Erasmns in Konstanz. [1) Johann von Botzhein
Elcäuisdit Q«schicbl8litteratur dir Jalixe 1692 u »3.
571
vi'. K). - UI.Z XIV.
X, 3. 353f (x- 3t.). —
ond 6) Eittstnna inKoiutfliiK- bcnr. auch dMElsusJ. iZGOKh
V!ll. S. 1—33).
Barifeliler, Karl. Otto BrauleU als Verteidiger üattcns.
(ZGORIi Vlil. S. 565-578).
MantTen. .Atlolf. Tasiiar Sdieidl <ier l.ftiror Kiscbarls. Stmlien
zur Gc«cbiphtfl der i^cbiaui^chen Uilcratar iu Dcutächland.
Q. y, Su-a-i-fhorB. TrObner iPSii.
Re^: : ADA XVllI. s. 3:.i»-3Sl (Philipp Strancli>,
Heitz. Paul. Eisfl^ischc ßatdiermarkeu bis Anfang des 18.
Jahrhundf^rt!). Hit Vorh^tnerknngcn und Narhrichtcn über
die Ünjcker von Obcrbibligthckar Dr. Karl Aagust ßanick.
Sirfts^hanr. Heilz & >Inndel, 1892. t". XXXIV, 160 8. mit 76
ctnjiMr. Taf.
Hoc: Btfp. Kun»tw. XVI. .S. I45f.
9. D14r. {Karl Dxktzkoi. - Cltlilibl
LCBI 1«I3. S. iflfflf. (0. V. U.).
B«Qer. Froitxbeiins historisclie Ooellieforsrhnntir. (Bericbte des
Freien ilcniwhpn Hoclisiiftea za Frankfurt a. .^L N. K. Jl. Bd>
Hoft 2)
Mlistyrieu, Die, von dem Kitter BeriiiKer. Strassbarg 14Hö.
([A. Q- ct. T.:] Seltene Droekc In Nachbildungen. Mit ein-
leitendem Text von Karl Schorbarh. 1. Rilter Beringer.)
[IM« Ein!, betr. die Slrassburgcr Uachdmckwgesch., bes. den
Drucker Mathias Onint|. Leipzig. M- Spirgatis, It^. 2ü$ S.
.Hnistein, Hogo. rngedrockic Gcdiolite oberrheinischer Hn-
mauibteii- [V«?i«l Uibliogr. l«»ir No. J57|
Rec: /(.OKIi VII. s. .3rii. i Karl Uarifelder).
|t- [Itorning. W.] l.nthpri»ohe Mmcke in Strassburg, Colinar, Ila-
genan rur IteformatiotisxeitiBeitr- x- Kircheogescli. d. Elsasses
XI '1H93), S. I!(— 20}.
Ingold. |Augusto-AaKnstln-Maric-Pterrc|. Vofago lit-
t^rair« en .Akace de Dom )labillon- (ICxiniit Ud „Jounial de
C'olmar"]. Colmar. impr. J. B. .Imig A Cie., 18iö. Ifi S.
Jl. Kalndl. R. F. flinigv Ilcmerkuugen aber den Gebrauch der
Fremdwörter bei Gottfried von Strassbnrg. (Germania N. R-
XXV. S. 272-21^).
Klatte. .Mfreil. Die drei letzten McislersfinRer von Strassbarg.
|Chri<<tiau liackenschmidt, Daniel Hirtz, Alpbons Picfc].
<ÜarH-nIaiibc 1898. 8. 1.56— löO, m- Abb.].
Knod. (instav Findlinge. Reachlln, ^Vi^)pfeltnf^. Hatten,
Erasniiij. Denis. (ZKU XIV (1893). S. 118- !32'.
J4> — Jobannes Potkon an Sebastian Krant. lAnnalen fOr die Ge-
achiehte dea Xicderrheiua I8!t2 S. lüSff.t.
Rw.: ZtMiRb VU. S. 789 fW W.jiegandli.
Korb. Paul Johann. Der Ftidduix von Joliann Flscbait und
>faihift<i Hnlzwart. Inflag'-Dk'! . ■ . ßt'Hin. Druck von F. Boaes-
tlinl. \m'l AI s.
^^T&Learncd, Marion Dealer. The Saga of Vraltfaer of Aqai-
572 Witte.
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1893. 43 8.
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Übersetzung der Weltgeschichte des Sabellicos. (JbGEls-Lothr
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(Hebels rheinländischer Hausfreund für 1894, S. 4&-^l, mit
Bildern).
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dem XIV.— XVII. Jahrhundert. IV. Band: Ausgewählte Dich-
tungen von Wolfhart Spangenberg. Strassborg, Trttbner, 1887.
Rec: Zeitschr. f. dtsche Philol. XXIV, S. 55&— 559 (Mat-
thias).
681. Meier, John [Über elsässische Volksliedersammlnngen]. {PauL,
Grundriss der germ. Phil. Ha-, S. 769).
682. Meistersiuger, Die drei letzten, von Strassbarg. (Jung Dentscb-
land und Jungelsass t, S. 37).
683. Meyer, Richard, M. Wahrheit und Dichtung zu „Dichttuiir
und Wahrheit". (VZS» No. 47. 2a XL 1892, S. 4).
684. Müller, Karl. Über die Sprache Johann Fischarts. (Zeitschr.
d. allg. dtsch. Sprachvereins MI, S. 132—138).
*685 Murner, Thomas. Schelmenzunft. . . hrsgeb. von Ernst Mat-
thias. Halle, Niemeyer, 1890. [Vergl. BihUogr. f. im
No. 328].
Rcc.: DLZ XIH, S 1172f. (A. Hauffen).
686 Neuse. Richard. Tempora und Modi bei Nikolaus vonStrasv
burg. Inaug-Diss ... Münster, Gedr. bei J. Krick, ISK-
83 S.
687. Pellechet. Alphabetes des imprimeurs du 15" siecle. Avec
13 fac-similes (Extr. de la Revue des bibliotheqoesi. Parij.
fimile Bouillon. 1893. 12 S. [Betrifft auch Strasshnrg].
688. Petzer, Erich. Jakob Michael Reinhold Lenz. (AZg» Wi,
No 182).
689. P[faff]. F. F. D. Ring, Die Meistersänger in Strassburg. (.Ale-
mannia XX, S. 136 f.).
690. Rauch, Hermann. Lenz und Shakespeare. Ein Beitrag zar
Shakespearomanie der Sturm- und Drangperiode, ßerlia.
Apolant, 1892. 110 S.
*691.Ricss, Max. Quellenstudien zu Thomas Mumers satirisch-diilat-
tischen Dichtungen . . . Berlin, 1890. fS'ergl. Bibliogr. f. l^
No. 334].
Rec: DLZ XIII, S. 1172 (A Hauffen).
692. Roth, F. W. E. Die Mainzer Buchdruckerfamilie Schöffer md
deren Erzeugnisse zu Mainz, Worms, Strassburg und Venedig-
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h« Ge>«hkli[»lill«Tatur der Jthto 1B93 u. 93. 573
Sacbs. Hans. Si'hwaiik; Der »pree^er zu Straälinrg mit dem
K rock (1%. Pubtikalioii iles Itttcrarijtchc» Verein« in iilditt-
P gart, ISItS. S. a)l"2C6)
Schmidt, eil- liwcä et Ijibliotliüqucs i\ Sirosbourg nu inayen'
Äge. (AniiEst VII. s r^iti m3).
— Be|icrloira bibliogi-ajjlii^ut' SlrasbüurBcois jusqae vers 1530 I.
Jean (iraningcr, 1 IS.H 15<U. Strasbourg, Ilcitx & Mangel. If^iä-
4^ XIII. HC S. 1 TaMn.
Kcc; AimEst VH, S. ia!t (Oh. fßülcr}.
^ Repeiloirc bibliofmipbimic Strasbourg eois jusquc vers 1530.
II. U. Martin Schott nyi-ll9l el Jean Sthott 1500—1544.
Stius6bai-fc. Meiu A MüinlcU I8!>2. 4^ IX. 4S S. mit 4 Tafeln.
— Repertoire biltUoprfl|)hique Sirasbourgcois. IIl et IV. 4*. Su-os-
boorg. Heitz A Matidel. \mi. III. Jv&n Pros», ih.-w 1«3—
1511. Jean Prftss, ßls 1511—154«. VI. 46 ö. mit 4 Tafeln.
IV, I. JiUiities EbiT 1483. U. Tbomas Au^helm 1488. III. Pierre
Att«lidorn 14«)- IV. l'ieaeric DunJiacli 14li7— 14<t9. V. Bar-
Cbelemy Kistler 1497—1510. VI. Guillaatnc Schaffner 1498—
I61Ö. VII. Matthias Brant UWJ-liJ«!. VlII Jean Wähingcr
1302-I5(M. IX. JeromeOreir 1502. X. Reinhail Beck 1511—
1521. XI Conrad Körner 1517. XII. llric Morhard 1519—
\M22. vnj. Ä'i S. mit 4 Tafeln
— Repertoire bibIiö(jraplii«|Uf Strasboargeois JuMiuc vers L'>3().
V ; 31atthias Hupfuff, IJlü -153t). — VI,: M- Flath. |jere
1477 -IflOl», M. Klarti. fils l.VIl— 1525. Slraslmorp. Heil? A
Mnndel. IK>3. V. Iti S. u 2 Taf.: IX. 41 S. u. 4 Taf-
. Schurbacb. Karl. Stra.s.T.linnt5 .Anteil an der Kriindung der
Bachdrui-kerkun-it- (ZliOHIi VII, s. 577— »iriS!.
— Xarlilrai; zu .StrassbarRn Anteil an der Krfinduiig der Boch-
drockerkonsl" 'ZtHUili VHl, S. 128».
. Svbricker. A. Elsässbcbe IlQchcnnarken. (AZg« 18G3 No. 4).
. Schnitze, Siegmar. Der junge Goethe, l-^n Bild Kiner
inneren EntKieklaog. (1749—1775). 3. Ueft. Uoetfae iu Frank-
fun and Stra^burp (1768— 17TI). Halle a. S.. C. A. Kaem-
l merer 4 Vk., IWi lii2 s,
rSpanier, U. L'ber Th('Nia.s Momum übers«lxaugeu an» dem
HebrÜMTbcn. iJhOEh-U.ihr. VllI, S. «a— 75).
. St reim, f-'ran/. Zur (je&cbicht« des Meiitergeaangcs in StnuB-
borg. (JbÜKU-Lotbr IX. ». 76-83k
5i.Tescb. L- Zar Entstehangagescliidite des EvaugcUenburhei
TOD Otfhed 1. Oreifäwsld. Di««. 18B0.
i;ec.: Zeitschr. t Atsehe. Philol. XXIV.S. 120-122 (O. I->d-
mann).
. TliiaacDDrt. C. Lu biblwtbe<iiie<i iinireniiairce et mnniri-
fc paies de Strasbourg et de Nancy, (snite) <AnnEct VI. fi 41>—
I 438, S6»-öei: VII. S. 2W)-227jl |VergI. BibliogT. I. IflW So.
4771. {ABch»epnrat;Fsri«-Nancr.Berger-Levtanh.lÄail8 8-1.
. Tbarlinger, AdoIC. Iter Uoäikdnick nit bewe^ichen HcUD-
574 Witte.
typen im 16. Jahrhundert and die Mnsikdrncke des M&tbias
Äpiarias in Strassbnrg and Bern. Leipzig, Breitkopf &. Ufirtel.
1892. 32 S.
708. Veil, H. Aach ein Goetheforscher. {Grenzboten 1892 IV, S. 429 bis
435).
709. Weinhold, Karl. Gedichte von J. M. R. Lenz. Mit Benutznng
des Nachlasses von Maltzabn. Berlin, Hertz, 1891. XXn.
228 S.
Rec: Zeitschr. f. dtsche. Philol. XXTV, S. 410 f. (0. Erd-
mann).
710. Wimpfeling, Jacob. Pädagogische Schriften, übersetzt, er-
Ifiatert und mit einer Einleitong versehen von Jos. FreaDd-
gen. (Sammlnng der bedentendsten pädagogischen Schriften
68.-72. Lfg. S. 337—573). Paderborn, F. Scboeningh. im.
711. Wimphelingias, Jac. Stylpho, in der ursprünglichen Fassung
aus dem Cod. Upsal. 687 hrsg. von Hugo Holstein. Berlin.
Speier &. Peters, 1892. XVIII, 16 S.
Rec: MA IV, S. 243 (A. Dontrepont).
712 Winckelmann, 0. Die Neneinrichtung des Strassburger Stadt-
archivs. (Archivalische Zeitschrift N. F. IV, g. 109—122).
Vergl. No. 18ti, 340, 361, 403f., 422, 478, 494f., 5051.
520ff., 548
Xlll. Kultur- und Wirtschaftsgeschichte.
713. A., A. Die Biersicder von Pfaffenhofen. CStimmen aus dem D-
sass r (1893). S. 228-230).
714. — Ränbcr zur Zeit des Bauernkrieges. (Stimmen aus dem E-
sass I (1893), S. 218—220).
715. Adam, A. Zwei Mordbrenner von 1527 [Jacob Schott von Fürth
und Claus SanthoflFerJ. tEcclArgAB XI, S. 84-87).
716. Bazaine, P.-D. Sociale industrielle de Malhouse, Bulletin spe-
cial (decembre 1891). — Les premieres voies ferrees en AI-
sace. Chemin de fer de Strasbourg ä Bale, inangure les 1!*
et 20 septembre 1841. Notes et documents bistoriques pre-
sentes par P.-D. Bazaine- — Faisant suite au Bulletin special
1889 du chemin de fer de Mulhouse Ä Thann, Notes et docu-
ments bistoriques presentes par William Grosseteste. Paris.
Impr. Nouvelle, 1892. 156 S. mit Portr. u. 1 Karte.
717. Benocke, [Abriss der Geschichte der Geologie in Elsass-Lo-
thringenl. (Zeitschr. d. deutseben Geolog. Gesellsch. XLH',
S. 511—527).
718. ßenoit, Arth. £tude gastronomique et historique surlesgre-
nonilles en Alsace-Lorraine. (RAIsace XLIII, s. 508—520).
719. Boeckel, Jules. Cinquantenaire de la gazette medicale. U
gazette medicale de Strasbourg. Sa participation an moave-
ElriLniKhe GuchlcbUlittc»tar der Jubr« 1692 u. 9S. 575
mi'iit sclentifiqiie de IfMI h iSni. (Extratt <le la ^Oarctte
mMicftlc de Simsboarg, 1992 No. 7|. Stra.'.bourff, impr. Sti-as-
bourgeoise. i892. 47 S.
720, Boc^ncr, Carl. Im Dienst <l<s Herrn, npiilisrhiifl xnr Jnt>el-
feier der a>Jilbrißcn Wirksamkeit des I>iakonLssoii-MMll«'i--
baascs la Slrat-Kburj^ i. K. Strasburg (('. A. Vomboff). |.^,
1dl! S. mit LiRbtilruckbildcni tt. ßildniiHen. [Auch in frua.
Sprache IX b. m. Abb.].
721. Bossert, Gnstar. Der B«sitz de» Klosters Lorsch bu Elsass.
{ztumi vm. s. ftio-fti.'^t.
_^22.Ccttx, H. Difi aUcIslL'si^che Familie Frolbnri? I, B. 1Ö9I,
[Vgl. BiblioRT. r. l^ll N.J. .!#?<].
Hec: Alemannia XXI. S. 200—20« iH. Pfiumniis(-hinia>.
723. Como, F. A. Znnft and Gewerbe der Scbncider Im alten Strass-
bur«. I- Teil. 1 Jahresbericht des bischötl. (»ymn. an Si. Ste-
]tbsn in Slraasburg*. Strassbar«. Bochdr. Muller, Herrniann
A Cie.. lem. 4«. S3 s.
l. Liscnbccr, AI. Da.« Hexenwe$en in elsJUsücher Sage and Ge-
scbieiite. (Stimmen aus dem F.Uass I (1899). ^. 23.V-237.,
247—218. 2.'ift-2fü. 2W^-2öO. 2l)rt-2ß7, 274-275. 2«, 290
-2!ll. 298-:«lO, .114-aHi, .'ta— 32.3, .3ai-332, 3fi2— .Wl, 3S1
— SBÜ. 390—391, 39t<— 399).
Waller, L. Das FenerlO&L-b- und Reltangswescn in Klsa^s-Lo-
Ihringeii. [Knthfilt hbtt. Mittoiluni^pn|. Mit 2^ AbbildonKeo
im Text und auf Spczialbogen, nebst zwei Übersichten Ober
die Feiiernehrcn in KUajis-üithringun und den Haupiatddt«!!
Enropcut. IUppolt-'''"''^>l(^r, Selbstverlag, IM». X, 244, 18,
XCV ^. u. Annoncen. [Anch in fran». Sprache: 1^ Service
des Lnccndics etc. X. 214. ä). XVIij.
Feuerlöschwesen, s. No. 34.^
7, Fichard, Freiherr Robert v. Handbuch des LAwn Tennis
Spieleg. Zweite omgearbeitetc Auflage, [l'ap. III. Die dcut-
scbeu Ballhiiuser historisch, b«tr. auch Stra^btu-gj. Baden-
Batleo. Kmil iMininierme.ver, 18£>3. 134 ä (Aach in frani.
Sfiracho t}«3. 88 S.J.
Förster. E. Die Hananiscbe Schulordnung von 165& (El^Lothr-
Si^bulbl XXII aSOi), f^. 241—246».
). (iÜBsrlebcrpastetc, Von der. iStiranien ans dem KIsass 1
(1SÖ3), S. 2b7— 269. 376—277, 282-2S3».
04n>'. Die Raitbrndtraehaft. iKcrlArg Xit, S ir?— i;n).
I. Oerock, .1. G. Notes pour »ertir ä l'biütoiro de U pharmacio
en Al'at-e pFrndanL la r^nloüon. (Journal der Pbarmarjc von
EJa<s-l^tbrinRen XX (lfi88>. 8. 309—71).
IlnrKier, W, l>i»r <iülerbosil)! des Klosters MVissenburg f. E.
I. Toil. Pr-tgr. r. Juhresher. d. K. Human. fi>mn- 8poier f.
d. Schuljahr imA/W. Speier. Jagcrscbc nnchdr., 1609. 117 S.
733. HaaaGer, Kmi). Das Bergbaag«b)ct von Markirch. Beilage
576 Witte.
z. Progr. d. Realschule zu Markirch. Markirch, Buchdr. v.
D. Cellarius, 1893. 4". 19 S- mit Karte.
734. Hertzog, A. Eine elsfissische Mäklerzunft, (JbGEls-Lothr
VIII, S. 209—225).
735. K. Aus dem alten Hananerland. I. Sonntagsheiligung und
Wirtshausleben im 18. Jahrhundert. II. Das Presbjleriam.
III. Schule und Erziehung. IV. Die Kirchenbusse. V. Einiges
Konfessionelle. (EvProtKirchenboteElsLothr XXII, S. 187 bb
189, 196-197, 202—204, 221—223, 226—227, 252—254).
736. Kassel. Stundenplan und Schulbesoldung in der alten Hanauer
Volksschule. (ElsLothrSchulbl XXIII. S. 70—73).
737. Kessler, Fritz. Materianx pour serrir k Tfaistoire de l'in-
dustrie et du commerce d'Alsace, pr^ent^ par le Comite
d'histoire, de statistique et de g^ographie. (Bulletin de la
Soc. industrielle de Mulhouse LXII, 8. 47 — 711.
738. Kel^, J. Hexenwahn und Hesenprozesse in der ebemaligen
Reichsstadt und Landvogtei Hagenau. Hagenaa, F. Bock-
stuhl, 1893. VIII, 177 S.
738a. Liliencron, E. v. [Pfeifertag im Elsass], (Paul. Gnmdrisi
d. germ. Phil. II, 2, S. 3221.
739. Maisch, G. Religiös-soziale Bilder aus der Geschichte des deni-
schen Btlrgertums. Abt, 1 u. 2. Leipzig, Reinhold Wertber.
1893. 480 S. [Betr. an rielen Stellen Strassburg und das Elsasi].
740. Matöriaax pour servir ä l'histoire de rindtistrie en Alsace.
Note snr la ceramique en Alsace et en Lorraine au dix-hui-
tieme siecle, pr6sent6e par le Comite d'histoire, de statistiquf
et de geographie, ä propos de l'ouvrage de M. Gerspach:
Documcnts sur les faienceries fran^aises". (Bulletin de b
Soc. industrielle de Mulhouse LXII. S. 510— 512 1.
741. Ncy. C. E. Die geschichtliche Entwicklung der jetzigen Eigen-
tumsverhältnisse in dem heiligen Forste bei Hagenau. (.JMl-
Els-Lothr IX. S. 148—166).
•742. — Geschichte des heiligen Forstes bei Hagenau im Elsass I. IL
Strassburg, Heitz & Mündel 1888. 1890.
Rec: HZ I.XVIII (18921, S 347 f. (Wilh. Stieda).
743. Pfeifertag, der, in Rappoltsweiler. (ZDKulturG Neue Folge
11, S. 126-1291.
744. Prud'homme. Documents pour servir k l'histoire des toiles
peintes. (Bulletin de la Soc. industrielle de Mulhouse LXII.
S. 338— 343 J.
*745, Reiber, Ferd. Küchenzettel und Regeln eines Strassburger
Frauenklosters des XVI. Jahrhunderts. [Strassburg] 1891-
[Vgl. Bibliogr. f. 1891 No. 503].
Rec: AnnEst AI, S. 328 (C. P.(lister]l
746. — Notes d'ichtiologie alsacienne du XV"»« siecle. (.Mittheilnngen
d. naturhist. Ges. in Colmar I, S. 59—71).
747. Ristelhuber, P. Le chemin de fer d' Altkirch ä Ferrette. (Re-
vue de geographie XXX, S. 464 — 467).
XbiMiBcbe Oeachlcbisliltcniiur Aer Jahre 1689 n. S3. 577
• KisleJbaber. P. 1^ raarche aox domestlqnes h Bcmxwiller.
(RTPVni (1893), S. 21Ö).
IRon.ver, Jnlcs. I^ saeur angtai^e en Alsace et eu Lorraine.
Nolet! h iiro|>os d'uu im)inm6 lorrain, presnmä de 1524. (Mem.
l Bot. Arch. l^rraine. 3- s*ir. XX (1ÄJ2). S. 229—347).
ichalchroniken, Atu den. der elicmaliKcn (JrafsdiafL Soiir-
werclen. (KcH-lislandiscIic U'hrtrzeitnng 1803. S. 3«— 3*fi.
3fil> an, 374— .378).
Siegol, Edwin. Zur Uwchiclite de« Posamenticrgcwcrbes. mit
I besonderer KdcktäiditnabiiK; auf die Er/jfpbirgiscbe Fosamcn-
teDtudustric. Nach zahlrojchon gfidnif^ktpii and bandschrift-
lichen Quellen bearbeitet. Mit 18 AbbilduTi«eii. UZanftbach
der Poömeutieror uud Kiioct'inachcr in Sir»F^>iburg von Anno
1618-1789- S. 32-39]. Annabertf, II. Gräser, IftÖ. VIII, 12fiS.
ammerlad. Theo. Die Khcinaölle im MiUelaller. gr. 8*.
Vni, 17» S.
iStooff, L. I« vifnme cttlonfffr dans ta Ilautp-AIsace et les
[fflys Toisins, ä iiifijios d'un n'ile i-olmiijer inedit du XV' ei^de.
(Extr. de la „Numulle Ilevae bist, de droit fr. el etr". Jan.
— fevr. 18£>3|. Itar-le-Oiic. impr. Cflniant-LagneiTe; Paris,
lib. Loiorc et Forrel. 1**3. 91 S.
'itte, n.[ejnricb]. Zur EhesdilieKsung Im 15. Johrbondcrt.
(Z(iORh VII, S. 72ft).
TgL No. 168, in. 174. UI8. 221. -M'S. 262, 273. 380.
XIV. Volkskunde Sage.
Jkuricoste de Lazurqne, E. Le ffrundonnerütaR oa le jeudi
I vert en Aleace-LorTaiue et on Allemagnc (RTP VUI (1898)
P 8. 534— Ml).
, B. . . Xe forgeron d'Ostbeim. treffende alsacionne. <.PaMe-Tcin|»
111. S. 873— 37tH.
. Ellerbacb, J. B. Lc t-omtä de TAn et la Rosine de ßlütz-
w beim. Tableau de moeors alMicicnnea h la tin dn XVIII* si^cle.
f (RCathAlsace XI. S. SiT -273)
. Faber. K- W. Haften nnd Volks};« brauche ans dem Sundgau
(Über-Dsa»), JbtiQs-Lorhr IX. s. 4—75)-
. Flagcllants, Iji pierre des. Legende alsacienne- (WiE V. S 37
—38. 46—48, 53—55, 61—63, 69—71, 77—80. 85-88. i)3— 96).
. Foaruier, Ä. Les Vosges- Nimcy, Oepin-I-eblond, 1893.
12 S.
. GevtD-Cassal. Le» charbonniers de la Hardt. Legende d'AIsacc.
(pMBe-Temps UI. y. litlt— yt.').
Sooveoirs dn Sundgau. itccits de la Ilauic-Alsace. Paris.
Lec#ne. Oudin. X,318 S-
Rec : AnoEst VI. S. 622 (Ch. Pfi»t«r).
578 Witte.
763. Gevin-Cassal, 0. Un nsage alsacien La ^oel des petita
oiseaax. (AnnEst VH. 6. 119—121
764. L-, J. Die Geister aas der Saargegend. (Stimmen aas dem D-
sass I (1893), S. 279).
765. — Zells Entstehung und der Hohnack der Sage nach iStimmec
aus dem Elsass I (1893), S. 306)
766. Lienliard, Hans. Die Kankelstabe- (JbGEls-Lothr VBl.
S. 76—80).
767. Meier, John. [Über elsässische Sagen- and Märchensamm-
langen, Sprichwörter}. (Paul, Grandriss d. germ. Phil. n>.
S. 786, 821).
768- Mogk, Eugen. [Zar Bibliographie der Qaellen der Sitte und
des Brauches im ElsassJ. (Paul, Grandriss d- germ. Phil. Il\
S. 277).
769 N-, N- Sagen aus der Umgegend \'on Benfeld. tStimmen am
dem Elsass I. (1893) S. 212-213, 221-222».
770. Rathgeber, Julias. Elsässische Sprichwörter and sprichwört-
liche Redensarten. (JhGEls-Lothr IX, S- 98—101).
771. Ristelhuber, P. Saint Antoine cn Alsace. (la Tradition VI,
S. 921.
772. Schure, E- Les graodes legendes de France [l^es legendes de
r Alsace; S. i— 74] Paris, üb. Perrin, 1892 IV, 305 S.
773. Stehle, Bruno. Yolkstüniliche Feste, Sitten and Gebraoche
im Elsass (Fortsetzung). (JbGEls-Lothr VIII, S. 159-1^1)
IVergl. Bibliogr. f 1891 No. 523]
774. Stüber, August. Die Sagen des Elsasses, getreu nach der Yolkä-
Überlieferung, den Chroniken und anderen gedruckten und
handschriftlichen Quellen gesammelt. Nene Aasgabe besorgt
von Curt Münde]. I. Teil: Die Sagen des Oberelsasses.
Sti-assburg, Heitz & Mündel. 1892. XV, 151 S.
Rec: ADA XIX, S. 93f. (Wilhelm Hertz). Alemannia XX.
8. 117-118 (Hugo Meyer). — DLZ XIV, S. 72f. (E. Martini
~ Tradition VI, s. itJQ (P. Ristelhuber). — ZGORh VU,
S. 570 (W.LWiegandJ\ — ZVVolkskunde II, 328 (\V. Wdn-
hoMj.
775- Stork, Karl. Alsabilder. Elsässischen Sagen, Legeuden und
Chroniken nachgezeichnet. (Stimmen aus dem Elsas* I
(1893), y. 226-228, 237, 261-162, 350-351, 358—359, 370).
776. Sundgau, L. da. Recits Sundgoviens. Maltre Alisi. (Passe-
Temps ill, f:i. 465^66, 481—483)
777. — Recits Sundgoviens. II. Sorcieres et sorciers. (Passe-Tempt
III, S. 196—198). La iHe du village. Stades de moeors.
{S. 262—264).
778. Vogel, Fr. Xav- Geschichten und Sagen aus dem Saucrthal
(Stimmen aus dem Elsass I (1893), S. 406— 407f.
779 — Die Sagen vom Sauerthal. II. Die verzauberte Maid. {Stimmen
aus dem Elsass I (1893) ä. 116j. UI. Walther und Hildegunde
(ebd. S. 154—155).
ElUuitdi« G^Khicbulitteratur iler Jahre 1S92 u. (iS.
'* Le Teroce chasscor. Legende alsacieoDe. (Pusse-Temj» IV,
s. 180- lea).
Vergl. Xo. as, 30, S9f., La6. 248. 256. 29B, 312
XV. Sprachliches.
trescli. F. r>ip MllnMcrtbiüi-r Orbiiaracn. (JbGEIs-Lolhr VHI.
S. »t-I37; EX, S 1(14-212).
►cntsfhe Sprache im Reii-hslanti. (AZk" I8!t2 No. 259).
[)ialektfor»changimEl<!ass.<Klsl.oihrSrhallilXXni,.S. I52f.).
L Kutil. Wilbclm. MuniliLrl und 8rtinfts|)raclie im KI»ass. Zab«ni,
1 Fuchs, 1H9S, V ni. 02 S.
Rec: ZciUcUr. d allg-dtsch. SrnichTcreius VÜI, S. IÖ3— ISS
iSlchle).
L. Znr Spracbenfruge in Elsa^s-Lüthriugen- (,AZg^ 19^ >'o 163).
Lfoobart, Ilan«. Lnm- ond Flextonskhre der Miunlart des
I mittler«» Zorurlialps . . . Strassborg. TrQbner. 18»1. [Vergl
Bil.liogr. r 1K91 No. tissy
Koc.: AUA XVHI. S 195-197 (A. Hcnsler). - HLZ Xlll,
S. 1009 (Friedr- Kaiiffiuaiinl. - Oenuania N. U XXV. S 233
bb 2Ä5 (P, Hrbild). - I.WiRPIi Xill, S a^f (Hoffmano-
Krayer), - RCr XXXIH S. 2ia-215 iV. Henry».
7. Martin, K and l.ienliart. H Zum WCrterbucli der elsUtssL-
Bcbon MandirtPn- 'Jb(iEls-Lothr. IX. ?> 107—193».
e. Mciigcs. Ilt-inricb. Rufacber Ausdrücke fDr die Begriffe:
»triokeo, betrnnkeD sein. Oewobnbeitslnnker fJb(it:U'I/>tlur
rX. S. llN-128).
Ö. — VoIksftT)noloKi'i<"b(^ am der elsässisrhen Mundart. iFörts. n
_ ScblUK>H£UUÜirScliulbl XXil (10ä2>&- 4~7j [Vergl. Bibiiogr.
■ f. ltfi)l No. &39I.
^— Tolk^mundart nnd Volkssclinle Im idsoss- Gcbweller, BoUze,
H imd. X. 120 s.
■ Reo.: Alfiiiaiinia XXI. S. 2tV,t. (R, Stehle)- - Zeiiscbr. d
W atlg. disrh. S|.ni*-h Vereins VIII, K 153—155 {Stchl**].
>!. MtDtJC, Ferdinaud- Itibliograpliie der dcutscben Mondarteo-
^ forscbuug far die Zeit vom Reginn des li^ Jabrbunderts bis
■ nun Ende des Jabrcs 18*) KosammengcsteUt von i|A.
■ u- (i- 1 :] SainailnnK kurzer Orauiuiattkeu deatsclier Mond-
P artnn Hrsg- \. OtU» Itmaer II. i lA'iji^ig, Rrriikojir A Hartel.
IHH'. XX. 181 S.
& Ortjobftiiii, Ferd. l>ie Vornamen der ScbuljuKcnd des Kantons
■ Havroluweiler. Progr. d. R«8lsebalc zu Rap|ioltswcilvr, S.
P Ilran-schwig, IH93. i". 8 S.
I8L Ratbgcber, Julius. Vcilksiiiuiidarilicbesaiisdcm Elsass. rJMK
EU-Uthr \nil. S, Si>-S7).
Spieaer. J. Einige Ilomerkuntfen zur srhrifutellerisrhen Be-
handlang der Mundarten dan-h Itei^jiiele atu dem Mflnster-
thAler Dialekt crülulert. (JbüEts-Lolhr Vlll, S. 138-Hi).
580 Witte.
795. Spieser, J. Mundartliche Sprachproben ans den Dörfern Wie-
bersweiler, Waldhambach and Rosteig. «JbGEls-Lothr \'lil.
S. 143—158).
796. — MflnsterthälerAneltdoten. Nach der Mühlbacher Mundart laot-
treu geschrieben. (JhGEls-Lotbr IX, S. 87—92».
797. — Sprichwörter in Waldhambacher Mundart. In lauttrener
Schreibung. (JbGEls-Lothr tS, S. 93—97).
798. Sütterlin, Adolf. Laut- and Flexionslefare der Strassburger
Mundart in Arnolds Pfingstmontag. (Alsatische Studien. 2.
Heft) Strassburg, Trflbner. 1892. IX, 106 S.
Rec: ADA XIX, S. 269f. (A. Heusler». — LBGRPli XIV.
S. 879ff. (A. Socin). - LCBl 1893 S. 222f. (W. B.). - RCr
XXXIII, S. 213—215 (V. Henry).
Vergl. No. 671, 684, 686.
XVI. Familien-, Wappen-, Siegel- und MDnzenkunde.
799. Florange, Jules. Badonviller. Atelier monetaire des comtts
et princes de Salm. £xtrait da „Bulletin de namismatiqne'
t. II, p. 93. Paris, 1893. 15 S. a. 1 Tafel.
800. Hertzog, Aug. Der Voelklingshofener Mtlnzfund. (MGEls XV,
S. 328-333).
801. [Horning, W.] Die Spenersche Familie, „eine Hütte Gottes
unter den Menschen" zu Rappoltsweiler im 17. Jahrhundert.
(MonatsblCrAKonf VIII, S. 139-142. 161-167).
802. Mirbach-Harff, Graf E. v. Beiträge zur Personalgeschichte
des deutschen Ordens. [Separatdruck aus Adler. 1889/90 o,
1892 (N. F. II. S. 175-198)] [Vergl. Bibliogr. f. 1891 No. ^].
Rec. : Mittig. a. d. bist. Litt XXI, S. 136—138 (M. Perl-
bach). ZGORh VII, 736 ([A.]Schulte).
80a Thann, Das Geld von. (WiE V, S. 163f.).
804. Thierry-Mieg. Charles. La Succession de Jean Thienr
de Venise et la branche alsacienne des Thievry. (57 millons cd
1676). (R. Alsace. XLHI. S. 5-43, 306-345, XLIV. S, 191
bis 230, 336-^03). [Vergl. Bibliogr. f. 1891, No. 559].
805. Wackernagel, Rudolf. Zwei Königsarkanden. [Betr. Fa-
milie Hatstatt ao. 1281 u. 1297]. (ZGORh VHI, S. 706—701).
806. Wappenbuch des Kantons Sulz (Ober-Rhein). CWiE IV, S. 300).
807. Wappen des Kantons Sennbeim. (WiE IV, S. 323 f.).
XVII. Historische Karten.
(Nichts erschienen.)
X.
Arcliivallen ans Orten defi AiiitsbezirkN
Achem '),
Gdsll' Lehrrr Dr. n^rmann ächinfl1<?r in Sasbach.
Sashach.")
(Kathol-J PfArtet.'O
lOlfi. l-^anib^rg ifiabenhprcV KaiM-r Hciorii'Ji U. rcrleiht dem KlMtMT
ebBttern verachiedi'f»^ EiDklinfic. (Gedruckt b«i DAmg'^, Regesu Ilaclcnsia,
. 1&). Alttdir. — 1327 Juli l|. Olwrkirch. „Corpus parocliUtus ecde-
IM ia S. ex vidünus fiKti quiaU post JutUcs sub K)>o. Jouuie anno 1992.*
khKbr. — ISA) Man 2. Strushnrg. Conratlns, g^'tmnnt KAbelin, tvx
Iwn in SirsiMbnrg, itbprgiebt , nomine pra^beodae utcerdotatia per ipsum
Kais sibi a Deo collatis funduiiia« io eoclnia pvochimli rillae ä«B-
dem Henselinaa, geaannt Oiider itni) Knnrad. ((üiiannt Beckhe fO
;oltnait£ im Saabacbn H&uii Tür cLncii j^rlicben Ziiu auf 10 Jahr«.
Jwcltr. — 1981 Okt. 22. Stra&sburg. Dvv liiscbotIii-h>- Ricbler ur-
an'lot, da» Kuntxö, genannt Wl8»e, nnd seini) Frau Advlbcid der Hila-
^fründ«) in S. zw« Morf^ Pructtackar na Saabarber Hann T^rmocbl
1. Abscbr. — ISt^S. Bruchatäck einer gedruckteu Abschrift des ^'tiftongs-
flb«r i)le Hilariiispfrtlndc in S. — 1302 MAn 2ä. Stranbur;. Dir
)äjcitf Ki<-bl4>r teilt ein« liiilk dea Papst«« Johann XXII. (dat. Avignon
Nn. 2ÜI mit. wouftch dem Kloster Schuttem die Kirchen von Käi^
eil S. nnd ^nu'iwpipr inkorporiert Ideiben »oUeu. .\b9chr. — 1393 April 10.
itrftMibtirg. Hugo, gen. Sigebrwht , l*riMt«r aus .Molshe im . p«rpe(aas
riui in ts. . niierltet »zo einen rechten Erbe" dem Kuntzo, gsn.
Qld( und Aeiner Frau Elsa TOn S. gegen vier soltdi deoarii Stntss*
jer Cielde» jabrlidi Maus, Hof, (iartßn und Znheh6r. Ahscbr. — 1397
Tabr. Ift. SirassburE. Ifer bischüHichc Richter urkundet, das Gnla.
■!.^ Heintzo, gen. Weber von S., den Eerrhtold, gen. Schnurr,
inii an der Kirch« zu S., Etatu, Hot, Garten. Schoner und Zubehör,
ftM. «daaStcgelersHof, vermacht habe. Abschr. — 1-1U2 Ang. 29. Rom-to.
BoaUiui IX. be&utigl den Klo&ter Scbuitem die Inkorporation der
Kirchen «oa S., FrieMnheim, Köadringcu und Wippcrtakirch nnd ühcr-
II Uun die von WitppltDiberg, L«utkin-h und Ottenbeim Nova. Abscbr.
V«l. MUl No. U, 1S-3I. - 1 Vgl. MilL Sn. 12. 22—29. -
rpL MiU. Sn. 13, 2».
'Htll. 4. U4. U«b Kl». Ho. I«. 9
ml22 Schiadler.
Schütteln die von Bonifaz IX. verliehenen Pfiureien. Abschr. — 1512
Febr- 5. Strassburg. Der biechöflidte Richter überträgt dem yod Abt
Johann von Schuttern prSsentierten Michael Schwab von Beochen die
HilariuBpfrüDde in S. Abschr. — 1&16 Okt. 17. Strassburg. Schuldbrief
über 100 Gulden, die Stephan Scharb von Homberg bei Lauf und seine
Frau Margareta von den „Vicarii eccieaiae Eanctomm Uichaelis et Petri'
in Strassburg leihen. PO. — 1543. Verzeichnis der Kompetenzen dt«
P&rrerB zu S. — 1546 M&rz 11. SchnItheisB, Gericht, Gemeinde und
Kirchgeschworene von S. bitten den Bischof von Strassbuig, er möfe
den Abt Rudolf von Schuttern bestimmeD, dem P&rrer roa S. das Ein-
kommen zu erhöhen. Konzept. — 1548 April 11. Sasbach. Die Gem. S.
bittet Abt Rudolf von Schuttern, die Kompetenz zu erhöhen, damit Piia
Huser, jetzt Pfarrer in Stetten, der früher in S. war, wieder dahin zurück-
kommen könne. Fap.-0. — 1643 April 22. Schuttern. Abt Rudolf tob
Schuttern erklärt die Behauptung der Sasbacher, es sei lange kein ,be
ständiger Priester" in S. gewesen, fdr unwahr. Die Kompetenz sei p-
nagend, dem Pins Hauser, den er gern habe, wolle er aach die Früli-
messpfründe in S. Qbertragen. Pap.-O. — 1549. Der Abt tod Schotten
erklärt die Sasbacher Kompetenz für ausreichend. Der Abt sei aber bemt,
die Frühmesse in S. und das Filial in Gamshurst einem andern zu fibo^
tragen, oder er wolle die Frühmesse auch dem Pfarrer übertragen. Äbscbr.
— 1649 März 29. Sasbach. Die Gemeinde S. bittet den Bischof vm
Verbessemng der Kompetenz. Sie sei seit „etlich Jahr mit priestm
übel versehen" ; der jetzige sei ein „wol veratendig geschickt priest«,
genant Meister Mauritius König", der aber wegen geringen Einkomm»
nicht bleiben wolle. Abschr. — 1549 April 3. Sasbach. P&rrer Min-
ritius König in S. bittet den Bischof am Erhöhung der Kompetenz, «b
er nur 34 Viertel Kom, 25 Viertel Haber, zwei Fuder Wein nnd Accidai-
talia bekomme. Concept. — 1549 Aug. 17. Zabern. Bischof Erasmiß
verlangt von Abt Rudolf, er solle die Sasbacher Kompetenz gebühmd
vermehren. T*ap.-0. — 1549 August 28. Schuttern. Abt Rudolf er-
widert dem^Bischof, er möge seine Sasbacher Unterthanen anhalten, den
Fiarrer^seinel Gefälle ohne Minderung zu reichen, dann werde dieser eise
ausreichende Kompetenz haben. — 1549/50. Weitere Schreiben, den Sas-
bacher Kompetenzstreit betr. — 1555 April 18. Achern. „Renovatioo
des Grienzehntens" in Niederachern. Abschr. — 1557. Gaterrerzeichiffl
der Sasbacher Pfarrei. — 1567/68. Corpus der I'ferrei S. und der Früli-
messpfründe daselbst. — 1G93. Zehntverlefanungen der Klöster Aller-
heiligen und Schuttern in S. — 1695. Januar 25. Sasbach. Batiäcatio nadi
dem Ableben des Pfarrers Johann Richard Füeslin. — 1695 Jnni 25.
Schuttern. Corpus competentiae, ausgestellt von Abt Michael Jakobni
für Vicentius Bügin, vicarius in S. 0. — 1696 ff. Protokolle über angeblid
wunderbare Heilungen infolge von Wallfahrten nach der Dreifalfigkeits-
kirche in S. — 1698 — 1700. Aktenstücke, die Vergrössening der Drei-
foltigkeitskapelle in S. und die Feier des Gottesdienstes daselbst betr. -
1716 ff. Den Sasbacher Pfarrzehnten in Oberwasser betr. — 1716ff, Rechnun
der Einnahmen und Ausgaben wegen „Auferbauung" der KiiLhe in S. —
1716. Register über eine „Herbstbett für die Kirche* in S. — 1716ff.
ArchlvftlicD Kus Oriea de« Autabexirlc« Achent.
il23
^'
Pachtviirtrlgc, dis l'farrpit betr. — 1725 April 28. 8«slMch. Vertrag
niKbea den Abt tOd Sclmllcnt imtt <l6r UcineiDilt L^uf. die Einrichtung
RflH!» ej(«iieu <}ott«sdi«D«U-s in LbuT betr. Afascbr. — 172S April 2d.
^umMbur;. üeürucktc V«rordntiug (li:r btecbäfUcliea BebArde über den
lo d«r Kapelle zu lauf durch den Kaplan von ä. nbiulislteiiden OotU»>
UMiut. — 1731 Jiuii 16. Kap{>el«iiideck. Schr«ibi'u des Ertpriesten
pEtxell, die VervaltUDg der Giiier bei der Dreifalli^eiukirchL- betr. Aliisclir.
1732 Itöcember 9. Kaj.jwlwiiideck. Das KapiUll Oltcmweiec tritt ilifl
tVrvnltiing der Oreifallit^itskapeUc «i«dcr an dcu CieuvralTikar ab.
^l>*cbr. — ]7Si. VrreeichDU der gestifteten Jabre^neitcn. — o. J.
iftQuotidiannm"; uhAn geschriebener Au&xug; aus den Ritnalv. — 1734}.
iV*n .Satbadier - Ui«d«r- und 0)i«rwawerer- Welschkoruzeliutcn iKtr.
1; — 1737 ff. L'ciaiiciiliucb der I'&rrd 3. — 173Ö Sept 22.0berkiruh.
l'roi*« dw Xotar* Abraliam Rauch gc-gen die Versuche de« niirnm
,I*hili[>)i Jakob Schroaatr. in Hufwcii-r, di? Pfarrei Ö. wünem NeSen
,xa venclHÜFeu 0. — 1740 Juli ii Mainx. Beglaubigte Abüchrifl
^^ft Urtefls des hiscbbAichen Mainzer Gericbte« in eiuer ätrcitsacho
j^BKheii Schutteru und U^ dm Heuüelinlea in S. betr. — 1741 ff. Sm-
Säiiraldencr 0|)fer-, Kauuhgcld- und Blutxebnuiir^ister. — 1741 IT l>ie
fiMb«cher Maiwalilmattea betr. ^ 174» Februar 1. Niederacliopflietni.
Enqiriettef f. J. lJiid«itinayer teilt auf Weisung dea Ordinarlateä uiit,
d«ss auch nach fcaul'ubrung des neuen Kituala die ProMasionen, ilie Uali-
vdlie am Blastimag and das Fest dea Itelligen Joseph beittduüteu wvnlvo.
O. — 1743. Htraasburg. Schreiben i\«^ ««oeraJvikar» Karcher, die Ab-
ichaffnng der „äemifesta" und einiger Misfibräuehe betr. .\bactir. —
174^) u. 94. KectiQuageii der DreirAltiftkabikapelle- — I7&2ff Quiuaogfn
fUr den Ileiligeufoud», — 1763- :^Jbbachwaldencr Einsugsregiaier. —
17&a Marx 7. Born. Die Prei&Itigkeitsbruiieiscliafl betr Abedur. —
1757 Min 2 Rom. Benedikt XIV. verkölit Al(arpriTil«tfi«i fitr di«
I>nribttigkciukircbe. PC*. S. — 17&7 Hin 7. Born. Benedikt XIV. let-
Inhl einen Ablau für die Preifahigkeilakircbe. PO. S. — 1767 kUre 7. (?)
Rom. Ahlaaabrevc lur die Urcifaltigkeitakirche. FO. S. — 1757 ff. Be-
l^jmbigte AUchriften des Ablassbn^ve. ~ IT.*-? Juni 17 ätianburg. 0«-
dnrkic VcTordnuDf des Biädiufs. diu Abhomug der KirdietiToDdsreclinaDgwi
und die Aiisti-Iliing der l.clr« und Küster beir. — 1767, (?) Conc«pt «iir
AiT.'iiiliing ii<-) VititaiioncprotokolLii — I7&>ir. Obenashacber Eiuaugs-
— I7€0. Verzeicbub iK. Xturet- und FrilluneeBeinktufte. —
iioi. I OBcepit lu einer Erwiderung auf die btocli6flichFa Verrklgungeo
wUuli'^ der Vi«it»itoii vvn 1761. — ITCl Uftnt 4. Ron. Vollmacht
iTarrcr roii S, als Vonteber der DrciTaltigkeitsbrnderschaft
zu wuicltMi Pap-O. — 17')1. Die Kirchenvisitaiion betr. —
i77& Den Kirdienbau in h- betr. — 1769(r. Sasbacber Eiaiugi-
— 1771 August 13. äimwburg. ücdruckle Verordnung dea
WeihbiiKhofii Tnwatuu. die Feier iles Josephtages betr. — 1771 ff. Die
II de« BonaTinitur« Fieainger, die fbrrei S. au erlangen, betr. —
Fasuubirteobriefe. — 1772ir. Laufer Eiosugangiitcr. — I77a
S4. Kai^olrodeck. Kammerer Schneider ergeht die Pfarrer um
duBg ihrer Bdtrfc^r lum Neubau des biacfaoflichen Semisan in
1121
Schindler.
Stnusburg. Abschr. — 1773 Hör. 9. Rom. Clemens XIV. rerfafti
die Dreifaltigkeiukirche in S. AlUrprivilcffi^n. PO. — 1776 Aprü
Gedrnckte bischilifliche Vcronlnung, das aUgero*!Jne Jubilium Iwtr.
1776 AuguRt S. SlrMabnr«. Der Wöhbbchof ert«Ut dem P£tmr P.
Anaelm Bicheler in S. di«? VoUmiu^bt, den Kreuzweg in il«r PCirrkirtte
eiiwuweihen. 0. — 1776 Sppt, :i. Saahach. Kaufvertrag Aber rii
WildcheD bei lier l>relfahij;ktiuka}H'lle. O. — 1778 Febr. 18 Stn»
bürg. BisrhiiflicJie Vernnhumg, die Verhütung des Kindsmbntes betr.
Ahsehr. — 1771». Fassinn riss KinlcmnmenH der P£uT«i S. — 177»
Apr. 23. VUtiagen. Vertra« mit Joseph Benjamin tirOnigcr über neueGIocka
ftir S. O. — 1779 Sept. 30. ^^abem. Weihbisehof Tusskons ordnet etuü
Dankgotteidientt ha wegen Kettmif; dvs Fürtthisirbofs b« dem Bmade dei U-
schOfl. Schl08«e» in Zabem in (ler>'acl)Hle* >?. ^pi. — 17i|*0 Dez. 23. Stn»
barg. Wcibbisrbaf 'l'utiEnniiü ordnet in den Icaiserlicben LkDdesieiki
einen TraiieriiotiMdienst fiir MariA Theresia an — 1781. Emeacnaf
der St. UilaripfrUndxinse. — I7&2 SepL ö. (?) Verordnung des Kikm
Joseph II. ober die Faasjon d« Kirchcnrennögens, Abschr. — 1191
Sept. 'ib. Zähem, (ledruckie Verwarnung des Fürslbiscliofit an die fiemilnir
des OppenanerGeriL-htes, die liicb dem biscbABichec Förster gewiültfalklif «ÜB-
setctm. —1781 Mai 22SrhutIern. VprtmgKWi.'irhpnileTn Pfcirrer iDS.iiaJda
?tleier Joseph Ktrack *on S. {), — n*H Nov. 18. Siuhacb. QütirrvenmriiKi
des Filiale Lauf. — 17B4, VerordnnDgeD des Markgnien Karl Friedrich od
der Generalvikars Iaiiz von Strassburg, die Bcbandlung Ander^llobi^ bctr
Abschr. — I7ti4 Okt. 4. Zabern. WeihbiM-hof Toufisaint «npfieUl da
Didzesanen, die Katholikt'n vou Krlangen lieim Kirelieabau zu iiniint9ti&
Abschr. — 17H5 AnguBt ». Stnusbnrg. (ienernlTikar Lwtx zeigt te
Tod des Weihbisrhof» TnsHtniiti an. — 17.-6 ilun 8- Sehuttem. V«»
zejclmts der ööter und NQLsuugoM der Plarrci 3. — 1788 Hai M.
Fius Tl. verleiht dm Mitglicdem der Dreifaltig keitsbrudenchaA
Tagi* der Koinmnnion in der WallFabrtskapetle einen Tollkommenen AW
laEK. PO. — 178rt Juli 10. Tours. Füratbischof ron Rnhan errifi
die Pfarreien Rohkbaeli, T^Hf, Orienberg. Walterswrier. Weier M
Weiiigurten. — 178i)— 1792. „Mftmial nebitt Collijteud" der Pfi
eu S. — 1791). Strassbui^. Bischöfliche Veroniuuug, die Fnhnmg
Standeshtlrher betr. Abschr. — 179»l Not. 4. Ettcnhcimmanater, D>
Bischof ron Rohan zeigt den i)iAr.e«anen die Wahl und Krötuuf da
Kaisers Leopold H. an und verfAgt einen Dankgottosdiemt. Abwkr. '
1790 Nov. 28. Cllenheimmitiister. Hirtenbrief des Bischofs ron Kolaa.
die französische Revolutien betr. — 1790 — 1795. äaftbacher and Bieder
Han£:i?tiDtenbestanil- — 17aiiT Kircbcnbücfaer. — 1792ff. Zehntstrettig-
keiieii zwischen Aclicm und S. betr. — 1792 Msn: II. KttenlieiB.
Bischöfliches Schreiben, den Tod de« Kaisers Leopold II. betr. Ab«chr
— 1702 April 29. Ettenbeim. Kardinal ?oß Rohan teilt den THOiesaseo
ein Brev« dea Papstes Plus VI. Ober die kirchlichen Wirren in Fnak-
reich mit- .\h5chr, — 1792 Juni I. Der Fürstbischof nnlitei Gffcrt«
fUr den .Sieg der Kniserlichen an. — 1702 .August R. Ettenbeim. Der
Fiirstblschöf ordnet einen Dankgottesdienst an fiir die Wahl des KaisM
Franx II. — 17»^. Nc». -21. Rom. Pius VI. empäefalt dem deutschet
Ardüvftli«ii am Ort«ii dei Auiubezirk« A.i'h«rii.
il25
Uents die rertriebeneo frttiuOsiseben Geistliclieo. Abeehr. — I79S Jaauar 4-
Stteuheim. Der Filntbiiciiof teilL dem Klerus diis Schreib^o Piiu VI.
nit und empfiebll den rKtiUrlieinucbeD Kiiiitflii beeonden «Jie Kbttter
IniatlU-hen. Abachr. — 179.1 Juli I. Kttpcihmni. iKr Klir^tbischof fordert
Itfn KItrrui nuf, il^r kaWrlü^Iiiui HeKiftiinfi Gold- uud SUbergwfite aus
CirrlifQ und KlA»teni zum KinM'limelwn fiir den KrJag Btumili«fern. —
1793 Okt. 21). KUenfaeim. ^Inslructio paatonUü Cardin. iW Rohaa ad
llcrum crans Khenuin ixüat aedaitau peneculiuiium.'' — 17&1. Cidligenila
Iber die Kapitalieo anil Uodeozinso der Ilrcifaltigkcitakirchc. — 1794,
tcf^ter iil>er den Wclschkom- und Bohii»iu«li]it«ti. — KUF» April 27.
tnm. (^'tiH VI. kaiidi|j[t cid JubilAum an. Abscbr. — 1796 >'dt. 30. Ettva-
*! -urstbiwliof fordprt tko Klfirua auf, um den Sieg der liaiser-
A.: . ■ . : , j • n und das Viohl de* KnbüntnKD Karl zu beten und empfiehlt
Isn Gläubigen, die kaiserliche Armee bereicwilliK xu uuterstfitxen. — 1796ff
l>BO Hanbeholea iu OberwaEwr lietr. — 17!)9 Juni 30. Itegenaburs.
Euilinal von Rohan ordnet Oebctc an für die Ucfreiuiig de« Papttea,
br Kaiser nnd Reicb und baldigen Frieden. Abwbr. — 1799 Okt. 38.
lageoslmrg. Kurdinal tou Rolmn zeigt di-u iJiozttJLnvn den Tod dea
ftistea Hus VI. an. — IkiMI Juni So. Kllooheim, I'ronkar Weinhom
irteflt dem F. Beda Stuber dit* Vollmacbl, ei» Hteiukrug in ti. «iiuu-
nUieo. 0. — leOüfl*. Verkundbucb der I^rrei S - 1801 Juni 7. Etten-
leim- Kardinal von Ilohan oriloct nach Abschlufts des Frieilens einen
fIknkgotU'idif'lut an. — |8|)2 Okt. 4 Kttenlirim. Oeneralvikar Wein.
>oru fTieill dem F. Beda t^tuber die Vollmacht, ein neuea Talwrcakel su
»eilieii 0, — 1H02 Nov. STi. Klienboiin. r>«r netieralvikar macht den
Ob^nitiiterD. Ktlenheim und Oberkirch die Miltpilanc. daw Kirdinal
Uahiin demniicb.'it onfhAren werde, ihr weltlkher Bf^vat n acta.
(ii^ht entsprechende itelehrungen.
XI.
ArchiraHeii ans Orten des AmtslieKirlis
Breisach,
verzeicbDet ron dem Pfleger
üniversitfitebibliothekar Dr. Friedrich Pfaffin Freiburg.
1. Achkarren.
Geaetide.
1561. Erneuerung der fOrstl. Heytersbeimiscben Geld- und Natonl-
zinsen zu A. — 1652 Sept. 26. Erneuerung der fürstl. Heyteraheimischei
ZioB zue A., ausgestellt von Georg Friedrich BoUwagen, StjultschmlH
zu Breisach. — 1671 Febr. 25 Emewenmg vber etliche Gottere in ia
Zwing vnd Bann A. gelegen u. dem Dorff aigenthomblich zustindig, lat
gestellt von der Stadt Breisach. P. - 1672 ff. Gemeinderechnungen.-
1683 Aug. 31. Emewerung. Mit der Stadt Breisach miaderem Insepl
versehen. P. S. ab. — 1740 Sept. 20. Emeaemng über unterscbiedli^
Zünns, so jährl. einem hochfarstl. Hans Haitersheim zue A. fallen, vs-
gestelU von Mathaeus Oolldtscbmid, Vogt der Stadt Breisach. S. iti
Stadt Breisach. — 1764 Apr. 6. Erblehea- und Reversbach ffir A. fni
die dort. Lehensträger aber Reben am Büchsenberg samt Urbario öbn
die der Gem. A. zuständigen Ge&lle ab verschiedenen GeUiides. f. S.
Secretum civitatis Brisacensis. — 1797 ff. ObligationsprotokoUe. — 1^3
Mai 1. Erneuerter Wegweiser des Doris und Bahns A. — 1810 ff. r^
mäs9. Grundbuch.
2. Bickensol.
k. eemetnde.
1691 ff. ProtokoUum des Fleckhen B. — 1731 ff. GcrichtsprotokoUt
— 1777 ff. Amtsverordnungcn.
B. (ET&Dg.) Pfarret.
1749 ff. Kirchenbücher,
3. Ihringen.
A. fiemelnde.
1768 ff. Gerich tsprotokolle. — 1771 ff. Gemeinderechoungen. ~ 1"^-'-
Einzugsregister über dem hochlöbl. Gotteshaus S. Blasii auf dem Schwi-
wald zu I. jjihrl. fallende Bodenzinse. Verf. von dem hochfürstl. muk-
gräfl. bad. Renovator und Land-Commissario Friedrich Benjamin Senfert.
B. (ETiDg.) Pfirret.
1639 ff. Kirchenbücher.
4. Kiechlinsbergen.
Gemeinde.
1651 ff. Ambts-ProtokoUe. — 1657 ff. Gerichtsprotokolle. — 1670ff.
Kauff- und Kontrakt- Protokolle. — 1677 Juni 4. Der Statthalter L«-
Atchirolicn aoa Onca d«« AmtsbozirkH Brci»c]i.
nl27
llib L in Torderbalerreich erneuert einen Kutscbeiil liiier iStriritigki-ilea
riKbcu dev Kloner Tenneobacb uinl GKeaolf Ünick utid Heüitz KQccb-
wefen Zineen lUil Gtllteu zu Xi«d«rbergeD von 1407. l'O. — ITüT,
4K, US. ZiwbOebcr iran Tennenbacb. — 1724. (^«intiudvrodcL —
126. EiaaaJimruferu-ichtUE Leopiilils, Abts tu TeimeDbacli und Herru
K. — i;3U. ßAtuibescbrcibuni; mit f[4>sdiidiü. N»tU«n. — 1791) ff.
i rill Jcrech d ii o geii .
5. Königschaffhausen.
Gfliielnde.
PrunBen- uihI WAtserungiireübt Evriücht^n den (leni«tnden Atnoltern,
üliltn.'.lier^en und K In einem Ütadn vereinigte Abgchriflen (18. Jahzb.)
Ai(teu ul>er einvii UiiK«ierig«u Streit il^r geoannt«» Gera^iiidvn Qbvr
fimunaf, Beliolztuui, wcduolseitigoti Kauf unil Tuusch tou Gtiuitl-
0. dgl. Inbalt: I) I4(M Hat 1$. V«rtrftg, guschtoBeeti vor Junker
■r «Dn Klingeiiberg, AmlinAn» zu Il«:hb«rg, an SU-U« de» Mftrk*
■wiaclilia Junker Mdclüor von Falkenstcu) als Vogt und FOegvr
(iutta von Siauffcnberp. Witwe, der Gemeinde K., dem Abt Mii'hel
Tenoonbucb. Junker Üudolf Küclilin, Luilvrig Metzger, wetJand Itarger-
aier. un<) licinricli Linekbeuiiteji'r, beidL- Bürger und de« Kau zu
inivndintteo, auch Heinrich Sdierer, Altbtlrgermoiitcr, und Genrg ßi-
lioff, beide Hdrger und des Rat« zu Kenziugea, und der Gemeinde ScIialT-
flber den Bscb, der tdh Kieclilim bergen bcrlliettst. Es eiegelten:
aberg, Falkenstein. Tenn<rnl>ach. Küohüa. - 2) 1548 Jan. 2B.
Jedasprucb boi einem Streit wegen eines Walds zu Kkclüinsbergen
scfaen den Getneimlen Di^hof^ngen. Klecblinshergen. K. und Leisel-
1, di-n markgnill. Dörfern- I*^ '■ii'geUen: Jimlcer Jakob Say als lebens-
voll T«uncabaoh und Job. lliüriiig Ruff, Laudarhreilwr zu ilocb-
- 8) 1S77 Oeie. ». Vprtrii|( über den Brunnen im Kann Kicfhlina-
rgen xwiacben den Gemeinden KierbliuMliergen und K. und di-tn Abt
Tenoenbacfa- £a tticgclte: Efferhari v. K«!», Laudvogt der Markgraf-
4) lt>77 Juni 17. Königschaff hausen Hekriklligtiiig der vor-
ebcndeii Venrägv, deren ITntcbriftm ikli in IVnneiibatb befanden, aber
Krieg vieliiicb ,vp der acht ffioMea worden'. Zeugen: Abt Nikolaus
10 Tennenbaeb und Johann Itnpt. Rassinann, Trior, Christoph Kricdrieb
oldt V. Steckhuir, WnlfTEWrliardt KnIlwajKen. Kesiegdt war mit dem
isrkret der MarkgrafKliaft llocbberg und dem Siegel des Abta. -
l(!U1 Febr. fi/td. Bretaacb. Vergleieb zviacben den iMrfem .Amnltcm
K. wegen Weid- und .ickerricbtsDUliang und Brunnen. Ka siegelten:
von üicin von ReicbcR&teiu. (ircg Moeb I>r, Paul Uüscb, tlau«
Xafcl von der Aldten Schrmenstcin. — 6) 1748 Mai 17. König-
Fbaibtea. Vergleich zwtadieii d«ti Geneiodcn Kiecblinsbergeo und K.
ftlten Vtfrtrftffc von 149-1 fF sollen unverbrQcblich gehalttn werden,
rl FHMlrirh, Markgrat tu Baden, genehmigt dje^rn Vergleldi. uegelt
Ibat. Ehmm .Vbl l>M)pold von Tennenbach. kirgelt aebU (iMideriu
Eicolin, rrior.— 7) IT:<i. Kxtraktus. Landes- und Banngrenabwchreibiiof.
Na<-h der rmj^ehung des Uanni K. vnm 30. Mai lfi71. — 8) Eitnktns
UocbberciMJi« Bannbeachreibung von 16Brt Nov. 2S. — Öt Eitraktui
ml28 Pf äff.
Gr&DtzbeBchreibuiig über die gantze MarggraTBchatt Hochberg 1700 Mii 3^.
— 10) Grundsteinlegung der Kirche 1741. — 11) 181S Sept. 19. Hof-
gerichtsadvokat von Ketten&cker an das Holgericht za Freiburg vegea
der Streitigkeiten zwischen Eiechlinsbergen and K. — 1814 Juli. Du
Oberhofgericht zu Mannheim bestätigt die durch urteil des Ho%erichts zu
Freiburg 1814 Febr. 7 erfolgte Abweisung der KUge der Gem. Kiechhn*-
bergen — 1730, 41 ff. Gerichtsprotokolluni (und Grundbuch) des Flecken K.
6. Leiselheim.
k. fienetade.
1717 ff. Gemeinderechnungen. — 1759 ff. GerichtaprotokoUe. — ITT^ff.
Befehlbücher (Amtsverordnungen). — 1792 ff. Kauf* und Tausch-Kontrakis-
protokoUe. — 1792 ff. UnterpfiuidsprotokolL
B. (ETineel.) Pfarrei.
1650 ff. Veraeichnis der Pferrer. — 1652 ff. Kirchenbücher. — 1749 fE.
Befehlbücher.
7. Oberrimsingen.
i. (Ktthol.) Pf&rrel.
1659. Kirchenbücher. — 1767, 75/6, 83. 85—87. Kirchenrechnungau
— 1797—99, 1823 ff. Duplikate beim Kircheurechner. — 1367. HaupUus-
weis über die gestifteten Anniversarien und hl. Messen. Grefertigt tod
Pfiirrer Lump.
B. Im Privatbesitz des Herrn Pfarrers Schöttle.
Geschichtliche Aufzeichnungen über die P&rrei Füetzen.
8. Rothweil.
A. Gemeinde.
1707 Dez. 11. Rothweil. Jakob Vögelin, Bürger und Müller zu Nie-
derrothweil, erhält die Mühle dort zu Erblehen durch Job. Jak. Finter,
Bürgermeister zu R. PO. S. der Herrschaft Burkheim. — 1755 ff. Ver-
kau&buch, — 1755 ff. Gemeiuderechnungen.
B. (Kathol) Ffarret.
1730 ff. Kirchenbücher. — 1866 ff. Hauptausweis über die gestiftelen
Anniversarien und hl. Messen in der Pfarrei und Kaplanei K. von Pfair-
verweser Dold. Enthält die geschichtlichen Nachrichten über die Pfarrei.
9. Sasbach.
A. Gemeinde.
1709 ff. Gemeindorechnungeu. — 1764 ff. Grund- und Pfandbücher. —
1790. Geld- und Fruchtbodenzinse der P&rrkirche zu S.
B. (Katbol.) Pfnrrel.
1578 März 25/26. Erneuerung der Kirchen zu S. Auf Befehl der
Gräfin Kathanna v, Tübingen und des Grafen Georg zu Erbach, des Vor-
munds der Söhne des t Oeorg Grafen zu Tübingen, Herrn zu Lichieneck,
durch J. J. Achacius, Burgvogt zu Lichteneck. — 165711'. Kirchenbücher
— 1721 ff. Ausgabe- und Einnahmebücher der Pfarrei. — 17SÜ ff. Kirchen-
rechnungen der Kapelle auf dem Lützelberg und der Martinskirche zu S.
XU,
LTcftlvalieii aus Orten des Amtsbezirks
Diirlacli.
TcTMichott voD dem wratfibtuii Fflt*«cr Ttof. K. G. Feclit.
I- Berghausen
fiemelode.
I7UI, 34. &iff. Uftcrbßchcr.
2. Durlach.
Gemeinde.
12A5— 1-(89. Abscbrifllk'hc l>olaimcnt<> , tiea kk-ineu Xelißteti des
tn IJckteiiUiAl io I). Iwtr. — Hl». Uru-ilsbri«!; JU- tieuiurkungva
«ulocb. Uiicljp, iJurUcli, Hajsfcld, Rinllieim belr. — U()0— 1561.
rmritge Kructicn BlaDkoclöcli. IIütiii{$. Uurlacb. IlAgifcJtl und Uintbeim,
liröliingen und Wolfnrtawwpr bvlr- — llOü — 1787. Abscbriften über
aileo, Kechttt uud Verträge der St&di D. — Ulu. ättftuii^ Jm
I Biesen, Ifrdndners. über Atu Su Kstliuniicn I*fr1liDdhof tu HobeD*
Entttch wegen de« Altan der Kinli^xu H 1*. — 1416- lvft»er Sigbinuiiil
I irrkilit d«r Stadt 1>. iL» Kectit, zwei JahrtiiArktt: zu ba1t«ii — 1417.
Biadifid lies tterichls m Kttlinj^eii, ilaiS die HagsJcldcr von Ihron «iif
ItrirlocbiT Miirk li^geuden Oüteru Bet uu 1>. zu uildL'U luil>eu. —
Keven. wonach der KlecincUter (SchArtrichter) für den Waidttaiig
Bernchaft und der Stadt D. jftbriirli zviei Gulden zu z»hleii hat. —
. [Tlrich vtiii Weini(arten, Komtur zu Uetnitudi. Biituiu Spcier, ver-
lil Gt)ti>T an die Kircbe xu D I'. - ]4t>5. Belehoung des FlREnrit-h
Von SulztiAcli inil dem kleinen ^«liiiUrii wi D. — 1467. rrkumle
l^etnu de Utpide, Kuinnikus xu Speicr, vonacb die Stadt die In-
des b1. KreuE Kupclli'nhauscs daselbM eriwigt Itat. — 1470.
Itgnf ('lirtttoph von Baden liefreit ]1. von der V«rptliclituii)(, fruchte
Krond nacb B«dcn zu fidireu. — 1479. KoiuesaJon zum Bau der
Moble und denin Ifclrhnnng an die Stadt — 144^—1580. Ver-
mit tirötzingm, Gemarkung uud \Vu|)|ieu U-Ir. — UU4. BJark-
Chrüto|ih von Bitdeu befreit die Reunich- Wie&«D und -Iteliea
Sduuxung und Ret. — 15Ci(i Vertrat; ^wucben der Sudt b. und
WOIeiseu ttvuea der SdilcifniUtde. — 15ül uud 1771. Die Er-
richtuuff «iaea KanniaiueB fOr Frachte betr. — IMPET. PfriUuI-, ScUaUuag»-
fitftr«gister. — lAM. Zustiftunü snr Spitalpfmodi' in D. durch den
>nikii» der Ureifaltigkcitskiruhr in äpeier, Bembord Hügaa und seine
iwiatirr. — I.MA. LeUnbrief über die untere (alte) Mühle. — IGtö
' Rtnfbnef aber dm Vt^kauf der oberen (neuen) MiUtW au McJrhior
Gdiulin. — IMG— l7t)Ö. Verträxe onil landeslieirlirhe Verordnungen,
^Vt>ggeld ettt!«chen den Amtwrteu, auch Kuielingcu betr. — 1&I9.
in'rief über di** von der Sudt D. ao Quirin Vester verkaafte Bade-
ml 30 Fecht.
Stube. — 153a. Vertrag zwischen Gericht, Hat nnd Bürgerschaft in D.
mit Hans Odeovälder, herrschaftlicheD Einspänner, beleidigende Redn
desselben betr. — 1542. 1716. Ausschreiben der TOrkenstener dorch Mut-
graf Karl II. von Baden. — 1544. Revera des ireilsnd Schnlthösea
Matthias Lang von Blankenloch wegen acht Seh. Bet. von 8 M. 3 Pfg,
Neuwiesen, welche ihm die Stadt D. fltr 356 fl. verkauft hat. — 1&4&.
Stadtpolizeiboch. — 1561—64; 82—84; 91-93; 95—98; 1600ff. Stidl-
rechnungen. — 1654 Juli 20. Markgraf Karl n. von Baden bernft
den landständischen Aosschosa der untern Markgrafschaft we^en Tügoif
von 400,000 fi. Landesschulden. Die I^ndschaft übernimmt die H&tfte da-
von vermittelst einer 15j&hrigen Landessteuer von 1 fl. auf 100 ä. vondeo
Güterwert, und von einem Pfennig von jeder au^escfaenkten Mi»
Wein. — 1562. Brief des Stadtrats in D., wegen der von Barte! Joid-
heimer in Ettlingen abgelösten Bet auf 10 M. Wiesen an dem Mv-
quarter Hag. — 1563 Mai 21. Markgraf Karl ü. von Baden stiftet d»
Malter Kom zum jährlichen Austeilen au die Armen des Amtes wega
des gläcklichen Ausbaues des Schlosses. — 1564. Urkunde des Markgnftt
Karl II. von Baden, das Eckerichtrecht in der Stadtwaldnng betr. -
156.? Vorstellung der Stadt D., die Verlegung der Residenz von P&n-
heim nach D. betr. — 1566. Vertrag zwischen D. und den AmtiortoL
Jagen und Holzmachen betr. — 1666. Markgraf Karl IL von Baden be
freit Stadt und Amt D. von den Malefizkosten. — 1567 Mai 17. Brief da
Markgrafen Karl II. von Baden wegen Befreiung Dnrlachs von der Leib-
eigenschaft, und Vorstellung des Rates und Gerichtes in D- um Ver-
längerung des Termins zur Zahlui^ der dafür versprochenen 3000 fl. -
1568 u. I6I6. Den von der Herrschaft und der Stadt D. gemeinsciufüidi
betriebenen Salzhanilel betr. ~ 1572. 1702. 1808. Verordnungen, den
Kurs auslandischer Münzen betr. — 1572. Adam Günth von Ettlingea
kauft den Heu- und Kleinzehnten in D. und Grötzii^en. — 1573. Kauf-
brief über obigen an D. verkauften Zehnten. — 1572, 75; 1686, 90. B«
und Unterhaltung der Stadtmauern, Thore, Türme, Ge&ngnis durch Herr-
schaft und Stadt betr. — 1573. Reglement des Markgrafen Karl tod
Baden über die Bestrafung des Hofgesindes. ~ 1575. 1804- Mühlenordnuse-
— 1577, 1688; 1714, 79. Verordnungen über Abzugsfreiheit der gast-
lichen und weltlichen Diener. — 1577. 1715. Die auf Georgi 1579 an-
geordnete Ausweisung aller Juden aus Baden-Durlach betr. — 1580- Be-
scheid wegen der Förmlichkeit bei Erteilung von Mannrechtsscheinen. —
1581. Vereinbarung zwischen D. und den Amtsorten wegen der iifi-
fronen. — 1582. Erneuerung des Zehntverzeichnisses von Spöck. —
1582ff. Spitalrechnungen,— 158G; 1757, 84; 1816. Den auf der DurUcher
Mark angelegten Entenfang und dessen Entfernung betr. — 1586. Tr-
kunde des Markgrafen Ernst f'riedrich von Baden über Weid- und Ecke-
richtrecht in der langen Heck (Heuberg), welches die Herrschaft, nehit
dem 6' 2 Morgen grossen Entenkoyplatz (grosser Graben genannt) (Rück-
gabe) für die ihr von der Stadt überlassenen 24 Morgen im Abtszipfi'^
an liiese cediert hat. P. — 1592, Geleitstafel, zu Ernst Friedrichs Zeil
nach Lagerbüchem und Verträgen aufgestellt. — 1591 ff. Amtakosten-
rechnungen. — 1593—1613; 1629ff. Amtskontrakte, PfandbQcher, Saof-
1
Ardiivalieii au Orten da AmtBbezirks DiiritKb.
ml31
0«wlhrbttcb«r. — 1&3S. llemfliAÜ liebe I.o«s)igun^)irknn<Ie ftir
Kaph«! vou 1&,l)80 J1., wviobes die Studt Durlnch bei Muttbias
irclier und Huu Oeorp Kip« als verariliieten Dreiern Ups Ruidtwechsels
i8tnt*sburg ßr die FI«rrMrliafl ftuf^CDomiii»! hailc. — lO^off. aIibomo-
itngeil. — 1001. OrODdunK der SchQUeiigwtlUclial'l. — 16<)8 u 57.
tie Verordnung wc^ti Liegensdiftftai'rweTb nnd Weldrecbt
Btlicher Düner. — 1009. Buiilpoltz^iburh. — I60& Okt 13. Luiidtag»*
des MwrItKrafeD Georg l''ri«dri>:b von Bnden au die LandiUade,
TUgQDg TOD •XOfl») H. betr. — 1612. SUftnng von Ib H.. welcbo
auf Ofltern aus der )[eUilielien Yerwalliing an IhirlsHier Ons-
auigeteilt werden »«lleu, KeM'behen durch Markgraf Ueorg tVie-
Toa Baden in Volbtut; des TflSUuacDtec seiuer ^bwesler. der
Kliüahetb. — HiU. Berufung d«r Land.4Unde dnn-b Markgraf
■OTB Frivdricb von Badeo und deren BescldÜsRe Aber Verbindernng des
in Trachten und Pe&ttirbkctteD, Abstellung dpr Zebningen auf
kosten. Stcuerumlagen sur Til^oog der gronsen Ijniulesitcliiildeii,
Jder von ausser Luidea Ziebead«ii, hen«cbaftlicbe FroiuleD ond
^e über lAndeävrrteidignng bei Kn^gefohren. — 1 Cid IT i'rbul-
tcli[iaiif;L'ii; Kric)^k»f<l<>nrechiiangen. — 1633ff- ItaisprolokoUe. — lß24
IC Landtagsabscbied des Markgrafen Fhedricb Ton Uadea vrcften
iing von 320,000 ü. Scbiilden. — U>3G. u. Uti6. Taxen (tar Tagtubner,
1er, Acberoloute, Mabd^r, Uolztfger, Uötxnuu-her, Kubrkute, Maurer,
rl«titc. Schreiner, Scblossw n. ». w. — 1G37. n. I7So. MH««reii;eln
fü die fevt. — 1061. Die üur B««irpitiing des funtücbeu Hofbalts
der llorkOch« in dem Unterland erhobene Stvuer «on 4iJÜ Kfji-lis-
, betr. — 1651. Übereinkunft der BciUkauinier imd der Beamien und
msM dflr Martcgroächnft lloilcn - l'forzhciin, dos Fronwesen betr.
1654. flauordnuDct der SUdt I>. — 1K64. Zunflordming für Schlosaer,
irenmacbcT. Bachsennacher, 'WindvDuachcr u. o. — 16^4- FttnUicb«
ferurdonng, <lan dia BadMnlw nicht ab PriTAtwohnung dienen dürfe. —
W. Die HoiideluTiTliiiliniisi« xwtwlien Haden und Kurpfalz b«T. -
. D«T»ch*ftJii-ber Kcvers, daa Weidrvtbi des hen-9cb.ift liehen Viehes
— 106S. HerrsrbafÜiche Verordnong, den W«idgang beir. — 1668.
Brgribiiisse der Juden und diese aberhaupl l'^tr. — IftJrt. Wasen-
leisttTorüuung und VeriDgnng tluo. — 1673. 1718. Von der Henwhalt
ousgCKhrielwnc Hcirstsg^lder, FrAuleinsteuem, erbprinzliche
■Ider und deren Umlt^^ung t>«tr. — 1773. Wacbtdi?n»t iFoütett-
1) in den Schlftasem tu P- und i^lalTorU) durch Barger aus Ü. und
Amtsorten. — 167fi.77. Uen dem Juden Oheriftnder bewilligten AHein-
ulcl mit Bmnlwciu betr. — 18S3 — 99. Lagerbflcber Ton (irOtxingcn. —
1708. Ugerbuch von Wolbrisweier - 1686. 91. Hemcfaafüidm
TeronlDung olier Forstwesen und Woldban. — 1686. Hcrrschafllicbo Ver-
ihinng. die rnvtlcgi«n riii- mixIeltniAaiiig gebaute neae Uäuoer betr. —
lTi^7. I'ie Herstellung und l'nierluiltung des tod D. noch Rintheim,
rap. Karlsruhe führenden „WetnwegM" u>wio des nach Karlsmbo fohrcn-
berrarhaflli<-hen .Teich wegvs", und de* nach Korlfroho fOhr«ndea
1« Wege»" und Beirii'hnnf der Atntwrte doni betr. — 1990— I7W.
iTerfn^ng über Verwahrung und Defknog der Trümmer und GewAlbe
nil32 Fecht.
des 1689 abgebrannten Schlosses und der berrsch&ftlichen Gebjlude, kuctt
Wiederaufbau einzelner betr. — 1691. 1791. Verorduong über Erhebung
des Ffundzolls von Kauf und Tausch von Liegenschaften und Fahrnissen,
sowie über Pfundzoll der Bäcker und Metzger und endlich vom Verkauf
von Waren und Victuajien. — 1C98. 1704. Das Poatreiten der Metzger betr.
— 1699. Vorschläge zur Schififbannachung der Pfin* von WUferdiiigeii bis
D. — 1699. Freiheitsbrief des Markgrafen Friedrich Magnus von B^deo
auf 20 Jahre für Einwanderer und Erbauer modellmäsaiger Häuser ui I>.
1699. Markgraf Friedrich Magnus von Baden erteilt der Stadt Fronfrei-
heit gegen 600 &. jährliches Frongeld. — 1699. Amtakellereirechnung tod
Blankenloch-Büchig. — 1699. Verzeichnis der geistlichen GefiUe uul
Lagerbuch von Wössingen. — 1706. Gericht und Bat werden frei tod
Einquartierung. — 1708. Lehenskontrakt über ein Erblehen zwischen der
Stadt D. und Joh. Gg. Fischer, Jäger in Aue, ein Stück Ahnende im
Schollenacker betr. — 1710. lAndesberrlicher Revers wegen des der
Stadt D. angesetzten Wachtgeldes. 171'i; 18. Lehenskontrakt zwischen D.
und Untermüller J. Gg. Zittel, ein Stück Almende betr.; Lebenbrief in
gleichem Betreff. — 1716. Wiederaufbau der Stadt, Bauplan, Privilegien.
— 1715. Protest der Stadt D. gegen die Verordnung über AufetelluBg
der Landökonomietabelle, in Betreff der Kosten. — 1715; 39; 63. Lager-
buch von Auerliach. — 1716/17. Verzeichnis der herrscbaftlischen Ge-
fälle in Wössingen. — 1718. Ausschreiben von 17000 fl. Steuer zur V«-
grösaerung des Residenzacfalosses, der Prinzenwohnungen und der Begi^
rungskanzlei in Karlsruhe. — 1718. Geburtstagspräsent der Stadt V- an
Markgraf Karl Wilhelm von Baden. — 1718. Abzugsfreiheit für die nach
Karlsruhe ziehenden Durlacber Bürger. — 1718- Amtskellereirechnung
von Grötzingen. — 1718. Erneuerung des Uallweil'schen Mannslehengutes
in Suigen. — 1721. 27. Jus collaturae, Erhaltung der Kirchen, Schul- und
Pfarrhäuser, Anschaffung des Ornates, Zehntbezug uud Jagdrecht in
Stadt und Amt D. betr. — 1724. Markgraf Karl Wilhelm von Baden be-
freit die Durlacher Bürger von dem Ein- und Ausschreibgeld für Neu-
geborene, sowie für Verstorbene, welche zur Erbhuldigimg tüchtig waren
— 1725. Ratscbreiber Pascbold erhält den Auftrag, die während der
Kriegszeit nach Liebenzeil geflüchteten Akten auszukundschaften. — 1726;
50. Lagerbuch von Weingarteu. — 1728-53. Verschiedene Repertorien
über Stadt- uud Amtsschreibereiakten uud Stsdtakten — 1733. Lager-
bucli von Siagen. — 1738. Bestätigung der Durlacher Privilegien durch
die Herrschaft. — 1741. 1783 Die Berechtigung der Stadt D. zur Er-
hebung des halben Abzugsgeldes mit */„ von Bewohnern der Stadt und
Vonttiidte wird durch Vertrag mit der Herrschaft festgestellt, und die
Stadt erklärt sich 1783 mit den Grundsätzen der Regierung bei Auf-
hebung der Leibeigenschaft einverütanden. — 1748. Erneuerung des Lager-
buches von Rintbeim. — 1750; 98. Verzeichnis des Domanengutes
in Weingarten. — 1752, Revision des Stadtpolizeibuches — 1753. Den
Burgbrunnen am Turmberg betr. — 1753. Erneuerung des Schott'scheo
Mannlebcus in Singen. - 1754. Protokoll über die dem Pferrer Hsll-
buscb wegen seiner Personalfreiheit ausgelieferten Dokumente. — 1755.
Die Burgvogt Böckschen Erben verkaufen eine Wiese auf der „Haffen"
ArcbinJJea aus Orten des Amlsbczirlis 1>urlAcb.
ml 33
&Ittaiiiig einer Lobmüble. — 17ßO. Veronlniing, dam bei Erb-
Kbaften Güter nirbt unter '/t Viertel geteilt «erden soUes. — 1761. Be-
l«uriitiingSBiisuüteii der Stadt I>. — 1763 n. 17R7. die RiulorsssHn,
deren Ldatangeo an die Stadt und ihren Ltcfrenschiflaerwerb l)«tr. —
17W. Verkauf d«r I-ohmtililo sd die Stadt P. /ur KrrichtunR einer Mahl-
m&hlo. — 17fiB. Vertrag über Aiifln-'bung liea droit d'aubainc Kwischon
Badeo und Frankmich. — 1767, Erblefaeulirief Ober die neue Maldmiihle
mn KantCDwiri und Müller Job- Phil. Mflrker in Graizia^n. — 176)^. Die
onverbdrgert hn lande Lcb(^ndeD, wclehe kdn Gewci-be treiben (als
I, «ollen von Abzu^sgeld, Abzugspfund/oll und Sturfaerliengold he-
Mfat — 1763. Vorderö8t«rreicJii*cbe l'nu-rthmicii. deren Bchuiidlunu
M Gantra betr — 1777. Vergleich zuriM'hcD Siadt und Rogieruug: Ubor
Frongeld, Anteil am Snlx|iroSt, am alten OhtngttiJ, wegen d»-» Walde*
•lanse Heck*' im Berg, vegea Galten, Ziuaeu, Scbauung und Zcbnteu vom
grossen utid kleinen Craaacker. ulwr Soinmerweidrerlit des Kammerynte»
Oottun mit 60 Orlueu auf Durlacber (iemarkuug, über Befretinig des
ScholhauHa tod Iklttttzuns. über Weinscluiak der Dtirlacher Harter. Ab-
JOUfsredit nn Ausmarkeni, Scbaminp der RennirbwieHe, vorher Marquarter
Baage genannt. Scluitj'.uiig der AtitÄvriesen, Ipser TcicbwicMn, über Wdd-
recht der Iterrbchaftlicbcn ^cbilfereieu auf Dorlacbor Gemaikang, äb«r
den Hanlweg, Killisfeldeniofr und das Wegrecht der Sudt, uIkt die
Ftifherei in der Giest und Alt)>at-li, über den Anti^i] der Stadt am Ab*
angfrecht, tbixa die taudesherrliche Genebmigung dieses Vertnitea. — 1785.
lAndeslierrtlcbcfi Edikt, diu Aufliebung dn- Leibeigenschaft in Baden betr.
— 17H3. Verficht der Stadt U auf <Ue HiUfte des Abnigsrechte» in Folg«
nbtgen EdOttes. — 17S3. Abschrift obigen Ediktes über die Aurhebung
der I^ibdgCBHhoft nod der sich daran haftenden Abgaben. — 17&4.
Vertrag xwitchen de« Prinjccn Friedrich und Lndwig Wilh. Au^iut von
Baden und der Stadt P. wegen des EilUitfctdcs. — 17rW— 86. Konvention
aber AhtiigBfreiheit zwischen Baden eincncits und l'frht. Warttemberg,
Oenf uml Aajnbnrp andenwils und Rritritt von D. m dem mit Kur-
ptalz irndil'nMneu desfalUJgen Venrage. - 17^9. VorsrJirirt wegen An-
aildDO «im Borgern nod niotenassen in Hnhenwettersbach und im Thomas-
fcUuS». — laOO— 8. Tue Stadt I>. verzichtet anf .\bnigsgeld von allem
nach Fnutbreidi gezogenen Venuitgen, weigert sich aber, den mit andern
StkUcn in diesem Betreff ahgeschlossrncn Vertragen beizutreten.
3. SSIIingen.
SeneiBdr'i
ISßS. OrnndriAse vnn Durf und GinnorkuDg S. — IfilO. Un Lager*
buch, ijubttonderc den (jerlringer Höf Wir. — 1752— ft". Plane der Ge-
Burkuag von S. — 17^ M£. Krnetieniag aber Gemarkung. Betitz and
GeAne. — 1750. Orts- and (icmarkungsbescbreibnog. — 17Ö5. Uerichla-
iHKhi Verhandlungen nod Aufzeichnungen dea Dnsgerichlei Ubor An-
falhmg*" von Ortlbediensteten, K&ufe, VertTtgt a. a w.
f) Das GemetndeareJiit befind« sieb Ün Batkaus^
il34 Bachle.
4. Wilferdingen.
(ETang.) Ptiirrei.
1696 ff. Kirchenbacher.
Notiz.
Die Gemeinde Königsbach besitzt nur unwichtige Archivalien.
B. Verzeichnet von dem ehemal. Pfleger
Frogymnaaiumsdirektor Dr. Adolf Bücble in DurUch.
I. Aue.
fiamstDde.
17767ff. Bürgermeisterrechnungen. — 1783. Lagerbuch. — l'iPff.
Unterpfandsbücher mit Bürgerbüchem,
2. Langensteinbach.
Gemalad*.
1721—89. VerordnuDgeD und landesherrliche EntSchliessungen, die
Verwaltung und Verrechnung der Gemeindeeinkünfte betr. — 1723-1*10.
Bürgermeisterrechnungen. 52 Bände. — 1724. Gült- uud Einzugsbücher
aber den Wüdumbbof und den WeidenhooF. — 1737. Die P&rrbesoUung
betr. — 1740. Juni 15. Ulm. Erlass der Fürsten undSt&nde des sclivaU-
Echen Kreises, die Verhütung von Excessen und Erpressungen beim Dorcli-
marsch der Truppen betr. (dazu 2 Beilageu). — 1747. 80. Drei Vojts-
gerichteprotokoUe. — 1 758. Badische Brandversicherungsordnung. — 175^?. 66
Beschreibung des Anitsfleckens L. — 17G3. Widdum-, Gültt-, Ab- und Zu-
Bchreibbuch über alle in dem Widdum liegenden Güter, Hofstetten. Äcktf
und Wiesen — 1763. Beetbuch. — 1767. Inventarium. — 1767 ^
Verschiedene Verfügungen- ^ 17ö8— ISOS. Gerichts- und Slrafproiokolle
von L. 1771, Juni 18. Vorstellung der Gemeinde L. w^en des Pfarrhaui-
baues (nebst der Entscheidung des Kirchenrats}- — 1773. Amtsverfugimg
über die Verpflegung des Husarenstreifcorps. — 1783. Landesherrlichrr
Erlaas über die Aulhebung der Leibeigenschaft. — 1792 Dez. U. rrotL>-
koll über den Holzverkauftsstreit zwischen der Gemeinde L. und den
Schulmeister Schviarz. — 0. J. Aiioptionsurkunde.
3. Stupferich.
&- fiamelDde.
1579. Lagerbuch. — 1715—78. Die Besetzung des Pfarrdienstes bell.
— 172.S— 1852. Das RippertfeM betr.
B (Kathol.) Pfarrei
1664 ff- Kirchenbücher. — 1708. Acta et agenda in ecdeaia psr»
chiali Stupfericensi et annexis ecclesiis et pagis ftliabus.
xin,
LrchiTalicn aus Orten den Amtsbezirks
Emmeiidingcn'},
enekhoct von äem nheinjil. Ptlcger. j4>Uijen BcairkgdelegiorKm,
Prof. H. Hnuret In MuuDbeim.
^^^ I. Bombach.
17&I ff. 3 Band« RntsprötokAUe.
B. (Kithnl.) Pfarref.
1704. Vvneiduüi Jet Boilciutinso der Ffiurei. — 1790 ff. Kirclien-
2. Broggingen.
A- tieiaelade
Des Fleckens B. Reguter — 1741—1800 Gerichteprotekolle.
B. (Bvug.) Pftmi.
1652 ff Kirtbenbbch«r.
3. Hecklingen.
k Ganelsd«.
1770 ff. GeintinJ«rcchßungon.
B. (lAthol) Pftrrei.
ICCSff- Kuchen blicher
4. Nordweil.')
G«nelDd«-
17U— 1306. flerifhtsproiokollc. — I7&9ff. Gemeindcrcchnungai. —
Steuerbuch. — 17fti:i. Kaufbncti
6. Riegel.
1M6. ErneueruDg der ünud- und Bodeoziiue ta K. — 1&75. TU'
ilngiisckM Uaupturhtr, — 1(>M. Urbar des Generalmajors ScbatE üba
Btnc Outer la It — lO^fl. Betain Qber die (lulteti d«r Sclivrnterii der
sa R. — 1699. Benin über die Gerillle des Klosters Tbennea-
KU H.
Tgl. MiU. No. 7, 67—101 ojid No. 10. 111-117. — "j N. lial
pefaie eigene Pfkrrti. Es Ist eine Filiale von Bleichhein,
XIV.
ArchiTalien ans Orten des AmtslMzirkB Kehl,
verzeichnet von dem ehenal. Pfleger Pfarrer Alfred Leiti in Wiesloch.
1. Diersheim.
1643— 174a Zehntrechnungen. — 1680 C GemeinderechnungeE. -
1716 Das Abbrechen der Kanzel in der alten Kirche betr — 1719. Ver-
ordnung der Hanau-I^chtenberg'Bchen Regierung über Münxeo. — 1730,
S2, 88. Die Errichtung einer P&rrei in D. betr. ~ 1731. Beeten betr.
— 1735. Verordnung, Brantlente betr. — 1737. Verordnung des Eanä-
storiums zu Buchsweiler für sämtliche Hessen-Hanauisch-Lichtenberg'scbn
Presbyterien. 26 Artikel. — 1737. Erneuerung der Ohmgeldordnang ton
1686. — 1740. Verfügung über den Bau und die Unterhaltung der Idrdi-
liehen Gebäude in den Ämtern Lichtenau und WillsULtt. — 1743. Verbot
einer Ostern-Unsitte. — 1749. Verordnung über Früchte. — 1751. Y«^
fdgung über die Anschaffung eines Katechismus. — 1751. Verordnaof.
betr. die Verpfiichtung der Herren von Wormsser zar Kircfaenrepantai.
— 1756. Den Zehnten zu D. betr. — 1758, 61. Den Bau and die Unter-
haltung der firfiheren Kapelle betr. — 1767. Publikation der Krimerzonft-
artikel. — 1767. Die katholischen Hirten in den Hanauer Landen betr.
— 1771. Den Schiffbauer Senger in D. betr — 1771, 79. Die Wirte n
D. betr. — 1783. Die Kirchensitze betr, — 1763. Den ansUndischn
Juden wird der Handel verboten. — 1800. Verfügung über die iusUn'ii-
sehen Scheidemünzen. — 1800/1. Die Stablathordnung betr. — 1613. Ver-
ordnung des Markgrafen Karl Friedrich von Baden über Religionsfibong
und Religionsduldung-
B. (SraBgel.) Pftrrel.
1659. Hanauiache Kirchen- und Schulordnung. — 1732 ff. Kirehen-
bücher. — 1736 ff. Dekretensammlung.
2. Freisten.
k. Gemetidfl-
1600 ff. Waldrechnungen. — 1653 ff. Gemeinderechnungen. — 1655.
Bannbuch von F. — 1703 — 25. Protokolle über die Sitzungen der Wjld.
zwölfer. — 1734. Erlass, die Widerspenstigkeit der linksrheinischen Tn-
terthanen gegen die Schultheisse betr. — 1745 ff. Kauf bücher Ton f-
5 Bde. — 1747—86. Den Freistetter Flusskanal betr. — 1764. Verhand-
lungen über die Kück'sche Hinterlassenschaft. — 1789 Dez. 5. Pinaaseia.
Bescheid auf die Landesbeschwerden der beiden B«ichsämtcr Lichtemo
und F. in 22 Artikeln. — 1790. Verfügungen der Regierung in gleichoi
Betreff. — lfi07— 31. Urkunden über die Maierwaldverhandlungen.
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Badischen historischen Kommission.
Neue Folge. Bnud IX. Heft 4
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Karifruke.
J. Dielufeld't Varlaj-.
1894.
Inhalt.
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Bettrtire (nrCtwlilcht» «In- Iniltarkn Umluiirr rm 1010 — IMÖ,
mlt|«tci]i uml HiriTrMlvt TAH Archfrdtrckitir Ih-. FrMrlcb
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Airattiu Drnifitng urh straNkwi, Tun VaitmMlafnttmM
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KId Vcmiih tln StaiK Sint>-ibiirg um Aitfnnlimc ia iU*n chlgriiOot-
ti-hrn lluud U*«) Hl'.. Diu Kllti<liil> Mmtshnrg» mll KQrlrb
UImI Itirii ITiTVi, «nn l>r il*ft Rfllln' <n Mtinrliiii ... (KW
n» Biakuiiit <li« XVI. Jaliriiuuiltnfl in Kn-lltuin, von Dr. Bari
•Afthr In Kmlmiy (tlMu T«rcl .\Mli . . . . om
M Ucvllcii
rix-r «Ich IiiuUk liiri ll:iii-l>iiii in IhiiU-ti, tnu t'ntirnitAl*-
lifffn-xr I>r. Alojs l«lnlt« IM l'iriliurg "13
Wr MrtitiT iln L«|fcMNM 4*1 Stmwininri'r Miinilcff, *nn
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Kin Hriff »un lU-m i''«Mlnj;vr *ur Ncim HTß, von ArchlT«
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M« MgeMiDlit« fllHMblinii| l^en4n lam Jihn IU3. von
l'roAHAr Dr. Stttlot EKtAuf tu Shtllimri ''J-j
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Mltt«tlanK*n dn tiad. 1UBlor1«<)1t»ii XommltaloB Vo. 10-
XV. Ardtitalicu mj* 'Hicn i\f* AvmWtitk^ Sitit'inlirtin, vcr-
BcUKui mn dm nkgvr Pror. (tmt Frl»4rlch Ealcln
in Ij/imcli in 190
X\T ArehlfKlws ■Ol Onm 0»^ Aniuk«rii%« EWi1«cli, «vr*
U'itrhiin reo ilnn ttinnil. IHhffirr OlMmmliiiiini WHMb
BtltxmiU in Uurlocli mHll
XVII. Arebivilkd) aus Orli-n (K'.> Amli1i9/lih> >Vt-itlifit!i. %ct-
iddiDel «vn «len t t'tkirrr Anlilvir l'r Karl Wafnar ml4H
XVIII. ArrbitftUoo au» tlrii^n Am AnbWjiirkfi Mft«liirt-I>, \tr-
iHclitii-t ron Aan V^agtr Vhmr UeftM l«hafpa*tit
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XIX ArcliUftUen «u OrMa 4m Amtklmirlo Wolhch:
A. Venekburi foa i&m rAngrr, rtunTr 0. >UHl in
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It Vf>nei(-Imi>i %<m iWm Hcilrkitekflnln 1'rnC Ur.
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XX. .\rc)>lTalirQ aui Orlm il«t A miBtWf Irbt Ftvlblint. «fT-
tCM-liUCt fou «lein l'lUftr l'olTiTiilAlil'lltlinthfliar iH.
rrlt4rlck rilff In FnnVnrv nlM
XXL. Ait'liiritUni nu* Oinit tlf« Amtilwxirks Srbvrot.-fBsnu vtr-
<Hi:)iiirl tan d»m rrtp(cr rn>f 1. ttri UHn. \'»nUn4l
ilcr ll>>b. PRumcbnle ta ScIiwvuinKcn nlho
sind Quiiniehr dreissig J^ilire, üass ich die Genehmiguug
bielt^ TAim Zwuck der Bearbeitung einer Gescliiclite der
idiächeu Landtage die eiusciititgigeu Akten des Geheiiueu
kbinets und der Minisiericn eingehend zu benutzen. Bis
na Bettina des Jahres lti06 macbte ich aus diesen Akten
umfangreiche Auszuge uud At>.schnflen.
)ie Gestaltung der politischen Verhältnisse seit 1S66 und
Bre Arl>eiten drängten den im Jahre 1564 gefassten Plan
Jen Hintergrund. Aus den für das beabsichtigte Gcschichtä-
;rk zuBamuiengehrachten Samniluiifren ist I8G8 meine Ge-
richte der hndißchen Verfassun'! (Karlsruhe, .\. Biclc-
Ids HoniHchhandlung) herausge;irbcitet worden, die übrigen
>llektauecu bitebea unbenutzt liegen uud sind nunmehr von
Qr der Handschriften Sammlung des GcncnLllandesarthivs eiu-
fleibt fforden.
der zu diesem Behuf vorgenommenen Durchsicht «äblte
inige besonders interessante Stücke aus, die mir aoch
irbalh des Zu»ammetili:iuges mit einer pragmalischeo Be-
beitung der Geschichte der bndischen Landtage der VeröHenL-
hvag wert erscheinen.
Sowohl die Persönlichkeit ihrer Verfasser und deren Be-
nitung für dos üffeutlichc Leben unseres Landes als die
CgeDBlÄnde^ auf welchu sie sich beziehen, verdienen es, dass
itw nir die Anschauungen früherer Zeiten rbarakteristiscben
, r. OMcb. i. obmii. n. t. IX. (. 37
AufzeichDQDgen wieder ans Ucitt gezogen werden. Wgm sie
BQd) keine eigentlich aktuellen Fragen betreffen, so Imiim
sie doch imnierbia VerbUtnisse, die jederzeit bei den parji-
meatarischea Arbeiten Aalass zur ErörteroDg geben kOmieE.
und es wird vidleieht — at^eseheoi von dem histsriächra In-
teresse der hier mitgeteilten Aktenstücke — nidi^t ohsn Wert
sein, zn sehen, wie aber solche Fragen ^[snfier wie Wtctfr, ts
TüirkTiHTfl, r. Böckh o. a. gedachi haben.
1.
Ober die bädische StändeTersammlung vod läli
Fragment eines Zeitongsartikels.
Ludwig Wistei-
Der cTtt6 Wdi»^ Läaitag, sater den f1ii^tig$i«ii Enwuani
t( vaide nrtagt. ofeno daas eüe Tcraiabami^ Ifcer ii
oUgte. Dvch tie Tcftagn« aa aä. Jifi ttl9^
och die mt^rnma^ t^ 4em JugembßA aaa Ymäfffahtiim* «(«■-
BBiRkM «am amU darA ifie <tedba ai«wfle«de AifaldN
des Badgäs at aad daicfc & Weigcrvag der Rnm— r gena
Aig* ** ™ bcwflBKBB, aaf wflcfae die Rt^iemi^ Biii«r l^iaeira-
dtodn TerikÜM aa Uaan glaaMe, »nie donrh die sAr ffräm
TriaadkHBH tttr dis Ediki, «ddie&die Totehafage der
vi ^i^ibonH atf Graad ds Art. U '—^ ' <ln m v^
bcstjamt war.
Weaa sdhoa tSaet die Art der A^tefians des TTaigilii ^«
BDM ü-fcrtBriiea TW dg hahnea Snat^lwartwi ygaee PaaiKti»
bat hmscMa. aa war «B MC* ife^bMiiilUBeh da
der Fan. Gcfea fieeas baUe ia der St^a^ der Z
rPiMidii Vlat«i. ia
, daa bdUge Palr^ |t
bfahäfftegte Wiatcr ia da
ditCrtada
\r\
m ge *Hgi»LiBL Zeifg *■•
latfrs am dB EM^ laäiiibiii Minüterto
Zar Gochicht« der lunUsrhen Landuge tod 1619 — ib. (>83
brachte ifao zur Kenntnis seines baiUsdiea Koliegca, des Stoots-
sters Freilierm von Berstctt.
üb und in welcher Weise der Geh. Ileferendär Winter etwa
unlflch veraolasst wonlcD bt, seinu DericIiler^tattuDff an die „Allse-
«leinc ZoitoiiR" nicht ffirtzuHCizcn, ist nidit i'rsicbtiich. Vielleirlil
«orde der lludakdon )>e<!euti^t. da»^ der Abilrack nicht nestattet
«erde nnd sie verständigte dann ilirertieUs den Verfasser. Jeden-
bll& Ut der Ant<uiti( nicht ober das hier vorliegende Fragment bin-
DIU Kodicben. Wie sehr dieses za tK-dnuem ist. durfte sich aas dem
N.i -K'itchcnden orgcboa; icli glnuM« vim einem Abdraclv um des-
'■■.".'■:i, yteil hier onr ein Druchsiiick vurltegt, nicht abschen m
»Uen.
nmdeo
ex aliis Hiuere exemjilnai sibi.
Keine Ständeversaminluiig war geeigneter, scliöne Erwar-
angen tm eiTcgen als dit; des Grosslicrzogthuniii ßndeo. Alles
ereinißte sich zu ihren Gunsten bei der Zusammen bcrurimg
[flirer Mitrlicder. Kin Regent hatte wenige Monate vorher die
[Ziigel der Regierung ergriffen, der. über das JUnglings- und
DW die ersten Jabre des niinnlicheu Alters hinaus, ilic grossen
!itelienhi!itcii unserer Zeit mit ihren wichtigen Folgen von
'.en Entstehen nn, und zwar in seinen reiferen Jnhri-n,
11 und duiiius i-eiche Li-fahrungen zu sannnetu Ge-
inheit gelabt, der, wenu er ao dem Gntcn, das vor seinem
igsanlriltc gesclielien war, keineu Autbeil, sich auch
) nicht TorzuHi'i-fen halte, das Zufall, Unkuude, Vi-r-
Mangel nn Ordnung und vas sonst immer herbei-
tiabeu mochte, der ausser den schönen HotTuungeQ.
in der Uegel jeder neue Herrscher erweckt, In wenigen
^otlien ilurch ThiLtigkeit, Freundlichkeit-, durch den jedem
Jolwthnn uestalteien freien Eintritt und endlich durch den
lirf einer weisen Siwirsnmkeit. die allen vor allem Not zu
W ^cllien, die Ötfeuthchc Meinung flir sich gewonnen halte.
[)as Groflsherzogtbnm selbst war zwar erst aett ungefülir
iftll) .lahrzidindon aus verschiedenen, vorher getrennton
zu einem (tanzen vereinigt worden, aber diese Tbeile
(räber, wenn gleich ont«r verschiedenen RegieronseD,
ibarlich guten Veiliältuissen gelebt, keiu 'riieil war gröS»
Iclitig gi'uui: ^eue^sen, um den andern ein CbiTgenicbt
kten XU lassen, bei ihrer Vereinigung batten siu sich Wechsel-
uichU vorzuwerfen und nichts zu veneihen, kein blnbeo-
584 ^- Weecb.
Die Bewohner des Landes und deren verschiedene Stände
befanden sich hinsicbtücb ihrer äusseren und inneren Bildung,
der Kultur des Bodens, der Betriebsamkeit und der Lebensart
auf einer ziemlich gleichen Stufe, kein Landestheil war ror
dem andern so weit vorangerückt, dass er sich dessen über-
heben oder der Gegenstand der Eifersucht hätte werden können,
und nur der wesentliche Unterschied fand statt, der überall
zwischen Gebirgs- und den Bewohnern des fluchen Landes
stattfindet. Alle huldigten endlich gleichen Gesetzen.
Der Beichthum des Bodens, die unvergleichliche Lage des
Landes, der Fleiss und die Thätigkeit der Einwohner liessen
hoffen, dass, welche Lasten in einer langen Beihe von Kriegs-
jabren teils auf den ganzen Staat, teils auf einzelne Gemeinden
geworfen worden sein mochten, die Mittel, sie zu mindern und bei
weiser Sparsamkeit in einer nicht sehr entfernten Zeitperiode
ganz gut zu heben, um so leichter würden aufgefunden werden
können, als schon früher zur Tilgung der Staatsschuldenzweckmäs-
sige und für den Landeskredit wohlthätige Einrichtungen getroffen
worden waren. Eine über ein Jahrhundert als mild bekannte
Begierung, die in einer sturmbewegten Zeit durch Gerechtig-
keit, durch Schonung alles Menschlichen, durch Massigung
sich ausgezeichnet und die auch später, welche Gründe zu Be-
schwerden auch vorbanden sein mochten, wenigstens nie durch
absichtliche Härte oder Willkührlichkeit die Unterthanen gegen
sich aufgereizt, musste die Erwartung erregen, dass sie den
Ständen mit Bereitwilligkeit entgegenkomraeu und ihren ge-
rechten und billigen Wünschen eioe freundliche Aufnahme und
ein gerechtes Anerkenntniss gewähren werde.
Alle Einwohner hatte das Geschenk einer freisinnigea
Verfassung, die letzte Gabe eines zu seinen Vätern hinüber-
gegangenen, seines klaren Verstandes und seiner Herzensgüte
wegen achtungswürdigen Regenten, lebendig ergriffen und
freudig, jedoch mit Ruhe und ohne Überspannung sahen sie
dem Augenblick entgegen, in welchem diese Verfassung iu
das Leben treten und ihre wohlthätige Wirkung äussern würde.
Die Mitglieder der Ständeversainmlung, wenigstens die der
Städte und Ämter, waren mit den schönsten Hoffnungen, mit
dem besten Willen, mit fröhlichem Muthe zu ihrer Bestimmung
eingetroffen und alles sah einem glücklichen Ausgang ent-
gegen und — alles wurde getäuscht, dass keiner sich seines
Zur GucUeht«
ea I^niiUge vod 1619—45.
5S5
ttberbehe und in sorglose Sidierbeit sich einwiegen
Wer »tehl, der sehe za. ilass er nicht falle 1 Das Miss-
igen oder aiir.h nor die augeoblickliclie Unterbrechung eines
itcr dem Zusamnienflusae so günstiger Umstäedc begonnenen
^ersuchs, der die Herbeiflihruiig eiues veränderten politischen
Standes zum /^wcck und darum die Augen von ^nuz Deutsch-
knd auf sicli yczopeu hatte, iu einer Zoit, welche von den
leen, die diesem Untomehmen zn Grande lagen, gewaltig
swegt wird, niuss die Aufmerksamkeit des unbefangenen Be-
Jachters der Menschen ei-regen, der, ohne eingreifende Tbeil-
ihwe an dem Getriebe der Welt, in der StÜtc dos bcschau-
chen I^bens die ncgebciifielteu au sich vorübergehen lässt
id aas der Vcrgleichung ihrer Ursachen und Wirkungen Rc-
iltale für die Geschichte der Menschheit im allgemeinen zu
hen sucht. Noch vreit mehr muss aber dadurch das In-
IJkresse den StaatsmnunRi erregt werden, der, berufen, an den
u der Zeiten seihst Hand zu legen, nicht nur Vorbilder zu
PEinen, die er entwerfen und ausführen soll, sondern auch
arzüglich die durch die Erfithrung bestätigte Überzeugung
)u ihrer Zweckmüssigkeit zu erhalten, der uoteriichlet zu
ferden wünscht, ob das Scheiteru eines Entwurfes die Folge
biDer inneren UnlaugHchkeit oder die Wirkung der Uner-
ibrcnheit oder der Unvorsichtigkeit oder des bösen Willens
£r gewesen sei, denen die Ausführung anvertraut war. Vor
lem aber wird ein solches Ereignis« den Freund seines Vatcr-
indcs in Anspruch uehmen. der die Idee des Besseren, die er
im liebenden Btt'^en empfangen und durch da.s Studium der
Menschen- und Völkergeschiohte genährt nnd immer weiter
«Uji(j:ebildet bat, auf heimischem Boden in der Vollkommenheil,
welche das Krdenlons gestattet, vemvirklicht sehen möchte,
ler aber an der Auarührung. welche Ilindeinisse sich auch
iftbUniicn, doch nicht Terrweifelt, weil er weiss, dass das
ile nur aus dem Kampfe hervorgeht und dass nur die Güter
lucrndca Werth haben, die mit Mühe erworben worden sind.
Wenn wir uns dem Versuche unterziehen, die Ursachen,
lebe die unvcrmuthele Vertagung der hadiaclien Stände her-
Bigonihrt haben, mit redlichem Sinne zu entwickeln und wenn
ir die Besnltnte unserer Untersuchung mit Freiuüthigkelt,
mit Schonung darlegen, so vermögen wir vielleicht
Beobachter der Mensclibeit den früher schon gehegt
I
886
T. We«ch.
beruhigenden Glaub» za bestitisen. dasa bei des Anwtnwpi
der Terscbiedenen AnsicliteD aber die grossen lotensseD to
Zeit nnd über die Mittel und Wege, sie zu ordoen, aof ilb
Seiten weit m<Aa Redlichkeit herrscht , als sich die Pulida
fidbst zDtraaeD and dass nicht soTohl Leidenschaft ib
Cberzengung den Streit verUagert. Für das öSeotlith
Staatsleben könnten wir vielleicht die alten Erfahmugii
durch neue Beispiele bekräftigen, dass — die eviges Ver-
Schriften der Gerechtigkeit Üboall vorausgesetzt — nur t^a-
tag^mamg und Festigkeit iu den Gmnd^ätxeo dttv,
«clfhfii die Leitung der öiTentlirhen Angelegenheiten asTe^
timot ist, der moraUscbe Math, die Wahrheit «ean es ii?
ist Mdi alla Seüen Üb m ngce, Entfernung aller weckä^-
aeUgoi KAxsüdA, ikUä^ Kc—tniss der Zeit and Aaefkn-
nvag ihres Wertfaa, würdige Behandhing der Menüchen oh«
Bidakfat auf thraa pafilüdKn Glaub», sobald ihr Cfaartktff
■■r SMist Achtug nrüeat, Vorsicht, Balte und Bestmn»-
heit JM Hiadeta, nr allem aber |i<aMiifwiges Handelt, wem,
ftatea PahaiiM, mli— itju nit klosem , aber brmMAm
reuteo ZeK m einm ädietB Zda ftkni
WewB es um eodUdi gelingea stalte , im der fotf
HödBtaa Us nm Niediifflea, to
HUUq GdkU arcr BeAet a eitelte nddeaGlarian
90 luga nckt aBs ««rioRB, rB« n ^
ist, — was .^ymheB «« von Vertieren? dass dg^
381 ud das die VertiCHig ks
Zar QeKhiehtfi der badiscbea Ludtage roa 1819— i&. S87
sigkeit, als zu Befriediguag der Ehrsucht, wegen geltrünkteni
rivatiDteresse oder beleidigter Eitelkeit böse Woi-te iiiii und
sder trägt, durch falsche Deutung jede ITiat vergiftet, die
lanime schürt, die es löschen sollte, dieses leichtfertige
sindel, es mag in guldgestickte oder den verschiedenen
Lbstufangen nach zuletzt in Gewänder von Sackleinwand ge-
leidet sein, kann die Heilung oft verzögern, doch nur in
itk seltcuBteu Fallen ganz verhindern.
2.
Iber Veränderungen in den Verwaltungsformen.
Denkschrift
[Seiner Eönigl. Hobeil dem Grossherzog Ludwig vorgelegt
von
Ludwig Winter.
iBeginne des Jahres 1820 verlanteto, daseteilweise imZiuammen-
Anr^angcii, die wfihrcnd der ersten Session des LondUMCS
: waren, im SchooBse d«r ItcKicruiig beabdchtiKt sei, um&ssende
eraogcQ in den Verwaltuagslbnuen eintrttnn -m ülsscu. Der
. Referendar Winter war mit derartigen Projekten ganz und
nicht ciovcrstandea. und da er sich von der itim zuMchst zu-
lenden Enirtrkung innerhalb des Ministeriums keinen Erfolg ver-
wandte er sich anmiltclbar an den Orosshorzog in einer
lirifL, wolcho sowohl fQrdie kouversativc Cieaiiuaog Wiaters
far scioc Kioäiclit in das gauEo Wc»-u der Staatsverwalloog,
; minder aber fttr seinen rOrksichtslosen Froimat Uherans cbarak-
;tlscb ist. Ich glaabe, das^ sich ihre VerOffenUichang aach beute
lohnt, da in derselben Gesiehtspunkte niedergelegt ^nd, die oie-
Tcralieu. Aof das Materielle sciucr tiiipoüiüon gegen eine b*-
tiglo ticfeingreifcndc Veränderung der Orgaui&ation dorinncrao
Itnng einzugehen, ist hier nicht der Ort.
Dio Deukäcbrilt hat folgenden Wortlaut:
Ourlauchtigster Grosshei-zog)
Ich Dehme wir die ehrerbietige Freiheit, Ew. K. Hobdt
folgende Ausichteit und Ik-merkuugeu untcrthäDlgst vor-
Sie betreffen nicht eine ])ei'äönlicbe, nicht eine vor-
argebeode AiigelcgcDlicit, sondern sie berühren einen Gcgen-
lod. der für Ew. K. Hoheit sowie für das ganze Grossher-
thnni nicht nur von weseullicbcm, sondera von bleibendem
L
Veriadennm
fv ein Unglkd:
venden käuie,
Hoheft. Eskuaiä
n cisMl BcbeÜWr-
ÜBterttaK
wird iauttv vr-
«aOt«. du
sie, vol ttir «esf
ia iiilBAitff-Gfr
AhsJcht 4biq
Bber 6r
K. Höh. ifioe U-
äe IhiMB u äscr
Seit xwuBf
iB, ich luke
Be-
at, kk hate dKBenfr
Zor Ge«rliifliie der lia<li*:h«i LaadtAgo von 1819—45. 689
Doch ZU fiiteigern, und man irrt siel) sebr, wenn man sie
irch ewige Ändeiningen ?.u stillen glaubt. Sic würde oft be-
igt wenlen können, wenn die Menschen nur das Be-
eilende recht kennen lernen möcliten und dieses Nichtkennen
^8 Bestehenden und seiner Grundlagen ist im Grosshorzog-
m ein vnhrcs Dn^luck. % Den meif^ten ist es eine terra in-
m»iiiita. Jeder muss frnipr die Erhalhing des nestehenden,
lange es tauglich ist, dnmm wünschen, weil auch die bessere
e Einrichtung im Anfang dnrch den Kampf, den sie mit
m Alten zu bestehen hat, verderblicher wirkt, als das alto
Verhältnis wirken konnte. Die guten P'olgen zeigen sich spät
und oft werden sie durch nachfolgende Ereignisse in ihrer
«Tsten Wirkung anterdriickt uod man erntet nicht einmal das
Gute, das man wirklich gesäet hat.
Man kann mir entgegen halten, dass ich settrst den Knt-
wnrF einer neuen Gemeindeordnung geliefert habe. ') Ich ant-
worte: Es ist nicht wahr, dass sie neu ist- Sic enthält, so
weit sie von mir hen-ührt, nichts nl.s bestehende Gesetze und
aJl^emeine Folgerungen daraus mit einigen wenigen Ahände-
kgen, alles nur in einen schicklichen Zusaminunhang ge-
clit. Man hat sie für neu gehalten, weil man das Alte
nicht kennt. Wenn aber eine bestehende Einrichtung für un-
tauglich erklärt ist, dann bin ich freilich der Meinung, von
Grund aus neu auf?:ulinucn.
Aus der Verbindung des Alten mit dem Neuen, woron jedes
«tif entiirgengnsetzten Vorhältnissen beruht, entsteht nur eine
' "»f --cburt. Dazu wird aber erfordert, die Grundsätze, auf
<.-ni die Kinrichtung beruhen soU und die gewöhnlich
HH^cInt einfach sind, an der Quelle aufzusuchen und solche
»Odann auf ein gegebenes Land mit seinen Rigcnthümlich-
Iteitcn anzuwenden. Das erstere erfordert Studium, das
andere Erfahrung. Beide erfordern Zeit Kurzweg tiLsst sich
die Sache nicht ablhun. Ich weiss freilich wohl, es ist nicht«'
leichter, ab einige Uruchstücke des Alten mit einigen neuen
Ideen, welclie bei der allgemein verbreiteten Lektüre leicht
>) lAtMT EnlKiirf (Terli.-iiiill. «ler xveiten Kftniner voo IS19 tieft 1,
104 u. BeÜOLjfcn Ziff. 20 u. &*)) war wejren der Vini»giing des L*ndl«p
Ihl wdtfT ab sur Berieb teratattuof in der z«rit«n Kunmvr gediehun.
1. Fröhlich, Die badtschpo Gfntelndegfsetir. Geschichtliche KinltHinng
590 T- WeeelL
zu haben sind, sodaoD ein gut Theil sogenannte Praxis, alles
ohne vorausgegangene Basis und Norm und ohne allen Zn-
samraenhang — ich sage, es ist nichts leiditer, als diese
Dinge zu mischen, sie in einen Tiegel za giessen und eine
Speise daraus zu branen, ähnlich der in dem Traoerspiel
Macbeth. Was ist aber die Folge? Nach kurzer Zelt kommt
ein anderer, der findet die Ingredienzien nicht gehörig ge-
mischt, des Neuen zu wenig, des Alten zu viel oder umge-
kehrt, und nun mischt und rüttelt und schüttelt er nah neue
und das beisst man : Organisiren. Erlauben mir Ew. K. Hoheit
das freimütige Geständnis: ich bin davon satnrirt, sogar uocli
über den Saturationspunkt.
Dieses vorausgeschickt, gehe ich auf das Einzelne aber.
Es kommt hiebei nicht darauf an, ob die umlaufenden Ge-
rüchte über die vorstehenden Veränderungen wahr sind oder
nicht. Ich betrachte sie hier als Vorschläge, die wenigstens
gemacht werden und zum Vollzug kommen könnten.
Das Gerücht sagt: statt der bisherigen Mittelstellen sollen
Regierungen errichtet werden. Berurteileo wir zuerst die
Veränderung des Namens, sodann der Sache. Auf den Namen
kommt es freilich nicht an, wenn aber der neue Name ud-
richtig und unpassend ist, so behält man den alten. Der Name:
Regierung für eine Verwaltungsstelle ist aber unrichtig und
unpassend. Es giebt nur eine Regierung im Grossherzogtbum,
das sind Ew. K. Hoheit. Kein Mensch kann und darf regieren
als Ew. E. Hoheit und alle Staatsbeamten sind nur Agenten
der Regierungsgcwalt.
Nach öffentlichen Blättern will Preussen seine Regieruogen
auch wieder abschaffen; es hätte sie nie einführen sollen.
Was aber die Sache anbetrifft, so ist die Frage, auf welche
es hier ankommt und die man mit dem Namen: Regierung im
Gegensatz von: Kreisdirektorium bezeichnen will, eigentlich
die: ist es räthlicher, die Verwaltung durch CoUegien oder tod
einer einzelnen Person führen zu lassen? Erlauben Ew. K. Ho-
heit meine Ansicht hierüber, und zwar, um HÖchstdieselben
nicht zu ermüden, nur mit einigen Strichen anzudeuten. Ich
denke mir eine konstitutionelle Monarchie; in solcher findet
sich Gesetzgebung und Vollzug oder die Verwaltung im
allgemeinen Sinn. Die Gesetzgebung steht dem Regenten mit
Zar aeeeliiclite der luuliedieB lotdtage tob 1610— 46. Jjgi
Ständen, der Vollzug deni Krsteren') nllein zu. Die
Jesetze betreffen cntwcdci* das Verhiiltniss der Bürger zum
Staat oder das Verhültuiss der Uilrger unter eiaander. Letztere
lüden das PrivAlreciit und sie geboren, iu so fem Über deren
ÜicIiteiTüllung Klage cnlstebl* Ju den Wirkungskreis der Ge-
ichte; dio prsteren sind Gegenstand der Administration im
mgeren Sinne.
Ich lasse dio Gerichte bei Seite und bleibe bot der Ver-
waltung stehen.
Die Verwaltungsgesetze sprechen allgemein, dass etwas ge-
icbelien oder unterlassen werden soll. Um sie wirksam zu
oacheri, badarfea nichts als handeln, sie müssen verkündet,
{• luuss darauf gesc-hun werden, d&ss sie beobachtet, dass die
[JODlravcnienlcn zur Verantwortung gezogen werden. Dieses
(lAodelu ist das Geschüft eines Einzelnen. Oder es entsteht
Iber die Anwendung eines Gesetzes in dem einzelnen Falle
Hreit. Bier ist eine Unteraui:hunff der Thalsachcn, sodann
ein Urtheil ertorderlich. l'rlheilcn über ist ilie Sache mehrerer,
üeh will mich durch einige Beispiele deutlich machen. Die
" f :^en, 03 soll diese oder jene Steuer auf die vorgc-
Ait umgelegt, die ötfentüche JSichorhvit soll durch
Stnifea oder auf eine andere Art gehandhubt, die Strassen
^Den auf diese oder jene Weise gebaut werden. In diesen KÜlIeo
irsaägt es, dass Kiner fiir den Vollzug des Gesetzes sorge. Ein
fuues Collegium wurde, wenn von Beifulir der Materialien
Ulf die Strasse die Kede ist, mit all seiner Weisheit auch
sieht mehr herausbringen, abi d;iss eben Materialien herbei-
jeführt werden müssen, seine Bembicblagung aber konnte nur
Seit Versäumnis» herbeirühren. Ganz davon vcrscbiedcu sind
|i Falle: der Steuerpßielitige erklärt, dass er die Steuer
Bit schuldig sei oder sie bereits l>ezAhlt habe; die Gemeinde
Hart, dass sie zu einem bestimmten Strassenbau entweder
|v nicht, oder nicht in der verluti^teu Art verbundi'u sei,
ier Accispäichlige, dass er niclit defraudiert habe oder wenig-
ttifua nicht strafbar gei. In diesen Fallen müssen die Thal-
ken untersucht, es muss gefragt werden, ob das Gesetz
endhar sei oder nicht, es muss also ein Urtheil gefiilll
Rrden, die Urthcile Einzelner werden aber so kuge vcr-
1} In Or. »lebt „LeUlerea".
592 ▼■ Weech.
schieden sein, als überhaupt die menschlichen Ansichten ver-
schieden sind, der Einzelne kann sich leicht irren. Um diesem
Irrthura so viel möglich zu begegnen, nimmt man an, dass die
gleiche Ansicht der Mehrheit einer bestimmten Anzahl von
Urtheilem die richtige sei. darum hat man Collegien. Die
ganze Administration ruht also auf den einfachen GrundsätzeD:
Handeln und Urtheilen. Das erste ist die Sache eines Einzigen,
das andere die Sache Mehrerer. Die zweckmässige Verbindnns;
des einen mit dem andeni liefert eine gute Verwaltungsform.
Aber gerade auf dieser Grundlage ruht die bestehende
Verwaltung bei den Mittelstellen oder die Organisation von
1809. Es wäre daher zweckwidrig, sie umzuwerfen. Man
mag sich freilich die Sache daneben nicht klar gedacht und
darum den Kreisdirektorien zu viel Gewalt eingeräumt haben.
Man hat diese Grundsätze bei Einrichtung der obersten Staats-
stellen wieder verlassen und überhaupt solche zu luxui-ios und
nicht für einen Staat von einer, sondern von 10—12 Millionen
eingerichtet. Man hat endlich die Fälle, in welchen der Kreis-
director an die Urtheile des Collegiums gebunden sein soll.
nicht genau herausgehoben, man hat die Formen, unter welchen
die Urtheile gegeben werden Folien, nicht gehörig bestimmt,
man hat endlich eine zweckmässige Controlle nicht ange-
ordnet. Statt aber das Bestehende abzuändern, wäre nur eine
Vervollständigung, eine Ergänzung nÖthig und diese könnte
meines Erachtcns geschehen, ohne viel Hebel- und Räderwerk
und ohne Flaschenzüge.
Das Gerücht sagt ferner: die seitherige vereinte Admini-
stration soll getrennt und das sogenannte Finanzielle von
einer abgesonderten Stelle besorgt werden.
Diese Veränderung kann eine Vermehrung der Vorsteher-
stellen zur Folge haben , wohl gar die Errichtung von Ober-
vorsteherstellen oder ähnlichen sine cura-Pfründen herbeiführen.
Für die Staatskasse sowie für die Vereinfachung des Geschäfts-
ganges ist daraus kein Gewinn zu hoffen. In dem Maasse, in
welchem man die Stellen zerschneidet und vermehrt, vermehren
sich die Geschäfte. Die tägliche Erfahrung kann dieses lehren.
Das eigentliche Finanzielle, nämlich die verschiedenen Arten
von Steuern machen, sobald sie einmal eingeführt und im
Gange sind, sobald das S3'stem fixiert ist, am wenigsten zu
thun. Zu guten Finanzgesetzen wird gründliches Studiom
Zur GeKlikht« der batliscben Ludtigc tod 1819 — i&.
Ö03
uad eine reiche Erfahrung erforilert. liu Vollzug sind sie
die einfachsten. Sie erfordern nioistena nur eine mechanische
Manipulation, die zunächst den Verrechnen berührt.
Hinäiclitlich der Duiniinen könnte freilich die Frage ent-
stellen, ob es nicht ratliHcher wjiie. sie der Einheit der Ver-
wjiliung wi^en mit den Forsten unter eine Stelle zu ver-
Bigen. Dieuera Vorhaben steht »her die i;eoßiiiphisclie Lage
Groäsherzogtums entgegen- Die Aufsicht und Nach-
sicht, die bei diesem Zweig mehr als bei jedem andern nötig
»t^ würde darunter leiden. Der Geäi:biift.sgang würde ver-
melirt- Ich halte die gegenwärtige Einriuhtuug Hir besser.
Ich weiss wohl, duHS keine Verwaltung der Kritik mehr
k gesetzt ist, fils diese. Es sprechen aber Über solche gar
.e Meuscheu mit und sie äju-ecben darüber ab, ohne nur
diti ersten itegriffe davon zu hüben und ohne alle Kenntnis
von den Anordnungen, auf welchon sie IxTubt. Ihren Ur-
theilen lie^t nicht Sflk-n nicbUs als erbäimliclie Conunerage zum
Gruud. Das Wahre nn der Sache iat:
1) So lange wir Doinaaeu haben, so lang wird ihre Bewirth-
ficbaftung und ihr Kechnungüwe&en nicht su einfach sein
kiinnen. als eine blosse CJeldwirthst-liaft und Geldrechnung.
2) So lange wir Domiine» haben, »o lang werden Unter-
scbleife nicht zu vermeiden sein . weil keine dni-ch;; reifende
tDti'olle aufi^eätellt werden kann, ohne eiueu Kualenuutvv.iiid
verursachen, der grosser wilre als alle L'nterschleife, und
b!4t alle Controllf würde nicht vollkommen hicliern. Das
inöglichc niiiss man nicht verlangen und uuf einzelne Ge-
dite hin kein allgemeines Unheil fällen, nm wenigsten mit
^nzelneu Verfügungen da^.wisclien fahren, die tuit dem Ganzen
übt in Verbindung stehen. Ks bleibt immer Phicht, zu tbun,
^0 man kann, um das Chol zu vermindern. In neuem Zeiten
llt vieles gcjichchen. Vieles ist verunglückt, manches hat gc-
8rkt. Jn dieser letzteren Hinsicht bemerke ich: das Kech-
Bgcweseu war schlechl, weil man nur abgelebte Leute zu
visoren anfgusiellt und ihnen nicht nachgesehen hat. Gcgen-
wHrttg geht es viel besser und wird immer besser gehen, weil
die Oberaufsicht in guten Uanden iaL Di« Verwaltung der
Dominea selbst ist bei weitem nicht so schlecht, als man
glaubt und gewöhnlich nusscbreit. Sie tragen im Durch-
initt, was sie trogen können. Wirft der eine Zweig weniger
594 T. Weecb.
ab, so trägt der andere mehr ein. So behaupte ich, dass der
Fruchtzehenden , der Heu- und Kartoffelzehenden des erstem
gewiss durch die Versteigerungen ein Achtel mehr einträgt,
als er der Natur nach eintragen sollte, das kann jeder Be-
amte wissen; wenn derWeinzehenden verpachtet, wenn nämlich
sein wahrscheinlicher Ertrag ebeuso berechnet und diese Be-
rechnung bei der Steigerung zum Grund gelegt werden könnte,
so würde er auch mehr eintragen. Auch beim Verkauf der
Naturalien können die Verwalter nicht viel Unterschteife be-
gehen. Sie sind au genaue Controllen gebunden. Man nmi
solche aber kennen und die Sache selbst mitgemacht haben,
um darüber urtheilen zn können , und endlich nicht verlangen,
dass bei Domänenverwaltungen nicht der Schaden und Nacb-
theil hie und da stattfinden soll, den auch ein vorsichtiger
Laudwirth nicht immer vermeiden kann.
Die Hauptsache kommt auf fleissige Visitationen durch
tüchtige Visitatoren an und diese kann bei jeder Verwaltungs-
form stattfinden. Ich weiss das aus Erfahrung.
Das Gerücht sagt: Die Veränderungen sollen unter andenii
die Vereinfachung des Geschäftes zum Zwecke haben. Ein
sehr löblicher Zweck. Ich habe seit Jahren viel darüber
sprechen hören, die Kreuz und die Quer; das Wahre an der
Sache ist: in einem kleineren Staate wird mehr regiert al? in
einem grösseren. Wenn der Unterthan mit wenig Kosten sich
in die Itesideoz begeben, dort nicht nur leicht Zutritt bei allen
Staatsbeamten, sondern sogar beim Regenten finden und hier
alles vortragen kann, was ilim Notli tliut und vieles, was ilini
eigentlich nicht Koth thut, so ist es unvermeidlich, dass sic'i
von oben herunter mehr in das Detail embarquiert wird i\U
in einem grossen Staat. Es niüsste eine hochwichtige Sacbe
sein, die einen Hauer aus dem Elsass oder aus der Gegen;
von Perpignan bewegen könnte, nacli Paris zu reisen und
sie bei der Regierung zu betreiben umt er milsste grosse Kon-
nexionen in Paris haben, bis er, ich will gar nicht vom König
sprechen, nur bei den ersten Staatsbeamten Zutritt finden
könnte. Weil aber dieser Bauer weiss, dass seine Reise ihn
viel Geld kosten und scliwerlich etwas nützen würde, so
bleibt er zu Hause und die in Paris werden mit dem Detail
verschont.
Die Vereinfachung der Geschäfte kann übrigens nur die
Zur Oesduehte der badbchcp Loodtagc Ton 1818—45. 595
Folge von ßiiicn Gesetzen in der Atlministrfttlon sein uud diese
haben mit der Adniiaiiitrationsform nichts zu than. Gute
(ieseiK sind aber eine eben so seltene als scbwlerisj'e Sache.
Dna Gurüclil spricht endlich ?od Aufliebun^ des Kinzig-
krciscs und von Kn»parniäson, die geraucht werden sollen.
Wäre Ich nicht bereits zh weittüuäg geworden, so würde ich
niii-li auch hierüber erklären. Indess will ich hinsichllich der
Krsparnipsc nur das bemerken: ob oud was durch die Ver-
&ndL'ruM(,'cn erspart werden kann, wird immer problematisch
bleiben; was aber nicht pruhlematiäch ist, das wei^ia ich ge-
wiss. Ich weiss niiniüch, dass, wenn Ew. Kon. Hoheit keine
VcrandcmngCD vornehmen, Sip bestimmt die Kosten sparen,
die mit jeder Veränderung verlmmlon sind.
AUü seither angeführten Gründe liaben die Sache betroHen.
Itli erlnube mir nun einen Grund nnzuillhreu, der Kw. Kön.
Hoheit hüebste Person betritTr.
Ilöclisulicselben erfreuen sich einer guten danerhafteu Ge-
sundheit und Sie haben die gegründete Hoß'nung, ein Alter
ta erreichen, wie e,s dem Sturhliclien nur in seltenen Füllen
Teil wird. Dessen ungeachtet möchte ich wenijijsten? Ew.
5d. Hoheit nicht raten, sich in ein Labyrinth zu begelmn,
«0 ea ifweifeHiafl bleibt, ob Höcfastdie»ulben sich in Ihrem
Leben wieder herauyfin'ten werden; ich möclite Ihnen
raten, IhrcJahre mit Expeiitiicntiien zu Verlieren, sich
eamtihun und zu plagen uud um was? — am Formen, um
cbts als' Foitnen! Denn wer bürgt. Ew. Kön. Hoheit dafür.
die neuen Können besser sind als die alten, und wenn
nach mehreren Jahren zeigt, dass sie es nicht sind, werden
r. KoD. IIohL-it alsdunn abermals von vonien Rnfaiigcn wollen
immer so fort, und su das Leben im Spiel mit Formen
innen lassen? Alle Formen sind todt, der Geist nur ist
bbcndig!
tndeäs bin ich weit d«von entfernt, behaupten 7.a wollen,
nicht eine Form besser sei als die andere, dn^^a nicht in
der Geist kräftiger wirke als in der andern; nnr das
\lll ich Itehrtiiiilcn, <lass niiin hei einer niintier guten Form
vortrefflich und bei der besten Form herzlich schlecht
liama könne; und das will ich sagen, dass man, statt eine
gatcn Grundlagen ruhende Einrichtung niederzureis^cn,
thvn wUiUc, sie 2u ircinigea uud uuszubesst
696 ▼• Weecb.
Übrigens sind Gerechtigkeit und Kraft von oben und guter
Wille von unten die Hebe), welche das Getrieb im Gange er-
halten, aber nicht hohle Formen.
Bei jeder Veränderung endlich fallen gewöhohch die
goldenen Äpfel nur wenigen iu den Schooss ; ein grosser Teil,
der sich auch Hoffnung dazu macht — so wie denn alles
bei Organisationen nicht rückwärts, sondern vorwärts will —
geht ganz oder zum Theil leer aus. Ew. Kön. Hoheit werden
wohl nur wenig Zufriedene und eine Menge unzufriedene
machen und die letzteren werden weit mehr Böses stiften, als
die ersteren Gutes zu tbun vermögen.
Zweckmässige Verbesserungen, geräuschlos entworfen und
ausgeführt, werden, wie ich oben bemerkt habe, von heilsamer
Wirkung sein. Entfernt von den Bestrebungen des Ehrgeizes,
sowie von dem Hang nach dem Erwerb zeitlicher Guter, habe ich
von einer Veränderung der Verwaltung nicht viel zu hofifen
und nicht viel zu furchten.
Sie berührt mich also wenig. Aber als ehrlicher Mann
habe ich meine Meinung über eine für das Vaterland und
für Ew. Kön. Hoheit so hochwichtige Sache aufrichtig sagen
und Ihnen solche unter einem Gesichtspunkt darstellen wolleo,
unter welchem sie Ihnen vielleicht noch nicht dargestellt worden
ist. Wenn Ew. Kön. Hoheit meine Absicht für das erkennen
wollen, was sie ist, so ist mein Zweck erreicht.
Karlsruhe, 12. Februar 1820. L. Winter.
3.
Über die Öffentlichkeit der ständischen
Verhandlungen.
Denkschrift
von
Ludwig Winter.
Nach dem Schlosse des zweiten badischen Landtages von 1^/23
begann eine für die weitere Entwicklung des constitutioneUen Lebenä
sehr ungünstige Zeit. Der Abneigung gegen die constilalionelle
Regierungsform, welche bei den Grossmächten Österreich undPreuisen
herrschte, entsprach die Unzufriedenheit, welche in den badischm
Regiernngskreisen durch die Verhandlungen der badischen Land-
Stände hervorgerufen war. Offen und versteckt wurde nicht nnf
Zar Oea^irbt« tl«r badischeo I.anilt9ge vah 181&-45- 507
die Überschreitung der Kompetenz der LaadatAndc, die man
I ihrer Ualuing bCMinder^ zu Kode des leUlen Lumltatitä za er-
lickca gUobto, sonderii geh'en die ganze Lislitolion, nie sie daroh
le Ter&ssang von 1818 in das Leben gerufen war. gekünipft and
BwBblt. Ich habe in meiner „Geschichte der Badi^hen Vorfassung"
brisnibc, Bielefeld 1868) S. t29ff. Terscbiedene Denksebriftou mit-
eteilt, die eine Abftaderang der Verfaitsting in der Kicbtang aaf
ine thonlicbe Sctun£]ening der in dur Urkunde von ISld gewährten
olksrechio befarwortcten. Unter den angcbliebcn Gefahren für die
;Dhe und die Sicherbeil dcä Staates nnd für die Monarchie, die man
PO AufrecbtorbflltanK der Veriassung ku bt-nirchtcn vorgab, steht
tit in erster Reihe die Öffentlichkeit der landständischen Verband-
Ingen Qn<l ihre VerbrettODg durcli den Droek.
Staatsrat Winter, der zwar ein durcbaua koQScnativer Staata-
tann, dabei aber ein aberzengter AnhAngcr des konstitutionellen
legienmgivsyslemcs war, sah sieb veranlasst, in dieser FVage das
Vorl lU ergreifen und feine Anschanungen ober die Öffentlichkeit
er ständischen Verhandlungen in einer Denkschrift, die er dem
ItftatjmtuLtterium unterbreitele, niederzulegen.
Obwohl er »ich nicht in der Luge berand, vie die Verfasser jener
i<-n Abhandlangen, in dieser Öffentlichkeit eine Gefahr fllr
.^. ;-...at6Wf>bl /n erkennen, so erörterte er doch, im Hinblick anf
B« In den badiscbcn Regierungskreisen herrsehende Stimmang, die
Srentualltilt einer Beschränkung der Öffentlichkeit, indem er vor-
'chliitf, durch ein Übereinkomuien mit dvn benachbarten konatilo-
' :i Staaten, der Regierung die Soapension der Öffentlichkeit
I j iK- gewisse Zeit nnlirinürd-itcllcn.
m Kor die in jener Zeit rauK^gebeuden Strömungen ist der Wort*
nt der nach<iteliend mitgeteilten Denkschrift in rorschiedoncr Hin-
geht sehr charakteristisch und lehrreich.
^^16 ist <1ie ÖfTcnilicbkclt in den Versammlungen dentacher
stätidc 90 zu liescbränkcu. dass sie nicht nachteilig
!n kann?
Ich nill mich hierüber kurz Fasson. Die erste Frage:
Worin besteht der Wert oud der Nutzen der Öffentlichkeit?
kl uutgaogen vcrden, weil deren Bestehen und Fortdauer
BSgesetzt wird.
^Es sind also nur die beiden Fragen zu beantworten:
1} Welche Nnchtheilu üind mit der ÜtTentlichkelt ntöglicber-
le rerbunden?
2) Wie sind si« za verbütbcn?
Ad L
Ich bemerke im allgemeinen:
Die OtTentlichkeit der Veihandlangen ständischer Verstmnir
bMackr. f. ttMoh. *. Ohnh. M. r. IX. t. 38
598 V. Weech.
langen, aber nicht die Öffentlichkeit allein, sondern diese Ver-
sammluDgen selbst sind gefährlich in einem Land, in weichem
neue Lehren der Politik, das Resultat langjähriger Forsch-
ungen, aus der Schule plötzlich in das Leben eingeführt «er-
den, in welchem eine neue Verfassung an die Stelle der alten
treten und das Volk zu Versuchen gebraucht werden soll,
ob die Lehren oder was darau wahr sei.
Der Widerstreit der neuen Lehre mit alten Verhältnisse
regt, indem die verschiedensten Interessen in Ansprach ge-
nommen werden, die Leidenschaften auf. Der furchtlun
Meinungskampf entsteht. Jeder anders Denkende wird zam
Feind, weil sich an seine Meinung auch entgegenstehende
materielle Interessen knüpfen, die er mit seiner Meinung ver
theidigt. Verfolgung und Hass sind die Folge. Die Öffentlicb-
keit wird missbraucht Jeder Teil spricht aus, nicht was recht
ist und dem Vaterland Not thut, sondern was seinem Gegner
wehe thut. Für beide Teile ist sie eine gefährliche Waffe.
Die Öffentlichkeit ist im allgemeinen nachtheilig in eiuem
Land, welches — als Folge des Streits der Meinungen — einer
unglücklichen Revolution unterliegt oder im Begriff ist, sie zd
beendigen. Während der Dauer wird durch sie jeder Tal
zur Fortsetzung, nach deren Beendigung zum Wiederaofuig
des Kampfs angetrieben.
Gefahren dieser Art sind für uns nicht vorhanden. \Vir
— ich meine das südliche Deutschland — sind weder im
Zustand einer Revolution, noch haben wir eine solche be-
endigt, noch haben wir sie zu fürchten.
Über die Ait und Weise einer zu errichtenden Verfassnnp
kann kein Streit entstehen, denn sie besteht in allen süd-
deutschen Staaten. Ausserdem hat auch die Zeit über Ver-
fassungstheorien und deren Anwendbarkeit und Wohlthat ihr
Urtheil gesprochen. Es ist femer, Dank sei es der rheini-
schen Bundes-Periode mit ihren vorübergegangenen Plagen
und mit ihren bleibenden Wohlthaten, der Widersprodi
alter Einrichtungen mit allgemeinen Grundsätzen und so-
mit auch der Stoff zu Revolutionen gehoben. Selbst warn
er aber auch vorhanden wäre, so sind wir zu Revolutionen
viel zu ermüdet. Alles — was auch einige Thoren treiben
und thun mögen — alles sehnt sich nach Ruhe. So viele
Kriege, so viele blutige Kämpfe, so viele Zerplitterungen, so
(
Kur Gescfaictit« der badiscUen Loudl&ge ron 1819—45.
599
Bit; getäusclile Erwartungen, vereitelte tluffnungen — wie
Luuicrihcb sie auch sein uiuclitcn — imlH.>n un.s walirliaft
itt gemacht. Man schaue um eich. Wie viele werden für
Idee waim, ich will noch lange nicht sagen begeistert?
ine Begeiäterutig, ich kann sagen ohne l-'anatisinus ist aber
1er eine religiöse, noch cinu politische Umwälzung möglich.
cht ilio R<'i;;ierung hat in Fnuikrcich den Ausbruch einer
len KevoluLion gehindert, soiidoru der Hang des Volkes,
le Sehnsucht nach Ituhe und nach uagestörtem Besitz.
Ansser diesem allem hat das stänflische Wesen und auch
SS die ÜfFeutHchkeit den iiiiu der Neuheit und den Eia-
ick, den alles Neue macht, verloren. Die Erwartungen von
Wohllhatcn stündischer Versammlungen waren überspannt.
hätten nicht erfüllt werden können, selbst wenn auch die
Ende sich anders benommen hätten, aU sie sich henommcD
Die StandpmilRlieder selbst haben ferner so viele Erfah-
ngen gemaclitf ihre hohe. übertriel)ene Meinung von ihrem
^rtk und Einäuss ist so lierabgestimmt, dass es wunderbar
jcheu mlisste, wenn sie künftig sich nicht auf den Kreis
es Wirkens beschräuken unil Alles vermeiden sollten, was
über Rotdien hinaus Hilircn und von dieser Seite her das
Isstrauf-n gegen sie erregen sollte. Die diirmslÄdtiscben
die wirtembergischen Stände sind in dieser Ilitisicht so
traiditig vorangegangen, dnss ihr Beispiel auch für die unsri-
nicht ohne guto Folgen sein wird. Zu diesem allem
mit noch hinzu, dass die Kegicrung in alten wesentlichen
inkten vorwurfsfrei isL Sie hai sich bestrebt und bestrebt
th noch tilglich, Ordnung in die Finanzen, Kacheirerung in
Gewerbe, Treue in die Verwaltung zu bringen. Dieses
wird und muss anerkannt wenlen. In diesem Sinne wird
l^-— 90 bin ich überzeugt — die künftige Standeversamm-
iff benehmen und .sie wird C5 gewiss liiun, wenn ihr die
icrung auf der einen Seite mit Ernst, Würde und Kraft,
der anderen aber mit besonnener Milde entgegen tritt,
ir hie und ila Nachsicht, aber nie Schwäche und Furcht
ircbblicken lässt.
Indessen ist es immer niö<;lich. dass ciozclnCf von Eitul-
it oder sonst einem unreinen mler unklugen FJfer getriebfn,
1) thoils abermals in staatsrechtl che Tlieorieo sich vcr-
500 1' Weech.
lieren, theils über die gegenwärtige Europäische Politik auf
eine fUr die Regienmg anaDgenehme Weise sich auslassen,
theits endlich über EinrichtuDgen anderer Staaten anziemliche
Urtheile fällen;
2) wirkliche oder vermeintliche Gebrechen der Terwaltuog
mit grossem Greschrei zur öffentlichen Kunde bringen;
3) gegen höhere Staatsbeamte, collectiv oder eiBzeln,
mancherlei Beschwerden vortragen werden.
Alles dieses kann auf eine rohe und grobe, aber anch anf
eine feinere, ironische oder sarkastische Weise gesdieben.
Ad 2.
Wie ist diesem Übel zu begegnen?
Eine edle Freimüthigkeit, die sich Überall nor an Sacheo
hält, solche unentstellt vorträgt, daraus Folgerungen mid
Schlüsse zieht, alles in schicklichen Ausdrücken, ohne Per-
sönlichkeit, ohneHass und Beleidigung gegen einzelne Mensdia
oder Classen oder gegen ganze Staaten vorgetragen, mna
jeder Ständeversammlung zugestanden werden.
Es wäre ungerecht, wenn eine Regierung solche hindffo
oder ahnden wollte, es wäre nicht bloss ungerecht, es wäie
unklug. Eine Versammlung von sogenannten Stummen würde
der Regierung selbst verderblich, weil sie am Ende dodi
sprechen würde und zwar nur um so stärker.
Allein schwer, ja unmöglich ist die Grenzlinie zu zioben.
wo die Freimüthigkeit aufhört und die Frechheit anfängt.
Ausser dem, dass über die Begriffe selbst Streit entstehea
wird, hängt die Beurtheilung in den meisten Fällen von der
Zeit und von individuellen Ansichten ab.
Zu einer Zeit wird etwas unbedenklich gesagt werden
können, was zu einer andern verpönt sein mag.
Dem einen wird etwas als gefährlich erscheinen, was an-
dern indifferent dünkt. Einige werden für Beleidigung halfen,
worüber andere sich gleichgültig wegsetzen.
Endlich wird der, welcher seiner Äusserung halber in An-
spruch genommen wird, die ihm untergelegte Absieht leugnen
oder seinen Worten eine andere Deutung zu geben suchen.
Alle seitherigen Vorschriften in unseren Geschäftsordnungen,
wie sehr auch die Absicht war, solchen Verwirrungen n
begegnen, werden nie zureichen.
Dagegen kann meines Bedünkcns nur eine Massregel zaa
Zur Gcächiclite der tnulischoa LaoilU|B tob 1819 — 15 QQl
Üel fOLreo, närntjch die Übereiiibunrt mit allen benachbarten
titutiüncllen Statcn dahin:
das es dem Ermessen jeder Regierung onheini ge-
stellt bleibe, die Öß'enlliclikeit der Vcrbandlungen iu
den Stäadeversanimlungen auf lanciere oder kUrzerc Zeit
zu «üspendiren, wenn bie die Überzeugung liat, dass
solche zum Nacbtheil de3 allgemeinen Wohls iniss-
br&DCbt werde, unter der Bedingung jedoch, doss sie
den Stauden die GrUnde dieser Massregel erüfTnco.
Sine gerechte und kluge ßegicrung wird zwar nur im
Falle von diesem Mittel Geb)-&uch machen; sie wird
räi^r^t die gewöhnlich in allen OeschäftsordnuDgen enthaltenen
Iforscbriflen in Anwendung bringen und nur dann zur letzten
jfhEsregel schreiten, wenn sie eine beharrliche unziemliche
C^odenz gewahr wird. Sie kann es auch nur dünn thun, wenn
rie sich auf wirkliche unleugbare ThaUachen und Vorfalle zu
berafen im Stand ist, wi'il sie den Ständen die Grunde ihres
Verfahrens zu eröffnen verpflichtet ist. Diese Verpflichtung
Hni mir aber auch den Stünden gegenllber notbwendig.
)ie Stände wird das Hewusst-sein , dass die Regierung zu
fv Mussregel ermächtigt sei, in den Schranken der Ord-
lg halten.
Alles, was von der öfTentlichkcit der Verhandlungen hier
Igt ist, gilt auch von der Publicität durch den Druck.
f^Ein durchgreifenderes AuskunTls mittel weiss ich keines.
Baden, den 18. Auguüt 1824. L. Winter.
4.
tber Ausübung eines Einflusses der Regierung
auf die Wahlen.
Gutachten
TW
Ludwig Winter.
[Mit dem BeKienrngsantritt des Grosidierzogfl Leopold trat ein
lel in den GnindsStirn ein, welche Insbesondere in den letzten
iRi5jahren des Grossbenogs Lndwig massgebend gewesen
BD. Es ist keiu Zweifel. Aass die Wahlen zu don Landtagen von
und 1629 noter einem Hochdruck der Uc^terongncfina ¥or^
602 ^- Weech.
geDommen worden waren, welcher die zweite Kammer, mit der ver-
scbwindenden Aasoabme von drei oppositionellea Abgeordneten, za
einem unbedingt gefügigen Instromeot in den Händen der Regierung
gemacht hatte.
Bas sollte nnn nach dem Willen des Grossherzogs Leopold an-
ders werden. Er wollte eine landständische Vertretnog gewShlt sehen,
die in der That die miverfölschte Öffentliche Meinung zom Ausdruck
bringen sollte. Aber das Ministerium hatte vorläufig noch die gleiche
Zasammensetznng wie nnter seinem 'Vorgänger nod es war begreif-
lich, dass die Männer, welche die notorischen Wahlbeeinflussniigen
der Torbergegangenen Jahre veranlasst oder gatgeheissen hatten, sich
nicht sofort zur Annahme nnd DarcbfOhrung einer so gänzlich ve>
änderten Praxis entschliessen konnten. Sie hielten eine sehr ent-
schiedene Stellungnahme der Regierang bei den Wahlen im Staats-
interesse für Qnerlässlicb. Während der verflossenen Jahre mr
Staatsrat Winter ein entschiedener Gegner der stattgehabten Wahl-
beeiaflossnngen gewesen. Er blieb dieser Ansicht tren, obwohl sein
Einflnss, der in jenen Jahren nicht stark genug gewesen war, zu ver-
bindem, was er missbilligte, nunmehr ein so bedentender gewordoi
war, dass er jetzt eine amtliche Wahlbeeinflossung in seinem SiniK
ohne Schwierigkeit hätte durchsetzen können. Er aber glanhte, eine
entschiedene Zurückhaltung der Regierung bei den bevorstehenden
Wahlen empfehlen zu sollen und legte seine Ansichten in einem Gut-
achten nieder, dem er zu gleicher Zeit den Entwarf eines Rund-
schreibens an die fireisdirektoren, dessen Inhalt diesen Ansiebten
entsprach, beifügte.
Es ist bekannt, dass die von Winter vertretene Anschauung die
Zustimmung des Grossherzogs Leopold erhielt and dass die gegen
Ende des Jahres 1830 vorgenommene Totalemeuerung der zweiten
Kammer ohne jede Beeinflussung seitens der Regierung stattfEind.
Winters Gutachten hat folgenden Wortlaut;
Zur Beantwortung der Frage: „Soll die Regierung einen
Einöuss auf die Wahlen ausüben?" bemerke ich im Ällgememen
folgendes:
Wir dürfen uns nicht täuschen: Es wird auf dem nächsteD
Landtage vieles in Anregung kommen, weit mehr verlanj^'t
werden, als bei aller Bereitwilligkeit bewilligt werden kaun,
ja als, jedesmal alle Verhältnisse in das Auge gefasst, zn-
gestandeo werden darf.
Wir werden daher alle Kraft und allen Muth der Geisler
und alle Stärke des Characters nöthig haben , um nicht
mehr Boden zu verlieren, als wir selbst um des allgemeinen
Besten willen aufzugeben für nützlich und räthlich erachten.
Ausserdem, dass den Ständen solche G€setze vorgel^
Zar 6»rhichte der buliKJien Luult&ge von 1819—45.
len, welche die Zeit und sie selbst verlangt babeo, in eo
Sit tiämlicb als es niüglich ist, solche in uugerdhr ilritthnlb
inaten zu ticrathen , ausserdem d.is.s man alle Ki leichte-
logen eintreten lasst, die es der Regierung nicht unmöglich
Lchcn, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen, bleibt der letzteren
ir ein Mittel sich hei allem möglichen Wechsel Beruhigung,
ii den Ständen Zuneigung, im In- und Ausland Achtung r.a
ti-schatfrn und im Nothfall die Ucchtfertigung sich vorzu-
treitcn, nUmllch das, den StSaden mit aller Offenheit und
ifrichligkeit entgegen zu treten und alles zu vermeiden, was
ler Chicane oder Intrigue gleich sieht.
Ich ."^ge dieses im Vertrauen auf die gerechten Gcsin-
igcn Sr. Kön. Hoheit des Grojäshcrzogs nnd mit dem Be-
erken, dass wir uns in zehn Jahren nie in der glücklichen
;» befunden haben, durchaus wahr und aurriclitig. und das
les Ulli frühlichem Bewußtsein sein zu dürfen, denn did
ellung, die zwischen Ständen und Regierung von Anbegino
Verfassung an statt fand, erlaubte es nicht.
Sclion nu.s diesem allgenicincn Grund mijchtc der EinSuss
auf die Wahlen, insofern er etwas Heimliches und Kunstgriff-
artiges an fiich hat, als unräthlich zu vormeiden sein.
Es gibt nümlich eine zweifache Art des Eintlusaes, die
1« möchte ich die [»silive, die andere eine negative nennen;
orstere besteht darin, üum voraus bestimmte Personen
der VValil durclizusetzen, die andere darin, die Wahl bc-
imter Personen zu verhindern und vereiteln. Nach § 72
Wahlordnung betheuert jeder Wahlmann mittelst Hand-
iQbde, da!>s er nach eigener Überzeugung seine Stimme
»legen wolle, wie er es dem Besten des Landes am dien-
hslen erachte, dass er [Ur seine Stimme wetler eine Gabe
Iten habe, noch je anuebmen werde.
Man m.ig nun ein Gewissen noch so weit und eine Moral
cb so schlaff haben, so wird man doch nicht sagen könneu«
dasa der, welcher einen andern, der eidlich versprochen hat,
nur nach eigentx Prüfung und Überzeugung zu bandeln, durch
welche Mittel es immer nei, dabin briugt, dass er nicht auf
Grand seiner eigenen Überzeugung, sondern nach dem Willen
der Regierung handele, man wird nicht sagen können, dass
dieser eine gute Handlung gelhan, dass er moralisch, dass er
nebt gehandelt habe.
604 V- Weech.
Die gebrauchten Mittel können mehr oder minder schlecht
gewesen sein und darnach mag der Werth der Handlang be-
urtheilt werden, aber nie wird gesagt werden können, dass
sie moralisch verdienstlich gewesen sei, and immer hat es
sich gezeigt, dass die, welche sich dazu haben gebraacben
la^en, früher oder später dem Hass und der Verfolgong an*
heim gefallen und ausgesetzt gewesen sind.
£ine Ständeversammlung femer, die ganz oder dem grössten
Theile nach aus solchen unter dem Einflüsse der Regienmg
gewählten Mitgliedern besteht, ist eigentlich ein Ding ohne
Werth und die ganze Einrichtung läuft auf eine leere TänschuDg
hinaus.
Das Volk spottet selbst darüber und ärgert sich zogleicb,
dass es sich habe so bethören lassen , und zuletzt entsteht eise
stillschweigende Verschwörung, das nächste Mal sdbststin-
diger zu handeln.
In dieser Lage dürften wir uns allenfalls befinden. Selbst
wenn die Regierung auch positiv influiren wollte, es würdein
den meisten Fällen missglücken, in allen Fällen abea: nichts
als Misstrauen gegen sie erregen.
Der negative Einfluss ist mehr schützender Art g^en
Menschen, die man wegen ihres neidischen, zanksüchtigen
Geredes von jeder Gesellschaft gern ausschliessen möchte, um
wie viel mehr aus jeder Ständeversammlung.
Allein wenn man den einen, der für gefährlich bekannt
ist, ausscbliesst, wer steht dafür, dass nicht ein weit schlim-
merer dagegen erwählt wird, und mancher scheint im gewöbQ-
lichen Leben ein stiller, ruhiger Mann der in einer öSent-
lichen Versammlung eine ganz andere Holle spielt Und
endlich, wenn der Versuch des Ausschi iessens missglückt, so
läuft man Gefahr, sich den zum entschiedenen Gegner seilst
gemacht zu haben, der ohne diesen Vorgang sich ganz billig
hätte finden lassen.
Aus diesen Gründen und unter Berücksichtigung des Um-
standes, dass alle Schritte der Regierung aufmerksam verfolgt
uud beobachtet werden und dass, wenn irgend ein zweideutiger
Schritt bekannt wird, — und die Sache so heimlich zu treiben,
dass nichts davon offenkundig werden sollte, ist sehr schwer
— solches in den Kammern zur Sprache gebracht werden
und zum Voraus Missstiramung erregen würde, ich sage, ans
Zur Oo6cbi<-bte der bidiachea LAnitage von 1S19— 45 605
Gründen muss ich wenigstens rathen, von allen Ver-
1, auf \\ic Wahlen zu influircn, gänzlich abzustehen.
Wenn dieser Vorschlag beliebt werden wollte, go entsteht
die weitere Fraye: soll die Kegii^rung in einer Art Declaration
sprechen, dass die Wahlen frei und ohne allen EiDflu.ss Hir
gehen könnten und solUeo, dass aber die Wahlnmnner
angegangen würden, verständige, aber zugleich auch be-
Bounene Ä.hgeoi-dnete zu nUhlcn, welchen das Wohl des Ro
genlcu and des Landes am Ucrzcn liege?
Ungeachtet mir schon von verschiedenen Seiten die Rätb-
licfakeit cioer solchen Erkl:li-ung zu verstehen gegeben wonlen
ist, so habe ich mich von ihrer grosüeo Wirksamkeit nicht
Überzeugen können. Seil einer Reihe von Jahren sind so
tiele Proclamattonen, Aufrufe und dergleiclioii er^hieiien, man
ist so daran gewübnt, oft auch so vielfach getauscht worden,
d&ss sie wenig Eindruck mehr erregen.
Sie werden gelesen, bekrittelt, and am Ende wählt jeder
geh wie er will.
Der beste Beweis, dass nichts geschieht, ist der, dass
iLb geschiebt
(Beilage.) Circular an die Kreisdirectoren.
Karlsruhe, 18. November 1830.
Da die Wahlen der Abgeordneten zur Ständoversammlung
stcns stattfinden werden, hinsichtlich denselben aber die
9, ob und welchen Einäuss die Regierung auf diese
Tablen ausüben dürfte, theils ölTenlllch, theils im Stillen an-
worden ist, so halt es die Regierung Sr. Kon. Hoheit
Grossherzogs fik Pflicht, ihre Gesinnungen über diesen
fenstnnd klar und unzweideutig auszusprechen und in nach-
)lgendem vorzügUch zur Kenntniss derjenigen Staatsdiener
Igen tu lassen, welclien Sie die Verwaltung in den ver-
Ehiedenen Kreisen anvertraut hat, damit solche Über dessen
'illen und aber den Sinn, in welchem sie hiernach sich
Jiu^ern uad bandeln sollen, um so gewisser ausser Zweifel
mögen.
Schon in den ersten Außcnblickon. in welchen Sc. Küu.
leit der Grossberzog nach dem Willen und unter dem Scliutz
Vorsehung die Regierung des Grossheriogthums angetreten,
Ilikhstdiescllen die feierliche Zusage ertheilt und üffent-
606 ▼■ Weech.
lieh verkündet, die Verfassung des Landes heilig halten u
wollen.
Diese Zusage ging aus der inneren Überzeugung hervor,
dass Se. Kön. Hoheit mit der Regierang des Landes sogleich
die Verpflichtung übernommen hätten, die Verfassong des-
selben nach ihrem Inhalt und Zweck wahrhaft and treo za
erfüllen.
Hiernach konnte die Grossb. Regierung auch nicht da
Gedanken hegen, die Staatsbürger des Grossherzogthnms in
einem der wichtigsten Verfassungsrechte zu beschränken oder
auf die Wahlen zu Gunsten oder zur Ungunst irgend einer
Person, durch welche Mittel es auch sei, einzuwirken.
Im Gegentheil, es ist ihr Wille, dass auf die einzelna
Wahlen von Seiten der Regierungsbeamten weder mittelbar
noch unmittelbar eingewirkt werde.
Dagegen können die höheren und niederen Beamten bei
schicklicher Gelegenheit, namentlich gegen die Wahlmänner,
im Allgemeinen und ohne Bezug auf bestimmte Personen sich
dahin äussern:
Die Prüfung und Würdigung der auf dem Landtag zu ver-
handelnden wichtigen Gegenstände, vor welchen alle örtlichen
und persönlichen Interessen in den Hintergrund treten, er-
forderten redliche und besonnene Männer, welche, mit den Be-
dürfnissen der Zeit, insbesondere hinsichtlich des Grossherzog-
thums, bekannt, zu beurtheilen vermöchten, was in der Gegen-
wart zu bewirken und was der nächsten und der späteren
Zeit zu überlassen sei ; die, geneigt alle Meinungen zu hören,
alle Gründe abzuwägen, in ihrem ürtheil sich frei hielten von
dem Einfluss oder dem Zwang möglicher Parteien; die ihre
Ansichten mit Freimüthigkeit, mit Anstand und Wurde vor-
zutragen wüssten, und wenn sie öffentliche Einrichtungen oder
einzelne Vorgänge zu tadeln fänden, sich vergegenwärtigten,
dass nur derjenige Tadel wohlthätige Folgen haben könne,
der belehrt, aber nicht aufreizt und nicht erbittert, der auch
nicht um die Gunst des Augenblicks zu erringen, sondern in
dem Wunseh nach dem Besseren vorgebracht wird.
Solche Abgeordnete, die in diesem Sinne und auf diese
Weise handelten und nach diesem Ziele strebten, könnten auf
den gerechten Dank ihres Fürsten wie des gesammten Landes
Anspruch machen.
I
Zur Gescliiclite der baiiücben Landugo too I61d— 19. 507
Im Übrigen werfleu Be. Kön. Hoheit der Grosaherrog thun,
die Pöicht nnd die Ehre von Ihnen fordert, mit Treue und
'Gewissen hafti£;keit, ohne Zögeruug, aber auch ohne Übereilung.
Ihr höchstes Bestreben seit dem Beginn Ihrer Regierung
kein linderes und Trird kein anderes sein, als das Ihnen
>D der Vorsehung zur Regierung anvertraute Laud, das
mit Liebe Ihr Vaterland ueimen, in Beziehung auf bürt:er-
cbo Freiheit, SIttJichkeit und Wabb^tand der hohen Stufe
gen zu führen, der es nach seiuen Verbältnisseu em-
iaglicb und nach dem Chai-aofer seiner aufgeklärten, fleis-
und thatigen Bewohner würdig ist.
Se. Kön. Hoheit zählen hiebei auf die Liebe und die Treue
Ilires Volkes und auf die Unterstützung aller redlich gc-
äiunteD Freunde des Vaterlandes.
5.
[Ober die Verhandlungen des Landtags von 183L
Denkschrift
SUAlsmiutstcr Freiberm tob TQrckliGtn.
ron cirirr Küiixliili iiiilwintliissteji Walilcrschalt geschickt, in
Zeit ullitCDK'iiiei KrreguuK, die im tiefoli^c der jalirevolutjoa
Sudneslilunlsohlaiiil sich b^ondcni lebhnft bemerk lidi 'uiarhLe,
ceiDHu^st. hatio (ier I^ndta^ von IKIl Dalinrn eingeschlagen, welche
uicht Dor soweit als möglich von dea Pfadcu outfeiiiteo. die
Bud der zwei uniniltulbar yorauäk'OKanuuncn lamtstiindi.schcu
»gen unter Lciiun« einer jeden freuTcn Rpgung des Volkes mit
KttcUedenlieit vDtf>ei^(<iitri;ietido]i ßegierauj; cinßc^chliKtcu worden
an. enodern n wurde im Ständeliause wieder niipitigeschränkt
Geiät lebcudig, welcher den ersten Landtag von 1S19 bclierrscht
Die Qoltuag dor badischen zweiten Kammer, in all'.'U liberalen
Bisen Dootsdiland-s mitZuslimniang beghlEst, fand nicht ilen glei-
Bf>ifall bei den dcut«-ehea Kahinctten, in denen man teilweise
I {iriiuiineller Ä.l>nei>Eaii); kckcei jede cnisto und nachbultif^c Itegang
Liberalismus 1 leUwoiso aus Unkenntnis des badischen Volks-
ttcrs, ernäic praktische Gefahren erbliekt«, iro es sieh doch
um elvrae woilgi-eifeude (ieltenduiachung politischer Lebrmei-
igen bandelte.
LKl- hAdiwhe Reniening hatte ons den versehicdcnsien Granden
i'daBBOUg. an den grossen H^fvn den Gedanken nicht auf-
/Q lacseo, ab ob sie AngrifTen »uf da.sniormrt-lii'.clie Piia/ip
608 ▼ Weech.
nicht eDtschieden genug entgegen getreten vftre and einem atami-
schen Liberalismas zn grosse Zugeständnisse gemacht hätte. Nicht
minder lag ihr daran, auch am Bandestage nnd bei den Kabinetten
der benachbarten Mittelstaaten die Stellong, die sie gegenüber der
Yolksvertretung eingenommen hatte, nicht misdeotet. sondern riel-
mehr richtig beurteilt zn sehen.
Der Minister des grossherzogl. Haases nnd der Auswärtigra As-
gclegenheiten, Freiherr von Tfirckheim, verfasste daher eine Dir
Stellung der Verhandlnngen nnd Resultate des Landtags von 1831
and teilte sie im Febmar 1832 den badischen Gesandten zn ^len,
Berlin, am Bundestage, sowie zu München und Stuttgart m deren
eigenen Instruktion und mit dem Anheimstellen, sie zu sacbdienlicbem
Gebraacbe bei sich ergebenden Gelegenheiten znr Äussemng Aber
die darin bertlhrten Verhältnisse za benutzen, mit, nicht als ob die
grossherzogl. Regierung einer Rechtfertigung gegen vielfiltig ver-
nommene angünstige Bearteilangen ihrer Stellang nnd ihres Beneb-
mens in den landständischen Angelegenheiten bedurft hStte, sondeni
nur um da Aufklärungen zu geben , vo hierüber etwa falsche inP
fassangen beständen.
Diesem Zweck der Denkschrift entsprechend, hat Freiherr von
Tttrckheim in einer überaus lichtvollen Darlegung eine Obersiclit-
licbe Geschichte des Landtages von 1831 niedergeschrieben, die auch
heute noch das lebhafteste Interesse zn erwecken geeignet ist Ein-
mal wegen der ganz vortrefflichen Erörternng Ober die damaligoi
Erscheinungen im parlamentarischen Leben, dann aber auch von dem
Gesichtspunkte aus, der sich bei der Erwägung darbietet, wie andere
sich vermutlich die politischen Zastände Badens in den zwei aaf die-
sen Landtag folgenden Jahrzehnten gestaltet hätten, wenn die Lei-
tung der Geschäfte den Händen eines Mannes von der unbefangenen
und gerechten Denkungsart des Freiherm von Tflrckheim a^Te^
traut geblieben wären, statt einem Politiker von der heissblutigen
Leidenschaftlichkeit und Voreingenommenheit, wie der Freiherr tob
Blittersdorff war, übergeben za werden. Von diesem Gesichts-
punkt aus benrteilt, verdient die nachstehende Denkschrift geriss
eine ganz besondere Beachtung.
Der am 31. Dezember 1831 geschlossene badische Land-
tag ist durch die schwierigen Zeitumstände, unter welchoi
er eröffnet wurde, durch seine lange ununterbrochene Dauer
und durch die alle inneren und äusseren Staataverhältnisse
berührenden Gegenstände, welche auf demselben zur Sprache
gekommen sind, nicht nur für das Grossherzogthum selbst
von höchster Wichtigkeit gewesen, sondern hat eben darum
und wegen des unverkennbaren Kioflusses, welchen der Gang
der Öffentlicheu Angelegenheiten in einem Lande — bei dw
Zur QcKbkbt« der batUsehcu Landtage tob 1819—45. 609
wirttgen allgemcineD polittsclicn Bewegung — auf andere
der ausübt, aut^^h die Aufmcrksnuikeit des Auslandes in
onderem Grade auf sicli ;;ozo^'cn.
lioe BeleuthlUDg des Charuclers, welcher sich in den Ver-
Üungen dieses Landtnges ausgesprochen Jmt, seiner uii-
Ulelbaren Resultate nnd der sich daraus für die Zukunft
twickcluden Folgen wird daher dazu dienen, um die ürtheile
Iber das von der U rossherzoglichen ß^ierung dnbei beob-
bleto Verfahren und die Stellung, welche sie Bich dadurch
reitet hat, sowie Über die aume deriiiiilige Lage des Laiulcs
bericlitigen und die vidfiiltlg geäusserten Besorgnisse nach-
t'iliger Rückwirkung auf andere deutsche Staaten zu beseitigen.
Es darf hierbei die Benieikung vornufgcschickt werden,
if wenn diu Grotsherzogltche Kegierung sich und milliio
rhauptdem monarchischen Prineip keine wesentlichen Rechte
rgebun hat, wenn sie dabei, in dem Moment der hücb^ten
gemeinen Krisis, Zufriedenheit und Beschwichtigung gährpn-
r Elemente im Lande bewirkt bat, auch auswärtigen He-
rungen die Vermeidung extremer Gegensätze und des Keims
fährlichcr, i^o leicht sich fortpHanzendcr Reibungen nur
hst erfreulich sein kann, denn ein beruhigtes, den inncm
eden bewahrendes Land ist — wie es auch seine In^titu-
gestalten ning — ein festes Glied der grossen Kt-tte,
e^ keine liesoignisse eintlüsst Kinc solche Ansicht «ler
geawärligen Lage des Grossher/ogthiims Baden lässt sieh,
näherer Prtlfung, wenigstens von denjenigen erwarleo,
'Iche anerkennen , dass man sich eben so wenig allen I-'or-
ruogea des herrschenden Geistes der Zeil mit Erfolg ent-
eustemmen könne, als seinen Ausschweifungen hingeben
und dass — wenn vielleiL-ht im Allgemeinen zu sehr ver-
mt worden ist, die seit dem Jahre 1815 in der neuen
litlschen Gestaltung eingetretenen Kuhepunkte zu unbcdonk-
hen Kortscbritton auf der Balin derselben zu benutzen —
a CS sich sebuu gefallen lassen müsse, manches in dem
iomeot wieder aufgeregter Stürme — unter allerdings schwie-
Ümaiänden — nachzuholen.
30. MSns 1830 trat Grossherzog Leopold die Regie-
ig dea badüchen Staates an, deren Zügel sein Vorfahrcr
sherzog Ludwig — duiTh die daitiaiige Lage der Dinge
— mit^HtOb Band gefuhrt hatte. Es ist
610 ▼. Weech.
bloss Pflicht des Änstands, sODdero der Gerechtigkeit, die
vielfachen Verdienste anzuerkennen, welche sich der t^
ewigte Fürst durch grosse Thätigkeit und Ordnungsliebe m
die Wohlfahrt des Landes erworben hat, aber es lässt sidi
nicht in Abrede stellen, dass besondere Verhältnisse nnd
manche, den gegenwärtigen Ansichten widerstrebende Ifittä.
wodurch die Staatsmaschine nach dem Willen des Herrsdim
gelenkt wurde, eine tief gewurzelte Missstimmnng verbratet
hatten. Unter solchen Umständen darf es nicht befremden,
dass, obgleich selten ein Regent mit so freudigem Znrof In
seiner Thronbesteigung begrüsst wurde, wie Grossherzog Leo-
pold, und obgleich in dieser Beziehung seine Laufbahn sriir
hätte erleichtert werden sollen, doch der in der menschlicheD
Natur gegründete Hang, zu Extremen überzuspringen, bei
aller Zuneigung für seine Person, eine allgemeine Reaction
gegen die Regierung als solche erzeugte.
Beinahe gleichzeitig, nur wenige Monate später, brach die
grosse Revolution in Frankreich aus, welche ihre Erschfitte-
rung elektrisch über ganz Europa verbreitete und überall dem
lang bereiteten Gährungstoff Entwicklung gab.
Unter solchen Auspicien, da im Grossherzogtlium Baden
eine durch den Regenten Wechsel entfesselte Unzufriedenheit
mit dem wenigstens schon lange nicht mehr populären System
der vorigen Regierung sich an jene allgemeine Aufregung der
Gemüther anschloss, weiche die ersten Eindrücke der Staats-
umwälzung in Frankreich erzeugt hatten und durch den un-
mittelbaren Verkehr mit diesem Nachbarlande und mit der
alsbald im Strome fortgerissenen Schweiz täglich Nahrung
fand, — in einer Zeit, da in Deutschland seihst die Aufstände
in Sachsen, Hannover, beiden Hessen, Braunschweig und ans
Niederrhein die Geneigtheit, auf jeden Stoff des Missver-
gnügens oli'ene Empörung zu gründen, und die Leichtigkeit
bewiesen, mit welcher der unbedeutende Funke in helle, sich
reissend verbreitende Flammen aufloderte, und aus allen diesen
Vorfällen die Überzeugung hervorgehen musste, dass die
grossen Mächte , durch die Revolution in Frankreich, in
Belgien und in Polen und durch die Unruhen in Italien
beschäftigt, in Deutschland nicht thätig eingreifen konnten,
sondern jeder Regierung sich selbst so gut als möglich n
helfen überlassen mussten — unter diesen schwierigen \Jta-
Zar Geschiebte der badtscbeo LutiiU^ tod 1819—46, QU
Ständen mussteo in Baden die Vorbereitangen für die Wahl
neuer Abgconlnelen zu einem Landlag getroffen werden, dessen
Eröffnung, nach der Vorfassung, in diese kritische Periode
fiel und bei solcher Lage der Dinge um &o weniger ver-
«cboben worden konnte.
K Gerade in dieser Bcxichiing war unter der vorigen Re-
^erung der Grund zu einer zweifachen Verlegenheit gelegt
«Drdeu, — einmal durch die, sechs Jalire früher nach dem
Beispiol einer Coinbttiatlon der französ Ischen Tagespolitik ein-
geführte Intcgrnlorneucning der Kammern, welchß nun im
ungelegensten Zeitpunkte in Anwendung kam, und dann durch
«ine aus misxvei-standencm Eifer unter geordneter Agenten auf
rrklich auffallende Weise ausgeübte Einwirkung auf die Wahlen.
Au und fUr üicli und nach dem Massstab gewöhnlicher
Zeiten wäre es nllrrdinf^s mögMch gewesen, hierin eine Mittel-
strasse eiuzuhfilten und — mit BorgJiiltiger Vermeidung allei-,
der Freiheit der Wähler Gewalt anthucnden, (bs Licht der
Offenkundigkeit nicht ertragenden Mittel — das auf alle Wei^e
bearbeitete Volk durch Iteiehrung der Gemässigten, durch
Unterstützung vor Uuitrieheu des Faclionsgeistes zu schützen;
aber sehr schwer würde es unter solchen ausscrordcnthchen
umstanden immer gewesen sein, auch bei den erlaubte.^ten
Gegenmitteln, der Verdächtigung durch frühere Erinnerungen
2a entgehen uud das Überspringen von servilen Rticksiclitcn
sra der ungezügeltsten Opposilion zu verhindern. Die neue
Regierung glaubte sich liierz« noch nicht ücnugsain accredi-
tirt, gab daher alle Einwirkung auf die Wahlen auf, und
diese fielen ßomit gänzlich liein Einfluss des Moments und
einer, durch den Eimlruck dessejhen überall in Thütigkelt
gesetzten Partei antieim. Unverkeunbar hat auch die zu
Strassburg zunächst für diesen Zweck gegründete, durch den
unmittelharen Grenzrerkebr überall in die lUndc des Volks
gebrachte Zeitschrift .Das constitulionelle Deutschland", ent-
schieden auf das Ergcbniss der Wahlen eingewirkt.
B 80 bereitete sich die bis dahin unerhörte Erscheinung,
oass im März 1S31 eine zweite Kammer zusummcntrat, in
welcher die Regierung nicht bloss auf keine Majorität, sondern
Oberhaupt mit Bestimmtheit and zumal bei Frsgen, welche
auf irgend eine Weise mit den lierrächenden Ansichten des
^ages in Verbindung gebracht werden konnten, auf keine
312 ▼■ Weech.
Stimme zählen konnte, in welcher alle Talente der üb^all ii
den Zeitverhältoissen erstarkten Partei der Bewegung u-
gehörten und die wenigen Gemässigten sich von dem Stiome
fortveissea Hessen , da sie gegen denselben durchaus kauet
Haltpunkt finden konnten; denn es war gelangen« alleBUn&er,
welche zu einem solchen hätten dienen können, darch Vcr
rufserklärung bei den Wahlen zu beseitigen, und mehr oock
als das numerische und intellectuelle Übergewicht in derEamiHr
wirkte der damit in enger Verbindung stehende, um dieie
Zeit auf das Höchste getiiebene Terrorismus der Zeitscbrifleo,
in welchen ebeu so wenig eine Opposition aufkommen koonte.
Diese wirkten sichtbar selbst auf die erste, die pririle-
girteu Stände vertretende Kammer ein, so dass es von wechseln-
den Umständen abhing, wo dieselbe zu einigem Widerstanfe
benutzt werden konnte.
Gleich nach Erüfinung der ständischen Berathungen spnck
sich die in der zweiten Kammer ausscbliessend faerrscbesde
Tendenz in einer Unzuhl von Motionen aus, deren Tollständige
Bealisirung alle Zweige der Gesetzgebung und Verwaltongr
selbst die äussere Stellung des Staates umgeformt und Strf
für mehr als einen Landtag gegeben haben würde. Einige
Concessionen waren unvermeidlich, wenn man nicht gleich n
einem Bruch kommen wollte, welcher die Aufregung im Lamle
nur vermehrt und damals durchaus keine Möglichkeit einer
günstigeren Zusammensetzung der Kammer eröffnet hätte.
Dagegen durfte die Regierung, in dem Bewustsein, weder mit
dem wahren Interesse des Volkes noch mit den ächten For-
derungen des Zeitgeistes im Widerstreit zu stehen, sich der
Hoffnung hingeben, durch Nachgeben in möglichen Dingen
und Ausdauer in gemässigtem Zurückweisen des UnmÖglicheo,
dem heftigen Sturm des Moments auszuweichen und in der
Kammer selbst oder in der zwar passiven, aber ihr nie cot-
fremdeten Masse des Volkes immer mehr einen Stützpunkt
gegen die Extravaganzen einzelner Wortführer zu gewinnen.
Von dieser Überzeugung ging die Regierung aus, indem
sie, als erste Bürgschaft des Friedens, dem Antrag auf Wiede^
herstelliing der ursprünglichen Verfassung in den Bestimmun},'es
über die Erneuerung der Kammern und die Landtagsperioden,
welche im Jahre 1825 abgeändert worden waren, nachgab
nachdem der Beitritt der ersten Kammer aus demselben Be-
Zur Geschichte der badiKbcn Landtage tod 1619—45. 613
TTcggrund erfolgt war. Wenn auf der einen Seite die Öftere
Versammlung der Stände durch Wiedereinführung zweijähriger
Land tags Perioden als wahre Concessiou der Regierung er-
schien, so wurde doch auf der andern Seite durch Wieder-
liersteüung des Prindps der Parti alcrneucrung ein früher gegen
ihr eigenes Interesse begangener Fehler wieder gut gemacht.
Zu den Gegenstanden, deren Verhandlung die Regierung
gleich Anfangs in eine schwierige Lage versetzte, gehörtea
Itauptsächlicti die Anträge und einzelnen Äusserungen, welche
die Stellung derselben zu auswärtigen Mächten, insbesondere
gegen den Deutschen Bund, so wie überhaupt die Bundes-
verfassung betrafen, namentlich die Motion In Betreff der
3*ressfreiheit, einer veränderten Wehrverfassung und einer
awtionalen Ausbildung des Bundes. Es sprach sich dabei eine
«Dtschieden feindselige Stimmung gegen das System dos
Bundes, in sonderbarer Verbindung mit patriolischeu Anre-
gungen deutschen Xationalsinncs aus. So sehr sich auch die
3^ierung aufgefordert fand, den zum Theil sehr unanständigen
Ausrällen gegen den Bund und gegen die Bundesversanunlung
«ftere Zurechtweisungen entgegenzusetzen, so geboten doc-h
■die Äusserungen eines >fationaIgcfUhle3, so sehr sie auch in
der Anwendung auf Abwege führen mochten, um so mehr
Schonung, als darin, in so weit sie redlich gemeint und nicht
bloss als Deckmantel raissbraucht werden, ein wirksames Mittel
gegen das bei der geographischen Lage Badens besonders be-
denkliche Anscbliessen an die französischen Factionen ge-
funden werden konnte.
Bei den ersten Äusserungen dieser Art versuchten die
Redner der Regierung vor unklugen und jedenfalls zweck-
losen Angriffen auf auswärtige und Bundesverhältnisse zu
vamen, da sie aber hierin gleich einem einstimmigen Wider-
hall in der Kammer begegneten, so mussten sio sich, um
nicht selbst zur Fortsetzung anstössigcr Erörterungen zu
provocireu, bald auf die Erklärung beschränken, dass die Re-
gierung fest auf der Erfüllung der Bundespflichten beharren
and, wie auch einzelne Redner sich hierüber aussprechen
mögen, doch keine, diese Verhältnisse verletzende Stellung
der Kammer in ihrer Gesammtheit durch Schlussfassung dulden
werde. Für einen solchen Fall wurde eini)?c Male, nament-
lich bei der Welcker'üchen Motion w^eu volkslliüniliclierEut-
L
Sritoetu. f. OMeb. t. Olitnli. V.r. IX. 4.
39
614 v* Weech.
Wicklung der Bundesinstitution und Bieter, als die neoesta
BundesbeBchlüsse in Rechtsangelegenheiten zur Sprache kamen,
auf die Nothwendigkeit einer Auflösung hingedeutet and da-
durch wenigstens soviel bewirkt, dass die Kammer als poUtisdiei
Körper nicht durch förmliche Bescblitese gegen den Bund ii
Opposition trat, wemigleich die an der Spitze stehenden Bedutr,
bei welchen Alles auf den Effect berechnet war, in solda
Fällen beifällige Acclamationen herrorzumfen und solche dui
in Öffentlichen Blättern als ein hinlängliches Aussprechen da
Versammlung herauszuheben wussten.
Überhaupt würde es auch sonst bei politischen Fragen, ii
deren Erörterung sich verwerfliche Irrlehren kund thun, ei»
Verkennung der Natur des Repräsentativs-Sjstems sein, wen
man aus der Unmöglichkeit, der Redefreiheit Einzelner in solcha
Versammlungen Schranken zu setzen , einen Schluss auf da
Standpunkt der Regierung, denselben gegenüber, ziehen wollte.
Wo sie eine Partei unter den Repräsentanten hat, kann sie
versuchen, durch dieselbe Äusserungen, die sie verdammn
muss, unterdrücken oder bekämpfen zu lassen; wo dies aber
nicht der Fall ist, kann sie sich nur dagegen wahren, dass
solche nicht durch gefasste Beschlüsse zu Resultaten führen.
Unter den legislatorischen Verhandlungen des nun beeo-
digten Landtages haben vorzüglich jene über ein neues Press-
gesetz die Aufmerksamkeit des Auslandes aui sich gezogen,
da in Allem, was den Gebrauch der Presse — dieses hoopt-
sächlichen Hebels aller heutigen politischen Bewegungen —
regeln soll, ein keineswegs bloss iudirecter Einfluss auf Nach-
barstaaten unverkennbar ist. Die Grossherzogliche RegieruDg.
von der Unzulänglichkeit der bisherigen Einrichtungen dorch
tägliche Erfahrungen überzeugt, sah gleich Anfangs ein, dass
dieser Gegenstand nicht nur in Baden, wie anderwärts, eine
neue Ordnung erfordere, sondern möglichste liberale Bestim-
mungen hierüber als eine unabweisbare Forderung des har-
schenden Geistes der Zeit zu betrachten seien, welchem one
befriedigende Nahrung gegeben werden müsse, wenn anden
möglich gemacht werden solle, sich ihn zu befreunden ood
seiner gegenwärtigen Aufregung eine gute Richtung zu geben.
Da sich indessen, bei der innigen Verbindung der deutscboi
Länder, von einer isolirten Gesetzgebung in dieser Materie
wenig Gedeihliches erwarten lässt, so sachte man hierübs
Zur G«chichte der badi&chen [ündtage too 1819—45, 615
womöglich gemeinsame VerabreduDgen oder wenigstens einst-
vdliee Mittlieilung der Ansichten anderer Cahinete zu er-
wirken; allein dazu waren wohl die Vcrliältnisae in der
nngewissen Lage niclit reif; die GroasherzoKliche Regierung
blieb sich selbst überlassen und musste, bei der VcrsanimluDg
llirer Stande zu einer Kntschliessung gedrängt, ihren eigenen
Weg gehen.
In der gewonnenen Überzeugung, das» nuf das Princip
Aer Freiheit und auf das Repressissystera unter den jetzigen
Verhälioissen wirksamere Vorkehrungen gegen den Missbrauch
der Tresse gebaut worden können , als auf das CensursTstem, —
^abef ebenso entschlossen) in den BeziohuDgcn zu andern
Bundesstaaten die bestehenden Verpflichtungen zu achten, hat
sie die Ausarbeitung eines Gesetzes genehmigt, welches, in
soweit sie sich nicht gebunden erachtete, dem lon ihr an-
genommenen System, im Verhältnisse zum deutsche« linnde
niul seinen Ubrigon Gliedern aber dem bisherigen entspricht
D*83 sie diese Grenzlinie beobachtet zu haben glaubt, ist be-
sonders ausgeführt worden.
Vielfache andere in der Ständeversammlung vorgebrachte
Motionen, welche die Ausbildung des Hepräsentativ-
Systems zum Gegenstand hatten und allerdings das Gepräge
der gegenwärtig hcn-schenden republicflnisirenden Tendenz
trugen, habcu zu keinem Itesuttat geführt. Die Kegierung
erkennt an, dass die dem Laude gegebene und garantirte
Verfa&jung auf diesem System beruht und ein Kückschritt
Iderin nicht möglich ist; aber sie wird zu keintT, nir.ht im
Wesen desselben gegründeten Beschrfinkung ihrer Rechte die
Hund bieten. In Betreu' der Ergänzung des Gesetzes über
die Verantwortlichkeit der Mini^;ter, welches allerdings
Bis wesentlich in dem Hcpräsentativsystem zu betrachten ist,
Wieb es bei einer Bitte lieider Kammern nm eine weitere Ge-
eeUesvorlage, welche bis zum nächsten Landtag in Erwägung
gezogen wird. Andere Anträge, wie z. H. auf Kiuführung
eines Verfassungs-Eides, sind, nach manchen pninkvollen
Reden, beseitigt worden.
Mehr aU solche politische Theorien erregte die von der
Begierung vorgelegte neue Genieindeordnung allgemeine
Tlieiloahme im Lande. Sic war nicht nur ein längst gefühltes
• BcdUrfniss, soodcrn ein Gegenstand, welcher die Thütigkcit
j^ 39«
616
der Kammern wohlthätig auf praktische lateresseo bintei
Ihre ZuätaDdebrioguDg verbürg der Regierung dm
des Volkes und die L'ntcrstäUung der nihigeo, ordoasgs^
liebenden Mebnuhl desselben, wenn die politischen Wortfühnr
ein Zerwürfniss berbeigeftLrt hätten. Sie ging dabei von dun
Grundsatz inöglicbster SelbsUtändigkeit der GemoiDdea ti
ihren Angelegenheiten, soTreit &<< das eigene Wob] dererikta
gestattet, aus, Überzeugt, dass in der Richtung auf örtHd»
lotercsscn eher eine Ableitung als eine ßefördenmg rtn-
lutionärer Bewegungen zu suchen sei, vis auch gegvowinif
der richtige Takt der Franzosen in der Stellung ihrer V»-
teien bestätigt. Kur in wenigen Punkten ergaben sich CoBf
sionen, welche mit Hülfe der ersten Kammer auf eine Wi
ausgeglichen wurden, wodurch die Iteclitc der Staatsgei
nicht gefährdet erscheinen.
Eine nicht minder bedeutende Vorarbeit für ditt Tbä(i):kt
der Standevcrüainmlung war die derselben rorgi^lcgtc ofq
ProzessordnuDg. Der grosse Umfang des G^i
und die Zersplitterung der Zeit mit unfruchtbaren Verhaad
langen liess keine Erörterung derselben im. Einzelnen zu,
Bie wurde daher, bei dem anerkannten Bodörfniss einer
und vollständigen Ordnung der Gerichtsverfassung, im Gi
— mit Vorbehalt einer künftigen Revision — ang^oni
Sie ist im VTcsentlichen auf die Doctrin des gemeinen df
Prozesses gebaut, dessen ursprünglichem Charactcr auch
durch dieses Gesetz in Baden wieder mit an^^eniessenen Mödt
ficfltioncn eingeführte OifeoÜichkeit und Mündlichkeit
Rechtspflege nicht fremd war.
Zu den folgenreichsten Verhandlungen des Landtages g«*
hören auch diejenigen, welche sich auf die Abschnffnng alUr,
das Grundeigenthum beschränkender und neben den jetiitSdi
Forderungen des Staats nicht mehr erschwinglicher Fendül-
lasten bezogen. Sic wurden gleich im Anbeginn der ständi-
schen Berathungen durch Motionen herbeigefijhrt, weJche iij
der Art ihrer Begründung das Gepräge der Übertrcibiiii||
trugen und die allgemeine Aufregung nur vermehren koaol«o:|
indessen fanden solche, den rechtlichen Gesichtspunkt ^f
fährdende Ausschweifungen von Seiten der Regierung, nvle
in der ersten Kammer und — was unter den jetxigeo Cn-j
ständen viel war — selbst in einigen ößientlichcn fijitlen
Zur 0«Bcliichte der badischeo Lonillage voa 1819—46. 617
gehörige Abfertigung; und ia der Sache selbst konnte
Regierung nur erwünscht sein, nach Vertheidigung
rechtlichen Staudpuiiktea die Bewillvi^ng neuer Mittel zu
«halten, um, ohne Verletzung gesetzlich garantirter Berechti-
gimgen, auf der von ihr selbst schon längst betretenen B&bn
der allmiiliiicheu Hiuwegräumung^ aller suSdien Überbleibsel
dner vergutifrenen Zeit, bedeutende, sicli dem Ziel nähernde
Fortschriue zu machen. So kam ein Gesetz über die Auf-
hebung der Uerrenfrohnden zu Stand, in Trelchcm von
dem sonst beobachteten Grundsatz voller Kntschadi|j;nng nach
dem Nomiuahverlh, nicht sowohl wegen /weifälhaftem Iteehtä-
grund, abi vielmehr wegen der ganz eigenen Natur dieser
Berechtigung und den Schwierigkeiten ihrer Benützung, ab-
gegangen und ein geringerer Entschadigungsfuss abgenommen
wurde, welchen der billigere, die ZcitverhattniHsc in Anschlag
bringende Theil der Berechtigten als einen reellen Gewinn bfr-
^ftcbtcte.
^^ Für die grosse, allerdings in mancher Beziehung noch
problematische Aufgabe der Abschaffung der Zehnten
wnrdt; durch die Aufhebung des Neubruchzchiitrechl.s und des
BluUehntens, sowie durch instructive Erörterungen einer noch
der Zukunft vorbehaltenen Ablösung des eigentlichen Zehntens
der Weg gebahnt, wobei die Regierung, ohne sich zur Zeit
zu binden, auf die von den Stiindeu übergebeiie Adresse die
erfoi-derlichen Vorarbeiten zusagte und sich einen einstweiligen
Fond zur Erleichterung einer allmählichen Realisirung an-
fisen Hess.
Kommt auch dieses grosse Unternehmen noch zu Stande,
kann gewiss, ohne Ruhmredigkeit, das Gross her zogtImm
4en als einziges Beispiel aufgestellt werden, wie ohne
lecbtsver letzenden Gewaltstreich. auf dem Wege des Loskaufs
und der Entschüdigung, innerhalb 2—3 Üeccnnien und unter
so manchen äusser4.'n Stürmen, jene im weitesten Sinne so
genannten Fcudallusten hinweggeräumt werden können, welche
imter den gegenwärtigen Verhältnissen und bei dem herrschen-
den Geist der Zeit als wahrer Krankheitsstoff in den noch
nicht rcvolutionirlcn Staaten zu betrachten sind, ihre innere
Haltbarkeit gefährden, ihnen das Zurückbleiben gefährlicb,
das Forlscb reite» unmöglich machen- Denn gewiss nicht
jeoriea von Volkssouveränetüt oder Gleichheit, sondern solche
618
T. Weech.
Lasten siad es, welche den Apostela der ReroloUai Hi
Masse des Volkes Eingang Tcrschnffpri, und
schöneren Bedeutung kann Baden die YonnaDer
gcgcD Frankreich werden, als wenn es durch «eäcn «^
\Vei&e gereinigten Botleu das verfUhrerisdie Coc
hält. Ausser den im weitesten Sinn hierher nu
Zehnten und einigen wenigen unbeilcutenitcn Gt
zweiCelhaflcr Natar bestehen jetzt schon in
solchen Foudallastea mehr, und ein wob1geordoet«r1
zustand hat es möglich gemacht, den Berechtigt«! flr]
ganze Blasse der bereits aurgebübeneo nicht nur mt,
noch möglichen Wechselfällcn aasgesetzte Kntschü!
anzuweisen, sondern zu ihrer vollen ßcrohiginig dit
deraelben auszuzahlen.
Grosse Schwierigkeiten boten die Verhandlungen Bli
Staatshaushalt dar. Zwar stand die Verwaltung auf I
Boden, weil sie nirgend weder durch Verschwcndim,
durch fehlerhafte Einrichtimg und Mangel an Ordnung 1
gab; aber zwei Umstände bereiteten ihr doch
leichten Kampf, — eineslheils die offenbare
die vorige Regierung, welche bei der Prüfung der
veisttDgen über die vergangene Budgetperiode über
Beflissenheit Stoff zu Anschuldigungen aufsuchte, und
theils die Nothwendigkeit für die zweite Kammer, die]
KU 60 manchen Auträgeu, welche neue Au^gahcu im In
dos Volkes oder wenigstens oin7.e]ncr Klassen desselben
der besonders begünstigten Lehranstalten erforderten,]
anderwärtigc Keductionen ohne neue AuHagen, wclc
Popularität gefährdet haben wurden, zu decken.
Die Prüfung der Nacbweisungen Über die Ver^
fUhi-te allerdings zu mancherlei gdiässigeo Erörterungen
zu übergriffen der zweiten Kammer, welche ±^ich dabei i
einer superrevidLienden Itegierungshehoi-dc erhob und besood)
den in seiner willkttrlichon Ausdehnung gefährlichen Gral
satz der Specialitilt der ßud gelbe willigungen auf-; Xt
trieb; allein die Bcgicning bat sich diesen Übert
standhaft widersetzt und besonders darauf hingewiesc
durch nicht gehörig begründete Beanstandungen und
lieh durch Ei-satzforderungen, über welche richterH<
schieden werden müsste, die Kammer nur sich selbst
Zur Geechiclite der badiachea LaudUge vou 181»— 46. 61 D
Liren würde, und so wurdeu am Ende diese BeanstandoDgen
Id dio darauf gegründeten förralichün Beschwerden mit Hülfe
ersten Kammer bis auf wenige, die nicht für ganz unge-
intlot erklärt werden konnten, beseitigt.
Mit dem Budget für die laufende Periode hatte zwar die
ierung au» den vorhin angei^ebenea Ursachen einen
t-en Stand und ganz besonders wurden von den Ständen
KtAts des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheitea
des Militärs mit augenscheinlicher Einseitigkeit auf eiue
'^iso beschränkt, weiche zumal bei letzterem, seiner grösseren
^Cötendheit wegen, die Möglichkeit einer Vereinbarung lange
"^^ifelhaft lies». Endlich brachte man C3 doch zu einiger Än-
derung und zur Überzeugung, dass die Staatsmaschinc mit
'^U bewilligten Summen im Gange erhalten werden könne
id, um nicht zur Unzeit zum Widerspruch zu reizen, be-
[^DUgte sich die Regierung he! einigen zu karg bemessenen
Wbrikcn mit verwahrender Andeutung der Nothwondigkeit
Überschreitungen und der Anweisung eines Reservefonds,
■Oboe gerade auf bestimmte Anerkeouung eines grösseren Be-
dirfe zu dringen. — Nachdem auf solche Weise das nolh-
wendige Übcreiukommen übiT dio Bedeckung des Staatshaus-
halts zu Stande gebracht war, wurde der Tür Baden so denk-
würdige Landtag nach einer Dauer von S'/s Monaten geschlossen.
Beim unbefiiiigeneu Überblick seiner langen, oft stürmi-
schen Verhandlungen wird man die Überzeugung schöpfen,
d&ss die Regierung weniger durch Nachgeben als durch vor-
I sichtige Vermeiduug eines schroffen Entgcgentretens und durch
Ansharren in einer uugcnblicklich ungunsiigon Stellung eine
in ihrer Art einzige Krisis Überstanden, manche Verimmgen
des Oppositionsgeistes, welche nicht von bleibenden Folgen
waren, ertragen, aber ausser der mÖgUchsten BescbntnkuDg
[einiger Zweige des Staatshedarfs uud ausser einzelnen Modi-
ficationen in berathenen Gesetzentwürfen, keine eigentlichen
tConcessionen in wesentlichen Principien gemacht hat.
Dagegen sind dem Lande mehrere, schon lange als Bc-
Idürfniss anerkannte Gesetze — eine nach 12jähriger Ver-
handlung endlich zu i^taode gebrachte (Jemeindeordnung, eine
neue Prozessordnung und mehrere andere von geringerem
Umfang aher nicht minderem Interesse gegeben, die Lasten des
Volks durch Abhcliaffung der Staats- und der HeiTcnfrohnden,
620 T. Weech.
der Einquartierung beurlaubter Soldaten, des Neubrucb- und
Blutzehntens, Aufhebung mehrerer Acda-Gattongen und des
Eartenstempels, sowie der Besteuerung des persönlit^en Ver-
dienstes der ärmsten Klasse bedeutend erleichtert worden.
Diese reellen Früchte des Landtags, velche. langer Span-
nung und Ungewissheit des Ausgangs ein Ziel setzten, haben
im ganzen Lande eine Stimmung allgemeiner Zofriedenheit
erzeugt, imd der Regierung auch diejenigen wiedergewonnen,
deren Gesinnungen am meisten der Verführung zugänglich
waren.
Mit grossen, überall nach der gegenwärtig herrschendäi
Mode bereiteten Feierlichkeiten wurden die vom Landtag
zurückkehrenden Deputirten in der Heimath empfangen, ab«
der richtige Sinn des Volkes weiss wohl zu wUrdigen, was es
von den Resultaten des glücklich bewirkten Einverständnisses
den Gesinnungen des Regenten und den Bemühungen seiner
Regierung verdankt, und selbst denjenigen, welche zu einer
foitgesetzten Opposition geneigt sein sollten, bleibt nichts
übrig, als in diese Anerkennung einzustimmen, wenn sie ihre
Fopulantät nicht verlieren wollen.
Dass auch das badische Volk, dessen materielle Existenz
auf einer naturgemässen Agriculturbasis beruht, welches daher
im Ganzen wohlhabend ist, und die Elemente eines gesunden
Staatskörpers enthält, gleichwohl den Eindrücken einer Sturm-
bewegten Zeit und der einseitigen Presse nicht unerreichbar
bleiben konnte, versteht sich von selbst; aber auch in den
Momenten der höchsten Aufregung zeichnete es sich immer,
neben einer uogetheilten und aufrichtigen Anhänglichkeit an
die Person des Regenten durch Sinn für Ordnung und Ge-
setzlichkeit aus und ist in der glücklichen Lage, bei der Ve^
gleichung mit seinen Nachbarn, keine derselben um einen
Wünschenswertheren Zustand zu beneiden. Daher ist Badai
auch eines der wenigen deutschen Länder, in welchen, da-
vielen Aufreizungen und Beispiele ungeachtet, durchaus kerne
Störung der öffentlichen Ruhe und gesetzlichen Ordnong,
selbst nicht einmal ein Versuch, eine solche herbeizuführen,
statt gefunden hat.
Nur ein unkluges Herausfordern einer als vorübergehnd
zu betrachtenden allgemeinen Exaltation und insbesondere
ein Zerwürfniss mit den Vertretern des Volkes hätte das-
Zur 0««chl^t« d«r badB£h«a LandUge von 18t9 — 16. 621
selbe der Verführung aussetaeo, iu dem Urtheil, auf welcher
Seite sich das Recht beUude, irre machen können, und die
glückliche VenneiduDg dieser Gorahr würde auch mit grösseren
Opfern nicht zn theuer erbauft worden sein. Sie ist von der
Regierung nicht nur in ihrem besonderen, sondern gewiss
auch im allgemeinen curopaischon Inteicääe vermieden worden,
uttd vonsilglicfa die grösseren Mächte können der hierbei beob-
achteten Haltung ihren Beifall nicht versagen, wodurch Ruhe
and Ordnung iu einem Laude erhalten worden Ist, in welchem
ein Aufstand, gestutzt auf der einen Seite durch die An-
gräazungcn Frankreichs und auf der andern Seite vielleicht
III Verbindung gebracht mit den Schweizer Insurrectionen, von
nicht zubcrcchneadenFolgengewesen wäre und die schwierigsten
ricklungen erzeugt haben würde.
6.
Reflexionen über die Wahlfreiheit bei der Wahl
]andständisoher Deputierter.
Von
Karl c;hn5tUn Freiltenu v. fierckbeim.
Der I^aiiiltA^r voa lä31 stellt — wcun der Ansdrack erUabt ist
die /i-it üiT zweiteD riittcrnvctipu des badlsdien P&rtamentaris-
dar. Diesen Hitterwochen folgte nur ro bald eino Epoche bit-
er EüttüusrhunRen. In der zweiten Ksuuiiitr irat der Radikalts-
imnier whSrfiT uml rflcksiclitslosor hcr^'or, im Schosse der Re-
trung machte sich eine pntsoliipcl'ftic Abneipung gegen den Liberalis-
gelteod and es bereitete ^icll weuige Jalu'o nacb der so hoff-
in&Dgurierten Session von 1831 ein Konilikt vor. der in
1840r Jahre» in schroffster Form zum Ausbruche kam. Als ftir
hu Jahre 1&11 eiuzobcrufendcn Laudtog die Yorbcreituagen be-
nign, wurde anch die Frage der Wabirrellicit bczw. Wahlbeein-
iK wieder eifrig erftrlert. Dabei crfiriff anch ein Veteran unter
badiscJieii trlaatsmäuneni. Freiherr Karl Christiaa von Berck*
lim das Wort um seine Meinung Über diese wichtige Koulroveree
einer l>uuk&(:hrift uicderzuleKcn. Seit 1Ö31 war Frhr. vou IJerck-
•im. der 10 Jahre lang Miuistcr des Innern und eine der stärksten
Itaeu der I'ülitik gewesen war, wclthe sich Jeder AiwdehnnD« der
ii r Volksvertretung widersetsrtp, ans dem aktiven Siaai^dicns»
oileii, gehörte Jedoch dorcfa die MitfiUedschaft der ersten
lur dem riffcDtlicheu Leben noch an.
622
r Weeeh.
Die D«iikscbTlft — „Reflexionen", wie er sie BcWtst betltette— te
im GegeusatE zu tieu &Bber miigeteilteo Eröncnusgen TOft Shm \
rat Wintor aber die gleiche Frage nicht ühue Interaase. Seal
im Jah» 1&4J) □icdergefichrlo'beo and tiat folgenden WortlMt:
Uosere Verfassungsorkunde in allen ihren Pongnipta
enthält ganz und gar keine BcsÜmmun^en Über die Wahtfra^
heit, deren Ansdohnung oder Begränzung; jedocli in unserer
Wahlordnung Tom 23. NoTeraber 1818, die als eine pars inte-
grans der Verfassung zu betrachten ist, finden sich zwd Pin«
grajihen, welche einen bestimmten EiuÜuss der Itegierun.-'.-
behörden auf die Wahlen vcrpönen, DÜmlieh §§ 56 and '
Diese zwei Fälle ausgenommen bezeichnet weder ar.N
Verfassungsurkunde noch unsere Wahlordnung eine «nii;;^,
Handlung, die als eine durch das Gesetz verbotene
trächtigung der Wnhifreiheit zu betrachten wäre. Jedoch ff-j
gibt sich aus der Analogie der zwei obeu erwähnten Besdi
mungen, dass die Einmischung eines jeden Staatsbeamten,
seine Amtsgewalt oder sein Amtsansehen dazu missbraiK
würde, um auf die Wahlfreiheit einzuwirken oder ditisdl»
beschränken, einer gleichen Ahndung, wie die in obigen
den Paragraphen bezeichnete, unterliegen würde.
Unsere Wahlordnung verbietet indessen ebeusowemg
die aller anderen constitutioncllen Staaten die indirt
freie Aeusserung während der Dauer der Wahlen. Ein
hat demnach das Recht, tiber die zu wühlenden Personen «eine'
Ansicht zu äussern und seine Privatmeinung frei und OBver-
holen Über die Qualißcation und die Befähigung der in Vor-
schlag gebrachten Gnndiduton oiTen ansziL-q)rerhen, cJn Redil,
welches jedem Staatsbeamten, der nicht mit dem WahlgescUft
beauftragt ist, niclit nur in gleichem Mass zustehet, wie jeden
andern, sondern sogAr zustehen muss^ wenn nicht sein« pn^
sönllche Freiheit (im Widerspruch mit dem § 13 der V«-
fassungs Urkunde) dadurch beschränkt werden soll. Unbcdtitjne
Wahlfreihcit gehört in das Gebiet der abatracten Ideen,
die dem Ideologen Stoff gewähren, daraus eine recht idiSH,
sogar logisch ausgefährte Theorie zu bilden; allein in den
praktischen Leben ist sie ebensowenig ausführbar, als duS^
stem des ewigen Friedens des Abbrf de St. Pierre.
Wenn man die Geschichte sRmmtlicher Republiken u»!
Zar
der badisfhea I^ndtage tod 1319 — IS.
623
titationeller Stauten, and selbst unserer constitntioDellen
siing zu Hate zieht, so wird man die feste Uebcrzeugung
tl^noen, dass keine Walilepoche statt hat, wo nicht Be-
reguDgea und [Jnitriche stattfinden, um dem einen oder an-
jaren Interesse, der einen oder anderen Partie das Uebcr-
Bicht zu verschaffen. Diese Interessen sind nun je nachdem
n verschiedener Art; in cinfim Wahlreich verschieden von
lenen einer Rcpnblik, lu letzterer wieder verschieden nach
bem entweder aristokratischen, oltgarchi sehen oder demokrati-
■ton Oinrnkter derselben.
Hin nnserca deatscben, durch den Art. 13 der Deutschen
Phdesakte in das Leben gerufenen constitutionellen Ver-
Innungen, die nur zu treu nach dem Vorbild der fmnzösi-
ehen Charte vom Jahro 1814 nachgcmodcU wurden, sind die
ITahleD von jeher durch Intriguen, Umtriebe und unlautere
Sinmischungen getrübt worden, deren Charakter in allen
lern des Mutterlandes der constitutione llen Verfassungen
leich ist
Augenmerk jener unbefugten Wahleinmischungeu gehet
nnd allein von der Partie der Bewegung aus und ihr Ziel
lebt dahin, die ^Yubl entweder auf solche Personen zu leiten,
Ue ihre politischen Grundsätze theilen oder schwach genug
lind, um sich von ibnm führen 7.n lassen, um dadurch .so
riet lüs möglich eine compacte Opposition gegen die Regierung
n bilden und so nach und nach ihren Zweck zu erreichen,
üÜmlich die VoIks^ouvCränetÄt dem monarchischen Frindp 2U
iütuircn.
ringende Nothwendigkeit Tür die Regierungen ist es also,
lem Unwesen zu steuern und dessen Fortschreiten einen
Ikmm entgegenzusetzen; ciue heilige Päicht ist es Tür sie,
Ikfttr zu sorgen, dass das Volk nicht länger einer factieuscn
Nutie zum Spielballe diene und dass durcli derartige Umtriebe
ieht der bis dahin noch gute and reine Grist des Volk«
HtrUbt und demorslitjirt werde, so dass am Ende der § 72
■ Wahlordnung nur noch dem Wortlaut nach cxisUre. Die
Rttel, die den Regieningcn zu Goboto stehen, um jeuem
bmer mehr um sich Rrcifenden Unfug auf verfassuiig;)-
i&ssigem Weg zu beg^nien, dürften wohl darin zu finden sein:
1) Sämmtliche Wahlcommissairc und ÜezirksbenmtOD. auf
Pflichten und ihren Diensteid hin, anzuwci^un, von allen
824 T- Weech.
und jeden Umtrieben und unbefugten Einmischungen, welche
bei den Wahlen der Wahlmänner sowie der Abgeordneten
stattfinden sollten, uogesäumt die Anzeige zu machen, indem
es dann gebotene Pflicht der Regierung ist, diese nicht, wie
es seither geschah, mit Stillschweigen zu übergehen, sondern
die Sache genau zu untersuchen und, wenn die Angabe er-
wiesen wird, den Fall nach der Strenge der bestehenden Ge-
setze zu bestrafen.
2) Sämmtliche Beamten anzuweisen, bei den landständi-
schen Wahlen weder directe noch indirecte vermöge ihrer
Amtsgewalt auf dieselben einzuwirken, dagegen aber die-
selben aufzufordern, von dem persönlichen Vertraaen,
das ihre Amtsuntergebenen in sie setzen, Gebrauch zu macba,
um dieselben auf die religiöse und moralische Verantwortasg
aufmerksam zu machen, die sie auf sich laden, wenn sie nicht
den ihnen durch § 72 der Wahlordnung auferlegten Verbindhcb-
keiten treu und gewissenhaft nachkommeUf und sie dann vor
den Nachtheilen zu warnen, die für Fürst und Vaterland dar-
aus entstehen können, wenn sie blindlings ihre Stimmen dem
Einfluss einer Partie unterordnen. Diese Einwirkung wird
für die Regierung gewiss von wohlthätigem Erfolg sein, inso-
fern die Wahl des Beamten glucklich getroffen ist, nämhch
insofern derselbe, wie es die Regierung von ihm zu erwarten
berechtigt ist, die Achtung und das darauf sich gründesde
Vertrauen seiner Amtsuntergehenen sich erworben hat
Dabei muss aber noch bemerkt werden, dass die Beamten,
von jener Aufgabe mit Erfolg Genüge leisten zu können, die
politische Farbe der Regierung kennen müssen, ohne dass bei
ihnen hierüber irgend ein Zweifel obwaltet; sie müssen also
bestimmt wissen, dass die Regierung ungetheilt nur ein
Prinzip anerkennt und in allen seinen ConsequenzeD auch
befolgt, nämlich das monarchische Princip als die Grundlage
unserer Verfassung, und dass diejenigen unter ihnen, welche
dieses Princip nicht befolgen, als Gegner der Regierung und
der Verfassung angesehen werden.
Diese Art und Einwirkung steht im vollsten Einklang mit
der Verfassung und ist durch die Staatsklugheit einer jeden
Regierung geboten , wenn sie die Pflicht der Selbsterhaltung
erfüllen wird.
Zar Qndtictite der bftdüdieD LtodUse von 1619 — 15. 625
)r das auf dem gegenwärtigen Landtag (1845) den
Ständen gegenüber zu beobachtende System.
DeDkschrift
von
StaaUmioister von Böckb.
Die 0]>positioD, die im badtscbcn Landtag der Kcgisrun« cnt-
«geotnU. nahm im Laufe der 18^0r Jattrc immer BcliroScff! Formen
B ttod auch in sachlicher ßeziehang beganu der Kiidikfilisrnus den
jttiAssiflercn Liberaltbmos immer mehr zDrSckzudiäuRcu. Dieser
hltiiDg der Kamm(>niichrheit gegenabcr mh sieb nnch die Re^perung'
«nnlfts^t. ibrc Positiöu immer schSrfer oiid eiiUcliiedeucr zu ver*
ddigeii, Li«)»ondere da »ich nach der im November 18i5 erfolgten
Eröffnung eines uencu Landtages scboii bei den Wahlpriiftingcn eine
«sterst gereizte Stimmung gegen die Regierung gezeigt hnit«.
Bei dieser Lage der Din^e war der Wunsch des Grossherzogs
lahcliegend, von seinem MiniKterium eine Darlegung des Systems
a erhalten, welches gegenüber dem gegenwärtigen Landtag bcob-
ditet werden solle.
Der Prfisident dei SUat^ministerlums, von Hßclcb verFasste im
)ezember l&J') eine hierauf bozüKliclie Denkschrift, durch deren Mit-
eUmig ein lehrreicher Kinblick in lUc Au£cliauuiigen crCiffnot wird,
rtlehe diesor ansgezejchncte nnd langbewihrte Staatsmann in jener
pereits sich kritiscb gestaltenden Zeit ober daa Verhältnis zwischen
tegicrung und I^audstJUidea faegtc und dem StaatsoberLaupte gegcn-
tber vertrat. Die DenkEckrift, vom 10. Dezember IStö datiert, hat
Jeo Wortlaut:
B. Königliche Hoheit der Grossherzog verlangen von uns
Darlegung des Systems, das wir den SUinden gegenüber
HD gegenwärtigen Landtag beobachton wollen.
Der Landtag von 1845 wird, wie jeder frühere, ein Kampf
ein fwischen den Organen des Regenten — seiner Regierung
- und den Vertretern des Volkes, — den Standen. Er wird
[cb verbreiten über die Amtshandlungen der ersteren, Über
K was sie in der Vergangenheit getban and nicht gethan
Hbd und Über das, was sie in der Zukunft zu ihun be-
BchÜgen. Ein grosses Feld zum Streiten.
Id dieecm Kampfe haben die Stände eine beneidenswerthe
ttelluDg: sie handeln nicht, sie haben nicht gehandelt, sie
626 ^- Weech.
sollen und dürfen nicht handeln ; sie haben daher auch nichts
zu verantworten, nichts zu rechtfertigen, wohl aber sind sie
verpflichtet, also auch befugt, die Handlangen der K^emng
zu prüfen und zu tadeln, wenn sie dazu Veranlassung finden.
Die Stände haben nicht zu bestimmen, was künftig g^
schehen soll, der Regierung steht allein die Initiative zu, sie
dürfen aber die Regierung um die Erlassung von Gesetzen,
um die Ergreifung von Hassregeln, im Interesse des Landes
bitten, sie dürfen die Vorschläge der Regierung ihrer Criük
unterwerfen, sie gutheissen oder verwerfen.
Die Natur des Verhältnisses bringt es mit sich, dass die
Stände immer, auch wenn sie bitten, angreifend zu Werice
gehen, ja, wenn sie sich nicht ganz ruhig verhalten wollen,
zu Werke gehen müssen, die Regierung aber bloss vertheidigeud,
selbst dann, wenn sie im Kampfe die Opposition über ihr
Benehmen und ihre Äusserungen tadelt; denn ihr Zweck im
Kampfe mit den Ständen bleibt immer, was sie gethan hat
uud was sie thun will, zu rechtfertigen, far das eine wie Tiir
das andere die Mehrheit der Stände zu gewinnen. Sie siegt,
wenn sie dieses erreicht, sie siegt aber auch im Falle des
Misslingens, wenn sie die Mehrheit der Verständigen des
Volkes auf ihrer Seite hat.
Dieses für die Organe des Regenten ungünstige Grundver*
hältoiss, das nothwendig alle Verhandlungen mit den Ständen
durchzieht, werden Se. Kön. Hoheit der Grossherzog bei Be-
urtheilung des Ganges und der Ergebnisse derselben, wie bis-
her auch künftig, zu berücksichtigen die Gnade haben.
Wenn von einem System die Rede ist, welches Organe
des Regenten am Landtag, d. h. im Kampfe mit den Stäadot
festhalten und entwickeln sollen, so handelt sich's offenbar
von zwei wesentlich verschiedeneu Dingen, nämlich:
a) von den Grundsätzen, wozu sich die Regierung bekennt,
wenn von Beurtheilung ihrer Amtshandlungen, die der V»«
gangenheit angehören, oder von ihren Plänen für dieZnkonft
die Rede ist;
b) von den Grundsätzen, welche den Ständen gegenüber
bei den Verhandlungen und in Beziehung auf diese festzn-
halten sind-
Wenn der vernünftige Zweck alles Regierens nur dam
bestehen kann und darf, die errungenen, glücklichen materieUen
Zur GeKbidite Jer badisciien l^widlise tod Igl9— 45. 627
geistigen ZustäuUe der Staatsgcsßll schuft zu erhallen und
innoDiscK weiter zu entwickeln, wenn in der Erreichung
liescs Zweckes sich die vernünftigen Wünsche des Hegierendcn
Rl der negierten vcreinlgeu müssen, so gewiss als des ein-
ieu Menschen Jclxles Ziel die Erhaltung und liaroioniscbe
twicklung seiner kOiiierlichen und geistigen Knlfto sein
»II: — so kann es keinem Zweifel unterliegen, dass ein
practisches RegierungsaTstera (und nur von einem solchen
Utd nicht von einem ideologischen kann die Rede sein) auch
Koitgemils&es sein mu?s.
nseru neuerungssßchtige Zeit muss vor Allem gegen die
zc des Üborstikrz<>n8 bewahrt werden, daher ein con-
lervativcs Regierungssystem in allen Staaten, welche es
tfisher nicht unieiljessen, veialtete, mit dcu Zeitvcrhältuisüeu
10 iiiTuncn Widerspruch gerathene Staatseinrtchlungcn zu re-
brmircn, geboten o^heinl. Zu diesen Staaten gehört das
lerzoglhum ohne allen Zweifel.
üt dem Conservatismus ist aber bei uns. wie in anderen
iaten. die sich mit uns in öhnticlien Verhältnisseo befinden,
lic Aufgabe der Zeit nicht vullütandig gelöst. Glaubte man
kOch vor Jahren, alle Bcdtirfnisse befriedigt zu haben, war
ftriellcicht auch wirklich der Fall^ die Zeit hat neue ent-
Hnelt, und dringt auf deren Verwirklichung, und es scheint
Dir daher ein Gebot der Klugheit, neben dem con&crvativeu
Brundsystem das des Fortschrittes nicht ganz zu vemach-
bttgen.
KUiemach wird die Regiciiing fdr die Aufrecht hnitung des
Oestebenden, für die Aufrechthaltung der Verfassung, der
' - und Verordnungeu uud Einrichtungen des Landes zu
-...-., :_■« habeu, eben so gegen Abänderungen, wodurch be-
itchendc Rechte gekrUnkt wUrden oder die loteresseu einzelner
CUsscu der Unterthanen auf Kosten anderer oder der Ge-
tammtheit ohne die eihebUchsten und dringendsten Gründe
Srdcrt werden sollen; dagegen VeriLndci-ungeQ in den be>
iden Geset7£n und Staatäeinriclitutigcn und neue Gesetze
Einrichtungen aus eigener Bewegung oder auf Vorschlag
Stünde ins Leben zu rufen, keinen Anstand nehmen, wenn
soweit sie sich als wirkliche zeitgemasse Verbesseiiingen
gegenwärtigen Zustandes entschieden ankündigen.
ST Charactfir des gegenwärtigen Laudtags ist in der
628 ^* Weech.
Eröffnungsrede ausgesprochen, auch sind die Gründe dafür
angegeben. Nur ein einziges Gesetz von ErhebUchkut soll
vorgelegt werden. Es bezweckt die schnellere Bereitschaft
unseres Militairs im Falle eines ausbrechenden Krieges, voza
die Lage des Landes die R^erung dringend mahnt. Ob die
Stände um Vorlage weiterer Gesetze bitten werden, ist zu er-
warten. Es wird nur dann darauf einzugeben sein, «enii
Nützlichkeit und Dringlichkeit derselben überzeugend nach-
gewiesen werden kann.
Die Grundsätze, welche bei den Verhandlungen mit den
Ständen, abgesehen von dem Stoff derselben, zu beobachten
sind, lassen sich im Allgemeinen auf drei Sätze zurückführen:
1) die R^erung muss jeden Versuch der Stände, ihr
Recht über die Grenzen auszudehnen, welche ihnen durch die
Verfassung ausdrücklich bestimmt sind, zurückweisen und da-
durch die Rechte der Krone wahren.
2) auf die Beobachtung der Gesetze des deutschen Bandes,
welche die ständischen Verbältnisse betreffen und im Gross-
herzc^hum Kraft haben, achten.
3) bei den Verhandlungen die Einhaltung der besteheoda
Geschäftsordnungen mit Nachdruck fordern. Hierbei ist aber
zu erwägen, dass seit 2S Jahren manche Gebräuche neben
den Vorschriften der Geschäftsordnung Geltung erhalten haben,
deren Beseitigung nicht immer möglich, ja in vielen Fälloi
von gar keinem Interesse ist, die selbst als Verbessemngen
der GKchäftsordnung angesehen werden können und dess-
wegen von den Regierungscommissären nicht beanstandet
worden sind.
Solche Übungen, jede auch nicht wesentliche Äbweichnng
von der Geschäftsordnung nun auf ein mal und beharrlich
zu beanstanden, halte ich nicht für angemessen, wohl aber
solche, welche sich als nachtheilig für den Gang der Ge-
schäfte darstellen lassen und die Wirksamkeit der Regierung
bei den Verhandlungen hemmen.
Ein Eingehen in das Detail der Vorschriften, welche sich
auf die Verhandlungen mit den Ständen beziehen, würde ebenso
unfruchtbar als weitiäuftig sein.
In (lern Briefwechsel des B^atus Rhcoanus, durch dessen
eraasgabe sich üorawitz und Uartfelder um die Geschichte
» duutüclieii ilunianiäuiuä und der Kefurmalion vordieiiL ge-
•cbt haben, befindet sich ein Brief Martin Bucers an den
düettstadter flumimistcn, aua dem wir znni erstenmal von
*m Plau einer Berufung Avcntins aii die Schule in ätrass-
irg hüreo, der aber, da »ein Datum verstümmelt ist (nur
fi 'J'a^oszslil. VIIJ., bat sich erhahcn), dua AvcntiDforschern
id Knjifeerbiechen verursacht hat. ■\\khrcnd die Hemos-
rtier ihn. ohne weiter darüber Rechenschaft zu geben, zwi-
den Jnlireo 1523 bis 1525 einreihten, setzte ibo We-
in seiner Bio^^raphle Aventins in das Jahr lä26, indem
ie Erwähnung eines bevorstehenden IteidL-^tageä iu dem
rnjit des Briefes auf den von Speier in diesem Jahre
theo wollte. Dass der Brief noch weiter berabzurllcken
bat Max ncmDann iu einer Recension der Arbeit
;elcs'j nachguwiüüen. Da nämlich Buccr die Stras&burger
Idiolarchen erwähnt, so kann der Brief nicht vor dem Ein-
ftrungsjahr dieser Behörde, d. h. vor 152S geschrieben sein,
Ubo, schllesst Ilcrrnumn, sei niclit der erste, sondern drr
iweite Sjieiurer Iteich&tag gemeiut und der Brief dein Jahre
Id29 zuzurechnen.
Auch dieser Ansatz ist jedoch nnüh zu kurz gegriffen.
IräQQUii diu Zeit des Briefes lediglich uu3 dem Postskript
S Zettsdir. ftr deuUcli«« AUertum u. deutsche Uluraiur XXXV, »81.
LXiltMkr. (, G«Mih.d. Olirrh. S.t.lX.t. 40
630 Lenz.
bis auf wenige Wochen genau herauslesen. Die Worte lauten:
„Vereor, ut in comitiis, quae instant, quispiam alio Timm illj-
ciat". In Speier ist Äventio wahrscheinlich niemals, jeden-
falls aber nicht 1526 oder 1529 gewesen. Den Augsborg«
Reichstag im nächsten Jahr hat er allerdings besacht*); dodi
konnte Bucer das schwerlich vorher wissen. Er hat jene Be-
fürchtung nur hegen können, wenn der Reichstag an dem
Wohnorte Aventins selbst zusammentreten sollte. Das wu
aber in dessen letzten Lebensjahren Regensbui^, wo sich im
Frültjahr 1532 um Karl V. zum drittenmal das Reich ver-
sammelte. Nur diesen Tag kann Bucer meinen. Am 8. Ok-
tober verschob und verlegte ihn der Kaiser von Speier, wohin
er zunächst ausgeschrieben war, nach der Stadt Aventins. Die
feierliche Eröffnung zog sich bis zum 17. April 1532 hm, da
die Stände nach alter schlechter Reichssitte Wochen nnd
Monate vergehen Messen , ehe sie in genügender Anzahl bei-
sammen waren; Karl selbst war erst am 28. Februar ein-
geritten.*) Ausgeschrieben aber war der Reichstag bernts
■) Ygl. den HtUBkaleiider S- 6Se. Am 14- Jnli ritt A. oacli Au^-
btiTg bI>, im Aagnst war er noch da. Von dort ging er nach Nfinbos;
B. den Brief Botenhans an ilin vom 29. Oktober und seinen Brief u
BhenanuB vom Okt/Nor. 1531 (S. 410).
Mit Recht hat Herrmann den früher im Jahr 1631 verlegtai foirf
Melanchthons an Aventin nach 1528 verwieBen; ygl. daza noch die Briefe
Melanchthons an Camerarius vom 27. September und 31. Oktober 15£
(Corp. Ref. I, 1000 u. 1002) und den undatierten ebd. 1002. Sein Ver-
sQch dagegen, das überlieferte Datum des Briefes Pirckbeimers an Rbe-
nanus vom 20. November 1529 (S. 378) um ein Jahr zurückmschiebeB.
ist misslungen, so auffallend es ist, dass Firckheimer erst damals, eii:
volles Jahr zu spät, von der Gefaugeonahme Aventins spricht, die über-
haupt nur 11 Tage gedauert hatte. Die Bemerkung ober den Sjudikus
von Nürnberg, Michael von Kaden, der als Gesandter der protestantiscba
Stände im Oktober 1529 von Karl V. festgehalten wurde, lässt Ober du
Jahr keinen Zweifel. Kaden gehörte zu den Bekannten und Eorresput-
deoten Pirckbeimers (s. Heumann, Doc. litteraria 2. Tb., S. 249). Ins Jihr
1631 oder 1532 (1. Juni) gehört der im Original sehr vergilbte und t- Tb.
nnleserlich gewordene Brief Aventins an Rhenanus, den die Herausgeber
1626 gesetzt haben (S68). Davor hätte sie schon die Erwähnung des Tode
Pirckbeimers bewahren sollen, der bekanntlich erst 1630 am 22. NoreiB-
ber starb. Auch der Datierungsort, Begensburg, stinunt dazu (s da
Hauskalender). Ebenso die Erwähnung des Beatus Amoaldus, der 15^
in Spanien war (vgl. S. 863 und dagegen S. 897). — ') Erst im Min
kamen die Stände in grösserer Anzahl herbei. S. die Angaben bd
Winckelmann, Strassburgs Polit Korrespondenz H, 104, 2.
ATCDtios Berafang nach Strasburg.
flai
la Epiphaniae, und am ofAzieltc Datum wird Bucer mit jenen
■■ftrteu gewiss im Stou f^ebabl haben. Mithia kaoQ mau Dur
^Beh zwischen dem 8. Nuvuuiber und S. Üüzember 1531 als
,Tng des Briefes schwanken.
^■Dass Aveotin den Reichstag in Regeasburg mit erlebte,
Rn allbckanat. üaL er Ihm docli ^gar ein littcrarisches Denk-
[mal gesetzt in tier Kedc, welclie eiii Kdelkoabe, ciu junger
LPrundslwrg, vor dem Kaiser mid seinem Bruder König Ferdi-
I OADd bei den Begrüssungsfeierlichkeiten zu reciticren hatte.
{Sofort wird dadurch zweifellos, was Bucer mit der Bemerkung
^eiat: „Patriae quoque iotcresse existimo talem viram hie
im foetum iu lucera referre". Wegele verstand darunter
Aonalcn. Es kann aber damit, wie bereits UcrrmaDD an-
geoommeD hat, nur das neue Unternehmen, die UeimaDiai
Ifllnstrata gemeint sein, von derAventin in jener Zeit an seine
Freunde, und so auch an Bcatus Khenanus, den schon 15'29
icrgcsdiriebfnen und seitdem wider seinen Willen ge-
lten Entwurf, den Index, wie er ihn nennt, versandt bat. ')
der That ist nicht einzusehen, was für ein Interesse Bucer
in gehabt liaben sollte^ gerade diu bavrische ßescliichte
Jtrasäbui^ vollenden zu lassen: da:<s er den Ruhm des Kr-
ainens einer Deutschen Geschichte für seine Stadt gewinnen
Itc, ist jedoch sehr begreitltch und für das nationale Km-
iden des Kefonualors ungemein bezeichnend.
Nun muss ich leider gestehen, dass der etwa hiw bewiesene
rfsinn von mir sehr post feätum aufgewandt worden ist
nachdem mir nämlich ein glUcbliclter Zufall die vollgiltigen
Eweisü iu die Handc gespielt hatte. Ich fand sie im Thoinafi-
i¥ zu Strassburg, in Briefen Dr. Gereon Sailers, des be-
llen Augsburgor Stadtarzics, an Martin Bucer, welche, wie
was aus der Feder des geistig so regen Mannes kam.
Fülle interessanter Krlebnisse und Beobachtungen in sich
Indem ich mir voibeholte, auf ihren sonatigen Inhalt
cgenltich zuriickzukommcu, will ich hier nur die auf Aven-
beEägliclien Stellen wiedergebeu und bespreclien.
■) S. KJoen owliilicrtco Brief ao B«aUi8 Rhenutu, ileo die llenuia*
nit Bcdit in iea Herbst (etwa Uktob«) 1681 gesciA hftbeo, S. 406.
ht fcöintirkeiUKCrf. dosi der AiisiJnick Toelus ig Bezug Mif «eia Ge>
icbtswerk von AtcdUd telbst in diewua brief augsnaiiilt wird; a. B.
40«
632 Lenz.
Die erste findet sich in einem Brief Sailers vom 10. Sep-
tember 1531, den er aus „Kunisperg" (wohl der Weiler Kön^
berg bei Obergünsburg) gesandt hat. „Samius Ulmensis',
heisst es hier gleich zu Anfang, .hodie ad me misit iitteras
Äventino mittendas. Ego utrasque intra septimanam ATentioo
mittam, nempe a Samio et a te missas utrasque toas. Aventi*
nam stupebis, si eum penitus cognoveris. Mores habet bavari-
cos et agrestes, qul te non movebuut Alioqui oracula sunt
quae dicit et facit. Dices eum ipsissimam es^ honestatem.
Dispeream, si scias, doctiome sit an honestior. Pnidentissi-
mis consiliis pollet. Jacobo Starmio maecenati et pietatis et
eruditionis commendari cupio". Aus den Worten „si eum
penitus cognoTeria" liesse sich schon schliessen, dass A?entiit
Bucer oberflächlich bereits bekannt war. Und wirklich spricht
dieser selbst davon in dem Brief an Rhenanus: ,at equidem
virum novi". Wir werden daher mit Sicherheit sagen köunen,
dass beide auf dem Beichstage zu Augsburg, und zwar hikbst
wahrscheinlich zum erstenmal zusammengetroffen sind. Auch
Beatus Rhenanus hat Aventin dort begrüssen können, uod
ebenso Jakob Sturm. Wohl möglich, dass der Gedanke, den
grossen Gelehrten für Strassburg zu gewinnen, in dem Stätt-
meister und seinem Freunde schon damals aufgetaucht ist
Sailer, der die Bekanntschaft vermittelt haben mag, hat, wie
aus seiner Charakteristik geschlossen werden darf, in der wir
die echten Züge Aventins wieder erkennen, liieseo schon früher
gekannt. Leider wissen wir nicht, wo er studiert hat .\ber
das Nächste ist, bei ihm als dem Landsmann Aventins an Ingol-
stadt zu denken; und so könnte es also wohl sein, dass er
dem grossen Historiker, dessen wissenschaftliche, nationale und
religiöse Ideale auch die seinen waren, schon in den Studien-
jahren näher getreten ist.
Für eine längere Bekanntschaft Beider spricht auch der
nächste Brief Sailers an Bucer, in dem er ihm die Mitteilung
machte, dass er die Briefe, entgegen seiner anfänglichen Xh-
sieht, dem Aventin persönlich eingehändigt habe. Er sagt
leider nicht wo; doch Hegt nichts im Wege, dass es in Regens-
bürg geschah, wo wir Aventin in dieser Zeit vermuten dürfen. ')
') Seit dem Februar besass er dort ein Haua. Aus dem HADSkaleo-
der lilsst sich eine sichere Notiz nicbt gewinnen.
Affiiiiini Bernftmg nach Straadraiig.
633
Brief ist am 4. Oktötier in Atigshnrp:, also nach der RöcV-
g&stbrietieu, und die Steile lautet 6o: „Proinde spes est
m Dojnrum in foedus vestrum concessurum; rumur ejus
^ad nos itn habot. Qiiod si tieret utile forct. Fac nt certi
uid hftc de re habcam. Aventino literaa dodi, aec desi-
urgere liominem, ut ad voa veniat. Gratularer vostri
rnclidtati, si eum habereüs". Wen» Sailor hier die Hoffnung
auf die Verbindiiog seines Landet« furzten mit den Scliiualkaldc-
oem niiPsitrichtT so könnte er sirli darüber auf jenem Ritt
!i Bayern, vielleicht bei Aventin selhgt, näher informiert
0 oder haben wollen. In yiiäteren Jahren ist niemand
figcr da^Jci gewesen, diese Vereinigung zustande zu bringen,
gerade er, den Landgraf Pliiliiip ais seinen vertrauten
gentcn l»ci den langjährißcn Vcrsurhen Aar.n bpnutzt hat;
er ist damals oft alle paar Wochen von Augsburg ins Bayer-
)&nd geritten. Das Gerncht irrte bekanntlich nicht: im Au-
war Lconbard Eck bei dem Landgrafen in Giesscn ge-
f.ü Nöml)crg kamrn die bayrischen und süchsisch-
ischen Unterhändler im September zusammen, und im Ok-
tober vrard der Vertrag von Saatfeld gescliloswn. FreiHch
trat Bayern dabei nicht, wie Sailcr an^uitehmon scheint, in
tlai evangelische Bündnis ein; sondern der Vertrag sollte
tüien besonderen Verband begründen, der neben der religifiscn
Vereinigung hergebend die politischen Gegner Karls V. und
ier König.swahl >:ein('s Bruder» ohne Kücksicht auf die Stel-
Irnig in der Religionnfrage zusammenhalten Kollte — eben das
Ziel, welches Sailcr bd den Versuchen der vierziger Jahre ver-
folgt hat.
DnKS Burers Briefe an Aventin den Antrag, nach Straas-
bnrg zu kommen, enthalten haben, braucht kaum noch gesagt
EU ^Verden. Auch müssen es seine ersten SchreilKO in der An-
fielegcnlicit an ihn gewesen sein*), da Sailer eine so genaue
Personalbeschreibung fiir nötig hält und in seinen früheren
dfieffn nichts davon erwähnt hat. Jedoch kann Bucer. wie
^Btnerkl, mit letzterem sehr wohl «clion früher darüber ge-
Biirochcn haben. Und wenn wir uns nun erinnern, dasa er
kuD! zuvor, im Juli IG31, aufs neue in Augsburg gewesen
*) VwUiÄcht -war nur der ctnv Brief von B. wllwl, und der uden
^M BcrufuugtBckrtibf 0 der SdiokrcboD. «Lwa ron der Uaod Jakob Suiimi>
6S4 Leus.
war, nm die schwankenden kirchlichen Verhältnisse zu be-
festigen, so liegt nichts näher, als die Annahme, dass er eben
damals mit Sailer die Berufung Aventins bestimmt ins Auge
ge&sst hat; wobei immerhin angenommen werden kann, dass
der erste Gedanke daran schon früher, zur Zeit des Reidts-
tages, in ihnen rege geworden ist.
Jedenfalls hatte sich erst jetzt die Gel^enheit za dem
Antrage geboten, und zwar dadurch, dass Gerhardus Novio-
magns von Strassburg, wo er bis dahin dnen Lehranftrag
seitens der Stadt gehabt hatte, nach Augsburg als Rektor
der St. Annenschule berufen war. Wir erfahren dies aas
einem Brief Bucers an Ambrosius Blaurer O^i^^i' undatiert;
Baum setzt ihn in den Dezember des Jahres), worin er Novio-
magus nach Esslingen empfiehlt: man habe ihn denen von
Augsbui^ auf grosse Versprechungen hin überlassen; diese
hätten ihm leider wenig davon gehalten; zurückrufen gdie
aber nicht, da seine Stelle dem Aventin bestimmt sei: ,In-
terea autem hie Stipendium ejus in Aventinum destinatum est")
Das Gehalt, das die Scholarchen von Strassbui^ dem
bayrischen Gelehrten anboten, war, wie wir dem Brief Bucers
an Rhenanus entnehmen, 60 Gulden. Dies hat also in einem
der durch Sailer übermittelten Briefe ohoe Zweifel gestanden.
Neben Nikolaus Kniebs und Jakob Mayer war Jakob Sturm
Mitglied und, wie wir ohne weiteres sagen können, die Seele
des Strassburger Scholarchats. Dass er vor Allen im Verein
mit Martin Bucer die BerufuDg Aventins in seine Vaterstadt
betrieben hat, würden wir ohne Bedenken annehmen können,
auch wenn uns Gereon Sailer nicht durch seine Bezeichnung
Sturms als des Mäcens der Frömmigkeit und der Gelehrsam-
keit ausdrücklich darauf hinführte. Und so haben wir also
die merkwürdige Thatsache vor Augen, dass die beiden Män-
ner, welche später Johann Sleidan als Historiker für die
deutsche Keformation gewonnen, und von denen Jakob Sturm
die Ausarbeitung der Commentarii fieipublicae Carolo V. loi-
peratore auch in den Zeiten der Enttäuschung und des Un-
glücks treu und unermüdlich gefördert hat, auch dem Vater
der deutschen Geschichtsschreibung zur Vollendung seines
') Noviomagus übernahm im folgeoden Jahr eine Profesnr der G^
schichte in Marburg.
Avortiiu BenifDug nach Strawliuif.
635
Datinoalcn Werkes in 8traäsbut|; eine Freistatt haben scbaffen
wolle D.
Am 16. Oktober war der Augsburger Doktor bereits in der
Lage, AvoDlins Antwort ftn Bacer zu schicken: «Aventini ad
le Htteras hlsce incliisi, MIsit ad nie indicera de sua Ger-
mania, qacni proximo mm nuotio mittam. Urgcbo eam strc-
noe.'*) Wie viel ihm daranlag. Avcntin nach Strassburg im
ziehen, zeigt die besorgte Frage im nächsten Brief (Augsburg
81. Oktober), ob Buccr jene Antwort erhalten habe: «Aventini
litteras meis luclusas per TheuK-ilduju ad te niisi. Kedditae
dnt nccne, sciro admodum desidcro. Apologiam latinam per
t« editam mfhi statlm mittendam precor. Male me haberct,
ti Aventini ütterae ad te uon essent pemiissaei fac ut sciam*.
Hat Aventin an Sailer ein Kxemplar des Index seiner Ger-
mania geschickt, so hat er ihm jedenfall» auch dazu geschrieben,
und ebensowenig ist es zu bezweifeln, dass er die ßcrufungs-
angelegcDheit erwähut hat. Wir können sogar den Inhalt
dieses Briefes ungefähr enatcn. Deun da äaÜer am 16. Ok-
tober schreibt „Urgebo eum strcnuc" (dasselbe, was er im
Itrief vorher, nach der Beüprerhung mit Avenlin, geäassert
hatte), so geht daraus hervor, dass dieser noch immer gewisse
Bedenken gegen die Übersiedelung vorgebracht hatte. Ganz
das.'^lbe lehrt uns der Brief Buivrs an Beatus Khenanus.
Buccr hatte damals schon die Antwort Aventins in Händen,
mit deren Inhalt er uns darin bekannt macht: die Scholarchen
bKtt«D ihm, schreibt er, 60 Gulden auf das Jahr bcwilligtf
tuid die&e Bedingung habe er angenommen; doch wCIrde ihm
jene Sutrime, sobald er erst gekommen sei und wenn nur der
Friede erbalten bleibe, ohne Zweifel auf lOu Gulden erhöbt
werden. Da er nun trotzdem den Khenanus noch bittet,
Aventin zu der Anmihme des Rufes ?.» bewogen, und weiter-
hin bloss von aeinor Vorliebe fUr Strassburg spricht, so hat
dtesCT otTenbar Vorbchnlte gemnrht, die Bucer zu beseitigen
wQnschtc. Möglich, daas auch der Geldpunkt mitgespielt bat.
lieim Aventin halte vor km-zi-in eine Krbuhuug seines Ue-
haites, das bifi dahin gerade GO Gulden betragen hatte, um
Mm erhalten; wie er, vielleicht nicht ohne Absicht, in einem
^^bicl au Itbeimuus aus jenen Wochen angiebt. ')
^H <) DerB
<) Der Brief ist aua ADgiburf. — 1 BrieTwecliH] 8- 408. Du Scbr«<
636 L e n z.
Bei dem Eifer, den Bocer in dieser Angelegenheit wie bei
allem, was er angriff, bewies, wird er nicht lange mit der
Antwort gewartet haben. Auf sie bezieht sich Sailer in zwei
Briefen, deren erster leider undatiert nnd ohne Ortsangabe
ist, jedoch durch seinen Inhalt und den nächsten Brief mit
aller Sicherheit in die zweite Hälfte des Dezember gewiesen
wird. ') aSalve", so b^nnt er, „doctissime idemque aman-
tissime Bucere. Litteras Äventino reddendas omni opera ca-
rabo". Und in dem zweiten (Augsbui^, 19. Februar 1532)
hcisst es: „Jam duos menses non potui indagare, ubi nanc
Aventinus noster latitet. Inde est qnod postremae tuae ad
eum literae per me Ratisbonam missae sunt ad me relalae
iterum. Is enim, cui eas reddebam, a me in mandatis ha-
buit, ut eas vel rursus ad me ferret vel Äventino ipsi offerret.
Omnem adhibebo operam, ut certo aliquo nuntio ad eum per-
bcD &llt nacli dem 26. Oktober 1531, dem Tage, wo Arentin den Brief;
auf den er hier antwortet, empfing. Da er damit beginnt, dasa er den
Brief des Freundes, der schon am 31. August verfasst var, so spät, durch
Ingolst&dter Schiffer, erhalten habe, wird er selbst mit der Antwort nicht
lange gezögert haben (nOmissis igitur", f&hrt er sogleich fort, »quae nihil
ad rem spectant, paucissimis accipe qoae quaeris"). Nor auf ihn können
sich die Worte in Bucers Brief beziehen: „Oro te, cum rescribes Aieo-
tino" — und damit haben wir auch dessen Datum ganz fest gemacht: er
ist am 8. Dezember geschrieben. Möglich, dass Bucer im Hinblick auf
Aventins Brief jene Bemerkung über die voraussichtliche Gehaltserhöhung
hat einfliessen lassen: sei es nun, dass Rhenanus ihm dessen Angaben
mitgeteilt oder den Brief selbst abersandt hat. Beachtenswert ist in
dieser Hinsicht, dass Bucer den gleichen Ausdruck wie Aventin aui dessen
Germania anwendet, foetus (s. S. 409 unten: „Vitebergenses hacteaus
mihi penitns ignoti crebris literis hactcnus mihi permolesti fuernnt, con-
viciis a me, ab amicis efflagitarunt, ut ederem meos fetus"). Doch
Hessen sich diese Anklänge ebensogut dadurch erklären, dass Aventin ach
in seinem Brief an Bucer selbst so ausgedrückt haben kann.
») Den Beweis giebt zunächst die Erwähnung der Reise Kapitos in
die Schweiz, die Ende des Monats erfolgte, und die dringende Bitte,
diesen Theologen auch zu einem Besuch Augsburgs zu bewegen, der decü
im Februar wirklich erfolgte. Zweitens die Nachschrift: Apoiogia latin»
cur nos prives non video , instantibus praecipue comitüs. Die Apologie,
d. h. die lateinische Fassung der Verteidigungsschrift Bucers für die T^
Ir; politana, war im September herausgekommen. Hier hat Sailer offen-
bar die ablehnende Antwort Bucers oder auch nur sein Schweigen auf
die am 31. Oktober ausgesprochene Bitte im Auge {s. o.)- Dazu Saüers
Brief vom 19. Februar, der die Ankunft des Bucer'sehen Briefes bei ihm
für Ende Dezember festlegt.
AT«atii» ikrufuQg nacb StraaiburiK.
637
intur; Dou cuivJE, scA fido tnntam amico eas offerendas
jnccüiLiii".
Ijeider kSunen auch wir nicht sagen, wo Aventin sich da-
bertinden hat, da :ieiii Iiau:fkalender mit dem Jahr I03I
Ende geht, Khnisowenig wissen wir, (ib er, was man je-
aDDchracD niSchte, den zweiten Brief Bucers noch er-
Iten, und ob er ihn l)enntwortet hat. Unsere Quellen lassen
IIS fortan völlig iin Stich und in Unwissenheit, woran der
»chöne Plan Sailers und seiner Strassburger Trcundc, Aventin
für die llaujitsLadt des ol>crdeutsc]ien Protestantismus zu ge-
naneu, gescheitert ist-O
EEoer der Scholurchen , Enleba, war als Reichfitagsgesandter in
rj und mtg sich ila niil Aventin DOcti eiuoial mQnitlicli mit-
rocbeo tmbcu. Jakob Sturm Tcrtrat damals Bcine Sta^t bei den Vcr-
Uongco in Schweinfurl and Nürnberg. — Nachtrag! Urli n&rhtf mich
Varrruirapp auf finr Swlle »iirtnerkiiam, aaa der hiMrrorgebl, daaa
1er 'm der Tbat aur Ingolttndier QeJelirt«u5cbale sebOrt bat £r wird
II 1AS4 Ton Braasicaaiis in einer Brscbreibiing logolsiadts und t^iner
<omigeinifu I.fi:l»- «Tiribnl. die Mederer in den Annal. ac&d, lug. I
i'i!i3>, 111} fl {iiildiyifrt hat. Da bcisst rs S. 121, doss .G«r}-on nullo
Ml artibns iDgci)uis''i und dazu bemerkt der Unwuaecticr: „Dr.
Seykf, BUaa Wigiles, alias Antbopedioi- et nomentbaliT ez Aicha
UluiDentlialonsis [irojie Aicham) priniara vaJdu addiciuib D. Joaiuji
rtdcti iit bibliopola« Liitlicraiii ab oo vapiilareut. Itcinde insnniii
an scrititorum bacrcticonim. Calholicos miro odJo [KT-cnitii« t>m
»ornni f eins Mf>miritis in oondtKoidis ZwingliaiUi praedicatori-
Hic rgit mudrratorcm couiubenüi Dtaconb, Aognsta« physicam
com"-
EinVersuch der Stadt Strassbnrg um Äufaalme
in den eidgeiiOäsiscben Bund 15S4--86.
Das Bflndnts Strassburgs mit ZQrich und Bern 1383.
Von
Aloys Meister.
dnl
Der Strflssburger Stiftsslrcit, der 1583 «uersl »nlwb nti
bis zum Jahre J627 reichte, der in seinen letzten Ansfiafn
fio^r erst durch die französische Okkupation der Stadt t^
sein Kode erlangte, hatte schon gleich in seinem B^isD :-
Masistrat Strassburgs veranlasst, in demselben sich Ben
Stellung zu wählen. Zwar suchte derselbe, gerade »ie te
Kölner Magistrat zu Anfang der Kölner Wirren, mögliÜLtt Ja
Schein der Neutralitat zu wahren, aber im Innern wir
sogleich ebenso zweifellos auf Selten der cxkonimaaiiii
Grafen, wie der Rat der niederrlwinisrhen Metropole m
Katholiken stand.
Die*>c Politik, welche die Stadt Strassbnrg leiU eelbä
wühlte, und in welche sie teils von den evangelischen KapiDt*
Inrcn hineingedrängt worden wax, gestattete schon im i
1584 ziendich trfjbe Ausblicke in die Znkanft. War
noch keine unmittelbare Gefahr vorhanden, so mofalc
vorsichtige Stadtverwaltung sich doch Hir alle Kx
ihrer Parteinalune vorsehen, und man wrar ja dabei in üb
glücklichen Läse, die allgemeinen gefährlichen ZmÜnittPi
die bedrohte Situation der FrankriMch benacbbtrten Gnv-
I&nde vorschützen zn können, um nuismiuel za erlaago. die
man dann auch ße,^en einen eventuellen AngrifT der katboS-
schen Partei des Iti-schof» and des Domkapitels kalt« g^
brauchen können. Denn dass ein solcher Angriff schon jetn
Smuburg und die Eideettoana 1&83— 8$.
689
bevorstÄnde, das würde man ibr nicht so leicht geglauht haVn;
mit (Hcsom Argumente durften sie nicht operieren. Trotitdcm
ist es die geheime Absicht gewesen, durch ein Bündnis wo-
r glich mit einer protestantisditm Macht auch den Uischof
Schnch zu hallen , ihm Achtung und Besorgnis vor den
UiUsmitteln der Stadt einzufiosscn. Es ist bezeichnend, dass
Strnssburg sich mit den Versprechungen der ÜruderlKifischen
Grafen — so nanntt; man die evangelischen Domkapitularen,
seit sie sicK in BosiU des Brudcrliofs Kebctxt halten —^ dass
ihre Freunde im Reiche im gebotenen Fftitc der Stndt zu
Iltifß kommen würden, nicht geniigen liess. treibst die wieder-
holten eigenen Versicberungeu dieser Fürsten und GrAfcu, ihr
beizustehen, waren ihr nicht hinreichend. Sie waren ja auch
fUr eint^ baldige nachdrückliche Ullfeleistung zumteil zu ent-
Jerpt „gesessen", und von allen war vielleicht nur Johann
Blgimir. der damalige Administrator der Kurpfalz, zu raschem
niikknrs fitiiig. So wandten sich denn die Stra.ssburger an
den streitbarsten Nachbarstaat, die Schweiz, Die Kidgenossen-
schaft galt ja alsunerschüpdtch an unverbrauchter Manneskraft,
ihrp Krieger kämpften in den Heeren aller Volker des europiii-
schen Festlandes, and der schweizer Söldner war immer noch
eiu gesuchter Artikel für jeden kriegführenden Stand. Musate
fUr.u nicht auch die nahe Nachbarschaft Strassburg den Ge-
I^Aiikcn eingeben, sich mit den Eidgenossen ?.u verbrüdern, und
JKSScnlom die Erinnerung, dass man ja früher schou mit ihnen
in einem BundDJssc gestanden hatteV
Am 1. Dezember 1584 war eine Tagsalzung der 13
eidgeniissiscbcn Orte zu Baden im Argau. Stras,sburg mochte
daTOn keine Kunde haben, denn es ordnete uon am 17. No-
kiuber die Stätlmeister Heinrich Joliam von Mundolsheim
d Nikolaiis Fuchs sowie den Stadtschreiber I'uulus Hoch-
fetdcr in ausserordentlicher Gesandtschaft ab, nur an die
•3 Zürich und Bern, von denen man in erster Linie ein
^'eukommen erwarten kounte. Zürich ritt am 21. No-
T 15^1*) in der Audienz den Abgeonlneten, zunächst
Pdi den evangelischen Orten Bern, Basel und SchalTlmnsen
:e Werbung vorzubringen und glebt ihnen ftalscblilgc, wie
! das am besten bewerk.stetlii;eu konnten. -Die Üesandtcn
1) StnuburRer Sladtuchtv AA. TM t 88—49 Kopie.
g40 Meister.
hatten nämlich zunächst ein Bündnis mit den protestantischen
Orten der Schweiz in Vorschlag gebracht, etwa wie es in den
dreissiger Jahren des sechzehnten Jahrhunderts bestanden hatte.
Der Züricher Magistrat berät mit ihnen die Artikel und Be-
dingungen, die sie den drei andern Städten unterbreiten
wollten. Und als die Strassburger weiter fragten, ob sie sich mit
einem Bündnis Strassburgs mit den vier protestantisctien
Ortpn begnügen sollten, oder ob es sich empfehle, der ganzen
Eidgenossenschaft eine Vereinigung anzutragen, da verwies sie
Zürich auch mit dieser Frage an die drei andern Orte. Züriih
selbst aber ist der Ansicht, dass sie ihre Werbung vor der
gesamten Eidgenossenschaft voibiingen möchten , schon um
jeden Verdacht zu vermeiden. Auch Bern scheint sich diesem
Outachten angeschlossen zu haben, denn die Gesandten schreiben
nun bald darauf an den Strassburger Rat und erbitten sieli
Vollmacht und Kredenz, die sie ermächtigten, auf der beTor-
stehendeii Tagsatzung der 13 Orte zu Baden zu erscheinen
und dort den Antrag um Aufnahme in den eidgenössischen
Bund vorzubringen.
So kam es denn, dass sie am 4. Dezember vor den ver-
sammelten Eidgenossen einen eingehenden Vortrag hielten, wie
nützlich und vorteilhaft für beide Seiten es sei, wenn man
„in nachbarlich'.! Verständnis oder Vereinigung trete, daniiE
jeder teil wenn ihm wider billiu'keit und recht und wolil-
erworbeuo Ireiheiten und herkommen etwas begegnen sollte,
wis-se, wessen er sich zum andern zur Sicherung gegen un-
gcbürlichen gewalt zu veisehen balje". ') Die Schweizer mussie
ein solihes erstmaliges Bogehren überraschen und de^hall»
niusste es genügend begründet werden. Die Abgeordneten
gaben daher als Grund für ihr Ansuchen an, das Stieben
fremder Fürsten, die geringereu freien Stände, besonders die
Städte, bei denen noch etwas von der alten deutschen Freiheit
übrig sei, zu schwächen und zu unterwerfen, oder wenn ihnen
das nicht gelinge, wenigstens Uneinigkeit zwischen ihnen zu
stiften. Sie überlassen den Eidgenossen den Vorschlag von
Bedingungen sowie die Wahl zwischen einem Vertrage auf
eine bestimmte Zeit oder aber der vollen immer dauern-
den Aufnahme in ihren Bund.
') Sammlung der eidgenössischen Abscliiede 4. Bd. 2a, S. SiSm
Straasburg aod die EidgenosiMra 1681 — 86-
^ir besitzen noch einen nach München versclilagenen Be*
it') ülnir diese uml die daraus erfolgenden späteren Ge-
indtschnltcn der Stadt Stnissburff, der meines Erachtcns aas
ler I eilie der katbuliäclien Schweizer zur lufürmation an Oea
itrossbiirger Biscliof und vuu diesem au den Herzog Wilhelm
OD Uiiyeru gesrhickt vroiden war. Derselbe ist sehr an-
|iiatilich und altem Anscheine nach in jedem Punkte zuver-
ftaig, so dass wir die volUtitndige Wiedergabe nicht gern
üisf^a möchten. Er lautet:
I Den [4.] IHtcBialirüi auno 64, ala geiiieinvr der dreizcben ort Kid*
len bot«cbat'lcii xn l\su\en in Ergan vci-sanimlcnt gewesen, seind
' sie crsrbiiieti der stadt Striissltui'i; vr^aiuf gesandten, die edlen,
ifcn und lKM:ligoIortcn llciiirirh Jübaiu von Moiuk'l&liciui Ni-
i\l I-'a>-hb, b<-i<l iiltt: hMM und ammcisWr, i^dajin auch Paalus lloi'lt-
fd«r ir i>yi)dii:u» uud «UidUcliri'iWr uiiil Labvu ir«u f&rtrag gethao.
fnifjt'nds iu MstiritU-ii ciiigeguben wie iulgt:
Erftlicl) nach gcwouliclicr sululatiuu uud crliictuiig irer bcrreo
It Stiafiburg uucbl>ai'licbeu fruüudticbuii Dieuät und alles gt:-
vertraulichcn, guolcii ^tillons. daß aui'b ircn obem Uobcrs
~ii){ciii-inf rs nit zu viruemen. daun da Ca den abgesandleii ti«rr-
tt'lL-u und uberu iii üvii rt'givriiiigt^n und altt-n iJiucu iilickllcli
id wol gicnge. welfliM ir hcrrcn der Stadt Slraühurg ires (Imils
a tii'dcni, 2U bvlf«u gutlnillig bereit. i>iravr Aass ire berrvu uns
Uerhund un^clicn nun eiuo Kuctc zeitbär mnbrurs nit bpgcn, daun
io vor Uugem und niebr dann buudcrt jurtu mit üiliclion t'tiniemcn
rteti uud dann umh der lObUcbou K^meiiieu EidgvnuM'biU'i gebabio
rfttllicbe viTwatidcuus vidier /ucrfriscbcu, d<'»*H<-i;vn siu auch yu iren
anders gutim frcundt^n und vertrauten liebfn nanbl>am beider stjiilt
^Qrdi oud Üetn abKvfurtiKt /u venieuieu, vali sieb die gesandten
D solchen zu viTltallea und wio sulcbesaju fUt-glicbeteu bei gemeiner
Dblichi'u Eidgita«obaft anzubringen. Als nun geniolto beide stjidt
' und Dem düe jettigv löblicbe gemeine ventamlunu und deA
ullhie t'i^nrht mOeCle «tnlen, beriebua und geviisen und ste
.Ulli .^11 ir<r hcrrcn i^olcbcH ge iant^cu lassen, haben dicKelbiK« inen bei
itucm butf-D L'in bt>sonder i:redvUiCM:biX'ibi;n an gemeiner lohlirbea
^dKnoschaft botächaftcn zu Baden vcrsHtntnlet zakommcn la&seo,
|tt btfirlch sie die Sii-aUburgi:«(-hcn ge!«nd(e]i sich alsbald dahiu zb
Bfltrgen und ireulirvi^un füriubringen. Deninach citi !i4adt Strass-
IvK sieb auf irpr lit'bfn vurfidin'ii binde Massen en liandlnnxen iiot-
llgftig eriodert, zu viclcbeu mcridicheu nutz und Crfouneo voran-
Jm *) UUKlini, Stulnrchiv, Kalten schwBrx 637. 26 fol ±26ff. Auf
der KAtludle dvr Venn«rk: Wiiikliolroi^er soll« via kurzen «oasug der
1*1» aus di&cm brrichi ziehen uud lUrbringea.
642
Meister.
r
geregto nachborlicbe vertrauliche vervaiidtuaUabwalleiB Antki»-
fließong Ttlfi der jaren in ctwno abgung and gltäcbsain Tirgwuht
geraten, so baStn irc betren ein siadt Straßbnrg mcfa cctesnts
Jetzt||;er leuf uit allein nii vf-iiiK«r ntitxlicli erachtet, sindenid:
dafßr goluilt4;n, dnU ca zu allen theilco nit wetüger aotmifii;
sollte nls (Jamalon fowescn niiler in eiD solchen notOiboilirfai «rj
sUnd. Ycrain und vcrftlcicbutiK za kotamen, das» jede» tbdl
m{Vcbt. da im wider l>iilichi>it und rfcht seinen frcfheiica uad W>
kommen znwider etwas begegnet, wc& ersieh m sdur
und lettou); geilen onl^illigcn gewalt zu detu aad^mzivetabsal'
deshalli um fuljtcuder nrwii-hen willen:
F.rsilifb, dien*(.'il rrmolto irc herrcn ein sladt StraU«!
liehe jähr liür gvspitrt imd befunden wcKvn iivfurlii-faer scbiuerioi^
koü bei holiQii aufileudischcn, fremden l*ulcntaien augestdU
dio EOmcmUefa dahin gemeint, wie sie die geringen fnm äoli
sonderlich die sUtdt liei denen noch etwas der alteD l«iucfea
facit Uherig, srhweclion und in iren grwalt bringen, oder dod
irenigäTcn solrlic ti-enniing unter und zwischen demselbM uridHtl
das« eie durch inucrlicbe oneinigkeit iiieitiaudcr verbittert wA
TDu einander getrcngt, von iren freihoiten deeto leichtUclKr
ztur nnlcnvflrtigkcit gebracht werden, wie dann iren bema
dass irer der abgesandten berrsrhaftcn und obeni solch«
befanden, ibß nut-h bei inen als noch fitst einigen fibenfCB
stenden dergleichen i^chrdliche trennnngen nnd raißtraueDai
vor disom albereit unterstanden worden uud noch ISglicb darc^i
abgchieseQ wordt.
FOrs ander, dieweil ire herren der sladt Strabborg ntt» «il
nacheinander ^un iren guctbertzigen genachbarten gmiLt trtalidi
ernstlich verii^imt worden, ror allerband gcfohrllebe anscUAfa«
ausleadiscbe fremd« nationes auf das gnntie ElsaO nomeabcb ita
of die Stadt Strnübarg als ein Echlisscl de^^cibcu uud f&nibemHpl
des rfaeinstK)ms gemacht worden, sich wohl fnrmscbeti, dalöcUU
zn erachten, wenn dergleichen der stadt Strnßburg efwas Ixfen*
sollt (welches der allraechtig gott gnedigltch laug vcrveadca »tf^
daß es auch gemeinen orten der InbUcben Eidgnosrhaft zu nieiUicte
bOBchverd und n»cblheil Rfn-i>:bcit m<>cht, als die sich nicht «QA
disfitsafi als eines gaeien Komkaftcns in vil weg zu genelneairra
nti bisher gebraurht und noch bmnrbei] kutanen, sonder aad tr-
nach in ander vi\ weg von iren \ilfeltigen widenrertisen ba»JiWi
and Temachtbcilt worden, deßwegen Ire herrvn in gnetcr bafttaf;
standen, daß gemeinen Orten der toblicbes EidgDOKhftft ab irea tm-
dfin giMtea frevnden nnd vertraaten lieben nacfaham mt «olger
■^cg«a sab wsrdt, dass sie das Ebafi and die stadt Sttattstf m
gmütm ««sen bestes^; nedea also üSuig irea benm MiiitCB
die Balte teatscbe freib«t der kWcktn ESdgAOecfaaft BBMrtrM«
in gneiem ntnemen and frommoi erfaahca la bellea aad bei dtf-
selben aller goeter icrtranlicber ita^banebaft skb n gitiMn
dvcb ahca^ oder ickBUenmg aber der itadt Strafitenc asd «i««
P
Stnaburg uml die Eid^^aosseo 1&S4— ^.
643
selbiaer landsart aadi in vil weg niebr ftefahr uud bescbweruug sa-
-- ncrden könne, dicweil es tlciin bei mennigUcli uogezncifelt,
irb Kuccc fiiiigheit aacb geringe sarJien aafnmemcn gcraton,
(-» aber durch Twitrncht oder mißvcntand aacb die groben
;.„:-i:lJh;q. so ir iu dtr «elt «eweseu, zu «niud «ericlitet und darcb
das eiuig luillcl ireii freund -la miib vrord(!ii scind.
Daus auch du ]Öblicbe Eid^noKhaft selbs eigiene geoaegsame ci^
fttruuti, daC sie va6 sie zeitlirb.s aiir dist-r Vicll /.n irer wolfobrt und
- ■^ li(*bcn (i'^tt erlangt. das-swHi Iiishcr änderst iiit dann durcb
'liehe zusiiniiiicus«tjtUQg criiiilten oder nocb t'enicr uf irc Uebo
posieriiei werdt-n hf»uimoii lasson Vöiiuen. so haben iro bcrrcn der
iL Strasburg inen die Kiitc üoffuniig gemacbt sie werden inen iitt
er sein lussen, solcbc veretiügmig oder verätendnoll oder corro*
idcnz audi mit ireu iicniLclibaricn der suult Stnißborg wider za>
rbon und in iiiflircrn liib, denn sie nun ril jähr brr gewesen
'^dcr leurirbtei) uder kommen zu lassen, dcßne^co eic dann inen bo-
)(3D Iwi jeiüiger löblicher versammlang sollich irer bcrrcu gcmüet
nacbbarlicbe zoneigiing aiizabringen und dabvi Crcondlirb und
liarlicb zu vvrneiuen, üb gemeinen crten der lobliolteo Etdgno-
gefüllig sein uMli sich gebArtermaÜeii in ein uacbbarlichen
Btand nnd verain mit der Stadt Stra&btirg einzulassen, nllain uf
fall, &A ein oder der ander Ihoil der gebUrlieb rocbt leiden mag
anbilligem geiralt an seinen freiheiten, recht und ßerccbligkeitcn
ier recht augefocfateu oder besehweri werden sollt, daß er was er
geburlicber uud ootweudißi-r rcttuug und defeusiou balb zu dem
lere» za vergeben, daß aiicb ein tbeil dem andern zu erhaltong
reliuDg des seinen zu laistrtn schuldig sein »oltt. wissen mOchtv
oh ßemeinen Kidgnosseo gefolliger solcher verein, bnrvcrrccbt
9r rereiandnub allein uf ein auzal jubr oder auf ein beharrliche
rleicliiing m nebten und mit welcher condition.
WieHul Don iic berren der stadL Stra&burg gemeiner löblichen
EidgDDSchafI gelegcnheil und luneht abio bescbaffun vrol «Issen, daß
nif denen, so es in trcnen meiu«n wollten, mit beisiand götüicber
hil f and irom ofreeliten teutsoliea ungotrenntea zasammensctzon stardi
und mecbtig gcuueg wiewol auch iro horten ircsiheils für diDmalen
Mtiiiaiid M lasen mit dem nc in unguelem icbizil zu Ihuu, vordemaie
unbilliger Tcrgewahigiuig oder ßberfulls betten zn bofahrctu so
bic doch nach gelogenheit jetzsch« ehe uder lenfcn durfür ge-
, CS sollte zu allen theilen nOUlich, memlicb snd auch nit nn-
sein. sieb in solchen verein, wie hievorgemclt mit einander
■lassen nnd dem-egen inen sei lieh ansnocben zu ihnen befolcbOD.
teil i^ie aber leielitUch erachten können, daß sie die gesandten
befcirb discr saclicn halben sich zu erclrren jctimalen nit ab-
tlgt. 60 bitten sie habenden bcfctrb nach, es wollen gemeioB
len inen oit allein discs ansQchen nit lassen zuwider sein,
wie m von Iren ohcm einer stodt Straßburg ireoherrig and
Blgemcint, daaselb also uEbbcmen iren berrscbnften und obcro an-
ifanaffea zu gomeiinr beratACblogung da&»elb zu ziehen oud sovU
^■t Ml 'hewdmMen tia
dtnnf uuiiu
gvd«Dk«. iR
«Bai gtumitm p^tn
vottar atUEiga Jisfi,
Amtr urtimutv Iraauffida
DSU. l!DpGlIBfCIl. w^
» wdlkfl äe aber Mld«
sädk an nr brrrrD vdI
die wprdin inet; la !^
■ntworf tw^E^eiL
£e StrBSsbnr^er Abcesandtim auf dJt
T^abaBg Tcrtröstrt, die ächoa oni ^4. Felinur
sliltiBifB ssBte. Dies var im »aien tdne freuoUliciie Am-
««rt. BM^ir halte ^tnsbor; kaum töc dieser ersten Botidift
crwanen küoaeo. Aber trot2<lem waren die Aasaidnea dr
Sudt diouiä £cboD keioesregs die güosUgsten. Maa mi
akfa in Strassbure noch darüber getäuscht haben untl m
djesem ersten nesaltale g^nz zufneipn gewesen sein. WeüisistL'iü
sphcbt ilifür (!#r Aa^dnick die.^er Hoffouügen in der Eorresjwn-
denz der Bnidefho§fcben Grafen. Sie sind überzeugt tOD
dem Zustandekommtia des Büadniä&es unJ schreiben in voller
Za^er^icht an 15. Janoar 1555") an ihre Freunde und V>r-
wandten die Wttterauer Grafen^ der Bund der Stadt mit d«
Schweiz Hebe itu gutea „Ternvinis". Anders aber lauten afbon
jetzt die Kacbricbten Id katboliscben Kreisen, Au den lC^se^
') StrBMbnrger StiJtAKliiT ÄA. 756 toi IH— 21 Konzept tum 5. Jtt
8t. T. Ich ülwiseue in Fglgvodem die alte Datienmg in tue ilta neo«
K&lcndfrs. ohne weit« darauf hineuweisea. "Wo die bisherig Cv^cbiclu-
■chmboHg {Strobel) ups die alu Datierung «Lsgiebt, gebe kh lidde IlU&
X
Stnasburg lud die Eidgen«aeD 1503—86.
64fi
wnr eint* j^Uiing ') Ulior (liei^R Reise und die Bestrebangeo
der Strussbiirger Gesandten ßelaagl, worin ein Augenzeuge
seinen Bericht »clilicsst mit den Worten: „niso Imb ich auch
vuQ zweien rathsboten vertrauenlicb vci-slandcii, dasä mau die
vun Strassbur;; uiL bald oder leicUUicli iu ein bUnduis auf und
aniiehinen werde".
Der Kaiser trifft sofort CJegetimassregela. £r erliisst ein
SdaiHlut an die Stadt Strai>!tbui'g ittid verlangt von ihr einen
atisrührHcbcii Bcridil über die iinn zugegangeoen Nachrichten. ')
Strassburg ent.schuUligt sich mit seiner gefahrvollen Lage, der
KaisiT selbst habe sie als Grenzstadt wiederholt aufgefordert,
g:egcii französische Gelüste auf der Hut zu sein. Eine Ver-
bindung mit der Schweiz könne der Stadt nur tiützea und
Icüme ihr auch schon deshalb zu gute, weil die Eidgenossen
mit der Krone Frankreich in Erbeinung ständen.')
Der Kaiser, ratlos wie iiuiner, hin und her schwankend
oline eine du rclig reifende Massregel zu wagen , wendet sich
MUfc suchend an die vürnehmsten katholischen Fürsten des
Xleichs. Es beginnt eine Korrespondenz des Kaiserhofs mit
cJcm Erzherzog Ferdinanil von Tirol, mit liurzug Wilhelm von
^^fljern und mit den drei geistliehen Kurnirstcn K^iln, Mainz
\i.nd Trier, worin er diesen alle Nachrichten mitteilt, die ihm
Q-ter das projektierte Bündnis zugehen und um deren Rat
^XnA Gutachten nachsucht. Auch Wilhelm von Bjiycrn setzt
&ieh darüber mit den drei rheinischen Kurflirsteit in Verbin-
<lilDg und ernialmt sie, den Kaiser zum emsten Einschreiten
Zu ei-muntern.^) Die Politik der geistlichen Kurfürsten wird
damals viclfaeh durch die des Mainzer Erzbischofs Wolfgaug
Von Dalberg heeinöusst und bestimiui, Sie lauschen ihre
gegenseitigen Ansichten in Briefen und Konferenzen ihrer
2läte aus und häufig wird d.mn eine anfangs energischere
einung des Trierer und Kölner Erzbiscbofs durch das toi-
■} T>UBScl(l«>rfiir StanUarchiv KeicliSBacbeo No. a, 69 UI Toi. 122 Kopie.
,l£aia«r HuUoU U. scliit^ktc diese Zntang am 2t. Jnuuar I5K5 ui den
kUrfanteu vod Köln xam weitvreo Itmcbt uti ili« Kurfanaten ?on Trier
^txnd M&inz- ^ ') StraaElttirger Urairkäarcliiv 0. ITO, Ko- 4, Kopie 1586
^nni 4. — ■) L c. Wo. 8, Kopie, 15^ Juli 4. — *) Vgl. doi Schreiben
de« Kurfilreten »on Trier an Wilhelm Ton Bayern \vm M. Februar 1586,
C*---irort auf Wilb«lin8 Scbreüieu vom 1. Februar. LiliwcIJorfor Staats-
iv I. c. foL 143. Kopie.
£itlMkr. (. (l>ut>. .1, Ot>.itlu K. r. tX. *. 41
C46 Heister.
lerantere und vorsichtig zurückhaltende Urteil ihres Mainzer
Kollegen gemässigt. Diesmal geht Trier selbständig Tor und
rät dem Kaiser ernstlich die Stadt Strassburg au£zufordero,
von dem Bunde abzulassen. *) Bitter tadelt er solche Ent-
fremdung vom Reiche und erblickt ihren tieferen Grund in
dem Zwiespalt der Religionen. Denn in dem Bündnis mit
einem ausländischen Staate kann er nichts anders als eine
Entfremdung vom Reiche erblicken. Ganz anders im Gtuirakter
lautet das Mainzer Gutachten.^) Der Erzbischof klammert
sich offenbar an die Aussagen der beiden schweizer Ratsboteo,
dass es nicht zu einem Bündnissschluss kommen werde. Er
berichtet dem Kaiser, dass er überhaupt noch keine ander-
weitige Bestätigung von Bündnis Verhandlungen zwischen Strass-
burg und der Schweiz erhalten habe. Und da der Abschloss
eines solchen nach der Zeitung, die darüber an den Eaiso'-
hof gelangt war, noch ganz ungewiss sei, so hielte er es doch
für besser, mit einer ernstlichen Aufforderung an Strassburg
noch zu warten. Erst müsse man eine bestimmte Nachricht
haben, denn es sei vielleicht weniger oder gar nichts an der
ganzen Sache. Der Kaiser möge wohl die benachbarten Kreis-
fürsten ersuchen, ihr Augenmerk auf diese Vorgänge zu riebt«
und ihm über etwaige Vorkommnisse Bericht zu erstatteo.
Wenn es sich dann herausstelle, dass eine kaiserliche Er-
mahnung nötig sei, dann wolle er nicht dagegen sein, ja.
wenn es verlangt würde, wolle er sogar mit seinen geistliclieD
Mitkurfürsten gemeinsam die Stadt Strassburg abmahnen.
Dieses Gutachten schickte der Kurfürst auch an seinen Kölner
Kollegen, ohne ihm, wie er angiebt, vorgreifen zu wollen, und
dessen Autwort an den Kaiser trägt nun ganz denselben
Stempel. Auch hier begegnen wir Zweifeln an Strassbargs
Absichten und dem Rat zur Vorsicht, damit eine verfrüht«
Ermahnung dem Kaiser nicht etwa „verkleinerlich" ausfallen
könne.
Rudolf II. schrieb, nachdem er die Entschuldigung Strassbargs
empfangen hatte, noch einmal an die geistlichen Eurfürsten*),
die nun darnach nicht mehr an dem Bestehen der Verband-
lungen zweifeln konnten. Der Kaiser erbittet sich ubermals
>) Düsseldorf, Staatsarchiv 1. c. fol, 129, Kopie, Februar 21. -
') Düsseldorf, Staatsarchiv 1. c. fol. 124—28, 1585 MOra 19, Kopia -
») 1. c. fol. 123. — ♦) 1. c. fol. 120, Orig., 1585 Okt. 4.
Stiusborg und die Kidge&oasea t6S8— 86.
647
in Rat, — leider aljer künnen wir nur d(e Vermatang aus-
[prechen, dass sie diesmal iuBgesaint für strenge Malinung
m Strassburg und Abraten an die Eidgenossen emtrat«u —
Ue OuUchten selbst konnte ich niclit aufboden.
Inztrischen hatten .sich nun in der Schweiz die Spezial-
jBOsiferenzeD, die sich nach Konfessionen von einander schieden,
mit der Strassburper Ancete^cnheit zu befassen; man
«^te ja bis zur uächsleu Tagsatzun^ schlüssig wci-den. Am
13. Januar 1585 berieten die sieben die Landschaft Thar-
^u regierenden Orte diese Vorlage in einer Versaronilung
io Zug. ') So mögen wohl auch die andern Landschaften die
Bftdie in Beratung gezogen haben. Das Resultat war dann,
bss die katholischen Orte instruierte Vertreter zu einer Kon-
ferenz der sieben kathoHf^chen Orte nach Lnzcni scliickten, die
ftm 22. Januar tagte. Auch die evangelischen Kantone nidgen
In iihnlicherWeise darüber beratschlagt haben, es ist darüber uns
tiis jetzt noch kein archiva lisch es Material bekannt geworden.
Was die katholischen Orte betrifft, so trat nun io Luzcrn die
»flene Gegnerschaft derselben gegen das Strassburger Projekt
ben'or. Ihr Standpunkt cliaraktcrLsicrt sich dadurch, dass
Us Grunde gegen die Aufnahme Strassburgs in den eid-
{enüssischen Bund in erster Linie geltend gemacht wurde,
lass die Riadt sich nicht zur kalholischen Religion bekenne.
fc.agenschciDlich waren die katholischen Schweizer in Besorgnis
rar einer Stärkung des evangelischeu Elementes in der Eid-
i^osseuschaft, was ihnen Gefahr bringen konnte. Feiner sei
is für die Eidgenossen nicht thunlicb, sicli init Strassburg
■inzulasäen, da diese Stadt wegen einiger vom Glauben ab-
gefallener Domherrn in des Kaisers Ungnade sei. Die Kund«
rom Ausbruch des Strab.sburger IvapitcUtruite-s war also schon
tocli der Schweiz gedrungen und mit ihr die Nachricht von
]«r Stellungnahme des Kaisers zu den Parteien und vom Erlass
leiaer Edikte gegen die den protestantischen Teil begün-
stigende Stadt. Stras&burg war gerade durch diese Politik in
Gegensatz zum Kaiser geraten, sollten nun dio katholischen
Eidgenossen diese Politik noch stützen? Man beschloss daher,
den Siraiisburgern, wenn sie ihr Gesuch erneuern sollten, einen
*) Vgl Saamliiiig eidg- Al>«-h. IV, 2a, S. 851. Auch Iloliweil bfttle
wie 68 nii den Beg«breii Sinuaburgs gekiilieB werde.
41*
ßiS Meister.
ausweichenden Bescheid zu geben, man wolle ihnen antworten,
dergleichen Aogelegenheiten müssten vor die höchsten Ge-
walten gebracht werden und dies sei bis jetzt in der kaneo
Zeit aus verscbiedenea Gründen nicht möglich gewesen. ')
Am 24. Februar trat in der That die Versammlung ia
Baden zusammen, welche den Strassburgern Rede stehen
sollte. Der Bericht unseres Gewährsmannes darüber zeigt
evident wie die Beschlüsse der sieben katholischen Orte da-
mals die Majorität auf den Ta^atzungen erzielten und auch
in dieser Frage auf den Wortlaut des Abschieds bestimmend
wirkte. Gr lautet:
Yerzaignns, was der Stadt Stra&bnrg verordnete Termt^
irer Bchriftlichen Instruction bei gemeiner loblichen Eidpo-
Schaft gesandten zd Baden in Ergau den 21. febroarü anno
85 versamlet nf jüngst« ire Werbung femer vorbracht.
Nachdem ire obem und herren ein erbarer rat der freien Stadt
Straßbnrg ns dem iren gesandten im dezember jöngst des 84. j«n
allhie gegebenen schriftlichen abscheid vernommen, daß gemeiner ort
löblicher Eidgnoscbaft ansehenliche botscbaften und gesandte der
Stadt Straßbnrg gesandten damalen beschehenen schriftlich nnd mflnd-
lieh werben nnd anbringen ircn herrschaften und obem der Eidgno-
scbaft zu referieren angenommen mit dem erbieten, daß beinechster
gemeiner zusammenkonft davon sollte geratshlagt und gebandlet wer-
den, was einem erbaren rat gemelter Stadt Straßburg diser jetzigen
gemeinen versamhing der löblichen Eidgnoscbaft waren berichtet
worden, hatten sie aus iics i-ats mittel ire mitgeheimen rät stfitt-nnii
ammeister nemlich Heinrich Joliam von Mundoltzhcim, NicIanGFncb.'
und [Paulus Ilochfclder '] abgefertigt mit befelch den anwesende ge-
sandten innamen irer herrschaften und obem gemeiner loblichen Eid-
gnoschaft als der Stadt StraÜburg sunders guten freunden nnd ve^
trauten lieben nachbarn ire freundliche, nachbarliche, willige dienst,
erbietung und winschnng alles glicklichen wolstands anzeigen nnii
dabei ferner zu vermelden, daß sie in gar keinen zweifei setzen, es
werden die herren abgesandten löblicher Eidgnoschaft jüngsten ge-
gebenen abschcids und andern wichtigen gescheften auch befelch em-
fangen haben angeregter der Straliburger gesandten gethaner werbong
halb ratschlagung und handlung zu pflogen.
Dieweil dann in gemelter herren der Stadt Strassburg gesannten
jüngsten Werbung anders nichts gesuecht noch begert worden, daun
') Sammlung eidg. Abschiede IV, 2», S. 852. Auch Rottwefl erhili
eine diesbezügliche freundliche Antwort. — ') In der Müncheser Kopie
ist hier eine Lücke für den fehlenden Namen gelassen.
Sir^asburg uQd die Eidgenosen ISÖS— S6.
649
it geniciocr IdbliclH^n Kidf^noscliaft In eine solche uachlmrUcüo vor*
adiiiu uud vertrauliche* rcraiuiffuii^f emtwüder bestendig oder nf
bcsüiamtc anzal julir 211 komtuea, damit ein jeder teil wissen
wOß er sidi za crlialtuuß soities hergebrachten Stands, Treiheiten
itea und Reret'htiRkvitcu Ke^i'ii cition uurüchlineDigeD gewalt oder
zdJ^D); zu seiner niplireu sirhcrheit, zu dem nndern trosl, hilf,
ttOQK oder Kuspninff» und b^UtamU zu versehen, inuiassea dcr-
sicbcn naclibarlirhc verain zwisrhcn «tlichoii andern mehr t^Utdlen
Rhein gelegen vor mehr denn zwcihandcrt jareti und seithero zu
chicülichen malilen auch K<-'**e»vn.
So bahcQ irc licrrcn bei oftgumcitcr ill&er der EidK^ntissen löb-
versimlunf^ frenndllrli und naehbarlifh annisURchsn und zu
ten befolen inen oder iron Ki^Hiniiten uf antferegtc beschehene
rbung zu Ui^^eni oial wo ui(iKli<'h mit suli-bm' aiitwürt abzufertigen
deren irc obem der ataiit StraJlburg vemcmcn mOgen oh sie fer-
haiidlunR und verKleichung zogewartuu und oh gcmetaer lOb-
!lon Eidgiio^ebnrt Kcfßtlig sein nöllo mit der etadt Stnißbiirg als
Allein einer am Ithein getegcnen frontier Stadt, sonder auch als
lern uit ^'criuKOU schUsscl des Hheiustrum» uud RUiueu EbaÜ i^icb
begrhcii und mit hah fondiiion v& licscheben un'lgc, inmaücn sol-
ktt alles in jnngstcr obcrfiebencn verzeicJinDä etwas wcitlentiBers
angcreift woi-dcu der guten ztivei-sicht, es werd« kein des vater^
ids ond icutschcr frciheitcn liebhaher dieses sucehen bei gemeiner
I -: !iaft rücmlich als es der stiidt Strabburi; ni galem tinj also
wcscn und den uauhkomujcQdea m ut'uebinen ond lam
fsemeint sei.
So1ch«a ireu empfangenen befelch gcbormmlicli und treulich
rie siti zu tliucn schuldig sclnd) naeh/ukomme::, su sei ir dienstlich
hochHcißig bitt. es wollen oftwylgemelte herren gesamlto sieh
gemQGts gegen sie die Strnlii'urgischen abgeordnete erclercn und
sovil anderer gesclieft gelegeuheit erleide» ma« mit fÜrderUcher
rhotFter antwort wiiter abfertigen.
Solches erbieten sirh irc ohern der sladt Straßburg «it allein
Bgen gemeiner löblichen Eidguoschnft, sonder auch desselben aii-
bhiüicher Dotselxafton und andern iren ziigetbanden uf^utragenda
jenheit mit allein freundlichen naehbarlichon willen dankbarllch
geb&rlicli 7u bosrhuidcn.
üfobstehenden deren von Straßburg förtrag haben inen
Eidgenossen gi^nandten zn besclieid und anlwort folgen lassen.
■wie hernach folgt:
Nämlichen daß sie iueu den herren Straßburgisclien gesandten
an statt irer olierii höchlich und natrhbarÜLh gedankt, irer
elten gaetwilÜKi;», nathharlicbeu und freundli.-hen lüenstes,
und alles eeneiiitcn \erlraulen und gucten willens und aner-
ans, ond denn inen weiter anzeigen lassen, es haben erliidic unter
len der Eidgenossen gesandten ire der Straßburgischcn gf^thancs
iwerben mit allem treuen an ire herren und obern gelangen lassea.
650 Meister.
da denn nit weniger, daß sie anch von denselben orten Iren berreo
befelch gehabt, sich mit den Straßborgiscben gesandten nf hinder-
sicfabriiigeD in etwas verstendnos einzolassen.
Dieweil und aber der mebrer theil orten boten dißmal kein be-
felch, sonder solches zuvor an Ire höchsten gewält nnd gemeinden
(die sie aber noch bißher nit versamlen könden) gelangen lassen
moessen, so haben gemeiner Eidgenossen botscbaften solches widentm
in ire abschied genommen mit allen treaen an ire herren nnd oberen
xa bringen, die werden der Stadt Str^borg nf zukOnfiiger jarrfdi-
nnng am Johannis allhie za Baden mit vollkommener, gebSrUcher
nnd nachbarlicher antwort begegnen.
Auf disem tag hat erzherzog Ferdinand seine gesandten andi
gehabt and bei daselbst gemeiner Eidgenossen botscbaften fleifiif
farwendnng thaen lassen, was zn abwendang fflrkommting der Stadt
Straßbarg bei den Eidgenossen beschehen ansaechen nnd begeres
dienstlich sein mag nnd ist deren beantwortang anch auf Johannis
verschoben.
Diese österreichiscfaeD Gesandten, die nur eigens w^en
der Strassburger Angelegenheit aaf diese Badener Tagsatzung
geschickt waren, hatten, wie wir aus dem offiziellen Abschied
wi^en*), den Auftrag, den Eidgenossen zu erklären, das
Österreich bei einem solchen Ansuchen Strassburgs nicht wenig
interessiert sei wegen seiner vorderösterreichischen Lande. Die
vorderösterreichische Regierung könne nicht umhin, den Eid-
genossen nachbarlich anzuvertrauen, dass der wahre Äolass
für das Begehren Strassburgs ohne Zweifel in dem Zwist
zwischen den evangelischen und katholischen Domkapitularea
im Strassburger Hochstift zu suchen sei. Es sei stets die
Sorge und das Bestreben der vorderösterreichischen Regiernng
gewesen, diesen Kapitalstreit beizulegen. Deshalb möchten
sich nun auch die Eidgenossen nicht in das Bündnis mit
Strassbui'g einlassen. Ihre Ansicht ging offenbar dahin, dass
eine Stärkung Strassburgs der Beendigung des Streites Dor
entgegen wirken könne. Die österreichische Regierung weist
also hier jeden Gedanken an einen andern berechtigten Grund
der Stadt Strassburg für das Anstreben der BundesgenosseD-
schaft zurück. So sehr diese Regierung in getreuem An-
schluss an die Politik ihres Fürsten Ferdinand von Tirol es
zu vermeiden suchte, sich in den Strassburger Handel ver-
1) Sammlung eidg. Abschiede IV, 2a, S, 856 i.
Stnsslmrg und die Eidgenossen 1583—66.
651
In zü lassen, nachdem ihr einmal von Ferdinand ilbot
Haltung der österreichischen Vertreter auf dem vom Bischof
angesetzten Landtag zu Schlettstadt (Dezember 1564) ein
izit'Uer Tadel erteilt worden war, ebenso sehr verfolgten
£h die Uiite in Knsisheim das Fortschreiten der Strassburger
iffegung aus der Ferne, in banger Äog:itlichkeit, e$ möchten
(Jäte LTeicbi scheu Vorlande davou Schaden uehnien. Sie
id deshalb die ersten, die hinter dem Begehren Strassburgs
Verdacht schöpfen und den mutmasslichen Grund zur Sprache
hringrn, den Strassburg geflissentlich zu verhüllen 'suchte.
_Si€ bitten die gesamte Eidgenossen schaft, der Krt>einuug zu
iken, die sie mit dem Hauye Osterreich verbinde und
ll darauf zu achten, dass ihre gute Nachbarschaft erhalten
ibe.
Uan »Ute nun meinen, dass nach dem Bekanntwerden
Verhandlungen Strassburgs mit der Schweiz auch der
chof von Strassburg sich hei den katholischen Schweizern,
ler den Eidgenossen Uhorliaupt, ins Mittel gcle;,'t hätte, um
se beabsichtigte Stärkung seiner Gegner zu vereiteln. Es
mir aber bisher nicht gelungen eine Kon'espondenz zwi-
len dem Bischof und den Schweizern anfzußnden, welche
len direkten Einflusa auf die Verhinderung des Bündnisses
chweiscn Hess. Aber lieziehungen zwischen dem Bischof
dea katholischen Kantonca haben wahrscheinlich doch
ED. Der bedeutendste Manu auf Seiten der katholi-
Orte war nämlich der Luzerner Ludwig PTylTer,
Mann von erprobter militärischer Tüchtigkeit und von
äscm politischem Scharfblick. Er nbtc nachweislich
grÖssten Einfluss aus auf die Regungeu und Mass-
ibuicn des politischen Kutholizi^imus und auf die Politik der
Ltlioli^ehcD Orte überhaupt. ') Und mit diesem Manne stand
Strassburger Bischof in Verbindung. Zwar erstreckco
die spärlichen Reste Ihrer Korrespondenz, soweit sie mir
^rlageu, nicht auf die Jahre 15S& und 158G und enthalten
ler niclits über das Strassburger Projekt. Pfyffer stand
"iuch öfters zu dieser Zeit mit seinen Truppen im Feld. Aber
es muss doch die Möglichkeit betont werden, dass nur die
LUckenbafdgkeit der bisclii>tiiclieD Korrespundenz in diesen
*> YgL Ober Üin SeKesBor, LaUvig Pfyff^r und kIoc Zeit bei. Bd- lU-
692 Meister.
Jahren uns vielleicht die Beziehungen verbirgt, die Johann
von Manderscheid mit den katholischen Schweizern auch da-
mals unterhalten hat, vielleicht mit Pfyffers Schwager, dem
Landvogt Beatus Jakoh Feer*) in Baden (Ärgau) oder mit
Pfyffer seihst, der ihn wenigstens später wiederholt über
die politischen und militärischen Verhältnisse in der Schwel:
und im henachbarten Frankreich unterrichtet. *)
Dafür sollten die katholischen Schweizer in ihrer ib-
lehnenden Haltung von einer andern Seite ermuntert nnd
gestutzt werden. Kaum waren sie nämlich von der Batlener
Tagsatzung nach Hause zurükgekehrt, da erreichte sie ein
Breve des Papstes Sixtus V. vom 2. Februar.^) Der Papst
warnte sie in beredten Worten vom Gesichtspunkte der all-
gemeinen katholischen Interessen aus, sich dem Plane vill*
fährig zu erzeigen. Leider ist vorläufig wieder nicht festzu-
stellen, wer so rasch den Papst von der Sache in Kenntnis
gesetzt hat. Ein Nuntius existierte damals nicht in der Schweiz*),
es ist möglich, dass die Kunde durch den Hauptmann der
Schweizer Garde, Jost Segesser, an den Päpstlichen Hof gelangt
ist, vielleicht aber haben wir an Erzherzog Ferdinand, an
den Kaiser und eher noch den am meisten interessierten
Bischof Johann von Strassburg dabei zu denken. Das päpst-
liche Breve wurde auf einer katholischen Konferenz zu Luzera
am 26. März feierlichst verlesen und auch den Städten Frei-
burg und Solothurn, die damals nicht vertreten waren, Mit-
teilung davon gemacht. An Sixtus V. und an den Hauptmann
der Schweizergarde, der damals die offizielle Vermittlung
zwischen den katholischen Kantonen und dem Papste führte,
wurden Schreiben entsendet, mit der Erklärung, dass sie
nicht anders als im Sinne des Papstes zu handeln beabsichtigt
hätten.
Kurz vor der nächsten allgemeinen eidgenössischen Ver-
sammlung ist abermals eine Konferenz der katholischen Orte
'} Stra'sliurger Bezirksarchiv G, 163, 15S9 März 11, Orig. Pfvffer
hat von seinem Schwager Feer erfahren, dass der Bisehof seinen Veiter
Christoph in seinen Ilofdienst nehme, er dankt ihm dafür. Dies deutet
auf Beziehungen zwischen Feer und dem Bischof. — ') Strasshurger ße-
zirksarchiv G. 163, 15S8 Dez. 20, 1589 Febr. 1, März 11, AprU 20, Mai li
— ä) Sammlung eidg. Abschiede IV, 2a, S. StiOg. — *) Santonio kam
erst 15S6 nach Luzera und Buouhomo war 1530 abberufen worden.
StimilbtiS tmd die Eiiigeiuwcn I&S3— 80.
653
Luzera am 19. Juni. Die dort erschienenen Orte be-
sie wollteD es elDgctiutener Umstünde halber bei
vorigen Absclileri betrelTs der Strassburger Werbung be-
vendcD lassen- Auch mit Freiburg, Solotburn und Appenzell.
Ue nicht erschienen waren, woUic man sieb verständigen und
hncn Torlinltcn, doss sie als Katlioüken sich nicht auf den
tapchlag Sirassbur;i,'s einlassen dUrflen.
^toie katholischen Orte waren an Zahl in der ^Fehrheit^
^B Vota ninssle also auf den Taipintzungen, wenn sie ge-
^Vo^sen stimmten, den Ausschlag geben. So wurde auch
lern Strassburger tiesandteu diesmal wieder nur eine hüfiiche
Entschuldigung zu teil, die nichts anders als eine Terscbteicrtc
i:' ' fng war. Strassburg konnte sich jetzt kaum nocli
^n über den Krfolg seiner Werbung machen. Schon
n cieni Vortiag der Strassbui^er Vertreter im Febrnar io
bideD begegnet uns ein Zw<?ifel damn, da sie bitten, die Eid-
jenossen möchten ihnen eine so geartete Antwort geben, dass
iie daraus entnehmen künutcn, ob sio sich von einer ferneren
iTerbnndluug etwas erwarten dürften. Jet.2t im Juni 1085
||Uckt Strassburg nirht einmal iiielir die volle Gesand tschaft
^ftbiäbcr. sondern nur noch den Stadtschreiber nochfeUIer.
^■erwartet ußenbnr jel^t wieder Ausfluchte, jedenfalls keine
iRlmmte, wenn auch ablehnende Entscheidung. Deutlich geht
lies aus dem Vortrage Hochfelders hervor, dun uns unser
kfUnchcDer Bericht erhalten hat:
PVun emen) ulauMinften and vcrtrAulcn Ort den 22 iulii aaao%.
Gemeiner KidguD^seii der dreizehn ort raisliolsrhaflcti scind den
H. junii necbstbin zn luden in Schweiz oder Krgiku xo-iAmmcn kom-
Wta and hts aiit den achtzeliondtin nionat.itagjuHi beieinander btiben
md bat dis bienach^i-f^-briobmi iiieü-ler und rat der Miull Sirabbarg
M obg^inelieti der l'iidgiios-^on rntsbot.'^haftcn wrrh«n und handeln
BD nul die folgcndu autwort tlaninf erlangt.
Ersillch ist von wegen der fludt Strußhiirg sonderlich »bitr von
en deren beiden geheimen rüteu die droixehon nnd fonfzcbcn ge-
It scBandtBweis erschinen ir syndicos und rattscbrcitKr I*auliu
der rcclileii HtvniLit and tiarb gewöhnlicher mlutation
miig seiner herren der stadl Ötndibiirß naclilwirlicho
Midtc dicii-st und alles geneigten viTtrewürben gueten wolleos
^nrht. daß seine (lerrcn mpisicr nud mt der freien rciebsstadt
üburg OBS irer gesandten relation auK^bört, dali sie den empfange-
hefe-Uli oder ausucdien bei den xcben orten löblicher Eidgno-
654
Meister.
I
scbaft: dtiroh irc erste sohickang nit haben erancclii vcrin 1
aiiRvbraclit. wie ebriich uml freundlich sie von allen orten i
tradiert und wiederum abgefertigt worden, dtutselblc tOe
sie sich noebmalen gegen die gemeine botsc^ftea der
üinamcn irer henen nnd obern als ire gnete frenad ndn
liebe nachhiim gan^ frenndlicb. uaehbarlich and bodiBeUigl
mit erbietung s^tlchc^s jederzeit flirstcbcndcr gelegenbat ftv^fi'
botacbaflen innaiiieu irer herrcn uud öbero der gcnMiaeii liUn.^
KidgiKiFi-buA. und deren aiigcbürige and verwandten udiJiuiiAi
bcsobnldcn.
Und demnach als sie die abfertigong dabin verstuidnL lUü
mchrgcmelte botscliaflen der Kidgnossen ganz frenniUirb ooi
meinend anerboten bei Iren herrcn nnd obern gemeiner UUifka'J
guoscbaft die sacbea daiiin zu befördern damit sie mit
fcirh alhor zu discr tagsatzuug abgefertigt, daU man sich aUteal
endli(!hen iiachbiirlichen antwort cntsi-blieüeu and geben v^,
dann der zu end des monats febroarii gemachte ahsehejd
Vertröstung gethaii. demnach aber wolermelte seine herren mdi
ein ersamcr rat der Stadt Straßburg in die vorsorg geratea,
seider diu leuf bunderUcb durcli die widorwcrÜgo in
standiMio kneg^vvi-scii sich etwas schwerer nnd aorglicbcr
CS möchten villeidit die altgesaudte botschaften innamenirerl
und obern obünfiider »acrhen ha-lben die zeit sich m erclcrcc
legen und m ]{urz fallen iiber solche sach nnd bcsebehenc rtrliMCl
auch alle derselben motivea und umstcnd zaernegen und üdi gefn]
iine gesandten einer endlichen antwort zu enschließen. damit ibr|
dannocht seine herreu und ober» ein ersanier rat der stadt
borg nocbnial dos ire thucu. so haben sio allein in stadt
vor dißmal abgefertigt, mit dem da ire angclcgenheit rieh
tragen solt, daQ man jetzo zu keiner femern handlang
kOnnt uf den iäll noebiuablen dienstlich nadibarlich ausnsoedieB i
zu bcgcren, daü die botaebaftcn der Bidgnossen innamea
ernaEintcr iier herren und obeni solch nachbarlich wolmeiaend
gefangen werk nicht aus gcdeebtnus lassen. Kunder was jcdnnli
gelcgenbcLt der zeit haEben nit geschehen kflndt zu erster irer 1
getügeuhüit zu gutuiu und allen teilen racmlicben and nntiüeliui
benirderu in boüter reconiumudatiüii und befelcb haben und befaatn
wolltfm. in günstiger erwit^ung doss ein crborer lUt der i
btirg uudurs nichts suecht nuch Iiegert, dann in einen solc
barlii'hen verstand und verein mit gemeiner Eidgnoachaft ml
durch die ein jecier teil bei seiner religion, bei seinem
regimcnt und bei allen seinen vorigen wesen einander treuen.
harlii'Jien beistand uf den nutfall fOr unrecht infiDigen gewaltwli
hiltigon QberfaU sich verlhädigeu uud erhalten mG^. mit
lirhcr nachbarlicher bitt, es wollen der Eidgnossen hotscl
fhcs and alles was derwcgen hicvor vorgebracht mit U
gnetem KcmQet erwegou und inen in gemein und sondcrkeit ]
der godanI.cn gegen einen erhareu mt der stailt StraObonC^
Stianborg und Oie EidgenoscD ]fi8S— 66.
655
liuen ciabUdeß. sonder, ila ir etwas ordeDlUchs hiertnnett
vorfallen sollt, aoldies jetzobgemeUem erb«rea rat Her Stadt Stroß-
bnrg, jetzt oder kunfiig nadibarlich za erkennen geben und dessen
^Bricht dariibcr tm vernehmen Bnbeschwerd sein, dasselbig erbieten
»001116 berrea gegen geuivinf botsrbiifton und deroit berren und
I taigemein nnd insonderheit aufü troulich.>>t: mu^lichst gani nach-
ch zu verdienen, damit auch gemeine botschaftert und irer berr-
ecbaftfu uuil oUcrn iu den guodciu-eicbcn sdiinu des alltnacbtigen
CB »Her wolfart befelchend. —
Als uun die gemeinen botschaften den straObnrgiscben gesandten
imainen seiner berreu nnd obern in seinem gvtliancn Vortrag der
)ttg nach aDpcbr)rL und vcrslnuden, haben sie dem ge^andlen dorof
iBStatt irer hcrren und obern gemeiner EidKiioschaft ganz liücldich,
frumiillivb und niiclil<nrUdi gedauket und hingegen irc naclibarlicbo
freundliche divnbi, gnicG uuil allen geneigten vertrauten gueten willen
nterboteti nnd ine daraf anzeige» lassen, dioweil sie ans ebrliaften
^bcwcglid|p^ oraaclien diümals von iran berren und obern mit
■ein licfolch noch gc^ealt nit abgefertigt m dem daß inen ancli
srhrctlien von rdmiHber icaiserlicber Us^lftt zukommen, de»*
uübfiii &ie t^oldias widerumb in ire abschid genommen mit allen ircuen
in ire berren und obern gelangen zu lassen, die werden zn konftiger
Etung hicraber mit froondlicher autwort begegnen.
rassburg ftlichtet «Iso, die Kidgenossen würden sich mit
lein Verlauf des franrüsischen Krieges entschuldigen, woran
liesc Jedoch gar nicht gedacht haben. Es fOrchtet auch fremde
Einwirkungen und, wie wir gesehen haben, nicht ohne Grund.
Der Kaiser hatte in ühnlicber Weise abmahnend an die Eid*
(enossenschaft geschrieben, wie vorher an die Stadt Strasa-
»nrg. Die Mügliclikeit, dass das BÜndnisprojekt scheitern
löuntc, schejnt doch Strassbiirg jetzt erwogen zu haben— daher
üoe (n^sere Ueserv«; die laue Haltung der katholiäcben Orte
ja auf die Dauer nicht mi&bzuvei'steben.
sr Kaiser erliess am 3. August 1585 ein neues Kdikt
tie Stadt.') Er verwahrte sich dagegen, dass seine £r-
luugeii wegen französischer üintriebc so zu verstehen
scn .seien, dass die Sudt, die doch reich und gut verwailet
Kit lK>i Ausliindcm einen dem Reich verdächtig erscheinenden
Bdiuti auch«. Sic hUt(<^ii ihre I'Hicht besser in Acht nehmen
sie hätten ihn, den Kaiser, vorher von ihrer Absicht
irichtigcn mUsscn und nicht warten dürfen, bis er von
BCnaborg. Bcairicuruhir. G. 179, No. 3, Kopie.
656
Heister.
auderer Seite üavon in Kenntnis gesetzt wlir
ihr daher, dass sie wieder zurücktrete von einen-
falls aber schon etnas bescbtosseQ sei, verlan.
ücbrift davon. Er würde sonst mit Kuriiira..:. i-. ^^
ständen darauf bedacht sein, dass das Reich nicht
würde.
War auf der letzten allgemeinen Tassatzong aar
Vertreter Slrassburgs erichiencii , so kam auf der
vom 9. März 1 5S6 gar keiner mehr. Der Magistrat
sich mit einem Schreiben (2. März i5&6), in wricben tri
mals um eine Antwort cachsuchte. Die Antwort duufi
wieder ausweichend und aufschiebend und gipfelt in
kunft, dass sie „»ich dieses Anzugs nicht ven«ha*
und daher abemiAls ihr Begehren in den Abschied
wolltea.*) Also sie hatten nicht einmal mehr eme
holung des Gesuches erwartet. Jetzt aber, wohl da
sahen, dass .'Slra^^bu^g, das hohen Wert auf den Fho
nicht von selbst wieder ganz zurücktrat, beschiedeo !
A ti tragstet lerin zu einem detinittvea Bescheid auf die
Jahrrcchnangslagsatzung. Es kamen deshalb an Sl
abermals Gesandte der Stadt. Aber gleich bei EroffDURgi
Instruktionen zeigte sich schon, dass nur wenige Orte,
scheinlich nur die evangelischen, Vollmacht hatlen, fit
Bündnis einzutreten. Die Mclirheit formuliert ihre ealsc
Antwort dahin 'J: „sie danken der Stadt Slras.sburg ganx:
lieh für die den Kiilgenossen bisher erzeigten Gutachten indl
sichern, dass sie diese nie vergessen, sondern dass sie
bereit »ein werden, selbe durch gute Xachbarscfaaft a
dienen".
Das war die Ablehnung des Strassburgcr Projekten in
allcrmildestea Form.
L
Das Charakteristische der damaligen Lage in derl
bestand in der konfessioncllpoli tischen Spaltung der
Qossenschaft. Ludwig Pfytl'crs Dolitik hatte in diesem JahieJ
einen langerstrebteu Erfolg errungen in dem Abscbli
■l SammluDg eitl«. Abschie<le IV, 2a, S. Bliq. — ^ Ebeid* Jf?-
S. 945 1.
SlnsabEug and die Eidgenogseo 1583 -96.
657
m
ristliclien Brüderschaft, die später mit dem Namen des golde-
D Oller bürroiiiiiisclieü Uumies bezeichnet wunle. Die katho-
en Kaatonc gingen seiUlem meist gc^iciilossen vor und
ütfo Ta^'siitziingi'u zeisteu sich nur noch wenig gemeinsania
pührungspmikie uiit den Evangelischen in der fast iuimer
'essionell geschiedenen Politik. Dieser koDfessioiicIIe Dualis-
s, der damals die iiiuerc Politik der Eidgenossenschaft
rchsetzte, bat alicr iiirht minder auch auf ihre äussere Politik
immend einRegriliTen. Von gemeiusamein VoriiebeD, vod all-
ejneu einlieit)iciH>n Zielen und Bestrebungen ist aucli hier
ne Rode mehr. Die beiden Koufessioneu treiben viehnebr
trennte Politik. Jede irlaubenspartci knüpft eigenmächtig
iehungcn mit auswJtrtigen Konfessionsgen osseo an , mit
en sie mehr sympnrliisicren als mit den Stammesgenossen.
natiunale Gedanke trat zurück uiut l(Undni.s.st> und Ver-
tungen der Farteirn mit andern Nationen waren die
euen Ersfbeinunj;en, die das 16. Jahrhundert in der Schweiz
«zeitigt hatte. So folgte dem «Borromaischen Bund" als
^olge und reife Frucht im Jahre 1587 der Abschluss eines
ündiijsst's der katholischen Orte — nur Solothurn schloss
sich aus — mit der Krone Spanien und Mailand, bei welchem
^^eder Ludwig Pfyö'er in liervorragender Weise tbätig ge-
war. ') Zwar kam es protestantischerseits nicht zu
Zusanimentichluss der vier Orte zu einem formellen
!(]i; aUdegengewicht zum Itnrroniäischen Bunde, aber diese
folge der Katholiken ebneten nun bei den Protestanten,
ena m dt^ssen überhauiit noch beilurfie, den Boden fUr die
'^raeien Wünsche der ätailt Strassburg.
Die politische Lage drängte ihrerseits zu einer Verbindung
protestantischen Stra-^sliurg mit den protcätanÜBchen Nach-
Dadurch dass sich die protestantischen Kantone —
'insrhltesslich Glarus — an dem Kriegszuge für Heinrich
DD Navarra beteiligten, hatten sie von neuem den Groll der
ndersgliUibigon auf sich gezogen. Allerseits mehrten sich
*lun die Klagen aus dt'm Elsass, vom Bischof von Basel, von
ftorgtmd und von der osterreichisclien Regierung, da eine be-
trächtliche Verminderung des Getreideausfuhrs aus dem Elsasa
Eingetreten war infolge der schrecklichen Verwüstungen, welche
■) Segesser, Ludwig rryff«r Sil. III, S. IM f.
658 Meister.
auch den beteiligteu Schweizern voi^eworfen wurden, obgleidi
ihre Truppen sich viel disciplinierter und humaner betragen
hatten als die deutschen.
In Willisau beschloss nun eine Konferenz der sieben katholi-
schen Orte am 12. und 13. August 1587, dass man sich bei
den vier Orten und bei Glarus o^iell beschweren wolle dar*
Über, wie deren Angehörige beim Durchzuge durch die Bis-
tümer Basel und Strassburg sich betragen hätten. Auf die
nächste Tagsatzung nach Baden am 23. August wurden Ver-
treter von Burgund, von der Österreichischen K^erung nod
dem Bischof von Basel, sowie der französische Gesandte ein-
geladen, damit sie ihre Klagen gegen die Beteiligten oS&i
aussprechen könnten. Sillery erklärte im Namen Heinrichs Dl
von Frankreich, dieser Hilfszug für Heinrich von Naram j
laufe dem „ewigen Frieden" zuwider und er verlangte deshalb
die Abberufung der schweizerischen Truppen. Die Vertreter
der vorderösterreichischen Regierung fürchteten vor allem ßr
ihre elsässischen Länder, sie erstatten Bericht über die grwaa
Verwüstungen, die das Unterelsass und zum Teil auch die
Landvogtei Hagenau betroffen habe und gaben der Besorgni)
Ausdruck, dass gerade die Verheerung jener Gebtete dit
Truppen veranlassen könnten, ihren Bückzug durch das Obe^
elsass zu nehmen.
Beinahe ein Jahr nachher schickt der Strassburger Bischo!
Abgeordnete an die Eidgenossen, die über die Verheerung
seiner Länder Klage führen sollten. Er forderte sie auf, ii
Zukunft nicht mehr zu gestatten, dass ihre Angehörigen darai
teilnehmen. Die Jahrrcchnungstagsatzung zu Baden am 26. Juni
1588 entschuldigt sich daraufhin mit der Antwort, jener Zog
durch sein Gebiet sei wider Willen ihrer Obrigkeiten und
trotz wiederholter Abmahnungen geschehen.
Alle diese Einflüsse wirkten immer mehr erkältend auf
die gegenseitigen Beziehungen unter den Schweizern. Strass-
burg hatte dagegen inzwischen seinen ursprünglichen Plan
eines Bündnisses mit den evangelischen Orten wieder auf-
genommen und in Vorschlag gebracht. Als dann anfangs 158f
Gefahr für die Stadt von selten Lothringens drohte, eiie
die Bündnisverhandlungen abgeschlossen waren, da stellte
Strassburg noch einen weiteren Antrag an Zürich und Bern;
ihm eine Anzahl Kriegsvolk zu schicken für den Fall, dass
Stnssborg und die Eiilgenooea 1683 — 86.
die herum BtreiieodeD Guiüiscben Truppen tur die Stadt das
Bedürfnis darnnch nahe legen sollten. Hera sa^te sogleich einige
FiÜiQclien gegen gebührende Besoldung xu und warb auch bei
Zürich um Erfüllung dieses Gesuches. ')
Verhandlungen ülwr den Vertrag der Stadt Strnssburg mit
Zürich and Bern hatten zu Hasel stattgefunden'), von einem
Eiobegreifeo der Stadt« Ba.sel und SchatThausen scheint man
■dion gleich anfangs abgesehen zu haben. Man hatte sich
dort nicht ttber den formellen ^Vortlaut des VurtragsJnstru-
mcntes einigen können, da damals zu den Strass burgischen
Vorschlägen der Znsatzantrag gestellt Trorden var, dass der
«ewige i'riede", in velchem die Schweiz vertragsmässig mit
der französischen Armee stand, in dem Vertrag niisdrücklich
vorbehalten bleibe- Auf der darauf folgenden, schon ermähnten,
Konferenz zu Aarau 21. Februar 1568 erklärte Born, dass es
an diesem Baseler Projekte festhalten müsse, und nur auf
dieser Basis mit Stras.-iburg weiter verhandeln könne. Der
gcwige Friede" mllsse unter die Bündnisartikel nnfgenommen
>) 91. Februar I68fl Konferau der rier Orte xix Aaniu. Ssiaoilting
Abwh. V, I. I. S. 86g. - ») Strobel, Gtacb. des Elcanea IV,
«rtftlill oline Qucllenitiwftlie, dus sr.faon iu Mai 1&87 in Baden
' T«rt)lDduQ|| mit ilcD protuUDtiachea KülgttDOUBa etnijeleitet wurden
Weiter githt er an, dais am 11. Oktober die ^che vor dem Itat
baiidvlt tiRiI natn lelrU'n Novtnnlicr der Tcrirag in (tasel fArmlicb ab-
Ki. LeUtcrn baau oiclit gaut rkhtig i-Aa; u&cfa Dnfieren
AusfilhninfEeD folgt« damals fn Basel nocli ntcltt der dcfinltire Ab-
Inis. Alter die Vdllmitcht xnm Vrrlrag»M:lila», der voll) damals cur
Zaricbs Ucdenkeo nicht zu staade kam, wunle wob) deo Stnsa-
V(.>nr«^erii am 21. Oktober (II. Oktober bei StmlKl üt die alte Zeit-
ertröll, und tvar in üTOfiser Rits- und BcbAfTeuiitzung. LtD«
;ani unWkatmte Stnüffiburger Clironik von Safatdin, Ober die icb
■t ansfikhrl icher handeln «erile, beneblet daräbor wie folgt: Ady
It DCtobris anno 1!>87 am toorgen lu 7 ubrcu bab«« onscre berren
sebrifffll auf die pfalla laasen xuammen komiBVU. Da haben onscre
den scbotTcl lassen f&rtngen und angcxeigt, dieweil die leuf ge-
rlir-b, KMchvind und büß wind, wirren de dei villens mit deo Eid-
jMien Her Uodt Zriricb und Bern ein bilndnns zn mnrhen, wofern ihnen
»rbi'iffeln Bolch« geliebeo, gefallen und onsern iierroi hii>nn bcfelcb
lewalt geben wollen, in aolcbct* beger«i haben die >chi>fl«l all« be-
und unseren berren allen bef«ldi uimI gowall geben, diese bUnd-
ta macbeo. danuf aeind niuere berreo hinauf gvoKt adi d«n 2S
abria anoo 1&87, diese bondnuB ait der atadt ZUrkb nad B«m an
BD. VrI. auch die damit TenromlUi Notiz der ItnUnacben. Chronik
^ StAlw» AkaUa 1873-74 8. 473.
660 Meister.
werden schon um den Verdacht und Vorwurf zu Termetdea,
als ob etwas Nachteiliges gegen Frankreich oder die Eid-
genossen durch diese Vereinigung beabsichtigt würde. Bero
giebt dazu noch eine Erklärung, wonach der Vorbehalt des
„ewigen Friedens" das beabsichtigte Bündnis in keiner Weise
beeinflusse. Wenn die Franzosen wider Recht und Billigkeit
die Stadt Strassburg angreifen sollten, so könne man unbe-
denklich der Stadt zu Hilfe ziehen, der „ewige Friede' ver-
biete dies nicht. Bern hatte schon vor dieser Konferenz diesen
seinen Entschluss dem Strassburger Magistrate mitgeteilt, es
bittet nun auch Zürich, sich dies gleichfalls zu überlegoi nnd
Strassburg nicht der Krone Frankreich vorzuziehen, ,die uns
bisher nit übel erschossen und by deren man noch bisher all-
w^en ein guten willen gespürt". Sollte aber Zürich nicht
auf dieses Begehren eingehen wollen, dann sähe sich all«'-
dings Bern veranlasst seinerseits die Verhandlungen über dis
Bündnis abzubrechen. Diese bestimmte Haltung der Beraer
Vertreter scheint denn auch Zürich dazu bewogen zu bähen,
denn in dem Bundesvertrag vom 13./23. Mai 1588') findet sich
thatsächlich diese Klausel. Strassburg seinerseits, dessen
Lage nach abermaligen Schreiben des Kaisers an die Stadt
und die unterelsässische Ritterschaft immer bedenklicher ge-
worden war, machte daget^en keine weitereu Einwendungen
und Hess sich diese Bedingung gefallen. Die Annahme des
Vertrags vor Bürger und Rat erfolgte am ~-t — -r d«
° ° 1. April
Jahres 1588.*) Man fürchtete, wohl nicht ohne Grund, dass
die katholische Partei Lothringische Hilfe heranziehen möchte.
um die Bruderböfischen zu vertreiben. Hatten doch die
lignistischen Truppen eben noch nach der Niederlage deä
navarrischen Hilfsheeres das Elsass überschwemmt und selbst
Strassburg in Gefahr gebracht. Über die Einwendungeo des
Kaisers setzte sich der Magistrat wieder mit Entschuldigungen
hinweg.') Charakteristisch an dem Buudesvertrag ist, worauf
'} Abgedruckt bei Kurz, Beiträge zur Geschichte des Kantone Ali-
gau I, S. 376—384. — ') Vgl. den Abdruck der „Pumlsform" io Knrz.
Beiträge 1, c. S. 376. ~ ■) Der Kaiser hatte zuletzt am 14. Dez. 15ST
an die Stadt geschriebeu. Diese antwortete am 2./12 Juni 1588, sie hitte
nichts gesucht als zum Nutzen des Reichs zu handeln und Zärich und
Bern hätten ihnen gelobt darin behülöicb eu soin, indem sie Strasabnrs
verteidigen helfen. Strassburg, Rezirksarchiv G. 179, Kopie.
Stnnborg uml dia Kid^nosaea 1&83— 86.
661
>D Kurz aufiunksam machte, dass die dort festgesetzten
atuQgea Strassburgs Imaptäiichlich in Geldzahlung und
m'4 von Lebensmitteln bcsland. Die Verpflichtungen
i8 und Züricha erstrecken sich im Ge;;ensalz dazu bc-
lers auf Stellung der Truppen. Wie deren Besolduog
[T. von Strassliurg getraguo wird, so übernimmt es auch
einem Angrtif auf Strassburg MuDitiouslieft;ruug, Quartier-
Ver|iflogungskosten.
Ja der Stadt vrar ausserordentlicher Jubel über den Ab-
las» dieses Bündnisses. Als die Gesandten der neuen
Bgouossen Bt^rn und Zürich nach Strassburg kamen,
den Bnndessrhwur zu empfangen, wurden grosse Fcstlich-
iü vom Magistrate veranslaltet. Der bekannte Sirass-
jer Buchdrucker Bernhard Jobiu gab zur Krinnerung daran
le Fe;^tschrift *) heraus. Auch Joliann Fischart hat sich
sonders für difse ßundesfcier begeistert. Nicht weniger
fünf Festgediclite darüber werden ihm zugeschrieben, und
snicm sollen zwei I'ro.'^aabii»ndluiigL-n, welche die Ur-
dcs Bündnih'ses und eine Beschreibung desselben ent-
1, von ihm herrUhrcn.^
Am 11. ,'21. Mal waren 200 Reiter mit einer Fahne den
Indien entgegengezogen, woniuf in Gnifenstadeii diu fetvr-
Bcgrttssnng durch Paulus Ilochfelder erfolgte. An der
^tze der Schweizer Abgeordneten stand Caspar Thomann
Zürich, der den Strassburgern von dem bei'dhmten Schie^sen
im Jahre 1576 noch in guter Erinnerung stand. Vor
Thoren der Stadt harrten zwei Regimenter Fussvolk in
chtordnung and empfingen sie mit Begrüssuogasalven,
den Wfillen der Stadt donnerte das grobe (iei^chütz ihnen
Willkommgruss. Zwei Tage darauf, am 13./23. Mai, war
feierliche Schwur, dann folgten Besichtigung der Stadt
verschiedene Festlichkeiten. Am 16. »26. Mai verliessen
iStrassburg wieder und mit ihnen die BevoIImiLcbtigten des
*) T^. ilie Bcschrdbung dcnelbei] vod E. Kurs ia dem Pro|cnunni
Ftier der 2^ibngen I^hrwirknmkeit des Rektors der Aur^tüscheB
tmlo H. Prcf. Or Kud Raucbcnstela, brsft. toq Jer Lehrtr-
imlune diMcr AtuUlt. Aanu IMT. 4". $. 47 ff. — >) Oedradct
Schoible. Du Klosur X, I123f., llS&f, 1127f., llfiSt, n63f.
IIa bei Korz, Bcitrl^^ 1. e. S. &86K; sumteil »ufgeuDOiineB io
bb» FntKhrift.
Salbei». L a^äüi. i. OMok. K. r. IX. 4. 4'2
und am „ ' ,' . in Bern. Überall wurden die ÄbgeorinKa
662 Meister.
Magistrates, welche nun ihrerseits den Bundesschwnr in Zörii
Qod Bern entgegennehmen sollten. Derselbe fand statt a
21.31. Mai vor dem kleinen und fjrossen Rat der Stadt Zorii
27. Mai
6. Juni
mit grossen Ehren und Festlichkeiten empfam^en. In Zöiid
gab man ihnen ein grosses Fest auf dem See. In alten dm
Städten hatte man zur Erinnerung an die Feier des Sdinn
Denkmünzen 0 prägen lassen, welche den Abgeordneten, da
Ratsherrn und Schöffen verteilt wurden.
Noch im selben Jahr machten Bern sowohl als Zürich bä
der Stadt Strassburg bedeutende Geldanleihen.-)
Werfen wir zum Schluss noch einen Blick auf die Folsa
dieses Bündni^ses, so ist zunächst nicht zu verkennen, dn
es wieder dazu beitrug, den Gegensatz zwischen den evinafi-
sehen und katholischen Schweizern zu verschärfen. Desn ib
nun die Verhältnisse im Strasibui^er Hochstifte sich bä
Tode de-^ Bischofs Johann von 5Iander=cheid derartig zun-
spitzt hiitten, dass der oßene Kries ausbrach und zwei Ge?»
bischöte. der evangolische aas dem Hause Brandenbar^, dff
katholische vom lotharingischen Herzogsstamme sich einaDfe
bekämpi'.on und sich uai den iicsiiz des Bistums stritteL di
war 7m:.: er-ttniiial >;e;- F^Il ein^vn-oiou. d;\;$ 'ic' Cor
Zürx;:er il^r S1...I; Stiassliiy.:. -lij iuli i.Ai ^i^;mE:::i^.-
l'U:"_jr vorbii^'lcC 1.::1'l\ z:i l'.'Mc 7X-^.i\. X-< ..' jr >;..::- i-:.-
d;l^^ i:: ■\i::- :^A:\\\::. c'.i- ^vo^^e Ti.o:uy::r:^ ;::.'i Huu-V:-'
aa^;l■,..:.. w.;: iir- :_^\»;:;.:.;:^■h^^ t^'c-'i.il^oinfuiir ;.i;j ^lL. £>-;;
e:::-"^:^l!t wo.-.i-n ::i:;sj:e. i,; i\..:j ;;.;h in k:; k3:i.o!:M.l^i
^chwt.;,:.vo:"^-:i v..:: ;:ouo::: die Er! iiicrui^- cc-eu .iie ev:i:':>
sä.tii Or.o. die diese? U:.-;;üi.k ini:vt-r5<:hui,iL': hjtieL. .i2
-:>. i'k;:: t:- :::.\i:.:e ^ich dieser Unwille Luit :u der Verjas;:-
iuu^ dcT ;i:ij:v:.:: 0:te zu Ealcu.^i Ki Tvir-1 ernitlicl li^
Fi~^T i. j;: :. .;-. ::z-z -iril. r: in luoi. i/...:;- nj:n:?:r.j;us e-eri::;: ri:
Ar-.^ni.T'. ■.■,;.'■ ^. ;- r. — X. -l^r. M-üri-.l Liiiir^n^ 2. Ti.. 5. 2'i-~
1 iVJi. — U^'.:-7. ^^lwe^:eJ:^I.^:^^I;- -^d M; iiillrS-Kiri:^:
i:* .\.L^;:L.:. >:-vM:::r;. D-^tk v.:i: Kr- W 'a >:4 -
Slrasfibnrg und die Eügaomeu 1SS8— 6£.
663
!en nusge.<<priichcn, dass djo Eidgcncssn] sich ins Mittel
sollen, um zu versuclion, ob sie die slrciteadeo Parteien
Sclircilien und Botschaften zur NiedcrlegUDg dei- WaflFen
ilasseu künnten. Au i^Urich und Bcro wiird die Auf-
leruQg geätelit, dass sie ihr Knegsrolk zurückrufen mochten«
diu gesamte Kidgenoisseiiscbaft müsse geuieinsam vor-
ihen, wenn sie den Frieden vermitteln wollten. Die Ver-
3r von Zürich entgegnen, Ehre und Itof verbiete ihnen,
Leute von der Uuude^istadt zurückzurufen, durch ihre
ikclir würde auch weder Tcuerun}^ noch Krieg aufhureo.
Iits deätüweuij;er aber wird in dcui Abschied viin den
rigcn elf Orten an Zürich und Bern die direkte MalmuDK
rbolt, ihre Truppen zn rückzuziehen. Luzem wird beauf-
eine nocUmali^e Autwort von Bern und ZUricU einzu-
jem Diid dann im Kamen der elf Orte die nötigen Schritte
thun. Die beiden Bunde^gctiüäsen Strassburgs scheinen
Hzc den Vemiittluiigsvorschlägen beifiestinsml zu haben,
bei mir aber noch zweifelhaft bleibt, ob sie auch eiae dar-
i-^l hezQghchti Weisung au ihre Trupjien ergehen liessen. In
That geht niimhch im Auftrage der gesamten iCidgenoa-
iscfaaft der dreizehn Orte eine Gesandtschaft nach Strass-
Tg und bittet deu Magistrat um Beendigung des Krieges
indes ebenso erfolglos wie andere gleichzeitige Verinitte-
BversHche.
Auch in der Folgezeit suchte die Stadt Strassburg durch ihr
idnis mit Zürich und Bern die Interessen der evangelischen
JdgencKsen mit deuen der Glnultensgenossen in Deutschland
verbinden. So schickte der Magiälrat Abgeordnete an sie
gab sich MUhe, um die *ier evangelischen Orte zum An-
lusa an die tleutüche Cnion zu bewegen. Zürich hatte
' eine Konferenz der vier Orte nach Aarau auf den 2G. April
') au-sgesch rieben, damit sie vorbereitet seien für den
ill, dass eine von Strassburg in Aussicht gestellte Gesandte
:haft der deustchen Union eintreffen sollte. Der Bcschluss,
;r aber dnmals gefasst wurde, war eine direkte Ablehnung
iescr Bestrebungen Slrassburgs. Man entschied sich dafür,
versuchen, ob man diese GesandLfchaft durch eine schrift-
Erklärung an die Stadt Strassburg abwenden könne.
1) Sammlung üdg- Absth V, 1 1, S. 983.
4a*
^64 Heister.
Wenn sie aber doch kommen würde und wenn sie, wie zu
vermuten stand, zuerst in Zürich um Bescheid anhalten sollte,
so möchte Zürich ihnen sagen, sie möchten sich weiter«
Herumziehen ersparen, die evangelischen Eidgenossen könnten
sich auf ein Übereinkommen mit der Union zur thätlicheo
Hilfe nicht einlassen, besonders da sie von den unierten Standes
zu weit entfernt seien. Sie fürchteten auch, die katholisdieii
Orte würden dadurch veranlasst werden, sich in gleicher Weise
auch um neue Verbindungen umzusehen, und sich an das
Haus Österreich und andere zu „hängen".*)
So sind diese Unterhandlungen, die evangelischen Schweizer
durch Vermittlung ihrer Bundesgenossin Strassburg zum Bei-
tritt zur deutschen Union zu bewegen, wieder gescheitert
Aus solchen Versuchen, auch wenn sie zufällig fehlschlagen,
möge man die Bedeutung des Bündnisses dieser drei Städte
beurteilen.
Dasselbe bat nicht hundert Jahre gedauert. Als Ludwig XIV.
mitten im Frieden 1681 Strassburg durch Verrat einnahn,
da hat der Stadt dies Bündnis nicht nur nichts genützt, ntä
es hat sogar der Bürgermeister Hirtzel von Zürich, in einef
am 10. Oktober zu Ensisheim gehaltenen Rede, im Kamn
der Eidgenossenschaft, mit Einschluss von Zürich und Ben>,
dem französischen Könige dazu gratulieren lassen.
') Vgl. aach das AblehnuDgsschreiben an Kurf. Friedrich Ton der
Pialz Tom 16./26. Aug. 1610. Sammlung eidg. Absch. V, 1 I, S. 1020/21
sowie die Eutscbeidungen S. 1150 u. 1288.
K
Die
Bnnkunst des XVI. Jahrlmnderts in Freibnrg.
Ton
Karl Schiwfer.
[Mit einer Tafel.]
Pie ci(;vnartige, fast widei^preclieude Eutwickelung, nelclie
deutschen Kunst des Iti. JithrhuDdcrts die Malerei
Is, soweil. sie im arcliittiktoiiischen Ikiwerk die Formen
der Renaiäsancc verwendet, und anderseits die Baukonst selbst
Dflbnten, bat ^V. LUbke im füoftea Bande von Kut^lers Ge-
-,-' ■ i-re der Baukunst in einem eingehenden Kapitel schon
i behandelL In Augsburg, der durch alte liezicbungcn
'mit Oberitalien gross gewordenen Handelsstadt, trcfl'en wir
die ersten Anzeichen der neuen, m Italien erblähten Kunst-
veisc: scliucliterne Khuneruni^cu an römische Architektur
rerelnigt Uans Bur^kmaier mit dem wilden, knorri^ren Ge-
nnke seiner Gotik schon in den ersten Jahren des Juhrhun-
4erts> In Augsburg fand auch der deutsche Meister seine
Schule, dessen geniale Begabung zuerst die alle Formensprache
gnn/ überwand, der in unerreichter Freiheit die Uenaii>sance
behen'schie — Hans Holbein d. j. Seine universale Thätig-
kcit brachte dcui Meister schon früh Beziehungen zur Archi-
tektur und seine lüntwUrfo zcjtteo, dass er diese Beziehungen
nie aufgab. Indem llolbein dem mangelliaft gegliederten dcut-
|8ChcD Wuhnhaus mit seinen regellos vurluilten, kleinen Fcn-
Hm and seinen grossen Mauertlächen ein italienisches Ge>
HKad zu Rehen suchte, schuf er den Typus f^lr die ganze
FusadciinulerciiDiaüdwcstlicitcn DcutHihUind. Diese Gliederung
der FasHBde mit einer gemalleo Scheinarchitektiir, die Anord*
666 Schaefer.
nung von SäuIenballeD und Baikonen, welche mit allegorischen
oder der alten Mythologie und Geschichte entDommeneD Fi-
guren belebt wurden, verlangte von dem Künstler ein mehr
als oberflächliches Verständnis der einzelnen Baufonaen.*)
Und nicht weniger zeigen die zahlreichen kunstgewerblichen
Entwürfe Holbeins die spielende Sicherheit, mit welcher er
über die Formen des neuen Stils verfügt, ob er sie nun als
Hintei^^nd oder als Umrahmung seiner Darstellungen ver-
wendet. Von den phantastischen Architekturen der gleich-
zeitigen Niederländer, die im sonnigen Italien ihre Schule
gesucht hatten, eines Mabuse und Orley oder auch eines
Altorfer unterscheiden sich die Holbeins dadurch, dass sie
nichts Unverstandenes, nichts Unmögliches enthalten; wenn sie
dabei in willkürlich verkleinertem Massstab erscheinen, so ist
das eine Freiheit, deren der Künstler bedarf, um seine Fi-
guren nicht erdrücken zu lassen. Details, wie die Säulen-
knäufe erscheinen dabei nur selten in genauer Wiedergabe
antiker Vorbilder; oft erinnern sie an die gleichzeitigen
Florentiner Mischformen ^), oft sind es auch freie Kombinationen,
die niemals ausgeführt wurden. Bis zu welcher klassischen
Reinheit sein Stil sich zu erheben vermag, zeigt jener pracht-
volle Entwurf eines Marmorkamins im British-Museum, d«
nicht mit Unrecht mit den Werken des jüngeren Sansovino
verglichen wurde.
Es ist eine bekannte Thatsache, dass im Gegensatz zu
Holbeins Werken die Baukunst und mit ihr der Geschmack
der Zeit bis tief ins IG. Jahrhundert hinein, ja wohl ancli
darüber hinaus an den Formen der Gotik festhielt und es
giebt Gründe genug, um diese Thatsache zu erklären. Ein
solcher Umschwung vollzieht sich leicht im Einzelnen, im
Genie zumal, während das Handwerk befangen in der Tradition
und gehemmt durch die Schwere des Materials nur langsam
folgt. Die zflnftigen Steinmetzgesellen erhalten nach wie vor
ihre Schule in den Hütten der deutschen Dome, die zumeist
noch ihrer Vollendung harren, an denen noch die lebemiigJte
gotische Überlieferung herrscht; es mussten sich erst Auf-
gaben finden, an denen der neue Stil geübt und erlernt wer-
'} Vgl. z. B. die Skizzen zur Dekoration des Baseler Batssaalei im
dortigen Museum. — '> z. B. die bei Burckhardt (Kugler 4) S. 50 u. 5t
abgebildeten.
Die B4ukunst tiu Iß. J&hrhunderU in FT«)biU2.
koQiilc, dcDD für die Klemente des Kircheobaus bat die
Itsche Rennissaiicti keiut> neuen Werte geschaffen. — Die
tgescbicbtu des 16. JahrluinderL^ euUiält demnach den
rkwflrdigen Prozess der ^Mischung der zwei hctcrogensieu
le: an seinem Anlang bcrrschl nocb unbestj-ittcD die Gotik,
seinem Ausgang Überschreitet die lU-nais^aDcü ihre kurze
Es ist eine Zeit, in der die Kuii^itlerindividuaHUit weit
ir als bisher leitend und die Kotwickelung bedingend vor-
Iteht. — I>iB£es ereigoisä reichste Jahrhundert der Kunst-
lichte in seinen einr^hieu Eiitwickelungsphascn au der
10 der Freiburgi^r liauduiikmale zu verfolgen, wird eine
tnge neuer bisher unbenurzler That^achen lohnen.
Seitdem sficb Freiburg von dem unheilvollen Regiment der
fen von Urach im Jahre 1368 losgekauft hatte, war es
ft der kräftif,'cn. hlülieiidKn KntwickoJung der Sladt auf lange
rit vorbei: von einem Wachsen des änsserea Umfangs ist
its mehr zu verspüren, und die damals aufgenommene
Iduolut wurde unter der Herrschaft Österreichs beständig
er und drlickonder. Die Altstadt und die wichtigste der
^ontftdta, die Neuburg, hüllen ldug»t ihre Umfassungsmauern
Tbortlinue erhalten, letztere auch wohl nucb am Ende
13. Jahrhundrrts ihre Kirche, die wie die südliche Chor-
kpctlc ücs Münster» dem heiligen Nikolauiü geweiht war. Das
einzige grosse Bauwerk dieser Zeit, der Chor des MUnsters
, mit s'-'incm Kapellen kränz, Ug mehr als hundort Jabrc nach
^cm Scheiden seines ersten Meisters, Johannes von Gmünd,
Bodi unTollendct. und deutliche Unterschiede im Baumaterial
zeigen, dass man die Aussonmauera kaum bis zur halben
iD^terhuhe vollendet stehen liuss.
Erst durrh die Erlast Kaiser Maximilians^), der sich am
AuflioniMien der von ihm bevorzugten Stadt sehr bemUbte,
Ji die sparsame Verwaltung des Sudlsdireibers und Ju-
Ulricli Zasius, durch die Verkürzung der obennässigcn
ivilegieu ron Adel und Klüatem begann gegen Ende des
Jabrhuntlcrta eine allmiUiliche Bessenitig der städtischen
wrcn. Die Cniversitüt, 1466 von Erzherzog AlUrccht be-
•1 Vom Wiw 1191: Schreiber, CTl 11, 586 n. fiMf. Tgl. im »U-
inFH d«tu Selirriber, Geuliiditfi Hl. S. IS&B!.
668 Schaefer.
gründet und mit tüchtigen Lehrkräften ausgestattet, zog Im-
sonders in den ersten Jahren ihres Bestehens eine grosse An-
zahl von Studenten, auch Ausländem, an. Wie diese, so brachte
auch die mehrmalige Anwesenheit des Hofes und der Reichs-
tag vom Jahre 1498 Geld und Ansehen in die Stadt'); und
in demselben Sinne war endlich die Übersiedelnng des Basler
Domkapitels von grosser Bedeutung, das 1529 durch die Be-
formation von seiner Kirche vertrieben in Freiburg Zuflucht
suchte, und ausser einer Menge Priester und ihrem weltlichen
Trosa den berühmtesten Gelehrten des Jahrhunderts, Erasmns
von Rotterdam, samt einer Anzahl der alten Kirche treu ge-
bliebenen Baseler Familien mit sich zog. ') — AU diese Dinge
wirkten zusammen, nicht nur das Ansehen, sondern auch den
Wohlstand der Stadt zu heben, und wenn auch die Klagen
über Geldmangel wie auf den Reichstagen, so auch bei allen
städtischen Angelegenheiten bis in den dreissigjährigeo Krieg
hinein typisch wiederkehren, so beweist das nicht gegen die
sprechenden Symptome eines wohlhabenden, sogar üppigen
Lebens, die uns aus den Luxusgesetzen der Zeit nicht allein
entgegentreten.
Auf diesem Boden sollte die Kunst der Renaissance g&
deihen: eine grosse leitende Persönlichkeit, an welche die
Entwickelung anknüpfen könnte, fehlt; aber Wohlhabenheit
und Ehrgeiz im Einzelnen wie in der Gemeinde fordern ihre
Bethätigung auch in der Kunst.
Wenige Jahre nachdem Kaiser Max in den engen Räumen
des alten Rathauses seinen Reichstag gehalten hatte — »denn
es war eine ungeschickte Stube", bemerken einmal die Reichs-
tagsakten im St.-A. — beginnt eine glänzende Reihe von
') Für die beiden Reichstage, die auf die Jalire 1511 und 1515 nach
Freiburg angesagt waren, aber mangels Beteiligung der Fürsten nicht zu-
stande kamen, wurde eine Entschädigung für die Stadt in der Höhe tos
2000 Gulden wenigstcna beschlossen. Über den Besuch Ferdinands L nnd
seines Sohnes (15G2 und wieder 1567) und deren feierlichen Emp&LOg
siehe Schreiber, Geschichte III, 330, — *j Darunter befand sich auch die
des Ratsherrn Oberriedt, welcher das von Ilolbein gemalte .Mtarwerk —
Anbetung der Hirten und der Könige — mit sich führte und in die
tJniversitätskapelle des Münsters stiftete. Auch der Humanist Glareasm
Loriti kam damals nach Freiburg und ebenso der Baseler Ludwig Bär,
der heiligen Schrift Doctor, wie die Basler Chronik von Wursteisen ad
a. 1529 berichtet.
Die BuikuDst des 16. JiüirbiLnderu in Freiburg. ggg
rerken, die zur Ausschmückung tles neuen Münstercbors
Itanden: der FormeasdinGidfr llana Widitz, der Sohn eines
Strassbur« eingewanilerten säclisisclien Meisters*) vollen-
1505 seinen Altarschrein mit der vorzüglich komponicrteü
Darstellung der drei Könige; 1511 werden „dem Bildhauerlin
in der Auguätioergassen, der die Bild usgemacht hat" an dem
elegaaten gothiscben Urunncu im Ciioruingan^ 32\'t Schillinge
■asbezahlt^) 1522 etiteteht von der Hand Meister Sixts jenes
prachtvolle Aliarwerk in der Kapelle der Familie Locherer,
die Madonna mit dem Gnadcnmantel, ein Werk mit all den
liebenswürdigen Kigenheileu der schnähischcn Itildliauerächute;
um die selbe Zeit endlich hatte Hans Ualdimg sieh in Frei-
burg niedcrgelnssen. um hier das Hauptwerk seines Lebens,
die Gemälde des Hochaltars, auszurührcii.')
Auch die Architektur fand in dieser kunstfroheo Zeit Auf-
gaben genug; nicht sowohl am Münster, dessen Cborgewülhe
unter der naclililssigen Bauleitung Hans Niessenhenrer« immer
noch langsame Fortschritte machte, und da die Steinmetzen
sich selbst überlassen blieben, an verschiedenen StcJIcn zu
höchst unglücklichen, verfehlten Lösungen führte — man be-
achte z. G. den Anschlags des üewülbes an die Wand des
ncirdliclien Halinenturms — sondern im Profanbau. *} Hier
w
1) Schm1>cr. lUnmci^ter uuil Biiakonst im Adrcssbucfa d. J. 186(>,
S. 86, sujtt tallerdin^ rihne QtielleiiaiifCBl>e) , Bein Vater Barüiolonäiu
WIdiU kam loil Kin«m ijo)me nus Meiss«n nacli Stransburit- LeUt«rer
lebeiBl sieb aucli piaijiP Zeit m Frciliurg aufgrlialten zu haben. U. Mu-
tbfT, Ueutsche Iluchillnfitr&tiancQ, 1112— UIG, litrspricht IIoIxscliniLte
eims n. W«yilitjt in item lOSO io Strassbunt erscbicumeii Kriuterbuch
(In -wiederholten Auflagen bei Otln Dninfi^li), dabei «inl dcrwlbe ein
bOcbberahtDter Minister gcuaaut. — t Sdireitier, Das Münster xu Frei-
burft- t«L>6 Urkundliche Belege in den BeiUseo. S. 20. - >) Als Vor-
mt''- iitfin (br diesen Aharhnittbinititzt wenlen: I.(lbke, Qtschjchle
dt . ■ I Hennisouioe {in Kuglei- V| S. 377 f. and im Nachtrag S. 966.
Femer i'oiueignons Ueiträge in den Adressbflchcni von 1831 D. 188S.
AiHer, Deutifclie BaneeJInn; 1881, S. 631, hat, sovott er auf diMM 0«-
Idet cin]i;i>-lit, fut nur V«r«trrung anftericbtet. Siebe dasu meinen Aaf>
nU .Werkmeister der Stadt uod des MOnsten zu Freiburg in ilvr Re-
aalJUDce*- .Mcmamiin l^fiS. 3. — *t Nachdem endlich I&13 die Hin-
wnhnn^ dee rollendeLen Chors erfolgt war, vrlalimte <iii^ BuithAtigkeit ia
der Müniterhüit« ftaz. 8o anlvoclele der Hat, als K-i't die Stadt Ober-
Ibfea thtva Watfandtter Chrtetiaa Wohlpemath empfalil: ,Wtr fehm
xa rrkeut«!, dau »i<ch die GeCllle an uioena Dan des Hflnsten
C^Kb zn rrkeutl
670 Schaefer.
verkörpern sich die neuen Gedanken, deren diese späteste
Gotik noch fähig war, hier mischen sie sich auch zuerst mit
den Motiven des neuen Stils, der Renaissance.
Ein sehr charakteristisches Beispiel für die geistreiche,
äusserst elegante Gotik des beginnenden 16. Jahrhunderts, zu-
gleich den Typus eines deutschen Palazzo giebt uns das Falken-
steinische Haus in der Franziskanerstrasse. (Lübke datiert
es auf 1516; eine Inschrift konnte ich nirgends auffinden.)
Die drei Stockwerke der stattlichen Fassade werden zusammen-
gefasst durch eine Erkerkonstruktion, sehr phantastisch ge-
bildet und jeden konstruktiven Gedanken verläugnend. *) Aus
dem verzweigten knorrigen Stabwerk der Thürumrahmimg
wächst ein schräg nach vom aufsteigender Kreisbogen hervor
und durchschneidet einige horizontale Glieder, welche die vie^
eckige Basis des Erkers markieren. Diese Grundform wird
jedoch verborgen durch flache Eselsrücken, von deren Spitzen
Kreuzblumen aufsteigen. Die drei Fenster des Erkers werden
durch einen krabbengeschmückten Eselsrücken zusammen-
gefasst und das Ganze krönt ein Balkon mit Masswerkgeländer.
„Die ganze Architektur ist ein phantastisches Spiel von Fo^
men ohne Sinn, die aber durch die lebhafte Bewegung und
originelle Zusammenstellung, sowie durch hübsche Verhältnisse'
ihre überraschend malerische Wirkung erlialten. Das Innere
zeigt einen sehr geräumigen Vorplatz, in dem die offenbar
schon in der ersten Anlage geradlinige Holztreppe sich befand;
ein Umbau des 18. Jahrhunderts hat sie und alle Wohnräume
gründlich umgestaltet. Erhalten und nur mit grauem Anstrich
überzogen stehen an der Kückseite des Hauses noch die goti-
schen Thüren der drei Stockwerke mit einer Umrahmung von
naturalistisch wildem Rankenwerk.
Etwa derselben Zeit mag das Portal und die Einfahrt der
alten Sapienz in der unteren Herrenstrasse angehören: die
hier dermassen täglich mindern, das5 wir eine zeitlang den Bau zum TeD
anstehen lassen müssen; darum wir Eurem Werkmeister dieser Zeit nicht
willfiihren können." {Aus dem Missivenbuch im St.-A. mit^teilt von
Schreiher, Adressbuch 1860.)
') Vgl. Essenwein in seinem vorzüglichen Au&atz über das rriuzip
der Vorkragung in den Mitteilungen der k. k, Centralkommission VI.
S. 190 mit Abbildung. Wiederholt im Hdb. f. Architektur: Der mittel-
alterliche Profaubau, S. 127.
Die Baukoast des 16. Jahrfaoiidcrts ia FreibtLr(.
671
tc Zierlichkeit aÜpr Einzelfnrmcn. d(*r Profile, rlor Krab-
Itmd Krc-uzWuiiu-u kennzeiflinen diese elefjame, aber immer
irohlrcrstandciic und ungemischte Gotik.
Au>b Tür die Stadl hatte sich das Bedürfnis nach einem
ssiuiiiuigen Monumentalbau hcrau?gnstnllt: man wollte
digerc Räume für einen kUuftisen kaiiwriichen Itesuch
laifcn; so entstand der südlich vom Müiisterplatz gelegene,
eo viereckiseu Huf auischlie^^ende Gebuudekoinplex, das
ti^dic Kaufhaus. Der allere sildliche Teil, in dem die
tische Kinanzverwaltuiig and die Vertreter der Tordcr-
rreichischea KegieranfC ihre Knnztcistuhen hatten (,die
n uf dem koufhns'^ wie die ftatsprotokolle sie nennen),
tatand laut Inschrift um IdlS. Die Fassade ist vollständig
igebnut; erhalt»in ist nur noch die halb als Wendeltn^ipe,
b geradlinig' konstruierte Treppe mit einem seh werfäll igen
werkgeländer von einfiachen Fischblasen, und im Haupt-
d6S Oherge^os.sos ein mücbtiger Kamia. de^en Aufsatz
Wappenächildern i^eschmuckt und von Zinnen bekrönt
ilnl. alles einfache, derbe Formen, die mit dem elt^anten,
viditeu Stil des Faikenf-tfinschrn Hauses nichts gemein haben,
sie auch von dem Meister des grussen nördlichen Kauf-
ibaus zu trennen sind, dafür spricht der Mangel an
inmctzzciohcn ; möglich, dass Hermann Keohäu&er von
iler in Westfalen der Erbauer dieser Südtcilo ist. ein
r, der seit 1518 der Münsterhütte vorstand und als
reuester Werkmeister an unser Frauen Bau gerühmt
Nach 1526 — denn das Steuerbuch dieses Jahres erwähnt
derselben Stelle noch drei Privathäuser — folgten dann
lie Dürdlichen Hauptteile des Gebäudes, und bald nach 1532
oss das Ganze vollendet worden sein, da der Meister diese
teszaii! am Schlussstcin der Wendeltreppe einmcisselte. ^
erkwürdig ist der Aufbau der Fassade: Im Erdgeschosa
ine offene Halle, die hinter fünf kapiiällosen Kundpfeilem
egt und von Kreuzgewölben überspannt ist. Diese tragen
Hanptmum des Uebäudes, den grossen Saal, der sich in
>) B«i seinem Tode 1634 fügte der Schrfibar seiner Notix ia den
iUnrechnunRen die Worto he\ aond ut dem Baw du achedlicher Tod".
Sehr., Big. S. 28. — >i Vgl. üumi. Zlft. f. Bauwesen XIJII. Jhg.
667 and eine photonntphische Aufnabnie der Fusade auf Taf. 53.
672 Schaefer.
je fünf hohen dreiteiligen Fenstern nach vorn und nach dem
Hofe öffnet; ein langer Balkon von Konsolen getragen und
mit einer Pfostenbalustrade versehen zieht an der ganzen Front
entlang und markiert das Obergeseboss. In den Zwischen-
räumen der Fenster stehen auf gotisch profilierten Eonsolen
unter gotischen Baldachinen die Statuen Kaiser Maximilians L,
seines Sohnes Philipp und seiner Enkel, Karls V. und Ferdi-
nands. Flankiert wird die Front durch zwei achtseitige Erker
mit spitzem Helm, die von naturalistisch verschränkten Stre-
ben getragen werden. Der klare Aufbau des Ganzen, die
durchsichtige Art, wie durch den Balkon die Fensterreihe zu-
sammengefasst und so der grosse Saal auch in der äussern
Gliederung der Fassade als etwas Einheitliches zum Ausdruck
gebracht wird, hat mit der regellosen Willkür gotischer Profan-
bauten nichts gemein; und es ist bezeichnend, dass sich an
diesem neuen, in dieser Gestalt wenigstens der Gotik fremden
Baugliede auch die ersten Spuren der fremden Kunslweise,
der Kenaissance, finden: Die tragenden Konsolen sind nur
zum Teil im Sinne der Gotik als menschliche Gestalten be-
handelt, die übrigen zeigen deutlich, wenn auch unverstanden,
antikes Blattwerk'); das Balkongeländer enthält kein Mass-
werk mehr, es ist eine wirkliche Balustrade von ausgebaucliten
Säulchen. Im übrigen ist der Bau arm an interessanten
Einzelformen: Ein Portal an der Fassade, dessen Umraliinun?
aus ganz naturalistisch dargestelltem Astwerk besteht. Das
Steinmetzzeichen über demselben dürfte wohl dem Meister des
Baus angehören. Ein ahnliches Portal im Hofe.
Wer der Erbauer des Kaufhauses war, wissen wir nicht. ')
Wenn wir aber hören, dass man nach dem Tode des Meisters
Neuhäuser trotz jener Absage an den Rat von Cberlingea
einen neuen Meister auf der Münsterhütte bestellte, Leonliart
Müller von Ettlingen, und wenn wir uns erinnern, dass in
dieser ganzen Zeit am MUnsterbau selbst keinerlei grössere
Arbeiten in Angriff genommen wurden, so erhält die Annahme
') An demselben Bauglied ersclieißt iim diese Zeit, 1523, die ReniJs-
sance am Rathaus zu Obcrelinheim. Auffallend geschickt gezeichnete
Renaissancefonnen verbunden mit spätgotischen Kapitelleo enthält das ehe-
malige Rathausportal auf dem Schlossherg von Alt-Breisach aus dem Jahr
1536. — ') Auch PoinsigDon wusste a 0. trotz seiner Kenntnis des Archin
kein Material zu dieser Frage beizubringen.
t>i« B«nkuiut de« 10. Jabrhuoilens io Krdbnrg
673
lige Wabrsclteinlichkeit, Aass der Rat ihm und seinen Ge-
sa die Ausführung dieses Werkes Hbertrapen habe. Die
tler ganzen Fassade zerstreuten Steinmetazeichen belÜr-
rtcn diese Annnhme, und dass Mün&torhaumelstfr auch b^i
Profanbautcn der Stadi beschäftjyt werden, ist in dieser
»C nichts t'ngewöhnliclies.
Übrifreos hatte das Kaof-
•-t^ I Vy^ haus für mancJie Teile seiner
y I I ' n Fas&adcnbililung in Freiburg
'\A/^ 1 "^ Y ein Vorbild in den LugstUhlcn.
' ^ ilen Verkaufshalien, welche
jener Meister des Chors, Hans
Niessenberger, zwischen 1179
und 80 Dings der Münsterstrusse
an der Südseite des HI.-Geist-
SpitflU crrichtH hatte. Das
Gebäude selbst ist verschwun-
den und nur am dürftigen Ab-
bildungen uns bekannt'); aber
der Vertrap dt-r Pflej;er tnil
dem Uaumeister ist im stiidli-
schen Archiv erhalten (abge-
druckt bei Sehr, BIß. S. 17),
und flieht am ein Bild der
knzen Anläse; eine offene Gewölbeballe von sieben Bogen
stand längs der Strasse ; daliintcr lagen ebeosoviele getKlilossene
1. Abb. der SleiDmctazeicheo.
■) Am tiesleu aof eiucr liUiOj^phierbui Aiutcbt des HOnsten aiu
demjAhro 1^;^ von dem Archiidctansakr Quaeb'o. Auf dem Stt^joger-
aebro SUilljilati ron I6B!> piiix uii)c«DQgifii(I.
Ann. zu Pi^r. 1: Du eiste dienr Zeicbeii stfbt in ciftcm Wkjipn-
•cklU mit der JahresnU 1682 am SdüoMMetQ der Spindeltreppe und
4)MBM in d» Mitte Ober d«ni kitiaen Portal der Fas»de; dtrmuach
JBfUaon wir es als MdatersciebeD ansehen und dorfen es rcrmulunf^veise
den licnlutrt Malier von Klitin^n mschn^ibco. Unsere Sammluag kajui
auf Volktündigk«!! keinen Aiuiinieh mucLva. doch mag bI« ala ErgftuxnnK
der von rurm a. 0. nicht immer mit ier wunscheasvcrten Genknigkcit
Dltgeteiitcn Z«icben dimcn. Von einem Kanfhaoabau «tts Um Jahr«
1483. wie Dam annünmt, kunn aogeütdits des beut« erludtcoen Bans
kafaie Rede aeJa. nad Schri'ihcra Vermutung, dus Kaiser Muinili»B in
Oe*6tt Rluneo Mmen It^icbstag gebalt^n hube, iil durc^ di« Tbatsacben
hofe «iilerlogt. Vfl. PoinsignoB. Pu Kaufhaus in Frubui^. Aiirtaa-
874 Schaefer.
Verkaufs lokale, Gedmer, die durch Mauern von einander ge-
schieden waren. Die Gewölbe wurden aus Ziegelsteinen, die
Gewölbegurte und alle« übrige aus gehauenen Quadern er-
richtet. Von einem oberen Geschoss ist in dem Vertrag nich!
die Rede; ein solches muss aber bestanden haben, da nach
jener Abbildung die Ecke am Miinäterplatz einen zweistöckigen
Bau mit einem über Eck gestellten Erker ganz entsprechend
denen des Kaufhauses zeigt. Wir werden annehmen dürfen,
dass ein zweiter Erker die P'assade nach der heutigen Kaiser-
strasse hin abschloss. In dem Vertrag verlautet auch niclitä
von der Errichtung eines Daches, vermutlich weil das nicht
die Sache Niessenbergers, sondern des städtischen Zimmcr-
werkmeisters war.
Auch in den folgenden Jahrzehnten herrschte in der Mün-
sterhütte träge Ruhe. Die Reihe der Werkmeisternamen läuft
zwar ununterbrochen fort, aber wir kennen keine Werke, die
sich mit diesen Namen in Zusammenhang bringen Hessen.
Erst Jörg Kempf von Rheineck hat wieder bemerkenswerte
Arbeiten für den Münsterbau unternommen ; er kam von Kon-
stanz wo er noch 1555 als Bürger und Steinmetzmeistcr an-
sässig war. Seine erste Arbeit ist die urspriinglich nach aussen
geöft'nete Kapelle im nördlichen Seitenschiff, die den Ölberg
enthielt. Was nach dem in unserem Jahrhundert erfolL'teQ
Umbau des Werkes noch zu erkennen ist, zeigt eine trocliene
Gotik ohne Feinheit; ein Wasserspeier tragt das Spruchband,
auf dem Kempfs Zeichen und die Jahreszahl 1558 steht. Drei
Jahre später vollendete der Werkmeister die am dritten Laug-
hauspfeiler aufgestellte Kanzel. Er benutzte dazu den äusseret
feinkörnigen Pfaffenweiler Kalkstein von gelbweisser Farbe,
der die Ausführung zierlicher Details weit besser gestattote
als der rote Münstcr.sandstein und anderseits im Freien unter
dem Einfluss der Witterung zu sehr leiden würde. Der Kör-
per der Kanzel ist umhüllt von einem wildverästelten Stab-
werk, das als Stütze aus dem Boden aufwächst. Die Einzel-
formen zeigen jene manierierte , filigranartige Bearbeitung,
welche kaum noch einen Rest der ursprünglichen organischen
Gestalt dieser Bauglieder ahnen lässt; das verschränkte Stib-
werk erhält ein ängstlich detailliertes, die Baumrinde nach-
ahmendes Äussere. Bescheiden meldet sich die Renaissance
an in einem Relieffries auf der Deckplatte der im Bogen aof-
Dir Baokuast de» 16. JfthrlmsdfrU in Freiburg.
G75
mden Treppenhrü:^tung: eine Kette von Putti'n mit Lei-
awerkzeu^en, zwei tragen lias Sehwpjssluch der Veronika,
iderc halten Musikinstrameute, eine Kumposition, deren Idv«
ra einem Burgkmniers* ^en IToIzschniit cQtaoDi iten sein
ite. Eine plastische bijiclerei ist Meister Kompüs Sulbsi-
is, das mit anFgestätztea Armen aus einem geöffneten
Ister anter der Trciipe hrnius.«:hant. ') Es S4:heint, dass
der Aufbau des Vesperstuhts zur Rechten des Hoehaltars
■f Kenipr zurückgeht'); wenigstens macht die Übcreinstim-
iQng im Material tind in den sinnlos gewordenen, gintclisam
[Irenen Formen der Gotik liies wahracheinlioh, und über-
!s nimmt Schreiber') vermutlich ßcstUtzt auf Archivalieu,
er zu nennen unterlassen hat, dasselbe au.
Endlicli liöreu wir noch von Meister Kempf, als im Jahre
;BG1 die TiirmpTramide des Münsters durch blitz^chlng stark
hädigt wurde; die Stadt berief die Werkmeister des Mark-
^«Jen Philibcrt von Baden, der StSdtc Strassburg, Colmar
tncl Schlettstadt zu einem Gutachten über die vorzuneiimende
»slauration; aber alle gaben ihre Meinung dahin ab „dnG
lan Meisler Jörgen den Bau wohl nnvertrauen möge", und
slirten mit Verehrungen wieder nach Hause. ') Über dieaeu
sslaaiittionsarbfiten scheint Kempf gestorben zu sein, ilenn
cti Bein Kaclifolger, der 1564 bestellte Math. Müller hatte
U ilirer Vollendung zu thun.
Im ganzen zeigt uns seine Thätigkeit in der Freiburger
Itte den Meister JÜrg als massig begabten Steinmetz, dessen
Stilist den letzten naturalistischen Verfall der gotischen Zicr-
Irmeu veransclKiulicUt, eiu Manu, der den Mund etwas voll
im, wenn er unter seiner Kanzel die Inschrift aabraclite:
Dei imm. auspicio et ingenii sui imlustria
Georgius Kempf ex ßhineck faciehnt a. Sal. 1561.
Indessen hatte sich die von der MünsterhUtte unabhängige
Architektur schon entschiedener der Ucn.iissance zugewandt
der Renaissance^ wie man sie eben verstand. Im Oktober
1) Abbildungen tlaTOD ^bt ScUretbcn AUos eu seiner Beschreibung
Mnn&U'rs Tai". 11. — ') Gcsfh. d. St. HI, 2SS. — >) Schreiber a. 0.
aus den IUts|rrotokollon ; diu! KorreapoBdeiuc des Rata mit der^tsüt
'iolmar «ehe im Uiöc.-ArcK XV, 273.
676 Schaefer.
des Jahres 1556 entschloss sich der Bat, die schadhaft ge-
wordenen drei Häuser niederzareissen, welche, obwohl nicbt
einmal unter einem Dache liegend, den bisherigen Ratshof
gebildet hatten, und etwas Rechtschaffenes an ihre SteUe tn
setzen. 0 Die Bauherrn, eine Kommission von Ratsmitgiiedem.
welche entsprechend den Münsterpflegem die städtischen Fro-
fanbanten leiteten und die Baupolizei aasübten, sollten sich
nach einem tüchtigen Werkmeister umsehen „und den Bin
stattlich beratschlagen". Dies gelang ihnen aber offenbar
nicht; denn wir finden nicht einen geschulten Künstler, son-
dern eine Reihe von Steinmetzen und Maurermeistern, die ge-
meinsam am Zustandekommen des Bauplans arbeiten: erst
Dietrich Neb und Hans Burger, dann die städtischen Werk-
meister ßaltasar Isaac und Bartlin Reess. Es verlohnt sich
kaum zu untersuchen, wem von ihnen etwa der Hauptanteil
am ganzen Entwurf zukommt; jedenfalls ist das Gebäode
selbst ein Beweis für das Fehlen einer einheitlichen Bauleitnng
und eines originellen, die Formen des neuen Stils bcherrscben-
den Künstlers.
Auf die sonst übliche Anlage eines grossen Hauptsaals im
oberen Stockwerk ist hier verzichtet worden; die Raumdis-
position ist eine zufällige, durchaus unklare, die Anordnaog
des sehr kleinen Portals zu dem geräumigen Vorplatz ist will-
kürlich und ungeschickt. Der „Schneck", auf Wunsch des
Rats nach dem Vorbild der eleganten Kaufhaustreppe aus-
geführt, liegt in einem runden Treppenturm an der Südseite
des Hauses; seine Spindel besteht wie dort aus drei den ge-
drehten gotischen Holzsäulen nachgebildeten Stützen, die nm
einen offenen Kern gestellt sind. Am Schlussstein zeigt ein
Schildcheu mit Kartuschenumrahmung die Jahreszahl 1558');
dasselbe Jahr giebt die Inschrift am Renaissanceportal der
Fassade.
Die Einzelformen dieses ziemlich schmucklosen Baus zeigen
einen eigentümlichen Mischstil: im Innern sind die Thür-
leibungen noch immer mit gotischem Stabwerk geschmückt
mit wenig reicher Bekrönung von Ranken und dazwischen
aufgehängten Wappenschildern; ein Portal und daneben eine
vermauerte Kirche im Obergeschoss zeigen dürftige Renais-
■) Für das Folgende vgl. Poinsignon im Adressbuch 18dl. — *) Vod
Lflbke ft. 0. unricbtjg als 1518 gelesen.
Die BaakiuiBt des 16. Jahrhanderu in Freiburg.
677
lefonnen; etwas gjücklidier zeigen sidi diese am Haupt-
iQg: zwei sUrk verjfingte Pilnstcr mit sehr unvorstandoneD
laufen trafen den breiten ThUiBturz, in dessen Feld zwei
ansschreitcoilc Löwen A&s Stadtwappen hatten. JDie einzelnen
Pro&Ie sind sehr plump, ebenso das Laubwerk der Kapitelle
die Medaillooküpfe in den PilasterfüIIuiifJicn; der Aba-
bcsttht aus zwei nn den Enden schnabi?lail.itj aufgczoge-
Platton; die Gliederung der ganzen Pfeiler erinnert an
SlÖbLOschreinerei. ') Dass diese Steinmetzen den neuen
nur vom Hörensagen kannten, 7:eigt aber nocb deutlirher
Sandsteinsäule, welche das Gebälk der Vorlialle trägt:
if einem vierseitigen, roh profilierten Sockel, an dessen Fass
Äbakusblume silzt, erhebt sich der stark ausgebauchte
ft, der zur unteren Hälfte mit Blattwerk bekleidet ist;
obere Teil zeigt acht schwere Kanneluren und wird Ton
nürcn begrenzt, wie sie sonst nur im ramanischea Stil be-
intsind. Das aui^all^nJ schwere Kapitell gehört der römi-
in Ordnung an; den Kern bildet ein Schaftstiick mit zwölf
nneluren, das narh oben von einer konischen Platte ab*
ichlosseu wird; aus dieser wacitseti die S-förniigen Volaten;
iwere, dem Akanthus wenig ähnliche Blätter legen sich um
in Schaft. — Antike Baustiicke oder italii-nische Arbeiten,
er hätte nachbilden können, hatte dieser Steinmetz offen-
nie gesehen; seine Kenntnis der Renaissance beruhte viel-
lehr alleiu auf fiiicbtigcn Skizzen, .Visierungeu' o<ler Holz-
inittcn, wie sie damals gewiss in grosser Zahl in den Werk-
Iten der Kunsthandwerker zu finden waren. Thalsäclilich
sich auch z. B. auf jenen PnssionHzcirhnungen liolbeins
Im Museum zu Basel die Elemente dieser sonderbaren
|)itellformen ganz ühnlicti kurnbtuiert: die geringe Zahl
Kanneluren, die sich auch am Knauf fortsetzen — mn
tW, das bekanntlich von der toskaniächen Baukunst nicht
angewandt wurde und zu hübschen Neubildungen führte,
das Aufbiegen der Abakusplatten, die wlllkürlirbe Gestal-
dct' Voluten. Der Fühler liegt also darin, da^s Formen,
der Maler mit leichtem Federstrich aufs Papier warf,
,lich wiederholt und in Stein übcrtrayen wurden.
1) YrI. ilifi xwxr nicht puiE glflckUcKc Abbildnag der Tum&e in
■«•iMfer.c.gMdi.4.(nw^.iLV.'a.i. 43
g78 Schaefer.
Im Jahre 1559 war der Rathausbaa voUendet Als man
später die Fassade nach Sttden durch ADfügang eines Giebel-
baus erweiterte, hatte Eich das Verhältais der deatschen Stein-
metzen zu der neuen Kunstweise schon wesentlich gündeit
Da die ersten Baumeister die Einfahrt in den Batshof \a-
gessen hatten, suchte man das jetzt nachzuholen: eine gewölbte
Halle ward in das Erdgeschoss gelegt, und so konnte ein
stattlicher Eingang geschaffen werden, wenn es auf Raom-
verschwendung und auf einen organischen Anschloss an das
Gehäudeganze nicht ankam. Überdies erhielt der Baum«.ster
dadurch Gelegenheit, seine Architektur an einem Portalbaa
zu versuchen, wenn dieser auch praktisch ziemlich wertl«
blieb; denn die Stockwerkhöhe, durch den älteren Bau fixiert,
zwang zu sehr bescheidenen Höhenmassen. Der Bnndbogco
des Fortals ruht auf kaum mannshohen Pfeilern und wird ge-
krönt von einem glatten Gebälk, das von zwei korinthischen
^ulen auf einfachem Postament getragen wird. Die Knäufe
sind verständig und elegant ausgeführt — sie hatten sehn
gnte Vorbilder; hinter ihrer Korrektheit bleiben die übrigen
Zierformen noch sehr zurück: die Säulenbasen und Gebälk-
profile sind roh und schwerfällig, ebenso der plump modellierte
Eierstab an der Schmiege des Sockelprofils. In den beiden
oberen Stockwerken ist dem Portal zu liebe die Symmetrie
aufgegeben und die Fenster sind willkürlich angeordnet Sehr
glücklich ist die Gliederung des Giebels, der durch zwei hori-
zontale Gesimse geteilt sich abstuft in drei Voluten, auf deren
Spiralen kleine Obelisken aufsitzen.
Die letzte harmonische Verbindung dieses Giebelbaus mit
dem älteren Rathause bewirkte offenbar eine reiche Bemalong,
die wenigstens für den Bau von 1556 feststeht: der sonst
nicht bekannte Maler Galienus begann zuerst einen Cjklns
von Totentanzbildern zu malen, erhielt aber bald den Auftrag,
die Historia Königs Philipp von Macedonien darzustellen, and
zwar mit denselben Reimen, wie sie vordem am alten Rathaus
gestanden; Galienus erhielt dafür im Verding 30 Pfund Pfge.
und als besondere Verehrung sechs Thaler. Die grossen an-
gegliederten Mauerflächen des Giebelbans sprechen dafür, dass
man die Bemalung auch auf diese Teile der Fassade ausdehnte. M
') Auch in Nürnberg waren schon erstaunlich früh antike Stoffe w
Die 6»Bkttait dos 16. J&brhoDdcris in Frcibui^. 679
Dieser Oiebelbau, der die Rathaus fassade zum Abschluss
racbic und der in seiner geschickten Zeichnung sich voileil-
TOD den älteren Partien uuterscbeidet, muss um 1590
iden aeiii: der Bau selbst giebt zwar keinerlei Datum;
da der Stadtplan, den Grogorius Sickingcr von Solothurn
in Kupfer stach '), an derselben Stelle Doch eine Reihe
ilner VVohnhiiuser zeigt, und da anderseits die Stilformeu
[nicht wobi weiter herabzuguhen gestatlen, dOrfeu wir dies Da-
[tam mit ricmlichcr Wahrsebcinlicbkcit als Bauzeit ansetÄen.
IZehn Jahre früher war die nebenan gelegene Fassade des
'vneueu CoUegiuni" cctatanden, das Universitätsgebäude am
inziskanerplutz. Ks i^t eine malerische Gesamtanlagc: zwei
Böhen- und Breitenmassen deuiJich verschiedene Giebel-
[irSiide verbundea von eiuer zinneugekrönteu Mauer, die eiu
kwerfalligus Säuleuportal enüiält. Diu (iüederung der droi-
abge^-^tuftcn Giebel ist sehr dUrftig: die beiden ubcrsteu
lutcn sind noch Kreisbogen, an deren Ansätzen Kugebi
m; die Spitze bildet ein einfacher Obelisk-') Das grosse
kVermögen, das auä der techniädien Ausrüliriing aller Kinzel-
Bn spriclit, verrät sich auch in dem unorganischen An-
Wiisg der beiden Erker, welche die ganze Front flankieren.
ihnen nnd an den u>alerisch uuregelmäsüigen Feuster-
imlaDs der WMd« »ngfwandt worden: die Cfarooik des Stinnund Mcl-
rlin. um Udä auguIcEi, bcricliicl, das ftatbaus sei inil Uistonca ge-
nonmen aas Voleriiu äl&xjinus, Plntarch und Grlliiu bemalt geweHB,
uod ilioe Historien lijilten lUuberren, lUcbteT] Notare ood Scbr«{btr
war Qcreditigkcit uuporuün bdUi-ii (cf. S. 88 der unliuigmcheB Arbeit
ArchiYira E. Mummeulioff Qbor du BathaDa zu Narnborg 1891).
*) Goto ^V!cder£a.be b«i PoiDs^piOD: GcBcliichLlicbc Orubcschretbuns
iBtadt Fndburg. — ') Ea hat nicht den ADscheiu, Ana sieb Rlr die
liebte de« Bentimmcegtebeb am Khein «lue so cinlaclte Eiitiin<:ke-
ibe gcwiunea I&sst, wie sie l'aull fltr den Xordweelai Deutscblanda
stellt bat (Uie Renaifisanrebanteo ttremcns. Seemann 1890), »ielkichl
nar weil es au ge«i(piel«u DenkinjJem aus den entoo böden Drit-
des JalirbuiiJcrts Tolilt. Ein sehr mcrkirlirdigee, bisber wie es
iL, iinbeAi.-htete3 Beispiel eines Glebelbsns, der ouft deutlichste den
des BlaffelpebcU m den RenaiBEaoceforaiea zeigt, findet sieb
''riwm Hnet achmnckloscn Wohnbans in ScUettsudt: noch fvhlt die
Itnic itnrrb borizoulale Gesimse, nur die oberste and abwechMlnd
der übrigen ÜtufTcln eiud mit Balfakreishogen &bttre|>annt. Die
am Obcribeiu awh erhaltenen KeMÜMUcngieliel »igen die un-
tpiten Formen des begiunendm 17. Jabriiucderts.
43*
680
Schaefer.
reihen breitot sich eiae in dem figürlichen Stoffe pfaii
In der Ausführung rucht band wer ksmässige Plastik Bm:
schieden gotische Fritzen an den Konsolen und
wenig eigenlliche Renaissancemotive: plumpe Pottm. die '
dem Portalgiebel sitzen, Medaillonkopfe, formlose Biati
ähnlich denen des ßathausbaus. Die Entstehun^sieit
Gebiludes wird bestimmt durch die .Tahreszahlen 15$0. 61
63, die am Portal und an den beiden Flügeln angebnuili
Die architektonisch venig inerkvürdigen westlidiea
sind früheren Ursprungs; so der nicht ganz aosgelaBle'
penturm, der das Datum 1542 tragt. Seine Tfaüren
gotische Umrahmung und ein Massnerkgeländer um^'diti
nehen dem Turm gelegene Terrasse. Es scheint, dia te I
dieser Zeit nicht selten beklagte Geldmaogel der UbJh
an einer schnellereu Au.srühruug des Get»ndes binderte.
Unsicheres Umhcrtaston in dem alten und aeu» U
Vorrat und technische Unfähigkeit sind das
Charakteristiknm dieser Periode unserer ReDaisi
tur, die sich in ihrer lokalen Abgeschlossenheit bis ins
Viertel des Jahrhunderts zu keiner wirklich ki
Leistung erhobt. Die alte, dnrch die Tradition da-
fortgeerbte ßandwerkssicherfaeit des gotischen SttitHtii
an den neum Formen erstorben und hnt eioer
Rohhelt Phts gemache Die technische Gew&adthdt fe 1
die Bar noch einmal la der raodenmi Knast^eBdädta
dta StukkatettreD des lä. Jahrfavnderts die Httbe «nwte,!
w«kfae die gotbcfae Sefcole sie gebncht hatte, m UR
dem Beginn der Bcnaissaace an^ AUgeneiiigat n sn.
in der Architdaar faegiimt jetzt die ladindBafität toi
lers alleil den Wert des Werke« zu bcsdauuea;
KüQstier kftbn wir aber anter deo ArcUtektei dicvl
■kht gcüuida: du Knfhns sovbU als der
15U tzigea, mal te des KbitWIcto.
SMpd der HaidvcriBSritail^keit oad dam
sidi tach die «vsentfick afölereB Basics des
Die Baokuiul d«s 13. Jabrbunderu io Freiburg gfii
Seit dem Anfantr des Jahrhunderts war das leichte zierliche
lel der äpiften Gotilc alluiätiiich aasgeklungen, dip alten
Formen hal'cn ihren Sinn verloren und leben nur noch eine
Woile in vullltömniener Verwilderung fort. Daneben mehren
um die Mitte des Jahrhunderts noch fremd und unvcr-
wi die neuen Elemente der Renaissance und erzeugen
allgemeine Unsicherheit im Handwerlt, einen empfindungs-
D Mibclistil, dessen Formen sich langsam abzuklären be-
n. Aber es fehlt der Mauo, der die Baukunst über das
n des Handwerks erhebt, der seine aus reineren Quellen
ipfle Kunst als etwas in sich Vollendetes nach Freiburg
Der Mann frar Hans Börinfrer. der Erbauer des Lett*
und der Grabknpelle des Mtiosters.
In ihm, der die Rhlte iler Renaiisanco in Frelbnrg be-
chnct, vereinigen sich merkwürdigerweise noch einmal die
stierischen Gegensätze des Jahrlmndeits in höchster Po-
: M:ine Gotik sti-lit an Forfiiensewandtheit und £leganz
des Fnlkensteinittclien Hauses kaum nach, und die Arkaden
Lettners sind in jener kleinen Gruppe palladlesker Werke,
nördlich der Alpen entstanden, an vornehmer Reinheit und
malerischer Reliandlung zugleich vielleicht das vornelimstc.
Nachdem die Münsterhutte seit dem Abgang des Jörg
pf ausser der Wiederlierstellung der Tnrmpyrnmidc nichts
nenswerles mehr geleistet halte, wurde, wie es scheiut, im
des Jahres 1577 Hnns Böringor von den Pdegcrn zum
'erkmcister auf unserer lieben Frauen Hütte angenommen,
twar an Studie .des wcrlaml Meister Matbia-s". Dieser
Vorgänger war offenbar Meister Müller, der seit 1564
Hütto vorgestanden hatte, und dessen Vertrng mit Obrist-
iater und PBegern uns noch erhalten ist,') Und es mi^en
ganzen dieselben Bedingungen gewesen sein, auf die auch
Dger verpflichtet wurde. Demnach dürfte, da die Lohn-
vcrhülttiiese in diel^c^ kurzen Spanne Zeit sich wohl kaum
geändert haben, sein Sommerlohn — „von sant Peter Stulftlr
1»|i uffGalli* — drei Schillinge, der Winterlohn 2Vt für den
Tag betragen haben.') Aus der Bestallung seines Nachfolgers
■) Abgedruckt bei Schroibers Monopaphio B. 0. DI(E S 81. Ea gchl
danus hfrvrtr, Ak»» >li« Arhdtrn »n tkm 1561 Tnm Blim bMeb<digt«o
Titmi uocb Hirlii bcendift waren. — »» Di« IWinffungen dlMM Vertrigs
■ittU fun&chit guu allgemeiner Katur: »ta «lleii DJogen, die den Baa tu
682 Schaefer.
scheint übrigens hervorzugehen, dass BQringer aasnahmswdse
den Lohn auch für die Tage erhielt, an denen er nicht ii
der Hütte arbeitete. Der gewöhnliche Bestand an Arbeitoi
waren drei Gesellen und ein Lebrjunge, wenn die PÖ^er
nicht ausdrücklich eine Yermehrung bewilligten; auch keim
Parlier sollte er ohne ihr Wissen und Willen annehmen, und
der Bat wachte eifrig über diesen kleinlichen Vorschriften da
Sparsamkeit und scheint Meister Böringer damit viel Ärger
bereitet zu haben.
Im ersten Sommer gab es noch wenig Arbeit: das einüuhe
MEisswerkgeländer im St. Michael , dem Obergeschoss des
Westturms, da wo es sich nach dem Langbaus Öffnet, zögt
Böringers Meisterzeichen und die Zahl 1577. Im Winttr
darauf entstand der Plan zu einem Umbau der big. Gr&b-
kapelle. Im ersten Joche des südlichen Seitenschiffs stand —
eine wenig originelle Arbeit des 15. Jahrhunderts — der
Sarkophag mit dem Leichnam Christi, an den Seiten geschmückt
mit den verrenkten Figuren der schlafenden Wächter in der
üblichen Haltung; die Deckplatte umgiebt ein hübscher Distel-
blattfries. Es ist eine derbe bemalte Sandsteinskulptur, über
die man um dieselbe Zeit eine schwere gotische Arkadar a-
richtet hatte, gekrönt von Wimpergen mit Fialen und Engel-
statuen. — Diesen Raum galt es zu erweitem und mit einem
würdigen Äbschluss nach aussen zu versehen. Im Januar 1573
wurde den Pflegern vom Rat die Erlaubnis gegeben, .durch
den Werkmeister und sein gesind, das er doch nit über die
Ordnung halten solle", diesen Bau ausführen zu lassen; im
Herbst desselben Jahres scheint dieser mit vier oder fünf Ge-
sellen die kleine Fassade vollendet zu haben: zwei gegen-
einander gekehrte Wappenschilder mit dem Stadtwappen und
dem gespaltenen Kreuz der Münsterfabrik, darunter das Mei-
Kutz und Gutem dienen mögen, soll er treulich schaffen imd handeln, da-
mit der Bau kein Schaden nehme". Dabei war es eine Hauptaufgabe des
Meisters „uff das allermindigst zu vier Malen im jähr uff den türm ood
uff die gewölb innen und ussen zu gehn, den Bau beEehea, was maogel
sei, und die käner rumen, wenn sie wüst siud.'' Bei solchen Gelegen-
heiten wurde dann fiir Meister und Pfleger ein Abendtruub veranstaltet;
in den Münsterbaurechnungen des beginnenden 17. Jahrhunderts (Sl-A)
kehren wenigstens diese Posten regelmässig wieder; so Sept. 1627: Item
als die Herren Pfleger durch die Handwerkhsleit das Münster besichtig
ist verzehret worden 7 ff 10 ß.
Die Baukuott des 16. jAturhuadertB lq Freiburg.
icben und die Jahrcsi^IiIIOTS, stehen am östlichen Ende
jtt Balustrade.
^Kwei spitzbogige Fenster von feinem Mass- i .
■K, das sich nicht aus den langgezogenen späten )p ^
•IschMasen zusammensetzt, sondern in seinen ^
irÄftigea, runden Formen eher eine Anlehnung ^
lU die Gotik der besten Zeit erkennen l&sst; die Y +
,en, welche zwischen den Ansätzen der Fen- f^ /T
lOgen emporwachsen, und die Krciizhlumen, Fig- 3
^enrn die Eselsrücken der Fensterumnüiniung endigen, durch-
IrinyeQ eine elegant gezeichnete Masswerkbrüstung, die den
kbercn horizontalen Abschluss der Fassade bildet. Die Profile
lesMasswerks und der Fenstcrleihungen, die Krabben und Kreuz-
tlomen zeigen alle eine wohlverstandene, korrekte Gotik, die
Dan, wäre sie nicht datiert, ohne Bedenken in das erste Jahr-
cehot des Jahrhunderts setzen könnte. Denn die ausgearteten
rüden Formen eines Kempf und seiner Zeit scheint sie gar
sieht zu kennen; es macht fast den Eindruck dnes absicht-
icben, wohlüberlegten Zurückgreifens auf den Stil der Hochgotik.
Kur in einem Punkte verrät sich die Oeschniackswandlung:
^Sonbar widerstrebten dem italienisch geschulton Auge
Icne grotesken Fratzen, mit denen der gotische Steinmetz
l)esonders die Konsolen zu schmücken liebte; Boringer ver-
Ueidet deshalb die Fialenansätzc mit geflügelten Engels-
Axun. IQ Fi^i- 2: Um «ia BoUpkl zu geben, wie viel iniui sus deo
Sutninelzudcben dieser Periode, ohne dabei iu romanbaftc Kombia&tioncn
m verfidlen, wird scIdiessOD dfirieo, mochte idi »uf diu letzt« der obeo
tfegebOdcteD Zeichen nufinerkaam machen, dag aas dem gesittltcoea Eremi
md cloem dancbenüteheDden T zasanimeiig«set«t iiL Wenn wir di«
Wchgo der KhwübUcheD ^Ve^k[neiBlc^&mü)e B(lblinger verfolgen, wie
iIb Ktonnn (Baumeister nnd Hildhftuer in Wflrttemberg und jetxt aoeb
B enteo Band von P&uiiu' Kunst Lopogni|ikie im Anhang) cosamuen-
palcllt bat, HO feJKt sich sofort, dass sie dieselbe Grundform mit geringer
ITariadoo wiederiiolen. Der jßngste unter ihnen. Lnltas Kablinger, der
hlt 14H7 als Bauer in Clm und tpAt«r all WerkmeUter in Konatani san,
lUirt daufllbe Zeichen, wie derGcaelle von dar Qrabkapclle, nur data er
Iu T an den undem FvM des KreoaM aosetit. Wenn wir nun noch
Mran, dau in den BataprotokoUen der achtziger Jaliro dieiea Jahrhtin-
lerta der Xame Boblinger, wenn aach nicbt von einem Steinmetc, biu&g
(toannt wird, ut dilH«n «ir wohl mit groMW WahiKheinHehkidt aocb
laser Zeichen für einen Nachkommen Jen» Mutter Lokaa in Anvproch
idimeii.
684 Scfaaefer.
köpfchen, die im Sandstein allerdings einen derb bäuerlichen
Charakter bekommen haben. 0 I^i6 Formen der ganzen Fas-
sade weisen auf die tüchtige Schule einer der silddeotsctaen
Dombauhütten.
Schon im Janaar 1578 war den Pflegern vom Rat erlaubt
worden, nach Beendigung der Grabkapelle „nach und nach,
80 kein nötiger bau fürfällt, das portal darunter man die
kinder einsegnet'), fümemen zu lassen." Obwohl aber, wie
es scheint, ein praktisches Bedürftiis vorlag, unterblieb es
einstweilen ; statt dessen wurde die Errichtung eines Lettners
genehmigt und zwar „fürgezeigter form und muster nach*.
Man wird also wohl annehmen dürfen, dass die Anregurj;
zu diesem Werke von Böringer ausging, der die Pfleger durch
ein vorgelegtes Baumodell zu gewinnen wusste. Denn d&ss
es ein Bauriss, eine Visierung, gewesen sei, dürfen wir nach
dem Wortlaut kaum glauben, und gerade bei diesem Werke
wird Böringer, von dem Gebrauch der deutschen Steinmetz-
meister abweichend, die Sitte der Italiener befolgt haben, die
sich bekanntlich fast ausschliesslich des Baumodells bedienten *):
— Das war im Mai des Jahres 1579 gewesen, und wenige
Tage darauf begaben sich zwei Münsterpfleger, der Junker Jakob
Sigismund von Reinach und Johann Straubach zu dem Herrn
von Staufen, um von ihm den zollfreien Transport der zmn
Lettner nötigen Steine zu erwirken. Böringer hatte offenbar
bei seiner Arbeit an der Grabkapelle die Erfahrung gemacht,
dass sich der grobkörnige rote Sandstein, der die Quader
zum Münsterbau geliefert hatte, zu feinen plastischen Arbeiten
nur wenig eigne, und er wählte deshalb für den Lettner den
gelben weichen Kalkstein der Pfaffenweiler Brüche, ein Material,
aus dem schon Kempf seine Kanzel verfertigt hatte, und das
weit leichter zu bearbeiten , in den Einzelformen doch die
gleiche Schärfe und Präzision erlaubt, wie nur der Marmor
der Italiener. Am 24. Juli thun sodann die beiden Pfleizer
") Vgl. Abb. Schau-ins-Land Jlirg. IX, 1885. — ») Nachdem der Name
der Segeothür, des I'ortalg am ttidl. QuerscbiETamt, hier auf diese Weise
erklärt wird, Bind die von Adler und Jäger bisher gegebenen Peutnng^a
hinfallig. — ^) Vgl Jakob Burckliard: Renaissance in Italien (Kugler
Bd. 4) Kap. VIII, S. 33. Es ist sehr unwahrscheinlich, ilass der Ver&sser
der Batsprotokolle das geläufige Wort Bauriss oder Visierung so unver-
ständlich umschrieben hätte.
Di« Baukunst <les 16- Jalirhaoderta io Freiburg.
CSS
TOT dem lUt Relation Über ihren Gang, daüs sie die SUufencr
Herrscliaft ihrem Gesuche sehr entgogeDkomnicnd gefunden
hfttlen, und dass ihre Gnaden nur einen schlechten Revers
beehren, um sich ror Ausbeutung der gevrährten /^llfreibcit
«n schützen.
Welche Fortschritte seit dieser Zeit der Bau des Lettners
ODAchle. darüber berichten uns die lUtsprotokolle niclit oder
dodi nur mittelbar: So im September dcs.sclben Jahres 1570,
ftla Boriuger zur Bewidtigung der grossen Steine, wie er an-
glcbt, mehr Gewllcn anzustellen wUnscht; seine Forderung
winl als bedcnlclich bezeichnet, die ontgiltige Entscheidung
Aber den Päegeru überlasseu. Ein anderntal — im No-
vember 1583 — führt der Werkmeister vor dem Rat Klage
gegen einen seiner Steinmetzen „wegen derselbig in und das
ganze handwcrk und brudei-schaft gescholten und veracht, und
dadurch ihm in dem schweren obliegenden werkh des lettners
die gesellen begert zu vertreiben". L'ud die Angelpgpnheit
wird in der nächsten Ratssitzung durch Vergleich beigelegt.
Endlich wird den Pflegern bei Stellung der Schlussrochnung
für das Jahr 1586 eine Schuld für gelieferte Steine zum
Htoer vom Rat ,.um Gotteswillen " nachgelassen.
Zu Anfang des Jahres 15*JU ist Uans Bciringer gestorben
seinem Amt als Meister auf unser lieben Frauen UQlte, und
liegt keine Vcranl.t^^sung zu der Annahme vor, das» sein
Terk erat n:ich seinem Tode vollendet worden sei.
Kin solcher Bau bedurfte langer und schwieriger Vor*
»reitungen: Schon am Anfarm des JAliihun<1ertä, zur Zeit
der neue Citor volteodet und der alte romanische samt
seiner Krypta entfernt wurde, hatte man den Chorborten bi?
urgeHibr auf seine heutige Hübe niedergelegt. Jetzt musste
die Choi'trcppe Uhcr zwei Meier in die Vierung nach Westen
votge&ciiobvn und mit den nötigen Substruktiouun für die
Aufnahme der Arkaden versehen werden.
l);ibei hntle Uoringer beständig mit der philiströsen Spar-
inikPtt des Rats zu kämpfen: Gleicli im .März ITiT? hatte
sich mit Entschiede aheil gegen die Zumutung ilcs Rats
Brw&hren müssen. ^skU «tlich unnützen uesinds ab^utliLin".
ideni er betonte, dass seine Steinmetzen gar nifiit auf seine,
sondern auf seines Vorgängers Bestallung angenommen seien
id deshalb von ihm uichl ohne weiteres entlassen werden
666 Schaefer.
kÖDDteD. Der Rat gab zwar auf Bitten der Pfleger nach .in
ansehung seiner kunst und auf sein wohlhalten*; aber a
versäumte in der Folgezeit keine Gelegenheit, doi WeA-
roeister zu ermahnen, dass er sein Gesind nicht über die
Ordnung halten solle. Eine andere und vielleicht die grösste
Schwierigkeit bestand darin, geeignete Gesellen zu fiaden,
denen die neuen Formen geläufig waren; denn dass von den
Gesellen, welche die Grabkapelle erbauten, keiner diesen An-
forderungen genügte, gebt aus den Steinmetzzeichen de»
Lettners hervor: es sind acht vollkommen neue, zum Teil
äusserst zierliche Zeichen, die meist aus der Grundform des
Kreuzes entwickelt sind und nur zum kleinsten Teil als Fort-
bildungen der älteren Freiburger Zeichen erklärt werden
könnten. 0
■Wenn wir diese Vorbereitungen in Betracht ziehen und
annehmen, dass die Steinlieferungen von Ffaffenweiler sofott
nach jener Kelation der Pfleger begannen, so wird doch die
Bearbeitung der Quader in der Bauhütte noch so viel Zeit
gekostet haben, dass die Versetzung der ersten Werkstücke
nicht vor dem Sommer des Jahres 1580 erfolgen konnte. Drei
Jahre später war das Werk noch unvollendet und wie jene Klage
vor dem Rat zeigt, musste der Meister seine ganze Autorität
anwenden, um trotz misslicher Verhältnisse den obliegenden
schweren Bau zu Ende zu führen. —
Im Jahre 1789 war der Purifikationseifer der Münsterpfleger
so gross geworden , dass man Hans BÖringers Werk „als
die Last eines Steinhaufens empfand, der grosse Ver-
finsterung und Schwere mache", und schon zuvor hatte man
dem Lettner wie dem ganzen Miinsterinnern jenen weiss-
grauen Anstrich gegeben*), der auch Wenzingers Lieblings-
farbe war. Jetzt ward er abgebrochen und je drei seiner
') Da iD Böriugers f^inIle gut geschulte Leute gewiss im deutschen
Südwesten damals nur schwer zu finden waren, möchte man annehmen,
dasa der Meister die Gehilfen aus dem Ort seiner früheren Thätigkeil
nach sich zog, und es ist denkbar, dass aus diesen Zeichen einmal ein
Aufscbluss über Buringers frübere Arbeiten gewonnen werden kann, für
die wir in den Archivalien nirgends einen Anbaltspunkt ünden komiien.
— '} Vermutlich geacbab dies um 1770. Denn damals wurde zmn Em-
pfang der Erzherzogin Marie Antonie fast die ganze Stadt in dieses ,vor-
nehme" Fratkleid gehüllt. In Strassburg erfolgte die Austünchung J«
Münsters um 1769. Vgl. Kraus I, S. 422.
Dm B&ukuDst (Iw 16> J»tirhunilerts in Freiburg. ggy
^kadcnbogeo sind seitdem in beiden Querscbifllflugela als
sikcliöre aufgestellt; die Ubrigpii zahlreichen Bruchstacke
zumeist verloren gegansien. So kommt es, dass wir, da
ibilduD^en oder sachgemiisse Beschreibungen nicht mehr
^rbandcQ sind, einen ztenitichen Umweg einüchlagen müssen,
uns das alle Bild des Letmers, wie ihn B6rii)ger schuf,
1er herzustellen.*)
Heinrich Schreiber, seit dessen Tode niemand mehr be-
uch dieser Fragen bei den Frciburgur Arcliivalien Rat
ite, hatte bei seinen Arbeiten einmal einen Meister Jakob
»rmadt in Verbindung mit dem Bau des Lettners gefunden;
da er selbst ohne Interesse für die Kunst dieser Zeit
ie den Geist des Ganzen nicht achtend ihren geschmack-
scn Charakter hiiUil>ertrug,' die Frage nicht weiter verfolgte,
blieb seine Meinung, dass Altermadt der Erbauer des
ttners sei, lange unangefochten.') Von diesem Manne
■) Ein« franzOneche BetsebesclireibaD^ voa Iföl mitcetcUt Schau-Ui»-
ad XVn, 8. 1& nnd die des Grafen Galler von 1765 Baditche Xeqjahn-
ktter lil geben nur aDgenägende AndeuliingeD — Aus d«m Maitutkript
PEuTers Gei«inger in der UniTersitätsbibliothok ra Kr«iburg erfuhren
folgende: Ob«r diesen ziteen Kinf&ngeu in den Cbor wnr ebmulen
Unnkaodenclior Kuf das schönste tn Stein ausgebiuca niil & Bogen,
nebst den Kvei Clinrstiegpn noch drei AIUfc standen, *1$ in
S. Jobutn Baptist alt&r, tur rtchlen S. Annen, zur linken S. Jo-
V- Nepomuck idUr. Dieser MosikiutdeDchor war freilieb eine Last
Stetnbaafens in den Augen der Mciuichi'n und matlite groBse Vgp-
eniD): und Schwere. Nun iat er aber IT'JO abgebrochen worden, da-
mit dir Kirche lichter und heller werde, damit man auch von dem X^ang-
haus (n den Chor uheti m&rhte, das aucli vielen der Stadt beBBer ge6ele
all TDihin. Dor Cbor aber damit er nicht gar ahgeschafit werde, weQ
nine grmae Kuu»t darinnen ist, hat man iho ia swei Teile geteilt und
iit jeut der einte bey der Segenthar inner der Kirche, der ander gleich
Uoaber nn der Thür tmt linken als Belchor augebrHcht worden. Dies
getehah unter Huttctiherr Scliwars. Doktor Sturm Pfur et pro. Bosch.
— >) Aullallenderweise bat aaeh Adler (Deutsche Baiizeitg. IftSI, S. ÜSl)
diese ttm W Jahre verfrühte Datierunii; (»ibehalten und erst F. GelgM
kftt bein«rkt, da«! der Eriwuer des Lettnera mit dem der big. Grab-
btpcUe iiicDiiKh ist. Seine Vermatniig jedoch, dass Altermadt der Mebier
Mit d^ l''^^ «lieee Arkaden abbrach, oad das dir £rbaucr etwa Thomas
Weber sein kimne. dessen Name mit der Johreszabl lAiÖ an der Turm-
pj-ramide eingemeiuelt ist, Ollt jetii bin Tbonian Weber war städtischer
Zännerwnlimeitter. Vgl. docn meine Noliien ia der Alemannia 1893,
a 39IC
688 Schaefer.
wusste man im übrigen nur, das er seit 1661 ils
städtischer Werkmeister genannt wurde, dass er 1668 an kr
Befestigung der Stadt arbeitete ') und im November 1666 den
laufenden Brunnen im südlichen Chorumgang im Münster auf-
stellte, ein schmuckloses Werk. *) Was er mit dem Bau des
Lettners zu thun hatte, ergab erst die Veröffentlichung einer
undatierten Urkunde des Münsterarchivs (im Diöz. Arch.Bd. XV):
es ist ein Kosten Überschlag für einen Umbau des Lettners,
der „laut einer Aufzeichnung im St.-A." im Jahr 1667 auf-
gestellt wurde- Aus diesem Dokumente ergiebt sich für uns
einmal die iatercssante Thatsache, dass Böringers Arkade um
das Jahr 1667 offenbar ans praktischen Gründen eine bau-
liche Veränderung erfuhr, und femer eine klare Vorstellung
von der ursprünglichen Anlage des Werkes selbst.
Altermadt war nämlich beauftragt worden, ein Verzeichnis
anzufertigen „was diese arbeiten in u. 1. fr. Münster, den
lättner in der mitten sambt dem schneggen abzubrechen, den
lättner auf beiden selten wiederumb zu ergänzen — vor cöstai
darüber gen möchten". Es handelte sich demnach um das
Abbrechen einiger Baustücke und besonders einer Wendel-
treppe in der Mitte der Arkade und um ein Anfügen neuer
Bauglieder an beiden Enden derselben; es bedarf dazu der
Arbeit des Zimmermanns, den Zug aufzurichten zur Beför-
derung der Steine, und böklisteller d. i. Gerüste aufzuschlagen.
Die Steine „so — nach dem Abbruch — nitt mehr zu diesem
werkh kennen gebrucht werden, sollen an ein absunderlicli
ortt zusameii gestellt werden ; die neuen Werkstücke sollen
fleissig gehauwen und sauber geschliffen werden, so wohl als
diese jetzt vor äugen stehentte arbeitt, dass sich das neuwe
dem alten vergleichen möge".
Unter den Stücken, die Altermadt neu anfertigen muss
sind am wichtigsten „48 dritt ein jeder fünf schu lang*,
offenbar die Stufen einer neuen Wendeltreppe; und wenn vir
nun aus dem letzten Posten seine-s Überschlags sehen, das?
er schliesslich zwei „Stegen mit 48 dritt" versetzt, so haben
wir den Kern des Umbaues gefunden: Der Lettner Böringer-
') Vgl. Ztft. der Gesellschaft für Befördernng der Geschichts-, Alier-
tums- und Volkskunde vou Freiburg IV, S. 441 in rammerts Aahui
über „Freiburg in der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts". — ») Be-
lege siehe im einzelnen bei König Anmerkung zu Diöz.-Arch. XV, 275.
Dif Baukunst des 16. Jahrhunderts in Frdburg.
6S9
tte eine Treppe, welche hinter der mittleren der (üuf Ar-
ien lag; diese brach Aliermailt ah und setzte sie auf der
len Seile, auf der andereu eiue nach ihren Massen neu-
rbeitele von ebenäovielen Stufen wieder auf, nnd zwar unter
ersten und frtnften Bogen der Arkaden.*) Damit ätimmen
tun auch die übrigen Sttlelte des Anschlags: da die Treppe
die KücJvwand des Lettners citigegntTcii hatte, werden nach
ireni Abbruch hier zwei neue Säulen smut den zugehörigen
^bejlastern* nötig, welche die Lücke an der Chorscite aus-
len.
Es Jenchtet ein, dass dieser f
Tnbau die einfache Lösung
Iriogers verstörte, der die ein-
i\ notwendige Treppe, die er
>hl am liebsten ganz ver-
licden liätte, in die Mitte gc-
allt und ihre störenden Linien
:h einen Altar wenigstens
;en dos Langhaus hin ver-
U hatte. Indem Alternmdt
sdiweren Steinma'^sen der
riden Stiegen mit ihrem Mass-
rerktietändcr unler die Arkaden
stellte, wobei er die Gewülbc
der beiden äus^rsten Joche
lurclibn-chen inusste, bewies er,
rie wenig seine Zeit die For-
mreinbeit der Architektur
öringers zu schätzen wussie,
id »ein Umbau maa; zum
rossen Teil das harte Urteil
folgenden Jahrhunderts vor-
ilosflt haben.
In seiner ursprünglichen An-
lage war der Lettner also eine Fig. s. Grandrin des Uttnen.
Emht,
*i Du ergübt fficb UDma) ata dem Wortlaut bei Geissin^r, und
ist aueli eine aixiLTP .AnoninuDs, wie wu dem Grandri»» herror-
t, KM(«KUMHtn. WiitlGF ubha den L«ttaer in 4}a«ni:hlff, vo rie
die X>urcJigtLiige unter den ilataneuarnuai -vonleckt bAttm, noch auch
ter dem I«ua»r an •)»& VieniDi;s^i)en bMiK tat üt beidMi Tr«pptn
g90 Scbaefer.
den beiden VierungspfeiJern vorgelegte Arkade etwa im Geiste
der Logetta am Campenile zu Venedig.
Es war die schönste und man möchte sagen klassischste
Aufgabe für einen Renaissancebaumeist«r; die Loggien und
Säulenhöfe hatten schon im Quattrocento in Italien eine gros«
Vorliebe für diese vornehmste Erscheinungsform der anti-
kisirenden Architektur geschalTen, die am wenigsten auf prak-
tische Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen hatte. Dass diese
Aufgabe Böringers Stolz, sein Lieblingsgedanke war, dflrfen
wir wohl daraus schliessen, dass er seine Ausführung tot
jener schon lange geplanten Vorhalle an der Segenthür durch-
setzte.
Es war eine Arkade von fünf Bogen, die sich an die
beiden östlichen Chorpfeiler anlehnte; der einzelne Bogen hat
eine Achsenweite von 2,5 m und misst, das Gebälk mit-
gerechnet, über 6 m Höhe. Diese auffallend schlanken Pro-
portionen ergaben sich aus dem beschränkten Raum, der f&r
fünf Bogen fast zu eng, mit dreien nur schwer auszufüllen
war. Die äussersten Arkaden greifen daher beträchtlich über
die Achse der Chorpfeiler hinaus; die hier entstehenden
Nischen gaben, vermutlich mit einer leichten Futtermauer ge
schlössen geeigneten Raum zur Aufstellung zweier A Itäre.
Hinter dem mittleren Bogen lag — die akademischste Lösung —
die Wendeltreppe mit einem Geländer von goti&chem Fisch-
blasenmasswerk. *) Über die Einzelheiten ihres Anschlusseä
lässt sich heute nichts mehr angeben; sie war verdeckt dinth
einen dritten Altar, der auch nach Altermadts Umbau hier
stehen blieb.'') Der zweite und vierte Bogen bildeten, wohl
mit Schmiedeeisen gittern verschlossen, Durchgänge vom Lang-
haus in den Chor. Den mit durchlaufendem Sockel ^resiins
gegliederten Arkaden pfei lern sind auf vierseitigem Postameot
Kaam. Dagegen stimmt der beiläufige Durchmesser von 3 m ganz la
unserer Annahme. Übrigens waren die einzelnen Stufen auffallend niedrig,
ca. 13 cm, während die der gleichzeitigen Bauten gewöhnlich 1B~17cdi
messen.
') Einige Stücke dieses sehr elegant profilierten Masswerks im ßesiu
des Glasmalers Merzweiler in Freiburg, etwa einen halben Kreisbogni
der Treppe bildend. — 2) In welcher Weise Altermadt die beiden Seiten-
altäre aufstellte, nachdem er die beiden Treppen unter die ArkaJen ge-
stellt hatte, vermag ich nicht zu entscheiden.
IMe Baukunst des 16. Jfthrliandens in Freiburg. 691
ligc korinthiaclie Säulen vorgelegt, welche das Gebälk
;en. Die Kcklusung war jedeufaüs die einfachste (vgl. die
»nstiiiktion auf unserer Tafel); eine Verstärkung der
tpfciler, wie sie bri der Vorhalle dur Segeuthür durch die
Hte Spannung der Bogeu nötiK wurde, mus3te schon des
^Unmmaugels wegen unterbleiben. Iteste von diesen Partien
Baues sind nicht mehr vorhanden, abgesehen von dem
lis des Meistere Uöringer, das nach dem ausdrücklichen
lis Geissingci*s an der südwestlichen Ecke der Arkaden,
die Scgcnthur hin aufgestellt war, und zwar, da souüt
SDds Ilaum bleibt, lu der üatustrade über dem Gebälk. ')
Hasse des Quaders, aus dem die Büste herausgehauen ist,
tigcn unsere Annalime bezüglich der Eckkonstraktlon
Lettners.
Wenn sich schon in der äusserst symmetrischen, von Will-
Ir freien Oesamtanlage der Architektur Böringers eine an
Werken unserer nordischen Renaissance selten gesehene
idemisch strenge .Auffassung der römischen Formen aus-
mcht, so gilt das in weit höherem Grade von den Kinzel-
trmen, bei deren feiner Ausarbeitung dem Meister die gc-
chicklc Wahl des Baumaterials sehr zu statten kam: die
*ro&ie sind ubernll scharf uud sieber geschnilleu, die einzelneu
Hieder des Gebälks von klassischen Formen und Massen; die
Eeiitc Hühc des Keliefschniiicks. die nirgends die struktiven
nieder verhüllt, sondern nur dem nüchternen, klaren Aufbau
leu bescheidenen malcrisctieu Heiz verleibt, zeigt die feinste
Empfindung für den Geist der Antike.
bellen wir uns die einzelnen Bauglicder näher an, zu-
nächst die Säulen*): Auf vierseitigem Postament, dessen
Flächen von einem leichten Kartuschenr ahmen belebt werden.
ruht die elegante attische Basis, über der das untere Drittel
des Schafts reich mit RtÜRf geziert ist; vom die Gestalten der
Evangelisten und Kirchenväter in architektonischer Um-
rahmung, an den Seiten Vasen mit Blumengewinden, Vögel,
liauken. Der obere Teil des Schafts zeigt kaum merkliche
') Um beaUtigt auch eiiie bid Griesiogor 1)«{^ntgte Skizze, so ääet-
UnlUch sie aiugefitlirt ist. Abb. des in der Mil»*b<rhntte Hinstellten
BiliJwerkB. s. 8ch.-i -I.. Ifi85. Taf. 3. - ») Vgl. luuscre Tafel die mit
gpoaiicr Benatning der vorhandenen Arkaden eiue RelioDstriiktion der
afldwetttlicben Ecke des Lettners giebt.
692 Schaefer.
Eutasis und 24 scharf und sauber ausgearbeitete EanDelveL
Die Säule lehnt an dem Pfeiler, dessen Wand darch
Netz von Stabwerk und Buckeln gegliedert ist; er tigt
den etwas gedrückten Eundbogen, dessen Archivolte t^
abgestuft und von einem Eierstab geteilt ist; die uA
unten gekehrte Flache der Sturzbogen schmücken geflfigebt
Engelsköpfchen; in die Zwickel schmiegen sich abwechsdoi
mit bärtigen Fropbetengestalten geflügelte Genien, bald Lddem-
werkzeuge, bald Kränze in Händen haltend, das von San»-
vino und Palladio ebenso wie in Faul Veroneses Ärchitektoni
oft wiederholte Motiv vom römischen Triumphbogen. Ds
Reliefstil, die Faltengebung sind, wie die Typen dieser Figura
selbst dem Vorbild der venezianischen Architektur — etn
an der Bibliothek von San Marco getreu nachgebildet. Du
Gebälk, getragen von den Säulen und schwungvoll gezeick-
neten Konsolen, welche den Scheitel der Ärkadenbogen dnrcfr-
brechen, besteht aus dem dreigliedrigen Architrav und eiom
schmucklosen Fries, über dem sich endlich, durch einen trif-
tigen Eierstab begrenzt, das römische Gesims mit seina
Konsolen erhebt. Die Kosetten, die an der untern Fläche
des Gebälks sitzen, die dünne Perlschnur, welche die n&di
oben breiter werdenden Glieder des Architrav begrenzt —
alle Eiozelformen zeugen von eingehendem Verständnis für die
Gesetzmässigkeit der Renaissancefoniien, in einer Weise, me
wir sie nur in den venezianischen Meisterwerken kennen —
ein Verständnis, das unmöglich aus Zeichnungen und Vor-
lagen, sondern nur durch Studium und eigenhändige Mitarbeit
an diesen Werken gewonnen sein kann.
Über den ursprünglichen Zustand der Balustrade, welche
den Lettner als Bekrönung umgab, wissen wir nichts Be-
stimmtes: Sockel und Deckplatte sind heute noch erhalt^D,
das dazwischen eingefügte Masswerk wurde otfenbar beim
Wiederaufbau der beiden Musikchöre um das Jahr 1790 ein-
gesetzt, damals als auch der Umgang über den Wandarkaden
der Seitenschiffe im Münster an Stelle der alten Holzbrüstung
sein Masswerkgeländer erhielt. (Geissinger, der darüber be-
richtet, hat ein Stück der alten Balustrade, aber offenbar in gaoz
ungenügender Weise abgebildet). Gotische Sterngewölbe, deren
Kippen von einem an der Rückwand der Pfeiler sitttndra
geflügelten Engelsköpfchen ausgingen, ^überspannten die füa
F
Di« fiankuiBt des 16. Jalirbunderte in Freiburg e93
ratiscben Joche. ') Es Tcrstclit $idi, dflss der in der
Je der Gotik ftross gewordene KUnstler im Gewölbe
deu Italienern Uljerle^'en flililte und deshalb, zuiual es
Charakter seiner Werke nicht starte, seine altgewohnten
gen auch am Lettner anwandte.
U Hans Böringer sein „schweres" Werk der Vollendung
gehr.icht sab, hatte er den berechtigten Stolz, mit dem
ilgelungencri ganzen auch »ein eigenes I^ild der Nachwelt
Ibcrliefcrn; und so stellte er an einer hei der grossen
le des Lettners gewiss nnr wenig auffallenden Stelle nn
w südwestlichen Ecke der Balustrade sein Pnistbild auf und
^k darunter sein Meistenchild. Die Uerrcu FQcger b&-
^Ken dadurch offenbar Lust, auch ihr Verdienst an dem
PRandektimnien de-ä Baues verewigt zu sehen, und so wurden
ucli ihre Bildnisse in die Brüstung eingeflickt und zwar in
le Sfidseitc derselben, wo die vier Männer „wie auf einem
lange" ein jeder uberseinemFainilienwappen aufgestellt waren*};
oute stehen sie — zwar in vollständig vrrkehrler Zusamnien-
fftasuiig der einzelnen Steine — auf dem St. Michael im West-
|inn des Münsters. Wenig körperlich Iicrau^gearheitet,
Iteressnnter durch die sauber ausgeführte Tracht, als dureh
Bbcndigen Ausdruck, sehen wir links Johann Sigisnmnd von
^B*) Der tu vinigfu Pfotlem beute nocli vorliuodcDu Aiualz ilcr Qt-
^Beripp«ii wunle an and«ni fibfceArbcitct, vohl als Altenntdt, on dio
l^)pru xti v(rrKU«D, die Oewölbe durcbbrachi Ttell»cht ahex ftudi ent
«int cnlgUttj^ Abbrudi. Die Spuren dvr Abarbdtaog sind deutUdi zu
rk«saeo Vgl. die Abb. b«i Gdgca Scb.-l.-L. I86&. — *) Else genatu
HkUMHiing ilt;r iMttrvflcadeo Bllngliedcr eixit-bl, d&W onr hier der R&uai
Kr die Rdieftufeln gewesra scio luuiu; filHntlica bslN-n wir elao iwtr an<
iure lliterarificbe Uefilftubii^cg in Ccisatogcn Worten, d«r oarh seiner
^k wiederKtfRft'euen BescbrvibuDg dw Lettners »leo fortfthrt: Merk*
rardigea find«.* hh an dics«m Uusiltantenchor weiter oiijhti, ab dia Figur
•der ßildiii« des Meisters , der in einer I^ken des Chon luiigelifluen ist,
md AUf d«r rollten Seite wftreti diese ItaUfreund «amt dem StadUchreitwr
rta hier 7» selieu ist (Dcbca an Abb. iu Wsssertau'beii) dieser TeO des
^■ikantcnrhors gehet Tonrcris in die Kirchen des Langhauses und jener
^Uar Ueiftcr de« Dxues, der «twai gegen die Scgenlhän Man tagt
B ihm. «in Werk babc Verdnui vmirsaclit, das dodi «o edel, wormuf
^dlfl Bbklt T«rlaasea- DieM drof bUdtraagbter samt den KuuJeircr-
■ilaheo aar Nabcudtcn gegen die Sahiiitei oder SqpntltOrea n
JB ffitaata ab wie auf einem Gonge, wobd jedem seio Wappen
JMI»hr.(.aMdi.d.Ob*rTl>.K,r. IX. 4. 44
694 Schaefer.
Reinacb, den Obristmeister und mehrmaligen Bürgenoeütcr
der Stadt*) mit der schweren Ämtskette. Daneben Termitf-
lich Johann Straubach und, durch das Wappen gesichert,
Johann Jakob Federer, die alle mehrere Jahre hinduith in
den Unterschriften der Münsterbaurechnungen im St-A. wiede^
kehren; zuletzt endlich der Ratacbreiber, der als Rechixr
das Collegium vollständig machte.
Die Ausführung dieser Bildnisse zeigt etwa den Stil der
württembergischen Herzogsgräber in der Stiftskirebe in Stott-
gait von ungeschickter Hand wiederholt; Böringers Selbst-
bildnis ist dagegen scharf und sprechend charakterisiert, ß
zeigt einen ernsten Mann von mindestens fünfzig Jahreo:
markante, magere Züge, scharf vortretende Käse; das kun-
gescbnittene, ungescfaeitelte Haar und der lange Spitzbart
verraten spanische Mode wie ebenso die Tracht; in der Taille
eng anliegender, vorn zugeknöpfter Rock mit Krause u
Hals und Händen, auf den Schultern ein kurzer Mantel mit
aufgestelltem Kragen der vorn in breitem Umschlag herab-
fällt; auf dem bauschigeo Ärmel der linken Schulter trägt et
das Abzeichen seines Standes, das gespaltene Kreuz der
Münsterhütte, in den Händen Zirkel und Winkelmass.
Vermutlich war der Meister also um dss
Jahr 1530 geboren, und stammte, wenn mr
_ ^ aus dem Namen scliliessen dürfen, aus Schwa-
4- ^ ben; die Thatsache, dass um 1473 in UIiu ein
/^ Ac Bildhauer Georg Böringer lebte '), und <\k
Jl I s, andere, dass ganz besondei-s in Ulm die Tri-
, T hundert lebendig bestanden haben muss, können
AkJ/ uns einen Fingerzeig geben, wo die Spura
' ' des Meisters zu suchen sind. Dass er Italien
^'8 4. und seine Architektur kennen gelernt und zwar
nicht auf flüchtiger Wanderschaft, sondern durch längeren
Aufenthalt wahrscheinlich in Venedig, darüber kann angesichts
-eines Lettners kein Zweifel bestehen; vermutlich war er nicht
1) 1593 zum letztenmaie ftls solcher genannt; vgl. Poinsignon Frbj.
Adresskalender 87, — *) Ich verdanke diese Mitteilung der ausgedehiiwn
Kenntnis des Herrn Dekan Klemm in Backnang, ebenso wie die, dass Ifilf
ein Meister Hans Büringer, mögticberweise ein Sohn des un^eri^n, b
Konstanz genannt wird.
Die BaalnniBt des 16. Julirliutulcrls iii Freibarg
696
;c TOT »einer Übersiedelung nach Freiburg «us dem Stideo
ickgekehrt.
So genug iiu Umfang auch die belduu uns bekanntea
ferkc ßunngers sein mrigco, die Überraschende Freiheit, mit
er die Formen beider Stile Mtcrrscht, das gründliche
ständois tut ihre Gesetxinässigkeil und Ileinheit erbebt den
rister weit über das Durchschnittsmass der zünftigen Stein-
Eiiieister seiner Zeit und macht auch das Wenige interes*
it, was wir ober seine Person den Notizen der Rnt3proto-
entnehmen können. Böringer war ein Künstler von
len und durfte sich dem hochweisen, aber oh recht eng-
dgun Rat gegenüber schon etwas herausnehmen: „in An-
lung seiner Kunst" liess man sein stolzes Auftreten unge-
durch beständigts Drängen setzt er die Erlaubnis zur
Ifermehrung seiner Gesellen durch trotz der Ängstlichkeit d^
ÜB, und nucli das war eine Bevorzugung, dass er der Arbeit
den tttfidtischen Befestigungen eiittioben wurde, solange er
der Hülle beschäftigt war und sonst kein Nebenverding
lahin. Es macht überhaupt den Eindruck, als seien Bö-
igeri Bestrebungen darauf gerichtet gewesen, das Ansehen
Iner Kunst oder, weno wir m wollen, seines HAudwerks bis
jener gläu;^enden Hübe zu hüben, die er bei seinen italicni-
Cbcn Berufsgi-nnssen kennen gelernt hatte. Wenn der Werk-
meister im September 1570, eine glaubwürdige Kopey ihrer.
der Stein melxen, auch von kaiäerhdier Majestät conbrmicrten
Fifiheiten vor ilen It;it bringt mit der Bitte, ihm und seioeo
[gesellen gegenüber diese auch zu handhaben, so nuig die-s (ie-
Eb aus einem ähnlichen (iefiihl entsprungen sein, wie es
ircr ankam, als er sein dürftiges Nürnberger lieben mit
it glänzenden sozialen Stellung der Maler Venedigs verglich.
renn sich der Rat diesen Ansprüchen gegenüber auch be-
?iflicher Weise ablehnend verliielt, so sehen wir docii Bö-
iiger iu diT Folgezeit immer wieder bemüht seinem Stand
ifzuhclfeu, bald durch Supplikationen an den Hat, bald
irch Abwehr unberechtigter Angriffe auf die Steinmcu*
iderychnft.
Böringer war verheiratet: bei seinem Tode hiDterliess er
eine Witiwe, in deren ,Vogt* am 9. Februar 1590 der .Bai-
|r^r" Michel TTug. von Hat« wosrii eingesetzt wird, ofTenbar
ZunftgCDOsae des Verstorhcueu , wie dies auch aousi zu
44*
Q96 Schaefer.
geschehen pflegte. *) Auch ohne dass die Hüttenrecbnoi^
es diesmal bemerken, fügen wir hinza: es war dem Bau m
schädlicher Tod ; seit dem genialen Unbekannten, dem Erbauet
des Weatturms, hatte die Freiburger MUnsterhütte keines
Künstler von gleicher Begabung, von gleichem Formen-
sinn gesehen, wenn sich auch mit den Jahrhunderten Fonncs
und Aufgaben der Architektur wesentlich geändert hatten.
Seit Böringers Tod schläft die Arbeit auf der MQnster-
htttte langsam ein: bis auf die Zeit des Rococo herab haben
wir nur noch ein Werk zu verzeichnen, das zum Schmucke
des Münsters entsteht, und dies eine ist das geistige Kind
Böringers — die Vorhalle an der Segenthür. Wir erinnern
uns, dass schon im Januar 1578, als der Rat den Bau der
Grabkapelle genehmigte, die Absicht bestand, so kein nötiger
Bau für fällt, das Portal darunter man die Kinder einsegnet
fümemen zu lassen; Böringers Lettneridee verdrängte aber
damals dies Projekt. Da die Sache dem Kat in irgend eioer
Form vorgelegt worden war, wird man annehmen müssen,
dass ein Plan über die Art der Ausführung schon bestand,
eine Visierung oder, wie wir es für den Lettner vermutet
haben, ein Modell schon damals ausgeführt wurde. War dm
80, dann hatte Böringer damals eine freie, luftigere Variation
seiner Lettnerarkaden als Vorhalle eiitwoifei), und ah es späler
zur Ausführung kam, griff man auf seinen Entwurf zurück;
oder aber der jüngere, wenig begabte Baumeister naiim sich
den Lettner für den Aufbau seines Werks zum Vorbild: ab-
gesehen von der durch den Raum bedingten grossen Spann-
weite der Arkaden und der deshalb nötig gewordenen Ver-
stärkung der Gewölbewiderlager an den Ecken, wiederholt die
Vorhalle nur die Formen des Lettners.
In drei Arkaden legt sie sich vor den südlichen Querschifflüget.
Die Bogen sind bedeutend weiter, die Pfeiler schlanker, magerer
als am Lettner, das ganze macht in seinem heutigen Ölfarb-
f.n'ätiicli fast den Eindruck von Gusselsen. Von den spät-
> ) Ad sich könnte die Bezeichnung in dieser oder anderer Schreibniig
auch einen Steinschleifer (Polierer) meinen; die Granatschleiferei war im
damaligen Froiburg noch ein eehr Tielgeflbtes Geverbe.
Die BHukuost dea 16. Jobrliunderls in Fretburg.
697
h [iroßlierten Rippen des NetzgRwölbcs , welches in
neren Konaoleu sich an die Quemcbiffsmaaer anscbliesst,
einige ausgebrochen, so dass nur di« Ansäue stehen
^B Der grosse Unterschied za Büringers Werte liegt in der
'^ÄtaHic'rung genes inotallartigüaiifijenuj^t'Ite Bandornament über-
zieht nicht nar mit Buckeln und K<?schliffenenQuadeni geschmückt
deo Flies und die ganzen Flächen der Pfeiler und der Säulcn-
postanicnic, sondern auch ihre Schäfte; die niArkante Schärfe
io der Zeichnung der Profile ist verloren gegangen «nd zu-
eich der Sinn für die Bedeutung der einzelneu ZiersUeder:
IC Art plumpen ZahnschiiitUi durchzieht den Arcliitrav und
Archivolte. Die Dekorntlon bat sich dem Barocken ge*
ert; nn den reliefgeziertcu Sitiileut'Uii.seu vereiiiigl sicli eine
le Masse von Vögt?ln, Mupken, Troplmcn, Friichtschnliren;
r!nii.'o Motive vei-suchen daneben wieder die eleganten Kar-
^u^chcn der Lcttnersäulcn nach/uahiiien. Die Ausrübruag ist
^hwerfallig und roh; alä besonderd bezeicbneDdes Beispiel für
■flen verwilderten Geschmack der Zeit und Air d:is liaudwerk-
, liehe Ungeijchick mag dio DekorAtiuu der Säulcnschäfle mit
K ihren schweren Buckeln gelten.
Über dem Gebälk ruht eine Ma.sjjwerkbrüi>tung, aü deren
ston ilie Wapp<;nschiMer der Münsterpfleger angebracht
mnd '); an der sUdü^Micbcu Ecke ein Muisterschitd mit den
' Buchstaben M. G. W. D. B. und der Jahreszahl 1620. Cejüen
die von F. Geigers zuerst vorgeschlagene Deutung diest-r In-
achrifi: als „Michel ülück, Werkmeister dieses Baus" Uisst
Beb nichts einwenden; nur niuss es auffallen, dass der Meister
iGIllck nach den liishfrigon Angaben erst 1G*J4— 31 festgestellt ist,
ond mir selbst in den UültcnrochniiDgen von 1C20~30 erstmals
im August 1C27 begegnete, während bis dahin und wieder in
jtoa folgenden Jahren der Meister der Uillte Michel Kompf
M Mit Hilfe der teilweise noch ta rrkenneaden Anfangsbaehataben,
ti«b«n dt'4D WA)ii>eii viiigii-liao«!! liod uod mit Hilfe der Hntlenredi*
■miceo kQuute ich drei der Namoa fesutdleo; « sind roa Westen aa-
^ki^nKl Jiinlccr Itiirkhard Fnuienfolder, der schon 1584 ala fBspsr er-
^^eiul uud vicilirrbolt da« Borgerinmtvramt tH?K)eit«te (»chreiicnder I,Awe
^Ht Blum«- In iler Vordertatzci: Johaiin JiUcob Federer, den wir fchoa
P^B» Ultiirr lipr bfnoo» izwei aufjf^Mlfillta FlOgel); der SeUArr oder
'-'Trekontor tiallug We/ (ivei gekreutw VogelfBM«). Die AaftogibDd)*
^abeo des vienea Xomona und W. Q.
638 Scbaefer.
ist. Während dieser ganzen Periode zeigt uns das Jahr 1619
eine lebhafte Bauthätigkeit: der Werkmeister, wie meiBt ii
den ßechnuagen ohne Angabe des Namens, arbeitet s^
Januar mit drei bis fünf Gesellen; im Sommer werden ühe-
dies zwei Maurer und ein ßauknecht beschäftigt und am
Ende des Jahres berechnen die Pfleger den ausbezahlten Lohn
auf 281 % 18 /3 3 ^; im folgenden Jahre wird nur sehr
wenig gearbeitet. Welchen Anteil unter diesen Umständen
M. Glück an dem ganzen Werk haben kann, ob er nicht
etwa nur die Balustrade errichtete, welches endlich sein Ver-
hältnis zur Hütte und zu Meister Kempf war, vermag ich nicht
zu entscheiden. Wenn sich die Zierformen auch schon weit
von der Korrektheit Böringers entfernen, so ist doch in der
Gesamtanlage so viel verwandtes, dass man die Entstehungs-
zeit der Vorhalle vielleicht früher suchen möchte, und ds
muss es überraschen, dass in den Jahren 1598 und 99, «ie
aus den Baurechnungea hervorgeht, eine ebenso lebhafte Bau-
thätigkeit an der Hütte herrschte, wie zwanzig Jahre spater
und dass 1599 dem Ziegler eine grössere Lieferung von
„bachenen Steinen zum Gewölb" bezahlt wird.
Um diese Zeit war Hans Regensburger Werkmeister: ob
der Bau unter ihm schon begonnen worden — es ist um diee
Zeit wenigstens kein anderer Gewölbebau bekannt — um dann
1619 erst seinen Abschluss zu erhnlten, lassen wir unentschieden;
im Jahre 1620 stand jedenfalls die Vorhalle fertig.
Noch eine andere Frage knüpft sich an dies Bauwerk: aus
der selben Zeit wie jener Kostenuberschlag für Altermadts Um-
bau des Lettners ist auch ein solcher erhalten „wegen des
Abbruchs des neuen Baues bei der Segenthür des Münsters" '),
den ein Meister Jerg Wex anfertigte. Es ist davon die Rede,
„diesen baw abzubrechen bis auf das Folument, wo die mauren
anfangt, und das Steinwerkh an ein gewisses Ort zu legen,
bis man dasselbig wioderumb wird aufsetzen". Von einer
Ausführung dieser Absicht erfahren wir nichts, aber sie ist
durchaus nicht ausgeschlossen : die Thatsache. dass die heutige
Überwölbung nur zum Teil die alte und wesentlich erleichtert
ist, kann dafür sprechen. Veranlassung zum Abbrucli der
Arkaden mag sehr wohl Baufdlllgkeit gewesen sein: denn
Veröffentlicht Diär-Arcb. XV, 276.
Die Baultumt de« 16. jAhrhunderu in Freiburg.
699
Pfeiler und Säulen sind so mager, die Spatmung der Bogen
lal 80 grosH, dass auch neuoi'dingä wieder durch £iseaverkl;im-
moning' niichgcliolfL'n werden inusstn, um lUm bedenklich ge-
wordeuKii Sclmb anfzulialten. \Veiin wiiklich nach dem Vor-
Bchla^ des Jörg Wex ein Ahbruch dvr Vorhalle stattfand, so
geschah der Aufhau olTeubar ohne jede ZuUial.
i
BÖringer war der erste, der reine, vollendete Reiiaissancc-
foraieo nach Freibarg brachte; kurz vor seinem Tode erschien
ein zweiter Meister, der in der Beherrschung des neuen Stils
ihm nahe verwandt,, in Beinen Werken docli wesentlich andere
kUiistlerisdic Ziele verfolgte — der Meister der Peterhof kapolle
und des Baseler Hof». Seineu Namen kennen wir nicht, da
auch die Hat^iirotokolle von ihm schweigen; vielleicht, war
er ein Ausländer; jedenfalls hat der Klerus, für den er aus-
schliesslich arbeitete, ihn nach Freiburg gezogen. Mit der
Münsterhütle und mit dem deutschen Stein metzcntum hat er
j^chts 7.0 sc)ia£fen: er führt kein Mei3terzeicben. M
f Seine erste Arbeit war die Ausschmückung des Peterhofes,
des Absteigequartiers der Äbte von Sl Peter auf dem Schwarz-
wnid. Aus Mezlers S. (Jaller Chronik *) erfaliren wir, dass der
Abt Gallus VÖgclin, der I.'iSÖ gewählt wurde und nach zwülf-
jähriger Itegieraog sein Amt niederlegte, dieses Uebäude er-
richtet (aodes Friburgi cum nacello). Einige Partien dieses
nahß der Südwestecke der all*u Stadtmauer gelegeueu Baus
sind heute noch intakt erhalten, so der Treppentmin an der
Hofseite und die Kapelle. Der Ilaupteingang mit der breiten
X>opl>el treppe stammt dagegeu von eioem Umbau de;> XVUl.
Jafarhuniierts. Ül^r dem Portal stchtdie Jahreszahl MDCCXXXI.
Die Kapelle liegt am Kode des SUdfiUgels und ist nur durch
eine kleine eisen beschlagene ThUr mit kunstvotlem Schtiess-
') Die Ldtteiutur über diesen Xftniea besclir&iikt eicli auf die «enigca
Worte die Baer ia winer ^auceEctiicbtlicben Studie Liier dsA Freibuiger
Monster* S- 41 bei der Bearteilung der Lctuifrarchitektnr nagt, di«
rublikatiou der I'eterliofkapelle, welche üruuer mit lüditigi^t] Aii&ialimen
und knrzem Text in PAmtcra Allgemetner Uiiuzettaiig 187S, Ta£ 4S gab.
di« bisher Ubcrseben wurde, eine zweite tod F. X. Knaa in der ZfL d.
Tarvioä t. Forderung u- »- w. J993. Ü. 77 mit «wei Tafeln nach wenig
genügender phvtograpbiiicber AufniUime. — *) Hrsg- von Mayer L DiOe.-
Arch XIII, S- 28a ff.
700 Schaefer.
verk zugänglich. Der Gnindriss des kleinen , behaglichen
Raumes ist rechtwinhlich und misst 5,10X7 m; zwei kreis-
runde Fenster in den Wänden links und rechts sorgen für
Licht; eine niedere Gewölbedecke Uberspaont in zwei Jochen
den Ilaum. Es sind gotische SterngewÖlbe mit fein profi-
lierten Rippen, die in der Bemalung roten und grünen Marmor
nachahmen; die Gewölbezwickel sind bedeckt mit vergoldeten
Sternchen. Die vier Lünetten zwischen denRippenandenfeoster-
losen Wänden boten dem Künstler ein geeignetes Dekorationsfeld.
Hier erheben sich über dem Gesims, das in der Höbe von 1 ,6 m die
Wand umläuft, die Statuen der zwölf Apostel in Gruppen zu
dreien, umgeben von einer reichen Scheinarchitektur von Pfla-
stern und Bogen in bescheidenem Relief, die um jede einzelne
Statue eine Nische bildet. Darüber nackte Putten die Fnichl-
schnüre halten, daneben reiches, äusserst elegant gezeichnetes
Rollwerk, das Bandornament mit bescheiden aufgebogenen
Kanten reich verschlungeu und da und dort mit zierlichen
Masken oder Diamantquadem besetzt. Jede Statue ruht auf
einer kühn geschwungenen, durchbrochenen Konsole, unter
welcher ein Schild mit unübertrefnich leichter geschmackvoller
Umrahmung fUr die Aufnahme des Namens bestimmt war.
Die beiden andern Wände zeigen zu beiden Seiten der Bund-
fciister in besonders reichem Kartuschenwerk die Gestalten
der Evangelisten mit ihren Symbolen in Belief ausgeführt;
die Gewandbehandliing ist hier breiter, malerischer, die Com-
Position von glücklicher Freiheit. Die Fensterleibungen füllt
ein Ranlcenwerk, das sich um geflügelte Engelsköpfchen und
Bosctten schlingt. Zwischen die Rippenanfänge sind kleine
ornamental umrahmte Masken eingesetzt, von den Kreuzungs-
punkten der Gewölberippen schweben — ein graziöses Spiel
der Phantasie — kleine Putten mit Musikinstrumenten herab. ')
Die Südwand wird geteilt durch einen rcliefgeschmückten
Pilaster; zwei gleiche fassen das Portal ein, über dessen Sturz-
bogen zwei bekleidete Putten sitzend die Wappen des .\bts
und des Klosters haltend; die gleichen Wappen wiederholen
sich au den beiden Gewölbeschlussteinou.
') Die vorzügliche Publikatioa Gruners enthält geometrische .^uf-
cahmcn der Nord- und OstwSniie der Kapelle anf einer Kupfentichtafel
vereinigt und im Text eine kleine Wiedergabe des Grundrisses mit den
Details der Decke.
ZMe BttuJnutst des IG. Jahrbimderu ia Freiburg.
701
Die Formen der 1,20 m bolien Apostelstat uen erheben
nicht weit über die Han(ivrcrk8inäs.si^keit; die Motive voa
Bllang und Armhallunp; zeigen zwar eine lebendige Manaig-
igkeit. ordnen sicli aber der Aicliili'ktur vollständig unter,
dass nirgends dramatische Belebung i-rziell ist; die meist
bärtigen Krtiife sind nur oberääcfalicb cbarakterisiert, sie
:eo zuDi Teil einen dem elcgischeD Typus der Rococozeit
allcQd rerwaiidteu Ausdruck. Der ganze plaätiscbe Schmuck
Kapelle ist in Stuck ausgeführt und um die einheillicbc
osÜPTischc Wiikunf; zu erhöhen, mit wenigen vornehmen
Farben getönt: iUt Gruod, von dem Figuren und Ornament
sich abheben, zeigt ein zartes, gebrochenes Bbu; Hanken und
Filaster sind weiss und mit schmaleo Goldsäumen geschmückt;
fbfnao die üewändcr der Apostel. Hciligeaschcine und Attri-
bute der einzelnen Figuren sind veri^oldet; die Köpfe und
die Übrigen Fleischteile, die Putten und Fruchtschnüre sind
turah'sttsch bemaU.
So leicht uns diese in ihrer Wirkung ungemein glückliche
lalung an die Farbengchung der Itobbia erinnern mag Vi
sehr zeigt eine nähere BetrachtuiiR, dass von einem (liat-
iciicn EinAuss jener Kunstweisc auf unseren Meister
De Rede sein kann. Die Zusammenstellung dieser paar
rben, lies motten Blau mit Gold zu Weiss empfahl sich
schon durch die grosse Incilffcrenz ihrer Töne, und die weisse
Farbe des Steins durch massige Vergoldung zu beleben, war
tun diese Zeit nichts seltenes: Belege dafUr geben z. B. die
Altartafeln des KimsiJinzPr Mi-istei-s Hans Morink, dessen
Thatigkeit imr wenige Jalue nach der unseres Petcrhormei.ilcrs
fHllt ^; und dass bei dieser Art von Bemnlung auch die natura-
I UsUsche Farbe des Nackten beibehalten wurde — wohl eine
Lfpnsession an die Sitte der vorhergelieuden gotischen Büdnerei
Hr z«gt ein von Wackcrnagel in dieser Zeitschrift "} ver-
^Äentlichter Vertrag für die Bemalung dos Lettners in der
ogD--*tmer Kirche zu Basel vom 24. März 1512, woesheisst:
zum dritten sollen die fünf stcini hilld an dem letner ako
ut, nemlicb die cronen, liar, bert, d)-ademen, die opfer der
Vgl mein« vorUofige uod to Etuzelheit«u traKutreKMide NötU aber
nnLniiKiioo im Kcpeitoriiim filr Kunstwissemcbift IW. XVI, S, laot
») Knu». Btwlwdie KuBsttitiWKmphiP l v»l - ■) N. F. «d. 0, 8. SU f.
702 Schaefer.
kangen, der biscbofstab, alle lisier aa den rocken und an den
mentlen von teyltem gold vergullt und das nakend der pildeo,
auch das letz des gewandts widerumb von oltfarwen gefasst
werden, und al das der pillden plyben, wie der stein an ime
selber ist
Auch auf dem Micbael Fächer zugeschriebenen Sdinitz-
altar de» Natlonaimuseums in München sind gold, blau und
weiss die Hauptfarben der feingestimmtenBemalung und ebenso
tönen diese Farben die kassettierte Renaissancedecke im Kon-
stanzer Batshof. So wenig wie die Bemalung lässt uns die
stilistische Eigenart der Figuren zu einem bestimmten Schloäs
über die künstlerische Heimat des Peterbofmeisters kommen;
nur das wird man behaupten dürfen, dass seine Gewand-
behandlung und der ganze Stil seiner figürlichen Plastik sidi
wesentlich entfernt von den Formen, die wir in den Grab-
denkmälern dieser Zeit im südwestlichen Deutschland kennea
— in der Stiftskirche zu Baden-Baden, in Messkirch, in
Stuttgart, Heilbronn u. s. w.
Am eigentlichen Bau des Peterbofs, so z. B. an -der Er-
richtung jenes gotischen Stemgewölbes der Kapelle scheint
er nicht beteiligt gewesen zu sein, zum mindestens haben
wir Grund anzunehmen, dass für die Dekoration der Kapelle
erst ein anderer oder doch weitergebender Entwurf geplant
war. Denn bei der im Herbst 1692 vorgenommenen Resun-
ration der Kapelle zeigten sich in rotbrauucr Farbe auf-
gezeichnet die Umrisse eines Festons, der sich an der Süd-
wand unter dem heutigen Gesims hinzog. Was die Innen-
einrichtung des prächtigen Raumes angeht, so steht unter
dem östlichen Rundfenster der Altar, an dessen Platte die
Jahreszahl 1587 eingemeisselt ist. An der gegenüberliegenden
Wand stand ein Chorgestühl, das heute verschwunden ist'},
eine niedere Vertiifelung zog sich vermutlich auch an den
übrigen Wänden hin. Das Ganze, ein in Deutschland selten
gesehenes Beispiel von Innendekoration aus der besten Zeit
') Grüner giebt auf seiner Tafel die Umrisse eines Gestühls vermui-
Jich aus der Eriuneruug, dazu giebt er im '1 ext an, dass dasselbe Tor
kurzem entfernt worden sei. Es ist mir sehr wahrscheioUcli geworden,
dass das Gestühl mit andern Dingen ums Jahr 1ÖG8 von der UniTemtät
versteigert und von Antiquar Buissou weiter auf den Markt gebracht
wurde.
Die Baukunst äts 16. Jalirhnnderts In Fwiburg.
TOS
Üer Renaissance, ist so f;ut vic unbeschädigt durch die Jahr-
bandcrtc gegangen und bildet, verständig restauriert trotz
seines bescheidenen Umfangs durch seinen originellen Geschmnck
«md seinen Iteichtum eines der interessantesten Denkmäler
^r obcrrhcinis eilen Kunst des XVI. Jahrhunderts.
^■-Wenn uns aucli die Archive über die Person des Peter-
Sormfisters noch niclit berichtet haben (mir selbst stanilen
Dar die Frciburger rtatsprotokolle zur Verfügung) so haben
wir doch einige Denkmäler, die wir zur Kr^nzung seiner
künstlerischen Fähigkeiten lierbeiziehen dürfen. Das wichtigste
darunter ist der Baseler Hof, da» heutige Bezirksamt in der
Kaiscrstrasse.
Als das Baseler Oomkapilel durch das bestäiidijie Fort-
schreiten der Reformation die Aussicht verlor, in seinen alten
Sitz zurücbzukchrcTi, muästen die Herren daran denken, sich
ia Freiburg einzurichten, und sie Trühltcu dazu den Uebäucle-
komplex, welchru sich der kaiBerlicIiB Kanzler Konrad Sttlrzel
von Ruchlu'iiii auf der Stelle von zehn zusammengekauften
Hausplätzen errichtet hatte ') in den ersten Jahren des Jahr-
hunderts. Die Eutstehiingsgpschichte dieses ganzen IIüiLser-
gewins ins einzelne lu verfolgen, ist daher auch sehr schwierig
nnd der Kuiistwert des Ganzen lohnt eine solche Arbeit
kaum: Jeilenfalls ist der älteste Teil des Gebäudes in seinem
heutigcQ Zustand die nördliche Hälfte der Fassade mit den
beidt;n Krkern, deren eiuer die Jahreszahl UI6 thlgt. Beide
zeigen durchweg gotische Profitstäbe, wenig Zierformen; der
grössere im Vieruck weit ausfadend ruht auf einem kleinen
Vorbfiu des Erdgcsciiosscs, geht in einfachen, aber elegant ge-
zeichneten Linien nach oben ins Achteck über und i^chlieüist
mit einem Turiidielin; auch die einzelnen Zierlorinen im
iDDcrn, die Wöiltnng der Krker, die Gebälks tützen zeigen die
Fonnen dieser Frühzeit. Die mit vier Kreuzgewölben über-
deckte ITalle dps obersten Stockwerks gehört dagegen dem
XVi. Jahrhundert, vielleicht dem Umbau zur Zeit Stürzels an ; *)
■) Vgl. Poinsignon, nittor- Ortsbesdireibuns der Stadt FreiburE
8* 106, uiid den oben pncuhiittu Anfiiotz ron Oherhaarat Durm in der
Zft. für Bauwesen Jahrg XLIII, iVö.'S f. mit piner Helmuravtin? drr F&a-
wide, einem GrunririsE dvä olH-nU*ii iT^tockwu-rks uud cüier Al>bililuug des
Portals vom Treppcuturm. — ■) Elicnsa die httbsche SchmiodcwcnlliQr
im ErdgCftcbou nbg. Schan-ins-Land It^45.
704 Schaefer.
ebenso die GeBamtanlage des Gebäudes um den rechteckigea
Hof, der Treppeniurm mit seinen schrägen Fenstern an der
Hofseite, die unklare und nicht einmal die Stockwerkhobe
ausgleichende Kebeneinanderreihuog der Räume. Um das
Jahr 1550 scheint das Baseler Domkapitel seinen Einzug iD
dieses Gebäude gehalten zu haben; fast vierzig Jahre später
beginnen die Umbauten, die uns hier näher angehen: Eine
Inscbrifttafel mit überladener lienaissanceumrahmang an der
Hofseite des nördlicheu Flügels zählt die canonici capitolares
auf, unter denen diese vor sich gingen, Bischof Jakob Christoph,
Probst Peter von Thettingen, Vogt Johann von Sonuneraw
und Prasberg u. a. m., und fährt dann fort:
capitulum ecclesiae cathedralis Basiliensis, ob Basiliae abro-
gatum, quam apostoU ab Jeorsolyma in oranes gentra uniter
praedicaverunt fidem catholicam : Sereniss. Imp. D. Ferdinaiidi
S. A. 0. et P. authoritate sub celeberr. huius urbis Frihurgens.
Patrocinio benigno: anno sa! M. D. IXXX. cum clero sao lue
demigravit et tandem has aedes curiam sibi suisque f. c- anno
dm. — Die Jahreszahl ist zerstört bis auf die Ziffern -CV-,
80 dass man kaum anders als MDXCV ergänzen kann. Dem-
nach scheint diese Tafel nach Beendigung des Umbaus an-
gebracht zu seiD, was zu den stark verwilderten Formen ihrer
Umrahmung wohl passte. *) Sieben Jahre zuvor hatte der
Treppenturm im Hof ein prächtiges Portal bekommen, dann
war der Haupteingaug an die Kaiserstrasse gelegt und durch
ein breites, laut Inschrift 1591 errichtetes Portal geziert
worden ; endlich hatte die Fassade einen eigenartigen Schmuck
erhalten durch eine Relieftafel mit der Madonna und zwei
männlichen Heiligen, die zwischen die Fenster des oberen
Stockwerks eingesetzt wurde. Als Schmuck der übrigen
breiten Mauertiäeheu zwischen den wenig regelmässig Ter
teilten Fenstern war offenbar eine Bemalung vorgesehen, tod
der spärliche Reste an den beiden Erkern der Fassade neuer-
dings aufgefrischt wurden.
Von den skulptutgeschmückten Baugliedern ist das künst-
lerisch wertvollste das Rundbogeuportal am Treppenturm: (in
') Lübke, Die KeDaissance in Deutschland 1. Aufl , 956, spricht bd
der kurzen Erwähnung dieses Bauwerks von einer Inschrifllafel ftiä\
Widmung" (?) eine voUatäudige Wiclergahe der Inschrift siehe bei Duna
a. 0. und vorher bei H. Schreiber, Freiburg i. B. u. s. Umgebung 1625,
Die BauLnugl i)«e 16. Jahrhundert« tu Freiburg,
705
der Abb. bei Durni a. 0. nEcht deutlich genug). Toskanisdie
Pfeiler Lrageo das zierlich gegliederte tiebülk; darüber baut
sich eine Muschehiisrhe auf, in der die Statuette einer Madonna
einer von geOügeltcn Engelaköpfen gebildeten Konsole
iC; zu beiden Seiten der Nischn sitzen auf verschlungenem
idornament zwei musizteiende Putten, ^wei andere stehen
als WappenhnHer dunebcn, ein gleiches Paar mit Toten-
Kchüdel und Stundenglas sitzt in den Zwickeln des Thür-
Der ganze Aufbau ist von ungemein gefälligen Pro-
ionen, die Zierformen, zum Teil schon stark verwittert,
dieselben wie im Peturhor: Masheu und Blumengewinde
den Pilastem, das verseht ungcne Bandwerk mit erholitem
und gelegentlich schon mit aufgeiflllten Enden, das dünne,
lartige, aufgelegte Ornament an Fries und Pfeilern, die
Je tiberall korrekt, wenn auch nicht von der Schürfe
Rfiringers. Das Hauptportal nn der Fassade ist durch die
ätockwerkhöhc an schwcrf.iltige Vcrhilltuisse gebunden und
erscheint deshalb gedrückt. *) Jonische Pilaster auf Sockeln
mit Lr>wcnküpfen tragen das glatte Gebälk, welches ein Auf-
Mtz von ziemlich barocken Formen krönt: ein AVappenschild
mit <l('m Baselstab in der Mitte umgeben von Ranken , in
denen das Motiv der aufpcroUleQ Kanten schon zur Regel
geworden ist; neu ist die Zierform der Voluten, die in Löwen-
itatxen endigend die Pilaster nach aussen begleiten, und in deren
Ansatz je eine Maske cingefflgt ist. Die Architektur der
Nlwiien, in denen die drt'i Statuen an der Fassade anfjjcatellt
sind, zeigt die reichsten und fortgeschrittensten Stilfoimen:
die VariKtiou der nach oben breiter werdenden Pilaster, das
willkürlich freie Kartuschenwcrk an ihren Seiten gehen schon
über die ruhige GesetJ!miisi»igkeit der Renaissance hinaus;
andere Glieilcr, wie die über zierlichen Ansätze an der untern
Flache des Gebülks erinnern an die Drehbank; die drei Statuen
jMlbet sind kCln stier isch wertlos.
^P £s kann kein Zweifel dArOber bestehen, dasts diese Arbeiten
Hto der selben Hnnd entworfen wurden, von einem Künstler,
Ter in erster Linie Dekor.iteiir war, und der die Zierformen
der Renaissance mit grosser Freiliett beherrschte Und da
nicht nur die Elemente seiner Dekorationsweise, sondern auch
>) V^ Dura IL 0 Taf. M
706 Schaefer.
die Bildung ganzer Bauglieder wie der Pilaster, die Zeichoang
der Profile unverkennbar die der Peterhofkapelle sind, di
ferner die Arbeiten am Amthaus sich zeitlich genau an jene
anschliessen, und da endlich in beiden Werken nirgends —
wie es der Sitte der deutschen Bauhütten war — ein Stän-
metzzeichen sich findet ') , werden wir wohl ohne Bedenken
behaupten dürfen, dass diese zierlichen Skulpturwerke vonde^
selben Hand herrühren, von dem Meister des Peterhofe. ')
Noch zwei andere Werke dieser Kunstrichtung, die mit
grosser Wahrscheinlichkeit auf diesen Meister, wenn auch nur
mittelbar zurückgeführt werden müssen, finden sich in Frei-
burg: das giebelgekröote Säulenportal des St. Blasierhofes in
der Salzstrasse, eines im übrigen schmucklosen, modernisierten
Gebäudes, und die Grabtarel eines Mitglieds des Baseler Dom-
kapitels in der dritten Kapelle des nördlichen Chorumgangs
im Münster. Das prächtige Epitaph mit seinem karyatideo
getragenen Gebälk, dem reichen Nischenaufbau mit ein»
Gruppe der Pieta In der malerischen Kompositen von rotem
Sandstein und weissem Marmor bildet ein besonders gluck-
liches Beispiel von dem heiteren Reichtum dieser ZierkunsL
Wir müssen es uns hier leider versagen, auch diese Werte
eingehend zu behandeln, da sie beide noch nicht verÖffeDt-
licht sind.
Soweit wir ihn bisher kennen lernen konnten, bestimnil
sich die Zeit der Thätigkeit des Peterhofraeisters in Freibur^
durch die Jahre 1587 und 1595; weitere Aufschlüsse köonen
wir erst von archivalischen Quellen erwarten.
W. Lübke hat die Vermutung ausgesprochen , dass von
Basel her die Renaissance sich am Oberrhein eingebürgert
habe, und die künstlerische Bedeutung, welche diese Stadt
allein durch die Thätigkeit Hans Holbeins errang, darf ge-
wiss nicht unterschätzt werden, zumal wenn man bedenkt,
welch günstige Bedingungen zur Verbreitung ihrer künstleri-
schen Produkte der Stadt durch ihren blühenden Buchhandel
zu Gebote standen. Aber in dieser allgemeinen Form aus-
') Wohl fiuden sich solche an den gotischen Partien des Ämthause
siehe Abb. bei Durm S. 561. — ') Auf iliese Verwandtschaft irar ^chM
F. Baer aufmerksam geworden, vgl. a 0.
Die ßankuixst des 16- Jalirhimderts in Freiburg.
707
sprachen ist LUbkes Antiahme sehr anfechtimr. Mag laan
iroerbin aus der Priorität einiger Basoler Bauwerke — etwa
liejrien Porüilr nin innem Hof de» Rathauses aus den
ihren 1535 unil 30 — eine Beeinflussung jener crstrn Renais-
iccarbeiten herleiteu, diu in Freiburg auffallend ^püt, erst
ich der Mitte des Jahrhunderts auftreten, jene Pilaster,
Gliederung nn die Möbelschreinorei erinnert und deren
tiger Schmuck [ilumpe Rosetten und Medaillonkoitfe bilden;
le beiden Künstler, welche die Rennissance aus den Händen
jgcschickter Ilanclwerker befreien und zu stolzer Blüte er-
eben, waren von Basel unabhängig. Der enge Auüchluss
italienische Vorbilder, die akademische Korrektheit findet
Hch zwar auch dort in den eigenartig nüchternen Fassaden
der Oeltcnzunft und des Spiesshofcs wieder'), über deren Er-
bauer bisher leider noch nichts festgestellt werden konnte;
aller diese Formen sind docli fremdartiger, als dnss sich an
einen Zusammenhang mit der Kun.stweiso BÜringers denken
liesse: die nüchterne Präzision int wohl vorhanden, aber es
mangelt die malerische Lebendigkeit, Böringers feiner Sinn
fiii- die Bedeutung der Zier|ilaslik. Böiingers Kunst kam un-
mittelbar aus Italien. Und wenn die t^tilistitichen Momente
fUr den Meister de.s Peterhofes eine so bestimmte Antwort auch
nicht ermöglichen, so können wir doch auch von ihm mit
Zuversicht behaupten, dass er nicht von Basel kam, obwolU
seine Thatigkeit für das Dumkapltel dieser Stadt das nahelegen
könnte. Aul die Frage nach seiner >lerkuuft müssen wir vor-
rtig die Antwort .schuldig bleiben.
Es handelte sich bei der vorliegenden Arbeit um die Dar-
stellung der Entwickeiung, welche die Architektur in Frci-
^urg während des XVI. J»hrhunderts durchlief. Die Aufgabe
war neu und entbehrte in vielen Punkten genügender Vor-
arbeiten. Die einzelnen Werke waren trotz ihrer zum Teil
hohen künstlerischen Bedeutung in der Fachlitteratur nocli
nicht oder wenig bekannt, einzelne auch mit einem Schleier
von Miss Verständnissen und unhaltbaren Vermutungen be-
züglich ihrer Schöpfer und ihrer Ent^tehungszeit umgeben.
Durch den leidigen Zustand des städtischen Archivs war es
mir nicht möglich, ausser den Itatsprutok ollen uud einem Teil
ty Abb. in Ubke ü. O. 2S» n 231.
708 Schiefer.
der einschlägigen Münsterbaurecbnangen noch weitere od-
benützte Quellen heranzuziehen, so dass fär eine gelegeatliche
Nachlese noch manche offene Frage bleibt*)
Die grossen Züge der Entwicklung der Baukun!;t in den
behandelten Zeitabschnitt bieten wenig Neues: die anbngs
noch unbedingt herrschende gotische Tradition wirkt in des
konstruktiven Teilen, namentlich im Gewölbebaa, noch dura
das ganze Jahrhundert fort. Spät erst, um die Hüte des
Jahrhunderts, führen ungeschulte Handwerkereine dilettanttsch
spielende, nur auf das Zierwerk sich erstreckende und osTei^
standene Renaissance ein , deren Formen sich erst onter der
Hand zweier hervorragenden Künstler läutern und befreien:
Hans Böringer, der in der Gotik aufgewachsen, sich doch die
Entwickelungsfähigkeit einer reichen Eünstlematur bewahrte
und begeistert von den Bauten eines Sansovino, die Fracbte
seines gründlichen Studiums der venezianischen Bauwerke ii
den Arkaden des Lettners zum Ausdruck bringt. Der andere
jüngere, in erster Linie geschmackvoller Dekorateur, beherrsdit
besonders die ornamentale Seite des neuen Stils mit der
ganzen Fülle seiner Ziermotive und verkörpert recht eigent-
lich die Blüte dessen, was man deutsche Renaissance n
nennen pflegt; möglich, dass niederdeutsche Künstler seine
Lehrmeister waren. Das einzige Bauwerk, das dem beginnen-
den XVU. Jahrhundert anzugehören scheint, die Vorhalle der
Segenthür am Münster, ist eine von ungeschickten Händen
ausgeführte Nachahmung der Lettnerarkaden.
Von da an hat der grosse deutsche Krieg jeder künstleri-
schen Thätigkeit auch in Freiburg auf lange Zeit ein Ende
gemacht.
*) Für liebenswürdiges EntgegeDkommen bei der Benutznng des Äi-
chivB bin ich Herrn Bibliothekar Dr. F. Pfaff und Herrn Archivar Dr.
Albert zu Dank verpflichtet.
Di« Baukunst des IQ. J«)ir1iuiulerls in Freiburg
709
«uf n. Ilörinßers Thätigkcit auf der Miinstcrhütte (icKÜg-
Nrlien Belegstellen aus den Hatsprotokollen im Stiidtarchiv
' zn Freiburg.
Fol. 71. RatssiiniiiK vom 27. März 1577: I>cn bauherm wiril be-
■■ • - (Ik'wei) ober den inurcrworkbrnrUtcr smiel nfgadt. bei im
iilTon, sU'b t'lbcli uimutzun Kciiindlq abzathnn.
T't. 21). Mlü-z ir»77: Diu j>l[i'i;cr an iiiipcr I'nmcn bauw
■ für, (las nu-isit'r Tlftiispn. des jcwisjim wnrkhm«>i*tera stein-
tOUeti auf woylunii niei»U>r M»thi«' s«Iiften b^stallons an^^noinen.
*"■•> -i'tiitbalb, diowcil er äuiihl nit ili(>iicii wiMle, die »■batnin^ eq
1. wcichoj} in anBobaoR äiicr kunst ond auf sein wohlba)t«n
'^ul 1-^2. A. Jani 1677: Klnßii »toinnißU^esplIcR sdHcd die tann-
rn wCKcn seiner midillichen Dogebabr, hanwon nnd bul^'pn halb
Igen. Loch sollen dit |>Üt'j;er von o. Fr. baa dem wcrkbineister
pffcn. sein gesind ctn'as in^ogencr f.» halten and vor derglcielien
agcbnbrlicbea Vcrliandlanfiicn nu Tcrwarnen.
Fol. 817. 2% Joiiuar IbTü: De» i>flL-f{ern atir n. 1. Fr. Itaii ist
" I- wenn es in des lanwea vermögen, das liPilig grab furlinj»^lK*n,
i . . . darrh den wcrkhmeisier und sein ge«ind, Axs er doej»
it. über die Ordnung balton soll verfertigen und dann nneb und usch
V I:iiii nötiger bau fQrföllt, das portal . , . dui'nnder nun dicklnder
'- famemen zu lassen, soviel du gestiel belangt, »oUou sich
n- i-iii'gcr niitdcn bemi riiiversitat-Prespnz und aoob etlichen clo-
l*iTn itmbsebcn. was dann nuingoln mftcht von holz, wil ein ratb
cm nurli das bejsl tbnn.
April 1578 nerdcn die Elanliorni pnnabnt, achtang sn habeu«
Itiss auch die oriwiter ihr laglon wirblieh verdienen.
Fol. 442. 23. Jani 1578: Ilsn» Itertnger dem Werklimeistcr sda
lie l>avrberrcn in sein stcinsrub crlaubi.
UFol. 112. 3. Juni 157!): Den |)flegcm ist erlaubt und 7Ugla«sen,
czeiKtcr fonn nnd mnstcr nach • . . den bau des lettncrs nach
nul nach, doeb mit wenig gt^ind t'llrzunomon.
Fol. 14.3. 2i. Juli 157!). Junkber .}acxth Sfgmnnd von Reioacb
\mL einem Ehrsamen Rat relalion ihan. was er und Iicrr Jobann
ptraabach bej- dem gn. hcrrn kdo Staufcn auf eines lUt^ begern der
llalMn m einem Ictbner In a. Fr. mfinstcr frrjKOllig pa»sircii zuo
pBHD Terrichtet. nnd divweil der berr Kanz wÜHk. inwnderbcil die-
lirsU no goties ehr und dienet xn pmuchon willens, und »irb oocb
nnst allfo) licba gegen der suuit I'Veybarg «Rotten, soll iro gnaden
arhriftlichen alle* emsts und fricndlichest höchlich bedanklit werden.
imd dannacfa iro gnaden allein ein srhln-hten Revers begeren, damit
uan mitlorzcit Minen z6\\cxi in andorweg nit xu schaden begegnen
cht«, solle dorselbig ir gnaden geben werden, dass allein die stein
mnmtfr freyrnllig »ein sollen.
r.rii>rtit.r. oa^h «. u)f«rTi(.K. r. tx t 45
710 Schacfer.
Fol. 194. 25. Sept. 1579: Hans Böringer, werkhmeister »n n. L
Fr. ban bringt ein glaabwflrdige kopey irer, der Steinmetzen aw^
von jetziger kais. Maj. confinnirter freiheiten far, mit pitt, im and
Beinen gesellen gegenüber (?) auch ze handhaben, begert derbe; in
ZQ vorhabendem werkh des lettners za beweltigang (?) der grossen
stein mehr gesellen anstellen zn lassen, ist im bescheid vorden. so-
viel die freiheiten belangt, dass ein Ersamer Rat nach besichtigung
derselbigen im and seinen gesellen, soviel sich gebor and bis über
bräncblicb allhie gewesen, darbey zae handhaben geneigt aber be;
jetzigen kurzen tag nnd nnvermßgen (?) des baawes mehr geseUen
und gesind ime zu erlanben, dann sein ordnnng nsweist, seye be-
denklich; stelle solches den pSegem heim, hierin im jederzeit nach
vermögen nnd nottnrft des bans vil oder wenig zn erlanben haben.
Veit Rössli. dem Steinmetz, dieweil er sich verhenratet, soll sein
väterlich gnt zngestellt werden.
Fol. 353. 4. Mai 1582; Hans Böringer, werkhmeister of nns. L
Ft. ban, scjen die gebetne Panherren erkhannt. was dann die
zween sägbänm belangt, weiset man ine vor die holzherren.
Fol. 86. 13. April 1583. Uf gemainer meister Steinmetzen- ond
maurerhandwerkhs suppliciren ist den banherren bevolhcn mit ioen
za verschaffen, dass nffs wenigst alle tag x oder xii kellen an fll>
genommener osbessernng der maoren mit mehrerem ernst dann bi^
her angestellt nnd jedem meister tags 3 batz. 2 ^ geben werden,
und so sie rawknecht haben, dreyen maarera auch einen anzosteliea
znzelassen.
Fol. 123. 17, Jnni 1583: Hans Böringer, werkhmeister nf n. Fr.
bau, desgleichen Mathis Schneider, steinmetzgesoU, so ztlnftig unJ
bey ime arbeit, sollen solang sie nf der Hütten an u. Fr. pau ar-
beiten und sunst kein nobenverding annemen und verrichten an der
Stadtmauer wie andere . . zu arbeiten überhebt werden.
Fol. 242. 14. Nov. 1583: Uf meister Hans Büringers für sifh
nnd im namen gemeiner bruderscbaft der Steinmetzen sapplicireo
wird Hans Reichen, genannt Isenkrämer, wegen der selbig ihn und
das ganz handwcrkh und bruderscbaft gescholten und verachtet, und
dadurch im in dem obliegenden schweren ban des lettners die ?e-
sellen begert zu vertreiben, ohne alle ursach, ist der Reich einzu-
setzen erkannt und soll über solches snpliciren im thorm bescheid
thun.
Fol. 259. 31. Nov. 1583: Hans Reichen Isenkrämer nnd Han;
Böringer, Werkmeister, sind die zwischen beiden teilen verloffoen
schmachreden von oberkheit wegen uffgeboben, also dass sie hinfär
keinem teil an seiner ehren nachteilig noch verletzlich ond verwei«-
lich, sondern hinfür gute freunde und gönner miteinander seyn. auch
Reich sich von dergleichen Reden hallen soll, and ihm zom ver-
achten 1 ff Silber straf nfcrlegt.
13. Dezember 1586: Uf der herron pfleger u. 1. Fr. bans biti-
liebes anlangen ist dem ban zu steinen des lettners, so man dem ?e-
Hie BaiilniQst des 16. Jahrhunderts in Freibnrg. 711
meinen gut nmb 8 oder 10 zentner schnidig, amb gottswUlen noch-
gelassen mid geschenkt worden.
9. Febr. 1590: Hans Böringers des steimnetzmeistera seligen
wittwe vird mit Michel Nngen, dem batlirer, bevögtiget; haben vogt-
Pflicht gethan.:
lö. Febmar 1590: Hans Reich Isenkrämers aller dreyen Stein-
metzen Bnpliciren mnb das werkmeisterampt af o. L Fr. hatten seint
verlesen and der Regensporgcr ein jar lang af versachen mit mehrer
stimm durch die berren pfleger angenomen, doch mit der gemSssen
bestallong and ordentlich inventario, das man im, wann er nit of
d^ arbeit, wie dem vorigen, den taglon geben soll.
[Eine Liste von Steinmetznamen aas dieser Zeit erfahren wir
ans den B.-P. vom 5. Juni 1583 fol. 123; am das erledigte Manrer-
mid Stainmetzen-Werkmeisteramt suppliciren; Wendell Wachsbach,
David Frey von Ravensparg, Georg Regenspnrger, Veit Rössli, Peter
Ross and Hans Reich Isenkrämer. Es wird entschieden, mit „Peter
Rossen etwas Zeit za versachen".]
45«
Miscellen.
Ueber den ländlichen Hausbau in Baden ein paar Bem»kim-
gen zQ machen, veranlasst mich eine htVchst interessante PnblikatiMi,
welche wir B. Kossmann verdanken. Sie führt den Titel: J)ie
Baaernhänser im badischen Schwarzwalde" (Grossfolio 26
Seiten Text) und ist von der Verlagsbuchhandlang (Wilhelm Enei
& Sohn, Berlin) in der vornehmen Weise ausgestattet, die die Zeit-
schrift fOr Bauwesen, aus der die Abhandlung besonders abgedruckt
ist, auszeichnet. Auf fünf Kupfertafeln and in lOS Holzschnitten sind
die Aufnahmen des Verf. wiedergegeben, einzelne von ihnen sind kleine
reizende landschaftliche Genrebilder. Der Verf. hat sich ein Thema
erkoren, dem in den letzten ISIonaten auch von zwei andern Seiten
nahe getreten wurde. Einmal hat der Badische Architektenrerein
unter dem Vorsitze des Herrn Baurat Williard in Karlsruhe es Ober-
nommen, gleich den übrigen deutschen Arcliitcktenvereinen, den iSnd-
liehen Haasbau zu studieren und bereits zahlreiche AuffordenmgeD
zur Mitarbeit versendet, andererseits haben die Herren Professoren
Kluge und Meyer, sowie Herr Bibliothekar Pfaff in Freiburg in den
Kreis ihrer Studien zur badi.«chen Volkskunde auch diese Aufgabe
miteinbezogen. Für dio zahlreichen Freunde des Schwarzwaldbauses
wird die Arbeit Kossmanns von höchstem Werte sein. Sind c?
doch die ersten umfassenden Aufnahmen und cindriu;,'enden Sta-
dien über diesen Gegenstand, mit denen uns ein Architekt beschenkt.
Er beginnt mit einer Untersuchung des Grandrisses, wobei der Platz
des Herdes bezw. der Küche den einleuchtenden Einteilungsgrnnd
der erhaltenen Bauten in vier Klassen abgiebt. Die Einteilung der
Wohnräume tritt bei Kossmann also als das entscheidende auf. erst
in zweiter Linie steht die Verteilung der Viehställe und der Tenne.
Der Verf. greift bei den GruniJrissbestinimungen auf den bekannten
St. Galler Plan einer Klostcianlage zurück. Je mehr man sich aber
mit diesem beschäftigt, um so mehr überzeugt man sich davon, dass
dieser Plan durch und durch ein Idealentwurf ist, dass man al»
nicht recht im Stande ist, zu sagen, was da theoretisch ersonnen imd
was dem Gebrauche jener Zeit entnommen ist. Das zweite Kapitel
behandelt Aufbau und Inneres der Scbwarzwaldhäuser, dem töchlipcn
Architekten ^ird man da gern als Führer folgen. Den Abschiuss
bildet das dritte: Äussere Erscheinung der Schwarzwaldhäuser und
Geschichtliches. Die genaue und vortreffliche Illustrierung macht
dem Leser jedes Detail des fleissigen Werkes verständlich. In die-
MiacelUn.
713
Icn,
Icixtnn A1is<!hnittff verbindet Kossmann dio Frage nach dem Dr-
inge des Hauses mit der nach dem Ursprünge der betr. Bewoliner;
er glaubt, es aot m&glivli, einen .Hlamatmischen" Typus festzs-
wio CT den «fränkischen'* Charakter der Baoitn der lihein-
BRC anerkennt- In allen AnEstdlungen ist KiKsmmin setir von^icbtJK;
er icli meine, er ist doch oonli r.a kUhn. Er ist von dem Glaubcu
lt. aas dem Uau^haa wlclilifie Kr|]:f?hnis^e fllr die Stammes'
rbiclilc erzielen xn können. Meine« Eraclitens fuhrt die Fragc-
sttillunp un sich irre. Wir dürfen nicht von der Voraussetzang aus-
golit'ii, doss der MeD<w:h allein die Hestalt des Hanses bestimmt, das«,
al« der Deutsche auf seinen WanderyUgen aaf den SchwarznaJd ge-
■ war, er den Versuch machen nnissle, dort seine Ipishcrige
., welche au.^ den Stei)iifingchicten stammen mochte, anfza-
lagcii. Viel mehr als der Meu8i.'h. beeinflosHt das vurhandeiiu
laumaterial den Charakter, den Gruiidriss, wie den Aufhau de.^
flW8. Der Typos eines Haoses wandert nicht, er ist viel eher
BUodig zu nennen. Legt man sich einmal die Frage vor, vre±-
bant der Scb^tarzwäldcr aus Uolz. e» wird die entscheidende
itvrort laoten mausen, weil er e3 muss, weil ihm. ohüchün er oft
Uten zwisehcu dem K'sten Sicinmaterial baust, dab Uauvtiuaterial
ilt, der Kalk. Ohne ihn ist das l>cstc ßcstein inuitltz. Zuerst bin
h von befreundeter Seile darauf aufmerksam gemacht worden, wie
selir iu der Schweiz der iSLndlit'he Hausbau von dem wrbaudeuen
ilcrial beeinflusst ist. Die Deobachtangen bestätigten dio Regel
Ich ffir den Schwarzwald. Nur iu jenen Gegenden des Schwam-
ildes in Hotzbaa zu linden, wo kein Knik zu beschafTen war. nur
>rt findet sich die als abmannisch in .Anspruch genommene Grund-
sdjsiKisition, welche die MeaEcheowobnuagen, die StSltc fOr da«
Irossvieh, Tenoß und Scbcone unter einem Daeho vereinigt, seihst
wenn es sich aueh nm eine grössere Zahl von Grosstieh und einen
ITö^äcrea Wirtschaftabetrieb handelt. Mit andern Worten der Holz-
baa Ist die Folge der geologischen Verlittltnissc. Der eigentliche
Kern des Scliwnrzwnldes sohllesst den Steinbau aus. Nur soweit der
H^^rrit'h des Muschelkalkes und der jnngeren Kalkgrateine (Jura und
TeriiOr) gi^hl, Ist Material fllr Kalkmörtel vorhanden. Selbstredend
giebt es eine ÜbergangsKone, in die der Steinban vordringt, noeh
liefer greift er tu die Ausgäugo der Gebirgstlifiler hinei«, wo beqacmo
\\'rv,v den Transport des Kalkes aufwärts gestatten. Da Ut das erste
Ilolzhans. welches man am Wege findet, charakteristisch, nicht das
letzte Steinbaus. Kine geologische Insel wUrde auch eine Insel hu
Hausbau 7.ur Folge ha)<en. Dass der Steinban seine Zone in das kolkloee
Gobirt oft mehr als zwei Stunden weit vordrUngt, beweist, dass der
Bttuer diesen fiir den besseren hilt. Soweit meine KenntJiis reicht,
deckt sich thatsäcblich unter Beobachtung einer breiten Obergangs-
tooe die Grenze des Tlolzbans mit der angegebenen geulugischen.
So würde eine Linie Freiburg-Stnafen-|!«deuweilpr-Kandera-UBoin-
gCQ - Hfigclberg - I-'abmau - Kamhcrg - Wehr • SdckinKen einen Teil
die«er gculogischcu Grenze darbieteu, oder ebenso eine Linie Wdleii-
714 Miscdlea.
dingen - Boondorf- Göschweiler -Röthenbach-Wolterdingen-Tillinges-
Weiler. Gerade die letztere Grenze ist charakteristisch, sie Gcbeidet
nämlich nicht die Ebene und das Gebirge, sondern trennt einen G«-
birgszDg von einem mit diesem Terbandenen. Das Urgebirge du
Schwarzwalds ist die Heimat des Holzbans, das Kalkgebirge des Jon
and der Rauhen Alb kennt ebenso nur den Steinbaa.
Es wäre von hohem Werte, wenn bei den jetzt allseits betriebe-
nen Stadien jedesmal die Frage mitbeantwortet wOrde: wie weit sind
die untersuchten Orte vom nächsten Kalklager entfernt und giebt es
Lehm in der Nähe; denn auch letzterer spielt beim Schwaiznld-
hanse eine wichtige Rolle. Wo Lehm zur Verfügung steht, find«
wir heute einen entwickelten Riegelbaa, bei dem die Fttlloitg dnrdi
mit Lehm beworfenes Geflechte hergestellt ist.
Sind diese Ergebnisse richtig, so fSlIt auch jede Berechtigon;
fort, die Hausanlage des Steinbaus — wo Wohngebände, Stall uad
Scheune von einander getrennt nm einen mittleren Hof gelagert sind
— als eine fränkische zu bezeichnen. Man müsste denn voranä-
setzen, dass die Alamannen-Schwaben von den Franken in das G«-
birge zurückgedrängt worden seien. Alle von alten Volksstämmei]
abgeleiteten Bezeichnungen scheinen mir bei dem jetzigen Stande
der Forschung nur irre zu führen, indem sie etwas voraussetzen, ms
erst zu beweisen ist. Sie nehmen historische Thatsachen an, die gai
nicht feststehen. Ist es wirklich richtig, dass der Holzbau des
Schwarzwaldes Folge der geologischen Schichtung ist, so wird w(Al
niemand in Zukunft ihn als Beweismittel verwenden wollen, wenn
es sich darum handelt, zu entscheiden, ob die Schwarzwaldbevölkemog
eines und desselben Stammes ist mit der der Nachbargebiete der Ebeoe.
oder behaupten, dass die fränkische Hofaulage uns den Einbruch
fränkischer Macht dokumentiere. Übrigens herrscht ja in der Art
der Bezeichnung eine völlige Konfusion, der eine nenntetwasfranbisch.
was der andere als schwiibisch in Anspruch nimmt.
Noch einen andern Punkt möchte ich berühren. Kossmann neiirt
zu der Ansicht, dass die Unterbringung des Viehs unterhalb der
Wohnräume eine spätere Zuthat sei. Diese Anordnung ist natürlich
nur bei denjenigen Häusern möglich nnd praktisch, bei denen der
Dachfirst seidfvccbt auf die Berglehne stösst. Dann erhält der Bauer
bequeme Eingänge für alle drei Stockwerke: die Einfahrt in den
Dachraum führt von der Berglehne her in der Richtung des Dacb-
firsts. an der Seite ist in halber Höhe des Abhangs der Eingang m
den Wohnräumlicbkeiteu u. s. w., der zu den Stallungen endlich an
der tiefsten Stelle des Ilauses. Dass der Bauer auf die Dacheintihrt
den grössten Wert legt und dieselbe sehr oft an den eben gelegenen
Bauernhöfen durch Anlage eines Erddanimes u. s. w. künstlich her-
stellt, beweist schon an sich, dass das Schwarzwaldhaus ein Haus des
Gebirges ist. Eine solche Dacbeinfahrt lässt sich zwar auch von der
Seite ausführen, das Hans steht dann, wie der Schwarzwälder sagt,
„überzwerch". Das erfordert aber eine komplizierte Dachkonstruktion,
welche man für die ältesten Zeiten nicht voraussetzen kann. Mir
MlBceUen.
715
it also, djus DULQ djo andere Anlage olü normal anzusehen hat.
ihr häi^t aber die gmna RaomcintcUuiiR von der (irössc des
itib-syrinkeU der BerBlebue ab. IJel steUi-m Abäturzo vrOxde eine
joagdfirsämtliflien KiiumeneljeBemaQilcr die vordere Scbmal-
Sle so weit in die freie I^ifl vorschieben, dass ein riesiger, sonst
Dutzloser Uoterbaa. ein förmliches Stelzengerflst erforderlich würde.
in ent]iart« somit bcdeatcude Kosten, wenn num die St&llc unter
Wohnräumen anordnete. Der Bau wurde kürzer, iftalt eine»
itva :£wei üeschossc gegen die Ucbirgslehne hin tot. Uet sanfter
;uu(c hfitle eine solche Disposiiion aber den Nachteil gehabt, doss
ifahrt in den Uftohraum höher zu licj^cn Rekomnicn wür«, als
der lierglobnc entlang fahrende Weg, mit welchem die Ver-
idang herzmtcllcn war. (linc Anordnung nchencinander ergab
ch hier als daa uatfirliche. Die« findet sich auch meist bei den
ItinkÜasIcrD. namentlich in den DOrfcru und an den Wegen. Wenn
dia Scbwarzwaldhaas in seiner Gesamtheit eine Konscqnenz
ologischeoiteichafrenheii des Gebietes ist, so ist jedes einzelne
JD der Gestaltung des Hodens, auf dem es crrirbtet isi. durch und
rch abhftnfriR. Im flllgcmcincn setzt das GebAude einen Abhang
srans, das Schwarzuuldhaus ist alao auch nicht im Stand« die lin-
der Ebene zu befriedigen. iU l;onnto also gar nicht ein
imnestj'pu» werden, -«ondem es ist ein Lokalt}-pn5; es haftet am
len, nicht an den Men&chen.
Freiburff i. Br. JUojfS Schulte.
Der Meister des Langhauses des Strassburger Münsters.
Jahre IbM habe ich im drillen Uande des StrassbHfgcr Urkundcn-
»ttcbes S. 31 eine L'riiuuiic veröffentlicht, deren Ucdeutuug för die
Oeschichte des MuDstcrbaus ich kurz andeutete. Nachdem neoer-
dlofts aber sowohl Kran? für iteinc in lland IV enthaltenen Kacb-
trftge zu „Kumit und Altertum in Elsa&s-fjuthringen" wie Ochio flir
diu eben erschienene Werk ,,Straäsbnrg und seine Hauten* dieses
iJokument nbersehcn hnbeii, balle ich es far meine Pflicht, meinei^
teitji dem Krt).tuer des Langbaoses zu seinem Bccbte zu verhelfen.
8ein Werk war ^die erste ganz grosse Bautmtcrnohmung gotischen
StiKm auf deut^hcm Ttodi^n, die wenigsicnR als tnncnbau zum Ab-
y iiiti-ss kam und den ZcitgüuOfrsen einen ansdiauUcheii begriff vom
We.^eu der neuen Kuniit zu geben vennocht«'' (Üchio S. Wt). Kin
jeder, der das Monster betritt, wird durch den edlen Bau erhoben,
der neben der herrlijii.'u Fa^-ade sehr wohl Stand hält. Jene Ur-
kando vom 2. November 1276 lautet: Notnm sit omnibua tarn )ire-
sentibos quam foturis prcscntis eedule in^pcctoribus, (]uod ego Hei-
lika rclicta quondam magistri Hudulfi «enioris magistri
fabrice ecclet>ie Argeuiinensis liona mea &ubäcri[>u. in ijaibas
Johanni filio ueo sucr«s«i, in talem redlgo servitotem, qnoA ex-
ODDc in pQr[«toum ooniudcm bonorum iiossessorcs, in qun« eadem
^ona quocunque tiiulo translata facrint. dabonl et assigoabunt i^uo-
716 UiscelleD.
cnnque casa contingente et in omnem eventum decem solidos deurio-
nun Argeotine osaaUmn distxibuendos presentibus in ehoro eedoie
Argentinensis in anniversario predicti magistri R&dolfi ; qnod otiqv
anniversarium ab eisdem cetebrabitar, nt est moris. in cajna rei pe^
hennem memoriam et perpetoam firmitatem capitoli Aj^entineiiü
et corie Argentinensis sigilla presenti cedtüe sunt appensa. sunt antea
hec bona prescripta in banno Rämersbeim [folgt die ßeschreibuiic].
Actam et datom anno domini 1276, in commemoratione omninmuh
maram.
In der Überschrift habe ich seiner Zeit zu dem Worte Uftnsto^
baumeister ein Fragezeichen gemacht. Ich wflrde dasselbe heote fort-
lassen. In der Anmerkang wies ich dann schon anf einen Ertrag
des bekannten Woblthäterbncbes des Banes zom 31. Hai hin, wo
hinter Lantfried von Landesberg, der nach dem Strassborger Ur-
kiindenbache Band I zwischen 1244 and 1251 starb, der Eintrag folgt:
„item RAdoIfus magister operis obiit, dedit onom bant zieret gladiom". 'j
<) Ich wollte den Versuch machen, die Zeit des Todes Adolfe nod
näher dadurch festzulegen, dass ich das Tode^ahr der in jenem Wobl-
thäterbucbe nach Rudolf genannten Personen bestimmte. Von Hern
Erippendorff erhielt ich eine Abschrift des ganzen zum 31. Mai gehAripi
Blattes, wofür ich auch hier zu danken habe; aber leider folgen »of Ru-
dolf Personen, welche nicht festgestellt werden können. Ich lasse abe*
den ganzen Wortlaut folgen:
Item Lentfridus de Landesberg obiit dedit palefridum loricam et dou
caligas ferreas. Item Rudolfus magister operis obiit dedit unum baotzitr
et gladium. Item Couradus piscator obiit dedit res et corpus (abrictt.
Item Conradus pellifex obiit dedit vestem. Item Johannes dictus Schoop
obiit dedit vestem. Item Voltzo Scolaris obiit dedit V solidos- Itfn
Conradus dictus Babest obiit dedit libram. Item Johannes dictus Brafl
obiit dedit arma sua. Item Katharina uxor dicti Hunesvelt militis obiil
dedit variam vestem. Item Jacobus dictus Bullin panifex obiit dedi;
tunicam wambasium et arma siia. Item Johannes filius Guntheri Jt
Hechingen obiit dedit vestein. Item Ellina uxor Petri dicti Desche obiit
dedit pallium. Item Adelheydis de Hagenowe obiit dedit pallium an
eine kurseue. Item Hugo dictus Zorn miles residens in vico dicto m
dem Dornne obiit dedit equum et arma Bua et VI florenoa. Item Jo-
hannes dictus Valco de Heilgenstein obiit dedit arma sua et X libras
denariorum. Item Johannes Nellesheim obiit dedit unam tunicam. Item
obiit Heitzo dictus Stuhenwec dedit VHl libras et arma sua. Item Bq-
dolfus dictus Lentzeliu obiit dedit omuia arma sua et unum equnm. Item
Reiuboldus dictus Danris obiit dedit arma sua. Item Gertrudis de Fegers-
heim obiit dedit pallium. Item Jacobus de Zaberu dedit florenum be-
denket durch Gott der ersameu frowen Elizabeth Bitscberin Heinrich
Schaffners hussfrow seligen, hat geben in unnser frowen Capell ein awsrti
sanieteu Corporal za geliruch derselbigen Capellen. Actum anno l-tf'ä.
Man wird vielleicht sofort die Thatsache, dass der auf Rudolf fol-
gende Fischer und der auf ihn folgende Kürschner ebenfalls keinen Ge-
Misuelleu.
717
th bt Rutlolf mi&cbea 1244, wo Laotfried qocIi lebte, und 1276
jrbon. Das I.aiicliaus ward? aber am liiV) begüoxit'ii. l27Ti wurde
beendet. Das Todesjahr dc3 Meister Rndolf muss nber wohl niüicr
1376 i^rQckt wenleu. es bändelt sieb nm eine Seelgertttsliftuuit,
die cirfolgt doch nicht lange Jabrc nach dem Tode, sondern svbr
daiiiurb. Ich fügte damals da^ Fragt^-zeichen hinzu, weil die
■ vrelcbß den Uauleitcm und den Finanzbeamten des Baus ge-
llturdca, za einc-r Unterscheidung atiein nicht utisreitühen.
Gcrsile die&e« Arfiament «ar von mir Terwcndpt worden, nm
EuwrUen, dass weder der von WolCmaun ao/RestelKe Ueinricb
fohelin, noch der Konrad Otcimann von Kraos, als Meister des Lang-
es tn 1-Vage kommen kennten.') Bei näherer I'rufnng kann je-
kaom ein Zweifel bleiben, dass für Rudolf diese Giilnde nicht
Itnoff habeiL Kb ist ku beachten, dass in Sirasiburg seit 1250
Fle Borger einen Geschlechts tiamcn haben; seltene Ausnahmen
len kaum in Bclrai^bt. Eine regclmSssige mat-ben aber bia
Ef ins U. Jahrhundert hinein und nicht nllein iu Strassburg die
lelstersfamilicu. Das Geschlecht Erwins bat es bis zum To«le
Eetstcr rierlachs (1371) nicht zu einem Geächlcchtsnamen gebracht.')
Kc Bc2cichnung meistcr hob einen Baumeister Rudolf schon ge-
jend von den icabllosen andern Radolf ab, zu einem Gescblechts-
lOD tag kein Bedürfnis vor. Bis 12S4 war zudem die Verwaltniig
MnnsterbaDes in den Bfinden von Dumkapttularen — mit ihnen
aliio keine Vei'wecbsluug vorliegen, ein Domherr konnte ja keine
|i;ire hinterlassen. Den Dienst des eigentlichen Kassen- und Ver-
ffsl'camtcn besorgte von mindestens 1261 bi« mindestens 1274
öleimann. sein Nachfolger Ueioricb erscheint zwar ertitUSl;
In die LQcke passt nnscr Radolf nicht hinein, der 127(> schon
Btorben war. Vor 1261 dürfen wir den Tod Rudolfe ninht an-
eo: denn dann wiLre die SeelgerStstiflung ja erst nach mindestens
ifzehn Jahren erfolgt- Wir erhalten aber nicbt nur einen Bau-
eislcr Rudolf, sondern deren zwei. Dos folgt ans dem Ausdrucke
idolfi itentoris. Der Sobn setzte wobl das Worte des Vaters
»chlechtsaameu fiibr«D, fffStu meinen unten nusgcsprocheneii Satz gclb^nd
:beD. Allein auch dieso »arcu durch tleo Zusatt ihres Qewerb« uu»-
cbend hezeichnei. I>ie zablrelclieii Faniiliuunamco .Kiscbec", auch
er, Kürschner" licwciaeu uns, (l&;iä in diesen Handwerken dir Ge-
icb der Familienoamen jung i*l. Weder Welieüp noch Oleimaii —
die altereu Ka«twobeamlen. f&hren je den Nameo Meister Uetm-ieb
Meister Konrad, sondern stets ist ihr Geschleetatsname hinzngeAlgt
■) Zur 6e»dtirhte des Stnusbiur^er Müniten: Der Vorgftager Enrins.
im Baponorium fiir Kunstwissenicbaft i, 21 ff.
■) Zur Gesch. d. Stnusb. Mansten: Die Familie Erwins ebenda
8. 377. Die Zugehörigkeit Gerlacba in diBMT Familie iil unxweifvlbart,
leb Btatzo miob da auf aobeouUte« MateriaL Auch seiu Nachfolger
Hailtcr Kiuut fahrt keine» Fimiliannamen, vgl. Z. Gescb. d. Stnub.
■ura: Dia fialhaofölga der Mttosterbaomeistcr ebenda S. 373.
718 .Miscellen.
fort. Es erhebt sich nun die Frage, war Erwin Tielleicht aach m
Machkommen Kudolfs? Zar Beantwortang haben wir kein anderes
Material als die Kamen. Von denen der älteren Familie (BodoU,
Heilika und Johannes) findet sich nur Johannes nnd zwar znent
bei einem Sohne Erwins vor. Dieser Name ist aber damals so hfinfig.
dass man nicht gat daraof banen kann. Wenn das also imgeiriGs,
ja, da der Name Kndolf nicht wiederkehrt, onwi^irscheinlicb ist'),
so bleibt doch wohl das gesichert, dass Meister des Langhauses oder
wenigstens eines Teiles desselben zwei Rudolfe waren, nnd mit
ihnen beginnt die stattliche Reihe der Baumeister des Weites Unserer
Lieben Frauen.
Freiburg i. Br. Aloys SehiUe.
Ein Brief aus dem Feldlager vor Neuss 1475. in du
forstliche Archiv zn Wallerstein hat sich dorch einen Zofedl eit
Brief verirrt, der, wie man aus seinem Inhalte wohl folgern iait,
aus dem Feldlager vor Neuss stammt nnd von einem Übe^
linger nach Hause geschrieben worden ist. Er erzählt in der
schlichten Art Xenophons die Erlebnisse und Wahmehmongen, weldu
dem Schreiber auf dem Zuge gegen Neuss in den Tagen vom 3t. April
bis 24. Mai 1475 begegneten, unter anderm das nächtliche Ha^
gemenge zwischen den Strassbargern und den Leuten des Bisdu^
von Münster (vgl. Hahn, Collect, mon. I. 596), den bekannten Streit
um die Führung der St Georg-Fahne , die Vermittlongsversuche des
päpstlichen Legaten. Für zwei Überünger spriclit sowohl die Fas-
sang: „des ersten zoch Vberlingen dann wir die raissig. ..
nitt by vnns mochten haben," als auch die bezeichnende Gewohnheit
des Schreibers, dem i^mpfiiQgcr die Wegmasse an Überlinger Ent-
fernungen und örtlichkeiten zu veranschaulichen. Der Brief am-
faast vier Folioseiten auf Papier. Die Schrift ist stellenweise ver-
schwunden oder schwer leserlich — die betreffenden Buchstaben sind
hier im Drucke cursiv hervorgehoben — , weil das Papier wasser-
flcckig, am Rande ausgefranst und auf dem Buge der ehemaligen
Faltung vielfach durchscheuert ist.
„Lieber Lcntz. Der nuwen löuff halb lass ich dich wissen, du
wir vff mentag nach saut Jörgen tag sind gen Cöln komen vnd du
jngezogen sind für vnnsers allergnedigisten herren des kaisers herberg
mit den nachgeschriben stetten- Des ersten zoch VberliDgen mit
hundert maimeu, dann wir die raisigen euch die wegen nitt by vnns
mochten haben, darnach Lindow mit funfftzig mannen, Wanngen vf
Lindow die betten drissig man, darnach Rottwyl het hundert man,
nach Rottwyl zoch Colmer vsa Elsas mit hundert mannen, nach Col-
uiar zoch Kaisersperg vnd Ober ächncn') vnd Russen =), all dry ge-
■) Auch Dehio, um nur den letzten Bearbeiter anzuführen, sieti,
gestützt auf die völlige Discrepanz in der Formengestaltung , in Enrin
einen Fremdling, keinen Schüler der Strassburger Hütte. — =*) Obereiui-
hdm. -- ä) Ko&heim.
Miscellen.
719
jm liUIftUs, die draw sti;tUiu banil fanSUig man. Dem selben
sind wir ROlegon zd Cöln bis vff satnstaff jnder cratz wochcn.
ist viiiiser licrr kayser ze feld xogea viiil hal das erst leger ge-
Tor der statt Cölo vGT ain clain halb mit wcgs, du ist er gelegen
an den diiitcD läge. Uarnai^b m ist vonscr berr kaper ftirbas
" t vnd haiii ain leger geschlageu vff aio nül wcgs voü Cflla. du
KClegeQ bis an den aiindcm ta^, so ist er vffbrodicn vnd hat
her geschlagen vff kwh mil wep von Cflin als gegen dem hertzo-
rA. l>a iät er gelegen iiftn Tbernacbt xui ist verrückt hinab
b ($icl) Kf^gen dem bcrtzogea zd bis ?.il ainem sciutlin batst
t«M, da bat er dos ber %-ndcrtbalb Has stcttlin lassen seblacben,
da iat er gelegen bis ^-ff zinstag vor vnnsers berrea fivaiichiiaiusUg.
SVftn ist die mj gewesen, er weit vff samstai; jnder pfingstwochon ga-
luckt sin mit dem funffien berc, eo bat es sieb bogeben vff frytag
JndRr ptinj-stwocben, das ain grosiser vfflouff ist worden juder vier-
den stnnd uegen lucbt, das die von StiHQH.'^hurg vnd des bischoffis
Munstf r lute vnoins sind worden, damit sf zä samen Inffcnt, ain-
er erstochen, erschlagen vnd erscbosHin. vnd bcscbAcben über
ändert schütz, es woret oucli wol andcrtbiilb stand, dann jr
er teger vnd berroa waren glich byaiuaundcrcn, vnd was das die
Sir.iU'<.bnrg biuuffwert betten, stbiesscu dann die von Munster,
luuid die von älrassburg bucbsen vnd haggcn bnebsen, die
ntz vast zö den von Monster, doch wercn die von Franck-
ait gewesen, üo betten die von Mtuister den von Strassburg jre
D ubgcloOeu, dann sy jn zebilff konunent iin den buchäuo, da-
sj verloren haben üwolff ouin on die jn wond sind worden.
Do dos hcscbach, so band die von Stratjsbnrg den von Mun&tcr vil
Inlz vmbbraeht vff liandert man vnd den von StriLäsburg ist nit vil
vfiibkommen, doob m ibl vifbaid »idieu vil wond worden. Es was
oadi als ain grosser vfflouff vnd erächrockenlicbe sach, als jrc kaiu
man gesenben bot, do<rb su sind onnder bcrren vnd stelle so vest
an jn wlbs gewesen vnd kaim toil bystand getbon band vnd ge-
iniclicbeu zugcud vff den blatz jm her fui' dos kaiscrs hutten.
da «ruarlelcn sinor gnaden eipiotiange. Doch die von COln die =tun-
i still ju jr ordnunKf by jr bulteu vud gefiel jn übel du den naeb-
dcabiM-JiofTsvon Mun.'^ter lutealso übel gieng. EssdiODcbettlicber
sy et gern gerochen betten, das wer erst vast bflss gewesen.
dos bescbeuchen were, dann si sind starck, es wer ouch vil
vnd gut verloren worden. Indem gab got das gclack, das forsten
berron zwuschent ritten vnd souil dnrtzu tiitien, das es gcstilt
tnd Buch also an stnl juder gfllUcIiait. ttuih farbos ^u ist
r berr der kayser gcmfkl vff ziostag vor rnnst-rs berrtn fron-
Doms tog vnd dos fonfft her goscblagcn von Zaut?: hinab bis sA
bert/ügeu her oacb z& Nuss der statt, da er vor tit. als nach
.8 von \'b('-rlingen Ist uss der statt bis gen Nossdorff, da ligcnt wir
ju'Ui ja. ^'in ißl eitlicber red« gewesen, der hert^og ward vnn» die
■j ZOBS.
720 Miscellen.
vagenburg vnndersteen ze werent oder sonst ettwas fartzftnemeD, ili
sieb das wol beschämt hat. das es sieb begeben bat, so bald wir fii
wasenborg vff wolten schlachen vnd die hutten bettend vflgeridt
TQd die nit gar vergraben vnd bescblossen was, doch vbs jeia-
mann daijnn bis an die wartlat, bo zncht der hertzo daher nüt groma
macht zu ross vnd za fta vnd die getatit wol jn sechs hnfen, &
ward man gewar. Nfln rockt er mit aim hnfen vff ain berg den i
er jn. der lit dem her also wytt als von dem oberthor bis an dei
see, do luffent ettlich buchsen schützen binoss vnd ander gesellcB,
vnd scharmutztend vnd schossent zu jn, damit sy jn mer dum lii
mal abtribent, doch starckt er sieh vast vnd besonnder mit kaim
vnd schlangen bachsen. Ynd do was yederman embor,') do noi
sach das man die gesellen jm veld vmbtracb, vnd ruttend wcJ dm
tusent pfert für die Wagenburg, da^ warent des bischoffs von Hnnster
zog, ooch die stett vss oberland vnd des lanntgrafeu von Hessen zog.
Bd hfib an der hertzog ze schiessent jn das her ooch .Tnnder die
raisigen damit er vnns not vnd vnd (sie!) vnns so verlangen letl
als ye kain man gesenben bat on, gar stürmen. Es kam ooch lii
geschray, er starmpte die wagenbnrg an aim tail, er tett jn als to^
drangen, das ettlich bochsen schätzen von den bachsen flncheotTitl
vnns not jndie wagenbarg, das ycderman ze fös abfiel, '>'nd zfi da
wegen vnd werinen, da wurden ooch vil Int vnd ross erschossen, a
fluchent ooch ob tasend mannen ober Kin, das ettlich jm Bin e^
troncken sind, die hinüber weitend, sin geschwommen, dann die nott
was gross, das mir nit annders mainten dannen, das wir mit jm siüit
ban troffen. Ettlich naigtend die spies, dann sy trungend gar nict
z6 vnns. Es ward als mengen stoltzman vnd ross vnder vnns er-
schossen, doch so ist die sag, das jm vil mer ross vnd lut vmbkomen
sy dann vff vnser syttcn. dann ich nit mer verstan dann vff driäsig
man, dartzö vil ross vnd jin vff anndertlialb hundert vnd vil ross.
Bisa werct wol vff zwo stund vnd beschach ob vier tusent schützen
zu sament. Vnd do der hertzog sach, das er nutz geschaffen mocht.
do zoch er wider ab. Am morgen so hat vnnser harr der kaiserden
selben berg jngenomen vnd ain basty vnd «cor daruff' gemacht nni
wol uerbuwen, das besetzt man nacht vnd tag mit /osent mannen on<4
mit gütten buchsen. Do es nun 'iUtfetatj was, so hat sich der hert-
zog vnder stanndcn bollwerck her«ff zö dem her gegen dem Rio a
machend, dasselb hat man jm abgeloffen vnd jm zerstört vnd jn Ris
geworffen. Vnd er Aett willen die schiff dauon zetribent, die vnns
lufferung zjü bringend, ouchwiss das sy ainanndra zfi baiderasidteo
oöff ersftcbend. Wir l)uwent ouch vast jn vnnserra her vnd band nbel
zit och nacht vnd tag jm harnasch sin vnd gross not vnd jnsoonder
so vnns die not angangen ist. So ist vnnserm herren dem kayser
zwen schntz jn sin here geschossen, die ist gestannden by ainem
hochen grienen bomm, da raaint man der hertzog hab ein kmit-
schafft gehept, also hat man den bamm abgehowen. Vff das kan ich
') empört
MUc«ll«u,
721
ndtn venlüD, nacb den vud wir vnns rergraboot, denn du es
nia enad mme. Wie vast laan dem kayser lü xogeo irt.
er bat wpWi ain scft^nen zog, irb liab fs otich vbersvhlsiTeD
TOD anndern liiten gobt^rt, deu ilarumb wol ze wisscnt ist, das
T htr kaiser boI iinben vnd yetz by jm wbfln tiisent pforind vDd
Ik, d»rizfl ilaa vnnscr zu ross vnd fOs sol sin vicrUig tiiEcot
md a'cbsUmlb tii^cnt «rcgea vnd tlarlzA vast wol gerast. Vnd
dem vIenJcD bcrc 8o hat vnnser bor der hiilscr gfUin his jn das
ber Jm vold, als er sieb gegen d«m bertxoKeu kert bant. ain
n kuriss tssct niass«a scbün vnd wol zögericbt vnd an jm
vnd hindnn das römisch rirh wie Am sin sol vff das aller-
IcbcsL Vnd vff den selSen laß so er geruckt ist ja das fnuJIt
90 ist des ricbs Banner jm vcld gcHngen vnd hat geliert bertzog
rht von Sachsen. Ks ist oacb nin vnainikait gewesen
pudern vierden Aer zwischen den si-bwäbiscben herren vnd
ten Fraocken von santJorgcnfcnlius wegen, dabjrgrassor
mwill gewesen ist, das yo wedertftil wolt den vorzug vnd
lie «r hab«'n. Also bat es rnnser berr kayser entscbaiden,
■AS yuitweder tail das feiilin so] /'drcn ainen lag vuib den
. andern, wenn man von des ricbs wegen im yeld lyt. das
pl hinfur gebracht werden eö ewigen züten.'J Ea ist oitcb
prgklicb. dos der knnig von Franckrych nii Uomen wil vnd doch vil
h mseit bat, doch ist dJo sog, er soll all tag komf^n. I>a zwoschcn
11 erbern lulen jndcr statt ze karla an bunjrervnd tU, das
I ii^t. Oui'b ist der bcrlzog von ßcrg ourb mn-b ml zt
en. itor zilpcai'i/ bat, wenn vnnsor berr kaiser zeneld zicoh. so
oU CT (fem riL-h gehorsam sin. er ist oucb nit komen. dann fr wer
güta stntz, sin land Tud lut sind an deu ouren mn dem Rin vnd
di«» h«Ib. doch 80 seilt nmn. er sftll owA all tag komen. Penn
n tOrSl IT VBst wol, aU man seit, ts &y der hertzog fast starck,
:h so v.»hi man nit lutü. «ic starck er ist, donn das er hat ain
tz vin^irrin') r«n volk, dari70 ist jm sin lannd gelegen, er baut
ib oQcU jnsollicher masscii vergraben, das man jw nutz aii-
jewyimcn mag. c^ mtir^ lat costen, das man mit lieres gewalt
Imuoo Mc/ilarb, man mag jm nach die spyss nit verlegen, der kinig
von Fraiickryrb vnd der hertitog von Berg wellent denn jr bttnt rnd
MDr dartzA iliün Sy seurbond mirb onch als rbel an. das ich frcbier
jüip frund wirs'j furcht, denn die ßnd. OucA, lieber Lcntz, so bald
wir g<.'n Cüln komen siml, so bt ain legi/ von Kum komen, der ri-tt
raat enntzimsrhen vnd ryttet oucb attlog TS6 aim her jn das annder,
ob «r e? gericbten mfbt. doch so bor ich nit, dos kann richtnuge
da wcrd, bis ain lai/ den Mg gewinn, dann ye lenger ye strenger.
Sufl^t wais ich dir hkIz raer zeschrihffnt ilfr btuff halb, so bald aber
M^iich gyt. so Wil ich dich wytler lassen wissen, leb icli, oh goi «iL"
WatkmeiH. Wats.
XJk gesiwrit gedr. Sitxe ifwl Im Or. outentricben. — ») runter-
■> ahler.
bs Qbit bA b Jbt W«t Strusbargar. bJK |
A VT^Btt ^VflllB U^BVH^I^r -«IBilfiBSPV BB^Zli^ vCM MUH nC
ri iihiif TTiiii TIiMbIi I 1.11 udc ia des Stes gitoaiafia
k, iMt baa säa Dacft (cbea b»!»^ kum, aber ow »fciiiP
oderjoi^ Paaku lödii rmaasäamax nrai^
Wie äe^t die Sac^ cvatSa?
T«K 4k BakM 4a: Mimm i ■ dea SfaracAaUs Yeüfeiilli («iL
S.»£}h^ kk «ohW ata fb^alATMi aageaMiaL
1) b hn^i^lJiM« Ca hAb den iLBschc-ic Ge^andte^ also Baoal
Bitaif beg'fiirT'iL '2} TAH iitiKD kotmasi ^
bnatmtite Soltbtec 3) Die ScneGtefff
a^rie.
Wtf >cl m di«wr Dantdtsa« bä-^cbti^ od« nklit?
Bor "■*"—*— «iU ta Mcaer geaumleü Sckrift tob Jdv ISI
dta gaaiea Vovipa; — vdU gnaerkt! — al^ ELrzen^ab ,iilSgw
Xjtbealaldfllg" W dcf GtscUdri« gestriches wissea; kein sooftf^
aeitgeDJI«iR&er GeseUdiacbreÜKr, teüe AJoeo, keine Chmoiseii
tihii]ilil s. S. 53, beriehteo etwas daron : lediglidi die Heaoina
gdMB dsroD Kande.
Ist den w? Ich nntersadw nniimebr diese Frage, indaa iA
■kk »dbatiei btändbch auf du beschränke, votfir ich Terutwottfid
bia, aad aOe di^joiigen Einzelheiten VeiUenlles, fQr jetzt venifstcoi,
bei Sefte lasEe, die ich nicht in meine Dazstellang anfgoKnuMi
Za dea ^tgenössiachen Gesehichtschreibem" gebJM in eista
HiscelloB.
72S
e Slei<lauus. Kr eiclireibt (Buch 2i): ercditar eiüni, spem illos
ccrtoni conocpjsa«, at, i^uemacliDodinn amicitiac qaodam
tattoncMetiin ingrossi fueraat, sie etiam Argentorato quq
utier^nlur; cum aoteni scirenl munitissimaiD esse arbom..
exorant. In diesen W':irteii lind« icli die K<>slStJgDng dessen, was ich
Veilli'ville cniihle. „Utiier eint-m Kcwissen Scbein der FVcuiid-
kamen die Öesandteit und mit ihnen ein Haure von Franzosen,
lOgüod starb wai-, um sich dnrcb Handstroiche eines Itollwarks
bem-lrbtigen nnd es so lan^c zu halten, bis der Ednif;, der in
CT Nübc laficrte, licrankam. am die Hand anf die Stadt m
Aber die Franzosen tnussten si(;h aberzcuffcn, dnss die Stadt
il bei^alirt war; das ^cigle ihnen der Kanonengniss. Ihr Vorhaben
ng t'ebl — Argentorato cxclosi sunt. Slcidanus siiricbt nur in
,|ipen AndcutDugcn; aber sie sind klar nnd pa^en m dem, was
von Veillcrillcs ilericht fUr glaabbaft bailc, dnrchaus.
Zn den „Akten" Rohürea gewiss anch die An&scningcn KOnig
ricb9 n. fielbst. Nun, er redet »m 13. and am 20. Bl&l nach
»nun von der ma^na proterritas et insotentia. der StranbnrBer
len gegen die seinen, und Kpricht davon, dass sie seine Lente
ich valiqoaudo; vor den Thoren, wohin sie um Kinkaufe za
a gekommen seien, bflrter (als xnlfiaslg) empfanden nnd üu-
jetricbcn hätten (uiilitcs ArgentinensiDni durios excepcrint
ante portxs ei rejeccrint). Xon frage ieh, ob diese Ansaemngen
t klar auf eine ßan^ bestimmte Thatsaehe hinwpisen, welche der
mir DQgenomniem-n aufs genaneiiie entspriehlV Meine Leute,
der Krmig, kämm, um ihr Geld an curh iMmwerden, vnd ihr
auf sie gcsch<jssen; ist das nicht durius? Am 6. Norember
. dann der König von der sinistrc demonstratfon que vous
Jt l'endroirt de ari-^ «en«, lorsquc notro armto pnsu pr^ do
Tille - aueb ein Ausdruck, der anf den von mir erzählten
an(i durehaus passtJ)
iuu kommt die Hauptsache. In seinem 1893 erschienenen Schrift-
"clicn „eine Straseburger Legende" zieht Herr tlDU&ndcr den Bericht in
I) Dm 10— '13 PerMiien durch das Strunburger Geschfltz g«t5tet
'rden «cien, «le die Memoiren angehen, wird aUenUngs durch die obigen
Stellen insofern widerlegt, als man das argnnenEum ex silentio gelieod
ntachru kann: ich balw ntia«it«ils davon a. a. 0. auch nicfab en-ihlt
£a iiii anch anzundmum, da» der Känig eine solche Wirlcung der I>emoa<
itistion ukbt mit Schwelgen uhergnngen hatte. Wenn aber Herr ÜdI-
j^bidrr unter Berufmig auf IJttrA behauptet, sinistre demonsuatioa
^Kdeule nar .uDlieildrobendes Verbalten", ao bat «r Uttr^ Aitiltel
^B^l g»ni geleaen. Xach Utträ kommt einistra auch = pernicicux
^|pr, und dat Dictionnaire d»r Akademie tagt: ainittre: qui cause des
' naiheuri ou qni en fait rnUovlrr, stellt alao die Bedeutung, oaeb der
tbat»acbticber ?^i-hadrn damit angoarigt wird, »gar rurana. Dbh
niemaiid getötet worden nei , l&ait xtch aliA wenigstens am dem Wert
•inialre nicht folgern.
724 Miscellen.
Jean ßoachets ansales d'Aqnitaine S. 631 ans Tageslicht, nach dn
der Strassbarger Bat den G^saadten von England tind Frankreich,
die bei dem König waren, auf ibren Wansch „Strassborg kennen n
lernen", die betr. Erlanbnis gab, aber mit dem Beding, dass sie nur
mit geringer Begleitmig erscbeinen dtlrften. Trotzdem habe eine Ai-
zahl tVanzo&en, „ans Kengierde, ebenfalls die Stadt za sehen'*, sick
in Dienertracht den Gesandten aDgeschlossen; als sie sich aber dtr
Stadt näherten, hätten sie beinahe Anlass zn einem grossen Blatbid
gegeben.') Die Strassbiirger nämlich, die eine ähnliche Über
mmpelnng wie die von Metz befOrchteten, hätten einen Eanonen-
schass abgefeuert, als Zeichen, dass der Zag sich zarOckziehen
solle, und hätten nnr acht Personen eingelassen, nämlich (ausser den
Intendanten Lezigny, der als königl. Proviantmeister schon in Stras-
burg war und nicht bloss nach VeitleviUe, sondern auch nach Herrn
Holländer eine verdächtige Rolle spielte) die Gesandten selbst, lia
Diener und zwei französische Edelleute, die auch Dienertracht an-
gelegt hatten.
Diesen Bericht teilt Herr Holländer mit dem Znsatz mit. dass
er ihm einen „durchaus glanbwflrdigen Eindruck" mache. Damit Eind
auch wir ganz einverstanden: Herr Holländer scheint aber garnidtt
zu merken, dass damit gerade das, was erzählt zu haben er mir To^
wirft, vollauf bestätigt wird. Das Vorhaben der angeblich neutralen
Gesandten der mit Frankreich im Einvernehmen stehenden Staaten
war offenbar, den „neugierigen" oder — nach Heinrichs H. Lesart -
„Einkänfe machen wollenden" Franzosen, die sich als ihre Dieacr
verkleidet hatten, die Möglichkeit eines Handstreichs zu geben, und
dieses Vorhaben hat die "Wachsamkeit und Schneidigkeit der Stras*-
burger vereitelt. Fraglich ist höchstens, ob die Zahl 200 bei Veille-
villc sich verteidigen lässt (ich sehe nicht, weshalb sie unbedinct un-
wahrscheinlich sein sollte); und abzulehnen scheint die Angabe, al;
ob durch den Kanoncnschnss Menschen getötet worden seien. Ich
weise noch daraufhin, wie die Worte des Sleidanns: qnemadmodniQ
. . . Metim ingressi fuerant an die Worte Bouchets (wie an die Veille-
villes) anklingen.
Stuttgart. G. Egelhaaf.
^) Sollte statt des auffallenden, fast sinnlosen ils cuidferent nicbi ib
faillirent zu lesen sein?
Lilteraturnotizen.
Veröffentlich ungen der baUischen historisclien Kom-
Mon »inü erscbienon: Topographischoa Wörterbuch
Grossher zogt ums Badeu, bearbeitet von Albert
}ger. 2weito Abteilung (Ewattingen - Kap^lo Iteutebof).
iüelberg. Winter). — Überbaüiücbes Gescblpchtcr-
>BcU, hearbcitül von J. Kindler von Knobloch. MitWap-
wjo. Krsler Bnml. Eretfl Lieferung (von Aach -von Port).
Heidelberg, Winter.) — Rcgestcu der Markgrafen von
iaden und Ilachborg 1050 — 1515, bearbeilet von Richard
^ster. 4. u. ö. Lfrg. (Innsbruck, Wagner.) (UOO— U2I.)
^blit fToeser Kreailo ist es zu b«grUsscii, dasa u&cb elf Jahren
JK sduDorzlich entbehrte ofuc Aatlagc von Datilniaun-Waitz
[aollctikuude der deutacben GeHcbicbto erscbieiien ist (Qfll-
tnflcn, Dlclcricb 1804). Es ist das sechste Slal, duss dos Wtrk in die
Veit hiiiausgubt. Dem grossen Aofacbwan^u der biBturi-scheti Stndioa
lDtä|iri<>lit dM Anvachsei). Statt S753 Werl<R und Abhandlungen nm-
HSt düiä liach, das K. Stoindorff iieu bcaibeitf^te, deren weit mehr
is SXiöt denn viele Numtneni anüUBen mobrere \S'crke. Der Haupl-
Euuigel der alteii Autlage war eine tu geringe Berftcksichtigung der
«Ivuzcit. Dem ist nuuiuobr abgeholfen. Die Zahl der Numniem
tieg für di« Zeit ton I&17 an von U72 auf 20«), sie hat sich also
Mhr ab Tordoppelt. Schon Waitx hatte oulsprcchend seiner eigenen
loppcltea ArbciisriditUHg auch der Proviuzialfieschicbie eine geoane
Serfk'käicbtigiiiig zu Teil worden lassen, auf dieser Itabn ist Stein-
[orff vcrblicbeo. Mau kauu an den Abweichungen der beiden Anf-
Kfcen geradezu sehen, wie sehr in dem leljitcn Jahrzehnt die pro-
inzialen Studien an Dcdeutnng gewachsen ijnd, durrh sie atnd
richtige Fragen der allBiTneiucu Oeschicbtc. welche als nnlOsbar
talten, der Losung zugeführt woiden. Steindorff hat too der vcr-
dtcton Liitcratur viclca geatrichen. Manchauil jriiiK er wob! m
Kit. SU bt auch Ag. Tscbudi» Cbronicou llvlviticiim dein Blnostifl
fsm Opfer gefallen, und doch wird nao die«» Vivik. lU* bis auf
Kopp die ganze Auffassung der schwcieerlsrhen Qeschiehtc bestimmte.
demals nilbehrGD können. Dablugcgen hAtt« die Schrift Boyet«:
LiaUackf. I. QmdL. 4. tM^rth. S. 9. IX, 4. 4G
726
UttenklarnottUD.
Rodolpbe de Ualnboui^ ou TÄlsocc so 13b sÜcIo — et iai
TOTnannrtige Darstellung — Tcrscliwitiilen mOssen. tTiiter den
gcbriften entbehre ich die AnniUea de l'Kst, Bei andrer ist uucb i
das Stichwort Mone voraugestellt — bot sonst korrekter biUiti^p
scher Angabc Über Ueransgchcr ii, s. w. Während nienuLod
die ZeiUK:hrift fär dent^lies Alterluni unter Usopts Nuueo citkit,
cä dwh noch immer GebniDcb. unsere ZoitMrhrift noch ihnra
Tcr*Ji*'iiten Bcgriinder m benennen, obwohl er nchan Tor tuckr
2!> Jahren geaatorben ist- Biese Kinzclheiteo »ollea den Wert da
Werkes nii^t bcfabsctzen. dos \iiagsi fQr jeden Historiiier oacx-
fachrlich war and es in dieser ncaen Form, in der aorh du R^.
gister rocht branchbar gcintcbt wurde, erst recbt ist. X
Der Karlsniher Verein der I>e)irer neoerer Sprache bot
Feier dos sechsten allgenieiuon dcutächen Kcnphilolo;;cQi
Karisrnbe Tcr&ammcltcn Fesigenossen zwei sehr wertvolle
darKcbracbt, die das laterease des Uiätorilicrs wach mreu.
hufasrii anegcslattetcn HcftcQ sind die dcatschen und die ramii
sehen üandsebriften der Grosshenoglich D.irli$r.boa Huf- vi
Landesbibliothek verwichnet, die entereo »on Theodor l.unBlt.
die letzteren von Ferdinand Lamcy. (Karlsrahe. Grow MBU
Das Verzeichniü der deutschen Oandscbrincn zerfallt iu xweiXcSt
In dem ersten werden die dentst^ben Haudschriden aas dem Beoe-
diktincrkloster St. Georffen in Villingea bcschrioben. In dem twU»
wird eine planmfL^sige Übersicht fiher den e«.-- =:rstaad dir
Bibliothek an dcat^hen Uandschriftea gegelKMt < . ^.j wietok
lütcre, mittlere ( — 1600) nnd neuere Zeil gegliodtirt. Eft it>t (tr te
llistAnker sehr bc()iiem in diesem zweiten Teile unter den TlUk
, Rechts- nnd Staatawisscnscbaft" und HQeschiehta und Gcogm^läC^
alles Ans rercinigt zb finden, was er etwa bmiichoo kjittn. Klir tk
mittlere Zeit (die ältere nmfipisst unr die Beichenancr Glo»»») kuauia
die Nommcm l[i6-m) auf Seite 99 und 100, tär die neoece 2i*
die Nummoni 2G0— 2^ auf Seite 101) und 110 in BotradtL Bk
wird immer auf die genauen UeäcbrciburiKon deji ersten Teiles ih>
wiegen. Atif die I>racke und ßeuntzungen ist gobolin^nd lladcncM
genommen. Wir beben cini|^ bekannte Quellen, beaoiidfrs «n dta
oherrheinischen Gebiete, her^'or: Schwabenspicgel ; KOn^ilwfcB;
Ulrich von Richental; Fascicolus temporum; Sebaation F'randi;SMr
nngen von Zoiich and Basel; RupgiT, Beschreibung der Stadt ächaf*
haosen 15B1; Strossbargcr Chroniken ooi dem ItJ. Jshr]
BuUinger, Von den TiRurinem; Chronik der Zortnger ti
Schilderungen von Reisen ins heilige I^nd. Du Vi
der romanisch enllandscbriften umfasst sieben Natnmcru, Ton
aecbs die Sprach- und Litteraturgescbichte. >r Tedio polittRte'
Geschichte hctreflfen. Die sechste hat aber .i . . r^nm. tu da»
sie in Bcziebong steht, polilisrhen Wert, aie enüi l
0t Corrcf'pondanco da Fran^ois Jer, de Louise de Saruit . .
Litten Uumethn.
T.n
«Ic Valots". winl von Larney ftr ein ISälSfi enUtanden« Ge-
*febncli der königlichen FaiiiiÜe an die anf Aw Schlacht bei Pavia
■~ndo Zeit angesebea and dürfte, da «ije mancli« Keae briniirt
mlith fiHMösiJtche Forscbcr besrbSftißcn Einige MiiiiaturMi
Handschrift sind in pboLographischen Nachbildnnj^co bei-
Nr. 7 ist eine Sammlnng ton Absohrifien rar Geschichte
IBorpiiid, Frankwich. England und des deolwhen Reiches. Nach
■ fbcrschrifteu der AklenslOcke gehört dos frdhMte dem Jahre
i, das KiiätpKle dem Jalirc 1510 an. Am wichliRsten ist ein Üe-
•]^^t über Kaiser Karis V. Zug nach TonU «IKÖ), der aus dem
^ch Jaapaw de Overbeche atugescbriebeo sein wU.
AI Caii^ieri.
In dem -wUrttenibcrÄischen Neujahrsblatt fflr 1891 behandelt
iJias nartmaon unter dem Titel ^Dic BosicdlnnR Wllrltcm-
iTgs von der Urzeit bis znr Gegenwart" (Stuttgart. Gandert)
Fragen, welche eine historisi-tieileviilkcmngsstatistik an Warttem-
stellt, seitisfTcdcnd in knappster Form. Das ist nur möglich,
. "WOrttcmhergs statistiscbes I^idesamt seit mehr als einem halben
irfaundert die historische Seite der Statistik planmllKig benrbeilct
Van der ersten Itesiodlnng begleitet das Schrifteben uns Ms
modernen Anschwellen der StÄdto. Gate Yenwichni-sse sind oüi-
Igt und zfthlen «. Ü. die KingwäUe, Volksborgen d. s, w. aus
;b-gcrinani.scber Zeit oder die vor 814 genannton Ort« anf,
stischo Tabellen geben r.. R die Verteilung der Juden 1822 nnd
an. Desonders lehrreich sind die Angaben Ober fremde Ein-
idornng £dt dem SOjShrigeii Kriege fRxnlanten und Flltc-htlinge,
iwanderung in vcrüdetc Gegenden, Waldenser und Reformierte,
jlische Einwanderer, Fremde in Hof-, Staats* oder Kriegsdienst,
iche Ort^rtluduugcn, VercinOdungcn). A. 8.
Die ^Geschichte Eonradins von Hohenstaufcn" von Kar
Lmpo (Tnn.^bntrk. Wagner IH9J) wird auch bei uns mit Freude
Uescn werden. He sind ja die letzten Tage eines selbstsiSndigen
Dgtums Schwaben und ist mit dem Gcscbtcko des letzten Hlanfors
aacJi das eines der interessantesten Sprüssiingc des bndischen
Formten hause«! verbunden- Iiie Iflchtige Arbeil llamves legi es uus
nie die licilloso Verquickimg des Rcicbsgutes mit dem staufi*
len Uansgoto Konradin zvang, in die Kompetenzen des Reiches
»if«a, Qud er genütigt war, um Ilentschland oder auch nur
I aogeetammte Herzogtum zu gevinnen, nadx Italien hinab znsleigen,
[It Recht siebt der Verfasser in Konmdins Zup nicht nin Abentencr.
die deutschen Jalire Konradins wai- ubrigena soino Umgebung
ichr verantwortlich, als der heranwacbsende JQogliog. Wir beben
neben einander einen der weltlichen Rcicbafürsten, den Oheim
lerzog Ludwig von itafcrn, dann die TOn König Alfons zarflck-
etendcn beiden vicbtigsteu geistUclien i^flrsteD ächnnbens: den
4G»
728 LiUenturnotizea.
St- Galler Abt Bertbold tos Falkenstein and den Konstanzer Bisdid
Eberhard vod Waldbarg, die geradezu als Yormnnde gelten dttifen,
durch eine im Anhange abgedrcckte, I^dewig wie Vochezer nnbekaaiit
gebliebene Urkonde von 1270 wird weiteren Kreisen bekannt, dss
Konradin dem Bischof seine Rechte aU schwäbischer I/ehensberr nr
Verwaltnng abergab, die dieser aach nach Konradins Tode nock
ausübte. Wie Konradins Ziel war: „Alles oder nichts", so w^
auch der Zähringer, der von Österreich nor den Namen traf,
die Herzogtümer, die ihm Ottokar geraubt, anf italienischem Boden
gewinnen. Seiner militfiriiicben Tächtigkeit verdankte Eonradin da
Zng des Heeres Ober den Apennin nnd den Sieg bei Ponte a V&llf.
Wie das Geschick der beiden Forsten bis ans Ende vereint blieb,
ist ja bekannt genug. A. S.
Etwas verspätet erfolgt die Anzeige des von Rndolf Wacte^
nagel nnd Badolf Thommen bearbeiteten zweiten Bandes de$
„ürkundenbnches der Stadt Basel" (Basel, Reich 1893). Er
nmftwst die Jahre 1268—1290. Dieses städtische Urkandenbach bringt,
da es anch die Besitzungen der Baseler ausserhalb ihrer Stadt b^
rOclsichtigt nnd sogar einfache Zengenerwähnongen mit anfoimmt,
eine ganz ausserordentlich reiche Ausbeute fdr die Nacbbarscbtft.
besonders Oberelsass and Sadbaden. Wenn ich die erwähnten Klöster
(LUtzel, Blatzheim, Unterlinden, St. Blasien, Lantenbach, Feldbadi,
Alspach, Säckingen, Prediger in Colmar, ölenberg, Istein, die OrdcDs-
ritterhäuser zu Sulz, Benggen, Freiburg nnd Neuenbürg a, s, w.) und
Städte MOhlhausen, Freiburg, Rufach, Neuenburg, Säckingen, Sdiopf-
heim u. s. w. aufführe, so ist damit noch immer nnr ein Teil de»
Ertrags angedeutet. Für die bäuerliche Umgebung ist derselbe
nicht geringer. Von einzelnen bisher unbekannten Stücken erwähne
ich No. 281 und 397 Weistümer für Kembs, 467 Entscheid al>er den
Waid im Wehrathai zwischen den Ansiirüchen der Thalbewohner
und des Klosters Klingenthal, 679 Aussagen über die Einfühnin?
einer kirchlichen Steuer im Dekanat Wiesonthal durch den Konstanzer
Bisehof Heinrich von Waldburg. Die Aussagen rühren von Ucrthold. dem
Kirchherm von Eichsei her, der schon 67 Jahre dieses Amt bekleidete.
Die bannales und capitulares seien erst später eingeführt worden, er
giebt eine genaue Angabe über die Pflichten des decanns ond caraera-
rius. Die Bedeutung dieses Aktenstückes ergiebt sich von seihst, wie
das der No. 89, das in der Geschichte der Rezeption des röniisfhen
Rechtes unzweifelhaft noch oft genannt wird. Es ist ein Recbtsgnl-
achten, welches „Johannes Bobarius miies Basiliensis, nmgisfer St-
mannus, magister R. dictiis de Richenshcin et nmgisfer Npailans
advocafus Bamliensis" geben. Sie erklären eine Schenkung an das
Kloster Lützel für begründet, „non catnllose sed veridice fundatvm
utriusgue Juris sententiis multipUcibus". Am Ende der Urkunde er-
klärt magister Petrus doctor illustris fiUii domini regis liomanorum
sich mit dem Gutachten einverstanden. War es der Erzieher Kon-
radins oder sein Vicekanzler Petrus de Prece? Doch wohl ersterer.
Lilt«ntlumotUen.
729
in KbsbI. ') Auf z«ei Tafeln brinjjt du Werh Siegelalbilduu^n.
^h KIsa*i anil lUtluQ sind vertreten. Unaciem Gebiete licfjl Basel
iblirh uiilKY als ZOricli. wo Klo'tilifalls ein trcfflifibcs Urkamlenbacb
rbeitet winl. Die crsle Hdlfle des dritten Bandes d<s von J. Kscber
P. Schweizer bpiirbcirntn ^tjrkundenbiiclies dor Stadt
nnc! Landfecbaft Zarlr.li (Zuri.rb. Fäsi 4 liccr) umfas^t die Jabre
I- ' ' und bringt, wie das Raslor eine Fülle von unKedrackten
Unsvra badisclifn Verbäimisstf äiiden inannifjtfucbe Ile-
toBA, No. !Mii biclf>t Nacliricblpn Ober Riedbeim nnd ein nh-
.ugünt». biäber sonvt Hiebt narh^cwir^i^nes ..K-^cbinbiund«", 899
interessantes ültlck eiiivs Iteicheuauer Abtes. Noch niaoclio
ere ynmmeni mUsato icb aufdliivn. um ernuut die HedentuiiK des
hOD niehrfncb von un3 besprochenen IJrliUiiitcnbnrbes aiicb fflr
Gebiet« nachzuweisen. For die Schweizer Geschichte bringt
Werk viele fQr die letzten Ta^c der Ktbur(;er wiehtigc Stacke-
No. 101t und 1013 liegen zwei Ahtenstficke vor, «cicbe von dem
'} £«i der hoben Bcdeutunt: der Urkunde mag IiIlt der ganze Wort-
fblgtn: Xo3 Johannes dielus Robarlus mjlen Ba^ilieit^iii, niu^^lcr
lu*, nutgiiter It ilictii» lie ltirh«i>U>ein «t iii3ii:i>il<.'r Nycolaii« ad>
Bcatu» ItaaiUeBÜs requi^iti s renernblii viro domino abbale et quihiis-
ira Iralribus monasterii I^ucelensis semttdum propoiltum nobta casum
^ilimus, non cavillow aed veridi«e fuod»tuni ntrituijiie juris MntvutU«
niiihijiliciliHS et flnuiiiuni prttcnci trirritilo tnderiinus hoo diceudo, quoil
Bodiiius filiiii siiiltoli nulluni jtm liabuit in pralts «x (loiuttione |<o«t«riori,
hl qua pdCrr exirvssil, quud ca pmta priiiä ouutulcrfil tuouaiterio Luce-
leoii- Prelerea ei pater iu tteriinda donatione nil cxpret-sisüet vel exix-
pbwl, Ret onaiii& ßlio dcdiwwt. non tAmt^ii iiitcUiftitur dcdiue tilio illa,
qo« ex priori donatione LuceleuM.* luoiuutcriuni pobbidebut. Item hi iiliuB
vel alter sitcceden» lUio dirJt non teuubsc prinitm donationem co, iiuod
noo potueril fiert uiie roiiM'iuiu rurie aeu directt dotuini, non est venun,
immo ,juA Huiim doiiator poiettt dare pro dco etiuni 5ine conseusn Curie,
Ju-ni üi pater ad aiiDiillauihiio prinan doiiatinnera et trwlitionem. iu qua
dixll se traiuferre ilirerlum et pl«ium iloniiiiium eo, quod ip«<e et üui
predecoMorea XL annia el ampUui preseripaemut. facint Mtundtuii doiia-
tianem, mm cniuenau «irie, non rirdii vobi; in aliquod prejudioiuu, quia
ntm i-redetur ei iu prejudkium vestri moiiaslehi Bio« tliis probatiooibm.
Item ex quo pater «dhuc vivit, in .j>iT<> patri* nulluni jus habet Kliui,
inmo dl' H^re juris srripti verum n n-guloriter, quod pater fiUo, Disi
mam'iprlur, donare no» potcat utüi in ouihu» ^peclaliliuset pAOCis, qaos
a«>D em üwttf» liic expriini Oidmu» ergo, i|ur>d nw KoiUbus, ai rireret,
auc Küdcfvrtu. qtd auccetlit cidem ICodino, aliiium) jus habet in pratts
fobis a sepediotö sculleto rite collati«. In cujus rei ivctinienluni tigilla
nustra prcsnutibus sunt appenaa- No« vcru nagiDb^r Tetrus dnctar illu-
Btria fttü .! < i Ronanonim ruia suprudictii concoi^Timu et idem
(Hin (-i> I < <a, <iniA ei^llutn pniprlom aoo Inlienm, nfilio
I-nrptiiii lii.' Uiiiiifli utijnur in hac parte. Üai. Badlee, aano domUii
730
LittrnttiirnotimL
bckiinnten magietcr Konrail Ton Marc In ebwm ltir<-hltrh«Q 1>nii
niedergcsi-briebcn siiul. Sic werden zu dey Vc«
Art geböreu. lu uacbliarliolier l>a{)kl>arkeit v^ > 'im
trüfnichcD Urkuodcobucliorn oin godcUiliclica FortficbraUGo. A. 8.
ViclEach war der Wunsch onch einer neuen An^^b« 4«»
btirgtsdien Urbar», das ein--t FfuiffHr in gen
bekannt geiaacbt hatte, Kc<i>bli ond aDsgcspi-
seit 1^2 (las Stuiliom besuuc)t.*rä am-li dur AunliitduuK >leT
hohcit ziiwaniUc, die LultalgeKdiicbto immer mubr Btarbiiii
wacb<ida<s Ansehen dieses for umerGchict AllcBlcn nmf
barbncb^s einer l^uiunlierrschan.. Nicht umsonst ba1-<
gtonfiaen den Codex in liesiLc erbielLeii, di<; Kantor' .^hn
StOcltc hoch in Kbrr^n geltiUtcii. Ute allgemeine u -iorviiiadt
GeMlIscbaft der öchneiz hat aicli naa der AuIh' <- .-df
neue Ausgabe za liorern. Ihr stand daa Bchr wnlil nii; denn
barbocli liefert den Beweis fär den nngchenrcii Umfang derl
barKischou Macht, «t'Iclie die £idgcnuss«ii endlirb besiegt haben. It
den Tagen Kßnig Albrochts entstanden, zeigt Aas Urbr '
der babsbargiscbcn Ilcrrsehaft. „Das IlalK-^bur^i
wird y.vmi Bfiude der „Qacllen zur schweizer Ov- i
den. I>er vorliegende crGio (Band XfV. Basel, Geeriiit' i-
„Bas eigentliche Urbar Ober die ElnkanfCo nnd Rvrbtt*.
alio den Grondstock des Teiles. f'Or uns am Oberrlicin komnea ^
ersten Abschnitte nnd die letzten vor allem in Bctrarhu Die .ytf-
M-ichniingcn öljor die Ämter KiiBi-heiir, Lani(^l>urg. AIbr«chtatUl
Landser, Uattenried, Burglehca im Elsass gchArt'ii yti d^n wirhtl^M
Quellen der obere Isässischeii Territtirialgesi-hicliio. Gl-- -jtaDi
haben for Oberbaden die sieh anschliessenden Abi-chnii:
gen, Wehr, ScbwarxwaJd und Walditbat. St. Blubien oud Hnmktaj
Deni neueren Osten geliOreu an Tcngen, Friedberg, Sanlgaa. Ve
gen, Rtedlingon, Sigmaringon, Gnteostcin» Scheer, Mf>n^n. IT^m«,
Aach, "WarUlein und Hoben-) Sundellingen. B ■
hat die votLrcfflirlic Aut^giibe mit reichen '
wekhe pciiane lopographisehe Bestimmungen bieten, den K
Crliiuteru und uameiillicb auch LiistonH'-he Unlcrsudinngcii
Die ersten Abschnitte, welche dem Hera, ja sehr freinil ^^
an dartligsion kommentiert, ciwriw jaithafi isi die l^iti
man vennisi^t manche AttsUuul'l, so i>t Oltinurslieim
habsbtirK Ische Klo=tcrprftndang cJiarafitorisicrl norden. \-
achen Ort^bu>linininngfii Pfeiffers ist S. tiö die Itciitiiiiu
im Amte Wehr stehen geblieben, wo die unterhalb Bn
Morg mit der oberlutlb Süc-kingen niQndcndcn rerweii..- .> , .. . ,^
so trefflicher sind die eig(;ii(lich schwei/eriscben Amter und jtim
Schwabens erUatcrt; manche Anmerkungtiii sind k- .^fi»
ünlersodiiuigeH geworden. Der Text "Hit'i «ich am iiori.-
hart von Frieb oder doch anter seiner I '_:miJ-
rftdel, wo solche erhalten sind, sonst ."
Litt«raluraDlüen.
731
he Urbarbocli. Der zweite Band wird bisher ontjeltanntes Ma-
bringcD, so für qds wichtig ein L^rbar der Grafeo ron Uabä-
-LüofODlmrg, dann Pfandrödel (tlanmtcr einer Hlier den S«hwarz-
von 1381), Verjieicliui-sse über Güter and Rechte, die die Habs-
Ker beaitsprachten. aber nicht be-sassen. Hier oder dort wird sich
lielcht noch einschlfigige« Material finden. Vor allem fehlt ein
von Memminger benutzter Pfendrodel Ober die echwäl'ischeii
r. der nach Ende der vorderästerrKtobiscIieii Herrschaft iu den
itz des bekannten Gelcbrloii von Roiscr gekommen war. Sollto
wenigstens noch eine Abschrift existieren? Diesem zweiten
ido wird auch die von P. Schweizer bearbeitete Karte beigegeben
icn. A. S.
In einer Sirassbnrgiirlnaogural-DLisertation behandelt J. Becker
je Landvdf^to dcsElsass und ihre Wirksamkeit innerhalb
tes Jahrhuudortti. von 13üB— 1406, d. b. bis zur VerpOtadung
Vogtai an Kurpfalz (Stnissbnrg, Mnller, Herrmann & Cie. Ififtl).
iBteressanicrc Teil der Arbeit, dlo Untersachung über die Wirk-
and das Amt di-r LaudvOgto, soll er^t spKtur in dieser Zeit-
erscheinen, hier wird uni nur ein Personal vcrzcir.hnis der I-nnd-
ond Unterlandvögtfl gegeben, fast dnrfbweg anf knnen Ur-
Miaaüztigen anfgebanl, das allerdings die ijcböpflin'gche Übersicht
fioiner Alsatia illu.^tnta in manchem Pnnkto berichtigt. FUr die
t^tchc Ausl)oatung namentlich der els&ssi^chen Stadtarchive
cht am deutlichsten der Anhang, wolebor fQr Heinrich VII.. l.ud-
Kiirl IV. and Wcnifel die Rogcsteu von 78 bisher nicht
itlichten Crknnden ond Briefen bringt. W- W-
ikeit
H. Zeller WerdmOller hat im Zdricher Tascbenbiiche <li^)
von uns In dieser Zeitschrift N. F. VIH. 138 erwfihnte AbUand-
Inng zu i-^ndc gcffltirt. sie behandelt die Freien von Schnahol*
bürg und Scbwnrzenbere. Um I21t) war das Erbe der VOgta
^^a KloftLcrü Waldkirch an ilic Frcihvn-u von Eschenbacli gekommen,
^fcn denen sich die Freihcrro von SchnAbelbnrg abzweigten. l'IiO er-
^■tete eine Auäoinaudersotxaag, nach der zwei lunien (eben tlia
^pätnabelborgor) anf die brcisf^nniscben Bositznngen tlbersiedolteu
Ptaid Namen und Wappen der altou Seh warten berger annahmen.
Der Verfasser schildert nun einffeliend die Qeachichte dieses Ge*
■ehiecbtcs, die bisher nie klar gestellt werden konnte. Wir hal>en
ea mit zwei Linien zu thun, die mnii am besten nach den Iturgea
die ikbwnrzeuberger and CastelburKcr nennen kannte. Jene be-
erbte auch dio im .Vnfiing des It. Jahriiundertä aussterbende Familie
der Freiherm von lüersbarg, wie einen Zweig der Üsenbergcr, starb
aber selbst im Manuessiammo zwischen 1346 and 1^9 au». Der
grflssto l'eil d«» Erbes fiel In Fnigo der Verheiratung der Erbtnrhter
mit dem Haujitc der aadem Linie an diese. 1'ck'Ii '^ie wiiwtfi den
itz nicht zusammetuuhallon uml starb 1466 mit Hans Wernhcr
732 Litteratorootizen.
ans, dessen Sobn Simon seit 1459 verschollen war. Das Erbe M
an die Hohen Rechherg. Ein Stammbaam ist angel> Seite 90
ist auf Grund des Siegelbildes die Gemahlin des Freiherm Waltha
als eine von RathsamhaoseQ angesprochen, das wSre eine Missbeint
gewesen.
Von demselben Verfasser liegen femer zvei Abhandlongea znr
Geschichte des Bargenbanes vor. Es sind die Hefte 57 and S8 in
den Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in ZQricb: „Mittel-
alterlicbeBurganlangen derOstschweiz" und „Zörcherische
Bargen" I (Äathal bis Lunnern) (Leipzig, Hirsemann). In den
ersteren Hefte sind u. a. sehr sorgftltig die Wohn- und die Weltf-
turmanlagen untersucht Der noch immer spukende Glaube, dass die
Buckelquaderbanten auf Römer zurfickzufQbren seien, wird auch hier
wieder bekämpft. Von Burgen, die Baden zunächst liegen, sind be-
sonders Hohenklingen und das zQricherische Eglisau berücksicht^
Das zweite Heft untersucht aach die zahlreichen angeblichen Borgen,
es sind viele gestrichen, aber es bleiben doch noch etwa 150 Bnrgo,
die innerhalb des Kantons standen. Wenn von ihnen mehr erfaalta
sind, als bei ans, so darf man nicht der Friedenszeiten vei^essai,
die die Schweiz in den Zeiten der Franzosenkriege genoss; wenn ia
altertümliche, nrsprttngliche, kriegsmässige Charakter der Bantn
sich besser erhielt, so liegt es daran, dass die Bargen ihrem nr^rfliif-
liehen Zwecke später nicht mehr dienen konnten, und auf Amtssitn
verwendete man wenig Geld. Ähnlich bat die Sparsamkeit der
württembergischen protestantischen Eirchenbehörde die säkularisierten
Klöster Maulbronn, Bebenhaosen und Blaabenren in ihrem alten
Charakter belassen, während die den Katholiken verbliebenen Klösta-
von den Konventen umgebaut und neuen Bedürfnissen anpepasit
wurden. A. S.
Von einem grösseren Unternehmen der „Worttembergiscben Kom-
mission fflr Landesgeschichte" ist soeben der erste Band ausgegeben.
Schon seit einiger Zeit erschienen praktische Ausgaben bereits be-
kannter wUrttembergischen Geschichtsquellen, dieses Programm ist
nunmehr erweitert. Die „wUrttembergischen Geschichts-
quellen" (Stuttgart, Kohlhammer), die Dietrich Schäfer leitet,
sollen — wie die Geschichtsquellen der Provinz Sachsen — chroni-
kalisches Material und Urkuadenbücher einzelner Herrschaften nnd
Klöster bringen, gleich jener Sammlung wird auch dieser die freiest«
Bewegung möglich sein. Der zweite als bald erscheinend ange-
kündigte Band wird die auf Württemberg bciiügHchen Teile der
Traditionsbücher von Lorsch, Fulda und Weissenburg, sowie Urkunden
aus dem vatikanischen Archive bringen, der vorliegende führt sicii
als den ersten Teil der „Geschichtsquellen der Stadt Hall,
bearbeitet von Christian Kolb", ein. Erbringt nur Stücke, welche
im IG. Jahrhundert entstanden sind. Es sind zwei davou Werke des
Reinsberger Pfarrers Johann Ilerolt: seine Chronik, in der die üe-
schichte der Geschlechter Halls und seiner Umgebung besonders sorg-
Lltteraturnotüea. 733
Itig behan<lelt ist, und ^in tialttiBcbleia, das eioen IreGTlicIien Ein-
in die finanzielle und nirtschaftliohe Lage eines lAndpfarrers
tet. Den bctreffrndi-n Toilca der Chronik stellt sich an die
^eino hAlbofSzielle I>arst«l)unK des U&DvrnIcriegs von dem Stadt-
iber Ucrmaau Hufoiaun. Aach eine „Urgicbt", das GesMtiidnls
gi'folti^rtcn Pfarrers zn Frickcnhofen, Wolfgang Eirscheocssen,
iu diesen Bereich ein. Die Aasgabe ist von reichlmltiiiicn
rkangen begleitet. A. S.
IVicviel durcli uiiuticlitige and intensix'e Urlniiidenforscbong
llwt bei einem sehr sirirlichcn Uaterial kb erreichen ist, zeigt die
itenucliung von Oberlehrer Dr. Kaufmann; „Die CntstcbaDg
rr Stadt Mnibnusen and ihre Kntwickelong znr Rcicbs-
Ltlt", IleilaKC zum Jaltrcsbericbt de« Qj-mnasiums m Mulhnnsea
[Qlbarucii. Wenz und Peters IdiU). Aus dem bisher kaum beacb-
tfiteu Vcrglcirh, den die üilrgiT von Mtilhausen mit den Deatsch-
rdeosberren ober eine MOblc im Jalire 123ti treffen, erschliesst »cL
tm Verfasser die Kiusicht. dass von da ab sieb der Übergang von
biscIiiiäich-Suu&sbDrgi&chen in die Slaufisclto Verauhuog voll-
le Dnd die Gemeinde aus den engen PCaden grondberrlich-lfind-
cber Giibundeuboit in breitere Uahnen lenke, die »"bliüsslich uxr
Sewinnung der bl^^düscbcn Unabhängigkeit führten. Fur die frQbere
^it srjilic^t er sich wohl etwas zu Tertrauensvoll den l^amprecbt*-
^n Aoschauimgen an. von Uedeuluug und der weiteren Unter-
ig wert ist sein Hinweis auf den naucharaktcr der allen
lakircbe. Aucli fOr die Haltung der Stadt im Bellum Wal-
inm änd neue beachtenswerte Anbcliltiäse gewonnen, ^o dass der
fortsctzung der Untersuchung, die sich mit dem MQlbauscr Rxkom-
tuükationsstreil von ll^t^p — 1271 besebJtnigen soll, mit Jntcresse enl*
igesolicn wcnlen darf, doi'-b wird jedenfalls das von fllossnujui
lombor publizierte urkundliche Material noch ciamal Torbcr mit
en Ordinalen zu kolUttiouiereu seiu, da sich gerade hier viele l^se-
tlUer finden. W. W.
Pfarrer Kiefer, der sich am die Geschichte der Grafschaft
laaau-Licljleuberg schon grosse Verdienste erworben, liat nun eine
lescbicbte seiner Pfarroigcmoindo Ralbronn Tor&ffenllieJit
iirasäbiiTR, Nüiricl IWMl. Sic wtirdc in ihrer öeissigcn Ausfohrlich-
koit, ihrem urkundlichun AuRiau, ihrem histomcben Verständnis
id ihn r lukalcn Tri-'ue gmdc/D als das Master einer Ortsgescbichle
gzeichnct werden dorfen, wenn der umfangreiche Stoff ein wenig
disponiert wäre und nicht xa oft in Notiien auscinundcr^
>rte. Iu ciueni ersten Teile gibt K. die eigentliche Ortsgescbiclite
— B&lbrono war ehemals Siantiseliej bczw. ReicJisgut, vom Beginn
des 14. Jatirliiiiidorts ab gehörte es den Liebten bürgern — und be-
handelt ilortD besonders auüfohrlicb diu Kevolutionszeit, im zweiten
Teile sfhlirwt er die Hcir hreibung des Dürfcs uikI seiner alten Baa-
»chkciten, der Gemarkung, der Waldungen and ihrer Nutzoitgen an.
734 LitteratoTDOtizen.
dano geht er anf die GemeindeTervaltimg, die Kirchen- und Sdinl-
geschichte über, springt wieder anf eine Obersicht Ober die Beäti-
nngen der Klöster, Orden n. s. w. zorBcli, schaltet eine Namenslolgt
aller Lehrer and Lehrerinnen ein , erOrtert die mit dem Ort Te^
knüpften Lehensbeziehangen, Behördenorganisation, Abgaben nnd
Steaem und fdgt schliesslich die Sagen, eigentQmlichen GebrSoche
nnd ein Verzeichnis hervorragender Balbronner Kinder hinzu. Bö-
gegeben ist anf einer kolorierten Tafel das Gemeindewappen, will-
kommener wäre noch ein Gemarkungsplan gewesen. W. W.
Za dem durch ein Volksfest gefeierten hundertjährigen JabilSaa
der Vereinigung des lothringischen Städtchens Bockenheim mit dem
nassauischen Ken- Saarwerden zur Gemeinde Saaranion, die dnrdi
Dekret des NationaUConvents vom 16. Juni 1794 erfolgte, hat Pfoirer
Matthis in Eyweiler, bekannt durch seine kirchen- nnd koltiu^
schichtlichen Forschungen tiber die Graftschaft Saarwerden, eine
kleine Festschrift publiziert: ^ockenheimuudNea-SaarwerdeD*
(Saamnion, Hartmann 1894), die mit knrzen deutlichen Zfigen und
in massvoller Haltung einen hobschen Überblick Ober die Vergangen-
heit der beiden Ortschaften giebL W. W.
Im XVIL Bande des Bulletin du Musäe historiqne de Unlhonse
(Mnlhouse, Veuve Bader et Cie. 1894) giebt R. Reass einen sebr
lebendig und warm geschriebenen Lebensabriss seines Freundes, des
Colmarcr Stadtarchivars Xaver Mossmann, mit einer sorgfältigen
Bibliographie. E. Benner veröffentlicht zwei archivalische Stöcke,
das eine aus dem 16. Jahrhundert, das andere von 1709 die Armatur
der Stadt Mtilhausen betreffend; und im Anhango folgt die Fort-
setzung der Chronik „Der Stadt Mülhausen Historien", die Jahre
1445-1466 umfassend. W. W.
Die rührige Verlagsbuchhandlung von J. H. Ed. Heitz (Ueitz
& Mündel) in Strassburg bat zwei weitere Hefte ihrer „Studien
zur deutschen Kunstgeschichte" herausgegeben. In Heft 3
gicbt unser Mitarbeiter Rudolf Kautzsch: Einleitende Kr-
örterungen zueincrGeschichte der deutschen Handscltrif-
tenillustration im späteren Mittelalter. Wegen der Haupt-
ergebnisse kann ich auf oben S. 472 fl. verweisen, wo Kautzsch selbst
sie zusammengefasst hat. In der Uütersuchung ist vor allem auch
die „Manessische" Handschrift als diejenige gewürdigt worden, welche
zuerst über den bisherigen Zweck der Illustration hinausging und
sich nicht begnügte, den Text bloss zu erlüuteni, sondern die Diuge
auch ihrer selbst wegen schildern wollte. Der volleren Entwicklung
geht ilann abermals ein schwäbisches Werk voran, es sind die Richen-
talhandschriften. Das fünfte Kapitel orientiert über den Betrieb der
Handschriftenherstellung in Werkstätten, die Darstellung der Thätig-
keit der lliebolt Lauber'schen Werkstatt in Uagenaa wird R. im
LitlcniturooUxva.
735
ilrtLlblatt for ßibliothekswesea gehen. Uino Beilie fCbwttbUcber,
siscbcr und |)fälzischer Handschriften findet hie und da Er*
mg. Die bcrQhmto Bibliu jniupcniiu der Konstanirar G.vm-
uamfibibliotbck spricht K. freilich Schwaben ab. Der Dialekt führt
Eh Si«vei-:$ auf schltislschen Urciprung.
Ini aitilßren lleUc behandelt Krnst Mef or-Altonn: DieSkulp-
Iren de« Strassborger Münsters. Erster Teil: Die AltcTea
Ipturcn bis 178E). (Mit ^''i Abbildungen.) ^Vir orbaltcn einen gc*
Überblick Ober dcu auäserordenlürhen Reiehtnm an iiliusU-'richcn
lalen, die da? Müiuter »cluoUckten, bis in dcrfranzi^äisclicQ Ge-
>luti(m riu erheblicher Teil /cri>i/)rt wunlc. Die Reformation hatte
im Innern, vnr allem unter den Uolzstatuen aufßeräurot. Gerade
die zei-störleii Dcnkiualer, darunler auch die Fachs proaession, ist
ie Arbeit bcsoudera auäfülirlich. Xebi^n den grossen Bclb^tHndigen
Torkcn ^iud auch die plosti^chou Vcrr.ienini;cn der Raugliedcr: Kon*
an, Witeserspeiur u. n. w. berQcluictitist würden. lo die Einxct-
elten cinzug^licu, nllrdä bier zu weit fuhren.
Eine Fest&ihrirt, die uicbt, wie es hftsfig geediiäit, ebenso schoeU
vergessen nie bertjeacllt ist, bietet uns die grossentelU auf um*
fassenden Vorstudien bemhende von dem Architekten- und In^tuieur-
verein für EUaH5-I»thrinRen herausgegebene KfstKabe: „Strasti*
borg and seine IJanten" <3trassbarK. TrQbner). Den stattlichen
Hanil sohmüi'ke» nicht weniger als 655 Abbildungen, elf Tafeln und
eia rian der Stadt; und der mi» hier allein interessierende Teil „.Vit-
Strassborg bis 1870' beweist ca uns, wie tief dio vun Wultmanu und
ir.ins ausgegangene Anregung gewirkt bat. Dos Werk entitatid in
einachaftlicber Arbeit, tou E. von Borriea ist das Kapitel
.Stadtgcsdiicbte", von Dehio das MDnstor, von I'olac^ek die
übrigen IClrdicn, von Winckelmann djo Prolanbanlcn des MUtcl-
allers und derRenaietance, vonftohrickerbeuialte Uau?>fu»sadi-n. von
Ott di» Hautliütigkeit vum Anfange des 17. Jabrbuuderts bis IK70 iH'i*
gMtcncrt. Don Kapiteln kam aber nuoh die ThAÜKki'il nndert-r Herren,
Inders auch der Ueauilen des Frauenworkes la tiute, Um nur
ligc der Ergebnisse fe.stzuälellen . erwühnc ich, dasa Dchio fttr
l..anuiiauä dc3 Maiuiters entgegen Adler und mit Knins keinen Nen-
iiueh dem Rrande von VUH durch £Irwin aniüinuil. Die Ustlvile
izt er 3|i&ier al» beide, der Hau Wcrinhars stecke aber noch Im
nwärtigcn ßAue. Der M«-iiilcr des IjtuKbanseä ist von St. I^nii
inftu-siit. EinKuhendu l'iilersucbungen «erden ober die l.a»{o des
ruderhüles augcütellt. bctrcitend do^ Verhüiluiis von Uomkapitol
und Stadt zum Dane bin ich mit Dchio nicht cinverslandeiu R'hon
icit dun l:£dOcr Jaliren ist die IJnuleitung «escntliclt Madtisch: wenn
seit Knde des 11. Jahrliundert« neuer Eifer in den Hau kommt, so
n m. t. da» völlige Ausscheiden dtfi Domlifl|iiu*U t\a-i zu läk'i )>»•
ugt ibt, dabei kaum eine Holle gespielt lubvn. Au« I'nlacjeka
bcit bebe ich die iatercsMinte lU'iion^ruklion der orieprtlnuUcheD
iff St. t'ctcrkirchc bervur, nicht aber durfte er dcu am Mnnstsr
73G Litteratamöttzen.
vorkommenden Heilman zum Baumeister dei Kirche machen, der
war, wie aus dem Strassborger ürkondenbaeh hervorgeht, nichts
anders wie Vermögenaverwalter. Winckelmann hat zum ersten
Male ganz eingehend die Organisation des städtischen Bauwesens im
16. Jahrhundert bearbeitet und damit die erwünschte Grundlage
geschaffen, welche die Arbeitsleistangcn von Specklin, Neonei,
Schoch, Ambrosius MflUer, Jörg Schmitt and Paul Maarer kkrer
stellen, Männer, die durch die Arbeiten von v. Czihak nnd 'Wincliel-
mann den Lesern unserer Zeitschrift gut bekannt sind. Insbesondere
erscheint nunmehr Johannes Schoch, der auch den Friedrichsbau des
Heidelberger Schlosses erbaute, in einem hellen Lichte. Er gsli
der Strassburger Baukunst einschliesslich der Hotzarchitektor des tio-
gehenden 16. Jahrhunderts ihr Gejiräge. Auch fOr Ulberger und das
Frauenhaus sind die Ergebnisse sehr reich, wie für Veit Eck den
Stadtschreiner, einen geborenen Überlinger. Schricker erweist,
dass auch Strassburg einst eine grosse Zahl bemalter Häuser be-
sass. Ott giebt eine knappe, aber mit vielen Ulnstrationen er-
läuterte Darstellung der Zeiten des Strassburger Palastbaues im
18. Jahrhundert, mit dem man sich bisher kaum beschäftigt hatte.
Merkwürdig ist es, das auch für diese Bauten sehr oft die Erbauer
niclit mehr festzustellen, oder wenigstens noch nicht nachgewiesen
sind. A. S.
Nur für die Zwecke der Verwaltung ist ein zweibändiges Werl
gedruckt: „DieWaldberechtigungen in der ehemaligen Graf-
schaft Dagsburg" (Strassburg, Du Mont-Schauberg 1894), das desj-
wegen hier Erwähnung verdient, weil darin auf ein gewaltiges arcM-
valisches Material der letzten drei Jahrhundorte gestützt der Nach-
weis gefuhrt wird, dass die Urkunde der Grafen von Leiningen nii.l
Dagsburg vom 27. Juni lfil3, auf welcher alle diese ausgedehnten
Berechtigungen beruhen, gefälscht worden ist, und zwar wahrsi-heia-
lich im Anfang unseres Jahrhunderts. Für den mit grossem Scharf-
sinne vom Regierungsassessor Dr. Esser geführten Ileweis konnten
nur die inneren Merkmale der Urkunde herangezogen werden, da es
mit ihrer Überlieferung sehr schlecht bestellt ist. Es existiert nur
eine angeblich 1789 notariell beglaubigte, französisch abgcfasste Ab-
schrift. Dass im Übrigen auch für die Forst- und Verwaltungs-
gcschichte das Werk viel Neues bringt, ist selbstverständlich.
TT. W.
In der Nouvclle Revue historique de droit fran^ais et
6tranger 1893 p. 45—131 behandelt L. Stouff in einem Aufsat2e
„Le ri^gime colonger dans la Haute-Alsace et les jiaysvoi-
sins" auf Grund einer Dinghnfsrodel von Chevenez bei Pruntrut. die
er neu veröffentlicht, die rechtliche und wirtschaftliche Orfraniiation
der Dinyhöfc mit vielfacher Bezugiialiir.e auf elsüssi?the und schweize-
rische Wcistümer. Im Anlianj^c untersucht er das langst als Fäbchung
erkannte Privileg Ludwigs des Frommen für die Abtei ilasmünster
UttentunioUzcn.
737
823 Jnni 21 (Mttlübacber No. 7öl) und deutet nn, duts dasselbe
gewisser sachlicher An&tiisao Imiber im 12. Jahrhundert onutandca
Uöirnte. }V. W.
Von den Doitritgen zur I^ande^ nnd Volkeskandc von Elsass-
ringcu (Strassborg, IJeitz a. Mündel) sind zwei neue Hefte XVIU
a XIX orschienen. In dem orsteii gieblRenaud (Vulj)inas) nach
4MTiij,>Q knrzcii Lilleratornotizcn Ober den latninischcn Dichter und
igtD Jahnnnc« Fabricius von BerRlivim im Ober-Elsus
Biv .U:uisdie wühlKelungene TbcrsctJüiiig Meiner Sclbblbiiwtraphie in
uud Vem>n und vier kleinere Gedichte. Im zwoitD« Iluft bo-
idcit Dr. A, Kahl, Oborftrstcr in Kai»i«oltäwwüer, iu ekizzenliaftcr
stclluHK nach Akicu des Colniarer Bezirks- nnd des Knppolt»-
lerer Stadtai-vbivb die KnlwickUngsgcscbichto der Staata-
Oemeindewaldnniijen von Kft|ii>oUsweiler und Reich en-
ler in der Zeit vüm Aasgange de^ Miuclalt4>rs bis znni llegino
[Jahrhunderts. Besonders lehrreich sind die AosfUhrnngcn ober
iltung nnd WaUUmtzuug. IV. W.
BiflSchrm„nioRbeinzölle im Mittelalter" von Theo Som-
jrlad (Halb' a. 8. Kilmraerer * Cie.) k-liaiide]! die lieschichto
'Üicwfi Instimtes vom Anbeginne einer Helastnng der Schifffahrt bia
Mr Dnrcbföhrung der freien Schifffahrt im lU. Jahrhundert. UeiQg-
licb der Entstehung tritt Somiiif rlad der bisherigen Anschauung, dass
ei sieb bei den Fluss/öIIen nni eine ursprQnglicb rümiscbe Abgabe
bandelt, cntKeuen, wiu er auch das fränk^he Bodi'niugal, vor iilk-m
üas Stroniri'gat leugnet Die Rrchle der Könige am Rheine suien
»eine Kigtn>.cliaft als ürundbesilzer ruröcknuföhren, Aoä ZitÜ-
ia kein Regal. Kr&t mit der Vergebung königlicher Rheinzoll-
tlo« (.^cit Anfang des elften Jahrhunderts) sei die MOgllchkoit
sr EntwirkctuiiR des köniKÜrhen OberwdlrechU auf dem Bhcitw
Bben. Ich wcihs nielit, oh ilicse Ausielit üodeu «i-winnen wirti.
lir Bfheint sie nicht die richtige zn sein; mir weiii|j'h''--iis wlieint
da? kr.iiijjflicho ?tromregnI doch noch gesicberl. das ich auch in dem
SaUc Lodmgs dc~<t I>euL'^-lien finde: „CnjmcDmque potwtaii« sint
Htorn. nostra tarnen est rcgalU aqnA^ Der wciieren Untersuchung
folyc ich um so dankbarer; es »chciut mir ganx einleucJitcnd ans-
einandtirg (Motzt xn sein. dsM die Zölle 7unilehM (JcbQhren (Ur die
ErleichteninK dw Sehifffahrl waren. »i;Ich.- also den Handel sUlrkeu
sollten. Seil der Vorpbong an die Landesherren uad der Non-
einrichtung von Zrdlen (also Mit dem iwölften Jahrhnndertl wurden
lande«berrlichc Finan)»)uelteu, die lokalen Nmzen stiften konnten.
das gaii/o (iebiet niicr ein nnansroMbares Au'fiaugesystem be-
pntctrn. Die I'rivfttwirlwhaft eine- KnnFten enurbied, »lebt das
>lk>»irl-vbaftltchc Interesse. Sehr hObsch ist auseinandergesetzt,
S'die Versuche zu bessern — Ijindfrieden u. s. w. — eine neue
rbObang herbeiführen mußten. L»or Ucscldcht« der cinielncn Zoll-
1
738
Litterataniotizen.
Stätten ist mit Sorgfalt nachgegangen; nnsi
doch weit weniger zahlreich, als die von ti
In der Festschrift, welche Dozenten
dem deutschen Historikertage nidmeten (1
schichte, Leipzig, Duncker & Hamhlot) h
mittelalterliche Steaerordnangcn vi
eine Frankfurter ßedeordnnng von 1475,
Steuerordnnng von 1381. Bücher hat der .
reiche Einleitung voransgeschtckt, welche
ist, mit nnsern modernen volkswirtschaftlic
aiteriichen Ökonomischen Denkweise beizu
damals Einkommen und Vermögen nicht u
beiden Steuerordnungen ruhen dabei auf
danken. In Speier versuchte man in seh
mögenseingang zu besteuern, wobei die bl(
Vermögens ebenso betroffen wurde, wie d
Die Frankfurter unterschieden ebensowenij
men — darunter sind auch die Renten —
und wandten darauf eine Art Ertragssteuei
worunter vor allem die Vorrßte zu verstehe
sie gänzlich unproduktiv waren, dreimal s
erstere. Dieses letztere ist also eine Art 1
man in Spcicr eine Einkommensteuer be
fusste auch keineswegs auf einer einheitlicl
Vermögens, sondern behandelte die verschi'
vcrscliiodcn. Eingtlienilcr bckandelt Bik
Rente bei dieser Art von Vermögeussteuei
mit der mittelaltei-licbcn ökonomischen De
die Gülte ist nur eine besondere Art von ]
zum liegenden Gute. Diesem steht die Fa
sowolii den eigenen Dedarf wie den zum \'
scimss umfasst. Auch in dieser Al)liandlii
die Bedeutung des laiidwirtscliaftlichen Be
und sehr interessant ist die SteuerberccUi
furters, der unzweifelhaft ein rccbtscbaffeni
In dem 1. Heft des 17. Bandes der :
Bellschaft für Erhaltung der geschi
im Elsass. (Strassburg, Strassbnrger Dru
vormals R. Schultz u. Co. 1894) ist der J
über neuere Funde aus dem F.lsass, spc
zwischen Hatten und Selz. für die Priihistoi
Wert und für die römische Münzgeschichl
suchung von L. Müller über einen Fund
der Strassbnrger Münstergasse. Die Mi
zur Geschichte des Priorats St. Peter zu C
Llttcratuniotizen.
739
nmsiiannend, sind mit den scbon froher liier hervorgeliöbenen
itgeln zu Endo g^Qbrt. Mao wird billiger Weiite dabei beröck-
itiiiea mOsücn, dus es eineGabo tos dem Nachlass des Vor^torbe-
Lwu i^iC, an (He er offenbar die letzte Feile nocli nicbi gelegt hatte.
K W. W.
^H In der Beilage des ProgrtiniDB des Proßfyniiiiuiums zu Donau-
|!K'liliia:cn gicbt K. ntSBinger: Die Deschreibuiig «Iniger im
Gebiete des UrosEhor/oRlum BAden entdeclderi MauKrunde.
I Es sind diese Funde sHion rwisrlien lAll und iKMi pcmarhl onrt
iner Zeit von A. v. Ilayer fftr den Badischeii Altertums verein er*
0 worden, erst jeUt aber wardcn sie. &o gnl es noch mSglich
brachriebeD und wenigstens llttemrisch wieder vereinigt. Sie
iinen ans ßcnrcn bei Salem, Mcmprcchtslvorcn, lialg nnd Kufipcn-
dte beiden ersten wurden im Iß. Jahrhundert vergruben, der
Balger 1622, der Kuppenhoimer lß38/8fl. Ilei dieser Tielegi-nlieit sei
crvtibnt, dass Hermann Üannenberg einen zweiten (Nachtrags-)
Band zu seinea .Deotscheo Mltnzcn der sfiehsischen and
frAnkiscben Kuiserzeit** hcninHgegebcn hat, wo auch dto Tränlvi-
en Müiizstiitten zu Mainz, Speier, Worms und WOrnborg, »öwie
schwäbischen zu Hreisneh. Strassburg, Esslin^'en, Villintien. Basel,
b. C'har. Konstanz nnd St. Gallen. Besonders fmcbtbar ist der nm
etwa vergrabene SIeckboruer Fund gewesen, den D. im wcseni-
icn rar St. tialtcn in Anspruch nimmt. Auch der Strassbin-ger
nitt ist recht umfangreicb. Darcli einen Fand von Dtedenhofen
zwei bisher flu* die Zubringer and für Villingcn in Anspruch
nommene Münzen Toni und dem Bischufe Bertliold zugewiesen,
Immrrhin aber verbleiben noch zwei zwischen I(t30 und liHO (?e-
' ' ■(.■ne Stücke Villingen nnd somit dein liadisclion Fnr^tlenlwni^e
. r noch der Biihio. untnr allvn noch beute blQhcndcn Fdrsten-
tuins«m Ocatschlands, ja Europas, die ftlteetcn Mtrnzen goprflgt zn
ben".
1I I
-.; n
m
Aivhlvaticn aus Oneo
tirkg Keb)
m
137
B. (ETsag.) Pfarrei.
886 Uai SS. Spmr. KAnig \mnlt' schenkt «uf Bitten des Gnfen
dam Pr««byter Inupreht Uütcr in Aucnhcim (Oonanlieim) and
ImhfiiiB. Absdir. — 136d Apr. 18. CesMoosurkunde des Cuutso Flecke
Beioer QaltlQ Cilia d« NAleoile über ßuter im Banne der Stadt F. K>.
1406 Aug. 14. Tostomvot. Woroian de {,?) Oliergiebt seine io \Ü1a
ntctle siiperiori und in ItfUchtn g«lcgen*n Gat«r »in« Tochter Ger-
der Krau des Fischer» Heintxio Kage. VO. — l4nR Febr. 18. Te-
lent des StraMburt[«r fitlrfcers Jacolms Jeger PO. S. — 1412 Dtz. 19.
itanent di^r Gerliusa Jeger, Krau dea Jacobna Je^et [s, oben.'. PO, S.
1414 Juni 18 Nachtrag zu dem Testament der (ierhuHa Jeger. PO. S.
IDOS Sopt 4. Urkunde aber eige Stifiung an die Aiigustineikirrhe su,
bürg. PO- S. — lÖSri a«pt. Ifi. WatdbrieX über den MiUwald. —
Mine 10. Graf Jakob xn Zw^^ibrackca belebnl ä&s lK>rr F. tnit der
a— Word. 1621 er KirihenbUther. — lfii>9. H&uau-Ucblenberger
linlontauoii. — 1671 Juni 3. FischerdurknntU'. — ]7l9ff. IVekKten-
clier, — 1735. Mftre 9. „Xodcrucgeik und ErlAu1(^nlnK<nl di.<4 alt«n
falilsprucbs, bezieb. des Maiwaldsvsebe« " — 173Öff. FtHtTtcrialprolo-
e. — ]786ff. Eirclxaifondsrodiuniigea.
3. Memprechtshofen.
Gimelsde.
1640 Sept. 30. Vergleich zwbcben den QetaeJnden OETendorriTeil d«>r
rlmog der eUssuscheD Gcmeiode 0] and R«ncheiiocl] aber den
and A.rkcf:geiiu]i8 iiri OberwArtb fO. — lOifiT. Verxekhiiis der
iiar von Keiicbeoloch und M. — 172&(r. GeincindcrecJinungcD. — 1761.
buch.
4. Neufreislett.
Gemeinde.
1745. VerfflgUDg der AlrBtlicbrn Rentkammer ftber di« Wcida —
^46. Kria&a der fnntltchen Rcntkammt^r ulicr diu FMIcu von lUiilmlx.
1745. Hestittigune (W Frtribeileti der Stadi F durch den tlrbiirin^en
und l-aml^nfen Ludwig von Ucüsoa. — 1745. Dai FreiBteiter Handlnoga-
LtiliasemcDi bttr. — 17-15. Erlau tibcr die 15 Zunftartikcl blr Maurer
id ZiiDinerleutc. AbKchr. - 1745—1681. ItOrgerkaUlose. - 174Ö. Ver-
iing ober die ltefreiuii;f der neuen Einirohner zu Frebtctt rea der
Xtt. — 1740. Erlau aber die zwAlt Hefuerzunftartikel. — 17-lG. Schreiner-
lie. - 171ß. Pariil.ulnrrentunit^prütDkolI aber die VerhaniUnngeo
Bendiea ond der biiwhr.Rirhfn Ri^f^icrung tn Zabem, Itetr. die Auf-
nt der in Freidvtt neureripiert'üi Bilrger io die Maiwaldgenocsen-
bklt — 1746. Ccasioo der In den ätodlplui Ton F. fallenden GiUer an
die IlerreD Ponec und l^AgardclIe. P. — 1747. 50. Die St»itigkeilen über
die Anfnahnie der in P'reiittrtt nvurectpierteu Borger io den MaimUd
bMr. — 1747. t'in Eotricbtang dc^ rCuDiLüolId beim IldaBerIcaaf batr. —
iW IVfrfiung der Profrcsionnirerwandten io N ran iem BtHrttga xu
tn '/.itaUca. - 1750, Erlass aber dia Bcatimmung dar anf dam Frol*
tt£r t^nierplats ADgfIegt<.>a GcMudo. — 1760 Dk Bauten desncaea
tiliaMnenU b«lr — 1750. lU'iurhan betr. — 1761. AbKbftliung der
mit <L bad. UiL. Kmb. Ho. 11. ] 0
nil38 Leitz.
im Freistetter Bann gel^^nen Hfiuser der neuen Kompagnie. — 1769.
Verzeichnis der in den Stadtplan von N. fiülenden Gäter der Kird-
Bchaffiiei. — 1769. Yerzeichnis der dem Eück'Bchen Freignte zogeh&rigfs
Äcker und Matten- — 1773 n. 75. Protokolle aber die Versteigemng da
Eack'schen Konkursmasse- — 1784, 1811 n. 12. Die Freiheiten der neon
Bürger zu Freistett betr. — 1606 — 11. Neofreistetter ZunftreduumgoL
— 1807 £f. UnterpfandsprotokoUbOcher. — 1815—34. Kanfprotokollbadw
der Gemeinde N. — 1816. Gesuch der Gemeinde N. an den lAndeshenn
über die Befreiung von den Landesfronen.
6. Rheinbischofsheim.
A. Gemeindo.
1574 (mit Nachträgen bis 1715). Dorfordnong zu B. (BischoTisiheia).
AbBchr. — 1608—1701. Die Pfarrkompetenz von R. betr. AbschrifteiL
— 1663 Nov. 14. Cession von Gütern im Preistetter Bann. — 17011
Bechnungen über die Almosen- und Gutleathaosgef&lle eu Ijchteus
und Scherzheim. — 1720. Die Herabsetzung der Homungs- und Erste-
beeten betr. — 1720; 43; 55; 61 ; 90; 1808. Akkord mit dem Domkapitel
zu Strassburg über einca Geldzins (statt des früheren HolzzinseG). — 1739.
Vertrag mit dem Provisor Ludwig zu Menzingen vor Übernahme ia
Schulstelle in B. über dessen Einkommen. — 1740. Rechnung über die
Orgel in der Kirche zu R. — 1740. Inventarium über die Kirchen, P&n-
hftuser, Schulh&user, Zehntscheueni und kirchlichen Gerätschaften in B.
— 1753; 68. Den Bau eines Schulhauses zu R. betr. ~ 1754. Veitanf
der als Erblehen zur Vogtsmühle gehörigen Gftrten. — 1757 — 59. Die
Appellation der Gemeinde R. gegen den kaiserL Generalfeldzengmeida
Baron von Duugem wegen der Ab^enzuug eines 1623 gekauften Grond-
stückes im Erdbeergürtel betr. - 1759. Die Verpflichtung zum Bio
einer Brücke über den Kanalgrahen betr. — 1761; 90 ff. Gemeinderech-
nungeu. — 1767 ff. Protokolle über die In R. abgehaltenen Zunfttag«
der Krämer unil Handelsleute des Lichtenauer Amtes. — 1768. Feuer
spritzenordnuDg. — 1772. Die Errichtung einer Brücke über den schwarzen
Graben betr. — 1778 ff. Protokolle über die in Freistett abgehaltenai
Zunfttage der Fischer. — 1782. Designation der Schullehrer-, Organisten-
nnd Sigristeabesoldung in R. — 1789 Dez. 5. Pirmasens. Bescheid des
Landgrafen Ludwig auf die von den Ämtern Lichtenau und WiUstitt in
22 Artikeln eingereichten I^ndesbeschwerden. — 1792 ff. Protokolle der
Schneiderzunft. — 1797 ff. Zunftprotokoile der Schreiner, Glaser, Kiefer
und Bierbrauer. — 1798. Obligation über der Gemeiude R. geliehene
1500 fl. — 1804. Verordnung des Oberamts R. über die Administratitni
der Gemeiiidekassen. — 1806. Erläuterung der kurfürstlichen Land-
Schreiberei über die Gemeinderechnungen und deren Rec^sse. — isoet
Protokolle der Schuhmacherzunfl. — 1814 ff. Zunftbücher der Schmiede,
Wagner, Schlosser u. s, w. — lSI7ff. Metzgerzuuftbücher. — 1619-
Kriegskostenverzeichnis. — 1853. Zuuftbuch der Bäcker und Müller.
B. (EvdDgel.) Pfdrrel.
1581 ff. Kirchenbücher. — 1719 ff. Dekretenbücher. — 1736 ff. Pres-
byterialprotokolle.
Notiz. Die (evang.) Pfarrei Memprechtshofen besitzt keine älteren
Archivalien.
I
ml39
XV.
'chlTalien aus Orten des Amtsbezirks
Schopfheim'),
idiDPt Ton dem Pfleger Prof. Georg l^icdrich Emleia in Lömct.
I. Dossenbach.
(Emtg.) Pfarrei
1789 tt. Kirchenbücher. - 17ft4 ff. Büfehlbucber.
2. Eichen,
fiemeltde.
ITIGff. GemeinilerechnuQgeti. — 1780. äcliatzungKl>efimdbuch. —
<ff. Krivg&sa^hcD.
3. Eiotisel.
(E«tbol.) Pfarrei.
IS06 Okt. 2\. EaUchuid der Stroitigkeitou zwüchco den GemeJudcQ
feUleo und £. aber die Gcmorkuug; dvs unlcrt^egfuigfinon Uarfes Geit-
PO. — I5UG Not. 19. KctiasUau und Adclbery 'nrticbsetse too
iofeldcn erh«l>eiJ Klage gegeu Huus Uaurers Erlien iu E., ÜA^ ih
ichsflsäiechc iiiid Goltesliausgliter icu SchuppisgiUcni gcniEicht und dit-se
ll«r »erteill liaWii. Pap. — ItiSrJ ff. KirdiCuliüclier. — imG. Vi-rxvich-
der LchcDSf^cCalle in K. und Adclbausen, die die Ucrrcn von Kcuuuor
Herrn Ton Gramlinont verliniift hnlien. Pap. — 1688 JuU 11. Sdirel-
dea Pfarrers Ijiidwig: Fischer in ¥.., betr. das Mitxchntcnrecht des
Bischen Uau^tes. — ItiüS. Johaaa Jteutner von Weü, Joh. Katha-
, Wittib, IiCapotd de Gvhr. der Reutner'achen Kinder enitcr Ehe
lader, beToltuüchtigeii dcti Sekretär d«3 liarona Grandraont, ihr«
jefiüle in E. eituuziektm. Pap, S. — 17. u. IH- JUdt. Direktorium
Ffiurbiich. — 1707 SlaJ 11. Schreiben des Pfarrers Fi»-tier in E.,
e. den Zehnüitri'it (a. oben). — ITüä. üitte der FfarraDgehitii^ieD zu
an Pfalzitraf Kart l'hilipp bei Uhu'm um Aufhebung des auf die Pfarr-
solduDg gelegten Arrcates. — 170!) u. 10, Schreiben dea Itisctiofe Jo-
in Franc von Koualaiu uud des Friedrich Chmtian Truchseas xu Kliein-
felden, deu Zehutfitreit betr, — ITl'J. Der Kaiser seut iu Übereiustim-
inng mit dem Bischof Ton Konstanz Joaef I.eo zum Pfarrer in E. ein.
l.p. S. — Um 1720, Vcricidinis der Güter, der Erträguisse und der
Schulden der Vogtei £. — I72(>. LcKeude der drui heiligen Juugfrauen
,Kamgundae, Mccliiwiidae und W'ibraudae, St. ürftula GeKlbcbaft** (bo-
Lbeu in der Kirche xu E.) aus einem xu Basel 1606 argehiftii«BeD la-
>) ä Mitt. No. 9, 127 a. 138.
10"
niUO Emiein.
teinischen Bach ins Deutsche fibersetzt Gedmekt — 1738. Eiakänfl
der Pferrei E. — 1738. Pfarrer NikoUus Bossg in NolHngea beröbt tk
um die Pfarrei E. bei dem Kaiser. — 1740 — 12. Den P&rrhaosbaa in 1
betr. — 1757. Die Äbtissin des FridoUnstiftes Üftckingan prisentieit di
Denen P&rrer von K dem Bischof von Konstanz. — 1758. Absonderm
des Adelhanser Zehnten von dem zu Bappersweiler.
4. Fahrnau.
flflmelnde.
1611 ff. Omnd- und TTnterp&ndsbficher. — 1656 Nor. 22- Strati
keiten über Wei^ang zwischen den Gemeinden F., Hansen und B^tbs
betr. — 1661; 1717. Kirchenberaine. — 1681 Juni 15- Entscheidang i
Waldstreitigkeiten zwischen Hausen und F. PO. — 1717. Berain. — IT!
Schatzungsregister. — 1760 ff. Gemeinderechoungen. — 1777. Gfltenne
Protokoll. — 1779. BanuTerzeichnis, Gerichtsprotokollbnch. — um 19
Kriegsakten aus der Napoleonischen Zeit.
5. Hasel.
(ETUgel.) Ffarrel.
1687 ff. KrcbenbOcher. — 18. Jhdt Befehlbücher.
6. Hausen.
(ETUgsl.) PfamL
1740 ff. EirchenbOcher, Befeblbflcher, KirchenfondsbQcher.
7. Langenau.
fiamfllnde.
1707 ff. Gerichtsprotokollbücber. 1716 ff- Gemeinderechnnngen.
1763 ff. Kaufbriefe.— 1767. Zinsbrief. PO. — 1786. Zinsberain der B(
Schaft Röttek.
8. Minseln.
(Katbol.) Pfarrei.
1687. BeraiD über des Gotteshauses M. ablösige Zinse. Pap. Fo
— 1603. Berain über die Widemgüter und Zinse im Banne von M- PO
— 1613 ff. Das Patronatsrecbt und den Pfarrsatz in M. betr. — 162:
Kircheneinkünlte betr. — 1633 ff. Drei Rechnungsbücber. — 1665 ff '
künden über das Pfarreiokainmen. ^ 1698 ff. Kirchenbücher. — 0
Altes Pfarrbuch der Pfarrei M. ~ 1728. Berain des Gotteshauses M. P
— 1740. Widemgüterberain des Gotteshauses M. — 1765. PfiurcbiDi
— 1769. Gotteshausberatn. — 1775. Register der Widemzinsleute. — 1"
Corpus über die dem Gotteshause SS. Petri et Pauli zu M. gehörij
Aktivkapitalien. Pap. — 1782. Pfarr- und Gemeindestreitigkeiten bei
9. Raitbach.
Gemeinde.
1661. Schuldverschreibung. — 1693; 1778; 81; 83. Kaufbriefe öl
ein Stück Wald, das die Gemeinde K. von der Herrschaft gekauft hat
1719 ff. Gemeinderechnungen. — 1723. Badische Forstordnung. — 17t
ArcUTBlieo lus Ort«a des AmubmrH Scliopfbeün. mHI
WlUMruiig betr. — 1776. Bemiiwruetuiruae aber die nacli St Bluiea
Geld- und Frochlxlnse lo Föhnuiii, OtOibtcli «nd R. — 17(0.
clieül über die BmutzuDg des W&^scn ans dem SatleJbofer Mabl(«tch-
O- J. BerainsenieueriiDg oUer den 20. Z«hnlea ia Fkbrnau, Uauäco
B.
I 10. Schopfheim.
i. Gemeittd».
Ii*B Not. 9. VenicfatbneC „wir «rave Thieball von Phirt, UlricU
hall and Johaimi» tüi >4ue tuuL kuut . . u. &. w. zu dem berge, du-
unl)« krkg vas und missclicUfl zwjscheni dem isicin licrrcn bcrru Ottes
«OP B^ltelobeiro, bcru n&rLunge, eime dumberrei) von llani«, berru Cliun-
v»te und iNCa fiurcbaite KcbrOderu, deo uiaii spricliet die mtmicbv, Ritter
TOD ßasile, sciine teile, hern Biirclinrt umi bern Borlitoldc, don viztumen,
Riller von Bftsile scna atulern toil«; wir vcnilicnt uus auch und hant
UM fvnigeii aller der aDSpiacbe und allei des rficliics luterlictio, so wir
dazu sollen oder mochten han; wir wnllenl auch die vorgeuanntea ge-
brflder. den man tpricbet die mUoicbe, docIi ir erben an deniMlbeu borge
sie mcr irren noch beavem tud fasot dies bl unictm« dds gebbt sieUs
M baudc ano alle geTerde; uad dammbe uine urkonde so bu wir
diwen brief mit un»eni insigela beE«i|{«It. PO. ä. — I3U Jan. 4. Lulold
TOD Roteuleiu, , tumprobsi au Badle, giebt der äladt S. Kcrg und Wald,
der Eaugun genannt, als siet« Altnende. Pap. Abfichr. — 1442 Felir. 7.
Markgraf WUbelni r. Baden giebt den Iiarg«rn der stailt S. ein Baut in
S. PO. — 1444 Febr. 6. Ein Markgraf tod Baden ül>prtrAgt etwas n
Uaikxnf Hudoir und Markgraf Uugo- (Fast gauz unlwi^rliefa-) PO. —
1444 Jan. 13- Urliundo dca Maricgrafcn Itudolf tou Badca, Al>gaben und
Guter betr. PO. — 1466 Nov. 10. Hana RisBinann von Fabruaii verkauft
aa Uciizi Gntw, Kircbmoer der Ka|>ello zn St. Agten in Fabmau, Uäter.
FO. — 1473 Aug. 3. Verlcibung das alleinigen Salzverkaoä au & Air
dta gaine Amt (Steinen, Tcgcroau, Wcitcnnii, Neueoircg, Hausen, Rail*
bwb, Oeryapach, Hasel, DotaenbacliJ um de« Pr«is, wie er iu lUieiiUvIden
(•gaben wird, ferner VerloQituig der Nutzniessung des Fiscbwasen «n
Au Schlots als KuttfcliildigoBg IQr die «Ica Bürgern otdl^genden aOllgoo
Arbeiten an Mauern und Gräbn. PO. S- — 1483 Uta d. Kaulbrief Ober
Guter, der Su MicbaaUkapello au S. gobörig. PO. S. — 14f»u Febr. 23.
ILina Stocket Too Basel nkhl efaia Rscimung eio über Arbeiu^, die ar
SD der Kircbo all 9. auagofOhrt hat Pap. — 14^5 Febr. 3d ScbaM-
Tfnrbrviliune des Hans Lery des JüngweD von Thumringen an daa Spital
iii Itasei, PO. — 14H^. Lienliart OfcnfaflBlin, Vogt zu Lörrach all Blehter
rerkaaft 10 Tagwvrk Mattvti. 1X> — 1503 Sept. 29. Klarkgraf Cautatopb
Toa HeAva besUtigl der Stadt S. das Redit otldaigen Salaverkanib in
gauen AnL PO. 8. (a. o.) — 1610 Okt. 1& Urief in Bezog auf fliof
Fftud Stjlbler, die der Vogt Apolloniiia Horklin su S. m der fsitgSMtilsa
6us«r giebt PO. S. — 1520. .Markgraf Krustentscbeidet einen StraH dar
QsneiDdenSteineDuiid.S. uWrSsliverknuri'O.S. — 1&2» Juni ia(?)l«bsa-
brier, den SalsTerkant .S-hopflidnu bi-lr. PO. S. — 1&31 Juni 3a Mark-
giaf I->nJt von Baden verkzult an die GemeiRdeGandenhausen du 8tafik
„142 Emlein.
Wald. FO. ~ 1629 Juli. 15. Markgraf Ernst toh Baden verldht der S^t
S. ein neues Insi^. PO. S. — 1529 Jan. 14. Solzborg. Entscheid da
Markgrafen Ernst TOD Baden über Weidstreitigkeiten zwischen S- und Gbniei-
hausen. PO. S. — 1576 Febr. 8. Tanschbrief Ober Güter in S. PO. -
1680 Mai 4. Entscheidung über Weidstreitigkeiten zwischen GOsd»
hausen und Wiecbs. FO. — 1682 Okt. 24. Hans Jakob Thrölin, Bmtnfi
und Generaleinnehmer zu Rötteln, kauft ein Stück Holz im Eaoiiise
Bann für 230 Piimd Stabler. PO. — 1583 Apr. 26. Hans Konnd im
Ulm bewilligt, dasB die Stadt S. ihre baofSllige Gemeindestobe veikiiilt
au Hans Adolf von Roggenbach. Pap. 0. — 1683 Juni 6. S. eriiftlt &
Nutzmessung des Waldes „Entegast". PO. — 1585 März 13. Stadtbod
von S. PO. Die einzelnen Abteilungen sind: 1) Der Stadt S. Änttr.
2) Der Stadt S. Zwing und Bann. 3} Freiheiten und Gerechtigkatai
gemeiner Stadt S. 4) eigene H&user der Stadt S. 5) Hölzer, der Stidt S.
gehörig. 6) Der Stadt S. ewig unablösliche Zins, aus nachfolgenden Httf-
stätten, Gebäuden und dabei gelegenen G&rten fallend. 7} ÜD&bläsbdw
ewige Bodenzinse aus nachgesetzten Kraut- und Baumg&rtea innerialb
und ausserhalb der Stadtmauern gelegen. 8) Bodenzinse, so jedes Jibr
unablöslich von hernachfolgenden Hanfbünden &lleu. 9} Der Stadt S. uiniK
lösliche Bodenzinse aus Äckern und Matten. 10) Jährlich bestindiea
Wfichtergeld sind einer Stadt S. folgende vier Dörfer oder Gemeinitei n
erlegen schuldig: Wiecbs, Eichen, Fahmau und Gündenhausen. 11; Üb-
beständige Einkommen und Zins, so jährlich fallen. 12) Ausgaben vai
Beschwerden der Stadt S- 13) Wasserordnung der Bürgerschaft ru S.
14) folgen die Ehelöcken Cenge Durchgangsatrassen), wie solche Ton Altas
her gebraucht und zu täglicher Notdurft durch Vogt und Bat erkennet
wonlen. — 1587 Okt. 16. Die StaJt S. bekennt der Staatskasse 2J1 PfnnJ
17 Schilling 4 Pfg. Stabler schuldig zu sein für Früchte. — 15&Ö M*i.
Weberordnung der Landgrafechaft Sauseuburg und der Plerrschaft R^itieln.
1Ö9S Sept. 12. EutacLeid in ciuera Weidstreit zwischen Güodenhausea ant
Wiechs. PO. — 1599 Jan. 20. Bartlin Pflüger, Baumeister der Stadt S. kauft
im Namen der Stadt zwei Jucharten Föhrenwald. i'O. — 1603 Aog. ä.
Entscheidung über Streitigkeiten wegen Weidgang zwischen S. und Eichen.
PO. — IfiOS Dez. 24, Vertrag über den Weidgang zwischen den Ge-
meinilen S., Wiechs, Eichen und Uossenbach. PO. S. — 1616ff. Stailt-
rechuungeu. — 1622 flf. Stadtspitalrechnuugen. — 1630 Juni 1. Die :JuJl
S. kauft ein Haus. PO. S. — 1630 ff. Akten über Wirtschaften und Con-
cessioocn dazu. — 1631 März 26. ALicbael Scbönin, Baumeister der SuJt
S., kauft im Namen der Stadt mehrere Stücke Wald und Feld. PO. —
16363". Üerichtaprotokollbücher. — 1651 Nov. 1. Bartle Pflüger, Bau-
meister in S., kauft im Namen der Stadt ein Stück Feld. PO. S. — lG»t
Mai 30. Baumeister Breder in S. kauft im Namen der Stadt fünf Jach-
arten Holz und Feld. PO. S. — 1654 Juh 20. Die Stadt S. kaun
zwei Jucharten Feld. PO. S. — 1657 Sept. 14. Vergleichsbrief zwischai
den Gemeinden Maulburg und Gündenhausen einerseits und Hans Scherer,
Hans Heuberger, Veit Meier und Consorten Ton S. anderseits wegen
eines Wehrs. PO. — 1661 März. Kirchenberam von 8. Pap.-O. — 1661
Sert. 27. Johann Pauli, Rat und Oberamtmann der Herrschaft Köttela.
ArcUvalJ«n us Orteo des Ainisbczirbs Srhopflieim- nliS
Bin Hftiu in Uuigeo. PO. S. — 1663 Okt. SO. Entscheid des Uber-
IMUH Johaoa Pftwij in fin«in Weidatratt der UemeiiideD I^ogenRo
liOndealtauiea. PQ. — I66d; 1719. B«rua Ülwr die der fttrstlichca
tUcbeu Verwallung Röttdn jährlicli faUendea bestladigen Ziiue in
Hemchaft Rdttelo. rap^AbscIir. — 16G6 Febr. 9. M&rkgraf
i«dricb von Iteden verkauft ao die üladl 8. deo Wald „Seofcetn", PO.
MAtz 16. Verteitii»^ einer KricgHsteucr zuiscbco S. ond den bo-
Üörfern. i'ap. ~ lf>ti7— lT8(.k Rc«hnoagen aber üjBiiAhnieD
AaSBsbea der Kemeioeu Slubvu in S — 1069 Febr. 3. Ooadenbriel
Uarkgrafen Friodricb *oo Baden fttr den Bat und OberanUaana
I'awli für bisher gelebt«!« und ron ihm noch feroer erfaoffle
Dienste, Befreiung acioer Güter im Eiebener und Uasgeoer
betr. PO. S. — leeOff. EauprowkoUe - 1681 Mal 3. Ka^ar
Bürger uud Schmied in llausra, kauft von Georg Werrer da>
•t ein Zwölftel HaurbOjidca uud zwei Taueu, Mattea- Pü — 1689
r. Sl. Kaulbrief. Karl Pauly von Uaagea kann da PtStzlein Reben.
i.<&b«cbr. — ICifi an Ogteru ist Herr Obri>t<lrM:hllI)t^ister Du Glaa
800 Disgonem das Tbal bluabmarsebiret und bat allliier perooctirton
Ebd. Das bat aan alt einem Stack Geld abzuwenden gesucht, velchM
endlich aucb gcachehea etc. Verzeicbni« der dadurch entstandsnen
— 1691. Spczi&kation der Dnkoslen wegeo der Prucautioa
neuen Püarrcrs Johann WUbetm Mcnzner. — 1602 F«1>r. 6. Ohm-
betr. — 1697— ins. l'awli'tcfae ProMMsakleo. (Die Oemeiode S-
mit den Erboa dca üben geoaunten Hemi Pawli nm eui SlUck
in Fhfamauer Bann.) ~ lO'JG Febr. 2& Die Stadt S. kauft einen
PO. H. — 16{)S Dez. h. Verfügung eüw Weinsteuer für die aca
iDtnnieaco Barger. — O J. Iliitc der Gemeinde S. am Moderution bei der
^ährigva Schatanng und FroDuilitge wegen 6chwen>n Ilagel wetters. —
Juli 8. Emeoernnft des Scbopfhtdmer Stadlbudia tou 18ä>5 durcb
' Friedrieh Magoua ton Uaden. PO. — 17ft3 Juli Venelchnia, was
;;Blti%er an Uea in das Lager nach Eimeldingen (in der NJlIie dea
Brflckenkoples) liefern soll — I70S Blai 3i). hie Stadt ä. kauft
dem Freiherrn Karl von Ulm eine Hofetatt in S. PO. S. — 1703.
it-, bcbeiier- und Gnrtpoteilang zwischen zwei i'ädger'scbeo Kindern
ihrem Stiefvater. Pap. — 1704 Sept. 2&. Antwort des Markgrafen
Irich Magnna ron Baden auf eine Ititte des Schupfheimer Tieitels,
■i« bei <ler terohlenea Lieferung von 17S Stiameo Uebtes nach
berikckäditigt «Orden In Anbetrarbl ihrer btsberigen Lii-reruog,
nod weil sie zur Wiederaufbauuug der in ibror Stadt durcli ilen Feind
«4ii£«4acltertt;u lUuner dm Hubes selbst hüchat bcuütiRt »vivu. l'ap.-
Abedir- — 1706 u. 17u7. I^ittungeo. — 1706. Bechnung über die zur
trtOMM- Armee 1706 geetelltvn Pferde nad aui^ehenen Wagen. — Tei^
Mtchsis der noninger Fuhren, so anno 1700 durch Scbopfheiiner Kuhrleoi«
Yerrlehtet vorden. — 17lo Uai S. M&rkgr Karl von Baden emeaert
dit Verordnungen, die Taxen und Gebfthrva bei den Aanlem betr. (Ga-
ilriKkt) — 1711. Rogisier tibcr die b der Qemhida 8. beflndlicben Un-
Icrthaneo. — 1716 Juli U. Die Stadt S. kauft l'/i Joehaiteo Acker
PQ. 8. — niSFebr.aS Tergleicb Fwiacbeo Kicbro und S, ihre gegen-
miU Emiein.
seitigen Steaerpflichtigen betr. — 1718 Juni 33. Erl«s> de« Harfcgr. Eail
TOD Baden auf eiue Bitte der Spitalrenraltoitg S., von Beitrtges föi du
zu Pforzheim aDge&ngene Waisenbans entbanden za werden. Um Bitte
wird genehmigt. — 1718—70. Schopfheimer Unterpbndsbnch. — 1713
Mai 28. Bericht und Erklärong der Stadt S. auf eine Beschwerde der
Herren von Boggenbach wegen Beizleliang ihrer StammgOter nr Lud»
Bleuer. — 1719. Ffarr- und FfirOndberain. — 1722 Hirz 9. Baandtfet
Tanner, Bürger und Engelwirt, bauft im Namen der Stadt 1 Judwl
Äcker. — 1723. Badisclie Forstordoong. — 1781 ff. Akten, WaaeiUntti
betr. — 1785—1812. Rechnungen der jetzt mit S. rereinigten Gemeiadi
GOndenhausen — 1736 März 28. Der Bat der Stadt S- bewilligt dn
Apotheker Plülipp Heiur. Sahler tuid dem Rotgerber Tobias Pfläger cänes
Platz Tom Spitalgnt zur Erbauung zweier Wohnh&nser und einer Sdusff.
— 1738 Sept. SO. Abermalige wörtliche Abschrift des Stadtbachs. -
1746 Febr. 13. Erlaas des Markgr. Karl August von Baden, die Stdlnog
der Juden in Handel und Verkehr betr. (Gedruckt) -- 1745—1802. Ta-
schiedene Notamina der Regierung in Karlsruhe aber Schopfheimer Sudt-
rechnungen, — 1746. Verordnungen wegen Beeidigungen. — 1747 Min li-
Glitertausch zwischen der Gemeinde Gündenhausen und dem Heister Ja-
kob Pflöger, BQrg. u. Zinkeuschmied von S. PO. — 1749 ff. Scbatznop-
befiindbücher. — 1750—1806. Akten über Gemeindevermögen. — 1763
Mai 22. Kaufbrief. Die Stadt S. kauft 5 bis 6 Juchart Wald ob da
Egmatter Steg. PO. S. — 1752 Mal 22. Kaufbrief über Güter, welche
die Gemeinde Gündenhausen bei einer Erbverteilung gekauft hat. — 17&3
Okt. 27. Erlass über Branda^ekuranzen für Häuser and Mobilieo, Ein-
schätzungen und Gebühren der Taxatoren. — 1758 ff. Akten über Bürgs-
holz und Forstsuchen. — 18. Jhdt Akten und Rechnungen der Schopf!
Huf- und A\'affeQBchmiedezunft. ~~ 176ü. Akten, betr. die zu Karlsruhe
errichtete Lotterie zum Behufe der t^chul• uud Armenanstalten. — 1769
Juli 18- Kaufbrief. — 1771-74. Akten, betr. Injurien resp. Denandi-
tion des Andr. Wcishag gegen den Statthalter und Hirscbwirt MargeL -
1773 u. 74. Akten über die zerrütteten Zustände des Dorfes Eichen bei S.
— 1774 ff Akten wegen Gericbtsgebühren. — 1777. Berain über die der
fürstl. geistl. Verwaltung Rötteln jährl. fallenden beständigen Zinse n
Eichen, Gündenhausen, S. und Wiechs- 1779. Schopfheimer Boden-
zinsbuch. — 1780 Jan. 7. Erlass des Markgr. Karl Friedrich von Badeo,
die Stadt S. von der gewöhul- Rekrutenauswahl gegen die zur AN'erbekasK
angebotene AbkaufsBumme von 1000 d. zu befreien. — 1780. Erneuenuig
und Beschreibung aller in der Schopfheimer Gemarkung befind]. Häueer.
Gebäude, Hofraiteu, Baum-, Gras-, Kücheugärten, Äcker, Matten und Wal-
dungen. — 1781 ff Akten, die Anlegung, Reparatur, Reinigung der hiesi-
gen Gewi'rliskanäle betr. — 1783/85. Die Fronpfliclit der Stailt S, za den
Rbciiibiiuien betr. — 1784 ff. Rügegcriclitsprotokolle. — 1786 ff. Aktfo,
den Diakonusdienst zu S. betr. — 1789. Entwurf zu einer Uiilergerichu-
ordnung. — 1760—1801. Bt'autwortung der Nolaten über die abgebdriea
Sta'Ubaiimciaterrechntingen. — 17GI ff iSefehtbüclier. -- 1792. Oiricht,
die Schopf ii. Gerieb Isbarkeit betr. — 1792 ff. Über Gebühren der Vor-
geseuicn. — 1792. ütschäftsorduung des Gemcinderates.
AKttiT&liea aus Orten des AmUtiezirki Scbopflieim. id145
II. Tegernau.
fiemet&de.
1647 ff Schutdr«nchreibu&gei>. — 1633 ff. OtricLlsprotokoUe. — 17S9
T Eotocbcidunii emes WasEentreit«e zwUdica deu Gcrucinden Bald
bd Sc1)»aD(I. Pap.-O. — I74dfr. G«moindcrechauug«n. — 1753. Men-
EkoUe von OMhwiuid. — 1750 MaI 2&. Uiidiscfao Genonü-Sjruodalord-
— 17B1 ff. Schütsungsbernndbacher, DBterphndsbnohcr. — 1784 K
1 fll*r HcrrcnfroncD, Zwangs- unJ Uannrecbte. — I7Ö6 — 98 Kirclien-
bitBiiiiDK-Kntti-nv'.-nc-Uiiiiiä. — 17ä9 — 1614. Akt«a Qb«r EiiegtleisiuuKeiL
' 1793. Froaen betr. — 1903. Die Abgiben der Boi^cr der Geraeiude
UrclibiutBcn an dio St. Bburschc ScbaffhAi in Wiealetb b«tr. ~ 180S.
Ke StstipranK der Ali|[a)>«n ao aoswjtnige KlOeter botr. — 1813/14.
bimkiwtearecbiiuDg .
I
12. Weitenau.
ä*n«lDd«.
^1768 ff. Oemdudcfc-cbniuigan. — ITCifT. Umcrpfandsbuch.
13. Wiesleth.
fitmelnde.
1ßl& Juli 6. Vertrag in <len SlmUgk«dt«n zwisrben der <}cnKände
K. und denen eu Nledertt^mau. — 1715 Aug. 12. Abt Augustinus von
lt. Blasi«n l>elphnt Hans SchAhr von W. mit dorn nonxrht'nbM'g. 0. 8.
- 1718. Die BeKhw«rde des Klosters St. Ulasien aber die DeuiehuQg
hrer Oater zu ilcn rrgcImAssigeD und auaaerordpnilkben lösten durch
tte Haikgrafeo toq Baden betr. — li26 Mai 4. Abt Blaaiua Ton St.
SImIco betehnt Oeorg TscheuUn mit dein Ileusclienberg. O. S. — 1774
llftrz la G«org Tschculin auf dem Hensrhenberg verkauft weliK Oütcr
a Uüteo Sohn. PO. S. — 0. J. Ycneeictmia der mn IbiiiBchcubtrger
Bhohof zu Weitenau gehörigen Oat«r. Pap -Abtchr.
I Notiz.
' Ifl den Archiren der GemciuJon Bßrchau , Eich»el . FJbenidiwaBd,
Etakeosteln, Gcre)}acb, Grcsgen, Tlasel, Nordsclmbcn oad Bakh befindeo
$eh keine lUteren ArcbtvaUeo.
inl46
XVI.
ArchiTalien ans Orten des Aintsbezirlu
Eberbach*),
Terzeiclmet von dein ehemal. Pfleger
OberamtmaDn Wilhelm Eoltzmann in Darlach.
I. Eberbach.')
A. trans- Phrrel.
1484. Zins- nsd Goltbeschreibang des Heiliglireiisaltan. — 1481
Zins- und Oültbeachreibui^ der P&rrei in E. — 1643. Ziiu- nod Oili
bescbreibung der Kirche zu E. — 0. J. Zins- und Qültbesehrabtui; ft
den St. Michaelsalt&r in der Ffarrtdrcbe zu E., gestiftet durch Jmit
Simon TOD Thalheim. P. — 1604. Einkommenbeschreibung desDiakonH
zu E. — 1617 ff. KirchenbOcher. — 1618. Verzeichnisse der ao^eliebe«
Kapitalien der Pfarrei. — 1649 ff. Protokollbacher des PfiuramtaB.
B. Kathol. Pfarrei.
1488 Dez. 21. Anerkennungsurkunde der Priester zu £. bezft^
der durch die Junker Simon und Peter von Tfaalheim gestifteten Seda
measec und Gelöboisae, dieselben getreulich zu halten. PO. — 16891
Kirchenbücher.
2. Haag.
fiemeloda.
1705 Mürz 13. Heidelberg. Die kurpf&lzische geistl. Güteradmini
Btration verkauft einen Wald auf Gemarkung Waldwimmersbach als Ter
fallenea Unterpfand an die Gemeinde H. PO. S.
3. Moosbrunn.
eemeiDde.
In dem „Dorfbuch" sind folgende Urkunden eingetragen: 1565 JqÜ 1'
Renovation und Beschreibung des Dorfes M. Abschr. — 1651— I'W
Protokolle über die namens der Herren von Cronenherg zu M. abgehalte
neu jÄhri. Gerichte, — 1704 Juli 23. Alle Gemeindemäuner huldigen den
neuen Herrn (von Degenfeld) -- 1739 Febr. 14. Schwarzach. Protokol
des kurpfälzischen Kellers zu Scbwarzach in einer Streitsache über Wege
recht. — 1741; 44; 47; 1802. Protokolle über mehrere namens Je
Grafen von Degenfeld abgehaltene Gerichte.
') Vgl. Mitt. No. 10, 100—110. — 2) Gemeinde s. Mitt. No. K
100—110.
Archiraliea «ns OrUio dos AmUbniirlis Kberbach.
ml47
4. Ober- und Unter seit war zach.
fiemelDde.
JI797 SepL 6. ScJiwarucli. Die Scbafereih&Itung l>eti-. (Diese ITr^
beBndtfl uch. zur Zeil bei (Jon Amtsaklen, Gemelode&cb&i'erdeii
r.»
5. SchSnbrunn-
Gemelnde
1068 Nki 8. neiddberg. Pfalr^raf Fricdncli BtJAct den auf Ge*
toof Ober^BcbAnbrnnn gelegenen Heiligen «-aJd zur Dotierung der
S. PO.
6. StrQmprelbrunn.
(Evug) rrirrei-
1660 IT. Kircbenbftrlicr. — 1651 ff. Akten derevengel.-luUicr P&rrai
UdkatieobarJi (betr. dk> Kirchen bffu^iissc ilor evangeL-lather. Qemeiod«
Walitfenttrabach ; Bie «ntb^lton auch <tic Kollekten-, Kirrhfin- ood
ckenreubiiungea, »owte l'farr- uwl Schul kompeteoxregUter). — 170G
31. KurpfiUmelie Rellgtoiudeklaration. Abscbr. -- 1741. AkWn-
Icke ulwr liie Ansprache der Evangelischen an dio katbol Ein'bu und
kathol. Ücfanl- und Ffurpfriiinle r.u ^'. und über die ErbauoDg der
Mbacher Kirche. — 1746. Uriefwcchsel zwischen Markgraf Früdrkh
IBS von Bailen und KarCünt Knrl Tlieodor von der l^fulz, ReUgton«-
ig der PmlestODlta betr. — 1746; 4H. Den zwischen der P&li und den
ichhvm'Kchpn Desceiidcnteu AI»r die IK-rntcliart Zwtngenberg getroHe-
Vergleich helr — 174G— 181'^. Akten, betr. den Ij«abbezag and die
fiesennbUiiog durch dim l'fiirrer der i<vungi>l.-hither Pbtrrei Kilixeulnch,
»Win div Uesoldungsbczilge des Ffiirrer» und die £rricfatuuj[ und iJe-
tuDg der Pfitrrui. — 1747— l&oi. Deft^lhQcher ndm Kompeteu-
icbreibuQg^n. — I7&0 Apr. 13. Mcoioriale an da) corpus evangcli-
BitUchrift der crau^et-Iutber üemeinde Katzenbach nm Unter'
[. — 17&0ff. Akten* die AnscbaBuog neuer GlocJieu betr. — 1753 ff.
Ober die t. Göler'scben Uesoldiingsbcitrage zn WaldksuenbAch. —
) — 1809. KompeleocbeBchrvibno^n der Pfarreien S. ond WaMkatsen-
7. Schloss Zwingenberg.
1S04. Urkunde, (Im Erbk-faen Z. K-Ir. — l&(>7— 17i:i. PorfbOdter
Dübach. KatzeubacJi, Uillben. SuUuipivIbruuu und Welübadh. — IB67.
lerbncb «on X. — l&dl. Zinsbiich «un Z. — IGtiG— 172&. JahrMrech-
en der Kellerei Z. ~ 16>^. Renovation der Zwingenberger Bebauung-
n^!t~AA Zhubacber der Herncbaft Z. — 1746—09. Aniakellerei-
AnlBTOgteirecbnungen.
il48
XVII.
Archiyalien aus Orten des Amtsbeslrks
Wertheim,')
verzeichnet toq dem verstorbenen Pfieger Archivar Dr. EatI Wagoer.
I. Bestenheid-
(reaietode.
15&i. DorfordnoDg.
2. Reicholzheim.
Semelodfl.
1471 Apr- 2. Vertrag zwiachen den Gemeinden Dörlesberg imd &
über Weidetrieb. Abschr. — 1642 März 13. Bischof Franz von Bubeq
und Würzburg best&tigt einen Vertrag zwischen Abt Johann ood da
EoBTent zu Brombach einerseits und der Gemeinde B. anderseits fibei
Gemarkungastreitigkeiten. PO. S. — 1624 Febr. 22. Die Gfimrinde B
verkanft dem F&rrer Eltmann eine genannte GOlt. PO. S. — 1683; 1711
Güterbücher. — 1755 Juli 7. Urkunde über die Eigentumsrechte da- Q(
meinde R. an den Wald Ottersberg. — 1792 Mai 14. Urteil des Ew
mergerichts Wetzlar in Sachen der Gemeinde R. gegen die bischöSid
Würzbuig'scbe BegierungskomniiaaioQ und die Abtei Brombach über stre
tige Rechte und Leistungen. Pap.-O. S. — 1792 Joui 7. Yergleidi t*i
sehen der Gemeinde R. und der Abtei Brombach, Eigentumsstreitigkäta
betreffend.
3. Sachsenhausen.
Gemelsde.
1585. Oemeindeordnung.
4. Urphar.
Gemeinde-
1613 -98. Bürgermeiaterrechnungen von U. — 1C74. Vennessuiigt
buch von U. — 1707. Zins- u. GUltbuch des Klosters Triesenstein. —
1757. Zins- und Gültbuch des Klosters Brombach. — 1782. Lagerbuch
von U- — 1787. Zins- und Gültbuch des KloBtera Grünau. ~ 1806-1&-
KriegBkostenrechuungen von TT.
Notiz.
Die Gemeinden Bettingen, Dietenlian, Eichel, Höfaefeld, Lindelbacbi
Xiklashausen und Sonderrietb besitzen keine Archivalien.
') Vgl. Mitt. No. 3, 60—80 u. No. 5, 282—84 u. 285.
il49
XVIU.
Arcliiralien ans Orten des Auitsbezii'ks
Messkirch '),
T«rzeicknßt tdq iIl-iu Pfleger
Pfarrer Leopold Sehftppacher m bUeaaia^en.
l Buchheim.'}
^ (Katbol.) Pfarref.
1B07ff. KirdienliQch«. — llJ*' Juni 3. ScLreiben des Fanten Fro-
beoiug SU Fttntenberff in Hes^kircb an <tni PropKt i>igin)iiiiKl in Bearon
iregeo der durch die Sachsoi terstflrten Kirrbe ku B. — 16U8; 1804. Cr-
bftrim ftbor die lli>ilii;i3igijt«r. — 1740 Jani 3. Schreiben de« MOiUbetioer
Otienmünuuu Borxcl an den Prälaten Abc Martin zu Bciiren we^n der
«am Kircbeobui ta B. xu leijt<^ndi*n Frondii^iulä der Uemeinde. — 1740
Juli 9- Bericht d«« PrUaleo Abt Mortiu xu DeuroD an den I-'üntv» tu
Signulngea wegen einer In B eu erbnnemlcn Kirche. Konzept ~ 1T40
^uU 38- Hchreiliea d« Fürsten toq SiKmaringen an den Pmlateo Abt
Marita oi Ucuron, die in B. m erbauende Kirche betr. — 1710 JoU 39.
l£oiu<9iii)UischrL-)bL-n des überanils Stocluioh zum Neiiban der Kirvihe In
B. — 1T40 Ai)g. 10. ^^chreibeu den Abtes Martin in Ueuren an den Ge-
itlvlkar Vr. Waigel in Eenslaiu, den Xeobaa der Kirche m B. betr.
1740 Aug. 23- Konseoi des Fiiratea von Si^nnnringeD zur Erbauung
maen Kirrhe in B — 174" Okt. 8. KooMOsertciluug sum Mieder-
der alten und lum YV'iedernafbaa einer aenen Kirche in R., erteilt
deii Gc^iii^ratrikar dca Bisdiob Danian llofo von KonMaiu hikI
pter, Kanlii3a)|jm-;iter. — 1746 Ma 6 Sigmaringen- Schreiben dea
l(olnn& Schul« »n Abt Martin tu Beurun vegen Cbartmgung der
ät«n an der Kirrlt« *.u K — 1747 Sept. 22 KotutuuL Erlaubnis dea
90. Ordinariate« (Bischof Kuimir Antoo) inr Dettnihtinn, bexw.
feriening der Georf^kapelte. — 17f6 Mai 30 Mohihelm. Obetunta-
mrgca Aliatclinng vprürhicdencr MiubrAuehc bei den PrMH-
— 1790 UArx 24 Uulilheim. OberamUverfllguDC wegen SchaAms
•bgCBteUten Feiertagen.
2. Guleiistein.
k. GeaelBdr
1733 Juli 30. MArlc- und Yerlgrhungtrenonilioo dea DarCia G. —
|7K1 M&i 16. Mark- und Verloehnagireiutration dei Dorfes O. — ITTl
tbuL Gutenilainiiche neu« Dorfit^erlochongtroacffatlon.
B. (Kathat } Pftfrel.
14M. KauflrrW von des Hefllgen Uutlin lo VibJogeB. P. - 1&I3.
er der GOltsiv Ziaaen und GefUle der Pfiirtct 0. P. — IMO. Du
ireh
•> Vgl. UitL K«. 10, G^ft a >'o. 16, ^t. — ■) Gcawild« •■
Xo. Itt, 89.
Blitt.
nilSO Schappacher.
Einkommen und die Nutzung der F&rrei 0. , beschrieben too P&na
Gallua Mute. — 1650. Einkommen der Pfarrei G., erocoert — 1571.
EiDkommen der Pfarrei G. — 1629 Apr. 23. Vereinbarung zwisdien En-
herzog Leopold von Österreich und dem Bischof Johannes von Konstaio,
das Pfarrpfründeeinkommen betr. — 1677 ff. Kirchenbücher. — 168^.
Urbar über die Güter der St. Galluskirche in G. — 1687 Sept. 2S. .PiiäH
das Guettensteiniache Yogtrecht berührend", von Johann Heinrich WiA-
mann , Obervogt der Herrschaft Gutenstein. — 1687 Okt. 8 u. Kor. 7.
Schreiben des Dekans und Pfarrers Johann Angstenberger in Messkirdi,
den Novolzehnten betr. — 1694 März 31. Pfamirbar. — 1694 Dec 3a
Bestallung über die Mesuerei. — Um 1752. ÄuniversarTeneichiiii. —
0 J. Memoriale des Pfarrers Sigmund Frhr. t. Stozing zu G. u da
Patronatsherrn , den Grafen Schenk de Castell „pro bono et pace pan-
chiae G."
3. Messkirch.')
(Kathol.) Pforrel.
1410 Aug. 12. Jabrtagsstiftung des Konrad HuUing, Brader-Priestei
des Predigerordens iu Eonstanz. PO. — 1420 Febr. 25. Jahrtagsstiftosg
der Else Müllerm von Scbnerkingen. PO. S. — 1423 Dez. 9. Jabitags-
Stiftung des Klaus Gebhart, seiner Hausfrau Grete und des Haina Snta
PO. S- — 1425 Apr. 25. Jahrtagsstiflung des Kunrad Sturm und ia
Anna Zozneggin. PO. S. — 3427 Jan. 25. Urkunde der Elisabeth Stnl
lin über das Eigentumsrecht von zwei zu einem Jahrtag gestifteten Wiesen
PO. — 1427 Kov. 24. Jabrtagsstiftung des Schuhmachers Eunz Stadbi
zu M, PO. S. — 1450 Nov. 20. Jabrtagsstiftung des Werner v- Zimmem
PO. S. ~ 1478 Nov. 15. Stiftung des Wilhelm Kungsegger zu M. üb«
12 ydiilling Heller an die Kirchherren und gemeine Kapläue. PO. S. —
1485 Miirz 8. Urteilbrief des Stadtamauus Jakob Wyglin zu M. im Sa-
men des Herrn Johann Wertiher von Zimmern. PO. S. — 14-S6 Mai i.
Jahrtag-sstiftung des Haus Rauber von M. PO. S. — 1494 I>ez. 13. Zins-
brief des Hans Stud von Heudorf und der Anna Uutzin. PO. S- — 1501.
Jaiirtagsätiftung des Kartliolomä Kümely. PO. S. — 151B Aug- 2S. Jahr-
tagsstiftung des Bürgers Jiikob Metzger zu M. PO. — 1520 Aup. 25.
Jalirtagsstiftung der Margareta Eberliartiu, Witwe zu M. PO. S. — löM
Olit. lÜ, Jahrtagsstiftmig einer ungeoannteu „andächtigen Person". PO.
— 1557 Aug. 24- Jabrtagsstiftung des Johannes Scbartzach, geoaoni
Spinder, Kaplan an St. Katliarineiialtar in der Martinskirche zu M. PO.
— 1565 Juni 17. Jalirtagsstiftung des Dietrich v. Erkeubrecht, Sekretir
des Grafen von Zimmern. PO. ä. — 1585 Kov. 11. Jahrtagsstiftung li«
Peter Schwarzach, Altbürgermstrs. zu M. PO. S. — 1589 Juni 24. Jahr-
tagsstiftung des Jak. Maybrun, Bürgers zu M. PO. S. — 1592 Felir. 13-
Jabrtagsstiftung des Jobanues Kopf, „Kaplan am St. Scbastiansaltar t>^
uns. 1. Frau jenst der Ablach", und dessen Bruder Oswald Kopf. PO. S. -
1596 Sept. 9. Jabrtagsstiftung des Bürgermeisters Kourad Schmid lu M.
') Gemeinde b. Mitt No. 10, 55 ff, u. No. 15, 93; Erzbischöfl. Km-
merariat, s. Mitt. No. 15, 93 ff.
Ardiiralien aas Orteo des Anlsb^zirlts Messkirch.
m151
8* — 1603 Mmi 13. JabrtiiRSStiftutig der Or&fis Eleonora von F&r-
iberg, tlpjli^enbcrK ti. Wenlenlier;, Tocliter des Grafen Jou-him t.
iberg. FU. ä — lUIO H&n '26 Jalirtft(r»tmung des Jak. WcigUn,
et philosopbuLe ougister, Pfarrer zu Doli io Mtdiuli, EAmmeror
Mesakircber Kapitels. PO. S. - lß2» Fchr 2-1. .Dig Nnchbarechaft
Mm S&Din&rkt m M" süttet «ueo JnbrUg. PO - 1625 Apr 23. Juhr-
tlfntiftatig der Barbara Mfiklün, der grlfl. HelfenRteln'scben Ktndcr-
■MUtuin KU M. FO. S 1G7-I Hai 2. JabrlagssüRung der Maria The-
rana de Barquer, Klosterfrau zu MüDatertinxeii 0, ü. D. , und deren
Sebwealer, auch Maria Thcreüta de Barquer, KlosterAnu zu Heiligkroiw*
jJhal 0. S. B., fUr ihre Mutter Maria Aata de Barqiier, fceb. de Minor,
I- Areoberg'ecb« Ilofint^isterin xu M FO. ^. — 1743 Jani 1& Jiibr»
ituK des FQnlcu Earl Friedrich üu Fflntenbers Ttkr Maria Tho-
FcUcitaa, Fdntia zu FuMWuberg. PO. S.
4. Worndorf.
i. Gemeiade.
1730 Mai 7. Bescheid dvi Eais Erz- tud LaadsflmtL NeUeobuTK-
ittkanslei ia Sachan ivrischi'n dfr Oemcinde W. KllMrer und
Baron «on Krcyborg m Wellenillngeii. Fap.-Or. S — I76Ü Mflrt 7
cb. Schreiben der K- K. EnfiUvtl. XelleobutK'achim Laudfraf-
LDzlei aa die ITtmchaft so W. wepen Ahgab« des HnliM od die
Ddnd«- — I7ßU Juni 23. Bcbrcibcn Act Hanxlei des Gotteshociscs Iteu-
wegeo Nocblass de« an den PrilUtou zu Di.'urOD z» gebenden /elmtcn.
1764 Okt. ü. Auacug aus dem Katü. Kgl. tj^färstl. NeIlenbTirg''8i-beD
i-rirlityprnUjkull wegvn \eiitc)iiodei>L>r BeKcbwcrdCii der nemeinde
gegen die Nicdcrberf^iiehc Gericbtvhemclkatl zu Wt-licudingpa — 1767
: b. AuBtug BUS dem Protokoll dca K. K. Eref&istl. KelktobiirgV-hen
erkbtD wegen »erwiiiisieupr Beschwerden der Gemeinde W. gejren
rberg'acbe Uemchalt üu Wcllendingen. — 1789 No». 12. Schreiben
Rakhsfi'eiherrl. \. Fr^ibpr^'&rheii Oburrogts Bennger Über einen
iTorhauf seitcnfl der Herrschaft an die Gemeinde >V. — [791 Dm. Sil.
Da« K. K. Obeiamt eröffnet der Uemeinde W. da» Reskript
K. Bf^cnin^ und Kammer, durch das den Zchntholden tou dea
nUiwreii das Iwudtigl« Stroh um billigen Preis ftberlasWB wird. —
MAra m Smdiach. Klageschrift doa Anwalu Keller an das K. K-
Jgerteht, Frondienst« der Qaneinde W. betr. — I79ti Apr. >*. Ver-
ig KwtKben dem Stifte Beuroa und der Gemeinde W. über einige itrit«
ffj Zehoul^limi. Abaehr. — L^l Okt 33 Btockach. Aosuig da« Kel-
ibDrK'Bcben LandgerichtsprotokoUs, Frondiemtlcistungeii der Gemeinde
Nftr- — 1802 Juli 2»), Urteil des Nellenburg'scbcD freitB I«ndgerichM
im Hegau und Madarb, Im Kvchtatreit iWr Uerrsebaft W. g«gca die Ge-
swlade, Prondieiute betr
B. (Katbol) PbrreL
167fi£ Eircheobuchcr.
m
152
XIX.
Archiralien ans Orten des AmtsbezlrlLS
Wolfacli.
A. Verzeichnet tod dem Pfieger Ffiurer C. Bam»! in Steinult
I. Bollen bach.
k- fiemslnde.
1498. Lehenbrief des Grafen Wolfgang tu Ffirstenberg vegen d«
Fentschenbergs zu B. Extrakt auB dem Haslach'schen Urbar. — 1T30
Sept. 16. Vergleich zwischen den beiden Vogteien und Gemeinden B. und
Steinach in acht Punkten. — 1733 Juni 6. Farstl. Fürstenb. Forstordnong
für den Stab B. — 17S9 Mai 5. Markeabeschreibung zwischen den G^
meinden Schnellingen und Steinach in Ansehung auch des gemeinen Wilds
der Gemeinde B. und des Fentachenberges. Pap.-Or. S- — 17&6 Okt 1
Mandat des Keichsfürsten Wilhelm Emest zu Fürstenberg, Wilddiebe mij
deren Bestrafung betr. — 1766 März 5. Verordnung des Fürsten Wenid.
Yiehkrankfaeiten betr. — 1770 Juli 6. Fischerordnung für den Sub R
Pap.-O. — 1770—1800. Bürgermeisterrechnungen des Stabes B. — 1777
Juni 27. FürstL Fürstenb. Jagdvertrag mit den Gemeinden Mäfalenbach, Hoff-
stetteo, Welschensteinach, SchneUingen,B., Weiler, Steinach andWdscho-
BolleDbach auf 10 Jahre. — 1780 Apr. 26 Befehl der Oberamtskinil«
Haslach: Todesstrafe für Verheimlichung resp. Todtgeburteo unehelidfr
Personen, — 1785 Juni 17. Lochenbescbreibung zwischen B. jenseits iei
Einzig und Sarach nebst Schnellingen. — 1786 Okt. 25- Jagd^ertrac nit
dem Stab B. — 178G — 92. Einige Schatziingsrechnungen des Stabes R
— 1792 Sept. 10. VerbescheiduDg des Gesuches mehrerer Bürger zu F
um Verteilung der Almendsgüter. — 1792 Sept. 21. Extrakt aui dem
Haslach'schen Amtsprotokoll: Vergleich zwischen Welschbollenbscb.
Schnellingen und B., betr. Kinzigsteg, Spritzen- und Schulhaiis. — 1797
Jan. 19. Extrakt aus dem Haslach'schen Ord.- Protokoll, betr. Beiziehun?
der Taglöliner in B. zu den Eriegstronfuhren der Bauern.
B. Im Privatbesitz des Gemeinderecbners Benih, Kinast in B.
178S Sept. 22. Ehevertrag zwischen Josef Kinast und Maedaleu
Eanzlerin von Mühlenbach. Pap.-O. — 1790 Mai 5. Kaufvertrag, betr-
ein Stück Raithfeld in Agerspach. — 1791 März 4. Kaufvertrag. Chrirf-
Kinast giebt dem Josef Kinast einen Acker auf dem hinteren Wolf- —
1793 Sept. 27. Kaufbrief Bürger Matthias Held in B. verkauft iein«
Acker auf der Drisch. Pap.-O, — 1795 März 1. Christian Kinast ver-
kauft an Josef Kinast ein Stück Feld iu deu Baniierbcn, Pap.-O. —
1795 März 13. Erbschaftsverweisung für Josef Kinast in B, Pap-0, —
1796 Okt. 12, Extraktus ans dem Verteilungsprotokoll des AJmends-
waldea für Josef Kinast. — 1797 Jan. 6. Tauschbrief zwischen Josef
Kinast und Matthis Roser, Pap.-O.
ArehlriUftn »us Orten du AmubäirkB WolTuh.
mlfiS
2. Halbmeil.
G«raeiiide.
1766. Konlrakt xwiscliea Tobiaa und JobAiuia llaMü vegea viiio«
|{lAbn(>rf;UÜduB. Pap.-O. ä. 1771 Kaufvertrag 2wi8(;h«a Wittib
fnuila Borfaaio, Stab» Kiiuig{>rtiia1, und ibtwm frenndgclielitcn Sohn«
iäcbniid«rtiRÜi[ipicberÜiAl Tap.-U. Ü. ~ 1776—1600. ScbsUuigi-
inngeo des „Stanlia Kiustg«rtlial'.
3. Kaltbrunn,
fiemetnde.
1S08. Extrakt aas einem auf Pergament gcschrjptmien, Im Wittither
rftib« g«fiiii4)cn<-ii Hiirhlftiii nWr Himti /«bnt«n. — !äa7 Des. 2. Be-
log der riarrci Homberg (Jetzt Wilticluiu) ilurdi du FraueokltMtor
WiltldtfR. Ko{>J(t — 1S3]. Waltliur Ton üero3J8«ck Trrleiht <tcm
ttidicr Fraaciikloeler das BtMtsopgsncbt und die Eiakttufle ^tt Pfkr-
ea SebeDkeiizdl und KoBBl'crg. — ISSO Not. 2. Das Sl ClariiMn-
ikloMer lint Jfthrlirh It) Srhill. Heller dem Pfunr so B^hartaftn xu
Abachr. — 1340 A]>r 18. Klosler Willicben iMScheinigt den
ipfiuiff von -lOO ä. 2ur UntetballniiR zweier Priester. Abechr. — 13M>
6 fr). Biiich«r ITIrich io Koiutanx inkorporiert ili« P&m-i Rrben-
Diit den Etnküoftcn d«m Kloiitfr Alli^rhc-ilifjcn in WitUrJien Ab-
— \^lb~-\Q2i)- Kurxu Notierung d«r xu TerediiediaieD Jahren cot-
idmco Strcitiir^i-'iic» ««gca der Iksetziuig der Pfarrei Uoatsbeig uiul iler
mit iiert'UDileiiPn UticlitratorsteUe filr das Klcat«r Wilticlien. — IÖ25
7. PrAHiitatioiunrliaBdit des Phtrors Jolt. AtKcn), OnL St. Fraadsd
if die ['faml Rossberg tud als BeichtTnier durch die Äbtissin Klara and
irch tlcn KonvMit in Wiltiihen. O. - 1682 Okt. I. BisrhAf), IVkr«, betr.
iteo fUr dcji 1 farrer lu Koasberg. Abechr. — Iti96 Jan. lt>. Brief
KanHanzcr Süffraganbiscboä Commodas Ferdiiiamlns an des Belebt-
er in Witlii-Itfu wegen Kxlentiening der Koromiasion auf die Dauer
Aufcallialts. U. — \ü^ Okt. 1. Schreiben des Kaiserl. MajUnJ.
ileo Joe. Friedr. v. Slahlburg an die Äbtissin lu WiitklttD wtfcn
ItHBg das Golteadienstea für du Encbaus ikterreich. 0. 8. — 1690
pbr. ^>. Brief des obigen Pr&aidentoD an die Äbtissin wegen einer im
1340 gemachten SttfUing des Hcnogs Albrecht r. Öaterreicb mit
I. Kur Oaltung swcier Priester, welche „für den Ilerzog und dessen
Itn ewig bitten sollen* 0- S- — 1700 Aug 20 Pr&senution des
irrers und Beiclitigcrs Heinrich Traxler. ~ 1703 A|)r. lä. Klagschrift
llQrgen .Mutin HucI' in Rosaberg an den LaudgraCen, woria er das
sneoklosler ukI dt^n Prarrer becrbuldigt, daasct« den ObUchen Oottcsdienst
St Cieargitag nicht mehr abhalteu licaaeu. was aber tom OottcshMS
lOnwalkr lieteiehnet wird. - ITivj Mai t. Klage des Itsrren Troxler
den Bnrgirr Martin Rurf auf Kocabetg wegen de« Ooltcedieoslci an
sbrrf! an Sl, ReorgL O. - IT(H> IMn). Ein Fasxikcl von 48 meist
)lM.'riuiitl. WolfacliVhen 8chrailM-ii lUi den %'ogt in Kaltlininu-Willicheu,
itriar folguxk: 170S UAn U. Aovvbug du Koorad i>chmidt tod
roUhch auf iwei Jahr« iditiu des SubM KaUbnuio. rap.O. 8. 1714
■ML 4. ba4. hm. Ku«. Vs. I«. 11
ml54 DamaL
Apr. U. Vergleich zwischen der Oomeinde Kaltbnmn und Joh. Jedds
wegen Schatzungsbeitrag aus einem gekauften „Oaetlein". Pap.-O. 1714
Apr. 27. Ankauf dieses Gütleins nebst eines Waldea fOr 70 fl. TonSdtadcr
Fürstl. Fümtenb. Kanzlei. Pap.-0. S. 1729—45. Verzeichni« der Almon-
und Schulgelder. Pap.~0. 1735 März 16. Die Gemeinde Kaltbrunn fixien
die Diäten für den Vogt. Fap.-O 1760 März 21. Extrakt aui da
IlausachiBchen Eonferenzialprotokoll, betr. Yorschriften Ober Viehkrtsk-
heiten, Taglöhne und Arbeitszeit der Zimmer- und Maureisleute io der
Stadt und auf dem Lande. 1762 Febr. 1. BOrgerrechtseinkaof betr.
1756 Dez. 30. Die I^ndschaft Haslach fixiert dem Wasenmeistei SdU
in Haslach einen jährl Gehalt. 1758 Not. 5. Verordnung des Fflntn
Wilhelm Ernst: Verschärfung der Strafe fflr die Wilddiebe. 1760 Det 15.
Ausführliches Verzeichnis der Vogtei Ealtbruon „was ein jeder Buer
und Bärger durch FrQchte bauen und Viehunterhalten etc. ans aeiiiai
Gut erziehen kann". 1777 Juni 27. Herrschaftliche Jagdordnosg. 177E
Juni 27. Verordnung der Wol&cher Oberamtskanzlei filr die Handwvfai.
Pap-0. 1776 Aug. 13. Vogt und Gericht Ealtbrann bestimmen die
Bfickerordnung im Stab. Fap.-0. 1777 Sept. 22. Amtliche Ertutü
zur Errichtung eines ^Hämmerleins'. 1778 Juli 1. EiuBchärfung der
Fflretl. Förstenb. Verordnung über Unzucht. Pap.-O. 1780 Apr. 24- Qait-
tung des Schulhalters Josef Annbruster in Kaltbrunn Ober den Empfug
des Jahrgchaltes mit 28 11. Pap.-O. 1783 Apr. 15. Oberamtliche V«r.
beacheidungen beim Jahrgericht. 1784 Febr. 10. Gn&digstes AnsinseD da
Faraten Joseph Maria Benedikt an die Landschaft Wol&ch „um eim
jährlichen freywilligen Devotionsbeitr^ zur Tilgung der grossen Scba)d«D-
last. 1785 März 20. Anzeige der SchiilprOfung durch den Schullehnr
Brödelin in Ilausarh PO. 1786 Okt. 18. Resolution über die zulissigt
Zahl der Handwerksmeister in Kaltbrunn mit Angrabc der einieben
Meister. Pap,-0. 178ü Sept 29. 0 bereinkommen zwischen dem Stib
Kaltbrunn und dem Scfaulhaltcr Joaef Armbruster, fürderhin die Schale
per Woche um 1 fl. 12 Kr, zu halten. Pap.-O. 1787 Jan. 8. ObersmtL
Verfügung, betr. die Prozessionen in der Kreuzwoche etc. Pap.-O. 17--7
Jan. 16. Verordnung der Oberamtskanziei, betr. ungebührliche? VerhalteB
bei Gemeindeversammlungen. Pap.-O. 1787 Febr. 8. Verordnung der Ober-
amtskanziei Wolfach, betr. die Hebammen, deren Anzahl, Ausbildung und
Vereidigung. Pap.-O. 1788 Febr. 26. JagdbeBtaudemeuerung, 1788 Apr. K
Bestimmung über den Bezug des Jägerholzes mit fünf Klafter von Settea
der Gemeinde Kaltbninn. 1788 Okt. 14. Verordnung für die Schullehrer,
monatlich eine Fleisstabelle einzusenden. 1790 Sept 7. Umlageberedi-
nung für die Landschaft Wolfach pro 1790/91. 1791 Okt. 14. Korrer
Inhalt der Fürstl. Fürstenb. Entschliessung vom 31. Aug. 1790 auf die
von der Landschaft Wolfach gemachte lieschwerdevorstellung, betr. Hul-
digung, öalzbestaud. Schulen, Auswanderung etc. 1795 Apr. 24. Ver-
gleichungsverhandlung zwischen Kaltbrunn und SchenkenzeÜ , Brücken-
gelder betr. 1798 Jan. 26. Verfügung über die kostbaren Zehningen bei
Käufen, Ganten, Teilungen. 1798. TesUment — 1720 (?). Johann Bap-
tist Oberwurtzel, Schaffner des Konvents des Frauenklosters Wittichen,
wird von Professor Dr. Joh. Theodor Scheffer zu Tübingen zam öffent-
ArrbivAÜen aus Orten des AmtsbesirUs WuI&lIi.
il55
M<^en NoUr, Schreilwr und Bichter emaant. FO. — 1734 Mftrz 4. Brief
Üies Kämmerers Jfihftiui Hittiiür iii Pchramherfr wegen Zahluug ile» pro-
KrtinniprtPn lilosteraDlcilä bei der GcnemlTiÄiistion der l'f*rr«i Hosb-
rg, resp. KaUl>niiiii. l'ap.-O. — 17^9 Okt. 13. DieAbtUam Maitdiileiiii.
beBchwert iicl) lieiiu Dekan des Lftnrlkapitvlä RottwttU wegeu der Jalirlidipn
pßeasnhliing Ton b 1?. 40 l'tg. füt <Ii9 jfthrt Admi!»8i>nn!mrkuD(1i> Ae» Pnter
3eichti^r». — 17&7 Jan- tf. Billc der Äblissin Maria Cftcilia Hildbrnüdin
am ilcui BJBchnf Jobaoiiic« Franziäkus zu Konstant; um ilie AdinL<sioji und
i^pprnliaUoii dca netijiriüeiitifrt^ii Pfarrwre Itü Mohtscli ku Ros»I>erg —
1740. llitl^esuch Uor Abiiäbln Maria CAcilia au düo Bbcbof zu Kon*
nur PrA^etitierung Am Paters Ivo Mcht«cb auf die Pfarre) Rossberg.
1746 — 49. Moiiitoricn de» Dekan Herder in Deisiiliiigeti an den Pfarrer
M«hUch in WiCtidken vencn dessen Adini»ioD und Be»ahluIl^ des
rl. Scmiuarbeitrftgs fiir Mcreburg. — 1754. I''ürslcnlierg*9clve Mulilen-
lung. — 1756 yejit. 25. Priiarntatioii du» l'ftinrers und Iteirlil igors
CThnstiaD Hug durch duA Klottlcr Wittichcn, Piip.-O. — 1772 Nov. 24.
, I>ecrctum dea Bischöfe Kran/ Knnrad in KonsWnTr, betr. Krweiterong
d*r Pfarrkirche und Wiederauf hau der l'farrRebüiide und dftr Scheuer io
I SciicDkeii2eII. — 1776 — 1820. Gemeinde- und Üchntzungsrerbniuigen des
Stabes Kaltbnuin. — 1777 Dez. 21. Verglei<:h ^wUchen dem OotteahauB
Wittichcn und der Opmeiude Kaltbrauu , betr. Tolcnkapelle , Tot«n-
gescbirr, Wuchrervieh uud Ktosaweier. PO. S, — IfiOO Aufr. S. Fürutl.
1 KOrstenb. ErrektintuturkuodL- fiir die Pforrei ßnaHbierg, resp Kaltbruon in
] WilUcben, — IBOG Aur. 2ö. Bcstitiguag obiger Urkunde durrh deu Bi-
schof Karl Thendnr in Krinstanz. Absrhr — 1803' Juli 26. Nachtme üu
£r Krrckcbnsurknndo durcb die Füntin Elisabeth za Fürstenberg.
4. Haslach i. K.
&. Bemviode.
Nur fiinf DrkundiL'u: KSt^Sff. ZinfitentrhreibungeH u. A.
fi. (E&thol.) Pfirrol.
irC4ff. KircbcnrBchuuugon. ') — 1Ö9H ff. Kircbeabttcber. '} — O. J.
rbar der Pfarrei voa K. Schumacher. ') - 1647. Stiftungsbrir.f des Übor-
atmanii Kirik vou Walii&teiti über 1000 Ü. — IS&O Sept. 25. Ziauvet-
eibung des Martin Trftscher in Steinach. — 16M Juni IQ. ^huld-
ntnis des Georg J-'m^nt in lliulach, die Pfarrkirche betr. Ü. — 16^^
9. Ziosverschreibußt! des Andieas Kritficber, die Päurldrche betr.
1654 Sept. 2B. Zin» vunii^lireibung dui C!alh' TuUmiir, iUe Pfarrkirche
— IGEO Jan. 25 Kaufkontrftkt dca Bürgermeisters Mithael, die Ktif-
eiue» ewigcn Jahrlags betr. - 10.^6 Juli 21- Die Brudünscbaft St.
erhalt eiupn Acker geschenkt von Pfarrer E*;k in Weylcr. —
Mftrx 22. Schuldbrief des Michel Th&ma za Schnclliiigcn an deu
il«nkapeUci3foml8 R — 171S MAreSl. Instruktion für den FSegcr der
Itenkapello, den Altar 8t. Sehantian betr. — t72S Jan. 24. Scbrolben
Syodikiut Gcbde iu Hottweil an den Unardtan in II., die Frübmeme
)) Verzeichnet ron iem ehemaligeu Pfleger P&rrer Max Hochwcbcr.
ml56 Damal.
in WolfaclL und Mohlenkapelle in H. betr. — 17S1. Gopi& des Gnirdiu
FiuB in H., das in einem Vierling (5 oder 6 Ohm) alten Weines besteheodi
Almosen fOr die wöchentliclie U- Messe in der sog. MohlkapeUe b^. -
1733 Dez. 20. Obligaüon über 40 ü. des Hans Michael Dinkel, da
Totenkapellenfonds betr. — 1740 Mai 21. Stiftung der Samstagsmoi
in die Mühlkapelle. — 1744 Jan. 18. Decretom canonicationis Beati Sdeli
a Sigmaringa (gedruckt). — 1745. Methodus proscriptns eelebrandi oc
tavam St. Fidelis et Josephi, servandam per CapuciiiM. — 174S Hai E
Erektionsurkunde der Bruderschaft vom hl. Nepomuk durch PP. Clt
mens Xn. — 1749. Kompeteuzregister der sämtlichen Kirchen derHen
Schaft B. — 1804. Drbarium parochiae H.
C- Im PrlT&tbBSltt des Pfarrers Öchsler.
1496. Bischof Älbrecht von Straasbarg und Graf Wolfgang za Fni
Btenberg bestätigen die Freiheiten der Stadt H. in 26 Artikeln.
6. Langenbaoh.
Stallhalteret.
1487 Sept. 1. Urkunde des Gerichts in Schiltach , betr. den Wii
in Heabach (Hägbach). FO. (Dazu eine Abschrift.)
6. MQhlenbach.
A. Gemeinde-
1496 Okt. 19. Freilieitsbrief des Herzogs Albrecht von Baiem. Gnfe
zu Fürstenberg. — 1746 — 48. Mehrere Aufgebote zu Lieferungen k
das Militär. — 1752. Urteil der Obervogtei Haslach über einen Recbis
streit zwischen Simon und Jt)sef Drucker, betr. Biiume, Lochen und Fihr
rechte. — 1769 — 1808. Gemeimlerechiiuogcn mit Beilagen. — 1777 Janii^
Urkunde über Jagdrecht im Bezirk Haslach, ausgestellt von Fürst Wf3
zel. — 1787. Jagdrechturkunde. — 1796. Extraktus aus deu ScbwäbiscVi
Kreisrepartitionstabellen über die an die franz. Republik laut Wtfu
stillstendskonvention vom 27. Juli 1796 zu leistenden Abgaben an Gri
und Naturalien, specifiziert für jedes Amt. — 1794— 1808. Eine seh
grosse Anzahl Ordonnanzen der Amtskanzlei Haslach ül)er Liefenmfe!
und Fuhren für das kaiserl. und franz. Heer. Viele specifizierte R«k
nungen von Wirten über Auslagen bei Einquatierungen.
B. (Eathol) Pfarrei.
1643 fr. Kirchenbücher. — 1740. Decretum Ro. Onün. Argtm. i
visitatioue ecci. par. M. Abschr. — 1741. Dekret des bisch. Ordinam«
über die Beantwortung des ersten Dekretes von Seiten des Pfarrcis. Ah
Schrift. — 1747 Aug. 20. Einweihung der Pfarrkirche, Pap.-O. S. — ITJ:
März 13. Urkunde über Errichtung eines Kreuzwegs. — 1762. Kirch«-
Visitation.
ArchiralieJi aus Ort«a lies AmUbenrlis Wolfuii.
mlö?
I
7. Sohnellingen.
fiameinile. ')
1717 AuK- 2U. Bcilt-guojf tdu WdiltraotTi^treitigkcitoii iwi&cheo IIu-
uml S, flurcH tntcrimuIicHcheid durch Fnntl. Fürsten)) Stilhlingor
truiijisntitradit. — 1780 Nov. 27. HohcEiIiim des Hnduchi'r Jiistizproto-
WeiJrecht der üclintllingtr auf KaitfßM KIleiigriin4 betr. — 1701
.6. I'rtcil der Fürstl Fitmti^nti R<!)ficrungHkaii/.]ci iu Moiiaue&cliiugL'ii,
i^DfiitlaHtunf; der Stadt und Landst-haft ilatiWli Iwtr. — 1790 M&rz 5.
faxicilung der Allnmudi;(t<ld['r /u S. au die eituieliien Bürger durrb Fttrst!.
■"örstenfa. ObeiTogteiaiDl ilasWh, — 1732 Vept. 21. Sclilirlilung »on
rotiHtruilißkeit«» und Abgaben zwiiX'hen l^llenbbli, S. uud W4;Lsclicu-
illeubach. — 179R. Verteilung der bitlier von den Gemeinden Bollcn-
und 8- gemeinsiim bcnülEton Waldungen &a die eiiiKelnen Kürger.
8. Steinach.
A. Cemeiodfl.
1M&— 1C36- EUyscLrcxlel der Kiicbni xum liftillig Crm zu S — 16«8
lApr. 2S. l>Gr Tf^rrei S. jAbrliche (iemile. — lfi75. VcnieicluiiB u»d Er-
neucninf; der Pfarrgflt« in S. — HiÜU Ordnung, CJehot und Verbot der
gemeineci FtM'bbvrrrii lu S. — 1657 Ja». 29. Maximilian Fruix, Gntf xu
Ftlr>iti'nb«r^ , Wortkrt die Krbebung de« UrUckoogeldes über die Kiuzlg-
— 1711 u IU Abrpfhnnng mii aflmtlichen Cennten der Pfarrei S. —
1712 — 1771- nebundeim Ueclinungeu der Pfarrei. — 1726, Weidbriefe
tuid Privilcgieti des l^rfea Ü. Darin sind folgende Urkunden verzeichnet:
1430 Mai 25. Urkunde des Ludwig Roder von Reinhaimb, llolzbexiig im
B«Uiipi>acbwald betr — 1457 Febr. 11. Heinrich, Uraf von FUnitcnberg,
Bchlii'litet KpAnc uud Trrunj^eii itber Bolleiibaclirr und Sttnnnchcr (ic-
nng Ulli] Müldr. — l-ll>!> Aug. 24. Derselbo Hrnf Heiitridi bifstimmt
die Wcid-, Steuer- uud Ztibntrevbte xwiBchen !>t9inacl> und Bollonbacb. —
l&tG Febr. 24. GsIIuh, Obervogt der HerrHcbufl KinzigLlin]. licnninct die
Schwpineweide zwjjhiJ)«» H. und den Ufiffn Ober- und Niederbarh, Rnn-
xengtuben o s. w. — lOdö Apr. 23, Barbura Heldin, Priorin des Kau-
veota Wittifben, codiert das AtirbwAldletn an die ^teinacher. - IfiEll
Febr. ül. W^olfacli. Urkunde »her die SteiiinühisilHai Bruggen. — 1502
Ang. 21. Weidrecljt, VerRleith zwischen Enterbpach und tj. — 1600 Dez. 7.
Urkunde über Heirat»- nnd Krhi^cboftsrechte. — 1749 — 1769 Abrechnungs-
Imch giwaiul^r C'enstten der l'farrei Steina«h. — 1751 OkL 21. Überein*
kommen zwieclicD dem Fdrstl. HauH Fünteuberg und dem ReidugoiteS'
haus Gengenbach, den Abthof MOrkben betr. — 1760 18(14- Eapitalbuch
für die Ktri.-!]« in 9- — 1791 — 92. Klnnabme und Ausgabe b«i der Kft>
pelle Maria Schnee.
B. (8atb«10 Pfarre).
1678 ff. Kirchenbuch er. — 1727 Apr. 28, Urkunde des General-
Tikari«ts Sinwaburg. die Maria Srhneßknpelle betr. — 1736 Sept. 13- Ver-
glekb xwitcheu Plsrrer l^ang und der Gemeinde Qbcr den Feldveg nach
*) Pfurrei. B. Sleinach,
nil58 Damal, — Roder.
Niederbach. Copia. — t7S8. Statata capituli lAhrensia. — 1749 Jnli 24.
Vergleich zviachen P&rrer LAng und einigen Bargern, Pfiwiickerwegi
betr. — 1770—80. Repertorium parochialis ecclesiae in S. — 1786. Fm-
Bion der Pfarrei. — 1787. Verschiedene Verordnungen des Forsten und
des Generalvikariatea über Christenlehre, Schale, Gottesdienste.
9. Welachensteinach.
(Katbol.) Pfanei.
1600 (?). Obligation des MathlBS Dold, Vogt in Bolleobach, gegen die
Kirche W. — 1662—65. Fruchtzehntrodel der Pfiurkirche W.
10. Wittichen.
Prami.
1667 Jan. 18. Übereinkunft zriscfaen den Päurem des Dekanatei
WolEacb imd den Beamten in Wolfach, betr.: genaue Fixierung der Stot
gebohren, Opfer, Versebimgen, Hochzeiten, Taufen. — 1664 C Eirchea-
bflcher. — 1737—1800. Ein Packet, enthaltend verschiedene gedruckte
p&pstl. Ablassbriefe, bischöfi. Hirtenschreiben und Erlasse, im guizen 86
Stücke. — 1745—51. Verzeichnis and kurzer Inhalt aller im Eloster-
archiv vorhandenen Urkunden, Lehensbriefe, Gülten, Vermächtnisse (scboa
vom Jahre ISOO an). — 1746 Okt. 18. Verfügung über Unzucht. (Gedruckt)
— 1746 Not. 24. Decretnm, betr. Schulen und das Studieren deren üa-
terthanssöhnen. (Gedruckt) — 1746 Not. 25. Decretum, die Sonn- mid
Feiertage betr. (Oedmckt) — 1748 Febr 22. Dekret der Fürstl. Fürsteob.
Regierung, betr. die Religionsexerzitien der Lutherischen OfGzianten in
den Ffiureien Schenkenzeil und Kaltbrunn. — 1751 Okt. 29. Brief im
Biechofe Franz Konrad in Konstanz an den Pfarrer zu Schappach, die
Religionsschwärmerei des Hans Jakob Annbruster dorten betr. — 1T5T
Okt 8. Promemoria pro confessario. Das Gesuch des Bischöfe Fr&nz
Konrad an den Beichtvater und das Kloster um ein Subsidium chariti-
tivum (etwa 300 fl.) wird unter Darlegung der dortigen armseligen Ver-
hältnisse dortselbst abgewiesen. 0. — 0. J. Furstl. Fürstenb. Landord-
nung von den Grafen Christof und Wratisiaus in einem gescbriebenea
Foliohefte. — 1775—1800. Ein Fascikel von 51 meist landesherrlichen
Verordnungen und oberamtlichen Schreiben in geistlichen Sachen an deo
Beichtvater im Kloster und Pfarrer in W. — 1777 Sept. 9. Decretum des
Fürsten Wenzel, die Brand- Assecuration-Societäts-Ordnung. (Gedrurkl)
— 1778 Apr. 22. Verordnung über Unzucht. (Gedruckt) — 1797—99.
Rechnungen bei dem Gotteshaus und Frauenkloster (Clarissenonlens) lu
W. 1 Fol.-Bd. — 1790. Fürstenb. Verordnung über die Stadt- und Land-
schulen. [Gedruckt) — 1798 Mai 12. Verordnung, die Begitzgerecbtij-
keit auf Häuser und Gewerbe betr. (Gedruckt.) — 1802 März 27. Landes-
herrliche Verordnung, ObstbaumpSanzungen und Obstdiebstahl betr,
Arcfajy&litn aus Orten des Amlsboslrlu Karlsiuhe.
Hchnet TOD dem ehemalifen Pfleger, jetzijceD Bcxirladelegierten
Prof. Dr. Cbrütiaii Roder m lUuitatt.
ii&d
I. Gutaoh.
1. fieneiode.
LMtfcrtiucb. I ßd.
B. (E?«iiB) Pfarrei
l(<99. La^er- und Oulteobach aber der Pfarrei Q. Einkommen. —
Ift KircheDbücber.
C In FrWatbegiti
des Friedrich Gdtz, des BesiLiftra äts Üulb&usea xur Kntnc:
17ß3 0kl. 29. StutlfUrL Die K«gicruiig in Slutlgsrt bewilligt Chn-
LisD Kaustliu. Borger und Scbmled im Stabe UaUch, eine Scbildwirt-
Iü einiurichteD.
I 2- Kirnbach.
I i- 6«m«lDd«-
117. Jhdt. Gallenbaeh dei Kirnbachpr ^ubes- — I71A. Lagerimcb der
erei iloraberg (mit AiuxO^n ans UrkunJeD von 1514 nn). — IT92.
I«eb über Fronen u. &. — nsi B. OerlcliUprotokoUc tdm K. 3 Bde. ~
KU. Dnterpfond&biicher. 3 Bde.
B. (EvangeL) rfarval.
L6ß4ff.; 1700—27- LegerbtU-l.tr - iUHS- Kirchenböcher. — 1706
!s 1711J. PfDtokollbQcher AberKircheo^trafcu. 1789—1938. Keskriptcn-
nd KcutBbtu:licr u. a. 2 B{1<--~ I7VS (T- Akten, betr. die I'fiuTkompetenx.
NoIlZ. Die Geneindi'ti Berjtzell, fSnhacb, Uofftetteo, Kuebü, Lehen-
lind äukbuh besiteu keine Archivalioa
L
XX.
Archivalien aufl Orten des AmtHbozirks
LFreiburg'3.
vermcbnet von dem Pfleger
UtiiversitiubiblioibekAr Dr. Friotlrick Pfftff in Preiborg.
L Borg.
CttiiBd«.
1783 I>est 8. FronablfieiuigBkmiUakt iwbcbea Freiborg und Kiieh-
ftrten. Abachr — 1809 IT. Schulahten. — 1811—12. OenarkungMpUUie. —
11 jt ZehnUkteo. — 19300'. Gmndbacher.
>> Tgl. Mitt No. 5, 232-3ßl u. No. S, 33—73.
il60
XXL
AreUTmlieB aas Orion des AmUbcalrb
- . wäkhaat TM 4leiu Pdc^r Prof. A. Fenl. Mftfir,
Neutussheim.
CemeiD'de.
1707. KifoheM«dieP — 1BI>9. Neue EiTchenstufalordnang.
UrfcDBdenbiich dv OanieiD<1e N. (Dtriii die Aliscbrift ömt
aber SkMdnqg da Oitea N.)
M TrfL Kitt. »0. 6. 272-7Ö, Nc 10, 61—^ o, No. H. IS
I
Seine KSni^fche Hoheit der Gro^sherzog babcn mit
höchster StaatsmiDiBterialenUcljiliessung d. <1. Korl&nilic
23. Februar 1894 gnädigst getobt, den ordentlichen Profe
der neueren Geschichte an der üoiversität Freiburg Dn Ericl
Marcks auf den 1. April d, J. als den Zeitpüakt seine? An*
scheidens aus dem staatlichen Dienste seiner Stelle aisordeEt-
liches Mitglied der Badiachen Historischcti Kommission lul
sein unterthänigstes Ansuchen zu entheben.
Tafd XXJf.
UkoHttrukiian dtr tüttwesUiclun Eckt des UUners im Mßnslft
BJi t'rdhurg.
Zättttkrifl /. Ctrmk. d. Plx-rrkfi-t A'. F. Hd. IX.
3 t>lD5 Oie 7fi7 ItH
DATE DUE
STANFORD LJNIVERSITY LIBR--
STANFORD. CAUFORNIA
94505