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ZEITSCHRIFT
rüB DIS
GESCHICHTE DES OBERRHEINS
HERAUSGEGEBEN
VON DEM
ßSOSSHEBZOaUCHEN aEHERAL-LÄMSAfiCHIYE ZD KÄ5LSRUHE.
XXXI. BAND.
KARLSRÜHE.
DBUOK UND YEBLAO DEB O. B B A UN*SGHBN HOFBGCHHANDLUNQ
1879.
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1 5-^ V
(RECAP)
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-l^:-it:-Ä'ti.
Seite
Beitrag zur Geschichte der Stadt Pfullendorf. (Both von Schrecken-
stein.) 1, 140
Acta Salemitana C^r. Baumann) 47
ürkundenbuch der Deutschordens - Commende . Beuggen. (Schluss.)
(Qmelin.) 168
Die Treffen bei Beuggen und Warmbach und die üebergabe von
Rheinfelden an die Weimarische Armee 1638. (Derselbe.) . . 234
ürkundenarchiv des Klosters Herrenalb. (v. WeechJ 237
Kulturgeschichtliche Miscellen. Verbot der „Leistungen". (Derselbe,) 284
Aus dem Select der ältesten Urkunden. (Both von Schrecicenstein,) 285
Beiträge zur Geschichte des Klosters Gengenbach (Buppert.J . .315
Beiträge zur Geschichte der Schlacht bei Wimpfen 6. Mai 1622. I. IL
(Gmelin) 332
Kulturgeschichtliche Miscellen. Sondersiechenhaus der Gemeinden
StoUhofen, Schwarzach und Vimbuch. (v. Weech.J .... 448
Namen- und Sachregister 449
Summarisches Register zu Band 1—30
490870 ^ ,
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l
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Beitrag zur Geschichte der Stadt Ffullendorf.
Wer eine Geschichte der, bald nach dem Aussterben des
gleichnamigen Grafenhauses *, ans Reich gelangten Stadt PfuUen-
dorf schreiben wollte, eingedenk der wohl etwas zu strengen
Anforderungen, welche man, auch ganz bescheiden auftretenden
specialgeschichtlichen Untersuchungen gegenüber , jetzt zu
stellen pflegt, der würde freilich das erforderliche Material
mühesam genug zusammentragen müssen, bevor er sich an eine,
vor der hochkritischen Strömung der Historiographie vielleicht
Gnade findende, Gestaltung des gesammelten Stoffes wagen dürfte.
Jedenfalls wären, abgesehen von den an Ort und Stelle,
hauptsächlich in der Registratur des alten und reichen Hospitals
noch zu vermuthenden, unedierten Urkunden ^ und den für
historische Zwecke brauchbaren Akten, nicht nur die bei uns
in Karlsruhe aufbewahrten Archivalien zu vergleichen, sondern
man müsste auch in einer ganzen Reihe von Archiven Zutritt
haben.
Dass Stuttgart, schon wegen der besonderen Beziehungen
in welchen der Abt des Cistercienserklosters Königsbronn^, als
Kirchenpatron zur Stadt PfuUendorf stand, dass Sigmaringen
und Donaueschingen einige Ausbeute gewähren würden, ist mit
Sicherheit anzunehmen.*
1 Exacte Untersuchungen über die Grafen von PfuUendorf wären
erwünscht. Vergl. indessen Ztschft. I. 68 ff. — 2 jy^j. j. Decan Haid hat,
in dem von ihm gegründeten Freiburger Diöcesanarchive III, 33 ff. (1868),
theils Jn extenso , theils in Begestenform, 72 meistens aus dem Hospital-
archive zu PfuUendorf stammende Urkunden, von 1257—1675, publiciert.
Die Nummern 1, 3, 4 waren aber bereits in Ztschft. XII, 50 ff. ediert.
Daselbst 142 ff. drei weitere PfuUendorfer Urkunden. — 3 Gestiftet 1302
von K. Albrecht. Vergl. v. Stalin Wirtb. Gesch. lU, 238 und iue-
besondere die von Dr. Karl Pf äff, in den Württemb. Jahrbüchern 1856.
b. S. 100—150, gegebene Geschichte des Klosters, deren urkundliche Bei-
lagen sich bemahe alle auf PfuUendorf beziehen. — * Die auf die Stadt
PfuUendorf und benachbarte badische Orte bezüglichen König^bronn^r Urkki,
sind indessen schon vor langer Zeit von Wirtemberg an uns extradiei^t wqrdeu
und befinden sich hier; darunter auch die von Pfaff' edierten Studie.
Zeitschr. XXXI. 1 y-> t
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Nicht minder dürfte das hinsichtlich der Mehrzahl jener
Städte gelten, die ehedem, als Glieder des im 15. Jahrhunderte
etwas Tennögenden Bundes um den Bodensee ^ mit Pfullen-
dürf in engerem Schutz- und Trutzbündnisse standen.
Aber nicht nur Archivalien sondern auch ältere und haupt-
Bäehlicli neuere Druckwerke, würden mit Umsicht ja sogar
mit ziemlich weitgehender Berücksichtigung verschiedener Lite-
raturzweige ^ beigezogen werden müssen ; denn seit jener Zeit,
in welelicr Kasimir Walchner, mit unverkennbarem Talent,
allein, wie er das in seiner Vorrede (S. XIV.) selbst zugibt,
nicht mit den nothwendigen Hilfsmitteln ausgerüstet, seine
Geschichte der Stadt PfuUendorf geschrieben hat^, ist denn
doch für das Städtewesen überhaupt und für die Geschichte
der schwäbischen Reichsstädte insbesondere, so Vieles und
Gutes geleistet worden, dass man, um hier nur Eines hervor-
zuheben, Hogar zur richtigen Bemessung des bescheidenen aber
redlichen Antheils, welchen PfuUendorf am grossen Bunde der
Reichsstädte und in der Folge auch am Schwäbischen-Bunde
nehmen konnte, auf eingehendes Studium der bekannten, neueren
Untersuchungen und Quellensanimlungen hingewiesen wird.*
Obgleich es nun keineswegs meine Aufgabe ist, ein Ver-
zeichniss der mir bekannten, gedruckten Quellen und Hilfs-
mittel zur Geschichte von PfuUendorf zu geben, so erlaube
ich mir doch zu bemerken, dass die Zimmerische Chronik^
verschiedene Nachrichten gewährt, und fernerhin auch noch
auf die in G, W. Hugo Mediatisirung der deutschen Reichs-
1 Yergl. 2tschft. XVII, 299. Es handelt sich um: Constanz, Buchhorn,
Lindau, Ravensburg, Ueberlingen, gelegentlich auch St. Gallen und Radolf-
zell. — 2 gQ ]q^ 2,. B. ein in Birlinger Allemannia III, 286 ff. stehendes
Inventar cU^a Hausrathes im sog. Steinhause (Pfleghof des Klosters Salem),
Jer Gefahr ausgesetzt übersehen zu werden, da es in der Inhaltsübersicht,
ohne NenmiijK von PfuUendorf, nur als ein Inventar von 1577 bezeichnet
wird* — ^ Sie ist 1825 in Constanz gedruckt worden. — ♦ Besonders sind
zu vergleichen, ausser Stalins bahnbrechender Arbeit, die Regesten, welche
W. Viicbci- adner Geschichte des schwäbischen Städtebundes der Jahre
1376— 1S89 (Forschungen zur deutschen Geschichte II, 1 ff.) beigegeben
bat, PfuUendorf wird darin erstmals zum Jahre 1331 genannt. Reg. 9.
VergL auch Itegg. 20, 27, 29, 30 u. s. w. — * Walchner kannte und be-
D ritzte dieselbe S. 11 ff. , hinsichtlich der Sage, dass ein Ueberfall des
Adela durch Herrn Werner von Zimmern vereitelt worden sei. Der Chronist
(I, 196 der Ausg. von Barack) setzt nun freilich dieses fragliche Ereigniss
nicht zum Jjihre 1348 sondern 1360.
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Städte, Karlsruhe 1838 stehenden, 12 Königs- und Kaiser-
urkunden, S. 339 — 359, besonders hinzuweisen, weil sich die
Originale im Generallandesarchiv befinden.*
Was hinsichtlich der Zuverlässigkeit der einzelnen Abdrücke
Hugo's zu sagen ist, werde ich allerdings nicht unterlassen
dürfen am entsprechenden Orte zu bemerken, wobei mir in-
dessen die Absicht, eine im Ganzen doch recht verdienstlich
bleibende Arbeit, welche ohnehin schon mehr als billig ist,
ignoriert wird, splitterrichterlich verurtheilen zu wollen, gänz-
lich ferne liegt.
Der nun hier folgende Beitrag zur Geschichte von Pfullen-
dorf ruht auf den in unserer Archivsection II. (Ueberlingen-
Pfullendorf) und zwar in der aus 27 Convoluten bestehenden,
starken Ortsrubrik Pfullendorf enthaltenen Urkunden, deren
Repertorisierung ich im Frühjahr 1878 vorgenommen habe.
Mithin wurde, was ich ausdrücklich sagen muss, um etwaige
Missverständnisse abzuschneiden, für diesen Beitrag nur das-
jenige benutzt, was mir nicht nur in erster Linie zur Hand
lag, sondern auch, ganz abgesehen von den hier völlig in den
Hintergrund tretenden Zwecken unserer Zeitschrift, im Verlaufe
der vorgeschriebenen Reorganisationsarbeiten ^ jetzt an die
Reihe kommen musste.
Da diese Arbeiten nicht unterbrochen werden durften, so
habe ich nicht einmal die über Pfullendorf vorhandenen Akten
beigezogen, geschweige denn andere Archivsectionen, wie z. B.
Salem, in denen jedenfalls Manches zu erwarten steht. Der
für ein freigewähltes Thema Archive ausbeutende Forscher,
* Ausser den Urkunden, welche für Pfullendorf allein gegeben sind,
kommen natürlich noch in Betracht, jene königlichen und kaiserlichen
Erlasse, in denen Pfullendorf mit andern Städten genannt wird und die
Bundbriefe, Abschiede u. s. w. der vereinigten Städte. Besonders zu vergleichen
sind; Böhmer (Huber) E-egesten des Kaiserreichs unter Karl IV. und
Weizsäcker Reichstagsakten. Beide Werke, auch die oben genannte
Zimmerische Chronik, sind mit trefflichen Registern versehen. — ^ ^jg
nothwendig diese Keorganisationsarbeiten sind, könnte ich mit vielen Bei-
spielen belegen. Hier nur deren zwei. Sauber überschriebenen Pallien zu
Folge, sollten Königsurkunden von Wenzel 1347 (richtig 1397) und Karl IV.
von 1340 (richtig 1347) bei uns vorhanden sein; Verstösse die doch nur
bei grosser Flüchtigkeit, oder gedankenloser Wiederholung älterer Auf-
zeichnungen möglich sind. Schon bei Walchner S. 14 spukt der Freiheits-
brief des Kaisers Wenzel von 1347.
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ist insgemein in einer günstigeren Lage als der Archivar,
welcher sich oftmals, im Interesse des Dienstes, gewisse Be-
schränkungen des Forschungsgebietes selbst auferlegen muss,
selbst auf die Gefahr hin, wegen seiner nothgedrungenen Ent-
haltsamkeit, des Mangels an Umsicht beschuldigt zu werden.
Kann also, wie aus diesen unerlässlichen Vorbemerkungen
hervorgehen wird, hier von Vollständigkeit hinsichtlich der
Beimtzung der im Generallandesarchive lagernden, Pfullendorf
betretfenden Archivalien, nicht die Rede sein, so habe ich mich
docli bestrebt, der genannten, von mir bearbeiteten Ortsrubrik
alleä dasjenige abzugewinnen, was darin, nach meiner Ansicht,
besonders beachtenswerth sein dürfte, wobei freilich nicht aus-
geschlossen ist, dass kundige Lokalforscher im Stande sein
könnten, auch noch solche Stücke zu verwerthen, welche mir
entweder den Eindruck der ünbedeutendheit machen mussten
und daher aus diesem Grunde nicht erwähnt wurden, oder wegen
ihres Umfanges nicht in extenso gegeben werden konnten, was
sich hauptsächlich auf Reg. 7 (1337 Oct. 16.) und Reg. 8
(1839 Dec. 10) bezieht. Unberücksichtigt mussten fernerhin
bleiben: jene Urkunden, welche sich auf in der Nähe der
Stadt gelegene Grundstücke beziehen, wenn nicht vermöge der
Nennung obrigkeitlicher Personen, oder zur Vervollständigung
der über die PfuUendorfer Geschlechter vorhandenen Nach-
richten, eine Ausnahme nöthig erschien. Im Allgemeinen war
mein Augenmerk hauptsächlich auf die inneren Verhältnisse
der Stadt gerichtet, jedoch mit Einschluss der Beziehungen
zur Nachbarschaft und unter besonderer Berücksichtigung der
die reichsstaatsrechtliche Stellung PfuUendorfs bedingenden oder
erläuternden, kaiserlichen Privilegien und Mandate. Statt
ungenauer Abdrücke derselben sind zuverlässige . gegeben
worden, jedoch nur in jenen Fällen, in welchen berichtigende
Bemerkungen nicht genügt hätten.
Da Pfullendorf schon im Jahre 1220 von K. Friedrich IL
ausdrücklich als Reichsstadt anerkannt worden ist, so gehört
dieselbe mit zu den ältesten, ehedem unmittelbar unter Kaiser
und Reich gestandenen, städtischen Gemeinden des Schwäben-
landes. Die schon von Walchner, Vorrede S. XIV, gewiss
mit Fug und Recht, ins Gebiet der Fabel verwiesene Ansichtc
Pfullendorf sei das alte Juliomagus, ist wohl erst im Zeitalter
der Renaissance aufgekommen. Urkundlich ist mir der Name
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Juliomagus, als Bezeichnung für Pfullendorf, erstmals in einem
Indulgenzbrirfe des Papstes Paul V. (1618 Mai 16) begegnet/
Hinsichtlich der zur Anwendung gebrachten Methode, habe
ich nur zu erwähnen, dass ich die Regesten in einer gewissen
Ausführlichkeit geben zu müssen glaubte, um charakteristische
Einzelheiten und Wendungen in dieselben aufnehmen zu können.
Man kann sogar bei diesem allerdings manchem Bedenken
unterliegenden, weil vollständige Abdrücke doch nicht ganz
ersetzenden, nach dem richtigen Mittelwege ringenden Ver-
fahren, auf etwas beschränktem Räume, eine ziemliche Anzahl
von Urkunden, wo nicht veröffentlichen, so doch der histori-
schen Forschung zugänglich machen, während vollständige
Abdrücke zu viel Raum erfordern, allzugrosse Kürze aber,
im Interesse der Leser, zu vermeiden war. Für die vollständige
Aufnahme war zuweilen, neben dem Inhalt, auch die formale
Seite der Vorlage entscheidend. Aufmerksame Leser werden
leicht erwägen, aus welchen Gründen einzelne Stücke in extenso
gegeben worden sind und was zu einem besonders ausführlichen
Regeste Veranlassung gab. Auch habe ich mir in einzelnen
Fällen erlaubt, in kurzen Anmerkungen auf die Bedeutung
der betreffenden Urkunden aufmerksam zu machen. Hier mag
noch gesagt werden, dass die unter den Regierungen von K.
Friedrich III. und Maximilian L, wegen der Pfullendorfer
Stadtsteuer erlassenen Briefe, auf die ohnehin schon als kläglich
bekannte Geldwirthschaft am kaiserlichen Hofe, einige Streif-
lichter werfen und dass die von uns mitgetheilten, fehderecht-
lichen Urkunden, gewissermassen zur Vorgeschichte des Schwä-
bischen-Bundes gehören.
Schriftstücke, aus welchen man eine gewisse Sorgfalt für
geistige Interessen ableiten könnte, haben sich nur wenige
erhalten. Ich rechne hiezu Reg. 30 wegen des schon 1359
urkundlichen doctor puerorum; Reg. 66, den Schulmeister
Johannes Gotzritter, vor 1396, nachweisend, und Reg. 108,
in welchem, zu 1501, von einer Bibliothek in der Pfarrkirche
^ In Ztschft. Ill, 481 wird zwar gesagt, in einer Urkunde von 1370
erscheint Conradus Graemlich minister civitatis Juliomagensis, allein ich
kann nicht an die Richtigkeit dieser Angabe glauben, wenigstens nicht
.daran, dass Pfullendorf 1370 als civitas Juliomagensis urkundlich bezeichnet
wird. Dass Konrad Grämlich damals Amman in Pfullendorf war, hat seine
gute Richtigkeit.
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zu PfuUendorf die Rede ist. Anerkannt muss werden, dass
die aus der städtischen Kanzlei hervorgegangenen Urkunden
des 14. Jahrhunderts, fast ohne Ausnahme, gut geschrieben
und klarverständig concipiert sind. *
Welchen Widerstand der Magistrat zu überwinden hatte,
wenn er sich auf gesundheitspolizeiliche Vorschriften einlassen
wollte, dürfte, in etwas drastischer Weise, aus Regg. 14 und
106 hervorgehen.
Worms 1220. Jun. 2. K. Friedrich IL erhebt den Ort PfuUen-
dorf zur Reichsstadt unter Verleihung verschiedener Freiheiten. l.
In nomine sanete et individue trinitatis. Fridericus
seeundus divina favente clemencia Romanorum rex semper
augustus et rex Sycilie. || Regalis eminentie Interesse decer-
nimus inveterata renovare, dissipata ad honorem et utilitatem
imperii recolligere, destructa queque restau- || rare atque ad
eorum relevationem regio eminentie robur et benivolentiam
omnimodis adhibere. Considerantes dampna atque lesiones,
qug II et quas hactenus sustinuit Imperium, ex dispersione
optime villg nostrg in PfuUendorf, ex innata quoque nobis
munificentia conpassi laboribus et erumpnis, quas incol§ ipsius
ville nimio ignis impetu et voracitate nuper sunt perpessi,
nolentes super omnia, quod ipsi decetero a malefactoribus et
pacis inimicis conculcentur et dampna seu incommoda patian-
tur, sicut hucusque multis retro temporibus perpessi sunt,
presertim cum locus idem cum omnibus attinentiis suis paterna
hereditate ad nos proprio dinoscatur pertinere, locum ipsum in
perpetuam instituimus libertatem, in fundo eiusdem loci civi-
tatem de cetero esse volentes, omnia iura omnesque iustas
et honestas consuetudines, secundum institutiones et libertates
aliarum civitatum nostrarum, eidem civitati in PfuUendorf
liberaliter inpendentes, atque presentis scripti nostri patrocinio
perpetuo confirmantes; volumus etiam quod omnes persone,
que usque ad tempora ista in loco sepedicto conmorate sunt,
cuiuscunque sint conditionis, in iure et honore nunc a nostra
recepto largitate de cetero permaneant. Inhibemus omnino ne
1 Eines Schreibers, genannt Gabriel Lindenast, Bürger und sesshaft
zu PfuUendorf, der für den Freiherrn Joh. Wernher von Zimmern d. ä
arbeitete, d. h. Bücher abschrieb, erwähnt die Zimmerische Chronik I, 405.
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servus alicuius, sive censualis vel cuiuscunque sint conditionis,
ministerialium tantummodo nostrorum, in civitatem ipsam, in
ins istud recipiantur, nisi de domini sui fuerit voluntate.
Superaddimus etiam ne aliquis in ipsa civitate pro cive habeatur
vel ins civis habeat, nisi faciat ibidem residentiam. Regio
etiam edicto sanccimus, quod, quicunque in loco sepedicto
civis esse voluerit et iure atque honore ipsius civitatis gaudere
voluerit, omnia civitatis faciat servitia, exceptis clericis ad
divinum cultum ibidem destinatis. Ceterum decernimus et
perpetuo volumus a civibus illius civitatis nostre observari quod,
si quis civium eins unam vel plures habuerit areas nudas,
scilicet non superedificatas, nee eas a proximo die festo sancti
Michahelis infra spatium unius anni superedifica,verit, area illa,
vel si plures fuerint, ad nostrum devolvantur domanium,
dummodo paupertas non interveniat, vel eiusdem areg ad
concivem suum secundum instituta civitatis iusta venditio.
Si etiam de novo aqueductus ad facienda molendina ibidem
capiantur, volumus et statuimus, ut molendina illa ad muni-
tionem cedant civitatis, ad nostram voluntatem. Ad maiorem
autem gratie nostre circa eundem locum nostrum evidentiam,
et quod cives civitatis illius promptiores existant ad eins con-
structionem seu munitionem, usque ad sex continuos annos
ab omni exactione cives eins, qui nunc sunt vel inposterum
istis succedent, totaliter absolvimus, statuentes tamen, quod
bis annis quolibet anno ad munitionem civitatis XX. marce
a civibus eins conmuniter persolvantur. Verum quia dilectus
clericus noster ^olricus * huius facti extitit auctor et fidelis-
simus cooperator, ex gratia regle serenitatis, ipsum et totam
familiam suam cum areis suis a tota conditione pretaxata
volumus esse exemptum. Ut itaque huius nostre largitatis
donatio perpetuo vigore pro futuris observetur temporibus, nee
ab aliquo in posterum valeat aliquomodo infringi, hoc scriptum
tam civitati memoratg eiusque civibus, tarn presentibus quam
futuris, quam ad memoriam omnium indulsimus, sigillo maie-
statis nostre conmunitum. Hü sunt testes : Sigfridus Mogun-
tinus, Engelbertus Coloniensis archiepiscopi, Hainricus Worma-
tiensis electus,EkkeprehttusBabenbergensis episcopus, Lodwicus
comes Palatinus Reni et dux Bawarie, comes Gerardus de Diets
* Vergl Walchner S. 181 wo mit Herrn Ulrich, zum Jahr 1220, das
Verzeichniss der Pfarrherren za Pfullendorf beginnt.
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Eberhardus nobilis de Eberstein, Hainricus nobilis de Niffen,
Wernherus de Boiil(landeii) dapifer imperii et frater suus Ph.,
Eberhardus dapifer de Walpurch, Chvnradus de Winterstet
pincerna et alii quam plures.
Ego Chünradus Metensis et Spirensis episcopus imperialis
aule cancellarius vice domni Sigfridi Moguntini archiescopi,
totius Germanie archicancellarii, recognovi.
Dat. Wormatie in presentia gloriosi Hainrici ducis Swevig
in Romanorum regem electi, anno domini millesimo CC^. XX®.
indictione VIIP. IUI®, nonas Junii, regnante domino nostro
Friderico secundo divina favente dementia Romanorum rege
semper augusto et rege Sicilie invictissimo, anno Romani regni
eius in Germania VIII®, Sicilie vero XXIII®.
Perg. Orig.
Das Siegel fehlt, doch war die Urkunde ohne Zweifel besiegelt Die
beiden Löcher zur Aufnahme des Stranges sind vorhanden, auch glaube
ich auf der Rückseite der Urkunde die Spuren des angehängt gewesenen
Siegels zu erkennen.
Obgleich von dieser Urk. bereits drei Abdrücke existieren,
so hielt ich doch einen weiteren nicht für überflüssig. Der
erste steht bei Walchner Gesch. der Stadt Pfullendorf S. 157 ff.
Huillard-Breholles Hist. dipl. I, 2, 790 hat denselben, unter
Beseitigung einiger handgreiflichen Fehler, reproduciert. Den
von Hugo Mediatisirung S. 339 gegebenen kannte er nicht.
Vergl. Böhmer Reg. Frider. 354, wo der Druckfehler Pfullingen
zu berichtigen ist.
Hugos Abdruck laboriert an schlimmen Fehlem z. B.
uniuerse statt Interesse, quibus statt temporibus, commemorate
statt commorate, superediflcates statt — as, exactioni statt —
ne, rigore statt vigore, prefatis statt pro futuris, clericus
statt electus, Bont statt Bonl., Winterslet statt — stet u. s. w.
Was den hier gegebenen Abdruck betrifft, so sind u und
V in ihre Rechte eingesetzt worden; in allem Uebrigen hält
er sich streng an die Vorlage.
1282. Mai 15. Ulm. K. Rudolf I. bestätigt der Stadt
Pfullendorf — ad instar incliti quondam Friderici secundi
Romanorum regis predecessoris nostri — ihre erlangten Frei-
heiten, was beinahe vollständig mit den Worten der obstehenden
Urk. K. Friedrichs H. geschieht, soweit nicht Abweichungen
unvermeidlich waren. So heisst die Stelle über die Feuers-
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brunst, in K. Rudolfs Urkunde „erumpnis quas incole ipsius
per ignis incendium sunt perpessi". Die von E. Friedrich n.
dem clericus Ulricus, der dort als Intervenient genannt wird,
persönlich bewilligten Freiheiten, sowie die Erlassung der
Steuer auf 6 Jahre, fehlen natürlich in Rudolfs Diplom, während
die Bestimmungen hinsichtlich der Aufnahme von Dienstleuten
und der Residenzpflicht der Bürger, sodann hinsichtlich der
unbebauten Hofstätten und der Wasserleitungen, wiederholt
werden. Neu ist „preterea statuimus, quod ipsi cives super
actione reali vel personali extra civitatem trahi non debeant
u. s. w." — Dat. Vlme, idus May, ind. 10. anno 1282, regni 9.
Perg. Orig. An roth und grünem Seidenstrange hängen Reste
des Majestätssiegels. Da in Böhmer Act. Imp. 340, ein zwar
nur nach Hugo's Abschrift gegebener, aber völlig genügender
Abdruck steht, will ich nur noch die Zeugen nach dem Orig.
anführen. Testes sunt: venerabilis B. Babenbergensis epis-
copus, illustres L. comes Palatinus Reni dux Bawarie. Otto
junior marchio de Brandenburg principes nostri. Nobiles viri
Fr. burgravius de Nurenberg, Eber, de Caczennellenbogen,
H. de Furstenberg, Manegoldus de Nellenburg, Hugo de Monte-
forti comites. Conradus et H. fratres pincerüe de Wintersteten,
Eberhardus dapifer de Walpurg, VI. et Marquardus fratres
de Schellenberg et alii quam plures. Böhmer Regg. Rud.
Nr. 669. 2.
1296. Dec. 3. Con stanz. Bonifacius episcopus Dinen.
(Digne, Dinia?) ertheilt den Gläubigen, welche an bezeichneten
Festtagen die „capella constructa in honore sanctorum Nicolai
episcopi, Johannis evangeliste et Michahelis archangeli in
ecclesia Pfullendorf" besuchen, einen Ablass, welchen Bischof
Heinrich von Constanz als Ordinarius bestätigt. Dat. et act.
Constantie 1296. 3. non Dec. ind. 10. Perg. Orig. mit den
Siegeln der beiden Bischöfe. Bischof Bonifacius von Digne,
an den ich zunächst denken möchte, soll indessen, nach Gams
Series Episc. S. 545, im Jahr 1278 Mai 25. gestorben sein. 3.
1322. Jun. 15. Schaffhausen. K. Friedrich (der Schöne)
bestätigt einer PfuUendorfer Rathsbotschaft (venientes ad nostre
maiestatis presentiam) die eingerückte Urkunde K. Rudolfs
(Reg. 2). Dat. in Schafhusa 17. kal. Jul. 1322. regni 8.
Perg. Orig. Das Majestätssiegel ist vom blau -roth -gelben
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Seidenstrange abgefallen. Böhmer Reg. Frid. Nr. 201, nach
Hugo's Mittheilung. 4.
1330. Aug. 30. Constanz. Kaiser Ludwig IV. bestätigt
der Stadt Pfullendorf die von K. Rudolf erhaltenen Freiheiten.
Dat. Constancie 1330 (verbis) tertio Kai. Sept. ind. 13. reg. 16.
imp. 3. Perg. Orig. mit dem an rothem Seidenstrange hängen-
den, jedoch zerbrochenen und überaus schadhaften Majestäts-
siegel. Böhmer Regg. Lud. nr. 1207. Abdr.: Hugo Mediati-
sirung, irrthümlich zum Jahre 1333, was aber schon von
Böhmer stillschweigend berichtigt ist. Obgleich der Ab-
druck sehr mangelhaft ist, halte ich doch einen neuen für
überflüssig, weil, wie auch für die Urk. K. Rudolfs, die Urkunde
K. Friedrichs IL (Reg. 1) zur Vorlage gedient hat. Zu berich-
tigen sind S. 342 Z. 3 statt innovare renovare; S. 343 Z. 3.
statt iustituimus instituimus. Auf Z. 11 fehlt bei Hugo vor
conditionis das Wort sint. Auf Z. 12 v. u. muss statt cives
civis; Z. 5 v. u. statt festa feste; Z. 3 v. u. statt superveniat
interveniat gelesen werden. S. 344 Z. 1 fehlt vor capiatur
das Wort ibidem. Z. 13 ist statt contravenire contraire zu
lesen. Kleinere Ungenauigkeiten übergehe ich. Richtig ist
die Angabe Hugo's, dass im Orig., vor secundi, der Name des
Kaisers nämlich Friderici fehlt. 5.
1331. März 12. Rotweil. Der Hofrichter Erkinger Aigelwart
yon Yalkenstain, erkennt die Befreiung der Stadt Pfullendorf yon aus-
wärtigen Gerichten an. 6.
Ich Erkinger Aigelwart von Valkenstain, ain vrie, hofrihter
von mins herren dez || Römischen kaiser Lud. gewalt und an
siner stat uf sinem hof ze Rotwil||, tfin kunt mit disem briefe,
allen den, die in ansehent oder hörent lesen, daz die || erberen
lüte ''Ulrich, Hainrich und Fricke gebrüdere die Graemelichen *,
burger von Pfullendorf, vurgelat warent uf den hof ze Rotwil,
da ich mit erberen rittem und rihtern offenlich ze geriht
sasse. Dez komen vür erber lute . . burger von Pfullendorf,
die von gemainem rate der selben stette und ir burger dar
* Die Grämlich, welche sich später zum ritterschaftlichen Adel ge-
sellten und oft in der Zeitschrift genannt werden, waren wohl das angesehenste
Geschlecht zu Pfidlendorf.
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11
gesant warent, ir burger ze verantwurtenne nach reht. Und
brahten ouch do ze male vür, mit offenen briefen, besigelt
mit dem grossen ingesigel dez vorgenanten Römischen kaiser
Lud.*, daz er inen die gnade getan und bestaetet hat, und
behübent ouch, nach dem Urkunde derselben briefe, mit rehter
urtailde also, daz man die burger der vorgeschribenen stat
ze PfuUendorf uflfen enkain ander weltlich geriht ladan noch
twingen sol, won daz man daz reht von inen in ir statte vor
. . ir amman und vor . . ir stette rihtern nemen sol, ane alle
Widerrede, es were danne so verre, daz iemanne da von inen
geriht versait und verzigen wurde. Und daz diz war si und
staete belibe, darumbe so habe ich min ingesigel mit dez Römi-
schen riches zaichen ze ainem offenne urkünde der vorgeschri-
benen dinge gehenket an disen brief, der ze Rotwil geben ist
an sant Gregorientag, do man zalt von Cristes geburt driu-
zehenhundert iar drissig iare und darnach in dem ersten iare.
Perg. Orig. Siegel ab.
1337. Oct. 16. .. Amman .. Rath und die Gemeinde der
Stadt Pfullendorf lassen, zur Vermeidung aller Zweifel, auf-
zeichnen, was „es sig zehend ald phenning ald swelerlaj gut
es sige" an das Licht der Heiligen zu Pfullendorf gehört,
nämlich St. Jacobs, St. Christoffels und St. Pancratien, „die
da ze fron altar genedig sint" und zu St. Oswalds Altar. Die
Urkunde ist zu lang, um hier in vollständigem Abdrucke ge-
geben werden zu können, doch folgen die wichtigsten Stellen.
„Der edel herre . . der grafe von PhuUendorf durch siner sei
willen gab an dasselbe liecht den grossen zßhenden und den
clainen vraichnicz^ ze Hilpoltswiler. ^ Der edel herre her
Cfinrat von Rechperg koft durch sinr sei willen an daz selb
liecht den dritail dez zehenden ze Hiltpolsberg * und zu dem
klainen Stadelhouen, und den tritentail dez klainen zehenden
in den ^selben dörfern an dem velde. An (i. e. eine) erbarü
frowe , diu da haisset diu Wenlugin, gab ir zehenden uf dez
* Ohne Zweifel die Urk. 1330. Aug. 30. Constanz. - ' Ziemlich deutlich
so geschrieben. In der Fertigung angeblich von 1311 etwas undeutlich:
vrachniz. Nach v. Schmid Schwab. Wörterbuch ist die Rechniz = Herbst-
gefälle der Herrschaft. Vergl. Schmeller-Frommann II, 19 voce Recher,
Abgabe. — ^ Hippetsweiler in HohenzoUern, bei Kloster Wald. — ♦ HU-
pensberg bei Strass.
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12
Roten gut zft Strausse*, der ir da gezuhet und ze fürt ir
tail dez zehenden, den sü haut uff Crewangez gfit, öch an
daz liecht". Nach dieser Erwähnung der Hauptfundatoren
folgt nun ein ziemlich langes Verzeichniss, aus welchem ich
die in der Stadt selbst genannten Oertlichkeiten hervorhebe.
Des liupriesters hus, — ainen banke under den schüchbenken
— diu müli vor Engellins tor, gelegen an dem wiger — Spissen
garten vor dem obern tor bi der Chogen gassen — ain garten
vor Grebczen tor — garten vor Stainbrunnen tor — von ainer
brotbank. — Diz beschah und wurt dirre brief geben, do man
zalt 1337 umb St. Gallen tag. Die Urkunde war besiegelt,
doch ist das Siegel (der Stadt) abgefallen. Auf dem freien
Räume unterhalb des Schlussprotokolls stehen, noch von einer
Hand des 14. Jahrhunderts, einige Nachträge, in denen ein
Haus bei der „batstube" genannt wird.
Das gleiche Verzeichniss liegt auch noch in einer unvoU-
zogenen Ausfertigung vor, welche, der Schrift nach, ebenfalls
der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts angehört. Auf der
Rückseite ist, jedoch von später Hand, 1311 als Jahrszahl
angegeben. 7.
1339. Dec. 10. Renovation des Verzeichnisses der Zinse
und Gülten der Pfarrkirche zu Pfullendorf. Anno domini W
CCC^ XXX^ nono, feria sexta proxima post Nicolay, innovata
est litera censualis ecclesie in PhuUendorf et conscripta sub
honorabili et discreto viro domino Burcardo de Tetingen, cano-
nico ecclesie Augustensis rectori (sie) ecclesie iam supra dicte,
de consilio Burkardi dicti Dietershouer tunc editui, nee non
Cünradi dicti Rufen, procuratoribus ecclesie iam supra dicte.
Grosser enggeschriebener Pergamentbogen.
Bei Walchner S. 181, wird zum Jahre 1348, ein Burkhard
von Frickingen Canonicus zu Augsburg, aus Rogg's Chronik,
als Pfarrherr genannt. Offenbar eine Verwechselung mit
Burkhard von Tetingen, den wir, zu 1347 und 1348, urkund-
lich kennen, üeber die sog. Rogg'sche Chronik vergl. Walchner
S. 156. Rogg war ein fleissiger Mann, Beneficiat in Pfullen-
dorf, und verfasste 1772 ein Repertorium über das damalige
Stadtarchiv, 8.
^ ßtrasi A. Pfullendorf.
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13
1340. Febr. 8. Heinricb und abermals Heinrich von Honberg,
Brüder, verschreiben der Pfarrkirche zu Pfullendorf verschiedene Geld-
Pfeffer- und Weinzinse. 9.
Ich Hainrich von Honberg* und ouch Häinrich von Hon-
berg, gebrüder, tünt kunt allen den, die disen brief an sehent
oder hörent lesen, und verleben offenlich mit |1 disem brief,
für uns selber und unser erben, daz wir jerlich schuldig sigint
ze geben zins der kilchun ze Phullendorf^ und dem .. kilch-
herren, der denn kilchherre da ist || , von den guten diu hie
nauch gescriben stant^: sehz phenning von der hofstat da
unser stadel lit, diu von alter genant ist Schreken hofstat ||
und von unserm hüss gelegen ze Phullendorf ^ an der rinkmur
an* hofstat phünt pheferz und an viertel wins Prisgöwers,
und von anr hofstat gelegen vor Engellins tor, die man nemt
Küchlins hofstat, an phunt pheferz und an viertel wins Pris-
göwerz, und von anr hofstat ouch gelegen vor Engellins tor,
die man nemt dez Raiden hofstat, an halb phunt pheferz und
an halb viertel wins Prisgöwers, da unser garten ietzo gelegen
sint. Und dez ze offene und warem Urkunde, so geben wir
die. vorgenanten Hainrich von Honberg und ouch Hainrich
von Honberg gebrüder, für uns und unser erben der kilchün
ze Phullendorf und dem . . kilchherren, swer denn da kilch-
herre ist, disen brief besigelt mit unsran aignen insigelv, der
wart geben da ze gegen warnd herr Herman Graemlich ritter,
"Ulrich Graemlich amman ze Phullendorf 2, Hainrich Graemlich
sin brfider, Fridrich Graemlich, Hans der Selnhouer, Burkart
der Dietershouer ^ und Cfintz Rfip^, do man zalt von gottez
geburt drüzehen hundert iar, dar nauch in dem viertzigostem
iar, an dem nechsten zinstag nauch der liehtmisse.
Perg. Orig. Das Siegel des einen der beiden Brüder ist abgefallen,
das erster e aber schadhaft. Schild mit zwei Schrägbalken.
* Wahrscheinlich von Ober- oder Ünter-Homberg A. üeberlingen.
Nach Walcbner S. 20 war 1271 ein Hainricus de Hohenberg minister
civitatis in Pfullendorf. Vergl. indessen Freib. Diöcesanarchiv III, 45 uud
38. — * Hier und in der Folge nur: PhvJl. mit Abkürzungszeichen. —
^ Es folgt hier in der Vorlage: „und diu^, was aber durch Punkte getilgt
ist. — ^ Hier und in der Folge für ain, ein. — * und • wahrscheinlich
die in Reg. 7 genannten Personen, trotz der verschiedenen Schreibung
des Namens Ruf und Rüp.
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1343. Jul. 18. Frau Metze die Sutrin von Heiligenholz und ihre
Kinder geben d^ Webern in Pfullendorf einen jährlichen Zins an das
yon denselben gestiftete ewige Licht im Beinhause des Gottesackers daselbst
zu kaufen. 10.
Allen den, die disen brief ansehen! oder hörent lesen, kün-
den wir Metze die Sutrin* von der Hailige holtz^ und Jek
und Burkli und || Adelhait und Cfintz ir elichü kint und
veriehent offenlich mit disem brief, für uns selber und für
unser erben, daz wir ain- 1| welklich und mit gftter vorbetrach-
tung habint ze coffent geben recht und redlich, den . . webem^
gemainlich ze PhuUendorf || suben Schilling phenning Costentzer
müns jerklich ze gebon ab unserm gesese und unserm aigen
gelegen ze PhuUendorf, zewischent Herman Hossings hüs und
. . Bermans hüs und sinr hofrait, die siü koft haut umb uns
ze ainem steten und ewigen gelt, an daz liecht uff dem bainhüs
ze PhuUendorf, daz ob dem gebain brinnet und brinnen sol,
umb sehs phünt phenning gfiter und genemer Costentzer
müns, dero wir von inan gewert sigent gar und gentzlich, und
die wir in unsem guten nutz bewendet und bekeret haut.
Und habint inan die vorgescribene suben Schilling phenning
zins ab unserm aigen dem vorgenanten ze coffent geben, mit
solichem gedingd, daz weder der kilchherr ze PhuUendorf,
noch der capplan uff demselben bainhus, noch der . . mesner
ze PhuUendorf nüt dermit ze schaffent sont hän, noch nieman
andra wan siu, und daz sius jerklich sont innemen und sont
daz vorgescriben Uecht daz da brinnet und brinnen sol ob
dem gebain uflf dem gebainhus ze PhuUendorf, mit dem selben
zins und mit andran Zinsen eweklich besorgen, als im not
und türft ist. Und wa Haintz* im land nit enist und wa
Grete zu ihren tagen noch nit ist kümen, min der vorgenantun
Metzun elichü kint, unser der vier genanten Jeken, Burklins,
Adelhait unt Cüntzen elichü geswistergit, so veriehint wir, daz
^ Die Sauter in der Folge ein Rathsgeschlecht zu Pfullendorf. — 2
Heiligenholz bei Hattenweiler, A. Pfullendorf. — ^ Die Weberzuuft dürfte
wohl in Pfullendorf die älteste sein; doch geht aus dieser Urkunde noch
nicht hervor, dass sich die wohl nur eine Confraternitaet zu kirch-
lichen Zwecken bildende Weberschaft, bereits als eine, mit bestimmten
politischen Rechten ausgerüstete, Zunft organisiert hatte. Immerhin lässt
aber schon die Thatsache der erfolgten Stiftung eines ewigen Lichtes, auf
eine nicht ganz unbedeutende Entwickelung des genannten Handwerks-
zweiges schliessen. — * Ein abwesender Sohn.
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IS
wir und unser erben für siu wer sigint und sin sont, daz
siu stet und unwandelbar sont hän den coff dez vorgescribenn
zins und swenn Haintz der vorgenant ze land kumt, und euch
swenn Gretfi die vorgenant zfi iren tagen kumt, so sölin wir
von inan den vorgescribenn zins vertigon den . . webern ze
Phullendorf, mit werten und getaten, die dar zft hörend und
als es kraft hat, und sftlint denn der werschaft ierohalb ledig
sin. Und daz das alles sicher sigi und stet belib, so gebin
wir die vorgenanten Metze diu Suterin, Jek imd Burkli und
Adelhait und Cüntz ieru elichü kint für uns selber und für
unser erben den . . webern gemainlich ze Phullendorf disen
brief besigelt mit der stet ze Phullendorf gemainem insigel,
die ez ze ainem urkund durch unserr bet willen an disen brief
gehenket haut. Wir der . . amman und der . . rat ze Phullen-
dorf ze ainem urkund und euch durch bet willen der vor-
genanter Metzun, Jeken, Burklin, Adelhait und Cftntzen und
euch durch bet willen der . . weber ze Phullendorf, so henken
wir unser stet gemain insigel an diesen brief, der wart geben
do man zalt von gottes geburt drüzehen hundert iar, dar
nauch in dem drü und viertzigistem jar, acht tag vor sant
Jacobz (tag.).
Perg. Orig. Das Siegel ist abgefaUen und fehlt.
Die Urkunde ist sehr gut geschrieben, aber gleichwohl, vermöge der
sehr yerblassten Tinte, an einigen Stellen nicht leicht zu lesen. Das in
Klammer gesezte letzte Wort z. B. kann yielleicht auch tult heissen. Es
steht auf einer Falte und ist beinahe ganz abgerieben.
1347. Nov. 20. Die . . Abtissinn und der Convent des
Klosters Wald vergleichen sich mit Herrn Burkart von Tetingen
Chorherrn zu Augsburg und Kirchherm zu Pfullendorf, wegen
der seiner Kirche zufallenden Zehnten von Gütern des Klosters,
vorläufig auf zwei Jahre. „Und sigent alsus mit an andran
bericht, uff swelan unsran gütern er daz drittail dez zehenden
nimt, von sin kilchun wegen ze Phullendorf, sol er euch daz
drittail dez zehenden nemen in unsran weiden, diu in diu
selben guter gehörnd und sol daz tun, von nun sant Johans
tag den sungichten der schierost kumt, dannan untz über zwai
gaentzü iar, und sont diu teding und diu stallung ^ im noch
sinr kilchun der vor genantun an iren rechten kainen schaden
^ EinsteUung des Streits, Stillstand.
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16
bringen." Glauben aber, nach Ablauf der zwei Jahre, die
Parteien, dass sie hiebei nicht bestehen können, so kann eine
jede derselben die Sache vor das Domcapitel zu Constanz
(ze Costencz uff dem chor) zu Recht setzen. G. 1347 zinstag
vor St. Katharinentag. Perg. Orig. mit dem Siegel der
Abtissinn. 11.
1347. Dec. 9. Leonberg. K. Karl IV. verleiht dem Kloster
Königsbronn in der Augsburger Diöcese das Kirchenpatronat
zu PfuUendorf. Dat. in Lenberch 1347, ind. 15. 5. idus D^c.
reg. 2. Das Siegel hing an gelb-rothem Seidenstrange ist
aber abgefallen. Abdr. : Württemb. Jahrbücher 1856. b. 132,
als Beilage zu Pfaffs Gesch. des Kl. Königsbronn. Böhmer
(Huber) Regg. Karol. nr. 476. Der Abdruck in den Württb.
Jahrb. ist genau. Weder derselbe noch unser Orig. enthalten
etwas über Reutlingen, wie man aus Reg. 476 schliessen
könnte. Vergl. Pfaif a. a. 0. S. 107. Die Willbriefe der
Kurfürsten unter Regg. 15. 16. 25. 26. 28. 36. 12.
1348. Jan. 29. Ulm. Derselbe verleiht dem Rathe und
den Bürgern zu PfuUendorf, für ihre getreuen und willigen
Dienste die Gnade, dass erstlich keiner der Bürger vor einem
andern Gerichte beklagt oder bekümmert werden solle, den
Fall der Rechtsverweigerung durch den Amman ausgenommen,
zweitens dass Niemand den andern in der Stadt „erben noch
Valien sol, ivann nur sinne nechsten frfint" und drittens,
dass keiner der in der Stadt sesshaft ist und eine eheliche
Frau ninmit, desshalb von Jemanden bekränkt werden soll.
Mit Pön von 20 Mark Gold. G. Vlme 1348. afftermontag
vor unser frauentag ze liethmesse, im andern iar unser riche.
Per dominum cancellarium Ger. de Medlico. Perg. Orig. Das
Siegel hing an gelb-rothem Seidenstrange, ist aber abgefallen.
Abdr. Lünig XIV, 203. Böhmer (Huber) Regg. Karol. nr.
590: Es wird diese Urk. beinahe von Wort zu Wort wieder-
holt am 8. Jul. 1360. S. unten Reg. 34. 13.
Ulm 1348. Febr. 3. K.Karl IV. bestätigt der Stadt PfuUendorf
ihre Freiheiten und verspricht, dass sie niemals solle verpfändet werden, und
dass sie sich zur Erhaltung ihrer Rechte mit andern Städten verbinden
könne. 14.
Wir Karle von gottes gnaden Romescher kunig zu allen
ziten merer dez riches unde kunig in Beheim, veriehen offen-
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liehen || mit disem brieve, wann wir die stat zu PfuUendorf
so geneigig, so undertenig unde auch so gestendig an uns
unde an deme |1 heiligen Romeschen riche funden haben, umbe
daz haben wir derselben stat zu furderunge und zu gnaden
getan, daz wir in nu und || her nach vestigen, nuwern unde
bestetigen mit disem brieve alle ir friheit, gewonheit und reht,
unde auch alle ire brieve, die si haut, unde die si bis uf disen
hutigen tag her haben gebraht, daz besteten wir in alles furbas
immerme zu haltende und zu habende, also, daz wir noch
nieman anders von unsern wegen, dehein ir brieve, reht, friheit
und gewonheit nit anderen noch verkeren sollen noch wellen,
in deheinen weg. Wir haben auch der selben stat mer zu
gnaden getan, daz wir si durch kein unser noch des riches
not, noch durch kein ander sache nit versetzen, verkauflfen
noch deheines weges verkumbern sollen, unde obe daz gen
ieman geschehen were, oder noch geschehe, das sol gentzliche
abe sin unde keine kraft haben. Wir wollen auch, daz dieselbe
vorgenante stat für das rieh ieman phant si, noch daz si
ieman für uns noch für das riche notige oder pfende. UndQ
waz uns von deme riche von derselben stat gewonlicher sture
ergangen sint, unde ob in auch von den Juden, die bi in
wonende sint oder weren, von ir schirmes wegen, deheine
hilfe geschehen were, untze uf disen hütigen tag, des sagen
wir si auch gentzlichen ledig mit disem brieve. Wir haben
auch der vorgenanten stat an disem brieve soliche vprderunge
unde gnade getan, obe in iemant der vorgeschriben artikel
einen oder mer ubervaren wolten, oder wer sie von disen
unsern gnaden, die wir an diseme brieve erzeiget haben,
dringen oder zertrennen wolte, daz denne di selbe stat unde
die andern stette alle, den wir auch dise gnade mit unsern
brieven getan haben, enander sollen und mögen beholfen sin,
des wir in gunnen und erlauben von unserm kuniglichen ge-
walte, und sich dez weren unde retten suUent, alse verre ir
aller mugede^ reichet, daran sie wider uns noch dem riche
nihtes tun noch verschulden sollent in deheinen weg. Und
waz dieselbe stat furbas mit uns oder vor uns ire notdurft
zu werbende und zu redende haben, darumbe sollen wir si
gnedecliche verhören. Mit Urkunde dis brieves, der versigelt
ist mit unserme kuniglichen ingesigel, der geben ist zu Vlme
^ Vermögen, Macht.
ZoitBchr. XXXI. 2 ^->. t
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nach Cristus geburte drutzehenhundert iar unde in dem aht
unde vierzigestem iare, an dem sunnentage noch unserre
frowen tage der liehtmes, in dem andern iare unserre riche.
Perg. Orig. An roth und gelbem Seidenstrange hängt, in rothes Tuch
eingenäht, das zerbrochene Siegel. *
Der bei Hugo Mediatisirung S. 344, durch ein Versehen bei der
Reduction, zum 9. Februar gegebene Abdruck, ist so ungemein mangelhaft,
dass ich ihn hier durch einen besseren ersetzen zu müssen glaube. Vergl.
Böhmer Begg. Kar. nr. 603. Unser Orig. hat deutlich noch, nicht vor
liehtmes.
1348. Feb. 7. Schorndorf. Herzog Rudolf von Sachsen,
des h. Römischen Reichs Erzmarschalk, gibt seinen Willebrief
zu Reg. 12. Dat. Schorendorf 1348. feria 5 post diem purific.
b. Marie. Perg. Orig. mit Siegel. Abdr.: Württemb. Jahrb.
1856 b. 134. Das Siegel ist leidlich erhalten. Ein bartloser
Kopf. (Portraitsiegel) f. SECRETVM. RODOLFI. DVCIS.
SAXONia. 15.
1348. Febr. 8. Esslingen. Erzbischof Gerlach von Mainz,
feacri imperii per Germaniam archicancellarius, gibt seinen
Willebrief zu Reg. 12. Dat. Esselingen die 8. Febr. 1348,
sigillo nostro sub maiori. Perg. Orig. mit etwas schadhaftem
Siegel. Abdr.: Württemb. Jahrb. 1856b. 134. 16.
(1348.) März 23. Avignon. Papst Clemens VI. beauf-
tragt den Bischof von Constanz mit der Incorporation der
Kirche zu Pfullendorf. Dat. Auinion. 10. kal. Apr. pontif. 6.
Perg. Orig. mit Plumbum. Abdr.: Württemb. Jahrb. 1856b.
138. 17.
1348. Jun. 25. Constanz. Bischof Ulrich von Constanz
vollzieht den ihm gewordenen päpstlichen Auftrag (unter Ein-
rückung von Reg. 17) und incorporiert dem Kloster Königs-
bronn die Pfarrkirche zu Pfullendorf. Dat. Constantie 1348.
7. kal. Jul. ind. 1. Perg. Orig. Das Siegel des Bischofs an grüner
Seidenschnur. Abdr.: Württb. Jahrb. 1856 b. 140. 18.
1348. Jul. 4. Constanz. Derselbe erweist dem Kloster
Königsbronn die besondere Gnade, dass dasselbe jene 22 S
Heller, welche es dem Bischof jährlich auf Lichtmess „in re-
conpensam consuete solucionis primorum fructuum de ecclesia
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19
PfuUendorf" zu zahlen übernommen hat, zu beliebiger Zeit
mit 350 Ä Heller ablösen könne. Dat. Constantie 1348. in
die S. t'^dalrici. Perg. Orig. Siegel abgefallen. Abdr. : Würt-
temb. Jahrb. 1856 b. 142. 19.
1348. Jul. 11. Abt Markwart von Königsbronn gibt Verordnungen
hinsichtlich der Abhaltung des Gottesdienstes in der Pfarrkirche zu Pfullen-
dorf. 20.
Wir abt Markwart von gottez gnauden dez gotzhus ze
Kungzbrunnen veriehint ofifenlich mit || disem brief , für uns
und für unsern convent, daz wir von gtttem andacht und von
gutem il willen und euch durch bet willen dez . . ammans, dez
. . ratz und der . . burger gemainlich ze || PhuUendorf, die lu-
priester frfind unserr kilchun ze PhuUendorf gebessrot habint
und habintz alsus geordnet. Swer lupriester da ist, der sol
stetklich zewen gesellen und zewen helfer hän* und sont die
teglich an früchmesse han ze PhuUendorf in der kilchun, ze
der zit am tag so diu sunn uflf gaut, und sol daz weron
iemerme euklich^ und beschehi daz den lupriester und sin
helfer ehaftü not irrti, von siechtagen wegen, ald von der
pharr not wegen, daz kaina under inan früchmesse möchti
gehan, so haut im die burger ze PhuUendorf den gewalt ver-
luhen, daz er an iro stat der kappelherro ainen ze PhuUen-
dorf ald ainen der gaistUcho herren, ob die da werint, sol
haissen früchmesse han. Und swenn er under inan ez haist
tun, der sol ez euch tun. Teti er daz nit, wend ez denn die
burger zürnen, so sond si ez zürnen an dem selben herren, der
gehaissen ward und ez nit tfin wolt, und nit an den lupriester
und an sin gesellen. Und das allez sicher sigi und stet belib,
henken wir abt Markwart von gottez genauden dez gotzhus
ze Kungzbrunnen unser insigel und euch unserz conventz
insigel an disen brieflf, der wart geben do man zalt von gottez
geburt dritzehen hundert iar, dar nauch in dem achtoden
und viertzigosten iar, an dem nechsten fritag vor sant Mar-
greten tag.
Perg. Orig.
Die beiden Siegel sind von den Ligamenten gefallen.
1 Das Wort steht über der Zeile. - ^ ewiglich. Die Vorlage hat
euklicfa, was ich mir nicht in evklieh zu ändern gestotten will, während
ich im Uebrigen u und t in ihre Rechte eingesetzt habe«
2*
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\
20
Reutlingen 1348. Jul. 15. Burkhard von Tettingen Chorherr
zu Augsburg und Pfarrer in PfuUendorf verzichtet für 900 % Heller auf
die PfaiTei PfuUendorf. 21.
Ich Burchart von Tettingen . . chorherre ze Ogspurg und
\vilent . . kirchherre ze PfuUendorf || vergih und tun kunt
ufl'enlich mit urkünd diz briefs, allen die in senhent oder
liörent lesen , daz ich von dem erwirdigen herren . . abbet
Marqwart und von dem covent gemainlich |1 dez closters ze
. . Kungsbrunnen gewert bin gar und gentzlich nünhundert
l>fund * gfiter haller, die ich gezalt von in enpfangen han, von
iler kirchun wegen ze PfuUendorfe, dar ztt ich mich mfttwillec-
lich und umbezwungenlich verzigen han aller recht und an-
sprach und allez schiermes und aller frihait gaistlichs oder
weltliches gerichtes, die ich zfi der vorgenanten kirche ze
PfuUendorf gehaben han oder noch gehaben möchte, ez sie
von recht oder von gowonhait, ez sie von bäbsten oder von
bischoflfen, von . . kaysem oder von . . küngen, oder swannen
her ich anderswa schierme frihait oder recht dar zu gehaben
inScht. Und dar umb so han ich gebetten den burgermaister
und den rat ze Rütlingen, daz si ir stette gemaind insigel
TÜ- minem insigel zu ainer oflfern gezügnüste gehenkget haut
iin disen brief. Dirre dinge aller sint gezüge Walgger Golkge,
Albr. der Rot, Wemher der Ungelter und Albr. Bupft ze
RütUngen und anderre erbär lüte gnüge, in derselbun stat ze
Rütlingen ich die vorgenanten pfenninge von in och enpfangen
han. Und dez allez zu ainem offen waren urkünd, so han ich
der egenant Burchart von Tettingen min aigen insigel mit
[ifüter wissend gehenkget an disen brief, der geben wart ze
Rütlingen an dem nächsten zinstag nach sant Margaretun tag,
iü dem iar do man zalt von Cristes geburt drüzenhundert
iar und darnach ächtü und vierzig iar.
Perg. Orig.
Das Siegel des Burkhard von Tettingen ist wohlerhalten, jenes der Stadt
Heutlingen aber abgerissen. Das bekannte Wappenbild deren von Tettingen
(Züricher Wappenrolle nr. 184) S'. BVR. D'. TETG. CAN. ECCL. AUG.
Es wurde dieses Geldgeschäft in Reutlingen abgemacht, woselbst die
Pfarrkirche (seit 1326) ebenfalls dem Kloster Königsbronn iricorporiert
war. Vergl. Württemb. Jahrbücher 1856 b. S. 105.
^ Deutlich so, nicht 400 % Heller, wie in den Württemb. Jahrb. 1856
S, 108 angegeben ist.
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21
1351. Febr. 5. Haintz und Bentz die Guder, Gebrüder,
Berchtolds seligen Söhne, verkaufen dem Abte zu . . Königs-
bronn ihre zwei Theile des Zehnten auf den Aeckern und in
Burkart Buggen Garten, das man alles vormals nannte „der
Guder wis", gelegen vor dem oberen Thore zu Pfullendorf,
als rechtes Eigen, um 4V2 ^ ^ Const. Der andere Theil
gehöre der Pfarrkirche zu Pfullendorf. G. 1351. St. Agtuntag.
Beide Brüder siegeln. Sie führen einen Vogel auf einem
Dreiberge im Wappen. Das Geschlecht ist schon 1275 in
Pfullendorf urkundlich. Freiburger Diöcesanarchiv III, 36.
Perg. Orig. 2 Siegel. 22.
1351. Febr. 23. Hans der*Hoppe, Burger zu Pfullendorf,
und „daz Höppli" sein ehelicher Sohn beurkunden wegen des
„selgeret" ihrer lieben Muhme, Frau Katherin von Kappelle,
von dem Gesäss welches dieselbe hinterlassen hat und welches
gelegen ist zu Pfullendorf „an der metzi", dem Kloster Königs-
bronn, an die „bitanczi", 7 ß A Const. ewigen Geldes schuldig
zu sein. Die Ausrichtung des Seelgeräths war erfolgt durch
Herrn Ulrich den Tatte, des Hoppen lieben Oheim und Hein-
rich Grämlich Kirchherren zu Zelle (am Andelsbach). Diese
beiden siegeln. G. 1351 an St. Mathiasabend. Der Tatte war,
nach der Form seines leider sehr schadhaften, zweispitzigen
Siegels zu schliessen, ein Kleriker. Heinrich Grämlich führt
ein Rundsiegel mit Familienwappen (Steinbock), wird aber auf
der Umschrift als Rector ecclesie in Celle bezeichnet. 23.
1352. Jan. 26. Amman Rath und Burger zu Pfullendorf
verleihen Wernher dem Tummen, ihrem lieben Burger und
dessen Erben, vier Jauchert Ackers „die hörent an sant Kri-
stofle, der hussherre ist ze unserr kilchun ze Phullendorf"
und die gelegen sind zwischen der Strasse gen Affenturberg
(Aftholderberg) und dem Birkach, zu Marktrecht, unter der
Bedingung „swer die seibin äker hat, der sol ierklich, ie zft
der liehtmisse ald der vor, dem . . phleger sant Kristoffelz und
der hailigen in dem kor ze Phullendorf, swer der ist, gen von
ie der iuchart zewai virtel Phullendorfer mess, dez gewächst
daz dez selbun iärz daruff geseget ist. Bischehi dez nit, so
sol er ez mornunt zewispiln und zewifalt richten dez selben
iars". G. 1352 acht tag vor unser vrowentag zu liehtmisse.
Perg. Orig. mit Siegelfragment. ^^'r^
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>
22
1352. Apr. 18. Trier. Baldewin Erzbischof von Trier,
sacri imperii per Galliam archicancellarius, gibt seinen Wille-
brief zu Reg. 12. Dat. Treuiris 1352. die 18. Apr. Perg.
Orig. mit Fragment des Secretsiegels in grünem Wachs. Abdr.:
Württemb. Jahrb. 1856 b. 135. 25.
1352. Mai 19. München. Markgraf Ludwig von Bran-
denburg und Lausitz, des h. Rom. Reichs Erzkämmerer, gibt
seinen Willebrief zu Reg. 12 (unter Einrückung dör Urk.).
Dat. in Monaco sabbato post ascensionem ^domini 1352. Perg.
Orig. mit wohlerhaltenem Siegel in rothem Wachs. Auf der
Brust des Adlers ein Herzschild mit den bayerischen Wecken.
f. S. LVDOWICI. MARCfflONIS. BRANDEBURGESIS. AG.
DVCIS. KARINTHIE. Abdr.: Württemb. Jahrb. 1856 b. 136.
26.
1353. zu Mitte März. Bentz der Guder verkauft einen
Theil des Gross- imd Kleinzehntens zu Pfullendorf „gelegen
ennot des wigars" an Hainrich von Manburren. Derselbe ist
Lehen von Haintz von Ramsperg von Wildenstain und von
Rüflin von Ramsperg von Denkingen, deren Consens beigebracht
werden wird, sobald die „lehensherren ze land kommend", wofür
sich auch Haintz Guder, der Bruder des Verkäufers verbürgt.
Perg. Orig. Es siegeln beide Brüder. Das Siegel des Bentz
abgefallen. 27.
1354. Nov. 27. Esslingen. Ruprecht Pfalzgraf bei Rhein,
des. h. Rom. Reichs Erztruchsess, gibt seinen Willebrief zu
Reg. 12. Dat. Esselingen 1354. feria 5. proxima ante f. beati
Andree. Perg. Orig. mit wohlerhaltenem Siegel in rothem
Wachs. Vollständiges Wappen mit Helm und Kleinod. SQCTV.
DVCIS. RVPERTI. SENIOR. Abdr.: Württemb. Jahrb. 1856b.
136. 28.
1356. Jan. 13. Hainrich der Motler, Burger zu Pfullen-
dorf vermacht, gesunden Leibes mit guter Vorbetrachtung und
dem Rathe seiner besten Freunde, für den Fall seines Todes
seiner Tochter Anna „daz g&tli halbz ze dem klainen Stadel-
hoven, da Märkli Grerung do zemal ufif sazz, dez daz ander
halptail ist der herren von Salmanswiler, du wis halbe an dem
Andelspach, die der Wolfradinen was, der daz ander halptail
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23
an daz bainhus ze Phullendorf höret und die wis halbü ge-
legen ob Swäbrishusen, die ßenczen säligen von Ah was, der
aller ist vier mannezmad". Diese Güter soll Anna als ihr
Leibgeding niessen und es soll ihr der . . Abt zu Königsbronn
eine Herberge zu PfuUendorf verleihen, so lange sie lebt „ez
wäre denn, daz si missefür wider iren eren". In diesem Falle
sind die Güter, welche erst nach ihrem Tode an das Kloster
fallen, verwirkt. Anna und ihr Bruder Heinrich bestätigen
diese Bestimmungen ihres Vaters imd versprechen fernerhin,
dessen Verfügungen über seine fahrende Habe, sie mögen nun
bei gesundem Leibe oder bei krankem, oder auch auf dem
Todbette erfolgen, nicht zu irren, was sie mit einem Eide,
mit gelehrten Worten und aufgehobenen Fingern zu den
Heiligen, beschwören müssen. Amman und Rath bewilligen
das Stadtsiegel. G. 1356 an St. Hylarientag. Perg. Orig.
mit schadhaftem Siegel. 29.
1358. Febr. 3. Königsbronn. Abt ßerhtolt von Königs-
bronn und Hainricus vicarius perpetuus ecclesie in Phullen-
dorf, in Streit über den Gerstenzehnten von Brachäckern
(decime ordei quod seminatur in agris dicte parrochie inter-
missis seu minus cultis, quod wlgariter dicitur uflf der brach),
compromittieren, unter einer stipulierten Straf von 20 M. S.,
die der ungehorsame Theil zahlen soll, auf den Ausspruch
des Abts Ulrich von Salem und des Wemherus dictus Gosse
prebendarius altaris b. virginis in predicta ecclesia. Nach der
vom Abte in Königsbronn widersprochenen Meinung des vicarius
perpetuus, der auf den Kleinzehnten angewiesen ist, gehört
der besagte Gerstenzehnten zu dieser Gattung (michi pertinere
ex eo quod minuta decima eiusdem ecclesie — michi ratione
prebende deputata est). Dat. et act. in monasterio Fontis
regis, 1358. 3. non. Feb. ind 11. Es siegelten der Abt von
Königsbronn, der Convent daselbst und der PrebendarWernher.
Nur das Conventssiegel ist leidlich erhalten. Perg. Orig. 3
Siegel. 30.
1359. Aug. 13. PfuUendorf. Hainricus dictus Bökkli
de Gamundia, incuratus ecclesie parrochialis in PfuUendorf,
überlässt fiir die Dauer seines Lebens oder seiner Amtsführung
(quamdiu in dicta prebenda perseverabo) dem Kloster Königs-
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24
bronn den Kleinzehnten der genannten Pfarrkirche, gegen
jährlich 11 Ö 10 A Const., deren eine Hälfte ihm auf Jacobi
die andere auf Lichtmess werden soll. Act. in Phullendorf
in domo mea, presentibus providis et discretis viris dno.
Wernhero dicto Gösse, rectore altaris b. Marie virg. in ecclesia
Phullendorf, dno. Johanne de Kilchain canonico ecclesie in
Furindow (Faurndau bei Göppingen), dno. Johanne de Vber-
lingen sacerdotibus, Hainrico dicto Schonloch doctore puerorum
in Phullendorf et aliis pluribus. Act. Phullendorf 1359. 14.
die Augusti, ind. 12. Perg. Orig. Es siegelte Hainrich Bökkli,
doch ist das Siegel abgefallen. 31.
1360. Jan. 28. Amman und Rath zu Pfullendorf beur-
kunden, dass sie dem Abte Heinrich und dem Convente des
Klosters Königsbronn, zu Nutzen und Ehren der Stadt, das
Burgrecht verliehen haben und zwar unter folgenden Bedin-
gungen 1) Sie sollen das Burgrecht halten 5 Jahre nach
Datum des Briefes und jährlich 5 ß A zu Steuer geben,
dafür aber von allen Diensten frei und ledig sein, es wäre
(lenu, dass sie ein eigenes Haus innerhalb der Ringmauer der
Stadt hätten. Davon sollen sie wachen, wie Andere. 2) Wollen
sie nach 5 Jahren das Burgrecht erneuern, soll ihnen das
nicht abgeschlagen werden. 3) Wenn sie, so lange sie Burger
sind, Sachen vor den Rath bringen, so sollen sie sich beim
Ausspruche des mehreren Theiles des Raths begnügen. 4)
Hat die Stadt wegen des Klosters Kosten durch Botschaft, so
sind ihr dieselben zu ersetzen. 5) Sollten sie, wegen ihres
Kirchengutes, mit Jemanden streitig werden, so sollen sie nicht
gebunden sein vor dem Stadtamman Recht zu geben oder zu
nehmen, sie thäten es denn gem. G. 1360. zinstag vor Licht-
messe. Perg. Orig. Das Siegel der Stadt ist abgefallen. Abdr. :
Württemb. Jahrb. 1856 b. 144. Kaiser Karl IV. hat diese
Urk. 1373. Nov. 25. bestätigt und vollständig eingerückt.
Vergl. unten Reg. 43. 32.
1360. Apr. 23. Amman und Rath zu Pfullendorf sichern dem
Konrad Bekk, von Ertingen, ein Wegrecht zum Kirchhofe zu und ver-
sprechen die Fenster seines Hauses nicht verbauen zu lassen. 33,
Wir . . der amman und . . der rät gemainlich ze Phulfen-
dorff, vergehin oflfenlich vor allermänglich || mit disem brief,
für uns und unser nachkomenden, won Cfinrat der Bekk von
\
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25
Ertingen || unser burger, uns gewillet hat und geßret damitt,
daz er uns ze koflfen gab sinen |1 garten zwischent sinem hüs
und unserm kilchof, so verhaissen wir im mit disem brieflf
daz er und wez dasselb hüs denn zemäl ist, gang und weg
sont hän an unsern kilchof, als sü in ietz hänt und in den
nieman nemen sol , und daz wir noch unser nachkomenden
die liehter * des selben hüs gen dem kilchof nit vermuren noch
verbuwen söllint. Des zainer sicherhait habin wir unser ge-
mains stett insigel gehenkt an disen brief, der wart geben an
sant Geryentag nach Cristz gebürt drüzehenhundert und in
dem sechtzigisten iar.
Perg. Orig. mit Siegelfragment. Der Reichsadler in Dreieckschild ist
noch erkennbar. Das Siegel ist gut stylisiert.
1360. Jul. 8. Nürnberg. K. Karl IV. erneuert demRathe
und den Burgern zu PfuUendorf ihre Freiheiten. G. Nürnberg
1360. nehesten mittewochen vor St. Margarethentag. Reiche 14.
Kaiserth. 6. Perg. Orig. Siegel abgefallen. Bei Hugo Media-
tisierung S. 346 ein allenfalls genügender Abdruck. Beizu-
fügen ist, dass unter der Falte steht: cor. per Miliczium de
Chremsir, auf derselben : per dominum imperatorem Hainricus
Australis, und in verso : R. Johannes Saxo. Böhmer (Huber)
Regg. Karol. nr. 3214. Diese Urkunde ist beinahe wörtlich
Wiederholung von Reg. 13. 34.
1362. März 25. üeberlingen. Hainrich von Honberg
d. ältere und Hainrich von Honberg der jüngere, sein Bruder,
Burger zu Üeberlingen, verkaufen an den . . Abt des Klosters
Königsbronn, um 36 M. A Const. ihr „hus und hofstat und
hofratti, die ze Phullendorf in der stat gelegen sint und zainer
siton stossent an Hansen von Swaindorf hus und andrent an
Cünratz und Hermans der Grämlich gebrüder garten und an
der Müllerinen ame graben und an die hofstat du Kysslings
was, mit bongarten, mit krutgarten, mit der hofstat da der
Stadel uf stünde und mit aller zu gehört, es sie hie benempt
oder nit". Die Uebergabe ist erfolgt mit allen Worten und
„getäten" die dazu gehören, nach Recht und Gewohnheit der
Stadt üeberlingen. Folgen die üblichen Verzichts- und Ge-
währleistungsformeln. Ursula und Adelheid, eheliche Töchter
* Lichter-Fenster.
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■:Ai_^^: r^^S^.
26
Heinrichs d. j. von Honberg, geben Willen und Gunst dazu.
G. üeberlingen 1361. nächsten dunstag vor dem hailigen tag
ze Ostren. Beide Brüder siegeln. Das zweite Siegel ist ab-
gefallen. Wappenbild wie oben Reg. 9. Perg. Orig. Nun-
mehr trat also der in Reg. 32 vorgesehene Fall, nämlich die
Erwerbung eines eigenen Hauses in der Ringmauer, wirklich
ein. Die beiden Heinriche von Honburg dürften wohl die
schon oben, Reg. 9, genannten Personen sein. Reduciert habe
ich das Datum, unter der Annahme dass dunstag = Donnerstag,
obgleich es etwas auffällt, dass am sog. Grünendonnerstag ein
derartiges Geschäft beurkundet worden sein soll. Für Dienstag
finde ich, in den Urkunden jener Zeit und Gegend, insgemein
zinstag. 35.
1361. Apr. 15. Nürnberg. Erzbischof Wilhelm von Cöln
,sacri imperii per Italiam archicancellarius' gibt seinen Wille-
brief zu Reg. 12. Dat. apud Nurenbergh 15. Apr. 1361.
Perg. Orig. mit ziemlich wohlerhaltenem grossen Siegel. Abdr.:
Württb. Jahrb. 1856 b. 137. 36.
1362. Oct. 31. Amman Rath Richter und Kirchen pfleger zu
PfuUendorf geben dem Herman Bosch eine Gült von 1 'S 4 ß Constanzer
Pfennige aus der Mühle am unteren Weiher zu kaufen. 37.
Wir . . der amann . . der rät und . . die rihter gemainlich
der statt ze Phullendorf und sunderlich |I die, die dozemäl
von des . . ratz haissen phleger wärent des lichtes und des
buws sant Cristofelz || der lütkilchen ze Phullendorf, vergehint
oflfenlich vor aller manglich mit disem brief, für uns und
für II unser nachkomenden , daz wir mit guter vorbetralitung
ze koflfend geben habint dem erbern fromen man Hermanne
Besehen ain phund und vier Schilling Costentzer phenning
iarlichz und ewigz zinses, uss der müli gelegen an dem undern
wiger, da Werntz der Han dozemal inne sazz, und habint
darumb von dem obgenanten Hermannen Besehen enphangen
vierü und zwaintzig phund guter Costentzer phenning. Die
selben phenning habin wir geleit in des erbaren mannez Johansen
dez * Hoppen gewalt, mit der gedingd, alle die wil die phenning
nit sint angelait und bewend an ewigen zins, so sont die
vorgeschriben vier Schilling und ain phund von der müli
* Das ziemlich abgeriebene Wort dez ist von später Hand nachgefrischt.
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27
dienen iärlich an das ewig lieht, daz der vorgenant Hermanne
Bosch gemacht hat in den chör nebent dem fron altar ze
PhuUendorf. Wenne aber du vorgeschribenn vier und zwaintzig
phund werdent an gelait und bewendet an ewigen zinse, der
darnach ewklich und äne underlazz an das vorgeschriben licht
dient, und och daz mit briefen und alz es kraffl hat versorget
wirt, so ist darnach der vorgeschriben zins ab der müli ledig
und los sant Cristofels liebten und dem büw an alle widerred.
Ez sol och der vorgenant Johans der Hopp der vorgeschribner
vier und zwaintzig phund Costentzer weder lützel noch vil
uss siner gewaJt lassen komen, e daz si werdent an ewigen
zinse gelait alz vorbeschaiden ist. Und des allez ze ainer
sicherhait habin wir unser gemainz stett insigel für uns und
unser nachkomenden gehenkt an disen brief, der geben ist
an aller haiigen abent nach Cristez gebürt drüzehenhundert
iar und in dem zwai und sehtzigosten iar.
Perg. Orig. Siegel ab.
Pfullendorf 1363. Jun. 21. Der Rath zu PfuUendorf über-
lässt dem Amman Eonrad Grämlich ein am Heiligenbroonen gelegenes Ge-
meindegrundstück zur Nutzung, gegen einen Jahreszins von 3 Schillingen. 3 g .
Wir . . der rät . . die rihter und . . die burger alle gemain-
lich der statt ze PhuUendorf || , kündent und vergehent oflfenlich
mit disem brief für uns und für unser nach||komenden, daz
wir dem ersamen fromen man Cünrat Grämlichen, do zemal
amman || ze PhuUendorff , und sinen erben und sinen nach-
komenden verlihen habint unser gemainmerk * bi dem Hailigen
brunnen, da der wyger gemacht ist, alz der zun der umb
den wyger gat begriflfen hat, umb dry Schilling phenning
Costenzer münz stätez und ewigez zinses, die er ald sin erben
ald nachkomenden uns da von iärlich rihten und gen sont uflf
sant Martins tag, und also, daz man im daz wür ^ usserthalb
des züns mit kainen dingen ^sten sol, weder im noch sinen
erben noch sinen nachkomenden. Und des ze ainer ewiger
sicherhait gebint wir dem vorgenanten Cfinrat Grämlich und
sinen erben darüber disen brief besigelt mit ünserr statt ge-
mainem insigel, der geben ist zu Phullendorflf an dem nähsten
gütemtag nach sant Vites tag, do man zalt von Cristez gebürt
* Vergl. Zeitschr. I, 387 über die Bedeutung des Wortes. — ^ Wür,
wuer, wehr: ein Damm zum Abhalten des Wassers erbaut,
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28
drÜKehenhundert iar und darnach in dem drü und sechtzi-
gosten iar.
Perg. Orig. mit dem Siegel der Stadt PfuUendorf. Reichsadler. Von
iliT Umschrift sind nur wenige Buchstaben erhalten.
PfuUendorf 1364. März 12. Katharina die Wittwe des Konrad
Hetzel und deren Tochter Aelli, geben den Lichtpflegern der Pfarrkirche
zvl PfuUendorf ihre Wiese am Holnstain um 15 fC Heller zu kaufen. 39.
Ich Katharin Cünrat Hetzeis säligen burgers ze Phullendorflf
eliihü husfrow und ich swester Älli, der selben Katharinen
eli<hü tohter von Mülhain || bürtig, vergehint oflfenlich vor
nllermänglich mit disem brief, für uns und unser erben, daz
wir unser wis gelegen ze dem Holnstain, du aigen ist, || habint
ze koflfenn geben reht und redlich den liehtpflegern sant Cri-
stofels der lütkilchen ze PhuUendof und allen iren nachkomenden
üTi daz lieht || umb fünfzehen phund guter haller, der wir von
iiieo gewert sint und in unsern redlichen nutz komen sint,
also daz wir und unser erben der wis für aigen reht weren
sigint und sin söllint gen allermänglich nach reht, und sunder-
li€h won Gretli min tohter noch nit ze sinen tagen komen
ist, so habin wir verhaissen, wenn es zä sinen tagen komt,
flaz wir denn schaffen s&llint, das es sich derselben wis entzihi,
wie es kraflft hat. Und darum habint wir den liehtphlegern
m ainem rehten phand und ze ainem vrsatz in gesetzt unser
tail des hüs ob dem radbrunnen, da wir inne sigint. Wenne
aber das egenant Gretli zu sinen tagen komt und sich der wis
outziht als es kraflft hat, so ist uns unser hus ledig und lös.
Und des allez ze ainer sicherhait gebint wir den egenanten
liohtphleger und der lütkilchen ze Phullendorflf und iren nach-
komenden disen brief besigelt mit des ersamen vesten mannez
Cünrat Grämlichs ammans ze Phullendorf insigel, der es durch
unser bett willen ze ainem urkünd dirre vorgeschribner ding
gehenkt hat an disen brief, der geben ist ze Phullendorf an
sant Gregorien tag, nach Cristes gebürt drüzehenhundert iar
sechtzig iar, darnach in dem vierden iar.
Perg. Orig. mit Siegelfragment.
^
1 365. Dec. 29. Prag. Kaiser Karl verpfändet dem Chunrat
Greiulich, weiland Ulrich Gremiichs Sohn, für manigfaltige
treue Dienste das Ammanamt in PfuUendorf für 60 M. S.
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29
Constanzer Gewäges, in all der Weise wie es schon dessen
genannter Vater, von des Kaisers Vorfahren am Reiche gehabt
habe. G. Prag 1365. St. Thomastag nach dem h. Cristage,
Reiche 20. Kaiserth. 11. Per dominum imperatorem P. Jau-
riensis und in verso , R. Voltzo Wormaciensis. Perg. Orig.
Das Majestätssiegel, mit Contrasigil, dieses in rothem Wachs,
leidlich erhalten. Abdr. : Hugo Mediatisirung S. 347. Böhmer
(Huber) Regg. Karol. n. 4242. 40.
1370. Apr. 23. Nürnberg. Derselbe verbindet sich mit
Burgermeister Rath und Burgern gemainlich zu Pfullendorf.
G. Nurenberg 1370. St. Georgentag. Perg. Orig. mit Siegel-
resten. Abdr.: Hugo Mediatisirung S. 348. Böhmer (Huber)
Regg. Karol. nr. 4830. 41.
1370. Apr. 23. Nürnberg. Wentzlaw König zu Böhmen,
Markgraf zu Brandenburg und Lausitz, Herzog in Schlesien,
verbindet sich, zur Ehre und zum Nutzen des Römischen
Reichs, mit Burgermeister Rath und Bürgern gemeinlich zu
Pfullendorf, für den Fall dass sein Vater, Herr Karl Römischer
Kaiser stürbe „uncz an ein künftigen eynmutigen Romischen
kunig, der von allen kurfursten oder von dem meren tail
erweit wirdet, und wenn daz geschieht, so sollen alle die
egenanten bundnüsse glubde und hilflfe ab sin". G. Nurenberg
1370. an Sante Georgentag unsers kunigreichs im 7. iare.
Perg. Orig. Siegel abgefallen. Die ürk. stimmt im Wesent-
lichen überein mit Reg. 41. 42.
1373. Nov. 25. Prag. Kaiser Karl erneuert und bestätigt,
auf Ansuchen des Bischofs Lambert von Strassburg, dem Abte
Heinrich von Königsbronn und dessen Kloster seine eingerückte
königliche ürk. 1347. Dec. 9. (Reg. 12) und den 1360, wegen
des Bürgerrechts abgeschlossenen, ebenfalls eingerückten Ver-
trag (Reg. 32). Mit Monogramm und Zeugen. Dat. Präge
1373 ind. 11. 7. kal. Dec. regn. 28. imp. 19. Perg. Orig.
Das Siegel hieng an gelbem Seidenstrange, ist aber abgefallen.
Per dominum Argentinensem episcopum Theodorus Damerow
und in verso R. Johannes Lust. Abdr.: Württemb. Jahrb.
1856 b. 145. Fehlt bei Böhmer (Huber) Regg. Karol. 43.
1374. Apr. 27. Cfinrat der Selnhouer Burger zu Pfullen-
dorf, tauscht mit dem Kloster Königsbronn „an der kilchen
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30
statt ze PhuUendorf". Er überlässt der Pfarrkirche für deren
Messner eine Wiese „in den vaisten wisen gelegen", die man
nennt das Espan und anstösst an Heinrich Ortliebs seligen
Wiese und erhält dafür die Befreiung vom Heuzehenden aus
seinem anstossenden „brfil", den er von Cfinrat Graemlich
seligen erkauft hatte. Der Heuzehnten gieng vormals an das
„mesnertum" der Kirche. Fernerhin gibt er dem Kloster einen
jährlichen Zins von 1 Ä ^ von einem Garten vor dem Stain-
brunner Thor, der dem Thomas von Stokkach gehört, gegen
Befreiung von einem gleichhohen Zinse von seinem vor dem
oberen Thore, neben des Ammans Baumgarten, gelegenen
Garten. G. 1374. donrstag vor St. Walpurgentag. Es siegelten
Conrad Selnhofer und mit ihm, auf seine Bitte, Cfinrat Graem-
lich Amman zu PfuUendorf, sein lieber Oheim. Perg. Orig.
Die Siegel abgefallen. Die Selnhover sind ein oftmals genanntes
Greschlecht, dessen Wappenbild, einen Krebs (wie die Apotheker
zu Constanz und Augsburg) wir aus späteren Siegeln kennen.
44.
1375. Oct. 6. Constanz. Bischof Heinrich von Constanz
bestätigt die Stiftung einer Messpfründe in der Pfarrkirche
zu PfuUendorf, am Altar der Heiligen Joh. Bapt. und Bartho-
lomeus, durch Herman Gremiich von PfuUendorf (armiger), den
Sohn des Johannes Gremiich selig, und Anna von Aelchingen,
die Wittwe des Conrad Gremiich. Der . . Abt von Königs-
bronn und Rudolf genannt Bötzli vicaricus perpetuus in PfuUen-
dorf consentieren. Dat. Constantie 1375. 2. Nov. Oct. ind.
13. Perg. Orig. Siegel ab (auch fehlt die Siegelformel, doch
ist eine Incision vorhanden). 45.
1376. Nov. 18. ^li Egen und Adelheid Härussin seine
Hausfrau verkaufen ihren Krautgarten „vor Gepsen tor" zu
PfuUendorf, zwischen des Renners und Hansen des Gesellen
Gärten, dem Priester Herren Hansen dem Hau „hailigen
phleger sant Jacobs und sant Cristoffels unser kirchen ze
PhuUendorf" um 8 Ä ß Heller als lediges Eigen. Erbetener
Siegler: Cunrat Grämlich Amman zu Phullendorf. G. 1376.
zinstag nach St. Othmarstag. Perg. Orig. Siegel ab. 46.
1376. Sept. 15. Nürnberg. K. Wenzlaw bestätigt, auf
besonderes Geheiss seines Vaters des Kaisers, nachdem er in
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31
Frankfurt zum Romischen Könige gewählt und in Aachen
gekrönt worden sei, der Stadt Pfullendorf ihre Freiheiten
Briefe und Rechte. G. Nurenberg 1376. montag nach unser
frauentag als sie geboren wart, Böhm. 14. Rom. 1. Perg.
Orig. Das Siegel abgefallen. Ad mandatum regis P. Jauriensis
und in verso R. Wenczeslaus de Jenicow. Abdr.: Hugo
Mediatisirung S. 349, mit einigen den Sinn nicht störenden
Lesefehlem. Auch K. Karl IV. befand sich damals in Nürn-
berg, unmittelbar vor seinem Zuge gegen jene schwäbischen
Reichsstädte, welche K. Wenzlaw nicht anerkennen wollten.
47.
1377. Jan. 6. Prag. Derselbe bestätigt dem Konrad Grem-
iich das Stadtammanamt in Pfullendorf, wie es ihm von seinem
Vater dem Kaiser verliehen worden. Unter dem kleinen Insiegel.
G. Präge am Obristentage. Böhm. 14. Rom. 1. Perg. Orig.
Siegel abgefallen. Abdr.: Hugo Mediatisirung S. 351, mit
kleinen, den Sinn nicht störenden Ungenauigkeiten. Die Kanzlei-
note ist zu ergänzen: per dominum lantgrauium magistrum
curie Martinus. 48,
1377. Mai 31. Rotenburg an der Tauber. Derselbe
bestätigt den Burgern und Insassen zu Pfullendorf alle ihre
bisher erlangten Freiheiten und verspricht dieselben in keiner
Weise zu ändern, die Stadt nicht zu versetzen u. s. w. G.
Rotenburg uf der Taufer. 1377. nechste suntag nach des h.
lychnamentage. Böhm. 14. Rom. 1. Perg. Orig. mit Siegel.
Abdr.: Hugo Mediatisirung S. 353.
Diese Urkunde liegt auch in etwas kürzerer Fassung vor.
Jene, nach welcher der leidlich gute Abdruck bei Hugo ge-
fertigt ist, hat die Canzleinote: per dom. lantgrauium magi-
strum curie Martinus und in verso R. Jacobus prepositus in
Wolframskirchen. Die ungedruckte, kürzere Fertigung, welche
ebenfalls in besiegeltem Orig., mit gleichem Datum, vorliegt,
enthält nicht die Bestimmungen über die Befreiung von Hof-
gerichten und nicht jene über die Aufnahme von Aechtern.
Sie hat die Canzleinote : ad mandatum dni . . imperatoris * .
archiepiscopus Pragensis. K. Karl IV. war damals in Tanger-
münde. Befand sich wohl der Erzbischof von Prag, in seinem
Auftrage, bei K. Wenzel? 49. ^^
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32
1377. Prag. Nov. 3. K. Wenzlaw bestätigt dem Konrad
Gremiich nochmals das Ammanamt in PfuUendorf, mit dem
Beifügen, dass er es einem andern erbaren Manne tibertragen
ktinne, wenn er es selbst nicht ausüben wolle und dass es
ihm und seinen Erben bleiben solle, bis es „erlöst wird umb
so vil phenning, als es im und seinen e^'ben stat". G. Präge
1377. an der nechsten mitwochen nach Allerheiligentag. Rom.
2. Böhm. 15. Perg. Orig. mit schadhaftem Majestätssiegel.
Abdr.: Hugo Mediatisirung S. 352. Der Abdruck ist nicht
ganz genau, das Orig. zwar hübsch, aber doch nachlässig
geschrieben. Hugo hat Z. 10 vor ammanampt den Artikel
diis ausgelassen und Z. 11 statt bestatet bestetent gelesen.
Im Orig. dagegen ist (Z. 3 der S. 353 des Abdruckes) nach
stat sinnlos das Wort mag und darauf (Z. 8 des Abdruckes)
das Wort und wiederholt. In dieser sowohl, als auch in der
bei Hugo vorhergehenden Urkunde, entsprechen die Worte
„amptman" wie Gremiich genannt wird, der Schreibung der
Originale. 50.
Prag 1377. Nov. 4. Derselbe befreit die Bürger von Pfullendorf
TOn den königlichen Hofgerichten und ertheilt denselben das Privilegium
Aechtern Aufenthalt zu geben.* 51,
Wir Wenczlaw von gotis gnaden Romischer kunig ze allen
Zeiten merer des reichs und kunig zu Beheim, bekennen und
tun kunt oflfenlich mit || diesem brief, allen den, die yn sehen
oder hören lesen, daz wir angesehen haben stete lauter truwe
und euch nutze dienste, die uns und dem || heiligen reiche der
amman, der rat und die burger gemeinlich der stat ze PfuUen-
dortf, unser und des heiligen reichs lieben getruwen, oflft||
nuczlichen und getrulich getan haben und noch tun sullen
und mugen in künftigen zeiten, und haben sie dorumb mit
wolbedachtem mute, mit rat unserr fursten und lieben getrewen,
mit rechter wissen und mit kuniglicher mochte volkomenheit
gefreyet und begnadet, freyen und begnaden sie euch mit
krafft dicz brieflfs, also das sie nyemand furbazzmer ewiclichen,
wer er sy und in welchen eren, wirden und wesen er euch
Bey, die egenanten burger, mit eynander oder besunder, die
wonhaftig sein in der egenanten stat ze Pfullendorf, manne
oder weib, laden, eyschen, furtreyben, vordem, ansprechen,
beklagen, bekümmern, urtailen oder echten sullen oder mugen,
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33
für oder an den lantgerichten ze Rotweil oder kainen aildrre
lantgerichten oder gerichten, wo die ligen, gelegen und wie
die genant sein , besunder wer den * egenanten burgern allen,
ir eim oder mer, er sei man oder weib, zu sprechen, zu
klagen oder vorderunge hat oder gewinnet, der schol das
tun vor dem schultheizzen * und dem rat doselbist zu PfuUen-
dorff^ und do recht von ym nemen und nirgent anderswo,
ez wer denn, daz dem elager oder den clagern kuntlichen
und ofFenlichen (recht) '^ von den egenanten amman und rat
in der stat zu Pfullendoi'ff recht '^ versaget wurde, auch tun
wir den egenanten von Pf ullendorff diese besonder gnade , das
sie offene und verschribene echter mugen und sullen hausen
und liofen und alle gemeinschafft mit yn haben, also, wer
daz iemant derselben echter einen oder <izwenne, vil oder
wenik, in ire stat anvil und des rechten an yn suchen und
muten wurde, dem sol man zu den egenanten echtem rechtes
helffen und unverczogenlichen widerfaren lassen, vor dem
amman in der egenanten stat als recht und gewonlichen ist.
Und als offte die echter in die stat komen und wider dor-
auzz varen ^, und sie nymant die weil umb dheinerley Sachen
ansprichet oder angesprochen hat, daz sol furbazme den
egenanten von Pfullendorff von der gemeinscheffte der stat
keynerley schaden bringen. Wer auch ob dhein schedlich
man gevangen in die egenant stat gefuret für gerichte wurde,
in welcherweizz der beklaget wirdet, wenne der elager des
sweret, das daz war sey, des er ym schulde gibet, darumb
er yn ansprichet und dortzu sechs erbere unversprochen man
zu ym sweren, daz der eyde sey reyn, so sol er der Sachen
überwunden sein, welcherley Sachen die sein, und so sol er
denne dorumb leiden, als die Sache ist und das urteil ge-
sprochen wirdet. Wurde auch iemant für gericht gefuret, do
der stozz ist, wenne denne der elager sweret, das daz gut
dorumb der stozz und ansprach ist , sein eigen gut ist , ee es
ym^ vom dem rouplichen oder diplichen empfuret wurde,
und czwenne erber unversprochen man zu ym sweren, das
^ Bei Hugo sind die getrennten Worte sinnwiderig in „werden" ver-
einigt. — ' Ein mir in Pfullendorfer ürkk. sonst nicht vorkommender
Beamter; doch wohl der Amman. — ^ Hier hat flngo alles Folgende his
„diese besunder gnade u. s. w." ausgelassen, — * steht im Orig. wieder-
holt. — * Hugo hat: waren. - ^ Hugo hat sinnlos: er ee ez ym.
Zeitschr. XXXl. 3
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34
der eyde sey rain und ummayn S so soll er ubar seyt sein
und man ym dorumb sein recht tun. Und dorumb gebieten
wir allen fursten, geistlichen und wertlichen , graven, freyen,
herren und rittem, knechten, steten, gemeinscheflften , dem
lantrichter zu Rotweil und all^ andern lantrichtan und
richten), und den die an den lantrichten und gerichten zu
dem rechten siezen und urtail sprechen, die ieczund sein
oder in künftigen Zeiten werden, unsem und des heiligen
reichs lieben getrewen , ernstlich und vesticlichen , pey unsem
des heiligen reichs hulden, daz si furbazzmer ewiclichea
kainen der egenanten burgern einen oder mer , die wonhaftig
sein zu Pfullendorflf, manne oder weib, nicht für das egenant
lantgericht oder ander gericht eyschen, laden, vordem, fur-
treyben, oder kein urtail über ir leib oder über ir gut
sprechen , oder in die acht tun suUen noch mugen , in dheine
weise. Und wo das geschehe, wider diso obgenanten unser
gnad und ander gnade, die in diesem unserm briefen be-
griffen seyn, so nemen^ und tun wir abe mit rechter wissen
und kuniglicher mechte volkomenheit , alle schuld, ladung,
eyschung, vorderung, ansproch, urtail und die acht und
entscheiden, leutern, eieren und sprechen, daz sie mit ein-
ander und besunder abe^, unkreftig und untugelich sein
suUen, und tun sie auch ab und vernichten sie gentzlich
und gar, in allen iren begriffung, mainung und punten, wie
sie dar komen, geben, gesprochen und geurtailt werden oder
wurden. Und ob ymant, wer der wer, also wider die ob-
genant unser gnad und freyhait freveUch tet, der und die
sullen in unser und des heiligen reichs ungnad und dor* ze
einer rechter pene funfczig mark lotigs goldes verfallen sein,
als offte der do wider tut, daz halbteil in unser und des
reichs camer und das ander halbteil den egenanten burgern
zu Pfullendorff, die also ubervaren wurden, genczlichen und
an alles minnernusse sullen gevallen. Mit urkunt dicz briefs
versigelt mit unserm Romischen kuniglichen maiestat insigel.
Geben zu Präge nach Crists geburt dreiczehenhundert iar,
dornach in dem siben und sibenczigsten iar, an der nechsten
^ Deutlich so; also: kein Meineid. Hugo ersetzt das Wort durch
Punkte* — 2 Hugo hat: nennen. — ' Huj?o hat: alle. — < Das Wort ist
radiert. Uebrigens ist der Schreiber, wie aus dem Abdrucke ersichtlich
sein wird, aus der Construction gefallen.
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35
mitwochen noch aller heiligen tag, unser reiche des Behemi-
schen in dem funfczehenden und des Eomischen in dem
andern jare.
Perg. Orig. Das Siegel ist abgefaHen.
Auf der Plicatur steht : ad mandatum domini . . imperatoris . . archi-
episcopus Pragensis. Auf der Rückseite : R. Wenceslaus de Jenicow. Der
Abdruck bei Hugo Mediatisirung S. 355 ist unbrauchbar.
1383. Jan. 17. Burgermeister Rath und Gemdnde zu
Pfullendorf errichten , zu Erhaltung von Friede und Ordnung,
in ausführlicher Weise, eine Zunftordnung. G. 1383 St. An-
thonientag. Perg. Orig. Siegel ab. Die Urkunde ist zu
lang um hier abgedruckt werden zu können, ihr Inhalt aus
Walchner's freilich stark modernisiertem Abdrucke S. 160 ff.,
hinreichend bekannt. 52.
1391. Sept. 20. Constanz (in choro ecciesie S. Stephani)
Berengerus Burg Propst der Kirche zu St. Stephan, bestätigt dem
Abte Johannes von Königsbronn, als vom Römischen Stuhle be-
stellter Commissarius und Executor, und unter Beziehung
auf eine eingerückte Bulle des Papstes Bonifacius IX., das
Recht , die seinem Kloster incorporierte Pfarrkirche zu Pfullen-
dorf, statt wie bisher durch einen vicarius perpetuus, durch
einen seiner Mönche versehen lassen zu dürfen. Act et dat.
in choro ecciesie nostre S. Stephani, Constantie 1391. imL
14. pontif. dni. Bonif. pape IX, anno 2, die 20 Sept. hora
vesperarum seu quasi. Presentibus discretis Nicoiao de SoJ,
Marco Huntpiss, presbyteris, eccl. S. Stephani canonicis, ac
Hainrico Blecher, presbytero Const. dioc. Die Urk, ist ge-
schrieben von Leonhardus dictus Schönbentz de Lindaugia,
cleric, notar. publ. auct. imper. jur. , welcher sein Signum
beifügt. Das zerbrochene eingenähte Siegel des Propstes an
grüner Seidenschnur. Perg. Orig. mit Siegel. Die eingerückte
Bulle, in welcher gesagt wird, dass das Kloster, durch die
schon seit 3 Jahren (in partibus illis) dauernden Kriege , sehr
geschädigt worden sei, ist gegeben Rome apud S. Petrum
5. kal. Dec. pontif. 2 (1390 Nov. 27). Uebrigens^ ist, in der
ganzen Urkunde, so oft die Stadt Pfullendorf genannt wird,
deren Name auf einer Rasur und von anderer, späterer Hand
geschrieben. An eine Fälschung zu betrügerischen Zwecken
ist indessen kaum zu denken. 53.
3*
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m
1396. Mai 9. Abt Heinrich von Königsbronn bringt, mit
Hilfe der geistlichen Herren „des grossen kellers , des pfisters
lüitl des reventars' zu Salmanswiler", des Burgermeisters
Hainrich Nübronner und der „rätherren" Heinrich Ortlieb
ujid Johann Gotzritter, einen Vergleich zu Stande, wegen
der Stösse , Missheilungen und Zweiungen , die bisher gewesen
sind, zwischen Herren Cünrat Schürpfysen dem leutpriester
zu Pfullendorf , auf der einen Seite , und den Herren Marquard
Kaplan zum Hospital, Johannes Han, Cünrat Stähellin, Jo-
hannes ßäntz und Johannes Mesner, Altaristen und Kaplänen
dtir Stadt Pfullendorf. Man verständigt sich über eine völlige
Sühne. „Und sond die capplan ir gelübt, die sy zemen (zu-
sammen) wider den lütpriester händ getan, fürbas eweclich
al)h\i^sen." Es folgen nun ausführliche Bestimmungen über
den Bezug der an den einzelnen Altären fallenden Opfer und
Gaben und zwar zu Gunsten der Altaristen und Kapläne,
welche dieselben das ganze Jahr hindurch in ihren Nutzen
Simulien verwenden dürfen, mit Ausnahme der namhaft ge-
machten hohen Feste (hohziten) nämlich: zu Weihnachten
an dem lügenden jar *, Oberstentag, Ostern, Pfingsten, Fron-
lei chuamstag, den vier Hochzeiten unser Frauen und an Aller-
seelen. An diesen genannten Festen sollen die Kapläne und
Altaristen zwar die Opfer u. s. w. ebenfalls nehmen, aber
nur von Gnaden des Leutpriesters , der sie ihnen auch ent-
ziehen kann, wenn sie ihm nicht zu Willen gewesen sind
und ihn nicht, beim Gottesdienste, mit Singen und Lesen,
bei Frühmesse, Fronamt und Vesper, gehörig unterstützt
haben. Bei gestifteten Jahrstagen und Vigilien soll der Leut-
priester „dez drittails mer dann ain caplan" erhalten. Wer
sich gegen diese Artikel vergeht , der ist , mit 10 Gulden,
an die Gnade des Abts von Königsbronn verfallen. G. 1396
nahsten zinstag vor dem uflfertag unsers herren. Es siegeln
der Abt, der Leutpriester und Heinrich Nübronner, dieser
im Namen der Kapläne. Perg. Orig. mit 2 schadhaften Siegeln,
das dritte abgefallen.
Bei Walchner S. 181 wird zum Jahre 1402 ein Herr Konrad
Supfeisen als Pfarrer genannt. Doch wohl unser Schürpfysen.
Man ersieht aus dieser Urkunde, dass die Eintracht des
' Ich glaube hier nicht trennen zu sollen, sondern nehme W^eih-
naclitcn als Jahresbeginn.
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Klerus zuweilen sehr gestört war, besonders wenn es sich
um zeitliche Güter handelte. 54.
1397. Dec. 6. Wirzburg. K. Wenzlaw befreit die Stadt
Pfullendorf und ihre Bürger vom Hofgerichte zu Rotweil und
allen andern Hofgerichten und Gerichten und thut ihr die
besondere Gnade, dass alle Personen, welche in der Stadt
sitzen, bei gleichen Diensten sitzen sollen, mit Steuern und
allen andern Diensten , welche der Stadt zugehören und noth-
wendig sind. Endlich sollen Buigermeister und Biith das
Recht haben, in ihrer Stadt und Vorstadt zu setzen und zu
entsetzen, wie es zum Nutzen der Stadt gereicht. Mit Pön
von 50 Mark löthigen Goldes. G. Wirtzburg 1397. St. Nicolaus-
tag, Böhm. 35. Rom. 22. Perg. Orig. Siegel abgefallen. Ad
relationem Borciwogy de Swinar Franciscus canonicus Pra-
gensis, und in verso, R. Petrus de Wischow. Ausser dem Orig.
liegt von dieser Urkunde ein Vidimus des Landgerichts Stockach
(1533 Nov. 27) vor, in welchem, statt sibenundnewnzigisten
jaren, recht ungeschickt, sibenunduierzigisten, gelesen wurde.
Dieser Unsinn gieng dann in Walchners Geschichte und auf
unsere Pallien über. 55.
1398. Jun. 7. Frik von Kallenberg von Zotznegg und
Wolf von Kallenberg Wolffhartz seligen Sohn , verkaufen dem
erbaren Ludwig Hopp, Burger zu Pfullendorf, ihren Theil
des Zehntens zu Firnibüch (auch Fürnibüch geschrieben) „nach
bi der statt Pfullendorf gelegen", den derselbe vormals von
ihnen zu Lehen gehabt mit aller Zugehör, dieselbe liege zu
Fürnibüch bei dem Hofe oder auch im Dorfesche zu Pfullen-
dorf, um 10 Ib. Haller. Vom gleichen Zehnten hätten die
Verkäufer bereits dem Hans Hossing, Burger zu Pfullendorf,
seinen Theil ebenfalls zu Eigen gemacht. G. 1398. fritag
nach Fronlichnamstag. Es siegelten die Verkäufer und, auf
deren Bitte, zu weiterer Sicherheit, Hainrich Nünbrunner,
Hans Grämlich der Lange und Hans Grämlich Ulrichs seligen
Sohn , alle drei Burger zu Pfullendorf. Perg. Orig. die Siegel
sind abgefallen. Wegen des ausgegangenen Ortes Firnibüch
vergl. Freiburger Diöcesanarchiv HI, 34, wo Haid bereits
das Richtige vermuthet, während Mone in Zeitschft. XH, 50
behauptet „Schon im 15. Jahrh. war der Name dieses Hof-
gutes in Kirnbach verändert, das im Amte Ueberlingen liegt.
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Diess ergibt sich aus den späteren Urkunden des Spitals".
Diese Erklärung ist falsch wie so manche andere zuversicht-
liche Behauptung des genannten Altmeisters. Dass Firnibuch
ganz nahe bei Pfullendorf lag, kann noch aus weiteren Urkk.
des 14. Jahrhunderts bewiesen werden. Die älteste Form
(1257) ist Virnibuoch (Ztschft. a. a. 0.). 56.
1399. Feb. 23. Ludwig Hopp Burger zu Pfullendorf,
übrrlässt dem Kloster Königsbronn, den von ihm erkauften
Gross- und Kleinzehnten in Firnibuch, gegen einen aus dessen
Hause in Pfullendorf jährlich auf Martini zu gebenden , ewigen
Zins von 18 Viertel Roggen, 18 Viertel Haber, Pfullendorfer
Maas, 5 ß. .s. Constanzer Münze, oder je 2 Heller für 1 Pfenning
gerechnet und dazu noch 1 Viertel Erbsen (ärws). G. 1399.
St. Mathiasabend. Es siegelte Ludwig Hopp und Johans
Gotzritter , derzeit Burgermeister zu Pfullendorf. Perg. Orig.
Die Siegel abgefallen. 57.
1401. Aug. 14. Augsburg. K. Ruprecht bestätigt
Burgermeister Rath und Burgern gemeinlich zu Pfullendorf
alle ihre Freiheiten, die sie von Kaiser Karl selig und
anderen Vorfahren desselben am Reiche, erhalten haben.
G. Augsburg uif unser frowenabent als sy zu hymel füre
1401. Reichs 1. Ad mandatum dni. regis Nicolaus Buman.
R. Johannes de Landauwen. Perg. Orig. An gelb-blauem
Rtndenstrang ein Fragment des Siegels. Vergl. Chmel Regg.
Rnp. nr. 783. Nach der Zimmerischen Chronik I, 229 hat
Herr Johann von Zimmern der Stadt Pfullendorf, bei K.
Ruprecht auf dem Reichstage zu Augsburg, zwei Freiheiten
erwirkt, nämlich unser Regg. 59 u. 60. 58.
1401. Aug. 14. Augsburg. Derselbe verleiht der Stadt
Pfullendorf die Freiheit Ächter zu behalten , die nach Anklage
vor dem Stadtrathe geurtheilt werden sollen. Perg. Orig.
Siegel eingenäht aber ganz zerbröckelt. Chmel Regg. Rup.
nr. 788 gibt einen längeren Auszug. Es sind die Bestim-
mungen der Urk. K. Wenzlaws 1377. Nov. 4 (Reg. 51),
welche wiederholt werden. 59.
1401. Aug. 14. Augsburg. Derselbe befreit die Burger
von Pfullendorf von allen auswärtigen Gerichten. Perg. Orig.
mit Siegel an gelb-blauem Seidenstrange. 60.
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1402. Aug. 17. Heidelberg. Derselbe bestätigt dem
Konrad Grämlich Amman in Pfullendorf, alle Briefe über
das Ammanamt daselbst, die er von Römischen Kaisern und
Königen habe. G. Heidelberg dornstag nach unser frowentag
als sie ze himel für, assumptio zu latin, 1402. Reichs 2.
Per dominum R. episcopum Spirensem cancellarium Nicolaus
Buman. Perg. Orig. mit Majestaetssiegel. Chmel Regg. Rup.
nr. 1270. Der Bischof von Speier ist Raban von Heim-
statt. 61. .
1403. Feb. 9. Nürnberg. Derselbe gestattet dem per-
sönlich anwesenden Cünrat Gremiich , Amptman zu Pfullen-
dorf, dem, mit dem Amman amte, der Bann über das Blut
zu richten, von seinen Vorfahren am Reiche verliehen sei,
dass er sich einen Stellvertreter setzen dürfe, so oft er in
des Reiches und andern wichtigen Sachen Diensten und Ge-
schäften abwesend sein müsse , — was bis auf Widerruf ver-
willigt wird. G. Nurenberg fritag nach unser frauentag liecht-
mess 1403. Reichs 3. Ad mandatum dni. regis Vlricus de
Albeck decretorum doctor. Perg. Orig. mit Majestaetssiegel.
Chmel Regg. Rup. nr. 1422. 62.
1410. Jan. 16. Nicolaus Mocz und Hans Witter, Burger
zu Ravensburg, machen sich dazu verbindlich dem Bürger-
meister und Rath zu Pfullendorf „das wir jn ain wolbedönt
gloggen zwainczig zentner schwer, ganz gerecht und gut
von züg, an gucz, an gestalt und gutem gedön, giessen" und
dieselbe zu Pfullendorf auf dem Kirchhofe unverletzt über-
antworten wollen. Sie übernehmen auf zwei Jahre die Ge-
währ dafür, dass die Glocke „wohlbedSnt und an gebresten
belib". Sollte der Guss misslingen, oder die Glocke inner-
halb der ausgemachten Zeit schadhaft werden, so haben sie
drei Monate darauf eine neue zu liefern „als vil und als dik
uncz wir jn ain wohlbed8nt gloggen zwainczig zentner schwär
ganz gerecht und gut in jr statt geantwurtet", welche zwei
Jahre lang ohne Gebresten bleibt. Der Magistrat von Pfullen-
dorf soll ihnen dafür geben „zwainzig zentner guten gloggen
zügs und von jeglichem zentner ze lön 17 ß. 5^. und je von
15 Zentnern ainen zentner ze schwainung". Er trägt den
Fuhrion , sowohl für das nach Ravensburg zu fahrende Metall,
als auch für die daraus zu giessende und nach Pfullendorf
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zu bringende Glocke. G. nähsten donstag nach St. Hylarien-
tag 1410. Es siegeln Nicolaus Mocz, Hans Witter und, zu
mehrerer Sicherheit, Jos Huntpiss Burgermeister zu Ravens-
burg. Perg. Orig. Si^el ab. 63.
1413. Aug. 4. Meran. K. Sigmund bestätigt einer
Rathsbotschaft der Stadt PfuUendorf alle Privilegien , Briefe
und Handfesten der Stadt, die sie von seinen Vorfahren am
Reiche erhalten haben. G. zu Meran 1413. nechsten fritag
vor St. Sixtentag , Hung. 27. Rom. 3. Perg. Orig. mit Maje-
staetssigel an roth-blauem Seidenstrange. Ad mandatum dni.
regis Johannes Kirchen. Erwähnt bei Walchner S. 27. 64.
1413. Sept. 11. Chur. Derselbe bestätigt dem Konrad
GrSmlich auf dessen Bitte das Ammanamt zu PfuUendorf und
alle desshalb erhaltenen Briefe seiner Vorfahren am Reiche.
G. Chure 1413 montag nach unser frauentag nativitatis. Hung. 27.
Rom. 3. Perg. Orig. Siegel abgefallen. Abdr. : Hugo Media-
tisirung S. 358. Auf Z. 6. ist natürlich zu lesen gebeden
nicht gebenden , wie der Abdruck hat. Die Reduction auf den
10. Sept. ist ebenfalls ein Irrthum. 65.
1413. Oct. 19. Johans Goczritter vor ziten schülmaister
ze PfuUendorf, verkauft seinem lieben Oheim Wernher Br6g,
derzeit zu Isny sesshaft, seinen zu Korb „nach by Phullen-
dorf" gelegenen Acker, der wohl 40 Jauchert gross ist, mit
aller Zugehör als Eigen, um 100 ff. .s. Pfullendorfer Wäh-
rung. G. 1413 donstag nach St. Gallentag. Burgermeister
und Rath hängen, auf Bitte des ebenfalls siegelnden Ver-
käufers, ihr kleines Siegel an die Urkunde. Reichsadler.
f. S. SQCRQTV. Civrv. IN. PFVLLENDORF. . Gotzritter
führt einen Vogel, (Taube, oder vielleicht auch Adler, nach
Art des Evangelistensymbols des heiligen Johannes) im Siegel-
felde, (ohne Schild.) Von der Umschrift ist noch lesbar . . .
GOTZRITOR. Es ist wahrscheinlich die Reg. 57. als Burger-
meister aufgeführte Persönlichkeit, welche schon 1396 als
„vor ziten Schulmeister ze PfuUendorf" und 1413 März 1,
mit der Bezeichnung „vor ziten Schulmeister uf dise zit burger
ze PfuUendorf" urkundet. Freiburger Diöcesanarchiv HI.
Regg. 41 u. 47. 66.
1415. Feb. 3. Con stanz. K. Sigmund gestattet der
durch eine Rathsbotschaft vertretenen Stadt PfuUendorf das
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Ammanampt und den Bann, die von seinen Vorfahren am
Reiche an Konrad Gremiich und dessen Vorfahren verpfändet
worden sind, um 70 Mark Silbers von demselben einzulösen.
G. Costenz 1415. Sontag nach unser frauentag purificationis.
Hung. 28. Rom. 5. Ad relationem dni. Guntheri comitis de
Swartzburg judicis curie Michael canonicus Wratislauiensis.
Perg. Orig. mit Siegel in rothem Wachs. Abdr. : Hugo Media-
tisirung S. 359. Die uns bekannten Vorurkunden weisen nur
60 M. S. als Pfandschatz nach. Man hatte sich vielleicht mit
dem Pfandinhaber auf eine höhere Summe verständigt. 67.
1423. Jun. 25. Heinrich Herisen Stattamman zu Pfullen-
dorf, im Rathhause daselbst, in offenem „verbannem" Ge-
richte sitzend, entscheidet einen Erbschaftsstreit zwischen
Hans Myginger d. ä. und Hainrice Nef, beide Burger in
Pfullendorf. Myginger hatte vorgebracht, dass seine Enkelin
„siner tochter säligen kind" mit Tod abgegangen sei und
dass sich „derselb Hainrice Nef" des hinterlassenen Gutes
unterzogen habe. Der Spruch fällt indessen zu dessen Gunsten
aus, da Nef als nächster Erbe erkannt wird, weil „daz selb
kind sins elichen brüders säligen elich kind gewesen sig, der-
selb doch sin brüder gewesen ist, elich von vater und mutter".
G. fritag nach St. Johannstag 1423. Es siegelt der Statt-
amnian , der ein Hufeisen mit einem Kreuze im Wappen führt.
Perg. Orig. mit Siegel. Bei Walchner 185 wird er als Hein-
rich Höriseu 1427 erwähnt. Nef kommt öfter in Urkk. vor.
Er war auch Heiligenpfleger. Pfullendorf besass also, nach
dieser Urkunde, schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts ein
Rathhaus. 68.
1424. Apr. 14. Haincz Lüczin der alt und Haincz Lüczin
der jung, sein ehelicher Sohn, welche mit Burgermeister
Rath und Burgern zu Pfullendorf, Späne, Stösse und Miss-
hellung gehabt haben, werden durch Ulrich von Hornstain,
Egg von Ryschach zu der Schär, Kraft Low Burger zu Ulm,
Symund von Ertingen Burger zu Biberach und Haincz Tüffel,
Burger zu Pfullendorf, ausgesöhnt und schwören einen leib-
lichen Eid die Sühne zu halten und alle Feindschaft zu unter-
lassen , wo nicht als rechtlose , schädliche und tiberführte (über-
seit) Leute zu gelten und behandelt zu werden. Da sie nicht
eigenes Siegel führen , so siegeln für sie die vier erstgenannten
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Taidingsleute. 6. 1424 St. Valenstag. Perg. Orig. Die Siegel
ahgerissen. Wegen des Haincz TüflFel vergl. 1440. Jul. 1.
(Reg. 81.) 69.
1426. Jan. 5. Hainz Waldraflf Burger zu Mengen, auf
♦lie Fürsprache des Herren Jacob Truchsessen von Waltpurg
und der Stadt Mengen, von Pfullendorf der Gefangenschaft
rntlassen , schwört eine Urphede , sich nicht rächen zu wollen.
Er sei in Haft genommen worden „von söUicher tröwort wegen,
so ich geredt solle haben , ich welle neymer lassen , ich welle
sy angriffen und jn tun so ich yemer wirs müge, doch welle
if^h jn dry tag vor sagen zc". G. 1426. Sambstag nechst vor
dem Obrostentag der h. wichennechten. Unter dem erbetenen
Siegel der Stadt Mengen. Perg. Orig. Siegel ab. * 70.
1428. Jan. 10. Hermann von Sandeck, Cünrat von Zustorff,
Hans zu Pfullendorf Ulrichs seligen Sohn, Hermann zu Krau-
f henwies und Heinrich und Rudolf Gebrüder die Gremliche,
-il]e Vettern, bekennen gegen Herren Johann von Rinderbach
Abt zu Königsbronn, dass sie auf alle Ansprüche verzichten,
^v eiche sie an die St. Nicolauskapelle in Pfullendorf, als ver-
meintliche Lehensherrn derselben , zu haben geglaubt hätten.
Der Abt verleiht nun dem Hans Gremiich, Kirchherren zu
Linz, dem Sohne des Hermann Gremiich zu Krauchenwies,
die besagte St. Nicolauscapelle auf dem Kirchhofe zu Pfullen-
d(jrf, aber lediglich aus Gnade. Derselbe soll die Kapelle
persönlich versehen und nicht mit einem andern Priester be-
setzenj es wäre denn, dass ihm der Abt dieses gestatte, für
den Fall, dass er ein Jahr oder zwei „ze schäl oder ze hof
wolte stän". G. 1428. samsbtag nach der driger h. künig tag.
Es siegelten 4 Gremliche. Das erste Siegel ist abgefallen.
Perg. Orig. 3 Siegel. 71.
1428. Mai 31. Konrad Grämlich von Zustorf belehnt , im Auftrage
äe9 Herzogs Friedrich von Oesterreich den Wilhelm Frecher. 72.
Ich Cünrat Grendich von Zustorf bekenn und tun kunt
allermenglichem mit disem brief, als mir der durchlüchtig
hochge||born fürst, min gnädiger herr, hertzog Fridrich von
Österrich etc. empfolhen und gewalt geben hat ettliche tehen t|
die umb Pfullendorf gelegen sint, es sigend äcker, matten,
garten oder bünden etc., von sinen gnaden und || in sinem
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namen erbern Mten da ze lihen , nXch lut und sag des lehen-
briefs, den ich darumb von sinen gnMen versigelt innehan, also
hat sich ietzo geschickt, daz ain erber man ze Pfullendorf genant
Bentz Gegginger abgangen ist von tods wegen, der der vor-
genempten gut ettliche inne gehebt hat, in lehens wise, und
also ist an mich komen der erber beschaiden Wilhelm Frecher,
burger zu Pfullendorf, der da maint daz der vorgenant Bentz
Gegginger sälig nit näher sipp fründ gelaussen hab den jn,
die sSlicher lehen gefähig sigen, und hat mich gebetten jm
die vorgenanten lehen zu lyhen, an des obgenanten mins
gnädigen herren hertzog Fridrichs statt und in sinem namen,
dem ich si also gelihen han mit urkünd dises briefs, doch
der obgenanten miner herrschaft ze Osterrich und mir an jr
statt an allen unsern rechten und lehenschafften unschädlich.
Geben und besigelt mit minem aigenen insigel uff den nächsten
mentag ze ußgender pfingstwochen , nach Cristi geburt viert-
zehenhundert und darnach in dem ächtundzwaintzigisten jären.
Perg. Orig.
Mit dem wohlerhaltenen Siegel des Konrad Grämlich. Nur Helm
nud Kleinod., gatstylisiert. f S. CVONRADI. - DCT. GRAEMLICH.
Es ist dieses die älteste über das sogenannte Oester-
reichische Herzogs- und Affter-Lehen vorhandene Urkunde.
Dasselbe bestand aus einzelnen vor dem Oberen -Thore bei
Pfullendorf gelegenen Grundstücken, deren Benützung an
erbare Bürger gelangt war. Die Stadt musste einen Edel-
mann als Lehenträger stellen, bis im Jahre 1495 Wolf von
Homburg resignierte, worauf dann K. Maximilian, mit ürk.
d. d. Worms 1495 Sept. 5, (Reg. 105) ihr die besondere
Gnade that , den Burgermeister Jacob Sutter , als Träger , zu
belehnen , mit dem Beifügen , dass die Stadt stets diese Lehen
von der Herrschaft Oesterreich zu empfangen habe, durch
einen Lehensträger, der entweder ein Edelmann oder Bürger-
meister zu Pfullendorf sei. Es liegen zahlreiche Original-
lehensbriefe, bis herab auf die Kaiserin Maria Theresia, vor,
1428. Jun. 24. Ulm. Die daselbst versammelten Raths-
boten der Reichsstädte der Vereinigung in Schwaben beur-
kunden, dass gestern vor ihnen erschienen seien, der .. Abt
von Königsbronn und eine Rathsbotschaft von Pfullendorf.
Zuerst wirft sich die Frage auf, ob sich wohl der Abt, ohne
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44
einen Gewaltbrief seines Convents, auf das Recht einlassen
könne und es wird gesprochen, dass er binnen Monatsfrist
einen solchen beibringen müsse, damit es bei dem Spruche
bleibe. Einstweilen wird ihm aber gestattet, sich für diesen
nachzutragenden Consens zu verbürgen, wobei Ott Graft,
Chünrat von Rinderbach (wohl ein Vetter des Abts) Abelin
Falb und Ulrich Schwbenach, Burger zu Ulm, seine Mit-
bürgen werden. Es beginnt nun die Verhandlung, wobei
Bartholome Gregg d. ä. des Abts Fürsprech ist. Dieser lässt
einen versiegelten Brief des Magistrats von PfuUendorf ver-
lesen, der bei 68 Jahre alt sei. Es ist die Urk. 1360 Jan. 28
(Reg. 32). Auf Grund dieses Briefes verlangt er, dass sein
Gotteshaus in PfuUendorf das Burgerrecht haben solle und
dass ihm die Stadt in seinen Sachen Hilfe leiste. Hans
Besserer, Burgermeister, als Fürsprech der Pfullendorfer
Rathsboten, erwiedert: sie läugneten diesen Brief nicht. Zu-
gleich legen sie eine Copie des vormals vom Kloster Königs-
bronn gegebenen Reverses vor. Hierauf wird nun gesprochen,
dass es billig zwischen ihnen, dem Kloster und der Stadt,
bleiben solle, wie die vorgelegten Briefe sagten „also daz der
vorgenant unser herre der abt, sin und sins gotzhus ze Künigs-
prunnen anliegen wol bringen möge an ainen rate ze Pfullen-
dorff , und wes sich denne der rate ald der merertaile des räts
darüber erkennen, daby solle es belyben nach der fürgewenndten
briefe begrifiunge". Beide Parteien sind einverstanden und es
erhält eine jede derselben eine Ausfertigung des Spruchbriefes.
G. uff sant Johannstag zesun wenden 1428. Perg. Orig. mit wohl-
erhaltenem Siegel der Stadt Ulm in dunkelgrünem Wachs.
Die verlangte Vollmacht des Convents wurde schon am
folgenden Tage (1428 fritag nach St. Joh. zu Sunnwenden =
Jun. 25) vom Prior Wilhelm ausgefertigt und ist ebenfalls
in Orig. vorhanden. 73.
1429. Jul. 19. Spruchbrief des Pfullendorfer Stadtgerichtes, die
Misthäufen in den Strassen der Stadt betreflFend. 74.
Ich Hainrich Gremiich burger ze PfuUendorf bekenn und
tun kunt allermenglichem , daz ich uf datum diss briefs offen-
lich ze II gericht bin gesessen in dem rauthus ze PfuUendorf,
an statt des erberen wisen Haintzen Herysens Stattammans
dajlselbs. Und stund vor mir und den richtem in oflFem gericht
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45
maister Hans Hußmus burger daselbs und clegt hin || mit
sinem fürsprechen zu Cünraten Müller sinem nachpuren und
mitburger , der euch under ougen stund und sprach , als der-
selb Cünrat Müller ain schwinst^g gemacht hette in der
gassen tzwüschen jr beider hußern, wenn er die mistete, so
schütte er jm den mist ze nahe herfür an das ort gegen
sinem hus wertz, also das jm der schmack und stanck so
davon gienge in sin hus und das vorder stubli ruche und
jm imd sinem hußgesind grossen drangen und kumber an-
täte, dartzü hübe jm der mist sölich regen wasser uflf, daz
tzwüschen den hußern die gassen abher luflfe und schwalte
jm daz gegen sin tür her, davon jm euch bärlicher und un-
lidenlicher schaden und imlust beschehe und batt jm daruflf
Cünraten Müller ze wysen mit recht , söUichs ze wenden und
dem wasser sinen fluß ze laussen , als von alter her dan komen
war. Daz verantwurt Cünrat Müller euch mit sinem für-
sprechen , jn näme sölich clagen von Hußmusen unbillich,
denn er mistete da ungevarlich uff die gemainen fryen burger
Strauß und fürte den mist uß so er möcht und wiste, nit daz
er damit weder Hußmusen noch yeman dehainen drangen
oder kumber antäte , den er billich wenden sölt , denn er ge-
trüwete der burger straussen sölten jm als fry und gemain
sin zu siner notdurft als andern lüten und satzten daz beid
tail zum rechten, daz ich darumb fragte, und ward nach
miner frag mit gemainer gesampnoter urtail ertailt, daz
Cünrat Müller Hußmusen deheinen mist me sol schütten
noch legen gegen sinem hus als nahe , noch daz gassen wasser
dehains wegs verschwellen , sunder dem sinen flusse laussen
und die gassen und strauß halten und beliben lan als die
von alter herdan komen sint; wolle er mistenen han, die sol
er han uf dem platz vor sinen stubenvenstern , da euch die
von alter y6 und y6 gewesen ist. Des Spruchs begert Hußmus
ains briefs. Der ward jm mit urtail erkennt ze gebenn und
herumb ze offem urkünd han ich" min insigel von gerichtz
wegen offenlich gehenckt an disen brief , mir und minen erben
on schaden. Geben uf zinstag vor sant Marien Magdalenen
tag, nach Cristi geburt viertzehenhundert und dar nach in
dem nünundzwaintzigosten järe.
Perg. Orig. Mit wohlerhaltenem Siegel des Heinrich Grämlich (das
bekannte V^appenbild, Steinbock), f. S. HAINRICI. DCL GflAEMLICH.
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46
Die durch äbnlichie Urkunden, welche freilich eine garstige
Kehrseite des mittelalterlichen Lebens betreffen und daher
verächtlich bei Seite gelegt zu werden pflegen, für viele
Städte nachweisbare, grosse Unreinlichkeit , hat jedenfalls
wesentlich zur Verbreitung der häufig vorkommenden Seuchen
beigetragen. Im gegebenen Falle erfolgte ein im Interesse
der Reinlichkeit gefällter Spruch; in einem später zu er-
wähnenden dagegen, siegte das alte Herkommen, obgleich
es wahrhaftig kein gutes war.
1430. Oct. 24. Gebhard Zimberman von Pfullendorf, des
Heinrich Zimberman ehelicher Sohn, schwört bei seiner Ent-
lassung aus der Haft eine Urfehde. Es hatten sich für ihn
verwendet Bürgermeister und Rath zu Ravensburg, seine
Mutter und Schwestern und gute Freunde in Pfullendorf.
Das Vergehen bestand darin, dass er ein von Bürgermeister,
Rath und Gericht zu Pfullendorf gefälltes Urtheil gescholten
hatte, „daz ich geredt hab, sj haben mir unrecht gericht
und mir sige ungütlich und unrecht von jn beschehen und
dartzü söliche wort getan, die jn jrn glimpf berüren und jn
unlidentlich sint, darumb ich billich grosser strauflf und büß
würdig gewesen war". Erbetene Siegler: Junker Hermann
Gremiich zu Cruchenwis und Junker Hans Gremiich von Zus-
torff. G. Zinstag vor St. Symons und Judas tag 1430. Perg.
Orig. Siegel ab. 75.
1433. Aug. 10. Rom. K. Sigmund ertheilt einer Raths-
botschaft der Stadt Pfullendorf die Bestätigung aller Privi-
legien. G. zu Rome 1433, an St. Laurentzen tag, Hung. 47.
Rom. 23. Böhm. 14. Kaiserth. 1. Ad mandatum dni. impera-
toris Caspar Sligk miles, sue maiestatis cancellarius und in
verso R. Marquardus Brisacher. Perg. Orig. mit leidlich er-
haltenem Majestaetssiegel, an gelb-schwarzem Seidenstrange.
Es ist die Zeit, in welcher die kaiserlichen Kanzleigefälle
geradezu als eine Einnahmsquelle betrachtet wurden. Vergl.
Kluckhohn in Forschungen z. deutsch. Gesch. II, 562. 76.
(Schluss folgt.)
Roth von Schreckenstein.
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47
Acta Salemitana.
Einleitung.
Es ist bekannt, dass die Cistercienser Klöster grosse Sorg-
falt auf Erhaltung der Rechtstitel ihrer Besitzungen verwendet
haben. Diesem Beispiele ist auch das reichbegüterte, 1140
von dem Freiherm Guntram von Adelsreute im Herzen des
Linzgaues an der ühldinger Ach gegi'ündete Salem unter Abt
Eberhard zu Anfang des 13. Jahrhunderts nachgefolgt. Abt
Eberhard liess nämlich sämmtliche Rechtstitel und Urkunden
seines Gotteshauses in das sg. Chartularium Salemitanum ein-
zeichnen. Sein prächtig (in 4^) geschriebenes Werk beginnt
mit einer Darstellung der Gründung Salems, mit der eine
genaue Aufzählung der aus lithurgischen Gründen dem Kloster
so wichtigen Reliquien und Altarweihen (S. XXXVn — XL VI)
verbunden ist. Auf diese einleitende Gründungsgeschichte liess
Abt Eberhard die lange Reihe der Urkunden seines Klosters,
dieselben fortlaufend nummerirend, folgen und schloss an
diesen Theil des Chartulars (S. 1 — 125), indem er einen be-
deutenden Raum desselben für künftige Nachträge frei liess,
ein geographisch geordnetes Verzeichniss (S. 209 — 250) jener
Erwerbungen Salems an, über welche das Kloster niemals
eine urkundliche Aufzeichnung besessen hat \ wobei es freilich
nicht ausgeschlossen blieb, dass in dieses Verzeichniss auch
einzelne Urkunden , die im Urkundentheile übersehen wurden,
wörtlich oder in gutem Auszuge aufgenommen wurden.
Vollendet wurde die umfangreiche Arbeit 1215. Bald dar-
nach hatte Salem schweres Missgeschick und gefährliche, feind-
selige Zeiten zu überwinden, ein Loos, dessen Folgen auch
im Chartular sichtbar sind, denn die Fortsetzung desselben
sowohl im urkundlichen, wie im beschreibenden Theile floss
von 1215 an bis gegen 1265 immer spärlicher, ja das Char-
tular selbst scheint da einmal der Gefahr der Vernichtung preis-
gegeben gewesen zursein, denn nach S.208 sind 2 Blätter, und
zwar, wie die fortlaufende Nummerirung der vor- und nach-
^ Üeber derartige Traditionen, die nicht beurkundet wurden, die Ur-
sache, weshalb die Beurkundung unterblieb, und die damit in engstem
Zusammenhange stehende Anlage der klösterlichen Codices traditionum
vgl. Ficker, Beitrage zur ürkundenlehre I, 88 ff.
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48
stehenden Urkunden zeigt, schon im 13. Jahrhunderte ver-
schoben worden, und auf S. 224 steht der Anfang einer Urkunde
des Grafen Bertold von Heiligenberg (1228), deren Fortsetzung
jetzt nicht auf S. 225, sondern auf S. 193 steht. Dass diese Stör-
ung der ursprünglichen Anlage des Chartulars nicht etwa erst
einem spätem Buchbinder zur Last fällt, beweist der Umstand,
dass ein Schreiber, welcher um 1260 den Urkundentheil des Char-
tulars fortgesetzt hat, auf S. 192 den Anfang obiger Urkunde
wiederholte und an diese seine Arbeit einfach die Fortsetzung des
altern Schreibers anreihte. Folglich war bereits um 1260 das
Chartular in dem ungeordneten Zustande von heute. Eine
bessere Zeit trat für das Chartular 1265/66 ein, denn in
diesen Jahren wurde dessen beschreibender Theil auf S. 255 flf.
in eingehender Weise fortgesetzt. Diese Fortsetzung und
mit ihr der beschreibende Theil überhaupt endet auf S. 285.
Weil dieselbe aber hauptsächlich nur Weildorf und andere
in Salems nächster Umgebung liegenden Orte behandelt,
und weil nicht anzunehmen ist, dass Salem nicht auch im
Gebiete seiner entlegeneren Grangien damals Erwerbungen
gemacht hat, so dürfen wir mit hohem Grade von Wahr-
scheinlichkeit annehmen, dass diese jüngste Fortsetzung
nur theilweise erhalten geblieben ist. Von S. 285 an folgen
nur noch Urkundenabschriften, die bis in die Mitte des
14. Jahrhunderts sorgfältig in das Chartular aufgenommen
wurden, so dass dasselbe jetzt 4 stattliche Bände umfasst
Im 14. Jahrhunderte wurde demselben (im L Bande) ein
eingehendes Register (S. III — XXX) vorangestellt, das aber
jetzt theilweise herausgeschnitten ist und dessen erstes Blatt
(S. XL VII — XL VIII) vom Buchbinder aus Versehen zwischen
die Gründungsgeschichte und den urkundlichen Theil ein-
geschoben wurde. Der Inhalt dieses ersten Blattes ist jetzt
ausradirt, mit Ausnahme der roth geschriebenen Anweisung,
wie das Register zu gebrauchen sei. Unter diese Anweisung
hat eine Hand des endenden 15. Jahrhunderts auf Rasur
geschrieben: „Anno domini millesimo centesimo XXXVIII^ in
die sancti Martini obiit strenuus miles Guntrammus, primus
fundator monasterii in Salem, qui requiescat in pace", eine
Angabe, die unrichtig ist, wie aus dem Inhalte der Grün-
dungsgeschichte sich ergibt. Zwischen letzterer und dem
Register stehen (S. XXXI— XXXIII) Abschriften von Ablass-
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49
briefen der Päbste Bonifacius IX. und Alexander VI. für
Salem aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts und auf
S. XXXV, die vor Anfügung des Kegisters den Anfang der
Handschrift, wie es scheint ^ gebildet hat, von einer Hand
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Angabe: „Notum
Sit Omnibus hoc scriptum inspecturis, quod venerabilis abbas
Eberhardus * statuit, ut omni anno in feste sancti Nycholai
fiat commemoratio cuiusdam civis de Ezzilingin C. cogno-
minati de Cimiterio^ et uxoris eins nomine Gisile".' Der
Codex wurde im 16. Jahrhunderte in Schweinsleder gebunden
und paginirt, das Register und die Salemer Gründungs-
geschichte mit lateinischen Zahlbuchstaben, der urkundliche
und beschreibende Theil mit fortlaufenden arabischen Ziffern
(1 — 344). Als Titel wurde zugleich auf einem neu eingefügten
Pergamentblatte beigefügt: „Tomvs primvs der abschriflften
vnd copien aller deß gottshaus Salmanßweil priuilegiorum,
stiftt- kauff- tausch- vnd anderer briefflichen vrkunden."
Schon im Beginne des 13. Jahrhunderts hat man in Salem
und in dessen Nähe die Bedeutung dieses stattlichen Sammel-
werkes erkannt, ein Satz, dessen Richtigkeit daraus erhellen
dürfte, dass das Kloster Weissenau genau nach demselben seine
Acta sancti Petri in Augia verfasst hat*. Auch in den folgenden
Jahrhunderten wusste man in Salem den Werth des Chartulars
zu würdigen, wie aus den fortgesetzten neuen Einträgen,
aus der Anlage des Registers und aus zahlreichen im 16.
und 17. Jahrhunderte am Rande beigefügten erklärenden oder
auf den Text hinweisenden Glossen unläugbar folgt. Wissen-
schaftlich aber wurde das Chartular erstmals im 18. Jahr-
hunderte benützt, indem der Salemer Mönch Biesenberger
dasselbe (mit Recht nennt er es „opus auro pretiosius") in
seiner Summa Salemitana ausgezogen hat. Recht bekannt
aber wurde dasselbe, das nach der Säcularisation von Salem
an das markgräflich badische Domänenarchiv und endlich an
das Karlsruher Generallandesarchiv gelangt ist, in historischen
* Folglich vor 1242, dem Todesjahre des Abts Eberhard. — * Cunrad
de Cimiterio wird genannt 1232 und 1238 s. wirtenb. ürkuhdenbuch III,
318, 418. — 3 Diese Angabe hat das wirtenb. ürkundenbuch aus dem
Chartular aufgenommen (III, 442). — ♦ In Band XXIX, 1 ff. dieser Zeit-
schrift von mir veröffentlicht. Diese Arbeit erschien auch selbständig im
Verlage der G. Braun'schen Hofbuchhandlung in Karlsruhe 1877.
Z.it,chr. XXXI. ^ D;gme6,yGOOg\e
So
Kreisen dadurch, dass Mona die Salemer Gründungsgeschichte
aus demselben als „Chronik von Salmanns weiler" in seiner
Quellensammlung der badischen Landesgeschichte (Bd. I,
176 flf.) veröffentlicht und Bader den urkundlichen und be-
schreibenden Theil des Chartulars in der Zeitschrift für Ge-
schichte des Oberrheins (I, 11, III, IV) mitgetheilt hat.
Trotz dieser Ausgaben habe ich mich zu einer neuen Ver-
öffentlichung der eigentlich historischen Theile des Chartulars,
also der Gründungsgeschichte von Salem und des Traditionen-
verzeichnisses entschlossen, weil jene nicht mehr den gegen-
wärtigen Anforderungen an eine wissenschaftliche Edition von
geschichtlichen Quellen entsprechen dürften.
Bader gibt nämlich seine Vorlage nicht wörtlich, nicht
diplomatisch getreu wieder, sondern gibt eigentlich nur einen
mehr oder weniger genauen Auszug derselben. So lässt er
z. B. regelmässig die Zeugenreihen weg, beseitigt häufig,
namentlich wann das Chartular nichtbadische Gegenden be-
handelt, ganze Sätze, ja er kürzt seine Vorlage auch in der
Art, dass er die in der 3ten Person gegebenen Stellen der-
selben stillschweigend in die erste übersetzt. So gibt er, um
nur ein Beispiel anzuführen, die Worte des Chartulars: „In
grangia Dorfisberc emit E. abbas de Salem et fratres eins"
mit: „In grangia Dorfisberc emimus". Mochte auch eine
solche Textbehandlung vor zwei Jahrzehnten angezeigt sein,
so kann dieselbe doch unsern Tagen, die grösstmögliche
Akribie bei Herausgabe geschichtlicher Quellen mit vollstem
Rechte heischt, nicht mehr genügen, zumal da der also
behandelte Text eine der wichtigsten Quellen für unsere Kennt-
niss der schwäbischen Topographie, Sittengeschichte, Stände-
verhältnisse und Grafschaftsverfassung genannt zu werden
verdient.
Auch die von Mone in der gen. Quellensammlung gegebene
Salemer Gründungsgeschichte ist nicht frei von Lesefehlern
und Auslassungen. Hauptsächlich aber entschloss ich mich
auch zur Wiedergabe dieses Theiles des Salemer Chartulars,
weil derselbe nicht eine selbständige historische Arbeit, son-
dern nur der einleitende Theil zu der Darstellung des Salemer
Güterbestandes ist, wie schon der Paginator des letztern im
16. Jahrhundert erkannt hat.
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51
Eine Neuausgabe des Urkundentheils des Chartulars da-
gegen konnte hier unterbleiben, obwohl auch diesen Bader
in viel zu gekürzter Form (so z. B. lässt er auch hier die
wichtigen Zeugenreihen und zahlreiche auf nicht badisches
Gebiet bezügliche Urkunden überhaupt aus) veröffentlicht
hat, denn in kurzer Frist wird diese Zeitschrift die von den
Geschichtsforschern so sehnlichst gewünschten Salemer Original-
urkunden veröifentlichen, eine Arbeit, als deren Einleitung
diese hier folgende Ausgabe der Salemer Gründungsgeschichte
und Traditionen gelten möchte.
Den Titel „Acta Salemitana" endlich habe ich gewählt, weil
derselbe für die beiden ebengenannten Bestandtheile meiner
Ausgabe passt, und weil ich in diesem Titel die nahe Ver-
wandschaft der hier folgenden Aufzeichnungen mit den „Acta
sancti Petri in Augia" andeuten wollte.
Dr. F. L. Baumann.
I.
De fundatione claustri.^
Naturale est, ut ille res minus curentur, quarum origo
non cognoscitur, nam et in Esdra legitur, quod quidam que-
rentes scripturam genealogig sug et non inuenientes de sacer-
dotio proiecti sunt et filii incerti, quorum uidelicet patres
legitimi ignorantur, qui Manzeres nuncupantur, sine here-
ditate ignominiose uiuunt. Ea propter ne superuenientibus
loci huius exordia ignota remaneant et primordiorum suorum
tempora non cognoscentes generationi altere et filiis, qui nas-
centur et exsurgent, rationem poscenti reddere nequeant,
compendiose, uel quando vel a quibus personis hoc cenobium
initiatum sit. uolentibus cognoscere significabimus.
Nouum itaque monasterium, quod et Cistercium ^ dicitur,
. anno incamationis domini M®. nonagesimo octauo feliciter
fundatum est. Ab huius fundatione XXX". VI", anno, scilicet
ab incarnatione domini M". C^. XXX". IUP. hie locus in
abbatiam ordinis Cisterciensis a nobili uiro Guntrammo de
Adilsrivti^ uenerabili patri Christiane Lucilensi^ abbati oblatus
^ Von einer Hand des 16. Jhdts. ist beigefügt „Salemitani". — ^ citeaux
bei Dijon. — 3 Adelsreute, bad. Enklave bei Ravensburg. — ♦ Ltttzel
sttdlfch von Pfirt im l^^lsass hart an der Schweizer Grenze.
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62
et ab ipso susceptus est et tercio post demum anno, anno
uidelicet incarnationis domini M®. C^. XXX®. VII®. in ab-
batiam per eundem promotus est. Direxit enim hue cum
uenerabilibus personis, tarn monachis quam conuersis, abba-
tem nomine Fröwinum \ uirum prudentem et industrium,
Romane sedi tunc presidente papa Innocentio, Romanum im-
perium eodem tempore gubernante rege Lothario nee dum im-
peratore, in Constantiensi ecclesia pontificatum gereute domino
^Irico, qui non multo post episcopatum monachatu apud
Sanctum Blasium ^ commutauit , et per idem [38] tempus
ducatum Sueui§ tenente domino Friderico.
Hiis igitur temporibus, prefatis eciam principibus ac ponti-
ficibus, huc post Pentecosten [30. Mai 1137.] anno, quo dixi-
mus , uenientes capellam honorificam quidem , sed uetustate
pene coUapsam, beatg üeren§ uirginis sanctoque Cyriaco
martyri dicatam et terrg tam culte quam inculte ad duodecim
fere aratra cum siluis et pratis, qu§ adhuc cernuntur, inue-
nerunt. Hiis initiis in exordio radicati post aliquos annos
cum comprouincialium auxilio monasterium, quod nunc est,
cum officinis claustralibus, orientali uidelicet latere et occi-
dentali, sub primo abbate lapidibus constructis, aliis etiam
forinsecis officinis pro posse edificatis adoleuerunt.
Monasterium etiam octo altarium constructione decoratum
subscriptis sanctorum reliquiis taliter est illustratum.
Nam duo altaria claustralis absidis a domino Adilgozo
Curiensi episcopo^ ordinis nostri una die consecrata sunt in
Ydibus Septembris [13. September], quorum primvm, uidelicet
dormitorio proximum in honore sancti Benedicti patris nostri
et omnium confessorum dedicatum est. In quo et heg reliquie
continentur: Gregorii, Benedicti, Calixti, Paulini, Corbiniani,
Galli, Othmari. Alterum uero altare choro proximum in
honore sancti Petri apostoli dedicatum est et omnium aposto-
lorum, in quo hee reliquig continentur: Jacobi apostoli,
Timothei, Dionisii martyris, Desiderii episcopi, Darii, vndecim
milium uirginum, de loco Caluarig.
Primum autem altare in abside hospitum dedicatum est
a uenerabili Constantiensi episcopo Heimanno * in honore
omnium martyrum, in quo hee reliquig continentur: cineres
^ 1187—1165. - 2 St Blasien im Schwarzwald. -- ' 1151— 1160.' -
* HennaDD I. c. 1139-1165, s. diese Zeitschrift XXIX, 277.
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53
sanguinis Domini, de ligno sancte crucis, reliquig sancti
Johannis Baptiste^- Andrej apostoli, Stephani prothomartyris,
Laurentii, Dyonissi, Viti, Georgii, Prothi et Yacincti marty-
rum, Martini, Nycolai, Galli, Agnetis, Emerit? virginum.
[39] Anno uero ab incarnatione domini M^. C®. LXXIIIP.,
octavo Kai. Octobris [24. September] dedicata sunt tria altaria
a uenerabili Frisiensis ecclesie episcopo Adilberto \ duo in
absida hospitum, unum in absida conuersorum.
In absida hospitum medium altare dedicatum est in honore
sanct§ Vereng uirginis, in cuius honore primitiua huius loci
gcclesia dedicata fuit, in quod heg reliquig continentur: Vin-
centii martyris, Zenonis episcopi, Verene virginis, Margarete
virginis, vndecim milium virginum , Darig virginis. Extremum
vero altare eiusdem abside dedicatum est in honore sancti
Cyriaci martyris, Erasmi martyris, Ferreoli et Ferrucii mar-
tyris. Ex parte autem conuersorum altare illud consecratum
est in honore sanctg Marig Magdaleng, in quo heg reliquig
continentur: Chönradi episcopi, Egidii abbatis, Marie Mag-
daleng, de capillis sanctg Agnetis.
Post hec itaque rebus crescentibus anno ab incarnatione
domini M^ C^ LXX^ IX^^ sub abbate Christiane ^ dedicatum
est ipsum, quod nunc est*, monasterium a uenerabili epi-
scopo ordinis nostri nomine Berone^, presente et coniuente
Bertholdo Constantiensi electo XVIII. Kalendas Julii [14. Juni]
in honore sanctissime dei genitricis Marig cum duobus altari-
bus, maiori scilicet et sancte crucis, et heg reliquig cour
tinentur in maiori altari: de spinea Corona domini, de cruce
domini, de tunica domini, reliquie apostolorum Petri et Pauli,
Andreg, Jacobi, Philippi et Jacobi, Bartholomei, Thomg,
Johannis Baptiste, Stephani prothomartyris, Cornelii pape et
martyris, Alexandri pape et martyris, Marcelli pape et mar-
tyris, Adriani pape et martyris, Gregorii pape, Georgii mar-
tyris, Ypoliti martyris, Vincentii martyris, Innocentum, Gor-
diani et Epymachi martyrum, Gereonis martyris, Prothi et
^ Albert von Sigmaringen, Bischof von Freising 1158—1184. —
' LXX ist von viel jüngerer Hand auf Rasur geschriebeu^i » Nach dem
Räume zu schliessen, stand anfangs dafür irrig LX (1169). — ^ 1175—
1191. — * Am Rande hat eine Hand des 15. Jahrhunderts beigefügt:
„Tiinc erat, quia nunc est aliud monasterium incomparabiliter sollempnius".
— * Bischof von Mecklenburg, resp. Schwerin 1158—1191.
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54
Jiiciiicti martyrum, Valeriani martyris, [40] Rustici et Eleu-
therii martyrum, Ferroli et Ferrucii martyrum^ Eustachi!
itiartyris, Pancratii martyris, Fabiani et Sebastiani martyrum,
Cyriaci martyris, Lauren tii martyris , Viti martyris , Alexandri
martyris, Genesii martyris, de sepulchro sanctg Marig virginis,
reliquig confessorum Martini, Nycolai, Benedicti, Antonii,
abljatum Columbani, Galli, Marig Magdalena, Christing vir-
^niium, Afre martyris, Agathe virginis, Tecle virginis, Ger-
tnidis virginis.
Heg reliquig continentur in altari sancte crucis: de pre-
sepio domini, de sepulchro domini, de uestimentis sancte
Marig virginis , Johannis Baptiste , Bartholomei apostoli,
riiilippi apostoli, Lucg evangeliste, Blasii episcopi et martjTis,
Dyonisii Ariopagite, Gordiani et Epymachi martyris, Theodori
martyris, Laurentii martyris, Valeriani martyris, Cyriaci
martyris, Felicis martyris, Quiriaci martyris, Pelagii martyris,
YpoHti martyris, Crisogoni martyris, Dyonisii martyris, Cypriani
luartyris, Martini episcopi, Anastasig virginis, Gerdrudis vir-
ginis, Afre, de lecto Thomg apostoli, de uirga Moysi.
De* cruce domini, de sanguine domini, de cineribus san-
guinis domini, de spinea Corona domini, de sepulchro domini,
de loco natiuitatis domini, de presepio domini, de cunabulis
domini, de representatione domini, de loco, ubi dominus
ieiunauit XL dies et noctes, de harena Jordanis, ubi dominus
baptizatus est, de loco, ubi dominus orauit Sudans guttas
sanguinis, de loco Bethfage, ubi dominus sedit super pullum
asin^^ de Getsemani, de loco, ubi Martha occurrit domino
supplicans pro Lazaro, de lapide ascensionis domini, de Gol-
gota, de loco natiuitatis Johannis Baptiste, de monte Synai,
de uirga Moysi, de capillis sanctg Marig virginis, de uesti-
mentis eins, de sepulchro eins, reliquig patriarcharum Abraham,
Ysaac et Jacob, Johannis Baptiste, Petri et Pauli, Jacobi
apostoli, [41] Jacobi fratris domini, Philippi apostoli, Thomg
apostoli, Bartholomei apostoli, Andreg apostoli, Marci evangeliste,
Lucg evangeliste, Stephani prothomartyris, Innocentum, Clementis
pai>e et martyris, Alexandri pape et martyris, Cornelii pape et
martyris, Öalixti pape et martyris, Sergi pape et martyris, Blasii
episcopi et martyris, Leonardi episcopi et martyris, Laurentii
' Die folgenden Reliquien därften auch ein Zeugniss für den EinÜuss
des hl. Landes auf Europa zur Zeit der Kreozzüge ablegen.
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L
55
martyris, Vincentii martyris, Georgii martyris, Sebastian! mar-
tyris, Pancratii martyris, Justi martyris, Theodori martyris,
Cyriaci martyris, Gordiani et Epymachi martyrum, Eustachii
martyris, Mauricii martyris, Ypoliti martyris, Valeriani martyris,
Prothi et Jacincti martyrum, Leodigarii martyris, Apollinaris
• martyris, Cypriani, Adilberti martyris, Constantis martyris, Ru-
stici et Eleutherii martyrum, Vrsi martyiis, Dyonisii Ariopagite,
Pantaleonis martyris, Quiriaci martyris, Candidi martyris, Dionisii
martyris, Castorgii martyris, Meginradi martyris, Felicis mar-
tyris, Erasmi martyris, Marini martyris, Abundi martyris,
Felicis martyris, Fisciani martyris, Mauroniani martyris,
Tetradii martyris, Genesii martyris, Sulpicii martyris, Serui-
liani martyris, Victoris martyris, Candidi martyris, Innocentii
martyris, Thebeorum martyrum, Crisogoni martyris, Corporii
martyris, Viti martyris, trium puerorum, Johannis et Pauli
martyrum, Sergi et Bachi martyrum, Crisanti et Darig mar-
tyrum, Geruasii et Prothasii, Jacincti martyris, Georeonis
martyris sociorumque eins, Vincentii presbiteri cardinalis,
Quintini martyris, Abdon et Senne martyrum, Primi et Feli-
ciani martyrum, Demetrii martyris, Hermetis martyris, Oswaldi
regis, Primi martyris, Donati martyris, Prothi martyris,
Felicis martyris, Victoris martyris, Felicis et Adaucti mar-
tyrum, Pelagii martyris, Cosme et Damiani martyrum, reliquie
confessorum Siluestri pape, Gregorii pape, Leonis pape, Hilarii
episcopi, Damasi pape, de uase sancti Benedicti abbatis,
Martini episcopi, Nycolai episcopi, Adelhardi episcopi , Agritii
episcopi, Seruatii episcopi, Godehardi episcopi, Burchardi
episcopi, Auctoris episcopi, Gregorii Nazanzeni, Seueri epis-
copi, Germani episcopi, Herberti episcopi, Symeonis, Bran-
dani, Jeronimi, Gebehardi, Cönradi episcopi, [42] t^dalrici epis-
copi, Valeriani episcopi, Aurelii, Dionisii auunculi Afrg, Avgustini
episcopi, Bonnosi episcopi, Columbani, Galli, Othmari, Egidii ab-
batis, Eusebii confessoris, Antonii abbatis, Lucii regis et confes-
soris, Thurine confessoris, Johannis heremitg, Macharii abbatis,
de ueste Petri Tharentasiensis * archiepiscopi, Marig Magda-
lene, Marig Egyptiace, Agathe virginis, Cecilig virginis. Lucig
virginis, Margarete virginis, Gerdrudis virginis, Othilig vir-
ginis, Anastasie virginis, Brigide virginis, Agnetis virginis,
Licini(j virginis, Entropie virginis, Eulalig virginis, Eunomie
^ Tarantaise in Savoyen.
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56
virginis, Emerite virginis, Fuscinule virginis, Hylarig, Afre
martyris, Waltpurge martyris, Florentig virginis, Fortunate
virginis, Romulg virginis, Fidis virginis, Digne virginis, Wib-
rade virginis, Pelagie, Justine virginis, Felicitatis cum VII
filiis, Potentiane virginis, Scolasticg virginis , Barbare virginis,
Christin^ virginis, de collegio undecim milium virginum, •
sancte Berhtun, Tecle virginis, Veren§ virginis, Nonne epis-
copi, Erhardi episcopi.
Anna ab incarnatione domini M^. C^ LXXX. V®., Kai.
Octobris dedicatum est altare sancti Nycholai in cripta a
venerabili Chönrado Maguntinensi archiepiscopo in honore
sancti Nycolai et omnium confessorum, in quo continentur
reliquie sancti Nycholai episcopi, Gregorii pape, Augustini
episcopi, Odalrici episcopi, Cönradi episcopi, Gebehardi epis-
copi, Galli, Columbani, Othmari, Egidii abbatum, Cornelii,
Cipriani, Blasii martyrum, Mauritii, Pancratii martyrum,
Margarete, Gerdrudis, Entropia, Odilig, Emerite virginum.
[43] Dilatante autem domino terminos nostros et conuen-
tum multiplicante sub uenerabili Ebirhardo abbate * construxit
idem abbas capellam infirmorum, fratre suo comite Mane-
goldo de Rordorf ^ eandem donante et, ut lumen indeficiens
omni nocte inibi ardeat, cum predio suo disponente.
Anno ab incarnatione domini M^ C". XC". 11^, VIII. Kai.
Aprilis [25. März] a uenerabili Diethaelmo Constantiensi epis-
copo dedicata est eadem cappella in honore sancti Thome
Canthuariensis ^ archiepiscopi et martyris, in qua sunt reliquie
eiusdem sancti Thome necnon et sancti Johannis Baptiste, Mathei
apostoli, de sanguine sancti Stephani prothomartyris, Laurentii
martyris, Blasii, Mammetis martyris, Siluestri pape, Gregorii
pape, Nicolai episcopi, Petri episcopi, Galli confessoris, Marig
Magdalena, Agnetis virginis, Anastasig virginis, Eunomig
virginis, Chönradi episcopi et confessoris.
Anno ab incarnatione domini M*\ CC^' X^. consecratum
est altare sancti Johannis Evangelistg in absida hospitum^
VII. Kai. Augusti [26. Juli] a uenerabili Chönrado, Constantiensi
episcopo n^., in honore sancte dei genitricis Marig et omnium
« 1191—1242. — 2 BA. Meskirch. — ^ Canterbury. — ♦ Hier be-
merkte eine Hand des 17. Jahrhunderts am Rande: „NB. absyde ein gang
bey der gastthüre wegen dem alten gasthus daselbst, so anno 1681 ab-
gebrochen worden".
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57
sanctorum et sancti Johannis Evangelist?, in quo continentur
reliquie sancti Johannis Baptiste, de ymagine domini, de
presepio domini, Johannis Evangeliste, de puluere sancti
Jacobi apostoli fratris domini, Luce evangeliste, de loco nati-
uitatis domini, Panthaleonis martyris, Siluestri pape, Martini
episcopi, Joseph ab Arimathia, Florentig virginis, filig Tetradii.
[44] Augmentata autem seruitute dei in prefato loco et
ordinato ibi abbate primo Fröwino a predicto Lucilense ab-
bate Christiano secundum ordinem Cisterciensem et regulam
sancti Benedicti, predictus Guntrammus letatus hoc uidens
addidit donans sollempniter locum, qui dicitur Bebinwilaer^
et alium Adilsrivti et Witinwilaef, Warperc^, Waltprehtis-
wilaer^, Bösinwila^r* cum duabus ecclesiis, unam Salm-
manniswilaer cum dote ac decimis suis, alteram Adilsrivti cum
dote ac decimis suis et appenditiis predictorum prediorum.
Accedente autem tempore et notificato dei seruitio in pre-
dicta ecclesia multiplicatisque fratribus tam monachorum quam
conuersorum, predictus Guntrammus, in posterum prouidens
et mala et uersutias hominum in futuro precauens, donationes
tam gcclesiastico quam forensi iure sollempniter et rationa-
biliter factas in generali et publico placito comitis Heinrici
de Sancto monte^ in Lehstetin^ in der dincstete confitendo
et confirmando eas publice manifestauit presente eodem comite
Heinrico et fratre suo Cönrado aduocato ^ Livpoldo de Mers-
burc, Alberto et filio eins Alberto de Seuelt, Hermanno de
Marcdorf, Rüperto de Otoluiswanc, Livpoldo de Teccinhusin,
Heinrico de Bözhasil, Alberto et filio eins Burchardo de
Vrickingin, Eigilwardo de Nüzdorf, Hvgone de Vtindorf,
Livtfrido Waltpotone et altero Livtfrido de Bondorf, ^Irico
et Burcardo de Bvuinkouin, Bui'cardo de Öbirriedin, Hart-
manno et Heinrico de Miminhusin, Wernhero et Ruperto de
Bondorf, Alwico et Heinrico de Menniwanc, Wernhero de
^ Behweiler bei Obertheuringen, OA. Tettnang. — ' Lag neben Adels-
reute; weil WitiuwildP>r stets mit demselben und Adelsreute zusammen-
genannt wird, so muss dasselbe ebenfalls in des letztern Nähe gelegen
gewesen sein, in der die Endung „weiler** in Ortsnamen sehr häufig ist.
Sollte etwa heute Bettenweiler bei Ettenkirch, OA. Tettnang verstanden
sein? — 3 Walpertsweiler bei Bonndorf, BA. Ueberlingen. — ♦ Mir un-
bekannt. — 5 Heiligenberg, BA. Pfullendorf. — ^ Leustetten, BA. Ueber-
lingen. — ^ Des Hochstifts Constanz. jt^^
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58
Burg, Ebirhardo de Pharribach, Gotfrido de Rordorf, Rvdolfo
[45] comite de Phullindorf , Geroldo de Buuinanc ^
Communicato rursum consilio coram duce Friderico in der
dincstete Kvnigistöle ^ iterando confessus est et confirmauit
preterita omnia dona presente comite Rvdolfo comite Pre-
gantinö, comite Rvdolfo de Ramsperc^ Ebirhardo comite de
Nellinburc, Burcardo, Eginone, Gotfrido, Friderico comitibus
de Zolr, Marcquardo comite de Veringin, Diepoldo et fratre
eius Rapotone comitibus de Berge, Ebirhardo et Hartmanno
comitibus de Kilhperc*, Luduwico comite de Wiitinberc,
Hvgone comite palatino de Tuwingen, Bertoldo de Ebirstein,
Vlrico et Alberto comitibus' de Achalm, Alberto et Hartmanno
comitibus de Kviburc^, Heinrico comite et Cönrado fratre
suo aduocato de Sancto monte, Wernhero, Chvnone, Arnoldo
comitibus de Badin ^ Hvmberto, Vlrico, Rvdolfo, Arnoldo
comitibus de Lenzeburc, Wernhero comite de Habisburc,
Manigoldo de Rordorf, Lamperto de Husin \ Hvgone de t^tin-
dorf, Eigilwardo de Nuzdorf.
Euoluto uero non modico tempore, accedente Cönrado rege
Constantiam, sepedictus Guntrammus dona prescripta coram
ipso rege Cönrado omnia pariter confessus est et confirmauit
nuUo contradicente in regali curia presentibus piincipibus tam
gcclesiasticis quam secularibus: Tietwino cardinale Romang
sedis legato, Embrico Herbipolensi episcopo, Ottone Fri-
siensi episcopo, Hermanno Constantiensi episcopo, Cönrado
Curiense episcopo, Fridelo Augense * abbate, Wernhero abbate
de Sancto Gallo ^, Friderico Sveuorum duce eiusque filio^®
• Von den hier genannten Orten liegen im BA. Ueberlingen Mers-
burg, Seefelden, Markdorf, Deggenhausen , Frickingen, Nussdorf, Itten-
dorf, Bonndorf, Oberrieden, Mimmenhausen, Mennwangen, Baufnang; im
BA. Pfullendorf Ober-Unterboshasel, Burg bei Obcrhomberg; im BA. Mes-
kirch Rordorf; im wirt. OA. Waldsee Otterswang; im OA. Tettnang Bunk- -
hofen; im OA. Ravensburg Pfärrenbach. — ^ Deren Lage ist unbekannt;
sie wird bei Ulm oder Rottenacker, OA. Ehingen, aber ohne nähere
Gründe gesucht. — 3 Ramsberg, BA. Pfullendorf. — * Kirchberg bei Ulm.
— ^ Kiburg bei Winterthur. — ^ Baden, Canton Aargau. — ' Derselbe
schenkte an Salem um 1160 ein Gut in Storzingen, preuss. OA. Sigtna-
ringen; deshalb dürfte Husin am wahrscheinlichsten Hausen im Donau-
thal, BA. Meskirch sein. — ** Reichenau. — ' Die Namen der beiden
Aebte fehlen in der bezüglichen Urkunde Konrads HI. vom 19. März 1142.
— ^0 Die Handschrift hat irrig fratre.
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59
Friderico, Cönrado Burgundionum duce, Matheo duce Lotha-
ringie, Rvdolfo Prigantino comite, [46] Rvdolfo comite de
Ramsperc, Hermanno marchione de Badin, Friderico et Bur-
cardo fratribus et comitibus de Zolre, Marquardo comite de
Veringen, Ebirhardo comite de Kilhperc, Wemhero comite
de Habisburc, Amolfo cancellario.
Hgc sunt data et acquisita: Cönradus et Hartmannus
nobiles uiri de Mimminhusin \ nullas tunc habentes uxores
uel filios vel filias, beneficio accepto ab episcopo Adilgoto
Curiense ^ LX* wercchase et dimidia colonia in uilla, que
dicitur Nunnunwilaer *, coloniam, que adiacet Cumpoldisriete *,
dederunt gcclesie Salmanneswilaer in der dincstete Lehsteten.
Testes herum sunt: Heinricus comes de Berge ^ et Cönradus
aduocatus f rater eins et filius eins Cönradus, Hermannus et
filius eins Bruno de Marchdorf , Rvpertus de Tivingen ^, Bur-
cardus et filius eins Albertus de Vrichingen, Geroldus et
filius eins Geroldus de Buvinanc, Burcardus de Obirriedin,
Wernherus de Bure, Alwicus et f rater eins Heinricus de
Mennewanc, Livpoldus et filius eins, Waltherus de Hangen-
tenwilaer \ Albericus et filius eins Rvdolfus de Siegingin,
Geroldus de Wattinberc^ Cönradus der Waibil^ Heinricus
de Rehinöwe*. Eadem autem colonia, que dicitur Gumpol-
disriet, inbeneficiata erat a Cönrado et Hartmanno Heinrico
cuidam militi de Wildorf ^. Ob hoc fratres de Salmannes-
wilaer dederunt predicto Cönrado et Hartmanno carratam
uini, ut eam a Heinrico redimerent, Heinrico autem dederunt
Vin libras, ut eam resignaret Cönrado et Hartmanno, et
hoc factum est. Cönradus et Hartmannus idem dicti fratres
de Mimminhusin tria iugera terrg cum palude, que dicitur
Cumpoldisriet, gcclesie de Salem pro deo dederunt. Testes
huius rei sunt Cönradus et Burcardus ministri eorum.
* Mimmenhausen , BA. üeberlingeu. — ^ Folglich zwischen 1151—
1160. — 3 Nonnen weiler, OA. Saulgau war churisch seit 961, s. wirt.
ürkundenbuch I, 215. — ♦ Vermuthlich ein Theil des Riedes zwischen
Salem und Frickingen. — * Heiligeuberg. — ^ Tüfingen bei Salem. —
' Lag wohl zwischen Mennwangen und Ober-Üntersiggingen, BA. üeber-
lingen. — 8 Wattenberg bei Oberhomberg, Ober-Ünterrhena , BA. Pfullen-
dorf. Im 14. Jhdt. erscheint auch ein freie» Geschlecht „Waibel von
Wattenberg", von dem Glieder Landrichter im Linzgau waren. — • Weil*
dorf, BA. Ueberlingen.
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60
II. .
Codex traditionum.
[209] De prediis iuxta Madacli * et in aliis quibusdam
locis datis gcclesie de Salem a comite Gotefrido et Mane-
goldo filio suo et quibusdam ministerialibus eorum.
Gotfridus et Manegoldus filius eius comites de Rordorf ^
dederunt gcclesig de Salem sub abbate E.^ pratum quoddam,
quod dicitur uulgariter Rordorfisbrvl.
Item Hermannus miles cognomento Schaphilin de Messi-
chilchi*, ministerialis comitis Manegoldi de Rordorf, dedit gcclesig
de Salem de consensu domini sui predicti medietatem prati
cuiusdam, quod dicitur Schaphilins wisi ...^, datis ei XXV solidis.
Item Bertholdus miles de Rivti ®, ministerialis supra-
dictorum comitum, dedit §cclesi§ de Salem sub abbate Ch.'
pro remedio animg sug et parentum suorum pratum quoddam
iuxta Madach. quod est ultra Richinbach riuulum.
Item Bertholdus et Hernist milites fratres de Messechilchi
dederunt gcclesig de Salem sub abbate Ch. agrum et siluulam
quandam pro remedio anim§ sug et parentum suorum de con-
sensu predicti comitis Gotfridi et filii sui Manegoldi domino-
rum suorum apud Madach, locum, qui dicitur Chvstaige.
Item Gernot et Bertholdus milites germani de Manningen*,
ministeriales predictorum comitum de Rordorf, feudum, quod
habebant in loco , qui dicitur Richolfesbrül ^, a Rvdolfo libero
de Luphun *^, partim intuitu dei partim pro quodam precio
ei resignauerunt, et ipse R. ecclesig de Salem sub abbate
Ch.** proprietatem predicti loci contulit, acceptis VI libris.
^ Hier ist nicht der M. benannte nördliche Theil des Hegaues ge-
meint, sondern die Salemer Grangie Madach, jetzt Madacherhöfe, BA.
Stockach. Die im Folgenden erwähnten Rordorfsbrühl , Kuhsteig u. s. w.
sind natürlich blose Gewaiinnamen. — - BX. Meskirch. Die Rordorf er
Grafenburg stand nördlich vomDorfe auf dem sg. Benzenberg, s. Zimmer.
Chronik, ed. Barack I, 206. - » Eberhard I. 1191-1242. — ♦ Stadt
Meskirch. Dieselbe wird erstmals genannt in der um 1080 geschriebenen
Vita des hl. Heimerad von Hasungen, der nach derselben (um 1000 n. Chr.)
„de Suevia oriundus exstitit de loco, qui dicitur Messankirche". Mon. Germ,
scrcpt. X, 599. — ^ Ein Wort ist ausradiert. — ^ Reuthe bei Meskirch.
— ' Abt Christian Ende 1175— 31. Mai 1191. Im Originale steht anstatt
Ch. stets das bekannte X. — ^ Menningen, BA. Meskirch. — .^ Gewann-
name. — ^0 Lupfen, wirt. OA. Tuttlingen. — ^* Also zwischen 1175—
1191.
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61
De Richoluesbrtli.
Item de predio, quod dicitur Richoluesbrüli, quod dede-
runt milites supra dicti G. et B. de Manningin, a filiis eorum
postea mota est querimonia, Heinrico uidelicet et Gernodo
filiis predicti G. et Sivrido filio [210] predicti Bertholdi. Porro
presente Manegoldo comite de Rordorf^ domino ipsorum
Heinricus prefatus querimonig supradicte, datis ei XXX* soli-
dis, cessit, Gernodus vero intuitu dei pro remedio animg sug
et parentum suorum resignauit, Sivridus uero postmodum in
sepultura matris et fratris sui in Salem pro remedio anima-
rum matris et fratris sui predicte querimoni§ finem dedit.
Item in loco, qui dicitur Vndiraichi *, pratum quoddam
et aliud, quod est in loco, qui dicitur zir Aspun ^ Bertholdus
de Meinewanc* miles, qui postmodum factus est conuersus
in Salem, domino suo, Walthero uidelicet nobili uiro de
Hewin^ a quo in feodo ipsa habuit, resignauit, et ipse ad
peticionem predicti Bertholdi dedit gcclesig de Salem sub
abbate Ebirhardo.®
Item pratum quoddam et siluam quandam, que dicitur
Vohvnhole, predictus Bertholdus de Meinewanc pro remedio
animg sug et parentum suorum comiti Hvgoni de Breginze ^,
a quo illud habuit in feodo, resignauit ea conditione, ut
gcclesig de Salem conferretur. Predictus autem comes supra-
dictum predium gcclesig de Salem contulit sub abbate Ebir-
hardo.
Item pratum quoddam apud Madach, quod dicitur Phafin-
wisi, Hermannus miles cognomine Maggintal comiti Mane-
goldo de Rordorf resignauit, datis predicto militi Hermanne IIL
liberis. Ipse uero comes predictus pratum idem ecclesie de
Salem sub Ebirhardo abbate contulit^.
* Also vor 1210, dem Todecgahre Graf Mangolds. — * Vielleicht
ein Gewann unter dem heutigen hei BoU gelegenen Eichholz. — ' £twa
die hei BoU liegenden Astwiesen? — * Meinwangen, BA. Stockach. —
^ Hewen, BA. Engen. Die von Hewen nannten sich im 11. und 12. Jhdte.
de Engin, so noch 1197 Berthold, der aber schon 1189 auch de Hewin
genannt wird. — ^ Diese Schenkung fällt zwischen Ende 1191 und März
1192, denn am 25. März d. J. war Berthold schon Salemer Gonverse,
s. S. 6S« — ' Bregenz. Gemeint ist Hugo, der erste Graf von Montfort,
der letztmals 1219 erscheint. ~ ^ Also fällt diese Schenkung zwischen
1191-1210.
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62
Item pratum, quod dicitur ze Tivfenwisi, in Madach Hein-
ricus miles, qui factus est conuersus in Salem, domino suo,
Algozo uidelicet libero de Wildinstein ^ resignauit, et ipse
gcclesig de Salem sub abbate E. contulit.
/. Item prope Madach locum, qui dicitur t^lrichis buhil et
> Langenachir et prata attinentia emerunt uenerabilis E. abbas
r. de Salem et fratres sui ab ^Irico milite de Bodimin*, datis
r ei X libris. Ipse autem ^Iricus prefatum locum gcclesig Con-
stantiensi in manus uenerabilis Diethalmi Constantiensis epis-
copi [211] resignauit', et ipse de consensu chori* et mini-
sterialium gcclesig sug predicte prefatum locum gcclesig de
Salem sub uenerabili E. abbate pro annuo censu contulit in-
perpetuum.
Item pratum quoddam, quod dicitur Willigangismosi, apud
Madach dedit Waltherus miles de Affaltirberc^ de consensu
domini sui comitis Rtdolfi de PhuUindorf ^ gcclesig de Salem
sub abbate Ch. pro remedio animg su§ et parentum suorum.
De Obirnwilaere.'
Comes Gotefridus de Rordorf, comitissa Adilheidis uxor
eins et Manegoldus filius eorum comes pro remedio animarum
suarum et parentvm suorum dederunt gcclesig de Salem pre-
dium in Obirnwilaere ® prope Hirsegge cum molendino et
Omnibus pertinentiis eins.
Postmodum in morte predicte comitisse predictus comes
G. et filius eins M. dederunt predium in Madach in loco,
qui dicitur Hohinhouistetin ^, cum omnibus pertinentiis suis,
pratis et nemoribus et agris et pascuis gcclesig de Salem.
Notandum, quod postmodum inter predictum comitem Mane-
' Bei Beuron im Bez.A. Meskirch. — * Bodman. Bez.A. Stockach.
— 3 1189- 12. April 1206, s. diese Zeitschrift XXIX, 281. — ♦ Diese
t^ Angabe dürfte beweisen, dass die vorgenannten Güter wirklich dem Hoch-
f^ stifte Konstanz, nicht dem Kloster Reichenan, dessen Abt Bischof D.
|:>' ^ war, gehört haben. — ^ Aftholderberg, BA. PfuUendorf. — ^ Also vor
tr 1180, dem Todesjahre des hier genannten letzten Grafen von Pfullendorf
^>--- und nach 1175 wegen des miterwähnten Abtes Christian. — "^ Die folgenden
Abschnitte sind wohl nur wegen Nennung der Rordorfer zur Grangie
Madach gestellt worden. - ^ Von den 3 im OA. Saulgau gelegenen Orten
Namens Oberweiler wegen Nennung von Hirschegg vermuthlich das zwischen
letzterm und Ostrach gelegene. — ^ Jetzt wohl in den Madachhöfen auf-
gegangen.
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63
goldum de Rordorf , patre suo iam mortuo \ et ecclesiam de
Salem orta est controuersia super pratis quibusdam, que a
fratribus prefati monasterii permaxime ad cultum deducta
fuerant, ob quam controuersiam terminandam inter predictum
comitem et venerabilem E. abbatem, fratrem eius, dies pre-
fixus fuerat ab utrisque, ubi de consensu comitis predicti a
quodam conuerso predicti monasterii, Bertholdo uidelicet de
Meinewanc * prefatus abbas per ueram et sanctam obedientiam
quesiuit, quid de supradictis pratis in donatione antedicti
predii actum esset. lUe per ueram et sanctam obedientiam
respondit, predicta prata cum supradicto predio gcclesi? de
Salem esse donata, et ita controuersia predicta est terminata.
De donatione predii in Herbrehtingen.^
Postmodum iterum in morte predicti comitis Gotfridi pre-
fatus comes Manegoldus filius eius dedit pro remedio anime
patris sui et omnium parentum suorum predium [212] quod-
dam in Herbrehtingen, quod postea uenditum fuit Heinrico
de Bizinhouin* pro LVII libris, que postea in emptione
predii de Watte* sunt date.
Postmodum rursum in consecratione capell§ sancti Thomg ®
dedit predictus comes Manegoldus curtem in Metimostin-
wilaere^ cum omnibus pertinentiis ad lumen perpetuum
capelle et infirmitorii.
De donatione Livtechilchi.®
Notum Sit omnibus tarn presentibus quam futuris, quod
comes Manegoldus cum uxore sua predium suum Livtchilche,
uillam totam et ecclesiam, cum omnibus pertinentiis eorum
et hominibus ad iam dictum predium pertinentibus contulerunt
nobilibus uiris Chönrado deDirbeheim ^ et Algothe de Wildinstein
^ Derselbe starbt wie aus dem Folgenden zu schliessen, spätestens
1191. — * Der S. 61 genannte Wohlthäter Salems. Nach dem Folgenden
fällt diese Thädigung vor den 25. März 1192. — 3 Herbertingen, OA.
Saulgau. — ♦ Bitzenhofen, OA. Tettnang. — * Vermuthlich der bei
Banzenreute unweit Salem abgegangene Ort d. N. — « Am 25. März
1192, s. S. 56. — ' Mittelstweüer bei Salem. — « Leutkirch bei Salem.
Diese Schenkung fallt 1209 oder 1210, denn der mitgenannte Bischof
Conrad von Constanz erscheint als solcher erstmals 16. April 1209,
(s. Zeitschrift XXIX, 281), und Graf Manegold starb 1210. — » Dürbheim,
OA. Spaichingen.
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64
sub ea fido et conditione, ut ipsi idem predium pro salufe
ipsiuä ( (jiiiitis et pro remedio animarum omnium parentum
suyruiu i^uiiterrent gcciesie de Salem. Ipsi vero, sicut homines
probi ot tiilelcs in commisso, donationem ipsius predii super
iiltiu'c uiaiiis gcclesi§ nostrg, astantibus multis, sollempniter
iuipleiieniiit- Aderat Chönradus Constantiensis episcopus, comes
Bertholdus de Sancto monte, comes Gotefridus de Sigema-
riiigeii et iVatres eius comes Ebirhardus et comes "Vlricus de
Helfen stein, dominus Livtholdus de Reginsberc ' et filius eius
IJvtboldus, Rvdolfus et Arnoldus fratres de Warthe^, Chön-
ladiiy Surmiukalp de Tekenhusen ^ et filius eius Adilgothus,
BtTtliuldus de Druhcbvrc *, Albertus dePetridomo^ Cönradus
preJ>(^situs de Augia ^, prepositus de Rocgenburc ^, prepositus
de Bi^ren **, Burchardus prepositus de Scvzzenriet ^, Albertus
prcposituB de Sindeluingen ^^, t^lricus decanus Constantiensis,
Weniheru.s canonicus eiusdem gcclesig de Arbona, magister
Alberthus Constantiensis, Cönradus plebanus de Wildorf ^*,
Ileiuiücus idebanus de Livtchilche, Heinricus de Smalunegge ^^
KvdolfuH de Arbun ^ t^lricus de Hagenöwe '* et alii quam
phire?^. [213] Quia uero post mortem comitis Manegoldi uxor
düiuiiii llchirici de Nifin, qug filia sororis extiterat predicti
t'omitis M., eidem comiti in hereditatem succedere uolebat,
ad maioroiu cautelam Ebirhardus noster abbas de Salem pre-
dietum Heimicum de Nifen et uxorem eius adiit in castrum,
quod Wiiidin*^ dicitur. et ibi optinuit ab eis, quod iterato,
1 Eegeusberg, Canton Zürich. — 2 Wart bei Winterthur. — «^ Deg-
geulvausen, BÄ. Pfullendorf. Jeweils der älteste dieser Edeln, wie es
scheint, führte den räthselhaften Beinamen Sonnenkalb. — ^ Trauchburg
\m Isiiy im bair» Bez.A. Kempten. - ^ Petershausen bei Constanz, es ist etwa
lirep<>3ito oderpriore zu ergänzen. —■ ^ Weissenau, OA. Ravensburg. — ' Roggen-
burg im bair. Burgau. — ^ Beuron. — * Schussenried, OA. Waldsee. —
'^ OA. Böblingen. Prost Albert kann also nicht 1205 gestorben sein, wie
Btiilin, Wirt Gesch. II, 744 angibt. — " Weildorf bei Salem. — '^ Schmal-
egg, OA, Ravensburg. — ^3 Arbon, Cant Thurgau. — ^' Hagnau, BA. üeber-
lingen bei ält^rsburg. — " Winnenden, OA. Waiblingen. Freiherr Gottfried v. W.
scbeint Viiter der Gemahlin Heinrichs von Neiffen und eigentlicher PJrbe
des Himses Rordorf gewesen zu sein. Von ihm kamen seine eigenen und
die Rord orter Güter an seine Tochter und an deren Gemahl Heinrich von
Neiifen, a. Bejächreibung des OA. Waiblingen 215. — üeber diese Schen-
kimg; in WJj inenden enthält das Oopialbuch, Band II, 64 die betreifende
Urkuode von 1210. Eine bischöfliche Bestätigung derselben erfolgte 1211,
vgl. Zeitschrift III, 460.
\
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65
quicquid iuris in predicto predio sibi uidebantur habere, super
reliquias beat§ Mari§ uirginis in Salem resignauerunt. Huic
facto interfuit Albero plebanus in Winden, Cönradus pincema
de Winden, Heinricus miles de Ecke*, Heinricus niiles cog-
nomento Phorsseme de Lendingen *, Rtdegerus miles de
MaBgerichingen *, Bertholdus de Grerzzingen *, ^Iricus de
WaMren^ et alii quam plures.
De prato prope Madach situm.
De prato Madach, quod grangie proxime adiacet, Mani-
goldus et Heinricus de Taegewin*, ministeriales comitis Got-
fridi de Rordorf, mouebant querimoniam asserentes, quod
pars quedam predicti prati ad ecclesiam BoUi, cuius ipsi
aduocati erant, spectaret. Facta est autem conuentio inter
predictos uiros et abbatem Ch. ' et fratres eins de Salem,
mediante predicto comite Gotfrido, ut secundum sententiam
populi, quibus nota fuit causa, predicta controuersia deci-
deretur. Presente igitur comite sepedicto, accesserunt quidam,
Ermolt uidelicet, Burchardus Stöbinc, Burchardus Gözwin,
Marcquardus et filius suus Marcquardus et Heinricus filius
suus, t^lricus Vngesttmi et Cönradus frater eins, Burcardus
Wolf et Cönradus frater eins, omnes de ^cinswilaere *,
iurantes, quia dominus Eigilwardus liber quidam® et dominus
* VieUeicht Reicheneck, OA. Urach. — 2 Oher- oder Unterlenningen,
OA. Kirchheim. — ' Mägerkingen, wirt. Enklave in HohenzoUern bei
Trochtelfingen. — ♦ Verschrieben für Grezzingen, Grötzingen, OA. Nür-
tingen? — ^ Waldbeuern, BA. PfuUendorf. — * T. ist ein Personen-,
kein Ortsnamen , desshalb ist das vor demselben stehende de wohl Schreibe-
fehler für dicti. Ich halte die hier genannten M. and H. für Dienstmannen
von Boll, BA. Meskirch, denn noch 1261 sind Heinrich und Albert von
Boll Patronatsherren der oben gen. Kirche Boll. — ' Folglich vor 1191.
— • Diese Schiedsrichter müssen selbstredend mit dem Gegenstande des
Streites genau bekannt, desshalb Nachbarn von Madach und Boll gewesen
sein. Demnach ist V. ein abgegangener bei Madach zu suchender Ort. Wirk-
lich wird es 1178 in der Schutzbulle Alexanders III. für Salem mit Madach
zusammengenannt, s. wirt. ürkundenbuch 11, 188. An Fitzenweiler ist
nicht zu denken, denn V ist unläugbar Vocal; neuhochdeutsch hiesse der
Ort desshalb ützenweiler. — ^ Vermuthlich von Frickingen bei Heiligen-
berg. Die nobiles von Fr. sind zweifelsohne Nachkommen des 988 ver-
storbenen Grafen Regilo und seines gleichnamigen , 989 gestorbenen Sohnes
(Annales Einsiedlenses in Mon. Germ. Script. HI, 143), denn der c. 1090
gestorbene Berthold von Frickingen, Mdnch zu St. Blasien, heisst aus-
drücklich filius Reigilonis comitis (Mone, bad. Quellen IV, 99).
ZeitBChr. XXXI. 5 gitized by GoOglf
66
Rvpertus de Tegginhusin , qui filiam predicti Eigilwardi habuit
in uxore et predictum pratum post mortem sepedicti Eigil-
wardi cum aliis prediis adiacentibus iure [214] hereditario
possedit, longa et legitima prescriptione possederunt pre-
dictum pratum. Simili modo abbas predictus et fratres de
Salem ex donatione predicti Rvperti illud gcclesig ipsorum
attinere fatebantur. Sic quoque predicta controuersia ex con-
sensu predictorum aduocatorum ecclesig in Bolli terminata
est, ut ecclesia de Salem predictum pratum, sicut supra-
dictum est, totum obtineret. #
De Grindilbüch ' et prediis adiacentibus datis uel emptis
a liberis hominibus in Büchein. *
In grangia Grindilbvch gcclesia de Fridingen ^ dotem habe-
bat, quam E. abbas de Salem et fratres eins ab §cclesia pre-
dicta per consensum et uoluntatem plebani eiusdem gcclesig
Burcardi nomine in hunc modum redemerunt: Datis uidelicet
XI libris Rvdolfo de Fridingen 2, ipse uero pratum quoddam,
quod habebat iure proprietatis in predicta uilla, in concam-
bium eidem gcclesig per manum nobilis uiri Landolfi de
Wincilun^ contulit, sacramentum prestantibus eiusdem gcclesig
hominibus, quod maiorem utilitatem sepedicta gcclesia a prato
quam a dote supradicta consequeretur.
In predicta grangia prope portam inferiorem in uia uersus
Tandingen ^ Rvdolfus de Affaltirberc terram habebat incultam,
quam predictus abbas et fratres de Salem ab ipso et a filiis
suis emerunt, XIII datis ei bubus, coriis tamen nobis resti-
tutis.
Item iuxta predictam grangiam in monte, qui dicitur
Nendingarberc ^, emit E. abbas de Salem et fratres sui hvbam
unam a Nordiwino de Affaltirberc, fratre predicti Rfdolfi,
datis ei VII libris.
* Gründelbuch und Buchheim, BA. Stockach. Alle hier folgenden
Erwerbungen an diesen Orten fallen in die Zeit Abt Eberhards, also nach
1191. — * Friedingen, OA. Tuttlingen. — -^ Winzeln, abgegangen bei
Thieringen , OA. Balingen , nicht W. im A. Oberndorf, denn letzteres hiess
im Mittelalter Winzagel. — ^ Danningen neben Gründelbuch. — * Der
zwischen Gründelbuch und dem wirt. Dorfe Nendingen liegende hohe
Rücken; hier specieU wohl dessen in die Gemarkung Gr. hereinragender
östlicher Ausläufer.
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67
Item predictus abbas et fratres sui de Salem cambierunt
in predicto monte a uenerabili preposito de Bvron et fratribus
suis mansum unum, datis ei in recompensatione prato in
loco, qui vulgo dicitur Mvnicichaichahe ', superadditis eciam
im^-^ libris.
De Bücheim.
[215] In Bvchain über homo Cönradus cognomine Spis
et filius suus Heinricus, nouitius in Salem, dederunt gcclesig
nostre in Salem, quicquid in Büchein habuerunt, uidelicet
curtem suam cum omnibus pertinentiis suis.
Item Wernherus et Burchardus familiäres in Salem dede-
runt gcclesig in Salem curtem in Bvchein et quicquid ibidem
habuerunt.
Item Wernherus cognomine Wigant, conuersus factus in
Salem, dedit curtem in Buchain cum omnibus pertinentiis
suis gcclesig in Salem. De predicto autem predio partem
redemerunt uenerabilis E. abbas et fratres de Salem a matre
predicti Wernheri pro XVI solidis.
Item in predicto loco Albertus quidam liber dedit gcclesig
in Salem curtem et quosdam agros pro II libris.
Item in eodem loco Cönradus liber quidam, factus con-
uersus in Salem, dedit gcclesig predicte curtem et quicquid
ibidem habebat.
Item Lampertus familiaris dedit gcclesi§ in Salem curtem
et quicquid ibidem habebat.
Item Burchardus familiaris dedit gcclesi§ in Salem predium
quoddam in Bvchein.
Item Hermannus, filius Wernheri cognomine Bilgerin, liber
quidam dedit §cclesi§ in Salem curtem et quicquid in Büchein
habebat, datis ei XXX* solidis.
Item Ebirhardus et Heinricus fratres carnales dederunt
gcclesig in Salem curtem in Bvchein et quicquid ibidem habe-
bant, datis Ebirhardo predicto IUP*" libris et uxore sua V
solidis post mortem predicti mariti sui.
Item in supradicto loco Büchein emerunt uenerabilis E.
abbas et fratres de Salem a Dietrico et matre sua liberis VI
iugera pro XVI solidis.
Item Ebirhardus liber quidam dedit gcclesi§ de Salem III
iugera in Büchein.
^ Wo dieses Gewann lag, ist wohl nicht mehr zu bestimmen.
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68
Item Gerloch liber dedit gcclesig in Salem agrum unum
apud superiorem portam Grindilbüch.
Item Ebirhardus et Cönradus fratres liberi dederunt in
Salem agrum unvm apud supradictum agrum.
[216] De Dorfesberc'. De prediis Dorfesberc contiguis^.
In grangia Dorfisberc emit E. abbas de Salem et fratres
eius ab Ottone de JEigoltingen et filio suo Götfrido, qui,
scilicet Otto, postmodum conuersus in predicta domo eflfectus
est, feodum quoddam, quod habebat (sie!) in prefato monte
Dorfesberc, datis eis XIIII libris. Ipsi autem secundum
pactionem predictum feudum uenerabili abbati Augensi^
resignauerunt, et ipse de consensu fratrum suorum et mini-
sterialium §cclesi§ prefate domui de Salem contulit*. Ab
eodem etiam Götfrido obtinuit §cclesia de Salem agrum,
quem §cclesia de ^icgoltingen dotis nomine habuerat in sepe-
dicto monte, datis ei XXX* solidis, et ipse, consentiente W.
plebano eiusdem §cclesig etpredicto^ abbate Augense, agrum
unum* equipoUentem in predicta uilla gcclesig donauit.
Item Heinricus et Albero Nothisin feudum, quod habebant
in prefato monte, quod vulgo dicitur Sellant**, et quicquid in
eodem monte habebant a Cönrado nobili uiro de Gttinburc*',
et ipse a duce Alberto de Teche ^, ipse uero dux a Heinrico ^
abbate Augense, emit^® sepedictus abbas de Salem et fratres
eius, datis eis XLII libris et Cönrado VIII libris et matri
ipsorum X caseis et domino H. de Langenstein** X, qui
huius emptionis mediator erat. Dux vero Albertus resignauit
idem pre^^dicto abbati, et ille contulit ipsum cum consensu
fratrum et ministerialium ecclesig de Salem.
Item in eodem monte Albero miles, ministerialis Augensis
§cclesig, habebat prediolum quoddam nomine feudi, cui dedit
^ Dornsberg zwischen dem Wasserburger Thal und Eigeltingen, BA.
Stockach. — 2 Alle hier folgenden Traditionen fallen mit zwei Ausnahmen
wegen der Nennung der Aebte Eberhard von Salem und Diethelm von
Reichenau zwischen 1191—1206. — » Reichenau. — ^ Im Jahre 1197,
B. diese Zeitschrift XXVIII, 168. — ^ Das Original hat a predicto, was
keinen Sinn gibt. — ® Vgl. hierüber Maurer , Geschichte der Fronhöfe IV,
28. — ' Gutenburg, BA. Bonndorf. — « Teck, OA. Kirchheim. —
^ H. steht auf Kasur von gleicher Hand geschrieben ; Heinrich wurde Abt
von Reichenau 1207. — ^® Der Schreiber vergass seinen Satzanfang. —
" BA. Stockach. — ^^ Pre steht auf Rasur.
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69
abbas de Salem et fratres sui V libras, et ipse eandem ter-
rulam sepedicto D.* abbati Augensi resignauit. Ipse vero
abbas de consensu fratrum suorum et [217] ministerialium
§cclesig sug contulit illud gcclesig de Salem in perpetuum.
Item in eodem monte quidam miles nomine Meingozus de
Eggihartesbrunnen 2, ministerialis Augensis gcclesig, habebat
prediolum, quod ipse contulit gcclesig Augensi pro remedio
anim§ sug, eo tarnen intuitu, ut per manus sepedicti D. ab-
batis Augensis gcclesig de Salem conferretur, quod et ita per
manus predicti abbatis Augensis de consensv fratrum et
ministerialium factum est.
Item in eodem monte Rvdolfus miles de Ehingen^ et
fratres sui habebant feudum quoddam et decimam similiter
nomine feudi ab gcclesia Augense. Quibus dederunt sepedictus
E. abbas de Salem et fratres eins XXXII libras et unam
htbam in Ehingen Augensi gcclesi§ et ipsi predictum feudum
sepedicto D. Augensi abbati resignauerunt. Ipse vero abbas
secundum consuetam beniuolentiam de consensu fratrum et
ministerialium contulit illud in perpetuum gcclesig de Salem.
Item in eodem monte Gerungus miles iunior de Orsingen ^
habebat prediolum nomine feudi a Heinrico aduocato de
Fridingen^ et ipse ab Augensi gcclesia. Cui Gerungo dede-
runt E. abbas de Salem et fratres eius II libras, et ipse iam
dictum feudum domino suo resignauit, ipse® autem sepedicto
D. abbati Augensi simili modo resignauit, qui ecclesie de
Salem de consensu fratrum et ministerialium illud contulit.
In eodem monte quidam miles Ebirhardus prenomine
Llnsi habebat prediolum nomine feudi ab ecclesia Augense.
Pro quo feudo abbas E. de Salem et fratres eius dederunt
sibi IUI libras, et ipse predictum feudum abbati Heinrico^
Augensi resignauit, qui de consensu et uoluntate fratrum et
ministerialium gcclesig de Salem illud in perpetuum contulit.
* Diethelra (Abt von Reichenau 1170—1206, Bischof von Constanz
1189—1206); aus seinem Beiworte sepedictus ist zu schliessen, dass ursprüng-
lich an der Stelle des vorerwähnten Abts Heinrich der Name Diethelms
gestanden ist , dass also der Schreiber diese Tradition ursprünglich zu
früh angesetzt hat. — 2 Eckartsbrunn, BA. Engen. — ^ BA. Engen.
— * BA. Stockach. — * Friedingen bei Radolfzell. — ^ Der Schreiber
hat irrig ipsi. ■— "^ Folglich nach 1206.
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70
[218] De Reithasela " et prediis adiacentibus.
De Swingrvbe.
Apud grangiam de Reithasilahc maior pars loci, qui dicitur
Rwiiigrübe^, emptus est a Riwino de Burctal ^ et Ebirhardo
Phaphilin de Nellenburc', datis eis XX libris, qui domino
8110, Burchardo uidelicet nobili uiro de Jungingen * predietum
]o(iim resignauerunt, quoniam in feudo eum ab ipso tenuerunt.
nie autem cum filiis suis predietum predium gcclesig de Salem
fontulit, datis ei VI libris. Acta sunt hgc sub abbate Chri-'
stiano ^.
De Riedirn.^
Item in Reitinhasilach locum, qui Ridirn dicitur, habebat
in teudo Albero miles de Nancingen "^ a Ricardo et Aigil-
wardo nobilibus uiris de Capella*, et ipsi a comite Cönrado
Saücti montis. Dedit autem uenerabilis abbas Christianus et
fratres sui de Salem antedicto A. IX libras, ut predictis
doniinis suis prefatum predium resignaret, quod et factum
est, Porro predictis dominis date sunt VI libre, ut et ipsi
۟niiti predicto illud resignarent, quod item factum est. Ille
vero predietum predium uenerabili abbati Christiane et gcclesig
de Salem pro remedio anime sug sepedictum locum donauit ^.
De Thamberc.^**
Item predium, quod in Thamberc habebat in feudo Got-
fridus miles de Sernotingen ^^ ab gcclesia Augense, quod pre-
dium (sie) gcclesig predicte in manus uenerabilis abbatis
' Raithaslach , BA. Stockach. Die Salemer Grangie d. N. ist aber nicht
mit dem Dorfe R. zu verwechseln, sondern ist dei nordwestlich davon
liegende jetzige Weiler Münchhöf. — ^ Schweingruben bei Münchhöf zur
Zeit der Tradition wohl nur ein Gewann. — ^ Burgthal und Neuenbürg
bei Stackach. ~ ♦ Preuss. OA. Hechingen. — ^ Also zwischen 1175—1191.
— " Ein Gewann , vielleicht das heutige Im Ried zwischen Münchhöf und
Heudorf. — "^ Nenzingeh, BA. Stockach. — ^ Kappel, OA. Ravensburg,
nicht das damals winterstettische E. OA. Riedlingen oder E. bei Wald in
nohenzoUern. — « Diese Tradition fällt vor 20. Juni 1183, s. wirt. ür-
kundenbuch II, 231. — lo Nach der Urkunde von 1187 (Zeitschrift XXVIII,
158) lag der Thamberg über der Grangie Raithaslach. Ich möchte den-
^Iben desshalb in dem nordwestlich davon hinziehenden Rücken suchen.
Erhalten ist sein Name wohl in Dauenberg, einem Orte, bei dem jener
Hucken westlich endet. — " Sematingen, jetzt Ludwigshafen am üeber-
liiigtir See.
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71
Diethelmi resignavit. Porro gcclesia de Salem sub abbate
Christiane dedit gcclesig Augensi in recompensatione predicti
pr^dii aliud quoddam predium in Mimirloch \ et ipse pre-
dictus uenerabilis abbas Diethelmus Augensis supradictum
locum in Thanberc gcclesig de Salem de consensu fratrum et
ministerialium suorum in perpetuum contulit. Hanc autem
recompensationem Cönradus et Bertholdus et Heinricus de
Celle ^ et alii IUI'**' cum eis ministeriales Augensis ecclesi§
iurauerunt, sacrosanctis tactis reliquiis, commodiorem [219J
et utiliorem predicto predio gcclesi§ sug fore quam predium
prefatum in Thanberc.
Item in supradicto monte Thanberc habebat in feudo
schüpozzam miles quidam nomine Heinricus de Cella^, qui
habebat a quodam milite Marchelino de Singin ^, qui ab
ecclesia Augense. Porro predicto Heinrico de Cella dederunt
abbas Christianus et fratres sui de Salem VI libras et gcclesig
Augensi schtpozam in Wangen ^ in reconpensatione predicte
schvpoze, et ipse domino suo Marchilino de Singin resignauit
et ille §cclesig Augensi. Porro abbas Diethelmus Augensis de
consensu fratrum et ministerialium supradictam schvpozam
gcclesig de Salem contulit.
Ad hoc sciendum, quod decima tota predicte schvpoze in
Thanberc et tres partes decimarum in reliqua parte predicti
totius montis ad eandem schvpozam pertinentes cum predicta
schvpoza gcclesig de Salem sunt donate. Hanc avtem recom-
pensationem cum supradicto iuramento simul prefati uiri
gcclesig Augensi commodiorem esse iurauerunt.
De prato Vndirbach.
Item pratum quoddam in medio pratorum in Reithasilach,
quod dicitur Vndirbach^, dedit Mahtildis et filius suus Cönradus
de Reithasilah gcclesig Constantiensi, quod prepositus Con-
stantiensis et chorus de consensu episcopi sui, Bertholdi^
uidelicet de Bussinanc ^ dedit gcclesig de Salem. Dedit autem
abbas Christianus ^ et fratres eins de Salem in reconpensationem
' Da dieses Gut und das bald genannte Wangen auch für andere
Reichenaucr Gäter 1187 als Ersatz von Salem gegeben wurde, so fällt
wohl die obige und die auf sie folgende Tradition auch ins Jahr 1187.
— 2 Radolfzell, s. Zeitschrift XXVHI, 159. - s Singen, Wangen BA.
Constanz. — * Wie die gleichfolgenden Namen Galsindiwisi u. s. w. blose
Gewannbezeichnung. - M174 83, s. Zeitschrift XXIX, 279. — e Buss-
nang, Canton Thurgau. — ' Folglich fällt diese Erwerbung 1175-83.
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predicti prati tres agros et pratum unum in uilla Reithasi-
lach gcclesig Constantiensi. Nomina agri unius et prati pre-
dicti sunt Galsindiwisi, alter iacet zi Bachili, tercius in
Mfiütal.
De Swingröbe.
Item notificamus, [quod] in loco Swingröben, qui emptus est
a Riwino de Burctal et Ebirhardo Phaphilin, ut supradictum
est, Heinricus de Ltbitingen * unam schtpozam in feudo se
habere asserebat, cui abbas Ebirhardus^ et fratres de Salem
[220] XXX* solides [dederunt], et ipse, si quid iuris in pre-
dicto feudo habere uidebatur, resignabat, iuramento super
sanctas reliquias abrenuntians, ne amplius inpulsatione predicte
schtpoze ecclesiam de Salem inquietaret. Huius autem con-
uentionis factus est obses Dietricus plebanus de Honstetin ^,
ne uel ipse uel alius quisquam inquietationem uel pulsationem
de predicta schtpoza moueret.
De Reithasela et prediis adiacentibus:
De Hohinberc.^
In Hohinberc uillula prope Reithasila feudum, quod habe-
bat Cönradus de Augea^, filius Hvgonis de Badiwegi^ eme-
runt abbas E. et fratres de Salem, datis ei LX* libris, et
ipse predictum feudum uenerabili abbati Diethalmo Augensi
resignauit. Ipse vero de consensu fratrum et ministerialium
Augensis gcclesi§ secundum consuetam benignitatem §cclesig
de Salem illud contulit in censum perpetuum.
Item in Hohinberc feudum, quod habebat Cönradus Habiz
: a comite Manegoldo de Rordorf in loco, qui dicitur Blindo-
husin ', et modicam decimam in Hohinberc et Hirslanden *
: ■ redemerunt abbas Ebirhardus et fratres de Salem, datis V
f/ libris et X solidis. Ipse autem comiti predicto resignauit et
|: comes uenerabili Diethalmo Augensi, qui de consensu fratrum
^■_ et ministerialium gcclesig Augensis contulit illud gcclesig de
l' Salem in eundem censum.
pv 1 Liptingen, BA. Stockach. — 2 Also nach 1191. — » Honstetten,
^^ V BA. Engen. — ♦ Homberg, BA. Stockach. — ^ Vermuthlich Reichenau
^^ selbst. — ^ Sollte dieses B. etwa auch auf der Insel Reichenau zu suchen
sein, oder waren die von B., wie die Züricher Wappenrolle daraus, dass
sie deren Wappen mit Thurgauern zusammenstellt, schliessen lässt, etwa
im Thurgau ansässig? — ' Nur Gewann, das auf Homberger Gemarkung
zu suchen ist. — ^ Hirschlanden neben Homberg.
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73
Item in Hohinberc feudum , quod Albero miles de Osdorf *
habebat a comite Manegoldo de Rordorf , emerunt abbas Ebir-
hardus et fratres eius de Salem, datis ei XL libris. Ipse
uero comiti preftcto illud resignauit, et ipse simili modo
Diethalmo abbati Augensi, qui de consensu fratrum et mini-
sterialium Augensis §cclesig contulit illud §cclesig in eundem
censum.
De Bachöbiton'^ et prediis adiacentibus.
In Bachöbiton emit uenerabilis Chiistianus abbas ^ et
fratres eius de Salem mansvm unum a militibus, Heinrico
uidelicet et fratre suo, qui Stollin cognominabantur, pro XXX
tribus libris.
[221]^ De Obirnwilare.^
Item Bertoldus nobilis uir de Bachöbiton dedit gcclesi§
de Salem predium, quod habebat in Obirnwilare tempore
uenerabilis abbatis Christiani ®.
De donatione Bachöbiton.
Item predictus Bertholdus de Bachöbiton dedit gcclesig de
Salem predium in Bachöbiton cum ecclesia et omnibus per-
tinentiis eius, siluis, pratis, agris, pascuis. Postmodum uero
ex inconstantia predicti B. orta est sepe controuersia inter
ipsum et monasterium de Salem, nam sepe donationem pre-
dicti predii, quantum in ipso fuit, retractare conabatur. Sed
cum multociens fuisset per multas expensas, sumptus et
labores causa de predicto predio uentilata, tandem per auxi-
lium comitis Manegoldi de Rordorf sub uenerabili Ebirhardo
abbate^ nostro in Salem supradicta controuersia, tamen per
magnas domus nostre expensas, finaliter est terminata. Ipse
vero Bertholdus tandem circa senivm et defectum uirium in
Salem se transtulit et ibi humiliter degens in loco familiaris
uitam feliciter in Christo finiuit.
^ Ostdorf, OA. Balingen. 0. hiess im Mittelalter durchweg Osdorf,
Ostorf, s. monum. Zollerana I, 320, 336; Schmid, monum. Hohenberg.
17, 371 , 877. Um Balingen hatte Graf Mangold von Rordorf auch sonst
Besitzungen , z. B. in Pfäffingen, s. cod. tradit. Sangall. S. 559. — » Bach-
haupten bei Ostrach in Hohenzollern. — ^ Also vor 1175. — ♦ Die ersten
7 Zeilen dieser Seite sind leer gelassen. — * Oberweiler bei Ostrach wirt.
OA. Saulgau. — « Diese und die folgende Erwerbung fällt vor 20. Juni
1183, s. Wirt. Urkundenbuch II. — ' Also zwischen 1191—1210.
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74.
Item de predicto predio in Bachöbiton quidam miles Cön-
radus cognomine Schecco habebat in feudo schvpozam unam
a supradicto Bertholdo, quam redemit abbas Ebirhardus et
fratres in Salem a predicto Cönrado, datis^ei neuem libris.
[222] Item in eodem predio Cönradus quidam de familia
supradicti Bertholdi habebat quoddam predium, quod per
manus predicti domini sui contulit gcclesig de Salem, datis
ei XIII libris.
Item a supradicto Bertholdo quidam Cönradus miles de
Vmmindorf • habebat in feudo predium quoddam ex supra-
dicto predio, quod redemerunt uenerabilis Ebirhardus abbas
et fratres de Salem, datis ei III libris.
Item in supradicto predio Bachöbiton Heinricus miles de
Hiltiwishvsin 2 habebat feudum, quod uenerabilis Ebirhardus
abbas et fratres de Salem redemerunt ab eo, datis ei III libris.
Item in supradicto predio Bachöbiton a predicto B. habe-
bant feudum fratres duo Wernherus et Cönradus de Vollinc-
houin^ dimidium mansum, quod uenerabilis Ebirhardus et
fratres de Salem redemerunt ab ipsis, datis eis XVI libris,
et ipsi illud super reliquias in Salem resignauerunt.
De Ostirndorf.*
Item in Ostirndorf de supradicto predio Bachöbiton Cön-
radus Walbilinc de familia gcclesig Bachöbiton habebat pre-
dium, quo defuncto gcclesia illud hereditauit. Cönradus vero
predictus habebat filium Albertum nomine, qui cum esset de
aliena familia, questionem tamen de supradicto predio cum
monasterio mouit. Pro pace autem, cum pauper esset, uene-
rabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem dederunt ei
IIII*"* libraS et IIIP*^ solides et tunicam, et ipse qugrimonig
resignauit.
Item in supradicta grangia habebat feudum Swicgerus
miles de Pharribach ^ a ßtdolfo de Siezun ^, sicut uterque
ipsorum fatebatur, cuius feudi medietas iure proprietatis ad
predictum Rvdolfum, medietas ad gcclesiam dominarum de
' ümmendorf , OA. Biberach. — * Milpishaus, OA. Saulgau, s. fürsten-
berg. ürkundenbuch 11, 297. — ^ Völlkofen, OA. Saulgau. — ♦ Eschen-
dorf bei Bachhaupten. — * Pfärrenbach, OA. Ravensburg. — ^ Siessen,
OA. Saulgau.
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75
Btchöwe * pertinebat. Predicto autem Swicgero de Pharribach
dedit uenerabilis E. abbas et fratres de Salem VI libras, et
ipse predicto [223] domino suo Rvdolfo de Siezun illud
resignauit, qui intuitu amoris dei predicti predii medietatem,
cuius proprietas ad ipsum pertinebat, gcclesi§ de Salem con-
tulit. Reliquam medietatem, qug ad ipsnm solo iure feudi
ab gcclesia de Bvchöwe spectabat, ad tempus uite sue §cclesig
nostre prefatg contulit. Porro de predicto predio controuersia
orta est inter Heinricum militem cognomento Gnuftinc^ et
monasterium de Salem, nam predictum predium prefatum
Swicgerum ab ipso iure feudi habere asserebat, ipso tamen
Swicgero prefato negante. Igitur pro bono pacis prefato H.
Gniftingo dedimus XII caseos, et ipse, si quid iuris in pre-
dicto feudo habere uidebatur, super reliquias de Salem in
grangia Adilsrivti ^ resignauit.
Item iuxta predictam grangiam in Ostirndorf habebat
Vlricus* dapifer Sancti Galli predium, cui uenerabilis Ebir-
hardus abbas et fratres de Salem dederunt XXVI libras, et
ipse predictum predium gcclesig sancti Galli, cuius ipse mini-
sterialis extitit, resignauit. Abbas vero Heinricus de consensu
fratrum et ministerialivm sancti Galli predictum predium
gcclesi§ de Salem contulit pro annuo censu, solide uidelicet
uno in feste sancti Galli [16. Oktober] soluendo.
De Tagebrehtiswilaere.^
Item in Tagebrehtiswilar Burcardus cognomine Hassinc
de familia Gönradi liberi uiri de Öschilchi® habebat predium
iure proprietatis, quem predictus dominus suus cum omnibus
bonis suis dedit gcclesi§ de Salem, datis ei II libris. Postea
vero predictus Burcardus Hassinc, cum esset iam de familia
gcclesig in Salem, predictum predium super reliquias prefat§
gcclesi§ nostrg, presente uenerabili Ebirhardo abbate et fratri-
bus eins, datis ei L libris, resignauit.
< Buchau, OA. Riedlingen. Eine hieher bezügliche Urkunde der
Aebtissin Lucarda von Buchau von 1216 steht im wirt. Urkundenbuch III,
38. und nach dem im k. Archive zu Sigmaringen befindlichen Originale in
der Mittheilung des histor. Vereines in Hohenzollern VIII. 14. — * Von
Raderach bei Markdorf, BA. üeberlingen. - ^ ßad. Enklave bei Ravens-
burg. — ♦ Von Singenberg bei St Gallen. — ^ Tafcrtsweiler bei Ostracb.
— ^ HoBskirch, OA. Saulgau.
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.^.^^^
76
Item in Ostimdorf molendinum de predio in Bachöbiton
habebat in feudo Rvdolfus de JEich* de familia Manegoldi
nobilis uiri de Otolueswanc^, quod redemerunt ab ipso uene-
rabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem, datis ei XIX
libris, [224] et ipse super reliquias resignauit.
Item in Ellinchouin^ non longe a Bachöbiton duo prata
habebat in feudo Burcardus miles de Maingin ^ a Heinrico
de Berolzheim* libero uiro et fratre et matre sua, canonico
Augustensis gcclesi§, cui, Burcardo scilicet de Maingin, de-
derunt uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem XXX
libras et unam, et ipse predictis dominis suis feudum prefa-
tum resignauit, qui intuitu amoris dei pro remedio animarum
suarum et parentum suorum eadem prata, quia ad ipsos
proprietatis iure spectabant, gcclesig de Salem contulit [sie].
Item pratum in prefata uillula Heinricus über homo et
filius suus de Bizinhouin^, quod iure proprietatis ad ipsos
pertinebat §cclesi§ nostrg in Salem pro remedio animarum
suarum et parentum suorum eontulerunt.
Item pratum quoddam non longe a Castro Buwenburc®
prope Danubium Waltherus miles de Bivtichouin "^ cum tribus
fratribus suis, Heinrico uidelicet plebano de Dieingin ^, Wezilone
plebano de Stochahc \ Wernhero item milite dedit gcclesig in Salem
pro remedio anime fratris eorum Burcardi militis, qui sepultus est
in Salem, presente et consentiente comiteEbirhardodeVeringen,
domino ipsorum, per cuius manus facta est predicta donatio.
De prediis prope Tivuenhuliuwe , in Bolstetin et Alt-
manneshusin et in aliis quibusdam locis emptis a comite
de Wartstein et ab aliis quibusdam.^
Uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem emerunt
a comite Heinrico de Wartstein *®, datis ei CHH'''' marcis et
^ Eichen, OA. Saulgau oder Eichen, OA. Biberach oder Aich, OA.
Ravensburg? — » Otters wang, OA. Waldsee. — » Oelkofen, Mengen, OA.
Saulgau. — ♦ Vgl. über diese Nobiles, die Erben der Edeln von Hohen-
stein (OA. Münsingen) Acta s. Petri in Augia (Zeitschrift XXIX) 44. —
* Bitzenhofen, OA. Tettnang, s. über diesen Heinrich v. B.. die ebengen.
Acta a. a. 0. 39, 49, 65. — ^ Die Baumburg stand auf einem weithin
sichtbaren Hünenhügel bei Hundersingen, OA. Riedlingen. — "* Beizkofen,
Hohentengen, OA. Saulgau. — ^ Bad. Amtsstadt im Hegau. — » Am Rande
ist von einer andern, dem Schreiber des Textes gleichzeitigen Hand des 13. Jhdts.
hier beigefügt : Anno domini M». CCO. Vlflo., folglich schienen alle folgenden
Traditionen in dieses Jahr zu fallen, — ^^ an der Lauter, OA. Münsingen.
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77
filio suo Heinrico duabus marcis, predium in Wileruelt^ cum
Omnibus pertinentiis suis, pratis, agris, pascuis et nemoribus
et duas hvbas, unam in [225] Bolstetin^, alteram in Alt-
manneshusin 2, quas Bertoldus de Seburc ' ab ipso in feudo
habuerat, et quicquid Cönradus de Vmendorf* et uxor sua
in Altmanshusen habuerunt, insuper et dotem §cclesi§ de
Erfstetin^ in Altmanshusen et decimas in eodem loco* ad
latitudinem curig nostrg in Tivfenhuluwe et prati adiacentis
inter eandem curtim et Vranchenhouen *, pro quibus predictus
comes Heinricus et filius suus Heinricus dederunt predium
in Erfstetin. Prima donatio facta est in Graneheim ' a comite
predicto et filio suo gcclesi§ de Salem super reliquias beat§
uirginis. Presentes autem fuerunt multi, tam liberi quam
ministeriales : Heinricus uidelicet de Stüzelingen * et Albertus
et Otto prepositus maior Spirensis, Heinricus et Hermannus
filius suus de Vndelhusen^, Waltherus de Anemarchingen ^,
Bertholdus de Seburc, Gerungus et filius suus Cönradus de
Vmendorf, Waltherus frater ipsius, Albertus, qui cognomi-
natur Munt, de Haigingen ^, Hermannus et frater ipsius de
Wilzingen ^, Bertoldus et Heinricus frater ipsius de Ertingen*®,
Dietricus de Bilringen^ Heinricus Wäthi et frater ipsius de
Stüzelingen *\ Heinricus et Manegoldus et Cönradus fratres
de Onenburen^, Wemherus et Hermannus milites et Hvgo
decanus, hii tres de Granehein, et Bertoldus plebanus de
Vranchinhouen et Beringerus plebanus de Mundingen ® et alii
quam plures. Concambivm autem cum gcclesia de Erfstetin
factum est in predicta uilla Erfstetin, sacramentum prestan-
tibus de i[n]dempnitate §cclesig eiusdem duobus ueridicis
* Jetzt Waldibezirk in der Gemeinde Anhausen, an die Lauter an-
stossend. — 2 Abgegangen zwischen Anhausen und Erbstetten. — • See-
burg, OA. Urach. — ^ Ununendorf, OA. Biberach. — ^ Erbstetten, OA.
Münsingen. — « Das wirt. ürkundenbuch II, 367 findet in dieser Stelle
Schwierigkeiten, die wohl nicht gerechtfertigt sind, wesshalb sollte 1207
der Altmannshauser Zehentbezirk sich nicht bis zu den nicht weit ent-
fernten Orten Tiefenhulen und Frankenhofen (OA. Ehingen) erstreckt
haben? — 'Granheim, OA. Ehingen. — ^ Steusslingen (Altsteusslingen),
OA. Ehingen. Die nachgenannten A. und 0. sind Brüder Heinrichs. In
dasselbe Oberamt gehören auch Emerldngen, Altbierlingen, Mnndingen.
— ^ Im OA. Münsingen liegen Indelhausen, Hayingen, Ober-Ünterwilzingen,
Ennabeuren. — 'O OA. Riedlingen» — ^^ Auf der Burg St. sitzende Dienst-
mannen der gleichnamigen Freiherrn.
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78
iuris uidelicet * et duobus ministerialibus comitis Cönrado
de Vmendorf et Bertoldo de Ertingen de hoc ipso fidem dan-
tibus, presente ipso comite et filio eius. Presens etiam erat
Heinricus de Stuzelingen et Hermannus miles de Granehein,
Heinricus et filius suus Bilgerinus [226] de Eraeringen 2, con-
sentiente filio eius clerico, qui eandera ecclesiam tunc tem-
poris pacifice possidebat. Presentes aderant Heinricus sacer-
dos de Hatingen * et fratres eius Hermannus et Wemherus
de Wilzingen, Hugo plebanus et decanus de Granehein,
Bertoldus plebanus de Vrankenhouen, Wemherus Veluwe de
Granehein, Waltherus Phlüch de Erfstetin, Albertus Munt
de Haigingen et alii quam plures^.
De Altmanneshusin.
In Altmanneshusin emerunt venerabilis Ebirhardus abbas
et fratres de Salem 'hvbam unam pro decem marcis a
Wernhero, qui cognomine Veluwo^ dicitur, et ab uxore sua
et liberis suis, nam idem mansus predium uxoris erat. Datus
est igitur nobis per manum predictg uxoris et liberorum et
per manum domini Heinrici de St&zelingen, quia predicta
domina ipsius propria erat. Hgc donatio facta est, ubi pre-
sens erat Heinricus de Stuzelingen et Heinricus de Onebvren
et frater suus Manegoldus, Heinricus Wätho et frater eius
Ortolfus milites de Stuzelingen.
Item I mansum emit venerabilis Ebirhardus abbas et
fratres sui de Salem in Bolstetin et dimidium in Altmannes-
husin de Heinrico de Ertingen pro XV marcis. Qui cum
esset ministerialis comitis Heinrici superius pretaxati, per
manum ipsius et filii sui facta est donatio in Granehein, in
prato extra uillam presentibus hiis : Hvgone decano de Grane-
hein, Wernhero milite, qui cognomine Veluwo dicitur, de
eadem uilla. Aderat etiam Bertoldus miles de Ertingen,
Cönradus miles de Vmendorf, Hermannus * miles de Wilzingen,
Bertoldus miles deSeburc, ßvdolfus miles de Hvndersingen ^,
Heinricus de Vndelhusen et alii quam plures.
^ Für deren Namen ist beinahe eine Zeile leer gelassen. — ' OA.
Münsingen. — ' Hettingen im hohenzoUerschen Laachertthal. — ^ Dieser
ganze Abschnitt ist im wirt. ürkundenbuch II, 366—67 abgedruckt. —
• Der vorgenannte Dienstmann von Granheim. — * Hermannus — quam
plures hat der Schreiber des Textes auf Rasur nachgetragen. — ^ Im
Lauterthal, OA. Münsingen.
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* 79
Scire debent fratres de Salem, quod, si forte comes Her-
mannus, frater comitis Heinrici de Wartstein, qui in trans-
marinis partibus, ut dicitur, a Sarracenis capitiuus tehetur,
reuersus aliquando gcclesiam de Salem [227] pro predicto
predio inpetere decreuerit, comitem Heinricum de Wartstein
et filium suum Heinricum iurasse, et cum eis Albertus miles *,
qui cognomine Munt dicitur, Cönradus miles de Vmendorf
simili modo iuraverunt et Bertoldus miles de Ertingen, ut
locum, qui Ehingen ^ dicitur, adeant, inde non recessuri',
donec predictum comitem Hermannum ad pacem et concor-
diam cum fratribus de Salem indvcant*. Testes huius iura-
menti sunt: Heinricus de Stvzelingen, Bertoldus miles de
Seburc, Heinricus miles de Vndelhusen, Wernherus Veluo de
Granehein, Dietricus miles de Bilringen, Waltherus miles
uon der Aiche ^, Cönradus miles de Stüzelingen et alii quam
plures.
De Bolstetin.
Heinricus plebanus de Haetingen contulit domui de Salem
pro remedio animg su§ dimidium mansum in Bostetin (sie),
et fratres ei liberaliter dederunt fflP^libras, et unam libram
Cönrado militi de Vmendorf ad sopiendam querimoniam,
quam habebat qualemcunque in predicto predio, largiti sunt.
De Schiltenburc.®
Item venerabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem
emerunt predium in Schiltesburc pro VI marcis et pro
psalterio a Hermanne de Wilzingen et filio suo. Qui cum
esset ministerialis comitis Heinrici de Wartstein, per manum
ipsius et filii sui Heinrici donationem in placito publice in
Egerdin'' consummauit, vbi Heinricus comes, filius predicti
comitis, dimidium mansum, quem antedictus sacerdos de
Hatingen nobis contulerat, cum patre iterato nobis donauit.
Huic donationi aderat Waltherus miles de Anemarchingen,
Ltdewicus miles de Ehingen, Wernherus miles Veluo de
^ Von Hayingen. — 2 -vv^irt. OA.Stadt Ehingen. — =< Eines der ältesten
Beispiele der bekannten „Leistung". — ^ Graf Hermann kam erst 1224
aus der Gefangenschaft zurück, s. Stalin, wirt. Gesch. II, 366. — * Mir
unbekannt; jedenfalls im Gebiete der Wartsteiner, also an der Lauter
und deren Umgegend zu suchen. — ^ Schilzburg, OA. Münsingen. —
"^ Wohl das sg. Landgericht bei Mundingen, OA. Ehingen, ein Ort, auf
dem ehemals das Landgericht der Wartsteiner Grafschaft „uffen Albe,
im Albgöwe** getagt hat.
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80
Granehein, Bertoldus miles eiusdem uille, Waltherus miles
uoü der Aeiche, Wernherus miles de Haßtingen, Cönradus
miles de Vmendorf et alii quam plures.
Item de Bolstetin.
Item venerabilis Ebirhardus abbas et fratres sui de Salem
emerunt predium [228] in Bolstetin a Rüdigero et filiis eins
pro XX et tribus libris, quod ipsi habebant in feudo a Hein-
1 ieo de Vndelhusen et item Heinricus a comite Heinrico de
Wartstein. Rudegerus autem prefatus et filii eins predictum
predium domino suo Heinrico de Vndelhusen resignauerunt,
et idem Heinricus antedicto comiti, comes autem cum filio
suo nobis fecit donationem in Erfstetin presentibus multis.
Predictus autem R°erus, quia suspectus nobis habebatur,
ad maiorem cautelam supradicte emptionis et donationis pre-
dium, quod habebat in Eichibrant\ in manus comitis pre-
taxati et filii sui et Wernheri militis de Granehein et Bertoldi
de Ertingen sub pignore posuit, ut, si ipse uel filii eins uel que-
libet alia persona pro predicto predio fratres de Salem in causam
traxerit, supradictum predium in Eichibrant in usus eorum
cedat usque ad expletionem eiusdem inpeticionis. Super h§c
omnia sepedictus Rvdegerus iurauit et cum ipso filius eins
Heinricus et maritus filig sug, uidelicet Eberhardus de Tral-
uingen*, si forte fratres de Salem pro predicto predio trahe-
reatur in causam, ut ipsi locum, qui dicitur Ehingin, adirent,
inde nunquam recessuri, nisi prius inpeticionem omnem
usquequaque sopirent. Huic facto aderat: Hugo decanus de
Granehein, Heinricus miles de Vndelhusen, Wernherus Veluo
de Granehein, Bertoldus miles de Ertingen, Cönradus de Vmen-
dorf, Waltherus dir Phlügc^, Waltherus uone dir Aeiche.
De Erfstetin.
Item nouerint tam presentes quam futuri, quod Ebir-
hardus abbas et fratres de Salem emerunt predium in
Erfstetin a nobili uiro Burchardo de Elribach* pro XVHI
marcis et libra una, cuius predii donatio facta est a
predicto Burchardo et filio et filia sua et marito filig su§,
marchione uidelicet de Rümesberc^ in Uisherhusen prope
« Wohl ein Gewann bei Bolstetten. — 2 Trailfingen, OA. Urach» —
^ Von Erbsletten. — ♦ Ein Ahne des bekannten Geschlechts der von
Ellerbach (Erbach, OA. Ehingen). — ^ Ronsberg an der Gtinz, bair.
Bez.A. Oberdorf.
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» 81
claustrum Wibilingen K Testes huius donationis sunt * [229]
comes Albertus de Dilingen, comes Hartmannus et comes
Ltdewicus frater eius de Wirtinberc, comes ''P^lricus de Berge,
comes Ebirhardus, comes t^lricus, comes RMolfus, hü fratres
de Helphenstein, comes Heinricus de Burgouwe, Heinricus
de Stüzelingen, Albertus et Cönradus fratres de Stophelen^
Swicgerus de Gundeluingen *, Albertus de Sttzelingen, Emesto
uome Steine^.
De Heriwisbuhel.®
Notum Sit Omnibus tam presentibus quam futuris, quod
uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres de Salem emerunt
predium Heriwisbuhel cum octo iugeribus sibi adiacentibus
ab Ortolfo milite de Stvzelingen, qui cognomine Wäto dicitur,
pro X libris. Donatio autem ipsius predii facta est per manum
ipsius Ortolfi et fratris sui Heinri [sie], qui simili cognomine
Wäthi dicitur, et per manum domini sui Heinrici de Stüze-
lingen et domini Alberti et domini Egilolfi de Stüzelingen et
postmodum domini Ottonis prepositi Spirensis, fratris predicti
Heinrici de Stüzelingen, in grangia nostra, que Tivfenhuluwe
dicitur, super reliquias beat§ uirginis Marig de Salem pre-
sentibus hiis: Alberto Bozzone de Grezingen^ et Gebenone
milite, filioeius, Heribortone milite de Stüzelingen, Wernhero
milite, qui üeluo dicitur, de Granehein et aliis quam pluribvs.
De Gundershouen.®
Item ex donatione Ebirhardi militis de Gundershoven,
consentiente filio suo Bertholdo, predium, quod habebat in
Gundershoven iuxta pontem, dedit per manum domini sui
comitis Bertholdi de Nifen^ in manus comitis Diepoldi de
1 Wiblingen, OA. Laupheim. Das auf dessen Gemarkung gelegene
Fischerhausen ist jetzt abgegangen« — ' SoUten die hier genannten
Dynasten etwa 1208 in Folge der Ermordung König Philipps zusammen-
gekommen sein? — • Stöfifeln bei Gönningen, OA. Tübingen. — * Stamm-
burg dieser Freiherm ist Hohengundelfingen, OA. Münsingen. - * Die
Stammburg der vom Stein ist Rechtenstein, OA. EhUigen. — * Jetzt ab-
gegangen, dieses Gut lag wohl bei Tiefenhülen. — ^ Grötzingen, OA.
Ehingen. Die Bozzonen sassen übrigens namentlich auf und um den Bussen.
— 8 OA. Münsingen. — - ^ Berthold heisst comes als Besitzer der Graf-
schaft Achalm, die er durch seine Heirath mit der Tochter des Grafen
Albert von Achalm-Gamertingen erworben hatte, s. Acta s. Petri in Augia
a. a. 0. 40-42.
Zeitschr. XXXI. 6
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if
82
Kerse^ sub ea conditione, ut ipse predictum predium fratri-
lius de Salem conferret, presentibus testibus subscriptis : Mar-
quardo de Husen ^, Sifrido milite de Wilzingen, Bertholdo milite
de Nivtelstetin ^, Walthero milite de Kvnebrehtishoven *. Ipse
vero comes Diepoldus sicut uir fidelis, quod promiserat [230],
e>^pleuit , nam iam dictum predium contulit §cclesig de Salem
super reliquias beatg uirginis Marig in Castro suo Kerse^
presentibus pluribus, filio uidelicet ipsius comitis Diepoldi
Eginone, Heinrico milite de Vndelhusen et filio ipsius Gebi-
uone et Heinrico milite, qui Jocho dicitur, et alii quam plures.
De prediis claustro adiacentibus.
De Wancinrivti.^
In Wancinrivti pro duabus decimis, quas Heiniricus miles
de Buchs ^ et fratres sui habebant a Rvdolfo d& Yaczis ^, de-
tlerunt abbas Ebirhardus et fratres de Salem L libraa, ut
ipsi easdem decimas predicto R. resignarent, ipsi autem.R.
dederunt VII libras eo pacto, ut ipse eäs geclesig de Salem
conferret, quoniam iure proprietatis s^ecundum'morem terrg
eas possidebat, qug, sicut supradictüm est, legitime onmia
consummata sunt. . . '
Item in Wancinrivti terciain partem decimarum, quas
^cclesia de Seuelt ^ ibidem habebat, et duas .partes decimarum
^ üeber die Grafen von Kersch, Aichelberg,.' Merkenberg, 8. Stalin,
wirt. Gesch. II, 350. — ^ Hausen ob ürspring, OA. Blaubeüren. —
^ Einen so benannten Ort finde ich nicht ; ist. N. vielleicht verschrieben
ftir Mittelstetin , (Meidelstetten, OA. Münsingen?). — ^ Kümmeratzhofen,
ÜA. Waldsee. Ist diese Erklärung richtig, dann dürfte diese Stelle
beweisen, dass Graf Egino von Aichelberg- schon 1208 im Besitze der
Otterswanger Erbschaft war, denn die Anwesenheit eines Dienstmanns von
Kümm. bei dem Grafen von Kersch im entlegenen Gundershofen legt nahe,
doMB derselbe zu des letzteren Haus in Beziehungen stand. — ^ Lag bei
Denkendorf, OA. Esslingen. — ^ Banzenreute lag bei Mimmenhausen, BA.
Ueberlingen, erst 1844 wurden die dortigen Gebäude abgebrochen. -
T Buchs bei Sargans, Canton St. Gallen. — ^ Die Stammburg des mächtigen
Geschlechtes Vaz lag bei Obervaz an der Albula, Ganton Graubündten.
Schon 1169 hatte dasselbe Güter im Linzgau, die es (s. Zeitschrift XXVIII,
138), zweifelsohne von einer dort einheimischen Familie ererbt hatte, aber
von welcher? Bader vermuthet von den Grafen von Rordorf, allein diese
Güter könnten ebensogut von den Heiligenbergem oder Frickingem an
die von Vaz gekommen sein. ^ Seefelden, BA. Ueberlingen.
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83
in Watte ^ quas Waltherus et frater eius Rtdolfus, filii
nobilis uiri de Vazzis, ibidem habebant, et terciam partem
decimarum, quas gcclesia de Seuelt ibidem habebat, et deci-
mam in Richoluesberge ^, quam predicta gcclesia ibidem habe-
bat, et decimam, quam tam prefata gcclesia quam predicti
milites, W. uidelicet et Rtdolfus frater eius, apud fodinam
lapidum habebant, dederunt abbas Ebirhardus et fratres eius
de Salem predicto W. et fratri eius Rvdolfo LXV libras, et
ipsi decimas predictas, quas iure proprietatis in hiis locis
uidebantur habere, §celesi§ contulerunt de Salem in per-
petuum. Reliquas autem decimas, quas gcclesia supradicta
in eisdem locis habebat, predicti fratres, W. uidelicet et
Rvdolfus cambierunt ab gcclesia prenominata, ^Irico plebano
presente et. consenliente, pro quodam predio in Seuelt et
decima, quam in Bettinhusin* iure proprietatis habebant, et
ipsi cum plebano prefato easdem decimas contulerunt gcclesig
de Salem.
[231] Item in Wanzinrivti Livtfridus * ministerialis comitis
Manegoldi de Pordorf feudum, quod ibidem habebat a comite
Manegoldo de Veringen- et ipse comes ab imperatore Hein-
rico, pro salute animg sug et amore venerabilis abbatis Ebir-
hardi et gcclesig'de Salem prqdicto comili resignauit, et ipse
comes. imperatori simili modo resignauit, imperator ^ vero
apud Salem constitutus eiusdetn predii gcclesig prefatg fecit
donationem. ,
Item prope Wanzinrivti in B^binberc ^ feudum, quod habe-
bat tlricus de Rlhschach "^ a comitissa et Bertholdo filio eius
comite de Sancto monte , emerunt abbas Ebirhardus et fratres
de Salem ab ipso "^Irico, datis ei XVI libris et comitisse II,
et ipse pxedictg comitiss§ illud et filio eius resignauit.
* Jetzt abgegangen, nach der Zusammenstellung des Schreibers, wird
Watt in der Nähe von Banzenreute gestanden sein. — ' Lag nach der
_ Urkunde des Pab'sts Lucius III. von 1185 neben dem Kloster Salem selbst
(wirt. Urkundenbuch II, 240), ist jetzt wohl in der Salemer Gemarkung
aufgegangen. — ^ Baitenhausen bei Meersburg. -— ♦ Wohl der 1202 ge-
nannte Liutfrid von Rordorf, s. Zeitschrift XXVIII, 171. — * Kaiser
Heinrich zog 1191 im Dezember- von Como gen Deutschland, sodann
zwischen 9. Mai und 22. Juni 1194 von Trifels gen Chur und 1196
zwischen d. Juni und 8. Juli von Como nach Frankfurt. Er kann also
1191, 1194 oder 1195 in Salem gewesen sein. — « Dieser Name ist nicht er-
halten. — * Reischach bei Wald in HohenzoUern.
6*
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m
Coinitissa vero et filius eius predicti predii fecit soUempnem
^€clesig de Salem donationem. Quoniam autem filius eius
tUDO temporis forte minoris etatis ^ erat, ne monasterium
i^alumpniam in posterum posset sustinere, predicta comitissa
eidem filio suo postmodum dedit uineam in iEntringen^. Et
notandum, quod predictus comes, cum uxor sua, soror comi-
tum de Helfenstein, apud Salem sepeliretur, ratum habuit et
donationem secundariam fecit de omnibus, qug eo tempore,
qiiando infra annos discretionis erat, gcclesi§ predicte quo-
iiüique modo donasse uidebatur, videlicet Bvbinberc, unum
feudum, quod habebat Wernherus de Wselsölingen ^ in Svin-
grübe^ et predium quoddam in Milinhouin^ quod a Martine
canonico sancti Stephani emit gcclesia de Salem, cuius se
predii aduocatum esse asserebat.
Item in Wancinrivti Volchardus de Buwinchouin ^ habebat
predium incultum, quod emerunt ab ipso venerabilis Ebir-
liardus abbas et fratres de Salem, datis ei IIII'''" libris et
dumino Heinrico de t^tinrivti ^ psalterio.
De Watte.
[232] Item in Watte venerabilis Ebirhardus abbas et
iVatres de Salem emerunt feudum, quod habebat Ebo miles
de Maingen® et filii eius a Rtdolfo nobili uiro de Vazzis,
datis ei LX* libris, additis etiam X libris, ut donationem
predicti predii apud antedictum Rtdolfum gcclesig de Salem
impetraret, que omnia, ut supradictum est, legitime peracta
sunt, nam idem Ebo iam dictum feudum cum filiis suis pre-
fato Rvdolfo resignauit, et ipse Rtdolfus et filii sui supra
dictum predium gcclesig de Salem liberaliter contulerunt.
De Thisindorf.^
Heinricus ^^, dei gratia Augensis abbas, in perpetuum. Quo-
niam res geste ab hominum memoria , nisi Scripte commendate
< Graf Berthold erscheint 1208 bei König Philipp, war also damals
nicht mehr forte minoris etatis, folglich dürfte obige Vergebung geraume
Zeit vor 1208 fallen. — * Entringen, OA. Herrenberg. — ^ WeUendingen,
OA. Rottweil. — ♦ Schweingruben, s. S. 70. ~ * Mühlhofen, BA. üeber-
liügen. — • Bunkhofen bei Oberailingen , OA. Tettnang. ■— ^ Hüttenrcute
l>ei Hosskirch, OA. Saulgau. — « Mengen, OA. Saulgau. — ^ Deisendorf,
BA. üeberlingen. Eine zweite, von der hier gegebenen sachlich nicht ab-
weichende Copie dieser Urkunde steht im Salemer Copialbuch I, 108. —
'^ Nach der ausdrücklichen Atigabe des St. Gallers Konrad von Pfäffers
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85
fuerint, labi consueuerunt, idcirco actionem subscriptam, qug
temporibus nostris et per nos acta est, ne in obliuionem de-
ducatur, scripto quasi memorie dignum duximus conseruare.
Notum Sit ergo tarn presentibus quam futuris, quod mini-
sterialis §cclesi§ nostrg, Hugo uidelicet de Langenstein infeu-
datus fuit quodam beneficio in Tisindorf a dilecto fratre nostro
et uassallo gcclesi§ nostre Bertholdo de Vurstinstein , et ille
de manu nostra idem predium tenebat. Predictus autem H.
de Langenstein a uenerabili abbate Ebirhardo de Salem et
fratribus eins, acceptis LXXX marcis, quarum XL* marcas
ad peticionem predicti Hugonis dedit prefatus abbas Ebir-
hardus Liutfrido militi de Rordorf , ipse uero Liutfridus quos-
dam homines sepedicti Hugonis ad peticionem ipsius feudo,
quod ipse habebat [in] Hirslant^ infeudauit, hiis igitur rite
peractis sepedictus Hvgo predium prelibatum in Tisindorf
domino suo predicto, Bertoldo uidelicet de Vurstinstein et
ipse Bertholdus nobis resignauit, ea conditione, ut nos illud
gcclesi§ de Salem conferremus. Nos igitur, sicut et anteces-
sores nostri intuentes fernerem religionis prefatg ecclesig de
Salem [233] eamque speciali amore et deuotione amplectentes,
sepedictum beneficium de consilio et consensu fratrum nostro-
rum et ministerialium gcclesi§ nostrg pro annuo censu, libra
uidelicet piperis in perpetuum concessimus. Ne igitur ea,
qug bene religiöse a nobis acta sunt, a posteris nostris
ualeant infirmari, hanc paginam inde conscribi fecimus et
tam nostro quam capituli nostri sigillo communiuimus. Qui-
cumque ergo hanc nostrg confirmationis paginam infringere
attemptauerit, iram et; iudicium dei omnipotentis se nouerit
incursurum et cum Juda in nouissimis portionem recep-
turum.
Acta sunt hec anno dominicg incarnationis M®. CC^. XP.,
mense Aprili, in gcclesia nostra Augense, presidente Innocentio
papa HP. et regnante uictoriosissimo Ottone imperatore HIV,
stammt Abt Heinrich von Reichenau von Kalphin (Mon. Germ. Script. II,
169), d.h. von der Burg Hohenkarpfen , OA. Tuttlingen. Folglich nannte
sich sein Bruder Berthold von der dieser Burg benachbarten Veste Fürsten-
stein bei Wurmlingen , auf der nach der Angabe des Konzenberger ürbars
von 1489 ehedem Freiherrn gehaust haben, die dasselbe freilich mit den
Fürsten von Hirschegg-Konzenberg verwechselt (s. Schriften des badischen
Alterthumsvereins II, 389). — ^ Hirschlanden, s. S. 72.
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86
Testes autem huius rei sunt: Hermannus custos^ de
Spaeichingen *, Bvrchardus hospitalarius de Bernöwe^, Hugo
camerarius de Isinburc*, Cönradus et Albertus de Zimbirn*,
Bertholdus de Tegginhusin* et Cönradus filius fratris sui,
Bertholdus de Engiloberc', Wemherus de Horinberc^, Hein-
ricus de Sancto Roberto ^ Cönradus de Bemöwe ^ Wemherus
plebanus de Superiori Cella*®, Burchardus plebanus de Sancto
Johanne ^\ Rtdigerus plebanus de Meringen*^, Cönradus
cognomine Gampis plebanus in Suldorf *^, Albertus clericus
de Tetingen *^, Hvgo ministerialis de Langenstein et filius
suus Hugo, Cönradus de Wassinburc^^, Heinricus de Tros-
singen uillicus*^ senior, Albertus de Stechiboron*^ Cönradus
filius suus, Wemherus de Tetingen, Rtpertus de Wangen '^
Bertholdus de Rieth*^, Amoldus de Owingen^®, Cönradus
scultetus in Augea*\ [234] Cönradus de Badiwegi, Arnoldus
filius Gotfridi de Superiori Cella, ^Eigilwardus de Constantia,
Albero Blocholfus et alii quam plures.
Item de prediis prope claustrum sitis: De Niuveron.
Bertholdus miles cognomine Colhophe, ministerialis Au-
gensis gcclesig, quosdam agros, quos habebat in Nivueron^^
et quoddam pratum prope Bugginsegil*^ dedit gcclesig Au-
gensi pro salute animg sug et parentum suorum ea conditione,
ut gcclesig de Salem conferretur, quod et uenerabilis Diet-
helmus abbas Augensis^^ de consensu fratrum et ministeria-
lium predictg ecclesig contulit ecclesig de Salem temporibus
* Nämlich im Kloster Reicheaau. Dasselbe gilt von den hierauf ge-
nannten Würden. — * Wirt. OA. Stadt Spaichingen. — ' Bernau bei
Zurzach, Cant. Aargau. — * Isenburg, OA. Horb. — * Stammburg dieser
Edeln ist Herrenzimmern, OA. Rottweil. — ^ Deggenhausen, BA. Pfullen-
dorf. - ' Abt Berthold (1197—1223) von Engelberg in ünterwalden? —
8 Hornberg, BA. Triberg. — 9 Abt Heinrich I. von St. Trudpert, BA.
Stauffen (1186—1216). — ^o Oberzell auf der Insel Reichenau. — " Auf
gleicher Insel, abgebrochen 1812. — " Möhringen an der Donau, BA.
Engen. — *8 Sauldorf, BA. Meskirch. — *♦ Dettingen, BA. Constanz. —
^^^ . *5 Wasserburg, BA. Engen. — *• Ein Ahne der Reichenauer Dienst-
^> mannen „Meier von Trossingen", OA. Tuttlingen. — ^' Steckborn, Canton
Thurgau. — ^^ Wangen am üntersee, BA. Constanz. — ^^ Ried, OA.
Tettnang ? Wenigstens nennt sich von diesem Ried eine im 14. Jhdt. noch
vorkommende Familie. — 20 Owingen, BA. PfuUendorf. — •* Reichenau.
— 2a Neufrach, Buggensegel, BA. üeberlingen. — >3 Also geschah diese
Tradition vor 1206.
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87
Ebirhardi abbatis in antedictum censum, videlicet libram
piperis.
De MiminhusinJ
In Miminhusin ager quidam situs est, qui fuit Bertholdi
Colhophe, quem agrum habuit quidam Bertholdus cognomine
Stammilar de familia ^cclesig de Salem, qui, Bertoldus Stam-
milar uidelicet, dedit predicto Bertholdo Cholhophen XXX* soli-
dos, ut ipse prefatum abbati Augensi resignaret, quod ita
factum est. Porro pretaxatum agrum abbas Diethelmus Au-
gensis de consensu fratrum et ministerialium ?cclesi^ su?
^cclesig de Salem contulit in perpetuum. Porro abbas Ebir-
hardus de Salem de consensu fratrum suorum sepedictum
agrum predicto Bertholdo Stammilar et filiis suis ad annuvm
censum concessit.
Item de Miminhusin.^
Item in Miminhusin emerunt uenerabilis Ebirhardus abbas
et fratres sui de Salem a Cönrado et filio suo Cönrado nobi-
libus uiris de Foraraine* uineam et predium totum, quod
ibidem habuerunt, pro CCCV marcis.
Item Albero miles cognomine Sezephant de supradicto predio
habuit feudum, raolendinum uidelicet et Wagenotal * et scupozam
et cetera quedam, qug ibidem habebat [235], a predicto uenerabili
Ebirhardo abbate de Salem. Ut autem predictus Albero pre-
fatum feudum gcclesi§ de Salem resignaret, concessit ei pre-
taxatus abbas in Nidirinwilaere * et in Haidirichiswilaere^
htbam unam, et ipse antedictum feudum in Miminhusin
§cclesig prefatg resignauit. Molendinum autem de predicto
beneficio, quia in pignore erat t'lrico de Bach^, redemit pre-
dictus abbas E. et fratres de Salem pro VI libris.
Item de supradicto predio in Miminhusin habet Albertus
miles cognomento Hurdilinus de Miminhusin scupozam unam
in feudo a predicto uenerabili Ebirhardo abbate.
Item scupozam unam in Nivueron pertinentem ad pre-
dictum predium in Miminhusin habuit Dietricus miles cog-
* Mimmen hausen, BA. üeberlingen. — ^ Hier ist von derselben
Hand, welche die Jahreszahl bei der Grangie Tiefenhülen beisetzte, bei-
gefügt: Anno domini M". CC". V". - ' Die im folgenden noch öfters ge-
nannten Nobiles de Foramine (foramen-Loch) sind wohl Ahnen der be-
kannten Familie von Lochen (Lochau) bei Bregenz. — ^ Also ein Gewann
auf der Gemarkung Mimmenhausen. — * Niederweiler, Hedertsweiler bei
Owingen, BA. üeberlingen. — « Mir unbekannt.
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88 .
nomine Kilse* non iure feudi, sed tarnen iure agriculture,
quam prefato uenerabili Ebirhardo abbati de Salem resignauit.
Item agri qüidam in Miminhusin, quos supradictus Cön-
radus de Foramine et parentes eins dederant capellg eiusdera
uille, ea tamen conditione, ut predicti agri non cederent in
usuni uel potestatem plebani, sed ipse et omnes successores,
ad quos predictum predium uel iure hereditatis uel emptionis
deuolueretur, eosdem etiam agros haberet sub tali forma, ut
capella prefata inde tegeretur, super quibus agris postmodum
t'^lricus plebanus de Seuelt^ questionem mouit, tandem ex
consensu parrochianorum suorum a lite cessauit ea conditione,
ut gcclesia de Salem tectum prescripte capellg necessitate
urgente reficiat.
De Tiuingen.^
In Tivingen liber quidam homo de Bizinhouin* Henricus
nomine et filius suus Heinricus dederunt gcclesig in Salem
pro remedio animarum suarum scupozam unam, quam a
Walthero et Rtdolfo fratre suo de Vazzis pro XIII libris
emerant.
[236] De Rieth.^
In Rieth totum predium, quod habebat in feudo Dietricus
miles de Altstetin^ et fratres sui a Walthero nobili uiro de
Vazzis et Rtdolfo fratre suo, venerabilis Ebirhardus abbas
de Salem et fratres sui emerunt, datis eis LIII marcis. Ipsi
uero predictum feudum resignauerunt prefato Walthero et
fratri suo Rvdolfo, ipsi vero contulerunt illud ^cclesig in
Salem.
De Vldingen.'
Item in Aldingen predium, quod habebat Cönradus nobilis
uir de Foramine et filius eins Cönradus, cambiuerunt uene-
^ Stammsitz der Dienstmannen Elise von Eilsenberg ist Eillenberg
am Eillenweiher zwischen Salem und Mersburg. — * Seefelden, BA.
üeberlingen. — ^ Tüfingen bei Salem. — ^ Bitzenhofen, OA. Tettnang.
— 5 Bieth ist in einer vaziscben Urkunde von 1222 (Zeitschrift II, 69)
zusammengenannt mit Baitenhausen und Biedetsweiler bei Mersburg, in
einer andern von 1262 (a. a. 0. III, 476) mit Banzenreute, Mendlishausen
und dem in ersterm aufgegangenen Watt. Folglich lag Rieth entweder bei
Banzenreute oder bei Mersburg, in dessen Nähe ein Gewann Riedberg
(bei Stetten) liegt. — ^ Altstetten im Rheinthal, Canton St. Gallen. ~
* Oberuldingen, nicht Unteruldingen , BA. Üeberlingen, denn letzteres
hiess früher gewöhnlich „Staduldingen",
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89
rabilis Ebirbardus abbas de Salem et fratres sui .cum predio
in Kettinachir^, additis insuper eis X marcis.
De Hallindorf.2
Item in Hallindorf predium, quod habebat Heinricus nobilis
uir de Haideggi^, emerunt uenerabilis Ebirbardus abbas de
Salem et fratres sui, datis ei LXXXJII marcis. Ipse vero
predictum feudum ?cclesi§ de Salem sollempni donatione con-
tradidit.
Item in Hallindorf Heinricus filius Heinrici, qui Winit
cognomine dicitur, habebat predium, quod emerat a Cönrado,
qui vulgo Grauwenstein dicitur, quod cambierunt venerabilis *
Ebirbardus abbas de Salem et fratres sui, data ei htba una
in Swendi*, et ipse superaddidit eis Xlibras. Quod predium
resignauit domino suo H. supradicto de Haideggi, a quo illud
habebat, ipse vero §cclesi§ de Salem soUempniter illud donauit^.
De Owingen.^
Predium, quod habebant Hermannus de Badin marchio et
frater suus Fridericus in Owingen, cum capella, agris, siluis,
pratis, pascuis et hominibus et omnibus pertinentiis suis, in-
super et quicquid uassalli ipsorum ab ipsis in feudo habue-
nmt in ducatu Sueuie ad predictum predium pertinens, uen-
diderunt Alberto libero uiro de ^^ichingen ' [237]. Verum ad
peticionem predicti Alberti quibusdam nobilibus uiris, Rvdolfo
uidelicet cognomine Haggin® et fratri suo Alberto predicti
predii donatio facta est ea fide et respectu, ut inde facerent,
quicquid predictus Albertus uellet. Postmodum igitur venera-
bilis Ebirbardus abbas de Salem et fratres sui prefatum pre-
* Ob das entlegene Dorf Kettenacker, hohenzoU. OA. Gamertingen?
— » Hallendorf bei Mühlhofen, BA. üeberlingen. — • In der Acta s. Petri
in Augia habe ich mit dem wirtenberg. Urkundenbuche angenommen ^ dass
diese im Linzgau begüterten Nobiles nicht von Heidegg, Canton Zug
stammen, bin aber jetzt von dieser Annahme zurückgekonmien, denn
Heinrich von Heideck erscheint um 1200 auch in der Centralschweiz be-
gütert. Die Linzgauer Güter der Edeln von Heidegg sind vermuthlich
Erbe der Nobiles von Baufnang. — ♦ Schwende bei Homberg, BA. üeber-
lingen. — * Am Rande ist von dem Schreiber der Jahreszahl bei Tiefen-
hülen (S. 76) beigesetzt: Anno domini W. CC I». — « BA. üeberlingen.
— ' Frickiügen, BA. üeberlingen. — ^ Die badischen Vasallen d. N.
sassen auf der Burg Hoheneck , A Ludwigsburg. Sie nannten sich später
geradezu Hacken von Hoheneck.
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l
90
dium cum supradictis pertinentiis suis emerunt, datis domino
BMolfo Haggin CC marcis et ad mandatum eius L marcis
et equo X marcarum et L caseis et VI libris domino Alberto
de Fricchingen. Igitur dominus Rtdolfus Hagge et frater suus
cum domino Alberto et uxore sua Elisabeta de Fricchingen
ad maiorem cautelam prefatum predium gcclesig de Salem
contulit. Redemptum etiam fuit predictum predium, quia in-
pigiioratum fuerat Heinrico cognomine Winit et Sivrido cog-
nomiiie Mor et Cönrado cognomine Herzogi de tlberlingen
pro LXXX* marcis. Huius rei testes sunt: dominus Rvdolfus
cognomine Haggo et frater suus Albertus, Cönradus Sunnun-
chalp^ Burcardus de Ramisberc^, filius suus Rvdolfus, Hart-
nidiis de Lönegge^ Eigilwardus.*
Item in supradicta uilla uxor Cönradi militis de Rtcins-
wiliere*^ habebat molendinum in proprietate, quod ab ipsa et
predicto marito suo uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres
sui de Salem emerunt, datis eis XXX* I* libris. Predictus
ergo Cönradus et uxor sua et filii sui prefatum molendinum
^cdesig de Salem contulerunt. Uerum quia pueri predicti
Cönradi nondum ad dies discretionis uenerant, dati sunt ob-
sides, ut, quando pueri predicti ad annos discretionis per-
uenerint, si prefatus abbas et fratres sui postulauerint , pre-
taxati pueri predicti molendini donationem iterato faciant.
Obsides autem huius rei sunt: [238] Burchardus de Ramis-
berc et filii sui Rvdolfus et Burchardus , Ebirhardus de Btrri ^
et filius suus Ebirhardus, Marcquardus et Burcardus fratres
predicti Cönradi. Conditio autem talis fuit, ut, si post XIIII
dies facta a monitione ad ipsos rem superius intitulatam non
perfecerint, in ^birlingen maneant, inde non recessuri, quo-
usque persoluant gcclesig de Salem XL* libras. Postea etiam
predictus Cönradus ex parte uxoris sug prefatum molendinum
inarchioni Hermanne' et fratri suo Friderico, de quorum
familia predicta uxor sua fuit, resignauit, et ipsi gcclesig de
Salem illud liberaliter contulerunt.
^ Von Deggenhausen. — * Ramsberg bei Grossschönach , B A. PfuUen-
dorf — • Leonegg, Leunegg, Leheneck lag neben Ramsberg. — ♦ Der
Schptiiber der Jahreszahl bei Tiefenhülen setzte noch bei: et alii quam
plurea. Anno domini M^. CC<*. V^. — Eigilward ist, wie aus seinem Namen
zu schliessen, der gleichzeitig beurkundete Edle d. N. von Deggenhausen.
— ' Ruschweiler bei ülmensee, 6A. Pfuliendorf, s. Zeitschrift XX ,364.
— ■ ßeuren, BA. üeberlingen. — ' Von Baden.
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91
Item aliud feudum in supradicta uilla Öwingin uidelicet
habebat Heinricus de Wluilingen* a Beringero milite de
Meschilche ^, qui habebat ab gcclesia de Salem. Mortuo igitur
prefato Beringero, dederunt venerabilis Ebirhardus abbas et
fratres de Salem predicto Heinrico de Wluihngen XXI marcas,
et ipse prescriptum predium §cclesig de Salem resignauit.
In Milnhouin ^ Burcardus liber, factus conuersus in Salem,
dedit gcclesi§ predictg dimidium mansum. Soror etiam predicti
Burchardi dedit gcclesig prefatg scupozam unam pro V libris
in Stetin*, quam cambiuerunt fratres de Salem pro alia
scupoza in Milnhouin a Hainrico de Bach*.
Item Albertus cognomine Cholezzi et frater suus Bur-
chardus familiäres in Salem dederunt §cclesig in Salem man-
sum unum in Milnhouen, datis eis X libris.
Item Manigoldus dedit gcclesig de Salem predium suum
in Milnhouin, datis ei XXX* libris.
Item Sivridus cognomine Mor de Überlingen dedit §cclesi§
in Salem predium suum in prefata uilla pro XX** libris.
Item X solidi [239] dati sunt predicto Sivrido pro area,
quod wlgo houistat dicitur, et agro uno.
• Item in predicta uilla dati sunt Cönrado libero XVI solidi
et area una pro agro uno in prefata uilla.
Item Arnoldus miles de Mersburc* habuit tria iugera ab
imperatore Heinrico in predicta uilla infeudo, qug imperatori
resignauit, et ipse* gcclesi§ de Salem contulit. Dati sunt
prefato Arnoldo III libre pro resignatione feudi.
Item Bemardus miles de Tiuingen'' V iugera et aream
in predicta uilla in feudo ab Ebone milite de Maingen® habe-
bat, qu§ predicto domino suo resignauit, et ipse gcclesig de
Salem contulit, qug redempta sunt pro XVI solidis. Dati
sunt autem predicto Bernardo pro hac donatione II libre.
Item Cönradus liber cognomine Hanurai dedit gcclesi^ in
Salem unum agrum pro libra una et agrum unum et siluulam
pro remedio animg sug.
« Wilflingen, OA. Riedlingen. — « Stadt Meskirch. — » Mühlhofen,
Stetten, BA. üeberlingen. -— ^ Wohl ein Verwandter des oben S. 87 ge-
nannten Ulrich von Bach. Sollte Bach eine Ansiedlung in der Nähe von
Mühlhofen, etwa am Torpenbach gewesen sein? — * Stadt Mersburg. —
« D. h. Kaiser Heinrich. Diese Schenkung fällt 1191, 1194 oder 1195,
8. oben S. . — ' Tüfingen bei Salem. — ^ Mengen, OA. Saulgau.
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Item in predicta uilla t'lricus et frater suus liberi de
Bugginsegil dederunt ^cclesig in Salem predium totum, quod
in Milnhouin habuemnt, datis eis XIII libris.
Item Waltherus cognomine Cleuwili dedit gcclesig in Salem
III agros et curtim in predicta uilla Milnhouin, datis ei VII libris.
Item in predicta uilla Cönradus cognomine Lippi dedit
gcciesig in Salem scvpozam unam et aliam scupozam in
Hallindorf et siluam nomine Saeldinberc ^, datis ei XXI libra.
Facta est autem donatio prefati predii per manum domini
Heinrici nobilis uiri de Haideggi^.
Item Burcardus cognomine Stammilar et frater suus, qui
suo nomine uocabatur, habuerunt feudum in predicta uilla
a nobili Heinrico de Haeideggi, quod domino suo prefato H.
unus ex predictis [240] fratribus, Hermannus uidelicet Wigen-
schati pro deo, alius, Burcardus uidelicet pro V libris et
dimidia prefato domino, Heinrico scilicet de Haideggi rgsig-
nauerunt et ipse gcclesig de Salem contulit. Hermanne autem
permissum est, ut, quando petierit, loco familiaris recipiatur.
Item Martinus canonicus Sancti Stephani habebat predium
in predicta uilla, quod gcclesig de Salem contulit, datis ei
XI libris. Postea liber quidam nomine Burchardus, qui pre-
dicti predii heres esse debuit, ad maiorem cautelam predictum
predium gcclesig de Salem contulit. Postea uero comes Ber-
tholdus de Sancto monte de predicti predii donatione queri-
moniam mouit asserens, se illius predii esse aduocatum, nee
sine ipso donationem fieri potuisse, cui tamen querimoni§ in
sepultura uxoris sue de Helfensteih facta in Salem pro deo
resignauit.
. Item Volcwinus feudum, quod habebat in predicta uilla
domino^ suo, Heinrico uidelicet dß Haideggi, a quo illud in
feudo habebat, resignauit pro remedio anjmg filii sui Burchardi.
Dominus vero Heinricus de Haideggi prefatum predium §cclesi§
de Salem contulit. ^ *
Item predictus Volcwinus in supradicto loco Milnhouin
habebat feudum a prefato domino Heinrico de Haidegge, quod
eodem domino H. resignauit, datis ei X libris. et dominus
suus predictus gcclesi§ de' Salem contulit.
^ Jetzt noch Seldenberg, zwischen Mtihlhofen und dem Killenweiher
gelegen. — ^ S. oben S. 89. — ' Vor domino steht ein sinnloses quod.
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Item Manegoldus miles habebat predium in predicta uilla,
quod ipse et filii sui per manum prefati domini sui, Heinrici
uidelicet de Haideggi gcclesig de Salem contulerunt, datis eis
XVII libris.
Item Cönradus xjognomine Grawinstein habebat feudum a
Volcwino milite, quod ipse habebat a domino H. [241]^ de
Haidegge, dati sunt autem predicto Cönrado III libre, et
ipse Volcwino, ille uero domino Haeinrico de Haeidegge resig-
nauit, qui ecclesie de Salem illud contulit.
Item Ita mulier libera dedit ecclesie in Salem agrum
unum et aream in prefata uilla pro libra una.
Item Hainricus filius Völcwini^ de familia regis Philippi*
dedit in predicta uilla ecclesie in Salem agrum unum et
curtim pro deo et ipse factus est conuersus.
Item Adilhaidis quedam mulier de familia Constantiensis
ecclesie dedit ecclesie de Salem agrum unum in predicta uilla.
Item Cvnradus liber, frater Waltheri, dedit ecclesie in
Salem aream unam in predicta uilla, datis ei X solidis.
Item in predicta uilla Ctnradus cognomine Grawenstein
dedit ecclesie in Salem aream pro V solidis.
Item Eberhardus cognomine Trontilaer dedit ecclesie in
Salem aream in predicta uilla pro deo.
Item mulier libera nomine Ita dedit agrum unum ecclesie
de Salem in predicta uilla pro IIII solidis.
Item Burcardus liber dedit siluam in predicta uilla ecclesie
de Salem pro deo.
Dq Alsowe.*
Item Waltherus libelr et filius suus Eberhardus dederunt
ecclesie in Salem agrum unuin in Alsowe.
De Bachiwe.^
Predium quoddam in Bachiwe Dietricus et frater suus
liberi homines contulerunt ecclesie de Salem, quorum Die-
tricus factus est conuersus, .frater suus, t^lricus uidelicet,
familiaris in Salem. Porro predictum predium uenerabilis
abbas Christianus ^ et fratres in Salem concesserunt Cvnrado,
* S. 241 und 242 des Originals sind von anderer, aber dem eigent-
lichen Schreiber desselben gleichzeitiger Hand geschrieben. — ' Identisch
mit dem vorgenannten V. miles? — ^. Also fällt diese Tradition 1198—
1208. — ♦ Mir unbekannt. — » Bächen bei Weildorf , BA. üeberlingen.
— * Also fällt diese Schenkung vor 1191.
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qui cognominatur Spisaer, et filio sub, tarnen adtempus [242 J
uite ipsorum, ut annuatim duas libras cere in Purificatione
beate Marie uirginis [2. Februar] ecclesie in Salem soluerent.
Ipsi autem pro predicta concessione VI libras ecclesie prefate
dederunt.
Item in Bachiuwe t^lricus quidam liber dedit venerabili
Ebirhardo abbati et ecclesie de Salem prediolum quoddam
pro salute anime sue.
De Niderwilaere.
Heinricus cognomine Chilso contulit ecclesie de Salem
pro remedio anime sue Nidirnwilaer super Ettinberc^ quod
uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres eius redemerunt ab
Alberone cognomine Chvnig pro XX" libris. Porro prefato
Ileiiirico mortuo soror sua Adilhaidis nomine et GSzwinus de
Aniidis^ maritus eius predictum predium inpetebant, quibus
predictus Eberhardus abbas de Salem et fratres sui dederunt
XII libras, et ipsi, si quid iuris in prefato predio habere
uidebantur, resignauerunt.
De Galinowe.^
Item aliud predium, quod habebat Burcardus de Bodemin*
111 Gjeilinowe, dedit ipse cum filiis suis ecclesie de Salem pro
remedio anime fratris suit^lrici, cui extra cimiterium sepulto
venerabilis abbas Ebirhardus de Salem per nuntium suum
cum expensa ecclesie de Salem sepulturam ecclesiasticam
Eome impetrauit^.
De Laelwanc.®
Item predium, quod habebat ecclesia de Salem in Laili-
wanc, concessit uenerabilis Ebirhardus abbas de Salem et
fratres eius Burcardo, qui Waibil cognominabatur, de Valchin-
stein^ pro dimidia libra cere in Purificatione beate Marie
[2. Februar] ecclesie de Salem soluenda.
* Unten werden wir finden, dass ein Zweig der Dienstmannen von
Ramsberg sich von Ettenberg nannte. Ettenberg lag also vermuthlicli
nicbt ferne von Ramsberg. Ist dem so, dann ist Niederweiler bei Hohen-
bodmann, BA. üeberlingen hier genannt. ^ Hohenems in Vorarlberg.
— ^ Gailhof bei Hohenbodman. Noch 1499 hiess dasselbe Gailnow s. Zeit-
schrift XIX, 8. — ♦ Bodman, BA Stockach. — * Weshalb Ulrich von
Bodnmn gebannt wurde, ist mir unbekannt. — « Lellwangen, BA. üeber-
lingen. — ' Diese Oertlichkeit kommt als Falkenstein und Falkensteige
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De Zusdorf.*
Item scupozam dedit ecclesie de Salem Burcardus miles
de Zusdorf in eadem uilla et ipse factus est conuersus in
ecclesia prefata. Facta est predicta donatio per manum [243] *
domini sui, comitis uidelicet Manegoldi de Veringen. Quam
uenerabilis Ebirhardus abbas de Salem et fratres eins, datis
eis nil'^'^ libris, concesserunt Ltdewico et filio suo de Zvsdorf
pro annuo censu, I uidelicet solide.
De Bivron et Rehinöwe.^
Item in Bivrron et in Rehinöwe Burcardus, Hiltebertus
et ^Iricus filii Hilteberti liberi dederunt predia quedam, que
iure proprietatis habebant, venerabili abbati Ebirhardo et
fratribus eius gcclesig in Salem pro remedio animarum sua-
rum. Pars autem predicti predii in Rehinöwe uidelicet matri
^rici predicti, tantum usque ad tempus uitg sug remanebit*
iure illo, quod uulgo lipgedinge dicitur, post mortem ipsius
ad ecclesiam prefatam reuertetur.
De Nuzdorf.*
In Nuzdorf predium, quod habebat Eigilwardus filius
Friderici nobilis uiri de Wildinstein *, emerunt uenerabilis
Ebirhardus abbas de Salem et fratres sui pro XX** VI libris.
nie vero sollempniter predicti predii gcclesig de Salem fecit
donationem.
(vielleicht auch als Valwensteige) vor, s. Zeitschrift XXVIII, 146, 167,
158, 177. Ich suche dieselbe au der Erhebung des PfuUendorfer Plateaus
aus dem Linzgauer Tieflande, denn an derselben finden wir auch Wald-,
Höll-, Katzensteig. Vielleicht ist Falkensteig das heutige Steig bei Altheim
oder selbst die Heiligenberger Steige. Von diesem Falkenstein oder Falken-
steig nannte sich auch eine Dienstmannenfamilie, denn in der Urkunde
Friedrichs ü. vom 1. Sept. 1213, tn der derselbe zu üeberlingen die
Uebergabe vazischer Güter an Salem bestätigt, erscheinen als Zeugen nach
den von Wittenhofen, Bächen, Altenbeuren, Habertsweiler, Sennberg,
Beuren und vor den von Hernatsreute, Wahlweiler und Lellwangen Conradus,
Heinricus, Diethart de Falchenstein (Salem. Copialbuch I, 113). — < OA.
Ravensburg. — * Von hier an wieder Handschrift des eigentlichen Schreibers
des Originales. — ' Beuren, Ober-Ünterrhena bei Heiligenberg. — ♦ Das
Futurum spricht dafür, dass diese Schenkung nicht lange vor der Zeit
der Abfassung des codex traditionum, also vor 1215 geschehen ist. —
5 Nnssdorf, BA. üeberlingen. — « Handschrift irrig: Wildinsteü. Wilden-
stein bei Beuron im Donauthal.
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Itimi apud idem predium adiacent quedam arbusta, que
Ji^igilwardus miles de Ramisberc sua esse asserebat. Facta
aiiteiii qugstione cum predicto Eigilwardo, datis ei IIIP"^ cäseis,
ut secundum uillanorum sententiam lis de predictis arbustis
determinaretur, Uli vero ad predictum predium in Nuzdorf
gcelesig de Salem prefata arbusta pertinere adiudicabant.
De Ostirach.^
In Ostirach comes Bertholdus de Sancto monte habebat
predium, quod pro remedio anim§ uxoris su§, sororis comitum
de Heifenstein, dedit gcclesig nostrg in Salem in sepultura
predift€ uxoris sug, quod predium redemerunt venerabilis
Ebirhardus abbas et fratres sui de Salem pro XL libris a
Buriiirdo sculteto de PhuUindorf^, cui fuerat inpignoratum.
De predicto autem predio locum molendini [244] in fluuio,
qui predictam uillam transit, Swicgerus liber homo de Gun-
diluiDgen ad ipsum iure proprietatis spectare asserebat, tan-
deej autem in loco, qui dicitur Lovpach^, in causa quadam,
qu^: iiertebatur intra plebanum de Ostirach et plebanum de
Ebirsbach*, presentibus multis querele prefate abrenuntiauit.
De Ostirach.
Item in Ostirach Heinricus cognomine Boc habebat feu-
dum II Dietrico cognomine Chilse, cuius proprietas ad comitem
Manegoldum de Rordorf ^ spectabat. Dedit autem uenerabilis
Ebirhardus abbas de Salem et fratres sui predicto militi II
libras, et predictus Heinricus cognomine Boc, qui postea
factus est familiaris in Salem, prefatum feudum predicto
militi resignauit, ille simili modo domino suo comiti prefato
illud resignauit, qui gcclesi§ de Salem pro deo illud contulit.
De prediis de Marcdorf.®
In loco, qui dicitur Hüphinsberc '', qui adiacet Wanzin-
rivti ^ Hermannus miles quidam de Marcdorf habuit feudum
a douLiuis suis nobilibus uiris, domino uidelicet Heinrico et
Hermanno de Marcdorf. Mortuo autem predicto domino
J Ofltrach in HohenzoUern. — ^ Amtsstadt Pfiülendorf. — * Laub-
bacii, OA. Saulgau, Filial von Ostrach. — ♦ Ebersbach, OA. Saulgau. —
* Also fällt diese Schenkung vor 1210. — ^ Markdorf, BA. üeberlingen.
— ^ Gewann. — ^ Banzenreute.
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97
Heinrico de Marcdorf, dominus Hermannus prefatus predictum
predium a prefato Hermanno milite redemit et gcciesig de
Salem pro remedio anime prefati Heinrici patrui sui, quando
ibidem sepeliebatur, contulit.
De Bugginsegil.*
Item aliud predium, quod predictus nobilis uir Hermamius
de Marcdorf habuit in Bucginsegil, dedit gcciesig de Salem
pro remedio anim§ sug, quod Sifridus cognomine Mor et
Heinricus Winit in pignore pro XIIII libris habuerunt. quod
uenerabilis abbas Ebirhardus et fratres de Salem pro pre-
dictis libris redemerunt.
De Buch.*
Item aliud predium, quod habebat predictus Hermannus
in Buch, disposuit pro anima sua et promisit dare. Porro
illa donatio, eo uiuente, [245] eflfectum non est consecuta,
sed, eo mortuo et in Salem sepulto, uxor illius et heres eins,
Bergerus uidelicet nobilis uir de Speichingen ^ donationem
predicti predii super reliquias in Salem multis intuentibus
deuote impleuerunt. Venerabilis autem abbas Ebirhardus et
fratres de Salem redemerunt predictum predium pro XX** libris
a comite Bertholdo de Sancto monte, qui hoc in pignore
habuerat.
De predio in Lovfen.*
f Item vxor predicti Hermanni, eo mortuo, pro remedio
animg predicti mariti sui et sug ac parentum suorum dedit
§cclesie in Salem predium, quod habebat in Löfin iuxta Rot-
wil, cum hominibus ad idem predium attinentibus, quod
venerabilis Ebirhardus abbas de Salem et fratres sui rede-
merunt a duce Spoleti^ et fratribus suis pro XIIII marcis,
sie enim eis fuerat inpignoratum.
De duabus htbis in Tivingen a Walthero de
Vazzis nobili uiro emptis.
Notum fieri cupientes tam presentibus quam futuris , qua-
liter duas h^bas in Tiuingen, qug iure proprietatis ad dominum
* Buggensegel bei Salem. — 2 Buchhof bei Oberrhena. — * Spai-
chingen, wirt. OA.Stadt. -— * Lanffen, OA. Rottweil. — * Welcher üers-
lioger gemeint ist, kann wohl nicht bestimmt werden.
^"~^""- DltizedbyGoOgle ^,
■ät
\
98
Walthenmi nobilem uirum de Vazzis spectabant, ecclesia nostra,
uideliret de Salom titulo emptionis acquisierit, presenti scripto
diligentius preiliete modum emptionis annotare dignum duxi-
mu8. Saue uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres sui de
prefata dmua nostra Salem predicto Walthero de Vazzis LVI
iiiaixas argen ti pro predictis hvbis dederunt. Ipse vero [in]
Aldingen ^ tu presentia Bertholdi comitis de Sancto Monte et
alioruni quoruiidam, quos subiecturi sumus, predictas Mbas
solleinpni donatione §cclesig nostrg de Salem contulit. Ne
antem püstniLulura forte inquietatio indebita predicto mona-
Hterio nostro posset emergere, et super hoc non haberent
fratres preditti monasterii, qui indebitam pulsationem a quo-
runqne motani sopiret, [246] ad maiorem cautelam predictam
ob causam sepedictus Waltherus dedit prefato abbati Ebir-
hardo et inonasterio suo obsides in hunc modum, ut uidelicet,
quandocunque a proximo Pentecosten [22. Mai 1211] per tres
annos aliqua jjulsatio aut inquietatio uel pro aliqua proprie-
tate uel infeudatione uel inpignoratione uel aduocatia super
predictis livbis contra prefatum monasterium nostrum emer-
geret, ipse uiilelicet Waltherus prefatus omnem inquietationem
super predictis articulis dirimeret et pacifica possessione eas
monasterio conürmandas elaboraret, quod si uero ipse Walt-
herus hoc exer^ui uel nollet uel certe non posset, obsides
prefati Coostantlam adirent inde nunquam recessuri, antequam
sepedicto monasterio LXX marcas soluerent uel predium ad
totidein niarcas taxatum. Porro obsides huius pactionis sunt : •
comes Berthüldus de Sancto monte, Heinricus de Huniberc^
filius Chviionis, Albertus de Obirriedern ^ Hü tres dati sunt
in Aldingen eo die, quando et predicta donatio facta est.
Testes autem huius actionis et conuentionis hü sunt: comes
prefatus, neitiicus predictus, Albertus prescriptus, Rtdolfus
de Rehiuöwe \ Gerungus de Frickingen^ cognomme Bltnu,
Burcardus de Grasibtrren^, Livtoldus de Seuelt^, Heinricus
H^tser et alü quam plures. Crastino autem in Constantia
1 Oberuldmgen, BA. üeberlingen. — - Nicht Hünenberg, Canton
Zug^ sondern Homlierg bei Owingen, BA. üeberlingen, denn wie aus
später falgeodeu Aufgaben der Acta Salemitana selbst sich ergibt, sassen
die in denselben ^^enannten Herrn von H. im Linzgao. ~ ' Oberrieder,
BA. üeberlingen. — * Ober-Ünterrhena, BA. Pfullendorf. — * Grasbeuren,
Frickingen, SeefeJden, BA. üeberlingen.
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99
super predictis omnibus superadditus est eciam pro obside
Haertnidus de Leuneggi \ insuper et t^lricus de Schoph et
Cönradus et Heinricus '^ fratres ipsius dati sunt pro obsidibus,
ut adhuc alii tres obsides predictis hinc usque ad Rogationes'*
addantur, hü videlicet: Dietricus Kilso, Rtdigerus uel Bur-
cardus frater suus de Leuweneggi et Arnoldus scultetus de
^birlingen, ita tarnen, quod, si ex prefatis tribus, D. videlicet,
Burcardo vel Rüdigere aliquis pro obside non poterit [247]
haberi, t^lricus cognomine Zan pro ipso debet loco obsidis
substitui. Nichilominus speciaHter super predicto adiunctum
est et sub fideiussione predictorum obsidum inclusum, ut
sepedictus Waltherus a fratre suo Rtdolfo et filio suo actionem
predictam ratam et inconuulsam teneri faciat. Acta sunt hgc
anno dominicg incarnationis M*^ CC^ XI in mense Martio.
Ad predicta quoque notificare cupimus, quod uidelicet sepe-
dictus Waltherus prescriptis obsidibus, si ea, qug superius
dicta sunt, uel noluit exequi vel non potuerit, dedit ius pa-
tronatus in gcclesia de Seuelt et omne insuper predium, quod
ibidem habet, quousque ipse persoluat, si necesse fuerit,
qug superius expressa sunt.
De prediis dominorum de Veringen.*
De Stetin.^
In uilla Stetin comes Wolfradus habebat predium, quod
pro remedio animg uxoris sug, comitisse Berhun (sie) nomine,
in Salem sepulte dedit predictt; gcclesig. Fuit autem prefatum
predium Hartmanno libero uiro de Foramine ^ pro XII libris
inpignoratum, quod uenerabilis Ebirhardus et fratres sui de
Salem pro supradictis libris redemerunt.
De Völlnchouen.'
Item predium in VftUinchouen Woluradus clericus, filius
predicti comitis, pro remedio animg fratris sui, comitis
Ebirhardi in Italia defuncti, in sepultura predicti fratris
sui in Salem dedit prefatg §cclesig. Fratres autem sui
^ Leonegg bei Ramsberg. - * Sonst heisaen diese Constanzer Bürger
ander Schöpfe, s. Zeitschrift II, 68 und Mohr, Schweiz. Regesten II,
Kreuzungen N^ 64. — ^ Montag, Dienstag, Mittwoch in der sg. Bittwoche,
die 1211 auf den 9.-11. Mai fielen. -— ♦ S. aber die folgenden Stellen
Locher, Regesten der Grafen von Veringen in den Mittheilungen des
histor. Vereines in Hohenzollern II , 42. — * Stetten bei Mersburg. ~
« Lochau, s. oben S. 87. — ' Völlkofen, OA. Saulgau.
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iuniores, comes Manigoldus uidelicet et alii duo idem pre-
dium gcclesi§ nostrg predictg cum matre ipsorum in Castro
Nellinburc dederunt. Idem autem predium venerabilis Ebir-
hardus abbas et fratres sui de Salem pro XTTT marcis a
Heim'ico de Wildlingen \ cui fuit inpignoratum, redemerunt.
De Sundernach.^
Item ex donatione comitis Ebirhardi de Veringen predium
in Sundernach, quod Heinricus faber habebat, et ipse pro
Salute sua idem predium in manus domini sui resignauit ea
conditione, ut [248] §cclesig de Salem conferretur, quod et
factum est in Altheim ^ presentibus militibus, uidelicet Ber-
tholdode Bütelschiez * et fratre eins Alberto, Cönrado uonme
Loche ^ et filio eins Cönrado, Burchardo de Jungingen ^,
Walthero et Burchardo fratribus de Bftzzechouen \ Post-
modum iuniores fratres ipsius donationem fecerunt eiusdem
predii in Castro, quod Nellenburc dicitur, presente Heinrico
milite de Hvndelwanc ® et Bertholdo milite de Gvtmütingen ^.
De curia superiore apud Mtron^® a domino
Walthero de Vazzis empta.
Curtem superiorem apud Müron cum uinea adiacente et
Omnibus appenditiis suis emit venerabilis Ebirhardus abbas
et fratres de Salem a nobili uiro Walthero de Vazzes et
Rvdolfo fratre suo pro C et IIIP' marcis. Donatio autem
predict§ curtis facta est a predicto Walthero Constanti§
coram uenerabili episcopo Cönrado et aliis quam pluribus,
quorum nomina subscripta sunt: t^lricus uidelicet decanus
et custos Constantiensis gcclesi§, Hvgo prepositus Sancti
Stephani^*, Wemherus de Stöphin^*, Rtdigerus de Itetirs-
houin*^ 'C'lricus de CastiP*, Heinricus de Witungazztn *^
Cönradus de Thetingen *^ Heinricus filius Livtfridi, Otheno
* Wilflingen, DA. Riedlingen. — * Sondernach, CA. Ehingen. —
3 Altheim, CA. Riedlingen. — ^ BittelsclüeBS, hohenzoll. CA. Sigmaringen.
— * Mir unbekannt — * In Hohenzollern bei Hechingen. — ' Beizkofen,
CA. Saulgau. — ^ Hindelwangen , BA. Stockach. — ' Gottmadingen bei
Singen, BA. Constanz. — ^^ Oberhof bei Maurach, BA. üeberlingen. —
*^ In Constanz. — " Staufen bei Hilzingen, BA. Engen. — " Rätterschen
bei Winterthur, Ganton Zürich oder Retterschen bei Nonnenbach, OA.
Tettnang. — *♦ Kastei bei Tägerwylen, Cant. Thurgau. — ^^ Eine Con-
stanzer Familie. — ^^ Dettingen, BA. Constanz.
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de Castil, ßvdolfus de Gvttingen ', Burcardus de Raetirshovin,
Hermannus de Arbvn \ Baldibrehtus de Anniwilre *, Cönradus
de Mattiwilri*, Otheno de Castil, Marcquardus minister ciui-
tatis^, 'C'lricus et Cönradus frater suus de Schophi^, Hein-
ricus filius domine Gerdrvdis, Heinricus filius Salomg et alii
quam plures. Porro donatio supradictg curtis facta est a
filio predicti Waltheri et Rvdolfo fratre ipsius citra lacum in
strata publica iuxta Mvron. Huius. donationis testes sunt:
Heinricus de Hvniberc*, iEigilwardüs de Tecginhusin ^ Cön-
radus Hanurei Über de [249] Milnhouen*, Ebirhardus filius
Waltheri liber de Milnhouin, Cönradus uillicus liber de Miln-
houin, Livtoldus de Seuelt^, Waltherus de Aldingen ^ et alii
quam plures. Acta sunt hec anno dominic§ incarnationis
M^ CC^ XI«.
De domo in t^birlingen ab Alberone cognomine
Rex^ empta.
Ab Alberone cognomine Rex de t^birlingen et ab uxore
sua Livcgardi emit uenerabilis Ebirhardus abbas et fratres
de Salem domum in Vbirlingen et extra urbem in uilla ''
curtem cum omnibus appenditiis suis, insuper pratum et
ortum extra ui'bem pro LX** V libris Constantiensis monetg.
Donatio herum primo facta est in Mvron, secunda uice facta
est in t^birlingen in predicta domo coram multis, quorum
nomina subscripta sunt: Giselli presbiter, Haertnidus de Lewin-
eggi, Heinricus de Hvniberc, Burcardus dir Bohsilaere, Ar-
noldus scultetus de t'birlingen, Cönradus caupo, Cönradus
von dime Orti, Cönradus Giselli, Hermannus aurifex, Ber-
tholdus Chiliaere et alii quam plures. Nos vero de Salem
predicto Alberoni et uxori sug annuatim dare debemus XIII
modios tritici mensure predict§ ciuitatis et XXX* solides uel
carnes tanti precii et VI caseos de maioribus et tria quartalia
fabe et III pise. Porro uno eorum mortuo, que supradicta
sunt, superstiti dimidia dabuntur, ambobus mortuis , ab omni
homine, et si filios genuerint, absoluti erimus. Predictus
1 Güttingen, Arbon, Andwyl, Mattwyl, Canton Thurgau. — 2 Qqj^.
stanz. — ^ S. 99. — ♦ S. 98. — ^ Deggenhausen , Müblhofen, Seefelden,
Oberuldingen , BA. üeberlingen. — ^ üebersetzung von Chvnic, s. S, 94.
— ' Etwa das zu üeberlingen gehörige Aufkirch?
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etiam Albero vel uxor sua, quandiu uixerint, dabunt annua-
tim nobis libram piperis in censu pro domo et prato et orto
supra nominatis. Acta sunt hec anno dominic§ incarnationis
[250] Hü census dabuntur de curia Alberonis
cognomine Regis.
Heinricus miles * Vl.solidos, pueri de Wile^ III solidos
et IUI denarios, Bertholdus de PhuUindorf I solidum, Albero
frater Bvbonis XVI denarios, Albero Longus I solidum,
Stollo II solidos et IIII denarios, filii Maiiri^ III solidos et
VI denarios, Crapht II solidos et IIII denarios, domus in
uilla in solidos, Similarii III solidos, Cönradus deAlospach*
III solidos, Cönradus filius Ohssinbachaeris I solidum, Dextor
cognomine niger VI denarios, Burcardus Dens XX denarios,
Ebirhardus Blaeman I solidum, tlricus Ahusar X denarios,
Heinricus Berar X denarios et pullum, Cönradus Saroth
II solidos, Cönradus filius Gaigels I solidum, Cerdo cogno-
mine ßex II solidos et IIII denarios, ^Iricus de Rvluingen^
VI denarios, Heinricus de^ Wint H solidos, Abelinus de
Constantia III solidos, Rvdolfus Waidar II solidos et IX de-
narios, Cönradus Ensilingar I solidum, Arnolt der Salzman
I solidum, Cönradus filius Wilande IX denarios, Heinricus
de Bodemen IX denarios, Hericius III denarios, Chöno de
VnzinstobeP II solidos, Bertholdus der Risaer XX denarios,
Rtdolfus t^rdi VIII denarios , Ltdewicus camifex XX denarios,
Heinricus clericus^ VI denarios, Albertus Hurdeli VIII de-
narios, Sifridus Maurus IIII solidos: Summa ^ horum III libre
et duo denarios cum IUP' solidis.
1 Wohl, wie alle Nachfolgenden, Bürger oder Insasse zu üeberlingen.
"- * Weil, BA. Engen oder Wyl, Canton St. Gallen. — 3 Wohl der schon
mehr genannte Sifrid Mor. — ♦ Allensbach, BA. Constanz? Ein locus
Alospach lag auch bei Leutkirch nach der Urkunde des Bischofs Conrad
von Constanz 1211, in der er die Schenkung der Kirche Leutkirch
an Salem bestätigte, s. Salemer Copialbuch I, 106. — * Ruolfingen,
hohenzoU. OA. Sigmaringen. — ^ L. dictus 8. S. 103. — '^ Hinzistobel
OA. Ravensburg. -- » Von jüngerer Hand des 13. Jahrhunderts auf Rasur
geschrieben. -— ® Diesen Satz schrieb der Schreiber des Textes auf den
Rand.
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103
Donationes ' predictorum, que Scripte sunt a capitulo,
quod incipit „Gotfridus et Manegoldus" ^ usque huc,
habuimus ante concilium Innocentii pape III, quod fuit
anno ab incarnatione domini M". CC". XV". Que autem
secuntur usque in finem libri, postea adepti sumus.
m.
Continuatio codicis traditionum.
De prediis Bvhchein, Btthingin, Walsbvron.*
Nobilis femina Livkardis , filia quondam Hvgonis de Brvn-
non *, cum marito suo Heinrico de Gvttingin ^ dedit monasterio
de Salem pro LX* marcis predium Büchaim ad culturam [251]
sex boum cum tercia parte silue Kilchrein, in Bötingin ad
culturam V boum, in Walsbvron ad culturam V boum et
cum Ms prediis dedit centum homines vtriusque sexvs. Acta
sunt hec anno incarnationis dominice M^ CC^. XVIII.
Item de Bthchein.
Duo adolescentes libere conditionis de Bvhchein, videlicet
Ovnradus et Heinricus cum una sorore eorum dederunt
monasterio Salem predium in Bvchein ad culturam trium
boum ea conditione, vt duobus predictis fratribus compe-
tenter de cetero prouideretur in victu et vestitu. Soror vero
ipsorum de bonis monasterii maritata est. Acta sunt hec
anno dominice incarnationis M®. CC^. XX^.
De Milnhoven.^
Heinricus monetarius de Vberlingin cognomento Wint,
habens hvbam unam in Milnhoven sitam in feodo de manu
nobilis viri Heinrici deHaidekke, accepit a monasterio Salem
XX* V marcas et resignauit prefatam hvbam Heinrico de
Haidegge, qui Heinricus proprietatem eiusdem hvbe tradidit
^ Von hier eine neue, ihren Einträgen gleichzeitige Hand. — * S. 60.
— 3 Buchheim, BA. Stockach, Bietingen, BA. Meskirch. W. ist nicht etwa
Mahlspüren bei Stockach, denn dies hiess im 12. Jhdt. (nach Schaff hausor
Urkunden) Madilsburron, sondern eine neben Buchheim und Bietingen zu
suchende, jetzt abgegangene Ansiedelung. — ^ Das neben Buchheim ge-
legene Schloss Bronnen, wirt. OA. Tuttlingen. — - ^ Güttingen, Canton
Thurgau. — * Mühlhofen, BA. Ueberlingen.
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monasteiio. Sed et comes Manegoldus de Nellinburc eiusdem
hübe proprietaf^ra tradidit monasterio, contendebat enim cum
preditto H., ius proprietatis ad se pertinere. Acta sunt hec
anno incarnationis dominice M^. CC^. XVIIIP.
Item de Milhove.
Item iu Mihihovin emimus pro LX* marcis de manu
Dietrici et Cvnratli fratris sui de Altstetin * et duorum frat-
ruDi ipsoruni clcricorum Hermann! et Rtdolfi terram ad cul-
turam sex bouni, et hec fuit propria ipsorum, insvper duas
partes deeinit? in prefato loco, sed has habuerunt in feodo
de manu nobilium virorum Waltheri et Rödolfi fratrum de
Vatz, quibus prefatam decimam resignauerunt predictus
Dietrichus et Cönradus. Ipse vero Waltherus et Rödolfus
proprietatem eiuädem decime [252] monasterio Salem contu-
leriint, accepta recompensatione alterius feodi a Dietrico et
Cönrado. Anno dominice incarnationis M®. CC^ XVII^
De Thiuingin.^
Item nobiles viri Waltherus et Rödolfus fratres de Vatz,
acceptis V niareis a monasterio, contulerunt nobis proprie-
tatem predioli in Tivingin circa dimidium mansum, quod de
manu ipsoruni in feodo habuit Heinricus de Ramisberc^, qui
etiam V marcas accepit et nobis resignauit ipsum feodum.
Insuper pro VII libris ipsum feodum redemimus de manu
Alberti, qui dicitur Smervogel. Insuper prefati fratres Waltherus
et Rödolfus de Vatz pro eisdem V marcis dederunt nobis
pioprietatem feodi, quicquid Hartnidus deLönegge^ de manu
ipäorum habuit in Oldingin*, et mansum vnum, quem de
manu ipsoruni habuit in eodem loco Cönradus miles de
Sumbri ^, et insuper terciam partem decime in Gerbolswilare ^,
quam de manu ipsorum tenuit. Acta sunt hec anno incar-
nationis donümce M^ CC^ XX^
Item in Tivigin (sie) emit monasterium dimidiam htbam
pro XX^ III libri8 de manu ^hrici de Reginoldiswilare \ qui
* Ältstetteu, Caiiton St. Gallen. — ^ Tüfingen, BA. üeberlingeD. —
^ ßamsberg, Leoaegg bei Heiligenberg. — ■ ♦ Oberuldingen, BA. Ueber-
lingen. — * Ober-Uiit€rsommeri bei Arbon, Canton Thurgau. — • Geb-
Jiarda Weiler bei Obertildingen. — '^ De Reg. ist vom Schreiber des Textes
am Rande nacbgetragea. Reg. ist Regentsweiler bei Ludwigshafen (noch
1499 Renoltswllri, ». Zeitschrift XIX, 6.
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r
105
fuit seruus Cünradi de Bodemin, per cuius manum idem
t^lricus fecit predictam donationem anno incarnationis dominice
M^ CC^ XX«.
De Öwingin.
Monasterium in Salem emit shvpozam in Ovvingin pro
Xin marcis pro ' Heinrico clerico de Phafenhoven * anno in-
carnationis dominice M^. CC®. XVII.
De t^ldingin.
Item monasterium Salem emit shvpozam unam in t^ldingin
pro ^ Cf none milite de Livbitingin ^ et fratre suo pro nouem
libris, quam resignabant domino Kvdolfo abbati de Sancto
Gallo, de cuius manu eam tenebant in feodo. Ipse vero
abbas pro annuo censu reliquit eam monasterio anno incar-
nationis dominice M^ CC^ XX«.
De "O^ldingin.
[253] Item de manu nobilis viri Cvnradi de Marhtorf
emimus shupozam in t^ldingin pro X^*™ libris anno dominice
incarnationis M^ CC«. XVIIIP.
De Altinswilare.*
Albertus nobilis vir de Vrichingin pro remedio anime sue
dedit monasterio Salem in Altinswilare ad culturam V boum,
quod predium tamen redemit monasterium de manu Burchardi
Snosemanni de PhvUendorf, cuius pignus fuit, et de manu
duorum militum fratrum, qui dicuntur Stollin, quorum feo-
dvm fuit de manu prefati Alberto.
De Kvti.«
Amoldus minister de Vbirlingin dedit shupozam unam in
Rtti monasterio in Salem pro remedio anime sue et posfea
de manu abbatis recepit eam in feodo censuali, videlicct pro
XII denariis annuatim vsque ad terminum vite sue anno in-
carnationis dominice M^ CC^ XVII^
De Vbirlingin.
Albero de Bodemin filius quondam Alberonis, cum iret
Vitra mare, vbi et mortuus est, dedit monasterio Salem in
* Hier im Sinne von „ab". — * Pfaflfenhofen neben Owingen, BA.
üeberlingen. — ' Liptingen, BA. Stockach. — ♦ Altensweiler bei Hohen-
tengen, OA. Saulgau. — * Reute bei Ittendorf, BA. üeberlingen oder
Reute bei Grossschönach, BA. Pfullendorf.
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106
Vberlingen shvpozam unam vineam continentem, que fert
carratam vnam uini, in alio autem censu dantur XVII solidi.
Acta sunt hec anno incamationis dominice M®. CC^ XVII ^.
De Nvzitorf.'
In Nvzdorf emimus prediolum pro X libris pro Heinrico
filio Gramelici de Phullendorf , proprietas autem spectabat ad
Cvnradum Sunnunchalbun ^, qui et proprietatem monasterio
contulit anno incamationis dominice M^ CC^. XVIII®.
De Livprehsrivti.^
t^dalricus et Cvnradus de Bodemin dederunt nobis hvbam
unam in Livprehsrivti pro remedio anime fratris eorum Bvr-
chardi ivnioris anno incamationis dominice M^ CC®. XVII®.
De Hvsen.*
In Alba ^ emimus predium pro XXX* II marcis in loco, qui
dicitur Hvsen, habens molendinum, de manu nobilis viri de
Blanchinstein ^ nomine gentilis (sie) et duobus fratribus suis
Swigero et ^ anno dominice incamationis M^ CC". XVIII®.
[254] »
[202]^ De Tandingen.^o
Anno M®. CC^ XL® IIP. emptum est predium, quod häbe-
mus in Tandingen, pro octoginta marcis. argenti duabus
minus de manu Nordewini militis de Lagellun^'. Eiusdem
autem possessionis Mba una propria fuit eins Nordewini, quam
dedit ipse et.omnes heredes sui, quos tunc habuit. Item eiusdem
possessionis hvbam vnam tenuit in fevdo de manu comitum de
Kiburc, videlicetHartemanni et fratruelis suiHartemanni, in quo-
rum manu sepedictus Nordewinus eandem höbam resignauit apud
Diezinhoven *^, et ipsi consequenter sepedicte höbe proprietatem
* Nussdorf bei üeberlingen. — ^ Von Deggenhausen. — ^ Lipperts-
reute, BA. üeberlingen. — ♦ Hausen ob ürspring, OA. Blaubeuren. —
* Auf der Alb. — « Blankenstein, Ruine bei Wasserstetten, OA. Mün-
singen. — ' Kaum für einen Namen. — ^ S. Einleitung S. 48. — ^ Von
hier an wieder ein anderer Schreiber. — 'o Danningen, BA. Stockach.
Die Seiten 202—205 waren ursprünglich anders beschrieben. Dieser erste
Text aber ist vollständig ausradirt. — ** Sollte so der im habsburgischen
Urbar (ed. Pfeiifer S. 100) genannte Burgstall auf dem Lägernberge,
Canton Zürich geheißsen haben ? Der Name Nordewin findet sich übrigens
auch bei den von Aftholderberg und nach Urkunden des Klosters Wald in
Hohenzollern bei den von Corbe (Korb bei Fronhofen, OA. Ravensburg.
— " Diessenhofen, Canton Thurgau»
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107
monasterio de Salem tradiderunt ^. Item sepedictus Norde-
wiüus in Tandingen vnam [203] hvbam tenuit de comitibus
de Veringen, videlicet Wolurado et fratruele eius Hebirhardo
comite de Nellinburc, qui proprietatem eiusdem feudi post
resignationem Nordewini monasterio de Salem similiter tradi-
derunt. Residuum vero predii in Tandingen in fevdo tenuit Norde-
vvinus de manu nobilium virorum Waltheri et Waltheri filii
eius et Marquardi nepotis eorundem de Vats, qui omnes
proprietatem portionis sue monasterio de SaJem tradiderunt,
Waltherus et Waltherus pro aalute animarum suarum, Mar-
quardus vero tres marcas argenti recepit a monasterio.
Donatio dominorum de Vats facta est et in scriptum redacta
in ciuitatis Curia ^ coram venerabili domino Volcardo eiusdem
ciuitate episcopo et coram multis aliis, quonmi nomina in
instrumento' super eadem donatione confecto continentur.
De Tabrehtiswilare.*
Qve geruntur in tempore, ne labantur cum tempore,
scripti solent testimonio perhennari. Huius igitur scripti
attestastione notum sit tam presentibus quam futuris, quod
ego Hvgo de Bvttilshiez* homo ingenuus predium meum,
quod liberum habui in Tabrehtiswilare , et aduocatiam, quam
habebam super dotem et ecclesiam eiusdem ville, monasterio
de Salem, receptis quinquaginta marcis argenti, cum omni
iure ac pertinentiis suis libere atque perpetuo possidendas
contradidi. Set et frater mens Albertus simul et Engilburc
coniunx mea, licet in predicta possessione nichil iuris habuis-
sent, pro habundatiori tarnen cautela fratribus de Salem ita
postulantibus eandem donationem mecum fecerunt. [204] Set
et omnis proles mea, quam tempore predicte donationis habui,
* Die üebergabsurkunde der Grafen von Kiburg vom 13. Juli (III Idus
Julii) 1243, üeberlingen, stebt im Salemer Copialbuch I, 208. Sie nennen
in derselben Nordewin von Lsegelun ihren VasaUen. — ^ Chur in Grau-
bündten. - 3 Scheint nicht erhalten. — * Tafertsweiler , Bittelschiess in
HohenzoUern. Ueber die Edeln von Bittelschiess, s. Mittheil, des histor.
Vereines in HohenzoUern III, 1 ff. Ihre Stammburg aber ist unzweifel-
haft B. bei I^auchenwies, nicht die gleichnamige Burg bei Sigmaringen,
denn die meisten ihrer Güter lagen bei Ostrach und am Andelsbach. Die
Burg B. bei Sigmaringen wird, wie sie denn auch erst 1265 auftaucht,
ein jüngerer Sprosse des Geschlechtes erbaut und nach seiner Stammburg,
was ja häufig geschah, benannt haben.
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108
eidem donationi manus apposuit et assensum prebuit, uidelicet
Hvgo filius meus, WiUebirg, Ita et Anna filie mee. Donatio, quam
feci ego et frater meus, publice acta est in cimiterio PhuUindorf
anno incarnationis dominice M^. CC^ XL®. IIP. tertio decimo
Kai. Mai [19. April] in manus venerabilis Eberhardi abbatis
de Salem et t^lrici cellerarii, Ctnradi subceUerarii, magistri
Friderici monachi, presentibus Manegoldo de Hertinstain^
Burcardo Hainrici filio de Ramesperc, Hebirhardo deBurre*,
Nordewino de Corbe', Ekihardo de Speke*, Burcardo amme
Grabin magnaque ciuium multitudine. Donationem vero fece-
runt coniunx mea et pueri mei eodem tempore in Castro
Buttilshiez. Contra omnem vero querelam et impeticionem,
que super predicto predio in posterum moueri poterit uel
forsitan mouebitur, ego warentationem prestabo. Illud ergo
sciant presentes et posteri, quod ego et frater meus proprie-
tatem predii in Tabrehtiswilare , quod Bertoldus de Durnon*
de manu nostra tenuit in feudo, quod est ad duos boues,
monasterio de Salem tradidimus anno gratie M®. CC**. XL®. IUI®.
et pro eiusdem donatione duas marcas argenti recepimus, hoc
est uterque unam. Et ut rata et inconuulsa omnia predicta
de cetero permaneant, paginam hanc sigilli mei appensione
roboraui.
[205] Anno M®. CC®. XX®. ^ VF. conquisiuimus decimam
in Dorfesperc^ pro XV marcis et dimidia de manu duorum
fratrum Hainrici et Alberti de Aigoltingen cognomento Ban-
delini. Acta sunt hec Augie coram uenerabili Hainrico abbate
Augensi. Sed quia decime laborum nostrorum ex priuilegiis
nostris nostre sunt, licet propter maliciam hominum priui-
legiis illis uti non possimus usquequaque, et cum similiter
secundum priuilegia nostra liceat nobis decimas nostras a
detentoribus ipsarum in pignora recipere, consuluit predictus
abbas et consensit, vt predictam decimam de manu Bande-
linorum in pignore reciperemus, que tamen de iure nostra
fuit. Predicti itaque duo fratres de consilio abbatis sepedictam
decimam pro quinquaginta marcis argenti exposuerunt monasterio
* Hertenstein, lag bei Sigmaringen an der Lauchert. — * ßeuren,
OA. Riedlingen. — ^ Korb, OA. Ravensburg. — ♦ Spöck bei Ostrach in
Hohenzollem. — * Dürnau, OA. Riedlingen. — * Die Ziffer XX^ist von
anderer gleichzeitiger Hand beigefügt. Anfangs war die Zahl also nur
M». CC». VI». ~ 7 Dornsberg, BA. Stockach.
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109
nostro in manu venerabilis Eberardi abbatis. Has igitur
L* marcas nobis persoluere debent, si decimam illam, que
tarnen de iure nostra est, rehabere uoluerint\
De Tivingin de htba, quam emimus a Riberto et
^Irico fratribus.
Anno gratie M^ CC^. XLIII^. empta est hvba una in
Tivingen a duobus fratribus de Vberlingin, uidelicet ßiperto
et tlrico filiis Alberti pro viginti una marca et dimidia.
Proprietas autem predicte hvbe attinebat Cvnrado de Potamo,
a quo predicti fratres eandem hvbam in fevdo tenebant. Post
resignationem autem fevdi in manu Cvnradi factam Cvnradus
et coniunx eins et omnis proles eins sepedicte hvbe proprie-
tatem cum omnibus pertinentiis suis monasterio de Salem
iure perpetuo tradiderunt. Cvnradus fecit donationem in
Vberlingen coram ciuibus, uidelicet Wernhero sculteto, Sifrido
Mauro, Burcardo^ caupone, Rvdolfo Anglino^, Hainrico anti-
quo ^ ministro, Hainrico de Ehingin * et aliis quam pluribus ^.
[255]« De Wildorf.'
Anno domini M^ CC^. LVI^ emptio sollempnis facta est
curie inferioris in Wildorf* et possessionum quorundam sitis^
(sie) libidem, sicut plenius expressum est in priuilegiis, pro
CC«« LV^°« marcis.
De Wildorf.
Anno domini M®. CC®. LVII^ emptio secunda facta est
curie superioris cum iure patronatus et aliis possessionibus
in WUdorf pro CC«« LX* VI marcis«.
De Wildorf.
Anno domini M^ CC^ LX^ 11^. emptio facta est in Wil-
dorf omnium, que wlgo dicuntur manlehin, cuiusdam quoque
* Dieser Abschnitt ist von anderer Hand geschrieben , als S. 202—204
des Originales. Den folgenden Abschnitt über Täfingen aber schrieb wieder
der Schreiber von 8. 202. — ^ Von da stehen die Zeugennamen auf S. 205.
— 3 Anglino, antiquo steht auf Rasur. — '* Ehingen, BA. Engen. —
^ Auf S. 206—208 folgen wieder Urkunden, von 2 verschiedenen Händen
geschrieben, aus den Jahren 1253, 1254, 1243 über Verkäufe des Grafen
Berthold von Heiligenberg an Salem. — « Von hier an wieder die Schrift
eines neuen Schreibers. — ' Weildorf bei Salem. — ® Erhalten ist eine
hierauf bezügliche Urkunde des Bischofs Eonrad von Constanz, Zeitschrift
U, 97, 98.
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110
vinee ibidem site ac aliorum prediorum neenon in Boezen-
hart * et in Mvetinsruti * siluarum pro LX* marcis.
De Wildorf.
Burchardus de Hekkelnbach ^ vendidit monasterio de Salem
pheodum suum in Wildorf, de quo ab eodem monasterio fuerat
inpheodatus pro annuo censu, pro VIII^** marcis et dimidia,
pheodum uidelicet, de quo Rfbezagil ab eodem Burchardo
fuerat inpheodatus, et idem Burchardus dedit iamdicto Rfbe-
zagil quandam decimam in Bvron'' pro recompensatione
pheodi supradicti. Hiis peractis dicti B. de Hekkelbach et
H. Rfbezagil omni iuri, quod habebant uel habere uidebantur
in sepedicto pheodo, renunciauerunt. Acta sunt hec apud
Salem anno domini M®. CC®. LXII^ testibus presentibus sub-
notatis, videlicet Jacobe de Hfneberch '^ milite, Heinrico seruo
suo, Sifrido, Cvnrado et Hfiinrico celerariis, Bertholdo mer-
catore, Ctnrado fratre et magistro in Wildorf, Gerolde
pistore, Ctnrado fabro monachis et conuersis ibidem et aliis
probis uiris. Insuper frater C. magister in Wildorf supra-
dictus ad maiorem cautelam ab heredibus antedicti H. Rvbe-
zagil abrenuntiationem recepit, si quid iuris in dicto pheodo
habebant vel habere uidebantur, videlicet Gerdrudi matre
sua et C. et B. fratribus suis.
[256] De Wildorf.
Eberhardus de Hekkelnbach et Burchardus filius suus
dederunt pheoda sua in Wildorf, de quo a monasterio de
Salem fuerat inpheodati, Cvnrado Stamilaer de Marhtorf, et
idem C. Stamilaer vendidit predicto monasterio de Salem idem
pheodum cum manu iamdictorum E. et B. de Hekkelbach
pro Xn^"*"* marcis argenti, et idem pheodum in manum
Sifridi cellerarii resignauerunt omnes tres E., Burcardus et
C. ad portam Salem anno domini M®. CC^. LXII®. presenti-
bus testibus subnotatis, videlicet Jacobe de Hvneberc et
Heinrico seruo suo, R^degero suppriore, Cvnrado cellerario,
Reinharde Wlpe, t^lrico bursario etBertoldo de Vlma monachis,
Bertoldo mercatore, Geroldo pistore, Cvnrado fabro, "^Irico
* Jetzt noch Beizenhart, ein WaM zwischen Weildorf und Altenbeurea.
— » Dieser Name scheint nicht erhalten. — ^ Heggelbach bei Mindersdorf^
OA. Sigmaringen. — ♦ Beuren bei Heiligenberg. — ^ S. oben S. 98.
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111
magistro pellificum, Cfnrado magistro in' Wildorf, Bertoldo
textore eonuersis in Salem et aliis quam pluribus. Item
sequenti die Hadmtt vxor prelibati C. Stamilser sepedictum
pheodum resignauit in manus Manegoldi de Hertenstain * et
Hermanni Vinkonis^ monachorum in Salem in Wendelingen*
presentibus Burchardo et Hermanne fratrum carnalium dictis
Vinken militum (sie).
De Wildorf.
Heinricus dictus Slvzzelser vendidit monasterio de Salem
vnam aream et duo prata in Wildorf et decimam in der Rvti *
de Yoluntate et consensu Cvnradi et Heinrici comitum Sancti
montis dominorum suorum pro tribus marcis argenti et resig-
nauit in manus Hermanni sacerdotis de Vberlingen et Her-
manni Vinkonis monachorum eiusdem monasterii. Acta sunt
hec in Sancto monte anno domini M®. CC^. LXU^. presenti-
bus C. et H. comitibus predictis, Wemhero Vinkone milite,
Marquardo dicto ßappenstain, Heinrico de Kilsinberc^ et
Willehelmo filio dicti Sluzzelaer.
[257] De Wildorf.
Hainricus et Burcardus fratres de Richenbach*' vendi-
derunt monasterio de Salem agrum unum in der Gebraitvn '^
vor den (sie) Obemholtz et duo prata in Lampach* de
voluntate et consensu dominorum suorum Ctnradi et Heinrici
comitum Sancti montis pro duabus libris et solidis X dena-
riorum et resignauerunt in manus Hermanni sacerdotis de
Vberlingen et Hermanni Vinkonis monachorum eiusdem mona-
sterii. Acta sunt hec in Sancto monte anno domini M^CC^LXIP.
presentibus Cvnrado et Heinrico comitibus predictis, Wern-
hero Vinkone milite, Heinrico de Zustorf^, Cvnrado de Miln-
houen *®, Marquardo dicto Rappenstein, Cvnrado ministro,
Cvnrado textore.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXIH®. Fridericus de Magenbüch * * ven-
didit monasterio de Salem agrum suum in Wildorf pro tribus libris.
> Hertenstein bei Sigmaringen. •— ' Die Heiligenberger Dienstmannen
Namens Finken sassen in Finkenbausen am Fasse des Heiligenbergs. —
^ Wendungen bei Wittenhofen, BA. Pfullendorf. ♦ Nur Gewannname.
— * Eillenberg bei Salem. — ^ Rickenbach bei Salem. — ' Gewann,
jetzt Breiten genannt. — ^ Lambach neben Weildorf. — ^ Zusdorf j OA.
Eavensbnrg. — *o Mühlhofen bei Salem. — ** Magenbuch, hohenzolL
OA. Sigmaringen.
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112
De Wildorf.
Anno domini M^ CC^. LXIII®. Heinricus et Burcardus
fratres de Richenbach vendiderunt Marquardo de Rv^zelins-
wilser * agrum suum situm iuxta vineam G^fingi et agrum
alium in vinea situm, j^atum quoque situm in Hagenach ^
pro III libris, solidis XV et VI denariis monete Constantiensis,
quos agros cum prato idem Marquardus vendidit monasterio
de Salem pro eadam sunmia denariorum predictorum, et
resignauit in manus domini sui Cvnradi nobilis uiri comitis
Sancti montis qui, uidelicet comes, cum omni iure proprie-
tatis contulit monasterio de Salem eosdem agros et pratum
libere possidendos. Acta sunt hec anno prescripto presentibus
testibus subnotatis, videlicetRvdolfo sacerdote plebano de Roeri-
bach ^y Wernhero Vinkone milite, Cvnrado et fratre suo Mane-
goldo de Milnhouen, R^uelino de Rehenöwe*, Hainrico dicto
Slvzzil8er,Bertoldomercatore, Gerolde pistore conuersis de Salem.
De Wildorf.
Anno domini M«. CC«. LXIIP., VI Kai. Jvnü [27. Mai]
Marquardus et Heinricus [258] fratres de R^zelinswilaer ven-
diderunt monasterio de Salem pheodum suum, uidelicet dimi-
diam partem silue sitam in Boezenhart cum fundo pro IE
libris et XV solidis Constantiensis monete, et idem Mar-
quardus resignauit in manus domini Eberhardi abbatis. Acta
sunt hec in porta Salem hiis testibus subnotatis uidentibus
et audientibus: Sifrido et Cvnrado cellerariis, Rtdolfo vesti-
ario, ^h*ico de Altenowe*, Reinharde magistro hospitum,
Bertoldo de Vlma monachis ibidem, Ctnrado conuerso et
magistro in Wildorf, Burchardo de Richenbach. Item Hein-
ricus resignauit in manus Reinhardi predicti eodem tempore
in Wildorf coram hiis testibus, uidelicet Cvnrado de Mimmen-
husen et Ortolfo conuersis et Marquardo fratre predicti Heinrici.
Item Burchardus filius sororis eorundem cessit omni iuri, quod
in dicto pheodo habere uidebatur, et resignauit in manus predicti
fratris C. deMimmenhusen coram hiis testibus apud Wildorf tem-
pore prenotato, videlicet Marquardo de R^zelinswilser, Heinrico
de Siezen ^ dicto Nsette, Heinrico Hauensere, Bertoldo Bvrrsere.
* Ruschweiler, BA. PfuUendorf. — - Gewann, benannt nach dem
durch Weildorf fliessenden Bache Hagenach oder Hangenhach. — s ßöh-
renbach, Ober^Unterrhena bei Heiligenberg. — * Haltnau bei Mersburg.
— * Siessen, OA. Saulgau.
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113
De Wildorf.
Anno domini M®. CC^. LXIII®. Burcardus dictus Stivfsvn
vendidit monasterio de Salem aream suam in Wildorf et
agrum ibidem situm, dictimi des Mvrers halde, pro solidis
XVn denariorum Constantiensis monete. Et sciendum est,
quod idem Burcardus de predicta area solidum vnum persol-
uit pro censu annuatim et post uenditionem eiusdem aree
eundem solidum alie aree addidit, de qua etiam singulis
annis solidum persoluit et sie duos solides annuatim de
posteriori area persoluet. Uenditam autem aream premissam et
agrum resignauerunt idem B. et heredes sui in manus fratris
Cvnradi de Minmienhusen, hiis testibus subnotatis *
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXIII®. Heinricus dictus Bvtelsere
vendidit' [259] monasterio de Salem duas vineas, quas ipse
possidebat, sitas in Wildorf pro XXXIIII solidis denariorum
Constantiensis monete, et ipse omnesque heredes sui, quic-
quid iuris in ipsis vineis habebant, in manus fratris Cvnradi
de Mimmenhusen resignauerunt presente fratre Burcardo
conuerso.
De Wildorf.
Anno domini W. CC^ LXIII^. Heinricus villicus in Wil-
dorf vendidit monasterio de Salem vineam suam sitam in
Wildorf pro XVI solidis denariorum Constantiensis monete,
et ipse omnesque heredes sui resignauerunt in manus fratris
Cvnradi de Mimminhusen, quicquid in ipsa iuris habebant.
De Wildorf.
Anno domini M^ CC^ LXIIP. Heinricus villicus vendidit
partem vinee sue in Wildorf pro HH'''^ solidis monasterio de
Salem. Item fratres sui vendiderunt partem vinee, que ipsis
attinebat, eidem monasterio pro X solidis. Item soror Hainrici
et Burchardi de Richenbach vendidit monasterio de Salem
pratum pro libra una et solidis IIP* cum consensu domini
sui C. comitis de Sancto monte.
De Wildorf.
Anno domini W. CC^ LXIH^ Rvdolfus miles de Rams-
perch vendidit monasterio de Salem vineam suam in Wildorf
1 Dieselben fehlen; für sie hat der Schreiber 2 Zeilen leer gelassen.
Zeitschr. XXXI. 8 ^<-> t^^
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114
pro X marcis, et ipse et filius eius Burcardus resignauenint,
quicquid in ipsa iuris habebant, in manus Eberhardi abbatis
in porta Salem. Eodem tempore vxor sua Mia et filii sui R.
et H. et filia sua Ita, vxor C. ciuis Constantiensis, dicti
Binder der metzige, resignauerunt vineam supradictam in
Constantia eidem abbati. Item filia sua Grerdrudis, uxor
domini Friderici de Magenbüch, resignauit eandem vineam
in Pfidlendorf.
De Wildorf.
Anno domini M®. CC^. LXIII^. Wernherus miles dictus
Vinke vendidit monasterio de Salem agrum suum in Wildorf
pro IUP*' libris de consensu dominorum suorum comitum de
Sancto monte, et ipse resignauit et omnes heredes sui.
[260] De Wildorf.
Anno domini M^. CC°. LXIIII^. Hvgo de Swaeberichshusen *
vendidit monasterio de Salem aream vnam et vineam in Wil-
dorf pro in libris et X solidis et decimam eiusdem aree
dedit monasterio pro remedio anime sue ac parentum suorum
cum consensu domini sui C. comitis de Sancto monte et ipse
resignauit in manus Eberhardi abbatis in Salem. Huius rei
testes sunt: C. comes de Sancto monte, Wernherus Vinko,
C. et Manegoldus fratres de Milnhouen, tlricus Rappenstein,
Johannes dictus Absolon et alii quam plures. In crastino
vxor ipsius Hvgonis et filia et soror eiusdem resignauerunt
in manus Burchardi conuersi.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC". LXIIII^. Heinricus antiquus minister *
vendidit aream suam in Wildorf monasterio de Salem pro
XVIII solidis, quam resignauit in manus Eberhardi abbatis
eiusdem monasterii.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXIIIP. Heinricus dictus Wenke
vendidit agrum suum in Wildorf monasterio de Salem pro
duabus libris et solidis V, quem tenuit de manu Ottonis de
Wildorf pro annuo censu, uidelicet pro tribus vmis vini, et
dictus Wenke et uxor sua suique heredes prefato monasterio
in manus fratris C. de Mimminhusen resignauerunt.
» Schwäblishausen, BA. PfuHeadorf. — « Von üeberlingen s. S. 109.
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115
De Wildorf.
Anno domini M^. CC®. LXIIIP. Cvnradus et Manegoldus
de Milnhoven fratres vendiderunt agrum suum in Wildorf
monasterio de Salem pro libra una, qui resignauerunt in
manus domini sui C. comitis^ agrum predictum, et ipse C.
comes contulit monasterio cum omni iure perpetuo possi-
dendum.
De Wildorf.
Anno domini M^ CG«. LXIHI^ Albertus de Eberharts-
wilaer^ vendidit monasterio de Salem possessiones suas in
Wildorf, de quibus a monasterio predicto fuerat inpheodatus,
et ab ipso Alberto Burcardus dictus Malsbvrsere et filii sui
t^lricus, Hermannus et Cvnradus fuerant similiter inpheodati,
[261] qui, uidelicet Burcardus, cum heredibus suis, recepta
satisf actione XX^' ijarum marcarum et dimidie, omni iure
renuntiando predictum pheodum monasterio supradicto per
manus Cvnradi de Veringen et fratris Nicolai in manus pre-
dicti Alberti de Eberhartswilaer resignantes transmiserunt.
Actum in Vberlingen anno domini, vt supra, proxima die
ante Kathedram sancti Petri [21. Februar] presentibus sub-
notatis, videlicet Wernhero ministro, H. Vrumsteter, H. dicto
Ehingaere et H. filio suo, H. Rastaer, Riperto Twingaer et
Bertoldo villico aliisque quam pluribus.
De Richenbach.'
Anno domini M^. CC^. LXIIIP. Albertus de Eberharts-
wilaer vendidit monasterio de Salem possessiones suas in
Richenbach, de quibus ab ipso Alberto Burcardus dictus
Malsbvnaere et filii sui t'lricus, Hermannus et Cvnradus
fuerant inpheodati, qui, uidelicet Burcardus, cum heredibus
premissis, receptis XVII marcis argenti et dimidia, predictas
possessiones per manus Cvnradi de Veringen et fratris Nicolai
in manus predicti Alberti de Eberhartswilaer resignantes
transmiserunt. Acta in Vberlingen anno, vt supra, proxima
die ante Kathedram sancti Petri [21. Februar] presentibus
testibus subnotatis, uidelicet Wernhero ministro, H. dicto
Ehingaer et H. filio suo, H. Rastaer, Riperto dicto Tvingaer
et Bertoldo villico.
^ Von Heiligenberg. — 2 Eberatsweiler, BA. Pfullendorf. — ^ lUcken-
bach bei Salem.
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116
Item Bertoldus frater predicti Alberti de Eberhartswilser
resignauit possessiones predictas, scilicet in Wildorf et in
Richenbach in manus domini Eberhardi abbatis de Salem
anno domini M^ CC^. LXIIIP. XI. Kai. Maii [21. April] pre-
sentibus hiis testibus et rogatis, scilicet Alberto fratre eius-
dem, Rvdolfo Hallario, H. priore, Reinhardo Wlpe, Cvnrado
de Veringen, Cvnrado magistro in Wildorf et aliis quam
pluribus.
[262] De Wildorf.
Anno domini M^ CC^ LXIIII^ Heinricus svtor dictus
Gvfinc vendidit monasterio de Salem possessiones suas dictas
Vinsterloch pro tribus libris, quas a Heinrico et Gözwino
fratribus de Bivrron * tenuerat in pheodvm, qui fratres resig-
nauerunt predictas possessiones in manus comitis Cvnradi de
Sancto monte, qui contulit libere et absolute predictas pos-
sessiones eidem monasterio in manus Reinhard! Wlpis apud
Sanctum montem in vigilia Gregorii pape [II. März] presenti-
bus testibus subnotatis et rogatis, videlicet Cvnrado et Mane-
goldo fratribus de Milnhouen '^, Johanne dicto Absolon, Rvdolfo
de Rehenöwe^, Dietrico ministro et aliis quam pluribus.
Item Bertoldus et Heinricus fratres comites de Sancto
monte contulerunt predictas possessiones Heinrici Gvfingi
sitas in Winsterloch sepedicto monasterio de Salem, eo modo,
quo frater eorum C. comes, resignantes, in manus fratris
Hainrici conuersi et ministri hospitum, eiusdem loci libere et
absolute possidendas. Et hec acta sunt apud Sanctum montem
anno domini M^ CC«. LXIIIP. XIII. Kai. Julü [19. Juni],
hiis testibus subnotatis et rogatis, uidelicet Johanne dicto
Absolon, Ctnrado de Oberestetinwilaer * et Heinrico de Burron
et aliis quam pluribus.
De Wildorf.
Anno domini M®. CC®. LXHIP. Marquardus et Heinricus
fratres de Rf zinswilaer ^ vendiderunt monasterio de Salem
pheodum suum, scilicet secundam partem silue site in Boezen-
hart^ cum fundo pro III libris et XV solidis Constantiensis
monete, et idem Marquardus resignauit in manus Eberhardi
* Beuren bei Heiligenberg. — * Müblhofen bei Salem. — ' Ober-
Unterrhena bei Heiligenberg. — ♦ Oberstweiler bei Salem. — * Rusch-
weiler, BA. PfuUendorf. - « Beizenhart s. S. 110.
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117
abbatis de Salem presentibus hiis testibus subnotatis, uidelicet
Heinrico dicto Wenke, Cvnrado dicto Mvl, Volcmaro de
Mägenbüch, Heinrico priore, Reinharde, C. de Veringen
monachis, C. conuerso magistro in Wildorf. Eodem die Hain-
ricus frater suus et Burcardus filius sororis eorundem memo-
ratam siluam in manus fratris C. predicti magistri in Wildorf
resignauerunt presentibus hiis testibus subnotatis et rogatis,
uidelicet [263] H. Wenke, C. dicto Mul. Burcardo filio editui,
fratre Burcardo bubulco, fratre Ortolfo magistro operis.et
fratre Bertoldo ministro conuersis. Acta sunt hec apud Wil-
dorf anno supradicto.
De Wildorf.
Anno domini M\ CC^ LXni<^. H. de Richenbach * ven-
didit monasterio de Salem duos agros, vnum ante siluam
Oberholtz et alterum in Varnach^ pro XIII solidis et resig-
nauit in manus C. conuersi et magistri in Wildorf et fratris
Burcardi bubulci.
De Wildorf.
Anno domini M«. CC«. LXIIIP. H. Otto dedit monasterio
de Salem vineam sitam in Wildorf pro salute anime sue et
parentum suorum et resignauit in manus E. abbatis de
Salem presentibus H. priore, C. cellerario, C. magistro de
Wildorf, H. de Milnhouen et aliis quam pluribus.
De Wildorf.
Anno domini M«. CC^ LXIIIP. villica de Wildorf et filii
sui Cvnradus et Livtoldus vendiderunt monasterio de Salem
vineam suam in Wildorf pro XV solidis et resignauerunt in
manus Reinhardi monachi de Salem presentibus C. et Bur-
cardo conuersis in Wildorf et C. dicto Mul, t^lrico dicto
Channser.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXIIIP. clauiger de Sancto monte
conmutauit uineam suam in Wildorf dominis de Salem pro
agro contiguo Sancto monti.
De Wildorf.
Anno domini M^ CC^ LXIIII<>., III. Decembris » Eber-
hardus de Heggenlinbach * et Burcardus filius suus dederunt
^ Rickenbach bei Salem. — ^ Gewann. — ^ Wohl zu ergänzen III
Kai. Decembris [29. November]. — * Heggelbach in HohenzoUern.
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iJM
L ^.
118
pratum suum, quod dicitur Mose, in Wildorf situm, de quo
ipsi inpheodati fuerant a monasterio de Salem, eidem mona-
sterio pro V libris Constantiensis monete, quod pratum resig-
nauit Burcardus in manus domini E. abbatis de Salem pre-
sentibus testibus subnotatis et rogati^, videlicet Walthero de
Hohenvels^ Bertoldo [264] de Eberhartswilser 2, Friderico de
Maenlishouen ^ Burcardo de Heggenlinbach ^ militibus, Mar-
quardo de Waeldiv^, H. priore de Salem, Cvnrado subcelle-*
rario, Cvnrado de Veringen, Nicoiao monachis ibidem et
aliis quam pluribus.
Post hec^ E. pater Burcardi de Hekkelnbach renuntiauit
omni iuri seu inpetitioni, quam in predicto prato habuit vel
habere uidebatur, seu etiam aliis quibuscunque inpeticionibus
habitis vel habendis ad ipsum monasterium resignans in
manus H. prioris presentibus testibus subnotatis et rogatis:
W. et G. fratribus de Hohenvels, Burcardo et C. filio de
Wolfvrt ', Jacobe de Hvniberc ®, Maingozo de Owingen ^,
Jacobe de Hermstorf ^^ C. de Vredorf ^*, R. infirmo, C. de
Veringen, H. et Bertoldo cellerariis et aliis quam pluribus.
Acta sunt hec anno domini M'^. CC^ LXVP. XII. Kai. Marcii
[18. Februar] in Salem.
De Nivfron.^^
Anno domini M". CC®. LXIIII^. Johannes dictus Rvstinc
resignauit in manus domini Eberhardi abbatis de Salem
vineam, quam habuit in Nivfron, et curtile et quicquid ibidem
habuit in pheodo de monasterio iam dicto, presentibus hiis
testibus subnotatis: Rvdolfo, Cvnrado et Heinrico cellerariis,
Rainhardo infirmo, Cvnrado de Veringen, Lvdewico monachis,
Cvnrado Tvkkeli, Bertoldo mercatore, Eberharde magistro
hospitum, Cvnrado de Vilingen conuersis, fratre Rvdegero
familiari de Constantia, t^lrico de Vrendorf, Leone seruo
^ Hohenfels bei Liggersdorf, hohenzoU. OA. Sigmaringen. — 2 Eberats-
weiler, BA. PfuUendorf. — ^ Mehlishofen bei Berg, OA. Ravensburg.
Diese Deutung des bisher räthselhaftcn M. ist nach Angaben der Wein-
gartner Akten ganz sicher. (Mittheilang des Archivraths Dr. Stalin in
Stuttgart) — ♦ Heggelbach in Hohenzollern. — * Walde bei Owingen,
BA. Ueberlingen. — ^ Dieser Abschnitt ist von demselben Schreiber nach-
getragen. — ^ Wolfurt bei Bregenz. — ^ Homberg, BA. Ueberlingen. —
9 Owingen steht auf Rasur. — *o Helmsdorf bei Immenstaad, BA. Ueber-
lingen. — *^ Irrendorf, OA. Tuttlingen. — ** Neufrach bei Salem.
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119
domini abbatis, Gebel, t^lrico Wagenhart, H. Waeschaere,
Rvdolfo de Bf chöwe ^ Rvdolfo de Magenbvch, Cvnrado mar-
scalco, Cvnrado Winzvrne et aliis quam pluribus.
De Livtkirche.^
Anno domini M^. CC^ LXIIIP. Swigerus, Vlricus, Swi-
gerus et Cfnradus fratres nobiles de Gvndolvingen dederunt
monasterio de Salem agrum Aiberti villici de Livtkirche esti-
matum ad duo ivgera^, sit!im sub villa premissa, qui pro-
prietatis titulo ad ipsos spectabat, pro remedio animarum
suarum ac parentum suorum presentibus testibus subnotatis
et rogatis, videlicet Alberto vicario in Haigingen*, Cvnrado
vicario in Oesterach ^, Eberharde comite de Wartstein, Wern-
hero dicto Hvnt et fratre suo Cvnrado, Wimaro et fratre
dicto Knizaere, C. de Veringen , Rvdolfo et Heinrico cellerariis
et Nicoiao monachis et aliis quam pluribus.
[265] De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXV^ Hermannus sutor dictus de
Bivrron ^ vendidit monasterio de Salem vineam suam sitam in
Wildorf, quam ab eodem monasterio iure pheodali possederat,
pro XXX solidis Constantiensis monete et resignauit eandem
pridie Non. Februarii [4. Februar] in porta Salem in manus
H. de Ezzelingen ^ cellerarii et monachi ibidem hiis testibus
presentibus et rogatis, videlicet Cvnrado et Lvdewico celle-
rariis, Bertoldo mercatore, C. magistro in Wildorf, H. de
Mihihouen et aliis. Eodem tempore Adilhaidis uxor ipsius,
Hermannus et Burcardus lilius eins, Adilhaidis quoque filia
sua resignauerunt eandem vineam in manus C. magistri in
Wildorf presentibus Bertoldo et Hainrico conuersis et aliis
probis uiris.
De Wildorf.
Anno domini M^ CC®. LXV®. Burcardus de Altenbvrron ^
et Gvta uxor eins cum omnibus heredibus suis dederunt
monasterio de Salem pratum suum in Wildorf de consensu
et uoluntate dominorum suorum C. , B. et H. comitum Sancti
* Buchau, OA. Riedlingen. — 2 Leutkirch bei Salem. — ^ Hand-
schrift: iviera. — ♦ Hayingen, OA. Münsingen. — * Ostrach in Hohen-
zoUern. — ^ Beuren bei Heiligenberg. — ' Esslingen, BA. Engen oder
die wirtenb. Stadt d. N. — ® Altenbeuren neben Weildorf.
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120
montis in remedium animarum suarum et resignauerunt in
manus dominorum suorum predictorum, a quibus pheodali
iure possederant, qui pratum prescriptum monasterio de
Salem perpetuo possidendum libere contulerunt. Acta sunt
hec in Sancto monte presentibus testibus subnotatis et rogatis
videlicet Rvdolfo vicario in Röribach, Manegoldo de Miln-
hoven, ^Irico Rappenstein, Hainrico clauigero, fratre Greroldo
pistore de Salem et aliis quam pluribus.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC®. LXV^ Burcardus de Richenbach
vendidit monasterio de Salem duo prata in Wildorf de volvntate
et consensu dominorum suorum C, B. et H. comitum Saneti
montis pro XVI solidis Constantiensis monete. Acta sunt
hec in Sancto monte presentibus hiis testibus; M. de Miln-
houen et H. clauigero.
[266] De Wildorf.
Anno domini M*^. CC*^. LXV^. Heinricus dictus List ven-
didit monasterio de Salem aream suam sitam in Wildorf pro
libra una et VII solidis Constantiensis monete, et resignauerunt
ipse et heredes sui in manus fratris C. magistri ibidem. Acta
in Wildorf presentibus testibus subnotatis, uidelicet Hugone,
Heinrico dicto Wenke, t^lrico Kannser et Walthero dicto von
der Hailigen holtze/ et aliis quam pluribus probis uiris.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXV^ Heinricus dictus Wenke
vendidit monasterio de Salem aream sitam in Wildorf pro
IX solidis Constantiensis monete et ipse et uxor sua et heredes
ipsorum resignauerunt eandem aream in manus fratris C.
magistri ibidem presente fratre Burcardo.
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^. LXV®. Heinricus dictus Pistor in
Wildorf vendidit monasterio de Salem pratum dictum in dem
Mose et ortum suum in Wildorf pro XV solidis Constantiensis
monete, et ipse et Irmingardis uxor sua vnacum filio suo
Heinrico et filiabus suis Ella et Maethildi resignauerunt pre-
dictum pratum et ortum in manus fratris Ctnradi conuersi
1 Heiligenholz bei Grossschönach, BA. PfuHendorf.
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121
dicti de Livbertingen * presentibus testibus subnotatis, uidelicet
Heinrico de Milnhouen, Hernianno edituo in Wildorf et aliis
quam pluribus. Acta VII. Kai. Augusti [26. Juli].
De Wildorf.
Anno domini M^. CC^ LXUIP. Cvnradus dictus Svligaer
dedit monasterio de Salem vineam paruam in Wildorf pro
remedio anime sue. Acta sunt hec in Constantia presentibus
testibus subnotatis, uidelicet Hermanne dicto Tenger, Vinco
dicto Johelaer, Walthero Sutore, tlrico Gratario et Rudolfe
Bursario monachis de Salem.
Wildorf.
Anno 2 domini M«. CC^ LXVP. pridie Idus Martii [14. März]
Dietricus dictus Osterman uendidit monasterio de Salem curtile
suum in Wildorf pro XXX* solidis , et ipse cum Adilhade vxore
sua resignauit in manus fratres C. magistri [267] grangie- in
Wildorf, dicti de Livbertingen. Acta sunt hec in Wildorf in
cimiterio presentibus testibus subnotatis et rogatis, videlicet
Manegoldo de Milnhouen ^, Marquardo de Rvzelinswiler ^,
Johanne Absolon, Heinrico dicto W^enke, Burcardo dicto
Stivfsvn, fratre C. predicto et aliis quam pluribus probis uiris.
Wileruelt.*
Hainricus et Willehelmus fratres dicti Stulchin vendiderunt
nobis pheodum suum, videlicet agrum in Wilervelde ad duo
ivgera et pratum dictum ze den Hangendon wison et agrum
situm desuper ipsum pratum, de quo inpheodati fuerant a
domino Alberto venerabili abbate Maioris Augie ^, qui etiam
nobis nomine monasterii nostri in Salem, ipsis fratribus H.
et Willehelmo ad manus ipsius pleno iure sine omni contra-
dictione predictum pheodum libere resignantibus , iure per-
petuo possidendum contulit. Cuius uenditionis et actionis
* Leibertingen, BA. Meskirch. — 2 Von hier wieder andere gleich-
zeitige Schrift. — 3 Mühlhofen, Ruschweiler. — * Eine nunmehr ver-
schwundene Ansiedlung in der Nähe von Dornsberg, die wohl zwischen
Eigeltingen und dem 1265 nach der Juden- oder Tudöburg bei Honatetten
Judasthal, jetzt Kohlthal genannten Trockenthale lag. S. Zeitschrift III, 77.
In diese Gegend weist auch der Name Stulchin , denn die Wittwe des
miles Burcardus StuUechin hatte 1256 Güter auf dem bei Raithaslach zu
suchenden Thann berge. — » Reichenau.
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J33
testes sunt hü : Marquardus dictus de Ramenstein \ ipsius
<l*>iijini abbatis frater carnalis, Albertus nobilis de Griezen-
beri' '\ Cvnradus pincerna dictus de Salvnstain ^, t^lricus de
Salmstain, Hainricus Burzelaer* milites, Hugo de Langen-
staiii, Hainricus et Albertus dicti de Badewegen fratres,
CvHiadus de Bodemen, serui^ et Hainricus cellerarius de
Salem, dictus de Ezzelingen et alii quam plures probi viri.
Datum et actum anno domini M^. CC'\ LKHU^. in Ratolfscelle.
Wildorf.
Anno domini M«. CC^ LX^ V^ in die sancti Brictii
[IH. November] Hainricus de Richenbach^ vendidit monasterio
de Salem agrum suum situm in Wildoif de consensu et volun-
tate domini sui C. comitis Sancti montis pro XI solidis vsualis
moiiete, et ipse H. vnä cum vxore sua et omnibus heredibus
suis [268] ^ resignauernnt in manus fratris Cvnradi de Liv-
bertiiigen, magistri in Wildorf. Huius venditionis et actionis
testes sunt hii: Hainricus de Milnhouen, Marquardus de
Rveinswilaer, Hainricus pistor, frater Burchardus bubulous
et conuersus in Wildorf et alii.
Wildorf.
Ali 110 domini M^. CC^ LX». VP. Hainricus dictus Wenko
veiKlidit monasterio de Salem pheodum suum, quod dicitur
Mosi\ in Wildorf situm pro libra una vsualis monete, et ipse
H. et Hilla vxor sua vnä cum H. lilio suo et Gerdrudi filia
sua (inmes resignauernnt in manus fratris Ortolfi conuersi
dicti de Egelingen**, magistri operis, in Sancto monte anno
supradicto in die beati Bartholomei apostoli [24. August].
(Juiuy venditionis testes sunt: Dietricus dictus Osterman,
ilaiiiricus dictus Kibi, Hainricus Stecher, Cvnradus Mons et
alii (|uam plures.
Wildorf.
Anno domini M^. CC^ LX^ VP. Hainricus thelonearius
de MarMorf vna cum vxore sua Willebirgi, Hainrico filio suo,
^ Ramstein, Canton Baselland bei Waidenburg, s. Obern, Beicbenauer
rhronik ed. Barack S. 139. — ^ Griesenberg bei Bussnang, Canton Tbur-
gau. — ^ Salenstein am üntersee, Canton Thurgau. — ^ Diese Reichen-
auer Dienstmannen sassen auf Reichenau selbst. — ^ Dieser Ausdruck
für Ministerialen dürfte sehr selten sein. — *» Rickenbach bei Salem. —
7 Vtju hier an wieder die Schrift des Schreibers von S. 255-266. —
" Egliugen, OA. Riedlingen.
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123
Anna, Diemvdi et Gvta filiabus suis veudiderunt monasterio
de Salem predium suum in Wildorf pro II marcis et dimidia
et resignauenint apud Marhtorf in manus fratris Eberhardi
conuersi et magistri hospitum, dicti de Walpurc ^ anno supra-
dicto, IL Idus Octobris [14. Oktober]. Cuius uenditionis testes
sunt: Cvnradus viceplebanus in Marhtorf ^ Vlricus plebanus
de Livgarstorf ^, Ekol minister de Marhtorf, Burchardus thelo-
nearius et alii quam piures.
Wildorf.
Anno domini M*^. CC^ LX^. VII^ in die sancte Agnetis
[21. Januar] Hainricus de ßichenbach vnä cum vxore sua et
heredibus suis vendiderunt monasterio de Salem agrum vnius
ivgeris situm ante siluani, qui dicitur ze dem Hart ^, in loco,
qui wlgariter nuncupatur zen Boschon, [269] pro X solidis
vsualis monete, et omnes pariter, quicquid iuris habebant
uel habere uidebantur in agro premisso, resignauerunt in
manus fratris Cvnradi magistri in Wildorf dicti de Livber-
tingen presentibus fratre Burcardo bubulco ibidem et Wern-
hero dicto Grinhunt et aliis probis viris.
Wildorf.
In nomine domini amen. Mota* questione inter reuerendos
in Christo dominum Eberhardum abbatem et conuentum de
Salem ex una et Johannem dictum Absolon, fidelem comitis
Sancti montis, ex parte altera super proprietate particule
silue, que dicitur daz Hart, quam asseruit idem Johannes
sibi proprietatis titulo pertinere, econtra abbate de Salem
suoque conuentu protestantibus et dicentibus, se nomine sui
monasterii a comite Sancti montis iamdudum defuncto*, cui
pertinebat proprietatis titulo iusta emptione legaliter conpa-
rasse et illucusque ipsura monasterium vnä cum comite pre-
notato a XL* annis et amplius pacifice possedisse, quare
ipsum Johannem super indebita inquietatione ad iudicium
ecclesiasticum pertrahebat ac etiam excommunicationis vinculo
innodabat. Tandem post multa extra formam iudicii lis taliter
est decisa, quodiidem abbas et conuentus nomine sui monasterii
^ Waldbiirg, OA. Ravensburg. — 2 Markdorf, BA. Ueberlingen. --
3 Liggersdorf, hohenzoll. OA. Sigmaringen. — * Jetzt noch so genannter
Wald bei Salem. — * Von Graf Bert hold von Heiligenberg 1226, s. Fickler,
Heiligenberg in Schwaben 170—171.
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124
et sepefatus Johannes de consensu sui domini comitis prelibati
in vires strenuos et discretos, videlicet Waltherum de Hohen-
vels ^ Dietricum et Cvnradum fratres de Nivfron ^, Albertum
de Eberhartswilaer ^, Wernherum dictum Vinkonem et Fride-
ricura de Maenlinshouen ^ milites tanquam arbitros fide dignos
pari conpromitterent ipsorum super hoc sententie subiacentes.
Qui hinc inde per examinationem sufficientem testium cognita
veritate sub iuramento, quo ipsi predicti milites astricti fue-
rant, [270] dixerunt, sepedictum Johannem nichil iuris habere
in particula silue prelibate, sepefatum monasterium a sua et
omnium actione penitus absoluentes. Acta sunt hec in Salem
anno domini M^ CC». LX^ VP., XI^ Kai. Novembris [20. Oktober]
presentibus testibus subnotatis et rogatis, videlicet B. et C.
comitibus Sancti montis, R. viceplebano in Wildorf, Gozwino
de Bvrron^, C. et M. de Milnhouen® fratribus, Burcardo de
Waeldiv'', Bertoldo aduocato de Bolle ^ Vlrico dicto Schralle,
Willehelmo filiastro suo, Friderico de Malspurron®, Rvdolfo
de Rehenowe*®, Dietrico dicto Osterman, Hermanne celle-
rario de Bechiv^^ Cvnrado ministro comitis Sancti montis,
H. Wenke, H. Pistore, Burcardo Stivfsvn, domino Eberharde
abbate de Salem, H. priore, C. cellerario, C. de Veringen,
R. infirmo, t^lrico de Altenowe monachis et aliis quam pluri-
bus probis viris.
Wildorf.
Anno domini M^. CC®. LX^ VIP. in die. Agnetis virginis
[21. Januar] Hainricus de Richenbach vnä cum vxore sua
...'2 et heredibus suis vendidit monasterio de Salem agrum
vnius ivgeris situm ante siluam, que dicitur daz Hart, in
loco wlgariter nuncupato zen Boschon pro X solidis vsualis
monete, et ipse H., vxor sua et heredes sui omnes pariter
resignauerunt in manus Cvnradi conuersi de Livbertingen,
quicquid iuris habebant vel habere uidebantur in agro pre-
misso, presentibus fratre Burcardo bubulco in Wildorf et
Wernhero dicto Grinhunt et aliis quam pluribus probis viris.
' Hohenfels in Hohenzollern, ~ * Neufrach bei Salem. — ' Eberats-
weiler, BA. PfuHendorf. — ♦ Mehlishofen, CA. Ravensburg. — * Beuren
bei Heiligenberg. — ^ Mühlhofen bei Salem. — ' Walde, BA. üeber-
liugen. — « Boll, BA. Meskirch. — ^ Mahlspüren, BA. Stockach. —
*o Ober-Unterrhena, BA. PfuUendorf. — *« Bächen bei Salem. — *» Raum
für ein Wort.
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125
Wildor|f.
AnnodominiM^CC^LXVn^,XVn».Kal. Aprilis[16. März]
Hainricus dictus Wenke vendidit monasterio de Salem poma-
rium suum in Wildorf situm pro X solidis currentis monete,
et ipse et Hilla vxor sua, filius suus Hainricus cum filia sua
Gerdrudi resignauerunt in manus Cvnradi fabri et conuersi.
Acta in Sancto monte anno supradicto presentibus *
[271] Wildorf.
Anno domini M^ CG«. LXVIP., V». Non. Marcii [3. März]
Cvnradus dictus Vunden et . . .^ mater sua vendiderunt mona-
sterio de Salem aream et ortum suum in Wildorf pro XXX
solidis vsualis monete, et ipse C. cum matre sua resignauit
in manus fratris Cvnradi de Livbertingen ^ presentibus fratre
Burcardo bubulco et Walthero dicto Vnmvzic et aliis*.
[273] De prediis iuxsta (sie) Vahsiriet^: Andolfbah^
Saelgunstat^ Richersriuti^, Kemnatun^
Anno domini M^. CG®. XXXVI®. Heinricus de Ramsperc
et Burcardus et Rvdolfus fratres eiusdem necnon Rvdolfus et
Burcardus filii predicti Rvdolfi dederunt monasterio de Salem
pro recompensatione dampni, quod ipsis intulerant, predia
subnotata: Hainricus de Ramsperc dedit predicto monasterio
in Andolfspach ad duos boues agri et pratum ad duas car-
ratas feni. Item Burcardus Gigvnhals dedit in Saelgunstat
ad duos boues 'cum siluis et prato ad duas carratas, item
Rvdolfus frater eorum dedit in Richersrivti ad duos boues et
siluam dictam der Brant ^, item Hainricus Gigvnhals dedit
in Kenmatun ad duos boues et pratum ad unam carratam.
* Für die Zeugennamen ist eiue Zeile leer gelassen. — * Raum für
ein Wort. — ^ Leibertingen, BA. Meskirch. — ♦ Hier (S. 271—72) folgt
von derselben Hand eine Urkunde der Grafen von Heiligenberg über des
Waibels Gut in Weildorf von 1270 und, von anderer, jüngerer Hand
nachgetragen, eine Urkunde des Grafen Berthold von Heiligenberg über den
2^hnten in Schwandorf von 1220. — * Drei abgegangene Orte. V. lag bei
ünterrhena; S. ist etwa nicht Sylvenstahl, denn die Gleichsetzung dieser
Orte verbietet die Sprache, sondern es lag nach obiger Aufzählung vermuthlich
im Malaienthal zwischen Kickartsreute und Andelsbach; K. lag aus dem-
selben Grunde wohl unweit von Kickartsreute. — ^ Andelsbach bei Den-
kingen, Bickartsreute bei Echbeck, BA. Pfullendoif. — ' Jetzt Brändle
Östlich von Bickartsreute.
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126
Rehenöwe.
Auno domini M^ CC^ XXVII*'. Vlricus miles de Hvsen *
dedit monasterio de Salem in Rehenöwe duas hvbas, quas
Waltherus dictus Kvzagil et Arnoldus et Rvdolfus filii sui
habebant in pheodo ab eodem ^Irico, et resignauerunt eidem,
et ipse consequenter dedit monasterio et Haertnidus filius
suus. Processu uero temporis idem Haertnidus super duabus
partibus earundem possessionum asserens, quod Engelhardus
et Rvpertus patrvi sui non consensissent dicte donationi ^, et
uendidit easdam magistro Heinrico de Schoenaich^, ministro
H. militis de Ramsperc, qui sciens, nichil iuris se habere in
eisdem, renuntiauit per manus Heinrici et Burcardi de
Ramsperc dominorum suorum in manus abbatis de Salem
resignando.
Ohsobah.*
Anno domini M^ CC^ XXIX». Aigelwardus de Teggen-
husen contulit monasterio de Salem predium dictum Gelende,
situm in superiori villa, que appellatur Ohsobach.
[274J De prediis in Tagbrehtswilar.^
Anno domini M®. CG». XLVP. Fridericus de Magenbüch ^
dedit monasterio de Salem predium in Tagebrehtswilaer ^
dictum Jvdentvn gvt ad duos boues pro VII marcis argenti,
cui postmodum renimciauit Diemft vxor Berhtoldi dicti Mtl,
et postmodum Jvdentha dicte Diemvdis filia renuntiauit eidem
predio. Tandem Cvnradus et Hermannus fratres de Ingeri-
chingen ^ eidem similiter renuntiauerunt. Actum in Ehingen ^
Tagebrehtsw ilaer.
Anno domini W, CC^ XLVP. Bertoldus de Divrnon»
vendidit monasterio de Salem feodum, quod habebat de nobi-
übus uiris de Bvtilschiez ^» in Tagebrehtswilaer ad duos boues
in loco, qui dicitur Binder der Kirchvn, cum pertinentiis
' Hausen bei Kraucheiiwies , hohenzoU. OA. Sigmaringen eher, als
H. im Donauthal, BA. Meskirch. — ^ Etwa zu ergänzen: eidem contra-
dixit. — ^ Gross-Kleinschönach, BA. Pfullendorf. — - ♦ Ochsenbach, BA.
PfuUendorf, jetzt nicht mehr in Ober-Unterochsenbach getrennt. — * Die
Ueberschrift steht im Originale doppelt. — ^ Magenbuch, Tafertsweiler
in Hohenzollem. - ^ Ingerkingen, OA. Biberach. — « Wirt. OA.Stadt.
— ^ Dürnau, OA. Riedlingen. — ^^ Bittelschiess bei Krauchenwies in
HohenzoUern.
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127
suis, item aliud predium dictum Tivuelselsgft ad tres boues
cum pertinentiis suis pro XVIII solidis.
Tagebrehtswilaer.
Anno domini M®. CC®. L. Livgardis soror H. dicti Tivuel-
sele dedit per concambium monasterio de Salem predium
suum in Tageb*rehtswilaer ad vnum bouem pro predio * in
Volcholtshusen 2 ad vnum bouem et dimidium, addita una
marca et dimidia.
Tagebrehtswilaer.
Anno domini M^. CC^. XLVU®. Hainricus miles de Horn-
stain^ vendidit predium suimi in Tagebrehtswilaer monasterio
de Salem ad duos boues et siluam dictam des Herren gerivte
cum prato dicto Rozenwise pro VU marcis.
Tagebrehtswilaer.
Anno domini M®. CC®. L. Christina vxor Bertoldi de Wolf-
ratrivti* dedit monasterio de Salem duas cvrtes et tria ivgera
agrorum in. Tagebrehtswilaer, que habebat iure feodali, quod
wlgo dicitur zinslehin, ab ecclesia in Walde ^ tenenda pro
IUI**'' denariis in feste Georgii [23. April] persoluendis,
receptis tribus libris et quinque solidis.
[275] Tagebrethswilaer.
Anno domini M^ CC^ XL VI». Vlricus de Altorf« vendidit
predium suum in Tagebrehtswilaer per manum domini sui
abbatis de Wingarton« ad IIII***^ boves monasterio de Salem
pro X marcis argenti''.
Tagebretswilaer.
Anno domini M». CC^ XLVU«. Ekol de Marhtorf ven-
didit monasterio de Salem predium suum in Tagebretswilaer
ad IIIP'' boves pro IUP'' marcis argenti et pro predio quodam
in Bitzenhouen ®. Item dedit prata pertinentia ad predium
' Pro pr. steht auf Rasur. — 2 Volkertshausen, BA. Stockach. —
* Homstein bei Sigmaringen. — ♦ Wolfartsreute bei Altshausen, OA.
Saulgau. ■— * Klosterwald in Hohenzollern. — ^ Seit 1866 ist der ehe-
malige Reichsflecken Altdorf mit dem Kloster Weingarten zur Stadt Wein-
garten vereinigt. — • ' lieber diesen Verkauf ist noch die betr. Bestätigungs-
urknnde des vorg^annten Abts erhalten, s. Mittheil, des histor. Vereins
in Hohenzollern VIEL, 18. — ^ OA. Tettnang.
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'"^^
128 ^
-^ m. ■
in Tagebrehtswilaer sita apud ripam dictam Elrefcoverbachi*
monasterio de Salem habentia quatuor falcaturas^^. Huius
predii proprietatem dedit Swigervs miles de Gvndolvin (sie)
senior monasterio memorato.
' ' Tagebretswilser.
Anno donüni M«. CC^ XL«. IX^ Bertoldus miles de Riet-
husen ^ dedit monasterio de Salem possessiones in Tagebrehts-
wilaer ad nil**' boues, quas in feodo de Bvtilsehiez habebat,
per eoncambium pro curia in Osterach* dicta bi der Ähe.
Silua pertinens dictis possessionibus dicitur Wagenhart, pra-
tum dicitur Chvnenwise habens IUP'' falcaturas.
Tagebrehtswilaer.
Anno domini W. CC^ XL VI«. Bertoldus de Maengen^
dedit feodum suum [de] Bivtilschiez in Tagebrehtswilaer ad
duos boues pro VII marcis, item prata in Tvnöwerrieth ^
apud ripam ad duas falcaturas, in Vbirosterach "^ IIIP' fal-
caturas.
Tagebrethswilaer.
Anno domini M«. CO«. XLIIP. prepositus et capitulum
ecclesie de Bivrron ^ dederunt monasterio de Salem pro
concambio duo predia in Tagebrehtswilaer dicta Rintb^chesgvt
et Baldemarsg^t cum pratis ad VII falcaturas pro cvria in
Talhain \
Tagebrethswilaer.
Anno domini M«. CG«. XLIII«. Waltherus de Oetenswilaer;«
vendidit monasterio de Salem predium suum in Tagebrehts-
wilaer ad vnvm bouem pro III libris.
Anno domini M«. CG«. XLVII«. Eggehardus miles de
Wangen** dedit [276] monasterio de Salem feodum suum
de Bivtilschiez in Tagebretswilaer ad duos boues per eoncam-
bium pro predio in Hvsen '^.
^ Bach von Oelkofen, OA. Saulgau, der bei Tafertsweiler entspringt.
Freilich heisat Oelkofen sonst Ellinchouen. — ^ üebersetzung des deut-
schen Mannsmad. — ^ Riedhausen, OA. Saalgau. -- ♦ Ostrach in Hohen-
zollern. — ^ Mengen, OA. Saulgau. — ''* Donauried in dem OA. Saulgau
und Riedlingen. - ' Der auf dem rechten Ufer der Ostrach liegende Theil
des gleichnamigen Marktes? — ^ Beuron im Donauthal. — ^ Thalheim,
preuss. Enklave bei Mesfcirch. — ^<* Ettisweiler, hohenzoU. OA. Sigma-
ringen. — ^* Bad. Enklave bei Ostrach. — ^^ Hausen, hohenzoll. OA.
Sigmaringen.
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.^' 129
\ .4
Tagebrethswilasr.
Anno doraini M*. CC^. XLIII®. Manegoldus miles dictus
Ramunc* dedit feodum suum de Bivtilschiez in Tagebrehts-
wilaer, videlicet cvrtem et tria ivgera agri et siluam dictam
Ramvngeshalde pro VII libris.
Tagebrethswilaßr.
Anno domini M^. CC^. LII*^. Fridericus de Magenbüch
vendidit monasterio de Salem feodum suum in Tagebrehts-
wilaer pro V marcis et dimidia et VIII caseis.
Tagebrethswilaßr.
Anno domini M^ CC^ LV^ Bertoldus Wisegart de Etten-
berc^ vendidit feodum suum in Tagebrethswilaßr monasterio
de Salem pro III libris. Acta sunt hec in Salem. Preterea
Haßdewigis vxor sua et Lvdewicus, Hainricus et Wemherus
filii sui resignauerunt ivs, si quid habebant vel habere vide-
bantur in pheodo premisso, in manus Hainriei dicti Edelvnc.
Acta sunt hec in Ettenberc.
Tagebrethswilaßr.
Anno domini M^ CC^ LVE». Otto et Waltherus fratres
de Sulgen^ dicti die Heiren vendiderunt monasterio de Salem
feodum suum in Tagebrethswilaßr pro IUP' libris.
Tagebrehtswilaßr.
Anno domini M®. CG®. L®. fratres de Bivtilschiez dede-
runt monasterio de Salem proprietatem prediorum in Tage-
bretswilaßr, de quibus Dietricus de Nivfron* et dictus Hetr
et dictus Wisegart et Hainricus de Ebenwilaßr^ ab ipsis
fuerant inpheodati, et proprietates omnes, quas ibidem habe-
bant, pro tribus marcis. Acta sunt hec anno premisso.
De prediis in Bachovpton.^
Anno domini M®. CG®. L®. Burcardus dictus der Arger
dedit monasterio de Salem cvrtem dictam ob Stainenbrunne '
' Von Schwarzach , A. Saulgau. — * Die Herren von Ettenberg sind,
wie aus Zeitschrift III, 237 und 484 eu schliessen, eines Stammes mit
den von Ramsberg. Vgl. oben S. 94. Ein Gewann Ettenberg, das aber
kaum mit diesen Herrn in Verbindung steht, liegt bei Eigeltingen, BA.
Stockach. — ' Wirt. OA.Stadt Saulgau. — ♦ Neufrach bei Salem. —
• Ebenweiler, OA. Saulgau. — * Bachhaupten bei Ostrach. — ' Gewann-
name, 80 auch die folgenden Birkenmoos, Wasserthal, hinter dem Brühl.
ZeUschr. XXXI. 9 gitized by GOOglC
130
et tria ivgera sita in diuersis locis, videlicet ob Stainen-
brunne vnvm, iuxta Wernswiler* aUud, in Birkimos tercium
et duo ivgera silue, vnum hinder dem Br^le et aliud in
Wassirtal, que ipse habuit in feodo ab ecclesia de Diengen 2,
per manum Waltheri plebani consentiente comite Wolfrado,
aduocato eiusdem ecclesie, pro cvrte in Voelgoven« et IIH"
ivgeiibus, super quibua Hainricus de Hertenstain ' [277] et
Albertus frater suus iurati dixerunt, quod iam dicta ecclesia
in Lonpermutatione isU indempnis permaneret.
De prediis in Oesterndorf.*
Anno domini M«. CC«. XL«, relicta C^nradi militis dicti
Scli^tter^te et filius suus, receptis XVIU marci» argenti a
monasterio de Salem, resignauerunt feodum suum in Oesten-
dorf (sie) ad IUI" boues in manus Bertoldi miUtis de Vron-
houen* a quo ipsi de eo fuerant infeodati. Ipse vero Ber-
toldus resignauit in manus comitis Hartmanni«, a quo ipse
siiiiiliter de eodem fuerat infeodatus. Comes vero Hartmannus
proprietatem huius predii contulit monasterio de Salem.
In Österndorf.
Anno domini M». CG«. XLVn«. Albertus et Gerdrvdis
vxor sua et vniuersa proles sua, receptis duabus libns et
diiuidia, dederunt predium suum in Oestemdorf ad vnum
bouem in manus domini sui Staimari militis de Stralekke ,
et ipse Staimarus et filii sui Wolframmus, Staimarus et
Fridericus, receptis X solidis et modio auene, dederunt pro-
„rietatem eiusdem feodi monasterio de Salem ren^mtiantes
omni ivri, quod habebant in eodem. Acta sunt hec m Svlgen .
De prediis in Bettenwilser.»
Anno domini M«. CG«. XLIIP. Bertoldus de Bottenwilaer
(Sic) dedit VII ivgera in Bettenwilser et duas curtes mona-
sterio de Salem pro remedio anime sue. Quidam Gervngus
de Bettenwüaer dedit tria ivgera monasterio de Salem m
Bettenwüser sita.
. Wernsweiler, 'wirt. Enklave bei Ostrach. - * Hohentengen , Völk-
.J olil^Z - =• Hertenstein bei Sigmaringen. - * Eschendorf
S ö2ch - " Fronhofen, OA. lUvensburg. - e Von Wirtenberg-
GraniS. - ' Lag bei Siessen, OA. Saulgau Die von Str. he.ssen unten
«TsT^adezu vo? Siessen. - •> Wirt. OA.Stadt Saulgau. - » Betten-
iveller bei Rinken)»eiler, OA. Ravensburg.
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I3l
Bettenwilaer.
Anno domini M^. CC®. LVP. Hainricus faber de Betten-
witer predium suum in eadem villa situm monasterio de
Salem contulit pro remedio anime sue.
TambercJ
Rvdegerus de Aigoltingen et soror sua, relicta Burcardi
militis dicti StvUechin', et filii sui dederunt nobis decimam,
quam habebant in Tamberc, pro V libris et duobus maltris
siliginis.
Walsbvrron.2
Eberhardus miles de Orsingen ^ dedit nobis sh^hb^zam in
Walsbivrron pro remedio anime sue.
Fustunc in Lendingerberge.*
Anno domini M®. CC*^. LVP. Heinricus dictus Fvstunc, 1
recepta vna marca a monasterio de Salem, feodum, quod
habebat a Walthero et Rtdolfo [278] de Callinberc^, resig-
nauit in manus eorundem et illi vnä cum Fvstvngo feodum
predictum contulerunt monasterio predicto, de quo fuit vnus
mansus situs in Lendingerberge. |
Grindilbtch. Fridingen. "
Anno domini M«. CC^ LVIP. Cvnradus dictus Habse
feodum, quod habebat a Cvnrado de Wartenbere^, situm in
Fridingen ^ ecclesie de Salem contulit per concambium, uide- ^
licet pro duobus agris sitis in Grindelbvch de consensu pro- J|
dicti Cvnradi, in cuius manus resignauit, qui etiam proprie-
tatem eiusdem feodi libere tradidit monasterio prelibato.
Fridingen.
Anno domini M^ CC^ LVII«. Fridericus et Albertus filius |
eins et Hainricus de Ehingen® feodum, quod habebant in
Fridingen a Cvnrado de Wartenberc, dederunt monasterio de
Salem de consensu eiusdem C, qui similiter proprietatem
eidem monasterio contulit libere possidendum.
^ S. oben S. 70. — « S. oben S. 103. - 3 Orsingen, BA. Stockach,
— ♦ Der oben S. 66 Nendingerberg genannte Rücken bei Gründelbuch.
— * Kallenberg bei Buchheim, BA. Meskirch. — ß Wartenberg, BA-
Donaueschingen. — ' Friedingen, OA. Tuttlingen. — « OA. Balingen
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132
Predium in Hallendorf.*
Anno domini M®. CC*^. LIIII®. abbatissa et conuentus de
Velpach ^ vendiderunt monasterio de Salem predium in Hallen-
dorf, que a preposito et conuentv Augie Minoris ^ conpara-
uerant, pro LX* marcis.
Grasebvirron.*
Anno domini M®. CC*^. LV^. Wemherus Gniftinc ^ vendidit
monasterio de Salem decimam in Grasebivrron pro XXX* V
marcis et predium ibidem situm pro XXHI marcis minus
vno fertone.
Grasebvirron.
Item Volkardus vendidit eidem monasterio aliam decimam
in Grasebivrron pro HI marcis.
Kieth.«
Anno domini M®. CG®. LIX®. Marquardus, C^nradus et
Burcardus fratres dicti Bodenzapf de Bodeme vendiderunt
monasterio de Salem predium suum in Rieth per manus
dominorum suorum Cvnradi de Bodem et Cvnradi filii fratris
sui in placito apud Marhtorf pro V marcis.
Lvzhain.'^
Item Ctnradus et Hernestus fratres dicti Wels dederunt
monasterio de Salem predium suum in Lvzhain pro remedio
anime sue.
Nivfron.^
Anno domini M®. CG®. LIX®. t'lricus dictus Schralle ven-
didit monasterio de Salem omnia, que habuit in Niwron
ivre feodali uel quocunque modo possederat a nobis [279]
uel a nobilibus viris de Gvndelvingen, pro LXXX* IUP"* marcis.
Acta sunt hec anno premisso ad portam Salem presente con-
uentu eiusdem monasterii et aliis pluribus probis viris et
honestis.
Nivfron.
Anno domini M®. CC*^. LXQ®. Heinricus Schralle vendidit
monasterio de Salem omnia, que habuit in Nivuron, pro
^ Bei Salem. — * Feldbach, Canton Thurgau. — ' Weissenau, OA.
Ravensburg. Ueber diese Güter s. Zeitschrift XXIX, 32 u. 72. — ♦ Grai-
beuren bei Salem. — * Von Raderach, Oberraderach , BA. Ueberlingen.
- « Riedhof bei Altheim, BA. Ueberlingen. — ^ Lausheim bei Ostrach,
hohenzoU. OA. Sigmaringen. - ^ Neufrach bei Salem.
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133
XXX* marcis et vna marca et V solidis et resignauit in
manus domini Eberhard! abbatis eiusdem monasterii in Salem
ad portam presentibus testibus subnotatis et rogatis, videlicet
Heinrico de Zustorf^ t^lrico fratre predicti Hainrici dicti
Schralle, Walthero dicto Tvrinc, Dietrico viceplebano in
Bermetingen ^, Hainrico camerario Scolari suo , Bertoldo vice-
plebano in Livtkirche^, Reinharde, Cvnrado de Veringen,
Sifrido et Heinrico cellerariis monachis, Bertoldo mercatore,
Cvnrado de Ehingen * conuersis et aliis quam pluribus probis
uiris.
Ni der ostenw ilaer.*
Anno domini M*^. CC®. LIX®. Cvnradus de Maenlinshouen ^
vendidit monasterio de Salem predium situm in Niderostvn-
wilaer cum consensu et voluntate ac etiam resignatione Mane-
goldi dicti Pawari, qui ab eo fuerat infeodatus de eodem,
pro V marcis.
In Tisendorf.«
Anno domini M^. CC®. LIX^. tlricus miles de Bilolvingen^
uendidit monasterio de Salem decimam in Tisendorf, de qua
fuerat infeodatus a Rvdolfo et Cvnrado fratribus de Bodemen,
pro VI marcis et dimidia et resignauit in manus dictorum
dominorum suorum, qui consentientes venditioni prescripte
proprietatem contulerunt monasterio predicto per manus Cvn-
radi et Hainrici cellerariorum monachis (sie) ibidem. Acta
sunt hec in Bodemen in villa crastino Annuntiationis beate
virginis [24. März] presentibus testibus subnotatis et rogatis,
videlicet Cvnrado seniore de Bodemen, Egilolfo de Alsteten®,
^Irico de Ramswac^, Walthero de Hohenvels, Cvnrado ivniore
de Bodemen, Rvdgero de Speke'*^, Eberharde [de] Gotmiv-
tingen **^ et t^lrico cellerario de Semotingen^^ et aliis.
Ze dem Gerivte.*^
Anno domini M^ CC^ XXXVIP. [280] Hainricus de
Hvneberc*^ dedit monasterio de Salem curiam suam dictam
* Zusdorf, OA. Ravensburg. — * Bermatingen. Leutkirch, BA. üeber-
lingen. — s BA. Engen. — * ünterstweiler, BA. üeberlingen. — * Mehlis-
hofen, OA. Bavensburg. — ^ Deisendorf bei Mersburg. » Billafingen,
BA. üeberlingen. — ^ Altstetten, Ramsch wag, Canton St. GaUen. —
* Spöck bei Ostrach in Hohenzollern. — *" Gottmadingen, BA. Constanz.
— ^^ Jetzt Ludwigshafen bei üeberlingen. — ^^ Reutehöfe bei Andels-
hofen, BA. üeberlingen. — ^' Homberg, BA. üeberlingen.
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134.
ze dem Gerivte pro remedio anime sue, quam postea dominus
Petrus de Hohenburc ^ inpetebat et, receptis a monachis eius-
dem monasterii VII marcis, renuntiauit omni ivri, quod in
ip.^a habuit vel habere uidebatur, resignans eandem eidem
monasterio libere possidendam.
De feodis Friderici et aliorum in Tagebretswilaer.^
Anno domini M^ CC^ XLVm^ Hugo et Albertus fratres
de Bivtilschiez 2, receptis tribus marcis, dederunt feoda in
Tagebrethswilaer ^ Friderici de Magenbüch^, Burcardi de
Maengen^, Dietrici de NMron^, Waltheri dicti der Herre de
Svlgen^, Hainrici de Ebenwilaer* et quorundam aliorum, qui
ibidem ab ipsis fuerant infeodati, monasterio de Salem ab-
solute ac libere possidenda. Acta in porta Salem presentibus
testibus subnotatis et rogatis, videlicet Diethalmo et Bertoldo
[Vatribus de Riethvsen *. C. de Maenlinshoven ^, Eggehardo de
Wangen' militibus, Wolframmo et Staimaro fratribus de
Siezze^, domino Eberharde abbate, Bertoldo priore, C. dicto
de Verin^en, H. dicto Edilunc monachis et conuersis et aliis
quam pluribus probis uiris.
Predium in Sol.^
Anno domini M^ CC^. LVI®. Bertoldus miles dictus Rössel
et uxor sua Tylia dederunt monasterio de Salem predium
suum in Sol pro remedio animarum suarum, resignantes per
manus Cvnradi mercatoris dicti Bögelin et Hainrici dicti
Strube eidem monasterio libere possidendum. Acta sunt hec
anno premisso in Vrideberc^ testibus presentibus subnotatis
et rogatis, videlicet Ctnrado plebano ibidem et Hainricus
dictus Bonläze, t^lricus de Egge*^ Hainricus dictus Bawarus
et Hainricus dictus Graft et alii quam plures. Postea pre-
dictus Bertoldus cum uxore sua Tylia uenerunt ad portam
^ Nicht Homburg bei Stahringen, BA. Stockach, denn dies hiess im
12. Jhdt. nach Schaffhauaer Urkunden Hiuneburc. sondern Homburg bei
Grosselfingen, pr. OA. Hechingen. — * Tafertsweiler, Bittelschiess, Magen-
buch in HohenzoUem. — 3 feod. in Tag. steht am Bande roth geschrieben.
— ♦ Saulgau, Mengen, Ebenweiler, Riedhausen, Siessen, OA. Saulgau ~
Ä Neufrach bei Salem. — * Mehlishofen, OA. Ravensburg. — "* bad.
Enklave bei Ostrach. — s Sohl, BA. Pfullendorf. — 9 Friedberg, OA.
Saulgau. — ^0 Egg bei Grossschönach, BA. Pfullendorf?
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135
Salem et predium predictum in manus domini Eberhardi
abbatis sepedicti monasterii resignantes ipsam donationem
plenius confirmando.
Predium in Sol.
Anno domini M^ CC^. LXIIP. Rvdolfus de Einegge ^ ven-
didit monasterio de Salem [281] predium suum in Sol pro
una marca. Actum in Gotelivbon ^ presentibus subnotatis,
videlicet domino Eberharde venerabili episcopo Constantiensi,
Hainrico de Rinegge, Ctnrado notario domini episcopi, Hain-
rico de Wigoltingen^ canonico ecclesie sancti Stephani in
Constantia et aliis quam pluribus.
Altmanshusen. Bolsteten. Wilervelt.^
Anno domini M^. CC^ XXX^* comes Hainricus de Wart-
stain vendidit monasterio de Salem omnia predia sua in Alt-
manshusen, in Bolsteten, in Wilaeruelt cum Omnibus eisdem
prediis pertinentibus intus et extra pro LXXX* II marcis
argenti, de quibus prediis omnes subnotati fuerant ab eodem
comite infeodati, videlicet Cvnradus de Emeringen^, Her-
mannus dictus de Selvingen^, Eberhardus et Hainricus dicti
in Blast fratres, qui ad petitionem dicti H. comitis necnon
abbatis et conuentus de Salem, recepta quadam sununa
pecunie, iam dicta predia libere ad manus prelibati comitis
H. resignabant, et ipse comes eadem predia contulit mona-
sterio sepedicto ivre proprietario quiete et pacifice perpetuo
possidenda. Acta sunt hec presentibus subnotatis, videlicet
Walthero preposito de Marhtel \ Walthero plebano de Erf-
steten*, nobili viro Swigero de Gvndelvingen, Bertoldo de
Lapide^ Bertoldo de Ertingen'-*, Cvnrado de Emeringen,
Wernhero de Haetingeu ^^ et Alberto dicto Mvnt*^
Mimmenhusen.*^
Anno domini M'\ CC^\ LIIII^. Rvdolfus dictus Rivsche,
receptis XXX** marcis argenti, resignauit decimam in Mimmen-
* Rheineck, Canton St. Gallen. — ^ Gottlieben, Wigoltingen bei Con-
stanz, Canton Thurgau. — ^ S. oben S. 77. — ^ Zuerst stand W. CC^. L«.
— s OA. Münsingen. — ^ Kaum Seelfingen, BA. üeberlingen. Etwa ver-
schrieben für Sevlingen, Söflingen bei Ulm? — ' Kloster Marchthal,
Rechtenstein, OA. Ehingen. — ^ Erbstetteu, OA. Münsingen. - ^ OA.
Riedlingen. — ^^ Hettingen in Hohenzollern. — ^ * Von Hayingen s. S. 77.
^' Mimmenhansen bei Salem.
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136
hvsen Walthero de Vatz in Castro Beifort \ quare ab ipso de
eadem fuerat infeodatus, et ipse Waltherus intvitu diuine pietatis
contulit eandem monasterio de Salem libere ac quiete per-
petuo possidendam, et propter maiorem securitatem omnes
filii iam dicti Rvdolfi, quos tunc habuit, quicquid ivris ipsis
in eadem decima conpetebat, in manus Diethelmi de Bltmen-
stain 2 et Hainrici magistri hospitum in Castro Wilser ^ libenti
animo similiter resignabant.
In Steten.*
Anno domini M^. CC^. LVIII®. Cvnradus de Maenlins-
hoven conparauit decimam [282] in Steten ab Alberone dicto
Grübaer pro XL** marcis argenti, quam postea idem C. ven-
didit monasterio de Salem similiter pro XL" marcis argenti,
et ad maiorem cautelam predictus Albero Grübser resignauit
eandem decimam in manus C. de Veringen et C. minoris
cellerarii monachorum de Salem apud Vberlingen presentibus
Wernhero ministro in Vberlingen, Bertholdo caupone, Hain-
rico Rastario, Ottone in Foro, Hermanne dicto Minne, Hain-
rico Twingsere, Burcardo an dem Orte, Bertoldo villico,
Heinrico Ksesere, Cvnrado, Cvnrado et Hainrico theolonariis,
Cvnrado Lintzario et aliis quam pluribus. Acta sunt hec
feria V* ante festum sancti Thome apostoli [19. Dezember]
anno prescripto.
Steten.
Item Cvnradus de Msenlinshoven et filii Fridericus et
Hainricus resignauerunt eandem decimam in Stetin in manus
domini Eberhardi abbatis de Salem iuxta portam eiusdem
cenobii presentibus Sifrido et Cvnrado cellerariis et aliis
quam pluribus.
Steten.
Item duo filii eiusdem Cvnradi de Msenlinshoven ivniores
Cvnradus et Albero resignauerunt eandem decimam in manus
* Bei Davos in Graubündten. — * D. de Bl. erscheint 1230 im Ge-
folge der Grafen von Kiburg, s. Archiv für Schweiz. Gesch. V 293. Stumpf,
Schweiz. Chronik II, 190 gibt das Wappen der Freiherrn von Blumen-
stein; vermuthet aber blos, dass sie aus dem Ar- oder Buchsgau stammen.
H. Meyer (Antiquar. Gesellschaft in Zürich Vi , 154) sucht deren Sitz im
Zürich- oder Thurgau. An das entlegene Blumenstein, Canton Bern ist
schwerlich zu denken. — • Efritzweiler, BA. Ueberlingen. Dasselbe heisst
im 13. Jhdte. wenigstens gewöhnlich Wilare. — ♦ Stetten bei Mersburg.
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137
Hainrici cellerarii die Ezzelingen in Castro Vttendorf ' in strata
publica presentibus Burcardo de Hermstorf ^ et filio suo Jacobo
et Cvnrado et Cvnone fratribus de Wilaer^.
Apud ripam Blaewanc.^
Anno domini M®. CC*^. LX^. Dietricus faber de Nivron ^
vendidit monasterio de Salem pratum suum apud ripam Blae-
wanc de voluntate et consensu domini sui comitis Saneti
montis pro 11 libris et III solidis, et ad maiorem securitatem
filii sui Dietricus, Hainricus et Cvnradus, quare tunc temporis
plures non habuit, quicquid ivris in predicto prato habebant,
in manus Sifridi cellerarii ad portam Salem resignabant pre-
sentibus Cvnrado cellerario, Hermanne portario, Hermanno
Lvpo et Wörtwino.
Willebirgis in Nivfron cum pueris.
Anno domini M®. CC®. XL®. VP. Cvnradus abbas Augie
Maioris ^ contulit monasterio de Salem Willebirgim de Niv-
fron cum tribus filiis suis, videlicet Livtfrido, Cvnrado et Bur-
cardo et cum duabus filibus, videlicet Adilhaidi et Maehtildi,
quos postea Hugo de Langen[283]stain '^ nomine aduocatie
impetebat, a quo eos redemimus pro V libris anno domini
M^ CC^ L^ VP.
Osterach.
Anno domini M^ CC^ LX®. Bertoldus de Riethusen® et
Fridericus filius suus, receptis X marcis et dimidia ab abbate
monasterii de Salem, contulit monasterio predicto predium suum
in Osterach^, et postea vxor eiusdem Bertoldi cum Cvnrado
filio suo ac ...'^ lilia sua idem predium per manus conuer-
sorum Cvnradi Girstelingi et Cvnradi Bögelini resignauerunt
antedicto monasterio perpetuo possidendum.
Öwi
1 1
ringen.
Anno domini M®. CC®. LHU®. Otilia relicta Alberonis
quondam militis dicti de Ertingen ^^ vendidit predium suum,
quod habuit in Owingen, cum consensu filiorum suorum
* Ittendorf, BA. Ueberlingen. — * Helmsdorf bei Immenstaad. —
' Efritzweiler. — ♦ Jetzt die Blewach oder der schwarze Graben zwischen
Frickingeu und Leutstetten. — ^ Neufrach bei Salem. — ^ Reichenau.
— ^ BA. Stockach. — ^ Riedhausen, OA. Saulgau. - ^ Ostrach in Hohen-
zollern. — *o Raum für deren Namen. ~ ** Owingen,. BA. Ueberlingen.
— " OA. Riedlingen.
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138
Alberonis militis dicti de Ertingen et Hainrici dicti Trvtsvn
monasterio de Salem pro L marcis argenti. Et sciendum est,
quod predicti Alberonis filii siue alii heredes ipsius nichil
ivris habuerunt vel habere uidebantur in prenominato predio
in Owingen, quare vxor eiusdem Alberonis, mater filiorum
supradictorum, ministerialis fuit comites Burcardi de Hon-
berc ', vnde non poterant ivs hereditarium possidere.
Nivfron.
Anno domini M®. CC^. LVIIP. Hartmannus iunior et
V51kwinus fratres de Mimmenhusen contulerunt monasterio
de Salem pro concambio, quicquid habuerunt in Nivfron,
videlicet XIIIP' ivgera, duas areas, quintam partem decime
in vinea domini Swigeri^, quintam partem Rvstingi, siluam,
que dicitur Smalhart, et quicquid ivris ibidem habebant vel
habere uidebantur, et pro ipso concambio iidem fratres
Hartmannus et Volkwinus receperunt, quicquid tunc temporis
prelibato monasterio pertinebat in Livprehtsrivtin ^, pro annuo
censu, videhcet dimidia libra cere, preter siluam iuxta
Wattenberge ^ singulis annis persoluendo. Acta sunt hec in
porta Salem anno prescripto presentibus testibus subnotatis:
Rvdegero priore videlicet, Rainhardo, Conrado de Veringen
et Gozoldo monachis, Bertoldo sartore, Bertoldo textore,
Conrado svtore et Bertoldo mercatore [284] conuersis, t^lrico
dicto Schralle et Hartmanno seniore.
Feodum in Tagebrethswilser.^
Notandum, quod Hainricus de Ebenwilaer ^ infeodatus fuit
a comite Diepoldo de Merchinberc '^ feodo sito in Tabrehts-
wilaer, sed cum idem Hainricus non haberet filios, sed filias,
dominus Burcardus de Tobel® recepit idem feodum nomine
filiarum conseruandum, quarum vnam filiarum cum eodem
feodo matrimonialiter copulauit Wernhero de Riethusen ^, qui,
videlicet Wernherus, et uxor sua idem feodum vendiderunt
monasterio de Salem pro VI marcis et dimidia, et Burcardus
* Hohenberg, OA. Spaichingen. — ^ Von Gundelfingen. — 3 Lipperts-
reuthe, BA. üeberlingen. — ^ Nach dem Zusammenhange schwerlich
Wattenberg bei Roggenbeuren , BA. üeberUngen, sondern eher ein Ge-
wann bei Lippertsreuthe. — * Tafertsweiler bei Ostrach. — ^ Ebenweiler,
Riedhausen, OA. Saulgau. — ' Lag bei Neidlingen, OA Kirchheim. —
^ Bei Berg, OA. Ravensburg.
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139
iam dictus de Tobel resignauit ivs feodi, quod nomine predic-
taruni filiarum receperat conseruandum, nomine ipsarum
in manus Cvnradi conuersi dicti Girstelinc anno domini
M^ CG®. LX^. I®., feria V* post festum Omnium sanctorum
[3. November] apud Svlgen ' presentibus testibus subnotatis
et rogatis, videlicet Cvnrado plebano de Diengen ^, Bertoldo
de Vronhouen ^, Bertoldo dicto Manstok ^, Cvnrado de Rvtin ^
militibus, Isingrino et aliis quam pluribus. Comes vero Die-
poldus ante conuentionem istam proprietatem eiusdem predii
seu feodi monasterio de Salem tradiderat libere ac quiete per-
petuo possidendam, sieut plenius in priuilegio reperies de
eodem.
Wernswilaer.^
Anno domini M^. CC^. L®. Cvnradus de Veringen monachus
de Salem conparauit quasdam possessiones in Wernswilaer
dictas Colengvt et Alberti Wäbelsgtt a Cvnrado dicto Graeme-
lich pro XXX solidis et uno modio siguli. Acta sunt hec in
PfuUendorf anno supradicto,
Nveveron.'
Anno domini M^ CC^ LX^ VI«. Hainricus Schalai, H.,
C. et t^lricus filii eius vendiderunt monasterio de Salem
omnes possessiones suas in Nivfron sitas, quas ab eodem
monasterio titulo pheodali possederant, agrum quoque vnius
ivgeris situm ibidem, quem similiter a H., C. et R. fratribus
pincernis^ sub nomine pheodi possederant, pro X libris de-
nariorum vsualis monete, renuntiantes omni ivri, quod in
ipsis possessionibus [285] habebant uel habere uidebantur.
Acta sunt hec apud Vberlingen anno, vt supra, in vigilia
Mathie apostoli [23. Februar] presentibus H. Vrumstetser,
H. Rastaer, Gerolde cerdone, Martine et Alberto uf dem
Brvnnen, Bertoldo villico, Hainrico Gesvn svn, H. Hasenzagil,
Wernhero Bezzerere, H. Kannere, H. cellerario, R. vestiario,
Bertoldo mercatore et Gerolde pistore monachis et conuersis.
Insuper dicti fratres H. , C. et R. pincerne proprietatem agri
^ Wirt. OA.Stadt Saulgau. - ^ Hohentengen, OA. Saulgau. —
* Fronhof en, OA. Ravensburg. — ^ So hiess eine weifische in Ravens-
burg sesshafte Dienstmannenfamilie. — * Reute bei Esenhausen, OA,
Ravensburg? — ^ Wernsweiler, wir t. Enklave bei Ostrach. - ^ Neufrach
bei Salem. ~ ^ Von Schmaleck, wahrscheinlich von der Ittendorfer Linie.
m
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140
predicti, quem Schalai et heredes sui ab ipsis pheodali ivre
possederant, Dietrico de Nlfron ^ tradiderunt, et ipse D.
eandem proprietatem monasterio prenominato in remedium
anime sue suorumque parentum tradidit et donauit libere ac
pacifice possidendam, resignans in manus domini Eberhardi
abbatis eiusdem monasterii apud portam Salem in die beati
Clementis [23. November] anno supradicto presentibus Rain-
hardo, C. cellerario et Nicoiao monachis ibidem.
Beitrag zur Geschichte der Stadt Pfnllendorf.
(Schluss.)
1434. Mai 13. Spruchbrief des Grafen Rudolf von Sultz, Hof-
richters zu Rotweil, in Sachen des Clewi Singer von Basel gegen die Stadt
Pfnllendorf. 77.
Ich grave Rudollf von Sulcz, hovrichter von dez aller-
durchluchtigisten fursten und herren hern Sigmunds Römi-
schen keysers, zu allen czütten merrers dez richs und zu
Vngern il zu Beheim, Dalmatien, Croatien etc. kunigs, mins
allergnedigisten herren gewalte, an siner statt uf sinem hof
zu Rotwil, vergib oflfenlichen und tun kunt allermenghchem
mit disem brieve, das ich || zu gerichte sass uf dem hove zu
Rotwil, an der offnen fryen kayserlichen Strasse uf disen tag
als dirr brief geben ist, und stund vor mir uf dem selben
hofe Clewin Singer von Basel und clagt durch || sinen fur-
sprecheii als recht ist zu den ersamen wisen burgermaister
rät und allen burgern gemeinlichen der statt Pfnllendorf und
sprach also: als er Cünratten Schorppen in die aucht dez
hofs zu Rotwil getan, uflf sinü gütter geanlait und die mit
urtail und recht erlangt und ervoUget hett, und im die selben
von Pfnllendorf mit andern darüber zu schirmern mit urtail
geben wären, und er mit sinem schirmbrief zu in komen
wäre und an sy gevordert hett in zu schirmen nach lüt des
Schirmbriefs, hett er vernomen, das sy irem spital umb
Cünrat Schorppen erkoflft betten ainen hof zu Waltb&rren^,
also hett er dozumaul, als die verttigung des kofs dennocht
nit bescheen, noch das gellt umb den kouf bezallt war,
* Possederant-Nifron steht auf Rasur. — ^ Waldbeuren A. Pfullendorf.
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gefordert das sy das gellt von banden nit gäben, im war
denn vor ein benügen bescheen , das im euch Ulrich Gremiich
der burgermaister daselbs zugeseit hett ze tun. über daz
alles hetten sy Cünrat Schorppen das gellt geben, und ge-
truwete die von Pfullendorf sollten im darumb wandel, und
umb sin vordrung so er an Schorppen hett ain ußrichtung
und ben&gen tun. Das antwuit der von Pfullendorf bottschaft
ouch mit irem fursprechen, die von Pfullendorf wären gefryt
von Römischen kaysern und künigen, wer an die gemeinen
statt oder an die iren zu Pfullendorf zu sprechen und ze
vordren hett, warumb das war, der sollt recht von in nemen
vor irem amman und gericht doselbs, der sy ouch der selben
fryhait ain gloplich vidimus under des hofs zu Rotwil insigel
vor mir in gericht verhören Hessen und daby ainen confir-
mation brief zögten yetzo von dem obgenanten minem aller-
gnedigisten heiTen dem Römischen kayser gegeben. Und vordert
daruf derselben von Pfullendorf bottschaft, hett Clewin Singer
utzit an si ze sprechen, das man in denn von dem hofgericht
gen Pfullendorf zum rechten wysste, nach ir frihait sag. Da-
wider Clewin Singer redt, er getrüwete man sollt im sin recht
uf dem hof zu Rotwil zu im vollgan lassen. Darumb fraget
ich der urteil, und ward nach miner frage mit gemainer ge-
samnotter urtail als recht ist ertailt und Clewin Singer gen
Pfullendorf zum rechtenn gewysst nach ir frihait sag, doch
das im das recht allda von in gelangen und end und usstrag
nemen sol nach siner vordrung in den nechsten sechs wochen
und dryen tagen ungevarlich, und das ouch die von Pfullen-
dorf für sich und die iren Clewin Singer glait geben sollen,
das er sicher sige zum rechten bi dem rechtten und wider
von dem rechtten, bis an sin gewarsami und im des iren
offen besigelltten glaitzbrief schicken gen Basel in die kleinen
statt in sin hus zum Keyserstül hiezwischen und dem nechsten
hofgericht, das da wirt am nechsten zinstag nach unsers
herren fronUchnamstag (Jun. 1) nechstkomend. Und ward der
urtail und wisungsbrief ertailt ze geben. Und herumb zu
oflfem Urkunde ist dez hofs ze Rotwil insigel mit urtail oflfen-
lichen gehenckt an disen brief. Geben an dem nechsten
dunrstag vor dem hailigen pfingstag nach Cristi geburt vierc-
zehenhundert und in dem vier und dryßigisten iaren.
Perg. Orig. Mit Fragment des Gerichtssi^els.
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1434. Jul. 25. Ulm. Kaiser Sigmund thut^^^egen ge-
leisteter Dienste „und sunderlich das durch die siben eide,
die man in disen lannden über mistfitige leut pfligt zu geben,
yast verhindert und böse leut dadurch gefristet werden", der
Stadt PfuUendorf die Gnade, dass Rath und Gericht von nun
an über alle, und jegliche schädliche Leute, Mordbrenner,
Fälscher, Mörder, Räuber und Diebe, an Leib und an
Gliedern richten dürfen. G. tzu Vlme 1434, an St. Jacobstag
des h. tzwelffboten, Hung. 28. Rom. 24. Böhm. 15. Kais. 2.
Perg. Orig. mit Siegel. Ad mandatum dni. imperatoris Caspar
Sligk miles, cancellarius und in verso R. Marquardus Bri-
sacher. 78.
1438. Jun. 30. Prag. K. Albrecht 11. bestätigt einer
erbaren Rathsbotschaft der Stadt PfuUendorf alle Freiheiten,
Rechte, Handfesten, Briefe und Privilegien derselben. G. ze
Präge 1438, nechsten möntag nach S. Peters u. S. Pauls tag,
der Reiche im 1 Jahre. Perg. Orig. Siegel an gelb-schwarzem
Seidenstrange. Ad mandatum dni. regis Marquardus Bri-
sacher. Die Urkunde liegt auch in einer zweiten, überein-
stimmenden Ausfertigung vor, von welcher aber das Siegel
abgefallen ist. 79.
1439. Jul. 18. PfuUendorf uf dem rauthuse. Heinrich
Selnhofer Burger zu PfuUendorf vermacht für den Fall seines
Absterbens (den Gott noch lange abwenden wolle) aus be-
sonderer natürlicher Treue und Freundschaft Ägtlin Zürcherlin,
seiner lieben Schwester Tochter, sein ganzes zeitliches Gut
„es sig an ligendem ald an varendem gute, an huß, an hof,
an ackern, an wisen, an holtz, an veld, aji vihe, an hus-
raut, an husgeschirr, an trinkgeschirr, an betten, an bett-
gewät, an wät, an wäflfen, an gold, an silber, an Pfenningen
und an pfennings wert, wie denn das alles gelegen oder ge-
schaffen ist". Sollte jedoch Ägtlin sterben „unberauten elich
oder gaistlich", so fällt die ganze Erbschaft zur Hälfte der
Pfarrkirche, zur Hälfte dem Heiliggeistspitale in PfuUendorf
zu. Selnhofer behält sich aber vor, dieses Testament zu
mindern oder zu mehren oder auch gänzlich zu vernichten
„er sige gesund oder siech, im todtbett oder davor". Es
siegeln mit ihm, zu grösserer Sicherheit, ChristoflFer von
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-?Wv
T«Tf5ijf ^^<y . ,]^
143
Nubronn Burgermeister und Jos Gögging des Raths. Gteben
Sambstag vor St. Marien Magdalenentag 1439. Die in der
Urk. genannte Schwester des Testators ist: die Zürcherin,
deren Töchterlein aber: das Zürcherlin, ähnlich wie oben
Reg. 23, Hopp und HöppU. 80.
1440. Jul. 1. Heinrich Herysen, Conrad Hehnling und
Haintz Tüfel, alle drei Bürger zu PfuUendorf, bekennen dass
sie mit Bürgermeister und Rath daselbst, ihren lieben Herren,
etwas Span und Unwillen gehabt und sich, in Sachen der
Stadt, anders als billig und ziemlich erwiesen hätten. Sie
schwören nun einen gelehrten Eid sich desshalb nicht zu
rächen, weder an Bürgermeister und Rath noch an andern
Bürgern, Dienern und Amtleuten, die in dieser Sache etwas
gegen sie vorgenommen hätten. Die Unterhandlung der Be-
treflFenden mit dem Magistrate zu Pfullendorf war erfolgt
„durch ettlicher statt erbare ratsboten" im Namen gemeiner
Städte des Bundes um den See. Es siegeln Heinrich Herysen
imd Conrad HehnUng, für Haintz Tüfel aber, der „aigens
ergrabens insigel" nicht hat, Jacob Schellang Bürger und
des Raths zu Ravensburg. Im Namen des Bundes der Städte
um den „Bodemsew" gab die Stadt Ravensburg ihr Siegel.
6. 1440 fritag vor St. Ulrichs tag. Perg. Orig. Die Siegel
abgerissen.
Die betreffenden Bürger, welche zur Erbarkeit gehörten,
waren vermuthlich aus der Stadt gewichen oder getrieben
worden. Der den Mangel eines Siegels des Haintz Tüfel be-
treffende Zusatz „ergrabens" ist zu beachten, da er die
Siegelfähigkeit des Genannten erweisen dürfte. Vergl. Reg. 69.
Herysen ist vielleicht der oben. Reg. 68, genannte Statt-
amman. 81.
1450. Dec. 1. Rom. Papst Nicolaus V. ertheilt dem
. . Decane der St. Moritzkirche in Augsburg den Auftrag
dem Kloster Königsbronn die St. Nicolauscapelle in Pfullen-
dorf zu incorporieren. Dat. Rome apud S. Petrum 1450. kal.
Dec. Pontif. 4. Mit Plumbum. Abdr. : Württemb. Jahrb. 1856.
b. 148.
Die auf die erforderliche Mitwirkung des Diöcesanbischofes
bezügliche Stelle „et mandamus quatenus vocatis ordinario
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loci et aliis qui fuerint evocandi, bis zum Worte circum-
stantiis" steht, mit merklich kleinerer Schrift auf einer Rasur.
Da indessen der betreffende Auftrag, mit Urk. 1451 Juni 19
Augsburg, von Johannes Gossoldi in decretis licentiatus und
Decan des St. Morizstifts, nach vorhergegangener Insinuation
desselben, beim Generalvicarius in Constanz, rite vollzogen
werden konnte, so entfällt jeder Grund des Verdachtes be-
züglich einer Fälschung. 82.
1454. Oct. 17. Hans Kytzfel von Roßnow, der mit ge-
meinen Reichsstädten und insbesondere mit denen von Pfullen-
dorf, in Fehde und Feindschaft gewesen, verspricht, für die
nächsten 10 Jahre nach Datum des Briefes, sich aller Feind-
seligkeiten zu enthalten und setzt dafür als Bürgen, seinen
lieben Schwecher Götz Schulthaiß den Goldschmid in Mengen.
G. 1454, donderstag nach St. Gallentag. Es siegeln: Junker
Heinrich von Rischach zu Ditfurt d. a. Hans von Schorndorflf
St§(ttamman in Mengen und Götz Schulthaiß. Perg. Orig.
mit 3 Siegeln. 83.
1455. Jun. 27. Anna von Rischach, Heinrichs von Rischach
zu Richenstein Wittwe. „geborn ain Gremlichin", und ihre
Söhne Heinrich und Eberhard von Rischach zu Richenstein,
verkaufen Hainricin Neffen und Albrechten Haggen, beiden
Bürgern und Heiligenpflegern in Pfullendorf, für die Pfarr-
kirche, ihre zwei Theile des Gross- und Kleinzehntens bei
Pfullendorf auf dem Berghof und im Br5gengrund, bis zum
Büchenstock, ans Hassental und den obern Esch anstossend,
um 194 Ä ^% Landeswährung. G. fritag nach S. Johanristag
zu sünnwendi. Es siegeln: Anna (mit dem Grämlichschen
Wappen) und Heinrich von Rischach von Ditfurt d. j. sowie
Heinrich Grändich von Pfullendorf, ihre Vettern, da ihre
Sphne „aigener insigel yetzo bruch * haben." Perg. Orig.
3 Siegel. 84.
1455. Jun. 27. Burgermeister und Rath zu Pfullendorf
bezeugen dem Hainrice Neflf, der in Gemeinschaft mit Albrecht
Haggh, als Heiligenpfleger, für die Pfarrkirche in Pfullendorf,
laut vorliegender Urkunde, von denen von Rischach, ihre
zwei Theile des Gross- und Kleinzehntens auf dem Berghofe
* Bruch == Mangel.
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erkauft hat, dass, ungeachtet im Kaufbriefe stehe, der besagte
Zehnten sei ganz den Heiligen erkauft, gleichwohl die Hälfte
davon, durch Neflf, von seinem eigenen Gute bezahlt worden
sei und dass daher diesem und seinem ehelichen Weibe, die
Hälfte der besagten zwei Theile, als ihr eigenes Gut, über
welches sie unbedingt verfügen können, zustehe. G. 1455,
fritage nach St. Johanstag zu sonwenden. Perg. Orig. mit
dem Siegel der Stadt. Reichsadler in halbrundem Schilde,
in einem Achtpass. Umschrift undeutlich. Der Anfang: t-Sigil-
lum secretum ....
Ich habe diese Urkunde desshalb aufgenommen, weil sie
ein schlagendes Beispiel eines sich, durch eine Nebenurkunde,
wesentlich anders herausstellenden Rechtsgeschäfts ist. Man
muss daher, selbst urkundlichen Beweismitteln gegenüber, in
seinen Folgerungen sehr vorsichtig sein. 85.
1456. Jan. 17. Hans Payer genannt Golter, Jdrg von Mittelbar^
und Ludwig Hafen und deren Helfer, söhnen sich mit der Stadt Pfullen-
dorf aus. 36,
Wir dis nachbenempten Hanns Payer genant Golter, Jörig
von Mittelburg und Ludwig Hafen, bekennen uns oflfenlich
mit II disem brieff, als wir mitsampt Hansen Glärin, Conraten
Ämpfingem und Henslin Entzberger, unsern helflfem, mit den
ersamen wisen || burgermaister und raute und gemainlich allen
bürgern zu Rauenspurg und allen jren puntgenossen der
rychstette veraynnung in Swaben || und den jrin, von min
obgenanten Hansen Payers wegen, alz ain sächer^ zu vehde
und vintschafft kommen und in sölicher vintschaflfl die ersamen
wisen burgermaister und raute der statt PfuUendorflf, alz wir
mainen, begriffen und gewandt sigen, das wir dieselben
burgermaister und raute zu Pfullendorff und in sonder alle
ir burger, aigen lüte, vogtlüte und die jn zu versprechen
stand, sy sigen gaistlich oder weltlich, usser sölicher vint-
schafl't gütlichen gelaussen, gesichert und getrost haben.
Wir trösten und sichern och ir lybe und gut, wie vor stät
mit und in crafft dis brieffs vestenklich, für uns und die ge-
melten, Hansen Glärin, Conraten Empfängern und Henslin
Entzberger, der beuelhnisse und vollen gewalt wir haben,
und och für alle ander unser helffer und helffers helffer und
^ Der Sacher, litigans, Hauptbetheiligte in einem Process.
Zeitocbr. XXXI. 10
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für menglich von unser und jrent wegen, disen vorgemelten
krieg uss, alz lang der weren ist ungevärlich, geloben und
versprechen och in craffl dis briefs, by unsem handgegebenen
trüwen, s61ich obgemelt trftstung und sicherhait getrüwlich,
uffi^echtenklich und erberklich zu halten und von den unsem
schaffen gehalten werden, doch also daz die genanten burger-
maister und raute und gantze gemaind der statt Pfullendorff,
und insonder alle die so in zft versprechen stand vorgemelt,
sy alle und jeder insonder, unsem noch der unsem helflfer
und helffers helffer vorgenant schaden nit werben, schaffen
noch tön sollen, denn ob sölichs von jn ald den jren nit ge-
halt^ sonder verbrochen würd, und sich daz ze ^^l)^lingen
mit recht erfunde, so wollen wir uns noch die unsem dise
trostung gantz nichtz binden laussen in dehain wege, arglist
und gevärd hierinn ussgesetzt und vermitten. Und des z&
warem gutem vrkund, so han ich vorgenanter Hanns Payer
für mich und die vorgenanten Hans Gl&rin, Conraten Ämpf-
finger und Henslin Entzberger min aigen insigel gehenkt an
disen brieff. Und wann wir obgenanten J6rig von Mittelburg
und Ludwig Hafen aigner insigel nit enhaben, so band wir
mit ernst erbetten den fürnemen wisen junkher Stoffel Betzen
zunftmaister zfi Yberlingen, alz ain tädingsmann diser vor-
geschriben trostung, das er zu zuknüsse für uns sin jnsigel
im selb und sinen erben öne schaden gehenckt hit an disen
brieff, der geben ist an Sant Anthonientag nach Cristi gepurt
tusend vierhundert fünfftzig und im sechsten iire.
Perg. Orig. Die Siegel sind von den Ligamenten gefallen.
Die Stadt Pfüllendorf, welche überhaupt nur als Bandesglied bei
dieser Fehde betheiligt erseheint, schloss also so zu sagen einen Separat-
frieden.
* 1457. ct. 19. Volkenmarkt. K. Friedrich HI. fordert
den Bürgermeister und Rath der Stadt Pfüllendorf auf, ihre
seit drei Jahren rückständige Stadtsteuer in 6 Wochen und
3 Tagen zu entrichten, oder die Ursachen anzugeben, aus
welchen sie zur Zahlung nicht verpflichtet zu sein glaubten.
G. Volckenmarkt mittwoch nach St. Gallentag, 57. Reichs 18.
Kaiserth. 6. Ad mandatum proprium dni. imperatoris ^icus
Weltzli vicecancellarius. War auf Papier mit rückwärts auf-
gedrücktem Siegel ausgefertigt. Enthalten in einem Vidimus
des Abts Ludwig von Salem 1470 Jul. 15. Eine gleichzeitige
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aber unbeglaubigte Copie des kaiserlichen Mandats habe ich
erst nachträglich gefunden, denn sie war zu 1557 eingelegt,
also niemals aufmerksam gelesen worden. Als Seitenstück
dazu lag im gleichen Fascikel eine Willebrief des Kurfürsten
Philipp von der Pfalz, angeblich von 1558 — in Wirklichkeit
von 1508 (millesimo quingentesimo octavo.) 87.
1459. Nov. 20. Cunradus LuUin „lerer der rechte baider
gaistlicher und wdtlicher, kirchherr und decan zu Sulgen"
und Ludwig Bybrach Bürgermeister zu Ueberlingen, treten
mit dazu verordneten Rathspersonen von Pfullendorf , daselbst
im Hause des Klosters Salmansweiler (das sogenannte Stein-
haus) gütlich zusanunen und bringen, zwischen dem Abte
Ludwig von Salmansweiler und der Stadt Pfullendorf, auf
Grundlage eines dem Kloster gegebenen lateinischen Briefes
„dez datum lutet in dem j&r do man zalt thusent zway-
hundert und achtig jar, am sechsten kaiende des Hornungs",
dnen Vergleich zu Stande. Der (nicht eingerückte) Brief
wird beiderseits anerkannt, aber dahin erläutert: 1) Jeder
Hauswiith der weltlich ist und vom Abte von Sahnansweiler
in sein Haus zu Pfullendorf gesetzt und verpfründet wird,
ist persönlich frei von allen Steuern, Reisen und Wachten.
Wenn er aber, für sich selbst, in Pfullendorf liegendes oder
fahrendes Gut erwirbt und hat, so soll er es versteuern wie
jeder Bürger. 2) Hinsichtlich des Weinschankes wird be-
stimmt, dass der Abt jährlich 2 Fuder Weins in seinem
Hause ausschenken lassen dürfe, ohne dafür Ungeld zu
zahlen. Lässt er aber mehr als zwei Fuder verzapfen, so
zahlt er dafür Ungeld. 3) Wegen des Brunnens zu Burk-
wilen wird bestimmt, dass ihn der Abt nach Nothdurft be-
nützen und auch, so er will, ein Badhaus dazu bauen lassen
darf. Doch soDen „der kener. und fluß des brunnens" so
bleiben, dass dieser durch die von Waltbüren und andere,
wie von Alters her, benützt werden kann, „doch daß sy
dehain badhuß zu dem kener buwint". Der Abt bleibt ferner-
hin im Besitze der Mühle zu Bosshasel und vergleicht sich
wegen Wunn und Waid, Trieb und Tratt mit Pfullendorf.
G. czinstag vor St. Katharinentag 1459. Es siegelten die
beiden Unterhändler, Abt und Convent zu Salmansweiler und
die Stadt Pfullendorf. Das Siegel des Ludwig Bybrach ist
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n
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abgefallen. Konrad Lullin führt in einem Wappenschilde den
Buchstaben L. lieber dem Schilde das Brustbild eines Heiligen,
wie es scheint des Heilands, als guter Hirte mit dem Lamme.
Undeutlich ausgeprägt. 88.
1460. Jul. 3. Die Grafen Johann uad Georg von Werdenberg-
Heiligenberg, gestatten den Bürgern zu PfuUendorf, bis auf Wider-
ruf, in einem bezeichneten Jagddistricte, nach Füchsen und Hasen zu
hetzen, 89.
Wir Johanns grave zft Werdemberg etc. der elterre und
wir Jeorig grave zu Werdemberg und zum Hailigenberg etc.
bekennen || oflfennlich mit disem brief , das wir den ersamen
wisen unnsem lieben frunden burgermaister und rät der || statt
PfuUendorff vmb ir dancknfim ^ dienst, die sy uns getan haben
und hinfür tun sollen und wollen, die be||sunder gnad be-
wißen und ertz6igt haben, also das die von PfullendorflF und
ir bysitzer in dißen kraißen nemlich von der undern müle
am Andelspach, die under Schönnbrunnen ^ liget den bach
uff under dem Tubental bis zft den Heßein, under den Heßein
hinumb im tal gen Wättenrüti' in die lynden, von der
lynden den weg hinuss über Knellenrüti gen Tuttenbrunnen,
von Tuttenbrunnen hinüber bis an Korb, usserhalb Korb von
der stattwfirds an das Banholtz, vor dem banholtz ab gen
der stattw$rds in den Herweg , den Herweg hinüber zwüschen
dem Brftl und vaisten wisen an den Aichbüchel, vor dem
Aichbüchel gen der stattwfirds hinumb gen Schönbrnnnen
wider in die obgenanten undern müli und nit wyter, nach
füchssen und haßen hetzen und hessen sollen und mögen,
acht jär die allemehst nach datum diss briefs koment und
nit lenger, es sig dann das wir unnser erben oder nachkomen
jnen das furo erlouben ängevärlich. Und des zft urkund haben
wir unnsri insigel an dißen brief henncken lassen, der geben
ist uff sant Virichs aubent des byschofs, als man nach der
gepurt Cristi zalt viertzehenhundert und sechtzig jär.
Perg. Orig. Die Siegel d^ beiden Grafen (etwas schadhaft) in
grünem Wachs.
1460. Nov. 4. Wolfgang von Jungingen verleiht, als der
älteste seines Geschlechtes, dem Cünrat Cün, Burger zu
< Ist mir sonst noch nicht vorgekommen. Der Sinn ist klar und be-
darf keiner Erörterung. — 2 Schönbrunn nahe bei PfuUendorf. —
8 Wattenreuthe bei GrossstadeUiofen.
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Pfullendorf, der ihn nach dem Tode seines Bruders Hans
Cün darum anspricht, drei Jauchert Ackers in Pfullendorf
gelegen und zwar ein Jauchert am Bol ze Lützelnbach und
zwei Juchart bei der Galgenhalde. Die Belehnung erfolgt
Töchtern wie Knaben und Frauen wie Mannen. G. 1460 zins-
tag nach aller heiligen tag. Perg. Orig. Siegel ab. 90.
1461. Jul. 6. Cristoffel von Nubrunnen, Jacob Sutor in
der Zeit Bürgermeister, Jacob Hämling Stattamman, Hans
Prüsch d. j., Wilhelm Stadler und Ulrich Buch, des Rathes
zu Pfullendorf, schlichten die Späne welche, in Wort und
Werk, zwischen dem Abte Peter von Königsbronn und seinem
Cohvente einerseits und Konrad Müller von Pfullendorf ander-
seits stattgefunden haben. Es handelt sich um eine Wiese
„in vaißten wisen gelegen". Müller verzichtet gänzlich auf
dieselbe, doch soll er nicht gehalten sein dem Abte zu zahlen,
was er demselben desshalb an Pfenningen, Korn oder wegen
des Zehntens schuldig geworden ist. Auch gibt ihm der Abt
5 Malter BrOggen Pfullendorfer Mass. G. 1461 Montag nach
St. Ulrichstag. Perg. Orig. mit 3 Siegeln, darunter auch
jenes des Konrad Müller, der ein halbes Mühlrad und dar-
über einen Kolben oder Löffel im Wappen führt. 91.
1463. Jun. 16. Die Stadt Pfullendorf wird in den Verein St. Georgen-
schilds zu Oberschwaben aufgenommen. 92.
Wir Johanns grave zu Werdenberg etc. der elter höptman
und gemain ritterschaft der verainung und gesellschaft Sannt
Jeorigenschilts zu obern Schwaben bekennen || offenlich mit
dem brieve, das wir die ersamen wisen unsere gät fründe
burgermaister, rate und die bürgere gemainlich rieh und
arme der statt || Pfullenndorff zu uns in. unser verainung
nach lut unnsers ainungsbriefs enpfangen und genomen haben,
doch mit den fürworten und in der gestallt || als hienach
steet. Dem ist also: ob ain herre oder geselle unnser ver-
ainung zu gemainer statt Pfullenndorff zu sprechen gewunne
oder zu vordem, das dann die rät usser der gesellschaft uff
iren aid beiden tailen ainen gemainen sollen geben, usser
ainer andern statt zu der sach gelegen und gebürlich. Dess-
glich ob die genanten gemain statt von PfuUendorff zu ainem
herren oder gesellenn diser verainung zu sprechen gewunnen,
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80 sftllen die rät ouch off ir aid ainen gemainen usser den
andern herren oder gesellenn diser verainung, oder usserhalb
so sy kain darjnn möchten vinden, beiden teilen geben. Und
wan die gemainen also sind geben, so söll^i y^licher taile
zu sölichem gemainen zw6n setzen, und ir sach vor den mit
recht usstragen öne alles w^gem und appellieren. Und ob
immg wurd welher taile kläger sin sölt, darjnne sollen sich
die rit nach beider tail furbringen uflF ir aide erkennen welher
tail kleger sin solle. Item das wir forsten ouch herren fürsten
glich und mächtige conmun jn unser gesellschaft nit enpfahen,
noch mit den in verstentnüs komen und unnser aynung
nit enndem, meren oder mindern sollen anders dann durch
ain gemain gesellschaft oder den merentail. Und sollen die
zwen tail der die dennzümäl zu sölicher manung kommen
allweg das merre sin. Wann ouch ain höptman die vor-
genanten von Pfullendorflf zu manung vordert, so söllenn sy
iren burgermaister oder ainen des klainen räts ungeverlich
dartzü schicken, doch das allweg burgermaister und klainer
rät, die ye zu zyten sind, so dick die geendert oder ersetzt
werden, schweren unnser gesellschaft rät zu verschwigen bis
in den töd, als sich gepurt. Sünst söUen die genanten von
Pfullendorflf uns und wir jnen in allen stucken puncten und
artickeln verwanndt sin nach lut unnsers ainungsbriefs, als
ob sy by uns in dem selben unnserm brieflf mit sonndem
Worten begriflfen wären und jr insigel daran gehenngkt hetten.
Also bekennen wir sölicher furwort und des das vorsteet,
gereden und versprechen die von Pfullenndorflf daby beliben
zu lassenn und dem allem getruwiich nach zu kommen alles
ungeverlich. Und des zu wärem Urkunde und guter sicherhait
haben wir vorgenanter grave Johanns und mit uns der veste
unnser lieber besonder und mitgeselle Bilgrin von Rischach
vogt zu Schäre für uns und gemain unser gesellschaft unnser
insigel an disen brieflf henngken lassenn, der geben ist uflf
donrstag nach sannt Vits tag, nach Cristi gebürt viertzeh^-
hundert sechtzig und drü iär.
Perg. Orig. Das Siegel des Grafen von Werdenberg ist abgefallen,
jenes des Bilgrin von Rischach aber leidlich gut erhalten. Das bekannte
Wappenbild.
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1466. Aug. 1, Die IrmngeB zwischen dem Abte Peter von K^iigs-
bronn und dem Pfarrer Melchior Buschyff betreflfend. (Auszug.) 93.
Abt Ludwig von Salmenschwil und Jacob Sutor Bürger-
meister zu Pfullendorf , als Compromissrichter der Späne und
Irrungen, welche sich zwischen dem Abte Peter von Königs-
bronn und dem ersamen Melchior Buschyff * Pfarrer zu
Pfullendorf ergeben haben, beurkunden, dass sie beiden Theilen,
auf Zinstag nach St. Urbanstag nächstvergangen (Mai 27.)
einen Bechtstag angesetzt haben, weisen aber, nach erfolgter
Verhandlung, die Sache an Bischof Hermann von Constanz.
Herr Melchior Buschiff liess durch seinen Fürsprechen Hans
Brüsch Altbürgermeister zu Pfullendorf reden: Er sei zu
Meckingen^ Pfarrer gewesen und habe, da ihn daselbst oft
Krankheiten an seinem Leibe befallen, gedacht die Luft zu
wechseln, da er vernommen dass zu Pfullendorf „guter lufft
wäre". Herr Lienhart sein Vorfahrer ^ habe auch mit ihm
darüber geredet und ihm vorgehalten, er habe viele und
treffliche „underton", die er mit Predigten und anderer
Nothdurft nicht wohl versehen könne und begehre daher zu
wechseln. Fernerhin sei ihm von einem Priester, der hier in
Pfullendorf im Pfarrhofe in Dienst gewesen, vorgegeben
worden, dass einem Pfarrer daselbst merkliche Nutzungen
zustünden, zum mindesten jährlich 300 Ä Haller an Geld,
nebst anderen Einkünften, welche wenigstens 6, 7, oder 800 ß
Haller werth seien. Darauf hin habe er sich zur Permutation
entschlossen und sei vom Abte von Königsbronn mit der
Pfründe beliebe worden, nach Inhalt eines Briefes, welchen
er verlesen lässt. Es ist ein 1464, Jun. 27., zu Pfullendorf
im Königsbronner Hofe, im Sommerhäuslein, abgefasster nota-
rieller Akt, aus welchem hervorgeht, dass der persönlich er-
schienene Abt Peter dem ebenfalls persönlich anwesenden
Melchior Buschiff, weiland Pfarrer zu Meckingen, die Pfarrei
Pfullendorf, als vicarius perpetuus, übertragen hat und zwar
mit der Auflage, dass es, in Hinsicht auf das Kloster Königs-
bronn, bleiben solle wie bisher. Wenn es sich aber über
kurz oder lang begeben sollte, dass sich die Einkünfte des
Pfarrers zu Pfullendorf dermassen minderten, dass er damit
nicht ausreichen könne, so möge er sich an den jeweiligen
Abt von Königsbronn wenden, und falls, dieser nicht Abhilfe
> Hier so, in der Folge Buschiff. — * Bei RadoUzell. - 3 In Pfullendorf.
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schaflfe, an die jeweiligen Abt von Salem und 'Bürgermeister
zw Pfullendorf, die sich dann, falls sie sich nicht vereinigen
könnten, einen Obmann setzen mögen.
Nach Verlesung dieses Instruments liess nun Buschiflf
weiter reden: er müsse zwei Priester zu Helfern haben,
auch eine Kellnerin und einen Knecht oder Schüler und ein
Pferd, alle Capläne zu ettlichen Zeiten laden; auch den Schul-
meister, seine Diener, den Messmer und den Knecht, zuweilen
zum Mahle haben; besonders an allen gebannten Feiertagen
müsse er den Caplänen * ein Mahl mit Essen und Trinken
reichen. Er könne daher bei seiner Pfründe seine Nahrung
liicht finden. Alle seine Einkünfte habe er aufgezeichnet.
Dieselben betrügen im ersten Jahre 83 % minder 6 ^, „ann-
derthalbtusent, vierhundert und achtzehen brot"^, dritthalb-
taiisend und vierhundert Eier^, 199 Hühner, 4 Fuder Heu,
6 Viertel Erbsen und Bohnen und 30 Bossen Werch, was
Alles zusammen 300 Ä Haller werth sein könne. Da er den
Abt von Königsbronn mehrfach vergeblich ersucht, auch
Schulden gemacht habe, wende er sich nun an die be-
zeichneten Compromissrichter.
Der Abt von Königsbronn lässt antworten durch Herren
Andreas Wall, Lehrer geistlicher Rechte und Advocaten etc.,
ihm scheine die Forderung unbillig, denn vor hundert oder
anderthalb hundert Jahren habe man eine ziemliche Ordnung
gemacht und dem Pfarrer eine ziemliche Portion und Corpus
zugewiesen, dabei sich bisher alle Vorgänger Melchiors be-
gnügt hätten, besonders Herr Friedrich selig*, so eine merk-
liche Zeit hier Pfarrer gewesen; der habe an die 400 Ä
Haller Kriegsschulden^ abbezahlt, ein löblich Wesen geführt,
seine gute Nahrung gehabt und doch bei seinem Hingange
noch ein Merkliches hinterlassen. Auch habe Herr Lienhart
das erforderliche Einkommen gehabt. Was nun die Berech-
nung der Einkünfte betreffe, so meine er, ihm (d. h. dem
Pfarrer Buschifi) müsse in allen Stücken viel mehr geworden
sein. Vielleicht habe derselbe alte Schulden gehabt und ab-
bezahlt. Hoflfe daher, dass man den Kläger abweise. Melchior
^ ainem capplan, — doch wohl einem jeden Gaplan. — * Wahr-
scheinlich verschiedene Sorten. — • Wohl auch verschiedene Eier, von
Gänsen und Hühnern? — * Nach Walchner S. 181 Friedrich Richer
1434. -^ * von kriege wegen.
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153
Buschiff lässt • nun dagegen reden : Meister Hans Frecher
selig ^ der vor Herren Friedrich hier Pfarrer gewesen, habe
eigenes väterliches Erbe gehabt und doch bei seinem Tode
wenig hinterlassen. Zu den Zeiten aber, da Herr Friedrich
Pfarrer gewesen, daseien „große sterbent" gewesen, wodurch
demselben merklich Seelgeräth und grosse Opfer zugefallen,
so dass er an Nutzungen „uff ain jaure by tusend pfund
haller" gehabt, und doch habe auch dieser so wenig hinter-
lassen, dass man nach seinem Tode sein hinterlassai Gut um
15 Gulden gegeben. Auch müsse er ja dem Bischöfe von
Constanz jährlich 11 Ä Haller entrichten. Nochmals lässt
nun der Abt von Königsbronn erwidern, Meister Hans Frecher
habe gute Nahrung gehabt, seinem Bruder und seinen Freunden
fast geholfen, und auch Herr Friedrich habe seinen Freunden
mehrfach Geld geschickt. Wenn auch die Opfer jetzt etwas
kleiner seien, so seien doch viele gute Personen in Pfullen^
dorf, auch gehörten 42 Dörfer, Weiler und einzelne Hofe in
die Pfarrei, daher werde dem Pfarrer auch jetzt ein ge-
nügendes Einkommen zufallen. Nach diesen Reden und
Wiederreden setzen beide Theile die Sache zu Recht. Die
Compromissrichter aber Erkennen zunächst auf die Vorlage
einer Urkunde über die vor 100 oder 150 Jahren erfolgte
Zuweisung eines corpus oder ziemlichen Portion an den
Pfarrer.
Hierauf wird nun, durch den Anwalt des Abtes, eine
besiegelte Urkunde des Bischofs Ulrich von Constanz d. d.
Constantie 1348 (verbis) 7. kal. Julii (Juni 25.) ind. 1. ver-
lesen, in welcher eine Bulle des Papstes Clemens (VI.) d. d.
Amnione 10. kal. Apr. pontif. 6. (1348 März 23.) enthalten
ist.^ Die päpstliche Biüle enthält die bekannte Verfügung,
dass dem Kloster Königsbronn, wegen der grossen Bedräng-
nisse in die es zu Zeiten Ludwigs des Bayern^ gekommen
sei und der dabei erlittenen Nachtheile, gestattet sein solle
die Pfarrkirche zu Pfullendorf , deren Patronat dem genannten
Kloster zustehe und deren Einkünfte die Summe von 40 Mark
* Nach Walchner a. a. 0. im Jahre 1422. Die Frecher sind ein
PfuUendorfer Geschlecht. — * Die Bulle ist abgedruckt in Wirtemb.
Jahrbücher. 1856 b. S. 138. ex Orig. Vergl. oben Reg. 17. — ^ Der
Papst nennt denselben „quondam Ludouicum de Bauaria hostem fidei
Christiane" Kaiser Ludwig f 1347 Oct. 11.
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154
Silber, wie man angebe, nicht überschreiten, nach Aus-
scheidung einer congrua pars pro vicario perpetuo, zu in-
corporieren. In der Urkunde des vom Papste mit dem Voll-
zage beauftragten Bischofs aber heisst es, nachdem im
Allgemeinen die Incorporation ausgesprochen ist „insuper et
taxamus ex nunc, auctoritate nobis tradita, vicario in ipsa
ecclesia Pfullendorff in antea instituendo universas oblaciones
legata et remedia in eadem ecclesia obvenientes, ac omnes
minutas decimas ipsi ecclesie in Pfullendorff pertinentes pro
prebenda et nomine prebende per eundem vicarium perci-
piendos percipiendas et percipienda et habenda, ut ex eisdem
congrue sustentari valeat, jura episcopalia solvere et alia
sibi et dicte ecclesie consueta et incumbentia onera sup-
portare."
Auf diese Urkunde hin lässt nun Herr Melchior Buschiff
abermals reden: der verlesene Brief weise ihm alle Klein-
zehnten und alle Opfer zu. Wenn unser Herr von Königs-
bronn ihm das verschaffe, so wolle er sich g^ne begnügen,
allein ihm werde nur der dritte Theil des Kleinzehntens,
einzig allein vier Höfe ausgenommen, von denen er den
ganzen Kleinzehnten erhalte. Der Abt von Königsbronn lässt
nun reden: „was der brieff innhalt, darinn reden sy nit,
gönnen jm das alles, sy nemen es nit". Melchior aber er-
widert: im ganzen Kirchspiel geschehe Abburch am klein
Zehnten, allein die schon berührten vier Höfe ausgenommen
„darzü werde das opfer uff der capplon alter abbrechen,
hab ain herr von Kungsprunen verwilgot".
Als nun, nach allem Hin- und Herreden eine Verständi-
gung nicht erzielt werden kann, weisen die Compromiss-
richter, wie bereits bemerkt wurde, die Sache an den Bischof
von Constanz. Geben 1466 (verbis) frytag vor St. Oswaldstag.
Es siegeln der Abt Ludwig von Salmansweiler und Jacob Sutor.
Perg. Orig. mit 2 Siegeln.
Wie sich die Sache weiter vor dem bischöflichen Tribunal
gestaltete, weiss ich nicht anzugeben, allein so viel scheint
sicher zu sein, dass der Abt von Königsbronn nicht nachgab,
denn am 13. September 1469 hat Mag. Petrus Spät protho-
notarius oppidi PfuUendorf, über die durch den Frater
ülricus Ott, als Procurator des Abts von Königsbronn voU-
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155
zogene Verleihung der Pfarrkirche zu PfuUendorf an Johannes
Bitzer plebanus ac vicarius perpetuus ein Instrument auf-
genommen, welches in Orig. vorliegt. Bitzer verspricht darin,
dass er sich mit den Einkünften, welche ein vicarius per-
petuus von altersher g^abt b^nügen werde (eontentus
manere debeat) und den Abt und Gonvent niemals wegen
Auibesserung (augmentationem seu meliorationem) seiner Ein-
künfte molestieren werde.
1471. Mai 31. Ulm. Bürgermeister und Rath zu Ulm
geben, nach einem auf Mittwoch nach der h. Zwölfboten
Schidungstag jüngstvergangen (1470 Jul. 17.) abgehaltenen
gütlichen Tage, in Sachen des auf sie compromittierenden
Grafen Ulrich von Oettingen und der Stadt PfuUendorf, einen
Spruchbrief, durch welchen die Parteien vor den Kaiser ge-
wiesen werden. Graf Ulrich vertritt zugleich auch seine
minderjährigen Neffen, die Söhne des t Grafen Wilhelm
v. Oettingen. Sein Anwalt ist Nicolaus Wiertt genannt Moll,
Doctor. Für PfuUendorf sind erschienen Jacob von Neu-
bronnen upd der Rathsschreiber Meister Peter Spät. Es
handelt sich um die Stadtsteuer, welche bereits K. Sigmund
den Grafen Ludwig d. ä. und Ludwig d. j. von Oettingen
verpfändet habe und welche von der Stadt, seit 12 Jahren,
nicht mehr bezahlt worden sei, PfuUendorf behauptet durdi
ein erhaltenes kaiserliches Mandat davon abgehalten worden
zu sein. Fürsprech des Grafen ist Hans Fe weht, Fürsprech
der Stadt PfuUendorf aber der Altbürgermeister von Ulm,
Uhrich Ehinger genannt Oesterreicher. G. Vlme 1471 fritag
vor dem h. Pfingstage. 94,
Perg. Orig. Siegel ab.
1471. Sept. 12. Regensburg. Kaiser Friedrich IIL
gebietet den Städten Lindau, Schweinfurt und PfuUendorf,
dass sie dem Grafen Ulrich von Oettingen die demselben
verpfändeten und, ungeachtet mehrerer Weisungen, eine Zeit
lang nicht ausbezahlten Stadtsteuern entrichten soUen, unter
Benachrichtigung, dass er sich desshalb mit dem genannten
Grafen vergUchen habe, so zwar, dass nur die Hälfte der
verfallenen Steuern an diesen ausbezahlt, die andere Hälfte
aber, bis auf Weisung des Kaisers, für denselben zurück-
behalten werden soUe. G. ßegensburg 1471. Sept. 12. Rom. 32,
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156
Kais. 20. Hung. 13. Enthalten in einem Vidimus des Grafen
Johann von Sultz, Hofrichter zu Rotweil, für den Gewalt-
boten des Grafen Ulrich, 1471, zinstag vor St. Michelstag
(Sept. 24.). Perg. Orig. mit Siegel des Hofgerichts Rotweil.
Ein am gleichen Tage und Orte, ebenfalls für Fritz Fuldner,
den Gewaltboten des Grafen von Oettingwi gegebenes Vidimus
des genannten Hofrichters, enthält nur die oben angeführte
Weisung zur Zahlung, ohne die Bestimmungen hinsichtlich
der Zurückbehaltung der Hälfte. Es wird sich überhaupt
nur um im Namen des Kaisers erlassene Mandate handeln
können, denn dieser befand sich am 12. September schwer-
lich in Regensburg. Vergl. Chmel Regg. Frider. nr. 6432 flf.
Wegen der Verpfändung der Stadtsteuer zu Gmünd, PfuUen-
dorf und Bopfingen vergl. die Urk. K. Friedrichs 1443,
Mai 17. Chmel Reg. 1433, fernerhin 1444, März 20. Reg.
1615. 95.
1475. Jan. 29. Andernach. Derselbe beauftragt seinen
Diener Hofgesind und lieben Getreuen Marquard Brisacher,
Doctor \ bei den Städten Constanz, Ravensburg, Ueberlingen,
Lindau, PfuUendorf, Ysni, Wangen, Schweinfurt und Buch-
hwn, die rückständigen Steuern für das Reich einzuziehen.
G. Andernach sunntag nach S. Paulstag convers. 1475. Rom.
35. Kais. 23. Hung. 16. Enthalten in einem Vidimus, welches
Hans Lanntz von Liebenfels Stadtamman zu Constanz, dem
persönlich vor Gericht erschienenen Herrn Marquard Brisacher
Doctor und Ritter, an Montag vor St. Gertrudentag 1475
(März 13.) ausgestellt hat. Perg. Orig. mit dem Siegel des
Stadtgerichts zu Constanz in rothem Wachs. In der Fort-
setzung des Königshofen (Mone Quellensammlung I, 278)
wird PfuUendorf unter den Städten genannt, welche dem
Kaiser zu Dienst gen Nüß zogen sind, was wahrscheinlich
im März geschah. 96.
1475. Feb. 6. Andernach. Derselbe schreibt au den
Magistrat zu PfuUendorf, auf dessen dem Reichserbmarschalk
Heinrich zu Pappenheim wegen der rückständigen Stadtsteuer
erstatteten Bericht, aus welchem zu entnehmen gewesen,
^ Marqaard Brisacher wurde schon 1440 von K. Friedrich, als dessen
FrotOBotar, in Dienst genommen. Vergl. Chmel Regg. Frider. nr. 77.
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157
dass die seit einigen Jahren ausstdiende Steuer lange Zeit
den Grafen von Öltingen auf deren Quittungen ausgefolgt
worden sei. Da nun aber der Kaiser diese Steuer selbst ein-
zunehmen beschlossen, so habe er dem Doctor Marquard
Brisacher die Vollmacht ertheilt, von Pfullendorf in Empfang
zu nehmen, so viel noch im Rückstande sei. Unter Be-
drohung mit dem Verluste aller Privilegien und einer Pön
von 60 Mark Goldes, im Falle des Ungehorsams. G. Ander-
nach Montag nach Estomichi 75. Kaiserth. 23. Ad mandatum
proprium dni. imperatoris. 97.
Pap. Orig. mit rflckw&rts aofgedrücktem Si^eL
1477. Nov. 4. Die Vereinigimg mit St Jörgenschild bringt eine
Sühne zwischen Hans Friedrich von Keischach zu Nenhewen und der
Stadt PfuUendorf zu Stande. 98.
Wir hoptmann und gemain ritterschaft der verainung
Sandt Jorgenschiltz im Hegow, bekennen offenlich mit dem
brief, als sich dann ettHch spenn tzwüschen den vesten
ersamen und wysen Hansfridrichen 1| von ßischach zur Nüwen-
hewen ains, burgermaister und raute zu Pfullendorf anders
tails gehalten, der si sich uf uns zu recht geaint, daran wir
uf hüt datum jnen rechttag für uns gen Engen ge{|setzt und
si gehört, und nachdem Hansfridrich vor uns geredt, die
maynung uf jm tragend, wie sich vor ettwas zidten begeben
hab, das er des hochwurdigen fursten und herren hern Her-
mans bischofen i| zu Costentz wirdiges gedächtnüß und aller
siner verwandten offner gesagte vinde, mit bewarung wie
ainem edehnan gebür gewesen, da sig er uflf ainen laybrüder,
der unserm herren von Salmenswyler zu versprechen stund,
gestossen, der hab geritten ain pfärt, dem als sinem vinde
hab er das genomen und dem gesagt und bevolhen, das er
sölte sagen, der pfaffen vind betten jm das genomen; dem-
nach er euch zu ainem hirtten komen sig, hab dem die
mainung euch gesagt und das also ze sagen bevolhen, der
maynung ob yemen hernach k&m, das zu eröfhen, da-
mit niemen bedörft jlen. Das offenn gemain geschray sig
gen Pfullendorf komen, da gewesen, daran sich die von Pfullen-
dorf nit kert, sondern haben si jn gejlet, so wyt und in
der mäss, das er sine pfart hab müssen abritten, von andern
sinen mercklichen anschlegen und geschäften getrengt und
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158
des sonst zft grossen costen und schaden komen sig, maint
er die von Pfullendorf sollten gewyst werden, jm sölich
Schmach, sums&li, pfert, costen und schaden zft wandeln
und abzetragen. Dagegen dann die gemdten von Pfullendorf
haben lausi^n reden, sich hab vor fünf j&ren begeben, das
ainem laybruder, der jrs bywonners knecht gewesen, ain
pf&rt nach by ir statt genomen, do sig das geschray in jr
statt komen, do das gescheen und nit mit den werten wer
das getön hett, da haben si, als si dem rieh, dem rechten,
jrem bywonner und aller erberer veipflicht nach, als ain
erbere statt des richs schuldig sigen und jnen wol zimpt,
der dem euch sin pfärt entwört jr bywonner gewesen und
noch sig, er geb jn och stur und anders, zudem sig das ge-
schray komen, ainer hab das getön, sig übemacht in jr vor-
statt gelegen und momdes durch jr statt geritten und das
darvß getan, zft dem so gepiett der funfjärig kayserlich ver-
pennt frid, wa jnnen im rieh angriffen wurd, das mengklich
das s511 jlen, und zu recht ufhalten, jr knecht geschickt an
die end da solichs verhandelt, zu erlernen wie das Zugängen
wer, das getön oder us was gerechtigkait das gescheen war.
Do die hinuß an das end uf den hftfslag kämen, do sigen
sie ettwie verr^r geritten und haben bald den hufslag ver-
lorn, und sigen nie an in komen, noch sin sichtig worden,
haben euch in niendert gejrrt, noch untz uf den den gestrigen
tag nie bericht gewesen, wer deif war, der das getön hab,
darinn nicht anders denn sj mainen uß den Ursachen vor-
bestimpt und nach geptir schuldig gewesen und noch wol
wa sich solichs begeh die billichkait zfttun uff im trftg, und
?| sig kain söllich offen geschray noch lüdem gewesen, und
fr dwil si die ding nit anders denn geh^irt sig gehandelt haben,
^ so mainten si Hansfridrich solt von uns gewyst werden, si
^'^ deßhalb anraichs zu erlaussen und das si jm nichtz zu ant-
• tr wurtten schuldig sin sölten. Und als wir si mift den und vil
;^ merern wortten, hierjnn zft beschriben nit nodt, gnügklieh
^. verhortten, haben wir tzwuschen den genanten parthien die
spenn in der gftttlichkait hinzulegen gesucht und so vil vol-
gfunden, das wir si in der gUttlichkait haben betragen in nach-
geschribener form, dem also ist, das die gemelten von Pfullen-
dorf umb vermidung vil müg cost und arbait unns zu eren lieb
und gevallen, nit der handlung noch der ursaeh nach, das die
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159
von Pfullendorf uß verpflidit noch billichhait darumb yemend
icht schuldig sigen, Hansfridrichen tzwaintzig gülden Rinischer
geben und sollen daruf aller tzwütr&cht unfrüntscbaft Un-
willens und was sich der ding halb untz üf hüt datum dis
briefs, tzwischent den genanten parthien und allen den so
darinn verwandt und darvnder verdaucht sind verloflEwi haut,
gantz und gar geaint, gericht und geschlicht haissen, hin-
gelegt vemicht tod und ab und ainandem gut frund und
gönner sin, als si unns das baidersidt bi guten trüwen ge-
redt haben, all arglist untruw und böß geverd hierjnn gantz
vermitten und ußgeschaiden. Und des zu warem oflfem urkund
so haben wir genanten hoptman und gemain ritterschaft der
gemelt verainung als tädinger der brief tzwen in glicher lut
schriben und yeden tail ainen under Caspars von Clingen-
berg der zidt unnsers hoptmans anhangenden insigel, unns
und jm sunst unschädlich, von der genanten, partMen ernst-
licher gebett willen besigelt, geben laussen. Und wan wir
genanten Hansfridrich von Rischach und burgermaister und
raute zu Pfullendorf söllicher täding in zügen willig und zu
gevallen den genanten unsem gnedigen herren der ritterschaft
benägig gewesen sind, so hab ich genantei* von Rischach mit
fliß emstUch erbetten den vesten Gonratten von Rischach zu
Ach, minen lieben vetter, das er sin aigen insigel für mich
prest^nhalb des minen jm ön schaden an den brief oifenlich
haut g^;on hengken. So haben wir burgermaister und raute
zu Pfullendorf unser gemainen statt insigel euch daran ge-
hengkt, am zinstag nach allerhailigen tag, do man zalt von
Crists gepurt vierzehenhundert sibentzig und siben j&m.
Perg. Orig. mit den Siegeln des Caspar Ton Clingenberg , Konrad Ton
Rdschacli und der Stadt PfoUendorf.
1479. Feb. 1. Rudolf Graf von Sultz Landgraf im Cleg-
köw bringt zwischen Burgermeister und Rath von Pfullendorf
und Hans Sorg, auch von PfuUeitdorf, welche „antreffend
d^ anlauß zu Enngen, durch die edelen und vesten hopt-
man der gesellschaft sant Jörgenschiit zwisch^ jnen ge-
macht" zwistig geworden sind, einen vorläufigen gütlichen
Vergleich zu Stande, vermöge dessen die Sache von beiden
Parteien (Hans Sorg ist Kläger) auf ihn selbst, den zu Ein-
gang genannten Grafen Rudolf und etliche andere Räthe und
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Diener des Herzogs von Oesterreich, nämlich: den Grafen
Signmnd von Luppflfen Landgrafen zu Stühlingen und ^e
edlen und vesten Heinrich von Clingenberg, Yttelhans und
Hansjacob beide von Bodman, Vettern, Bilgri von Rischach
und den ersamen Hans Wißpockh genannt Zägky d. ä. , voa
Stockach, gesetzt sein solle. Folgen die üblichen Versiche-
rungen hinsichtlich des Geleites für Hans Sorg und sein
Weib und die von Pfullendorf, G. Montag vor purific. Marie
1479. Es siegeln Graf Rudolf von Sultz, die Stadt Pfullen-
dorf und Hans Sorg (der einen Vogel, Reiher? im Wappen
führt). Perg. Orig. 3 Siegel Sorg stand bereits im Jahre
1476 gegen die Stadt Pfullendorf vor dem Stadtgerichte
zu Ueberlingen in Rechtfertigung. Die Veranlassung des
Haders war vermögensrechtlicher Gattung. 99.
1482. Apr, 8. Wien. K. Friedrich HI. richtet, auf An-
suchen des Fiscalprocurators, einen ernsten Befehl an den
Magistrat zu Pfullendorf, wegen Zahlung der, mit Ver-
achtung kaiserlicher Grebote, „gute Zeit" in Rückstand be-
findlichen Stadtsteuem. Unter Androhung des Verlustes aller
Privilegien und einer Pön von 50 Mark löthigen Goldes.
G. Wien 8. Apr. 1482. Kais. 31. Pap. Orig. Siegel rück-
wärts aufgedrückt. 100.
1486. März 13. Anna Äbtissin des Klosters Wald, nebst
Priorin und dem Convente daselbst, vergleichen sich mit der
Stadt Pfullendorf, hinsichtlich der Verpflichtung ihres in der
Stadt wohnenden Hauswirthes. Derselbe hat für seine Person
jährlich 16 ü w zu zahlen, wofür er dann Steuer- dienst-
und wachtfrei ist, nur den Fall ausgenommen, dass man
„mit dem hoptbanner ausziehen" müsste, oder dass man,
zur Vertheidigung der Stadt, Leute auf die Mauern bedürfte.
Besitzt er aber in der Stadt gelegenes Gut, so soll er das
versteuern wie andere Bürger. Wenn er ein Gewerbe treibt,
so soll er der betreffenden Zunft desshalb Abtrag thun. Er soll
zu Weihnachten dem Bürgermeister Gehorsam schwören, jedoch
unvergessen der vorstehenden Artikel. G. 1486 mentag nach
St. Gregoriustag. Das Siegel der Äbtissin fehlt zur Hälfte,
dagegen sind die Siegel des Gonvents und der Stadt wohl-
drhalten. Perg. Orig. 3 Siegel. 101.
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1493. Aug. 29. Bilgri von Rischach zu Stoflfeln bringt
„als Mntlicher untertädinger" zwischen der Frau Amalie
Fürstin und Äbtissin zu Lindau und der Stadt Pfullendorf,
einen Vergleich zu Stande, wegen der Zwistigkeiten, welche
hinsichtlich der Vogtei über die um Pfullendorf gesessenen
Eigenleute des Klosters bestanden. Es wird bestimmt:
1) Die besagte zum Ammanamte der Stadt Pfullendorf ge-
hörige Vogtei, wird von der Stadt Pfullendorf, durch den
jeweiligen Bürgermeister als Träger, zu Lehen empfangen.
Als Lehensschilling sollen dabei 5 ß .a, für den Lehenbrief
aber 1 Gulden „und nit mer" bezahlt werden. So lange ein
Burgermeister im Amte oder doch im Rathe bleibt, kann er
Träger sein. Wenn er aber stürbe, oder aus dem Bathe
käme, so ist ein neuer Träger zu praesentieren, der Grelübde
und Eid thut nach Lehenrecht. 2) Wenn eine neue Äbtissin
in Lindau gesetzt wird, so hat die Muthung des Lehens in
Jahresfrist zu erfolgen. 3) Der Stattamman zu Pfullendorf
soll die um die Stadt herum gesessenen Eigen- und Vogtleute
des Klosters pflegen und bei ihren alten Herkommen lassen.
Wie er über Ungenossami, Fälle. Gelass und Theilung be-
richtet wird , so soll er es der Äbtissin oder deren Amtleuten
mittheilen. 4) Jeder Mann giebt ihm jährlich 2 ß ^ und
1 Fassnachthuhn, jede Frau 1 Fassnachthuhn zu Steuer.
Ehegatten zahlen gemeinsam 2 ß a und einen Hahn, statt
der zwei Hennen. G. 1493, donstag nach St. Bartalmestag.
Perg. Orig. mit 3 Siegeln. Aus einer ürk. 1497, Apr. 9,,
ist ersichtlich, dass Bilgri von Reischach der Vater der
Äbtissin Amalie war, welche auch in ihren Siegel, unten,
das Reischachische Wappenschild beifügt. Es sind, bis ins
18. Jahrhundert herab, zahlreiche Lehenbriefe vorhanden,
welche, beiläufig gesagt, auch zur Richtigstellung der bei
Walchner gegebenen Reihe der Bürgermeister benützt werden
können. 102.
1494. Mai 7. Kempten. K. Maximilian bestätigt einer
erbaren Rathsbotschaft alle Privilegien der Stadt Pfullendorf.
G. zu Kempten 1494, 7 tag des monats Mai. Perg. Orig.
mit Siegel an weiss-blau-rothem Seidenstrange. Ad manda-
tum dni. regis in consilio Conradt Sturtzel de Buchen doctor
und ritter cantzler. 103.
Zeltuclir. XXXI. ' H
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y a t«
162
1494. Mai 8. Kempten. Derselbe nimmt, in seiner
Eigenschaft als Erzherzog von Oesterreich und unter Be-
rufung auf das schon dem Erzherzoge Sigmund gegenüber
- bestandene Verhältniss, die Stadt PfuUendorf auf 10 Jahre
in seinen besondern Schutz auf. Sollte der König (Erzherzog)
mit Jemanden in Krieg und Feindschaft konunen, so dass
dem Hause Oesterreich zugehörige Städte und Schlösser be-
lagert würden u. s. w., so haben die Pfullendorfer, auf seine
Kosten aber in ihrem Solde, 25 gewappnete Mann zu Fuss,
deren Hauptleute aber zu Ross, zu halten „enhalb der ge-
pierg auf drei monadt sechs meyl wegs zu ringsumb". G.
Kempten 1494, 8. Mai. Commissio dni. regis propria. R. Nico-
laus Ziegler. Perg. Orig. mit Siegel. 104.
1495. Sept. 5. Worms. Derselbe belehnt den Jacob
Sutter mit den vor dem oberen Thore gelegenen Herzogs-
oder Aflfterlehen, nachdem Wolf von Homburg, als Träger
der Stadt resigniert hat und zwar unter der besonderen Ver-
günstigung, dass die Stadt in Zukunft dieses vom Hause
Oesterreich herrührende Lehen, durch einen Träger empfangen
könne, welcher entweder ein Edelmann oder Bürgermeister
daselbst sei. G. Worms Samstag nach St. Egidientag 1495.
Rom. 10. Ung. 6. Commissio dni. regis in consilio. Perg.
J Orig. mit Siegel. Vergl. Reg. 72. 105.
>■■'
i 1496. Jul. 1. Spruchbrief des Hanns Bayer Stattammans
' zu Pfullendorf , die Reinhaltung der Strassen betreifend. Herr
I - Heinrich Streicher Leutpriester zu Zell am Andelsbach klagt
i; gegen Hans Hemling Bürger zu Pfullendorf „aus dem ver-
|v lesenen briefe hab man gar wol verstanden, dass die
f| gaß zwischen Hemlings haus und jetzo Jörgen Mayers heuslin,
|£ so sein bedachten herr Heinrich Strichers gewesen sey, ain
I- gemain gaß sein soll und auch sauber gehalten werden. Nun
i^ hab Hemling ain propheten * in die gassen gericht, die ganng
§ ^ dan bedachten Jergen Mayem uflf das sin, so dann er
|j- (Streicher) im zu kouffen geben hab. Dieselbig prophet soll
^^ ouch an dem ennde nit sein, darumb so bitten und begeren
• heimliches Gemach (prive). Das Wort kommt schon in der um
1360 geschriebenen s. g. Schöppenchronik von Magdeburg vor. Hegel
Städtechronik VII, 155. „ein jode — vel in ein priveten edder heimlicheit."
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lf»3
sie (Streicher und Mayer) denselbigen Hemling guetlich oder
rechtlich zu weysen und die gassen sauber zu halten, wie
dann der verlesen brieif das zugab und von alter här ge-
halten sei, denn sölich prophet sy an dem ennde ain newe-
rung und ain muettwill." Hierauf lässt nun aber Hemling
antworten: ain artigkel im brieif weys clärlich auß, daß die
gaß gemain sin soll. Daß aber er die gaßen nit nutzen oder
bruchen soll, geb der brieflf nit zu, sonnder soll das under-
heuslin kain unsuberkait darjnn haben noch schitten als man
gar wol verstanden hab. Sein prophet sy ouch an dem ennd
nit ain newerung, dann er und ouch sin vorfar haben die
also bißhar lennger dann man gedenken mag, one menige-
lichs intrag an dem ennde gehebt, darumb hoif und vertruwe
er, man lass jn billich bey sollichem seinem innhaben be-
leyben." Es wird nun auch in der That zu Recht erkannt
„das Hans Hemling bey seiner propheten beleyben soll". G.
1496, frytag vor St. ülrichstag. Enthalten in einem besigelten
Vidimus des Magistrats von Pfullendorf 1560, Jun. 28. 106.
1499. Jul. 30. Constanz. K. Maximilian befiehlt dem
Magistrate zu Pfullendorf, auf Anrufen des Hainrich von
Smalkalden, dem er die Stadtsteuer verschrieben habe, die-
selbe unweigerlich auf Martini gegen Quittung auszubezahlen.
Gr. Costenntz zinstag vor St. Peterstag ad vincula, anno 99.
Rom. 14. Hung. 10. Ad mandatum dni. regis proprium,
Semtein. Pap. Orig. mit Siegelspur. 107.
1501. Jul. 10. Pfaflf Hans Murer Leutpriester zu Husen
am Andelspach, vermacht, zur Zeit da er dieses wohl thun
„und zu kirchen und sträß gon kundt", den lieben Heiligen
der Pfarrkirche zu Pfullendorf seine „vier bficher oder Volu-
mina so man haysset und genempt werden die vier tayll
speculi Vincenty". Nach seinem Tode, — doch möge ihn
Gott noch lange auf Besserung leben lassen — „sollen der
bedauchten lieben haylgen pfleger sollich vier volumina zu
jren banden nftmen und in derselben lieben haylgen libry lögen
und darjnne beliben lassen on alle inträg und Widerrede miner
erben und mänglichs von jret wegen, als dann ich das dem
ersamen herr Hainrichen Hackern sälig mit mund und mit
band zugesagt." G. sambstag nauch ^dalrici 1501. Er-
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betener Siegler : Junker Hans Gremiich von Menningen. Perg.
Orig. Siegel ab. Es handelt sich um das seiner Zeit sehr be-
rühmte Werk des Vincentius von Beauvais f c. 1260 und
ohne Zweifel um eine Druckausgabe desselben. Beachtens-
werth ist, dass die Pfarrkirche zu Pfullendorf eine libry,
Bücherkammer, Bibliothek besass. Es gab schon im 15. Jahr-
hunderte ein raths- und siegelfähiges Geschlecht „Murer" in
Pfullendorf. Dasselbe führte einen mit 3 Kugeln belegten
Schrägbalken im Wappen. Ob Pfaflf Hans, der kein eigenes
Siegel führt, dazu gehörte, muss dahingestellt bleiben. 108.
1501. Aug. 4. Innsbruck. K. Maximilian I. thut seinem
Sollicitator der Hofkammer und lieben Getreuen Jacob Vil-
linger, mit Verwilligung der Kurfürsten und anderer treff-
lichen Käthe, wegen seiner guten Dienste die besondere
Gnade, dass derselbe die gewöhnliche Stadtsteuer von Pfullen-
dorf, welche 100 Ä Haller beträgt ^ und immer auf Martini
zu entrichten ist, einnehmen und für sich verwenden dürfe.
Diese Vergünstigung wird auch auf Frau Anna Villingerin,
für die Dauer ihres Lebens ausgedehnt, vfeim sie nämlich
ihren genannten Sohn überleben sollte. G. Innsbruck 1501,
Aug. 4. Rom. 16. Hung. 12. Unter der Falte steht das
Handzeichen des Königs, auf derselben: ad mandatum dni.
regis proprium Bertoldus archiepiscopus Moguntinus archi-
cancellarius sst., Blasius Höltzl. R** h. V. fo. P yiii. ca.
secundo. Perg. Orig. Siegel abgefallen. Die Willebriefe der
Kurfürsten Jacob von Mainz, Jacob von Trier, Friedrich von
Sachsen (1507, Jul. 25. Constanz), Joachim von Brandenburg
(1507, Nov. 2. Cöln an der Spree) und Philipp von der Pfalz
(1508 Jan. 7.) liegen vor. 109.
1503. Aug. 5. Tellfs. Derselbe theilt dem Magistrate
zu Pfullendorf mit, dass er den Heinrich von Smalkalden
(vergl. Reg. 107), dem er die PfuUendorfer Stadtsteuer ver-
schrieben, in anderer Weise befriedigt habe, so dass dieser
die erlangte Verschreibung wieder in die Hand des Königs
zurückgeben werde, „dieweil wir aber dieselben statsteuer
1 Die Stadtsteuer von Lindau betrug 1442 jährlich 100 Pfd. ^. Chmel
Regg. Frider. III. nr. 1277.
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unserm buchhalter Jacoben Villinger ^ auch verschriben haben,
demnach empfehlen wir euch ernstlich mit disem brief, und
wellen das jr nu hinfür dem gemelten Villinger ierlichen die
statsteuer auf dis unser gescheflft und sein quittung, nach
lut der verschribung so er vormals darumb von uns hat, un-
angesehen des gemelten von Smalkalden verschreibung, raiehet
und gebet. G. zu Tellfs 5. Aug. 1503. Rom. 18. Hung. 14.
Per regem pro se. Ad mandatum dni. regis proprium Sernteiii.
Pap. Orig. mit Siegel. 110,
1504. Apr. 20. Clemendt (Clemens) Richlin (von Meldegg)
Altbürgermeister zu Ueberlingen bringt zwischen dem Abte
Johann von Salmansweiler und der Stadt Pfullendorf einen
Vergleich zu Stande, wegen der Stadtmauer am oberen Tliore,
welche zum Theil von selbst gefallen, zum Theil von den
Anwälten des Abts abgebrochen worden sei, wodurch Irrung
und Späne entstanden. Abt und Convent zu Salmansweiler
sollen nun eine Mauer hinaus bis zum Ende der Capelle
machen lassen. Dieselbe soll am äussersten Ende der Capelle,
gegen das Thor zu, anfangen, und, bis zu dem Hause
welches abgebrochen wurde, in der Dicke aufgeführt werden,
welche die alte Mauer hatte. In der Tiefe soll sie dem Hofe
gleichstehen, und der Gang und der Lauf zwischen dem
Hause und der Mauer, sollen 3 7» Schuh breit genommen
werden. Der Abt und seine Anwälte haben das Recht die-
selben abzuschliessen , doch mögen sie eine Thüre auf den
* Jacob Villinger trat, nach dem Tode des K. Maximilian, in die
Dienste des K. Karl V. und war 1522 dessen Rath und Schatzmeister.
K. Karl V. schlägt 1522 März 13., zu Brüssel, dem Jacob Villinger
Ton Schonenberg, zu der ihm von K. Maximilian f verliehenen Stadt-
Steuer von Pfullendorf, die Summe von 1200 fl. Rh. Perg. Orig. im G Ij,ä.
Am 30. Sept. 1547, von Augsburg aus, sah sich der Kaiser in den Fall
versetzt, der Stadt Pfullendorf durch ein Mandat zu gebieten, dass sie
dem Sohne des f Jacob Villinger, Karl Villinger Freiherrn von Schönen-
berg, die Stadtsteuer auf dessen Quittung entrichten solle. Pap. Orig. Am
11. Nov. 1614 endlich, überliess der besagte Karl Villinger Freiherr von
Schönenberg etc. Kämmerer des Herzogs Maximilian von Bayern, dem
Kloster Zematshausen in der Herrschaft Seyfriedsberg gelegen, zur Stiftung
eitles ewigen Jahrstages, die Pfandschaltssumme von 1200 fl., nebst allen
dazu gehörigen I {riefen. Da diese in das Archiv der Stadt Pfullendorf
gelangten, so wurde jedenfalls das betreffende Kloster von derselben be-
friedigt.
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Gang haben, damit sie und die Ihrigen zur Capelle wandeln
können. Der Abt soll aber „schutzlöcher oder schrenntz"
(Sehiessscharten) in die Ringmauer machen lassen und die
Mauer soll fürohin ewiglich der Stadt PfuUendorf Ringmauer
Hein und heissen. Bis zur Capelle hat der Abt die Mauer
mit „Fachung" zu versehen. Die Stadt aber unterhält die
Mauer „vom füß bis an das tach". Die Steine vom Abbruche
der alten Mauer verbleiben dem Abte, welcher fernerhin von
der Stadt 150 Gulden Beitrag zum Baue erhält. Es siegelten
Clemens Richlin, Abt Johann und dessen Convent, sowie die
Starlt PfuUendorf. G. 1504 samstag vor St. Jörgentag. Perg.
Orig. mit 4 Siegeln.
Der Erhaltung der Stadtmauer wurde von Seiten des
Ma,Efiätrats stets die erforderliche Sorgfalt gewidmet. Wenn
EijG^enthümer von Häusern, welche an derselben gelegen
waren, bauliche Veränderungen vornehmen wollten, so be-
durften sie der Genehmigung des Rathes, der sich desshalb
einen Revers ausstellen Hess. Reverse dieser Art liegen aus
der Zeit kurz vor Beginn des dreissigjährigen Krieges
vor. 111.
1507. Jul. 25. Co n stanz. Die Kurfürsten Jacob von
Mainz, Jacob von Trier (Markgraf von Baden) und Friedrich
von Sachsen, geben gemeinsam einen Willebrief, zur Zu-
weisung der Pfullendorfer Stadtsteuer an Jacob Villinger und
dessen Mutter, unter Einrückung von Reg. 109. G. auf dem
h, Reichstage zu Costentz 1507 an St. Jacobstag. Perg. Orig.
mit 3 Siegeln. 112.
1507. Nov. 2. Cöln an der Spree. Willebrief des Kur-
fürsten Joachim von Brandenburg, ebenfalls mit Einrückung
von Reg. 109. G. Coln an der SpreW dinstag nach omnium
sauetorum. Perg. Orig. mit Siegel. 113.
1520. Jul. 20. Con stanz. Bischof Hugo von Constanz
gestattet, auf Antrag des Abts Melchior von Königsbronn
und des Conrad Stukli vicarius perpetuus der Pfarrkirche
zu PfuUendorf, sowie auch des Magistrats daselbst, die An-
legung eines neuen Friedhofes bei der St. Katharinencapelle
WT der Stadt, weil der bisherige Friedhof an der Kirche
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(pro tota subditorum illius multitudine) zu klein und auch,
während der Pestzeiten welche in verwichenen Jahren (annis
superioribus in dicto oppido et circumcirca) gewüthet hätten,
zu sehr angefüllt worden sei (adeo effossum et cadaveribus
oppletum sit, quod cives et incole dicti oppidi circa sepul-
turam corporum decedentium hactenus multas perpessi sint
incommoditates). Dat. Constantie in aula nostra 1520, Jul. 20.
ind. 8. Perg. Orig. Siegel ab. Es war dieser bischöflichen
Bestätigung ein am 10. Juli 1520 (Zinstag vor St. Margarethen-
tag) abgeschlossener Vertrag zwischen dem Abte, vicarius
perpetuus und der Stadt, vorausgegangen, welcher ebenfalls
im Orig. vorliegt. 114.
1521. Feb. 3. Worms. K. Karl V. bestätigt einer
erbaren Rathsbotschaft alle Privilegien der Stadt PfuUendorf.
G. Wurmbs 1521, Feb. 3. Rom. 2. Reiche 6. Perg. Orig.
mit Unterschrift. Ad mandatum dni. imperatoris proprium
Albertus Cardinalis Moguntinus archicancellarius sspt. Das
Siegel an gelb-schwarzem Seidenstrange. 115.
1521. Febr. 17. Worms. Derselbe bestätigt der Stadt
PfuUendorf ihre Zollprivilegien, unter Bezugnahme auf eine
desshalb an K. Friedrich III. zu Rotweil 1485, Aug. 25.,
gegebene Urkunde. G. Worms 1521, Feb. 17. Rom. 2.
Reiche 6. Perg. Orig. mit Siegel, Unterschrift und Unter-
zeichnung des Reichserzkanzlers Cardinal Albrecht. 116.
1525. Oct. 2. Abt Melchior von Königsbronn vergleicht
sich mit dem Magistrate zu PfuUendorf, wegen der seinem
Kloster seit unvordenklicher Zeit fallenden Pfeflferzinse, aus
verschiedenen Häusern und Grundstücken in der Stadt, da-
hin, dass diejenigen Pflichtigen, welche lieber Geld zahlen
wollen, statt eines Pfundes Pfeffer, 7 ß .s Pfullendorfer
Währung zu geben das Recht haben sollen. G. 1525 mentag
nach St. Michelstag. Es siegelten der Abt und die Stadt.
Perg. Orig. 2 Siegel. 117.
Roth V. Schreckenstein.
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UrkuTMlenbucli der Deutschordens-Commende
Benggen.
(Schluss. Von 1500 an.' Mit Nachträgen.)
a. Regesten.
1500 Merz 9. Der Komthur Georg von Homburg zu B.
siegelt eine Urkunde über einen Gtiterverkauf zu Karlisouwe. '^
6. mentag nach der alten vassnacht. 500.
1503 Juni 26. Cleinhanns Brambach zun Huttinen^ ab
dem Schwarzwald reversirt sich gegen den Komthur Jörg
von Homburg zu Bücken, der ihm gegen Baarzahlung von
105 Gulden und Verschreibung seines hegenden und fahrenden
Gutes, in dem Hause zu Bücken eine Pfründe mit Essen und
Trinken verliehen hat, „als gftt vnd wie man dann die da-
selbs ob der Jungkherren tisch pfligt zu geben, mit einer
cammer, ouch vnder vnd 'vber, vnd ob er kranckheit oder
anderer Sachen halb nit ob der Jungkherren tisch sftsse,
solle er nüt destminder als gut, als dieselben haben. Geben
vff mentag nach sant Johanns des töuflfers tag." Perg. Orig.
Es siegelt Junker Rüdolflf jm Graben, Schultheiss zu Rin-
felden. Das Siegel ist schlecht erhalten. 501.
1504 Merz 5. Abtheilung des Zehnten zu Lengnow*
zwischen den Herren von St. Johann zu Lügkeren* und den
Deutschherren von Büken. By dem ist gsin von herren von
Büken der hofmeister mit namen her Wolfgang von Blftmeneck
vnd Hans Hupsch, her vogt von Karlisow^, vnd Hans Lew
von Baden, der zit ein schafner der herren von Bücken, vnd
von den herrren von sant Johanseren ist dar bigsin Burekart
Ragor, der herren von sant Johanss von Lügkerren schafner,
vnd Cünrat Müller von wegen des goczhuss von Eisidlen; vf
sant Fridliss abend. Pap. Cop. 502.
1504 Nov. 23. Der Fischer Jacob Elgg reversirt sich
gegen den Junker Adelberg Trugsess von Rynfelden und
Hans Himelkron, Kirchherr zu Eichsei ^, als Obere der
^ Von hier an gebe ich nicht mehr die Regesten aller Urkunden,
sondern nur noch die der wichtigeren. — ^ Karsau BA. Säckingen. —
' Hütten bei Riedich en BA. Schön au? — * * Lengnau und Leuggern
Cant. Aargau. — ^ Eich sei BA. Schopfheim.
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Bruderschaft der heiligen drei Mägde St. Kungund, Mech-
tund und Wybrand zu Eichsei, wegen Verleihung des sog.
Melyfachs in und am Rhein oben am Melebach^ gelegen,
das Ritter Melchior von Schönouw an die Bruderschaft ver-
gabt hat, zu einem Erblehen gegen 3 Pfd. Pfge. jährlich.
Geben uff samstag vor sant Katherinen tag. Pap. Cop. 503.
1506 Jul. 2. Heintz Kamerer von Häwyll * vergabt an
das Gotteshaus zu Birdorff^ 20 Pfd. Haller als Schenkung
nach dem Tode. Zeugen: Clein Hanns von Buch*, Heinrich
Schäffer von Buch, Peter Läber von Etzwyll'\ Hanns Walt-
kilcherer von Birdorff und Hans Bettmaringer von Birckingen.^
Es siegelt der Waldpropst Cleinhanns zur Nidren Mullyn.^
. . vff donnstag nach sant Peters vnd Paulss tag. Perg. Orig.
Das Siegel hängt an. 504.
1507 Jan. 19. Der Vogt Kleinhans Ratzler zu Nieder
Schwerstatt ^ bekennt, dass Wittnower von Rietmatt ^ an
Erhardt Fügker von Karlyssow^^ „die vischentz vnd weyd,
genant das steynvach mit aller siner zügehörd, vnd gat die
weyd vom obern wag vntz an den alten vischbach", um
20 Pfd. Pfge. verkauft hat. Geben vff zinsstag vor sant
Pauls tag. Es siegelt Junker Adelberg Trugksäss. Perg.
Orig. Das Siegel hängt an. 505.
1507 Mai 31. Hanns Meyer von Werdenberg *^ der von
Junker Jerg von Schönnow den Hof zu Hagenbach ^^, der von
• dem Schneider Hanns Wolthier zu Rinfelden an ihn gekommen
war, um 105 Gulden in Gold gekauft hat, bekennt sich als
Schuldner für diese Summe, die er in Zielern zu 20 Gulden
abtragen soll, und stellt den Bürgin Meyer von Herischried ^^
als Bürgen. Es siegeln Junker Rudolff im Graben, Schult-
heiss, und Hanns Rümmelin , der Räthe zu Rinfelden. Geben
mendag noch s. Urbanus tag. Perg. Orig. Die beiden Siegel
hängen an. 506.
1508 Aug. 14. Landvogt, Statthalter und Räthe im Ober-
Elsass stellen dem Komthur Jörg von Honburg zu Bücken
ein Vidimus aus von der Urkunde des Herzogs Sigmund von
1 Möhlinbach siehe Zeitschr. 30, 247. — 2-6 Hechwihl, Bim-
dorf, Buch, Etzwihl und Birkingen BA. Waldshut. — * Nieder-
mühle BA. St. Blasien. — ^-^^ Schwörstadt, Kiedmatt und Karsau
BA. Säckingen. — ^' Werdenberg Cant. St. Gallen. — '^ Hagen-
bacherhof BA. Lörrach. . '^ Herrischried BA. Säckingen.
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170 *
Oesterreich vom 3. Febr. 1467 (Nr. 465). Geben uff mentags
nach sant Laurentzen. Perg. Orig. Mit dem Siegel der Land-
vogtei. 507.
1509 Aug. 13. Rom. Papst Julius IL beauftragt den
Abt von St. Gallen und den Propst von St. Felix und Regula
zu Zürich mit der Schlichtung von Streitigkeiten zwischen
dem Komthur Georg von Honburgk zu Bücken und dem
Pfarr-Rector Johann Breitschmid zu Lengnow ^ wegen des
Zehntbezuges zu Lengnow. Dat. Idus Aug. Inserirt in der
Urk. Nr. 514. 508.
1509 Dec. 11. St. Gallen. Abt Franz von St. Gallen
verweist die Ausführung des an ihn und den Propst von
St. Felix und Regula zu Zürich gelangten päpstlichen Auf-
trages (Urk. Nr. 508), in Sachen des Pfarrers Johann Breit-
schmid zu Lengnow gegen die Commende Bücken, an den
Propst. Inserirt in der Urk. Nr. 514. 509.
1510 Apr. 24. Rom. Papst Julius II. wiederholt, in
Folge einer von L. cardinalis Agennensis^ ihm übergebenen
Bittschrift vom 1*7. Apr. 1510, den dem Abt von St. Gallen
und dem Propst von St. Felix und Regula zu Zürich, in
Sachen des Pfarrers von Lengnau gegen die Commende
Beuggen, ertheilten Auftrag. XV. Kai. Maii. Inserirt in der
Urk. Nr. 514. 510.
1511 Merz 10. Heine Mathys, Obervogt zu Nollingen^
bekennt, dass Junker Jerg von Schönow an Hanns Meyer
von Werdenberg zu Hagenbach zwei Höfe zu Hagenbach,
den sog. Stift St. Martin zu Rinfelden Hof und den Offtringer
Hof, um 110 Gulden Gold verkauft hat. Es siegelt Ritter
t'lrich von Habspurg (Hauptmann der vier Waldstädte am
Rhein, Vogt der Herrschaften Laufenburg und Rheinfelden).
Geben vff mendag noch sant Fridlins tag. Perg. Orig. Siegel
abgegangen. 511.
1511 Sept. 12. Hans Gamp von Wylhen^ reversirt sich
gegen Ritter Bernhardin von Rinach, der ihm den Zehnten
von dem den Frauen von Bftrow ^ gehörigen Hof zu Wylheln
(sie!), sodann das Schellersgut und den sog. Kälhof zu
Wylheln und ein Viertel am Wein- und Kornzehnten zu
^ Lengnau Cant. Aargau. — ^ Bischof Leonard von Agen, Cardinal
1505. — 3 Nollingen BA. Säckingen. - '^ Wyhlen BA. Lörrach. -
* Berau BA. Bonndorf.
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Gurtwil * zu Mannlehen verliehen hat. Geben vflf fritag vor
des h. crutz erhöhung. Es siegelt der Waldvogt Michel Rüttner.
Perg. Orig. Das Siegel hängt an. 512.
1512 Apr. 1. Rom. Papst Julius II. schickt an den
Propst zu Zürich eine vom Cardinal L(eonard, Bischof) von
Agen übergebene Bittschrift vom 26. Merz 1512, in Sachen
des Pfarrers von Lengnau gegen die Commende Beuggen.
Inserirt in der ürk. Nr. 514. 513.
1512 Nov. 15. Zürich. [Dr. I. U. Johannes Mantz, Propst
von St. Felix und Regula zu Zürich, entscheidet einem päpst-
hchen Auftrag zufolge, in der Streitsache des Pfarrers Joh.
Breitschmid zu Lengnow mit der Commende Bücken, wegen
des Zehntbezugs zu Lengnow. Notariatsinstrument, Perg.
Orig., ausgestellt von Johannes Brieflf, Cleriker und Notar,
Procurator des Hofgerichtes zu Constanz, besiegelt vom Propst.
Inserirt sind eine Reihe von Urkunden. 514.
1513 Jul. 19. Hanns Heitzli von Unterwaiden, Landvogt
zu Baden im Ärgöw, als Obmann, und Rüdolflf Scheili, des
Raths zu Baden, Hanns Brunner, Untervogt in der Graf-
schaft Baden, Claus Lanng, Untervogt im Siggampt, und
Uly Jäckly von Lengnow ^ vertragen zwischen der Commende
Bugken, dem Kloster Einsideln und dem Johanniterhaus zu
Lugkem^ wegen des Zehnten in den Gemeinwerken und
Neubrüchen in dem Kirchspiel zu Lengnow. Geben vff zinstag
vor s. Maria Magdalena tag. Es siegeln 1. Hans Heitzli,
2. Bruder Jörg von Honberg, Komthur zu Bugken, 3. Niclaus
Stoltz, Komthur zu Wirtzburg und zu Lugkern. Perg. Orig.
Die 3 Siegel hängen an. 515.
1513 Oct. 26. Der Leutpriester Gallus Kouffman reversirt
sich gegen den Komthur Jörg von Homburg zu Bücken
wegen Verleihung der Pfarrei Hasel. ^ Es siegelt Junker
^ Gurtweil BA. Waldshut. — 2 3 Lengnau und Leuggern Cant.
Aargau. — -* Hasel BA. Schopfheim. Namen der Pfarrer zu Hasel:
Gallus Kouffman 1513. Lux Widmer 1555. Fridli Güettli 1557. Lienhart
Pistorius 1603. Heinrich Gerber 1605? Philipp Rauscher —1523. Andreas
Wenier 1623—28. Johann Nendwig 1628. Johann Coss 1699? J. Zanth
1733-36? Joh. Theodor Nuding 1786-42. Joh. Joseph Zandt 1742-49.
David Garmann 1749. Joh. Christ. Samuel Sander 1758-63. Heinrich
Ernst Sapit 1763-67 (f 5. Juni 1767). Joh. Friedrich Böhm 1767. Nicolaus
Friedrich Hess 1779. Heinrich Christoph Sonntag 1789. Johann Jacob
Geyer 1797-1808. Karl Heinrich Läpp 1808.
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Hans von Schönow. Geben vff mytwochen vor Simonis et
Jude. Perg. Orig. Siegel abgegangen. 516.
1515 Juni 27. Die Aebtissin Anna von Segkingen, ge-
Itorene Freiin von Valckenstein, verkauft an den Kirchherrn
Martin Nöplin zu Wintersingen* den sog. Brüderzehnten zu
Wintersingen um 100 Gulden. Geben an mittwuch noch
■s. Johans des töuflfers tag zu sunnwenden. Perg. Orig. Mit
dem Abtei- und dem Capitelssiegel. 517.
1516 Jan. 8. Ritter Virich von Habsperg, Hauptmann
der vier Waldstädte am Rhein und Vogt der Herrschaften
Lauffenberg und des Steins Rheinfelden verkauft an den
Komthur Georg von Homburg zu Beückhen seinen Zehnten
zu Möli ^, wie er ihn von dem Markgrafen von Rötelen ge-
kauft hat, um 700 Pfd. Besiegelt vom Aussteller. Geben uflf
zinstag nach der h. drey könig tag. — Pap. Cop. Im K.
Filialarchiv zu Ludwigsburg. 518.
1516 Juni 30. Der Komthur Jerg von Honburg zu Bück-
iieim praesentirt dem Bischof Hugo von Constanz, nach
Resignation des Peter Keyser von Winterthur, den Vrsus
Frey von Ysnen^ auf die Pfarrei Rickenbach*. Geben vff
mentag nach s. Petter und Paulus. Per^. Orig. 519.
1517 Febr. 16. Strassburg. Der Decan Laurentius zu
S, Peter d. J. in Strassburg stellt dem Deutschordensritter
Georg von Honburg ein Vidimus aus, über einen ihm und
anderen Religiösen und Laien ertheilten Indulgenzbrief des
Cardinalpriesters M. tit. s. Eusebii. Perg. Orig. Mit dem
Siegel des Decans. 520.
1*517 Dec. 4. Virich Landolt von Glarus, Landvogt zu
Baden, üntervogt Hans Brunner und Landschreiber Bernhart
* Winter singen Cant. Baselland. — - Möhlin Cant. Aargau. —
3 Isny. — ♦ W^ohl Rickenbach BA. Säckingeu, und nicht Cant. Basel-
land. Namen der Pfarrer: Rudolf 1296 (Zeitschr. 28, 429). Peter
KL78er - 1516. ürsus Frey 1516. Bernhard Walter 1529. Johann Trich-
linger 1552 Adam Bechiinger 1571. Erasmus Meyer —1623. Hans Vögtlin
1Ö23. Johann Wilhelm Kober —1656. Franz Hess 1656. Isaac Zürcher
—1659. Joachim Mertz 1659. Christof Burckhardt —1691. Johann Martin
Ganter 1691—96. Joh. Jacob Fridlin Kirchhoffer 1696. Franz Joseph
Feistenberger -1715. Franz Joseph Durst —1725. Josef Nicolaus Bussy
1725-37. Johann Caspar Vögelin 1737— 39. Mathias Franck 173;). Johann
Friedrich Neher - 1749. Johann Joseph Schmidt 1749—73. Martin Ortatein
1773—1801. Lorenz Brogli 1801.
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Brunner daselbst vertragen zwischen dem Leutpriester Johans
Breitschmid zu Lengnow^ und dem Komthur Greorg von Hom-
burg zu Bücken, wegen des Ausbaues des Pfründhauses zu
Lengnow . . . fritag vor s. Niclausen tag. Perg. Orig. Das
Siegel des Landvogtes hängt an. 521.
1518 Merz 19. Basel. Der päpstliche Prothonotar Nicolaus
von Diesbach, Dechant der Kirche zu Basel, entscheidet in
der Streitsache zwischen dem Komthur Greorg von Homburg
zu Bücken und dem PfaiTer Heinrich von Butchen ^\ wegen
des Zehnten zu Gelterchingen ^, insbesondere von den Gütern
an der Eichhalde. Perg. Orig. Das Siegel des Ausstellers
hängt an. 522.
1519 Juni 27. Der Vogt Hanns Truby zu Nollingeii^
bekennt, dass Ritter Virich von Habsperg, Vogt der Herr-
schaften Louffenberg und des Steins Rynfelden, an den
Komthur Jerg von Homberg zu Bücken den wegen rück-
ständiger Zinse eingezogenen Hof der Herrschaft des Steins
Rynfelden zu Hagenbach ^ um diese Zinse (eilfthalb Pfd. Pfge.)
verkauft hat. Geben vif mentag vor sant Peter vnd Paulus
tag. Perg. Orig. Das Siegel des Verkäufers hängt an. 523.
1519 Juni 27. Derselbe bekennt, dass Anna Meyerin
zu Hagenbach, Wittwe des weiland Hans Meyer von Werdea-
berg, an den Komthur Jerg von Homberg zu Bücken den
sog. Meyershof im Dorf und Bann zu Hagenbach, wie ihn
ihr seliger Mann von Junker Jerg von Schönow erkauft hatte
(ürk. Nr. 506), um 225 Gulden verkauft hat. Perg. Orig.
Das Siegel Ulrichs von Habsperg hängt an. 524.
1521 Apr. 27. Beuggen. Der Leutpriester Martin Nöpplin
zu Wintersingen übergibt dem Komthur Ludwig von Reyschach
zu Bückhen den vom Stift Säckingen erkauften Bruderzehnten
zu Wintersingen, als Schenkung unter Lebenden. Späte Papier-
copie. 525.
1526 Juni 12. Die Anwälte und Rathsboten der acht
alten Orte der Eidgenossenschaft, derzeit auf dem Tag der
Jahrrechnung zu Baden im Ergöw versammelt, entscheiden
zwischen Vly Müller und Genossen von Lengnow * und dem
Deutschordensritter Jörg von Anndlo, Statthalter zu Bügken,
* Lengnau Cant. Aargau. — 2 s Bückten und Gelterkinden
Cant. Baselland. — ♦ N ollin gen BA. Säckingen. — ^ Hagenbacherhof
BA. Lörrach.
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I
174
bzw. dem Leutpriester Hanns Briettschmid zu Lengnow dahin,
dass die von Lengnow der Commende ihre Zinse und Zehnten
in Badener und nicht in Clingnauer Mess zu geben, und
dem Leutpriester wie bisher die vier Opfer, die Seelgeräthe,
die gesetzten Jahrzeiten und den grossen und jungen Zehnten
zu reichen schuldig seien. Geben vflf zinstag vor s. Vydte
tag. Es siegelt Virich Durler, Landvogt zu Baden. P^g.
Orig. Das Siegel hängt an. 526.
1526 Oct. 27. Jörig von Andlöwe, Komthur zu Mtilhausen
und Statthalter zu Bückhen, verkauft unter Zustimmung des
Landkomthurs Rudolf von Frydingen, im Namen der Com-
mende Bückhen, an Meister Lienhardt Huser zu Sewen * um
200 Pfd. Stehler eine Gült von 10 Pfd. Stehler auf den
Ochsenmatten bei Bückhen. Geben vflf sambstag vor Simonis
vnd Jude. Perg. Orig. Besiegelt vom Aussteller und vom
Landkomthur; Siegel abgefallen. 527.
1527 Jan. 28. Ulrich Dürler, des Raths zu Vry und
Landvogt zu Baden im Ergöw, verträgt zwischen Jörg von
Anndlo, Statthalter zu Bügken, vertreten durch seinen Hof-
meister, Junker Hans Barthlome von Stadion, und Hans
Low, seinen Schaffner zu Baden, und Johann Breittschmid,
Leutpriester zu Lengnow, wegen des letzteren Competenz,
nachdem ihm, dieweil die lutterische Secte eingefallen, ein
solcher Mangel und Abgang an seiner Pfründe begegnet,
dass er seine zeitliche Nahrung, wie einem Priester zustände,
nicht mehr gehaben möge. Geben vff mentag vor Liechtmess.
Perg. Orig. Das Siegel des Ausstellers hängt an. 528.
1527 Merz 23. Ensisheim. Das vorderösterreichische
Hofgericht zu Ensisheim urtheilt in der Streitsache zwischen
Jörg von Andlaw, Komthur zu Mülhausen und Statthalter
zu Bücken, und dessen Unterthanen zu Frickh^ wegen des
Zehnten daselbst. Es siegelt der Landvogt Wilhelm zu Rappoltz-
stain, Hohenegkh und Geroltzegkh. Perg. Orig. 529.
1527 Sept. 25. (Basel.) Der Official des Basler Hof-
gerichts stellt dem Deutschordens-Komthur Ludwig Witt-
nawer zu Basel ein Vidimus aus von der Erneurung des
Dinghofrodels von Fischingen ^ vom 12. Nov. 1415 (Nr. 380).
Perg. Orig. 530.
• Seewen Cant. Solothurn. - * Frick Cant. Aargau. — ' BA.Lörracb.
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175
1530 Nov. 16. HanssHöly und RudolflFGebhartt, Bürger
zu Rynfelden, Thengj OMj von Statten* und Lienhartt
Dantzer von Crentzach ^ vertragen zwischen dem Komthur
Jerg von Andlouw zu Beuckhen, als Besitzer und Inhaber
des Hofes Hagenbach ^, und Junker Jacob Rieh von Richen-
stein, Vogt und Pfandherr zu Phirtt, als Inhaber und Be-
herrscher des Dorfs Yntzlingen*, wegen des zum Hagen-
bacher Hof und zum Dorf InzUngen gehörigen Waidgangs
dahin, dass es bei dem Vertrag vom Jahre 1458 bleiben
solle. Es siegeln der Komthur, Jacob Rieh und für die Schieds-
leute Hans Höly. Geben vff sant Othmars tag. Perg. Orig.
Die 3 Siegel hängen an. 531.
1532 Apr. 20. Ensisheim. Landvogt, Regenten und
Käthe im Ober-Elsass vertragen zwischen dem Komthur Jerg
von Andlow zu Bücken und seinem Vetter Rudolff Meynolff
von Andlow, „von wegen etlicher beweglicher reden, trewungen
und geberden, darus zuletst gefolgt, das sy sich gegen eyn-
andern erhört, vnd wo sollichs nit von denen, so darbey
gewesen, vndergriffen, eynandern an jren lyben zu beschedigen
vnderstanden, spenn vnd jrrung gehalten", dahin dass die-
selben Reden, Drohungen, Gebährden und Handlungen keinem
Theil an seinen Ehren, Stand und Herkommen verletzhch
und schädlich sein sollen. Perg. Orig. Mit dem Siegel des
Landvogtes. 532.
1532 Juni 15. Heinrich Schönnbruner, des Raths von
Zug und Landvogt zu Baden im Ergow, gebietet der Ge-
meinde Lengnow ^, „nachdem wir vss mengerley lerr ettlicher
geistlicher und weltlicher personen in zweyspaltung des christen-
Uchen gloubens kommen sind, daruss alle vngehorsame und
lichtuerttikeit entspringt, und villicht ettlich die zechenden
wie von alter har nit vflfstellen", den Zehnten wie er von
Gott geboten, auszurichten und zu geben. Geben vff s. Vydts
tag. Pap. Orig. 533.
1533 Merz 3. Der Vogt Hanns Pfister zu Nieder Schwer-
stat ^ bekennt, dass der Keller Erhart Füegkher zu Bückhein
an Hanns Fritschy von Carsow ^ das Steinvach am Rhein
um 40 Gulden verkauft hat. Geben vff mentag vor sant
^-* Stetten, Grenzach, Hagenbacherhof und Inzlingen BA.
Lörrach. — ^ Lengnau Cant. Aargau. — ^ ' Schwörstadt u. Karsau
BA. Säckingen.
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i
176
Fridlins tag. Es siegelt Junker Hans Wernher Trugsess. Perg.
Orig. Siegel abgegangen. 534.
1533 Aug. 3. Theodor Brand, Altbürgerraeister der Stadt
Basel, reversirt sich gegen den Deutschordenspriester Cunrat
Hösch, Pfleger zu Audio w und Verwalter des Hauses zu
Bücken, der ihm und seinem Sohne Bernhart Brandt, Vogt
zu Homburg \ den Zehnten der beiden Salmenwäge im Ehein,
des Schumers und des Falleners, auf Lebenszeit gegen 10 Pfd.
Stehler jährlich verliehen hat. Besiegelt vom Aussteller. Perg.
Orig. Das Siegel hängt an. Dessgl. Revers des Bernhardt
Brandt, alt obersten Zunftmeisters der Stadt Basel, für sich
und seinen Sohn Theodor, vom 3. Febr. 1573. Perg. Orig.,
mit Bernharts Siegel; und des Theodor Brandt, Rathsherrn
zu Basel, für sich und seinen Sohn Bemhart, vom 30. Jan.
1606. Perg. Orig. mit Theodor's Siegel; endlich Lehen-
brief für den obersten Zunftmeister Bernhardt Brand und
dessen Sohn Bernhardt, vom 10. Jul. 1647, Pap. Cop. 535.
1533 Nov. 12. Rüdolff Gebhardt, der Räthe und dieser
Zeit Richter zu Rynfelden, nimmt auf Ansuchen des Kom-
thurs Jörg von Andlow zu Bücken eine Kundschaft auf,
womach Hans Bröche, Schuhmacher und des Raths zu Ryn-
felden, bei seinem im Rath geschworenen Eide folgende Aus-
sage gemacht hat: Er sye by den sybentzig jaren alt, vnd
jm sey vast wol wüssent, als er vngeuarlich zehen jar alt
worden, habe er by Hanns Lantzman seUgen .. zu Rein-
felden . . sein handtwerk gelert, da habe er ye zä Zeiten
schüch gen Bücken tragen vnd zu vilmalen by der kilchen,
so vor dem hüs Bücken gelegen, vnder denselben beumen
des selben endts gesehen gerichts schranken stan, auch die-
selben von menigcUchem hören gerichts schranken nennen;
vnd als er, gezüg, meister worden vnd ein zeit lang hüs
gehalten, da habe er vff ein zitt von Klein Wernle Huttinger
von Karsouw, der in gutem alter gewesen, jm hus Bücken
gehört zu dem hem von Homberg sagen, das man je zu
Zeiten an ob anzeigtem ort vor der kilchen gericht gehalten
hab. — Beschehen mitwochs nach Martini. Pap. Orig. Be-
siegelt vom Aussteller. Siegel abgegangen. 536.
1534 Juni 30. Die Rathsboten der acht alten Orte der
Eidgenossenschaft, auf dem Tag der Jahrrechnung zu Baden
^ s. Leu X, 281.
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177
im Ergöw versammelt, gebieten auf die Anzeige hin, dass
Etliche der Ihrigen zu Lengnow* etliche Vigilien und Jahr-
zeiten, so sie von ihren Gütern jährlich zu- geben schuldig
gewesen sind, mit dem Hauptgut abgelöst haben und sich
sperren , dieses wiederum anzunehmen : dass alle solche
Personen das Hauptgut wieder anzunehmen und von den
Gütern wie von Alters her zu verzinsen haben, mit Aus-
richtung aller verfallenen und versessenen Zinse. Geben vflf
zinstag nach s. Johans des töflfers tag. Perg. Orig. Es siegelt
Gilg Tschudi von Glarus, Landvogt zu Baden. 537.
1535 Oct. 28. Die Stadt Basel und die Commende Beuggen
vertragen sich wegen Vereinigung der Pfarreien Maisprach
und Buus. Abdruck unten. 538.
1536 Jul. 6. Die Rathsboten der acht alten Orte der
Eidgenossenschaft, auf dem Tag der Jahrrechnung zu Baden
versammelt, entscheiden zwischen dem Komthur Georg von
Andlow zu Bücken, der Gemeinde Lengnow und dem Am-
mann Hans Müller daselbst, nachdem die Gremeinde den vom
Komthur, nach dem Absterben des letzten Ajnmanns Hans
Willi, zum Anunann geordneten Hans Müller als solchen
nicht hatte anerkennen wollen, dahin dass der Komthur, |
dieweil das Haus Bücken die Twinge und Banne, Holz, Feld,
Gericht, Bussen, Fischenzen und Kirchensatz von rechter
Eigenschaft zu Lengnow hat, einen Ammann daselbst zu
setzen und zu entsetzen habe, und dass demnach die Ge-
meinde den Hans Müller in seinem Amte ungehindert für-
fahren und verhandeln lassen solle. Es siegelt Benedict
Schütz von Bern, Landvogt zu Baden. Perg. Orig. Das
Siegel hängt an. 539.
1537 Jan. 15. Vogt Hanns Seyler zu Herdten * bekennt,
dass R&dolff Gebhardt, Bürger zu Rynfelden, an Junker
Hanns Fryderich von Landeck, Vogt und Pfandherrn des
Steins Rynfelden, seinen halben Theil am Komzehnten im
Bann zu Folckensperg^ um 50 Gulden verkauft hat. Geben
vff mentag nach dem zweintzigisten tag. Es siegelt Junker Hans
Rudolf von Schönaw. Perg. Orig. Das Siegel hängt an. 540. 'l
1539 Dec. 14. Der Komthur Georg von Andlow zu Bück- ^
hein ninmjt den dem Orden eigenen Michel Hartman von |j
^ Lengnau Cant. Aargau. — ^ Herthen HA. Lörrach. — ^ Aus- t-^
gegangen?
Zeitfchr. XXXI. 12
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,^
178
Carsow \ gegen Uebergabe von 200 Pfd. Stebler, zum Pfründner
lies Hauses Bückhein auf, unter eingehender Namhaftmachung
aller dem Pfründner zukommenden Ansprüche. Es siegelt der
Konithur. Perg. Orig. Siegel schlecht erhalten. 541.
1540 Febr. C. Radolfzell. Ritter Albrecht Völcker von
Knfiringen verkauft an seinen Vetter, den Komthur Friderich
von Honburg zu Strassburg, um 200 Gulden eine Gült von
10 Gulden, unter Verpfändung alles seines liegenden und
fahrenden Gutes. Geben uff freitag nach sant Agathen tag.
Inseriert in der Urk. Nr. 554. 542.
1540 Juni 23. Der Bürgermeister Jacob Meyger und die
Kathsherren Rudolf Fryg und Jacob Götz bekennen, als ver-
ordnete Pfleger des Domstiftes Basel, die Ablösung einer Gült
von 2 Pfd. Stebler jährlich, auf dem deutschen Hause zu
Bückhen oder Mülhüsen, mit 40 Pfd. durch den Komthur
Jörg von Andlow zu Bückhein. Perg. Orig. Das sehr schön
erhaltene Siegel des Jacob Meyer hängt an: aufsteigender Baum
mit Früchten? Umschrift: S. JACOB. MEYER. 1540. 543.
1543 Jul. 26. Virich Schmider, genannt Schwarz Vlin,
van Menn (?) bei Chur, reversirt sich gegen den Komthur
Fiiderich von Homburg zu Bückhen, dass das Haus, Hof
uuil Gärtlein zu Carlisow^ die er von Erhart Hietlin gekauft
hat, nach Absterben seiner ersten Ehefrau Anna Riedin und
für den Fall seiner Wiederverheirathung mit einer dem
Deutschorden nicht leibeigenen Frau, den Kindern erster Ehe
gehören sollen. Greben vff dornstag nach s. Jacobs tag. Pap.
Orig, Das Siegel des Hans Brombach, Schultheiss zu Rin-
felden, ist aufgedrückt. 544.
1543 Aug. 30. Jacob an der Rütti, des Raths zu Schwytz
und Landvogt zu Baden im Ergöw, entscheidet zwischen dem
Komthur Friderich von Honburg zu Bügken und dem Leut-
priester Johann Breytschmid zu Lengnow, der eine aber-
malige Aufbesserung seines Einkommens (um 40 Mut Korn)
verlangt, dahin dass er sich mit weiteren 20 Mut zu be-
gnügen habe. Geben vif dunstag vor s. Verena. Perg. Orig.
Das Siegel des Landvogtes hängt an. 545.
1550 Mai 4. Claus Pfister von Hausen^ in der Mark-
grafschaft Röttelen, der eine ziemliche Anzahl von Jahren
des Komthurs Friderich von Honburg zu Beucken Maier auf
' Kar sau BA. Säckingeu. - - BA. Schopfheim.
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dem Hof zu Hagenbach ^ gewesen war und als solcher all-
jährlich seine ehrliche Besoldung erhalten, aber durch seinen
grossen Unverstand und härtigliches Uebersehen seinem Herrn
Fug und Macht zu rechtlicher und thätlicher Behandlung,
wie es einem leichtfertigen eidbrüchigen Mann gebührt, ge-
geben hatte, schwört Urfehde und verzichtet zu Gunsten der
Conmiende auf alle seine Ansprüche auf ein Haus und Güter
im Dorf Carrsauw^, nach Absterben seiner Frau und seiner
Tochter. Es siegelt der Johanniter-Komthur Conrat Vohaim
zu Reinfelden. Pap. Orig. 546.
1551 Sept. 26. Henntz Bieler, Vogt zu Junckholtz* auf
dem Schwarzwald, bekennt, dass Fridlin ZeUer von Weile-
ringen* dem Landkomthur Sigmund von Homstain während
der derzeitigen Erledigung der Conunende Beyckhen, Brief
und Siegel über den früher erfolgten Verkauf eines Tann-
waldes im Weileringer Bann an den verstorbenen Komthur
Friderich von Homburg, nachträglich übergeben hat. G^ben
vff sampstag vor s. Michels thag. Es siegelt Hans Othmar von
Schenauw zu Schenauw. Perg. Orig. Das Siegel hängt an. 547.
1553 Juni 12. Marx Bürer, Schultheiss zu Seckhingen,
Joss Meyer, Schultheiss zu Rynfelden, Heinj Wirtz, Vogt zu
Geltherkhingen ^, und Rüdolff Büchser, Bürger zu Areuw,
vertragen zwischen der Conunende Beucken (Cunrat Hösch,
Deutschordenspriester, zur Zeit Verwalter des Hauses Beucken)
und Schultheiss und Rath der Stadt Soleuthum, mit und
anstatt des Abtes Cunrat von Bewyl ^, wegen einer der Com-
mende zuständigen Quart aus dem Zehnten zu Wytnouw \
Es siegeln 1. Junker Sebastian Truchsess, Vogt und Pfand-
herr der Herrschaft des Steins Rynfelden, 2. Marx Bürer,
3. Heinj Wirtz. Perg. Orig. Das 3. Siegel ist abgefallen. 548.
1564 Mai 18. Ludwig Egs, Statthalter der Herrschaft
Reinfelden, reversirt sich gegen den Komthur Hans Caspar
von Yestetten zu Beuckhen, dass er nur mit besonderer Ver-
willigung eine Schwelle von etwa 1 Schuh Höhe an dem
Weiher zu Minsellen ^ bei der Mühle beim Rechen oder Ab-
lauf, habe anlegen dürfen, dass dieselbe aber auf Verlangen
^ BA. Lörrach. — - Karsau BA. Säckingen. — 8 4 Jungholz
und Wi Ilaringen BA. Säckingen. — ^ Gelterkinden Cant. Basel-
land. — ß Beinwyl Cant. Solothurn. — » s Weitenau und Minsein
BA. Schopfheim.
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■r
180
wieder entfernt werden müsse. Pap. Orig. Besiegelt vom Aus-
steller. 549.
1564 Mai 31. Melchior von Schönaw zu Schönaw, kaiserl.
Rath, Hauptmann der vier Waldstädte am Rhein, Vogt der
Grafschaft Hawenstein und Herrschaft Lauffenberg, lässt sein
Holz, die Schweigkthanne genannt, nicht weit vom Schweigk-
hof^ und den Höfen Wielandingen ^ gelegen, im Beisein des
Hans Thoman ab Egkh, des Gotteshauses Segkhingen Maier
und Bannwart über das Meisenhart, des Hans Mangelt, alt
Schultheiss zu Segkhingen, und des Clauss Bugkh von Hütten ^,
als Vertreter des Komthurs Hans Caspar von Yestetten zu
Bügkhen, ferner des Clauss Closterraan von Wieleringen ^,
Zinsmann des Komthurs, Fridlin Degkh und Hans Schnider
von Wielendingen , Veitin Bomgarter auf dem Schweigkhof,
Barth Mergkh, Mathis Murer von Wieleringen, Clawss Hawse
von da, Bannwart des Junkers von Schönaw über die Schweigk-
thanne , als Anstösser und andere biedere Leute neu umgehen
und umsteinen. Perg. Orig. Ausgestellt von Hilarj Wilhelm,
Statthalter der Grafschaft Hauenstein. 550.
1565 Juni 29. Vertrag zwischen dem Komthur Hanns
Caspar von Jestetten zu Bückhen und dem St. Martinsstift
zu Reinfelden, wegen des Zehnten im Bann von Frickh^,
Eückhen ^ und Seckhingen. Perg. Orig. Mit den Siegeln der
Commende und des Martinsstiftes. 551.
1567 Apr. 8. Die Stadt Bern, als Inhaberin des Hauses
Königsfelden ^ und die Commende Beückhen vertragen sich
wegen ihres beiderseitigen Antheils am Korn- und Wein-
zehnten zu Bürckhingen ^ auf dem Schwarzwald. Pap.
Cop. 552.
1569 Apr. 18. Constitution, wie die wal aines Herren
Landcomenthurs der Baley Elsas etc. fürgenomen vnd voln-
fiert werden soll, sampt jrem anhang des ausschreiben, jn-
struction, presentation, Confirmation vnd verschreibung gegen
der Confirmation gegeben, dem Hauss Beückhen gehörig.
Pap. vidim. Cop., besiegelt. Vgl. v. Schreckenstein Mainau
S. 126 Anm. 2. 553.
1571 Febr. 6. Rottweil. Das Hofgericht zu Rottweil
^-* Schweighof, Wieladingen, Hütten und Willaringen
BA. Säckiiigen. - * ^ F r i c k und E i k e n Cant. Aargau. — ' Bei Brugg
im Aargau. — « Birkingen BA. Waklshut.
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urtheilt in der Klagsache des Komthurs Hans Caspar von
Jestetten zu Beücken gegen Hans Philipp von Knöringen,
als Erben des Ritters Albrecht Völker von Knöringen,
wegen rückständiger Zinse aus der Zinsverschreibung des
letzteren an den Komthui* Friderich von Honburg zu Strass-
burg, später zu Beücken (Urk. Nr. 542). Geben zinstags
nach Marie liechtmess. Pap. Orig. Die Urk. vom 6. Febr.
1540 ist inseriert. 554.
1571 Sept. 14. Rheinfelden. Notariatsinstrument über
die Protestation des Komthurs Hans Caspar von und zu
Yestetten zu Beuckhen gegen die Ansprüche der Stadt Rhein-
felden, auf ein Holz zunächst am Rhein, die Aw genannt,
gegen Beuckhen über gelegen, das die Stadt Rheinfelden bis
an den Rhein als ihr gehörig bezeichnet, wie sie denn auch
die Bannsteine, so der Enden vorhanden, nicht für Bann-
steine, sondern nur für Marksteine gehalten wissen will.
Perg. Orig. 555.
1572 Febr. 11. Altshausen. Der Landkomthur Sigmund
von Homstain verträgt zwischen dem Komthur Hans Caspar
von Yestetten zu Beuckhen und den Erben des weiland
Albrecht Fölckher von Knöringen, nehmlich Eittelhans von
Knöringen zu Kresperg und seinem Bruder Wolf Ulrich zu
Weiltingen, Söhnen des weiland Ulrich von Knöringen zu
Emersackher und Kresperg, und deren Vetter Hans Philips
von Knöringen zu Wassertridingen, wegen der von Ritter
Albrecht im Jahre 1540 aufgenommenen Capitalschuld und
der seit 20 Jahren angewachsenen Zinse. Pap. Orig. Mit
den Siegeln und Unterschriften des Landkomthurs, des Kom-
thurs von Bücken und der Brüder Eitelhans und Wolf Ulrich
von Knöringen. 556.
1573 Merz 13. Heinrich Fläckhenstein, des Raths der
Stadt Luzern und Landvogt zu Baden im Ergöw, erkennt
auf die Klage der Gemeinde Lengnow ^ (vertreten durch den
Pfarrer Clemenz Heyland und den Ammann Jocob Müller,
genannt Württ), dass die Gemeinde Lengnow nicht schuldig
sei, hinfür Personen, die Höfe oder Güter bei ihr erkaufen,
zu sich ziehen zu lassen, es wäre denn, dass sie zuvor das
Versprechen ablegen und sich gegen sie verschreiben, sie wollen
sich gleichwie die Gemeinde ihrer Mehiheit nach mit der
^ Lengnau Cant. Aargau.
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im
Religion des alten wahren Glaubens halten, dessgleichen zu-
vor ihr Mannrecht bringen und der Gemeinde den gewöhn-
lichen Einzug bezahlen. Perg. Orig. Das Siegel des Aus-
stellers ist abgegangen. 557.
1573 Oct. 6. Hanns Melchior Heggentzer von Wasser-
ötelz, kaiserlicher Rath, und Ludwig von Schenaw, Rath des
Erzherzogs Ferdinand und Landvogt in Ordtnaw, vertragen
z^vischen dem Komthur Hanns Caspar von und zu Jestetten
zu Beückhen und der Stadt Rheinfelden, wegen ihrer An-
sprüche auf ein Gehölz gegen dem Haus Beückhen hinüber,
zwischen dem Rhein und dem Heimenholz gelegen, die Auw
genannt. Es siegeln 1. der Komthur, 2. die Stadt Rhein-
felden, 3. und 4. die Schiedsleute. Perg. Orig. Nur die Siegel
Ni% 1 und 3 sind wirklich ausgefüllt, von 2 und 4 hängen nur
die Formen an. Vgl. das Transfix vom 7. Mai 1575. 558.
1575 Mai 7. Der Komthur Hans Caspar von und zu
Yhestetten zu Beückhen und der Schultheiss und Rath der
Stadt Reinfelden bekennen, dass der Vertragsbrief vom
6. Oct. 1573 (Nr. 558) nur desswegen von dem einen Schieds-
mann, Ludwig von und zu Schönaw, nicht besiegelt werden
konnte, weil derselbe „sein jnsigel, als er vnlangs nach auff-
richtung sollichen Vertrags graff Hanibaln zu Hohen Emps^
der küniglichen würden zu Hyspanien obristen in Niderlanden,
hm gehen Zabem* begleyten wollen, daselbst bey Zabern
von etüchen vertribnen französischen vnd gastgonischen
reüttern vmbkhommen, bey jme gehabt vnd sambt andern
mehr seiner kleyder vnd cleynoter hingenommen vnd ver-
loren worden". Der Vertrag aber solle nichts destoweniger
seine Kraft behalten. Transfix an der Urkunde v. 6. Oct.
1573. Besiegelt vom Komthur und der Stadt Rheinfelden.
Beide Siegel hängen an. 559.
1578 Jul. 9. Vertrag zwischen der Commende Beückhen
und deren leibeigenen Inwohnern der Flecken Karsau und
Riedmatt, wegen Beschwörung des Dingrodels, wegen Unter-
lassung von Thurnstrafen etc. Abdruck unten. 560.
1580 Aug. 5. Ensisheim. Eine von Erzherzog Ferdinand
ernannte Cömmission (Wilhelm von Ruost, Rath und Ober-
Yogt zu Thann^, Hans Georg Reich von Reichenstein und
Theobald Megerer, der Rechte Licentiat) verträgt zwischen
' i. Elsass. — 2 Thanu im Ober-Elsa£S.
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183
der Commende Beückhen (vertreten durch den Komthur Hans
Caspar von Yetstetten, Georg von Gemmingen, Komthur zu
Freyburg im Breissgaw, Johan Sigmundt Hornsteiner, der
Rechten Doctor) und der Herrschaft Rheinfelden (vertreten
durch Hans Othmar von Schönauw, Hauptmann über die
vier Waldstädte am Rhein, Ludwig Eggs, Kath und Amt-
mann der Herrschaft Rheinfelden, Bastian Eggs, Einnehmer
daselbst, und Pius Conradinus Prombach, der Rechten Doctor),
wegen der hohen und niederen Obrigkeit, auch der Frevel
und Bussen zu Carsaw ^ und Rietmatt ^, Pap. Orig. Mit den
eigenhändigen Unterschriften der Parteien und der Commis-
säre. 561.
1580 Aug. 29. (Säckingen.) Der Hofrichter Fridlin
Schilling zu Säckingen urtheilt in der Appellationssache
zwischen Hans Sattler, Hofmaler des Stiftes Säckingen zu
Schliengen^, und Bat Ortstein, Schaffner und Maier der
Commende Beückhen zu Bellickhen*, Wegen des zu dem
Säckingenschen Hof zu Schliengen gehörigen Zehnten, ürtheils-
sprecher: Claus Mandacher, des Raths und Seckelmeister zu
Lauffenberg, Joachim Gedlymer, des Raths und Seckelmeister,
auch Connradt Döbellin, des Raths zu Seckhingen, Hanns
Strubhar, des Raths, und Heinrich Ruffelman, Burger zu
Lauffenberg, Georg Schneider und Eberhardt Mangolt zu
Seckhingen, Fridlin Hagist, Keller zu Stetten*, Fridlin
Gressger, Keller zu Zell^ Fridlin Winter von Keisten',
Burchardt Schmidt von Mettaw^, Fridhn Meyer von Man-
dach^, Hans Keller von HottweylP^ Steffan Lutzs von
Herischriedt ^\ Vllin Lüttoldt von Yttenthall *^, Hanns Strüdlin
von Sultzs*^, Fridlin Jäckhin von Zutzgen **, Hanns Zornnj
von Oberhoffen ^^, Marx Baumgarter von Murgg*^, Hartman
Wernner von Stein*'', Fridlin Wernner von Kiessenbach *^,
Peter Thoman vf Eck*^ Fridlin Lang von Murgg^^ und
Marthin Buckh von Oberhoffen ^^, alle des Gerichts unter
* 2 Karsau und Riedmatt BA. Säckingeu. — ^ ♦ Schliengen
und Bellingen BA. Müllheim. — » Stetten BA. Waldshut. — « Zell
BA. Schönau? — ^-*'^ Kalsten, Mettau, Mandach und Hottweil
Cant. Aargau. — ^* Herrischried BA. Säckingen. — *2-i4 uten-
thal, Sulz und Z uz gen Cant. Aargau. — " b e r h o f BA. Waldshut
— ^« Murg BA. Säckingen. — " Stein Cant. Aargau. — ^« Kiesen-
bach BA. Waldshut — ^^ Egg BA. Säckingen.
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184
dem hohen Bogen zu Seckhingen. Es siegelt die Stadt Säckingen.
Perg. Orig. Das Siegel hängt an. 562.
1581 Jan. 31. Eine von Erzherzog Ferdinand ernannte
Commission verträgt zwischen der Commende Beückhen und
ihren ünterthanen zu Karsau und Riedmatt in einer Reihe
von Streitpunkten. Abdr. unten. 563.
1585 Juni 3. Hans Balthasar von Yestetten zu Sultz-
matt stellt dem Landkomthur Hugo Dieterich von Hohen-
landenberg, der ihm die Ansprüche des Ordens auf die Ver-
lassenschaft des Komthurs Hans Caspar von Yestetten zu
Beückhen um eine gewisse Sunmie (Jeldes mit allen Com-
moditäten, Rechten und Beschwerden käuflich übergeben hat,
einen Revers dahin aus, dass er und seine Erben damit alle
Lasten und Beschwerden der erkauften Erbschaft übernehmen.
Perg. Orig. Mit dem Siegel des Ausstellers. 564.
1586 Mai 19. Beuggen. Vertrag zwischen der Com-
mende Beückhen, vertreten durch den Komthur Hartman
von Hallweyl, den Hofmeister Conrad von Laubenberg, den
Hausvogt Wenden Rüester und den Schaffner Hans Durst
zu Reinfelden, und den Gemeinden Carlisauw ^ und Rietmatt -,
wegen der von diesen zu entrichtenden Schätzung. Perg.
Orig. Notariatsinstrument, unterzeichnet und besiegelt von
dem Notar Bartholomeus Hüglin von Bamblach^, Stadt-
schreiber zu Reinfelden. 565.
1586 Mai 26. Vogt, Geschworene und die ganze Ge-
meinde zu Carsaw und Rüettmatt reversieren sich gegen den
Komthur Harttman von Hallwyl zu Beückhen, der ihnen auf
Bitten des Schultheissen Jacob Brunckh, des Stadtschreibers
Bartlome Hüglin und des Wirthes Balthasar Durst von Rein-
felden, in Ansehung ihrer Armuth und grossen Kinderzahl,
auch der schweren Theurungszeit und grossen Hungersnoth,
die Entrichtung der seit 1572 rückständigen Schätzung und
Anlage erlassen hat, und versprechen für die Zukunft desto
geflissentlichere Erlegung. Pap. Orig. Besiegelt von Schult-
heiss Jacob Brunckh. 566.
1586 Sept. 18. Jacob Schmid zu Willeringen* auf dem
Schwarzwald im Rickhenbacher ^ Kirchspiel bekennt, dass
vor dem Gerichte zu Willeringen der Müller Fritz Reützi in
> 2 Karsau und Riedmatt BA. Säckingen. — ^ Bamlach BA.
MOllheim. ~ ^ ^ Willaringen und Bickenbach BA. Säckingen.
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185
der Wiegentzmühle ^ an den Komthur Hartman von Hallweyl
zuBeücken einen Tannwald, zunächst bei der Weigentzmühle
auf dem Schwarzwald, um 350 Gulden verkauft hat. Es siegelt
Hans Othmar von Schönaw, Rath etc. Perg. Orig. Das Siegel
hängt an. 567.
1587 Jan. 20. Der Komthur Hartmann von Hallwyl zu
Beückhen gibt der von ihm gestifteten St. Sebastians-Bruder-
schaft Ordnungen. Abdruck unten. 568.
1587 Apr. 28. Vertrag zwischen der Aebtissin Jacobaea
zu Seggingen und dem Fritz Ritzi. Lehenmüller des Stiftes
auf der Wyckhertzmtihle *, womach das Stift seine Zustimmung
zu dem ohne lehenherrlichen Consens erfolgten Verkauf eines
Tannwaldes bei der Mühle an die Commende Beückhen nach-
träglich ertheilt, Fritz Ritzi aber sich zu pünktlicher Ent-
richtung der dem Stift schuldigen Zinse verpflichtet. Es
siegelt das Stift und Hans Christoflf von Haydegckh, Wald-
vogt der Grafschaft Hauwenstein und Schultheiss zu Waltzhuet.
Perg. Orig. Die Siegel hängen an. — Siehe Urk. Nr. 567. 569.
1591 Febr. 6. Ludouicus Vietlin zu Carsaw verkauft an
Mathias Sattler, Schreiber zu Beückhen, als Gewalthaber
über die Geldbücher der Bruderschaftskerzen, die vor dem
Sacramenthäuslein in der Kirche zu Beückhen gebrannt
werden, um 10 Pfd. eine jährliche Gült von 10 Schilling,
ab einer Matte im Hartboden an der Strasse von Carsaw
nach Rinfelden. Pap. Orig. Besiegelt vom Komthur Hartman
von Hallwyl. 570.
1593 Merz 10. Rheinfelden. Fridlin Jackhler zu Theger-
felden^ Obervogt der Landschaft Rheinthals, leistet dem
Komthur Hartman von Hallweyl zu Beückhen Abbitte wegen
etUcher nachtheiliger Reden. Besiegelt und unterzeichnet von
Georg Spett von Zwyfalten, Hofmeister zu Beückhen, den
Rathsherren Reichart Brunckh, Zunftmeister, und Balthasar
Durst, und dem Rathsscbreiber Barthol. Hüglin von Rhein-
felden. Pap. Orig. 571.
1593 Sept. 6. St. Blasien. Vertrag zwischen Abt
Caspar von St. Blasien, als Collator der St. Stefanskirche
daselbst, und dem Komthur Hardtman von Hallweyl zu
Beückhen, als Collator der Pfarrei Rickhenbach^ wegen
^ Wickartsmühle 6A. Säckingen. — ' Degerfeldan BA. Lörrach«
— > Rickenbach BA. Säckingen.
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L
1«6^
Versehung der in die Pfarrei Rickhenbach gehörigen Höfe
und Weiler um das Filial Wilenfingen \ nehmlich Hüerbach',
Hienerholtz^ Fröndt* und Finsterlingen^. Pap. Orig. Be-
siegelt vom Abt und Komthur. 572.
1594 Jul. 14. Endurtheil des Officials des Constanzer
Hofgerichtes in der Streitsache zwischen der Commende
Beucken und dem Stift Seckingen, wegen des Zehnten von
gewissen Gütern im Banne von Bellicken^ Perg. Orig. Be-
siegelt vom Official. 573.
1595 Juni 22. Himmelspforte. Moritz Seser (Sesardt)^
Belleier® Ordens und Propst zu Himelbort*, bekennt, dass
er der Anna Nutzin von Zürich, die ihm lange Zeit als
Köchin gedient, und mit der er sich in etwas übersehen und
Kinder bekonmien hat, sein Haus, Hof, Baumgarten, Reb-
garten, Acker, Hanfland und Matten zu Karschaw*®, die er
von dem Komthur Hartman von Hallweyl zu Beuckhen er-
kauft hatte, und ein Zweitheil Reben auf Leimen im Willer**
Bann übergibt, und dass er die mit Anna erzielten Kinder
bis zu ihren vogtbaren Jahren erziehen und unterhalten will.
Anna aber soll für jedes Kind an die Commende als Heim-
steuer 50 Pfd. Stehler bezahlen. Pap. Orig. Mit den Siegeln
und Unterschriften des Ausstellers, des Komthurs und des
Jacob Ernst von Kuttenach, genannt Mylandt, auf Morsch-
weiler. 574.
1598 Apr. 10. Der Komthur Hartman von Hallweyl zu
Beuckhen verträgt sich mit Junker Iteleckh von Schönauw
wegen ihrer beiderseitigen Zehntgerechtigkeiten im Frickher ^^
und Öschger^* Bann. Perg. Orig. Mit den beiden Siegeln
des Komthurs und Schönau's. 575.
1600 Apr. 24. Beug gen. Derselbe nimmt, dieweil er
wegen jetzt langwährenden theuren Jahren und Zeiten von
seinen ünterthanen und andern Zinsleuten nicht bezahlt
werden mag, zur Ablösung lang beschwerlicher Kornzinse
u. s. w., von Hieronimus Burckhart, SchaflEner des Deutsch-
ordenshauses zu Basel, gegen Verpfändung von Zinsbriefen
1-5 VVilfingen, Hierbach, Hierholz, Fröhnd und Finster-
lingen BA. St. Blasien. — « Bellingen BA. Müllheim. — » Zeitschr.
26, 355 Nr. 7. — ^ Bellelay ebdas. 345. — ^ Himmelspforte bei
Wyhlen BA. Lörrach. — i« Karsau BA. Säckingen. — *i Wyhlen BA.
Lörrach. — " " Frick und Oeschgen Cant Aargau.
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187
in demselben Betrag, eine CapitaJschuld auf von 2891 Pfd.
Pap. Cop. 576.
1602 Jul. 26. Beuggen. Entwurf eines Kaufcontractes,
womach Hans Heinrich Efinger von Wildeckh ^ an den Kom-
thur Hartmann von Hallweyl zu Beückhen seine Herberge
zum Rappen zu Oberbaden in Ergaw, sammt den dazu ge-
hörigen Bädern, ferner ein Haus in der Stadt Oberbaden,
dritthalb Jauchart Reben sammt einer Behausung, endlich
die Fälle und Gerechtigkeiten, welche die Edlen von Man-
dach im Dorf Mandach^ und auf dem Feld daselbst jeweilen
ingehabt, um 2650 Gulden verkauft. Pap. Concept. 577.
1603 Aug. 19. Vertrag zwischen dem Komthur Hardt-
man von Hallweil und dem Deutschordenspriester Adam
WöUickher, Pfarrer zu Münseln^, einerseits, und zwischen
dem Capitel Wiesenthal (vertreten durch den Canmierer
Thobias Schreiber und durch Niclaus Darm, Schulmeister
und CapitelsschaflFner zu Rötteln*) und dem Pfarrer Michael
Rosskopflf zu Lerach^, als Vogt der Kinder des weiland
Michael von Rappenberg, wegen des grossen, auch des
Pfründ- und Widdumzehnten im Bann Münseln. Perg. Orig.
Besiegelt von Hans von Vlm, markgräflicher Rath und Land-
vogt zu Rötteln, und Hans Othmar von und zu Schönaw,
Hauptmann der vier Waldstädte am Rhein und Obervogt
der Herrschaften LauflFenberg und Reinfelden. Beide Siegel
hängen an. 578.
1609 Oct. 9. Innsbruck. Erzherzog Maximilian von
Oesterreich ertheilt den Komthuren von Beickhen das Recht,
im Hagenbacher Bann Roth- und Schwarzwild jagen zu
dürfen. Abdruck unten. 579.
1610 Dec. 23. Schuldbrief des vorderösterreichischen
Prälatenstandes gegen den Komthur Johann Caspar von
Stadion zu Beückhen, des Erzherzogs Maximilian Geh. Rath,
obrister Cammerer und Obristenhofmeister Ambtsverwalter,
über 1150 Gulden. Perg. Orig. Es siegeln 1. Abt Johann
* 2 Wildegg und Mandach Cant. Aargau. — ' Minsein BA.
Schopfheim. Namen der Pfarrer: Adam WöUickher 1603. Johann
Walther 1614—17. Georg Spitz 1617. Uh:ich Girtler —1624. Hans Hein-
rich Trexel 1624—29. Johann Klem (?) 1629. Melchior Frickhart /-1658.
Martin Ver^^ 1659. Joseph Kienberger 1763. — ♦ » Rötteln und
Lörrach.
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188
von Lützel, 2. Abt Johann von St. Peter, 3. M. Matheuss
Zimmermann, Propst des St. Margarethenstifts zu Waldkiroh,
4. M. Georg Wagner, Propst des St. Theobaldstifts zu Thann.
Die Siegel Nr. 2 und 4 hängen noch an. 580.
1618 Febr. 16. Leodigarius Bielleiser, Untervogt und
geschworener Richter zu Brattelen \ urtheilt in der Klag-
sache der Commende Beückhen gegen Bonaventura von Bad-
eckh, Bürger zu Basel und Besitzer des Schlosses Brattelen,
und Genossen, wegen einiger Gülten von gewissen Gütern
zu Brattelen. Besiegelt von Hans Heinrich Steiger, des Raths
der Stadt Basel und Obervogt auf Mouchenstein. Pap.
Orig. 581.
1622 Juni 6. Matheus Runacher, des Raths und dieser
Zeit Richter zu Rheinfelden, bekennt, dass der Schreiner
Georg Koch, als Anwalt und Gewalthaber des Dr. Theol.
Leonhard Eggs, Canonicus des St. Martinstiftes zu Rhein-
felden, an den Zimmerwerkmeister Ludwig im Hoflf daselbst,
das Fach im Rhein, oben am alten Stadtgraben vor dem
Kupferthor, um 80 Pfd. Stehler verkauft hat. Besiegelt
vom Aussteller. Pap. Orig. Siegel sehr schön erhalten: 2
sich kreuzende Schlüssel; Umschrift: MATHEVS. RVN
1622. 582.
1623 Dec. 14. Bürgermeister und Rath der Stadt Brey-
sach verkaufen an den Deutschordensritter Johann Caspar
von Stadion, der Zeit Komthur des Hauses Bückheim,
R. K. K. Kriegsrath, Präsident und Stadtoberst zu Wien,
des Erzherzogs Leopold etc. Cammerer und geh. Rath etc.,
ihr Holz oder Wald, die Schwickhtannen genannt, nicht weit
vom Schwickhof- und den Höfen Wieladingen' gelegen, um
1500 Gulden. Besiegelt von der Stadt Breisach. Perg. Orig.
Das Siegel hängt an. 583.
1625 Jan. 24. Laufenburg. Stephan Dietz zu Lauffen-
berg bekennt, dass er von dem Komthur Hans Caspar von
Stadion zu Beückhen für die ihm verpfändete, von Hans
Löhner an die Commende verkaufte Weickhartsmühle * 1600
Gulden baar erhalten habe. Pap. Orig. Mit Siegel und
Unterschrift des Dietz. 584.
Lj^"^^-
• ^ Brattelen Cant. BaseUand. — ^-^ Schweighof, Wieladingen
und Wickartsmühle BA. Säckingen.
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189
1630 r^'—r— D^r Zimmermeister Ludwig im Hoff zu
Juni 18. ^
Rheinfelden verkauft, nachdem wegen seines, dem Beücken'-
schen Kölgartenwag zu nahe und zum Nachtheil geschlagenen
und gebauten Fachs, oben am alten Stadtgraben, sich Streitig-
keiteA erhoben hatten, diesen Platz an die Commende Betickhen
um 30 Pfd. Basler und 1 Viernzel Dinkel. Unterzeichnet von
dem Landkomthur Johan Jacob vom Stain, Komthur zu
Altschausen und Beückhen, von Notar Mathias Meyer zu
Lauflfenberg, dem Verkäufer und 2 Zeugen. Notariats-
instrument, Perg. Orig., mit den Siegeln des Landkomthurs
und des Notars. 585.
1647 Juni 13. Ritter Johann Francisc Ceberg von
Schweitz, Landschreiber der Grafschaft Baden im Ergew,
bekennt, dass sich die Gemeinde Freyenwyl* in der Graf-
schaft Baden, die des Vorhabens ist, mit der Beisteuer gut-
herziger Leute und eigenen Hilfsmitteln eine Capelle in ihrem
Dorfe, zur Abhaltung zeitweiser Messen für alte und Leibs-
halb unvermögenliche Leute zu bauen, gegen den Komthur
Heinrich Schenckh von Kastellen zu Bückhen reversirt hat,
dass die Capelle ohne Kosten und Schaden für den Orden
oder die Pfarrei Lengnaw^ gebaut und unterhalten werden,
auch des Ordens und der Pfarrei Zehnten, Opfer, Begräbniss,
pfärrlicher Jurisdiction und allen anderen der Pfarrei zuge-
hörigen oder anhangenden Rechten nicht präjudiciren oder
nachtheilig sein dürfe, dass endlich den Priestern, die zu-
weilen in der Capelle Messe halten werden, die Praesenz von
der Gemeinde oder aus dem Einkommen der Capelle gereicht
werden müsse, sofeme dies nicht etwa von gutherzigen Leuten
geschehe. Perg. Orig. Das Siegel des Ausstellers hängt an. 586.
(1656 Sept. 9.) Anno etc. rev. dominus, dominus Georgius
Sigismundus episcopus Heliopolitanus suffraganeus Constan-
tiensis consecrauit altare hoc summum in honorem beatae
Mariae, sanctae Barbarae, sancti Matthaei apostoli et evan-
gelistae ac sancti Sebastiani, et reliquias ss. Victorini et
Seuerini martyrum in eo inclusit Am selben Tage weihte
derselbe: altare hoc a sinistris in honorem ss. Catharinae et
Verenae virginum et martyrum et societatis sanctae Vrsulae, ^ ^J
et reliquias ss. Victoriae virginis et martyris et de societate
* 2 Freyenweil und Lengnau Cant. Aargau.
;-/!
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190
sanctae Vrsulae in eo inclusit. — Auf einem wohl als Um-
schlag um die betr. Urkunde benützten Blatt Papier. Die
Urkunden selbst fehlen. Nach einer Notiz ist die Pfarrei
Beuggen gemeint. 587.
1656 Oct. 25. Beuggen. Der Komthur Philipp Albrecht
von Bemdorff zu Beückhen verwilligt dem Pfarrverweser
Caspar Frickhart zu Bürdoyflf^ dass er trotz der Privilegien
und Exemptionen des Ordens, womach die Verlassenschaft
der in seinen Diensten stehenden Priester und Pfarrverweser
nach ihrem tödtlichen Ableiben dem Orden zukommt, sein
Hab und Gut durch Testament oder andere letzte Willen
oder auch ab intestato auf seine nächsten Blutsverwandten
oder andere Personen solle transmittieren oder vermachen
dürfen, jedoch mit dem Vorbehalt, dass er in recognitionem
juris succedendi ein Messgewand mit des Ordens und des
Komthurs Wappen in die Kirche zu Bürdorff stiften solle.
Pap. Orig. Unterzeichnet und besiegelt vom Komthur. 588.
1658 Juni 18. Baden. Das CoUegiatstift St. Verenae zu
Zurzach^ verträgt sich mit dem Deutschordenshaus zu Beückhen,
dem Johanniterhaus Leüggeren^ und dem Spital der Stadt
Baden*, wegen des Zehnten von gewissen Gütern bei Lengnau^
auf dem Loomer Hofe, zu Rüti etc. Es siegeln die vier Par-
theien. Perg. Orig. Die Siegel hängen an. 589.
1658 Sept. 16. Hauptmann Johann Franz Schmidt von
Bellickhen^, Ritter, Landvogt der Grafschaft Baden, Alt-
seckelmeister imd des Raths zu Vry, verträgt zwischen der
Commende Bückhen einerseits und dem Johanniterhaus Leug-
geren und dem Spital der Stadt Baden anderseits, wegen
des Zehnten von etlichen Gütern zu Lengnauw. Perg. Orig.
Die Siegel des Ausstellers und des Hauptmanns Johann Peter
im Feldt, Rathsherm zu Unterwaiden, hängen an. 590,
1660 Merz 26. Beuggen. Jacob Schalbretter von Lucern,
derzeit Müller zu Beückhen, welcher sich gegen die Freiheits-
artikel mit einem Fauststreich vergriiFen und die rechte Hand
verfallen oder dafür 100 Mark Silber, d. i. bei 800 fl. Strafe
zu erlegen hätte, schwört dem Landkomthur und Komthur
zu Altschausen, Meinaw und Beückhen, Philij^ Albrecht von
Berndorff, Urfehde und verspricht, für die Strafmilderung
1 Birndorf BÄ. Waldshut. — »-s Cant. Aargau. — " Bellikon
Cant. Aargau.
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191
der Commende Beückhen ohne Besoldung eine gewisse Zeit
Dienste zu leisten. Pap. Orig. 591.
1664 Febr. 26. Beuggen. Johann Hartman von Roggen-
bach, Rathsgebietiger der Bailei Elsass und Burgund und
Komthur zu Beückhen, vergleicht sich mit Johann Heinerich
ZässHn, des Greh. Raths der Stadt Basel, wegen einer von
den Sickingischen Erben österreichischer bzw. Ebnischer Linie
herrührenden Capitalschuld. Pap. Orig. Mit den Siegeln und
Unterschriften des Komthurs und Zässlins. 592.
1665 Febr. 16. Beuggen. Derselbe verleiht, mit Be-
wiUigung des Landkomthurs, die Säg- und ruinirte Mahl-
mühle, die Wickhersmühle * auf dem Schwarz wald, an Jacob
Kaiser, gegen einen jährlichen Erbzins von 30 Gulden u. s. w.
als Erblehen. Perg. Orig. Das Siegel des Komthurs hängt
an. 593.
1711 Jul. 14. Freiburg. Die vorderösterreichische Re-
gierung erneuert, auf Ansuchen des Komthurs Johann Franz
Frhr. von Reinach zu Beükhen, den Admodiations-Contract
mit der Commende wegen des herrschaftlich rheinthalischen
Forstes. Pap. Orig. Mit den Siegeln und Unterschriften der
Regierungsmitglieder und des Komthurs. — Dessgl. Urkunden
aus den Jahren 1721, 1725, 1727 etc. 594.
1727 Oct. 31. Beuggen. .Dienstrevers des Franz Anton
Pfisterer, als Schafl&ier der Cöinmende Beuggen, gegen den
Komthur Frhr. v. Pfürdt. Pap. Orig. 595.
1738 Febr. 23. Rheinfelden. Fr. Anton Pfisterer leistet
mit seiner Ehefrau nach Uebertragung der Schafl&ierei zu
Rheinfelden Caution, mit Verpfändung ihrer ganzen Habe.
Pap. Orig. 596.
1738 Apr. 12. Freiburg. Tractat zwischen einer kaiser-
Kchen und königlichen Commission und dem vom Deutsch-
orden dazu bevollmächtigten Komthur Karl Frhrn. v. Schönau zu
Beuggen, wornach die Commende Beuggen, welche in dem
breisgauischen Viertel Rheinfelden zu Beuggen, Carsaw* und
Riedmatt ^ die jurisdictionem bassam und was deme anhängig,
auch das jus venandi in dem Beugger und Hagenbacher ^
Bann, jedoch nur precario, von hundert und mehr Jahren
her im Besitz hat, gegen die Summe von 18,000 Gulden die
^— ^ Wickartsmühle, Karsau und Riedmatt BA. Säckingen. —
♦ Hagenbacherhof BA. Lörrach.
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192
hohe und mittlere Jurisdiction zu Beuggen, Carsau und Ried-
matt, sammt der Forst- und Jagdgerechtigkeit in dem Beug-
gener und Hagenbacher Wald, zu einem freien Lehen er-
halten soll. — Inseriert in der Urkunde Nr. 598. 597.
1738 Dec. 20. Bonn. Kurfürst Erzbischof Clemens August
zu Colin genehmigt und ratificirt als Hoch- und Teutsch-
meister, den zwischen der vorderösterreichischen Regierung
und dem Landkomthur Phil. Jos. Anton Eusebius Grafen von
Froberg geschlossenen Contract vom 12. Apr. 1738 (Nr. 597).
Pap. Orig. 598. -
1739 Febr. 2. Beuggen. Der kaiserliche Notar Johann
Rudolf Fischer von Basel stellt ein Notariatsinstrument dar-
über aus, dass am 28. Januar eine kaiserliche Commission
dem Komthur Joh. Franz Karl Frhr. von und zu Schönau
zu Beuggen die von der Commende um 18,000 Gulden als
Freilehen erkaufte hohe und mittlere Jurisdiction zu Beuggen,
Carsau und Riedtmatt, sammt Forst- und Jagdgerechtsamen
im Beuggener und Hagenbacher Wald, im Namen des Hauses
Oesterreich übertragen, und dass hierauf die Huldigung der
ünterthanen stattgefunden habe. Perg. Orig. Mit dem Notariats-
siegel. 599.
1739 Febr. 4. Freiburg. Vidimus der vorderösterreichi-
schen Registratur über das Protokoll, betr. die Reise der
kaiserlichen Regierungs-Commission nach Beuggen und den
Verlauf der feierlichen üebergabe der Jurisdiction zu Beuggen,
Carsau und Riedmatt an die Commende Beuggen, in den
Tagen vom 26.— 30. Januar 1739. Pap. Cop. 600.
1741 Febr. 4. Innsbruck. Lehenbrief der Kaiserin
Maria Theresia für die Commende Beuggen über die vom
Hause Oesterreich zu Lehen erhaltene hohe und mittlere
Jurisdiction zu Beuggen, Karsau und Riedmatt. Perg. Orig.
Mit dem Majestätssiegel. — Ebenso Lehenbriefe und Reverse
vom 24. Merz 1759, 12. Dec. 1778 etc. 601.
1745 Jan. 11. Beuggen. Schuldverschreibung der Ge-
meinden Karsaw und Riedmatt gegen die Brüder Carl Wil-
hehn und Johann Caspar Ochss, Wechselherren zu Basel,
über eine Sumime von 1000 Gulden, mit 6 fl. vom Hundert
verzinslich, aufgenommen zur Bestreitung der Unkosten wegen
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193
der wirklich eingerückten königl. ungarischen und böhmischen
Truppen. Pap. Orig. Besiegelt von der Commende Beuggen.
Am 16. Merz 1745 werden von dem Raths- und Handels-
herrn Hieronymus Gymisdus weitere 300 fl. zur Bestreitung
der von der französischen Intendanz für Winterquartiere auf-
erlegten Fourage-Lieferung aufgenommen. Am 1. Merz 1746
streckt der Komthur Franz Carl Frhr. v. Schönau zu Beuggen
den Gemeinden 1300 fl. vor, zur Abtragung der beiden Capital-
schulden. 602.
1747 Merz 12. Beuggen. Dienstrevers des Carl Christoph
Joseph Mössl, beider Rechte Licentiat, als Kanzlei Verwalter
der Commende Beuggen. Pap. Orig. 603.
1752 Jul. 7. Instruction für Erhard Fridolin Senger,
L U. L. , als Kanzleiverwalter der Conmiende Beuggen. Pap.
Orig. Besiegelt und unterzeichnet vom Landkomthur Philipp
Grafen von Froberg, mit dem eigenhändigen Nachtrag: Weilen
in abwesenheit Eines Herrn Conmiandieurs sich Keine Caval-
liers oder Gäste von distinction einfinden werden, so cessiren
die in § 18 vnderzogne worthe. — Der § 18 der Instruction
lautet: Weilen in abwesenheit eines Herrn Conmienthurs
dessen Direction das Haus jedesmahlen anvertrauet, so hat
derselbe jedesmahlen dahin zu reflectiren, das über eine oder
längstens anderthalb Stund nicht getischet werde, sondern
das man von der taflfel zur gebührenden zeith wieder auf-
breche , Er Canzley Verwalter aber den anfang selbsten mache,
damit er und andere denen aufhabenden functionen nach-
gehen und abwarthen können; da sich aber bey der taflfel
ein cavallier oder andere Person von Distinction befinden
solte, so stunde bey solchen, den aufbruch selbsten zu machen.
— Der Komthur I. I. L von Hagenbach war auf dem am
25. Juni 1752 eröffneten Provinziälcapitel zu Altshausen zum
Komthur auf der Mainau erwählt worden. — Mit Sengers
Revers, Pap. Orig. 604.
1773 Juni 1. Beuggen. Dienstrevers des Kanzleiverwalters
Joseph Ignatz Streicher gegen den Landkomthur Grafen von
Königseck. Pap. Orig. 605.
1776 Aug. 12. Beuggen. Vertrag zwischen der Com-
mende Beüggen und den Gemeinden Karsau und Riedmatt,
wegen der Personal- und ßealanlagen, welche in den Jahren
1733 bis 1748 wegen der im Land gewesenen Kriegstruppen
Zeitichr. XXXI. 13 gitized byGoOglC
s
1:94
mehrwntheils von der Commende, theilweise aber auch von
den genannten Gemeinden abgegeben worden sind. Pap.
Orig. Mit 8 Siegeln und Unterschriften, darunter denen der
Ordenskanzlei und des J. Joseph Wohnlich, Stift Säckingen'-
schen Rathes und Oberamtmanns. Mit der oberrichterlichen
Bestätigung durch die VÖ. Regierung, d. d. Freiburg 21. Aug.
1776. 606.
1788 Mai 1. Beuggen. Instruction für Sebastian Raidler
von Altshausen, als Hausmeister der Commende Beuggen.
Pap. Cop. 607.
1789 Merz 20./30. Beuggen und Altshausen. Accord
zwischen der Commende Beuggen und Baudirector F. A.
Bagnato über die vom Fundament neu zu erbauende Pfarr-
kirche und Chor zu Berthen \ nach denen vom Herrn Bau-
director Bagnato verfertigten und allschon von hoher Stelle
projectirten Rissen. Pap. Orig. Unterzeichnet und besiegelt
vom Landkomthur Reuttner v. Weyl, vom Komthur Frhr.
Franz v. Lerchenfeld und von Bagnato. 608.
b. Vollständige Abdrücke.
Vertrag zwischen der Stadt Basel und der Commende Bückheym, wegen
Vereinigung der Pfarreien Buus und Maisprach, wegen der Competenz
des dortigen Pfarrers und wegen Zutheilung der Gemeinde Ormalingen
zur Pfarrei Gelterkinden. 1535 Oct. 28. [Reg. 538.]
Wir Jacob Meyger, burgermeister, vnd der rhat der statt
Basel an einem, vnd Ludwig von Ryschach, comenthur zu
Bückheym, andern teils, thünt kund vnd bekennend mit
disem brieflf: Alsdann der kilchensatz zu || Meisprach^ mit
der lehenschaflft, jus patronatus genant, vnd aller gerechtig-
keit vns, burgermeister vnd rhat der statt Basel, vnd der
kilchensatze zft Buss ^ mit der lehenschaflft vnd allem rechten
dem huse || Bückheym vnd diser zit mir, gedachtem von
Rischach, in namen angeregten huses Bügckheym züstendig,
das wir vns für vns vnd vnsere nachkomen vss treffenlichen
^ Herthen BA. Lörrach. — « » Maisprach und Buus Cant. Basel-
land. Namen der Pfarrer zu Buus: Johannes Graner 1465. Fridlin
Bromhach 1535. Jacob Mörsperger 1583. Conrad CelJarius —1612. Hie-
ronymus Parcus 1612. Nicolaus Agricola 1642. Philipp Cellarius (vor-
her Pfarrer zu Arisdorf) 1642. Johann Jacob Leicht - 1710. Nicolaus
Muspach 1710—14. Johann Jacob Frey berger 1714—37. Andreas Merian
1737.
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195
redlichen vrsachen, dyewil doch diss beyde || dörflfer gantz
nach by einandern jn vnser, der statt Basel, grafifechafift
Varnsperg gelegen vnd desshalben wol mit einem selsorger
versehen werden mögen, güthlichen geeint vnd also betragen
haben, das vnser, der satt Basel, vnderthonen zu Buss vnd
Meisprach nunhinfuro jn ewige zit rechte pfargenossen sin
vnd pliben, mit einem pfarhem versechen werden, vnd das
derselbig selsorger yeder zit zu Buss jn dem pfarrhuse ge-
sessen, einen sontag vmb den andern yetzt zu Buss, dann
zu Meysprach das heilig göthlich wort predigen, darzfi das
nachtmal vnsers lieben hem Jhesu Christi glicher gstalt an
beyden orten eins vmb das ander halten, vnd nüt dester
minder die vnderthonen an beyden enden, dessglichen zu
Hemicken \ so von altem gen Buss zu kilchen gehört, wann
jr noturflft das eruordert, mit hantreichung der heiligen
sacrament, euch jn sterbenden loüffen mit emsinger heim-
suchung der krancken trüwlich vnd vlisslich versächen solle,
wie einem getrüwen hirten wol gebürt vnd züstat, daruff
euch die vnderthonen von beyden dörffern sampt denen von
Hemicken ye zun ziten einen pfarher zu Buss für jren ge-
meinen vnd rechten »hirten vnd selsorger erkennen, jme von
einem zft dem andern dorff, wann er das göthlich wort ver-
künden oder des hem nachtmal halten wil, gehorsamlich
nachuolgen sollend. Damit vnd aber ein pfarher angezögten
vnderthonen dester statlicher gedienen vnd ouch gebürliche
hospitalitet halten, darzü andere beschwärden ertragen möge,
so haben wir einem yeden pfarhern zft Buss zu rechter com-
petentz vnd narung jerlich jnzenemen vnd zeniessen verordnet :
Des ersten sol ein yeder predicant zu Buss vnd Meisprach,
wie obstat, sinen hussheblichen sitz zu Buss jn dem pfarr-
huse haben, dar zu die matten, bisshar dem selsorger daselbs
züstendig, daruon er jars drü houpt gethürmeten vechs
* Hemmiken, Ormalingen und Gelterkinden Cant. Baselland.
Namen der Pfarrer zu Gelterkinden: Nicolaus -1420. Ulrich w1
Saviat 1420. Heinrich Schilling? Hans Low? Matheus Kränzler 1539-81?
Johannes Triff —1688. Conrad Lützelman 1688. Bernhard von Rynach
1694. Johann Jacob Brandmüller 1703. Bonifacius Burcard 1741. — Vgl. |
auch Correspondenzen zwischen der Stadt Basel und der Commende Beuggen " H
wegen des Pfarrhausbaues zu Buus (1548—1725) und zu Gelterkinden
(1707 ff.).
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196
gewintern mag, niessen. ZAdem sol ye zftn ziten ein comen-
thur zu Bücken jerlichs von dem zehenden zu Buss etc.
geben sechzehen viertzel kern, nünthalb viertzel habern vnd
vier soum win. Me hat ein predicant z£i Buss vom gewidem
jerlich zwey pfunt vnd ein halbe vierntzel habem, vnd vom
höwzehenden vierthalb pfunt. Sodann haben wir, burger-
meister vnd rhat zu Basel, ye zun ziten einem pfarrhem zu
Buss von Meisprach jnzenemen verordnet: namblich sollen
jm vnser kilchenmeyger zft Meisprach jerlich von dem zehenden
acht vnd viertzig viertzel, den zweyteil kern vnd den dritteil
habem, vnd von dem gewidem vier pfunt geltz geben; dar-
gegen Staat der zehenden vnd das gewidem gut der kilchen
zu Meisprach, wie euch der zehenden z£i Buss mit siner zft-
gehörde dem hüse Bückem zum besten, vnd sy dess getrüwend
zu geniessen, zeuerlichen vnd was daran furschüsst, ze-
behanden. Hieby sol euch der höwzehenden zu Meisprach
dem pfarhern zu Buss zftstendig sin, thtit gemeinlich des
jars zwey pfunt stebler, vngeuerhch. Mit disem corpus sol
ein yeder pfarher zu Buss benügig sin, vns, burgermeister
vnd rhat der statt Basel, noch das huse Bücken vmb verere
narung vnd competentz weder ersücheii noch anlangen, jn
kein wise. Vnd diewil wir vss Buss vnd Meisprach ein pfarr
gemacht, so haben wir vns vonwegen der hchung solicher
pfarren geeint vnd betragen, das wir die hinfuro eins vmb
das ander, vnd nemblich jch Ludwig von Rischach yetzt zum
anfang jn namen des hüses Bücken, des ersten, vnd darnach
wir, burgermeister vnd rhat der statt Basel, vnd also für
vnd für hinlichen sollen; wie dann jch Ludwig von Rischach
schon gethan vnd dise pfarr jn namen des huses Bücken dem
würdigen hern Fridlin Brombach, dem predicanten, geliehen
vnd zügestelt hab. EBeby haben wir vns vereinbart vnd ab-
geret, das ein yeder pfarher zu Buss, der werde von welichem
teil er welle belechnet, sich gegen vns, burgermeister vnd
rhat der statt Basel, als der ordenlichen oberkeit zu Buss
und Meisprach, vnsern vnderthonen daselbs mit einem fromen
vnergerUchen leben vorzestan, dem volck das pur vnd rhein
gottes wort vermög vnser reformation Ordnung getrüwlichen
zu der eeren gottes, pflantzung christenlicher gehorsame vnd
brüderUcher liebe fürzetragen, jnen mit hantreichung der
heiigen sacramenten getrüwlich zedienen, verschriben solle.
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197
Vnd demnach die vnsern zu Normalingen ^ bisshar gen Buss pfarr-
hörig gewesen, da haben wir vns ouch vereinbart, das ge-
dachte vnser, der statt Basel, vnderthonen zu Noimalingen
fürohin nit mer gen Buss, sonder gen Geltherchingen ^ ge-
hören, daselbs mit andern glöubigen pfarrgnessig sin, dar-
umb ouch dem pfarher zu Gelterchingen , damit der den
vnsern zu Normalingen dester bass gedienen möge, hinfuro
jerlich von dem zehenden zu Normalingen vierzehen viertzel
körn vnd syben viertzel habern gegeben, geuolgen vnd werden
sollen, one jntrag. Diewil nun wir obgenante burgermeister
vnd rhat der statt Basel für vns selbs vnd vnsere nach-
komen, vnd Ludwig von Rischach jn namen des huses
Bückheym für mich vnd miue nachkomen comenthür daselbs,
vns aller hierangeschribnen dingen mit rechtem wüssen vnd
wolbedacht vereinbart, die yetzt vnd hieuach jn ewig zit ze-
halten gelopt, versprochen vnd zugesagt, ouch darby aller
gnaden, frigheiten, rechten, jnreden, listen vnd geuerden,
so vns oder vnsern nachkomen wider den jnhalt diss brietfs
zethünt behilfflich sin möchten, keine vssgenomen, züsampt
dem rechten, das gmeiner verzichung one Vorgang einer
sonderm widerspricht, verzigen vnd begeben, als wir vns
der aller hiemit wussenthlich begeben, so haben wir vmb
stäthaltung vnd warheit hierangeschribner dingen zwen glich-
lutende brieff veruertigen, die mit vnser, der statt Basel an-
hangendem secret, ouch min, Ludwigen von Rischachs,
comenthürs zu Bückheym, angeborn jnsiglen bewart, vnser
yeder parth einen zu banden geben vflf donstag den achtvnd-
zwejTizigisten tag des monats Octobris, als man zalt von der
geburt Christi Jesu vnsers lieben hern tusent funffhundert
fünflfvnddi'yssig jar.
Perg. Orig. Voa dem Siegel der Stadt Basel ist nur noch ein Bruch-
stück erhalten, yod dem Ludwigs von Beischach ist der rechte Rand ab-
gebrochen: kleines Rundsiegel, wie bei Sieb mach er I, 112. Umschrift:
S. LVTWIG. VO
Beückischer Abschied zwischen dem Herrn Commenthur daselbst und den
XJnderthanen zu Carsouw und Bietmatt. 1578 Jul. 29. Beuggen.
[Reg. 560.]
Zu wissen, als zwüschen dem erwürdigen edlen || gestrengen
heren Johan Casparn von Yestettenjj, teütsch ordens comen-
* 2 Siehe Note 1 auf S. 195.
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198
thürn des hauses Beückhen, an einem, so dan den ynwoneren
beider || flecken Carsauw' vnd Rietmatten 2, gemelts ordens
leibeigen, des anderen theils, ein zeit her aller band sacben
wegen ettwas jrungen vnd misswerstgndt erwascben (!), dass
demnach vnd do die selbige ainer löblichen vorder österrich-
schen regierung in oberen Elsäss fürgebracht, durch sunder-
bare abordnung dero vnderschribner commissarien, der edlen
hochgelerten vnd vesten Johan Christoflfen von Hagenbach
vnd Johan Casparn Betzen doctors, vorder österrichischer
regiments räthen, jn gegenwürdigkiet des hochwtirdigisten
fürsten vnd heren, heren Heinrichen, administrators* des
hochmeisterthumbs jn Preusen, maistem teütsch ordens jn
teütschen vnd welschen landen, mit vohnechtigem gewalt ab-
gesanten, der erwürdigen edlen gestrengen hochgelerten vnd
vesten heren Conradt Knipping, comenthürampts Verwaltern
zu Mergenthumb ^, vnd Lienharten Kilchheimern, der rechten
doctorn, beneben dem erwürdigen edlen vnd gestrengen heren
Hugo Dieterichen von Hohenlandenberg, teütsch ordens land-
comenthürn der baley Elsäss vnd Burgundt, comenthür zu
Altschausen^ etc., sampt dero vnderzeichneten ansehenlichen
adelichen bey stand, auf einen anstand vnd vemere güetliche
vnderhandlung der zeit gerüwigt, gestilt vnd verglichen worden
vf mass vnd meinung, wie hernach uolgt:
Erstlich sollen alle alte spenn vnd jrungen, sich ent-
schwüschen dem stein Reinfelden vnd teütsch ordens haus
Beückhen haltend, so bej der kön. compromiss handlung vom
27 Februarj anno etc. 48 vor der statt Freiburg einkomen,
(vmb dess willen an grundlicher erledigung derselbigen die
hinnemu(n)g gegenwürdiger spenen mehrer theils gelegen,
darzu aber bedetheil für dis zeit nit gefast gewesen, oder
auch kürze der zeit halber nit sein mögen) bis Liechtmess
ao etc. 79 nehst komenden zusampt der durch den h(eren)
comenthür zu Beückhen gegen gemelten von Carsauw vnd
Rietmatten begerte aidtschwerung vf den angezognen dinkh-
rodel hiemit allentüch eingestelt sein, aber zu entücher er-
örterung des allen vn^l was des weitern dem ainen oder
anderen theil jn gemein oder sundern angelegen, jn bestimpter
• HS. administerors.
< 2 Karsau und Biedmatt BA. Säckingen. — ^ Mergentheim.
* AltB hausen OA. Saulgau.
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zeit durch wolermelte vorderösterrichische regieining vnd
teütschen orden aingeraumpte güetliche tagsatzung flirge-
nommen vnd angesetzt werden.
Zum anderen sol obgesagter her comenthür zu Beückhen
der zeit werenden anstanden aller thurnstraflfen gegen vil-
gemelten von Carsauw vnd Rietmatten sich gänzlichen mies-
sigen vnd enthalten, doch dass jme heren comenthür bey
emd Zeiten wie auch allen anderen feilen, dar vnder jme
bis her zu gebietten vnd zu straffen gepürth, an ein pfund
Stehler, so dan zu gemeinen \Tid extraordinarj werken an-
fangs vnd des erstens obens an dry Schilling, so dan wider-
umb des nehst volgenden mitentags vmb zehen Schilling, vnd
widerumb des nehstkomenden anderen morgens vmb zwenzig
Schilling Stehler zu gebietten vnd zu straffen hierdurch vn-
benomen; mit dem anhang, ob die gebott, jn massen ge-
hört, übertretten vnd das gebottgeldt der mehrer verwürckten
straft jnerthalb vierzehen tagen nit erlegt, dass dan jme
heren comenthür hiemit beuor stehen, dem vngehorsamen
pfand auszetragen vnd die selbige mit offner band, wie sich
gebürth, hinbringen zelassen.
Also soll auch vilgesagter her comenthür zu Beückhen
beuorstehn, hiemit bey sundern des hauses Beückhen zu
tragenden ehehafften vnd desen zulessigen fehlen vilgesagten
von Carsauw vnd Rietmatten bey dem aidt zu gebietten,
dem sj auch zu gehorsamen schuldig, dergestalt dass der
Verbrecher desselbigen vnd meinaidig nit durch jnne, hern
comenthür, jn sunders vff sein angeben durch die ober ampt-
leüt der herschafft Reinfelden abgestrafft werden.
Zum dritten sollen die von Carsauw vnd Rietmatten dem
haus Beückhen die alte gesetzte vnd ordinarj fronen, dar-
gegen der herr comenthür dem selbigen den gewonlichen
atz, so dan die von Rietmatten vnd Carsauw dem haus
Beückhen alle neben werk, wie obsteht, zu leisten vnd zu
erstatten schuldig sein; doch dass der her comenthür sj vmb
alle neben werk wie andere frembde gemeinem gebrauch
nach besolte vnd halte, jn all weg vngeuarlich, zu dem der
handwerks leüten bej der vnerlerneten veld arbeiten ver-
schonen, aber anderen dero müglichen gelegenheiten sich
fürstendiglichen zu gebrauchen habe, wie gehört.
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■ .1
200
Zum vierten hat gemelter her, comenthür bewilligt, die
spend den armen zu Carsauw vnd Rietmatt die zeit werenden
anstands hinaus aller massen wie bis her volgen vnd werden
zelassen.
Zum fun£ften sollen alle überige spen, sich zwüschen
dem (!) vilgemelten partheyen jn der gemein oder sunders
haltend, bis zu nechstkomender weytem endlichen vnd güt-
lichen vnderhandlung hiemit verschoben vnd hingesteldt
seyen, wie auch durchaus ein gemeiner fridstand (also dass
kein theil dem anderen femer mit Worten oder werken weder
jnjurieren noch beleidigen sollen noch wollen) gehalten werden.
Zum sechsten sind die vilgesagte von Carsauw vnd Riett-
matten hiemit an den hem comenthür zu Beückhen zu ge-
bärenden vnd schuldiger gehorsame gewisen, dero sj sich
gehörter massen zuuerhalten gehorsamlich ^.nerboten, wie
auch herwiderumb der her comenthür gebürlichs Verhalts.
Zum sibenten vnd lotsten, dieweil dan gegenwürdige abred
änderst nit, dan vf ferner vnd entliche abhandlung, wie ge-
hört, ein gütlicher anstand, so ist demnach derselbig dahin
bedingtlich gemeint, dass der lenger oder weiters nit, als
bis Liechtmess anno etc. 29 nehstkomend binden vnd weren,
aber als dan allerdings erloschen vnd gefallen sein solle.
Actum Beückhen den 29ten Julj anno LXXviij jar.
Hans Cristoff von Hagenbach. Hans Caspar Betz. Conradt
Knippinck, comthurampts Verwalter zu Mergetheim teuss
Ordens m. pp. Hang Dietherich von hochen Lanndenberg,
teütschordens lanndtcomenthur der balley Elsas vnd Bur-
gund. Leonhardt Kirchaimer, der rechten doctor, f. teutsch-
meistischer raht. Hans Caspar von Jestetten, teütschordens
comenthür zu Bücken. Jeörg von Gemingen, teütschordens
chomenthür zu Freyburg jm Breyssgöw m. pp. Hanns Sig-
mund von Reinach, theütschordenns chomentiiur zu Ruffach.*
Pap. Orig. Mit den eigenhändigen Unterschriften, aber ohne Siegel.
Die Beschwerden und Widersetzlichkeiten der Gemeinden Karsau und
Biedmatt gegen die Commende wiederholen sich immer wieder, und die
Ycrhandlungen darüber füllen eine namhafte Zahl Aktenfaszikel.
1 im Ober^Elsass.
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r
201
Neuer Vertrag zwischen der Commeade Beaggen and den Gemeinden
Karsaa und BiediaaU. 1581 Jan. 81. Neuenbürg. [Reg. 563]
Zu wissen, als zwischen dem ehrwürdigen edlen gestrengen
herren Hans Caspar von Yestetten, teütsch Ordens rütter,
comenthur zue Beückhen, an einem, sodan derselben vnder-
thonen zue Carsauw vnd Riedtmaten am andern theil, sich
etüch zeit her allerhand speen vnd missverständ erhalten,
der wegen F. D. ertzhertzog Ferdinanden zue Österreich etc.,
vnser genedigister herr, an die edlen hochgelehrten vnd
vesten Wilhelm von Ruost, Irer Dlt. rath vnd oberuogt zue
Thann, Hans Jerg Reich von Reichenstein vnd Theobalden
Magern, der rechten licentiaten, schriftliche commission, an
dato Insprugg den 9ten Apprillis des verschinen 80ten jars,
genedigst ausgehn lassen mit befelch, zwischen ermelten
partheyen handlung fürzuenehmen vnd zue pflegen, darmit
solliche spen vnd missverstend hingelegt vnd verglichen
würden, vnd dan sy, die partheyen, als namblich gemelter
herr commenthtir jn der person, mit beystandt des ehrwürdigen
edlen vnd gestrengen herren Hauggen Dietrichen von Hochen-
landenberg, teütsch ordens landconmienthur der balley Elsäss
vnd Burgund, abgesandten herren Georgen von Gemingen,
teütsch Ordens rütter, commenthür zue Freiburg jm Breiss-
gauw, vnd Johann Sigemund Homsteiners, der rechten doctor,
sodan der mehrer theil der vnderthonen zue Carsauw vnd
Rietmaten, auf ausgangne Vertagung hieuor zue Ensissheim
den 6ten Augustj ermelts achtzigisten jars vor gedachten
commissarien erschinen vnd daselbsten gleichwol jn etlichen
jren spenigen puncten, wie hernach widerumben vermeldet,
verglichen worden, doch nicht allerdings domallen richtig
vereinbart werden mügen, derwegen jnen ferrere tagsatzung
bestümpt vnd sy, wie obgenendt, darauf vor jnen, commis-
sarien, auf heut dato alhie zue Neüwenburg erschinen:
Das demnach auf notürflftige verhör derselben partheyen
vnd gepflogene vnderhandlung solliche speen vnd jrrungen
mit wissenden dingen, doch auf Irer F. Dlt., auch wolernants
herren land comenthurs ratification, nachgesetzter mass ver-
glichen worden:
Erstlichs den weidgang betreffende ist abgeredt, das die
vnderthonen zue Carsauw vnd Rietmatten auf der banwardt
vnd ochsen matten, auch jm stein acker jr vich zue weiden
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202
nicht macht haben sollen, vfif nachbestimpten ackern aber
vber vier tag, nachdem die frucht darab kompt, wol zue
weidt fahren dörfen, als nemblich grossen vnd kleinen bollen,
burgstall acker, Beückhenfeld bis an den rebgarten graben,
auch jm hofacker zeyl vnd jm spitz des beyfangs gegen dem
Rhein bis zum sonnenbrünlin, dessgleichen im Bheinfeld
vnderhalb dem nussbaum, so darauf steet, bis zue end des-
selben gegen Rheinfelden hinab, vnd nicht oberhalb desselben
nussbaums gegen Beückhen zue; doch mögen sy eben an-
fangs desselben Rheinfelds an den reütenen hinab als die
strass gegen Rheinfelden geht, vngeweidet bis zue gedachtem
nussbaum fahren, auch die trenke vnderhalb brauchen, aber
jm beyfang vom sonnenbrünlj an gegen dem haus Beückhen
zue, dessgleichen jm rebgarten acker, auch des herren com-
menthurs gärten sollen sy gahr nicht wayden. Vnd dann die
grossmaten vnd schaffmaten belangende, weil sy sonsten zue
jhren metten nicht wol komen mögen, sol jnen auf pitlich
ansuochen der durchtrib bey vnuerbanten zeiten von herren
commenthur nicht geweigert, auch der weidgang nach heilig
creütz erhöhungs tag gestatet, vnd aber auch jrer ross
halben, so etwa vngefärdt darauf entlaufen möchten, nicht
gefehrt werden.
Zum andern, den 9ten der vnderthonen beschwerd articul
anlangende, bewilligt herr commenthur, das sy vnderthonen
jres gefallens jren gescheften nach wol hin vnd wider reissen
mögen, doch da sich solliche reiss vber zwo meil wegs er-
strecken würdt, das sy dann solliches dem vogt zue Carsauw
oder jn seinem abwesen jn seiner behausung anzeigen vnd
alsdan ohne ferrere erlaubnuss wol hinziehen mögen.
Zum driten ist der 10. beschwerd articul also gemitelt,
das kein vnderthon zue Carsauw vnd Rietma'ten einiches
ligend stück der enden ohne vorwissen eines herren comen-
thurs zue Bückhen verkaufen oder verenderen solle. Was
aber essende speis, so jnen vnderthonen feyl sein möcht,
anlangen thuet, sollen sye dieselben jm haus Beückhen oder
aber anstat desselben dem vogt zue Carsauw zuuor anbieten
und, do es begert, zue kaufen geben, doch das jnen gepür-
liche bezalung dargegen geliferet vnd sy jn dem nicht vfge-
halten noch gefehrt werden. Aber anderer jren fahrenden
haab halber sollen sie dissfahls vnd vsserhalb ordenlichen
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203
arrests vnuerbunden sein, dardurch dan auch der lltarticul,
den wein verkauf antreffent, dessen herr comenthür nicht ge-
ständig, erledigt.
Zum vierdten, den 12ten betreffende, ohne vorwissen vnd
bewilligung kein knecht oder mägt zue dingen etc., jst
solliches gebot, dessen er herr commenthür anzogner massen
nücht gestendig, hiemit vfgehept, doch das die meister solliche
jre dienst potten dem vogt zue Carsauw anzeigen sollen , wie
die heissen vnd wo sy daheim seyen.
Zum funfiten hat her comenthür bey dem 22ten articul
der that fahl halben bewilliget, allein von den mans personen
das best vich, von weibs personen aber nuhr das best kleid
zenemen.
Zum sechsten soll der 39t articul, niemanden zue hausen
oder zue beherbergen, des herren commenthurs anzeig nach
allein von lantsfarem vnd argwönischen oder sonst vnbe*
kanten personen verstanden werden.
Zum sibenden, das frönen belangend, lasst mans bey ein-
gelepter verzeichniss des taglons vnd verding halben ver-
pleiben, welche also lautet:
Denen zue Carsauw vnd Riedtmaten, so jnen bey drey
schülling jn den reben zue werken gepoten würdt, gipt man
einem jeden man des tags acht rapen, einer frauwen, so jn
reben werkt, vier rappen, einer junkfrauwen jn reben zwen
rapen.
Heüweth. Im heüwet von allen gärten zuo mäyen ein
pfund fünf schüling, jm heüwet von allen maten zue meyen
achtzehen pfund, sodann für den weinkauf zwey pfund, einer
frauwen im heüwet ein tag drey rapen, einer junkfrauwen
ein tag zwen rappen.
Erndt. In die emdt würdt denen zue Carsauw vnd Riet-
maten jungen vnd alten bey einem pfund poten, gipt man
eim man ein tag drey Schilling, einer frauwen ein tag zwen
schiling, einer junkfrauwen, so manbar, zwehn schiling, vnd
sonst nach gelegenheit der person.
Haabermaadt. Im haber madt gibt man von jeder
juchart zue meyen zehen rappen, einem man haber zue
binden ein tag nein rappen, einer frawen haber zue rehen
drey rappen, einer junkfrawen zwen rappen.
£mbdett. Im embdet gipt man einem man des tags
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204
neun rappen, einer frauwen des tags drey rappen, einer
junkfrauwen zwen rapen.
Her pst. Im herpst gibt man eim tratmeister ein tag
nein rappen, einem zehendt knecht ein tag siben rappen.
Tröschet. Im tröschet gipt man jedem tröscher ein tag
ein Schilling.
Vnd dan von wegen der abzug an den frontägen soll es
auch bey dem vertrag, durch beede herren comenthur den
13ten Decembris anno etc. 74 vfgericht, verpleiben, des jn-
halts, das man jnen morgens ein jngeschnitene morgensupen
sampt einem schutzbrot oder mitschien, zuem jmbissen ein
ingeschnitne supen vnd einem gemiess oder rueben sampt
eim schutzbrodt, zuem vnder oder abentbrot auch ein schutz-
mitschle, zue nacht auch ein eingeschnitne supen sampt
einem schütz brot zue allen werken geben werden solle,
vnd den weips personen gleicher gestalt, wan sy an den
werken seindt.
So soll dem herren commenthur auch dariber wie bisher
für die acht frontauwen* von jedem taglöhner fünf Schilling
jerlichs gelifert, dessgleichen die vier frontauwen mit ross,
schuf vnd geschür, wie breüchig, gethan werden.
Die neben werk betreffende, sollen dieselben vf die höf
Hagenbach ^ vnd Holwangen ^, auch was jn der ernde zue
Beückhen vber drey tag ist, verstanden werden vnd zue der
vnderthonen freyen willen steen, also das der herr comenthur
jnen darzue zuegebieten nicht mäht haben, sonder da sy dar-
zue geprucht, jnen wie frembden^ gelonet werden solle.
Zum achten, als vnder anderem die vnderthonen sich
beschwerdt, das der herr chomenthur jnen die spendt wider
alt herkomen abstrücke etc., weil solliches ein allmuoss, jst
es zue beeder theilen conscientz vnd gewissen gesetzt.
Zum neündten, was sonst die vbrige ^er vnderthonen jn
gemeinden besch werden puncten, als pfenden, gebot, verbot,
gefehngnuss, thuor etc. antrifft, seyen dieselben zuem theil
durch obsteende erleütrung des weidgangs vnd fröndienst,
zum theil durch beschehene vergleichung zwischen dem herren
comenthur vnd der herrschaft Rheinfelden auch erleitert vnd
verglichen.
» frontagewan, Frohnarbeitstag, Lex er n, 1394. — »> HS. fremben.
* HagenbacherhofBA. Lörrach. — ' Ho 11 wangen BA. Säckingen.
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205
Zum zehendten, als auch bey gemelten der vnderthonen
beschwerd articlen etliche derselben vnderthonen sondere
forderung eingebracht, vnd der herr chomenthür sich darauf
bey der tagsatzung zue Ensissheim erboten, was er dern-
halben genugsamb berichtet oder bewisen, desselben ge-
pürende bezalung zethuen etc., lasst maus nochmalen darbey
verpleiben.
Zum elflften vnd letsten, als der herr comenthür sich
höchlich beschwerdt, das die vnderthonen jne bey diser sach
an sein wolhergeprachten adelichen vnd ritterlichen ehren
vnd guete reputation schriftlich vnd mundtlich gröblich an-
getostet, jniuriert vnd verkleinert, die vnderthonen sich
gleichfals gegen jme jn jren articuln auch erclagt, doch jme
als jrem genedigen herren vnd von gott fürgesetzten oberkeit
vnderthenig vnd vmb gottes willen, das sy hierin der Sachen
zuuil gethan, vmb genedige Verzeihung gepeten, mit erpieten,
jme hinfüro alle schuldige ehr, treüw vnd gehorsambe zue
leisten, vnd er herr comenthür jnen vf sollich jr vnderthenig
pit aus geneden Verzügen, doch das höchstgemelte F. Dlt.
die sach aus landsfürstlicher volmacht genedigist aufhabe,
des Ordens priuilegij vnd gerechtsambe vnabbrichig etc.; so
haben es die commissarij darbej verpleiben lassen, mit er-
pjeten, solliches jn jrer relation an Ir Dlt. vnderthenigist
also gelangen zu lassen vnd zuo biten, das Ir F. Dlt. an-
gezogene jniurj sach aus fürstlichem gewalt genedigist auf-
heben, damit solliche keinen theil an seinen ehren, reputa-
tion , gueten nahmen vnd erbarkeit schedlich oder nachtheilig
sein möge.
Welches alles die partheyen auf gedachter Irer F. Dlt.
commissarien vnderhandlung guetwillig, doch auf ratification,
wie obstet, angenehmen. Vnd zue vrkund seind diser ver-
gleichung drey abscheid verfertigt vnd jedem theil einer ge-
geben, mit der herren commissarien, auch des herren comen-
thurs vnd obgemelten seines beystands, dessgleichen des
edlen vesten Hanns Heinrich Eschers, jnahmen der vnder-
thonen vf der selben pit, eigenen banden vnderschriben vnd
secreten bechreftiget, den letsten Januarij 1581.
W. V. Kust etc. Hans Georg Rieh von Richenstein. Hans
Caspar von vnd zu Jestetten, theutsch ordens comenthür zu
Bücken. I. Sigm. Hornstainer, I. U. D., Theob. Magrer,
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206
Murbachischer cantzler. Jeorg von Gemingen, tetitsch ordens
chomenthür zft Freyburg jm Breyssgöw. Hannss Heinrich
Aescher.
Pap. Orig. Mit den eigenhändigea Uiiter.<chriften unter den 7 auf-
gedrückten Siegeln.
Statuten der St. Sebastians-Bruderschaft zu Beuckhen. 1587 Jan. 20.
[Reg. 568.]
In dem namen der aller hailigisten vntbeilbaren drifaltig-
keit, gottvater, sons vnd balligen gaists||, amen. Zu wissen
vnd kund seye menigliehen: Nachdem gott dem allmechtigen
an vns sterblichen mendschen nichts gefelligers noch ange-
nemers, dann jn disem weltlichen leben jn seinem göttlichen
dienst jn warem glau|lben vnd brüederlichen liebe vereiniget
vnd versamlet sein, wie wir dann dessen jn heiliger schritt
an vilen vnderschidlichen orten gnuogsame anleitung, lehr
vnd vermanungen haben; derowegen vnd jn eyferiger be-
trachtung dess allen der ehrwür||dig edel vnd gestreng herr
Hartmann von Hallwyl, teütsch ordens chomenthür zu
Beuckhen, mit consenz vnd bewilligung des auch erwürdigen
edlen vnd gestrengen herren, herm Hugo Dietrichen von
Hochenlandenbergs, teütsch ordens landchomenturs der balley
Ellsäss vnd Burgund, chomenthurs zu Altschausen, Rom.
Khay. Mat. etc. rath, ritter, als oberers, vermög darüber
vssgefertigten vnd eingehendigten schirmbriefs, vnd dann vss
anreizung viler gutherziger catholischen Christen, ein bruoder-
schaft zu lob vnd ehr gottes des allmechtigen, Mariae seiner
werden muoter, auch des hayligen martirers sanc't Sebastian
vnd des hailigen beichtigers Rochij, bey got dem herren
vnsere getrewe fürbitter sein wollen, das wir durch craft
götlicher allmacht vor der erschröckhlichen abscheulichen vnd
vergiften sucht der pestilenz, geschwehr vnd gehen todts
gnedig vnd väterlichen beschirmbt werden. Darumben so hat
wolermelter herr Hartmann von Hallwyl chomenthür mit rath
vnd guotbedunken der auch erwürdigen edlen vnd geistlichen
herren Conradt von Laubemberg, teütsch ordens hofmeister,
Mathiae Prasters vnd Hansen Schmiden, vermelts ordens
priestem zu Beuckhen, vnd vil andere ehrliebende persohnen
mehr, diser bruoderschaft halber nachuolgende Ordnung an-
gestellt, die auch fleissig, gehorsam vnd ordenlichen gehalten
werden solle. Nämlichen zum ersten, so solle dise bruoder-
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207
Schaft järKchen vflf sanct Sebastians tag (wöllichen man feyern
solle) jn dem ritterlichen teütschen ordens haus Beückhen
vnd am abend zuuohr ein selvesper gehalten, darbey sollen
vier oder sechs kerzen, wie man es vermag, angezündt
werden vnd brennen, also auch am morgen ein ganze vigil
gesungen oder gelesen. Volgends soll man zwey gesungne
ampter, das ein von sanct Sebastian, das ander von den aus
der bruoderschaft abgestorbnen halben, vffs wenigist mit vier
priestem vnd weniger nit, vnd sollen die pfleger yedem
priester zu praesenz geben fünf Schilling, vnd den schuoleren,
so die ampter singen helfen, auch dem sigristen yedem einen
Schilling. Zum andern, wer diser loblichen bruoderschaft
mitgenoss will werden, es seye manns oder weibs persohnen,
hoch oder nider Stands, geistlich oder weltlich, edel oder
ohnedel, jung oder alt, der soll sich mit zweyen guldin gelts,
zu erhaltung des gotzdiensts, einkaufen und durch die pfleger
eingeschriben werden. Wöllicher aber des ohnuermögens, das
er solliche nit zu bezalen hette, der solle sich mit den
pflegem sonst vergleichen. Die werden sich, damit der ohn-
uermöglicheit halber niemand von disem gotgefelligen werk
ausgeschlossen werde, wol zuuerhalten wissen; vnd solle der
järlich Schilling jnhalt der alten Ordnung dardurch abgelöst
sein. Zum dritten soll ein yede persohn, so diser bruoder-
schaft einuerleübt, alle jar sanct Sebastians abend fasten,
oder so es ein miessiggende persohn, solle sye darfür acht
rappen zu almuosen geben; wafer es aber ein persohn, die
arbeiten muoss vnd der vrsachen nit fasten könnte, soll sye
drey rappen zu almuosen oder fünf vater vnser, fünf aue
Maria vnd einen glauben zu beten schuldig sein. Zum
vierten, so sollen wo möglich vnd es gesein mag, alle
brieder vnd Schwestern vff vorbesagten sanct Sebastians tag
bey dem gotzdienst, vigil vnd ämptern der hailigen christ-
lichen mess gehorsam erscheinen vnd der abgestorbnen brüeder
vnd Schwestern seien zu trost vnd hilf fünf vater vnser,
fünf aue Maria Vnd einen glauben beten. Zum fünfden,
so solle in der kürchen zu Beückhen alle sonntag jn dem
gemeinen gebet ab der canzel aller lebendiger vnd abge-
storbner, so in diser bruoderschaft eingepflanzt seind, ge-
dacht vnd für sye gebeten werden, damit der allmechtig got
den abgestorbnen ein fröliche vfferstendtnus verleihen vnd
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208
die lebendigen vonwegen des fiirbits sanct Sebastian] vnd
Rochij vor der vergiften sucht der pestilenz vnd gehen todts
verwaren wolle. Zum sechsten, wann man järlich das jahr-
zeit der bruoderschaft begehen vnd halten will, so solle der
pfarrherr oder prediger jm haus Beückhen schuldig sein,
solliches acht tag zuuohr ab der canzel zuuerkünden ; darfür
soll er von den pflegern empfahen einen Schilling. Zum
sibenden, so sollen vf den tag das jahrzeit gehalten würdet,
aller diser bruoderschaft einuerleibter brieder vnd Schwestern
namen, sye seyen lebendig oder albereit mit todt abgangen,
ab der canzel verlesen werden. Zum achten, wann dann
got der allmechtig einen bruoder oder Schwester vss disem
zergenglichen jemerthal abuordern würdet, so sollen die
brüeder vnd Schwestern, wo es die zeit leüff vnd gelegenheit
geben mag. mit der leicht gehen vnd die zur erden bestatten
helfen; wauer auch vsser den auslendischen brüedern vnd
Schwestern yemahls tötlichen ableiben sollte oder .würdet,
solle es diser loblichen bruoderschaft pflegern zuwissen ge-
macht; so dann sollen sye, die pfleger, darob vnd daran
sein, das jnen der erst, sibendt vnd dreyssigist nach catholi-
schem christenlichem gebrauch gehalten werde. Zum neunten,
so soll ein yeder priester, der diser loblichen bruoderschaft
einerleibt ist vnd noch zugethan werden möchte, schuldig
vnd verbunden sein, wa möglich alle fronfasten oder nechst
volgender tagen für alle brieder vnd schwöstern jn diser
bruoderschaft begriffen, sy seyen lebendig oder todt, vnd für
alle glaubige seelen ein mess zulesen. Zum zehenden:
Wann ein priester, der diser lobwürdigen bruoderschaft zu-
gewandt, verstendiget worden, das ein bruoder oder Schwester
f^ durch den natürlichen todt, an was orten vnd enden es were,
^<. von diser weit abgescheiden, so wolle er des abgestorbnen
|t. seelen zu trost vnd hülf ohnbeschwerdt ein mess lesen, doch
|,V solle er dessen nit verbunden sein. Zum elften, so solle
I^V alles das jenig, so got dem allmechtigen zu lob vnd ehren
^ vnd zu eüfnung diser sanct Sebastians bruoderschaft, auch
erhaltung des gotzdiensts vergäbet, gestift oder gegeben
wiirdet, es seye gelt oder gelts werd, so solle es den pflegern
diser bruoderschaft gegeben werden, die sollen es zum trew:
vnd nutzlichisten anlegen, auch rechnung darumben geben.
Zum zwölften: Wöllicher bruoder oder Schwester, so jn
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209
diser bruoderschaft seyn, sich ohnordlich oder ohnerbar halten
wurde, also das sye eind weders jrer ehren endsetzt oder aber
vom catholischen glauben abweychen wurde, der oder die
selben sollen von diser bruoderschaft ausgeschlossen, ab-
gesündert vnd vssgestrichen, auch nit mer darunder gezölt
werden. Letstlichen, wann das jahrzeit gehalten werden
solle, so soll man den pflegern zuuohr anzeigen, ob man
für die brüeder vnd Schwestern , so beym gotzdienst vflf sanct
Sebastians erscheinen möchten, einen jmbis eintweders zu
Carsaw \ jn der Aw ^ oder zu ßeinfelden bestellen sollen ; wann
es dann beuolchen vnd angestellt würdet vnd sich yemanden
jn sollicher malzeit ohnzüchtig oder ohngebürlich verhalten
wurde, der soll den pflegern zwey pfund wachs zu straf er-
statten oder nach besehener verwürckung der gebür ver-
gleichen. Hierauf vnd zum beschluss soll dises christen-
lich vnd heylsam werk hiemit jn dem namen es angefangen,
geendet vnd beschlossen sein, dem selbigen allein sey lob,
ehr vnd dank gesagt von ewigkheit zu ewigkheit, amen.
Vnd dessen alles zu wahrem vesten vnd steten vrkhund hat
herr Hartmann von Hallwyl, teütsch Ordens chomenthur zu
Beückhen, der Stifter obbesagt, sein eigen jnsigel oflfendlich
gehenkt an disen brief, vnd dann der wolgedacht herr, herr
Hugo Dietrich von Hohenlandenberg, besagt Ordens land
chomenthur der balley Ellsäss vnd Burgundt vnd chomenthur
zu Alltschausen, Rom. Kay. Mat. etc. rath, zu gezeügnus
jrer gnaden hierzu g^ebnen consenz, gunst vnd willens,
dero secret jnsigel auch hierzu gehangen; geben vfF den
zweinzigisten monats tag Januarij, nach Christi vnsers
einigen herrn vnd seligmachers gepurt gezelt tausend fünf-
hundert achtzig vnd siben jähr.
Perg. Orig. Die beiden (Amts-)Siegel hängen an : 1. das Landenbergs,
gevierteter Schild, links oben die 3 landenbergischen Ringe, rechts unten
wieder geviertet (vgl. Zeitschr. 25, 309), rechts oben und links unten
das Ordenskreuz; Umschrift : S. HAVG . . . TH . . RICH .... LANDEN-
BERG. LANDTCOMMENTHVR; - 2. das bekannte HallwiPsche Siegel
(Siebmacher I, 129. 199), rechts oben neben der Helmzier kleiner Schild
mit dem Ordenskreuz; Umschrift: HALWILL BVCKHEN.
^ Karsau BA. Säckingen. - ^ y^Qi Rheinfelden.
ZeiUchr. XX XI. 14 r^ 1
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' Jf
210
Erzherzog Maximilian Ton Oesterreich ertbeilt den Komthuren von Beickhen
das Becht, im Hagenbacher Bann Roth- and Schwarzwild jagen zu
dürfen. 1C09 Oct. 9. Innsbruck. [Reg. 579.]
Wir Maximilian von gottes gnaden ertz || hertzog zu
Oesterreich, hertzog zu Burgund, Steyr, Khärndten, Crain
vnd Württemberg II , fürst zu Schwaben, administrator des
hochmaisterthumbs in Preüssen, maister teutsch ordens in
teutsch: vnd welschen landen, marggraf des heyligen römi-
schen reichs zu Burgaw || , gefürster graf zu Hapspurg,
Tyrol, Pfyrdt, Khyburg vnd Görtz, landtgraf in Elsass, herr
auf der Windischen marckh, zu Portenaw vnd Salins etc.,
als von der römischen kayserlichen majestat , auch den andern
vnsem freundtlichen geliebten herrn brueder vnd vettern
ertzhertzogen zu Österreich etc. geuolmechtigter regierer vnd
selbst mitinterressierter herr vnd landtsfürst der ober: vnd
vorderösterreichischen lande , bekhennen hiemit : Nachdem der
ersam geistlich, vnser ghaimer rath, obrister camrer vnd
obristen hofmaisterambts Verwalter, auch lieber getreuer,
Johann Caspar von Stadion, teutschordens comenthur zu
Beickhen, vns gehorsamist zuerkhennen geben, wie das sein
ietzigs anuertrawte ordens hauss Beickhen diser zeit änderst
khain hochwildt zu föUen oder zu lagen, als was durch
weylendt vnsers freundtlichen geliebten herrn vettern, des
ertzhertzogen Ferdinandi L. hochseeliger gedechtnus in ainem
gehültz, der Beickher waldt genandt, einem ieden zu Beickhen
wonenden comenthurn aus genaden auf wolgefallen vnd wider-
rueflfen verwilligt, wellicher waldt aber also beschaffen, das
in demselben gar selten, oder da etwas verbanden, gemainig-
clich zu vntzeiten, wan das wildtpret nicht nutz, ja vilmalen
gar nichts von gwildt darinnen zu befinden seye, vnd vns
darauf gehorsamist angelangt, seitemal sein vorbesagt jn-
habendt ordens hauss ein aigenthumblichen hof, der Hagen-
bacher hof* genannt, vnd derselbig ein dartzue gehörigen
betzürckh, gehültz vnd Waldungen habe, alda sich etwas
mehrers vnd öflfters gewildt befinde, so aber mehrerthails
auss den marggräfischen badischen vnd dessen von Reichen-
stain vörsten, welliche daran gränitzen, herkhomme vnd
allain auf vnsem grundt vnd boden, zu schaden vnserer
vnderthanen vnd seines anuertrauten ordens hauses güetter
> BA. Lörrach.
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r
211
ätze, alsdann sich widerumben in gedachten marggräfischen
vild reichenstainischen forst begebe, also das wir dessen gar
nichts oder doch wenig zu gemessen hetten, wir weiten
vnserm ritterlichen ofden vnd jhme von Stadion dise gnad
thuen, das ein jeder comenthur, deme oflftgedacht ritterlich
Ordens haus Beickhen anuertraut würdet, in gedachten
Hagenbacher pann, so weit sich derselbig erstreckht, das
roth vnd schwartzwildt (doch änderst nit als auf wolgefallen
vnd widerrüeflfen, auch gegen ainem reuers) jagen vnd föUen
möge lassen; das wir darauf gehöriger orthen vns berichts
erholt vnd dise gnedigiste bewilligung gethan, thuen das
auch hiemit wissentlich in crafft dis brief, also vnd der-
gestalt, das bemelter vnser ghaimer rath vnd o: camrer
Johann Caspar von Stadion, als ietziger, vnd ein ieder
khünfftiger jnnhaber vnsers ordens hauss Beickhen gueten
fueg, macht vnd gewalt haben solle, in obbemeltem Hagen-
bacher pann, so ferr vnd weit sich derselbig erstreckt, das
roth vnd schwartzwildt lagen vnd föUen zu lassen, vnuer-
hindert mennigclichs , jedoch allain auf vnser vnd eines ieden
der ober: vnd vorderösterreichischen landen pro tempore
regierenden herrn vnd landtsfürsten wolgefallen vnd wider-
rüeffen, das auch demselbigen, wann er sich daussen zu
landt befunden wurde, das vor vnd mitiagen vnbenohmen
sein, vnd hiertzwischen durch die comenthurn zu Beickhen
sollicher vorst waidmannischer weis gehayt, auch gegen allen
vnd ieden daran grentzenden benachparten manuteniert vnd
gehandthabt werden solle, als sich dann gedachter von
Stadion gegen vns hierumben schriflftlich verreuersiert, alles
getreulich vnd ohne gefehrde. Mit vrkhundt dis briefs, so
mit vnserm daran hangenden jnsigl becrefftigt vnd geben ist
in der statt Yhnsprugg den neuntzehenden October im sech-
tzehenhundert vnd neunten jähr.
Maximilian.
Perg. Orig. Das scbön erhaltene Siegel hängt an.
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212
Nachträge und Beriehügnngen.
Emigen Nachträgen, die ich den Akten nnd einzelnen Privatmitthei-
lungen entnehme, mögen zunächst Berichtigungen früherer Irrthümer yor-
angehen, auf welche ich namentlich durch. die Herren Staatsarchivar
Th. von Liebenau in Luzern und Dr. A. Nüscheler-Usteri in Zürich auf-
merksam gemacht worden bin.
Zu Band XXVIII: Seite 106 u. 107 Wlvelingen ist wohl
eher Wülflingen Cant. Zürich, da die dortigen Kitter Dienst-
leute der Grafen von Habsburg waren. — Seite 107 Bellikon
ist Bellingen BA. Müllheim; ebenso Seite 413 f.; Rücingen
ist nicht ßussikon Cant. Zürich, sondern eher Rutzigen bei
Eschenbach Cant. Luzern (Pfeifer Habsb. Östr. Urb. p. 321);
ebenso Seite 418. — Seite 113 Wissenang ist Weisslingen
Cant. Zürich; Wrmenshusen , abgeg. Ort zwischen Kyburg
und Weisslingen, Sitz von Dienstleuten der Grafen von Habs-
burg. — Seite 115 Gutenburg wohl nicht im Cant. Bern,
sondern am linken Ufer der Schlucht kurz vor ihrer Mündung
l in die Wutach, oberhalb Gurtweil. — Seite 116 ist im Regest
statt Arnold Schenk zu lesen: Berchtold. — Seite 376 Nr. 45
ist zu lesen: Bürger zu Zürich, statt zu Bern. — Seite 391
in Zeile 7 Anm. a lies membraneo; Zeile 3 von unten ist
statt BibU wohl Biberli su lesen, das Abkürzungszeichen fehlt
übrigens in der Handschrift. — Seite 394 Legern nicht Cant.
Aargau, sondern Zürich (Stumpf Chronik H, 128.) — Seite
] 398 ßossberg Cant. Zürich (Leu XV, 435); Iberg im luzer-
nischen Kirchspiel Inwyl; Bencklinkon ist Bendlikon am
Zürchersee; Schnabelburg nicht Cant. Bern, sondern Zürich,
^ auf der Höhe des Albis. — Seite 412 Liebegg, die be-
r deutendste Burg dieses Namens stand im Cant. Aargau bei
r, Gränichen (Leu XII, 122).
r Die Urkunde vom 16. Jan. 1270 (Seite 377 Nr. 53) ist
?' inzwischen nach dem im Stiftsarchiv zu St. Gallen liegenden
f Original inWartmann's Urkundenbuch der Abtei St. Gallen
f- HI, 180—183 abgedruckt worden.
|; Zu Band XXIX: Seite 169 Nr. 138 und Seite 207 ist
^i- zu datiren vom 14. Oct. 1310 statt vom 30. Sept. — Seite 170
p* bei Halderwang ist hier wegen der grösseren Nähe von
^ Wettingen vielleicht eher an Holderbank Cant. Aargau zu
denken; übrigens ist auf die Anmerkung 1 zu Band 28, 417
zu verweisen. — Seite 174 Obrenhaslen ist ohne Zweifel
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nicht Hasel BA. Schopf fieim, sondern Oberhasli Cant. Zürich;
Beinwilr ist Beinweil Cant. Solothum. — - Seite 177 Nr. 178 ist
zu datiren vom 8. Merz 1325, statt 22. Febr. — Seite 189
Pfaffnach, Pfaflfnau ist ein luzernisches Geschlecht; Wulfiswile
wohl eher Wölfliswil Cant. Aargau. — Seite 194 u. 209
Loenecka ist nicht Löhningen BA. Waldshut, sondern Löwenegg
(Argovia II, 162). — Seite 245 Wart bei Neftenbach Cant.
Zürich. — Seite 246 Küssenbach ist Küssnacht am Zürichsee,
wo Heinrich von Tengen als Kirchher 1327 — 1329 vorkömmt.
— Seite 248 Dietikon wohl eher Cant. Zürich.
1272 Merz 17. Zürich. Bruder Ulrich von Klingen, Komthor
zu Bachein, verkauft an das Kloster Oetenbach ein Gut zu Männedorf
am Zürichsee sammt einem Weinberg von 2 Jaucbart, um 21 Mark
Silbers. 609.
Vniuersis Christi fidelibus presentem paginam inspecturis
frater Chfnrat Wemher^ commendator prouincialis per Bur-
gundiam et Alsatiam domus Theutonice || Jerosolimitane hospi-
talis sancte Marie, jn perpetuum. Jus dictat et ratio suadet,
vt ad obuiandum litibus, cum memoria hominum labilis sit,
ea que geruntur scripture l| testimonio roborentur. Nouerint
igitur quos nosse fuerit oportunum, quod frater t^lricus de
Klingen, commendator domus Theutonice specialis in Bvchein,
Con II stantiensis diocesis, nostro ad hoc accedente consensu
et fratrum dicte domus voluntario, libero et expresso, bona
fide, sine dolo et qualibet captione predium prefate domus
situm in Mennidorf-^ prope lacum Turicensem, cum vinea
duorum iugerum, que continua est ex uno latere vinee soro-
rum in Ötenbach ^ ex alio vinee comitis de Eaprechtswilere ^
versus lacum Turicensem, priorisse et conuentui sororum in
Ötenbach, Constantiensis dyocesis, obseruata omni sollempni-
tate, que de iure uel consuetudine in tali contractu obseruari
debuit et consueuit, vendidit, tradidit et donauit pro viginti
vna marca argenti ponderis Turicensis, quod argentum dictus
frater t'lricus suusque conuentus confitentur sibi plenarie
persolutum et in vtilitatem et necessitatem sue domus con-
uersum, cum omni iure quo ipsi dictum predium et vineam
cum area et aliis appendiciis possederunt, quiete et pacifice
^ Vgl. Zeitschr. 24, 26, Kopp Gesch. d. eidg. Bünde II, 1, 408.
— 2 Männedorf Bez. Meilen. — • Oetenbach vgl. Nüscheler
Gotteshäuser III, 450. — ♦ Rapperswyl Cant. St. GaUen.
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214
perpetualiter possidenda, eisdem sororibus in Otenbach dic-
torum bonorum, quandocumque et vbicumque necesse habue-
rint, ad plenam warandiam se presentibus obligantes; renun-
tiantes in integrum restitutioni, actioni, exceptioni, consuetudini,
constitutioni, edicto edito uel edendo, priuilegio impetrato uel
impetrando, inploratione officij iudicis, exceptioni pecunie non
numerate et omni fauori legum et canonum, per que uel per
quod huiusmodi venditio seu donatio siue traditio posset ali-
quatinus inpugnari a nobis uel nostris successoribus vel
quibuscumque vel vllomodo reuocari. In cuius rei testimonium
dictis priorisse et conventui sororum in Otenbach presens
instrumentum sigillis, nostro videlicet commendatoris predicti
fratris Cht nradi Wernheri et prefati fratris "^rici commen-
datoris in Bvchein, memoratis sororibus tradidimus patenter
communitum et perpetualiter roboratum. Acta sunt hec et
protestata in loco qui dicitur tortura apud monasterium pre-
positure Turicensis, anno domini M^ €C^ LXX«. 11^, XVI^
Kalendas Aprilis, indictione XV*, presentibus quorum nomina
sunt hec: Burchardus de Hottingen, Rtdolfus de Aarona,
"^Iricus dictus Wolfleipsch, Johannes Biber, t^lricus de Hot-
tingen, Heinricus retro Macellum, Chtnrad Steinmar.
Perg. Orig. Im StaÄtsarchiv Zürich , Cant. Oetenbach Nr. 53, g. Die
beiden Siegel hängen an : 1. das des Landkomthurs, Christus am Kreuze,
zu beiden Seiten Maria und Johannes (Zeitschr. 11, 250); 2. das be-
kannte Siegel der Commende Beuggen (Zeitschr. 26, 360).
1401 — 1504. Verzeichniss der Leibeigenen der Commende
Beuggen. Angelegt 1410 um Johannis. (In disem büechlin
findet man dez huses eygenne lütte, wip vnd man, alz die
verbürget vnd versworen band, vsser der genossami nüt ze
wiben noch ze mannen, kein burger recht nüt ze empfachen,
p noch dem orden niemer abtrünig ze werden, vnd och ander
stüke, die och notturftig har zu sint. — 24 Bll. Papier.
Akten Conv. 14 Nr. 92. 610.
c. 1570. Herbstordnung und Herbsteid für die Unterthanen
der Commende Beuggen zu Karsau und Riedmatt. — Akten
14, 94. 611.
1593 — 1594. Stückrechnung vmb alles mein Hartmann von Hall-
wyls, teütsch ordens chomenthurs des hauses Beükhen, einnemen vnd vss-
geben, von Georgij anno 1593 bis widerumb vff Georgij 1594. ^ 612.
^ £inige Auszöge aus dieser, dem Landkomthur vorgelegten Jahres-
f
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215
Einnemen an gelt : Item jn jüngst gethaner rechnung ist
vf dem herrn chomenthurn bliben ligen an gelt 8339 *ff 18 ß 8 5i. —
Zusammen mit Geldzinsen 8617'Sl9ßl^. — Weiter folgte
sodann die Aufzählung der Einkünfte aus Verleihung des
Zehnten etc., aus Verkauf von Frucht, Wein etc. im Ein-
zelnen. Ich theile wenigstens die Summen mit: Für den
komzehenden 7 %. Vom hewzehenden, wie die dis 93. jahrs
verlihen 410 Ä 1 ß 10 <a. Von fachen vnd fischweiden 4 fC 17 ^.
Für den zehenden beeder sahnen wäg, Schumers vnd Fallners \
10 f. Von erschätzen der kornzehenden zu Zutzgen ^, Hasell ^,
Frickh* vnd vff dem Schwartzwaldt 9 *ff 19 ß. Hienergelt
4 IE 8 ß. Von den acht frontawen* zu Carsaw^ vnd Riet-
matten^, als jeder taglöhner darfür järlichs 5 ß zu geben
schuldig 11 ß 10 ß. Carsaw taferngelt 9. %, Trottgelt zu
Carsaw vnd Riettmatten, als von jedem som wein 6 .5^ zu
trotten geben wird 6 Ä 3 ^. Vsser 72 viertzl 10 f.^ kernen^
erlöst 630 Ib 7 ß 11 ^. Vsser 1 viertzl 10 f. roggen erlöst
11 'S 7 ß 4 ^. Vsser 91 viertzl 7 becher dinkel erlöst
502 S 7 ß 5^2 -^. Vsser 411 viertzl 7 f. 3 becher habern
erlöst 1210 Ä 19 ß 9 ^. Vsser 95 som 15 V2 niass wein er-
löst 677lbl5ß9^. Vsser brannten wein erlöst 112 fb 15 ß.®
Vsser zehendhiener erlöst (für 1332 V2 ä 6 ^) 33 « 6 ß 3 ^.
Vsser dem halbtheil der fischen, so dis 93. jahrs vf beeden
rechnung (Akten 15, 99) mögen um so eher hier Platz finden, da es die
älteste der erhalten gebliebenen ist, die späteren aber viel kürzer gefasst
sind und bei weitem keinen solchen Einblick in die Oekonomie und in das
innere alltägliche Leben im Ordenshause gewähren. Die Suramen sind
abwechselnd in arabischen und römischen Ziffern angegeben; für den Ab-
druck wählen wir durchweg arabische.
» Siehe Seite 204 Anm. a. — i> Das Zeichen für Viertel, einem f
ähnlich, fehlt in der Druckerei. Wir substituiren dafür ein f.
^ Siehe Seite 176 Nr. 535. — 2 Zuzgen Gant. Aargau. — 3 Hasel
BA. Schopfheim. — * Frick Cant. Aargdu. — * ^ Karsau und Ried-
matt BA. Säckingen. — ' Der Rechnung ist eine Tabelle zur Reduction
der Masse und des Geldes beigegeben, die hier mitgetheilt werden soll:
item 1 gülden ist 1 tt 5 ß. Item 4 f. (Viertel) kernen ist 1 mut. Item
3 mut ist 1 viertzl jn allerley fruchten. Item 1 viertzl ist 12 f. Item
1 f. ist 12 becher oder souil jmle. Item 4 mass wein ist 1 f. Item 8 f.
ist 1 om. Item 3 om ist 1 som. Item 7 som ist ein fuoder. Item 1 stuck
kernen ist 4 f. Item 1 stuck roggen 6 f. Item 1 stuck dinkel 12 f. Item
1 stuck gersten ist 8 f. Item 1 stuck habem ist 16 f. — ^ Davon kommen
112 Ib 10 ß für 3 Som auf einen einzigen Kauf, ä 30 Gulden das Som.
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216
I?
salmenwägen (Höllhacken und Tannen) gefangen, erlöst
155 *Sb 5 ß 1 V2 ^. Vsser weyer fischen erlöst 2 'S 19 ß 2 ^.
Vsser mastochsen vnd anderem vich erlöst 277 Ä 10 ß. Vsser
heuten erlöst 30 If 3 ß 4 ^. Vsser schafen erlöst 30 IE. Vsser
Schafwollen erlöst 55 IE 11 ß. Vsser zeug vnd ziegel erlöst
237 Ib 15 ß. Vsser käs vnd ziger erlöst 178 'S 17 ß. Vsser
hew erlöst 6 Ä. An todtfällen vnd gelesen 29 fb. Reiss steür
vnd Schätzung 48 'S 6 ß. In gemein 23 'S 5 ß 4^ (darunter:
nach vnd nach zu Basell vsser lafander bluomen erlöst
12 'S 9 ß 7 ^).
Summa summarum alles einnemens an gelt 13,344 'S 6 ß 7 ^.
Ausgeben an gelt: In die kuchin vnd vmb kuchin ge-
schirr 1645 'S 17ß 9 ^. Zu des herm chomenthurs zehrung
234 Ä 3 ß 4 ..%, Gemeine zörung vnd botenlohn 225 'S 3 ß 8 <a.
Zu des herm chomenthurs notturft 116 'S 15 ß 5 a. Zu der
brüeder notturft 95 'S. Des hauses guoten freunden verehrt
137 ß 16 ß 5 A. Zum rebbaw 41 'S 9 ß 8 ^. Herpst costen
87 Ä 7 ß 3 ^v Zum akherbaw 15 'S 10 ß. Zum hewadt
95 'S 1 ß 10 A. Zum ömbdadt 58 'S 6 ß. In beeden ernden
225 S 9 ß 7 .V Träscherlohn 161 'S 11 ß 4 .v In die
schmittin vmb eysin vnd kholen 56 ß 8 ß. Vmb wein (499
som 1 om 19^2 mass) 2075 'S. In die custerey 26 fk 18 ß 4 .\
In die trabney 350 'S 4 ß 2 ^>. In die kellerey vnd pfisterey
30 Ä 3 ß 2 ^. In gemeinen baw zu Beückhen vnd vff dem
land 81 'S 9 ß 2 ^. Zuo des gesinds lohnen 1452 Ä 8 ß 9 ^s.
Vmb tuoch zu des gesinds kleidungen 45 'S 14 ß 4 ^. Zuo
widerZinsen 164 u 10 ß. Dem herm bischoffen von pfronden
(und zwar: dem capitel zu Newenburg von wegen der
caploney Hörtigkheim 1 S 5 ß. Den handwerksleüten 687 'S
19 ß 5 ^. Zu hochzeiten vnd kindsteüfinen 89 'S 15 ß 2 ^.
Reissteür vnd Schätzung gen Ensisheim 487 tJ 8 ^. Zu
gemeiner ordenssteür 1146 Ib 6 ß 8 a. Zu meines gnedigsten
herrn teütschen meisters competenz (item hab ich chomen-
thur meinem gnedigisten herrn dem teütschen meister wegen
anno etc. 89. 90. 91. 92 vnd 93 jedes jahrs 16 gülden
4 batzen 6 ^ competenz bezalt, thuot) 101 fC 18 ß. Steür
vom hof Hagenbach 2 7 fT 10 ß. Iii gemein 296 ^ 9 ß. Item
von diser rechnung zu machen geben 4 'S 14 ß 6 a.
1 Hertingen BA. Lörrach; vgl. Zeitschr. 29, 179 Nr. 187. -
2 BA. Lörrach.
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217
Summa summarum alles vssgebens an gelt ist 10,245 U
11 ß 7 ^.
Und so einnemen vnd vssgeben gegen einander verglichen,
bleibt vff dem herm chomenthurn ligen an gelt 3,098 Ä 15 ß.
Aus den obigen Rubriken der Ausgabenrechnung mögen noch einzelne
Posten besonders mitgetheilt werden. Leider sind die darin erwähnten
Beilagen nicht mehr vorhanden:
Zu des herrn chomenthurs zehrung: Item den
14. May anno etc. 93, als mein gnediger herr mit dreyen
Ordensherrn vnd anderen ir gnaden gesind vff dem spann zu
Hagenbach* wegen des Hertzogen holz halber gewesen, da-
malen ist beim camerem zu Nollingen^ verzört worden
5 Ä 2 ß 2 -A. Item hat mein gnediger herr, als des buoch-
binders hochzeit zuo ßeinfelden gewesen, daselbsten verzört,
laut zedels mit Nro. 6: 3 Ä 10 ß. Item den 9. Junij, als
ir gnaden selbst fünf nach Bronntraut ^ gezogen vnd mit
Ir F. Gn. die wetschereyen * besichtiget, damalen haben ir
gnaden verzört vnd verehrt, laut zedels mit Nro. 17: 19 Ä
19 ß 8 ^. Item den 13. Januarij, als mein gnediger herr
selb sechst nach Altschausen * zum gesprech vnd von dannen
nach Rafenspurg , Costanntz vnd widerumb heimwerz geritten,
damalen haben ir gnaden verzördt vnd letze geben, laut
zedels mit Nro. 20: 75 iE 18 ß 6 ^. Item hat mein gnediger
herr nach vnd nach zu Reinfelden zur Sonnen verzört, laut
zedels mit Nro. 31, thuot 16 Ä 1 ß 8 ^. Item als mein
gnediger herr nach Alltschausen selb sechst geritten etc. . .
95 'S 7 ß 4 ^. Item als mein gnediger herr den 3. Septembris
selb fünft zu Sant Bläsin ^ geritten, damalen haben ir gnaden
vnderwegen vnd daselbst verzört, laut zedels mit Nro. 47:
18 « 13 ^.
Zu des herrn chomenthurs notturft: Item vmb drey
huotschnier geben 12 ß 6 ^. Item vmb 14 lot falsch goldene
passmentschnier, vmb jedes lot 3 batzen, thuot 3 ft 10 ß.
Item einem kremer vmb ein stuck schwarzen türkischen grob-
grien geben 16 ti! 5 ß. Item vmb ein stuck samate passment-
schnier geben 3 It 8 ß 9 ^s. Item zu Basell in der apoteckh
von einem bisem apfel zu fiUen, vnd was der goldschmid
1 BA. Lörrach. — ^ BA. Säckingen. — ^ Pruntrut — ♦ Wohl von
wetsche, Zwetschge, vgl. Hunziker Aargauer Wörterbuch 295. — ^ Alt9-
hausen CA. Saulgan. — « St. Blasien.
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21g
daran gemachet, bezalt 3 tb 15 ß. Item dem goldschmid zu
Basell von einem türckhiss jn gold zu fassen vnd von etlicl^en
Wappen zu stechen geben 10 ß 16 ß 8 ^. Item vmb 9 lot
silberin knöpf, das lot pro 12 batzen, thuot 9 Ä. Item vmb
14 eleu eschenfarben say, jede eleu pro 2 gülden, thuot 35 Ä.
Item vmb S*/« eleu leibfarb say pro 6^/2 gülden thuot 8 Ä
2 ß 6 ^. Item ir gnaden vmb 2 seydene bar gestrickte
strempf, das bar pro 6 gülden 12 ß 6 ^, thuot 16 ff 5 ß.
Item mer vmb 4 bar gestrickte strempf geben, vmb jedes
bar 2 gülden, thuot 10 fb.
Zu der brüeder notturft: Item den 9. Junij dem
herrn hofmeister sein fronfastengelt bezalt, thuot 10 'S*
(Ebenso am 15. Sept. und 15. Dec, das vierte Mal ohne
Datum.) Mer gemelts tags (15. Sept.) herr Philips Bauren-
birn sein fronfasten gelt bezalt 5 gülden, vnd dann von der canzl
zuuersehen 3 gülden, thuot 10 % (ebenso am 10. Merz, die
beiden andern Male ohne Datum). Item dem herrn kornmaister
sein fronfastengelt bezalt, thuot 7 S 10 ß (ebenso 15. Dec.)
Des hauses guoten freunden verehrt (die Rubrik
enthält hauptsächlich Almosen und Trinkgelder): Item als
der herr hofmeister sampt jren zwen von Carsaw ^ von hageis
wegen die frucht vff dem Rierberg^ des zehenden halber be-
sichtiget, haben sy beym probst zur Himelporten^ zu ymbiss
gessen vnd jn die kuchin verehrt 10 ß 10 ^. Item den
6. Augustj zweyen frembden priestern verehrt 10 ß. Item
den 14. Octobris des herrn pfarrherrs Schwester zuo Schwör-
stadt ^ so junge tauben gebracht, verehrt 5 ß. Item den
20. Februarij ao. 94 jren etlichen armen verbrennen leüten
zu Bronntraut ^ zu einer brandsteür verehrt 12 Ä. Item den
24. Decembris vff dz new jähr dem hausgesind gemeinlich
verehrt 3 Ä 19 ß. Item Volman dem scherer, das er meinem
gnedigen herrn an einem Schenkel gearzneyet, verehrt 2 ß.
Item der loblichen gesellschaft zum Gauch zu Freyburg des
stubengelt wegen anno etc. 93 vnd 94 geben 1 !J 19 ß 6 ^.
Item zu Reinfelden vf die vier zünften zum guoten jähr ver-
ehrt 1 Ä. Item als herr Hanns Eradt von Aw mit den andern
dreyen ordensherm jn Crawatten^ gezogen, jme zur zörung
* Karsau BA. Säckingen. — 2 3 Rührberghof und Himmels-
pforte BA. Lörrach. — ^ BA. Säckingen. — * Pruntrut. — « Wohl
Croatien.
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F
219
vnd lötze verehrt 50 Ä. Item mer haben ir gnaden dis
94. Jahrs hin vnd wider zum newen jähr vssgeben vnd ver-
ehrt 48 « 18 ß.
Zu hochzeiten vnd kinds teüfinen: Item hat Hanns
Adelberg Truchsäss von Reinfelden jn meinem namen Hanns
Jörgen von Bodmann ein junge dochter vss dem tauf ge-
haben, jme ein vierfach goldstuck verehrt, thuot an gelt
7 Ä 10 ß. Item den 14. Febr. Mathiae Sattlern, meinem
Schreiber, vnd seiner hochzeiterin vf die hochzeit verehrt
einen silberin becher, so 34 lot gewogen, jedes lot pro
12 batzen, thuot 34 Ä. Item den 9. Nov. Hanns Caspar
Truchsässen von Reinfelden vnd HöUena von Bodman vff jr
hochzeit ein silberin vnd vergolten trauben verehrt, thuot
39 « 6 ß 10 ^ u. s. w.
Zu gemeiner ordenssteür: Item den 1. Dec. ao. 93 hat
mein gnediger herr landchomenthur dem herrn comenthurs zu
Beückhen des hauses daselbsten angebürnus an dem Polinischen
Kriegs costen abgereidt 825 gülden, thuot 1031 Ä 5 ß. Item
den 18. Jan. ao. 94, als mein gnediger herr landchomenthur
sampt noch zweyen chomenthum vf dz gross capitel gen
Mergenthai * geritten, ist meinem anbeuolchnen haus Beückhen
die angebürnus der zörung 85 gülden 3 batzen reichs münz,
hab ich an franken vnd ensisheimischen talem erlegt, daran
an der münz nachziehen miessen 6 gülden 13 batzen, thuot
zusamen 115 'S 1 ß 8 ^.
In gemein: Item dem reitschmid allhie den 21 Maij vmb
christwurzen vnd sonst andere rossarzneyen geben 9 ß 4 -ä.
Item Marx Hopfen dem buochbinder zu Reinfelden für zwey
lange eingebundne register bezalt 1 Ä 5 ß. Item haben ir
gnaden vmb 12 schächtelen zu den lackhwergien geben vmb
jedes 8 ^, thuot 8 ß. Item zn Freyburg vmb ein büchs mit
ladwergien für die pestilenz geben 3 Ä 9 ß 4 ^. Item den
4. Febr. vmb 2 pfund enzian jn marstall geben 6 ß 8 ^ u. s. w.
15 9 8. Die Commende B. kauft von Junker Hans Schürlin
von Landeck eine Behausung in der Stadt Rheinfelden, von
der ein hölzerner Uebergang in die Stadtkirche zu einem be-
sonderen Betchor führte. Am 23. Aug. 1770 liess die Stadt
diesen Kirchengang eigenmächtig abreissen. — Provinzial-»
^ Mergentheim.
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220
capitels-Akten im K. Filialstaatsarchiv zu Ludwigsburg. Ein
Plan liegt den Akten bei. 613.
1600—1601 u. 1605—1608. Jahresrechnungen über Ein-
nahmen und Ausgaben der Commende Beückhen, dem Land-
komthur vorgelegt; je von Georgü zu Georgii aufgestellt.
1600—1601 betrugen die Einnahmen an Geld 22,288 Ä
6 ß 2»/« ^, die Ausgaben 7795 « 8 ß 9 ^. — 1605—6
Einnahmen 23,884 « 15 ß 7 ^, Ausgaben 20,209 « 3 ß 2^1-^ ^.
— 1606—7 Einnahmen 13,517 « 4 ß 2 Vi ^, Ausgaben
12,028 « 2 ß 2 .s. — 1607—8 Einnahmen 11,335 % 3^2 ^,
Ausgaben 10,151 « 7 ß 372 ^. — Akten 15,100. 614.
1612 — 1616. Bestrafung des Ritters Johann Hundpiss von
Waltrambs, Hofmeister zu Andlau, Freiburg und Beuggen,
wegen Frevels und Muthwillens. — Akten im Staatsarchiv
Luzem. — Culturgeschichtlich sind diese Akten nicht ohne
Interesse; Hundpiss verübte allen denkbaren Unfug und
Skandal. Für die Geschichte von Beuggen speciell sind diese
rein persönlichen Vorkommnisse ohne Belang. 615.
1623 Dec. 5. Visitationsbescheid des Weihbischofs von Constanz,
nach einer zu Beuggen vorgenommenen kirchlichen Visitation. 616.
Communis querela, quod sub commendis ordinis B. Virg.
Teutohicorum uiliores quam alibi in dioecesi tolerentur et
exili salario conducantur sacerdotes.
Et generatim varii defectus reperiuntur in ecclesiis a
predicto ordine dependentes (sie!), tam quoad pyxidem pro
asseruando venerabili sacramento, quam quoad vascula pro
oleis nee non paramentis etc., quae in specie iussu domino-
^ rum visitatorum episcopalium designabit dominus decanus/
cui raaterialis visitatio commissa est.
f^' Aedes parochiales nonnuUae admodum ruinosae egent
I restauratione, ad quem tenentur illi, qui maiores percipiunt
^\. decimas. In specie domus parochialis in Münselen ^ reparanda.
W; Parochiani ibidem graues deposuerant querelas contra
I. modernum parochum; cumque alat suam secumque foveat
^'\ concubinam, ex qua tres suscepit proles, ibidem tolerari
1^/ nequit. Alternative ipsi iniunctum, ut uel parochiam libere
dimittat ac resignet uel post festum Epiphaniae Constantiam
^ Des Landcapitels Wiesenthal. — ' Minsein BA. Schopfheim.
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221
se conferat subitunis inquisitionis processum a domino fiscal!
instituendum.
Informatio est necessaria, cur fabricae ibidem applicati
sint 150 fl. in annuis pecuniarijs censibus consistentes, qui
ad parochiam spectent. [In eiusdem ecclesiae visitatione
materiali defectus isti sunt reperti: unicus calix, unicum
purificatorium; pyxis pro venerabili sacramento stannea; vas-
cula pro oleis sacris stannea; antipendium ante altare maius
uilissimum et lacerum, ante reliqua altaria mere linea.]*
Incolae in Orschwaben\ qui ad commendam in Beücken
spectant, negliguntur, ut fertur, circa curam animarum.
Cum dominus parochus in Ri^genbach^ parochialia munia
ob caecitatem ac decrepitam senectutem obire nequeat, et
ob tenues reditus coadiutori sacerdotali statui congrua ali-
menta subministrare non possit, eidem ex maioribus decimis
tanta erit adijcienda portio, ut vicarium idoneum alere possit,
ne aliquod emergat periculum animarum ob defectum boni
et stabilis pastoris.
Magna est notata negligentia in parochis circa tradendam
cathechisticam doctrinam singulis dominicis diebus.
Inquirendum, cur dominus parochus in Weilen^, omni
exceptione maior, prohibitus fuerit ne inuestiatur.
In additione eget, cum numerosam habeat parochiam et
in uia regia magnus sit illic pauperum concursus. In annuis
reditibus non habet ultra 250 fl.
Akten 11, 76. Pap. Cop. Auf der Rückseite trägt das Schriftstück
die Aufschrift : den 5. Decembris ao. 1623 ist dis vom herrn weyhbischoff
von Costens, als er die Visitation jn dem bistumb gehalten, dem herrn
hausmeistern zuegestelt worden. — Die weitert^n Akten über Kirchen-
Tisitationen berichten fast nur von Competenzconflicten zwischen der
Commende und den bischöflichen Coromissären, denen gegenüber man die
Privilegien und Exemptionen des Ordens auf das ängstlichste zu wahren
bestrebt war. Üeber die darauf bezüglichen Verhandlungen sind jedesmal
die umständlichsten Protokolle aufgenommen worden. Vgl. besonders ein
Promemoria vom 25. Juli 1738 (Akten 11, 77) und ein solches vom
18. Juli 1775 (11, 79). Auch der Abschluss eines neuen Concordates
zwischen dem Bischof und dem Landkomthur (12. Mai 1739), in welchem
die früheren von den Jahren 1420 und 1669 Abänderungen erfuhren,
machte diesen Streitigkeiten kein Ende.
^ Scheint späterer Nachtrag zu sein.
* Nordschwaben BA. Schopf heim. — ' Rickenbach BA.Säckingen.
- » Wyhlen BA. Lörrach.
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222
16 25. Rechnung mein Johann Claudij Hardij, sreybers zue
Beückhen, was jnnamen des ... herrn Hans Caspars von
Stadion etc., teütsch ordens commenthurs in der Meynaw...
ich von wegen jrer gnaden bey abziehung von jrem ritter-
lichen ordenshaus Beückhen laut meiner eingehendigter jn-
struction eingenomen vnd widerumben ausgeben habe. —
Akten 15,101. — Summe der Einnahmen an Geld 7177 fl. 59 kr.,
der Ausgaben 6965 fl. 9 kr. 2 ^. Ausgaben z. B. dem mahler
Hans von Seckhingen, so das freiin in der kirchen zue Nol-
lingen* gemahlt, zalt 8 fl. 617.
1633 ff. Die Commende Beuggen im schwedischen Kriege. 618.
Im Gr. General-Landesarchiv findet sich aus dieser Zeit
nur ein einziger kleiner Fascikel vor, der aus dem Archiv
der Landcommende stammt und die Berichte des Komthurs
Heinrich Schenk von Castell zu Beuggen an den Land-
komthur Johann Jacob von Stein, aus den Jahren 1638 — 43,
enthält. Einen weiteren Fascikel besitzt das Staatsarchiv zu
Luzem, Schreiben desselben Komthurs an den Komthur Hans
Christoph Wiel von Wielsperg zu Hitzkirch, 1633 — 1644.
Diese letztere Correspondenz beschränkt sich jedoch fast
gänzlich auf Ökonomie- Angelegenheiten und ist für die Ge-
schichte Beuggens nur insoweit von Interesse, als sich dar-
aus der jeweilige Aufenthaltsort des Komthurs constatiren
lässt. Wichtigere Akten scheinen im Staatsarchiv zu Basel
zu beruhen. — Der Komthur hatte Beuggen schon vor Be-
ginn des Jahres 1633 in Folge der kriegerischen Vorgänge
am Oberrhein verlassen und konnte nur vorübergehend seinen
Wohnsitz wieder in der Commende nehmen. Die meiste Zeit
während seines Exils brachte er in dem Städtchen Meilingen
an der Keuss, in der Nähe von Baden zu. Von dort sind
zwei Schreiben an den Komthur von Hitzkirch (29. Jan. u.
28. Juni 1633) datirt. Am 5. Juü ist er in Baden, am
9. Juli in Beuggeü, am 11. wieder in Meilingen; vom
11. Nov. 1633 an sind die Briefe von Beuggen datirt; schon
am 16. Febr. 1634 ist er aber darauf gefasst, sich bald
wieder nach Mellingen retiriren zu müssen; von dort ist
denn auch das nächste Schreiben nach der Wiedereinnahme
Waldshuts ^ (12. Merz) datirt. Am 26. Merz war auch
^ BA. Säckingen — * Mone Quellensarainlnng 11, 562.
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223
Beuggen vom Feinde besetzt^; Schenk scheint^ zwar im
Sommer 1634 wieder dahin zurückgekehrt zu sein, vom
September 1634 bis zum Jahre 1645 aber war Meilingen fast
sein ständiger Aufenthaltsort. Im Folgenden theile ich die
Berichte Schenk's an den Landkomthur im Auszuge mit ; das
erste Schreiben, ein Bericht über die Belagerung und Ueber-
gabe Rheinfeldens an Bernhard von Weimar's Truppen und
über das Treffen bei Beuggen, soll unter eigenem Titel unten
zum Abdruck kommen. — Akten 12, 83.
1638 Apr. 2. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Treffen bei Beuggen, Belagerung und Uebergabe von Rhein-
felden. — Abdruck folgt unten. 619.
1638 Juni 23. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Bey meinem anvertrawten ordenshaus Beickhen stehet
es noch in alten terminis, vnd mit einem scharschanten vnd
14 musquetieren besetzt; die fruchten auf dem feld sollen
vberaus schön vnd erst kurzlich im vf vnd ab marchieren
Weynmarischer Armee zwaymahl sonderlich geschützt worden
sein, das mattwerk aber hingegen vbel verderbt, abgefretzt,
vnd was noch vmb den gross mathweyer von gras gewesen,
hat Scauelisgj^ mäyen, hewen vnd nach Reinfelden füehren
lassen. Wer sich aber der emdt impatronieren möchte, ver-
nime jch noch nichts gewiss, allein will aber von dem AbeP
zue Basel gesagt werden. Mein Schreiber, der Christoff, ver-
stendiget mich von Reinfelden aus, dass er vnd andere fir
guet hüelten, wann ich ein schreiben an hörtzog Weymar ab-
gehen lüesse vnd vmb die erndt sollicitierte, es möchte mir
was gevolgt vnd vergont werden. Allein habe vorderist ohne
Ew. Gn. vorwüssen mich darzue nit verstehen wollen vnd
zue bedenken gezogen, dass bey der regierung zue Breysacli
ich dardurch ins künftig in vngelegenheit gerathen wurde;
vnd die frawen äbbtissinen zue Seckhingen vnd Ohlspurg*,
auch ich vnd alle die von Schönaw von der contribution aus-
geschlossen, besorge ich vmb souil mehr, es wurde ein solch
schreiben wenig fruchten vnd effectuiren. 620.
1638 Jul. 30. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
. . . Weylen Ew. Gn. gar nit thunüch oder fir rathsamb be-
* Schreiben vom 30. Merz 1634. — » Schaff litzki. — 3 Abel Socin
(siehe Schreiben vom 25. Juli 1688). — > Olsberg Kant. Aargau.
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224
finden, dass bey hörtzog Bernhardten ich vmb fruchten solli-
eitlere, solle es dabey sein verbleiben haben; allein habe
diser tagen ein weniges schreiben an Scauelisgj abgehen
lassen vnd vmb die bey dem haus Beickhen selbst erbawte
fruchten angehalten, der hat mich aber mit kurzen werten
an den hörtzogen gewisen. — Die erndt zue Beickhen solle
man verschinen zinstag den 27. dis durch hilf der annoch
sich darunden befindenden diener vnd vnderthonen völlig zue
scheüren gebracht haben. 621.
1639 Jan. 5. (Bürgermeister und Eath der Stadt Basel
an Schenk) Gleich wüe wir vns bis dato mit vnd neben
vbrigen vnseren lieben herren eydtgnossen der neutralitet
vnd vnpartheylichkeit aufrichtig beflissen, vnd in das laydige
teutsche land vnd leut verderbliche krüegsvnwesen niemahlen
eingemischt, noch vns desselbigen beladen: also suchen wür
dieselb auch fürters zue observiren vnd in die obacht zue-
nemen, bestendig intentioniert vnd gesinnet, auch dannen-
hero E. Str. vnd andern ihres gleichen, die in vnseren terri-
torio rechtmässiger weys ansprechende gefäll, wüe bis dahin
beschehen, ohngehindert in craft vorangedeutter neutralitet
abfolgen zelassen, auch sunsten Ew. Str. auf alle begeben-
heiten freund: nachbarliche dienst vnd gefälligkeiten zue er-
weisen erbietig. 622.
1639 Febr. 10. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Das haus Beickhen ist noch mit einem Weynmarischen
Schaffner vnd bey 20 Soldaten versehen, vnd halten sich die
vnderthanen neben etlichen dienern auch zumahl alda auf.
Christoph, der Schreiber, befindt sich im schaffney haus zue
Reinfelden, in deme der comendant, obriste Bernholdtss , ein-
quartiert. 623.
1640 Nov. 15. Hellingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Das bey Ew. Gn. meine drey herren ordensbrüeder, Bern-
dorff, Hundtbiss vnd Thumb, sich wegen jhres vnderhalts
erclagt, trag ich mit ihnen herzlich bedauerliches mitleiden
Von auisen gehet diser enden die gemeine sag, das
Ihr F. Gn. herr bischof von Basel vnd andere herren prae-
laten widerumben sollen eingesetzt vnd ihre güeter einge-
reumbt werden, massen die herren praelaten von St. Petter'
^ St. Peter BA. Freiburg.
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225
vnd St. Truprecht * ihre gottshäuser albereith wirklich wider
bezogen; Ihr F. Gn. Johannitermeister zue Heittersheimb ^,
begehren auch wider -nacher haus, deren es auch bewilliget
vnd zuegesagt sein soll. Was man nun mit mir vnd andern
armen exulanten anfangen würd. vernimbe ich zur zeit noch
nichts dauon. 624.
1640 Dec. 5. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Die accommodation mit herren bischof von Basel vnd etlichen
andern ständen im EUsass bestehet noch nit im besten. Von
Ihr Königl. Mayt. zue Franckhreich haben Ihr F. Gn. herr
bischof von Basel ein decret vssgewürkt, dass süe von der
generalitet zue Breysach sollen widervmben eingesetzt werden;
welches hochgedacht Ihr F. Gn. durch 2 ihrer abgesandten
zue Breysach insinuiren lassen wollen, denen aber in die
8 tag lang kein audienz ertheilt worden, vnd ihnen herr
general von Erlach ^ den weeg vilmahlen abgeloffen. Endlich
sie sich in dem schloss an ein ort, dz er ihnen zur band
laufen müessen, gestelt, .da er süe befragt, was ihr begehren,
vnd dz königliche decret vorgewisen worden, ist sein be-
schayd vnd antwort hüervber gewesen, er lasse solches in
seinem werth.vnd vnwerth verbleiben, der könig habe süe
gehört vnd ihne nit, er rayse ietzunder auch zum könig
(wüe alberaith vor 14 tagen bescl\ehen), wolle dz seinige
auch anbringen, mit welchem beschayd sie sich müessen be-
nüegen lassen. 625.
1643 Oct. 6. Meilingen. (Schenk an den Landkomthur.)
Es werden Ew. Gn. zweyfels ohne gnedig vernomen haben,
dass mein anbevohlen haus Beickhen herren obristen Ohmen *
zuesambt der herrschaft Stauffen ^ vbergeben ; derselbe hat
seinen hofineister, so ein Zweybruckher, nach Beickhen zue
einem ambtman bestelt vnd verordnet . . . Ew. Gn. habe auch
vnderthänig berichten wollen, demnach herr praelat von
St. Blasin^ ohnedas zue Baden ein badenfahrt haltet, dass
er vor 3 wochen etliche praelaten stand glidere aldahin be-
schriben, eine zuesamenkunft oder conuerenztag zuehalten,
vnd Ihr F. Gn. von Heittersheimb auch in der persohn
^ ' St. Trudpert u. Heitersheim BA. Staufen. — ^ Vgl. M^moires
historiques, concernant M. le G6n6ral d'Erlach. Yverdon. 1784. 4 Bde.
— ♦ Vgl. Bürster's Beschr. des schwed. Kriegs herausg. von v. Vl^eech
S. 175. — 5 im Breisgau. — ^ St. Blasien.
Zeitschr. XXXI. 15
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i
226
erschinen, dass von gedachter F. Gn. ich damahlen ver-
nommen, süe von der generalitet zue Breysach beschriben,
dass süe sich mit deren wegen Heithersheim vergleichen vnd
wider einräumen wollen , massen Ihr F. Gn. verschine wochen
bereits alhie durch vnd vf Basel gereist. 626.
1653 Rechnung des Hauses Beukhen. Summe der Ein-
nahmen an Geld 5175 Ä 8 ß IV« -'-, der Ausgaben 6631 ä
9 ß ^'2 ^. — Akten 15, 101. 627.
1662 Dec. Der Bischof von Basel weiht die obere Pfarr-
kirche St. Michael zu Beuggen und deren Altäre, mit Ein-
willigung des Ordinarius zu Constanz. — Akten 10, 70. 628.
1664. Haus- und Gesinde-Ordnung. An Weihnachten er-
hält darnach das ganze Gesinde, klein und gross, neben dem
Fleisch : Gebratenes und Gemüse. Auch darüber enthält diese
Gcsiiideordnung ins Einzelne gehende Bestimmungen, was
Knechte und Mägde, was der Schulmeister von Karsau, was
die Frauen , Mädchen und jungen Burschen von dort u. s. w.
erhalten, wenn sie dem Komthur zu Neujahr das gute Jahr
singen. — Akten 14, 94. 629.
1672 ff. Die Eubrik Kriegssache enthält zwar mehrere
Aktenfascikel, vom Jahre 1672 an, die aber keinen Aufschluss
über Beuggens Schicksal in den französischen Kriegen geben ;
es sind nur Abrechnungen über Leistung von Contributionen,
Kosten von Winterquartieren etc. Nach Lutz Frickthal war
Beoggen 6. — 18. Juni 1678 französisches Hauptquartier. 630.
1G83 — 84. Nach dem Tode des Landkomthurs Johann
Hartmann von Roggenbach (f Altshausen 16. Oct. 1683)
werden von den Capitularen die Komthure Johann Friedrich
von Baden zu Beukhen und Georg Christoph Rink von
Baldenstein zu Meynaw zu Directoren erwählt, Joh. Fr. von
Baden vom Hoch- und Deutschmeister zum Statthalter der
Bailei ernannt; im Mai 1684 erfolgte auch seine Bestätigung
als Landkomthur. — Akten 18, 112. Darnach ist die Notiz
Bd. 28, 87 Nr. 47 zu berichtigen. 631.
1685 Aug. 11. Bei dem Provincial-Capitel zu Altshausen
kann der Komthur Truchsess von Rheinfelden zu Beuggen
nicht erscheinen, „wegen gebrauchter Sauer Brunnen Chur,
auch in etwas zugezogener UnpässUchkeit ; causirt sich dess-
hall) schriftlich". — Provincialcapitels- Akten im K. Filial-
staatsarchiv zu Ludwigsburg. 632.
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227
1690 — 1691. Jahresrechnung mein Johann Frantz freyherren
von Reynach, commenthur zu Beüggen vnd Basel, geben
von Georgij 1690 bis wider dahin 1691. Summe der Ein-
nahmen an Geld 14,764 'S 12 ß 2'/« -ä., der Ausgaben
12,155 « 18 ß 2V2 ^. — Akten 15, 103. 633.
1697 — 1705. Summarischer Extract der Rechnungen der
Commende Beüggen über Einnahmen imd Ausgaben in den ]
9 Jahren 1697—1705 : Einnahmen an Geld 134,760 S 9 ß 7^ .% |
Ausgaben 128,204 % 6*2 .\ — Akten 18, 114. 634. j
1718 Mai 8. Verzeichniss der Deutschordensritter (Akten |
Mainau 21*^, 172 x): Darnach war Johann Franz von Reinach ii
Statthalter^ der Ballei Elsass-Burgund und Komthur zu Alts- |
hausen. Johann Franz darf nicht mit seinem Vetter Franz
Ignaz Anton von Reinach verwechselt werden, der ihm in
der Verwaltung der Commende Beuggen und später auch in
der der Landkomthurei folgte. Vgl. über Franz I. Anton
auch V. Schreckenstein Mainau Seite XIX u. 198 f. 635. i
1718 Juni 18. Ehrenbreitstein. Instruction für Franz ■%
Ignaz (Anton) von Reinach, Komthur zu Rohr und Ober- ^
waldstetten und Hauskomthur zu Altshausen. Pap. Orig. ■— |
Akten 18, 116. 636.
1719. Status der Commende Beüggen, welche dermahlen %
vacant vnd nach gnädigem bevelch vnsers gnädigen herren |
yni Statthalters der land commentherey Altschausen, Johann
Franz freyherren von Reinach . . administrirt würdet. —
Akten 18, 117. Bader hat daraus einen kurzen Auszug
in der Badenia N. F. I, 137 ff. mitgetheilt. 637.
1720. Apr. — Instruction für Franz Ignaz Anton von
Reinach, Komthur zu Rohr und Waldstetten, wegen der ihm
übertragenen Administration der vacanten Commende Beüggen.
Concept. — Akten 19, 120. 638.
1724-1727. Schriftwechsel zwischen der Commende Beuggen,
dem Landkomthur und dem Bischof Johann Konrad von Basel,
wegen des Pfarrers Sandherr, den die Commende Beuggen
als weltlichen Priester auf die Pfarrei Frick * praesentirt hatte,
und dem sie nachträglich das Ordenskreuz verleihen wollte.
Dagegen erhebt der Bischof und auch die vorderösterreichische •
Regierung Einsprache, bei welcher es verblieb. — Provinzial-
capitels-Akten im K. Filialstaatsarchiv Ludwigsburg. 639.
' Erst später Landkomthur (Zeitschr.28,87Nr. 49). - * Caiit. Aargau,
i
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Qö^le
228
1725 Febr. 11. Altshausen. Circularschreiben des Coad-
jutors Franz von Reinach an die Capitulare und Komthure
der Bailei Elsass-Burgund , worin er die Ordensstatuten und
Capitelsrecesse recapitulirt und deren Beobachtung einschärft.
(24 u. 7 Paragraphen.) — Akten 16, 104. 640.
1725 Merz 13 — 17. Specification der bei der Commende
Beuggen vorhandenen Akten und Documente, wie solche den
13. — 17. Martij 1725 durchgangen und erfunden worden. —
Akten 6, 17»- 641.
1725 Sept. 30. Beug gen. Observanda bey der hohen
ritterlichen teutschen ordens comenden Beuggen und darzu
gehörigen schaflFneyen Rheinfelden, Frickh^ Langnaw* und
Bürndorfif^ (und zwar in ecclesiaticis, in oeconomicis und in
politicis). — Concept, mit der eigenhändigen Unterschrift:
Frantz von Reinach, Coadiutor. Akten 14, 94. 642.
1735 Nov. 28. Beuggen. Inventar über die Verlassen-
schaft des (am 12. Sept. 1735 zu Karsbach im 79. Lebens-
jahr) verstorbenen Komthurs Frhr. Konrad Karl Anton von
Pfirdt zu Beuggen. An baarem Geld fanden sich 69 fl. 36 kr.,
die Activa beliefen sich auf 2451 fl. 18 kr., die Passiva auf
141 fl. 35 kr. An Pretiosen wurden vorgefunden: 1 güldenes
Ordens creüz mit einem Schlangenring und 10 kleinen diamanten
besetzt sambt dem coulant; 1 silbernes sackuhrlein, so zu
Basel gemacht worden (Anschlag 15 fl.); 1 kleine sehr schlechte
alte Silber vergoldte tabatiere (4 fl.); 1 spanischröhrlein mit
einem silber vergolden glatten knöpflin (2 fl.); weiter Kleider,
Weisszeug, Gewehre, Pferde (ein braunes .Reitpferd,
6jährig, Anschlag 60 fl., 1 schwarzes noch ganzes reitpferd,
7jährig, 75 fl., 5 schwarze kutschenpferd, worunder 2 stutten,
alle sehr alt und mangelhaft, 250 fl.), unterschiedliche
Sachen, endlich Wein: 16 säum alter marggräfler wein ä
16 fl. , 40 säum alter Rixheimber wein ä 14 fl. — Akten
6, 25. 643.
1739 Mai 12. In dem zwischen dem Bisthum Konstanz
und der Landcommende abgeschlossenen Concordat (siehe
Nr. 616) bestimmte § 7: So viel aber die visitationes epis-
copales concernirt, inmassen selbe schon in dem vertrag ao.
1669 regulirt worden, als solle in dessen conformitaet die
pfarrkirch zu Aishausen alleinig von unserem suffraganeo
^ ' Fricku. Lengnau Cant. Aargau. — 3 Birndorf BA. Waldshut.
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229
oder visitatore generali tamquam sedis apostolicae delegatis
visitirt werden, wie dann ingleichem in der commende
Maynau und Beüggen die visitatio generalis auf gleiche art
wie zu Alschausen vorgenommen werden solle; quoad visita-
tionem personalem aber seu generalem seu decanalem solle
der parr vicarius zu Alschausen wie auch die alldasige
caplän bey der Visitation und examination sichsteDen, jedoch
dass solches extra septa der landcommenden in dem pfarrhof
oder anderstwo beschehe. — Cop. in Akten 11, 79. 644.
1746 Sept. 14. Inventarium über die Verlassenschaft des
Komthurs Johann Franz Karl Frhr. von Schönau (gest. 4. Sept.
1746). Der Nachlass ist ungleich reichhaltiger als der des
Komthurs v. Pfirdt (Nr. 643). — Akten 6, 26. 645.
1760 — 1771. Akten über die Deputat- und Subsistenz-
gelder des Freiherrn Johann Baptist von Eptingen, Komthur
zu Hitzkirch, später zu Beuggen, die Forderungen der Elias
Hübner Wittwe zu Ulm und des Simon Baruch, Schutzjuden
und Hoffactors des Hoch- und Deutschmeisters Karl von
Lothringen zu Mergentheim, an Eptingen. — Akten 20, 125.
Ueber die Hauptsache, Eptingens Kriegszüge in französischen
Diensten, geben diese Akten fast gar keinen Aufschluss.
Was man daraus erfährt, besteht in Folgendem: Eptingens
Schulden rührten ausser von einer kostspieligen Gartenanlage
zu Hitzkirch, wo er bis 1764 Komthur gewesen zu sein
scheint, von dem Aufwand her, den er als Inhaber eines
französischen Schweizerregiments und während seines alljähr-
lichen Aufenthaltes bei diesem oder im Felde zu machen
hatte. Komthur von Beuggen wurde E. im Jahre 1764 oder
1765.* In einem seiner Rechtfertigüngsschreiben an den
Landkomthur Graf von Königsegg (d. d. Mergentheim 12. Merz
1767) spricht sich Eptingen so aus: „Es hat nicht änderst
erfolgen können, dass bey diesem von der Commenden ver-
stopften Zufluss mich gezwungen gesehen, nach Erfordernüss
meiner Kriegsdiensten und hiernebst mit eintretender Ehre
meines ritterlichen h. Ordens selbsten neuerlich in Schulden
zu versenken" ; dem Landkomthur und dem Hoch- und
Deutschmeister sei wohl bekannt, dass er den kostbaren
Feldzügen gegen die alliirte Armee mit seinem Regiment bei-
zuwohnen beordert gewesen, wobei die Auslagen nicht nach
* Installation am 7. Juli 1765 (siehe unten Nr. 648),
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230
Willkühr eingeschränkt werden können, die auch noch durch
seine harte Blessur vergrössert worden seien. Was für Kosten
soll he Feldzüge erfordern, wisse der Landkomthur um so
besser aus eigener Erfahrung, da ihm besonders aus diesem
Grunde bei dem Capitel Von 1758 achttausend Gulden zum
Geschenk gegeben und weitere 8000 fl. vorgeschossen worden
seien, weil die gemachte Campagne ausserordentlichen Auf-
wand veranlasst habe etc. — Nach einem Schreiben d. d.
Mergentheim 16. Juni 1768 sollte Eptingens Regiment an
diesem Tage in Toulon eintreffen, wegen dessen Einschiffung
iHich Corsika erwartet er erst Nachricht. Von Beuggen aus
meldet Eptingen am 22. Nov. 1769, dass er aus Corsika
wieder ganz wohlbehalten angelangt sei. 646.
1765 Juni 20. Beuggen. Inventarium über alle Haus
Mobillen bei löbl. Commende Beüggen. (Sorgfältiges Ver-
s;ei<*hniss, auch über die Bibliothek ', die in der Priesterstube
aufgestellt, aber keineswegs reich ausgestattet war, die auch,
wie aus der Vergleichung mit früheren Verzeichnissen zu
.schliessen ist, in langen Jahren keinen Zuwachs erfuhr.) —
Akten 20, 127. 647.
1765 Juli 7. Beuggen. Protokoll über die, bei Gelegenheit
lic r Visitation der Commende durch den Landkomthur erfolgte Installation
dfs Freiherrn von Eptingen zum Komthur von Beuggen. 648.
Es haben des herren landcommenthurn hochgräfliche excel-
lenz gnädig beliebet, den heüntigen tag zu einweisung und
installation des herren generaln von Eptingen, Stadthaltern
zu Mergentheimb , und bisherigen commenthurn zu Hitzkirch,
zu bestellen ; zu dem ende nach angehörter heihgen mess die
herren rathsgebietigere und commenthür zu Maynau, freyherr
Reüttner von Weyl, herr commenthür zu Freyburg, freyherr
von Rotberg, und der neue herr commenthür zu Beüggen,
alle drey in ordens mänteln, nebst des hohen ordens novitzen,
freyherren von Blarer zu Wartensee, und mir, dem actuario
hotrath von Senger, zu des herrn landkonmienthurn excellenz
vor das bett, wo sie an dem podagra kräncklich darnieder
lagen, sich begeben, daselbsten wurde auf befehle hoch-
betagt herren landcommenthurn excellenz von mir das 7^*
capitulum statutorum mit vernehmblicher stinmie verlesen,
' Siehe Zeitschr. 8, 30a u. 28, 82.
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231
darauf Sr. excellenz dem neuen lierren commenthuren des
hauses angelegenheiten, ehre, ruhmb und beförderung des
nutzens anempfohlen; darauf haben sich sammentliche obige
herren in das tafel zimmer begeben, allwo die herren beambte
inmantlen, dann die bediente, hausgenossene und gemeinds-
vorstehere versamblet waren.
Nachdeme nun die gnädigen herren, auch die anweesende
frembde hohe gaste platz genohmen hatten, so machte ich,
der actuarius, die anrede dahin:
Nachdeme bey dem letzt zu Mergentheimb abgehaltenen
und darauf von Ihro königl. hoheit dem herren hoch- und
teütschmeistern, unserem allerseits gnädigsten fürsten respective
oberisten und herren herren, mildest begnehmigten provincial-
capitul-schluss allhiesige commenda Beüggen und zugehörde Sr.
exeellenz dem hochwürdigen hochwohlgebohrnen herren Joann
Baptista freyherren von Eptingen gnädigst und gnädig an-
vertrauet worden, und nun Sr. excellenz herr landcommen-
thur, unser allerseits gnädig- und hochgebiethender respective
oberer und herr herr, den heuntigen tag zu der vorstell-
und einweysung gnädig behebet haben, als werden samment-
liche herren beambte, bediente, hausgenossene und gemeinds-
vorstehere dahin angewiesen, dass sie dem neuen gnädigen
herren commenthuren all schuldigen gehorsamb, respect und
devotion bezeugen, dessen gnädigen befehlen pflüchtmässig,
getreulich und gehorsamblich nachkommen und nach denen
aufhabenden instructionen sich verhalten sollen, zu dessen
zeugnüss dieselbe im nahmen Sr^ excellenz des herren land-
conamenthurn dem gegenwärtigen hohen ordens ministem,
rathsgebietigern der balley Elsas und Burgund, common thurn
zu Maynau, freyherren ßeuttner von Weyl hochwürden ex-
cellenz, wie auch dem neuen gnädigen herren commenthurn
das handtgelübdt abzulegen hätten.
Des hohen ordens minister freyherr von Reuttner über-
gaben hierauf, zum zeichen der beschehenen Installation in
die commenden, die auf dem tisch in einer silbernen platten
liegende Schlüssel und machten ihr compliment, und der neue
herr commenthur sein'gegencompliment.
Nach diesem machte herr hofrath Stier, cantzley Verwalter
allhier, an den neuen heiTen commandeur eine kurtze gratu-
lation, recommendirte sich und alle commenthurey zugewandt^ogT^iii^iSi^;;
■r<.K^
232
zu hohen hulden und gnaden. Nach diesem wurde das hand-
gelübde viritim abgeleget.
Die hohen gaste machten ebenmässig ihr compliment, wo-
mit sich dieser actus geendet.
Bei diesem actu waren zugegen obgemeldte drey herren
herren commenthure von Reuttner, von Rotberg und von
Eptingen; herr novitius freyherr von Blarer zu Wartensee;
gnädige frau und herr von Schönau zu Schwörstetten ; herr
obristlieutenant von Pivenay; ein lieutenant vom kays. kön.
Lascischen regiment.
Aus den Visitationsakten vom Jahre 1765. — Akten 20, 127.
1792 — 1802. Flüchtung der Archive der Commenden Beuggen
und Freiburg nach Hitzkirch und Verhandlimgen wegen ihrer
Rückgabe. — Akten des Staatsarchivs Luzern. Was aus
diesen Akten zur Ergänzung des Bd. 28, 79 flf. Gesagten zu
ersehen ist, besteht in Folgendem: Schon im Jahre 1792 war
ein Theil der Archivalien von Beuggen nach Hitzkirch ge-
schafft worden; Verwalter Wieler in Hitzkirch bescheinigt
den Empfang von 12 Kästen unter dem 19. Mai 1792; ein
weiteres mit gedoppeltem Petschaft versiegeltes Kästchen
läuft am 2. Aug. 1794 ein. Im Sept. 1794 war der Land-
komthur auch mit dem Stift Engelberg, wegen etwaiger
Flüchtung der Werthsachen dorthin, in Verhandlung getreten.
— Am 10. Jan. 1798 berichtet der Verwalter von Hitzkirch
an den Komthur Truchsess, die Lage sei kritisch, die Effecten
hätten sollen vor einem Jahr schon abgeholt werden; jetzt
sei es zu spät. Am 30. Jan. gibt Truchsess gleichwohl dem
Hofrath Schmid in der Mainau die Weisung, sogleich von
dort aus zwei Fuhien nach Hitzkirch zur Abholung der
Effecten zu schicken. Aber alle Versuche und alle Versiche-
rungen, dass es sich nur um geflüchtetes Out handle, alle
verbindlichen Schreiben an einflussreiche Männer fruchteten
nichts wegen des Widerstandes der Gemeinde. Selbst die
Bemühungen des Landeshauptmanns, der unter eigener Lebens-
gefahr den aufgeregten Gremüthern den Sachverhalt vorstellte,
waren umsonst (Bericht vom 17. Febr. 1798). Als man am
5. Febr. die Kisten wegzuführen den Versuch machte, gab
,es einen Auflauf, und die Bauern wollten dem Landeshaupt-
mann den Schädel spalten. Die ausgestellten Wachen wurden
r
233
auf die Zusicherung des Verwalters Wieler wieder eingezogen,
er haftete mit seinem Leben dafür, dass die Kisten ohne
Zustimmung der Gemeinde nicht weggeführt werden sollen.
Besonders gute Dienste leistete bei den nun folgenden Ver-
handlungen Dr. Lang von Hitzkirch, der dafür eine Erkennt-
Kchkeit von 4 Louisdor erhält. Am 20. Juli 1798 bescheinigt
Balleirath Streicher in Beuggen die Üeberbringung von drei
der Commende Freiburg gehörigen Archivkästen, sowie eines
kleinen Verschlags und eines Koffers. Am 29. Juli 1798
quittirt derselbe für 10 Archivkästen und 2 eichene Kästen,
welche der Commende Beuggen gehörten; die Frachtkosten
beliefen sich auf 87 fl. 50 kr. 649.
1802 Merz 1. Beug gen. Inventar über die Verlassen-
schaft des am 23. Febr. 1802 verstorbenen Komthurs Frhr.
von Truchsess. — Akten 6, 28. 650.
1806 Sept. 16. Freiburg. Die formelle üebergabe der
Deutschordens-Commende Beuggen findet, gemäss dem Pariser
Staatsvertrag vom 12. Juh 1806, in Gegenwart des ersten
Commende-Beamten, Balleirath Streicher, und der Gemeinde-
Vorgesetzten von Karsau und Riedmatt, Georg Bär und
Simon Brombach, auf dem Regierungshause zu Freiburg
durch den französischen Uebergabs-Commissär, General Monard,
an den zum Empfang bevollmächtigten Geh. Rath und Hof-
richter Frhr. v. Drais statt. Abschrift bei Akten Conv. 6
Fase. 21*- 651.
1807 Febr. 13. Dem Komthur Friedrich Karl Frhr.
V. Landsperg wird auf seine, von Lingolsheim bei Strass-
burg 19. Jan. 1807 datirte Vorstellung, die Ausbezahlung
seiner Rente von 9000 Frcs. von den Gefällen der Commende
Beuggen zugesichert. Landsperg sagt in seiner Eingabe : Ich
bin ein Greis von beynahe 80 Jahren; fast mein ganzes
Leben habe ich unter den Waffen zugebracht und dadurch
meine Gesundheit zerrüttet; seit 1756 bin ich Mitglied des
deutschen Ordens. — Akten Conv. 6 Fase. 21*- 652.
1808 — 28. Verzeichnisse über die Urkunden und Akten
aus dem Archiv der Commende, wie sie an das Grossh.
Archiv in Karlsruhe, bezw. an das Provinzialarchiv zu Frei-
burg, in mehreren Terminen eingeschickt worden sind. Pap.
Cop. 653.
Gmelin.^
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234
Die Treffen bei Beuggen und Warmbach
und die üebergabe von Rheinfelden an die
Weimarische Armee 1638.'
Ew. Gn. werden zweyfelsfrey vor langem in erfahrenheit
gebracht haben , was gestalten hörtzog Bernhardt von Sachsen
Weymar den 29. Januarij dis laufenden 1638. jahrs das ganze
Fiidi ^ vnd Zeininger ^ thal morgens vmb 3 vhren zumahl
IViiidlich vberfallen vnd sich gleich den andern tags oberhalb
Seckhingen bey der Syssel*, auch vnderhalb Stein oder
MLuu)ff durch mittel etlicher waydlingen '"* angefangen vber
Rhein zuesetzen, Seckhingen vbersteigen vnd das daselbsten
habende grosse fahrschiff hinweeg nemen lassen vnd sich
dosiien mit vberfüehrung der pferden ganz dienstlich be-
fuuden. lugleichen hat er der statt Lauffenburg zuetrungen,
akla ein petarden angeschrauft vnd die porten dardurch er-
iitfnet vnd die statt vnd pass ohne sondern widerstand ein-
hekoinen, also dass er beederseithen des Rheins mächtig
gewesen.
Sontags den 31. Januarij hat der feind sich schon ober-
halb Riettmatten ^ mit etlichen treppen pferden sehen lassen,
tiber nit vollends herbey kommen, vnd erst am montag
inoi'gens vmb 9 vhren mein anvertrawt haus Beickhen ' vber-
fallen vnd einbekomen. Also habe am sambstag abends zu-
uor (weylen mir der pass ins Schweytzerland schon aller
ort«n gespert gewesen) mich mit meinen priestern, theils
dienern, ross vnd vich, sambt meinen kleidern vnd wenigem
bauörath nach Reinfelden begeben vnd vbriges, als wein,
* Bericht des Komthurs Heinrich Schenk von Castell zu Beuggen an
den Landkomthur Johann Jacob von Stein zu Altshausen. Siehe oben
Seite 222 ff. Akten, Specialia, Beuggen, Kriegssache. Conv. 12 Nr. 83.
— Zum Inhalt vgl. Theatrum Europaeum To. III. Mone Quellen-
sanimlungll, 586. Btirster's Beschreibung des schwed. Krieges herausg.
von v. Weech 112. Ochs Gesch. von Basel VI, 648 f. — 2-* Frick
an dem, zwischen Säckingen und Laufenburg in den Rhein mündenden
Sisselbach, und Z ein igen an dem, zwischen Rheinfelden und Säckingen
einmündenden Möhlinbach. — » Weidling = Nachen. — ® Riedmatt
BA. Siickingen. — ' Beuggen, Deutschordens-Commende bei ßljeinfeldöi.
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235
fruchte, schaf, schwein, andere victualia vnd den hausrath
im stich lassen müssen.
Vnd weylen gedachter feind der statt Eeinfelden auch ge-
nahet vnd den 2 Februarij sich angefangen zue presentieren,
vnd folgends hart belegert vnd stark beschossen, habe ich
mich neben denen von Schönaw, herren thumbprobsten von
Basel vnd andern adelspersohnen darinnen vfhalten müessen.
In wehrender belegerung ist der statt vom feind mit grobem
schüessen von 2 halben carthonen vnd 4 andern grossen
stucken vnd mit vilem vnnachlässlichem sturmblaufen grosse
vnrhuo gemacht, jedoch ist der feind allezeit mit zimblichem
verlurst abgetriben worden.
Den 28. Februarij haben beede generals persohnen, duca
de Sauelli vnd Johann de Werth, mit bey sich habenden
etlichen regimentern der statt Eeinfelden genahet vnd den
feind bey Carsaw \ alda er schon in die 3 tag lang zuuor
in pattaglia gehalten, angetroffen vnd vf ihne dargesetzt,
alsbalden zertrent, in die flucht geiagt vnd vil nidergemacht,
massen es der augenschein von Carsaw bis nacher Beickhen
in den bambgarten vmb bambgartsmatten ligenden todten
mitgebracht, obrister von Erlach, obrister Scaueliscj ^ obrist
leuttenandt Tannenberger vnd sonst andere capitan gefangen
worden. Als nun solches treffen vorbey gewesen, haben sich
die vnserigen vf Eeinfelden begeben, alda die generals per-
sohnen vnd andere hoche officier, nach machung vnd be-
legung der vsseren Eheinbruggen, nachts vmb 10 vhren ein-
gelassen worden, vnd weylen der feind vf cappuciner selten
solches vermerkt, hat er das lager vffgehaben vnd die stuck
abfüehren lassen. Volgenden tags seind Ihr Ex. Johann de
Werth vnd ich mit deroselben vf Beickhen geritten, darinnen
sich der feind vnd eingewichene mit grossem schrekhen be-
funden, das haus vfforderen lassen, welche aber, so lang süe
künden halten, sich zuewehren resoluiert; disen nachmittag
ist die soldatesca in die quartier nach Nollingen^, Teger-
felden*, Hörtten^, Wyhlen^, Crentzach^ Intzlingen^ vnd
andern weitvmbligenden orten vmbgelegt vnd nichts sonder-
lichs vorgenomen worden.
^ Karsau BA. Säckiugen. - * Schafflitzki. — ^-ß Nollingen
ßA. Säckingen, Degerfelden, Berthen, Wyhlen, Grenzach und
Inzlingen BA. Lörrach. ^._
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236
t)en 3. Martij, mittwoch morgens, seind eylende auisen
einkomen, dass nit allein denen im haus Beickhen in der
nacht zuegeschreyen worden seye, man werde süe entsetzen,
sonder sich der feind bey angehendem tag oberhalb Beickhen
stark sehen lassen; vnd obwohlen man die soldatesca aller
orten vss den quartieren erforderen lassen, hat doch ein ge-
ringer theil ohngefahr 2 musqueten schütz vnder Reinfelden
\f freyem veld zwischem dem Warnbacher ^ hölzlin vnd dem
Ttliein zuesamen komen mögen, da dan der feind bey den
hardhölzlinen herunder vf die vnserigai zuegangen vnd mit
stücklinen ohne vnderlass vnder süe gespült. Als nun vnsere
musquetierer den feind anheben erreichen künden vnd das
erste salue los gebrendt haben, hat der feind mit grosser
furia vnd starkem ernst eingesetzt, also dass sich sowohl
die caualleria als infanteria reterieren miessen, massen sich
flann an den Rhein vf die 400 knecht begeben vnd den Rhein
hinauf in die statt komen; jnmittelst der feind bis nacher j
Crentzach nachgesetzt vnd in solchem nachhuwen den duca j
de Sauellj vnd andere hoche officier gefangen bekomen,
solche nach Laufifenburg, vollends nacher Bennfelden^, vsser »
des duca de Sauellj , begleiten lassen. Es hat aber gedachter |
hörtzog von Sauellj sich diser tagen durch sunderbahre hilf
zuo Lauflfenhurg vssgelassen vnd den weg vf Baden vnd
Lucem genommen.
Als nun dis abermahlige treffen vorüber gewesen, hat
der feind selbigen tags noch die statt Reinfelden durch einen
trumbeter von newem vfTorderen lassen, vnd weylen er mit
schlechter antwort abgewiesen worden, seind alsbalden zuo
Frickhen etlich 100 mann vber Rhein gefüehrt vnd wider-
umben nacher Reinfelden commendiert worden, das lager
Idnder der cappuciner mauren vnd der muhlin vfgeschlagen,
vnd mit vsswerfung newer laufgräben, machung schanzkörben,
abgrabung des mühlinbachs, nemmung der bronnenwasser
sich in die 3 wochen lang sehr bearbeitet, vnder wehrender
zeit der feind von HochenwüeP vnd Bennfelden 16 grobe
stuck neben ansehenUcher munition vor die statt gebracht,
vnd weylen man in Reinfelden mit pulfer fast ganz vnd gar
vsskomen vnd mangelhaft gewesen, auch ob man ferneren
* Warmbach BA. Lörrach. Ochs benennt die Schlacht von diesem
Orte. — * Benfeld im Elsass. — • Hohentwiel.
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237
succurs zuehoflFen, die geringste nachrichtung nit haben mögen :
als hat man sich letstUch gegen oftanerbotnem accord accom-
modieren miessen ^
Demnach vermöge gemachten accords alle die eingeflehnte
von adel sambt dem jhrigen abziechen mögen, als bin ver-
schinen sambstag neben denen von SchÖnaw zuo Reinfelden
glücklich vssgeraist vnd mit annoch habendem ross vnd Yi{.h
(deren 3 junge vfgestelte reitpferd, 2 junge fohlen, 7 Zug-
pferd, 17 stuck gross vnd klein vich) vnd etwas wenigs haus-
rath alhie sicherlich einkomen
Solches alles habe Ew. Gn. vnderthänig gehorsamblich
vberschreiben vnd zue genaden bevöhlen wollen. Dat. Mel-
hngen* den 2. Aprilis ao. etc. 1638.
Gmelin.
^
TJrkündenarchiy des Klosters Herrenalb.
Nachträge.
Der verstorbene Archivrath Dambacher hat in den Bänden
1, 2, 5 — 9, 12 und 13 eine grosse Anzahl von Urkunden
des Klosters Herrenalb veröffentlicht. Bei einer neuerdings
vorgenommenen Revision dieses Archives, von dem inzwischen
ein sehr erhebUcher Theil an das k. württemb. Haus- und
Staatsarchiv zu Stuttgart extradiert worden ist, hat .sich
herausgestellt, dass bei jener Publication eine Anzahl älterer ^ I
Urkunden, wohl nur. aus Versehen, nicht zum Abdrucke ge- '^
langte. Der. Bestand der Archivsection Herrenalb ist aber in
neuerer Zeit auch durch Urkunden vermehrt worden, die
bisher in anderen Sectionen aufbewahrt waren und desshalb
wohl dem früheren verdienten Herausgeber der Herrenalber
Urkunden entgangen sind. Dessen Edition schloss, ilirem
Haupttheile nach, mit dem Jahre 1381 ab, wenn mau von
Specialpublicationen über Loffenau, Langensteinbach und
Kürnbach absieht, bei denen auch spätere Urkunden zum
Abdrucke kamen.
Nunmehr ist beabsichtigt, sowohl die nachträghch auf-
gefundenen älteren Urkunden als auch diejenigen, welche
1 Am 22. Merz. ~ ' Städtchen bei Baden i. Aargau.
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^
238
ein jüngeres Datum als 138? tragen, theils in vollständigen
Abdrücken, theils in Form von Regesten mitzutheilen.
sec. 12. exeunt. Eberhard von Eberstein bezeugt, dass seine
Ministerialen Heinrich und Conrad von Sinsheim auf ein Gut in Maisch
verziclitet haben welches sodann Otto von Köngen für das Kloster Herren-
Alb erkaufte. 1,
Omnibus fidelibus presentem cedulam respicientibus E.
Bobilis de eberstein || salutem in eo qui est salus eterna.
Vniucrsitati uestre significamus , H heinricum et cünradum
fratres de sunnensheim ministeriales nostros predium || in
malse libere et absolute in manus nostras resignasse, uene-
rabilem uero ottonem de kunigin nostro consilio et auxilio
id ipsum predium fratribus albensis cenobii condigna pecunia
mulf is honestioribus astantibus perpetuo possidendum sine
sc^rupulo et contradictione conparisse, ipsos quoque fratres
seGundum tenorem antiqui priuilegii xxxvi annis sepedictum
predium sine grauamine proprietarie possedisse.
Perg. Or. mit dem birnförmigeu Siegel des Eberhard III. von Eber-
stefn in Malta. Das Ebersteinische Wappen bild, die fünfblättrige Rose,
befindet sich im Siegelfeld. Die Umschrift lautet: f. EBERHARD VS.
1}\ EBERSTEIN.
Es dürfte diess wohl das älteste uns erhaltene Eberstein'sche Siegel
sein. Die Urkunde ist undatiert, aber sowohl der Schrift nach, als auch
aua inneren Gründen an das Ende des 12. Jahrhunderts zu setzen. Otto
von KöDgen (Kunigin) wird in auf Herrenalb bezüglichen Urkunden der
Jahre 1181 und 1186 erwähnt. Schon 1181 heisst es von ihm, dass er
den Stand des Ritters mit dem eines Mönchs in Herrenalb vertauscht habe.
1214 August 24. Segni. Papst Innocenz III. bestätigt die
Besitzungen des Klosters Herrenalb. 2.
Innocentius episcopus seruus seruorum dei dilectis filiis . .
abbati et conuentui de Alba Cisterciensis i| ordinis salutem et
apostolicam benedictionem. Solet annuere sedes apostolica
piiy iiotis et honestis petencium i| precibus fauorem beniuolum
impertlri. Eapropter dilecti in domino filii uestris iustis
postula||tionibus grato concurrentes assensu possessiones de
Otteswilre, de Rastede, de Winkil, de Hart, de Malse, de
Liudenhart, de Schiwenhart, de Bretheim, de Terdingen, de
Bernardeswilre, de Diethenhusen, de Delenbrwnnen et de
Müsebrwnne* ac alia bona uestra, sicut ea omnia iuste ac
^ Die Ortsnamen sind erklärt im Wirt. Urkuiuleiibuch 3, 60.
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239
pacifice possidetis, uobis et per uos monasterio uestro auc-
toritate apostolica confirmamus et presentis scripti patro-
cinio communimus. Nvlli ergo omnino hominum liceat hanc
paginam nostre confinnationis infringere uel ei ausu teme-
rario contraire. Siquis autem hoc attemptare presumpserit,
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli
apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum Signie Villi.
Kalendas Septembres. Pontificatus nostri anno sexto decimo.
Perg. Or. mit Bleibulle an roth und gelbseidener Schnur. l
1227 Juli. Bischof Beringer von Speier und Abt W. von Herrenalb
machen einen Vergleich in Streitsachen des Leutpriesters Gerhard und des
Capellans Eggihard zu Dertingen. 3.
B. dei gracia spirensis episcopus et W. abbas de Alba
Omnibus Christi fidelibus salutem in Christo. Ut rixarum et
discordie ianua precludatur || et uia pacis aperiatur, de con-
silio maturo et prouido lis, que orta fuit inter Gerhardum,
plebanum de Terdingen et magistrum Eggiharl|dvm, eiusdem
ville capellanum, sopita fuit hoc modo. Gerhardus plebanus
est eiusdem ville et eius presentacio spectat ad dominos
de|| Wizzinloch, capelle vero presentacio, quam habet pre-
dictus Eggihardus, spectat ad claustrvm de Alba. Item pre-
fatus Gerhardus plebanus omnem decimam vini, frumenti,
noualium tam magnam quam minvtam ratione ecclesie sue
percipiet, excepta quadam decima, que vocatur forcehende,
quam capella habebit et hec datur tantvm in xiivineis; pre-
terea eadem capella medietatem dotis equa lance percipiet
et ecclesia parrochialis medietatem, excepta quadam vinea
magna, que sita est ivxta ecclesiam parrochialem, quam
ecclesia parrochialis habebit sine divisione. Item noualia,
siqua sunt uel de nouo erunt in terminis de Terdingen,
ecclesia et capella equaliter divident inter se sine murmura-
tione. Plebanus eciam G. et eius successores plebi in Ter-
dingen commoranti in spiritualibus prouidebunt in baptismo,
penitencia et sepultura, in quibus nullum respectum ad
capellanvm et eius successores plebes habebunt in Terdingen.
Acta sunt hec anno M. CC. XX. VII. indictione XV. mense
ivüo. Ad cuius rei perpetue memoriam presentem cedvlam
nostris sigiUis corroboravimus. Testes huius facti Bvrchardus
de Strubinhart. Wernherus de Kvrinbach. Berhtoldus sacer-
dos. Cvnradus sacerdos. Trutherus sacerdos.
J
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Perg. Or. Das Siegel des Bischofs von Speier ist bis auf ein kleines
Bruchstück abgefallen, das Siegel des Abtes von Herrenalb (vgl Ztschr. 1,
120) hängt an der Urkunde.
c. 1230. Graf Gottfried von Vaihingen freit den Hof der
Mönche zu Herrenalb in Dietenhausen von seinem Vogtrechte,
stiftet eine genannte Summe Geldes zu Unterhaltung von
Lichtern und Wachskerzen in ihrer Kirche und gestattet dem
Hofe die Mitbenützung der Almenden im Elmendinger Banne.
4.
Perg. Orig. mit Siegel (demselben, das Wirt ürkbuch 3, 322 be-
schrieben ist). Das Wirt, ürkbuch druckt die Urkunde 3, 263 nach
einer Abschrift des 16. Jahrhunderts ab und setzt sie in das Jahr 1230.
Abweichungen vom Original sind folgende: Zeile 2: Diteinhusen,
Z. 4: super addentes; Z. 4, steht tal. mit einem an das 1 anstossenden
Abkürzungszeichen. Der Zusatz nach curauimus: ac dotauimus — parti-
cipacione ist von anderer Hand und mit anderer Dinte hinzugefügt. In
diesem Zusatz sind die Ortsnamen folgendermassen geschrieben: diteh'
und elmidige. Das Original hat überall , wo die Abschrift oe u. ae hat : e.
Diese (undatirtie) Urkunde des Grafen Gottfried kennen wir ausserdem
auch aus einer Bestätigung derselben durch seinen Sohn Graf Conrad von
Vaihingen d. d. 1271 April, welche Ztschr. 1, 375 abgedruckt ist. Eigen-
thümlicher Weise führt Dambacher bei diesem Abdruck den Grafen
Conrad als in der dritten Person redend ein, während seine Vorlage in
der ersten Person redet; auch hat er die Jahresangabe: Datum anno
domini M" CC® LXX^ I. weggelassen. Vgl. dazu unten die Urkunde d. d.
1255 April.
1233 (?) Markgraf Hermann V. von Baden und seine Gemahlin
Hirmegard befreien das Kloster Herrenalb vom Ungeld in aUen ihren Ge-
bieten. 5.
Notum Sit Omnibus hoc presens scriptum intuentibus,
quod ego Hermannus marchio de Baden || una cum uxore
mea Hirmengardi fratres de Alba, Spirensis diocesis, Cister-
ciensis ordinis in omnibus ciui||tatibus et villis nostre terra
. et dominii a theloneo et ab omni exactione et peticione,
quod vulgo II dicitur vngeltj excepimus et absoluimus, vt et
nos in fine misericordiam a domino deo consequi mereamur.
Ad quod perpetualiter protestandum presentem cedulam sigillis
nostris fecimus communiri.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des Markgrafen Hermann (sehr beschädigt),
beschrieben von Bader, die ältesten Siegel des zäringisch-badischen
Fürstenhauses in. dem 3. Jahrgang der Schriften der Alterthums- und Gre-
Schichtsvereine zu Baden und Donaueschingen S. 45, und der Markgräfin
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Irmgard, beschrieben Ztschr . 6, 453. Unvollständiger Abdr. beiMeichsner,
Decisiones Camerales 4, 570 und danach Wirtemberg. ürkundenbuch
3, 321.
Die Urkunde ist undatirt. Auf dem'BQcken steht die Jahreszahl 1233.
1251 Jan. 18. Markgraf Rudolf von Baden erneut die
Befreiung des Klosters Herren-Alb von Zoll und Ungeld in
seinen Landen durch seine Eltern und seinen Bruder. 6.
Von dieser Urkunde, welche Ztschr. 1, 126 nach einem Vidimus von
1532 abgedruckt ist haben sich seither 2 Perg. Orig. gefunden. Von dem
einen ist das Siegel abgefallen, an dem andern hängt noch ein Siegel-
fragment. Der Abdruck stimmt mit dem Or. überein, nur dass in dem
Gr. nicht vngelU, sondern vngelt steht. Bei den beiden Or. liegt auch
eine deutsche Uebersetzung der Urkunde (Pap.) aus dem 14. Jahrhundert.
1255 April. Graf Conrad von Vaihingen bestätigt die
Urkunde seines Vaters, des Grafen Gottfrid für Herren- Alb
(s. oben N^ 3) und andere demselben Kloster ertheilte Gnaden.
Datum anno domini M® CC^ LV® in mense Aprili. 7.
Perg. Or. mit Siegel (beschrieben Ztschr. 1, 375). Ist völlig gleichlautend
mit der Urkunde von 1271 April (Ztschr. 1, 375), die oben bei N<> 3 erwähnt
ist, hat jedoch am Schlüsse (nach confirmamus) folgenden Zusatz: volentes, ut
siluis, aquis, pratis et pascuis nostri dominii inhabitatores iam dicte curie
gaudeant et in censibus supra scriptis accipiendis prefatis monachis sit
liberum preuenire nos et nostros. Dieser Zusatz sowie das Datum ist
von derselben Hand, aber mit anderer Dinte der Urkunde beigesetzt.
1256 Juli 25. Schultheiss und Bürgerschaft zu Pforzheim be-
urkunden, dass das Kloster Herren- Alb einen Theil des Zehnten in
Dietenhausen von dem Ritter Wernher, genannt Frucht, von "Weil und
dessen Sohn Friederich um 8 Pfund Heller erkauft haben. 8.
Ego Erlewinus scultetus in Pforzheim cognomine dictus
Rvmilli et mei eines uocati et rogati testificari super con-
tracto facto inter || monasterium et fratres de Alba et domi-
num Werinherum militem, dictum Fruhte de Wile et filium
suum Fridericum per dominum || Wezelonem, eiusdem mona-
sterii cellerarium, cognomine dictum Snovch et fratrem Mar-
quardum, mercatorem et fratrem Ebirhardum, || asinarium
super particula quadam decime in Dietenhvsen, testificamus,
quod dicti uidelicet cellerarius et fratres dederunt militi pre-
dicto et filio suo VIII libras hallensium, quod procurauerunt
conferri eandem decimam a viro nobili domino Otdone de
Rossewac, a quo ipsi eam ratione feodi tenuerant, ante dicto
ZoitscUr. XXXI. 10 DigitizedbyGoC:
'M
242
monasterio et suo conuentui iure proprietatis imperpetuum
possidendam. Super quo instrumentum, eiusdem uiri nobilis
sigillo signatum, sicut uiri prouidi receperunt. Vt uero fac-
tum hoc ampliori fulciretur robore, vniuersitatis nostre scrip-
tum sigillo nostro et testibus subscriptis munitum ambe
partes super contracto prelibato confici petierunt. Sunt autem
testes: Alberhtus dictus Weiso et Berhdoldus filius suus,
Ebirhardus Liebenarius, Emehardus dictus Wrger, Alberhtus
dictus Kiener, Heinricus in monte et Heinricus fratruelis
suus, Heinricus de Vahingen, Heinricus uinensis de Dvrlach,
Heinricus dictus Glvninc, Kolnerius faber, Bilgerinus. Acta
sunt hec anno domini M® CG® L® VI® in festo beati Jacobi
apostoli.
Perg. Or. mit dem Siegel der Stadt Pforzheim.
1256 Jul. 25. Otto von Rosswag beurkundet, dass Wernher
Frucht von Weil und dessen Sohn Friedrich auf den Theil des Zehnten
zu Dietenhausen, den sie als sein Lehen inne hatten, verzichtet haben,
und verleiht denselben dem Kloster Herren-Alb. 9.
Ego Otdo vir nobilis dictus de Rossewac eonstare uolo
tarn presentibus quam posteris, quod Werinherus miles , dictus
Fruhte de Wile || et filius suus Fridericus partem quandam
decime in curia Dietenhusen, quam ame tenuerunt ratione
feodi, mihi uoluntarie resignarunt. || Quam ad preces eorun-
dem et ob honorem beatissime genitricis dei monasterio dicto
Alba et suo conuentui iure proprietatis imperpetuum contuli
possidendum. Et ne ulla super hoc eis suscitetur calumpnia,
presentis scripti necnon sigilli mei curaui munimine roborari.
Acta sunt hec anno domini M^ CG® L® VP in festo beati
Jacobi apostoli.
Perg. Or. Siegel abgefallen.
1256. Das Kloster Herren-Alb vertauscht einen Acker, der früher
Wingert war, in Maisch gegen 3^2 Juchert Ackers an den dortigen
Schultheiss. 10.
Frater W. dictus abbas et conuentus in Alba monasterio
Gysterciensis ordinis patere uolumus tam posteris quam pre-
sentibus, quod commuta||uimus agrum factum ex vinea in
Villa Maisch, situm in uia, que ducit ad pateum, quem omni
übertäte possidemus, Steimaro, eiusdem |{ uille tunc sculteto
pro tribus iugerbius agrorum et dimidio, quorum unum est
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7^r;^v;?^
243
inter grangiam nostram et proximam ripam, vnum adiacet ||
quatuor nostris iugeribus ultra proximam ripam, vnum uero
et dimidium iacet apud arborem Azzelonis. Et hoc consen-
tientibus Gotefrido dicto Simelar, tunc aduocato illustris
domini R. marchionis. de Baden et eiusdem vniuersitate, ita
uidelicet quod prefatus Steimarus et post ipsum sui heredes
inpendant domino marchioni uel cuicumque domino uille
omnem seruitutem de agro sibi dato, que deberet impendi
sibi ab agris prenominatis nobis adscriptis, ut eos possi-
deamus inperpetuum libera facultate. Vt autem hec com-
mutatio sine qualibet calumpnia stabilis permaneat, sigillo
vniuersitatis in Etheningin cum testibus subscriptis eam a
sepedicto Steimaro nobis petiuimus roborari. Sunt uero testes
in Etheningen Otto sacerdos, Gotefridus scultetus, jurati
Ludewicus iunensis, Volkmarus, Hartungus, Gozzo senex.
Acta sunt hec anno domini M® CC^ quinquagesimo sexto.
Perg. Or. mit dem Siegel von Ettlingen.
1257. Das Gericht zu Ettlingen beurkundet, dass die von dem
Kloster Herren-Alb durch Tausch erworbenen Aecker in Maisch gefreit
sein sollen. n^
Vniuersis tam posteris quam modernis huius scripti con-
tinenciam percepturis Gebehardus schultetus in Eteningen,
Gotfridus II Simelarius et Gotfridus filius suus, Lvdewicus
iunenis iurati et cetera uniuersitas eiusdem opidi ad sub-
scripta se credulos || exhibere. Cum uenerabilis uir dominus
Waltherus, abbas de Alba de consilio fratris Hugonis, celle-
rariii sui, fratris Marquardi, mercatoris, || fratris Cvnradi
dicti Schuhelbergare, fratris Heinrici, magistri grangie Ciegel-
hove, fratris Vkici, magistri grangie Lindenhart, uniuersoque
suo conuentu consentiente, uineam sitam in superiori parte
ville Maische, quam monasterium suum ab omni exactione
nee non censu liberam possedit, commutaret Heinrico, eius-
dem ville incole pro duobus agris, vni eorum sito in inferiori
Hagenbvechech, altero in sabulo et prato sito in loco, qui
dicitur Wilgen, maioribus et melioribus prefate ville, uidelicet
Heinrico, sculteto dicto de Phorzhein, Abelino, socero suo,
Steinmaro seniore, quondam sculteto, Steinmaro nigro, Cun-
rado tectore, Heinrico Crezzen, Heinrico Heinburgen, Wolpero
panifico, Dietrico, Bertoldo, filio Mehthildis, Heinrico dicto
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Moguntinensis, iuratis, Wecelone quoque, eorum sacerdote,
dicto de Buvstat, presentibus et pro se suisque conuillanis
assensum prebentibus, est appositumtale pactum, quod quid-
quid exactionis uel census alicuiusue pensionis de predictis
agellis et pratulo soluendum foret alicui, a possessore predicte
uinee sit de cetero requirendum, vt sie fratres prelibati mona-
sterii agellos sibi assignatos cum pratulo inconcussa semper
possideant libertate. Ne autem hoc factum uiolare uel infir-
mare alicuius attemptet calumpnia, ipsum ad preces utrius-
que partis presentis scripti nee non sigilli nostri testimonio
communimus. Acta sunt anno domini M® CG® LVII^.
Perg. Or. mit dem Siegel der Stadt Ettlingen.
1259 Juni 26. U. 27. Mechtild, Wittwe des Erliwin Libenarius
von Pforzheim, vergabt an das Kloster Herren- Alb alle ihre Güter in
Duilach. 12.
In nomine domini Jhesu Christi. Tenore presentium liqueat
vniuersis, quod ego Mehtildis, relicta Erliwini de Phorzhein,
dicta de domo lapidea, ex instinctu diuino || pie desiderans
et feruenti studio caritatis aflfectans diem messionis extreme
aliquantulis operibus misericordie peruenire ac eternorum
intuitu Seminare in terris, quod reddente domino || cum
multipKcato fructu recolligere possim in celis, domino Jhesu
Christo a deo patre vniuersorum heredi constituto sueque
piissime genitricis necnon deo deuotis et eidem beate virgini ||
famulantibus . . abbati et fratribus in Alba Cisterciensis
ordinis profiteor me donasse donatione inter viuos vniuersa
bona, que habeo in Durlach, videlicet curiam cum domo et
horreo extra muros eiusdem oppidi sitam ad portam, que
respicit versus Grecingin iuxta rubum, qui dicitur Shelmin-
busch, quam bone memorie dictus Erliwinus Libenarius,
olim consors mens, et ego de nostris bonis communibus
emimus a nobihbus viris Cunrado et Berhtoldo de Grecigin
militibus, cum bonis ad eandem curiam pertinentibus, vide-
licet agris cultis et incultis, vineis, pratis, pascuis et vir-
gultis ceterisque pertinentiis, que inquam bona ab antiquo
libera semper fuerunt et sunt, cum ceteris bonis ibidem huc-
usque possessis et habitis a me et predicto consorte meo cum
omni iure et vtilitate, prout ad me spectabant. Et hanc ipsam
donacionem feci sollemniter et legaliter in manus Hugonis
prioris et Heinrici cellerarii, dicti de Dagirsheim et fratris
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Merkilini de Alba, accedente consensu expresso fratris t'dalrici,
gardiani fratrum minorum inSpirea, mei confessoris, in porticu
ecclesie eorundem fratrum, presentibus et ad hoc vocatis
testibus domino . . decano et magistro Heinrico de Nikastel, ■*
canonico sancti Germani, et Heinrico, rectore ecclesie in j
Kussilbrunnen et Heinrico de Veihingin, ciue in Phorzhelu t*^
et Gozoldo genero eins, affinibus meis. Postmodum uero
hanc eandem donacionem innouaui cum protestatione publica
in claustro maioris ecclesie Spirensis, presentibus venerabilibu8
dominis preposito, cantore, Berngero de Entringin, magistro
Dithero cellerario, canonicis, et magistro Cunrado et magistm
Heinrico cymino, prebendariis Spirensibus, Godiberto clerico de
Wizinstein et Hugone sacerdote de Brediheim et aliis quam pluri-
bus viris honestis. Fuit et adiecta condicio siue pactum prelibate
donacioni, quod si quis meorum uel mei consortis heredum
prefatos . . abbatem et fratres in Alba super bonis ipsiü
duxerit impetendum, persoluere teneatur eisdem ducentas
viginti marcas argenti et sie bona recolligat memorata. \d
omnium igitur premissorum euidenciam manifestam presenteiu
paginam sigillis dicti domini prepositi et capitulorum maioriä
ecclesie et sancti Germani nee non gardiani prefati petii
communiri et communitam prefatis abbati et fratribus assig*
naui. Acta sunt hec anno domini M« CG® L« IX^ VI et V
Kai. Julii.
Perg. Or. mit 4 Siegeln : 1) des Domcapitels , 2) des Propstes Wernher,
3) des Capitels von S. German, 4) des Guardians der minderen Brüder zu.
Speier.
I 1268 Jan. 25. Berthold, Conrad und Sweneger von Remchingeo
erklären, dass sie kein Kecht auf Dienstleistungen der herrcnalbisclieii
Bauern zu Dietenhausen besitzen. 13,
Nos Bertholdus senior, Cvnradus aduocatus et Swenegerus
milites, fratres de Remichingin omnibus in perpetuum. Cum
nos exactiones aliquas fecerimus minus iustas i| de predii^
siue bonis venerabilium et in Christo deuotorum nostrorum . .
abbatis et conuentus in Alba Cysterciensis ordinis sitis Dieten-
husin, quondam grangia inter uillula rujlsticis ad firmam locata,
exigendo a colonis eadem bona colentibus fenum et alia nU-
qua seruicia de consuetudine, non de iure, dicti . . abbas
et conuentus se suosque || colonos grauari contra iusticiain
sentientes, nos super hoc alloquendos duxerunt et rationabiliter
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i
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commonendos tarn per se, tarn per . . dilectam matrem
nostram, quam etiaiu per fideles nostros famulos et officiales
antiquiores Wemherum de Nettingin et Heinonem de Singin,
quibus melius constitit de facto quam nobis, vt ab huiusmodi
exactionibus et uexationibus cessaremus. Nos ipsorum iustis
petitionibus annuentes talem consuetudinem, quam imquam
recognoscimus, uolumus penitus aboleri. Presentibus itaque
profitemur et publice prestamur, quod de cetero uel fenum,
uel auenam, uel denarios, uel pullos inperpetuum occasione
iuris alicuius uel consuetudinis nuUatenus exigemus, uel
etiam equos siue personas sepedictos colonos in suis domi-
ciliis ullo tempore recipere compellemus, sed contenti erimus
seruiciis amicabilibus factis tempore pie memorie patris nostri.
In cuius facti memoriam et euidens testimonium presentem
cedulam exinde conscriptam sigillis uostris fecimus communiri.
Datum et actum anno domini W CC® LX® VIII® in die con-
uersionis beati Pauli apostoli, presentibus domino ^Inco de
Steine nobili uiro et . . filio suo, domina de Luneburc vidua
et duabus filiabus suis, similiter uiduis . . de Liebenecke et . .
de Stoltzenecke, Egilolfo, plebano de Nettingin, Cvnrado
sacerdote dicto Rufo, fratre Volmaro, commendatore in Heilc-
brunen de ordine domus Theutonice, Bertholdo milite dicto
de Nidelingen, Bertholdo, Erlewino et Alberto dictis orphanis,
Ber. dicto Goltman, Ber. filio Gozzoldi, Cvnr. dicto Zameri (?)
et aliis quam pluribus monachis, clericis et laycis fidedignis
et honestis.
Perg. Or. mit 3 Siegeln der drei Brüder von Eemchingen.
1278. Das geistliche Gericht zu Speier beurkundet, dass B. von
Bemchingen versprochen habe, dem Kloster Herren- Alb künftig keinerlei
Schaden und Unbill zuzufügen. 14.
ludices spirenses. Constitutus in presencia nostri in forma
indicii Ber. miles senior de Remechingen publice || recognouit,
se dampna et iniurias monasterio de Alba Cisterciensis ordinis
Spirensis diocesis in bonis suis in Die| tenhusen minus iuste
irregasse, petens sibi super hiis veniam fieri et graciam
postulando, promittens et per || presentes ad hoc firmiter se
astringens, quod dictum monasterium, precipue in bonis pre-
missis, deinceps in nuUo prorsus ledat, nee per se nee per
alium neque dampna vel iniurias aliquas irrogabit, profite-
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batur quoque publice, predictorum bonorum colonos cum
familiis ipsorum et animalibus debuisse ab antiquo et debere
libere ac licite vti siluis, pratis, pascuis, viis, inviis, almendis,
communitatibus et vtilitatibus vniuersis per totam marchiam
Ehnendingen cum vülanis ibidem, nee tamen occasione huius-
modi aut alio quolibet ex casu ad aliqua teneri seruicia
quibuscunque. In euidencium autem et testimonium omnium
premissorum, que coram nobis acta fuerunt in forma indicii,
huiusmodi instrumentum publicum fieri fecimus et eidem
sigillum nostrum duximus appendendum. Ego . . Ber. de
Remechingen predictus confiteor, prescripta omnia esse vera
et ad hec obseruanda me ac meos Obligo per presentes. In
cuius rei certitudinem sigillum meum etiam cum sigillo dic-
torum iudicum presentibus est appensum. Acta sunt hec
anno domini M^ CC<» LXX^ octavo.
Perg. Or. Das Siegel des geistlichen Gerichts zu Speier ist abgefallen,
das des Bertold von Remchingcn hängt an der Urkunde.
1278 Nov. 28. Abt und Convent von Herren-Alb beurkunden das
zwischen ihnen und den Brüdern von Remchingen getroffene üebereinkommen
zur Schlichtung verschiedener Streitigkeiten. 15.
Pateat vniuersis hanc literam intuentibus, quod nos frater
C. dictus abbas totusque conuentus in Alba Cisterciensis
ordinis Spirensis dyocesis || tenore presencium publice pro-
fitemur, quod lis aliquamdiu et discordia inter nos et colonos
nostros in Dietenhusen ex parte vna || et Bertoldum, Ctn-
radum et Swenegerum fratres milites de Remechingen ex
altera parte pro eo, quod ipsi milites a bonis nostris Dieten-
husen, jl que ab antiquo libere possedimus, et a nostris colonis
ibidem extorquebant seruicia indebita et iniusta, et nichilo-
minus in siluis, pascuis, almendis et quibusdam communi-
tatibus et vtilitatibus per totam marchiam Nettingen nos et
nostros colonos predictos impediebant et inquietabant, cum
tamen hiis omnibus vti licite ac libere deberemus. Nos vero
ipsos milites impetere decreuimus super villis Vrbach et
Muschelnbach fundatis super nouali silue, quodam a patre
ipsorum eradicate, quam siluam ad bona nostra videlicet
Dietenhusen predicta diximus pertinere. Lis autem predicta
mediantibus viris honestis amicabiliter est decisa sub hac
forma, quod nos pro omni impetitione, quam habebant in
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248
bona üostra predicta ipsis militibus remisimus sexaginta
Ijbtaä hallensium, in quibus nobis tenebantur, hoc adiecto
i]uod quicquid temeritatis siue fr^uel infra septa siue eter
predictorum bonorum contigerit, per omnia nobis cedet, quic-
quid vero extra septa in a!|pris tarnen nostris aut pratis seu
etiam bonis aliis fuerit perpetratum a personis claustro siue
Dietenhusen attinentibus, nostra etiam erit totaliter satis-
lactio et emenda. Siquid autem extra septa predicta ab
ex haneis fuerit commissum, ad predictos milites tantum modo
peitinebit. Insuper anniuersarium domine- Adelheidis matris
eorum peragemus singulis annis in crastino sancti Bernardi
sollempniter in conuentu cum albo pane, maiore mensura
nielioris vini conuentus et piscibus, qui cum vna libra hallen-
sium poterunt comparari. Et vt omnis discordie materia pre-
Lludatur, presentibus profitemur, quod in sepedictis bonis
Üietenhusen non plures quam x locabimus villicos siue colonos
tum curiis et domiciliis eorundem, nisi ex premissorum mili-
tinii voluntate processerit et consensu. In quorum omnium
robur et euidenciam presentem litteram sigillis domini Sy.
lomitis Geminipontis et de Eberstein et nostro prelibatis
militibus tradidimus communitam. Datum anno domini
W CC^ LXX« octauo Gregorii pape.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des Grafen Simon von ZweibfQcken-Eberstein
und des Abtes von Herrenalb.
Yergleiche dazu die Urkunde vom gleichen Tage Ztschr. 2, 115.
1279. H. V. Stuzzelingen u. H., Notar, Canoniker von S. German
^u Speier, und Magister Syger, Präbendar daselbst entscheiden einen Streit
übrr Güter zu Elmendingen zu Gunsten des Klosters Herren- Alb. iß.
Nos H. de Stuzzelingen et H. notarius, canonici sancti
(lermani, et magister Syger, prebendarius || Spirensis patere
uolumus uniuersis presentem litteram inspecturis. quod Rein-
boto de Kunegesbach, canonicus sancti || Germani, dominum
abbatem et conuentum monachorum in Alba et Diet. et H.
rustieos de Elmendingen per sej|dis apostolice commissionem
eitauit super decimacionibus , agris, pratis et aliis in uilla
Ehiiendingen, que quondam claustro de Hirsaugia attinebant,
pro quibus dicti dominus abbas et conuentus se predictorum
laycorum defensioni obtulerunt. Tandem super eisdem ex
vtraque parte in nos per arbitrium fuerat compromissum sub
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pena triginta librarum. Nos igitur causam diligentius exami-
mantes conperimus, . . auum predicti Reinbotonis a claustro
Hirsaugensi ipsa bona titulo pignoris possedisse et tandiBm
Sy., patrem prefati Reinbotonis ex pacto et ex iure a fratri-
bus suis tarn ius pignoris quam r^emptionem proprietatis
sibi rite ac rationabiliter attraxisse. Verum causa vtrimque
diligenter inscripta, diffiniuimus arbitrium sub hac forma,
vt antedicti rustici D. et H. predicto Reinboto xii libras
hallensium pro impeticione sua darent et de cetero bona,
que tunc temporis possederunt, haberent sicut et prius se
habuisse professi sunt coram nobis a monasterio de Alba
titulo censuali. Reinboto quoque antedictus omni impeticioni
et iuri, quod habebat uel habere uidebatur in ipsis bonis,
renuncians coram nobis transtulit rite in monachos supra-
dictos, vt bona prescripta iure proprietatis quiete perpetuo
possiderent. Super quibus per presentes testimonium per-
hibemus et sigillis nostris hanc ütteram communimus. Actum
anno domini M« CC« LXXIX«.
Von den 3 Siegeln der Aussteller ist das erste abgefallen, das dritte
bis anf ein kleines Fragment abgebröckelt, das des Notarius Heinrich
hängt an der Urkunde, doch ist Siegelbild und Umschrift sehr undeutlich.
1280. Markgraf Hermann YH. von Baden erkennt die Freiheiten
des Klosters Herren- Alb zu Dietenhausen an. 2 7^
Nos Hermannus dei gracia marchio de Baden presentibus
publice profitemur, quod, dum villam || Elmendingen in nostra
haberemus iurisdictione ac potestate, nos monachos de Alba
et eorum colonos in villa ipsorum Diethenhusen quibusdam
vexare temptauimus exactionibus et eis almendas de Elmen-
dingen et communi||tates preclusimus minus iuste. Tandem
mutuo nobis finalem diem placiti prefiximus ad altercacionem
huiusmodi decidendam, vbi presentibus nobis et militibus
aliisque fidelibus nostris et plurimis fide dignis predicti
monachi per litteras suas et cirografa obtinuerant et proba-
bant legitime ac patenter sentencia diffinita, quod predicta
bona ipsorum in Dietenhusen sunt et fuerunt libera ex anti-
quo et nichilominus ipsi et coloni eorum cum pecoribus
eorundem vti debent et poterunt sicut villani in Elmendingen
siluis, agris, pratis, pascuis, almendis et communitatibus ac
vtilitatibus vniuersis nee tam occasione huiusmodi aut alia
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250
ex causa tenentur ad ullas exactiones äut seruicia, sed ipsi
et coloni eorum cum suis per omnia sunt liberi et soluti.
Super quibus omnibus per presentes testimonium perhibemus
et in horum euidenciam et robur predictis monachis et eorum
colonis perpetuo valiturum presentem litteram nostro sigillo
munimus et penitus approbamus. Actum apud castrum nostrum
Mulnberg anno domini W CC» LXXX«.
Perg. Or. mit dem Reitersiegel des Markgrafen Hermann VII., dessen
unterer Theil abgebröckelt ist.
1291 Aug. Die Markgrafen Rudolf IL und Friedrich II.
von Baden reversiren gegen das Kloster Herrenalb über die
Gränzen ihrer vogteilichen Rechte. 18.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
Abdruck bei Schöpflin, Historia Zariugo-Badensis 5, 293. Das
Original der Urkunde scheint Dambacher nicht bekannt gewesen zu sein.
1292 März 12. Markgraf Rudolf II. überweist dem Kloster
Herrenalb 15 Malter Roggen jährlich von seinen Einkünften
in Maisch zur Abhaltung einer Jahrzeit. 19.
Perg. Or. mit Siegel.
Abdruck bei Schöpflin 5, 299, wo in der üeberschrift irrthümlich die
Jahrzahl 1291 steht. Auch dieses Original scheint Dambacher nicht ge-
kannt zu haben.
1295 Februar. Cunrad, Heinrichs von Lomersheim Sohn
verkauft an das Kloster Herrenalb die Dörfer Mutschelbach
(Muschelnbach) und Wiesloch (Viczenloch) um 193 Pfund
Heller. Bürgen: Herr Albrecht von Nyeflfem, Sweniger von
Remchingen, Heinrich und Gerhart von Enczberg, Ritter,
Heinrich von Kappenhart und Bertholt Sälin von Struben-
hart, welche zu Pforzheim (eventuell zu Bretten oder Vai-
hingen) leisten sollen. Von der Kauf summe sollen die Mönche
von Herrenalb 93 Pfund zurückbehalten „als lange bis her
Herman, ein clerick von Spiro, genant Kegeler, dem die-
selben dorflfere für ein summe gelts haflft sint, aller ansprach
sich begebe in den selben dorflfern und ob er in den selben
dorflfern von den geburen die selbe ledigunge tut, alsdann
die selben munich in vierzehen tagen die egesprochen dru
und nunczig pfunt heller bezalen sollent." 20.
Pap. Deutsche üebersetzung sec. 15. des nicht mehr vorhandenen
lateinischen Originales. Vgl. die dazu gehörige Urkunde (Ztschr. 2, 378),
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durch welche der Lehensherr dieser Dörfer, Rudolf von Bosswag seinen
Consens zu diesem Verkaufe gibt. Dort sind jedoch 203 Pfund Heller
als Kauf summe angegeben.
1295 Nov. 14. Cunrad und Friedrich von Enzberg verkaufen an
das Kloster Herrenalb den halben Theil des Dorfes Göbrichen um 80
Pfund Heller. 21.
Nouerint vniuersi presentem litteram inspecturi , quod ego
Cvnradus de Enizeberg vna cum manu et consensu coniugis
mee Heidewigis dicte de Hornberg et ego || Fridericus de
Enzeberg, frater predicti Cvnradi vna cum voluntate coniugis
mee Petrisse dicte de Smalnstein vendidimus claustro mona-
chorum de Alba || Cysterciensis ordinis Spirensis dyocesis
dimidiam partem ville et marchie Geberchingen, quam nos
possidemus et nostri antecessores libere iusto proprietatis
titulo ab anti||quo. Insuper eciam ins aduocacie dübe, vrmel,
sture, bete, census, frumentum, hallenses, pullos, redditus,
vsufructus, hoher eht, hertrefh et omnia iura ibidem cum pro-
priis hominibus , qui tunc temporis nobis in eadem villa
attinebant, et omnes vtilitates, que dimidiam partem ville
possunt attingere in campis, siluis, agris, viis et inuiis,
almendis, communitatibus et comoditatibus vniuersis, bestifde
vnd vnbesuhte, hec inquam omnia vendidimus predictis mo-
nachis pro octoginta libris hallensium, quas nos recepisse
profitemur per presentes, abrenunciantes pro nobis nostrisque
heredibus et coheredibus et successoribus vniuersis omni
actioni et iuri, quod nobis vel nostris in huiusmodi compete-
bat vel competere quomodolibet videbatur. Transferentes
eadem omnia in monachos antedictos libere, iuste proprietatis
titulo perpetuo possidenda. Insuper ad maiorem cautelam et
euictionem dominum Albertum de Nievern et dominum Grer-
hardum de Enzeberg milites, Heinricum de Kapphenhart,
fratrem nostrum, Cvnradum de Nievern etFridericum dictum
Vruhte de Wehingen predictis monachis nostros in solidum
constituimus fideiussores ad pagandum et rati habendum
omnia supradicta, quod si eciam in iudicio speciali vel
seculari infra spacium istius anni impeticio suborta fuerit
monachis prefatis in bonis prehabitis et die nobis ad hoc
prefixa secundum iusticiam non absoluerimus sine dolo et
fraude, omnis predicti fideiussores obstagia iacebunt in Pforz-
hein, aut si quis fideiussorum medio tempore decesserit vel
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aliquid de premissis neglectum fuerit et nos commoniti ab
ipsis monachis infra quatuordecim dies non emendauerimus
vel alium fideiussorem consimilemus vel meliorem non con-
stituerimus, extunc predicti fideiussores omnes obstagio iace-
bunt in ciuitate Pforzhein predicta, et situnc in alia obstagio
fuerint, quilibet seruum suum cum equo in obstagio ponet
quoiisque omnia premissa fuerint adimpleta. Nos igitur fideius-
sores prenominati profitemur prescripta omnia esse vera. Et
in testimonium premissorum et robur presentem litteram
Bigillis domini Alberti de Nieveni, Gerharde de Enzeberg,
iiiilitum, Cvnradi de Nievern et Heinrici de Kapphenhart
vna cum sigillis Cvnradi et Friderici de Enzeberg predictorum
fecimus communiri. Datum ^t actum anno domini M^ CC^ XC®
quinto feria secunda i»o:st Martini.
Perg. Or. mit 6 Siegeln. Dieselben zeigen sämmtlich im Dreieck-
Echihl das bekannte Enzberg'sche Wappenbild (vgl. Ztschr. 2, 367).
Die Herren von Niefern und Kapfenhart gehören dem Enzbergischen
Geschlechte an. .
Eine zweite Ausfertigung ist gleichlautend bis zu — possidenda.
Hieriin schliesst sich dann unmittelbar die Siegelformel an. Sie lautet:
In cuius rei euidenciam et robur sepe dicto claustro perpetuo valituram
presentem litteram sigillis domini Alberti de Nievern et domini Gerhardi
de Enzeberg, militom et Heinrici de Kapphenhart, fratris nostri, et
iiostris procurauimus communiri. Datum et actum anno domini M<^ CC*^ XQ^ V^
feria secunda post Martini. Die Urkunde hat demnach auch nur 5 Siegel
(sie ist von Cunrad von Niefern nicht besiegelt).
1 296 Januar. Albert Hofwart von Sickingen verkauft dem Kloster
Htrren-Alb die Hälfte des Schlosses, des Dorfes und der Mark von Stupfe-
rich um 80 Pfund und 30 Schillinge HeUer 22.
Ego Albertus miles dictus Hofewart de Sickingen tenore
presencium publice profiteor et protestor, me vendidisse . .
abbati et || conuentui de Alba Cysterciensis ordinis Spirensis
diot-esis dimidiam villam Stupphirich, dimidium castrum et
diiuidiam marchiam ibidem cum vtili||tatibus vniuersis et jus
adiiocacie cum curiis, agris cultis et incultis, pratis, siluis,
mortuariis, censibus, pullis, juribus, consuetudinibus, dube,
frt'vel, stivre^ bete, besvht vnde vmbesvht, quocumque nomine
censeantur et cum hominibus propriis, qui tunc in preposita
villa morabantur, libere simpliciter et in toto. Hec inquam
omnia vendidi pro octoginta libris et triginta solidis hallen-
üiiua, quas me recepisse profiteor per presentes. Verum quia
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predicta bona cum quadam summa pecunie, que michi cede-
bat ex parte vxoris mee de Kunegespach, comparaui, ideo
duabus filiabus meis, Eunegundi et Methildi, quas ex eadem
vxore habui, curiam meam in Sickingen, cum manu et con-
sensu Hermann! militis de Kvnegespach, fratris predicte
vxoris mee , assignaui loco bonorum predictorum. Igitur pre-
dictis Omnibus in Stupphirrich renuncio pro me et meis heredi-
bus et successoribus vniuersis et eadem omnia assigno . .
abbati et conuentui in Alba predictis libere perpetuo possi-
denda. In cuius rei testimonium sigillum meum vna cum
sigillo predicti Hermanni de Kunegespach presentibus est
appensum. Ego quoque Hermannus miles de Kunegespach
predictus profiteor, prescripta omnia esse vera et in testi-
monium premissorum sigillum meum vna cum sigillo predicti
Alberti militis de Sickingen duci presentibus appendendum.
Datum anno domini M° CC^ XC® VI^ mense Januario.
Perg. Or. Von den 2 Siegeln ist das des Ausstellers abgefallen, das
des Hennann von Königsbach (vgl. Ztschr. 2, 378} hängt an der Urkunde.
1296 Januar. Markgraf Friedrich IL von Baden gibt
als Lehensherr seine Erlaubniss zu dem Verkaufe der Hälfte
von Stupferich durch Albert Hofwart v. Sickingen an das
Kloster Herren- Alb, nachdem ihm der Verkäufer, seiu Lehens-
mann, seinen Hof in Sickingen aufgegeben und von ihm wieder
zu Lehen empfangen hat. Er entsagt gleichzeitig allen An-
sprüchen, die aus dem früheren Lehen verhältniss hergeleitet
werden könnten. Dieser Erklärung schliesst sich Albert
Hofwart von Sickingen an. Datum anno domini M^ CC^XC^ VL
mense Januario.
Perg. Or. mit dem Reitersiegel des Markgrafen Friedrich IL und dem
(bekannten) Sickingen'schen Siegel. Dabei ist eine deutsche üebersetzung
aus dem 15. Jahrhundert.
1296 Februar 4. Albert Hofwart v. Sickingen stellt bei
dem Verkauf der Hälfte von Stupferich an das Kloster Herren-
Alb folgende Leistungsbürgen auf: Waltherum de Waibestat.
C. de Lomersheim, filium Dietheri, Bertoldum fiüum Gozoldi,
Erlewinum dictum Rumellin et Gotdeboldum dictum Weise,
eines in Phorzheim. Schlussformel : In cuius rei testimonium
ego Albertus Hofewart miles predictus sigillum meum vna
cum sigillo ciuium in Pforzheim duxi presentibus appendendum,
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quibus sigillis, quia propriis «aremus, nos fideiussores pre-
habiti sumus contenti. Datum anno domini M® CC® XC® VI®,
sabbato post purificacionem vlrginis gloriose. 24.
Perg. Or. mit dem Sickingen'schen Siegel und dem Siegel der Stadt
Pforzheim.
1303 Januar. Markgraf Friedrich ü. von Baden gestattet, als
Lehensherr, dem Heinrich von Stupferich Leibeigene, Gülten und Güter
in Stupferich an das Kloster Herrenalb zu verkaufen und bestätigt dem
Kloster die auf solche Weise erworbenen Rechte daselbst. 25.
Nos Fridericus dei gracia marchio de Baden tenore pre-
sencium publice profitemur, quod constitutus coram nobis
fidelis noster Heinricus de Stuopferrich Conradum, filium
Heinrici sculteti et bona subscripta || videlicet de bonis CSon-
radi Horphe 2'/« maltrvm siliginis et 2\t maltrvm auene,
item £t* vogut hdbem 4 quartalia auene, item pro censu
13 hallenses, item dinchaller 7 hallenses, item 3 pullos, ||
item einen hieben flase, item duos fronsnitter vel 7 hal-
lenses, item de bonis Conradi, filii sculteti 3 maltra sili-
ginis et 2 maltra auene et 4 quartalia, item j^v vogtd
habern 4 quartalia || auene, item 3 pullos, item pro censu
13 hallenses, item dinchaller 7 hallenses, item einen
Jcloben flasez, item duos fronsnitter vel 7 hallenses et ius
advocacie, dube^ frevel, ainunge et omnia iura advocacie in
eisdem bonis, que a nobis tenebat tytulo feodali, monachis
de Alba Cysterciensis ordinis Spirensis dyocesis vendere
intendebat. Verum quia id sine nostro consensu facere non
poterat, nos ob fauorem eorundem et ad peticionem predicti
Heinrici de Stuopferrich ipsa bona manumittimus per pre-
sehtes et vna cum manu eiusdem H. conferimus monasterio
antedicto libere et iusto proprietatis tytulo perpetuo possi-
denda, hocadiecto, quod omnes coloni, inquilini, possessores
et inhabitatores eorundem bonorum sint ab aduocacia et
dominio sepe dicti H. et heredum ac successorum suorum
perpetuo absoluti. Nichilominus tamen debent vti iidem coloni,
inquilini, possessores et inhabitatores cum eorum famuhs et
pecoribus siluis, campis, pascuis, almendis, communitatibus
et commoditatibus vniuersis et habebunt omnimodum facul-
tatem pecandi et adducendi ligna ad comburendum vel edifi-
candum in silua ipsus H. vel perticas acquirendi ad sepes et
structuras alias faciendas, nee tamen hac vel alia racione
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vlli hominum praeter quam predictis monachis ad aliqua
seruicia tenebuntur in omni suo et suorum dominio et
districto. Insuper omnia peccora (sie!) et precipue porci
eorum colonorum inquilinorum, quos ipsi nutrierint, ins
habent et habere debent in silua predicti H. perpetuo tem-
pore glandium vel fruetuum aliorum et quidquid gracie vel
facultatis indulserit suis hominibus vel colonis super nume-
rum porcorum, quos nutrierit, siue de emptis aut acomo-
datis eandem graciam, consuetudinem et ins ipsi coloni et
inquilini singuli per omnia consequentur nee aliquod pre-
ceptum aut inibicionem ipsis predictus H. in sua advocacia
faciat specialem, nee cuiquam dehemen vel precium porcorum
dabunt preterquam monachis antedictis. Preterea si predic-
torum bonorum coloni, inquilini vel inhabitatores maligne
forefecerint vel excesserint aut commiserint dube, frevel,
ainunge aut aliquod huic simile, tam in bonis illis quam
per totam marchiam Stuopferrich, nulli quamquam emendam
exhibebunt nisi monachis supradictis. Nos igitur bona pre-
scripta donantes perpetue libertati cum consensu predicti H.,
conferimus attestacionem presencium claustro superius memo-
rato. Et in huius rei robur et euidenciam ad peticionem
prefati H. sigillum . nostrum presentibus duximus appenden-
dum. Ego igitur H. de Stuopferrich prefatus profiteor, pre-
scripta omnia esse vera et totalem pecuniam vendicionis,
videlicet 20 lib. et 6 solides hallensium me profiteor inte-
graliter recepisse vna cum manu et consensu predicti domini
mei Friderici marchionis de Baden pro me et meis heredi-
bus, coheredibus et successoribus vniuersis. Predicta omnia
resigno et assigno claustro monachorum de Alba iure pro-
prietatis perpetuo possidenda cum condicionibus omnibus
supra scriptis. Et quia proprio careo sigillis, predicti domini
mei Friderici marchionis et domini Hermanni militis de
Kungesbach presentem litteram procuraueram sigillari. Acta
sunt hec anno domini W CCC® tercio mense Januario.
Perg. Or. mit 2 Siegeln : des Markgrafen Friedrich und des Hermann
von Königsbach.
1304 März. Markgraf Friedrich 11. von Baden gestattet
als Lehensherr dem H. von Stupherich, von den Gülten, welche
er von den Höfen des C. genannt Kozze, des Hohe und
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Heinrichs des Hirten (pastoris) zu Stupherich bezieht, dem
Kloster Herrenalb jährlich 5 Malter Roggen um 10 Pfund
Heller zu verkaufen. H. von Stupherich verpflichtet sich,
jährlich diese Gült um Maria Geburt an das Kloster zu ent-
richten und setzt alle seine Güter in Stupherich als Pfand
für die pünktliche Erfüllung seiner Verpflichtung ein. (ipsi
monathi super omnibus bonis meis in Stupherich habebunt
warandiam et respectum nomine ypothece.) 26.
Perg. Or. mit dem Siegel des Markgrafen Friedrich IL Vom gleichen
Datum liegt eine gleichlautende Urkunde des Markgrafen Rudolf lY. vor.
Perg. Or. mit dem Siegel dieses Markgrafen (vgl. Ztschr. 5^ 220) und des
Hermann von Königsbach.
1309 Aug. 3. Heinrich Truchsess von Höfingen verkauft an das
Klosi«r Herrenalb die Hälfte der Döifer Nidlingen und Gehrichingen um
140 S Heller. 27.
Nouerint vniuersi presentem litteram inspecturi, quod ego
Heinricus miles dictus Truhseze junior de Hevingen vna cum
doniina Elizabeth coniuge mea communi || consensu vendi-
diniiis claustro monachorum de Alba Cysterciensis ordinis
Spirensis dyocesis villam dimidiam Nidelingen et villam dimi-
^ diam Gerberchingen cum jure aduocacie || earumdem villarum
et omnibus, que ibidem 'habebamus vel habere videbamur,
agris, pratis, campis, siluis, censibus, redditibus, hallensibüs,
frumentis, pullis, mortuariis cum hominibus propriis, || qui
tunc temporis ibidem habitabant, forestis, dvbe^ frevel,
eimmge^ stivre, bethe, judiciis, juribus, almendis, aquis, vüs,
invils cum decima maiori et minuta, quam ibidem habuimus,
ac vtilitatibus, comoditatibus, comunitatibus et attinenciis
vniuersis, besvht vnde vnbesuht, qubcumque nomine censeantur.
Hec inquam omnia vendidimus predictis monachis pro centum
quadiagiQta libris hallensium, quas nos integraliter recepisse
]>roöte]nur et in vsus nostros necessarios conuertisse. Renun-
ciaiites igitur tam pro nobis quam pro nostris heredibus,
coheredibus et successoribus vniuersis omni actioni, impe-
ticioni et Juri, quod nobis vel nostris in huiusmodi compete-
bat vel competere quomodolibet videbatur. Transferentes
omnia supradicta in monachos memoratos jure proprietario
libere perpetuo possidenda. Verum quia predicta bona michi
cedebant ex parte predicte coniugis mee Elizabeth, ego Hein-
ricuB predictus miles bona infrascripta, videlicet dimidiam
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curiam meam in Bruchsella cum vineis meis ibidem et dimi-
diam curiam meam isv dem Nidern Ouuoenshein similiter cum
vineis meis ibidem et dimidiam curiam meam in Grünbach
in recompensam et restaurum suprascriptorum bonorum pre-
diete domine Elizabeth dedi et assignaui. Et ego predicta
Eli. profiteor, me recompensam et restaurum sufficiens rece-
pisse. Quapropter supra memorata bona Nidelingen et Gerber-
chingen cum omnibus attinencüs, quicque in eis juris habui
abrenuncio penitus per presentes. In cuius rei testimonium
et robur perpetuo valiturum ego Heinricus miles sepedictus
sigillo meo vna cum sigillis Gerhardi de Enzeberg, Heinrici
de Wassenbach, patrui mei, et Ctnradi dicti de Enzeberg
militum presentem litteram prelibatis monachis de Alba tra-
didi conmiunitam, quibus ego Elizabeth, quia proprio careo,
sigillis predictis per omnia sum contenta. Nos quoque G^r-
hardus de Enzeberg, Heinricus de Wassenbach, Ctnradus
dictus de Enzeberg prefati profitemur prescripta omnia esse
Vera et ad peticionem Heinrici militis et Elizabeth, coniugis
sue, sigilla nostra presentibus duximus appendenda. Datum
anno domini W CCC® IX® in die inuencionis sancti Stephani.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: 1) des Heinrich Truchsess von Höfingen:
dreieckig, im dreieckigen Schilde ein aufrecht stehender, streitfertiger,
gekrönter Löwe. Umschrift: f S. DNI. H. DE. H , . . . GE. ¥VL. CL DA.
(Sigillum Domini Heinrici deHewinge, Filii Conradi (?) Dapiferi.) 2) u.
4) des Gerhard und Gunrad von Enzherg (das bekannte Enzberg'sche
Siegel, 3) des Heinrich von Wassenbach: das Siegel der Truchsessen von
Höfingen, wie 1) Umschrift: f S. HAINRICI. DE. HEWIGEN.
1313 Sept. 9. Markgraf Friedrich II. von Baden bestätigt
die Rechte und Freiheiten des Klosters Herren-Alb in den
Dörfern Elmendingen und Dietenhausen, Dat. a. d. M® CCC®
terciodecimo crastino nativitatis virginis gloriose. 28.
Perg. Or. mit dem Beiteisiegel des Markgrafen Friedrich II.
1318 Juni 3. Markgraf Friedrich IL von Baden verkauft
an das Kloster Herren- Alb sein Dorf Maisch mit dessen ganzer
Gemarkung, insbesondere das Schloss Waldenfels, mit allen
dazu gehörigen Rechten, Zinsen, Gefällen, Leibeigenen u. s. w.
um 1290 Pfund Heller. Datum et actum a. d. millesimo tre-
centesimo octavo decimo, säbbato post festum ascensionis
domini. 29.
Perg. Or. mit 5 Siegeln: 1) des Ausstellers, 2) des Herrn Heinrich
von Eherstein, 3) des Markgrafen Budolf des älteren, 4) des Mark-
Zeitiwhr. XXXI. 17 ^ ,
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'n
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grafen Rudolf des jflngeren und 6) des Markgrafen Rudolf Hesse von
Baden. Das 4. dieser Siegel ist abgefallen.
1318 Juni 5. Abt und Convent von Herren- Alb reversiren
sich gegen Markgraf Friedrich IL von Baden, dass sie ihm und
seinen Nachfolgern das Dorf Maisch, das Schloss Waidenfels und
alle Zugehör stets um 1290 Pfund Heller wieder zu lösen
geben wollen. Auch verpflichten sie sich, die Einwohner zu
keinen höheren Steuern als den von Alters her gewöhnlichen
anhalten zu wollen. Acta sunt hec a. d. M. CCC. XVIH,
nonis Junii, in die St. Bonifacii episcopi. 30.
Pap. Cop. mit alter deutscher Uebersetzung.
1322 Nov. 25. Markgraf Hermann IX. von Baden be-
stätigt die durch seinen Vater Markgraf Friedrich erfolgte
Abtretung des Dorfes Maisch an das Kloster Herren-Alb.
Datum a. d. M^ CCC^ vicesimo secundo in die beate Kathe-
rine virginis. 31.
Perg. Gr. mit dem Reitersiegel des Markgrafen Hermann.
1326 Dec. 12. Abt Berthold und der Convent des Klosters
Herren- Alb treffen, zur Schlichtung obschw^ender Irrungen,
eine Vereinbarung, vermöge deren das Kloster dem Edel-
knecht Graft von Ganburg den herrenalber Hof zu Durlach
zu Erblehen verleiht. Dabei werden zugleich nähere Bestim-
mungen getroffen über das Kelterrecht des Klosters in diesem
Hofe und über die Verpflichtung desselben, den Hof in gutem
baulichen Stand zu erhalten. Geb. 1326 an sant Lucien
abent. 32.
Perg. Gr. mit dem Siegel des Abtes von Herren- Alb, das Siegel des
Graft von Ganbnrg ist abgegangen.
1336 Juni 24. Rudolf der Renner von Pforzheim und
seine Ehefrau Mechtilt bekennen, dass sie von dem Kloster
Herren- Alb die Hofstatt und das Steinhaus und was dazu
gehöret, mit Ausnahme des Kellers unter dem Steinhaus, ge-
legen zu Pforzheim an dem Markt zwischen der Heckerin
Haus und der Zurgelerin, um einen Jahreszins von 2 Pfund
Heller in Erbbestand erhalten haben. Greben an sant Johans
tag ze siniehten 1336. 33.
Perg. Gr. mit dem Siegel der Stadt Pforzheim.
1348 Juni 9. Abt und Convent von Herren-Alb und
Aebtissin und Convent von Frauen-Alb treffen zwischen den
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Unterthanen in ihren beiderseitigen Dörfern Maisch und
Völkersbach ein Uebereinkommen wegen des Waidgangs und
Viehtriebs auf beiden Gemarkungen. Montag nach der heil.
Dreyfaltigkeit tag 1343. 34.
Pap. Cop. sec. 17.
1357 Jan. 11. Dietrich Röder genannt von Blumenber^
ein Edelknecht, verkauft, mit Zustimmung seiner Ehefrau
Else von Dyeffenowe, an Abt Ryprecht und den Convent von
Herren-Alb 6 Pfund Hellerzinsen in dem Dorfe Maisch um
84 Pfund Heller. Geben an der nehsten mitwochen nach dem
öberesten tag 1357. 35.
Perg. Or mit 6 Siegeln : 1) des Ausstellers, 2) des Markgrafen Rudolf
des Wekgers von Baden, 3) des Johans Röder, eines Ritters, 4) des Balsam
Röder, 5) des Friedrich Röder (4 und 5 Edelknechte und Vettern des
Ausstellers), 6) des Clawes Röder, den man nennet Sulz, Bruders des
Ausstellers.
1358 Dec. 7. Das geistliche Gericht zu Speier beurkundet
die Erbverleihung der sogenannten Mönchhalde zu Dieten-
hausen durch das Kloster Herren-Alb an genannte Einwohner
von Nöttingen, Elmendingen und Dietenhausen. Dat. a. d.
1358 crastino beati Nicolai. 36.
Perg. Or. mit Siegel.
1359 Ap. 23. Abt Ryprecht und der Convent des Klosters
Herren- Alb verleihen dem Herman, Kraft von Gamburgs
Sohn, des Klosters Hof zu Durlach als Erblehen. G^b. an
st. Georgien tag 1359. 37.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: 1) des Abtes, 2) des Convents von Herren-
Alb, 8) des Ott Ton Seibach, 4) der Stadt Durlach.
1374 Ap. 23. Otte von Seibach, ein Ritter, erklärt, dass
ihm von Abt und Convent des Klosters Herren-Alb und der
Gebauerschaft des Dorfes Maisch die Erlaubniss, mit seinem
Vieh und seinen Schafen zu Niederweiler auf Malscher Ge-
markung zu fahren, nur in widerruflicher Weise ertheilt sei.
Geb. 1374 an st. Georien tag des heil, marterers. 38.
Perg. Or. Siegel abgefaUen.
1377 Feb. 17. Baden. Pfalzgraf Ruprecht der ältere, als
Vormund der Markgrafen Bernhard und Rudolf von Baden,
erklärt, das Kloster Herren-Alb sei nicht verbunden, sich
der markgräflichen Kelter zu Nöttingen zu bedienen, sondern
dürfe seine eigene Kelter zu Dietenhausen gebrauchen. Die
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Klosterleute wie die Markgräflichen sollen fortan freie Wahl
haben, welche von beiden sie benutzen wollen. Greb. zu Baden
vff den dinstag nach dem sontag Invocavit 1377. 39.
Perg. Or. mit 1 Siegel.
1379 März 5. Beringer von Northein, Heckebache von
Flehingen und (xerhart von Oberkein, Edelknechte, geben einen
Schiedsspruch in Streitigkeiten zwischen dem Abt von Herren-
Alb und Georg von Enzberg wegen des Dorfes (rebricliingen.
Geben 1379 an dem nehsten samesdag nach dem wißen
sundag. 40.
Perg. Gr. mit den 8 Siegeln der Aassteller.
1379 März 21. Georg von Enzberg, ein Edelknecht , und
Pete von Klingenberg, seine Ehefrau, verkaufen an das Kloster
Herren-Alb alle ihre Güter, Gülten, Rechte u. s. f. in den
Dörfern Gebrichingen und Nydelingen um 160 Pfund Heller.
Mit Leistungsbürgen: Ernst von Giltlingen, Vogt zu der
Nuwenburg, Heinrich Wolgemüte von Nyefern, Rafan Hofe-
warte von Mintzenshein und Albrecht Schühline von Entz-
berg. Geben an st. Benedicten tag des heil, abetes 1379. 41.
Perg. Gr. mit 6 Siegeln : der Aussteller und der vier Leistungsbürgen.
1381 — 1549, Erblehenbriefe und Reverse, auch Bestand-
reverse über den herrenalbischen Hof zu Durmersheim. Da-
bei eine Renovation von 1510. 42.
4 Perg. und 1 Pap. Or.
1382 Feb. 23. Abt Marquard von Herren-Alb und der
Convent dieses Klosters verleihen dessen Hof zu Durlach dem
Edelknecht Kraft Wiße, genannt von Tieflfenbach als Erb-
lehen. Geb. 1382 an st. Mathyas abent dez heil, zwölf-
botten. 43.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des Abts und Convents von Herren- Alb. -
Vom gleichen Tage ist der Erblehenrevers des Kraft Wisse, genannt von
Tieffenbach. Perg. Or. mit 3 Siegeln: 1) des Ausstellers, 2) der Stadt
Durlach, 3) des Bitters Reinhart v. Windeck.
1385 Apr. 23. Syfrit, der Schultheiß, Syfrit Sitzen sei.
Sohn von Banbrucken, und Eylint, seine Hausfrau, vergaben
an das Kloster Herren-Alb 1 U Heller-Gült von ihrer Wiese
daselbst bei dem Bierbrunnen zu einem Seelgerät. Geben
1385 an s. Georigen tag. 44.
Perg. Or. Von 2 Siegeln : des Junkers Fritz Hekbach von Flehingen und
iles Junkers Gterhart von Oberkein zu Eppingen ist das erste abgegangen.
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1391 Aug. 4. Pforzheim. Markgraf Bernhart von Baden
vertauscht seine Hofraite in der Stadt Durlach, die einerseits
an Ludwigs des Schmids Hofraite, andererseits neben Cöntzlin
Schißhan gelegen ist, gegen eine Hofraite des Klosters Herren-
Alb daselbst zwischen der Burg und dem Gretzinger Thor.
Geben zu Pforzheim am nehsten fritag vor st. Laurencientag
1391. 45.
Perg. Or. mit Siegel.
1394 Jan. 25. Pfaff Cunrat, Cuntzmanns sei. Sohn von
Ettlingen, ehemals Kammerer des Capitels daselbst, stiftet
ein Seelgerät in dem Kloster Herren- Alb, imd dotirt dasselbe
mit Zinsen, die zu Ettlingen fällig sind. ^Geb. 1394 an st
Paulus tag als er bekeret wart. 46.
Perg. Or. mit dem Siegel der Stadt Ettlingen; das Siegel des Clans
Cuntzmann, eines Bruders des Ausstellers, ist abgegangen.
1395 Sept. 24. Jeckelin Gerwer, Albert Würant, Johannes
Murer, Gerhusa, Herings Wittwe, Eilsa Heringin, alle wohn-
haft auf dem Hofe Rode in der Pfarrei Otters wey er, erklären
vor dem Hofgericht zu Strassburg, dass ihre Streitsache wegen
4 Hühnern auf einem Hause des Hofes Rode, welche der
Frühmesser Berthold von Dygesheim in Bühl und sein Bruder
Johannes, als Pfleger der Kinder ihres verstorl)enen Bruders
Conrad von Dygesheim, anfordern, dem Kloster Herren-Alb
in keiner Weise nachtheilig sein solle. Actum VHI. Kai.
Octobr. a. d. 1395. 47.
Perg. Or. Siegel abgegangen.
1399 Jan. 14. Berchtold Wygenclawe von Banbrucken
verkauft an das Kloster Herren- Alb 1 Ä Hellergült von zwei
Hofstätten daselbst um 15 Ä Heller. Geben 1399 an dem
nehsten dinstag vor st. Angnesen dag. 48.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des Dechants und Pfarrers Heinrich zu
Dertingen und des Pfarrers ßerhtold zu Gospolzheim.
1401 Jun. 6. Ludwig von Stein, ein Edelknecht, ge-
sessen zu Oberöwesheim, belehnt den Conrad Rappenherr,
Sohn der Pele Legelerin sei. von Pforzheim, Mönch zu
Herren-Alb, als deren ältesten Erben mit dem Lehen zu
Eisingen, welches vordem dessen Mutter besessen hat. Geben
an dem nehsten montag nach unsers herren fronlichnamstag
1401. 49.
Pap. Cop. coäv.
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262
1401 Aug. 7. Sinsheim. König Rupredit bestätigt dem
KIo8ter Herren- Alb das Recht, sich einen Schirm vogt vom
Reiche zu erbitten oder selbst zu wählen, befreit dasselbe
mit allen seinen Besitzungen von anderem als kaiserlichem
Gericht und enthebt es für seine Besitzungen in Weil der
iStüdt von Steuer, Bet, üngeld und Dienstleistungen. Geben
zu Sunßheim uflf den sontag nach sant Sixti des heil, mer-
telei-s tag 1401. Regn. I. 50.
Pap. Cop. sec 15.
1406 Ap. 23. Volkmar von Wilperg, Hans Veyhinger,
Günther und Einhart, Volkmars sei. Söhne, zu Pforzheim
verkaufen an Abt Conrad und den Convent von Herren-Alb
den sog. Einhartshof mit aller Zugehör in der Mark von
Dortingen um 700 Gulden. Leistungsbürgen: Symot von
Miiüchingen, Strub von Strubenhart, Edelknecht, Albrecht
Hose, Schultheiß zu Pforzheim, und der junge ürich, Bürger
zu Wyl der Stadt. Geb. uff st. Georigen tag 1406. 51.
Perg. Or. mit 7 Siegeln: der Aussteller und Bürgen.
1407 Jul. 11. Bruchsal. Raban, Bischof von Speier macht
einen Vergleich zwischen dem Kloster Herren- Alb und Diether
von Gemmingen, Ritter und dessen gleichnamigem Sohn über
die kirchlichen Verhältnisse zu Neuhausen. Die dortige Kirche
soll eine Filiale der Pfarrkirche zu MerkUngen bleiben, der
Pf^irrer zu MerkUngen soll einen Priester bestellen, der zu
ISTeuliausen wohne und dort die bereits gestiftete, aber bis-
her nicht bestätigte Frühmesse lese. Dat. Bruchsal feria
secunda ante beate Margarete virginis 1407. 52.
Perg. Or. mit 5 Siegeln: des Bischofs von Speier, des Abts und Con-
vents von Herren-Alb und der beiden Diether von Gemmingen.
1407 — 1496. Erblehenbriefe und Reverse über verschiedene
Weinberge in Durlacher Gemarkung und den sog. Herren-
alber-Hof in Durlach. Den letzteren erhielt 1471 April 15.
Junker Dietrich von Tiefenbach als Erblehen; dessen Kinder
verkauften die Erblehensgerechtigkeit 1494 Juni 23. an Claus
Arbegast, Schultheiß zu Durlach, den das Kloster am gleichen
Tage mit diesem Erblehen belehnt. Unter gleichem Datum
verkauft das Kloster an Arbegast einen Weinberg im Rümich
zu Durlach. 53.
14 Perg. Gr.
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263
1408 Feb. 22. Heidelberg. König Ruprecht beurkundet,
dass der Erzbischof Friedrich von Köln bei der Entscheidung
von Streitigkeiten, die zwischen ihm (dem König) und Mark-
graf Bernhard von Baden obschwebten, hinsichtlich des
Klosters Herren-Alb folgendermassen seinen Schiedsspruch
ertiieilt habe: „Item als unser herre der Kung dem Marg-
graven zusprichet von des closters Herrenalbs wegen, daz
dem Riebe zu versprechen stet an yren friheiten, rechten,
hofen, gutem, weiden, weiden, dorflfern und luten uberlastige
und beswemisse und hindernisse due und sie tegeliche zu
gröblichem schaden bringe etc., dorumb scheiden wir also,
das der Marggrave daz closter Herrenalbe by yren friheiten,
rechten, hofen, weiden, weyden und gutem vorgeschriben sol
laßen bliben." Geben zu Heidelberg 1408 uff sant Peters tag
ad kathedram Regn. 8. 54.
Perg. Gr. mit Siegel.
1410 Apr. 22. Abt Cftnrat von Herren-Alb verleiht dem
ehrbaren Knecht Hans Sibott, Bürger zu Bretheim, zu Wiss-
hofen neben der Capelle gegen des Klosters Mühle daselbst
so viele Aecker, als er gereutet und urbar gemacht hat, etwa
4 Morgen, zu rechtem Erblehen, von denen der Lehenträger
von jedem Morgen 4 Viertel Landacht Brettener Maßes und
den Zehnten geben soll. Geben an st. Georgen abent 1410. 55.
Perg. Gr. mit 2 Siegeln : des Abts von Herren-Alb und der Stadt
Bretten.
1412 Febr. 3. Erblehenbrief des Abtes Wemher und des
Convents zu Gottesaue für den Keller Hermann H6ve zu
Mühlburg und dessen Ehefrau Else über einen Hof zu Forch-
heim, der hälftig dem Kloster Gottesaue, hälftig dem Kloster
Herren- Alb gehört. Geb. 1412 an St. Blasientag. 56.
Perg. Gr. mit dem Siegel des Abts, das des Convents ist abgefallen.
Dabei der Beyers des H. Höve vom gleichen Tag. Perg. Or. mit 2 Siegeln :
des, Conrad, Pfarrers zuYorchheim, und des Conrad Schriber, Amtmanns
zu Müblburg.
1413 Jan. 5. Hans Wegener zu Bretten verkauft an das
lüoster Herren-Alb einen Weingarten zu Dertingen am Gänsel-
berge. Geb. am abend des heil, obersten tag epiphanias
domini. 57.
Perg« Or. mit dem Siegel der Stadt Bretten.
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264
1413 März 24. Ulrich von Flehingen, ein Edelknecht,
und Adelheit von Venningen, seine Hausft'au, verkaufen ihren
Theil des grossen und kleinen Vorzehnten in dem Dorf und
der Gemarkung zu Bahnbrücken nebst näher beschriebenen
Zinsen von Gütern daselbst um 37 V« Gulden an das Kloster
Herren-Alb. Geben an unser frowen abend, der tag man
nempt kUbeltag, zu latin annunciacio 1413. 58.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
1415 Juni 21. Konstanz. König Sigmund bestätigt die
Privilegien des Klosters Herren-Alb und gestattet demselben,
sich zu befestigen. Geben zu Costentze 1415 des nechsten
fritags vor sant Johans Baptiste tag. Regn. Ung. 29. Rom. 5.
Vidimua des Dietrich von Angelach, Abts des Klosters zu
Odenheim d. d. 1435 März 29. (Dinstags nach Mittfasten.) 59.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
1415 Oct. 31. Abt und Convent des Klosters Herren- Alb
belehnen den ehrbaren Bjiecht Gerhartshansen und seine Frau
Dyne mit der Mühle in dem Weiler ob dem Dorfe Otters-
wylre (Ottersweier) und aller Zubehör in Erblehensweise,
welche darüber reversiren. Geb. 1415 an aller heiligen
abent, 60.
Perg. Or. mit 3 Siegeln, von denen die beiden ersten sehr beschädigt:
des Äbtee nnd Gonvents von Herren-Alb und des Gerichts zu Achern.
1417 Apr. 20. Erblehenbriefe des Abtes Cunrat und des
Convents zu Herren- Alb für Hans Clencker, Diether Span-
reytel und Albrecht Steiner zu Bretten über drei Hofstätten
des Klosters daselbst beim Wißhofer Thor. G^b. uflf dinstag
vor st. Jörgen tag 1417. 61.
S Perg. Or. mit je 3 Siegeln : des Abts und Convents von Herren-Alb
und der Stadt Bretten.
1419 Jul. 28. Wyprecht von Helmstatt, Ritter, verkauft
an das Kloster Herren-Alb seinen in Dertinger Gemarkung
liegenden Weingarten, die R6del genannt, um 175 Gulden.
Geb. üff samstag noch st. Jacobs tag 1419. 62.
Perg. Or. mit Siegel.
1421 Apr. 23. Hans von Titzingen, Edelknecht, genannt
Edelman und Agath, seine Hausfrau, verkaufen an das
Kloster Herren-Alb alle ihre Güter und Rechte in den
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Dörfern Gebrichingen und Nidlingen um 300 Gulden. Geben
uff St. Georien tag 1421. 63.
Perg. Ol*. Von 4 Siegeln: 1) des Hans von Titzingen, 2) des Reinhart
Nix, genannt Enczberger, 3) des Abrecht von Zentern und 4) des Johans
Schöpf, Caplans zu St. Barbara in Langensteinbach (Schwagers des
H. V. Titzingen) sind die 2 ersten abgefallen.
1422- Feb. 23. Hans Wellse, Bürger zu Pforzheim, und
Margrede Fledin, seine Hausfrau, verkaufen an das Kloster
Herren-Alb alle ihre Güter und Rechte in den Dörfern zu
Gebrichingen und Nidlingen um 600 Gulden. Geb. uflf §t.
Mathias abent 1422. 64.
Perg. Or. mit dem Siegel der Stadt Pforzheim.
1421 Nov. 25. Markgraf Bernhart I. von Baden verkauft
seinem Münzmeister Jacob Proglin zu Pforzheim, dessen
Ehefrau Anna und ihren Erben Güter in und um Pforzheim,
die bisher Heinrich von Berwangen zu Lehen getragen, dar-
unter die mittlere Badstube, ferner Güter zu Seilingen,
Eutingen und Tuttlingen und im Hagenschiess, Gefälle und
Zinse zu Pforzheim, Darmspach und Otenhausen und endlich
den vierten Theil des Dorfes Nußbaum mit den dort fälligen
Beten und Zinsen, alles um 550 Gulden. Geben uff st. Katherin
dag 1421. 65.
Perg. Or. mit Siegel.
1422 Juni 11. Machtolff Rale von Dieppach, ein Edel-
knecht, und Ütlin von Gertringen, Hansen sei. von Gertringen
Tochter, seine Hausfrau, verkaufen ihren vierten Theil des
halben Dorfes Nußbaum, der von ihrer Mutter resp. Schwieger-
mutter Ottilge von Kungspach herrührt, an Friderich von
Ettlingen, den man nennt von Dfirmentz, um 100 Gulden.
Geb. uff unsers herren fronlichnams dage 1422. 66.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: der beiden Aussteller, des Renhart Nixe,
genannt Entzberger und des Albrecht von Zuttem.
1423 Jul. 25. Verzeichniss der Zinse des freien Höfleins
zu Eisingen. 67.
Pap. Cop. coäv.
1423 Sept. 29. Baden. Reinheit Kolb von Staufenberg,
SyfridPfauw von Rietpurc und Heinrich von Rietpurc, Hans
Truchsess von Hefingen, der ältere, Hans von Sachsenheim
und Gotfrid von Memsheim entscheiden alle zwischen Baden
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und Wirtemberg und Baden und Herren-Alb wegen der auf
beiderseitigem Grebiete liegenden Güter des Klosters obschwe-
benden Streitigkeiten. (Der sogenannte „grosse Ausspruch".)
Geben zu Baden uff st. Michels tag 1423. 68.
Perg. Or. Von 13 Siegeln: 1) des Markgrafen Bernhard von Baden,
2) des Abtes, 3) des Conventes von Herren- Alb, 4)— 9) der Schieds-
männer, 10) des Bndolf von Fridingen, 11) des Ulrich von Künsecke, beide
als Gemeinsmänner zur Entscheidung herbeigezogen , 12) des Grafen Rudolf
von Sulz, 13) des Hans von Stadion, Statthalter der Herrschaft von
Wirtemberg. Davon sind die unter 7 und 11 anfgeffthrten Si^el abgefallen.
1425 Dec. 30. Revers der Gemeinde Maisch gegen den
Abt von Herren- Alb, die von Kunz Markgraf von Richshofen
entliehenen 100 Gulden jederzeit auf dessen Mahnung ab-
tragen und hinfort keine Schuld mehr ohne des Abtes Wissen
und Willen contrahiren zu wollen. Geb. uflf sontag nach
Weihnachten 1425. 69.
Perg Or. Siegel abgefallen.
1427 März 12. Graf Wilhelm zu Eberstein stiftet eine
Capelle mit einem Altar zu Ehren der Jungfrau Maria an
dem Münster des Klosters Herren-Alb „ußwendig der absyten**
zwischen den Altären der heil. Maria Magdalena und der elf-
tausend Mägde, neben dem Grabe seiner Eltern. An diesem
Altar soll täglich die Messe zu Ehren der Jungfrau Maria
gelesen und dabei des Stifters und seiner Vorfahren im Ge-
bete gedacht werden; dem Priester aber, der die Messe liest,
sollen täglich über Tisch von dem Pitanzer 2 Eier zu seiner
gewöhnlichen Pfründe in den Reventer gereicht werden oder
an deren Stelle ein Stück Fisch oder ein Häring. Zu diesem
Behufe erhält das Pitanzamt des Klosters 64 Pfund Heller,
um welche Summe der Abt und Convent 3 Pfund 4 Schilling
Heller Ewiggeld kaufen sollen. Geben uff sant Gregorien tag
des heil, bapsts 1427. 70.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: 1) des Grafen Wilhelm zu Eberstein, 2) des
Abtes Heinrich von Herren- Alb, 3) des Convents von Herren- Alb, 4) des
Abtes Johann zu Neuburg, Strassburger Bisthums, Yisitators des Klosters
Herren-Alb.
1428 Apr. 25. Bernolt von Durmencze, ein Edelknecht,
Else von Wunnenstein, seine Hausfrau, und Agnes von
Wunnenstein, deren Schwester, verkaufen an das Kloster
Herren-Alb ihre Hechte an dem Zehnten in der ganzen
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Gemarkung von Nidlingen und dazu verschiedene Zinse zu
Gebrichingen um 47 Gulden. Greb. uf st. Marcus tag des
heil, ewangelisten 1428. 71.
Perg. Gr. mit 4 Siegeln: der 3 Aussteller und des Kraft von Dormencze.
1430 Nov. 3. Graf Wilhelm von Eberstein gibt der
Drüttlin von Gamburg 4 Malter Korngelds zu WulflFrichingen
(Wilferdingen) auf seinem Hofe daselbst, auf ihre Lebenszeit
zu beziehen, die nach deren Tode dem Kloster Herren-Alb
zufallen sollen. ' Geb. uflf fritag nechst nach aller heiligen tag
1430. 72.
Perg. Gr. mit 2 (sehr beschädigten) Siegehi: des Grafen W. v. Eb^r-
stein und des Heinrich v. Berwangen.
1431 Sept. 2. Abt Heinrich und der Convent zu Herren-
Alb verleihen dem Endris Reinhart und Genossen, Bürgern
zu Bretten, 10 V2 Morgen Ackers und l*/a Viertel an der
Senßhelden in Brettener Gemarkung zu rechtem Erblehen.
Von ^|s Morgen wird kein Zins bezahlt, von den übrigen
10 Morgen und IV« Viertel sollen die Lehenträger jährlich
im Herbst reichen 20 Viertel und 3 Maß Weins, Kaufmanns-
gut, und 2 Theile des Zehnten. Dieser Zins soll zum ersten
Male gegeben werden in dem dritten Herbst nach dem Datum
dieses Briefes, wenn die Weingärten den ersten Wein tragen,
der „Vogelwin" heisst. Geben uff den suntag nechste vor
unser lieben frowen tag nativitatis 1431. 73,
Perg. Gr. mit 2 Siegehi: des Abts und der Stadt Bretten.
1433 Feb. 22. Wilhelm von Remchingen, ein Edelknecht,
verkauft an die Gotteshäuser U. L. Frauen zu Uttelspur
(Ittersbach) und St. Clement zu Wolmerspur (Wolmersbach)
um 216 Gulden seinen Antheil am Gross- und Kleinzehnten
zu Unter-Muschelbach. Geb. uff die pfaffen vastnaht 1433. 74.
Perg. Gr. Von 3 Siegeln: des Wilhelm, Hans und Ulrich v. Rem-
chingen sind die beiden ersten abgegangen.
1435 April 25. Graf Bernhard von Eberstein verkauft,
mit Einwilligung seines Sohnes, des Grafen Hans von Eber-
stein, dem Kloster Herren- Alb verschiedene Gülten und Zinse
zu Wulfrichingen um 20G Gulden unter Verzicht auf jedes
Wiederlösungsrecht. Geb. uff montag nach st. Jörgen tag
1485. 75.
Perg. Gr. mit 2 Siegeln.
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268
1435 Mai 19. Graf Bernhard zu Eberstein und sein
Sohn, Graf Hans zu Eberstein bestätigen, auf Ansuchen des
Abtes Heinrich von Herren- Alb die Punkte des sog. „grossen
Ausspruches" zwischen Baden und Wirtemberg und Baden
und Herren- Alb d. d. Baden 1423 Sept. 29., welche auf sie
oder ihre Angehörigen Bezug haben, namentUch die Beholzungs-
und Waidrechte in Gernsbach, Loflfenau, Horden, Lautenbach,
Maisch, Muggensturm, Ottenau und Scheuren. Geben uff
donnerstag vor St. Urbans tag 1435. 76.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
1435 Jul. 19. Brunn. Kaiser Sigmund bestätigt die dem
Kloster Herren-Alb von Kaiser Karl IV. (1349 Sept. 16.),
von König Ruprecht (1401 Aug. 7.) und von ihm selbst
(1415 Juni 21.) ertheilten Privilegien. Geben zu Brunn in
Merhem 1435 am nechsten dinsten vor Marien Magdalenen
tag Regn. Hung. 49. Rom. 25. Bohem. 15. Imp. 3. Vidimus
des Dechants und Capitels des Stiftes Pforzheim d. d. 1496
Aug. 11. (Donnerstag nach Laurentii.) 77.
Perg. Or. mit einem Siegel.
1435 Aug. 29. Bestandbrief des Abtes Heinrich und des
Convents zu Herren-Alb für Hans Tremel von Rauenthal
über des Klosters Hof zu Breitenholz mit aller Zugehör auf
26 Jahre. Zins: 8 Malter Weizen und 14 Malter Hafer.
Leistungsbürgen: Kryechbuchs Claus zu Rastetten und Wor-
mers Hensel auf der Rheinau, die nöthigen Falls zu Kuppen-
heim oder Muckensturm leisten sollen. Geben uff mentag
nechst nach st. Bartholomeus des heil, zwölfbotten tag
1435. 78.
Perg. Or. mit dem Siegel des Schultheissen Boltzhans zu Rastetten;
das des Suter Hans daselbst ist abgefallen.
1436 u. 1482. Bestandbriefe des Klosters Herren-Alb für
Lawelin Metzler, resp. Peter Kerer zu Ottersweier über den
Münchhof daselbst. 79.
2 Perg. Or.
1437 Juni 21. Graf Bernhard von Eberstein, als Obmann,
Albrecht von Zeutern, Heinrich Leimer, Hans von Nyppen-
burg der ältere und Stotulus Megentzer von Veitdorf als
Schiedsleute geben einen Entscheid in Streitsachen der Klöster
Herren- und Frauen- Alb wegen der Waldungen Glasberg und
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Buchholz, der Fischerei in der Alb, der Zufahrt der Sulz-
bacher und Loffenauer in die Herrenalber Widemwälder, der
Fischerei auf Spielberger Gemarkung, der Beholzigungsrechte
in der Schmitte, wegen eines Hofes zu Maisch, wegen Zehnten
und Gerichtsbarkeit daselbst u. s. f. Geb. uff freytag vor
St. Johannis Bapt. tag 1437. 80.
Perg. Oi'. mit 5 Si^eln: des Grafen von Eberstein, der Abteien und
Convente von Herren- und Frauen-Alb.
1438 — 1544. Bestandbriefe und Reverse über die herren-
albischen Höfe zu Oetigheim: den grossen Hof, den Mittel-
hof und den kleinen Hof. 81.
9 Perg. Or.
1438 — 1550. Erblehen- und Bestandbriefe des Klosters
Herren-Alb über seinen Hof zu Morsch. 82.
4 Perg. Gr.
1441 Oct. 20. Eberhart von Balzhofen, ein Edelknecht,
verkauft, mit Einwilligung seiner Söhne Bernolt und Martin
von Balzhofen, Vit Morgen Acker in der Gremarkung von
Dertingen an das Kloster Herren-Alb und verspricht dieselben
aus der Lehenschaft des Grafen Johann von Katzenelnbogen
zu lösen. Geb. uf fritag nach st. Lucas tag 1441. 83.
Perg. Gr. mit 2 Siegeln.
1442 Apr. 5. Heidelberg. Kurfürst Ludwig IV. von
der Pfalz nimmt das Kloster Herren-Alb und dessen Güter
in der Stadt und Gemarkung zu Bretten in seinen Schutz
und Schirm, bestätigt die demselben desshalb ertheilten Frei-
heiten und befreit noch insbesondere die 3 Viertel Wiesen,
welche das Kloster von Hans Golter, Bürger zu Bretten, er-
kauft hat, die neben des Klosters Mühle, die Rindermühle
genannt, gelegen sind. Dat. Heidelberg quinta feria festi
Pasche a. d. 1442. 84.
Perg. Gr. mit Siegel.
1446 Jul. 1. Bruder Heinrich, Abt, und der Convent des
Klosters Herren- Alb reversiren sich gegen Graf Bernhard zu
Eberstein, dass derselbe den ihnen verpfändeten Wildbann
um 400 rheinische Gulden jederzeit wieder einlösen können
soll. Geben uff fritag nechst vor unser lieben frowen tag
visitacionis zu latin genant a. d. M® CCCC® quadragesimo
sexto. 85.
Perg. Gr. Von 2 Siegehi, die anhiengen, ist eines abgefallen.
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1446 Sept. 9. Erhart von ützlingen, ein Edelknecht,
Bärbel von Elchesheim, seine Hausfrau, und Ennel von ütz-
lingen, Erharts ältere Tochter, vertauschen an das Kloster
Herren -Alb ihren Theil an Dorf und Gemarkung von
Nußbaum, ihren Hof daselbst, Münchhof genannt, und Wiesen
zu Spranthal gegen des Klosters Hof zu Speier in der Hert-
gasse, an der Barfüßer Kloster, genannt zum Knobloch, und
dessen Zinse und Gülten in dieser Stadt nebst einem Auf-
geld von 253 Gulden. G«b. ufF samstag nechst nach unser
Iiel)en frowen tag nativitatis 1446. 86.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: der Aussteller and ihres Bruders, resp.
Schwagers und Vetters Herrn Ludwig von Ützlingen, Eirchherrn zu Michel-
felden.
1446 Sept. 10. Albrecht von Friberg, ein Edelknecht
und Margred von Sickingen, seine Hausfrau, verkaufen an
Abt Heinrich und den Convent des Klosters Herren- Alb ihren
Thcil des Dorfes Nußbaum, wie sie ihn, mit aller Zubehör,
von ihrem Vater resp. Schwiegervater Kraft von Sickingen
ererbt haben, um 100 Gulden. G^b. uflf samstag nehst nach
unser lieben frowen tag nativitatis 1446. 87.
Ferg. Or. mit 4 Siegeln: der Aussteller und ihrer Brüder resp.
Schwäger Merwin und Hoffwart von Sickingen.
1449 Apr. 23. Peter von Rotenberg und OtyUa vo;i
Sickingen, seine Hausfrau, verkaufen an das Kloster Herren-
Alb ihren vierten Theil des Dorfes Nußbaum, nämlich die
Hälfte des unteren Dorfes, wie sie dieselbe von ihrer Mutter
Otylia der alten von Sickingen ererbt haben, um 200 Gulden.
Geben uf st. Jorigen tag 1449. 88.
Perg. Or. Von 4 Siegeln: der Aussteller, des Herrn Swicker von
Sickingen, Bitter, Vogt zu Bretheim, und des Herrn Johans v. Sickingen,
ConTentsherren zu Odenheim, ist das letzte abgefallen .
1451 Aug. 15. Die Pfleger des Spitals zu Pforzheim,
Hans Dulber und Heinrich Breitschwert verkaufen den Bötzerin-
hof zu Geltzhusen (Gölshausen), welcher dem Spital von dem
Barfüßerkloster zu Pforzheim übergeben worden war, mit
Zustimmung des Junkers Paul Lutram von Ertingen, Vogts
zu Pforzheim, um 155 Gulden an das Kloster Herren-Alb.
Geben uif unser lieben frowen dage wurczwihin 1451. 89.
Perg. Or. mit dem Siegel der Stadt Pforzheim.
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1452 Feb. 14. Swicker von Sickingen der ältere ver-
pfändet um 350 Gulden, mit Zustimmung seiner Söhne
Eberhart und Reinhart von Sickingen, an den Bürger Hans
Gugel zu Bruchsal seinen freien Hof im Dorfe Spoeck, ver-
schiedene Zinse, den 4. Theil des grossen Zehnten, den Klein-
zehnten und ein Fischwasser daselbst. Leistungsbürgen : Eber-
hart von Sternenfels der ältere. Eberhart und Reinhart von
Sickingen. Geb. uflf montag st. Veitinstag 1452. . 90.
Perg. Gr. Von 4 Siegeln (des AussteUers und der Leistungsbürgen)
ist das des Beinhart von Sickingen abgefallen.
1452 Juni 24. Gumpolt von Giltlingen, ein Edelknecht,
verkauft an das Kloster Herren- Alb seinen Gross- und Klein-
zehnten an Korn und Wein zu Weingarten, den er von
Pfalzgraf Otto zu Lehen getragen, um 1200 Gulden. Von
der Kaufsunmie empfängt er 900 Gulden sogleich, den Rest
von 300 Gulden aber erst nach üebergabe und Gewährung.
Der Verkäufer hat ferner die Befreiung des Zehnten vom
Lehenverband des Pfalzgrafen und von der Bewidmung seiner
Ehefrau, Margaretha von Sachsenheim, die er darauf ver-
wiesen hatte, beizubringen und den Bewidmungsbrief so lange
bei seinem Schwager, Hans Sturmfeder, Vogt zu Vaihingen,
zu hinterlegen; für die eventuelle Rückgabe der bereits be-
zahlten 900 Gulden an das Kloster (falls er nämlich die
Kaufbedingungen nicht erfüllen würde) leistet G. v. Giltingen
Sicherheit mit seinen Höfen zu Ober- und Untergrombach.
Geb. an st. Johanns tag Bapt. 1452. 91.
Mit 4 Siegeln: des Gumpolt von Giltlingen, des Berthold von Sachsen-
heim, seines Schwehers, des Hans von Sachsenheim, Vogt zu Bracken-
heim und des Hans Sturmfeder, Vogt zu Vaihingen, seiner Schwäger.
1452 *Nov. 20. Baden, Markgraf Jacob von Baden ge-
stattet Albrecht dem älteren von Zutern, den von ihm bis-
her zu Lehen getragenen vierten Theil des Dorfes Nußbaum
dem Kloster Herren-Alb verkaufen zu dürfen und verzichtet
auf alle seine Rechte und Ansprüche an denselben. Geb. zu
Baden uff mentag nach st. Elpeten tag 1452. 92.
Perg. Gr. mit Siegelfragment.
1452 Nov. 30. Albrecht von Zutern der ältere verkauft
an das Kloster Herren-Alb seinen vierten Theil des Dorfes
. Nußbaum um 225 Gulden. Geb. uff st. Andreas tag 1452. 93.
Perg. Gr. mit 3 Siegeln: des Ausstellers, des Wilhelm von Rem-
chingen und des Pfaffen Hans Schopff, Kirchherrn zu Gbemwesingen.
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1452=^1548. Erblehenbriefe und Reverse, sowie Bestand-
biiefe über des Klosters Herren-Alb Güter zu Winkel. 94.
7 Perg, Or.
1454 Mai 20. Abt Johann und der Convent zu Herren-
Alb vertauschen ihren Hof zwischen Mühlberg und Ettlingen,
genannt der Schibenhart, mit allen Rechten und Zubehördeu
an die Stadt Ettlingen gegen den Wald, die Schmydt ge-
nannt, und 400 Gulden Aufgeld, wobei übrigens in diesem
Walde die Jagd für die Markgrafen von Baden vorbehalten
wird. Gleichzeitig begibt sich das Kloster aller Ansprache
und Forderungen an Markgraf Jacob von Baden sei. und
dessen Nachkommen wegen des Schadens, den es durch den
SeOj welchen der Markgraf bei dem Hof hatte machen lassen,
an Aeckern und Matten u. s. f. erlitten hatte. Geb. uflF
montag noch Cantate 1454. 95.
Perg, Or. mit 3 Siegeln : des Abts und Convents von Herren-Alb und
der Stadt Ettlingen. Markgraf Georg gibt zu diesem Tausch seine Zu-
stimmung durch Urkunde d. d. 1454 Mai 25. Perg. Or. mit Siegel.
1459 Nov. 29. Mantua. Papst Pius IL bestätigt dem
Kloster Herren- Alb, auf dessen Ansuchen und auf die Em-
pfelilung des Markgrafen Karl von Baden, alle demselben
von Päpsten, Königen u. s. f. ertheilten Privilegien und Frei-
heiten, bestätigt dasselbe insbesonders im Besitze seiner
Zehnten und Patronatsrechtc. (Cum a nobis petitur.) Dat.
Mantuae anno incarn. dom. 1459 tertio Kai. Decembr. Pont.
anno secundo. 96.
Perg, tJr. mit BleibuUe.
1459 Dec. 7. Mantua. Papst Pius IL gestattet den
Aebten des Klosters Herren- Alb, welches durch die Frömmig-
keit und das musterhafte Leben seiner Conventualen sich
auszeichnet und dadurch auch die Achtung des Markgrafen
Karl von Baden und dessen Fürsprache beim päpstlichen
Stuhle gewonnen hat, sich beim Gottesdienste der Mitra und
der übrigen bischjöflichen Insignien zu bedienen, nach dem
Gottesdienste die feierliche Benediction zu ertheilen , Kirchen-
gefäße zu weihen u. dgl. .Datum Mantuae a. ine. dom
1459. Vn, Id. Decembr. Pont. a. IL 97.
Perg, Or. mit Bleibulle.
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273
1464 Sept. 8. Swicker v. Sickingen, Bitter und dessen
Sohn Swicker, Vogt ^u Bretten, beurkunden, dass ihnen
Abt Johann und der Convent des Klosters Herren-Alb ge^
stattet haben, etliche Aecker zwischen Kürnbach und Sickingen
zu Wiesen zu machen und einen Graben durch die herren-
albischen Wiesen dahin zu führen, um zur allgemeinen
Wässerungszeit auch jene neuen Wiesen 4 Tage und 4 Nächte
lang bewässern zu können. Geb. uflFMariae geburt 1464. 98.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
1466 Nov. 7. Schuldbrief des Abtes Johann und des
Convents zu Herren-Alb gegen die von dem Dekan Werner
Ablauff gestiftete Pfründe zu Bretten über 140 fl., jährlich
mit 7 fl. aus dem herrenalbischen Fruchtzehnten zu Bretten
verzinslich. G^b. uf freytag vor st. Martins tag 1466. 99.
Pap. Cop. sec. 16., geschrieben you Greorg Schwarzerdt
1466 — 1511. Erblehenrevers resp. Bestandbrief über des
Klosters Herren-Alb „Münchhof" zu Muggensturm. 100.
• 1 Perg. u. 1 Pap. Or.
1466 — 1549. Erblehenbriefe und Reverse sowie Bestand-
briefe über herrenalbische Besitzungen zu iRastatt: die Kun-
wiese, den grossen und kleinen Hof daselbst. 101.
6 Perg. Or.
1467 — 1535. Erblehenbriefe des Klosters Herren-Alb über
die Mühlen des Klosters zu Maisch: 1) die Mühle oben am
Dorf auf der Walpersbach, und 2) die mittlere Mühle, und
entsprechende Reverse. 102.
4 Perg. Or.
1468 März 1. Entscheid des Konrad von Bergen, Licen-
tiaten in geistlichen Rechten und Decans des Allerheiligen-
stifts zu Speier zwischen dem Abt Johann zu Herren-Alb
und dem Caplan Hans Norsch zu Gemmingen, wegen des
Vorzehnten des Abtes von einigen Gütern zu Bahnbrücken,
an welchen der Caplan , der von seiner Caplanei wegen einen
Theil des grossen und kleinen Zehnten in Bahnbrücken be-
zieht, ebenfalls Anspruch erhob. Geben uff dinstag nach
kathedra saucti Petri a. d. 1468. 103.
Perg. Or. mit Siegel.
1473 Mai 17. Baden. Markgraf Karl I. von Baden ent-
scheidet Streitigkeiten zwischen dem Kloster Herren- Alb und
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Zeitschr. XXXI. X8
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274
Burkart Pfau von Riepur und dessen Sohn Melchior über
beiderseitige Rechte zu Maisch dahin: dass der Pfauen von
Riepur leibeigene Leute zu Maisch, die von dem Markgrafen
zu Lehen rühren , die denselben verweigerte Leibrente ferner-
hin reichen sollen, jeglicher nach seinem Vermögen und dessen
Zunahme, jedoch nicht über 5 SchilUng Pfennige. Auch sollen
sie gehalten sein, den Pfauen ein Fuder Wein und etliche
Hühner in der Frohn nach Oberkirch oder Bosenstein zu
schaffen. Femer sollen die Pfauen durch ihren Knecht in
Maisch die Leibbete eiübringen und von den 14jährigen leib-
eigenen Knaben und Töchtern Huldigung einnehmen. Ausser
diesen aber sollen die Pfauen keine weiteren Rechte zu Maisch
haben; Geben zu Baden uflf montag nach Cantate 1473. 104.
Perg. Or. mit Siegel.
1473 Mai 20. Erblehenbrief des Abts Nicolaus und des
Convents zu Herren-Alb für Alhusen Aberlin zu Utelspur
über des Klosters Mühle zu Wolmerspur, die Lochmühle ge-
nannt. Geb. uff donnerstag nach Cantate 1473. 105. •
Perg.pr* mit Siegel.
1474 Jul. 19. Heidelberg. Kurfürst Friedrich L von
der Pfalz bewilligt dem Kloster Herren- Alb, dass es von dem
Holz und den Borden, die es aus seinen Wäldern rhein-
abwärts führt, nur ein&chen Zoll zu zahlen habe, es möge
die^Waare führen und haben wer da wolle, mit einziger Aus-
nahme der markgräflich badischen Leute, welche von Alters
her von allem Gut doppelten Zoll zahlen. Er genehmigt auch,
dass das Kloster darauf bezügliche Declarationen an die
pfälzischen Zollstätten abgebe, die eben so viel gelten sollen,
als ob sie, wie bisher, von den Grafen von Eberstein aus-
gestellt worden wären. Dat. Heidelberg off dinstag nach divi-
sipnis apostolorum a. d. 1474. 106.
Perg. Or. mit Siegel.
1478 Sept. 19. Speier. Ludwig, erwählter Bischof des
Hochstifts Speier, vermittelt einen Vergleich zwischen Abt
Nicolaus von Herren-Alb und Albrecht von Zeutem und
dessen Sohn Hermann, wonach Letztere dem Kloster von
zwei Drittheilen des Kleinzehnten zu Bruchsal, so lange sie
am Leben sind, jährlich 15 Schilling Pfennige geben sollen,
während nach ihrem Tode ihr gesammter Zehntantheil dem
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iWf*'?
275
Kloster heimfallt. Geben zu Spire iif sambstag nach des heil,
crutzes tag exaltacionis a. d. 1478. Enthalten in einem Vidi-
mus des geistlichen Gerichts zu Speier d. d. 1486 Nov. 22.
Speier (uflF mittwoch nehst nach st. Elisabeth der heil, land-
grefin tag). 107.
Perg. Or. mit Siegel.
1480 März 5. Abt Nicolaus und der Convent zu Hen'en-
Alb verkaufen an die Liebfrauenpflege zu Weißhofen ausser-
halb Bretten und das Spital daselbst ihre fünf Mühlen in
Brettener Gemarkung sammt Zugehör und Gerechtsamen um
1060 Gulden, nämhch: die Weißhofer Mühle, die Rinder-
mühle, die Mühle am Salzhofer Thore, die Mühle zu Salz-
hofen unten am Berge und die Mühle vor dem Dielsheimer
Thore. Geb. uff sundag Oculi 1480. 108.
Perg. Or. mit 4 Siegeln: 1) des Abtes, 2) des Convents von Herron-
Alb , 3) des Jankers Hans von Nypperg, Vogts zu Bretten, 4) der Stadt
Bretten.
1480 Mai 9. Urach. Graf Eberhard der ältere von
Wirtemberg und Mftmpelgart verkauft an das Kloster Herren-
Alb den Groß- und Kleinzehnten zu Wettersbach (Hohen-
Wettersbach), auch die 7. Garbe von etlichen Aeckern in
den drei Zeigen daselbst mit allen Rechten und Zugehörungen
um 1700 Gulden. Geb. zu Urach am zinstag vor dem heil,
uffarttag 1480. 109.
Perg. On mit Siegel.
1480 Mai 27. Baden. Markgraf Christof entscheidet
einen Streit zwischen dem Kloster Herren -Alb und den
Brüdern Otto und Bernhart von Gemmingen wegen einiger
Wälder und Fischwasser um Neuhausen, Mühlhausen und
Lehningen dahin : da des Markgrafen Vorfahren die genannten
Dörfer vor einigen Jahren an Herren- Alb verpfändet, die
Brüder von Gemmingen aber dieselben mit anderem zu Lehen
erhalten und zu lösen übernommen hätten, so sollen diese
sie von Herren-Alb auf St. Thomastag nächsthin mit 2500
Gulden einlösen, das Kloster aber soll, nach erfolgter Zahlung,
die Dörfer' sammt Nutzungen, Pfandbriefen, alten Urkunden,
Registern, Rotein u. s. f. den Brüdern v. Gemmingen über-
geben. Geb. zu Baden uflf samstag nach dem heil, pfingsttag
1480. 110.
Perg. Or. mit Siegel.
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276
1480 Sept. 22. Heidelberg. Kurfürst Philipp von der
Pfalz nimmt das Kloster Herren-Alb und dessen Güter zu
Bretten in seinen Schutz und Schirm. Dat. Heidelberg uff
sant Mauricien tag 1480. 111.
Perg. Gr. mit Siegel.
1484 Feb. 3. Erblehensbrief des Abtes Nicolaus und des
Convents zu Herren-Alb für den ehrbaren Knecht Kynnen-
hensel über des Klosters Hof zu Elchesheim. Geb. uflf dinstag
nach unser lieben frowen tag liechtmeß 1484. 112.
Perg. Gr. mit 2 Siegeln.
1487 März 1. Wilhelm von Nypperg, Landhofmeister der
Markgrafschaft Baden, macht einen Vergleich zwischen Hans
Kochmüller von der oberen Wattmühle die man Cuntzmanns
Mühle nennt und Hans von Heymertingen, dem Müller in
der niederen Wattmühle, beide außerhalb Ettlingen gelegen,
wodurch die Verpflichtung badischer und herrenalbischer
Dörfer in einer oder der anderen dieser Mühlen mahlen zu
lassen, sowie die Abgabepflichtigkeit beider Mühlen geregelt
wird. Geben uff donrstag nach dem sontag Este mihi
1487. 113.
Perg. Gr. mit 3 von 4 Siegeln (Abt, Conyent von Herren- Alb, Ge-
richt zu Ettlingen. Nyppergs Siegel ist abgefallen).
1487 — 1558. Erblehenbriefe des Klosters Herren-Alb über
den Ziegelhof, die herrenalbischen Vogtsäcker, die Wiesen
„Lindendunk" vor dem Lindenhart, den Hunenhof und den
sog. Atlusacker auf dem Mittelbühl, und dazu gehörige
Reverse. 114.
* 7 Perg. Gr.
1491 Nov. 11. Hubrichtung des Abtes Bartholomeus von Herren-
Alb für die in Hüben verwandelten freien Güter des Klosters in Dieten-
hausen. 115.
Wir brüder Bartholomeus, abbat, und der convent ge-
meynlich des closters Herrenalb Cisterner ordens in Spirer
bystum gelegen, bekennen || und tun kunt offenbar mit disem
brieff aller menglich, das wir unsere frye gfiter in dem zirckel
zu Dietenhusen gelegen, die von unsem || altvordern umb das
teyl sien verluhen gewehst, umb bessers nutz willen haben
zu hüben gemacht mit wissen und willen der von Die||ten-
husen, die dann die guter vor hin inn gehabt haben umb
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277
das teyl, die nun furter hubrichtung sollen geben von den selben
gfitern von einer hüb, die inn sol halten zwen und diißig morgen,
fünft halben Schilling und dry pfening, anderthalb malter korns,
anderthalb malter haberns, dru hunr : ein summerhftn, ein herbst
hün und ein vaßnacht hün, und wan die zu gelt werden ge-
rechnet, sol man geben für ein summer hün vier pfening,
für ein herbst hün seß pfening und für ein vaßnacht hün
acht pfening, und ein yetliche hub geben ein tot val, das
ist das best höpt vichs, mit namen pferd oder rind, wann
ein hüb treger stirbt, wa aber nit vich were, so sollen die
erben mit einem herren von Alb oder sinen ampt luten über
kommen umb den fal und sollen die hoff statten die feil tragen.
Und was guter die von Dietenhusen, die vor umb das teyl
verluhen sien gewehst und noch nit gemessen, zu buw mögen
bringen, sol man innen dann auch zu hüb guter messen,
wan kein gut im zirckel zu Dietenhusen sol sin, das den
herren von Alb nit zinßbar sy oder zu nutz dene. Und sollen
die hüb guter in gutem erlichem buw gehalten werden und
furter der guter keyns wüst bUben ligen. Wa aber eyner so
sumig oder liederliche were und ettliche guter wüst ließ
ligen, so soll er nit dester mynder hubrichtung da von geben.
Wer es auch, daß einer, der dann der hüb guter hete, stirb
oder uß dem lande schuU, wie sich das mecht, und nit
erben het, die sich der guter wölten an nemen, so sollen
die dann in der selben hüb guter haben, sich der selben
guter annemen und under einander teyln, das die guter nit
wüst bliben hgen und den herren von Alb ir zinß und gult
deshalb nit wurden gereycht, und sol ye ein morg des andern
underpfand sin als lang und vil biß die ding alle, wie- ob
stat, uf gericht und bezalt werden. Und sol auch dheyner
der hüb guter keyns hinder ein andern herren verkaujBfen,
versetzen on wissen, willen und gundung eins herren von
Alb oder siner amptlut, die des macht haben. Man sol auch
neynrgent uff die guter in fryen zirckel gelegen lassen klagen
oder über lassen erkennen dann hinder der herren von Alb
Stab und gebiet; Wa aber der ding eines geschehe, so sol
es weder kraft noch macht haben. Wer es auch, das die
herren von Alb yetz oder in künftigen ziten w61ten, das ein
hubtreger einer yetlichen hüb zinß und gult solten samein
und den herren von Alb die jars reychen und bezalen und
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uberantwurten, sollen sye sich des nit widern oder wegern,
sunder mit allem fliß dem nach komen. Dar zu sollen die
herren von Alb einem yetlichen hübtreger nach notturflft ge-
truwlich bystendig und beholflfen sin. Wer auch ob ettlich
^ die der gftter inn hetten, die in der hüb eine gehörten und
auch dar in zinsten, es wer vil oder wenig, einem yetlichen
hiib treger widerspennig und ungehorsam wolten sin, sollich
zinß und gult zu richten und zu geben, sie weren inn wendig
oder ußert halb Dietenhusen gesessen, so sol und mag der
selb hüb treger von der herren von Alb wegen gantz macht
und wollen gewalt haben, die selben guter uflF zu ziehen
und zu sinen banden zu nemen on widerred und intrag meng-
lichs und den herren von Alb jars die zinß und gult da von
richten und bezalen. Und des zu warem urkund und euwiger
Sicherheit haben wir, bruder Bartholomeus abt für uns und
unsem convent unser abty ingesigel gehenckt zu end diser
geschrifft. Und wir die von Dietenhusen, als wir yetz sien,
bekennen, das die ding alle, wie ob stat, mit unserm wissen
und gutem willen geschehen und gemacht syen, und ver-
sprechen by unsern guten truwen für uns, unser erben und
nachkummen, dem truwelich nach zu kummen und zu vol-
furen on alle geverde. Und des zu merer urkund und Sicher-
heit haben wir flißlich gebetten den ersamen her Heinrichen
Wetzel, pferrern zu Ehnendingen und dechen zu dir zit des
capitels zu Durlach, die wil wir eyges ingesigels nit haben,
das er sin eygen ingesigel hat gehenckt auch zu end diser
geschrifft. Das ich, her Heinrich ytzgenant, bekenn umb
flißiger gebett willen der von Dietenhusen geton hab, doch
mir und mynen nachkomen on schaden. Groben uff sant
Martins tag des heyligen bischoffs, als man zalt nach Christi
unsers herren geburt tusent vierhundert nunczig und ein jar.
Perg. Or. Von den 2 Siegeln hängt das des Abtes von Herren-Alb
Uli} das des Pfarrers von Elmendingen ist abgefaUen.
1494 Sept. 10. Laufen. König Maximilian L bestätigt
die Privilegien des Klosters Herren-Alb. Enthalten in einem
Vidimus des Dechants und Capitels des Stifts Pforzheim d. d.
U96 Aug. 11. ^ 116.
Perg. Or. mit Siegel.
1497 Mai 31. Stuttgart. Herzog Eberhard von Wirtem-
berg und Markgraf Christof von Baden vertragen sich über
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die streitige Schirmvogtei des Klosters Herren-Alb dahin,
daG einem jeden von ihnen der Schutz und Schirm über die
in seinem Lande gelegenen Güter und Leute des Klosters
zustehen solle, dem Markgrafen Christof also in Maisch,
Langen-Steinbach, Vttersburg, Diettenhusen, zwey Vrbach,
Spilberg, Stupfenrich halb, Louffenow, Nüwsatz, ßottensoll,
Bernbach und Gebrichingen, soweit diese Dörfer, Weiler,
Höfe und Güter dem Kloster zugehören, an allen übrigen
Orten dem Herzog von Wirtemberg. Gleichzeitig versprechen
sich die beiden Vertragschliessenden gegenseitig Rath, Hilfe
und Beistand. Gegeben zu Stütgarten an mittwoch nach sant
Urbans des heiligen bapsts tag 1497. 117.
Perg. Or. mit 2 Siegeln.
1497 Sept. 28. Innsbruck. König Maximilian entscheidet
einen Streit zwischen dem Markgrafen Christof von Baden
und dem Herzog Eberhard von Wirtemberg über Schutz und
Schirm des Klosters Herren-Alb dahin, dass — unbeschadet
der Rechte des Klosters und Reiches — beide Fürsten, so
lange sie leben, die Schirmvogtei über des Klosters Güter in
der Weise ausüben sollen, dass sie jedem von ihnen über
die in seinem Lande gelegenen Güter znstehe. Geben zu
Innsbrugg an sant Michels aubent 1497, 118.
Perg. Or. mit Siegel. Das ist, in Form einer Entscheidung, nichts
weiter als eine Bestätigung des Vertrages von 1497 Mai 81.
1501 Dec. 16. Bürgermeister und Rath der Stadt Weil
machen einen Entscheid zwischen den Klöstern Herren-Alb
und Hirschau, wonach der Zehnt von Novalien, Neubrüchen
und Gereuten zu Elmendingen dem Abt zu Hirschau, dem
die Pfarr-Rechte daselbst zustehen, gehören, dieser den Chor
der dortigen Kirche, das Kloster Herren- Alb dagegen das
Langwerk derselben in gutem baulichen Stand erhalten solle.
Geb. uff donnerstag nach st. Lucientag 1501. 119.
Perg. Or. mit Siegel.
1502 Feb. 15. Revers des Diebold Beihart, Baders von
Igelsloch , gegen den Abt Bartlin und den Gonvent des Klosters
Herren-Alb wegen des Gebrauchs und der baulichen Unter-
haltung der an ihn um 55 Gulden verkauften Badstube zu
Maisch. Geb. uff dinstag nach Invocavit 1502, 120.
Perg. Or« mit dem Siegel des Gerichts zu Maisch.
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1506 März 12. Herren-Alb. Graf Bernhard von Eber-
stein verkauft an das Kloster Herren-Alb seinen Wildbann
um das Kloster herum (dessen Gränzen in der Urkunde näher
beschrieben sind) um 600 Gulden. Geben zu Herrenalb an
sant Gregorien tag des heiligen bapsts 1506. 121.
Perg. Gr. mit 2 Siegeln: 1) des Ausstellers, 2) des Hans von ütz-
lingen, Vogtes zu der Neuenbürg. Zeugen: Hans von ützlingen, Bruder
Ludwig von Lewenberg, Bursierer, Bartlinne Lutz, Vogt, Meister Hans
Bremgart, Secretarius zu Herren- Alb und der Ebersteinische Vogt Adam
von Berstein.
1506 März 14. Abt Marcus, Prior und Convent zu Herren-
Alb reversiren sich gegen Graf Bernhard von Eberstein, dass
er selbst und seine Erben, jedoch nur solche seines Namens
undStanunes, den an das Kloster verkauften Wildbann jeder-
zeit um 600 Gulden sollen wieder lösen können. Wenn aber
dieser Wildbann nach erfolgter Wiederlösung neuerdings ver-
kauft werden sollte, so soll das Kloster das Vorkaufsrecht
haben und ihn um das anderweitig erfolgte Angebot erwerben
können. Geben am andern tag nach sant Gregorien tag
1506. 122.
Perg. Cr. mit 2 Siegeln.
1507 Sept. 16. Grombach. Kevers des Bischofs Philipp
von Speier, dass dem Kloster Herren-Alb, nachdem es seine
Einwilligung zur Erhebung der beiden Caplaneien des heil.
Kreuzes- und des heil. Nicolaus-Altars in Unser Lieben
Frauen Kirche zu Bruchsal zu Vicarien gegeben hat, dadurch
seine lehenherrlichen Rechte ungeschmälert bleiben sollen.
Geben zu Grunbach am dornstag nach des heil, crutz tag
exaltacionis d. d. 1507. 123.
Perg. Gr. mit Siegel. Vom, gleichen Tag ist ein entsprechender Revers
von Propst und Capitel Unser Lieben Frauen St. Peter und Pauls Stifts
zu Bruchsal. Perg. Gr. mit 2 Siegeln. Die Erhebung dieser Caplaneien
zu Vicarien waren erfolgt nach Transferirung des Stiftes Gdenheim in
ü. L. Frauen Stift zu Bruchsal, um diese Pfründen den Vicarien des ge-
dachten Stiftes gleichförmig zu machen.
1512 Octob. 26. Abt Marcus von Herren-Alb, als Kirchen-
lehensherr der Caplanei zu Ittersbach und Scolastica Goelerin,
Aebtissin zu Frauen- Alb, als Patronin der Kirche zu Marx-
zeil geben ihre Zustimmung dazu, dass aus der Pfründe zu
Ittersbach eine eigene Pfarrei daselbst errichtet werde, und
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regeln die Bezüge dieser Pfarrei und der Pfarrei Marxzell.
Geb. uff dinstag nach der elftausend mägde tag 1512. Ent-
halten in einem Vidimus d. d. 1512 Nov. 17. 124.
Perg. Cop.
1521 Nov. 28. Vergleich zwischen Markgraf Philipp von
Baden und Graf Bernhart von Eberstein wegen ihrer Hof-
sässen zu Mosbrunn einer- und dem Abt Marx zu Herren-
Alb wegen seines Klosters und dessen Angehörigen zu Bern-
bach anderseits, den Waidgang der Hofsässen zu Mosbrunn
und ihr Zufahrtsrecht auf herrenalbischem Gebiet auch zur
Eckerichtszeit betreffend. Geb. uff donnerstag nach st. Cathe-
rinentag 1521. 125.
Perg. Or. mit 3 Siegeln.
1522 März 6. Erblehenrevers des Hans Stumpf und Ge-
nossen zu Elmendingen gegen das Kloster HeiTen-Alb über
dessen Hof und Güter zu Elmendingen, Mörhartshof ge-
nannt. Geben uff donnerstag nach der pfaffen fastnacht
1522. 126.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des lUtters Caspar Spetb, Obervogts zu
Pforzheim und des Dorfes Elmendingen.
1523 Sept. 17. Markgraf Philipp I. von Baden vermittelt
einen gütlichen Vergleich zwischen Abt Marcus und dem Convent
zu Herren- Alb und dem Dorfe Elmendingen wegen des Kirchen-
baues am Langwerk daselbst. Nachdem der Abt von Herren-
Alb zu diesem Zwecke 25 Gulden an Geld und alles Holz
und die Latten, welche sie zu diesem Bau gebrauchten, ge-
geben, soll er noch weiter 250 glatte Borde zu „Tefeln" und
200 Gulden geben. Dafür sollen die Elmendinger die bau-
lichen Herstellungen am Langwerk ihrer Kirche bestreiten.
Geben uff donrstag nach des heil, crutztag exaltacionis
1523. 127,
Perg. Or. mit Siegel.
1524 Nov. 3. Erblehenrevers des Stefan Wynmann zu
Gebrichingen gegen das Kloster Herren-Alb über dessen da-
selbst gelegenen Hof, Edelmannshof genannt, mit aller Zu-
behör. Geben uff dinstag nach aller heiligen tag 1524. 128.
Perg. Or. mit 2 Siegeln: des Junkers Conrad v. Wallstein und des
Sebolt V. Siglingen, Amtmanns zu Stein.
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1524 Nov. 8. Erblehenreverse des Ulrich Kayser, Hans
Hoff und Ulrich Heck von Gebrichingen gegen das Kloster
Herren-Alb über dessen ihnen je zu einem Drittheil ver-
liehenen Wellsenhof daselbst. 129.
3 Perg. Or. mit je 2 Siegeln.
1526 Dec. 4. Stuttgart. Statthalter und Käthe des
römischen Königs Ferdinand für Wirtemberg machen einen
Entscheid zwischen den Brüdern Adam und Philipp Hofwart
von Kirchheim für sich und ihre armen Leute zu Münzes-
* heim einer- und der herrenalbischen Gemeinde Oberacker
andererseits wegen Waldabtheilung, Beholzigungs-, Zufahrt-
und Waidrechten u. s. w. 130.
Perg. Or. mit Siegel. Dabei ein Transfix d. d. 1529 Apr. 15., durch
welche Urkunde die fraglichen Streitpunkte vertnigsmässig geregelt werden.
Perg. Or. mit 5 von 6 Siegeln.
1527 Nov. 11. Bestandbrief des Abtes Marcus und des
Convents von Herren- Alb für Wendelin Fogel, Hans Kaller-
lawel, Jost Schwab und Wendel Wingarter auf der Rheinau
über des Klosters Hof zu Breitenholz auf 21 Jahre. Zins:
9 Gulden. 131.
Perg. Or. mit 3 Siegeln : des Abts und Convents von Herren- Alb und
des Gerichts zuBastetten.
1532 Octob. 18. Baden. Markgraf Philipp I. von Baden
befreit, auf Bitten des Abtes Lucas, das Kloster Herren- Alb
von allem Zoll von Wein, Früchten und anderem, was zu
des Klosters Gebrauch und Nothdurft gehört und entweder
nach Herren- Alb oder von dort an die Pflegereien und Höfe
des Klosters geführt wird, an allen Zollstätten der Mark-
grafschaft, sobald eine Declaration von Abt, Bursirer, Pflegern
oder andern Befehlhabern des Klosters vorgelegt wird. 132.
Perg. Or. mit Siegel.
1533 Jan. 16. Caspar von Loubenberg, Obervogt zu
Vaihingen und Maulbronn, macht einen Vertrag zwischen
dem Kloster Herren-Alb und den Unterthanen zu Spranthal,
wonach letztere statt der alle Jahre an 4 Tagen zu leistenden
Handfrohnen an den Hof zu Dertingen künftig einen Frohn-
beitrag an Geld entrichten sollen. Geb. uflf donnerstag nach
Hylarii 1533. 133.
Perg. Or. Von 3 Siegeln: des Caspar v. Loubenberg, der Abtei
Herren- Alb und der Stadt Vaihingen ist das dritte abgefallen.
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1533 Jan. 16. Caspar von Loubenberg, Obervogt zu
Vaihingen und Maulbronn, vermittelt einen Vertrag zwischen
dem Abt Lucas von Herren-Alb und des Klosters Unter-
thanen und Hintersassen zu Bahnbrücken wegen der von
denselben im Herrenalber Hof zu Dertingen zu leistenden
Frohndienste. Geben uff donderstag nachHylarii 1533. 134.
Perg. Or. mit 3 Siegeln: 1) des Caspar von Loubenberg, 2) des Abtes
von Herren- Alb, 3) der Stadt Vaihingen.
1553 Octob. 15. Rom. Papst Julius HI. beauftragt die
Officiale zu Strassburg und Speier, den Namens Georg, der
sich ohne gräfl. ebersteinischen Consens zum Abte von Herren-
Alb aufgeworfen, zu nöthigen, sich der von den Grafen von
Eberstein herrührenden Stiftungsurkunde und den Ordensregeln
gemäss zu erweisen oder von der Abtei wieder abzustehen. 135.
Perg. Or. mit Bleibulle.
1535 Juni 25. Abt Lucas und der Convent des Klosters
Herren- Alb verkaufen, mit Einwilligung des Herzogs Ulrich
von Wirtemberg, dem markgräflich badischen Kanzler Dr.
Jeronimus Veuß des Gotteshauses Hubgericht zu Otters weier
in der Hub mit aller Zubehör und Gerechtigkeit um 1500 Gulden.
Geb. uff frytag nach st. Johannes Bapt. tag 1535. 136.
Pap. Cop.
1543- Aug. 27. Herzog Ulrich von Wirtemberg verkauft
an Bürgermeister, Gericht, Rath und ganze Gemeinde zu
Bretten die herrenalbischen Höfe und Zehnten daselbst um
3553 Gulden guter genehmer Batzenwährung zu Eigenthum.
Von der Kaufsumme kommen 158 fl. 10 Batzen Hauptgut,
mit jährlich 7 fl. in Gold verzinslich, in Abzug, welche jene
Höfe an eine Pfründe (laut Urk. d. d. 1446 Nov. 18.) schulden,
Geben uff montags nach st. Bartholomeus tag 1543. 137.
Pap. Cop. coäv. Dabei ein Verzeichniss von Urkunden, welche diese
Höfe betreffen und den Käufern zugesteUt wurden.
1550 Nov. 10. Katharina von Wittstadt, Aebtissin, die
Priorin und der Convent des Klosters Frauen-Alb verkaufen
an das Kloster Herren-Alb einen Jahreszins von 10 Schilling
Pfennigen von Gütern zu Bahnbrücken. 138.
Perg. Or. mit Siegeln.
1563 Febr. 19. Philipp, Abt und Johann Rentz, Schaffner
des Klosters Herren-Alb quittirt dem Grafen Philipp von
Eberstein über 600 Gulden, welche dieser für Wieder-
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einlösung des im Jahre 1506 von Graf Bernhai d von Eberstein
an das Kloster verpfändeten Wildbannes bezahlt hat. 139.
Perg. Or. mit 3 Siegeln: 1) des Abtes Philipp, 2) des Daniel von
Remchingen, 3) des Schaffners Johann Kentz.
1648 Aug. 17. Interimsbelehnung für die Jesuiten zu
Baden durch das Kloster Herren-Alb über die Mühlen ob
dem Dorfe Ottersweier in dem Münchhofe. 140.
Pap. Concept. V. Weech.
Durch ein bedauerliches Versehen bei der Revision sind auf
den Seiten 238 — 254 folgende Druckfehler stehen geblieben:
S. 238 Z. 15 1. conparasse statt conparisse
„ 242 „10 » iuuenis „ uinensis
ff 242 „ 3 y. u. „ puteum „ pateum
„ 242 „ 1 T. u. „ iugeribus „ iugerbius
„ 243 „15 „ iuuenis „ iunensis
„ 246 f, 8 Y. u. 9 iudicii „ indicii
„ 246 „ 5 V. u. „ irrogasse „ irregasse
„ 247 „8 „ iudicü „ iudicii
„ 252 „8 „ consimilem „ consimilemus
ff 254 „ 3 y. u. „ secandi „ pecandi.
Eulturgeschlchtllche Mlscellen.
Verbot der „Leistungen" 1617.
Georg Friedrich etc. Demnach unß glauby\^ürdig angebracht,
daß an unterschiedlichen orten unserer fürstenthumben und
landen die leistungen wieder eingeführt und täglich gebraucht
werden wollen, aber gleich den arresten verhasst und verbotten,
auch unseren unterthanen große ungelegenheiten und vorgeben-
liche schwere auslagen veruhrsachen, dahero solches zu ge-
statten wir mit nichten gemeint seyndt, alß ist unser will und
befelch hiemit, Ihr in euerem anbefohlnen ampt keinen unter-
thanen oder im land geseßenen, auch keinen frembden wieder
unterthanen oder eingeseßene besagte leistung hinfüro zulasset,
sondern selbige vor versamleten oflfenlichen gemeinden verbietet.
Da auch einer dergleichen leistung sich über dieses verbott
unternenmien ynirde, es seyen notarii, hotten oder andere,
auch principalen Selbsten, so befehlen wir Euch hiemit, den-
jenigen, der kosten uflfgetriben, zuvor und ehe er alles bezahlt,
von der stell nicht zu lassen. Dat. Garlspurg 11. Junii 1617.
137
Baden Generalia Acten M -^ a. w h
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285
Ans dem Select der ältesten Urknnden.
I.
Vorbericht.
Dümge hat bekanntlich im Jahre 1836, unter dem Titel
RegestaBadensia, ein Werk herausgegeben, in welchem
„Urkunden des Generallandesarchivs von den ältesten bis
zum Schlüsse des zwölften Jahrhunderts" publiciert werden
und zwar „die im Drucke bereits erschienenen nach ihrem
wesentlichen Inhalte, mit Anzeige und kurzer Würdigung
der vorzüglicheren Abdrücke, die noch ungedruckten und
diesen «gleich zu achtenden, in einem Anhange mit ausführ-
lichem Texte". So auf dem Titel des immer noch unentbehr-
lichen, aber leider nicht zuverlässigen Buches.
In der Vorrede eriialten wir die Versicherung „aus-
geschieden blieben nur diejenigen Urkunden, bei welchen
augenscheinliche ünächtheit oder Verfälschung, verspätete
EinUeferung oder andere Anstände, die Aufnahme gar nicht
oder noch nicht gestatteten".
Man könnte also, nach diesen bündigen Versicherungen,
immerhin annehmen, es seien die zur Zeit der Herausgabe
des besagten Werkes, im Selecte befindlichen Stücke ins-
gesammt berücksichtigt worden; allein diese Annahme be-
stätigt sich keineswegs, indem bei einer beträchthchen An-
zahl der uns jetzt in der genannten Section in Urschrift vor-
liegenden Urkunden, durch die von Dümge beigefügten,
handschriftlichen Bemerkungen über die Provenienz der
Vorlage oder über ältere Abdrücke, der stricte Beweis ge-
liefert ist, dass sie der Herausgeber der Regesta Badensia
allerdings kannte, aber weder in seinem Druckwerke, noch
aber in seinem 288 Nummern nachweisenden Repertorium,
erwähnt hat.
Wie es sich mit der Zuverlässigkeit, man muss leider sagen
so ziemlich aller, Dümge'schen Texte verhält, ist längst bekannt.
Als Director Mone, im Jahre 1862, im XIV. Bande dieser Zeit-«
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286
Schrift, S. 430flf., eine „Diplomatische Nachlese" gab, be-
merkte er wörtlich: Sowohl diese Zeitschrift als auch andere
Werke beweisen, dass die Texte in Dümge's Regesta Badensia
der Revision bedüi-fen ; ich habe sie aber in dieser Mittheilung
übergangen, weil es zu weit führen würde, sie alle
durchzusehen."
Grleichwohl war eine kritische Durchsichtnahme beziehungs-
weise Prüfung aller einzelnen Stücke des Selects unerläss-
lieh, Sie wurde daher ijn Herbst 1878 begonnen. Das
Select „älteste Urkunden des Generallandesarchivs" ist in
6 mit den Buchstaben A bis F bezeichneten Kästen ge-
lagert. Jeder Kasten enthält 4 Laden. Die Einlagerung ist,
ohne dass durch die Aussteller der Urkunden Abtheilurigen
gebildet würden, in chronologischer Reihe vollzogen. Offen-
bar falsche oder im höchsten Grade verdächtige Stücke sind
separiert, werden aber in Zukunft, wie auch die vorhandenen
vidimierten Abschriften von Originalen, ebenfalls eingereiht
werden, selbstverständlich unter Verweisung auf das Reper-
torium, woselbst die erforderlichen kritischen Bemerkungen
nicht fehlen dürfen. Ich habe in den Monaten September bis
int'l. December 1878 die Kasten F. und E. vollständig und
vom Kasten D. die Laden 4 und 3 revidiert, also noch nicht
ganz die Hälfte der Sammlung. Dass ich zuerst die Urkunden
des 12. Jahrhunderts revidierte, geschah unter Berück-
sichtigung des Umstandes, dass ich unter denselben solche
Stü(ike vermuthen konnte, deren Veröflfentlichung füglich in
unserer Zeitschrift erfolgen kann, ohne dass hiedurch rühm-
lichst bekannten, monumentalen PubUcationen vorgegriffen
würde.
Meine Arbeit am Select bezweckt in erster Linie, — im
Hinblicke auf die zahlreichen Citate älterer und neuerer
Druckwerke und die durch dieselben veranlassten Irrthümer,
biimichtlich des Aufbewahrungsortes der Urschriften, —
eine völlige Evidentstellung des Bestandes. * Das von Dümge
angefertigte Repertorium, ist, abgesehen von andern Mängeln
desselben, hiezu ungenügend, weil in demselben erwiesener-
' Dümge hat in den Regesta Badensia verschiedene Urkunden, von
denen keine Urschrift existiert, aus Copialhüchern ediert, ohne dem Leser
iie erforderlichen, tibersichtlichen Nachweisungen zu geben.
\
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'
^
287
massen viele Stücke fehlen, welche jedenfalls vor seinem Ab-
gange (1844) schon im Generallandesarchive waren und sich
noch in demselben befinden; sowie auch fernerhin, weil ja,
was sich von selbst versteht, alle jene Stücke darin fehlen
müssen, welche erst später, das heisst nach Dümge's Zeit,
in anderen Sectionen des Archivs gefunden und dem Selecte
einverleibt worden sind.
In zweiter Linie gilt meine Arbeit der Richtigstellung der
Texte bereits vorhandener Abdrücke, beziehungsweise der
Ermittelung der zuverlässigsten Editionen. Viele Stücke,
welche theils in extenso, theils in Auszügen in den Regesta
Badensia stehen, sind später ungleich besser gedruckt worden;
hauptsächlich in dem sich vermöge seiner Correctheit mit
Fug und Recht des besten Namens erfreuenden Wirtem-
bergischen ürkundenbuche; aber auch in unserer Zeit-
schrift und in dem von Mone besorgten zweiten Theile von
Neugart^s Episcopatus Constantiensis (1862), wo in-
dessen die gegebenen Texte doch noch zuweilen etwas zu
wünschen übrig lassen. Weniger zuverlässig sind die in
Remling's Speierischen Urkundenbuche stehenden Abdrücke,
bei welchen unsere Originale als Vorlage dienten.
Erst in dritter Linie bin ich bei meiner Arbeit, welche
jedenfalls auch ihre obligaten Mängel haben wird, darauf
bedacht gewesen, PublicationstoflFe für unsere Zeitschrift zu
gewinnen. Es können dabei Wochen vergehen, ohne dass sich
mir ein geeignetes Stück darbietet, während ich, auf den
zum Behufe der Herstellung eines genügenden Repertoriums,
für jede Urkunde des Seleets erwachsenden Einzelblättem,
alles dasjenige bemerken muss, was sich mir, über die Pro-
vinienz des Stückes, die Beschaffenheit der Vorlage, das Vor-
handensein von Siegeln, Monogrammen, Chrismen u. s. w.,
oder hinsichtlich der Gleichzeitigkeit der Niederschreibung
der einzelnen Theile einer Urkunde, sei es nun als Zweifel
und Bedenken, oder als bestimmte Wahrnehmung, bei auf-
merksamer und wiederholter Einsichtnahme herausgestellt hat.
Ich gehe dabei von der Ansicht aus, dass das von mir in
dieser Weise herzustellende Repertorium, für solche kritische
Erwägungen und Bedenken, welche beim gegenwärtigen Stand-
punkte der Wissenschaft in das Gebiet des Diplomatikers und
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288
Palaeographen, wo nicht gar Specialisten gehören, nichts
weiter als eine Unterlage werden könne. Als Archivar glaube
ich genug gethan ^u haben, wenn ich es nicht unterlasse,
alles dasjenige sorgfältig zu notieren, was mir, beim Stande
meiner Information, welche unmöglich grosse Kreise des ge-
sammten Schriftwesens umfassen kann, gleichwohl ins Auge
fallen muss, also z. B., ausser den bereits oben erwähnten
Dingen: Rasuren, Interpolationen, Verschiedenheiten der Hände,
der Tinte u, s. w.
Ebenso mangelhaft als die Dümge'schen Texte sind, ebenso
unglücklich sind auch viele Versuche der Regesta Badensia
hinsichtlich der geographischen Nachweisungen ausgefallen.
Ich habe mir daher die Aufgabe gestellt, die Schreibung der
Orts- und Personennamen aller im Selecte befindlichen Stücke
sorgfältig zu revidieren und werde seiner Zeit nicht ermangeln,
zunächst unter Beschränkung auf die im Grossherzogthume
Baden gelegenen Orte, die gewonnenen Resultate zu publicieren.
Als Ergebniss meiner im Herbste 1878 vorgenommenen
Arbeiten folgen hier:
A. Vier Urkunden Kaiser Friedrichs I. (1163—1174).
B. Bestätigungsurkunde des Cardinallegaten Teodewin
Bischofs von St. Rufina, Grenzberichtigungen zwischen den
Klöstern St. Peter und St. Märgen betreffend 1136.
C. Die Jahrszeitstiftung des Abts Frideloh von Reichenau
1142.
D. Die Doppelurkunde des Grafen Rudolf von PfuUendorf
(Ramsperg) für das Kloster Petershausen 1163 (1164).
E. Urkunden über die Schenkung des Gutes Loyben an
das Kloster Eussersthal, durch die Grafen von Saarwerden
1174—1179.
Die Mehrzahl dieser Urkunden ist zwar bereits gedruckt,
allein nur in einer solchen Art und Weise, dass schon für
die zur Erläuterung dienenden Bemerkungen, hinsichtlich
des Inhaltes oder der Zeitbestimmung der vorliegenden Stücke,
zuerst exacte Texte hergestellt werden müssten. Ich be-
ginne mit:
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289
A. Urkunden K. Friedrichs L
Kaiser Friedrich I. bestätigt dem Kloster St. Georgen auf dem Schwarz-
walde die Schenkung des im Bisthume Metz gelegenen Klosters Luxen.^
1163.
Fridericus dei gratia Romanorum Imperator augustos.
Ratio suadet et iusticia exigit, ut queque ab antecessoribus ||
nostris imperatoribus iustg et pie decreta sunt, nostro etiam
studio et auctoritate firmentur. Ea propter cognoscant omnes
imperii nostri fideles i| , tarn futuri quam presentes, quod
Lvcense cenobium in episcopatu Metensi, a Folmaro Metensi
aduocato fundatum, in proprietatem mona-||sterio sancti'
Georgii in Nigra Silua ab eodem Folmaro et filio eius Fol-
maro legitime contraditum est. Quam traditionem ab ante-
cessoribus^ nostris litteris declaratam et priuilegiorum con-
firmatione corroboratam, nos presenti priuilegio eidem mona-
sterio nostra quoque auctoritate confirmamus. Quoniam vero
iustis precibus fidelium benignum prebere debemus assensum,
ex peticione Sintrami* abbatis monasterii sancti Georgii et
fratrum eius, pro eterna mercede et pro nostra nostrorumque
antecessorum salute, salua omni integritate iuris cenobii
sancti Georgii, idem Lvcense cenobium fratresque uniuersos
ibidem deo famulantes et uniuersas eiusdem cenobii posses-
siones, quas predicti fratres in presenti iustg possident, uel
in posterum deo iuuante racionabiliter acquirere poterunt,
sub nostra imperiali protectione ac defensione suscepimus.
Statuentes itaque nostra ^ imperiali iussione firmiter ^ decemi-
mus, ut nulla deinceps persona magna uel parua predictum
cenobium uel eius fratres inquietare uel molestare audeat,
nee bona ibidem pertinentia, aliqua temeritate contra racionem
et iusticiam distrahere uel usurpare presumat. Si quis uero
hoc nostrum preceptum infringere presumpserit XX libras ||^
auri pro pena componat, dimidium camere nostrg et dimidium
fratribus eiusdem cenobii.
* So Dümge und Stumpf. In tergo der Urk., von Hand des 16. Jhdts.
Lüxhcimb. — ^ Hier und in der Folge nur die Sigla S. — ^ Vergl. die
ürk. K. Heinrichs V. 1108. Jan. 28. bei Gerbert Hist Nig. Silv. HI, 41.
Stumpf 3026. — * Neugart löst: Sinterami, was wohl richtig sein mag.
Das (allgemeine) Abkürzungszeichen der Vorlage, würde auch Sintramni
gestatten. — ^ Zuerst stand : nostro, was in nostra gebessert ist. — * firmiter
fehlt bei Neugart. — ' Von hier an opisthographisch.
Zeitschr. XXXI. 19
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290
Acta sunt hec anno dominic? incarnationis M. C®. LX®. TTP-
indictione XI*. regnante domno * Friderico Romanorum impera-
tore uictoriosissimo, anno regni eins XI^. imperii vero Vin®.
Perg. Orig.
An rother Seidenschnur hängt ein schadhaftes Wachssiegel von dessen
Gepräge indessen gar nichts mehr zn erkennen ist.
Die Beschaflfenheit der Urkunde scheint einen nochmaligen,
ganz genauen Abdruck zu verlangen, obgleich der bei Neu-
gart Cod. Alem. II, 97 (nicht 99 ff. wie bei Dümge Regg.
Bad. pag. 51 steht) gegebene, wenn man von der Auslassung
eines wenig relevanten Wortes Umgang ninmit, wohl genügen
kann. Auffällig bleibt der Umstand, dass die drei letzten
Zeilen, wie schon Stumpf 3983 bemerkt hat, auf der Rück-
seite stehen. Das Incarnationsjahr und die Indiction stimmen;
dessgleichen regni 11 und imperii 8., bis März 9.
Die Schrift gehört unverkennbar dem XII. Jahrhundert
an, gleicht aber, mit Einschluss der ersten Zeile, mehr der
Bücher- als der Urkundenschrift. Ich habe die Anwendung
des g sorgfältig wiedergegeben, wie sie der Vorlage ent-
spricht (z. B. iustg wo richtig nur iuste stünde) ; auch c und
t, welche sich sehr deutüch unterscheiden. In Neugarts Ab-
druck steht, statt g und e, ae und oe. Gegen den Inhalt der
Urkunde werden wohl keine Bedenken bestehen. Vergl. auch
die Urk. K. Karls IV. 1354 Mai 14. bei Gerbert Hist. Nigr.
Silv. m, 286.
Kaiser Friedrich I. bestätigt dem Stifte Öhningen seine Besitzungen.
Augsburg 1166. Oct. 16.
C.^ In nomine sanctg et indiuidu^ trinitatis. Frede-
ricus diuina fauente dementia Romanorum imperator et
semper augustus||. Quoniam dominus^, per quem reges
regnant, in solio regni sedere nos fecit et ad imperii fasti-
gium sublimauit, decet imperialem nostram clemenciam
ecclesias dei tanto nos hono-||rare impensius, quanto pro his
a deo bonorum omnium speramus cumulatius remuneratore
mercedem. Vnde nouerit omnium tarn futuri quam presentis
* dnö. — ^ Fehlt bei Gerbert. — ^ Gerbert: deus. Die Vorlage hat dsj
was ich in dominus auflösen zu müssen glaube, weil der Schreiber, wo
es sich um das Wort deus (in seinen Flexionen) handelt, dasselbe aus-
schreibt.
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291
fidelium nostrorum industria, qualiter || nos sacrg religionis
intuitu, ecclesiam in honore apostolorum Petri et Pavli sancti-
que martyris Ypoliti in Oningen * constructam et a progeni-
toribus nostris iniciatam et fundatam, diuino cultui mancipa-
mus et preter illas possessiones, quas parentum nostrorum
antiqua donacione possederat, nouiter collatis quibusdam pro-
prietatibus nostris ditauimus, donando ei curtem nostram in
Oningen cum omni iure et utilitate sicut nos eam habuimus.
Antiqu§ autem possessiones sunt heg^, quas nos imperiali
auctoritate et iure proprietarig donacioiiis eidem ecclesie con-
firmamus: Oningen, Elma*, Byhile*, Lvitoldeshusen^, Rieden^,
Walde'', Wilare^ Geilingen ^ Gluringen*®, Godemundingen ",
Bibera * ^, Buselingen ^ ^, Pviron ' *, Waterdingen * ^ Husen ^ ^ Berse-
lingen^^, Peringen ^^ Sibelingen^®, Gattenhom^® et in villa qug
dicitur Lotistetin^* populärem gcclesiam cum decimis suis et
censuales homines cum censuali rure, quod situm est in locis
Rafso^^, Ostrolfingen^^ Methingen ^*, Vlingen*^ Ansolfingen^^
Cimbreholz^', Zila*^, Tanchingen ^^, cum mancipiis utriusque
sexus, cum terris cultis et incultis, vineis, pascuis, siluis,
pratis, piscatione, aquis aquarumque decursibus, molendinis
conquesitis et inquirendis et cum omnibus appendiciis eorum.
Quia uero locum eundem*®, tum pro sui amenitate, tum quia
iure hereditario ad nos spectat , speciali dilectione amplectimur,
volumus et imperialis auctoritatis nostre banno confirmamus,
quod in ipso loco apostolica vita secundum regulam beati
^ Oehningen bei Radolfzell. — ^ Gerbert: hec. — ^ EUmen bei Oeh-
Hingen. — * Ober- und ünterbühl bei Radolfzell. — ^ Gerbert: Lutoldes-
husen. Wohl Litzelhauseu bei Radolfzell. — ^ Riedern, ebend. — » 8 Mir
unbekannt. Dümge pag. 8 liest: Waldewilare. — ^ Gerbert: Beilingen.
Das G ist aber ganz deutlich. Gemeint ist Gailingen, ebend. — ^o Gerbert:
Bluringen. Mir unbekannt. — " Gerbert: Bodemundingen. -— Gottmadingen,
ebend. — " Wahrscheinlich Bibern im Kanton Schaffhausen. — " Büss-
lingen bei Blumenfeld. — ** Beuren an der Ach oder Beuren im Ried. —
^5 Watterdingen, Amt Engen. — *6 Hausen an der Ach. — *^ Nach Dümge
ein eingegangener Ort bei Schaffhausen. — ^^ Gerbert: Beringen, im
Kanton Schaffhausen. — ^^ Ebend. — 20 Kattenhorn bei Oehningen. —
21 Lottstetten, Amt Jestetten. — 22 Raffz, Kanton Zürich. — «3 Oster-
fingen, Kanton Schaffhaüsen. — ^4 Gerbert: Wechingen. Sollte an Ober-
und Untermettingen, Amt Waldshut zu denken sein? — 25 Uehlingen,
Amt Bonndorf? — 26 Anseifingen, Amt Engen. — ^^ Zimmerholz, ebend.
— 28 Zeilenhof oder Zeilermühle, ebend. — 29 Mir unbekannt. Schwer-
lich Thayngen. — 3o Gerbert: ecclesie.
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292
Augustini perpetualiter uigeat, nee aliquis prelatorum iam
dict? gcclesi§ nouam sectam inducere aut ordinem apostolic?
vit§, quam^ nos singulari quadam veneratione amplectimur,
audeat immutare; fratribus autem in sepedicta ecclesia domino'
militantibus, hac priuilegii nostri emunitate libertatem conce-
dimus, ut prelato ipsorum uiam uniuerse camis ingresso,
ipsi secundum dominum in locum defuncti, nostro nostrorum-
que successorum consilio, qui de sanguine nostro fuerint et
iustum dominium super eandem preposituram habuerint, alium
eligendi liberrimam habeant facultatem. Prepositus vero the-
saurum, possessiones, res mobiles uel immobiles gcciesig
distrahendi, vendendi, infeodandi*, alienandi nuUam habeat
potestatem, et si ausu sacrilego facere presumpserit, honore
eiusdem^ prepositure priuetur etnudus sicut intrauit* exeat,
nichil de rebus ecclesie secum deferens. Pro conseruanda
itaque prefati sacri coUegii religione, consortium et coha-
bitationem feminarum in perpetuo a loco illo remouemus.
Signum domni Frederici Romanorum imperatoris inuic-
tissimi (M) (SigiU.)
Ego Cristianus^ cancellarius et Magonting sedis electus
recognoui.
Acta sunt hec anno dominice incamationis M®. C*. LXVI®.,
indictione XIIII. Regnante domno Frederico Romanorum im-
peratore gloriosissimo. Anno regni eins XIIII. imperii uero
XII. Actum in Christo feliciter amen. Dat. apud Augustam
ciuitatem XVII. kalendas Nouembris.
Perg. Orig. mit Brach stück des aufgedrückt gewesenen Siegels. (Bei-
nahe nichts mehr zu erkennen.)
Abdr.: Grerbert de Rudolfe Suevico pag. 164. Dümge
Regg. Bad. pag. 51. extr. Böhmer Reg. 2521. Stumpf 4077.
Da Dümge die in (Jerberfs Abdrucke stehenden Unge-
reimtheiten nicht berichtigt, sondern in seinem Auszuge sogar
wiederholt hat, scheint mir ein genauer Abdruck der Urkunde
gerechtfertigt zu sein. Zu vergleichen sind (wegen der Urkunde
* Gerbert: quem. — ' Gerbert: deo, was vielleicht richtiger sem mag.
— 3 Gerbert : infeudandi. — ♦ Gerbert hat sinnlos : ecclesie. — ^ Gerbert
liest, statt sicut intravit, — sine uirtute, was Dümge, unbegreiflicher Weise
wiederholt und durch „ehrlos, ohne Unterhalt** erklärt! — « Gerbert und
Dümge : Christianus.
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293
K. Otto's I. 965. Jan. 13.) Dümge 1. c. pag. 8. Neugart Cod.
Alem. I, 610. Gerbert 1. c. pag. 153 und Stumpf 347. Die
Frage hinsichtlich der Echtheit der Urkunde K. Otto's I.
kann unerörtert bleiben, da sie in den Mon. Genn., durch Sickel,
zum endgültigen Austrage gebracht werden dürfte. Hier ist
nur zu bemerken, dass die in der vorstehenden Urkunde
K. Friedrichs I. erwähnten Orte auch von K. Otto genannt
werden und dass den betreffenden Abdrücken, respective dem
Auszuge, durch Neugart und Dümge, Ortserklärungen bei-
gefügt worden sind, welche ich verglichen und berücksichtigt
habe.
Kaiser Friedrich I. bestätigt dem Kloster Eussersthal die Schenkung der
CapeUe Merlheim durch den Freien Stephanus und dessen Gattin Gepa.
Worms 1168. Nov. 26.
C. * In nomine sanctg et indiuidug trinitatis. Frede-
ricus ^ diuina fauente dementia imperator Romanorum
augustuSj[. Imperialis maiestatis celsitudinem decet, eccle-
siarum dei statum ea discretionis dispensare prudentia, l| ut
fideles in eis deo militantes in tranquillitate diuinis uaccare^
possint seruiciis et temporalibus || pro redemptione animarum
sibi collatis non destituantur beneficiis. Inde est*, quod
notum facimus uniuersis imperii nostri fidelibus, tarn futuris
quam presentibus, quod quidam homo liber, Stephanus nomine,
pro remedio animg su§ parentorumque suorum, concedente
et ultro uolente uxore sua, nomine Gepa, muliere religiosa,
liberis quoque consentientibns, contulit et donauit omnia bona
sua gcclesig in Uterstal ^, cuius ipse fundator extitit, capellam
unam uidelicet Emarleheim ^ et quicquid ^ ibi hereditario iure
possedit, siue in agris, siue in pratis, siue in pascuis et in
siluis ac molendinis, atque in areis, nee non et in domibus
et in ceteris omnibus, tam cultis quam etiam incultis. Hec
autem tradicio facta est et collata prefatg gcclesi§ consen-
tientibus et coUaudantibus cognatis et amicis utriusque con-
sanguinitatis. Vt autem firma consistat et inconuulsa per-
petuo permaneat hec deuotionis eorum tradicio, presentem
paginam sigilli nostri impressione iussimus corroborari® et
« Das Chrismon fehlt bei Würdtwein. ' W. : Fridericus. — 3 W. : ; i
vacare. — ♦ est fehlt bei W. — * W. : üzerstal. — « W. : videlicet in 3
Merlheim. — ' W.: quidquid. — ® W.: coroborari, was Mone übersehen hat. '01
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294
attestatione signi imperialis perhempni ^ memorig comiaendari.
Hiiius autem rei testes sunt Orteliepus* abbas eiusdem gcclesig,
Ticterus^ abbas de MuleIlbrullne^ Rücherus^ abbas deWib^e,
Bei tolfus de Scarphenperc ^, Conradus '^ et Ebrardus ^ de Riete,
Woldericus Weso^, Tiemarus de Leimersehm ^®, Berengarius
Cölbo, Ecelo, Bertoldus de Merlehem^^ et ceteri multi tarn
elerici quam laici. Dat. Wormacig anno dominicg incarnationis
M^ C^. LXVnP. indictione^» P.*^ VP.^* kalendas Decembris
ieliciter amen.
Perg. Orig.
Das Siegel war an rothem Seidenstrange angehängt ist aber abge-
ialleu und nicht mehr vorhanden.
Obgleich von dieser Urkunde in Würdtwein Nov. Subs.
KIL 95 ein Abdruck vorliegt, dessen Fehler von Mone in
ZintBchrift XIV, 434 grösstentheils berichtigt worden sind,
haltü ich einen nochmaligen Abdruck nicht für überflüssig,
imisomehr nicht, als Mone übersehen hat, dass von: Dat.
Wormacie bis zu amen, eine andere Tinte und andere Hand
zur Anwendung gekommen zu sein scheinen. Mir wenigstens
macht es ganz entschieden diesen Eindruck.
Sollte die Urkunde eine wirkliche Ausfertigung sein ? Das
im Texte erwähnte Signum fehlt. Rückwärts auf der Urkunde
steht von alter Hand : scripta. Bezieht sich das vielleicht auf
eine uns nicht erhaltene Abschrift, für welche unser angeb-
liches, recht sauber geschriebenes Original Vorlage gewesen
wäre ?
Verzeichnet ist die Urkunde bei Stumpf 4098. Wo im
Orig. § angewendet ist, ist aus Mone's Revision nicht er-
sichtlich. Eine solche Art von „Diplomatischer Nachlese", hat
mit der erforderlichen Pünktlichkeit wenig gemein; denn,
anstatt die Benützung älterer, fehlerhafter Abdrücke zu er-
^ Würdtwein: perhenni. -- ^ W.: Ortliebus. — « W.: Tietherus. —
* Im Worte Mulenbrunne scheint brunne auf einer Rasur zu stehen, was
Müiie nicht bemerkt. — * W.: Rucherus. — ^ W. : Scharphenberc. In
unserer Vorlage ist indessen, was Mone nicht angibt, das h über der Zeile
nacligetragen. — ^ W. : Kunradus. — ^ w. : Eberhardus. — ^ W. : Weise.
^ ^^ W.: Leimersheim. — " W.: Merlheim; von Mone übersehen. —
^' W.: indiccione. — *3 \y . prima, was Mone übersah. — *♦ W.: sexto,
ebenfalls von Mone übersehen. Ich halte es, in correct sein sollenden
Abikücken älterer Urkunden, nicht für zulässig durch Worte zu geben,-
was der Schreiber durch Zahlzeichen gab und umgekehrt.
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295
leichtern, erschwert man dieselbe, wenn man so unvoll-
ständig revidiert, dass sogar hinsichtlich der etwaigen Vor-
lagen noch Zweifel bestehen können.
Kaiser Friedrich I. bestätigt dem Kloster Hert die Schenkung eines Wein-
gutes in Bühlsheim.
Rühlsheim 1174?
In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Fridericus
diuina favente dementia Romanorum Imperator augustus||.
Quia imperatorie beatitudinis summa in hoc consistit, ut quic-
quid diuinorum usibus obsequiorum est profuturum, ipsius
prouisione promotionis || incrementa pacis securitatisque com-
moda* sortiatur, nostre intentionis est id ipsum quantum
dei misericordia inspirauerit procurare. Volentes igitur || Her-
densis ecclesie, quam speciali gratie nostre fauore respici-
mus, indempnitati quantum Kcet in posterum precauere,
presenti pagina duximus exprimendum, quod Cunradus miles
in Rulichesheim ^ ab alto uisitatus anime sue sollicitus, in ipsius
remedium quasdam uineas suas apud^ Rulichesheim per
manum nostram imperialem, post ipsarum resignationem
nobis factam, Herdensi ecclesie donauit, usibus deo inibi
famulantium profuturas, cum sana deliberatione, nulUus
obstaculo contradictionis prepediente. Insuper, ne predicta
donatio in aüqua parte claudicans ab ullo posset cauillari,
prepositus* Cunradus, qui tunc temporis in prememorata
ecclesia ministrauit, premissarum uinearum possessionem
corporalem nomine ecclesie a manu nostra dinoscitur rece-
pisse. Ut autem hec donatio, tam pio aflfectu liberahter et
rationabiliter nobis mediantibus facta, nuUa occasione in pos-
terum a quoUbet inpugnetur, ad cuiuslibet calumpnie repres-
sionem presentis notule apices sigilli nostri communitione^
duximus corroborare. Testes sunt comes Cunradus de Calewe,
comes Rudolfus de PhuUendorf, Ebmarus de Leimersheim,
Wezelo de Bergen, Heinricus marscalcus de Germersheim, Otto
de Ruhchesheim et aUi quam plures. Acta sunt hec apud RuUches-
heim, anno dominice incarnationis M®. C**. Ixx®. V^. fehciter,
Perg. Orig. Siegel vom Ligamente (Lederriemen) abgefallen.
* 9moda. — 2 Hier und in der Folge immer Rulichesheim In tergo
ist heim ausgeschrieben. — ^ ap. , also auch aput möglich. — ^ Steht hier
statt: praedictus, praefatus u. s. w., nicht zur Bezeichnung einer kirc^
liehen Würde. — * Qmunitione.
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29a
In tergo, von alter Hand : Super vineas in Ruligesheim.
Dümge kannte die Urkunde, denn er schrieb auf dieselbe:
„1175: Act. Acad. Palat. 11, 75 aber nur Eingang, Zeugen
und Datum", was auch richtig ist. In Mone Anzeiger VI,
'M\\\ i£5t die Urkunde kurz erwähnt: 1175, aput RuUchesheim,
i!iit dem Beisatze „Nur im Auszug vorhanden, und entweder
t'ülseh, oder es liegt ein Irrthum in der Jahrszahl". Seine
^'ol■lage hat Mone nicht näher bezeichnet. Das Original
kannte er nicht, da es Dümge weder in die Regesta Badensia
noch in das Repertorium aufgenommen hat. Hinsichtlich der
Echtheit bestehen keine Zweifel. Stumpf 4169 reiht die Ur-
kunde 1174 ein, nach Aug. 2. Vergl. auch v. Stalin Wirtb.
Gesch. II, 383, wo, unter Beibehaltung des Jahres 1175, ein
Irrthum im Ausstellungsorte vermuthet wird.
B.
BigcTiof Theodewin von S. Rufina bestätigt als Cardinallegat einen zwischen
den Klöstern St. Peter und St. Märgen erfolgten Grenzvergleich.
St. Peter 1136.
In nomine sanetae^ et indiuidue trinitatis. Notum sit
Omnibus tarn futuris quam presentibus , qualiter ego
Teüdeuuinus sanctae Rufinae episcopus cardinalis et ||
apostolieg sedis legatus a latere domini^ papg Innocentii pro
conigendis et statuendis quibusdam in partes Teutonicas
misaus fui, sed* inter cetera duo monasteria in Nigra silua
Sita, ad ins i| beati Petri pertinentia adii, quorum alterum
düiiiiüus Bruno cancellarius primo fundauit et cellam sanct?
Miirig appellando canonicos canonice ibi preesse ordinauit,
alterum uero dux || Bertoldus a se constructum et in honore
beati Petri consecratum monachos regulariter uiuentes possi-
dere instituit; ipsos autem de terminis locorum utrobique
sibi adiacentium diutina controuersia litigantes inueni, sed
ego nonsiderans, discordia res labi maximas, concordia cres-
cere minimas, diuina fauente dementia, bonorum uirorum
consilio et auxilio*, secundum hoc quod quidam religiosi et
* scue. Hier und in der Folge ae, neben § und e. — ^ dni, also viel-
leicht domni. Die Abkürzung geht constant durch die ganze Urkunde;
daher löse ich immer mit dominus auf. — ' Dümge liest: sie; es ist aber
diR fOr sed übliche Abkürzung. — ♦ Die Worte et auxiüo fehlen in
Dümge's Abdrucke.
►
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297
sapientes ante me disposuerunt, huic liti finera imposui, nisi
quod quedam pro pace perpetualiter confirmanda, sicut in-
ferius insertum est, supperaddidi. In presentia enim domini
0.* uenerabilis Constantiensis episcopi et ducis Bertoldi et
domini Bru.* et aliorum principum, scilicet domini H.^ mar-
chionis, Friderici de Woluahe, Cönradi de Zaringin generi*
comitis Ber,^, cum quidam terminos per conualles circa
capellas sancti Nicolai extendere uellent, tandem com-
muni assensu utrarumque partium omniumque iudicio prin-
cipum, ut expulsa omni controuersia diabolicarum insi-
diarum uera pax Christi^ inter eos firmaretur, fratres de
cenobio sanctg Marig sancto Petro duo beneficia Uli*''' solides
in tributo reddentia concesserunt ; sed nunc rursus nostro
consilio et precepto alia duo cum allodio in uilla Grottenheim
Site, quod Adalbero eidem monasterio potestatiue tradidit,
cum Omnibus ad se legitime pertinentibus superaddiderunt.
Monachi autem de sancto Petro beatg semperque uirginis
Marig, usque ad cacumina montium, ubi etiam planities
gqualiter inter eos diuideretur, nichilominus beniuole^ suos
terminos extendere permiserunt. Nunc igitur, ut iterum
replicent, per crepidinem montis a diruto Castro Wisenecge
usque ad magnam uallem, in cuius extreme sanct§ Margaret?
Siluacensis^ monasterium situm est, planitie per medium
diuisa, certi termini utrorumque, sicut prius designantur.
Ut autem hgc pacis compositio stabilis maneat et inconuulsa
Scripte placuit confirmari et sigillo nostro consignari. Actum
in cenobio sancti Petri de monte. anno ab incarnatione
domini M». C«. XXX«. VI«, indictione XnU*. feliciter
amen.
Perg. Orig. Mit Spuren des aufgedrückt gewesenen Siegels.
Die Urkunde wurde als Cyrograph ausgefertigt. Der
Schnitt geht durch den mit grossen Uncialbuchstaben zu
Ende der Urkunde geschriebenen Titel, nicht Unterschrift
wie Dümge will, des Cardinallegaten TEODEWIN. DEI
GRATIA SCE. RVFINE EPS. CARDINALIS. ET. APLIC.
. * Bei Dümge: üodalrici. — • Bei Dümge: Brunonis. — ^ Bei Dümge:
Hermanni. — ♦ Deutlich so, nicht generis wie Schöpflin will. — ^ Bei
Dümge : Bertoldi. — * XPI. — ' Dümge : henevole. — ^ St. Margarethen-
stift in Waldkirch.
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L
298
SEDIS LEGAT VS, so zwar, dasa die obere Hälfte der durch-
schnittenen Buchstaben ersichtlich ist. Das vorliegende Exem-
plar ist das für das Kloster St. Märgen ausgefertigte.
Die Urkunde ist zwar bei Dümge Regg. Bad. nr. 80
Seite 129 abgedruckt, allein nicht mit der erforderlichen
Sorgfalt. Ihrem Inhalte nach ist sie beinahe wörtliche Wie-
derholung des bei Schöpflin Hist. Zar. Bad. V, 61 stehenden
Vergleiches von 1121. Aug. 2. Vergl. Dümge 1. c. pag. 31
und Neugart (Mone) Epis. Const. II, 25.
C.
Abt Frideloh von Reichenau stiftet daselbst für sich ein Jahrgedächtniss
und knüpft daran weitere Bestimmungen hinsichtlich der Feier ge-
stifteter Tage.
1142.
-}- In nomi(ne sancte et i)ndiuidue trinitatis. Congruit
enim nobis totis uiribus * nsudando laborare, ut in
hac conualle || lacrimarum deo annue(nte) promereamur, ut
post huius ergastuli solutionem perpetug b(eatitudinis ad)ipis-
camur remunerationem. Sed quia humano || generi peccatorum
uulneribus sauciato multiplicia remedia pietas diuina contulit,
e q '^ elemosinarum largitio, dicente scriptura, || sicut
aqua extinguit ignem, ita elemosina extinguit peccatum, et
iterum redemptio a(nime viri propri)g ^ diuiti§ eins , hec sanc-
tarum scripturarum testimonia, in quantum possumus et
nostris uiribus dei gratia subpetit, ubique sunt assequenda.
Notum sit ergo (omn)ibus tarn presentibus quam in futuro
succedentibus et maxime domesticis gcclesig nostr§ fidelibus,
qualiter ego Frideloh Augensium abbas licet indignus, d u*
conpunctus et fraternis satisfaciens precibus, uineam in supe-
riori piscatorum domo prope curtim sancti Kiliani sitam^ et
* Diese Lücke wird durch: nostris studiose, oder eine ähnliche
Wendung, und hierauf i, was offenbar vor nsudando fehlt, dem Sinne
nach genügend ergänzt. Wo die Ergänzung ganz sicher zu sein scheint,
habe ich sie im Texte vollzogen und in Klammer gestellt. Die Lücken
sind durch Mäusefrass erzeugt. — - quibus est? — ' Bekannte
Salomonische Bibelstelle, die in Urk. zuweilen vorkommt. Vergl. z. B.
Wartmann St. Gall. ürkb. I., 204 und 245. — ^ divino nutu? — * Dürfte,
wohl auf der Insel zu suchen sein. Dümge hat in seinem Regeste über-
sehen, dass es sich offenbar um zwei Orte, nicht allein nur um Eigel-
tingen bei Stockach handelt, wohin er den Wingert verlegt.
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r
299
in uilla Aeggoltingen unum bllllnarium^ quorum utnimque
sine damno et absque fratrum sumptu lucratus sum, ad
capellam^ sancti Kiliani antiquitus constructam pro remedio
animg meg trado et transfundo et in perpetuum donatum
esseuolo, statuens inde fratribus meis claustralibus, in anni-
uersario mei peccatoris, caritatem unam secundum situm
huius loci et consuetudinem eorum in pane et in uino dari.
Ad huius caritatis incrementum Burchardus presbyter de
Tengen ^, filius R. de uia balnei * daturus est tres urnas uini
ut inde habeatur supplementüm. Insuper et fratribus apud
sanctum Johannem et apud sanctum Adelbertum deo studiose
famulantibus dimidium panem^ et stöpum uini, et in domum
pauperum^ hospitalem unicuique panem cum totidem ciatis'
uini constituo administrari, ut hi omnes in ipsa meg deposi-
tionis die, quanto magis procurati fuerint®, tanto deuotius
deum pro me sint deprecaturi. Sed quia Caritas de uinea,
qug ad prefatam capellam pertinet, antiquitus constituta
multa tempora pro facultatum inopia de memoria in obliuio-.
nem et neglegentiam ^ est dilabsa***, decerno constituo et
omnium fratrum rogatu confirmo, ut a nullo qui hanc capellam
deinceps** possideat pretermittatur, quin fratribus in festi-
uitate sancti Kiliani largo *^ animo stöpum uini largiatur.
Preterea quoque placuit et idoneum uisum est mihi fratribus-
que meis *^stum sancti Pelagii martiris, cuius reli-
quias pio amora aput nos tam magnifice amplectimur et
fouemus, maiori deuotione ce(lebr)emus. Sed ne aliquis de
hac processione que tunc agenda est^^ grauetur ceu sepe
euenit, statuimus et corroboramus, ut in ipsa soUemnitate,
de uinea qug ad eiusdem martiris capellam pertinet et adiacet,
Caritas cum pane et uino fratribus exhibeatur. Insuper de
uinea que sita est iuxta cadentem ualuam^^, quam parentes
^ Nach Ducange-Hensch. I, 725 und 808 modus agri certis limitibus
seu bonis definiti. — * Nach capellam eine leere Stelle für höchstens
2 bis 3 Worte, Rasur. — ^ oder Teningen. Das Orig. hat Tengen und
darüber in, doch wie mir scheint von anderer Tinte. — * Badewegen. —
5 panem ist von anderer Hand über der Zelle nachgetragen. — ^ Es steht
durch Versehen paperum. — ' cyathus, Becher. — • fuerint, wieder über
der Zeile. — ^ sie. - ^^ sie. — ^* deinceps über der Zeile. — " Es stand
lago , was durch nachgetragenes r gebessert ist. — ^^ wird : (quod fe)stum
zu ergänzen sein. — ** est steht als Nachtrag über der Zeile. — ** Ist
wohl ein mit einem Fallgitter versehenes Thorgebäude gemeint?
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L_
300
Hugonis de piscatore domo ^ ad monasterium sancti Adelberti
tradiderunt, ammonitus a fratribus per sanctam precipio obe-
dientiam, ut in inuentione sancte crucis ^ fratribus in claustro
inde pincernetur^ ab illo qui possidet, sicut traditores uinge
constituerunt. Similiter de capella sancti Galli precipimus,
quam Adelbertus prepositus frater noster ad sustentamen
infiimorum fratrum plantauit, et in dedicatione eiusdem
capelle stöpum uini secundum consuetudinem loci fratribus
inde dari ad memoriam sui ordinauit. Itidem de uinea iube-
mus*, quam Wezelo bonus homo pro anima domine ^ sug^
Tötun ad capellam sanctorum Cosme et Damiani emptam
tradidit et in anniuersario eiusdem bone memorig Tötun, qui^
in feste sancti Blasii constat, panem et uinum fratribus dari
constituit. Et ut hec statuta a nullo successorum meorum
aut ab aliquo Christiano* dissoluantur uel destruantur, sub
anatematis uinculo a me ammonentur et constringuntur ^, qui
autem fecerint perpetualiter ligabuntur. A presente ergo die
•usque ad seculi terminum nuUi abbatum liceat subsequentium,
supradictas res alienare uel cuiquam infeödare, aut hec sta-
tuta dissipare uel permutare. Hec decreta transgredientes et
omnes illis consentientes sint excommunicati, aeterno regno
priuati et aeternaliter condemnati. Seruantibus autem in per-
petuum Sit pax et gaudium. Et ut hec uerba certius cre-
dantur, firmius obseruentur, sigillo sanctg Mariae semper
uirginis insignita sunt. Ego Ö. indignus presbyter et arma-
rius*® et scolasticus iussu domni mei Frideloi abbatis hoc
priuilegium scripsi. Acta est hec confirmatio anno ab incar-
natione** domini M. C. XLII. in presentiarum fratrum Au-
gensium, regnante Chonrado rege, tertio anno imperii eins
et tertio anno regiminis ipsius abbatis Frideloi. Anno autem
primo Hermanni Constantiensis episcopi feliciter amen.
Perg. Orig. mit aufgedrücktem aber sehr schadhaftem Wachssiegel.
Innschrift ganz abgebröckelt. Muttergottes mit dem Jesuskinde — , in
deren rechter Hand die Weltkugel mit dem Kreuze, — sitzend dargestellt.
^ Hier so; oben piscatorum. — ^ ^ai 3. — ' das Schenkenamt ver-
richtet werde, also wohl dass die Brüder eine Weinspende erhalten. —
♦ iubemus ist mit anderer Tinte nachgetragen. — * dne also vielleicht
domne zu lösen. — ^ 8U§ ist über der Zeile nachgetragen. — ' sie. Es
ist eben dies (gener. masc.) zu ergänzen. — ^ XPIano. — ^ Das Orig. hat
constinguntur. — ^^ üeber die Obliegenheiten eines Vorstandes des Archivs
und der Bibliothek des Klosters vergl. Wattenbachs Schriftenwesen des Mittel-
alters257. — *^ Zuerst stand incanatione, doch ist r über der Zeile nachgetragen.
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301
Dümge hat Regg. Bad. pag. 44 ein kurzes noch dazu
unrichtiges Regest gegeben. Die Urkunde verdient aber voll-
ständige Veröffentlichung, leider hat sie an drei Stellen durch
Mäusefrass gelitten. Obgleich die Schrift deutlich ist, so bietet
sie doch Leseschwierigkeiten, weil zwischen den einzelnen
Worten zuweilen gar nicht abgesetzt wird und die Zahl der
Abkürzungen, die jedoch alle mit Sicherheit gelöst werden
können, keine ganz unbeträchtliche ist.
Gallus Oheim, S. 128 der Ausgabe von Barack, kannte
die Urkunde. Vergl. auch Schönhuth Chronik des Klosters
Reichenau S. 167. Dass K. Konrads drittes Regierungsjahr
schon am 13. März 1141 endigte, habe ich bereits in
Ztschft. XXVm, 133 erwähnt.
D.
Die Doppelurkunde desGrafeuRudolf von Pfullendorf (Ramms-
berg) das Hofgut Bheinsgemünd betreffend.
1163. (1164.)
Den Inhalt dieser merkwürdigen Urkunde kennen wir seit
geraumer Zeit, durch eine Abhandlung, welche schon im
I. Bande dieser Zeitschrift S. 66 flf. veröffentlicht worden ist.
Dass Graf Rudolf von Pfullendorf mit dem Grafen Rudolf von
Rammsberg identisch ist, wurde daselbst genügend nach-
gewiesen. Nicht im gleichen Grade gelungen ist dagegen die
Edition der in unserem Selecte befindlichen, besiegelten Vor-
lage, denn es wurde uns am angegebenen Orte auf S. 69, noch
dazu nur in einer Anmerkung, davon ein Abdruck geliefert, in
welchem sich eine solche Menge von Druck- und Lesefehlern be-
findet, dass ein nochmaliger, exacter Abdruck unerlässlich
erscheinen dürfte.
Darauf, dass es sich um eine auf dem gleichen Perga-
mente stehende Beurkundung handelt, in welcher zuerst ein
Graf Rudolf von Pfullendorf, hierauf aber ein Graf Rudolf
von Rammsberg, dem Kloster Petershausen gegenüber, das
gleiche Rechtsgeschäft ordnet, werden wir allerdings hin-
gewiesen, wenn auch in einer leicht zu Missverständnissen
führenden Ausdrucks weise. Die Worte des Editors sind: „Dieser
(der erwähnte Petershausische Pergamentbrief von 1163) ist eine
Doppel-Urkunde, worin Rudolf us comes de Phulindorf von
dem Stilte Petershausen für 10 Talente die lebenslängUche
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302
Nutzniessung der Hofgüter Rheinsgemünd erkauft, was er
als Rudolfus comes de Rammisberch *, in einer jüngeren, ge-
naueren Ausfertigung wiederholt und mit dem Ramsbergischen
Siegel bekräftigt" — Dass beide Beurkundungen, sowohl die
unter dem Namen Pfullendorf als auch die unter dem Namen
Rammsberg gegebene, auf dem gleichen Pergamente stehen,
hätte noch deutlicher hervorgehoben werden müssen, da hie-
für der Ausdruck Doppel-Urkunde, den ich beibehalten will,
nicht mehr genügt, nachdem, zu weiterem üeberflusse, in
Anmerkung 1 gesagt wird „Die zweite Ausfertigung dieser
Urkunde steht im Chron. Petershus. 172. Die erste theile
ich hier mit".
Von einer ersten und zweiten Ausfertigung der Urkunde,
kann nicht wohl die Rede sein, denn erstlich deckt sich der
Inhalt der beiden, wie gesagt auf dem gleichen Pergamente
stehenden Stücke, doch nicht vollständig und zweitens ist
auch das erstere Stück nicht völlig zur Ausfertigung gelangt,
weil ihm das ausdrücklich erwähnte Siegel fehlt. Dieses
wurde erst am Schlüsse, also wie wir sehen werden, etwas
später, zur Beglaubigung beider Stücke aufgedrückt. Erst
im zweiten Stücke sind jene Personen , für welche die Peters-
hauser Mönche einen Jahrstag feiern mussten, ausdrücklich
bezeichnet. Aus dem Abdrucke im I. Bande der Zeitschrift
lassen sie sich nicht entnehmen, wohl aber aus dem daselbst
citierten und auch benützten Chronicon Petershusanum.
In Mone's Quellensammlung I, 72 ist nun allerdings die
in der besagten Klosterchronik stehende Urkunde ediert
worden, ohne dass es der Herausgeber für nöthig erachtet
hätte, auf das Vorhandensein der Urschrift aufmerksam zu
machen. Da die jetzt im Selecte befindliche Doppelurkunde
in Dümge's Regesta Badensia nicht steht, so wird sie Mone
wahrscheinlich nicht gekannt haben.
Ist nun ein wiederholter Abdruck des ersten Stückes,
wegen der Mangelhaftigkeit der in Ztschft. I, 69 stehenden
Edition, unerlässlich, so muss auch der im Chronicon Peters-
husanum stehende Theil nochmals gedruckt werden, weil die
Urschrift mehr enthält als das Chronicon gibt. So fehlt
diesem namentlich die am Ende stehende, wichtige Notiz:
' Das Orig. hat Rammisperch.
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303
Ego Gebehardus presbyter manu mea scripsi hoc priuilegium
anno primo Gebehardi abbatis, feliciter amen.
Nun wissen wir aus dem Chronicon Petershusanum edit.
Mone pag. 172, dass Abt Konrad von Petershausen, im
Monate Juni 1164 erkrankte, am 28. Juni (IV. kal. Juh)
verschied und dass, noch am gleichen Tage, Abt Gebhard er-
wählt wurde.*
Mithin lag zwischen der Aufzeichnung des ersten, noch
mit Abt Konrad erledigten Rechtsgeschäftes, für welche das
Jahr 1163 angegeben wird, und dem vom Priester Gebhard
im ersten Jahre des Abtes Gebhard (1164 Jun. 28. — 11G5
Jun. 28.) geschriebenen Nachtrage, keine lange Zeit und es
kann daher nicht befremden, dass die Besiegelung erst unter
Abt Gebhard vollzogen wurde, wie es ebenfalls nicht be-
fremden kann, dass für den sicher erst 1164 niedergeschrie-
benen Theil: Acta sunt autem hgc anno incarnationis domiui
M®. C^ LX®. in®, regnante Friderico imperatore, Heri-
manno Constantiensi episcopo, sub abbate Cönrado bei-
behalten wird. Schrift und Tinte des ersten und zweiten
Stückes unterscheiden sich deutlich, auch die Schreibung der
Namen (Chönrado, Cönrado, Petireshusin, Petrishusin, Rinis-
gemunde, Rinisgimunde) zeigt einige Abweichungen.
1.
In nomine sanctg trinitatis et indiuidug. Notum Kit
tam presentibus quam futuris Christi^ fidelibus, qualitcr
ego Rödolfus comes de Phulin-||dorf postea quam beneficmm
quoddam uidelicet curtim Thale cum omnibus ad eam per-
tinentibus a manu domini mei uenerabilis Heremanni Coii-
stantiensis episcopi legitime suscepi, quod || paulo ante ChÖii-
radus aduocatus de Sancto Monte et fiUus eins Chönradus
in manus^ prefati pontificis resignauerant, quoddam prediuin
quod ad cenobium sancti Gregorii in loco Petireshusin || simc-
tare dinoscitur, huic beneficio meo vicinum inueni. Et quia
Anno ab incarn. dorn. MCLXIIII. die dominico id est IUI kal. Jalii
In Ussermanns Ausgabe steht zwar XIIU kal. Julii (18. Juni der kein
Sonntag war), allein Mone bemerkt ausdrücklich „die Zalil X in der
Handschrift ist deutlich später hinzug efügt und der 28. Juni war ein
Sonntag, was seine Richtigkeit hat. — ^ XPI. — ' Ztschft. I.:~manum.
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it^'Jtd
I
304
predium istud videlicet Rinisgemunde tarn in fructibus quam
in eettiis rebus ab hominibus meis cottidie uastabatur, peri-
culum animg meg super hac preda metuens, cum abbate pre-
dictl ceiiobii ChSnrado et fratribus ipsius tali modo conueni,
quod ego Rödolfus abbati et fratribus eius decem talenta
Constaotiensis monetg pro remedio animg meg et parentum
meoriun subministraui et ipse abbas assensu fratrum suorum
usiim liuius predii mihi quo ad uiuerem donauit, tali uidelicet
eonditione, quod post^ obitum meum nullus ex heredibus meis
predium istud ditioni sug, uel usum ipsius predii subicere
presuiiiat, sed^ predium hoc cum omni libertate ceterisque
mobilihus, uidelicet gregibus peccoribus et ceteris que post
mortem meam ibidem inuenta fuerint ad prebendam fratrum
absque contradicione redeat. Et ego Rödolfus testamentum
istud iHBcribi precepi ea scilicet ratione, quod nullus ex here-
dibus meis hoc factum meum infringere vel predictos fratres
in predio isto inquietare audeat. Acta sunt autem hgc anno
incariiationis domini M®. C®. LX®. III^, regnante Friderico
imperatore, Heremanno Constantiensi episcopo, et ego Rö-
dolfus, ne facultas contradictionis vel ämbiguitatis ex anti-
quitate temporis super hoc predio posteris daretur, priuilegium
istud sigillo meo signare precepi. Amen.
Es folgt nun, nach einem Zwischenraum für ungefähr
zwei Zeilen, von anderer Hand und mit anderer Tinte:
2.
In nomine sanctg et indiuidug trinitatis, patris uide-
licet^ filii et Spiritus sancti. Notum sit* omnibus scire
uoleutibus, tam presentibus quam etiam futuris || qualiter
egü Rt'idolfus comes de Rammisperch, diuina fauente proui-
dentiii c§pi agere cum abbate Cönrado et fratribus de mona-
sterio sancti Gregorii pape quod dicitur Petrishusin || , qua-
tinus mihi concederent tale predium, quäle uisum est idem
monasterium habere in loco qui dicitur Rinisgimunde^ quia
eadem possessio mihi uicina est et oportuna ad alenda pec-
cora II et homines mei non ualebant nee uolebant^ deuitare
* Ztschft. I: per. — ^ ztschft. I: scilicet. Die Druckfehler sind be-
richtij^^. — ' Im Orig. fehlt nach uidelicet das Wort et, während es im
Chron. Petershus. steht. — * Chron. Pet. : facio. — ^ nee uolebant fehlt
im Chrun. Pet.
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305
quin nocerent eis, ac propterea* uisum est mihi hoc melius
et utilius atque cautius et mihi et Ulis esse \ ut ego Rödolfus
comes Cönrado abbati de Petirshusin et fratribus eiusdem
monasterii darem decem talenta Constantiensis monete et
ipsi mihi concederent iamdictum predium, quod est apud
ßinisgimunde tantummodo quoad uiuerem ego'-^, ea scilicet
conditione ut ipsi ob memoriam et confirmationem huius pacti
anniuersarium matris meg Adilheide cum fratribus suis de-
functis annotarent et cglebrarent* et ego ipsa die fratribus*
de meo facerem propinare uinum singulis annis quoad uiue-
rem, et hoc pro tributo et memoria presentis conditionis.
Post obitum vero meum nüllus omnino heredium meorum
qualemcunque potestatem habeat in eadem possessione uel in
Omnibus qu§ tunc inuenta fuerint in ea, tam in pecudibus
quam in aliis suppellectilibus uel in qualicunque substantia;
sed abbas qui tunc fuerit presidens monasterio Petrishusensi
et fratres eiusdem loci ex integre totum absque ulla contra-
dictione possideant, pro remedio animg me§ et matris meg et
omnium parentum meorum. Et ego Rödolfus testamentum
hoc^ conscribi precepi ea scilicet ratione, ut nuUus ex here-
dibus meis hoc pactum meum infringere uel predictam pec-
cuniam exigere aut fratres in predio isto ullo modo inquie-
tare presumat, uel ante uel post obitum meum. Acta sunt
autem hgc anno incarnationis domini M^ C^ LX^. III®. reg-
nante Friderico imperatore, Herimanno Constantiensi epis-
copo, sub abbate Cönrado. Et ego Rödolfus, ne facultas
contradictionis vel ambiguitatis ex antiquitate temporis super
hoc predio posteris daretur, priuilegium istud sigillo meo
signare precepi. Testes huius actionis uxor mea Elisabeth
et frater mens Arnoldus, Adilbertus comes ^ Rödolfus de
Gutingin, Röpertus de Turingin, Adilbertus presbyter de
Tale, Diemo de Brigantia, Arnolt de Criessa, Bertoldus de
Lustinöwa et alii multi. Ego Gebehardus presbyter manu
mea scripsi hoc priuilegium, anno primo Gebehardi abbatis
feliciter amen.'
Perg. Orig. mit Siegel.
* Hier ist im Chronicon, zwar unbeschadet des Inhalts nicht aber
der Construction, gekürzt. ^ Auch hier wieder eine Kürzung. — ^ Lücke
für ungefähr vier Worte im Orig. — ♦ ^ ^ber der Zeile. — ^ Dieser
coraes Adilbertus steht im Chron. Peters, nach Rudolf v. Güttingen. -
' Der ganze Schlusssatz fehlt im Chron. Petershus., wie bereits erwähnt wurde. j
Zeitschr. XXXI. 20 OOglC
L..^_
306 •
Das Siegel des Grafen ist aufgedrückt. Es ist ein ziemlich grosses
Rundsiegel in gelbbraunem Wachse. Ein Theil davon ist leider abge-
brochen und fehlt. Auf der Area Sigilli ein gutstylisierter Eber, der
gewissermassen in der Luft steht, nach heraldisch links gewendet
f. RUDOLF. COMES. DE. RAM.... soweit ganz deutlich, während der
Rest der Umschrift auf dem abgebrochenen, fehlenden Rande stand.
Der erste Theil der Urkunde ist abgedruckt in Ztschft. I,
69. Die sinnstörenden Lesefehler habe ich in den Anmerkungen
berichtigt, dazu kommen aber noch als Druckfehler: presentibns,
qam, qum, suornm, Constatiensi, ambiquitatis.
Der zweite Theil der Urk. ist abgedruckt im Chron.
Petershus. Quellensamml. I, 172 und früher in der Ausg. von
Ussermann.
E.
Die Schenkung des Gutes Loyben an das Kloster Eussersthal
durch die Grafen von Saarwerden.
1174-1179.
Auch der nochmalige Abdruck der hier folgenden, beiden
Urkunden, welche das in der Rheinpfalz gelegene Cister-
cienserkloster Eussersthal* betreffen, dürfte nach mehreren
Richtungen hin gerechtfertigt sein. Es sind nämlich die bei
Würdtwein Subsidia diplomatica (1777) X, 350 und Nova
Subsidia (1789) XII, 107 und 108 stehendeil Abdrücke, nicht
mit jener Sorgfalt angefertigt worden, welche im gegebenen
Falle ganz besonders am Platze gewesen wäre, da es sich
offenbar darum handelt, einen, jedem aufmerksamen Leser,
bei der bisherigen Drucklegung sofort ins Auge fallenden,
aber nur scheinbaren Widerspruch zu erklären.
Dümge kannte die den hier folgenden genauen Abdrücken
zu Grund liegenden Vorlagen, denn er hat auf die eine Ur-
kunde mit Tinte geschrieben : Ex tabul. Adm. Eccles. Hdlbge.
cf. Wdtw. S. D. 10, 350 und auf die andere eine irrthüm-
liche Bemerkung gesetzt, von der später die Rede sein wird.
In seine Regesta Badensia aber, nahm er beide Stücke nicht
auf; ebensowenig in sein überhaupt sehr mangelhaftes Reper-
torium über das Select der ältesten Urkunden. Und doch
war ihm der Widerspruch : Orthliebo abbati (pag. 350) und
Alberto abbati (pag. 351) aufgefallen, denn er hat diese beiden
Namen in unserem Handexemplare der Subsidia angestrichen.
Folgt man nur den in Subsid. X. 348 ff. gegebenen „Notitiae
de monasterio Uterinae-Vallis vulgo Usserthal Ord.
* Vergl. Frey Beschreibung des Rheinkreises I, 330 S.
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307
Cist", so ist es allerdings nicht begreiflich, wie der Abt
von Eussersthal zuerst Ortlieb und dann Albert genannt
werden kann, ohne dass deutlich darauf hingewiesen wird,
dass es sich um zwei Personen handelt. Man vermuthet da-
her einen Lese- oder Druckfehler. Und doch stellt sich die
Sache anders heraus und zwar zu Gunsten der Richtigkeit
der in den Notitiae fundationis enthaltenen Berichte. Die-
selben beginnen mit 1164 und schUessen mit richtigen An-
gaben über die urkundhche Nennung von Aebten des 14.,
15. und 16. Jahrhunderts. Die beiden letzten Einträge lauten:
Nicolaus legitur in chartis oppignorationum. An. MCCCCXXXIX.
Wigandus in litteris An. MDLI.^ Wir dürfen also, die Gleich-
zeitigkeit der ganzen Aufzeichnung vorausgesetzt, die Ver-
muthung aussprechen, dass die uns handschriftüch nicht vor-
liegenden Notitiae erst im 16. Jahrhunderte niedergeschrieben
worden seien, Ihrem Inhalte nach erweisen sie sich als
richtig, obgleich der nicht genannte Verfasser, zum Behufe der
Nachweisung der betreffenden Schenkung, mehrere Urkunden
combiniert hat, von denen die eine in der That den Abt
Ortlieb, die andere aber den Abt Albert nennt. Auch die
zweite Urkunde kannte Dümge, wie aus seinen beigeschrie-
benen Notizen, nämUch: 5. April 1179 und Würdtwein Subs.
dipl. Tom. V. p. 351, hervorgeht, wobei freilich die in dem
von ihm mit Randbemerkung versehenen Originale stehende
Zeitangabe (V. idus ApriUs) den 9. April bedeutet, das Citat
aber, in X, 351 berichtigt werden muss. Ungenauigkeiten
dieser und selbst noch schlimmerer Art, waren indessen dem
Herausgeber der Regesta Badensia ganz geläufig, wovon ich
mich jetzt, bei der Bearbeitung des Selects, täglich über-
zeugen muss. Die in Nov. Subs. XII, 107 und 108 (XXXII.
XXXIII.) stehenden Abdrücke der beiden Stücke, deren In-
halt in die Notitia übergegangen ist, scheint Dümge nicht
gekannt zu haben.
Nur durch die Auffindung der Originale lassen sich die
den Urkunden nr. XXXII und XXXIU des XII. Bandes der
Nova Subsidia entgegenstehenden Bedenken endgültig be-
seitigen. Daher ist es nicht nur die richtige Lesung der in
denselben stehenden Orts- und Personennamen, was mich zu
einer Reproduction veranlasst. Ich glaube vielmehr, dass das
J Vergl. Nov. Subs. XU, 87.
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^
308
im Kloster Eussersthal unbedenklich eingeschlagene Ver-
fahren, einen Akt des bereits verstorbenen Grafen Ludwig
von Sarwerden, der sich, im Gegensatze zu seinem Bruder,
Ludwig den jüngeren nennt, zum Eingange der erst durch
den besagten, gleichnamigen Bruder erfolgten Fertigungs-
urkunde zu nehmen, dafür ein lehrreiches Beispiel sei, dass
zuweilen durch solche Vorgänge , welche sich unserer
Kenntnissnahme entziehen, wenn wir das zur Aufklärung
des Verlaufes noth wendige Stück nicht besitzen, der Verdacht
der Unechtheit oder Interpolation erweckt werden kann,
y während sich doch alles genügend erklären lässt«, sobald das
ganze erforderliche urkundliche Material vorliegt.
Allerdings würde man, im gegebenen Falle, auf dem Wege
K der Combination, auch zu richtigen Resultaten gelangt sein;
; allein so, wie uns nun das in zwei Zeitabschnitte fallende,
> erst im Jahre 1179 perfect gewordene Traditionsgeschäft
:^ nunmehr urschriftlich vorliegt, bedarf es nicht mehr der Ver-
muthungen, denn es bestehen jetzt sicherlich keine Bedenken
gegen dasselbe, während wir in der That zu einigen Ein-
^ Wendungen berechtigt wären, falls es sich darum handeln
sollte, die allerdings vorhandene Richtigkeit der in den Würdt-
? weinischen Abdrücken enthaltenen Angaben , ohne die Vorlage
i von Originalen, annehmen zu sollen. Das in unserem Selecte
^ befindliche, im hier folgenden Abdrucke mit 1 bezeichnete
Stück (nr. XXXIII bei Würdtwein), ist eine in keiner Hin-
^t sieht zu beanstandende Originalurkunde des XII. Jahrhunderts;
t^ von der ersten bis zur letzten Zeile, ohne Absatz, durch die
J> gleiche Hand und mit gleicher Tinte geschrieben. Auch das
I Siegel macht durchaus den Eindruck der Echtheit. Sie ge-
I währt mit Ausnahme des erwähnten ümstandes, dass die
1^ Ausfertigung an jenem Tage erfolgt sei, an welchem die Ge-
beine des ursprünglichen Stifters zur Erde bestattet wurden
— eodem die quo hossa relicta fratris terre sunt thumulata —
P-'-. y keine nähere Zeitangabe, da es sich nicht mehr bestimmen
p^ lässt, bei welcher Schlacht oder welchem Gefechte, während
der Lombardenzüge Kaiser Friedrichs I., der Graf Ludwig
von Sarwerden tödtlich verwundet wurde. Auf der Rückseite
der Urkunde steht/ von einer Hand des XII. Jahrhunderts:
Carta Ludewici comitis de Sarwerde de curia in confinlbus
gVosagi uocabulo Loiberi. Ueber Ludewici ist, ebenfalls von
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309
alter Hand, iunioris nachgetragen. Daruntersteht: rescripta,
— mit etwas schwärzerer Tinte, und endlich 1179, diese
Zahl von neuer Hand. Dass das Jahr 1179 zutrifft, ergibt
sich aus der hier ebenfalls in correctem Abdrucke folgenden
Urkunde 2. (Nr. XXXH bei Würdtwein.) Die erste in Urk.
nr. 2 erwähnte Vergabung, wird wohl vor dem fünften Zuge,
den der Kaiser über die Alpen unternahm, im Sommer 1174
erfolgt sein. Wenigstens passt: in presentia Friderici im-
peratoris apud Wizenburhc, zu Böhmer Reg. Frid. 2570 —
(1174 Aug. 2. apud castrum Trifels).
Nachdem der Kaiser die Alpen überschritten hatte, folgten
zuerst die erfolglose Belagerung von Alexandria, hierauf die
unglückliche Schlacht von Legnano (1176. Mai 29.), der Friede
von Venedig u. s. w. Zu Ende October 1178 ist Friedrieh
wieder in Deutschland, in Speier, wo er dem Kloster Eussers-
thal den Besitz der villa Spechtesbach bestätigt. (Böhmer
Reg. 2611 nach Würdtwein Nov. Subs. XII. 102.)
Nehmen wir nun an, dass die erste Vergabung durch
den Grafen Ludwig, der sich den jüngeren nennt, im Sommer
1174 erfolgt sei, so passt hiezu die Nennung des Abtes Ort-
lieb vollständig, denn dieser ist bis 1176 nachweisbar.'
Darüber dass der Anfang der Urkunde so abgefasst ist,
dass wir, wenn sie nach Nennung der Zeugen abschliesseu
würde, einen Erlass des ersten Stifters vor uns zu haben
glauben müssten, kann kein Zweifel bestehen. Aber mit:
Igitur predicto Ludewico comite u. s. w. beginnt ein zweiter
Theil, nämlich die nach dem Tode Ludwigs des jüngei^^«
auf die Bitte des Klosters Eussersthal erfolgte Bestätigung,
Dieser Theil wurde, wie aus Vergleichung von 1. und 2,
deutlich hervorgeht, ebenfalls an jenem Tage aufgezeichnet,
an welchem die Bestattung Ludwigs des Jüngern erfolgte,
also am 9. April 1179. Damals aber gab es in Eussersthal
keinen Abt Ortlieb mehr. Wohl aber ist um jene Zeit Abt
A(lbertus) urkundlich nachweisbar. ^
^ ürk. des Bischofs Konrad von Speier 1176. ind. IX. bei Würdtwein
Nov. Subs. XII. 97. — ^ Uj-k. angeblich des Bischofs G(odefridus) von
Speier, ~ A. venerabili abbati de Utrisdal. 1179. ind. XII. papante
Alex. ni. regnante et imperante Frider. Born. imp. bei Würdtwein Nova
Suba Xn, 103. üebrigens ist statt G. wie im Abdrucke steht Ö (üdalricus)
zu lesen ^ wie aus dem in unserem Selecte befindlichen Original hervor-
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/
310
Im zweiten Theile der Urkunde 1 , also in der Fertigung
des überlebenden Grafen Ludwig, ist der Name des damaligen
Abtes von Eussersthal nicht genannt, allein wir erfahren den-
selben aus Nr. 2, wo er vollständig ausgeschrieben ist.
Ich lasse nun die correcten Abdrücke der beiden Urkunden
folgen :
1.
Lvdewicus comes iunior de Sarwerde, Orhtlibo abbati
Vterineuallis eiusque fratribus et eorum successoribus in per-
petuum. Qvoniam in hac mortalitate || secus humang uitg de-
cursus conuersamur, retributionem operum in futuro sperantes
a iusto iudice Christof siue bonorum in regno seu malorum
in supplicio, de-||di pro redimendis peccatis meis parentum-
ifue meoruin predicto abbati eiusque successoribus predium
meiun in confinio Vosagi^ quod uocatur Loyben, tribus
riuulis II scilicet Hermannesbahc, Mosalben et Burhcalben ac
monte qui nominatur Haneberc inclusum. Terram cultam siue
iiicultam, quatuor predictis terminis inclusam, dedi memorato
abbati in presentia Friderici imperatoris augusti apud Wizen-
hurhc^, annuente Landolfo de Wilenstein, ipsumque predium
michi resignante. Huius rei testes sunt ingenui uiri Vdelricus
de Gudenburhc, Rudegerus silue aduocatus, Vdelricus Weiso,
Hermannus Weiso. Ministeriales Berengerus de Nichastel,
Barchardus de Chestenburhc, Drushardus frater eins, Hain-
ricus marschalcus.^ Igitur predicto Lvdewico comite cum im-
peratore Friderico Longobardiam expeditione imperiali pro-
fecto, ac Igthali uulnere antequam elemosinam traditam
sigülo confirmasset defuncto, fratrem ipsius Lvdewicum
comitem superstitem adiuimus obnixe rogantes, quatinus
largitionem quam frater ipsius iam fecerat^, ipse eciam suo
assensu ac proprii sygilli inpressione confirmaret, qui morte
geht. Auch weist der in der Urkunde genannte Vorgänger (pie memorie
Cuurado predecessore nostro) deutlich auf Bischof Oudalrich hin, der, nach
Garns Series Episc, am 31. Oct. 1178 erwählt wurde. Auch der als Zeuge
genannte Bischof Conrad von Worms passt zu 1179. Abt Albert erscheint
auch noch 1182. Nov. Subs. XII. 112.
1 XPO. — • sie. cf. nr. 2. — « Also wohl im Sommer 1174. -
* Biß hieher reicht der erste Theil der Urkunde, für welche ein Act des
t Grafen Ludwig als Vorlage gedient haben wird. — * Würdtwein : frater
eius fecerat iam.
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311
affectuque fraterno conpunctus, eodem die quo hossa relata fratris
terre sunt thumulata, iussit subscripta hoc modo karte inponi.
Ego Lodewicus predicti Lvdewici germanus, comes de Sarwerde,
amore fraterno ductus predium nostrum quod uocatur Loyben
quatuor predictis terminis inclusum, quod frater mens Lvde-
wicus pro animg sug ac patris matrisque et omnium consan-
guineorum nostrorum salute, sancte dei genitrici Marie in
Vterisdal fratribusque ibi seruituris tradidit, simili modo per
manum Walteri de Bruhehen ingenui uiri trade ac rata esse
inperpetuum decerno, nostreque largitionis elemosinam tarn
präsentes quam futuros nosse uolens, kartam hanc conscrip-
tam sygilli nostri inpressione munio, ne quis peruersus pre-
dictos fratres de hac nostra traditione inquietiare presumat;
vnde et hos testes qui nostre traditioni interfuerunt subscri-
bere curaui. Abbas Rucherus Uileriensis, abbas Baldewinus
de Wemswilere, abbas de Hornbahc Cunradus, comes Gerlacus
de Uelhtencen, comitis de Sarbruchen tres filii, uidelicet
Albertus prepositus\ Fridericus et Hainricus. Hugo de
Hagene et filius eins Theodericus, Brunicho, Walterus de
Brüchen, Hermannus de Sancto Ingebrehto, Godefridus de
Wolmeringen, Symon de Sarbruchen, Godefridus de Ruldingen,
Johannes filius Boymundi, Hermannus de Chastele^, Reinherus
et Walterus frater eins de Hoinberhc, Hainricus de Maingen,
Walterus de Sarwerde, Hainricus de Sarwerde advocatus,
Berrolt^ de Zeweinbruchen, Sigehart de Alben, omnes in-
genui uiri.
Perg. Orig. mit Siegel.
Das Siegel, welches auch an Nr. 2 hängt, ist ein kleines Reiter-
siegel in rothbrauner Maltha, an einem Lederriemen befestigt. Die Arbeit
ziemlich roh. Der Graf reitet nach heraldisch rechts, führt vor der Brust
einen ziemlich grossen Schild und in der Hechten ein Panner. Die
Umschrift ist (auf beiden Exemplaren) undeutlich. Doch glaube ich :
t LOD . . . CVS. DE. . . THENCIA. lesen zu soUen. Vor dem T scheint
eine Contignation von A und R zu stehen, also vielleicht Arthencia.
Abdr.: Würdtwein Nov. Subs. XII, 108 ff. nr. XXXIII.
ohne sinnstorende Abweichungen vom Originale. Dagegen
* Propst zu St. Paulin in Trier. Nach Köllner Gesch. des Nassau.
Sarbrück. Landes S. 74, ein Sohn des Grafen Simon I. — ^ Würdtwein:
Nikastel. — ^ Bei Würdtwein Bert. Die Lesung G^rrolt ist durch den
vorhergehenden Godefridus ausgeschlossen.
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312
sind die Orts- und Personennamen zum Theile etwas moder-
nisiert, zum Theile auch nur durch Anfangsbuchstaben ge-
geben, wo sie in meiner Vorlage ausgeschrieben stehen.
Ich füge daher die Abweichungen des Druckes an : Ludewicus,
Ortlibo, Uterinevallis, Hermannesbach, Burgalben, Henneberc,
üdelricus de Gudenberg, Udelricus Weise, Berengerus de
Nicastel, Burkardus de Kestenburc, H. marschalcus, Uzerstal,
Walteri de Brücken, abbas Rukerus Vileriensis, Wernswilre,
abbas de Hornbac C, Veldencie, Sarbrucken, H. (für Hain-
ricus) Waltherus de Brücken, Sancto Ingeberto, Gotfridus,
Sarbrucken, Gotfridus, Boemundi, Nikastel (statt Chastele)
Hoinberc, H. (statt Hainricus) Zweinbrücke. Möglicher Weise
ist Würdtweins Abdruck nach einem Copialbuche gefertigt.
2.
Lodewicus* comes de Sarwerde Alberto abbati üterine-
uallis eiusque fratribus et eorum 1| successoribus in perpetuum.
Quoniam in hac mortalitate secus humane uite decursus ||
conuersamur, retributionem operum in futuro sperantes a
iusto iudice Christo ^ siue bonorum || in regno seu malorum
in supplicio, dedi pro redimendis peccatis meis parentumque
meorum prefato abbati eiusque succesgoribus allodium meum
in confinio Vosai ^ quod uocatur Loiben, tribus riuulis scilicet
Hermannesbach, Mosalben et Burchalben^ ac monte qui
uocatur Haneberch ^ inclusum. Terram etiam cultam siue in-
cultam^ quatuor predictis terminis inclusam et quicquid^ ibi
habui tradidi per manum Walteri^ de Bruche uiri ingenui,
V. idus Aprilis, die scilicet eadem^ quo fratris mei Lodewici^^
dilectissimi ossa terre sunt in cenobio de Werneswilre tumu-
lata. Hanc nostre largitionis elemosinam ratam esse in per-
petuum decerno et tam presentes quam futuros nosse volens,
kartam^^ hanc conscriptam sigilli nostri inpressione munivi,
ne quis peruersus predictos fratres de hac nostra donatione
* Würdtwein: Ludewicus. — ^ XPO. — ^ g[c. cf. nr. 1. — ♦ W.: Burg-
alben. — : * W.: Haneberc. — • W. setzt vor incultam nochmals eciam,
was im Orig. fehlt. — ' W.: quidquid. — ^ W.: Waltheri. — ® So die
Vorlage. In Nr. 1 heisst es: eodem die quo. — *o Würdtwein bemerkt
hiezu: Monasterium Wersweiler fratr. ord. Cist. in monte praecelso prae-
fecturae Bipontinae, quod liberalitate praeprimis comitis Sarwerdensis sur-
rexit. — ** W. : cartam.
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H
313
amplius inquietare presumat. Vnde et hos testes qui nostre
traditioni interfuerunt subscribere curaui. Abbas Rukerus
(Vileriensis '). abbas Balduinus (Werneswilerensis) abbas Horen-
bacensis Cunradus^, coraes Gerlacus (de üeldunzen^), comitis
de Sarbruchen * tiliitres, uidelicet Albertus prepositus, Fride-
ricus etHainricus, Hugo de Hagene et filius eius Teodericus ^
Brunecho^ Walterus de Brüchen, Grotefridus' de Wolmeringen,
Simon (de Sarebf uken) ®, Godefridus (de Ruldingen), Johannes
filius Boemundi, Hermannus de Castele^, Reinher us et f rater
eius Waltherus (de Honberch)^®, Hainrieus (de Maingin),
omnes ingenui uiri. Acta sunt hec anno ab incarnatione
domini M. C. septuagesimo nono**.
Perg. Orig. mit dem gleichen Keitersiegel wie an Nr. 1.
Abdr.: Würdtwein Nova Subsidia XII, 107, nr. XXXII.
Vergleichen wir nun nr. 1 und 2, so stellt sich, die
nöthigen Zusätze abgerechnet, eine beinahe von Wort zu
Wort zutreffende Uebereinstiramung heraus. Nur der Zeugen-
katalog enthält einige Namen weniger. Es fehlen : Hermannus
de sancto Ingebrehto und die auf Hainrieus de Maingen
folgenden vier letztgenannten Zeugen.
Dass sich Graf Ludwig, nach dem Tode seines gleich-
namigen Bruders, — der sich selbst als den jüngeren be-
zeichnete — einfach nur Lodewicus comes de Sarwerde nennt,
kann nicht befremden. Er hatte wohl, als einzig üeberlebender,
(die Mönche von Eussersthal nennen ihn in nr. 1 Ludewicum
comitem superstitem) keine Ursache mehr, sich durch einen
Beisatz zu unterscheiden. Einen Grafen Ludwig von Sar-
werden finden wir von 1182 — 1200 als Zeugen in Kaiser-
urkunden. Böhmer Act. Imp. Sei. nr. 141. 156. 160. 184. 207.
214. 1065.
Legen wir nun unsere, glücklicher Weise beide in der
Urschrift vorliegenden Urkunden 1 und 2, bei Beurtheilung
^ Die in Klammer gestellten Orts- und Familiennamen, stehen im
Original mit etwas kleinerer aber alter Schrift über der Zeile, wie ich
glaube von gleicher Hand und mit gleicher Tinte. Im Abdrucke Würdt-
weins ist darüber nichts gesagt. — * W. : nur C. — " w. : Veldenzen.
— * W.: Sarbruckeu. — * W.: Theodericus. — * W.: Brunicho. -—
' W. : Gotfridus. — ^ W. : Symon de Sarbrucken. — » W. : Kastele. —
*o W.: Honberc. — " W.: M». C", LXX». JX\
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314
der Notitia fundationis (Subsid. X. 348 ff.) zu Grund, so
sehen wir deutlich, dass die in derselben stehenden Nach-
richten richtig sind, dass sich aber einige kleinere Verstösse
eingestellt haben. Das predium um welches es sich haupt-
sächlich handelt, wird nämlich in der Notitia: Loibetenbure
genannt und aus Landolf von Wilenstein ist ein Landold ge-
worden. Die in der Notitia genannten Zeugen stimmen, die
Schreibart abgerechnet, hinreichend mit nr. 1 und 2; doch
fehlen der Notitia, welche die gleiche Reihenfolge einhält:
Brunicho, Godefridus deRuldingen, Johannes filius Boemundi
und Hainricus de Maingin. Das kann aber nicht auffallen.
Der Verfasser der Notitia, mag er nun aus einem Copial-
buche geschöpft haben, oder aus den Originalen, glaubte,
durch die Nennung der hervorragendsten Zeugen, alles Er-
forderliche geleistet zu haben. Das praedium Loibetenbure
statt Loyben, — nach Frey S. 336 handelt es sich um den
Lauberwald, fünf Stunden westüch von Eussersthal und um
Ober- und Unterloyben — wird wahrscheinlich nur einer
Reminiscenz an den Grafen Hartmann von Lobedenburc, der,
um das Jahr 1150, Mitstifter von Eussersthal gewesen sein
solP, verdankt werden müssen.
Zum Schlüsse erlaube ich mir noch, hinsichtlich des bei
Privaturkunden unbedenklich zur Anwendung gebrachten Ver-
fahrens, auf die lehrreichen Ausführungen F icke rs in dessen
Beiträgen zur ürkundenlehre zu verweisen.
* Nov. Subsid. XII, 88. Vergl. die ürk. des Bischofs Rabodo von
Speier (um das Jahr 1170 Mai 28.) bei Remling ürkundenbuch I, 115.
Roth V. Schreckenstein.
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315
Beiträge zur Geschichte des Klosters
Gengenhach.
I. Abt Conrad von Müllheim.
Abt Conrad, über dessen kurze Regierungszeit uns die
nachfolgende Urkunde einige Nachrichten giebt, fehlt ebenso,
wie sein unmittelbarer Vorgänger Beatus II. von Schauen-
burg, in dem Verzeichniss der Aebte von Gengenbach bei
Kolb, Lexikon von Baden I. 363. Von ihm sagt Gallus
Mezler in seiner handschriftlichen Historia monasterii Gengen-
bacensis (auf dem Grossh. Generallandesarchiv Hs. No. 512):
„Conradus de Müllheim. Hie extruxit sacellum B. V. Mariae
in latere majoris ecclesiae, vulgo das Frauen Cöhrlein, et in
eo sepulchrum Christi ao. 1505. Hie religiosis suis parum
gratus ab eis captus fuit. Obiit 1 Martii 1507, praefuit
annos 7." Ein anderes Verzeichniss der Aebte aus der
zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, welches dem Fas-
cikel, dem auch diese Urkunde entnommen ist, beigeheftet
ist und keinen Verfasser benennt, erwähnt diesen Abt
mit folgenden Worten : „Conradus de Müllheim electus
1500, parum religiosus et magni apparatus amans, ligatus
ao. 1506 a conventualibus ducitur in infirmariam, ad cujus
Ostia Philippus de Eselsperg stricto gladio adstat, donec car-
ceri injiceretur. Graff von Dormentz Prior, Veith von Neuneck,
Johannes Münch von Rosenberg und gedachter Eselsperg
waren die Vornembsten des Handels. Er hat das Frauen
Chörlein erbaut und ist gestorben den 3. Februarii 1507."
Die Urkunde entrollt uns ein Bild von der gelockerten
Klosterzucht unmittelbar vor der Reformation. Mit der Stadt
Gengenbach lebte Abt Conrad, wie seine Vorfahren in schwerem
Hader und Streit'; welches aber die wirkUche Veranlassung
und Ursache war, dass seine Mönche Hand an ihn legten
und ihn in den Kerker warfen, ist aus der Verhandlung dar-
über nicht recht ersichtlich. Denn es ist klar, dass die
Gründe, welche dort die Conventualen zu ihrer Vertheidigung
^ üeber die Streitigkeiten der Stadt Gengenbach mit dem Kloster
vergleiche man die Urkunden bei Würdtwein Nov. Subs. VIII. 265 ff.
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316
angaben, nicht die eigentlichen Motive sein konnten. Darum
ist es um so mehr zu bedauern, dass die Urkunde unvoll-
ständig ist und die Entscheidung des Schiedsgerichtes fehlt
und dass uns auch sonstige Nachrichten über den Ausgang
der Sache und über das bald nach dieser Misshandlung ein-
getretene Lebensende des Abtes mangeln. Es scheint mir
wahrscheinlich, dass Philipp von Eselsberg, der die Seele
dieses ganzen Beginnens war, und seine obenerwähnten Ge-
nossen schon damals beabsichtigten, mit Hinwegschaflfung des
ihnen hinderlichen Abtes das Kloster in ein weltliches Chor-
herrenstift zu verwandeln. * Daraus erklärt sich sodann auch,
warum nach Abt Conrads Tod Philipp von Eselsberg zu
dessen Nachfolger gewählt wurde nicht „per formam scru-
tinii", sondern „per formam commixtam compromissi ex
causis eos moventibus" und dass dieser Wahl kein Abt oder
sonstiger Geistlicher beiwohnte, sondern nur „homines secu-
lares". Auffallend aber bleibt, dass diese Wahl sofort die
Bestätigung des Bischofs Wilhelm von Strassburg fand, ob-
gleich Philipp von Eselsberg wegen der Misshandlung seines
Abtes noch mit dem päbstlichen Banne beladen war, von
welchem er erst im Jahre 1509 befreit wurde. Die Urkunde,
welche wir nun folgen lassen, ist nicht mehr im Original,
sondern nur in einer sehr schlechten Abschrift aus dem
vorigen Jahrhundert vorhanden. Wie jedoch aus einem Register
hervorgeht, welches diesem Sammelbande gleichfalls beiliegt
und von einer etwas früheren Hand stammt, als diese Ab-
schrift, fehlte damals schon die Entscheidung der Richter;
denn nach Aufzählung dieser Urkunde heisst es: „Der Sache
ußgang aber ist nicht dabey". Der Sammelband selbst trägt
die Nummer 8486, ist ohne alle Aufschrift und enthält von
verschiedenen Händen, älteren und jüngeren Datums, Ab-
schriften von Urkunden, Briefen, Rechnungen und Gülten
des Klosters Gengenbach ohne alle Ordnung.
* Zu diesem Zwecke und um zugleich die päbstliche Absolution und
Confirmation zu erlangen , machte er im Jahre 1509 eine Reise nach Rom
und verbrauchte daselbst viel Geld. Die späteren Versuche der Umwand-
lung scheitei-ten an der Abneigung Karls V., der lieber malos monachos,
quam pessimos canonicos wollte., oder, wie Mezler erzählt, sagte, es sei
nicht Gottes Wille, ut ex malis monachis pejores fierent canonici.
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r
317
1507. Jan. 11. Anlass zwischen Abt Conrad und dem Prior, Grafen von
Dormentz, und Convent zu Gengenbach.
Wir Wilhelm von gottes gnaden erwälter zu Straßburg
und landgraf zu Elsaß und ich Michael Botzheim, amtmann
zu Ortenberg, und Endris Götz im namen und von wegen
des wohlgeborenen herren Wolfgangen, grafen zu Fürsten-
berg, unsers gn. herren, anstatt röm. königlicher majestät,
als castvogt des gottshaus Gengenbach thun kund meniglich.
Nachdem sich vor diesen tagen zwischen dem würdigen
unsem lieben, andächtigen herren Conraden, abt des closters
zu Gengenbach, an einem und den ehrsamen unsern lieben,
andächtigen herren grafen von Dormentz, prior, Veit von
Neuneckh, Johannsen Münch von Rosenberg und Philippsen
von Eselberg, conventualen gedachts gottshauses von Gengen-
bach, am andern theile irrung gehalten, also daß prior und
convent vorgemeldt den abt ihres eigenen gewaltthätigen für-
nemens angetast und zu gefengnus des kerkers gelegt haben.
Da wir nach empfangenem bericht unsere räthe dazu geschickt
und kamen zur erledigung des abts zu handien, die auch
nach gelegenheit aller Sachen den abt aus gefengnus bracht
und demnach zwischen den parteien ein anlaß fürgenommen
und beschießen haben, wie hernach stet.
Zu wissen sei allen denen, so diesen brief ansehen oder
hören lesen, daß auf heut dato durch uns Johann Sigrist
canzler, Antonien von Wilsperg als gesandten des hoch wür-
digen fürsten und herrn herrn Wilhelmen erwälter zu Straß-
burg und landgrave im Elsaß und Michael Botzheim dieser
zeit amtmann zu Ortenberg anstatt des wohlgebornen herrn
Wolfgangen graven zu Fürsten berg als castenvogt, zwischen
dem ehrwürdigen und andächtigen herren Conraden abbten
zu Gengenbach; grafen von Dormentz, prior, herren Viten von
Neuneckh, Johannsen Münch von Rosenberg und Philipp von
Eselsberg, conventual des gottshaus zu Gengenbach, in
irrung und spenn, so sie gegeneinander haben, nichts aus-
genommen, und insonderheit, als prior und convent obgenannt
den abt in gefengnus und kerker gelegt haben, abgeredt und
beschloßen ist: nemblichen zum ersten, daß prior und con-
vent obgenannt den abt des kerkers erlassen und der ge-
fengnus ledig geben und zählen sollen, ihme auch seiner
administration und regieruug, wie einem abt zu thun gebürt, _^
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t '
318
wieder einsetzen. Doch so soll der abbt uflf dem evangelio
schwören leiblich zu gott und den heiligen, diese seine ge-
fengnus gegen gemelten convent, auch allen denen, so dazu
verhalfen verdacht oder gewandt sind, nichts fürzunehmen
weder mit oder ohne recht anders, denn allein vor unserm
gn. herren von Straßburg oder grafen Wolfgangen zu Fursten-
berg als castvogt von röm. königl. maj. wegen, auch sein
leib, sein und des gottshaus gut, ligends und fahrends, nit
zu veräußern oder zu verändern uß und von dem gottshaus
in keinem weg, auch in keinen andern gleit oder obrigkeit
sich zu begeben, sondern bei röm. königl. maj. und unserm
gn. herren von Straßburg als seinem geistlichen und welt-
lichen obem und herren zu bleiben und deren benügen lassen.
Und was obgenannte beede unsere gn. herren sammt und
sonders sprechen, entscheiden und erkennen, es sei gutlich
oder rechtlich, dem volge zu thun, dabei zu bleiben ohn
weiter appelUren, reduciren, suppliciren und alle Weigerung.
Deßgleichen haben prior und oonvent obgemelt auch uff dem
belügen evangelium gelobt und geschworen, in ungutem gegen
gemelten herren abten nichts fürzunemen, auf ihn mit recht
an keinem anderm ende, denn vorgenannten unsern gn. herren
fürzunehmen in aller maß, wie von dem abt beschrieben
steht, und, was allda gesprochen würde, dem in gleicher-
maßen volg zu thun und dabei zu bleiben, kein ander, dann
obgemelter herrschaften gleit oder obrigkeit anzunehmen, auch
ihr leib und gut bis zu ußtrage der spenn nit zu veräußern
oder zu verendern in keinem weg ohne wissen, willen und
gehelle obgenannter herrschaften. Es sollen auch darauf prior
und convent obgenanntem herren abten und dem gottshaus
p^ brief, privilegia, cleinode, silber, Silbergeschirr, gold, ge-
$ münzt und ungemünzt, Siegel und alles, so- sie zu ihren
pS banden genommen, ohn Verzug wieder antworten und biß zu
^Cv ußtrag der Sachen verwalten lassen, doch soll gemelten
^fer herrschaften, prior und convent ein aufzeichnus geben werden
P und, als prior und convent zu ihrer notturft, als sie sagen,
fe - in das geld greifen und uff 30 gülden ußgeben , ist insonder-
pl , heit beredt, daß solch 30 fl. zu dißmalen und bis zu uCtrag
^k- der hauptsachen sollen anstehn bleiben und derenhalb mit
^>^/ . der hauptsache bescheid und ußspruch geben werden. Alles
päfiii' ii*"***"^' iMs^_. getrewlich und on alle geverde. Welches haben beede theile
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P
319
der abt vor, prior und convent nach globt und ufif dem hl.
evangelio zu halten geschworen, auch daß sie sammt und
sonder über solch ihr jurament kein dispensation weder durch
sich, noch jemand von ihren wegen erwerben sollen noch
wollen in keinem wege. Und ob einige ihnen sammt oder
sonder über solch ihr jurament geben würde uß eigner beweg-
nus, motus proprius genannt, oder ex recta scientia, daß sie
sich deren nit gebrauchen oder annehmen wollen in keinem
wege bei pön des meineids oder 60 mark Silbers gemelten
herrschaften zu geben. Haben sich auch daruflf sammt und
sonders verzigen aller und jeder freiheit, exemption und
schirm so sie jetzt haben von den hl. concilien, stuhl zu
Rom, Patriarchen, legaten, erzbischöfen, römischen kaisern
und königen etc. Und alles des, damit sie sich sammt und
sunders hiewider oder icht, so an diesem brief geschriben
stat, behelfen möchten, es sey in oder außerhalb rechtens,
betrug und arglist hirinn gänzlich ußgeschloßen. Und des zu^
wahren urkund, so hau ich Johann Sigrist licentiat canzler
für mich und den vesten herren von Wilsperg, der dieser
zeit seines siegeis mangelt, uff sein bitt, und ich Michael
Botzheim vogt zu Ortenberg mein eigen insiegel gehenkt an
diesen brief, deren drei gleichen inhalts geschriben und ver-
siegelt und der ein obgenannten unseren gnädigen herrschaften,
der ander dem abt und der dritt dem convent übergeben
sind. Uff suntag skt. Niclaustag des hl. bischoffs (6. Dezember)
in dem jare als man zalt von der geburt Christi 1506 jähre.
Solchen anlaß haben auch beede parteien getreulich zu
halten zu gott und den heiligen geschworen, die auch dar-
auf und insonderheit nach vermöge des anlaß beederseits zu
rechtlicher rechtshandlung vor uns uff montag nach Erhardi
(11. Januar) als den ernannten rechtstag erschienen sind und
ihrer vermeinten irrungen gegeneinander in recht gehandelt
haben. Der gemelt herr Conrad abt wider prior und convent M
anfenglich geklagt hat, nachdem er durch fromm, erbere, :^|f
ehlich vater und mutter in ehlichem standt gutes namens ^;
und stammens geboren, wäre er durch dieselben Gott und
Mariae in das gottshaus zu Gengenbach gethan worden, do ^
Gott zu dienen, do er auch in seiner Jugend sich als ein 4^
junger erbarlich, fromblich gehalten. Das wollt er zu notturft
der Sachen und keins ruhms weis geredt haben. Hab auch
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!
'-'M
<f
320
in solchem • gotteshaus des ordens profeß gethan und darin
in guten lügenden des ordens also zugenommen, daß er zu
priesterlicher Würdigkeit kommen. Nachdem er aber als ein
conventual und in priesterlicher würde frömblich und ersam-
lich, soviel menschliche blödigkeit das zuläßt, gehalten, so
were ihm regierung der pfarrkirchen zu Gengenbach bevohlen
worden, die er etlich jähre ehrlich und redlich gehalten und
dermaßen, daß sein erbar gut wesen angesehen, daß ihn da-
zumahl die prelaten zu einem fürweser und prior gemelts
klosters gemacht hätten, das er dazumal aber vemunftlich
l und ufirecht verwesen und gehalten, bis die prelatur der
■ abtei desselb gottshaus ledig worden, were er zu solcher
. prelatur erwöhlt und kommen, wie ihre Ordnung erheische,
^ auch durch unsern vorfahren löblicher gedechtnus bischof
Albrechten bestetigt worden; auch durch prior und convent,
die stillschweigend in solch erwählung gehellen, auch sonst
;: von meniglich für ein abt gehalten. Darab wir zu verstau
\ betten, daß er von Staffel zu Staffel in den würden des ordens
;^ uffgestiegen. Es betten auch prior und convent ihm obe-
: dienze gethan, wie sie schuldig gewest und noch weren.
Hätte sich auch in solcher prelatur in der geistlichkeit und
t;^ weltlichkeit so ehrlich, frombhch und redlich gehalten, gottes-
I dienst und zierd scheinbarlich gemehrt, dem gotteshaus in
^* der zeitlichkeit als ein getrewer Schaffner vorgeweßt, alle
I gelt und gült zusammengehalten, gemehret und gehandhabt
£ und nit gemindert, als augenscheinlich gesehen, gehört möcht
1^ werden. Hätt sich auch in andern ehrlichen stücken gegen
^.:" prior und convent mit mehrung der personen des gotteshaus
fe und allem andern, wie sich gebürt, also loblich gehalten,
i^' daß er ihnen nie kein ursach gegeben, solche Unfälle, frevel
^. und mißhandel an dem gottshaus und ihme als prelaten des
^ gottshaus und ihren gütern zu begon, als wir hören werden.
Wie wohl solches alles die Wahrheit, so betten die genannten
herr grafi" von Dormentz prior, Veiten von Neuneck, Johannsen
München von Rosenberg und Philippsen von Eselberg ohn
^all sein verschuidigung gewaltiich und frevenlich fümemens
gegen ihme unterstanden. Dem were also, nachdem er nach
löblicher gewohnheit, auch ausweisung des ordens, in advent
gepflogen ein capitel mit seinen conventbrüdem, jungen und
feiÄÄüiet,^ alten , zu halten, hett er fürgenommen auff donnerstag nach
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r
321
s. Barbarentag in vergangenem jare in seinem closter aber-
mals ein capitel im capitelshaus zu halten, als auch ge-
schehen. Und als das sein end genommen und er der abt
daraus wollen gehn, der meinung, prior und convent nach
ihrer gewohnheit auch gehn würden, do hetten sie sich, als
wohl zu ermessen, vormals mit einander unterredt und ver-
eint, auch mit ihren gewehren dazu geschickt, mit schwerten,
degen und ihren stricken. Am ersten der prior ihne als seinen
prelaten, dem er obediren thun solt, sammt seinen mitgesellen
mit Scheltworten frevenlich angefallen, gefangen, ein strick
über seinen köpf gelegt, die bände uff den rücken hart ge-
bunden, oben und vomen, als ob er ein übelthäter were,
damit fürgefaren, ihm also gebunden und gefangen ein blosen
degen an seinen hals gesetzt, gefangen geführt in die
des gottshaus, daselbst ihn verhütet und mit gewehrter band
gewahret, nemlich durch herrn Philippsen von Eselsberg, und
do an ein bank gelegt, gebunden und gefangen. Domit sie
nit begnügig, sondern in ihrem grimme fürgefaren und sein
gesind gleicherweise gefangen, in glübd und eid genommen,
als ob sie herren wären. Do das uflf ein halb stund gewährt
und sie gemeint, der Sachen gewiss , sein sollten, hetten sie
sich wieder zu ihm gethan mit gotteslästerung und schelt-
worten geschmäht dermaßen, er wäre ein schalk und böß-
wicht, ihne damit zum kerker geführt und gesagt, er müeß
in kerker. Darauf hett er sie gebeten, ihme die band auf-
zuthun, damit er in den kerker kommen möcht. Und als er
sie als gebeten, hett herr.PhiUpps von Eselsberg gesagt,
ob er nit hinein könne, er wolle ihm hinein helfen. Ihne
darnach genommen und hinein gestoßen, daß ihm mund
und nasen überschoßen, was unmenschliches dieses, were
wohl zu bedenken. Hetten darauf die kerker beschießen und
mit ihren sÖldnern verhütet. Als sie nun sein sicher geweßt
weren, hetten sie wider alle billichkeit und recht sich des
gotteshauses fahrender habe genähert, die thüren zerstoßen,
gewaltighch uffgethan, die schloß zerbrochen und seine
cleinode, silber, sigelgelt, baugelt, brief des gottshauses
guter besagend, privilegia und anders, was sie mögen finden,
ihme als administrator des gotteshauses gewaltiglich zu
ihren banden genommen und bracht, dasselbige ihme und
dem gottshause entäußert und in weltlich band kommen
Zeitachr. XXXI. 21 /^ T
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322
lassen, durch welchen schweren handel er sie vor uns de
crimine sacrilegii wohl möcht vomemen, das er aber im
besten wollt lassen anstehn. Gebe aber doch das zu erkennen,
betten ihn auch also elendigUch gefänglich im kerker liegen
lassen gebunden bei einer halben stund, darnach die band
ufifgethan und bis auf samstag darnach zu zehn uhren in der
nacht lassen liegen, als unsere räthe kommen weren und den
anlaß aufgericht betten. Durch welchen handel sein widertheil
ohn mittel mit der that gefallen were in dem päbstlichen
bann, auch in ander pön und straf päbstlicher und kaiserlicher
rechte, auch die statuta synodalia in diesem fall eigentlich
außdruckend, war ein solcher verwürkt, uß welchem bann
sie niemand mög absolviren, dann der papst oder sein ge-
walthaber, gebe er uns demnach zu erkennen. Hetten auch
solchen handel wider alle Ordnung der heiligen väter, con-
cilien, römischer kaiser und königen und also wider bede
recht, wider ihrer Seelen heile, wider ihre Ordensregel und
obedienz, darzu wider alle billigkeit, zu schänden, schaden
und schmachheit des würdigen gottshaus, zu großer Ver-
letzung ihme als eime prelaten des gottshaus und großer
argernuß der christgläubigen menschen gethan. Zu besorgen,
wo das ungestraft hingelassen werde und die unterthanen
frevenUch band an die Obrigkeit ohn ursach legen sollten,
wie do geschehen, so würden alle stend zerstört und alle
Obrigkeit unterdrückt, daß man nit bestan möchte, dann
man müßte obrigkeit haben. Darum billich diesem handel
widerstand zu thun unterstanden werden sollt. Dieweil nun
das, wie er erzehlt, an ihm selbst die Wahrheit und offenbare
geschieht wäre und das der widertheil ihm selbst nit ent-
zogen, frevenlich an ihme als ihren prelaten zu legen, ohn
erlaubniß ihrer beeder obrigkeit, und sich deß vereinbart,
gedachts muths unterredt und einig worden, dadurch sie
conspiratores genant werden, auch des gottshauses fahrend
hab und guter entäussert wider alle oberzälte stück, recht
und billigkeit. Und demnach sein underthänig bitt und be-
geren mit unserm rechtsspruch zu erkennen, zu sprechen
und zu erklären, daß prior und convent sambt und jeder in
sunderheit durch solchen schweren mißhandel an ihme als
ihrem prelaten übel und unrecht gehandelt hätten und ihnen
solches keinswegs gezimbt, daß auch prior und convent
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sambt und sunder in die pön und straf der geschrieben
rechten auch, der statuta synodalia der hohen stift Straßbujg,
nämblich, daß sie ihrs Stands und stats, ihrer ämter, pfründen
und ihrer ehren sambt und sunder entsetzt und berau}>t
werden mit wiederkerung dem gottshaus und ihme als prelateii
des gottshaus seiner ehren, gümpfs und schaden nach jedes
notturft und gebürlichkeit mit behaltung, diese seine klage
zu mehren oder zu mindern und zu ändern mit anrufung
unsers ordentlichen gerichtszwangs.
Darauf prior und convent fiirtragen ließen. Wir hettan
schwere klag sammt unsern beisessen gehört, so der abt
wider sie uflfs scherpfest geführt, mit viel schmechlichen un-
ziemblichen werten fürbracht, anfänglich des abts geburt,
adel und gut herkommen angezeigt. Darauf sagen sie, ge-
stunden dem widertheil, daß er edel und von guten leuten
geboren, möchten auch wohl leiden und des sunder gefallen
und lust haben, daß er sich denselben seinen eitern und
freunden in seinem wesen und leben vergleicht hette, damit
sie und er auf diesen tag dieser irrung vertragen sein
möchten. Als aber der abt ihme selbst vast ein gut wort
dergleichen, wie er sich von Jugend auf wesenlich gehalten
und die straß der ehren erstiegen hätte: dazu sagten sie,
daß ihnen vast lieb wäre, daß der widertheil sein angezeigt
ehrbarkeit und ehrsam wesen so öffentlich gebraucht hätt,
daß sie des durch sich oder andere auch weren gewahr
worden, das aber nit geschehen, dann sie möchten mit
Wahrheit wohl reden, daß sie solches uflf gestrigen tags utmI
vorgehenden zeiten von keinem menschen nie gehört hettcn.
Dieweil er aber ihnen uß neid mit fürgebung viel onwahrer,
erdichter und zugelegter wort jetzt nach ihrer gut, leib und
ehren, das sie am meisten beschwere, taßten und greifen
wolle, würden sie genöthigt ettlich artikel wider ihme anzn-
zeigen, deren sie lieber geschwiegen, die aber hierin zu
schreiben als zu dieser rechtlichen sache undienstlich unter-
lassen sind. Damit aber nitmenigüch gedachte, daß sie ihre
Sachen wollten bergen oder ab dem gar scheuchten, so wollten
sie sich dieser angezogen handlung' vor uns und unsern bei-
sessen verantwurten und mit Wahrheit zu erkennen geben,
uß was nothwendiger Ursache und welcher meinung sie den
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widertheil mit fenknuß behafft betten, wollten uns aber der
sach nit desto weniger rechtlicher antwnrt berichten.
Zum ersten, so möchten sie glaublich darthun, daß der abt
ihnen zurück (hinter ihrem Rücken) geredt hett, er wollt die abtei
einem cardinalen übergeben , davon ein jährlich pension nemen
und dannoch dabei ein herr sein. Wo er nun das gethan
hett, könnten sie wohl gedenken, daß des löbUch (gottshaus)
prelatur teutscher nation und darzu dem convent entführt
wäre worden, das auch hernach gefolgt hett, wie vorher an
viel orten beschehen, und daß der cardinal die nutzung ein-
genommen und es vielleicht mit einer person besetzt hett,
als geschehen were und noch geschehe.*
Zum andern sagt^i sie, daß er geredt hätt, er werde
von uns und röm. königl. majestät nit geschirmet, deshalben
er ein anderen schirm bei einer Stadt Straßburg, Rottweil
oder Zürch suchen müßte, das abermals, als sie achten, dem
gottshaus zu verderben gereicht hett, wessen auch kdn füg-
lich ursach, darumb er sich ußer den schirm ziehen sollte.
Zum dritten hett er geredt, er wollt sich zu thun
und auch werden, des gottshaus brief über reuten und
gülten, privilegia, barschaft, fahrendt hab, Silbergeschirr,
geld und gold, dazu die kelch und ander gotteszierde mit
ihme nehmen, die von Gengenbach und andere sinen wider-
wertigen damit zu bekriegen. Als ihnen diese wort zu gehör
kommen und deßhalb fleißlich gewamet weren und sie dann
den Unwillen, so zwischen ihme dem abt und denen von
Gengenbach, desgleichen ihme und ihnen den conventualen
geschwebt, weren sie des als nit unbillich erschrocken und
nit, als der abt sagt, in conspirationsweiß, sondern capitula-
riter zusammen gangen, von diesen dingen zu reden und
anfänglich betracht den harten eid, (mit) dem (sie dem)
gottshaus verwandt wären, schaden zu verwarnen imd sein
frommen zu fördern. Darum betten sie auch bedacht den
großen unüberwindlichen schaden, so uns als ihrer obrigkeit
^ Nach dem Tode des Abt Egenolf von Wartenberg (17. Juli 1453)
hatte der Pabst die erledigte Abtei dem Cardinal Wilhelm S. Sabinae
Metensis als Zeichen seiner besonderen Gunst übertragen. Allein der Con-
vent, damit nicht übereinverstanden, wählte Volz von Neuneck zum Abte,
welcher dadurch sammt dem Convente in den päbstlichen Bann kam und
erst nach dem Tode des Cardinais 1456 davon losgesprochen wurde.
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p,-.
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eingangen band, den nachbaren und dieser Stadt, auch ihnen
selbst und dem gottshaus möglich aus diesen dingen er-
wachsen hett mögen. Darin auch bedacht den handel, so
sich kurz verschienen jaren eins abts von Pfeffers, desgleichen
anderer zwischen den eidgenossen und dem reich und diesen
landen erhebt, und hetten gethan als die, so zum theil in
diesem fall gebrennt feuer geförchtet. Deßgleichen hetten sie
auch bedacht, daß sie die ersten sein würden, so von uns
und dem castvogt, wo sie diese schanz übersehen und nit
eylend darzu thun würden, nit allein darum gestraft, sondern
auch von denen, so solch schweigen werden zu nachtheil
und schaden gereicht, darüber verwirkt wäre worden, als
die, von deren prelaten sich solch irrung erhebt. Hetten
auch bedacht unter anderm, ob nit solch ihr fümemen an
die Obrigkeit zu bringen und zu legen were, und des Stücks
halb erwogen, daß solches kein Verzug leiden wollt oder
möcht, dann gar bös, die stalle zu beschließen, so das vich
ußgelassen ; daß auch der abt darunter möcht gewarnt worden
sein, wie ihnen dann solches vormals auch begegnet, so sie
ihrem mitconvent bruder zu Melchere von Schauenburg ge-
schickt und abgefertigt hetten gen Oberkirch, were des abts
kundschaft so gut gewest, daß ehe und vor ihr bottschaft
wieder kommen, ihr anbringen und handlung gewüßt, auch
darum demselben ihren boten sein botenbrod treulich geben,
ihn in die herberg gelegt, deren er sich jetzt beklagte, auch
ohne willen und erkänntnus eins convents, das doch nit sein
sollt, sich auch davon nit bringen lassen, sonder ander baß
auch geben. Hetten auch bedacht, daß gut, nützlich und
nothwendig were, den abt beizufangen und dann der Obrig-
keit und nit ihnen den conventualen zu behalten, wie sich
hernach wohl erfunden hett, da sie ihr bottschaft beeden
herren zugeschickt und demnach solches nit aus eigener ge-
walt, sonder von oberkeit wegen gethan, dann sie ohn zweifei
und gewißlich vermuthend, wo solch drohlich, schedüch wort
die Obrigkeit gewüßt oder angelangt hett, es wäre ihr be-
felch gewesen, ihn bis uflf unsers oder des kastvogts zukunft
in gewahrsam zu behalten, und insonderheit angesehen, daß '
ihr meinung und gefährde nit gewesen, den abt zu strafen
oder einig handlung uß vermeinter obrigkeit gegen ihne zu
hajUdlen, sondern in namen und anstatt der obrigkeit und
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ihn denselben ihren oberen, als uns und castvogt, zu behalten,
damit derselb uns, dem gottshaus und anderen, wie gemelt,
nit entfliehe. Hetten auch solches mit aller bescheidenheit,
frömblich, ufriehtiglich und, wie man mit der dingen umb-
gehen sollt, und nit als der widertheil davon rede, gehandlet,
weder gott gelästert, noch ihme degen oder ander gewehr an
hals gesetzt, deßgleichen ihme auch kein strick an hals ge-
worfen, ihne auch nit in kerker gestoßen, daß ihm mund
und nase übergeschossen, sondern mit aller gebühr und dem-
nach mit gewahrsame, wie zu solcher handlung gehört, ihn
anfenglich in ein stuben geführt und nit willens geweßt in
kerker zu legen. Da were der Überfall und zulauf von des
abts oder billicher eines gottshaus verwandten zu groß
worden, daß sie besorgt, er ihne entgehe und die letzt
irrung größer, dann die erst werden möchte. Ihnen were
auch noth gewesen, sich selber vor dem Überlauf zu be-
wahren, auch sich gegen denen, so mit gewehrter band zu-
gelaufen, in beschirmung zu schicken. Hetten ihme auch die
händt nit uflf den rücken gepunden, aber wohl geführt und
in der gefengknus mit essen und trinken gehalten. Und
sagten, ob ihme etwas widerfahren, als er sich geneigt im
kerker, zu schüeßen, möcht aus Ursachen geschehen sein,
daß er in vorhergehender nacht mit seinem frauenzimmer in
der abtei gesessen, geprast und sich vielleicht mit essen und
trinken überladen hat, denn nach dem bade weren die leute
durstig. Mit dieser ihrer Verantwortung wollten sie ver-
meinen, die gefengknus genugsam verantwort zu haben;
aber uflf das, als er anzeigte, daß sie dem gottshause aas
sein entwehrt und entäußert, sagten sie, daß sie solch des
gottshaus fahrend habe, es were silber, gold oder anderes,
frommen, redlichen leuten zu ihren banden und dem gotts-
haus zu behalten hinterlegt hetten, die auch dasselbig treu-
lich dem gottshaus übergeben und, damit man sie nit ver-
denken möchte, daß ihr will oder gemüth were, solch habe und
gut dem gottshaus wie der widertheil zu entfuhren, sagten
sie, daß dasselbig sie nit hinter ihnen selbs behalten, sondern
von stund an ein ehrbar rath der Stadt Gengenbach flehlich
ersucht und gebeten hetten, solches hinter sich zu nehmen
und nit ihnen, sunder dem gottshaus zu verwaren, des sich
aber die von Gengenbach entschlugen und um solcher zwei-
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tracht nit beladen wollen; sagten auch, daß ettlich des abts
verwandten diensts halb von stund an nach den schlüsseln
gefragt und geschickt hetten, so zu der abtei und den
dingen gehört hetten. Daruß abgenommen möcht werden,
daß ihnen nit ohn noth gewesen, solche habe und gut au
andere ort zu geben und zu verwaren. Aus dem alleo wir
und unsere beisessen, auch umständer klerlich verneinen
möchten, daß sie nit sacrilegi, nit unziemblich conspirat<3reSj
nit ungehorsam und nit in päbstlichen bann weren, dann sie
kein frevenlich band, unfüglich und wider recht und billich-
keit an den abt gelegt, sondern das allein gehandelt hetten,
daß sie bei ihren eid und pflichten, damit sie dem gottsliaus
und oberkeit verwandt, schuldig und pflichtig gewesen wereu.
Darumb unzweifelter hoflfnung, daß sie mit unserm rechtliiben
und ordenlichen spruch von des abt vermeinten ungegründteii
und zumal erdichten klag sollten ledig erkannt werden, mit
erbietung, dieß ihre antwort, sofern die uflf der geschieht
stündte und ihnen zu entledigung diß handeis noth wäre,
beizubringen, vorhältUch aller notturft des rechten.
Dargegen herr Conrad abt vorgemelts gottshaus fürtragen
ließ, wie wir sein rechtmäßig klag gehört, die nach go^talt
des mißhandeis an ihm durch prior und andere seine c^oii-
ventual begangen, so uflfs (unleserlich) auch uflf miiiflcr
verletzlichst des widertheils ihres Stands und wesens hett
mögen geschehen und die sach mögen erleiden, mit ange-
regter wahrhaftiger inführung solcher seiner klage war lieh
erzält des schweren grimmigen handeis, so der widertheil als
münch ihrem prelaten, mit obediren verwandt, begau^^en
hätten. Damit aber die sach, darum man veranlaßt und dieß
Übung rechtlich fürgenommen, durch den schweren, sehend-
liehen handel mit hinterdrückung nit gesäumt würde, so
wollt er nach vermög des anlaß sein rechtlich nachred thun.
Und dieweil ihm solch schmähe hochbeschwerlich, die mit
der Wahrheit verantwurten, und erachtet, wie unser rechte
beisitzer und alle umständer auch des widertheils beistand
nit wenig beleidigt würden, die schwere schmehe, so ihm
von seinen münchen begegnete, zu hören, dann ein jeder
vernünftige mann darab billig kein gefallen hett. Und sagte
zur Sachen rechtlich also : Als ein prior und convent ihme zu
glimpf ohn Wahrheit angebe, er, der abt, hett unterstanden
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328
die abtei eim cardinal zu übergeben, ferners Inhalts etc.
Dai'wider sagt er also, daß sich solches in Wahrheit nit sollt,
könnt oder möchte erfinden, daß er solches sein lebenlang
und besonder der zeit er zur prelatur kommen, nie gedacht
noi'h mit der that willens gewesen, darzu botschaft oder
ainlere anzeigung nie geschickt, daraus solches möchte er-
dacht werden. Das were abzunemen, indem dann gar ein
eint altiger prelate were, der sein abtei oder prelatur einem
andern, deß knecht er sein müßt, übergebe und die nutzung,
ihiiie als administrator des gottshaus zugehörig, einem andern
widerfahren ließ und sich davon abschleifft. Und wollte da-
mit diesen erdichten punkt mit der Wahrheit verantwurt
hiiben, repiBtirt daneben sein förmlich klag, inmassen die ge-
si liehen mit angehängter bitt, ihme auch der widertheils
reeliLüch bekanntnuü, so viel die ausführung seines rechten
und Unterdrückung des widertheils fümemen dienstlich sein
möcht.
Zum andern als der widertheil in recht sich lassen hören,
diiü er der abt sich beklagt habe, er würd nit beschirmet
von uns und dem kästen vogt als den herrschaften, darum er
andern schirm suchen müsse etc. Zu diesem punkte sagt er,
nachdem wir, desgleichen röm. königl. maj. und unser amt-
leut gut wissen gehabt des schweren handeis, so die von
Gengenbach gegen ihme unterstanden fürzun^nen, nachdem
er sie mit geistlichen ordenlichen gerichtszwang um des
gotteshaus ordenlich gerechtigkeit wollen fürnemen mit seiner
freiheit und vertrage, darum ein sundere sach oder recht-
lertigung zwischen den von Gengenbach und ihme schwebte.
Und aber er merklich gewamet, wo ein rate zu Gengenbach
nit so ernstlich darzugesehen, so wer der gemeine mann
im closter gelaufen und ihne zu tod geschlagen, des er sich
keinswegs versehen, in Zuversicht solches nit verschuldet
hett, da ihm solches angelangt möcht sein. Er hett aus be-
wegung zu den amtleuten gesagt, wollten sie das gottshaus
und ihne nit anders schirmen, dann daß er in dem seinen
zu tod sollt geschlagen werden, sonst er vielleicht gedenke,
schirm zu suchen, damit er bei recht gehandhabt und vor
gewalt beschirmt werde, zu Straßburg oder anderswo. Mit
den werten er die amtleut wollen bewegen, ihn desto ernst-
licher bei seinem gebrauch, rechten und guter gewohnheit
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329
zu handhaben. Daß er 'sich aber um einigen schirm beworben,
möchte ihm mit Wahrheit nit zugelegt werden, und damit
wolle er den andern punkten, dadurch der widertheil sein
schweren miJhandel unterstände zu beglimpfen, ganz ab-
gestellt haben.
Zum dritten hett der widertheil ihme zu glimpf, doch
ohne grund der Wahrheit dargethan, wie er sollt geredt
haben, er wollt Schweitzer werden und wollt mit ihme
nehmen Silbergeschirr, kleinod, kelch, privilegie, brief etc.
und anders und die von Gengenbach, auch andere, die ihm
widerwertig, damit kriegen, mit länger erzählung, weß sie
geursacht, da sie solchs verstanden, hietten sie gedacht an
den harten eid, mit dem sie dem gottshaus oder capitel ver-
wandt, und nachdem sie gewarnet, übel erschrocken, den
schaden verderblich betracht, der dem land, desgleichen
allen nachbauren und zuvor röm. königl. maj. und uns er-
wachsen möchte, und deßhalb nit als conspiratores, sondern
capitelsweis zusammen gangen, dieweil die sach kein Verzug
wollen leiden, uff daß der schad nit geschehe, wie mit dem
abte von Pfeffers etc. (folgt nun fast wörtlich die Wieder-
holung der Klage über seine Gefangennahme). — Aber was
dies vorgeben wollte, were gut zu verstehen, allein ihren
bösen handel damit zu verblumen , an ihme als ihrem prelaten
begangen. Des raths halb am mitwoch vor seiner gefengknus
beschehen und ferrer anzeig, sagt er, daß sich solchs in
Wahrheit nimmer möchte erfinden, es hett auch nie kein
mann ihn zuvor, ehe er in die prelatur kommen, oder in der
prelatur mit wein dermassen beladen gesehen, daß er solch
Unvernunft, ihme unwahrlich zugelegt, begangen sollt haben.
Das wäre aber wahr, wie in der klag angezeigt, daß nach
frevel band an ihn gelegt, die bände zurück an zwei orten
hart gebunden und ein blosen degen zurück auf den hals
gesetzt, wie wohl er nit gesehen, wer dasselbig gewesen, hett
er doch empfunden, auch aus des priors reden wohl ver-
standen, der mit einem großen schwur zu dem, der ihm den
degen angesetzt, gesagt, er solle instecken, er wäre gebunden
und gefangen, bedürfe des nit. Es wäre auch die Wahrheit,
daß sie ihn gebunden und gefangen in die firmarei geführt,
durch den Eselsberger verhütet, um den er's in Sonderheit
nit verdient, der sein schwert an der Seiten gehabt und ihn
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7
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den abt hernach so jämmerlich in den kerker gefiihrt, wie
in der klag angezeigt. — Wann er aber war trunken ge-
weßt, hett ihm die nase nit Überschossen, sondern vielleicht
anders hernach kommen. — Wo das nit sollt nach auswei-
sung der rechten gestraft werden, würden andere unter-
thanen geistlich und weltlich ab diesem schweren handel bei-
spiel wider ihre oberkeit jedes in seinem stand empfangen,
größeren gewalt fürzun^nen. Wollt damit diesen dritten des
widertheils punkten abgeschnitten haben.
Zum vierten, so gebe der widertheil an, als ob er der
abt gar übel gefahren, indem als er in der klag lassen an-
ziehen, dieweil sie dem gotthaus das sein uß des gottshaus
gewalt und schloßen gewaltiglich entführt, daß er lassen
sagen, sie de crimine sacrilegii annehmen möchte, mit ver-
glimpfung in derselben gestalt nit gethan hetten. Sagt, in
dem hetten die von Grengenbach groß Weisheit begangen , daß
sie sich des guts nit wollen annehmen; aber sagte fürter
wider diesen punkten, daß er annehme des widertheils recht-
lich bekanntnuß, indem sie bekennen, dem gottshaus und
ihme als prelaten das gut entäußert hetten. Erneuerte dar-
nach sein klag dieses punkten halb des entführten guts, wie
die geschehen, derselben auch noch kräftiglich anWeng und
sagte, daß prior und convent kein grund gehabt, solch gut
außerhalb des gottshaus hinter jemand, wer der wäre, geist-
lich oder weltlich, zu legen oder zu behalten geben. Wie
nachdem sie ihn gefangen und in kerker gelegt und ihm sein
gürtel und teschen vom leib gerissen, Schlüssel und anders
zu banden genommen, wo sie erbarer meinung wollten ge-
handelt haben, oder deß von uns befehl gehabt, sie hetten
soviel schloß, gewölb und anders wohl wissen zu finden, zu
behalten und zu verhüten, darin brief, privilegia und anders
gelegen, dann sie die Schlüssel bei banden gehabt, weren
auch mit den ihren gewaltigUch im kloster gelegen, seien
des abts auch sicher gewesen, wo aber ihnen das nit ge-
meint, hetten sie näher gen Ortenberg oder gen Oberkirch
oder gen Zabern hinter uns gehabt zu legen und nit dörfen
uff Staufenberg des gottshaus zu Gengenbach gut verändern
oder veräußern, wiewohl er der ritterschafft zu Stauffenberg^
^ Als im Jahre 1514 die Gemeiner von Staufenberg verlangten, Mark-
graf Philipp solle ihnen das Lehen des verstorbenen Rudolf Pfau zu-
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\
331
nichts anders dann ehren und frömmigkeit vertraut. Hätt
auch dem prior und convent keinswegs gepürt oder zuge-
standen, in des gottshaus baargeld zu greifen, dreißig gülden
in einer nacht zu verthun und des gottshaus pferdt für die
Stadt Gengenbach zu schlemmen, was daraus zu ermessen,
were wohl zu verstehn. Wie auch unsere rehte mit großer
arbeit in die Stadt Gengenbach konmien, das geld, brief,
und anders schwerlich wieder zu banden bracht, was auch
unserm canzler und räthen zur antwort worden, daß brief,
Silber, gold und anders nit möchte uß Staufenberg kommen,
sie, der prior und die conventualen, wären dann alle vier
vorhanden. Zweifelte nit, wir weren des genugsam bericht,
repetirt auch den eid, so dazumal durch sie geschworen
wäre. Daraus genugsamblich verstanden, daß sie conspiratores,
conjuratores und de crimine sacrilegii wohl möchten angezogen
werden, und begehrte darumb unangesehen des andertheils
ungegründet verblumen. aber ihr rechtlich bekenntnuß an-
gesehen, die in diesem rechtlichen handel genügsamen, wir
sollten rechtlich erkennen, erklären und sprechen, wie vor-
mals in seiner eingebrachten klag begehrt were. Und wo
nit neuerung vom widertheil eingebracht wurden, wollt er
die sach zu recht gesetzt haben nach vermög des anlaß.
Die Nachrede des Priors und des Convents enthält nichts weiter zur
Aufklärung des Streites. Die Aeusserung, sich andere Schirmherren zu
suchen, habe der Aht schon früher gethan, als die von Gengenhach ihn auf die
päbstliche Citation hin todt zu schlagen drohten. Sie hätten dem Abte blos einen
Strick um den Arm gebunden, und ihn erst in den Kerker gebracht, als
der Aufruhr zu gross geworden sei, aber mit Essen und Trinken ihn
ehrlich gehalten. Was die dreissig Gulden anbelange, so seien dieselben
zu des Klosters Nutzen verwendet worden, und sie wollten darüber von
Pfenning zu Pfenning Rechnung ablegen. Des Gotteshauses Güter aber
hätten sie nicht Buben oder leichtfertigen Leuten übergeben, sondern
ehrlichen, redlichen Männern, und nur zu besserem Schutze des Gutes
hätten sie bestimmt, dass es erst dann zurückgegeben werden sollte,
wenn sämmtliche Conventualen persönlich die Auslieferung verlangten.
Nach einer kurzen unwesentlichen Bede des Abtes schliesst das merk-
würdige Aktenstück.
Achern. Ruppert.
weisen, erschienen als solche vor dem bad. Lehensgericht: Arnold Pfau
und sein grossjähriger Sohn Jakob Pfau, W^ilhelm Hummel, Anton und
Friedrich von Widergrien und Wolf StoU. Schöpflin H. Z. B. VII. 28. ij
^y^
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332
Beiträge znr Geschichte der Schlacht bei
Wimpfen (6. Mai 1622).
Die Veranlassung zu einer neuen Durchsicht des urkund-
lirheii Materials und der Literatur über die Schlacht von
Wimpfen gab, wie ich zum voraus bekennen will, ein zu-
fälliger Fund. Für die Handbibliothek des Gr. Greneral-
Laiidesarchives wurde mir ein Exemplar der unten abge-
dru(;kten, nicht unbekannten, aber von keinem der älteren
und neueren Darsteller benutzten^ Broschüre des Wilhelm
von Sitzingen zum Kauf angeboten. In unserem Exemplar
fehlten die beiden Pläne, welche, wie sich aus dem Texte
ergab, der Schrift beigegeben sein mussten. Erst nach
iimn(*hen vergebUchen Versuchen gelang es, ein vollständiges
Exemplar aufzufinden. Eine Reihe grösserer Bibliotheken,
an welche Anfragen gerichtet wurden, besitzen die Broschüre
liidit ; in vielen Exemplaren kann sie demnach nicht mehr
existiren. Ein Wiederabdruck schien also gerechtfertigt. Im
Laufe meiner Nachforschungen fand sich aber allmählich noch
weiteres Material, und es zeigte sich, dass keiner der neueren
Btsarbeiter, auch La Roche nicht, auf die älteste gedruckte
Literatur zurückgegangen war; ganz abgesehen von den
vielen, welche sich darauf beschränkt haben, dem Theatrum
Europaeum oder anderen secundären Quellen zu folgen. An-
fänglich bestand meine Absicht nur darin, die ältesten, noch im
Jahre 1622 gedruckten Broschüren wieder zum Abdruck zu
bringen. Allein damit war von selbst die Aufgabe nahe ge-
legt, die späteren Relationen in den Chroniken des 17. und
18. Jahrhunderts, bis herab auf die neueste Literatur, mit
den ältesten Schriften und unter sich zu vergleichen und,
wo möglich, die Quelle festzustellen, aufweiche die einzelnen
Darstellungen und Angaben zurückzuführen sind.
Hatte die Arbeit einmal diese Ausdehnung erhalten, so
konnte auch von einer nochmaligen Durchsicht der ein-
^ Hurter Gesch. K. Ferdinands II. erwähnt die Schrift (IX, 114
Amn* 275), aber offenbar nur nach einem früheren Citat.
}
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333
schlägigen Akten des Gr. General-Landesarchivs nicht Um-
gang genommen werden. Eine abschliessende Untersuchung
über die Geschichte der Schlacht wollte ich aber keineswegs
unternehmen. Sonst hätte ich meine Nachforschungen auch
auf andere Archive ausdehnen müssen. Ebenso ist es nicht un-
möglich, dass sich unter der überaus reichen Broschüren-
und Zeitungs-Literatur des 30jährigen Krieges noch die eine
und andere gleichzeitige Druckschrift aus dem Jahre der
Schlacht selbst vorfinden kann. Aber eine vollständige Biblio-
graphie über die Literatur dieser Zeit steht wohl noch in weiter
Ferne; so Tüchtiges und Werthvolles einzelne Sammler auf
diesem Gebiete geleistet haben, so wäre die Zusammenstellung
einer vollständigen Uebersicht über die zahlreichen Flug-
schriften und Broschüren aus der Zeit des 30jährigen
Krieges nur den vereinigten Kräften einer Anzahl von Mit-
arbeitern am Sitze der wichtigeren Bibliotheken möglich.^
Für den speciellen Zweck einer Monographie wie die vor-
liegende aber würde dem Aufwand an Zeit und Mühe mit
Nachsuchen in den Bibliotheken der Erfolg nicht entsprechen.
Die folgenden Mittbeilungen wollen und können demnach nichts
Weiteres als Beiträge zur Geschichte der Schlacht sein.
Auch so schon, wenn das hier gebotene Material lange
nicht auf Vollständigkeit Anspruch machen kann, und wenn
sich diese Arbeit auch ein viel kürzeres Ziel gesteckt hat,
als z. B. Gustav Droysens mustergiltige Studien über die
Zerstörung Magdeburgs und die Schlacht bei Lützen ^ — auch
so schon werden diese Beiträge hoffentlich dem künftigen Dar-
steller seine Aufgabe vereinfachen und erleichtern helfen. Auf
die Fesstellung des nach den übereinstimmenden Berichten der
zuverlässigeren Quellen bleibenden Thatbestandes wurde von
vorne herein verzichtet. Auf eine Beschreibung der Schlacht
wollte ich nicht übergreifen, die vielmehr dem mihtärischen
Sachverständigen vorbehalten bleiben soll. Nicht einmal alle
Unrichtigkeiten und Widersprüche im Einzelnen wurden be-
richtigt; m vielen Fällen heben sich die Widersprüche
^ Man vergleiche, was Rudolf Reuss (Graf Ernst von Mansfeld.
Braunschweig 1865, Seite 113) darüber sagt.
* In den Forschungen zur deutschen Geschichte III, 435 ff. und V,
69-235.
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BS4
durch die verschiedenen Berichte selbst gegenseitig auf, in
anderen ist der Laie nicht competent.
Die erste unerlässliche Aufgabe erschien mir, je länger
ich mich mit dem G^enstand beschäftigte, die Revision der
gedruckten Literatur über die Schlacht. In diesem Stücke
suchte ich möglichst gründlich zu Werke zu gehen, so weit
es die Beschränkung auf eine kleinere Bibliothek und ge-
legentliche Mittheilungen einzelner Fachgenossen gestatteten.
Der Kundige weiss, zu welch überraschenden Ergebnissen
solche Einzeluntersuchungen in Bezug auf die Benützung der
Quellen führen. So viel stellte sich bald mit Sicherheit her-
aus: 1. dass fast alle Darstellungen über den Verlauf der Schlacht
sich auf einige wenige Quellen zurückführen lassen ; 2. dass
die meisten Darsteller bei dem grossen Reichthum späterer
Literatur, der zu bewältigen war, überhaupt nicht mehr auf
die ersten Quellen zurückgegangen sind, sondern dass man
sich damit begnügte, aus der zweiten, dritten und vierten
zu schöpfen; 3. dass man dabei das Alter der Quellen und
ihr Verhältniss zu einander völlig ausser Acht liess und dem
jüngsten Berichte denselben Grad von Zuverlässigkeit zuer-
kannte wie dem ältesten; 4. dass einige der ältesten Quellen
unbeachtet und unbenutzt geblieben sind. Es ist erklärlich,
wenn auf diese Weise auch Solche, denen im Uebrigen
fleissige und ernste Studien über den Gegenstand zu ver-
danken sind, mitunter mit Beweisen operiren, die völlig in
der Luft schweben. Man beruft sich, zur Bestätigung und
Bekräftigung der Angabe eines Autors, auf einen zweiten,
der sich übereinstimmend mit dem ersten ausspricht. Ganz
natürlich: weil beide aus derselben Quelle geschöpft haben,
oder weil gar der zweite es sich noch bequemer gemacht und
nur den ersten copirt hat, ohne auch nur den Versuch ge-
macht zu haben, auf die Quelle zurückzugreifen, aus welcher
dieser seinen Bericht genommen hatte. Um nur einige Bei-
spiele anzuführen: in der Frage wegen Betheiligung oder
Nichtbetheiligung des Markgrafen Georg Friedrich an dem
Treffen bei Wiesloch glaubt sich La Roche in seiner Ansicht
durch eine Stelle aus einem älteren, wenig verbreiteten Buche
bestärkt sehen zu dürfen; diese Stelle ist aber, wie über-
haupt der ganze Bericht in dem „älteren Buche**, wörtlich
aus dem Theatrum Europaeum abgeschrieben, beweist also
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335
gar nichts ^ Ebenso beruft sich derselbe, als auf Gewährs-
männer für die besondere Tapferkeit des weissen Regiments,
auf den Bericht des Augenzeugen vom 11. Mai, auf das
Theatrum und auf den Biographen der Markgrafen von
Baden ^. Bei näherer Betrachtung schrumpfen aber die drei
Gewälu-smänner auf einen einzigen, den Augenzeugen, zu-
sammen; denn hier lässt sich mit aller Bestimmtheit eine
Genealogie der Quellen feststellen: da: Augenzeuge ist vom
Theatrum, dieses von dem Biographen copirt.
Wir haben soeben von einer Genealogie der Quellen ge-
sprochen. Eine solche lässt sich in der That für die Berichte
über die Schlacht von Wimpfen construiren. Alle die zahl-
reichen Darstellungen im Ganzen, wie fast alle die nebensäch-
lichen Angaben im Einzelnen, lassen sich schliesshch bis auf
ihren Ursprung zurück verfolgen. Es kann dabei nur zweifel-
haft sein, ob z. B. der Bericht P unmittelbar aus G stammt,
oder ob zwischen beiden noch ein Mittelglied, etwa L, ein-
zuschalten ist; ferner ob der ganze Bericht P aus einer
einzigen früheren Quelle, G oder L, herübergenommen ist,
oder ob einzelne Angaben in demselben noch aus anderen,
ebenfalls benützten Schriften, H und K, herrühren. Geht
man in dieser Weise auf die ältesten Quellen zurück, so ge-
langt man zu dem auffallenden und wenig erfreulichen
Resultat, dass diese ausserordentlich mager fliessen. Original-
berichte von Augenzeugen besitzen wir über die Schlacht von
Wimpfen nur wenige; von diesen wenigen aber ist nur ein
Theil sofort durch den Druck veröffentlicht und von den
späteren Darstellern benützt worden. In der That genügt es
schon an den wenigen Druckschriften aus dem Jahre 1622
selbst, deren Existenz wir nachweisen konnten, um fast die
ganze spätere Literatur über die Schlacht aus denselben ab-
zuleiten; abgesehen von manchen Einzelangaben, von denen
ich bis jetzt nicht feststellen konnte, aus welcher älteren
Quelle sie stammen.
Aus dem Umstände, dass einige der ältesten Schlacht-
^ Zeitschr. a. a. 0. S. 58 Anm. 2 und Dreissigj. Krieg I, 91 Anm. 1.
Die Quelle des Theatrum für die betreffende Stelle ist der „Verlauf«.
Vgl. auch Schoepflin IV, 192 Anm. 9. Sachs IV, 427 Anm. 5.
2 Zeitschr. a. a. 0. S. 77 Anm. 1.
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336
berichte, die wir besitzen, der ephemeren Zeitungsliteratur*
angehören, darf man in diesem Falle noch keinen Schluss zu
Ungunsten ihres Werthes und ihrer Glaubwürdigkeit ziehen.
Die Tagespresse bemächtigte sich so rasch als möglich nicht
nur einiger Privatbriefe von Augenzeugen, sondern auch der
ofÜLi eilen Berichte von Officieren und Kriegsbeamten. So sind
die zwei am weitesten verbreiteten und am meisten benützten
Berichte, derjenige des bairischen Kriegscommissärs Loichinger
und der des Heilbronner Augenzeugen, alsbald gedruckt
worden. Auch die Verzeichnisse über den Verlust an
Tortten, Verwundeten und Gefangenen und über die von
Tilly eroberten Beutestücke haben auf diese Weise, als Flug-
schriften gedruckt, rasche und weite Verbreitung gefunden.
Selbst ein Bericht Tilly's soll so veröffentlicht worden sein.
Von einer der so entstandenen Zeitungen wird unten nach-
gewiesen, dass sie in zweiter, mit einerneuen Correspöndenz
vermehrter, Auflage erschien. Unter sich brauchten dabei
die verschiedenen, in einem solchen Zeitungsblatt unter dem-
selben Titel veröffentlichten Relationen , keineswegs in innerem
Zusammenhang zu stehen. Uebrigens stammen die ältesten
Nachrichten über die Schlacht , sammt den Verlust- und Beute-
listen, welche in den ersten Tagen in Zeitungen gesammelt
im Druck erschienen, selbstverständlich aus dem siegreichen
katholischen Lager, ja man kann sogar sagen, dass sie theil-
weise officiellen Ursprunges sind. Dort beeilte man sich, die
Kunde von dem Siege zu verbreiten. Eine ebenfalls von katholi-
scher Seite stammende französische Zeitung ist unter I. 8 auf-
geführt und unter IL D. abgedruckt; sie stammt noch aus
dein Monat Mai; ihr historischer Werth ist unbedeutend.
Der älteste Bericht von protestantischer Seite, der in die
Presse kam, ist der des Heilbronner Augenzeugen (I, 4).
Dies ist zugleich der erste zusammenhängende und ausführ-
lichere Schlachtbericht von dieser Seite. Abgesehen davon,
das!5 des Verfassers Sympathieen dem protestantischen Heere
^ üeber diese Gattung von* Quellen zur Geschichte des 17. Jahrhunderts
und Über die Aufgabe der Kritik ihnen gegenüber vgl. G. Droysen in
den Forschungen zur deutschen Geschichte IV, 13 ff. und Julius Opel's
soeben erschienenes Werk: Anfänge der deutschen Zeitungspresse 1609—
1650, (Bd. ni. des Archivs für Geschichte des deutschen Buchhandels.
Leipzig. 1879.)
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L • .::^
337
gehören mussten, kommt dem Berichte der Vorzug einer ge-
wissen unparteiischen Neutralität zu. Als Heilbronner Bürger,
der er ohne Zweifel war, musste er zwar den Sieg der mark-
gräflichen Waffen wünschen und mochte er geneigt sein, für
ihre rühmenswerthe Haltung ein besonders scharfes Auge und
Ohr zu behalten. Immerhin hatte der Einwohner der von
der Schlacht und ihren Folgen schwer betroffenen , im Kampfe
selbst neutralen Reichsstadt keinen Grund, in der Darstellung
des Verlaufes der Schlacht nach der einen oder anderen
Seite tendenziös zu verfahren; und namentlich brauchte er
keinen einzelnen Truppentheil des markgräflichen Heeres auf *
Kosten eines anderen absichtlich zu verherrlichen oder zu
verkleinern. Man kann nur darüber im Zweifel sein, wie
viele seiner Angaben auf wirklicher Autopsie, wie viele nur
auf Erkundigung bei den Flüchtigen und bei den Verfolgern
beruhen. Eine der wichtigsten Quellen haben wir in seinem
Berichte jedenfalls vor uns, wenn wir es auch nicht mit
einem Augenzeugen im strengen Sinne des Wortes zu thun
haben. Einem wirklichen Augenzeugen — ob auch Theil-
nehmer, ist ungewiss — ist eine erst einige Monate nach
der Schlacht veröffentlichte umfangreichere Broschüre zu ver-
danken. Es ist die unter dem Pseudonym Wilhelm von
Sitzingen veröffentlichte (I, 9. H, E). Auch sie stammt aus
protestantischem Lager. Bei ihr ist eine doppelte Tendenz
unverkennbar. Einmal will sie den von katholischer Seite
beanspruchten Ruhm auf ein bescheideneres Mass zurück-
führen, und sie geht, um dies zu erreichen, selbst bis zur
masslosesten Uebertreibung in ihren Angaben über die feind-
liche Truppenzahl. Mehr noch liegt dem Verfasser aber das
Bestreben am Herzen, die Ehre der markgräflichen Reiterei,
der allgemein die Hauptschuld an der Niederlage zugeschrieben
wurde, vor allem aber diejenige des Reitergenerals, des Rhein-
grafen Otto zu retten. Sitzingen's Broschüre enthält auch
den ältesten Schlachtplan, den wir kennen, und zwar einen
doppelten, über die erste Aufstellung des markgräflichen
Heeres und über die Veränderung in der Schlachtordnung
und den daran sich schliessenden Verlauf der Schlacht.
Spätere Aufzeichnungen eines Augenzeugen besitzen wir
in dem Tagbuch des Augustin von Fritsch, das aber
erst im Jahr 1660 niedergeschrieben zu sein scheint. Fritsch
Zeitschr. XXXI. 22 r-^ iJ^
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338
stand mitten im Kampfgewtihl und weiss so nur von dem
zu berichten, was in seiner nächsten Umgebung vorging.
Aber auch das Wenige, was er zu erzählen weiss, lässt den
Umstand beklagen, dass man nicht auch von anderen Theil-
nehmem an der Schlacht solche Aufzeichnungen über den Antheil
einzelner Truppenkörper und über einzelne Episoden besitzt.
Für die Geschichte der Schlacht von sehr untergeordneter
Bedeutung ist , obgleich sie von einem Augenzeugen herrührt,
die Relation des unbekannten Verfassers der Acta Mans-
feldica. Dagegen besitzen wir in dem von La Roche mit-
getheilten Schreiben des markgräflichen Secretärs Abel und
in dem noch ungedruckten, nur von Heilmann benützten
Briefe Reinhard Volmerodt's zwei wichtige Aktenstücke
über die Schlacht. Die Bedeutung des Abel'schen Berichtes
liegt in dessen officieller Stellung in des Markgrafen Um-
gebung; das Schlachtfeld hat Abel wohl alsbald verlassen,
als der Sieg sich auf Tilly's Seite zu neigen begann; gegen
7 Uhr Abends ist er nach des Wagenmeisters Aussage vor
Heilbronn mit den geflüchteten Wagen angekonmien. Vol-
merodt's Bericht ist noch am Abende der Schlacht selbst
niedergeschrieben; es ist also der älteste, den wir bis jetzt
kennen.
Von Augenzeugen lassen sich demnach bis jetzt
sieben Berichte nachweisen, und zwar aus dem bairisch-
spanischen Lager der des Lieutenants Volmerodt, des Kriegs-
commissärs Loichinger, des späteren Obersten Fritsch und
der des unbekannten Verfassers der Acta Mansfeldica; aus
dem markgräflichön Lager der des Secretärs Abel und des
Wilhelm von Sitzingen; von sonstiger protestantischer Seite
der von Heilbronn datirte Bericht eines Unbekannten. Für
eine einzelne Episode in der Schlacht, für den Fall des
Herzogs Magnus, kommen sodann noch die amtlich auf-
genommenen Aussagen der Begleiter und der Dienerschaft
des Prinzen in Betracht.
Den Berichten der Augenzeugen kommt an Werth nahezu
gleich die handschriftliche, noch ungedruckte, von La Roche
und Anderen ausgiebig benützte, Beschreibung der Schlacht
durch den Heilbronner Rathsherrn Joh. Phil. Orth, wenn gleich
diese erst später, auf Grund von Erkundigungen und wohl auch
von Aufzeichnungen, niedergeschrieben worden ist. Ein voU-
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ständiger Abdruck erschien mir daher gerechtfertigt, und ich
glaubte auch die zweite Hälfte nicht weglassen zu sollen,
welche allerdings wesentlich von localem Interesse ist und
von den Folgen der Schlacht für die umliegenden Ortschaften
berichtet. Aber gerade hierin können des Verfassers Angaben
auf authentischen Charakter Anspruch machen, da sie sich
entweder auf Akten oder auf Aussagen von Personen gründen,
die die Vorgänge mit erlebt haben.
Unter den secundären Quellen verdienen die im Jahre
1628 herausgegebenen Memoiren des belgischen Edelmannes
Du Cornet besondere Beachtung; sie enthalten einen der
ausführhchsten Schlachtberichte von bairisch-spanischer Seite,
und es tritt darin ein Truppentheil in den Vordergrund,
über den sonst die spärlichsten, ja unsichersten Nachrichten
vorliegen. Von dieser Seite gerade sind Einzelheiten um so
willkommener, als es auf Grund des bis jetzt benützten
Materials nicht einmal möglich war, mehr als nur die ober-
flächlichsten Angaben über Stärke und Zusammensetzung des
liguistischen Heeres in der Schlacht von Wimpfen zu machen,
üeber die Betheiligung Cordova's an der Schlacht und über die
Stärke und Zusammensetzung seiner Truppen geben Cornet's
Memoiren wünschenswerthen Aufschluss. Zwar hat der Ver-
fasser selbst keinen der Kriege mitgemacht, die er beschreibt.
Aber seine Memoiren sind wesentlich auf Grund sorgsamer In-
formationen niedergeschrieben, die er sich bei Officieren ge-
holt hat, welche die Feldzüge durchgemacht haben. In den
kaiserlichen Armeen, welche unter dem Namen „spanischer"
Hilfsvölker im böhmischen und pfälzischen Kriege mitkämpften,
stellten die niederländischen Regimenter ein ansehnliches Con-
tingent. Auch Cordova's Armee hat solche Bestandtheile. Eine
Kriegsgeschichte dieser „wallonischen" Truppen wollen Cornet's
Memoiren in erster Linie sein. Allerdings griff die wallonische
Infanterie nach Cornet nicht thätig'in die Schlacht von Wimpfen
ein, sondern sie war an diesem Tage als Besatzung der Ort-
schaften verwendet. Die wallonische Reiterei aber hat mit-
gekämpft. Mit Sitzingen's Broschüre theilen die Memoiren
Cornet's das Schicksal, bis jetzt, die letzteren wenigstens von
Seiten deutscher Bearbeiter, unbeachtet geblieben zu sein;
Fritsch ist von Heilmann benützt ; sonst finde ich seinen Namen
nur noch einmal erwähnt , aber in unrichtigem Zusammenhang.
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yf,^ff.i
340
Das zur Charakteristik der weiteren Literatur Nöthige
soll jedesmal bei der einzelnen Schrift gesagt werden. Selbst-
verständlich hätte das Verzeichniss der Literatur über die
Schlacht ohne sonderliche Mühe noch reichlich vermehrt
werden können. Aus der späteren Literatur sollten nur ent-
weder ausführlichere Darstellungen oder bezeichnende Bei-
spiele berücksichtigt werden. Einige für den Zweck werth-
lose Schriften wurden nur desshalb in die Liste aufgenommen,
weil das Citat anderwärts sich vorfand; wer künftig die Be-
arbeitung des Gregenstandes unternimmt, wird der Mühe des
Nachschlagens manches überflüssigen oder irreführenden Citates
überhoben sein.
Es kann auffallen, dass sich in den Sammlungen der
historischen Volkslieder aus der Zeit des dreissigj ährigen
Krieges keine Spur von der Schlacht findet. Dagegen hat
sich die Sage des Stoffes bemächtigt. Es ist sogar ein
doppelter Sagenkreis, der sich an die Schlacht knüpft. Die
eine dieser Sagen hat ihren Ursprung wohl in dem Volks-
glauben an ominöse Erscheinungen am Himmel. Im Munde
des Wimpfener Dominicaners ist dieser Volksglaube in der
Weise modificirt und localisirt, dass an die Stelle der glückver-
heissenden wunderbaren Erscheinung am Himmel die Sendung
eines Rettungsengels an Ort und Stelle tritt; der geflügelte
Ritter des Wimpfener Dominicaners aber ist in einer Ver-
sion in einen unter höherer Einwirkung stehenden Artil-
leristen verwandelt: kurz, die Explosion der Pulverwagen ist
das Werk überirdischer Mächte. An eine absichtliche Er-
findung und an berechnete Täuschung zu denken, wie
La Roche geneigt ist\ liegt kein Grund vor. Der mönchi-
schen Anschauung ist es mit solchem Glauben voller Ernst;
man darf nur die naive Erzählung bei Carafa lesen.
Anders steht es allerdings mit der zweiten, in die Ge-
schichte der Schlacht verwobenen, noch kein Jahrhundert
alten Sage von dem Heldentode der 400 Pforzheim er. Man
darf für die Geschichte ihrer Entstehung einfach auf Coste's
abschliessende Untersuchung verweisen. Dass die Sage offi-
cielle Sanction erhalten hat, ist nicht zu verwundern, nach-
dem einmal Männer von wissenschaftlichem Rufe wie Posselt
ihre Autorität dafür eingesetzt hatten. War aber eine Art
» Zeitschr. a. a. 0. S. Q^,
fi rmiaiir-iiin.
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341
officieller Anerkennung einmal ausgesprochen, und hatte sich
die Kunde von einer angeblichen Grossthat im Volke ein-
gelebt, dann war die wiederholte Bestätigung der ersten
Sanetion nur eine selbstverständliche Consequenz. Die Gene-
ration von 1922 wird allerdings kein Recht mehr zur Ver-
anstaltung einer abermaligen Säcularfeier haben, nachdem
inzwischen die Kritik ihr unerbittliches Veto eingelegt hat.
Bis die Sage in der Literatur, auch in der ernsthaften, als
solche anerkannt ist, scheint allerdings noch geraume Zeit
vergehen zu sollen. Die in den fachwissenschaftlichen Schriften
heute niedergelegten Ergebnisse der Forschung pflegen in
der Regel nicht morgen schon allgemeinere Beachtung zu finden.
In dem dritten Abschnitt dieser Beiträge habe ich aus
zweierlei handschriftlichen Quellen theils vollständige Ab-
drücke, theils Auszüge mitgetheilt: 1. aus amtlichen Akten-
stücken, 2. aus geschriebenen Zeitungsberichten. Diese sämmt-
lichen Schriftstücke gehören mit einer Ausnahme dem Grossh.
General-Landesarchiv an, und zwar der zur Zeit in Bildung
begriffenen Abtheilung Haus- und Staatsarchiv. Sie sind von
La Roche bereits benützt. Ich citire dieselben nach der pro-
visorischen Nummer, mit der Bezeichnung St. A. Ausserdem
habe ich aus den Heilbronner Akten ausführlichere Mit-
theilungen gemacht, als dies La Roche für seinen Zweck
thun konnte. Es sind bekanntlich zwei Bände, mit Auszügen
aus den Rathsprotokollen der Stadt Heilbronn und mit Ab-
schriften der aus dem Jahre 1622 stammenden Correspon-
denzen. Auszüge und Abschriften sind von dem schon er-
wähnten Heilbronner Rathsherrn Johann Philipp Orth mit
grossem Fleiss aus den Originalien gesammelt. Die beiden
Bände sind um so werthvoller, da, wie ich höre, die Original-
akten zum grossen Theile nicht mehr vorhanden sind. Eine
von dem Sammler herrührende Vorbemerkung im ersten Bande
lässt das Jahr 1631 als das der Abfassung oder Vollendung
seiner Arbeit vermuthen.
Die zweite, La Roche nicht zugänglich gewesene, hand-
schriftliche Quelle besteht in einer Anzahl von geschriebenen
Zeitungen aus dem Jahre 1622. Ich fand dieselben bei der
Ordnung der Akten des Klosters Salem, unter welche sie
jedoch ganz unzweifelhaft nicht gehören. Nach einzelnen Be-
gleitschreiben, welche den Zeitungsblättern hin und wieder
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342
beigefügt und an den Constanzer Stadtschreiber Nicolaus
Hammerer gerichtet sind, gehören sie unter die Akten der
Stadt Constanz. Nach der Unterschrift stammen die Schrift-
stücke aus der bischöflichen Kanzlei zu Meersburg. Die
Zeitungsberichte selbst sind zum grossen Theile aus Frei-
burg, Breisach und anderen vorderösterreichischen Orten
datirt. Man hat es also wohl mit den Berichten des bischöf-
lichen Agenten am Sitze der vorderösterreichischen Regierung
zu Freiburg und mit denjenigen seiner Correspondenten an
anderen Orten zu thun. Ein neuer Beweis, wie wohl organisirt
zu jener Zeit die Verbreitung der Tagesneuigkeiten durch
vielfältige Abschriftnahme, auch neben der gedruckten Tages-
presse, war.* Vom kritischen Standpunkte aus kann man
es tadeln, wenn in diesem Abschnitt beiderlei Schriftstücke,
die aus amtlichen Akten stammenden und die Zeitungsberichte,
bunt durcheinander gemischt werden, während doch ihr histo-
rischer Werth ein sehr verschiedener ist. Es geschah den-
noch, zunächst aus dem äusserlichen Grunde, um nicht neben
dem dritten noch einen vierten Abschnitt bilden zu müssen
und den ohnehin schon auf mehrere Capitel vertheilten Stoff
nicht noch mehr zersplittert zu sehen. Zum Theile aber haben
diese Berichte denn doch halb officiellen Charakter und be-
ruhen auf guter Information. Zudem ist es nicht ohne In-
teresse, den Niederschlag der amtlichen Verhandlungen und
der wirklichen Vorgänge in den Gerüchten des Tages ver-
folgen und mit dem Inhalt der amtlichen Schriftstücke un-
mittelbar vergleichen zu können. Gerade desshalb ist die
Zeitgrenze für die Mittheilung der Berichte weiter gezogen,
als für den nächstliegenden Zweck geboten gewesen wäre. —
Um Wiederholungen zu vermeiden, gebe ich hier ein Ver-
zeichniss der von mir benützten Archivalien:
1. Akten. Baden-Dur lach. Religion. — Kriegssache. Marggrav
Georg Fridrichen Correspondenz , auch dessen Gonsüia und An-
schläge das ünionswesen und die Böhmische Unruhen betr. etc.
1617—22. (Jetzt im Grossh. Haus- u. Staatsarchiv prov. Nummer 96.)
— Citirt: St. A. 96.
2. Baden. Generalia Kriegssache. Acta cessionis aller Marg-
gravischen Landen. 1622. {Jetzt im Grossh. Haus- und Staatsarchiv
prov. Nummer 100.) Citirt: St. A. tOO.
3. Akten Specialia. Constanz. Correspondenzen. Kriegssache. 1622.
(Landesarchiy.) Citirt: C Z.
1 Vgl darüber Opel Zeitungspresse S. 9 ff.
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r
343
4. HeilbroDD. Historie. Kriegs-Schau-Platz in und bei der Stadt
im Jahr 1622. Von dem Rathsherrn Job. Philipp Orth. 2 Foliobände.
To. I. Protocollum über die Kriegs Acta, was sich in Anno 1622
mit der Statt Hailbron vnnd dero angehöerigen Dorfifschafiften bej^i'lien M
vnnd zugetragen. Sambt beigefuegter Rechnung vber aussgelügtpn j
pahren Gelts, Einquartirung , Garnison, Raub, Plünderung vnd Brandt, |
so viel auss gehabter fleisiger erkhündigung hat können beigebrat-lit I
werden, der lieben posteritet zur Nachrichtung zusammen getragta
worden. XI BU. u. Bl. 1—378. — To. II. Missiual aller deren in A ' 1622
in wehrendem hochbeschwerlichem Kriegswesen mit des Heil. Romi- rf
sehen Reichsstatt Hailbron von Römischer Kaysei lieber Maytt. Chur-
fürsten vnd Fürsten, auch andern erbaren Stätten gewechselten Schrlffteiij
Instructionen, Crayssverhandlungen vnd anderm, darvon in dem ersten
Theil dess Rhatss Prothocolls gedacht worden. (Fol. 379—1105 und
14 BU.) — In Bd. IS. 170 ff. ist auch eine zusammenhängende Üe-
Schreibung der Schlacht enthalten (abgedr. unter Abth. II. F.). — Im I
Stadtarchiv zu Heilbronn. Citirt: Ä ^.
So weit es auf Grund der mir zugänglichen Litenitiir |
und Aktenstücke möglich war, habe ich am geeigneten ihtv
erläuternde und ergänzende Anmerkungen in Betreff der s^ahl-
reichen einzelnen Controversen beigefügt. W
Für freundliche Unterstützung in meiner Arbeit sei hienuit '
allen betreffenden Behörden und Privatpersonen der gebührende |
Dank abgestattet.
1. Die Literatur über die Schlacht bei Wimpfen.
a. Ueber die Schlacht im Allgemeinen.
1. Schreiben des Reinhard Volmerodt an den Bischof
von Bamberg, d. d. Neckarsulm 6. Mai 1622, Abends 8 Uhr.
Auf dem K. Kreisarchiv zu Bamberg. Der Verfasser dieses
ältesten Schlachtberichtes war wohl von Bamberg gebürtig und war
Officier in einem liguistischen Regiment. In den Zeitangaben ist Vol-
merodt am bestimmtesten und klarsten. — Abdruck unter Abth. IL A.
2. Bericht Tilly's über die Schlacht.
Ein solcher ist nach A. Schreiber (Vaterl. Blätter I, 12) auf
zwei Quartblättern gedruckt worden, ich konnte jedoch kein Exem-
plar davon finden, und Schreiber hat sein Versprecben, den Bericlit
in seinen Blättern wiederzugeben, unerfüllt gelassen. In diu mir
zugänglichen Monographieen über Tilly finde ich des Berichtes ktiiüc
Erwähnung gethan. Sollte Schreiber's Angabe vielleicht auf Mies-
verständniss beruhen?
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344
3. Schreiben des W. Loichinger an seinen Bruder
Johann in Traimstein, d. d. Wimpfen 8. Mai 1622.
Original im K. Reichsarchiv zu München, Schwedische Kriegs-
akta Sammelband B 85 fol. 563. Loichinger war bairischer Kriegs-
commissär. Das Schreiben ist in einer der gedruckten Zeitungen ver-
öffentlicht, für diesen Zweck aber von dem Drucker willkührlich
abgeändert worden. Wir legen dem Abdruck den Wortlaut der
Zeitung zu Grunde, fügen aber in Noten die Abweichungen des
Originalschreibens bei. Loichinger's Bericht (bzw. die Zeitung „Ex-
tract") ist von Khevenhiller fast wörtlich , mit einigen aus anderer
Quelle stammenden Zusätzen, wiedergegeben. — Abdruck siehe
unter Extract etc. Abth. II. C.
4. Verlauff der / zwischen der Keyser-/lichen Armada vnd
Marggraflf Durlach: / Mansfeld: vnnd Pfältzisch Kriegsvolck
vmb / Heylbronn vnd Wimpffen, den 6. vnd / 7. May Anno
1622. gehalte-/nen Schlacht. / Auß vnderschiedlichen von*
beyderseyts / bey dem Treffen gewesenen fürnehmen Offi-/cie-
rern gethanen Schreiben. / Sub dato Tewrlachen den 8. May /
Anno M. DC. XXII. / Gedruckt im Jahr 1622. (4 Bll. 4«.)
Bibliothek des Alterthumsvereins zu Mannheim. Von einer spä-
teren, mit der ersten, ausgenommen den letzten Absatz, gleich-
lautenden Ausgabe besitzt die Herzogliche Bibliothek zu Wolfen-
büttel (Mischbände Histor. 187) ein Exemplar. Der Titel dieser Aus-
gabe stinmit in den ersten Zeilen völlig mit dem der früheren über-
ein, nach „Schreiben" folgen die Worte: Sampt noch einer vom
König in Franckreich wider / die Hugenotten erhaltenen Victori, /
Sub dato Tewrlachen den 8. May (Anno 1622.) (Folgt ein kleines
Titelbild, eine Schlacht darstellend.) PMicirt sumptu et expensis
Contz Baders Anno M. DC. XXH. (4 Bll. 4».) Die auf dem Titel-
blatt angekündigte letztere Belation fehlt im Texte, welcher vielmehr
nur eine weitere kleine Zeitung (Wimpfen 9. Mai) enthält. Benützt
ist die Schrift, namentlich das 1. Schreiben und das Gefangenen-
Yerzeichniss , von Khevenhiller im zweiten Theile seiner Relation.
— Abdruck unter Abth. H. B.
5. Extract \ Deß verlauffs zwischen / Mons, DHU, vnd
dem Marggraflf / von Durlach/. Was den 6. May inn der
Durlachischen / Schlacht an Stucken Munition, vnd Schantz-
zeug / auch anderen Artoloria Sachen den Durlachischen /
abgenommen wor/den. Gedruckt zu Augspurg durch Andream /
Aperger im Ja.hr 1622. (4 BU. 4^)
Bibliothek des Alterthums -Vereins zu Mannheim. Die Schrift
enthält 1. das vom 8. Mai datirte Schreiben Lochinger's (siehe
oben Nr. 3) und 2. ein Verzeichniss der erbeuteten Waffen, Munition
etc. — Abdruck unter Abth. H. C.
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345
6. Auß Hailbrunn vom 1. vnd 11. Maij Anno 1622. Be-
langendt die Schlacht vor Wimpflfen.
Offenbar eine der vielen nach der Schlacht gedruckten Flug-
schriften. Ein Exemplar des Originaldruckes konnten wir nicht auf-
finden. Einen Abdruck enthält die noch im J. 1622 veröffentlichte
Continimtio Manssf eidischer Kriegshandlung S. 11—15. (s. Nr. 10.)
Wieder abgedruckt ist dieser „Bericht eines Augenzeugen von der
Schlacht" in Schreiber's Vaterländischen Blättern (Heidelberg 1812)
S. 12—16; mit einigen Abkürzungen endlich von La Roche in
Beil. 10 Zeitschr. S. 157—160. Auffallen kann, däss keiner der Be-
arbeiter die Bemerkung gemacht hat, dass die Relation im Theatrum
Ewopaeum gar nichts anderes ist, als ebenfalls ein fast wörtlicher
Wiederabdruck dieses Berichtes des Heilbronner Augenzeugen. Ueber
die Persönlichkeit des Berichterstatters erfährt man nichts. Doch
lässt sich aus dem ganzen Tone seines Berichtes der Schluss
ziehen, dass es ein Heilbronner Bürger war. Als solcher und als
Protestant verräth er offen seine Sympathie mit der Sache des Mark-
grafen, Tilly's Heer ist ihm der Feind. Ob der Berichterstatter
Augenzeuge im vollen Sinne des Wortes war, mag immerhin dahin-
gestellt sein. Er selbst behauptet zwar : auf dem hiesigen Kirchthurm
haben .wir durcli ein Perspectiv fast Alles gerad sehen und die
Musquetaden hören können. Das Letztere mag ganz wohl richtig
sein, ob man aber vom Heilbronner Kirchthurm das Schlachtfeld
wirklich überblicken konnte? Jedenfalls konnte der Heilbronner alle
Nachrichten über den Verlauf der Schlacht noch während und als-
bald nach derselben sammeln, und er hat dies emsig gethan.
Der erste Absatz in dem Berichte rührt wohl nicht von ihm. selbst
her, sondern ist einleitender Zusatz des Herausgebers der Zeitung.
— Auf den Wiederabdruck des Berichtes verzichten wir, da derselbe
ohnehin in seiner jetzigen Gestalt oft genug gedruckt vorliegt, ein
Exemplar des Originaldrucks aber nicht aufzufinden war.
7. Schreiben des markgräflichen Secretärs Abel an den
Nürnberg'schen Stadt-Obristen von Leubeifingen , wie es in
der Wimpfener Schlacht hergegangen, d. d. Durlach 8./18.
Mai 1622.
Abgedruckt bei La Roche Zeitschr. S. 153—157. Wo er das
Aktenstück gefunden hat, sagt La Roche nicht. In den mir vor-
liegenden Akten des Gr. General-Landesarchives finde ich das Con-
cept nicht. Das Schreiben selbst beruht jetzt nach Hurt er 's An-
gabe (K. Ferdinand IL Bd. H, 114 Anm. 275) im Kaiserl. Staats-
archiv zu Wien (so ist doch wohl die oft gebrauchte Chiffre St. A.
aufzulösen). Unter Abel's Führung wurden die markgräflichen Wagen
nach 'Heilbronn geflüchtet. (S. Einleitung und Abth. III.)
8. La grande / Et Signalee Victoire / emportee en champ
de bataille par / Tarmee Catholique, sur Farmee Pro/testante
allant au nombre de vingt / mille combatants au secours du
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346
Prince / Palatin. / La deftaicte de Parmee, auec le nombre
des / morts et prisonniers. Les noms des Princes tuez et
deffaicts au combat . La prise de cinquante deux pieces de
canon, / armes, munitions. enseignes, bagages, ri/chesses,
et autres particularitez de la ba'taille dignes de remarque. /
A Paris, , Chez Pierre Ramier, rue des Carmes, / M. DC.
XXII. / Auec permission. (7 BU. 16^)
Im Besitze des Herrn Rechtsanwalt Mays in Heidelberg. Diese
wenig bedeutende Flugschrift aus katholischem Luger ist wohl üeber-
setzung eines deutschen Originals. Bemerkenswerth ist die Angabe,
der Markgraf habe nicht freiwillig, sondern gezwungen, seine Stellung
verändert. - Abdruck unter H. D.
9. HeldenMuth / Der thewren hochwerthen Ritter, Caval-
lieren / vnd Soldaten Gegenwehr ernstlicher Schlacht / oder
Treffens vor Wümpffen / Deß Durleuchtigen / Hochgebornen
Fürsten vnnd Herren / Herren Georg Friderichen Marg-
grafens zu Baden vnd Hochberg Landgrafens zu Sausen-
berg / als selbst Generalen vnd Feldtherrens : / Wider vnd
gegen die Fürstliche Bey/rische Armada vnnd derselben
General Mens: Tyllj zu welchem sich die Hispanische Herren
General / Don Cordua selbst sampt Reuterey vnd Fußvolck
in einer / grösserer vnd der Marggrävischen weit vberlege ner
Anzahl auch befunden. / Durch wahre Erfahrung vnd Augen-
schein / kürtzüch beschrieben vnd verfaCt / Von Wilhelmen
von Sitzingen im Wildbad / am Schwartzwald den 15. Julij. /
Geschehen im Jahr 1622. (12 BU. 4^ mit 2 Plänen ^)
Ein Exemplar dieser Broschüre besitzt die Herzogliche Bibliothek zu
Gotha (Miscell. Germ. Vol. U. Hist. 4. 1272) , ein zweites die K. Bibliothek
zu Berlin (ad Bellum tricenne Bd. 55) , ein drittes , jedoch ohne die
beiden Pläne, die Handbibliothek des Gr. General- Landesar chiva zu
Karlsruhe (U. 85»). Sitzingen ist ohne Zweifel Pseudonym. Die
Schrift verdankt ihre Entstehung offenbar apologetischer Tendenz;
sie ist dem Befehlshaber der Reiterei in Markgraf Georg Friedrichs
Heere gewidmet und verweilt mit Vorliebe bei den Heldenthaten der
Reiterei, welche nach anderen Bericliten „zeitig ausgerissen ist". Ob
der Verfasser nur Augenzeuge bei der Schlacht war oder als Mit-
kämpfer an ihr theilnahm, ist aus der Schrift nicht zu constatiren.
Von sich selbst spricht er nur im ersten Theile der Broschüre ge-
legentlich einigemale ; nach den beiden Plänen müsste man annehmen,
dass er von einer Anhöhe bei Obereisesheim den Verlauf der Schlacht
' Diese beiden Pläne geben wir in einer Vervielfältigung durch Licht-
druck, in etwas kleinerem Massstab, einer Separatausgabe dieser Bei-
träge bei.
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347
mit angesehen hätte, soferne der Reiter mit der ChiflPre W. v. S.
nicht etwa auf Bechnnng der Phantasie des Zeichners kommt. Der
Aufenthalt im Wildbad lässt darauf schliessen, dass der Verfasser an
den Folgen einer Wunde litt, eine gel^entliche Bemerkung im Texte
bestätigt dies, zeigt aber zugleich, dass die Wunde schon älter war,
als die Schlacht bei Wimpfen. Einen früheren Soldaten wird man in
Sitzingen vermuthen müssen, wenn er auch an der Schlacht von
Wimpfen nicht als solcher, sondern nur als Zuschauer Theil nahm.
Dass seine Angaben, wie z. B. über Truppenstärke, im Einzelnen
mit Vorsicht aufzunehmen sind, braucht kaum besonderer Erwähnung.
Dass Sitzingen wohl die eine und die andere gedruckte Zeitung über
die Schlacht schon in Händen hatte , ist nach dem Titel wahrscheinlich ;
die Tendenz der Polemik gegen anderweitige Darstellungen tritt wieder-
holt in der Schrift zu Tage. Auch für die Angaben über die Verluste
der Markgräflichen dürften die gedruckten Verzeichnisse benutzt sein.
— Abdruck unter Abth. II. E.
10. Contintmtio Manßfeldischer Kriegshandlung / Das ist /
Kurtze vnd doch eigen/tliche Beschreibung was sich seit ver-/
schienen! Monats Martii auff gegenwertige Zeit in / der
Vndern Pfaltz im Elsass vnd sonsten zwischen den Keyseri-/
sehen Bayrischen vnd Pfältzischen oder Manßfeldischen /
vnd Braunschweigischen Armeen zuge/tragen vnd verloflfen. /
Darbey sonderlich vnd außfühiiich zu finden / 1. Die Schlacht
vor Wimpflfen zwischen Mons. Tylli vnd dem Marg/graven
von Baden etc. / Gedruckt im Jahr 1622. (30 S. 4^)
üeber Inhalt und Werth dieser Broschüre, einer buchhändleri-
schen Speculation, vgl. E. Fischer De Ernesti Gomitis de Mansfeld
apologiis et de Actis Mansfeldicis. Berolini 18li5 S. 34—37. In der
einleitenden Darstellung sind der Schlacht von Wimpfen nur einige
Zeilen (S. 5) gewidmet, in den Beilagen aber ist die Relation des
Heilbronner Augenzeugen vom l./ll. Mai (s. oben Nr. 6) auf Seite
11—15 abgedruckt Ein Exemplar der Continuatio befindet sich auf
der Herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel (Mischbände Polit 61. 7.
Nr. 9.)
11. Acta Mmisfeldica, \ Gründtücher Bericht von deß /
Manßfelders Ritter-/Thaten etc. Wider sein vermeinte in
Truck Anno / 1622 gegebene Apology etc. Getruckt im Jahr /
M. DC. XXin. (151 S. 4«.) Seite 130—137.
üeber diese, Ende Februar 1623 veröffentlichte Schrift vgl.
Fischer a. a. 0. 36 ff. Der unbekannte Verfasser dieser Tendenz-
und Schmähschrift nahm unter Cordova an der Schlacht von Wimpfen
Theil. Der eigentliche Schlachtbericht ist mager und werthlos. Die
Hauptsache für den Verfasser bleibt es, die „calvinistischen" Gegner
jeder erdenkbaren Schlechtigkeit und Unmenschlichkeit zu beschul-
digen. Davon weiss er nicht genug zu erzählen. Auf türkische, un-
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348
deutsche, unredliclie und schelmische Weise hatten die Markgräf-
lichen kleine Sprenggruben mit Pulver angefüllt, die Rappiere, be-
sonders die der Kelterei, waren mit Gift bestrichen worden, es war
Befehl ertheilt, keinem Feinde Pardon zu geben, mit Ausnahme der
Befehlshaber u. s. w. Aber die Rechnung war ohne den Wirth ge-
macht: Gott der Allmächtige war noch nicht calvinisch geworden,
sondern in dem alten katholischen Glauben geblieben. Anfangs hatte
die markgräfliche Reiterei Verwirrung unter Tilly's Schwadronen an-
gerichtet, schon wird Victoria geblasen, in einem Huy aber wächst
den vereinigten Armeen wieder der Muth. das badische Lager wird
tun ringt, unter den Wagen durch kriecht man hinein, und den Feind
kommt eine solche Furcht und Angst an, dass zuerst die ganze
Reiterei in vollem Rennen sich auf und davon macht etc. Der Ex-
plosion der Pulverwagen wird keine Erwähnung gethan. — Einen
wörtlichen Abdruck der betreffenden Stelle enthalten „Manssf eidische
Ein vni Wasserbrüche" (s. Nr. 16).
12, Le Mercure franQois. To. VIII. A Paris. 1623. 8^
p, 278 — 285. Mit einem Kärtchen der Pfalz in qu.4° und
einem kleinen Plane der Schlacht von Wimpfen in qu.8®.
Eine wenig benützte, aber beachtenswerthe Relation. Aussefvder
unter Abth. III. mitgetheilten Zeitung vom 15/25. Aiwril und dem Bericht
des Fleilbronner Augenzeugen, deren Spuren sich im Mercure nach-
weisen lassen, muss dieser noch andere Quellen benutzt haben, welche
ich nicht kenne. Des Markgrafen Truppenzahl gibt der Mercure
auf 30,000 zu Fuss und 3000 zu Pferd an, die Dauer des Stillstandes
im Kampfe um Mittag auf etwa 1 Stunde. Dann Hess der Mark-
graf Beine Reiterei angreifen, die aber von Cordova zurückgeworfen
wird : „En mesme temps Tilly fit marcher les escadrons de cauallerie
et les bataillons de l'infanterie ä l'encontre des Palatinois qui les
receurent valeureusement , gardant auec hon ordre leurs rangs, sans
pouuolr estre enfoncez;^ tellement que les Espagnols et Valens ayant
faict semblant de reculer, et les Allemens du Regiment de Bauver
reculans tont ä faict, on les attira hors de leur ordre en plein
champ: Alors Cordoüa et le Regiment du Comte d'Embde crians,
Vwe la foy Catholique, aucuus, Viiie VEmpereur, d'autres, Vive
Ic Mop d'Espagne, les prirent en flanc sur leur gauche, et commen-
cereot k les enfoncer: Bauuer ayant faict retourner ses Allemans au
combat apres auoir tu6 huict des siens qui fuyoient, les remenerent
battans ä leur premiere place de bataille. En mesme temps Tilly
retoumant ä la Charge contre la caualerie de la corne droicte, il la
mit entierement ä vauderoute; ce fut alors que le Marquis print le
chemin pour se sauver k Gartac, craignant qu'on luy refusast les
port^s de Heilbrun, et qu'il abandonna son infanterie, laquelle k la
faneur du canon et commandee par le Colonel de Helmstad se def-
fendoit vaillamment, et menoit mal un Regiment de Neapolitains,
iuaqiiea ä ce qu'vn accident de feu ... (Pulverexplosion) . . . Helmstat
dit aux siens qui combatoient aupres de luy plusieurs paroles contre
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le Marquis de Durlac, lors qu'il luy vit prendre la fuitte, et les
asseoroit que sans icelle ils emportoient la victoire, mais qu'il leur
felloit mourir en gens de bien la face vers leurs ennemis, ce qu'ils
firent. — Folgt dann die Todten- und Verwundetenliste und das
Beuteverzeichniss.
13. Jüngler, Joh. Frid. Biographie Georg Friedrich's
in : Stemmatis Marchici-Badensis-Hachbergensis radix. In dem
Exemplar der Hof- und Landesbibliothek zu Karlsruhe
Fol. 37*»— 38.
Die Abfassung dieser handschriftlichen Geschichte der Mark-
grafen von Baden fällt in die Jahre 1623—1631. Der gedrängten
Darstellung in der ganzen Schrift entsprechend, ist aber der Schlacht
bei Wimpfen nur mit wenigen Worten Erwähnung gethan»
14. Bericht eines Dominicaners zu Wimpfen. — Bei Heid,
Wimpfen S. 195—198.
Die Quelle, aus der Heid den Bericht abdruckt, ist nicht ge-
nannt; man wird wohl annehmen müssen, dass es eine Wimpfener
Handschrift ist. Der Mönch folgt in seiner Erzählung der landläufigen
Belation und schmückt sie nur in seiner Weise mit einem Wunder
aus. Tilly bringt die beste Zeit in frommem Gebet in der Kirche zu
Wimpfen zu und überlässt der Himmelskönigin das Schicksal der Schlacht.
Er täuscht sich auch nicht in seinem Vertrauen. Die entscheidende
Wendung in dem zuvor zweifelhaften Kampfe datirt von der Explosion
der Pulverwagen. Diese sind aber von keinem Geringeren angezündet,
als von einem Boten des Himmels, der in Gestalt eines Reiters auf
schneeweissem Pferd, von keiner Kugel erreichbar, um die feindliche
Schlachtordnung herumjagt und das Pulver entzündet. So haben die
Markgräflichen selbst ausgesagt. — Ich reihe die Relation hier ein,
weil ich die Zeit der Abfassung der Klosterchroiyk nicht kenne.
Jedenfalls stammt diese selbst aus späterer Zeit, und man kann in
dem Dominicaner keinen Zeitgenossen der Schlacht vermuthen.
15*. Bellus, Nicolaus. Oesterreichischer Lorbeerkrantz.
Franckfurt am Mayn. 1625. S. 474—475. Mit Plan und
einem Reiterbild des Markgrafen.
— Dasselbe. Ebdas. 1626. S. 631—632. Mit Plan.
— Dasselbe. Lateinische Uebersetzung. Ebdas. 16J27.
S. 525—527. Mit demselben Plan.
15**. — Kayseriicher Triumpff Wagen vnd Victoria. Ebdas.
1632. S. 465 — 468. Biographie des Markgrafen Georg Frie-
drich, mit dessen Brustbild auf S. 467.
Der Text in den verschiedenen Ausgaben des Lorbeerkrantz ist
fast völlig identisch. Im Triumpff Wagen ist Anfang und Schluss
weggelassen, im Uebrigen ist der Text aus Lorbeerkrantz wörtlich
herübergenommen. Der Schlachtplan der ältesten Ausgabe hat etwas
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kleineres Format, den späteren Ausgaben ist ein etwas grösserer,
aber in der Zeichnung mit dem der ersten Ausgabe völlig überein-
stimmender Plan beigegeben. In der Darstellung folgt Bellus völlig
dem Heilbronner Augenzeugen, nur vor der Pulverexplosion ist ein
Passus eingeschoben, dessen Quelle ich nicht kenne. Für den Schluss
hat Bellus offenbar den Verlauff (I. 4. IL B.), besonders die der Schrift
beigegebenen Verzeichnisse benützt.
16. Manßfeldische Ein- vnd Wasserbrüche / Ins H. Rom.
Reich / vnd angräntzendte Länder etc. Getruckt im Jahr
M. DC. XXV. (283 S. 4".) Seite 152—160.
Wörtlicher Abdruck aus Acta Mansfeldica. üeber die Schrift
vgl. Fischer a. a. 0. S. 60 ff.
17. Justa exequialia persoluta Serenissimi ac celsissimi
herois, principis et domini, Dn. Georgii Friderici, marchionis
in Baden et Hachberg, etc. filio desideratissimo et fortissimo
principi ac domino, Dn. Carolo marchioni in Baden et Hach-
berg, etc. paternarum virtutum aemulo, Bononiae GaRorum
27. Julij, Anno 1625. in patriam caelestem euocato. A viris
bonis ac doctis heroicarum virtutum praeconibus. Genevae,
apud Petrum Aubertum academiae typographum. M.DC. XXVII.
VI Bll. 103 S. 4«.
Ausser den üblichen Oden, Elegien etc., welche den ganzen
Band füllen, enthält die Schrift auf S. 3 bis 18 eine schwülstige
Rede auf den Markgrafen Karl, welche (nach S. 2 und 18) Ritter
Friedrich von Steincallenfels am 5. November (1627?) in Genf ge-
halten haben soll, üeber des Prinzen Betheiligung an den Ereig-
nissen des Jahres 1622 sagt der Redner nur Folgendes (Seite 13):
Domum verÖ reversus (von Malta) anno 1622, cum ipsius Serenissi-
mus dominus parens ad cultus diuini conseruationem , libertatisque
propugnationem extremos impenderet conatus, legionem conscripsit,
qu(^ tota propter militum sibi conciliatum amorem cognitamque forti-
tudinem ex veteranis militibus conflata fuit, atque ita ab ipso fuit
ordinata, vt nullum vnquam in ipsa dta^^as vestigium apparuerit
Verum omnipotens Dens . . secundos successus exercitui nostro
largiri noluit. Itaque . . . Serenissimus princeps noster expedire censuit
^e patria secedere atque aliö se conferre . . . Itaque Yenetias , tanquam
ad asylum, profectus est. — Ein Brustbild des Prinzen, im Harnisch,
ist der Schrift beigegeben.
18. Histoire Generale / des Gverres / de Savoie, de /
Boheme, du Palatinat, / et Pays-Bas, / Depuis Tan 1616,
iusques celuy de 1627. inclus. / etc. Par le Seigneur Du
Cornet, / Gentilhomme Belgeois. / A Douay, / de Plmprimerie
de Baltazar Beilere, au compas d'or, / Tan M. DC. XXVIII.
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mm^-^
351
" - Neu herausgegeben von A. L. P. de Robaulx de Sou-
moy, in: CoUection de Memoires relatifs ä Thistoire de
Belgique. Bruxelles. La Haye. 1868. To. H, 29—37.
Die Originalausgabe selbst kenne ich nicht. Die mir vorliegende
neue Ausgabe (unter den Schriften der Soci6t6 de PHistoire de
Belgique) enthält neben dem Text der Originalausgabe noch erläu-
ternde Anmerkungen; für den vorliegenden Abschnitt sind dabei
ausser Originalcorrespondenzen des Brüsseler Archivs, besonders
Chappuys Histoire g6n6rale de la guerre de Flandre, Le Vassor
Histoire de Louis XIH. und Mercure fran^ois benützt. Zur Orien-
tirung über den Verfasser und seine Quellen dient eine treffliche
Einleitung des Herausgebers. Im 2. Bande findet sich als Appendix
zu dem Abschnitt über den Pfälzer Krieg noch eine Liste der Offi-
ziere der niederländisch-spanischen Truppen, für das Jahr 1622 auf
S. 112—123. — üeber du Comet siehe auch Einleitung.
19. Beschreibung der Schlacht vor Wimpfen. (Von dem
Heilbronner Rathsherrn Job. Phil. Orth.) In: Historie Kriegs
Schau-Plaz in und bei der Statt 1622. To. I, 170—197.
Die Abfassung dieser Beschreibung fällt wie die des ganzen
Sammelwerkes (s. Einleitung) wohl erst in das Jahr 1631. Wie weit
dabei Aufzeichnungen aus früherer Zeit und wie weit Druckschriften
benützt wurden, bleibt dahingestellt. Der Verfasser sagt nur, er
habe den Hergang der Schlacht geschildert, so viel man dessen durch
fleissige Nachfrage habe Bericht erlangen können. Für die Verlust-
und Beuteliste muss Orth das gedruckte Verzeichniss vorgelegen sein,
und zwar scheint die betreffende Stelle aus Bellus zu stammen. Vgl.
des Weiteren die Einleitung. — Abdruck unter 11. F.
20. de Noris, Alessandro. Guerre di Germania dalP
anno M. D. CXVIII sino alla pacc di Lvbeca trasportate
nella lingua Italiana. In Venetia. 1633. S. 216—218.
Folgt, abgesehen von einigen Auslassungen und Zusätzen, dem
Heilbronner Augenzeugen, aber in der Relation des Bellus, und
zwar mit emigen Auslassungen und Abkürzungen, auch Zusätzen.
Mit Bellus gibt de Noris z. B. des Markgrafen Infanterie auf 8 (statt 5)
Regimenter an, sagt aber später doch, sein und Tillys Heer seien,
quasi di numero pari gewesen.
21. Theatrum Europaeum. To. I. Franckfurt a. M. 1635.
Seite 719—720. Mit Plan.
Fast wörtliche Wiedergabe des Berichtes des Heilbronner Augen-
zeugen vom 8. Mai.
22. Job. Cluveri Historiarum totius mundi epitome.
Lugduni Batav. 1637. p. 790*.
Nur wenige Zeilen, ohne Belang.
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352
23. Wassenbergius, Everh. Commentariorum de bello
inter Ferdinaados IL et III. et eorum hostes über singularis.
Francofurti. 1638. S. 59 — 61, und gleichlautend in desselben:
Florus Germanicus. Coloniae. 1640. S. 49 — 51.
Ohne Belang. W. lässt die Schlacht bei Heilbronn, wie er sie
nennt, am 27. April (7. Mai) geschlagen werden, folgt in der Dar-
stellung wesentlich der landläufigen Erzählung. Unrichtig ist die
Schlussbemerkung: Doctus hac sua clade marchio in aeternum armis
et dubüs bellorum successibus valedixit.
24. Carafa, Carolus (Episcop. Aversanus). Commentaria
de Germania sacra restaurata. Coloniae Agrippinae. Apud
Cornelium ab Egmond. 1639. S. 122 f.
Die Version, welche hier die Erzählung des Wimpfener Domini-
caners von der wunderbaren Erscheinung erhält, ist zu charakteri-
stisch, als dass sie nicht wörtlich mitgetheilt werden sollte. In deut-
scher Uebersetzung ist sie bei Sachs IV, 431 abgedruckt.
Hanc insignem victoriam, tam impari apparatu obtentam, quis-
quis ea tempestate Caesaris faelicitati potius, quam generalium vir-
tuti tribuit. Caesari enim astra ipsa et superi militarunt, prout ipse
comperi, dum essem in conventu Ratisbonensi pro translatione elec-
toratus, quod tunc ad paucorum devenit notitiam. Mihi enim retulit
Joan. Godefridus episcopus Bambergae et Herbipolis*, ob incompa-
rabiles virtutes dignus aeterna memoria, qui postea in eodem con-
ventu mortuus est; ex narratione sui cujusdam praefecti militum,
quamvis e Lutheri gregalibus (alebat enim suis impensis idem epis-
copus duas insignes legiones, unam peditum, et alteram equitum in
exercitu catholico), quod cum ambo exercitus una acriter concer-
tarent et catholicus adeo succumberet, ut duabus bombardis amissis
propius periculo esset; forte prope praedictum praefectum miles qui-
dam, legionis Hispanicae Cordubae discurrerat, hie (cui octodecim
. mensium facultatem loquendi magni cruciatus ademerant, quibus cap-
tivus ab hostibus attritus fuerat) ad eundem conversus, dixit mulierem
candidis vestibus fulgentem se in aere videre, quae nutu catholicos
ad bellum excitaret et victoriam polliceretur, cumque paulo ante
ipse miles progressus esset, casu in bombardam (quam smiriglium
vocant) ignito fomite sui sclopi ignem intulit; illico vi erumpentes
pilae, inimici exercitus undequaque curribus constipatam munitionem
inflammarunt, tanto impetu, tanto omnium terrore, ut dispersi milites
vires colligere ac praelium restaurare nequiverint, ex quo tanta con-
fusio postea emanavit, ut desperatione adactus marchio cum paucis
sylvas fugiens saluti suae consuluerit, amissis impedimentis omnibus
pretiosissimis, inter quae ferebantur fuisse aliquot currus monetae
signatae, quam milites pileis suis exceperunt et graviori mensure
diviserunt. Subdam id quod postea mihi subjunxit episcopus ad
1 Johann Gottfried von Aschhausen, f 29. Dez. 1622
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F^l^
353
reprimendam perfidiam Lutheranorum aliorumque haereticorum im-
pugnantium intercessionem sanctorum. Cum enim suae legionis prae-
fectum haec narrantem episcopus interrogasset, an mulierem tunc
temporis ipse vidisset et quam illam fuisse putaret, respondit, se non
vidisse; attamen pro certo credere, fuisse aliquem angelum; cui sub-
ridens episcopus subjunxit: num vidisset unquam angelum depictum
sub forma mulieris? illam fuisse deiparam, maximam imperatoris
patronam, cujus patrocinio praeclarissimas de hostibus victorias repor-
tarat, quam suam generalissimam vocare depictamque in suis militari-
bus signis deferre consueverat. Ingens sane miraculum, cui haud da-
biam tanti praesulis authoritas fidem facit.
25. Helvicus, Nicolaus. Caesar victoriosus, siue Thea-
trum historiae universalis catholico-protestantium. Franckfurt.
1641. S. 350—351. Sammt Schlachtplan und Brustbild des
Markgrafen.
Wörtlich ausBellus Lorbeer krantz abgedruckt; dorther stammt
auch der Schlachtplan, während das Brustbild Greorg Friedrich's aus
des Bellus Triumpff Wagen herübergenommen ist. An die Relation
des Bellus reiht Helvicus sodann noch die Erzählung Carafa's über
die wunderbare Erscheinung.
26. Lotichius, Jo. Petrus. Rerum Germanicarum sub
Matthia etc. libri LV. Francof. ad Moenum. 1646. (Praefatio
1645.) S. 304—5. Mit Plan.
Hauptquelle offenbar das Theatrum Europaeum, dessen Dar-
stellung in freier Weise bearbeitet ist, das Werk stammt aus der-
selben Officin; der Plan in dem Werke des Lotichius ist derselbe
wie im Theatrum.
27. Drexelius, Hieremias. Horologium auxiliaris tute-
laris angeli. In: Opera omnia. Moguntiae. 1651. 4®. S. 458 —
459. Die Abfassung des Horologium scheint jedoch schon in
den Anfang der zwanziger Jahre zu fallen.
Der gelehrte Jesuite hat es in der Hora V. consid. H. mit der
Frage zu thun: qua ratione pingantur angeli: seu vestes,* habitus,
forma, assumptum Schema angelorum, und führt in der Reihe glaub-
hafter Engelserscheinungen auch die Erzählung des Wimpfener Domini-
caners auf, ohne jedoch seine Quelle zu nennen. Sollte nicht über-
haupt das Verhältniss das umgekehrte und Drexels Horologium die
.ursprüngliche Quelle sein, aus der der Dominicaner erst geschöpft hat?
28. Brachelius, Ad. Historiarum nostri temporis editio
ultima. Amstelodami. 1655. (Praefatio 1652.) S. 71—72.
Ohne Belang. Gibt den 7. Mai als Schlachttag an, weiss von
einer Unterbrechung des Kampfes nichts. Carafa's Erzählung ist ein-
gefügt. Der Markgraf sollte zum Mansfelder geflohen sein.
Zeitschr. XXXI. 23 ^^
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354
29. Thomas Mallinger's Tagbücher von 1613 bis 1660.
— In Mone's Quellensammlung der badischen Landes-
geschichte II, 530 (April 28.).
Mallinger's Quelle ist offenbar „Verlauff" etc. Diese Broschüre
hat er frei benützt, namentlich theilt er daraus im Wesentlichen das
Beuteverzeichniss mit. Ueber die Schlacht selbst berichtet er nur,
Cordova sei auf empfangene Losung in aller Eile herangerückt und
habe alsbald das englische und holländische Volk in die Flucht ge-
schlagen.
30. Tagbuch des Augustin von F ritsch, Obersten und
Commandanten der Stadt Weyden, von seinen Thaten und
Schicksalen im 30jährigen Kriege. In: Lorenz Westen-
ried er 's Beyträge zur vaterländ. Historie etc. IV, 109 —
111. (München. 1792.)
Das Tagbuch ist von Fritsch in seinem 61. Lebensjahr 1660
niedergeschrieben worden. Der Verfasser war also 23 Jahre alt, als
er in einem bairischen Regiment (Schmidt) die Schlacht bei Wimpfen
mitmachte; das Kegiment stand dem rechten Flügel des Markgrafen
gegenüber, nahe an den Spiesswagen. Die Wendung in der Schlacht
führt F. auf die Explosion der Pulverwagen zurück. Im Ganzen ist
der Bericht dürftig. Den Tod des Herzogs Magnus schildert er mit
folgenden Worten : „ Vnd hat vnnser Fourir der Passauer den Herzog
Magnus von Würtrenberg gefangen bekhommen , aber Ime von zweyen
Reuttern abgenommen worden, aber den Rappen den der Herzog ge-
ritten, gelassen, darmit er aber nicht zufrieden gewesen, sondern
sich vf selbigen gesetzt, vnnd da die Reutter ihn neben vnsern Regi-
ment gedachten Herzog vorbey gefürth, ist er Fourir hinderwarts
hiuzugeritten vnnd Ihm Todt geschossen, vnnd sich ins Regiment
saluirt, sonst hett es villeicht auch sein Leben gecosstet". — Es war
mir nicht möglich, zu constatiren, woher La Roche seine An-
merkung 1 Zeitschr. a. a. 0. S. 70 genommen hat. Der Augenzeuge,
der den Vorgang berichtet, ist eben niemand anders, als der spätere
Oberst Augustin von Fritsch, der in der Schlacht von Wimpfen noch
kein Regiment geführt hat, und das Wappen des Herzogs ist viel-
mehr dessen Rappe. La Roche citirt die Heilbronner Akten, aber
dort findet sich über diese Episode nichts. — Frohnhäuser Wimpfen
S. 304 nimmt La Roche's Anmerkung mit sammt dem „Wappen" in
den Text auf. Auch in La Roche's dreissigj. Krieg ist sie über-
gegangen (I, 100).
31. Der Durchleuchtigsten Fürsten und Marggrafen von
Baaden Leben, Regierung, Grossthaten und Absterben. Aus
bewährten Geschicht-Schreibern hervorgesuchet etc. Mit unter-
schiedlichen Kupfern gezieret. Franckfurt u. Leipzig. Christoph
& Riegel 1695. VI Ell. 474 u. 132 S. kl.l2^
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^ J
C-'>*-
hJ-T*. ^<
355
Georg Friderich S. 340—354. Der Passus über die Schlacht von
Wimpfen ist wörtlich aus dem Theatrum Europaeum abgedruckt,
und auch die von La Roche (Zeitschr. S. 58 Anm. 2) angeführten
Worte stammen aus dem Theatrum.
32. V. Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anshelm. Histo-
risches Labyrinth der Zeit. Leipzig. 1701. Nr. CCXH. Die
Marggräffliche Baden-Durlachische Linie. S. 403 — 405.
Folgt in der Darstellung der Schlacht dem Heilbronner Augen-
zeugen, und zwar wohl nicht dem Originalbericht, sondern der
Relation im Theatrum Europaeum. In den Angaben über Verlust
und Beute weicht er davon ab: nach ihm hätte die Zahl der Ge-
fallenen auf nmrkgräflicher Seite 6000, die der Gefangenen 2000,
der erbeuteten Fahnen 120 und der Wagen 1500 betragen.
33. Adlzreiter, Joa. Annalium Boicae gentis partes
tres. Francofurti ad Moenum. 1710. Pars UL Sp. 91.
Ohne Belang.
34. Khevenhiller, Fr. Chr. Annalium Ferdinandeorum.
Neunter Theil. (Leipzig. 1724.) Sp. 1705—1709.
Im ersten Theil des Berichtes folgt K. dem Berichte Loichinger 's,
von dem nur die letzten paar Sätze wegbleiben. Für den zweiten
Theil benützt er den „Verlauff"; zuerst einen Satz aus dem Oppen-
heimer Schreiben vom 10. Mai, dann das Verzeichniss der Ge-
fangenen und zuletzt die erste Hälfte des Schreibens aus dem Feld-
lager vom 8. Mai.
35. Schoepflin, Dan. Historia Zaringo Badensis. Carols-
ruhae. 1763—66. IV, 192—198.
Eine ausserordentlich fleissige und gewissenhafte Darstellung auf
Grund der secundären Literatur. Um die Existenz einer gleichzeitigen
Druckschrift über die Schlacht hat Schöpflin gewusst, gesehen hat er
ohne Zweifel keine; sonst hätte er bei seiner sonstigen Sorgfalt in
der Angabe seiner Quellen den Titel citirt. Vgl. S. 196 Anm. k.
36. Sachs, Joh. Christ. Einleitung in die Geschichte der
Marggravschaft B^don. Bd. IV. Carlsruhe. 1770. S. 426—435.
Wesentlich nach Schöpflin, dem selbst die Citate entliehen
sind. Merkwürdig ist die erste Erwähnung der 400 Pforzheimer in
einer Anmerkung (S. 433 Anm. y), mit einem vorsichtigen „Man
meldet". Vgl. hiezu Coste in dem unten citirten Aufsatz S. 25 u. 46.
37. Sattler, Chr. Fr. Würtenberg unter den Herzogen.
Bd. VI. Tübingen. 1773. S. 171 f.
Berichtet von der Ankunft des Markgrafen in Stuttgart am Tag
nach der Schlacht und von der Intervention des Herzogs Johann
Friedrich bei Tilly für die Markgrafschaft Baden und die Stadt
Heilbronn.
23* ^
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356
38. Schreiber. A. Vaterländische Blätter. Heidelberg.
1812. S. 12—16.
Abdruck des Berichtes des Heilbronner Augenzeugen vom 11. Mai.
Wegen des von Schreiber erwähnten Berichtes Tilly's vgl. oben unter
Nr. 2.
39. Münch, Ernst. Die Schlacht bei Wimpfen. 1622.
In Sommerlatt's Erinnerungen S. 1 — 16.
Als Quellen gibt der Verfasser an: Theatrum, Carafa, Kheven-
h aller, Sachs, Sattler und — Posselt. Dieser Autorität entspricht auch
der Werth dieser pathetischen Darstellung: Roman, keine Geschichts-
erzählung.
40. Jäger, C. Geschichte der Stadt Heilbronn. Ebd. 1828.
II, 197—202.
Hauptquelle: Orth's Beschreibung.
41. V. Kau sl er, Fr, Atlas der wichtigsten Schlachten etc.
Freiburg. Herder. 1830—38. S. 223—225. Das Treffen bei
Wimpfen am 6. oder 8. Mai 1622. Mit Plan.
Quellen: Theatrum und Mercure. Das Unheil, welches die
Kritik über das Kausler'sche Werk gefällt hat, ist bekannt, üeber
jedem Zweifel erhaben ist dem Verfasser die Thatsache, dass sich
der grösste Theil der Pforzheimer für die Rettung ihres Landes-
fürsten geopfert hat. Kausler will „alle Quellen" an Ort und Stelle
verglichen haben. In der Bestimmung des Schlachttages schwankt er
zwischen dem 6. und 8. Mai, mit Berufung auf die „Quellen-
Schriftsteller«.
42. (He id.) Geschichte der Stadt Wimpfen. Darmstadt.
1836. 8». Seite 184—204.
In der Darstellung der Schlacht selbst folgt H. dem Theatrum
Europaeum, die Sage von den 400 Pforzheimern ist aus Deimling
lind Posselt herübergenommen. Für die Vorgänge, soweit sie die Stadt
Wimpfen betreffen, sind die Akten des Stadtarchivs fleissig benützt.
Abgedruckt hat H. auch den Bericht des Wimpfener Dominicaners
und das Beuteverzeichniss.
43. (v. Brandt, Heinrich.) Geschichte des Kriegswesens.
4. Abth. Geschichte der Entwicklung des Kriegswesens im
17, Jahrhundert. Berlin. 1838. S. 141—149.
Wesentlich nach Khevenhiller und Theatrum Europ.
44. Häusser, Ludwig. Geschichte der rheinischen Pfalz.
Heidelberg. 1845. Bd. H, 382 f.
Nach dem Theatrum Europaeum. Die 400 Pforzheimer werden
auf 300 reducirt.
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j
■r^w?-^^
45. von La Roche, Carl Du Jarrys Frhr. Die Schlacht \w\
Wirapfen am ^J-^,~- 1622. — In: Zeitschrift für Kuii^L
^ 6. Mai
Wissenschaft und Geschichte des Krieges. Berlin. Mittitn.
Jahrg. 1846, 7. u. 8. Heft S. 48—91 u. Beil. S. 143— 10 L
— Im Wesentlichen mit denselben Worten ist der AufeiU/
in La Roche's Dreissigj ähriger Krieg (Schaff hausen. Hurter
1848—52) I, 91—109 übergegangen.
La Roche's von strategischen Gesichtspunkten ausgehender Auf-
satz ist die eingehendste und bedeutendste Arbeit, die wir bis jit^t
über den Gegenstand besitzen. Ihre Schwäche ist das Operiren mit
einem unzulänglichen Quellenmaterial und die Verzichtleistung auf
kritische Sichtung der Quellen. In der Sage von den 400 Pforz-
heimern spricht sich La Roche mit schonender Zurückhaltung im^;
war er doch der Erste, der öffentlich eine kritische üntersuelniiig
der Sage wagte. Vgl. Coste a. a. 0. S. 32. Hurter (s. 49.) hat iUtj
richtigen, von La Roche selbst nicht ausgesprochenen Schluss aiu
seiner Beweisführung gezogen.
46. V. Martens, K, Geschichte der innerhalb der gegen-
wärtigen Grenzen des Königr. Württemberg vorgefallen! ii
kriegerischen Ereignisse. Stuttgart. 1847. S. 291 — 97 uimI
Beil. XXV S. 814—817.
Hauptquelle: Orth; daneben sind benützt La Roche, v. Brandt,
Khevenhiller , Theatrum, Kausler und die Akten über das Verlujv
wegen des Herzogs Magnus.
47. Schreiber, Guido. Der badische Wehrstand seit dem
17. Jahrhundert bis zu Ende der französischen Revolutions-
kriege. Karlsruhe. 1849. S. 80—87.
Quelle: La Roche.
48. Beschreibung des badischen Feldzugs im Jahr \%2±
mit der Schlacht bei Wimpfen am 6. Mai 1622. — In:
Badischer MiUtär-Almanach Jahrg. II (1855) S. 115—132.
Hauptquelle: La Roche. Verfasser des Aufsatzes ist wohl der
Herausgeber des Almanachs, der jetzige Generalmajor v. Renz.
49. V. Hurter, Friedrich. Geschichte K. Ferdinands IL
Schaffhausen. 1858. II, 113—116.
Folgt unter Benützung „der übrigen (welcher ?) Quellen" wesent-
lich dem Berichte des markgräflichen Secretärs Abel (abgedruckt
bei La Roche Zeitschr. S. 153— 157 j. Mit vollem Recht zieht
Hurter (S. 116 Anm. 283) aus La Roche's Beweisführung den
Schluss, dass damit eigentlich schon der Ungrund der Sage von d«n
400 Pforzheimern unwiderleglich dargethan sei.
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=-r'wmm
358
50. von Villermont, Graf. Ti'lly. Aus dem Französischen
übersetzt. Schaflfhausen. 1860. S. 145—149.
Die mir vorliegende deutsche üebersetzung enthält keine An-
gabe über die für den Abschnitt benützten Quellen.
51. Pflüger, J. G. F. Die Schlaclit bei Wimpfen. In
dessen: Gescliichte der Stadt Pforzlieim. Ebd. 1862. S. 380— 394.
Fleissig, wie das ganze Buch, ist dieser Abschnitt gearbeitet,
aber ohne jede Spur von Kritik. Man lese nur das Verzeichniss der
Quellen auf S. 380-81; wie sie hier im buntesten Durcheinander
aufgezählt sind, sind sie im Texte verwerthet. In der Darstellung
des Verlaufs der Schlacht folgt Pf. wesentlich La Roche. Die
Hauptsache bleibt aber dem Geschichtschreiber der Stadt Pforzheun
die Rettung der Heldenthat der 400 Pforzbeimer. Die Tradition gilt
ihm als Gewähr historischer Gewissheit. „Wollte man mit dem
silentio inter aequales bei der Geschichtschreibung einen Massstab
anlegen und darnach seine historische Kritik einrichten, so müssten
auch die Thaten eines Leonidas, eines Teil, eines Winkelried etc.
aus dem Buche der Geschichte gestrichen werden.** Die Existenz
einer unhistorischen Sage ist also ein Beweisgrund für die historische
Glaubwürdigkeit einer zweiten und dritten. Man vergleiche über
Pflüger auch Coste a. a. 0. S. 33 f.
52. Heilmann, J. Kriegsgeschichte von Bayern, Franken,
Pfalz und Schwaben 1506—1651. München. 1868. — Bd. IL
5. 131—134.
Hauptquellen: Fritsch's Tagebuch, Volmerodt*s und Lol-
ch inger 's Berichte; daneben wird aber Pflüger zu grosses Lob ge-
spendet. Pforzheim war nicht Reichsstadt (S. 135 Anm.).
53. Frohnhäuser, Ludwig. Geschichte der Reichsstadt
Wimpfen. Darmstadt. 1870. Seite 295—307.
Hauptquelle: La Roche. Die Kriegsacten und die Rathsproto-
kolle der Stadt Wimpfen geben nach F. nur sehr wenig Ausbeute.
54. (Pf ister. Albert.) Die Schlacht bei Wimpfen am
6. Mai 1622, eine Erinnerung an die vaterländische Ge-
schichte. — Schwäbische Kronik. 1878. Sonntagsbeilage
No. 107 vom 5. Mai.
Eine frische und lebendige Darstellung vorwiegend vom strate-
gischen Gesichtspunkte aus, freilich nur auf Grund der nächst-
liegenden Quellen (Sachs, La Roche, Kausler, v. Martens, Brandt-
Ciriacy, Sommerlatt, Coste). Verfasser des anonym erschienenen
Aufsatzes ist der K. württembergische Hauptmann Pfister.
\.
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359
b. Schlachtpläne und Terrainskizzen.
Die ältesten Pläne, welche wir von der Schlacht besitzen,
gleichen einander im Wesentlichen. Am verbreitetsten ist
der Plan des Theatrum Europaeum. Einen brauchbaren
Schlachtplan gibt es nach zuständigem Urtheil überhaupt
nicht. Ich führe die mir bekannt gewordenen Pläne in chro-
nologischer Reihenfolge auf. Man findet den einen und
anderen zuweilen auch in Sammlungen alter Karten und
Pläne, und glaubt, einen bis jetzt unbekannten Plan der
Schlacht entdeckt zu haben. Die Vergleichung zeigt aber,
dass das keineswegs der Fall ist; in der Regel wird man
vielmehr den Plan des Theatrum oder den des Bellus vor
sich haben. Zur Erleichterung solcher Prüfung theile ich die
betreffenden Ueberschriften hier mit.
55*. 1622. V. Sitzingen. N^ 1. Wahre vnd aigentliche
abbildung, der veltschlacht vor Wümpfen, zwischen H. Herrn
Georg Friderich Marggr. zu Baden, etc. vnd den Herrn
General, Fürstliche Bayrische Armada Monsieur Tilly, wie
sie anfenglich in der schlacht-Ordnung gestanden, den
26 Äprill Ä^ 1622. (qu.4^)
55**. — N^ 2. Wahre vnd aigentliche abbildung, der
Veitschlacht vor Wimpffen, zwischen H. Herren Georg Fri-
derich Marggr. zu Baden, etc. vnd den, Herren General
Fürstl: Bayrische Armada, Monsieur Tilly, etc. den 26 Aprill,
A^ 1622 vorgelauffen. (qu.4^)
Einer Separatausgabe dieses Aufsatzes sind die beiden Pläne aus
Sitzingen in Lichtdruck beigegeben.
56. 1623. Mercure frangois S. 281. Kleines Kärtchen
in qu.8^
57. 1625. Bellus. Abcontrafactur der blutigen Schlacht /
so zwischen Herrn Marggrafen von Durlach / vnd Monsieur
Tilli j als Keys: vnd Bayerischen Generain vorgangen, (qu.4^)
Bellus" hat entweder dieselbe Vorlage wie Mercure oder dessen
Plan selbst benützt. In etwas vergrössertem Massstab (qu.fol.) ist
derselbe Plan in die späteren Ausgaben des Bellus , unter der Ueber-
schrift: Abriss der Schlacht, so u. s. w. übergegangen. Diese zweite
Auflage des Bellus'schen Schlachtplans findet sich auch in des Nico-
laus Helvicus Chronik»
58. 1635. Theatrum Europ. Eigentliche Vorbildung des
berümpten Tretifens so zwischen dem Margrafen von Durlach,
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360
vnd Gen: Ti% bei Wimpfen vorgangen. Änno 1622. 7. Ufa/.
qu.fol.
Dieser Plan ist in Lotichius übergegangen, sowie in ver-
grössertem Massstab in Sommer latt's Erinnerungen.
59. 1641. Helvicus siehe Bellus.
60. 1646. Lotichius siehe Theatrum.
61. 1824. Sommerlatt. Erinnerungen siehe Theatrum.
62. 1832. V. Kausler. Schlachtenatlas Bl. 21. qu.fol.
Das Schlachtfeld hat K. 1832 aufgenommen. Für den Werth
Beines Schlachtplanes gilt aber dasselbe Urtheil, wie über das ganze
Werk.
63. 1838. Fernand. Situationscharte, in dessen: Schlacht
bei Wimpfen.
64. 1848. V. La Roche. Dreissigjähriger Krieg. Terrain-
Bklzze in qu.4^.
c. Truppenstärke. Verzeichnisse über Verluste und
Beute.
Alle Schriften einzeln aufzuführen, in denen sich Angaben
über die Truppenstärke und über Verluste und Beute finden,
wäre überflüssig. Nur die hauptsächlichen Quellen sollen ge-
nannt werden; auf sie lassen sich die bald ausführlicheren,
bald kürzere^ Auszüge wie die wörtlichen Abdiiicke in den
Chronikenwerken zurückführen. Auch hier herrscht theilweise
Verwirrung und sind Missverständnisse zu beseitigen. Sitzin-
gen s Broschüre ist hier von grossem Werth.
65. Leichtlen, Jul. Baden's Kriegs -Verfassung, insbes.
Landwehr und Landsturm, im 17. Jahrhundert. Karlsruhe.
(Braun.) 1815. Seite 155—159.
Leichtlen gibt seine Quelle nicht an; archivalischen Ursprungs
Bind seine Angaben für diesen Abschnitt nicht; theilweise stammen
sie aus den gedruckten Schlachtberichten, theilweise aus den Verlust-
und Beuteverzeichnissen. Verdächtig ist, dass Leichtlen die acht
Regimenter des Bellus adoptirt hat. üeberhaupt hätte man nicht
übersehen dürfen, dass das ganze Werk eine Combination von Einzel-
angaben aus archivalischen Quellen und Druckschriften verschiedener
Zeiten und ungleicher Glaubwürdigkeit ist. Leichtlen's Angaben sind
daher mit grosser Vorsicht zu benützen.
66. La Roche. Stärke und Aufstellung des Heeres,
Zeitschr. a. a. 0. S. 60—66. Dreissigj. Krieg I, 92—96.
Im Wesentlichen nach Leichtlen, obgleich mit Recht miss-
trauisch gegen seine Angaben.
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mi
67. Schreiber, G. Badisclie Wehrverfassung unter Georg
Friedrich. — In : Bad. Wehrstand S. 68—78.
Wesentlich nach Leichtlen. Für den Abschnitt über die Stüiku
der badischen Infanterie in der Schlacht von Wimpfen (S, Sl)
schliesst sich Schreiber der abweichenden Ansicht La Roche'e iah
68. Designation Was den 6. May Anno 1622. in dt'r
zwischen Heylbrun vnd Wimpflfen mit Durlach vnd Weiiiinr
fürgangner Schlacht an Stuck Munition vnd anderen ArtoliTia
Sachen erobert worden.
In: Extract (II C ). Offenbar der offizielle Bericht eines biiiri-
schen Kriegscommissärs (Unbeseher?). Dieser Bericht rauss mehrfach
gedruckt worden sein, zum Theil mit Zusätzen. Eine Abschrift da-
von, mit dem Datum 26. April, und mit einigen Bemerkungen lücaleu
Inhalts, hat wohl Heid (S. 201—203) vor sich gehabt. La Rochii,
der das Verzeichniss aus Heid abdruckt, bemerkt dazu (Zeitschr.
a. a. 0. S. 77 Anm. 1), dasselbe stamme von dem Wimpfener Domini-
caner her. Das ist wohl Missverständniss, dessen Ursprung daher
rührt, dass Heid einige Seiten vorher den Bericht des Dominicanets
zum Abdruck bringt. Die Designation stammt aber schwerlich au^
derselben Quelle: der Dominicaner hätte schon für das Datum nkkt
den alten Stil gewählt. Die Aufzeichnungen des Dominicaners ütlb^jt
hat La Roche offenbar überhaupt gar nicht vor sich gehabt, wie nwji
aus seiner Anmerkung irrthümlich schliessen könnte.
69. Verzeichnus was in der zwischen der Statt Heylbroiiu
vnd Wimpflfen gehaltenen Schlacht den 6. vnd 7. May im
Personen Stück Munition Gelt vnd anderem erobert.
In: Verlauff (IL B.).
70. Verzeichnus der Adelichen gefangenen von der Dur-
lachischen Armada so in Wimpflfen gebracht worden.
In: Verlauff (IL B.). Oft abgedruckt.
d. Tod des Herzogs Magnus von Württembergs
71. Löher, Bernhard Ludwig. Zwo christliche Predigten, ge-
halten vber der Leich Weilund deß Durchleuchtigen Hoch-
gebornen Fürsten vnd Herren, Herren Magni, Hertzogen zu
Würtemberg vnd Teckh, Graven zu Mümpelgart, Herreu zu
Heydenheim 2C. Welcher Freytags den 26. Aprilis dieses .
1622. Jahrs, in dem; zwischen 2C. Ihr Durchl. Herren
Maximiliano^ Hertzogen in Ober: vnd Nider Bayern :c.
Vnd 2C. Herren Georg Friderichen Marggraven zu Badeu
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362
vnd Hochberg 2C. Fürstl. Gn. Bey Obereißheim vorgangenem
Treffen, auf. Würtembergischem Grund vnd Boden vmb-
kommen: Vnd Freytags den 24. Maij zu Stuttgardten mit
Fürstlichen Solenniteten bestattet worden. Sampt angehengter
Historischer Beschreibung I. F. Gn. hochansehenlicher Leich
Procession vnd Begräbnuß. Stuttgardt, Getruckt bey Johann
Weyrich RößUn. Anno M. DC. XXII. 4^
Auf der Kön. öflfeutlichen Bibliothek zu Stuttgart. Die erste
Predigt (S. 3-24) wurde am Sonntag Cautate (19./29. Mai) in der
Hofkapelle gehalten, wo der Leichnam bis zur Bestattung ausgestellt
war; die zweite (S. 25—54) am 24. Mai,'3. Juni bei der feierlichen Bei-
setzung in der Stiftskirche. Auf Seite 19—24 ist der ersten ein Lebens-
lauf des Prinzen beigegeben, der zweiten auf S. 47—54. Sodann folgt
S. 55—72 die Beschreibung der Leichenfeier. Der Prinz hatte in
der ünionsarmee 1619 eiue Compagnie zu Pferd, später eiu Regiment
geführt, war nach der Entlassung der Unionstruppen als Oberst in
seines Bruders Dienste getreten, hatte auf des Markgrafen Georg
Friedrich Ersuchen, mit des Herzogs Johann Friedrich Bewilligung,
jedoch unter der Bedingung, dass der Prinz sich in keine Partei-
lichkeit einlassen und auf jederzeitiges Erfordern zu des Landes
Defension sich wieder einstellen wolle, für den Markgrafen zwei
Regimenter (je 1 zu Fuss und zu Pferd) geworben. Am Palmtag
(a. St. 14. Apr.) nahm Prinz Magnus zu Durlach das Abendmahl. In
der Nacht darauf brach das markgräfliche Heer auf. Am Morgen des
Schlachttages soll der Prinz Gott gedankt haben, dass er ihn den
Tage habe erleben lassen; wer den folgenden Morgen erlebe, worde
seltsame Dinge erfahren. Seine Umgebung ermahnte er, ritterlich zu
streiten, den Trompeter Hess er das Morgenlied: Ich danck Dir,
lieber Herre, blasen. Noch vor dem Beginn der Schlacht traf ein
Abgesandter des Herzogs mit einem Schreiben ein, das den Prinzen
abberief. Zu spät. Prinz Magnus wollte Angesichts der Entscheidungs-
schlacht nicht zurückgehen. Im Kampf stritt er wie ein junger Löwe.
Schon am Haupte schwer verwundet, dringt er aufs neue in den
Feind, wird umringt und fällt mit 12 meist tödtlichen Wunden an
Haupt, Armen und Händen bedeckt. Am 30. April (10. Mai) wird
sein Leichnam durch herzogliche Abgesandte von der Wahlstatt ab-
geholt, am l./ll. Mai Morgens nach Stuttgart in das SchlosS geführt;
die Ueberführung nach der Hofkapelle folgte Samstag 18./28.Mai Abends,
am Sonntag darauf die Klagpredigt und Freitag 24. Mai / 3. Juni
die Beisetzung. An dieser nahm auch Markgraf Friedrich von Baden
mit seiner Gemahlin Barbara, der Schwester des Prinzen Magnus,
und mit der Markgräfin Sibylla Magdalena (Schwester des Markgrafen
Friedrich, später an den Grafen Johann von Nassau Idstein ver-
ehelicht) Theil.
72. Gedichte von Rodolf Wecklierlin. (Herausg. von K.
Goedeke. Leipzig 1873.) Wirtemberg, verlierend sein Leben
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363
in der Schlacht bey Wimpfen , wirt von dem Land Wirtembti^
beklaget 1622. (S. 247 f.) — Klag für einen jungen Heldt'iL
(S. 122.)
73. Dieterlin, M. Bernhardus. Magneis, sive poema herni-
cum de vita et obitu illustrissimi ac celsissimi principis ar
domini, Dn. Magni, ducis Wirtembergensis ac Tecceusis.
Comitis Montispeligardi, domini in Heydenheim, 2C. p. m.
qui anno 1622. 26. April, tristissimo illo proelio, quod eiiiii
copiis Serenissimi Bavariae ducis Maximiliani, 2C. illustrissi-
mus princeps, Georgius Fridericus, Marchio Badensis ad-
versum fecit, inter Hailbronnam etWimpinam, in agro Ok^r-
eisheimensi Wirtembergico fortiter occubuit sepultus Stut-
gardise more solenni. Addita sunt ad calcem epicedia in
obitum illustrissimae principis ac dominae, dominae Heinri< ao.
2C. virginis e domo Wirtembergica, moribus et forma jhiI-
cherimaß, anno 1623. sub ipsum veris initium 18. Februarii
denatae. Stutgardias, typis Johannis Wyrichii Rösslini, auiio
MDCXXm. (in Bll. 98 S. 4^.)
Im Kön. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart. Dieses Ejiofi m
lateinischen Hexametern, von wirklich poetischem Gehalt, ist atuii
nicht ohne alles historische Interesse. Der Dichter war Diakon as in
dem Heilbronn benachbarten Weinsberg.
74. Justa anniversaria Magno duci Wurtenbergicae soliit;i a
Johan. Henisio D. (67 S. 4^)
Handschrift im K. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart. Heldtni-
gedicht in lateinischen Hexametern. Die Zeit der Abfassung ist aua
der Handschrift nicht zu ersehen. Die Schrift und die in der Wid-
mung genannten Namen berechtigen zu der Annahme, dass das i.li>
dicht bald nach der Schlacht entstanden ist. Den Verlauf der SchUicliL
schildert der Dichter bis in alle Einzelheiten; er hat offenbar eiiieu
gedruckten Schlachtbericht (und zwar den des Heilbronner Auf^^en^
zeugen) vor sich. Wie und durch wessen Hand der Prinz gefEiUeu
weiss er nicht zu berichten. Dagegen nennt er den Namen des vom
Herzog zur Abholung des Leichnams Abgesandten , Geitzkofler.
75. Des Prinzen Magnus von Württemberg Heldentod in (Ilm"
Schlacht bey Wimpfen 1622. — In Schuhkrafft's Unter-
haltungsblatt Jahrg. III. Stuttgart 1817 No. 135 S. 569— 57il
Ausser dem Verfasser der Magneis wird in diesem Aufsatze noch
ein Pfarrer Maiccler (Maucler?) von Fellbach genannt, der den
Heldentod des Prinzen in einem lateinischen Gedicht gefeiert habe.
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364
e. Die Sage von dem Heldentod der 400 Pforzheimer.
Ich ziehe auch hier die chronologische Aufzählung der
gesonderten nach sachlichen Gesichtspunkten vor. Es folgen
also in bunter Reihe auf einander: dramatische und epische,
novellistische und sonstige dichterische Bearbeitungen der
Sage, Berichte über Festfeiern, erzählende Darstellungen,
kritische Untersuchungen. In Gedichten ist der Stoff ausser
den unten erwähnten noch weiter behandelt von Babo,
Hofmann, Kempte, H. Schütz (citirt von Pflüger und
Baader); Die Hauptquellen für alle diese Bearbeitungen
bleiben Deimling's Drama und E. L. Posselt's Rede,
wenn auch daneben das Theatrum Europaeum oder eine
andere Chronik zur Hand genommen worden sind. Um Wieder-
holungen zu vermeiden, sei dies hier ein für allemal bemerkt.
76.Deimling, Ernst Ludwig. Die vierhundert Pforzheimer
Bürger , oder die Schlacht bey Wimpfen , ein vaterländisches
Trauerspiel in fünf Aufzügen nebst Vorbericht, eine kurze
Geschichte von Pforzheim und die Veranlassung zu diesem
Unternehmen enthaltend. Carlsruhe. Macklot. 1788.
Deimling ist der Urheber der Sage. Vgl. über ihn C o s t e a. a. 0.
S. 35 ff.
77. Ankündigung (des markgräflichen Oberkammerherren-
amtes in Betreff der von Dr. Posselt in dem Redouten -Saal zu
Karlsruhe zu haltenden Gedächtniss-Rede) vom 24. Jenner
1788. — In der Karlsruher Zeitung 1788 Beilage zu No. 11
vom 25. Jenner.
78. Posselt, Ernst Ludwig. Dem Vaterlandstod der vier-
hundert Bürger von Pforzheim. Eine Rede, den 29. Januar
1788 in Gegenwart des Hochfürstlichen Hauses gehalten.
Karlsruhe 1788. — Die Rede ist auch in: Wissenschaftliches
Magazin für Aufklärung, herausg. von E. L. Posselt, 11,
453 — 482 (Leipzig 1789) abgedruckt; dessgl. in Sommer-
latt's Erinnerungen S. 17 — 36. Auf Seite 1 der Karlsruher
Originalausgabe ist ein Brustbild des Markgrafen Georg
Friedrich.
Der Rede ist eine kurze Einleitung vorausgeschickt, welche
namentlich auch das bekannte Verzeichniss der „Edeln" enthält,
lieber den Redeakt vgl. Karlsruher Zeitung 1788 No. 16 vom 7. Febr.
Siehe über Posselt Coste a. a. 0. S. 25 ff.
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365
79. Posselt, Gottfried. Ein Wort der Ermahnung an die
Bürger Pforzheims, als der Durchlauchtigste Fürst und Herr
Karl Friedrich, Markgraf in Baden und Hachberg, das Ge-
dächtniss des Heldentodes 400 ihrer Väter durch eine öffent-
liche Rede zu Karlsruhe den 29. Januar 1788 feiern liess.
Predigt. Gottfried P. war 1764—97 Stadtpfarrer zu Pforzheim.
80 *. G e h r e s , S. Fr. Die 400 Pforzheimer Bürger oder die
Schlacht bey Wimpfen. — In dessen: Pforzheims kleine
Chronik. Memmingen. 1792. S. 116—128; in der 2. Aufl.
Carlsruhe 1811 S. 223—233.
80 *". — Emeuerungsfest der Schlacht bey Wimpfen. Ebdas.
S. 166—170 bzw. S. 265—268.
81. Vaterländische Erinnerungen an den 26. April 1622. In:
Rheinische Erholungsblätter. Mannheim, 27. Apr. 1822 Nr. 34.
82. Dietrich, Anton (aus Chemnitz). Heldentod der vier-
hundert Bürger von Pforzheim , in der Schlacht bei Wimpfen
am 6. Mai 1622. Gedicht im Stuttgarter Morgenblatt 1822
No. 123, Mai; auch abgedruckt in dem Programm zur Fest-
feier in Pforzheim S. 12 — 16, in Sommerlatt's Erinne-
rungen S. 37—42 und bei Heid S. 192—195.
83. Programm zur Feyer der vor 200 Jahren bey Wimpfen
für Fürst und Vaterland gebliebenen 400 Pforzheimer Bürger.
Pforzheim. (Katz.) 1822.
Enthält ausser dem Programm (S. 3—8) zwei Gedichte auf die
400 Pforzheimer von August Zeune, Vorsteher der Blindenanstalt
zu Berlin (S. 9—11), und von Anton Dietrich (S. 12 bis 16).
84. Beschreibung des in Pforzheim am 7. Mai 1822 began-
genen Festes.^ — Karlsruher Zeitung 1822 No. 130 und
131 vom 11. und 12. Mai.
Die am Schlüsse dieses Festberichtes angekündigte Schrift , welche
namentlich auch eine Beschreibung der Schlacht aus der Feder des
' Die zweite Kammer der Ständeversammlung hatte in ihrer Sitzung
vom 4. Mai in Folge der von dem Pforzheimer Abgeordneten Wizemann
überbrachten Einladung zur Feier des historisch-religösen Säcular- Trauer-
festes in Pforzheim am 7. Mai, ihre Sitzungen an diesem Tage auszu-
setzen beschlossen ; viele Mitglieder erklärten , an der Feier Theil nehmen
zu wollen; von ihrer Eigenschaft als Ständemitglieder sollte aber dabei
keineswegs Notiz genommen werden. — So nach einer Notiz der Karls-
ruher Zeitung 1822 No. 125 vom 6. Mai. In dem Protokoll über die
Sitzung ist der Sache keine Erwähnung gethan.
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366
Majors v. Zech enthalten sollte, ist nicht erschienen. Major v. Zech
war eines der Mitglieder der Commission, von welcher La Roche in
dem Aufsatz der Gartenlaube 1873 S. 216 spricht.
85. Die vierhundert Pforzheimer Bürger, oder die Schlacht
bei Wimpfen am 6. Mai 1622. — In der Didaskalia 1833
No. 344 und 345 vom 14. und 15. Dezember,
86. Erinnerungen an die Schlacht bei Wimpfen und den Tod
der vierhundert Pforzheimer. Enthaltend die Geschichte der
Schlacht von Ernst Münch und die Gedächtnissrede auf die
Gefallenen von Ernst Ludwig Posselt. Herausgegeben von
C. V. Sommerlatt. Mit einem Kupfer, nach einer alten
Zeichnung, in Querfolio. Freiburg. (Wangler.) 1824.
Der Kupferstich ist eine vergrösserte Ausgabe des im Theatrum
Europaeum enthaltenen Planes. Ausser den auf dem Titelblatt ge-
nannten Aufsätzen ist auf S. 37—42 auch Dietrichs Gedicht abgedruckt.
87. T r m 1 i t z , Aug. (Pseudonym für K. A. Fr. v. Witzleben.)
Die vierhundert Pforzheimer. — In: Vielliebchen. Hist. romant.
Taschenbuch für 1830. Leipzig. — Abgedruckt in: Sämmt-
liche Schriften. Dresden 1829—32 Bd. 36.
Ich habe diese novellistische Bearbeitung nicht zu Gesicht be-
kommen.
88. F r m m e 1 (W. L.) Rede bei der Einweihung des Denk-
mals, welches Ihre Königliche Hoheit, Grossherzog Leopold,
den vierhundert den 6. Mai 1622 bei Wimpfen Grefallenen in
der Schlosskirche zu Pforzheim gesetzt und den 6. Mai 1834
einzuweihen geruhten. Pforzheim. (Katz.) 1834.
89. Einweihung des Denkmals in der Schlosskirche zu Pforz-
heim. — Karlsr. Zeitung 1834 No. 128 (vom 9. Mai). Vgl.
No. 139 (vom 21. Mai).
90. Fernand, Carl (ev. prot. Pfarrer in Egringen). Die
Schlacht bei Wimpfen. Ein' vaterländisches Heldenlied. Karls-
ruhe. Artist. Institut. 1838. (mit Georg Friederich's Bild und
einer Situationscharte).
91. Brauer, Eduard. Die vierhundert Pforzheimer. In:
Brauer. Sagen und Geschichten der Stadt Baden und ihrer
Umgebungen. S. 144 — 147. Abgedruckt in Schnezler's
Bad. Sagenbuch II, 387—390.
92. Bube, Adolf. Die Pforzheimer Bürger. (Gedicht.) In:
Schnezler's Bad. Sagenbuch II, 391—395.
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367
93. L Otthammer. Die Heldenthat der 400 Pforzheimer
Bürger. — Handschrift im Grossh. General-Landesarchiv zu
Karlsruhe (HS. Sammlung No. 41—46 Th. 13).
Die erste kiitische Untersuchung der Sage. Oeffentlich bekannt
geworden scheint der Aufsatz nicht zu sein. La Roche kannte ihn
nicht. C OS te' 8 Aufsatz ruht wesentlich auf Lotthammer's Vorarbeit.
Die Zeit ihrer Entstehung fallt zwischen 1834 und 1844. Des Weiteren
vgl. Coste S. 80 ff.
94. Baader, J. Sagen des Neckarthals , der Bergstrasse
und des Odenwald's. Mannheim. (1843.) S. 194—221 Aus-
zug aus Fernandos Heldenlied und der Einleitung dazu,
mit einigen Schlussbemerkungen Baader's.
95. Sehn et zier, August. Badisches Sagenbuch. Karlsruhe.
Creuzbauer u. Hasper. 1846. ü, 387—395.
Abdruck von No. 91 u. 92, Brauer u. Bube, mit Anmerkungen auf
S. 390 f. und 395. Schnetzler will den Kern der Sage immerhin als
wahre Begebenheit betrachtet wissen und hält die Nichterwähnung
des Vorgangs in gleichzeitigen Schriften für einen Gegengrund von
sehr leichtem Gewicht.
96. Die Schlacht bei Wimpfen und der Tod der 400 Pforz-
heimer. — In Malten's Weltkunde. 1847. IV, 115.
Ist mir nur aus einem Citat bekannt, aber hier eingereiht, weil
die 400 Pforzheimer ohne Zweifel den Kern der Schlachtbeschreibung
bilden.
97. (v. La Roche, Carl du Jarrys Frhr.) Die Sage von
dem Heldentode der vierhundert Pforzheimer. — Gartenlaube
1873 S. 216—217.
• Hier spricht sich La Roche, der Verfasser des anonym erschie-
nenen Aufsatzes, bestimmter aus und kommt zu dem Schluss: Die
166 Jahre nach der Schlacht entstandene Sage ist ohne genaue
Prüfung in die Welt geschickt worden. Der Aufsatz enthält, bei-
läufig gesagt, schlimme Druckfehler.
98. Coste, David. Die vierhundert Pforzheimer. In Sybel's
historischer Zeitschrift Bd. 32 S. 23—48.
Die Arbeit ruht wesentlich auf den Vorarbeiten von Lotthammer
und La Roche, aus denen die vollen Consequenzen gezogen werden.
99. Der Pfälzer Krieg im Jahre 1622. — Lesebuch für (die
badischen) Volksschulen. 3. Thl. Lahr. 1876. S. 393—395.
Mit einem „so erzählt man'^ und „sollen^ ist die Episode in den
Abschnitt aufgenommen.
100. (G m el i n , M.) Die vierhundert Pforzheimer. — Augsb.
Allg. Zeitung 1878 Beil. zu No. 128.
•-■ä^
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■ ^^f'-^'l
368
Die Wahrnehmnng, dass die in den Fachzeitschriften nieder-
gelegten Resultate der historischen Kritik lange Zeit unbeachtet zu
bleiben pflegen, hat die Veranlassung zu der Mittheilung eines Aus-
zugs aus Coste's Aufsatz in einem der verbreitetsten und geachtetsten
Organe der Tagespresse gegeben.
101. V. Grass, C. A. Frhr. Der Adel in Baden. (Sieb-
macher's Wappenbuch 2. Bd. 6. Abth.) Nürnberg. Bauer und
Raspe. 1878. S. 95.
Reproducirt die Deimling'sche Familien tradition.
II. Sehlachtbericlite.
A. Reinhard Volmerodt's Schreiben an den Bischof
von Bamberg — Würzburg.*
Siehe Abtheilung 1, 1.
Hochwürdiger Fürst. E. Fürstl. Gnaden seint mein vnter-
thenig willigste dienst jederzeit zuuor. Gnädiger fürst vndt
herr. Demnach gestern donnerstag vmb 1 vhr nach mittag
der marggraflf von Durlach sich mit der gantzen armee vmb
Bibrach* sehen lassen, vndt dessen herr graflf von Tilly durch
Ihr Exe: generalprouosen auisirt, alß haben dieselbe mit
3 geschlossenen losungs Schüssen solches der Spannischen
vndt Bayerischen armee kundt gethan, darauf also Don
Gontzalo^ sein cauagleHa vndt jnfanteria, wie in gleichem
die Bayerische eauagleria zu Wimpfen vber die bruckh
marchiren lassen, vndt das volckh, welches sehr lustig zum
treffen oberhalb Wimpfen gegen vnter Eisensheimb^ vber in
höhe negst in einem feldt in bataglie gestellt, darauf der
feindt sich auch in gueter ordtnung sehen lassen ; vndt seindt
selbigen abents in vnterschiedlichen scharmütziren, so von
den reuttern geschehen, vngefehr 150^ beederseits geblieben,
vndt weil selbig zeitt vns die nacht vberfallen, alß haben
beede herren generale ihren vortheil allenthalben ersehen
vndt an diensame orth die stück plantiren lassen; auch hat
selbigen abents der feindt 3 vndt vnser volckh zwen Schüsse
auß den carthaunen gethan; ist man also die gantze nacht
allerseits, die vnserigen oberhalb vnter Eisensheimb, vndt
der feindt z wichen Bibrach vndt Kirchhausen *" vndt Bellinger **
a— d Biberach, Unter-Eisesheim, Kirchhausen und Böl-
lingerhof OA. Hoilbronn.
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369
hoff in bataglie verpliben * biß heut morgens zwischen 3 vndt
4, vmb welche zeitt man aus der im wald gemachten schantzen
etliche schuß auß den stückhen vnter den feindt, welcher sich
in der höhe sehen lassen, abgehen lassen, vndt den feindt
biß vngef ehrlich vmb 11 vhr^ vor mittag von einem orth
zum anderen mit stückhen getriben, vnd in der reutterey
zimblichen schaden gethan; vnd obwoln der feindt seine
stückh auch vielmalen abbrennen lassen, so hat es ihme
doch wenig, weiln er zimblich in grundt gelegen, helfen
wollen. Vndt hat die reutterey jnmittels mit wenig treppen,
oberhalb Ober Eisesheimb* vflf einen mit dünckhel besamten
ackher vnterschiedlich mahlen, vndt das fueßvolckh nur ein-
mahl, doch nit starckh, mit einander scharmütziert ; welches
also verblieben ^ biß vmb 2 vhr heut nach mittags'', do die
vnserigen den feindt mit allem eyferigen ernst, oberhalb
Bibrach im grundt angriffen, vnndt vmb ein zimbliches zu-
rück nach dem Bellinger hoff getriben. Vndt demnach sich
der feindt auch dapfer, vnser volckh aber eben sowohl er-
zeiget, alß hat der feindt mit halben carthaunen, nach dem
er mit vortheil in der höhe ersehen, auf vnsere reutterey
geschossen, waß aber dauon blieben, kan ich nit wissen.
Nach diesem haben beederseits cauaglerla vff einander starckh
getroffen, nach welchem Scharmützel deß feindt bagagi, troß,
auch ritterschafft außgerißen vndt ihren weg nach Schwei-
gern^ vndt Schluchtern'' zugenommen^, darüber deß feindts
reutterey der muth sehr gefallen. Entzwischen hat man mit
fueß volckh vnd reittern starckh vff einander scharmützirt,
von 4 vhren an biß vmb 7; vndt weiln vmb 5 vhr dem
feindt vndt ein halbe stundt darnach zum zweitten mahl das
pulfer'-^ angangen, vndt waß vmb die ärtiglerej, alles hinweg
genommen, darauf im leger ein großer schreckhen verursacht,
nichts desto weniger aber der feindt mit stückhen zum heff-
tigsten vnter vnß geschossen, so hat doch der allmechtig
gott entlich vmb 6 vhr sein göttlichen segen ertheilt, das
er auß allen posten vndt entlich von den stückhen auch ge-
schlagen, welche man neben grossen beutten alle bekhommen.
Vndt obwol der feindt sich mit der flucht zu saMren vnter-
a Ober-Eisesheim OA. Heilbronn. — ^ Schwaigern OA. Bracken-
heim. — c Schlüchtern bad. Enclave zwischen Schwaigern und Gross-
gartach.
Zeitschr. XXXI. 24
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370
standen, so seindt doch ihme vnsere reutter nachgesezt vndt
alles, waß sie erdapt, nidergehauen; vndt wie man sagt,
solle der marggraff von Durlach gefangen sein *®, welches die
hiehero von vnseren Soldaten einbrachte gefangene außgesagt.
Jezt seint die Kayserl. in deß feindts lagere, haben alles
geplündert; vndt weiln vom feindt etliche fahnen zu fueß
vmb 8 vhr in Ober Eisesheimb geschickht * \ vnt denselben
der paß daraus zu kommen, verlegt worden, alß hat man
die gantz vmbgeben, vndt obwoln sie vmb quarttier flehentlich
bitten, so würdt doch ihnen solches schwerlich ertheilt werden,
weiln sie zu Sintzen* vndt Öppingen** alle wider den accord
niedergehauen *l Vndt diß hab ich gesehen von dem Scheuer-
berg vndl Neckhersvlm schloßthurn*'; scribo Uague ocularis
testis raptissime Neckhers Vlm den 6 May^* A^ 1622.
hora 8^ circa noctem.
E. F. Gn.
vnderth. vndt gehorsamster
diener
Reinhardt Volmerodt Lt.*^
^
B. Verlauff der vmb Heylbrunn vnd Wimpffen
gehaltenen Schlacht^.
(S. 3.) Schreiben auß dem Kayserlichen Feldtläger / vom 8. May.
Vor 14. Tagen hab ich E. Gn. vmbständig bericht / daß
Hertzog Magnus von Würtenberg sein im nahmen des Herrn
Marggraflfen von Durlach geworbenes Volck / vnnd noch bey
newlichen Tagen eine Compagnim vnder dem Grauen voij
Wittgenstein'^ durch Oppenheim passiren zulassen / bey der
Niederburgundischen Armee commendirenden Gubernatom Don
Gonzales de Gordua angehalten / mit Verwendung / solches
einig zur defension vnnd Rettung seiner Landen bey jetzigen
a Sinsheim. — ^ Eppingen. — c Auf dem Östlich von Neckars-
alm gelegenen Scheuerberg stand früher eine Weinshergische Burg.
Unter dem Neckarsulmer Schlossthurin ist wohl nicht eine Ruine dieser
Burg, sondern ein Thurm des Schlosses gemeint, das der Deutschorden
zu Neckarsulm hesass. Volmerodt hat die Schlacht tb«ilweise vom Scheuer-
berg, theilweise von diesem Schlossthurm mit angesehen. — ^ Siehe Abth.I,
Nr. 4. Orthographie und Interpunction sind getreu nach dem Original-
druck wiedergegeben.
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871
gefährKchen Zeiten angesehen. Wie auch dessen gedachter
GraflF / so persönlich mit seiner Compagtiia durch Oppenheim
passirt / Herrn Gonzalo de Cordua mit vbergebung deß Herrn
MarggraflFen Schreiben versichert. Es hat auch nicht weniger
noch in newligkeit der Herr Marggraffe von Durlach / sowol
durch Absendung seines älteren Herrn Sohns zu jhrer Hoch-
fürstl. Durchl. Ertzhertzog Leopolde*® / als auch persönlich
bey Keyserlichen Mayst. abgesandten Herrn Grafen von Hohen-
zoUem*'' sich bemühet / dieselbe seiner gegen Keys. Mayst.
beständiger deuotion zuuersicheren / dahero dann von beyden
so viel erlangt / daß der Kayserlichen Mayst. gehorsame
Ständt durch sie ersucht / seinem damals im Anzug vnder
dessen von (S. 4) Fleckenstein ** / vnd Hertzogen von Wei-
mar vnd Würtenberg Commando begriffenen Volck / vnder
eben solchem Schein den Paß aller Orts ,' auch von den
Keyserlichen armada selbst zugestatten. *^ Wie aber er Marg-
graflf alles gemeint / ist leichtlich abzunehmen auß dem / daß
er den 27. Tag Aprilis bey dem Treffen / so zwischen der
Keyserlichen armad, Manßfeld vnnd Pfaltzgräfische Volck vor-
gange dasselbig secundiret^^, vnd hernacher sich als vor ein
ofifentlichen Feindt erklehret: auch sich dahin vermessen /
fortershin ein Soldat zuleben vnd zusterben / auch nicht
nachzulassen / er hette dann den Pfaitzgraffen nicht allein
zu seinem Erb Churlandt gebracht / sonder auch zur Bömi-
schen / ja gar Römischen Cron erhöhet / die Eduardische
Erben außgerottet / die Catholische Ständt außgetilget / die
reformirte Religion im gantzen Reich gepflantzet vnd ge-
sichert ^*.
Diese* Resolution hat entlich bey Ankunfft Pfaltzgraflf
Friderichen sich im Werck erzeiget / in dem der Herr Marg-
graff seine / vermittelst zuthuung etlicher / so sich / wie
auß auffgefangenen / vnd bey der Schlacht auch gefundenem
Schreyben erscheint / in newe Verbündtnuß vnnd Vnion wider
jhre Keys. Mayest. eingelassen / zusamen gebrachte Macht
mit voller Heerskraflft zu Feldt geführet / vnd die Keyser-
lichen Armaden anzugreiffen sich vnderstanden.
Darauff er dann sich erstlich / nach dem den 27. Aprilis
geschehenen Treffen der Statt Sintzig ^ mit accord bemächtigt /
a Orig. Deise. — *> Sinsheim.
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372
aber demselben zugegen / die darauß ziehende 400. Keyser-
licho Soldaten nidergehawen^^ / hernacher andere Feindligkeit
mehr vorgenommen / vnnd endtlich den 6. Tag Maij sich
mit aller seiner Macht der KeyserUcher Armade feindtlich
prmsmtiret. Was nun diß sein / deß Marggraffen / ontheut-
sches procedere für ein Außschlag genommen / werden E. G.
auß beygefügten Schreiben genugsam vernehmen.
(S. 5.) Extract /
Auß Herrn N. N. im Kayserlichen / Läger den 8. May Anno 1622.
datirt / Schreiben.
Ob wol verschienenen Tagen / nemblichen den 27.* nechst
verliehenen Monats Aprilis wir den Feind selbigen Tages
dreymal auß seinen Posten vertrieben / vnd weichend ge-
macht / hernach aber das Glück sich gewendet / vnd vnser
Armee, etwas vertust an Volck^^ / wie auch zwey kleiner
Stücklein gelitten / So haben doch beyde Herrn Vice Generain
Bon Gonzalo de Cordaa vnd Herr TylU vergangene Freytag
mit hülflf Göttlicher Gnaden jre reuange erholet / vnd deß
Herrn Marggraffen von Durlach Armada, darbey viel Manß-
feldiäch Volck^'^ war / dermassen zertrennet / daß mehren-
theilö seines Fußvolcks in der Flucht jre Gewöhr zurück ge-
wüiften / viel jhrer nidergehawet vnd geschädigt / auch ohn-
gefälir bey tausent vnd mehr gefangen worden. Seine gantze
ArtiUeria deren zehen grosse vnnd mehr andere Stück ge-
wesen / sampt dero zugehör / auch die gantze Wagenburg /
nicht weniger alle Pagagien im stich vnd den vnserigen zur
Beute verbliben. Die Caualleria aber hat zeitüch außge-
rissen / von den vnserigen seynd zwar nit sehr viel um-
kommen / aber ziemüch viel geschädigt worden. Nach be-
schehenem Treffen hat vnsere Caualleria nach gesetzt / vnd
vnrter anderen in den Pagagien gewesen Schreiben auch eines
vom Obristen von Fleckenstein gefunden / auß welchem wir
nunmehr genugsamb ersehen / was deß von Fleckensteins
intention gewesen / wessen auch der von Halber statt ^^ ge-
sinnet / auch wie starck er sich am Fußvolck vnnd Reutterey
befindet / 2C. Datum Obereisheim bey Heylbrunn den 8. May
Auüü 1622.
^* Hei Mingolsheim — Wiesloch.
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373
(S. 6.) Verzeichnus der Adelichen gefangenen von der Dur-
lachischen Armada so in Wimpffen gebracht worden.
( Georg Männle von Steinsfeld,
p ) Johann Wilhelm Audinell.
^ ^ ] Georg Philips von Helmstatt.
' Johann Wolff von Löwenstein.
Georg Friederich von Ruest.
Virich von Brandt.
Leutenambt{ Johann Philips Haß.
Friederich von Weiler.
Hans Philips Schertel von Büttelbach, (sk!)
Ernst Friederich von Zant.
Fendrich ( Georg Ludwig Stand.
Mauritz Haberer.
Philips Reinhart von Hornberg.
ChristoflF von Rabenstein.
Wolff Christoff von Liechtenstein.
Jacob von Weiler.
Hans Georg Wallenfels.
Hans Caspar von Gundelsheim.
Adam Christoff von Daubeneck.
Hans Jacob von Gultlingen.
Johann Mitternacht.
Verzeichnus was in der zwischen der Statt Heylbronn vnd
Wimpffen gehaltenen Schlacht / den 6. vnd 7. May an Personen /
Stück / Munition / Gelt vnd anderem erobert.
Von Officierer vnnd von Adel seynd gefangen worden als
vorgehende Verzeichnus mitbringt.
Von Soldaten seyndt auff die 1100.^* gefangen / etliche
Cornet vnd ein zimliche anzahl Fahnen bekommen worden.
(S. 7.) Von groben Stücken 2. grosse eisene Stück tragen
ein Kugel von etüch sechtzig Pfundt.
Item 6. newer grosser Metallene Stück Anno 1614. ge-
gossen / darauff das Marggräfisch Wapen.
Item / 30. mittelmässiger vnd kleine Metallene Stück.
Item / 50. klene Metallene Mörsel so vnder der Wagen-
burg auff den Wägen gewesen.
Item / ein grosser Mörsel / deßgleichen von alten Soldaten
nie gesehen worden. -i^^^
/Google
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f
3^
Itom / 2. grosse Metallene Mörsel so nach new gegossen.
Itoni / 50. Wägen mit Kugeln / Puluer / Lundten / Instru-
meiiti'u vnd anderer Munition.
Itinn / noch vber 400. Pagagien Wägen.
Item / 4. Wägen mit gar kunstreichen Leytern.
Item / vber die 60. lange Barrjeren / deren jede zwey oder
etlich mal mit spitzigen Stacheln allenthalben versehen.
It^ra / an Brodt / Meel / Saltz / Wein / Vieh / vnd allerhand
Vkhialien ein solche Prouision / daß darüber zuuerwunderen
gewesen / vnd vnsere gantze Armada darin ergetzt worden.
Itera deß Herren Marggraffen von Durlach gelt so auff
/AS'tni Wägen gewesen / vnd wie vornehme gefangene Officirer
aul^geben / die Summa von 125000. Reichsthaler mehrertheils
Li.'üpoklischen schlags.
Item / an Königischem Gelt etUch tausent Gülden , so die
Stäiidt der newen Vnion contribuirt, dieses alles haben die
Soldaten preiß gemacht.
[tem 11. Schiff von der Schiffbrücken / welche der Feindt
vtidtnlialb Heylbrunn machen wollen / daruon das 12. sampt
dem dorflf Neckergarich* der Statt Heybrunn (sie!) gehörig /
verbrent worden.
Von Hohenstandts Personen sollen auch etliche bliebe
seyn , vnd will man sagen von Hertzog Magnus von Würten-
bcrg ; Marggraflf Carl von Durlach ^^ / vnnd Oberst von Golt-
steiTi ^^ ,' (S. 8) sonsten seyndt noch viel vornehme leuth blieben /
(leren Nahmen noch vnwissend / vnd ich von diesem in kurtz
grüüdtlich E. Gn. berichten will.
Auß Oppenheim vom 10. May.
GOtt sey Lob vnnd Danck / daß durch seine starcke Hand
vnd iler beyden Herrn Generalen hochverständige Anordnung /
der Feind Marggraff von Durlach / 2000. Manßfeldische Reuter /
vud 2, Regiment zu Fuß dergestalt in die Flucht geschlagen /
daß die vnserige jhr gantz Geschütz / alle Kriegsmunition /
Puluer / Lunten / Kugeln / Fewerwerck / auch alle Pagagy Wägen /
Sibergeschirr / vnnd was vorhanden / dem Feind abgenommen /
vnd hat vnser Fußvolck vn Spanische Reutterey auff em-
pfangene Losung in aller eyl darzu geruckt / vnnd guten theils
die Victoria erhalten helffen. Inmassen dann das Spanische
" Neckargartach.
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375
Volck die rechte Hand gehabt / vnd deß Feinds Engelländisch
vnd Holländisch Volck ^'^ in die Flucht geschlagen. Vnd seynd
auflf deß Feinds seyten vber zwey tausent auff dem Plutz
todt ^^ gefunden / vnd ist deß Marggraifen von Durlach seiue
Leibrüstung / so er in der Flucht von sich geworften / heut
hierdurch geführt / vnd dem Ertzhertzog Leopolde zum zeichen
der Victori zugeschickt worden.
Auß Wimpflfen vom 9. May.''
Ewer Gn. bericht ich daß gestern Hertzog Magnus von
Würtenberg vnnd Pfaltzgraf Christian von Birckenfeld^^ Cörper
auff der Walstatt funden worden, vnd deß Hertzogen Ccirpt^r
dem Würtenbergischen, deß Pfaltzgraf en dem Hoenloisclioü
Gesandten gefolgt worden. Hertzog von Weinmar ^'^ soll liIso
verwunt sein / daß die Gesandten ab dessen Leben gezweifelt '
deßgleichen Marggraf Carl von Baden. Vnser Armee marchhi
jetzt den Necker hinab / werden ohn zweifei an einem be-
quemen Ort ein Brücken vberschlage / dan wir von Durchla« h /
Schiff / Ancker / vnnd alle Notturfft darzu gnug bekommeu
haben.
C. Eüotract, deß verlauffs zwischen Mons: DHU, vml
dem Marggraff von Durlach.^
(Bl. 2.)*^ Ob wir nun seithero / vnd den 27. Aprill ausser
eines selben mal eingenommen Stättlins Wißlach *^ genant ;
von dem feind etwas starcken Scharmützel gehalten / vniter
welchem von vnser Armada in die 500. oder mehr gebliben /
wie auch von der Artolleria 2. Falckonetle / vnnd 2. klein
Scharfatril verlohren / darbey es dem Feindt an verlurst so
viler Manschafft auch nicht gefeit / Herr General Dilli / auch
die vorbemelten 5. Stättlen^* verlassen /so der Feind witler
in sein gewalt gebracht / hat sich nach besagtem Scharmützel
a Zusatz in der zweiten Auflage. S. oben 1,4. — *> Siehe Abth. I
Nr. 5. — c Der hier unter dem Datum Wimpfen 8. Mai ohne Angabe
des Verfassers mitgetheilte Bericht ist ein Schreiben des Kriegscommifiaärs
W. Loichinger an seinen Bruder. Dem Abdruck legen wir den im
„Extract" vorliegenden Wortlaut zu Grunde, fügen aber in Noten die Ab-
weichungen des Originalschreibens bei. — d Der erste Satz des Original^
briefes ist weggelassen : Mein jüngst vom 9. April dir zugethan schreiben
hast ohne Zweifel empfangen, vnd darin vernomen, wass sich ein Zeil
bey vnserm khrieg zuegetragen.
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1
376
vnser gantze Armada / zwar nicht auß Flucht / sonder nach
dem gegen der Nacht so wol der Feindt als wir gewichen /
weil sich vnser Armada / zumal wir den kürtzem gezogen /
etwas zertrent hieher nach Wimpffen Reteriert / allermeist
darumb / damit sich die Armada wider gesamlet / entzwischen
hat der Marggraf von Durlach / welcher sich biß lotsten tag
Neutral zu seyn erbotten / vnnd daß sein Volck allein zur
Defension seines Landts geworben / mit 15000 Mann zu Roß
vnd Fueß / auch ansehlicher Artolleria ' zu dem von Manß-
feldt / darzu auch der verjagte König Friderich Pfaltzgraff
allein mit 3. Pferdt auß HoUandt kommen ^* ,' gestossen / ge-
stalt dann der von Durlach mit seiner Armada gleich darauflf
ein Prob gethan / in dem er vnns vorbemelten 2. Stättlein ^^
von 2. oder 300. Mann mit guarnison besetzt gewesen / wider
abgenommen / vnd daß er vnsere erst besagte Mann in den
Stättlein / nach getroflfnem Accordo mit Ober : vnnd Vnder-
wöhr abzihen / dannoch aber wider sein versprechen / nach
dem sie in daß Feld herauß kommen / biß ans Hembt blin-
dem / zum dienen genöttigt / den Rest auch theils nider
hawen lassen / zu gleich auch nach dem sie sich verglichen /
das Pfaltzgraf vnd Manßfelder mit theils Volck wider zurugk
zogen / (Bl. 2 ^) die Bergstraß vnd den Rhein / welche Guar-
nisonen mit Spannische Volck besetzt / auch wider einzu-
nemmen verhofft / hat Durchlach mit seiner gantzen Armada /
vnd theils Manfeldischem Volck / darunder von jhme Manß-
felder mit 2000. wol mundierter Pferdt mit gantzem gewalt
verschienen Mitwoch den 4. diß auff ein stund von alhie ^^
vberzogen / vnd neben vnns gelegert / mit der offentUchen
Ehr* vnd Ruhm / daß sie vns negstens wollen angreiffen /
nit das geringste Bein von vns daruon kommen / vnd lengst
in einem Monat / entzwischen der Manßfeldt wider zu jnen
kompt / die Peut zu München auff dem Platz theilen wollen /
aber der gerechte GOtt^ / hat für vns abermal geschlagen /
dann / nach deme Herr General Tille die Kundtschafft be-
kommen / das der Feindt besagten Mittwoch vnns vberziehen
will / ist derselb mit all vnser Armada gleich gegen der Nacht
ins Veldt entgegen zogen / vnd weil sich der Feindt zwischen
» Orig. Thro. — ^ Einzuschalten sind hier aus dem Orig. die Worte :
welcher von den Mainaidigen vnd Verfolgern der Catholischen sein ciain
Schiffel nit nidergeen lasst.
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377
alhie vnnd Haylbrunn* / ins Veldt gelegt / ist Dinstags her-
nach gleichwol wenig tentiert worden / allein daß er so wol
als wir gute Preparatoria gemacht / vnder welchem** ermelten
Mitwoch der Spanische General Don Cordua mit 3. Regi-
menter zu Fuß / so 4000. Man*' starck / vnd 22.*' Compagnia
Reuter'^ alles ausserlesen / vnd wol mundiert Volck hieher
kommen / vnd Donnerstags^ ins Veldt zu vnser Armada ge-
stossen / ist Freytag Morgens sampt den Tag das Schar-
mitziem gleich angangen ® / entzwischen dan die grosse Stück
beeder seits gegen einander statlich gespilt / vnd nicht wenig
schaden gethon / ist der Feindt vnter dem schiessen der
grossen Stuck ^^ mit seiner jnfantaria jmmerdar gegen dem
Necker geruckt ^ / aber so baldt Herr General Till / vnd Don
Cordua gesehen / das er dem Necker / vnd Dorff« so darbey
ligt / zu nahent kommen will / ist jhm vnser gantze Armada
zugeruckt / das sich sein Cavalleria welche bey 4500. starck
gewesen / formieren müssen / darneben sich auch das Füß-
volck in Padolia gesamlet / vber welches der Abendt zwischen
4. vnnd 5. vhr herbey kommen / vnuersehens aber / vnd als
man vermeint / deß Feinds Caualleria wolle sich auch wenden /
hat sich selbige in zwey (Bl. 3) Reyen gesamlet / vnd ist** auflf
vnser Armada dargangen dermassen / daß sie nit allein grossen
schaden gethan / sonder haben vnser Reuterey anfangen in
die Flucht zu bringen * / massen sie dan von vns zwey grosse
Stuck ^^ bereit vmbringt / so haben doch [vnser hinderhalt von
beeden Armada]«^ solcher massen entgegen gesetzt / das sich
der Feindt wenden müssen / vnd hat das vöUige treffen*^ vnter
welchem das wenden von einer an die ander Parthey vnter-
schidlich mal kommen / in die 5. stundt* gewehret / biß
» Einzuschalten: in welcher Statt alle Verfolgung wider die Catholi-
schen angestifft worden. — *> Einzuschalten: zu vnserm hechsten glückh.
— c Qjess im Original 6000 Mann und 24 Comp. — d Orig. Pfünztag.
— ö Einzuschalten: Darzu ich Mittagszeit zwischen 11 vnd 12 Vhrn
nehen dem Schönhenast vnd andern hinauss gerithen vnd dem vnaufher-
liehen Scharmiziern vf ettlichen Fläzen von den Reithern vnd Muscetie-
rern, vnter welchen vnserige ainschichtiger weiss vnder die reither hin-
eingeloffen, zuegesehen. — ^ Orig. gewichen. — « Gher-Eisesheim.
— h Einzuschalten : in völligem lauff gleich ain Maur. — i Statt : an-
fangen etc. steht im Orig. : alsbalden in die Flucht geschlagen. — J Orig.
statt der eingeklammerten Worte: die Spanischen zu Ross vnd Fuess,
welche etwas zuruckh hinter vnserm volckh gehalten. — ^ Orig. schlagen.
— ^ Einzuschalten: vnd biss 9 vnd 10 Vhr.^o
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378
letstens das Gott den vnsern die kraflft geben / daß sie den
Feindt von seinen Stucken getriben / vnd darauß von 5. oder
6. Schuß vnter jhnen Selbsten geschehen / das er letstens die
Flucht geben / vnd alles verlassen müssen / darüber dann in
solcher Flucht von vnser vorderist der Spanischen Reuterey
auff ein stundt ** weges für Heylbrun hinauflf / solch nachjagen /
vnd niderhawen geschehen / das ein Todter Cörper / darunder
auch vnzalbar vil Pferd nach dem andern ligt * / der Todten
vber 200. nicht / aber sehr viel geschedigt / gestalt es dann
die Wahlstatt auch nicht zeigt / sein sollen. Dem höchsten
GOtt aber sey es gedanckt / allein die Ehr zu geschriben ** /
in erwegung verwunderlich / vnd gleichsam vnmöghch anzu-
sehen gewest / mit was statlichen Steccata [so auff 100. Wägen
geführt worden /] " der Feindt versichert gewest / das vnmög-
lich weder Reuter noch Fußvolck vber solchen kommen solle /
zusampt er in der Mannschafft vorderist in der Reuterey /
vmb ethch 1000. Man vil stercker als wir gewest / so hat er
auch gleich von Hauß auß / ein vberauß wol versehne Artol-
leria / auch vmb etlich Stück / auch vil grösser / vnd mehr
als wir gehabt / jnmassen wir dann 2. Eysene gantze Gar-
thonen / 4. 5.^ 6. halbe Carthaunen so 23 pfund regieren /
2. Falconen *» / 2.^ grosse Eysene PöUer / oder Mörsser / welcher
mit Hagel vber ein Centner regiert« / gleichfals 2. PöUer von
Metall*" / Item 4. Bock [10. Petar^ /]» vnd von Metall vber
» Durch Striche ist die folgende Stelle zur Unverstandlichkeit ver-
dorben, sie heisst im Orig. : Vnd will von solchem Niderhauen sammt
der Wahlstatt, den schaden, so der Feind geliden, wenigstens vf 4000
Man gerechnet werden, hergegen von vns der Todten vnd beschedigten,
welche vil, der schaden vber 500 Mann 3', gestalten es dann die Wahl-
statt auch nicht zaigt, nit sein sollen. Von vilen, so dabei gewesen,
würdt mit vilen vmbstenden gesagt, dass dise vill ain ernstlichere Schlacht,
indeme sich die Victori sowohl ainer als andern Parthei vnderschidlich
sehen lassen, als die Braager Schlacht vfm weisen Berg gewest. i^ *> im
Orig. lautet die Stelle : Dem höchsten Gott aber sei es gedankht, hat vns
solch erfreuliche Victori sowohl als selbige abermahl zuekhomen lassen,
vnd ist allain dem höchsten Gott die Ehr vnd das treffen, dass er darein
geschlagen, zuezeschreiben. — ' Die eingeklammerten Worte fehlen im
Original. — d Orig.: welche 45 (Pfund), 6 halbe Carthaunen vnsern
aposteln gleich , so 23 . . . — © Orig. : starkhe Falkonet. — f Orig. : ain.
-- g Einzuschalten: vnd im Mundloch so hoch als anliegender spaget
lang ist — *» Einzuschalten: wie die halbe Carthaunen, so im Mundloch
so weith, wie das mass am spagat von einem zum andern knöpfl zaigt.
— i Die eingeklammerten Worte fehlen im Orig.
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F^
379
sibentzig kleine Polier / so in dem Steccata vnterschiedlich
gleich einer Stattmawr eingemacht / so mit Hagel geladen /
vrid im fahl einbrechens auflf einander respondiere könden /
all sein hier zu gehörige auch vilen / vnd vber (Bl. 3 ^) hundert
Wägen ligende Eysene / Steynen / vnd Bleyene Kuglen / allen
Schantzzeug alles Puluer / Lunden / Brod / Wein / auch grossen
Pagag bekommen / in Summa alles was der Feindt ins Veld
gebracht / das haben vnserige / also er / vnd was wol laufifen
könden / anders nichts als daß Leben daruon gebracht / vnnd
ist damit auß dem Veldt geschlagen worden / daß sich die
zween tag ausser aller Orten ligenden todten nicht ein leben-
diger Mensch hat sehen lassen / gleichfals hat vnser Reuterey
vnnd Fußvolck / vnter dem Pagag / vnd Artolleria 2. wolge-
ladne Wägen mit Reichsthalern / welche der Feindt zur be-
zahlung 2. Monat Soldt vnnd vber 100000. Thaler sein vber-
kommen * / [vnd fein lustig vnnd geschwindt getheilt / man
will sagen] ^ vndter deß Feindts Todten seyen 3. Fürsten /
einer von Durlach / Sachsen / Weimar / vnnd Hertzog Magnus
von Würtemberg ° fitem auff deß Feindts sey ten sind gebhben
» Einzuschalten: So haben sy auch vil schreiben, was der Feind für
Partita spülen wellen, vnd was er im Anschlag gehabt, gleichwie mit
der Anhaltisehen Canzlei geschehen, gefunden. Das übrig alles ist nit
zeschreiben, von villen hab ich gehört, dass sich Durlach oder der Feind,
gleich iezt geschehen, so er verlohren, mit Yolkh Munition vnd andern
mit 1000 M. Eeichs Tallern nit wider zu Veld richten khan, welches
nun dem Feind ein starkher abbruch ist, vnd haben wür vnter dem
Schlagen, dabei ainem sowohl mir, als der nur von weithem zugesechen,
das lachen wol vergangen, imcrdar zu Gott gehofft, vnsere frombe Mün-
chener vnd andere werden PfÜnztag daruor auf dem balligen Berg Andechs
für vns wol gebett vnd gott die Victori vns auf Erden gelassen haben.
Damit seien wir aber noch nit völlig aus dem gartteu, sonder haben be-
sorglich noch öffter in solch saure piern zebeissen, dann vor gewiss, dass
Manssfeld nechstens von der Bergstrass wider zu vns khomen würdt, so
stosst auch Halberstatt, welcher ain Zeit her im Stüfft Baderborn übel
gehaust, massen sich in besagtem Schreiben gefunden, mit 15000 Mann
wider zu jme. — ^ Die eingeklammerten Worte fehlen im Orig. — c Von
hier an lautet das Orig.: Der andern vornemen hohen Offizier werden
auch nit wenig sein; so zaigt angeschlossener extract, was wür vom Feind
für gefangen haben f Hergegen ist vnser Seiz verlohren , von den Spani-
schen 3. Haubtleut, von dtn Bayrischen etc. (wie oben). Von diesem
werkh were noch ainmahl so vil zeschreiben, hab aber ie nit weil; für
t Diese Beilage ist im „Extract^ nicht abgedruckt, scheint auch in
den Münchener Akten zu fehlen.
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byGoOgte""'^
380
5000. vnd 1000. gefangen / darunder sich allbereit 200. haben
lassen vnterhalten / der andern vomemmen hohen Officierer
werden auch nicht wenig sein /]* hergegen ist vnser seits
verlohren : Von den Spanischen 3. Hauptleuth / von den Bay-
rischen / Obrist Wachtmaister Pfister / ein Hauptman vnerm
Heymbhausen / vnnd etliche Fenderich / auch anderer vil Be-
felchshaber / so noch nicht ofifenbar / Wimpfen den 8. May.
Anno 1622.
Designation ^
Was den 6. May. Anno 1622. in der zwischen Heylbrun vnd
Wimpffen / mit Durlach vnd Weimar fürgangner Schlacht /
an Stuck Munition /vnd anderen Artoloria Sachen / erobert worden.
2. GantzeEyssneCartauDenmjhren
gefassen.
6. Halb Metalene Gartaunen in ihren
gefassen.
2. Föell gefäss.
2. Falckaunen in gefassen.
1. Gross Eysemer PöUcr wirfft 70.
pfund.
2. Polier von Metall etwas kleiner.^
1. Wagen darauff ll.vngefölltePe-
darden gross vnd klein.
4. Plackwägen zu obgemelten Stu-
cken.
1. Plack wagen / darauiF die Kriegs
Cassa geführt / vnd spoliert wor-
den.
1. Zeugpack sampt seiner zugehör.
5. Wägen mit Gartaunen Euglen.
10. Wägen mit halb Gartaunen Kug-
len.
1. Wagen mit Falckonen kuglen
deren 200.
2. Wägen mit gross Steinene Kuglen/
zu den grossen Pöllern gehörig.
21. Gross granat Kuglen.
2. Wägen mit kleine Granetlen.
2. Grosse Steinene Hagelkörb.
13. Etwas kleinere Sturmkörb.
1. Wagen darauff grosse Fewr-
kuglen.
5. Wägen mit Kartutschen oder
Hagelkörb / klein und gross.
70. Spitzwägen oder Paliato mit zu-
gehör / darbey 70. kleine Polier /
so fast alle von Eysen / darzu
befinden sich in 400. steinene
Kuglen.
1. Vddtschmidten / daran der Plass-
plag zerschnitten/ vnd derSchmidt-
zeng meistentheils weckkommen.
dissmal genueg, dir vnd deiner Hausfrau vil gruess. Datum Wimpfen
den 8ten Mai 1622.
Dein Bruder
weil ich leb W. Loichinger.
khans sein schickhs Herrn Stromair, entschuldig mich khan ie nit schreiben.
Aufschrift: Meinem lieben Bruedern Johann Loichingern Fl. Dl.
in Baiem 2C. Salzbeambten vnd Preu Gegenschreibern zu Traunstain zue-
zestellen.
a Der eingeklammerte Satz ist spätere Einschaltung. Daher die wider-
sprechenden Zahlenangaben. — *> Diese Liste ist bei Heid S. 201 ab-
gedruckt, aber nach einer anderen Vorlage. — c Heid hat hier den Zusatz :
Nota. Diese Stück seind nach der Schlacht den ganzen Sommer über bis
gegen Herbst hin auf dem Markt (zu Wimpfen) standen.
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381
1. Wagen mit allerley Seylwerck.
5. Wägen mit newen Schantzzeug.
1. Zimmerwagen zu der Bayrischen
Artoloria gehörig / so im Treffen
bey Wisslach Manssfeldt bekom-
men.
4. Wägen mit Sturmlaytern.
12. Wägen darauff 12. Schiff.
Die Kuglen / Schantzzeug / vnd anders / will ich auffs für-
dersambst abzellen lassen / darüber ein ordenUch Inuentarium
verfassen / vnd mit negstem Ihrer Fürstl: Durchl: vnder-
thänigist vbersenden.
H. C. vnbeseher Commissarius.
12 Ancker.
12. Wagen mit Bruckholtz.
12. Wägen mit zugehörigen Bretter.
15. Centner Puluer.
150. Centner Lunten.
2. Wägen mit stucken Bley, bey
70. Centner.
D. LaGrande etSignaleeVictoire emportee parParmee
Catholique sur Tarmee Protestante etc.*
Le Comte Palatin estant arriue en son pays du Palatinat
et ayät ioint Tarmee du Comte de Mansfeld, qui y mene la
guerre en sa consideration et faueur voulant faire quelque
bei exploict de guerre ä son aduenement capable d'animer
son peuple par le bon succes qu'il esperoit de son retour,
fut, accompagne dudit Comte de Mansfeld, auec plusieures
Cornettes de Caualerie, sur la fin du mois d'Auril dernier
se presenter au deuant du quartier du Baron de Tilly, Lieute-
nant general pour sa Maieste Imperialle, et le Duc de Ba-
uieres audit Palatinat, es enuirons de Wiseloch au delä de
Spiro, ayant laissö son Infanterie a une lieue derriere.
Ledit Baron de Tilly ayant plus d'ardeur et de courage
pour combatre, que d'enuie de fuir et se laisser brauer,
sortit de son camp auec sa cauallerie et quelque Infanterie
pour les aller receuoir, et d'abord chargea si rudement le
Comte Palatin, qu'il le fit retirer plus viste que le pas, luy
taillät des croupieres de bonne sorte, iusques ä son arriuee
ä une bourgade^, dans laquelle le Comte de Mansfeld fit
mettre le feu dedans de tous costez, pensant par Pespouuante
des flammes arrester le courage du Baron de Tilly, lequel
toutefois, faisant peu d'estime de tout cela, ne laissa pas
d'entrer pesle mesle dedans poursuyans les ennemys auec
» Siehe Abth. I Nr. 8. — '» Mingolsheim.
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382
ardeur au trauers des feux et les tailla en pieces dans ledit
bourg.
Ledit Comte de Mansfeld voyät venir a son secours,
comme a celuy du Comte Palatin, deux regimes*^ du Marquis
de Baden dit Turlach (lequel contre la foy dönee en Paccord^^
fait il ya quelque temps auec le Marquis Spinola et autres
Princes protestans d'AIlemagne de n'attenter aucune chose,
•contre le seruice de TEmpereur, en faueur dudit Comte
Palatin, auoit toutefois arme pour luy,.et venoit icy ä son
secours auec des trouppes) se voyant ledit Mansfeld proche
de cette infanterie, toumant sa fuite en courage, contre les
gens du Baron de Tilly, qui se deffendirent vaillament, et
faisant retraicte en bon ordre par le chemin d'oü ils estoiet
venus du coste de Wiseloch, perdirent veritablement quel-
ques quatre ä cinq cens hommes, tant tuez que blessez et
esgarez, mais il en cousta au Cöte Palatin et ä Mansfeld
plus de huict cens des leurs en recompense.
Et considerans ledit Baron de Tilly et Dom Gonsales de
Cordoua Lieutenant general audit pays, du Marquis Spinola,
ioints ensemble, qu'il seroit dägereux de laisser ioindre ledit
Marquis de Baden, dit Turlach, auec toutes ses forces ä
Celle du Comte Palatin conduites par Mansfeld: lesdits seig-
neurs de Tilly et Cordoua au commecement de ce mois de
May, resoluent ensemble de laisser bonne garnison dans
toutes les places qu'ils occupent au bas Palatinat, et du
reste de leurs gens composer vne bonne armee, et tous deux
d'vn commun accord aller contre ledit Turlach, ce qu'ils
firent quoy qu'auec beaucoup de difficulte ä cause des mon-
tagnes et bocages: mais ils vserent de teile diligece, que le
cinquiesme du present mois leurs trouppes furent iointes et
ordonnees en bataille ä la veue de l'ennemy, qui parut ce
jour la, et n'entreprirent rien sur luy, s'arrestant seulement
a espier ses mouuemens et considerer sa mine, estant löge
et camp6 sur la frontiere dudit Palatinat contre la Duch6 de
Wirtemberg et la riuiere de Necar, entre Hailbron et Wimpfen
bien barricadö de chariots., et log^ ä son aduantage contre
un bois, ladite riuiere de Necar ä main droicte et vn grand
ruisseau deuant eux, au reste en vn bon pays et de leurs
amis, oü les Catholiques qui les alloient aflfaillir auoient ä se
donner de garde des Comte Palatin et Mansfeld, du Marquis
\
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rr-"-.
383
de Turlach et autres ennemis: et estoit ceste armee ennemie
dudit Marquis de Baden dit Turlach composee de quinze mil
hommes de pied, et quatre mille cheuaux, y compris deux
mille cheuaux et deux regimens d'infanterie que Mansfeld y
avoit enuoyez pour y ioindre, les receuoir et conduire ä luy:
II y avoit encore en ceste armee seize pieces d'artillerie, et
trente six pieces de campagne, sans les petards et mortiers
de bronze, auec lesquels fut tiree le matin sixiesme de ce
mois iusques sur Tapres disner assez tard grande quantit6
de pierres, et pieces de chesnes qui donnoient assez d'incom-
modite aux soldats Catholiques, et leur faisoient de la peine
aux approches pour ioindre les dits ennemis.
Toutefois sur le midy du mesme iour les ennemis fürest
aflfrontez de pr^s, et alors ä coups de canon on les contrai-
gnit par force de changer de poste, et tantost Tvn et tan-
tost Pautre, chacun cherchät son auantage, les escarmouches
commencerent tellement ä s'eschaufifer, que les Catholiques
Imperiaux ne voulans perdre vne si belle occasion, voyans la
victoire si proche de leur coste, et ne voulant attendre Tar-
riuee des autres ennemis, se meslerent si auant au cöbat,
que la caualerie de Turlach n'ayant peu par trois diuerses
fois, rompre le regiment de Dom Souzales (sie!) de Cordoüa,
lieutenant dudit Marquis de Spinola, qui sont tous soldats
dispos et experimentez ä la guerre, au contraire donnerent
la chasse bien rüde ä ladit caualerie ennemie, et commengoit
la meslee ä s'eschauffer fort furieusement lors que par quel-
que coup de canon, ou autre accident de feu (vray sembla-
blement coup du ciel) la poudre ä canon dudit Turlach fut
quasi toute bruslee: ce qui estonna tellement ceux de son
armee qu'incontinent ils se mirent ä fuir et prirent Pespou-
uante, se voyant comme deuant courageusement affaillis par
l'armee Catholique, et ce fut alors que toute cette armee
ennemie de quinze et tant de mille Protestans fut mise en
tel desordre, que plus de cinq mille hommes y laisserent la
vie, tant tuez au combat que noyez en se voulans sauuer
ä la nage das la riuiere du Neccar*^, outre plus de deux mille
prisonniers, entre lesquels il y a force Noblesse et quantite
de gens de merite et de qualite. Entr'autres on dit que y
sont demeurez morts trois seigneurs d'Allemagne, sgauoir
Tvn des freres du Duc de Wirtemberg, vn frere aussi dudit
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I
384 •
Marquis de Baden Turlach, et vn fils du Duc de Wynmar
de Saxe, et autres grands Seigneurs. Toute leur artillerie
qui estoit en nombre de cinquante deux pieces y est demeuree,
auec toutes leurs munitions de guerre, enseignes et drap-
peaux et tout le bagage en general, toute leur richesse, vais-
selle d'argent en grand nombre et autre argent monnoye en
grande quantite, au contentements des soldats, pour signe
et chastiment de leur rebellion et vergongneuse confusion: le
reste de leur annee tant blessez qu'autres se sont sauuez
comme ils ont peu ä la course de pieds et de cheuaux auec
leur chef Turlach, et ce ä travers les forests et montagnes,
pendant la nuict qui leur fut fauorable.
Les Catholiques Imperiaux y ont perdu quelques cinq ä
six cens hommes morts, et plus de mille blessez.
Le Comte Palatin ny le Comte de Mansfeld ne se trou-
uerent pas ä ceste deffaite, ils estoient allez auec d'autres
trouppes pour occuper le passage du Neccar ä Ladembourg,
pres de Heidelberg et empescher la retraicte des Catholiques
en cas qu'ils eussent este vaincus; mais ayant eu aduis con-
traire, que leur armee estoit deffaite, ledit Comte Palatin
s'en retourna en son quartier pres Spire , ayant suby en ce
faisant la peine que le ciel destinoit ä son inhumanite, exercee
tant par luy que par ledit Mansfeld, cy-deuant sur les garni-
sons Catholiques de Ladembourg, et deux autres places^^
qu'ils ont reprises ces iours passez, ou apres auoir promis et
iure leur foy de les laisser sortir et aller la vie, armes,
enseignes et bagages sauues, estans sortis en campagne les
ont fait massacrer de sang froid, acte tragique et inhumain,
que les Turcs ne voudroient exercer contre les Chrestiens.
Dieu soit loüe de ceste tant signalee victoire contre les
rebelles de son Eglise et de leur Prince souuerain, sa
Maieste Imperiale, et vueille que les armes ^e sa Maieste
Chrestienne ramener bien tost au deuoir de Tobeyssance ceux
qui troublent son Royaume.
Permission,
n* est permis ä Siluestre Moreau Libraire, d'imprimer et exposer en
vente, vn liure intitul6, La grande et signalee victoire remportee par
Parmee Catholique sur Parmee Protestante, etc. Et defences sont faictes
ä tous autres Libraires, Imprimeurs, Colporteurs et autres, Timprimer
ny contrefaire sur peine d'amönde , confiscation des exemplaire et despens.
Donn6 k Paris le 19. May 1622.
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385
D. Heldenmuth etc. Von Wilhelm von Sitzingen.*
(Bl. 2.) Dem Hochwolgebornen Graven vnd Herren / Herrn
Otto^^ Wild vnd Rheingraven zu Dhaun vnd Hachburg / Rhein-
graven zum Stein / Graven zu Salm / Herrn zu Vinstingen
vnd Newerburg 2C. Fürstl: Badischen Generalen vber die
Cavalleria, Obristen vnd Rittern 2C. Meinem gnädigen Graven
vnd Herren.
HOchwolgeborner Graf vnnd General 2C. E. Gn. nechst
meiner vnderthänigen Dienst / hab diese wolgegründte Relatwn,
vber das Vnglückliche Treffen vor Wümpffen / vmb wegen sich
der Fürstl : Gräfl : vnd andern Cavallieren Ritterlichen Thaten /
mehr zuverwundern / als deren stillschweigend zuvergessen /
ich darumb dediciren wollen: Dieweil E. Gn. als ein hoch-
wolbestellter General vnd Obrister 2C. selbsten bey solchem
sich befunden / Ritterlich erwiesen / mit Augen / Faust vnd
der That / gesehen vnd erfahren / daß es der wahre grund /
wie hiemit verfaßt.
Darnach weil der gegentheil / sich fast sehr gerühmbt
(vnangesehen sie hinwider bekennen / vnd sich selbst ver-
wunderen müssen / der beschehenen Gegenwehr / die sie vor
jhre Personen / nimmermehr gepflogen) doch vngleich jiidicirt,
vnd nach Art der Kriegsläufft (laut Sprichworts) so offt newer
Krieg / newe Lugen / Spargirt, Lästerlich gefrolockt / vnd das
Te Deum Laudarmis singen / vnd Frewdenfewer machen
lassen: Entgegen viel Trewhertziger frommer Christen (son-
derlich dieser Marggrafschafft / als welche es meistentheils
betroffen) in deme das geschrey erschollen / als je vnmöglich /
Ihrer Fürstl. Gn. Herren Feldtherrens Kräfften / so auffs
Haupt nidergelegt (darbey so viel Fürsten / Graven / Freyen /
Ritter / Edel / vnd Knecht / vmbkommen vnd gefangen worden /
sich wider dessen erholen köndten / so zaghaffit worden / das
ins gemein ein ärgernuß entstanden / als hette die gerechte
gute Sach Defensionis, Eeligionis, Libertatis Patrice, Ge-
wissens / (Bl. 2^) vnnd aller Warheit / gantz vndergelegen /
oder Schiftbruch gelitten: gleichsam hierumb dem höchsten
Gott / dem wandelbaren Glück / vnd künfftigem besserem
Effect, Ziel / Maß vnd Ordnung / setzen wollen : in deme sie
solche Ernsthaffte Schlacht (welche die jenige am Weyssen-
berg bey Prag / von Langwühr / vnd Dapfferkeit der Caval-
a Siehe Abth. I Nr. 9.
Zeitschr. XXXI. 25 (^ ^r^
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'1
386
liren vnd Soldaten weit vbertroflFen vnd vorzuziehen / auch
dergleichen bey Mannsgedencken / so aperty in newlichkeit /
nicht beschehen) vnd gantzen Verlauffs endschaflft zu reprae-
hendiren vnd vnderfangen.
Welchem allem nun zu begegnen / hab endlich durch
E. Gn. als hochansehlichen Greneraln vnd Obristen Atähoritä,
solchem zweififel durch diese SchriflFt / ich abzuleinen vnder-
standen / dieweil forderst E. Gn. bey Ihren FürstL Gn.
Herren Feldtherrens Marggraven / vnd wie den andern hoch-
ansehlichen Obristen: auch ins gemein andern geringen Be-
felchhabern / wol authenüsiert : vnd also durch Erfahrung
deren / zugleich diese meine Vnwissenheit (wie dann in
solchem grossen perturbo, ein einige Persohn / nicht aller
beschaffenheit verlauff / so genaw beywohnen / oder obser-
viren) zu adimpliren, sattsame gelegenheit haben können.
E. Gn. gantz vnderthänig bittende, die geruhen diese
meine Relation in Gnaden zu acceptiren: wider die Vnwar-
heit defendiren: forderst abet mein gnädiger Graf, General
vnd Herr / verbleiben. Zu welcher beharrlichen Gnad / ich
mich vnderthänigst gehorsam entpfele. Actum im Wildbad
am Schwartzwaldt.
E. Gn.
Vnderthäniger Gehorsamer
Willhelm von Sitzingen.
(Bl. 3.) DEmnach bey diesen Betrübten / in dem H.
Römischen Reich / Insonderheit vnserm lieben Vatterlandt /
Teutscher Nation / die Kriegsbewegungen / also weit aus-
sehent seind / daß nicht allein die Zerrüttung Land vnd
Leuth / einem jeden Hohen vnd Nidrigen Stand / vnd der
Vnderthanen verderben sämptlich / für äugen gestanden / vnd
noch stehen / sondern auch der vndergang aller Teutscher
Libertet / in Geistlichem vnd Politischem wesen ins ge-
mein / sich weiten herfür thun: Also seind vnderschied-
liche / deß Reichs höher Stand / zu jhrer selbsten / vnd der-
selben Vnderthan / auch Landsbeschützungen / vnd dann zu
handhab ung / der in gefahr stehender Libertet / (als ob ge-
melt) sich in etwas Verfassung / einzulassen / verursacht
worden / Grestalt dann / der Durchleuchtig / Hochgeborne
Fürst vnd Herr / Herr Georg Friderich / Marggraf zu Baden
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387
vnd Hochberg / Landgraf zu Sausenberg / 2C. auß Heroi-
schem Gemüth / zu gemeinem Vatterland / -Teutscher Nation /
vnd erhaltung derselben Libertet / tragendem Eyfer / auch
zu seiner Landen / vnd Vnderthanen beschfitzung / nit weniger
sich in ein Rühmliche Verfassung / einer anzahl Kriegsvolck /
zu Pferd vnd Fuß gestellt / vnd mit demselben den 14. April /
jnstehenden Jahrs / vor jhrer Haupt Statt Durlach den
Rande vom, gehalten / da insonderheit vnd zu gleich / nach
geschehener Musterung zu NyUingen * / Die auch Durchleuch-
tigen / Hochgebomen Fürsten vnd Herrn / als Herrn Wilhelm /
Obrister / vnnd sein Bruder / Herr Bernhart / Hertzog zu
Sachsen / Clev / Gülch / Berg / 2C. Weimarischer *^ (Bl. 3*»)
linien / 2C. Mit Einem Regiment / vnnd Vier Compagnien
Reutern / wie zugleich Hertzog Johann Friderich *^ vn Chri-
stian / Pfaltzgraf / 2C. gebrüdere / Pürckfeldischer linien /
2C. 2: Compagnien / neben nachfolgenden Regimenten vnd
Compagnien / darzu gestossen : Als Herrn Veldherrns 2. Leib-
quardi. Herren Wild vnd Reingrafens / Leibquardi / so auch
den folgende Troupe (als General der Cavallaria) zu Com-
mandiren gehabt: Als Herrn Markgraf Christof*^ zu Baden
Compag. Herrn Grafen Erbachs Compag. Anthoni von Litzel-
burgs vnd Weinwolt Klettenbergs / 2 Compag. Deren 6. in
Ordre gewesen : Ferner sein Hertzog Magni zu Würtenberg /
Hochseeliger gedächtnüß: 5 Compag. gewesen. Vnd dann
Herren Obrister Goltstein 3. Compagnien. Zu welcher Caval-
lari. Endlich 14. Compagnien / darunder 4. Corneth Frantzö-
sische Reuter / die 10. Corneth aber vnder Herren Obristen
Streiffen / die doch sämptlich sehr schwach / vnd einiges
nicht complet / als Kön: May: auß Böhmen / mit Herrn
General / Grafen von Manßfeld / bey Schweigern^ erst an-
gelangt / vnd dem vbrigem seinem Volck von vns gezogen /
von dem Herrn Grafen hinderlassen vnd darzu gestossen
worden.^® Summa seind 33. Cornet gewesen.
Vom Fuß volck seind diese 5. Regiment gezahlt / Als Ihr
Fürstl: Gn: Herrn Margg: Carln zu Baden / 1. Reg. 10.
Fendlein.
Hertzog Magni Hochseel: gedecht: 1. Reg. 8. Feudi.
Hertzog Wilhelm zu Sachsen. 1. Reg. 10. Feudi.
» Knielingen BA. Karlsruhe. Die Heerschau wurde bei MQhlburg
abgehalten. Leichtlen S. 159. — ^ Schwaigern OA. Brackenheim.
25* ^
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388
Von Herrn Obristen von Helmstad / General Commissari.
6. Fendl.
Herrn Obrister Goldstein / General Major 1. Reg. 10.
Fendl.
Ausser welchen allen gleichwol 800. Knecht gemangelt /
die in Guarnisonen hinderlassen.
(Bl. 4.) Also in allem 44. Fendlein diesen Tag*^ / wie ob-
gemelt / zugleich in dieser eyl / gezahlt vnd auff gebrochen /
da dann 4. Sächsische Cornet / wie auch theils andere Com-
pagnien / die Pandelir / Rohr vnd Rüstung / selbigen Vor-
mittag geben worden : Welches dan auch bey so geschwindem
Treffen / folgends seine grosse Vngelegenheit / als zu er-
achten / mit sich gebracht.
An Munition / Kraut / Loth / von Geschütz / allerley
Spitzwegen / Schiffbrücken / ist starcker Vorraht mit ge-
führt / dergleichen kaum zuvor / wider den Erbfeind in
Vngem gebraucht worden.
Also diese Ordnung vnd Anzug / noch diesen Abend /
nach Reimlingen * / bey Brettaw ^ / das erste mahl angelangt.
Den 15. Dito / haben die gemeinen Soldaten / wider Ihren
Fürstl: Gn: willen vnd wissen / in eyl ein Dorff / so in das
Stifft Speyr gehörig war / Geplündert / vnnd wie hernach
der ruff gangen / in der Nacht / in Brand kommen. ^^
Wir haben aber diese Nacht / (sonderUch die Fuß Ar-
mada) obhalb einem Thal / da sie viel Hundert Fewr ange-
zünd / dieweil es zimlich kalt / (sehr lustig ahn zusehen)
Quartiren müssen. Weil aber den andern morgen / als 16.
Dito / man gar Früh auff brechen sollen / vmb so viel zeit-
lichen vor Eppingen zugelangen / hat der Feind in demselben
Stättlein / vnserer Armada nicht erwartet / sondern nach
Mittag in Brandt gesteckt. Sein wir forter / vnderhalb deß
Schloß Steinberg'' gezogen / da das Stättlein Hülsbach*^ /
auft' ein versuch / durch 24. Pferd / auff gefordert: Die in
Besatzung aber zur antwort entbotten / daß sie vns nichts /
alß mit Kraut vnd Loth / zuwillen sein wollen. Wan dan
Ihr Fürstl : Gn : in derselben Marche / sich nit haben wollen
auffhalten / hat man gantz nichts gegen sie Tentirt : Sondern
den zug auff Waldangeloch® genommen / die avant Garde
a ^ Wohl Rinklingen bei Bretten. - <^-» Uilsbach, Steinsberg
und Waldaugelloch BA. Siusheim.
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389
noch abends auff die (Bl. 4^) höhe hinder Waldengeloch
kommen / die Baquage vnd Arrieregarde / biß auff Mitter-
nacht / wegen der Engen weg sich verziehen müssen / vnd
ist diese starcke Marsche / daher erfolgt / das die Königl:
May: in Geheim / deß Herrn Marggrafen / zuzugs ernstlich
begehrt / weiln die Bayerische Armada bey dem Dorff Min-
gelsheimb* / jhme starck auff dem Halß wäre / In solchem
halten aber Nachmittag / (vngefehr Drey vhr) erschein die
liebe Sonn / auß einer vngewöhnlichen schwartzen Wolcken
Blut oder Fewr Roth / welche warhafft auff dieses vnser er-
folgtes / allerseits gefährliches Blutbad Prognosticiren müssen :
Wie dann gleich in der Stund / das Blutige (doch reiffe)
Treffen vn Rhümliche Victoria / zu deß Hochlöblichen Königes
in Böheimen ankunfft / zu Herreu Generals von Manßfeldt
Armada / vnderhalb Wisenloch^ vnnd Langenbruck*" / zu
Mingelsheimb / mit den Bayerischen vorgelauffen / vnd be-
sehen zusein / vnserm Herrn General wäre Aviso kommen:
Da I: Kön: May: selbst (welchen die Bayerischen gerne ge-
fangen bekommen) die Arriergarde geführt: Die Bayerische
Armada aber in völliger Bataille / selbigen blatten Feldes /
gehalten : Die Avantgarde aber / ein gantze Meilwegs / gegen
Heydelberg avancirt gewesen / vnd in eyl wider zurück ge-
fordert worden. Hat Herr General vo Manßfeldt / so bald
daselbst / ein Schlachtordnung formirt / dz Dorff Mingels-
heim in Brandt gesteckt / auff daß der Feind durch diesen
Rauch / Incommodirt / vnd die Intention deß Grafen nicht
vermercken solte.
Als aber der Bayerische General / Mons: Tillj / (wie sie
Bayerische selbst außgesagt) vermeint / es wolle Herr Graf /
sich Retiriren / hat sein Avantgarde vber den selben Engen
paß / gesetzt / Entgegen hat Herr Graf 4. Regiment Fuß
volck / vnd 30. Corneth Reutter / den angriff thun lassen.
Herr Obrister Obentraut aber / mit seinem Regiment / in
deß / (Bl. 5) Feindes arriere Garde gesetzt / die Bataille
durchbrochen / alles enfmicirt, vnd also die Armada in con-
fmioyi bracht / daß ein jeglicher so gut er kündt / sich in
flucht begeben. Ihr Kön : May : aber / Selbsten bey der Reu-
terey / letzten Charge sich befunden: Daß also in disem
» Mingolsheim BA. Bruchsal. — ^ Wiesloch. — o Langen-
brücken BA. Bruchsal.
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390
Treffen / warhafft in 2500. Mao auff der Wahlstadt ge-
blieben / vnd vber die 800. yerwundt / Flüchtig mit jhrem
vberbliebenen Volck / nach Wimpffen / die straß suchen /
davon den andern morgen in 600. derselben nach dem Thal
Michelfeld* / vnserer Margg: Durchlachische Armada (als
hernach folgen wirdt) in die band kommen: der Rest aber /
der andern flüchtigen / (als jhnen gleichfals / vnsere an-
wesende Armada verkundschafft gewesen) hat demnach / hin /
hinderm Thal / vber bemeld Michelfeldt zugeeylt / vnd also
mit blutigen Köpffen / jhre (gleichwol dem H. Rom: Reich
abgenommene) Statt Wimpffen / erreicht. Also all jhr Ge-.
schütz / Baquage vnnd Gewehr / verlohrn vnd zurück ge-
lassen : Der Königischen vber 30. Personen nicht vmbkommen.
Vor welche Victoria, dem Höchsten Gott / billich schuldige
Dancksagung zu thun / vnd vmb der gleichen mehr zuer-
halten / Demütig bitten sollen.
Als wir nun diesen Abend mit vnserer Armada, auß ge-
hörter versaumnuß / an dem Ohrt verbleiben müssen / haben
zwar die im alten verstörten Hauß vnd SchlöLlein Wald-
Engeloch (wie die Nachrichtung) in 26. Soldaten etlichmal
Fewr geben / doch vnverrichter lößung. Es ist auch auff der
Höhe / noch vnderhalb eine weite Schantz / von den Vnder-
thanen auff geworffen zusehen gewesen / welche sie die Nacht
vber verlassen. In gleichem vor Tag / dieweil ich auß ge-
brechen eines (reverendo) bösen Schenckels / in das Dorff
marschiren wollen / vnd vngefährem Glück / in der Finstere /
den Schildwächter mit der Pistol gefällt : Die andere Qmrdia
aber solches vernommen / seind sie hernach zu-(Bl. 5 ^)gleich /
Soldaten vnnd Vnderthanen / auß dem Schloß vnd Dorff /
vor Tag gewichen : Vnser Armada aber / ist eine Stunde vor
Tag / nach obbemelter wahren aviso, der vorgelauffnen / von
Mingelßheim Bayerischen Flucht / vmb so viel zeitlicher /
eine Stund vor Tag / auff geführt worden / vnd der Höhe
vber Waldengloch ab / auff eine andere Höhe / dem thal
Michelfeld zu / gerichtet worden : Da zu forderst ist eine
avant Garde, auß allen Compaignien / neben 2. Corneth
Reutern / dem Herrn Reingraf Otten / Generalen der Oaval-
leria, 2C, gehörig / gemacht / denen flüchtigen vorzuziehen:
So dann derselben in die 300. Mann / nidergehawt / vnd den
» BA. Sinsheim, ein wenig abseits der Strasse Bruchsal— Sinsheim.
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391
andern noch vbrigen Quartir geben worden / die vnder vnsere
Armada vnder gestossen.
Es ist aber hie zu mercken / daß wo Herr General Tilly /
vnserer anwesenden Armada, nicht gute Kundtschafift er-
halten: ja den wenigsten / die gantze Nacht / nicht in der
flucht verbliben / vnnd das andere / noch hindere Thal / jen-
seit Michelfeld / von Oedenheimb* / gebraucht hette: Oder
da vnsers Herren Veldherrens Kundtschafift / jhrer der Baye-
rischen flucht recht eingelangt / vn mit etlich Compaignien
Reuttern / jhnen entgegen gehawt / sie dieselben sämptlich /
erlegt / vnd diesem Vnseeligen Krieg / ein endschafift ge-
macht hetten/^
Den 19. April / hat man abermahl fort marchirt, vnd
vmb 2. Vhr vngefehr / vor das Stättlein vnd Closter Sintzen*'
geruckt / alda die Kön: May; in Böheirab / mit dero Gene-
ralen / Herrn Grafen von Manßfeld / vnsern General / Herrn
Marggrafen mit 40. Cornet Pferden / salutirt, die gleich-
wol / durch vnsere Armada nicht / sondern der Rechten
seitten / dem Holtz zu nach dem weg Eppingen / marschirt,
da gleich das Closter Sintzen angefangen worden / zu be-
schiessen: vnd weil die inligenden Soldaten / den grossen
ernst gesehen (dann 29. Schuß auß Stücken / aufif dieselben
Fewr gegeben) haben (Bl. 6) diese zu Parlamentiren ange-
fangen / vnd andern Tags abzuziehen versprochen / dero-
wegen würde diese Nacht vber / nur so viel die notturflft der
belägerung / von Soldaten erfordert / alda verlassen / die
gantze Cavalleria aber in das Quartir / (Höfen "" genannt) ge-
führt.
Den 20. dito Frühe / wird gleichwol an einem andern
neherem Orth / gegen dem Closter vber / angezogen / vnd
den gantzen Vormittag gehalten / biß endlich vngefähr
2. Vhr Mittag / die Soldaten auß dem Stättlein / mit Sack /
Pack / vnd Oberwehr / in 500. starck ^* / dimiUirt: Da sich
der halbe theil vnderhalten: Die vbrigen von 2. Compagnien
Pferd / vnd 1. Fendlein Knechten / auff die Confm Bayeri-
scher Paß / naher Wimpö'en / Convoirt worden: Von den
vnsern Soldaten aber / vber 60. nicht / in der Besatzung
Sintzen / gelassen. Die gantze Armada aber / biß Erstatt * /
a Odenheim nö. von Bruchsal. — *> Sinsheim. — c Wohl Hoffen- '^^M
heim nordwestlich von Sinsheim. — d Ehrstädt BA. Sinsheim. rW^
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392
♦
einem Würtenbergischen Dorflf / noch diesen Abend spat
Quartirt.
Den 22. dito / Bekamen wir Zeittung / (daß leyder /)
10. von den vnsern Trouppe / so auff KundschafiPt geschickt /
vom Feindt vmbkommen. Entgegen / daß Herr Greneral von
Manßfeldt / diesen Tag Eppingen vnd Hülßbach / (wie wir
dann das starcke Schiessen gehört) Beschossen vnd einge-
nommen / weil auch böß Wetter vnd Weg / vnd zimlich Pro-
fiandt vorhanden / also hat man biß auff 24. dito / alda
still gelegen / doch zu Abend / nach Memmingen* gelangt. '^^
Es ist auch diesen Tag / der Herr Graf von Manßfeld /
mit seiner Armada / wider zu rück gezogen / da dan mir
die vrsach / solches abzugs vnwissend ist^^ / vnd seind wir
den 25. diß / als man sich zeitlich zu Feld begeben / von
Schweygern auß / (alda das Haupt Quartir war / vnd die
Infanter ia campirt,) auff die vnglückhche Wahlstatt / selbigen
Nachmittags / vngefahr / 3. Vhr / durch Bibrach *" / dem
Dorff vnd engen Paß / gegen Neckersvlm vber / vom Auff-
gang / vber dem Necker (Bl. 6**) ligent angelangt: Wümpffen
aber / vor dem Waldt / gegen Mitternacht (da die Bayeri-
schen inn dem Halt waren) liegen lassen: Vnnd haben kurtz
zuvor / dieselben / ermeltes Dorff / vmbgewühlt / in eyl ge-
plündert / aber doch zu vnserm nutz / die Frucht vnd Wein
darinn nicht gantz verderbt / oder angesteckt.
Vnnd ist hie zu sonderlich notabile, warumb Mons: Tylli
solchen Paß nicht verwahrt gehalten / damit wir nicht vber-
setzen können / da doch ohne sondere grosse vngelegenheit
nicht darüber zukommen gewesen. Man hat aber darvor ge-
halten / weil ermeldter Mons. Tillj / sich damals noch zu
Schwach / oder sonst Vnnötig befunden / daß es dieser vrsach
halben Vermitten blieben: Dann da das Land vns besser be-
kant gewesen were / hette man zur Lincke band / solchen
Paß gelassen / vnd in vnsere vorhabende Quartir / noch
selben Abend gelangen können : Herentgegen / der Feind mit
grossem vnvortheil vber solchen Paß / da er zu vns gewolt /
setzen müssen / wir entgegen Raum vnd Platz gehabt die
Schauffei zu gebrauchen vnd das Läger zuversorgen. Es ist
aber solches alles / ohne zweiffei / durch sonderliche vor-
» Wohl Gern min gen auf der Strasse von Eppingen nach Schwaigern.
— i> Am BöUinger Bach.
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sehung von Gott / zur Straff beyder seits muth\¥illigen Sol-
daten / vnnd deß frommen Sterbstündlein / vorgangen.
Ist demnach / nach dem die avant Garde den Feindt an-
troffen / vn die arriere Garde mit mühe / durch den er-
melten Paß / sampt dem Geschütz koenen / alles Volck in
Schlachtordnung / die gantze Nacht / biß den andern Morgen /
in dieser haltung / wie zu sehen / verblieben doch (ehe das
völlige Treffen hernach angangen) in etwas verendert halten
müssen / (wie gleichfals zu vememmen) -dz gege Auffgang
Neckersvlm vber / Erstlich 4. Comp. Frantzosen / die nech-
sten zur Rechten band / (wie im Abriß deß Erste Stücks /
n® 1. zu sehe) gestelt: An solchen stracks I: F: Gn: Hertzog
Wilhelm zu Sachsen / 4. Comp. (Bl. 7) nach der Rigen (als
n® 2.) gehalten. Nach solchem seind 3. Regiment Fußvolck
als Herr Obrister von Helmstett / Goltsteins vnd Hertzogen
von Weinmars / die den Feind vnd dessen versteckt Volck /
im Waldt gegen vber / auff Mittnacht / im Gesicht (als n® 3.
gemerckt) die andere 2. Regiment aber / als in Ordnung
Herren Marggrafs Carl zu Baden k. vnnd Hertzog Magni
zu Würtenberg 2C. Hochsei: Gedächtnuß (wie in n® 4. ver-
zeichnet) haben damals solchen jhren Feind noch nicht sehen
können / dieweil es von bemeltem Dorff / einen zimlichen
engen Holweg / der sich allgemach in die höh verlohren /
aber doch an die ersten 3. Regiment / in eine Wagenburg
der Spitzwägen / vor dem Feind eingeschlossen vnd an-
gehenckt / vnder welchem die Schweitzer / Hertzog Magnj
hochseel: die vierdten / in der Ordnung gestanden.
Es wurden aber zur lincken Hand / vnd gleichsam halbem
Dreyangel / auff einer absonderlichen Höh / vom Dorff vnd
Weinbergen Bibrach an / Ihrer Gn. Herr General der Caval-
leria 6. Comet / als oben erzählt / sampt den vbrigen Reut-
tern / die mit angehenckt (n® 5. notirt) beyder Herren Pfaltz-
graven (da Hertzog Friderich Fürstl. Gn. Obrister Leutenampt
hernach Commandirt) wie ferner zuvememen / in Ordre hal-
tend / geordnet. Gar nahend vnderhalb deren / Hertzog
Magni von Würtenberg hochseel: 5. Compagnien / (n^ 6.)
dann Herr Obristen Goldsteins 5. Compagn: (n® 7.) wider
was weiters darhinder / verordnet / welche sämptlich gleich-
sam a la traversa der andern Armada / gehalten (wie aber
vor gemelt) andern tags abgefordert / vnd verändert worden /
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394
sonderlich Herren Generals vber die Cavalleria ic. in das
dritte Mahl / von jhren eygenen Reutern abgeholt / vnd auflf
die Rechte Hand zu Commandiren / befelch bekommen.
Vnd ob wol die grossen Stück vnd Geschütz / noch nicht
alle zur Hand / wurden doch bald hernach 6. Carthaunen
(wie (Bl. 7**) ichs war genommen) vor das Fußvolck / der
ersten 3. Regiment / auff das freye blatte Feldt / gestellt /
biß die andere erst die Nacht / allgemach hernach konunen:
wie dann die Baquage Wägen / die gantze Nacht / in vn-
glaublichem bösen Weg hernach gebracht / vnd hinder das
Fußvolck vnd Munition gestelt werden müssen (laut abermals
erwehnten Kupflferstücks n® 8.).
Es ist aber die Beyerische Armada gegen vber einer An-
leghöh in jhrem Walt^' (wie gemelt) versteckt gewest / da
mittel dieser beyder Armaden ein geraum Feldt / vnd von
vnserm Läger ab / zimhch eben / doch dergestalt / daß es
auch mittel eine Hole oder Seuch / die zimUch breyt / gleich-
wol kaum vber Klaffter tieff sich nicht verlohren / stracks
daran / die höh / an den Bayerischen Waldt angefangen.
Aber das ärgste war / daß ein Holweg / durch das gantze
Feld vom Fluß Necker an / biß an den Waldt / durchgangen /
darauß folgends der gröste schaden beschehen / vnd anfangs /
vber solchen gescharmützirt / endlich völlig getroffen worden
(so die Carta deß Abriß / selbst erweist / die gantze Armada
aber mit n® 9. marquirt, änderst eygentlicher nicht / dann
wie sie sich proesentirt / vnd abgemahlt beschrieben werden
können.)
Hinder der gantzen vngern Armada aber / hat es einen
gar bösen vnd gefährlichen Bach / oder Paß (dessen oben ge-
dacht) von Biberach biß auflf Ober Eisesheimb / forter gar
in Necker fallend (vber welchen man billich vnser Läger for-
miren sollen) gehabt / welcher der retrette halben sehr ge-
fährlich / vnd auß dem Bach an beyden Vfern / vberhöcht
gewesen / also daß sich zuverwundern / wie die flüchtige
Reuterey / hinüber setzen können / das deren nicht mehr
geblieben vnd verdorben.^® Auß welcher Wahlstatt beschreibung
nun / vnd der Carte selbst / deJß Feinds grosser Vortheil
gantz wol zu imagmiren ist.
Aber Herr Marggraf F^ Gn. haben zu jhrem prcßposUo
nur eylen wollen / vnd stracks eine avantTroupjpe , auß vielen
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395
(Bk 8) Corneten (wie ichs observirt / vngefahr 100. Pferd /
so den Courage haben wollen) zu seharmütziren außlesen
lassen / so mit den Beyrischen auß dem Waldt / je in 10.
Pferd vmbgeweehselt / vnd von newem einander entsetzt / so
in anderthalb stund gewehrt : aber diesen Abent / von solchem
Scharmützel / vber ein Persohn des Feindes / nicht fallen
sehen.**
Gleichfalls hat Herr Greneral 2. Stück / aulf etlich wenig
Personen / so hart vor dem Waldt / sich sehen lassen / das
erste mal abgehen / vnd weil sie recht spielten / bald dar-
auff noch andere 3* schüß (wie n® 10) abbrennen / davon
man ethch von denselben scheinbarlich in die höhe fligen
sehen / wie dan so bald der Rest / sich wider in jhren Halt
deß Walts verkrochen : Darüber noch etliche schüß geschehen / ,
welche vermuthlich dißmal wenig gefruchtet. Die Beyrischen
aber haben disen Abent / einig Stück nicht gepflantzt / vnd
weil die Nacht / beyde theil zu ruhe verursacht / ist vnsers
theils anders nichts vorgenommen worden / sondern vnsere
Knecht häuffig vmb Profiant vnd Tranck in das Dorfl* Bibe-
rach geloffen / So ist der Troß vnd Baqtuige neben den
Stücken / auß disem Hol vnd Mord weg / von darselbst gar
angelangt.
Es ist aber der grosse Vortheil deß Feinds wol in acht
zu nemen: Dann erstlich ist solcher in anzahl der Cavalleria
viel stärcker gewesen / dieweil Bmi Cordua, den Abent zuvor /
zu jhme Herrn General Mons: Tyllj gestossen / dann sie in
120. Com: Pferd in allem zusame gebracht / vnd Don Cordua
allein mit in 46. Comp : den Abent zu^vor frisch ankommen : *®
so wol seind in wehrendem Treffen / noch andere 16. Cornet
Crabate darzu gestossen. Hat demnach jhr grosse anzahl er-
wisen / das fast vier Mann gegen einem der vnsern gehalten /
sintemal vnsere geringe anzahl / in mehr weg geschwecht /
dieweil 4. Comp: hinderlassen / auch auß jeglichem Trouppen
etliche Pferd genommen worden / das nicht einige derselben
complet / meisttheils (Bl. 8**) jede in 40. Pferd gezählt / in
deme die meisten Reuter mit dem Freyherren von Flecken-
stein / ankommen sollen. ^^
Zum andern / weil der Feind nicht allein die grosse Re-
trette deß Walts inngehalten / sondern zugleich vberhöcht /
biß in die obbeschriebene Seich / sein geschütz / die er fol-
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396
gender Ordnung durch der Cavalleria starcke Angriff / gantz
bequem pflantzen / daß sie neben anlauff der jhrigen Soldaten
(welche gleichwol in anzal vnsem Infanterien / auch starck
vberlegen gewest) in vnser Armada vnverhindert treffen
mögen / da gleichsam hernach in der Hole / wehrendem
scharmütziren / jhr FuOvolck verschantzt / vnd nur bey den
Köpffen gesehen worden / hat nit weniger d' gantze Holweg
(dessen oben gedächt) der von Eisesheimb / biß nach der
länge an den Walt gestriche / vnd sie denselben mit jhren
Mußcatirern wol besetzt / jhnen noch grossem Vortheil ver-
ursacht / also daß sie bequem auff vnsere Pferd Fewer geben
können.
Drittens ist der Wind / vns gar contrarj gewest / der
allen Rauch vnd Staub / auff vnsere Armada getrieben / der-
gestalt / daß wir den feind nicht / er aber vns gantz füglich
sehn können / dann sie meines Wissens zwar nur 6. stück:
zwey auff die rechte Hand / 2. in die mitte / der ersten
Cavalleria vnd Regim: Fußvolck / endlich 2. der lincken
band / der letzten Cavalleria (in eine Schantz / so in der
Nacht auffgeworffen worden) vnd dieselbe Cavalleria ge-
fönihtet / auch besorgen müssen / dz wo die knecht im hol-
weg / vnder den Weinberge außlauffen theten / sie durch
dieselbe / sich destobaß versicheren könten / dardurch sie
dan vervrsächt / dz vnsere Caval: selbige höh hernach ver-
lassen / vn hinder der Baquage hinumb / der andern Ca-
valleria d' rechte band rucken / vnd zugleich mit treffen
müssen / als hernach ferner zu vernemen / vnd solche Stück
mit n® 11. 12. 13. gemftrcket.
Vierdtens / hat der feind vnsere Schlachtordnung / den
Abent zuvor auß dem Scharmützel / gar leicht zu seiner
Intention formiren / vnd vns desto bequemer begegnen können /
wie (Bl. 9) n® 14. mit wenigem gerissen. Wie zu mehrerm
Vnglück der Kundtschaffter auff dem Wachtthurn Neckers-
vlm^^ vnsere gantze Armada abzahlen / vnd per expresse ver-
fahten / das die Mansfeldische Cavalleria / nicht miehr bey
vns / vnd wir in allem vber 30. Cornet Pferd nicht starck
weren.^^
Wie nun deß Feindes Commodiäet statlich / als seind in
deß contrari, vnsers theils / diese impedimenta widerwertig
vorgefallen / das zwar Herr Generals F. Gn. jhro nicht
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imaginiren können / die starcke Hülflf vom Don Cordua er-
folgt / vnangesehen / Herr Generals Rheingraf Otten Gn.
den Abent zuvor / derselben Macht vorm Walt in der anzahl
observirt / vnd dises Treffen auß vilen gegründten vrsachen /
starck widerrahten ®* / sonderlich deß Feindes formation vnd
assalto, gleichsam delinirt, die stück anderer gestalt zu
pflantzen gerahte / fürnemUch da die Comp: Reuter / der
lincken band gehalten / aber bösen wegs halben / änderst
nit / dan dise 2. (so n® 15. stehen) Plantiren könen / also
haben solche / die Hole ä la traversa nit bestreichen / vnd
deß Feindes gesuchten Vortheil verhinderen können.
Weil auch der obberaelte Rauch vnd Staub auff die
vnsern getriben / dz gleichsam vnsere Regiment geblendet /
vnd die angeführte 2. Compag: Schweitzer (n® 16. 17) sampt-
lich zu hoch gelost / oder vnnützlich Fewer geben / hernach
aber sampt den Stücken / selbigen orts abgeführt worden
(wie dann auch / als oben vermelt / mit den Reutern be-
schehen) ist vmb so viel mehr (situ loci halben) die Schlacht /
vnd der Reuter ritterUches Treffen vbel gerahten / als folgends
zuvernemen.
Bey diser beschaffenheit nun / hat der feind fürsichtig
seiner wargenommen / vnd vermuthlich die Nacht nit ge-
schlaffen ; sondern mit ernst travaillirt, seine Armada in
Ordre zu bringen. Derwege stracks morgens zu 5. vhr / nach
dem vnser Feldherr F. Gn. dz erstemal (als auff den Abent
auch besehe) mit stücken in erwenten Walt angefangen zu
spielen / wie dan vnser avant Gardi zugleich mit schar-
mützirt / n^ 18. als hat der feind entge(Bl. 9^)gen etliche
Pferd / vnd zwar anfangs auch nur so viel / biß der anzug
der knecht in jhrer Schlachtordnung / dz geschütz auff vns
zu richten / herauß geruckt (wie n^ 18.) entgegen schar-
mütziren / doch allgemach je mehr vnd mehr Pferd / herfür
rucken lassen / biß endlich gantz Cornet oder Squader
weiß / sie herfür geritte / sonderlich gegen Auffgang / vnd
der hole zu / auff die Compag: vnserer rechten Hand / da
so bald als die ersten 2. stück gerichtet (lit: A.) auch die
andern 2. stück auff vnsere fordere Regiment (lit: B.) eines
Musceten schuß vber gestelt / auch die 2. Stück lit: C. in
die schantz der Hncken band gerichtet werde / haben sie so
bald auch angehaben fewer zugeben / da eine Carthaun die
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obriste Compag: Herrn Rheingraf Otten (leyder) so wol ge-
troflfen / das etliche Roß vnd Man nidergelegt / wie nit.
weniger durch andere Lösung / viel der vnsem Reuter vnd
FuG\olck gefällt (wie n® 5. der ersten Garten zusehen) wie-
wol sonst vnd fast jede deß feinds schüß / disen* vormittag /
auß den mittlem 2. stücke zu hoch vn vbergange / ohne die
in äülcher zeit / biß 9. vnd 10. vhr vngefähr / scharmützirt /
vnd mancher Sattel geraumbt werde.
Weil aber hie wargenommen / das der feind auß denen
2 stücken zur lincken band verschantzt / gar zu grossem
vor! heil / das einige Reuterey sicher halten können / hat
man die Schweitzer stracks änderst angeführt / vnd (wie
oben gemelt) zugleich die 2 stück abgeführt / die Reuterey
atei* hinder dem Fußvolck vnd Baquage hinumb marschiren /
vnd bey den andern Compag : zur rechten band gesetzt / die
dan folgends zugleich selbigen getroffen (wie n® 24. der
ersten Garten zusehen) vnd die meiste gegenwehr gepflogen /
vnd ritterlich gefochten haben.
In diser beyderseits Armee Zustand / haben beyderseits
Stück nit gefeyrt / weil man aber zeitlich entschlossen / das
fürgebabte Quartier vnd Paß bey ober Eysesheim / einzu-
iienien / hat jedoch die spate ankunfft der Artellerey vnd
Batjuage / ein solches verhindert. Endlich aber solchen Ab-
zu^ mit der Infanterj / Herrn Obristen von Helmstett / be-
fohlen worden / die Ba(Bl, I0)quage zu rechten Hand zihen
2:u lassen / vnd mit dem Fußvolck solchen zubewahren / biß
an den obenerwehnten Paß / wie dan beschehen : da entzwische
die sämptliche Cavalleria / bey neben Ihren F. Gn. dem
Herrn General vn Feldherrn / in dem nachzug verblieben /
welrlie sich allgemachsam / von Paß zu Paß pr(BSsirt biß zu
gemeltem Paß / vnnd der samptlichen Infanterj gemachten
Wagenburg / derselben rechten Hand sich reiirirt^ jederzeit
scharmützierend / vnd den vberlegenen feind mit vmbwexe-
lung / jedesmal wen / dente / vnd ritterlich auffhaltend / der
orten sie dann f'ermo gehalten / vnd vnser gantzes Läger /
in die zweyte form / beygezeichneter Bataillons kommen /
bili solche zu dem Haupttreffen gegriffen / vnd sie sich mit
deß feinds lincken Flügeln vnd Squadronen vermengt / vnd
sich ritterlich zum zweytenmal durchgeschlagen. In dem. aber
von der Infanterj, kein entsatz kommen / vnd sie in der
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widerkehr / an jhrem ort vom gegentheils Infanterj sehr
prassirt worden / hat der Feind solchen vortheil ersehen /
mit Stareken Squadronen an sie gesetzt / vnd weil die grosse
meng vorhanden / hinder der Cavallerj, die er vmbzogen /
mit Keuter vnd Fußvolck an die Wagenburg kommen / vnd
endlich eingebrochen / wie weiters wird vernommen werde.
Der Jw/awj^^* Wagenburg mit den Spitzwägen /.ist folgender
gestalt formirt gewesen / wie in dem Abriß zu sehen / daß
sie einerseits / mit den Spitzwägen an dem Paß deß Land-
grabens / g^en dem Feind zu / forn her / biß in einem
kleinen WeylerJ* / dessen Namen mir vnbekandt / welcher
auflf bemelten Landtgraben gestossen / darbey aber hohe Weg
vnd Gesträuch waren / gereicht: Anderseits aber auff dem
Rucken biß an ermelten Paß angelangt / abel* ein Holweg
hat sich hineingezogen / der ist folgents dem Feind zu statten
kommen: Auff der selten / gegen dem Feldt zu / seind die
Spitzwägen an einander gehenckt gewesen / aber eine Lücke
verblieben / in welcher 8. Stück gestanden / so dem feind
grossen schaden gethan haben (als lit: D. inhält): Die
MtmMBl. lO^yion seind in mitte der Wagenburg in guter
Ordre / durch den Obristen Böcklin / als Generain der
Artellerey / eingeführt / vnd mit guter Wacht versehen /
auch in anderm genugsam angestalt gemacht worden. Als
nun kaum die Wagenburg geschlossen war / hat der feind
s^hr starck sich der Wagenburg mit seinen Squadronen ge-
nahend / vnd in außwerffung seiner Mußcatirer sich deß
kleinen Dörfleins vnd der Häuser / nechst an der Wagen-
burg gelegen / der angedeuten Holweg vnd Gesträuch sich
mäctigen / vnd damit hinder die Wagenburg einzubrechen /
vnderstanden / denen seind 200. Mußcatirer anfangs / vnd
folgends wider 200. entgegen geordnet worden / die aber
wenig verrichten können, sondern auch weichen müssen /
das also die sach der orten schwer außsahe / biß endliche
ein außfall / dem Weinmarischen Regiment / mit 5. Fahnen
zuthun / commandiri worden / die haben sich also dapffer
verhalten / dz nicht allein der Feind mit Verlust gewichen /
vnd seine stück daselbst bloß stehen lassen / sondern haben
auch solche Paß so lang / biß zum endlichen weichen / vnd |
Verlust aller Sachen / ingehalte. '■'^-M
■:ä
Wohl der BöUinger Hof.
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■-v^
400
Als aber Herr Obrist Helmstat / anfangs den starcken
einfall der feind gesehen, hat er ein solches jhrer F. Gn.
dem Herrn Marggrafen / ansagen lassen / ob der Feind der
orten in etwas möchte divertirt werden : als haben jhre F. Gn.
mit zuspreche der Obristen / die Reuter zu dem Treffen er-
mahnen / vnd jhrer Lincken selten / den Beyrische Rechten
Flügel / ihre armee auflf dem Feld / an dem ort / da sie
i-* flie Wagenburg / durch das DorlBF in einem Holweg vnd Ge-
.sträuch angriffen / die feind abgetrieben / so Ritterlich vnd
Männlich gefochten / als jemahls mag sein erhört worden /
auch vnderschiedliche Cornet vn Fändlin erobert. Vnd da
uai'h gethanem Treffen / die meisten Compaignien sich wider
betten samlen / vnd Herrn Reingravens / als jhrem General
(dessen Ordinantz sie billich folgen sollen) ernstlichem vnd
mit blossem Degen zusprechen / folge wollen / wie zuvor
dann Herr Marggraf Christoph F. Gn. die Wel(Bl. ll)schen
Coniet mit zur Erden gebogenen Knien / auch vmb Gottes
vikI jhrer Ehre willen / zu halten gebetten / aber zu wenden
vniJitiglich gewest / vnd also das andere mal / von jhnen
darauf gesetzt worden were: weil aber durch die allzugrosse
vberlag der feind / in deme theils Compaignie^ gantz durch
alle (leß feinds hauffen / biß an den Waldt durchgehawen /
andere aber / in so vielen reterirtem^ treSen auffs Fußvolck
vnd Reuterey / von einander kommen / auch ein guter theil
mit der Haut bezahlt / also geschwächt (wie leicht zu er-
acliten) ankommen; so solte durch die Gnade Gottes die
Victoria dieser seits erfolgt sein.
Aber es hat sich (leyder) dieses sonderliche vnglück / auff
solches Treffen auch begeben / daß 2. Munitiö Wägen von
Pulver angangen / dessen eygentlichen verlauff man nit weiß /
abei' der General vber die Infanteria, Obriste Böcklin ^^ / wel-
chem dz Pferd vnder dem Leib todt geblieben / vnd er vber
die maß erbärmlich verbrant / vnd wunderlich salvirt worden /
vermeint / sey durch eine Granaten beschehen / so in der
Lufft gesprunge / vnd herab gefallen / angangen / dieweil
in holung Pulvers der Soldaten sonst gut auffsicht gehalten:
viid ob wol dises an der Munition für die SoldcUesca keine
ttnderung gebracht / sintemal (wie billich seyn solle) die
Pul verwägen separirt gewesen / so hat doch solch vnglück /
(loui feind auff solches Treffen / da der Linke Flügel den
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P-^WF
401
rucken zu wende angefangen / vnd die Obristen vnd General
zu remittiren gnug zuthun gehabt / ein Hertz vnd Muth ge-
macht / hingegen aber die vnsern bestürtzt werde / gestalt
er dan alsobald mit gantzer seiner macht darauflf gesetzt:
daß also dises ein fürnembstes befördern der feind / end-
licher Victoria gewesen / vnd wie oben erzält worden / der
Reuterey mit der Mußcatirer vnd auch im vbersetztem gegen-
satz der Reuterey / hefftig zugesetzt / mit der meng solche
hinderzogen / vnd auf den Rucken in die Wagenburg ge-
brochen / damit alles zum abweichen verursacht / vnd die
völlige Victoria in die Hand bekommen.
(Bl. 11*") Wann dann bey solchen Ritterlichen Treffen /
jeder Personen sonderliches verhalten zu erzählen vnmüglich /
hab ich doch für gut geacht / derer Edlen Printzen / Graven /
Herrn Ritter vnd Cavallieren, erzeigten hohen courage (die-
weil ein Mann / warhafft gegen vieren gestanden / kempffen
vnd streitten müssen) in etwas zumeiden / vnd derwegen so
viel berühren sollen / des Herr Generals vnd Feldherrens
Fürstl: Gn: sich so fern hinein gewagt / daß man warhafft
ohservirt, ihre Fürstl: Gn: manchen stoltzen Man / eygner
Faust / gefällt / wie sie dan schier einen starcken stoß an
Kopff / von einer Lantzen / mit grosser gefahr selten be-
kommen haben / auch derselben der Hut von dem Kopff ge-
schossen / vnd das Pferd tödtlich verwund werde / welches
jedoch seinen Herrn redlich noch auß der gefahr getragen:^**
vnd haben dessen insonderheit Ruhm / die Ehrlichen Helden /
welche jhrer Fürstl. Gn. so Mannlich gefolgt / auch eins
theils mit fürwerffen jhrer Leiber in die schütz vnd streich /
jhrer Fürstl. Gn. manche gefahr abgewend / vnd solche jhrem
trewen fleiß nach / salvirt haben.
Ingleichen haben dero beyde Söhn / Herr Carl vnd Chri-
stoph / Gebrüdere / Marggrafen ac. auff erinnern jhrs ge-
liebten Herrn Vattern (dessen formalia hie vnnoth zu referiren)
nit weniger sich Ritterlich / biß zu völliger retretta gehalten
vnd gefochten.
Die beyde Printzen Pfaltzgrafen / Friderich / als General
Leutenampt / Herrn Rheingraf Otten / Generals der CavaUeria,
so auff dem Lincken Flügel zu commandiren (wie oberzählt)
gelassen worden / sambt seinem Brüdern / Hertzog Christian /
beyde F. F. G. Gn. haben so gewaltig escarmumrt vnd ge-
Zeitschr. XXXI. 26 {^ ^
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402
fochten / das Hertzog Christian F. G. eine beschreyte anzahl
gefällt zuhaben / statlich gertihmbt wird / nicht weniger
Hertzog Friderich / als Greneral Leutenampt / gleichfals seine
gute anzahl erreicht / vnd lit: I. der andern Garten ein
wenig angedeut.
Was sol von Hertzog Magno ^'' zu Würtenberg Hochseel:
(Bl. 12) gedächtnuß (welcher ritterlich V in solchem Treffen /
gleichwol gefochten / aber leyder geblieben) geredt werden?
Als jhre F. G. Hochseel : sich zu weit von den seinen / vnder
die Beyrischen gewagt / vmbringt / vnd vber 16. Wunden
an seinem Fürstl: Leib vnd Kopff / von schütz / stich vnd
hieben empfangen / nimmermehr quartir begehren / sondern
ehe lieber todts verbleichen / dan verzagt leben wollen / wie
leyder dessen Fürstl: Begräbnuß erwiesen / vnd den ewigen
Lohn zu empfahen / kein zweiffei.
So wol von Herrn Otto Rheingrafens / als General Cavdl"
lericp 2C. Gnaden / biß zu völligem auffbruch (so von Herrn
Feldherrns F. Gn. auff die fordern Tropen zu commandiren
angewisen worden / vnd dieselben mehrmal sich wider zu
wenden erinert / also den feind von newem anzugreiffen
vermeint / aber einigen folg vnd gehör nicht erlangen mögen)
deß feinds Kürisser / die nur das Feld inzuhalten / vnd nit
lust recht zu fechten gehabt / confon^irt, selbst einem die
Pistol an Kopff gesetzt / vnd herab geschossen / also gnug-
same anmutung zum schlagen persönUch geben wollen / So
dann / wan er seine eygerie Compagnien vnd Tropen be-
halten vnd commandirt, ja sich nur in 600. Pferd gewendet /
jhme die gäntzliche Victoria zu erhalten / eingebildet.^*
Herr von Fleckenstein Freyherr 2C. Lobseel: gedächt:
ist auch leyder nach ritterlicher gegenwehr auff der Walstatt
gebUeben.
Herr Obrister / vhd General Commissarim, Pleycart von
Heimstatt ^^ / Herr Obrister vnd general Major Goldstein ac.
Die Obersten Leutenampt / so mir bekant / als Hundsstein /
Landsberg / Gaudeck 2C. Die Rittmeister '/ Lützelburg /
Blettenberg / sampt andern Cornet vnd Compaignien, haben
gleichfals ritterlich gefochten vnd gehalten / vnder welchen
dan Herr Philips Sturm von Sturmeck / oberwehnts Lützel-
burgs Cornet (leyder) durch den Kopff geschossen / seel: ge-
blieben.
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i
403
Die 4. Compag: Fußvoick / so den Paß Eisersheim in
Verwahrung gehalten / als obvermelt / haben sich erst Nachts
vmb (Bl. 12**) 10. vhr / als sie mit Stücken betrawet worden /
auff Parlamentiren / mit dem Herrn General Tilly / einge-
lassen / aufF Versprechung quartir / ergeben / da Herr Will-
helm von Löbwenstein / Georg Philip von Helmstät*'® / Greorg
Mendel vö Steinfelß / vnd Willhelm Adam Adinell / Leuten-
ampt / vnd Leutenampt Weyler / hernach Rantzionirt: aber
hier durch jhrem steiffen halten / manchen ehrlichen Reuter
vnd Knecht beym Leben erhalten / vnd mit schiessen in den
Feind / selbigem Felde viel todte gelieflfert / dessen sie billich
ehrlichen Ruhm erlangt haben. ^*
N. von Sebendorff / Streiff / Wangenheim / Steinaw 2C.
doch einer vor dem andern / gehalten.
Bestehet* also wahr / das dergleichen Cavallirj'^^ in hundert
Jaren sich kaum erwisen / doch meniglich ohne prcejuditio.
Wenigsten aber hat hieran der Feind (wie stoltz er auch
sey) disen Adelichen Rittern sich durchaus nichts zu rühmen /
ob er schon das Feld erhalten / sondern sich viel mehr zu-
beklagen / daß er in diesen beyden vorgelauffenen Treffen /
vnd allhie zu Wümpffen 3200.''* auff der Wahlstat verlohren /
in 1500. verwundt / deren 900. Spanische vnd Welsche an
Heylung gestorben: sampt der obern zahl Mingelsheimb in
summa vber 7800. Mann geblieben: da vnsers theils nicht
viel vber 830. auff der Wahlstat gelegen (als deren zu
Wümpffen aussag / so die Todten spat gnug begraben
lassen / vnd zu Heylbrunn gründlich verkundtschafft) 200.
vngefähr Rantzionirt / die verwundten aber / fast sampt-
lichen genesen.
Bestehet demnach der Beyrische Ruhm an änderst nichts /
dan an erhaltenem Geschütz / Baquage, vnd kotigem Gold /
Silber vnd Messing / so sie mit gefahr vnd Blut erlangt /
diser seits aber ritterlich darumb gefochten / vnd die Victoria
jhnen sawr vnd kostbar gemacht worden. Vnd weil es dem
Allmächtige Gott / als dem Herrn der Heerschaaren / also
diser selten auffzulegen / vnd anderer selten zu geben / ge-
fallen / so wird er zu seinem ewigen Lob / die betrangte
Christenheit / dz Vatterland vnd Libertet wol zu beschützen /
vnd die jenigen / die sich jhme vnd den seinigen wider-
a Von hier an hat der Druck kleinere Schrift.
26* ^^.^
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404
setzen / vnder seine Fuß zutretten wissen: Die Betrangten
aber / sollen diesen Trost fassen / daß so lang sie in disem
Trübsal vnd Verfolgung stecken / sie vor andern jhren
Feinde / Gott dem höchsten / sonderlich angenem / vnd daß
sie in Gedult / Hofnung vnd Gebet verharren wollen / dise
heimsuchung vom Höchsten / Vätterlich / trewhertzig vnd
verdienstlich empfahen: sintemal es doch disen folg habe
muß / vnd biß zum end der Welt behalten wird / Q^od
Ecclesia sangume ca^it, sangume cremt, et sanguine peribit.
Deren das erste '/ im alten Testament (Gott lob) vollendet /
das ander im Newen Testament / zu rettung vnd aufl&iam
der Kirchen / noch täglich beschicht / das dritte aber biß
zum End der Welt / mit blutigen Kriegen haflften / vnd doch
endlich auch obsiegen wird. Gott helfle durch stäten Sieg /
Hertzhafiften Heldenmuth / vnd gedultigen wilUgen Todt /
allen rechtschaffenen Christen vnd Soldaten / jhr Christlich
Vorhaben / außführen / zubeharren / vnd vollenden / zu Lob
seines heyligen Namens / Amen.
E. Beschreibung der Schlacht von Joh. Philipp Orth.*
Abends den 25. Aprilis Anno 1622. ist herr Georg Fride-
rich, marggrafe zu Baden vnd Hochberg, von Schwaigern
aus mit seiner armee, mit fünf Regimenter zu fuß, vnd 24
cornet reiter, durch Biberach gezogen, dieselbige nacht im
feld geplieben, sein volk in ein Schlacht Ordnung gestelt, die
Bayerischen aber in einem wald, denen von Ober Eisesheim
gehörig, gehalten, vnd als der herr marggraf deßelben abends
an Neckhergartach*» Brod begert, vnd man vor forcht vnd
antrohenden gewalt, morgens früeh den 26 Aprilis zwen
karch mit brod dahin gewisen, vnd ins feldlager gefürt
worden, ist damahlen das marggravisch volk gar wohl vnd
in einem guten vortheil gelegen, sonderlich das Weinmarische
regiment in der HoUersklingen an der Ober Eisesheimer
Strassen gegen Biberach, die reiterey vf dem Biberacher
* Siehe Abth. I. Nr. 19. Eine Abschrift aus dem Heilbronner Original
besitzt das Grossh. General-Landesarchiv, Handschriften-Sammlung Nr. 877».
Die Angabe Costa' s a. a. 0. S. 24, der Bericht sei bisher unbenutzt ge-
wesen, ist unrichtig. La Roche hat sich nur zu viel auf Orth verlassen.
— ^ Neckargartach zwischen Ober-Eisesheim und Heilbronn.
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405
Wartberg, die spitz- oder spießwägen sampt dem Orgelwerk
seind in der Ordnung gestelt gewesen vf der Biberacher
Straßen gegen Ober Eisesheim, die stück aber vf dem acker
bey des Pellinger hofs obern weingart, vnd die pagagie dar-
hinder, vnd daruf die Wagenburg gemacht. Solchergestalt
ist morgens das marggrafisch lager formirt gewesen, vnd
wird darfür gehalten, wann er es also gelassen vnd nit ge-
endert, vermitels göttlicher hilf victoriam erhalten hette, dann
er dämahlen den besten vortheil innengehabt, dann ihne die
feind weder vmbziehen noch zurück angreifen könden, son-
dern vor angesicht hetten streiten müßen, er sich aber iedes-
mahlen nach iedem treffen wieder schwenken vnd anhenken
mögen. Die Tillischen seind allgemählich außerhalb des waldes
in die höhe marchirt, mit den großen stücken fewer vf die
marggrafische reiterei geben, die vmb etwas zurück weichen
müssen; daruf ist das scharmüziren angangen, hat man
beederseits das grob geschüz spielen lassen, herr marggraf
immerdar ingehalten, man solle gemach thun, da doch der
feind großen ernst gepraucht, mit seinen wenig stücken viel-
mehr gedondert vnd geschossen. Als der marggraf, welcher
die menge dämahlen gehabt vnd dem general Tylli weit da-
mit überlegen gewesen ''*, auch ein guten Vortheil gegen dem
feind gehabt, vnd sonderlich, da er das geschüz geschwenkt
oder creuzweis in den wald, da die Tyllische ihre reiterada,
vfhalt vnd erfrischung, der enden sie mit wein, hier, vnd
waßer ihr labsal gehabt, gerichtet, die bäum zu häuf ge-
schossen, hette er sie vf das freye feld getrieben vnd aus dem
vortheil gebracht. Vnd zwahr hat es an gutem verstendigen
rhat nit gemangelt, allein das herr marggraf (als der ihme
den gewißen sieg imagini/rt, vf sein große macht vnd kriegs
preeparatoria sich verlassen, von dem spanischen succurs die
geringste nachrichtung gehabt) nit folgen wollen, sondern
sich resoluirt, vf dem plaz entweder ehr vnd sieg zu er-
halten oder zu sterben, also knöpf vnd spiz zusammen ge-
stelt, bischof oder bader sein wollen, inmaßen Ihre F. Gn.
hernach gegen einen vornehmen reichsgrafen sich vernehmen
lassen, sie hetten vor Wimpfen, in selbig vergangener
Schlacht änderst nichts als den tott gesucht , sich iedesmahlen
vorn an die spiz gestelt, frisch aiigriffen, lang vnd fast bis
vf die letste ausgedawert vnd wehren durch Gottes wunder- -^...,-
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l
406
barlichen schuzes bei dem leben erhalten vnd darvon kommen,
wußten nit, zu was ende ihnen gott damahlen also darvon
helfen? Vnd als man selbigen vormittags gewaltig nrit
stücken gespiehlet, etlich ausfäll und scharmüzel vorgangen,
das glickh herrn marggrafen sehr wohl gewolt, die Bayerische
zimliche niederlag gelitten, mit ihren stücken nichts sonder-
liches ausrichten mögen, ihnen die niderlag vor Mingeisheim
im köpf gesteckt, auch der vertröste spannische succurs noch
nit ankommen^*, haben vf ernstliches treffen der marggravi-
schen, sich die Bayerischen zurück begeben, vnd gewichen,
auch theils durch die flucht sich über die schifbrucken jen-
seits Neckhers begeben , entweder auszureisen , oder wie jener
Schwab den spannischen succurs holen wollen. Als herr
general Tylli solches vermerkt vnd sich der niederlag be-
sorgt, soU er sehr perplex worden sein, zu gott inniglichen
geseufzet vnd geklagt haben, das er über den verlust zu
Mingeisheim erlitten, wieder so ein ansehenliche mannschaft
verlieren vnd vf die fleischbank Ufern solle, sich kurz be-
sonnen, zu dem herrn general marggrafen geschikt, vmb ein
stillstand gepetten, den er zu seinem vortheil vnd des herrn
marggrafen niederlag vnd schaden erhalten^*; dann nit allein
marggrafische , sondern auch Bayerische hohe c^ficir, ja der
general lilly Selbsten an einem vornehmen ort sich vernehmen
lassen, wann der herr marggraf den stillstand nit bewilligt,
sondern vormittag vortgetrukt vnd sein albereit in banden
gehabte Victoriam persequirt gehabt, er das feld vnd alles
erhalten hette?
Als nun der herr marggraf den still : oder anstand ver-
willigt, hat er herr marggraf ihme zu großem schaden vnd
vndergang sein lager geendert, daßelbig transferirt , sich aus
dem vortheil begeben , dan er das geschüz vnd ganze armada
von der höhe herab in dz flach feld gefürt, sein Wagenburg
geschlagen, zu allem vnglickh vnd wieder kriegsgeprauch
das pulver vf den wagen gelaßen, dasselbig nit abgestoßen,
in die erden begraben, sondern frei vf den wagen ligen
laßen, da doch in einem lager nichts mehrers als das pulver,
darvon gar leichtlich , wie man hernach ganz schmerzlich vnd
mit großem wehklagen vnd verlust vieler menschen erfahren
müßen, schaden kan empfangen werden, zu verwahren ist.
So hat er auch gleich all sein Silber wagen, geschmeid vnd
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kleidung, geld vnd profiant wagen mit gefüret vnd vf das
freye feld ohn einige Verwahrung gestelt, da er doch solche
Sachen, die zu keiner schlacht gehören, inzwischen wohl in
sichere ort stellen vnd füren könden; hat also sich von der
hoche in die Ober Eisesheimer Straßen am Hezenberg gelegt,
die spießkarch vf ein acker gestelt , hernach die Wagenburg,
beiseits das grobe geschüz, doch absonderlich vnd zertrent
gepflanzt, vnd also die ganze zeit das kriegsvolk occupirt
vnd gescheftig gewesen ; da hingegen die andern vf des feinds
Seiten ihre rast, ruch vnd erlabung gehabt. Vnd ist gleich
des lägers zurück die Bellinger bach, vf der einen selten der
Neckher, andern theils der feind gewesen, also' das sich der
herr marggraf ganz vnd gar zwischen den Neckher, Bellinger
pach vnd den feind eingespant, fast gar keinen oder doch
gar geringen paß zu einiger reiterada gehabt , zumahlen ihme
vnd den seinen die liebe söhn gerad ob dem haubt vnd dem
gesicht gestanden, aller staub, wie es dann gar ein überaus
groß hiziger tag gewesen , ihme vnd den seinigen vnder
äugen geschlagen , das sie gleichsam darvon geplend worden,
vnd also Tylli abermahlen einen merklichen vortheil gehabt.
Inzwischen solchen Stillstands vnd als herr marggraf mit
verenderung seines lagers ganz gescheftig begriffen gewesen,
eines vnd anders angeordnet, ist der sollicitirte spanische
siiccurs vnder Bon Corduba mit 22 comet reiter angelangt, >
zu Wimpfen über den Neckher vnd selbige Schiffbrücken ge- ',
ruckt, sich mit den Tillischen conjungirt, vnd als general l*
Tylli sich mit Corduha besprächet vnd sich des Verhaltens ; ,
halb verglichen, haben sie sich vf die höche in den wald q
ganz in der stille begeben, sogar das herr marggraf hievon /^i^
die geringste wißenschaft erhalten mögen. * S;
Vmb ein vhren hat man die wagen pferd in der Bellinger *?y
pach getrenket, damahlen die ordinans kommen, das man 1--
eilend einspannen vnd die silber, kleider und profland wagen 'y^
über die bach füeren vnd plaz zur schlacht machen soll; wie fe*
dan herr marggraf aus dem vfgangenen staub, welchen der ?i
spannisch succurs gemacht, jtidicirt \nd ihme eingebildet, der J^f
Mansfelder sich gewendet vnd ihme zum beistand erscheinen ^*4i
vnd, wie er diß seits zu vorderst, hergegen der Mansfelder Jj|
zurück den feind angreifen werde; wie dan der herr marg- ^
graf gleich darauf das volk in battalie gestelt, welche den
.M
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408
ganzen tag theils gefochten, marchlrt, theils mit Zubereitung
des anderwentlichen lagers bemtichet gewesen , vnd sonderlich
der gemeine soldat nichts an speis zu sich genehmen vnd in
der großen hiz in den wafen stehen müßen. Dahero auch
herzog Magnus zu Württenberg zu Vnder Eisesheim ihme
zwey ayer sieden lassen, aber aus vnmuth der hiz, vnd vie-
leicht Vorbild oder andung seines herbeinahenden tots nur
das eine ay zu sich genehmen, ein trunk gethan vnd mit
verspürter schwermuth wieder ins lager geritten. Als nun
die pagagie wegen eingespandt, sich gewend vnd abgefahren,
der troß sich beigeschlagen vnd es in dem feld ein groß
wesen gemacht, hat herr general Tylli vnd Gorduba daßelbig
gar genaw wahrgenohmen vnd sich die gedanken geschöpft,
es werde des Corduba ankunft vnd selbiger smcurs herrn
marggrafen oflfenbahr worden vnd er dardurch erschreckt vnd
gemeint sein, das lager vfzuheben vnd zu verendern vnd
mit der flucht zu saluiren , darob sie ein gut herz empfangen,
frölich worden, vnd wie sie sich von des marggraflfen angriff
zuvor versehen vnd die noturft daruf verordnet, haben sie
jezo sich resoluirt, daß nunmehr sie den ersten angriff thun
weiten, sich aus dem wald in das feld prcesentirt, die Spani-
schen gleich vf obig vermelten paß, da der herr marggraf
vormittag gelegen , gerathen , dieselbig glegenheit als ein wohl-
bequemen ort eingenommen, von dar aus etlich compagni
reiter an die marggrafische ausgeschickt, die mit einander
scharmumrt, die pistol gewexelt vnd sich wieder reterirt,
daßelbig zum offtern versucht, da jedesmahlen beederseits
etliche im stich vnd vf dem plaz geplieben; anderseits hat
herr general Tylli mit seiner reiterei auch angesetzt, daß
man gewalt und ernst gegen einander gepraucht, die stuck
gegen einander spielen laßen, das es so gedonnert vnd ge-
prasselt , als wann himel vnd erden zusammen prechen weite.
Vnd das hat also ein gute zeithero gewehret, das der sieg
pald vf dieser, dan der ander selten vermuthet, dann man
allerseits ernstlich, dapfer vnd ritterlich gefochten, beede
theile ihr bestes gethan, sonderlich vorgedachter herzog
Magnus sich mannlich , dapfer , heroisch , fürstlich und ritter-
meßig gehalten, den feind zu vnderschiedlich mahlen ange-
grifen vnd sonderlich mit herrn grafen zu Furstenberg vuda:-
schiedlich kugel gewexelt, vnd immerdar vnder seine feind
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409
frisch hineingesezt, bis er von seiner compagni gar ab- vnd
allein vnder die feind gerathen; vnd weiln er sich seines
lebens manlich gewehrt, sich nit gefangen geben wollen, ist
er entlich durch viel empfangene schuß zu plaz vnd boden
gelegt , jemerlich an seinem leib , angesicht vnd henden durch-
stochen, zerhawen, zerhackt, zerflaischt vnd zermezget worden,
das er hernach ohne an sich gehabtes mutermahl oder Wahrzeichen
nit mehr zu erkennen gewesen wehre. In dem ersten treffen
nachmittag haben die Bayerische eine compagni marggräfisch
fußvolk ganz vmbcirkelt vnd alle niederhawen wollen, die
aber gleich quartier gepeten, die wafen niedergelegt, die
fahnen praesentirt , welche nach abgelegter wehr vnd wafen
gehn Ober Eisesheim ^"^ gefürt, daselbst in die kirch ein-
gespert vnd verwahret vnd nach geendeter schlacht gehn
Wimpfen gefürt, vnder andere compagni eingestossen vnd
von Bayern vnderhalten worden.
Vnderdessen hat sich der herr marggraf noch immerdar
in seinem vortheil bey der Wagenburg gehalten vnd nur ein
scharmüzel nach dem andern vorgehen lassen, bis entlich
die Bayerische vnd Spanische sich zu nahe herbei gethan,
ist er auch aus dem vortheil in das feld geruckt, da man
anfangen, ernstlicher als zuvor gegen einander zu streiten.
Vnd als die marggrafischen den angrif gar beherzt vnd man-
haft gethan, seindt die Bayerische vnd Spanische zu ihrem
vortheil vmb etwas zurück gewichen , denen die marggrafische
haschig, eiferig vnd mit großer begird nachgesetzt, sich zu
weit von dem vortheil begeben, ist vf der selten aus einer
verporgenen schanzen Corduba mit etlichen Spanniern vnver-
sehens an die marggravische gerathen, sie dapfer angrifen
vnd fewer geben ; als sie sich aber wieder * zu der Wagen-
burg wenden wollen, ist ihnen der paß von den Spannischen
abgeschnitten vnd benehmen gewesen, da es dann erst ein
blutiges treffen abgeben, das beeder theilen viel pferd vnd
menschen vf dem plaz geplieben , von dem vfgeworfenen staub
pald weder freind noch feind zu erkennen gewesen , vnd man
also gar hart an einander gewesen.
Indeme solches vorgangen, ist ein schuß in das pulver
gangen, daßelbig angezindet, welches ein überaus groß kra-
chen, schall vnd gethös von sich gegeben, viel pferd vnd
menschen in die hoche geschlagen, über sich in die luft
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10
geworfen, deren viel alspalden totter verplieben, gar viel
aber also jämerlich, erbärmlich vnd elend zugericht ge-
wesen, das ihnen der tott so lieb als das schmerzliche ge-
fürte leben solte gewesen sein, dan theils der halbe leib
hinweg geschlagen, theils die arm, hend- vnd füeß, theils
aber elendiglich verprendt worden, das sie weder hören,
sehen, noch einig gUed prauchen könden, dahero ein große
Verwirrung vnd schreckh entstanden , über vorgemelten staub
jezo allererst der rauch darzu konmien, das alles über ein
häufen darüber vnd darunder gangen, vf der marggrafischen
Seiten, alles in ein vnordnung gerathen, die reiterei theils
ausgerissen, vf Neckhergartach zugeritten, weilen es sehr
warm gewesen, einen trunk begert, der auch, so viel mög-
lich gewesen, ihnen gutwillig ertheilt worden. Damahlen
betten sie den Neckhergartachern zugesprochen, selten keck
vnd getrost sein vnd fleisig peten, das ihnen gott den sieg
verleihen wolte, vnd haben sich anfangen wieder zu samlen,
zurück der schlacht zugeritten; vnd hat das pulver, so da-
mahlen angangen, den grösten schaden den marggrafischen,
den Tillischen aber den besten vortheil causirL
Als nun obverstandener maßen das pulver so großen
schaden gethan, haben die jenige bei den spießwägen, die
sich daselbst verwahrlich vfgehalten , vnd vf die einprechende
reiter dapfer fewer geben könden, sich zurück begeben vnd
die spieß kärch vor dem geschüz verlassen müßen, da doch
der herr marggraf noch immerdar im feld gewesen vnd ge-
fochten; allein weiln viel hohe officir nit bei der schlacht,
sondern theils zu Hailbron vnd andern orten gewesen vnd
also an commandcUorn gemangelt, herr mai^graf auch alle-
zeit vomen an* der spiz gewesen vnd sich ganz dapfer,
heroisch, frisch, wehrhaft, manlich vnd keck erzeigt, haben
sich die reiterei hinter ihme mehrer theils abgewendet, das
fußvolk schandlich im stich gelassen ; vnd als der feind solches
vermerkt, ist er in furi vnd großer gewalt vf die Wagenburg
geruckt, alda die wehrhaftesten wackern Soldaten gleichsam
wie in einem pferch eingespant gewesen , die sich aber dapfer
defendiret, das geschüz bewahret, das zwei regiment der
Bayerischen^* darvor geschädigt vnd niedergelegt worden, daruf
das frische Neapolitanische regiment angefürt ^^ welche in
ebenmeßiger großer furi, als welche noch ganz frisch vnd
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411
vnermattet gewesen, die Durlachischen dapfer angegriffen,
vnd ob ihrer schon gar viel zu plaz vnd boden gelegt worden,
hat man sie doch noch immerdar je lenger je heftiger an-
getriben, ihnen ernstlich zugesprochen, das sie hindan ge-
sezt vor äugen stehender gefar, es dapfer hinein gewaget,
vnder die Durlachischen mit solchem erhizten feindseligen
gemueth also gesezt, das sie entlich mit Verlust viel der
ihrigen das geschüz erobert, gleich neun stück vmbgewendet
vnd gegen die marggraflschen abgebrandt, daruf man sich
in gemein anfangen zu wenden, vnd die flucht zu nehmen,
als auch zwo compagni zu Neckhergartach sich wieder ge-
samlet vnd verglichen, wieder zur Schlacht sich begeben vnd
ein newen angriff thun wollen; als sie aber hinaus geritten
vnd verspürt, der feind das geschüz in sein gewalt gepracht
vnd wieder sie gepraucht werde, jedermann im ausreisen
sey, seind sie auch wieder zurück vnd vf Laufen* zugeeilet.
Vnd als hernach der silberwag vor das dorflf Neckher-
gartach kommen vnd durch begert , wehren noch etlich reiter
im flecken gewesen, die sich eingeschlossen, vnd als man
das thor öffnen wollen, hat der vffsperrer den schlißel ver-
drehet vnd nit vfmachen könden; als haben die Soldaten
vermeint, es ein verrätherei sey, vnd dem feind sie zur band
gelifert werden möchten. Als aber das schloß mit axt, ha wen
vnd peyel abgeschlagen , der silberwag durchgelassen worden,
haböli sie sich wieder zu ruch begeben. Inzwischen vngefer-
lich zu vier vhren wehren die reiterei haufenweis vf Neckher-
gartach zugeritten vnd eilend durch passirt, geschryen vnd
sie gewarnet, es solle fliehen, wer fliehen könde, vnd vmb
gottes willen gepeten, man solle weichen, dann der feind sei
vor dem thor, wehren die reiter, so zuvor in dem dorf ge-
wesen, gegen der mühl zugeritten. Als sich aber daselbsten
viel pagagie wagen gesteckt vnd die reiter nit vortkommen
könen, wehren etliche Bayerische reiter an sie gelangt, da
sie dapfer mit einander gekempft; wer vnder den marggra-
fischen ausreißen könden , der hat es gethan. Die Bayerischen
haben alles, was sie angetroffen, niedergehawen , entlich ein
fewer gemacht, die pagagie wagen sampt allem, was daruf
gewesen, pferd vnd verwundte Soldaten, miteinander ver-
prendt vnd wieder zu der schlacht geritten.
* Lauffen OA. Besigheim, auf dem rechten Neckarufer.
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L..
412
Die Neckhergartacher pawern, welche noch im dorf ge-
wesen, seind vf solch schreyen vnd warnen auch darvon ge-
laufen, all ihr haab vnd gut, ligents vnd fahrents, dahinten
vnd im stich gelaßen, daß in solchem eilen und schrecken
keiner nichts mit sich nehmen könden ; theils seind vf Kork-
helm*, theils vf Laufen, andere vf Hailpron zugelofFen. Im
flecken seind geplieben Lenz Kueder, alt Phihp Neuzen haus-
fraw. Wendel Gerichs wittib, welche einer kindbetterin, die
in letsten zuegen gelegen, abgewartet, vnd Hanß Würts, zu
denen vf den abend drei marggrafische Soldaten kommen vnd
drinken begehrt. Als sie ihnen ein trunk gereicht, weren
Bayerische reiter darzu kommen vnd gleich so palden die
drei marggrafische Soldaten erschossen vnd daruf gefragt, ob
stallung in disem flecken, ob der marggraf pferd alda stehen
habe; vnd als sie solches verneint, hetten die reiter sie
haißen warten, weiten in einer halben stund wieder kommen,
sie aber seind ausgerissen vnd vf Beckhingen *^ zugelaufen.
Vf den abend were der herr marggraf allein über die Bel-
linger bach geritten vnd eben den rechten weg getroff*en,
sonsten er den Bayerischen in die hend kommen were. Vnd
als er vber ein graben gesprengt, were ihme der hut abge-
fallen, den er zurück gelassen, also ohn ein hut darvon ge-
ritten; vnd als er zum landthurn'' kommen, von selbigem
zoller ein trunk begert, der ihme aber solchen versagt, er
sich daruf zu erkenen geben vnd sich Selbsten den alten
marggrafen von Durlach genennt, der zoller sich abermah-
ligeQ mit erzeigung seiner condolens vber den Übeln zu-
stand ihrer F. Gn. sich entschuldigt, das er keinen wein
habe, ihr F, Gn. nur ein trunk wasser begert, den der
zoller denselben gereichet, vnd als ihre F. Gn. ein starken
trunk gethan, dem zoller für solch gereichtes wasser ge-
dankt, weren sie wieder vortgeritten. Ist also diese plutige
Schlacht, welche menschlich darvon zu reden, vnmöglich solte
gewesen sein, das sie der herr marggraf verlieren vnd nit
den sieg erhalten solte, in wenig stunden volnpracht, über
aus viel menschen und vieh vf einen tag vmb das leben
elendiglich vnd erbarmHch kommen; ja es haben sich auch
» Zwischen Heilbronn und Lauffen, auf dem rechten Neckarufer. —
^ Böckingen an der Strasse Heilbronn— Brackenheim. — c Zwischen
Neckargartach und Böckingen.
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Bayer- vnd Spannische obristen vnd hohe officirs hin vnd
wieder an vnderschiedlichen orten sich vernehmen laßen,
wann sie selten des herm marggrafen kriegs Verfassungen
gewußt haben, das sie das herz nimmermehr gehabt, ihne
herrn marggrafen anzugreifen ; dann ob ihrer viel alte erlebte
Soldaten, die ihre züg in Vngern, Frankreich vnd Nieder-
land gethan, darunder gewesen, haben sie doch frei rund be-
kendt, das sie bei all Ihrem kriegs wesen keinen solchen ernst
vnd kriegs verfaßung mit allerhand notturftigen instrumenten
vnd zugehör gesehen; ja wann er herr marggraf das ganze
römische reich hette bekriegen wollen, in allem gefast gnug-
sam gewest were; hat auch von seinen feinden das lob ge-
habt vnd erhalten, das er sich ritterlich vnd wohl gdialten,
als ein dapferer, wackerer cavalier vnd soldate gefochten vnd
vnerschrocken, ganz herz- vnd manhaft gestritten, vnd da-
fern sein reiterei, sonderlich die Franzosen, so bastandt vnd
bestendig verplieben weren, sich nit gar vnd all zu früeh in
die flucht begeben, vieleichten das feld noch hette könden
erhalten werden.
Hat also herr general Tylli alle des hierrn marggrafen
geschüz, wägen, kriegs munüiony an gülden vnd silbern
geschirren ein überaus reiche peut erhalten vnd darvon ge-
pracht; vnder anderm seind gewesen zwei große eiserne ge-
schüz, deren jedes sechzig pfund ertragen könden, sechs
newe metallische stück, welche in anno 1614. gegossen
worden vnd mit dem Durlachischen wappen gezeichnet ge-
wesen, dreißig mittelmeßige metaline geschüz, fünfzig kleine
metallische mörßner, ein großer mörser, dergleichen kaum
von gar alten versuchten Soldaten gesehen worden,
zwen noch andere metallische mörser, fünfzig mit püxen,
pulfer, lunten, instrument&n vnd anderer kriegs munition,
wohl beladene wägen, vierhundert mit allerhand pagagie ge-
ladenen wägen, vier wagen voll kunstliche stürm laitern,
sechzig lange baritten, welche alle mit einander mit eisenen
stacheln versehen gewesen, ein grose Provision an brod, meel,
salz, wein vnd allerhand vktualim, zwen wagen mit zwey
hundert vnd fünflf vnd zwainzig tausend reichsdahler, der
mehrern theils erzherzog Leopoldi schlags, vnd an königi-
schem gelt, welches die newe vnion contribuirt, etlich tausent
gülden, welches alles den Soldaten zur ausbeut worden, zwelf
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schiff von der Schiffbrücken, die herr marggraf vnder Hail-
pron vber den Neckher zu machen im sinn gehabt, aus wel-
chen das zwelfte beneben dem dorf Neckhergartach verbrent
worden ; vnd haben die Bayerischen damahlen siben f ußfahnen
vnd zehen reiterfahnen beneben des herm marggrafen leib-
fahnen überkommen vnd nach Wien der Römischen kaiser-
lichen Majt. überschikt.
Neben großer anzahl der erschlagenen vnd verwundten
seind auch in solchem treffen dazumahlen tots verplieben
herzog Mag^ius zu Württenberg vnd pfalzgraf Christoff von
Birckhenfeld, derer totte leichnam nach erlangter ranzion
wiederumb zu ihrer fürstlichen begräbnus frei erlassen, vnd
sonsten über die eilfhundert gefengklich hinweggefürt worden,
vnder welchen die vornembsten gewesen (Jeorg Manie von
Steinbach, Johann Wilhelm audinell, Georg Philipps von
Helmstadt, Johann Woltgang von Lewenstein, leitenandt
Georg Friederich von Rust, Virich von Brand, Johann Philips
Haß, Friderich von Weiler, Johann Philips Schertel von
Burtelbach, fenderich Ernst Friderich von Zannth, Georg
Ludwig Stand, Moriz Haberres, Philips Rheinhard von Hom-
berg, Christoff von Rabenstein, Wolffgang Christoff von
Lichtenstein, Jacob von Weiler, Hanß Georg Wallenfels, Hanß
Caspar von Gundelßheim, Adam Christoff von Daubeneckh,
Hanß Jacob von Gultlingen vnd Johann Mittwnacht.®®
Den 27 Aprilis ist Hanns Würz wieder nach Neckher-
gartach gangen, sein vieh, so er abends in das feld ge-
trieben, suchen wollen, haben ihne etlich Bayerische reiter
bei dem Beckhinger prüklein angetroffen, denen er den weg
durch die sahmen vf Franckhenbach* zueweisen müßen; als
er dahin kommen, habe ihne des obristen koch gezwungen,
das er ihme holz in die küchen tragen müßen. Vnder deßen
seind die Spanischen haufenweis zue Neckhergartach ein-
gefallen, alles durchsuchet vnd durch wiehlet, was vorhanden
gewesen, geraubt, gestohlen vnd geplindert, den raub vnd
peith vf Neckhersvlm zu tragen vnd füren laßen, darzu die
Neckhersvlmer purger trewiich vnd fleißig geholfen. Dann
deren jung Philips Neiz viel gesehen, sonderlich daß die
Neckhersvlmer aus Hanß Kneckers des burgermeisters haus
* Frankenbach am Leinbach , zwischen Neckargartach und Gross-
gartach.
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415
viel sack voll eingepakte Sachen ausgetragen. Vnd als be-
sagten Philips Neizen weib gestorben, er sich vf die flucht
begeben wollen, betten ihne zwen Spannier angetroffen, vf
ihne losgeprendt, der eine ihne durch den linken arm, der
ander aber durch die rechte band geschoßen, seye ihnen
doch entlaufen vnd also mit dem leben darvon kommen.
Nachdem fast alles ausgeplindert, die beste Sachen geraubt
vnd gestohlen worden, haben die Soldaten hütten in die gras
und krautgarten gemacht, die bett aus den heüsern geneh-
men, wie auch allerhand victualien in die hütten getragen,
Don Corduba sich in die muhl einquartirt. Vngeferlich zwi-
schen acht vnd neun vhren ist das fewr mitten in dem dorf
nit weit von dem rhathaus in zwo schewem, deren die eine
alt Wendel Kueders wittib, die andere aber Mathes Greßlins
wittib gewesen, ausgangen, vnd hat die brunst gar geschwind
überhand genehmen, sich weit ausgebreitet. Als Hanß Würz
zu Franckhenbach der prunst wahrgenomen vnd gesehen, das
es zu Neckhergartach brenne vnd sich das fewr je lenger,
je größer erzeige, hat er den obristen zu' Franckhenbach ge-
petten, daß er ihme erlauben wolte, nach Neckhergartach zu
laufen vnd zu leschen, auch ein paßzetel von dem obristen
begert, damit er sicher vortkommen möge; daruf ihne der
obrister ge warnet, solte da pleiben, dan er sonsten vmb sein
leben kommen möchte, dann es weren lauter tyrannen vnd
teifel zu Neckhergartach, die keines einigen menschen ver-
schoneten. Aber vf vielfaltiges pitten habe der obriste aus
mitleiden vnd erbarmnus ihme erlaubt, auch einen Soldaten
zu salva guardi mitgeben, vnd als er gehn Neckhergartach
kommen, weren alle garten voller soldaten-hüten gestanden
vnd gerings vmb voller bett gelegen. Als er von Soldaten er-
sehen worden, haben sie einander zugeschryen, selten den
paA^er totschlagen, haben mit gewalt gelt von ihme haben
wollen, vnd als er ihnen alles geben, was er bei sich ge-
habt, betten sie ihne wieder gehen lassen. Als er von ihnen
wieder ledig worden, hat er sich wieder vf Franckhenbach
zu wenden wollen, dan er wohl gesehen, das er allein dem
fewer nit wehren könte, auch die Soldaten solches nit ge-
statten wollen, betten ihne des obristen wacht ereilet, ge-
fangen genehmen, ihne gar übel tractirt, geschlagen vnd
heftig verwundet, entlichen ihne zu dem Corduba, welcher
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mit andern officirem in der eißern muehl gewesen, gefiiret,
dflvselbsten er gef englich gehalten worden, bis Corduba wieder
von Neckhergartach abgezogen; were ein soldat vnder ihnen
gewesen, welcher sich ganz barmherzig gegen ihme erzeigt
vnd alle abend wie auch morgens seine wunden ausge-
waschen, gesäubert vnd verbunden, aber das fewer hette den
ganzen tag vnd nacht immerdar vortgepronnen, bis vf den
sonutag morgens gegen vngefer drei oder vier vhren habe es
sich \Tnb etwas gestillt vnd gelegt; vnd habe er. Würz, viel vnd
üfftmals vmb gottes barmherzigkeit willen gepeten, man solle
leschen vnd doch nur den halben flecken erhalten, aber es
habe nichts geholfen. Entlich habe ihne ein officir leschen
heißen, aber seiner were zu wenig gewesen. Am sontag nach-
mittag zu ein vhren ist das fewer in jung Hans Jegers haus
wieder angangen, welcher in der flucht ein kranke blinde
traw verlassen, welche vf dem bett gelegen, die haben die
s(^liiaten selbst heraus in einen garten getragen vnd vf zwei
bett gelegt, damit sie nit verprene, andere böse puben aber
betten ihr das eine bett wieder genehmen vnd ihr darzu eine
wunden in köpf gehawen, so ihr hernach im spital zu Hail-
pron gehailet worden. Das fewer aber hat je lenger je mehr
iibei'hand genehmen, darzu die Spanier dapfer geholfen vnd
alle l>efürderung gethan, dan sie stro angezindet vnd vf die
Strohdächer geworfen, darmit es nur dapfer brenne vnd ein hell
fevver gebe. Seind also in die 519. hofstätt abgeprandt, als ein
Imndert achzig ein haus, ein hundert neunzehen schewem,
xwey hundert neunzehen großer hütten vnd stallung ; ist allein
die kirch, das pfarr: schul: thor: vnd schmits haus vnversehrt
stehen pieben, aber in solchen heusem haben sie auch alles
ausgepUndert, fenster, ofen, thüer vnd laden zerschlagen vnd
jeiuirierlich verwüstet, die bücher im pfarrhaus vnd in der
kirt'hen zerrißen, hin vnd wieder zerstrewet, eben alles, was
fürgefunden, verberget, verderbet vnd verwüstet vnd darbei
ein überaus große beut darvon- gepracht, wie sie sich dann
ä^elbst oflfentüch gerümbt vnd vernehmen lassen, daß sie in
diesem Neckhergartach mehr überkommen, als in mancher
statt; vnd kan wahr sein, dann in dem flecken vermög deren
vor wenig tagen aus befelch eines ersamen rhats verfertigten
vfzeiohnus sich befunden 1137 mltr. dinkel, 105 mltr. körn,
205 mltr. habern, 25 mltr. erbsen, 131 fueder wein, 153 kühe,
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417
99 kälber, 28 alte pferd, 3 foilen, 17 mltr. leinsamen, 12
schaf, 14 lemmer, 124 klein vnd groß sehwein, 600 gäns,
überaus viel alt: wie auch junge hüener vnd 428 fl. an gelt.
Vnd als etliche personen, als Wendel Gartach, Deboldt
Hagner, Hanß Größle vnd Martin Würz (welcher wegen dieses
prands vnsinnig worden) leschens halb nach Neckhergartach
gelaufen, seind sie von den Spaniern erbärmlicher weis nieder-
gehawen, jemerlichen zermartert vnd zerstuckt worden, alt
Marx Jacobs hausfraw, alt Claus Jacobs vnd Laux Jacobs
zwei junge mägdlein, alt Wendel Gartachs wittib vnd Wolf
Wöbers wittib haben die Soldaten genotzwengt, überaus grofe
vnzucht mit ihnen getrieben, vnd als sie ihren teufelischen
mutwillen an ihnen verübt vnd sie ganz järaerlich geschendet,
haben sie selbige vf die köpf gestelt, die bayn von einander
gezörret vnd also in der mitten von einander gespalten vnd
gehawen; also nachdem sie zuvor solche weibsleit vmb ihr
ehr gepracht, genotzwengt vnd geschendet, ihnen tyrannischer
vnbarmherziger teufelischer weis das leben mörderisch ge-
nohmen vnd solche vnmenschliche that gegen denen verübt,
welche ihnen zeit ihres lebens kein leid gethan, wie dann
solch teifels barbarisch vnd erger als Türken gesindlein nach
voUenter Schlacht vf dem plaz vnd dem feld vmbgeritten,
alles durchstreift, vnd was sie antroffen, so noch ein leben-
digen athem gehabt, vollent ermordet, erschlagen, erschossen,
erhawen vnd erstochen, also ein elendes, jemerliches erbärm-
liches mezein gewesen, da weder der vorhin verwunten, halb
tott gewesenen verschonet, ja noch die arme kinder darnieder
gestochen wie das vn vernünftig vieh, mit den Weibsbildern
aber vorhin alle Üppigkeit gepflogen, sie geschendet, ent-
blöset, allen mutwillen vnd abschewliche schand mit ihnen
getrieben nach volnprachter vnzucht vnd ihrer fleischlichen
lüsten sie erst jemerlich niedergehawen, zermezelt vnd
zerfleischt; daß niemahlen gehört worden, der Türk erger
mit den leiten gehauset vnd gefahren habe, als dis vn-
bendige plutgierige teifelsgesindlin, daß die jenige, welche
solche vnmenschliche verübte that gesehen, gott vmb
raach angerufen haben, vnd können nit wort gnugsam er-
funden werden, der Spanischen verübten vnmenschüchen ge-
walt vnd tyrannei zu beschreiben. Dan kein einig erbärmbd
oder mitleiden bei ihnen zu erhalten gewesen, seind also
Zeitschr. XXXI. 27 f^
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verteufelt vnd erpitert gewesen, daß sie auch in die vorhin
tut geschossene Soldaten aus lauterer rachgier mit parthe-
sanen vnd wehren viel stich gethan vnd sie jämerlich zer-
hawen. Da ist keines einigen menschen, auch der kleinen
vninindigen vnschuldigen kindlein nit verschont worden, son-
flern was man angetrofen, das noch ein leben gehabt, das
hat mtißen zerhakt, zerfezt, zerstochen vnd ganz zerstücket;
tue pagagiwägen, die sie nit vortpringen können, hat man
mit tewer verprent. Im ausreißen seind gar viel in die Pellinger
pat'h kommen, die ihr leben alda lassen müßen, dan es nur
ein einige vnd zwar gar ein geringes prücklein über selbige
bacli gehabt, vnd in solchem getreng einander über das
biücklein ab vnd in die bach gestossen, daß sich von den
eingefallenen reitern vnd pferten die pach ganz mit waßer
geschwellet, vnd selbige* pach von vnden bis oben an gegen
- den ausgang voller pferd vnd menschen gelegen, die in dem
ausreisen vnd in selbiger /wW vermeint überzusezen, einander
lüelbsten den grösten schaden gethan, vf einander eingefallen,
sich gesteckt, daß keiner dem andern helfen, also ganz
elendighch vnd jämerlich vmb ihr leben kommen; wie dann
hernach in ausraumung der pach so viel totter menschen
vnd pferd gefunden, daß darfür gehalten worden, da man
^^ie mit allem fleiß dahin verwahren hette sollen, es vnmüg-
lich gewesen were, ein solch große meng in diese pach zu
pringen , also betten sie sich Selbsten so genaw vnd eng hart
an einander gesteckt vnd gezwengt.^^ Vnd ob wohl herr general
Tylli das feld vnd Schlacht erhalten, hat er doch dem feind
nit weiter als bis gehn Neckhergartach nachfolgen, von dar
ans sein volk wieder zu sich zurück fordern, allerhand an-
istalt vnd Ordnung machen vnd das feld selbige nacht be-
wachen lassen.
Als nun solches in der Schlacht vf selbigem plaz, refier
vud anstosenden grenzen sampt der Verfolgung also vor-
gangen, ist man zu Hailpron auch in großer sorg, angst vnd
gefahr gestanden, sonderlich als man vermuthet, der sieg
si(?h vf die Bayerische Seiten lenken werde, hergegen die
niarggrafische ihr refugium vnd retrada zur Stadt suchen
wülten, wie dan augenplicklich pald reiter, dann fußvolk,
äampt den pagagien sich prcesentirt vnd einlaß begehrt ; deren-
wegen ein ersamer rhat in großen sorglichen nachdenken ge-
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standen, zwischen thier vnd angel eingespant gewest, weder
rhat noch that gewust, was zu thun oder zu laßen seyn
möchte, man greife es an, wie man wolle, so hatte man ge-
fhar zu gewarten; vnd ob man wol dis orts neutral gewesen,
mit diesem vnversehenen krieg des marggrafen nichts zu
thun, vnd man bey Rom: Kay: May: allervnderthenigster
devotion bestendig zu verharren, so hat doch, was in solchem
iiothfall für das beste mitel zu ergreifen, es viel dubia er-
weckt; doch hat man sich resoluh-t, kein retarada alhie zu
verstatten, dahero anfangs alle ankommende pagagie, reiter
vnd fußvolk abgewisen, vnd da der concursus zu groß, man
befelch ertheilt, daß die schranken vnd riegel vorgeschlagen,
entlichen auch die thor gar gesperrt, verworfen vnd mit
mist sampt anderer tauglicher materi verschanzt worden.
Interim ist der ruf vnd geschrei gangen, der marggraf die
Schlacht vnd das feld verloren, general Tylli vnd Corduha
mit ihren ärmeen vf Hailpron zuruken. Da ist die noth vnd
schreken, sonderlich vnder dem gemeinen mann, weib vnd
kindem am grösten gewesen , da hat jedermann in so schneller
eil sein beste Sachen verwahren vnd flehen wollen. Die angst
vnd noth war so groß, weiln der magistrat vf dem rathhaus
vnd andern (Verordnungen embsig vnd sorgfeltig begrifen,
die burgerschaft bei ihren gewehren sein sollen vnd müßen,
daß indeßen die sorgfeltige geengstigte weiber theils ihre
pahrschaft an geringheltigem silberlosen geld, so sie damahlen
vor ein großen schaz gehalten, in sacken vnd furtuchern
öffentlichen vmbgetragen, pald da, dann dorthin in Sicherung
pringen wollen, darbei großes geschrei, heilen vnd wehklagen
gehört worden, vnd doch die guten leit in solcher angst vnd
schreken vmb gelofen , das sie sich Übermaßen sehr geengstigt,
doch ihr Hoeloische 6 bezner vnd ander dergleichen schlimme
land : vnd handmünz nit in rechte Verwahrung pringen könden ;
haben also vmb dz wenig silber, aber viel kupfer schwehre
sorgfeltigkeit ausgestanden, das sie darob fast verschmachtet;
andere haben ihre silbern becher vnd ander silber geschmeid
auch versichern wollen, die seind hin vnd wieder gelofen, ihr
Silber geschirr vnd geschmeid öffentlich vmbgetragen, doch
vor sorg, angst vnd schrecken nit gewust, was sie thun vnd
wo sie mit hinaus wollen, welches ein erbermliches wesen
war, vnd man damahlen erfahren, wann ein vn versehene
jby Google
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gefhar zu besorgen, wie man in der eil so gar nit resolut
sein kan, ein oder andere noturft zu verfügen vnd richtige
auüstalt zu machen. Zu glauben ist es, daß in Hailpron kein
solch groß entsezen, forcht vnd schrecken im protestirenden
krieg gewesen, als weiland ihro Kays: Mai: Carolus 5. aller-*
liüt'hstseeligster memori alhie war mit seinen Spanniem*; vnd
die jenige, welche hernach sich deßen wider erinnert, frey
oflentlich bekennen, daß sie nit gewust, was sie damahlen
im schrecken gehandelt vnd gethan. Als man zu Hailpron vf
ileii abend wahrgenohmen , daß durch die Neckhergartacher
Weinberg, den man den newen berg nent, ein solch zerrittes
reiten, fahren vnd ausreisens war, da hat man erst das
Ijruckenthor recht verwahrt, mit stein, mist vnd sturmkasten
ilaßelbig verboUwerkt, vnd aller orthen gute fürsehung vnd
Unordnung gethan, in welchen verriebt : vnd anordnungen des
creises capitayn, herr Georg Seibold, der mit einer compagni
iu der statt in garnison gelegen vnd das ober commando ge-
habt, sich sehr eiferig vnd ernstlich erzeigt, selbst band an-
gelegt, fleißig gearbeit, sein Sorgfalt im werk dapfer erwisen
vnd aller orten vf den besorgenden nothfall ernstliche anstalt
gemacht, daß er darumb ein sonderlich lob erhalten. Dan er
tags vnd nachts keinen fleiß, müeh, sorg noch arbeit ge-
sparet. Als auch der marggrafisch gelt wag vor das thor
koiQmen, daßelbig aber schon versperrt vnd verbolwerkt vnd
so leicht nit mehr zu öffnen war, so haben jedoch die Dur-
lachische sich soviel bemühet, daß sie die kästen vnd truchen
über das waßer gepracht, im ausheben seind den truchen
theils die boden ausgangen, die sek mit gelt auf dz pflaster
gelallen, von Soldaten hin vnd wieder getragen, vnd doch so
genaw mit vmbgangen, das geringer abgang verspürt, worden,
da doch lang viel säk mit gelt bei der herrn Schmitten ge-
standen , die hernach die Durlachische in Hans Georg Trappen
liaus durch purger vnd Soldaten, bekante vnd vnbekante,
liaben tragen laßen. Es seind auch gar viel verprante sol-
ilaten, welche das pulver elendigUch zugerichtet, über das
Wasser zum Lohthörlein in die statt kommen, sonderlich ist
herr obrister Böckhlin, welcher gar elendiglich versengt vnd
verprent gewesen, durch Verordnung herrn Württenbergischen
commissarii Lemblins, welcher damahlen in der statt war, in
* Am 20. Dez. 1546. Jäger Heilbronn II, 110.
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einem waidnachen vom Höfenweiler über vnd in die statt
gefürt, im abfahren vom land ein junger graf von Wittgen-
stein darzu kommen, in das waßer gesprungen, sich an
nachen gehalten vnd also mit über geschwommen, durch dis
mittel auch saluirt vnd zum Lohthörlein eingelassen, in wei-
land herrn burgermeisters Wilhelm Bernhard Berlins selig
hinderlaßener wittibin behausung vf dem mark gepracht,
daselbst verpunden worden, die sich daruf nit lang alhie vf-
gehalten, sondern ihren weg in das land Württenberg ge-
nohmen. Von solcher zeit an vnd die ganze nacht durchhin
seind immerdar zimlich schwache, kranke, verwundte vnd
verprente Soldaten bei Hailpron vorüber paßirt, darunder viel
weiber vnd kinder gewesen. Viel, die aus mattigkeit weiter
nit vortkommen mögen, die haben ihre einkeer in das gloken:
armbrust: schios^haus vnd Höfenweiler genehmen, alda über
nacht verplieben, vnd weiln sie vermeint, der enden sicher
zu sein, haben sie auch den tag alda verpleiben wollen, theils
haben sich auch in die segmuehl saluiret, in summa das eine
sich da, das ander dorthin versteckt, viel aber, die nicht
trawen wollen, die seind über das mittel- vnd vnderfach bei
der Silbermühl durchkommen, sich vf Weinsperg, Lewenstein
vnd andere orth begeben; vnd hat man diese nacht in Hail-
pron scharpfe wacht gehalten.
Den 27. Aprilis morgens früeh haben sich die Bayerische
vnd Spanische Soldaten zu pferd vnd zu fuß durch das lager
heruff gegen Hailbron begeben , ihre feind anfahen zu suchen
vnd zu verfolgen. Was sie von marggrafischen angetroffen,
haben sie erstlich gefangen genehmen, lezlich keinem quartier
geben, sondern alles, was sie antroffen vnd ihnen vnder die
band konmien, jung, alt, man vnd weib, gesunde vnd kranke,
ohn einige barmherzigkeit teufelischer tyranischer weis tott
geschlagen, geschoßen, gehawen vnd erstochen, viel in den
Neckher gesprengt, denselben aus teufeüscher fwri in das
waßer nachgesetzt, selbige noch in dem Neckher erstochen
vnd erschossen. Viel der marggrafischen haben vermeint,
durch vnd über den Neckher zu sezen, sich aus des tobenden
feinds banden zu erretten, welche im waßer plieben, er-
trunken vnd ihr leben elendigHch geendet. Es sein auch gar
viel von dem pulver verprente personen vf der allmantwisen,
am Neckher gelegen, die empfangenen schaden vnd schmerzens
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halb nit weiter vortkommen könden, als solche von Bayer:
vnd Spanisfchen ersehen worden, seind sie feindseUg in die-
selben gefallen, ganz jämerlich vnd erbermlieh solche vorhin
halb totte leit mit hellenparten vnd parthesanen durch-
stochen, theils ihren teifelischen mutwillen an den bereits
toten corpem verübt, selbige zu stück zerhawen, durchschoßen
vnd ganz barbarisch mit ihnen vmbgangen, hernach in Neckher
geworfen, wie daft eine große, anzahl der totten bei dem
mühl rechen gefunden worden, die man hernach vf den
spitalgrien begraben. Zwen pagagie wägen, welche ohne
zweifei hohen officirn zugehörig gewesen, vor der bricken
gestanden, daruf ein klein kind gewesen, dieselben wagen haben
sie in prand gesteckt, zuvor aber hat Hans Jacob Mayer, ein
Württenbergischer Soldat, jezo burger zu Hailpron, der da-
mahlen in der garnison gelegen, aus erbärmd sich hinaus
gewagt vnd dz kind in die statt gepracht, also daßelbig von
dem tott errettet, welches in spital genehmen vnd in vnge-
fher acht tagen von seinem vater wieder abgeholt worden,
der ausgesagt, das ihme sein weib, des kindes muter, in der
Schlacht oder in der flucht vmbkommen ; vnd hat sich selbiger
Soldat vnder dem fürstlich Sachsischen Weinmarischen regi-
ment vnderhalten laßen. Nit beßer ist es denen, so vf den
Höfenweiler, glocken: armbrust: vnd schießhaus sich saluirt^
ergangen, dan als die Soldaten die thüren mit gewalt vfge-
sprengt, in großer furi zu den armen flüchtigen verporgenen
kranken vnd wehrlosen leitlein eingestürmbt, haben sie ein
erbärmlich gehetz vnd gejagt mit ihnen vorgehabt, theils
vfgehenkt, erstochen vnd niedergehawen, viel zum fenstern
und laden hinaus gesprengt, welche dan erst herunter von
andern blutdurstigen kriegsgurgeln voUent hingericht vnd
ermordet worden. Viel haben sich nach dem weibsvolk vmb-
gesehen, mit denselben öffentliche schand vnd vnzucht ge-
trieben vnd hernach solche weiber nach vollbrachter schand-
that jemerlich vnd vnbarmherziger weis getöttet, welches
alles mit großem schmerzen, beklagen vnd betauren von
vielen ehrUchen purgem vnd in der statt gelegenen Soldaten
mit sonderbarem mitleiden gesehen worden. Vnd ist wohl zu
bedawern vnd zu beklagen gewesen, daß man solche grau-
same, tyranische, teifelische mordthat vnd verübte schand vor
äugen sehen vnd darbei stül sizen vnd allen mutwillen hat
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geschehen laßen müßen. Ja wan änderst ein barmherzigkeit
bei den verfluchten teifel zu gedenken, helt man darfür, das
die ergste teüfel in der hell mitleidender mit den menschen
vmbgangen weren, als von diesen vngehaltenen , rachgierigen,
barbarischen, sodomitischen plut igeln geschehen. Claus Reiß,
ein alter mann von Neckhergartach, der mit disem krieg
nichts zu thun gehabt, der vor dem brickenthor sich vfge-
halten , ist ganz vnschuldiger weis erstochen vnd nachgehents,
als die pf orten wieder eröffnet, begraben worden. In summa^
es ist weder freind noch feind, weder ^ burger, pawern, noch
Soldaten einig quartier gegeben, sondern alles nieder geraezt
worden. So gar seind sie in teifelischer furi gewesen, daß
auch ein einiger Spanier, welcher in die statt kommen, sich
dörffen soviel gewalts vndernehmen , daß er auch in der statt
mit einem pistol, den er vf dem arm ligen gehabt, ein marg-
gräfischen Soldaten hat erschießen wollen, vnd als er solches
wegen der alhieigen in garnison gelegenen Soldaten nit ins
werk richten könden, hat er sich ganz rasend gestelt. Wann
die Crabaten ihrem vorhaben nach bei dem obern fach weren
über den Neckher kommen , were es noch ein elender plutbad
daraus worden, dann dis verfluchte bürschlein mit würgen,
morden vnd sehenden nit zu erfüllen gewesen. Michel Jaß
zu Beckhingen, welcher sich vmb etwas zu lang in seinem
haus gesaumpt, ist von einem Crabaten ausgejagt, welcher
vermeinet, sich in ein weingart zu saluirm, der Crabat aber
ihme nachgeeilt, erbermlieh erschoßen worden.
Vnd diß ist also die beschreibung, soviel man deßen nach-
richtung erlangen könden, wie es vor, in vnd nach der
Schlacht hergangen, was in zweien tagen sich vor ein große
enderung begeben, wie viel vnschuldig plut an menschen vnd
vieh vergoßen worden, in was großen sorgen, engsten vnd
schrecken man gewesen; welches alles zu künftiger nach-
richtung der lieben posterifet zum besten herein getragen
worden, in welchem sie sich zu spiegeln, in was gefherlicher
zeit man damahlen gelebt, in was großer leibs vnd lebens-
gefhar man gesteckt, was vor groß sorg vnd müeh es erfordert,
dise statt vor feinds gewalt zu erhalten. Der allmechtige gott
wolle sie ferner vor dergleichen trangsal bewahren vnd in
gutem friden erhalten.
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Anmerkungen.
^ Bischof Johann Gottfried von Bamberg und Würzburg
war eines der eürigsten Mitglieder der Liga und stellte zum ligistischen
Heere ein Regiment zu Fuss und eines zu Pferd (Carafa S. 122
s. Abth. I Nr. 24). Den Namen des Infanterie-Regiments weiss ich nicht
zu bestimmen (Bauer? s. Heilmann H, 60); die Würzburgische
Reiterei führte der Oberst und Generalwachtmeister Herzelles, der
am 27. April bei Wiesloch m Gefangenschaft gerieth.
2 Wann hat die Vereinigung Cordova's mit Tilly statt-
gefunden? Ohne Zweifel am Nachmittag des 5. Mai, wenn auch die An-
gaben nicht völlig übereinstimmen. Abel nennt gar keinen Tag und
theilt nur mit, im markgräflichen Heere habe man erst hinterher er-
fahren , dass die Vereinigung schon erfolgt war. Ebenso der Heilbronner
Augenzeuge. Cornet nennt den 3. Mai, Loichinger, der aber auch
die markgrgfliche Armee schon am Mittwoch erscheinen lässt, den 4. Mai.
Nach Orth und La Roche wäre Cordova erst während der Waffenruhe
um die Mittagszeit am Schlachttage selbst über die Wimpfener Brücke
gerückt. Richtig ist die übereinstimmende Aussage Volmerodt's,
Fritsch's und Sitzingen's, Cordova sei am 5. Mai angekommen;
und zwar muss das Eintrefien Cordova's schon Nachmittags, nicht erst
Abends, erfolgt sein, da seine wie Tilly's Truppen auf die 3 Allarm-
schüsse noch in ihre Stellungen einrückten. Auch der Verfasser der Acta
Mansfeldica, der In Cordova's Heer diente, berichtet, sie seien am
Tag vor der Schlacht in Wimpfen angekommen. Allerdings sagt er, es
sei dies am 6. Mai geschehen. Allein der Widerspruch erklärt sich da-
durch, dass dieser Zeuge den Schlachttag selbst irrthümlich auf den
7. Mai verlegt.
3 Die Vorpostengefechte am Abend des 5. Mai werden von
allen Berichten als unerheblich dargestellt. Ein kleines Reitergefecht, in
dem trotz anderthalbstündiger Dauer nur ein Mann gefallen sein soll
(Sitzingen), und ein paar Kanonenschüsse (nach Volmerodt 3 von
badischer, 2 von ligistischer Seite, nach Sitzingen 5 von badischer, wäh-
rend Tilly's Artillerie ganz geschwiegen habe) war Alles. Der Gesammtr
Verlust auf beiden Seiten wird kaum so gross gewesen sein , als V o 1 m e -
rodt (150 Mann) hier angibt. Vgl. dagegen Abel und Sitzingen.
* Volmerodt dürfte hier die Aufstellung des mark gräflichen
Heeres mit dessen Marschrichtung verwechseln. M^nn dieses sich auch
bei der ersten Aufstellung näher an Biberach als an Ober-Eisesheim an-
gelehnt hat, so kann doch westlich von Biberach und südlich vom Böl-
linger Bach kein badischer Truppentheil gestanden sein.
* Beginn der Schlacht und Verlauf während des Vormittags.
Auch am Schlachttag selbst können in den Vormittagsstunden nur unbe-
deutendere Reitergefechte stattgefunden haben, die zu keinem Resultat
führten. Die Infanterie griff nach Volmerodt nur einmal ein. Die Artillerie
dagegen spielte andauernd, und wie es scheint, nicht ohne allen Erfolg.
Begonnen hatte zwar die Schlacht schon mit dem frühen Morgen (Volme-
rodt; zwischen 3 und 4 Uhr, Sitzingen: 5 Uhr). Wem die Ehre gebührt,
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die Schlacht eröffnet zu bähen , muss unentschieden bleiben ; Yolmerodt
und Sitzingen nehmen sie beide für ihre Artillerie in Anspruch. Der Er-
folg der Reiterangriffe und der Kanonnade scheint nicht gross gewesen zu
sein. Auch hier versichern die beiderseitigen Berichterstatter je das Gegen-
theil. Yolmerodt will wissen, Tilly's Geschütz habe unter der badischen
Reiterei ziemlichen Schaden angerichtet , und die Markgräflichen seien von
einem Ort zum andern getrieben worden. Die badische Artillerie dagegen
habe wenig ausgerichtet, weil sie in zu niedrigem Terrain postirt gewesen
sei. Abel dagegen versichert, es seien nur 40 Mann auf badischer Seite
gefallen, während die badische Artillerie dem Feinde bös mitgespielt
habe. Sitzicgen gesteht zu , dass einige Geschütze Tilly's ein wohlgezieltes
Feuei; unterhalten haben, sagt aber, die andern haben den Vormittag
über zu hoch geschossen. Loichinger ritt erst zwischen 11 und 12 ühr
von Wimpfen heraus und kann nur über den Verlauf der eigentlichen
Schlacht am Nachmittag berichten. Die Reitergefechte scheinen noch in
den Vormittagsstunden abgebrochen worden zu sein (Sitzingen), während
das Bombardement bis gegen die Mittagszeit fortdauerte.
• Waffenruhe. Dass um die Mittagszeit der Kampf und auch die
Geschütze ruhten , berichten einige Augenzeugen , ohne einen Grund dafür
anzugeben (Sitzingen, Heilbronner Augenzeuge). Andere -schweigen dar-
über. Falsch ist die Angabe des nicht gleichzeitigen Schlachtberichtes
von Orth , dem auch hier La Roche folgt , Tilly habe um Waffenstillstand
bei dem Markgrafen nachgesucht und dieser ihn bewilligt. Die drückende
Mittagshitze und das Bedürfniss nach Ruhe und Erfrischung erklären die
Thatsache, dass ohne gegenseitige Verabredung in dem Kampfe einige
Zeit völliger Stillstand eintrat, zur Genüge. Nicht ganz deutlich ist
übrigens Volmerodt's Ausdruck in diesem Punkte. Die Worte: welches
also verblieben, könnten ebenso gut sagen wollen, die Schlacht sei in
der bisherigen Weise ohne Ernst und ohne Erfolg von beiden Seiten
weitergeführt worden, bis um 2 ühr die Wendung eintrat. Doch ist es
nach dem Zusammenhang wahrscheinlicher, dass auch Volmerodt so ver-
standen sein will, es habe bei den vor 11 ühr stattgefundenen Schar-
mützeln sein Bewenden gehabt, und nach 11 Uhr sei bis 2 ühr eine
Pause eingetreten. — Tilly benützte diese Zeit , um seinen Truppen Ruhe
zu gönnen und sie sich erfrischen zu lassen, Markgraf Georg Friedrich
zu einer Veränderung seiner Aufstellung; davon unten.
'^ Die eigentliche Schlacht am Nachmittag. Eine Schil-
derung der Schlacht mit ihren einzelnen Episoden kann nicht unsere Auf-
gabe sein. Doch dürfte trotz der ungenauen Angaben der Berichte und
der spärlichen und unsicheren Zeitbestimmungen und trotz der schein-
baren Verwirrung, doch auf Grund einer sorgfältigen Vergleichung der
Schlachtberichte dem Fachmann die Feststellung des thatsächlichen Ver-
laufes, mit Verzichtleistung auf alle novellistische Ausschmückung, nicht un-
möglich sein. Der Zeit nach zerfällt die Schlacht wohl in folgende Momente :
1. Einleitung des Kampfes mit einem Reitertreffen, Flucht eines Theiles
der badischen Reiterei schon zu früher Stunde (vor 4 ühr). 2. Gesammt-
angriff der badischen Infanterie und Reiterei gegen das anrückende Gros
der Tilly'schen Armee. 3. Rückzug Tilly's. 4. Erneuerter Angriff Tilly's,
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nachdem er sich gesammelt, anderthalbstündiges Schwanken des Sieges.
5. Verwirrung unter der badischen Reiterei und Pulverexplosion zwischen
5 und 6 Uhr. 6. Neuer Widerstand der badischen Infanterie in der
Wagenburg. 7. Allmählige Verdrängung der badischen Arraee aus allen
Positionen von 6 Uhr an. 8. Völliges Ende der eigentlichen Schlacht
vor 8 Uhr. 9. Umzingelung der Besatzung von Ober-Eisesheim und Ge-
fangennahme derselben (zwischen 8 und 10 Uhr).
" Erste Flucht eines Theiles der badischen Reiterei. Die
Zeit ihres Beginns lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. In dem
Schreiben eines Unbekannten aus dem kaiserlichen Feldlager (siehe „Verlauft)
heisst es nur, die badische Cayallerie sei zeitlich ausgerissen. Der Heil-
bronner Augenzeuge gibt keine Stunde an, Orth dagegen erzählt, schon
um 4 Uhr sei die Reiterei haufenweise durch Neckargartach gekommen,
wo sie sich wieder zu sammeln versucht habe. Auch Volmerodt's Dar-
stellung scheint mir so zu verstehen zu sein , dass diese erstmalige theilweise
Flucht der Reiterei und die der Bagage in die Zeit vor 4 Uhr fällt Als Z i e 1
ihrer Flucht wird vonVolmerodt Schwaigern und Schlüchtern, von dem Heil-
bronner Augenzeugen Heilbronn bezeichnet. Das Gros der später Fliehenden
scheint seinen Weg hauptsächlich auf Heilbronn, und von dort abge-
wiesen, auf Lauffen zu genommen zu haben.
5 Pulver explosion. Diese Katastrophe bildete den Hauptwende-
punkt in der Schlacht. Nur zwei Augenzeugen (Loichinger und der Ver-
fasser der Acta Mansf.) erwähnen ihrer nicht. Vereinzelt steht Volmerodt
mit seiner Angabe von einer zweimaligen Explosion. Ueber die Zahl
der so zerstörten Pulverwagen gehen die Nachrichten auseinander (Sitzingen 2,
Abel 4 , Heflbr. Augenzeuge 5). Die Ursache ist nicht bekannt Während
Orth dem Tadel darüber Ausdruck verleiht, dass das Pulver wider allen
Kriegsbrauch (?) auf den Wagen gelassen worden sei, statt in die Erde
eingegraben zu werden, versichert Sitzingen, an der nöthigen Voiteicht
und Aufsicht habe es nicht gefehlt , die Wagen seien auch (von einander)
separirt aufgestellt gewesen. Ein feindlicher Schuss (Oberst Böcklin bei
Sitziugen: das Platzen einer feindlichen Granate in der Luft) scheint das
Unglück angerichtet zu haben. Was bei dem Wimpfener Dominicaner
und dem Hauptmann des Bischofs von Würzburg daraus geworden ist,
haben wir oben gesehen. Von grösserem Belang ist die Bestimmung der
Zeit, um welche die Explosion stattfand. Nur Volmerodt gibt eine
Stunde an (um 5 und um halb 6 Uhr). In die Zeit zwischen 5 und 6 Uhr
muss auch der Entscheidungskampf, das allgemeine Weichen der badischen
Reiterei, der Rückzug des linken Flügels, das Einbrechen Tilly's in die
Wagenburg, fallen.
10 Markgraf Georg Friedrich. Die Erzählung der Gefangenen
von des Markgrafen Gefangennahme ist bekanntlich einer der vielen Irr-
thümer, wie sie in dem Augenblick der grössten Verwirrung leicht ent-
stehen konnten, wie sie aber auch später trotz der Möglichkeit, die that-
sächliche Wahrheit inzwischen zu eruiren , noch vieliach verbreitet wurden.
Sitzingen zollt der persönlichen Tapferkeit des Markgrafen volle Aner-
kennung; am Kopfe von einem Lanzenstoss verwundet sei er ohne Hnt,
der ihm vom Kopfe geschossen war, von seinem tödtUch verwundeten
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Pferd noch redlich aus der Gefahr getragen worden. Um welche
Stunde dies geschehen , ist nicht mit Sicherheit zu hestimmen. Sitzingen
schweigt darüber. Nach Orth h&tte der Fürst, der den Tod suchte, bis
zuletzt ausgehalten, während schon ein Theil der höheren Officiere das
Schlachtfeld verlassen hatte. Erst als Alles verloren war, sucht auch er
sich zu retten, verliert bei dem Uebersetzen über einen Graben den Hut
und kommt Abends am Heilbronner Landthorm an. Anders berichtet der
Mercure^ der Markgraf wäre nach ihm in die allgemeine Flucht der
badischen Reiterei verwickelt gewesen und hätte schon vor der Pulver-
explosion dem Fussvolk allein die Weiterführung des Kampfes überlassen.
Ja, der Oberst Helmstatt, der mit der Infanterie den Widerstand fort-
setzte, hätte sich tadelnd über das Fliehen des Markgrafen geäussert und
darin geradezu eine Ursache der Niederlage erblickt S. Abth. I, Nr. 12.
^* Die Besatzung von Ober-Eisesheim betrug nach Sitzingen
4 Compagnieen Fussvolk, nach Abel 2 Compagnieen zu Fuss und 1 zu
Pferd. Die Frage, ob die Besetzung des Dorfes und der nahen Brücke
über den Böllinger Bach zur Sicherung des Rückzuges der badischen
Armee einen Erfolg haben konnte oder nicht vielmehr zwecklos gewesen
sei, mögen die Fachmänner entscheiden. Man hat bekanntlich darauf
hingewiesen , dass bei der geringen Breite und Tiefe des Böllinger Baches
für den Rückzug eine Brücke überhaupt ganz entbehrlich gewesen sei,
und dass für die Menge der Flüchtigen, vor Allem für die zahlreiche
Bagage, eine od« zwei Brücken (man weiss nicht sicher, ob am Böllinger
Hof oder bei Ober-Eisesheim oder an beiden Orten Brücken standen)
keinesfalls genügt hätten. Irrthümlich ist Volmerodt's Zeitangabe
für die Besetzung von Ober-Eisesheim. Dieselbe ist nicht erst Abends
8 Uhr erfolgt, sondern in der Mittagsstunde im Zusammenhang mit
der allgemeinen Veränderung in der Aufstellung des markgräflichen
Heeres. Und zwar wurde nach Sitzingen dem Oberst Helmstatt die Aus-
führung des Befehles übertragen. Dieser verwendete einenTheil seines
Regimentes als Besatzung von Ober-Eisesheim. Dies wird durch
die Liste der dort gefangeneu Officiere (Sitzingen und Abel) bestätigt.
Georg Philipp von Helmstatt führte als Capitän eine Compagnie des
Helmstatt'schen Regiments. Die Frage, wann sich die Besatzung er-
geben hat, ob erst um 10 Uhr, wie Sitzingen berichtet, oder schon
früher, ist von untergeordneter Bedeutung, gegenüber der Thatsache,
dass sie es gethan hat. Vom Feinde eingeschlossen war sie schon um
8 Uhr, zu der Stunde, als Volmerodt seinen Bericht schrieb. Fernerer
Widerstand wäre unnütz gewesen, und er ist offenbar auch nicht ver-
sucht worden. Der Beweis dafür liegt nicht sowohl in der Erzählung
Volmerodt's, die Besatzung habe flehentlich um Pardon gebeten, als viel-
mehr in dem Umstand, dass* eine so grosse Anzahl Officiere mit den
3 oder 4 Compagnieen in Gefangenschaft geriethen. Dass Mannschaft un^
Officiere noch fast vollzählig gewesen sein mussten, geht auch aus AbePs
Bemerkung hervor, Tilly habe seine meisten Gefangenen in Ober-Eisesheim
gemacht. Die Gesammtzahl der Gefangenen hat zwischen 1000 und 1100
Mann betragen. Wenn dazu die gefangene Besatzung von Ober-Eisesheim
das grösste Contingent stellte, so konnten die 3 oder 4 Compagnieen,
-'"IT"'
'W^^'
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fe:^^^^'
die ohnehin nach Sitzingen's Yersicherang, wie überhaupt das ganze
badische Heer, nicht die normale Stärke von je 300 Mann hatten, im
Kampfe noch nicht viel Leute verloren haben. Es muss dies constatirt
werden, weil der Name Philipp von ^Heimstatt, im Zusammenhang mit
Sitzingen's rühmendem Zeugniss für die tapfere Haltung der Besatzung
(Abel sagt nichts davon), aufs neue auf den Gedanken führen könnte, in
der Besatzung von Ober-Eisesheim habe man das weisse Regiment des
Obersten Helmstatt und darunter die Pforzheimer Bürger vor sich, die
mit ihrem Commandanten bis auf den letzten Mann sich wehrten und den
Heldentod starben* Wir werden später auf die Frage zurückkommen und sie
näher untersuchen müssen. Hier ist nur vorläufig festzustellen, dass nicht
der Oberst Helmstatt selbst die Besatzung von Ober-Eisesheim befehligte,
sondern dass sein Vetter Georg Philipp von Helmstatt als Capitän eine
der Compagnieen führte, und dass die Besatzung capitulirte.
Eine eigenthümliche Verwirrung hat Orth angerichtet, wenn er er-
zählt, gleich im ersten Treffen Nachmittags habe sich eine Compagnie ,
badisches Fussvolk ergeben, Tilly habe sie nach Ober-Eisesheim und
nach dem Ende der Schlacht nach Wiropfen führen lassen. La Roche
fühlt die ünwahrscheinlichkeit, sucht aber den Widerspruch zwischen
Orth's Angabe und den sonstigen Berichten dadurch zu lösen, dass er
Ober-Eisesheim, das anfänglich von Badenem besetzt gewesen sei, in-
mittelst von den Baiern stürmen und von der früheren Besatzung eine
Compagnie gefangen nehmen lässt. Gerade umgekehrt: Erst Nachmittags
wird Ober-Eisesheim besetzt, wie sich denn der rechte badische Flügel
näher an diesen Ort gezogen hat. Für die IFebersicht über den ganzen
Verlauf der Schlacht ist dies nicht ohne Bedeutung. Die Verwechslung
bei Orth beruht wahrscheinlich auf einem Irrthum in der Zeit. Orth hat
eben auch hier ungenaue Nachrichten erhalten.
<> Die angebliche Niedermetzelung der bairischen Besatzungen
zu Eppingen und Sinsheim durch die badischen Truppen nach dem
Treffen von Wiesloch. Auch Loichinger erhebt diese Anklage gegen den
Markgrafen; er habe mit seiner Armada eine Probe gethan, indem er
die beiden Städtchen einnahm u. s. w. Villermont und Heil mann
folgen dieser Quelle blindlings ; nur dass aus dem deutschen Wort „Probe"
das elegantere französische „Debüt" geworden ist. Der ungenannte Ver-
fasser des einen Schreibens aus dem kaiserlichen Feldlager vom 8. Mai
(Verlauf) beschränkt die Anklage wenigstens auf Sinsheim. In der That
ist der Markgraf gar nicht nach Eppingen gekommen, sondern dieses
Städtchen ist von Mansfeld eingenommen worden. Und für die Behand-
lung der Sinsheimer Besatzung steht Zeugniss gegen Zeugniss, ja der in
diesem Punkte sehr bestimmt und unverdächtig lautende Bericht Sitzingen's
gibt uns das Rechte mit Bezug auf Sinsheim die Anklage als unbegründet
gu bestreiten. Was zunächst die Frage nach der Möglichkeit eines
solchen Verfahrens im Allgemeinen betrifft, so fehlt es allerdings an Be-
legen dafür aus der Zeit des pfälzischen Krieges keineswegs. Anfangs
April nahm Tilly Hilsbach ein (in der Bestimmung der Daten herrscht
für diese ganze Zeit die grösste Verwirrung, und ich mag, auf Grund des
mir vorliegenden Materials allein, für die Vorgänge vor Mitte April mir
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kein entscheidendes ürtheü erlauben); die Einwohner hatten die Auf-
forderung zur üebergabe zurückgewiesen und Gegenwehr versucht. TiUy
Hess das Städtchen ersteigen , und der ligistische Bericht erzählt als etwas
Selbstverständliches: „dannenhero der Soldat in prima fwria also ergrimmt,
dass der meiste Theil der Burger, da kein geworbenes Volk darin lagen,
niedergehauen und verwundet wurde" (Heilmann a. a. 0. S. 128). Man
hat ein Yerzeichniss der damals umgekommenen Einwohner. (Feigenbutz
Eraichgau S. 33—38; das Datum stimmt hier weder zum Kalender alten
noch neuen Styls: Donnerstag nach Lätare 22. Merz. Yierordt U, 160
nennt den 1. April (n. St.?), Heilmann scheint den 7. Apr. bezeichnen
zu wollen.) Auch in Neckargemünd wurden ausser der kleinen Be-
satzung Einwohner niedergehauen. Fritsch a.a,0. S. 108 erzählt gleich-
falls, in Hilsbach, Neckargemünd, Wiestoch und Steinsberg sei Alles
niedergemacht worden, Von den beiden ersten Orten kann er als Augen-
zeuge berichten, da seinem Regiment die Aufjgabe zugefallen war. Die
Einnahme Eppingens (und Hilsbachs) durch Mansfeld erfolgte am 2. Mai
(Sitzingen); diejenige Sinsheims durch die badischen Truppen schon am
30. April — oder am 1. Mai (Sitzingen und Abel stimmen hier nicht
überein). Von einer Niedermetzelung der Besatzung in Eppingen
meldet Sitzingen nichts; von der Sinsheimer Besatzung aber berichtet er
geradezu, die Hälfte habe sich in markgräöiche Regunenter einreihen
lassen 9 die andere sei (der Capitulation gemäss) Wimpfen zu escortirt
worden.
*3 Der Schlachttag ist ohne allen Zweifel Freitag 6. Mai n. St.
Wenn Markgraf Georg Friedrich selbst von zwei Kampftagen schreibt,
sa hat man dies ganz richtig dahin erklärt, dass er auch den 5. Mai mit
dem kleinen Yorpostengefechte als solchen rechnet. Das Beuteverzeichniss
im „Verlauft und das Titelblatt dieser Broschüre selbst nennen den 6. und
7. Mai, die beiden in derselben Schrift abgedruckten Schreiben aus dem
kaiserlichen Feldlager vom 8. Mai dagegen richtig den Freitag vor dem
Datum des Briefes. Kausler (Abth. I, Nr. 41) freilich kann auch nach
der Yergleichung aller „Quellenschriftsteller" zwischen dem 6. und 8. Mai
sich nicht entscheiden.
^^ Volmerodt stand wohl in dem Würzburgischen Beiterregiment
Herz eil es, von welchem ein Theil schon im Januar die Besatzung von
Neckarsulm gebildet haben muss. Von dort sind mehrere Schreiben des
Obersten an die Stadt Heilbronn datirt. Wenn auch am Schlachttag eine
kleine Garnison in Neckarsulm gelassen wurde, so hatte dies neben der
strategischen Rücksicht seinen Grund in der Möglichkeit, von dort aus
über des Markgrafen Stellung und Stärke Nachricht zu erhalten (Sitzingen).
^^ Wenn dies derselbe Graf Wittgenstein ist, von dem Orth er-
zählt, er habe sich Abends über den Neckar nach Heilbronn geflüchtet,
indem er sich an dem Nachen anklammerte, in welchem Böcklin über-
geführt wurde, so kann es nur der Graf Johann' (nach Hübner
Genealog. Tabellen geb. 1601 f 1657) sein. Einen anderen jungen
Grafen von W, finde ich nicht.
16 Wann diese Conferenz zwischen Erzherzog Leopold und dem
Markgrafen Friedrich stattfand, weiss ich nicht genau zu bestimmen. :%^4
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J
,'^'^
430
Nach dem unten mitgetheihen Schreiben Hamanns von Offenburg (Abth. m,
Nr. 15) mu88 es Ende Januar gewesen sein.
^' Nach H u r t e r IX. 102 f. war Graf Johann Georg von Hohen-
zollern, Reichshofraths-Präsident , vom Kaiser an den Markgrafen ge-
sandt worden, ebenso von Herzog Maximilian sein Vetter, Graf Hans
von H,
1^ Was ffir ein Fleckenstein dies gewesen sei, ist mir auf Grund
meiner Hilfsmittel zu entscheiden nicht möglich. In der Correspondenz
zwiscljen dem Markgrafen und dem Herzog Wilhelm von Sachsen erhält er den
Titel Oberst, während Sitzingen ihn zweimal schlechtweg den Freiherrn von
KL ni nnt. In dem von H e i 1 m a n n S. 124 mitgetheilten Verzeichniss der mark-
^äflichen Armee ist ein Georg von Fleckenstein mit 1000 Mann Reiterei
aufgpiiihrt (ebenso bei Hurt er IX. 101). In Sitzingen's Truppenliste
fehlt Fleckenstein. Dagegen nennt er einen Freihen'n von Fl. unter den
Gefallenen, und nach ligistischen Berichten sollten seine Papiere in den
erbeuteten Wagen aufgefunden worden sein. Nach Heid S. 203 ist eines
Fleckeustein Leiche in der Stadtkirche zu Wimpfen beigesetzt worden,
und uuch Kau s 1er spricht von dem Grabmal eines (Rittmeisters?) von
FK daaelbst. Ein Friedrich von Fleckenstein ist im J. 1612 badischer
Kainmermeister, 1617 Geh. Rath und Hof- und Eherichter. (Dienerakten
des Gr. Gen.L. Archivs , Baden Generalia M. 128, 19 u. 129, 7.) Ein Sohn
Friedrich's , Georg Heinrich, soll nach Kneschke Adelslex. HI. 274 im
J. 1658 als kurbairischer Oberstwachtmeister gestorben sein. Offenbar
hat man es in der Schlachtgeschichte von Wimpfen, wie mit zwei Heim-
statt, auch mit zweiFleckensteiu zu thun. Djer eine ist bei W.
gefttllen, ob der andere überhaupt dabeiwar, erscheint zweifelhaft- Nach
SitüingeD sollte der „Freiherr" von Fleckenstein mit dem grösseren Theil
Reiterei erst ankommen. Wenn er selbst auch noch allein (oder mit einem
Theil seiner Reiter) vor der Schlacht gekommen ist, so kann er jeden-
falls nicht gefallen sein, denn nach Abel's Bericht vom 8./18. Mai wird
der Herr von Fleckenstein erst jetzt, oder jetzt wieder, mit 21 Cornet
Reiter bei der neu gesammelten Armee erwartet. Vgl. auch Anm. 19 und
Abtlj, HI Nr. 18, 57, 76.
1^ Mit dieser angeblichen Begünstigung der Sammlung des
markgräflichen Heeres von kaiserlicher und ligistischer Seite ist es denn
docli aaders bestellt. Bei Erzherzog Leopold hat sich GeorgFriedrich
selbst zu beschweren (s. unten). Auch sonst wurde Werbung und Zuzug
verboten oder erschwert. Fleckenstein war zur Werbung nach West-
fakti gesandt (Schreiben des Herzogs Maximilian von Baiern im St. A.).
Allein er muss bei der Werbung oder auf dem Hermarsch auf Hinder-
nisse gestossen sein. (Anm. 18.) Auch dem Herzog Wilhelm von
Bacheen machte es ein Verbot des Ereisobersten , des Kurfürsten Johann
Georg, unmöglich, die gewünschte und versprochene Truppenzahl zu-
sammenzubringen. Von Landgraf Moritz von Hessen wurde dem Herzog
der Durchzug verweigert. Ob Röse's Vermuthung (I. 96) richtig ist,
Wilhelm habe sich den Durchzug durch Franken mit Gewalt genommen,
kann ich auf Grund meines Materials nicht beurtheilen. Dagegen hat sich
Böge ^ wie sich unten nachweisen lassen wird , in dem Zeitpunkt für den
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Anmarsch Wilhelms geirrt. Die geringsten Schwierigkeiten dürfte Herzog
Magnus von Württemberg zu überwinden gehabt haben, der seine
beiden Regimenter wohl hauptsächlich aus der Schweiz recrutirte. Ausser
der geographischen Lage kam ihm seines Bruders Einflnss zu Statten , wenn
dieser selbst auch die Werbung nicht begünstigte.
'<* Ist eine Betheiligung der markgräflichen Armee an
dem Treffen von Wiesloch — Mingolsheim nachweisbar, und worin
bestand dieselbe? An dem Treffen selbst hat die badische Armee, die in
der Nacht vom 26./27. April vor Waldangelloch angekommen war, nicht
den geringsten Antheil genommen , wie dies ligistische Berichte behaupteten
(La Victoire will wissen , Georg Friedrich sei mit 2 Regimentern Mansfeld
zu Hilfe gekommen). Der Markgraf erhielt erst im Laufe des Nachmittags,
nach Beendigung des Treffens, Nachricht davon (Sitzingen. Vgl. auch
einen vom 20./30. April datirten, aus dem pfälzischen Hauptquartier
stammenden gedruckten Bericht über das Treffen Herzogl. Bibliothek zu
Wolfenbüttel. Mischbände. Histor. Nr. 187.) Auch von dem blossen Er-
scheinen der Badener auf dem Schlachtfelde, womit der Ausschlag herbei-
geführt worden sei (La Roche), kann nicht die Rede sein. Dass Georg
Friedrich auf ein Schreiben des Kurfürsten hin seinen Marsch beschleunigte
und die Absicht hatte, sich vor der erwarteten Sehlacht noch mit Mans-
feld zu vereinigen, berichtet Sitzingen. Man kam aber nicht mehr zeitig
genug ant Erst am Tage nach dem Treffen hat die markgräfliche Armee
thätig eing^^ffen , aber auch jetzt nicht mit voller Energie. Sonst hätte
es gelingen müssen , der Armee Tilly's den Rückzug abzuschneiden. Auch
hier schon fehlte es an dem Ineinandergreifen der Operationen beider
Armeen, an der Eenntniss des Terrains und am Recognosciren. Tilly
war über Terrain und über des Feindes Stellung besser unterrichtet
(Fritsch und Sitzingen). So konnte es kommen, dass Tilly schon in der
Nacht vom 27./28. April durchgebrochen war und die badische Armee
umgangen hatte. Nur einzelne flüchtige Truppentheile fielen am Morgen
des 28. den Badenern in die Hände (600 Mann) und wurden theils im
Kampfe niedergehauen (Sitzingen, während Schiltl davon nichts weiss),-
theils den badischen Regimentern einverleibt. Eine persönliche Be-
gegnung des Markgrafen mit dem Kurfürsten und Mansfeld fand erst am
29. April vor Sinsheim statt. Am 28. April konnte also der Kurfürst mit
allem Recht an Joachim Ernst von Brandenburg schreiben, er habe noch
nicht das Glück gehabt, Georg Friedrich anzutreffen (gegen La Roche
Zeitschr. S. 57 f.). Von einem Besuch des Markgrafen auf der Wahl-
statt am Tage nach dem Treffen meldet ein Herr von Münchingen, der
selbst in Georg Friedrichs Begleitung gewesen sein will (Abth. HI. 5. Mai).
21 Diese Worte sind fast gleichlautend der unter Abth. HI. abge-
druckten Zeitung vom 15./25. April entlehnt. Villermont, Hurter und
Onno Klopp basiren darauf ihr Urtheil über den Markgrafen. Auf den
Inhalt werden wir unten zurückkommen müssen. (Anm. 91.)
2* Siehe Anm. 12.
2« Ueber den Verlust TiHy's bei Mingolsheim gehen die Nach-
richten weit auseinander. Die französische Broschüre (Victoire) gibt den
Gesammtverlust an Todten und Vermissten auf 4—500 an, Loichinger
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spricht von 500 oder mehr, Abel von über 2000, Sitzingen von 2500 Ge-
bliebenen und 800 Verwundeten. Ein ligistischer Officier, der das Treffen
mitmachte, schätzte den Gesammtverlust auf nicht mehr als 1000 Mann
(Schreiben vom 5. Mai unter Abth. III.), der schon erwähnte Herr von
^lüiichingen aber auf wenigstens 3000. Schiltl schreibt nach Nürnberg,
Manat'eld habe viele Hundert niedergehauen, und sagt tibereinstimmend
mit Sitzingen aus, 300 Flüchtige seien der markgräflicheu Armee ein-
gereiht worden. Der Verlust Mansfelds sollte nach Sitzingen nicht über
30 Mann betragen haben, nach der Broschüre Victoire dagegen mehr
ale 800.
^^ Waren Mansfeldische Truppen in Georg Friedrichs Armee
bei W impfen? Die ligistischen Berichte behaupten, sowohl Mansfeld'sche
Infj^mterie als Reiterei habe bei Wimpfen mitgekämpft, und sie geben die
8iärke dieser Truppen auf 2 Regimenter zu Fuss und 2000 Reiter an
iso das vorliegende Schreiben und die Victoire, ähnlich Loichinger). Allein
Mansfeldische Infanterie war nicht bei Georg Friedrich zurückgelassen
worden, und das Missverständniss ist ohne Zweifel dadurch entstanden,
das3 die Truppen des Herzogs Wilhelm von Sachsen, der vorher unter
Mausfeld gedient hatte, zu Mansfeld's Armee gerechnet wurden, obgleich
Wilhelm förmlich in badische Dienste getreten war und seine Mannschaft,
für den Markgrafen geworben hatte. Leichtlen und die Anderen, die
ihm Bachschreiben, zählen ein Pfälzer (Mansfeldisches) Regiment unter
dpm markgräflichen Fussvolk; allein der Oberst Waldma nushausen,
der es befehligt haben sollte, stand an dem Schlachttag von Wimpfen vor
Lttdenburg, wo er die Verhandlungen mit Einatten führte (Mercure VIII.
286'). Zweifelhaft könnte nur sein, ob das Regiment, das Oberst Gold-
Btein bei Wimpfen commandirte, zu Mansfeld^s Armee gehörte. Gold-
äteio hatte früher Mansfeld's Garde zu Fuss befehligt (Heil mann
123); gerade in dem von Heilmann mitgetheilten Verzeichniss aber
findet sich die Bemerkung, er sei eben in voller Werbung, noch mehr
Volk zu Ross und zu Fuss zu richten. Ob dies im Auftrag des Mark-
grafen oder Mansfeld's geschehen ist, wird nicht gesagt. Möglich, ja
wahrscheinlich ist, dass Goldstein ebenso wie Herzog Wilhelm aus Mans-
feld's Dienst zeitweilig ausgeschieden und in den des Markgrafen über-
gegangen war; und dass er für den Markgrafen das Regiment Fussvolk
geworben hatte, mit welchem er schon die Musterung am 24. April mit-
gemacht hat Jedenfalls, mag Goldstein dem Markgrafen ein Regiment
Mansfeld's zugeführt oder aber erst für Georg Friedrich ein Regiment
eigens geworben haben, die Zahl der markgräflichen Infanterie-Regimenter
bleibt eben fünf. Ein Theil der Cavallerie Mansfeld's dagegen hat
alleTdings die Schlacht von Wimpfen mitgemacht. Nur ist sie schwerlich
2000 Mann stark gewesen. Nach Sitzingen hat Mansfeld bei der Tren-
nung von Georg Friedrich bei Schwaigern 10 Comet Reiter unter Oberst
VüD Streiff zurückgelassen, von denen wird, aber ausdrücklich versichert
sie seien schwach und nicht complet gewesen. An einer späteren Stelle
behauptet Sitzingen allerdings im Widerspruch damit , Tilly habe von
Neckarsulm her Kunde erhalten, die Cavallerie Mansfeld's sei nicht
mehr bei der markgräflichen Armee. Ich weiss dies nur so zu erklären,
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dass man im ligistischen Lager immer noch nicht mit voller Sicherheit
glaubte annehmen zu dürfen, dass eine vollständige Trennung der beiden
Heere wirklich erfolgt sei, dass es sich nicht blos um ein Scheinmanöver
handle, dass Mansfeld nicht mit seiner Cavallerie noch in der Nähe sei
und noch während der Schlacht im Rücken oder in der Flanke vor-
brechen könne. Man war auf eine Kriegslist g^asst (Com et I. 30),
und eine Staubwolke erregte unter den Ligisten ebenso Besorgniss davor
(ebdas. S. 35), wie unter den markgräflichen Truppen Hoffnung darauf,
dass Mansfeld im Anzug sei (Orth). Wenn auch der Markgraf selbst
die richtige Sachlage kannte und auf keinen Succurs von Mansfeld rechnete
(Abel hätte sonst gewiss ein Wort des Vorwurfs für den Wortbrüchigen),
so war doch im markgräflichen Lager diese Hoffnung offenbar allgemein
verbreitet gewesen. Was der gemeine Mann erwartet hatte, und wie er
nach der Enttäuschung urtheilte, zeigte die Aussage der heimkehrenden
Fuhrleute aus dem Oberland (Abth. HI Nr. 100, Zeitung vom 11. Mai).
Sitzingen kann also sagen wollen: Das Gros der Mansfeld'schen Cavallerie.
lieber den Zeitpunkt der Trennung s. Anm. 56.
25 Herzog Christian von Braunschweig, Bischof von Halberstadt.
26 Mit 1100 dürfte die Zahl der Gefangenen kaum zu hoch ge-
griffen sein. 966 Gefangene wurden nach Heid (S. 200) am 7. Mai auf
dem Stadtkirchenplatz zu Wimpfen bewacht, etwa 20 Officiere in Gast-
häusern untergebracht. Der Heilbronner Augenzeuge gibt die Zahl niederer
an (800).
27 j)ag Gerücht von dem Tod oder einer schweren Verwundung des
Prinzen Karl scheint allgemein unter den Ligisten verbreitet gewesen zu
sein, da es in allen ihren Berichten gemeldet wird. Prinz Karl hatte ein
Regiment Infanterie commandirt. Vgl. auch Abth. I Nr. 17.
28 Auch des Obersten von Goldstein Fall wird nur von ligistischen
Berichten erwähnt. Goldstein hatte früher Mansfelds Garde-Regiment zu
Fuss befehligt und in dessen Auftrag die Verhandlungen mit dem Mark-
grafen geführt. (Heilmann 123. Correspondenz Mansfelds mit Georg
Friedrich. Vgl. des Weiteren auch Anm. 24.)
2^ Vier französische Reitercompagnieen hat Sitzingen in seinem
Verzeichniss, und auch im Schlachtbericht erzählt er, dass Prinz Christoph
die welschen Reiter umsonst auf den Knieen gebeten habe, Stand zu
halten. (Vgl. den Schlachtplan Nr. ^.) Von englischen und holländischen
Truppen unter der markgräflichen Armee ist sonst nirgends die Rede;
nur von englischem und holländischem Gel de wollen einzelne Zeitungs-
berichte wissen, mit dem das Heer geworben worden sei.
30 Der Verlust an Todten und Verwundeten auf beiden Seiten.
Auch hier stehen sich die beiderseitigen Berichte geradezu gegenüber.
Die übertriebenste Angabe vom Verlust der Markgräflichen enthält die
Stockacher Correspondenz vom 13. Mai: 6000 Mann zu Fuss und 2000
Reiter. Unter den Augenzeugen nennt Loichinger die höchste Zahl (4000,
die dem Drucker noch zu wenig waren, und die er desshalb in seiner
Zeitung auf 5000 erhöhte); das Oppenheimer Schreiben im „Verlauf" geht
auf 2000 herunter. Der Heilbronner Augenzeuge schätzt den Gesammt-
verlust auf beiden Seiten auf 5000, Sitzingen gibt für die markgräfliche
Zeitschr. XXXI. 28
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Armee nur 830 zu, Abel nur 600. Georg Friedrich selbst schreibt am
13. Mai, die Schlacht sei ohne sonders grossen Verlust abgegangen,
ebenso Markgraf Friedrich am 9. Mai, der grössere Verlust sei der an
weggeworfenen Waffen. Von badischer Seite wird dagegen der Verlust
Tilly's überschätzt: viermal so viel Feinde seien gefallen, meint der
Markgraf, ebenso Abel (2500 gegen 600 Badener). Sitzingen weiss gar
von 3200 Todten und 1500 Verwundeten. Dass der Verlust an Verwun-
deten nicht unbedeutend war, wird auch von ligistischer Seite selbst ein-
gestanden (zweites Schreiben vom 8. Mai im „Verlauf"; Loichinger zu-
sammen 500).
3* üeber Herzog Magnus s. unten Anm. 111. Pfelzgraf Christian
von Birkenfeld ist bekanntlich nicht bei Wimpfen gefallen. (Seine
Theilnahme an der Schlacht erwähnen Schannat Hist. abregne de la
maison Palatine p. 142 und Lehmann Gesch. des Herzogth. Zweibrücken
S. 479 f.) Auch der Markgraf hatte ihn todt geglaubt. Siehe Anm. 105.
32 Welcher der beiden Herzoge von Sachsen verwundet worden
oder gefallen sein sollte, sagen die meisten Berichte nicht; nach dem
Schreiben vom 9. Mai aus Stuttgart sollte fes der ältere, nach dem Mercure
frangois Bernhard gewesen sein. In der That ist keiner von beiden nach-
weisbar auch nur verwundet worden; begreiflich, dass so die Leiche
Wilhelm's „gar nicht erkannt wurde" (Heid 204).
'3 Gemeint sind damit wohl Wiesloch, Hilsbach, Eppingen, Sinshehn
und Dilsberg.
'* Kurfürst Friedrich war am 21. April in Landau, am 22. in
Germersheim angekommen. Vgl. „Kurzer Bericht aus dem Hauptquartier
zu Bruchsal", gedr. 1622, und Corresp. Friedrichs mit dem Markgrafen
unter Abth. IH Nr. 49.
35 Loichinger meint Sinsheim und Eppingen. Siehe Anm. 12.
3* Vor Wimpfen ist die markgräfliche Armee am Nachmittag des 5. Mai
angekommen. Am 4. war man noch in Schwaigern. Auch nachher herrscht
Unsicherheit in den Daten Loichinger's.
3» Die Stärke Cordova's hatte Loichinger ursprünglich auf 6000
Mann zu Fuss und 24 Compagnieen Beiter angegeben. Nach dem Mer-
cure wären es 3000 Mann Infanterie und 22 Cornet ß. gewesen, nach
Abel 2 Reg. Inf. u. 21 Cornet R. Sitzingen's übertriebene Angaben
über Tilly's Stärke verdienen keine Berücksichtigung; er spricht allein
von 46 Cornet Reiter, die Cordova gebracht haben soll. Heilmann rechnet
3 Reg. Inf. mit 4000 Mann u. 22 Comp. Reiter. Cornet, in diesem
Punkte die beste Quelle, bestätigt die Zahl von 3 Infanterie-Regimentern
(2 deutschen und 1 spanischen) , gibt aber die Stärke der Reiterei nicht an.
38 Aus der Veränderung in der Aufstellung des badischen
Heeres hat man theilweise dem Markgrafen einen Vorwurf machen wollen.
Er hätte wie Tilly die Waffenruhe um die Mittagshitze dazu benützen
sollen, seinen Truppen Erholung und Erfrischung zu gönnen, statt sie
sich noch mehr ermüden zu lassen. Allein die Neuaufstellung erfolgte
nicht nur überhaupt mit Rücksicht auf die im Verlaufe des Vormittags zu
Tage getretenen Nachtheile der ersten Aufstellung (Orth will freilich die
erste Aufstellung der Geschütze auf dem Biberacher Wartberg für vor-
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tbeilhafter halten, vgl. dagegen Sitzingen); die Frontveränderung war
auch keine freiwillige, sie vollzog sich vielmehr unter dem Druck des
feindlichen Artilleriefeuers, die dem hadischen linken Flügel hart zusetzte
(Sitzingen, Comet). Dies gilt, wenn auch während der Ausführung der
neuen Ordre die Geschütze ruhten. Im Lager Tilly's hielt man die Be-
wegung im markgräflichen Heere für den Beginn des Rückzuges und griff
jetzt erst mit neuem Ernst an.
3^ Fritsch a. a. 0. S. 110. Vnndt sein 2. Regiment zu Pferdt ge-
wesen, daryber vnnser Obrist alsobalden dass Regiment halb Linckhs
wendten: vnd die Picquen durchgehen lassen, den rechten Flügel alssdann
auch den Linckhen Feuer geben lassen, darauf sie sich wieder gewendt,
vndt zurückhgegangen. Weiln nun vnser 4. Stuckh, welche vnnss zur
Linckhen handt gestanden, wie die Reutter vf vnnss lossgangen, von
vnnsern Constablen verlassen worden, haben sich etliche Mussquetierer,
von meines Christen Compagnie dahin begeben ; ... die dann die Stückh
alleweil geladen, vnnd vnder den Feindt Fewer geben, so lang biss dess
Feindts Pulfer ist angangen, woryber der Feindt in Confusion gerathen.
*o Die Schlacht war früher, vor 8 Uhr zu Ende; s. Anm. 7. Die
Zeitbestimmung 9 10 ühr passt auch nicht zu der Dauer von nur 5
Stunden , wenn der Wiederbeginn der eigentlichen Schlacht von 2 ühr an
gerechnet wird. Daher ist der Strich der Worte für den Druck berechtigt.
*^ üeber die Ausdehnung der Verfolgung herrscht zwar nicht
völlige Uebereinstimmung ; dass Tilly's Armee den Flüchtigen nicht weiter
nachsetzte, erklärt sich neben der Erschöpfung seiner Truppen aus der
Rücksichtnahme auf die Neutralität des nahen württembergischen Gebietes
und aus dem Einbruch der Nacht. Das Unterlassen der Verfolgung macht
auch den verhältnissmässig nicht sehr bedeutenden Verlust an Gefallenen
und Gefangenen nach einem so harten Kampfe erklärlich.
42 Siehe oben Anm. 20
^3 Den Mainzer Vergleich (Apr. 1621) hatte Georg Friedrich
nicht angenommen; vielmehr hat er anderen Mitgliedern der Union einen
Vorwurf daraus gemacht, dass sie es thaten. (Vgl. Vier or dt II, 156 ff.
Hurt er IX, 21, 23 und Bericht vom 15./25. Apr. unter Abth. III Nr. 53.)
♦♦ Eine Nachricht, die sich sonst nirgends findet.
'^^ Gemeint sind wohl Eppingen und Sinsheim. Vgl. darüber Anm. 12.
Ueber die Einnahme Ladenburg' s durch Mansfeld vgl. Heil mann
S. 134. Uetterodt Graf Mansfeld S. 432 f. Sc buch Ladenburg S. 89 ff.
(Datum überall falsch.)
*ß Rheingraf Otto, der vierte Sohn des Rheingrafen Otto von Kir-
burg (Schneider Gesch. des Wild- und Rheingräfl. Hauses etc. S. 194 f.
und 204.) 1 1Ö37. „Em tapferer Haudegen, aber ein Mann geringen Ver-
standes." Vgl. auch Anm. 68.
*' Ueber der Herzoge Wilhelm und Bernhard Betheiligung an
dem Feldzuge s. Rose Herz. Bernhard I, 93 ff. und Anm. 87.
*8 Pfalzgraf Johann Friedrich von Birkenfeld, der ältere Bruder
Christians, geb. 1594, f 1626. Schannat Hist. de la maison Palat. 139.
Lehmann Gesch. d. Herz. Zweibrücken Tab. IV. Ueber Herzog Christian
8. Anm. 31.
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♦9 Prinz Christof, geb. 1603, Georg Friedrichs fünfter Sohn, fiel
bei der Belagerung Ingolstadts durch Gustav Adolf, von einer Kugel ge-
troffen, in des Königs Nähe (20. Apr. 1632), Sachs IV. 499-502.
*» S. Anm. 24.
5^ Georg Friedrichs Armee, ihre Stärke undZusammen-
setzung. In keinem Punkte herrscht so viel Willkühr und Verwirrung
bei den Angaben; wir müssen desshalb hier weiter ausholen.
a. Allgemeines über die Gesammtstärke. Die katholischen Be-
richte halten sich, trotz der naheliegenden Tendenz, den eigenen Sieges-
ruhm damit zu erhöhen, von allzu starker üebertreibung der feindlichen
Stärke frei. Loichinger behauptet zwar, die Armee des Markgrafen sei
im Ganzen stärker, die Reiterei namentlich sei um etliche 1000 Mann
überlegen gewesen ; für die Gesammtstärke gibt er aber die wohl annähernd
richtige Zahl 15000, für die Reiterei allein 4500 (zu hoch). Folgende
Tabelle enthält eine Zusammenstellung der aus katholischem Lager stam-
menden Angaben:
Loichinger Victoire Mercure Acta Mansf.
Fussvolk — 15000 13000* —
Reiterei 4500 4000 3000 6000
Zusammen 15000 19000 16000 —
Hiezu kommen noch die beiden Verzeichnisse bei Hurter und Heil-
mann, in welchen es sich übrigens nicht um die Effectivstärke des mark-
gräflichen Heeres in der Schlacht von Wimpfen handeln kann, welche
vielmehr aus der Zeit vor Beendigung der Werbung des Markgrafen zu
stammen scheinen und Berichte ligistischer Agenten über die angeblich
beabsiclitigte Zusammensetzung seines Heeres enthalten, aber theilweise
auf schlechter Information beruhen. In beiden Verzeichnissen ist denn
auch die Truppenzahl zu hoch angegeben (Heilmann 12000 Mann Inf. u.
6300 R., zus. 18300, Hurter 15000 M. Inf. u. 4000 R., zus. 19000).
Die aus protestantischem Lager stammenden Berichte enthalten keine
Angabe über die Gesammtstärke, sondern nur über die Zahl der Regi-
menter und Compagnien. Das Fussvolk wird dabei überein-
simmend auf 5 Regimenter angegeben (Heilbr. Augenz. , Sitzingen , Orth),
die Reiterei auf 24—30 Cornet. Orth erzählt, der Markgraf sei am
5. Mai mit 5 Reg. Inf. und 24 Fähnlein Reiter durch Biberach marschirt.
Nach Sitzingen waren es 29 Cornet Reiter. Er darf mit seiner auf detail-
lirte Berechnung gestützten Angabe über die Truppenstärke Georg Frie-
drichs als classischer Zeuge gelten; eine zu hohe Ziffer hätte er bei
seinem Bestreben , die Niederlage vornehmlich durch die feindliche Ueber-
macht zu erklären, für die markgräfliche Regimenter- und Fähnleinzahl
nicht genannt. Als sicher kann demnach gelten, dass die Zahl der
Infanterie-Regimenter fünf betrug, die der Reiterfahnlein dreissig
nicht überstieg. Zu diesen Ziffern stimmt auch die Annahme einer un-
gefähren Gesammtstärke des markgräflichen Heeres von (aber höchstens)
15000 Mann.
a.t4^ * Nicht 30,000, wie unter Abth. I Nr. 12 irrthümlich gesagt ist.
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437
b. Nachweis über die Zusammensetzung der Armee Georg
Friedrichs. Die neueren Bearbeiter sind durch eine der ältesten secun-
dären Quellen, durch Bellus, irre geführt worden, der aus den 5 Reg.
Inf. des Heilbronner Augenzeugen , dessen Bericht ihm als Vorlage diente,
acht machte. Es kann dahin gestellt bleiben, ob es sich nur um einen
Druckfehler handelt , der dann eben von der ersten Auflage in die anderen,
und von Bellus z. B. in Aless. de Noris übergmg , oder um eine willkühr-
liche Abweichung des BeDus von seiner Quelle. Falsch ist die abweichende
Angabe jedenfalls. Le i c h 1 1 e n hat die 8 Regimenter des Bellus adoptirt,
La Roche und Schreiber haben sie wieder auf 6 reducirt. La Roche
wäre sicher auf die richtige Zahl 5 zurückgekommen, hätte er nicht
Leichtlens 4 badische Landwehr-Regunenter und 1 Pfälzer Regiment als
urkundlich gesicherte Bestandtheile des markgräflichen Heeres festhalten
zu müssen geglaubt; aus den ihm selbst vorliegenden Akten aber wusste
La Roche, dass Herzog Wilhelm von Sachsen ein Regiment Fussvolk
dem Markgrafen zugeführt hat. Wer das betreffende Capitel bei Leichtlen
(a. a. 0. S. 57ff. , 155 ff.) aufschlägt, ist allerdings versucht zu glauben,
das Alles stehe so in den alten Kriegsakten und sei urkundlich bewiesen.
Allein in der That ist das gaoze Capitel S. 155 ff. nichts weiter als eine
willkührliche Corabination aus theils richtigen , theils falschen Nachrichten
gedruckter Chroniken ; selbst Deimling-Posselt gelten dabei als historische
Quelle ; und was den Akten entnommen ist , gehört theils in die Zeit vor,
theils nach der Schlacht von Wimpfen. Wir haben schon oben (Anm. 24)
gesehen, dass der angebliche Oberst des Pfälzer Regiments in der
Schlacht von Wimpfen, Waldmannshausen, an dem Schlachttage vor
Ladenburg stand , und dass , wenn überhaupt ein Regiment Mansfeldischer
Infanterie in Georg Friedrichs Armee war, dieses nur das Goldstein'sche
sein konnte. In dieser Weise geht es aber weiter: abgesehen von kleineren
Verstössen (Prinz Christof war nicht 16, sondern 19 Jahre alt, Rhein-
graf Otto fehlt ganz, sein Bruder hiess nicht Johann Casimir, sondern
Joh. Friedrich), werden den Regimentern nach Belieben Commandanteu
gegeben, blos weil ihre Namen um 1620 als Befehlshaber badischer
Landwehr-Regimenter vorkommen sollen (Bertram und Stürzel von Buch-
heim). Oberstlieutenant Bertram ist aber ohne Zweifel am Schlachttag im
Geh. Rath zu Durlach gesessen (Schreiben des Markgrafen Friedrich V.
vom 8. Mai. Abth. III Nr. 88). Das tapfere Regiment „Schwaben" des
Herzogs Magnus hält vor der Kritik auch nicht Stand; Herzog Magnus
hatte so wenig ein ausgehobenes Regiment Württemberger mit gebracht,
als der Markgraf selbst badische Landwehr-Regimenter in seinem Heer
zählte. Die Truppen des Prinzen Magnus waren vielmehr geworben,
und zwar zum Theil am Mittelrhein (s. erstes Schreiben im Verlauf und
Anm. 15), zum Theil in der Schweiz (Sitzingen); der Passus bei Leichtlen
über den Heldentod des Prinzen stammt aber aus — Posselt's Rede
(S. 16). Mit Oberst Helmstatt kommt Leichtlen in Verlegenheit , obgleich
er in den Akten den Nachweis fand , dass der Oberst Pleikart noch nach
der Schlacht in des Markgrafen Diensten stand. (Note zu S. 156 oben
und Anm. unten.) Wie weit die Darstellung Leichtlen's über den Stand
der badischen Landwehr im 17. Jahrhundert im Allgemeinen (S. 57ff.)
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richtig sein mag , ist hier nicht zu erörtern. Leichtlen selbst war offenbar
der Ansicht, dass die Landwehr-Regimenter Unter-Baden, Ober-Baden,
Hacbberg und Rötteln 1622 mit dem Markgrafen Greorg Friedrich zu
Felde zogen, dass zu dem Regiment Unter-Baden (S. 58) Pforzheim Stadt
und Land 3 Corapagnieen stellten, und dass mit Hilfe des Reiterfähnleins
(S 59) sich die 400 Pforzheimer doch noch retten lassen. Schon Lott-
hammer (Coste a. a. 0. S. 31) hat ganz richtig erkannt, dass Markgraf
Georg Friedrich nach seiner Abdication gar kein Recht mehr gehabt
hätte, einen Pforzheimer Bürger aufzubieten. Alle die scharfsinnigen
Untersuchungen und Berechnungen, mit deren Hilfe man doch immer
noch 400 oder 300 Pforzheimer in irgend einem Truppentheil des Mark-
grafen unterbringen wollte; alle die künstlichen Versuche, die man An-
gesichts der Unmöglichkeit gemacht hat, dass sie die Leibgarde gebildet
haben sollten, oder dass ihr kleines Häuflein allein das andringende feind-
liche Heer hätte mit Erfolg aufhaiteo können, ihre angebliche Heidenthat
wenigstens auf ein ganzes Regiment überzutragen und die Pforzheimer selbst
diesem einzureihen — Alles hätte man sich ersparen können, hätte man
Sitzingen's Broschüre gekannt oder beachtet, an Lotthammers naheliegenden
Einwurf gedacht und die Heilbrouner Akten (die La Roche in Häuden
hatte) der Durchsicht unterzogen, statt nur den darin enthaltenen Orth'-
schen Bericht zu benutzen. Georg Friedrichs Heer hat ganz und
gar aus geworbenen Truppen bestanden, auch nicht theilweise
nur aus aufgebotenen badischen Landwehr-Regimentern. Im Lande selbst
ausgehobene Truppen können auch nur im Lande selbst als Besatzung
der befestigten Plätze zurückgeblieben sein. Daher weiss auch das
Schreiben aus Freiburg vom IL Mai (Abth. III Nr. 100) nur von Fuhr-
leuten zu berichten, die ins badische Oberland heimkehrten, nicht auch
von Soldaten. Prüft man die Frage genauer, welche Truppentheile denn
nicht aus geworbenen Soldaten bestanden haben sollten , so faUen bei
der Infanterie alsbald 3 Regimenter (Herz. Wilhelm, Herz. Magnus
und Goldstein) weg. Die beiden Regimenter der Herzoge von Sachsen
und Württemberg waren unbestreitbar für den Markgrafen ausserhalb des
Landes geworben (s. Aum. 15. 47. Abth. I Nr. 71 und Abth. HI). Bei
Goldstein's Regiment kann es nur unentschieden bleiben, ob es von dem
Obersten erst für Georg Friedrich geworben wurde, oder ob es Mansfeld
gehörte und von diesem zeitweise an den Markgrafen überlassen worden
ist (Anm. 24). Dass Goldsteiu einzig und allein aus Mansfeld's Dienst in
den Georg Friedrichs übergetreten wäre, um nur das Commando eines
schon fertig dastehenden , vom Markgrafen selbst zuvor aufgestellten Regi-
ments zu übernehmen, ist nicht denkbar. Goldstein hat vielmehr ein
Regiment zu Fuss und 3 Fähnlein Reiter dem Markgrafen zugeführt.
Nur bei zwei Regimentern könnten also noch Zweifel Platz greifen, ob
man es hier nicht doch mit ausgehobenen badischen Soldaten zu thun
habe, in erster Linie bei dem Regiment, welches Prinz Karl selbst
führte. Allein auch der Markgraf selbst hat Truppen geworben, nicht
blos Andere in seinem Auftrage die Werbetrommel rühren lassen (Corresp.
mit Erzherz. Leopold und Zeitung vom 13. Mai); die Schweizer, die
ihren Weg durch Vorderösterreich nach der Markgrafschaft nahmen,
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439
gehörten ohne Zweifel zu dem Böcklin'schen Regiment, dessen Commando
Prinz Karl beim Aasmarsch erhielt. In dem Heilmann'schen Verzeichniss
ist ein Oberst Bö ekel mit 1000 Mann zu Fuss aufgeführt; das ist wohl
Niemand anders als Böcklin, der in der Schlacht die Artillerie comman-
dirte, während den Befehl über sein Regiment Prinz Karl übernahm.
Wie steht es aber mit- Helmstatt's (mit dem weissen) Regiment? Auch
dieses ist geworben worden, wie aus seines Obersten Schreiben an die
Stadt Heilbronn (Abth. III Nr. 16) hervorgeht. Bei der Reiterei ist die
Sachlage noch viel klarer; überblickt man die Liste der Fähnlein, so
könnte höchstens die darin aufgezählte markgräfliche Leibgarde und das
vom Prinzen Christof geführte Fähnlein dem hartnäckigen Glauben an
die 400 Pforzheimer einen neuen Rettungsanker bieten ; die übrigen Fähn-
lein waren unzweifelhaft von ihren Führern für den Markgrafen geworben,
bzw. von Mansfeld ihm überlassen (Streiff).
c. Die einzelnen Regimenter und ihre Stärke:
Infanterie:
Sitzingen
Heilmann
Hurter
1. Markgr. Karl
1 Reg. = 10 Fähnl.
3000
1000 •
2. Herz. Magnus
1 „ = 8
n
2000
3000
3. Herz. Wilhelm
1 n = 10
n
3000
■ —
4. Ob. Helmstatt
1,-6
n
3000
6000 b
5. Goldstein
1 „ = 10
n
2000
1000
(Graf Löwenstein)
n
n
2000
—
(Oberst Heid)
n
»
—
1000
5 Reg =44 Fähnl.
15000 M.c
12000 M.
Es ist schon oben bemerkt worden, dass die Verzeichnisse bei Heil-
mann und Hurter nicht die Effectivstärke der Armee Georg Friedrichs
bei Wimpfen feststellen können. Eine Vergleichung mit Sitziugen's Liste
zeigt auf den ersten Blick ihre üngenauigkeit und den unbedingten Vor-
zug, den Sitzingen's Angaben verdienen. Leider fohlt bei diesem die
Kopfzahl der Mannschaft in den Fähnlein und den Regimentern.^ Die
normale Stärke von 10 Fähnlein (Bad. Milit. Almanach II, 117) hätten
3 Regimenter erreicht; 3000 Mann stark sind aber auch diese ohne
Zweifel nicht gewesen; denn Sitzingen klagt wiederholt darüber, die
Truppen seien nicht complet gewesen. Rechnet man für die Stärke des
Fähnleins 250 Manu, so hätte die markgräfliche Infanterie 11,000 Mann
betragen.
a Diese 1000 Manu führt das Hurter'sche Verzeichniss (IX, 101)
nicht unter dem Markgr. Karl, welcher überhaupt nicht genannt ist,
sondern unter Oberst Bökel (l^öcklin? siehe oben) auf. — ^ Hurter
zählt zwei Regimenter unter Helmstatt. — « Heilmann S. 124 hat
ausserdem noch zwei weitere Regimenter zu Fuss mit 6000 Mann. —
d Leichtlen's Zahlen (für Helmstatt's Regiment 3000, während dieses
gerade das schwächste war und nur 6 Fähnlein zählte, für das des Prinzen
Karl 2000, das des Herz. Magnus 1500) lassen wir ganz ausser Spiel.
Aus welcher Quelle sie stammen, konnten wir nicht constatiren.
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440
Reiterei:
Sitzingen
Heilmann
Hurter
1. Herz. Wilhelm
4
Comp.
1000
1000
2. Die Birkenfelder
2
n
1000
3. Rheingraf Otto
1
n
1000
1000
4. Prinz Christof
1
n
—
—
5. Graf Erbach
1
n
—
—
6. Lützelbg. u. Klettenbg.
2
»
—
—
7. Herz. Magnus
5
n
500
800
8. Goldstein
3
n
500
500
9. Streiff
10
n
—
—
10. Franzosen '
4
n
—
—
(Georg V. Fleckenstein)
—
n
1000
1000
(Oberst Carpezan)
—
n
—
1000
33 Comp. 4000 M. 6300 M.
Heilmann hat ausserdem noch weitere 1000 Reiter des Herzogs Magnus
unter Kraft von Hohenlohe. Streiff fehlt bei Heilmann und Hurter,
dagegen nennt Heilmann dafür einen anderen Mansfelder Oberst, Carpezan.
Wir halten uns auch hier an Sitzingeu. Dieser rechnet bei seinen 33 Com-
pagnieen die Leibgarde des Rheingrafen mit, während er die beiden Comp,
markgräfiicher Leibgarde nicht mitzählt. Bei der Musterung des 24. Apr.
waren von den 33 Comp. 23 (oder 19) zugegen ; die 10 Comp, des Oberst
Streiff (und vielleicht auch die 4 französ. Comp.) kamen erst bei Schwai-
gern zum raarkgräflichen Heere. Dagegen waren unterwegs (z. B. in Sins-
heim als Besatzung) 4 Comp, zurückgelassen worden, so dass an der
Schlacht von Wimpfen 29 Comp. Reiter theilgenommen hätten. Ob
Fleckenstein noch vor der Schlacht Verstärkung gebracht hat, bleibt
unsicher. Wenn dies der Fall war, so scheint diese unter die anderen
Compagnieen vertheilt worden zu sein und nicht als selbständige Ab-
theilung gefochten zu haben. Dass die Reiterfähnlein nicht complet waren,
versichert Sitzingen wiederholt. Doch übertreibt er auch in diesem Stück,
wenn er die durchschnittliche Stärke der Compagnie nicht höher als auf
40 Pferde gerechnet wissen will. Nimmt man aber auch mehr als die
doppelte Durchschnittszahl an, so kann die Reiterei des Markgrafen
einschliesslich der Mansfelder doch nicht über 3000 Mann betragen haben.
Fussvolk und Reiterei zusammen hat demnach schwerlich
über 14,000, das ganze streitbare Heer keinesfalls mehr als
15,000 Mann betragen.
52 Ist sonst nirgends erwähnt, ich weiss daher den Namen des Dorfes
nicht zu bestimmen.
^* Tilly hätte demnach seinen Rückzug statt durch das Angelbachthal,
durch das Katzbachthal, südlich von der markgräflichen Armee, ge-
nommen. S. auch Anm. 20.
5' Vermuthlich ist Windtsen in Fritsch's Tagbuch (a. a. 0. S. 109)
ein Lesefehler oder Druckfehler für Sinzen, Sinsheim. Fritsch gibt
übrigens die dort zurückgelassene Besatzung nur auf 300 Mann an ; sie
sei aus Mannschaft von allen Regimentern zusammengesetzt, und das
Commando dem Obristwachtmeister Lung vom Regiment Hassling über-
tragen gewesen, üeber die Einnahme von Sinsheim s. AninjJ.2.
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441
55 Georg Friedrich's Marsch vom 24, April bis 5. Mai. Am
24. Apr. Musterung bei Knielingen; Abends Marsch bis Rinklingen —
Bretten (Sachs IV, 424 Stafforth). 25./26. Apr. Bivouac. 26. Apr. Steins-
berg— Hilsbach—Waldangelloch. 27. Bei Waldangelloch. 28. Einnahme
von Waldangelloch (s. auch Schilt's Schreiben); Verfolgung der flüchtigen
Ligisten. 29. Sinsheim, Zusammentreffen mit Mansfeld und Kurftlrst
Friedrich. 30. Apr. oder 1. Mai (Abel gegen Sitzingen) Abzug der Sins-
heimer Garnison. Abends marschirt man bis Ehrstädt. 1—2. Mai Rast-
tage wegen schlechten Wetters. Begegnung des Markgrafen mit Mansfeld
in Schwaigern ? 3. Mai Gemmingen ? Der Markgraf selbst in Schwaigern
(H. A.). 4.-5. Mai Schwaigern. 5. Mai. Von da über Kirchhausen—
Biberach auf das Schlachtfeld.
56 Mansfeld's Trennung von Georg Friedrich, a. Tag der
Trennung. Falsch sind, wie schon oben bemerkt, die Angaben über den
Tag der Eroberung Ladenburgs (in der Regel 3. Mai). Möglich wäre der
3. Mai nur unter der Voraussetzung, dass die Trennung der beiden Heere
alsbald schon nach der Schlacht von Wiesloch erfolgt wäre, wie dies in
der Regel stillschweigend angenommen wird. Allein dem ist nicht so. Es
fand vielmehr eine doppelte Begegnung der beiden Feldherren und ihrer
Heere statt, am 29. oder 30. April bei Sinsheim und zwischen dem 2. und
4. Mai bei Schwaigern. Am 1. Mai war Mansfeld in Steinsfurth
(Abth. III. Nr. 65), er hofft am 2. in der Nähe von Heilbronn anzu-
langen. Am 2. Mai sendet denn auch die Stadt Heilbronn den für den
Unterhalt seiner Armee verlangten Proviant nach Schwaigern. Am
3. Mai ist ein Proviantlieutenant wiederholt in Heilbronn (H. A. I. 129.
131.). Von Schwaigern ist noch am 4. Mai ein Schreiben des Mansfeld'-
schen Obersten Heinrich Peblis an die Stadt Heilbronn datirt (H. A. I.
132. II. 660). Vor dem 2. Mai kann Mansfeld also nicht von Schwaigern
abmarschirt sein, und Allem nach ist Sitzingens Angabe ganz richtig, sein
Aufbruch nach Norden sei erst am 4. Mai erfolgt; jedenfalls war am
4. Mai noch ein Theil der Armee Mansfelds in Schwaigern, wenn viel-
leicht auch andere Theile einen oder zwei Tage früher abmarschirt
waren. Vierordt (IL 166) nennt für die Eroberung Ladenburgs den
8. Mai. Dies kann richtig sein ; am 9. Mai bricht Tilly mit seiner Armee
von Wimpfen auf, um Ladenburg zu entsetzen, von dessen Einnahme er
noch keine Nachricht hatte. — b. Ursachen der Trennung. Man ist
hier nur auf Vermuthungen angewiesen, da die Akten und Chroniken
darüber nichts wissen, höchstens, wie Fritsch (a. a. 0. S. 111.)» ^^^^
allgemeine Andeutung („wegen des Commando") machen. Die Abänderung
des ursprünglichen Operationsplanes war um so auffallender, da sie so
plötzlich beschlossen und ausgeführt wurde. Auch wenn man annimmt,
dass die beiden Heerführer schon am 2. Mai unterwegs zusammenkamen,
und dass die Verhandlungen bis zum 4. Mai dauerten , so ist ein so folgen-
schwerer Schritt doch noch zu rasch geschehen. Schon vor der Begegnung
war gemeinsames Operiren gegen Tilly beabsichtigt, und der Feld zugs-
plan war schon am 29. April in Bruchsal im Allgemeinen festgestellt.
(Abth. in Nr. 63). Und kaum war die in Aussicht genommene Ver-
einigung der Heere in der Nähe von Heilbronn erfolgt, so eutschliesst
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man sich doch noch, fast Angesichts dtr feindlichen Armee, zur Trennung
der Streitkräfte. Strategische Gründe können allein oder überhaupt nicht
dabei massgebend gewesen sein. Mansfeld wird bei seinem Marsch gegen
den Norden die Absicht zugeschrieben, Cordova's Vereinigung mit TiUy
zu verhindern. Es ist möglich, dass er wie Georg Friedrich Cordova
noch nicht so nahe glaubten, und mit in Mansfeld's Plane lag es ohne-
Zweifel, Cordova aufzuhalten. Aber das ist noch kein genügender Er
klärungsgrund für die Trennung von Georg Friedrich. Das vereinigte
Heer Mansfeld's und Georg Friedrichs wäre Tilly's und Cordova's Streit
kräften weit (mehr als um das Doppelte) überlegen gewesen, und man
hätte also die noch nicht einmal so bald erwartete Vereinigung Cordova's
mit Tilly immerhin sich ruhig vollziehen lassen und dennoch auf einen
sicheren Sieg rechnen können. Irgend welche zufällige Gründe per-
sönlicher Natur scheinen also allerdings bei der Trennung in erster
Linie eine Rolle gespielt zu haben. Neben der gegenseitigen Eifersucht
wegen des Vorrangs im Commando (s. darüber besonders üetterodt
Mansfeld S. 429. üetterodt's Darstellung leidet aber an einer Menge
Unrichtigkeiten und Ungenauigkeiten, so behauptet er auch ohne Weiteres,
eine Zusammenkunft Mansfeld's mit dem Markgrafen habe gar nicht statt-
gefunden), glaubt man beim Markgrafen an Misstrauen und Abneigung
gegen Mansfeld's Person, unlautere Politik und Kriegführung annehmen
zu sollen: Misstrauen gegen den Schwestersohn der Maria von Elken, des
Markgrafen Eduard Fortunat Wittwe, mit ihren unermüdlichen Machi-
nationen für ihren Sohn Wilhelm ; Widerwillen gegen Mansfeld's schonungs-
loses Auftreten gegen Feind und Freund (man denke* an die Einnahme
von Eppingen; auch in den linksrheinischen Besitzungen Württembergs
und in der Markgrafschaft Baden selbst scheinen Mansfeld's Schaaren
schlimm gehaust zu haben; Abth. III Nr. 14 u. St. A. 100 Nr. 73, Mark-
graf Friedrich an den Kurf. von Sachsen). Dass an dem von Herzog
Maximilian in seiner Correspondenz einmal erwähnten Gerücht etwas
Wahres gewesen sein sollte, Mansfeld habe eine Tochter des Markgrafen
zur Frau begehrt, ist doch zweifelhaft. (Die Prinzessin Sibylla Magdalena
war damals 17 Jahre alt). Zu einem Bruche zwischen Georg Friedrich
und Mansfeld ist es Allem nach in Schwaigern gekommen, allerdings zu
keinem völligen; denn Mansfeld Hess beim markgräflichen Heere einen
Theil seiner Reiterei unter Oberst Streiff zurück (Aum. 24), und nach
der Schlacht stiess Georg Friedrich mit seinen wiedergesammelten Truppen
wiederum zu Mansfeld.
^' Der Dornatwald; diesen meint wohl auch Abel, wenn er von
einer Höhe berichtet, welche die markgräfliche Armee besetzen wollte,
die sie aber nicht mehr zeitig erreichen konnte, weil sie schlecht geführt
war. Die Vortheile der Aufstellung Tilly's werden von allen Berichten
hervorgehoben.
^^ Sitzingen selbst spricht wiederholt von bösem Wetter, auch andere
Nachrichten bestätigen die Annahme, der Böllinger Bach sei in Folge
von langem Regen stark angeschwollen gewesen.
»9 S. Anm. 3.
«0 Truppenstärke Tilly's und Cordova's. Bestimmte Angaben
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über die Zahl der Regimenter und über die Gesammtstärke fehlen. Man
ist auf Vermuthungen angewiesen. Immerhin lässt sich dabei Einiges mit
Sicherheit constatiren. Die Hauptfrage bleibt, ob Tilly allein, oder ob
er und Cordova zusammen 6 Reg. Fussvolk und 40 Cornet Reiter hatten.
Ich möchte mich für das Erstere entscheiden. Cordova allein hat
(Anm. 37) 3 Reg. Infanterie und 21—24 Cornet Reiter gebracht. Von
Tilly 's Armee wird das Eingreifen zweier Regimenter im Verlaufe der
Schlacht ausdrücklich (bei Fritsch, Mercure u. A.) hervorgehoben (Schmidt
und Bauer). Das Regiment Graf Embden steht auf dem Schlachtplan
des Mercure. Unter den Gefallenen ist der Obristwachtmeister vom Regi-
ment Heimhausen (Loichinger). Auf dem Rückzug von Wiesloch war
in Sinsheim (?) eine Besatzung unter dem Commando des Obristwacht-
meisters Lung vom Regiment Hassling zurückgelassen worden (Fritsch).
Bei seinem Marsch von Wimpfen gegen Ladenburg endlich liess Tilly
in Wimpfen einen Theil des Regiments Mortaigne. Diese beiden Regi-
menter, Hassling und Mortaigne, können also ebenfalls bei Wimpfen mit-
gekämpft haben; vom Hassliiig'schen , dessen Namen ich sonst in der
Zeit nicht finde, weiss ich freilich nicht, ob es ein Infanterie-Regiment
war. War dies der Fall , so zählte Tilly selbst bei Wimpfen 6 Regimenter
Fussvolk, die 3 von Cordova nicht mitgerechnet. Unter der Reiterei
Tilly's war wohl das Würzburg'sche Regiment Herzelles, das, wie
oben bemerkt, schon vor der Schlacht in der Gegend gelegen, dessen
Oberst selbst aber bei Wiesloch in Gefangenschaft gerathen war; sodann
das Regiment Li u die (Lindlo); Lindle hatte von Nördlingen her Tilly
Verstärkung zugeführt (Abth. IH Nr. 35). Sitzingen rechnet für die ver-
einigte ligistisch- spanische Armee 120 Cornet Reiter zusammen, wovon
Cordova allein 46 mitgebracht haben, und unter denen noch 16 am Schlacht-
tag selbst eingetroffene Cornet Croaten gewesen sein sollten. Ueber solche
Ueber treibung ist kein Wort zu verlieren. Der Zweck davon ist ja nur
der, eine bedeutende (eine vierfache käme so bei der Reiterei allerdings
heraus) Ueberlegenheit des Feindes nachzuweisen. Die beiderseitigen
Armeen sind sich aber Allem nach an Truppenstärke annähernd
gleich gekommen, wenn auch Tilly und Cordova etwas stärker gewesen
sein mögen, als Georg Friedrich. Diese Behauptung steht mit der An-
nahme nicht im Widerspruch, dass Tilly allein 6 Reg. Fussvolk und an
40 Cornet Reiter, Cordova 3 Reg. Inf. und 21—24 Cornet Reiter gehabt
habe. Die grössere, fast doppelte Zahl Regimenter und Fähnlein bedingt
noch keine Ueberlegenheit der Streitkräfte im Ganzen. Tilly kam aus der
Schlacht von Wiesloch mit nicht unerheblichen Verlusten an Mannschaft,
Cordova hatte anstrengende Eilmärsche zurückgelegt. Des Markgrafen
Heer war neu geworben und wohl ausgerüstet, wie es denn die allge-
meine Bewunderung erregte, üebrigens lässt sich die Frage nach der
Stärke und Zusammensetzung des ligistisch-spanischen Heeres eben vorerst
noch nicht definitiv entscheiden.
61 S. Anm. 18.
^2 S. Volmerodt's Bericht Abth. II. A.
63 S. Anm. 50.
'^^ Markgraf Georg Friedrich selbst hatte, wie aus einem Schreiben
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vom 13. Mai an den Markgrafen von Brandenburg hervorgeht, nicht die
bestimmte Absicht, Tilly eine Schlacht za liefern, wollte sich nameotlicli
zuvor noch verschanzen.
^5 Oben nennt Sitzingen Böcklin General der Artillerie, wie er
denn auch sonst so bezeichnet wird. Dass zwei Böckliu in der Schiacht
waren , oder dass der eine die doppelte Charge eines Generals der Infanterie
und der Artillerie bekleidet hätte, ist kaum anzunehmen. Es liegt hier also
ein Irrthum vor. Böcklin soll Claus geheissen haben; auf der Stamm-
tafel der Böcklin von Böcklinsau (Karlsruhe 1856) finde ich um diese
Zeit einen Claus Friedrich von Böcklin. Die Familie von Böcklin ist im
Besitze eines Bildes (Kniestück), das Claus in Eisenrüstung, mit Wunden
im Gesicht darstellt. Es hängt im Schlosse zu Rust (BA. Ettenheim).
Nach dem Mercure sollte auch Böcklin gefallen sein, während er nur
verwundet wurde.
ß« S. Anm. 10.
67 S. das Protokoll vom 18. Mai unter Abth. III Nr. 107.
6^ Eine eigenthümliche Nachricht über den Rheingrafen Otto enthält
das Ileilbronner Rathsprotokoll vom Nachmittag des 6. Mai. Der Rath
scheint an diesem Tage so zu sagen permanent gewesen zu sein. Der
erste Eintrag über den Verlauf der Nachmittagssitzung berichtet nun über
ein Gesuch des Rheingrafen Otto, der durch seinen Herrn Secretarium
begehren lässt, ihm, da er sich nicht recht wohl befinde und etwas un-
pässlich wäre, zu verwilligen, dass er sich eine Zeit lang in Heilbronn
aufhalte, bis er seine Gesundheit wieder erlangt habe (H. A. I. 167b).
Leider ist keine Stunde genannt. Es muss auch unentschieden bleiben,
ob der Rheingraf selbst schon das Schlachtfeld verlassen und seinen
Secretär nur vorausgeschickt hatte, oder ob er nur in vorsorglicher
Weise, als der Ausgang der Schlacht sich noch nicht voraussehen Hess,
in Heilbronn für alle Fälle anfragen Hess, während er selbst noch trotz
seines Übeln Befindens weiter kämpfte, üeber Otto s. auch Anm. 46.
^9 Eine Notiz des Heilbronner Augenzeugen hat Veranlassung ge-
geben, dass dem Obersten Pleikart von Helmstatt mit seinem weissen
Regiment der Ehrenplatz zugesprochen wurde, den man für den Bürger-
meistor Deimling und seine 400 Pforzheimer nicht mehr retten konnte.
Den Bürgermeister Deimling Hess man nothgedrungen ganz fallen; dass
die 400 Pforzheimer allein das siegreiche ligistisch-spanische Heer nicht
aufhalten konnten, musste man einsehen. Ein ganzes Regiment war dazu
schon eher im Stande; der Heilbronner Augenzeuge nennt ausdrückHch
das weisse Regiment. Man braucht also die Pforzheimer nur diesem Regi-
ment einzureihen, um den „Kern der Sage" doch noch festhalten zu
können. Allein Helmstatt hat, wie schon oben bemerkt (Anm. 51^) sein
Regiment geworben, es waren also keine ausgehobenen Landessöhne
dabei; und er selbst, der Oberst, ist nicht gefallen, wie ihn alle neueren
Bearbeiter, mit Berufung auf den Heilbr. Augenzeugen bzw. das Theatrum
Europ., den Heldentod mit seinem Regiment sterben lassen. Mit seinem
Regiment allein hätte Helmstatt auch gar nicht daran denken können,
erfolgreichen Widerstand zu leisten. Es war von Anfang an das schwächste
im Heer und bestand nur aus 6 Compagnieen. Helmstatt hatte aber davon
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jedenfalls noch eine, wenn nicht mehrere Compagnieen zur Besetzung von
Ober-Eisesheim abgehen müssen. Dort gerieth sein Vetter GeorgPhilipp
von H., Ca^itän in Pleikart's Regiment, in Gefangenschaft; ob die anderen
dort gefangenen Capitäne ebenfalls Pleikart*s Regiment angehörten, ist
nicht zu constatiren. Pleikart scheint aber entweder von Anfang an den
Oberbefehl über das Fussvolk geführt oder denselben während der Schlacht,
als der Markgraf und die Generale das Schlachtfeld schon zu verlassen
begannen, übernommen, und dann mit der Infanterie, so weit diese noch
Stand hielt, den Rückzug gedeckt zu haben. Pleikart von H. mag so
allerdings der Ruhm gebühren, der letzte General gewesen zu sein, der,
als der Ausgang nicht mehr zweifelhaft sein konnte, das Fussvolk noch
einmal um sich schaarte und sich Posten um Posten abringen liess, bis
Alles verloren war und auch Helmstatt mit den Seinen das Schlachtfeld
verlassen musste. Der Ruhm, den Heldentod gestorben zu sein, kommt
dabei nur einem Theil seiner Soldaten, ihm selbst nicht zu; die Ehre,
die Letzten auf dem Schlachtfeld gewesen zu sein, der kleinen Be-
satzung von Ober-Eisesheim, welche sich aber gefangen gab. Auser dem
Heilbr. Augenzeugen, dessen Aussage übrigens nicht ganz bestimmt lautet
(der Oberst Helmstatt hat sich mit dem weissen Regiment gewehret bis
auf den letzten Mann), und wahrscheinlich auf Grund dieses Berichtes,
erklärt auch der Mercure frangois Helmstatt für gefallen. Sein Vorname
wird überall falsch (Philipp, Georg Friedrich , Georg Philipp) angegeben,
theilweise wegen Verwechslung mit seinem Vetter, dem Capitän Georg
Philipp von H. Pleikart von H., geb. am 20. März 1571, c. 1595 pfäl-
zischer Obermarschall, 1599 Rath, erhält 1608 die Administration des
Stifts Limburg, trägt 1612 bei der Krönung des Kaisers Matthias dem
Kurfürsten Friedrich das Schwert vor und wird vom Kaiser zum Ritter
geschlagen, geht im selben Jahr mit einer pfälzischen Gesandtschaft nach
England; 1619 unionistischer Oberst und Generalcommissär ; begleitet den
Knrf. Friedrich nach Prag als Obermarschall, resignirt 1622, geht nach
Strassburg u. tritt dann als Oberst in des Markgrafen Georg "Friedrich Dienste,
wirbt für diesen ein Regiment und nimmt an der Einnahme von Sinsheim
und der Schlacht von Wimpfen Theil; tritt nach Entlassung des mark-
gräflichen Heeres als Landhofmeister in die Dienste des Herzogs Job.
Friedrich von Württemberg (Bestallung vom 22. Oct. 1622). Am 9. Sept.
1622 beschwert sich Kurfürst Maximilian von Baiern beim Kaiser, dass
der Herzog den Durlachischen Generalcommissär von Helmstatt in seinen
Dienst aufnehme. Am 12. Okt. erfolgt ein kaiserlicher Erlass, der dem
Herzog vorstellt, dass es sich mit seinen Pflichten gegen Kaiser und
Reich nicht vertrage, den Pleikart von H. zu einem Landhofmeister an-
zunehmen, welcher vorher in Diensten des proscribirten Pfalzgrafen stand. Der
Herzog antwortet am 15./25. Oct. und beschwert sich über das Misstrauen,
wozu er niemals Anlass gegeben. Den Pleikart von H. habe er zum Land-
hofmeister ernannt, weil er seine guten Qualitäten kenne, derselbe auch
der Augsburg. Confession angehöre. Schon sogleich nach dem Mainzischen
Accord sei dessen Ernennung zum Landhofmeister beabsichtigt gewesen,
als Pleikart sich aus pfälzischen Diensten begeben, noch ehe er sich bei
Baden eingelassen; nur sei ihm damals die herzogliche Resolution zu
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spät eingehändigt worden. Der Herzog verhoffe, der Kaiser werde an
dessen Anstellung keinen Anstoss nehmen. Im Januar 1623 muss Pleikart
aber doch die Bitte an den Herzog stellen , er möge sich seiner annehmen,
indem ihm die kaiserliche Ungnade sehr schmerzlich sei. Am 8./18. März
1G28 richtet Helmstatt, dessen Güter confiscirt werden sollten, selbst eine
Vertheidigungsschrift an den Kaiser. Er habe der Pfalz niemals zn Felde
gedient, noch sei er bei dem böhmischen Unwesen zu den concüiis gezogen
worden. Er habe vielmehr die ihm zu Nürnberg angetragenen Dienste
eines Märschalls bei dem Hofstaat und Generalcommissarius zu Felde
recusirt. Nach Aufkündigung und Erlassung der Pfalz Dienste sei er in
die markgräfliche Bestallung eines Christen vom Haus angenommen worden,
habe auch ein Regiment Knechte zu derselben Landes Defension ge-
worben, sei auch endlich in die unglückliche Kriegsfaction bei Wimpfen
eingeflochten worden, bei welchem er jedoch niemals einige Intention ge-
habt, Sr. Kais. Majestät sich zu widersetzen; sondern er wäre übereilt
in solches Thun kommen. Nach seiner Erledigung von den badischen
Diensten habe er sich nicht zu des Kaisers Feinden geschlagen, sondern
etc. — Pleikart soll 1636 zu Metz gestorben sein, nachdem er 1634 seine
Güter verloren hatte. Am 3. Dez. 1663 wurde sein Leichnam in der
Familiengruft zu Neckarbischofsheim beigesetzt. (Akten des Helmstatt'-
schen Familienarchivs zu Neckarbischofsheim. Schmitthenner in der
Zeitschr. f. d. G. des Oberrheins 24, 45. Schäfer Gedächtnisspredigt
1663. V. Georgii— Georgenau Württembergisch Dienerbuch S. 7 u. 22.)
Helmstatt's weisses Regiment. Es sind auch noch einige Worte
über den Namen weisses Regiment zu sagen, da mit Sicherheit darauf zu
rechnen ist, dass trotz aller urkundlichen Beweise für die Thatsache,
dass Helmstatt's Regiment geworben war, mit Berufung auf den vom
Heilbronner Augenzeugen gebrauchten Namen „weisses Regiment" doch
noch einmal die Frage aufgeworfen werden will, ob Helmstatt's Regiment
nicht das badische Landwehr-Regiment Unter-Baden gewesen sei, das
nun einmal überall seit Leichtlen mit dem weissen Regiment identificirt
wird. Ich weiss nicht, woher Leichtlens Notiz (S. 71) stammt, Markgraf
Georg Friedrich habe schon im Jahr 1622 seine Regimenter in besondere
Farben gekleidet und sie darnach benannt. Dass das Regiment Unter-
Baden damals den Namen „weisses Regiment" geführt habe, sagt Leichtlen
aber nicht; das haben erst die Späteren ergänzt. Aber auch angenommen^
die Namen weisses, rothes und schwarzes Regiment seien nicht erst im
Jahre 1622 für die neu geworbenen, neu uniformirten und neu aus-
gerüsteten Regimenter gewählt worden, sondern es habe wirklich b ad i sehe
Regimenter unter diesem Namen gegeben : auch dann ist man noch keines-
wegs genöthigt, das weisse und das Regiment Unter-Baden zu identificiren.
Ein badisches Landwehr-Regiment aufzubieten und in den Krieg zu führen,
hätte Markgraf Georg Friedrich nach seiner Abdankung nicht mehr das
Recht gehabt; für die Bekleidung der neu geworbenen Regimenter aber
konnten dieselben Farben, wie sie badische Regimenter trugen, für ihre
Bezeichnung dieselben Namen wohl gewählt werden.
^^ Ueber Georg Philipp von Helmstatt, Pleikart's Vetter, und
Capitän in dessen Regiment, s. Abth. III Nr. 4 u. 16. Auf der Helmstatt'schen
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Stammtafel (Zeitschr. f. d. G. des Oberrheins Bd. 24) finde ich diesen
Georg Philipp nicht; ein Oberstlieutenant dieses Namens aus der Linie
Helmstatt-Helmstatt lebte noch um 1635 (Archiv zu Neckarbischofsheim).
Es ist möglich, dass gerade Georg Philipp die Hauptschuld an den Ver-
wechslungen trägt; der Capitän wird für den Oberst gehalten, der Ge-
fangene wird todt geglaubt, die Besatzung von Ober-Eisesheim wird mit
Helmstatt's Regiment verwechselt, ihr Verdienst übertrieben. Möglich,
dass schon die Notiz des Heilbronner Augenzeugen auf solcher ungenauen
Information beruht.
'* Ueber die Besatzung von Ober-Eisesheim s. Anm. 12.
'2 Die Frage, ob sich irgend eine Waffe oder ein einzelner
Truppentheil bei Wimpfen besonders ausgezeichnet habe, be-
antwortet sich nach dem Vorstehenden dahin: jedenfalls nicht in erster
Linie die Cavallerie, welche zwar zweimal, bei dem Verstoss gegen
Tilly und im Haupttreffen, rühmliche Proben ihrer Tapferkeit ablegte,
aber im letzten entscheidenden Moment nicht mehr Stand hielt, und von
der ein Theil schon frühe Beissaus genommen hatte. Grösseres Verdienst
kommt dem Fussvolk zu, selbst wenn Sitzingen Becht hätte, dass die
Reiterei von ihm beim Haupttreffen nicht genügend unterstüzt worden
sein sollte. Die Behauptung des Schlachtfeldes auch nach der Flucht der
Reiterei und die Vertheidigung der Wagenburg auch nach der Katastrophe
der Pulverexplosion bleibt der Ruhm des Fussvolks, unter welchem in
zwei Berichten zwei Regimenter, das weisse (Heilbr. Augenzeuge) und
das Weimar*sche (Sitzingen) besonders rühmende Erwähnung finden. Das
Commando über die noch Widerstand leistenden Truppen scheint Oberst
Helmstatt geführt zu haben.
" Tilly's Verlust wird von der französischen Broschüre auf 5—600
Todte und über 1000 Verwundete angegeben. Abel schätzt seinen Verlust
auf 2500 Mann. Bestimmte Angaben fehlen in den ligistischen Berichten.
Vgl. oben Anm. 30. Sitzingen übertreibt auch hier ins Blaue hinein.
'♦ Orth verlegt die Ankunft Cordova's erst auf den Nachmittag des
Schlachttages selbst. Daher dieser Irrthum.
'^ Siehe dagegen Anm. 37. Richtig ist nur, dass man im markgräf-
lichen Lager von Cordova's Ankunft keine Kunde hatte (Abel).
'^ Siehe dagegen Anm. 6.
'''' Siehe Anm. 26. Verwechslung mit der Gefangennahme der Be-
satzung von Ober-Eisesheim am Abend; oder wenn die Nachricht von
der Gefangennahme einer Compagnie schon am Nachmittag richtig ist,
Verwechslung von Ober-Eisesheim mit Neckarsulm, wohin schon des
Nachmittags Gefangene gebracht wurden. (Anm. 10.)
'8 Die Regimenter Bauer und Schmidt (Fritsch. Mercure).
'^ Wohl Cordova's spanisches Regiment (Cornet).
s" Man sieht, dass Orth hier den „Verlauf** vor sich hatte, aus dem
das Beuteverzeichniss und die Gefangenenliste abgeschrieben sind. Auch die
Notiz über des Herzogs Magnus und des Birkenfelders Tod stammt aus
dem Verlauf, und zwar aus dem Schreiben von Wimpfen 9. Mai.
®' Ueber die Frage, ob der Böllinger Bach bei seiner geringen Breite
und Tiefe für den Rückzug ein Hindeiniss bieten, und ob die Besetzung
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448
der Brücke bei Ober-Eisesheim einen Zweck haben konnte, s. Anm. 11 u. 58
Jedenfalls übertreibt Orth und er ist im Irrthnro, wenn er meint, was nicht
über die Brücke gekommen sei, habe müssen im Bach ertrinken, üeber
eine einzige Brücke hätte doch nur ein kleiner Bruchtheil der Fliehenden
sich retten können, die Anderen mussten ihren Weg durch den Bach
nehmen. (Schluss folgt) Gmelin.
Eniturgeschichtliche Miscellen.
Errichtung eines gemeinsamen Sondersiechenhauses
durch die drei Gemeinden Stollhofen, Schwarzach
und Vimbuch 1590, Februar 11.
Nachdem schon früher zwischen den Gemeinden Stollhofen
und Schwarzach verabredet worden war, „uf irem in gemain
habenden bann zu erhaltung der presthaflftigen und des
ussatzes befleckten personen ein sonder siechhaus ufzurichten
und bau wen zu lassen", veranlasste ein neuerdings vorge-
kommener Erkrankungsfall ein üebereinkommen der drei
Gemeinden Stollhofen, Schwarzach und Vimbuch d. d. 1590
Februar 11, ihr vor Jahren verordnetes Gutleuthaus durch
die drei Gerichte gemeinsam vollends im Bau aufzurichten
und fortan auf gemeinsame Kosten zu erhalten. Es wurden
hierauf zwei Pfleger für dieses Haus ernannt, nämlich Basche
Knaeblin, Bürger zu Stollhofen, und Marzolf Becker zu
Schwarzach.
Dabei wurde ferner verabredet, „im faal und was zeitten
fürthin über kurtz oder lang, under welches obgemelten gerichtz
zwang ein solche befleckhte und abgesonderte person befunden
würde, soll die in desselbigen orts costen in vielgemelt sonder
siechenhaus ohn der andern zuthun geliffert und angenehmen
werden. Was aber darnach weitter oder ferner mit dersel-
bigen person ufgehn würde, soll ein solches in die drey gerichten
verthailt und jedes, wie obsteet, sein angebier ußrichtten."
Perg. Orig. mit 3 Siegeln Urkunden-Section Baden-Baden Cour. 251.
V. Weech.
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Namen- und Sachregister.
Aarau 179.
de Aarona, Rudolf 214.
Abel, Secretär 338. 345.
Abelinus, incola in Maisch 243.
Ablauff, Werner, Decan zu Bretten
273.
Absolon, Johannes 114—121. 123 f.
V. Achalm, Graf Albert 58. Ulrich 58.
Acta Mansfeldica 338. 347.
Achern 264.
Adelbertus praepositus zu Reichenau
300.
Adelsreute bei Ravensburg 57. 75.
V. Adelsreute, Guntram 47. 51 ff 57 ff.
Adilbertus comes 305.
Aeggoltingen s. Eigeltingen.
V. Aelchingen, Anna, Wittwe des Con-
rad Graemlich 30.
Aelli, Schwester, inPfullendorf, Toch-
ter des Conrad Hetzel 28.
Aempfinger, Conrat 145.
V. Affaltirberc, Nordwin 66. Rudolf 66.
Walther 62.
Affenturberg s. Altholderberg.
Aftholderberg bei Pfullendorf 21.
Agen, Cardinalbischof Leonard von
170 f.
Agricola, Nicolaus 194.
Ahusar, Ulrich 102.
von der Aiche, Walther 79 f.
Alba, claustrum s. Herrenalb.
Albrecht ü. , König 142.
Alexander VI. , Papst *49.
Alhusen, Aberlin zu Utelspur 274.
V. Alospach, Konrad 102.
Alsowe, abgeg. Ort 93.
v.Altenbeuren,Burkard 119. Gutall 9.
Altenowe s. Haltnau.
Altensweiler OA. Saulgau 105.
Altheim OA. Riedlingen 100.
Z«it8chr. XXXI.
Altmannshausen OA. Münsingen 76 ff.
135.
V. Altorf, Ulrich 127.
Altshausen,Deutschorden8-Commende
189. 198. 200. 217. 226 ff.
~ Provincialcapitel d. Deutschordens
1752. 193.
V. Altstetten, Dietrich 88. 104. Eglolf
133. Hermann 104. Konrad 104.
Rudolf 104.
de Amidis (Hohenems) , Gözwin 94.
Andelsbach BA. Pfullendorf 125. 148.
Andlau,Deutschordens-Commende220.
v.Andlaw,Jörgl73ff. Rudolf Meynolff
175.
V. Andwyl, Baldibrecht 101.
Anemarchingen s. Emerkingen.
V. Angelach, Dietrich 264.
Angelbachthal 440.
Anglinus, Rudolfus 109.
Arbegast, Claus, Schultheiss zu Dur-
lach 262.
V. Arbon, Hermann 101. Rudolf 64.
Wernher 64.
Arger, Burkard 129.
Arisdorf Cant. Baselland 194.
Arnolf, Kanzler 59.
zir Aspun 61.
Au bei Rheinfelden 209.
Audineil (Adinell), Johann Wilhelm
373. 403. 414.
Auerbach BA. Durlach 247. 279.
de Augea, Conradus 72.
Augsburg, Hochstift 76.
V. Bach, Heinrich 91. Ulrich 86.
Bächen BA. üeberlingen 93 f.
BachhauptenOA.Ostrach 73 ff .76.129 f.
V. Bachhaupten, Berthold 73 f.
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450
Bachiwe s. Bächen.
V. Badeckh, Bonaventura 188.
Baden i. Aargau 171—178. 181. 189 f.
— Spital 190.
V.Baden, Graf Arnold 58. Kuno 58.
Wemher 58.
Baden, Markgrafen u. Markgräfinnen
von:
Bernhard I. 259. 261. 263. 265 f.
Christof 1. 275. 278 f.
Christof, Georg Friedrich's Sohn
387. 401. 436. 440.
Eduard Fortunat 371. 442.
Friedrich 89 f.
Friedrich II. 250. 253-258.
Friedrich V. 362. 429 f.
Georg 272.
Georg Friedrich 284. 334. 342.
348 f. 355—362. 368—448.
Hermann III. 59. 297.
Hermann V. 89 f. 240.
Hermann VII. 249 f.
Hermann IX. 258.
Hirmengard 240.
Jacob I. 271 f.
Karl I. 272 f.
Karl, Georg Friedrich's Sohn
350. 374 f. 384. 387. 393.
401. 433. 438 f.
Maria (von Eiken) 442.
Philipp 281 f.
Rudolf I. 241.
Rudolf II. 250.
Rudolf IV. 256 ff.
Rudolf Hesso 258.
Rudolf der Wecker 259.
Sibylla Magdalena 362.
V. Baden, Johann Friedrich 226.
Paderborn, Stift 379.
V. Badewegen, Albert 122. Hein-
rich 122. Hugo 72. Konrad 86.
R. 299.
Bagnato, F. A., Baudirector 194.
Bahnbrücken BA. Bretten 260 f. 264.
273. 283.
Baitenhausen BA. Ueberlingen 83.
V. Baldenstein, Georg Christof Rink
226.
v.Balzhofen, Bernolt 269. Eberhart
269. Martin 269.
Bamberg, Bischöfe von 343. B. 9.
Eckprecht 7.
Bamberg und Würzburg, Bischof Jo-
hann Gottfried von 352 f. 368 ff.
424.
Bamlach BA. Müllheim 184.
Banbrucken s. Bahnbrücken.
Banzenreute B A. Ueberlingen 82 ff. 96.
V. Pappenheim, Heinrich, Reichserb-
marschalk 156.
Päpste: Alexander VL 49.
Bonifacius IX. 35. 49.
Innocenz HI. 238.
Julius IL 170 f.
JuHus m. 283.
Pius H. 272.
Bär, Georg 233.
Parcus, Hieronymus 194.
Baruch, Simon 229.
Basel, Bischöfe von 224 ff. Gerhard
328. Johann Konrad 227. Otto 327.
330.
— Domstift 178.
— Domdechant Nicolaus 173. Dom-
propst 235.
— Deutschordens - Commende 174.
186. 227.
— Hofgericht 174.
Basel, Stadt 176 f. 188. 191—196. 224.
Apotheke 217.
— Klein-Basel 141.
Bauer, Oberst 348. 443. 447.
V. Baufnang, Gerold 58 f.
Baumburg OA. Riedlingen, Burg 76.
Baumgarter, Marx 183.
Baurenbim, Philips 218.
Bawarus, Heinricus dictus 134.
Pawarus, Manegoldus 133.
Bayer, Hans, Stattamman zu PfuUen-
dorf 162.
Payer, Hans, genannt Golter 145.
Beoenweiler s. Behweiler.
Peblis, Oberst Heinrich 441.
de Bechin, Hermannus cellerarius 124.
Bechtinger, Adam 172.
Becker, Marzolf 448.
Behweiler OA. Tettnang 57.
Beinwyl Cant. Solothurn, Kloster 179.
213.
V. Beizkofen, Burkhard 100. Hein-
rich 76. Walther 76. 100. Wem-
her 76. Wezilo 76.
Bekh, Konrad, von Ertingen 24.
Beifort Cant. Graubündten 136.
Belhart, Diebold von Igelsloch 279.
V. Bellickhen, Johann Franz Schmidt
190.
Bellingen BA. Müllheim 183. 186.
212.
Bendlikon am Zürichsee 212.
Benfeld i. Elsass 236.
Ber. filius Gozzoldi 246.
Berar, Heinrich 102.
Berau BA. Bonndorf, Kloster 170.
V. Berg, Graf Diepolt 58. Rapoto 68.
Ulrich 81.
V. Bergen, Konrad 273. Wezelo 295.
Berghof bei Pfullendorf 144.
Berhtold, Pfarrer zu Gospolzheim 261.
Berhtoldus, sacerdos 239.
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451
Beringen Cant. Schaffhausen 291.
Berlin, Wilhelm Bernhard 421.
Bermans, Hans, zu Pfullendorf 14.
Bermatingen BA. üeberlingen 133.
Bern 177. 180.
Bernau, Burkard von 86. Konrad 86.
Bernbach OA. Neuenbürg 279. 281.
V. Berndorff, Philipp Albrecht 190.
224.
Berngorus de Entringin, canon. Spir.
245.
Bernhards weiler, ausgeg. Ort bei
Dertingen 238.
Bernholdtss, Oberst 224.
V. Berolzheim, Heinrich 76.
Berselingen, ausgeg. Ort 291.
V. Berstein, Adam 280.
Bertoldus, incola villae Maisch 243.
— filius Gozoldi 253.
— comes 297.
Bertram, Oberstlieutenant 437.
V. Berwangen, Heinrich 265.
Pest, die, in und um Pfullendorf 167.
St. Peter, Kloster 224. 296. Abt
Johann 188.
Petersbausen, Kloster 303. Aebte:
Gebhard 305. Konrad 304.
de Petridomo, Albertus 64.
Bettenweiler OA. Ravensburg 130 f.
V. Bettenweiler, Bertold 130.
Bettmaringer, Hans 169.
Betz, Johann Caspar 198. 200.
— Stoffel, Zunftmeister in üeber-
lingen 146.
Beuggen , Deutschordens - Commende
168-237.
Komthure: Ulrich v. Klingen 213 f.
Georg V. Homburg 168—173.
Ludwig V. Reischach 173. 194.
197.
Jörgv. Andlaw, Statthalter 173 f.
— Komthur 175 ff.
Friedrich v. Homburg 178 f.
181.
Hans Caspar v. Jestetten 179—
184. 197 ff. 201. 205.
Hartman v. Hallwyl 184—187.
206. 209. 214.
Johann Caspar v. Stadion 187 f.
210 f. 222.
Johann Jacob vom Stain 189.
Heinrich Schenk v. Kastell 189.
222—226.
Philipp Albrecht v. Berndorff
190.
Johann Hartmann v, Roggen-
bach 191.
Johann Friedrich v. Baden 226.
Eberhard Truchsess v. Rhein-
felden 226. 232 f.
Beuggen, Komthure: Johann Franz
Frhr. v. Reinach 191. 227.
Frhr. v. Pfürdt 191. 228.
Karl Frhr. .v. Schönau 191 ff.
229.
J. J. J. V. Hagenbach 193.
Job. Bapti^ Frhr. v. Eptingen
229 ff.
Frhr. Franz v. Lerchenfeld 194.
Friedr. Karl Frhr. v. Landsperg
233.
Beuggen, Archiv 232 f.
— Haus- und Gesinde - Ordnung
226.
— Kirchenvisitation 220 f.
— Kirchweihe 189. 226.
— St. Sebastians -Bruderschaft 185.
OQQ 209
— Treffen bei (1638) 234 237.
Beuren an der Ach 291.
— am Ried 291.
— BA. üeberlingen 95. 110.
V. Beuren, Eberhard 90 108. Goz-
winll6. 124. Heinrich 116. Her-
mann 119.
Beuron, Kloster 64. 67. 128.
Bezzerere, Wernher 139.
Pfaffenhofen BA. üeberlingen 105
Pfäffers, Kloster 329.
Pfalzgrafen :
Friedrich I., Kurfürst 274.
Friedrich V., Kurfürst 371. 376.
381 f. 384. 434.
Ludwig 7. 9.
Ludwig IV., Kurfürst 269.
Otto 271.
Philipp, Kurfürst 164. 276.
Ruprecht 22. 259.
Pfalzgrafen von Birkenfed : Christian
375. 387. 393. 401 f. 414. 434.
440.
Johann Friedrich 387. 393. 401 f.
435. 440.
V. Pfärrenbach, Eberhard 58. Swigger
74 f.
Pfau V. Riepur, Burkart 274. Melchior
274. Syfried 265.
Pfefferzins 13. 167.
V. Pfirdt, Frhr. 191. Konrad Karl
Anton 228.
Pfister, Claus 178. Hans 175.
— N., Obristwachtmeister 380.
Pfisterer, Franz Anton 191.
Pforzheim 241. 242. 250-254. 258.
265.
— Barfüsserkloster 270.
— Spital 270.
— Stift 268.
Pforzheimer, die vierhundert 340 f
356. 358. 364-368. 438 f. 444 ff.
29'«
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452
1^
Pfullendorf , Stadt 1 ff. 6. 43. 105 f.
108. 140 ff. 152.
— Ammannamt 31. 39 f.
— Beinhaus 14. 23.
~ Bibliothek 163.
-— Feuersbrunst 9.
— St. Niclauskapelle 42.
— Pfarrkirche 11. 152.
— Schultheiss Burkard 96.
— Spital 36.
— Thore 12. 30.
Pfullendorf, Grafen von 11. Rudolf 58.
62. 295. 303.
V. Pfullendorf, Berthold 101.
Phaphilin, Eberhard, von Neuenbürg
70. 72.
Philipp, König 93.
Phluch (Phluge) von Erbstetten,
Walther 78. 80.
Phorzheim s. Pforzheim.
Biber, Johann 214.
Biberach OA. Heilbronn 368 f. 392-
395. 404 f.
Bibern Cant. Schaffhausen 291.
Bieler, Henntz 179.
Bielleiser, Leodigarius 188.
V. Bierlingen, Dietrich 77. 79.
Biesenberger 49.
Bietingen BA. Messkirch 103.
Bilgerin , Hermann 67. Wemher 67.
V. Billaiingen, Ulrich 133.
Bilringen s. Bierlingen.
Pincema de Wintersteten s. Winter-
stetten.
Birkach, das, bei Pfullendorf 21.
Birkenfeld, Pfalzgrafen von s. Pfalz-
grafen.
Birkingen BA. Waldshut 169. 180.
BirndorfBA. Waldshut 169. 190. 228.
Pistor, Ella 120. Heinricus 120. 124.
Irmengardis 120. Maethildis 120.
Pistorius, Lienhart 171.
Bittelschiess, Burg 108.
V. Bittelschiess 126. 128 f. Albert 100.
107 f. 134. Anna 108. Bertold
100. Engilburc 107. Hugo 107 f.
134. Ita 108. Willebirg 108.
Bitzenhofen OA. Tettnang 127.
V. Bitzenhofen, Heinrich 63. 76. 88.
Biuron s. Beuren.
Pius IL, Papst 272.
V. Pivenay, Oberstlieutenant 232.
Bivtichouin s. Beizkofen.
Blaeman, Eberhard 102.
Blaewanc, Blewach, die 137.
V. Blankenstein 106. Swigger 106.
Blarer v. Wartensee, Frhr. 230. 232.
St. Blasien, Kloster 52. 185. 217. 225.
— Abt Caspar 185.
in Blast, Eberhard 131. Heinrich 131
Blecher, Heinricus, presbyter 35.
Blettenberg, Rittmeister 402.
Bilgerinus, civ. Pforzheim 242.
Blocholfus, Albero 86.
V. Blumeneck, Wolfgang 168.
V. Blumenstein, Diethelm 136.
Boc, Heinrich 96.
Böckingen OA. Heilbronn 412. 423.
V. Böcklin, Oberst 399. 420. 439. 444.
Bodenzapf, Burkard 132. Konrad 132.
Marquard 132.'
V. Bodman, Albero 105. Burkard 94.
Hansjacob 160. Hans Jörg 219.
Heinrich 102. Höllena 219. Kon-
rad 105 f. 109. 122. 132 f. Rudolf
133. ükich 62. 94. Yttelhans 160.
Boezenhart,WaldbeiWeUdorfll0.112.
Bögelin, Konrad 134. 137.
Böhm, Joh. Friedrich 171.
Bohsilaere, Burkard 201.
Bökkli, Hainricus de Gamundia, in-
curatus in Pfullendorf 23.
am Bol zu Lützelnbach, bei Pfullen-
dorf 148.
BoU BA. Messkirch 65.
V. Boll, Bertold 124.
Böllinger Bach 407. 442. 447 f.
BöUingerhof OA. Heilbronn 368 f.
399. 405.
Bolsteten, abgeg. Ort 76 ff. 80. 135.
Boltzhans, Schultheiss zu Rastetten
268.
Bomgarter, Veitin 180.
Bonifacius IX., Papst 35. 49.
de Bonlanden, Philippus 8. Wern-
herus 8.
Bonlaze. Heinrich 134.
V. Bonnaorf , Liutfrid 57. Rupert 57.
Wernher 57.
Bosch, Hermann 26.
Bosenstein BA. Achern 274.
Boshasel BA. Pfullendorf 147.
V. Boshasel, Heinrich 57.
Bosinwilaer? 57.
de Potamo s. v. Bodman.
Botzheim, Michael 317. 319.
Bötzli, Rudolfus, vicarius in Pfullen-
dorf 30.
Rozzo V. Grötzingen, Albert 81.
Gebeno 81.
Brambach, Cleinhans 168.
Brand, Bemhart 176. Theodor 176.
Brandenburg, Markgraf Ludwig von
22. Kurfürst Joachim 164. 166.
Brandmüller, Johann Jacob 195.
V. Brandt, Ulrich 373. 414.
Brant, Brändle, Wald bei Rickarts-
reute 125.
Praster, Mathias 206.
Brattelen Cant. Baselland 188.
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453
Brediheim s. Bretten.
V. Bregenz, Graf Hugo 61. Rudolf
58 f.
Breisach, Stadt 188. 225.
Breitenholz, Hof bei Rastatt 268. 282.
Breitschmid, Johann 170 f. 173 f. 178.
Breitschwert, Heinrich in Pforzheim
270.
Bremgart.Hans, Secretarius zuHerren-
alb 280.
Bretten 238. 245. 250. 263. 267. 269.
273. 275 f. 283. 388.
— Mühlen 275.
— Spital 275.
— Wisshofer Thor 264.
Brieff, Johannes, Notar 171.
de Brigantia, Diemo 305.
Brisacher. Marquard 46. 156.
Prisgower Wein 13.
Bröche, Hans 176.
Brög, Wernher zu Isny 40.
Brogli, Lorenz 172.
Proglin, Jacob, Münzmeister zu Pforz-
heim 265.
Brombach, Fridlin 194. Hans 178.
Simon 233.
Prombach, Dr. Pius Conradin 183.
V. Bronnen , Hugo 103. Liukard 103.
Bruchsal 257. 274. 280.
Bruderschaft St. Sebastian zu Beuggen
206-209.
de Bruhehen, Walterus 311.
Brunckh, Jacob 184. Reichart 185.
uf dem Brunnen, Albert 139. Martin
139.
Brunner, Bernhart 172. Hans 171 f.
Bruno cancellarius 296.
Pruntrut 217 f.
Brüsch, Hans zu Pfullendorf 149. 151.
Bubinberc, abgeg. Ort 83 f.
Buch BA. Waldshut 169.
Buch, Ulrich zu Pfullendorf 149.
Buchau, Stift 74 f.
V. Buchau, Rudolf 119.
Buchheim BA. Stockach 66 f. 103.
Buchhof BA. Pfullendorf 97.
Buchholz, Waldung 269.
V. Buchs, Heinrich 82.
Buchser, Rudolf 179.
Buckh, Martin 183.
Bückten Cant. Baselland 173.
Buggen, Burkhard, in Pfullendorf 21.
Buggensegel BA. Üeberlingen 86. 97.
V. Buggensegel, Ulrich 92.
Bugkh, Claus 180.
Bühl (Ober-, Unter-) bei Radolfzell
291.
Puiron s. Beuren an der Ach 291.
Buman, Nicolaus 38.
Bund der Städte um den Bodensee 143.
V. Bunkhofen, Burkard 57. Ulrich 57.
Volkard 84.
Bupft, Albr. zu Reutlingen 20.
Burcard, Bonifacius 195.
Burckhard, Christoph 172.
Burckhart, Hieronimus 186.
Bürer, Marx 179.
Burg, Berngerus, Propst zu St. Stephan
in Constanz 35.
V. Burg, Wernher 57 ff.
V. Burgau, Graf Heinrich 81.
Burgund, Herzog Konrad von 59.
V. Burgthal, Riwin 70. 72.
Burhcalben 310.
Burkwilen bei Pfullendorf 147.
Burraere, Berthold 112.
Burri s. Beuren.
Burzelaer, Heinrich 122.
Buschy ff, Melchior, Pfarrer zu Pfullen-
dorf 151.
Buselingen s. Büsslingen«
Bussy, Josef Nicolaus 172.
Büsslingen bei Blumenfeld 291.
Y. Bussnang, Berthold 71.
Butchen s. Bückten.
Butelaere, Heinrich 113.
Buus Cant. Baselland 177. 194—197.
— Namen der Pfarrer 194.
Buwinchovin s. Bunkhofen.
Buzzechoven s. Beizkofen.
Bybrach, Ludwig, Bürgermeister zu
Üeberlingen 146.
Kaiser, Jacob 191.
Kaiser und Könige, deutsche:
Albrecht II. 142.
Ferdinand I. 282.
Friedrich L 289 f. 293. 295. 310.
Friedrich H. 6.
Friedrich HI. 9. 146. 155 f. 160.
167.
Heinrich VI. 83.
Karl IV. 16. 25. 28 f. 268.
Karl V. 167. 420.
Konrad III. 58.
Maria Theresia 192.
Maximilian L 43. 161—163.165.
278 f.
Rudolf L 8.
Ruprecht 38 f. 262 f. 268.
Sigmund 40. 264. 268.
Wenzlaw 29-32. 37.
Kaisten Cant. Aargau 183.
V. Kallenberg, Frick 37. Rudolf 131.
Walther 131. Wolf 37.Wolffhart37.
Kaltenborn bei Radolfzell 291.
V. Kalw, Graf Konrad 295.
Kammerer, Heintz 169.
Kannaer (Kannere),H. 139. Ulrich 120.
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454
V. Kappel, Eigelw^irt 70. Richard 70.
V. Kappelle, B'rau Katherin 21.
V. Kappenhart, Heinrich 250 ff.
Karl IV., Kaiser 16. 25. 28 f. 268.
Karl V., Kaiser 167, 420.
Karlisouwe s. Karsau.
Carpezan, Oberst 440.
Karsau BA. Säckingen 168 f. 175 f.
178 f. 182—186. 191—193. 206.
209. 214 f. 218. 226. 233. 235.
Karsere. Heinrich 136.
V. Kastell, Heinrich Schenk 189. 222 -
226. Otheno 101. Ulrich 100.
Katzbachthal 440.
V. Katzenelnbogen, Graf Eberhard 9.
Johann 269.
Kayser, Ulrich zu Gebrichingen 282.
Ceberg, Johann Francisc 189.
Kegeler, Herman, Cleriker in Speier
250.
Cellarius, Conrad 194. Philipp 194.
V. Celle, Berthold 71. Heinrich 71.
Konrad 71.
Keller, Hans 183.
Kemnatun, abgeg. Ort 125.
Kerer, Peter zu Ottersweier 268.
Kersch OA. Esslingen 82.
v.Kersch,GrafDiepolt81f. Egino82.
Kettenachir? 89.
Keyser, Peter 172.
Ghanaer, Ulrich 117.
de Chestenburhc, Burchardus 310.
Chiliaere, Berthold 101.
Chilse, Chilso s. Kilse.
Cholezzi, Albert 91. Burkard 91.
Chremsir, Miliczius de 25.
Chunig, Albero 94.
Chur, Bischöfe von: Adilgot 52. 59.
Konrad 58. Volkard 107.
Kibi, Heinrich 122.
V. Kiburg, Graf Albert 58. Hart-
mann 58. 106.
Kienberger, Joseph 187.
Kiener, Alberhtus, in Pforzheim 242.
Kieselbronn BA. Pforzheim 245.
Kiesenbach BA. Waldshut 183.
Kilchain, Johannes de, canonicus in
Furindow 24.
Kilchheimer, Dr. Lienhart 198. 200.
Kilchrein, Wald 103.
Kilse (Chilse, Chilso) v. Kilsenberg,
Adelheid 94. Dietrich 87 f. 96. 99.
Heinrich 94. 111.
Cimbreholz s. Zimmerholz,
de Cimiterio, C. 49.
V. Kirburg, Rheingraf s. Rheingraf.
V. Kirchberg, Graf Eberhard 58 f.
Hartmann 58.
Kirchhausen OA. Heilbronn 368.
Kirchhoffer, J. J. Fridlin 172.
Citeaux, Kloster 51.
Klem, Johann 187.
Clemens VI., Papst 18. 153.
V. Klettenberg, Weinwolt 387. 440.
CleuwUi, Walther 92.
V. Klingen, Ulrich 213 f.
V. Clingenberg, Caspar 159. Hein-
rich 160. Pele 260.
Closterman, Claus 180.
Knäblin, Basche 448.
Knecker, Hans 414.
Knielingen BA. Karlsruhe 387.
Knipping, Conradt 198. 200.
Knizaere, dictus 119.
V. Knöringen, Albrecht Völker 178.
181. Eitelhans 181. Hans Philipp
181. Ulrich 181. Wolf Ulrich 181.
Kober, Johann Wilhehn 172.
Koch, Georg 188.
KochraüUer, Hans 276.
Kolb von Staufenberg, Reinbolt 265.
Colbo, Berengarius 294.
Colhophe, Berthold 87.
Cöln, Erzbischöfe von: Clemens Au-
gust 192. Engelbert 7. Wilhelm
26.
Kolnerius, Fabßr in Pforzheim 242.
v. Köngen (Kunigin), Otto 238.
V. Königsbach, Hermann 253. 255.
Ottilge 265. Reinboto 248 f.
Königsbronn, Kloster 1. 16. 18. 20f.
23 25. 29. 38. 43. 143. 151.
— Aebte: Berthold 23. Heinrich 24.
29. 36. Johannes 31. 42. Marquard
19 f. Melchior 167. Peter 149.
151.
— Prior Wilhelm 44.
V. Königseck, Graf 193. 229.
Königsfelden Cant. Aargau 180.
Konrad HI., König 58.
de Constantia , Abelinus 102. Aeigil-
wardus 86.
Constanz, Hochstift 93. 228.
Bischöfevon: Berthold 53.71. Diet-
helm 56. 62. Eberhard II. 135.
Heinrich (v. Klingenberg) 9. Hein-
rich III. 30. Hermann I. 52. 58.
303 305. Hermann III. 151. Hugo
166. 172. Konrad (v. Tegerfeld)
56 64. 100. Ulrich II 18. 52.
297. Ulrich IH 153.
— Weihbischöfe 189. 220.
— Domcapitel 16. Decan Ubich 64.
100.
— Hofgericht 171. 186.
— St. Stephanskirche 35 84. 92. 100.
135.
Constanz, Stadt 9 f. 98. 156. 217.
— Ammann Marquard 101.
— Stadtgericht 156.
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455
Korb bei Pfullendorf 40.
V. Korb, Nordewin 108
Cordova, General Gonzales von 339.
348. 352. 368. 370 f. 372. 377.
382 f. 395 ff. 407 ff. 415. 419.
424. 434. 443. 447.
Du Comet 339. 350 f.
CosB, Johann 171.
Corsika 230.
Kouffman, Gallus 171.
Kozze, C. genannt — 255.
Graft, Heinricus 134.
— Ott, Bürger zu Ulm 44.
Kränzler, Matheus 195.
Krauchenwies 42.
Crawatten = Croatien 218.
Crezz, Heinricus in Maisch 243.
Criessa, Amolt de 305.
Cristianus , cancellarius Mogunt.
archiep 292.
Kryechbuchs Haus zu Eastetten 268.
Kueder, Lenz 412. Wendel 415.
V Kümmeiatzhofen. Walther 82.
Cün, Cunrat, zu Pfullendorf 148.
Kunebrehtishoven s. Kümmeratzhofen.
Kunigistole, Dingstätte 58.
Conradus, filius Heinrici sculteti (in
Stuopferich) 254.
Cunradus, magister, presb. Spir. 245.
Cvnradus, sacerdos 239.
Cunradus, sacerdos, dictus Rufns 246.
— tector in Maisch 243.
V. Künsecke, Ulrich 266.
Cuntzmann, Cunrad, Pfaff von Ett-
lingen 261.
-- Claus von Ettlingen 261.
Cuntzmans Mühle bei Ettlingen 276.
Kuppenheim BA. Rastatt 268.
Kürnbach BA. Bretten 237. 273.
V. Kürnbach, Wernher 239.
Kussilbrunneu s. Kieselbronn.
Küssnacht am Zürichsee 213.
V. Kuttenach, Jacob Ernst, gen.
Mylandt 186.
Küzagil, Arnold 126. Rudolf 126.
Walther 126.
Kynnenheusel zu Elchesheim 276.
Kytzfel, Hans, von Rossnow 144.
Tabrehtiswilare s. Tafertsweiler.
Tafertsweiler OA. Ostrach 75 f. 107 f.
126-129. 134. 138.
(von) Taegewin, Heinrich 65. Man-
gold 65.
Tale, Adilbertus presbyter de 305.
Tanchingen 291.
Tandingen s. Thaningen.
Dantzer, Lienhart 175.
Tannenberger, Obristlieutenant 235.
Dapifer de Walp\irg s. Waldburg.
Darm, Niclaus 187.
Darmsbach BA. Pforzheim 265.
Tatte, Herr Ulrich der (Kleriker) in
Pfullendorf 21.
V. Daubeneck, Adam Christof 373.
414.
V. Teck, Herzog Albert 68.
Degerfelden BA. Lörrach 185. 235.
V. Deggenhausen, Adelgot 64. Aigel-
wart 101. 126. Berthold 86. Kon-
rad Sonnenkalb 64 86. Liupolt
57. Rupert 65.
s. auch Sonnenkalb.
Degkh, Fridlin 180.
Deisendorf BA. Ueberlmgen 84 f. 133.
Delenbrunnen 238.
Tengen, Burchardus presbyter de 299.
Tenger, Hermann 121.
Denkingen BA. Pfullendorf 22.
Dens, Burkard 102.
Teodeuuinus S. Rufinae card. legat.
297.
Dertingen (Terdingen) OA. Maul-
bronn 238 f. 261 — 264. 269.
282 f.
Dettingen BA. Constanz, Kleriker
Albert 86.
V. Dettingen (Tetingen), Burkhard
12. 15. 20. Konrad 100. Wern-
her 86.
Deutschordensmeister Clemens August
192.
Dextor 102.
Thale curtis 303.
Thalheim OA Wald 128.
Thann i. Ober-Elsass 182. 201.
- St. Theobaldsstift 188.
Thamberg bei Raithaslach 70. 130.
Thaningen BA. Stockach 66. 106 f.
V. Thumb 224.
Dieingen s. Hohen tengen.
V. Tiefenbach, Dietrich 262. Kraft
Wysse, genannt 260.
Tiefenhülen OA. Ehingen 76 ff. 81.
V. Diesbach, Nicolaus, Prothonotar
173.
Diessenhofen Cant. Thurgau 106.
Dietenhausen BA. Pforzheim 238.
240—242. 245 f. 249. 257. 259.
276-279.
Dietershouer, Burcardus, edituus in
PfuUendorf 12 f.
Dietikon Cant. Zürich 213.
Diets, Gerardus comes de 7.
Tietwinus cardinalis 58.
Dietz, Stephan 188.
Digne, Bonifacius Bischof von 9.
V. Dilingen, Albert 81.
Dilsberg BA. Heidelberg 434.
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456
TiUy, General 336. 343. 348. 368.
372. 375 ff. 381 f. 389 ff.
Dinghofrodel von Fischingen 174.
Dinensis episcopus s. Digne.
Ditfurt 144.
Ditherus, cellerarius, canon. Spir.
245.
V. Titzingen, Hans genannt Edelmann
264, 265.
Tiuvelsele, H. 127. Liugard 127.
V. Tobel, Burkard 138 f.
Döbellin, Conradt 183.
doctor puerorum 5. 24.
Donauried, das 128.
Dorfesberc s. Dornsberg.
V. Dormeutz s. Dürmentz.
Doruatwald bei Wimpfen 442.
Dornsberg BA. Stockach 68 ff. 108.
Tütun domina 300.
Toulon 230.
V. Trauungen, Eberhard 80.
V. Drais, Geh. Rath Frhr. 233.
Trapp, Hans Georg 420.
V. Trauchburg, Berthold 64.
Tremel, Hans von Rauenthal 268.
Trexel, Hans Heinrich 187.
Trichtinger, Johann 172.
Trier, Erzbischöfe von: Balduin 22.
Jacob 164. 166.
Triff, Johannes 195.
Trontilaer, Eberhard 93.
V. Trossingen, Heinrich 86.
Truby, Hans 173.
Truchsess v. Höfingen s. Höfingen.
Truchsess v. Waldburg s. Waldburg.
— V. Rheinfelden, Adelberg • 168. 169.
Eberhard 226. Hans Adelberg 219.
Hans Caspar 219. Hans Wernher
176. Sebastian 179.
St. Trudpert, Kloster 225. Abt Hein-
rich I 86.
Drusardus, frater Burchardi de Che-
stenburhc 310.
Trutherus, sacerdos 239.
Trutsun, Heinrich 138.
V. Tübingen, Pfalzgraf Hugo 58.
Tüffel, Haincz zu Pfullendorf 41. 143.
Tüfingen BA. Ueberlingen 88. 97 ff.
104. 109.
V. Tüfingen, Bernhard 91. Rupert 59.
Tukkeli, Konrad 118.
Dulber, Hans in Pforzheim 270.
Tumm, Wernher zu Pfullendorf 21.
V. Dürbheim, Konrad 63.
Turinc, Walther 133.
Turingin, Rupertus de 305.
Durlach 244. 258-262. 387.
— Burg 261.
— Gretzinger Thor 261.
Durler, Ulrich 174.
V. Dürmenz, Bernolt 266. Friedrich
265. Kraft 315 ff.
Durmersheim BA. Rastatt 260.
V. Dümau, Berthold 108. 126.
Durst, Balthasar 184. Franz Joseph
172. Hans 184.
Tuttlingen 265.
Twingaer, Heinrich 136. Ripert 115.
V. Dyeffenowe, Else 259.
V. Dygesheim, Berthold 261. Conrad
261. Johannes 261.
V. Ebenweiler, H einrieb 129. 134. 138
V. Eberatsweiler, Albert 115 f. 124.
Bertold 116. 118.
Ebersbach OA. Saulgau 96.
V. Eberstem, Grafen 274. 283.
Bernhard 267—69. 280 f. 283.
Hans 267 f. Philipp 283 Wil-
helm 266 f.
V. Eberstein, Berthold 58. Eberhard
8. 238. Heinrich 257.
V. Ebingen, Albert 131. Friedrich
131. Heinrich 131.
Ebirhardus, frater, asinarius in mon.
Herrenalb 241.
Ecclo 294.
uf Eck, Peter Thoman 183.
V. Eckartsbrunn, Meingot 69.
V. Ecke, Heinrich 65.
Edelunc (Edilunc), Heinrich 129. 134.
Efinger, Hans Heinrich 187.
Efritzweiler BA. Ueberlingen 136.
Egen. Vli in Pfullendorf 30.
Egerdin (Landgericht?) 79.
V. Egge, Ulrich 134.
Eggihardus, capellanus in Terdingen
239.
Eggs, Bastian 183. Ludwig 179. 183.
— Dr. Theol. Leonhard 188.
Egilolfus plebanus de Nettingin 246.
ab Egkh, Hans Thoman 180.
V. Eglingen, Ortolf 122.
Ehingaere, H. 115.
Ehingen, württb. AStadt 79. 126.
— BA. Engen 69.
V. Ehingen, Heinrich 109. Konrad
133. Ludwig 79. Rudolf 69.
Ehinger, Uhich genanntO esterreicher,
Altbürgermeister in Ulm 155.
Ehrstädt BA. Sinsheim 391.
V. Eichen, Rudolf 76.
Eichsei BA. Schopfheim 168 f.
Eigeltingen BA. Stockach 68—299.
V. Eigeltingen, Albert Bandelin 108.
Gotfrid 68. Heinrich 108. Otto 68.
Rüdiger 131.
Eiken Cant. Aargau 180.
V. Eiken, Maria 442.
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457
Eiiisiedeln, Kloster 168. 171.
Eisingen BA. Pforzheim 261. 265.
Elchesheim BA. Rastatt 276.
V. Elchesheim, Bärbel 270.
Elgg, Jacob 168.
V. Ellerbach, Burkard 80.
Ellinchouin s. Oelkofen.
Ellmen (Elma) bei Oehningen 291.
Ellmendingen BA. Pforzheim 240.
247 ff. 257. 259. 278 f. 281.
Elsass-Burgund , Landkomthure der
Deutschordensballei 174. 179. 181.
184. 189. 192-194. 198. 200. 201.
205 f. 209. 213 f. 222 ff. 226.
229 ff.
Emarleheim s. Merlheim.
V. Embden, Graf, Oberst 348. 443.
V. Emeringen, Bilgerin 78. Heinrich
78. Kom-ad 135.
V. Emerkingen, Walther 77. 79.
Engelberg, Kloster 232.
Engen, Stadt 157.
V. Engiloberc, Berthold 86.
V. Ennabeuren , Heinrich 77 f. Kon-
rad 77. Mangold 77 f.
Ensilingar, Konrad 102.
Ensisheim i. Ober-Elsass 175. 201.
216. Hofgericht 174.
Entringen OA, Herrenberg 84.
Entzberger, Henslin 145.
V. Enzberg 252. Albrecht Schuhhne
260. Friedrich 251 f. Georg 260.
Gerhard 250 ff. 257. Heinrich
250. Konrad 251 f. 257.
Eppingen 260. 370. 388-391 f. 428 f.
434 f.
V. Eptingen, Frhr. Joh. Baptist 229 ff.
Erbach, Graf 387. 440.
Erbstetten OA. Münsingen 77. 80 f.
135.
V. Erlach, General 225. 235.
V. Ertingen, Albero 137. Bertold77-
80. 135. Heinrich 77 f. Ottilia 137.
Symunt 41.
Eschendorf OA. Ostrach 74. 76. 130.
Escher (Aescher), Hans Heinrich
205 f.
V. Eselsperg, Philipp 315 ff.
Esslingen, Stadt 18. 49.
— Heinrich von 119. 122. 137.
Eteningen s. Ettlingen.
Ettenberg 94.
V. Ettenberg, Bertold Wisegart 129.
Hedwig 129. Heinrich 129. Lud-
wig 129.
V. Ettisweiler, Walther 128.
Ettlingen 243. 272. Wattmühlen 276.
Etzwihl BA. Waldshut 169.
Eussersthal, Kloster 293. 310 ff. Abt
Ortlieb 294. 310.
Eutingen BA. Pforzheim 265.
Eylint, Syfrits Sitzen Sohn von Ban-
brucken Hausfrau 260.
Vahsiriet, abgeg. Ort 125.
Vaihingen 250. 271. 282 f.
V. Vaihingen, Graf Gottfried 240 f.
Konrad 240 f.
Falb, Aebelin, zu Ulm 44.
V. Falkenstein , Anna 172. Erkinger
Aigelwart 10. Burkard Waibil 94.
Varnsperg, Grafschaft 195.
V. Vatz, Marquard 107. Rudolf 82 ff.
88. 99 101. 104. Walther 83.
88. 97-101. 104. 136.
Faurndau bei Göppingen 24.
Feistenberger, Franz Joseph 172.
Feldbach Gant. Thurgau, Kloster 132.
im Feldt, Johann Peter 190.
V. Veldenz, Graf Gerlach 311.
V. Venningen, Adelheit 264.
Ferdinand I., König 282.
V. Veringen , Grafen 99 f. Berhuii 99.
Eberhard 76. 99 f. Mangold 83. 95.
100. Marquard 58 f. Wolfrad 99.107.
V. Veringen, Konrad 115—119. 124.
133 f. 136. 138. Nicolaus 115.
Vermon, Martin 187.
Veuss, Jeronimus, bad. Kanzler 283.
Fewcht, Hans, Fürsprech 155.
Veyhinger, Hans, in Pforzheim 262.
Via balnei s. Badewegen.
Viczenloch s Wiesloch.
Vietlin, Ludwig 185.
Villingen, Konrad von 118.
Villinger, Jacob 164-166.
Villinger von Schönenberg, Karl, Frei-
herr 165.
Villingerin, Anna 164.
Vimbuch BA. Bühl 448.
Vinke, Vinko, Burkard 111. Her-
mann 111. Wernher 111 f. 114.
124.
Finsterlingen BA. St. Blasien 186.
Firnibuch bei Pfullendorf 37 f.
Fischer, Johann Rudolf, Notar 192.
Fischerhausen A. Laupheim , abgeg.
Ort 80 f.
Fischingen BA. Lörrach 174.
Fläckhenstein , Heinrich 181.
V. Fleckenstein, Frhr. 371 f. 402.
430. Georg 440.
Fledin, Margarethe zu Pforzheim 265.
V. Flehingen, Heckebache 260. Ulrich
264.
Vögelin, Johann Caspar 172.
Vögtlin, Hans 172.
Vohain, Conrat 179.
Folckensperg, ausgeg. Ort 177,
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458
Völkersbach BA. Ettlingen 259.
Volkertshausen BA. Stockach 127.
Volkmar, Einhart u. Günther zu Pforz-
heim 262.
Volkmarus, juratas in Etheningen 243.
Völlkofen OA. Saulgau 99 f. 130.
V. Völlkofen, Konrad 74. Wemher 74.
Folmarus Metensis 289.
Volmerodt, Reinhard, Lieutenant 338.
343. 429.
de Foramine, Conradus 87 f. Hart-
mannus 99.
Forchheim BA. Ettlingen 263.
Vorderösterreich, Prälatenstand 187.
in Foro, Otto 136.
Vosagi in confinio 310.
Franck, Mathias 172.
Frankenbach OA. Heilbronn 414 f.
Frankenhofen OA. Ehingen 77 f.
Frankreich, König von 225.
Frauenalb, Kloster 258. 280. 283.
Frecher, Hans 153. Wilhelm 43.
Freiburg 198. 219.
— Deutschordens - Commende 183.
200 f. 206. 220. 230. 232 f.
~ Gesellschaft zum Gauch 218.
— Regierung zu 191 f. 194.
Freien weil Cant. Aargau 189.
Freising, Bischöfe von: Albert von
Sigmaringen 53. Otto 58.
Frey, ürsus 172.
Freyberger, Johann Jacob 194.
V. Friberg, Albrecht 270.
Frick Cant. Aargau 174. 180. 186.
215. 227 f. 234. 236.
Frickhart, Caspar 190. Melchior 187.
V. Frickingen, Albert 57. 59. 89 f.
105. Burkard 57. 59. Eigelwart
65. Elisabeth 90. Gerung gen.
Blumi 98.
Friedberg OA. Saulgau 134.
Friedingen OA. Tuttlingen 66. 131.
V. Friedingen, Heinrich 69. Rudolf
66. 174. 266.
Friedrich I., Kaiser 289. 290. 293.
295. 310.
Friedrich IT., Kaiser 6.
Friedrich III., Kaiser 9. 146. 155 f.
160. 167.
V. Fritsch, Augustin, Oberst 337 f.
354.
Fritschy, Hans 175.
V. Froberg, Graf Phil. Jos. Anton
Eusebius 192 f.
Fröhnd BA. St. Blasien 186.
V. Fronhofen, Bertold 130. 139.
Fruchte (Vruhte), von Wehingen,
Friedrich 242. 251. Wernher von
Weil 241 f.
Fryg, Rudolf 178.
Fügker, Erhardt 169. 175.
Fuldner, Fritz 156.
Vunden, Konrad 125.
Furindow s. Faurndau.
Furnibüch s. Firnibuch.
V. Fürstenberg, Grafen 408. Hein-
rich 9. Wolfgang 317 ff.
V. Fürstenstein, Berthold 85.
Fustunc, Heinrich 131.
Gaigel, Konrad 102.
Gailhöfe BA. üeberlingen 94.
Gailingen bei Radolfzell 291.
Galinowe s. Gailhöfe.
St. Gallen, Aebte von: Franz 170.
Heinrich 75, Rudolf 105. Wern-
her 58.
Gamp, Hans 170.
Gampis, Konrad 86.
Gamundia, Gmünd 23.
V. Ganburg, Graft 258 f. Hermann 259.-
Ganter, Johann Martin 172.
Garmann, David 171.
Gartach, Wendel 417.
Gaudeck, Oberstlieutenant 402.
Gebehardus, scultetus in Eteningen
243.
— presbyter in Petershausen 305.
Geberchingen s. Göbrichen.
Gebhardsweiler BA. üeberlingen 104.
Gebhardt, Rudolf 175 ff.
Gedlymer, Joachim 183.
Gegginger, Bentz, zu Pfullendorf 43.
Gelterkinden Cant Baselland 173.
179. 194—197.
— Namen der Pfarrer 195.
Geltzhusen s. Gölshausen.
Gemmingen BA. Eppingen 273. 392.
V. Gemmingen, Bernhard 275. Diether
262. Georg 183. 201. 206. Jörg
200. Otto 275.
Gengenbach, Stadt 315 ff.
— Kloster 315 331.
Aebte : Beat II. 315. Konrad von
Müllheim 315 - 331.
St. Georgen, Abt Sintram 289.
St. Georgenschild, Rittergesellschaft
149. 157.
Gepa, mulier religiosa 293.
Gerber, Heinrich 171.
Gerberchingen s. Göbrichen.
Gerbolswilare s. Gebhardsweiler.
Gerhardus, plebanus de Terdingen
239.
Gerhartshaus 264.
Gerich, Wendel 412.
Geriute s. Reutehöfe.
Germersheim, Heinrich Marschall von
295.
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459
Gernsbach 268.
V. Gertringen, Hans 265. ütlin 266.
Gerwer, Je^kelin 261.
Gesell, Hans, in Pfullendorf 30.
Gesunsun, Heinrich 139.
Geyer, Johann Jacob 171.
Gigunhals, Burkard 125. Heinrich
125.
V. Giltlingen s. Gültlingen.
Girsteling, Konrad 137. 139.
Girtler, Ulrich 187.
Giselli, Konrad 101.
Glärin, Hans 145.
Glarus 172.
Glasberg, Waldung 268.
Glockengiesser in Ravensburg 39.
Gluninc, Heinricus in Pforzheim 242.
Gluringen 291.
Gnifdng, Gnufting s. Raderach.
Göbrichen BA. Pforzheim 251. 256.
260. 265. 267. 279. 282.
Gochsheun BA. Bretten 261.
Goczritter, Johannes 40.
Godemundingen s. Gottmadingen.
Godibertus clericus de Wizinstein 245.
Gögging, Jos, zu Pfullendorf 143.
Goelerin, Scolastica, Aebtissin zu
Frauenalb 280.
Golkge, Walter, zu Reutlingen 20.
Gölshausen BA. Bretten 270.
Golter, Hans, Bürger zu Bretten 269.
- s. Payer.
Goltman, Ber. dictus 246.
V. Goltstein, Oberst 374. 387 f. 393.
402. 432 f. 438 f.
Gospolzheim s. Gochsheim.
Gösse, Wernher, Pfarrer zu Pfullen-
dorf 23 f.
Gossoldi, Johannes, Decan zu Augs-
burg 144.
Gotefridus, scultetus in Etheningin
243.
Gottesau, Kloster 263.
Gottlieben Cant. Thurgau 135.
Gottmadingen im Hegau 291.
V. GottmadSngen, Berthold 100. Eber-
hard 133.
Götz, Endris 317. Jacob 178.
Gotzritter, Johannes 5. 36. 38.
Gozoldus, civis in Phorzheim 245.
Gozwin, Burkard 65.
Gozzo senex, juratus in Etheningen
243.
amme Grabin, Burkard 108.
im Graben, Rudolf 168 f.
Graemlich, Albert 139. Anna 144.
Frick 10. Friedrich 13. Hans 37.
42. 46. 164. Heinrich 10. 21. 42.
44. 106. Hermann 13. 25. 30. 42.
46. Johannes 30. Konrad 25. 27 f.
30. 39-42. Rudolf 42. Ulrich 10.
28. 37. 42. 141.
Graner, Johannes 194.
Granheim OA. Ehingen 77.
V. Granheim, Hermann 77 f. Hugo
77 f. 80. Wernher 77 f. Wernher
Welvo 79 ff.
Grasbeuren BA. Ueberlingen 132.
V. Grasbeuren, Burkard 98.
Gratarius (?), Ukich 121.
Grauwenstein, Konrad 89. 93.
V. Grecingin s. Grötzingen.
Gregg, Bartholome d. ä., Bürger zu
Ulm 44.
Gremiich s. Graemlich.
Grenzach BA. Lörrach 175. 235 f.
Gressger, Fridlin 183.
Gresslin, Mathes 415.
V. Griesenberg, Albert 122.
Grinhunt, Wernher 123 f.
Grössle, Hans 417.
Grötzingen BA. Durlach 244.
V. Grötzingen, Berthold 65. 244.
Konrad 244.
Grubner, Albero 136.
Gründelbuch BA. Stockach 66 ff. 131
Gudenburhc, Vdelricus de 310.
Guder, Bentz 21 f. Berchtold 21.
Haintz 21 f.
Güettli, Fridli 171.
Güfinc, Heinrich 116.
Gugel, Hans zu Bruchsal 271.
V. Gültlingen, Ernst 260. Gumpolt
271. Hans Jacob 373. 414.
V. Gundelfingen 132. Konrad 119.
Swigger 81. 96. 119. 128. 135.
Ulrich 119.
y. Gundelsheim, Hans Caspar 373.
414.
Gundershofen OA. Münsingen 81.
V. Gundershofen. Berthold 81. Eber-
hard 81.
Gurtweil BA. Waldshut 171.
Gutenburg bei Gurtweil BA. Walds-
hut 212.
V. Gutenburg, Konrad 68.
V. Güttingen, Heinrich 103. Rudolf
101. 305.
Gymisdus, Hieronymus 193.
Haberer, Mauritz 373. 414.
Habiz, Konrad 72.
V. Habsburg, Graf Wernher 58 f.
Habse, Konrad 131.
V. Habsperg, Ulrich 170. 172 f.
Hacke, Haggin, Albert 89 f. Rudolf
89 f.
Hacker, Heinrich, in Pfullendorf 163,
Hafen, Ludwig 145.
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460
V. Hagenbach, Johann Christof 198.
200. J. J. J. 193.
Hagenbacherhof BA. Lörrach 169 f.
173. 175. 178. 187. 191 f. 216 f.
204.
Hagenbacher Wald 210 f.
de Hagene, Hugo 311. Theodericus
311.
Hagenschiess 265.
Hagg, Albrecht, in Pfullendorf 144
Haerist, Friedrich 183.
V. Hagniu, Ulrich 64.
Haguer, Deboldt 417.
V. Haidegg, Hans Christof 185. Hein-
rich 89. 92 f. 103.
Haidirichiswilaere s. Hedertsweiler.
Hainricus marschalcus 310.
Halberstadt, Bischof Christian von
Braunschweig 372. 379. 433.
Hallarius, Rudolf 116.
Hallendorf BA. Ueberlingen 89. 92.
132.
V. Hallwyl, Hartmann 184—187. 206.
209. 214.
Haltnau BA. Ueberlingen 112.
V. Haltnau, Ulrich 124.
Hämling, Jacob, Stattaraman zu Pful-
lendorf 149.
Hammerer, Nicolaus, Stadtschreiber
zu Constanz 342.
Han,Hans30. Johannes 36. Werntz26.
Haneberc 310.
V. Hangentenwilaer, Walther 59.
Hans von Heymertingen, Müller zu
Ettlingen 276.
Hanurai, Konrad 91. 101.
Hardius, Johann Claudius 222.
Hart, Wald bei Weildorf 123 f.
Hartungus, juratus in Etheningen
243.
Hasel BA. Schopfheim 215.
— Namen der Pfarrer 171.
Hasenzagil, H. 139.
Hass, Johann Philips 373. 414.
Hassinc, Burkard 75.
Hassling, Regiment 443.
Hauenaere, Heinrich 112.
Hauenstein, Grafschaft 180. 185.
Hausen an der Ach 291.
— BA. Schopfheim 178.
— OA. Sigmaringen 128.
— ob ür spring OA. Blaubeuren 106.
V. Hausen, Engelhard 126. Hartnid
126. Lampert 58. Marquard 82.
Rupert 126.
Hausherr = Schutzheiliger einer
Kirche 21.
Hawse, Claus 180.
Hayingen OA. Münsingen 77 ff. 119.
Hechwihl BA. Waldshut 169.
Heck, Ulrich von Gebrichingen 282.
Heckerin, der — Haus in Pforzheim
258.
Hedertsweiler BA. Ueberlingen 87.
V. Hefingen s. Höfingen.
V. Heggelbach, Burkard 110. 117 f.
Eberhard 110. 117 f.
Heid, Oberst 439.
Heilbronn 343. 345. 348. 370. 377 f.
418 ff.
— Deutschordens-Commende 246.
Heilbronner Landthurm 412.
Heiligenberg 117.
V. Heiligenberg, Grafen 137. Ber-
thold 48. 64. 83. 92. 96-98. 116.
119 f. 124. Heinrich 57 ff. 111.
116. 119 f. Konrad 57-59. 70.
111-115. 119 f. 122. 124. 303.
Heiligenbrunnen, der, bei Pfullen-
dorf 27.
Heiligenholz bei Pfullendorf 14.
V. Heiligenhobs, Walther 120.
V. Heimhausen, Oberst 380. 443.
Heino de Singin 246.
Heinrich VI., Kaiser 83.
Heinrich, Dechant zu Dertingen 261.
Heinricus vicarius in Pfullendorf 23.
— de Vahingen, civis in Pforzheim
242. 245.
— in monte civis in Pforzheim 242.
— incola villae Maisch 243.
— dictus de Pforzheim, scultetus in
Maisch 243.
— dictus Moguntinensis 243 f.
~ dictus de Dagirsheim, cellerarius
in Alba 244.
— de Nikastel , canonicus s. Germani
in Spirea 245.
— rector ecclesie in Kussilbrunnen
245.
— cyminus, prebend. Spir. 245.
— retro Macellum 214.
Heitersheim BA. Staufen, Johanniter-
Commende 225 f.
Heitzli, Hans 171.
V. Helfenstein, Grafen 84. 92. 96.
Eberhard 81. Rudolf 81. Ulrich
64. 81.
Heliopolis, Bischof Georg Sigmund
von 189.
Helmling, Conrad zu Pfullendorf 143.
Hans 162.
V. Helmstatt, Georg Philips 373. 403.
414. 427 f. 445 f. Pleikart, Oberst
348. 388. 393. 398. 402. 427 f.
437 ff 444 ff. Wyprecht 264.
Hemmiken Cant. Baselland 195.
Herbertingen OA. Saulgau 63.
Herbstordnung der Commende Beug-
gen 214.
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461
Hering, Elisa 261. Gerhasa 261.
Herisen, Heinrich, Stattamman in
Pfullendorf 41. 44. 143.
Heriwisbuliel, abgeg. 81.
Hermanuesbuhc 310.
V. Hermsdorf, Burkard 137. Jakob
118. 137.
Herrenalb OA. Neuenbürg 237 ff.
— Aebte: Bartholomäus 276. 279.
Berthold 258. Conrad 262-264.
Georg 283. Heinrich 266—270.
Johann 272 f. Lucas 283. Mar-
cus 280—282. Marquard 260.
Nicolaus 274—276. Philipp 283 f.
Ruprecht 259. Walther 242 f.
Herrischried BA. Säckingen 169. 183.
V. Hertenstein, Albert 130. Heinrich
130. Mangold 108. 111.
Berthen BA. Lörrach 177. 194.
235.
Hertingen BA. Lörrach 216.
Herzelles, Oberst 424. 429. 443.
Herzogi, Konrad 90.
Hess, Franz 172. Nicolaus Friedrich
171.
Hettingen OA. Gammertingen 78 f.
V. Hettingen, Wemher 80. 135.
Hetzel, Aelli 28. eunrat28. Gretli28.
Katherin 28.
V. Hewen, Walther 61.
Heyland, Clemenz 181.
Hierbach BA. St. Blasien 186.
Hierholz BA. St. Blasien 186.
Hietlin, Erhart 178.
Hilpensberg bei Strass 11.
Hilsbach BA. Sinsheim 388. 392. 428 f.
434.
Hiltpolsperg s. Hilpensberg.
Hilpoltswiler s. Hippetsweüer 11.
Hiltiwishusin s. Milpishaus.
Himelkron, Hans 168.
Himmelspforte BA. Lörrach, Kloster
186. 218.
V. Hindelwangen, Heinrich 100.
V. Hinzistobel, Chuno 102.
Hippet^weiler bei Kl. Wald 11.
Hirschau, Kloster 248. 279.
Hirschegg 62.
Hirschlanden BA. Stockach 72. 85.
Hitzkirch, Deutschordens-Commende
222. 229. 232 f.
Höfenweiler bei Heilbronn 421.
Hoff, Hans zu Gebrichingen 282.
im Hoff, Ludwig 188 f.
Hoffenheim BA. Sinsheim 391.
V. Höfingen, Truchsess, Elizabeth
256 f. Hans 265. Heinrich 286 f.
Hofwart ?on Kirchheim, Adam 282.
Philipp 282.
Hofwart v. Münzesheim, Rafan 260.
Hofwart von Sickingen s. Sickingen.
V. Hohenberg, Graf Burkard 138.
V. Hohenems, Graf Hannibal 182.
V. Hohenfels, Walther 118. 124.
133.
V. Hohenlandenberg, Hugo Dieterich
184. 198. 200 f. 206. 209.
V. Hohenlohe, Graf Graft 440.
Hohentengen OA. Saulgau 76. 130.
139.
Hohentwiel, Festung 236.
Hohenwettersbach BA. Durlach 275.
V. Hohenzollern, Graf Hans 430. Jo-
hann Georg 430.
Hohinhovistetin bei Madach 62.
Hollwangen BA. Säckingen 204.
Holnstain, zu dem, bei Pfullendorf 28.
Höltzl, Blasius 164.
Höly, Hans 175.
Homberg BA. Stockach 13. 72 f.
V. Homberg 176. Adelheid 25. Hein-
rich 13. 25. 101. 133. Jacob 110.
118. Petrus 134. Ursula 25. Wolf
43. 163.
Homburg, Schloss bei Basel 176.
V. Homburg, Friedrich 178 f. 181.
Georg 168-173.
Honstetten BA. Engen 72.
Hopf, Marx 219.
Hopp (Hoppe), Hans 21. Johann 26.
Ludwig 37 f.
Horden BA. Rastatt 268.
Hördt, Kloster 295.
Horkheim OA. Heilbronn 412.
Hornbach, Abt Konrad von 311.
V. Hornberg, Heidewig 251. Philips
Reinhard 373. 414. Wemher 86.
V. Hornstein, Heinrich 127. Sigmund
179. 181. Ulrich 41.
Hornsteiner, Dr. Johann Sigmund
183. 201. 205.
Hösch, Cunrat 176. 179.
Hose, Albrecht 262.
Hossing, Hans 37. Hermann 14. 37.
V. Hosskirch, Konrad 75.
V. Hottingen, Burkard 214. Ulrich
214.
Hottweil Gant. Aargau 183.
Hove, Hermann, Keller zu Mühl-
burg 263.
Hübner, Elias 229.
Hüglin, Bartholomäus 184 f.
Hugo, sacerdos de Brediheim 245.
V. Hundersingen, Rudolf 78.
V. Hundpiss 224. Johann v. Walt-
rambs 220. Jos 37. Marcus 35.
Hundsstein, Oberstlieutenant 402.
Huniberc s. Homberg.
Hunt, Konrad 119. Wernher 119.
Hupsch, Hans 168.
M
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Gocf
462
Hurdeli, Albert 102.
Hasen s. Hausen.
Husar, Lienhart 174.
Hussmus, Hans, zu PfuUendorf 45.
Hutaer, Heinrich 98.
Hütten BA. Säckingen 180.
V. Hüttenreute, Heinrich 84.
zun Huttinen = Hütten BA. Sehönau
(?) 168.
Huttinger, Klein Wernle 176.
Jäekhin, Fridlin 183.
Jackhler, Fridlin 185.
Jäckly, Uely 171.
Jacob, Claus 417. Laux417. Marx 417.
Jass, Michel 423.
Iberg Cant. Luzern 212.
Jeger, Hans 416.
V. Jestetten, Hans Balthasar 184. Hans
Caspar 179—183. 197 ff. 201. 205.
Igelsloch OA. Neuenbürg 279.
y. Indelhausen, Gebino 82. Heinrich
77-80. 82.
V. Jngerkingen, Hennann 126. Kon-
rad 126.
Innocenz lU , Papst 238.
Inzlingen BA. Lörrach 175. 235.
Jocho, Heinrich 82.
Johelaer, Ulrich 121.
V. Irrendorf, C. 118. Ulrich 118.
Isenburg, Hugo von 86.
Isny, Stadt 156. 172.
Ittendorf BA. Ueberlingen 137.
V. Ittendorf, Hugo 57 f.
Ittenthal Cant. Aargau 183.
Ittersbach BA. Pforzheim 267. 274.
279 f.
Juliomagus = PfuUendorf 5.
Julius H., Papst 170 f.
Julius HL, Papst 283.
Jungholz BA. Säckingen 179.
V. Jungingen, Burkard 70. 100. Wolf-
gang 148.
E siehe C.
Läber, Peter 169.
Ladenburg 384. 435. 441.
V. Lagellun, Nordewin 106 f.
Lambach BA. Ueberlingen 111.
Langensteinbach B A.Durlach 237.279.
Landauwen, Johannes de 38.
V. Landeck, Hans Friderich 177. Hans
Schurlin 219.
Landolt, Ulrich 172.
V. Landsberg, Oberstlieutenant 402.
Friedrich Karl Frhr. 233.
Lang, Claus 171. Fridlin 183.
Lang, Dr. zu Hitzkirch 233.
Langenbrficken BA.Bruchsal 389.
V. Langenstein, H. 68. Hugo 85 f. 122.
Lanntz von Liebenfels, Hans 156.
Lantzman, Hans 176.
Läpp, Karl Heinrich 171.
Laubbach OA. Saulgau 96.
V. Laubenberg, Caspar 282 f. Kon-
rad 184. 206.
Laufen OA. Besigheim 411 f.
Laufenburg, Herrschaft 170. 172 f.
180. 187.
- Stadt 183. 188. 234. 236.
Lauffen OA. Rottweil 97.
Lausheim OA. Sigmaringen 132.
Lautenbach BA. Rastatt 268.
Legeier, Pele, von Pforzheim 261.
Legem Cant Zürich 212.
Lehningen BA. Pforzheim 275.
Lehsteten s. Leustetten.
V. Leibertingen, Konrad 120—125.
Leicht, Johann Jacob 194.
Leimer, Heinrich 268.
V. Leimersheim, Ebmarus 295. Tie-
mar 294.
Lellwangen BA. Ueberlingen 94.
Lemblin, Commissär 420.
Lenberch s. Leonberg.
Lengnau, Cant. Aargau 168. 170 f.
173-175. 177 f. 181. 189 f. 228.
V. Lenningen, Heinrich Phorsäme 65.
V. Lenzburg, Graf Arnold 58. Ru-
dolf 58. Ulrich 58.
Leonberg in Wirtemberg 16.
V. Lerchenfeld, Frhr. Franz 194.
V. Leubeifingen, Oberst 345.
Lendingerberg = Nendingerberg 131.
Lenggern Cant. Aargau, Johanniter-
Commende 168. 171. 190.
V. Leuneggi s. Löwenegg.
Leustetten BA. Ueberlingen 57. 59.
Leutkirch BA. Ueberlingen 63 ff. 119.
133.
Leutrum von Ertingen, Paul 270.
V. Lewenberg, Ludwig, Bursierer in
Herrenalb 280.
Liebegg Cant. Aargau 212.
Liebenarius, Eberhard 242. Erliwin
244. Mehtildis 244.
de Liebenecke, vidua 246.
V. Liechtenstein, Wolf Christof 373.
414.
Liggersdorf OA. Sigmaringen 123.
Lindau, Stadt 155. 157.
- Kloster 161.
Lindenhart, grangia 338. 243. 276.
Lindle, Lindlo, Oberst 443.
Lingolsheim bei Strassburg 233.
Linsi, Eberhard 69.
Lintzarius, Konrad 136.
Linz BA. PfuUendorf 42.
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463
Lippertsreuthe BA. Ueberlingen 106.
138.
Lippi, Eonrad 92.
V. Liptingen, Heinrich 72. Kuno 105.
List, Heinrich 120.
Litzelhausen BA. Constanz 291.
Loche, Konrad 100.
Loffenau OA. Neuenbürg 237. 268 f.
279.
Löhner, Hans 188.
Loichinger, Johann 380. W., Kriegs-
commissär 336. 344. 375 ff.
V. Lomersheim, Cunrad 250. 253.
Heinrich 250.
V. Lönegge s. Löwenegg.
Longus, Albero 102.
Lörrach 187.
Lothringen, Herzog Karl von 229.
Mattheus 59.
Lottstetten BA. Waldshut 291.
Low, Hans 174. 195. Kraft 41.
V. Löwenegg 213. Burkard 99. Hart-
mann 90. Hartnid 99. 101. 104.
Rüdiger 99.
V. Löwenstein, Grafen von 439. Jo-
hann Wolf 373. 414. Wilhehn 403.
Loyben 310.
Lucziu, Hainz 41.
Ludwig der Bayer, Kaiser 10. 153.
Ludwig der Schmid in Durlach 261.
Luitoldeshusen 291.
Lullin, Conradus 147.
de Luneburc, domina, vidua 246.
Lung, Obristwachtmeister 440.
V. Lupfen, Rudolf 60. Sigmund, Graf
160.
Lupus, Hermann 137.
de Lustinowa, Bertoldus 305.
Lüttoldt, miin 183.
Lutz, Bartlime, Vogt zu Herrenalb
280.
Lützel, Aebte von: Christian 51 ff.
57. Johann 187 f.
V. Lützelburg, Anthon, Rittmeister
387. 402. 440.
Lützelman, Conrad 195.
Lutzs, Steffan 183.
Luxheim, Kloster, Diöz. Metz 289.
Luzern 181. 190.
Madachhöfe BA. Stockach 60 ff. 65 f.
V. Magenbuch, Friedrich 111. 114.
126.129.134. Rudolf 119. Volk-
mar 117.
Mager (Magrer), Theobald, Lic. Jur.
201. 205 f.
V. Mägerkingen, Rüdiger 65.
Maggintal, Hermann 61.
V. Mahlspören, Friedrich 124.
Mainau , Deutschordens - Commende
222. 226. 229 f.
Maingen s. Mengen.
V. Mainwangen, Berthold 61. 63.
Mainz, Erzbischöfe von: Albrecht
167. Berthold 164. Christian 292.
Gerlach 18. Jacob 166. Konrad
56. Sigfrid 7 f.
Mainzer Vergleich (1621) 435.
Maisprach Cant. Baselland 177. 194—
197.
Malsburaere, Burkard 115. Hermann
115. Konrad 115. übich 115.
Maisch BA. Ettlingen 238. 242 ff.
250. 257 ff. 266 ff. 273 f. 279.
Manburren, Heinrich von 22.
Mandach Cant. Aargau 183. 187.
Mandacher, Claus 183.
Mangolt, Eberhard 183. Hans 180.
V. Mänlinshofen, Albero 136. Frie-
drich 118. 124. 136. Heinrich
136. Konrad 133 f. 136.
Männedorf am Zürichsee 213 f.
Männlev. Steinsfeld (Steinbach), Georg
373. 414.
V. Mansfeld, Graf Ernst 347, 371 f.
374. 376. 379. 381 f. 383 f. 387.
389. 391 f. 396. 407. 428 f. 432.
441 f.
Mansstok, Bertold 139.
Mantz, Dr. J. Johannes 171.
Marchthal, Propst Walther von 135.
St. Märgen, Kloster 296.
Maria Theresia, Kaiserin 192.
Markdorf BA Ueberlingen 96 f. 110.
123. 132.
V Markdorf, Bruno 59. Burkard 123.
Ekol 127. Heinrich 96 f. 122. Her-
mann 57. 59. Konrad 105.
Markgraf, Kunz von Richshofen 266.
Marquardus, frater, mercator in
Herrenalb 241. 243.
Marxzell BA. Ettlingen 280. 281.
Mathys, Heine 170.
V. Mattwyl, Konrad 101.
Maulbronn, Abt Tieterus 294.
Maurach BA. Ueberlingen 100 f.
Maurus 102. s. auch Mor.
Maximilian L, Kaiser 43. 161-163.
165. 278 f.
Mayer, Jörg in Pfullendorf 162.
Mecklenburg, Bischof Bero von 53.
Medlico, Ger. de, cancellarius 16.
V. Meersburg, Arnold 91. Liupold 57.
Megentzer von Veitdorf, Stotulus 268.
Megerer, Theobald 182. s. a. Mager.
Mellingen Cant. Aargau 222 ff. 237.
V. Memsheim, Gotfried 265.
Mendel (Männle) v. Steinfels, Georg
403.
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im
Mengen, Stadt 42. 144.
V. Mengen, Berthold 128. Burkard
7G. 134. Ebo 84. 91.
V. Meuningen, Berthold 60 f. Gernot
m f. Heinrich 61. Sifrid 61.
V- Mcnwangen, Alwig 59. Heinrich
57. 59.
V, MiTchinberc, Graf Diepolt 138.
Mergentheim 198. 200. 219. 229 ff.
Mergkh, Barth 180.
Meriaa, Andreas 194.
Merkilinus, monachus in Alba 245.
Morklingen OA. Leonberg 262.
Mprlheim, Capelle in 293.
V. Merlheim, Bertold 294.
MertÄ, Joachim 172.
Mesner, Johannes, Caplan in PfuUen-
dorf 36.
Messkirch 60.
y* Messkirch, Beringer 91. Bertold
&y Gernist 60.
Mettim Cant. Aargau 183.
Mettingen BA. Waldshut 291.
Mets:, Bischof Konrad s. Speier.
Metzlor, Lawelin, zu Ottersweier
2(J8.
Meyer, Anna 173. Bürgin 169. Eras-
mus 172. Fridlin 183. Hans 169 f.
173. Hans Jacob 422. Jos. 179.
Mathias 189.
Meyg^ir, Jacob 178. 194.
Micbelfeld BA. Sinsheim 270. 390 f.
Mil, Berthold 126. Diemut 126.
V. Milpishaus, Heinrich 74.
Miranienhausen BA. üeberlingen 87 f.
135 f.
T. Mtmmenhausen, Albert Hurdilin
87. Hartmann 57. 59. Heinrich
57. Konrad 59. 112 ff.
Mingolsheim BA. Bruchsal 389.
iMinue, Hermann 136.
Minsein BA. Schopfheim 179. 220 f.
— Namen der Pfarrer 187.
V. Mittelburg, Jörg 145.
Mitte Istenweiler BA. üeberlingen 63.
Mitternacht, Johann 373. 414.
Mocz, Nicolaus zu Ravensburg 39.
Möj^gingen BA. Constanz 151.
Mühlin Cant. Aargau 172.
Möhlinbach, der 169.
Möhringen BA. Engen 86.
Monard, General 233.
Mona, Cunradus 122.
V. Montfort, Graf Hugo 9.
Moosbronn BA. Rastatt 281. 283.
Mor, Sifrid 90 f. 97. 102. 109. s. a.
Maurus.
Morsch BA. Ettlingen 269.
Möraperger, Jacob 194.
Morta.igne, Oberst 443.
Mosalben 310.
Mössl, Carl Christoph Joseph 193.
Motler, Anna 22. Heinrich 22.
Mouchenstein ? 188.
Muggensturm BA. Rastatt 268. 273.
Mühlburg BA. Karlsruhe 250. 272.
Mühlhausen BA. Pforzheim 275.
Mühlheim OA. Tuttlingen 28.
Mühlhofen BA. üeberlingen 84. 91 f.
101. 103 f.
V. Mühlhofen, Eberhard 101. H. 117.
119. Heinrich 120. 122. Konrad
101. 111 f. 114-117. 124. Man-
gold 112. 114 ff. 120 f. 124.
Walther 101.
Mülhausen, Deutschor dens-Conamende
174. 178.
Müller, Hans 177. Jacob gen. Württ
181. Konrad 45.149.168. Uly 173 f.
Mulnberg, castrum s. Mühlburg.
V. Münchingen, Symot 262.
Mundingen OA. Riedlingen 77.
Munoff? 234.
Munt, Albert 77 ff. 135. Walther 77.
Mtinzesheim BA. Bretten 282.
V. Münzesheim s. Hofwart.
Murer, Hans 163. Johannes 261.
Martin 180.
Murg BA. Säckingen 183.
Muron s. Maurach.
Muspach, Nicolaus 194.
Mütinsruti, Wald bei Weildorf 110.
Mutschelbach, unter- BA. Pforzheim
267.
Myginger, Hans zu PfuUendorf 41.
Neckargartach OA. Heilbronn 374.
404. 410 ff. 414 ff. 422 f.
Neckargemünd BA. Heidelberg 429.
Neckarsulm 370. 396. 414. 429.
Nef, Hainrich zu PfuUendorf 41. 144.
Neher, Johann Friedrich 172.
Neidlingen OA. Kirchheim 256. 260.
265. 267.
V. Neidlingen, Berthold 246.
V. Neipperg, Wilhelm 276 .;C^
Neiz (Neuz), Philips 412. 414 f.
Neuenbürg, Schloss 100.
V. Neuenbürg, Graf Eberhard 58.
107. Mangold 9. 104.
Nendingerberg, der 66. 131.
Nendwig, Johann 171.
V. Nenzingen, Albero 70.
Nettingin? 246.
V. Neubronn, Christopher 143. 149.
Jacob 155.
Neuburg, Abt Johann von 266.
Neuenburg a. Rhein 201.
— Capitel 216.
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465
Neuenbürg 260.
Neuenhewen im Hegau 157.
Neufrach BA. Ueberlingen 86. 118.
132 f. 137 ff.
V. Neufrach, Dietrich 124. 129. 134.
140. Konrad 124.
Neuhausen BA. Pforzheim 262. 275.
V. Neuneck, Veith 315 ff. Volz 324.
Neusatz OA. Neuenbürg 279.
Nichastel, Berngerus de 310.
Nicolaus V., Papst 143.
Nidern Ouwensheim s. Oewisheim.
Nidlingen s. Neidlingen.
Niederstenweiler s. Ünterstenweiler.
Niederweiler BA. Ueberlingen 87. 94.
V. Niefern, Albert 251 f. Albrecht
250. Konrad 251 f. Heinrich Wol-
gemute 260.
V. Nifen, Graf Berthold 81. Hein-
rich 64.
de Niffen, Hainricus nobilis 8.
Nigra Silva 289.
V. Nippenburg, Hans 268.
Niuveron s. Neufrach.
V. Niutelstetin, Berthold 82.
Nix, Reinhart gen. Enzberger 265.
Nollingen BA. Säckingen 170. 173.
217. 222. 255.
Nonnenweiler OA. Saulgau 59.
Nöplin, Martin 172 f.
Nordschwaben BA. Schopf heim 221.
Normalingen s. Ormalingen.
Norsch, Hans, Caplan zu Gemmingen
273.
V. Northein, Beringer 260.
Nothisin, Albero 68. Heinrich 68.
Nöttingen BA. Pforzheim 247. 259.
Nübronner, Heinrich 36 f.
Nuding, Joh. Theodor 171.
Nurenberg, burgarius de, Fr. 9.
Nussbaum BA. Bretten 265. 270 f.
Nussdorf BA. Ueberlingen 95 f. 106.
V. Nussdorf, Eigelwart 57 f.
Nutzin, Anna 186.
Nuwenburg s. Neuenbürg.
Obentraut, Oberst 389.
Oberacker BA. Bretten 282.
Ober baden im Aargau 187.
Ober-Bühl s. Bühl.
Ober- Eisesheim OA Heilbronn 346.
369 ff. 377. 394. 396. 398. 403 ff.
407. 409. 427 f.
Ober-Elsass, Regierung im 169.
Oberhasli Cant. Zürich 213.
Oberhof BA. Waldshut 183.
Oberholz bei Weildorf 111. 117.
V. Oberkein, Gerhart 260.
Oberkirch 274. 325.
Zeitschr. XXXI.
Obermutschelbach BA. Pforzheim 247.
250.
Obern wesingen s Wössingen.
Oberostrach 128.
Ober-Oewisheim BA. Bruchsal 261.
V. Oberriedern, Albert 98. Burkard
57. 59.
V. Obersten weiler, Konrad 116.
Ober-Uhldingen BA. Ueberlingen 88.
98. 104 f.
Oberweiler OA. Saulgau 62 f. 73.
Oberzell auf Reichenau 86.
V. Oberzell, Arnold 80. Gotfrid 86.
Ochs, Carl Wilhelm 192. Johann
Caspar 192.
Ochsenbach BA. Pfullendorf 126.
Odenheim BA. Bruchsal 391.
— Stift 264. 280.
Oehm, Oberst 225.
Oehningen bei Radolfzell 291.
Oehssinbachaer, Konrad 102.
Oelkofen OA. Saulgau 76.
Oelkofer Bach 128.
Olsberg Cant. Aargau, Kloster 223.
Onenburen s. Ennabeuren.
Oningen s. Oehningen.
Oppenheim a. Rh. 370 f.
Ormalingen Cant. Basseiland 194 ff.
Orphani, Bertholdus, Erlewinus et
Albertus dicti — 246.
Orschwaben s. Nordschwaben.
V. Orsingen, Eberhard 131. Gerung 69.
Ortenau, Landvogtei 182.
Ortenberg 317. 319.
Orth, Johann Philipp 338 f. 351.
404 ff.
von dime Orti, Konrad 101.
Ortli, Thengi 175.
Ortlieb, Heinrich,in Pfullendorf 30. 36.
Ortstein, Bat 183. Martin 172.
Oeschgen Cant. Aargau 186.
Oschilchi s. Hosskirch.
V. Ostdorf, Albero 73.
Osterfingen Cant. Schaffhausen 291.
Osterman, Adelhaid 121. Dietrich
121 f. 124.
Oesterreich, Erzherzoge von: Fer-
dinand 182. 184. 201. 210. Frie-
drich 42. Leopold 371. 375. 429 f.
Maximilian 187. 210 f. Sigmund
170.
Oesterreichische Lehen in Pfullen-
dorf 43.
Ostirndorf s, Eschendorf.
Ostrach in HohenzoUern 96. 119
128. 137.
Ostrolfingen s. Osterfingen.
Oetenbach, Kloster 213 f.
Oetensweiler s Ettisweiler.
Oetigheim BA. Rastatt 269.
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466
'K^'
Ottenaa BA. Rastatt 26a
Ottenhausen OA. Neuenbürg 265.
V. Otterswang, Mangold 76. Rupert 57.
Ottersweier BA. Bühl 238. 261. 264.
268. 283.
V. Oettingen, Graf Ludwig 155. Ulrich
155. Wilhelm 155.
Otto, sacerdos in Etheningin 243.
V. Ow (Aw), Hans Eradt 218.
Owingen BA. üeberlingen 89 ff. 105.
137 f.
V. Owingen, Arnold 86. Maingot 118.
Oewisheim s. Ober- und Ünter-Oewis-
heim.
P. siehe B.
V. Babenstein, Christof 373. 414.
V. Raderach, Heinrich Gnnftinc 75.
Wernher 132.
Radolfzell 122.
V. Radolfzell s. v. Celle.
Raffe (Rafso) Cant. Zürich 291.
Ragor, Burkart 168.
Raidler, Sebastian 194.
Raithaslach BA. Stockach 70 ff.
v.Raithaslach, Konrad 71. Mathilde 71.
Rale von Dieppach, Machtolff 265.
V. Ramsberg, Grafen von: Arnold
305. Elisabeth 305. Rudolf 59.
303. 8. auch v. PfuUendorf.
V Ramsberg, Burkard 90. 108. 114.
125 f. Eigelwart96. Gertrud 114.
Haintz 22. Heinrich 104. 108. 114.
125 f. Ita 114. Mia 114. Rudolf
58. 90. 114. 125. Rüflin 22.
V. Ramsch wag, Ulrich 133.
V. Ramstein, Marquard 122.
Ramunc, Mangold 129.
Räntz, Johannes, Caplan in PfuUen-
dorf 36.
V. Rappenberg, Michael 187.
Rappenherr, Conrad 261.
Rappenstein, Marquard 111. Ulrich
114. 120.
Rapperswyl Cant. St Gallen 213.
Rappoltstein , Landvogt Wilhelm zu
174.
Rastarius (Rastaer), Heinrich 115.
136. 139.
Rastatt 238. 268. 273. 282.
V. Rätterschen, Burkard 101. Rüdiger
100.
Ratzler, Eleinhans 169.
Rauscher, Philipp 171.
Ravensburg, Stadt 46. 143. 145. 156.
217.
V. Rechberg, Ciinrat 11.
V. Regensberg, Liutold 64.
V. Regentsweiler, Ulrich 104.
Rehinowe s. Rhena.
Reich V. Reichenstein, Hans Georg
182. 201. 205. Jacob 175.
Reichenau, Kloster 68. 70 f. 86. 298 f.
— Aebte: Albert 121. Diethelm 69.
71 ff. 86 f. Fridel 58. 298. Hein-
rich 68 f. 84. 108. Konrad 137.
— St. Johann auf 86.
Reichenbach, der 60.
Reichlin v. Meldegg, Clemens 165.
Reichsstädte in Schwaben 43.
V. Reinach, Bernhard 195. Bern-
hardin 170. Hans Sigmund 200.
Ignaz Anton 227. Johann Franz
191. 227 f.
Reinhart, Endris zu Bretten 267.
V. Reischach, Amalie (Äbtissin zu
Lindau) 161. Anna 144. Bilgri 150.
160 f. Egg 4. Hans Friedrich 157.
Heinrich 144. Konrad 159. Lud-
wig 173. 194. 197. Ulrich 83.
Reiss, Claus 423.
V. Remchingen, Berthold 245—247.
Daniel 284 Hans 267. Konrad
245-247. ^weniger 245-247.250.
Ulrich 267. Wilhelm 267. 271.
Renner, der, zu PfuUendorf 30. Mech-
tild zu Pforzheim 258. Rudolf 258.
Rentz, Johann. Schaffher zu Herren-
alb 283. 284.
Reute BA. Üeberlingen oder PfuUen-
dorf 105.
V. Reute, Berthold 60.
Reutehöfe BA. Ueberhngen 133 f
Reutlingen, Stadt 20.
Reuttner v. Weyl 194. 230. 232.
Reützi (Ritzi), Fritz 184.
Rex, Albero 101 f. Cerdo 102. Liuc-
gardis 101 f.
Rheinau b. Rastatt 282.
v. Rheineck, Heinrich 135. Rndolf
135.
Rheinfelden, Herrschaft 170. 172 f.
177. 179. 183. 187. 198. 204.
— Stadt 175 f. 181 f. 184 f. 188 f.
191. 209. 217 ff. 223 f. 228.
— Johanniter-Commende 179.
— St. Martinsstift 170. 180. 188.
— Schultheissen von:
Rudolf im Graben 168 f.
Hans Brombach 178.
Jos Meyer 179.
Jacob Brugckh 184.
— Uebergabe an die Weimarische
Armee (1638) 234-237.
V. Rheinfelden, Truchsess s. Truch-
scss.
Rheinfischerei 169. 175 f. 888 f. 215 f.
Rheingraf Otto von Kirburg 385. 387.
390. 393 f. 397 f. 140 f. 435. 440. 444.
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467
Rhena BA. Pfullendorf 95. 126.
V. Rhena, Heinrich 59. Rudolf 98.
116. 124. Rüwelin 112.
Richer, Friedrich, Pfarrer in Pfullen-
dorf 152.
Richolfesbrül 60 f.
Richolvesberge, abgeg. Ort 83.
Rickartsreute BA. Pfullendorf 125.
Rickenbach BA. üeberlingen 115 f.
- BA. Säckingen 184 ff. 221.
— Namen der Pfarrer 172.
V. Rickenbach, Burkard 111 ff. 120.
Heinrich 111 ff. 117. 122 ff.
Riedern bei Radolfzell 291.
Riedhof BA. Üeberlingen 132.
V. Riedhausen, Bertold 128. 134. 137.
. Diethelm 134. Friedrich 137. Wem-
her 138.
Riedin, Anna 178.
Riedmatt BA. Säckingen 169. 182 ff.
191 ff. 197-206. 214 f. 233 f.
de Riete, Conradus294. Eberardus294.
Rieth, abgeg. Ort bei Meersburg 88.
V. Rieth, Berthold 86.
V. Rietpurc, Heinrich 265.
V. Rinderbach, Johann, Abt zu Königs-
bronn 42. 44. Konrad 44.
Rinis^emunde 304.
Rinklmgen bei Bretten 388.
Risaer, Berthold 102.
Riusche, Rudolf 135 f.
Rode, Hof bei Ottersweier 261.
Roeder, Balsam 259. Claws gen. Sulz
259. Dietrich gen. Blumenberg 259.
Johans 259.
Rogg'sche Chronik von Pfullendorf 12.
Y. Roggenbach, Johann Hartmann 191.
226.
Roggenburg, Propst von 64.
Rohr, Deutschordens-Commende 227.
V. Rohrdorf, Grafen und Gräfinnen:
Adelheid 62. Gotfrid 58. 60.
62 f. 65. Liutfrid 83. 85. Man-
gold 56. 58. 60 ff. 72 f. 83. 96.
Röhrenbach BA. Pfullendorf 112. 120.
V. Ronsberg, Markgraf 80.
V. Rordorf s. Rohrdorf.
Rordorfisbrül 60.
V. Rosenberg, Johannes Münch 315 ff.
Rossberg Cant. Zürich 212.
Rössel, Bertold 134. Tylia 134.
Rosskopf, Michael 187.
V. Rosswag, Otto 241 f. Rudolf 251.
Rot, Albr. zu Reutlingen 20.
V. Rotberg, Frhr. 230. 232.
V. Rotenberg, Peter 270.
Rothensol OA. Neuenbürg 279.
Rötteln 187.
Rötteln, Markgraf von 172.
Rottweil, Hofgericht 10. 140. 180 f.
Rübezagil, B. 110. C. 110. Gertrud
HO. H. HO.
Rudegerus silve advocatus 310.
Rudolf L, König 8.
v. Ruest, Georg Friedrich 373. 414.
Rüester, Wendeil 184.
Rufj Cünradus 12.
Runach i. Ober-Elsass, Deutschordens-
Commende 200.
Ruffelman, Heinrich 183.
S. Rufinae episcopus Teodewinus 296.
Rühlsheim 295.
Rührberghof BA. Lörrach 218.
de Rulichesheim, Cünradus 295. Otto
295.
Rumellin, Erlewinus 241. 253.
Rumesberc s. Ronsberg.
Rüramelin, Hans 169.
Runacher, Matheus 188.
V. Ruolfingen, Ulrich 102.
v. Ruost, Wilhelm 182. 201.
Rup, Cuntz 13.
Ruprecht, König 38 f. 262 f. 268.
V. Ruschweiler, Burkard 90. Hein-
rich 116. Konrad 90. Marquard
90. 112. 116. 121 f.
Rustinc, Johannes 118.
V. Rutin (Reute), Konrad 139.
an der Rütti, Jacob 178.
Rüttner, Michel 171.
Rutzigen Cant. Luzern 212.
Sachsen, Kurfürst Friedrich von 164.
Sachsen, Herzog Rudolf von (1348) 18.
Sachsen -Weimar, Herzoge von 379.
384. 434. Bernhard 223 ff. 234 ff.
387. Wilhelm 371. 375. 387. 393.
430. 432. 438 ff.
V. Sachsenheim, Berüiold 271. Hans
265. 271. Margaretha 271.
Säckingen 179. 183 f. 222. 234.
— Stift 173. 180. 186. 194. 223.
Aebtissinnen : Anna (v. Falken-
stein) 172. Jacobäa 185.
Salem, Kloster 47-140. 147. 157.
— Aebte: Christian I. 53. 60. 65.
70 f. 73. 93. Eberhard I. 47—140.
Frowin 52. 57. Johann 165. Lud-
wig 147. 152. Ulrich 23.
— Prioren: Bertold 134. H. 116.
118. 124 Heinrich 117. Rüdiger
HO. 138.
— Bursarii HO. 121.
— Cellerarii 108. HO. 112. 117 ff.
122. 133. 136 f. 189 f.
— Magistri hospitum 112. 118. 123.
„ operis 122.
„ pellificum HO.
Mercatores HO. 112. 119. 133. 138 f.
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468
Salem, Pistores 110. 112. 120. 139.
- Vestiarii 112. 139.
- Mönche, benannte 110. 112. 133 f.
138.
Salem, Altäre 52 ff.
— Chartularium 47 ff.
— Codex traditiouom 60 ff.
- Gründungsgeschichte 51 ff.
— Summa Salemitana 49.
V. Salenstein, Konrad Schenk 122.
ührich 122
Saelgunstat, abgeg. Ort 125.
Salmansweiler s. Salem.
V. Salmansweiler 59.
Salzman, Arndt 102.
Sandeck 42.
Sander, Jos. Christ. Samuel 171.
de Sancto monte s. Heiligenberg.
Sandherr, Pfarrer zu Frick 227.
Sapit, Heinrich Ernst 171.
V. Sarbrücken, Grafen 311. Albert
311. Friedrich 311. Heinrich 311
Saroth, Konrad 102.
V. Sarwerden, Graf Ludwig 310. 312.
Sattler, Hans 183. Matthias 185. 219.
Sauldorf BA. Messkirch, P&rrer Kon-
rad Gampis 86.
Saulgau 130. 139.
y. Saulgau s. v. Sulgen.
Sauter, Rathsgeschlecht in Pfullen-
dorf 14.
Savelli, Herzog von 235 ff.
Saviat, Ulrich 195.
Schäffer, Heinrich 169.
Schaffhausen 9.
Schafflitzki, Oberst 223 f. 235.
Schalai, Heinrich 139. Ulrich 139.
Schalbretter, Jacob 190.
Schaphilin, Hermann 60.
V. Scharfenberg, Bertolf 294.
y. Schauenburg, Melchior 325.
Schecco, Konrad 74.
Scheibenhart BA. Karlsruhe 238. 272.
Scheüi, Rudolf 171.
Schellang, Jacob, zu Rayensburg 143.
V. Schellenberg, Marquard 9. Ulrich 9.
Schenken (v. Schmaleck), C. H. u. R.
139.
Schertel v. Büttelbuch (!) , Hans Philips
373. 414.
Scheuerberg bei Neckarsulm 370.
Scheuern BA. Rastatt 268.
Schilling, Fridlin 183. Heinrich 195.
Schilzburg OA. Münsingen 79.
Schisshan, Cuntzlin in Durlach 261.
Schliengen BA. Müllheim 183.
Schlüchtern bei Grossgartach 369.
V. Schmaienegg, Heinrich 64.
Schmid, Hans 206. Jacob 184. N.
Hofrath zu Mainau 232.
Schmider, Ulrich 178.
Schmidt, Burchardt 183. Job. Joseph
172.
Schmidt, Oberst 443. 447.
Schmydt (Schmitte), die, Wald bei
Ettlingen 269. 272.
Schnabelburg Cant. Zürich 212.
Schneider, Georg 183.
Schnider, Hans 180
Schönaich, Magister Heinrich you 126.
y. Schönau 223. 232. 235. 237. Hans
172. Hans Othmar 183. 185. 187.
Hans Rudolf 177. Jerg 169 f. 173.
Job. Franz Karl 229. Iteleck 186.
Karl 191 ff. Ludwig 182. Mel-
chior 169. 180..
Schönbentz, Leonardus, Notar 35. .
Schönbrunn bei Pfullendorf 148.
Schönnbrunner, Heinrich 175.
Schonloch, Hainrich, in Pfullendorf 24.
Schöpf, Johans 265.
Schopff, Hans 271.
y. Schoph (Schophi), Konrad 99. 101.
Heinrich 99. ükich 99. 101.
Schorndorf in Wirtemberg 18.
y. Schorndorff, Hans, Stadtamman
in Mengen 144
Schorpp, Conrad 140.
Schralle, Heinrich 132 f. Ulrich 124.
132 f 138.
Schrecken, Hofstatt in Pfullendorf 13.
Schreiber, Konrad 263. Thobias 187.
Schuhelbergare, Gunradus 243.
Schuhline yon Entzberg, Albrecht
260.
Schulthaiss, Götz 144.
Schürpfisen, Conrad 36.
Schussenried OA. Waldsee, Propst
yon 64.
Schutterute, Konrad 130.
Schwaben, Herzoge von: Friedrich
52. 58. Heinrich 8.
y. Schwäbiishausen, Hugo 114.
Schwaigern OA. Brackenheim 369.
387. 392. 404. 441.
Schwarzach BA. Bühl 448.
Schwarzerdt, Georg in Bretten 273.
Schwbenach, Ulrich, zu Ulm 44.
Schweighof BA. Säckingen 180. 188.
Schweinfurt, Stadt 155 f.
Schweingrubenhof BA. Stockach 70.
72. 84.
Schwende BA. Ueberliugen 89.
Schwörstadt BA. Säckingen 169. 175.
218.
Schütz, Benedict 177.
Schwyz 178. 189.
V. Sebendorff 403.
v. Seeburg, Berthold 77 ff.
Seefelden BA. üeberlingen 82 f. 88. 99.
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469
V. Seefelden, Albert 57. Liutold 98.
101.
Seewen Cant. Solothurn 174.
Seibold, Georg, Capitän 420.
V. Seibach, Otte 259.
Seidenberg, Wald 92.
Sellant 68.
Selnhover, die, Rathsgeschlecht zu
Pfullendorf 30. Cunrat 29. Hans
13. Heinrich 142.
V. Selvingen, Hermann 135.
Senger, Erhard Fridolin 193.
V. Senger, Hofrath 230.
V. Sernatingen, Gotfrid 70 Ulrich
133.
Seser (Sesardt), Moriz 186.
Seyler, Hans 177.
Sezephant, Albere 87.
Siblingen Cant. SchafFhausen 291.
Sibott, Hans 263.
Sickingen BA. Bretten 253. 273.
V. Sickingen, Albert 253. Albert Hof-
wart 252 f. Eberhart 271. Hoff-
wart 270. Johans270. Kraft 270.
Kunegund253. Margred270. Mer-
win270. Methild 253. Otylia 270.
Reinhart 271. Swicker 270 f.
Siegel:
Baden, Markgraf Hermann V. 240
— Hirmengard, Markgräfin 241.
Beuggen, Eomthur von 209.
Brandenburg, Ludwig, Markgraf
zu 22.
Constanz, Stadtgericht 156.
V. Tettingen, Burchard, Kirch-
herr zu Pfullendorf 20.
V. Eberstein, Eberhard HI. 238.
Elsass - Burgund , Landkomthur
209. 214.
V. Enzberg, Cunrad und Gerhard
257.
Grämlich, Heinrich 21. 45.
— Konrad von Zustorf 43.
Guder, Bentz 21. Haintz 21.
V. Hallwil, Hartman 209.
Heriseu, Heinrich, Stattamman zu
Pfullendorf 41.
V. Höfingen, Heinrich Truchsess
257.
V. Hohenlandenberg, Hugo Die-
trich 209.
V. Honberg, Heinrich 13.
Lullin, Conradus, Decan in Saltrau
148.
Meyer, Jacob, von Basel 178.
Müller, Konrad zu Pfullendorf
149.
Pfullendorf, Stadt 25. 28. 40. 144.
v. Pfullendorf— Karasberg, Graf
Rudolf 306.
Siegel:
V. Reischach , Bilgri 150. Ludwig
197.
Runacher, Matheus, Rathsherr
zu Rheinfelden 188.
Sachsen, Rudolf Herzog von 18.
Sorg, Hans zu Pfullendorf 160.
V. Wassenbach, Heinrich 257.
V. Siessen, Heinrich, gen. Naette 112.
Rudolf 74 f. Staimar 134. Wol-
fram 134.
Siggamt, das 171.
V. Siggingen, Rudolf 59.
V. Siglingen. Sebolt 281.
V. Sigmaringen, Graf Eberhard 64.
(iotfrid 64.
Sigmund, Kaiser 40. 46. 142. 264.
268.
Sigrist, Johann, Kanzler 317. 319.
Simelar, Gotefridus, advocatus in
Maisch 243.
Sindelfingen CA. Böblingen, Propst
von 64.
V. Singen, Marchelin 71.
V. Singenberg, Ulrich 75.
Singer, Clewin, von Basel 140.
V. Sinkingen, Albrecht 202.
Sinsheim 370 f. 391. 428 f. 434 f. 440.
V. Sinsheim, Conrad 238. Heinrich
238.
Sisselbach, der 234.
V. Sitzingen, Wilhelm 337. 346 f.
359. 385.
Sligk, Caspar, Kanzler 46.
Sluzzelaer, Heinrich 111 f.
Smalhart, Wald bei Neufrach 138.
V. Smalkalden, Heinrich 163 f.
SmalnsteiU; Petrissa de 251.
Smervogel, Albert 104.
Snorch, Wezelo 241.
Snosemann. Burkard 105.
Socin, Abel 223.
Sohl BA. Pfullendorf 134 f.
de Sol, Nicolaus 35.
Söllingen BA. Durlach 265.
Solothurn, Stadt 179.
Sondernach OA. Ehingen 100.
Sondersiechenhaus 448.
Sonnenkalb (v. Deggenhausen), Kon-
rad 90. 106. s. a. Deggenhausen.
Sonntag, Heinrich Christoph 171.
Sorg, Hans, v. Pfullendorf 159.
V. Spaichingen, Berger 97. Hermann 86.
Spanreytel, Diether zu Bretten 264.
Spät, Peter, zu Pfullendorf 155.
V. Specke, Rüdger 133.
Speier 245. 270.
— Bischöfe von : Beringer 239. Kon-
rad 8. Ludwig 274. Philipp 280.
Raban 39 262.
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470
tl>
S|>eier, Hochstift 388. Propst Otto 77.
— Hotgericht 246. 259. 283.
— AUerheiligenstift 273.
— St, Germanstift 248.
— ÄÜEoritenkloster 245.
Speth, Caspar, Ritter 281.
ypeth V. Zwiefalten, Georg 185.
öpielber^ BA. Durlach 269. 279.
ypiudkr, Clewi 276.
BpiuoJa, Marquis 382 f.
ijpiiÄ, neiorich 67. Konrad 67.
Spisaer, Konrad 93 f.
Spitz, Georg 187.
Spopck BA. Karlsruhe 271.
V, tipLkk, Ekkehard 108.
Spoleto, Herzog von 97.
Spraiithal BA. Bretten 270. 282.
Stadelliöfeü(Klein-)BA.Pfullendorfll.
V. Sudion, Hans 266. Hans Barth-
lome 174. Hans Caspar 187 f.
210 t, 222.
Stadler, Wilhelm 149.
Staehi'lIiiJ , Conrad 36.
vuiii Stain, Johann Jakob 189.
Stammilar, Berthold 87. Burkard 92.
Ikiliriut 111. Konrad 110.
Btaud, Georg Ludwig 373. 414.
Stauten i. Br., Herrschaft 225.
V. Htaufen, Wernher 100.
Staiirüiiberg 330.
Steclier, Heinrich 122.
V. Steckborn, Albert 86. Konrad 86.
Öteigi^r, Haus Heinrich 188.
Stetuiarus (Steinmarus) , scultetus in
Maisch 242 f.
Stein am Rhein 234.
Stein Csmt. Aargau 183.
vom Stein, Ernst 81.
V Stt in , Bertold 135. Johann Jacob
•2:1:1 f. Ludwig 261.
Stein au 403.
V, Stcincallenfels, Friedrich 350.
de Steine, ülricus 246.
üteiner, Albrecht zu Bretten 264.
Steinmar, Chunrad 214.
Steinsberg BA. Sinsheim 388. 429.
441.
V. Steruenfels, Eberhart 271.
Statten BA. Lörrach 175.
— BA. Ueberlingen 91. 99. 136.
— BA. Waldshut 183.
V. Steussüngen, Albert 77. 81. Eglolf
81. H. 248. Heinrich 77. 79, 81.
Heiurich Wathi (Watho) 77. 78.
Heribert 81. Konrad 79. Ortolf
79, Sl. Otto 77. 81.
Stior, Hofrath 231.
Stiufsun, Burkard 113. 121. 124.
Stobinc, Burkard 65.
Stockath, Pfarrer Wezilo zu 76.
Stöckli, Clewin 303.
V. Stoffeln, Albert 81. Kourad 81.
Stollhofen BA. Rastatt 448.
StoUiu, Stollo 101. 105. Heinrich 73.
Stoltz, Niclaus 171.
de Stolzenecke, vidua 246.
V. Stralekke, Friedrich 130. Staimar
130. Wolfram 130.
Strass BA. Pfullendorf 12.
Strassburg, Bischöfe von: Lambert 29.
Wilhelm 316 ü.
— Hofgericht 261. 283.
— Deutschordens-Commende 178.
— St. Peter 172.
Strausse s. Strass bei Pfullendorf.
Streicher, Heinrich 162. Joseph Ignaz
193 233
Streiff, Oberst 387. 403. 432. 440.
Strube, Heinrich 134.
V. Strubenhart, Bertholt Sülin 250.
Burchard 239. Strub 262.
Strubhar, Hans 183.
Strüdlin, Hans 183.
Stulchin, Heinrich 121. Willehelm
12L
StuUechin, Burkard 131.
Stumpf, Hans zu Elmendingen 281.
Stupf erich BA. Durlach 252 f. 255 f.
279.
de Stupferich, Heinricus 254 f.
Sturm V. Sturmeck, Philips 402.
Sturmfeder, Hans 271.
de Stuzzelingen s. Steusslingen.
V. Sulgen, Otto 129. Walther 129.
134.
Suligaer, Konrad 121.
Sulz Cant. Aargau 183.
V. Sulz, Graf Johann 155. Rudolf
140. 159. 266.
Sulzbach BA. Rastatt 269.
V. Sumbri (Sommeri), Konrad 104.
Suter (Sutter), Adelhait 14. Burkli
14. Cuntz 14. Grete 15. Hainz 14.
Jacob 4a. 149. 151. 162. Jek 14.
Metze 14.
Sutor, Walther 121.
Swaindorf, Hans von, in Pfullen-
dorf 25.
Syfrit, der Schultheiss von Ban-
brucken 260.
Syger, magister, prebendarius Spiren-
sis 248.
T siehe D.
Ueberlingen, Stadt 90. 103. 109. 111.
156.
— Ammänner: Arnold 105 Hein-
rich 109. 114. Wernher 115. 136.
— Salemer Hof 101 f.
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471
ui8I.
ich 7a
täinur
•f.
Ö.
IJÖ.
üeberlingen, Schultheissen :
Arnold 99. 101. Wernher 109.
Üeberlingen, Johannes de, sacerdos
in PfuUendorf 24.
Ucinswilaere, abgeg. Ort 65.
ühldingen s. Ober-Ühldingen.
V. Ühldingen, Walther 101.
Illingen? üehlingen 291.
Ulm, Stadt 8. 16. 43. 155. 229.
V. Ulm, Hans 187.
Ulma, Bertoldus de 110. 112.
ülricus, clericus in PfuUendorf 7.
— magister grangie Lindenhart 243.
V. Ummendorf, Gerung 77. Konrad
74. 77-80. Walther 77.
Unbeseher?, H. C, Commissär 381.
ündelhusön s. Indelhausen.
ündiraichi 61.
üngelter, Wernher, zu Reutlingen 20.
Ungestumi, Konrad 65. Ulrich 65.
Unmüzic, Walther 125.
Unter-Bühl s. Bühl.
Unter-Eisisheim OA. Heilbronn 368.
408.
Unter-Oewisheim BA. Bruchsal 257.
Unterstenweiler BA. Üeberlingen 133.
Uterstal s. Eussersthal.
Unterwaiden 171. 190.
Unzinstobel s. Hinzistobel.
Urbach s. Auerbach.
Urdi, Rudolf 102.
Uredorf s. Irrendorf.
Uri 174. 190.
Urich, Bürger zu Weil d. Stadt 262.
Ulrichsbuhil bei Madach 61.
Urumsteter, H. 115. 139.
Ütindorf s. Ittendorf.
Uterinavallis s. Eussers hal.
Utinriuti s. Hüttenreuthe.
Uttelspur, Uttersburg s. Ittersbach.
V. Utzlingen, Erhart 270. Ennel 270.
Hans 280. Ludwig 270.
V siehe F.
Wagenhart, Ulrich 119.
Wagenhart, Wald bei Ostrach 128.
Wagner, M. Georg 188.
Waibestat, Waltherus de 253.
Waibil, Burkard 94. Konrad 59.
Waidar, Rudolf 102.
Walbilinc, Konrad 74. Albert 74.
Wald, Kloster in HohenzoUern 15.
127. 160.
Waldangelloch BA. Sinsheim 388—
391.
Waldbeuren bei Pfollendorf 140. 147.
V. Waldbeuren. Ulrich 65.
V. Waldburg, Truchsess Eberhard 8 f.
Jacob 42.
Waldburg, Eberhardus dictus de 123.
V. Walde, Burkard 124. Marquard
118.
Waidenfels, Schloss bei Maisch 257.
258.
Waldewilare 291.
Waldkirch, Margarethenstift 188. 297.
Waldmannshausen, Oberst 432. 437.
Waldraff, Hamz, zu Mengen 42.
Waldshut 185. 222.
Waldstädte am Rhein 170. 172. 180.
183. 187.
Waldstetten , Deutschordens - Com-
mende 227.
Wall, Andreas 152.
Wallenfels, Hans Georg 373. 414.
V. Wallstein, Conrad 281.
Walpertsweiler BA. Üeberlingen 57.
Walsburen abgeg. Ort 103. 131.
Walter, Bernhard 172.
Walther, Johann 187.
Waltkircherer, Hans 169.
Waltpoto, Liutfrid 57.
Wancinriuti s. Banzenreute.
Wangen, Stadt 157.
— BA. Constanz 71.
V. Wangen, Eggehard 128. 134. Ru-
pert 86.
Waugenheim 403.
Warmbach, Treffen bei (1638) 234—
237.
Warperc bei Ravensburg 57.
Wart Cant. Zürich 213.
V. Wart, Arnold 64. Rudolf 64.
V. Wartenberg, Egenolf 324. Kon-
rad 131.
V. Wartstein, Graf Eberhard 119.
Heinrich 76 f. 79 f. 135. Her-
mann 79.
Warschaere, H 119.
de Wassenbach, Gerhardus 257. Hein-
ricus 257.
V. Wasserburg, Konrad 86.
V. Wasserstelz, Hans Heggentzer 182.
Watte, abgeg. Ort bei Salem 63. 83 f
V. Wattenberg, Gerold 59.
Watterdingen bei Engen 291.
Wattenreuthe bei PfuUendorf 148.
Wattmühlen bei Ettlingen 276.
Weberzunft in PfuUendorf 14. 15.
Wecelo, dictus de Burstat, sacerdos
in Maisch 244.
Wegener, Hans zu Bretten 263.
Weil die Stadt 262. 279.
Weildorf BA. üeberlingen 64. 109 ff.
124 f.
Weildorf, Cunradus de Veringen, ma-
gister in 110 f. 114 117. 119 f.
122 f.
V. Weildorf, Heinrich 59. Otto 114.
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472
iai-Mt^,.
V. Weiler, Friederich 373. 414. Jacob
373. 414.
Weiler, Leutenant 403.
Weimar, Herzoge von 8. Sachsen.
Weingarten BA. Durlach 271.
— Kloster in Wirtemherg 127,
Weise, Albert 242. Bertold242. (iotte-
bald 253. s. auch Orphani.
Weise, Hermannus 310. üdelricus
310.
Weissenau, Kloster 49. 64. 132.
Weissenstein BA. Pforzheim 245.
WeisBhofen bei Bretten 263 275.
Weissliugen Cant. Zürich 212.
Weitenau BA. Schopfheim 179.
V. Wellendingen, Wernher 84.
Wellse, Hans, zu Pforzheim 265.
Wels, Ernst 132. Konrad 132.
Wendlingen BA. Pfullendorf 111.
Wenke (Wenko), Gertrud 122. Hein-
rich 114. 117. 120 ff. 124 f. Hilla
122. 1 .
Wenlugin, die, Frau 11.
Wentzlaw, König 29-32. 37.
Werdenberg Cant. St. Gallen 169 f.
173.
Werdenberg— Heiligenberg, Graf Ge-
org von 148. Johann 148 f.
Werner, Andreas 171.
Wemner, Fridlin 183. Hartmann 183.
Wernsweiler bei Ostrach 130. 139.
— Abt Baldewin 311.
de Werth, Johann 235 ff.
Weso, Woldericus 294.
Wettersbach s. Hohenwettersbach.
Wetzel, Heinrich 278.
Wezelo, bonus homo 300.
— cellerarius mon. Herrenalb. 241.
Wiblingeu OA. Laupheim 81.
Wickartsmühle BA. Säckingen 185.
188. 191.
Widmer, Lux 171.
Wiel V. Wielsperg, Hans Christoph
222
Wieladingen BA. Säckingen 180. 188.
Wieler, Verwalter in Hitzkirch 232.
Wiertt, Dr. Nicolaus, genannt Moll
Dr. 155.
Wiesenthal, Landcapitel 187.
Wiesloch 250. 429. 434.
— Treffen bei (1622) 334. 372. 375.
381. 389 f. 431 i
V. Wiesloch, Herren 239.
Wigant, Wernher 67.
Wigenschati, Hermann 92.
V. Wigoltingen, Heinrich 135.
Wilaer s. Efritzweiler.
V. Wilaer, Konrad 137. Kuno 137.
Wilande, Konrad 102.
Wildbad 846 f.
Wildeck Cant Aargau 187.
Wildenstein 22.
V. Wildenstein, Algot 62 f. Eigel-
wart 95 f Friedrich 95.
de Wile 102.
de Wilenstein, Landolfus 310.
Wilervelt, abgeg. Ort 77. 121. 135.
Wilferdingen BA. Durlach 267.
Wilfingen BA. St. Blasien 186.
V. Wilflingen, Heinrich 91. 100.
Wilhelm, Hilari 180.
Willaringen BA. Säckingen 179 f.
184.
Willi, Hans 177.
V. Wilperg, Volkmar 262.
V. Wilsperg, Anton 317. 319.
V. Wilzingen, Heinrich 78. Hermann
77 ff. Sifrid 82. Wernher 78.
Wimpfen, Schlacht bei (1622) 332—
448.
V. Windeck, Reinhart 260.
Winit, Heinrich 89 f. 97.
Winkel BA. Rastatt 238. 272.
Winnenden OA. Waiblingen 64 f.
V. Winnenden, Konrad 65.
V. Wint, Heinrich 102 f
Winter, Fridlin 183.
Wintersingen Cant. Baselland 172 f.
V. Winterstetten, H. Schenk 9. Kon-
rad 8 f.
Winterthur 172.
V. Winzeln, Landolf 66.
Winzume, Konrad 119.
Wirtemberg 268.
— Grafen von: Eberhard d. ä. 275.
Hartmann 81. 130. Ludwig 58. 81.
— Herzoge von: Eberhard 278 f.
Johann Friedrich 355. Magnus
338. 354. 361 ff. 370 f. 374 f.
379. 383. 387. 393. 402. 408 ff.
431. 437 ff. Ulrich 283.
Wirtz, Heini 179.
Wisenecge, castrum 297.
Wisse, Kraft, gen. v. Tieffenbach
260.
Wisspock, Hans, gen. Zägkj 160.
Witinwilaer bei Ravensburg 57.
Witter, Hans, zu Ravensburg 39.
V. Wittgenstein, Graf Johann 370.
421. 429.
Wittnawer, Ludwig 174. N. 169.
V. Wittstadt, Katharina 283.
V. Witungazzun , Heinrich 100.
Wizinstain s. Weissenstein.
Wlpe, Reinhard 110. 116.
Wöber, Wolf 417.
Wohnlich, J. Joseph 194.
Wolmerspur, ausgeg. Ort bei Pforz-
heim 267. 274.
Wolf, Burkard 65. Konrad 65.
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V. Wolfacb, Friedrich 297.
V. Wolfartsreute, Berthold 127. Chri-
stina 127.
Wolfleipsch, Ulrich 214.
Wölfliswil Cant. Aargau 213.
V. Wolfurt, Burkard 118. C. 118.
Wolgemute, Heinrich von Nyefern 260.
Wöllickher, Adam 187.
Wolperus, panificus in Maisch 243.
Wolthier, Hans, Schneider 169.
TVormers Hensel auf der Rheinau
268.
Worms 8.
Wössingen BA. Bretten 271.
Wrger,Emehardus,civ.Pfor«heim.242.
Wulffirichingen s. Wilferdingen.
Wülflingen Cant. Zürich 212.
y. Wunnenstein, Agnes 266. Else 266.
Würant, Albert 261.
Würt, Hans 412.
Würz, Hans 414. 416 Martin 417.
Würzburg, Bischof Embricus von 58.
— Johanniter-Commende 171.
Wygenclawe, Berchtold 261.
Wyhlen BA. Lörrach 170. 186. 221.
235.
Wynmann, Stefan 281.
Testetten s. Jestetten.
Zabern i. Elsas 182.
Zameri (?) Cunr. dictus — 246.
Zan, Ulrich 99.
Zandt (Zanth), Job. Joseph 171.
V. Zant, Ernst Friederich 373. 414.
Zftringen, Bertold Herzog von 296.
Zaringin, Cunradus de 297.
Zässlin, Johann Heinrich 191.
Zeilenhof bei Engen 291.
Zeinigen Cant. Aargau 234.
Zell BA. Schönau? 183.
Zelle (am Andelsbach) 21.
ZeUer, Fridlin 179.
Zematshausen, Kloster in Bayern 165.
V. Zeutern, Albrecht 265. 268. 271.
274. Hermann 274.
Zila 8. Zeilenhof.
Zimberman, Gebhard 46. Heinrich 46.
Zimmerholz bei Engen 291.
Zimmerman, M. Matheus 188.
V. Zimmern, Albert 86. Konrad 86.
V. Zollern, Grafen von : Burkard 58 f.
Egino 58. Friedrich 58 f. Got-
frid 58.
Zornnj, Hans 183.
Zotznegg BA. Stockach 37.
Zug 175.
Zürcher, Isaac 172.
Zürcherlin, Aegtlin 142.
Zurgelerin in Pforzheim 258.
Zürich 186.
— Propstei St. Felix und Regula
170 f. 214.
Zurzach, Stift St. Verena 190.
Zussdorf OA. Ravensburg 42. 95.
v. Zussdorf, Burkard 95. Heinrich
111. 133. Ludwig 95.
Zuzgen Cant. Aargau 183. 215. 251.
Zweibrücken- Eberstein, Graf Simon
von 248.
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Franz Baader statt J. Baader.
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