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Full text of "Zeitschrift für romanische Philologie"

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ZEITSCHRIFT 


FÜR 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


Dr.  «USTAV   OROBER, 

PROFESSOR    AN    DER    UNIVERSITÄT   STRASSBURO   1.  E. 


1889. 


Xm.  BAND. 


HALLE. 

MAX    NIEMEYER. 
1890. 


A 


kTA      P0-(! 


HARVARD  UNIV^SITY 
TIIIN  CHN^EpfL  I B  R  A  R  Y 

PItOFrtÜWARD  S^»i(ELDOII 
^'      ROY.  11,  1925 


L 


\ 


1 


HARVARD 

UNIVERSITY 

LIBRARY 


--f 


\ 


INHALT. 

Seit» 

H.  Werth,  Altfranzösische  Jagdlehrbücher  nebst  Handschriftenbiblio- 
graphie d.  abendländischen  Jagd litteratur  überhaupt  (22.  2.  88)  .  i 

A.  Feist  (f),  Mitteilungen  aus  älteren  Sammlungen  italienischer  geist- 
licher Lieder  (17.  6.  88)     115 

A.  ToBLER,  Vermischte  Beiträge  zur  französischen  Grammatik  (i.  3.  89)  186 
H.  R.  Lang,  Notas  de  philologia  portuguesa  (5.  ir.  88) 213 

—     TradiçSes  populares  açorianas  (3.  1.89;  il.  4.  89)     .     .     .     .  217.  416 

B.  Eggert,  Entwicklung  der  normandischen  Mundart  im  Département  de 

la  Manche  und  auf  den  Inseln  Guernesey  und  Jersey  (8.  6.  89)  353 
Ch.  Bonnier,  Etude  critique  des  Chartes  de  Douai  de  1 203  à  1 275  (4. 6. 89)  43 1 
H.  Schuchardt,    Beiträge   zur  Kenntnis   des   kreolischen    Romanisch 

(17.  7-89) 463 

Texte. 

E.  Bechmann,  Drei  Dits  de  Tarne  aus  der  Handschrift  Ms.  Gall.  Oct.  28 

der  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin  (16.  10.  88)  .  .  .  .  35 
R.  Otto,    Die  Verordnung  für  den   gottesgerichtlichen  Zweikampf  zu 

Barcelona  (10.  10.  88) 98 

C.  Appel,  Der  provenzalische  Lucidarius  (29.  i.  89) ,.  225 

F.  Schulze,  Römische  Ritornelle  (7.  6.  88)       253 

VERMISCHTES. 

I.    Zur  Litteraturgeschichte. 

A.  Feist  (t),  Zu  Gaston  Paris*  Poème  inédit  de  Martin  de  Franc  (21.12.  88)      291 
R.  Zenker,  Zu  Guilhem  Ademar,  Eble  d'Uisel  und  Cercalmon  (5.  4.  89)      294 

2.    Handschriftliches. 

H,  Andresen,  Bruchstück  aus  dem  altfranzösischen  Roman  Amadas  et 

Ydoine  (20.  9.  88) 85 

F.  Lauchert,  Bruchstück   einer  Bearbeitung  des  Trésor   des  Brunetto 

Latini  (20.  3.  89)      ...     * 300 

3.    Exegetisches. 

A.  Gaspary,  Ploier  le  coijon  (6.  2.  89) 307 

H.  R.  Lang,  San  Secreto  (9.  3.  89) 309 

£.  Levy,    Zu   Raimon    VidaPs    Novelle:    Abrils    issi'  e    mays   intrava 

(23.  12.88) 310 

4.   Grammatisches. 

H.  Schuchardt,  Hiatustilgung  (21.  3.  89) 317 

W.  Sander,  Der  Übergang  des  spanischen  j  vom  Zischlaut  zum  Reibe- 
laut (21.  II.  88) 319 

D.  Behrens,  Norm,  non,  nou,  no  =  n*on  (20.  3.  89)       322 

W.  FoERSTER,  Volontiers  (2.  9.  89) 533 

G.  Gröber,  Franz.  /  aus  -</•  (2.  5.  89) .     .      545 


tv 

Seit« 
5.    Lexikalisches. 
A.  TOBLER,  Port,  cortves,  tneliana  (28.  4.  89) 546 

6.    Etymologisches. 

A.  Horning,  Französische  Etymologien  (6.  2.  89) 323 

A.  Gaspary,  Altfrz.  pec  „Mitleid"  (6.  2.  89) 325 

D.  Behrens,  Etymologisches  (26.3.89;  25.4.89) 404 

H.  Schuck  AR  DT,  Romanische  Etymologien  (22.  5.  89) 525 

BESPRECHUNGEN. 

E.  Levy:  Edouard  Montet,  La  Noble  Leçon  (15.  3.  89)     .     .     .     .       327 
W.  Meyer,  A.  Tobler:  Romania  No.  68,  XVIIe'année,  1888  Octobre; 

No.  69,  XVIIIe  année,  1889  Janvier  und  No.  70,  71,  XVlIh' 
année,  1889  Juillet  (7.  2.  89;  15.  4.  89;  27.  7.  89;  20.  9.  89)  328.  596 

E.  Levy  :  Revue  des  langues  romanes.    Tome  XXXI,  juillet-décembre, 

1887,  tome  XXXII,  janvier-septembre,  1888  (15.3.89)     .     .       331 

A.  Gaspary:  Giornale  Storico  della  Letteratura  Italiana  XII,  3;  XIII,  1, 

2—3  (6.  2.  89;  28.  4.  89) 340.  587 

A.  Gaspary:    Giovanni    Sercambi,    Novelle    Inedite,    tratte  dal  codice 

Trivulziano  CXCIII  per  cura  di  R.  Renier  (28.  4.  89)    .     .       548 

A.  Pakscher:  Albert  Stimming,  Über  den  provenzalischen  Girart 

von  RossUlon  (27.  5.  89) 556 

V.  Crescini;  Antonio  Malmignati,  Il  Tasso  a  Padova,    suo  primo 

amore  e  poesie  giovanili  ecc.  (19.  8.  89) 567 

G.  Grober:  A.  Ebert,  Allgemeine  Geschichte  der  Literatur  des 
Mittelalters  im  Abendlande  bis  zum  Beginne  des  XI.  Jahr- 
hunderts (15.  10.  89) 571 

A.  Gaspary:  II  Propugnatore  N.  S.  Vol.  I.  fase.  2—3,  4,  5—6(6.  2.  89; 

27.  8.  89) 572 

Ed.  Schwan  :  Archiv   für  das  Studium   der  neueren  Sprachen.     Band 

LXXVII— LXXIX  (15.  12.  88) 580 

A.  Tobler,  H.  R.  Lang:  Nachträge  (18.  9.  89;  4.  9.  89) 600 

Gr.,  Neue  Bücher 343.  601 

W.  List,  Register     , 604 

Bibliofinraphie  1888. 


Âltfranzosische  Jagdlehrbücher  nebst  Haiidschrifteii1)ibUographie 
der  abendländischen  Jagdlitteratur  überhaupt. 

(S.  Zeitschrift  XII  146.  381.) 

XIX.   Hardouin,  seigneiir  de  Fontaìnes-Q-uèrm,  trésor 

de  vénerie. 

Veröffentlicht  nach  der  einzigen  alten  Hs.  der  N.  B.  f.  fr.  855, 
Gange  64  von 

1.  Pichón,  Paris,   1855,  8^.    Premure  livraison, 

2.  Michelant,  Metz,   1856,  8». 

Letzterer  giebt  in  der  Einleitung  und  im  angehängten  Index 
jeglichen  wünschenswerten  Aufschlufs. 

Selbständig  ist  Hardouin  in  der  Abhandlung  über  die  Jagd- 
signale, V.  16g — 640;  doch  beansprucht  er  damit  kein  Verdienst 
als  geschildert  zu  haben 

De  bien  corner  et  bien  entendre, 

Quant  on  come  bien,  sens  mesprendre. 

Selon  Tnsage  et  le  demainne 

Du  pais  d'Anjou  et  Mainne.    (v.  433 — 436  u.  ähnlich  öfter) 

Michelant,  Einleitung  zu  seiner  Ausgabe  S.  VI,  leitet  den  tré- 
sor, V.  785  ad  finem,  aus  Phoebus  ab,  der  behandelt  hatte  ,Jes  pré- 
ceptes de  cet  art  avec  une  supériorité  inabordable  pour  les  écrivains  qui 
devaient  lui  succéder.  Aussi  Hardouin  ne  fait  que  marcher  sur  ses 
traces  et  répéter  ses  enseignements;  quoiqiÎil  ne  le  cite  pas  positruement, 
on  peut  supposer  qu*il  connaissait  le  livre  de  Phoebus;  ses  relations  avec 
les  plus  célèbres  chasseurs  de  Pépoque,  son  séjour  dans  le  Midiy  enfin 
la  grande  autorité  de  cet  illustre  veneur  qtiil  invoque,  ne  laissent  guères 
de  dotile  à  cet  égard.  Sa  tâche  semble  donc  s* être  bornée  à  versifier,  et 
Dieu  sait  avec  quel  talent,  V oeuvre  de  son  prédécesseur**.  Diese  Quellen- 
ableitung ist  falsch  oder  mindestens  nur  in  sehr 'engen  Grenzen 
richtig. 

Phoebus  begann  sein  livre  de  chasse  am  i.  Mai  1387.  Har- 
douin beendete  seinen  trésor  „ce  fu  lojours  dedans  décembre,  tan 
XII lice ^  Vlans  mains"  (v.  1934/5);  doch  war  das  Werk  lange 
vorher  begonnen,  denn  v.  1908 — 19 10: 

„Et  brief  ce  livre  à  fin  menray 

Que  piessa  commencé  avoye; 

Mais  la  fin  trouver  n*en  savoie". 
Zeltèehr.  f.  rom.  PMI.  XIH.  I 


H.  WERTH, 


Es  sind  sonach  wohl  2  Teile  des  Gedichtes  zu  unterscheiden, 
von  denen  der  erstere,  bei  weitem  gröfsere,  1394  schon  lange  be- 
gonnen war.  Phoebus  war  tot,  als  Hardouin  v.  719 — 735  schrieb; 
dessen  Weidmannsbuch  kennt  er  jedoch  noch  nicht,  sonst  hätte 
er  es  in  seiner  Lobrede  sicher  erwähnt,  v.  1455 — 1508  nötigt 
nicht  zur  Annahme  einer  Benutzung  des  Phoebus  im  ersten  Teile, 
erklärt  sich  vielmehr  aus  der  Stabilität  des  höfischen  Jagdcere- 
moniells;  Hardouin  citiert  aus  dem  Gedächtnis. 

Der  2.  Tfeil,  det  nur  den  Schlufs  umfafst,  wurde  im  Gefängnis 
der  Vizgrafin  von  Tourainne  (v.  191 9)  beendet: 

„ .  .  .  £n  son  chastel,  proprement 

Nommé  Merargues  en  Provence, 

Duquel  on  voit  bien  la  Durence, 

Ay  ceste  euvre  cy  à  fin  traitte".     (v.  1926 — 1929). 

Diesen  2.  Teil  glaube  ich  etwa  mit  dem  Verse  1576  beginnen 
zu  dürfen.  Hier  wird  neben  andern  Autoren  auch  Phoebus  benutzt, 
dessen  Werk  Hardouin  vermöge  der  gegenseitigen  nahen  Be- 
ziehungen (v.  719 — 735)  vermutlich  bald  bekannt  wurde. 

Die  Quelle  für  den  Kern  des  Gedichtes,  v.  784 — 1575,  ist 
nicht  Phoebus,  sondern  das  Dit  ,Ja  chace  dm  Cer/'\  Hardouin  be- 
seitigt die  Elucidarienform ,  vertauscht  das  im  Dit  herrschende 
System  der  Jagdtöne  mit  dem  von  Anjou;  nimmt  man  dazu  noch 
die  einleitenden  Verse  zu  den  in  den  Text  eingestreuten  Figuren 
und  einige  Wiederholungen  und  Umstellungen,  so  sind  danait  die 
Abweichungen  von  Hardouin  gegenüber  dem  Dit  fast  erschöpft. 
Hardouin  folgt  dem  Dit  Schritt  für  Schritt;  der  Kern  des  trésor 
ist  nichts  als  ein  remaniement  des  Dit. 


A.    v.  785—1575. 

Hardouin.  Dit. 

785—810-  =  155.26—156,9 

833—840  =  156,10—16 

841—844  =  157,  16  u.  17 

845—849  =  156,16—18. 

861—864  =  157,18—20. 

873—879  =  158,15—22. 

889—890  =  160,25—27. 

896 — 899  =  160,20-24. 

900—902  =  159,21  u.  22. 

906—910  =  157,7 — IO« 

9^3—917  =  i57»ii  u.  12. 

934  u.  935  =  »60,8  u.  9. 

946 — 949  =  160,15  u.  16. 

961 — 966  =  161,9 — 12. 

Das    ganze  Kap.  1229- 
dem  Früheren  ausstaffiert 


Hardouin.  Dit. 

983—1020  =  161,13—162,12. 
1031  — 1132  =  162,15 — 164,21. 
1 133 — 1172  ist  Wiedcrholong  von 

163,24 — 164,10. 
1173— 1186  =  »64,22— 165,4. 
1 187— 1 194  =  165,8—13. 
1211— 1221  =  165,14—21  u.  166,2. 
1240—1243  =3  170,16—18. 
1252— 1261  =  170,19—24. 
1269— 1270  =  170,25. 
1301— 1303  =  I7i»i2u.  13. 
1304— 1321  =  171,20 — 23U. 165,22  — 

166,1. 
1322— 1333  =  171,28—172,3. 

1366    ist   durch  Wiederholungen   aus 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÖCH£R  NBBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE. 


Hardouin  1373 — 1417  =  DU, 
Hardouin. 
Après  luy  de  ves  la  pel  fendre 
Au  Ione  du^'entre,  sens  offendre, 
Et  les  couilles  luy  leveres; 
£t  après  ces  rescorcheres. 
Les  neas  n'y  deves  pas  leaser, 
£t  s'aucun  se  cuide  avencier, 
Par  peresse,  d'aler  entour 
Le  cerf  et  fait  par  aucun  tour 
Tant  que  desus  le  cerf  trespase, 
Sens  donner  terme  ne  espase, 
Doit  maintenant  la  buffe  avoir, 
Sens  pardon,  qui  fait  droit  devoir. 
Les  espaules  après  seront 
Levées  et  s'a  droit  le  font, 
La  surgorge  toute  primière, 
Et  puis  le  gossier  et  Terbière 
Enlevers  bien  et  à  droit; 
L'erbière  nouez,  qu'il  est  droit, 
Et  la  hampe  lever  deves 
Tretout  o  mieux  que  vous  saves. 
La  taye  en  otes  sens  tarder. 
Et  la  commendes  à  garder. 
Et  se  faut  qu'aucun  s'entramette 
De  faire  la  pence  bien  nette, 
Et  puis  en  oster  la  boiielle. 
Et  mettes  en  lieu  où  novelle 
N'en  puissent  lors  les  chiens  avoir, 
Et  puis  la  froissure  et  au  voir 
Bien  vous  deves  garder  à  l'eure 
Que  le  jardel  pas  n'y  demeure; 
Car  un  chascun  qui  ly  saroit, 
De  l'y  lesser  vous  blameroit. 
Puis  deves,  selon  ma  science, 
Lever  la  pense  à  ma  fíence; 
Les  cuisses  après  leveres. 
Et  les  costes  et  tant  feres 
Que  de  l'eschinne  restera 
Deux  neuz,  quant  on  la  lèvera, 
Qui  desouz  le  cimier  seront; 
Et  trop  plus  bel  l'enlèveront 
J3ealz  qui  s'en  voudront  entrametre. 
Mais  qu'il  y  vueitlent  paine  mettre, 
Car  un  veneur  doit,  par  droiture, 
An  cimier  lever  mestre  cure 
De  le  lever  plus  bel  qui  puet." 


166,16 — 167,25. 

Dit. 
Et  lors  doiz  sachier  ton  coutel, 
Les  couUes  liève  bien  et  bel, 
Puis  va  à  la  teste;  or  entent. 
Et  de  Ione  en  Ione  le  porfent; 
Et  puis  si  le  dois  escorchier. 
Les  neus  n'i  dois  mie  laissier; 
Et  c'ii  avenoit  que  aucuns 
Passast  deseure,  t'est  commans. 
Que  il  doit  la  buffe  avoir 
Sanz  pardon,  se  sachiez  por  voir; 


Et  les  espaules  autresi 
Dois  lever  après,  ce  te  di. 
La  socz-gorge  après  enlevez; 
L'erbière  et  le  j osier  coupez, 

Et  l'erbière  deuez  nouer. 

Ce  vous  vuel  aprendre  et  loer; 

Puis  liève  la  hampe  en  suivant 

Le  foie  de  la  pance  prent. 

Se  l'baille  à  tel  qui  n'oblist  mie. 

Qu'il  n'i  fasce  la  folie. 

Et  puis  en  sache  fors  la  pance  .... 

Met  la  bouele  sus  la  teste, 

Car  lî  chien  en  feront  grant  feste, 

Et  puis  en  oste  la  froissure; 

Mais  garde  por  nule  avanture 

Que  le  jardel  n'i  obliez: 

Es  damtiez  mettre  le  devez. 

Puis  l'en  doit  le  nomble  lever; 

Les  cuisses  n'i  dois  oublier; 
De  l'eschine  II  neus  i  ait; 
La  queue  plus  bêle  s'en  fait. 
Et  puis  en  liève  les  costes; 
L'eschine  mie  n'i  obliés. 
La  queue  dois  à  ton  pooir 
Bêle  lever,  se  dois  asa  voir. 


1* 


4  H.  WERTH, 

Hardouin  1429 — 1446  ==  Dit  168,8 — 16. 

Hardouin.  Dit. 

La  manière  cy  trouvères 

Comment  à  droit  le  trouseres.  Lors  dois  ta  venoison  trousser, 

La  teste  et  le  col  trouser  faut  La  teste  et  le  col  acopler 

Couplés  ensemble,  sens  défaut;  Ensamble,  pour  voir  le  te  di, 

Puis  est  droit  qu'ensemble  mettes  Et  les  II  espaules  àusi 

Les  espaules  et  les  costes,  Ensamble  et  puis  les  II  costez. 

Et  les  trouses  de  Tautrê  part.  Sus  I  autre  cheval  troussez, 

Puis  trouseres  pour  le  tiers  quart  La  hampe  et  la  queue  sera. 

La  hanpe  ensemble  et  le  cimier.  Ensamble  bien  i  avenra, 

Après,  pour  le  quart  d'arrenier, 

Soient  les  cuisses  à  rencontre  Et  les  II  hausses  d'autre  part. 

Trousées  .... 

Hardouin  1455 — 1508  ergänzt  Dit  168,21  — 169,4  (s-  o.). 

Hardouin.  Dit.  Hardouin.  Dit. 

1517— 1528  =  169,6—8.  1555— 1557  =  168,6  u.  7. 

1529— 1550  =  i69,i7--20.  1558— 1561  =  168,4  u.  5- 

155Ï— 1554  —  169,20  u.  21.  1562-— 1570  —  168,2  u.  3. 

B.    V.  1576 — 1866. 

Hardouin  1625 — 163 2  scheint /%ö^^j  18,5 — io  (bez.  156,16 — 19) 
entlehnt 

Zu  Hardouin  1652 — 1672  vgl.  Modus  19a  6 — 10,  wo  erzählt 
wird,  dass  Hirsche  sich  zuweilen  von  Hinden  und  Kühen  tragen 
lassen,  um  diesen  ähnlich  zu  riechen  und  so  die  Hunde  von  sich 
abzulenken. 

Hardouin  1673 — 1771  scheint  einem  Physiologus  entnonmiea 
zu  sein. 

Zu  Hardouin  1707 — 1723  vgl.  eine  ähnliche  Stelle  hei  Plinius 
VII  48  :  Hesiodus  qui  primus  aliqua  de  hoc  prodidit,  fabulose,  ut  reor, 
multa  de  hominum  aevo  referens  cornici  novem  nostras  attribuii  aelates, 
guadruplum  ejus  cervis ,  id  triplicatum  corvis ,  et  r cliqua  fabulosius  in 
phoenice  ac  Nymphis, 

Zu  Hardouin  1724 — 1737  vgl.  u.  Phoebus  21,13  u.  14!  Die 
Übertragung  der  Sage  auf  Cäsar  findet  sich  auch  Fouilloux  16 b 
20 — 25;  diese  Änderung  „0«  trouve  par  les  anciens  historiographes^^ 
{Fouilloux  i6b2i). 

Auf  die  Legende  Hardouin  1738 — 1761  wird  auch  Modus  51b 
2  u.  3  und  62a  20 — 21  angespielt.  Vgl.  über  die  Eustachiuslegende 
Grösse,  Jägerbrevier.  "  Wien,  1869.  T.  II  S.  5 — 14;  Michelanfs  Note 
S.  107  s.  V.  Eustace  —  und  über  den  aus  dieser  Legende  ge- 
flossenen Roman  in  franz.  Versen  des  XIII.  s.  Michelant  S.  1 1 2 
s.  V.  Placidas. 

Hardouin  1772 — 181 2  führt  Phoebus  237,7 — 12  weiter  aus. 

Hardouin  1832 — 1849  ist  ein  Auszug  aus  dem  Prolog  zu 
Phoebus. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE. 

XX,   Melopin  und  Michelin,  le  livre  du  Prince. 

S.  u.  Francieres! 


XXI.   Aymé  Cassian,  des  maladies  des  faucons  et  autres 

oiseaux  de  proie. 

S.  u.  Francieres! 


XXn.    Arthelouche  de  Alagona  (Seigneur  de  Marauesques, 
Conseiller  et  Chambellan  du  Boy  de  Sicile),  fauconnerie. 

Ober  sein  Leben  vgl.  Jullìen,  Arcussia's  conférence  des  fau' 
conniers  S.  LXI  u.  LXII. 

Es  fìnden  sich  3  Hss.: 

1.  N.  B.,  f.  fr.  2005,  V.  Jahre  1509,  Perg.,  Zeichnung.  Schreiber 
Vituent  Philippen. 

2.  N.  B.,  f.  fr.  25342  (Richelieu),  XV.  s.,  Pap. 

3.  Montpellier,  école  de  médecine  459  ,  XVI.  s.,  Pap.,  40.  Im 
Katalog  angezeigt'  als  ^^Médecine  pour  Us  oiseaux.  Dédié  au  comte 
de   Vaudemont  par  J.  Auihelucke  de  Lagona^*, 

1.  nennt  den  Verfasser  Antelouche  de  Alagonne,  2.  Arteluche. 
Benutzt   wurde   der  Druck  Paris,   Abel  TAngelier,  1607  (mit 
Francieres  zusammen). 

Die  Quellen  sind  unbekannt.  Manche  Recepte  bieten  eine 
gewisse  (jedoch  vage)  Ähnlichkeit  mit  den  Melopin,  Michelin  und 
C  assian  (auch  Arthelouche  95a  7  v.  u.  erwähnt)  bei  Francieres  zuge- 
schriebenen Medicinen,  ohne  dass  jedoch  irgend  ein  Quellenver- 
hältnis  zu  erweisen  wäre.  Die  Oberein  Stimmungen  erklären  sich 
durch  die  südliche  Heimat  Arthelouche^s  und  jener  3  Falkner. 
Auch  die  Falkenmedicinen  waren  bis  zu  einem  gewissen  Grade 
Gemeingut  der  Beizliebhaber  ganzer  Landstriche. 

Arthelouche  kennt  und  citiert  u.  a.  Moamin  95a  4  v.  u.,  Dancus 
iooa7v.  u.,  ioob5  (das^  Cltat  findet  sich  in  Dancus  nicht)  und 
Serapion  ioiai4  (der  auch  Jacobellus  Tragurnus  f.  37a  13  er- 
wähnt wird). 

Einige  Stellen  der  fauconnerie  gehen  auf  eine  griechische 
Quelle  zurück,  der  auch  ein  Teil  des  westtürkischen  Basname 
entstammt.  Falknerklee  27,15 — 19  „ich  [Verfasser  des  Basname] 
habe  in  Arzneybuchern  und  aus  den  Reden  der  griechischen 
Meister,  welche  mir  Kunde  gegeben,  die  Beweise  der  Veränderung 
des  Temperamentes  der  Jagdvögel  gelernt,  ich  habe  vom  Kopfe 
angefangen  bis  auf  die  Fûfse,  dieselben  studiert  mit  Gottes  Gnade". 
Vgl.  dazu  27,5  V.  u.  Darnach  stammt  27,12  (oder  wohl  schon 
26,6  V.  u.) — 3I1I4  aus  griechischer  Quelle  (vielleicht  aus  dem  „Buch 
des  griechischen  Kaisers  zu  Konstantinopel  von  Niketas  Sakatophoros 
verfasst  im  Dschemasiuleunvel  des  Jahres  571  (1175)."  [Falknerklee 
2,4  und  3  V.  u.]),  und    aus   dieser   selben   griechischen  Quelle  flofs 


H.  WBRTH, 


auch   ein  Teil  der  fauconnerie  Arihelouche\  wie   folgende  Konkor- 
danztabelle darthut 

Arihelouche  93a  l — 20    =  Falknerklee  26,6  v.  u. — 27,11. 
—  93a  21 — 28  =  —  27,7  V.  u. — 2  V.  u. 


Arihelouche. 
.  .  .  Quand  vous  verrez  l'oiseau  clorre 
les  yeux,  et  qu'il  en  ysse  aucune 
larme  ou  humidité,  lors  pouvez  con- 
sidérer que  quelque  chose  estrange 
doit  estre  dedans. 


Falknerklee. 
.  .  .  Wenn  du  siehst,  dass  derjagd- 
vogel  mit  den  Augen  nickt  und  dass 
Thränen  aus  denselben  fliessen,  so  ist 
sein  Auge  krank  oder  Etwas  hinein- 


gefallen. 
Arihelouche  93a  29 — 31  =  Falknerklee  28,8 — 10. 


Arthelouche. 
Et  si  Toiseau  ferme  la  deuxième  ou 
troisième  partie  de  l'oeil,  ou  leve  un 
pié  et  reboute  l'autre,  et  qu'il  hausse 
son  plumage,  sachez  qu'il  est  refroidi. 

Arihelouche  93a  4  v.  u. — b  i 
Arthelouche. 
Quand  vous  verrez  aussi  l'oeil  de  l'oi- 
seau clos,  et  qu'il  le  tienne  au  costé 
de  son  aisle,  et  les  veines  qui  sont 
entre  les  yeux  battent  et  poussent, 
tenez  pour  certain  qu'il  a  frenaisie 
au  chef,  et  estourdissement.  Quand 
vous  verrez  le  palais  blanchir,  sçachez 
qu'il  a  corrosion  ou  arsure. 


Falknerklee. 
Wenn  du  einen  Jagdvogel  siehst,  der 
mit  den  Augen  nickt  und  seine  Fusse 
wechselweise  hebt,  und  die  Federn 
des  Rückens  sträubt,  so  wisse,  dass 
er  sich  erkältet  hat. 

=a  Falknerklee  28,10 — 15. 

Falknerklee. 
Wenn  du  einen  Vogel  siehst,  der  mit 
den  Augen  nickt,  den  Kopf  an  seine 
Klauen  reibt,  dessen  Augen  ge- 
schwollen, der  von  Zeit  zu  Zeit  seufzt, 
dessen  Adern  unter  den  Augenbrau- 
nen zittern  ...  so  sind  dieses  Zei- 
chen von  Kopfwehe;  wenn  du  einen 
Vogel  siehst,  bey  dem  das  Schwarze 
des  Mundes  weiss  geworden,  so  wisse. 


dass  derselbe  krank. 
Arihelouche  93b  i — 3  =  Falknerklee  28,18 — 21. 


Arthelouche. 
Si  vous  voyez  que  vostre  oiseau  ouvre 
le  bec,  et  remue  la  teste  et  se  batte 
la  poictrine  et  en  ce  faisant  demene 
a  queue  et  qu'il  semble  estre  troublé, 
sçachez  qu41  est  asmatique. 

Arihelouche  93b  4  und  5 

—  93b  6  und  7     = 

—  93b  28—30     =« 

—  93b  6  und  5  V.  u.  = 

—  93b  5  V.  u.— 3  V.  u.= 

—  94a  1—3       = 

—  94a  5— 7       = 

—  94a  7  und  6  V.  u.  == 

—  94a  5  und  4  V.  u.  -s» 


Falknerklee. 
Wenn  du  einen  Vogel  siehst,  der  den 
Mund  öffnet  und  den  Kopf  kratzt, 
und  der  sich  schüttelt  und  hart  athmet, 
die  Brust  beutelt,  wenn  er  fliegt-,  und 
ganz  verändert  ist,  so  wisse,  dass  er 
die  Krankheit  Ribwe  (Asthma)  hat. 

=  Falknerklee  28,32 — 34. 

=  —  29,15—17. 

=»  —  29,22 — 26. 

—  29,26—30. 

—  29,30  und  3 1 . 

—  29,35—36. 

—  30,2  V.  u.— 31,1. 

—  30,26  und  27. 

—  30,27—29. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  ^ 

Arihelouche  ist  die  Quelle  für   Tardif, 

Artelawck(e)  wird  erwähnt  Turberville,  falconrie  Vorwort; 
S.  212,25;  350,19;  351  »2;  Epilog. 

XXHIf    Jehan   de   Franoieres,    chevalier   de   l'ordre  Saint- 
Jehan   de  Jerusalem,   oonunandenr  de  Choissy   en  France, 

livre  de  fauconnerie. 

Biographisches  s.  P.  Paris,  mss.frç,  V  217;  Biographie  universelle 
XV  435;  JuUien,  Tardif!  S.  XIX. 

Das  Werk  ist  um  1465  verfafst;  der  erste  Druck  datiert  vom 
Jahre  151 1  (nach  anderer  Annahme  :  nach  153 1).  Trotzdem  haben 
wir  17  Hss.  zu  verzeichnen: 

1.  N.  B.,  f.  fr.  618,  anc.  7^97^  XV.  s.,  Pap.,  Art  2,  fol.  113 
(s.  Phoebus  I).  Unvollständig,  bricht  ab  mit  dem  Kap.  Recepte  que 
med  M^  Aymé  quant  Valaine  put  aux  qyseaulx.  Die  Hs.  ist  jedenfalls 
nicht  jünger  als  die  Regierungszeit  Ludwigs  XI.     S.  P.  Paris  a.  a.  O. 

2.  N.  B.,  f.  fr.  622,  anc.  7099^  (Versailles),  Pap.,  mit  dem  franz. 
Adler  und  der  Chiffre  Napoleons,  Art.  i,  1599  geschrieben.  Diese 
Fassung  ist  durch  Erweiterungen  und  Zusätze  sehr  aufgebauscht 
S.  P.  Paris,  mss.  frç.  V  224  íF, 

3.  N.  B.,  f.  fr.  2004,  anc  7921  (Béthune),  XV.  s.,  Perg.  Über 
die  Dancus-£inleitung  s.  o.l 

4.  N.  B.,  f.  fr.  2006,  anc.  7922  (Mazarin),  XV.  s.,  Perg. 

5.  N.  B.,   f.  fr.  24273  (Richelieu),  XVI.  s. 

6.  Paris,  Arsenalbibl.  2710,  XV.  s.  (U.  Robert,  inventaire; 
XVI.  s.),  Perg.,  71  (72)  BlI.,  250:  174,  Init  Aus  der  Bibliothek 
de  Paulmys]  einst  ex  libris  Ludovici  de  Chaumejan^  marchionis  de 
Fourille,  dessen  Signatur  sich  fol.  A  v®  zeigt 

7.  Einst  im  Besitz  der  Herzogin  von  Berri,  seit  1864.  in 
dem  des  Grafen  von  Quinsonas,  XV.  s.,  Perg.,  foL,  Art  2.  S. 
Phoebus  1 

8.  Katalog  Huzard  T.  II  S.  463,  No.  5002,  XV.  s.,  Perg.,  Min., 
Init,  foL,  74  ff. 

9.  Katalog  Huzard  T.  II  S.  463,  No.  5003,  Ende  des  XV.  s., 
Pap.,  foL,  43  Bll. 

10.  Katalog  Huzard  T.  II  S.  464,  No.  5004,  Perg.,  16»,  90  ff., 
en  caractères  romains  modernes^  mais  copié  sur  un  ms,  très-ancien, 

11.  Catalogue  des  livres  rares  et  précieux,  de  mss.,  de  livres  im- 
primés sur  vélin  etc.  de  la  bibliothèque  de  M,  Char  din  ^  dont  la  vente 
se  fera  le  lundi  9  février  1824  etc.  Paris,  Í823.  Darin  No.  1033 
(S.  103),  Perg.,  80,  en  lettres  rondes, 

12.  Le  Mans  79,  XV.  s.,  fol. 

13.  Digne,  archives  des  Basses- Alpes  F.  i,  XV.  s.,  Pap.,  58  BU., 
205  :  140,  Pergamenteinband,  1886  geschenkt  von  dem  Départements - 
archivar  Isnard;  Art  2,  fol.  6—9,  sehr  unvollständig.  S.  Catalogue 
des  manuscrits  conservés  datis  les  dépots  d*  archives  départementales  y  com- 
munales  et  hospitalières,      Paris,   1886.     S.  3,  No.  2. 


8  H.  WERTH, 

Fol.  9 — 58  wird  hier  angezeigt  als: 

Fol.  9.  Table  incomplHe  au  commencement,  <Vun  y  traité:  ,tS*i¿ 
se  desmenge  et  gastes  les  pies**.  —  Ce  traité  finit  au  chapitre:  ^^Quatit 
on  met  oyseau  hors  de  mue".  (D'après  la  table,  H  manquerait  treize 
chapitres  à  ce  dernier  traité). 

Der  Kapitelindex,  den  Herr  Isnard  mir  mitteilte,  stimmt  zu 
den  Überschriften  in  Francières  Buch  IV  Kap.  15 — 30.  Also  ent- 
hält auch  Art.  3  der  Hs.  Francières*  fauconnerie  (wenn  nicht  eine 
ihrer  nächsten  Quellen  [Cassian?]). 

14.  Brüssel,    Kgl.  BibL  11 113,  letztes  Drittel  des  XV.  s.,  Min. 

15.  B.  M.,  Harley  4497,  XV.  s.,  Perg.,  das  letzte  Blatt  enthält 
2  Falkenvorschriften  von  moderner  Hand. 

16.  B.  M.,  cuid,  ms,  22784,  8«,  fol.  i — 61.  Schreiber  Jehan 
Clerget. 

17.  Rom,  Vaticana,  bibl,  reginae  Sueciae  2105,  Art.  2.  Siehe 
Phoebus. 

Benutzt  wurde  die  Ausg.:  La  fauconnerie  de  fean  de  Franchieres, 
grand  prieur  d^ Aquitaine,  avec  tous  les  autres  autheurs  qui  se  sont  peu 
trouver,  traictans  de  ce  subject,     Paris,  Abel  F  Angelier,   1607. 

Francières  giebt  seine  Quellen  selbst  ant  er  habe  sein  Buch 
[citiert  nach  Hs.  l.  —  P.  Paris  V  216]  detrait  et  assemblé  de  tous 
les  meilleurs  livres  de  trois  notables  maistres  faulconniers  cy  après 
nommés,  lesquels  furent  Jadis  moult  expers  et  très  savons  en  ladite 
médecine,  selon  Vart  et  nature  des  oiseaulx.  Er  nennt  als  diese  3 
Falkenmeister  : 

1.  Renout  Mrlopin,  Falkner  des  Fürsten  von  Antiochien,  des 
Bruders  des  Königs  von  Cypern, 

2.  Michelin,  Falkner  des  Königs  von  Cypern, 

3.  Aymé  [=  Amadeus]  Cassian,  Grieche,  Falkner  des  Grofs- 
meisters  von  Rhodus. 

Als  4.  Falkner  ist  zuweilen  Martino  in  die  Hss.  und  Drucke 
aufgenommen.     S.  u.  Däncus! 

I. — 3.  wurden  von  Schlegel-van  Wulverhorst,  traité  Anhang  Vlb 
als  verloren  angesetzt.     Ich  fand  folgende  Mss.: 

1.  Malopin,  livre  de  faulconnerie, 
Marseille  B.  a.  31,  XV.  s. 

2.  Cassian,  als  des  maladies  des  faucons  et  autres  oisecuix  de 
proie  im  Katalog  citiert. 

Montpellier,  école  de  médecine  453,  XV.  s.,  Pap.,  4^,  Art.  i,  un- 
vollständig. 

Die  Buchhändlerkotiz  der  Francières-Ausg.  von  1567,  die  Hss. 
von  Melopin,  Michelin  und  Cassian  befanden  sich  in  der  Bibl.  des 
Königs,  ist  nicht,  wie  bei  Schlegel-van  Wulverhorst  a.  a.  O.,  für 
bare  Münze  zu  nehmen. 

Melopin  (so  die  meisten  Frani  ières-Hss.;  Hs.  4:  Meloppin\ 
Hs.  15:  Malopin',  der  Druck  von  1607  ^^^  Molopin)  scheint  mit 
Michelin  zusammen  das  Falkenbuch,  le  livre  de  Prince  genannt,  ver- 
fafst  zu  haben  ;  Melopin    und   Michel  in    werden  ■  durcheinander  als 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  Q 

Verfasser  genannt  Es  wird  citiert  Francieres  19b  3  v.  u.  Molopin 
au  livre  du  Prime  (ebenso  21a  i  und  2,  223.10  und  17,  25a  17, 
25b8  V.  u.,  30b 24  und  25,  32bi7,  33a  17  und  18,  34a20  und  21, 
38a3  und  2  v.u.,  38b  12  u.  13,  39b  ig  und  20,  40b  10,  41b  10 
und  9  V.  u.).  Dagegen  haben  28sl2^;  32a 2  und  i  v.  u.;  47b 5  v.  u. 
niaisire  Michelin  au  livre  du  Prince,  Nicht  als  Werk  Melopins  (bez. 
Michelins),  sondern  als  Quelle  des  ersteren  wird  das  livre  du  Prince 
hingestellt  17a  21  und  22:  medicine  que  mais  tre  Molopin  dit  avoir 
exlraicte  du  livre  du  Prince  und  21b  5  und  4  v.  u.:  Autre  excellent 
remede  extraict  du  livre  du  Prince,  nous  enseigne  maistre  Molopin, 
Selbständig  wird  das  livre  du  Prince  cîtiert  32  b  24  und  25  :  comme 
dit  le  livre  du  Prince  (ebenso  35a  22). 

Cassian,  Melopin  und  Michelin  kannte  Francières  persönlich; 
er  spricht  51b  6  und  7  .von  diesen  trois  excellents  et  expers  Fau» 
conniers  cy  dessus  nommez,  lesquels  j*ay  veu  et  congneu  si  bons  maistres; 
naturgemäfs  stand  dem  Johapniterritter  der  Rhodiser  Cassian  am 
nächsten,  et  comme  dit  iceüuy  de  Francières,  il  mesme  a  veu  le  dit  Aymé 
besogner  et  faire  plusieurs  et  notables  cures  audit  fait  de  faulconnerie 
(Nach  Hs.  I,  P.  Paris,  a.  a.  O.  S.  216  und  217). 

Cassian  wird  erwähnt  Arthelouche  95a 7  v.u.;  FouUloux  96b 
4  und  5,  Turberville  (falconrie)  Vorwort;  S.  82,5  v.u.;  295,3;  297,5 
v.  u.;  298,25  ;  299,3  V.  u.  u.  o.  — 

Melopin:  Fouilloux  96b 4;  Turberville  Vorwort;  S.  296,4  v.  u.; 
299,1  V.  u.;  301,18;  303,18;  304,3  V.  u.;  306,23  [M.  in  his  booke 
of  the  Prince]  u.  o.  — 

Michelin:  Turberville  Vorwort;  S.  301,6;  305,4  v.u.;  314,8; 
318,1  u.  0.  — 

Francières:  Arcussisi,  fauconnerie  29,11  und  12;  aus  ihm  soll 
man  nach  Vauquelin  (s.  u.  Modus!)  die  Falknersprache  lernen. 

Die  Quellenuntersuchung  läfst  sich  nioht  führen,  so  lange  die 
erwähnten  Hss.  von  Cassian  und  Melopin  nicht  untersucht  sind. 
Bis  dahin  können  war  auch  das  Martino  {Danms)  Entlehnte  nicht 
ausscheiden;  die  Ähnlichkeiten  sind  zu  vag.  Auch  die  Entspre- 
chungen in  andern  mittelalterlichen  ßeiztraktaten  sind  zu  unbe- 
stimmter Natur,  als  dafs  man  vor  Abgrenzung  des  Anteils  Cassians, 
Melopins  und  Michelins,  auf  die  Francières  ohne  Frage  (neben 
einigen  eigenen  Erfahrungen)  fast  vollständig  zurückgeht,  einen  der- 
selben als  weitere  Quelle  ansetzen  darf. 

Hammer-Purgstall,  Falknerklee  IV,  nimmt  Albertus  Magnus  als 
benutzt  an;  eine  gewisse  Ähnlichkeit  des  Systems  der  Falken- 
abrichtung Francières  mit  dem  Alberts  ist  in  der  That  nicht  zu 
verkennen;  indessen  kann  man  darauf  nicht  viel  Gewicht  legen. 
Die  Zähmung  der  Falken  war  naturgemäfs  eine  in  den  Prin- 
zipien überall  gleiche;  gesteht  doch  Lopez  de  Ayala,  cap.  Vili: 
Como  se  deue  regir  et  gouernar  el  falcon  nebli  u.  s.  w.,  dafs  er 
nichts  Neues  bieten  könne,  man  werde  ihm  vorwerfen  que  non  es 
caçculor  el  que  esto  non  sabe,  et  yo  non  las  pongo  para  los  que  asi  son 


IO  H.  WERTH, 


maestros;  pero  los  onus  guando  comiençan  á  cacar  non  lo   saben  todo. 
(Ed.  Soc.  de  Bibliófilos  S.  37;  Bibl.  Venat.  S.  185). 
Francières  ist  Quelle  fur  Tardif, 


XXTV.   Maistre  Loys  (ibulooimier  de  Philibert,  duo  de 

Savoye)  livre  de  fauconnerie. 

Erhalten  in  der  Hs. 
N.  B.,  f.  fr.  12401,  Anfang  des'  XVI.  s. 

(Philibert  I,  le  chasseur,  regierte  1472 — 1482;  Philibert  le  Beau 
1497 — 1504  [auch  dieser  ein  leidenschaftlicher  Jäger]). 

« 

XXV.   Guillaume  Tardif,  l'art  de  fauoonnerie  et  dee  ohiene 

de  ohasse. 

Eine  Hs.  befindet  sich  in 

Glasgow,  Hunterian  museum,  S.  63,  mit  Wappen.  S.  Paul  Meyer, 
deuxième  rapport  sur  une  mission  scientifiqne  en  Angleterre  et  en  Ecosse 
(Archives  des  missions  scientifiques  et  littéraires.  2,  sér.  T.  IV  147. 
Paris,  1867). 

Die  Ausgabe  Julliens  ist  vorzüglich  wegen  ihrer  Einleitung 
und  Anmerkungen. 

Von  seinem  Jagdbuche  gehören  Tardif  nur  sehr  wenige  Zeilen 
eigen  an;  er  gesteht  selbst  T.  I  S.  2,4 — 9:  (dies)  livret  ay  translaté  en 
françois  des  livres  en  latin  du  roy  Danchus,  qui  premier  trouva  et 
escrvoit  Vart  de  faulconnerie,  et  des  livres  en  latin  de  Moamus,  de 
Guillinus  et  de  Guicennas,  et  colligê  des  autres  bien  sçavans  et 
expers  en  ladicte  art, 

1.  Dancus,  Tardifs  latein.  Vorlage  steht  dem  franz.  Dancus 
sehr  nahe,  war  jedoch  vollständiger  (Tardif  I  S.  136,6-^7  findet 
keine  Entsprechung  s.  u.!);  indessen  fehlten  die  aus  dem  Proven- 
zalischen  übersetzten  Kapitel  in  Dancus-Propugnatore,  mindestens 
sind  sie  unbenutzt. 

2.  Moanän.  Jullien  führt  eine  Reihe  Entsprechungen  in  den 
Anmerkungen  zu  T.  I  an,  die  der  Vollständigkeit  wegen  unten  in 
der  Konkordanztabelle  mit  aufgezählt  sind.  Ob  die  Moamin-Hs. 
Tardifs  (wie  so  oft)  auch  Ghatrif  enthielt,  mufs  dahingestellt 
bleiben.  Wenn  nicht,  so  mögen  für  die  unten  als  aus  Ghatrif  ent- 
lehnt oder  als  Ghatrif  ähnlich  bezeichneten  Stellen  in  Tardif  P2nt- 
sprechungen  aus  Moamin  eingesetzt  werden.  Auch  die  Citate  aus 
dem  „Falknerklee"  sollen  nur  den  orientalischen  Ursprung  der  be- 
treffenden Falkenvorschriften  beweisen. 

3.  Guicennas  ist  Avicenna  ;  als  Guicennas  begegnet  dieser  auch 
in  der  Hs.  Rom,  Vaticana,  bibL  regirme  Sueciae^  1078:  de  arte  bre* 
sandi  (wofür  Montfaucon,  bibL  bibL  I  37  bersandi  konjiziert).  Dafs 
Avicenna  den  mittelalterlichen  Jägern  nicht  fremd  war,  beweist  Modus 
29a  1  v.  u. — b2;  N.  B.,  f.  fr.  1306,  fol.  i3r*^  führt  Avicenna  als  Quelle 


ALTFRAMZ.  JAGDLBHRBÜCHBR  NBBST  HS.-B1BLI06RAPHIE.  I  I 

an.     Arcussia,  fauconnerie  29, 1 2  kennt  ihn   als   Gincenas  (dagegen 
288,15  Avicenne). 

4.  Gtäüinus  wird  von  Jul  lien  I^S.  XVI  auf  Guiüelmus  (für 
die  Form  vgl.  »»Guillimus"  bei  Arcussia,  fauconnerie  29,12  und  „Guil- 
len's fijo  del  Rey  Galisiano  bei  Sani  Fagund  [s.  o.  !],  den  Falkner 
Roger's  von  Sicilien  gedeutet.  Und  diese  Deutung  ist  auch  mir 
die  wahrscheinliche,  da  ein  Dancus  benutzt  ist,  der  auch  Wilhelms 
Recepte  enthielt.  Indessen  fallt  einigermafsen  die  Zusammenstellung 
mit  Guicennas  (und  die  Trennung  von  Dancus)  auf,  so  dafs  die 
Vermutung  nahe  liegt,  es  könne  Galenus  gemeint  sein  (volksetymo- 
logische Anlehnung  an  guiler  „betragenes  wie  Dr.  Andresen  im  prov. 
Galiá  (Bartsch,  prov,  ChresL  319,21  [:  sa],  369,14)  eine  solche  an 
prov.  galiar  „betrügen"  sieht  Galenus'  Autorität  wird  Falknerklee 
20,20  für  die  Güte  des  Habichts  ins  Feld  geführt;  „das  Pflaster 
des  Galenos"  wird  bei  Verwundungen  der  Falken  angewandt 
(Falknerklee  54,3  und  72,1 — 7).  Gegen  den  Stein  der  Jagdvögel 
hilft  nach  Arthelouche  96a  2  v.  u.  if.  „yera  pigra  de  Galeni"  (Gaveli). 
So  konnte  Galenos  (wie  Avicenna)  gelegentlich  ebenso  gut  als  Jagd- 
schriftsteller angenommen  werden  wie  „Ippocras,  der  grofs  Maister 
nnd  weis  Artzat  in  dem  pfìchlin,  das  er  von  den  suchten  der 
Habich   und   der   Sperber   gemacht"    (Heinrich   Mynsinger  Kap.  5 

S.  48—54). 

Bei  näherer  Quellenforschung  ergiebt  sich: 
A)  Falkenbuch  (T.  1). 

Der  gröfste  Teil  geht  auf  Fruncieres  zurück,  den  Tardif  kürzt 
(so  besonders  das  in  Francières  ermüdend  oft  breitgetretene  Recept 
für  das  Purgieren  der  Falken).  Weitere  direkte  Quellen  sind 
Moamin,  (weit  weniger  benutzt)  Dancus  und  Arthelouche,  Dafs  Mo- 
dus direkte  Quelle  Tardifs  sei  {Jullien  T.  I  S.  XIX),  glaube  ich  nicht. 
Abgesehn  von  den  Kapiteln  über  Haltung  und  Wartung  der  Fal- 
ken, die  ja  fast  in  allen  Beiztraktaten  gleich  sind,  fìndet  nur  Tardif 
71,1  —  IO  eine  Parallelstelle  in  Modus;  doch  auch  für  diese  Stelle 
¡st  unmittelbare  Benutzung  wenig  wahrscheinlich.  Dafs  Tardif  T.  II 
S.  37,1  V.  u.  Modus  et  Racio  citiert,  beweist  nichts,  da  dort  auch 
Gace  und  Phoebus  angeführt  werden,  trotzdem  sie  von  Tardif  nicht 
benutzt  sind.  —  Aus  Lopez  de  Ayala  (Jullien  a.  a.  O.)  hat  Tardif 
nichts  entlehnt. 
Tardif  12,6 — 8  aus  Moamin  (==  Moam.)  Hb.  I  cap.  i. 

—  13,6—10     I 

.,  tA     ^,    /   aus  Moam,  I  8. 

—  13,10 — 21 

—  14,1—15,2  I 

\   aus  Moam,  I  3  ;    doch   ist   wohl    für   den  An- 

'^''^     ^^  '   ^^^^  ^^^  ^^P*  Z?ö«i«j-7Vö/ftg^/w/öri  (=  Dane. 

—  10,4—7  p.)  Kap.  IX  (—  S.  244,15)  benutzt  (=  franz. 

—  19,7—1 1  -   )  Dancus  [=  f.  Dane]  1 1,18—12,2). 

—  16,12 — 2  V.  u.  =  Francières  {Fr.)  4a — 4b  4. 

—  16,1  V.  u. — 17,9  =  Fr.  ib. 


12 


H.  WERTH, 


Tardif. 
Faulcon  gentil  est  bon  heronnier 
dessus  et  dessoubz  et  à  toutes  autres 
manieres  d'oyseaux,  comme  aux  rou- 
seaux  ressemblans  au  heron,  esplugne- 
baux,  poches,  garsotes  et  especiale- 
ment  aux  oyseaux  de  riviere.  Pour 
estre  bon  gruyer,  £ault  qu'il  soit  prins 
nyais:  Car  autrement  ne  seroit  si 
hardi.  Pour  estre  plus  hardi,  Toyse- 
leras  premièrement  sur  la  grue,  veu 
qu'il  n'a  pas  encores  congneu  autre 
oyseau. 


Francières. 
Le  Faucon  dit  Gentil  de  sa  nature 
est  bon  Haironnier  dessus  et  dessouz  : 
est  bon  pareillement  aux  Rousseaux 
ressemblans  aux  Haironniers,  aux  Es- 
pluquebaux,  aux  Poches,  aux  Garsotes 
et  à  plusieurs  autres  espëces  d'oiseaux  : 
et  principalement  est  bon  pour  la 
riuiçre.  Cestuy  Gentil  soit  grins  niais 
pour  mettre  à  la  Grue,  car  s'il  n'estoit 
niais  il  ne  seroit  pas  si  hardy:  pour 
ce  que  venant  du  nid  il  n'a  jamais 
rien  cognu.  A  ceste  cause  si  vous 
l'oiselez  premièrement  sur  la  Grue,  il 
en  sera  plus  vaillant,  et  en  fìn  de- 
uiendra  fort  bon  Gruyerj  pource 
qu'auparauant  il  n'auoit  point  veu 
d'autre  oiseau. 


Tardif  17,9 — 2  v.  u.  '  =  Fr.  2a  i — 25. 
—       17,2  v.u. — 18,3=  —    2b  I — 9. 


—       18,3—11 

Tardif. 
Il  est  ung  peu  plus  grant  et  gros 
que  le  pèlerin,  roux  dessoubz  les  eles, 
bien  empiété,  longs  doitz,  bien  volant, 
hardi  à  toute  maniere  de  gibier, 
comme  dit  est  du  pèlerin. 


Le  pèlerin  et  de  passage  pevent 
voler  tout  le  moys  de  may  et  de 
juing,  pour  ce  qu'ilz  sont  tardis  en 
leur  mue,  et  quant  ilz  commencent  à 
muer  se  despouillent  prestement. 


=  —    2a  25 — 2b  I. 

Francières. 

Cestuy  Faucon  est  plus  grand  et 
plus  gros  que  le  Pèlerin  :  il  est  roux 
dessus  les  aisles,  au  surplus  bien  em- 
piété, et  ayant  les  doigts  longs  .... 
sont  oiseaux  bien  vollans,  et  hardis  à 
toutes  manieres  d'oiseaux  et  se  peu- 
vent facilement  oiseler  et  aduire  à  tout 
ce  qui  a  esté  diet  du  Pèlerin. 

Or  faites  cestuy  Tartáret  et  pareil- 
lement le  Pèlerin,  leurrer  et  voiler  pour 
tout  le  mois  de  May  et  de  Juin,  car 
ils  sont  tardifs  ei^  leurs  mues:  mais 
aussi   quand  ils  commencent  à  muer, 


ils  se  despouillent  promptenñent. 

Tardif  18,11  — 19,7  =  DaiU,  P.  Kap.  6,  /.  Dane.  18,5 — 19,10. 

—  19,11—20     =     —  —     4,  —      25,17—26,7. 

—  19,22—20,4=     —  —3(8.240,1—),—      25,9—16. 

Tardif.  F.  Dancus. 

Il   est  hardi ,   mais   difficile  à  gou- 


verner; pourtant,  devant  qu'il  vole, 
donne-luy  trois  purgations  de  cuir  de 
gelline  lavé  en  eaue;  puis  le  chauffe, 
et  le  metz  en  lieu  obscur  par  aucun 
espace  de  temps;  puis  après  fais  le 
voler. 


Cil  sont  moult  hardi,  mais  il  sont 
de  trop  grant  travail:  si  les  coutrain 
en  tel  meniere:  done  li  tria  purga- 
toria dou  cuir  de  geline  en  iaue ,  et 
le  met  en  oscur,  et  le  laisse  ester 
jusque  à  l'aube  dou  jor;  et  puis  le 
chaufe  au  feu  et  va  oiseler. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHEK  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  1 3 

Tardif  20,4 — ^  =  Dane.  P.  Kap.  5,  /.  Dane.  26,8 — 11. 

/    Tardif.  F.  Dancus. 

Faalcon  qai  a  plumes  blanches  est  Blanc    faucon    sont  bon;    et  toute 

hardi  et  bon.     Quant  il  est  sor  ne  le      voie  quant  il  sont  sor,    ne  les  porte 

fais  point  voler  devant  qu'il  soit  mué  :      ]>as  oiseler  juque  il  seront  mué  ;    et 

car  après  la  mue  il  est  parfait.  après  la  muance  sont  parfait. 

Tardif  20,9 —  1 2  =  Dane,  P.  245,5 — 6»  /•  Dane.  1 2,1 1  — 12. 

—  20,13—21,3        =      —  Kap.  8  (i.  Abs.),   —      28,1  — 12. 

21,4 1   V.  U.  =  />.  3b  20 I    V.  11. 

—  22,5  u.  8 — II  aus  Moam.l  i. 

—  22,11 — 20  = />.  3b  i  — 14. 

—  22,21 — 23,11  2l\x^  Moam.  l  ^. 

—  23,12—24,3  = /V.  3a. 

—  24,11—14  I 

26,2   u.    I    V.    u.         I  .,  r 

-».,  ,  «  .,      -»fi  .?  /  aus  moam.  1  i. 

—  27,1  V.  u. — 28,5  j 

—  28,10—13  ' 

—  28,19  und  20     aus  Moam.  I  2. 

—  30,11 — 31,10      =  Fr.  48b  IO — I  v.u. 

—  32,6  V.  u.— 33,7  «  —    49b  2  V.  u.— 50a  7. 

—  33»9— 34»ii        =  —  50a  7— bg. 

—  35,6  v.u. —  iv.u.  =  —  lob  10  V.  u. — 6  V.  u. 

—  ò^ì^ò — 7  V'  "•    aus  Moam.  I  3. 

—  36,7  v.u.— 37,12= /V.  iiai — b  I. 

—  38,14 — I  v.  u.     =  —  22a  2  V.  u. — b3. 

—  38,1  V.  u. — 39,4  =  —  22a  5  V.  u. — 2  V.  u. 

—  394—6               =  —  22b  3— 5. 

—  39,6 — 12             =  —  lib.  11  cap.  21   (s.  Juliiens    Anmer- 

kung   zu     der   Stelle.      In    der    Ausg.  von 
1607  fehlt  diese  Entsprechung  in  Fr.). 

—  39,12—15  =  Fr.  20a  1—5. 

—  40,1  —  I  V.  u.  aus  Moam.  1  3. 

—  41,12 — 42,5  =  Fr.   12a  7  V.  u. — 5  V.  u.  und  12b  i — 8. 

—  42,5 — 7  =  —  12b  II  — 14. 

—  42,7  — I  V.  u.  =  —  12,15—33. 

—  43>i3— 15  =  Danc.P.  247.  7,9,  lO.f.Danc.  23,i2U.i3. 

—  44,12 — 16  =  Arthelouche  ()\2i  i(^  u.  20+93a  14. 

—  44,16 — 21  =        —         g¿^a,  22  und  23. 

—  44,21 — 2^  =        —         94a2i  und  22. 

—  45,4  V.  u. — 2  v.u.—  Fr.  12a  3 — 4. 

—  46,5—47,4  =  —   ubi— 18. 

—  47,10 — 16  =  —   iibSv.  u. — 5  V.  u. 

—  47,16 — 48,8  =  —   16a  I — 21. 

—  48,9—13  =  —  i6a  24—30. 

—  48,13 — 17  =  —   i6b2 — 4. 

—  49,7—13  =  —  12a  6— 14. 

—  51,1  — 10  =Darc.  P.  Kap. 53  (Abs.  i),/.  Dane.  17,6-13. 

—  51,11 — 52,11  =  ^r/Är/wfÄir  93,1 — 20. 


14 


H.  WBRTH, 


Tardif. 

Les    signes  communs  de    santé  en 

Poyseau    de   proye    sont:    quant   son 

emout  est  digéré ,    continué,    et  non 

entrerumpu    à    terre,     délié    et    non 

espés quant  il  demeyne  la 

queue  et  la  ventille  ;  quant  il  esplume 
et  nettoyé  du  bec  ses  eles,  commen- 
cent dés  la  croupe  jusques  au  hault; 
quant  il  prant  quelque  petite  gresse 
sous  la  croupe,  de  laquelle  se  oingt; 
quant  Poyseau  resemble  gras,  cler  et 
en  couleur,  comme  s'il  avoit  les  plu- 
mes oingtes  ;  quant  il  tient  ses  cuyses 
equalement  ;  quant  les  deux  veines  qui 
sont  aux  racines  des  eles  ont  leur 
pouls  et  movement  moyen  entre  con- 
tinuation et  discontinuation  de  pouls. 


Artheldticbe. 
(Il)  Les  signes  de  la  santé  du  jour 
sont  quand.  .  .  .  (13)  son  esmeut  est 
,  continuellement    digest    et    non     en 

partie (5)  q»ii 

remue  la  queue,  et  la  vantelle,  et 
secoue  la  plume  pour  l'amour  de 
Taube,  et  après  leue  les  aisles,  et 
avec  le  bec  prend  en  quelque  lieu  de 
sa  crouppe   aucune  graisse,   de  quoy 

il  se   oingt (14)  et 

Toiseau  est  reluisant  de  plumage, 
comme  s'il  fust  oingt,  et  les  deux  os 
qui  sont  auprès  des  cuisses,  sont  égaux 
sans  difference,  et  les  deux  veines  qui 
sont  en  la  raye  des  aisles  battent 
tousjours  attrempément  entre  fort  et 
foible. 


Tardif  52,3 — 1 1  aus  Moam.  I  1 1. 

—  52,14 — 3  V.  u.  und  53,14 — 18  aus  Moam.  II  39. 

—  53,5— 8u.i6— 18= /v.  32b  16 — 19  und  25 — 27. 

—  54,4~5  V.  u.       =  —  33^22— 34a  3    mit   Benutzung 

34a  20  und  21. 

—  54»5  V.  u.— 55,4  =  —  34a  22— 6  V.  u. 

—  554—8  =  —  34a  2— 15. 

—  55»9 — 19  =  Arthelouche  98a  13 — 22, 


von 


Tardif. 
Quant  l'oyseau  enduit  sa  gorge, 
mais  après  il  la  rand,  c'est  ou  par 
quelque  accident  qui  luy  est  survenu, 
ou  par  corruption  d'estomac.  Si  c'est 
par  accident  qui  lui  est  survenu,  l'a- 
leine  de  l'oyseau  et  ce  qu'il  aura 
getté  ne  puyra  point;  lors  luy  don- 
neras ung  peu  d'aloés  cicotin.  Ne 
le  paistras  pas  de  six  heures  après, 
et  lors  luy  donneras  bon  past  et  peu. 


^'^'•^(/'55,2'v.  u.— 56,8 

—  56,11  —  I  V.  u. 

—  57,1—7 

—  57,7—15 

—  57»i7— 2  V.  u. 

—  57,1  v.u.— 58,4 

—  58,10—2  V.  u. 


Arthelouche. 
Si  l'oiseau  jette  sa  viande,  c'est 
pour  deux  occasions:  C'est  à  sçavoir 
par  corruption  de  l'estomach,  ou  par 
maladie:  et  s'il  la  jette  par  accident, 
l'haleine  ne  la  viande  ne  puent  point  : 
et  s'il  la  jette  par  corruption,  l'ha- 
leine et  la  viande  qu'il  jette  puent. 
Si  l'oiseau  jette  le  past  par  accident, 
donnez  luy  aloes  cicotrin,  et  le  laissez 
estre  par  six  heures  sans  le  paistre, 
et  puis  paissez  le  un  peu,  et  de  bon- 
nes viandes. 

=  Fr.  34b  I  — 16. 
=  —  34b  16— 32. 

==  —  35a  I— 7- 

=  —  35a  8  V.  u. —  I  V.  n. 

—  —  35a  17— 22. 
=  —  35a  26— 29. 

=  —  35l>i  — 19- 


ALTFRANZ.  JAGDLBHKBÜCHER  NEBST  HS.-BIBUOGRAPHIE.  15 

—  60,5  V.  u. —  I  V.  u.  ähnlich  Fr.  5b  i — 23,  stammt  jedoch 

wohl    aus    derselben     Quelle     wie 
59,14—60,14. 

—  61,1 — 8  .=  ^r.  49bi — 5. 

—  61,8—15  =  —  49b  II  — 15. 

—  63,12 — 15  =  —  48a  10 — 14. 

—  63,15—64,3  =  —  48a  I  — 10. 

—  64,4 — 13  =  —  48a  14 — 26. 

—  65,4  V.  u. — 66,1  =  Ghatrif'Spezi  35,6  v.  u. — 36,2. 

Tardif.  Ghatrif. 

Si  Poyseau  ne  veult  revenir,  prans  O  tu  prendi   del  bellico 

dn   gros  d'une  petite  fève  de  gresse      del  cavallo  a   quantità  d'un   cece,   o 

du   nombril  de    cheval ,    et    de    nuy t      poco  più ugnene  con  esso  bene 

oingz  le  bec  de  l'oyseau,  et  il  aimera      il  becco  dell'  uccello;  imperciochè  di 

son   maistre   et  reviendra   à  luy  faci-       questo    diverrà    quasi    impazzato;    e 

lement.  verrà  poi  volentieri  a  chiamarlo. 

Tardif  66,  i —8  =  Ghairif -Spezi  35,11  —  17. 

Tardif.  Gbatrif. 

Ou    trampe    en    eaue,    une    nuyt,  O  tu  prendi  radici  di  regolizia,   e 

pouldre  de  rigalice,  et  en  icelle  eaue       pesta  e  mettila  in  alcuno  panno  nuovo  : 

coulée    fais   tremper    cher    de    vache       poi  metti  il   detto  panno  in  alquanto 

coupée  en  lesches,    de   laquelle  pai-      d'acqua:    e    la   mattina   prendi   della 

stras   l'oyseau.      La    cher   de  vache,       carne    della    vacca,    e    minuzzala,    e 

comme   est  dit  ou   chapitre   du   past      mettila  nella  detta  acqua  ;  e  di   questa 

de  Foyseau,  n'est  pas  pour  past,  mais      came  dà  a  mangiare  all'  uccello.     E 

est  pour  ceste  médecine.  non    commandiamo   dare   all'  uccello 

carne  di  vacca  per  pasto,  ma  per  me- 
dicina. 

Tardif  ti y^  v.  u. — 68,3       =  Fr,  35b  20 — i  v.  u. 

—  69,3 — I  V.  u.  ähnlich  Ghatrif  Spezi  f^^^W — 23. 

—  70,1 — 6  u.  II  — 19  =  Dane,  P,  250,13 — 251,4,  /.  Dane.  26,1 

V.  u. — 27,15. 

—  71,1  —  IO  ähnlich  Modus  %^^  s.  m. — 86a  12. 

—  73,1 — 8  ähnlich  Ghatrif-Spezi  43,20 — 3  v.  u. 

—  73,9  u.  16,  16  u.  17  aus  Moatn.  I  9. 

—  73,2  V.  u.— 74,6       =/r.  46a5— 17. 

—  74,6 — 8  ;  vgl.  Falkneridee  34,9 —  1 2. 

—  74,8 —  1 1  =  Ghatrif'Spezi  42, 1 6 —  1 9  (vgl.  Falkner* 

klee  34,13 — 16  und  femer  Dane.  P.^i 
(i.  Abs.)). 

—  74,11  — 16  =/>.  46a  28 — b3. 

—  74,16 — 2  V.  u.  ==  Ghalrif-Spezi  ¿[2,1^ — 24. 

Tardif.  Ghatrif. 

Quant    les    plumes     dudit     oyseau  £  quando  vedrai  già  gittare  le  penne 

commanceront  à  saillir,  oingt  la  cher  ail'  uccello  tuo,  metti  la  carne  che  tu 

de  son  past  d'uille  nommé  sisaminum  :  gli  darai  in  olio  sisamino  ....  acciò 

car  il  luì  fera  les  plumes  grossetes  et  che  le  penne  nuove  rimettino  morbide 


i6 


H.  WEKTH, 


moles;  et,   si   elles  sailloyent  sèches,      e  tenere   e   non   aspre   e    secche,    le 
se  romperoient  ou  dedans   ou  dehors       quali  si  spezzano  molto  spesso, 
la  cher  de  l'oyseau. 


7ar<///"  75,1—4 

—  75»i6 

—  76,1—6 

—  76,13—15 

—  77,1—7 

—  77i7— 12 

—  77,12—16 


—  77, i6 — 1  V.  u. 

—  78,5—1  V.  u. 

—  89,1  — 10 

—  89,10 — 14  = 

Tardif. 
Les  signes  de  froideur  extérieure  en 
Toyseau  sont:  quant  il  clost  en  partie 
ou    du   tout  les  yeulx,   et  lieve   ung 
pié,  et  hérisse  les  plumes. 

Tardif  Çfi^i — 5 

—  90,9—17 

—  90,17 — I  V.  u. 

—  90,1  V.  u. — 91,3 


ähnlich  Ghatrif  ^2,24 — 43,9. 

aus  Aloam»  lu. 

=  Fr,  48a  9  V.  u. — 3  V.  u. 

=  —  48b  2 — 9. 

=  —  46b  1 2  V.  u.- 

=  —  47ai4 — 21. 

aus    Moam.  I  10; 

14 — 21. 
erinnert  an  Ghatrif-Spezi  52,4  v.  u. —  i  v.u. 
=  Fr,  46b  3  V.  u. — 47a  8. 
=  Arthelouche  93a  31 — 34. 
=         —  93a29— 31. 

Arthelouche. 


4  V.  u. 


vgl.  Ghatrif -Spezi  52, 


—  9i»3— 13 

—  91,13—15 

—  92,1—93,4 

—  94,1—12 

—  94,15—17 

—  94,17—95,5 

—  95,8—11 

—  95,11—14 

—  96,11  —  13 

—  97,10 — 12 

—  98,8—11 

—  99,10 — 12 

—  100,6 — 13 

—  100,14 — 16 

—  103 

—  106,1  — 12 

—  106,12 — 7  V.  u. 

—  106,7  V.  u. — 5  V.  u. 

—  107,13—18 

—  108,9  —  109,7 


Et  si  l'oiseau  ferme  la  deuxième 
ou  troisième  partie  de  l'oeil,  ou  leve  un 
pié  ...  et  qu'il  hausse  son  plumage, 
sachez  qu'il  est  refroidi. 

=  Arthelouche  94a  5 — 7. 

=  Fr.  1 3b  1 1  V.  u. — 6  V.  u. 

=  —    15a  12 — 17. 

=  —   13b  23 — 27. 

=^  —   13^7—23. 

=  —   1 3b  2  und  I  V.  u. 

aus  Moam,  II  17. 

=  Fr.  22b  7  — 15. 

=  Arthelouche  95a  19 — 22. 

=  Fr.  22b  23 — 5  V.  u. 

aus  Moam.     S.  Arthelouche  95a  4  v.  u. 

=  /V.  2  2b  3  und  2  V.  u. 

=  —   1 6b  5  V.  u. —  I  V.  u. 

=  —    17a  17 — 20. 

=  —    17b 9  V.  u. — 5  V.  u. 

=  —   1 8a  10  V.  u. 

=  —   I7b9  — 14    mit    Benutzung     von 

i8a8 — 10. 
=  —   I7bi — 9. 
=  —   19a,   cap.  16  mit    Benutzung  von 

19a  21 — 2^. 
=  —  22a  7 — II. 
=  —  22a  19 — 22. 
=  —  22a  13 — 18. 
=  —  20a  II — 22. 
=  —  20b 4  v.u. — 2v.  U.  +  25 — 27  +  2ia 

I — 14. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE. 


17 


Tardif. 
Les  signes  de  la  pépie  en  la  langue 
de  Toyseau  sont  quant  il  esternue  sou- 
vent, et  ce  faisant  crye  deux  ou  ivois 
foys.  La  cause  est  la  cher  mauvaise, 
orde  et  puante,  sans  laver,  de  laquelle 
est  peu. 


Le  remede  est  :  premièrement,  laver 
la  langue  et  la  pépie  d'eau  rose  mise 
en  coton  lié  au  bout  d'un  bastonnet; 
après,  oingz-luy,  trois  ou  quatre  jours, 
la  langue  d'uille  d'olive  et  d'uille 
d'amandes  meslées  ensemble,  et  la 
pépie  se  blanchira  et  molliñera.  Quant 
elle  sera  bien  meure,  oste-la,  comme 
on  fait  aux  poulies;  après,  oingz  la 
langue  de  l'oyseau  trois  ou  quatre  foys 
le  jour  des  dictes  huilles  jusques  qu'elle 
soit  guérie. 


Francières. 

Vous  apperceverez  cestuy  mal,  lors- 
que vous  verrez  vostre  oiseau  souvent 
esternuer,  et  apre»  avoir  esternue  faire 
un  cry  par  deux  ou  trois  fois.  Le 
malde  la  pépie  vient  ....  à  cause 
qu'ils  ont  este  pus  de  mauvaises 
chairs  et  puantes,  qu'on  leur  a  bail- 
lées sans  laver  ou  nettoyer. 

....  Il  faut  prendre  bonne  eau 
rose,  et  d'un  morceau  de  cotton  at- 
taché au  bout  d'un  petit  bastón  et 
trempé  en  icelle  eau  rose  frotter  et 
laver  très-bien  la  langue  à  l'oiseau: 
puis  après  d'huile  d'amandes  douces, 
ou  d'olives,  ainsi  lavée  comme  cy 
do^sus  a  esté  enseigné,  lui  oindre  la 
langue  deux  ou  trois  fois  le  jour  par 
trois  ou  quatre  jours  consécutifs.  Ce 
faict  vous  verrez  la  pépie  toute  blanche 
et  moUifiee.  Alors  vous  prendrez  un 
canivet,  et  de  la  poincte  d'iceluy 
sousleverez  la  pépie,  en  la  tirant  tout 
doucement  dehors,  ainsi  que  l'on  a 
accoustumé  de  la  tireraux  poulaîUes. 
Mais  donnez  vous  garde  de  ne  la  tirer 
tant  qu'elle  soit  bien  mollinee  ...  Et 
n'oubliez,  après  que  luy  aurez  oste  la 
pépie,  de  luy  oindre  et  arroser  (trois 
ou  quatre  fois  le  jour)  la  langue  de 
l'une  des  huiles  susdites,  jusques  à  ce 
qui'l  soit  guary. 


Tardif  1 10,13 — 2  v.  u.        =  Fr,  2  ib  24 — 26. 


10,2  V.  u. — i  11,4 

11,4—6 

11,6—9 

11,9—13 
12,2-9 

12,9 — 12 

12,12—15 

12,18—113,9 

14,3—9 
14,9—115,2 

15,8—10 

16,17 — 2  V.  u. 


21b  i6 — 22. 

21b  1  V.  u. 22di2. 

21b  5  V.  u. — I  V.  u. 
21b  26 — 5  V.  u. 

26b  16 2y 

26b  5  V.  u. — 3  V.  u. 


=  —  26b  8  und  9. 

=  —  26b  2^ — I  V.  u. 

=s  —  51a  1 — II. 

=  —  51a  15 — 6  V.  u. 

=  —  49a  I — 9. 

=  Dane.  P,  Kap.  44  (Abs.  i),  /.  Dane. 
7,17—8,2. 
16,12 — 17  u.  2  V.  u. — 117,3  ähnlich  Dane.  P.  44  (Abs.  5). 
17,6 — 10  ähnlich  Dane,  P.  44  (Abs.  3). 

Zeitachr.  f.  rom.  Pbil.  XIII.  2 


i8 


H.  WERTH, 


Tardi/ 1 18,5   und  6 
1 8,7  und  8 

1 8,8—  1 1 
18,11  —  15 

18,16 — 119,1 

I9»i  — 15 
20,7 — II 

20,14 — 20 

23»8— 15 
24,5  und  6 

24,12 — 14 

24,14  u.  15 

24,16  u.  17 

24,18—125,3 


=  /v.  36b  I  V.  u. — 37a  2. 
=  —  36b  3  V.  u. — I  V.  u. 
=  —  37b  8  V,  u. — 4  V.  u. 
=  —  38ai6— 13. 

=  —  37*7—17. 

==  —  37a  II  V.  u. — b 9. 

=  —  37a  17— 21. 

=  —  36a  I — 8. 

=  Arthelouche  97b  5  v.  u. — 98a  4. 

==  /v.  40b  6—8. 

=  —  40a  19 — 27  und  30 — 31. 

=  —  40b  2 — 6. 

=  —  41^4  und  5. 


=  —  40b  5  V.  u. — 41a  I. 
25,5  v.u. — I26,iv.  u.=  —  38b  1 1 — 39a 4. 


27,3—12 
27,12—15 
27,16 — 128,1 
28,2 — 4 

28,5-7 
29,10—130,1 

30,3—9 
30,14 1  V.  u. 

30,1  V.  u.— 131,1 

31,4—15 
31,15—132,4 

33,6—15 
33,16—134,4 

34,4—16 
34,16—19 

35,4—8 
35,8  u.  9 
35,9—1  V.  u. 
35,1  V.  u.— 136,6 
36,6  u.  7 
36,12—14 
36,14—18 

37,7—1  V.  u. 
38.4—139,2 
40,1 — 6 


Tardif. 
Le  signe  que   l'oiseau  a  fièvre  est  : 
qu'il    a   les   pies  chauls.     Le   remede 
est:  trempe  en  vinagre  gresse  de  gel- 


==  —  29a  16 — 21. 

==  —  29a  7 — 17. 

=  —  29a  2  I — 5  V.  U. 

=  — :  29b  12  — 16. 

=  —  29a  5  V.  u. — 3  V.  U. 

=  Arthilcuche  95b  6  v.  u. —  i  v.  u. 

=  Fr.  30a  9 — 10  und   12 — ^3. 

as  —  30b 7  v.u. — 31a 4  mit  Benutzung 

vçn  31a  7—9. 
=  —  30b  24 — 7  V.  u. 
=  —  31b  I— 24. 
==  —  3ib26 — 32a6, 
=  —  27a  10 — 18. 
=  _^  27a 4 — 9  mit  Benutzung  von  26a 

I  V.  u. — b9. 
=  —  27a  18 — I  V.  u. 
=  —  28b  5 — 13  (oder  IIb  25 — 29) 
=  —  28a  5— 9. 
==  —  27b  I  V.  u. — 28a  2. 
=  —  28a-9 — 20. 
-=  —  28a  22— b  3. 
=  Dane,  P,   Kap.  48  (Abs.  i). 
=  Fr,  28b  26 — 29. 
=  —  28b  21 — 26. 
«=  —  28b  29 — 29a  6. 

=^  —  33a  1—9  V.  u. 

=  Dane,  P.  Kap.  45  (Abs.  i  [—  S.  265,3 
V.  u.]  u.  Abs.  2),  /.  Dane,  8,3 — 8 
und  21,15 — 17. 

F.  Dancus. 
Quant  tu  voiz  faucon  qui  ait  le  pié 
chaut,   il   a  fièvre.      La  medicine  est 
telle:    pran    aloe   et   la   graisse  de  la 


ALTFRANZ.  JAGDLBHRBÜCHBR  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  IQ 

line  et  aioés/et  luy  fais  avaler  ;  et  luy  geline,  et  mesle  tout  ce  en  fort  vin 
oingz  les  pies  de  musc  meslé  avec  aigre  et  li  done  à  mangier  ....  si 
gresse  de  gelline.  pran  muscatum  et  mesle  avec  graisse 

de  geline,  et  li  en  oi[n]g  les  piez  .  .  . 
Tardif  141,5  v.  u. — 3  v.  u.; 

I  V.  u. — 142,2  ;    142, 

3 — 6  =  Arihelouche  g6a  25 — 30  und  ^^ — 34. 

—  142,9 — II  =/V.  24bi2  und   13. 

—  142,12 — ^^14  =  —  240  2  V.  u. — 25a  I. 

—  143,2 — 4  =  Dane,  P,  Kap.  47    (Abs.  i),  /.   Dane. 

8,15—19. 

—  143,5—1  V.  u.  =  Fr.  25a  17—5  V.  u. 

—  144,1—145,9  =  —  42a5— b5. 

—  145,7  u.  6  V.  u.  =  —  27b  19  und  20. 

—  145,5  v.u. —  I  v.u.  =  —  27b4 — 19. 

—  145,1  v.u. — 146,5  =  —  27b  21 — 27. 

—  146,6 — 147,5  =  — i4ibi  — 10  V.  u. 

—  147,5 — ^  =  —  4ib4  V.  u. — 42a4.. 

—  148,14 — I  V.  u.  vgl.  Falknerklee  66,3 — 7. 

—  149,2 — 4  = />.  42b  14 — 19. 

—  149,5—13  =  —  42bi  V.  u.  — 43ai3+43ai9— 21. 

—  I49»i4 — I  V.  u.  ^  —  43a  26 — I  V.  u. 

—  150,1  u.  2  asB  —  42b  9  und  8  V.  u. 

—  151,1 — 6  =  —  43b  II  v.u. — 4  V.  u. 

—  151,6 — I  V.  u.  =  —  43b  I  V.  u. — 44a  16. 

B.    Das  Weidbuch  (T.  U) 

hat  etwa  */§  entlehnt  aus  Alfons*  libro  de  la  monteria.  Aus  der  in 
der  Biblioteca  venatoria  gedruckten  Fassung  des  letzteren  ist  nicht 
als    genossen   zu    erweisen:    Tardif  11    S.  5,    6,    7,6 — 9,   8,10 — 12, 

13.9— 15»  14»  15.   16,1— 9  u.  10—13,  33»5— 7»  33»i4— 34»9- 

Zu  Tardif  und  Alfons  steht  im  Quellenverhältnis  ein  mittel- 
griechisches  xwouotpiov^  das  Demetrius  Pepagomenus  zugeschrie- 
ben wird  und  das  in  Text  un(>  lat.  Übersetzung  durch  Rigaltius 
isQaxoOÒ(piov  1  S.  257 — 278  und  II  163 — 182  herausgegeben  ist 
Demetrius  könnte  für  sehr  viele  Stellen  in  Tardif  ebenso  gut  Quelle 
gewesen  sein  wie  Alfons;  er  bietet  auch  S.  180,10 — 14  die  Ent- 
sprechung für  Tardif  16,10 — 13  (und  166,15  ^^^  für  Tardif  8,10 — 
12),  an  welchen  Stellen  Alfons  nichts  Entsprechendes  darbot.  An- 
dererseits hat  Tardif  manche  Stellen  aus  Alfons  entlehnt,  denen 
nichts  Ahnliches  bei  Demetrius  gegenüber  steht,  und  er  geht  bei 
Abweichungen  durchweg  mit  Alfons  gegen  Demetrius.  Tardif  kennt 
Demetrius  überhaupt  ni(ht;  ihm  lag  eine  Hs.  von  Alfons  vor,  die 
von  dem  in  der  Bibl.  venaL  zugrunde  gelegten  Ms.  abwich  (wie  ja 
überhaupt  die  Hss.  des  Werkes  beträchtliche  Varianten  zeigen), 
und  die  auch  die  Entsprechungen  für  Tardif  16,10 — 13  und 
8,10 — 12  enthielt. 

.Alfons   und  Demetrius   haben    wohl   teilweise   gleiche  Quellen. 

2* 


20  H.  WKRTH, 

Die  folgende  Konkordanztabelle  der  beiden  letzteren  Werke  macht 
nicht  den  Anspruch,   bis  in   alle  Einzelheiten  erschöpfend  zu  sein. 


Alfons, 

Demetrius. 

Alfons, 

Demetrius, 

6,11— iq 

=  165,11  —  18. 

191 

171,10—17. 

108—109,1  u. 

162  -■  166,6—167,5. 

192,13—18 

=   171,24—26. 

119,7—12 

^  176,1—4. 

198 

—  172,1—6. 

165,7—10 

—  181,4—9. 

199,1—12 

—  172,7—12. 

174  u.  175 

=  176,1—4. 

202,14—16 

—  I73»i2— 15- 

180,1—6 

—    176,19 — 22. 

207,12—17 

—  170,17—24. 

180,6—13 

_    170,5—11. 

207,17 — 21 

—  170,11 — 16. 

180,1 7- -21 

—   176,23—25. 

208,1—19 

_  170,25—171,9 

186,10—17 

_    179,18—23. 

209 

—  173,16—23. 

190 

_   171,18—23. 

212,3-8 

—  177,11—16. 

Tardif  t^w  — 14  und  7,6 — 9  sind  wohl  Albertus  Magnus  ent- 
lehnt 

Tardif  6,11  — 14  =  Albertus  Magnus  2 14c  6  und  7. 

—  7,1 — 6       =  Alfons  118,20 — 24. 

—  7,6 — 9       =  Albertus  Magnus  21  ^h /^$ — 48. 
Tardif.  Albertus  Magnus. 

Ou  le  meilleur  (sc.  chien)  est  celluy  Cum  autem  omnes   ceci   nascantur, 

lequel  la  mere  remeine  premièrement  optimus  in  uno  numero  nalorum  esse 
en  sa  couche,  ou  celluy  qui  le  dernier  dicitur  qui  ultimus  videre  incipit  vel 
des  autres  commence  à  veoir.  quem      primum     mater     déportât    in 

cubile. 


Tardif 

■  7»9— 18 

Alfons 

118,6 — 20 

— 

8,7—10 

162,8 — 13. 

8,10-^12 

Demetrius  166,15. 

8,12—16 

— 

Alfons 

162,13—17. 

8,16 — 19 

165. 

8,19—9,2 

166,12 — 15. 

9»2— 5 

— 

167. 

9»6-i3 

163. 

9,14— IQ 

— 

119,2—7. 

-■ 

10 

—   I 

68,9  —  169,5+170,19—28. 

— 

11,1—5 

— 

210,1—5. 

— 

1 1 ,5  und  6 

177,1—9-  . 

11,6—8 

— 

210,7 — ÏO. 

— 

11,8  —  12 

177,12—19. 

11,12—15 

177,9—12. 

12,1 — 12 

— 

187. 

Zu  12,4 — 6  vgl 

. noch  — 

113,10  u.  II  u.  116,12. 

12,13—16 

171,16 — 20. 

12,16 — 18 

172,4 — IO. 

12,18—13,4 

172,10—15. 

134— S 

171,21—172,4. 

— 

16,10—13 

— 

Demetrius  1 80, io — 14. 

16,16 — 17,2 

Alfons 

179. 

ALTFKANZ.  JÁGDLEHKBÜCHEK  NEBST  US.-BIBLIOGKAPHiE. 


21 


Tardif  17,3—8 

—  17,9—17 

—  18,1—8 

—  18,9—19,9 

—  25,1—8 

Tardif. 
Contre  larmes  es  yeulx  du  chien,  le 
remede  est:  arrouser  les  ditz  yculx 
d'eau  tiède;  après,  niesle  farine  avec 
blanc  d'œuf,  et  les  emplastre  ;  et  cella 
restreindra  les  larmes  des  yeulx  du 
chien. 


Tardif, 

25.<3— 17 
26,1—9 

20,10—14 

27,1—5 
27,6-9 

27,11  —  14 

28,1—4 

28,6—13 

29,1-8 


Alfons. 
=  188,11  — 19. 
=  190. 

=  I95f"-7uii-i4- 

=  194. 1-9. 

=  194,9—13- 

=  193- 

=  197,1—9. 

=  198,1—6  u.  8—10. 

=  199,1 — 12. 


3=  199,12—14^ 

Tardif. 
Contre  vers  ou  ventre  du  chien,  le 
remede  est:  donne-luy  semence  de 
assince,  pouldre  de  corne  de  cerf  et 
pouldre  de  vers,  tout  meslé  avec  beurre 
ou  miel. 


Contre  ver>  engendros  es  playes  du 
chien,  le  remede  est:  lave  le  lieu 
véreux  d'eau  chaulde,  puys  d'eau  avec 
vinaigre;  après,  prens  poix,  chaulx  et 
fiante  de  beuf  avec  vinaigre,  et  en 
lave  ledit  lieu  .  .  . 


Tardif  32,13 — 20  =  Alfons 

Tardif. 
Contre  clous,  le  remede  est:  prens 
liante  sèche,  escorse  de  courge  et  pain 
d'orge  et  íes  brulle  et  en  fais  pouldre, 


=  Alfons  180,1 — 6. 

=     —       174,1  —  13. 

=     —       174,13—20. 

=     —      182,1— 183,1  u.  183,9— 16. 

=     —       191. 

Alfons. 
Cuando  les  lagrimaren  los  ojos, 
conviene  que  les  destellen  agua  tibia 
en  ellos,  et  después  tomen  de  la  fa- 
rina, et  de  las  alburas  de  los  huevos 
....  et  mézclenlo,  et  fáganles  dello 
bizma,  et  pongángela  sobre  los  ojos, 
ca  esto  les  estorbará  la  lágrima. 
Tardif,  Alfons. 

29,10—15  =206,9—13, 

3O1»— 5  =204. 

30,6—10  =202,1—9. 

30,11 — 16  ==202,9—13. 

31,1—7  =  209. 

31,8—15  =213,13—214,7. 

31,16—19  *    =213,1—13. 

32,1—12  =  200,1—13  -1-211, 

21 — 212,34-212,6— 1 1. 

Alfons. 

Decimos  asi,  que  si  se  les  licieren 
gusanos  dentro  en  los  cuerpos  con- 
viene que  tomen  del  cuerno  del  ciervo, 
et  quémenlo  et  muélanlo,  et  méz- 
clenlo con  de  la  miel  .... 

O  tomen  de  una  melecipa  quel  di- 
cen zaradion,  et  de  la  simiente  del 
asensio  .... 

£t  si  les  fìcieren  gusanos  en  las 
llagas,  destéllenles  en  ellas  vinagre 
mezclado  con  agua  ;  et  después  tomen 
de  la  cal,  et  de  la  pez  ...  Et  des- 
pués tomen  de  la  boñiga  de  las  vacas, 
et  mézclenlo  con  vinagre  temprado 
con  agua,  et  caliénteido,  et  pongán- 
gelo  de  suso. 

215,16 — 22-\'^ — 10+  I — 8. 

Alfons. 

£t    si    les     ficieren    las     postiellas 

grandes    ....    tomen    del    estiércol 

seco  del  home ,    et  de  los   cascos  de 

las  calabazas,  et  del  pan  de  cebada  .  .  . 


Tardif. 

Alfons. 

33»! -5 

=  2X1,1 — 10. 

33,10  u.  II 

—  212,17 — 19 

33.11— 13 

=  212,14—17 

34,10—35,4 

=  216. 

22  H.  WERTH, 

et    quemen    cada    una    destas    cosas 

sobre  si  et  mézclenlo  todo  en  uno  .  .  . 

et  y  mes  le  pouldre  de  plomb  et  les       después  tomen  delà orrura del  plomo.. 

lye  de  vinaigre  ;  après  frote  les  clous       tomen  de  las  cañaveras  verdes,  et  fre- 

et  les  lave   de  vinaigre  avec  eau  .  .  .      guéngelas  con  ellas;  después lavéngelas 

con  vinagre  mezclado  con  agua. 

Tardi/.  *                Alfons, 

35,7—12  =  180,6—13. 

35,13—16  =207,8—17. 

35,16 — 18  =  208,16—19. 

35,18—36,2  =  180,13—17. 

Tardif  wird  als  Jagdschriftsteller  erwähnt: 
N.B.,  f.  fr.  1306,  fol.  UV«,  I2v0. — 
Gesnerus,  htsioriae  animalium  liber  III  S.  io  u.  ö. — 
Aldrovandus,  orniihologiae  liber  IV  S.  302 — 
Fouílloux  9604 — 

Turberville,  falconrie  Vorrede  (William  Tardiffe  a  Frenchman), 
S.  19,8  V.  u.,  58,2,  88,2  (Guillam  Tardiffe),  Epilog. 

XXVI.   Bobert  dé  Herlin,  le  débat  du  Faucon  et  du  Lévrier 
nagueres  translaté  de  latin  en  ftançois. 

Text  und  Übersetzung  erhalten  in  der  Hs. 

N.  B.,  f.  fr.  1995,  anc.  7916,  Autogiiph,  Perg.,  Federarabesken. 
—  Von  demselben  Verfasser  stammt  Ms.  2000  mit  der  Unterschrift 
„F.  T,  H,  S.  Robert  du  Her  ¡in.  A  Tours  fait j  1492."  Auch  unsere 
Hs.  stammt  aus  jenen  Jahren  ;  Delisle,  inventaire  29 1  setzt  sie  ans 
Ende  des  XV.  s. 

•Das  débat  beginnt 

,^Mane  sur  gens  nobilis  .  .  ." 

„i4«  matin  se  levant  ung  jeune  escuier  .  .  ." 

Schlufs  : 

„  .  .  .  eslisons  ung  juge  pour  accorder  îioz  raisons  et  pour  supplier 
à  noz  deffaulte,^^ 

Kommt  es  auch  niclìt  zum  Schiedsspruch  (wie  bei  Modus  und 
Gace),  so  kann  doch  nicht  wohl  etwas  anderes  als  der  alte 
Streit  um  Priorität  von  Weidwerk  und  Beize  der  Inhalt  sein. 

Zu  bemerken  ist  noch,  dafs  eine  iat.  „concertatio  leporarii  et 
falconis"  sich  auch  findet  am  Schlufs  der  Hs. 

Cheltenham,  Sir  Thom.  Phillipps^  Ms.  2334,  XVI.  s.,  Perg.  S. 
Haenel,  catalog  i  Sp.  881. 

¡XXVn.    Louis  de  Gouvys,  Le  Nouvelin  de  vénerie. 

Pichón,  le  livre  du  Grand  Seneschal  de  Normandie  S.  VII  Anm.  i: 
,y Louis  de  (rouiysy  gentilhomme  normand,  (¡ui  dtdia  au  duc  dWlençon 
li^\()2 — 15257»    beau- fr be  de  François  1er,  son  prétendu  ouvrage  in- 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBUOGRAPHIE.  23 

é 
I 

titulé:  Le  Nouvelin  de  vetterte  (Ms.  de  mon  cabinet),  qui  n'est  qtiun 
grossier  plagiai  de  Phoebus**  .u.  s.  w.  Pichón  erwarb  das  Ms. 
von  J.  B.  Huzardr  vgl.  den  Katalog  der  Bibl.  Huzards  II  470, 
No.  5088  :  Le  Livre  intitule  le  Nouuelin  de  Vénerie:  et  a  tres  hault, 
tres  excellent  et  tres  illustrissime  Prince  moussieur  le  duc  Dalenson, 
conte  du  Perche  et  per  de  France,  par  moy  Lays  de  Gotéuys  treshum^ 
hlement  presente  et  moy  semblablement,  pour  par  mondit  treshault,  tres' 
puissant,  et  tresredoubte  sieur  et  prince  auoir  plaisir  et  passetems,  courre 
et  Prendre  cerf  a  force*''  In^foL,  vélin  à  nerfs.  Beau  manuscrit  du 
XV e  siècle,  sur  vélin,  composé  de  ^8  feuillets,  et  orné  de  20  grandes 
miniatures  et  de  20  lettreS'titres  en  or  et  en  couleur,  I^e  verso  du 
premier  fetùllet  est  employé  par  un  éctisson  aux  armes  de  Bourbon; 
le  dernier  est  terminé  par  un  blason  aux  armes  des  Ducs  d*Alençon. 

XXVm.    Le  bon  varlet  des  ohiens. 

Unter  diesem  Titel  [U.  Robert,  inventaire',  „Chasse  au  cerf  et 
au  sanglier**)  publizierte  Paul  Lacroix,  1881,  Paris,  fur  das  Cabinet 
de  vénerie  die  Arsenalhs.  3252,  XV.  s.,  Perg.,  70  BIL,  152  :  100, 
Init.,  Min.,  aus  der  Bibliothek  de  Paulmy's,  einst  „e  bibliotheca  D, 
abbatis  Fauvet*,  im  XVI.  s.  Moreau,  sr  d'Auteuil"  gehörend, 
dessen  Wappen  der  Einband  trägt;  Art.  i>  fol.  i — 70: 

Der  bon  varlet  ist  ifichts  als  eine  Zusammenstellung  und  Neu- 
gruppierung der  auf  Hirsch-  und  Saujagd  bezüglichen  Stellen  in 
Phoebus,  dessen  Text  fast  wörtlich  reproduziert  wird.  Die  Verweise 
des  Phoebus  auf  etwas,  das  er  berichtet  hat  oder  berichten  will, 
sind  meist  getilgt,  zuweilen  jedoch  stehen  geblieben,  so  10,22  :  donc 
viennent  en  grandes  'malladies  de  r oignes  et  d*aultres  malladies,  que 
fay  dit  devant**,  während  der  Verfasser  des  bon  varlet  die  Hunde- 
krankheiten  überhaupt  nicht  behandelt. 

Lacroix  hat  in  der  Einleitung  (die  man  für  alles  Übrige  ver- 
gleichen möge)  eine  Konkordanztabelle  von  Phoebus  und  dem  hon 
varlet  aufgestellt,  in  der  statt 

XVI— XXXIV 
zu  lesen  ist: 

XVI— LV. 

XXIX.    Guillaume  Crétin,    le  débat   de  deux  dames  sur  le 
passetemps  de  la  ohasse  des  chiens  et  oyseaulx. 

Eine  Pergamenths.  in  Troyes  No.  1337,  4^  29  if.,  stammt  noch 
aus  dem  XV.  s.;  der  erste  Druck  erschien  1526. 

Cretin's  débat  ist  nichts  als  ein  rifacimento  von  Modus^  j^g^" 
ment  des  chiens  et  des  ' oyuaulx,  wenn  auch  nicht  ohne  erhebliche 
Zerdehnungen.  Sein  Verhältnis  zu  seiner  Quelle  giebt  Crétin  (Ausg. 
LacroLx -Jullien,  Paris,  1882,  im  Cabinet  de  vénerie)  S.  55,4 — 5 
selbst  an  : 

Car,  de  ma  part,  n\iy  rien  mys  en  ce  livre 

Fors  ce  qu^ay  veti. 


24  H.  WERTH, 

Dies  Quellen  Verhältnis  ist  längst  bekannt  (vgl.  z,  B.  Blaze, 
Modus  preface  S.  XI),  und  es  wäre  nicht  der  Mühe  wert  gewesen, 
darüber  noch  ein  Wort  zu  verlieren ,  wenn  -  nicht  Lacroix  in  der 
neusten  Ausgabe  Cretin's  Werk  von  Gacc  de  la  Buigne  ableitete 
(S.  VII  und  VIU)  und  zwar  aus  dem  Vérardschen  Drucke  des- 
selben. 


XXX.    Bisher  ununtersuchte  anonyme  Jagdtraktate,   deren 

HsB.  aus  dem  XV.  s.  stammen. 

A.  Beize. 

1.  Ashburnham-Kaialog  I  (Libri),  Ms.  io8,  XV.  s.,  am  Ende  jener 
wertvollen  Hs.  von  Daude  aus  dem  Xlll.  s.  (s.  o.  !). 

2.  As hburnham- Katalog  II  (Bar rois),  Ms.  42,  XV.  s.,  Perg.,  am 
Ende  eines  Phoebus. 

3.  Ashburnham-Kaialogj  h^iíQnái3i,ÍA.s,  179,  XV.  s.,  Pap.,  eben- 
falls am  Schlufs  eines  Phoebus. 

4.  Paris,"  Arsenalhibl,  3332,  XV.  s.,  Pap.,  275  :  200;  Art.  2, 
fol.  77V«— 87  (S.  Gace!). 

5.  Digne,  archives  des  Basses- Alpes  F.  i,  XV.  s.,  Pap.,  58  Bll. 
(S.  Francières  !);  Art.  i,  fol.  i — 6,  unvollständig. 

Beginnt  mit  dem  Kap.:  „CVj/  la  matuères  d'aulcufus  maladies 
d'oyseau.  —  ...  Degresserês  vostre  oiseau  .  .  .** 

Endet:  ^^quia  est  a  nuigistris  animi  injusta  sciencia,  testibus  Pa- 
gano, Sancii  Nye  o  lay  priore,  et  domno  priore  de  Domerio,^^ 

Kap.  I  lautet  (Isnard): 

,,Et  premièrement  quant  vous  verres  le  quii  churra  deil  trop  sou- 
vant,  saches  quii  a  fillandres.  Vous  prendres  ufie  puldre  fayte  dielles 
de  feuilles  de  pesche  et  de  lay  ne,  et  de  ces  trois  foeylles  confires  ensemble 
par  ceste  maniere:  vous  prendres  en  la  say  son  de  la  groyne  dielles  et 
la  piller  es  toute  verte,  et  puis  retenes  le  ju  ;  ainsi  f aides  es  autres  et 
les  assembles  totes  trois  ensemble  et  les  mettes  en  un  bassint  bien  plat  et 
les  mettes  au  soleil  et  les  remues  bien  et  souvant  a  tant  quelles  soient 
sèches,  et  puis  en  fay  tes  un  pelloton  .  quant  vous  en  vuldres  doner  a 
vostre  oyseau,  si  en  preñes  gros  comme  une  fève  et  le  froyies  sur  ung 
peu  de  papier  et  en  puldres  sa  viande  ;  et  que  sa  gorge  soit  dune  ge- 
line bien  june;  et  tantost  il  sera  guery.     Et  hoc  approbatum  est,** 

B.  Weidwerk. 

N.  B.,  f.  lat.  4641  B,  XV.  s.,  Art  34,  fol.  141. 
,Cy  s^ ensuit  les  membres  que  uftg  bon  lévrier  doit  avoir,**     Anfang: 
„Museau  de  Lue  ,  ,  ,**     Der  Traktat  ist  sehr  kurz. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHKBÜCHEK  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  25 

ZWEITER  TEIL. 

Verzeichnis  der  Handschriften  der  übrigen  abend- 
ländischen Jagdlitteratur. 

I.  Fransösisoh. 

1.  Li  dis  dou  cerf  amoureux. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  378,  anc.  69882*  2%  XIIL  s.,  Perg.,  Min.,  fol.  8— g. 

b)  De  Bure,  catalogue  des  livres  de  feu  M,  le  duc  de  la  Val- 
ile rc,  Paris,  1783.  Pars  I  T. II  S.  226  No.  2736,  fol.,  Perg.,  Min., 
275  if.,  von  verschiedenen  Händen  nach  der  Mitte  des  XIIL  s.  ge- 
schrieben, Art  24,  fol.  213 — 215. 

Titel:  Li  cace  dou  cerf.     Vgl.  HisL  lilt,  23,290.      P.  Paris,  mss, 
franc.  III  246  und  252  ff. 

2.  La  comparoisons  dou  Faucon. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  378,  anc.  69882-  2-,  fol.  9.    S.  u.  i.! 

b)  Katalog  La  Vallière  2736,  Art.  34,  fol.  234 — 235V**.  S.u.  i.! 
Vgl.  Hist,  litt,  23,290.     P.  Paris,  mss,  franc.  III  246  und  253. 

3.  Dit  „du  faucon  lanier". 

N.  Bm   f.  fr.  837,  anc.  7218,  XIIL  s.,  Perg.,  fol.  256. 

4.  Jacques  de  Brézé,  le  livre  de  la  chasse  du  grand  senechal  de 
\orman(fye, 

Katalog  Huzard  II  480,  No.  5207,  XVI.  s.,  Pap.,  4^  14  Bll. 
Das  Ms.  dann  im  Besitz  Pichonas  (s.  Ausg.  Pichons  S.  XIX). 

5.  Les  ditz  du  bon  chien  Souillart,  qui  fut  au  roy 
Loys  de  France. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  12398,  XV.  s.,  Pap.,  am  Schlufs  cines  Phoebus. 
S.  Pichón,  le  livre  de  la  chasse  du  grand  seneschal  de  Normandy  e 
S.  XIX. 

b)  Haag,  kgl.  Bibl.,  Ms.  705,  Perg.,  fol.,  2  Kolumnen.  S.  Ju- 
binal,  lettres  à  M,  le  comte  de  Salvdndy  S.  41   und  247 — 249. 

6.  Jean  Mollinet,  la  chasse,  la  prinse  et  la  mort  du  cerf  volant. 
Poème, 

B.  M.,  King's  library  19  A  XVII,  XVI.  s.,  Pap.,  Schreiber 
Lacquer. 

7.  La  Chasse  du  serf  fragille. 

N.  B.,  f.  fr.  2366,  anc.  8053,  ^V.  s.,  Pap.,  Federzeichnungen, 
Art  I,  fol.  I — 4. 

8.  Traicté  de  la  nature  des  faulcons. 

N.B.,  f.  fr.  1304,  anc.  7464,  Anfang  (Delisle,  inventaire  2g i) 
des  XVI.  s.,  Pap.  Giebt  in  4  Teilen  eine  Encyklopädie  der  Falken- 
jagd und  Falkenkrankheiten  (Dr.  Grünberg). 

9.  Jacques  de  Léon,  le  veritable  discours  de  faulconnerie,  Hs. 
im  Besitz  des  Bibliophilen  Marquis  de  Clapiers  in  Marseille,  kl. 
fol.,  48  if. 

Endet:  „Çy  finist  un  beau  traictié  de  faulconnerie,  lequel  a  esté 
escript  par  moi.  Vices  Philipp  on.  Pan  mil  Vc  et  XI J,  par  mande- 
ment de  P  auteur,** 


20  H.  WERTH, 

S.  Jullíen  in  Arcussia's  conféretue  des  fauconniers  S.  LXIl  und 
Anm.  3.  , 

10.  Charles  Lescuillier,  Vart  de  esperverü, 

Paris,  ArsenalbihL  5200,  XVI.  s.  (aus  der  Regierungszeit  Franz' I. 
oder  Heinrichs  IL),  Perg.,  fol.,  Min.  S.  Jullien,  Tardif  T.  I  S.  XV 
und  Anm.  i. 

1 1.  Bude,  traute  de  la  vénerie, 

Traduict  en  français  par  Loys  le  Roy,  disi  Regius^  suivant  le 
commandement  du  roi  à  Rlois.  1572.  Hs.  findet  sich  in  der  N.  B. 
(S.  Haenel,  catalogi  Sp.  294,  No.  269). 

12.  Charles  d'Argusia,  seigneur  d'Esparon. 
a)  Fauconnerie. 

a)  N.  B.  622,  anc.  7099^  (Versailles),  XVII.  s.,  Pap.,  Art.  3, 
fol.  63.     S.  Francières!     Vgl.  P.  Paris,  mss.  franc,  Y  220, 

ß)  Hs.  wie  a,  Art.  5,  fol.  99.  Unvollständiger  als  a,  doch  von 
demselben  Schreiber.     Vgl.  P.  Paris,  mss.  franc.  W  22*], 

b)  Briesve  autourserie  du  mesme  autheur. 

«)  Hs.  wie  a«,  Art.  4,  fol.  92.     S.  P.  Paris,  mss,  franc,  V  2  26  ft*. 
ß)  Hs.  wie  a«,  Art.  6,  fol.  125. 

13.  Ce  qu'il  faut  pour  prandre  Taigle  d'ung  seul 
oyseaul. 

N.  B.,  f  fr.  3939,  anc.  8623,  Pap.,  XVI.  s..  Art.  134,  fol.  84. 
S.  u.  17.! 

14.  Ein  anonymer  Beiztraktat  in  der  Hs.  Clermont-sur- 
Oise  15,  XVI.  s. 

15.  De  la  connoissance  des  oiseaus  de  poing  et 
leurre. 

N.  B.,  f.  fr.  1306,  anc.  7465^  Colbert  15 15  (zufrühst  im  Besitz 
von  S.  A.  de  Thou),  XVI.  s.,  Pap.,  Art.  1.  Konzept  einer  Kom- 
pilation von  Falkenbüchern  der  verschiedensten  Sprachen  (Dr. 
Grünberg). 

16.  Auszüge  die  Falknerei  betreffend. 
Hs.  wie  15,  Art.  2,  fol.  50. 

17.  Grabschrift  auf  Hunde,  Vögel  und  Hirsche. 
N.  B.,  f.  fr.  3939,  XVI.  s.,  Pap. 

a)  Art.  63,  fol.  39  :  ,^PJpitaphe  du  bon  lévrier  Chailly'*, 

b)  Art.  Ò5,  fol.  39:  ..Epitaphe  d*une  biche  que  le  roy  a  faict  faire 
Il  la  porte  du  jardin  de  Bloys", 

c)  Art.  133,  fol.  84:  „Epitaphe  de  Muguet,  le  bon  oyseaul"^, 

d)  Art.  143,  fol.  89:  „Epitaphe  d*ung  serfs  prins  en  Bour^ 
gogne,'' 

18)  JohanntîS  Boust,  cerve  entre  chiens  de  mort  exempte. 
N.  B.,  f.  fr.  17 15,   anc.  7684^,    vom   jähre  1533,    Pap.,   Art.  58, 
fol.  87—88. 

19.  Gringo  re,  une  chasse  du  cerf. 

N.  B.,  f.  fr.  2274,  anc.  8031,  XVI.  s.,  4^  Pap.,  fol.  4. 

20.  Hugues  Salel,  chasse  roya  lie  contenant  la  prise  du  sangler 
Discord  par  .  .  .  l^ empereur  Charles  V  et  le  roy  PVançois  1. 


ALTFRANZ.  J AGDLEHK BÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAPHIE.  ^^ 

a)  N.  B.,  f.  fr.  2246,  anc.  80 ig,  XVI.  s.,  Perg. 

b)  Paris,  ArsenalbihL  5114,  XVI.  s.,  4^  Perg.,  15  íF.,  Init.,  Ori- 
ginalhs.  S.  Ausg.  Salel's  von  Jullien  und  Lacroix,  Paris,  1882, 
cabinet  de  vénerie,     S.  XI^-XIII. 

21.  La  chasse  d'ung  cerf  privé. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  379,  anc.  6989,  XVL  s.,  Perg.,  fol.  45. 

b)  N.  B.,  fonds  Gaignières.  S.  P.Paris,  mss.  franc,  111  257  und 
268. 

22.  François  Sforsin  Vincentin,  Pari  di  la  fatuonerie. 

N.  B.,  f.  fr.  622,  anc.  7099^  ^Versailles),  XVII.  s.,  Pap.,  Art.  2, 
S.  Francières! 

1st  Übersetzung  von  Sforzino  da  Carcano,  ire  libri  degli  uccelli 
di  rapina.     S.  P.  Paris  V  225  fï. 

Eine  span.  Übersetzung  verzeichnet  Gutierrez  de  la  Vega  in 
seiner  Ausgabe  von  Alfonso  XI.,  libro  de  la  montería  S.  CLIV. 

23.  René  de  Maricourt,  baron  des  baronnies  de  Money ^le  Chasteau 
et  d^ Arcjf'Sur'Aube,  traicté  et  abrégé  de  la  chasse  du  lièvre  et  chevreuil^ 
dédié  au  roy  Louis ^  tresiesme  du  nom,     Faict  en  Van  1627. 

N.  B.,  f.  fr.  621,  anc.  70992  (Versailles),  Widmungsexemplar  an 
Louis  Xlll  (1627),  Perg.,  Wappen.  S.  P.  Paris,  mss,  franc,  Y  221  ïï, — 
Delisle,  inventaire  S.  290. 

24.  Jean  de  Ligniville,  Comte  de  Bey,   les   meuttes    et  venneries. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  635,  anc.  7 104  (Gaston,  Herzog  von  Orléans), 
XVU.  s.,  Pap. 

b)  Katalog  Huzard  II  452,  No.  4883,  vom  Jahre  1641,  fol., 
350  Blätter. 

25.  Franz.  Jagdlexika. 

a)  N.  B.,  f.  fr.  2048,  anc.  7936,  XVI.  s.,  Pap.  Mehr  ein  Index 
zu  einem  Jagdtraktat;  ebenso 

b)  N.  B.,  f.  fr.  2049,  anc.  7936^  XVII.  s.  (Delisle,  inventaire 
289  :  XVIL  s.). 

c)  Nancy  478,  XVIU.  s. 

26.  Etat  des  chasses  de  la  reine  ei  monseigneur  comte  d*  Artois 
pour  le  sanglier,  pendant  Vannée  1784.  Fortgesetzt,  jeder  Jahrgang 
in  einem  besonderen  Bande,  bis  1788;  Band  IV  ist  doppelt  vor- 
handen. 

Paris,  ArsenalbibL  27 11 — 2716,  XVIIl  s.,  Pap.;  mit  dem  Wap- 
pen des  Grafen  von  Artois,  nur  Bd.  IV,  2.  Exemplar  (Hs.  2715), 
mit  dem  der  Marie-Antoinette. 

2"],  Etat  du  gibier  que  monseigneur  (le  comte  d^ Artois)  a  tué 
pendant  Vannée  1780.  Fortgesetzt,  jeder  Jahrgang  in  einem  be- 
sonderen Bande,  bis   1788  (aufser  1784  und   1787). 

Paris,  ArsenalbibL  2717 — 272^,  XVllI.  s.,  Pap.,  mit  dem  Wappen 
des  Grafen  von  Artois,  dessen  Bibliothek  Hss.  27 11 — 2714  und 
2716 — 2723  angehörten. 

NB.  ,,Guillaume  II  otta  de  Milan  f  livre  de  chasse,  écrit  pour  Charles 
d* Anjou  en  1254**,  ein  Werk,  das  Sachs,  Daude  S.  8  als  gedruckt 
anführt,  ist  mir  sowohl  in  Mss.  wie  in  Drucken  unfindbar  gewesen. 


28  H.  WERÏH, 

n.  Italienisch. 

1.  Anonymer  Traktat  über  Krankheiten^  Wartung  und  Arten 
der  Falken, 

B.  M.,  Egerton  2347,  Anfang  des  XV.  s.,  Einband  Ende  des 
XV.  s.,  1617  im  Besitz  von  Alessandro  Zanettini,  8^  Fol.  17 
von  späterer  Hand  einige  Falkenrezepte. 

2.  Medicina  di  falconi, 

N.  B.,  f.  fr.  anc.  7247,  XV.  s. 

3.  Trattato  delle  cure,  che  aversi  debbono  a)  de  Falconi,  b)  de 
Cavalli. 

N.  B.,  f.  fr.  anc.  7740  bis,  XV.  s.,  Pap.,  4^.  S.  Marsand,  /  ma- 
noscritti italiani  della  Regia  Biblioteca  Parigina.  Paris,  1835.  T.  I. 
S.  90  No.  88. 

4.  Delle  medicine  de  falconi  et  de  remedii  de  cavalli. 

N.  B.,  f.  ital.  939,  anc.  f.  fr.  8102,  XV.  s.,  Pap.,  mit  dem  Wap- 
pen von  Neapel-Aragonien  ;  Einband  mit  dem  Wappen  Hein- 
richs II.  S.  Gaston  Raynaud,  inventaire  des  mss.  italiens  de  la  B ibi. 
Nationale.     Paris,  1882.    S.  73. 

5.  foanne  Pietro  Belbasso  von  Vigevano,  della  natura  degli  uccelli 

rapaci. 

,   _    .  1  .  .     J.  I   ^2ich  CihidìtÌQ,  economia  poiit.'^ 

a    Turin,  archivio  di  corte.  ¡  u  226  Anm.  1    citiert    Pro- 

b)  Mailand,  biblioteca  Tnvulzio.  j  ^^^^^^,^  ^  ^,200  Anm.  2. 

c)  Brüssel,  Kgl.  Bibl.,  102 17,  vom  Jahre  1499. 

d)  B.  M.,  add.  ms.  25092,  vom  Jahre  15 10,  Pap.,  fol.  Einst 
im  Besitz  Wilhelms  von  Montmorency  (f  153 1),  dann  ver- 
schiedener anderer. 

6.  Sebastianus  de  Martinis  de  Milleximo,  liber  de  scientia  venandi 
per  aves. 

Hs.  archivio  di  Corte  in  Turin,  vom  Jahre  15 17,  erwähnt  von 
Cibrario  a.  a.  O.  Anm.  2  und  darnach  Propugnatore  a.  a.  O. 

7.  Della  natura  degli  ticcelli  rapaci,  libri  II. 

Montpellier,  école  de  médecine  456  (Albani  863),  XVI.  s.,  Pap,, 
kl.  4S  Art.  I. 

8.  Modi  per  prendere  gli  uccelli  rapaci  colle  medicine  per  questi 
uccelli. 

Hs.  wie  bei  7. 

9.  Zwei  venezianisch-dialektische  Falkenrecepte  am  Ende  der  Dan- 
cus-Hs.  2a,  jedoch  von  viel  späterer  Hand.  Gedruckt  Dancus-Zam- 
brini  S.  XV  und  XVI. 

1 0.  Leggi  âf  ordini  dell* Accademia  Cacciatrice  per  commissione  di 
Don  Gio.  Ambrosio  Ferrari  primo  Fondatore  e  Principe  dal  Signor 
Pre  Gio.  Battista  Secchino  Cancelliere  dell* Accademia  nel  mese  d'Aprile 

1596. 

Papierhs.  in  40,  erwähnt  als  apud  Franciscum  Lauredanum 

patritium  Venetum  von  Jacobus  Philippus  Tomasini,  biblio- 

thecae    Venetae  manuscriptae  publicae  .et  privatae.     Utini,   1650. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BIBLIOGRAFHIE.  2g 

1 1 .  Tomasini,  biblioihecae  Patavinae  manuscrtpiae  puhlicae  et  prU 
vaiae,  Utini,  1639  S.  118  kennt  als  im  Besitz  des  Alexanderde 
Estecinis  eine  alte  Papierhs.  in  4^:     Trattato  de  Spar  avieri. 

m.  Portugiesisch. 

1.  Joano  da  Costa, 

Bispo  e  Governador  de  Sancta  Cruz  de  Coimbra, 

livra  de  Citraria. 
B.  M.,  Sloane  821,  Art.  i. 

„Costa  falchoniero  uechissimo"  begegnet  auch  Jacobellus 
Tragurnus  f.  50015. 

2.  Fran,  de  Mendanha^  livra  de  Citraria. 
B.  M.,  Sloane  821,  Art.  2. 

3^    Livro  de  Citraria^  datiert  vom  Jahre  1566. 

Hs.  wie  bei  2. 

Sant  Fagund  {Lopez  de  Ayala,  ed.  soc.  de  bibliófilos  S.  XVIIl) 
will  das  Falkenbuch  eines  Menino  von  Portugal  benutzt  haben. 

Zu  registrieren  ist  nur,  dafs  nach  der  Bibliotheca  Hispana 
vetus  II  144  No.  202  „Ejusdera  regis  [d.  h.  des  Königs  Dionysius 
von  Portugal]  praecepto  obsequutus  Giraldus  quidam  scripsit  librum 
,yDe  albeyteria  y  volateria*%  hoc  est,  veterinariae  artis  et  accipitrariae, 
quam  vidit  M.  S.  in  folio  idem  Georgius  Cardosus,  inque  schedis 
laudatis  annotatum  reliquit."     Vgl.  dazu  Anm.  i   (ebendaselbst). 

IV.   Englisoh. 

1.  These   ben  the  ìiamys  of  alle  manerhawkis. 

Oxford,  Bodleiaua,  Rawlinson  158,  Anfang  des  XIV.  s.,  Perg.,  fol. 

2.  The  maner  of  keping  of  the  Sparhauke,  and  Gashauke,  and 
of  the  kindly  speking  of  them,  in  her  kindly  termes. 

B.  M..  Sloane  3488,  XIV.  s. 

3.  Edward  II,  duke  of  l^<?r^(+ 1415),  the  master  of  game. 
Gewidmet  Prinz  Heinrich,  dem  ältesten  Sohn  Heinrichs  IV. 

a)  B.  M.,  Cotton,  Vespasian  B.  XII,  Anfang  des  XV.  s.,  4^ 
Perg.,  Art  2,  fol.  9 — 105.     S.  Twici! 

b)  B.  M.,  Harley  6824,  Perg.,  Art.  15,  fol.  63 — 74.  Unvoll- 
ständig: von  den  aufgezählten  36  Kapiteln  sind  vorhanden  nur  der 
Prolog  und  (fast  vollständig)  die  ò  ersten  Kapitel. 

c)  B.  M.,  Harley  5086,  Pap.,  Art.  i. 

d)  B.  M.,  King's  library  17.     A.  LV,  Xyil.  s.,  Pap.,  Bilder. 

e)  —  —  17.     B.  II,  XV.  s.,  Pap. 
f  )     —           —                1 7.     B.  XLI,  XV.  s.  ' 
g)     —           —  17.     D.  IV,  XVI  s. 

h)     —  —  17.     D.  XII,  XV.  s.,  Pap. 

i)     —  —  18.     C.  XVIII,  XV.  s. 

k)     —     Sloane  60. 

1)  —  add.  ms.  16 165,  40,  XV,  fol.  115 — 190b.  Verfasser 
hier  genannt:  „made  by  my  lord  of  Fork,  that  dyed  at  Achincourty  the 
day  of  the  batayle,  in  his  soverain  lardes  service.^* 


'X 


30  H.  WERTH, 

m)  B.  M.,  add.  ms.  18652,  XV.  s.,  S»,  Pap.,  Eîn  Blatt  fehlt  am 
Schlufs. 

n)  Oxford,  Bodleiana,  Douce  335,  XV.  s.,  fol,  Pap.,  74  Bll., 
Bilder.  Mit  Anmerkungen  von  Douce,  ¡n  denen  er  Herzog  Eduards  II. 
Autorschaft  aus  Stellen  in  Dame  Juliana  Berners'  Fisch traktat  und 
in  Hardyngs  Chronik  beweist  Auszüge  mitgeteilt  in  „Catalogue  of 
the  printed  books  &  mss.  bequeathed  by  Francis  Douce,  Esq.  to 
the  Bodleian  Library.     Oxford,   1840,  fol." 

o)  Oxford,  Bodleiana,  Digby  182,  Anfang  des  XV.  s.,  fol., 
Perg.,  58  ff. 

p)  Cambridge,  University,  Ff.  IV.  15,  um  1400  geschrieben,  fol., 
Pap.,  60  Seiten,  Raum  für  Init.,  unvollständig  am  Schlufs. 

q)  Graf  Denbigh.  S.  Caialogi  lihrorum  mss,  Angliae  et  Htber- 
niae,  T.  II  S.  35  ff.:  Lihrorum  mss.  honora itssimt  domini  Basilii,  co- 
miiis  Denbigh  caialogus)  darunter  No.  44  (Generalnummer  1506). 
Diese  Hs.  ist  fast  gleichzeitig,  8^  am  Ende  unvollständig. 

r)  Cheltenham,  Sir  Thomas  PhUlipps,  Ms.  10364. 

4.  Verschiedene  Weidwerk-^  und  Faikenirakiate. 

B.  M.,  Harley  2340,  XV.  s.,  Perg.     S.  Prynce  Edwarde! 
Art.  6,  fol.  23  „Other  Medicines  for  Hawks." 

8,  „47  „More  Medicines  for  Hawks." 

9,  „    49  „For  to  chese  an  Hawke." 
10,     „   49b  „Termys  how  your  Hawke  fleythe." 
II»     »50  „Other  Terms  used  in  Hawking." 
12,     „   50  „Termys  of  Venery." 
13»     »»53  »»Receipts   to    make   a   Pul  tus,   Salve  to  heal  a 

Cotte,  or  a  Sore;  Eie-salve;  and  to  temper  Bird-lime." 
Art.  14,  fol.  53b  „For  the  Pine  in  a  Haukes  fote." 

5.  Sammlung  von  Synonymis  auf  Jagd  und  Beize  bezüglich. 
Nach  Duffiis  Hardy,  descriptive  catalogue  (Rer.  Brit  medii  aevii  scrip- 
tores.  26)  London,  1871.  Vol.111  S.  183  im  Ms.  Coll.  Arm.  LVII, 
Perg.,  fol.,  XV.  s.,  Bl.  i — 4. 

6.  Juliana  Berners^   tht   namys  of  hawkys  and  to    zvhat  maner 
*of  personys  that  they  longe  unto, 

a)  B.  M.,   Egerton  1995,   XV.  s..   Pap.,  40,  Art.  7,   fol.  63 — 65. 

b)  Oxford,  Bodleiana,  Rawlinson  ms.,  woraus  Proben  mitgeteilt 
in  Warton,  history  of  English  poetry  T.  Ill  S.  139  Anm.  3. 

7.  Eine  Sammlung  von  Recepten  samt  Traktaten  über  Weidwerk 
und  Beize, 

Cambridge,  University  LI.  I.  18,  Ende  des  XV.  s.,  4^  Pap., 
Art.  5  und  6,  fol.  15 — 62.     S.  den  Katalog! 

8.  Directions  for  hunting  the  hare,  the  hart,  wild  boor^  wolfe, 
fox  etc,  the  disorders  of  dogs,  and  their  cure,  and  with  the  ordinance 
and  manner  of  hunting,  when  the  king  will  hunt  in  the  forest,  or  in 
the  park,  with  bowes  and  greyhounds. 

B.  M.,  Sloane  3501,  XV.  s.,  Perg. 

9.  The  termys  of  venery  and  the   crafte  why  the   the  II II  bestys 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-RIBUOGRAPHIE.  3I 

of  veneiy  und  the  namys  of  hawkys  and  to  what  matter  of  personys 
that  they  longe  unto. 

B.  M.,  Egerton  1995,  XV.  s.,  40,  Pap.,  Art.  7,  fol.  63 — 65. 

10.  Nomina  Anglica  bestiarum  venaticarum;  de  canihis,  de  accipi- 
tribus.  Anglice, 

Oxford,  Bodleiana,  Digby  196,  XV.  s.,  fol.,  Pap.,  Art.  72,  fol. 
160  und   161. 

1 1 .  The  proper  terms  applicable  to  certain  beasts  âf  birds. 
Oxford,  University,  Ashmole  i8g,  XV.  s.,  40,  Perg.,  .fol.  211a. 

12.  The  properteys  that  longythe  to  a  yonge  gentylleman* 

IB.  M.,  Egerton  1995,  4^  XV.  s..  Pap.,  Art.  3,  fol.  55b — 58b. 
Darin:  Jhe  Condyscyons  of  a  grehounde^\  y,termys  of  7)enerv"  u.  s.  w., 
f^er?nys  of  kernynge  of  ffoulys  ande  of  ffyschysst^  u.  s.  w. 

13.  Wyllyam  Reed  of  Teu)kisbure,  or  Mytton, 

a  treatise  of  the  governance  âf  goode  kepynge  of  hcnvkes. 

Gewidmet  Sir  fohn  Pollar  de.  • 

Aus  der  Regierungszeit  von  Marie  der  Katholischen. 

B.  M.,  Harley  676,  40,  Art.  i.  Nach  dem  Katalog  „the  very  wri- 
ting seems  to  have  cost  the  author  as  much  pains  as  the  compiling  it.*' 

14.  To  make  a  hedge,  or  to  brede  seties  of  Halves. 
Hs.  wie   12  Art  3. 

1 5.  Thomas  Gibson,  a  treatise  apologetical  for  hunting.  Dedicated 
to  the  Earl  of  Northampton. 

a)  B.  M.,  Sloane  3543. 

b)  Oxford,  coll.  omnium  animarum  139,  XVII.  s.,  fol.,  Pap., 
Art.  2,  fol.  80^93. 

16.  Sir  Thomas  Brvivn,  observations  on  falconrie,  hawkts,  or 
haivking,  from  very  ancient  Greek  or  Roman  writers. 

B.  M.,  Sloane  1827,  Art.  5. 

17.  In  den  Katalogen  nicht  datierte  Hss.  anonymer  Falkenbücher. 

a)  Medicines  for  the  diseases  of  hawkes. 
B.  M.,  Sloane  1592,  Art.  15. 

b)  A  note  of  certain  diseases  of  hawkes,  and  how  they  come, 
with  certaine  medicines  for  all  manner  of  diseases  of  them,  parti- 
cularly the  short  winged  hawkes. 

B.  M.,  Sloane  3205,  Art.  3. 

c)|  Hawkynge.    Hss.  in  Cheltenham,  Sir  Thomas  Phillipps 

d))  Mss.  8676  und  9437. 

e)  Receipt  to  make  and  use  bird  lime. 
B.  M.,  Sloane  3996,  Art.  4. 

f)  Schoole  for  a  young  faulkner. 
B.  M.,  Sloane  271,  Art.  2. 

V.   Lateinisch. 
I.    De  faiconibus  sanandis. 

Wien,  Hofbibl.  2504  (univ.  647),  XIII.  s.,  Perg.,  8«,  Init,  Art.  6, 
fol.  49a — 5ia^ 

*  Catalogue  of  additions  to  the  mss.  in  the  British  Museum.    1860  —  61. 


-% 


2  H.  WERTH, 


2.  Liòer  de  universis  passionibus  faiconum,  ausiurum,  spervario^ 
rum.  Et  qualiUr  eos  curare  poteris,  et  qualiter  eos  nutrire  et  mun^ 
dare  poteris. 

Cambridge,  university  Ff.  VI.  13,  XIII.  oder  XIV.  s.,  Perg.,  4®, 
81  ff.,  Art.  8,  fol.  69 — 73a. 

3.  Simon    de  Her  brad,  ir  acta  tu  s  de  rapacious  aviòus,    de  canibus. 

a)  Halberstadt,  Domgymnasium,  Ms.  97,  XIV.  s.,  8®,  Perg., 
49  ff.,  2 spaltig;  Art.  2,34  ff.  S.  Programm  des  Gymnasiums  1878. 
(G.  Schmidt). 

b)  Wien,  Hofbibl.  2414  (Med.  105),  XIV.  s.,  Perg.,  fol.,  49  ff., 
Art,  2,  fol.  33a — 44a;   hier  nur  practica   avium  de.raptu  viventium. 

4.  De  venatione  divini  amoris. 

Brüssel,  Kgl.  Bibl.,  2389,  vom  Jahre  1490. 

5.  Falconis  practica  de  medicina, 

Katalog  „Bibliothek  des  ehemaligen  Carthäuser-Klosters  und 
Gräflich  Waldbott-Bassenheimischen  Schlosses  Buxheim.  Auction 
in  München  am  20.  September  und  den  folgenden  Tagen  1883. 
30.  Karl  Förstersche  Kunstauction.  2.  Abteilung."  No.  2506,  Ende 
des  XV.  s.,  Pap.,  4^  182  ff.  Für  11  Mark  verkauft  an  einen  Herrn 
von  Lama  in  München,  jetzt  wohl  in  Regensburg. 

6.  Liber  avium  viventium  de  rapina  et  morbis  et  curis  et  gene" 
rationibus  earum, 

Oxford,  coli.  Corp.  Christi  287,  XV.  s.,  Pap.,  4'^,  84  BlI.,  Art.  3, 
fol.  74b.     S.  Moamin! 

7.  Belisarius  Aquaviva,  de  venatione, 

Wien,  Hofbibl.  2333  (philos.  129),  XV.  s.,  Perg.,  fol.,  132  ff., 
Art.  5,  fol.  58a — 90b. 

8.  Strozza  Hercules,  venatio.  Carmen,  Ferrara,  civica  bibl. 
335»  XVI.  s.,'  4®,  Pap.  S.  Giuseppe  Antonelli,  indice  dei  mss,  della 
civica  biblioteca  di  Ferrara,    Parte  I.    Ferrara,   1884. 

9.  Georgii  Theyningeri  Peytingensis  sacellam  in  Münster  ad  Al- 
bertum  Bav,  D,  de  venatione  libri  11, 

München,  Hof-  und  Staatsbibl.,  cod.  lat.  198,  XVI.  s.,  fol., 
45  ff.  S.  Catalogus  codicum  mss.  bibliothecae  Regiae  Monacensis. 
T.  III  pars  I.     München,  1868. 

10.  De  avibus  earumque  morbis  et  remediis. 

Rom,  Vaticana,  bibl.  reginae  Sueciae  1078.  S.  Montfaucon, 
bibl.  bibl.  I  37. 


Kataloge. 

Kataloge,  denen  die  Notiz  über  nur  eine  Hs.  entnommen 
wurde,  sind  im  Text  erwähnt.  Auf  den  für  eine  Bibliothek  bez. 
Handschriftengruppe  einer  Bibliothek  mafsgebenden  Katalog  ¡st 
oben  nicht  verwiesen;  für  jede  Erweiterung  und  jede  Berichtigung 
der  Angaben  des  Hauptkataloges  ist  stets  die  Quelle  citiert. 
Ajaccio.  Catalogue  général  des  mss.  des  bibliothèques  publiques 
de  France.     Départements.    T.  Ill,  Paris,  1885. 


ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHKR  NEBST  HS.-BIBL10GRAPHIB.  33 

Ashburnhamplace  [Gröfsten teils   bereits  verkauft].     Catalogue 
of  the  mss.  at  Ashburnhamplace.     London. 
Part  the  first:    Comprising  a  collection  formed  by  Professor 

Libri. 
Part  the  second:  Comprising  a  collection  formed  by  Mons. 

J.  Barrois. 
Appendix. 
Brüssel.     Catalogue  des  mss.  de  la  bibliothèque  royale  des  ducs 
de  Bourgogne,  publié  par  ordre  du  Ministre  de  l'Intérieur. 
T.  I — III,  Brüssel-Leipzig,   1842. 
Cambridge.      Library     of    the    University.       A   catalogue 
of  the  mss.  preserved  in  the  Library  of  the  University  of 
Cambridge.    T^  i — 5,  Cambridge,  1856 — 67. 
Cheltenham.     Index   nominum    locorum,   virorum  et  rerum  in 
cat  Mss.Phi]lipps.  1846,  6  S.,  No.i — 2410,  privately  printed 
at  Middle  Hill.     Fortgesetzt  bis  12  100. 
Clermont-sur-Oise.     Ulysse  Robert,   inventaire  sommaire  des 
mss.  des  bibliothèques  de  France.  Fasci — 3,  Paris,  1879 — 
1882. 
Genf.     Jean  Senebier,   cat  raisonné  des  mss.  conservés  dans  la 
bibliothèque  de  la  Ville  et  République  de  Genève.  Genève,  1779. 
London.    British  Museum. 

King's  library,     David  Casley,  cat.  of  the  mss.  of  the  King's 

Library.  London,  1734. 
Sloane  mss.  .  .  .  Samuel  Ayscough,  a  cat.  of  the  mss.  preserved 
in  the  British  Museum  hitherto  undescribed  consisting 
of  5000  volumes  ;  including  the  Collections  of  Sir  Hans 
Sloane,  Bart,  the  Rev.  Thomas  Birch,  D.  D.  and  about 
500  volumes  bequeathed,  presented  or  purchased  at 
various  times.  London,  1782,  2  Bde. 
Harìeian  mss.     Cat.  of  the  Harleian  Mss.  in  the  British  Museum. 

4  Bde.,  London,   1808 — 12. 
Addiiionai  mss.     List  (catalogue)    of  additions  to  the  mss.  in 
the  British  Museum.     London,  seit  1843. 
Le  Mans.     S.  Clermont-sur-Oise! 
Marseille.     S.  Clermont-sur-Oise! 

Montpellier.     École    de   médecine.     Catalogue  général  des 
mss.  des  bibliothèques  pnbliques  des  départements.    Paris, 
bis  1885,  7  Bde. 
Nancy.     S.  Clermont-sur-Oise! 
Oxford.  • 

Colleges,     Coxe,   cat.    codicum   mss.   qui  in   collegiis  aulisque 
Oxoniensibus  hodie  adservantur.     2  Bde.,  Oxonii,  1852 
Bodleiana, 

I.  Digby  mss.  W.  D.  Macray,  catalogi  codicum  mss.  biblio- 
thecae  Bodleianae  pars  nova  codices  a  viro  clarissimo 
Kenelm  Digby  anno  1634  donatos  compleclens 
Oxonii,   1883. 

Zeittohr.  f.  rom.  Pbil.  XIII.  i 


34    H.  WERTH,  ALTFRANZ.  JAGDLEHRBÜCHER  NEBST  HS.-BTBLIOGRAPHIE. 

2.  RawHnson  mss.  W.  D.  Macray,  catalogi  codicum  mss, 
bibliothecae  Bodleianae  partis  quintae  fasciculus  se- 
cundas, viri  munificentissimi  Ricardi  RawHnson  codi- 
cum classent!  tertiam,  in  qua  libri  theologici  atquc 
miscellanei,  complectens.  Oxonii,  1878. 
Paris. 

Arsenaìbìbitothek, 

1.  Mss.  I — 3800.     Catalogue   général    des  manuscrits  des 

bibliothèques  publiques  de  France.  Paris.  Biblio- 
thèque de  r Arsenal.  Par  Henry  Martin.  T.  1 — 111. 
Paris,   1885  -1887. 

2.  Mss.  3801  ...     S.  Clermont-sur-Oise! 
Naiionalbihlioihek. 

1.  Fonds  français. 

a)  Mss.  I  — 4586.     Bibliothèque  impériale  (nationale).  — 

Département   des   Manuscrits.    —    Catalogue   des 
mss.  français.     Bisher  3  Bde.,    Paris,   1868 — 81, 

b)  Mss.  4587  ...  .     Delisle,  inventaire  général  et  métho- 

dique des  mss.  français  de  la  Bibliothèque  Natio- 
nale.    T.  II.    Paris,  1878. 

2.  Fonds  latin.     Mss.  i — 8822. 

Catalogus    codicum   mss.   bibliothecae    regiae.     Parisiis, 
1739 — 1744.    T.  III  und  IV. 
Tours.     Dorange,  cat.  descriptif  et  raisonné  des  mss.  de  la  bibl. 

de  Tours.     Tours,  1875. 
Tro  yes.     S.  Montpellier! 
Venedig.     Marcusbibliothek. 

Valentinelli,  bibliotheca  manuscripta  ad  S.  Marci  Venetiarum. 
Codices  mss.  latini.     6  Bde.,  Venedig,   1868 — 73. 
Wien.     Tabulae    codicum   mss.  praeter   graecos   et  orientales  in 
bibliotheca  Palatina  vindobonensi   asservatorum.     Edidit  aca- 
demia caesarea  Vindobonensis.    7  Bde.,  Wien,   1864 — 75. 

Sammelkataloge. 

M  ont  faucon,  bibliotheca  bibliothecarum  manuscrîptorum  nova. 
Paris,  1739,  2  Bde. 

Haenel,  catalogi  librorura  mss.    Fase,  i — 4,  Leipzig,  1829 — 30. 

Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  in  unum 
collecti;  cum  indice  alphabetico.     Oxford,  1697.    T.  II. 

H.  Werth. 


Drei  Dits  de  l'aine  aus  der  Handsohrift  Ms.  Qall.  Oct.  28 
der  Königlichen  Bibliothek  zu  Berlin. 

i. 

Beschreibung  der  Handschrift. 

Die  vom  Londoner  Antiquar  Quaritch  durch  Kauf  an  die 
Königliche  Bibliothek  zu  Berlin  übergegangene  Handschrift  Ms. 
gallic.  Oct.  28  besteht  aus  138  einspaltigen  Pergamentblättern, 
welche  mit  Bleistift  von  modemer  Hand  paginiert  sind,  und  von 
denen  die  Rückseite  von  Bl.  40,  von  Bl.  81,  ebenso  wie  die  Schlufs- 
seite  Bl.  138''  leer  gelassen  sind.  Sie  ist  15,2  cm  hoch,  und 
10,4  cm  breit  Die  Schrift  ist  oben  und  unten  je  1,6  cm  vom 
Rande  entfernt,  ebenso  auf  den  beiden  Seiten  um  je  0,9  cm.  Jede 
der  für  die  Schrift  gezogenen  Linien  steht  von  der  anderen  un- 
gefähr 5/4  cm  ab.  Die  Seite  hat  in  den  Gedichten,  wie  in  den 
prosaischen  Stucken  19  Linien,  die  nur  selten,  wenn  durch  Über- 
schriften oder  gröfsere  Initialen  mehr  Raum  beansprucht  wird,  oder 
wenn  neue  Abschnitte  beginnen,  um  eine,  resp.  zwei  vermindert 
werden.  Es  scheint,  dafs  die  ganze  Handschrift  von  einer  Hand 
zu  Anfang  des  XIV.  Jahrhunderts  geschrieben  ist.  Die  Schriftzüge 
sind  schön,  grofs  und  deutlich  ausgeführt.  Bl.  82^,  das  entweder 
ursprünglich  das  Anfangsblatt  einer  getrennt  existierenden  Hand- 
schrift gewesen  ist,  oder  vielleicht  anfanglich  das  erste  Blatt  unseres 
Manuskriptes  bildete,  ist  arg  verletzt  und  verwischt,  so  dafs  einzelne 
.Schriftzüge  gar  nicht  oder  nur  mit  Mühe  zu  lesen  sind.  Der  Ein- 
band, der  erst  aus  neuerer  Zeit  stammt,  besteht  aus  Leder  und 
trägt  auf  dem  Rücken  die  Aufschrift  :  Poésies  françaises  et  romanes. 
XllI^  siècle.  Die  gleichfalls  der  jüngeren  Zeit  angehörende  Schutz- 
decke zeigt  am  Rücken  die  Aufschrift:  Paraphrases  et  Méditations. 
Ms.  galL  oct.  28. 

Auf  Bl.  ir  und  82^  findet  sich  je  eine  gröfsere  mit  roter  und 
blauer  Tinte  schön  ausgeführte  Initiale.  Die  übrigen  kleineren 
Initialen,  die  sich  in  grofser  Anzahl  bei  Beginn  eines  neuen  Ab- 
satzes finden,  sind  abwechselnd  mit  blauer  und  roter  Tinte  aus- 
geführt Diese  kleineren  Initialen,  die  sich  zum  Teil  auch  inmitten 
der  Zeilen  bei  Beginn  eines  neuen  Abschnittes  vorfinden,  sind 
erst  später  eingefügt  worden,  da  auf  Bl.  17^5,  18^5  zur  Ein- 
setzung solcher  Initialen  freigelassene  Plätze  auszufüllen  unteriassen 
worden  ist 


36  E.  BECKMANN, 

Der  Inhalt  unserer  Handschrift  läfst  sich  in  24  einzelne,  zur 
religiösen  Erbauung  verfafste  Stücke  zerlegen,  die  sich  durch  die 
Überschriften,  oder,  wo  solche  fehlen,  durch  den  Inhalt  leicht  von 
einander  abtrennen. 

1.  Bl,  ir:  Sprüche  asketisch  -  religiösen  Inhalts  aus  der  Bibel 
und  aus  den  Schriften  verschiedener  Heiligen  :  z.  B.  des  Hiero- 
nymus,  Ambrosius,  Augustin,  Gregor,  Bernhard,  Pseudo-Seneka  u.  a. 
Eine  Quelle  konnte  nicht  ausfìndig  gemacht  werden;  nur  soviel 
liefs  sich  feststellen,  dafs  eine  Benutzung  des  Liber  scintillarum 
nicht  vorliegt 

Bemerkenswert  ist,  dafs  sich  Bl.  gv,  mitten  in  der  Zeile  be- 
ginnend, der  Bericht  über  das  Gespräch  zwischen  einem  Maistre 
de  Paris  und  einer  Beguine  vorfindet,  in  dem  die  Beguine,  von 
dem  Ma.istre  aufgefordert,  Rechenschaft  über  ihre  Ordensregel  giebt. 

2.  Bl,  lO^:  Quinse  degrés  soni,  par  quay  ame  convertie  puet  à  1er 
en  paradis. 

In  der  Aufzählung  fehlt  degré  4. 

3.  BL  iQv:  Ame  religieuse,  il  te  convieni  avoir  neues  pensées  ei 
ordener  tes  parolles,  atemprer  tes  meurs  sageinent  et  honnestement  tes 
parolles  disposer  etc, 

4.  BL  1 8v.  Die  mit  roter  Tinte  geschriebene  Überschrift  lautet  : 
Chi  s^ensieuent  les  tourmens  que  on  ara  en  infier.  Die  Exposition 
beginnt  mit  den  Worten  :  Apriés  pensés  plus  bas  et  si  pensés  as  do' 
lereus  tourmens  qui  sont  en  infier. 

Es  fìnden  sich  Citate  aus  Jesaias,  Hiob,  Augustin,  Gregor, 
Bernhard  und  Anselm. 

5.  Bl,  24V:  Gleichfalls  in  roter  Tinte  ausgeführt  findet  sich 
die  Überschrift:  Chi  apriés  s*ensieuent  li  article  des  X,  commandemens. 

Kurze  Aufzählung  der  zehn  Gebote  mit  jedesmal  beigefügter 
Erklärung. 

6.  BL  26^:  Chi  apriés  s*ensieut  li  prologes  de  le  pater  nosier  en 
rommanc.  Von  dem  Werte  des  inbrünstigen  Betens.  Chi jcommenche 
le  pater  nosier  en  romanch.  Enthält  eine  Ausführung  der  sieben 
Bitten  in  lateinischer  und  französischer  Übersetzung  mit  angeschlos- 
senen kurzen  Erklärungen. 

7.  BL  281":  Chi  apriés  commenchent  XII  article  de  le  sainte  foy 
cresiyene,  qui  sont  contenu  ou  grant  credo.  Nach  einigen  Zeilen,  die 
eine  Auseinandersetzung  über  den  Wert  des  Glaubens  enthalten, 
beginnt  BL  zgr  mit  der  Überschrift  Chi  apriés  commenche  li  exposi- 
tions dou  credo  das  Glaubensbekenntnis  derart,  dafs  zuerst  in  latei- 
nischer, dann  in  französischer  Übersetzung  je  ein  Teil  des  Credos 
als  je  von  einem  der  zwölf  Apostel  aufgestellt  angeführt  und  dann 
mit  kurzen  Worten  erklärt  \vird. 

8.  Bl,  ^l'^'.  Chi  apriés  s^ensieut  une  partie  des  joies  qui  sont  en 
paradis,  Gegenüberstellung  der  Leiden  in  der  Hölle  und  der 
Ereuden  im  Paradies. 


DRBI  DITS  DE  L'AME.  37 

9.  BL  34^:  Chi  apriés  s^ensieuent  les  ensengnemens  des  VIÌ  sa^ 
cremens  de  sainte  église,  que  cascuns  boins  cresfyëns  doiht  croire,  Auf- 
zählung der  7  Sakramente. 

10.  BL  35^:  Ein  altfranzösisches  Gedicht  von  199  Versen  in 
paarweise  gereimten  Achtsilblern.  Zu  Vers  33,  66,  91,  102  und 
135  fehlen  die  entsprechenden  Reimzeilen.  Öfters  (nach  v.  39, 
V.  131)  sind  Lücken  anzunehmen.  Eine  spätere  Hand  hat  in 
hellerer  Tinte  teils  in  die  Zeilen  hinein,  teils  auf  dem  Rande  Kor- 
rekturen angebracht.  Vers  191  ist  völlig  auf  dem  Rande  in  hellerer 
Tinte  hinzugehigt. 

Es  ist  ein  Gebet  an  Gott  um  Verleihung  der .  Fähigkeit ,  die 
irdischen  Leiden  in  Geduld  zu  ertragen. 

11.  -5/.  4ir:  enthält  eine  Predigt  mit  dem  Anfang:  Pone,  do" 
mine,  cusiodiam  ori  meo  et  hostyum  circumstancie  labys  meis  etc.  (Ps. 
140,3  ed  Tisch.). 

Beginn  :  Nostres  dous  amoureus  Jhesucris,  sire,  je  te  di  au  com^ 
menchement,  qiu  loes,  beneois,  honorés,  et  remerchyès  soit  vo  tres  dous, 
haus  noms  etc. 

Eine  Bitte  an  Christus,  das  Herz  für  das  Paradies  würdig  zu 
machen.  Im  Anschlufs  daran  erfolgt  eine  Beschreibung  der  Passion. 
Nach  BL  44^  iw  E  peres,  sauver es^  Jhesucris,  donnés  moi  grasce  de 
vivre  comme  vraie  crestyëne  doibi  vivre  scheint  es,  dafs  diese  Predigt 
dazu  bestimmt  war,  vor  oder  von  "weiblichen  Personen  vorgetragen 
,  zu  werden.     Vergleiche  S.  55. 

12.  BL  58^:  Aulire  orison  a  nostre  signeur,  Biaus  sire  dieus, 
peres,  Jhesucris,  qu^a  vostre  fourme  et  a  vostre  image  me  fesistes,  pour 
vous  servir,  ei  me  donnastes  vous  angles  pour  moy  garder,  et  ni  aban- 
donnastes  vous  tous  biens  terryëns  pour  mqy  sousienir ....  sire,  je  vous 
prie,  que  vous  oyes  la  prière  de  vostre  anc ielle,  qui  chi  est  a  vous 
venue.  Dies  Stück  ist  also  auch  für  weibliche  Personen  verfafst 
Es  enthält  eine  Bitte  um  Vergebung  der  Sünden. 

13.  BL  6iv:  Chi  apriés  ^ensieut,  que  nostre  dame  fist,  quant  on 
crucefia  son  ires  *  chier  fil  Jhesucris,  Vor  dem  Beginn  der  eigent- 
lichen Marienklag#  findet  sich  eine  einleitende  Bemerkung  über 
den  Zusammenhang  .der  einzelnen  Hören  mit  der  Passion  Christi. 
Nous  devons  croire  et  savoir  que  nostre  sires  Jhesucris  saintefia  toutes 
les  heures  dou  jour  en  se  glorieuse  passion. 

Die  Klage  beginnt  mit  den  Worten:  Ha,  dieus,  qui  donra  a 
mes  ieus  larmes,  et  a  mon  chief  yauwe,  que  je  puisse  plorer  jour  et 
nuit  tant  que  nostre  sires  me  daignast  mousirer  aucun  petit  de  sa  mise" 
ricorde,  u  en  dormant  u  en   veillant  reconfortast  nCame  etc. 

Besondere  Überschriften  innerhalb  der  Marienklage  finden  sich  : 

BL  64^:  Or  est  li  sainte  ame  démenée  et  dotdousee  en  contemplation 
par  tes  parolles  et  a  convertie  se  contemplation  a  nostre*  dame  sainte 
Marie,  le  mere  diu.  Et  nostre  dame  li  respont  en  complaignant  en 
celle  maniere, 

BL  691^:  Chi  endroit  parotic  Jhesucris  a  se  beneoite  mere  et  a  Saint 
Jehan  Baptiste  en  tel  maniere. 


1 


33  E.  BBCHMANN, 

'  Diese  Marienklage  ist  eine  Übersetzung  des  unter  dem  Namen 
des  Heiligen  Bernhard  bekannten  Planctus  beate  Marie  virgiois. 
Sie  ist  den  von  Paul  Meyer  im  Bulletin  de  la  Société  des 
anciens  textes  français  I.  6i  ff.  angeführten  prosaischen  Marien- 
klagen des  Altfranzösischen  hinzuzufügen,  und  scheint,  soweit 
die  wenigen  zur  Probe  mitgeteilten  Zeilen  ein  Urteil  gestatten, 
der  Fassung  nach  am  meisten  mit  dem  daselbst  aus  der  Hand- 
schrift B.  N.  fr.  422  fol.  122  mitgeteilten  Stücke  verwandt  zu 
sein  (S.  64).  Von  einem  auf  hiesiger  Universitätsbibliothek  in  einem 
alten  Drucke  ohne  Jahr  (Signatur  Je  716)  erhaltenen  Lateinischen 
Texte  des  Planctus  zeigt  die  altfranzösische  Prosa  einige  nicht  un- 
erhebliche Abweichungen.  Der  Schlufs  von  Bl.  781*8  ab  fehlt  in 
dem  Drucke  ganz. 

Nahezu  dieselben  Abweichungen  weist  der  Planctus  einer  auf 
der  Leipziger  Universitätsbibliothek  befindlichen  Handschrift  (Ms. 
368.  4«)  auf.  Man  vergleiche  in  Germania  XVII  231  ff.  Karl 
Schröders  Recension  von  Schades  Programm:  Interrogatio  Sancti 
Anshelmi  de  passione  Domini  187 1. 

Mancherlei  Obereinstimmungen  mit  unserer  Marienklage  bietet 
das  von  Milchsack  in  Paul  und  Braunes  Beiträgen  V  193  ff.  mit- 
geteilte mittelhochdeutsche  Gedicht:   Unser  vrouwen  klage. 

14.  Bl,  82^:  Nous  devons  sçavoir  quels  (Hs.  qu^  coses  sont  ne^ 
cessaires  a  celuy  qui  voelt  dévotement  orer, 

Aufzählung  von  zehn  Bedingungen  für  das  aufrichtige  Gebet. 

15.  BL  looy,  Chi  aprìés  s^ensieut  le  ordenanche  de  le  messe. 
On  doibt  entrer  dedens  luy  et  restraindre  tous  ses  sens. 

Bestimmungen  über  den  Gesang  des  Kyrie  eleyson,  des  Halle- 
lujah, der  Sequenz  und  des  Evangeliums. 

16.  Bl.  1021':  Überschrift  scheint  vergessen  zu  sein:  dont  doibt 
on  avoir  bien  appareilliet  son  coer  devant  che  que  on  ne  menche  mie  a 
Dieu  ne  a  son  proisme. 

17.  BL  103^:  Ohne  Überschrift  beginnt  der  Abschnitt  mit 
den  Worten  :  Boins  coers  desirans  iestre  arbres  ^aiiëus,  fruit  de  vie 
portans.     Premiers  doibt  avoir  en  li  rachines,  c'est  fqy  en   li  manant. 

Der  Vergleich  eines  guten,  religiösen  Herzens  mit  der  Wurzel, 
dem  Stamm,  den  Ästen,  Blüten  und  Früchten  eines  Baumes  wird 
bis  ins  Einzelne  durchgeführt. 

18.  BL  II or:  Che  sont  les  ,XI1.  fruis  de  le  vie  active  sehne 
saint  Augustin. 

Gereimte  Prosa,  bestehend  aus  elf  Zeilen  mit  dem  Reim- 
schema aaabbccddee.  Diese  Zeilen  scheinen  frei  nach  dem  Ge- 
dächtnis niedergeschrieben  zu  sein,  da  der  Rhythmus  sehr  viel  zu 
wünschen  läfst  und  auch  einer  der  fruis  vergessen  ist  Im  An- 
schlufs   daran  finden  sich  drei  dazugehörige  Zeilen  in  Prosa. 

19.  Bl.  11  Qv:  Cest  li  prof  fis  que  confiessons  fait,  bestehend  aus 
12  Versen  (Achtsilber)  mit  der  Reimstellung  aaaa  bbbb  ecce. 


DREI  DITS  DE  L  AME.  39 

20.  BL  iio^:  Chi  apriés  s'ensi'cut  uns  aulir  es  etiseignemens  de 
.VII,  codüions. 

Uns  sains  disi  que  hoins  coers  doibi  avoir  en  H  ,VII,  condicions, 

21.  Bl.  111':  Chi  apriés  sUnsieut  une  bielle  doctrine  que  uns 
religieux  envoya  a  une  sienne  fille  espirituelle  et  a  tous  hoins  coers 
humbles» 

Premièrement  creviés  dieu  et  amés  et  désirés  tousjours  a  vivre  se- 
loncq  sa  volenti. 

Es  folgen  nun  von  Bl.  115^  bis  zum  Schlufs  der  Handschrift 
drei  Gedichte. 

22.  BL  \\y.  Dieser  Abschnitt  besteht  aus  36  Strophen  zu 
je  zwölf  Versen.     Im  folgenden  mit  A  bezeichnet. 

23.  BL\2(y'\  Mit  der  Überschrift:  Chi  apriés  s^ensieuent  ault res 
vier  s  dou  (so!  wohl  in  dous  zu  ändern)  sains^  biaus,  devos,  16  Stro- 
phen zu  zwölf  Zeilen.     Mit  B  bezeichnet. 

24.  BL  131^:  Nach  einer  freigelassenen  Zeile  beginnt  eine 
neue  Strophe,  so  dafs  die  Annahme  eines  neuen  Abschnittes  wohl 
gerechtfertigt  sein  dürfte.  21  wie  A  und  B  gestaltete  Strophen. 
Als  C  in  der  weiteren  Untersuchung  angeführt. 

Elf  Strophen  (St.  10 — 20)  dieses  Abschnittes  stimmen  nahezu 
überein  mit  einem  Dit  de  Tame  der  Handschrift  94 1 1 — 9426  der 
Königlichen  Bibliothek  zu  Brüssel,  von  der  Scheler  in  seiner  Aus- 
gabe des  Baudouin  de  Conde  Bd.  I  S.  XIII  ff.  eine  Beschreibung 
giebt.  Von  dem  daselbst  unter  No.  2^  (fol.  1031")  mitgeteilten 
Stücke  habe  ich  durch  die  gütige  Vermittelung  des  Herrn  Professor 
Scheler  eine  von  Herrn  Emile  Ouverleaux  angefertigte  Kopie  er- 
halten, wofür  ich  auch  hier  nicht  versäumen  will  genannten  Herren 
meinen  Dank  auszusprechen. 

Der  im  folgenden  als  Br,  citierte  dit  der  Brüsseler  Hand- 
schrift enthält  aufser  obengenannten  elf  Strophen  am  Schlüsse  noch 
•vier  Strophen,  die  sich  in  unserer  Handschrift  nicht  finden,  und 
die  ich  im  Anschlufs  an  C  später  mitteile. 

Wie  aus  den  mitgeteilten  Varianten  ersieh tlic^h  ist,  giebt  diese 
Brüsseler  Handschrifl  einen  korrumpierteren  Text,  so  dafs  nur  in 
wenigen  Fällen  auf  die  Abweichungen  dieses  Textes  Wert  gelegt 
werden  konnte. 

II. 

Die  Mundart  des  Schreibers. 

Bevor  wir  an  die  grammatische  Untersuchung  der  Sprache  der 
in  unserer  Handschrift  überlieferten  Gedichte  herantreteii ,  ist  es 
nötig  festzustellen,  welche  dialektischen  Eigentümlichkeiten  dem 
Kopisten  angehören,  und  dann  in  wieweit  diese  sich  mit  dem  aus 
Reim  und  Metrum  sich  ergebenden  Resultaten  in  Übereinstimmung 
bringen  lassen.  Die  feststehende  Silbenzahl  der  Verse  und  die 
Identität  der  Tonvokale  und  teilweise  auch  der  nachfolgenden  Kon- 
sonanten in  den  Reimen  sind  die  einzigen  Kriterien,   welche  über 


40  E.  BECHMANN, 

die  Sprache  des  Dichters  einen  sichern  Aufschlufs  gestatten,  wäh- 
rend die  übrigen  Sprachformen  eine  von  dem  Kopisten  herrührende 
Trans skription  in  dessen  Mundart  repräsentieren  können.  £s  sei 
zugleich  schon  hier  darauf  hingewiesen,  dafs  unser  Kopist,  sich 
ebensowenig  wie  die  anderen  Schreiber  seiner  Zeit,  einer  ganz 
konsequenten  Schreibung  bedient,  sondern  dafs  sich  Sprachformen 
verschiedener  Mundarten,  besonders  aber  solche  der  im  Laufe 
der  Zeit  immer  mächtiger  vordringenden  Schriftsprache  von  Isle 
de  France,  eindrängen.  Da  die  Schriftzüge  es  wahrscheinlich  machen, 
dafs  sämtliche  Stucke  unserer  Handschrift  von  einem  Schreiber  her- 
rühren, so  ziehen  wir  aufser  den  Gedichten  auch  die  Prosateile 
unserer  Handschrift  zur  Feststellung  der  Sprache  des  Kopisten 
in  unsere  Betrachtung.  Die  Citate  beziehen  sich  auf  Seite  und 
Zeile  in  den  Prosastücken,  auf  Strophe  und  Zeile  in  den  drei  Ge- 
dichten (A,  B,  C,  Br  vgl.  S.  39.) 

Die  Eigentümlichlichkeiten  der  überlieferten  Mundart  sind 
folgende*: 

*    I.    ^  vor  ursprünglichem  a  behält   meist  seine  lateinische  Ge- 
stalt: 

cans  i'i2,  canter  A  24f,  camp  A  13g.  accater  A  24I,  candiere 
B  4I.  cauchier  B  3k,  r acaté  C  15Í.  coses  2^  g  etc.,  cambre  11^  11. 
escaper  19' 5,  kaíttue  gyi^,  escarnís  go'' 12.  ca/eur  gS'^ il  t'¿  encault 
113^4  u.  s.  w. 

Ausnahmen:    char  A  3Í  etc.,   ckose  B  9a  etc.,   meschans   53^13, 
^  eschar nis  95^15,  /"/  chauli  114^9. 

2.  c  vor  einem  aus  a  entstandenen  ¿r,  te  y  i  behält  den  latcini- 
nischen  Laut,  geschrieben  c,  k  oder  qu, 

qiuüs  A  25d,  keüs  20^^11,  tu  kierques  13' 16,  quierquiés  105'!, 
kiechent  5^15,  pekeurs  12' 13,  meskeoit  l8'4,  atakies  62^5,  il  keist  74^ 
15,  mousques  84^16  u.  s.  w. 

Ebenso  wird  behandelt  germanisches  k,  auch  vor  ursprüng- 
lichem e  und  /:  rikecche  A  4c,  rikaiche  9' 12  etc.,  riqueches  92''!  etc., 
eskievons  ^2^  g^  francquement  icxi'i^  etc. 

Ausnahmen:  Schreibungen  mit  ch  finden  sich  ebenso  haufìg: 
ehiers  A  4m  etc.,  chief  k  13h  etc.,  atachier  C  13b,  pechiet  3^11, 
bouche  2 y  17,  it  cheïrent  4Ò'ii,  mousches  85'!  etc.  riche  1^16,  ri- 
checches   ioo'i3\ 

3.  g  vor  a  ist  meist  geblieben: 

mengant  90^13,  mengoii  12^1^,  Je  revengay  3' 2,  gardin  g^  io, 
Ausnahmen  :  y<?/tf  4^19  conjots  A  2d. 

G  blieb  ebenso  erhalten  vor  ^,  ie,  aus  ursprünglichem  ¿7,  öfters 
in  der  Schreibung  gh. 


'  Wir  schliefsen  uns  hierbei  an  die  von  Suchier  in  seiner  Ausgabe  von 
Aue.  u.  Nie.  S.  57  ff.  gegebenen  Bemerkungen  über  die  sprachlichen  Eigentüm- 
lichkeiten der  pikardischen  Mundart  an. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  4I 

purgier  55' io,  mengier  A  3f,  ohligier  3^10,  langhe  16' 17  etc., 
longhe  22^15,  33' 17  {pnghement  C  I4d,  orgheltsse  10^12,  heghinage 
C  la,   10^13,  gherroyés  90^  10),  //  mangue  84^16  etc. 

In  einzelnen  Fällen  findet  sich  auch  anstatt  j  (DZH),  das  aus 
DY  entstanden  ist,  die  Schreibung  g, 

siergans  29^4,  iargons  16^12  etc. 

Ausnahmen  sind  häufig:  séjours  k  iSirif  Juner  19'!,  Jeier  21' 

1 3,  surjan  3'  1 7  etc. 

4.  Isoliertes  /  ist  erhalten  geblieben: 

a)  hinter  e,  ü:  desire/  A  9c,  greí  A  I5d,  pechiet  (:  chiet)  36^1-2, 
pektei  {:  pure/yet)  36' 12-13,  /ossei  4^15,  puriet,  clariei  17' 15,  dam- 
pnei  20*15,   0/7/^/  45' 18,  liei  59^16,   appareilliet  93'9,  purgieì  103' 

1 4,  â/if/V/  1 1 2'  1 7  etc. 

Ausnahmen  sind  selten:  secré  ^yb^  pechié  82' 14. 

b)  hinter  u:  despetidut  2^3,  pierdui  3^15  und  häufig,  virtut  7' 

15,  venui  77' I,  z^^«i/«/  80' 10,  «r«/  111^18,  salut  10^8  etc. 

Ausnahmen:  pterdu  44^9,  secouru  41^7,  despendu  92^13,  yirr« 
46^16. 

c)  hinter  í:  >í«i/  22' 16,  relenquit  47*13  etc.,  röw/  7i'^8. 
Durch  Überentäufserung  (vgl.  Gartner,  Rätorom.  Gr.  §  25  S.  33) 

sind  gebildet  Formen  wie:  amü  A  4c  etc.,  anemii  34' 6  etc. 

5.  Zwischen  den  Konsonantengnippen,  /-r,  «-r  fehlt  häufig 
der  Hilfslaut  d. 

reponre  B  iii,  volroii  C  14c,  tenrement  5' 12,  venrai  9*7,  /f/irö 
17'7,  vora  33' 2,  vauroit  68^5,  revenras  88^16,  engenre  qo^  1 1 9  vend- 
redi 111^16  etc. 

Ausnahmen  sind  ebenso  häufig:  Undre  :  prendre  :  défendre  : 
chendre  etc.  A  3a,  joindre   i'9,  plaindre  7^19  ataindre  15^9  etc. 

Die  Lautgruppen  w-r  und  w-/  erscheinen  fast  ohne  Aus- 
nahme mit  Hilfslaut  b, 

•  samble  A  7a  etc.,  humble  C  5I  etc.  (zweimal  a«/í?j  2' i,  2*10), 
ramembranche  C  7b,  nombre  C  lOf,  ensamble  16' 3  etc.,  membres  ¿ö^  là f 
/rambla  72' 17  etc.,  cambre  11^18  etc. 

6.  Hinter  i  fallt  einfaches  oder  mouilliertes  /  vor  s  nicht  weg, 
sondern  wird  zu  u  vokalisiert,  das  sich  dann  mit  /  zu  ieu  weiter- 
entwickelt. 

vieus  (vllis)  A  3m,  vieumeni  46^12  etc.,  vieuiiiés  A  4e,  ficus  A  5^ 
(sehr  häufig), /r/<f«í  55^17,  vieultés  95*2  etc. 

Ausnahmen:  einmal  fils  58*1,  geniis  1^14,  gentils  (:  í/í/w)  C3k. 

7.  Lat  kurzes  <?  zeigt  sich  stets  in  der  Gestalt  oe\ 

coer  A  ibetc,  avoec  A  izh,  je  voel  A  I4d,  doel  tí  15I,  //  Jo^^r^ 
C  8m,  foelles  106^19  u.  s.  w. 

8.  e  statt  des  üblichen  ie  findet  sich  kaum:  matere  (doch  vgl. 
Seite  49). 

9.  Der  Diphthong  ai  findet  sidi  noch  überwiegend  in  der 
Schreibung  ai\ 


42  E.  BECKMANN, 

laissas  A  3I,  mais  A  lok  (und  oft),  iraii  B  I4d,  niaistres  y^ 
(sehr  häufig), /ö/ifö/w  14^2,  plaise  2'^^ \^  piaist  77''6,  naistre  gS^^l?, 
paist  C  2 1  d  u.  s.  w. 

Ausnahmen:  mes  47^3  u.  öfters,  mesires  48^  iiy  plesl  77^19. 

Auffällig  ist,  dafs  einige  Male  sich  für  ursprüngliches  e  ai 
geschrieben  findet: 

ftail  {nitiaum)  {: /ail  :  Irail)  B  12e,  mais  (=  mes,  meus)  amis 
A  29m. 

So  fast  regelmäfsig  in  der  Endsilbe  ^atche: 

rikaiches  9^12  (oft),  viellaice  'j"':^,  aspraice  21^16,  largaiche  2g^ 2, 
irislraiche  45^16,  75^5,  hautaiche  105^14,  parfondaiche  105^14,  de- 
straiche  30^6  u.  s.  w. 

Ebenso  in  den  Verbalformen: 

on  blaiche  8r6,  praichant  12^6;  //  empaiche   11 4' 14.  15. 

In  diesen  Fällen  sind  Ausnahmen  seltener: 

aspreche  19' 19,  leeche  24^1,  riqueches  94' 3,  petiUcche  107^7, 
ameurecche   107   18.  —  il  prêcha   12^13. 

Unter  Berücksichtigung  dieser  Thatsachen  dürfte  die  Ent- 
scheidung darüber,  ob  wir  dem  Schreiber  monophthongische  oder 
noch  diphthongische  Aussprache  des  ai  zuzuschreiben  haben, 
zweifelhaft  sein.  Vielleicht  war  in  der  Aussprache  bereits  ein 
Schwanken  eingetreten,  das  den  Schreiber  verleitete  auch  in  den 
Fällen  ai  zu  schreiben,  wo  es  lautlich  nicht  berechtigt  war. 

Bemerkenswert  bleibt  allerdings,  dafs  dies  ai  mit  alleiniger 
Ausnahme  von  mais  (=  mes)  A  29m  und  enprais  (in  pressum)  bei 
D'Herbomez,  Dial,  du  Tournaisis  (Urkunde  XVU  14)  stets  für  das 
halboffene  e  auftritt.  Es  zeigt  sich  dies  ai  auch  sonst-  für  A  Bei 
D'Herbomez:  vaives  LV  48,  daiUM  y^  vallali  bei  Mousket  1677; 
fillaile  Mousk.  17935,  Xvz/iz/'/^J  Mousk.  21328,  bouroailes  Mousk.  21329, 
vaivee  Mousk.  14868,  naiiement  Viow^,  27416;  naiite  Baud,  de  Conde 
II  69  etc.  Der  Grund  für  die  Einschränkung  des  ai  auf  <?^  mag 
vielleicht  darin  liegen,  dafs  offenes  e  in  unserer  Handschrift,  bei 
Mousket  und  auch  den  Urkunden,  die  D'Herbomez  abdruckt,  über- 
wiegend zu  ie  diphthongiert  wurde. 

10.  c  vor  lat.  e  und  /,  sowie  /  vor  //¿'^+Vok.  sind  überwiegend 
mit  ¿7/,  seltener  mit  ¿r  wiedergegeben. 

douchement  A  2I,  chendre  A  3m,  rikecclu  A  4c,  chieus  A  5k,  mede^ 
chine.  A  13b,  ochisi  A  18I,  tenchier  B  3I,  beneichon  B  7I,  8c,  cheluy 
B  14m,  pasciencheC  5f,  ¿speranche  C  7a,  anchois  35' 15,  piache  C  19I, 
iierche  6^2,  merchy  20^i,  prinches  64^18,  chiesser  71' 2,  chierlaitie 
95^11,  r achines  103^8,  forche  107^12  etc,  cils  A  8i,  force  C  lOe, 
pucielles   1^15,  conscience  6^13  u.  s.  w.,  descendre  7'"  14. 

Im  Auslaut:  douch  3^7,  10^19  etc.,  iierch  25^8,  rommanch  20^ 
19,  euch  64' 16,  vich  64^18  u.  s.  w.,  rommanc  20^"], 

Ausnahmen:  In  einigen  Fällen  zeigt  sich  statt  des  zu  erwar- 
tenden ch'S, 

grasce  i^.  nasse)  C  17a  etc.,  seniense  13' 5,  desirusion  94'!,  se^ 
qucnse   lOl'li,  passienche  C  5f,  8g,  g  revanche  {\  pense)  38*^12. 


DREI  DITS  DE  L*AME.  43 

11.  t(d)-\'S  im  Auslaut  giebt  nicht  0,  sondern  mit  ganz 
seltnen  Ausnahmen  s.  Der  Buchstabe  z  findet  sich  nur  einige 
Male  in  unserer  Handschrift,  (telz  C  19a,  assazés  A  14g,  nulz  87' 
13,  ies  ckfz  107 '16). 

bouiésy  sachtes  A  4a,  b,  poissans  A  4d,  'asses  A  30d,  grans  Bua, 
deuens  37^9,  sains  C  21a,  smUmens  C  19m,  aies  C  7b,  enfans  7' 5, 
/^/«  8^5,  secrés   17^2,  ^iwrj  25' 13,  les  30' 18,  sos  48^11  u.  s.  w. 

Desgleichen  wurde  die  Accusativendung  -cem  lateinischer  Wörter 
auf  Vokal +;»;,  wie  crucem,  ohne  Ausnahme  zu  ù:  , 

fois  (vicem)  A  14c,  vois  A  14I,  pais  A  26m,  8^18  etc.,-  brebis 
70*17  etc.         ^ 

Etymologische  Schreibung  zeigt  croix  A  5h  etc.  Ebenso  wird 
auslautendes  ^sis  zu  s  vereinfacht:  ces  C  4a  etc.,  Jhesucris  A  la  etc. 

12.  Konsonant+^^  wird  bisweilen,  doch  nicht  regelmäfsig,  zu 
Konsonant +r^  umgestellt 

vregiés  I'I3,  ioo'i4,  con  frentes  3*9,  conf rumer  oit  12^2,  freant 
47^10.  17,  vredoyans  106^19,  gouvrener  48' 16,  56^11  etc.,  couvre^ 
ioir  34' 7. 

Ausnahmen:  enfermetés  11' 18,  herber  gier  12^9  (herbegier  14' 6). 
fermement  53''I7,  brebis  70' 6,  crevaiche  8''3,  crevechot  8^3.  5. 

13.  Wo  in  der  3.  PI.  Ind.  Per  f.  die  Lautgruppe  i-r  entstand, 
¡st  das  r  bisweilen  ausgeworfen. 

fisent  2,2^2^  02^  2y  misent  76'' 13,  76^1. 

Ausnahmen  : /rw/  29*15,  quirent  42^19,  pr irait  76^8. 

14.  Die  Lautgruppe  bl  (pl)  bleibt  unverändert  erhalten: 
peuple  69'' 13,  delitable,  desirable^  amiable^  estable  etc.  A  27a,  fia-- 

bUment^  20k,  diable  20^17,  oribles  21^3,  esiablistes  45*9  u.  s.  w. 
Ausnahmen:  affuUer  5' 16,  taule  8^13. 

15.  Die  dem  Pikardischen  eigentümlichen  Accusative  des  Pron. 
poss.  conj.  men,  ten,  sen  finden  sich  mon,  ton,  son  gegenüber  im 
Übergewicht 

men  A  lia,  13c,  2if  etc.  ten  26^11  etc.  sen  12*3,  13^6  etc. 
mon  A  81  etc.     ton  B  7h  etc.     son  B  4c  etc. 

1 6.  Offenes  0  nebst  gedecktem  /  ergiebt  in  einigen  Fällen  den 
Diphthongen  au. 

vausisse  54'  6,  vausistes  58*  1 1. 

Ausnahmen:  fols  A  4  b,  9^  19  etc.,  volsistes  Alf,  volroit  C  14  c, 
2H>isist  14""  14,  vorront  53*  17,  vora  33'  2,  tu  tols  68''  4. 

17.  Le  (weiblicher  Artikel  und  Pronomen),  me,  te,  se  erschei- 
nen bei  weitem  häufiger  als  la  (Art),  ma,  ta,  sa. 

le  (Art)  A  30c,  31b  etc.  me  A  28e,  36  c  etc.,  te  A  i6k,  1, 
I7f.  se  B  loc,  i,  C  7h.  la  (Art.)  A  34 f,  35a  etc.,  ma  A  29 f, 
10  h,  /<;  A  32  m,  i8d,  ja  6  9f,  1 1  h.  Die  Beobachtung  Suchiers, 
Auc.  u.  Nic.*^  S.  64 ,  dafs  sich  bei  dem  persönlichen  Pronomen  nur 
le  zeigt,  nie  la,  bestätigt  sich  für  die  Sprache  unserer  Handschrift. 

le  (Pron.)  A  12  d,  i,  m,  67^  16,  70^6,  17  etc. 

18.  Nasales  e  ist  durchgehend  von  nasalem  a  getrennt 

sens  A  4f,  pensant  A  8f,  sentant  A  9  a,  en/ans  7*5,  sentense  13*5, 


44  ^*  BECHMANN, 

dedens  104^5,  grans  A  4c,  commandement  C2ih,  doutanche  37^1, 
isper anche  3' 4,  devant  ^g^iS,  82'' 9  u.  s.  w. 

Bemerkenswert  ist,  dafs  sich  in  unserer  Handschrift  nur  die 
Form  t'nßer  3^1 1,  5 ^'6  (und  sonst  sehr  häufig)  vorfindet,  eine  Form, 
die  sich  nach  Suchier,  Aue*  S.  66  Anm.  i  fast  nur  bei  Pikarden 
und  Wallonen  zeigt.  Gemeinpikardisch  ist  -am  in  den  Derivativen 
von  simul:  samhle  A  7a,  16 c  etc.,  ensamble  16^3,  3i'i8  etc.,  vgl. 
Haase,  Das  Verhalten  der  Pikardischen  etc.  Denkmäler  des  Mittel- 
alters in  Bezug  auf  a  und  e  vor  gedecktem  «.  Halle  1880, 
Seite  43  fil 

Nahezu  dasselbe  Verhältnis  dürfte  stattfinden  bei  tempus: 
tanips  15^12,  tans  3^15  (daneben  temps  3^14,  90^15,  17)  und  sine\ 
sans  A  loa,  um,  i6c  etc. 

Nasales  e  für  nasales  a  findet  sich  nur  in  mengier  B  15  g, 
44^2,   Ii3''7,  mengua  84^16  (daneben  mangier  8^13,  34^5). 

19.  Offenes  frz.  e  wird  fast  regelmäfsig  zu  ie  diphthongiert, 
in  einigen  Fällen  auch  gedecktes  lat  /. 

viesture  A  3b,  iestre  A  12k,  25m,  sierve  A  20e,  pier  dus  A  25e, 
skrmon  B  3g,  hiel  B  4k,  apriés  B  12b,  infier  3^11,  viers  C  4a,  prie- 
stres  yi/\f  tt'erc/ie  6^' 2f  5,  Bfernars  Vl*],  siepttsme  lO^'5,  bustes  12^*4, 
tt'este  17^10,  cüssera  34*" 8,  viespres  56^17,  confiesse  59'' 17,  sou/fiers 
91^*15,  nouvielles  iOi'^8,  îestes  ii2"^io  und  sonst  sehr  häufig. 

ie  aus  gedecktem  lat.  ?  (nur  vor  r)  :  vierge  C  I5f,  vier  gene  62^8,  18, 
dierve  B  iif,  vier  tus  103"^  4,  semestre  92^5  (angelehnt  an  diestre 
93^' 10),  mierveilles  A  I2c  u.  s.  w. 

Ausnahmen  sind  selten:  servis  A  2  e,  estre  A  8 i,  estes  A  20e, 
28  g,  tesmoigne  B  5I,  souffertes  Ii*"i5,  ténèbres  21 ''7,  sergans  47^4, 
couverte  104^14  und  stets  est.  Auffällig  ist,  dafs  dies  est  auch  in 
andern  Gedichten,  die  offenes  e  zu  ie  diphthongieren,  mit  drei  ganz 
vereinzelten  Ausnahmen,  die  Tobler,  Dit  dou  vrai  aniel '^  S.  XXIII 
anfährt,  ohne  Diphthongen  auftritt  Unter  diesen  Umständen  kann 
man  wohl  geneigt  sein,  dem  e  in  est  geschlossene  Aussprache  zu- 
zuschreiben, eine  Annahme,  die  um  so  gesicherter  scheint,  als  auch 
dem  prov.  es  e  estreit  zukommt.  Suchier  erklärt  das  geschl.  e  von 
prov.  es  aus  got.  />/,  und  nimmt  dementsprechend  an,  dafs  das 
geschl.  e  von  est  aus  dem  fränk.  ist  stammen  wird. 

20.  Inlautendes  e  [a)  vor  folgendem  Vokal  ¡st  teils  erhalten 
teils  ausgefallen. 

a)  deüst  A  7k,  cheüs  A  25d,  seür  A  27d,  beneichon  B  7I,  8c, 
racnchon  B  9d,  conneüe  4^9,  beneoite  12^11,  meisme  13^10,  meskeoit 
18' 4,  marcheans  24' 4,  pecheours  2'j^ ^^  paour  34'' 18,  veü  59^7,  veoir 
80^16,  99""  18,  bonneeüree  81^4,  ameureche  107^18,  scellé  103^15  etc. 

b)  viesture  A  3b,  48^9,  juner  lO*"  l,  pécheur  54' ii,  ronde 
1 13^^15»     conchu   109^8,  vir  34^15  etc. 

21.  Lateinisches  /7+ Konsonant  ergiebt  über  w/,  iál  —  iau, 
und  fällt  in  seinem  Resultat  mil  ^Z+Kons.  =  iau  zusammen. 

chiaus  A  2m,  3^8,  5"^!,  8' 18  etc.  iaus  S'il,  12^14,  12^15, 
17^17  etc. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  45 

Ausnahmen:  chieus  A  5  k,  54'  12,  chih  A  8m,  13d,  e,  f  etc. 
cheus  53*^6. 

22,  Für  den  Diphthongen  ou  (mit  offenem  0)  des  Normann- 
ischen und  Francischen  tritt  in  unserer  Handschrift  au  und  eu  auf. 

pau  (paucum)  A  2d,  41,  34c,  C  12Ì,  3^19  und  sonst  häufig. 
ciaus  C  ydy  13b,  14a,  15a  (in  den  beiden  letzten  Fallen  zeigt 
Br  ciati),  62^5,  65' 19  etc.  rauement  66^' 10  (vgl.  'raueié  Ren.  Nouv. 
6935,  siehe  Suchier,  Ztschr.  f.  Rom.  Phil.  II  266  Anm.  i).  claufichiés 
96^18.  peu  114^2.  /■/  eubt  74' 18,  //  sceut  A  lod.  peureni  4Ò' 10, 
peut  78'' 19. 

Ausnahmen:  poi  64^12,  89'  i,  75'  1,  ot  14'  14,  6r'i7  etc. 
oretit  23^^15,  80^12, /ö/  74"^  12,  75^1   etc. 

22i>   Unbetontes  oi  und  ei  gehen  bisweilen  vor  ss  in  i  über. 
cognissani  A  9b,  cognissanche  10' 10,  18*"  18,  33*"  8  etc.,  cogntssiés 
46^' 17  u.  s.  w. 

Ausnahmen:  poissans  A  4d,  poissanche  B  lOc,  52^3,  poissons 
{piséis)   16^6,  19^10,  croissiés  8'' 7. 

24.  Ausnahmslos  ist  der  Übergang  von  ^iée  zu  -/>. 
essauchie  17' 4,  saintefie  30^13,   travillie  52^14,  glorefye  64' 12, 

courchie  77^*8,  9,  maisnie  101^3,  fichie  84^3  u.  s.  w. 

25.  ieu  geht  in  iu  über:  in  dius  B  3a,  4k,  16I,  C  5k  etc., 
4'"  19,  7'i   u.  s.  w.     diu  10' 12,   lo^ii,   i6'7  etc. 

Sonst  fìndet  sich  regelmäfsig  ieu\  dieu  A  5c,  .14m,  27f,  B  la  etc. 
mieus  A  lom,  Heus  A  25c,  Heu  C  3I,  13^12,  ieus  C  iih,  13^6,  ^4»- 
drieu  29^17,  Bietremieus  30' 13,  Mahieu  30^19,  31^14,  s^ensieut 
32^3,  61^4,  s'ensieueni  126^3,  Vensieuwes   12' 18. 

Sehr  häufig  findet  sich  nmgekehrt  ieu^  wo  iu  zu  erwarten  ist. 

vieus  {^tlis)  A  3m,  vieuiyés  A  4d,  fieus  {Jilius)  A  5e,  13*"  13  sehr 
oh,  pieuwe  A  7d,  90"^  i,  pieue  C  ic,  84'' 14,  voient ieue  42^1,  volen^ 
iieuive  54^  19,  prieus  [periculum)  58'  18,  55^17,  pieuemenl  92^8  etc. 

Wie  hieraus  ersichtlich,  entsteht  besonders  aus  der  lat.  Endung 
^ruus  durch  Ausfall  des  v  ieu, 

Ausnahmen: /«j  5' 6,  75^13,  80*3,  13,  viols  12^3,  vive  22^16, 
Íes  vis  30^3,  itró/tt^  93^15,  active   liO'3,  19. 

2 6.  Germanisches  w  für  sonst  übliches  g  oder  gu  hat  sich 
erhalten  und  herrscht  entschieden  vor.  .     • 

warder  7^5,  8^7,  10' 6,  25^9  etc^,  rewarder  18^18  etc.,  awar- 
dent  27^19,  rewart  33^4  u.  s.  w. 

Ausnahmen:  guerpist  A  32Í,  7^13,  gherrqyés  90^10,  garder  79'  15. 

Bemerkenswert»  ist  die  zweimal  vorkommende  Form  leuwier 
(von  lat.  locarium,  prov.  loguier)  80' 10,  11 2' 6.  Hier  ist  wohl  das 
w  als  ein  den  Hiatus  zwischen  eu  und  i  tilgendes  Mittel,  das  sich 
aus  dem  u  des  Diphthongen  eu  entwickelt  hat,  anzusehen.  Auf 
dieselbe  Weise  ist  zu  erklären  das  w  in  Fällen  wie:  yauwe  10' i, 
16^7,   13^3,     qyuwe  ' 20^  i*] ,  5"^  11   etc.,  Vensieuwe   12"^  18,    volentieuwe 


40  E.  3BCHMANN, 

54'*'! 9,  pteuwe  A  7d  etCv  Es  sei  noch  darauf  hingewiesen,  dafs 
auch  vereinzelt  sich  die  sonst  üblichen  Formen  vorfinden:  loyer 
9' 3,  96'- 1,  alghe  4^15. 

27.  Vereinzelt  findet  sich  die  Endung  ^ommes  in  der  i  PI. 
Prs.  Indie. 

sommes  7^18,  90^5  eic^  parvtgnommes  24' 19,  avommes  86*^9. 

2^.  Als  Endung  der  i  PI.  Cond.  und  Imperf.  Indie,  und  Subj. 
tritt  bisweilen  -tens  auf: 

presisiens  ^  \ty  fausissiens  4""  17,  puissiens  103^1,  aviens  90^19, 
estiemes  34' 16,   ariens  34' 15.     Daneben:   courissions   14^*5,  ptässons 

C2Ig. 

29.  s  zwischen  Vokalen  in  Perfektformen  ist  meist  erhalten: 
volsisi  12^9,    23^1,   fesisse  65^7,  feststes  58' 6,    desistes  45^17, 

47^2  etc.,  ochesist  74' 5,  desissent  79^5,  acquisistes  59' 3  u.  s.  w. 
Ausnahmen:  Jfeis  A  8e,  déistes  òo"3. 

30.  Die  Pikardischen  Feminina:  miue^  tiue^  siue  finden  sich 
nicht,  wohl  aber  die  unflektierten  Formen  no,  vo. 

miene  45^14,  sienes  73^4,  80"^  17,  no  C  15g,  4'  19,  1 1^18  u.  s.  w. 

vo  A  3i,  5^1  lOg»  45""  13  etc. 

Ausnahmen:  nostre  4' 19,  C  15e,  vostre  A  33b,  4P' 7,  11 2^2. 

31.  Formen  wie  euisse  finden  sich  häufig: 

euistt'^il,  13'' 19,  20' II,  20^17  u.  s.  w.,  puist  15'*  10,  50*12  etc., 
peuist  'j^^'iTy  87^14,  euisse  16^18,  4i''ò,  ^«/Ij-ä-j  44'' 19,  68''i5,  deuisse 
50^  15,  59'  12,  peuist  ne  sceuist  90^9  u.  s.  w. 

Ausnahmen:  deiist  A  7k,  78' 13,  92^13,  eustes  A  6e,  teustes 
49' 15,  eusse  99*"  6,  peuse  3*"  18. 

3?.    Sonst  bemerkenswerte  Formen  sind: 

vir  A  19I,  34' 15.  99'9,  103^12  {veoir  C  ^i),  vainteroit  6''I9, 
penderà  24^8,  pier  der  ont  93*4,  perderiês  112*2,  naisteront  93^18, 
soustieunt  78*"  18  (sustinuit)  {soustint  93'  i),  espeus  69^3,  106*4,  ^^7^  ^3» 
fuissent  6' 2,  je  fuisse  41^14,  ploraissent  ^t^  \^^  emblaissent  79*5. 

33.  Die  Anlehnung  an  fach  bewirkt,  dafs  die  i  Sg.  Prs.  und 
Perf.  Indik.  sehr  häufig  auf  ch  ausgeht  (vgl.  Suchier  in  Gröber's 
Grundrifs  der  Rom.  Phil.  I  608). 

destench  A  i  ic,  mech  7*16,  61' 8,  contiuch  6^1,  ahierc  9^10, 
euch  6^10,  99^^  3,  cuic  11*18,  promech  50*9,  59^1,  commanch  81'' 6, 
rench  59^17,  requiere  ti"^  1% y  vich  64^^18,  65*15,  64*4,  devinch  64*7, 
fencloch  83""  13  u.  s.  w.  seng  A  7  c,  34k  verdankt  sein  g  wohl  einer 
Anbildung  an  Formen  wie  fraing,  plaing,  ceing  (vgl.  Suchier,  Gröhers 
Grundrifs  S.  608). 

Bemerkenswert  sind  folgende  beiden  Formen:  fe  ne  voel  mie 
es  tre  amis  de  che  monde  que  jou  ne  quieche  91' 2,  Sire^  ne  soeffre 
nulle  temptation  qui  nous  gietteche  en  pechiet  27*15  (vgl.  hierzu 
Mussafia,  Wiener  Sitzungsberichte  CIV  49). 

Eine  Ausnahme  bilden  die  i  Pers.  Sg.  Prs.  und  Perf.  der  I. 
schwachen  Conjugation  ;  in  der  i  Pers.  Sg.  Prs.  treten  hier  Formen 
mit  und  ohne  e  auf. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  47 

Ergebnis. 

Die  Mehrzahl  der  angeführten  Eigentümlichkeiten  sind  mund- 
artliche Zuge  des  Pikardischen  allein,  andere  (4,  13,  20,  24,  28) 
gehören  dem  Pikardischen,  Wallonischen  und  Lothringischen,  zwei 
dem  Pikardischen  und  Wallonischen  zugleich  an  (21,  22), 

Zu  einer  genaueren  Lokalisierung  kann  allein  unter  Berück- 
sichtigung von  Punkt  32  die  Verwandlang  von  offenem  e  zu  ie 
dienen,"  insofern  als  diese  Erscheinung  nach  Suchier,  Gröbers 
Grundrifs  I  602,  speziell  in  den  Städten  des  nordostfranzösischen 
Sprachgebiets,  in  Aire,  Lille,  Douai,  Cambrai,  Avesnes,  Maubeuge 
Namur,   Lüttich  und  in   den   eingeschlossenen  Ortschaften   auftritt. 

Von  dem  übrig  bleibenden  Gebiete  läfst  sich  noch  die  Gegend 
um  Tournai  wegen  des  Mangels  an  Formen  wie  rnw/s,  kiouies 
{kieute  34*'  7),  dious  etc.  —  das  einmal  auftretende  viols  kann  nicht 
dagegen  sprechen  —  ausscheiden,  sodafs  wir  uns  bei  der  Lokali- 
sierung unseres  Textes  auf  die  Gebiete  von  Lille  und  Cambrai 
beschränken  können.  Berücksichtigt  man,  dafs  die  Mundart  von 
Cambrai  den  Übergang  von  offenem  e  zu  ie  minder  streng  durch- 
führt als  die  von  Lille,  und  dafs  vielleicht  die  eine  Form  viois 
aus  dem  benachbarten  Dialekt  von  Tournai  stammt,  so  dürfte  es 
wohl  nicht  zu  gewagt  sein  anzunehmen,  dafs  unsere  Handschrift 
in  Lille  oder  Umgebung  entstanden  ist. 


III. 

Die  Sprache  des  Dichters. 

Da  möglicherweise  Verfasser  und  Schreiber  der  Gedichte  ver- 
schiedenen Dialekten  angehören,  so  erscheint  es  notwendig  zur 
Feststellung  der  ursprünglichen  Mundart  eine  Untersuchung  der 
Reime  und  der  einzelnen  Verse  in  Bezug  auf  die  Silbenzahl  vor- 
zunehmen (vgl.  oben  S.  39).  Zu  diesem  Zwecke  bedienen  wir  uns 
der  Anordnung,  die  Suchier  bei  der  sprachlichen  Untersuchung  der 
Werke  Beaumanoir's  in  seiner  Ausgabe  von  dessen  Œuvres  poéti- 
ques, Bd.  I  CXXXIff.  (Société  des  Anc.  Textes  Fr.)  befolgt. 

I.  Die  Endungen  ^our  und  -ous  zeigen  sich  auch  in  der  Ge- 
stalt 'Cur  und  -«/j. 

a)  vctis  :  amour  mis  :  plours  :  dolours  :  amours  A  la.  amours  : 
plours  :  douchours  :  douls  :  vous  :  séjours  A  1 8a.  jalous  :  zmis  :  jours  : 
amour ous  :  sours  :  douls  B  2  a.  amours  :  seglous  :  cours  :  plours  :  jalous  : 
douls  C  17c  u.  s.  w. 

b)  eur,  eus, 

pleurs  :  doleurs  :  osieus  (hospitale)  :  delia'ëus  i/etis  :  cor  eus  A  17a. 
It'eus  :  merveilleus  :  ha'ineus  :  pit  eus  :  cor  eus  :  doucheurs  A  25c.  espiri ieus  , 
delilieus  :  ieus  (oculos)  :  pleurs  :  g  lorie  us  :  grattëus  C  1 6a  etc. 


48  E.  BECKMANN, 

2.  Die  drei  oi  reimen  mit  einander 

a)  oí  (mit  offenem  0)  :  oi  (mit  geschlossenem  ¿>).  anoü  :  vois 
(vocera)  :  crois  (crucera)  C  20c. 

b)  oi  (mit  geschl.  à)  :  oi  (aus  ei\  vois  (vocera)  :  rois  :  fois 
(vicem)  :  sois  (sitem)  :  destrois  :  nuscrois  A  1 4c.  vois  (vocem)  :  cougnois 
:  estrois  :  rois  \pooirs  :  voloirs  A  28a.  vois  \fois  :  pois  \fois  (fìdem)  : 
heneois  C  Q  c  u.  s.  w.  crois  (crucem)  :  vois  (vocera)  :  vois  :  courtois 
C  20C. 

c)  oi  (rait  off.  (?)  :  oi  (aus  d),     joie  :  am?i>  :  noie  :  monnoie  C  2c. 
Die    säratlichen   drei    ¿7/  fìnden    sich   in  den  Reimworten  der 

Strophe  C  20c:   ¿to/'j »(crucera)  :  anois  :  rois  :  courtois  :  vois  (vocem)  : 
vois  (vides) 

und  Strophe  C  9c:  fois  (viceraj  :  pois  \fois  (fìdem)  :  vois  (vocera) 
:  cois  (got.  kausjan)  :  beneois. 

Beraerkenswert  sind  die  Reirae  B  12c:  acore  \  glore  (zweimal)  : 
ore  :  encore  :  espurgatoi/)re. 

3.  ai  (aus  a-{-y)  vor  einem  nicht  nasalen  Konsonanten  reimt 
meist  nur  rait  sich  selbst 

faire  :  traire  '.faire  :  debonair  e  :  exemplaire  :  calvaire  A  ic.  faire 
:  traire  :  ?uzire  :  adversaire  ;  flaire  :  debonair  e  B  15a  u.  s.  w. 

Auffällig  erscheinen  unter  diesen  Uraständen  daneben  die 
Reirae  :  fait  :  piaist  :  trait  :  «<?;/  (so  !  =  nitidura)  :  trait  :  laist  B  1 2  a. 
platinette  :  debte  :  poiriturette  :  ameletie  :  Ä^//^  (aus  ^^7/*/^)  :  mettre  C  9a. 

Sicher  geht  daraus  hervor,  dafs  offenes  e  (aus  lat.  gedeckt, 
kurzen  è)  und  halb  offnes  ^  (aus  lat  gedeckt  kurz  i  oder  lang  e) 
in  ihrer  Klangfarbe  bereits  zusararaengefallen  waren;  zweifelhaft  in- 
dessen scheint  rair  die  £nts(^heidung  darüber,  ob  dem  ai  noch 
diphthongische  oder  schon  monophthongische  Aussprache  zuzu- 
schreiben ist.  Vielleicht  ist  das  Richtigste  anzunehmen,  dafs  ai  in 
offner  Silbe  noch  seine  diphthongische  Aussprache  besafs,  während 
es  in  geschlossener  Silbe  bereits  zu  offnem  e  monophthongiert  war. 

Auslautendes  ai  reimt  nur  mit  sich  selbst:  retrai  :  amerai',  sçai 
:  prierai  :  trai  A  8  e.     ferai  :  maintenrai  :  sçai  :  soustrai  :  ai  (zweimal) 

A  15a. 

Bemerkenswert  sind  die  Reime  einer  Strophe:  A  23c:  amere  : 
pere  :  mere  :  mater  e  :  frère  :  misere.  (A  5c  reimen  etere  :  pere  :  mere  : 
¡ere  :  pere  :  crea  ter  e). 

Da  nicht  anzunehmen  ist,  dafs  pere,  mere  y  frere  etc.  bereits 
den  offenen  Laut  des  e  gehabt  haben,  so  wird  wohl  die  Ansicht 
Suchiers ,  Œuvres  poet,  de  Beaum.  1  CXXXII  das  Richtige  treffen  : 
dafs  näralich  matere  und  misere  zwei  verschiedene  Aussprachen  be- 
sessen haben,  einraal  die  rait  geschlossenera  e,  dann  die  rait  offenem 
e  (vgl.  S.  41).  Man  vergleiche  hierzu:  Chev.  as  11  esp.  ed.  Foerster 
S.  XXXV  und  Rendus  de  Moiliens  p.  p.  v.  Harael  S.  CXVI. 

4.  Nasales  e  und  nasales  a  werden  ira  Reime  streng  ge- 
schieden. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  49 

a)  fendre  :  prendre  :  aprendre  :  défendre  :  tendre  :  chendre  A  3a. 
comment  :  ardemment  :  Az/?»/  :  li'ément  :  esprent  :  comprent  A  26  a.  Aizr- 
demem  :  repens  :  î^j  :  ^i?^«?;!^  :  ^^wj  :  ö/^wj  B  7  a.  faitement  :  paiement 
:  liëment  :  a/fw/  :  enrumtëment  :  patient  C  5a  u.  s.  w. 

b)  sentant  :  cognissant  :  amant  :  fondant  :  languissant  :  amant  A  9a. 
plaisans  :  delitans  :  desirans  :  /^ot^j  (vgl.  oben  S.  44)  :  d*ahans  :  amans 

A  31a.  commande  (zweimal)  :  grande  (zweimal)  :  amande  :  espande 
B  1 6a.  esperanche  :  ramembranche  :  ¡anche  :  Hanche  :  souvenanche  :  jö«/"- 
/rcmche  C  7  a.  avanche  :  repentanche  :  esperanche  :  lanche  :  fianche  :  r¿7- 
membranche  Br.  ic  u.  s.  w. 

5.  £s  könnte  scheinen,  als  hätte  sich  a»  noch  nicht  in  offenes 
<7  monophthongiert,  da  in  den  Reimen  mit  offenem  <?  als  Vokal 
Worte  mit  ursprünglichem  a»  sich  nicht  finden. 

/öri  :  r^fi^rj  :ybri  :  för^  :  »îi?rj  :  r^^rj  A  7  a.  conforte  :  aporte  : 
diporte  :  transporte  :  wör/^  :  ybr/^  A  33  c.  öft?r^  :  ¿'/orí  :  ör^  :  encore  : 
¿'/prí  :  espurgato{i)re  B  1 2c. 

Offenes  und  geschlossenes  ¿^  sind  im  Reime  streng  geschieden 
mit  einziger   Ausnahme   der   Reime   von   C  1 6  c  :  parolle  :  console  : 

Indessen  finden  sich  Vermischungen  zwischen  offenem  und  ge- 
schlossenem 0  gerade  bei  dem  Worte  saoler  (■=  satuUare)  auch 
sonst.  Schon  Förster  macht  in  Böhmer's  Roman.  Studien  III  186 
darauf  aufmerksam,  indem  er  den  Reim  parole  :  saole  aus  Rom.  de 
Viol.  159  und  die  Laisse  356,  8 — 17  aus  Ren.  v.  Montalban  (ein 
saole  gegen  neun  'ole  mit  offenem  0)  zitiert.  £in  weiteres  Beispiel 
findet  sich  bei  Guillaume  de  Paterne  v.  979  ed.  Michelant,  wo 
saole  :  parole  reimt.  Ebenso  in  den  Vers  de  le  mort  ed  Windahl 
53»  7  ^oole  :  parole.  Im  übrigen  sei  es  gestattet  darauf  hinzuweisen, 
dafs  nahezu  sämtliche  angeführte  Beispiele  aus  Gedichten  des  nord- 
ostfranzösischen  Sprachgebietes  entnommen  sind. 

6.  Unser  Dichter  reimt  au  mit  iau^  vielleicht  auch  eu  mit  ieu. 

a)  au  :  iau, 

loyaus  :  saus  :  òiaus  :  isniaus  :  rmsiaus  :  reviaus  A  20a.  maus  : 
iravaus  :  baus  (von  ahd.  bald)  :  ver  maus  :  biaus  :  travaus  A  36a. 

b)  eu  :  ieu, 

merveiUeus  :  haineus  :  piteus  :  doucheurs  :  cor  eus  :  Heus  A  25c.  ieus 
:  espiriieus  :  delitiëus  (Br.  amoreus)  :  pleurs  :  gloriëus  :  gratiëus  C  i6a. 
focum  erscheint  als  /«w  und  yW.  pleurs  :  doleurs  :  ¿?ip/ffAr  :  deliciëus  : 
/i«x  :  ré^r^ftf  A  17a.     {lassus  :jus  :  plus  :fus  iplus  :  viestus  C  4c). 

Auffällig  erscheint  es ,  dafs  unter  den  Reimworten  auf  eu,  ieu 
niemals  ficus,  meus,  prieus,  pieus  etc.,  die  sich  wiederholt  in  unserer 
Handschrift  finden,  auftreten.  Kann  dieses  Schweigen  der  Reime 
etwa  dahin  gedeutet  werden ,  dafs  unser  Dichter  nicht  fietis  etc., 
vielleicht  aber  fius  etc.  —  eine  Reimstrophe  auf  iu  existiert  in  den 
Gedichten  nicht  —  sprach?  Vgl.  v.  Hamel,  Rendus  de  Moil. 
S.  CXXfl:  und  Suchier,  Zeitschr.  f.  rom.  Phil.  II  273. 

Zu  bemerken  ist  noch,  dass  gentis,  das  auch  sonst  Ausnahme 
macht,  auf  paradis  :  delis  :  espris  :  amis  :  hardis  C  3c  reimt. 

ZaltMbr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  4   . 


50  fi.  BSCHMANN, 

7.  te  reimt  noch  nicht  mit  e, 

a)  amer  (adj.)  :  canter  :  demorer  :  râler  :  visiier  :  accater  A  24  c. 
nomhrer  :  penser  :  loër  :  conirepeser  :  ¿Äw/^r  :  ¿iw^r  A  30  a.  pitis  er- 
scheint stets  im  Reime  auf  einfaches  e  :  pites  :  </¿7i///j'  :  donnés  :  <7m/í 
A  2  e  etc.  demorer  :  crier  :  démener  :  monter  :  amer  :  gouster  A  35  c. 
relevée  :  enivrée  :  journée  :  révélée  :  donnée  :  désirée  B  7  c.  öt/j  :  ^A?r/j  : 
confortés  :  volentés  :  serés  :  resamhlerés  C  4  a.  /^r/^r  :  oublier  :  noër  : 
ramembrer  :  tourmenter  :  ramener  C  7c  etc. 

b)  sachiés  :  huffiiés  :  /i>j  :  vieutiiés  :  prisiés  :  ftórj  A  4  a.  ¿z/î?«- 
ftór  :  mengier  :  moustier  :  neitoiier  :  cauchier  ;  tenchier  B  3c.  veillier  : 
fÄ/ifr  :  mengier  :  /f^wr  :  esleechier  :  conr  echter  B  1 5c.  for  gier  :  atachier 
:  haisier  (sbst.)  :  parchier  :  lanchier  :  desirier  (sbst.)  C  1 3  a.  riviere  : 
lu?niere  :  piere  :  entière  :  estiere  :  Piere  B  6a  etc. 

Fur  die  noch  nicht  eingetretene  Vermischung  von  ^  und  xl? 
dürften  auch  die  Reimworte  der  Strophe  C  14  f  ein  sicheres  Zeugnis 
ablegen  ;  x ^»^^  :  oubliée  :  enivrée  :  hoineeuree  :  ree  :  fierce, 

8.  In  mancher  Beziehung  auffällig  sind  folgende  Reime  (wir 
verzeichnen  sie  zunächst  in  der  überlieferten  Gestalt): 

of  fier  s  :  vier  s  (vermem)  :  diviers  '.pies  \  piers  :  siers  A  5  a.  biet  : 
aigniel  :  morsici  \  loyel  \  isniel  :  ruissiel  B  4c. 

Aus  dem  zweiten  Teile  der  angeführten  Reimworte  scheint 
hervorzugehen,  dafs  ursprünglich  geschlossenes  e  bereits  anfìng  sich 
dem  offenem  e  (aus  lat  gedecktem  ?)  zu  nähern.  Doch  so  lange 
Iqyel  das  einzige  diesbezügliche  Beispiel  ist,  glauben  wir  obigem 
Schlüsse  die  Berechtigung  versagen  zu  sollen;  denn  auch  Rendus 
de  Moiliens,  der  in  seinen  Reimen  sonst  die  beiden  e  streng  aus- 
einanderhält,  reimt  loj'cl  mit  Wörtern  slvlí  -ellum,  Miserere  218,8 
p.  p.  V.  Hamel  :  novel  :  seel  :  feel  :  leel  :  veel  :  agnely  und  auch  ander- 
wärts zeigt  sich  diese  Vermischung  gerade  bei  leel  (vgl.  Suchier, 
Zeitschr.  f.  Rom.  Phil.  III  141.  Dazu  Ten  Brink,  Dauer  und  Klang 
S.  43  f.  Foerster,  Chev.  as  II  esp.  XLL),  so  dafs  bei  diesem  Worte 
vielleicht  an  eine  Suffixvertauschung  zu  denken  ist. 

Was  die  erste  Reihe  der  angeführten  Reime  (A  5a)  anlangt, 
so  ist  hier  einfach  ein  Versehen  des  Schreibers  anzunehmen,  der 
das  erste  mal  pies  für  piers  (=  persicum)  und  dann  piers  für  pies 
schrieb.  Dies  letztere  pies  ist  in  seiner  Bedeutung  gleich  pitié  und 
der  Cas.  rect.  zu  piec  (cf.  prov.  per.  Raynouard,  Lex.  Rom.  IV  474), 
das  sich  bei  Phil.  Mousket  v.  1598Ò  im  Reime  zu  Biec  fìndet 
Weitere  Beispiele  sind  Ren.  le  Nouv.  7445:  priés  \piés\  Ph.  Mousket 
V.  1 543 1  und  V.  24865.  Auch  dieser  Fall  nötigt  also  nicht  dazu, 
unsere  Gedichte  aufserhalb  des  Gebietes  zu  lokalisieren,  in  dem  die 
Diphthongierung  von  e  zu  ie  stattfand. 

9.   Die  Endung  -ite  wird  ausnahmslos  in  -/>  umgewandelt 

despoullie  :  sotie  :  estoutie  :  felonnie  :  prisie  :  eslegie  A  4c.  depechie  : 
compagnie  ijerragie  :  lignie  :  haschie  \  fie  A  6  a.  vie  :  vie  :  eslongie  : 
l(^e  \niarie  :  mie  :  A  29  c.  apaisie  :  parchie  :  amie  :  mie  :  partie  :  mie 
A  34  c.  humeliie  :  die  \  prie  :  magnefie  :  bondie  :  melodie  B  loc.  lie  : 
amie  :  s'umelie  :  signourie  \  puisie  :  mie  B  la. 


DREI  DITS  DE  l'aME.  5  I 

10.  Bisweilen  wird  ein  unbetontes  e  eingeschaltet  in  plainderai 
A  23g.     (xvera  C  8i  u.  s.  w. 

Dagegen:  devroit  A  29Ì.     ara  B  im  etc. 

11.  Das  unbetonte  e  im  Innern  eines  Wortes  hat  noch  öfters 
Silbenwert 

a)  feis  A  8e,  cheus  A  25d,  seüre  A  27d,  pooirs  A  28Ì,  heneichon 
B  7I,  B  8c,  raenchon  B  Qd,  veoir  C  ßf,  seür emeni  C  14m,  ¿l«/j/  A  7  k, 
j<7¿7/f  (Handschrift  j^/f)  B  15g,  esleechier  (Handschr.  eslaichier)  B  15k. 

b)  Das  e  fehlt  oder  hat  seinen  Lautwert  eingebüfst  in  viesiure 
A  36,  eusies  A  6e,  misme  A  lol,  juner  B  3f,  B  15c,  par  iure  B  6k, 
meismes  C  4 1,  ¿i««  Cól,  saiwour  C  8 1,  heneois  C  9 1,  hoineeuree  C  1 4k, 
paour  C  IT e,  sole  C  16I,  Jí7/a  B  5f,  jö/^j  A  17b,  «/«j  A  14Ì. 

12.  f A  =  lateinischem  /+/  (^),  vor  Vok.  reimt  mit  sich  selbst  in: 
esperanche  :  ramembranche  :  lianche  :  sottvenanche  :  souff ranche  C 

7  a.     s'avanche  :  repenianche  ifianche  :  esperanche  :  ramembranche  Br  ic. 

Bemerkenswert  sind  andrerseits  die  Reimworte  von  C  19  b: 
j¿z¿-^^  (sapiam)  :  yiifA^  (faciem)  :  aoí:^^  (von  got.  hatjan)  :  sache  (*  saccat) 
:  aiache\  piache  (plateam). 

Durch  die  Reimworte  fache  y  hache  ^  piache  ergiebt  sich  hieraus 
mit  Sicherheit  die  Annahme  des  pik.  ch^  während  alache  francisches 
ch  unserem  Dichter  zusichert.  Das  allgemein  französische  sache 
(sss  sapiam)  führt  dazu,  den  anderen  Wörtern  den  Zischlaut  TSH 
zuzuschreiben. 

In  einem  Lehnworte  (gratia)  ist  intervokales  ii  mit  stimmlosem  s 
gereimt  :  grasse  :  crasse  :  amasse  :  nasse  :  masse  :  passe  C  17a. 

Überhaupt  zeigt  das  Wort  grasse  im  Pikardischen  fast  stets 
diese  Form. 

13.  is  erscheint  im  Reime  als  s, 

iors  :  recors  :  fors  :  cors  :  mors  :  r clor  s  A  Jsl,  amours  :  dous  :  vous 
:  at'llours  :  plours  :  lous  A  29  a.  fois  :  rots  :  soîs  :  destrois  :  vois  :  mes^ 
crois  A  14c.  jalous  :  vous  ;  jours  :  amour ous  :  sours  :  dous  B  2  a.  pris 
(pretium)  :  delis  :  servis  :  r(?j//>  :  cris  :  tfw/>  Bua.  íj;^m  :  souspirs  : 
¿5?/r>  :  pais  :  paradis  :  accomplis  C  2  a.  ¿töw  :  a/iw'j  :  r¿>/>  :  cour  lois  :  î^o/j 
(vocem)  :  ww  (vides)  C  20c  u.  s.  w. 

14.  Aus  den  Reimen: 

fail  :  piaist  :  irait  :  /ö/>/  '.nei  B  1 2  a.    /;>if  :  devine  :  saisine  :  misme 
A  loc.     am^  :  ¿/a/n^  :  Azr/n^  :  pasme  :  afame  B  14a 
geht   hervor,    dafs   ^   vor   einem   Konsonanten   bereits    stumm   ge- 
worden war. 

1 5.  Die   I  Pers.  Sg.  Prs.  zeigt  in  Bezug  auf  ihre  Endung  ver- 
schiedene Behandlungsweise. 

a)  Die  Endung    fehlt  :  reirai  (:  sçai)  A  8  f,    remir  A  1 2  a,    cri 
A  22c,  pri  (î  mi)  A  22h.    pris  A  29m,  apiel  B  6a,  Cía  u.  s.  w. 

b)  Die  Endung  ist  e:  cuide  A  lom,  prie  A  iif  (:  mie)  A  28d, 
desire  A  13a,  aime  A  2 li,  2 il,  nqye  C  2g  u.  s.  w. 

e)  Die  Endung  ist  g  und  ch  (nur  im  Versinnem):  seng  A  7  c, 
sene  A  23h,  destench  A  iic,  mach  A  iik,  fach  B  ig  u.  s.  w, 
d)  Die  Endung  ¡st  -is'.  iruis  A  29c. 


52  E.  BECKMANN, 

1 6.  Die  I.  PI.  Prs.  lautet  einmal  auf  "omfìus:  sommes  (zwei- 
silbig) C  15Ì,  die  des  Imperfectum  einmal  auf  'ümes:  Que  tout  estiemts 
racaié  B  5m. 

17.  Die  2.  Fers.  Flur.  Imperi,  und  Condii,  endigt  auf  -/¿r,  das 
einsilbig  gebraucht  wird: 

faisiés  :  averies  :  laisiés  A  23a. 

18.  Für  die  3.  Sg.  Frs.  Subj.  fìndet  man  folgende  Formen: 
nqye  A  i6i,  C  2%^  oublie  B  13m,  doinst  C  2ie,  21I,  gart  Br  40. 

19.  Die  Deklination  ist  ^im  Allgemeinen  noch  dem  altfranzö- 
sischen Gebrauch  gemäfs:  Nom.  Sg.  Fem.  humilités  \  pites  :  asses Ki^c^ 
amours  (:  dous)  A  i8a  etc. 

Die  Substantiva  der  ersten  und  dritten  männlichen  Deklination 
haben  den  Nominativ  noch  ohne  s: 

pere  (A ce.  Sg.)  :  etere  (claram)  :  mere  :  lere  (Nom.  Sg.)  :  pere  (Nom. 
Sg.)  :  createre  (Nom.  Sg.)  A  5c  amere  (amaram)  :  pere  (Ace.  Sg.)  :  mere 
:  mater  e  :  frère  (Nom.  Sg.)  :  misere  A  23c,  Fors  amor  s  qui  est  sire  et 
dame  B  14b,  hom  :  vision  :  consolation  etc.  A  33m,  kon  (zweimal)  : 
demotion  :  randon  Br.  4g,  1. 

Daneben  /reres  und  ameres  (amator)  im  Nom.  Sg. 
O!  per  es  y  frères  et  amis  A  21a. 
Amis  ameres  en  tous  tans  A  3 1  e. 
Der  Accusativ  Sing,  von  soror  lautet  noch  sereur: 
Ce  ne  fist  a  ins  a  sereur  frère.    A  23k. 
Einmal  ist  der  Accusativ   in  neufranzösischer  Weise   im  Sinne 
des  Nominativs  gebraucht  :  les  eslus  A  1 4Í. 

20.  Neben  der  neufranzösischen  Femininform  von  Adjektiven 
der  dritten  lateinischen  Deklination  findet  sich  häufig  die  dem  La- 
teinischen entsprechende  Form  ohne  Femin.  e. 

Stets:  douchement  A  2I,  C  lob.  i8m  u.  s.  w.,  douche  A  226b, 
A  27a.  b,  33a  etc. 

aber     a)  forte  (:  morte)  A  33I,    grande    B'  5a,     tele   B  I2d,   grande 
(:  comtnande)  B  16,6  etc. 

neben  b)  grans  A  4Ì,  B  7d,   grant  A  9I,  B  iih,   13Ì,  C  ih,  8c,  8f, 

k  etc.    fors  (:  cors)  A  7,  ni.    fel  A  6i,    A  iih,    23h,    B  13e,    C  2f 

etc.      ordanment  A  26b.  brief  ment  B  12Ì.      cor  eumeni  A  2  il  u.  s.  w. 

21.  Bemerkenswert  sind  die  betonten  Pronominal  formen  mi 
und  //': 

merchi  :  chi  :  ensi  :  pri  :  //  \  mi  A  22k,  1.  //*  :  ami  :  haï  :  mi  :  di 
:  ainsi  B  3d.  li  für  lui  findet  sich  auch  Br  3m  :  li  :  ami  :  souffi  : 
di  :  ensi. 

Hingewiesen  sei  noch  auf  die  ApQStrophierung  des  Vokals  von 
tu  A  32a:       Dous  amis  y  fai  dit  que  fies  vie.    (vgl.  hierzu  Foerster). 

22.  Doppelformen  sind:  nient  (einsilbig)  A  24k,  C  2e  etc. 
noyent  (2silbig)  B  i  h,  befiis  C  61  und  beneois  C  9I,  ebenso  fìndet 
sich  com  A  I5d  etc.  und  come  C  8a  neben  einander,  veoir  C^ï  und 
vir  A  19I.  ore  tritt  meist  vor  Vokalen,  or  vor  Konsonanten  auf, 
vgl.  A  35e. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  53 

fem  (focus)  A  171  und  fus  C  4h,  fie  (vicem)  A  ne,  B  im  und 
fois  A  14c,  C  Qc,  espir  A  33c,  C  21a,  esperii  A  19e  etc.,  cor  eumeni 
A  2  il  und  coreusenieni  C  I3f. 

Ergebnis. 

Fassen  wir  das  Ergebnis  unserer  Untersuchung  über  die 
Sprache  der  Gedichte  zusammen,  so  ergiebt  sich  aus  der  Mehrzahl 
der  oben  angeführten  Punkte  mit  völliger  Sicherheit,  dafs  das  Ori« 
ginal  unserer  Gedichte  im  Norden  des  Oïl-Gebietes,  genauer  im 
Gebiete  der  pikardischen  Mundart  entstanden  ist  Die  Reime  auf 
eu  und  ou  (i),  oi  \  ei  (2),  au  :  iau  (6),  ie  =  iée  (9),  s  =  is  (13),  die 
Trennung  von  en  und  an  (4),  die  Formen  no  und  vo  «=  nosire  und 
vosire;  fache,  piache,  hache  (12),  die  betonten  Pronominal  formen  w/, 
//  (21)  machen  es  zu  voller  Gewifsheit,  dafs  unsere  Gedichte  nur 
dem  pikardischen  Sprachgebiet  angehören  können,  während  keiner 
der  anderen  Punkte  dazu  veranlafst,  den  pikardischen  Ursprung 
in  Abrede  zu  stellen.  Zu  einer  genaueren  Lokalisierung  könnte 
die  Punkt  8  besprochene  Diphthongierung  von  e  zu  ie,  die 
nur  im  hohen  Norden  (vgl  S.  47)  auftritt,  benutzt  werden.  Im 
Allgemeinen  können  wir  konstatieren,  dafs  die  Sprache  des  Dichters 
von  der  des  Schreibers  nicht  entschieden  abweicht.  Auch  eslui,  nicht 
esliui  wie  in  jener  Gegend  zu  erwarten  wäre,  beruht  wohl  auf  Ein- 
flufs  von  Isle  de  France. 

Hinsichtlich  der  Zeitbestimipung  müssen  wir  uns  mit  einer  all- 
gemeinen Feststellung  begnügen.  Während  einerseits  die  Auf- 
rechterhai tung  der  alten  Deklination  (19),  Trennung  von  e  und  ie 
etc.  für  ein  höheres  Alter  sprechen,  verweist  uns  das  ^  in  i  Sg. 
Prs.  sowie  der  Acc.  les  eslus  A  1 4Ì,  der  im  Sinne  des  Nom.  steht, 
in  eine  jüngere  Zeit.  Vielleicht  ist  es  nicht  zu  gewagt,  die  Ent- 
stehung unserer  Gedic*hte  noch  in  das  XIII.  Jahrh.  zu  verlegen. 
Auf  diese  Zeit  dürfte  auch  der  fast  bis  zur  Geschmacklosigkeit  ge- 
triebene.  Gebrauch  von  Allegorien  und  Bildern  deuten. 

IV. 

Die  Verskunst  der  Gedichte. 

Die  Gedichte  sind  in  achtsilbigen  Versen  geschrieben,  von 
denen  je  zwölf  zu  einer  Strophe  verbunden  werden.  Die  Reim- 
stellung ist  sehr  künstlich  und  hat  das  Schema  aab  aab  bba  bba, 
eine  Form,  die  zuerst  Ende  des  zwölften  Jahrhnderts,  wie  es  scheint, 
in  den  Vers  de  la  Mort  von  Helinand  und  in  dem  Roman  de  la 
Caritè  von  Rendus  de  Moiliens  (vgl.  die  Ausgabe  des  Rendus  von 
V.  Hamel  S.  CXCVI  flf.)  auftretend  im  Laufe  des  13.  und  14.  Jahrh. 
haufìg  angewandt  wird,  und  zwar,  soweit  man  urteilen  kann,  mit 
besonderer  Vorliebe  bei  der  Abfassung  von  Gedichten  religiösen 
Inhalts.  Dem  Verzeichnisse,  das  Raynaud  von  Gedichten  nach 
gleichem  Muster  in  der  Romania  IX  216  giebt,  sind  unsere  Ge- 
dichte hinzuzufügen. 


54  E*  BECKMANN, 

Es  liegt  nahe  daran  zU  denken,  dafs  mit  der  Zweiteilung  der 
Strophenform,  die  durch  die  Reimverbindung  gegeben  war,  auch 
eine  Teilung  des  Inhaltes  eintreten  werde,  und  in  der  That  läfst 
sich  in  den  meisten  Fällen  konstatieren,  dafs  unser  Dichter  selten 
den  noch  der  ersten  Strophenhalfte  angehörenden  Satz  erst  in  der 
zweiten  Hälfte  vollendet.  Meist  erscheint  mit  dem  Abschlufs  der 
ersten  Strophenhälfte  auch  ein  Abschlufs  des  Gedankens.  Fort- 
setzung und  Vollendung  eines  Satzes  einer  Strophe  in  der  folgenden 
kommen  nicht  vor. 

£s  seien  hier  einige  Bemerkungen  über  Elision  und  Reim  in 
unseren  Gedichten  angeschlossen: 

1.  E  am  Ende  eines  mehrsilbigen  Wortes  wird  vor  einem 
folgenden  Vokale  elidiert;  einige  widersprechende  Fälle  können 
leicht  durch  Konjektur  entfernt  werden. 

2.  In  der  selben  Strophe  finden  sich  nicht  selten  die  selben 
Worte  im  Reime. 

amours  :  amours  :  vous  :  dolours  A  la.  sont  \  font  :  adont  :  soni 
etc.  A  I2C.  lassus  \  jus  :  plus  \  fus  :  plus  C  4c.  acore  :  glore  :  ore  : 
encore  :  glore  B  1 2c.      atamt  (dreimal)  :  faint  :  taint  :  constraint  Br  2C. 

Ebenso  häufig  findet  sich  das  Simplex  im  Reime  mit  dem  Kom- 
positum. 

tendre  :  prendre  :  aprendre  etc  A  3a.  prent  :  aprent  :  esprent  : 
descent  A  32c.     aporte  :  deporte  :  transporte  :  conforte  A  33c  u.  s.  w. 

3.  Der  Dichter  gestattet  sich  nicht  selten  unreine  Reime: 

a)  Ein  r  vor  folgendem  Konsonanten  wird  in  dem  einen  der 
Reimworte  nicht  beachtet. 

vous  :  amourous  \  plours  :  dolours  :  amours  (zweimal)  A  la.  sachiés 
buffiiés  :  prisiés  :  chiers  A  4c.  cors  :  entors  :  dos  :  confors  A  lia. 
amis  \  pais  :  désirs  :  souspirs  :  dis  A  21a.  nus  :  mus  \  perdus  :  durs  25a. 
rois  :  vois  :  pooirs  :  voloirs  A  28a.  luitiers  :  desiriers  :  sachiés  :  baigniés 
B  9a.  ame  :  dame  :  larme  :  pasme  B  14a.  large  :  beghinage  :  damage  : 
nage  C  ic.  dette  :  hette  :  mettre  C  gm,  ieus  :  pleurs  :  gloriëus  :  gratiius 
C  i6e.     ^j;^m  :  souspirs  :  </<?//>  :/rf/i  C  2  a. 

b)  Andere  Fälle  sind: 

desertine  :  //>ií  :  devine  :  saisine  \  fine  :  misme  A  loa.  </<?j/'ri  :  ////'r^ 
^7^'r^  :  ¿^/î/zt^  :  rí?/>ií  :  ¿/«^/«^  A  13a.  luitiers  :  desiriers  :  sachiés  :  baigniés 
:  jugier  :  dangier  B  9a. 

c)  Es  reimt  ¿z»  :  la«  und  ^»  :  li?». 
Vgl.  oben  S.  49  No.  6. 

Da  ui  sonst  nie  mit  i  reimt,  so  ist  dem  Dichter  wohl  die  be- 
tonte Pronominalform  //=  ////  der   dritten  Pers.  ^%,  zuzuschreiben. 
li  :  ami  :  haï  :  mi  :  di  B  3d.     //  :  ami  :  souffi  :  di  Br  3m. 

V. 

Der  Verfasser. 

In  der  Handschrift  findet  sich  nirgendwo  eine  Angabe,  sei  es 
über  den  Entstehungsort,   sei   es   über   den  Verfasser   der  in   der 


DREI  DITS  DB  l'aMB.  55 

Handschrift  überlieferten  Gedichte.  £s  bleibt  daher  nur  übrig  nach- 
zusehen, ob  nicht  etwa  in  den  Stücken  selbst  sich  Andeutungen 
ñnden,  die  über  den  Verfasser  genauer  zu  orientieren  geeignet  sind. 
Schon  S.  37  No.  ii,  S.  37  No.  12,  S.  39  No.  21  wurde  darauf 
hingewiesen,  dais  einzelne  Stücke,  wenn  nicht  von  weiblichen  Per- 
sonen verfafst,  so  doch  wenigstens  zu  deren  Gebrauch  geschrieben 
sein  müssen.  Auch  aus  den  poetischen  Stücken  unserer  Hand- 
schrift, mit  denen  wir  uns  hier  besonders  beschäftigen,  ergiebt  sich 
mit  Sicherheit,  dafs  dieselben  f  ü  r  eine  weibliche  Person,  wenn  man 
nicht  annehmen  will,  dafs  sie  von  einer  solchen  verfafst  sind. 
Man  vergleiche  die  folgenden  Stellen: 

Pour  mi  lasse  faire  roine  (:  devine)  A  13Ì. 

Trai  a  ii  te  sierve  et  t^amie  (:  vie)  A  2ol. 

Adoni  vostre  amie  averies 

Ostee  hors  de  vie  amere  A  23b.  e. 

Amis,  jou  sui  faite  de  vous  A  29d. 

Lasse  que  fen  sui  eslongie 

Par  ce   cors  a  cm   sui  Iqye  (:  vii)  A  iQg.  h. 

Dous  amis,  qui  m^as  alaitie  (^.partie)  A  31g. 

Amis,  au  monde  me  fai  morte  (:  aporte)  A  33k. 

Dous  amis,  se  jou  sui  Vamie  (:  mii)  A  34g. 

Trayés  a  vous  ceste  orphenine  {}  fine)  A  3  61. 

Pourquoi  criés  vous,  douche  amie  B  13a. 

Comment  estes  vous  si  hardie  (:  vie)  B  13d. 

Et  de  tant  plus  bielle  serés  C  4Ì. 

.  .  .  Qtiil  prenge  chi  son  paiement 

D* aucune,  par  faire  a  souffrir  C  5  c.  u.  s.  w. 
Dazu  kommt,  dafs  das  besonders  in  A  geschilderte  bräutliche 
Verlangen  nach  dem  Heiland,  die  schmachtende  Sehnsucht  nach 
dem  himmlische^  Bräutigam,  — •  ein  psychischer  Zug  ist,  den  nur 
die  Frauenseele  kennt,  und  den  die  modernen  Irrenärzte,  z.  B.  Ball 
in  Paris,  —  grausam  genug  —  zu  den  Unterarten  des  erotischen 
Wahnsinns  zählen. 

Sind  wir  unter  Berücksichtigung  dieser  Thatsachen  zu  dem 
Schlüsse  berechtigt,  dafs  eine  weibliche  Person  als  die  Verfasserin 
oder  als  diejenige,  für  die  die  Gedichte  geschrieben  sind,  angesehen 
werden  mufs,  so  ergiebt  sich  aus»  verschiedenen  anderen  Erwägungen 
die  Wahrscheinlichkeit,  dafs  die  Gedichte  und  die  anderen  Stücke 
zum  Gebrauch  für  Angehörige  des  Beguinenordens  bestimmt  waren. 
Bl.  9^ — IG'  findet  sich  die  Erzählung,  dafs  ein  Pariser  Maistre 
eine  Beguine  vor  sich  laden  liefs,  um  sie  über  das  Wesen  und  die 
Zwecke  ihres  Ordens  zu  befrageif.    Da  die  ganze  Auseinandersetzung  \ 

an  dieser  Stelle  nichts  von  Gehässigem  oder  Feindlichem  zeigt,  dem  j 

die  Prinzipien  und  speziell  der  Lebenswandel  der  Beguinen  später  1 

oder  vielleicht  schon  zu  jener  Zeit  anheimgefallen  waren,  so  spricht  f 

dieser    Umstand    deutlich    dafür,    dafs    nur    von   einem   Anhänger  1 

oder  Gönner  des  Beguinentums  diese  Geschichte  hat  erzählt  werden  1 

können. 


56  E.  BECKMANN, 

Dazu  kömmt  die  SteHe  C  la: 

Saves  qu€  fapiel  Beghinage 
consdënche  ne  nue  large, 
piene  et  devote  affection  etc., 
die  unabweislich  auf  einen  dem  Beguinenwesen  freundlich  gesinnten 
Autor  deutet 

Es  scheint  aus  allen  vorstehenden  Thatsachen  hervorzugehen, 
dafs  unsere  Handschrift  ein  Gebetbuch  zum  Gebrauche  der  Beguinen 
war,  und  dafs  ihr  Entstehungsort  in  einem  der  Beguinenhäuser  des 
nordöstlichen  Frankreichs  zu  suchen  ist.  Nicht  unerwähnt  bleibe, 
dafs  Ludwig  der  Heilige  und  sein  Nachfolger  Philipp  der  dritte 
dem  Beguinenwesen  einen  besonderen  Schutz  ahgedeihen  liefsen. 
Joinville  berichtet  in  seiner  Chronik  725  fF.,  dafs  vom  französischen 
Könige  an  verschiedenen  Orten  mit  reichen  Einkünften  versehene 
Beguinenhäuser  errichtet  wurden.  In  seinem  Testamente  gedenkt 
Ludwig  der  Heilige  ganz  besonders  der  Beguinen:  Item  legamus 
ad  aedificandum  et  ampliandum  locum  Beg  mar  um  Paris  C,  lihr,  et  ad 
susteniationem  pauperiorum  ex  ipsis  XX.  Hör.  —  Item  legamus  paupe- 
rihus  mulieribus  Beguinis  in  regno  Franciae  constituas  C  libras,  per 
bonos  viros  etc,  distribuendas.  Item  pauperibus  Beguinis  de  Cantiprato 
iuxta  Cameracum  XXXX  libras» 

Das  Beispiel  seines  Vaters  befolgte  Ludwigs  Nachfolger, 
Philipp  III.,  der  in  seinem  Testamente  von  1285  bestimmte:  „As 
povres  Béguines  de  Paris  six  cens  libr.  tum.  As  autres  povres 
Bcguines  en  nostre  domaine  C.  libr.  tum.  a  departir  par  nos  exé- 
cuteurs." Auch  ein  anderer  Sohn  Ludwigs  des  Heiligen,  Peter, 
Graf  von  Alençon ,  liefs  sich  die  Pflege  des  Beguinenwesens  an- 
gelegen sein.  Er  gedenkt  der  Beguinen  in  seinem  Testamente  aus 
dem  Jahre  1282  mit  folgenden  Worten:  „Aus  Béguines  de  Paris 
cent  sous,  et  requérons  messes  et  oroisons  pour  nous.  Aus  povres 
d*Avauterre,  a  Cambrai,  a  Nivelle,  a  Doai,  et  a  Liege  soissante 
lièvres  (?)  et  leurs  requérons  dévotement  messes  et  oroisons  pour 
nous  etc."  Vgl.  Mosheim,  De  Beghardis  et  Beguinabus.  Leipzig 
1790.    S.  44  ff. 

Darf  man  auf  diese  Thatsachen  ein  Gewicht  legen,  so  ist  es 
wohl  auch  erlaubt,'  die  Entstehung  unserer  Gedichte  in  diese  Zeit 
der  Blüte  des  Beguinenwesens  zu  setzen  ;  zumal  da  auch  von 
sprachlicher  Seite  bestimmende  Gründe  dem  nicht  entgegenstehen. 

VI. 
Die  Gedichte. 

A. 

I. 
Bl.  115'.    a     Douls  Jhesucris,  je  vieng  a  vous 

a  coer  trop  petit  amourous, 

dont  je  ne  sçai  que  puisse  faire. 

d    Donnés  moi  un  coer  plain  de  plours, 

de  mesaises  et  de  dolours, 


DREI  DITS  DE  L'AME/  57 

que  vous  volsistes  pour  moi  traire, 
g    Douls  amis,  il  me  fault  a  faire 

un  coer  si  douch,  si  debonaire, 

que  tout  y  puissent  par  amours, 
k     et  amer  selonc  l'exemplaire 

que  moustras  el  mont  de  calvaire, 

si  que  puisse  morir  d'amours. 

2. 
Bl.  115^].  O  dous  amis,  tu  descendis 

des  delisses  de  paradis, 

et  che  fìst  amours  et  pités. 
d     O  douls  amis  pau  conjoïs, 

o  douls  amis  petit  servis, 

o  douls  amis  petit  doubtés! 
g     O  douls  amis,  qui  tout  donnés, 

o  douls  amis,  qui  tant  amés 

nés,  douls  amis,  vos  anemis! 
k     O  douls  amis  as  esgarés, 

com  douchement  vous  visités 

tous  chiaus  qui  ont  les  cœrs  contris! 

a     Amis  douls,  qui  te  meut  a  tendre 

a  si  povre  viesture  prendre 

pour  moi  enseignier  a  sauver? 
d     Douls  amis,  qui  me  veuls  aprendre, 

douls  amis,  qui  me  veus  deffendre, 

douls  amis,  et  ti  tout  donner, 
g     douls  amis,  qu'amours  fìst  plorer, 
Bl.  Ii6r.    douls  amis«  qu'amours  fìst  ouvrer 

et  sang  suer  par  vo  char  tendre! 
k    Amis,  che  fìst  rage  d'amer, 

que  tant  te  laissas  fourmener 

por  moi  qui  sui  plus  vieus  que  chendre. 

a     O  douls  boutés,  o  douls  sachiés! 

O  sages  com  fols  bufiiiés  ! 

O  grans  rikecche  despoullie! 
d     O  tous  poissans  entre  les  pies! 

O  tres  honnestes  vieutiiés! 

O  tous  sens  tenus  a  sotie! 
g     O  benignes  contre  estoutie! 

O  tres  douls  contre  felonnie! 

O  tres  grans  pris,  trop  pau  prisiés 
k    Amis,  trayés  m'ame  prisie. 


4  i  grant. 


5  3  E.  BECHMANN, 

qui  de  bel  pris  Pas  eslegie; 
onques  ne  fu  nuls  pris  si  chiers. 

5- 
a    O  doulche  offrande,  o  douls  oflìers, 

vous  fustes  ossi  nus  qu'uns  viers 
Bl.  Ii6v^.   pour  moi  oíüers  a  dieu  le  pere, 
d     Amis,  vous  fustes  trop  diviers, 

tant  fustes  vous  vermaus  et  piers, 

et  fourbie  vo  fache  clere. 
g    En  le  presenche  de  vo  mere 

fustes  en  crois  pendus  com  1ère. 

Hahay!    fu  onques  si  grans  pies, 
k    quant  chiens  qui  iert  et  ñeus  et  pere, 

et  creature  et  createre 

volt  chou  endurer  pour  ses  siers? 

6. 

a    O  umanités  depechie, 

que  vostre  poissans  compaignie 
vous  laissa  durement  mener! 

d     Che  fu  li  amours  erragie 
qu'eustes  a  l'humaine  lignie 
qui  vous  laissa  si  fourmener. 

g    Hahay,  que  n'acor'on  d'amer 

le  douch,  qu'a  chou  se  volt  livrer, 
qui  souffri  mort  a  tel  haschie! 
Bl.iiy'.kHa,  que  ne  moert  on  ou  penser, 
u  par  désir  si  esterer, 
que  tout  rompist  a  une  ñe! 

7- 
a    Dous  amis,  che  me  samble  tors, 

quant  en  mi  est  si  fais  recors, 

que  ne  seng  plus  telle  amisté, 

d     par  compassion  pieuwe  et  fors! 
Qui  me  fendist  le  coer  ou  corps, 
ensi  seroit  a  droit  amé. 

g    Mais  lasse,  je  n'en  ai  gousté, 
s'a  che  petitement  esté, 
car  mes  coers  est  ensi  que  mors, 

k     qui  tant  deûst  avoir  ploré 
l'amour,  de  quoi  m'avés  amé, 
de  pleurs  efforchiés  et  retors. 

8. 
a     Amis,  amis,  amis,  amis, 

qui  pour  m'amour  si  t'anientis, 


5r  pies.  I  piers,  m  veult  {v^L  6h), 


DKBl  DITS  DB  L'AME. 

comment  pour  ti  m'anientirai? 
d    Mes  coers  en  est  plus  qu'esbahis 
Bl.  ii7^.    des  mierveilles,  que  tu  feïs, 

quant  en  pensant  jou  les  retrai. 
g    Douls  amis,  comment  t'amerai 

si  com  jou  doi?  Par  foi  ne  sçai; 

che  ne  poet  estre  en  cest  païs. 
k     Pour  che  te  prie  et  prierai, 

que  mon  esperit  a  toi  trai, 

car  chils  vivres  n'est  fors  languirs. 


59 


9. 

a    Fai  me  toi  cognoistre  en  sentant, 
et  si  sentir  en  cognissant, 
que  li  miens  coers  l'a  désiré. 

d    Dous  amis,  fai  me  un  coer  amant, 
dous  amis,  fai  me  un  coer  fondant, 
qui  arge  tous  de  t'amisté, 

g     qui  tout  fors  toi  ait  adossé, 
et  que  t'amours  ait  si  navré, 
qu'apriés  ti  voist  tout  languissant. 

k     Amis,  d'iauwe  ai  escarscté; 
c'or  l'en  donne  si  grant  piente 
Bl.  118'.    qu'il  puist  noyer  en  ti  amant. 

10. 

a     Douls  amis,  je  ne  puis  durer, 
sans  toi  sentir  et  savourer, 
en  ceste  mortel  desertine. 

d    Bien  sceut  sains  Pieres  droit  parler, 
quant  dist:  Chi  fait  boin  demorer! 
quant  il  eubt  but  a  plaine  tine. 

g     Amis,  se  vo  douchour  devine 
avoie  adiés  en  ma  saisine, 
bien  poroie  mon  temps  passer. 

k     Mais  lasse,  quant  vous  ai,  tost  ñne; 
adont  seng  jou  wide  moi  misme, 
quant  mieus  me  cuide  soëler. 

II. 
a    Amis,  li  dangiers  de  men  corps, 
qui  m'est  aniëus  et  entors, 
u  jou  trop  destench  a  le  ñe, 
d     me  fait  que  me  tournés  le  dos, 
et  que  n'ai  mie  vos  confors^ 
toutes  les  fois,  que  vous  em  prie. 
Bl.iiS^.g  Amis,  bien  voi  qu'en  eheste  vie 


Se  manientrai. 


9<;  desiret. 


h  amour. 


6o  B.  BECHMANN, 

vous  me  ferés  mener  tel  vie 
qu'il  vous  plaira,  soit  douce  u  fors, 
k    Jou  me  mach  toute  en  vo  bailHe, 
dous  amis,  ne  m'oublies  mie, 
car  je  ne  puis  sans  vos  depors. 

12. 

a    Amis,  quant  remir  vo  bonté, 
vostre  amour  et  vostre  biauté 
et  les  mierveilles,  qui  en  sont, 

d     et  amours  le  m'a  ministré 
eh  doucheur  et  en  vérité, 
si' qu'en  joie  li  coers  me  font: 

g    amis,  que  ne  trayés  adont 

m'ame  avoec  vous  u  li  saint  sont, 
qui  des  piech'a  l'a  désiré? 

k     Tant  fort  desire  a  iestre  amont, 
lasse!    adiés  tent  et  nient  ne  ront. 
Douls  amis,  ayés  ent  pité! 

13. 
a     Qu'en  puis  jou,  lasse!    se  desire 

Bl.  119'.   et  le  medechine  et  le  mire 

et  men  solas  et  me  sancté? 

d     C'est  chils,  sans  cui  je  ne  puis  vivre, 
c'est  chils,  qui  de  s'amour  m'enivre, 
c'est  chils,  qui  m'a  son  coer  donné, 

g     c'est  chils,  qui  fu  en  camp  mellé, 
d'espines  son  chief  couronné, 
pour  mi  lasse  faire  roïne. 

k    Hahay  amis,  plains  de  bonté, 
que  n'avés  men  coer  acoré, 
pour  bien  sentir  t'amour  divine? 

14- 
a    Jhesus  amis,  amis  Jhesus, 

pourquoi  m'iestes  vous  si  repus 

ne  si  estraignes  a  le  fois? 
d     Vous  sçaves,  que  je  ne  voel  plus 

de  quanques  vous  avés  lassus 

mais  que  vous  aie,  tres  douls  rois, 
g    Lasse!    iert  ja  assazés  mes  sois? 

C'est  que  vous  aie  en  mes  destrois, 
Bl.  119V.   amis,  si  comme  ont  les  eslus. 

k     Qu'en  puis  je  lasse,  se  mescrois, 

et  se  jou  fach  oïr  ma  vois! 

Pour  dieu,  ne  s'en  mespaie  nus. 


12/  que  en.  t  désirée.  13a  se  ie  desire,     ie  Uicht 

durchstrichen.  k  puige.  m  nuU. 


DREI  DITS  DE  L'AME. 


6l 


15. 
a    O  tres  douls  amis,  que  ferai? 

Ne  sçai  comment  me  maintenrai, 

t'amours  ne  m'i  laisse  durer. 

d    Amis,  com  tres  grant  gret  t*en  sçai! 
Tres  douls  sires,  ne  t'en  soustrai, 
mais  voelliés  m'ent  par  acorer. 

g    Douls  amis,  voelliés  moi  donner 
'  chou  que  tu  me  fais  désirer, 
c'est  vous  de  cui  tel  doucheur  ai  ! 

k    Quant  daigniés  que  vous  puis  gouster, 
qu'il  m'en  estoet  plaindre  et  plorer 
de  chou  qu'a  plain  plus  ne  vous  ai! 

16. 

a    Amis,  vous  iestes  qui  amés, 
qui  a  nous  fustes  destinés, 
che  samble,  sans  discretion. 
Bl.  iior.  dEnsi  devés  vous  estre  amés. 
Amis,  tel  amour  me  donnés, 
ja  ne  l'arai  se  par  vous  non. 

g    Amis,  mech  en  m'affection 
un  sentement  de  tel  boichon, 
qui  m'arge  et  noyé  de  tous  les, 

k     et  me  trai  en  te  vision, 
la  deseure  en  te  mansçion, 
u  piech'a  a  mes  désirs  mes. 


17. 


a 


g 


Abuvrés  me,  amis,  de  mes  pleurs, 
et  soles  me  de  mes  doleurs, 
et  pessiés  de  mes  gloutemens, 
tant  que  lassus  soit  mes  osteus. 
O  dous  amis  deliciëus, 
te  doucheurs  est  enivremens, 
tu  fons  le  coer  et  si  Tesprens, 
tu  l'enlumines  et  aprens. 
Amis,  fains  sui  et  tu  es  feus, 
k    Douls  amis,  or  vous  mettes  ens, 
Bl.  120^.   et  m'argiés  dehors  et  dedens, 
s'arai  ardant  désir  coreus. 

.     '  18. 

a     Amis,  te  bontés  et  t'amours, 

que  ne  noient  mon  coeur  en  plours 
quant  ne  vous  puis  assés  amer? 

d    Quelle  amour  requiert  ta  douchours? 


15^  doulz. 


18c  vous  fehlt. 


62  s.  BBCHMANN, 

S'amours  t'ochist,  amis  tres  douls, 
doi  je  dont  vive  demeurer? 

g    Douls  amis,  je  ne  puis  durer 
a  chi  longement  habiter 
en  che  desiert.  en  sus  de  vous. 

k     Amis,  l'amour  me  fai  gouster 
et  si  sentir  et  savourer, 
que  che  soit  mes  darrains  séjours. 

19. 
a    O  douls,  o  douls,  plus  douls,  tres  douls! 

Qu'en  poet  mes  coers,  s'il  frit  com  glous 

de  vous  sentir  et  savourer? 

d    Tu  es  delis  tres  amourous, 
que  l'esperit  donnés  douchours 
Bl.  121'.    et  le  fais  en  grasce  habonder. 

g    Douls  amis,  c'or  me  fai  plorer, 
et  {5iteusement  regreter 
chou  qu'ensi  sui  en  sus  de  vous, 

k     non  seullement  pour  le  gouster, 
mais  pour  vir,  amer  et  loër 
les  merveilles,  qui  sont  en  vous. 

20. 

a     Amis  tres  douls,  amis  tres  biaus, 
amis  courtois,  amis  loyaus, 
amis,  qui  es  de  l'ame  vie, 

d     chils,  qui  fais  les  pesans  isniaus, 
amis,  qui  estes  li  ruisiaus, 
qui  purge  l'ame  et  vivifie. 

g     Amis,  tu  es  li  fruis  de  vie, 
qui  osles  toute  maladie, 
et  mes  les  coers  en  dous  reviaus. 

k     Dous  amis,  en  cui  jou  me  fíe, 
irai  a  ti  te  sierve  et  l'amie, 
moult  li  samblera  cils  lieus  saus. 

21. 
Bl.  121V.    O  peres,  frères  et  amis, 

quant  serai  jou  ens  ou  païs, 
u  on  l'a  conlinuëlment  ? 

d  C'est  la  somme  de  mes  désirs, 
c'est  la  cause  de  mes  souspirs, 
de  men  pleur  et  gémissement. 

g    Douls  amis,  l'amours  me  reprent 
et  si  me  monstre  appierlement, 
que  petit  l'aime,  c'est  mes  dis; 


18/  doye.  20  (i  et  niaus.         m  cils  ieus.  2I¿?-  taroour. 


DREI  DITS  DB  L  AME. 

k     et  de  chou  ai  ou  coer  tourment, 
que  ne  t'aime  sí  coreument, 
dous  amis,  que  le  desiervis. 

22. 

a    Douis  amis,  je  ne  sçai  que  faire, 
tres  douche  face  deboinnaire, 
a  mains  jointes  vous  cri  merchi. 

d     Je  ne  sçai  tant  crier  ne  braire, 
détordre,  estraindre  en  men  affaire, 
que  me  puisse  partir  de  chi. 

g    Et  puis  que  voi,  qu'il  est  ensi, 
Bl.  122'.   d'unne  seuUe  chose  te  pri, 

qui  sur  toutes  m'est  necessaire: 

k     c'est  que  je  me  retraie  a  ti, 
sans  reparrier  au  cors  de  mi; 
douls,  amis,  che  vous  voelle  plaire. 

23. 
a    Douls  amis,  s'ensi  le  faisiés, 

adont  vostre  amie  averies 

ostce  hors  de  vie  amere, 

d    Dous  amis,  se  plus  m'i  laissiés, 
j'envoierai  mes  desiriers, 
qui  le  mousteront  a  vo  pere, 

g    et  m'en  plainderai  a  vo  mere, 
la  quelle  sene  de  tel  matere, 
que  mes  espirs  en  iert  aidiés. 

k     Ce  ne  fist  ains  a  sereur  frère, 
que  celi  laissast  en  misere, 
u  par  amours  est  aloyes. 

a     Amis,  vo  visitations 

est  aussi  qu'amirations  ; 
Bl.  I22V.    l'une  a  le  douch,  l'autre  l'amer, 
d     Or  te  monstres,  or  te  répons, 

ore  ars  le  coer,  et  or  le  fons, 

or  fais  gemir,  or  fais  canter, 
g    A  l'une  volés  demorer, 

et  a  l'autre  tantost  râler, 

or  joie,  or  tribulations, 
k     L'une  a  pour  nient  vo  visiter, 

et  l'autre  l'estoet  accater. 

Tu  es  diviers,  amis  tres  bons. 


63 


25. 
a     Amis,  tu  raournes  les  nus, 

et  aussi  fais  parler  les  mus, 


04  E.  BBCHMANN, 

et  mes  clarté  en  orbes  lieu  s, 
d     u  tu  relieves  les  queüs« 

et  si  ra voies  les  pierdas. 

Amis,  tu  es  dieus  merveilleus. 
g    Tu  fais  amer  les  haïneus, 

tu  fais  les  felons  coer  piteus, 

et  les  remés,  ja  n*iert  si  durs. 
Bl.  123'. k  Amis,  tu  es  toute  doucheurs, 

or  soies  a  moi  si  coreus, 

qu'il  me  fault  a  iestre  lassus. 

26. 
a    Amis,  jou  t'aing,  ne  sçai  comment. 

Cor  fai  que  jou  t'aime  ardanment; 

cha  desous  ne  désir  tant  rien, 
d    et  puis  si  faites  vo  talent, 

jou  porterai  tout  liëment. 

Puis  que  t'amerai,  riens  ne  crien, 
g    Ja  a  en  t'amour  tant  de  bien, 

elle  fait  coer  celestyën, 

elle  le  font,  elle  Tesprent; 
k     ti  et  quanques  as,  tient  a  sien. 

Tourblee  n'est  par  nul  moyen; 

car  pais  et  joie  elle  compren  t. 

27- 
a     O  douche  joie  delitable, 

O  douche  joie  desirable, 

o  joie  qui  fais  l'ame  lie! 

d    Joie  seüre  et  amiable, 
Bl.  I23^.    o  douche  joie  véritable, 

o  joie,  que  dieus  magnefìe! 

g    Joie  qui  fais  l'ame  esboulie, 
joie  qu'on  ne  poet  celer  mie, 
joie  qui  fait  le  coer  estable! 

k    Joie,  dont  coers  tresault  et  crie, 
joie  qui  rent  l'ame  enrichie, 
qui  or  ne  prise  fìens  d'estable. 

28. 

a    Amis,  de  che  que  vous  cougnois 
me  vient  a  le  fois  uns  estrois, 
dont  en  moi  est  humilités; 

d     pourquoi  je  vous  prie,  douls  rois, 
qu'en  si  fait  point  oes  me  vois, 
que  vous  prenge  de  moi  pités. 

g     Tant  estes  de  mi  désirés, 


26c  desoubz.  m  elle]  le.  28/  que]  et. 


DREI  DITS  DE  L*AME.  65 


mais  lasse!    che  n'est  mie  assés, 
car  trop  petis  est  mes  pooirs. 
k     Douls  amis,  donnés  mi  men  ses 
de  vous,  ensi  que  vous  saves, 
Bl.  124'.    comme  vous  requiert  mes  voloirs. 

29. 

a    Amis,  si  me  touche  t'amours, 
que  li  trespas  me  seroit  douls 
et  li  issirs  de  ceste  vie. 

d     Amis,  jou  sui  faite  de  vous, 
pour  chou  ne  truis  repos  aillours, 
fors  qu'en  vous  qui  iestes  ma  vie. 

g  Lasse,  que  j'en  sui  eslongie 
par  ce  cors,  a  cui  sui  loye, 
ce  me  devroit  noyer  en  plours. 

k  Cha  sous  sui,  dont  je  sui  marie, 
lassus  voel,  se  ne  m' i  voelt  mie 
mes  amis  que  jou  pris  sour  tous. 

30. 
a    O  douls  pris  qu'on  ne  po|t  nombref; 
•     o  douls  pris  qu'on  ne  poet  penser 

le  grandeur  ne  le  segnourie, 
d     pris  qu'on  ne  poet  assés  loer, 

pris  qu'on  ne  poet  contrepeser, 

angles  ne  homs,  com  bien  qu'il  die! 
Bl.  I24^.  gO  pris  qui  fais  l'ame  amuïe 

et  tresvasee  et  esbahie, 

quant  tu  l'atrais  a  ti  doubter, 
k     O  pris  de  l'humaine  lignie, 

fai  moi  partir  de  ceste  vie 

par  le  désir  de  ti  amer. 

31- 
a    Amis  tres  douls,  amis  plaisans, 

amis  a  gouster  delitans, 

amis  qui  as  m'ame  en  baillie, 
d     amis  a  amer  desirans, 

amis  ameres  en  tous  tans,. 

amis  qui  as  m'ame  ennoblie, 
g    dous  ami  qui  m'as  alaitie 

par  sentir  de  vous  empartie, 

dont  vous  me  faites  trop  d'ahans  ; 
k     douls  amis,  m'ame  t'a  sentie, 

or  ne  puis  sans  te  compaignie; 

car  joie  et  vie  ies  a  amans.     • 


2()k  chSsus.  m  mais.  ^i  e  temps. 

Zeitflcbr.  f.  rom.  Phil.  XIII. 


66  E.  BBCHMANN, 

32. 
a     Douls  amis,  j*ai  dit  que  t'ies  vie, 
Bl.  125»'.        voire  vie  qui  saintefíe, 

ame  et  cors  loncq  mon  sentement. 
d     Tu  es  vie  d'amour  emplie, 
^  vie  qui  les  bons  vivefie, 

vie  dont  trestous  biens  descent, 
g     vie  a  qui  nulle  mal  ne  prent, 
tu  es  vie  qui  coer  apprent, 
si  qu'il  guerpist  toute  sotie, 
k     Tu  es  vie,  qui  coer  esprent 
a  toi  par  saint  inspirement, 
pour  désirer  ta  compaignie. 

33- 
a     Amis,  comme  a  douche  puison 

en  vostre  consolation  ; 

car  l'espir  destourbe  et  conforte, 
d     O  douch  miel  en  affection, 

o  loënge  en  intention, 

o  amis  qui  coer  joie  aporte, 
g     o  joie  qui  le  coer  deporte, 

o  joie  qui  le  coer  transporte. 
Bl.  125V.       et  ravist  en  ta  vision. 

k     Amis,  au  monde  me  fai  morte, 

et  ti  amer  d'amour  si  forte, 

qu'onques  t'ama  femme  ne  hom. 

34- 
a     Douls  amis,  voelliés  me  donner 

che  que  me  faites  desire'r, 

s'iert  li  pau  amans  apaisie. 

d     O  donneres  sans  reprouver, 
o  douls  donneres  sans  rouver, 
li  donners  t'a  la  main  parchie. 

g     Dous  amis,  se  jou  sui  t'amie 
par  amours  ne  m'oublies  mie, 
car  je  ne  puis  sans  vous  durer. 

k     Se  jou  seng  de  vous  cmpartie, 
douls  amis,  che  ne  souffist  mie, 
car  lassus  voeil  ardoir  d'amer. 

35. 
a     Amist  t'amours  la  mervilleuse 

a  fait  m'ame  si  désireuse. 

que  cha  jus  ne  poet  demorer. 

Bl.  126»".    d  A  le  fois  rit,  puis  est  ploreuse, 


32Í  loncQ.  g  nulle  ne  se  prent.  33^  lesperit. 


DREI  DITS  DE  L*AME.  67 

ore  est  seûre»  ore  est  doubteuse, 

or  se  voelt  taire,  or  voelt  crier. 
'  g    Qui  le  fait  ensi  démener 

fors  che  qu'elle  ne  poet  monter 

lassus  en  vo  glore  joieuse? 
'k     Douls  amis,  ochis  moi  d'amer, 

ce  morsiel  desire  a  gouster 

me  lasse  d'ame  fameilleuse! 

36- 

a    O  medechine  pour. mes  mauls, 

o  douls  repos  pour  mes  travauls, 

o  tres  dous  pains  a  me  famine, 
d     O  vins  qui  fais  coers  liés  et  baus, 

o  tres  douls  fruis,  blans  et  vermaus, 

o  manne  et  miel,  doucheurs  devine, 
g    O  boire  cnivrans  douch  et  dine, 

ardeur  empensee  ventrine, 

feus  en  riviere,  dieus  tres  biaus, 
k     quant  iert  vo  plaisirs  que  jou  fìne? 
Bl.  126V.        Trayés  a  vous  ceste  orphenine, 

car  cha  jus  n'ai  fors  que  travaus. 

B. 

Chi  apriés  ^ensieuent  autres  vier  s  dous»  sains,  biaus,  devo  s» 

I. 
a    Pour  moustrer  que  dieus  s'esbanie 
par  amour  et  par  jalousie 
a  l'ame  qui  a  li  se  prent, 
d     me  vient  a  talent  que  je  die 
de  le  maniere  et  de  le  vie, 
«  que  dieus  aime  parfaitement. 

g     Dont  je  fach  trop  grant  hardement, 
car  a  moi  n'apiertient  noient, 
mais  pour  che  ne  l'amai  je  mie. 
.   k     Car  en  coer  l'averont  tel  gent, 
a  qui  dieus  tout  si  faitemcnt 
a  ravie  ame  aulcune  fíe. 

2. 
a    Dieus  dist  que  de  vous  est  jalons; 
c'est  li  delis  d'iestre  avocc  vous, 
et  vous  prie  de  li  amer. 
Bl.  127'.  d     II  vient  a  nous  trestous  les  jours, 
pour  trouver  les  coers  amourous, 
u  il  se  puisse  déliter. 

36^  digne.  B    Überschrift  dou.      Iî"  nel  lamaigc.     m  amc  fehlt, 

lb  les  delis. 


5 


♦ 


68  B.  BECHMANN, 

g  II  vient  le  malade  saner, 
et  les  refroidies  escauifer, 
mus  fait  parler,  oïr  les  sours, 

k     et  a  Tame  se  vieut  donner 
pour  li  repaistre  et  consol  1er 
de  diviers  sentemens  tres  dous. 

3. 
a    Ensi  fait  dius  com  je  vous  di. 

Car  quant  Pamours  qui  vient  de  K 

vient  l'ame  ahierdre  et  atouchier, 

d     errant  fait  d'anemi  ami, 
et  amer  chou  qu'on  a  haï, 
et  juner  quant  on  doibt  mengier; 

g     coure  au  siermon  et  au  moustier, 
confìesser  et  li  nettoyer, 
souvent  plourer  et  dire  :  ay  mi, 

k     viestir  gros  draps  et  grant  cauchier, 
RI.  127V.       humblement  parler  sans  tenchier, 
li  doucheurs  dieu  le  voelt  ainsi. 

a     Chèle  doucheur  a  Tame  chiere, 
et  se  li  fait  bouter  arrière 
tout  chou  qui  n'est  son  amit  biel. 

d     Ce  ñst  les  sains  cha  en  arrière 
ardoir  et  boulir  en  caudiere 
par  le  doucheur  du  douch  aigniel. 

g    En  s^amour  a  si  douch  morsiel, 
en  orison  de  coer  loyel 
se  donne  en  piente  de  lumiere. 

k     Ensi  fait  dius  biel  et  isniel 
l'esperit  et  baigne  ou  ruissiel 
dont  amours  en  est  la  riviere. 

5. 
a     Riviere  de  grande  bonté, 

tu  sanes  l'esperit  navré, 

ja  si  malades  ne  sera. 

d     Ce  fìst  Jhesus  par  sa  pité, 

quant  de  mort  souffri  la  griefté. 
RI.  I28r.        Ceste  riviere  nous  sola 

g     le  jour  c'on  le  cruchefìa, 
de  son  coer  au  mien  l'envoya 
par  le  plaie  de  son  costé. 

k     Amis,  parfaite  amour  chi  a, 

dieus  par  son  saint  nous  tesmoigna, 
que  tout  estiemes  racaté. 


3ii  comme.       b  l'amour.  4;»  amour. 


r 


r 


DREI  DITS  DE  L'AME.  69 

6. 
a     Se  j'apiel  Tamour  dieu  riviere, 

aussi  fait  on  fu  et  lumiere 

aucune  fois  en  Tescripture. 
d    Elle  font  le  coer  dur  que  pîere 

et  donne  doucheur  si  entière, 

que  c'est  mierveilles  que  coers  dure, 
g    Car  glous  est,  si  boit  sans  mesure, 

et  fais  est  de  povre  nature, 

si  deffault  a  tenir  estiere. 
k    lie  dieus!    ce  n'est  mie  parture 

de  créateur  a  creature; 
'il  apparu  bien  a  saint  Piere. 

7- 
Bl.  128^.  a    Ame,  dont  vient  li  hardemens, 

que  tu  a  Initier  te  repens, 

si  c'est  que  tu  ies  relevée? 
d     Che  fait  H  grans  doucheurs  que  sens, 

et  Tamours  qui  est  au  dedens, 

de  quoi  tu  ies  toute  enivrée, 
g    He,  com  glorieuse  journée 

avoit  en  ton  coer  révélée 

chis  qui  adiés  aide  ses  gens! 
k     Luite  adiés  tant  qu'il  t'ait  donnée 

la  beneïchon  désirée  * 

et  le  loyer  que  tu  atens. 

8. 
a    On  troeve  que  Jacob  luita 

encontre  l'angle  et  conquesta 

le  saintisme  beneïchon  ; 
d     et  l'angle  en  luitant  le  toucha 

en  le  cuisse  et  li  niers  sécha, 

et  puis  celi  mua  son  nom.  ^ 

g     Chils  qui  bien  luite  en  orison, 
Bl.  129'.        adont  Israel  a  a  nom, 

et  adont  dieus  le  séchera 
k     de  trestouste  corruption, 

et  s'elle  y  a  parfection, 

si  com  Jacob  le  bénira. 

9. 
a     Aultre  chose  n'est  chils  luitiers 

fors  que  par  ardans  desiriers 

en  le  radaiche  d'orison 

d     soit  dieus  et  boutés  et  sachiés 

tf  coer.  ic  test.  e  lamour. 


/ 


o  £.  BECHMANN, 

et  si  escaudés  et  baigniés, 
que  li  coers  Tait  ea  sa  prison. 

g     He  dieusy  com  douche  raenchon 
li  coers  en  a  de  cest  prison  ! 
Nuls  n'en  sçet  le  doucheur  jugier. 

k     He  dieus,  comment  le  sçaroit  on, 
quant  ichelle  refection 
a  mis  maint  coer  en  grant  dangier? 

IO. 

a     Li  bontés  qui  cognoist  s'amour 
et  li  biautés  dou  creatour 
Bl.  129V.        et  se  poissanche  humeliie 

d     amaine  en  Vame  une  tenrour, 
une  doucheur  et  une  amour, 
qui  constraint  coer  que  mot  ne  die. 

g     Mais  li  desiriers  pour  li  prie 
ardanment  et  dieu  magneiîe 
en  decourant  de  se  douchour. 

k     Orisons  faite  en  tel  bondie 
est  grans  déduis  et  melodie 
es  oreilles  nostre  signour. 

II. 

a     Tele  orisons  est  de  grant  pris 
et  si  est  tres  souefs  delis 
a  dieu,  le  roi  de  maiesté. 

d     De  tel  mais  voelt  estre  servis, 
mais  qu'en  fu  d'amour  soit  rostis, 
en  l'espoi  de  désir  diervé, 

g     quant  li  ame  pour  s'amisté 
a  de  sa  mort  si  grant  pité 
que  rcponre  ne  poet  ses  cris. 
Bl.  i3or.k     Mais  li  sires  plains  de  bonté, 

quant  de  coer  voit  pour  lui  navré, 
si  le  radouche  comme  amis. 

12. 

a     C'est  courtoisie  que  dieus  fait, 
qu'apriés  doleur  de  joie  paist 
l'ame  qui  pour  s'amour  acore; 

d     et  en  telo  douchour  le  trait 
par  un  desirier  pur  et  naît 
que  convoitier  li  fait  sa  glore. 

g     Mais  quant  l'ame  voit  que  n'icrt  ore, 
si  crie  et  pleure  et  prie  encore 
dieu,  que  briefment  a  li  le  trait. 


10 1  doucheur.  k  fates.  /  déduit.  m  signeur.  lia  grans. 

\2b  plaist. 


f 


DREI  DITS  DE  L  AME.  7  I 

k     Et  Jhesucris  a  de  chou  glore, 
et  Pâme  fait  Tespurgatore 
en  chou  que  chi  aval  le  laist. 

a     Pourquoi  cries  vous,  doulche  amie, 

se  vos  amis  tant  s'umelie 

qu'il  vous  vient  chi  solascyër? 
d     Comment  iestes  vous  si  hardie, 
Bl.  130^.        qu'a  cruauté  tenés  tel  vie, 

dont  tout  bon  coer  ont  desirier? 
g     A  le  fois  vient  il  sans  payer 

et  vous  donne  che  qu'avés  chier, 

enne  fait  il  grant  courtoisie? 
•      k     Oïl.     Mais  li  lone  detraer 

font  men  coer  si  mesaaisier, 

qu'a  le  fois  samble  qu'il  m'oublie. 

14. 
a     Qui  met  en  si  fait  point  tele  ame 

fors  amours,  qui  est  sire  et  dame 

de  tous  les  biens  de  paradis? 
d     Amours  trait  dou  dur  coer  le  larme, 

et  si  fait  c'on  tresault  et  pasme, 

et  c'on  souspire  et  giete  cris, 
g    Amours  donne  ame  les  delis, 

que  sent  ou  chiel  li  seraphis, 

et  andeus  les  art  d'une  flame, 
k    Tels  feus  font  l'ame  en  ses  désirs 

de  chou  que  n'est  ens  ou  païs 
Bl.  131 '.        chelui  qui  en  solant  l'afame. 

15. 
a    Fine  amours  scet  merveilles  faire, 

elle  scet  larmes  dou  corps  traire 

et  si  fait  juner  et  veillier, 
d    eâtre  en  orisons,  viestir  haire, 

et  prier  pour  son  adversaire 

et  lui  amer  et  tenir  chier. 
g     Amours  saole  sans  mcngier, 

et  si  enivre  de  legier 

le  coer,  sans  boire  vin  qui  flaire, 
k     Plorer  fait  et  esleechier 

et  mener  doel  sans  courechier 

au  gre  de  dieu  le  débonnaire. 

16. 
a     Fait  on  dont  quanque  amours  commande  ? 
Oïl  ;  ja  n'iert  cose  si  grande, 


12/  espurgatoire.  15  a  amour.        ^  amour  sole.         Jli  eblaichier. 


I 
72  E.  BECHMANN. 

« 

nés  courre  a  le  mort  liëmenl. 
d     Qui  sçaroit  qu'amours  est  en  grande 

de  faire  chou  que  dius  commande,  . 

on  feroit  quanqu'elle  consent. 
^1*  '31^'g    ^^  pour  tant  Tame  qui  chou  sent, 

de  morir  a  moult  grant  talent 

et  ne  crient  le  mort  une  amande, 
k     Che  font  de  Dieu  si  sentement, 

qu'avoir  ne  poet  parfaitement, 

se  voelt  que  mort  sur  soi  s'espande. 

C. 

I. 

a     Saves  que  j'apiel  Beghinage? 
Consciënche  ne  mie  large, 
pieue  et  devote  affection, 

d     oster  son  coer  de  tout  herbage, 
car  l'esperit  fait  grant  damage, 
de  dieu  sentir  en  orison. 

g     Deus  larmes  de  contrición 
et  trois  par  grant  compassion 
valent  l'avoir  qui  par  mer  nage. 

k     Mais  celi  de  devotion 

ne  poroit  esprisier  nuls  hom, 
souvent  fait  a  dieu  son  manage. 

Bl.  i32r.  2. 

a    Quant  amours  a  le  coer  espris, 
et  il  gettc  menus  souspirs 
partis  de  larmes  et  de  joie, 

d     qui  scet  quesse  de  tels  delis? 
Il  n'en  keurt  nient  en  men  pais, 
je  le  vous  di,  de  tel  monnoie. 

g     Che  poise  moi,  que  je  toi  noyé, 
mes  dieus  set  bien  qui  il  envoyé 
les  dous  joyaus  de  paradis. 

k     Qu'en  poet  ame  s'elle  y  coloie 
et  se  li  detris  moult  l'anoie 
que  ses  désirs  n'est  accomplis? 

3- 
a    Quant  dieus  troeve  coer  pur  et  sain, 

et  il  se  trait  de  corps  humain 

en  le  biauté  de  paradis, 

d     dont  le  prent  amours  par  le  main 

et  si  le  maine  au  lieu  souvrain 

veoir  com  douls  est  ses  amis. 


2  a  amour.         /  moult  1']  de.  ^d  amour. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  73 


g     Amours  fait  tels  coers  si  hardis, 
Bl.  I32^.        quant  il  sont  de  li  bien  espris, 
que  il  li  vont  muchier  ou  sain. 

k     Et  li  douls  amoureus  gentils 
donne  a  tels  coers  tant  de  delis 
qu'il  fait  cascun  de  li  tout  plain. 

4. 
a     Vous  qui  ces  viers  oïs  avés, 

se  vous  gemissiés  et  plores 

de  chou  que  vous  n'iestes  lassus, 

d     pour  dieu  en  chou  vous  confortés 
que  c'est  li  siene  volentés, 
que  soyés  encore  cha  jus. 

g     De  tant  que  vo  coers  seront  plus 
en  s'amour  ardant  comme  fus, 
et  de  tant  plus  bielle  serés. 

k     C'est  li  couleurs  qu'il  aime  plus, 
car  il  mismes  en  est  viestus, 
et  en  chou  le  resamblerés. 

5. 

a    Et  s'il  advient  si  faitement, 

qu'il  prcnge  chi  son  paiement 
Bl.  133'.        d'aulcune  par  faire  a  souffrir, 

d     tant  l'en  loes  plus  liëment. 

Car  H  grans  biens  c'on  en  atent 
doibt  le  pasciënche  esjoïr. 

g     Car  tout  ensi  c'on  fait  luisir 
une  espee  par  le  fourbir, 
quant  plaine  est  d'enrumiëment, 

k     aussi  fait  dieus  tout  sans  mentir 

m 

l'ame  tres  hunâble  par  ferir 
de  l'humble  devot  patient. 

6. 
a     Fassiënche  en  adversité 

est  devant  dieu  de  tel  biauté, 
nuls  fors  dieu  n'i  scet  mettre  pris, 
d     Li  mártir  en  sont  couronné 
qui  cha  jus  furent  tourmenté; 
mais  sur  tous  passe'  Jhesucris. 
g    Regardés  Job,  qu'il  fu  pouris, 
com  s'ame  est  bielle  em  paradis, 
pour  dieu  loër  en  sa  grieté; 
Bl.  132V.  k     dieu  le  batoit,  et  il  toudis 
disoit:  „Loes  soit  et  bénis 
'   chils  dieus,  qui  m'a  fait  et  creé." 


4^  couleur.  /  meismes. 


74  E.  BECUMANN, 

7- 

a    O  doulce  ame,  mech  t'esperanche 
en  dieu,  et  aies  ramembranche 
de  choUi  qu'encore  voelt  porter 

d    les  plaies  des  claus  de  le  lanche, 
pour  avoir  de  nous  Talianche, 
qu'il  ne  nous  voelt  pas  oublier. 

g     Ensi  que  vous  veés  noër 
se  coroie  pour  ramembrer 
d'aucune  cose  en  souvenanche, 

k  ensi  dius,  par  nous  tourmenter 
de  sa  mort  nous  voelt  ramener 
la  memore,  de  sa  souffranche. 

8. 

a     Trestout  aussi  comme  la  laine 

c'on  ploncque  et  taint  ens  en  le  graine 
pour  iestre  de  plus  grant  coulour, 

d     aussi  dieus  l'ame  trait  et  maine 
Bl.  134'.        par  adversité  et  par  paine, 

pour  estre  de  plus  grant  valour. 

g  S'elle  a  pasciênche  en  dolour, 
pour  l'amour  de  son  creatour, 
elle  avéra  biauté  souvraine. 

k     Elle  iert  en  glore,  en  grant  honour 
en  le  vision  son  sauvour, 
se  pour  li  soefFre  en  char  humaine. 


•a    Tout  ainssi  c'une  platinette, 

quant  uns  homs  i  gette  se  debte, 
vault  bien  deus  cens  mars  a  le  fois, 

d    aussi  fait  une  pointurette, 

que  dius  donne  aulcune  amelette, 
est  devant  dius  de  moût  grant  pois. 

g     quant  amours,  carites  et  fois 
li  font  crier  a  haulte  vois: 
Prendes  de  mi  quanque  il  vous  hette, 

k     chiers  amis;  bâtés  me  a  vo  cois, 
que  loes  soyés  et  benois, 
Bl.  I34v        quant  vous  i  daigniés  le  main  mettre. 

10. 
a     Amours  ne  crient  mort  ne  tourment, 
ains  s'i  esjoïst  douchement; 
et  chils  poins  sourmonte  nature. 

7iZ  may.   k  pour.      9Ô  i  fehlt,    h  li  font  crier]  il  faut  cyer.   /  beneois.      \Oa 
amour,  Br.  amors;  ßr.  torment,    b  Br,  liement.   c  Br,  Et  si  puet  sormonter  n. 


DREI  DITS  DE  L*AME.  75 

d    Or  feroit  boin  sçavoir  comment, 

dont  che  vient,  n'u  tel  force  prent, 

qui  n'a  pois,  nombre  ne  mesure, 
g     che  vient  de  le  deïté  pure: 

en  cui  est  repos  et  peuture 

pour  Tame  qui  a  dieu  entent, 
k    Quant  telle  amour  a  creature 

dont  n'a  de  creature  cure, 

fors  de  dieu,  en  qui  se  sousprent. 

II. 
a     Ame,  que  dius  va  souspendant 

et  en  li  se  va  transmuant, 

n'est  pas  merveilles,  s'elle  font, 
d    Elle  a  un  desirier  ardant, 

qui  le  remet  en  désirant 

de  le  joie  de  la  amont. 
Bl.  135'.  g    De  paradis  li  angle  i  sont, 

souvent  pleure  a  iex  de  son  front 

de  che  que  chi  demeure  tant, 
k    Mais  H  sauveres  rois  dou  mont 

eslieve  son  coer  contremont 

en  douchement  de  H  sentant. 

12. 
a    Ame,  qu'en  dieu  est  souspendue, 

de  toute  ocquoison  se  desnue, 

qui  le  retrait  de  li  sentir, 
d    Par  se  fache  souvent  li  flue 

larme  ardant  qui  moult  fort  l'argue 

de  souspirer  et  de  gemir, 
g     Chou  li  embrase  le  désir 

d'une  coreuse  amour  languir; 

mais  en  moult  pau  d'eure  est  falue 
k    le  doucheurs,  u  voelt  avenir. 

Coers  ne  poroit  che  soustenir, 

se  dius  en  li  ne  le  transmue. 

a    O  dius,  qu'il  feroit  boin  forgier 

^1*  135'^*        ^<^ls  claus  d'amours  qui  atachier 

font  l'ame  a  dieu  si  ardanment. 

^  e  Br,  ce  .  nou  ;  g  Br.  ce  ;  la.  h  Br.  a  cui  et  repos,  i  Br.  En  qui 
sentir  sa  force  prent,  k  Br.  tele.  /  Br.  donna  de  creation  cure,  m  Br.  fors  ken 
diu.  Im  Manuskript  Br.  sind  Str.  II  u.  12  vertauscht.  IIa  Br.  qui.  bBr.\\ 
le.  c  Br.  mervelle  sele.  d  Br.  ele.  /  Br.  pour  la.  ioie  g  Br.  angele,  h  des- 
siex.  i  de  che  que  chi  Br.  de  cou  ke  cil.  /  Br.  euer,  m  Br.  ou  douchement  en 
lui  s.  \2b  Br.  toute  ordure,  c  Br.  de  dieu  sentir,  d  Br.  sa  face  ;  fluent. 
e  Br.  Larmes  ardans  q.  m.  larguent,  g  Br.  ce  li  e  .  son  d.  i  Br.  qui  en  petite 
eure  est  faillie,  k  Br.  des  grans  douceurs  que  vielt  sentir.  /  Br.  ne  les  p. 
soust.        13a  Br.  Dieus  com  il  seroit.     b  Br.  teus  clos  d'amors.     c  Br.  fait. 


y  à  E.  BECHMANI^, 

d    En  le  crois  prent  on  le  baisier 
amoureus,  qui  doibt  coer  parchier 
pour  navrer  plus  coreusement. 

g    Li  martiel  sont  jubilement 
et  Tenglume  est  defalement, 
que  coers  ne  se  poet  plus  lanchier 

k     en  dieu  par  nul  ravissement, 
pour  demourer  parfaitement 
et  accomplir  son  desirier. 

14. 
a     Chil  clau  poignent  moult  douchement; 

ame,  qui  le  pointure  en  sent, 

n'en  volroit  mie  estre  sanee, 
d    II  aportent  un  onghement 

de  paradis;  quant  coers  le  prent, 

toute  dolour  a  oubliëe. 
g     Car  plus  dous  est  que  miel  en  ree, 

mainte  ame  s'en  est  enivrée 
Bl.  136'.        par  un  tres  ardant  sentement. 

k     Dieus,  que  tele  ame  est  boine  euree, 

qui  de  ces  claus  est  bien  fieree; 

or  poet  al  er  seiirement! 

15. 
a     Chil  clau  doivent  estre  doré, 

si  que  pour  vent  ne  pour  oré 

ne  soit  mes  lor  biautés  obscure 

d  dou  sang  de  l'aigniel  acoré, 
qui  prist  le  nostre  humanité 
ens  es  flans  de  le  vierge  pure. 

g     II  vint  cha  jus  en  no  pasture, 
ce  fu  no  grans  bonne  aventure, 
car  nous  en  sommes  racaté. 

k     Amours  sans  pois  et  sans  mesure 
l'aigniel  ou  coer  li  transñgure, 
quant  de  s'amour  Ta  enivré. 

16. 
a     K'est  ore  yvroigne  espiriteuls? 
c'est  uns  mes  tant  delitiëus, 
c'on  ne  le  set  mettre  en  paroUe. 


d  Br,  la  crois;  brasier.  e  Br.  qui  les  clos  fait  bien  aguisier.  h  est 
fehlt,  i  Br.  cuers  nul,  puet.  k  Br.  un.  /  Br.  parfitement.  m  pour  ace, 
Br.  en  ace.  14«  Br,  cil  clou,  b  Br.  la.  c  Br,  ne  voldroit  pas  es.  d  Br, 
il  aporte  tel  oingement.  e  Br.  de  tel  viertu  quant  cuers  le  sent.  ^  douch. 
Br.  Il  sont  plus  douch.  k  Br,  D.  con  t.;  boine  née.  /  Br,  ces  clous,  m  Br. 
puet.  15a  Br,  cil  clou,  c  Br.  soit  riens;  biaute  oscure,  e  Br,  no  pourc 
h.  f  Br,  la.  h  Se;  nos.  iBr,  Nous  en  s.  tuit  r.  k  amour.  /  Br,  li  aigfae; 
se  tr.  \6a  espiritueuls.     Br,  C'est  ivr.      b  Br,  uns  delis   tant  amoreos. 

c  Br,  que  len  ne  puet  metre  em  parole. 


DREI  DITS  DE  l'aME.  77 


B1.  J36V.  d     Li  vins  en  keurt  parmi  les  ¡eus, 
quant  li  ame  gemist  en  pleurs, 
qui  n'est  o  dieu  qui  le  console. 

g    Adont  a  li  si  fort  s'acole, 
qu'en  sen  costé  va  a  Tescole, 
c'est  uns  livres  moult  gloriëus. 

k    La  aprent  on  toute  le  mole 
d'amer  dieu,  qui  les  famés  sole, 
et  fait  devant  lui  gratiëus. 

17. 
a     Ame  qui  a  devant  dieu  grasce, 

elle  est  en  orison  si  crasse, 

qu'elle. remet  au  feu  d'amours. 

d  Quant  elle  tient  dieu  en  sa  nasse, 
tel  paour  a  que  hors  ne  s'amasse, 
que  n'ose  pas  faire  seglous. 

g    Devotions  i  va  Je  cours, 

en  le  crois  prent  larmes  et  plours, 
s'en  aporte  une  grande  masse 

k     pour  le  mort  au  boin  roi  jalons, 
Bl.  137'.        qui  est  tant  sades  et  tant  dous; 
che  see  vent  bon  coer,  u  il  passe. 

18. 

a  Que  sont  ore  chil  passement? 
Che  sont  courtois  visettement, 
que  dieus  fait  l'ame  en  orison. 

d     Solans  ne  luist  plus  coiement, 
qu'il  vient  ou  coer  soudainement, 
on  ne  le  voit,  ains  le  sent  on. 

g    II  embrase  l'affection 
et  donne  jubilation; 
c'est  joie  qui  le  coer  comprent. 

k     Quant  l'a  trait  en  la  vision 
de  H  par  contemplation, 
la  le  saveure  douchement. 

19. 
a    Orisons,  faite  en  tels  douchours, 

elle  donne  plus  de  savours 


d  Br.  vis  ;  court,  e  Br.  quant  gemirs  la  sainte  ame  en  pi.  f  Br.  avoec 
le  roi  de  gloire.  ^  Br.  Si  la  requiert  en  sa  memoire,  i  Br.  Cest  uns  livres 
delicieus.  k  Br.  On  i  aprent  toute  lestore.  /  Br.  de  dieu  amer  et  plus  encore. 
m  Br.  on  est  devant  diu  gracieus.  17a  Br.  ki  devant  diu  a  gr.  b.  Br.  est  or- 
isons isi  cr.  c  Br.  en  f.  ardant.  e  samaze;  Br.  Tel  paour  a  ne  li  escape.  /  Br.  f. 
ses  clous.  ^  Br.  devotion  sen  va.  h  Br.  1  plors.  i  Br.  et  en  a.  une  grant 
m.  k  Br,  por  la  mort  le  bon  diu  j.  m  Br.  si  souent  le  coer  lou  il  passe. 
i8a  Br.  Saves  ki  sont  li  p.  b  Br,  ce.  /  Br.  voit  et  si.  g  Br.  et  embr. 
I  Br.  que  li  coers  c.  k  Br.  Quant  dius  li  traist  a  vision.  /  Br.  de  lui. 
m  Br.  la  la.  19a  telz.     Br.  faire  en  tel  doucour.     b  Br,  savour. 


78  B.  BECHMAKN, 

que  laitnaires,  que  je  sache, 
d     A  Panemi  fait  grans  orrours, 

devant  dieu  gette  unes  odours, 
Bl.  1 37V.        qui  li  vont  droit  devant  la  fache 
g     Ne  cuidìés  mie  qu'il  les  hache, 

car  c'est  li  corde  a  quoi  il  sache 

les  desiriers  qui  sont  mielous, 
k    a  qui  li  ame  si  s'atache 

que  coie  demeure  en  sa  piache 

par  sentemens  melodious. 

20. 
a    Ame  qui  boit  de  tel  boichon 

souvent  tournie  en  orison 

a  le  quintaine  de  le  crois; 
d    de  desirier  fait  goufanon, 

si  le  desploit  a  grand  randon, 

en  souspirant  des  griés  anois, 
g     qu'avint,  quant  souifri  mort  li  rois 

Jhesucris  li  dous,  li  courtois. 

Coers,  qui  en  as  compassion, 
k     ñabiement  lieve  ta  vois 

et  prie  dieu,  puis  que  tu  vois 

qu'il  se  delite  en  t'orison. 

21. 

Bl.  I38'.a     Lì  sains  espirs,  qui  enlumine 

les  coers  de  sciënche  divine 

et  les  enivre  douchement, 
d     et  paist  de  joie,  d'amour  fine, 

nous  doinst  si  vivre  en  se  doctrine 

et  faire  son  ensengnement, 
g     que  puissons  pardurablement 

accomplir  son  commandement 

en  ceste  mortel  desertine, 
k     et  li  amer  si  douchement, 

qu'il  nous  en  doinst  en  paiement 

la  joie  qui  onques  ne  fine.         Amen. 

Für  weitere  Strophen  aus  der  Brûssler  Handschrift, 

Br. 
I. 
a    Moût  doit  estre  li  ame  lie, 

quant  dius  le  cognoist  por  amie. 


d  Br,  corous.  e  Br.  giete  grans,  f  la]  Br.  sa.  g  Br,  pas  or  kil  les 
hace,  h  Br.  cest  la  c.  par  ou  il.  k  Br.  dedens  coi  lame  se  ratache.  /  Br. 
sa]  Br.  la.  m  fehlt  in  der  Abschrift  von  Br.  20c  le]  Br.  la.  d  Br.  dont 
desiriers.  confanon.  e  Br.  desploie.  /  Br.  en  larmes  et  en  cris  moult  cois. 
g  Br.  de  cou  que  s.  k  Br.  moût  fiaument  leve  te  v.  /  Br.  et  prijes  din 
ce  que  voldrois.     m  Br.  Il  se  d.  en  or.  21  fehlt  in  Br. 


DREI  DITS  DE  L'AME.  7  g 

de  li  amer  premier  s'avanche, 
d    mont  se  met  bas  et  s'umelie 

quant  sires  de  tel  signourie 

seraont  les  cuers  a  repentanche, 
g    et  yieut  c'on  ait  en  H  fíanchc 

et  une  ciertaine  esperanche. 

Dius!  u  fu  tele  amours  puisie, 
k     qui  -souffri  le  fier  de  la  lanche  ? 

Orisons  en  tel  ramembranche 

ligne  si  droit  que  ne  faut  mie. 

2. 
a     Orisons  faite  en  tele  ardour 

est  comme  une  arbalestre  a  tour, 

elle  navre  quanqu'elle  ataint. 
d     Si  quariel  sont  larmes  et  plour 

de  la  mort  nostre  creatour,  » 

ki  de  nous  amer  ne  se  faint. 
g    Quant  li  cuers  la  ou  ciel  ataint, 

par  ardant  désir  le  constraint; 

orisons  H  va  tout  en  tour, 
k.    Dieus  voit  son  coer  de  son  sane  taint, 

uns  dars  d'amour  le  sien  ataint; 

viers  Torison  fait  son  retour. 

3- 

a     Ceste  arbalestre,  que  je  di, 

ceste  orisons  fait  tout  ensi, 

com  je  vous  ai  dit  et  conté, 
d     Les  cordes  sont  coiement  cri 

en  orison  pour  son  ami 

de  che  qu'il  a  tant  demouré, 
g     c'aveuques  li  ne  l'a  porté, 

maintes  fois  i  a  jubilé, 

tout  chou  ne  li  a  pas  soufii. 
k     Li  clou  sont  larmes  a  piente, 

et  li  estriers  humilité, 

que  me  doit  tenir  priés  de  li. 

4. 
a    Li  quariaus,  ki  doit  descochier  • 

de  ceste  arbalestre  et  lanchier, 

c'est  l'ame  de  devotion, 
d     Amours  le  doit  bien  aguisier, 

elle  en  fait  moût  bien  le  mestier. 

empener  en  contriction. 
g     Ne  puet  dire  nus  mortels  hon. 


2Ò  comme  est.     c  quanque  le  ataint.  32  chou]  con«  4<f  doie. 


8o  E.  BECKMANN, 

s'il  ne  list  de  ceste  lechoD, 
que  eis  quaríaus  a  droit  lignier 

k     ou  ciel  vole  de  tel  randon, 

dieu  va  navrer  qui  est  haus  hon 
la  de  saue  ame  en  desirier. 

n     Or  prions  dieu,  nostre  signour. 
que  il  nous  gart  tous  de  dolour. 
Amen.     Explicit. 


Anmerkungen. 

A. 

li.  Hier  liegt  wohl  der  absolute  Gebrauch  von  pootr  vor,  von  dem 
Tobler,  Gott.  G.  A.  1877  S.  1610  handelt.  Weitere  Beispiele  liefert  Weber. 
Über  den  Gebrauch  von  devoir,  laissier  etc.  Berlin  1879.  Einen  weiteren 
Fall  bietet  A  31I:  Or  ne  puis  sans  te  compaignie  und  ähnlich  A  um:  Car 
f'e  ne  puis  sans  vos  depors.  Wie  man  sieht ,  scheint  dieser  Gebrauch  von 
pooir  eine  bei  unserer  Dichterin  besonders  beliebte  Ausdrucksweise  zu  sein. 
Etwas  anders  liegt  der  Fall  in  einem  Beispiel  aus  Beaumanoir  p.  p.  Suchier. 
Salu  d*A.  738  :  Et  ou  por  oit  il  tante  lernte. 

3a.  Vielleicht  :  was  bewog  dich,  darnach  zu  trachten,  so  ärmliche  Klei- 
dung anzunehmen? 

4d  :  entre  les  pies  „mit  den  Füfsen  getreten"  cf.  Beaumanoir,  Sal  d'A.  429  : 

Car  si  le  mettrai  entre  pies. 

5d.  diviers  „sonderbares  d^un  aspect  étrange  wie  Scheler,  Baud,  de 
Cond  458  zu  V.  478  etc.  angiebt. 

5Í.     Zu  pies  vgl.  S.  50. 

6i  :  a  tel  kaschie  „auf  so  grausame  Weise",  haschie  ist  gleichbedeutend 
mit  faine.  Cf.  Beaum.,  F.  Larg.  34  :  La  grant  paine  ne  la  haschie.  Ebenso 
Otinel  168  u.  s.  w. 

61  ist  mir  unverständlich. 

.9k.  escarseté  „Mangel".  In  gleicher  Bedeutung  citiert  das  Wort 
Godefroi  : 

De  la  vitaille  ourent  chierti 

Et  de  aigue  grant  escharseté.     M.  S.  Michel  3249. 

IOC.     Dieselbe  Redewendung  fìndet  sich  C  2 il. 

IIb.  Godefroy,  Diet  III  269  citiert  mehrere  Beispiele  von  enters  in  der 
Bedeutung  tortueux,  mâchant,  malveillant. 

ne.  destendre  heilst  zunächst  losschnellen  und  wird  von  dem  Bolzen 
in  der  Armbrust  gebraucht,  vgl.  Elie  de  St.  Gille  p.  p.  Foerster  V.  570:  Que 
ne  fait  arbalestre  ne  quarels  qui  destent.  An  unserer  Stelle  ist  es  in  über- 
tragener Bedeutung  gebraucht  ;  der  Sinn  ist  etwa  ;  „Mein  Körper  verleitet  mich 
dazu,  öfters  vom  richtigen  Wege  abzugehen."     Vgl.   12I. 

13g.  Ist  camp  hier  vielleicht  gleich  „Kampf**  wie  Raoul  de  Cambrai 
p.  p.  P.  Meyer  et  Longnon  v.  4098  :  De  par  Gautier  fust  U  chans  afiné,  so 
dais  der  Sinn  wäre:  „der  in  Kampf  verwickelt  wurde,  geriet?" 


DRBI  DITS  DE  l'aME.  8  I 

14111.  se  mespaier  de  qn  =  s* irriter  contre  lui  nach  Scheler,  Gloss,  zu 
Froiss.     Auch  Godefroy  setzt  das  Wort  gleich  ¡^affliger»  ò^irriter. 

1 6c.     Zu  discretion  vergi,   man  die   Auseinandersetzung   bei    Rencl.    de 

Moil.  Carit.  44,3  if.: 

Discretions  est  le  vertus 

Ki  done  a  home  intention 

K*ü  set  faire  devision 

De  bien,  de  mal,  et  est  agus 

Et  soutius  de  maus  metre  jus  etc. 

i6h.  boichon  auch  C  20a.  Littré  (sub  boisson)  kennt  nur  ein  Beispiel 
ans  einem  halblateinischen  Texte,  der  erst  aus  dem  XV.  Jahrh.  stammt. 

17c.  gläutemens,  das  hier  Subst.  ist,  fehlt  bei  Godefroy  und  konnte 
von  mir  auch  sonst  nicht  belegt  werden,  gloutement  als  Adv.  kommt  bei 
Reocl.  de  Moil.  Mis.  225,12  vor.  Es  ist  von  glout  gebildet  und  heifst  wohl 
„Gefräfsigkeit". 

18I.    Dieselbe  Verbindung  kehrt  auch  sonst  wieder,  vgl.  A  19c. 

19e.  V esperii  ist  Dativ  mit  weggelassener  Präposition.  Dies  ist  sonst 
nur  bei  belebten  Wesen  gestattet.  Vgl.  Diez,  Gr.  IIP  127  f.  Es  finden  sich 
in  unserem  Texte  noch  mehrere  dergleichen  Beispiele: 

[A  25h  Tu  fais  les  felons  coer  päeus"] 

^  33^  ^  am¿r,  cui  coer  joie  aporte, 

B  14g  Amours,  donne  ame  les  delis, 

C  le  Car  l* esperii  fait  grant  damage, 

C  i8c  Que  dieus  fait  l*ame  en  orison, 

C  9c  çue  dius  donne  aulcune  ameUtte, 

22c  scheint  in  religiösen  Gedichten  ein  typischer  Vers  zu  sein  :  Vergi. 
Snchier,  Mariengebete  S.  32  Str.  47a  :  A  jointes  mains  vous  cry  merci, 

22e.  Derselbe  absolute  Gebrauch  von  estràindre  findet  sich  Rencl.  de 
Moil.  Car.  39,11  und  46,12. 

28k.  men  ses,  ses  ist  ein  aus  satis  gebildetes  Substantiv,  das  „Genüge, 
alles,  was  ich  bedarf^'  bedeutet.  Es  findet  sich  bei  Rencl.  de  Moil.  Car  183,9 
Chertés,  voir  s  est,  tout  a  sen  ses;  ibid.  Mis.  147,1:  Ses  combien  dois  gousierP 
Ten  ses.     Auch  bei  Baud,  de  Conde  I  159  v,  184: 

Bien  doit  estre  a  rice  home  ses. 

30g.  amuïr  „stumm  machen".  Vgl.  Vers  de  le  mort  ed  Windahl  113,4 
yeus  avuler,  langue  amutr.  Baud,  de  Conde  II  219  v.  161 7  Abaubi  sont  et 
amuy. 

30h.  tresvasee  bezeichnet  Suchier,  Reimpredigt  Anm.  zu  62  f.  als 
seltenes  Wort.  Er  bringt  es  mit  transvasare  „umschütten"  zusammen,  und 
übersetzt  es  mit  „total  verändern".  A.  a.  O.  ist  auch  noch  ein  Beispiel  aus 
der  Modwenna  1488c  citiert. 

33a.  puison  (lat.  potionem)  „Getränke".  Rencl.  de  Moil.  Car.  8,12  etc. 
vgl.  za  oben  1 6h. 

34k.     Dieselbe  Redewendung  siehe  A  31h. 

35m.     Über  lasse  d*ame  siehe  Tobler,  Vermischte  Beiträge.    S.  113. 

ZeitMhr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  a 


82  È.  BECHIÍANN, 

B. 

ik.  gent  ist  hier  wohl  Nom.,  da  auch  sonst  dieses  Wort  indeclinabel 
behandelt  wird.  Vgl.  die  Bemerkungen  Foersters  zu  gent  in  Chev.  as.  II.  esp. 
S.  427. 

6b.  fait  on  ist  hier  verbum  vicarium  und  steht  für:  „auch  nennt  man 
sie  (die  Liebe)". 

9c.  radaiche  ist  ein  vom  Adj.  rade  (=  rapidum)  gebildetes  Substantiv, 
das  „Schnelligkeit"  bedeutet. 

8h.  En  und  de  cest  prison  nebeneinander  sind  nicht  auffallig,  da  auch 
sonst  in  unsern  Gedichten  dergleichen  Doppelsetzungen  des  Objekts  vor- 
vorkommen.    Vgl.  A  8d  : 

Mes  coers  en  est  plus  qü'esbakis 
des  mierveüles,  que  tu  feïs. 

A  1 5I  Qu^il  m* en  estoet  plaindre  et  plorer 

de  chou  qu^a  plain  plus  ne  vous  ai. 

lok.     hondie    ist    Subst.    zu    bondir   und    bedeutet    „Widerhall,    Echo". 

Vgl.  Beaumanoir,  Jeh.  et  Bl.  v.  4080 

Quant  il  entendi  la  bondie. 

Bien  set  que  Jehans  est  au  port, 

I  if.     espoi   bedeutet   zunächst  „Bratspiefs".     Vgl.   P.  Meyer,    Alex,    le 

Grand  etc.     Bd.  I  131   v.  412  f.: 

Puis  prent  II.  Ions  espois»  ses  commande  a  doler, 
II.  capons  i  fist  mettre  he  il  ot  fait  plumer. 
El  chief  de  le  coroie  fist  les  espois  bouter. 

Beauman.    II  Fatr.  3,9  : 

Qui  Calais  et  Saint- Omer 
Prist  et  mist  en  un  espoi.  • 

Vgl.  Diez,  Ëtym.  Wörterb.  I  sub  spito.     An   unserer  Stelle   steht  es  bildlich. 

12c  acorer  ist  ein  unserem  Autor  besonders  beliebtes  Wort.  Vgl.  A  13I, 
A  I5f,  C  I5d. 

12m.     Über  en  chou  que  siehe  Zeitscbr.  f.  rom.  Phil.  V  155. 

i6d.  Über  estre  en  grande  „in  grofser  (Not,  Sorge)  sein"  vgl.  Tobler, 
Dit  d.  vr.  Aniel  Anm.  zu  Vers  2. 

C. 
lb.     consciënche  large,  wie  heute,  ein  „weites  Gewissen,  das  viel  in  sich 
aufnehmen  kann,  ohne  zu  warnen". 

id.  herbage  bedeutet  seiner  Abstammung  von  herbe  zufolge  zunächst 
„eine  Gesamtheit  von  Kräutern,  Wiese  etc."  An  unserer  Stelle  tritt  es  in 
übertragener  Bedeutung  auf  und  heifst  wohl  soviel  wie  „Unkraut  etc." 

2k.  coloyer  (aus  lat.  coll(um)  —  icare)  heifst  „den  Hals  nach  etwas 
wenden,  nach  etwas  trachten".     Vgl. 

Gart  cascuns  quel  part  il  colie  Vers  de  le  mort,  ed.  Windahl  49,10. 
Tant  me  piaist  mieus  et  plus  colie,     ib.  109,11. 
Vgl.  noch  Vie  Greg.  191 8.     Bei  Rendus  de  M.  fìndet  sich  das  Wort  in  der 
etwas  veränderten  Bedeutung  „in  koketter  Weise  den  Hals  bewegen." 

Orguieus  va  dou  col  coloiant.     Mis.  96,8. 
Vgl.  D.  Behrens,    Franz.  Studien,    herausgeg.    von    Körting    und   Koschwitz. 
Bd.  III,  Heft  VI,  S.  66. 


DREI  DITS  DE  L*AME.  S;^ 

49.  de  dient  dazu  das  Mafs  des  Unterschiedes  anzugeben.  Vgl.  Tobler, 
Verm.  Beiträge  S.  Ii8.  Über  das  et  vor  dem  Nachsatz  4Ì  vgl.  man  Diez, 
Gram.  III»  396. 

51.     Über  enrumiêment  s.  Foerster,  Aiol  et  Mirabel  zu  v.  518. 

7g.     noêr  se  coróte  ,,zur  Stütze   der  Erinnerung  einen  Knoten   in  einen 

Riemen  machen  etc."     Auf  dieselbe  Bedeutung  weist  hin:   Vers  de  le  mort 

ed.  Windahl  73,1  f.: 

Mors,  Rains  oublier  ne  parróte. 
Un  neu  en  fis  en  me  corrote. 

Es  berührt  sich  also  noch  mit  unserem  heutigen  Gebrauche. 

8b.    graine  bedeutet  den  Farbstoff,  den  man  aus  der  Cochenille  gewinnt. 

Vgl.  Rom.  de  la  Rose  v.  9139: 

Et  faisoient  robes  de  laines, 

sans  taindre  en  herbes  ne  en  graines, 

loh.    peuture  s.  Romania  IX  579  und  Zeitschr.  f.  rom.  Phil.  IV  378. 

14g.     miel  en  ree  „Honig,  der  noch    in  der  Wabe  ist".     Vgl.  Gedicht: 

Quant  li  solleiz  conv.  v.  25  : 

Dolçor  de  mei  apele  il  mes  lèvres, 

Desosz  ma  languet  est  li  lais  et  les  rees. 

Et  jo  soi  beem,    .Bartsch,  Chrest.  de  Ta.  fr.>  p.  62  v.  22. 

14k.  boine  euree  (Br.  baine  nee).  Über  diesen  Gebrauch  des  mit  dem 
Part.  Perf.  kongruierenden  Adjectivums  statt  des  zu  erwartenden  Adverbs 
vgl.  man  Tobler,  Verm.  Beiträge  S.  64. 

17c.  remetre  steht  hier  in  der  Bedeutung  von  liquescere  „schmelzen". 
Man  vergleiche  hierzu  Suchier,  Beaum.  II  397  s.  v.,  der  mehrere  Beispiele  dazu 
(Oxf.  Ps.  21,15,  Guischart  de  Beaujeu  p.  10  etc.)  anführt.    Ebenso  A  251,  C  iic. 

17e  und  f  scheinen  in  jener  Zeit  nicht  recht  verständlich  gewesen  zu 
sein,  wie  die  Variante  escape  etc.  in  Br  andeutet,  da  doch  escape  den  Reim 
stört.     Seglous  findet  sich  einmal  in  Vers  de  le  mort  ed.  Windahl  300,5  : 

Que  no  vie  tí  est  âuns  seglous, 
wo  der  Herausgeber  es  mit  ,Jbouch¿e"  zu  übersetzen  geneigt  ist.  Auch  Du- 
cange  citiert  das  Wort  mit  der  Bedeutung  „morceau  qu*on  avale  tout  d*un 
coup",  verweifst  aber  noch  auf  Rutebeuf  II  232,  wo  der  Herausgeber  Jubinal 
in  der  Anmerkung  die  richtige  Übersetzung  „sanglots**  giebt.  In  dieser 
letzteren  Bedeutung  ist  seglous  (lat.  singultus)  sowohl  in  "den  Vers  de  le  Mort 
300,$  als  auch  an  unserer  Stelle  zu  nehmen. 

1 9h.     sache  =  *saccat, 

20b.  taumier  a  le  quintaine  ist  ein  dem  Ritterwesen  entnommener 
Ausdruck,  quintaine  ist  ein  aus  Pfählen  mit  darauf  befestigtem  Panzer  und 
Schild  bestehendes  Ziel,  nach  dem  die  Ritter  zur  Übung  ihre  Lanzen  warfen. 
Vgl.  Foerstei,  zu  Aiol  6568.  Schulz,  Höfisches  Leben  I  130.  An  unserer 
Stelle  ist  die  Redeweise  bildlich  auf  das  religiöse  Leben  übertragen,  ebenso 
wie  in  den  folgenden  Zeilen  andere  Zeichen  des  Ritterwesens. 


Br. 

im.     lignier  droit  „in  gerader  Linie  gehen".     Vgl.  Beaum.  Manek.  v.48: 

Si  droit  com  je  porrai  lignier. 
Vgl.  auch  Br  41. 

6» 


1 


Ô4  E.  BECHMANN,   DREI  DITS  DE  L'AMB. 

la.  Kehrt  in  etwas  veränderter  Gestalt  in  unseren  Gedichten  öfters 
wieder. 

C  19a     Orisons  faite  en  tels  douchours, 
B  lok     Orisons  faite  en  tel  bondie, 

2b.  arbalestre  a  tour  ist  eine  Armbrust ,  die  mit  einem  besonderen 
Apparate,  etwa  einer  Winde  gespannt  wird.  Vgl.  Schulz,  Das  Hof.  Leben  II 
S.  174. 

4m.  saue^  das  einmal  auch  in  den  Vers  de  le  Mort  vorkommt,  ist  mir 
seiner  Bedeutung  nach  unbekannt. 

E.  Beckmann.     (Halle.) 


Brachstäck  aus  dem  altfranzösischen  Roman  Amadas  et  Ydoine. 

Von  Wilhelm  Meyer  wurde  ich  vor  Kurzem  auf  zwei  Pergament- 
blatter aufmerksam  gemacht,  die  mit  mehreren  anderen  meist  Frag- 
mente aus  altdeutschen  Werken  enthaltenden  Blättern  zu  einem 
kleinen  Bande  vereinigt  sind,  der  auf  der  Göttinger  Bibliothek 
unter  der  Nummer  184  der  cod.  ms.  philol.  aufbewahrt  wird.  Diese 
beiden  Pergamentblätter  enthalten  ein  Bruchstück  aus  dem  altfrz. 
Roman  Amadas  et  Ydoine,  der  im  Jahre  1 863  von  Hippeau  heraus- 
gegeben worden  ist  Sie  sind  zweispaltig  beschrieben  und  zwar 
hat  von  den  beiden  Seiten  des  ersten  Blattes  jede  Spalte  35,  vom 
Recto  des  zweiten  Blattes  jede  Spalte  36,  vom  Verso  desselben 
Blattes  jede  Spalte  37  Zeilen,  was  zusammen  286  Zeilen  ausmacht. 
Die  Schrift,  die  von  mehreren  Händen  herrührt,  ist  im  Ganzen 
deutlich,  nicht  selten  jedoch  verwischt,  und  da  die  Blätter  als 
Bücherumschläge  gedient  haben,  wie  Meyer  entdeckte,  an  mehreren 
Stellen  nicht  mehr  zu  entziffern.  Allem  Anschein  nach  ist  das 
Manuskript,  zu  dem  die  Blätter  gehört  haben,  der  ersten  Hälfte 
des  13,  Jahrh.  zuzuweisen. 

Die  beiden  Blätter  gehören,  was  ihren  Inhalt  anlangt,  nicht 
unmittelbar  zusammen;  vielmehr  entspricht  was  auf  dem  ersten 
Blattt  steht,  bei  Hippeau  V.  1 1 10 — 1246  und  was  auf  dem  zweiten 
Blatt  erzählt  wird,  ebd.  V.  1791  — 1927. 

Der  Text  weicht  von  der  Ausgabe  von  Hippeau  häufig  be- 
deutend und  zuweilen  vorteilhaft  ab.  Es  genügt  auf  folgende 
Stellen  zu  verweisen: 

I  41—42,  69—72,  74—78,  83—86,  104,  113  ff.,  126,  135—36, 
II  42,   50,  69  ff.,  87 — 88,  96,  102—3,   122 — 2^,  128—29,   143  ff- 

Die  Schreibung  des  Bruchstückes  ist  anglonormannisch.  Wir 
finden  hier  bekannte  agn.  Merkmale: 

1.  au  vor  Nasal  in  aunciens  I  77. 

2.  €  statt  ei  in  saver  I  98. 

3.  e  für  ie:  chef  I  3,  chet  5,  reveni  :  geni  7 — 8,  set  9,  eel  21, 
fere  2^,  heny¡^  47,  61,  baiser  \  mesier  ü^*] — 8,  manger  T^y  arercjòy 
nuuz  13Ó,  requergent  139  etc.,  chef  II  12,  pece  25,  ienge  42,  lez  57, 
rens  99,  repairer  lOO  etc.  Auch  Mischung  von  e  und  ie  im  Reim 
kommt  vor:  cite  :  deshaite  II  i — 2,  sevent '.  lèvent  122 — 3. 

4.  Nichtdiphthongierung  von  \atö:  dol  I  i,  iit^ovre  41,  87, 


86  H.  ANDKESEN, 

covreni  \  ovrent  II  134 — 5,  volent  136,  esmoie  137,  pople  138,  corsi 
63   (doch  quer  1  61,  II  3). 

5.  Verwendung  des  Accusativs  als  Nominaüv:  Deu  I  18,  les 
cors  63,  esiaint  71,  fíj  81,  emfanl  85,  esperdui  90,  Aa/'/f  97,  /u^  amanz 
104,  ö/b/^  114,  nuveler  126,  descuveri  II  24,  jotanz,  lez  57,  grains, 
irez  58,  muníez,  luz  127,  Ä«w^  145  etc.*  Ferner  auch  die  häufigen 
Femininformen  auf  ^  bei  Adjectiven,  die  im  Lat.  einer  oder  zweier 
Endungen  sind:  cruele  i  27,  nunsavanie  31,  /fö/^  33,  ïele  119,  /br/^ 
II  103,  cruele  104. 

Mit  der  agn.  Hs.  A  der  Reimpredigt  (Suchier  XXVIII)  und 
H  der  Lais  der  Marie  de  France  (VVarnke  LH)  gemeinsam  ist  femer 
das  häufige  s  îiSx  ss\  anguises  I  36,  1 1 1,  asez  80,  gerpisent  II  51,  sai" 
sisent  52,  56,  vaselage  81  (doch  anguisse  II 54)  und  r  für  rr\  purez  I 
137,  requérez  138,  /ereil  20y  meruni  1 1 2.  Als  agn.  mufs  auch  bezeichnet 
werden  die  Unterdrückung  des  auslautenden  tonlosen  ^^  in  pasme 
I  5  und  rai  :  sai  II  21 — 22  statt  raie  :  saie  {=  s¿ie,  latein.  seta)  so- 
wie umgekehrt  die  Hinzufûgung  eines  nicht  berechtigten  e  im  Aus- 
laut: heautee  I  17,  deveee  \  surquideee  29 — 30;  dgl.  u  für  e  in  A^«- 
z;^^^  II  I  (vgl.  espuruns  45,  espuruner  ^^)y  das  sich  dem  agn.  dumurez 
in  der  Vie  de  S.  Auban  (Koschwitz,  Zeitschr.  II  343)  an  die  Seite 
stellt. 

Altertümlich  ist  die  Bewahrung  der  Dentalis  in  ¿z/  I  18,  21, 
48,  62,  II  10,  13,  ad  \  40,  II  8,  42,  wofür  wie  in  der  Hs.  L  des 
Brandan  (s.  Hammer,  Ztschr.  IX  103)  a  nicht  ein  einziges  Mal 
begegnet;  ferner  des  d  (sonst  afrz. /)  in  mund  I  19,  77,  120, 
respund  \  105,  II  64,  71.  /ist  erhalten  auch  in  eut  :  esperdut  I 
89—90. 

Besonders  in  die  Augen  fällt  die  konsequente  Schreibung  ai 
statt  des  normannischen  ei\  rai  \  22^  ser  aie  2^^^  tramettait  34,  redai 
37,  mài  40,  chaair  42,  faiz  46,  sai  55,  barvre  75,  vait  :  estrait 
91 — 2,  avair  138  etc.,  draite  II  6,  11,  curtáis  15,  voient  ^O,  venaient 
4if  pale/raiz  46,  51,  i/a//  55,  cunsail  122,  xa/'(fûr  W«?;  s.  vorher) 
22'^  etc. 

Gleiche  Regelmäfsigkeit  herrscht  hinsichtlich  der  Wiedergabe 
des  geschlossenen  0  durch  u,  sowohl  vor  m  und  n  (amunt  1 9, 
^ume  15,  «m^j  19,  mentun  46,  pamisuns  53,  handun  66,  ä^»;i^  II  18, 
/««^^  34 1    ^^J««    69,    ¿r/ir«//  70,    ume^   respuns    73,   Ä«i«^    145)   als 


^  An  mehreren  der  angeführten  Stellen  steht  der  Accusativ  im  Reim. 
Das  Gleiche  gilt  für  einige  Stellen  bei  Hippeau,  z.  B.  V.  59,  286,  1651. 

*  Vgl.  hierüber  Suchier,  Über  die  Vie  de  S.  Auban  36  ff.  und  Zeit- 
schrift I  569. 

3  Reimt,  wie  angegeben,  mit  rai[e]  (*raäta);  bei  Hippeau  rate  :  sote.  Da 
ai  und  oi  noch  an  mehreren  anderen  Stellen  der  Ausgabe  gebunden  sind 
{sousferrai  \  otroi  H  47 — 8,  Touraine  \  Bourgoigne  1393 — ^4),  so  ist  I  41 — 2, 
wofern  die  Stelle  echt  ist  (H  weicht  ab),  vermutlich  vair  :  chaoir  zu  lesen. 
Solche  Reime  wie  diese  sind  bekanntlich  oft  in  Werken  anzutreffen,  die  dem 
Dialekt  von  Isle  de  France  angehören  (vgl.  Ulbrich,  Ztschr.  III  389,  Metzke  in 
Herrigs  Archiv  65,  64  ff.).  Der  Roman  von  Amadas  und  Ydoine  stammt 
demnach  vielleicht  aus  derselben  Gegend. 


BRUCHSTÜCK  A.  D.  AFKZ.  ROMAN  AMADAS  ET  YDOINE.  87 

auch  vor  anderen  Konsonanten  (tnajur  I  i ,  anurus  4,  sul  1 6,  or- 
guüluse  26,  ardur  :  chalur  U  3 — 4,  aülurs  :  cur  s  37 — 8);  0  nur  II  50, 
87,  128. — Anzumerken  ist  noch,  dafs  unbetontes  e  am  Ende  mehr- 
silbiger Wörter  verhältnismäfsig  oft  im  Hiatus  steht:  I  27,  45 — 6, 
57—58,  n  21,  31. 

Ich  habe  an  der  Schreibung  nur  wenig  geändert,  indessen 
doch  da  wo  Elision  eines  e  oder  a  stattzufinden  hat,  voin  Schrei- 
ber aber  nicht  ausgeführt  ist,  die  durch  das  Metrum  gebotene 
Schreibung  eintreten  lassen,  femer  auch  v  für  u  und  j  für  i  gesetzt 
und  die  Abkürzungen  der  Namen  Amadas  und  Ydoine  aufgelöst. 
Nur  der  erstere  Name  ist  einmal  ausgeschrieben  (I  2).  Zugleich 
habe  ich  einige  verderbte  Stellen,  die  sich  auf  Grund  einer  Ver- 
gleichung  mit  dem  Text  bei  Hippeau  nicht  verbessern  liefsen,  durch 
Konjektur  zu  emendieren  versucht:  I  13 — 14,  23,  II  7,  87. 

In  der  Ausgabe  von  Hippeau  wird  uns  in  den  Versen,  die 
dem  Bericht  unmittelbar  vorhergehen,  mit  dem  das  Göttinger  Bruch- 
stück beginnt,  erzählt,  wie  Amadas,  nachdem  er  sich  vergeblich 
lange  Zeit  um  die  Gunst  der  Ydoine  bemüht  hat,  zu  sterben  be- 
schliefst. Vorher  will  er  jedoch  den  letzten  Versuch  machen,  ihr 
Herz  zu  erweichen.  Da  auch  dieser  mifslingt,  stürzt  er  ohnmächtig 
zu  ihren  Füfsen  nieder  (Ausgabe  S.  30).  Als  sie  ihn  vor  sich  liegen 
sieht,  hält  sie  ihn  für  tot,  und  nun  wird  auch  sie  von  Mitleid  und 
Rührung  ergriffen;  auch  sie  fühlt  nun  den  Pfeil  der  Liebe  im 
Herzen  brennen.  Ne  se  tenist  plus  a  nul  fuer^  sagt  der  Dichter,  Pour 
la  dolour  que  ele  sent  Qu*el  ne  souspirt  plus  lenremeni  El  plus  de  euer 
isnel  le  pas  Chaneques  aine  tu  fisi  Amadas.  Die  beiden  letzten  Verse. 
entsprechen  denjenigen,  mit  welchen  das  Göttinger  Bruchstück  (G.) 
anhebt,  von  dem  ich  zunächst  das  erste  Blatt  mitteile,  indem  ich 
zugleich  die  abweichenden  Lesarten  der  Hippeauschen  Ausgabe  (11.) 
unterm  Text  verzeichne. 

I. 

Out  majur  dol  ignelepas 
Que  ne  fìst  unches  Amadas  ; 
Kar  ainz  que  eust  a  chef  trait 
Le  suspir  amerus  que  fait, 
5     ^asmee  chet  de  desur  lui: 
Or(e)  sunt  aun  del  mal  andui. 
Mais  la  pucele  tost  rêvent, 
D'ire  et  d'amur  suspire  et  gent; 
Amunt  se  set  tute  esbahie 
10    £t  dit:  „Lasse,  cum  sui  trate 
Par  musardie  et  par  folage 


I  Out  majur  dol]  Et  plus  de  euer  H,  2  C'oncques  aine  ne  tìst  A.  H, 
3  que  fust  G  qu'ele  eust  H,  4  c'a  fait  H,  5  Pasme  G  Pasmee  rechiet 
desous  lut  H,  6  Or  sunt  a  .1.  seul  mal  andui  H.  7  tost]  ancois  H,  8  De 
ire  et  de  amur  G  d'amours  H,  9  tut  G  Les  lui  s'asiet  Ji.  10  £t  dist  las 
corne  sui  traie  H,     1 1  Par  fehlt  G   Par  mon  fol  sens  par  mon  outrage  H, 


88  H.  ANDRESBN, 


Et  par  mun  trop  cruel  curage 

Et  ma  tresgrant  surquiderie! 

Uimais  remaindrai  mal  baillie, 
15     Quant  ai  si  gentil  hume  mort 

Pur  sul  suíraite  de  cunfort. 

Sulement  pur  la  grant  beaute(e), 

Dunt  Deu  Tat  tant  illumine 

Pur  trestuz  les  urnes  del  mund, 
20    Et  pur  les  granz  bens  qu'en  lui  sunt 

N*at  sus  cel  si  riche  meschine, 

Finie  de  rai  ne  de  raine, 

Nel  poist  amer  a  onur 

Par  fìne  leaute  d'amur. 
25     Trop  lui  ai  este  fere  et  dure 

£t  orguilluse  a  desmesure, 

Cruele  et  vilaine  fine, 

Plus  que  une  mes  ne  fut  meschine. 

Fait  ai  que  foie  et  que  devee(e) 
30    Et  que  vilaine  surquidee(e), 

Que  nunsavante,  que  caitive; 

Or(e)  m'en  repent  tant  cum  jo  vive. 

Lui  seraie  leale  amie. 

Si  Deus  lui  tramettait  la  vie. 
35     Tant  ad  sufert  pur  mai  granz  maus, 

Anguises  et  ires  mortaus,  (b) 

Que  ben  redai  pur  lui  sufrir, 

A  mun  forfait  espeneir, 

Partie  de  la  grant  dolur 
40     Que  sufert  ad  pur  mai  maint  jur." 

A  tant  bvre  sun  mantel  vair 

Si  se  lesse  sur  lui  chaair, 

Ses  braz  suefs  al  col  li  lace 

Et  par  mut  grant  amur  l'enbrace, 
45     Si  li  baise  en  un  randun 

Cent  faiz  et  buche  et  mentun. 

Vus  savez  ben  que  duz  baiser 


13  folgt  in  G  erst  nach  1 4«  fehlt  H,  14  V  o  m  aim  es  mai  si  nial  baillie 
6\  Sui  deceue  et  mal  baillie  //.  16  sul  fehlt  G,  17  grant  fehlt  G.  18  tant] 
si  //.  19  Et  pour  les  biens  qui  en  lui  sont  H.  20  Plus  qu'en  tous  les  hommes 
du  mont  H  que  en  G^.  21  «i  riche]  plus  haute  H,  23  Nel  prist  G  S'il  la 
daignast  amer  d'amour  H.  24  de  araur  G  N'eust  de  lui  mult  grant  honnour 
H.  25  lui]  H  H,  27 — 28  fehlen  H,  29  S'ai  fait  H.  31  Que  non  sachans 
et  ke  caitive  H.  32  Or  n'en  repent  tant  com  sui  vive  H,         33  Li  serai 

mais  veraie  amie  H.  34  Se  Dix  le  ramenoit  en  vie  H.  37  pur  lui  sufrir] 
espeneir  H.  38  espenir  G  Mon  orguel  et  por  lui  sousfrir  H.  40  sufer  G  C'a 
sousferte  pour  moie  amour  H,  Hier  folgen  in  H  zwei  Verse  mehr:  Et  je 
pour  lui  en  sousferrai  D'ore  en  avant  o  (/.  a)  lui  m'otroi.  41 — 2  Son  mantel 
vair  entr'oevre  atant  Si  se  laist  cair  sous  l'enfant  H,  43  souef  H.  45  Sil 
baise  baise  ben  en  un  randun  Gy  Si  li  baisa  en  .1.  randon^.  46  et  vor  buche 
fehlt  G,     .e.  fois  le  bouce  et  le  menton  H.     47  duz]  dou  H, 


BRUCHSTÜCK  A.  D.  AFRZ.  ROMAN  AMADAS  ET  YDOINE.  89 

A  eel  point  at  mat  grant  mester: 

Quant  hom  est  pasme  de  trístesce, 
50    De  vanite  et  de  feblesce, 

Si  hom  le  baise  asez  suvent 

De  fìn  curage  ducement» 

De  pamisuns  plus  tost  rêvent. 

Ydoine  entre  ses  braz  le  tent, 
55     Vers  sai  Tenbrace  et  si  restraint, 

De  baiser  le  pas  ne  se  faint: 

Sa  bnche  a  la  sue  met, 

Sil  baise  issi  suavet 

Que  s'alaine  culer  lui  fait 
60    Suef  od  le  suspir  que  trait 

Entresqu'al  quer  qu'il  ben  le  sent. 

Entr'eus  n'at  mes  descordement, 

Kar  d'ambes  parz  les  cors  des  cors 

Parrai  les  chars  que  sunt  defors 
65     Entr'alument  et  entresentent 

Et  a  bandun  s'entrepresentent  ; 

De  l*un  fu  H  autre  s'esprent 

Si  s'ajustent  naturelment; 

Alume  sunt  de  tel  chalur 
70    Et  de  tel  fu  que  ja  mais  jur 

Qu'aient  a  vivre  n'ert  estaint,  (I^) 

Tant  cmn  la  vie  el  cors  lur  maint. 

Naturalment  lur  est  creu 

L'amur  es  os,  ne  l'unt  beu(v) 
75    Par  baivre,  par  manger,  par  fruit, 

Dunt  plusurs  unt  este  destruit 

Des  aunciens  amanz  del  mund. 

Qu'en  arere  entr'ame  se  sunt. 

Cum  de  Tristran  dunt  vus  avez 
80    Oi  et  des  autres  asez. 

Mes  ces  sunt  de  draite  amiste 

Naturalment  entreplaie. 

Des  duz  baisers  de  la  meschine, 


48  A  icel  point  eut  grant  mestier  H,  49  de]  par  H,  50  Par  vanite  ou 
par  feblece  H,  51  achez  G  auques  H,  52  Par  bon  coragn  H,  54  .Y.  G. 
56  le]  la  G  De  lui  baisier  H,  57  a]  en  droit  H.  58  issi  tres  sona  vet  H, 
59  sa  alaine  G  lui]  li  H,  60  les  souspirs  qu'il  trait  H.  61  Entresque  al 
quer  que  il  ben  le  sent  G  Jusques  au  euer  que  bien  le  sent  H,  62  Entre 
eus  G.  63  de  ambes  parz  G  Car  andoi  li  euer  de  leurs  cors  H,  64  que] 
qui  H,  65  Entre  alument  G  S'entr'alument  et  s'entresentent  H,  66  En 
abandon  H,  67  l'autre  G  Dou  fu  d'amor  l'uns  l'autre  esprent  H,  69  Par 
si  fine  loial  amour//.  71  Que  aient  G  n'estaindra  Z^.  72  Tant  com  caseuns 
vivans  sera  H,  73  creu]  venus  H,  74  Cis  dou  fus  es  euers  et  creus  H. 
75 — 78  Ne  leur  vint  pas  pour  manger  fruit  Ne  pour  boire  ce  sacbies  tuit 
Par  coi  li  pluseur  destruit  sont  Qui  ca  arriéres  ame  ont  H,  78  Que  en  arere 
entre  ame  se  sunt  G,  80  des  autres]  de  pluseurs  H,  81  draite]  fine  H,  83 — 86 
Tant  par  le  baise   doucement  Par  fine  amour  et  si  souvent  Que  il  revint  de 


pasmisons  .1.  souspir  jete  ki  fu  Ions  H,  87  Les  euls  oevre  H,  88  disi  H. 
89  Vielleicht  Deus  cum  ai  or  grant  dol  eut.  H  hat  Con  cil  qui  est  tous  es- 
perdus.  90  ere  G   Dix  cil  grans  maus  dont  m'est  venus  H,        91  .y.   Gn 

92  Que  entre  ses  braz  la  tent  estrait  G  Qui  en  ses  braz  H,  93  le  acole  G 
Et  qui  H,  94  dol  ne  mais  aise  G,  95 — 96  Car  el  mont  n*a  prince  ne  roi  Tant 
ait  corn  il  a  endroit  soi  H,  98  Car  H,  In  den  folgenden  Versen  sind  die 
eingeklammerten  Buchstaben  in  G  verwischt  und  nach  H  ergänzt  worden, 
102  humaine]  mortel  H,  103  Nule  .  .  .  mund  cum  fait  auez  G,  104  en 
fehlt  G;  Or  vous  en  rende  Dix  les  gres  N.  105  Idoine  li  respont  H.  107 
li  H.  108  Amis  fait  ele  ore  est  issi  JI.  109  Je  sai  mult  bien  si  l'ai  veu  H. 
iio  Que  mut]  Grant  mal  If.  m  Travail  angousse  //.  112  mutes]  maintes 
H.  113 — 4  Ce  poise  moi  mult  durement  Qu'aves  sousfert  si  grief  tormenta. 
115 — 6  fehlen  H,  116  Que  auez  G,  117  Si  longement  a  tel  dolour  // 
triesce  G.     118  ma  amur  6\ 


QO  H.  ANURESEN, 

Dunt  pas  ne  cesse  ne  ne  fine, 
85     Revent  de  pamisuns  Temfant. 

A  mut  grant  paine  en  suspirant 

Ovre  les  uilz  pilusement 

Et  dit  suef  et  bele{me)menl  : 

„Deus,  cum  ai  grant  eut!*' 
90     Kar  uncore  ert  tut  esperdut. 

Mes  si  tost  cum  Ydoine  vait. 

Qu'entre  ses  braz  le  tent  estrait 

Et  que  suef  Tacóle  et  baise, 

Ne  sent  mais  dolur  ne  mesaise, 
95     Ainz  se  tint  plus  riche  endrait  sai 

Que  amirau,  prince  ne  rai. 

S'il  est  baite  nel  demandez, 

Mais  en  fin  saver  le  poez.  | 

[Adunt  dist  raisun]  entérine  : 
100     [„Ma  duze  dame]  fran[ch]e  [et]  fine, 

U[nques  mais  si]  grant  curtaisie 

N[e  fist  en]  cest[e]  humaine  vie 

Pucele  cum  vus  fait  avez, 

Tuz  amanz  vus  en  rendent  grez.'* 
105     La  pucele  respund  en  bas, 

Cuvertement,  kar  ne  vont  pas  (b) 

Qu'il  sace  cum  est  ben  de  lui: 

„Ore  est  si  avenu,  ami, 

Que  ben  le  sai  si  l'ai  veu(v) 
110    Que  mut  avez  pur  mai  eu(s) 

Maus,  anguises,  ires  plusurs, 

Poi  de  joie,  mules  dolurs. 

Co  paise  mai,  estre  mun  gre 

Avez  este  si  afole. 
1 1 5     Mais  quant  est  avenu  issi 

Qu'avez  pur  mai  a  dol  langui, 

A  tel  tristesce,  a  tel  dolur, 

Or(e)  vus  o  trai  tute  m'amur 


BRUCHSTÜCK  A.  D.  AFHZ.  ROMAN  AMADAS  ET  YDOINE.  QI 

Par  tel(e)  devise  cum  dirai: 
120    Plus  qu'arne  el  mund  vus  amerai. 

Or(e)  vus  penes  d'estre  amiable 

Et  enseine  et  mesurable, 

Franc  et  gentil  a  tute  gent 

Et  pruz  et  larges  ensement, 
125     Duz  et  humbles  a  acuinter, 

Estable  et  neent  nuveler. 

Poi  de  surfait  et  de  mesure 

Saez  a  tute  creature; 

Orguil  eschivez,  (et)  vilainie, 
1 30    Tute  folage  et  estutie  ; 

Saez  vaillant,  curtáis  et  sage. 

Beaus  estes  et  de  haut  parage: 

Par  draite  nature  devez 

D'armes  estre  mut  alosez. 
135     A  vostre  pere  et  voz  amis 

Qui  sunt  del  meuz  de  cest  pais, 

A  tut  le  plus  tost  que  purez 

D'armes  avair  les  requérez, 

Qu'il  requergent  vostre  seinnur 
140    Le  duc  qui  vus  vont  grant  honur  .  .  . 

Amadas  beeilt  sich  den  Wunsch  der  Ydoine  zu  erfüllen,  läfst 
sich  von  seinem  Vater  zum  Ritter  schlagen  und  zieht  dann  in  die 
Welt  hinaus  um  Proben  seiner  Tapferkeit  abzulegen  und  Ruhm 
und  Ehre  zu  erlangen.  Drei  Jahre  bleibt  er  fern  von  seiner  Heimat 
Burgund  und  von  Ydoine;  indessen  schicken  sich  die  Liebenden 
während  der  Zeit  zuweilen  Geschenke  zu.  Endlich  macht  Amadas 
sich  auf  um  nach  Burgund  zurückzukehren.  An  der  Grenze  kommt 
ihm  ein  reichgekleideter  Junker  entgegen,  der  ihm  mitteilt,  dafs 
Ydoine,  einem  Befehl  ihres  Vaters  nachkommend,  in  Kurzem  den 
Grafen  von  Nevers  heiraten  werde.  Et  s\n  ira  0  son  signour,  heifst 
es  bei  Hippeau  (S.  63)  A  Nevers  la  rice  cite.  Mit  dem  letzteren 
Vers  beginnt  das  zweite  Blatt  des  Göttinger  Bruchstücks. 

iL 
A  Nuvers  la  riche  cite. 
Amadas  Pot  mut  (est)  deshaite: 


119  Par  tel  convent  com  vous  dirai  H,  120  Plus  que  hom    G  Sour 

tous  homes  vous  amerai  H,  121  estre  G,  122  mesurable]  servicables  //.  123 
ci  fehlt  G  gentil]  courtois  H.  125  humbles]  gentis  H.  126  nent  G  Ne  ja 
n'ames  faus  losengier  H,  127 — 8  Orguel  sourfait  ne  desmesure  Ne  faites  ja 
n'en  aies  cure  H,  129  Laissies  trestoute  vilonnie  H.  130  Encriemete  et 
toute  estoutie  U,  131  Soiies  de  haut  euer  et  de  sage//.  132  Car  mult  estes 
de   haut  parage  H,  134  De  armes  G   D'armes   preus   estre   et   aloses  H. 

135 — 6  Car  vostre  pere  et  vostre  ami  L'auront  tos  jors  este  issi  H,  137  Et 
au  plus  tost  que  vous  pores  H,  138  De  armes  G,  139  Que  il  prient  H, 
140  Li  dux  G, 

2  .A.  G  Amadas  Tot  si  a  trouble  H, 


g 2  H.  ANDRESEN, 

Li  quer  li  eschaufe  d'ardur, 
D'une  fìne  fole  cfaalur, 
5     Dunt  suit  la  fine  devene 
Et  la  draite  forsenene. 
Manáis  sane  et  cervel  li  truble, 
En  poi  d'ure  ad  curage  duble. 
Renablement  ne  lui  eschape  : 

10     N'at  plus  fin  fol  desque  H[alap]e. 
De  la  draite  rage  se  desve, 
Gette  le  chef  et  rit  et  resve; 
Sens  ne  savair  n'at  il  mais  mie 
Mes  la  fine  forsenerie. 

1 5     Deus,  [cum]  ainz  fut  curtáis  et  sage  ! 
Ore  est  [des]ve  od  la  grant  rage. 
Saut  a[l]  vallet  od  le  puin  clos, 
Un  cou[p]  li  dune  et  grant  et  gros, 
Que  le  san[c]  cler  raer  li  fait, 

20     A  tere  aval  filant  li  vait 

De  la  [b]uche  et  del  nes  a  raie 
Od  tute  la  cote  de  saie. 
En  Tespaude^  asdenz  Paert 
Que  r[o]s  remaint  tut  descuvert, 

25     Kar  la  pece  en  porte  ovoc  sai. 
Li  valle[t]  est  en  grant  esfrai, 
Pour  [ad]  grant,  fuit  s'en  ades. 
Et  Amadas  [s'en  va]it  après. 
Cum  e  ...  e  get[e]  i  la  main 

30    Si  l'aert  par  la  cote  al  sain. 
Od  la  rage,  od  la  grant  ire 
Cuntreval  tute  la  decire. 


3  Le   euer  et   escause  (/.  escaufe)  d'ardeur  JI  de  ardur  G,  5  Dont 

vint  la  droite  derverie  //.  6  draite]  fine  li.  7  Maintenant  G  Li  saut  H 
cerviaus  et  li  tourble  (/.  vielleicht  Li  sane  et  li  cerviaus  li  tourble)  H,  9  Viel- 
leicht Renable  mot  ne  lui  eschape.  H  hat  Et  toute  raison  li  escape.  IO  Das 
Eingeklammerte  verwischt  in  G^  ebenso  \.^ff'\  Qu'il  n'a  si  fol  jusqu'à  Halape 
H,  II — 12  Tout  maintenant  esrâge  et  desve  En  haut  s'escrie  et  rit  et  resve 
//.  13  Sens  ne  raison  en  lui  n'a  mie  H.  14  Par  rage  et  par  foursenerie  H, 
15 — 16  fehlen  H,  18  et  grant  et  gros]  si  tres  gros  H.  19  Que  le  clerc  sane 
couler  li  fait  H,  20  li]  s'en  //.  21  rai  G.  22  sni  G  A  toute  H,  23  la  ert  G. 
24  remaint]  li  a  //.  25 — 28  La  car  li  ront  et  porte  en  voie  Et  li  valles  qui  s'en 
esfroie  Tost  tourne  en  fuie  si  le  laist  Et  Amadas  apres  s^en  vait  //.  ^28  Et  .a.  G, 
29  Vielleicht  ist  Cum  esrage  zu  lesen  \  Comme  garous  jete  la  main  H,  30 
par]  a  H.  31 — 32  Encontre  val  tot  le  descire  Par  mult  grant  rage  et  par 
grant  ire  H.     31  le  grant  ire  G, 


*  Die  durch  Metathesis  entstandene  Form  espalde  kommt  auch  im  Cam- 
bridger Psalter  vor:  20,12,  80,6,  90,4,  sowie  in  den  Quatre  Livres  des  Rois; 
s.  Schlösser,  Die  Lautverhältnisse  der  Q.  L.  d.  R.  54.  In  letzterem  Denk- 
mal begegnet  auch  molde  s.  ebd.  Also  wie  im  Spanischen  :  espalda,  molde 
u.  a.  m. 


BRÜCHSTÜCK  A.  D.  AFRZ.  ROMAN  AMADAS  ET  YDOINK.  93 

Li  vallet  mut  s'en  espoente. 

Sachez,  n'i  fait  plus  lunge  atente, 
35     Kar  dur  li  senble  le  déduit: 

De  lui  s'estor(s)t  et  si  s'en  fuit 

Mut  tost,  kar  estre  vout  aillurs,  (b) 

Et  il  rensiu(u)t  tut  le  plain  curs 

Cum  plus  tost  pot  de  grant  randun. 
40    Quant  ce  vaient  si  cumpainnun 

Qu'après  lui  venaient  le  pas, 

N'i  ad  cel  ne  se  tenge  a  las, 

Kar  ben  sevent  qu'il  est  deve 

Des  nuveles  et  forsene. 
45     Brochent  des  espuruns  après 

Les  palefraiz  a  grant  esles. 

Cum  apres  lui  venir  les  [vai]t, 

Le  valet  lest  a  grant  esplait; 

Al  bois  s'en  vait  cum  esrage. 
50    Deus,  cum  si  home  sunt  ire! 

Les  palefraiz  mut  tost  gerpisent 

Et  les  curanz  destrers  saisisent; 

D'espuruner  pas  ne  se  fainnent, 

*A  mut  grant  anguisse  l'atainent. 
55     Cum  dait  entrer  en  la  forest 

Saisisent  le,  mut  li  desplest. 

Mais  il  en  sunt  joianz  et  lez 

Et  d'autre  part  grains  et  irez. 

Haitez  sunt  mut  que  il  l'unt  pris, 
60    Mais  mort  sunt  et  maltalantis 

De  co  que  il  est  forsene: 

En  plurant  l'unt  araisune; 

Ducement  araisune  l'unt, 

Et  il  en  fol  naif  respund 
65     Tut  a  reburs  cume  desve 

Et  cum  cil  qui  est  forsene. 

Les  uilz  roille  et  rêve  et  rit 


33  mut  s'espoente  G  Et  chius  qui  mult  s'en  espoente  H,  34  Ne  fait  entour 
lui  plus  d'atente  H.  35  Qu'il  n'aime  pas  itel  déduit  H.  36  De  li  s'estort 
H.  37  qu'estre  vaurcit  H,  38  Et  chius  après  tout  le  plain  cours  II,  .  39 
puet  H,  41  Que  après  li  G  Qui  après  lui  viennent  le  pas  H.  42  Cascuns 
sait  bien  isnel  le  pas  H,  43  Qu'il  est  esragies  et  derves  H,  45 — 46  A 
esperón  vont  tout   après  Et  qui  ains  ains  de  grant   esles  H.  47  lui]  li  G 

Quant  après  lui  venir  les  voit  H,  49—50  Et  si  s'en  fuit  com  esragies  En- 
vers le  bos  s'est  adrechies  H.  50  hom  G.  51 — 52  Et  cil  les  palefrois  guer- 
pirent  Et  es  destriers  mult  tost  salirent  H.  54  le  tainent  G,  55 — 56  A 
l'entree  de  la  forest  La  l'ont  saisi  mult  li  desplest  H,  58  Et  de  autre  part 
G  grains  et]  resont  H,  59 — 60  Lie  sont  de  ce  que  ils  l'ont  pris  Et  angous- 
sens  ce  m'est  avis  H.  59  qu'il  unt  pris  G,  61  qu'il  G  De  ce  qu'il  est  si 
esragies  H,  62  l'ut  G  Cascuns  en  est  fourment  iries  U.  64  Et  il  com(e) 
fans  nais  respont  H,  65  cum  G,  66  Comme  chius  qui  H,  67  rêve]  raisne 
(/.  raisve)  H. 


1 


Q  I  H.  ANDRESBN, 


Et  mainte  descríe  dit. 

Quant  a  lui  parolent  resun 
70    Et  il  cum  estape  ^  brícun 

Respund  cum  cil  ki  ad  perdu 

Sun  cors  et  est  del  sens  issu; 

D'ume  esrage  est  sis  respuns.  (11^) 

Ki  dunt  veist  ses  cumpainuns 
75     Plurer  et  plaindre  et  grant  dol  fere, 

Puinz  detortre,  chevols  detraire, 

Pasmer  suvent  en  poi  de  terme, 

Suspirant  regreter  a  lerme 

Lur  séinnur  a  mult  grant  tristesce 
80    Et  recorder  sa  grant  proesce, 

Sa  franchise,  sun  vaselage 

Et  sun  tresfìn  gentil  curage. 

Et  sa  lar^esce  et  sa  franchise, 

Ses  granz  buntez,  sa  genterise  — 
85     Kis  veist  si  plurer  et  plaindre. 

Dire  poust  qu'une  n'oi  graindre 

Plurer  ne  dolur  de  nul  home 

Sulunc  co  que  li  livre  asume. 

Apres  grant  joie  et  grant  laesse 
90    Unt  sifaite  fine  tristesce, 

Si  grant  dolur  et  si  grant  ire 

Que  nel  sai  cunter  ne  ne  dire. 

Ne  sevent  que  lur  est  a  faire, 

Quel  part  aler  ne  quel  part  traire, 
95     Kar  al  repairer  en  Burgoine 

Unt  achaisun  et  grant  essoine, 


68  desverie]  reverie  G  dist  H.  69 — 70  Quant  on  parole  a  lui  de  bien 
Et  il  respont  tout  autre  rien  H,  69  lui]  li  G,  71 — 72  fehlen  H,  73  De 
ume  G.  74  Qui  lors  oist  H,  76  cheuolis  G  Et  poins  tordre  et  cheviaus 
detraire  H,  78  I  ot  plouree  mainte  lerme  H,  79 — 80  Pour  lor  signour  ont 
grant  trístrece  Mult  regretent  sa  grant  prouece  H,  82  Sa  largece  son  franc 
corage  H,  83 — 84  fehlen  H  und  scheinen  interpoliert  zu  sein,  da  franchise 
schon  V.  Sí,  der  in  H  ebenso  lautet,  vorkommt.  85  Qui  les  oist  plourer  H. 
86  que  hunc  G   Dire  peust  aine  n'oi  graindre  H, 


*  Wie  hier  zusammen  mit  bricun^  dessen  Bedeutung  ja  nicht  selten  der 
von  fol  sehr  nahe  kommt  (s.  Horning,  Roman.  Stud.  IV  332),  so  findet  sich 
estape  an  den  drei  von  Tobler,  Zeitschr.  VIII  297  zu  Cliges  5322  {Por  trop 
baude  et  por  estapee)  angeführten  Stellen  mit  fol  bzw.  sot  verbunden  {Metis 
tant  fu  fox  et  estapez;  Foux,  estapez  et  durfeuz;  Soz,  estapez  et  deceuz)» 
Mit  Rücksicht  darauf  dafs  die  Narren  einen  pel  (Stock,  Prügel)  oder  eine 
fnacue  (Kolben)  mit  sich  zu  führen  pflegten  (meistens  am  Halse:  Tristan  II 
99,  loi;  vgl.  auch  Michel  ebd.  209;  Rou  Bandii  V.  3668;  Benoît,  Chron. 
28533,  32805),  liegt  es  nahe  in  estapé  eine  Ableitung  von  estape,  auch  estepe 
(das  deutsche  „Stab",  noch  erhalten  in  étable  =  Vordersteven)  zu  erblicken, 
das  von  Ducange  (unter  estapla  und  stepa)  mit  palus  wiedergegeben  und  in 
derselben   Bedeutung  von  Littré  (unter  étape)   und  Godefroy   angeführt  wird. 


BRUCHSTÜCK  A.  D.  AFRZ.  ROMAN  AMADAS  ET  YDOINK.  95 

Ki  lur  sait  pins  cuntre  curage 

Pur  la  dolur  de  ceste  rage. 

Qu'anc  de  rcns  esperance  n'urent 
icx>    Fors  de  repairer  a  (grant)  laesce 

Et  a  grant  joie  senz  tristesce 

En  lur  pais  a  envaisure, 

Ne  fust  ceste  forte  aventure. 

Mais  trop  lur  est  cruele  et  fere 
105     Fortune  de  maie  manere, 

Que  sis  amis  en  plure  a  lerme. 

Apres  grant  joie  en  poi  de  terme 

N'avint  hune  si  sudainement 

Sifaite  irur  a  nule  gent. 
I  IO    Quant  unt  lunges  plaint  et  plure  (b) 

[Si  unt  en  lur  cunsail  truve] 

QuHl  [le  menint]  en  lur  cuntree 

Priveement  a  recelée 

A  un  des  forz  casteaus  sun  [pere] 
115     Sil  liverrunt  lui  et  sa  mere 

Quii  guarderunt  al  meuz  que  .  .  . 

Les   plus  sages  cest  cunsail  .  .  . 

A  lur  avis  c'est  le  plus  bel. 

A  grant  dolur  le  damisel 
120    Lient  atant,  mais  a  grant  ire 
,Le  funt  et  a  fine  martire; 

Mes  nul  meillur  cunsail  ne  sevent. 

Quel  talant  qu'ait  atant  le  lèvent 

Sur  un  suef  ambiant  destrer, 
125     Derere  lui  un  eh  e  valer 

Qu'entre  ses  braz  le  tent  a  plur. 


87  dolur]  dol  G  Ploureis  ne  duel  faire  d'oume  H,  88  Que  li  sien  font 
ce  est  la  soume  H,  89 — 90  En  poi  d'eure  ont  leur  grand  leece  Tournee  en  ire 
et  en  tristece  H,  91 — ^ifekUn  U,  92  Das  vweite  n^  fehlt  G»  93 — 94  II  ne 
sevent  qu'il(s)  puissent  faire  Ne  ou  aler  ne  quel  part  traire  H.  95 — 98  Car 
d'aler  avant  en  Bourgongne  Ont  grant  doutance  et  grant  vergongne  Mult  leur 
est  plus  contre  corage  Pour  Tangousse  de  ceste  rage  H,  Vor  99  fehlt  in  G 
ein  Vers,  H  hat  Hui  matin  quant  de  l'ostel  murent  En  esperance  adonques 
furent  De  repairier  a  grant  leece  Et  a  grant  honneur  sans  tristrece.  102  paus  G, 
102 — 6  O  leur  signeur  en  leur  pais  A  leurs  parens  a  leurs  amis  Or  leur  est  si 
cruele  et  nere  Fortune  et  de  maie  maniere  Que  plourer  leur  fait  mainte  lerme  H, 
108  Ú  fehlt  G  Mais  n'avint  si  soudainement  H,  loQ  nule]  tute  G  Si  très  grans 
duels  a  nule  gent  H.  110  lunges]  asses  H.  m  ist  verwischt  in  G  und  nach  fi 
er^^äntt  worden  ;  dsgl.  das  Eingeklammerte  1 1 2,  doch  ist  merunt  noch  zu  er- 
kennen, 112  en  lur  cuntree]  a  recelée  H.  113  a  recelée]  en  leur  contrée  H, 
114  pere  (so  li)  in  G  verwischt.  115  Sil  larunt  {letzteres  undeutlich)  et  a 
sa  mere  G.  116 — 117  sind  die  letzten  Buchstaben  in  G  nicht  mehr  zu  ent- 
ziffern. H  hat  Qui  mout  bien  garder  le  feront  Par  itant  s'en  deliverront. 
118  cest  est  G,  118 — 21  Cest  conseil  tienent  au  plus  bei  Atant  ont  pris  le 
damoisel  A  fìne  force  et  a  martire  Le  font  lier  et  a  grant  ire  H.  122  An- 
gousseus  en  sont  et  dolant  Puis  l'ont  monte  isnelement  H.  123  que  ait  G. 
124  Sus  H.         125  Dere  lui  G.         126  Qui  en  ses  bras  le  lient  o  plour  H. 


1 


QÓ  H.  ANDRBSBN, 

Muntez  sunt  tuz  a  grant  dolur. 
Drait  al  chastel  sun  pere  vont 
Cum(e)  la  plus  triste  gent  qu'est[on]t. 

130    Tant  unt  erre  ceste  gent  triste 
Lur  jumees  de  giste  en  giste, 
Qu*a  la  cite  sun  pere  venent; 
Ouvertement  mut  se  cuntenent 
Et  lur  mésaventure  covrent, 

135     Sulunc  le  mal  sagement  ovrent; 
Ne  volent  pas  la  chose  espandre 
Ne  fere  esmote  ne  esclandre 
Al  pople  de  lur  (mes)aventure, 
Que  tant  lur  semble  pesme  [et  dure], 

140    Dunt  tant  s'esmaìent  et  effraient. 
Prìveement  avant  envaient 
Al  pere  Amadas  lur  seignur 
E'n  mandent  tute  la  verur 
De  Taventure  doleruse, 

145     Dunt  maint  hume  et  femme  doluse. 
Tresque  la  nuvele  est  sene  .... 


127  Puis  s'en  toment  a  grant  dolour  //.     128  Droit  en  Bourgongne  s'en 
revont  H,  129  estont  nicht  gam  sicher,  on  verwischt  \    A  la  plus  tristre 

gent  du  mont  ^.  130  Der  Anfangsbuchstabe  von  T9X\X.  fehlt  G\  cele  gent /T. 
131  Leur  journée  H,  132  la  cite]  .1.  castel  H,  133  Costeement  G,  134 
malaventure  H,  136  chose]  noise  G,  137  Tumulte  faire  ne  esclandre  Hn 
139  et  dure  ist  in  G  verwischt.  Qui  tant  par  est  et  pesme  et  dure  H.  140 
Que  mult  durement  s'en  esfroient  H,  142  .a.  G,  143  Et  si  li  mandent  la 
doleur  H.  Vielleicht  ist  darnach  in  G  zu  lesen:  Et  si  li  mandent  la  verur. 
144 — 45  fehlen  H,       146  Tout  com  si  ele  est  avenue  H, 


Nachtrag. 

Auf  Wilhelm  Meyers  Veranlassung  hatte  Herr  Omont  die  Güte 
die  für  das  Göttinger  Fragment  in  Betracht  konmienden  Verse  des 
Textes  von  Hippeau  mit  der  Hs.  zu  vergleichen.  Die  Kollation 
ergab,  dafs  Hippeau  besonders  viele  orthographische  Versehen,  in- 
dessen auch  mehrere  tiefer  greifende  Fehler  begangen  hat  Letztere 
sind  in  dem  nachfolgenden  Verzeichnis,  das  die  vollständige  Kol- 
lation enthält,  durch  einen  Stern  ■  hervorgehoben  worden. 

Hs.  375,  fol.  317,  col.  3. 

V.  IUI  Conques.  v.  1158  v.                               v.  1221  m}t. 

1 1 12  el.  1 1 66  Sel  baise.  1 23 1  ientix. 

♦1119  Lasse,  com.  *II7I  leur.  1234  aves. 

1 1 28  homes.  *ii82  dous.  1236  ti  fehU, 

1 1 35  fole.  1 198  max  dofit.  1246  honeur. 

♦1138  m'en.  1209  courtoisie. 

*ii50  sour  1 2 19  plusors. 


BRUCHSTÜCK  A.  D.  AFRZ.  ROMAN  AMADAS  BT  YDOINE. 


97 


Hs.  375,  fol.  3I8^  col.  3. 


V.  1796  foorseneríe. 

V.  1855  ^^^' 

V.  *i886  leur  amis. 

*  1 797  Li  saut  et  li  e.  li  t. 

♦1858  toute.  • 

1905  dolent. 

1 80 1  denre. 

i860  compaignoDs. 

191 0  dolor. 

1806  canp. 

1868  large. 

*I9I3  esre  tristre. 

♦1807  clc«"' 

1 87 1  ploureic. 

1915  sen. 

«1824  De  lai. 

1874  tristre. 

19T9  voelent 

♦1825  vauroit. 

♦1875  qu'il. 

1921  lour. 

1829  vienent. 

1876  Ne  V. 

1925  Aup  amadas  leur. 

1830  set. 

<^i88i  Cui. 

♦1927  si  9m  ele. 

1839  ¿pirent. 

1884  honneur. 

♦1847  Li«t  il. 

1885  lour  {oder 

leur?) 

H.  Andrbsen. 


Z«lts4ilir.  f.  rom.  Pbil.  XI 11. 


Die  Verorânong  für  den  gottesgeriohtlichen  Zweikampf 

zu  Barcelona. 


Die  Ottoboni'sche  Büchersammlung  des  Vaticans  weist  unter 
No.  3058  eine  Hs.  in  Folio  auf,  die  aus  Barcelona  stammt  und 
Texte  juridischen  Inhalts  in  lateinischer  und  teils  auch  in  catala- 
nischer  Sprache  enthält.  In  den  Modern  Language  Notes  1888, 
S.  349  und  50  habe  ich  zwei  Rechtsformulare,  deren  Alter  sich 
genau  feststellen  liefs,  aus  derselben  Hs.  publiziert.  —  Der  Einband 
der  Hs.  ist  äufserlich  wurmstichiges  Pergament,  die  Pappe  ist  aus 
italienisch  bedrucktem  Papier  vom  Ende  des  17.  Jahrh.  Auf  der 
Innenseite  des  vorderen  Deckels  klebt  ein  Schild  mit  dem  Namen 
eines  ehemaligen  Besitzers:  „Philip:  de  S  tos  eh.  L.  B.",  über 
welchem  —  beides  ein  Kupferstich  —  ein  einfaches  Wappenschild 
(zwei  verschlungene  Blumen)  mit  Helm  und  Helmzier  prangt  Unter 
.dem  Namen  steht  von  ziemlich  moderner  Hand  die  Bibliotheks- 
nummer. Philipp  von  Stosch  ist  jener  berühmte  Gemmensammler 
des  1 8.  Jahrh.  1 69 1  zu  Küstrin  geboren,  ging  er  früh  auf  Reisen 
und  lebte  schliefslich  bis  173 1  als  englischer  Geschäftsträger  in 
Rom.  Allem  Anscheine  nach  erwarb  er  die  Hs.  in  Paris,  wo  er 
sich  zuerst  aufhielt,  und  verkaufte  sie  in  Rom.  Der  Einband  raufs 
aus  seiner  Zeit  herstammen. 

Die  Hs.  selber  ist  nicht  aus  einer  Hand  hervorgegangen.  Sie 
besteht  aus  18  Lagen  Pergament.  Die  erste  Lage  enthält  auf  zwölf 
Seiten  einen  Kalender  in  schöner  Schrift.  Ziemlich  flüchtige  Ein- 
tragungen in  demselben  von  der  Hand  eines  Besitzers  der  Hs.  weisen 
die  Jahreszahl  1373  auf.  Vgl.  Mod.  Lang.  N.  a.  a.  O.  Da  sich  Notizen 
von  derselben  Hand  allenthalben  in  der  Hs.  finden,  so  ist  der  Schlufs 
berechtigt,  dafs  sie  bis  zu  dieser  Zeit  fertig  geschrieben  war. 
Seite  13  und  14  stehen  die  Anfange  der  Evangelien,  von  derselben 
Schrift  wie  der  Kalender;  man  gebrauchte  dieselben  bei  der  Eides- 
leistung. Auf  dem  8.  Blatte,  womit  die  Lage  schliefst,  sind  die 
Grenzen  der  Vikarei  von  Barcelona  angegeben.  Der  Text  folgt 
unten. 

Lage  2  und  3  sind  der  älteste  Teil  der  Hs.  Die  Abnutzung 
des  Pergaments,  Liniierung,  Paginierung  und  Schrift  beweisen,  dafs 
diese  beiden  Lagen  von  20  Blättern  ein  Buch  für-  sich  gebildet 
haben.  Sie  enthalten  die  Usatici  (oder  -ca)  von  Barcelona,  auf 
einem  ringsum  6 — 8  cm  breitem  Rande  steht  in  sehr  kleiner  fluch- 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGERICHTLTCHEN  ZWEIKAMPF.         QQ 

tíger,  aber  gleichzeitiger  Schrift  (12. — 13.  Jahrh.)  ein  Kommentar 
zu  den  Gesetzen.  Noch  spätere  Randbemerkungen  und  die  Folio- 
nummem  sind  von  der  erwähnten  Hand  des  14.  Jahrh. 

Fol.  XXIvO — CXXIv®:  Curien,  irugae  und  consiüufiones  der  arago- 
nischen Könige,  Grafen  von  Barcelona,  Dazwischen  befìndet  sich 
fol.  LVIrO— LlXrO  unser  Text  Von  fol.  XXI  bis  zu  Ende  ist  die 
Schrift  wieder  von  einer  Hand,  Deutliche  Schrift  und  kunst- 
volle Initialen. 

Fol.  CXXII — CXXIV:  Inhaltsverzeichnis  der  Privilegien  von 
Barcelona  —  catalanisch.  Die  dort  zuletzt  genannte  Jahreszahl 
ist  1337. 

Fol.  CXXVI — CLX:  die  Privilegien  selber  —  lateinisch.  Sie 
schliefsen  mit  einer  Urkunde  Peters  III.  vom  5.  Februar  1367,  hier 
¡st  auch  die  Schrift  am  jüngsten. 

Fol.  161 — 163  (mit  arabischen  Ziffern  paginiert)  enthalten 
(fol.  1021^  und  v®)  die  Aufzählung  der  französischen  Könige  bis 
1 180.  —  Das  Datum  dieser  ziemlich  flüchtigen  Aufzeichnungen, 
die  von  gleicher  Hand  sind  wie  die  Randbemerkungen  zum  Ordo^ 
nament  de  baiayla,  wird  durch  folgende  Notiz  festgestellt: 

fol.  lóiv^':   Lo  Compt  del  heaoalar  dels  juheus  es  del  Comansament  del 
Mon  £  es  tro  al  primer  die  de  setembre  del  any  MCCCLXIII. 
Compt  hun  qué  ha  V  Milla  C.XX.III  ans. 

fol.  163  stehen  juristische  Maximen,  z.  B.  ignoranüa  facti  non 
juris  excusat. 

Darauf  folgen  noch  7  unpaginierte  Blätter,  wovon  5  leer  sind; 
2  enthalten  Stammtafeln  und  wertlose  Bemerkungen  nebst  den  von 
mir  publizierten  Formularen. 

Los  t^rmens  de  la  vaguaria  de  barchin  .  e  de  vallefs. 

La  vaguaria  de  barchin  .  e  de  valiers  .  Comensa  a  garraf .  Dins  en  la 
mar  .  e  pula  per  la  muntayna.  E  compren  dins  aquest  Terme  lo  caste!  de 
arapruya  ab  son  terme  .  e  trevessa  les  muntaynes  de  Cerveylo  .  e  ix  a  la  nera 
de  noya  entre  Castel  my  e  gilida  .  e  conpren  Cerveyo  veyl  e  dou  ab  lurs 
termens  .  e  corbera  e  castell  vey  .  e  martorell  ab  {von  »weiter  Hand)  sa  par- 
Toqnia  .  e  puia  per  lobregat  amunt .  Tro  sus  a  terme  de  riacca  risses  (?)  .  e  al 
coyl  de  brau  .  e  compren  dins  aquest  terme  haulesa  de  munt  serrât .  e  la 
rocha  de  spaa  .  e  ix  desa  per  la  muntayna  al  coyll  de  davi  .  et  per  la  serra 
entro  sus  a  sent  lourens  del  munt .  e  per  la  serra  daqui  tro  sus  al  terme  de 
granerà  .  e  compren  lo  castell  de  sapera  .  e  de  gualifa  .  e  trevessa  per  les  mun- 
taynes .  e  ix  al  congost  de  les  cudines  .  entro  aygua  freyda  .  e  puia  per  la 
serra  de  ceguamanent .  e  per  la  serra  va  tro  sus  a  riu  de  gualba  e  compren 
de  la  muntayna  de  munt  seyn  axi  con  aygua  vessa  entro  al  dit  riu  de  gualba 
e  compren  munt  clus  e  sent  saloni  .  e  tot  co  qui  es  desa  les  muntaynes  .  e 
passa  e  trevesse  per  la  muntayna  de  munt  negra  e  va  tro  sus  en  la  mar  prop 
cauUes  descarach  .  qui  partex  ab  lo  terme  de  munt  palau  e  puys  tot  valles  e 
tot  Io  marechine  .  axi  con  senclou  tro  sus  a  guarraf. 

7* 


ioo 


fe;  OTTO', 


Dabei  steht  von  einer  Hand  des  17./18.  Jahrh.:  Vide  Marquillaá 
in  iisatico  item  statuefunt  fol.  166. 

Folgende  Erläuterungen  mögen  hier  Platz  finden. 

Diese  etwa  2200  □  km  grofse  „vicaria*'  von  Barcelona  umfafste 
mit  Einschlufs  der  Comarca  Valles  die  Hälfte  der  heutigen  Provinz 
Barcelona.  Nur  ganz  im  Osten  auf  dem  Kanmie  der  Serra  von 
Monseny  decken  sich  die  Grenzen. 

Im  Westen  beginnt  die  Grenze  auf  der  flachen  Costa  de  GarraiL 
Sie  geht  über  die  Berge,  die  bei  Cervello  beginnen  —  das  im 
Texte  genannte  Alt-  und  Neucervello  heifst  heute  Sta.  Colom^  de 
Cervello,  ein  ganz  kleiner  Flecken  am  Llobregat  auf  ebenem  Boäen, 
und  San  Esteban  de  Cervello,  i  legua  weiter  im  Gebirge  — ,  und 
wendet  sich  dem  Flüfschen  Noya  zu,  das  es  einige  Stunden  vor  seinem 
Einflufs  in  den  Llobregat  durchkreuzt  Corvera,  —  auf  einer  Berges- 
spitze gelegen,  wo  auch  Reste  eines  alten  Castelles  sind,  —  Castellvi 
de  Rosanes  (im  Texte  cas/e¿¡  vey)  und  Mortorell  werden  von  der 
Grenze  umschlossen.  Damit  hat  die  Grenze  eine  vorwiegend  öst- 
liche Richtung  angenommen.  Sie  geht  über  den  ziemlich  direkt 
südlich  ñiefsenden  Llobregat  hinweg  und  zwar  nördlich  vom  heuti- 
gen Olesa  de  Munt  Serrat,  das  5  leguas  von  Barcelona  entfernt  ist 
Nun  scheinen  die  Kämme  des  Gebirges  die  Grenze  zu  bilden. 
Sent  Llorens  del  Munt  ist  ein  Kloster,  das  noch  heute  besteht,  es 
liegt  3433  m  hoch.  Damit  kommen  wir  an  die  Ostgrenze  der 
Vikarei.  Dieselbe  berührt  den  kleinen  Ort  Granerà  und  geht  dann 
zum  Flüfschen  Congost,  das  bei  dem  im  Texte  erwähnten  Orte 
Aiguaireda  in  eine  tiefe  Schlucht  eintritt  Den  nun  erwähnten  riu 
de  gualba  kann  ich  nicht  identifizieren  ;  vielleicht  ist  es  die  Tordera, 
an  dem  Gualba  liegt,  es  ist  aber  möglich,  dafs  dort  noch  ein 
kleiner  Nebenñufs  mündet,  welcher  etwa  gemeint  wäre.  Das  letzte 
Stückchen  der  Grenze  mufs  sich  mit  der  heutigen  Grenze  der  Pro- 
vinzen Barcelona  und  Gerona  gedeckt  haben,  denn  auch  jetzt  geht 
die  Grenze  an  der  Sierra  de  Monseny  entlang.  Von  dort  an  ist 
aber  die  alte  Vikareigrenze  nicht  genau  festzustellen,  man  mufs 
sich  mit  der  Thatsache  begnügen,  dafs  sie  die  Comarca  Valles,  das 
niedrige  Küstengebiet,  umschlofs. 

Es  folge  nun  der  eigentliche  Text  —  Noch  eine  Hs.  davon 
existiert  irgendwo,  sie  wird  bei  Ducange  in  letzter  und  auch  in. 
vorletzter  Auflage  erwähnt  und  hat  dort  den  Titel  Jibeilus  cátala- 
nicus*'.  Die  Artikel  ,,duellum'\  ,yvadium'*  u.  a.  bringen  kurze  Excerpte. 
Dieser  Text  weicht  in  Kleinigkeiten  ab,  die  nur  bezeugen,  dafs  für 
jeden  der  beiden  Schreiber  die  Sprache  eine  lebende  war.  Dia- 
lektische oder  sachliche  Abweichungen  zeigen  sich  in  den  zugäng- 
lichen Stellen  nicht 

Die.  Abkürzungen  sind  die  gewöhnlichen ,  sie  sind  hier  alle 
aufgelöst;  wo  doppelte  Lesung  möglich  wäre,  findet  sich  Cursiv- 
druck.  Die  Bemerkungen  am  Rande  der  Hs.  sind  am  Fufse  der 
Seiten  abgedruckt. 


B 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGERICHTUCHEN  ZWEIKÄMPF.         IO  I 

(/ô/.  LVIa)   Ordonament  de  Bathayla  ques  fa  Enbarch. 

Bathallia  qnomodo  sit  fatíenda. 
[Miniature:  2  kämpfende  Ritter  zu  Rois.] 

latayla  iutiada  ans  que  sit  iurada  .  si  per  cavaliers  deu  esser 
feyta  .  sia  fermada  ab  penyores  tinens  .  per  .ce  unces  dor 
.  de  valencia  .  qui  son  .ecce,  morabatins.  E  si  per  paons 
ho  home;is  (der  Strich  über  dem  e  ist  von  zweiter  Hand)  de 
peu  deu  esser  feyta  .  sia  fermada  per  .c.  unces  dor  .  de  va- 
lencia .  qui  son  .ce.  morabatins.     K   azp   diu   lusatge   de  bar- 

I  o  zalona  .  qui  comenza  batayla  iutiada  .  e  axi  dona  a  entendre 
aquel  usatge  .  que  batayla  nos  deu  fer  per  volentat .  mas  per 
nécessitât  .  cant  la  cort  conexera  ^  quel  reptament  es  tal  que 
batayla  sen  deu  fer  .  so  es  per  baya  o  per  treuves  trencades 
.  o  per  trazion:    E   per   zo   neguna   cort  no   deu  pendre  ba- 

1 5  tayla  |  que  per  volentat  sya  aremida  .  On  con  negun  vol  reptar 
altra  .  deu  donar  son  reptament  en  escrit,,a  la  cort:  £  si  la 
cort  conexera  quel  reptament  sya  de  baya  .  o  de  trêves  tren- 
cades .  o  de  trahy tio  .  deu  pen-  (/oL  L  Vlb)  dra  lo  fermament  | 
da  quel  |  qui   repta  .  e  les  penyores   de  .ecce,  morabatins.     £ 

20  deu  les  dar  lo  veger  a  manlevar  segons  usanza  a  tant  coveni- 
mens  fermanzes  queles  li  tornen  .  o  .ecce,  morabatins  tota  hora 
que  el  les  deman.  £  deu  fer  metra  lo  reptament- en  son 
libra.  £  deu  citar  aquel  que  reptat  es  .  e  dar  dia  de  .X. 
dies  .  que  comparega   denant  Io  veger.     £  la   eort  per  escon- 

25  dir  e  per  rederge  .  deu  li  trametra  Io  veger  lo  translat  del 
reptament .  e  la  carter  de  la  citation.  E  si  aquel  que  reptat 
es  no  vol  venir  a  ia  eort  ne  escundir  sa  fe  deu  Ion  (w  von 
zweiter  Hand)  forsar  la  cort  e  destrenyer  segons  que  diu  lu- 
satge de  barzalona  .  qui  comenza:  si  quis  in  curia  .  lusatge  no 

30  diu  per  qma  (i  von  zweiter  Hand)  manera  lo  destrenya  .  oias 
creu  que  el  destret  sia  .  que  hom  faga  cridar  publicament 
per  los  loes  déla  vegería  on  reptat  es  que  el  no  vol  respondre 
al  reptament  de  zo  que   hom  lo  repta  .  e  axi   con  hom   con- 


Z.  10  Est  usaücus  vùsi^ìtJis  (sü  !)  bátala  iudicata  .  \n  .IIII.  car/<x. 
14  nota  quod  oportet  dare   reptamentum  .  per   se  vel  per  procuratorem 
cum  carta  vel  cum  litra   de   creensa  ut  in  libro    curie   vicaríi   barchinonensis 

e      o  o 

continetur  in  XI^  [unUserl.J  septembrís  anno  domini  M.CC.XC. 

17  nota  quod  in  Catnalonia  sunt  .III.  curie  ordinarie  .  in  casu  batalie  . 
▼idelicet  dominus  Rex  [am  Rande  sanescalcus]  et  curia  barchin^/r^/tjtj  cum 
▼icario  .  cetera  curie  sunt  voluntarìe  .  et  dominus  Rex  et  sanescalus  possunt 
accipere  reptamenta  in  omnibus  casibus  set  (sic  !)  cuna  barchin^^n^/ijn* 
non  in  tribus  casibus  .  forma  manulevant  |  quae  pignora  manualevaverunt  talis 
et  quilibet  in  solidum  promiserunt  ea  tornare  in  posse  vicarii  quocumque  et 
quocienscumque  ab  eo  fuerint  requisiti  .  vel  alter  eorum  cum  complemento 
pignoruro  valencium  .  tot .  mor  .  (morabatins)  et  Obliguaverunt  bona  et  renun- 
ciaverunt  et  e.  Et  si  non  sunt  de  vicaria  renuncient  foro  et  privilegio  et  subi- 
cicnt  se  juridictioni  vicarii  etc. 

29  Qui   usaticus  est  in  .VII.  carta. 


L 


1 02  R.  OTTO, 

turn  ax  roman  en  aquel  crim  repta  t  E  si  lo  veger  li  troba, 
de  que  deu  satisfer  a  la  altra  part .  per  metre  empossessio  de 
SOS  bens  .  per  amor  do  servar  la  cosa  e  anantar  segons  drei . 
dels  bens  del  reptat .  segons  quel  dret  vol.  E  si  aquel  qui 
5  repta  non  atendrá  al  die  |  e  aquel  qui  reptat  es  comparea  . 
lo  vager  preña  fermament  |  e  penyores  .  de  .ecce,  morabatins 
daquel    qui   reptat   es  .  e   destrenya  lo  reptador  .  de  men^zr 

0  reptament  |  que  fet  |  aura  .  cor  (fòL  L  Vie)  no  es  bon   que 
hom  repta   laltra  de  fe   en  cort  .  e  puys  nou  uula  menar  co- 
io     brant  les  penyores  |  e   donant   al   reptat   qui   aura   fermât  |  e 

tornades  penyores  |  o  quel  desrepta  |  e  que  li  desfaga  les 
mesions  ab  tatxament  de  la  cort. 

o  reptament  quel  reptador  farà:  deu  esser  breu  |  e  pia  .  e 
deu  contenir  lo  fet  1  per  que  la  fé  fo  promesa  e  deu  contenir 

1 5  lo  fet  per  que  la  fé  fon  trencada  .  e  en  que  es  trencada  : 

e  les  altres  rahons  segons  que  lo  reptament  es.  (Zorn  respon 
lo  reptat  Lo  reptat  deu  rendre  breument  e  pia  |  e  sens 
tota  conditio:  exceptio:  atqrgan  lo  fet  o  negan  clarament.  E 
com  lo  reptador  el  reptat  se  sien  avenguts  dels  molts  |  atorgan 

20  o  negan:  si  el  reptador  pot  provar  son  enteniment  per  bons 
cartes  |  o  per  leyals  testimonis  sia  reebuda  la  prova:  e  la  ba- 
tayla  no  sìa  jutgyada  segons  lo  usatge  contengut  .  en  aquel 
usatge:  Qui  se  sciente  .  e  si  provar  no  pot  .  sia  jutgyada  la 
batayla  .  cor  lavors  deu  hom  recorrer  al  iuy  de  deu  .  cor  prove 

25  de  bome^s  (Strich  über  dem  e  von  ziveiUr  Hand)  falen.  E 
lavors  la  cort  deu  assignar  temps  al  reptador  .  de  X  en  X 
dies:  tres  vegades:  a  dar  par  o  contrasembla  .  a  aquel  qui 
reptat  es  segons  la  manera  del  reptament .  sii  reptament  es 
de  fet  de  baya  |  deu    dar  lo  reptador   par  al  reptat .  lo   qual 

30  par  I  deu  esser  de  linatge  |  e  de  valor.  E  si  por  ventura 
es  pus  rrich  e  pus  nobla  |  o  menor  de  cors  noi  pot  per  azo 
rebuiar  .  ab  que  no  sia  menor  de  linatge  .  o  de  riqueses 
(foL  L  Vld)  segons  que  es  contengut  en  lo  usatge  qui  comenza. 
Et  si  a  potestate .  e.   cet.      E   sii    reptament   no  es  de  fet  de 

35  baya  |  mas  de  trencament  de  trêves  od  altra  trencament  de  fé  ! 
so  es  de  traytio  |  deu  lo  reptador  dar  contrasemla  al  reptat  . 
a    escontrasembla.     Mas   en  contrasembla  no  guarda  hom 

1  sino  dignitat  de  cavaleria  |  que  sia  contrasembla  de  cors  .  sol 
que  sia  cavaler  e  que  li  venga  a  mida  .les  mesures.    Lamida  e 

40     les  mesures  ce  (sic!)  deven  fer  axi  |  que  la  cort  aleia  pri?home«s 

(Strich  über  dem  e  von  zweiter  Hand)  bons  |  e  leyals  |  per  feels 

qui  fazen  les  mides  .  e  juren  |  que    ben  e  leyalment  les  fazen 

per  cascuna   de   les  parts  .  e  rcmoguda    tota   amor   e   tot   oy 

e  tota  volentat  mala  .  e   misuren  al  primer   dia  que  assignat 

45     sera  |  a  midar  primerament  lo  reptat  .de  ques  fa  la  mesura. 


23  Qui  usatic»j  est  in  VII.  carta. 
34  Qui  usaticus  est  in  VIÌL  carta. 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGBRICHTUCHBN  ZWEIKAMPF.  IO3 


L' 


M 


a  mesura  |  o  lamida  |  fazen  en  aquesta  manera .  que  ajen 
fìl  de  lin:  o  de  cañen  prim:  que  sia  de  .IIII.  o  de  .V. 
iils:  lo  cal  fìl  sia  tort  .  e  encerat .  e  ben  egual  .  e  ben 
pulit  .  que  no  pnsque  abreviar  .  ne  alongar  .  e  fazen  estar 
aquel  que  mesuraran .  en  aquela  casa  tot  nuu  e  dèscalz  .  em- 
brages  .  tansolament  empeus:  en  una  taula  .  qui  sia  plana  |  e 
egual  .  e  que  estia  tot  dret  que  no  sen  corp  tant  ni  cant . 
devant  ni  detrás .  e  posen  li  lo  cap  del  fìl  |  al  cuguroz  |  en  lo 
pus  alt  loc  que  hi  es  .  e  passen  lo  li  per  mig  dels  uls  .  e  aval 

IO     tro  al  potza  dret .  e  axis  mesura  embarzalona. 

as  lo  senyor  rey  [  en  los  fins  de   valencia  |  ha  mes  que 
lo    fil  (fil  von  zweiter  Hand)  (fol.  LVIIa)  pos   hom    en 
lo  cap  del  nas  .  entre  amdos    los  uls .  e  pug  per  lo  front 
e  per  mig   del   cap  .  e   detrás   per  mig  delà  esquena:   tro   al 

1 5  talo.  E  cant  sera  mesurât  daltea  :  mesuren  lo  per  les  spatles  . 
e  per  lo  pus  gros  loch  qui  hi  sia  |  entre  les  exeles  e  les 
mámeles  .  e  faceu  li  tenir,  los  brazes  alt .  e  les  mans  juntes  . 
dementre  quel  mesuraran  per  les  espatles  .  e  fazen  lo  parlar  . 
per   zo    que    nos  pusque    beura  .  puxes   mesuren   lo    per    lo 

20  braho  del  bras  dret .  per  lo  pus  gros  loch  .  puxes  mesuren  lo 
per  la  cnxa  dreta  .  per  lo  pus  gros  loch  .deles  mesures. 
£  quant  |  Io  reptat  |  sera  axi  mesurât  .  los  feels  tengen  la 
mesura  amagadament  |  que  no  pu  sea  venir  em  man  |  de  nul 
altra  hom  .  e  aquesta  mesura  sia  original  .  e  no  ab  aquest  |  fil , 

25  mas  ab  altre  sien  mesurats  tots  los  altres  qui  s^ra»(?)  ametre 
per  pars  |  o  per  escontrase/T^bles  en  aquesta  forma  demun  dita. 
£  con  cascun  daquels  qui  sian  qui  serán  *  mesurats  manves  los 
feels  .  abans  que  altre  mesuren  .  a  una  part  proven  les  mesures: 
e  guarden  se  que  nagun  no  pusca  veser  con  la  prova  se  farà . 

30  per  que  no  pusquen  pendre  aestma  quant  es  maior  ho  menor 
la  mesura  daquel  qui  es  reptat  que  aquela  daquel  qui  li  es 
dat  per  par  |  o  per  contresemb  a:  e  per  zo  que  aquel  qui 
aura  a  dar  par  o  contrasembla  |  no  aia  avine//t^ra  dabans 
a  trobar   par  o  contrasembla.     E    si  la  prova   feta  deles   me- 

35  sures  se  troba  que  les  mesures  sien  eguals:  deven  lo  jutiar 
per  contrasembla  .  e  si  no  son  uguals  |  e  trobaran  la  mesura 
daquel  qui  es  maior  de  longuea  que  aquela  daquel  qui  dat 
es.  (foL  LVIlb)  per  contrasembla  |  maior  de  gruxea  |  que 
aquela  del  reptat  .  deven  dar  .II.  dits  de  longea:  e  .1.  dit  de 

40  gruxea.  E  si  per  ventura  les  mesures  de  cascun  |  so  es  assa- 
ber  del  reptat .  e  del  altra  son  reptant  son  eguals  de  longea  \ 
mas  si  les  masures  dels  uns  son  maiors  de  granea  per  les 
espatles .  e  per  lo  braz  |  e  per  la  cuxa  :  que  celes  del  altra  |  o  de 
granea   per  les   espatles  |  e  per  lo  bras:    e  per  la  cuxa:    que 

45  zeles  del  altra  .  o  per  sol  un  loch  daquels  Iocs  per  ques  me- 
suren .  so   es  assaber   per  espatles:   o  braz  o  cuxes  os  (^  von 


o  o 

7r¡*  amanats  per  pars  LV  per  contrasembles  serán  (?) 


I04  R.  OTTO, 

zweiter  Hand)  deven  jutíar  per  contrasembles  .  e  si  la  mesura 
es  meíor  delaun  {  de  longuea  que  aquela  delaltra  .  mas  si 
aquela  delaltra  es  maior  de  gruxea  per  tots  loes  |  o  per  sol 
un  loch  I  so  es  per  espatles  o  per  braz  o  per  cuxes  .  deven 
5  los  feels  coaunar  e  iu/tyer  les  mesures  .  de  cascu»  .  so  es  que 
après  la  mesura  déla  longea  |  veien  aqueles  deles  espatles  .  e 
apres  aqueles  déla  cuxa  .  e  axi  totes  aqueles  coniuntes  e 
coaunades  donen  a  .1.  dit  de  gruxea  .11.  dits  de  longea. 
Si  no  apar  a  I  (I  rjon  zweiter  Hand)  dia  dat. 

IO     TT  sil   primer  dia  qui   asignat  sera  a  mesurar  .  lo  reptador 

XZ/  no  aura  trobat  par  ho  contrasembla:  la   cort  deu   li  dar 

altra  dia  .  de  .X.  dies  .  e  puxes  altres  .X.  dies  .  si  al  segon 

•  die    trobat  noi  aura  .  e  si  a   tots  los  .III.  dies  |  qui   assignats 

serán  al  reptador  :   no   aura   trobat  par   o   contrasembla .  que 

15  lo  reptador  deu  desreptar  lo  reptat .  en  cort .  axi  con  lavia 
reptat  .  e  deu  li  desfer  les  messions  totes  .  que  el  reptat  aura 
fetes  I  per  aquel  reptament .  a  coneguda  «  a  taxation  delà  cort. 
Con  al  reptat  aura  hom  dat  (fol,  L  VIIc)  par  o  contrasembla . 
axi   con   demunt   es  dit .  la  cort  deu  dar   temps  a  la  batayla 

20  a  fer  .XXX.  dies  .  e  que  els  bataylers  sien  araats  dentrar  el 
camp  .  al  .XXX.  die  .  c  entre  aqueles  JCXX.  dies  |  la  cort  deu 
fer  Io  camp:  Qui  deu  esser  lo  camp.  Iio  camp  deu  esser 
cayre  .  e  deu  aver  de  cascun  cayre  .XXV.  destres  .  e  cascun 
dels    destres   deu    aver  .XII.  palms   de  cana   de  barzalona  .  e 

25  deu  esser  ab  pals  en  gir  .  e  ab  rests  ben  enrestats:  e  clavats  . 
e  deu  esser  pia  e  egal  .  e  no  pedregos  .  ans  si  peres  hi  a  |  les 
ne  deu  hom  gitar  e  la  cort  deu  fer  gardar  lo  camp .  de  nuit 
e  de  die  .  entro  que  la  bathayla  sia  feta  .  per  zo  que  hom  no 
y  pusque  amagar  ne  soterrar     nuyles  armes  ne  fer  metzines  ¡ 

30  ne  coniurations  ni  posar  breus  .  ne  altres  coses  .  per  que  ne- 
guns  dels  bataylers  fos  embargat  de  son  dret .  a  menar  o  de- 
ffendra.  El  dia  que  el  camp  entraran  los  bataylers  deven 
jurar  em  poder  delà  cort .  sobra  laltar  de  sent  just .  e  sobra 
los  sans  .Uli.  evangelis  :  la  un  em  presencia  del  altra  :  segons 

35  la  forma  del  reptament  e  del  respost .  en  aquesta  manera  .  e 
forma  .  la  qual  la  cort  deu  tenir  e  servar.  Io  aytal  iur  .  que 
azo  de  que  he  reptat  aytal  :  es  veritat .  e  que  ho  menare  .  e 
el  camp  no  metre  col  tel  ni  misericordia  :  ne  alena  :  ne  aguydo  . 
ne  naguna  manera  darmes .  sino  aqueles  que  acustumades  son  de 

40  metre .  so  es  assaber  capmaille  e  calzes  de  ferre .  e  ascut .  e  lanza . 
e  capei  de  ferre  e  .II.  mazes  .  e  .11.  (fot,  L  VI  Id)  espies .  e  en  na- 
guna deles  mazes  no  avia  aguylo  .  ne  metre  armes  que  agren  ver- 
tut .  ne  noia .  ni  pera  preciosa  .  ni  breu  .  ni  portare  suscre  candi  . 
si  deus  maiut  en  aquesta  batayla .  e  per  aquests  sans  .IUI.  evan- 

45     gelis.     E  si  la  batayla  per  altra  deu  esser  feyta  .  deu  dir.      Io 

45  Est  quaedam  declaracio  .  facta  per  dominum  Regem  Jacobum  se- 
cundum super  forma  juramenti  de  treugis  factis  in  XXXVIII.  carta  insipiens 
cum  inter  noslros  milites,    etc. 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGERICHTLICHBN  ZWEIKAMPF.  IO5 

aytal  die  .  que  azo  de  que  aytal .  a  reptat  aytal  cavaler  .  es 
Verität .  e  io  per  tal  menar  ho  e  a  aquest  cavalier  e  puxes 
diga  totes  les  altres  coses  .  que  demont  son  dites  em  persona 
del  reptador.  E  axi  mateix  aquel  qui  es  reptat .  deu  dir  axi. 
5  Io  aytal  die  .  que  azo  de  que  aytal  cavaler  ma  reptat  |  no  es 
Verität  e  io  menarli  o  e  .  e  puxes  diga  totes  les  altres  coses 
qui  demunt  son  dites:  em  persona  del  reptador.  E  sis  com- 
bat per  altra  deu  dir.  Io  aytal  jur  .  que  zo  de  que  aytal 
cavaler  ha  reptat  a3rtal  hom  .  no  es  Verität .  e  yo  menar  ho 

IO  he  per  el .  e  puixs  les  altres  coses  que  demont  son  dites  em- 
persona  del  reptador.  E  fets  los  sagramens  axi  con  demunt 
es  dit .  la  cort  trameta  .II.  prohomes  bons  e  leyals  :  qui  sien 
al  garnir  .  qui  vegyen  que  nos  pusquen  pus  garnir  .  ne  mes 
armés   metre.     Si  no   axi   com  acustumat   es  .  e  dit   de   sus  . 

15  e  que  guarden  que  en  les  testeres  dels  caváis:  ne  en  los 
sobreseyals  ne  en  cubertes  :  ne  posen  pels  desquirols  :  né  daltres 
besties:  ne  cohes  ne  alscuns  espaventayls  :  per  que  eis  caváis 
sespaordisen  :  que  nos  voîguessen  acostar.  Abans  del  dia  delà 
batayla:    e    en    aquel    dia  .  faza    cxi-(foL  LVllIa)àzx    que 

20  alcun  cavaler  ne  escuder  .  ni  nuyl  altra  hom  estrayn  |  no  ca- 
valch  en  cavai  |  ni  en  rocin  |  corredor  |  ne  porten  armes  a 
la  batayla  |  el  camp  .  ni  les  hi  tengen  .  e  qui  o  farà  sia  près  . 
e  perda  les  armes  |  e  el  cavai  .  ol  rrocin  que  cavalcara  .  e 
que  la  hosla  de  cascu  estra/ry^r  tenga  dins  sa  casa  los  caváis 

25  e  els  rocins  .  e  les  armes .  dets  homens  (Strich  Über  dem  e  von 
zweiter  Hand)  estrayns  qui  ab  els  albegaran  dins  tancadura. 
Entom  lo  camp  prop  los  pals  vaia  lo  veguer  mentra  la  ba- 
tayla se  fera  .  ab  .XX.  prohomes  de  la  ciutat  a  cavai  ab  armes  . 
per   guardar   lo  camp.     Tots  los   altres  ciutadans   de  peu  ab 

30  lurs  armes  sien  part*  aquels  qui  ab  el  iran  armats .  en  axi  que 
espayl  romanga  entre  els  ciutadans  qui  sian  armats  |  e  los 
pals  .  per  tal  quel  veger  e  aquels  JOC.  qui  ab  el  iran  pusquen 
anar  en  torn  lo  camp.  £  après  los  ciutadans  de  peu  armats . 
estien   tots   los   homes   qui   cavalquen  estrayns  e  privats  e  de 

35  peu  .  senes  armes.  Con  los  t>ataylers  deuran  entrar  el  camp  . 
a  cada  canton  del  camp  estia  una  crida  qui  for/inent  (t  von 
zweiter  Hand)  e  soven  crit  .  que  nagun  no  gos  fer  mentra  la 
batayla  es  farà  negun  seyal  .  de  paraula  |  ni  de  fet .  ne  ab 
ma  .ni  ab  res  .  e  qui   ho  farà:   a   qui  matex   sia  près  per  lo 

40  veger  .  e  per  los  armats:  qui  garden  lo  camp,  ab  lo  veger  • 
e  sia  punit  |  a  coneguda  dels  prohomes  .  e  negun  nos 
gos  moure  a  '  pendre  altra  .  si  no  solament  lo  veger  .  e 
aquels  qui  ab  lo  veger  seran  armats  .  per  zo  que  ravata 
(fol.  LVIIIb)  no  si  pusquen  moura.     E  si  nagun  si  moura  a 

45     pendra  altra  daquests  en  fora  .  sia  près   per   lo  veger  .  e  per 


12  a  qascu  deles  bataylers  (auf  trameta  bezüglich), 
30*  lo  veger  e  part. 


I06  R.  OTTO, 

aquels  qui  ab  el  seran  armats  .  e  sia  punit  a  coneguda  dels 
prohomes.  Encara  la  cort  dcu  aver  altres  .XII.  prohomes 
bons  I  e  leyals  |  de  la  ciutat .  qui  sien  el  camp  |  ans  quels 
batayiers  vengen  .  e  reeben  los  bataylers  a  la  porta  del  camp  . 
5  e  estien  aquí  me^^ns  (y  über  der  Zeile)  darmes  dins  lo  camp  . 
dentro  que  la  batayla  sia  acabada.  La  porta  del  camp  sia 
ves  lo  ponent  .  eis  bataylers  entren  ves  sol  yxent.  Lo  reptat 
deu  entrar  primer  el  camp.  Los  feels  qui  estarán  el  camp  . 
reeben    los    bataylers  .  e   eis   uns  dels   feels  tengen   laun    dels 

ID  bataylers  {  e  els  altres  tenguen  laltra  .  e  partesquen  Io  sol 
enaxi  .  que  egualment  venga  a  cascun  .  dels  bataylers  .  al  co- 
menzament .  en  gisa  que  no  don  mes  a  la  cara  a  la  .1.  que 
al  altre.  E  con  Io  sol  auran  axi  partit  .  posen  la  un  en  dret  del 
altra  cnans  quel  lexen  anar .  los  feels  demanen  a  aquel  que  tenran 

15  cascun  si  cavalquen  ben:  ni  si  son  araats  .  e  si  queren  beuta 
donen  lusen  .  e  si  la  un  non  quer  donen  ne  a  aquel  quin 
quer.  Fuxes  de  cascuns  dels  bataylers  moves  la  .1.  dels  feels: 
e  can  serán  emig  del  camp  entre  els  |  los  altres  feels  iaqm^squ^n 
anar  aquel  bataylcr  que  teiidran  .  e  pux  don  deus  dret  .  a  aquel 

20  qui  lia.  Los  .XIL  feels  que  estarán  dins  lo  camp  se  partes- 
quen .  que  can  los  bataylers  auran  jaquits  anar  estien  a  cascun 
canton  del  camp  .  tres  .  per  escoltar  les  paraules  (foL  L  Ville) 
que  parlaran  ne  dirán.  E  si  tant  ses  que  alcun  dels  cantons 
del  camp  |  o  alcun  altra  loch  del  camp'  la  batayla  se  apruis- 

25  mara  acosten  ^a  von  zweiter  Hand)  se  los  feels  qui  serán  el 
camp  .  per  escoltar  e  oir  |  zo  que  dirán  .  per  zo  que  mils  se 
poges  provar  .  si  contrast  sen  movía.  E  si  tant  es  que  la 
batayla  nos  venga  el  primer  dia  .  el  vespre  cant  lo  sol  se 
pondra  partesquen  los  feels  del  camp  .  e  escriven  en  cal  loch 

30  estava  cascun  dels  bataylers:  ne  con  estaven  ne  cantes  armes 
tenien  .  ne  quales  .  ne  si  negunes  armes  jeyen  .  ne  co;//  .  en 
guisa  que  si  lendeman  hian  atornar  que  posats  nos  sien  . 
quels  tornen  en  aquel  loch  del  camp  en  aquela  guisa  que 
estaven  en  la  hora  quels  parti[ss]en  els  e  els  caváis  .  e  tornen 

35  les  armes  qui  el  camp  jayen  .  e  en  aquel  loch  .  e  axi  com 
estaven.  Los  feels  giten  los  bataylers  del  camp  ensems  .  e 
la  una  part  dels  menesen  la  un  .  dels  bataylers  a  una  casa  . 
en  guisa  que  la  un  batayler  no  pusca  veher  laltra  al  des- 
garnir .  ne  eis  caváis  .  ne  puxes  no  pusca  saber  la  un  corn  va 

40  al  altra  .  per  zo  cor  si  la  .1.  era  pus  apareylat  quel  altra  .  o 
el  .  o  el  cavai  .  laltra  no  venrria  tan  volenter  a  la  posa  sis  par- 
lava.  Los  feels  pensen  egualment  de  mengyar  e  de  boura 
deis  bataylers  e  dels  caváis  entro  al  mati  que  hom  los  hi  torn 
el  camp  :    e  no   pensen    deles  nafres   de   negun   a   curar  .  ne 

45  dels  caváis.  Axi  con  egualment  |  e  ensems  los  trasqueren  del 
camp  :  que  engualment  |  e  ensems  (fol,  L  VII  Id)  los  hi  tornen  : 
e  posen  los  en  aquel  loch  .  e  axi  con  los  trobaren  .  e  con  los 
partiren  .  e  axi  ho  fazen  tots  dies  destro  la  bataya  sia  partida. 


o 

OS 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTBSGERICULICUEN  ZWEIKAMPF.  IO7 

Si  alcun  dels  bataylers  tolra  o  emblara  alcuna  deles  armes  al 
altra  .  e  les  gitara  part  les  barreres  del  camp  .  aqueles  armes 
noy  tomen  puxes:  Encara  si  a  nagu  deis  bataylers  cauran 
armes  |  o  laltra  les  farà  caer  part  les  barreres  del  camp  |  aqueles 
5  armes  noy  tomen  puxes:  ne  aquel  no  les  pusca  cobrar.  Si 
alcun  deis  bataylers  fìren  o  colpeyan  el  camp  .  tinent  les 
armes:  passava  part  les  barreres  .  no  es  rabón  .  pus  el  tenga 
les  armes  e  sia  senyor  .  si  combaten  |  e  fìren  e  colpeyan  |  que 
per  azo  la  tolga  hom  a  aquela  part.   ÌSncara  sii  braz  |  o  lama 

IO  la  cama  .  o  encara  lo  cap  de  la  un  dels  ba!.aylers  |  exira  part 
pals  I  o  les  barrers:  no  li  tola  hom  azo:  ne  sia  empatxat .  que  da- 
quels  membres  nos  pusca  deffendra  .  e  aiudar  contra  son  ad- 
versan .  pus  tot  lo  cors  defora  del  camp  no  es  :  Lo  reptat 
deu  tenir  camp  per  .III.  dies:  so  es  assaber  del  sol  exit .  tro 

1 5  que  el  sol  se  pona  .  e  no  plus.  E  si  emfre  aquets  tres  dies 
lo  reptador  farà  dir  al  reptat  |  que  vengut  es  o  quesret  al 
templa  |  o  al  espital  |  o  a  altre  orde  (vgl.  Randbem,)  a  oyde 
dels  feels  |  ol  farà  exir  del  camp  .  lo  reptat  deu  esser  jutyat  | 
per  venguth:   el  reptador   qui    vengut  |  aura:   deu   consegir  e 

20  gasayar  lo  plet  .so  es  .  zo  per  que  lo  reptament  |  fo  .  e 
deu  li  esser  esmenat  tot  lo  mal:  el  don  que  en  la  batayla 
aura  près  :  axi  con  perdim-  (fol.  LlXa)  ment  de  coses  .  con  en- 
cura  de  nafres:  o  de  messions  de  metges .  com  en  altres 
messions  que  en  la  batayla  aura  fetes  .  c  deu  li  esser  diffînit  per 

25  lo  vengut  tot  lo  mal  que  el  vengut  aura  près  en  la  batayla  . 
segons  ques  comta  en  aquel  usatge  .  quis  comenza  \  batayla  .  per 
azo  es  fermada  .  per  penyores.  £  sii  reptat  se  pora  salvar  el 
camp  .  per  los  demun  dits  tres  dies  .  si  que  non  exira  del 
camp  .  ne  y    sera  mort  invengut  axi   com   demunt  es  dit:    a 

30  guaa^yat  son  plet .  so  es  aquelo  de  que  era  reptat .  e  deu 
esser  desreptat  en  cort  axi  con  avia  estât  reptat .  e  deu  li 
hom  desfer  totes  les  messions  .  que  per  rahon  daquel  reptament. 
o  delà  batayla  aura  fetes  .  e  esmanat  tot  lo  don  que  en  la 
batayla  aura  près  .  axi  com  en  coses  com  en  cura  de  nafres  . 

35  com  en  messions  de  metges  .  a  coneguda  de  la  cort .  e  deu 
li  er^er  diffìnit  lo  don  .  e  el  mal  que  fet  aura .  e  aquel  quii 
combate  en  altres  coses.  Si  aquel  qui  es  reptat  de  baya  es 
venguth:  si  la  baya  es  daqueles  grans  bayhes  |  qui  esme/»ar 
ne  redegyer  nos  poden  .  axi  com  es  .  qui  auziu  son  senyor  .  o 

40  fyi  le  desme  de  son  senyor  .o  jau  ab  la  flfs,  selJ  muler  de  son  sen- 
yor .  o  li  tolra  son  casteyl  .  o  nolli  vollra  retra  sens  empat- 
xament  :  o  penyorament .  o  li  farà  tal  mal  que  nolli  pusca 
esmanar  .  romanga  baara  per  tots  temps  .  e  nuyl  hom  noi  gos 


17  o  lauciud[ura  ?] 

26  Qui  usaticus  insipi/  batalla  juliada  in  IUI.  carta. 
37  Est  VLsaticus  in  quo  sunt  bausie  quae  tsmzadxì (sic !)  non  posant:  in* 
cipiens  qui  se  sciente  seniorem  suum .  in  VII.  carta. 


I08  R.  OTTO, 

sofrir .  e  isca  de  tot  lo  comtat  de  Barchanon .  e  dazo  destrenye]  la 
postât .  cor  baara  manifest:  e  vengut  de  tal  baya  qui  redegyer 
ni  esmenar  nos  puscha  .  no  deu  (foL  LlXb)  romanir  enfra  de 
homes  leyals  :  La  cort  aya  la  terza  part  deles  penyores  .  de 
5  .ecce  morabatins .  e  si  les  parts  volen  crexer  les  penyores  de 
mes  de  .ecce  morabatins  .  pusquen  ho  fer .  mas  la  cort  no 
guanya  res:  sino  dels  .ecce  morabatins.  Ifa  cort  deu  aver 
per  lo  camp:  a  fer  .XX.  morabatins  emfre  amdues  les  parts. 
Lo  cavai  e  los  guarnimens  e  les  armes  del  venguth  aja  la 
corth  .explicit  bataylla: 


Erklärungen  zum  Texte. 

.1.    Sachliches. 

Es  giebt  der  vorstehend  mitgeteilte  Text  einen  neuen  Beleg 
dafür,  dafs  durch  das  allenthalben  in  gleicher  Weise  zur  £nt- 
wickelung  gelangende  ritterliche  Leben  im  Mittelalter  auch  die 
Formen  des  gottesgerichtlichen  Zweikampfes  überall  ziemlich  die- 
selben wurden.  Hält  man  die  Stellen  des  Sachsenspiegels,  die  den 
Zweikampf  zum  Gegenstande  haben,  nämlich  im  ersten  Buche  A.  48, 
§  I — 3  und  A.  93,  §  I — 5  (citiert  nach  der  Ausgabe  von  Weiske) 
und  die  bekannte  Verordnung  Philipps  des  Schönen  votn  Jahre 
1306,  die  Ducange  s.  v.  duellum  genau  abgedruckt  hat,  mit  unserer 
catalanischen  Verordnung  zusammen,  so  erkennt  man  die  treffende 
Ähnlichkeit  der  drei  doch  ganz  verschiedenen  Ländern  angehören- 
den Vorschriften  beim  ersten  Blick.  Die  Tendenz  ist  bei  allen 
diesen  gesetzlichen  Vorschriften,  die  auch,  wie  man  weifs,  nicht 
leere  Gesetze  blieben,  sondern  Jahrhunderte  hindurch  stets  genau 
befolgt  sind,  dieselben,  es  soll  dem  regellosen  Kämpfen  ein  für 
allemal  gewehrt  und  dem  Zweikampfe,  wenn  er  wirklich  stattfinden 
mufs,  die  humanste  Form  gegeben  sein,  wobei  auch  die  Gerechtig- 
keit für  beide  kämpfende  Teile  nach  Möglichkeit  gesichert  sein  soll. 

Die  vielen  Obereinstimmungen  zwischen  den  Kampfgesetzen 
lassen  weniger  darauf  schliefsen,  obwohl  es  nicht  völlig  in  Abrede 
gestellt  sein  mag,  dafs  ein  Gesetz  nach  dem  Muster  des  anderen 
abgefafst  wurde,  sondern  dafs  vielmehr  alle  diese  Gebräuche  aus 
älteren,  die  auch  in  den  betreffenden  Ländereii  heimisch  waren, 
herstamn^en,  die  uns  indessen  wegen  der  gröfseren  Kargheit  der 
Quellen  weniger  genau  bekannt  sind.  Es  liegt  der  grofsen  Haupt- 
sache nach  parallele  Entwickelung  vor. 

Doch  seien  diese  rechtshistorischen  Probleme  hier  nur  berührt, 
und  sei  es  uns  gestattet,  die  Forscher  auf  diesem  Gebiete  noch 
auf  eine  ältere  unbeachtet  gebliebene  spanische  Arbeit  hinzuweisen, 
die  sich  in  den  Memorias  de  la  real  Acad,  de  la  Historia,  Band  I, 
1796,  S.  35 — 98  abgedruckt  findet  :  Martin  de  Ulloa,  Disertación 
sobre  el  origen  de  los  duelos,  desafios  y  leyes  de  su  observancia,  con  sus 
progresos  hasta  su  total  extinción.    Dieser  Schriftsteller  hat  besonders 


bíE  VERORDNUNG  F.  D.  60TTBSGERICHTLICHEN  ZWEIKAMPF.       lOQ 

die  spanischen  Rechtsquellen  mehr  herangezogen,  als  es  sonst  die 
Rechtshistoriker  gethan  haben. 

Dafs  wir  es  also  nicht  mit  einer  Verordnung  zu  thun  haben, 
die  etwa  nach  dem  Muster  irgend  welcher  ausländischen  abgefafst 
sei,  geht  am  deutlichsten  daraus  hervor,  dafs  sie  sich  in  jedem 
wichtigeren  Abschnitte  auf  die  Usatici  von  Barcelona  stützt,  die 
sämtlich  der  1035 — 76  regierende  Graf  Raimund  Berengar  II.  von 
Barcelona  im  Jahre  1068  erliefs.  Würde  man  versuchen,  auf  Grund 
der  Usatici  allein  die  Form  des  Duelles  festzustellen,  so  würde  man 
durchaus  kein  verändertes  Bild,  wenn  auch  ein  weit  unvollkom- 
meneres, von  der  Sache  erhalten.  Dennoch  darf  man  nicht  an« 
nehmen,  dafs  die  catalanische  Verordnung  nur  das  Áusführungs- 
gesetz  zu  den  betreifenden  Usaticis  bilde.  Dasjenige,  was  die  Ver» 
Ordnung  Neues  bringt,  ist  einerseits  mit  dem  Ganzen  so  unablös- 
bar verschmolzen,  andererseits  in  mehr  oder  weniger  entwickelter 
Form  auch  in  anderen  Ländern  heimisch,  sodafs  man  zu  der  An- 
sicht gefuhrt  wird,  das  Ganze  habe  seine  tieferen  Wurzeln  in  den 
rechtlichen  Zuständen  und  im  ritterlichen  Leben  jenes  Landes  über- 
haupt, mithin  die  Usatici  und  unsere  Verordnung  selbständig  ab- 
gefafste  Zeugnisse  über  jene  Jahrhunderte  alten  und  allmälich  kom- 
plizierter gewordenen  Gebräuche  seien. 

Ober  den  Ursprung  des  Kampfordais  hat  Pfeffer  in  dieser 
Zeitschrift  IX  5  und  6  sehr  richtige  Meinungen  geäufseft,  denen  wir 
rückhaltlos  zustimmen.  Oberall  wo  es  sich  im  Mittelalter  bezeugt 
findet,  ist  es  mit  dem  germanisch-romanischen  Ritterwesen  so  eng 
verwachsen,  dafs  eines  ohne  das  andere  nicht  gedacht  werden 
kann.  Der  germanische  Kern  des  früh-mittelalterlichen  Rittertums 
gab  von  vornherein  der  Entwickelung  dieser  und  ähnlicher  Insti- 
tutionen die  Richtung. 

Die  Usatici  von  Barcelona,  woran  unser  Text  anknüpft,  sind 
schon  wegen  ihres  Alters  für  uns  sehr  interessant,  sind  sie  doch 
mindestens  gleichalterig  mit  dem  ältesten  französischen  Ritter- 
epos! 

Gedruckt  sind  sie  meines  Wissens  nur  einmal,  unter  folgendem 
Titel:  Aniiquiores  Barchmonmsium  legesy  quas  vtdgus  usaiicos  appellai^ 
cum  cametUariü  Supremorum  Jurüconstdtorum  Jacohi  a  monte  Judaico 
Jacobi  et  Gmelermí  a  Vallestcca  et  Jacoìn  Galidi  cum  Indice  copiosis" 
simo  non  antea  excussae,  M,D*XXXXIIIJ,  Cum  Prtuilegio,  Der 
eigentliche  Herausgeber,  Johannes  Quintana^  Jurisconstdtus  Sarchi* 
nanensis^  nennt  sich  in  einer  ganz  kurzen  Vorrede.  Dieses  Buch 
scheint  ziemlich  vergessen  zu  sein  ;  Ducange  citiert  nur  nach  einer 
Hs.  In  unserem  Codex  Ottobonianus,  der  ein  richtiges  Vademecum 
fur  einen  Barcelonaer  Juristen  gewesen  sein  mufs,  was  durch  die 
darin  stehenden  Evangelienanfange,  die  man  bei  der  Eidesleistung 
gebrauchte,  besonders  bestätigt  wird,  stehen  die  Usatici,  wie  schon 
erwähnt,  gleichfalls,  und  zwar  mit  Kommentar.  Ducanges  Hs.  ist 
mir  unbekannt,  vielleicht  bewirken  diese  Zeilen,  dafs  sie  an  das 
Licht  kommt. 


no  R.  OTTO, 

Der  Anfang  des  catalanischen  Textes  stimmt   mit  einem  Usa-, 
ticus.  ziemlich  genau  überein,  der  folgenden  Wortlaut  hat  •: 

Baiaya  indicata  antequam  sit  turata ,  si  per  milites  debet  esse 
facta  f  per  ducentas  uñetas  auri  vaiencie  sit  per  pignora  firmata. 
Et  si  per  pedones  sit  firmata  per  centum  uncias  propter  hoc  ut  ad 
illuni  qui  inceriti  sii  emendatum  malum,  quod  in  bello  acceperit  tam  in 
corpore,  quam  in  cavallo,  sive  in  armis  et  assequatur  hoc  pro  quo  bellum 
factum  erit  et  omnes  missiones  quas  per  illud  bellum  fecerit  et  difftnitum 
quod  acceperit  ille,  qui  victus  fturit. 

Die  vaticanische  Hs.  hat  die  Worte:  et  assequatur  hoc  pro  quo 
bellum  factum  erit  zwischen  sive  in  armis  und  et  omnes  missiones 
stehen.  An  Stelle  von  diffinitum  steht  ebendaselbst:  diffiniat  illud 
malum. 

Die  Kommentatoren  sagen  a.  a.  O.  fol.  5  2d  zu  diesem  Usaticus, 
dafs  der  Zweikampf  nach  bürgerlichem  wie  auch  kanonischem  Jlechte 
und  aus  religiösen  Gründen  verboten  sei,  nur  eben  auf  Grund  der 
Usatici  sei  er  ^.propter  evitandum  peßis*^  gestattet.  Die  Kirche  hatte 
in  Catalonien  scharf  gegen  die  Zweikämpfe  geeifert,  namentlich 
Raimundus  von  Peñaforte  in  Wort  und  Schrift  (vgl.  dessen  Buch: 
De  Bello  et  Duello),  Näheres  im  Aligemeinen  sagt  hierüber  W.  Unger, 
der  gottesgerichtliche  Zweikampf,  1847,  S.  49. 

Das  Pfandgeben  vor  Beginn  des  Kampfes  fand  sich  auch  sonst 
namentlich  in  älteren  deutschen  Rechtsquellen  vor,  wofür  bei  Du- 
cange  ed.  Favre  III  203  die  Zeugnisse  stehen.  Die  afrz.  Epen  er- 
wähnen nichts  davon,  es  ist  dies  auch  eine  zu  prosaische  That- 
sache. 

Das  Pfandgeld  mufs  derselben  Behörde  übergeben  werden, 
der  auch  die  Entscheidung  über  die  Vornahme  des  Zweikampfes 
obliegt.  Die  rechtliche  Grundlage  zu  letzterem  enthält  folgender 
Usaticus:  Si  quis  in  curia  a  seniore  suo  reptatus  fuerit  de  bausia, 
debet  se  de  illa  coram  ilio  expiare  per  judicium  vet  per  laudamentum 
ipsius  curie»  Quod  si  faceré  contempserit  princeps  debet  inde  eum  dis- 
iringere.  t-  Fragt  man  hier,  was  für  eine  Curie  gemeint  sei,  so 
giebt  darauf  der  Kommentar  fol.  109b  die  Antwort:  Hie  queritur 
de  qua  curia  loquatur  hie  usaticus  et  die,  quod  de  curia  regia  sive 
comitis  Barcinon  .  et  hoc  dénotât  littera  sequens  ibi  cum  dicitur  coram 
principe  et  nota  quod  due  sunt  curiae  ordinariae,  quai  nullus  reptatus 
potest  recusare,  ut  curia  domini  Regis  ut  Comitis  Barchinonae.  et  curia 
Barcinonae,  aliqui  addnnt  terciam  se.  Curiam  Civitatis  Ilerdae,  — 
Der  Kommentar  führt  dann  aus,  dafs  llerda  zu  der  Zeit,  als  Rai- 
mund Berengar  die  Usatici  erliefs,  noch  in  den  Händen  der  Un- 
gläubigen war. 

Ähnlich  war  der  Hergang  auch  im  übrigen  Spanien.  Ulloa 
sagt  a.  a.  O.  S.  63: 

En  primer  lugar  el  reto  debia  hacerse  ante  el  rey  é  por  corie^ 
é  non  ante  ricohotne  nin  merino  nin  otro  oficial  del  reyno;  porque  otro 


^  Man  citiert  sie  stets  nach  den  Anfangsworten. 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGERICHTLICHEN  ZWEIKAMPF.       III 

ninguno  non  ha  poder  de  dar  al  fidalgo  por  traidor  nin  por  aleve  nin 
quitarlo  del  riepto  si  non  el  rey  tan  solamente,  por  el  señorio  que  ha 
sobre  todos.  Así  lo  dice  la  ley  de  Partida  (Ley  2,  tit,  3,  Part.  7  etc.), 
con  quien  concuerdan  las  del  Fuero  y  Ordenamiento  ;  dando  todas 
la  razón  de  ser  solo  el  rey  capaz  de  dar  por  libre  al  retado  de 
la  acusación  é  infamia  en  que  por  la  imputación  del  delito  y  reto 
hubiese  incurrido;  no  obstante  que  semejante  poder  lo  disputan 
y  dudan  los  doctores.  (Mucins,  de  duell.  1.  3,  cjip.  3,  Respuestas 
caballerescas,  lib.  I,  resp.  4.) 

Die  Curie  darf  den  Zweikampf  nur  gestatten,  wenn  die  An- 
klage auf  òausia,  Friedensbruch  oáex  Verrat  lautet,  unter  jedem 
anderen  Vorwande  ist  er  verboten.  Die  Anklage  geschieht  schrift- 
lich, wenigstens  verlangt  es  die  catalanische  Verordnung  so;  aus 
den  Usaticis  geht  es  noch  nicht  hervor. 

Die  Kommentatoren  überliefern  uns  auch  die  Formeln  zu 
solchen  Herausforderungen  ganz  wörtlich.  Vgl.  den  erwähnten 
Druck  fol.  LlVc  : 

Forma  reptamenti: 

Diem  nos  en  Ramon  a  vos  en  S.  que  la  mala  fêta  que  fes  en  aytal  loch, 
me  son  les  treues  trencades,  que  hauîets  ab  nos,  hon  dehim,  que  aytant  com 
vos  estais,  que  nons  ho  esmenats  ho  adobats,  quem  val  nieyns  vostra  fe,  tant 
quen  deuriets  haver  vergonya  en  cort,  davant  promens.  E  aço  fermam  per 
ecce,  morabatins  ddr,  y  som  apparellats  de  fermar  ab  aytantes  penyores  com 
un  Cavalier  se  deu  combattre. 

Andere  Formel  hierfür  ebendas.: 

Io  hue  a  vos  A.  hom  meu  que  per  aço  contractauets  vos  ab  daltres  que 
jo  perdes  la  letra  S  mon  cors,  y  honor,  sots  mon  bare,  com  hi  hajats  damni- 
fìcat  ho  fet  damnificar  a  homens  vostres,  y  altres  ma  honor  ^,  Castell,  loch  ho 
termens  daquell  balayant,  ho  prenent  robes,  beslies  y  no  mo  havels  esmenat, 
de  que  devriels  haver  vergonya  en  cort  devant  promens.  E  aço  ferm,  o  som 
apparellat  de  fermar,  ab  aytantes  penyores  com  se  deu  fer,  co  es  per  ecce, 
morabatins. 

Nach  Entgegennahme  der  Anklage  mufs  der  Vicarius  den  Be- 
klagten aufifordem,  innerhalb  zehn  Tagen  vor  der  Curie  zu  er- 
scheinen. Ausführlicheres  sagen  die  Curien  der  aragonischen  Könige, 
und  zwar  die  erste  Curie  Peters  II.  zu  Barcelona,  Art  XX,  und  die 
erste  Curie  Jacobs  II.  zu  Gerona,  Art.  I  und  Art.  XXV.  Vgl.  Michael 
de  Molino,  Repertorium  Fororum  Aragonensium.  ^ 

Natürlich  braucht  nach  solcher  Anklage  noch  kein  Zweikampf 
stattzufinden.  Entweder  weist  der  Angeklagte  seine  Unschuld  nach, 
worauf  dann  der  Prozefs  zu  Ende  ist,  oder  der  Vicar  erkennt 
dessen  Schuld,  setzt  die  Strafe  fest  Der  hier  zu  Grunde  liegende 
Usaticus  heifst:  Qui  se  sciente  seniorem  suutn  a  manu  vel  a  lingua 
occiderit,   vel  filium  ejus  legitimumy   vel  adulteraverit  eins  uxorem,   uel 


*  Druck:  cetra. 

*  Ein  guter  Beleg  für  die  Bedeutung  honor  =  Lehen  bietet  sich  hier. 


112  R.  OTTO, 

iolUrü  et  suum  castrum^  et  non  reddiderit  ei  sive  penyoramento  oui  fe^ 
cerii  ei  maìum  quod  non  possii  ei  rediger  e f  nee  emendare,  per  tmum  ex 
hiis  si  probatus  fuerit  vel  convictus^  debet  venire  in  mattum  senioris  sui 
cum  omnibus  quae  per  eum  habuerit  ad  faciendum  suam  volúntateme 
quia  maxima  bausia  est. 

Eine  sehr  wichtige  Thatsache  ist,  dafs  die  in  der  £pik  eine 
so  wichtige  Stelle  einnehmenden  f^gages  de  bataülif'\  vgl.  Pfeffer 
S.  29 — 31,  in  unserem  Texte  fehlen.  Auch  das  Stellen  der  Geiseln 
kann  wenigstens  seit  1068  in  Catalonien  nicht  üblich  gewesen  sein. 

Die  Frage,  ob  eine  Stellvertretung  beim  Zweikampfe  möglich 
war,  beantwortet  mit  voller  Deutlichkeit  die  Stelle  IV  45,  auch  V  i  ff. 
S.  HZ.  27  ff.  heifst  es,  dafs  die  Gegner  beim  Kampfe  im  Verhält- 
nisse des  par  oder  contrasembia  zu  einander  sein  könnten.  Fin 
Kampfgegner  ersterer  Gattung  wird  bei  der  Anklage  auf  bausia 
verlangt,  er  muíste  nicht  nur  von  derselben  Starke  und  ritterlichen 
Tüchtigkeit  sein,  wie  der  Angeklagte,  sondern  der^Herkunft  {hnatge) 
nach  auch  gleichstehend.  Vgl.  hierzu  Sachsenspiegel  Buch  i,  Art  63, 
§  3:  Iclich  man  mag  kamphes  wegern  dente,  der  ivirs  gebom  ist  wen 
her;  der  aber  baz  geborn  ist,  den  en  kan  der  wirs  gebome  nickt  ver* 
legen  mit  der  bezzeren  gebort,  ab  lier  in  anspricht;  — .  Der  hierbei 
angezogene  Usaticus  hat  den  Wortlaut:  Et  si  a  potestate  fuerit  reP' 
tatus:  debet  se  in  manu  [m]  sua  [m]  mitter  e  et  per  judicium  ipsius  curicu 
redirigere  et  emendare  malum  atque  dampum  et  deshonorem,  quod  ei 
factum  habuerit,  aut  expiare  se  de  bausia  per  sacramentum  et  per  ba^ 
tayam  ad  suum  parem  qui  de  genere  et  honore  sit  de  suo  valore,  cum 
dampno  et  prodo  quod  per  hoc  debuerit  habere.  In  der  citierten  Aus- 
gabe heifst  es  weiter:  damnum  et  produm,  ideo  dicit,  ut  tum  accipiat, 
si  vicerit,  quantum  perdere(e)t,  si  vinceretur. 

Es  beginnt  nun  die  höchst  lehrreiche  Beschreibung  des  Kampfes. 
Da  wir  nur  eine  Umschreibung  des  Wortlautes  zu  geben  vermöchten, 
so  sei  dabei  nicht  näher  verweilt.  Nur  sei  der  Leser  auf  die  hier 
mehr  als  in  den  anderen  Rechtsquellen  eingehende  Beschreibung 
der  Einzelheiten  aufmerksam  gemacht.  Auf  Alles  wurde  beim 
Kampfe  peinlich  geachtet.  Wie  auch  im  Sachsenspiegel,  so  ist 
auch  hier  bestimmte  Bewaffnung  vorgeschrieben,  doch  die  Sorgfalt, 
womit  die  unerlaubte  Unterstützung  der  Kämpfer  verhütet  wurde, 
ist  bis  aufs  Äufserste  getrieben. 

II.    Sprachliches. 

Sprachlich  ¡st  unser  Text  als  ein  unverfälschtes  Zeugnis  für 
den  barcelonaer  Dialekt  vom  Anfang  des  1 4.  Jahrh.  anzusehen  ; 
und  zwar  ist  er  in  so  fern  unverfälscht,  als  bei  einem  Texte  wie 
diesem  keinerlei  Grund  vorlag,  provenzalische  Sprachformen  zu  ge- 
brauchen. Bei  jedem  litterarischen  Erzeugnisse  höheren  Stiles,  von 
der  Poesie  ganz  zu  schweigen,  sah  sich  der  catalanische  Schreiber 
veranlafst,  in  seiner  Sprache  den  Provenzalen  möglichst  nahe  zu 
rücken;  hier  hingegen  blieb  derselbe  bei  der  ihm  wirklich  eigenen 


DIE  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTBSGERICHTLICHSN  ZWEIKAMPF.       1 13 

Sprache.  In  der  That  sind  die  Provenzalismen  aus  diesem  Texte 
nahezu  vollständig  ausgeschlossen.  £s  stellt  bekanntlich  der  Kon- 
sonantismus des  Catalanischen  eine  höhere  Entwickelungsstufe  dar, 
als  der  des  Provenzalischen.  Wo  man  nun  Provenzalismen  im 
Catalanischen  findet,  kann  man  dieselben  bei  dem  jetztigen  Stande 
unserer  Kenntnis  der  Sprache  noch  als  echte  und  zwar  altertümliche 
catalanische  Spracherscheinungen  erklären.  Nur  die  grammatische 
Durchforschung  einer  gröfseren  Menge  solcher  Texte  wie  der  unsrige 
ist,  kann  uns  zur  Erkenntnis  des  wahren  Sachverhaltes  führen. 
Letztere  aber  wird  uns  erst  in  den  Stand  setzen,  die  catalanisch- 
provenzalischen  Dichtungen  sprachlich  zu  würdigen. 

I.    Vokalismus. 

Mila  y  Fontanals  hat  zuerst  die  Vertauschung  des  unbetonten 
e  mit  a  als  dem  Dialekte  von  Barcelona  eigentümlich  bezeichnet. 
Widerspruch  hat  seine  Annahme  noch  nicht  gefunden,  obwohl  viele 
Texte  in  dieser  Beziehung  Ausnahmen  aufweisen,  die  erst  noch  der 
Erklärung  bedürftig  sind.  Auch  hier  wird,  wie  bei  der  Erforschung 
jedes  Punktes  der  Lautlehre,  scharf  zu  erwägen  sein,  wie  weit  die 
Anlehnung  an  die  provenzalische  Schriftsprache  die  Orthographie 
beeinflufste. 

Unbetontes  e  weisen  auf:  entendre  I  10,  metre  II  2,  III  25, 
pendre  1  14,  III  29,  respondre  I  32,  altre  HI  28,  sobre  IV  2^}^  u.  ö. 

Dagegen   steht -a  statt  e  nachtonig   hinter   ^*""-+r,  /  in  heurq 

III  19,  VI  15,  hourd  VI  42,  deffendra  IV  32,  VII  12,  metra  I  22^ 
moura  V  44,  pendra  I  i8,  trametra  I  25;  altra  passim,  libra  I  22, 
noh/a  II  31,  sobra  IV  33,  templa  VII  17. 

In  vortoniger  Silbe  in  der  Nähe  labialer  Laute  steht  auch 
sehr  häufig  a,  Barzalona  passim.  Einmal  masures  III  41,  sonst 
stets  mesures,  einmal  sogar  misures  II  44.  nagun  UI  28  und  sonst 
noch  an  4  Stellen,   negun   dagegen  I  14,  I  15,  V  38.     Sogar   ascut 

IV  40.  vager  II  6,  sonst  aber  oft  veger  I  20,  I  24  u.  ö.  an  8  Stellen. 
Merkwürdig  ist  meior  IV  2  neben  maior  III  30. 

e  ist  durch  0  vertreten  vor  m  in  roman  II  i;  romamr  VIII  3, 
romanga  V  31,  VII  43;  durch  u  in  uguals  III  36,  dagegen  egual 
III  7,  41,  egualmentVl  11,  sonst  noch  zweimal,  daneben  engualment 
VI  46. 

Unbetontes  0  \xñá  u  wechseln  vor  m  und  n  in  escondir  I  24 
und  escundir  I  27,  demoni  V  30,  io  und  demimt  passim.  Vgl.  auch 
acustumades  Uli  39. 

Die  betonten  Vokale  bieten  zu  keinen  Bemerkungen  Anlafs. 

2.   Konsonantismus. 

R  fallt  aus  in  ves  VI  7.  Es  fehlt  stets  in  pendre  I  14,  18  u.  ö. 
Doppelt  findet  es  sich  in  venrria  VI  4 1  ;  namentlich  am  Anfang 
des  Wortes,  so  in  rrich  II  31,  rrocin  ^2'^,  sonst  jedoch  rocin  V 
21,  25. 

L,  das  im  Anlaut  zu  //  geworden  sein  soll,  kommt  nur  als 
einfaches  /  vor:  linatge  II  30,  33,  lin  III  2. 

Zeltuhr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  8 


114      R.  OTTO,   DIB  VERORDNUNG  F.  D.  GOTTESGBRICHTL.  ZW^ÛKAMPF. 

LL  mufs  stets  mouilliert  worden  sein.  Die  Schreibung  schwankt 
indessen,  cavaler  II  39,  V  i,  9,  20  u.  ö.  cavaliers  I  4,  cavalier  V  2, 
cavai  V  15,  21,  í^,     nul  III  2^  neben  nuyl  V  20  u.  ö.     casieyl  VII  41. 

LI  ist  meist  als  yl  anzutreffen  baiayla  24  mal,  halayler  idmal, 
auch  haiaylla  kommt  vor.  Wenn  der  Schreiber  lateinisch  schreiben 
will,  schreibt  er  Bathallia  I  2,  in  den  Randbemerkungen  findet  sich 
balalia,  bátala.  Die  Schreibung  balaya  VI  48  zeigt,  wie  die  Aus- 
sprache mouilliert  war.  muler  VII  40  und  uula  II  9  sprechen  schwer- 
lich dagegen.  Das  interessanteste  Zeugnis  für  die  Aussprache  von 
yl  ist,  wie  gleich  hier  angeführt  sein  mag,  espayl  =  SPATIUM  V  31. 
Morel-Fatio's  Erklärung  im  Grundrifs  I  678,  dafs  espqy  ein  halb- 
gelehrtes Wort  sei  und  espa-t  gesprochen  wäre,  erleidet  damit  eine 
Anfechtung. 

Das  palatalisierte  Suffix  IC  kommt  vor  in  den  Schreibungen 
/uliar  m  35,  Miada  I  4,  io,  jutyat  VII  18,  juigvada  II  22,  23.  meh 
ges  VII  21,  35,  usatge  passim,  linatge  11  30,  33,  mengyar  VI  42. 

DJ  entwickelt  sich  verschieden:  velen  IV  6,  rebuiar  II  ^2^  vegyen 

V  13,  cv  1143- 

D  zwischen  zwei  Vokalen  ¡st  nur  2  mal  durch  s  vertreten  : 
veser  III  29,  gasayar  VII  20.  Sonst  veher  VI  38,  'guaanyal  VII  30, 
guanya  VIII  6;  paons  I  6,  creensa^  feels  IV  5,  VI  9  und  noch  2  mal, 
air  VI  26,  caer  VII  4,  coaunar  IV  8,  araais  IV  20,  VI  15. 

D  :  «  in  peus  III  6,  cauran  VII  3. 

CI  und  C  entwickeln  sich  ganz  analog  wie  dt  und  d.  jayeti  VI 
35»  jiyen  VI  31  ;  reeben  VI  4,  9,    reebuda  II  21;  diu  I  9,  jau  VII  40. 

TY  zwischen  Vokalen  schwindet  ausnahmslos,  rahon  II  16, 
VII  7,  ^2,  allea  III  15,  granea  II  42,  gruxea  III  38,  39,  longfujea 
III  37,  39,  41,  IV  6.1 

Die  aus  den  lat.  Gesetzen  herübergenoramen  Wörter  bedürfen 
keiner  Erklärung. 

espayl  ist  schon  weiter  oben  besprochen. 

R.  Otto. 

*  Die  römischen  Zahlen  sind  den  Einern  in  clcn  Seitenzahlen  des  Textes 
gleich. 


Mitteilongen  aus  älteren  Sammlongen  italiemscher  geist- 

lioher  Lieder.' 

Indem  hier  aus  Handschriften  meist  des  15.  Jahrh.   imd  alten 
Drucken   die   Anfange  einer  Anzahl  italienischer   geistlicher  Lieder 
mitgeteilt  werden,  soll  ein  Beitrag  geliefert  werden  zu  einem  Unter- 
nehmen,  das   notwendige   Grundlage  ist   für  die   Kenntnis    eines 
wichtigen  Teiles  der   italienischen   Litteraturgeschichte.     Der   Um- 
stand,  dafs  die   geistliche  Liederdichtung   in  Italien  zu  jeder  Zeit 
seit   dem  Erwachen   der  Poesie    bis   heute  lebendig    gewesen    und 
dafs   dieselbe   zeitweise  von   zahlreichen  Dichtern   eifrigst  gepñegt 
worden  ist,  erschwert  den  Überblick  über  diese  Gattung  dem  For- 
scher ungemein,  ja   diese  Forschung  wird  so   lange   ohne  sichere 
Resultate  bleiben,  als  eine  wenigstens  annähernd  vollständige  Ver- 
zeichnung des  Materials  fehlt     Die  Masse   desselben  läfst  es  auch 
entschuldbar  erscheinen,  wenn  ein  Fragment,  wie  es  hier  geschieht, 
der  Öffentlichkeit  übergeben  wird,  besonders  da  die  Texte  an  vielen 
Orten  zerstreut  liegen  und  nur  mit  bedeutenden  Opfern  von  einem 
und  auf  einmal  erreicht  werden  könnte,  was  mehrere  in  bruchstûck- 
weiser  Leistung   ohne   besondere   Anstrengung   zu   Stande  bringen 
werden. 

Die  Gattung  der  Lauda  war  ursprünglich  allein  ins  Äuge  ge- 
fafst  Es  zeigte  sich  jedoch;  dafs  eine  scharfe  Trennung  dieser 
Gattung  von  anderen  nicht  durchzuführen  ist,  dafs  den  Namen 
Lauda,  wenn  nicht  die  Dichter,  so  doch  Sammler,  Schreiber  und 
Drucker  in  weiterem  Sinne  für  Canzonen,  Sonette,  Terzinen  u.  s.  w. 
gebrauchen.  Hier  war  nur  eine  willkürliche  Grenze  zu  ziehen  :  das 
Sonett,  auch  das  caudato,  die  Terzine  und  die  Ottava  rima,  wo 
sie  sich  in  reiner  Gestalt  fanden,  wurden  ausgeschlossen. 

Für  die  Anordnung  der  Liederanfänge  sind  die  heutigen 
Sprachformen,  ist  die  heutige  Schreibung  mafsgebend  gewesen; 
lo  meo  core  steht  also  bei  i7,  Giesu  Jhesu  Jesu  u.  s.  w.  sind  als  identisch 
behandelt.  Wegen  der  Unsicherheit  der  Lesarten  ist  auch  zwischen 
or  und  ora,  ognun  und  ogni  huomo,  umor  und  amore  u.  s.  w.  nicht 
geschieden.     Femer   ist   beim   Gebrauch   des  Verzeichnisses  aufser 


*  Der  Verfasser  ist  während  des  Druckes  dieser  Arbeit  am  12.  Februar 
plötzlich  gestorben,  die  Satzrevision  derselben  ist  deshalb  grofsenteils  von 
mir  besorgt   worden.  E.  Stengel. 

*8 


Il6  A.  FEIST, 

den  Freiheiten  der  Schreibung  überhaupt  das  speziell  zu  berück- 
sichtigen, dafs  der  Artikel,  sowie  die  Interjektionen  O  und  Deh 
öfters  willkürlich  gesetzt  oder  weggelassen  werden. 

Hinter  den  einzelnen  Liedercitaten  werden  erst  diejenigen 
Texte  angegeben,  die  einen  Alitor  des  betreffenden  Liedes  nennen, 
dann  die,  welche  das  Lied,  anonym  überliefern;  in  einigen  Fallen 
kommen  an  '  dritter  Stelle  diejenigen  hinzu,  bei  denen  es  zweifelhaft 
ist,  ob  eine  Autorangabe  vorliegt  Innerhalb  dieser  Gruppen  werden 
erst  die  Drucke,  dann  die  Handschriften  verzeichnet  Hinter  den 
für  die  Texte  gebrauchten  Abkürzungen  folgt  der  Name  des  Dich- 
ters, den  die  Texte  angeben,  oder  wenn  eine  solche  Angabe  fehlt, 
die  Bemerkung  „anon(ym)";  doch  ist  bei  den  mit  „Tresatti"  be- 
zeichneten Gedichten  die  Nennung  des  Jacopone  da  Todi  durch- 
weg unterblieben.  In  der  mit  Ven.  k  bezeichneten  Handschrift  steht 
vom  die  Bemerkung:  Incipiunt  Laudes  quas  fecit  sanctus  Frater 
Jacobus  de  Tuderio  ordinis  Fratrum  Minorum\  es  läfst  sich  nicht 
entscheiden,  ob  sich  dies  aut  alle  Lieder  beziehen  soll,  oder  auf 
einige  derselben  ;  um  Weitläufigkeiten  zu  vermeiden  wurden  sie  alle 
als  anonym  bezeichnet.  In  der  Handschrift  Ven.  1  finden  sich  die 
Bemerkungen  :  Libro  delle  Lode  spirituali  dell  Rdo  Padre  Frate  Giaco^ 
pone  il  guai  mi  fu  donato  nell  monte  sion  in  GierusaUm  in  An.  1583, 
und:  Hune  librum  Laudum  spiritualium  F,  Giacoponi  in  vrbe  sane- 
tissima  Hierosolemitana  An,  1583  dono  accepi  pro  me  Laurentio  Paci- 
fico  Germano  societatis  Jesu  sacerdote.'^  Die  Autorität  dieses  am  Ende 
des  16.  Jahrh.  lebenden  frommen  Besitzers  des  Kodex  ist  zu  wenig 
gewichtig  als  dafs  man  daraufhin  die  betreifenden  Lieder  dem  Jaco- 
pone zuschreiben  möchte;  sie  sind  vielmehr  alle  als  anonym  be- 
zeichnet worden,  ebenso  wie  die  Lieder  der  Ven.  m  genannten  Hs., 
auf  deren  Rücken  von  modemer  Hand  „Jac.  da  Todi"  geschrieben 
steht  Die  Handschrift  Ven.  n  giebt  gewöhnlich  am  obem  Rande 
der  Seiten  den  Namen  eines  Autors;  da  eine  Seite  häufig  mehrere 
Lieder,  wenigstens  teilweise  enthält,  so  entstehen  Zweifel,  auf  welches 
Lied  die  Angabe  zu  beziehen  ist;  diese  Zweifel  wurden  im  Ver- 
zeichnis angedeutet 

An  diejenigen,  denen  die  benutzten  Quellen  leicht  zugänglich 
sind,  sei  die  Bitte  gerichtet,  die  Revisionsarbeit  auszuführen,  die 
dem  Compilator  zu  seinem  Bedauern,  hoffentlich  nicht  zu  allzu - 
groisem  Nachteil  des  Verzeichnisses  vorzunehmen  nicht  mög- 
lich war. 

I.   Drucke. 

A  =  Laude  fatte  e  composte  da  più  persone  spirituali  • —  Firenze 

1485. 


*  Mansi  autem  ipse  ego  cum  socijs  mei  s  Hierosolimis  per  quindecim 
dies  circiter  ter  Christi  Jesu  sepulchrum  uisitans,  iter  uero  redeundo  per  mare 
iuxta  montem  Carmeli  Tyrum  &  sydonem  cesaream  &  relliquas  civitates  Tri- 
polim  usque  fecj  licet  profìciscendo  Hierosolimam  uersus  Tripoli  per  syriam 
Gallilea  Damascum  Samariam  &  ludeam  iter  fecerìm  summis  cum  diflìcul- 
tatìbus. 


MITTEILUNGEN  AUS  UEDER-SAMMLUNGEN.  I  I7 

B  =  ebenso  s.  L  et  a.* 

C  =  Opera  nuova  di  Laude  facte — da  più  persone — .2  Am  Schlufs: 
Stampata  in  Vinegia  per  Georgio  de  Rusconi  a  instantia  de 
Nicolo  dicto  Zopino  151 2  adi  IV  Marzo. 

D  =  Libro  di  Laude.^  Am  Schlufs:  Finite  le  Laude  uechie  & 
nuoue  a  petitione  di  Ser  Piero  Pacini  da  Pescia. 

E  =s=  Laude  devote  composte  da  diverse  persone  spirituali  —  In 
Venetia  nella  contrada  di  santa  Maria  Formosa  al  segno  de 
la  Speranza  1556. 

F  =  Laude  devote  per  la  Natività  del  nostro  signore  Giesu  Christo 
con  aggiunta  di  due  Laude  bellissime.  In  Firenze  &  in  Pi- 
stoia, per  Pier  Antonio  Fortunati. 

G  =  Sonetti  Canzone  e  Laude  Composte  da  più  persone.  Am 
Schlufs; Stampato  appititione  di  Bartholomeo  di  Matteo Chastelli. 

H  =  Libro  delle  Laudi  Spirituali,  Doue  in  vno  sono  compresi  i 
Tre  Libri  già  stampati  — .  Stampata  ad  instanza  delli  Reue- 
rendi  Padri  della  Congregatione  dell*  Oratorio.  In  Roma,  per 
Alessandro  Cardano,  Xd  instantia  de  Jacomo  Tomieri  1589 
Am  Schlufs:  In  Roma  per  Alessandro  Cardano  e  Francesco 
Coattino  Compagni.) 

I  =  Versi  di  Santa  Maria  Nuova.  Composti  da  Messer  Castellano 
de  Castellani.  Con  due  Laudi  aggiuntovi.  Indiritti  allo  Spe- 
dalingo  di  Santa  Maria  Nuoua.  Am  Schlufs:  Stampati  in 
Firenze  Appresso  Zanobi  Bisticci  l'anno  1606. 

K  =  Scelta  di  Laudi  Spirituali  di  diuersi  eccellentiss.  e  denoti 
autori  antichi,  e  moderni,  nuouemente  ricorrette  e  messe  in- 
sienie.     In  Firenze  nella  Stamperia  de  Giunti  1578. 

Tresatti  =  Le  Poesie  Spirituali  del  H.  Jacopone  da  Todi  hrsg.  von 
Tresatti  Venedig  161 7. 


II.    Handschriften. 

Bol.  a  =  Hs.  der  Universitätsbibliothek  zu  Bologna  No.  1787. 
»    h  =    „  „  „  838. 

*  Nach  Zambrini  Op.  Volg.  giebt  es  zwei  ohne  Orts-  und  Jahres- 
angabe am  Ende  des  15.  Jahrh.  erschienene  Sammlungen;  die  eine  enthält  die 
Lauda  :  „Aprite  lo  'ntelletto,  o  dolce  suore",  die  der  hier  benutzten  Ausgabe 
fehlt.  Der  vollständige  Titel  der  letzteren  ist:  ,, Laude  facte  &  composte  da 
pia  persone  spirituali  a  honore  dello  omnipotente  idio  &  della  gloriosa  uerginc 
madonna  sancta  Maria  &  di  molti  altri  *  sancti  &  sánete  &  asalute  &  consola- 
tione  di  tutte  le  cotemplatiuc  &  denote  anime  Christiane  :  lequali  laude  sono 
scripte  insu  latauola  per  alphabeto  &  aquante  carte  :  &  aognt  lauda  e  scripto 
disopra  el  nome  dello  auctore  &  il  modo  come  si  cantano  tutte  ordinatamente. 
Et  oltre  aquelle  che  già  perlo  tépo  passato  furono  impresse  se  facta  hora  î 
questa  nuova  impressione  una  aggiuta  di  più  daltrettante." 

'  So  der  Titel  nachHaym,  Bìbl.  Ital.  II  119.  Dem  Exemplar  der  Markus- 
bibliothek (No.  46840)  fehlt  das  Titelblatt. 

3  So  der  Titel  nach  Galletti  in:  Laude  Spirituali  di  Fco  Belcari  etc. 
Fir.  1863.  S.V.  .Dem  Exemplar  der  Markusbibliothek  (No.  46841)  fehlt  das 
Titelblatt  ebenso  wie  (nach  Galletti)  4  Florentiner  Exemplaren, 


ii8 


A.  FEIST, 


Bol.  C  = 
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e  = 
f  = 


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Ferr.  a 

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Munch. 

Pad.  a 
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Tur. 


Hs.  der  Universitätsbibliothek  zu  Bologna  No.  2751. 

2650  parte  II. 

158- 

157- 
Comunal bibliothek  „  cV  21. 

Hs.   der  Comunal  bibliothek   zu  Ferrara  No.  307  ND  i. 

3409  ND. 

211  NB  I. 

Hs.  der  Hof-  u.  Staatsbibliothek  zu  München  Cod.  it.  240. 

Hs.  der  Universitätsbibliothek  zu  Padua  No.  470. 

2029. 
769. 

1718. 
Hs.  der  Universitätsbibliothek  zu  Turin  Cod.  N.  V.  37. 


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Ven.  a  =  Hs.  der  Markusbibliothek  zu  Venedig 
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Veron.  a 
b 
c 
d 
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cod.    79. 

cod.  142. 

cod.    78, 

cod.  230. 

cod.  313, 

cod.  324. 

cod.    77- 
classe  IX.^^^^     80. 

cod.  145. 
cod.  73. 
cod.  153. 
cod.  244. 
cod.  182. 
cod.  453. 

cod.    6 1 . 

classe  I.  <  cod.    30. 

cod.    29. 

Hs.  der  Comunal  bibliothek  zu  Verona  No.  651 — 653. 

1212. 

517-19. 
166. 

504—7- 


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1 .  Hahhi  pietà  beata  tur  diana 

Di  chi  ricorre  ad  te  \  CD,  Feb  Bel  cari. 

2.  A  coscieìiza  grande  mi  dai  riposo  |  Ven.  g,  anon. 

3.  Ad  alie  voci  Idio  chiamiano 

Checci  soccorra  \  Ven.  g,  anon. 

4.  Ad  exerciiare  la  charitate 

Donde  sapiencia  ci  e  dato 

Alla  speranza  dalla  aniistaie 

Donde  intelletto  e  donato  \  Boi.  a,  Jacopone  da  Todi. 


MITTEILUNGEN  AUS  LI£DEH-SAMMLUNG£N.  I  IQ 

5.  A  dìo  chara  e  graciosa 

O  anima  gentile 
Non  te  far  vile 
Electa  da  xpo  sposa  \  Ven.  m,  anon. 

6.  A  dio  dilecta  âf  consécrala  sposa 

Se  esser  gli  uuoi  \  BCD,  anon. 

7.  Adoriam  Itati  con  somma  vir  tute 

La  croce  |  ABCDE,  Ven.  e,  Francesco  d'Albizo. 

8.  Adoriam  tutti  il  uerbo  consécralo 

Neir  I  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

9.  A  Fra  Joatmi  dalauerna  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jacopone  ;   Ven.  k  1 

m,  anon. 

10.  A  gente  ria  e  descredente 

La  morte  a  tuli  quanti  saparichia  \  Ven.  p,  anon. 

1 1.  Agli  occhi  corporali 

Iaï  luce  I  Boi.  a,  Jac.  da  Todi  ;  Ven.  k,  anon. 

12.  Aj  lasso  lasso  che  faro     • 

Quando  dilecto  mio  laniero 

Quando  sera    \    Ven.  m,  Miss,  pre  Lunardo  Pisani. 

13.  Aime  tristo  infortunato 

Aime  misero  dolente 
Aime  che  \  Ven.  n,  anon. 
Amie  etc.  s.  Oime  etc. 

14.  A  nostri  preghi  o  maestà  diurna 

Gli  i  H,  anon. 

15.  AH  uostri  grandi  honor  i 

Dolce  uergene  maria 

Lo  di  de  meso  augusto 

Intrasti  in  segnoria,  \  Tur.,  anon. 

16.  Aiuta  aiuta  quegli 

Con  lorationi 

Virgo  chea  perdiiioni  \  CD^  anon. 

1 7 .  Ajutatime  luti  se  uui  posi 

Che  sum  feri  nel  core  \  Ven.  n  „par    di    iacopone";  Ferr.  e 
Ven.  dt  i,  anon. 

18.  Al  bel  fonte  sacrato  di  Maria 

Ügf¿  uri     I     Munch.,  anon. 

19.  Al  bel  fonte  sacro  &'  degno 

Di giesu  sommo  conforto   \   CDK,  Messer  Castellano;  H,  anon. 

20.  Alcuni  studian  di  far  grande  mura 

Tu    studia    a    edificare   la   mente  pura     \     Ven.  n,    „desso 
Fra  Domenico  Caualchi";  folgt  auf:  I^lta  gioia. 

21.  Al  franco  capitano 

Del  glorioso  re     |     CD,  anon. 

22.  Al  glorioso  sane  lo 

Tuli  salutiamo 

Per  chi  et  secho  ramo 


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1 20  A,  FEIST, 

« 

Di  fiore  si  fu  spanto 
Beato  chi    \    Tur.,  anon. 

23.  Ali  amor  che  uenuto   in   charne\     \     Tresatti,    Bo\  ab,    Ven.  n, 

Jac.  da  Todi,  Ven.  gklm  {Ali  fehlt)  anon. 

24.  Alla  morte  horrenda  âf  scura 

Peccatori  ponete  cura    \    CD,  Messer  Castellano  ;    G,  anon. 

25.  Alégrate  regina 

Del  tuo  fiol  beato  \  Boi.  g,  Ven.  d,  anon. 

26.  Alma  che  si  gentile 

Ti  fé  p  gratia  \  ABCDE,  Ven.  e,  Gherardo  d'Astore. 

27.  Alma  diletta  e  cara 

Ragionar  \  H,  anon. 

28.  Alm*  e  felice  diua 

Per  cui  dal*  alto  ciel  il  mortai  stuolo  \  Munch.,  anon. 

29.  Alma  leggiadra  gratiosa  &  bella 

Diua  I  CD,  Messer  Castellano. 

30.  Alme  e*  hauete  della  terra  zelo  \  H,  anon. 

31.  Alrne  deuote  che  le  laude  udite 

Volentiere  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

32.  Al  mio  iesu  uoglio  andare 

Chensu  legno  \  CDE,  anon. 

33.  Al  monte  sondo  iesu  apparia 

Con  I  ABCDE,  Ven.  fg,  anon. 

34.  Al  nome  di  coluj  checci  ricompero  in  sulla  croce 

Che  arde  e  cuoce 

Ciasscuno  amadore  \  Ven.  n,  anon. 

35.  Al  nome  di  Dio  santo  omnipotente 

Signore  dolce  piano  e  sofferente  \  Tresatti. 

36.  Al  nome  de  yhu 

Chiamo  lamor  yhu 
Per  I  Ven.  d,  anon. 

37.  Al  sommo  Dio  vivo  signor  eterno 

San  Çoanne  baptista  glorioso  \  Ferr.  a   (6^  statt  Al)  b,  anon. 

38.  Alta  trinità  beata 

Da  noy  sempre  sia  adornata  \  Ven.  g,  anon. 

39.  Alte  quattro   vir  tute  \  Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.    da   Todi; 

Ven.  kim,  anon. 

40.  Alto  padre  nui  ti  pregamo  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  Todi; 

Ven.  k,  anon. 

41.  Alto  Re  delle  genti 

Perche  \  H,  anon. 

42.  Altri  chette  non  voglia  amare  giamay 

Madre  \  Ven.  g,  anon. 

43.  Altro  non  uo  giamai  signore  amare  \  Veron.  a,  anon. 

44.  Alzando  gli  ochi  uidi  maria  bella 

Con  libro  in  mano  \  BCD,  Ferr.  e,    Ven.  de    (hier   Volgendo 
für  Alzando)  fgn,  anon. 

45.  Alçando  gli  ochi  viddi  nel  oriente  |  Ven.  i,  Anfang  2  Mal,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  121 

46.  Ama  Jesu  anima  innamorata  \   BCD,   Ven.  p    (dies   fahrt   fort: 

Ama  y%u  dal  quäl  sei  desponsatd)^  Veron.  b.  In  beiden 
Hss.  anon.  In  B  steht  vor  der  Lauda  Laudiam  lalio 
signore  \  i\>  suoi  dilecti  sancii:  ^Jncominciano  certe  laude 
composte  dal  Bìancho  iesuato.*'  Auf  diese  Laude  folgen 
zunächst:  Amor  Jesu  dolcissimo  bealo  und:  Ama  Jesu 
anima  innamorata  y  dann  14  weitere  Gedichte,  von  denen 
das  sonst  auch  bei  anonymen  vorgesetzte  „Lauda  di  .  ." 
fehlt.  Vermutlich  bezieht  sich  jene  Bemerkung  auf  alle 
17  Lieder.  Die  von  diesen  hier  verzeichneten  sind 
kenntlich  gemacht  durch  „siehe  zu  Ama  Jesil^K  In  CD 
•  steht  die  Bemerkung  auch  und  sie  scheint  sich  hier  auf 
folgende  Lieder  zu  beziehen:  i.  Laudiam  lalto  signore 
2.  'Amor  iesu  dolcissimo  beato.  3.  Ama  Jesu  anima  inna^ 
morata,  4.  O  donna  gloriosa,  5.  Io  non  so  che  mi 
Jaccia,  6.  Nata  e  quella  stella.  Nur  vor  3.  steht 
„Lauda  di . . .". 

47.  Amanti  del  signore 

Piangete  el  buon  giesu  \  CD,  Feo  Belcari. 

48.  Amare  non  ti  uolgio  mondo  pien  di  guay 

Traditor  \  Ven.  hn,  anon. 

49.  A  Maria  Jonte  damore 

Uada  I  ABCDE,  Ven.  e,  Fr.  d'Alb.;  Munch.,  anon. 

50.  Amor  amor  amor 

Ardimj  il  cuore 
Amore  \  Ven.  n,  anon. 

51.  Amor  che  ami  tanto 

Che  io  non  so  dir  lo  quanto  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac  da  Todi  ; 
Ven.  km,  anon. 
Amor  cìC  è  venuto  \  siehe  All  amor. 

52.  Amor   contrajacto  \  Tresatti,   Ven.  n,   Jac.   da   Todi;  Ven.  dk 

(hier  2  Mal?)  Im,    anon.  Ven.  dk,  fahren  fort:  spogliato 
de  uertude. 

53.  Amor  de  caritade  perche  mai  si  Jerito 

Lo  cor  I  Tresatti,  Boi.  ab,  Ven.  enq,  Jac.  da  Todi;  Ven. 
klm,  anon. 

54.  Amor  dilecto  amor  perche  mai  lassato  \  Tresatti,  Boi.  ab,   Jac.  da 

Todi  ;  Ven.  n,  M.  Ix)nardo  ;  Ven.  klm,  anon. 

55.  Amor  dilecto  Christo  beato 

De  mi  desolato 

Abbi  I  Tresatti,  K,  Ven.  n,  Jac.  da  Todi  ;  Ven.  km,  anon, 
(wie  fährt  Ven.  k  nach  Christo  fort?) 

56.  Amer  de  pouertade 

Regno  de  tranqtälitade 

Pouertade  mia  segura  \  Tresatti,  Bol.  a  (hier  viue  für  mid) 
b ,  (ebenso).  Pad.  b  (wiz  für  mid)^  Ven.  n,  Jac.  da  Todi  ; 
Ven.  dg  (hier  vitu  sichuro  für  mia  segura)  i  (O  amor 
statt  Amor)  k  (ebenso)  1  (ebenso)  m,  anon. 


122  A.  FEIST, 

57.  Amore  dolete  giesu  mio  sàluaiore 

Quando  tempro  \  Ven,  g,  anon. 

58.  Amor  dolce  senza  pare 

Sei  tu  Cristo  per  amare  \  Tresatti;  Ven.  n,  anon. 

59.  Amor  iesu  amore  amore  amore  (wiederholt) 

Amor  iesu  che  ciel  ô*  terra  creasti  |  BCD,  Ven.  fg,  anon. 

60.  Amor  ihu  amore 

De  spandi  el  tuo  calore  \  Ven.  e,  anon. 

61.  Amore  Giesu  chogli  infochati  dardi 

Damore  tu  may  \  Ven.  g,  anon. 

62.  Amor  yUu  consentirne 

Sti  mei  prigieri  un  pocho  aldir  \  Ven.  n,  M.  Lonardo  ;  Ven. 
de,  anon. 

63.  Amor  Jesu  diletto 

Vieni  dentro   \    CD,    Ven.  hin    (fahrt  fort:    dal  mio  cuore 
Enpild)y  Veron.  ab,  anon. 

64.  Aynor  Jesu  dolce  il  mio  saluatore  \  Veron.  a,  anon. 

65.  Amor  Jesu  dolcissimo  beato 

Fammi  star  sempre  \  BCD,  il  fìiancho  iesuato;  Ven.  m, 
anon. 

66.  Amor  iesu  perche  hai  ferito  si 

Lo  cor  mio  tristo  \  Ven.  n,  M.  Lonardo;  Ven.  h,  anon. 

67.  Atnor  Jesu  pche  il  sangue  ispandesti 

Per    me   maina gio  ingrato  e  isscongnoscente  Ven.  gin,  Veron. 
b  i^per  chi  spandesti  el  sangve]  wie  weiter?),  anon. 

68.  Amor  non  par  che  lami 

Tale  derata  ne  fai  amore 

Amor  multo  \  Boi.  a,  Jac.  da  Todi. 

69.  Amor  per  jnio  peccato    \    B  (fährt  fort:    tu  Justi  po^to    in    crocè), 

siehe  zu  Ama  Jesu  ;  Veron.  a,  anon. 

70.  Amor  senza  misura 

Infiammami  \  H,  anon. 

71.  Amor  vuol  lo  cor  regnare 

Discretion  vuol  \  Tresatti,  Boi.  a  {IJ  amor  in  lo  cor  v. 
regnare) y  Ven.  n,  Jac.  da  Todi;  Ven.  k  {L'amor  etc.) 
l  (ebenso)  m  (ebenso),  anon." 

72.  Andiamo  a  iesu  christo 

Pieno  di  zucchero  \  BCD,  anon. 

73.  Andiamo  a  veder  bene 

Quel  verbo  che  nato  ene  \  Tresatti. 

74.  Andian*  di  carita 

Come  buon  pellegrinj  \  Munch.,  anon. 

75.  Anima  ascolta  e  piangi 

Il  tuo  smarrito  bene  (  Boi.  f,  anon. 

76.  Anima  benedetta 

Dell'  alto  Creatore  \  K,  Don  Clemente  Pandolfmi  ;  ABCDEH, 
Ven.  acefgi  (2  Mal,  das  eine  Mal  unvollständig)  np, 
Bol.  fg,  Veron.  b  (alto  fehlt)  e,  anon. 


J 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I23 

77.  Anima  che  desideri  dandar  al  paradiso 

Se  I  Tresattí,  Bol.  -a  (O  anima  etc.),  Jac.  da  Todi;  Ven. 
n  (2  Mal,  I  Mal  ,Jac.  da  Todi",  i  Mal  anón.);  Ven. 
dgk  [O  anima  etc.)  Im,  anón. 

78.  Anima  che  guardi  come  ai  si  pocha  fede 

Vide  xpo  I  Bol.  f,  Ven.  g  (O  anima  etc.)  h.,  anón. 

79.  Anima  chel  mondo  uuo  fugire 

Guarda  \  CD,  Fco  Belcari. 

80.  Anima  chel  nel  mondo. 

Sei  facta  peregrina  \  Bol.  f,  anón. 

81.  Anima  che  per  me  del  mondo  errante  \  H,  anón. 

82.  Anima  chesse  leuata 

Nella  deità  perfetta 

Se  del  mondo  se  dispetta  |  Tresatti  ;  Ven.  n,  anon. 

83.  Anima  che  tanto 

Sospiri  piangi  7  susti  f!j  . 
Questo  I  Ven.  e,  anon. 

84.  Anima  ceca  per  le  tuo  peccata  \  Ven.  ag,  anon. 

85.  Anima  disformata  de  torna  al  tuo  singnore  \  Ven.  g,  anon. 
8ò.    Anima  fedele  che  te  uoli  saluare  \  Ven.  k,  Veron.  a,  anon. 

87.  Anima  ingrata  da  poi  che  uuoi  partire 

Da  chi  in  croce  taspetta  \  CD  Messer  Castellano. 

88.  Anima  ingrata  poi  che  uoi  seguire 

Pur  le  mondane  uoglie  \  ABCDEK,    Ven.  e,    Ser    Michele 
Chelli. 
^9«    Anima  innamorata 

Di  giesu  vero  sposo  \  Ven.  g,  anon. 
^^'    Anima  meschinella 

Per  che  sei  partita 

Da  gesù  chettua  uita  \  Ven.  n,  anon. 
*    Anima  meschinella 
g  Tu  uai  per  mala  uia  \  CDE,  Munch.,  anon. 

Q    '    minima  mia  che  pensi?  \  H,  anon. 

^'     minima  mia  contempla  el  mio  patire 
Q  /  sono  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari  ;  Munch.,  anon. 

**•    -^^  ne  ina  mia  dà  cristo  se  partita 

Dolente   \   BCD,    Ven.  n    fahrt   fort:    mia    uita  Piangendo)^ 
Q  «  anon. 

Q6      ^^'^'^  ^^  ^  ^^^^  ^  ^^  I  ABCDE,  Ven.  c,  Feo  Belcari. 

'.   -^^^^^ma  mia  iddio  sitia  chiamata 
Q  Or  gli  rispondi  non  essere  si  ingrata  \  Ven.  n,  anon. 

^''     ^^»Vza  mia  dolente 
^^     •  O^  non  hai  \  H,  anon. 

■     ^^^^^92a  mia  prendi  P ammanto 

J)el  tuo  Cristo  dolce  amore  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 
V-     ^^^Mr^gQ  ffija  se  uuoi  pace  nel  core 

.__  Obserua  1  CD,  Feo  Belcari. 

100        ^ 

•^^^^¿ma  peccatrice  che  a  Dio  era  sposata  \  Tresatti. 


24 


A.  FEIST, 


Ol. 


02. 
03. 

04. 

05. 
[O6. 

07. 

07. 

09. 

IO. 

II. 
12. 

13- 

14. 

15. 

16. 

17. 

18. 

19. 

20. 

21. 

22, 

23- 


Anima  peregrina 

Che  d*Amor  sente  7  zelo  \  Ven.  n,  2  Mal,  einmal,  Mess.  Lo- 

nardo,  einmal  anon.;  B,  Bol.  f,  Ferr.  e,  Ven.  dhl,  Veron. 

b,  anon. 
Anime  affaticate  e  sitibonde  \  H,  anon. 
Anime  che  salute  hauer  uolete 


San  iacopo  minor  seguitar ete  \  ABCDE,  Ven.  e,  Fr.  d'Alb. 
Anime  Christiane  a  Dio  dilette 

Qual  error  \  H,  anon. 
Anime  stanche  non  correte  più 

D rielo  al  mondano  amore  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 
Adnuñtiata  pel  diuin  consiglio 

Da  gahriel  \  CD,  Feo  Bel  cari,  Ven  g  (s.  zu  Madre  m'rgine 
sposa) 
Ante  omnia  laudar  vorrei  quel  santo 

Nel  guai  ingenio  habonda  \  Ven.  p,  anon. 
A  pie  del  duro  sasso  ou  e  sepolto  \  H,   zweimal,    das    eine  Mal 

Fragment,  anon. 
Apri  le  labra  mie  0  ihu  Christo 

Chio  possa  nuntiar  le  tue  gran  laude  \  Boi.  f,  Giovanni  Marco. 
Apri  mi  iesu  uita  mia 

Apri  mi  fiol  di  Maria,  \  Tresatti,  Ven.  h,  anon. 
Ardan  tute  d*amore  |  Veron.  a,  anon. 
Ardente  da  mor  e 

Lui  chol  chore  io  vo  danzando  \  Ven.  g,  anon. 
Arderò  io  giamaj  damore 

Abbracciandoti  amore 

Con  gran  /cruore  \  Ven.  n,  anon. 
Ardiamo  di  carita 

Chme  buoni  pellegrini  \  CD,  Frane,  d  Alb. 
Aro  nella  miente  sempre  aro 

Giesu  mio  saluatore  \  Ven.  f,  anon. 
Ascolta  il  parlar  mio  figluol  diletto 

Che  sono  \  CD,  Feo  Belcari. 
Ascolta  noi  superbi  peccatori 

Donna  che  se  sopra  \  CD  anon. 
Asai  me  forco  de  guadagnare  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da 

Todi;  Ven.  dg  (hier  2  Mal?)  klm,  anon. 
Asumpta  est  Maria  in  cielo 

Gaudenti  sono  li  anzoli  sancii 

iMudando  \  Ferr.  e,  anon. 
A  te  col  cor  contrito 

Siamo  Maria  tornati  \  E,  anon. 
A  te  Cristo  mi  son  data 

Riceuimi  signore  \  Tresatti,  K,  Jacop.  da  T. 
A  te  uirgo  ognhor  clamaui 

Perche  se  \  CD,  Bernardo  GiambuUari. 
Ave  de*  cieli  imperatrice  santa  \  Ven.  i. 


MITTEILUNGBN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGBN.  125 

124.  ^^«^^  del  cielo  lucìfera  stella 

Tu  ^ucesli  I  Bol.  f,  anon. 

125.  .^^"X^^   del  cielo  maria 

A    ti  solla  ricorro 

J^orto  sicuro  \  Ven.  e,  anon. 

126.  .^^T^e    del  ciel  maria 

J^igina  sposa  âf  madre  &'  stella  &'  porta  \  CD,  anon. 

127.  -i-^«/^    del  Mare  stella 

Jìdadre  di  Dio  pregiata  \  H,  anon. 

128.  -.-Í  «/^    di  gratia  plena 

Jllaria  per  tuo  uirtu 

Jldiserere  di  noi  \  CD,  Bernardo  Giambullarì. 

129.  -t''i«^^    dolce  Maria  atte  sola  ricorro 

,^orgi  soccorso  a  me  |  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

130.  ^^t-zß^    donna  del  cielo  sposa  âf  madre 

Vergine  of  Jig  Ha  del  \  CD,  anon. 

131.  ^4,'z^^  fonte  damore 

spirito  santo  del  diuin  consiglio  \  CD,  anon. 
132-       -.^Iz^^-    madre  di  Dio  per  tua  uirtute 

,^el  ciel  regina  \  CD,  Feo  Belcari. 
133.       -i^z^^   madre  di  dio  uirgo  maria 

-^onte  degni  merzede  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari;  Munch, 
anon. 
^34..   -i4z^i^  tnfl'  del  aere  serena 

-Jm  P^  alegreça  uè  fo  annuntiata  \  Ven.  d,  anon. 
135'   -^z-^^  Maria  fontana  viua 

Jerma  sperança  \  Pad.  d,  Ven;  beh,  anon. 
13^'    -«'i  ^»^  Maria  gloriosa  et  alma 

JDela  cui  palma  \  Ven.  e,  anon. 
I37»    -^^  «rf'^  maria  gloriosa 

matre  nostra  vocata 
Sempre  si  tu  laudata 
da  ogni  \  Ven.  i  (2^Mal),  Ferr.  e,  anon. 
130.     ^^-^^e  Maria  gratia  plena 
Teco  è  7  signore 
J^enedetta  infra  \  Tresatti. 
139*    -^z^^    Maria  nuy  te  ador  amo 

^ergine  et  pura  0  santissima  fontana  \  Pad.  d,  anon. 

140-  At^    maria  reina  dello  etterno 

-f^tperalrice  \  Ven.  g,  anon. 

141-  A-sjc    Maria  stella  diana 

<^h£  sempre  fusti  fructo  e  grana  \  Ferr.  ab,  anon. 
142.    /^zi^    ^^^^^  ^¿^n^  matutina, 

-electa  fusti  I  CD,  anon. 

143-    ^Lf»^  •  7 

tj     ^m.-if^    marta  uerçene  reale 


^ior  de  çiglo  7   rosa  di  hontade  \  Ven.  d,  anon 
^^'       ^^^M4endo  tutti  il  cor  pi  en  di  letitia 


I  2Ò  A.  FEIST, 

Caniian  \   ABCDE,  Ven.  c,   Feo    Belcarì.     Ven.  g    (hier: 
Avendo  il  gnor  tutto  p,  etc.),  anon. 

145.  Aue  regina  celi 

Sposa  elei  signore 

Prega  \  K,  Don  Clemente  Pandolfìnì;  CD,  Munch.,  anon. 

146.  Aue  regina  celi  stella  tramontana 

Ogni  I  ABCDE,  Ven.  e,  Maestro  Antonio. 

147.  Ave  regina  e  nuidre 

De  summo  uero  dio  \  Ven.  d,  anon. 

148.  Ave  sperança  maria 

Aue  uirgo  generasti 
Aue  solla  meritasti 
Di  àictar  \  Ven.  e,  anon. 
14g.    Ave  tempio  di  Dio  sacrato  e  santo 
Vergine  \  Ven.  g,  anon. 

150.  Ave  tempio  di  Dio  sacrato  tanto 

Vergene  saeta  imaculata  e  pura  \  Ven.  i,*  anon. 

151.  Ave  virgho  gloriosa 

Madre  di  piatanza  \  Ven.  g,  anon. 

152.  Ave  virgo  Maria 

Madre  del  saluatore 
Prega  a  tutte  ore 
.    Che  ajuti  lalma  mia  \  Ven.  n,  anon. 


B. 

153.  Beata  sono  âf  per  nome  uillana  \  CD,  Feo  Belcari. 

154.  Reato  e  quello  cha  il  mondo  in  oblio  \  CD,  Fr.  d*Alb. 

155.  Beato  Vhuomo  cui  dona  il  Re  del  cielo  \  H,  anon. 

156.  Ren  chadirato  si  mostril  signore 

Non  esser  pertinace  \  CD,  Ser  Firenze. 

157.  Renedecta  sia  Ihora 

Lanno  et  di  et  mese 

Che  tu  fusti  annuntiata  \  B  (s.  zu  Ama  Jesti), 

158.  Renedeta  uerzenella  madre  di  dio 

Chel  me  guìt  pur  dire 

Il  grande  languire  \  Ven.  n,  Mess.  Lonardo,  V^n.  h,   anon. 

15g.    Renedecto  e  lo  Ida  to 
Sia   Christo  beato 
Che  sença  peccato  \  Ferr.  a,  anon. 

160.  Renedecto  ne  sia  lo  giorno 

Amor  che   \   Ven.  n,    Mess.    Lonardo;     BCD,    Ven.   defgh, 
Ferne,  anon. 

161.  Renedetto  sei  tu 

Dolce  signor  giesu  \  H,  anon. 

162.  Renedite  il  Signore 

Opre  del  sempiterno  \  H,  anon. 


MrXTEILUNGEN  AUS  LIEDERSAMMLUNGEN.  1 27 

163.  Ben  e  cossa  Ugiadra 

Delanima  che  e  ladra  \  Ven.  efghn,  anon. 

164.  Ben  finirò  coniando  la  mia  mia 

Sempre  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcarì. 

165.  Ben  mi  credea  iesu  soiio  le  fronde  |  CD,  anon. 

166.  Ben  morro  damore 

Per  li  gran  sospiri  \  Tresatti  (Zeile  i  wiederholt,  dann: 
Jo  morrò  d^ amore  Per  lo  forte  sospiro),  BCD,  Ven.  hin, 
anon. 

167.  Ben  ne  venga  carnasciale 

Quesio  nome  mal  si  siae  \  Ven.  n,  D.  Mauro 

168.  Ben  sarà  duro  core  \  K,  Lor.  de  Medici. 
lÒQ.    Ben  venga  amore  (wiederholt) 

/  a  sento  nel  core  \  ABCDE  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1 70.  Beti  lunga  iesu  lamor  mio  \  ABCDE  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

171.  Ben  uengha  osanna  (wiederholt) 

E  la  figluola  danna  \  ABCDE  Ven.  e,  Mona  (E:  Madon.) 
Lucretia  di  Piero  (di  Piero  fehlt  E)  de  Medici  ;  Munch, 
anon. 

172.  Bernardino  prega  per  noi 

Ch  e  li  cafionizato 

Poi  che  in  cielo  cotanto  poj  \  Boi.  e,  anon. 
173*    Bon  iesu  io  mi  lamento 
E  piàso  con  dolore 
Che  al  mio  cor  sento 
De  lo  tuo  dolzo  amore 
He  co  iesut  \  Tur.,  anon. 
Briga  0  frate  a  Dio  tornare  siehe  O  frate  etc. 

C. 

^7^'    Cantare  vo  del  dolce  amore 
.  Dello  mio  singnore  yiesu  \  Ven.  g,  anon. 

^d      ¿I^cMniar  uorrei  maria  col  core  giulio 
^  Quelle  I  ABCDE  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

/6.        C^^[:miìan  con  dolce  canto  &'  con  buon  core 

X)i  san  bernardo  \  CD,  Feo  Belcari. 
n.       ^^niiam  di' core  caniiam  di  core 


\ 


78. 


K¿uestel  di  del  signore  \  CD,  anon. 
"^^M^tiam  tutti  allegramente 
^Z)el  Signor  nostro  cKh  \  Tresatti. 
179.       C^^mi  gioiosi  e  dolce   melodia  \  Tresatti;    BCD,   Ven.  degh    (2 

Lieder  mit  diesem  Anfang)  iln,  anon. 
^^^çon  discesa  sa?iça  far  soggiorno 
JPer  ^llo  uniuerso  commino  pnderaj 
-£  con  gran  uoce  e  guaj 
Maconta  \  Ven.  n,  anon. 
10^'       ^r9ra  donzella  e  nobel  regina 

A  dio  deuota  gemma  preciosa  \  Ven.  p,  anon. 


180. 


128  A.  FEIST, 

182.  Carissimi  e  dettoti  piangi  la  passione 

Che  fo  saluatiane 

De  tuti  i  uiui  e  morii  \  Ferr.  b,  anon.  (nicht  auch  Ferr.  a?) 

183.  Cerchemo  io  saiuaiore 

Con  li  re  incopagnia 

Che  e  naio  per  nrò  amore 

De  la  uergine  maria  \  Tur.,  anon. 

184.  Che  cerchi  0  cor  mio  cieco  \  K,  Girolano  Beni  vieni. 

1 85.  Che  deggio  mai  più  fare 

A  lira  che  \  BCD,  Barth  olomeo  di  B. 

186.  Che  fay  anima  predata 

Faccio  male   \   Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.  da  T.;    Ven. 
gklm,  anon. 

187.  Che  fatu  pecchaiore 

Non  naj  tu  chontrizione  \  Ven.  g,  anon. 

188.  Cheffaiiu  pecchaiore 

Non  uedi  tu  il  tuo  disire 
Perite  uolle  morire  \  Ven.  fg,  anon. 
189."  Che  farai  fra  facopone  \  Treeatti,  Boi.  a,  Jac.  da  T.;   Ven.  kl 
mn,  anon. 

1 90.  Che  far  alla  che  dir  alia 

Quando  Palma  \  K,  Don  Clemente  Pandolfìni. 

191.  Che  farai  morte  mia  che  perderai  la  vita 

Guerra  infinita  \  Tresatti. 

192.  Che  farai  Pier  da  Morrone  \  Tresatti.  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da 

T.;  Ven.  kl,  anon. 

193.  Che  farai  soddomiio 

Or  doue  fuggirà]  \  Ven.  g,  anon. 

1 94.  Che  farà  tu  cor  mio  tutto  ghiacciato 

Non  I  ABCD,  Madonna  Baptista  de  Malatesti. 

195.  Che  far  poieue  p  la  tua  salute  \  ABCDKK,    Ven.  e,    Feo  Bei- 

cari  ;  Ven.  g,  anon. 

196.  Che  scusa  anima  mia 

Ifaratu  poi  \  CD,  anon. 

197.  Chiamo  merze  iesu  clemente  et  pio 

A  te  1  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

198.  Chi  christiano  se  ziama 

Viua  co  gram  temesza 

De  la  dura  senteniia 

Che  xpo  uole  lutare  \  Tur.,  anon. 

199.  Chi  dell  inferno  uol  fuggir  la  pena 

Seguiti  I  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

200.  Chi  e  chiamato  dal  suo  salvatore 

Stia  I  Ven.  a,  e,  anon. 

201.  Chi  e  xpstiano  chiamato 

Vengha  ad  adorare  \  Boi.  e,  Ven.  g,  anon. 

202.  Chi , ha  intelletto  del  pensara  \  Tresatti. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  Ï  29 

-03.     Chi  h  ricchezze  uuole  hauer  del  cielo 
Seguiti  1  ABCDP;  Franc,  d'Alb. 

204.  Chi  ne  saria  credente  udendo  dire  \  Bol.  a,  Ven.  n,   Jac.  da  T.; 

Ven.  km,  Veron.  b,  anon. 

205.  Chi  non  cercha  iesu  con  mente  pia  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Bel- 

cari;  Ven.  g,  anon. 

206.  Chi  non  è  giesu  teco  \  K,  Girolamo  Benivieni. 

207.  Chi  non  ha  ¡amor  di  dio 

Volga  gli  occhi  I    BCD,    Bartholomeo  B;  CD    ein    2.  Mal, 
anon. 

208.  Chil  paradiso  uole 

A    Maria    uolgha  \  ABCDE,    Ven.  e,   Gherardo    d'Astore, 
K,  Gherardo  d'Astorgiani,  Munch.,  anon. 

^^»    Chi  salute  uuol  tronare 

Guardi  \  ABCDE,  Frane.  d'Aib. 
^*Q-    Chi  sa  parlar  latino 

Prego  chel  faca  honore 

A  quello  olente  fiore 

Caualier  san  martino  \  Ferr.  a,  b,  anon. 

'    Chi  sarà  maj  ^ingrato  peccatore  \  Mönch.,  anon. 
^^Z      Coi  serve  a  Dio  con  purità  di  core  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Boi- 
cari,  Ven.  ag,  anon. 

¿/j.       CTAissi  potra  tenere 

Che  te  non  piangha  \  Ven.  g,  anon. 
^'4.      flTAi  si  sentissi  offesa 
XaOnima  poueretta 
Vada  I  CD,  Bernardo  Giamburlari. 

'5*       ^~^Az    si  ueste  di  me  carifa  pura 
Col  cor  I  CD,  Feo  Belcari. 
CSZ^^'  si  ueste  di  uàno  âf  falso  amore 
-Sï  spoglia  I  CD,  Frane.  d'Alb. 


si  uuole  col  core  unire 
^  -4  san  paghol  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

^*"  ~'  vedesse  il  mio  diletto 


-J)icali  d^amor  languisco  \  Tresatti;  Ven.  1,  n,  anon. 
^*        ^--^^i*  uorra  nel  ciel  salire 


J^iangha  la  chrocie  mia  \  Ven.  f,  g,  anon. 
^-^^^a"  uuoi  andar  per  sonda  âf  recta  uia 
Seguiti  \  ABCD,  Frane.  d'Alb. 
"^"^  ^-— .^ki  uuole  hauer  e  da  dio  grä  mercede 

Ricorra  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

^^  '      ^--2^i  imole  ballare  a  rig  hole  Ito 

Muoua  ed  passo  allorghanetto  \  Von.  g,  anon. 
^*      ^-^Ä"  uol  cum  xpo.  de  dio  esser  rede 
Seguiti  cum  uertu  perfecta  fede 

Fede  e  principio  e  fine  de  uiriute  \  Ven.  m,    Paulino  de  Pis- 
toria. 

****»olir.  f.  rom.  Phil.  XIII.  o 


130  A.  FEIST, 

224.  Chi  vuol  de  Dio  kauere 

Perfecto  conoscimenio  \  Vcron.  b,  anón. 

225.  Chi  uuol  giesu  fruir  con  iutioi  core 

Venghi  \  CD,  anon. 

226.  Cht  uuol  gratia  nel  ciel  del  fallir  graue 

Inuochi  Piero  j  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

227.  Chi  uuol  ghusiare  didio  diuin  f cruore 

Dia  I  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

228.  Chi  uuol  gustare  il  ben  del  cielo  ipiriof!) 

Honor  i  e  laudi  Piero  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

229.  Chi  vuole  imprendere  dauer  patieniia 

Di  questo  trattato  mira  la  sentia(!)  \  Ven.  n,  Domenico  Ca- 
ualca. 

230.  Chi  uuole  in  terra  far  di  cielo  acquisto 

Seghuiti  I  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

231.  Chi  uuol  la  gloria  di  giesu  impetrare 

Tengha  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

232.  Chi  uuole  nel  diuino  regno  al  fin  salire 

Sancta   Verdiana  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

233.  Chi  uuol  pace  nel  suo  core 

Ami  dio  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Beleari. 

234.  Cfù  vuol  salir  al  cielo  \  H,  anon. 

235.  Chi  vuol  seguir  la  guerra  |  H,  anon. 

236.  Chi  vuol  trottar  amore 

Tenga  sinceritade  \  Tresatti;  Boi.  g,  anon. 

237.  Chi  uuol  uenire  a  uera  liberta 

Ami  iesu  in  suma  uerita  \  Ven.  h,  anon. 

238.  Chi  vuol  vita  e  riposo  \  Tresatti. 

239.  Cascun  amante  chama  lo  signore    * 

Venga  alla  dança  \  Tresatti  ;  Ven.  defgn. 

240.  Ciascuno  con  riuerenza  &  mente  pia 

Che  uuole  essere  beato  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

241.  Ciaschun  chon  riuerenza 

Portj  nel  core  \  Ven.  g,  anon. 

242.  Ciascun  diuoto  che  gesù  disia 

La  pia  madre  maria 

Prieghi  con  diuotione  \  Ven.  n,  anon. 

243.  Ciascun  pianga  con  diuotione 

La  Passione  del  nostro  signore  \  Ven,  n,  M.  Lonardo. 

244.  Ciascun  ricorra  al  sancto  confessore 

Zanobi  \  Ven.  g,  anon. 

245.  Ciascun  stia  in  deuotione 

Oldando  la  passione 

Chel  porto  \  Ferr.  a,  b,  anon. 

246.  Cinque  sensi  miser  pegno 

Ciascun   \   Tresatti,   Boi.  a,    Von.  n,   Jae.    da    T.;    Ven.  g 
(sono  für  ser),  klna,  anon. 

247.  Cío  cUio  veggo  e  sento  \  K,  Girolanno  Beni  vieni. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  1 3 1 

*^°«    Col  core  disprezzato  voglio  gire  \  Tresatti  ;  Ven.  I,  anon. 
^9-    Come  dinanci  a  christo  fuggirai 

Anima  \  Ven.  n,   M.  Lonardo,    CD,   Ven.  a,  d,  f,  g  {2  Mal) 
2  h,  anon. 

^^*    Chôme  faro  giammaj 

Chi  non  piangha  a  tutte  ore  \  Ven.  f,  g,  anon. 
'5'«    Come  ti  vede  ohimè  di  sangue  asperso  \  H,  anon. 
52.    Con  allegro  disio 

Facciam  grand*  allegrezza 
Nato  è  I  Ven.  fg,  anon. 
^53»     Ck>n  desiderio  uo  cerchando 

Di  trouare  quello   \   Ven.  n,    M.  Lonardo,    BCD,    Ven.  aef 
(2  mal)  ghilp,  Veron.  b,  anon. 
^i^#-         G^n  dolce  (!)  e  con  pianti 

Noi  pregaremo  la  sancia  mare 
Che  I  Ferr.  a,  b  (dolce  uose  e),  anon. 
^Ì)^.       ^Z^^^^n  dolcezza  6*  con  conforto 

Pechatori  \  CD,  Ser  Antonio  Lippi. 
^50.        €IZ^rtfessando  il  mio  errore 

Cercho  di  cauare  \  BCD,  anon. 
^57'       ^Z^^^^essor  almo  Lodouico  eterno 

€r4)n  umil  voce  tua  mente  adimando  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

258.       C^it^^M.J'orto  del  mio  cuore 

<D  rilucente  \  CD,  anon. 
1^^*       ^^^^^^ï«  gubiläte  core 
\  ^.JiMudian  giesu  del  mondo  redemptore  \  ABCDE,  Ven.  e,  Don 

Antonio  da  Siena  Iniesuato. 
260.   d^g^^^gi  iubili  damore 

^jixpo,  ne  sia  laudato 
^J)el  nobile  frate  minore 
maneto  ludotäco  beato  \  Ven.  d,  anon. 
201.    CaK^,^«  iubili  damore 

Tuli  foca  melodia 

Che  le  nato  \  Ven.  d  (2  mal),  p,  anon. 
f  •    ^-^^^^i  giubilo  cantando 

Della  diuina  laide  dr cúndalo 
,  Che  m^a  lettalo  \  Ven.  n,  anon. 

^  3-      <!II5-^^  gli  ficchi  <^agio  I  Tresatti,    Ven.  n,    Jac.    da  T.;    Ven.  i, 

26d        ^-^  ^"°^' 

^*       ^^ — -^on  grande  efetto  delle  tre  marie 

Del  saluator  diuote 

Diro  per  note 

Quanto  furono  per  pie  \  Ven.  f,  anon. 
2^5'        <Z59»  gran  feruore 

fesu  ti  uo  cerchando  \  ABCDE,  Frane.  d'Alb. 
20*^.        dUV«  la  mente  facciam  festa 

E  alegramose  con  amore  g 

Che  I  Ferr.  e,  Ven.  a  (der  2.  Vers  fehlt),  anon. 

9* 


132  A.  FRIST, 

■ 

267.  Con  massima  aimtione 

Guardi  ciaschuno  la  sua  uiia  \  DC,  anon. 

268.  Con  ogni  reuerentia 

Noi  il  pregiamo  sanio  sebastiano  \  CD,  Feo  Bc Icari;  Ven.  g, 
26g.    Conoscho  bene  che  pel  peccato  mio 

*  Damme  ti  se  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

270.  Con  somma  reuerenza  sia  laudato 

San  giovanni  batista  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

271.  Contar  uoglio  la  mia  ulta 

Com  eile  stata  fiorita  \  Ven.  n,  anon. 

272.  Contempla  le  mie  pene  0  peccatore 

E    nel    mártir  \    ABCDE,    Ven.  e.     Mona    Lueretia    de 
Medici. 

273.  Contempla  peccatore  al  gran  martire 

Chi  pati  in  croce  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

274.  Contra  al  mio  detto  non  ualera  gramathica 

Filosofia  decretai  né  legge  \  Ven.  n,  anon. 

275.  Con  tutto  il  cor  maria  laude  ti  diamo 

Che  per  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alò. 

276.  Chon  humil  chore  chon  humil  core 

Laudiamo  il  gran  doctore. 

San  Hieronymo   \    ABCD,  Feo   Beleari;  E,    Ven.  e.    Frane. 
d'Alb. 
"277.    Con  verace  penitenza 

Si  confessi  \  Ven.  g,  anon. 

278.  Cuor  maligno  pien  di  fraude  * 

Che  non  pensi  al  morire  \  K,    Messer  Castellano  Castel! um  ; 
EG,  Munch.,  anon. 

279.  Cor  mio  dolente  e  tristo 

Va  con  la  \  H,  anon. 

280.  Credo  in  uno  solo  onipotente  iddio 

Padre  ettermale  fattore  dongni  creatura . 
Principio  per  natura  |  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

281.  Cristo  amor  diletto  se  sguardando 

Languiscilo  amando 

Et  faime  consumare  \  Ven.  p,  anon. 

282.  Cristo  c^  inulta  a  sene  \  Tresatti. 

283.  Christo  giesu  tu  se  la  mia   speranza   \    ABCDE,    Ven.  e,    Feo 

Belcari. 

284.  Cristo  mio  dami  for  leccia 

Vui  che  si  pien  di  dolceccia  \  Boi.  f,  anon. 

285.  Cristo  mio  per  lo  tuo  amore 

Dhe  ti  prendi  lo  mio  core  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 
=  Chr,  per  tuo  honore 
Prendj  lo  mio  chore? 

2 86.  Cristo  omnipotente 

Cheaper  dar  ulta  a  noj  desti  atte  morte 
Con  pena  |  Ven.  n,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I33 

287.  Cristo  per  tuo  honore 

Prendj  lo  into  chore  \  Ven.  f,  anon. 
=  Cristo  tnio  p.  io  /.  amore  etc.? 

288.  Cristo  speranza  mia  perdona  al  peccatore  |  Tresatti. 

289.  Christo  uer  huomo  âf  dio 

Sotto  specie  di  pan  \  CD,  Feo  Belcari;  Munch.,  anon. 

290.  Croce  alma  mirabile 

Albero  dolce  fruttifero  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

291.  Croce  de  peccatory  vero  e  hon  for  to  \  Veng.  g,  anon. 

292.  Chrucifisso  a  capo  china 

ueghol   mio   \    ABCDEK,   Ven.  c,    Feo    Belcari;    Ven.    g, 
anon. 

D. 

293.  Da  che  tu  mai  iesii  mostro  la  m'a 

Di  tanto  amor  \  CD.  Messer  Castellano. 

294.  Da  che   tu    mhai  idio   il  cor  ferito   \    ABCDEK,   Ven.  e,   Feo 

Belcari  ;  B  ein  2.  Mal,  Ven.  g,  anon. 

295.  Da  ciel  mandato  a  salutar  Maria  \  Veron.  a,    Ven.  f,  g  (hier: 

Dì  e.  m.  assaluatore  M., 

Fu  langielo  ghabriello),  anon. 

296.  DcC  mondan  desideri 

fesu  libera  noj  \  Munch.,  anon. 

297.  Dalla  più  alta  stella 

Disceso   in   terra   un  diuino   splendore  \   CDK,   Lorenzo    de 
Medici,  Munch.,  anon. 

298.  Damât  te  fesu  mio  amore 

Non  mi  posso  ritenere  \  Tresatti. 

299.  Dammil  tuo  amore 

fesu  benigno  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

300.  Dammi  ti  amore  dolcemente  a  gustare 

Ch*  io  languisco  \  Tresatti. 

301.  Dammi  vn  bel  cor  signore  |  H,  anon. 

302.  /?*  amor  languisco  fesu  te  amando  \  Tresatti  ;    Boi.  b  (Jac.  da 

T.?,  das  davor  stehende  „non  e  di  frê  iacobo"  scheint 
sich  auf  das  vorausgegangene  Lied  0  xpo  amor  diletto 
in  te  sguardando  zu  beziehen);  Ven.  1,  anon. 

303.  Dapoi  chi  saluatore  e  dipartito 

Cerchi  gli  amanti  elluogo  doue  t  gito  \  Ven.  i,  anon. 

304.  Dapoi  chio  ti  lasciai  \  K,    Del  Bianco  Ingiesuato  ;   CD  (fahren 

fort:  Christo  ies'u  mai  non  mi  rallegrai),  anon. 

305.  Dauanti  utut  colonna 

Credo  ke  stesse  una  donna 

E  con  grande  dolore  ine  piangesse  \  Boi.  d,  anon. 

306.  Dauanti  una  colonna 

Vidi  stare  una  donna 

Che  fortemente  mi  parea  \  Ven.  1,  anon. 


134  A.  FEIST, 

307.  De  contempla  anima  ingraia 

Alla  morte  \  CD,  anon. 

308.  De  dime  0  dolce  madre  pia 

E  no  mei  tacere  per  cortesia  \  Ven.  I,  anon. 

309.  Deh  dolce  redentore 

Giesu  soccorri  a  me  \  K,  Lorenzo  Tornabuoni. 

310.  De  faccian  festa  chon  pfetto  chore 

Di  san  girolamo  |  Ven.  g,  anon. 

311.  Deh  leuati  horamai 

O  alma  e  non  dormire 

E  mira  quanti  guai  |  Boi.  f,  anon.  (Levati  su  ornai) 

312.  De  merze  giesu  amore  / 

Di  me  miser  \  BCD,  Bartholomeo  di  B. 

313.  De  muta  or  mai  stil  zouenil  core 

E  non  uoler  \  Ven.  h,  anon. 

314.  De  non  ti  disperare  anima  mia 

Pero  chel  tuo  signore  \  CD,  anon. 

315.  Dhe  piangetti  peccatori 

Con  dolore  e  \  E,  anon. 

316.  Deh  piangi  anima  mia  \  H,  anon. 

317.  De  quanto  fu  infiamato 

Lacceso  amor  di  madalemi  |  Ven.  g,  n  (hier:    amor  di  x^  in 
maddalena),  anon. 

318.  De  siappiateui  guardare 

Dalle  captiue  compagnie  \  ABCDE,  Ven.  e,  Piero  di  Mariano 
Mazi  (ABCDE  Miizi);  Ven.  g  (De  fehlt),  anon. 

319.  Deh  se  pietosa  sei 

Habbi  Vergin  pietà  \  H,  anon. 

320.  De  sta  su  anima  mia 

Con  umel  core  atento 

Contempla  ne  lamento 

Della  eterna  bontate  |  Boi.  a,  Jac.  da  T. 

321.  De  torna  omai  pecorella  al  pastore 

Doue  I  CD,  Messer  Castellano. 

322.  De  torna  omai  pecorella  smarrita 

Allumile  pastore  \  K,  Frane.  d*Alb.;  CD,  anon. 

323.  De  venitene  Pastori 

A  veder  Giesu  eh*  e  nato  \  F,  anon. 

324.  De  uogliate  contemplare 

San  francesco  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

325.  De  uolgete  ognuno  laffetto 

Al  uecchione  san  benedetto  \  CD,  anon. 

326.  De  uolgi  gli  occhi  0  benigno  signore 

Vedrà  il  peccatore  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

327.  De  uolgi  gli  occhi  tuoi  pietosi  in  giù 

Alla  regina   madre  \  BC,    anon.    (fehlt   dem    benutzten   Ex. 
von  D  durch  Ausfallen  eines  Blattes). 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I35 

328.  De  la  fede  diro  prima  \  Tresatti,  Boi.  a,  Jac.  da  T.;    Ven.  1, 

anon.;  Ven.  n,  anon.  od.  M.  Lonardo  ? 

329.  Delà  fe  e  del  conseglio 

Lo  pouero  del  spitito  e  nato 
Forteza  \  Ven.  m,  anon. 

330.  Del  tuo  bacio  amore  degnami  di  baciare  \  Tresatti;  Ven.  I,  anon. 

331.  Desmisiatiue  o  peccaturi  ingrati 

Che  nei  peccati  seti  adormenzati  \  Ven.  p,  anon. 

332.  Destati  anima  mia  \  K,  Girolamo  Benivieni;  =  den  folgenden? 
}i}i}^.    Desti  anima  mia  più  non  dormire 

Se  tu  I  CD,  Feo  Belcari;  =  den  vorigen? 

334.  Destati  peccatore  \  K,  Frane.  d'Alb.  =  den  folgenden  ? 

335.  Destati  0  peccatore 

Che  tanto  se  nel  peccato  dormito  \  ABCDE,  Ven.  cgn,  Miinch., 
anon.  =  den  vorigen  ? 

336.  Dicha  el  mondo  co  che  el  uole 

Facame  el  peco  \  Ven.  eil,  anon. 

337.  Di  cielo  venuto  in  via 

Solo  per  trouare  sposa  \  Ven.  g,  anon. 

338.  Dilecta  madre  dolce  maria  bella  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 
33g.    Dilecto  Jesu  Cristo   chi  ben  lama    \   Ven.  n,    Jacopone;    BCD 

(diese  3  Drucke  haben  Dilecto  di  J.  — )  Veron.  b,  Ven. 
adghl,  anon. 

340.  Dilecto  iflu  xpo,  damor  per  te  languisco 

Languisco  per  amore  Del  mio  souran  dilecto  \  Vcn.  In,  anon. 

341.  Dilecto  mio  che  mai  creato 

Per  chio  con  teco  stia  \  Ven.  n,  anon. 

342.  Dilecto  mio  gesù  gracioso 

Facchia  ti  senta  dentro  nel  mio  cuore 
Dentro  \  Ven.  n,  anon. 

343.  Di  lucente  splendore 

Jesu  Cristo  amoroso 
Lllumina  mi  7  core  \  Tresatti. 

344.  Dì  Maria   dolce,   con    guanto   desio   \    BCD,    Ferr.  e,    Munch., 

Ven.  eg  (hier  De  für  Di),  h,  1,  anon..  Ven.  n,  anon.  od. 
M.  Lonardo  ? 

345.  Dimmi  cor  mio   che  fai  \  K,  Girolamo  Benivieni. 

346.  Dimmi  dolze   maria  a  che  petisaui 

Quando  langiol  \  K,    Don    Clemente    Pandolfini;    ABCDE, 
Munch.,  Ven.  e,  anon. 

347.  Dimmi  iesu  perche 

Moristi  in  croce  \  CD,  Messer  Castellano. 

348.  Dimmi  ti  priego  amore  \  K,  Girolamo  Benivieni. 

349.  Di  nuova  luce  adorna 

L'alto  /attor  \  H,  anon. 

350.  Dio  che  e  quello  che  drento  a  me  vanpeggia  \  Ven.  g,  anon. 

351.  Dio  verra  a  queir  altezza  \  Tresatti. 


l 


136  A.  FEIST, 

352.  Dio  SCO  SCO  SCO  sabaot 

Singnor  uerace  chel  mondo  maniüne 
La  terra  \  Ven.  n,  anon. 

353.  Dio  te  sahu  sane  ta  croce 

Arboro  damor  plätato 

Che  portasti  lo  fructo  si  dolce 

He  lo  mondo  ay  saluato  \  Tur.,  anon. 

354.  Ni  (1.  Dl)  quella  patria  gloriosa 

Gode  il  mio  cuore  in  canto  \  Ven.  d,  anon. 

355.  Dir  en  la  ulta  in  brieue 

Auanti  al  nostro  duce 

Di  luca  I  CD,  Bernardo  dalamanno  de  Medici. 

356.  Dir  pur  cosi  uorrei 

E  tu   I   ABCDE,    Ven.  e,    Ser   Antonio    di   Mariano   Mazi 
notaio  (B  muzi^  CD  nuzi)\  Ven.  g,  anon. 

357.  Discendi  amor  sane  to 

Visita  I  Ven.  a,  anon. 

358.  Descendi  Spirito  Santo 

Infiamma  noi  che  stiamo  a  ciò  rinchiusi  \  Tresatti. 

359.  Discepola  di  christo  magdalena 

Per  quell  amor  \  CD,  anon. 

360.  Disiar  te  Jesu  Amore  lo  cor  fa  ringiouenire  \  Tresatti,  Ven.  1, 

anon. 

361.  Disposto  ho  di  seguirti  giesu  \  H,  anon. 
2^2.    Distruggesi  il  mio  cuore 

Desiderando  forte 

Di  sostener  la  morte 

Per  amore  dell  amore  \  Ven.  n,  anon. 

363.  Distrugge  mi  si  Icore 

Per  lo  dio  amore 

Et  uo  gridando  \  Ven.  1,  anon. 

364.  Di  sua  salute  dono 

Ti  facci  I  H,  anon. 

365.  Ditene  0  buon  pastori  \  H,  anon. 

366.  Di  tutto  bene  se  forte  eterno  dio  \  CD,  Scr  Firenze. 

367.  Dina  gemma  del  ciel  alma  puella 

Del  gentil  figluolo   \   ABCD,    Ven.  e ,    Maestro   Antonio  di 
Guido,  E,  Maestro  Antonio,  Munch.,  anon. 

368.  Diuoiamente  il  gran  doctor  laudiamo 

Ambrosio  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 
36g.    Diuoiamente  sia  sempre  laudata 

Aghata  \  ABCDE,"  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

370.  Deuoto  de  xpo.  amore 

In  mezo  de  meo  core 

Luogo  non  posso  trouare  \  Ven.  p,  anon. 

371.  Doctor  sublime  inmaeulato  fiore  Girolamo  beato 

Incarita  fondato     Ven.  n,  M.  Lonardo. 

372.  Dolce  amor  Cristo  bello  Che  '»  Betelem  fu  nato  \  Tresatti. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I37 

373.  Dolce  amor  di  poner tade 

Quanto  ti  degiamo  amare  \  Tresatti. 

374.  Dola  felice  e  lieta 

Notte  I  H,  anon. 

375.  Dolce  madre  maria 

Di  Dio  figluola  e  sposa  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Bel  cari. 

376.  Dolce  maria  ascolta  el  mio  lamento 

Et  mio  cor  \  CD,  Feo  BelcarL 

377.  Dolce  preghiera  mia 

Con  sospir  lachrymosa  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcarì  ;  BCD 
ein  2.  Mal,  anon. 

378.  Dolce  signor  iesu  infinito  bene 

Per  tutte  quelle  pene  \  BCD,  anon. 
379«   Dolce   Vergine  Maria 

CK  at  lo  tuo  figlio  in  balia  \  Tresatti,   Ven.  n,    Jac.  da  T.; 
Ven.  1,  anon. 

380.  Dolcissimo  amore  quando  ti  parti  mi  lasci  in  prigione 

Quando  \  Ven.  n  Bl.  2531^,  il  Bianco;  Bl.  2271^  anon. 

381.  Dolor  pianto  e  penitenzia 

Ci  tormenta  j  G,    Canzona   de   morti  composta   per  Messer 
Castellano  de  Castellani;  K,  Antonio  Alamanni,  Munch, 
anon. 
it'   ^^^^  ''"  ^^  morte  Jesu  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 
'     X^    -Öo««ö  celeste  che  di  Dio  sei  madre  \  H,  anon. 
"*'    ^onna  del  buono  giesu 
jn  Sempre  sia  laudata  \  Ven.  g,  anon. 

*^V    ^c?na  del  paradiso 

Lo   tuo  figliol  e  perso  \  Boi.  a.   Ven.  n,   Jac.  da  T.;    Bol.  f, 
Ferr.  e,   Tur.    (Afona  d»  p,  L,  /.  /,  si  he  preso  \  Jesu  xpo. 
beato    Come   sei  fusse   uno   latrone),    Ven.  ehklm,    anon., 
(öfters  preso  statt  perso)  Contrasto. 
^86.      Xl^onna  in  cui  uenne  il  sole 
'  Delletterno  \  ABCDE,   Ven.  e.   Maestro   Antonio   di   Guido 

'  (B.  di  Guico). 

387.     JI>onne  e  signori 

Com  meco  piangiti 
Guardati  maria 
se  debe  esser  dolente 
Hor  me  guardati 
Cìl  grade  deporto 
^  oi  me  tapina  \  Tur.,  anon. 

n  '     ^oppo  questo  alegrece  \  Veron.  a,  anon. 
3  9-     IDura  se  anima  mia 

Adamare  el  tuo  s  ingnor  e  \  Ven.  h  (Durasti  statt  Dura  se,  Da-- 
mare  slatt  Adamare),  n,  anon. 


I  38  A.  FEIST, 

E. 

390.  Echol  messia  cchol  messia 

E  la  madre  maria  \  ABCDEFK,  Ven.  e,  Mona  Lucretìa  de 
Medici  (Ven.  e  fügt  dem  Namen  bei  Piero  di  Cosimo 
de  Medici,  ABE  haben  Mona  Lucretia  di  Piero  di  Co- 
simo de  Medici). 

391.  Ecco  il  nostro  signore 

Che  viene  a  \  Munch.,  anon. 

392.  Echo  el  Re  forte  echo  el  Re  forte 

Aprile  I  ABCDE,  Ven.  e  Mona  I,ucretia  di  Piero  de  Medici 
(CDE  nur  Mona  Lucretia  de  Medici) 

393.  Ecco  7  Signore  ecco  7  Signore  \  K,  Frane.  d'Alb.  =  dem  fol- 

genden ? 

394.  Ecco  7  signore,  ecco  7  signore 

Ognun  gli  doni  il  core 

Quest*  è  I  F,  anon.  =  dem  vorigen  ? 

395.  Ecco  il  tremendo  ecco  il  terribil  giorno  |  Boi.  f,  anon. 

396.  Ecco  la  morte  viene  \  II,  anon. 

397.  Ecco  la  primatura  buon  fraticelli 

Ciascun  si  rinnouelli 

In  gioia  per  amore  \  Ven.  I,  anon. 

398.  Ekco  la  spetiosa 

Ascende  dal  diserto 

Di  ualle  lagrimosa  \  Ven.  n,  Gioiamo  Gesù  ato. 

399.  Ecco  la  stella,  ecco  la  stella 

Sopra  la  capannella 

Venite  \  F,  Fra  Serafino  Razzi. 

400.  Egli  eltuo  buon  iesu 

Che  ti  darà  \  ABCDK,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

401.  E  nato  il  grand*  Iddio  \  H,  anon. 

402.  E  per  i  chant  i  de  uita  eterna 

Lanima  non  puoi  perir  \  Ven.  d,  anon. 

403.  Era  scampato  per  mia  bona  sorte  \  H,  anon. 

404.  Eran  pastori  intorno  a  quei  pasci  \   ABCDEF,  Ven.  e,  Aggiunta 

(zu  Vidi  maria  uirgo  che  si  staua)  facta  per  maestro  Gio' 
uani  baptista  me  dico  della  barba  giudeo  baptezato  (die 
beiden  letzten  Worte  fehlen  E). 

405.  Era  tutta  soletta 

Maddalena  damore  \  Ven.  f,  anon. 

406.  Et  più  uolendo  nonne  più  sapere  \  Ven.  a,  anon. 

F. 

407.  Faccian  facti  hora  facciamo 

Se  iesu  I  Tresatti;  BC,  F'err.  e,  Ven.  e,  I,  anon.  (Ven.  e: 
Facian  de  facti  f adamo  \  Se  xpo,  in  uerita  antiamo.  Dem 
von  mir  benutzten  Ex.  von  D  fehlt  das  Lied  durch 
Ausfall  eines  Blattes). 


\ 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  139 

408.  Facciamo  festa  cho  diuoio  chore 
Di  san  pier  o  mar  tire  fra  predichaiore  \  Ven.  g,  anon. 

409.  Facciam  festa  eggubilea 
Cheglie   nato   \    ABCD  (àf  giuileria    für    egg,).  Ven.  e,  Feo 

Belcari  ;  Ven.  g,  Munch.,  anon. 

410.  Faccian  gran  festa  chon  dinoto  chore  \  Ven.  g,  anon. 
4' I.    Famitj  amare  famitj  amare 

E  nel  tuo  amore  \  Ven.  g,  anon. 
412.    Famme  te  sul  yìiu  benigno  amare 

Amor  sopra  omne  amore  \  Pad.  d,  anon. 
4 1 3«    Faresti  gran  cortesia 

Di  più  non  uagheggiare 
Piangere  e  lagrimare  |  Ven.  n,  anon. 
414«    Fede  speme  e  caritade 

Gli  tre  ciel  pon  figurare  \  Tresatti. 
415.    Felice  aquel  che  nel  sommo  Dio  spera  \  Munch.,  anon. 
4 10.    Felice  âf  nobil  pianta 

Del  celeste  \  H,  2  Mal,  anon. 
\  417«    Festa  e  soaui  canti 

1  De  la  madre  di  dio  \  Ven.  e,  anon. 

418.    Festa  senpre  gioiosa  E  innamorata  tanto  che  |  Ven.  n,  Jacopo. 
419«    Fiammegiami  nel  cor  un  séraphin 0 

Che  tutta  mar  de  \  CD,  Bern,  (jiambullari. 
420,    Figli  nepoti  e  frati  rendete  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  Todi. 
421.    FVn  chi  uiuo  âf  poi  la  morte 

Dolce  madre  \  CD,  Bernardo  Giambullari. 
A'-?-      .ferito  e  christo  nella  carne  pura  \  Tresatti  ;  Vcn.  g,  I,  anon. 
^\>-       .fontana  di  pietà  0  madre  pia 

Miser iciior dia  0  vergine  \  Ven.  g,  anon. 
A  2^'      -^^y^nlana  gratiosa 

Piena  dogne  vertude 

Per  la  vostra  salute  1  Ferr.  a,  b,  anon. 
j^^        -^^^0  sterpi  inculti  ein  valle  obscura  e  ombrosa  \  H,  anon. 
-^^^a  Giovanni  dallauerna 

Che  in  quar tañase  senuerna  \  Boi.  a,  Jac.  da  Todi, 
j  «         -^^^Tate  Ranaldo  oue  s^  andato  \  Tresatti  ;  Ven.  n,  anon. 
-^^iggite  Cristian] 

Questo  mondano  amore  \    \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 
4  9*         ^^^ugo  leu,  croce  chela  me  diuora  \  Tresatti,    Boi.  ab.  Ven.  n,  Jac. 

da  T.;  Ven.  dgklm  anon.  (g:  laquai  mi  für  chela  me). 
^^  *        -^^uggon  i  giorni  et  mesi  e  uolan  gV  anni  \  H,  anon. 
■^^    '      -^^ue  uno  peccatore  ke  staua  infermo  e  i  malauia 
Penetentia  prendere  non  uolia 
Per  sua  grande  grossura  \  Boi.  d,.  anon. 

G. 

^^'^-       Genitrice  di  Dio 

Chi  con  buon  cor  tadora  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  BelcarL 


I40  A.  FEIST, 

433.  Genie  sama  paura  chai  morire  non  pasaie  |  Ven.  g,  anon. 

434.  Geniti  madonna  mia  ad  cui  minchino  humilemenie  \  Ven.  I,  anon. 

(Nur  2  Zeilen). 

435.  J^su  amore  amor  yìiu  amore 

Fa  cheli]  ami  \  Ven.  g,  anon. 

436.  Jesu  che  uedi  la  mia  menie  pura 

In  ie  confido  \  CD,  Fco  Êelcari. 

437.  Giesu  clemenle  e  pio 

O  anima  \  H,  anon. 

438.  Giesu  conforio  e  vero  amore 

D*  ogni  pur  gaia  menie  \  K,  Messer  Castellano  Castellani. 

439.  Jesu  xpo,  amoroso 

De  illumina  el  mio  core  \  Boi.  a,  Jac.  da  T.;   Ven.  h,  anon. 

440.  Gesù  Christo  Dio  mio  quando 

Io  a  ie  per  vero  amore  \  Tresatti. 

441.  Jesu  Chrislo  se  lamenia    \   Tresatti,    Ven.  n,   Jac.  da  T.;  Ven. 

km,  anon. 

442.  Jesu  dilecto  dogni  uero  amante 

Chi  ti  I  BCD,  anon. 

443.  Gesù  dolce  Jammeti  amare  (wiederholt) 

Gesù  caro  mio  ristoro  \  Tresatti. 

444.  Jesu  dolce  fame  iamare 

Jesu  fiuol  de  dio  uero  \  Ven.  dehn,  anon. 

445.  Jesu  dolce  fame  ie  amare 

Io  sitischo  al  tuo  amore 

O  Jesu  dolce  signore  \  Ven.  h,  anon. 

446.  Gesù  dolce  meo  sposo  dime  que  posso  fare 

Cheo  te  podesse  amare  \  Boi.  a,  Jac.  da  T.;  Ven.  km,  anon. 
(Zu  Amor  cK  è  venuto  .  in  carne  oder  zu  Sposa  die  me 
domandi  gehörend?) 

447.  Jesu  dolceza  mia 

Per  te  uo  giubilando  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Belcari; 
Munch.,  anon. 

448.  Gesù  donami  la  morte  0  di  ie  fammi  assagiare 

Donatami  \  Tresatti. 
44g.     Gesù  faccio  lamento 

A  ti  cum  gran  tormento 

Dulce   çsulamenio       Tresatti  ;   Ven.  d  (zweimal,    das  2.  Mal 

viel  umfangreicher)   i  (Anfang   der    i.  Zeile   abgerissen) 

kn  (zweimal?),  anon. 

450.  fcsu  fammi  morire 

Del  tuo  perfecto  amore  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

451.  Jhesu  gentile  io  da  te  uengo 

Par  uoler  cantare — Ven.  egh,  anon. 

452.  Jhu  yìlu  yhu 

ognun  chiami  yìlu  \  ABCDEFK,  Ven.  e,  Feo  Belcari;  Ven. 
a,  anon. 


^ 


MITTKILÜNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I4I 

453.    Jesu  lucute  spine 

Che  il  capo  than  forato  \  BCD,  anon. 
454.    Giesu  manda  pace 

Di  celo  in  terra  \  Ven.  g,  anon. 

455»   y^^^  ^^^  bel  fantino 

Si  me  nato  nel  core  \  Ven.  d,  anon. 

456.  fesu  mio  creatore 
Per  tua  bemgnita  porgi  la  mano  \  Munch.,  anon. 

457.  Giesu  mio  dolce  idio 
I  ti  uo  pur  chiamando  a  tutte  Ihore  \  CD,  anon. 

458.  Giesu  mio  dolce  i  tadimando  chemmi  facci  gustare 
Te  sommo  bene  \  Ven.  n,  anon. 

459.  Giesu  mio  nel  tuo  amore  \  nur  so  viel.  Ven.  1,  anon. 

460.  Jesu  mio  0  dolce  idio   \    ABCDEK  (hier  Gesù  dolce  mio  Iddio), 
Ven.  e,  Feo  Belcari. 

461.  Jesu  mio  padre  sposo  âf  dolce  sire 
Assolta  la  tua  sposa  \  CD,  Feo  Belcari. 

462.-  Jesu  mio  saluatore 

Libera  lalma  mia  \   ABCDF.,  Ven.  e,  Feo  Belcari  ;  Munch., 
anon. 
\  4^3«    Jfsu  nome  suaue 

Del  paradiso  chiane  ' 

Fonte  I  Ven.  d,  anon. 
4^4'    Gesù  nostro  amatore 
f  Gentil  nostra  speranza 

Ne  fa  cantar  d^ amore  \  Tresatti. 
4^5'    Gesù  nostro  amador  e 

Tu  ne  prendi  i  nostri  cuori  \  Pad.  e,  Jac.  da  T.;  Bol.  e.  Ven. 
di,  Veron.  bc,  anon. 
406.     C^t'esu  nostro  riscatto 

Nostro  amore  \  H,  anon. 
^"7-     y^esu  quando  contemplo  il  tuo  dolore  \  CD,  anon. 
400.      ^tesu  singnore  giochondo 

Della  vergine  pura  \  Ven.  g,  anon. 
409.      ^esu  sommo  conforto  èf  uero  amore 
Dogni  purgata  mente 

Fammi  morir  nella  tuo  luce  ardente  \  CD,  Messer  Castellano. 
47^-      Giesu  sommo  conforto 

Fu  se  tutto  I  K,  Girolamo  Savonarola. 
^7  ^  •     Jtesu  somo  diletto  e  uero  lume  j  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Belcari  ; 

Ven.  g.  Munch,  anon. 
^'^'     Gesù  speranza  delV  anima  mia  ^ 

Morir  volesti  \  Ven.  n,  il  Bianco. 
473-      Giesu  sposo  mio  dolce 

Fonte  di  vero  Amore  |  H,  anon. 
^''*"      Giesu  toccam  il  core 

Col  tuo  spirito  sancto  \    \  Ven.  agn,  anon. 
4/ 5*      Già  fumo  electi  âf  hor  sian  reprouati  \  CD,  anon. 


142  A.  FEIST, 

476.  Giamai  laudarti  quanto  degna  se 

Madre  \  CD,  Feo  Belcari  ;  Ven.  g,  anon. 

477.  Giamai  non  uoglio  amar  cosa  creata 

Poi  che  gesù  \  Ven.  n,  M.  Lonardo  odor  anon. 

478.  Jamo  a  Maria 

Su  a  Maria 

Con  kumil  I  BCD,  anon. 

479.  Già  si  vedran  gli  amanti 

Ch*  han  fatte  gran  prof  erte  \  Tresatti. 

480.  Già  ueggian  pe  nostri  errori 

Di  giisu  fuori  el  coltello  \  CD,  anon. 

481.  Giouanetti  con  femore 

De  fuggite  I  ABCDE  Ven.  e,  Frane.  d'Alb.  Munch,  anon. 

482.  Giunto  che  fu  quel  giorno 

Nel  qual  \  H,  anon. 

483.  Giù  per  la  mala  uia  lanima  mia  neua    \    ABODE,  Ven.  e,  Feo 

Belcari;  H,  anon. 

484.  Li  angeli  sancii 

Ti  stanno  dauanti 

Corpo  glorificato  \  Tresatti  ;  Ven.  n,  anon. 

485.  Gloria  con  gran  disto  diciam  un  lieto  canto 

A  timer ahil  scd  dorn  Piero  \  Ven.  n,  anon. 

486.  Gloria  in  eccelsis  deo  cantiamo 

Di  gesù  x^  che  risuscitato  |  Ven.  n,  anon. 

487.  Gloriosa  ver  gene  Maria 

Tu  se  chiamata  stella  matutina  \  Boi.  f,  anon. 

488.  Glorioso  âf  sommo  duce 

O  dolcezza  \  CD,  Messer  Castellano. 

489.  Godiamo  tutti  in  questo  di  fedele 

Pel  glorioso  martire  sam  Piero  \  Ven.  n,    M.  Lonardo. 

490.  Goditi,  godi,  nelle  pene  godi  \  Ven.  e,  g,  anon. 

491.  Grand  allegrézza  mi  circundal  core 

La  qual  procede  \  ABCDE,  Ven.  e,  Del  Biancho  Inicsuato. 

492.  Grande  allegrezza  ne  porta  là  gitnte  \  Ven.  g,  anon. 

493.  Gratia  a  te  domando 

Vhesu  mio  crucifisso  \  Boi.  f,  anon. 

494.  Gratie  ti  rendo  singnor  senpre  mai 

De   òeneficij  che  prestaio    mai  \  Ven.  n,  anon. 

495.  Grida  qual  tromba  grida 

Che  fai  I  H,  anon. 

496.  Guarda  che  non  caggi  \  Tresatti,  Boi.  a.  Pad.  b,  Ven.  n,  Jac.  da 

T.;  Ven.  kJ,  anon. 

497.  Gvidame  tu,  gvidame  tu  \  ABCDE,  Ven.  e,  g,  anon. 


H. 

498.    Ilaggio  uisto  il  ciecho  mondo 

El  suo  falso  delectare  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDERSAMMLUNGEN.  I43 

I. 

499.  //  bei  regno  eternale 

Di  cui  ci  parla  Cristo 
Vuol  forza  \  Tresatti. 

500.  //  consumato  amorfe 

Prende  forma  nouella 

EU  suo  essere  apella  \  K,  Frate  Ugo  Panziera  de  Frati  Mi- 
nori; Tresatti,  Boi.  b,  Jac.  da  T.;  Ven.  n,  anon. 

501.  21  cor  umiliato 

va  cum  lo  capo  inchinato 
DAmor  mi  fece  riso 

Chén  sua  prigion  m^a  miso  \  Tresatti;  dies  oder  das*  fol- 
gende in  Ven.  k,  anon. 

502.  Il  cor  umiliato 

Va  cum  lo  capo  inchinato 

Pregay  deo  deuotamente  \  Ven.  m ,  anon. ,  dies  oder  das 
vorige  in  Ven.  k,  anon. 

503.  El  diletto  x^  saluatore 

Si  ua  chiamando  ciasscun  peccatore  |  Ven.  n,  zweimal  (Bl.  22QVÖ 
und  253r^),  anon. 

504.  El  dolce  amatore 

fesu  per  amore  \  Veron.  b,  anon. 

505.  El  figliuolo  della  uergine  maria 

Nato  e  al  mondo  \  Ven.  f,  anon. 

506.  Lo  fesu  sguardo  infiamato  me  tenne   \   K,  Frate  Ugo  Panziera 

de  Frati  Minori  ;  Tresatti,  Boi.  a,  Jac.  da  T.;  Veron.  b. 
Ven.  klmn,  anon.;  Ven.  n,  einmal  anon.,  einmal  Jac.  da 
T.,  ein  drittes  Mal  mit  der  Bemerkung:  Queste  parecchi 
di  sopra  pajono  di  Ho.  facopone^  was  sich  aufser  auf  dies 
Lied  sicher  noch  auf  Vita  di  G,  Cr.^  Specchio  di  veritade 
bezieht,  möglicher  Weise  auch  auf:  Lo  meo  core  et  la 
mente  fa  languire,  O  huom  metti  te  a  pensare^  O  Giubilo 
del  corcy  Or  chi  auera  cordoglio. 
Al  glorioso  satuto 

Tuli  salutiamo  siehe  unter  A, 

507.  Illumina  el  mio  intelecto 

O  luce  senza  figura 

Acendi  di  te  el  mio  afecto  \  Ven.  m,  Suor  Agnesina  ;  Ven.  n, 
anon. 

508.  Lo  meo  core  et  la  mente  fa  languire 

Lamoroso  mio  sire  \  Ven.  n  (wo  ?),  Jac.  da  T.;  Bol.  a,  Ven. 
klm,  Veron.  b,  anon.;  Ven.  n  (Bl.  263  r<*)  vgl.  zu  Infesti 
sguardo  (In  Ven.  n,  an  erstgenannter  Stelle  und  in 
Veron.  b  fehlt  et  la  mente), 

50Q.    Lo  mio  signor  che  nato  di  nomilo  \  Ven.  n,  Veron.  a,  anon. 
510.    //  mio  signore  lo  re  del  cielo 

Si  me  ta  mandato  a  dire  \  Ven.  g,  anon. 


¡44  ^*  ^EIST, 

511.  11  mondo  stoWe  pazzo  \  H,  anon. 

512.  El  nome  del  buon  ihesu 

Sia  sempre  laudato  |  Ven.  e¡,  anon. 

513.  El  nome  di  gesù  buono  sempre  sia  lai  dato 

Al  nome  del  buono  yìiu  sempre  grâ  aquista  più 
Chilleua  la  mente  in  su  \  Ven.  ñ,  anon. 

514.  Lo  pastor  per  mio  peccato  \  Tresatti,  Boi.  a  Ven.  n,  Jac.  da  T.; 

Ven.  k,  anon. 

515.  //  peccato  fa 

Perder  la  luce  vera    \    K,    Don   Clemente    Pandolfini;    CD, 
anon. 

516.  Il  re  fa  nozze  al  figlio 

Di  puro  vin  \  H,  anon. 

517.  //  tuo  Giesu   Vergine  Madre  e  morto  \  H,  anon. 

518.  Imperatrice  di  quel  sancto  regno 

Huniile  e  alta  più  che  creatura  \  Boi.  f,  anon. 

519.  Nanti  che  venga  la  morte  ^i  scura  \  Tresatti. 

520.  Inchinateui  pregate 

Il  dolcissimo  Signore  \  Tresatti. 
2n  ciel  si  fa  vgl.  Nel  ciel. 

521.  In  cinque  modi  appare  lo  signore  in  questa  tuta  \  Tresatti,  Boi.  a, 

Jac.  da  T.;  Ven.  d  (nur  die  ersten  Verse),  kl,  anon. 

522.  Infelice  anima  mia 

Per  le  tue  colpe  mortale  \  CD,  Ser  Antonio  Lippi. 

523.  Infiammate  il  nostro  core 

Di  Bernardo  \  ABCDP:,  Vcn.  e,  Frane.  d'Alb. 

524.  En  foco  d^amor  mi  mise 

Langello  amorosello 

Quando  \  Tresatti;  Ven.  I,  anon. 

525.  In  nulla  si  uuol  pore  la  sua  speranza 

Se  non  \  K,  Don  Clemente.  Pandolfìni;    ABCDEGI,  Ven.  e, 
.g,  Münch.y  anon. 

526.  Insegnatime  yìlu  xpo. 

Che  io  uoglio  tronare 

Che  lo  udito  contare  \  Tresatti,  Boi.  a,    Pad.  b,  Ven.  n,    Jac. 
da  T.;  Ven.  dgklm,  anon. 

527.  En  sette  modi  a  me  pare  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  T.; 

Ven.  k,  m,  anon. 

528.  In  su  quell  alto  monte 

ue  la  fonte  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini;  ABE,  Ven.  e,  n, 
Munch.,  anon.  Die  Tabula  von  C  führt  es  an' als  auf 
Bl.  48  stehend  ;  daselbst  fehlt  es. 

529.  In  vita  eterna  gli  angeli  e  i  santi  godono  eternalmente  \  Ven.  n, 

par  dall  Aldaiuoli. 

530.  Io  adomando  un  bene 

Il  quale  e  ogni  bene 

Ognj  perfetto  bene 

In  esso  si  contiene  \  Ven.  n,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  UEDEK-SAMMLUNGEN.  I45 

531.  lo  credo  fermamente 

In  Dio  I  H,  anon. 

532.  Jo  fu  creato  a  esser  felice 

Pensate  \  CD,  anon. 

533.  Io  laudo  e  benedico  a  tutto  Ihore 

Te  sommo  eterno  \  CD,  Fr.  d*Alb. 

534.  /  mero  addormentato 

Nel  pecchato  forte  \  Ven.  e,  g  (hier  dreimal),  anon. 

535.  Io  mi  trouo  Giesu  da  te  lontano  |  K,  Fr.  d*Alb.  H,  anon. 

536.  Io  non  so  che  mi  faccia 

Lamor  mha  si  ferito  \  BCD,  siehe  zu  Ama  fesu, 

537.  I  no  uo  più  teco  stare 

Mondo  I  ABCDE,  Ven.  e,  Fr.  d'Alb. 

538.  /  rendo  laude  âf  gratie  al  sommo  sire  \  CD,  Feo  Belcari. 
53Q.    /  sentol  buon  iesu  dentro  nel  core 

Percho  seruito  \  CD,  Feo  Belcari;  Vcn.  g,  anon. 

540.  Io  som  colui  che  odo  ongnj  segreto 

Io  som  coluj  I  Ven.  n,  zweimal,  anon. 

541.  Io  son  giesu  che  sopra  e  rumi  doro 

Dun  uerde  legno  \  CD,  anon. 

542.  E  son  Jesu  ditelo  |  Veron.  b,  anon. 

543.  lo  son  Jesu  fato  a  quella 

Anima  si  disconsolata  \  E,  anon. 

544.  Io  son  langiol  buon  di  dio 

Che  mi  manda  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

545.  /  son  lar  e  hang  el  raphael  di  dio 

Doctore  tn  medicina  \  CD,  Feo  Belcari. 

546.  1  sono  il  dolce  idio  anima  ingrata 

I  son  Jesu  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

547.  Io  son  per  nome  giamo  ta  morte 

Ferisco  a  chi  tocha  la  sorte  \  Contrasto,  Ferr.  e,  anon. 

548.  Io  son  quella  spietata  e  crudel  morte  |  Boi.  f,  anon. 

549.  Io  son  quel  misero  ingrato 

Pecca  tor  \  BCDK,  Lorenzo  de  Medici. 

550.  /  son  più  perfida  ingrata  \  CD,  anon. 

551.  /  son  quella  pecorella 

Chel  pastor  \  CD,  Messer  Castellano. 

552.  Io  ti  lascio  0  stolto  mondo  |  H,  anon. 

553.  Io  ti  prego  alta  croce 

Che  tu  te  debi  inclinare 

He  réndeme  lo  mio  dolce  figliolo 

A  mi  chi  sono  la  soa  madre  \  Tur.,  anon. 

554.  Io  ti  uoria  troua  re  ihesu  amore 

Ben  seria  contento  \  Ven.  eg,  anon. 

555.  Io  ti  vor  re  tronare  0  singnor  mio  \  Ven.  g,  anon. 

556.  Io  venni  su  dal  cielo 

A  metter  \  H,  anon. 

Zeitsebr.  f.  rom.  PhU.  XIII.  IO 


146  A.  FRIST, 

557.  Io  vorrei  mutar  vita 
.  Già  I  H,  anon. 

558.  Io  uo  uendetta  far  contra  vie  stesso  \  H,  anon. 

559.  E  semi  tuo  moria  uengono  a  te  \  CD,  Ser  Firenze. 

L. 

560.  La  bontà  increata 

Soia  ti  fé  nel  inondo  \  B,  siche  zu  Ama  fesu. 

561.  La  bontà  infinita    \    Tresatti,  Boi.  a  (zweimal),  b,    Von.  n,  Jac. 

da  T.;  Ven.  kml,  anon.. 

562.  La  bontà  se  lamenta  \  Tresatti,  Boi.  a  (hier  La  bontà  diuina  se 

/.),  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kim,  anon. 

563.  La  char  ita  che  hebbe  san  Martino 

Lo  fece     ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'AIb. 

564.  La  carità  è  spenta  \  K,  Don  Clemente   Pandolfini. 
5Ò5.    La  croxe  benedecta 

De  christo  saluadore  \  Ferr.  ab,  anoh. 

566.  La  croce  tua  iesu  mi  fa  stupire 

Tu  se  I  CDK,  Feo  Belcari. 

567.  La  fede  e  la  Speranza  m^han  fatto  sband  ig  are  |  Tresatti. 

568.  Latta  gioia  diddio  uoglio  pregare 

Che  informi  la  mia  mente  di  trouare  \  Von.  n,  „credo  di  fra 
Domenico  Caualchi"  ;  ein  zweites  Mal  anon. 
56g.    L'alto  f attor  che  Vuniuerso  regge  \  H,  anon. 

570.  La  luce  che  fa  giorno  a  la  mìa  vida  \  H,  anon. 

571.  Lamentomi  e  suspiro  |  Tresatti;  Ven.  1,  anon. 

572.  LAmor  a  mi  venendo  \  ABCDEK,    Von.  e,    del  Biancho  Inie- 

suato;    Ferr.  e,  Ven.  efghi  (zweimal,    das    eine  Mal    nur 
die  4  ersten  Zeilen)  Ino  Veron.  b,  anon. 

573.  Lamor  cKl  consumato 

Nullo  prezzo  non  guarda    \   Tresatti,  K,  Boi.  a,   Jac.  da  T.; 
Ven.  mn,  anon. 

574.  Lamor  e  di  giesu  xpo,  si  macore 

Si  fortemente  \  Ven.  g,  anon. 
IJamor  lo  cuor  si  vuol  regnare^  siehe  Amor  etc. 

575.  Üamor  ma  dato  vno  splendor  lucente  \  Veron.  a,  anon. 

576.  La  morte  me  spauenta 

De  sua  conditione  \  Ferr.  e,  anon. 

577.  L'Amor  ti  mosse  a  crearmi  si  bella  \   CD,  „Lauda  di  Ser  An- 

tonio Lippi  agiuncta  a  „Dammi  il  tuo  amor  giesu  clemente 
àf  pio,'* 

578.  Lang  e  lo  Gabriel  diceva 

Ave  Maria  gratia  ple?ia 
Disse  langelo  \  Ferr.  ab,  anon. 

579.  Languisco  damore 

Dolcemente  gustando 

Gaudente  quel  core  \  Ven.  I,  anon. 


w 


MITTKILUNGEN  AUS  LIEDER -SAMMLUNGEN.  1 47 

580.  Lanima  che  viliosa  \  Tresatti;  Bol.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven. 

kim,  anon. 

581.  Lanima  che  uole  essere  sposata 

Dallo  sposo  diletto  \  Ven.  g,  anon. 

582.  Lanima  dal  diuino  amore 

Nuovamente  toccata  \  Ven.  n,  anon. 

583.  Lanima  desiderosa  damar  solamente  iddio  \  Ven.  n,  anon. 

584.  Lanima  mia  cerchando  va  di  quel  amoroso  \  Veron.  a,  anon. 

585.  Lanima  mia  da  xpo  e  smarita 

Dolente  \  Ven.  m,  del  Blanco  ;  Ven.  gn,  anon. 
5^6.    Lanima  mia  di  te  sedisce  amore  \  Ven.  n,  Veron.  a,  anon. 

587.  Lanima  si  transforma  in  dio  per  amore 

Non  per  atti  de  fuor  e  \  Ven.  m,  Paulino  de  Pístoria. 

588.  Lantica  scita  del  buon  pastore 

Piancer  hem  può  il  popol  di  ferrara  \  Ferr.  a,  Johannes  Pere- 
grinus  Ferrariensis,  Ven.  n,  anon. 

589.  La  penitentia  inulta  anima  mia 

E  facil  cosa  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

590.  La  perfetta  speranza 

Che  trapassa  ogni  chosa  \  Ven.  gn,  anon. 

591.  Liscia  la  tua  superbia 

Anima  mia  se  uuoi  |    |  CD,  anon. 

592.  Li  obscura  morte  sollicita 

Vene  \  Pad.  d,  anon. 

593.  Lascia  a  me  tapina  isuenturata 

Già  fuj  giouane  e  bella  \  Ven.  n,  anon. 

594.  Lasso  i  moro 

O  vu  chi  moro 

O  dio  merce  \  CD,  anon. 

595.  La  superbia  del  altura    \   Trusatti;    Boi.  a,  Jac.  da  Todi;    Ven. 

km,  anon.;  Ven.  n,  einmal  Jac.  da  T.,  einmal  anon. 


H,  anon. 
Veron.  a,  anon. 


596.  Za  tua  carne  0  Signore 

597.  Lauda  lauda  con  dilecto 

598.  Loldata  sempre  sia 

Sia  la  uergene  maria 

E  uoi  fusti  salutata  \  Ferr.  ab,  Joannes  Percgrinus. 

599.  Laudate  dio  laudate  dio 

Col  cor  lieto  e  gulio  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

600.  Lodate  Dio,  lodate  Dio 

Col  cor  humiVe  pio  \  II,  anon. 
òoi.    Laudate  il  sommo  dio 

Laudatel  con  f cruore  e  buon  disio 

Laudate  \  ABCDE,  Ven.  e,  anon. 
602.    Laudi  laude  laude 

Ihu  che  degno  ne  \  Ven.  1,  anon. 
Ò03.    Laudato  sempre  sia  il  creatore 

Chel  papa  ebbe  spirato  \  Ven.  g,  anon. 

IO* 


148  A.  FEIST, 

604.  Laudato  sie  dio  laudato  sie  dio  ¡andato  sie  dio 

I  mi  sento  il  cor  giocondo    \    ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari; 
Ven.  a,  anon. 

605.  Laudato  sia  letter  no  redemptore 

7  suoi  dilecti  sancii  \  Ven.  g,  anon. 

606.  Laudiam  con  diuotione  òf  puro  core 

San  marcho  \  ABCDE,  Frane.  d*Alb. 

607.  Laudian  con  diuotione  quel  nome 

Di  sancì  aña  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

608.  Laudiam  con  festa  e  co  letitia  e  canto 

Jesu  I  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

609.  Laudiam  con  gran  /cruore 

Lhumil  Francesco  |  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d*AIb. 

610.  Laudian  con  puro  core 

Maria  che  spense  il  nostro  primo  errore  |  CD,  Frane.  d'Alb. 

611.  Laldiamo  cho  riverenza 

La  groliosa  vergine  maria  \  Ven.  gn,  Veron.  a,  anon. 

612.  Laudian   e  hon  riuerenza 

San  Giouanni  \  Ven.  g,  anon. 

613.  Laudiamo  di  buon  core 

Todin  con  allegranza  \  Tresatti. 

614.  Laudiam  Gesù  Cristo 

Quel  che  per  noi  fu  morto  \  Tresatti. 

615.  Laudiamo  Jesu 

e  la  sánela  madre 

e  Vumile  Francesco    \    Ven.  d  {Laudemo  yìlu  xpo,  e  ¡a  etc.) 
ilp,  Veron.  b,  anon. 

6 1 6.  Laudiamo  iesu  figliuolo  di  maria 

Con  tutti  I  Tresatti;  BCD,  Ven.  i,  anon. 

617.  Laudian  latto  signore 

Ne  suo  dilecti  canti  \    BCD,    il  Biancho  Jesuato;    Veron.  a 
(fragm.),  anon. 

618.  Laudiam  lamor  diuino 

Jesu  quel  bel  fantino  \  Tresatti  ;    BCD,    Ferr.  e,  Ven.  dehin, 
anon. 

619.  Laudiamo  xpo  giesu 

Che  chrocifisso  \  Ven.  g,  anon. 

620.  Laudiamo  giesu  quale  nostro  signore 

Che  per  noi  \  Ven.  g,  anon. 

621.  Laudiam  quel  dolce  parto 

Nel  qual  Christo  beato  \  Boi.  f,  anon. 

622.  Laudiam  san  Giorgio  chaualier  possente 

Che  libya  \  AB  [Giouanni  statt  Giorgio)  CD  E,  Ven.  e,  Frane. 
d'Alb.,  Munch.,  anon. 

623.  Laldiaìi  ti  chon  puro  core 

E  chon  diuoto  chanto  \  Ven.  f,  anon. 

624.  Laudiam  tutti  maria  con  puro  core 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I49 

Che  per  noi  priega 

Sempre  \  ABCD,  Ven.  c,  Di  Franc.  d'Alb.;  E,  Franc.  d'Alb. 
625*    Laudian  tutti  humil mente  con  femore 

Ignatio  I  ABCDE,  Ven.  e,  Franc.  d'Aìb. 

626.  Laudiam  tutti  humilviente  il  saluatore 

Che  asceso  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

627.  Laudo  e  regratio  et  signor  semper  mai 

De  doni  \  Ven.  d,  an  on. 

628.  Im  uera  humilitade  tanto  se  vile  tiene 

Non  sa  mai  perdonare  \  Ven.  m,  anon. 

629.  La  tur  gene  maria  cfi  sempre  adora 

Dinançi  dal  turo  dio  \  Ven.  efg,  anon. 

630.  La  verità  piange  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kl,  anon. 

631.  Im  uita  non  mi  piace 

Schorretta  âf  sama  guida  \  CD,  Berto  delle  Feste. 

632.  L eterno  alto  motore 

Pasce  la  vita  mia  \  H,  anon. 

633.  Le  vbere  e  il  sane  to  latte 

El  quai  ti  porsi  \  Ven.  n,  anon. 

634.  Leuate  su  Pastori 

GtVa  trottar  Giesu  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini;  FH  anon. 

635.  Leuati  su  ornai 

Anima  e  non  dormire  \  ABCDE,  Ven.  e,  Gherardo  d'Astore  ; 
K,  Gherardo  d'Astorgianni  ;  Ferr.  e,  Munch.,  Ven.  n, 
anon.,  vg^l.  Deh  leuati, 

636.  Ijor alione  e  sempre  buona 

Se  la  charita  \  ABCDEK,  Ven.  e  {Or alione  etc.),  Feo  Bel- 
cari;  C  (ein  zweites  Mal),  D  (ebenso),  Münch.  anon. 

637.  Luce  di  eterna  vita  Gesù  Cristo 

Omiipotente  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da   T. 

638.  Luce  increata  0  luce  diuina 

Alluminamj  il  ctwre  \  Ven.  n,  anon. 
Ò39.    Lucente  stella  al  mondo  ce  produce 

Et  sole  eterno  el  qual  non  abandona  \  Ven.  p,  anon. 

640.  L unico  figlio  deV eterno  padre,  \  H,  anon. 

641.  Lomo  che  pò  la  sua  lingua  domare    \   Tresatti,    Boi.  a    {Omo), 

Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  d  (wie  Bol.  a),  k  (ebenso)  im, 
anon. 
Ò42.    Luomo  che  vuol  parlare  \  Tresatti,  Boi.  a  {Omo  zweimal)  Ven.  n, 
Jac.  da  T.;  Ferr.  e  (hier  che  a  mi  vuol),    Ven.  d  {Omo) 
k  (ebenso)  1  (ebenso),  m  anon. 

643.  Lomo  fo  creato  \  Tresatti,  Boi.  a.  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  k,  m, 

anon.     Bei  einigen  f,  già  er. 

M. 

644.  Madona  il  nostro  cuore 

Sia  sempre  ihesu  pregare  \  Ven.  efg  (fg  haben  vostro  statt 
».,  a  nach  sempre) y  anon. 


150  A.  FEIST, 

645.  Madona  sancia  tua  ria 

Madre  sei  de  lo  saluatore 

Fa  pregerà  a  iesu  xpo 

Che  elio  ìiabia  marci  denoy  \  Tur.,  anon. 

646.  Madre  che  fes  ti  colui  che  iì  fece 

Vaso  I  ABCDE,    Boi.  f,    Ferr.  e,    Ven.  cd  eg  (mod.  Notiz: 
stampate  le  3.  prime  strofe)  hi  (vollständig  ?)  np,  anon. 

647.  Aladre  del  redentore  uergine  e  sposa 

Del  ben  lume  superno  \  Munch.,  anon. 

648.  Madte  del  redentore  uergine  pura 

Socorrí  a  peccatorj  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini  ;  Munch., 
anon. 

649.  Madre  del  saluatore 

Figlio  del  tuo  figlio  \  Ven.  g,  anon. 

650.  Madre  di  xpo  gloriosa  e  pura 

Vergine  benedetta  immaculata 

Donna  del  cielo  colonna  \  Ven.  n,  anon, 

651.  Madre  di  Dio  beata 

Desta  cipta  \  CD,  anon. 

652.  Aladre  de  dio  nostro  signore 

Pregati  lo  uostro  figlolo  co  dolce  amore 

Chi  he  lo  insto  redentore 

Chi  abia  marcii  de  li  peccatóri  \  Tur.  anon. 

653.  Aladre  di  yhesu  uirgo  pia 

Misericordia  0  ver  gene  maria  \  Ven.  e,  anon. 

654.  Aladre  tanto  sé*  amorosa  \  Tresatti  =  Mamma  tanto  etc. 

655.  Aladre  uirgine  sposa  amicha  âf  figlia 

Del  uero  âf  solo  dio  nostra  signore 

Concedi  \  BCD,  Ven.  g  (hier  geht  vorher:  Qui  chomincia 
due  laude  di  N,  D,  p  la  chapella  dell  anuntiata  de  scruj) 
bezieht  sich  noch  auf  die  Lauda  Adnunziata  pel  diuino 
consiglio  (die  nach  CD  von  Feo  Belcari  ist)  anon. 

656.  Ala  più  bene  hauer  comprendo 

Se  conforto  non  mi  dai  |  CD,  anon. 

657.  Alai  riposo  alcun  non  ha  |  K,  Frane.  d'Alb. 
Alamma  tanto  se  pietosa  =  Madre  tanta  etc. 

658.  Maria  del  cielo  reina 

Di  y  Hu  dolce  figlia  madre  e  sposa 
Vergine  gloriosa 

Porgi  soccorso  aWalma  mia  \  Vcn.  n,  M.  Lonardo;  Ven.  h, 
anon. 

659.  Maria  dentro  alla  tuo  corte 

Suol  salire  \  CD,  anon. 

660.  Alaria  dolce  che  fai 

De  perche  non  me  dai 

fesu  dilecto  ormai  \  K,  Frate  Giovanni  Domenichi  che  fu 
Cardinal  ;  Ven.  gkn,  anon. 


MirrEILUNGEN  AUS  LIEDER -SAMMLUNGEN.  1 5  I 

66 1.  Maria  madre  diddio  u  sancia  delie  sánele  grazia  dei 

De  miei  peccali  rei 

Dimando  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

662.  Maria  madre  di  dio  priega  per  noi 

Tu  poi  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Bclcari. 
6Ó3.    diaria  merze  humile  haquila  aller  a 

Fammi  fruire  \  ABCDE,  Ven.  e,  anon. 

664.  Maria  misericordia  a  me  che  lanlo  lamo 

Piangendo  e  te   chiamando    chellu   mi  donj  gloria   \    Ven.   n, 
M.  Lonardo. 

665.  Maria  nulrice  del  luo  creatore 

Fregoli  bella  coreggi  7  mio  core  \  Tresatti. 

666.  Maria  piange  ala  croce 

Ijo  suo  fiolo  chi  moria 

E  si  cridaua  ad  alla  noce 

Fiolo  a  chi  lassi  maria  \  Tur.,  anon. 

667.  Maria  pel  pechalore 

Sia  senpre  a  giesu  preghare  \  Ven.  g,  anon. 

668.  Maria  piena  damore 

Quanlo  son  conlenlo  \  CD,  anon. 
66q.    Maria  regina  de  beali  spirli 

Tu  se  mia  guida  df  siella  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

670.  Maria  sommo  dilello  del  mio  core 

Le  mia  prece  ris  guar  da  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

671.  Maria  ver  gene  bella 

Scala  I  I3ol.  f,    Giovanni  Marco  ;    Ven.  n,    Mess.    Lonardo  ; 
BCD,  Ferr.  e.  Munch.,  Ven.  deh,  anon. 

672.  Maria  uergine  nel  parlo  pria  âf  poi  \  CD,  anon. 

673.  Maria  uirgine  pura  immaculala 

Per  le  con  fesla  il  ciel  \  ABCDE,  Frane.  d'Alò. 

674.  Memenlo  mei  yliu  sommo  bene 

Memenlo  mei  yhu  non  sia  inngannalo 
Da  queslo  \  Ven.  n,  anon. 

675.  Menlre  cha  uoi  e  concedulol  lempo 

Da  polerui  saluare  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

676.  Menlre  del  marlir  tuo  cantiam  gioiosi  \  H  (zweimal),  anon. 

677.  Menlre  lo  sposo  mio  dorm' e  riposa  \  H,  anon. 

678.  Menlre  li  miro  tenero  bambino  \  H,  anon. 

679.  Merze  li  chiamo  uergine  maria  \  ABC  (zweimal)  D  (ebenso)  E, 

•  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

680.  Mio  ben  mio  amor 

Mia  gioia  \  ABCDE,  Feo  Belcari. 

681.  Mirami  sposa  un  poco  \  Ven.  fg,  anon. 

682.  Miseremini  mei  miseremini  mei 

Saltim  uos  amici  mei 

Io   mi  Iruouo  al  fuoco    eterno    \    CD,    Messer    Castellano  ; 
Mùnch.  anon. 


152  A.  FEIST, 

683.  Miserere  al  mio  fallire 

O  Maria  sola  regina  |  CD,  anon. 

684.  Miserere  di  ììu  signore  idio 

Soccorri  presto  \  CD,  Fraoc.  d'Alb. 

685.  Miserere  mei  a  te  pur  grido 

Piatoso  re  \  Ven.  i  (der  Anfang  zweimal),  anon. 

686.  Misericordia  altissimo  dio 

Ahi  pietà  di  me  cH  son  si  rio  \  Ven.  m  (dolcissimo  statt  altissimo), 
Zuane  de  Terra  Nova,  Ven.  a  (hat  den  ersten  Vers  wie 
Ven.  m,  wie  das  weitere?),  in,  anon.,  Veron.  a  (wie 
Ven.  m),  anon. 

687.  Misericordia  eterno  dio 

Pace  pace  o  signor  mio  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini  ;  BCD, 
Bol.  e.  Ven.  efn,  anon. 

688.  Misericordia  yhu  mio 

Misericordia  fantin  pio  \  Ven.  n,  anon. 

689.  Misericordia  signor 

O  summo  creator 

O  dio  I  Ven.  e,  anon. 

690.  Missus  est  angel  gahriel  daddio 

Nella  citta  che  è  in  galilea  \  Ven.  n,  anon. 

691.  Afolti  sono  da  Jesu  nel  ciel  chiamati  \    ABCD,    Ven.  e,    Frane. 

d'Alb.,  Mùnch.,  anon. 

692.  Molto  me  son  delongato 

Dalla  uia  chi  sancii  hano  chalcato  \  Tresatti,    Boi.  a,  Ven.  n, 
^        Jac.  da  T.;  Ven.  dkm,  anon. 
Ò93.    Molto  più  guerra  che  pace 

Sempre  regna  \  CD,  Spin  ion  pallaio. 
Mona  del  paradiso  siche  Dona, 

694.  Mondo  me  non  harai  tu 

Statti  I  ABCDE,  Ven.  e.  Di  Ser  Michele  Chelli  {prete  AB, 
Ven.  e). 

695.  Moro  d^ amore  per  te  redentore  \  Tresatti;  Ven.  1,  anon. 

696.  Morta  e  lanima  mia 

Per  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Bclcari. 

697.  Mosso  da  santa  pazzia 

Vo  narrare  \  Tresatti  ;  Ven.  g,  anon. 

698.  Mutata  han  vesta  i  lupicini  \  Tresatti,    Boi.  a.    Pad.  b.    Ven.  n, 

Jac.  da  T.;  Ven.  k,  anon.  , 

N. 

699.  Nasce  il  mio  gaudio  interno  \  H,  anon. 

700.  Nata  e  quella  stella 

Sopra  I  BCD,  siehe  zu  Ama  Jesu. 

701.  Nate  Giesu  della  vergine  pura 

Per  dare  \  Ven.  g,  anon. 

702.  Niega  con  pietro  hoggi  tutta  la  gente   \    CD,    Lorenzo    Torna- 

buoni. 


r 


Min  EILUNGEN  AUS  LIEDEK-SAMMLUNGEN.  I53 

703.  Nel  celeste  collegio  si  fa  grande  leiitia 

Dun  collega  nouel  li  suso  asceso  |  Ven.  n,  anon. 

704.  Nel  ciel  si  fa  gran  festa 

Salito  uè  I  BCD,  Ven.  e  (In  für  Neí)^  anon. 

705.  Neta  be  leca  del  sumo  splendore  \  Ven.  np,  Veron.  a,  anon. 

706.  Nela  degna  stalla  del  dolce  banbolino 

I  anco  li  I  Tresatti  ;  Ferr.  e,  Ven.  dehn,  anon. 

707.  Nella  mia  mente  sempre  e  nel  mio  core  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 

708.  NeWapparir  del  sempiterno  sole  \  H,  anon. 
70g.    Nello  sparir  del  sempiterno  sole  \  H,  anon. 

710.  In  el  mio  cuore  e  si  piccolo  ingegno 

Gratia  dimondo  addio  chel  cielo  possiede  \  Ven.  n,  anon. 

711.  Nel  monte  sancto  yìiu  aparea 

Chon  I  Ven.  d,  anon. 

712.  Nel  tuo  furore  nel  tuo  furore 

Non  marguir  signore  \  C  (zweimal,  das  2.  Mal  unvollständig 
durch  Ausfall  eines  Blattes  in  dem  hier  benutzten  £x.) 
D  (zweimal),  anon. 

7 1 3.  Nessuna  cosa  al  mondo  e  più  sicura 

A  chi  I  CD,  Frane.  d'Alb. 

714.  Nessun   in  giouentu  pongal  disio    \    E,    Feo    Belcari;    ABCD, 

Ven.  eg,  anon. 

715.  Nessun  piacere  ho  sanza  te  iesu  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Beleari. 
Ni  quella  patria  siehe  unter  Di  etc. 

716.  Noi  Mam  care  sorelle 

Gratie  \  H,  anon. 

717.  No  sian  tutti  peccatori 

Baptezatti  âf  pien  der  r  or  i  \  CD,  aìion. 

718.  Noi  ti  laudiamo  fesu  turbo  incarnato  • 

Che  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 
71g.    Noi  te  pregemo  cibo  damore 
Che  tuli  questi  ai  sacrato 
Cu  ql  dolore  e  uero  liquore 
Del  proprio  sangue  ne  ai  lauato  \  Tur.,  anon. 

720.  Noj  te  pregemo  iesu  xpo 

Trai  quele  anime  de  penna 

Chi  per  lo  nostro  amore 

Volse  morire  sula  croce  \  Tur.,  anon. 

721.  Noi  mi  pensai  giamai 

Di  danzar  alla  danza  \  Tresatti  ;  Ven.  In  [Nollo  m,  p.  g,  yhu 
dançar  a.  d,),  anon. 

722.  Non  aggio  posa  di  tener  ti  fede 

xpo  yUu  I  Ven.  g,  anon. 

723.  Non  ce  miglior  novella  \  Tresatti. 

724.  Non  dormite  0  peccatori 

Oime  la  spada  \  CD,  anon. 

725.  Non  è  cibo  alcun  più  grato  |  K,  Girolamo  Benivieni. 

726.  Non  fu  mai  il  più  bel  sollazzo  \  K,  Don  Clemente  Pando! fini. 


154  A.  FEIST, 

727.  Noìi  fu  mai  pena  maggiore 

Ne  si  aspra  \  ABCDP:,  Ven.  e,  Franc.  d'AIb. 

728.  Non  fu  mai  più  dolze  amore 

Se  giesu  ci  toccha  il  core  \  CD,  Messer  Castellano. 
72g.    Non  guardar  mai  più  in  terra  \  H,  anon.  , 

730.  Non  ha  lo  cor  gentile 

Cht  te  maria  \  BCD,  Ven.  g,  anon. 

731.  Non  più  guerra  chi  mar  rendo 

Lasso  o  me  \  CDK,  Messer  Castellano. 

732.  Non  por  tanto  lamor  anima 

A  questi  ben  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

733.  Non  posso  star  un  ora  chant  i 

Tanta  leticia  me  uenuta  nel  core  \  Ven.  d,  anon. 

734.  Non  potrai  fuggire  0  peccatore 

Im  sentenlia  diddio 

Se  del  peccato  rio  \  Ven.  n,  anon. 

735.  Non  si  legna  amatore   \    Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,   Jac.  da  T.; 

Ven.  km,  anon. 

736.  Non  so  anima  ria 

Come  tu  se  si  stolta  \  CD,  Bernardo  Giambullari. 
737«    Non  tardate  peccatori  a  tornare  a  penitentia    \    Tresatti,  Ven.  n, 
Jac.  da  T.;  Ven.  hkl,  anon. 

738.  Nullo  via  i  si  sa  ben  confessare   \   Tresatti,   Boi.  a.  Ven.  n,  Jac. 

da  T.;  Ven.  km,  anon. 

739.  Nouo   tempo  di  ardore   \    Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,  Jac.  da  T.; 

Ven.  k,  anon. 

o. 

740.  o  albergo  pien  d^ amore 

Volta  I  Munch.,  anon. 

741.  O  alma  che  desideri  dandore  al  paradiso  \  BCD,  anon. 

742.  O  alta  nichilitade 

Dhe  mi  di  doue  tu  stai  \  Tresatti. 

743.  O  alta  penitentia 

Pena  in  amor  tenuta    \   Tresatti,  Boi.  a.  Ven.  n,  Jac.  da  T.; 
Ven.  kl,  anon. 

744.  O  alt  iludo  o  sapieniia  Dei 

Come  ti  uedo  innanzi  agli  occhi  miei  \  Ven.  n,  M.  Lon. 

745.  O  alto  padre  nui  te  pregiamo 

Che  ne  debi  perdonare  |  Ven.  d,  anon. 

746.  O  amor  che  facto  mhai 

Con  teco  unita  \  B,  siehe  zu  Ama  fesu» 

747.  O  amor  che  mami 

Prendi  me  ali  toy  amj  \  Tresatti,  K,  Boi.  a.  Ven.  n,  Jac.  da 
T.;  Ven.  klm,  anon. 

748.  O  amor  diletto  amore 

Perche  mai  lassato  amore 


749 
750- 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDEK-SAMMLUNGEN.  I55 

Dimmi  amor  la  cagione  \  Tresatti,  Ven.  n,  zweimal  (einmal 
{a.  diuino  <z.),  Jac.  da  T. 
^^     amor  di  Pouertade 

La  tua  gran  nohilitade  \  Tresatti. 
^^      amor  dinino  amore  che  no  ei  amato 
Amor  la  tua  amicitia 
E  piena  \  Tresatti,  Boi.  ab,  Jac.  da  T.;  Ven.  kin,  anon, 
ye  I.        Cl^    amor  diuino   amore  perche    mai  assediato    \    Tresatti,    Bol^a 

(zweimal),  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kim,  anon. 

752.  ^^   amor  dolce  <&•  infinito 

Jhesu  mio  caro  signor 
A  chi  I  Ven.  e,  anon. 

753.  CJ^    amore  ismisurato  e  non  conguosciuio 

Appariscimi  \  Ven.  n.  Mauro. 

754-  ^^  amor  muto  che  non  vuoi  parlare    \    Tresatti,   Boi.  a,  Jac.  da 

T.;  Ven.  klm,  anon. 

755-  ^^   anima  accechata 

Che  non  truoui  \   ABCDE,    Ven.  e,    Feo  Belcari;    Munch., 
anon. 
7  5^'       ^    anima  accecata  tu  vai  per  mala  via  \  K,  Feo  Belcari. 
1 51  •      ^^    anima  che  guardi 

doni  ai  si  poca  fede 

Vedi  xpo  per  te  confitto  in  croce  |  Ven.  n,  anon. 
750.    O     anima  chel  mondo  uo  fugire 

<}uarda  \  Ven.  eg,  anon. 
759*     C^     anima  fedele 

4Jhe  vuoi  di  Dio  sentire  \  Tresatti,    Jac.  da  T.;  Ven.  1,  anon. 
760.     C>      anima  fedele 

JLa  qual  ti  vuoi  saluare 
Dhe  I  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T. 
'    '•       d^     anima  mia  creata    \    Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.  dà  T., 

Ven.  kin  (ein  2.  Mal)  anon. 
'   "•      ^^      anime  diuute 


i 


63- 


Tutte  con  chiara  uista  \  ABCDE,  Franc.  d*Alb. 
batista  glorioxo 
Puro  neto  e  precioxo 
E  a  tuta  gente  amoroxo  \  Ven.  d,  anon. 
'   '^'       ^^     beato  giouani  iesuato 

O  colombin  pien  di  spirito  santo 
Narraci  \  CD,  Feo  Belcari;  Ven.  n,  anon. 
benedetto  serafino  più  che  sole  rilucente 
,  ,  Mia  ulta  tanto  fetente  \  Ven.  n,  anon. 

'      '         ^^  benigno  signore 

La  tua  misericordia  in  me  \  A,    Ven.  e,    Francesco  d'Albizo 
di  Maestro  Antonio   di  Guido  (!);    BCDK,    Maestro  An- 
,  tonio  di  Guido  ;    E,   Francesco  d'Albizo,  Munch.,  anon. 

7^7-         C^  ¿^„/^  infinita 

0  somma  char  ita  \  CD,  Simion  pallaio. 


765. 


156  A.  FEIST, 

768.  O  buon  Jesu  Amor  cortese 

Dhe  iu  come  dolci  spese 

Fai  I  Tr esatti  ^  dem  nächsten  ? 

769.  O  buon  Jesu  Jesu  amor  \  Ven.  1,  anon.  =  dem  vorigen? 

770.  Ö  buon  Jesu  poiché  m^hai  *namoroio  \  Tresatli. 

771.  O  chastiiade  flore 

Chel  te  söstien  amore  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac  da  T.;  Ven.  d 
km,  anon. 

772.  Occhj  miei  di  Idchrimare 

Non  I  I,  M.  Castellano  Castellani  ;  EG,  Munch,  anon. 

773.  Occhio  che  vede  Dio 

Non  sera  conjuso 

E  la  mente  vagante  \  Veron.  b,  anon. 

774.  Occhi  pietosi  e  casti 

Lacrime  \  H,  anon. 

775.  O  cieca  0  sorda  0  insensata  setta 

Perfidi  gudei  \    ABCDE,  Ven.  e.   Maestro  Giouanni  Batista 
medico  della  Barba  (£  nur  Maestro  Giambattista). 

776.  O  cieco  peccatore 

Ou*  hai  riuolto  \  H,  anon. 

777.  O'  Colomba  san  e  ta  e  bella 

Doue  sta  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

778.  O  conscientia  mia  \  Tresatti,  Boi.  a  (zweimal)  Ven.  n,    Jac.  da 

T.;  Ven.  kin  (ein  zweites  und  drittes  Mal);  anon. 
77g.    O  corpo  glorioso  che  incarnasti 

Nel  ventre  virginal  J>  spirito  sane  to  \  Boi.  f,  anon. 
780.    O  chorpo  injr addato 

Io  son  lanima  dolente  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  k 
und  .  .?  anon. 

781^  O  corpo  sacro  del  nostro  signore 

Manda  sopra  di  noi  \  ABCDE,  Ven.  eg.  Munch,  anon. 

782.  O  Christiana  chetti  uince  lira 

In  questo  seruentese  ellibro  mira  \  Ven.  n.  Fra  Domenico 
Caualca. 

783.  O  xpo  amor  diletto  in  te  s  guar  dando 

Languischo  amando  \  K,  Frate  Ugo  Panziera  de  Frati  Mi- 
nori; Tresatti;  Boi.  b  (non  e  di  Jr'e  iacobu,  wohl  auf 
diese,  nicht  auf  die  Lauda  Damor  languisco  ytlu  te 
amando^  die  folgt,  zu  beziehen).  Ven.  In,  anon. 

784.  O  xpo  ardimj  laffetto 

Desiderando  te  abbracciando  \  Ven.  n,  anon. 

785.  O  Cristo  dal  padre  eterno  pel  nostro  peccato 

Portasti  pena  \  Ven.  n,  anon. 

786.  O  Christo  onnipotente  doue  se^  inuiato 

Perche  pellegrinato  \  Tresalti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  km, 
anon. 

787.  O  Christo  onnipotente  oue  siete  inuiato 


MITTRILÜNGEN  AUS  LIEDEK-S AMMLUNGEN.  I57 

Perche  poueramente   \  Tresatti,    Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kl 
(zweimal)  m,  anon. 
/ÄÄ     CZ>      Christo  pietoso  perdonarne   il  mio  peccato  \   Tresatti,  Ven.  n, 

Jac.  da  T.,  Ven.  k,  anon. 
789.       ^I^      Chris  tv  pietoso  signor  pien  d^  amore 

Maggi  pietade  \  Tresatti. 
y  60.       ^^^     croce  aspera  et  crudele 

0  amara  più  che  fele  \  Boi.  g,  anon. 

791.  ^^I>    crocifixo  che  nel  del  dimori 

m     ^     Piata  I  ABCDE,  Ven.  eg,  anon. 

792.  d-^    derata  guarda  el  preçço 

Se  te  uol  inebriare  \  Tresatti,  K,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven. 
eíklmn  (ein  zweites  Mal),  anon. 

793.  ^1>>  diletto  y  hu  xpo 

amor  p  te  languisco 

Languisco  p  amore  \  Ven.  n,  Jacop. 

794-  <D  dilecto  Johanni  precursore  \  Ven.  g  enthält  zwei  Lieder  mit 

diesem    Anfang,   anon.,   die    in   den   ersten    5   Versen 
gleich  sind;  der  6.  Vers  lautet  bei  dem  einen 
e  mai  in  fra  le  donne  fu  trouato 

bei  dem  andern 
per  gratia  eri  già  sanctificato, 
795  -  ^D  Dio  sommo  bene  hor  come  fai 

Che  te  sol  cercho  \  BCD,  Lorenzo  de  Medici. 
79Ì>-  Ö  diua  stella  0  uergine 

De  non  lasciar  \  ABCDE,  Ven.  e,  anon. 

797  -         ^^  diuin  uerbo  che  uenisti  al  mondo  \  CD,  Simion  pallaio. 

795-  ^  dolce  amore  cha  morto  tumore 

Prego  che  me  occidi   \   Tresatti,  K,  Boi.  a  (zweimal)  b,  Ven. 
n,  Jac.  da  T.;  Ven.  klm,  anon. 
79Q.       O  dolce  amor  yllu  che  amato  maj 

Fammiij  amar  0  dolce  ulta  mia  \  Ven.  n,  anon. 
800.      O  ff (f  If  g  amor  gesù  chiamato  WLÌiai 

Senza  io  amassi  te  |  Tresatti,  Boi.  a  (Senza  amar  te)  Jac.  da 
T.;  Ven.  o  (wie  Bol.  a),  anon. 

°^**     O  dolce  amore  Jesu  quando  ser  o 

Nella  I  K,  Don  Clemente  Pandolfini  ;  BCD,  Ven.  eg  (ein 
zweites  Mal  O  nu  ome  Jesu)  ikn  (zweimal),  Veron.  b, 
anon. 

°^-      O  dolze  amor  giesu  uedrotti  mai 
P  Po  che  I  CD,  anon. 

3-       CJ  dolce  idio  per  la  tua  madre  pura 

Vergine  \  ABCDE,  Ven.  e,  Sor  Michele  Chelli. 

O  dolce  madre  0  vergine  beata 
j.  De  denj  dispensatrice  \  Ven.  g,  anon. 

^'       O  dolce  mio  iesu 

Quando  mi  tocchil  core  1  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 


804. 


158  A.  FEIST, 

806.  O  dolce  padre  giovanni  gualberio 

Vengho  a  ie  \  ABCDE,  Ven.  c,  Feo  Belcari. 

807.  O  dolce  padre  nostro  benedecio 

Conforta  noi  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari  ;  Munch.,  anon. 

808.  O  dolce  padre  sánelo 

Domenicho   \    ABC    (zweimal)    D    (ebenso)  E,    Ven.  c,    Feo 
Belcari. 

809.  O  dolce  redemptore 

Jesu  soccorri  a  me  \  C^D,  anon. 

810.  O  dolcissimo  amore^  0  Gìesu  mio  \  K,  Con  Clemente  Pandol. 

811.  O  donna  gloriosa  madre  del  sommo  bene 

Sola  ti  si  conuiene  |  BCD,  siehe  zu  Ama  Jesu. 

812.  O  donna  gloriosa 

Più  sublime  del  ciel  \  H,  anon. 

813.  O  egregio  dottore 

Beato  messer  santo  Jerónimo  |  Vcn.  g,  anon. 

814.  O  eterno  ben  e  somma  trinitade 

Volendo  alcuna  cosa  di  te  parila  re  \  Ven.  n,  Mauro. 

815.  O  femine  guardate  \  Boi.  a,  Ven.  n,  Jacopone;  Ven.  k,  anon. 

816.  O  fonte  di  pietà  madre  celeste 

Difendi  ?wi  da  guerra  \  CD,  anon. 

817.  O  Francesco  da    Dio   amato   |    Tresatti,    Ven.  n,    Jac.    da  T.; 

Ven.  k,  anon. 

818.  O  Francesco  pouerello  \  Tresatti,  Boi.  a  {pouero  statt  ^ello)  Ven. 

n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kl  (wie  Bol.  a),  anon. 

8 ig.    O  fra  quanti  mai  nacquer  d^ Adamo  \  H,  anon. 

820.  O  frate  briga  a  deo  tornare  innanci  eh*  in  mprte  \  Tresatti  (Briga 

0  fr,  a  D.  /.  Pria  che)  Boi.  a,  Pad.  l)  (Ò  frate  mio  br.) 
Ven.  n  (wie  Pad.  b,  ohne  O)^  Jac.  da  T.;  Ven.  kn  (ein 
zweites  Mal),  anon. 

821.  O  frate  guarda  il  uiso   \    Tresatti,  Boi.  a,  Von.  n,  Jac.  da  T.; 

Ven.  kp,  anon. 

822.  O  fr  atei  nostro  che  se  morto  e  sepolto 

nelle  sue  braccia  \  ABCDE,  Vcn.  cg,  anon. 

823.  ()  Gemma  pretiosa  0  mio  disio 

Glorioso  miniato 

O  martire  beato  |  CD,  anon. 

824.  O  gente  discredente  la  morte  a  tutti  quanti  saparecchia  |  Ven.  n, 

anon. 

825.  O  Hieronymo  sane  to 

Io  ti  uorrei  laudare  \  BCD,  Ser  Antonio  di  Mariano. 

826.  O  Jesu  amor  diuino 

Nato  sey  nel  presepio  \  Ven.  dn,  anon. 

827.  O  Gesù  amoroso 

Lanima  mia  sol  di  te  sitissce 

Per  tuo  amor  languisce  \  Ven.  n,  anon. 

828.  O  Jesu  buono  0  Jesu  buono 


T 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  I59 

Per  seruirti  ci  sono 
Donamt  \  CD,  anon. 
82g.      C^      Jesu  che  morte  e  questa 

Si  crudele  \  CD,  Bernardo  GiambuUari. 

830.      C^     Yhesu  Christo  mio  dilecto 

Del  tuo  amor  mimpi  leffettg  \  Boi.  f,  anon. 
831-       ^^    Jesu  dolce  0  infinito  amore  \  ABCDK,  Ven.  e,  Messer  Lionardo 

Giustiniano,    Ven.  n,    Mess.  Lonardo  ;    Ferr.  e,    Miìnch., 

Ven.  degh,  anon. 

832.       C^     Gesù  Jornace  ardente  Che  lo   cor  \  Tresatti. 
^Zò'        ^^    Jesu  0  dolce  idio 

De  risguarda  el  pianto  mio  |  CD,  anon. 
834-        ^^  giesu  salua  tore 

Misericordia  miserere  mej  |  Ven.  fg,  anon. 
835«  <"!>  Jesu  sommo  ed  oimene 

Chi  sono  in  gran  martire  e  pien  di  pene  |  ABCDE,  Ven.  e, 
Feo  Belcari. 
83^*  CD  Jesu  sommo  conjorto 

Tu  se  tutto  il  mio  amore  \  CD,  anon. 
837*  -^^S^i  ^^^  *^  padre  eterno  |  II,  anon. 

838-  ^^ggi  è  nato  un  bel  bambino  \  K,  anon. 

839-  -^oggi  in  terra  si  honora 

Chiunche  nel  ciel  dimora  \  CD,  anon. 
84^*        -Sloggi  la  vita  nasce  |  IJ,  anon. 
84^  -         tj  gioueìieta  bella 

Piena  de  caritade 
Spandi  \  Ven.  e,  anon. 
S42-        o  Jubilo  del  core 

Che  Jai  cantar  damore 

Quando  \  Tresatti,    Boi,  a.    Ven.  en,    Jac.  da  T.;    Ven.  klra, 
anon.     Ven.  n  ein   2.  Mal  siehe  zu  Lo  Jesii  sguardo. 

°43»       Ü  gloriosa  excelsa  imperatrice 

Ver  gene  éf  madre  delP  immenso  dio 

Xouella  laude  |  Ven.  eh  (hier  de  lo  sumo  für  delVi^^  anon. 
4-^.       0  gloriosa  madre  del  signor 

O  uergene  benigna 

Che  solla  I  Ven.  e,  anon. 

•1^3-       0  gloriosa  madre  'del  signore 

Speranza  sete  dogni  peccatore  \  Boi.  f,  anon. 
O  gloriosa  uergine  beata 

0  sancta  domicilia  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d*Alb. 

O  gloriosa  uergine  maria 

.  .  .  dannoi  ogni  sentenzia  via  |  Ven.  g,  anon. 
0  gloriosa  vergine  maria 
o  Madre  de  pecchatorj  \  Ven.  g,  anon,, 

^^'^^        0  gloriosi  in  cielo  angioli  &"  sancii 

Con  diuotion  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb.,  Munch.,  anon. 


1 6o  A.  FEIST, 

850.  O  glorioso  martire  gentil  splendido  e  sacro 

Addio  fusti  purificato  \  Ven.  n,  anon. 

851.  O  glorioso  santo  padouano 

Infiammato  d^ amore  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

852.  Ogni  amatore  che  sente  d^ amore 

Venga  \  Tresatti. 

853.  Ogni  anima  chel  uol  sentire  danìore  \  Ven.  a,  anon. 

854.  Ogni  giorno  tu  mi  di 

Signor  mio  \  K,    Messer  Castellano  Castellani;    lì.  Manch., 
anon. 

855.  Ogni  piacere  i  ho  amando  te 

Si  gran  dilecto  \  ABCDE,  Frane.  d'Alb. 

856.  Ogn^  uom  con  allegrezza  nouella  \  Tresatti. 

857.  Ogniun  con  diuotione  e  puro  core 

Laudi  zanohi  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

858.  Ogni  homo  còdeuotione 

Se  alegra  in  questo  seto  adulto 

Or  he  preso  lo  tempo 

Ch¿  el  de  naser  lo  salua  to  re  \  Tur.,  anon. 

859.  Ogni  uom  con  pura  fé 

Serui  giesu  ella  madre  chel  fé  \  Ven.  fg,  anon. 

860.  Ognun  e  hon  puro  chore 

Odal  uangelo  di  questo  santo  giorno  \  Ven.  g,  anon. 

861.  Hongnun  debbia  laldare 

Questo  perfetto  santo 

Con  melodia  e  canto  \  Ven.  n,  M.  Lonardo;  ein  zweites  (und 
ein  drittes?)  Mal,  anon. 

862.  Ogn^  huom  di  cor  si  rallegri  \  Tresatti. 

863.  Ogniun  diuotamente 

Facci  or  alione  \  ABDE,  Franc,  d*Alb.;  Ven.  c,  anon. 

864.  Ognun  diuotamente 

Vada  adorare  el  gran  messia  |  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb.; 
Munch.;  anon. 

865.  Ognun  iubili  7  goda  delà  natiuitade 

De  yhu  I  Ven.  dn,  anon. 

866.  Ognon  mentenda  diuotamente 

Lo  pianto  che  fece  maria  dolente 

Del  suo  figluol  tanto  delicato  \  Ven.  i,  anon. 

867.  Ognun  pianga  amaramente 

Laspera  &  dura  passione   \   Ven.  n,    M.  Ix)nardo  ;    Ferr.  e. 
Ven.  e,  anon. 

868.  Ogìiun  sinfiammi  il  core 

Dello  spirito  santo  \  CD,  Frane.  d*Alb. 

869.  Ogn  huom  si  sforzi  bene  \  Tresatti;  Ven.  1,  anon.     Gleich  dem 

folgenden  ? 

870.  Ongnj  huomo  si  sforçi  dordonnare  la  sua  mente  \  Ven.  n,  anon. 

Gleich  dem  vorigen? 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  l6l 

87  I  -      C^    R^(^^  xpiani  desiaiel  chor  uedeie 

Nel  mile  cinque  cento  el  gran  dolore  \  CD,  Simion  pallaio. 

87  2.       €^   g^^^  monarca  idio  nostro  signore 

Hahhi  di  noi  mercede  \  CD,  Franc.  d'Alb. 

873.  €^   gram  prego  sanca  lingua 

Viso  aldito  sença  cuore 
Ismisurança  \  Ven.  n,  anon. 

874.  €Z^  grazioso  e  benigno  doctore  |  Ven.  g,  anon. 

875.  €^  gratioso  fior  soprongnj  fior  Maria  pudico  giglio    \    Ven.  n, 

M.  Lonardo. 

876.  C^  gratioso  Giouännj  Batista 

Che  al  mondo  fusti  specchio  di  salute 
Donami  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

877-  Cfyme  dolente  ad  che  so  y  o  tornato 

Che  era  tanto  hello  \  Pad.  d,  anon. 

878-  €Dime  fiolo  glorioso 

Lasso  mi  con  debbo  fare 

Molto  I  Ferr.  ab,  anon. 
SyQ*  Oyme  y^  oime 

Lamor  me  struze  qyme 

Jl\u  fhu  JUu  I  Pad.  d,  anon. 
88o«         Oime  lasso  dolente  Che  7  mio  tempo  passato  \   Tresatti  ;  Ven.  n 
•    (Ài  me  L  d,  chilo  t,  /.),  anon. 

881  -         O  me  (lasso)  dolente  di  Cristo  amoroso 

Ch*  io  moro  \  Tresatti. 

882  ^         ^^^  ^g  /^jj^  g  freddo  lo  mio  core  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 

^  me  ome  yìlu  quando  sacro 

Nella  I  s.  O  dolce  amore  fesu. 
°^3«         Oime  quanV  haggio  offeso  \  Tresatti. 
oo¿|..         Q^g  signor  donami  pace 

Non  riguardare  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 
°°3-         0  immenso  fesu  dolceza  mia 

Conforto  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

88  e>.        o  infinita  charita  di  dio 

Perdona  a  me  1  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d*Alb. 
""T"-        0  infinita  etterna  maestade 

O  giesu  santo  gracioso  e  pio 
Volgi  I  Ven.  f,  anon. 
°^^*       0  ingrato  peccatore 

Che  dormi  nel  peccato  \  CD,  Frane.  d'Afb. 
"^Q-       0  insensata  gente  acerba  e  cruda  \  Ven.  g,  anon. 
"^^^-      0  intemerata  virgo  0  genitrice 

Della  trionfante  corte  alta  colonna  \  Ven.  n,  anon. 
"^  *  -      O  fosef  SCO  sposo  di  Maria 

Della  tua  laide  enpi  lanima  mia  \  Ven.  n,  Girolamo  Gesuato. 
°^2.     Q  ¡assa  me  tapino  suenturato 

Chi  son  I  K,  Don  Clemente  Pandolfini  ;  ABCDE,  Ven.  cfg, 
anon. 

^«ìUolir.  f,  rom.  Phil.  XIJI.  1 1 


\ 


102  A.  FEIST, 

893.    O  leggiadre  damigelle 

Gm  homsli  ô*  he  sevihianti  \  CD,  Bernh.  Giambullari. 
8q4.    O  liherla  suhiecta    \   Trosatti,  Boi.  a.  Ven.  n,  Jac.  da  T.,  Ven. 
kim,  anon. 

895.  O  luce  accesa  di  diuinj  splendor] 

Ijucia  uirgo  sacrata  \  Ven.  n,  M.  Lon. 

89 6.  O  luce  della  spagna  e  gran  belleza 

Aposlol  I  ABC  (zweimal)  D  (ebenso)  E,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

897.  O  madre  del  signore 

Digna  de  ogni  honore 
Ti  chiamo  per  amore 
Che  sey  madre  pia 
O  maria  \  Tur.,  anon. 

898.  O  madre  santa  o  luce  del  signore 

Inestimabil  dono  |  CD,  anon. 

899.  O  Magdalena  specchio  della  uia 

Del  Ciel  I  BCD,  anon. 

900.  O  mansueta  madre  reuerente 

Gloria  6*  honore  sete  a  tue  ta  gente  \  Boi.  f,  anon. 

901.  O  maligno  6f  duro  core 

Fonie  I  BCDK,  Lorenzo  de  Medici;  E,  anon. 

902.  O  Ai  aria  del  ciel  regina 

Aladre  e  sposa  del  tuo  figlio  \  E,  anon. 

903.  O  Maria  diana  stella     K,    Don  Clemente  Pandolfini;    BCDF, 

Munch.,  Ven.  adeghn,  anon. 

904.  O  Maria  diuina  stella 

O  Maria  fonte  |  CD,  Sim  ion  pallaio  ;  Munch.,  anon. 

905.  O  Maria  Magdalena 

Dolce  amica  del  signore  \  CD,  anon. 

906.  O  Maria  Maddalena 

O  peccatrice  addio  tanto  piacente 

O  vera  penitente  \  Ven.  n,  M.  Lon  ardo. 

907.  0  Maria  tu  che  sapeui 

Che  V  tuo  figlio     H,  anon. 

908.  O  megio  virtuoso  \  Tresatti,    Boi.  a,   Ven.  n,    Jac.  da  T.;   Ven. 

klm,  anon. 

909.  O  mente  ciecha  0  insensato  core 

Per  tuoi  praui  costumi  \   CDK,    Feo  Belcari  ;  Ven.  g,  anon. 

910.  O  mirahil  e  turo  sacrifitio 

Hostia  e  carne  pura 

O  della  somma  deità  ospitio  |  Ven,  n,  M.  Lonardo. 

911.  O  mondana  sapientia 

O  superba  malattia  \  G,  anon.        • 

912.  Onde  cotanto  ardor  Lorenzo  impigli  \  H,  anon. 

913.  Onde  che  V aureo  crine  {  II,  anon. 

914.  Onde  ne  uientu  0  pellegrino  amore  |  Tresatti;    ABCDE,    Boi.  d, 

Ven.  gl,  anon. 


I 


MITTRILUNGF.N  AUS  LIFDER-SAMMLUNGEN.  1 63 

915«    O  novella  passione 

Ctí  oggi  *m  prende  7  buon  Jesune  \  Tresatti. 
916.    O  nuouo  canto  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  km, 
anon.  • 

917-    O  nuouo  tubilo  damore 

TuHi  cantando  andiamo  a  quel  giardino 

Del  dolce  figliolino  \  Ven.  n,  M.  Lon. 
918.    O  padre  eterno  vniuersal  signore 

Moltj  vegho  I  Ven.  g,  anon. 
919»    O  padre  mio  signor  che  in  celo  stay 

Perdonarne  \  Pad.  d,  anon. 

920.  0  papa  Bonifacio  io   \    Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.  da  T.; 

Ven.  kl,  anon. 

921.  O  papa  Bonifacio  molto    |   Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n  {O  p,   B. 

quanto  ai  giuocato  et  mondo),  Jac.  da  T.;  Ven.  kl,    anon. 

922.  O  pa  triar  cha  duce  de  pouertade 

Francesco  spechio  dumeltade  \  Vcn.  p,  anon. 

923.  O  peca  tor  che  fai  giacendo  pur  \  H,  anon. 

924.  O  Peccator  che  fai 

Vuo  tu  sempre  peccare  \  BCD,  in  jedem  zweimal,  anon. 
9-'5.     O    Peccator  dolente 

Che  a  Dio  vuoi  ritornare  \  Tresatti. 
920^      e?    peccator  ingrato 

Per  te  \  ABCDK,  Ven.  e,  Feo  Belcari;  Munch.,  anon. 
^27-     O    peccatore  io  sono  idio  eterno 

Che  I  BCD,  Lor.  de  Medici. 
928.      C^    pecchatore  che  fate 

Che  non  chórete  \  Ven.  g,  anon. 
92Q.      O    peccator  mouerati  tu  mai 

A  seguir  me  \  Ven.  n,   M.  Lon.;    BCD,  Bol.  f,  Ferr.  e,  Ven. 
efgh,  anon. 
=  O  peccatore  ramderati  mai? 

930.      O  pecchator  non  uuolo  a  me  uenire 

Ghetti  par  si  gram  faticha  il  morire  \  Ven.  f,  anon. 
ç^^\.      O    jpeccatori  del  Mondo 
jfDhe  fate  penitenza 
IWanti  che  \  Tresatti. 
93^*    O  Jpeccatori  0  alme  meschinelle 

Che  ui  perdete  queste  sedie  belle  \  CD,  Bernardo  Giamburlari. 
933-    O    j^eccator  perche 

JVon  semi  al  buon  iesu  \  BCD,  Ven.  fg,  anon. 
934«    O    jìeccatore  ramderati  mai 

^u  mai  a  seruire  chio  ti  ricomperai 
Jo  ti  ricomperai  del  sangue  mio  \  Ven.  n,  anon. 
=  O  peccator  mouerati  tu  mai?^ 

935«    O    jfopol  xpian  piangi  con  dolore 

Che  per  tuo  amore  \  Ven.  n,  anon. 


II 


« 


104  A.  ÍBIST, 

936.  O  popol  mio  ingrato 

Che  te  feci  mai  \  Ven.  e,  anon. 

937.  O  pouerel  heaio 

Di  xpo  seruidore 
Francesch'o  \  Ven.  f,  anon. 

938.  O  ponería  gioiosa 

Di  pace  e  liberta  regina  e  donna  \  Ven.  gn,  anon. 
939'    ^  preziosa  stella 

I  sono  messaggio  \  Ven.  g,  anon. 

940.  O  pudico  0  benigno  fior 

Di  peccator  sola  aduocata  \  Ven.  e,  anon. 

94 1 .  O  quanto  fu  zanobi  pien  damare 

&  gracioso  a  Dio  \  Ven.  g,  anon. 

942.  Or  ascoltate  con  diuotione 

Come  cuesto  figliuolo  al  mondo  e  nato 
Maggior  non  nacque     Ven.  n,  anon. 

943.  Horche  la  fredda  neue  el  duro  gielo  \  H,  anon. 

944.  Hora  ch^-  ogni  fidel  ritorna  a  dio  |  H,  anon. 

945.  Or  chi  auera  cordoglio  \  Trcsatti,    Boi.  a.  Ven.  n,   Jac.  da  T.; 

Ven.  klmn  (2.  Mal),  anon.;  Ven.  n  (3.  Mal),  siehe  -zu  Lo 
fesu  sguardo, 

946.  H  or  chi  non  de  seruire 

A  si  dolce  signore 
Lo  qual  per  nòstro  amore 

Eh  uolse  morire   \    Tur.  (zweimal,    oder  zwei  verschiedene 
mit  demselben  Anfang)  anon. 

947.  Hör  chi  sia  si  duro  lo  core 

Chi  no  pianza  de  dolore 

Guardando  li  mio  figliolo 

Chi  pende  morto  sula  croce  \  Tur.,  anon. 

948.  Or  chôme  non  piangi  0  misero  pecchatore 

Che  uedj  \  Ven.  g,  anon. 

949.  Or  he  nato  lo  agnelo 

xpo  nostro  signore 

Hogni  ho  se  apareglia  r 

A  resciuelo  ed  honore  \  Tur.,  anon.     . 

950.  Hor  he  uenuto  lo  tempo 

De  iesu  saluatore  ^ 

Ogni  ho  se  alegra 

He  lauda  lo  saluatore,  \  Tur.,  anon. 

951.  Or  f acciari  festa  al  degno  confessore 

Zanobi  tutto  pio  \  Ven.  g,  anon. 

952.  Or  laudato  sia  el  segnore 

Che  la  dato   questo  volere   \   Pad.  b,'    Jac.  da  T.  (Fehlt   der 
Anfang?) 

953.  Horamai  non  uo  restare 

Di  gridare  al  crocifisso  \  BCD,  Fra  Piero  Antonio  di  Sancta 
Maria  Nouella. 


MITTEILUNGEN  AUS  UEOER-SAMMLUNGEN.     •  165 

954.    Horamai  sono  ineia 

Che  uuol  serm'h  \  ABCDE,  Ven.  c,  Feo  Belcari. 

955«    ^^  ('f^O  ^^^^^  ^^  cortesia 
Diceraio  via  via 
Come  si  I  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T. 

956.  Or  unda  paralo  scanpare 

Lo  dolente  peccatore 

Quado  nera  lo  signore  * 

Per  lo  mudo  indicare 

Or  unda  paralo  scanpare  \  Tur.,  anon. 

957.  Ora  per  tutti  noi  madre  di  dio 

&  priega  \  BCD.  anon.       • 

958.  Hör  questo  e  quel  che  lanima  molesta 

Che  le  uirtu  \  CD,  Feo  Belcari. 

959.  Or  seguitamo  el  nostro  buon  tenore 

Faccenda  festa  of  canto  \  Ven.  g,  anon. 

960.  Or  se^  tu  il  mio  amare  \  Tresatti,.  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  1, 

anon. 

961.  Or  si  comenza  lo  duro  pianto  • 

Che  fa  Madre  \  Tresatti. 

962.  Or  se  parra  chi  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kl,  anon. 

963.  fíorsu  leuianci  su  su 

Leuianci  dalle  piume  \  H,  anpn. 

964.  Orale  aime  diuote  con  uirtute 

E  pace  I  ABCDE,  Ven.  e,  Franc.  d'Alb. 

965.  Hör  te  plaça  Maria  bella 

Sie  mie  prece  un  poco  aldire  \   Ferr.  ab,  Joannes  Peregrin  us 
Ferrarensis  ;  Ven.  n,  anon. 
Or(a)  udi(re)te  etc.  siebé  unter   Udite. 
O  ratione  e  sempre  buona  siehe  Loratione  etc. 

966.  O  regina  cortese  j'o  son  attui  uenuto 

•   Che  lo  mio  cor  feruta  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac,  da  T.; 
Ven.  dkim.  anon. 

967.  O  regina  in  ciel  maria 

Tutti  I    ABC    (zweimal)    DE ,    Frane.    d'Alb.  ;    D  (2.  Mal), 
Munch.,  anon. 

968.  O  relucente  raço  e  chiara  stella 

O  ludouico  I  Ven.  d,  anon. 

969.  O  sacra  a  sane  la  uergine  beala 

Madre  e  figlia  del  tua  padre  e  fio  \  Ven.  n,  anon. 

970.  O  sacra  santa  df  lampegianie  stella 

.  Guidami  in  ciel  \  CD,  Frane.  d*Alb. 

971.  O  sacra  sancta  uirga  benedetta  Caterina  beata 

Dal  padre  eterno  amata  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

972.  O  sacro  santo  legno 

Doue  le  membra  \  H,  anon. 

973.  O  san  barthalomeo  te  itmochiamo 

Che  interceda  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d*Alb. 


1 66  A.  FEIST, 

974.  O  san  Basi  tan  beato 

Martyre  \  ABCDE,  Ven.,  Franc.  d'Alb. 

975.  O  sane  io  Bernardino 

Prega  nostro  signore 
Che  per  tuo  amore 
Guardi  questo  confino  \  Tur.,  anon. 
976-    O  san  bernardo  nostro  ciptadino 

Metti  in  pace  \  CD,  Bernardo  Giambullari. 

977.  O  san  francesco  dolce  padre  mio 

Priegha  per  me  el  padre  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

978.  O  sancia  carita  uirtu  diurna 

Che  ardi  sempre  \  CD,  Frane.  d*Alb. 

979.  O  sane  ta  chiara  uaso  delect  ione 

Specchio  I  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alò. 

980.  O  santa  luce 

Che  air  anima  sì  luce  \  Tresatti. 

981.  O  sa  net  anionio  dolce  confessore 

Priegha  per  noi  idio  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

982.  O  sane  to  anthonio  gloriosso 

Tuli  a  uoi  se  ritornemo 

Si  corno  nostri  deuoti 

Di  bon  cor  ui  pregemo  \  Tur.,  anon. 

983.  O  santa  purità  spirituale 

Richezza  |  Ven.  g,  anon. 

984.  O  sánelo  Ignatio  martyre  âf  pastore 

Priega  per  me  giesu  \  CD,  Feo  Belcari. 

985.  O  Seraphina  bella 

Caterina  sánese 

Di  Cristo  se  pulzella  \  BCD,  anon. 

986.  O  signor  mio  che  fusti  legato 

Dala  ria  gente  con  tanto  furore  \  Boi.  f,  anon.  • 

987.  O  Signor  mio  che  mamj 

Dammj  grà  ehio  tamj 
Pacchio  I  Ven.  n,  anon. 

988.  O  signor  mio  o  dolce  s  ingnor  mio 

Amerolti  mai  con  tuttol  cuore 
Come  detto  maj  \  Ven.  n,  anon. 

989.  O  sing  nor  mio  poi  chemmi  ti  mostrasti 

Con  pisti  I  Ven.  n,  anon. 

990.  O  Signore  0  Dio  eterno 

Tu  sei  sempre  regratiato 

Et  da  noi  \  E,  anon.  * 

991.  O  Signore  per  chortcsia 

Mandamj  \  Tresatti,   Boi.  a.   Ven.  n  (zweiraat),    Jac.  da  T., 
Ven.  gkl,  anon. 

992.  O  sommo  iddio  0  nero  redemptore 

El  cor  mhai  alluminato  \  CD,  Frane.  d'Alb. 


r 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEOEK-SAMMLUNGEN.  1 67 

993.  O  Speranza  del  mio  core 

Sacra  targo  \  ABCDE,  Frane.  d'Alb. 

994.  O  splendìenie  amor  dì  paradiso 

Rivolge  a  noi  il  luo  piacente  viso  \  Ven.  g,  anon. 

995.  O  siella  maiutina 

Dolce  uirgine  maria 
Sanctissima  regina 
Metene  in  la  insta  uia 
O  s  iella  maiutina  \  Tur.,  anon. 
9i^6.    O  s  tel  la  matutina 

Spandi  il  tuo  santo  \  Ven.  n,  M.  Lonardo  oder  anon.,  Ven. 
h,  anon. 

997.  Hostia  scä  preliosa  e  degna 

Corpo  turace  del  figliuol  didio  \  Ven.  n,  anon. 

998.  O  superbo  ed  orgoglioso  \  Tresatti. 

999.  O  superno  motor  che  cielo  e  terra 

Con  uno  solo  \  Ven.  n,  anon. 
1000.     O    Theodero  sane  io  uerginello 

Di  iesu  I  CD,  Bern.  Giambullari. 
looi.     Ottima  tenebria 

Priua  mi  della  luce  \  K,  Del  Bianco  Ingiesueto. 

1002.  O  tu  hon  ben  se  inganaio 

Che  sto  mondo  \  Ven.  e,  n  [Questo  für  Che  sto),  anon. 

1003.  O  huom  metile  a  pensare 

Onde  I  Tresatti,  Boi.  a,  Jac.  da  T.;  Ven.  dkmn  (ein  2.  Mal), 
anon..  Ven.  n  (ein  3.  Mal),  wegen  des  Autors  siehe  zu 
Lo  Jesu  sguardo, 

1004.  O  huom  uile  &  tanto  amato 

Dal  tuo  I  CD,  anon. 

1005.  O  vaghe  di  giesu  0  uerginelle  \  A  BCD,  Ven.  e,  anon. 

1006.  O  vana  giouentudine  quante  folle  chi  spera  |  Ven.  g,  anon. 

1007.  Ove  chredj  fuggire 

O  pecchadore  ingrato  \  Ven.  f,  anon. 

1008.  O  vera  erode  santa  donor  dengnia 

•      Chontro  al  nemico  \  Ven.  fg,  anon. 
IC09.     ^  vergine  bella  piena  di  caritade 

Porgi  la  tua  piatade  |  Ven.  n,  anon. 
IO  IO.     O  vergine  chiara  inanci  che  fuss  i  nata 

Alla  tua  madre  \  Ven.  n,  Jac. 
loii.    O   Vergin  clara  luce  \  Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.  da  T.; 
Ven.  k,  anon. 

1012.  O  vergine  chortese  io  sono  a  voy  venuto  \  Ven.  g,  anon. 

1013.  O  ver  gene  gloriosa 

Sempre  sia  laudata 

Deuanti  a  iesu  xpo 

Vogli  esser  nostra  aduocaia 

Ho  miser  sane  to  michaelo  \  Tur.,  anon. 


L 


1 68  A.  FBfST, 

1014.    O  virgint  maria 

Chiunche  ti  uuole  amare   \    CD,   Ven.  e  (//'  fehlt),   f  {íii  für 
//),  g  (ebenso),  h,  anón. 
IO  1 5.     O  uergine  Maria 

Guarda  la  tua  Fiorenza  \  Ven.  g,  anon. 

1016.  O   Vergine  Maria  intemerata 

O  madre  nel  cuj  ventre  benedetto 

La  deità  Ven.  n,  „par  di  M.  Lonardo". 

1017.  O  uergine  maria  piena  di  gratia 

Di  pace  I  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 
IO  18.    O  vergine  maria  sommo  diletto 

Negli  occhi  I  Ven.  g,  anon. 
IO  ig.    O   Ver  gin  più  che  f emina  \  Tresatti,  Boi.  a,    Ven.  n,   Jac.  da 
T.;    Ven.  klm,  anon. 

1020.  O  vergine  regina 

Della  cipta  del  giglio  \  CD,  Bernardo  Giambullari. 

102 1.  O  vergine  regina 

O  regina  de  deli 

Te  riuerente  inchina  \  H,  anon. 

1022.  O  verzeneta  bella 

Piena  di  caritate 

Spandi  la  tua  picUade 

A  cui  tanto  tapella\  Ven.  h,  anon. 

1023.  O  vero  amor  celeste  facchettu  mardi  il  cuore 

Del  tuo  benigno  amore  \  Ven.  n,  M.  Lonardo. 

1024.  O  vita  penosa  continua  battaglia  |  Tresatti. 

1025.  O  vui  che  amati  Christo  lo  mio  amore 

Ponile  mente  a  li  mei  dolori  \  Ferr.  a,  b,  anon. 

1026.  O  voi  donne  venerate 

Veniti  a  qui  dolori  de  Maria  tributata 
Questo  el  mio  fiolo 

Che  fugiva  \  Ferr.  a,  b  (hier  :   O  donne  ueneraie  Veniti  etc.), 
anon. 

1027.  O  voy  gente  che  state  nel  mundo 

Aprite  li  ogi  a  me  sagurato  \  Ferr.  e,  anon. 

1028.  O  voi  piatosi  amanti 

Per  Dio  si  mascoltate  \  Ven.  h,  anon. 


P. 

1029.  Pace  non  trono  e  uiuo  sempre  in  guerra 

sanza  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 

1 030.  Padre  del  ciel  clemente 

Che  ne  i  superni  chiostri  \  H,  anon. 

1031.  Padre  del  cielo  oìpotete  e  sancto 

Se  più  potesse  il  mesto  cuor  pensare  |  Ven.  i  (Anfang  zwei- 
mal), anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  UEDEKSAMMLUNGEN.  lÓQ 

1032.  Parmi  che  lomo  sia  creato 

A  la  imagine  de  dio   |    Ven.  n,^  Jac.   da  Todi,    Ven.  km, 
anon. 

1033.  Parmi  sempre  uedere  la  sepoltura  \  CDG,   anon. 

1034.  Parlili  cuore  e  vane  a  lamore 

Vane  a  iesu  \  Ven.  gh,  anon. 

1035.  Passai  el  uerno  e  i  ghiacci  e  le  pruine  \  H,  anon. 

1036.  Passò  la  nolle  buia  \  H,  anon. 

1037.  Pastor  son  io  chi  mi  sa  dar  nouella  \  H,  anon. 

1038.  Peccatore  che  non  haj  posa 

Dhe  ritorna  \  Munch.,  anon. 

1039.  Peccator  chi  la  fidato  \  Tresatti,  Pad.  b  (6>  pecc^  Ven.  n,  Jac. 

da  T.;  Ven.  k,  anon. 

1040.  Peccator  pensa  al  tuo  signore 

Ch  per  tuo  amor  \  ABCD,  Ven.  e,  Frane  d'Alb. 

1041.  Peccatori  a  una  voce 

Richorrian  tutti  alla  croce   |    BC  (zweimal),    D  (ebenso)  K. 
Lorenzo  Tornabuoni  ;  Munch.,  anon. 

1042.  Peccator j  Maria  noj  siamo   \   K,    Don  Clemente    Pandolfìni; 

Munch,  ^non. 

1043.  Peccator j  perche  siate  tanto  tanto  crudi  verso  me  \  Ven.  n,  anon. 

1044.  Peccatori  su  tutti  guanti 

Rallegrianci  \  BCDK,   (Lor.   de   Medici  ;   C  (nochmals),   D 
(desgleichen),  anon. 

1045.  Peccatori  uenite  al  porto 

Di  iesu  I  CD,  Messer  Castellano. 

1046.  Pecorella  pien  der  r or  e 

Ritornate  \  CD,  Messer  Castellano. 

1047.  Pellegrino  iesu  incar fiato 

Torno  \  ABCD,  Frane.  d'Alb.,  Munch.,  anon. 

1 048.  Pende  il  figluol  di  dìo  col  capo  chino  \  H,  anon. 

1049.  Penitenzia  penitenzia 

Non  aspettare  la  sentenzia  \  Ven.  g,  anon. 

1050.  Pensier  dogliosi  e  forti  |  Tresatti. 

1051.  Per  buon  sentier  âf  recta  uia 

Va  il  peccatore  che  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane  d'Alb. 

1052.  Per  carila  de  Dio 

Perdona  ame  ogni  peccato  mio  \  Munch.,  anon. 

1053.  Per  carila  ti  uo  pregare  uergine  gloriosa 

Dello  spirito  sánelo  sposa 

Che  nCalluminj*il  cuore  \  Ferr.  e.  Ven.  ehn,  anon. 

1054.  Perche  gli  huomini  domandano  \  Tresatti;    Boi.  a.  Ven.  n,  Jac 

da  T.;  Bol.  d,  Ven.  kl,  anon. 

1055.  Perche  fvsato  stile^\  K,  Lodovico  Martelli. 

1056.  Perchè  nCa  tu  creato ^  o  creatore  Deo  \  Tresatti. 

1057.  Perche  nCinuiti  pur  mondo  fallace  \  H,  anon. 
2058.    Perche  ripieno  sei 

Cor  mio  de  1  H,  anon. 


170  A.  FEIST, 

Perche  se  /aio  fraie  caro  amico 
Fügende  siehe  Poiché  — 

1059.  Per  che  uolgio  seruir  a  dio 

Tuio  el  mundo  vie  falace  \  Ferr.  e,  anon. 

1060.  Perder  gli  amici  e  perder  li  \  H,  anon. 

1061.  Per  li  tuoi  gran  valuri  \  Tresatd,  Ven.  1,  anon. 

1062.  Per  liberarmi  dala  morie  eiertia 

Prendesti  carne  \  Ven.  e,  anon. 

1063.  Per  V  umilia    cK  in    ie  Maria  ir  ovai  \    AB  (dabei    die   mod. 

hdschr.  Notiz  del  B.  Giovanni  Colombino),  CDE,  Ferr.  e, 
Ven.  acf  (zweimal)  ginp,  anon. 

1064.  Plaque  a  dio  \  Ven.  i,  anon. 

1065.  Piange  la  chiesa  piange  e  dolura    \    Tresatti,    Ven.  m,  n,  Jac. 

da  T.;  Ven.  kl,  anon. 

1066.  Piangerne  con  dolore 

Tuli  li  nosiri  peccali 

Reiornamose  a  lo  Signore 

Con  granda  humillade,  \  Tur.,  anon. 

1067.  Piangerne  genie  co  irisieza 

La  morie  de  dio  omnipoiiie  ^  ^ 

Che  fu  venduio  per  nienie 

Da  zuda  falzo  iradiiore  \  Tur.,  anon.  (stimmt  z.  T.  wörtlich 
überein  mit   Voy  chi  ame  iesti) 

1068.  Piangendo  i  penso  come  i  possa  gire 

Per  g  ralla  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

1069.  Piançiii  con  Maria 

Genie  pieiosa 

La  quale  e  sconsolala  \  Ferr.  ab,  Ven.  fg,  anon. 

1070.  Piangeii  xpiani 

El  doler  di  maria     Ven.  n,  M.  Lonardo;  Ven.  e,  anon. 
107  I.    Piançca  diaria  con  dolore 

Chel  gè  lolle  lo  so  amore  \  Ferr.  ab,  anon. 

1072.  Piançi  con  i  ochi  e  com  el  core 

Lm  passion  de  Chrisio  saluadore  |  Boi.  f,  Ferr.  ab,  anon. 

1073.  Piange  dolente  anima  predata 

Che  stai  \  Tresatti,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  klm,  anon. 

1074.  Piangi  &'  sospira  poi  che  tu  se  priuo 

Degni  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Bclcari.    ■ 

1075.  Piangol  tempo  perduto 

uorreilo  r acquistar  e  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Belcari;  Ven.  g, 

1076.  Piàngo  misschino  ¡aspra  passione         • 

De  geso  x^  figliuol  di  maria  \  Ven.  n,  anon. 

1077.  Pietosa  magdalena 

De  li  peccatori  sei  madre 

Dauanii  da  dio  padre 

Voi  date  si  gram  splendore  |  Tur.,  anon. 

1078.  Piglia  il  mondo  come  uà 

y  on  sperar  nella  fortuna  |  CD,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  1 7  I 

1079.  Poi  chai  giardino  singnior  gesù  me  chiamj 

Veggio  ben  che  \  Ven.  f,  anon. 

1080.  Poi  che  ai  mondo  sertur  ti  sei  rimasa 

âf  sei  purghata  \  B,  anon. 

1081.  Poi  che  christian  chiamati  sian  per  te 

O  giesu  I  Ven.  f,  g,  anon. 

1082.  Po  chel  cor  mi  strenge  &  serra 

Per  la  crudel  pena  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1083.  Po  chel  tuo  cor  maria  e  gratioso 

Elle  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1084.  Poi  che  io  gustai  iesu  la  tua  dolceza 

Lanima  \  BCDK,  Lorenzo  di  Medici.  • 

1085.  Po  chi  lascia  il  mie  dio 

Jesu  dolceza  \  K,  Don  Clemente  Pandolfìni  ;  ABCDE,  Ven. 
e,  anon. 

1086.  Po  chio  smarri  la  uia 

Ma  poi  mi  ritrouai  |  ABCDE,  Ven.  e,  anon. 
1086.    Po  chi  tebhi  nel  core 

Jesu  clemente   \    ABCDE,    Ven.  e.    Frane.  d'Alb. ;    Munch., 
anon. 

1088.  Poi  che  lanima  mia  \  K,  Girolamo  Benivieni. 

1089.  Poi  chello  spirito  dello  et  ter  no  lume 

U  uostri^  cuori  a  \  Ven.  n,  anon. 

1090.  Poi  chesse  dal  mondo  tolta 

Cerca  y^  x^  sposo  \  Ven.  n,  einmal  :  par  di  Mess.  Lonardo, 
ein  zweites  Mal  anon. 

1091.  Poiché  se    deliberata 

Alma  di  tornar  \  Tresatti. 

1092.  Poiché  s^  fatto  frate,  caro  amico 

Fuggendo  \  Pad.  d,  Ven,  e  {Perche  — )  hiln,  anon. 

1093.  ^^^  ß^^  priego  o  Giesu  dolce  Signore  \  K,  Girolamo  Benivieni. 

1094.  Popol  crudo  popol  doloroso 

Come  mi  stenti  misero  doglioso  |  Ven.  n,  anon. 

1095.  Popol  mio  popol  ingrato 
.  Chetti  feci  io  mai 

Che  I  Ven.  n,  einmal  M.  Lonardo,  ein  2.  Mal  anon. 

1096.  Pouertate  innamorata  \  Tresatti,    Boi.  a,    Ven.  n,    Jac.   da  T.; 

Ven.  klm,  anon. 

1097.  Pouertade  pouerella 

Pocho  di  te  si  favella  \  Tresatti. 

1098.  Pouertade  terrena  \  Tresatti,  Boi.  a,  Jac.  da  T.;  Ven.  In,  anon. 

1099.  Pregatel  per  amore  \  Tresatti;  Ven.  I,  anon. 
UGO.    Priegha  p  me  sanct  and  rea  benedecto 

Apóstol  primo  \  ABCDE,  Vcn.  e,  F'eo  Belcari. 
noi.    Preghiamo  giesu  cholla  sua  madre  pia 

Checci  choncieda  gratia  \  Ven.  g,  anon. 
1102.    Pregiamo  la  uergene  maria 

Per  sua  piate  nostra  aduòcata  sia  1  Ven.  e,  anon. 


172  A.  FEIST, 

1 103.  Pregoti  per  cortesia  Jhu  x^  dolce  amore 

Che  tu  ardi  \  Ven.  I,  anon. 

1 104.  Purché  a  Dio  io  possa  piacere   \    Tresatti   (Solo  a  Dio  ne  p), 

Boi.  a,  Ven.  n  (zweimal,  wie  Tresatti),  Jac.  da  T.  ;  Ven.  kn 
(zum  dritten  Mal),  anon. 

1 105.  Pur  ita  dio  ti  mantengha 

Sempre  dentro  da  \  Tresatti,  BCD,  Ven.  ghn,  anon. 

Q- 

1106.  Quale  si  duro  core 

Cha  giesu  \  ABCDE,  Ven.  eg,  anon. 

1 107.  Qual  mal  guarirti  testimonio  (?)  aduersieri  (?) 

E  rechof?)  panieri  (?)  di  mala  merchaniia 
Recho  superbia  dentro  e  di  fuori  |  Ven.  h,  anon. 

1 108.  Qualunche  el  mondo  sprezza 

Per  seguire  el  signore  \  CD,  anon. 

I  log.    Qtialunque  sente  dell  amor  diuino 

Portando  \   A  (zweimal?)  BCDE,   Ven.  e    (zweimal?),  Feo 
Belcari. 

Ilio.    Quando  fu  circunciso  dal  prelato 

Et  glorioso  I  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 
mi.    Quando  io  guardo  lo  mio  signore 

Che  pende  piagato  su  la  croce 

Ben  delio  piangere  con  dolore 

He  lassare  ogni  peccato  \  Tur.,  anon. 
1 1 1 2.    Quando  io  te  uidi  ferire 

Alo  core  ed  la  laza 

Ben  me  pensai  morire 

xpo  mia  speranza 

Quando  io  te  uidi  ferire  \  Tur.,  anon. 
i  II 3.    Quand'*  io  vedo  il  Messia 

Tra  7  bue  \  H,  anon 

II  14.    Quando  io  veggio  salire 

Mio  glorioso  sire  \  H,  anon. 

11 15.  Quando  riguardo  el  nostro  uiuer  rio 

O  mártir  san  bastiano  |  CD,  anon. 

1 1 1 6.  Quando  ripens^  ai  miei  passât*  anfu  \    \  H,  anon. 

1 1 17.  Quando  sarà  quel  giorno  0  fesu  mio 

Che  la  tuo  luce  \  ABCDE,  (hier:  tua).  Ven.  e,  anon. 

1 1 1 8.  Quando  signor  ihcsu  sero  io  mai 

Grato  I  Vcn.  cn  (zweimal),  anon. 
mg.    Quando  V allegri,  0  uomo,  d^ altura 

Va  I  (Contrasto)  Tresatti,  Jae.  da  T.;  Ven.  n,  „par  di  Mess. 
Lonardo";  Bol.  d,  Fcrr.  a  {allegri  homo  in  a.  De  va)  b  (eben- 
so). Tur.,  Von.  fi,  anon. 

II 20.    Quando  ti  desterai  anima  stolta 
Aprendo  \  BCD,  anon. 


MITTBILUNGBN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN. 


173 


121.  Quando  ti  parti  0  giesu   vita  mia    \    ABCDKE,    Ven.  e,    Feo 
Belcari. 

122.  Quando  ti  sguardo  in  croce  0  signor  mio 
Tutte  uengho  tremando  \   K,    Frane.  d'Alb.  ;    BCD,  Munch., 

Ven.  fg,  anon. 

123.  Quanta  e  la  carita 
De  iìlu  x^  cìi  e  uenuto  a  stare  \  Ven.  e,  anon. 

124.  Quanta  fatica  dura 
In  questa  hrieue  uita  \  CD,  anon.    * 

125.  Quanta  a  gran  pazzia 
Chessi  fida  nel  mondo  \  Ven.  g,  anon. 

I  26.    Quanto  e  dolce  âf  soaue  âf  bel  morire 

A  chi  ha  dato  \  C  (zweimal)  D  (ebenso),  .Franc.  d'Alb. 

127.  Quante  dolce  lamore 
Di  chi  ama  giesu  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

128.  Quanto  e  grande  la  bellezza 
Di  te  Vergine  |  BCDK,  Lorenzo  de  Medici;  Munch.,  anon. 

129.  Quanto  e  grande  la  dolceza 
Del  seruire  \  CD,  Bernardo  Giambulari. 

130.  Quanto  e  stolto  âf  ingrato 
Quel  che  lanima  \  CDH,  anon. 

131.  Quanto  più  penso  dio  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Belcari,  Ven.  g, 
anon. 

132.  Quanto  più  scende  in  giù  maggior  salita  \  Ven.  n,  anon. 

133.  Quanto  se  tu  benigna  âf  gr  a  liosa 
Afadre  di  dio  \  CD,  anon. 

134.  Quanto  sarà  crudele  chi  non  hara  merzede 
Che  il  mio  cor  \  BCD,  Ven.  g,  anon. 

>35'    Quel  mal  fattore  falso  ingannatore 
Arecator  di  mala  mercancía 
Nuouamente  \  Ven.  n,  Jacopone. 

136.  Questa  anima  ferita 
O  Maria  aita  \  BCD,  Bartholomeo  di  B. 

137.  Questa  e  quella  croce  grande 
La  qual  tutto  |  CD,  anon. 

138.  Questa  maria  doncella 
Ante  secolo  creata 
Nuouamente  sposa 
Air  alto  iddio  la  uergine  pulçella  \  Ferr.  e,  Ven.  n,  anon. 

139.  Questa  sposa  dilecta  \  Ven.  g,  Veron.  a,  anon. 

140.  Questa  tuo  pietà  si  grande 

O  iesu  che  mostri  \  CD,  anon. 
1141.    Questo  nobil  bambino 

Ch*  è  nato  \  H,  anon. 

R. 

1 1 4  2 .    Rallegrati  florentia 

Di  san  zanobi  che  nostro  pastore  \  Ven.  g,  anon. 


174  A.  FKIST, 

1 143.  Ree  haie  a  mente  o  misero  pecha  tore 

Quel  che  per  ie  \  Ven.  g,  anon. 

1 1 44.  Redentor  mondj  miserere  mej 

Piangnendo  \  Ven.  g,  anon. 

1 1 45.  Regina  del  celo  e  di  beati  luce  \    Vcn.  i,   anon.  (wohl  Fragm.; 

Fortsetzung  von  Ver  gene  bella  gratiosa  e  pura  Abi  di  me?) 

1146.  Regina  del  cor  mio 

A  ti  con  mente  pia 
Reccorro  \  Ven.  e  h  n,  anon. 

1147.  Rñna  inchoronata 

La  tua  miserichordia  spande  \  Ven.  g,  anon. 

1148.  Rendo  larme  al  ciecho  mondo 

Che  mha  tolto  \  CDK,  Messer  Castellano. 
114g.    Ricorriamo  a  te  maria 

Prieght  per  noi  el  tuo  figlio 
Vero  iddio  \  CD,  anon. 

1 1 50.  Ridutj  a  memoria  0  store  (?) 

Del  giudicio  finale  |  Ven.  g,  anon. 

1 1 5 1 .  Raguarda  anima  mia 

Letterno  creatore 

Mosso  I  B,  siehe  zu  Ama  Jesu. 

1 152.  Ringratiatäi  o  Giesu  buono  \  H,  anon. 

1153.  Rinnova  la  tua  vita  \  Ven.  g,  anon. 

11 54.  Risuscita  gesù  lanima  mia 

Che  state  in  tenebrore 

Sic  che  del  tuo  amore    \    B  (signor    für  gesù,    sta    für  siate), 
siehe  zu  Ama  Jesu\  Ven.  n,  „par  del  Bianco". 

1155.  Ritorn'  al  tuo  pastor  smariC  ugnella  \  H,  anon. 


S. 

Sai  si  come  etc.  siehe  Si  como  fa  etc. 

1 156.  Salir  nolle  el  signore 

In  su  monte  tabor  \  Ven.  g,  anon. 

11 57.  Salite  tutti  al  monte  di  iesu 

La  sua  croce  \  CD,  Simion  pallaio. 

11 58.  Salute  in  te  Maria  di  giesu  sposa 

O  madreYen.  g,  anon. 

1 1 59.  Salutemo  devotamente  latta  ver  gene  beata 

E  dicendo  que  Maria  sempre  mai  la  sia  loldata    \    Ferr.  a  b, 
anon. 

1 1 60.  Salue  del  ciel  regina 

Maria  diana  stella 
Vagha  I  Munch.,  anon. 

1 1 6 1 .  Salue  excelsa  alta  regina 

Fido  humano  conforto  \  CD,  Bernardo  Giambullari. 

1162.  Salve  y  ho  saluadore  superno 

Misericordia  yUu  padre  eterno  \  Ven,  n,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIRDKR-SAMMLUNGRN.  I75 

1163.  Salue  regina  ceìi  excelsa  äf  degna 

Fido  conforio  \  ('D,  Bern.  Giam  bui  lari. 

1164.  Salue  regina  0  germinaìtte  ramo 

Dongnj  pialade  o  uiia  0  dolce  bene  \  Boi.  f,  Ven.  en,  anon. 

1 165.  Salue  regina 

Supra  li  angeli  exaìlala 
A  la  maiesia  diuina 
Voi  sili  nostra  aduochala  \  Tur.,  anon. 

1166.  Salìu  sacro  ô*  santo  legno 

Redentor  de  tutta  gente  \  Ei  anon. 
11Ò7.    Salue  uirgo  maria  nel  cielo  eletta 

Soprogni  diuin  coro  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

1168.  Samasandra  (?)  chon  diuotj  sospiri 

La  madre  del  signore  |  Ven.  g,  anon. 

11 69.  San  domenico  mio  padre  diuino 

Transformami  \  CD,  Bern.  Gíambullari. 

1 1 70.  San  Francesco  sia  laudato  |  Tresatti. 
1172.    San  Simone  âf  ladeo 

Tutti  inuochiano  |  ABCDE,  Frane.  d'Alb. 

1172.  Sancta  sane  la  Ai  aria  sancta  Maria  regina  celorum 

Di  patriarchi  e  del  tribu  regale 

Nata  per  la  salute  vnitisale 

Mater  et  u'go  decus  angelorum  \  Ven.  i,  anon. 

1173.  Santissima  croce  preliosa 

La  onda  iesu  xpo  li  anfu  zoa 

La  ondai  e  morto  de  morte  si  penosa 

Per  li  nostri  amori  lo  anfu  tormenta 

La  uostra  misericordia  vertuosa  |  Tur.,  anon. 

11 74.  Sane  to  uincerìiio  sacrato 

Frate  \  BCD,  anon. 

1175.  Sapete  voi  nouelle  \  Tresatti;  Boi.  a  (zweimal),  Ven.  n,  Jae.  da 

T.;  Ven.  klm,  anon. 

1176.  Se  a  maria  fonte  damore 

Andra  lalma  \  CD,  Frane.  d*Alb. 

1177.  Se  grazia  per  grazia  render  me  quieni 

Possa  non  sento  \  Ven.  i  (Anfang  zweimal),  anon. 

1178.  Se  gustiamo  el  uan  dilecto 

Della  nostra  ulta  brieue  \  CD,  Ven.  g,  anon. 

11 79.  Sel  mondo  te  desprezza 

O  anima  fedele  |  Boi.  f,  anon. 

1180.  Si  tho  fallito  giesu  mi  dispiace  \  BCD,  Ven.  g,  anon. 

1 181.  SUo  mori  '«  croce  per  te 

O  crudele  \  Munch.,  anon. 
1182'    Sio  non  lo  sio  nollo  xpo  amore 

ÏMogo  non  posso  trouare 

Or  uienj  yhu  mio  diletto  |  Ven.  n,  anon. 
II 83.    Sio  no  ti  congnoscessi  tanto  si  largo  e  si  liberale 

Io  crederla  (  Ven.  n,  anon. 


76 


A.  FRIST, 


1 84.  Si  pensasi  a  piaceri  del  paradiso 

E  agii  tiieni  guai 

Non  sare  mai  \  ABCDEK,   Ven.  e,    Feo  Belcari  ;   C  (noch- 
mals) D  (ebenso),  Ven.  g,  anon. 

185.  Selle  lagrime  spandj  in  pura  fede 

Bagniando  \  Ven.  f,  anon. 

186.  Se  mai  la  tua  uirlu  uince  la  guerra 

Sol/o  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Bclcari. 

187.  Se  mifPJ  diletta  di  fermare  la  mente 

Nella  tua  faccia  \  Ven.  g,  anon. 

188.  Sempre  a  Dio  si  uol  seruire 

Poi  che  del  ciel  |  E,  anon. 
i8g.    Sempre  anima  dilecta  per  tuo  aiuto 

fesu  uoglia  \  ABCDE,  Ven.  e.  Frane.  d'Alb. 
igo.    Senpre  sia  gesù  laldato 

Gesù  nome  di  uirtiu  |  Ven.  fg,  anon. 

191.  Senpre  sia  tu  laldata 

Santa  maria  del  sole  \  Ven.  f,  anon. 

192.  Sempre  te  sia  in  dilecto  \  ABCDEK,  Ven.  e,  del  Biancho  In- 

iesuato  ;  Ven.  bghiln,  Veron.  b,  anon. 

193.  Sempre  virgo  ave  Maria 

E  del  spiandor  luce  divina 

Fiume  e  mar  de  cortesia  \  Ferr.  ab,  anon. 

1 94.  Seno  me  par  e  cortesia   \   Tresatti  ;    Boi.  ab.    Ven.  n,  Jac.  da 

T.;  Ven.  dgkmp,  anon. 

195.  Seìitó  squarciar  del  vecchio  tempio  il  velo  \  H,  anon. 

Ï  96.    Se  per  dilecto  amor  cercando  uai  \    Tresatti  ;    BCD,    Ven.  gh, 
anon.  =  dem  folgenden? 

197.  Se  per  dilecto  tu  cerchando  uai  \  Ferr.  e,  Ven.  ad  eh,  anon.  = 

dem  vorigen? 

198.  Se  per  sperança  0  per  nullo  exorare 

Premio  \  Ven.  i,  anon. 

199.  Se  questa  valle  de  miseria  piena  \  H,  anon. 

200.  Se  tu  donasti  il  core 

A  maria  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

201.  Se  tu  la  tiquita  ohseruarai 

Segnore  mio  caro  chi  \  Ven.  e,  anon. 

202.  Se  uogliam  gratia  impetrare 

Ricorriamo  ali  alta  croce  \  BCD,  Francesco  Marzocchini. 

203.  Se  uuo  gustare  el  dolce  amor  iesu 

Vuota  lanima  \  CD,  Feo  Belcari. 

204.  Se  uuo  gustar  lamore 

Di  dio  alma  gentile  \  CD,  Frane.  d'Alb. 

205.  Sii  benedetto  dio  del  paradiso 

Del  cielo  âf  della  terra  creatore  \  CD,  Feo  Belcari. 

206.  Sian  con  somma  riuerenza 

Alla  croce  inginockiati  \  C  (zweimal)  D  (ebenso),  Bernardo 
Giambullarì. 


BilTTEILUNGBN  AUS  LIBDER-SAMA^.UNOEN.  l^^ 

1207.  «S*!'  c?i^  io  H  uo  laudare  \  Mûnch.,  anon. 

1208.  Si  cK  io  ti  vo  seguire 

Giesu  con  la  mia  croce  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini. 
I20g.    Si  che  uoglian  seguire  ,'-h 

Nostro  signor  clemente  \  Munch.,  anon. 
1 2 1  o.    Si  como  fa  la  morte  al  corpo  humánalo 

Molto  I  Tresatti  (Sai  si  come  la  m.  face  A  ciascun  corpo)^ 
Boi.  a,  Ven.  n  (wie  Tresatti),  Jac.  da  T.;  Ven.  kl  (si  come 
la  m.)  m  (wie  Tresatti),  anon.(?) 

1 2 1 1 .  Siccome  il  ceruio  la  fonte  disia 

Ita  te  deus  lanima  mia 

Lanima  mia  di  te  a  gran  sete  \  Ven.  n,  anon. 

121 2.  Si  fortemente  son  tracto  damare 

Di  iesu  redemptore  \  K,  Frate  Ugo  Panziera  de  Frati  Mi- 
nori; Boi.  b,  Jac.  da  T.;  BC,  Ven.  egln,  anon. 

12 13.  Signore  dammi  la  morte 

Prima  che  \  Tresatti,   Boi.  a.  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  gkm, 
anon. 

12 14.  Signore  dio  della  salute  mia 

La  node  el  di  \  ABCDE,  Feo  Belcari. 

1215.  Signor  dolce  mia  vita 

Quello  che  \  H,  anon. 

12 16.  Signor  fammi  gentile  \    \  H,  anon. 

12 17.  Signor  Giesu  che  del  Ciel  discendesti 

Per  trarci  \  Munch.,  anon. 

12 18.  Signor  fesu  0  me  soccorri  aita 

V  anima  mia  dolce  signor  che  puoj  \  Munch.,  anon. 
1 2 IQ.   Signor  fesu  o  me  soccorrj  aita 

Merce  dolze  pastore  \  Munch.,  anon. 
1220.    Signor  iesu  quando  sarò  io  mai 

Grato  I  K,  Don  Clemente  Pandolfini;  BCD,  Ven.  g,  anon. 
122 1«  Signor  iesu  tu  sia  lo  hen  uenuto 

Per  I  ABCDE,  Feo  Belcari. 

1222.  Signor  io  pur  vorrei 

Salire  al  \  K,  Don  Clemente  Pandolfini  =  dem  folgenden  ? 

1223.  Signor  r  pur  uorrej 

Venire  al  dolze  tuo  tranquillo  posto  |  Munch.,  anon.  =  dem 
vorigen  ? 

1224.  Signor  io  t*ho  confitto 

Su  questa  dura  croce  \  H,  anon. 

1225.  Signor  mio  io  vo  langvendo  \  Boi.  a.  Ven.  n,  Jacopone;  Ven.  g 

(zweimal?)  kl,  Veron.  b,  anon. 

1226.  Signore  per  dio  pianzemo 

He  f  ademo  conpagnia 

Ala  croce  noi  anderemo 

He  pianzeremo  cd  maria  \  Tur.,  anon. 

1227.  Signor  per  la  tua  fé 

Morir  voglio  \  H  (zweimal),  anon. 

Zdfesolir.  f.  rom.  PbU.  ZIIL  12 


íyi  A.  FEIST, 

1228.  Signor  quella  pietà  che  ti  constrinse   \   K,    Monsignor   Pietro 

Bembo  Cardinale. 

1229.  Signor  se  mi  perdoni 

Il  mio  graue  \  H,  anon, 

1230.  Signor  soccorri  aita 

inanima  \  K,  Don  Clemente  Pandolfìni. 

1231.  Signor  ti  benedico 

Signor  laude  a  te  dico  \  H,  anon. 

1232.  Simone  âf  iuda  nandorno 

Suso  al  del  \  CD,  anon. 

1233.  Si  non  lo  sci  non  io(l) 

Jesu  xpo  nel  mio  cor 

Locho  non  posso  trouar  \  Ven,  d,  anon. 

1234.  Soccorrimi  signore 

In  questa  brieue  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

1235.  Soleua  andar  sospirando 

Con  pianti  \  BCD,  anon. 
Solo  a  dio  ne  possa  piacere  siehe  Purché  a  Dio, 

1236.  Sommo  signor  e  Dia 

M*  haurai  sempre  in  oblio  \  H,  anon. 

1237.  Sono  stato  in  peccato  tanto  tanto  tanto  \  AB  {paradiso  statt  pece, 

C  (ebenso)  D  (ebenso)  E,   Ven.  e,   Feo  Belcarì. 

1238.  Sopra  ogti  amore  e  7  ben  sapere   \   Tresatti,   Ven.  n,  Jac.  da 

T.;  Ven.  1,  anon. 

1239.  Soprogni  lengua  \  Tresatti,  Boi.  ab,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven. 

klm,  anon. 

1240.  Sorge  la  chiara  stella 

Ch^  el  vero  sol  \  H,  anon. 

1241.  Sorgi  dal  sonno  sorgi  dal  sonno 

Sorgi  anima  mia  \  H,  anon. 

1242.  Sospiri  damore 

Susti  (!)  con  gran  dilecto 
Ablando  ti  nel  core  \  Ven.  e,  anon. 

1243.  Sperante  humile  fedel  suplico  âf  ch'ego 

A  te  üsu\  CD,  Frane.  d'Alb. 

1244.  Sperança  se  de  fra  predichatorj 

Ellucie  al  mondo  j  Ven.  f  (Fragm.),  g  (vollständig?)  anon. 

1245.  Spirto  del  ciel  eletto  \  K,  Girolanno  Benivieni. 

1246.  Spirito  santo  amore 

Accend*  infiamma  et  ard*  il  nostro  cuore  \  Müneh.,  anon. 

1247.  Spirito  sane  to  amore 

ConsalcUore  \  ABCDEK,  Ven.  e,  Messer  Lionardo  Giusti- 
niano; C  (nochmals,  Fragm.)  D  (ebenso),  Munch.,  Ven. 
deh  {O  Spirilo)  np  (in  einigen  Fällen  Consolatione  fur 
Consolatore),  anon. 

1248.  Spirito  seto  in  nqy  descenda 

Oy  me  dolce  consolatore 

He  li  nostri  cori  uogli  encenderé  \  Tur.,  anon. 


MITTEILUNGEN  AUS  LIEDBR-SAMULUNGEN.  179 

1249.  Spirito  Sfincto  priego  ti  che  vegni 

Che  da  cielo  mandi  |  Ven.  e,  anon. 

1250.  Spogliati  anima  mia 

E  vestiti  damore  \  K,  Messer  Jacopo  Sacchetti  Caualiere. 

1251.  Sposa  cara  e  diletta 

DelVAgnel  \  H,  anon. 

1252.  Sposa  che  me  domandi  admiri  lo  gran  facto  \  Boi.  a,   Jac.  da 

T.;   Ven.  mk,    anon.  ;    zu   All  amor  eh* è   venuto  in  carne 
gehörend  ? 

1253.  Sposa  di  dio  diuina 

in  cielo  seconda  pianta 

tra  le  uergine  sancta  Chaterina  |  CD,  anon. 

1254.  Spasa  nouella  del  re  di  paradiso 

Allegrezza  \  Ven.  g,  anon. 

1255.  Sposa  dilecto  dell  anima  mia 

Furamil  core   \   ABCDE,    Ven.  e,    del    Biancho    Iniesuato  ; 
Ven.  n,  anon. 

1256.  Sta  contento  alla  mia  volontà 

E  dati  pace  \  Ven.  g»  anon. 

1257.  Stana  a  pie  della  croce 

Onde  pendea  \  H,  anon. 

1258.  Staua  r afflitta  MadcUepa  quando  \  H,  anon. 

1259.  Stella  diana  che  hen  luce 

O  Bernardin  et  toa  doctrina 

De  ti  alma  pelegrina 

Cantaro  \  Ferr.  a,  Joannes  Peregrinus. 

1260.  Stephano  pien  damore 

Oggi  e  incoronato  \  BCD,  anon. 

1261.  Su  su  cari  frategli 

Preghian  con  deuotione  \  CD,  anon. 

1 262.  Su  su  su  che  stiam*  a  fare  \  H,  anon. 

T. 

1 263.  Tal  e  qual  e  tal  e  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  1,  anon. 

1264.  Ted  unico  0  trovato 

Che  mi  da  mortai  ferita  \  Ven.  n,  anon. 

1265.  Tanta  pietà  mi  tira  e  tanto  amore  \  ABCD£K,    Ven. .e,    Feo 

Belcarì  ;  Ven.  g,  anon. 

1266.  Temeraria  creatura 

Che  non  hai  dellalma  cura  |  CD,  Bernardo  GiambuUari. 

1267.  Temete  dio  che  e  giusto  signore 

Et  date  gloria  \  CD,  Feo  Belcari. 

1 268.  Temo  non  poter  portare  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1269.  Torna  toma  al  freddo  core 

Onde  partito  se  \  Munch.,  anon. 

1270.  Tre  magi  doriente 

O  uergene  beata 

Poy  che  \  Ven.  e,  anon. 

12» 


1274- 

1275- 

1276. 

1277. 

1278. 

1279. 

1 28o. 

1281. 

1282. 

1283. 

180  A.  FEIST, 

1271.  Tromba  chel  diuin  suono 

Spargesti  \  CD,  anon. 

1272.  Troppo  me  grande  fatica  meser  di  venir  \  Tresatti. 

1 1 73.    Troppo  ne  perde  7  tempo  chi  non  Varna  \  Tresatti;  Bol.  f  (TV. 
perde  tempo  che  non  t^a,      Dolcie  amor  yhu)  g  (TV.  se  p, 
el  t.  chi  non  Va.    O  dolce  0.  y^y    Ven.  1  (Tr.  perde  el  /.) 
n  (Tr.  bem  p,  el  /.  Chi  n,  a.  y  flu  amore),  anon. 
Tua  chiara  stella  ognhor  dolce  maria 

Nel  pelago  \  CD,  anon. 
Tu  che  puoi  quelche  tu  uoi 

Con  giesu  I  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 
Tu  che  sei  tanta  bello  \  H,  anon. 
Tu  non  pensi  al  morire 

Tu  I  Ven.  g,  anon. 
Tu  più  pura  di  me  parte  megliore  \  H,  anon. 
Tusse  quel  pane  che  del  ciel  discendesti 
Pello  quai  uiue  ongni  fino  amadore  \  Ven.  n,  anon. 
Tusse  singnore  del  paradiso 

Tusse  I  Ven.  g,  anon. 
Tutti  laudiam  maria 

Con  somma  reuerenza  \  Ven.  g,  anon. 
Tutti  su  con  feste  e  riso  \  Munch,  (zweimal),  anon. 
Tutto  per  noi  si  dette  il  sommo  dio 
Nelle  man  \  ABC  (zweimal)  D  (ebenso)  E,  Frane.  d'Alb. 
1284.     Tutt  ora  dicendo 

Di  lui  non  tacendo  \  Tresatti. 


U. 

1285.  Udite  che  maduien  per  christo  amare. 

Amando  el  mio   signore   \    B  siehe   zu    Ama   Jesu\    Ven.  n, 
anon. 

1286.  Audite  la  bataglia  che  me  fa  il  falso  inimico  \  Tresatti,  Boi.  a, 

Ven.  n  (zweimal?),  Jac.  da  T.;  Ven.  g  {Or  udirete  ta  ¿.) 
klm,  anon.  (In  einigen  Fallen  Or  udite) 

Udite  matta  pazia  siehe  Udite  una  pazia 

Udite  mattaria  siehe  Udite  una  pazia, 

1287.  Audite  nuoua  pazzia 

Che  me  venuta  \  Tresatti    {che  mi  viene))    Veron.  d  (ebenso), 
Jac.  da  T.;  Ven.  ghlp,  anon. 

1288.  Auditi  una  bataglia  che  infra  honore  e  uer gogna 

Qual  e   I   Tresatti  {fma  tenzone  cK  è  fra);    Boi.  ab.    Ven.  n, 
Jac.  da  T.;  Ven.  km,  anon. 

1289.  U(ù'te  una  pazia 

Delà  paza  \  Ven.  h,  anon. 
Or  udite  una  patia 
Delà  paca  uita  mia 
fo  ho  deli  anni  cinquanta  \  Ven.  d,  anon. 


MITTfilLUNGBN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  l8l 

Audiie  una  mata  pacta 

De  la  insta  vita  mia 

Jo  ho  de  li  anni  quaranti  \  Ven.  1,  anon. 

Udite  matta  paççia 

Della  paca  uita  mia 

Jo  0  degli  annj  quaranta 

Spero  menar  uita  santa  \  Ferr.  e  [Or  udite).  Ven.  n,  anon. 

Or  udite  mattaria 
Della  pazza  vita  mia 
Jo  ho  delVanni  quaranta  \  Tresatti 
Udite  matta  pazzia   |   K,   Jac.  da  T.,    „o  vero    d'vn  suo 
discepolo". 

1290.  Udite  una  tenzone  chi  fra  ranima  \  Tresatti,  Ven.  n,   Jac.  da 

T.,  Ven.  kin  (zum  2.  Mal),  anon. 
Udite  una  tenzone  cKì  fra  onore  siehe  Auditi  una  òataglia. 

1291.  Udite  una  tenzone 

CK  era  fra  due  persone  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;   Ven. 

1292.  Udi  ma  voce  che  pure  mi  chiama  \  Tresatti. 

kl,  anon. 

1293.  Humil  madonna  nd  mi  abandonare 

Degnia  \  ABCDE,  Ven.  e,  Frane.  d'Alb. 

1294.  Umilmente  tinuoco  yìlu  che  mi  creasti 

Che  sanca  più  contasti  \  Ven.  n  (zweimal),  anon. 

1 295.  Un  arbor  e  da  Dio  piantato   \    Tresatti  ;    Boi.  a  (zweimal)  b, 

Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  kim,  anon. 

1296.  Unico  figlie  amato 

Del  Padre  almo  \  H,  anon. 

1297.  Un  ortolano  ma  schaldato  il  core 

Si  dolcemente  \  Ven.  d,  anon. 

1298.  Homo  che  crede  regnare 

Et  star  sempre  in  altura 

Piaçave  \  Ferr*  ab,  anon. 
Omo  che  puoi  sua  lingua  domare  siehe  Lomo  che  pò. 
Omo  che  uuol  parlare  siehe  Uuomo  che  vuol. 

1299.  Uomo  di  te  mi  lamentò  \  Tresatti,  Boi.  a.  Pad.  b,  Ven.  n,  Jac. 

da  T.;   Ven.  h  {Homo  cil  (?)   di  te  lamento)   k  (ebenso  ?) 
I  (ebenso?)  m,  anon. 

1300.  Uomo  mettile  a  pensare  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T.;  Ven.  m, 

anon. 

1 30 1.  Uomo  tu  se*  ingannato  \  Tresatti,  Ven.  n,  Jac.  da  T. 

V. 

1302.  Vanne  mio  cor  al  signor  mio 

Christo  I  ABCDE,  Feo  Belcari. 

1303.  Vattenne  0  pigro,  vanne  a  la  formica  \  H,  anon. 

1304.  Veggo  Giesu  il  mio  Dio  che  t  croce  pende   \  K,  Girolamo  Be- 

nivieni. 


1 82  A.  FEIST, 

1305.  Veggio  gli  disperati 

Tutti  andare  allace 

Ciascun  damar  più  cuoce 

Che  gii  ferri  infocati  \  Ven.  n,  anoD. 

1306.  Veggoti  en  croce  morto 

Pel  mie  graue  peccato  \  CD,  anon. 

1307.  Venga  ciascun  diuoto  âf  humil  core 

A  laudar  \  CD,  Feo  Belcari. 

1308.  Vengo  ti  auistare  anima  mia  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1309.  Venite  ad  adorare 

O  pecchator  maria 

Che  per  suo  chor  \  Ven.  f  (zweimal),  g,  anon. 
13  IO.     Venite  al  cibo  eletto 

Al  pane  di  cielo  etterno  \  CD,  Messer  Castellano. 

131 1.  Venite  alla  croce 

A  uedere  el  nostro  amore  \  Tur.  (lo  mio  für  el  nostro),   Ven. 
n,  anon.  (Tur.  fahrt  fort:  E  piangiti  ad  alta  uoce 

Lo  mio  grade  dolore 
Veniii  ala  croce) 

131 2.  Veneti  amanti  del  diuino  amore 

A  mi  iesu  cH  son  uostro  sáluatore  \  Ven.  b,  anon. 

1313.  Venite  a  uedere  il  singnore 

xpo  nostro  redentore  \  Ven.  g,  anon. 

13 14.  Venitene  pastori 

Auedere  \   ABCDE,    Ven.  e,    Mona  Lucretia    di   Piero    de 
Medici  (E  :  Madon.  Lucretia  de  Medici). 

13 15.  Venite  tuta  çente 

Aldin  cossa  nouela 
Ognomo  I  Ven.  d,  anon. 

1316.  Venite  tutti  a  chontemplar  maria 

Alma  del  del  regina  \  BCD,  anon. 

13 17.  Venite  tuttj  al  fonte  di  giesu  \  ABCDK,   Ven.  e,   Messer  Lio- 

nardo  Justiniano;  Munch.,  Ven.  ehn,  anon. 

1 3 1 8.  Venuto  e  xpo  nella  carne  pura 

Or  si  rallegri  lumana  natura  \  Ven.  n,  anon. 

13 19.  Verhum  caro  factum  est 

De  Maria  per  nòstro  amor 

Verhum  caro  dolce  mano   \    Boi.  f.    Tur.   (De   uirgine   maria 

statt    De  M,  p,  n,  a.;    fährt   fort  :   In   altare   dico    osanna 

Dolce),  Ven.  dnp,  anon. 

1320.  Ver  bum  caro  factum  est  de  uirgine  maria 

De  quel  fante  picolino  \  Ven.  h,  anon. 

1321.  Verbum  caro  factum  est  de  uirgine  maria 

In  questo  anno  grätioso 

Nel  mondo  pericoloso  \  Ven,  h,  anon. 

1322.  Vergiti  al  parto  tuo  da  Dio  chiamata  |  H,  anon. 


MITTBILUNGEN  AUS  LIEDER-SAMMLUNGEN.  1 83 

1323.  Vergiti  alia  regina 

Ou  se  in  cielo  sopra  ogni  santo  \  ABCDE,  Ven.  e,  Christo- 
fano  di  Miniato  ottonaio. 

1324.  Vergine  bella  che  di  sol  vestita 

Coronata  di  \  K,  Boi.  g,  Ven.  hn,  Petrarca  ;  Ven.  i,  anon. 

1325.  Ver  g  ene  bella  g  rat  iosa  e  pura 

Abi  di  me  e  di  mia  ulta  cura  \  Ven.  i  (Anfang  zweinaal), 
anon.  - 

1326.  Vergine  bella  non  mi  abbandonare 

O  mia  auocata  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcarì. 

1327.  Ver  g  ene  benedetta 

Madre  del  Salvatore  \  Ven.  in,  Veron.  b,  anon. 

1328.  Vergine  che  di  lume  puro  e  santo 

Adoma  \  H,  anon. 

1329.  Vergine  dotte  âf  pia 

Ad  te  uengo  con  fede  \  BCD  (hier  in  dem  benutzten  Exem- 
plar durch  Ausfall  eines  Blattes  nichts  als  der  Anfang) 
anon. 

1330.  Vergine  gloriosa 

Madre  del  tuo  figliuòlo  donna  felice 

Aue  quanto  mi  lice 

Con  riuerentia  \  Ven.  n,  anon. 

1331.  Vergine  gloriosa 

Diletta  madre  del  figliuol  diddio 
Rallumina  el  cuor  mio  \  Ven.  n,  anon. 

1332.  Vergine  gloriosa 

Madre  de  peccatori  \  Munch.,  anon. 

1333.  Vergine  madre,  figlia  del  tuo  figlio  \  Ven.  g,  anon. 

1334.  Vergine  madre  immaculata  sposa 

Channoi  largisti  il  uerbo  in  te  incarnato  \  ABCDE,  Ven.  e. 
Suora  Hieronyma  de  Malatesti  dell  ordine  di  Santa 
Chiara;  Munch,  anon. 

1335.  Vergine  madre  pia 

Verbo  incarnato  di  spirito  santo 

Chi  vien  sotto  del  tuo  manto  \  Boi.  e,  anon. 

1336.  Vergine  sacra  âf  degna 

Scala  del  cielo  elletta 

La  tuo  dolce  saetta  \  CD,  anon. 

1337.  Vergine  sacra  gratiosa  âf  bella 

Madre  del  buon  iesu  nostro  alto  sire 
Perche  \  BCD,  Mùnch.,  anon. 

1338.  Vergine  santa  gloriosa  et  degna 

Amor  del  uero  amore  \  Munch.,  anon. 

1339.  Vergine  santa  immaculata  äf  pia 

Madre  benigna  del  figliuol  di  dio  \  BCD,  anon. 

1340.  Vergine  santa  immaculatà  e  pura 

Figliuola  del  tuo  figlio  \  Mùnch.,  anon. 


1 


I34I. 

1342. 

1343. 

•   1344- 

1345. 
1346. 

1347. 
1348. 

1349« 

I450. 

184  A.  FEIST, 

Vergifte  se  ti  calse 

Di  mortai  \  H.  anon. 
Virgine  tu  mi  fai 

Orando  ha  te  venire  |  BCD,  Munch.,  anon. 
Ver  cene  madre  la  guai  meritasti 

Esere  de  /flu  xpo  madre  eleta  \  Ven.  p,  anon. 
Vergene  madre  pia 

Ognon  senchine  a  te  diuotamente   \  Ven.  i  (zweimal,  der  An- 
fang dreimal),  n,  anon. 

Vergin  pulzella  per  merce  \  Tresatti,  Ven.  I,  anon. 
Vergine  humile  di  crudeltà  nimica 

Gouerno  e  guida  di  ciascun  che  tame  \  Ven.  n,  Petrarca. 
Vergine  santa  immaculata  e  degna  \  K,  Angelo  Politiano. 

Vergine  santa  immaculato  e  pia 

"Madre  del  sommo  Dio  Riceui  \  K,  Girolamo  Benivieni. 
Vidi  lume  nellume  di  tanto  plendore 

Chemi  fé  perditore  dellume  usitato  \  Ven.  n,  Jacopone. 

Vidi  maria  uirgo  che  si  staua 
t  una  chapana   \   K,    Don  Clemente  Pandolfìni;    ABCD£F, 
Munch.,  Ven.  aCn,  anon.  (in  einigen  Fällen:    Vidi  uirgo 
maria). 

1351.  Viddi  una  verginella 

Chi  si  staua  in  una  capanella  \  H,  anon. 
Vidi  uirgo  maria  che  si  staua  siehe   Vidi  maria  uirgo. 

1352.  Vienel  messaggio  uienel  messaggio 

E  lo  spirito  I  ABCDE,  Ven.  e,  Mona  Lucr.  de  Medici. 

1353.  Vieni  a  me  peccatore 

Che  a  braccia  aperte   \   BCDK,    Lor.   de   Medici;    Munch., 
anon. 

1354.  Vienne  consolatore 

Spirito  santo  dolce  eterno  dio  \  CD,  Feo  Belcari. 

1355.  Vieni  0  celeste  Amore  \  H,  anon. 

1356.  Vieni  uienj  henedecta  giù  dal  superno  cielo 

A  uisitare  \  Ven.  n,  anon. 

1357.  Virgo  madre  Maria 

Figlia  àf  sposa  al  signore 

Te  I  BCD,  Lorenzo  di  Pier  Francesco  de  Medici  ;  C  (noch- 
mals) D  (ebenso),  anon. 

1358.  Virgo  maria  beata 

De  peccator  conforto  \  BCD,  anon. 

1359.  Virtù  diuina  e  sinchulare  aß  etto  \  Ven.  g,  anon. 

1360.  Vita  del  uniuerso  mio  se  nel  tuo  core  \  H,  anon. 

1361.  Vita  di  fesu  Cristo  Specchio  di  veritade  \  Tresatti,   K,   Boi.  b, 

Ven.  n,  Jac  da  T.;  Ven.  n  (2.  Mal)  „par  Jac.  da  T."; 
Ven.  mn  (3.  Mal),  anon.  O  vita  de  fesu  Spechio,  Ven.  kl, 
anon.  =  diesem  oder  dem  folgenden? 


MITTEILUNGBN  AUS  LIEDER -SAMMLUNGEN.  185 

1362.  Vita  di  giesu  cristo  specchio  immaculaio  \   Tresatti  K,   Bol.  b, 

Ven.  m,  Jac.  da  T.;  Ven.  1,  anon.   O  vita  de  Jesu  Specchio^ 
Ven.  kl,  anon.  =  diesem  oder  dem  vorigen? 

1363.  Vita  mondana  e  ria 

Chôme  po^  tu  \  Ven.  g,  anon. 

1364.  Viua  a  giesu  amoroso 

Ecchit  uuoi  seghuitare  \  Ven.  f,  g,  anon. 

1365.  Viua  la  congregàtione 

Dell  archangel  raphaello  \  BCD,  Francesco  Marzocchinì. 

1366.  Viua  urna  loratione 

Cieschedun  con  diuotione  \  CD,  Mûnch.,  anon. 

1367.  Viui  uiui  in  contritione 

Peccatore  \  CD,  Bernardo  GiambuUari. 

1 368.  Viuo  per  te  signore  col  core  sincero 

Che  in  the  ho  posto  \  ABCDE,  Ven.  e,  Feo  Belcari. 

1369.  Vo  gir  al  ermo  per  farmj  romito  \  Munch.,  anon. 

1370.  Vo  t  autre  e  non  ti  uo  lasciare 

Dio  signor  di  tutta  cortesia  \  Ven.  1,  anon. 

137 1.  Voy  chi  ame  iesu  de  amore 

Veniti  a  piangere  la  pensione 
Ogni  homo  pianta  deuotamete 

La  morte  de  xpo  omnipotete  \  Tur.,  anon.  (stimmt  z.  T.  wört- 
lich ûberein  mit  Piangemo  gente), 

1372.  Voi  eh  atnaui  iesu  da  amore 

Veniti  a  piangere  la  passione 
Io  'sono  Maria  che  ho  lo  core  tristo 
La  queda  hauea  per  fiolo  xpo  \  (Contrasto)  Tur.,  anon. 
'373-    V<^i  cK  auite  fame  de  lamore  \  Tresatti;    Boi.  a,   Ven.  n,   Jac. 
da  Todi;   Ven.  km,  anon. 

1374.  Vùi  che  piangiti  com  dolore 

Lo  ban  iesu  crudfixo 

Or  ut  alegrati  per  suo  amore 

Chel  e  anchqy  resuscitato  \  Tur.,  anon. 

1375.  Vuj  che  uiuete  su  nel  mondo  lieti 

Già  fumo  come  ma'  splendidi  e  chiari  \  Boi.  f,  anon. 

1376.  Voi  tutt*  opre  di  Dio  gratie  rendete  \  H,  anon. 

1377.  Volemo  te  pregere 

O  ciglio  colorita  \  Ven.  e,  anon. 

1378.  Volendo  cominciare 

A  laude  del  Signore  \  Tresatti 
Volgendo  gli  ocki  uidi  Maria  bella  siehe  Alzando  gli  ochi. 

1379.  Vorria  in  alto  gridare  \  Tresatti  ;  Ven.  1,  anon. 

1380.  Vorrei  trauar  chi  ama 

Molti  truouo  I  Tresatti,  K,  Boi.  a,  Ven.  n,  Jac.  da  T.,  Ven. 
glm,  anon. 

1381.  Vox  clamantis  in  deserto 

Oggi  in  tutto  audita  sia  \  CD,  anon. 

A.  Fekt, 


Yermisohte  Beiträge  zar  franzöBiBohen  QrammfttiV. 

« 

Neue  Folge. 

IO. 

Was  ich  im  Jahr  1875  in  den  Gottínger  Gelehrten  Anzeigen 
S.  1065  ff.  über  das  persönliche  Pronomen  vorgetragen  habe,  welches 
das  Objekt  einer  durch  einen  Infìnitiv  bezeichneten  Thätigkeit  anzeigt, 
ist  seither,  so  viel  ich  sehe,  überall  anerkannt  worden,  und  ich 
weifs  auch  heute  nur  wenig  dazu  zu  fugen.  Zum  Beweise  dafür, 
dafs  in  Fällen  wie  vait  le  ferir,  Ch.  Rol.  1660  (und  wohl  auch  noch 
in  Baudement  ira  s'apoier  De  ses  deus  bras  au  col  d'un  con/e,  Watr. 
368,54)  das  tonlose  Pronomen  und  in  ähnlichen  Fällen  ein  ton- 
loses Adverbium  enklitisch  dem  regierenden  Verbum,  nicht  pro- 
klitisch  dem  Infìnitiv  sich  anschliefse,  hatte  ich  damals  nur  eine 
provenzalische  Stelle  zur  Verfügung:  volg  i  Boecis  metre  quasíiazo, 
Boeth.  22  \  französische  sind  mir  seither  auch  begegnet:  Venez  vos 
tosi  vengier  de  mei,  Troie  22905  ;  Ales  li  vostre  gage  òr  endroit  pre' 
senier,  God.  Bouill.  156;  Or  tost,  courez  vous  tosi  armer,  Ren.  Nouv. 
5Ö73;  Vien  te  cha  sir,  Rob.  u.  Mar.  797;  alons  H  encore  prier,  Joinv. 
442  f.  vgl.  Ztschr.  X  169  ;  hierher  gehört  auch  faites  les  bien  guarder, 
Ch.  Roi.  679,  nur  dafs  hier  die  Verbindung  des  Pronomens  mit 
dem  regierenden  Verbum,  weil  sie  noch  heute  üblich  ist,  keinem 
auffallt. 

Beim  Vorangehen  des  Infinitivs,  wie  es  in  Cen  .  •  .  q%u  par  drât 
faire  lor  dut,  M  S  Mich.  674;  Défendre  li  voel  Varriver,  Ren.  Nouv. 
5674;  lire  le  commàndoit  A  ung  sien  cambrelene,  H  Cap.  187  vorliegt, 
ist  die  Verbindung  des  Pronomens  mit  dem  Infìnitiv  nicht  von 
vornherein  in  Abrede  zu  stellen,  da  ja  wie  a.  a.  O.  S.  1069  gezeigt 
ist,  Enklisis  des  tonlosen  Pronomens  im  Verhältnis  zum  Infinitiv 
auch  im  Altfranzösischen  nicht  unstatthaft  ist:  pris  m'est  talent  De 
veier  (•==■  veeir)  les  apertement,  M  S  Mich.  2505;  Por  demander  lor 
grant  folie,  eh.  2550  (das  Gedicht  kennt  lor  als  betontes  Pronomen, 
glaub  ich ,  nicht);  Por  venir  i  plus  noblement,  Escan.  8608  (denn  í 
darf  man  den  tonlosen  Fürwörtern  zugesellen).  Aber  naher  liegt  •  • 
allerdings  in  jenen  Fällen  die  Auffassung,  nach  welcher  das  Pro- 
nomen zum  Verbum  finitum  proklitisch  gestellt  ist. 

Dafs  man  schon  in  Denkmälern,  die  man  noch  der  altfranzö- 
sischen Zeit  zuweist,  gelegentlich  den  ersten  Spuren  des  neuen 
Gebrauches  begegnet,   nach   welchem   ein   tonloses  Pronomen  sich 


VERMISCHTB  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  187 

proklitisch  einem  Infinitiv  verbindet,  sei  es  einem  reinen,  sei  es 
einem  präpositionalen,  ist  a.  a.  O.  S.  1069  gezeigt.  £s  würde  sich 
nur  fragen,  wie  weit  hinauf  diese  Erscheinung  sich  nachweisen 
lasse,  und  auf  solche  Dinge  zu  achten  möchte  ich  allen  Lesern 
alter  Texte  empfehlen;  denn  immer  noch  herrscht  in  dieser  Be- 
ziehung viel  Unsicherheit:  Bartsch  hat  bis  in  die  letzte  Ausgabe 
der  prov.  Chrestomathie  in  Str.  11  der  Epistula  farsita  vom  heil. 
Stephanus,  die  er  noch  dazu  ins  11.  oder  ins  12.  Jahrh.  setzte, 
geschrieben  Cammson  a  lo  lapidari  Stengel  in  seiner  Bearbeitung 
des  Mysteriums  von  den  Thörichten  Jungfrauen  (Ztschr.  III  236) 
eingeführt  n*en  poom  vos  doner  und  dabei  doch  schwerlich  in  dem 
vos  ein  betontes  Pronomen  geben  wollen,  zu  dessen  Gebrauch  hier 
keinerlei  Anlafs  ist  (auch  »V  vos  convient  ester  zwei  Zeilen  früher 
ist  keine  französische  Wortstellung).  Wenn  man  in  LRois  115 
fìndet  poz  tu  me  mener?,  so  ist  dies  natürlich  nicht  ein  frühes  Bei- 
spiel proklitischer  Stellung  des  tonlosen  Pronomens  zum  Infinitiv, 
sondern  ein  Beispiel  enklitischer  Stellung  desselben  zum  regierenden 
Verbum,'  von  dem  es  noch  dazu  durch  ein  ebenfalls  enklitisches 
Subjektspronomen  getrennt  ist,  wie  sich  an  dem  von  A.  Schulze, 
Altfìranz.  dir.  Frages.  226  daneben  gestellten  ctädiez  vous  le  a  vie 
traire?  darthun  lâfst  Aber  ältere  Beispiele  als  die  a.  a.  O.  von 
mir  vorgeführten  der  neufranzösischen  Konstruktion  finden  sich 
doch.  Keineswegs  viel  früher  als  der  Ménagìer  fallt  der  ärztliche 
Rat  des  Jean  Lefèvre,  wo  man  liest  pur  ivardeir  vostre  santeit  et  la 
conünueir,  Rom.  XV  1 84,34,  oder  der  Trésor  de  Vénerie  des  Har- 
douin  de  Fontaines-Guérin  (1394),  wo  es  heifst  Comment  on  doit  a 
fin  mener  Chasse  de  cerfs  et  y  corner ,  84  ;  Qtiil  leur  plesse  a  le  cor' 
rigierf  115;  de  le  garder t  453;  pour  les  commettre  Et  les  ensaingner, 
480;  De  leur  en  la  cuiree  faire,  849,  wo  in  ganz  ungewöhnlicher 
Weise  die  tonlosen  Wörter  vom  Infinitiv  getrennt  sind;  dagegen 
mag  etwas  älter  sein  (Rom.  XIV  443)  Se  chien  a  fait  en  toy  mor- 
sure. De  la  curer  est  sa  nature,  von  der  Mandel,  Propr.  chos.  I  37,20. 
Auch  Jean  Lefevre  bringt  uns  nicht  viel  weiter  hinauf,  der  in  der 
Vieille  sagt  met  sa  cure  A  les  cueillir  et  les  adresce  Pour  les  lier  en 
une  tresce  (ses  cheveulx),  129.  Dem  Anfange  des  Jahrhunderts 
kommen  wir  näher  mit  Un  chevalier  voit,  si  V apelle  Pour  la  mener 
a  sauf  garant  (13 II),  Tr.  Belg.  I  264,  643.  Auf  ein  paar  Belege 
aus  Joinville  hat  Haase  schon  hingewiesen  (Syntakt.  Unters,  zu 
Villeh.  und  Joinville  S.  14),  nicht  ohne  Zweifel  an  der  ürsprüng- 
lichkeit  der  Lesart  zu  äufsem:  que  fatasse  vers  li  pour  la  recon^ 
forter,  404d  (oder  605);  je  ne  soy  les  nombrer,  68a  (=  97);  wenn 
er  nicht  auch  folgende  anführt:  je  nH  voy  point  de  peril  que  mes 
royaumes  se  perde,  car  ma  dame  la  royne  a  bien  gent  pour  le 
défendre,  288e  {436);  tandis  que  li  roys  fermoit  Cezaire,  fatai  en  sa 
héberge  pour  le  veoir,  33 2d  (499},  so  mag  das  darin  seinen  Grund 
haben,  dafs  le  hier  nicht  das  Pronomen  zu  sein  braucht,  sondern 
Artikel  des  substantivisch  gebrauchten  Infinitivs  sein  kann,  wie  an 
den  Gott  Gel.  Anzeigen  S.  1072   beigebrachten   Stellen.     Ungefähr 


1 88  A.  TOBLBR, 

gleichzeitig  ist  Guillaume  Guiart,  der  seine  Chronik  1306  fortzusetzen 
aufgehört  hat;  bei  ihm  findet  man  Si  com  par  cesi  roumanz  verrez^ 
Pour  qtíil  vous  plaise  a  le  veoir  (oder  soll  man  schreiben  akr  7>eoir?) 
I  745  ;  Mesliers  est  que  ses  vivres  gart  Et  qtia  les  espargner  esgart, 
I  3858  ;  esgarde  Cele  gent  par  Us  chans  sostendré  (wo  das  Reflexiv- 
pronomen sehr  wohl  fehlen  dürfte),  I  5073  ;  Lors  sUstendent  pour 
les  enclorre,  I  5306  ;  Et  a  les  desconfire  tendent,  I  5548  ;  pour  ¡es  plus 
tost  enseingnier  (mit  der  oben  schon  einmal  beobachteten  Trennung 
des  Pronomens  vom  Infinitiv),  I  6034  ;  sans  leur  forfaire  (wo  Uur 
schwerlich  betont  ist),  1  7951.1  Jean  de  Meung  führt  uns  in  das 
achte  Jahrzehnt  des  dreizehnten  Jahrhunderts  mit  den  Belegen  por 
me  secorre,  Rose  115 19;  S^il  vous  plest  a  nCen  respiter,  eb.  11720; 
toute  preste  De  le  li  rendre  a  jor  nome,  eb.  14696;  Brunetto  Latino 
noch  etwas  weiter  hinauf,  wenn  er  sagt  se  ses  maistres  ne  li  fiance 
de  le  ramener  (Varianten:  fiance  avant  de  lui  ramener  und  fiance  ne 
li  fait  de  ramener),  243;  autrement  dois  tu  te  taire  (Var.  tu  taire),  352  ; 
il  desirrent  que  lor  amis  soit  essilliez  por  li  faire  compaigm'e .  .  .,  ou 
que  il  soit  povres  por  H  aidier  au  besoing  (Var.  por  doner  lui  a  son 
b),  ou  que  il  soit  malades  por  li  seoir  devant  lui,  416.  Âber  -haben 
diese  beiden  wirklich  selbst  so  geschrieben?  ist  nicht  erst  im  Laufe 
der  Überlieferung  die  spätere  Redeweise  in  die  Texte  geraten? 
Einzelne  Belege  mögen  noch  weiter  hinaufreichen  :  Et  f estez  la  chape 
a  choe  Por  ce  médire  (1.  me  dire):  tele  sui  Qui  doi  bien  chastïer  autrui. 
Vie  des  peres,  Méon  II  324,315  ;  ne  set  que  faire.  Ou  feme  prendre 
ou  le  laissier,  Amad.  2330;  Ne  set  ou  le  faire  ou  laissier,  eb,  2372. 
Vermutlich  hat  auch  nicht  für  alle  tonlosen  Pronomina  proklitische 
Verbindung  mit  dem  Infinitiv  gleich  früh  begonnen;  es  würde 
wenigstens  natürlich  erscheinen,  wenn  sie  für  das  neutrale  le  früher 
eingetreten  wäre,  als  für  andere,  da  jenem  ein^  betonte  Form 
nicht  zur  Seite  steht;  für  le,  la,  les,  wenn  dieselben  Sachen  be- 
zeichnen, früher  als  wenn  sie  Personen  bezeichnen,  da  jederzeit  die 
Sprache  im  ersten  Falle  den  Gebrauch  der  betonten  Formen  ge- 
scheut hat. 

Sehr  wenig  glaublich  scheint  mir  noch  immer,  dafs  man  ein 
tonloses  Pronomen,  das  zwischen  Präposition  und  Infinitiv  zu  stehen 
gekommen  wäre,  mit  der  Präposition  zu  einem  Worte  hätte  zu- 
sanñnenwachsen  lassen  {*des  trover  für  de  les  trover)',  und  ich  erlaube 
mir  zu  bezweifeln,  dafs  Anger  in  seiner  Bearbeitung  von  Gregors 
Leben  wirklich  gesagt  habe  jo  mëisme  .  .  .  Vos  aidrai  des  livres  ar^ 
deir ;  S*en  serai  principal  autor  Sanz  mal  engein  e  sanz  poor  Des 
ardeir  de  ma  propre  main,  wie  Herr  P.  Meyer,  Rom.  XII  191,  2879 
gedruckt  hat     Sicher  ist,  dafs  wenigstens  der  kontinentale  Sprach- 


^  Die  bei  weitem  bessere  Ausgabe»  welche  N.  de  Wailly  und  Delisle 
im  22.  Bande  des  Recueil  des  Hist,  des  Gaules  gegeben  haben,  umfafst  leider 
nur  so  viel  von  der  Chronik  als  in  Bûchons  Ausgabe  den  zweiten  Band  füllt, 
so  dafs  ich  nicht  in  der  Lage  bin  festzustellen,  ob  die  einzige  Handschrift  das 
auch  wirklich  bietet,  was  man  an  den  oben  angeführten  Stellen  bei  Bu- 
chón liest. 


VBRMISCHTB  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  189 

gebrauch   in   solchem   Falle   den   Artikel    (und  kein  Pronomen)   de 
Vardiir  verlangt  hat 

In  der  Ztschr.  I  18  (—  Verm.  Beitr.  S.  33)  ist  bereits  berührt, 
dafs  in  der  alten  Sprache  gleich  wenig  wie  der  Infinitiv  das  Gerun- 
dium und  das  Participium  perfecti  tonlose  Fürwörter  vor  sich 
nehmen  ;  vom  letzteren  habe  ich  Ztschr.  II  555  {=  Verm.  Beiträge 
S.  89)  zu  reden  Gelegenheit  gehabt  Dafs  das  erste  betonte  Pro- 
nomina vor  sich  habe,,  zeigen  zahlreiche  Beispiele,  die  man  in 
Gefsners  erstem  Programm  S.  9,  in  den  Dissertationen  von  Schu- 
macher über  Rustebuef,  von  Âbbehusen  über  Raoul  von  Houdenc, 
von  Müller  über  Christine  de  Pisan,  in  der  Arbeit  von  Ehering 
über  Froissart  (Ztschr.  V  326)  findet  Wie  weit  herunter  dieser 
Gebrauch  reicht,  sieht  man  aus  den  von  Gefsner  a.  a.  O.  bei- 
gebrachten. Dagegen  wäre  nun  noch  festzustellen,  ob  der  heutige 
Gebrauch  auch  schon  in  alter  Zeit  sich  nachweisen  lasse.  Mir 
scheint,  dafs  er  eher  etwas  später  auftrete  als  der  entsprechende 
beim  Infinitiv,  doch  mögen  ältere  Beispiele  vorkommen  als  U  com- 
mandcMt  servir  (befehlend,  dafs  man  ihm  diene),  Gte  d'Artois  1 24  ; 
en  la  baisant,  Ménag.  I  123;  en  la  menant,  eb.  127;  en  s* en  retournant, 
Tres.  Ven.  935  und  das  Ztschr.  V  327c  angeführte.*  Die  Zahl  der 
Beispiele  zu  mindern  trägt  der  Umstand  nicht  wenig  bei,  dafs  das 
reflexive  Pronomen,  wie  beim  Infinitiv,  so  beim  Gerundium  ganz 
gewöhnlich  überhaupt  wegbleibt,  weder  in  betonter  noch  in  tonloser 
Form  beim  Verbum  steht:  Cii  a  merveilles  se  seignierent  Et  en  sei" 
gnant  se  merveillierent,  Méon  II  134,152;  iSlr*  li  dist  cam  en  corouçant, 
eb.  II  305,407;  En  merveiüant  li  demanda,  M  S  Mich.  3391;  rit  des 
deux  en/ans  Devant  lui  main  a  main  tenans  (vorher  main  a  main  se 
tinrent),  £mp.  Coust  592  ;  Par  les  degrés  entretenant  Montent  mainte^ 
ndni  en  la  saie,  Pere.  36530;  en  corrozant  (ir ascendo).  Dial.  Greg. 
250,22;  de  toi  purgier  en  defendant  en  sa  court.  Leg.  Gir.  46  (Rom. 
VII  187);  Vers  la  vile  se  traient  defendant  par  la  pree,  BComm.  468; 
fièrement  Valent  sus  le  lance  apoiant,  BSeb.  XXV  666;  so*  auch  beim 
adjektivischen  Participium:  N'onques  ne  fustes  de  pröece  vantons, 
Anchois  estiés  dous  et  humelians.  Alise.  23;  Del  pain  ke  y  ai,  fust 
acumunians,  eb.  23  ;  Puis  que  d^ounour  conquerré  est  gouUmsans,  .  . . 
En  tous  poins  d'armes  doit  estre  aventurans,  £nf.  Og.  2520;  Cune 
enie  vierge  et  digne,  nourissans  par  rozee  Porterait  m'erge  fruit,  B  Seb. 
V  143  (hier  aber  hat  vielleicht  das  Participium  passiven  Sinn,  wie 


*  Es  sei  noch  daran  erinnert,  dafs  ein  vor  dem  Gerundium  auftretendes 
ie  unter  UmstSnden  auch  der  Artikel  sein  kann,  der  natürlich  gerade  so  gut 
wie  in  en  son  séant,  de  mon  vivant  das  possessive  Adjektiv  das  als  Casus 
des  Infinitivs  auftretende  Gerundium  begleiten  darf  (vgl.  Verm.  Beitr.  S.  44 
und  weitere  Beispiele  bei  Slimming  in  Ztschr.  X  526).  So  wird  es  sich  ver- 
halten in  autres  dis  d*  amour  s.  De  complaintes  et  de  clamours,  Que  moult 
tresvolentiers  dirent  Et  en  notant  me  conjôirent^  Watr.  375,68,  wo  le  nicht 
Pronomen  sein  kann  ;  bei  G  Guiart  1 1 1 72  Et  qu*ü  êust  en  Vesgardant  Cuer 
de  sa  foi  garder  ardant  könnte  zwar  zur  Not  das  /'  auf  das  vorangehende 
le  cendal  rouge  sich  beziehen,  doch  ist  mir  wahrscheinlicher,  dafs  es  auch 
hier  Artikel  ist. 


1 


ICO  A.  TOBLBR, 

in  den  Verm.  Beitr.  35  angeführten  Fällen);  Ne  soüz  mie  pour  ce 
desean  for  tans.  Ne  en  vo  euer  de  riens  desconfisanSf  £nf.  Og.  2529; 
destrier  isnel  et  remouvanty  eb.  2554;  H  destrier  remouvant,  RAlix. 
120,36.  Enklisis  zum  Partícipium  praesentis  ist  möglich  wie  zum 
Participimn  perfecti  (s.  Verm.  Beitr.  S.  89  Anm.),  scheint  aber  selten 
vorzukommen:  Quant  je  la  pris  a  fenuy  si  nous  espousa  on;  Ja  li 
promis  je  droit  votant  la  (Hippeau  irrig  la)  maint  baron,  Ch.  cygne  10 
{^ous  kann  betont  sein  in  Jhesus  un  document  toukant  nous  pronuncila, 
G  Muís.  I  251,  gehört  aber  keinesfalls  zu  pronuncha). 

Es  ist  seltsam,  wie  der  heutige  Gebrauch  entschieden  hat 
Zum  Participium  perfecti  läfst  er  das  betonte  Pronomen  treten  und 
zwar  gern  mit  Abweichung  von  der  Wortstellung,  die  das  sonstige 
Verfahren  des  Neufranzösischen  würde  erwarten  lassen  (vgl.  Holder 
S.  187  Anm.  3,  Plattner'g  305  Anm.  2,  wo  sehr  ungleichartige  Dinge 
zusammengestellt  sind,  und  das  erste  Beispiel  den  Schüler  sehr 
stutzig  machen  muís):  l'autorisation  à  nous  accordée,  France,  Silv. 
Bonnard  204;  les  droits  à  eux  octroyés.  Rev.  pol.  et  litt.  15  XI  1884 
S.  631b;  nous  ne  trouvons  dans  les  autographes  de  M.  Crémieux  qtiune 
seule  lettre  à  lui  adressée  par  Vabhé  compositeur,  eb.  25  VII  1885 
S.  I20a  (vgl.  une  grosse  erreur  par  lui  commise,  eb.  16  X  1887 
S.  506a,  wo  ein  anderes  Pronomen  nicht  denkbar  ist).  Das  Ge- 
rundium dagegen  und  ebenso  das  (unveränderliche)  Participium  prae- 
sentis nehmen  das  tonlose  Pronomen  vor  sich  :  m* étant  donné  la  tâche 
de  . . ,,  eb.  10  VII  1886  S.  53a;  qu'il  tí  eût  sous  la  main,  pour  allumer 
le  feu,  que  des  billets  de  banque  vous  appartenant,  eb.  14  VII  1883 
S.  60a;  elle  conserve  divers  objets  lui  ayant  appartenu,  eb.  S.  63a; 
l'invitation  de  se  présenter  au  cabinet  du  procureur  de  la  république 
pour  affaire  le  concernant,  eb.  13  X  1883  S.  452b.  Das  Italienische 
und  das  Spanische  lassen  bekanntlich  im  einen  wie  im  anderen 
Falle  das  tonlose  Pronomen  enklitisch  zu  der  Verbalform  treten. 
Nicht  folgerichtig  ist  das  französische  Verfahren,  wenn  y  auch  vor 
das  Partidpium  perfecti  tritt,  das  von  den  Fürwörtern  doch  nur 
die  betonten  vor  sich  nimmt:  les  personnes  y  nommées,  s.  Littré 
unter ^^  7.  Noch  schlimmer  ist  freilich^  vor  einem  Adjektiv,  da 
doch  tonlose  Pronomina  und  Adverbia  nur  neben  Verbalformen 
auftreten  sollen:  le  bail  y  relatif,  Robert,  Questions  de  gramm. 
(in  eigener  Rede)  S.  239,  während  nichts  dagegen  zu  erinnern 
ist,  wenn  jemand  sagt:  si  les  qualités  littéraires  y  sont  toujours  Us 
bienvenues,  il  (le  théâtre)  peut  les  remplacer  par  d'autres  à  lui  propres. 
Rev.  pol.  et  lett  16  VII  1887  S.  68a.  Das  gehört  mit  zu  der  insù- 
Unce  of  office,  über  die  freilich  der  Prinz  von  Dänemark  wohl 
ernsteren  Grund  zu  klagen  gehabt  hat,  findet  aber  darin  eine  ge- 
wisse Entschuldigung,  dafs  ohne  Einbufse  an  Klarheit  eine  schätzens- 
werte Kürze  erreicht  wird. 

Da  ich  dabei  bin  den  mehrerwähnten  Artikel  der  Gott  Gel. 
Anzeigen  in  einigen  Punkten  zu  vervollständigen,  will  ich  ihn  auch 
noch  gegen  einen  Angriff  in  Schutz  nehmen,  den  Stimming  in 
Ztschr.  X531  dagegen  gerichtet  hat     (Dafs  der  nämliche  Gelehrte 


VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  IQI 

in   demselben  Aufsatz  auch   in  anderer  Hinsicht  nicht   im  Rechte 
gegen  mich  sei,  werde  ich  bei  anderer  Gelegenheit  zu  zeigen  ver- 
suchen).    £s  war  dort  in  Kürze  von  mir  festgestellt,  dafs  der  vom 
Artikel    begleitete   Infinitiv   ein   gleichfalls   vom   Artikel   begleitetes 
Accusativobjekt   nach    sich   haben   kann    {Quant  vini  au  prendre  le 
congiéj  FL  u.  Bl.  ii68),   dafs   dieses  Objekt  aber  nicht   selten  auch 
vor  den  Infinitiv  trete,   in  welchem  Falle   der  Artikel  des  Infinitivs 
verloren    gehe.     Die   Thatsache    bestreitet    auch   Stimming    nicht, 
bringt  im  Gegenteil   zahlreiche  weitere  Belege  dafür  bei;   dagegen 
bestreitet  er,  dafs  man  im  Falle  der  Voranstellung  des  Objekts  es 
noch  mit  einem   substantivierten  Infinitiv  zu  thun   habe.     Ich  mag 
darüber  nicht  rechten,   kann  ja   auch  die  Richtigkeit  meiner  Auf- 
fassung nicht  erweisen,   da  das,  was  die   substantivische  Natur  des 
Infinitivs   unwiderleglich   darthun  würde,   der  Artikel,  in   dem  be- 
zeichneten Falle  nach  meiner  eigenen  Beobachtung  eben  nicht  mehr 
vorhanden  ist;   aber  höchst  wahrscheinlich   bleibt  es  mir  nach  wie 
vor,   dais  in   einem  Satze   wie  II  s'eniresamblent  »  .  ,  Et  de  la  bouche 
et  dcu  vis  et  dou  nes^   Dou   chevauchier  et  des  armes  porter,   Am.  u. 
Am.  41  ^uch  der  zweite  Infinitiv  substantivisch  ist  wie  der  koordi- 
nierte erste,  und  dafs  er  eben  nur  darum  keinen  Artikel  hat,  weil 
dieser  vor  ein  Wort  zu   stehen   käme,   zu   dem   er   in  keiner  Be- 
ziehung steht.     Von  „doppelter  Funktion''  des  Artikels  ist  a.  a.  O. 
nicht   die   Rede,   sondern   erst  Venn.  Beitr.  S.  75,   wo  von   einem 
ähnlichen,  jedoch  nicht  gleichen  Sachverhalte  gehandelt  ist     Inwie- 
fern von  „doppelter  Funktion"  in  beiden  Fällen  zu  reden  sei,  lasse 
ich  dahingestellt,   selbstverständlich   da   nicht,   wo  der  Artikel  des 
Nomens  der  unbestimmte  ist:  il  Vont  ataint  a  un  tertre  puier.  Alise. 
230;  Mais  a  un  tertre  devaler  La  Gifflès  par  les  resnes  pris,  Escan. 
13 136;  ses  chevaus  desferra  A  une  chauciee  passer,  Claris  11 392,  und 
in  anderen  Fällen,  wo  ein  bestimmter  Artikel  das  Objekt  nicht  be- 
gleitet    Verwahren  mufs   ich   mich   aber  dagegen,   dafs  man  mit 
Stimming    mich    firage    „Warum    soll    bei    vorangehendem    Objekt 
immer    der    substantivierte    Infinitiv    vorliegen?''       Von    solchem 
„immer"  ist  mir  zu  reden  nie  eingefallen;   ich   habe  im  Gegenteil 
ausdrücklich   nur  von   dem  Falle  gesprochen   „wenn   der   präpo- 
sitionale  Infinitiv   einen   eigenen  Artikel   vor   sich   hat,   indem  das 
von   ihm   bezeichnete  Thun    beispielsweise   als  ein   unter  den  vor- 
liegenden Verhältnissen  vorauszusetzendes,  selbstverständliches  hin- 
gestellt,  oder  das  in  irgend   einer  Weise   bestimmte  Thun   einem 
in  anderer  Weise  bestimmten  entgegen  gehalten  werden  soll  u.  dgl." 
Damit  war  doch  wohl  deutlich  genug  ausgesprochen,  dafs  nicht  von 
allen  präpositionalen  Infinitiven  zu  reden  meine  Meinung  war. 


XX. 

a)  Und  abermals  komme  ich  auf  einen  schon  früher  von  mir  zur 
Sprache  gebrachten  Gegenstand  zurück.  Im  Jahrbuch  für  rom.  u.  engl. 
Sprache  u.  Lit  XV  251  (1876)  ist  Schelers  Auflassung  der   Worte 


\ 


192  A.  TOBLBR, 

S*t7  i  eussent  iousjours  mis  leur  avis,  S'est  Puns  de  Vautre  noblement 
enväis  von  mir  zurückgewiesen,  nach  welcher  Se  des  ersten  Verses 
den  Sinn  von  comme  si  hätte,  und  wird  behauptet,  der  Dichter 
wolle  eigentlich  sagen:  „wenn  die  beiden  ihr  Lebtag  ihren  Sinn 
darauf  (auf  Fechterkünste)  gerichtet  gehabt  hätten,  so  hätte  man 
^  doch  immer  noch  sagen  müssen,  der  eine  sei  von  dem  andern  in 
vorzüglicher  Weise  angegriffen  worden"  (so  trefflich  benehmen  sich 
die  zwei  Jünglinge  im  Gefecht);  er  lasse  jedoch  nach  Abschlufs 
des  Bedingungssatzes  die  zunächst  ins  Auge  gefafste  Ausdrucks- 
weise  fallen  und  setze  seine  Rede  so  fort,  dafs  er  an  die  Stelle 
des  bedingten  Ausdrucks  den  unmittelbaren  Ausdruck  der  eigenen 
Ansicht  bringe.  Zwei  Stellen  aus  Jeh.  et  Bl.  (jetzt  nach  Suchiers 
Ausgabe  Z.  3424  und  4004)  sind  damals  schon  mit  der  oben 
wiederholten  aus  Enf.  Og.  1777  verglichen  worden,  dazu  leider 
noch  aus  dem  letzteren  Gedichte  Z.  4506,  welche  Stelle  keineswegs 
dahin  gehört  ^  Die  Beobachtung  bleibt  darum  doch  richtig,  und 
die  eine  wegfallende  Belegstelle  kann  ich  durch  zahlreiche  andere 
ersetzen:  Se  çou  (Ansiaus)  fust  li  danois  O  gier  s.  Si  fu  il  la  preus 
et  legier Sy  Mousk.  3015 1;  S'il  (Jehans  de  Fellingehem)  fust  rois  de 
fherusalem,  Si  tint  il  son  liu  plainnement,  eb.  30170;  S'il  ëuist  qua- 
torze chites,  Si  fu  il  com  preudom  contés,  eb.  30180;  Car  se  vous 
fuissiés  sire  de  Rains  et  de  Loon,  Si  niavés  vous  anuit  assis  fait  riche 
don,  Aiol  71  So;  Se  il  fust  emperiere  u  rois.  Si  ot  il  trop  biet  aparel. 
Pere.  40972  ;  ¿il  fuissent  repris  aus  viautres,  S'estoient  il  bien  des- 
panne  (wenn  sie  eben  aus  den  Zähnen  der  Rüden  gerissen  worden 
wären,  so  wären  sie  selbst  dafür  gar  sehr  zerfetzt  gewesen),  BCond. 
168,488;  Se  ¿estoit  Artus  de  Bretaigne,  Si  a  il  paremens  assez, 
Watr.  120,92;  se  ce  fust  guerre,  S^estoit  U  tournois  ameuz,  Mauz  et 
penibles  et  crûeus,  Escan.  5176;  se  la  pucele  Estoit  et  plus  riche  et 
plus  bêle,  Lavoit  Kez  conquise  par  droit,  eb.  6290;  S'eust  bras  de 
fer  ou  d'acier,  S'en  faisoit  il  prowsce  assez,  Watr.  46,92;  Car  s'il  plouist 
pains,  vins  et  chars,  S*en  iert  bien  servie  sa  court,  eb.  46,84.  .  Es  kommt 
auch  vor,  dafs  der  Hauptsatz  voransteht:  biaus  estoit,  sc  il  fuslores 
Fiex  au  seignor  de  Gundesores  (auch  wenn  man  den  Mafsstab  an- 
gelegt hätte,  den  man  an  den  Sohn  des  Gebieters  über  Windsor 
legen  würde),  Rose  1233;  l'emprise  est  et  bete  et  noble.  Se  Veust  de 
Constantinoble  Faite  crïer  li  empereres,  Escan.  244.2 

Eine  kleine  Abweichung   des  Ausdrucks  von  dem,   was   vor- 


^  Der  Vers  ist  mit  dem  vorhergehenden,  nicht  mit  dem  folgenden  zu 
verbinden,  que  heilst  so  viel  wie  com,  wie  das  ja  bei  Adenet  ganz  gewöhn- 
lich ist. 

*  Es  liegt  inr  einige  der  beigebrachten  Stellen  nahe  an  jenen  Gebrauch 
des  Imperfectum  Indicativi  zu  denken,  vermöge  dessen  es  gleichen  Sinnes  mit 
dem  Conditionalis  praeteriti  sein  kann  estoit  =  ëust  esté,  avroü  esté,  s.  Diez 
IIP  327,  Vogels  in  Rom.  Stud.  V  486,  Burgatzcky,  das  Imperfekt  und  Plus- 
quamperfekt des  Futurs  S.  125,5;  ^^^  Commines  s.  Stimming  in  Ztschr.  I  210); 
in  der  Mehrzahl  der  Fälle  aber  weist  der  Hauptsatz  das  Perfectum  oder  das 
Präsens  auf,  und  daraus  ergiebt  sich,  dafs  in  ihm  nicht  bedingungsweise  ge- 
redet, sondern  Thatsächliches  ausgesagt  wird. 


VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAllMATIK.  I93 

Stehende  Belege  kennen  lehren,  ergiebt  sich  da,  wo  der  Hauptsatz 
die  Form  bedingter  Redeweise  aufweist  ohne  doch  das  zu  ent- 
halten, was  streng  genommen  das  durch  die  Aussage  des  Neben- 
satzes Bedingte  ist  S*ele  fust  fille  de  rätne^  Si  fusi  ele  bêle  a  de^ 
vise.  Mont.  Fabl.  V.  28.  Aile  wûnschbare  Schönheit  wird  der  Bauem- 
tochter  hier  keineswegs  bedingungsweise  sondern  völlig  rückhaltlos 
zugesprochen;  die  Meinung  ist  aber,  es  würde  bei  solchem  Urteil 
auch  dann  bleiben,  wenn  sie  Königstochter  wäre,  in  welchem  Falle 
ein  höherer  Mafsstab  an  ihre  Schönheit  gelegt  würde.  Ebenso: 
^il  fust  rois  des  jRtrsis  Et  de  Jerusalem^  ou  tant  a  or  massis  (statt 
blofs  Herzog  von  Bouillon  zu  sein).  Si  esterait  il  bien  et  bêlement 
servis,  God.  Bouill.  128. 

b)  Wiederum  abweichend  von  der  zuerst  betrachteten,  aber  in 
anderer  Richtung  abweichend  erscheint  die  Rede  in  E  les  dras 
(der  wohlerhaltenen  Leiche)  erent  bien  olanz  ;  S'il  eussent  esté  pendanz 
A  une  perche  en  bon  essor,  Si  oleient  il  mieus  encor^  SMagd.  588. 
Auf  den  Vordersatz  „Wenn  sie  an  der  Luft  gehangen  hätten'S 
mufste  eigentlich  folgen  „hätten  sie  jiicht  so  gut  gerochen,  wie  sie 
in  Wirklichkeit  thaten*';  statt  dessen  tritt  ein  Nachsatz  ein,  der 
den  thatsachlich  vorhandenen  Geruch  als  besser  bezeichnet  denn 
den  unter  der  angegebenen  Bedingung  zu  erwartenden.  Auch  hier 
gewinnt  die  Vorstellung  des  Thatsächlichen  das  Übergewicht  und 
drängt  die  Vorstellung  eines  nur  bedingungsweise  anzunehmenden 
Sachverhaltes  in  die  Stellung  eines  nur  zum  Vergleiche  herbei- 
gezogenen zurfick.  Im  Gh.  II  esp.  beglückwünscht  der  König  seinen 
Neffen  Gavain  zu  dem  freudigen  Empfang,  den  der  Hofstaat  der 
Königin  ihm  bereite  ;  er  will  sagen  „wenn  ihr  einem  jeden  ein  Ver- 
wandter wäret,  so  würden  sie  auch  nicht  mehr  Ehre  anthun, 
als  thatsachlich  geschieht";  dafür  sagt  er  aber  s*a  cascun  fuisiis 
parens  U  frères  u  cousins  germains.  Si  ne  vous  font  il  mie  mains 
Uannorj  2504.1 

c)  Und  dazu  stelle  ich  noch  eine  Wendung,  mit  der  es  sich 
ähnlich  verhält  Wenn  es  in  Berte  heifst  Voirs  est  que  on  arree 
tele  chose  a  la  fie  Que,  ¿on  V avait  juré,  nel  desferait  on  mie,  1483,  so 
ist  doch  damit  ohne  Zweifel  (obschon  Scheler  dazu  bemerkt:  ¿on 
=s  comme  si  pn^  wks  ich  nicht  verstehe)  gesagt  ,^es  ist  wahr,  dafs 
man  manchmal  etwas  anrichtet,  das  man  nicht  wieder  ungeschehn 
machen  könnte,  selbst  wenn  man  es  geschworen  hätte  (nämlich  : 
es  ungeschehen  zu  machen)*';  die  Annahme  liegt  dabei  zu  Grunde, 


^  Nahe  verwandt  damit  ist  die  jedem  Leser  altfranzösischer  Texte  ge- 
läufige Âusdnicksweise,  die  in  folgenden  Stellen  begegnet:  Se  nostre  sire  lo 
feist  par  igal.  Que  li  miens  cors  quant  et  vos  deviast  (wenn  es  Gottes  Wille 
wäre,  dafs  vrìr  beide  zusammen  stürben),  Dedenz  mon  euer  tele  joie  rC entra, 
M  Aym.  276,  d.  h.  dedenz  mon  euer  tele  joie  enterroit,  com  onques  mes  n*entra  ; 
oder  Se  Je  t*i  pert,  tel  domage  n^  fu,  eb.  Sil;  Quant  eil  l*öi,  onques  ne  fu 
st  hez,  éb',  1 046;  ^  quant  il  ont  la  novele  escotee.  Ne  vit  nus  horn  j'ent 
si  fort  adolee,  eb.  4020.  Beispiele  davon  zu  häufen  ist  überñüssig.  Vgl.  E 
ntirando  il  fantino,  certamente  Affrico  gH  parea,  onde  maggiore  Allegrezza 
non  ebbe   in   suo  vivente,   Bocc.  Ninf.  fìesol.  428. 

Zoitaohr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  1 3 


194  ^'  TÛBLEft, 

dafs  man  alles  aufbieten  würde  um  zu  vollbringen,  wozu  man  sich 
eidlich  verpflichtet  hätte.  Ganz  ebenso  Ne  vous  pourroie  dire^  se 
Vavoie  juri^  Commeni  dl  de  Hongrie  Vont  plaint  ei  regreié,  eb.  2430: 
Die  Einräumung  (denn  se  ist  ja  hier  überall  einräumend,  so  viel 
wie  ,,wenn  gleich",  quand  même)  kann  auch  dahin  gehen,  dafs  ein 
anderer  alles  aufbieten  würde  um  ein  Thun  zu  erzwingen:  „wenn 
der  König  es  geschworei\  hätte,  so  werde  ich  nicht . .  /';  so:  Se 
mes  mariz  Vavoit  jurjé^  Ei  il  ti  toz  ses  parenteZy  •  .  .  iVlr  lairai  je  can 
Vomer,  Rom.  u.  Past  I  6,26.  Jedenfalls  wird  aber  in  beiden  Fällen 
der  Einräumung  höchsten  Kraftaufwandes  zunächst  die  Verneinung 
des  Erfolges  im  Hauptsatze  gegenübergestellt  werden,  wie  es  in 
den  vorstehenden  drei  Beispielen  der  Fall  ist  Indessen  kann  auch 
hier  der  positive  Gedanke  sich  an  die  Stelle  des  im  Grunde  allein 
berechtigten  negativen  drängen,  und  altfranzösischer  Ausdrucks- 
weise würde  es  durchaus  angemessen  sein  z.  B.  im  letzten  Falle  ne 
lairai  Vomer  durch  j* amerai  zu  ersetzen.  So  liest  man  denn  in  der 
That  Mais,  se  diex  ei  ses  sainz  Vavoient  iuii  juré.  Si  ferai  je  de  vous 
tout  a  ma  volenti  (=  ne  lairai  que  ne  face  . .  ,),  Jub.  NRec.  I  102  ; 
Se  V eusse  juré,  s'ëusse  je  ma  part  Des  granz  biens  de  Vesglise  mon 
seignor  saint  Nissari,  in  Œuvr.  de  Ruteb.^  II  440,  wozu  ich  fur 
solche,  denen  das  lustige  Gedicht  nicht  bekannt  oder  zur  Hand 
sein  sollte,  bemerket  dafs  der  h.  Niçart  der  vom  Verfasser  ersonnene 
Patron  aller  Thorheit  1st,  der  Gedanke  also  einem  wohl  kommen 
kann  alle  Gemeinschaft  mit  ihm  abzuschwören. 

So  haben  denn  jedenfalls  die  unter  b)  und  die  unter  c)  be- 
trachteten  Fälle  folgendes  mit  einander  gemein:  auf  konditionale 
(konzessive)  Sätze,  welche  einen  nach  der  Meinung  des  Sprechenden 
keinesfalls  wirklichen  Sachverhalt  als  gegeben  zu  denken  einladen, 
müfste  ein  Hauptsatz  im  Conditionalis  folgen  ;  dafür  tritt  ein  Haupt- 
satz im  Indikativ  ein  und  spricht  das  als  wirklich  Gewufste  aus,  dessen 
Wirklichkeit  auch  dadurch  nicht  würde  aufgehoben  werden,  dafs  jene 
nicht  ^füllte  Bedingung  erfüllt  würde.  Und  ähnlich  verhält  es 
sich  auch  mit  den  unter  a)  gesammelten  Stellen;  auch  da,  kann 
man  sagen,  verlangt  der  Konditionalsatz  im  Grun¿e  einen  nega- 
tiven Hauptsatz  etwa  der  Form  „so  würde  man  darum  nicht  weniger 
sagen  dürfen'^  „so  wäre  es  darum  nicht  minder  wahr,  dafs  . .  .", 
worauf  dann  folgte,  was  nach  der  Meinung  des  Sprechenden  das 
Thatsächliche  ist;  nun  wird  aber  jener  Mittelgedanke  übersprungen, 
und  dem  konditionalen  Nebensatze  folgt  unmittelbar  die  Aussage 
des  bedingungslos  Richtigen. 

12. 

Keiner,  der  bei  einiger  Gewöhnung  an  neufranzösischen  Sprach- 
gebrauch altfranzösische  Texte  achtsam  liest,  wird  ohne  ein  ge- 
wisses Befremden  auf  Stellen  stofsen,  wo  unter  Umständen,  wie  sie 
im  folgenden  vorliegen,  der  bestimmte  Artikel  fehlt:  Im  Gh.  II  esp. 
S.  244  rüstet  sich  ein  Ritter  und  reitet  aus  um  den  „Ritter  mit 
den  zwei  Schwertern"  anzugreifen,  sobald  er  ihn  trifft;  dieser  sieht 


VERMISCHTE  BBTTRÄGS  ZUR  FRANZ.  ÛRAMMATUC  I95 

ihn  kcxnmeny  gürtet  sein  Rofs,  nimmt  sein  Schwert  und  seine  Lanze 
und  spornt  das  Rofs  dem  Gegner  entgegen;  nach  kurzem  Zwie* 
gesprach  âSî'  ^eslongent  li  uns  de  P autre  Et  si  mettent  lances  sor 
foutre  Et  il  hurlent  des  espérons  CAevaus,  7940;  et  maintenant  S'en- 
tretlongeni  et  adr echter ent  Chevaus  et  les  escus  sachter ent  Devant  lor 
pis,  eb.  8754;  so  heifst  es  im  Ch.  lyon  2226,  Yvain  sei  auf  einem 
Rosse  angesprengt  gekommen,  und  2239,  Keu  sei  aufgesessen 
um  sidi  mit  ihm  zu  messen,  dann  si  s'antresleissent,  Chevaus 
poingnent,  les  lances  heissent,  2246;  Mau  gret  ses  gardes  cevauça. 
Des  esporôns  ceval  brocha ,  Mousk.  17 115;  Et  plusiour  autre  en 
escaperent  Qui  d*esporons  cev  aus  fr  aper  ent,  eb.  22182;  fiert  cheval 
des  espérons.  Men.  Reims  58;  qftant  li  quens  de  Flandres  öi  chou, 
si  feri  cheval  des  espérons,  R  Clary  48;  Feroit  jument  des  esperrons 
(vorher  sa  jument  genannt),  Tr.  Dits  U  15  (Rom.  XII  221);  und 
hierher  darf  man  auch  stellen  Tant  con  chevaus  porter  le  puet, 
S'an  retorne  vers  la  chápele,  Ch.  lyon  4314,  wo  ohne  Zweifel  „das 
Rofsy  sein  Rofs^S  nicht  „ein  Rof^"  gemeint  ist  Oberall  hier  handelt 
es  sich  um  Reittiere,  deren  entweder  schon  zuvor  ausdrücklich  ge- 
dacht war,  oder  deren  Vorhandensein  doch  unter  den  jedesmal 
vorliegenden  Umstanden  als  völlig  selbstverständlich  gelten  mufs, 
so  dafs  die  Anwendung  des  sogenannten  unbestimmten  Artikels  bei 
den  Singularen  oder  die  Auffassung  des  Plurals,  als  bezeichne  er 
eine  unbestimmt  gelassene  Mehrheit,  keinesfalls  zulässig  ist  Nicht 
anders  in  folgenden  Stellen,  wo  Namen  von  Stücken  der  Ausstat- 
tung in  gleicher  Behandlung  begegnen:  les  escus  de  lor  cols  Depi" 
cierenl  et  estrouerent.  Et  lances  en  pieces  volèrent,  Ch.  II  esp.  7948; 
Et  muevent  li  uns  contre  l'autre  Et  mettent  lances  (die  Lanzen,  die 
sie  natürlich  schon  zuvor  in  Händen  hatten)  sous  as  selles,  eb.  8757; 
Quant  lanche  faut,  Vespee  traiti  Rich.  2901;  Es  cu  saisi  lance  a 
brandie.  Pere  35723;  Parmi  le  cors  lance  li  passe  (transitiv),  Claris 
23663;  De  la  grant  joie  que  il  Ol,  Ventalle  abàt,  hiaume  deslace, 
Ses  bras  entor  ses  flans  li  lace,  Pere  3561 1;  Mais  tant  parvindrent 
reniement  (li  cheval)  A  ce  qt^ esperón  les  coitoient  Que  ,  .  .,  Escan.  2329; 
Es  vous  Nichole  (als  Spielmann)  au  perón.  Trait  viele,  trait  arçon 
(wenn  diese  Stelle  nicht  wegen  der  Paarung  zweier  zusammen- 
gehörigen Dinge  anderswohin  zu  stellen  ist),  Aue  39)i2;  ganz  be- 
sonders häufig  in  absolutem  partf^sipialem  Ausdrucke  wie  lance  levee, 
lance  sor  f autre,  espee  traite,  hiaume  lade  u.  dgl.,  wovon  Belege  zu 
geben  nicht  not  thut  Übereinstimmendem  Verhalten  begegnet  man 
bei  Namen  von  Körperteilen:  Cil  qui  de  duel  face  moulla.  Pere.  36967; 
Li  comeres  .  .  .Devant  la  porte  f  aresta,  Met  cor  a  bouc  he ,  si  corna, 
Bari.  u.  Jos.  37f38;  A  tant  le  cor  a  bouche  mist,  Qaris  12239;  tant 
le  feri  malement ,  .  .  Vespee  un  peu  en  char  glacha,  £scan.  2^26] 
Mes  a  la  mere  euer  s  en  dient,  Propr.  chos.  II  15,26  (Rom.  XIV  470); 
Qui  lors  la  beste  debonere  Veist  piez  en  terre  fichier,  Ruteb.*  II  147; 
Entre  deus  eulz^  ot  de  li  dem  pié ,  Une  grant  toise   d^ espaules   au 

*  Entredeus  ist   frühzeitig  zum  Adverbium  und   zur    Präposition  ge- 
worden, und  sein  ursprünglicher  Sinn  mufs  sich  verdunkelt  haben.    Da  in  der 

13* 


tgÓ  A.  TOBLER, 

braiert  Cor.  Lo.  501;  Lors  lì  (1.  si)  relaisse  langue  aler^  Veng.  Rag 
4174;  Relaissa  adoni  langue  aler,  £scan.  458;  Car  plus  ne  pue% 
langue  mouvoir^  Tani  par  est  foihU  et  tant  afiite^  G  Coins.  267,288 
(würde  allein  nichts  beweisen,  weil  der  Sinn  sein  könnte  :  „sie  ver- 
mag keine  Zunge  mehr  zu  rühren");  so  auch  in  der  bei  Schilderung 
männlicher  Schönheit  oft  wiederkehrenden  Formel  Gros  par  espauleSf 
graues  par  le  baudré  „breit  über  die  Schultern  (gemessen),  schlank 
über  den  Gurt'S  Fier.  56,  Og.  Dan.  64,  Mitth.  28,29,  ^^^*  Dach.  35, 
MAym.  159,  Rom.  u.  Past  I  1,26  u.  s.w.  (womit  man  vergleiche 
Gros  fu  par  les  espaulez,  gresle  par  le  baudré^  Gaufr.  46,  wo  die 
Anwesenheit  des  Artikels  schwerlich  die  allergeringste  Verschieden- 
heit des  Sinnes  mit  sich  bringt,  einzig  durch  das  Versmafs  nahe 
gelegt  war);  wiederum  besonders  häufig  im  absoluten  partizipialen 
Ausdruck  :  Braz  estenduz^  joinz  piez,  nuz  piez,  gole  baee  und  ähnliches. 
In  hohem  Grade  muís  es  femer  auffallen,  wenn  Wace,  nach- 
dem er  lange  von  Harolds  Streitkräften  gesprochen,  die  Schilderung 
der  eigentlichen  Schlacht  mit  den  Worten  beginnt:  Geldons  engleis 
haches  porioent^  Rou  III  7813,  wenn  der  Dichter  des  Escanor  von 
dem  zürnend  dahin  reitenden  Keu  sagt  ne  savait  nul  assenz  De 
que  le  partie  tenait^  Fors  si  con  cheminz  le  menoit,  6827,  wo  doch  der 
Weg  der  bestimmte  Weg  ist,  den  er,  wenn  gleich  au&  Geratewohl, 
doch  nun  einmal   thatsächlich   eingeschlagen  hat,   oder  wenn   der 


Regel  die  Dinge,  zwischen  denen  ein  Drittes  sich  befindet,  zuvor  genannt 
sind  oder  als  ganz  bestimmte  aus  dem  Zusammenhang  sich  ergeben,  so  wurde 
entre  les  deus  zu  erwarten  sein.  Wir  fìnden  aber  wie  oben  so  avoü  plus  de 
planne  paume  entre  deus  ex  auch  Aue.  24,17  und  Et  ot  entre  deus  iex  large- 
ment demi  piJ,  AÍ0I6153;  entre  deus  os  (zwischen  den  zwei  vorher  gekenn- 
zeichneten Heeren)  en  une  place  Fist  un  compas  de  brieve  espace,  H  Andeli 
IV  170;  n*avoit  feme  plus  gentil  Entre  deus  mers  (zwischen  dem  miUel- 
ländischen  und  dem  atlantischen  Meer),  Mousk.  28694.  Und  entsprechend 
bei  adverbialem  Gebrauche:  li  Philistien  esturent  sur  le  mùnt  de  cha,  e  ces 
de  Israel  esiurent  sur  le  munt  de  la,  e  entredous  fud  li  vals  {valüsque  erat 
inter  eos),  LRoîs  61  ;  Devant  les  cinc  kalendes  De  décembre  en  vertet  Ne 
deit  estre  guardet  ;  Ne  enaprof  les  treis  Nones  de  cel  sul  meis  ;  Mais  entre' 
dous  'vendrai  Tus  tens.  Ph.  Thaon  Comp.  3457;  tote  ot  blanche  une  joe  Et 
Vautre  noire  comme  choe ;  Entr edeus  avoit  une  ligne  Plus  vert  que  n*est 
fuelle  de  vigne,  Erec,  528 1;  France  et  Yberne  en  funt  devise,  Quar  entre- 
dous  est  Ville  assise,  GMonm.  6;  et  por  ce  que  forte  cote  est  d* avoir  les 
(die  zehn  Tugenden  eines  Bailli)  toutes,  au  mains  se  gart  M  baillis  que  loiatés 
n*i  faille  pas  ;  et,  sHl  pot  estre  sages  et  loiax,  il  a  toutes  les  autres  qui  sont 
dites  entr  edeus,  Beauman.  1,12;  qui  a  les  costes  larges,  si .  ,;  qui  les  a  es- 
troues  .  ./  qui  les  a  entredeus  (von  mittlerer  Breite),  si  est  signes  de  bone 
nature,  Phisan.  14  in  Scelta  di  curiosità  XLII.  Dafs  der  Artikel  oder  ein 
possessives  Adjektiv  dabei  steht,  kommt  auch  vor;  aber  nicht  blois  vor  deus, 
sondern  auch  dahinter:  entredous  les  montaignes  {inter  medium  montium), 
S  S  Bern.  44,29;  entredeus  ses  mains,  Tr.  Belg.  I  189,  195,  und  dies  zeigt  Ver- 
dunkelung des  Sinnes  nicht  minder  als  wenn  man  dahin  hat  kommen  können 
zu  sagen  Sor  un  blanc  ceval  qu*il  amainne  Par  entredeus  ondes  de  Sainne 
Ausi  com  par  tier  e  fesist,  Mousk.  1 39 1 2.  (S.  über  entredeus  auch  Foerster 
zu  Clig.  2389  und  Godefroy).  Über  das  Wort  wäre  noch  mancherlei  zu  sagen  ; 
hier  muíste  von  dem  Wegbleiben  des  Artikels  in  der  seltsam  verdunkelten 
Juxtaposition  gesprochen  werden.  Von  ihrem  neufranzösischen  Gebrauche 
gehört  hierher,  was  Littré  unter  entre-deux  3  angiebt. 


VERMISCHTE  BETTRÄGB  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  I97 

Dichter  des  Ch.  II  esp.,  der  doch  bereits  berichtet  hat,  der  seine 
Damen  geleitende  Ritter  sei  auf  eine  Gesellschaft  von  Jägern  ge* 
stofsen  und  habe  von  denselben  einige  Auskunft  erhalten,  fortfährt 
Ei  veneor  vont  chevaus  (die  Rosse  der  Ankömmlinge)  prendre  Et 
font  tant  de  bien  comme  il  porent,  8822,  und  vom  andern  Morgen 
meldet  Et  veneor  aharnescierent  Lor  chevaus ,  et  il  sont  montée  8850, 
wo  zwar  es  nicht  völlig  ausgeschlossen  ist,  dafs  nur  an  einige  jener 
Jäger  gedacht  werde,  wahrscheinlich  aber  dem  Dichter  doch  gleich- 
mäfsige  Beteiligung  der  gesamten  Schaar  vorschwebt  Völlig  sicher 
bin  ich  der  richtigen  Auffassung  auch  da  nicht,  wo  es  im  GuiL 
Pal.  heifst  :  Guiüaumes  .  .  .  Entre  Espaignox  se  va  plungier.  Qui  donc 
vëist  vassal  aidier,  Trenchier  et  testes  et  cerviax,  Espandre  entrailles 
et  boiax  .  .  .  Qui  le  vëist,  bien  pè'ust  dire  Qtiel  monde  ti'èust  son  pareil, 
5726;  denn  wenn  mir  gleich  wahrscheinlich  ist,  es  werde  gesagt 
„wer  da  den  Ritter  gesehen  hätte,  wie  er  . .  .",  so  mufs  ich  doch 
die  Möglichkeit  zugeben,  der  Gedanke  des  Dichters  sei  „wer  da 
gesehen  hätte,  wie  ein  Ritter . . ."  Und  eher  das  Possessivum  als 
blofs  den  bestimmten  Artikel  vermissen  wir  in  der  Stelle,  wo  im 
Charroi  de  Nymes  Guillaume  seinen  König  daran  mahnt,  wie  er 
dem  frechen  Normannen  gegenüber,  als  alle  Höflinge  schwiegen, 
seines  Herrn  Würde  gewahrt  habe:  W'éus  un  seul  baron,  Droiz 
emperere,  qui  dëisio  ne  non,  Quant  me  mimbra  de  naturel  seignor,  189. 
Besonders  wenig  entbehrlich  erscheint  uns  heute  der  bestimmte 
Artikel  vor  einem  Substantiv,  wenn  in  einer  präpositionalen  Be- 
stimmung oder  in  einem  attributiven  Adjektiv  oder  in  einem  (determi- 
nierenden) Relativsatz  ein  Merkmal  angegeben  ist,  nach  welchem  die 
Ausscheidung  bestimmter  P2inzelnen  aus  der  durch  das  Substantivum 
bezeichneten  Gattung  zu  vollziehen  ist;  und  im  allgemeinen  stimmt 
dazu  auch  der  ältere  Gebrauch;  aber  man  findet  doch:  Robiers, 
(OU  disi  nestore  en  fin.  Prist  et  espousa  par  devise  Feme  al  conte 
Florent  de  Frisse,  Mousk.  17933;  u  est  rois  de  Tudele?  Fier.  58; 
Voirement  nos  dist- voir  califfes  de  Boudas,  Jerus.  1685;  Dant 
abé  de  Fescamp  li  vesques  apela,  God.  Bouill.  230  (vgl.  meine  Be- 
merkung zu  Z.  46  des  provenz.  Alexanderliedes);  trois  fois  Fist  sour 
lui  signe  de  la  crois,  Mousk.  411 3;  Signe  de  crois  fist  en  son  front, 
SCath.  469;  Vus  le  srvrez  a  feste  saint  Michiel,  Ch.  Roi.  37;  fe 
serai  cuens  ains  feste  saint  Martin,  Mittheil.  124,17;  A  feste  saint 
Jehan  soit  chascuns  retornes,  RMont.  123,36;  Entor  feste  toz  sains. 
Barb.  u.  M.  IV  1,15  ;  De  cele  chambre  isseit  a  ore  de  markier,  SThom. 
3826;  Et  vint  a  eure  de  mangier,  Escan.  1505;  Puis  entendi  a  ma 
besoigne  .  .  .  Jusqt^a  heure  de  desjuner,  Jeh.  Bruy.  in  Ménag.  II  38a; 
environ  heure  de  souper,  Urk.  v.  1391  in  S.  d'Angl.  LXIX;  environ 
heure  de  midi,  environ  heure  de  nonne,  a  droite  eure  de  nonne,  Ven^ 
demain  heure  de  tierce,  a  heure  de  soleil  couçant,  vers  eure  de  complie, 
a  heure  de  messe  u.  dgl.,  wofür  Fundorte  anzugeben  überflüssig  sein 
dürfte  {Demain  entour  eure  midi,  Thebes  S.  258);  en  non  dieu, 
RCambr.  13 14;  en  non  de  dieu,  Mousk.  26423;  A  non  dieu.  Cor.  Lo. 
1622  (neben  el  non  de  sainte  charité,  el  non  del  vif  deable,  el  non  des 


iqS  a.  toblbr, 

treis  personnes)]  et  voit  devers  destre  costé  Venir  Girant,  Gir.  Ross.  88; 
Demi  an  gist  sur  costé  destre.  L'autre  demi  sur  le  senestre,  Propt. 
chos.  Il  10,30;  Tomai  a  senestre  partie,  Tr.  Belg.  II  180,97  >  '^^''" 
vanz  qui  servir  le  deveient  E  qui  de  son  pat's  esteient.  Mult  crioent  e 
mult  plaigneientf  Rou  III  11 089;  Chevaus  poignent  et  lances  beissent 
Que  il  tenaient  anpoigniees,  Ch.  lyon  2246  Var.  (was  auch  weiter  oben 
hätte  angeführt  werden  dürfen);  Dameiseies  que  j'ai  veues  An  cest 
proel,  don  sont  venues.  Qui  dras  de  soie  et  or f rois  tissent?,  eb.  5227; 
Si  est  lie  de  grant  maniere  La  röine  de  ces  novieles^  Si  sont  chevalier 
etpuceles  Ki  avoec  la  roine  estaient,  Ch.  U  esp.  8966  (wo  mir  die 
Paarung  der  Substantiva  nicht  das  scheint,  was  das  Wegbleiben  des 
Artikels  herbeiführt);  N'ose  passer  comandement  Que  li  a  comandi 
Laris,  (wo  li  ait  stehen  mûfste,  wenn  gesagt  sein  sollte  „irgend  ein 
Gebot  des  Laris*'),  Claris  8144.  An  letzteren  Stellen  ist  allerdings 
die  Auffassung,  wonach  „gewisse  Diener",  „gewisse  Fräulein",  „einige 
Ritter  und  Jungfrauen"  gemeint  wären,  nicht  völlig  ausgeschlossen; 
aber  die  andere,  wonach  die  Relativsätze  determinieren  und  die 
Substantiva  den  ganzen  Bereich  des  determinierten  Teiles  einer 
Gattung   bezeichnen,  scheint  natürlicher. 

Auch  wo  Ausscheidung  einer  an  angegebenen  Merkmalen  erkenn- 
baren Gruppe  oder  eines  ebenso  gekennzeichneten  Einzelnen  nicht 
stattfindet ,  andererseits  Hinweis  auf  der  Vorstellung  bereits  Gegen- 
wärtiges gleich  wenig  im  Gedanken  des  Sprechenden  liegt,  trifft  man 
in  der  alten  wie  in  der  neuen  Sprache  dennoch  den  bestimmten  Artikel 
vor  Substantiven,  und  zwar,  trotzdem  dafs  sie  im  Singular  stehen,  mit 
der  besonderen  Kraft  die  Gesamtheit  der  einen  gewissen  Namen  tragen- 
den Dinge  oder  Wesen,  jede  irgendwo  und  irgendwann  vorhandene 
Menge  eines  so  oder  so  benannten  Stoffes  alleip  anders  Heifsenden 
gegenüber  zu  stellen  {le  mammifère,  l'oxygène),  oder  auch  den  ein- 
heitlichen Begriff  von  dieser  oder  jener  Kraft,  Thätigkeit,  Bewegung, 
Form,  Zahl,  Eigenschaft  u.  dgl.,  zu  dem  wir  von  vielen  einzelnen 
Wahrnehmungen  aus  gelangt  sind,  zu  allem  dem  in  Gegensatz  zu 
bringen,  was  nicht  unter  jenen  Begriff  fällt  {la  me,  la  beauté,  la 
faim,^  Aber  auch  in  diesem  Falle  kann  die  alte  Sprache  des  be- 
stimmten Artikels  entraten  :  En  un  livre  divin,  Qìiapelum  genesin,  Ki 
recuntet  la  sume,  Quant  que  deus  fist  pur  hume.  Ph.  Thaon  Comp. 
2002;  por  homme  raembre  daus  peines  d^ enfer,  Serm.  poit,  8;  Famme 


*  Wie  in  den  Fällen  erster  Art  man  sich  den  Gebranch  des  Singulars 
zur  Bezeichnung  der  gesamten  Gattung  etwa  erklären  könne,  habe  ich  in  der 
Ztschr.  XI  459  zu  zeigen  versucht.  Ein  Satz,  in  dem  man  Singular  und  Plural 
beide  zur  Bezeichnung  der  sämtlichen  Zugehörigen  einer  Gattung  findet,  wo 
aber  der  Singular  der  Ausdruck  für  die  Gattung  als  Einheit,  der  Plural  fur 
die  sämtlichen  Einzelnen  ist,  sei  hier  noch  angeführt  :  ü  ti*est  pas  rare  de  voir 
des  philosophes  dont  toutes  les  théories  ont  pour  objet  le  bonheur  de  Vespèce 
humaine,  avoir  assez  peu  de  souci  des  individus  dont  se  compose  cette  es- 
pèce; pleins  de  sympathie  pour  r homme ,  ils  sont  pleins  d'indifférence  pour 
les  hommes,  Legouvé,  Rev.  pol.  et  litt.  19  IH.  1887  S.  360b.  Ich  glaube 
übrigens,  der  nämliche  Gedanke  hätte  sich  auch  bei  umgekehrtem  Gebrauche 
der  Numeri  ergeben. 


VERMISCHTE  BBITRlOE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  ICQ 

ait  UH  ari  plus  dau  diable,  Sprichwort,  Dolop.  35 1  und  oft  ;  tout  as 
fait  par  ta  parole.  Beste,  poisson,  ois  i  el  hi  vole,  Mahom.  60;  Une 
chose  sachiez  de  chien:  Ja  son  mesire  qui  norri  l'a.  Por  estrange  ne 
changera,  Méòn  I  161,1197  ;  so  fast  immer  in  den  Naturgeschichten: 
Lëuns  en  mainte  guise  Multes  bestes  justise;  Pur  ceo  est  reis  lëuns, 
Ph.  Thaon  Best  13;  Pantere  est  une  beste  De  mult  p reclus  estre, 
eb.  223  ;  eignes  est  uns  oisiaus,  BLat.  213;  y  pótame  est  uns  peissons, 
eb.  189;  Çou  fu  el  tans  que  bles  espie,  Mousk.  22250;  aigue  est 
nuisanz  au  piz  et  as  ners  et  au  stomac,  BLat  174;  terre  engendre 
volentiers  soufre  et  alum,  eb.  178;  Li  orgues  fait  r obéir,  li  orguez 
fait  tolir;  Por  un  cop  vtdt  orguez  quatre  foiz  referir,  Poème  mor. 
470b;  fustiche  ría  Kune  saison;  Yvers  tiestas  nel  dessaisone.  Rend. 
C  50,1 1;  ja  nul  jour  envie  ne  morra,  Aub.  84'  (Sprichwort);  Or 
niccooii  si  pekiés  souspris  Que  ovulé  nCavoit  et  pris  Covoitise,  Guill. 
d'A.  75  (inwiefern  in  den  vier  letztangefûhrten  Beispielen  der  ,,leise 
untergelegte  Begriff  allegorischer  Persönlichkeif*  im  Spiele  sei,  von 
dem  Diez  III^  25  spricht,  ist  schwer  festzustellen). 

Ich  erspare  mir  das  Eingehen  auf  eine  Anzahl  weiterer  Fälle, 
wo  im  Altfranzösischen  ein  bestimmter  Artikel  nicht  auftritt  oder 
nicht  aufzutreten  braucht,  wahrend  der  heutige  Gebrauch  denselben 
fordert,  und  verweise  auf  Diez  a.  a.  O.,  wo  von  denselben  die  Rede 
ist  Doch  erinnere  ich  an  das  Fehlen  des  bestimmten  Artikels  vor 
Ordinalien  in  Herz  jur  devant  co  que  David  revejíist,  L  Rois  11 4  ;  // 
viaut  estre  jusqtía  tierz  jor  An  Broceliande,  Ch.  lyon  696  ;  vos  /'ä- 
vroiz  antre  voz  mains  Jusqu'à  tierz  jor,  eb.  1 844  ;  Quart  jour  après, 
Chron.  anglon.  I  5  ;  Ainz  tiers  di  en  avreit  il  plus  d^un  cent  entier, 
SThom.  2544;  Quinte  nuit  devant  la  seint  Pierre  .  .  .  Luque  la  mau^ 
dite  cuoucha^  Tr.  Dits  III  5  ;  Ge  vos  dorrai  de  France  un  [grant?] 
quartier:  Quarte  abiie  et  puis  le  quart  marchia,  Quarte  cité  et  quarte 
archeveschié.  Le  quart  serjant  et  le  quart  chevalier.  Quart  vavassor  et 
quart  garçon  a  pié.  Quarte  pucele  et  la  quarte  moillier  Et  le  quart 
prestre  et  puis  le  quart  moustier,  Nymes  386,  auf  welche  von  mir 
schon  in  dem  Bruchst  aus  dem  Ch.  lyon  S.  12  besprochene  Er- 
scheinung ich  zurückkonune,  um  nachträglich  die  hier  in  Betracht 
zu  ziehenden  Fälle  besser  als  es  dort  und  als  es  durch  Diez  zu 
Passion  49,2  geschehen  ist,  von  denen  zu  sondern,  wo  man  zu  dem 
Ordnungszahlwort  ebenso  gut  wie  den  bestimmten,  oder  besser,  den 
unbestimmten  Artikel  hinzugefügt  denken  kann.  So  bleibt  denn 
hier  auch  uneingereiht  lui  tierz  u.  dgl.,  weil  auch  da  unbestimmter 
Artikel  sehr  wohl  denkbar  sein  würde,  indem  einer  Person  die 
Eigenschaft  eines  dritten  zu  zwei  andern,  nicht  die  bestimmte 
Stelle  des  dritten  in  einer  festen  Folge  zugewiesen  wird. 

Nicht  alle  hier  zur  Sprache  gebrachten  Ausdrucksweisen  be- 
rühren das  an  neufranzösischef  Rede  gebildete  Gefühl  für  das  Üb- 
liche gleich  fremdartig;  und  wenn  wir  gleich  bei  der  Übersetzung 
ins  Neuiranzösische  wohl  ausnahmslos  den  bestimmten  Artikel  ein- 
zuschalten uns  entschliefsen  müfsten,  so  sind  doch  unter  den  hier 
gesammelten  Fällen  recht  viele,  zu  denen  man  in  den  Lehrbüchern 


^ 


200  A.  TOBLER, 

der  heutigen  Sprache  sofort  Parallelen  findet,  wo  sie  vpm  Gebrauche 
des  artikellosen  Substantivs  handeln.^  Noch  immer  lautet  das 
Kommando  à  cheval  (wohlauf  Kameraden,  aufs  Pferd,  aufs  Pferd); 
portez  armcy  reposez  arme;  noch  sagt  man  metíre  chapeau  bas,  hahü 
ì^asy  baisser  pamllony  plier  oder  trousser  bagage,  sans  bourse  délier  \ 
noch  ist  üblich  mettre  pied  à  terre,  être  und  mettre  sur  pied,  lâcher 
pied,  mettre  main,  tourner  tête  (visage),  tenir  tête,  avoir  à  cœur,  prendre 
à  cœur,  rebrousser  chemin,  rendre  gorge,  perdre  patience,  contenance,  cou-' 
rage,  connaissance,  haleine,  couper  cours  (und  daher  irrig  court),  fermer 
boutique;  nous  avons  passé  là  des  nuits  entières,  coudes  sur  la  table, 
Daudet,  Trente  ans  57;  en  six  minutes,  montre  eft  main,  vous  ¿tes 
sur  le  guai.  Rev.  pol.  et  litt  l/io,  1887  S.  432b;  perdre  de  vue, 
sortir  de  table,  de  prison  u.  dgl.  Ob  das  Substantivum  eine  Präpo* 
sition  vor  sich  habe  oder  nicht,  scheint  mir  für  die  Beurteilung 
des  Sachverhaltes  keinesfalls  in  Betracht  zu  kommen.  Dagegen 
wird  die  wissenschaftliche  Betrachtung,  wenn  sie  einmal  das  Auf- 
treten der  Substantiva  ohne  Artikel  zum  Gegenstand  nimmt,  immer 
erst  zu  fragen  haben,  ob  wohl  der  Sinn  einer  Wortverbindung,  in 
welcher  der  Artikel  zu  fehlen  scheint,  in  der  That  annährend  der- 
jenige ist,  den  sie  bei  Anwendung  des  bestimmten  Artikels  haben 
würde,  oder  aber'  derjenige,  welcher  beim  Hinzutritt  des  unbe- 
stimmten oder  des  sogenannten  Teilungsartikels  sich  ergeben  würde. 
In  einem  beträchtlichen  Teile  der  Redensarten,  welche  die  Schul- 
grammatik unter  dem  erwähnten  Gesichtspunkte  zur  Beachtung  em- 
pfiehlt, handelt  es  sich  darum,  dafs  der  Sprechende  Seiendes  mit 
einem  Substantivum  bezeichnet,  ohne  dabei  ein  bestimmtes  Ein- 
zelnes aus  einer  Gattung  oder  den  ganzen  Umfang  der  Gattung  oder 
die  gesamte  Menge  eines  Stoffes  im  Auge  zu  haben,  und  anderer- 
seits doch  auch  ohne  anzudeuten,  dais  ein  beliebiges  Einzelnes 
oder  ein  Teil  aus  der  Gesamtheit  des  so  oder  so  Benannten  vor- 
zustellen sei.  In  diesen  Fällen  ist  der  Gebrauch  des  Substantivums 
ohne  den  einen  oder  den  anderen  Artikel  das  zunächst  am  meisten 
Angemessene  und  in  der  alten  Sprache  in  weitem  Umfang  Ge^ 
bräuchliche;  und  es  würde  von  der  ganzen  Sache  so  viel  Redens 
nicht  nötig  sein,  wenn  nicht  im  Laufe  der  Zeit  der  unbestimmte 
Artikel,  wo  es  die  Bezeichnung  eines  beliebigen  Einzelnen,  und  der 
Teilungsartikel,  wo  es  die  Bezeichnung  unbestimmter  Teilmengen 
gilt,  so  stark  um  sich  gegrifien  hätten,  ohne  doch  die  ältere  Aus- 
drucksweise, welcher  der  blofse  Singular  oder  Plural  genügte,  völlig 
zu  verdrängen,  so  dafs  ohne  wesentliche  Verschiedenheit  der  Um- 


*  Es  ist  dem  Gegenstande  viel  Fleifs  gewidmet  worden  ;  doch  ist  es  selt- 
sam, dafs,  soviel  ich  sehe,  niemand  die  Fälle,  wo  nach  allgemeiner  Regel  der 
bestimmte  Artikel  zu  erwarten  wäre,  von  denen  sondert,  wo  nur  der  unbe- 
stimmte oder  auch  der  sogenannte  Teilungsartikel  angezeigt  scheinen  mäfete; 
tourner  bride,  ouvrir  boutique,  avoir  peur  gehören  keinesfalls  in  denselben 
Tiegel.  Ich  vermisse  die  Scheidung  der  Fälle  auch  in  der  sonst  so  fleifsigen 
.^  j  und  scharfsinnigen  Abhandlung  von  Heller  De  la  suppression  de  V article  devant 
les  substantif  s  joints  aux  verbes,  Progr.  der  Kgl.  Realschule  zu  Berlin,  1856. 


VERMISCHTE  BBTTRÄGB  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  20I 

stände  neben  avoir  peur  sich  avoir  de  Pespérance,  du  soupçon^  neben 
ouvrir  boutique  sich  ouvrir  un  magasin  stellt,  man  avoir  un  chapeau 
blanc  sagt,  nnd  il  portait  petit  chapeau  avec  redingote  grise  als  volks- 
mäfsig,  altertümlich  anmutet 

Doch  sind  es  nicht  diese  Fälle,  die  uns  hier  beschäftigen, 
sondern  jene  andern,  wo  es  den  Anschein  hat,  als  besage  das 
blofse  Substantivum  dasselbe,  was  sonst  das  Substantivum  mit  dem 
bestimmten  Artikel  anzeigt,  nämlich  das  bestimmte  einzelne  An- 
gehörige einer  Gattung  oder  die  bestimmten  einzelnen,  woran 
unter  den  jedesmal  vorliegenden  Verhältnissen  einzig  gedacht  werden 
kann  ;  mist  cor  a  boche,  gewifs  nicht  „ein  beliebiges  Horn  an  irgend 
einen  Mund",  sondern  „das"  d.  h.  „sein"  Horn  an  „den"  d.  h. 
„seinen"  Mund.  Wie  wir  nun  in  den  vorher  S.  200  berührten  Fällen 
auf  aitiranzösischen  Gebrauch  hingewiesen  haben,  der  in  einem  ge- 
wissen Umfange  noch  heute  fortbestehe,  während  er  im  übrigen 
einem  neuen  gewichen  sei,  so  könnten  wir  hier  uns  versucht  fühlen, 
wenigstens  auf  den  lateinischen  zu  verweisen,  dem  ja  der  bestimmte 
Artikel  überhaupt  fremd  sei,  und  der  in  bestimmten  Fällen  im 
Französischen  fortlebe,  während  aufserhalb  derselben  ein  neuer  Platz 
gegriffen  habe.  Indessen  werden  wir,  da  im  allgemeinen  der  be- 
stimmte Artikel  im  Französischen  von  frühester  Zeit  an  in  gleichem 
Sinne  wie  heute  verwendet  wird  und  in  bestimmten  Fällen  jeder- 
zeit unentbehrlich  ist  (von  den  Strafsburger  Eiden,  die  in  dieser 
Beziehung  unfranzösisch  verfahren,  sehe  ich  ab),  während  das  Latein 
ihn  auch  in  diesen  nicht  kennt,  eher  versuchen  im  Französischen 
den  Grund  eines  Verfahrens  zu  entdecken,  das  zunächst  allerdings 
befremden  mufs.  (Dafs  hie  und  da  in  bestimmten  französischen 
artikellosen  Formeln  die  Nachbildung  lateinischer  zu  sehen  sei, 
braucht  darum  nicht  geleugnet  zu  werden).  Eben  die  Selbstver- 
ständlichkeit der  Heraushebung  eines  bestimmten  Einzelnen  aus  einer 
Gattung,  diese  Selbstverständlichkeit,  um  deren  willen  das  demon- 
strative le  i  welches  wir  in  hurta  le  cheval  finden,  keinem  Zweifel 
über  seinen  Sinn  begegnet,  kann  auch  bewirken,  dafs  das  Aus- 
sprechen des  blofsen  cheval  schon  genügend  erscheint  um  den  im 
Sinne  liegenden  Gedanken  auszusprechen.  Besonders  leicht  wird 
so  der  Artikel  bei  substantivischen  Satz  Objekten  wegbleiben 
können,  weil,  wenn  erst  das  Subjekt  und  das  Verbum  gegeben 
sind,  weniger  leicht  Unsicherheit  bezüglich  der  Einzelnen  möglich 
isty  die  als  Objekt  gemeint  sind.  Doch  zeigen  die  oben  gegebenen 
Beispiele,  dafs  auch  Subjekte  unter  gleichen  Umständen  des  Artikels 
entraten  können.  Ohne  Zweifel  bringt  die  Aufnahme  des  Artikels 
in  die  Rede  eine  gröfsere  Klarheit,  da  ja,  namentlich  in  der  älteren 
Sprache,  ohne  ihn  das  Substantiv  auch  unbestimmt  gelassene  Ein- 
zelne bezeichnen  kann  (cheval  =  un  cheval,  chevaus  =»  des  chevaux), 
und  das  wird  der  Grund  sein,  weshalb  der  hier  erörterte  Gebrauch 
im  Laufe  der  Zeit  zurück  gegangen  ist. 

Die  Fälle,  wo  das  artikellose  Substantivum  von  determinierenden 
Beisätzen  begleitet  ist,  werden  nicht  alle  die  nämliche  Erklärung  zu- 


202  A.  TOBLBR, 

lassen.  Verbindungen  wie  rois  de  Tudele  mögen  dadurch  herbei- 
geführt sein»  dafs  roü  Charles  und  ähnliches  der  alten  Sprache  ge- 
läufig ist,  wo  nicht  so  sehr  der  Eigenname  determinierend  zum 
Gattungsnamen  tritt  als  vielmehr  der  letztere  attributiv  zu  dem  eines 
Artikels  nicht  bedürftigen  ersteren  ;  bei  dant  abé  de  Fescamp  ist  auíser- 
dem  zu  beachten,  dafs  dani  ein  Titel  ist,  der  ursprünglich  nur  in 
der  Anrede  und  erst  in  zweiter  Linie  auch  aufseiiialb  derselben 
d.  h.  als  Bezeichnung  der  dritten,  der  besprochenen  Person  zur 
.Anwendung  kommt  (wie  prov.  En^  Na,  nfrz.  monsieur^  span,  dan  und 
andere),  und  von  seiner  -  eigentlich  vokativischen  Natur  jederzeit  so- 
viel bewahrt  hat,  dafs  es  nur  sehr  selten  vom  Artikel  begleitet  auf- 
tritt (so  etwa  Bien  est  enfouis  et  couvers  .  .  ¡i  dans  preiasy  Barb.  u. 
M.  IV  463,365;  Li  dam  H  met  les  braz  au  co¡^  Méon  I  43,170; 
U autre  part  sont  li  dan  de  Bangi,  de  Charroles,  Gir.  Ross.  219; 
Godefroy  hat  nicht  einen  Beleg  fur  solchen  weit  seltneren  Ge- 
brauch). In  hohem  Grade  aufiallig  bleibt  mir  Feme  al  conte  Florent 
de  Frise,  es  mûfste  denn  sein,  der  Chronist  wolle  damit  blofs  sagen 
^eine  Gattin  des  Grafen*'  d.  h.  „eine,  welche  mit  dem  Grafen  ver- 
mählt gewesen  war'^ 

In  signe  de  la  crois  darf  man  wohl  um  so  eher  eine  unfreie 
Nachbildung  der  lateinischen  Formel  sehen,  als  ja  signe  jedenfalls  ein 
Lehnwort  ist;  und  gleiches  wird  man  von  en  non  dieu  sagen  können, 
das  wie  par  non  manchen  eine  nach  ihrem  eigentlichen  Sinn  stark 
verdunkelte  Wendung  gewesen  sein  mufs,  wenig  verständlicher  als 
nomini  dame,  RCambr.  1567;  MAym.  2239;  Nomini  dame,  Ren. 990 
(M  III  240),  7167,  13085  (M  VIII  99),  Nomini  Pastre  Christum  fil, 
10237  {^Nomini  dame  Cristum  file,  M  I  537,  s.  Varianten  dazu). 

Wenn  dagegen  gesagt  wird  a  feste  saint  Michel,  so  wird  da- 
bei das  Verfahren  mafsgebend  gewesen  sein,  das  bei  noel,  pasques, 
pentecoste  statthat  Diese  letzteren  treten  ganz  gewöhnlich  ohne  Í 
Artikel  auf,  wahrscheinlich  darum,  weil  die  so  benannten  Tage  als 
nur  einmal  vorhandene  Wesen  erscheinen,  die  nur  eben  all- 
jährlich wieder  erscheinen  und  verschwinden,  Personen  ähnlich, 
deren  Konunen  und  Gehen  in  regelmäfsigem  Wechsel  erfolgen 
würde;  und  ihnen  folgen  nun  jene  Benennungen,  die  zw.  feste  den 
Namen  eines  Patrons  fügen.  Zu  jenen  Appellativen,  „die  auf  den 
Begriff  eines  einzigen  Wesens  beschränkt  sind"  (Diez  IIP  26),  hat 
Diez  mit  Recht  auch  die  Namen  der  Wochentage  und  die  der 
Monate  gestellt;  dafs  sie  dahin  gehören,  rechtfertigt  sich  von  der 
eben  für  die  Kalenderfeste  geltend  gemachten  Auffassung  aus. 
Nicht  minder  zutreffend  ist  diese  aber  aucH  für  die  Namen  der 
Tageszeiten  (midi,  minuit,  nuit,  jour,  matin  u.  a.),  und  ihnen  schliefsen 
sich  nun  wieder  jene  Stundenbezeichnungen  an,  die  aus  heure 
und  einer  Determination  mit  de  bestehen  und  um  der  Art  ihrer 
Bildung  willen  eigentlich  den  Artikel  zu  verlangen  scheinen,  heure 
de  complie  und  ähnliche.     | 

Zur  Erklärung  von  vers  destre  costé  darf  man  sich  vielleicht  auf 
die  Oblichkeit  von  vers  destre  berufen,     destre  als  Substantivum  ist 


VERMISCHTE  BEITRAGE  ZUR  FRANZ.  ÛRAMMATIK.  203 

insofern  mit  den  oben  behandelten  langue,  espauJes,  €har  u.  dgl.  zu- 
sammen zu  stellen,  als  auch  es  etwas  allem  der  Ortsveränderung 
Fähigen  Zukommendes  bezeichnet  und  darum  des  Artikels,  der  auf 
seine  Zugehörigkeit  zu  dem  in  Rede  stehenden  Bewegten  hinwiese, 
nicht  dringend  bedarf,  so  dafs  torna  vers  destre  so  natürlich  er- 
scheinen mufs  wie  esioit  en  piez.  Nun  möchte  ich  zwar  nicht  sagen, 
destre  costé  sei  ja  dasselbe  wie  destre,  und  was  diesem  recht,  sei 
jenem  billig;  denn  dort  haben  wir  eben  immer  ein  costé,  welches 
durch  ein  destre  als  eine  bestimmte  Seite  im  Gegensatz  zu  einer 
andern  bezeichnet  wird,  und  in  solchem  Falle  tritt  im  allgemeinen 
der  Artikel  ein;  aber  es  kann  im  Gedanken  des  Redenden  dieser 
Sachverhalt  zurücktreten,  der  Gegensatz  der  rechten  zu  einer  andern 
Seite  aufser  Acht  bleiben,  und  so  destre  costé  die  gleiche  Behand- 
lung erfahren  wie  destre  allein.  Steht  destre  nach  costé,  wie  in  einer 
der  beigebrachten  Stellen  der  Fall  ist,  so  kommt  ihm  ohne  Zweifel 
mehr  an  unterscheidender  Kraft  zu,  und  dafs  auch  dann  der  Artikel 
fehlen  kann,  i^t  aunälliger  als  beim  Voranstehen  des  Adjektivs. 

Zu  den  S.  196, 197  aus  Rou  und  Ch.  II  esp.  beigebrachten  Stellen 
und  zu  den  S.  198  aus  den  nämlichen  Werken  und  aus  Ch.  lyon 
hinzugefügten  weiteren,  welche  letzteren  determinierende  Relativ- 
sätze hinter  den  artikellosen  Substantiven  aufweisen^  weifs  ich  nur 
soviel  zu  sagen:  gerade  der  Umstand,  um  dessen  willen  man  den 
Artikel  erwartet,  dafs  nämlich  die  durch  die  Substantiva  bezeich- 
neten Personen  oder  Dinge  für  den  Sprechenden  innerhalb  der 
Gattung,  der  sie  angehören,  vollkommen  scharf  ausgesondert  sind, 
kann  es  ihm  auch  uberñüssig  erscheinen  lassen,  durch  Anwendung 
des  demonstrativen  Adjektivs  die  Sonderung  noch  ausdrücklich  zu 
vollziehen.  Dahin  wird  es  gehören,  wenn  La  Fontaine  in  gewollter 
Altertûmlichkeit  sagt:  Dés  que  Téthys  chassott  Phébus  aux  crins  dorés. 
Taure ts  entr oient  en  jeu,  fuseaux  étoient  tirés,  Fabl.  V  6,  7.* 

Leicht  ist  möglich,  dafs  hierher  Vorkommnisse  solcher  Art  ge- 
hören, wie  ich  sie  vor  zweiunddreifsig  Jahren  in  meiner  Bemerkung 
zu  Z.  29  des  Alexanderfragmentes  zur  Sprache  gebracht  habe.  Dort 
heifst  es  :  Dicunt  alquant  estrobatour  Quel  rey  s  fud  filz  d'encantatour; 
Mentent  fellon  losengetour.  Dies  darf  man  ohne  Zweifel  so  fassen, 
wie  damals  geschehen  ist,  dafs  man  fellon  losengetour  als  eine  Art 
Apposition  (jetzt  würde  ich  eher  sagen  als  einen  appositionalen 
Ausruf)  zu  dem  in  mentent  liegenden  Subjekte  nimmt  und  übersetzt 


I  Weniger  entschieden  möchte  ich  es  ebendahin  stellen,  wenn  er  sagt: 
Grenouilles  aussitôt  de  sauter  dans  les  ondes;  Grenouilles  de  rentrer  en 
leurs  grottes  profondes,  F.  II  14,24;  Souris  de  revenir,  femme  d^itre  en 
posture,  eb.  n  l8|25.  Denn  wenn,  wie  neulich  Marcou  ausgeführt  hat  (der 
historische  Infinitiv  im  Französischen,  Berliner  Dissert.  1888),  der  historische 
Infinitiv  des  Französischen  eigentlich  imperativisch  gemeint  war,  so  könnte 
das  gerade  neben  ihm  häufige  Auftreten  eines  artikellosen.  Subjekts  darin 
seinen  Grund  haben,  dafs  dasselbe  eigentlich  ein  Vokaüv  war.  Bei  La  Fon- 
taine ist  beides  freilich  nicht  mehr  der  Fall,  sonst  muíste  er  ja  sagen  en  vos 
grottes  profondes  ;  auch  sind  bei  ihm  Beispiele  von  Gebrauch  des  Artikels 
vor  dem  Subjekte  des  historischen  Infinitivs  häufig. 


204  A.  TOBLBR, 

„sie  lügen,  die  vernichten  Ränkeschmiede!'*  Eine  andere  Auf- 
fassung ist  ja  auch  gar  nicht  möglich,  wenn  es  im  prov.  G  Ross. 
heifst  qí^el  nCa  mon  paire  mort,  reis  dissopdos,  2314,  oder  nfrz.  /> 
plus  triste,  pauvre  fille,  c^est  que,  même  dans  ces  conditions,  elle  ne  fera 
probablement  que  végéter.  Rev.  pol.  et  litt  5  III  1887  S.  306.  Und  ver- 
mutlich hat  man  es  mit  eben  solchem  Ausruf  zu  thun,  wenn  ital. 
gesagt  wird:  faceva  pietà  poverino*  Anche  nel  giorno  che  morì  povero 
vecchio  lo  ripetè.  Vengo  da*  monaci  mandato  cattivelli,  Morg.  M.  1  4 1  ; 
oder  span.  Hasta  que  hablar  con  ella  Envidioso  traidor  y  fementido 
Me  vio,  Lope  de  Vega,  Gatom.  VI  ;  gewifs  in  Viva  Olivier  di  Vienna 
buon  marchese,  Ori.  Innam.  II  59  ;  Viva  la  chiocciola  caro  animale. 
Giusti.  Aber  an  einigen  der  a.  a.  O.  beigebrachten  Stellen  würde 
es  ebenso  wohl  erlaubt  sein  in  dem  artikellosen  Substantivum  nur 
das  Subjekt  zu  sehen,  wenn  gleich  nach  heutigem  Gebrauche  der 
Artikel  unter  solchen  Umständen  unentbehrlich  sein  würde;  und 
solche  Auffassung  ist  allein  möglich,  wenn  es  in  den  Cent  Nouv. 
nouv.  heifst:  sur  ce  fist  felle)  la  départie;  et  bon  curé,  qui  avait  le 
feu  d^amòurs,  ne  fut  depuis  guères  aise,  XLIV,  oder  wenn  ein  Lied 
beginnt:  Et  que  feront  povres  gendarmes  En  la  conté  en  garnison? 
Chans,  du  XVe  siècle  S.  126. 

£s  bleiben  die  Fälle,  wo  durch  den  Singular  des  ohne  Artikel 
auftretenden  Appellativums  die  gesamte  Gattung  bezeichnet  wird: 
Femme  a  un  art  plus  dou  diable;  pantere  est  une  beste;  quanque 
dieus  fist  por  home.  Es  wird  dieses  Verfahren  darin  seinen  Grund 
haben,  dafs  das,  was  als  eine  Vielheit  gleichartiger  Einzelner  auf- 
gefafst  werden  könnte  (und  dann  auch  wirklich  so  aufgefaTst  wird, 
wenn  man  sagt  les  femmes,  les  panteres),  als  ein  Wesen  einzig  in 
seiner  Art  aufgefafst  wird,  das  nur  freilich  hier  und  dort,  heute 
und  übers  Jahr,  in  nebensächlichen  Dingen  auch  seine  Beschaffen- 
heit wechselnd,  sich  uns  darstellt,  zu  vergleichen  mit  dem,  was  man 
jour,  noel,  iver  nennt,  was  ja  eigentlich  auch  zahlreiche  Zeitteile 
sind,  dem  die  Sprache  gestaltenden  Bewufstsein  aber  als  je  ein 
Zeitteil  erscheinen,  der  in  bestimmten  Zeiträumen  wiederkehre. 
Solche  Wesen  haben  Eigennamen;  oder  vielmehr  die  Namen,  die 
ihnen  beigelegt  sind,  haben  zwar  nicht  alles  mit  Eigennamen,  wie 
Cicero,  Rom,  Sirius,  Durendal  gemein,  da  sie  nebenher  doch  auch 
zur  Bezeichnung  sei  es  bestimmter  sei  es  beliebiger  Einzelner  der 
Gattung  dienen  ;  aber  sie  treten  völlig  in  die  Ordnung  der  Eigen- 
namen ein,  sobald  sie  in  dem  vorhin  gekennzeichneten  Sinne  ge- 
braucht werden.  Und  wenn  im  allgemeinen  die  Namen  der  per- 
sönlichen Individuen  keinen  Artikel  zu  sich  nehmen,  wenn  mit  den 
von  Diez  zur  Sprache  gebrachten  Appellativen  dem  nicht  anders 
ist,  so  ist  auch  für  die  hier  in  Rede  stehenden  das  gleiche  zu 
erwarten,  so  lange  eben  die  zu  Grunde  liegende  Auffassung  ob- 
waltet. Noch  leichter  wird  eine  derartige  Aufìfassung  sich  gegen- 
über „Stoffen**  einstellen,  in  deren  getrennten  Einzelmengen  die 
sich  wiederholende  Erscheinung  eines  einzigen  Wesens  zu  erblicken 
noch  näher  liegt;  und  gegenüber  den  Thätigkeiten,  Eigenschaften, 


VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  205 

Kräften,  Bewegungen  u.  dgl.,  deren  Namen  man  als  Abstracta  zu 
bezeichnen  pñegt,  und  die  gerade  darum,  weil  sie  an  sich  sinn- 
lich wahrnehmbar  nicht  sind,  als  blofse  sich  wiederholende  Ver- 
wirklichungen je  eines  Seienden  anzusehen  besonders  geneigt 
sein  wird. 

Damit  verlasse  ich  für  einmal  diesen  Gegenstand,  so  wenig 
mir  entgeht,  dafs  lange  nicht  alles  Hergehörige  erledigt  ist  Auf 
bisher  nicht  t>esprochene  Erscheinungen  habe  ich  hier  nur  in  ge- 
ringem Umfange  hinzuweisen  gehabt;  mir  lag  diesmal  mehr  daran 
für  lange  bekannte  Thatsachen  der  Sprache  die  innere  Recht- 
fertigung zu  finden,  den  Sachverhalt  im  Denken  festzustellen,  dem 
jene  Thatsachen  ursprünglich  entsprochen  haben.  £s  wäre  viel- 
leicht besser  gewesen  eine  vollständige  Syntax  des  Artikels  zu  ver- 
suchen, wie  ich  sie  in  meinen  Vorlesungen  zu  geben  nach  bemühe, 
und  das  Verhalten  anderer  Sprachen  herbeizuziehen,  die. zum  Ver- 
gleiche locken;  ersteres  hätte  viel  unnütze  Wiederholungen  von 
Bekanntem  mit  sich  gebracht,  letzteres  ausgedehntere  Sammlung' 
von  Materialien  erfordert,  als  ich  habe  ausführen  können  ;  jedenfalls 
hätte  ich  vom  Leser  ein  gröfseres  Opfer  an  Zeit  erbitten  müssen, 
als  man  gemeiniglich  Untersuchungen  der  vorliegenden  Art  zu 
bringen  geneigt  ist  Diese  paar  Seiten  finden  vielleicht  noch  ein 
paar  Leser. 

13- 
Diez  handelt  III^  339  von  einer  „mit  dem  Relativsatz  ver- 
wandten Fügung,  worin  der  mit  der  G>pula  eingeleitete  Satz  einem 
Gegenstande  des  Hauptsatzes  irgend  ein  näher  bestinunendes  Ver- 
hältnis beilegt*'.  Für  die  von  ihm  mit  gewohnter  Umsicht  zunächst 
beigebrachten  Beispiele  trifit  die  gegebene  Kennzeichnung  ohne 
Zweifei  zu;  es  scheint  aber,  er  hätte  besser  gethan,  die  Fälle,  wo 
der  mit  der  „Copula"  (cue)  eingeleitete  Satz  sich  unverkennbar  auf 
ein  nominales  Glied  des  Hauptsatzes  bezieht,  als  eine  Art  Relativ- 
sätze zu  sondern  von  denen,  wo  vielmehr  das  Verb  um  des  Haupt- 
satzes eine  nähere  Bestimmung  erfährt,  diese  letzteren  mit  den 
später  S.  346  unter  4  behandelten  zusammenzufassen  und  zu  sagen, 
cue  könne  Sätze  einleiten,  welche  einen  das  im  Hauptsatze' Aus- 
gesagte begleitenden  Sachverhalt  vorführen.  Gewifs  kann  man  ja 
sagen,  in  Je  lut  parlai  qtíil  ¿tait  encore  mi  lit  werde  „einem  Gegen- 
stande des  Hauptsatzes  ein  Verhältnis  beigelegt*',  nänllich  der  mit 
lui  bezeichneten  Person  das  Verhältnis  des  im  Bette  Liegens,  aber 
in  je  lui  parlais  encore  que  le  soleil  était  déjà  levé  verhält  sich  doch 
ohne  Zweifel  der  Net>ensatz  zum  Hauptsatze  nicht  anders,  und  hier 
würde  man  vergeblich  nach  einem  Gegenstande  des  Hauptsatzes 
suchen,  der  eine  nähere  Bestimmung  erführe;  und  damit  hört  denn 
auch  alle  Verwandtschaft  des  Nebensatzes  mit  Relativsätzen  auf. 
Gleiches  gilt  von  dem  Falle,  wo  beide  Sätze  negativ  sind,  der 
Nebensatz  im  Konjunktiv  steht,  und  ausgesprochen  wird,  das  im 
Hauptsatz  Ausgesagte   habe  nicht   statt  unter  solchen  Umständen, 


206  A.  TOBLKR, 

dafs  nicht  das  im  Nebensatz  Ausgesagte  eintrete  oder,  was  gleich- 
viel, ohne   dafs  dasselbe  eintrete.     Dem  Gehraiiche  solcher  mt 
que  eingeleiteter  Sätze   sind  heute  wohl  etwas  engere  Grenzen  ge- 
zogen  als   früher;    die  Bestimmung   scheint  heute   meist  eine   rein 
temporale,  wie  sich  schon  daraus  ergiebt,   dafs  gemeiniglich  sei  es 
der  Hauptsatz  sei  es  der  Nebensatz  ein-déjà^  ein  encore^  ein  (eben- 
falls zeitbestimmend  gewordenes)   à  peine  in   sich  aufnimmt,    oder 
beide  es  thun:  on  essay  at  i  encore  de  le  retenir  ^  qtí il  était  déjà  dans 
r antichambre^   Daudet,   Fromont  209  ;   vgl.   Holder  S.  435   Zusatz  b 
Plattner t  §  238  Â.  2,   Seeger  II  §  83,   und  dais   in   dem  Falle,    wo 
entweder  der  Hauptsatz  oder  der  Nebensatz  verneint  ist,  das  ne  .  . 
pas  den  Sinn   eines  ne  . .  pas  encore  hat,   d.  h.  die  Verneinung    ein 
Sein  oder  Geschehen  nur  für  eine  bestimmte  Zeit  in  Abrede  stellt, 
nach  deren  Ablauf  dasselbe  als  eingetreten  zu  denken  ist  ;  s.  Holder 
a.  a«  O.  Anm.  19  und  Plattner  ebenda:  J'étais  hors  de  la  salle  qt^on 
ne  s^ était  pas  aperçu  que  je  me  fusse  levé.     Man  halte  dazu  die  Bei- 
^spiele,    welche   von    solch   temporalem   Gebrauche   des   que  Littré 
S.  1412a  zu  Unterst  giebt,    wo  er  es  mit  lorsque,   und  etwas  weiter 
oben,  wo  er  es  mit  pendant  que  gleichbedeutend   erklärt     Die   alte 
Sprache  bietet  Beispiele  gleichen  Gebrauches  dar:  Ancor  n^astoii  a 
terre  que  li  postres  lo  twit,   Poème  mor.   33a;   //  rioreni  mie  quatre 
lieues  alé  Qtienmi  la  voie  ont  un  vilain  trové,   Nymes  876;   aber    sie 
gewährt  auch  solche,  wo  die  Vorstellung  der  Gleichzeitigkeit  zweier 
Vorgänge  zurücktritt  neben  derjenigen  des  begleitenden  Umstandes, 
dessen  Erwähnung  geschieht,   weil   er   über  Art  und  Weise,   oder 
Wirkung   oder  Ursache   oder  Ort  des   im  Hauptsatze  Ausgesag-ten 
aufklärt:   /ostai  a  lui,  quel  virent  maint  baron,  Nymes  208;    Puts  a 
dit,  que  cascuns  Poi:  Biaus  niés,  mult  sui  je  par  vos  liés,  Veng.  Rag. 
6136;     Tot  le   depart,   que  giens  ne  Pen  remest,  Alex.  19b;    environ 
mïenuit  partismes  du  port  d* Alixandre,    qu'il  faisait  bon  temps  et  bon 
vent,   Sd'Angl.  289;  und  das  que  ,  ,ne  . .,  von  dem  man  zu  sagen 
pñegt,   es  sei  so  viel  wie  safis  que  (s.  z.  B.  Littré  S.  1412b)   findet 
man  nicht  blofs  wie  jetzt  nach  negativem  Hauptsatze  und  vom  Kon- 
junktiv begleitet  :    il  ne  puet  a  Keu  mesfaire  Qu'il  ne  face  grani  fe^ 
Ionie,  Escan.  11 79,  sondern  auch  mit  dem  Indikativ  nach  bejahendem 
Hauptsatze  :    la  flame  s'i  est  mise.  Que  nus  ne  sofle  ne  atise,  Ch.  lyon 
1780;    Devant  le  paveülon   desçant.  Que  nus   ne  fu  a  son   desçandre^ 
eb.  2709  ;  Puis  conversèrent  ensemble  longement,  Qued  enfant  n'oureni; 
peiset  ¡or  en  fortment  (wie  ich  von  G.  Paris  abweichend  interpungiere), 
Alex.  5b  ;    Vint  ans  ja   ensamble   esté  orent.  Conques   enfant  avoir  ne 
poreni.  Rich.  78  ;    Un  seul  enfant  avoir  ne  peurent,   Vingt  am  furent 
que  nul  n'en  eurent,  Nat.  ND  222,  oder   mit   dem  Konjunktiv  nach 
nicht  verneintem  regierendem  Satz,   der  aber  einen  nur  gedachten 
Sachverhalt   zum  Inhalte  hat:   Vilainne  ere,  se  il  s* en   vait  Que  ne  li 
soit  gueredonné,   Veng.  Rag.  201 7;    ne  velt  mie  Qt¿ ainsi  s'en   voi[s]t 
la  diex  (1.  dieii)  amie,  Ne  que  la  fosse  soit  reclose,  Qiiil  n'en  retiegne 
aucune  chose.  Barb.  u.  M.  I  275,158. 

In  ail  diesen  Beispielen  werden  zwei  Aussagen  se  zu  einander 


VERMISCHTE  BSITRÄGB  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  207 

in  Beziehung  gesetzt,  dafs  man  sagt,  der  Sachverhalt  A  vollzieht 
sich  verknüpft  mit  dem  Sachverhalt  B,  ist  mit  diesem;  und  über- 
all kann  ohne  Schwierigkeit  und  ohne  wesentliche  Änderung  des 
Sinnes  das  Verhältnis  umgekehrt,  der  in  Form  eines  Nebensatzes 
auftretenden  Aussage  die  Form  des  Hauptsatzes  gegeben  und  da- 
für der  Hauptsatz  zum  Nebensatz  gemacht  werden:  //  iiaii  déjà 
dans  rantíchambn,  qu'on  essayait  encore  de  le  retenir;  on  ne  s'était 
pas  aperçu  que  je  me  fusse  levé,  que  fêtais  hors  de  la  salie,  und  zwar 
hier,  wo  in  der  That  nur  Gleichzeitigkeit  der  zwei  Vorgänge  aus- 
gesagt scheint,  sogar  unter  Beibehaltung  der  nämlichen  Konjunktion 
que  =  „während  gleichzeitig";  anderwärts  würde  bei  der  Umkehr 
que  mit  einer  andern  Konjunktion  zu  vertauschen  sein,  wenn  zu 
dem  Verhältnis  der  Gleichzeitigkeit  noch  ein  weiteres  hinzukommt, 
das  zwar  von  A  zu  B,  nicht  aber  von  B  zu  A  besteht:  der  Zwei- 
kampf ist  nicht  blofs  gleichzeitig  mit  dem  Zuschauen  der  Ritter, 
er  gewinnt  durch  dasselbe  eine  gewisse  Besonderheit,  wird  in  seinem 
Wesen  bestimmt  dadurch,  während  er  selbst  für  das  Zuschauen 
nur  die  Angabe  des  Anlasses,  des  Zeitpunktes  ist,  so  dafs  man 
umkehrend  sagen  würde  :  maint  baron  le  virent,  quant  je  jostai  a  lui. 
Oder  zu  dem  Aufbrechen  von  Alexandria  ist  das  gute  Wetter  aller- 
dings etwas  Gleichzeitiges,  aber  aufserdem  auch  noch  eine  für  das 
Wie  sehr  wesentliche  Bestimmung,  von  der  die  Freudigkeit,  Zu- 
versicht, Ordnung  der  Abfahrt  abhängt,  während  das  Wetter  von 
der  Abfahrt  unberührt  bleibt,  diese  für  jenes  eine  blofse  Zeit- 
bestimmung bildet,  so  dafs  man  sagen  würde  il  faisoit  bon  temps, 
quant  parûmes  du  port.  Das  lange  eheliche  Leben  und  die  Kinder- 
losigkeit erstrecken  sich  über  die  nämliche  Zeit;  aber  jenes  hat  an 
dieser  eine  nicht  blofs  zeitliche  Bestimmung  sondern  eine  Bestim- 
mung des  Wie,  während,  wenn  man  diese  im  Hauptsatze  aussagen 
wollte,  der  aus  dem  früheren  Hauptsatze  zu  bildende  Nebensatz 
etwa  tant  com  zur  Konjunktion  haben  oder  die  Form  eines  ein- 
räumenden Satzes  annehmen  müfste. 

Das  Vorstehende  zeigt  schon  hinreidiead,  dafs  die  Art  des 
Verhältnisses  der  beiden  durch  que  verbundenen  Sätze  damit  nicht 
erschöpft  ist,  wenn  man  sagt,  die  in  den  zwei  Aussagen  liegenden 
Sachverhalte  werden  als  gleichzeitige  mit  einander  verknüpft.  Wäre 
dem  so,  warunt  hätte  denn  die  Sprache  nicht  zu  den  gewöhnlichen 
Mitteln  des  Ausdrucks  für  solches  Verhältnis  gegriffen  (quand,  lorsque, 
tant  que  u.  dgl.),  und  warum  muíste  sie  in  zahlreichen  Fällen  zu 
diesen  greifen,  sobald  das  Verhältnis  umgekehrt  wird,  da  doch 
Gleichzeitigkeit  von  A  mit  B  ohne  Gleichzeitigkeit  von  B  mit  A 
nicht  sein  kann?  Vielmehr  ist  der  mit  que  eingeführte  Nebensatz 
ein  modaler,  dessen  Konjunktion  ungefähr  besagt  „unter  dem  be- 
sonderen Verhältnis  dafs*',  „bei  dem  wichtigen  Nebenumstande  dafs". 
Und  wenn  wir  Fälle  kennen  gelernt  haben,  in  denen  eine  Um- 
kehrung des  Verhältnisses  der  beiden  Sätze  anging,  ohne  dafs  eine 
andere  Konjunktion  an  die  Stelle  von  que  zu  treten  brauchte,  so 
ist  dabei  zu  bedenken,  dafs  Gleichzeitigkeit  nicht  das  einzige  Ver- 


208  A.  TOBLBR» 

haltnis  ist,  an  dessen  Wesen  sich  nichts  ändert,  ob  man  es  von 
der  einen  oder  von  der  andern  Seite  aus  betrachte ,  sondern 
gleiches  von  der  Beziehung  zwischen  Sachverhalten  gilt,  deren  einer 
den  andern  auszuschliefsen  scheint,  von  denen  man  annehmen 
möchte,  sie  könnten  nicht  gleichzeitig  wirklich  sein.  Wer  annimmt, 
dafs  im  Bette  Liegen  und  Erhalten  von  Besuchen  gleichzeitig  nicht 
gewöhnlich  statthaben,  wird  ebenso  gut  sagen:  j* étais  meare  eouché^ 
que  les  premiers  visiteurs  arrivèrent  wie  ils  arrivèrent  que  j* étais' encore 
couché^  und  gerade  die  Hinzusetzung  von  encore  weist  darauf  hin, 
dafs  der  eine  Sachverhalt  unter  gewöhnlichen  Verhältnissen  nicht 
schon  einzutreten  pñegt,  während  der  andere  noch  dauert  Wer 
an  die  Schwerverträglichkeit  der  beiden  Sachverhalte  nicht  denkt, 
blofs  eine  Zeitbestimmung  geben  will,  wird  lorsque^  quand  an  die 
Stelle  von  que  setzen. 

Der  Unterschied  zwischen  diesem  que  und  den  Konjunktionen 
der  Zeit  wird  noch  klarer,  wo  Hauptsatz  und  Nebensatz  verneinend 
sind.  Sage  ich  :  je  ne  V écoute  jamais  qtCil  ne  me  fasse  peur^  so  stelle 
ich  jedes  Anhören,  das  sich  nicht  mit  dem  besonderen  Neben- 
umstände  einer  beängstigenden  Wirkung  auf  mich  vollzöge,  in  Ab- 
rede, und  sage  mittelbar  damit,  dafs  jedes  Anhören  fur  mich  mit 
dieser  Wirkung  verbunden  sei;  mit  je  ne  l* écoute  jamais,  lorsquil  ne 
me  fait  pas  peur  leugne  ich  das  Anhören  für  die  Zeit,  wo  ich  nicht 
erschreckt  bin;  von  einer  besonderen  Art  oder  Wirkung  des  An- 
hörens  ist  damit  nichts  gesagt.  Die  Umkehrung  des  ersten  Satzes 
würde  sich  nicht  so  einfach  vollziehen  wie  die  der  früher  betrach- 
teten ;  man  mûfste  sagen  //  me  fait  peur  toutes  les  fois  que  je  VécoaU, 
pour  peu  que  je  r écoute  oder  ähnliches. 

Alles  dies  ist  nur  bestimmt  die  wahre  Natur  einer  andern  Satz- 
fügung  klar  zu  legen,  die  mit  der  besprochenen  in  engstem  Zu- 
sammenhange steht,  in  den  Lehrbüchern  aber  davon  getrennt, 
•überhaupt  nicht  zutreffend  dargestellt  wird.  Denn  für  richtig  kann 
ich  es  nicht  halten,  wenn  Mätzner,  Syntax  II  193,  von  Sätzen  wie 
Les  avares  auraient  tout  Vor  du  Pérou,  qt^ils  en  désireraient  encore 
sagt,  in  solchen  Satzgefügen  mache  der  grammatische  Nebensatz 
(nach  ihm  ein  Konsekutivsatz)  den  logischen  Hauptsatz  aus,  und 
sie  vertreten  den  Konzessivsatz  mit  seinem  Hauptsätze  (ebenso 
Grammatik  §  235  dd).  Holder  S.  452  damit  übereinstimmend  lehrt, 
statt  des  Nebensatzes  mit  quand  stehe  häufig  ein  Hauptsatz  .  .  und 
der  eigentliche  Hauptsatz  folge  mit  que  und  stelle  einen  Adverbial- 
satz der  Folge  dar  (ähnlich  Seeger  II  §  132,3);  noch  äufserlicher 
scheint  mir  die  Auf^ung  des  Sachverhaltes,  wenn  Schmager  in 
seiner  sonst  sehr  schätzenswerten  Schulausgabe  von  Mérimée's  Co- 
lomba (Berlin,  Weidmann  1880)  S.  73  zu  den  Worten  je  r aurais 
oublié  que  tu  me  le  rappellerais  bien  vite  bemerkt:  Voranstellung  des 
eigentlichen  Konditionalsatzes  (Konzessiv-),  der  die  Konjunktion  st 
verliert  und  zum  grammatischen  Hauptsatze  wird,  während  der  eigent- 
liche logische  Hauptsatz  mit  que  angefügt  und  zum  grammatischen 
Nebensatz    wird;   und   nicht   besser   kennzeichnet   die  Erscheinung 


VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  20g 

Littré ,  wenn  er  unter  cue  S.  142  a  sich  damit  begnügt  zu  sagen 
„^«<f"  représente  „et  néanmoins'^  Es  wird  da  überall  so  gesprochen, 
als  wäre  die  Form  des  Gedankens  eine  ganz  andere  als  die  der 
Satzform  entsprechende,  und  dabei  keinerlei  Erklärung  versucht, 
was  denn  zu  so  seltsamen  Verkehrungen  des  vermeintlich  natur- 
gemäfsen  Sachverhaltes,  zu  Unterdrückung  hier  und  Einschaltung 
dort  der  Konjunktionen  führe.  Zudem  wird  schwerlich  jemand 
mit  den  genannten  Grammatikern  sich  in  die  Auffassung  finden 
können,  wonach  der  mit  que  eingeleitete  Nebensatz  ein  konsekutiver 
wäre.  Das  Richtige  ist  vielmehr,  dafs  que  auch  hier  einen  Satz 
einführt,  der  einen  begleitenden  Nebenumstand  angiebt;  und  das 
Besondere  der  uns  hier  beschäftigenden  Satzgefüge  liegt  nur  darin, 
dafs  in  denselben  der  Hauptsatz  einen  Sachverhalt  vorführt,  der 
nicht  wirklich,  sondern  nur  als  denkbar,  nur  im  Gedanken  gesetzt 
ist,  und  dafs  von  ihm  gesagt  wird,  er  würde  sich  (wenn  er  sich 
überhaupt  verwirklichte)  „unter  dem  besonderen  Nebenumstande" 
oder  „verknüpft  mit  dem  Sachverhalte''  verwirklichen,  „dafs"  etwas 
anderes  ebenfalls  wäre  ;  oder  er  werde  (wenn  er  überhaupt  eintrete) 
mit  dem  Nebenumstande  zusammen  eintreten,  dafs  etwas  anderes 
sich  gleichfalls  verwirkliche.  Der  Nebenumstand  kann  derartig  sein, 
dafs  seine  Verwirklichung  erschwert  erscheint  durch  die  Wirklich- 
keit des  im  Hauptsatze  Ausgesagten,  dafs  man  denken  möchte,  sein 
Eintreten  müfste  durch  das  Eintreten  des  im  Hauptsätze  Hingestellten 
ausgeschlossen  sein;  dies  ist  der  Fall,  in  welchem  die  genannten 
Grammatiker  dem  Hauptsatze  die  Rolle  eines  konzessiven  Neben- 
satzes anweisen  wollen.  Wenn  dem  nicht  so  ist,  Unverträglichkeit 
zwischen  dem  bedingt  hingestellten  Sachverhalte  des  Hauptsatzes 
und  dem  an  ihn  geknüpften  Sachverhalte  des  Nebensatzes  nicht 
besteht,  so  wollen  sie  jenem  die  Stellung  eines  konditionalen  Satzes 
zuteilen.  Ohne  allen  Zweifel  ist  es  auch  überall  möglich  die  hier 
betrachteten  Sätze  so  umzustellen,  wie  sie  nach  der  Meinung  jener 
„eigentlich''  lauten  müfsten,  und  zwar,  ohne  dafs  der  Inhalt  der 
gesamten  Aussage  mehr  als  äufseriich  davon  berührt  wird.  Aber 
darum  hat  man  noch  lange  nicht  das  Recht  die  so  zu  gewinnende 
Satzform  als  die  ursprüngliche,  eigentliche,  richtige  hinzustellen. 
Auch  im  Deutschen  ist  „ich  würde  mir  eine  Wohnung  einnchten, 
indem  ich  mein  Arbeitszimmer  nach  der  Gartenseite  verlegte"  so 
gut  wife  „wenn  ich  . .  einrichtete,  so  würde  ich  .  .  verlegen". 

Dies  ist  meines  Erachtens  die  richtige  Darlegung  des  gramma- 
tischen und  logischen  Sachverhalts,  und  eine  andere  sollte  auch  im 
Schulunterricht  nicht  gegeben  werden;  einem  Schüler,  dem  das 
Wahre  zu  erfassen  schwer  werden  sollte,  mag  man  es  dadurch 
näher  bringen,  dafs  man  ihm  sagt,  es  sei  ein  Konditional-  oder 
ein  Konzessivsatz  vor  dem  Hauptsatz  unausgesprochen  geblieben, 
der  mit  diesem  völlig  gleichen  Inhaltes  wäre,  nur  eben  die  Form 
des  abhängigen,  bedingenden  oder  einräumenden  Satzes  hätte.  So 
mag  er  sich  vous  le  dires  ceni  fois ,  que  je  n*en  croirai  rien  damit 
vervollständigen,    dafs   er   vor  dem  Hauptsatz   (aber    ohne  diesen 

Z«lt>ohr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  I4 


210  A.  TOBLER, 

darum  zu  unterdrücken)  sich  ein  quand  vous  le  direz  ceni  fois  hin- 
zudenkt 

Es  kommt  mir  vor,  als  sei  in  neuerer  Zeit  die  hier  zuletzt  be- 
handelte Redeweise  noch   viel  beliebter  als  ehedem,   und  als  habe 
man  früher  fast  nur   da  von   ihr  Gebrauch  gemacht,   wo  die  zwei 
Aussagen  in  einem  gegensätzlichen  Verhältnis  zu-  einander  standen, 
die  eine  mit  der  andern  schwer  vereinbar  schien,   wie  es  der  Fall 
¡st  in  je  pourrais  oublier  le   mal  que  fai  causé,    qu^à  chaque  pas  je 
serais  brutalement  rappelée  à  un  souvenir  qui  sera  le  remords  de  ma  vie, 
Desnoiresterres,  Etapes  d'une  passion  332;  vous  croiriez  devoir  faire 
davantage  pour  cette  chère  enfant  (sie  im  Testament  bevorzugen),  que, 
loin  de  nCen  plaindre,  je  m^en  trouverais  heureux,  eb.  348  ;  on  pilerait 
tous  les  princes  de  la  maison   de  Bourbon  dans  un  mortier,    qiion  tCen 
tirerait  pas  un  grain  de  despotisme,    Charles  X;   on  me  montrerait  en 
détail  toutes  les  maximes  de  V évangile  dans  Moïse  et  les  prophètes  que 
je  maintiendrais  encore  qt¿il  y  a  dans  la  doctrine   du  Christ  un  esprit 
nouveau  et  un  cachet  original,  £.  Renan,  Et  relig.;  nous  nous  égarerions 
que  nous  finirions  bien  par  arriver  ailleurs.  Rev.  bl.  1 7  VII  1 886  S.  66a  ; 
oder  altfranzösisch  un   lièvre  les   oilz   H  treroit  Que  ja  ne  se  reven- 
geroit,  Méon  II  237,36,    während  jetzt  fortwährend  auch    da  zu  ihr 
gegriffen  wird,    wo   der   zweite  Sachverhalt   einfach  als   der  natur- 
gemäfs  bei  der  bedingten  Verwirklichung  des  ersten  sich  ebenfalls 
einstellende  erscheint  :    Mademoiselle  de  Longpré  et  Hélène  eussent  pu 
lire  au  fond  de  son  coeur,  qu* elles  eussent  pris  infiniment  moins  de  peine 
à  la   distraire  et  à  égayer  sa  solitude,   Desnoirest,  a.  a,  O.  327  ;   elle 
pourrait  se  douter  du  mal  qt^elle  a  fait  bien  innocemment  qtíeüe  viendrait 
tota  aussitôt  vous  en  demander  pardon,  eb.  333;  j* aurais  un  secret  que 
je  vous   le   confierais   sans   hésiter,  eb.  352;    la  conspiration   russophile 
(1886)  eût  éclaté  pendant  son  séjour  à  Darmstadt  ou  en   Angleterre, 
que  le  prince  de  Battenberg  eût  fort  risqué  de  ne  pas  avoir  son  retour 
de  nie  d'Elbe,  Rev.  bl.  18  IX  1886  S.  354b;    U  prince  Alexandre  eût 
eu  le  goût  ou  le  loisir  de  consulter  les  chancelleries,  qtiil  se  fût  rendu  à 
Darmstadt  quinze  jours  plus  tôt,  eb.  S.  355b;  la  cloche  pour  le  réfec" 
toire  ne  Saurait  pas  interrompu,  il  ne  se  serait  pas  sauvé  vers  la  soupe 
de  midi  à   toutes  jambes,   que  certainement  je   lui  sautais  (=  aurais 
sauté)  à  la  gorge,  Favre  in  Rev.  bl.  i  XII  1888  S.  682b. 

Eine  mit  der  eben  erläuterten  nächst  verwandte  Wendung  liegt 
da  vor,  wo  statt  des  mit  que  eingeleiteten  also  untergeordneten 
Satzes  mittels  et  angeschlossen  ein  koordinierter  Hauptsatz  folgt. 
In  der  That  mufs  ja  der  mit  dem  ersten  verknüpfte,  beim  Vor- 
liegen des  ersten  in  seinem  Gefolge  ebenfalls  eintretende  Sach- 
verhalt sich  in  einem  beigeordneten  Satze  ebenso  gut  zur  Dar- 
stellung bringen  lassen:  J'aurais  senti  que  â était  à  moi  de  partir, 
et  je  serais  déjà  loin  à  cette  heure,  Desnoirest  a.  a.  O.  392.  Doch 
scheint  diese  Art  der  Verbindung  der  beiden  Sätze  minder  üblich, 
als  die  ebenfalls  koordinierende,  die  keine  Konjunktion  verwendet: 
On  tC aurait  pas  imprimé  deux  lettres  non  moins  insignifiantes  du  doux 
Bitaubé,   la  postérité  neût  rien  perdu,   Rev.  bl  I2  IV  1884  S.  476a; 


VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK.  2  1 1 

je  voudrais  faire  illustrer  Salammbô,  c'est  vers  M,  Motte  que  je  me 
tournerais,  eb.  27  XI  1886  S.  697a;  j*en  connaîtrais  une  pareille,  je 
ramènerais  à  Qos-Jallanges,  Daudet,  l'Immortel  62  ;  encore  on  serait 
seuls,  on  risquerait  la  partie;  mais  il  y  avait  les  garçons,  ders.  Evang. 
296.  Indessen  ist  leicht  möglich,  dafs  diese  beiden  Arten  von 
Nebeneinanderstellung  unabhängiger  Sätze  sich  nicht  allein  durch 
Auftreten  und  Nichtauftreten  des  beiordnenden  Bindewortes  unter- 
scheiden. £s  kann  zu  der  zweiten  Art  des  Ausdrucks  die  Sprache 
auf  anderem  Wege  gekommen  sein.  Schon  vor  Jahren  habe  ich 
in  der  Ztschr.  f.  d.  Gymnasial wesen  XXXVII  S.  356  gesagt,  aus  dem 
Nebeneinanderbestehen  der  im  ganzen  gleichbedeutenden,  der  Ge- 
dankenform nach  jedoch  wesentlich  verschiedenen  Wendungen  i.  // 
aurait  vu  périr  ses  amis,  qtCil  ne  s'en  serait  pas  remué  und  2.  eût-il 
vu  périr  ses  amis,  il  ne  s'en  serait  pas  remué  habe  sich  durch  In- 
einanderflieísen  derselben  die  dritte,  unmittelbar  nicht  zu  recht- 
fertigende ergeben,  welche  von  der  ersten  die  Gestalt  des  hinteren, 
von  der  zweiten  die  Gestalt  des  vorderen  Satzes  nimmt,  3.  eût-il  vu  .  ., 
qu^il  ne  s* en  serait  pas  remué,  der  man  ganz  besonders  oft  begegnet: 
Tout  son  avenir  eût-il  dépendu  de  ce  regard,  qu*elle  eût  été  implacable 
envers  elle-même,  Desnoirest  a.  a.  O.  405  ;  aujourd'hui  le  Misanthrope 
risquerait  fort  d'être  refusé',  le  jouât-on  par  hasard  pour  la  première 
fois,  qtlil  obtiendrait  à  peine  un  succès  d'estime.  Rev.  bl.  5  IV  1884 
S.  42  ib;  l'eussent-ils  pris  au  sérieux,  qu'ils  n'auraient  rien  laissé  voir, 
eb.  26  XI  1887  S.  087a;  l'Alliance  française  ne  servît-elle  qu'à  signaler 
cette  faute  impardonnable,  qu'il  était  utile  de  la  fonder,  eb.  5  1 1889  S.  25a; 
nous  acceptons  le  principe  .  ./  mais,  pussions-nous  avoir  des  doutes,  que 
nous  l'accepterions  quand-même,  eb.  9 II  1889  S.  176b;  toute  votre  vie 
aurait-elle  été  le  modèle  de  la  vertu,  que  votre  dernier  acte,  en  tota  cas, 
a  été  coupable,  Renan,  Abb.  de  Jouarre  III  1 1  ;  irait-elle  au  pas  qt¿elle 
le  rattraperait,  Daudet,  l'Immortel  330.  Hat  sich  bei  solcher  Art 
des  Zusammenflusses  ein  Gefûge  ergeben,  das  nur  aus  zwei  ab- 
hängigen Sätzen  besteht,  gar  keinen  Hauptsatz  aufweist  (denn 
der  invertierte  erste  ist  ja  doch  ein  Nebensatz  ^),  so  muíste  sich  bei 
der  entgegengesetzten  Art,  die  von  i.  den  vorderen  und  von  2. 
den  hinteren  Satz  verwendete  als  neue  Form  ergeben  :  4.  il  eût  vu 
périr  ses  amis,  il  ne  se  serait  pas  remué,  und  so  scheint  es  mir  am 
leichtesten  sich  die  Entstehung  dieser  letzten  Satzform  zu  erklären. 
Und  nimmt  man  mit  mir  (Ztschr.  f.  d.  Gymnasial w.  a.  a.  O.  356)  an, 
eine  Satzverbindung  wie  était-elle  à  la  fin  (de  la  lettre),  qu'elle  re- 
tournait à  r exorde  avec  une  infatigable  avidité,  Desnoirest.  a.  a.  0. 466 
sei  aus  einer  Mischung  der  Verbindungen  était-elle  .  .,  elle  retournait .  . 
einerseits  und  elle  était  à  la  fin  .  .,  qtielle  retournait .  .  andererseits 
hervorgegangen,  so  wird  man  vielleicht  geneigt  sein  auch  eile  était 
à  la  fin  . .,  elle  retournait .  .  als  Mischung  der  nämlichen  zwei  Sätze 


'  Beiläufig  sei  dazu  bemerkt,  dafs  der  Konditional  hier  streng  genommen 
nicht  richtig,  sondern  das  Imperfectum  conjunctivi  erfordert  ist.  Laicht  erklär- 
lich ist  auch  jener  ;  doch  will  ich  darauf  hier  nicht  eingehen. 

14* 


212      A.  TOBLER,   VERMISCHTE  BEITRÄGE  ZUR  FRANZ.  GRAMMATIK. 

gelten  zu  lassen,  nur  eben  als  eine  Mischung,  die  gerade  das  auf- 
nimmt, was  die  andere  hat  fallen  lassen.  Beispiele  dieser  Art  fìndet 
man  z.  B.  bei  Seeger  II  §  83  Ánm.  2.  Indessen  hat  das  sprach- 
bildende Volk  vielleicht  auch  ohne  den  angegebenen  Umweg  zu 
solcher  Redeweise  gelangen  können,  unmittelbar  in  der  Neben- 
einandeistellung  unverbundener  Hauptsätze  den  angemessenen  Aus- 
druck für  das  gleichzeitige  Bestehen  zweier  Sachverhalte  gefunden, 
wie  dies  der  Fall  ist  in  plus  ü  m  a,  plus  il  en  veut  neben  plus  il 
en  a  et  plus  il  en  veut;  afrz.  Plus  vont  avant,  plus  sont  chargié.  Barb, 
u.  M.  I  282,361;  Plus  vwoit,  plus  avait  tourment,  RCcy  7578,  neben 
plus  devour e,  et  plus  veult  devourer,  Ménag.  l  22/[. 

A.   TOBLER. 


Notas  de  philologia  portuguesa. 

I.    Efymohgias  populares. 

Aos  exemplos  de  etymologia  popular  portuguesa  ja  conhecidos 
pelas  contribuiçôes  importantissimas  dos  snrs.  F.  A.  Coelho  *,  D.  Ca- 
rolina Michaelis  de  Vascon cellos  2,  J.  Leite  de  Vasconcellos^,  Julio 
Moreira-*,  A.  R.  Gonçalves  Vianna^  pódem  juntar- se  mais  os 
seguintes,  a  maior  parte  dos  quaes  colligi  da  bocca  de  açorianos 
estabelecidos  em  New  Bedford  que  me  declarárSo  tel-os  ouvido 
frequentemente  nos  Acores. 

(h)ahilidade  por  debilidades  com  influencia  de  hábil.  Frequente 
nos  Acores. 

allumiar  por  nomear.  Vulgar  entre  os  açorianos.  Diz-se',  por 
exemplo  :  nao  allumiei  (nomeei)  o  nome  d'ella.  Acha-se  -  este  ex- 
emplo  tambem  no  curiosissimo  livro  „Methodo  portugués  Castilho 
para  o  ensino  rapido  e  apprasivel  do  1er,  escrever,  e  bem  fallar. 
4a  ediçSo.  Lisboa  1857",  p.  90.  O  Elucidario  offerece-nos  lomear 
por  nomear^  fórma  que  pode  ter  influido  na  substituicäo  de  allumiar 
a  nomear, 

aniceto  por  insecto,  talvez  com  influencia  de  anisete}  OuvidO  a 
açorianos.     C£r.  tambem  „Methodo  portugués"  p.  90. 

auctorisar'Se  por  utilisar^se  (cfr.  Revista  lusitana  I  267).  Bastante 
commum  nos  Acores. 

caridade  por  claridade.  £ntre  o  povo  açoriano  ouve-se  dizer  a 
caridade  da  Ha  por  a  claridade  da  lúa, 

^^chulipas,  travèssas  de  madeira,  sobre  os  cuais  assentam  os 
carris  ñas  linhas  férreas:  ingles  sleepers,  ouvido  cuasi  como  celipas**. 
A.  R.  G.  Vianna ,  Revista  lusitana  1  222.  A  colonia  açoriana  de 
New  Bedford  que  vae  mesclando  cada  vez  mais  a  sua  fata  de 
palavras  inglesas  e  alterando  a  signiñcacao  de  outras  portuguesas, 
chama  aiem  d'isso  chulipas  ás  chinelas,  ingles  slippers,  Ouviou-se, 
por  exemplo,  a  uma  velha  dizer:  Tenho  umas  chulipas  novas  e  um 
rapa  (wrapper). 


*  QueslÖes  da  lingua  portugueza.     Porto  1874.    p.  109  e  seg. 
'  Stadien  zur  romanischen  Wortschöpfung.     Leipzig  1876. 

'  Miscellanea  di  ñlologia  e  linguistica.     Firenze  1886,  p.  263 — 267;  Re- 
vista lusitana  I  277. 

*  Re  vista  lusitana  I  65 — 69. 

*  Revista  lusitana  I  222^3. 


l 


214  H.R.LANG, 

cura^cesto  por  coraçao.  Esta  expressSo,  segundo  infonnaçflo 
d'urna  senhora  açoriana  que  m'a  communicou ,  na  maior  parte 
dos  Acores  nflo  se  usa  sen  So  por  simples  gracejo,  ao  passo  que 
no  Pico  tambem  se  toma  a  serio.  Corresponde,  portanto,  no  pri- 
meiro  sentido  á  palavra  quasi  identica  cura-cesias ,  ofierecida  pelo 
snr.  J.  Leite  de  Vasconcellos  in  Miscellanea  di  filologia  e  linguistica, 
p.  264. 

desponiar  por  pesponiar.     Nao  raro  nos  Acores. 

esgatanhar  por  esgadanhar,  exemplo  ja  dtado  pelo  snr.  A.  R. 
G.  Vianna  in  Revista  lusitana  l  222,  onde  se  suppöe  influencia  de 
gato.     Fórma  frequentissima  entre  o  povo  açoriano. 

espalha-grace  por  sparroW'grass.  Ouve-se  muitas  vezes  aos 
açorianos  de  New  Bedford  empregar  em  vez  do  puro  portugués 
asparagus  (popular  aspar gus)  o  termo  espalha^grace ,  na  primeira 
parte  do  qual  póde  suppôr-se  influencia  de  espalka  com  interpre- 
taçao  de  sentido. 

impios  por  impetos  (estertores;  impulsos),  influenciando  impio, 
Ouve-se,  por  exemplo,  nos  Acores  dizer  de  um  homem  que  está 
nos  últimos  momentos  que  está  aos  impios,  Diz-se  tambem,  segundo 
informaçflo  da  mesma  pessoa  que  me  referiu  o  primeiro  facto, 
impios  de  hondade  em  logar  de  impetos  de  bondade, 

netos  por  mettos,  com  influencia  de  neto.  Ouviu-se  a  gente  do 
campo  nos  Acores. 

agua  sanativa  por  agua  sedativa^  com  interpretaçâo  de  sentido. 
Frequente  nos  Acores,  onde  tambem  se  pronuncia  senativa.  Cf. 
Revista  lusitana  I  222. 

sestifaçào  por  satis/açao,  como  se  a  primeira  parte  da  palavra 
tivesse  relaçSLo  com  sesta"?  Tem-se  ouvido  repetidas  vezes  e  aço- 
rianos. Segundo  o  '^Methodo  portugués"  p.  92,  tambem  se  *  diz 
em  Portugal  sastifaçao  e  mesmo  stifaçHo. 

suspiraçào  por  respiraçao.  Influencia  de  similhança  phonetica 
com  interpretaçflo  de  sentido. 

procissOo  de  trunfo  por  procissSo  de  triumpho,  com  influencia, 
como  ja  se  vé,  de  trun/o,  palavra  que  alem  de  ser  termo  familiar 
em  certos  jogos  de  cartas,  significa  tambem  "pessoa  de  grande 
importancia ''.     Muito  commum  no  povo  açoriano. 

2.    A  proposito  de:  quem  leve  vai,  leve  vem,^ 

Este  dictado  do  qual  a  snra.  D.  Carolina  Michaelis  de  Vascon- 
cellos ñas  suas  interessantes  contribuiçOes  para  urna  ediçAo  critica 
do  refraneiro  portugués  declara  nao  saber  dizer  se  é  hoje  usado, 
emprega-se  aínda  hoje  em  dia  frequentemente  nos  Acores,  ja  no 
sentido  suggerido  pela  illustre  romanista,  ja  no  que  vac  indi- 
cado pelo  seguinte  caso  que  me  foi  referido  por  uma  senhora 
açoriana  : 


^  Revista  lusitana  I  70. 


NOTAS  DE  PHIL0L06IA  PORTUGUESA.  2  1 5 

Urna  mfle  a  quem  sen  filho  Ihe  pedia  algum  dinheiro  para 
sahir  em  romana  com  seus  amigos,  respondeu:  "Vai  sem  elle; 
lembra-te  de  que  quem  leve  vai,  leve  vem". 

3.    Consoada, 

Num  valioso  artigo  sobre  a  etymologia  de  consoada,  assuada  e 
de  consum,  publicado  na  Revista  lusitana  I  117 — 132,  traz-nos  a 
snra.  Carolina  Michaelis  de  Vasconcellos  algumas  passagens  tiradas 
de  textos  portugueses  antigos  para  demostrar  que  a  palavra  con- 
soada, que  hoje  se  refere  em  Portugal  apenas  á  festa  do  Natal, 
no  uso  antigo  deve  ter  sigViifìcado  "uma  qualquer  refeiçSo  (de 
comidas  leves  e  sem  carne)  tomada  á  noite  nos  dias  de  jejum. 

Em  apoio  desta  opiniäo  é  digno  de  ser  notado  que  no  dia- 
lecto açoriano  que,  como  é  sabido,  tem  conservado  até  ao  presente 
muitos  usos  da  lingua  portuguesa  do  seculo  XV,  as  duas  palavras 
consoada  e  consoar,  como  tambem  as  phrases  fazer  consoada,  corner  o 
beber  em  consoada,  ainda  hoje  em  dia  se  applicam  commummente  a 
toda  a  comida  leve  tomada  á  noite  nos  dias  de  festa,  sem  ne- 
nhuma  restrìc<;:ao  á  noite  do  Natal. 

4.    Um  conto  popular. 

Por  extensa  que  ja  seja  a  collecçâo  dos  contos  populares 
portugueses,  o  rico  thesouro  da  tradiçao  popular  está  ainda  bem 
longe  de  ser  esgotado.  Assim  por  exemplo  o  snr.  Theophilo 
Braga  a  quem  devemos  tantas  importantissimas  contribuiçôes  para 
o  conhecimento  da  poesia  e  do  maravilhoso  popular  no  dominio 
portugués,  fallando  em  uma  erudita  introducçâo  aos  "Contos  tra- 
dicionaes  do  povo  portugués"  na  passagem  de  alguns  contos  para 
a  fórma  de  simples  adagio ,  diz  (em  nota  a  pag.  XLIX)  com  res- 
peito  ao  anexim  A  fé  é  que  nos  saha,  e  nao  o  pao  da  barca  :  "  Este 
anexim  portuguez  é  o  resto  de  um  conto,  hoje  totalmente  esque- 
ddo  em  Portugal".  Ora  o  conto  a  que  se  refere  aqui  o  illustre 
coleccionador,  segundo  informaçao  fìdedigna  d'uma  senhora  na- 
tural da  Horta  quem  o  ouviu  á  sua  mSe,  existe  ainda  na  tradiçSo 
oral  do  povo  açoriano.  Nao  estando  infelizmente  ao  meo  alcance 
todas  as  contribuiçôes  que  no  entretanto  se  teräo  feito  em  Por- 
tugal para  este  ramo  de  estudos,  nSo  sei  se  este  conto  já  tenha 
sido  communicado  por  outrem;  mas  mesmo  no  caso  de  talvez  uma 
variante  delle  já  se  ter  encontrado  em  outra  parte,  nSo  por  essa 
razäo  se  poderá  regeitar  a  versäo  açoriana  que  vou  aqui  dar  aos 
leitores.  Pelo  que  respeita  á  linguagem  do  conto,  observarei  apenas 
que  tem  a  fórma  exacta  em  que'  a  meu  pedido  foi  traduzido  da 
boca  da  narradora.     Eis  agora  o  conto: 

Era  uma  vez  uma  debota  ^  que  se  achava  muito  doente  dos 
olhos,  quasi  cega.     Indo  um  romeiro  seu  conhecido  a  Roma,    ella 


'  Conftindem-se   frequentamente   b   t   v  no  dialecto  vulgar  da  ilha  do 
Fayal,  e  ainda  mais  ñas  outras  ilhas  do  archipelago  açoriano. 


2l6 


H.  R.  LANG,   NOTAS  DE  PHILOLOGIA  PORTUGUESA. 


Ihe  pedirá  que  elle  Ihe  trouxesse  um  bocadinho  do  pao  da  barca 
que  Ihe  tinham  dito  seria  a  unica  cousa  que  a  curarla.  O  romeíro 
estando  no  fìm  da  sua  viajem  se  alembrou  do  pedido  da  debota, 
mas  corno  nSo  podia  alcançal-o,  levantou  do  caminho  um  graveto 
de  pao  e  levou-o  á  debota.  Tempos  passados  encontrando  a  dita 
ja  de  perfeita  saude  Ihe  perguntou  o  que  a  tinha  curado  ;  ella  Ihe 
respondeu  que  o  pao  da  barca  santa  cujo  ^  conservava  e  beijava 
com  todo 'o  respejto.  Elle  ficou  muito  tocado  e  disse:  **É  a  fé 
que  nos  salva  e  nao  o  pao  da  barco.'' 

H.  R.  Lang. 


^  O  emprego  de  cujo,  a  no  sentido  de  o  qual»  a  cual  é  muito  commam 
no  falar  açoriano»  ouvindo-se  ás  vezes  mesmo  a  pessoas  cultas. 


Tradiçôes  populares  açorianas. 

Com  o  objecto  de  contribuir  com  o  meu  obulo  para  o  co- 
nhecimento  do  folklore  portugués,  ando  colligindo,  nos  poucos 
momentos  de  vagar  que  me  deixam  o  ensino  e  outras  obrigaçôes,  os 
elementos  da  tradì  cao  oral  que  ainda  existirem  na  colonia  açoriana 
estabelecida  na  localidade  em  que  me  acho,  e  que,  na  lucta  in-' 
exoravel  pela  existencia  que  esta  gente  tem  de  soster  ñas  con- 
diçOes  sociaes  e  intellectuaes  inteiramente  différentes  do  nosso  paiz, 
hâo-de  obliterar-se  rapidamente  e  desapparecer  para  sempre.  Sobre 
a  tradiçao  popular  insulana  ha  já  trabalhos  particulares  pelos  snrs. 
F.  M.  Supico  *,  Arruda  Furtado^  e  Theophilo  Braga  3,  todos  tres 
naturaes  das  ilhas;  nao  se  creia,  porém,  que  já  esteja  exhausto 
por  essas  investigaçaes,  por  valiosas  que  sejam,  este  thesouro  do 
espirito  popular.  Como  se  verá  das  poucas  amostras  que  vou 
publicar  aqui,  ha  ainda  muitas  e  muitas  espigas  que  apanhar  no 
campo,  quasi  virgem,  ao  que  parece,  em  alguns  pontos,  da  tra- 
diçao  viva  dos  Acores. 

Pelo  que  respeita  á  linguagem  dos  meus  materiaes,  a  genuin- 
dade  dos  quaes  é  irrefutavel  por  elles  me  terem  sido  communícados 
directamente  por  pessoas  de  todo  o  ponto  fidedignas,  direi  apenas 
que  nao  a  aiterei  em  maneira  alguma  senäo  supprindo  cá  e  lá 
a  pontuacäo  e  que,  se  bem  que  seja  pouco  mais  ou  menos  a 
litteraria,  frequentemente  empregada  pelo  povo,  nflo  se  deve  con- 
cluir d'esté  facto  que  as  tradiçôes  n*ella  transcriptas  näo  sao  d'origem 
puramente  popular. 

Näo  tendo  ao  meu  alcance  senäo  um  numero  muito  estreito 
de  coUeccÖes  folklóricas,  prefiro  abster-me  de  toda  a  confrontaçâo 
dos  meus  materiaes  com    as  respectivas   tradiçôes   d'où  tros   paizes. 

I.    O  Lobis'homem, 

A  crença  no  lobis-homem,  de  que  tem  até  agora  tratado  em 
Portugal  os  snrs.  Z.  Consiglieri  Pedroso  (in  O  Positivismo  III  240 — 
255,  IV  424 — 430),  J.  Leite  de  Vasconcellos  (Tradiçôes  populares, 


*  Almanach  do  Archipelago  açoriano  para  1868. 

*  Materiaes  para  o  estudo  anthropologico  dos  povos  acórtanos.      Ponta 
Delgada  1874. 

'  Cantos  populares  do  Archipelago  açonano.    Porto  1869.  —  AmpliaçSes 
ao  romanceiro  das  ilhas  dos  Acores.     Revista  lusitana  1887,  P*  99 — '^^* 


2l8  H.R.LANG, 

p.  260 — 273),  F.  A.  Coelho  (Revista  d'ethnologia  1881.  p.  179 — 183) 
e  Th.  Braga  (O  povo  portuguez.  Lisboa  1885.  II  155 — 139)  parece 
ser  das  mais  vivas  que  ainda  hoje  em  dia  povoam  a  alma  ingenua 
do  povo  açoriano.  Os  nomes  populares  que,  alem  de  'Mobis-ho- 
mem",  se  däo  a  esta  entidade  mythica  nos  Acores  ou  pelo  menos 
na  ilha  do  Fayal,  sao  labregos,  ¡ambuzäo,  lambuzona,  iambuzdes. 

Segundo  a  crença  popular  no  Fayal  os  labregos  vivem  seis 
mezes  no  mar  e  seis  na  terra.  £m  quanto  moram  no  mar,  fazem 
bem,  podando  o  arvoredo  no  mar  que  se  figura  impedir  a  nave- 
gaçâo.  Na  terra  sempre  fazem  mal.  No  día  de  Nossa  Senhora 
das  Candelas  (2®  de  Fevereiro)  sahem  os  labregos  do  mar.  A'  meia 
noite  veem  de  cortar  o  arvoredo  no  mar;  a  nao  ser  elles,  nao 
poderia  haver  navegaçao.  £'  preciso  fazer  cruzes  ñas  portas  e 
haver  alecrim-bento  em  casa  para  que  elles  nao  possam  entrar. 

Casos  acontecidos^'.  —  Um  bebado  fez  uma  aposta  em  como 
dormiría  num  adro  na  noite  em  que  os  labregos  sahem  do  mar. 
Assim  fez,  por  estar  muito  bebado.  Na  manhä  seguinte  estava 
sem  sentidos  e  quasi  a  morrer.  Durou  dois  dias,  e  tornando  a  si 
por.  alguns  momentos  pode  contar  os  horriveis  barulhos  que  ouviu 
de  noite  "quando  os  labregos  sahiam  do  mar.  —  No  anno  de  1878 
um  vapor  francez  entrou  no  Fayal  ás  1 1  horas  da  noite.  O  co- 
mandante que  era  amigo  do  consul  francez  Rodrigo  Guerra  no 
Fayal,  deu  ordem  para  tocar  um  assobio  forte.  O  eco  do  assobio 
que  ae  deu  em  seguida  e  que  foi  de  uma  força  extraordinaria, 
repercutiu  com  grande  estrondo  por  toda  a  ilha,  assustou  quasi 
todos  porque  nunca  tinham  ouvido  cousa  igual;  assustaram  -  se 
muitos  animaes.  Ainda  hoje  a  maior  parte  do  povo  camponez 
estäo  convencidissimos  que  aquella  noite  d'  horrores,  como  elles  Ihe 
chamam,  foi  tudo  devido  aos  lóbregos^  que  por  razäo  que  nao  se 
sabe  estavam  furíozos  e  fizeram  aquelle  barulho,  assustando  terri- 
velmente  a  gente  que  creia  vel-os  correrem  na  costa  de  cima  para 
baixo.  Quem  tentar  explicar-lhe  o  facto  ficam  considerados  pe- 
dreiros-livres.2 

No  que  acabamos  de  1er  acerca  do  lobis-homem  na  tradiçâo 
fayalense,  ha  principalmente  duas  circumstancias  que  sao  dignas  de 
reparo.  Uma  d'  ellas  é  que  os  lobis-homens  ou  labregos  moram  no 
mar  seis  mezes  do  anno,  sendo  isto,  ao  que  parece,  uma  phase 
characterística  da  localidade  do  mytho,  que  nSo  tem,  que  eu  seiba, 
parallelos  em  outras  partes  do  dominio  portugués,  a  nao  ser  que 
se  considerem  como  taes  os  lobis-homens  feitos  patos  marrecos  que» 


^  Estes  casos  foram-me  communicados  pela  ex«»*  snr»  D.  Maria  Pedro 
Maciel  Waite,  natural  da  Horta  no  Fayal,  a  cuja  amabilidade  devo  com  ef- 
feito  quasi  todos  os  materiaes  que  v3o  na  presente  contribuiçSo,  e  aquem  aqui 
peco  desculpa  da  citaçSo. 

'  Assim  chama  o  povo  a  quem  dudar  das  suas  crenças,  dizendo-lhes  que 
nSo  se  dá  ouvidos  aos  pedreiros-livres  por  elles  fallarem  com  o  diabo  todos 
os   dias   á  meia  noite.     Cf.  a  respeito  d'isto  Th.  Braga,   O   povo   portugués 

II  19O' 


TRADIÇO ES  POPULARES  AÇORIANAS.  2 1 Q 

segundo  a  tradiçâo  da  Serra  da  Estrella  em  Portugal,  habitam 
muito  as  lagoas  da  serra  (Vide  Consiglieri  Pedroso,  1.  c.  IV  429 — 
430).  Â  outra  circumstancia  notavel  é  a  de  a  concepçâo  popular 
ter  attribuido  aos  lóbregos  durante  a  sua  estada  no  mar  uma 
feiçflo  benefica  que  näo  encontramos  ñas  demais  versöes  da  lenda, 
onde  geralmente  o  lobis-homem  parece,  quando  muito,  representar 
o  papel  de  ente  inoffensivo. 

Os  /amòuzdes  chupam  o  sangue  às  crìancas.  Quando  uma 
criança  anda  muito  doente,  sem  se  saber  quai  possa  ser  o  motivo, 
deve-se  tomar  cuidado  porque  pode  ser  o  lambuzäo  que  entra  de 
noite  pelo  buraco  da  fechadura  para  chupar-lhe  o  sangue. 

£stando  uma  criança  muito  doente  que  parecia  estar  emprc" 
tada^,  a  madrinha  da  dita  criança  consultou  uma  bruxa  que  só- 
mente  Ihe  responden: 

Calpa  tem  Que  a  n3o  entrega 

Quem  a  veste  A.  S.  Silvestre.' 

Quem  a  despe, 

D' ali  em  diante  entregavam  sempre  a  criança  a  S.  Silvestre,  que 
rapidamente  milhourou. 

Quando  se  vae  no  caminho  de  noite  e  se  sinte  com  medo 
dos  lambuzdeSf  reza-se  a  oraçao  de  S.  Silvestre  que  tem  o  poder  de 
afastal-os  (cf.  Consiglieri  Pedroso,  ib.  Ili  253). 

Toma-se  lambuzäo  (lambuzona)  o  mais  velho  de  sete  filhos  suc- 
cessivos. 

Casos  acontecidos:  — •*  Uma  das  familias  do  Fayal  hoje  das 
mais  prominentes  na  California  tijiha  seis  fìlhas.  Ao  esperarem  a 
sétima  criança  tinham  um  sangrador  em  casa  para  no  caso  de  ser 
fìlba  ser  immediatamente  sangrada  a  mais  velha  e  dar  a  beber  tres 
pingos  á  mais  moca  e  assim  quebrar  o  fado  da  mais  velha  ficar  lam" 
buzona.^ 

Outro:  —  Uma  familia  que  näo  teve  esta  precauçao  por 
nunca  terem  reñectido,  havia  tempos  que  a  filha  mais  velha  andava 
muito  doente  e  estava  quasi  a  morrer.  Ao  sorrir-se  um  dia  viram- 
Ibe  uns  bocadinhos  de  /a  vermelha  nos  dentés.^  Foi  quando  im- 
mediatamente souberam  o  que  era.  Fora  d'  horas  as  lambuzonas 
levantäo-se  da  cama  e  sahem  da  casa  no  seu  fado.  Do  primeiro 
animai  que  encontram  tomam  a  fórma.  Esta  rapariga  havia  muitas 
noites  seguidas  tomava  a  fórma  de  porco  ^,  entrava  no  quintal  da  sua 


^  Empreñar  uma  criança  quer  dizer  fazer-lhe  alguma  bruzaría. 
'  Pelo  que  respeita  aos  versos,  compare-se  o  que  se  diz  no  dia  di  S.  Sil- 
vestre (vide  Annuario  para  1883.  p.  17): 

Quem  vae  ao  S.  Silvestre, 
Vae  nam  anno  e  vem  no  outro, 
£  nunca  se  despe. 
Cf.  tambem  F.  A.  Coclho,  Revista  d' ethnol.  para  1881,  p.  187. 

"  Sobre  o  lobis-homem  f etnea  cf.  Consiglieri  l*edroso,  ib.  IV  424. 

*  A  respeito  da  "IS  vermelha"  cf.  idem  ib.  Ili  250. 

*  Sobre  as  formas  dos  lobis-homens  cf.  Consiglieri  Pedroso  ib.  Ill  247; 
Tb,  Braga,   O  povo  portugnez,  vol.  II  156.     Segundo    a    crença   fayalense    o 


i 


220  H.  R.  LANG, 

mesma  familia  e  destruía  a  roupa  que  estava  fora.  Vinham  sempre 
espancar  aquelle  porco  sem  suspeitar  que  era  a  fìlha  mais  velha 
da  casa.  Na  ultima  noite  o  porco  destruiu  uma  saia  vermelha, 
foi  espancado  horrivelmente ,  o  que  deixou  a  pobre  lambusona 
n' aquelle  estado  de  fraqueza;  e  os  pedaços  da  saia  nos  dentés 
descobriram  á  familia  o  fado  em  que  .a  fìlha  tìnha  andado. 

No  que  precede  merece  ser  notado  em  primeiro  logar  que  na 
tradiçâo  fayalense  o  lobis-homem  femea  tem  o  nome  especial  de 
lambuzona  (cf.  a  expressäo  minhota  a  criada  dos  lobos.  Revista  lu- 
sitana, 1887  p.  220);  em  segundo  logar  que  esta  é  a  mais  velha 
em  vez  de  ser,  como  em  outras  versöes  d'  esta  crença  popular 
portugueza,  a  mais  nova  de  sete  fìlhas  successivas,  e  fìnalmente  o 
facto  de  a  mais  velha  para  evitar  que  tenha  de  correr  fado  dever 
ser  sangrada  e  dar  a  beber  tres  pingos  de  sangue  á  mais  nova. 

Para  concluir  o  que  sobre  o  lobis-homem  na  tradiçâo  açoriana 
tenho  por  agora  a  dizer,  darei  a  conhecer  mais  a  seguinte  super- 
stiçao  que  parece  ligar-se  A  este  my  tho  popular  : 

Ha  muitos  encantados  que  apparecem  a  pedir  que  Ihe  tirem 
o  encanto.  No  monte  da  Guia  do  Fayal  apparece  um  homem  de 
tempos  a  tempos  com  uma  cara  horrivel,  pedindo  que  Ihe  tomem 
um  lenco  que  elle  tem  na  mSo.  Todos  tem  tido  medo  de  o 
tomar,  e  por  isso  elle  ainda  está  encantado  até  haver  um  que  o 
veja  e  tenha  a  coragem  de  pegar  no  lenco.  Suppöe-se  ser  um 
principe  immensamente  rico. 

2,  Jogos  inf antis, 

I.    MiBzin  minzol,  2.    —  Eu  fui  ao  mato; 

Cazim  cazol,  —  Mais  eu  tambem. 

Pormon  de  ti  S  —  Buscar  um  pao  ; 

José  Mançol.  —  Mais  eu  tambem. 

Cascaranhas»  —  Para  fazer  uma  gamella; 

Malaguetas  —  Mais  eu  tambem. 

Tingue  lá  fora.  —  Para  os  porcos  comerem. 

—  Mais  eu  tambem. 

1.  Este  jogo,  muito  antigo  e  commum  no  Fayal,  joga-se  do 
seguinte  modo:  Uma  rapariga  estende  a  saia  e  todos  pegam  n'ella 
com  dois  dedos  de  cada  mäo.  Á  mäo  esquerda  da  rapariga  se- 
gura no  meio  da  saia,  os  outros  na  borda.  A  rapariga  cometa 
pelo  seu  dedo,  da  direita  para  a  esquerda,  di?:endo  os  versos, 
cada  lin  ha  a  cada  mäo.  Retira-se  a  mäo  a  que  chega  o  „tingue 
lá  fora."  ^ 

2.  E,  segundo  a  senhora  açoriana  a  quem  devo  este  jogo 
como  tambem  o  primeiro,  um  dos  jogos  favoritos  de  todas  as 
crianças  nos  Acores.     Onde  está  um  rancho  de  crianças  reunidas. 


lobis-homem  transforma-se,  como  se  me  diz,  as  mais  das  vezcs  em  gato,  porco, 
bode  ou  cao. 

*  Pormon  de  ouve-se  geralmente  ao  povo  em  vez  de  por  amor  dé. 


TRADIÇOES  POPULARES  AÇORIANAS. 


221 


tratam  de  descobrir  quai  é  aquella  que  nao  sabe  do  jogo,  (e) 
pedem-lhe  para  responder  a  todas  as  perguntas  por  "mais  eu 
tambem".  Fazem-lhe  as  perguntas  muito  á  pressa  para  nâo  Ihe 
dar  tempo  de  pensar  na  ultima  pergunta.  Acaba  o  jogo  com 
multas  gargal hadas  de  todos. 

Manifesta-se  n'este  jogo,    como  já  se  terá  visto,    uma    veia  de 
gracejo  ou  zombaría. 


a)  Palmmhas  e  mais  palminhas, 
Palminhas  de  mémé, 
P'ra  quando  o  papae  vier, 
A  mamae  dá-lhe  mamminha 
£  o  papae  dá-lhe  a  sopinha. 

Cf.  Th.  Braga,  O  povo  portuguez  I  284. 


Variantes. 

b)  Mao  quebrada, 
M3o  quebrada, 
Bofetada. 


(Fayal.) 
Cf.  ib.  p.  227. 


1.  Menina  bonita 

N2o  dorme  na  cama; 
Dorme  no  regaço 
Da  Snra.  Sta.  Anna^ 

2.  Sn»  S»»  Anna 
Passou  por  aquí, 
Com  o  seu  cavalinho 
Comendo  o  capelinho.^ 

3.  Chita,  burrinho 


3.    Rimas  infaniis. 

4.   Lu,  lu,  lu-lu. 


Cosido  com'angu; 

Aqui  esta  menina 

Que  vem  jantar  com  o  vavô.^^ 

TSo  balal2o, 

Cabeça  de  c2o. 

Pipa  de  vinho 

Por  meio  tostSo.'^ 


Para  o  capelinho.^ 

6.    Variante  do  dialogo  dos  dedos  : 
Este  diz  que  tem  fome; 
Este  diz  que  nSo  tem  nada  que  Ihe  dar; 
Este  diz  que  va  furtar. 
Esta  diz  que  nSlo  vá  lá, 
Qu'este  que  o  vae  matar. 


4.  Oraçdes. 
I.  A.  S.  Bartholomeu. 
No  dia  24  de  Agosto  consagrado  a  S.  Bartholomeu  crê-se 
que  anda  o  diabo  ás  sol  tas  (cf  J.  Leite  de  Vasconcellos,  Annuario 
^^^3»  p*  12).  Para  afugentar  qualquer  coisa  que  tem  pacto  o 
com  o  diabo,  o  povo  da  ilha  do  Fayal  reza  a  seguinte  oraçâo 
que,  segundo  creio,  ainda  nâo  é  conhecida®: 


^  CantSo-se  para  adormecer  uma  criança. 
'  Diz-se,  mexendo  uma  criança  sentada  no  joelho. 
'  Dizem  isto  as  amas  quando  querem  entreter  a  criança . 
4  vavô  é  fórma  infantil  por  avo. 

*  Toma-se  as  mSos  á  criança  escanchada  no  collo,  e  faz-se  o  sino. 
'  C£  com  respeito  á  linguagem  as  oraçSes  a  S.  Antonio  (Annuario  p.  31) 
e  a  S.  Jeronymo  (ib.  p.  64). 


222 


H.  R.  LANG, 


Qu'eu  te  darei  tal  cundSo 
Como  o  dei  a  fìlho  var3o. 
A  casa  onde  tu  entrares 
NSo  morrerá  mulher  de  parto, 
Nem  menino  de  bafo^, 
Nem  boi  d'arado, 
Nem  cavallo  d'estado, 
Nem  cSo  damnado; 


S.  Bartholomen  se  levantou, 
Seu  pé  direito  calçou, 
Seu  caminho  caminhou, 
A  virgem  encontrón, 
E  ella  Ihe  perguntou: 

—  Onde  vaes,  Bartholomeu? 

—  Em  cala  de  vós,  Senhora,  vou. 

—  Torna  atraz,  Bartholomeu, 

Mas  morrerá  cao  rebentado.' 

Quatro  cantos  te  m  a  casa, 

Quatro  anjos  que  a  guardam, 

'S.  Marcos,  S.  Lucas,  S.  Mattheus,  Senhor  meu  Deus. 

Arrebenta,  cSo,  vae  para  os  teus.  (Payai). 

A  p.  376  do  Folk-lore  andaluz  para  1882,  acha-se  um  versäo 
hispanhola  multa  parecida  com  a  açoriana. 

2.    A  oraçSo  magnifica. 

As  oraçoes  e  formulas  usadas  contra  os  trovòes,  que  trazem  nas 
suas  obras  os  snrs.  J.  Leite  de  Vasconcellos  (Tradiçoes  populares, 
p.  63 — 65)  *Theophilo  Braga  (O  povo  portuguez  II  p.  209 — 210) 
parece  partencer  mais  a  oraçâo  chamada  a  magnifica  que  me  dizem 
ser  ainda  frequentemente  empregada  pelo  povo  fayalense,  mas  de 
que  até  ao  momento  em  que  escrevo  nao  tenho  podido  alcançar 
senäo  a  seguinte  versäo  muito  incompleta,  na  quai  nSo  se  faz 
mençâo  alguma  das  trovoadas  e  se  allude  apenas  por  um  modo 
muito  vago  á  Santa  Barbara,  advogada  contra  os  raios  e  trovOes. 
Cfr.  C.  Pedroso,  Positivismo  III  153. 


A  minha  alma  magnifica 
Engrandece  ao  Senhor, 
K  o  meu  espirito  se  alegra 
Em  Deus  meu  Salvador. 
Porque  eu  tendo  a  humildade 

Da  sua  serva  purissima. 

De  todas  as  geraçQes 

Me  chamaram  bem  aventurada. 

Para  que  eu'  tema,  manifestou 


O  proprio  Omnipotente, 

Obrou  para  mim  grandes  cousas. 

O  seu  santo  nome  se  estende 

De  geraçSo  em  geraçSo. 

Levantou  os  humildes  pobres  famintos 

e  encheu-os  de  bens. 
Os  ricos  ambiciosos  deixou  vazios. 
Lembrado  o  seu  servo  Israel 
Como  o  prometen  o  nosso  pae  AbrahSo 
A  toda  a  sua  geraçSo. 


Por  todos  os  seculos  dos  seculos.     Amen. 

Quando  faz  trovôes,  diz-se  „A  minha  alma  magnifica".  Só 
estas  palavras  tem  o  poder  de  afastar  o  coriseo.^  S.  Gelormo 
(Jeronymo)  rezava  sempre  a  Magnifica  quando  fazia  trovOes  ;  nunca 


*  Bafo  significa  ar  ruim. 

■  Cao  rebentaâo  (==  arrebentado)  significa  "  o  diabo  arrebentado  ". 
3  Falta  aqui  o  pronome  objectivo   de  tema,    o,    que  se   deve  referir  ao 
„omnipotente". 

*  coriseo  é  um  relámpago,  raio,    significaçSo  que  falta  no  diccionario  de 
H.  Michaelis. 


TRÂDIÇOES  POPULARES  ACORI  ANAS.  22^ 

0  raio  Ihe  pode  tocar.  O  Senhor  do  Céo  que  tínha  destinado  a 
elle  morrer  d'um  raio,  mandou-lhe  um  anjo  dizer  que  elle  nao 
rezasse  quando  fizesse  trovöes,  para  que  o  seu  destino  fosse  cum- 
prido.  S.  Gelonno  subiu  a  urna  montanha,  ajoelhou  e  nSo  rezou, 
para  que  a  vontade  do  Senhor  fosse  cumprída.  Abriram-se  entSo 
os  céos  e  o  raio  divino  veiu  fulminal-o. 

N'uma  casa  de  folga  cahiu  um   raio  que  matou  a  todos   ex- 
cepto a  urna  rapariga  por  ser  ella  a  unica  que  rezava  a  Magnifica. 

As  palmas  que  se  däo  ao  povo  no  Domingo  de  Palmas  tam- 
bem  afastam  o  raio  (cf.  J.  Leite  de  Vasconcellos,  ib.  p.  1 25). 

3.    Ao  deitar. 
a)  Com  Deus  me  deito  b)  N'esta  cama  me  venho  deitar, 

Com  Deus  me  alevanto,  Quatorze  anjos  nella  achei. 

Dois  aos  pésy 
Na  graça  de  Deus,  Dois  á  cabeceira, 

Dois  á  mSo  direita 
Senhor  Espirito  Santo.  Dois  á  esquerda, 

Chagas  abertas  Dois  que  me  cobrem, 

Coraçio  ferido  Dois  que  me  descobrem, 

Sangue  preciozo  £  dois  que  m'encaminham 

De  meu  Senhor  Jesus  Christo,  Pelo  caminho  da  gloria. 

Se  meta  entre  nos  e  o  perigo.  *  (Fayal.) 

Cf.  Theophilo  Braga,  O  povo  portuguez  II  208.     Cf.  ìl^.  p.  205. 


5.    Agauro  da  corrióla.^ 

As  enancas  no  Fayal  crêem  que  o  bicho  corrióla  Ibes  pode 
apontar  qualquer  parte  do  mundo.  Muitas  vezes,  diz-me  a  senhora 
açoriana  a  quem  devo  esta  noticia,  vi  algumas  crianças  tomarem 
o  bicho  corrióla  e  perguntarem-lhe  :  „Corrióla,  corrióla,  para  que 
banda  é  o  Pico?"  Para  o  lado  a  que  aponta  o  bico  da  corrióla, 
elles  fìcam  certos  que  está  ahi  o  logar  que  pediram. 

Ha  tambem  um  bichinho  chamado  bichial  que  quando  se 
Ihe  diz: 

Bichinho  bichial, 

Para  onde  é  o  Fayal? 
torce  logo  o  bico  para  apontar  a  direccäo. 

Um  amigo  meu,  natural  das  Flores,  refere -me  que  n'esta 
ilha  é  um  bichinho  chamado  ilheu'^  a  que  na  sua  infancia  oUviu 
dirigir  a  pergunta: 

nheu,  ilheu, 

Para  onde  fìcà  o  Corvo? 


^  Corrióla  chama-se  no  Fayal  commummente  a  urna  lesma  de  cor  esver- 
deada. 

'  nheu  parece  ser  na  ilha  das  Flores  o  nome  vulgar  de  urna  larva  de 
cor  vennelhante  de  que  nSo  tenho  podido  obter  urna  descripç2o  mais  exacta. 


224  ^'^'  LANG,    TRADIÇOES  POPULARES  AC  ARIANES. 

Com  estas  superstiçôes  póde-se  comparar  urna  similhante  com 
o  louvádeus  que  vem  citada  a  pag.  135  das  „Tradiçoes  populares 
de  Portugal"  de  J.  Leite  de  Vasconceilos. 

Com  quanto  tenha  em  meu  poder  mais  algún  s  materîaes  inte- 
ressantes, termino  aqui  esta  contribuiçâo  que  nao  tem  mais  pre- 
tensöes  do  que  communicar  o  que  consegui  colligir,  e  chamar  a 
attençâo  dos  folkloristas  para  as  riquezas  do  maravilhoso  popular 
que  ainda  se  escondem  no  seio  do  povo  açoriano. 

H.  R.  Lang. 


Der  provenzalische  Laddarius. 

Von  dem  in  der  schönen  Handschrift  S*"  4  der  Ste.  Grenviève- 
bibliothek  zu  Paris  enthaltenen  provenzalischen  Elucidan  de  las  pro^ 
prietatz  de  Mas  res  naturals  spricht  in  ausfuhrlicherer  Weise  nur 
Bartsch  im  Prov.  Lesebuch  s.  XX  (S.  179 — 181  sind  die  auch  in 
die  ehrest  wieder  aufgenommenen  Kapitel  De  cavil  0  del  dinnar^ 
De  la  cena  o  sopar,  D*Alamanha  und  ein  dort  nicht  wiederholtes: 
De  fistula  0  flauta  abgedruckt),  in  den  Denkmälern  s.,IX — ^XU 
(S.  57 — 63  Abdruck  des  Pcdqytz  de  savieza\  und  zuletzt  im  Grund- 
riß §  57.  Weder  Kressner,  der  im  Archiv  LV  289  fF.  eine  Anzahl 
Kapitel  aus  der  in  dem  Werk  enthaltenen  Zoologie  wenig  zu- 
verlässig zum  Abdruck  bringt,  noch  de  Tourtoulon,  noch  Luchaire, 
die  das  Elucidan  seiner  Sprache  wegen  zu  nennen  haben  (Ch.  de 
Tourtoulon,  la  Chirurgie  d'Albucasis,  Rev.  des  langues  rom.  I  3  ff.; 
Luchaire,  Etudes  'sur  les  Idiomes  Pyrénéens  de  la  Région  fran- 
çaise, Paris  1879  p.  336  ff.)  bringen  Neues  über  das  ganze  Werk 
beL  Und  doch  giebt  die  Besprechung  bei  Bartsch  zu  soviel 
Richtigstellungen  Veranlassung,  dafs  fast  nichts  von  dem  im 
Grundrifs  gesagten  übrig  bleibt  Es  hat  nichts  mit  dem  lateini- 
schen Lucidarius  zu  thun,  es  wurde  auf  Veranlassung  Gastons  von 
Foix  übersetzt,  nicht  zusammengetragen,  der  Compilator  ist  uns 
keineswegs  unbekannt,  das  Werk  ist  in  20,  nicht  in  24  Bûcher 
zerlegt  (obwohl  die  poetische  Einleitung  allerdings  die  Zahl  24 
voraussetzen  läfst),  und  es  behandelt  weder  Politik,  noch  Baukunst, 
noch  Rhetorik,  noch  Malerei,  noch  die  Kunst  des  Gesanges. 

Dafs  man  es  mit  keinem  originalen  Werk  sondern  mit  einer 
Übersetzung  zu  thun  hat,  war  schon  aus  den  ersten  Strophen  des 
einleitenden  Gedichtes  zu  entnehmen.  Der  Verfasser  hat  in  einem 
Palast  einen  edlen  Jüngling  gefunden 

libre  legentf  entendre  no'l  podia, 
per  fort  dezir  de  saber  tot  ardia; 

der  Jüngling  spricht  zu  ihm: 

Vestii  del  libre  nCes  salvagge, 
escur,  subtil;  y  eu  requier  declaragge; 
sera' m  util  exprès  en  mon  lenguagge. 

Dafs  das  übersetzte  Werk   das  Opus   de  proprietatibus  rerum   des 
Bartholomaeus    Anglicus   (de   Glanvilla)   sei,    findet   man  jetzt  bei 

ZeitMhr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  1 5 


220  C.  APPEL, 

Chabaneau  in  der  Histoire  de  Languedoc  X  404  gedruckt  ;  schon 
früher  konnte  man  es  auf  dem  zur  Hs.  gehörigen  Zettel  in  der 
Vitrine  der  Genevièvebibliothek  lesen.  Die  Encyclopädie  des  Bar- 
tholomaeus  Glanvilla  erfreute  sich  am  Ende  des  Mittelalters  und 
lange  darüber  hinaus  der  weitesten  Verbreitung.  Lateinische  Drucke 
des  15.,  16.  und  17.  Jahrh.  finden  sich  in  jeder  gröfseren  Biblio- 
thek. Ebenso  ist  die  französische  Obersetzung  sehr  häufig,  seltener 
trifft  man  die  spanische,  englische  und  niederländische.  Ober  all 
diese  Ausgaben  s.  Brunet,  Manuel  und  Graesse,  Trésor. 

Von  der  provenzalischen  Obersetzung  des  Compendiums  ist  meines 
Wissens  nur  dieses  eine  Exemplar  bekannt,  vielleicht  dasjenige,  welches 
für  Gaston  von  Foix  selbst  hergestellt  wurde.  Die  prächtige  Ausstattung 
des  Manuskripts  würde  mit  einer  solchen  Annahme  übereinstimmen. 
Es  ist  eine  Pergamenthandschrift  von  39  cm  Höhe  und  26 V2  <^°^ 
Breite;  der  Einband  ist  modern;  auf  seinem  Rücken  trägt  er  den 
Titel  Las  Proprietas  i¡8o.  Das  Buch  beginnt  mit  zwei  leeren 
Blättern,  von  denen  das  zweite  auf  der  Rückseite  die  Eintrag^ung 
von  nicht  alter  Hand  zeigt  :  ie  grand  proprieiaire  des  choses  en  langue 
bearnotse  fait  par  le  commandement  de  Gaston  comte  de  foix  vers  1 580 
(dahinter  in  anderer  neuerer  Schrift  ißSoT).  Die  zweifelhafte  Zahl 
ist  natürlich'  nicht  5  (wie  der  Titel  des  Einbandes  annimmt)  sondern 
3.  Dafs  Gaston  von  Foix  der  Veranlasser  der  provenzalischen 
Obersetzung  ist,  geht  aus  dem  einleitenden  Gedicht  hervor.  Wo- 
her die  Datierung  „vers  1380*'  stammt,  ist  mir  unbekannt;  wäre  sie 
zuverlässig,  so  hätte  man  mit  Gaston  III  Phoebus  (1343 — 91)  zu 
thun,  während  Bartsch  (Denkmäler  X)  Gaston  II  (1315 — 43)  ver- 
mutet (fi'eilich  mit  Heranziehung  eines  Grundes,  der  gerade  eher 
für  Gaston  HI  sprechen  würde:  Im  Palaytz  de  savieza,  Denkm.  63, 
13  if.  werden  Foix,  Beam,  Lañor  und  Comenge  als  razüz  d.  h. 
Voreltern  Gastons  genannt  Gaston  II.  hatte  Eleonore,  Tochter 
Bemarts  V.  von  Comenge  zur  Gemahlin  ;  auf  Grund  dieses  Um* 
Standes  kann  Comenge  wohl  für  Gaston  IIL  als  razüz  bezeichnet 
werden,  nicht  für  Gaston  II.,  wie  Bartsch  will).  Wir  sind  nicht  ohne 
Berechtigung  an  der  Richtigkeit  der  Zahl  zu  zweifeln.  Der  Prinz  wird 
im  Eingang  des  Werkes  als  M  donzel  beschrieben.  1380  konnte 
die  Bezeichnung  auf  Gaston  IIL,  der  seit  37  Jahren  regierte  und 
49  Jahre  alt  war,  nicht  mehr  gelten.  Nichts  desto  weniger  dürfte 
der  betreffende  Gaston  in  der  That  Gaston  Phoebus  sein,  denn  es 
ist  sehr  möglich,  dafs  zur  Zeit  Gaston  U.  das  opus  de  proprietatíbus 
überhaupt  noch  nicht  geschrieben  war.  Die  Thätigkeit  des  Bar- 
tholomaeus  wird  in  die  Mitte  des  14.  Jahrh.  gesetzt,  selbst  um 
1360.  Die  französische  Obersetzung  Jshan  Corbichons  ist  von  1372. 
Legt  man  Wert  auf  die  Bezeichnung  des  Prinzen  als  donzel^  so 
würde  man  für  die  Abfassung  der  provenzalischen  Obersetzung 
gerade  auf  die  Mitte  des  Jahrhunderts  kommen.  Dafs  etwa  nicht 
der  regierende  Graf,  sondern  sein  Sohn  Gaston  gemeint  sei,  scheint 
die  Ausdrucksweise  des  Prologs  auszuschliefsen. 

Die   ersten   beschriebenen  6  Blätter   (unfoliiert)   enthalten     ein 


DER  PROV;  LUCID ARIUS.  22^ 

sehr    ausführliches,    in    2    Kolumnen    angelegtes   Inhaltsverzeichnis, 
beginnend  : 

(A)  questa  glorioza  trinitat  IIIT 

Aytal  es  lo  poder  de  dieu  V 

m 

Aigus  noms  personals  son  \ 
Aigus  altres  noms  \        VIII 

Al  sani  esperii  1 

Angel  es  substantia  \ 

Angel  ha  sa  essentia  f 

Archangels  son  principáis  X 

u.  s.  V. 

Am  Kopfe  des  ersten  dieser  6  Blätter  steht:  ^/.  ex  h'òrts Stae 
genovefae  Parisünsü  J'/^j*  Es  folgen  zwei  Blätter  (ebenfalls  un- 
foliiert)  mit  dem  von  Bartsch  in  den  Denkmälern  abgedruckten  Ge- 
dicht: U  paiayt%  de  sameza.  An  seiner  Spitze  steht  eine  reiche 
Miniatur,  den  Weisheitspalast  darstellend,  mit  seinen  Thûrmen,  mit 
der  dona  de  savieza,  dem  an  die  Thûr  klopfenden  donzel  u.  s.  w. 
Dann  konmien  die  foliierten  Blätter,  deren  erstes  beginnt: 

f.      I .       Comensa  le  prohemi  sobrel  elucidari  de  las  proprietà^  de  totas  res 
naturals.  »Es  ist  das  zugleich  der  Anfang  des  ersten  Buches,  das 
von  Gott  handelt.    Jede  Seite  ist  in  zwei  Kolumnen  geteilt. 
Comensa  le  segon  Ubre .  dels  angels  et  de  lors  proprietcU%. 
Ccfmensa  le  ters  Ubre  de  la  natura  de  la  anima   et  de  sa  condicio. 
Comensa  le  quart  libre  de  substancia  corporal  et  de  lors  qualitatu. 
Comensa   le  quint  libre,   qui  tracta  del  corrs  humanal,    dels  sieus 
membres,  et  de  sa  dispoticio. 
Comensa  le  .VI.  libre  de  las  etatz. 

Comensa  le  .VU.  libre,  qui*^st  de  las  proprietatz  de  las  cautas 
aiudans  adz  humanal  conseruacio,  digam  après  de  las  cautas  pro- 
cur  ans  humanal  corrupcio. 

Comensa  le .  VIII.  Ubre  del  mon  et  dels  corsses  celestials. 
Comensa  le  .IX.  Ubre  del  mátuement  et  dels  temps  et  de  lors  especias. 
Comensa  lo  .X.  libre,  qui  parla  de  materia  et  de  forma  et  de  lors 
propietatz  et  dels  elemens,  quala  es  la  entencio  del  actor. 
Comensa  lo  libre  .XI.  del  ayre  et  de  sas  impressios. 
Comensa  le  .XII.  libre  de  las  naturas  et  proprietatz  dels  auzels  qui 
perteno  ad  ornament  del  ayre. 
Comensa  le  .XIII.  Ubre  de  Vayga  et  dels  peishos. 
Comensa  le  .XIIII.  Ubre,  qui  parla  de  la  terra  et  de  sas  partidas. 
Comensa  le  .XV.  libre  de  las  proensas,  et  prumier  de  la  diuisio  de 
la  terra  en  generaL 

Comensa  le  .XVI.  Ubre  de  las  peyras  e  dels  metalhs. 
Comensa  le  .XVII,  Ubre  dels  aybres  et  de  las  herbas. 
Comensa  le  .XVIII.  libre  de  las  bestias. 

Comensa  le  .XIX.  libre  de  las  colors,  odors,  sabor  s  et  liquors. 
Comensa  le  .XX.  libre  dels  nombres,  pezes  et  mezuras., 

«s* 


L 

8v. 

f. 

13'. 

f. 

24». 

f. 

32^. 

f. 

66t. 

f. 

79'- 

f. 

105'. 

f. 

I20T. 

f. 

130^- 

f. 

132^. 

f. 

138^- 

f. 

I49V. 

f. 

i56t. 

f. 

I62T. 

f. 

183Ï. 

f. 

194^. 

f. 

229». 

f. 

262V. 

f. 

278t. 

228  e  APPEL» 

Kolumne  i  des  fol.  282^  schliefst  ab:  Et  es  fi  del  JÍX,  libre 
AMEN.  —  Der  Text  ist  durchweg  mit  feingemalten  Miniaturen, 
in  manchen,  mehr  abstrakten,  Büchern  in  geringerer,  in  anderen, 
wie  im  18.,  in  um  so  gröfserer  Zahl,  reich  geschmückt  —  Die 
zweite  Kolumne  von  fol.  282V  und  das  ganze  Blatt  283  sind  frei- 
geblieben. Auf  fol.  284  beginnt  ein  zweites  alphabetisches  Inhalts- 
verzeichnis mit  der  Überschrift: 

Per  la  seguent  tatUa  pot  quascu  trabar  de  leu  la  materia  que  vol  et 
quer  en  aquest  libre  ;  Quar  si  quer  alcuna  materia,  là  dictio  de  la  quai  co- 
mensa  per  .a.,  quai  es  angel  o  anima  et  semlans,  deu  querré  so  que  vol  en 
la  prumiera  partida  de  la  taula,  qu'es  .a.  JSt  semlantment,  si  quer  materia, 
le  nom  de  la  quai  comensa  per  Jb.,  deu  querré  so  que  vol  en  la  seconda  par- 
tida,  que  es  Jb,,  et  ayshi  de  quascuna,  regardan  lo  nombre  qiwtant  lo  fuelk. 

Man  sieht  wie  das  Werk  sich  vornimmt  im  vierzehnten  Jahrb. 
diß  Stelle  eines  Konversationslexikons  zu  vertreten«  Die  liste  be- 
ginnt: 

Angel  per  (que  fehlt)  es  nomnat 
Angel  que  es  VIH 

~  Angelical  conditio  IX 

Angelical  confinatio  -  IX 

Angelical  ordenatio 
Angelical  ierarchia 
IX     Angels  seraphin 
Angels  cherubin 
Angels  ditt  tros 
Angelical  secunda  ierarchia 
— Angels  ditz  dominaíios 
i — Angels  ditz  virtutt 
— I      Angels  ditz  poestatz 
X  -  u,  s,  w. 

und  füllt,  ausfuhrlicher  als  das  erste  Verzeichnis,  in  drei  Spalten 
auf  der  Seite,  die  fol.  284 — 288.  Es  folgen  noch  5  Folien  mit 
Verhaltungsmafsregeln  bei  verschiedenen  Krankheiten,  also  ein 
Nachtrag  zum  7.  Buch  des  Werkes.  Die  4.  Kolunme  von  293,  and 
die  erste  Seite  von  294  ist  frei.  Auf  der  Rückseite  von  294  steht 
in  grofsen  sorgfaltigen  Charakteren:  Ce  Imre  est  a  celuy  qui  som 
blasme  en  son  droyt  mot  porte,  Jay  belle  dame.  Das  ist  der  Schlufs 
der  Handschrift. 


Auf  ein  stoffliches  Interesse  kann  der  provenzalische  Luci- 
darius  als  ein  übersetztes  Werk  nur  geringen  Anspruch  erheben. 
Zu  untersuchen  bleibt  die  Sprache  der  Obersetzung  und  das  Ver- 
halten des*  Übersetzers  zum  Original. 


DBR  PROy.  LUCID ARIUS.  22g 

Dafs  das  Werk  eines  der  wichtigsten  Denkmäler  der  älteren 
Sprache  der  Grafschaft  Foix  ist,  haben  schon  Ch.  de  Tourtoulon 
and  A.  Luchaire   an  den  vorher   genannten  Stellen  hervorgehoben. 

Die  Züge,  welche  die  Sprache  als  eigene  der  Trobadorsprache 
gegenüber  zeigt,  sind  zum  grofsen  Teil  solche,  die  sie  mit  dem 
Catalanischen  teilt.     Das  wesentlichste  ist  etwa  folgendes.^ 

Betonte  Vokale:  lat?  erscheint  teils  als  e,  teils  als  ü:  mech 
S.  238,  Z.  30;  neus'  2^g^^;  —  miâck  240,12;  stec  249,21;  ßer 
249,22;  250,45. 

Das  Suffix  arium  {frtumj  giebt  in  der  Regel  ür\  daneben  findet 
sich,  wie  im  Catalanischen,  er  :  saltners  B  369,34. 

Provenzalischem  en^^*-  (=  lat  i«^**~')  steht  gern  in^^^-  gegen- 
über (das  n  ist  mouilliert,  oder  es  folgt  ihm  Palatal):  deptnh  B  367,14; 
pinho  D  61,19;  ttnho  242,25;  cincha  2^1^22 \  246,7;  fincha  D  6o,l6. 

Brechung  des  z  findet  statt  in  vüla  239,14;  241,17;  244, 
23,  31  etc.  lat  9  wird  diphthongiert  unter  £influfs  von  /:  recuelh 
241,5;  nuech  248,32;  6367,34;  cuers  2^2,22  {coer  243,25);  bleibt 
dagegen  in  /oc  241,27;  244,22;  ioc  B  368,15;  poseo  251,39. 

ei  und  ui  werden  auslautend  reduziert  zu  e  und  u:  este  D  60, 
13;  parle  D  60,20;  fu  D  60,10  (vgl.  lu  =  lui  im  Albucasis).  Hier- 
her auch  die  Endung  des  Futur  i.  Sg.:  mosirar^t-e  B  368,2 
[dafs  ai  und  ei  im  Dialekt  von  Foix  gleichlautend  waren,  zeigen 
Schreibungen  wie  f^t  (Luch.  p.  339)  treyre,  ireyta  (ib.  340)  anderer- 
seits maytat  (ib.  335)].  Auch  inlautend  begegnet  Reduktion  zu  e\ 
mes  =  mais  (Luch.  335),  fer  =:ì  faire  (ib.  340),  für  lieis  steht  B  367, 

33  ^^' 

Unbetonte    Vokale:    Aufserhalb  des   Tones  bindet   sich   i 

gegenüber  e  der  Trobadorsprache  nicht  an  Stellung  vor  n  {pinchura 

D59»26;  pinhio  246,16;    inimic  247,30;   aber  enimic  239,20);  Ali- 

xandre    248,39;    acquirida    235,37;    dvüizida    236,3;    tribalh    248,2, 

6369,7;  tribalhalz  241,9;  dagegen  melia  236,24. 

il  zu  iah  dificialment  2^gf2'¡.  —  ie  zu  ia:  pialados  241,20.  — 
iu  zu  ieu:  delieural,  delieurel  250,1,  37.  —  Der  im  Catalanischen  be- 
liebte Wechsel  von  vortonigem  e  zu  a  findet  sich  in  dar  riera  243, 
15,  darrier  B  369,48. 

Konsonanten:  al^^^-  zu  ay^^^-i  aylerlal  237,37;  so  wird  aybre 
durch  albre  auf  arbre  zurückgehen. 

Auslautendes  r  bleibt  entweder  erhalten:  prumier  236,21;  avc' 
lanier  242,16  oder  fallt:  prumie  250,23,  leugie  249,39,  alegrie  250,28 
[guerreia  242,38  qua  251,22  im  Text  zu  belassen?);  fast  stets  fällt 
es  vor  Plural-j:  fruchies  238,26;  leugies  245,9;  pomies,  peries,  sorbies, 
noguies  245,32;  marinies  249,39  î  servidos  B  370,30,  aber  habitadors 
242,34  ;  saliners  B  369,34. 

En   anderes  r  ist   das   auf  lat.  rr  oder  r^*"*-  beruhende,  das 


>  Die  Citate  beziehen  sich  in  erster  Linie  auf  die  weiterhin  mitgeteilten 
Stucke  aus  dem  Elucidan,  die  mit  B  bezeichneten  auf  Bartschs  Chrestomatie*, 
die  mit  D  auf  Bartschs  Denkmäler,  Kr  auf  Krefsner  Arch.  LV. 


^ 


230  e  APPBL, 

Ortographie  rr  zeigt;  ferr  242,15;  246»! 6;  247,41;  ¿"¿»rr  (currit) 
244,33;  ^<v^«f  (corpus)  241,19;  íí?rrj  (cursus)  248,17;  narrs  247,31; 
morrs  248,8. 

Prov.  „bewegliches  n^^  ist  durchweg  geschwunden,  so  besonders 
in  der  3.  PI.  der  Verben:  w  247,40;  laysho  2^yyi4;  passo  240,43; 
convertisho  B  36845,  48;  poseo  251,39;  irazo  2 /^T,^^)  /ozio  243,7; 
opienio  235,19;  veniò  239,40  etc  —  andere  Fälle:  degù  241,40; 
cumu  2^2fi;  opU  241,40;  desiructio  235,13;  creyssho  6368,40. 

n  vor  Konsonant  fallt  in:  evaziro  244,30;  eveia  248,26;  emro 
B  367,8;  efanio  247,40;  opUgro  244,30  (aber  optmc  B  370,46);  rei 
249,39;  ^^^^  250,14;  rtden^  redent  2^0,22;  6369,9. 

Mouilliertes  n  vor  s  wird  ns:  prens  248,7;  mens  244,26. 

p  wird  eingeschoben  in  mx,  mn^  aber  kein  h  in  ml\  exiremps 
240,43;  solempnes  244,3;  columpna  6367,16.  —  semlani  238,35; 
semlo  248,7;  semlansa  251,41. 

»/  im  Auslaut  erhalt  meist  /:  /oni  241,2  ;  autranunt  240,6;  sem* 
lantment^  present  241,3;  redent  250,43;  aber  auch  occiden  240,14.  / 
fallt  vor  s\  mons/fons  240,12,42;  aiterians  243,28. 

^d^  zu  dz  (ortographisch)  adz  humanal  B  368,12;  adzamas 
D  60,23. 

ssi  giebt  shj  wobei  das  i  gewöhnlich  in  die  vorhergehende 
Silbe  tritt  (oder  vor  sh  wird  /  neu  entwickelt):  tneyshos  244,35;  bays- 
hadas  247,45;  P^ysh  {st  nicht  sst)  245,30;  eshiula  249,21.  —  Das- 
selbe Resultat  ysh  geben  noch  verschiedene  andere  Lautverbin- 
dungen: SS  allein:  meysshes  6396,36  (grqysha  239,19  geht  wohl 
auf  JJ2  zurück);  -sa:  noyrish  247,20;  conoertish  242,15;  6368,35; 
mugish  249,27;  naysh  247,41;  conoysh  2^8,2J  ;  puntsho  242^2] 
creysha  2/^2,^;  peyshú  2^'^^2^\  creysshement  6  368,17.  —  cs\  Ic^sha 
245,33;  laisho  237,14;  ayshi  2^\y\\  frayshe  2^2^\t\  geyshir  248,11; 
eshülatz  2^6,2;  eshausat  241,40;  dtssh  6  367,2.  —  ps:  geysh  240, 
45;  neyssh  D  59,27;  meteyssh  D  62,22;  cayshal  249,11. 

s  im  Auslaut  gefallen  in  may  243,23;  244,10. 

stz  zu  tz:  iocs  rescoiz  249,18,  aber  auch  erhalten  rescostz  248, 
Z^\  fustz  250,34. 

Der  Laut  dz  wird  durch  gg  ausgedrückt;  linagge  235,24;  ca- 
ragge  B  367,29  ;  foggar  248,8  ;  bestias  domeggas  2^^,2  ;  megga  (me- 
dica) 249,2.  —  Im  Auslaut  steht  tonloser  Palatal:  mech  much  238,30; 
240,12;  241,15;  räch  242,10;  greuch  6369,2;  auch  ¿"ât^Â  243,11 
imd  puechiz  248,14  geschrieben. 

geyshir  248,11,  geyshe  Kr  290,14;  geish  Kr  295,23  wird  aus 
ieishir  (ieish  =  exit)  zu  erklären  sein. 

c  vor  a  begegnet  in  denselben  Wörtern  als  c  und  als  ch: 
coica  243,26,  aber  colchas  B  370,41;  rocas  245,1,  aber  rochas  235,8; 
248,13;  torchas  6  370,33;  cochar  cochoza  6  370,36. 

et  erscheint  als  it  wie  als  ch:  fayt  6  365,36;  faytz  D  63,17; 
dita  235,13;  pieytz  251,15;  —  fagtz  D  63,16;  fach  D  63,23;  lech 
246,10;  drech  6367,19;  nuech  248,32;  6  367,34  ; /r«iÄ  636742. 
—  Die  „Picten"  werden  zu  Piutz  244,29,  also  scheint  hier  et  zu  id 


DER  PROV.  LUCID ARIUS.  23  K 

geworden  zu  sein.  —  Stets  ch  steht  nach  n\  cincha  2^^,22;  246,7; 
ponch  B  369,32;  poncho  246,15. 

Geschwunden  ist  c  in  far  240,43  und  auslautend  in  sa  249,25; 
di  sa  B  371,12  (vgl.  oben  über  die  Reduktion  von  «',  ui). 

Auslautendes  c  geschrieben  ch  (in  diesem  Fall  wohl  ss  k  wie 
katalanisch):  Varch  celeste  2¿\2fii. 

h  steht  oft  orthographisch  im  Anlaut:  ha,  hata,  hahundani 
236,23;  237,3,  22. 

Deklination:  Die  Casusñexion  fehlt  vollständig  (s.  indes 
lunhs  homs  D  60,3);  der  Obliquus  ist  an  die  Stelle  des  Nominativ 
getreten.  Erhaltene  Nominativform  (und  so  Spuren  ursprünglicher 
Flexion)  zeigen  auzelayres  251,1  (neben  cassadors  250,44),  pasires 
251,2  (neben  pastors  251,4),  dieus  235,15.  —  Die  Wörter  auf  j,  ss 
bilden  den  Plural  durch  Anhängung  von  es\  famozes  244,12;  rahiozes 
248,8;  meravilhozes  242,13;  sozmeses  241,40;  orses  243,24;  diverses 
241,5;  passes  236,24;  244,13;  brasses  244,19;  grasses  248,15;  osses 

B  368,37. 

Der  männliche  Artikel  ist  le,  les  ;  daneben  aber  auch  lo,  los» 
Als   Dativ   des   angelehnten  Pronomen   personale   steht  */r 

243,8;  Kr  291,18;  294,5,  21. 

Das    Possessivum    lor   bildet    Plural   lors  :  per    lors   successors 

235,38;   de    lors   gens    236,6;    lors    necessaris    241,6;    B   367,48; 

369.13- 

Die  Femininbildung  der  Adjectiva  durch  ¿x  ist  weit  fort- 
geschritten: granda  241,18;  243,29";  244,25;  forta  244,4,25; 
ferogga  246,9;  nohla  240,47;  244,4;  navigabla  2/^2,28;  amïgabla 
239,22;  convertibla  6368,16;  paziblament  251,26;  aytala  D  59,24; 
aber  neben  granda  auch  grans  rocas  245,1;  cruzel  246,9  neben 
paziblament  auch  fortment  249,39  (s.  semlantement  B  368,38).    ' 

Beim  Ve  r  b  u  m  ist  das  wichtigste  die  Endung  der  3.  Praet 
1  auf  eci  senhoregec  236,13;  noblitec  241,3;  trobec  251,19,  22]  donec 
251,24;  semlec,  portee  B  366,38,  39;  daneben  vereinzelt  auch  et\ 
trobet  2^\,^\  delieuret  2^0,1,  c  auch  in  den  anderen  Konjugationen 
(teils  etymologisch,  teils  analogisch:  hac  D  60,1)  vie  B  367,9.  Die 
I.  Praes.  ind.  I  geht  auf  e,  i  aus:  nC avise  B  366,37;  prometi,'  cometí 
D  63,18  f.;  der  Conj.  Praes.  I  auf  e:  habunde  240,45;  dure  241,16; 
aiude  2^8,2^;  exite  251,6;  passe  233,31.  Die  Endung  í  in  i.  Praet. 
I  und  I.  Fut.  für  ei  ist  schon  oben  erwähnt 

Aus  der  Wortbildung  sind  die  Ableitungen  auf  ^enc  zu 
erwähnen:  pastenc  237,14;  244,20;  bretonenca  243,31;  germanenca 
245,18  (sehr  zahlreiche  derartige  Ableitungen  im  Elucidari).       , 

Aus  der  Syntax  ist  einer  der  auffallendsten  Züge  die  Ver- 
wendung von  nie  als  Determinativpronomen:  la  part  fixa  en  terra 
si  convertish  en  ferr,  la  que  es  en  Vayga  en  peyra,  la  que  es  sobre 
Vayga  rema  fust  242,15;  le  sieu  sane  ni' l  de  Ubre  249,7;  ^^^  Ç^^ 
velho  251,5;  al  qui  la  pren  B  369,18;  en  la  que' s  siec  D  62,3,  12\  la 
quai  (ayglaj  es  mens  nobla  que  la  prendent  en  ayre  0  en  terra  Kr  295, 


n 


232  e  APPKL, 

19.  —    Dialektisch  ist  auch    die   Art    der  Kebeneinanderstcllang 
zweier   Adverbia  :  forttnent  ei  ardida  249,38. 

Wesentlich  eingeschränkt  wird  die  Gültigkeit  anderer  syntak- 
tischer Beobachtungen  durch  den  überaus  grofsen  Einflufs,  den  die 
lateinische  Vorlage  auf  die  Sprache   des  Verfassers  gewonnen  hat 

Auch  der  Wortvorrat  verrät  den  Dialekt  Aber  unsere 
Kenntnis  der  altprovenzalischen  Wortgeographie  ist  noch  gering. 
Am€igar  248,27  gehört  den  heutigen  Dialekten  nach  zu  urteilen  dem 
Südwesten  an,  ist  aber  in  der  Trobadorspràche  allgemein  ver- 
breitet ;  naut  fìndet  sich  heut  aufser  im  Südwesten  auch  in  Auvergne. 
Südwestlich  dürfte  soielh-colc  246,12  sein,  und  diesem  Gebiet  ge- 
hört das  häufig  gebrauchte  la  vetz  an. 

In  lexikalischer  Hinsicht  ist  der  Lucidarius  von  Raynouard 
schon  sehr  ileifsig  ausgebeutet  worden;  immerhin  wird  da  noch 
eine  Nachlese  zu  halten  sein.  Aus  den  nachstehend  abgedruckten 
Stücken  fehlen  bei  Rayn.  folgende,  meist  wenig  interessante,  Wörter, 
bez.  Verwendungen,  die  zum  Teil  eher  lateinisch  als  provenzalisch 
genannt  werden  müssen. 

ayta  250,13  provenient  250,7 

cascolha  251,22  reficient  241,9 

continuar  2y^t^\  244,17  reparatiu  251,37 

fo/^gár2^%fi  repressiu  2Sl,Z7 

mostratiu  251,38  silvestre  238,40;  246,21 

optener     235,19;  241,40;                   solempne  244,3 

242,24;  244,30  sorbier  245,32 

pauMat  245,9  sufflacio  250,9. 
portar  243,29 

Die  provenzalische  Übersetzung  folgt  im  grofsen  und  ganzen 
getreu  dem  lateinischen  Text;  die  bedeutendste  Abweichung  ist, 
dafs  das  19.  lateinische  Buch  in  zwei  provenzalische  zerlegt  ist 
Wenn  der  Übersetzer  in  der  poetischen  Einleitung  24  Bücher  zu 
versprechen  scheint,  so  wird  das  weniger  einer  Absicht  äas  latei- 
nische Original  zu  ändern  zuzuschreiben  sein,  als  vielmehr  einer 
noch  unvollkommenen  Kenntnisnahme  desselben.  Dafs  die  Ober- 
setzung eine  sehr  sorgfältige  wäre,  kann  nicht  behauptet  werden; 
sie  steht  darin  weit  hinter  der  französischen  zurück.  Mifsverständ- 
nisse  (so.  dürfen  wir  vermuten,  wenn  wir  auch  die  lateinische  Hand- 
schrift, die  dem  Übersetzer  vorgelegen  hat,  nicht  kennen)  sind  nicht 
selten  ;  noch  häufiger  begegnen  Lücken,  meist  solche  die  auf  Flüch- 
tigkeit beruhen;  nur  gegen  das  Ende  hin  ist  das  Bestreben  des 
Übersetzers  zu  kürzen 'unverkennbar.  Sehr  selten  verhält  sich  der 
Provenzale  einmal  kritisch  dem  Original  gegenüber  (siehe  Schlufs 
des  Kapitels  dt  Açuilama),  wie  es  Jehan  Corbichon  hin  und  wieder 
gethan  hat  (siehe  unten  den  Schlufs  des  Kapitels  über  England 
und  dasjenige  über  Schottland,  den  Anfang  des  über  Frankreich). 
Die  einzige  Freiheit,  die  er  sich  nimmt  und  die  ihn  gelegentlich 
zum  Zusatz  einiger  Worte  bestimmt,   ist  eine  eigentümlich  gezierte 


DER  PROV.  LUCIDARIUS.  2^^ 

Behandlung  seiner  Sprache.  £r  verfällt  oft  in  ein  Mittelding  zwi- 
schen poetischer  und  prosaischer  Form.  Man  wird  es  anstandst 
los  poetische  Form  nennen ,  wo  sich  mit  dem  Reim  auch  Gleich- 
zahl der  Silben  verbindet,  wie  an  vielen  Stellen;  an  anderen  aber 
findet  sich  nur  Wiederkehr  des  Gleichklängs  in  zwangloser  Zahl 
und  Stellung  und  ohne  bestimmtes  Versmafs  (s.  unter  De  Bar» 
banset).  Der  Verfasser  hat  es  sich  mit  der  Reimkunst  gewöhnlich 
sehr  leicht  gemacht,  es  sind  die  üblichsten  Suffixe,  auf  die  er  reimt; 
manchmal  kann  man  zweifeln  ob  der  Reim  überhaupt  beabsichtigt 
ist  oder  sich  nur  zufallig  einstellt  Ein  Grund,  weshalb  poetische 
Form  gerade  an  der  betreffenden  Stelle  eintritt,  läfst  sich  oft  nicht 
absehen,  nur  hin  und  wieder  darf  man  vermuten,  dafs  der  Ver- 
fasser gröfsere  Eindringlichkeit,  leichteres  Auswendiglernen  mit 
seiner  poetischen  Form  bezweckt  hat,  wie  etwa  im  Kapitel  über 
cien  Mifsbrauch  des  Weins: 

fol.  227    (Lat.  Text  Üb,  XVII,  cap,  185). 

Quant  mal  fa  vi  no  uzan  tempradameñt.    Yj  otra  mesura  en  folia 

muda  savi  entendement,    a  far  mal  dona  inclinament,  de  be  obrar  oblida- 

ment.   Home  ebrios  en  sa  cara  es  falbelos,  en  sas  mayshelas  péndulos,  els 

S    nelhs  greuiat  et  lippos,  en  las  mas  trémulos,    en  la  lengua  quet  et  de- 

fectttos. 

Et  après  rota  laiament, 
tramet  fora  odor  pudent, 
et  el  cap  sent  dolor  pongent; 
10    amaror  sent  el  paladar, 
de  beure  no* s  pot  saziar, 
q«ar  qtn  pren  costuma  de  beure 
tot  jom  aytal  vol  may  rebeure, 
p^r  qu'es  sentlant  a  sancsuga 
15     que  may  ha  set,  quan  may  sane  suca. 
(Yzaac).     Et  vi  près  no  tempradament 
toi  salut  al  entendement 
et  fa  tornar  home  brutal 
et  perdre  gra  racional. 
20    Cum  ñau  es  dins  mar  ses  rector, 
et  cum  host  ses  governador. 
aqw^l  a  mal  dona  lauzor 
et  deslauza  be  lanzador. 
Vi  savis  tramet  dins  folia 
25     et  benignes  fora  lor  via, 

es  noyridor  de  totz  lachtz  vicis, 
comensament  de  maleficis  ; 
ebrietat  fa  homicidis, 
adulteris  et  layronicis, 
30     p^r  ({tie  totz  hom  deu  haver  curz. 
<{ue  beven  no  passe  mezura. 

S     ^uec.  14  samsuga.  17  salutz. 


234  e.  APPSL, 

Item  mala  quae  facit  vinum  intern-  Le  vin  fait  moult  de  maulz,   qoant 

perate  et  immoderate  sumptum,  tangit  on  le  boit  oultre  raison ,  si  comme 
idem  in  eodem  libro  cap.  40  (Plin.  touche  plinius  en  son  .IX.  livre,  on 
lib.  14):  mentem  inquit,  mutat  in  fu-  il  dit  qtu  le  vin  mue  le  couraige  en 
rorem,  in  mali  impetum,  et  oblivionem  5  forcenerie  et  en  mal  faire  et  luy  fait 
boni.  Ebrioso  siquidem  inest  pallor  oublier  le  bien.  L'yvrongne  a  le  vi- 
in  facie  et  genç  pendulç ,  oculorum  sage  rouge  et  les  ives  pendans  et  les 
assunt  ulcera  et  lippitudo,  manus  yeulx  plains  de  sang,  et  a  les  pau- 
tremula  linguaque  ligata ,  postera  die  pieres  chascieuses  :  les  mains  luy  trem- 
eructant  alitus  foedi  velut  de  sepulcro,  10 blent:  la  langue  est  lye,  l'alayne  luy 
et  gravissime  sentiuntur  in  capite  pune-  put  plus  que  ung  sepulture  et  le 
tiones,  amariçat  frumen ,  seil,  palati  chief  luy  fait  mal  :  et  si  a  la  bouche 
summit  atem  amicabilis,  id  est,  choie-  amere  et  a  soif  avant  que  il  soit  leve 
ra ,  quae  incenditur  ex  calido  fumo  de  son  lit,  et  est  ainsi  comme  la  sans- 
vini,  et  aestuans  sitis  torquet  guttur.  15  sue,  tant  plus  boyt  et  tant  plus  venlt 
Nam  haec  nécessitas  vinum  sequitur,  boire.  A  propos  dit  ysaac  en  ses 
ut  bibendi  consuetudo  aviditatem  pa-  diettes  que  le  vin  quant  on  le  boyt 
riat  rebibendi,  unde  more  sanguisugae,  iusques  a  yvresse,  il  estainct  usage  de 
vinolenti,  quanto  plus  bibunt,  tanto  raison  et  conforté  la  partie  bestiale; 
plus  sitiunt.  Ad  haec  verba  Plin.  20  et  adoncques  demeure  le  corps  comme 
addit  Isa.  dicens  sic:  si  vinum  usque  une  nef  en  la  mer  sans  gouvernail, 
ad  ebrietatem  saepe  sumptum  fuerit,  et  ainsi  comme  ung  ost  sans  cappi- 
rationis  lumen  extinguit  et  vim  bru-  taine,  et  pour  ce  cestuy  qui  est  yvre 
talem  confortât,  unde  permanet  cor-  loue  ce  qu'il  doit  blasmer,  et  blasme 
pus  velut  navis  in  mari  non  habens  25  ce  qu'il  doit  louer,  et  des  saiges 
gubemaculum  aut  rectorem,  et  sicut  il  fait  les  folz,  et  des  bons  il  dit 
militia  non  habens  principem  neque  qu'ilz  sont  mauvais;  car  yvresse  est 
ducem,  propter  quod  favet  ebrius  rei  de  tous  vices  cause  et  nourrice,  et 
abnuendae,  et  laudat  quod  in  se  est  pour  ce  Tyvroigne  chiet  de  legier  en 
illaudabile,  de  sapientibus  facit  stultos,  30  homicide,  en  luxure,  en  larrecin  et  en 
de  benevolis  perversos  eíHcit  et  ma-  toutes  autres  vices ,  et  pour  tant ,  qui 
lignos,  nam  ebrietas  est  omnium  vi-  veult  bien  garder  sa  famille,  il  les 
ciorum  fomes  atque  causa,  incidunt  doyt  garder  de  boyre  vin  qui  soit 
enim  ebriosi  in  homicidia,  adulteria  oultre  leur  complexion  naturelle, 
et  furta ,  et  ideo  volentes  custodire  35 
familiam,  oportet  eos  à  vino  custodire, 
ne  vinum  plus  bibant  quam  eorum 
virtuti  expedit  et  naturae. 

Weitere  Beispiele  dieser  eigenartigen  Stilistik  findet  man  in 
der  ehrest  369  ff. 

Ich  gebe  zu  den  von  Bartsch  und  Kressner  mitgeteilten  Sprach- 
proben hier  noch  eine  Reihe  anderer,  bei  deren  Auswahl  das 
stoffliche  Interesse  der  betreffenden  Abschnitte  mitbestimmt  hat, 
Aus  den  geographischen  Kapiteln  nehme  ich  vorzugsweise  die,  welche 
dem  Compilator  und  dem  Obersetzer  am  nächsten  lagen,  bei  denen 
man  so  am  ehesten  selbständige  Beobachtung  bei  jenem,  eigene 
Zuthaten    bei   diesem   hätte   erwarten    dürfen.      Neben   den   nahe- 


DER  PKOV.  LUQDARIUS. 


235 


liegenden  auch  ein  paar  entferntere  Länder.  Dem  von  Kressner  ab- 
gedruckten Abschnitt  über  die  Vögel  füge  ich  noch  hinzu  was  der 
Compilator  über  ein  so  leicht  zu  beobachtendes  Tier  wie  den  Hirsch 
zu  sagen  wufste.  Schliefslich  gebe  ich  noch  den  Abschnitt  über 
Musik  am  Schlufs  des  ganzen  Werkes,  zugleich  als  Beweis  wie  ver- 
hältnismäfsig  wenig  Belehrung  über  die  uns  gerade  interessierenden 
Kttlturverhältnisse  des  Mittelalters  wir  selbst  aus  einem  so  verlocken- 
den Kapitel  schöpfen  können. 


De  Anglia 
{Lib.  XV  cap,  14). 
Anglia  oceani  est  ìn- 
sula maxima  y   quae  cir- 
5  cumfusa  mari  a  tolo  orbe 
undique  est  divisa,  quae 
quondam  Albion  ab  albis 
mpibus,   a   longe  circa 
maris  li  tora  apparenlibus 

IO  est  vocata.  Nam  succe- 
dente tempore»  quidam 
proceres  de  Trojae  ex- 
cidio  discedentes  facta 
classe,    Paladis,   ut   fer- 

15  tur,  oráculo  ad  predicte 
insulae  litora  pcrvene- 
runt,  qui  contra  gigantes, 
qui  tunc  terram  posse- 
derunt,diutius  pugnantes, 

20  arte  pariter  et  virtute 
insulam  superatis  gigan- 
tibus  suo  dominio  sub- 
iecerunt,  et  a  Bruto,  qui 
iUius  exercitus  erat  prìn- 

25  ceps,  terram  vocaverunt 
Brìtanniam,quasi  insulam 
a  Bruto  tunc  temporis 
armis  et  potentia  acqui- 
sitam,  a  cuius  Bruti  pro- 

30  sapia  reges  potentissimi 
processerunt ,  quorum 
opera  magnifica  si  quem 
audire  delectat ,  histo- 
riam    Bruti    Icgat.     Illa 

35  autem  eadem  insula  post 
longa  tempora  a  Saxo- 
nibus  germanicis  multis 
et  variis  intervenientibus 


D'Anglaterra. 
foU  164«. 
Angi aterra  es  ilha  dins 
la  maior  mar,  per  eia  ves 
totas  partz  revironada, 
de  tot  l'autre  mon  se- 
parada, pels  antix  (p^r 
razo  de  sas  blancas  ro- 
chas) Albion  nomnada. 
^  Antiqi/âment  fo  p^r 
aigus  dels  plus  nobles 
de  Troya  apres  la  des- 
tructio  de  la  dita  ciutat 
subiugada,  qui  p^r  man- 
dament  de  lor  dieus  Pal- 
ladi gran  navili  aiustero 
et  en  aquela  ilh'aribero 
et  ¿:<7;ftra-ls  gigans  qui 
la  optenio,  batalhero  et 
ab  forsa  et  art  la  con- 
quisterò. Et  quar  lor 
princep  havia  nom  Brut, 
Bretanha  la  nomnero. 
Del  linagge  del  qt^l 
sobre-nobles  et  pros  reys 
descendero ,  cum  re- 
compta la  ystoria  de 
Brut. 


^     Apres     fo     pels- 
Saxos  de  Germania  p^r 
forsa  d'armas  acqMirida 
et    per    lors    successors 


De  Angleterre. 

Angleterre  est  une  tres 
grant  ysle  de  mer  qui 
est  divisée  par  la  m^r 
qui  l'environne.  Angle- 
terre fut  iadis  dicte  al- 
bion  pour  les  blanches 
roches  qui  y  apperent 
de  loing  au  rivage  de  la 
mer.  Apres  la  destruc- 
tion de  troye  la  grant 
aucuns  troyens  se  mirent 
en  la  mer:  et  par  le 
conseil  de  Tung  de  leurs 
dieux  qui  avoit  nom  pa- 
lade  ilz  appliquèrent  ou 
rivage  de  albion  qui 
estoit  plain  de  gayans, 
et  se  combatirent  lon- 
guement contre  eulx:  et 
les  vainquirent  par  art  et 
par  force  et  mirent  Tysle 
en  leur  subjection:  et 
Pappellerent  bretaigne 
après  brute  qui  estoit 
prince  de  leur  ost  et  de 
leur  compaignye. 

De  ce  brute  yssirent 
et  de  sa  lignee  aussi 
moult  de  roys  trespuis- 
sans  :  desquelz  les  noms 
et  les  faitz  sont  en  escript 
en  l'histoire  de  bru  th. 

Ceste  ysle  fut  après 
conquise  des  saxons  par 
plusieurs  grandes  et  cru- 
elles batailles:     et    tue- 


236 


e.  APPEL, 


saevissimis  praeliis  est 
acquisita  et  a  sois  pos- 
tens  est  possessa,  qui 
Britonibns  vel  mortùis 
5  vel  exulatis  insulam  inter 
se  diviserunt,  et  singulis 
provindis  secundum  lin* 
guae  suae  proprìetatem 
nomina  imponentes,  lin- 
io guae  gentis  suae  memo- 
riam  reliquerunt,  vocan- 
tes  insulam  Angliam  ab 
^Engela  regina  clarissimi 
ducis  Saxonum  fìlia,  quae 

1 5  illam  insulam  post  multa 
praelia  post  possedit. 
Isidoras  tarnen  dicit, 
Angliam  ab  ángulo  die- 
tam  quasi  terram  in  fine 

20  vel  quasi  mundi  ángulo 
constitutam.  Sed  beatus 
Gregorius  videns  Anglo- 
ram  pueros  Romae  ve- 
nales   tempore    pagano- 

25  rum  audiens  quod  essent 
Anglici,  alludens  patriae 
vocabulo  respondit:  Vere, 
inquit,  sunt  anglici  quia 
vultu   nitent   ut   angelí, 

30  illis  oportet  verbum 
anunciare  salutis.  Nam 
ut  dicit  Beda,  germanica 
nobilitas  adhuc  in  pue- 
roram   cultibus  resulta- 

35  bat.  De  hac  insula 
dicit  Plin.  multa,  simi- 
liter et  Orosius,  sed  Isi- 
doras summatim  tangit 
expressius,  quae  alii  ob- 

40  scurius  retulere,  Britan- 
nia scilicet,  quae  nunc 
dicitur  Anglia,  est  in- 
sula, quae  contra  aspec- 
tum  Galliae  et  Hispaniae 

45  est  sita.  Circuitus  eins 
obtinetquadragies  octies 


possezida  et^  motit  les 
Bretos  o  eshillatz,  en 
tres  partz  divizida,  et  a 
qMüscuna  partida  sego^f 
lor  lenguagge  nom  en- 
pauzan  de  lors  gens  et 
lenga  memoria  llayssero. 
Et  la  ylha  Angla  p^r 
razo  de  lor  regina,  filha 
del  duc  de  Saxonia,  dita 
Angla ,  apelero ,  qta 
après  mantas  guerras 
senhoregec   en   eia.     ^ 


Empero  segon  Ysidori 
Anglat^rra  es  dita,  quar 
es  quaysh  el  final  angle 
del  mon;  et  ditz  mays 
que  Anglatrrra,  pramier 
dita  Bretanha,  es  mot 
ampia  ilha,  cum  baia 
.Vili,  centz  melia  passes 
de  lone  et  doscentz  melia 
d*ample. 


rent  les  bretons  et  les 
enchâssèrent  :  çt  puis 
partirent  la  terra  entre 
eulx:  et  mirent  noms 
a  toutes  les  parties  du 
pays  selon  leur  langue 
et  appelèrent  tonte  Pysle 
Angleterre  pour  angèUe 
la  fille  du  duc  de  saxonne, 
qui  eut  la  seigneurie  de 
celle  ysle  après  môolt 
de  batailles. 


Lsidore  si  dit  qu'on 
l'appelle  angleterre  [>onr 
ce  que  c'est  la  fin  de 
la  terre  et  Panglet  d'icele» 
mais  saint  gregoire  quant 
il  vit  a  romme  les  en- 
fans  de  angleterre  que 
on  vendoit  au  temps 
qu*ilz  estoient  payens  : 
et  il  ouyt  qu'on  les  ap- 
pelloit  anglois  il  dist 
vrayement  sont  ils  an- 
glois, car  ilz  ont  visage 
d'anges:  et  a  telz  gens 
convient  il  prescher  la 
la  parole  de  dieu  :  car 
si  comme  dit  bede  la 
noblesse  de  germanie  ou 
d*allemaigne ,  dont  ces 
enfans  estoient  extrais 
reluisoit  en  leurs  visages. 

De  cest'  ysle  dient  ysi- 
dore  et  plinius  moult  de 
choses ,  mais  ysidore 
touche  plus  clerement  ce 
que  les  anciens  dient  plus 
obscurément.  Isidore  dit 
que  la  grant  bretaigne 
qui  maintenant  est  ap- 
pellee angleterre  est  une 


3  partz  fehlt  im  Text,  steht  am  Rande, 


DER  PROV.  LUCIDARIÜS. 


237 


septvaginta  quinqué  roil- 
lia»  multa  et  magna  flu- 
mina  sunt  in  ea,  fontes 
calidi.  Metallornm  etiam 
5  larga  copia.  Agates  la- 
pis ibi  plurìmus  et  mar- 
garita; gleba  optima  et 
diversis  fructibus  valde 
apta  ;  ibi  oves  lanigerae 
IO  inpraecipuaabundantia; 
ibi  ferarum  et  cervorum 
multitndo  nimia  inveni- 
tur.  Fauci  lupi  vel  nulli 
in  insula  reperìuntur,  et 
15  ideo  oves,  quae  ibi  ma- 
xime abundant,  tutius  in 
canlis  et  in  pascuis  sine 
custodia  relinqunntur,  ut 
dicit  Beda.  Unde  qui- 
20  dam  describeas  insulam 
Anglicanam  metrice  sic 
dixit^ 

Ang]ia  terra  ferax  et  fer-, 
tilis  angulns  orbis, 
25  Insula    praedives,    quae 
toto  vix  eget  orbe 
Et  cuius  totus  indiget 
orbis  ope. 
Anglia  piena  iocis  gens 
30      libera  apta  iocarì, 
Libera   gens   cui   libera 
mens  etliberá  lingua, 
Sed  lingua  melior  libe- 
rìorque  manus. 
35  Multas    alias    prosequi 
gentis  et  insulae  digni- 
tates  bic  interponere  esset 
longum. 

40 


^  £n  fluros  gratis  et 
fons  caudas  et  freias 
es  habundaif t ,  metalbs 
et  peyras  preciozas, 
qtMils  so  perlas  et  ga- 
gates,  portant,  ^  en 
frugz,  blatz,  ovelhas  et 
autras  bestias  copioza, 
en  cervìs  //autras  salvag- 
ginas  habundoza;  paucs 
lops  o  nulhs  engendra, 
p/r  que  es  d'ovelbas 
plena,  las  qiMxls  els  parcs 
et  els  pastencs  laysho 
ses  garda.  ^  Et,  bréu- 
ment,  segon  que  ditz  un 
autre* 
Terra  es  en  fertilitat  mot 

sufficient, 
Sobrerica    eia     noyrisb 

gent. 
Ha  ses  l'autre  mon  quaysh 

sufficiensa, 
El  a  penas  val   ses   sa 

influencia. 
Sa  gent  vol  desportz,  es 

mot  libéral 
De  cor  et  de  dit,  de  fayt 

aytértal; 
Engenhoza  es,   de  gran 

supteleza, 
Animoza  foil,    de  gran 

ardideza. 
Son  caragge  es  bel,  an- 
gelical, 
Aysso  ditzGregorj,  Beda 

aytértal. 


ysle  qui  est  assise  contre 
le  regard  de  france  et 
d'espaigne. 

Celle  ysle  a  de  cercle 
.im.c.  et  .vui.  fois  Ixxv. 
lieues  du  pays:  et  y  a 
moult  de  grandes  rivières 
et  de  chauldes  fontaines 
et  moult  de  manieres  de 
metaulx.  La  y  a  grant 
coppie  de  pierres  pré- 
cieuses que  on  appelle 
gagattes  et  de  perles 
aussi.  La  terre  y  est 
tres  bonne  et  abile  a 
porter  divers  fruitz.  La 
a  grant  habondance  de 
bestes  a  laine  et  grant 
multitude  de  cerfz  et  de 
bestes  sauvaiges  et  en 
toute  l'isle  d'angleterre 
il  n'y  a  nulz  loupz  et  pour 
ce  les  bestes  y  sont  plus 
seurement  :  si  comme  dit 
ysidore. 

Ung  versifîeur  mist  les 
perfections  d'angleterre 
en  vers  dont  vecy  la  sen- 
tence. 

Angleterre  est  une 
terre  qui  porte  moult  de 
biens  :  et  si  est  ung  anglet 
du  monde,  c'est  une  ysle 
moult  riche  qui  peu  a 
mestier  du  remenant  du 
monde,  et  tout  le  monde 
a  mestier  de  son  ayde. 
Angleterre  est  ung  pays 
solacieux  et  les  gens 
sont  enclins  a  iouer  et 
a  esbatre.  Les  anglois 
ont  le  cueur  et  la  langue 
Uberale  et  la  main  en- 
cores plus. 


*  Die  Anfang simchstahen  der  folgenden  Zeilen  in  der  Us,  durch  rote 
Einaeichnungen  hervorgehoben. 


1 


238  e.  APPBL, 

Le  ▼entile«!  met  plusieurs  antres   choses  a  la  louen^c  du  pays  et  des 
gens  d'angleterre  qni  no«k  seroient  longues  a  racompter. 

A  ce  fait  fine  l'acteur  quant  a  ce  chapitre..  Cest  acteur  monstre  bien 
en  ce  chapitre  qu'il  fut  anglois,  car  U  loue  fort  angleterre  a  son  cuyder,  car 
5  il  veut  eschever  la  condición  du  prestre  qui  fut  ars  pour  ce  qu'il  blasmoit 
'  ses  reliques,  mais  il  deust  avoir  pense  que  k>a««ge  de  personne  en  sa  propre 
bouche  enlaidist.  Et  pour  ce  dit  l'évangile  saint  iehan  que  les  juifz  disoient 
a  Jesu  christ  que  son  tcsmoignage  n'estoit  pas  vray,  pour  ce  que  il  donnoit 
tesmoignage  de  soy  mesmes.    Secondement  il  cuyde  louer  le  pays   et  il  le 

10  blasme,  car  il  dit  que  îlz  descendirent  premier  des  gayans,  et  pais  de  bruth 
et  de  ceulx  de  troye  la  grant  et  pyis  des  saxons,  et  en  disant  ainsi  U  les  fait 
bastars  en  leur  donnant  plusieurs  peres.  Tiercement  il  parle  moult  imparÊôc- 
tement  en  ceste  maniere,  car  il  laisse  la  conqneste  faicte  par  le  duc  guiUanme 
et  par  les  normans,  qui  si  vaillamment  conquesterent  angleterre  que  encores  en 

15  demeurent  les  enseignes  en  armes  et  en  coustumes.  Et  ce  ne  fait  pas  a 
oublier,  car  moins  de  honte  leur  est  d'estre  conquis  par  les  francoys  on 
par  les  normans  que  d'estre  conquis  par  les  saxons  ;  si  deust  avoir  {par)  ver- 
goigne  ces  conquestes  laissées  pour  couvrir  leur  honte.  Ou  se  il  le  tient  a  honneur 
il  ne  devroit   pas  oublier  la  conqueste  du  duc   guillaume,    dont  les  roys  des 

20  i^nglois  portent  les  armes  avec  ung  pou  de  adioustement.  * 

164a   {XK  15)  De  Aqiiitania.    Yzid. 
Aquitania  es  proensa  de  Gallia  en  Europa,   dita  Aquitania   quar  aygas 
la  teno  et  la  termeno;  so  es  a  saber  le  Leyre  d'una  granda  partida  ft  autres 
fluvis  d'autras.     ^  Terra  es  mot  fructuoza,'en  vilas,  castels  ^  et  ciutaz  habun- 

25  doza,  en  fiuvjs  et  aygas  copioza,  en  boscagges,  camps,  gerzis  et  pratz  delidoza,  en 
vinhas,  aybres  fruchies  de  mantas  conditios  gracioza  et  de  riquezas  gloriosa. 
^  Et  h  a  tropas  particulars  proensas,  cum  es  :  Bordales,  Berri  et  la  Troensa,  auxi- 
tana,  Peyto,  Sentonge  et  d'autras.^  De  ves  cers  ha  la  mar  maior,  deves  occi- 
de/tt  Espaifha,    deves  septentrio   et   orient  Gallia    lugduneza;    deves   eure  et 

30  mech  jom  s'aiusta  am  la  Proensa  narboneza  segon  que  ditz  Orozi.  Et  aysso 
enten,  quar  antiq»ament  Narbones  durava  entro  Garona.' 


165«  {XV,  16)  De  Andegavia. 
Andegavia,  so  es  Anio,  es  proensa  près  Aquitania.    Sa  principal  ciutat 
es  Angius,  p^r  que  Anio  es  dita.    Terra  es  en  vinhas,  fruchies  et  autres  bes 
35  habundant    et   en    aysso  ad  Aquitania    semlaitt.     Et  dura   entro  Bretanha  la 
menor. 

{XV,  17)    De  Alvernia. 
Alvemîa  es  proensa  de  Gallia  lugduneza,    que  ha  CUrmont   p^r  ciutat 
principal.     %  Deves  eure  ha  Germania,   deves  auta  Ytalia,  de  part  occident 
40  Narbones,   deves  septentrio  Gallia  belgica.     Terra  es  silvestra,   en  boscagges 


'  Diese  Namen  fehlen  im   lat,   Text,   wenigstens   in   den  Drucken  von 
1483,  1492  und  1601,  die  ich  benutst  habe. 

*  Der  letwte  Satt  fehlt  ebenfalls  im  lat.  Text. 


DBR  PROY.  LUaDARIUS. 


239 


en  saWagginas,    ovelhas 
algns  Iocs  delicloza. 

i65<i  De  Barbansa. 
Borbansa  es  regio  en 
la  ñ  de  Germania,  con- 
tinuada ab  Gallia  belgica. 
Deves  orient  ha  le  fluvj 
Rene  et  Frizia,  la  mar 
maior  bretonenca  deves 
aquilo,  Gallia  la  bassa 
de  part  occident,  la 
nauta  deves  miecb  jorn 
^  Le  fluvj  Moza  passa 
p^r  eia,  ha  mantas  vie- 
las  famozas. 

Terra  fértil  es  et  popu- 
losa, 
la  gent  de  bela  statura 

et  formoza, 
contra  enimics  animoza 

et  bellicoza, 
entre  A  aroigabla  et  pa- 

fica, 
devota,  benefica, 
benigna  et  graziosa. 


habnndoza  et  montuoza, 
en  vi  et  autres  frugz  en 

DeBrabantia(A'r,25) 

Brabantia    Germaniae 

5  fìnalis  est  provincia,  quae 

Galliae  Belgicae  est  con- 
tigua, Jiabens   Rhenum 

ab   oriente   et   Frisiam, 

Brítsnnkum  oceanum  et 
IO  Flandricum    sinum     ab 

aquilone,  inferiorem  Gal- 

liam    ab  occidente  vero 

superiorem  Franciam  a 

meridie ,  quam  amnis 
15  Mosa     praeterfluit,     et 

Scaldia    fluvius    intrans 

cum    fluxu     et     refluxu 

maris,  aliis  rìvulis  varus 

et  fontibus  irrigua,  terra 
20  in  multa  parte  vinifera, 

nemorosa,  coUibus  pratis 

et  hortis  decora,    arbo- 

ribus   fructiferìs  et  syl- 

vestribus  piena ,  abun- 
25  dans  animalibus  domes- 

ticis  et  sylvestribus,  cer- 
-  vis,   hinnulis,  apris,  le- 

poribus      et     cunicnlis, 

molta  habens  oppida 
30  lamosa,    terra  fertilis  in 

fimgibos  et  populosa,  gens 

elegantis  staturae  et  ve- 

nnstae  formae,  bellicosa, 

animósa  contra  hostes, 
35  inter  se  autem  placita  et 

quieta,    gens    benefica, 

devota  et  benigna. 

'166«  {XV,  31)  De  Borgonha.    Yzidori. 

Borgonha   es  partida   de  Gallia   cenonenca,    que   dura   entro* Is   mons 

40  pennis.     ^  Et  es   dita  Borgonha  pels  Ostregotz  qui,   quan  venio  ves  Ytalia, 

bastiro  gran  re  de  borcs  et  fortalezas  en  aqu^l  pays,  qti^r  es  t^rra  fort  et  mon- 

tnoza,  pascuoza  et  en  tropas  partidas  silvoza,  en  fluvjs  et  fon  s  habundoza,  en 

trops  Iocs  fhictuoza,  en  autres  seca  et  no  fructuoza.    %  Pres  dels  mona,  p^r 

razo  de  ploias  et  neus  es  mot  freia,   p^r  q«^  trops  dels  haMtans  prop  d'els, 

45  ttzans  d'aygas  de  neus,   so  strumozes  et  han  inflacio  deius  le  mento.      %  En 

singlars»  orses,  cervis  habunda  et  autras  salvagginas. 


et  antros  bestias  copioza. 

De  Braibant. 
Braibant  est  la  derre- 
niere  province  d'ale-  ^ 
maigne  et  ioinct  a  france 
la  beau  voisine.  Brai- 
bant si  a  le  rin  vers 
orient  et  frise,  et  vers 
aquiUn  elle  a  la  mer  de 
bretaigne  et  de  fiandres 
et  vers  occident  elle  a 
la  basse  france  et  vers 
midy  elle  a  la  haulte 
france.  Braibant  a  moult 
de  bonnes  villes  et  de 
grant  renom,  et  est  une 
terre  habondant  et  bien 
peuplée  de  belles  gens 
et  courageux  et  hardis 
en  batailles  contre  leurs 
ennemys,  mais  entre  eulx 
ilz  sont  paisibles  et 
amyables  et  sont  devotes 
gens  et  font  voulentiers 
bien  et  courtoisie. 


I  ouelhals. 


13  ruozà. 


15  V.  et  f. 


41  <\ue\  p. 


240 


a  APPEL» 


167c  iXK  35)  De  Cansia.    Yzidorj. 
Cancia  es  proensa  en  AnglaUrra  près   la  mar   de  Bretanha.     Coittarbe 
es  sa  principal  ciutat.     Terra  es  en  fruchies,  boscs,  fons  et  fluvis  habu»doza, 
en  portz  de  mar  gloriosa,  en  riquezas  et  sanetat  roeravelhoza. 


5  De  Francia  (XV,S7) 
Francia  quae  et  Gallia 
à  Francis  Germanicis 
primitusy  ut  dicitur,  no- 
minata ,    vel    à   Franco 

10  carnifìce,  qui  successit 
Regi  Parisiis,  de  quo 
camiñces  priveligiati  sunt 
erga  regem,  et  ab  ilio 
Franco  est  Francia  nomi- 

15  nata;  ab  oriente  habet 
limitem  fluminis  Rheni 
et  Germaniam,  ab  Euro 
habet  alpes  penninas,  ä 
Meridie    habet    provin- 

20  ciam  Narbonensem,  a 
Circio  oceanum  Britan- 
nicum,  ä  septentrione  in- 
sulam  Britannicam ,  et 
haec   Francia   quondam 

25  Gallia  Belgica,  a  cìvitate 
quae  Belgis  dicitur,  est 
vocata,  ut  dicit  Isidorus 
lib.  15  et  Orosius.     etc. 

30 


35 


169«?  De  Fransa. 

Fransa,  autrament  dita 
Gallia,  fo  pels  Fraqcs  de 
Germania  Fransa  prumier 
nomnada.  De  part  orient 
dura  entro 'Ifluvj  Rene 
et  Germania  ;  deves  eure 
ha  les  mons,  deves  miech 
jom  Narbones ,  deves 
occiden  Lugdunes,  de- 
part cers  la  mar  breto- 
nenca ,  ves  septentrio 
Anglat^rra.  ^  Anti- 
q«ament  fo  dita  Gallia* 
belgica ,  le  qual  nom 
prendía  de  la  ciutat  Bel- 
gis, autrament  dita  Beu- 
vays,  segoff  que  dits 
Orosi. 


40 


De  France. 
'France  qui  autrement 
est  nommée  gafule  fut 
premier  appellee  france 
des  francs  de  franconie 
qui  y  vindrent  habiter 
pour  la  bonté  de  l'air  e 
du  pays,  si  comme  dit 
ysidore  an  .xv.  livre. 
Les  autres  qui  ont  plus 
veu  des  croniques  de 
france  dient  que  france 
est  ainsi  appellee  de  fran- 
cion  le  filz  hercules  et 
nepven  du  roy  priam, 
lequel  francion.  après  la 
destraction  de  troye  la 
grant  se  partit  de  son 
pays  a  grant  compaignie 
de  nobles  hommes  de 
son  lignage  et  d'autres 
e  vint  par  de  ca:  et  de 
son  nom  fut  appellee 
france:  si  comme  dit 
maistre  hugues  de  saint 
victor  et  maistre  hugues 
de  cluygny  et  plusieurs 
antres  auctentiques  cro- 
niques. France  par  de- 
vers orient  regarde  aile- 
maigne  et  la  riviere  du 
rin,  et  par  devers  nûdy 
elle  a  la  province  de 
nerbonne  :  et  par  devers 
occident  elle  a  la  mer: 
et  par  devers  septentrion 


elle  a  angleterrè.  etc. 
^  Terra  es  en  vinhas,  aybres  et  fragz  copioza,  en  fluvis  et  fons  habun- 
doza,  quar  le  Roze  e  *  1  Rene  li  passo  pels  eztremps.  Peyras  ha  per  &r  bas- 
timens  sobrenoblas  et  singulars,  maiorment  en  las  p^rteneiisas  de  Paris,  cum 
45  habuvfde  en  piastre  o  geysh,  qui  exust  et  destemprat  ab  ayga  es  util  a  far 
paretz,  pavimens,  tronaduras  et  autres  edifìcis,  quar  mes  en  obra  a  guiza  de 
peyra  toma  dur.     ^  Et  ia  sia  que  Fransa  haia  mantas  noblas  ciutatz  et  fa- 


DER  PROV.  LUCIDARIUS.  24 1 

mozas,  emp^o  Paris  es  excellent  sobre  totas;  Qu^f  ayshi  cum  Athenas  fo 
anliqtiameiit  mayre  d'artz  liberals,  noyrìssa  de  phUozophes  et  font  de  totas 
8cie«idas,  p^r  que  noblitec  tota  Grecia,  semlantment  Paris  de  prezent  no  tan 

-  solament  Fransa,  mas  tota  Europa  de  scientia  et  de  costumas  per  sa  doctrina 
5  ìllomi»a;  et  de  totas  partidas  del  mon  diverses  estudiaos  recuelh  et  noyrish, 
a  guiza  de  mayre  de  sciencia  et  font  de  veritat  lors  necessaris  mimstran  et  en 
patz  p^r  bo  regiment  conservan.  ^  Ciutat  es  rica  et  poderoza,  de  patz  giau- 
ioza,  en  fluvis,  ayre,  pratz,  gerzis,  mons  et  deportz  gracioza,  p^r  que  als 
babitans    es    competent,  les  tribalbatz  p^r  estudi   reficient,   quant   a  edifìcis 

IO  aptes  sufficient,  et  en  las  ditas  cauzas  totas  autras  ciutatz  sobremontant  et 
excédent. 

169a  (XV,  58)  De  Flandres. 
Flandres  es  proensa  de  Gallia  belgica,  près  de  la  mar  maior.     Ves  orient 
regarda  Germania,    Anglat^rra   de    part  septentrio,    de   part   occident   la  mar 

15  gallica,  ves  mecb  jom  Gallia  senonenca  et  Borgonha.  ^  Aqi/^sta,  ia  sia  que 
pauc  dure  d'espazi,  empero  de  diverses  bes  es  mot  plena,  .quar  es  t^rra  pas- 
cuoza,  en  ovelhas  et  autres  bestias  habundoza,  de  nobles  castels,  vicias  et 
portz  de  mar  glorioza,  de  nobles  fluvis  famoza.'  %  La  gent  es  granda  de 
corrs  et  de  fortaleza,    plena  de  mercadarias  et  de  riqueza,    en  cara  de   gran 

20  beleza.  De  cor  es  piatadoza,  en  parlar  gracioza,  en  sas  contenensas  et  habit 
s^rva  honestat,  entre  si  patz  et  amistat,  als  estranbs  granda  iizeltat;  en  art 
de  lanifici  es  engenhoza,  p^r  que  a  granda  partida  del  mon  ministran  draps 
es  copioza;  quar  la  lana  d'Anglat^rra  en  draps  obrada  a  diversas  regios  p^r 
eia  es  ministrada. 

25  Terra  plana  es  et  en  trops  Iocs  fructuoza,  en  aybres  mas  non   en  boscs 

habundoza;  empero  p^r  boscagge  de  t^rra  paludoza  pren  calfagge,  quar 
d'aqM^la  t^rra  fan  foc  plus  caut  f\ue  de  lenha,  empero  may  vil  et  mens  util 
p^r  cendres  et  quant  ad  odor  plus  greu. 

170»  (XV,  61)  De  Frizia. 

30  Frizia  es  pr<>enza'  en  la  fi  de  Germania  la  bassa,  sobre  la  riba  del  occea 

durant  p^r  Ione  espazi.  A  la  fi  del  Rene  comensa,  et  termena  a  la  mar  de 
Dacia.  ^  La  gent  d'aqw^ta  e*ls  Germas  en  costumas  so  diverses,  qwar  les 
Fnzos,  exceptatz  paucs,  en  redon  si  tondo  ',  et  on  may  son  nobles  p^r  maior 
nobleza  plvj  naut.     Gent  es  de  corrs  forta  et  nauta,  cruzel  de  cor  et  ferrogga, 

35  apta  corporalmenl  ;  et  uza  de  lansas  de  ferr  p^r  sagetas.  ^  Terra  plana  es, 
pascuoza,  paludoza,  graminoza,  en  lenha  defectuoza,  mas  ardo  una  t^rra  quaysb 
bituminoza,  et  boza.  ^  Gent  es  franca,  a  nulha  autra  nacio  apenas  sosmeza  ; 
a  mort  si  enpauza  p^r  mantener  franqueza;  may  vol  morir  que  p^r  Servitut 
estre  sosmeza,  et  p^r  so  no  euro  de   dignitat  de  cavalaría^  ni  p^r  aqi/^l  titol 

40  degù  sobréis  autres  es  eshausat  ni  opte  senhoria.  Empero  so  sosmezes  als  iugges 

7  gramoza.         14  sëptëtrio.  23  p^r  eia  fehU  im  Texte,  am  Rande. 

39  caluaria. 


^  Lat.  amnibus  famosis  seil.     Scalde   undique  irigua   et  profusa.     Fr%.: 
et  si  y  a  moult  de  rivieres:  si  comme  le  chaut  et  le  lis. 

*  Die  frz.  Ühersetvung  fügt  hintu:  car  les  all emans  communément  por- 
tent longs  cheveulx. 

*  ¿a/,  militares  dignitates  abiiciunt. 

Z«it8ohr.  1:  rom.  Phil.  XIII.  1 6 


242  C  APPBL, 

faytz  quascn  an  per  el^tio,  pels  quaU  le  comu  si  go^ma.  Castetat  amo 
fortiment,  desbonestat  punisho  greument.  Lors  filhas  et  filhs  entro  coroplit 
lor  creysho  en  castetat  noyrisho,  per  que  maridadas  bels  fortz  et  complitz 
efans  engendro. 

5  172e  {XK  80)  De  Ibernia.     Yzidori. 

Ibemia  es  ylha  en  Europa  dins  la  mar  maior  près  d'Anglaterra,  mens 
spacioza  mas  plus  fructuoza.  De  part  Africa  si  dilata  ves  aquilo,  et  sas  pru- 
mieras  partidas  si  aiusto  ab  la  mar  yberica,  per  que  es  dita  Ybemia.  %  Terra 
es  en  froment  sobrefertil,  en  fluvis  et  fons  habundoza,  en  pratz  et  selvas  dé- 
lo licioza,  en  metalhs  et  peyras  pr^ciozas  copioza,  qual  es  yrís,  qui  al  rach  del 
solelh  pauzada  forma  Tarch  celeste  el  ayre,  et  gagathes  et  noblas  parlas 
blancas.  ^  Sobresana  t^rra  es  et  temprada,  quar  no  ha  excès  o  pauc  en 
freior  ni  en  calor.  Lacs  ha  meravilhozes  et  fons;  quar  aqui  ha  un  lac,  el 
qualf  si  per  algu  espazi  de  temps  esta  nn  pal  ficat,  la  part  fixa  en  t^rra  si 
15  convertish  en  ferr,  la  que  es  en  Tayga  en  peyra,  la  que  es  sobre  l'ayga  rema 
fust;  autre  n'i  ha  que  cov^rtish  vergas  d'avelanier  en  vergas  de  frayshe  et 
vergas  de  frayshe  en  vergas  d'avelanier.  ^  En  algunas  partidas  nulh  temps 
corrs  de  mort  si  corrump.  Et  ha  una  panca  ylha,  on  home  nulh  temps  mor, 
mas  quan  ve  a  granda  vilhuna,  es  portât  p^r  so  vol  fora  d'aqu^l'  ylha  et  mor. 
20  %  Dins  Ybemia  no  ha  serpent,  granolha  ni  aranha  venenoza,  quar  la  t^rra  es 
tan  contraria  a  vere,  que  on  que  sia  pi^rtada  e'sparsa  sobre  serpens  o  bufíbs, 
les  auci  sopte,  et  la  lana  semlantment  e  '  Is  cuers  de  las  bestias  venenozas.^  Et 
grapaut  o  serpent  ves  eia  portât  mor  encontenent.  Soli.  PI  inj.  La 
gent  es  bellicoza  et  ta  cruzel  'que,  quan  ha  optenguda  victoria,  beu  le  sane 
25  dels  enemies  et  d'el  si  tinho  las  caras.  En  aquela  t^rra  no  ha  abelhas,  et 
escampada  t^rra  d'Ybemia  eis  bux,  las  abelhas  laysho  les  bux  et  lors  brescas. 
^  La  mar  ybemica  es  tan  undoza  ves  Anglat^rra,  que  de  tot  Tan  apenas 
si  no  paucas  vetz  es  navigabla.  La  gent  ha  en  habit  simpleza  et  Singularität, 
en  vianda  mesura  et  parcitat,  en  coragge  cruzeltat,  en  caragge  ferocitat,  en 
30  langagge  asp^ritat  aïs  sieus,  mas  als  estranhs  lib^ralitat,  afablitat  et  benignitat'; 
et  maiorment  la  que  habita  en  boscagges,  palutz  et  montanhas,  que  es  de 
panca  vianda  et  may  en  cassa  que  en  autre  exercici  occupada.* 

173c  {XK  87)  De  Lectonia. 
Lectonia  de  Sithia  es  proensa.  Les  ha^itadors  de  la  qwal  so  ditz  Lee- 
35  tonis,  so  es  a  dire^  homes  fortz,  ferogges  et  bellicozes.  Regio  es  en  algunas 
partidas  fructuoza,  en  autras  paludoza,  et  en  aigus  Iocs  mot  silvoza.  De 
fluvis,  aygas,  ovelhas  et  autras  bestias  es  habundoza.  Fluvjs  et  palutz  so  sa 
fortaleza,  p^r  que  en  estiu  contra  eia  hom  no  pot  guerreiar,  mas  en  yvem, 
quan  las  aygas  glasso. 

21  bruffos.  34  hïtadors.  37  habudoza.  38  guerreia. 


*  Lat.  Lana  etiam  Hybemica,  et  animalium  coria,  fugant  venenoza. 

*  Lat,  afiatu  aspera,  erga  suos  lamen  liberalis  et  affabilis  ac  benigna,  aiso 
gerade  umgehehrt  wie  prov. 

3  Lat.  haec  camibus,  pomis  &  fructibus  pro  esu,  &  lacté  pro   potu  est 
contenta,  gens  dedita  ludis  &:  venâtioni  potins  quam  labori. 

*  s.  e.  a  d.  fehlt  lat. 


DBR  PROV.  LUCIDARItTS.  243 

173«  (XV,  88)  De  Livonia. 
Livonia  es  antra  prensa  en  la  regio  sobredita,  per  gran  espazi  de  maior 
mar  separada  de  Germania.     ^  Les  loMtadors  de  la  quai,  antíquament  ditz 
Livos,   foro  mot  singulars  en  lor  secta,  prämier  que  aguesso  nostra  fe,   quar 

5  trops  dieus  adoravo,  als  demonis  sacnTìcavo  et  cosselh  lor  demandavo;  ad 
anguris  et  divinados  si  donavo.  Lors  mortz  no  sosterravo,  mas  en  gran  foc 
entro  ero  encendratz,  les  cremavo.  ^  A  lors  amies  mortz  fazio  nous  vesti- 
mens,  donavo  lor  ovelhas,  buous  et  autras  bestias  per  aliraens,  assignavo'ls 
sirventas  et  sirvens  et  ab  le  mort  tot  aquo  cremavo  essems,  crezens  que'ì  mort 

IO  ad  una  regio  de  vius  venia,  en  la  qua],  quar  venia  be  garnit  et  acompanhat, 
ab  gran  hoDor  hom  Io  recebia  et  en  gauh  tostemps  vivia.  51  ^xapero  aquela 
gent  ab  tropas  autras  annexas  regios  fo  apres  a  nostra  fé  catbolica  con- 
yertìda. 

174a  {XV,  92)  De  Lotoringia  o  le  regne. 

15  Lotoringia  es  quaysh  la  darrìera  proensa  de  Germania,  talment  dita  pel 

rey  Lotari.  Deves  orient  ha  Barbansa^,  a  mech  jom  le  Rene*,  depart  occi- 
dent Gallia  senonenca.'  %  Regio  es  en  tropas  partidas  vinoza,  en  fluvis  et 
aygas  copioza,  montuoza,  silvoza,  en  salvagginas,  ovelhas  et  autras  bestias  ha- 
bnndoza*;  fons  ha  medicináis  et  meravelhozas  contra  diverses  mais. 

20  175«  {XV,  105)  De  Noroega. 

Noroega  es  proensa  en  Europa  mot  ampia,  quaysh  p^r  totas  partidas 
p^r  mar  cincha,  ves  aqutlo  estenduda  et  per  Gothia  termenada.^  ^  Regio  es 
mot  aspra,  freia,  montuoza  et  silvoza.  La  -gent  viu  may  de  peysho  ^  que  de 
pa,  quar  la  terra  pauc   ne  leva.       £n   orses  blancs  et  castors   habunda  et  en 

25  autras  bestias  feras  et  estranhas.  %  En  aqi^l  pays  ha  fons,  on  fust  o  coer 
mes  et  lor  semlans  si  transmudo  en  peyra.  Deves  aquilo  no* s  coica  ad  eis 
le  solelh  el  solstici  estival  de  trops  joms,  ni  el  solstici  yemal  no  ve  hom  le 
solelh  p^r  aytertans  dias,  per  que  fan  la  vetz  lors  obras  ab  candelas.  No  ha 
froment,    oli  nj  vi  si  no  portât.      ^  La  gent  es  granda   de  statura,    de  bela 

30  figura,  forta  et  ardida.^  ^  Deves  orient  ha'  Fenlandia,  on  la  mar  es  totz 
temps  glassada,  ves  occident  la  mar  ybemica  et  bretonenca,  deves  mech  jom 
Dacia  et  Gothia. 

175^  (XV,  106)  De  Normandia. 
Normandia  ,•'  autrame/it  dita  N«ustria ,    près  so  nom  dels  Noroyes ,    qui 

35  vengro  de  Noroega  ab  nans  a  la  riba  de  la  mar  gallica  et  ocupero  la  proensa 
de  près  et  apelero  la  Normandia.      %  La  mar  bretonenca  ha  deves  eure,  les- 
portz  de  Aqustania*  ves  occident,   Fransa  ves  mech  iom,  la    mar  maior  ves 

8.  18  autres.  14  La  toringia.  30  selandia. 


*  haec  ab  oriente  habet  Rhaetiam  sive  Brabanciam. 

*  Se  Alsatiam. 

*  fehlt:  a  septentrione  Galliam  Belgicam.    Hanc  Mosa  fluvius  praeterfluit, 
in  hac  civitas  Metis  consistit. 

*  fehlt  gens  est  mixta  ex  Gallicis  et  Germanis. 

'  fehlt  nam  a  parte  meridiana  et  orientali  per  quendam  fluvium,  qui  Albis 
dìcitur,  a  Gothia  est  divisa. 

*  fehU  et  (de)  venatione.  ''  fehU  validi  sunt  piratae. 

*  fehlt  Galaciam,  a  septentrione  (Sclandiam). 

*  lat.  sinum  Aquitanicum. 

i6» 


244  C.  APPRL, 

aquilo.  ^  Fértil  es  en  camps  et  grassa  en  pratz,  boscagges,  en  salvagginas, 
ovelhas  et  autras  bestias  domeggas  habundant.  De  nobles  portz  es  famoza, 
de  ciutatz  et  castels  fortz  et  soUempnes  glonoza.  Sa  principal  ciutat  es 
Roam,  sobre  la  Sayna  assetiada,  qti^  es  nobla  et  popaloza,  sa  gent  forta 
5     et  bellicoza,  pazibla  et  piatadoza,  en  parlar  temprada  et  gracioza. 

1750    (XV,  108)  De  Narbones. 
Narbones  es  proensa  en  Europa,   partida  de  Gallia,  et  ha  la  mar  medi- 
terranea ...  .1  Antiquament  fo  dita  Gallia  braceada;    et  fa  divizio  entre  eia 
et  Italia  le  fluvj  Narbo   e'is  roons.     ^  Nulha  proensa  la  sobremonta  en  bels 

IO  portamens  d'homes,  en  costums  avinens  ni  en  ricas  gens  (quar  Ytalia  may 
es  q»^  proensa).  ^  flums  ha  mot  nobles,  mas  sobre  totz  le  Roze*,  et  estañes 
trops,  et  famozes  portz,  entréis  qi^ls  es  principal  le  port  de  Marcelha.  ^  De 
Ione  te  .cccc.LXX.'  melia  passes,  de  lat  .ccxLViii.*  melia,  segon  que  ditz 
Agrippa. 

15  I75¿  {XV,  no)  De  OUandia. 

Ollandia  es  una  panca  pr<>ensa  près  del  fluvj  Rene,  on  jntra  en  mar. 
Ab  Barbansa  si  continua  ves  mech  jom,  es  près  de  Frizia  ves  orient,  ha  la 
mar  bretonenca . .,  ves  aqMÍlo  Gallia  belgica,  ves  occident  Flandres.*  ^  Terra 
es  aygoza  et  paludoza,  cum  una  ylha  p^r  brasses  de  mar  et  pel  Rene  cincha. 

20  Lacs  et  estañes  hà  diverses  et  pastencs  nobles,  p^r  qM^  es  plena  d'ovelhas  et 
autras  bestias.  En  tropas  partz  es  silvoza  et  en  cassas  habundoza,  et  en 
autras  bituminoza,  de  la  qMzl  t^rra  fan  foc.  De  riquezas  portadas  p^r  t^rra, 
p^r  mar  et  fluvjs  es  sazida,  de  vielas  et  castels  garnida,  de  fluvis  conplida. 
Sa  principal  ciutat  es  Traiecte.<     ^  L^  gent  es  bela    en    fìgura,    ardida  p^r 

2S  natura,  forta  et  vigoroza,  a  dieus  amoroza,  de  granda  fizeltat,  de  patz  et 
unitat,  mens  curant  de  rapina  quels  autres  Germas,  ab  les  quais  es  unida 
quant  a  seti,  lengua  et  senhoria. 

177^  (XV,  122)  De  Peyto  et  Pictavia.     ErodotMx. 

Peyto  es  proensa  en  Gallia  narboneza,  la   quai  les  Angles   ditz  Pintz^ 

30  e'is  Escotz  am  gran  navili  evaziro  et  p^r  guera    la  optegro;    et  bastiro  una 

viela   dita  Peytius,  p^r  Angles  Piutz  talmeitt  nomnada,  p^r  que    tot  le    pays 

es  dit  Pictavia.      En  Ione   près  de  mar  maior  si  exte»,    et  ha  Tnronia,    don 

corr  le  fluvj  Leyre,  vas  orient,  ha  Espanha  ves  mech  jom,  la  mar  bretonenca 

ves  aqMÍlo,  Bretanha  la  menor  ves  occident.    Terra  es  en  mantas  cauzas  ex- 

35  cellent,  quar  es  en  totz  frugz  et  meyshos  fértil  et  en  vi.    De  portz  nobles  de 

mar,  de  ciutatz  et  castels  es  ^^Mplida,  de  fluvis  et  fons  provezida,  de  camps, 

4  fobre.  31  t.  n.  am  Rande,  mit  anderer  Schrift, 


^  lat,  pars  Galliarum  quae  Meditarraneo  mari  alluitur  ;  im  provenu.  Text 
wohl  eine  Lücke. 

'  fehlt  Galliarum  fluvius  fertilissimus,  de  alpibus  se  rapiens. 

'  lat,  trecenta  8c  septuaginta. 

^  fehlt  lat,  Ausg^,  \^^2,  dafür  370  Ausg.  von  1483.  368  Ausg,  van 
1601,  frz.  trois  cens   e  quarante  quatre. 

'  lat.  Brabanciae  contigua  a  meridie,  vicina  Frisiae  ab  oriente,  ab  occasn 
insulae'Britannicae  coniuncta,  ab  aquilone  inferiori  Galliae  belgicae  est  contigua, 
atque  Flandriae  ab  occidente. 

^  Trajectum  inferius  nuncupatur  in  latino,  Utrecht  vero  dicitur  in  idio- 
mate  Germanorum. 

'  Pieu  AngU. 


DER  PROV.  LUCIDARIUS.  245 

pratz  et  boscagges  ayzida  et  deves  la  mar  de  grans  rocas  gamida,  cuiyi  mostra 
le  Castel  de  Rochela,  al  quai  apenas  horn  pot  venir  p^r  razo  de  so  seti  et  del 
port,  qui  es  mot  p^rilhos.  ^  La  ge»t  ab  las  proensas  de  Gallia  quant  a  len- 
goagge  et  costums  es  mesclada,  p^r  <\ue  ia  sia  ^ue  dels  Piutz,  qui  foro  lor 
5  originai  comensament,  baio  corporal  fortaleza  et  facial  beleza,  empero  dels 
Gals  ban  cordial  ferocitat  et  de  engen  suptilitat  maior  <\iie  sas  vezinas  nacios  ; 
de  que  no  es  meravelba  (Yzidori),  q»ar  segon  diversa  jnfluencia  celestial  so 
diversas  las  gens  en  quanti  tat,  color  et  q»alîtat,  en  disposi  tio  corporal  et 
cordial,  p^r  que  Romas  so  pauzatz  et  savis,    Grex  leugies,  aqi^ls  qui  so  ves 

IO  anta  descebedors*  et  cautelozes,  Gals  ferogges  et  suptils.  Et  aysso  fa  cele- 
stial influencia.* 

177«  (XV,  123)  De  Picardia.    Erodotx^x. 
Picardia  es  proensa  en  Gallia  belgica,  que  près  nom  del  caste!  Penti- 
con',   qui  sol  baver  entro  la  mar  bretonenca  senhoria,   p^r  q»«  tota  la  pro- 

15  ensa  fo  dita  Picardia.  %  En  blatz  et  frugz  es  mot  fértil,  en  fluvjs  et  fons 
copioza,  de  gens  populoza,  de  noblas  ciutatz  et  fortz  castels  famoza,  cum  es 
Beuvays,  Ambians,  Ratz,  Tomay  et  Aymes.*  Ves  oric«t  ha  le  fluvj  Rene, 
Fransa  la  nauta  ves  mecb  jom,  la  mar  germanenca  ves  occident,  Anglat^rra 
ves  aquilo.    ^  Et  es  una  Picardia  dita  nauta,  la  <\ua\  de  Fransa  es  may  ve- 

20  zina,  autra  Picardia  es  dita  bassa,  la  qt/al  es  may  près  de  Flandres  et  de  Bar- 
bansa.  La  gent  de  cascuna  es  granda  de  estatura,  de  bela  figura,  ardida  p^r 
natura  et  engenhoza,  de  cor  piatadoza,  de  lengua  plus  grossa^  <\ue  las 
autras  nacios  de  Fransa. 

178«  (XV,  127)  De  Richonia.« 

23  Richonia  es  una   proensa  panca   durant  de  la  ciutat  Maguncia  sobrel 

Rene  entréis  mons  entrol  caste!  dit  Pignia.  Et  pren  nom  del  Rene  cor- 
rent  pel  mech  d'eia.  ^  Terra  es  de  quascuna  partida  del  fluvj  mot  fértil  et 
delicioza;  quar  ta  granda  es  sa  fertilitat  et  tan  gracioza  en  beutat  <\ue  no 
xzn  solament  als  ha^itans  es  plazent  et  copioza,  mas  als  fazens  ¡vr  eia  passagge 

30  es  mcravelhoza,  cum  sia  quaysh  un  ort  delicios,  ta  fértil  <\ue  soptament  leva 
Ìrugz  et  sobrehabundozament ,  et  en  quascu  camp  baia  aybres  de  mantas 
guizas,  qttfals  so  pomies,  peries,  sorbics,  noguies  et  autres  diverses.  Et  p^r 
so  no  laysha  a  levar  vinhas  et  meyshos.  Fons  ha  caudas  et  medicináis.  Et 
en  tantas  autras  cauzas  habunda  q»r  Ione  seria  p^r  recitar. 

35  178*  (XV,  131)  De  Ruthia  o  Ruth^nia. 

Rucia  o  Ruthenia    es   proensa  de  Mesina'  en  Azia  la  menor.»      Deves 
orient  ha  les  Romas,  Gothia  ves  septemtrio,  Pannonia  ves  occident,  ves  mech 

17  Zuerst  metz,   durchstrichen  und  mit  blasserer  Tinte  darüber  aymes. 
35  Ruchia. 


1  lat.  Afros  versipelles. 

«  fehlt  Et  ideo  gens  Pictavia  robusta  corpore,  facie  venusta,  audax  animo 
est,  nt  dicitur,  callida  ingenio  Sc  astuta,  ut  récitât  Herodotus. 

»  quod  nunc  Pichen  dicitur,  frz.  pour  le  chasteau  de  Piquegny. 

*  ut  Belgis  est,  seu  Beluacum  &  Ambianis  Attrebatum,  Morium  &  Tor- 

nacQm. 

h  frt.  gerade  et  de  beau  langaige,    lat.  aber  idiomatis  grossi  magis  alia- 

rum  Galliae  nationum. 

«  lat.  Rinchovia,  /rz.  Rinconie.  '  lot.  Maesiae,  /rz.  Messie. 

*  lat.  in  minoris  Asiae  confìnio  constituta. 


/ 


246 


e.  APPEL, 


jorn  Germania. >  -  Terra  es  mot  espadoza.  En  lenga  ab  les  Boemis  et  Esclavis 
si  acorda.  Una  partida  ha  Gralacia  nomnada  e*ls  habitadors  Galathas,  als 
qt^als  sanct  Paul  trames  una  epistola. 

180Ô  {XV,  152)  De  Scoda.     Yzid'. 
5  Scocia  près  nom  de  la  gent  habitant  en  eia;  promu»ctorj  es  en  la  ylha 

d'Anglat^rra ,  p^r  fluvis  et  bras  de  mar  d'eia  divizida  deves  aquilo ,  et  ves 
Tautra  partida  p^r  la  mar  maior  sincha.  Sa  ge/it  fo  una  antiqMzme/tt  ab 
Ybernix  et  stmlani  en  lengua,  costums  et  natura,  ^  Gent  es  leugiera  de  cor 
et  ferogga,   cruzel  contra  enimics  et  ardida',   quaysh   tant  amant  morir   cum 

IO  estre  en  Servitut.  Morir  en  lech  te  a  pigressa  et  vergonha,  mas  morir  en 
camp  reputa  gloria  et  pr^^eza.  De  pauca  vianda  es  et  sufrent  fam  longuament 
et  tardas  vetz  enans  solelh-colc  mania  a  pie.  De  cams,  lacticinis,  peyshos 
et  frugz  viu,  mens  uzan  de  pa  que*ls  Angles.  £t  cum  sia  na/«ralment  de 
bela  fìgura,   empero  trop  la  deforma  son  habit  o  vestidura.     Yzidori.    Et 

15  so  ditz  Scotz  que  vol  dire  pintz  en  lor  lengua,  q»ar  antiquament  ab  ponchos 
de  ferr  si  pinhio  de  diversas  figuras. 

Mores   autem  primae-  Mas     las     prumieras 

vae  gentis   multi  ex   eis       costumas    trevan   ab  les 


ex  admixtione  cum  An- 

20  glis  in  maxima  parte  his 
temporibus  in  melius 
mutaverunt,  atque  An- 
glorum  idiomate  infor- 
mantur':    unde  quicquid 

25'decens  et  honestius  in 
illis  invenitur ,  hoc  ab 
Anglicis  est  contractum. 
Sylvestres  tarnen  Scoti 
sicut    et    Hybernici,    in 

30  habitu,   in  lingua  et  in 
victu,  et  in  aliis  moribus' 
paterna     sequi    vestigia 
gloriam  arbitrantur.  Imo 
aliorum      consuetudines 

35  respectu  suarum  quo- 
dammodo  aspernantur  : 
unde  cuilibet  superesse  la- 
bora(n)t,  etiam  omnes  de- 
trahunt  et  vici(n)is  semper 

40  invident.  Cunctos  déri- 
dent, et  mores  alienos 
reprehendunt.  Mentirà 
non  verentur,  nec  quem- 


Angles  en  melhors  han 
mudadas.  Empero  les 
Scotz  silvestres  cum  les 
Ybernix  seguir  las  co- 
stumas de  lors  payros 
antics  et  lor  lengua  teño 
a  granda  gloría  et  mes- 
prezero  totas  autras  co- 
stumas. ^  Lor  regio, 
la  <]ue  sia  menor  <\ue 
Anglat^rra  quant  a  es- 
pazi,  empero  no  es  mens 
fértil  ni  mens  h  abundant 
en  boscagges,  ñuvis,  fons, 
greys  et  jumens. 


Et  pour  ce  que  ilz 
sont  meslez  avec  les 
anglois  ilz  ont  laisse 
moult  de  leur  premiere 
condición  et  de  leur 
habit  :  et  ont  tout  mue  en 
mieulx,  et  toute  Thonne- 
stete  qui  est  entre  eulx 
leur  vient  des  anglois 
avec  lesquelz  ilz  con- 
versent. Mais  les  esco- 
coys  sauvaiges  qui  ha- 
bitent es  boys,  ainsi 
comme  ceulx  d'irlande 
se  gloriôent  a  tenir  leur 
ancienne  usaige,  en  habit, 
en  parler  et  en  maniere 
de  vivre;  et  ont  en  de- 
spit  toutes  gens  qui  ne 
vivent  ainsi  comme  eulx. 
Les  escocoys  veulent 
estre  sur  toutes  autres 
gens  et  dient  mal  de 
chascun  et  sont  envieux 
sur  leurs  voisins.  Hz  se 
mocquent  de  tons  et 
reprennent  les  conditions 


^  lat.  Graeciam. 

'  Ausg,  1601  {nicht  1483,  1492  und   nicht  fr%,)\   superstitiosa ,   nuUias 
virtutis  vel  probitatis  aliqnem  reputans  sive  audaciae,  praeter  semetipsos. 
^  fehU  1483. 


DER  PROV.  LUCIDÂRIUS. 


247 


quam  ex  quacunqne 
natione  exorlam  sive 
progenie  alicuius  virtutis 
reputant  vel  audaci^, 
5  praeter  se  ipsos.  In 
propriis  gandent,  pacem 
non  diligunt  Eomm 
regio  quo  ad  humi  fer- 
tilitatem,  nemorum  amœ- 

10  nitatem,  fluvionim  et 
fontinm  irriguitatem,  gre- 
gnm  et  iumentornm 
moltiplicitatem,  ubi  littus 
gandet  coltoribuspro  sua 

1 5  qnantitate,  nee  etiam  ipsi 
Britannico  solo  impar 
est,  ut  dicit  Herodotus 
situs  orbis  terrarum  sa- 
gacissimus      explorator, 

20  prout  récitât  Plinius, 
quaere  sup.  de  Hybemia 
in  litera  I.  Infra  quasi 
eadem  de  Scotia  dicit 
Isidor.  quae  ibi  de  Hy- 

25  bernia  in  pluribus  re- 
feruntur. 


des  autres  et  loent  les 
leurs.  Hz  n'ont  point 
de  honte  de  mentir  et 
ne  reputent  nulles  per- 
sonnes nobles  ne  har- 
dies se  il  n*est  de  leur 
nation,  ilz  se  glorifient 
en  leur  meifait  et  n'ay- 
ment  point  la  paix.  Leur 
region  quant  a  bonté  et 
habondance  de  biens  et 
a  beaulte  de  boys,  de 
rivieres  et  de  fontaines, 
et  a  plante  de  bestes 
n'est  pas  pareille  selon 
sa  quantité  a  angleterre  : 
si  comme  dit  erodoque 
qui  cnquist  du  siege  des 
terres  moult  sagement, 
si  comme  dit  plinius.  Il 
appert  clerement  en  ce 
chapitre  que  Tacteur  de 
ce  livre  ne  fut  pas  esco- 
coys,  mais  fut  anglois. 
Et  pour  ce  il  le  croira 
qui  vouldra,  en  ceste 
partie. 


245a  (XVI IL  29). 

Cervj  pren  nom  de  ceraston,  <\ue  en  grec  signifìca  corn,  et  e1  es  nota- 

30  blame»t  cornu!.       ^  De   serpens  es  inimic,    et  qua;f  si  sent   greuiat  p^r  ma- 

lantia,  ab  fort  respiratio  de  narrs  las   geta  de  lors   cavernas  et  per  sa  vertut 

sobran  lor  maleza  et  manían   lor  vere,    pren   iemprsmeni.     ^   La  herba   dita 

diptani  eis  prumier  mostrerò.    Quar  sagitatz  eia  maniada  se  trazo  las  sagetas. 

[2o6¿    (XVII,  49).      Diptam nj    es    herba    f\ue   ha    razitz    medicinal, 

35       roaiorment    qua»  es  be  dura,    no  perforada,    (\tie  no  si  polveriza,    qua»  es 

trencada.     £t  .es  dissolutiva,  atractiva  et  ¿ronsumptiva ,    per  que   val   contra 

vere  et  morsura  venenoza   meza  sobre  la   nafra.     Et   ha   vertut   de  Tyriaca 

ab  paucas  cauzas  aiustadas.     Materia   mestruai  provoca,   cura   epilentics  et 

palaticatz   ab  sue   de   ruda.     PI  inj.     Cervias   prumier    mostrerò    sa    vertut 

40      que  la  ma»io  p^r  que  efanto   plus  leugierame»t.     Et  quan  so  sagitadas  la 

quero  et  la  manio  et  per  sa  vertut  del  ferr  si  deliuro.     En  trops  Iocs  naysh, 

mas  de  Iocs  magres  et  secs  val  pl»j,  et  es  dita  aatrament  pulegi  de  Martz  ^, 

mas  diptamnj  si  nomna  pel  mont  Dyptaf»nj,  on  si  troba  mot  bona.'] 

Meravelhozament  lor  platz  auzir  flautas,  caramelas  et  autras  melodías.     ^  Quan 

45  teño  las  aurelhas  levadas,  auzo  agudament,  mas  qua/i  bayshadas,  nient;  gra»s 


1  fehlt  quia  habet  tela  eiiciendi  bellicam  potestatem. 

'  Dictanmus   est  mons  Cretae   ex  quo   dictanmus  herba  nomen  accepit. 


24.8  e.  APPEL, 

flu  vis  ^/  mars  passan  nadan,  les  plus  fortz  precedéis  et  sobre  lors  corns  les 
may  frevols  les  caps  sosteneos;  et  aqu^l  tribalh  ad  horas  porto  aqw^ls  ad 
boras  ay  eels.  PI  inj.  Bestia  es  sobreplazent,  i\ue  qi^n  p^r  alcu  cas  es  en 
nécessitât  S  ves  home  ve  de  grat.  Qua»  ls(  cervia  es  près  son  part,  quer  loe 
5  secret  lonh  de  fressas  d'homes  et  de  feras.'  Apres  le  nayshement  de  arctuij 
concep,  et  porta  .VIII.  mezes.  Alcunas  vetz  leva  dos  gemeis.  Et  quant  es 
preifs,  si  part  dels  máseles.  La  vetz  eis  p^r  gran  appetiment  de  luxuria  semlo 
rabiozcsi  las  glevas  et  la  t^rra  ab  las  ungías  foggan  et  lors  morrs  tomo  nè- 
gres, tro  que  so  lavatz  de  ploia.     %  Las  cervias  denaitt  lor  part  si  purgo,  et 

lo  uzo  d'alcunas  herbas  que  reteno  plus  ferm  dins  le  ventre  le  concebement  e-l 
fan  geyshir,  qua»  ve  a  temps,  may  leugierament.  Apres  le  part  manian  las 
herbas  camo  et  sizolis  si  reenprenho,  e  *  1  suc  de  las  ditas  herbas  lor  dona  copia 
de  layt^  ^  Lors  joves  filhos  ensenho  corre  et  fngir,  et  meno'ls  ves  rochas 
et  puechtz,    on  lor  mostro  la  maniera  de  sautar.    La  vetz  les  máseles,    qtMir 

15  so  ses  dezir  de  luxuria,  pasturo  ab  gran  talent,  et  qua»  si  sento  trop  grasses, 
quero  Iocs  rescostz,  quar  temo  estre  trop  pezucs  de  corrs.  £t  qua^t  fìiio,  no 
continuo  corrs,  mas  tantost  si  repauzo  entro  que  près  si  vezo  lor  contraij,  et 
la  vetz  comenso  fugir.  Aurelhas  drechas  auzo  la  votz  dels  cas  et  fuio»  mas 
elas  bayshadas  lor  perilh  no  sento. 

20  ^  Bestia  es  tan  simpla,  que  de  tota  cauza  vista  de  novelh  si  meravelha. 

Quax  si  ve  cavai  o  bubali  ves  si  venir,  ayshi  reguarda  ves  el,  que  le  cassador 
si  volen  sagetar,  no  aten.  Qua»  passo  fluvj,  a  tropels  et  ordename»t*  nado 
et  cascu  l'autre  aiudan;  (et)  quero  utils  trrras  no  p^r  vista  mas  odoran. 

^  Proptj  es  a  eis  entre  bestias  cornudas  soveii  mudar  de  corns,  et  aquo 

25  en  temps  de  primavera.  £t  la  vetz,  quax  so  dezarmatz,  qu^o  Iocs  rescostz, 
tro  que  han  novelas  armaduras.  Et  qua»  laysho  le  corn  drech,  per  eveia 
l'amago,  p^r  que  hom  no  s'en  aiude  a  medecina.  ^  Lor  etat  si  conoysh  p>els 
brancs  dels  corns,  quax  cascu  an  ne  meto  un  tro  .VII.  ans,  et  après  totz  ans 
ne   renaysho  semlans;  mas   lor  antiquitat,   si  no  en  las  dens,   no* s   declara, 

30  quax  en  aqt^la  etat  paucas  dens  han  o  nulhas  ni  eis  corns  deius  rams. 
^  Castratz  prumier  qt4e  haion  corns,  no  '  n  levo  apres,  et  si  puis  que  han  corns, 
no  creysho.'^  Ni  qua»  so  ses  corns,  no  van  pasturar  de  jom  mas  la  nuech. 
^  Al  solelh  expauzo  lors  corns  p^r  pendre  jndurzime»t,  et  assaio  si  so  fortz, 
fregan  suaument  al  aybre,   on  prendo   remedj   contrai*  pruziment  que  han  en 

35  aquilas  partidas.  Et  quan  sento  que  so  fortz,  van  pasturar  ardidament.  Al- 
cunas vetz  en  la  hedra  dels  aybres  lors  corns  si  nozelo  et  la  vetz  si  prendo 
leu.  ^  A  serpens  so  tan  contrarios,  que  fuio  la  odor  del  com  cremat,  et 
le  prezurat  sana  lor  mordedura.  ^  Plus  de  cent  ans  vivo,  cum  fo  proat  dels 
servis  prezes  p^r  Alixandre,  qui  foro  atrobatz  cent  ans  apres  sa  mort  am  les 

2  port.  22  volez  (für  das  Reflexivpron,  s.  *S,  250,3  bestias  feras  so 
muzical  a  si  auzir  atyra).         23  et  fehlt.        32  no  fehlt,        37  contrarias. 

*  lat.  urgenti  vi  canuro. 

'  lat.  et  quando  cerva  est  paritura  minus  cavet  semitas  tritas  ab  homi- 
nibus  quam  semitas  feris  cognitas  et  secretas. 

3  lai.  post  partum  duabus  herbis  seil,  camo  et  sisolis  pastae  redeunt  ad 
foetum,  et  illarum  herbarum  succo  imbutae,  filiis  lactis  exhibent  nutrimentum. 

*  lies  ordenadament?  *  lat.  nunquam  amittuntur. 


DBR  PROV.  LÜCIDARIUS.  249 

colars  d'aur  que  lor  avia  mezes.  ^  Aqaesta  bestia  no  sent  febres.  Ed  ad 
boras  es  megga  de  si  co»tra  sas  malaatias. 

D'autras  sas  pr^prietatz.  Aristo  til.  Cervi  no  ha  fel  mas  els 
bndels,  p^r  qti^'ls  ha  mot  amars  et  pudens.  Ni  cas  mamo  d'el,  si  excès 
5  de  fam  no  lor  ne  forza.  Avicenna.  Alcus  dizo  que  en  las  aarelhas  ha  le 
fe!,  mas  aqir^  es  fais.  Empero  ha  en  elas  alcuna  humor  semla^t  melsa.  Le 
sien  sane  ni'l  de  lebre  no* s  prezura,  mas  totz  temps  es  liquit  contra  natura 
d'autras  bestias.  Nulha  bestia  muda  corns  si  no  el,  et  so  ses  cavitata  p^r 
que  pezo  mot,  per  razo  del   quaì  pes  les  geta.     Quatre  grandas   dens   ha  a 

IO  goiza  de  ca  en  una  partida,  et  qiMslre  en  l'autra  a  moire  sa  vianda,  et  autras 
doas  grandas  dens  cum  cayshais,  e'I  másele  las  ha  maiors  que'ì  feme  et 
declinaos  en  ins.  A  ri  s  to  til.  Et  es  opinio  d'alcus  que  cervj  ha  maior  dis- 
crescio  entre  totas  bestias  quadrupedias  silvestras.  Pres  la  via  si  deliura  de 
son  part,  on  autras  bestias  temens  home  no  van.     Et   fug  le  lum   del   solelh 

15  ab  les  filhs  qii^en  Iocs  dezertz,  quais  so  cavernas  en  rocas  que  no  han  mas 
un  intragge,  qiAir  aqui  pot  batalhar  ab  autras  bestias.  Entre  si  batalho  fort- 
mefft.^  Et  temo  sobre  totas  res  votz  de  volp  et  de  ca.  Qua»  so  grasses, 
quero  Iocs  rescotz,  per  que  cassadors  no 'Is  trobo  e*  Is  aucigo  per  razo  de 
lor  graysha. 

20  De  sa  cassa.     Aristotil.     Lor  cassa  si  fa  en  tal  guiza:  un  dels  cas- 

sadors eshiula  et  canta,  el  qt^il  so  le  cervj  troba  plazer  et  siec  le  cant,  et 
entre  tant  l'autre  cassador  le  sageta  o  *  1  fier  am  dart  o  autras  armas  ;  et  tal- 
mcMt  pren  mort.  Et  qua^t  es  p^rseguit,  fug  ves  fluvj  o  ayga ,  la  quai  si  pot 
passar  nadan,  pren  vigor  per  freior  de  I'ayga  et  escapa  als  cassadors.     ^  Qua» 

25  es  seguit  per  cas  et  troba  quayreforc ,  no  fug  en  drech ,  mas  ad  horas  en  sa, 
ades  en  la  traversa;  et  sì  pot,  fa  passagge  per  diverses  passes,  per  que  les  cas 
difìcialment  le  sento.     Et  qua»  es  près,  mugish  cridan  et  plora.* 

281^    De  Muzica.3 

Muzica   es    dita    talme»t,    quar   moys   voi    dire    ayga,    et   a   formatio 

30  de  muzical  armonia  per  votz  humana   es   aygoza   humor  necessaria,   cum  los 

.IX.  istrumens  de  votz  humanal,  qui  so:  dos  potz,  quatre  dens  principals,  la 

lengua,    la  arteria  de  la  gola  e' 1  pulmo,    no  formo  votz  ses  humor,   per  que 

aquels  .IX.  istrumens  so  ditz  .IX.  muzas. 

^  Et  es  necessaria  ad  entendre  la  scrt'ptura,  cum  sciencia  de  mezuras, 
35  cujvt  lo  mon  scia  compost  en  alcuna  muzical  proporcio  et  armonia  e*l  cel  en 
consonancia  muzical  se  revolva.  ^  Et  es  tanta  la  vertut  de  muzical  armonia 
o  melodia,  que  a  diversas  obras  mou  humanal  voluntat  et  afectio,  cum  appar 
que  trompas  éxito  homes  et  caváis  a  fortme^t  et  ardida  batalhar,  cantz  provoco 
marinies  a  fortment  remeiar,  q»ar  ret  tot  trebalh  leugie  et  alcunament  graziös 
40  et  delicios.     Reprem  aytertal  et  mitiga  coragge  furios  e'I  demonj   malicios, 

17  e  d.  c.  am  Rande.    20  un]  on.     36  vertutz.     37  afecto.    40  deminjî 


^  fehlt  et  victus  obedit  obedientia  forti. 

*  Vom  letUen  Sat»  nichts  im  iatein,Text.  Einige  Satte  des  tat,  Textes 
fehlen. 

'  Dieser  letvte  Abschnitt  des  Buches  ist  mehr  ein  Auszug  als  eine 
Obersetvung  der  lat,  Vorlage  ;  einige  Kapitel  wie  de  timpano,  de  psalterio, 
de  sistro  sind  gan%  unterdrückt. 


2^0  C  APPEL, 

segon  que  recompta  la  scrtptura  que  David  delieuret  lo  rei  Saul  del  demoni 
sonan  la  cilhola.    Bestias  feras,   serpens,   auzels  et  peyshos,  quais  so  dalphis, 
so  muzical  a  si  auzir  atyra.     Et  venas,  nervis  et  membres  en  cors  d'home  re- 
crea et  ad  acort  amena. 
5  Q*^^  art  muzical  a  tres  partidas.     Tres  partidas  ha  aquesta  sdeii- 

cía;  una  es  dita  armonica,  autra  organica  et  antra  rithmica  %  Armonica  es 
art  de  dossa  coMsona»cia  de  diverses  cantz,  provement  per  deguda  proporcio 
de  diversas  votz  o  cantz,  suíHamens,  ferimens  de  cordas  o  sos.  ^  Qw  so 
pren  formatio  p^r  boca  cum  cantar,  o  p^r  suíBacio  cum  flautar  o  trumpar,  o 

I  o  p^r  feriment  o  batement  cum  cithola  o  simbol  et  semlans.  ^1  ^t  es  dita  armonia 
de  „ad"  et  „monos"  que  vol  dire  „un",  quar  tropas  votz  o  sos  so  ad  una 
muzical  armonia  conveniens.  Autrament  no  es  plazent,  cum  appar  del  cant 
del  cogul  ;  ni  quan  so  tropas  ayta  pauc,  si  no  han  acort,  quar  aytals  votz  may 
redo  udolament  que  cant  plazent.     Mas  si  tropas  votz  so  unidas  acordaos  en 

15  armonica  proporcio,  redo  dossa  et  plazent  melodia,  que  no  es  mas  tempra« 
ment  de  sos  acordans  en  greu  et  agut,  scgon  clevacio  ct  depressio,  ja  sia  que 
temprament  de  greu  et  acut  sia  apr^^priament  simphonia,  cl  contrari  deza- 
cort  sia  dyaphonia. 

De  muzica  organica.    Organica  muzica  si  forma  p^r  istrumens  suÌHan, 

20  et  es  dita  organica,  quar  Organum  vol  dire  „instrument",  ja  sia  que  segon 
uzagge  comu  orgues  apelem  istrument  ab  barquis.  %  Et  so  mantas  guizas  de 
istrumens  redens  suflan  organica  melodia,  dels  q»als  es  trompa  talment 
dita,  quar  prumie  si  atrobec  en  la  regio  turrena.  ^  Et  uzavo  de  trom- 
pas los  antics  en  batalhas  ^í^ntra   adv^rsaris   p^r  far  espavent,   per  provocar 

25  los  amixcs  eis  caváis  ad  ardiment,  a  significar  en  batalha  intrament  de  vic- 
toria, finiraent  et  dels  fugitius  reculhiment,  en  festas  et  covitz  pel  pöble 
aiustar,  en  exercicis  laboriozes  p^r  tribalh  supportar,  en  temps  gaujos  per 
alegrie  donar,  per  que  en  la  ley  antiqua  de  trompas  sánelas  uzavo  el  reno- 
velament  de  la  luna  et  el  denunciament  del  an  jubilen,  qui  era  an  de  repaus 

30  et  de  remissio.      Empero   principalment   trompa  fo  a  servici   de  batalhas  tro- 

bada  p^r  far  senhals  als  batalhans  et  quat  hom  la  pot  auzir  de  lonh,  so  que 

no  poyria  en   tan  gran   bruch  votz  humana.     Et   crida   ad  horas  p^r  cometre 

batalha,   ad  horas  per  los  fugitius  p<rrseguir  et  ad  horas  p^r  la  host  reculhir. 

De  buccina.     Yzidori.     Buccina  es  pauca  trompa  de  corn  o  de  fustz 

35  o  d'autra  materia  de  la  quai  uzavo  antiqt/ament  p^r  far  senhal  contra  enimics. 
E'is  iuzieus  uzavo  de  buccina  de  corn  maiorment  en  las  kalendas,  en  re- 
membran sa  que  Yzaac  fo  delieurat  et  per  el  un  aret  o  moto  sacrifìcat. 

De  tybia.     Yzidori.     Tjbia  es   istrument  talment   dit  quar  tybia  vol 
dire  „camba",    et   aq?/^!   istrument    fo  prumier   fayt  dels   osses  de  cambas  de 

40  cervis ,  o  quar  tybin  ^  vol  dire  „june"  o  „canel",  et  alcus  lo  fazio  de  june  o 
d'autres  canels.  ^  Et  fo  antiqi^ament  istrument  de  dol,  del  quai  uzavo  plan- 
gen  ios  mortz. 

De    fistula    o    flauta.     Yzi.     Flauta  es  tot  istrument  redent  so   p^r 
suflament,    del  quai  uzo  cassadors,   quar  cervis    zqueX  so   atendo  am  plazer; 

45  mas  quan  un  dels  cassadors  flauta    dossament,    lautre   fier  de  sageta  lo  cervi 

WW 

9  fortio.        9  cum  fehlt,         33  persegur.        34  buctina. 


lies  tibia? 


r 


DER  PROV.  LUCIP ARTUS.  25 1 

qui  aten.  %  Auzelayres  uzo  d*el  a  deceptio  d'aazels,  quar  dos8ame;it 
caramelan  los  prendo  am  aytal  engan;  d'aqt^st  uzo  aytertal  pastres,  quav 
orelhas  I'auzo  dossament  at  manio  am  maior  talent;  per  que  aquel  qui 
trobet  caramels,  nomnat  Pan,  fo  dit  rey  de  pastors,  et  aqt^l  istrument  fo 
S  apelat  pandor.  Los  qui  velho,  amb  aqi^st  jstrument  se  éxito,  per  que  lor 
melodia  exite  los  jazens  a  dormir  dossament. 

De  sambuca.  Sambuca  es  istrume»t  fayt  de  sauc,  del  qMal  se  fa 
tybia,  et  una  guiza  de  symphonia,  que  es  istrume»t  muzical  per  acort  de  sos 
agutz  am  greus  mot  melodiös,  ja  que  symphomVi  gen^ralment  sia   acort   de 

10  totz  sos,  cum  chorus  es  acort  de  totas  votz. 

De  armonia  rithmica.  Yzid.  Armonia  rithmica  es  dossa  melodia 
p^r  ferime/ft  de  nervis  et  de  metälhs  engendrada.  ^  Et  redo  aqucla  melodia 
tambor,  cimbol,  lira,  cithola,  psautirio  et  semla/fs  istrumens. 

De  cithara.     Yzi.     Cjthara  pren   aytal   nom,    quar   ayshi   ret  so  cum 

15  pieytz  humanal,  qui  en  una  lengua  de  Grecia,  dita  dorica,  es  nomnat  „cithari". 
Et  so  mantas  guizas  de  cithara,  et  alcunas  so  cayradas  et  autras  de  tres 
angles;  et  ha  .VII.  cordas  per  sigmficar  qt^*l  cel  sona  sego»  .VII.  movemens. 
Et  es  dita  corda,  quar  ayshi  cum  lo  pois  es  pel  cor  el  pieytz,  ayshi  es  lo 
pois  o'I  batemen-de  las  cordas  en  aquest  istrume;tt,   lo  quaì  trobec  Mercuri 

20  et  uzagge  de  cordas  de  nervis. 

De  lyra.  Yzidori.  Ljra  es  talme»t  dita,  q»ar  ret  diverses  sos;  et 
fo  per  Mercuri  trobad<z,  quar  en  un  camp  trobec  una  conca  o  cascolha  de 
peysh  en  la  riba  del  Nile,  la  qua\  poyrida  restero  entiers  los  nervis  dedìns, 
qui  feritz  per  Mercuri    sonero,    et  a  forma   d'aquela  fé  lira;    et   donec   la  ad 

25  un,  dit  Orpheus,  qui  tan  dossame^ft  sonava  istrumens  que  bestias,  feras,  quais 
so  leos,  ab  cervis  pazib1ame»t  aiustava  et  cas  amb  lebres  acordava,  peyras 
fazia  sautar,  boscagges  alegrar  et  ñuvis  remenar. 

De  simbols.  Yzidori.  Sjmbols  so  alcus  istrumens  de  metalh  qui 
ferilz  redo  so  plazent  et  melodies.     Et  tyntinabulum  es  pauca  campanela,  qui 

30  ha  aysso  propri  {et  tota  camp<zna),  que  quan  ad  autres  fa  plazer,  eia  pren  des- 
plazer,  quar  soven  ferida  et  sonada  es  corrumpuda  et  degastada.  Autras 
conditios  tropas  so  de  muzicals  istrumens,  dels  quais  no  es  cura  de  prezent, 
ni  de  numerals  prt^porcios,  de  las  quais  tracta*,  quar  no  so  per  simples  ad 
entendre,  si  no  sabo  arismetica. 

35  Recollectio:    Per' so  que  dit  es,   appar  que   art  muzical  es  de  cauzas 

contranzSf  quais  so  greu  votz  et  aguda,  afectios  unitiva  et  recoMsiliativa,  de 
maleza  cordial  repressiva,  de  sens  debtlitatz  reparativa,  de  unitat  divina 
ezemplant  en  contrarias  operados  mostrativa,  que  cauzas  celestials  et  terrenals 
se  poseo  unir  en  acort  manifestativa.     ^  Per  sa  pr^prietat  a  cor  gauios  dona 

40  gauch  maior  et  a  cor  trist  ret  maior  tristor.  AugMjti. 

^  Quar  per  alcuna  semlansa  rescosta,  que  es  entre  la  anima  et  armonia 
muzical,  muzica  amb  diversas  afectios  se  coforma,  per  que  dizo  los  auctors, 
que  muzicals  istrumens  ad  home    alegre   dono  gauch  maior  et  ad  home   trist 

7  faytz.  9  sympho.  22  qua.  30  cäpna. 


*  Subjekt  su  tracta  ist  ein  unübersetztes  Scientia  musicae  disciplinae  des 
tat.   Textes, 


252  C  APPEL,   DBR  PROV.  LUaOARIUS. 

roaior  trístor.  ^  Per  so  qu^  dit  es  en  aqt/^st  tractât  àe  muztca,  appar  qae 
creaturas  que  so  en  gra  de  p^ rfectio  mot  bassas ,  quais  so  cordas  de  budek 
ât  semlans  res,  p^rtenens  ad  armonia  musical,  nos  redo  atendutz  a  considerar 
quanta  es  la  excellencia  et  p^rfectio  divinal,  qttf  tan  grandas  v^rtutz  a  dona- 
5  das  ad  ay  tais  creaturas  ;  et  se//ilantmeift  nos  movo  a  remirar  la  divinai  excel- 
lencia'totas  creadas  naturas  de  las  q»als  havem  dit  els  libres  precedéis,  de 
que  dieus  baia  benedictio,  honor  et  lauzor.  Amen. 
Et  es  fi  del  .XX.  libre. 

AMEN. 
2  erstes  so]  fo.  6  hauen. 

C.  Appel. 


Römisclie  Bitornelle. 

Die  nachstehenden  410  Ritornelle  sind  einer  umfangreichen, 
durchaus  unter  dem  musikalischen  Vortrag  in  den  70ger  und  Soger 
Jahren  angelegten  handschriftlichen  Ritornellensammlung  entnommen, 
die  dem  Herausgeber  der  Rom.  2^itschrift  zur  Auswahl  übergeben 
wurde.  In  den  bekannten  Büchern  von  Blessig,  Tigri,  Marcoaldi, 
Bernoni  u.  a.  und  in  der  vor  Kurzem  erschienenen  Scelta  dei  mig- 
liori Stornelli  amorosi  cantati  dal  popolo  italiano  von  A.  Salani 
(Firenze  1888)  gedruckte  Stücke  wurden,  auch  wenn  die  sprach- 
liche Form  Verschiedenheiten  zeigte,  bei  Seite  gestellt,  um  das 
Neue  besser  hervortreten  zu  lassen.  Beibehalten  wurden  die  rö- 
mischen Wortformen,  die  Freiheiten  der  Versbehandlung,  die  volks- 
tümlichen Konstruktionen,  wie  sie  der  Vortrag  darbot,  der  hier 
weder  verbessert  werden  sollte,  noch  verbessert  werden  konnte,  da 
ursprünglichere  reinere  Fassungen  bis  jetzt  nicht  bekannt  sind. 
Zu  einzelnen  Ritornellen  sind  Varianten  am  Fufse  der  Seiten  nach- 
gewiesen. Die  Mannigfaltigkeit  des  Inhalts  widerstrebte  einer  der 
üblichen  Gruppierungen  nach  dem  Grundgedanken.  Die  ersten 
127  Nummern  wurden  erheblich  früher  aufgezeichnet  als  der  Rest. 
Rom  und  Umgebung  (Trastevere,  Campagna)  lieferten  mir  für  beide 
Abteilungen  den  Stoff. 

I. 

Voglio  cantare. 

Quattro  ritornelli  voglio  dire. 

La  mi  compagna  mi  risponderà. 

2. 
Ecco,  compagna  mia,  che  t'  ho  risposto. 
Questo  ritornello,  che  t'  ho  detto  ; 
Non  so,  se  l' ho  detto  a  genio  vostro. 

Amore  mio,  quanto  bello  siete 

Agi'  occhi  miei,  quanto  a  genio  annate  ; 

Se  siete  piccolino,  crescerete. 

4. 
Fior  di  pisello! 

Che  avete,  amore  mio,  che  state  giallo. 

Vi  ha  fatto  male  l'aria  di  Castello. 


254  ^'  SCHULZE, 

Amore  mio, 

Non  piglia  li  fiori  da  gncssuno, 

Se  voi  il  garofoletto,  te  lo  dò  io. 

6. 
Fior  di  canna! 

Come  volete,  ch'io  la  notte  dorma, 
Si  sempre  penso  a  voi,  core  di  mamma. 

7- 
Lo  mio  amore,  che  si  chiama  Checco, 

Lo  tien  go  arri  trattato  a  capo  a  letto, 

Venitelo  a  vede,  che  bel  moretto! 

8. 
Lo  mio  amore,  che  si  chiama  Carlo, 
Venitelo  a  vede,  se  quanto  ^.  bello. 
Lo  tiengo  arritrattato  ner  ventaglio. 

9- 
Lo  mio  amore  si  chiama  Pasquale, 

Gli  ho  fatto  le  calzette,  e  non  le  vole. 

Le  voglio  andà  a  butta  in  mezzo  del  mare. 

IO. 

Cupido  vi  tirò  le  frezze  al  sole. 

O,  Dio  del  Cielo,  quanto  fece  male. 

Fece  scoprì  V  inganni  dell'  amore. 

II. 
Angelo  ve  chiamate,  o  che  ber  nome! 
Quattro  angeli  dal  cielo  fate  calane 
Colle  vostre  dolcissime  parole. 

12. 

Quanto  sei  bella! 

Te  ce  vorrebbe  una  rosa  per  spalla, 

Un  mazzo  di  fìori  a  quella  faccia  bella. 

13. 
Quanto  sei  bella,  Dio  ti  benedica! 

Pare,  che  ti  ha  dipinto  Santo  Luca, 

Santo  I^uca  e  Santa  Margherita.^ 

14. 
Lo  mio  amore,  che  si  chiama  Nino, 

Venitelo  a  vede,  se  quanto  è  caro, 

È  il  meglio  tulipano  del  giardino. 

15. 
Alla  viola! 

Chi  te  se  goderà  la  prima  sera 

Li  cuscinetti  e  le  bianche  lenzuole! 


*  S.  u.  No.  401    Variante. 


i 


RÖMISCHE  RITORNELLB.  ¿55 

16. 

Fior  di  riso  ! 

Boccuccia  risarella,  occhio  pietoso, 

Boccuccia  risarella'  de  paradiso J 

17- 
Tutte  le  catene  di  Nerone, 

Nessuna  mi  ha  potuto  incatenane. 

Solo  che  la  catena  del  mio  amore. 

i8. 
Bella  zitella! 

L'occhio  ve  ride,  e  la  bocca  ve  parla. 
Il  sole  ve  fa  nisconnarella. 

19. 
Fior  de  cardo! 

Che  odore  de  garofalo  che  sento! 

Sarà  r  amore  mio,  che  me  sta  accanto. 

20. 
Alzando  gli  occhi  al  cielo  vidi  stellato, 
In  mezzo  ci  era  il  piede  di  Cupido, 
Fra  di  rose  e  fiori  incoronato. 

21. 
F  lo  mio  amore  sta  lontano  tanto, 
Me  manda  li  saluti  dallo  vento, 
Io  lo  vento  lo  ringrazio  tanto. 

22. 
Lo  mio  amore  sta  in  cima  una  vigna, 
Me  manda  li  saluti  da  una  stella; 
Povero  amore  mio,  chi  se  lo  pigliai 

Quanti  saluti  manda  1'  amore  mio, 

Per  quante  spighe  stanno  al   campo  di  grano. 

Per  quanti  campanelli  fa  lo  lino. 

24. 
Andetti  al  giardino  a  coglie  un  fiore; 
Vidi  il  bello  mio  tra  le  viole, 
Credevo  eh*  era  la  sfera  del  sole.^ 

25. 
Lo  mio  amore,  che  si  chiama  Pietro, 

Non  si  chiama  Pietro,  che  ho  sbagliato. 

Si  chiama  Federico,  e  non  lo  nego. 

26. 
Fior  de  patate! 

Insegnatemi  la  via  delle  palude. 
Che  lo  mio  amore  me  s'è  fatto  frate. 

*  S.  u.  No,  399    Variante.  *  S.  u.  No.  4O4    Variante, 


256  F.  SCHULZB, 

27. 

Peppetto  vojo, 

Credessi  da  magna  pane  coll'  ajo» 

L' insalata  senza  aceto  e  olio. 

28. 
Fior  di  cannella! 
Si  diventi  'na  candida  stella, 
Io  te  dichiaro  per  prima  damigella.^ 

29. 
Cupido  vacce 

De  quel  sangue  portane  tre  gocce, 
Digli,  che  morirò  nelle  sue  braccie. 

30. 
Fior  d'  aneti  ! 

w 

Giacché  i  nostri  cuori  si  so  sdegnati, 

Voi  ve  ne  andate  a  Napoli,  ed  io  a  Velletri. 

31- 
I  calzolari  puzzano  di  pece, 

I  giardinieri  odorano  di  rose, 

£  lo  mio  amore  de  viole  accese. 

32- 
I  calzolari  addopreno  er  cortello, 

I  carrettieri  i  fazzoletti  al  collo, 

E  lo  mio  amore  li  fiori  al  cappello. 

33- 
Amore  mio! 

>     Pe  una  mancanza,  che  ha  fatto  sto  seno. 

Siete  partito  senza  dimmi  addio. 

34- 
Fiore  di  rose! 

Che  serve,  che  mettete  tante  scuse. 

Che  per  amore  se  fa  tutte  cose. 

35. 
Fior  di  limone! 

£r  limone  è  agro,  e  le  fronde  so  amare; 

So  più  amare  le  pene  d'  amore.* 

36. 
Avete  rocchio  nero  e  brillantino; 

Fate  cala  gl'amanti  da  lontano. 

Massimamente  quelli  da  vicino.^ 

37- 
Avete  r  occhio  nero,  e  me  guardate, 

Andate  dicendo,  che  non  me  volete, 

Io  non  voglio  a  voi,  se  me  pagate.^ 


•   V¿ri,  Blêssig  No.  165.         *   Vgl.  BUssig  No,  3$;  Tigri  »Ä  371.  437. 
'   Vgl  Tigri,  Canti*  5.  325,  45.  •   Vgl.  BUssig  No,  47». 


RÖMISCHE  RITOKNELLE.  '  2^7 

38. 

Avete  r  occhio  nero,  e  siete  trista, 
Capate  l'insalata  alla  finestra, 
Volete  fa  l'  amore  senz'  esse  vista. * 

39- 
Avete  r  occhio  nero,  e  il  petto  bianco  : 

De  qua  e  dì  là  due  lampade  d'  argento, 

Se  non  piglio  a  voi,  divento  matto. 

40. 
Albero  pinto! 

Il  bene,  che  ti  ho  voluto,  me  ne  pento, 
Il  cuore  mio  è  reale,  il  vostro  è  finto. 

41. 
Fior  di  radice, 

Sto  in  collera  con  voi,  non  fo  più  pace,  « 

Sto  in  collera  con  voi,  e  campo  felice.^ 

42. 
Fior  di  cannei  I 

Mannaggia  V  ossa,  dì  quando  ti  amai, 
So  iti  tutti  in  fumo  i  tuoi  pensieri. 

43- 
Occhi  tiranni! 

Me  hai  fatto  perde  tanti  belli  sonni, 

£  da  dormi  con  voi  mi  so  milP  anni. 

44. 
£  lo  mio  amore,  che  de  qua  non  e'  ène  ! 

Vacce  Cupido  mio,  vallo  a  chiamane, 

Fallo  passa  peli'  arco  de  Novene. 

45- 
Fior  di  caffè. 

Non  vi  posso  lascia,  o  dio  che  sarà, 

Che  fra  me  e  voi  qualche  cosa  e'  è. 

46. 
Se  me  date  un  bacio,  me  lo  piglio; 
Se  me  ne  date  due,  meglio  che  meglio; 
Se  me  ne  date  tre,  in  braccio  ve  piglio. 

47. 
Sete  il  meglio  frutto  del  giardino, 

£  la  briccocoletta  del  firuttarolo. 

Quanto  m'  andate  a  genio,  cuore  mio  ! 

48. 
Fior  de  canna! 
Sete  la  pecorella  della  vigna, 
Sete  bambadona  de  tata  e  mamma! 


»   y^l,  BlesHg  No,  277.  «   Vgl,  Tigri  Cartii^  ^-359*  331- 

Zeitsohr.  f.  rom.  Phil.  XIIL  I7 


2^6  F.  SCHULZE, 

49. 

Fior  de  ragusta! 

Quando  1'  acqua  del  mare  diventa  pasta, 

Allora  si  troverà  una  donna  giusta. 

50. 
Quando  V  acqua  del  mare  diventa  inchiostro, 

Voglio  scrive  una  lettera  al  mi  ragazzo, 

Glie  voglio  manda  a  di,  se  è  vivo  o  morto. 

51- 
Fior  di  bambace! 

Voglio  andà  all'  inferno  à  fàmme  coce. 

Come  li  tre  fanciulli  alla  fornace.* 

Vatte  a  fa  frate! 
.      Vattene  al  convento  delle  Rete, 
Dove  e'  è  r  abbondanza  delle  rape. 

53- 
Vado  per  mare! 

Fra  la  rena  me  lo  persi  il  cuore, 

Lo  cerco,  e  non  lo  posso  ritrovare. 

54. 
In  mezzo  al  mare 

So  tutte  bajocchelle  nove  nove, 

So  tutte  zitellucce  da  maritare. 

55. 
M'  affaccio  alla  fenestra  e  vedo  il  mare. 

Tutti  li  bastimenti  vedo  venire; 

Quello  del  mio  amore  poco  può  stare. 

Mi  affaccio  alla  fenestra  e  vedo  il  porto. 
Tutti  li  marinari  portano  el  lutto, 
Segno  che  lo  mio  amore  sarà  morto. 

57- 
Marinarello  ! 

Per  lo  mare  vai  navigando, 

Porte  me  un  saluto  a  quel  fìglio  bello. 

58. 
Quanto  so  belli  gli  uomini  moretti, 

Specialmente  quelli  giovanotti, 

So  tanti  mazzi  di  garofoletti. 

59- 
Odio  che  pena! 

Ho  visto  lo  mio  amore  alla  lontana. 

Non  gli  ho  potuto  dà  la  buona  sera. 


*  i^/.  BUssig  No,  301. 


römische'ritornellb.  259 

60. 

Te  do  la  buona  notte  e  vado  via: 
Me  comandate  piente,  anima  cara, 
Figlia  del  Gran  Sultano  della  Turchia! 

61. 
Ve  do  la  buona  notte  e  passo  ponte, 
Ve  vengo  a  riverì,  stella  galante, 
Porti  la  luna  in  petto,  e  il  sole  in  fronte. 

62. 
Ve  do  la  buona  notte,  se  la  volete; 
Sennò,  la  butto  pe  ste  cantonate; 
Domattina  la  ricogtierete. 

63- 
Al  Piemonte  e*  è  una  guerra  forte. 

Tutti  li  giovanotti  se  vanno  a  batte, 

Ste  ragazzette  glie  danno  la  morte J 

64. 
Fior  d'  agrume  ! 

Il  mio  amore  al  Piemonte  vo'  andare. 
Se  lui  ce  va,  io  me  butto  a  fiume. 

65. 
Fior  d'erbetta! 

La  gente  diranno:  povera  ragazza. 
S'è  ita  a  butta  a  fìume  pe  'na  sciocchezza. 

66. 
Uno,  due  e  tre,  poche  parole. 
Palazzo  fabbricato  in  mezzo  al  mare. 
Colonna  che  sostiè  questo  mio  amore. 

67. 
Santa  Maria  Maggiore  è  tutta  d'  oro. 
Tu  canti  le  canzone,  io  l' imparo. 
Tu  butti  li  sospiri,  ed  io  m'  accoro. 

68. 
Io  me  ne  voglio  annà 

Mo  me  ne  vado  sotto  al  Colonnato  di  S.  Pietro, 
Sotto  al  Colonnato  ti  vedo  a  fa. 

69. 
Alla  bellona! 

^,  ha  detto  Io  mio  amore  stamattina, 
Sta  sera  ce  vedemo  pacioccona. 

70. 
Fior  di  canna! 

La  canna  piccolina  è  tenerella; 
Questo  lo  dico  a  voi,  cuore  de  mamma. 


>  Seitenstûck  bei  Tigri,   Canti^  S.  341,   177. 

17* 


26o  V.  SCHlñ^E, 

71- 
Fior  dì  canna! 

Se  volete  sto  cuore,  ditelo  a  nonna, 

Che  nonna  la  farà  contenta  mamma.  ^ 

72. 
Amore  mio,  levarne  una  voja, 
Porte  me  alla  machia  a  fa  la  legna, 
V  Nel  canneto  a  fa  la  canna  foglia. 

73. 
Fior  di  mentuccia! 

Pigliate  lo  schioppetto,  annate  a  caccia! 

Portate  V  uccelletto  a  Barberuccia. 

74. 
Me  chiamo  Gesso, 

Con  una  mano  scrivo  e  T  altra  scasso. 

Non  m'  annate  a  genio,  ve  lo  confesso.^ 

75. 
Fior  di  cannai 

Pigliate  carta,  calamaro  e  penna. 

Per  scrive  le  bellezze  de  sta  tiranna. 

76. 
Fior  di  fico! 

Pazienza,  se  m' avete  abbandonato. 

Chi  cade  in  povertà,  perde  ogni  amico. 

77- 
Viole  gialle! 

Guardate,  si  che  razza  di  zitelle. 

Si  arrubano  gli  amanti  fra  compagne! 

78. 
Fior  di  nocchie! 

Sentite  questo  cuore,  come  batte, 
Pare  un  martello,  quando  dà  le  botte. 

79- 
Lo  mio  amore  si  chiama  Rocco. 

La  tramontana  V  ha  pelato  tutto, 

Col  pelo  io  ce  ho  fatto  el  manicotto. 

80. 
Lo  mio  amore  si  chiama  quattro  bajocchi. 
Quando  cammina,  inciampica  alli  sassi, 
Quando  discorre,  ciancica  li  gnocchi. 

81. 
Fiore  di  rapa! 

Vedete  che  beli'  aria  à  questa  pupa. 
Che  pare  V  aria  del  giardin  del  papa. 


Í    V^/,  BUssig,  No.  256.  «   V¿^L  Tigri,  Canti^  Ä  365,  377. 


RÖMISCHE  RITORNELLE.  2  6 1 

82. 

Avete  gli  occhi  neri  come  coccole, 
L'  avete  rotondetti  come  fiaccole, 
L'  avete  ritondettì  come  boccole  ! 

83. 
Fior  di  gramiccia! 
Questa  ragazza  mi  parea  bonaccia, 
Adesso  vedo,  poiché  me  V  impiccia. 

84. 
Io  benedico  il  fior  di  bergamotta; 
La  moglie  troppo  grassa  mi  ributta, 
Ma  la  voglio  un  tantino  ciaccarotta. 

85. 
Che  serve,  che  ci  fate  la  zerbina, 
Se  siete  entrata  nella  quarantina, 
£  la  casa  Grimaldi  è  a  voi  vicina! 

86. 
Amore  mi  ha  il  cervello  sconcertato. 
Né  piii  distinguo  il  vino  dall'  aceto, 
E  prendo  per  arrosto  il  pandorato. 

87. 
Fior  d'arancio! 

La  povera  ragione  diventa  un  cencio. 

Quando  d'  amore  é  grande  lo  sbilancio. 

88. 
L*  amore  cresce  fino  alla  follia. 
L' ira  della  ragion  perde  V  idea  ; 
Si  pasce  d'  ambedue  la  gelosia. 

89. 
Meglio  é  soffrir  d'  un'  uomo  V  ingiustizia. 
Che  riportare  allettamento  e  grazia 
Da  femmina  guidata  da  malizia. 

90. 
Fior  di  scopa! 

Fate  la  spiritosa,  e  siete  sciapa, 
Fate  la'  bella  vita,  e  siete  topa. 

91. 
Ho  scritto  una  canzona  delicata, 
£  per  mandarla  alla  mia  dolce  vita. 
Ci  ho  fatto  una  cornice  inargentata. 

92. 
Fior  di  serpollo! 
Avete  il  finocchietto  nel  capello; 
£  va  spuntando  qualche  grinza  al  collo.. 


200 


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^^//s»^''^  che  sta  sempre  in  moto, 
f-''!aücií^  l^"f¡'p¡a  il  vicinato. 

//  ñor  di  Portogallo  ; 
/o  ^,'J^ donna,  c  mu  paragone  bello; 
Fi'^'^i^^jjn  e  l'altra  tirano  al  metallo. 

flor  di  ^"^'"^"^  ' 

Ù  nieno  ài  perigli  il  mar  che  valico, 

f  ¡a  vita  e  la  morte  stanno  in  bilico. 

96. 

fior  di  cetrolo! 

parete  una  linguattola  di  palo;  * 

K  siete  tonda  come  puntarolo. 

97- 
Io  benedico  il  fiore  dell'  indiviola, 

Ha  sempre  del  rammarico  chi  sciala; 

E  chi  pena  sovente,  ci  consola. 

98. 
Fior  di  brugna! 

La  mia  signora  e  donna  di  montagna; 
Ma  non  lo  vuol  sentire,  e  ci  sMngrugna. 

99. 
Un  giórno  la  pittura  assai  fioriva, 

Adesso  in  decadenza  si  trova. 

Sol  è  cresciuta  sulla  carne  viva. 

lòo. 
Fior  dì  malva! 

Non  so,  dove  troviate,  chi  v'assolva. 
Che  fate  la  pupazza,  e  siete  calva. 

lOI. 

Che  sarà  mai  quell'  uomo,  che  si  rammenta 
Della  primiera  gioventù  consunta, 
E  che  di  qualche  cosa  non  si  pente! 
^  .    102. 

Io  benedico  il  fior  di  cipolletta, 

Perchè  la  mia  signora  è  alquanto  matta; 

Glie  r  ho  detto  per  parte  di  una  staffetta. 

103. 
Fior  di  castagna! 
Venite  ad  abitare  nella  vigna; 
Che  siete  una  bellezza  di  campagna. 

104. 
Fior  di  nocchia! 

Me  V  avvisava  il  gracchiar  della  cornacchia, 
Che  la  mia  bella  donna  mi  infinocchia. 


RÖMISCHE  RITORNELLB.  263 

105. 

Escan  di  notte  fuor  tutte  le'  stelle, 
Perchè  stan  chiuse  allora  le  pupille, 
Chi  son  di  lor  più  scintillanti  e  belle. 

106. 
Le  stelle  dei  vostri  occhi  han  gelosìa, 
Che  voi  l'aprite  sulla  luce  eoa; 
£  al  lor  le  stelle  se  ne  vanno  via. 

107. 
Fior  di  paglia! 

Tutti  dicendo  van,  eh' è  buona  figlia; 
Ma  v'  ò  il  rovescio  poi  della  medaglia. 

108. 
K  venuta  una  barca  di  fianchetti: 
Le  giovino tte  V  an  comprati  tutti. 
Sino  le  donne  delti  vicoletti. 

109. 
Fanno  le  donne  de'  monti  le  spazzine, 
Solo  col  proveder  le  nostre  ciane, 
Di  veli,  nastri,  fiocchi  e  fettuccine 

no. 
Ogni  ragazza  cova  il  suo  genietto, 
E  per  quanto  dimostri  il  viso  brutto, 
Pure  si  trova  il  suo  cacazibetto. 

III. 
Fior  di  gazzial 
Dopo  che  miro  quella  bella  idea, 

10  non  patisco  più  d' ipocondria. 

112. 
Fior  di  cotone! 

Erano  le  mantiglie  cappuccine, 
Adesso  è  gesuita  il  mantiglione. 

Chi  troppo  tende  l' arco,  al  fin  lo  strappa, 
E  se  la  tua  severità  sia  troppa, 

11  discipolo  tuo  di  man  ti  scappa. 

114. 
Fior  di  bieta! 

La  cappicciola  in  oggi  è  poco  usata, 
E  van  le  cuoche  e  le  scuffiare  in  seta. 

115. 
Di  mezzi  busti  è  giunto  un  navicello: 

Il  nome  non  lo  so  di  chi  spedillo. 

Ma  il  vero  negoziante  è  farfarello. 

116. 
Fior  di  crescioni! 
Han  perduto  il  cervello  li  Romani, 
Che  de  cavalli  portano  i  fibbiom'. 


204  F.  SCHULZE, 

IÏ7. 

Quanti  color  portate  in  capo  e  in  seno; 
Ci  avete  il  giallo^  il  rosso  ed  il  turchino, 
E  mi  parete  voi  l'arcobaleno. 

ii8. 
Fior  di  salce! 

Guardati  dalla  vita  troppo  dolce; 
Che  più  fastidio  ti  darà  la  falce. 

119. 
Fior  di  oliva! 

Chi  a  la  moglie  inquieta,  ha  fatto  V  uovo  ; 
È  un'  uomo  mezzo  morto  e  mezzo  vivo. 

120. 
Fior  di  erbetta! 
La  virtù  raminga  e  derelitta 
Abita  in  una  inospite  isoletta. 

121. 
Fior  di  cedro! 

Pigrizia  e  povertà  vanno  d'  accordo  ; 
Che  la  terra  non  frutta  all'  infìngardo. 

122. 

La  tigre  delle  belve  è  la  più  fiera, 

Ma  d'ogni  femminile  creatura 

Voi  siete  al  mondo  la  più  gran  ciarliera. 

123. 
Fiore  di  grano! 
Avete  un  naturai  cosi  bonino. 
Che  Dio  ne  guardi  ogni  fedel  cristiano. 

124. 
Una  donna,  che  marcia  in  guardinfante, 
E  meglio  essere  gialla  e  scolorita, 
Che  aver  dipinto  l'  una  e  l*  altra  gota. 

125. 
Impiccolite  un  po'  quelli  fianchetti, 
Che  la  gente  vi  burla  in  questi  motti; 
E  la  mula,  che  porta  i  bariletti. 

126. 
Fior  di  giunchiglio! 

Giacche  mi  fate  sempre  mangiar  1'  aglio. 
State  da  me  lontano  mezzo  miglio. 

127. 
Fior  di  canna  ! 

Non  criticar  V  onore  della  donna, 
Che  è  un  cristallo,  subito  che  appanna. 


KÖMISCHE  KrrOKNELLE.  265 

128. 

Fior  di  bambace! 

In  cielo  c'è  una  stella,  che  riluce; 

È  segno,  che  mio  amore  vuol  far  pace.^ 

129. 
O  dìo  del  cielo  ! 
Mi  s*  è  preso  collera  davvero, 
£  da  rifarci  pace,  non  lo  spero. 

130. 
Io  voglio  andar  alla  matrice. 
Signora  madre  mia,  dateve  pace. 
Piglio  un  matricianello  e  campo  felice. 

131- 
Lo  mi  amore  m'  ha  mandato  una  lettera. 

Colle  sue  proprie  mani  mi  ha  scritta, 

Dentro  e'  era  scritto,  cne  son  moretta. 

132. 

10  ho  mandato  un'  altra  a  lui, 

Che  se  li  piglia  a  far  tutti  sti  guai; 
Se  son  moretta,  non  farò  per  lui.^ 

I  sa- 
lo benedisco  Piazza  Barberina, 

11  Tintone  e  tutta  la  fontana; 
Quanto  mi  piace  il  nome  Clementina  ! 

134. 
Io  benedico  la  casata  Chigi, 

La  benedisco  con  tutti  li  paggi, 

Quanto  mi  piace  il  nome  di  Luigi! 

T35. 
Io  benedisco  la  casa  Torlonia, 

La  benedisco  con  tutta  la  sala, 

Quanto  mi  piace  il  nome  Agrippina! 

136. 
Avessi  la  battecca  del  commando, 
.  Tutti  li  scultori  allo  sprofondo, 
Solo  Federico  vi  raccommando. 

137- 
Fior  di  more! 

Lo  mio  amore  si  chiama  Salvatore, 

Salvatorello,  salva  me  sto  core! 

138. 
£  mi  amore,  che  si  chiama  Annibale, 
Venite  a  veder,  quanto  ò  amabile 
Da  lasciar  andar  non  è  possibile. 


*    y¿¿,  Äfarcaaidi,  Canti  S,  114,  63.  '  5.  u,  A'b.  394 — 95    Variante. 


206  F.  SCHULZE, 

139- 

Lo  mio  amore  riccio  di  natura 
Y,  di  vcluto  porta  la  camiciola; 
Lo  voglio  amar,  fìnchò  il  mondo  dura.^ 

140. 
O  dio,  o  dio  ! 

Possi  morir  la  moglie  di  Matteo! 
Matteo  è  bello,  e  me  lo  sposo  io. 

141. 
Voglio  pigliar  marito,  e  voglio  a  voi. 
Non  me  ne  curo  da  star  negli  guai, 
G)me  ce  sto  io,  ce  starete  voi. 

142. 
Voglio  pigliar  marito,  lo  voglio  matto, 
Se  non  ha  il  cervello,  io  lo  metto, 
O  puramente  io  lo  levo  affatto. 

143- 
Voglio  pigliar  marito,  lo  voglio  vecchio, 

Non  me  ne  curo  di  fargli  il  pan  cotto: 

La  prima  notte  lo  butto  dal  letto. 

144. 
Quanto  voglio  ben  a  ste  morette; 
Quelle  di  quindici  anni  e  dieciasette 
A  far  r  amore  son  briccocolette. 

145- 
Fior  di  creta! 

Ve  son  venuto  a  far  la  serenata, 

Se  no'  m'  amate  voi,  chi  se  ne  lega  ? 

146. 
Bella,  bella  non  ve  se  può  dine; 
Nemmeno  brutta  ve  se  può  chiamane, 
Sete  una  zitelluccia  cosi  cosine. 

147. 
A  li  limoni! 

Lasciate  li  passar,  che  so  scultori, 
E  del  giardino  so  li  meglior  fiori. 

148. 
Quanto  m' importa, 
Se  Federico  ha  gV  occhi  di  gatta  ; 
or  occhi  neri  il  somaro  li  porta 


V^/.  Ti^rU   Canti^  S.  323,   28. 


KÖMISCHE  RITORNELLE.  267 

149. 

Screpantello,  mettete  la  fascia! 

Me  lo  so  trovo  un'  amante  capoccio, 

A  sti  paini  je  sputarne  in  faccia. 

150. 
A  Roma,  che  se  fanno  li  bicchieri, 
£  vonno  far  amore  i  bicchicráti, 
L'  amore  è  fatto  per  i  carrettieri  ! 

151. 
A  Roma  che  se  fanno  pile  e  piatti, 

Li  muratori  vanno  per  i  tetti, 

Vanno  appresso  all'onto  come  i  gatti! 

152. 
T'  aspetto  sul  cantone  a  Ave  Maria, 

Quanto  te  dico  una  parola  sola; 

Quando  vedemo  mamma,  scappamo  via. 

153- 
T' aspetto  sul  cantone  a  mezz*  ora  di  notte. 

Quanto  te  dico  *na  parola  a  parte; 

Quando  vedemo  mamma,  buona  notte  !  * 

154. 
Fior  d'  aglietti  ! 

La  caccarella  di  sti  giovanotti, 

La  camicia  cogli  manichetti. 

»55- 
Fior  d'  aglietto  ! 

E  Pio  IX  è  diventato  matto. 

Perchè  ha  dato  fuoco  a  tutto  Ghetto. 

156. 
Fior  de  pisello! 

Quando  il  papa  va  a  Monte  Cavallo, 
Da  la  benedizione  spara  Castello. 

157- 
Fior  de  nocchia! 

Al  curato  gli  rote  la  perrucca! 

Me  vuol  mandar  via  dalla  parrocchia. 

158. 
Fior  de  granati! 

Le  donne  brutte  tutte  degli  preti. 

Quelle  belle  de  romiti  e  frati. 

159- 
In  mezzo  al  mare  che  e'  è  'na  bottega, 

Dentro  e'  ò  'na  donna  maritata. 

Le  va  vennendo  le  strenghe  di  seta. 


'    Verschieden  davon   Tigri,   Canti^  S,  333,  104. 


208  F.  SCHULZE, 

i6o. 
Aprite  il  tiratore  e  fate  forte, 
Pigliate  quella  lettera,  che  sta  a  parte, 
Dentro  e'  è  scritto  il  nome  del  mio  consorte. 

i6i. 
Aprite  il  tiratore  e  fate  pianino, 
Pigliate  quella  lettera,  che  vi  vien  in  mano. 
Dentro  e'  è  scritto  il  nome  di  Q>nstantino. 

162. 
Me  so  mill' anni,  che  venga  natale. 
Per  farme  'na  magnata  de  torrone, 
Per  farme  'na  bevuta  nel  boccale. 

163. 
Non  posso  più  cantar,  che  non  ho  voce! 
Ho  magnato  le  persiche  duraci, 
Ce  vuol  un  bicchier  di  vino  e  quattro  nocL 

164. 
Fior  di  cerasa! 

Me  fate  star  colla  mente  confusa, 
Mo  che  me  state  lontano  da  casa. 

165. 
Fior  di  cerasa! 

Ve  do  la  buona  notte,  famo  la  chiusa. 
Lasciamo  andar  i  suoni,  andamo  a  casa. 

166. 
Fior  di  limone! 

Se  qualcheduno  avessi  a  sospettare, 
La  serenata,  la  famo  a  lampione. 

167. 
Fior  d'  ortica! 

M'  hai  fatto  mozzicar  tutte  le  dita  ; 
M*  hai  detto  da  venir,  non  sei  venuta. 

168. 
Lo  mio  amore,  che  fa  il  muratore! 
Venite  a  veder,  quanto  fa  bene: 
Prima  mette  la  calcia  e  poi  il  mattone. 

169. 
Lo  mi  amore,  che  fa  1  ebanista  ? 
Prima  fa  li  comò,  e  poi  V  allustra. 
Dopo  fa  le  tolette  e  ci  si  specchia. 

170. 
Io  de  saluti  te  ne  mando  trenta: 
Cinque  per  guarnir  la  prima  stanza. 
Venticinque  alla  vostra  presenza. 


RÖMISCHE  RITORNBLLE.  269 

171. 

Io  de  saluti  te  ne  mando  nove: 

Se  non  abbasta  sta  nove,  ecco  sta  nave, 

Se  non  abbasta  sta  nave,  ecco  sto  cuore. 

172. 
Ragazze,  non  pigliate  muratori! 
Che  ve  li  fanno  far  i  pianti  amari, 
Ve  le  fanno  perde  li  colori. 

173. 
Si  piglia  un  calzolaro  faccia  serena, 

La  sera  se  ne  vien  di  luna  buona. 

Ti  dice,  moglie  mia,  che  vuoi  per  c:ena? 

174. 
Escita  la  strazzione,  escita  quattroi 
Che  serve,  che  me  fate  il  cascamorto? 
Non  fate  più  per  me,  datevi  al  gatto. 

Í75. 
Escita  la  strazzione,  escita  uno. 

Sete  rimasta  colle  mosche  in  mano. 

De  tanti  amanti  non  ce  n'  avete  nessuno  !  ^ 

176. 
Bella,  che  abitate  al  primo  piano. 
Fate  V  amore  con  quel  chiavarino  ! 
Vi  manda  li  biglietti  sotto  mano. 

177. 
Per  questa  strada,  che  ci  tira  vento, 
C'è  'na  ragazza,  che  mi  piace  tanto; 
Quel  vecchiaccio  del  padre  non  n'  è  contento. 

178. 
Per  questa  strada  ce  son  li  rondoni. 
Quando  li  vedremo  gli  sposi  nuovi? 
Dieci  na  paolata  i  lanternoni. 

179. 
Andiedi  in  Turchia, 
Trovai  una  Tucherella  tanta   cara. 
Mi  fece  rinnegar  la  fede  mia. 

180. 
Alli  lumini! 

Quando  li  sentiremo  li  belli  suoni. 
Fanno  la  serenata  a  Pietro  Rubini.  v 

181. 
Quattordici  bajocchi  un  falegname. 
Non  lo  sperate  eh'  abuschi  di  piùne, 
Attacca  ricci,  ve  vuol  governane. 


V^g-l,  Tigri,  Canti^  S.  345,  212. 


270  F.  SCHULZE, 

182. 

Fior  de  melellal 

Me  V  ha  detto  un  pittore,  che  no  sbaglia  : 

La  donna  piccolina  non  fu  mai  bella  1  * 

183. 
Fior  di  pane! 

S'  è  fatto  il  cappelletto  de  romoschene  ; 
O  dio,  che  camminata  che  me  ce  ÜLne! 

184. 
£  quanta  me  ce  fa  sta  brutta  mora, 
Mo  che  s'  è  fatto  V  abito  a  campana. 
Non  se  può  di'  mezza  parola. 

185. 
Fior  di  niente! 

Piglia  la  conculina  dalla  fonte, 
Te  vengo  riverir,  stella  galante! 

186. 
L'aria  degli  monti  mi  da  pena. 
Perchè  i'  ho  la  ragazza  montigiana; 
£  me  fa  strugge  come  'na  candela. 

187. 
Pietro,  Pietro! 

M'hai  rubato  il  cuore,   Pietro  ladro, 
M'  hai  rubato  il  cuor,  ladruccio  Pietro. 

188.    ^ 
In  mezzo  al  mar  e  'na  spiga,  che  punge. 
Se  sei  cristiano,  seguita  la  legge; 
Se  è  destino  del  cielo,  non  puoi  più  fugge. 

189. 
Per  questo  vicinato  ce  ne  son  trene: 
La  piccola  e  la  grande,  chi  la  vuòne  ? 
La  mezzanella  lascio  per  mène.^ 

190. 
In  mezzo  al  mar  una  spiga  di  grano. 
Intorno  intomo  un  bel  circhietto  d*  oro 
Una,  due,  tre  fuora  mi  chiamo. 

191. 
Fior  di  canna! 

Chi  ha  bevuto  V  acqua  di  sta  cisterna. 
Una,  due,  tre,  sempre  qui  torna. 

192. 
Se  morta  me  vuol  vede,  piglia  'r  coltello; 
Fa,  come  fece  il  re  di  Portogallo, 
£  della  vita  mia  famo  macello. 


»   J^/.  B¿esst¿^  No.  27«  und  u.  No.  387.  «  S,  No.  233    Variante. 


RÖMISCHE  RITORNELLE.  2  7 1 

193. 

Preziosa  gìoja! 

Fa,  come  fece  la  bella  Rachela, 

Che  vinse  la  battaglia  ^al  re  di  Troja. 

194. 
Io  de  ritornelli  ne  so  tanti: 
Ce  1'  ho  da  carricar  sei  bastimenti  ; 
Chi  ne  *sa  più  di  me,  si  faccia  avanti.^ 

195- 
Io  de  ritornelli  ne  so  un  sacchetto: 

Se  me  li  metto  in  collo,  non  li  posso, 

Se  me  li  metto  a  dir,  non  li  finisco. 

196. 
Io  de  ritornelli  ne  so  una  brocca: 
Vado  strillando,  chi  vuol  V  acqua  fresca  ? 
Per  dar  la  minchionella  son  fatt*  a  posta. 

197. 
Mi  è  stata  rigalata  una  bella  mela, 
Mi  r  ha  rigalata  la  vignarola. 
La  vignarola  in  petto  la  teneva.  ' 

198. 
Fior  di  fava! 

Vignarolo  te  porta  luttina, 
M' è  rigalato  un  fior  de  palatana. 

199. 
Fior  de  cardi! 

Mamma  non  vuol,  che  bazzichi  li  birbi. 

Che  dicono  dolori,  quant'  è  tardi  !  '^ 

200. 
Al  palazzo  del  papa  le  lendiere 
C  è  'na  ragazza,  che  se  sente  male. 
Perchè  '1  ragazzo  non  vuol  più  bene. 

201. 
Al  giardino  del  papa  e'  è  un  bel  vaso. 
Spero  da  esser  io  il  vostro  sposo; 
Perchè,  bellina,  non  me  date  un  bacio? 

202. 
La  mia  amore  se  chiama,  se  chiama  — 
Non  mi  ricordo  il  nome  che  aveva  ; 
Si  chiama  gelsomina,  eh'  è  bella  rama. 

203. 
San  Pietro  è  scuro. 
Ce  vonno  cinque  cento  torcie  d*  oro  ; 
Se  non  e'  è  il  mio  amore,  non  e'  è  nessuno.2 
—    -  ^ 

»    F^/.   Ti¿rn\   CantP  S.  320,  2. 

«  S.  No.  256   Variante.  ^  Vgl  BUssig  No.  308. 


272  F.  SCHULZE, 

204. 

Sangnuccio  dolce! 

Non  ve  fate  mangiar  più  delle  pulci; 

Seno,  la  mamma  vostra  se  n'  accorge» 

205. 
Fior  di  mela! 

Annate  a  casa,  che  mamma  vi  chiama  ; . 
Mamma  vi  chiama,  e  questo  core  pena.^ 

206. 
Fior  di  cacio! 

L' altra  sera  al  vicolo  de  buccio 
Trovai  una  vecchierella  ;  mi  diede  un  bacio. 

207. 
Fior  d'insalata! 

Mi  fate  star  tutta  quanta  abbattuta. 
Perchè  mi  state  lontano  da  casa? 

208. 
Fior  di  limone! 

Limone,  che  si  spreme  nel  bicchiere; 
La  coccia  si  ripone  nel  tiratore. 

209. 
Fior  di  nocchia! 

Date  me  tempo  un'  altra  mezz'  oretta 
Annate  all'  ombra,  che  'l  sole  me  scotta. 

210. 
Ce  avete  due  bellissime  pupille! 
Ogni  guerrier  fate  abbassar  le  arme; 
Siete  la  figlia  del  guerrier  Achille. 

211. 
Venissi  allo  steccato  de  carriera, 
*  E  con  un  colpo  me  ferissi,  o  cara  ; 
A  voi  se  può  dir  brava  guerriera! 

212. 
Ce  avete  due  bellissimi  colori! 
Ce  si  ponno  accende  i  zolfaroH, 
Chi  vuol  le  bellezze,  venga  da  voi. 

213. 
Io  me  ne  voglio  andar  in  cima  uno  scoglio. 
Dove  li  pesci  stanno  a  far  consiglio. 
Fossi  coperto  d'  oro,  non  te  voglio. 

214. 
Garofolo,  garofolo  piantai! 
Sempre  la  mente  mia  pensa  a  voi, 
£  a  me  non  ci  pensate  mai.^ 


»   Vgl.  Tigri,  Canti^  S.  361,  345.  «    Vgi.  Bessi¿r  No.  67. 


RÖMISCHE  RtTOKNRLLB. 


273 


215. 

Fior  de  riso! 

Mariuccia  mia,  mi  dai  bacio, 

Boccuccia  risarella  di  paradiso  ! 

216. 
Fior  de  noce! 

Con  Nina  mìa  faremo  pace; 
Allora  Nina  sua  sarà  felice. 

217. 
Fior  de  giojo! 

Rusico  la  favaccia  e  mangio  V  aglio  ; 
Fosti  coperto  d'  oro,  non  te  voglio. 

218. 
Chi  mangia  V  aglio,  la  bocca  puzza, 
E  chi  discorre  con  voi,  poco  ci  acquista. 

219. 
Domani  è  festa! 

Guarda  la  mia  ragazza,  come  s'  aggiusta  ; 
Se  fa  le  ricette  e  si  mette  in  finestra! 

220. 
Domani  è  festa; 

Un  bel  mazzetto  V  ho  mannito  a  posta, 
Per  rigalarlo  alla  mia  ragazza. 

221. 
Fior  di  ricotta'! 

Mi  voglio  divertir  com'  una  matta, 
Cantando  ritornelli  fuori  di  porta. 

222. 
Non  posso  più  cantar,  non  ho  favella! 
Ho  mangiato  la  minestra  calda  calda, 
Ce  vuol  un  bicchier  di  vino  ed  una  pagnottella. 

223. 
Alla  finestra  vostra  ce  son  li  vasi. 
Tutti  gli  amanti  ce  si  son  confusi, 
A  voi  si  può  dir:  zitella  quasi. ^ 

224. 
Fior  d'arbuccio! 

Tengo  due  core  legati  con  un  laccio, 
Il  core  di  Pcppetto  e  di  Petruccio! 

225. 
£  morto  lo  mio  amore  e  non  ho  pianto; 
Me  lo  credevo,  eh*  era  più  tormento  ! 
È  morto  un  papa,  e  se  n'  è  fatt'  un'  antro. 


»  Seitenstück  zu  TigH,  CatUi  S.  368,411. 
ZeitMhr.  f.  rom.  PlüL  XHI. 


18 


274  F«  SCHULZE, 

226. 

Fior  di  gíojo! 

Date  me  la  mano,  quando  ballo; 

Quando  ballate  voi,  la  mano  voglio. 

227. 
Fior  di  lino  ! 

Àgli  paini  je  si  da  la  mano, 
Agli  minenti  je  si  dice  addio. 

228. 
Fior  di  patate! 

Magnate,  non  me  dite:  favorite? 
Queste  creanze  che  v'  ha,  imperate. 

229. 
Sora  Maria! 

Pentitevi,'  pentitevi  che  è  ora! 
L'  avete  fatta  grossa  la  pazzia. 

230. 
Sor'  Onorata! 

Volete,  che  vi  porti  alla  commedia? 
Vi  piglio  un  palchetto  di  facciata. 

231. 
Afl^cciati  alla  finestra  a  darme  gusto. 
Se  non  te  puoi  affacciar,  te  compatisco. 
Te  mancano  le  vesti,  la  camicia  e  il  busto! 

232. 
Fior  di  canna! 
Piccolinella  mia,  piccolinella. 
Quando  cammini,  il  petto  te  balla! 

233- 
Per  questo  vicinato  e'  è  'na  bella. 

Quando  passa  là,  nessuna  guarda. 

Dietro  je  le  fanno  la  minchionella.^ 

234- 
Al  vicolo  del  Cinque  ce  ne  son  trène, 

La  piccola  e  la  grande,  chi  le  vòne? 

La  mezzanella  la  lasso  per  mene. 

235- 
Bella,  che  avete  perso  interletto? 

Per  marito  1*  avete  preso  un  tappo. 

Ce  vuol  la  scala  per  montar  a  letto! 

236. 
Fior  de  limone! 
Come  lo  rigirate  tanto  bene! 
Avete  torto  e  volete  aver  ragione.^ 

»  5.  No,  198    Variante.  »  Seitenstück  %u  Tigri,  Canti^  S.  347,  227. 


RÖMISCHE  RrrORNELLE.  275 

237- 

Sora  Roea! 

Non  ve  fate  veni  i  frati  a  casa, 

Perchè  ¡  frati  vonno  qualche  cosa. 

238. 
Sora  Santa! 

Aprite  il  zinnalino  e  abbiate  pazienza, 
Che  dentro  vi  ci  metto  la  misticanza! 

239. 
Mi  è  stato  regalato  un  bel  trinciante. 

Lo  tiengo  in  petto,  e  mamma  non  sa  niente. 

Me  r  ha  regalato  lo  mio  amante.^ 

240. 
Cupido  mio  dell'arco  trionfale, 
Se  trovi  il  bello  mio,  che  fa  amore. 
Tira  H  un  razzo  de  fuoco  infernale. 

241. 
Se  passate  per  V  arco  della  Ciambella, 
Vedete  lo  mio  amore,  che  gioca  a  palle, 
Diteli,  che  lo  saluta  la  sua  bella. 

242. 
Non  la  pigliate  bianca,  che  è  ciapita, 
Non  la  pigliate  rossa,  che  è  fuocosa; 
Pigliatela  moretta,  eh'  è  saporita  ! 

243. 
Sor  ^Abbate! 

Volete  pigliar  moglie  e  non  potete, 
C*  avete  le  calzette  rinnacciate. 

244. 
Vatene  via,  cavallo  stornello! 
Dagl'  altri  ti  fai  mettere  brighe  e  sella. 
Quando  vedi  a  me,  calci  mi  dai. 

245. 
C  hai  da  capitar  sotto  questa  sella 

Cogli  sproni  ti  voglio  cavalcare. 

Cogli  sproni  d'or,  cogli  sproni  d'argento, 

C  hai  da  capitar,  cavallo  scontento  ? 

246. 
Alla  bellona! 

A  Serafìna  damo  la  corona, 
£  je  la  damo,  de  fronde  d*  uva   V  incoronamo. 

247. 
Je  la  damo  la  corona  de  T  onore, 

Quella  de  Constantino  V  imperatore  ! 


«   ^/.  Ti^rrt,  Cantt^  S,  330,  86. 

18* 


1 


276  F.  SCHULZE, 

248. 

Fior  d'aglietto! 

Incoronamo  pure  il  gobbette. 

240. 
Fior  di  nochial 

Se  so  seccati  alberi  alla  macchia, 
Così  si  seccherà  la  lingua  vostra. 

250. 
Alla  viola! 

Chiamate  me  li  frate  della  Scala, 
Che  lo  mio  amore  ha  perso  la  parola. 

251. 
Che  serve,  che  da  qui  voi  ce  passate. 
Intanto  la  ragazza  non  ce  1*  avete, 
Le  suole  delle  scarpe  vi  lograte. 

252. 
Dillo,  che  hai? 

Vieni  alla  vigna  mia,  e  dimmi,  che  vuoi, 
I  meglior  frutti  te  je  piglierai. 

253- 
Amore  mio,  i  vostri  non  vonno 

Le  mie  ;  non  si  sa,  che  diavolo  hanno. 

Siemo  contenti,  io  e  voi,  e  loro  che  vonno. 

254. 
Ce  so  li  tessitori  de  Campidoglio, 
Che  stanno  a  lavorar  per  la  fame,   che  nanno, 
E  tirano  la  spola  a  rotta  de  colli. 

25S- 
Come  mai 

Pasqua  V  hanno  presa  li  giudei  ; 

Pace  tra  me  e  voi  non  si  fa  mai! 

256. 
Fior  de  cardi! 

Mamma  non  vuol,  che  bazzichi  li  birbi. 
Perchè  li  birbi  vanno  a  casa  tardi.* 

257. 
Fior  di  rampazzo! 

Ajuta  me,  sorella,  che  sto  nel  pozzo, 
Manda  me  giii  la  corda,  che  me  ce  attacco. 

258. 
Comare,  vi  salutano  i  piselli. 
Li  pulcini  con  tutti  i  galli. 
Comare,  ve  ne  annate  ai  pazzarelli. 


*  S.  No.  199    Varianti. 


KÖMISCHE  RITORNBLLE.  277 

259. 

Sora  comare^ 

Ve  lo  vorebbe  chiedqre  un  piacere, 

Dormi  'na  notte  col  compare. 

260. 
Aria  agli  venti! 

Sai,  come  si  governano  gli  amanti? 
Con  una  rama  de  ceci  spassa  tempi. 

261. 
Fior  di  niente! 

Volete,  che  vi  pagi  il  tremolan  to? 
Basta,  che  a  mamma  non  je  dite  niente. 

262. 
In  mezzo  al  mare  che  e'  è  una  colonna. 
Venite,  marinari,  a  gioca  palla, 
Chi  la  vincerà  questa  vittoria! 

263. 
Alzando  gV  occhi  al  cielo  vidi  un  comòne 
Sopra  e'  era  'na  tazza  di  caffène 
Passo  la  bella  mia,  me  lo  sversòne. 

264. 
Fior  di  menta! 

Chi  dice,  che  la  menta  non  si  pianta? 
Io  dico,  che  si  pianta  e  si  sementa. 

265. 
Fior  di  riso! 

Mamma  me  vuol  dare  un  vecchio  bavoso, 
Io  voglio  un  giovinotto  di  bel  viso. 

266. 
Io  me  ne  voglio  andar  verso  la  storta 
A  ritrovar  la  mia  sciaboletta. 
Che  butta  la  scianchetta  storta. 

267. 
Io  me  ne  voglio  andar  verso  Livorno, 
Dove  son  le  bimbe,  che  la  danno 
A  chi  la  buona  notte  e  a  chi  '1  buon  giorno. 

268. 
A  far  l'  amor  con  voi,  ci  vuol  moneta, 
Ce  vonno  li  testoni  de  sto  papa; 
L' orologio  d'  oro,  la  fascia  di  seta  ! 

269. 
Fior  de  more! 

Acqua  de  rondinelle,  cerase  nere, 
Per  darle  al  mio  amore,  che  se  ne  more. 

270. 
Fior  de  more! 
Le  caccarelle  delle  zigarare 
Portono  la  triccia  a  pendolonè. 


278  F.  SCHULZE, 

271. 

Alzando  V  occhio  al  cielo,  vidi  a  voi, 
Subitamente  mi  innamorai; 
Quanto  mi  piace  d'  essere  di  voi  ! 

272. 
Alzando  V  occhio  al  cielo,  vidi  un  catino, 
Dentro  e*  era  il  sangue  d'  un  sovrano, 
C  era  il  sangue  d' Orlando  Palatino. 

273- 
Le  stelle  dello  cielo  son  quaranta; 

Il  marinaro  dice:  conta  conta, 

Quello  che  cerco  io,  sempre  ci  manca. 

274. 

Per  guarir  la  febbre,  ci  vuol  la  china. 

Per  discorre  con  voi,  faccia  serena, 

Bisogna  far  tre  ore  di  pantomima. 

275. 
Stelle  dello  cielo,  fate  me  lume! 
Insegnatemi  la  via,  dove  d' annàne, 
L'  amor  è  cieco,  e  non  ci  vedo  lume. 

276. 
Fior  di  mortella! 

La  boccuccia  vostra,  quando  parla. 
Odora  di  zucchero  e  di  cannella. 

277. 
Che  serve  mamma,  che  fìglia  me  dite, 
intanto  le  pene  mie  non  le  provate? 
Io  fo  r  amore,  e  non  me  compatite! 

278. 
Ragazze,  non  pigliate  vignaroli, 
Che  tutto  il  giorno  piantano  legumi, 
La  sera  'na  pilaccia  de  faggioli. 

279. 
Alla  Certosa! 

Tutti  gl*  innamorati  vanno  per  casa. 
Tutti  fanno  l' amore,  nessuno  sposa. 

280. 
Mi  voglio  far  un  zinnale  de  merletto. 
La  gente  mi  diranno,  chi  te  V  ha  fatto  ? 
Me  r  ha  fatto  il  mio  amore,  sia  benedetto  ! 

281. 
Voglio  pigliar  marito,  voglio  un  barbiere. 
Non  mene  curo,  se  me  moro  di  fame. 
Me  fa  portar  li  ricci  a  tutte  le  maniere. 

282. 
Quanto  voglio  ben  al  mio  cognato! 
M'  ha  imparato  a  mette  la  pila  al  fuoco, 
M'  ha  imparato  a  cuoce  lo  stufato. 


r 


RÖMISCHE  RITORNBLLE.  279 

283. 

Amore,  amore! 

Se'  nato  per  amore  o  per  amare? 

Se'  nato  per  amar  sto  cuore? 

284. 
Fior  di  latte! 

Quando  mamma  te  fece,  era  de  notte, 
C  erano  i  pittori  a  ritrattarti.^ 

285. 
Fior  di  ciambrusco. 
Quando  so  umbriaco,  sempre  casco, 
Biastimo  e  rifo  fuora  e  guardo  lusco. 

286.  ^ 

So  nata  sfortunata  nelle  fascie, 
Piirc  la  mammana  me  lo  disse: 
Povera  sfortunata  adesso  nasce! 

287. 
Quanto  voglio  ben  a  quello  core! 
Quello  che  pensieroso  mi  fa  stane. 
Quello  che  ce  V  ha  la  madre,  il  padre  nòne. 

288. 
Quanto  voglio  ben  a  chi  dico  io! 
Il  nome  non  posso  dir  davvero. 
Lo  tengo  scritto  in  mezzo  al  petto  mìo. 

289. 
Agli  ruelli! 

Sento  una  pestareggia  di  cavalli. 
L  Io  mio  amore  cogli  campanelli. 

290. 
In  mezzo  al  mare. 
Dove  ce  so  le  trigli  e  le  ceriuole 
Quando  viene  lo  mio  amore  a  pescane! 

291. 
Alla  bellona! 

Lo  mio  amore  m'  ha  detto  villana  : 
Son  battezzata  alla  fonte  di  Roma. 

292. 
Fior  di  noce! 

A  far  lo  vetturino  non  sei  capace; 
Ai  cavalli  non  je  sai  dar  la  voce. 

293. 
A  sor  paino! 
Saccoccia  non  ci  avete,  manca  un  quattrino. 


>  y^-i.  BUssig  No,  85. 


28o  F.  SCHULZE, 

294. 

Sor  paino  con  capello  bianco, 
Vi  sia  levata  la  pelle  dal  fianco. 

295. 
A  Sor  paino 
Le  falde  le  cocimo  al  tegamino. 

296. 
Sor  paino,  con  cappello  tondo, 
Voglio  veni  con  voi  girando  il.  mondo  ! 

297. 
Fior  di  mortella! 
Accanto  del  vetturino  e'  è  la  più  bella. 

•  298. 

Fatevi  indietro. 
Che  stiamo  sulla  piazza  di  S.  Pietro. 

299. 
Papa  Gregorio! 
La  gabbia  con  sorcetto  moscarolo! 

300. 
Alla  Reale! 

L'  Ottobre  è  fatto  come  carnevale. 

301. 
Siemo  trasteverine  tutta  foja. 
La  sapemo  far  1'  arte  di  boja. 

302. 
L'  arte  di  boja  e  1'  arte  dell'  ajutante. 
Siemo  trasteverine  tutte  quante. 

303. 
Siemo  trasteverine,  e  non  tremamo 

Er  cortelluccio  in  petto,  er  sercio  in  mano. 

304. 
£  arrivata  una  barca  di  zitelle. 

Correte  giovinotti  a  pigliar  moglie! 

Dieci  a  bajocco  come  4e  mosciarelle. 

305. 
Voglio  cantare, 

£  tutto  il  fìato  io  voglio  fa  uscire: 

Chi  non  me  può  sentire,  possi  crepare. 

306. 
Chi  non  può  senti  sto  mìo  canto, 
S*  atturino  V  orecchio  per  un  momento 
Fino  eh'  arriva  il  prete  col  olio  santo. 

307. 
Chi  non  può  senti  questa  mia  voce, 

S*  atturino  V  orecchio  colla  pece. 

Fino  eh*  arrivera  il  prete  colla  croce. 


RÖMISCHB  RITORNELLE.  28 1 

30«. 

Facciate  alla  finestra,  brutta  strega, 

Manico  di  padella  ruzzonita, 

Se  venghì  giù,  te  voglio  dà  la  paga. 

309. 
Quanto  sei  brutta!     Ti  piglia  un  dolore, 

Te  risomigli  al  peccato  mortale, 

Dell'  inferno  sei  guardaportone  ! 

310. 
State  zitta,  brutta  scanapapere, 
Regina  delle  pecore  muggiolose, 
Quando  parli  tu,  V  inferno  *  si  apre. 

3"- 
Cantate  forte! 

Se  no  'na  pena  al  cuore  ve  se  mette, 

£  ve  la  porterete  fin  alla  morte. 

312. 
In  mezzo  al  mar  un'  albero  di  rose, 

Le  cime  son  arrivate  alla  fornace 

Ditelo,  bella  mia,  se  vi  cuoce. 

313. 
In  mezzo  al  mar  un'albero,  che 'pende: 

Le  cime  son  arrivate  a  ripa  grande. 

Se  r  avete  con  me,  fate  l' intende. 

314. 
Santa  Maria  maggiore,  e'  è  la  salita, 

All'  Aracœli  e'  è  la  scalinata. 

Sora  scontenta,  fate  la  finita! 

3"5. 
Alla  finestra  non  ci  son  sportelli» 

Di  qua  di  là  due  belle  papagalli  : 

Grugnaccio  spizzicato  dagl'  uccelli. 

316. 
Fior  d'assogna! 

Non  tanta  chiaccheretta,  sora  carogna. 
Annate  cercando  chi  vi  gratta  la  rogna. 

317. 
Me  chiamo  schiatta  e  crepa,  e  son  signora. 

Sto  nome  me  V  ha  messo  la  mammana, 

Chi  vuol  male  a  me,  non  campi  un'  ora. 

318. 
Quanto  sei  brutta! 

Se  te  butto  al  mare,  la  barca  scappa, 

Arriva  la  balena  e  ti  ributta. 


282  F.  SCHULZE, 

319. 

Chi  vuol  male  a  me,  si  cacci  gl'  occhi, 

Poi  se  li  faccia  alla  padella  fritti, 

Poi  me  lo  mandi  a  di,  quando  son  cotti. 

320. 
Mazzaccio  giallo! 

Che  pc)ssi  far  la  morte,  che  fece  il  grillo. 

Fu  straccinato  a  coda  di  c:avallo. 

321. 
Fior  de  granato 

Ce  r  hai  la  coda  de  paglia,  daje  fuoco, 
In  nome  tuo,  chi  V  ha  mentovato. 

322. 
Fior  d'  aneto  ! 

A  di  male  di  me,  vi  puzza  il  fiato. 
Lavate  vi  la  bocca  coir  aceto. 

323- 
Siete  più  bianca,  che  non  è  un  caldaro; 

Siete  più  rossa,  che  non  è  un  cetrolo; 

C  avete  la  boccuccia  da  sommaro. 

324- 
Mi  chiamo  Pippo  e  Peppe,  lo  sapete; 

Dieci  a  bajocco  do  le  coltellate. 

De  pugni  e  schiaffì,  quanti  ne  volete.  * 

325. 
Quanto  siete  bella  a  parte  dietro! 

A  parte  d' avanti  non  t' avevo  veduto, 

Pari  V  acqua  santa  di  S.  Pietro. 

326. 
Quanto  sei  bella! 
Da  lontano  mi  pari  una  stella, 
E  da  vicino  un  sacco  di  carbonella. 

327. 
State  zitta,  che  non  sai  cantane, 

Piglia  la  sedia  e  mettete  a  sedere. 

Piglia  la  conocchia  e  mettete  a  filane. 

328. 
Passa  via! 

Chi  la  conosce,  la  razzaccia  tua! 
Prima  facevi  il  ladro  e  mo  la  spia. 

329. 
Fior  d'arbuccio! 

Delle  vostre  bellezze  me  fo  un  faccio, 

Le  butto  al  mondezza] o,  e  poi  ci  piscio. 


»   y¿^¿.  Elessi^  No,  286. 


RÖMISCHE  RrrORNELLB.  283 

330. 

Fior  di  finocchio 

Siete  voi,  che  siete  vecchio, 

Vene  cascato  in  trediciore  in  tocco. 

331. 
Fior  d'aglietto! 

Se  vi  sentite  male,  andate  a  letto» 

Ve  passo  la  giornata,  ve  do  un  pappetto. 

332- 
Fior  de  pepe! 

Mi  è  stato  detto,  che  vi  e'  addannate. 

La  testa  per  i  spicioli  battete. 

333. 
Fior  de  more! 

Non  vi  pigliate  collera,  comare. 

Che  chi  si  piglia  collera,  si  more.* 

334- 
Quanto  cantate! 

Perchè  non  andante  a  Valle  e  non  ve  vendete  ? 

Pigliate  un  coltelluccio  e  ve  scannate. 

335- 
Perchè  non  te  butti 

Dentro  lo  sciacquatore  dei  piatti? 

Riesci  per  canali,  vai  per  condotti. 

336. 
Il  bene,  che  te  voglio,  te  lo  dico; 

Te  vorria  veder  morto  impiccato, 

La  testa  rivoltata  per  panico. 

337- 
Se  la  piglia  con  me,  la  piglia  male. 

Se  la  piglia  con  me,  pensaci  bene, 

lo  son  la  sciuma  dell'  acqua  di  mare.^ 

338. 
£  r  acqua  della  mare  è  turchinella. 

La  lingua  delle  donne  cuce  e  taglia. 

Questo  dico  a  voi,  bella  zitella! 

339. 
Fior  de  cavoli; 

Pigliamo  una  carrozza,  andamo  a  Tivoli, 

Per  discorre  con  voi  ci  vuol  tre  paoli. 

340. 
Àgli  ruelli! 

Se  ti  vuoi  maritar,  perchè  non  parli? 

Te  porto  dallo  stagnaro,  e  te  fo  gl'  annelli. 


»   ^^/.  TigH,  Cantío  S,  373,  451. 

*  Seitenstück  zu  Tigri,  Canti^  S,  354,  287. 


284  F.  SCHULZE, 

341. 

Fior  d' assegna! 

Quando  vostra  madre  andette  a  Bologna, 

Andette  a  pigliar  rimedio  per  la  rogna. 

342. 
Fior  de  Ormo! 

Vorria  saper  le  chiacchere,  a  che  stanno; 

Chi  te  fa  chiacchera,  bocca  de  forno? 

343. 
Quanto  canti! 

Nemmene  si  avessi  gli  strumenti, 

Te  butto  a  dietro  per  non  cascar  avanti. 

344- 
Me  voglio  far  un  zinnale  di  cutocurno, 

Da  piedi  ci  voglio  mette,  ti  piglia  un  mal  anno, 

Si  piglia  un'  anticore,  chi  sta  col  grugno. 

345- 
Che  si'  ammazzato,  sempre  stai   allo  specchio! 

Te  spuntano  le  corna, 

Come  un*  abbacchio. 

346. 
Dite  me,  bella,  quanti  cori  ce  ne  avete,    • 

Che  a  tutti  buona  cera  mostrate 

Solo  a  me,  quando  me  vedete,  la  testa  voltate. 

347. 
Vi  compatisco,  che  ragazze  siete, 

Se  non  sapete  amar,  bella,  impararete! 

348. 
Sora  Felice! 

Vi  voglio  dir  una  cosa,  che  vi  dispiace. 

Vi  siete  fatta  come  un'  alice. 

349. 
Facciaccia  verde  e  pieno  di  veleno. 

Un  giorno  sentirai,  che  brutto  tono, 

Se  la  linguaccia  non  te  tenghi  a  freno! 

351. 
Fior  de  sale! 

Che  vai,  facendo  lingua  serpentina. 

Che  degli  fatti  miei  ne  dichi  male. 

350. 
Fior  di  gazzia! 

Mannaccia  a  tutti  i  mortacci  tua, 

Quelli  de  tu  padre  e  de  tu  zia. 

352. 
Fior  d'  anchenne  ! 

Vi  pendone  le  laccie  dalle  mutande, 

Vi  fate  minchione  dalle  zitelle. 


RÖMISCHE  RITORNBLLE.  285 

353- 

Fior  di  pepe! 

Pepe  ve  chiedo»  pepe  me  date, 

Che  bella  peparola  che  ce  avete! 

354. 
Voglio  piglia  un  bajocco  d'  aghe  e  spille  ; 

Te  le  voglio  buttar  dietro  le  spalle: 

Amanti  come  voi  trovo  mille.* 

355. 
A  pigliar  un  scultore,  non  lo  pensate. 

Non  so  bastante  le  loro  monete; 

È  meglio,  che  zitelluccia  ve  ne  state. 

356. 
Fior  d'  anchenne  ! 

Ce  ne  vonno  dieci  canne, 

Per  vestire  mio  amore  colle  sorelle. 

357- 
Fior  de  fica! 

E  tanto  tempo,  che  non  T  ho' magnata, 

Voglio  farme  una  fìcarolett'  amica. 

358. 
Fior  di  rampazzoi 

La  luna  sta  in  mezzo  al  cielo 

£  sulla  testa  del  mio  ragazzo. 

359. 
Per  questa  strada  ce  batte  un'  orologio; 

E  per  Gigetto  ce  vorebbe  un  bacio, 

£  per  Ninetta  una  sedia  d'  appoggio. 

360. 
Mamma,  mamma! 

Per  marito  voglio  un  suona-tromba, 
Tutta  la  notte  va  suona  la  banda. 

361. 
Il  primo  amore  fu  un  caccaro; 
Il  secondo  screpatello  vignarolo, 
E  l'ultimo  sarà  sto  figlio  caro. 

362. 
Un  mazzo  de  garofoli  in  cantina. 
Che  bella  gioventù  trasteverina! 

363. 
Un  mazzo  de  garofoli  e  viole, 

E  quel  paino  m'  ha  rubato  il  cuore. 

364. 
In  mezzo  al  tamburello  e'  è  un  pupazzo. 

Evviva  Giuseppina  col  ragazzo! 


Vgl.  BUssig  No.  5«,  Tigri,  CanH^  S.  368,  410. 


286  F.  SCHULZE, 

365. 

Fior  d*  aglietto  ! 

Ne  voglio  mette  quattro  al  cataletto, 

La  suocera,  la  nuora  e  che  e'  è  dentro. 

366. 
In  mezzo  al  mare  e'  è  un  pesce  pesce  ; 
In  pescheria  son  trigli  e  lacie. 
Magna,  cavallo  mio,  che  V  erba  cresce. 

367. 
Portate  le  riutte  a  S.  Felice, 

Vi  chiamate,  minchion'  à  ragazze  ; 

A  minchionar  a  me  non  vi  riesce.* 

368. 
Fior  di  nocchia. 

Se  te  trovo  solo  per  la  macchia. 
Te  fo  far  il  zumpo  della  ranocchia. 

369. 
A  quel  paino!      Dove  ve  ne  annate? 

Quella  paina,  dove  ve  la  portate? 

370. 
Quanto  sei  bruttai 

Lévete  lo  circhio  e  la  bautta! 

37«. 
Sta  sera  non  e'  è  male. 

Domani  è  finito  carnevale! 

372- 
Fior  di  granato! 

Tu  eri  lo  mio  amore  e  mi  hai  tradito. 

Eri  il  mio  amore  e  mi  hai  lasciato. 

373- 
Fior  di  faggio! 

Risuona  il  tuo  nome  da  poggio  a  poggio, 

Quando  e'  innamorammo,  il  fu  di  maggio. 

374- 
Alla  palombella! 

Dammi  una  penna  della  tua  beli'  ala, 

Che  scriver  vo'  'na  lettera  alla  mia  bella  ! 

375- 
Fior  d'  erba  bella  ! 

Più  cresce  il  fiume,  più  legna  vien  a  galla. 

Più  te  remiro,  più  mi  pari  bella.  < 


»    ^/.   TXrri,  Cantt^  S.  365,  38 1. 
*   i^/.  Marcoaldi,  Canti  S,  117,  76. 


] 


RÖMISCHE  RITORNBLLB.  287 

376. 

Bella,  che  alla  finestra  ve  ne  state, 
La  cassa  dello  petto  ve  rompete, 
Vi  prego,  bella,  che  ve  ce  levate! 

377. 
Tra  lusco  e  brusco  e  tra  le   fronde  in  fresco  ! 

Che  avete,  bella  mia,  non  vi  capisco, 

Parlate  me  italiano  e  non  tedesco  ! 

378. 
Bella,  che  ve  ne  state  dalla  fratta! 

Non  vi  fate  tirar  più  la  calzetta, 

Dopo  della  calzetta  vien  la  scarpa. 

379. 
Per  dispetto  di  chi  non  vorria. 

Col  mio  ragazzo  parlo  ogni  sera; 

Parlate,  se  ce  avete  gelosia  ! 

380. 
Dalla  legnara  e'  è  tanta  legna. 
Gì  getto  ci  la  legorono  ;  ^ 

La  mogliuccia  sua  se  lo  ingegna. 

381. 
Fior  de  facioli! 
Angelinetta  degli  cappellari 
Fa  V  amore  cogli  sergiaroli. 

382. 
Quanto  sei  nera! 

Perchè  non  dichi  a  mamma,  che  te  lava. 
Con  agro  di  limone  e  un  pò  di  rena? 

383. 
Fior  d'  ormello  ! 

Vedi  quel  giovinetto,  quanto  è  bello! 

Se  lo  guardi  in  saccoccia,  e'  è  il  coltello. 

384. 
Fior  d'  aglio! 

11  giovinetto  porta  il  coltello; 

Ferma  te  ricotta,  che  mo  te  taglio. 

385. 
Fior  d'erbetta! 

11  ballo  sulla  piazza,  che  v'aspetta, 

Sta  sul  cantone,  batte  la  cianchetta. 

386. 
Fior  d*  erbetta  ! 

Quando  lo  vedo,  ci  divento  matta, 
11  mio  ragazzo  colla  scoppoletta. 


288  F.  SCHULZE, 

387. 

Fior  d'  erba  bella  ! 

Me  ha  detto  un  pittor,  che  non  sbaglia 

La  donna  piccinina  non  è  mai  bella. 

388. 
Fior  de  latte! 

Dopo  la  gelosia  pure  le  batte, 

Almeno  fossi  bella  bugiarate. 

389- 
Alla  viola! 

Il  giorno  di  S.  Pietro  scaccio  magara, 

Me  fo  gli  stivaletti  e  la  giacca  nuova. 

391. 
Core  tiranno! 

Prima  me  venivi  a  trovar  ogni  giorno, 

Adesso  si  vedemo  una  volta  all'  anno. 

390. 
Bella,  che  abita  sotto  al  tetto, 

Il  vostro  marito  è  un  cornuto  contento, 

Siemo  tutte  e  due  d'  un  sentimento. 

392. 
Sonato  mezzo  giorno  vota  pile. 

Andamo,  amor  mio,  a  mangiare  ; 

Dopo  mangiato  andamo  a  dormire. 

393. 
Fior  d'  erbetta  ! 

La  vita  della  donna  è  bona  tutta 

Massimiamente  quella  ciabafetta. 

394. 
Lo  mio  amore  m*  ha  mandato  una  lettera. 

Sigillata  con  una  cerata; 

Me  m'  ha  mandato  dir,  che  son  moretta. 

395. 
Io  ho  mandato  un'  altra  a  lui. 

Che  si  li  piglia  a  fa  tutt'  questi  guai; 

Se  son  moretta,  non  farò  per  lui.* 

396. 
Io  r  ho  mandato  la  risposta. 

Che  si  pro  veda  lui,  che  io  so  pro  vista. 

Che  me  son  preso  un  guardian  di  posta. 

397- 
Fior  di  riso! 

Apre  la  finestrella  e  dentro  traso, 

A  mamma  je  la  famo  V  improvviso. 


•  S.  o.  No.  128 — 30   Variante, 


RÖMISCHE  RITOKNBLLE. 


289 


398. 

Fior  di  nocchie! 

Se  per  sorte  mammita  ti  batte, 

Pigli  te  li  tutti  e  buona  notte. 

399. 
Fior  di  riso! 

Boccuccia  risarella,  da  me  un  bacio! 

Boccuccia  risarella  del  paradiso!^ 

400. 
Fior  d*  argento  ! 

Me  son  sognato  che  mi  dormivi  a  canto, 
Se  lo  facemi  o  un  sonno  contento. 

401. 
Quanto  sei  bella,  Dio  te  benedica! 
Pare,  che  abbia  dipinto  S.  Luca 
O  puramente  S.  Margherita.^ 

402. 
Voglio  buttar  una  lettera  in  alto  mare! 
Nessuna  donna  te  possi  piacere. 
Sempre  il  nome  mio  possi  chiamare. 

403. 
In  mezzo  al  mare,  in  mezzo  alle  rovine 

Son  vivo,  me  piangete  per  mortale. 

Il  male  mio  un  giorno  avrà  fine. 

404. 
Andai  al  giardino  per  ricoglie  un  fiore, 
Vidi  lo  bello  mio  fra  le  viole, 
£  mi  pareva  la  sfera  del  sole!^ 

405. 
Andai  al  giardino  per  ricoglier  una  rama. 
Vidi  lo  bello  mio,  che  riluceva, 
£  stava  tra  li  fiori  di  madricala. 

406. 
Io  benedico  la  menta  romana, 
Quello  che  si  pianta  la  mattina, 
£  Io  mio  amor  Paolo  si  chiama. 

407. 
Fior  d'  argento  ! 

Piglia  una  vedovella,  e  non  scaccia  tanto; 
Sarai  chiamato  padre  prima  dal  tempo. 


*   5.  o.  No,  16    Variante. 
'  S,  No,  24   Variante, 

.  f.  rom.  /Ul.  Xlli. 


*  S.  0,  No,  12    Variante. 


19 


^ 


290  F.  SCHÜLZB,   RÖMISCHE  RITORNELLK. 

408. 

A  Roma,  a  Roma  le  belle  romane! 
£  son  più  belle  le  trasteverine, 
A  ruba  cuore  sq  le  montegiane. 

409. 
Fior  di  nocchia! 

Lo  mio  amore  m'ha  detto  moretta, 
Costa  più  il  caviale  che  la  ricotta. 

410. 
Se  canti  in  chiesa,  come  in  casa  canti, 
Povero  Cristo,  sfortunati  i  SantL 


Anmerkungen. 

No.  31  Viole  accese  =  Viola  di  pasqua,  Levkoje,  also  hier  frische  Lev- 
kojen. —  42  mannaggia  =  Ausruf,  etwa  „verdammt",  „verflucht".  —  80  cian- 
cicare gnochi  =z  sioiitm,  —  136  haitecca  di  commando  =  2^uberstab.  — 
149  piino  =  gutgekleideter  Herr.  —  156  spara  Castello  ^  Der  Schufs  Mit- 
tags von  Castel  St.  Angelo.  — •  159  strenghe  di  seta  ^  seidene  Stränge  oder 
Schnüre.  —  178  /a^/ia^a  =  paolo.  —  181  abuscare  =  verdienen,  ricci  =■ 
Hobelspähne.  —  1 83  cappelletto  de  romoschene  =  langhaariger  weicher  Filz- 
hut, der  noch  vor  25 — 30  Jahren  in  Rom  vom  Volk  getragen  wurde.  Die 
Haare  waren  so  lang,  dafs  man  Muster  darauf  blasen  konnte.  —  184  abito  a 
campana  =  glockenförmig  (Krinoline).  —  200  le  lendiere  =  Loggien,  Bal- 
ken. —  217  rusica  la  favaccia  =  ji.'aigX  an  schlechten  Bohnen.  —  238  misti- 
canga  =  gemischter  in  der  Campagna  gesuchter  Salat.  —  242  ciapita  =  ist 
matt,  ohne  Geschmack.  —  243  calutte  rinnacciate  -«  gestopfte  Strümpfe.  — 
278  pilaccia  de  faggioü  ==  Topf  mit  Bohnen.  —  285  Ciambrusco  =  lam- 
brusco. —  289  ruello  =  lustig,  heiter.  —  304  moscerelle  =>  ausgehülste  Kasta- 
nien ,  werden  auf  der  Strafse  ausgerufen.  —  308  ruzMonita  =  verrostet.  — 
310  scannapapere  =  Schimpfwort,  scannare + papera,  pecore  mug  gioiose  = 
rotzige  Schafe.  —  316  ajj^^na  =  sugna.  —  344  rM/o^Mr»^?  =  Baumwollen- 
zeug. —  370  »r^Ak»  =  Reifrock.  —  381  j^r,^r0â' =s  Strafsenpflasterer. — 
traso  =  Pt.  zu  trarre. 

F.   SCHÜLZB. 


VERMISCHTES. 

I.   Zur  Litteratargeschiehte. 

Zu  Gaston  Pans'  Poème  inédit  de  Martin  de  Franc 

(Romania  XVI). 

Unter  den  Werken  des  Alain  Chartier  findet  sich  in  allen  Drucken 
und  in  gewissen  Handschriñen  ein  aus  i6o  Huitains  bestehendes 
Gedicht  mit  dem  Titel  ^^Ospital  d'Amours".  Dasselbe  stellt  im 
Wesentlichen  eine  Vision  dar,  in  welcher  der  Dichter  das  Liebes- 
krankenhaus sieht.  Zu  diesem  Haus  gehört  ein  Friedhof,  auf  dem 
die  t^aü  et  loyaulx  amoureux  ruhen  ;  Leurs  epiiaphes  deuisoient  Leurs 
noms,  und  der  Dichter  findet  die  Gräber  von  Tristan  le  cheualier 
trespreux  Lequel  mourut  de  desconfort  Lancelot  du  Lac  et  tous  ceulx 
Qui  qymerent  iusqtia  la  mort,  ferner  das  eines  seneschal  des  Charretiers 
Nomme  Jehan  de  propre  nom,  der  in  8  weiteren  Versen  seiner  Treue, 
Tapferkeit  und  Ehrbarkeit  wegen  gepriesen  wird,  und  auch  Alain 
Chartier  liegt  hier  begraben,  wie  die  beiden  folgenden  von  Gaston 
Paris  Romania  XVI  413  wiedergegebenen  Strophen  berichten.  Man 
hat  aus  dieser  Erwähnung  des  Alain  Chartier  als  eines  Gestorbenen 
den  Schlufs  gezogen,  das  Gedicht  sei  nicht  von  ihm,  sondern  nach 
seinem  Tode  verfafst,  und  Gaston  Paris  tritt  dieser  Meinung  a.  a.  O. 
voll  und  ganz  bei.  Daf«  die  Entscheidung  in  diesem  Punkte  für 
die  Beurteilung  des  Charakters  und  der  Bedeutung  des  Alain  Char- 
tier von  Wichtigkeit  ist,  bedarf  nicht  des  Nachweises.  Sie  ist  aber 
auch  von  Wichtigkeit,  und  darauf  hat  Gaston  Paris  jetzt  zuerst 
aufìnerksam  gemacht,  für  die  Bestimmung  von  Chartiers  Todesjahr 
und  für  die  Entscheidung  betreffs  der  Autorschaft  eines  anderen  dem- 
selben Verfasser  zugeschriebenen  Gedichtes.  Das  Ospitai  d'Amours 
wird  von  Martin  Le  Franc  an  einer  Stelle  seines  Champion  des 
Dames  erwähnt,  welche  Gaston  Paris  a.  a.  O.  S.  410  f.  mitteilt 
Dieses  Werk  ist  in  den  Jahren  1441  und  1442,  wenigstens  zum 
Teil  (S.  395  f.)  entstanden,  das  Ospitai  d'Amours  also  vor  dieser 
Zeit,  und  Alain  Chartier  wäre  noch  früher  gestorben,  wenn  die 
angeführte  'Ansicht  Gaston  Paris*  richtig  ist.  Es  folgt  aus  derselben 
veiter,  dafs  die  Balade  de  Fougères,  welche  sich  auf  ein  Ereignis 
vom  24.  März  1449  (Martin,  Histoire  de  France  VI,  1862,  S.  432) 

19* 


2g 2  VERMISCHTES.     I.   ZUR  UTTSRATURGBSCHICIITE. 

bezieht,  nicht  von  Alain  Chartier  gedichtet  ist,  obgleich  unter  den 
Werken  desselben  überliefert  Unter  diesen  Umständen  bedarf  die 
Frage  nach  dem  Verfasser  des  Ospitai  d'Amours  der  sorgfältigsten 
Prüfung.  Mit  dem  von  'Gaston  Paris  und  anderen  von  ihm  ge- 
brauchten Beweismittel  allein  kann  dem  Alain  Chartier  das  Gedicht 
nicht  sicher  abgesprochen  werden.  Es  ist  wohl  annehmbar,  dafs 
der  Dichter  im  Traum  sich  gestorben  sieht;  indem  er  dies  fìngìert, 
indem  er  sich  in  der  „/an/asi€*'f  in  welche  er  ,;eingetreten"  ist,  an 
sein  Grab  versetzt  und  indem  er  dieses  Grab  als  befindlich  zwischen 
den  Tristans,  Lancelots  und  anderer,  die  ohne  Furcht  und  Tadel 
liebten,  vor-  und  darstellt,  bezeichnet  er  sich  als  treuesten  Anhänger 
Amors,  der  seine  Liebe  bis  zum  Tode  bewahrt  und  dessen  Tod 
durch  seine  Liebe  herbeigeführt  wird.  Er  trägt  so  auf  Umwegen 
und  durch  die  Blume  seiner  Dame  sein  Liebesflehen  vor,  die  Bitte, 
sich  seiner  zu  erbarmen  und  ihn  nicht  an  seinem  Liebesleid  sterben 
zu  lassen.  Doch  seien  zwei  Punkte  nicht  verschwiegen,  welche  Be- 
denken gegen  diese  Deutung  zu  erregen  scheinen.  Alain  Chartier 
Nvird  in  der  in  Frage  stehenden  Stelle  als  /respar/aü,  saige  et  loyal 
bezeichnet  und  es  heifst  daselbst  von  ihm:  en  amour  fist  maint  hault 
fait.  Darf  man  annehmen,  dafs  der,  dem  solche  Worte  gelten, 
sie  mit  eigener  Hand  geschrieben  hat?  In  dem  vorliegenden  Falle 
scheint  mir  diese  Annahme  nicht  ausgeschlossen.  Die  Persop,  die 
Subjektivität  des  Dichters  tritt  hier,  wo  er  von  sich  als  einem  Ge- 
storbenen spricht,  vollkommen  zurück,  so  vollkommen,  dafs  er  sich 
wie  einen  zweiten  mit  Lob  oder  Tadel  bedenken  darf.  Liegt  doch 
schon  darin,  dafs  der  Dichter  sich  auf  dem  Friedhof  der  treuesten 
Liebhaber  bestattet  sein  läfst,  eine  Kritik  seines  eigenen  Wesens. 
Zweitens  sagt  Martin  Le  Franc  in  der  von  Gaston  Paris  a.  a.  O. 
•citierten  Stelle,  indem  er  darauf  anspielt,  dafs  der  Dichter  des 
Ospitai  d'Amours  die  helle  dame  sens  mercy  Alain  Chartiers  in  die 
„gémonies  d'Amour**  versetzt:  sie  ist  nicht  hier  comme  ne  scoy  qui 
Va  songié.  Es  folgt  hieraus  höchstens,  dafs  Martin  Le  Franc,  dann 
ein  Vorläufer  Gaston  Paris',  Alain  nicht  fur  den  Verfasser  des 
Ospitai  gehalten  hat  Oder  aber  er  umgeht  es,  Alain  Chartier  mit 
Nennung  seines  Namens  anzugreifen,  den  Dichter,  welchen  den 
jungen  Edelleuten  zur  Lektüre  zu  empfehlen  er  sich  angelegen  sein 
läfst,  den  er  auch  sonst  citiert  und  lobend  in  Gegensatz  zu  dem 
gehafsten  und  eifrig  bekämpften  Jean  de  Meun  stellt  (a.  a.  O. 
S.  410). 

Unser  Standpunkt  in  der  Frage  nach  dem  Verfasser  des 
Ospitai  findet  eine  Stütze  in  folgender  Thatsache.  Zu  den  Oeuvres 
complètes  du  roy  René,  herausgegeben  von  Quatrebarbes,  gehört 
ein  im  dritten  Bande  dieser  Ausgabe  enthaltenes  „Livre  du  Cuer 
d'Amours  espris".  Auch  hier  wird  ein  Traum  dargestellt  Dem 
Dichter  erscheint  sein  Herz  personifiziert  wie  ein  fahrender  Ritter 
auf  der  Suche  nach  Dame  Doulce  Mercj.  Auf  dieser' Fahrt  sieht 
Cuer  manches  Wunder  und  gelangt  zum  Hospital  der  Liebe,  das 
hier  wie  in  dem  vorher  besprochenen  Gedicht  einen  cymetière  um- 


A.  FBIST,  ZU  GASTON  PARIS'  POÈME  INÉDIT  DB  MARTIN  DB  FRANC.     293 

fafst  Leans  verrez  maint  epìiacle,  Qui  semblent  faiz  par  grant  mi' 
rack  hört  der  Ritter  von  seinem  Begleiter  (S.  96),  der  fortfährt: 
üng  y  a  de  fresche  memoire^  Qui  fut  homme  digne  de  gloire,  Ce  fut 
maistre  Alain  Charretier,  Qui  tant  sceust  d^ Amours  le  mestier  Qiiil  en 
fist  les  très  plus  beaux  ditz  Qiioncques  puis  son  temps  furent  ditz. 
Und  Cuer  bittet  dame  Courtoisie,  die  das  Amt  einer  enfermière 
in  dem  Hospital  verwaltet,  Qu^ü  vous  plaise  moy  octrier  Que  me 
vueillez  monstrer  demain  La  sepulture  maistre  Alain;  Autrefois  (1. 
fadis)  Vqy  veu  dès  mon  enfance.  Car  (il)  estoit  du  pais  de  France 
(S.  102).  Courtoisie  willfahrt  ihm  und  führt  ihn  am  nächsten 
Morgen  zu  dem  Friedhof,  dessen  Eingang  ein  grofser  Thorbogen 
bildet.  An  diesem  sind  die  Namen,  Titel  und  Waffen  derjenigen 
ausgebracht,  die  hier  bestattet  sind,  und  zu  jedem  Namen  (einen 
ausgenommen)  ein  kurzes  Gedicht,  in  dem  der  betreffende  über 
seinen  Charakter  und  seine  Schicksale  den  Besucher  unterrichtet 
Da  liest  Cuer  von  König  David  und  von  Helden  der  griechischen 
Sage,  von  römischen  Kaisem  und  französischen  Fürsten.  Lancelot 
du  Lac,  Tristan,  Ponthus  werden  behandelt  neben  Ovid,  Boccaccio, 
Petrarca,  Guillaume  de  Machault,  Jean  de  Meun  und  Alain  Char- 
tier. Nur  die  Verse  (S.  132),  die  sich  auf  diesen  letzten  beziehen 
seien  hier  angeführt:  fe,  Alain  Charretier,  secretaire  du  roy  Charles 
le  septiesme,  fuz  en  très  dur  arrqy  Des  faiz  d'amours  surpris,  telle- 
ment  et  si  fort  Que,  depuis  que  fortune  me  volt  tollir  par  mort  Ma 
très  gente  dame  et  ma  seulle  maistresse,  Finay  mes  jours  du  tout,  en 
langueur  et  tristesse.  Voire  faisant  ^chançons ,  ballades  et  dictiez  Telz 
comme  croy  rien  furent  oncques  puis  nulfzj  dy  tielz.  Ne  si  bien  aornez 
selon  mon  dotant  cas,  Pource^  après  ma  mort,  ne  nCa  oublia  pas  Le 
noble  dieu  d^ Amours  à  qui  suys  serviteur  O  les  autres  poethes  m* amis 
par  sa  cbulceur.  Man  beachte,  wie  der  fingierte  Autor  dieser  Verse 
sich  selbst  lobt  Aber  das  alles  nur  nebenbei.  Uns  ist  das  Wich- 
tigste,  dafs  sich  unter  den  französischen  Fürsten  René,  roy  de 
Jérusalem  et  de  Sicile  (S.  122)  findet  £s  ist  meines  Wissens  aus 
diesem  Grunde  das  Werk  dem  René  bis  jetzt  nicht  abgesprochen 
und  nach  1480,  dem  Todesjahre  Renés,  angesetzt  worden.  £s  ist 
auch  nicht  nötig,  dafs  die^  geschieht,  ebensowenig  aber,-  dafs  man 
das  Ospitai  d'Amours  einem  andern  zuschreibt  als  Alain  Char- 
tier, den  alte  Zeugnisse  als  Verfasser  bezeichnen.  Somit  bleibt* es 
unbewiesen,  dafs  Alain  Chartier  vor  1441  gestorben  ist  und  die 
Balade  de  Fougères  von  einem  andern  herrührt 

£s  mögen  einige  weitere  Bemerkungen  folgen,  zu  denen 
Gaston  Paris'  citierte  Arbeit  Anlafs  giebt.  Auf  S.  401 — 2  teilt 
derselbe  die  Stellen  des  Champion  Martin  le  Franc's  mit,  welche 
eine  Kenntnis  der  Chanson  de  Geste  verraten.  Solcher  Stellen  sind 
sehr  wenige,  aber  doch  nicht  nur  zwei,  wie  Gaston  Paris  angiebt; 
vielmehr  kommen  zu  denselben  zwei  andere:  Bl.  199b  vergleicht 
Le  Franc  einen  Verrat,  dessen  er  den  Liebhaber  beschuldigt,  mit 
dem  des  Ganelen,  und  Bl.  278a  antwortet  in  dem  Wortkampf  der 
Gegner  auf  das  Lob,   welches   der  Champion   den  Amazonen   ge- 


294  VERMISCHTES.    I.   ZUR  LTTTBRATURGESCUJCUTE. 

zollt  hat  unter  anderm  mit  dem  Ausruf:    Que  deust  faire  Ogier  h 
Danois  ? 

Auf  Bl.  277a  findet  man  neben  den  Namen  Tristant,  Gulehault, 
Lancelot  und  Gauvain  auch  den  Namen  Bohors  de  Gennes;  während 
Gaston  Paris  jene  anführt,  hat  er  diesen  übersehen,  über  welchen 
speziell  eine  erläuternde  Bemerkung  willkommen  gewesen  wäre. 

Da  derselbe  S.  388  bemerkt,  dafs  Martin  Dante  citiert,  so  sei 
hier  hinzugefugt,  dafs  auch  Boccaccio  vom  Dichter  (Bl.  183a)  ge- 
nannt wird. 

Eine  Beziehung  auf  das  Bréviaire  des  Nobles  findet  sich  auf 
Bl.  245,  nicht  345,  die  auf  das  Livre  de  Prison  auf  Bl.  238,  nicht 
298.  Die  Verszählung  in  der  von  Gaston  Paris  a.  a.  O.  heraus- 
gegebenen Complainte  ist  an  zwei  Stellen  fehlerhaft,  nämlich  in 
der  37,  nnd  in  der  50.  Strophe. 

Zu  den  von  denselben  (S.  423)  gesammelten  Belegen  für  faffie 
tritt  als  fünfter  das  Vorkommen  des  Wortes  auf  Bl.  272h  des  Cham- 
pion des  Dames.  Die  Stelle  lautet:  Des  bas  et  des  hatdtx  instru-- 
menis  On  a  ione  le  temps  passe  .  .  .  Mais  iamais  on  na  compasse  .  .  Ce 
qung  na  gueres  tr espasse  Faisoit,  appelle  Verdelet.  Ne  face  mention 
d^ Orphée  Dont  les  poetes  tant  descripuent  Ce  nest  qime  droite  faffee  Au 
regard  des  harpeurs  qui  viuent. 

Nach  der  Anmerkung,  die  Gaston  Paris  zu  V.  150  dér  Com- 
plainte giebt,  könnte  man  vermuten,  dafs  die  Verse  der  dort  be- 
sprochenen Art  im  15.  Jahrh.  selten  seien.  Das  ist  keineswegs  der 
Fall.  Weitere  Beispiele  aus  dieser  Zeit  sind  die  folgenden:  Et  cui 
ny  a  bouree  garnie  Die  adieu  sans  aporter  grace  Et  tays  le  remenant 
a  ce  Que  ne  soie  excommunie  Le  Franc,  Champion  303h.  Car  vous 
auez  assez  science  Pour  ce  sont  soubzmises  en  ce  Du  tout  a  vostre  con- 
science Alain  Chartier,  Livre  des  quatre  Dames.  Ne  changier  de  ses 
biens  fors  ce  Sans  faire  contrainte  ne  force  derselbe,  Débat  de 
Revaille  -  Matin.  Le  vent  fault  quii  face  sa  course  Et  la  mer 
bien  souuent  grant  force  Puis  retournent  en  leurs  limittes  Vérité  tout 
vaint  et  pour  ce  Ne'  craindras  parolles  mauldietes  Françoys  Garin, 
Complaintes  et  Enseignements  (gedichtet  1460)  Paris,  Silvestre, 
1832,  Bl.  17  b.  Mais  nonobstant  si  pas  say  />  .  .  •  Mais  dangier  me  fit 
dur  message  Alain  Chartier,  Ospitai  d'Amours.  Pour  quoy  sur  ce  le 
temps  pers  ie  .  ,  ,  Chescun  est  batu  de  sa  verge.  Le  Franc,  Champion 
198h.  Mais  que  fault  il  parler  deuesque  Quant  cardinaulx  dorment 
âf  pape,  Lee  brebis  dieti  sont,  bien^  maisque  La  mule  au  sainct  pere 
neschappe,  ebenda  303  ». 

A.   fKIST. 


2.   Zu  Guilhem  Ademar,  Eble  d'Uisel  und  Cercalmon. 

In  meiner  Abhandlung  über  die  provenzalische  Tenzone  (Leip- 
zig 1888)  suchte  ich  S.  t^"^ — 38  nachzuweisen,  dafs  in  Peire  d'Ai- 
vernhes  Satire  auf  die  zeitgenössischen  Dichter  Strophe  VII  und  VIII 


R.  ZENKER,   ZÜ  GUILHBM  ADEMAR,  BBLB  D'tHSEL  U.  CBRCALMON.      295 

nicht  ursprünglich,  sondern,  mit  Entlehnung  der  Reime  von  den 
entsprechenden  Strophen  der  Satire  des  Mönchs  von  Montaudon, 
später  interpoliert  seien  und  dafs  der  in  Strophe  VII  behandelte 
¿lias  (nach  Hs.  J  Grimoarlz)  Gausmar,  und  so  wahrscheinlich  auch 
der  in  der  Tenzone  Gr.  2i8,i  als  Interlocutor  auftretende  Guilhem 
Gasmar  identisch  seien  mit  dem  bekannten  Dichter  Guilhem 
Ademar.  In  seiner  Besprechung  der  genannten  Abhandlung  im  ' 
Literaturblatt  f.  germ.  u.  rom.  Phil.  1889,  Sp.  109  erklärt  nun 
Appel  ganz  bestimmt  meine  Beweisführung  für  verfehlt.  Dieselbe 
geht  nämlich  aus  von  der  Erwägung,  dafs  der  noch  im  Jahre 
1236  oder  37  dichterisch  thätige  Peire  Bremen,  dessen  Identität- 
mit  dem  in  der  VIII.  Strophe  von  Peires  Satire  behandelten 
Dichter  gleichen  Namens  vorausgesetzt  wird,  nicht  wohl  schon  vor 
dem  Jahre  11 73,  dem  terminus  ad  quem  für  die  Abfassung  der 
Satire,  ein  berühmter  Mann  gewesen  sein  könne.  Appel  hingegen 
meint,  diese  Schwierigkeit  sei  leicht  wegzuschaffen  durch  die  An- 
nahme, der  in  Peire  d'Alvernhes  Satire  behandelte  Peire  Bremon 
sei  nicht  jener  spätere  Dichter,  welcher  den  Beinamen  Ricas  novas 
führt,  sondern  der  andere  uns  bekannte  Peire  Bremon  mit  dem 
Beinamen  li  tortz,  über  dessen  Lebenszeit  wir  nicht  näher  unter- 
richtet seien  und  der  sehr  wohl  ein  Zeitgenosse  Peire  d'Alvernhes 
gewesen  sein  köhne.  Damit  wäre  denn  allerdings  meiner  Beweis- 
führung der  Boden  entzogen.  Aber  Appel  irrt  sich.  Der  P.  Bre- 
mon der  Satire"  ist  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  nicht  P.  Bremon 
li  tortz,  sondern  ist  eben  kein  anderer  als  P.  Bremon  Ricas  novas. 
Das  ergiebt  sich  aus  dem  Inhalt  der  auf  ihn  bezüglichen  Strophe 
der  Satire;  denn  hier  wird  auf  ein  Ereignis  angespielt,  welches 
ganz  sicher  identisch  ist  mit  einem  Ereignis,  welches  uns  aus  dem 
Leben  dieses  späteren  P.  Bremon  berichtet  wird  :  es  heifst  in  der 
Satire,  der  Graf  von  Toulouse  habe  P.  Bremon  mit  Recht  übel 
behandelt,  und  dem  P.  Bremon  Ricas  novas  hält  Sordel  in  dem 
Sirventes  Verz.  437,20  Str.  4  vor,  der  Graf  von  Toulouse  sei  ihm 
richtig  begegnet,  indem  er  ihn,  der  seinem  Herrn  die  Treue  ge- 
brochen, nach  Marseille  zurückgeschickt  habe,  cfr.  Diez,  L.  u.  W. 
S.  386  und  O.Schultz,  Zeitschr.  VII  211;  der  Graf  von  Toulouse 
war  nach  letzterem  Raimund  VIII.  (1222 — 1249);  wenn  sodann  in 
der  Satire  .bedauert  wird,  dafs  der  Graf  y^ol  ialhet  Aquo  que  horn 
porta  penden^*y  so  stimmt  das  sehr  gut  zu  dem  P.  Bremon  R.  n.  von 
Sordel  iu  dem  genannten  Sirventes  gemachten  Vorwurf  weichlichen, 
weibischen  Wesens.  Wenn  Schultz  a.  a.  O.  Anm.  10  die  Identität 
der  beiden  Bremons  noch  zweifelhaft  läfst,  so  thut  er  das  nur,  weil 
er  sie  mit  der  frühen  Abfassungszeit  der  Satire  nicht  zu  vereinigen 
weifs;  dafs  an  P.  Bremon  li  tortz  kaum  zu  denken  sei,  spricht  auch 
er  aus,  und  wenn  er  dann  noch  der  Möglichkeit  gedenkt,  es 
möchte  in  der  Satire  statt  P.  Bremon  mit  Hs.  a  Peire  de  Monzo 
(so,  nicht  Peire  Monzo,  nach  Verz.  351)  zu  lesen  sein,  so  ist  darauf 
zu  erwidern,  dafs  dieser  uns  sonst  gänzlich  unbekannte  Dichter- 
panie  doch  wohl  erst  aus  Peire  Bremon  se  (baisset)  verlesen  sein  wird, 


1 


296 


VERMISCHTES.     1.   ZUR  LITTBRATURGBSCHICHTS. 


Ob  Überdies  durch  die  Annahme,  es  handle  sich  in  der  Satire  am 
P.  Bremon  1.  t.,  wirklich  die  Schwierigkeit  gehoben  wäre,  ist  sehr 
zweifelhaft  ;  denn  wenn  wir  auch  fur  dessen  Lebenszeit  einen  festen 
Anhaltspunkt  nicht  haben,  so  macht  doch  schon  Chabaneau,  Biogr. 
d.  Troub.  S.  163  darauf  aufmerksam,  dafs  die  Vermutung  nahe 
liege,  man  habe  den  beiden  Bremens  Beinamen  nur  deswegen  ge- 
geben, um  sie  zu  unterscheiden,  und  dann  muíste  P.  Bremon  li 
tortz  entweder  gleichzeitig  mit  P.  Bremon  Ricas  novas  sein,  oder 
aber  er  müfste  gar  noch  jünger  sein,  da  er  seinen  einen  Körper- 
fehler bezeichnenden  Beinamen  doch  nur  bei  Lebzeiten  erhalten 
konnte.  Aber  ich  glaube,  wir  brauchen  die  Möglichkeit,  es  sei 
Bremon  1. 1  gemeint,  eben  gar  nicht  weiter  zu  erörtern,  der  oben 
angegebene  Grund  genügt,  den  in  der  Satire  genannten  Dichter 
mit  P.  Bremon  R.  n.  zu  identifizieren,  und  meine  Beweisführung  be- 
steht also  ganz  und  voll  zu  Recht:  die  Peire  Bremon-Strophe  ist 
nicht  ursprünglich,  sondern  ist,  wie  das  für  die  in  Hs.  J  ihre  Stelle 
einnehmende  Amaut  Daniel-Strophe  ohnehin  feststeht,  nachträglich 
interpoliert  ;  der  Mönch  von  Montaudon  hat  folglich  nicht  von  Peire, 
sondern  der  Interpolator  Peires  hat  vom  Mönch  vom  Montaudon 
den  Reim  dieser  'Strophe  entlehnt;  das  gleiche  gilt  aller  Wahr- 
scheinlichkeit nach  von  der  vorhergehenden  Strophe,  u.  s.  f.  Also 
ist  der  £lias,  resp.  Grimoartz  Gausmar  der  Satire  identisch  mit 
Guilhem  Ademar,  wofür  denn  jetzt  O.  Schultz  in  seiner  Bespre- 
chung meiner  Abhandlung  Ztschr.  XII  540  noch  den  weiteren 
Grund  geltend  gemacht  hat,  dafs  sich  das  in  Peires  Satire  von 
Gausmar  Ausgesagte:  „^j  cataliers  e's  fai  joglars**  vollständig  deckt 
mit  der  Angabe  der  Biographie  Guilhem  Ademars  (Chabaneau  S.  63): 
„non  poc  maniener  cavalaria^  e  fetz  se  joglars,*^  Da  somit  eine  Ent- 
stellung des  Namens  Guilhem  Ademar  leicht  vorkommen  konnte, 
da  uns  ein  Dichter  Namens  Guilhem  Gasmar  nicht  bekannt  ist 
und  überdies  a  statt  seiner  Guilhem  Ademar  hat,  so  ist  es  glaublich, 
dafs  auch  dieser  in  der  Tenzone  Verz.  218,1  auftretende  Guilhem 
Gasmar  kein  anderer  ist  als  eben  der  bekannte  Guilhem  Ademar. 
Appel  freilich  behauptet  bestimmt,  wir  hätten  es  hier  mit  Guilhem 
Gasmar  zu  thun,  da  sich  die  Einführung  der  Anrede  Guilhem  Ade- 
mar in  den  Text  der  Silbenzahl  wegen  verbiete  ;  aber  er  bedenkt 
nicht,  dafs  das  dreisilbige  Ademar  zu  dem  zweisilbigen  Asmar  oder 
Aimar  kontrahiert  werden  konnte,  wie  denn  der  erste  Vers  der 
Tenzone  zwischen  Raimbaut  de  Vaqueiras,  Ademar  und  Perdigón 
Verz.  392,15  lautet:  Segner  n^Aesmar,  chausetz  de  tres  bar  os  (lOsiU 
big).  Wir  dürfen  also  Guilhem  Asmar  in  die  Tenzone  einsetzen. 
Ich  hatte  mich  sodann  S.  38 — 41  der  genannten  Abhandlung 
bemüht,  zu  zeigen,  dafs  der  zweite  Interlocutor  der  eben  erwähnten 
Tenzone,  der  in  Strophe  XI  von  Peires  Satire  behandelte  Eble 
de  Saignas,  kein  anderer  sei,  als  der  bekannte  Eble  d'Uisel.  Die 
Berechtigung  dieser  Identifizierung  bestreitet  nun  sowohl  Appel,  als 
auch  Schultz  in  seiner  schon  citierten  Recension,  beide  aus  chrono- 
logischen  Gründen.      Appels    Einwendungen   sind    indessen   nicht 


R:  ZENKER,  ZU  GUILHELM  ADEMAR,   EBLE  D'UISEL  U.  CBRCALMON.       2^^ 

Stichhaltig;  denn  es  ist  einfach  nicht  richtig,  wenn  er  erklärt,  ich 
setze  die  fragliche  Tenzone,  bei  deren  Abfassung  Eble  de  Saignas 
schon  in  höherem  Alter  gewesen  sein  mufs,  ins  £nde  der  siebziger 
Jahre  des  12.  Jahrh.;  vielmehr  sage  ich  S.  86  nur,  sie  sei  jeden- 
falls nicht  früher  als  Ende  der  siebziger  Jahre  entstanden, 
was  doch  ganz  etwas  anderes  ist;  und  wenn  er  darauf  hinweist, 
dafs  Eble  d'Uisel  noch  mit  dem  ins  Ende  des  1 2.  und  den  Anfang 
des  13.  Jahrh.  zu  setzenden  Gui  d'Uisel  tenzoniere,  so  dürfte  ich 
mich  darauf  berufen,  dafs  auch  der  gleichfalls  schon  in  Peires 
Satire  erwähnte  Guiraut  de  Bomelh  noch  im  Anfang  des  13.  Jahrh. 
dichterisch  thätig  ist. 

Dagegen  sind  die  beiden  Daten,  welche  Schultz  für  Eble  d'Uisel 
ermittelt  hat,  allerdings  von  Bedeutung;  denn  es  ist  keine  Frage, 
dafs  Eble  d'Uisel,  war  er  wirklich  noch  in  den  Jahren  1228  und 
1233  am  Leben,  selbst  wenn  er  ein  recht  hohes  Alter  erreicht 
haben  sollte,  nicht  wohl  schon  in  Peires  vor  dem  Jahre  11 73  ent- 
standener Satire  als  namhafter  Dichter  aufgeführt  werden  konnte. 
Trotzdem  glaube  ich,  an  seiner  Identität  mit  Eble  de  Saignas  ent- 
schieden festhalten  zu  müssen.  Die  Charakteristik  des  letzteren  in 
Peires  Satire,  sowie  das,  was  wir  aus  seiner  Tenzone  mit  Guilhem 
Ademar  über  ihn  erfahren,  deckt  sich  so  vollständig  mit  dem,  was 
wir  über  Eble  d'Uisels  Charakter  und  Verhältnisse  aus  den  Ten- 
zonen,  an  denen  er  beteiligt  ist,  ermitteln  konnten,  die  überein- 
stinMnenden  Züge  —  es  ist  nicht  blofs  das  Verschuldetsein,  wie 
Appel  meint  —  sind  so  markanter,  individueller  Art,  dafs  die  An- 
nahme, wir  hätten  es  hier  mit  zwei  verschiedenen  Persönlichkeiten 
zu  thun,  als  im  höchsten  Grade  unwahrscheinlich  bezeichnet  werden 
mufs.  Nun  ist  zu  bemerken,  dafs  der  einzige  Anhaltspunkt,  den 
wir  für  Eble  de  Saignas  Lebenszeit  haben,  eben  seine  Erwähnung 
in  Peires  Satire  ist.  Denn  —  wozu  Schultz  geneigt  scheint  —  aus 
Eble  de  Saignas  Gleichzeitigkeit  mit  Garin  dem  Braunen,  welche 
durch  das  einzige  von  letzterem  uns  erhaltene  Lied:  Noü  e  jorn 
sui  en  pensamene  Verz.  163,1  sicher  bezeugt  ist,  seine  Gleichzeitigkeit 
mit  Peire  d*Alvernhe  folgern  wollen,  weil  Garin  ein  Zeitgenosse 
dieses  letzteren  sei,  hiefse  einen  Cirkelschlufs  machen.  Denn  Garins 
Gleichzeitigkeit  mit  Peire  hat  man  ja  erst  aus  seiner  Gleichzeitigkeit 
mit  Eble  de  Saignas  erschlossen,  indem  man  den  letzteren  wegen 
seiner  Erwähnung  in  Peire  d'Alvernhes  Satire  für  einen  Zeitgenossen 
dieses  Dichters  hielt  (cfr.  Bartsch,  Jahrbuch  3,399).*  Nun  war 
mir  die   auf  Eble   de  Saignas  bezügliche  Strophe   in  Peires   Satire 


*  Übrigens  würde  sich  Gleichzeitigkeit  Garins  und  Peires  mit  der  An- 
nahme der  Identität  der  beiden  Eble  recht  wohl  vereinigen  lassen,  da  doch 
Garin  weder  mit  Peire  noch  mit  Eble  gleichaltrig  gewesen  zu  sein  braucht. 
Wir  haben  deshalb  nicht  nötig,  die  von  Chabaneau,  Biogr.  S.  143  als  mög- 
lich hingestellte  Identität  Garins  mit  einem  gewissen  gegen  das  Jahr  11 74 
nachweisbaren  Garinus  Bruni  zu  leugnen.  Wahrscheinlicher  dürfte  es  aller- 
dings sein,  dais  Garin  mit  dem  befreundeten  Eble  auch  ungefähr  gleichaltrig 
gewesen  und  somit  erst  etliche  Jahrzehnte  später  anzusetzen  sei. 


298  VERMISCHTES.     I.   ZUR  LITTERATURGESCHICHTE. 

schon  von  vornherein  verdächtig;  dieselbe  ist  nämlich  aufs  er  den 
von  mir  als  sicher  interpoliert  nachgewiesenen  Strophen 
VII  und  Vili  von  sämtlichen  Strophen  des  Gedichts  die 
einzige,  welche  mit  der  ihr  entsprechenden  —  elften,  von  Sail 
d'Escola  handelnden  —  Strophe  der  Satire  des  Mönchs  von  Mon- 
taudon  den  gleichen  Reim,  den  Reim  es  aufweist;  indessen,  da  mir 
ein  innerer  Grund  gegen  ihre  Echtheit  nicht  vorzuliegen  schien, 
so  setzte  ich  die  Übereinstimmung  des  Reimes  bei  diesen  beiden 
korrespondierenden  Strophen  S.  36  auf  RecRnung  eines  „freilich 
eigentümlichen  Zufalls'*.^  Jetzt  nun,  da  sich  die  Annahme  ihrer 
Echtheit  als  unverträglich  erweist  mit  der  mir  nicht  zweifelhaften 
Identität  der  beiden  Ebles,  stehe  ich  nicht  an,  sie  gleichfalls  für 
eine  spätere  Interpolation  zu  erklären,  deren  Urheber  den  Reim 
von  der  entsprechenden  Strophe  XI  der  Satire  des  Mönchs  ent- 
lehnte. Die  aus  einem  formellen  Grunde  wahrscheinliche  Inter- 
polation der  Eble  de  Saignas-Strophe  also  angenommen,  sind  bei 
dem  Mangel  irgend  welcher  anderweitiger  Daten  für  die  Lebenszeit 
dieses  Dichters  chronologische  Bedenken  gegen  seine  Identifikation 
mit  Eble  d'Uisel  nicht  mehr  vorhanden  und  ich  halte  dieselbe  ent- 
schieden aufrecht. 

Ich  benutze  diese  Gelegenheit,  um  meine  Darstellung  in  einem 
nicht  unwesentlichen  Punkte  zu  berichtigen.  S.  72  habe  ich  als 
älteste  uns  erhaltene  Tenzone  die  in  der  einzigen  Hs.,  welche  sie 
überliefert,  den  Namen  des  Cercalmon  und  des  Guilhalmi  tragende, 
von  P.  Rajna,  Romania  VI  119  in  das  Jahr  11 37  gesetzte  Tenzone: 
Car  vey  fenir  a  tot  dia^  Verz.  1 1 2,  i  bezeichnet  und  habe  die  nach 
Römer,  Volkstümliche  Dichtungsarten  S.  58  von  Stengel  gegen  die 
Echtheit  der  Attribution  Cercalmon  geltend  gemachten  Gründe  als 
unhaltbar  verworfen.  Ich  sehe  mich  nun  genötigt,  zu  bekennen, 
dafs  ich  mich  hier  eines  Irrtums  schuldig  gemacht  habe  und  dafs 
diese  Tenzone  dem  Cercalmon  in  der  That  abzusprechen  ist 
Stengels  Gründe  gegen  die  Autorschaft  dieses  Dichters  scheinen 
mir  freilich  nach  wie  vor  nicht  zwingen.d,  aber  thatsächlich  haben 
sie  das  richtige  getroffen;  denn  Verfasser  resp.  Mitverfasser  der 
Tenzone  ist  nicht  Cercalmon,  sondern  —  Raimon  de  Miraval  (nach 
Diez  ungefähr  11 90,  nach  Suchier^  11 80 — 1220);  das  läfst  sich 
nachweisen  aus  einem  uns  von  letzterem  erhaltenen  zweistrophigen 
Gedicht:  Tostems  esetng  t  mostri  al  mieu  dan  (M.  G.  1352.  Verz.  406,43 
fehlt  Angabe  des  Druckorts),  welches  sich  ganz  evident  eben  auf 
die  unserer  Tenzone  zu  Grunde  liegenden  Umstände  bezieht.  Mi- 
raval klagt,  er  lehre  zu  seinem  eigenen  Schaden  stets  andern  das, 
womit  er  sich  seinen  Beutel  füllen  könnte;  er  habe  Herrn  Guilhelmi 
soviel  Unterweisung  erteilt,  dafs  dieser  nun  glaube,  ohne  ihn  fertig 
werden  zu  können,  und  ihn  gar  zum  Gegenstand  schlechtgebauter 


1  Wenn   ich  hier  von  der   zehnten  Strophe  sprach,    so  beruht  das  auf 
einem  Versehen;  die  elile,  den  zehnten  Dichter  behandelnde,  ist  gemeint, 
«  Jahrbuch  XIV  U2. 


R.  ZENKER,  ZU  GÜILHBM  ADEMAR,   EBLE  D'UISEL  U.  CERCALMON.      299 

Canzonen  und  Sirventese  mache,  in  denen  er  ihm  Armut  und  trügeri- 
schen Sinn  vorwerfe,  während  Guilhelmi  doch  lieber  vor  seiner  eigenen 
Thûr  kehren  sollte;  denn  er  habe. in  einem  Jahre  dreien  Herren 
gedient,  weshalb  beide  Parteien  ihn  das  Röhrlein  {rausel)  nennten. 
(Zueile  6  und  so  der  ganze  Schlufs  der  zweiten  Strophe  ist'  mir  un- 
verständlich geblieben  ;  wer  ist  mit  Raimon  Z.  7  gemeint?).  Mira- 
val  erscheint  hier  somit  als  zu  Guilhelmi  in  demselben  Verhältnii 
stehend  wie  der  Maistre  der  Tenzone  zu  Guilhalmi;  die  Bezeich- 
nung Maistre  stimmt  sehr  gut  mit  der  Angabe  des  Liedes,  dafs 
Miraval  dem  Guilhelmi  Unterricht  in  der  Poesie  erteilt  habe;  dafs 
Miraval  selbst  für  seine  Kenntnis  der  Poesie  sehr  eingenommen  war 
und  von  Zeitgenossen  um  seine  Kunst  beneidet  wurde,  ist  ander- 
weitig bezeugt,  s.  Diez,  L.  u.  W.  S.  320.  Seine  ihm  von  Guilhelmi 
zum  Vorwurf  gemachte  Armut,  deren  auch  die  Biographie  und  der 
Mönch  von  Montaudon  in  seiner  Satire  gedenken,  steht  im  Einklang 
mit  Maistres  Bitte  um  Unterstützung,  welche  ja  den  Gegenstand 
der  Tenzone  bildet  Aus  dem  Liede  scheint  hervorzugehen,  dafs 
Guilhelmi  ein  Ritter  —  wohl  nicht,  wie  Chabaneau,  Appendix, 
meint,  ein  Jongleur  —  war,  der  an  Miravals  Kunst  Gefallen  ge- 
funden hatte  und  für  ihn  sorgte,  sich  aber  zugleich  von  ihm  Unter- 
richt in  dieser  seiner  Kunst  erteilen  liefs  und  nun,  da  er  sich 
iahig  glaubte,  selbständig  als  Dichter  aufzutreten,  zu  Miravals  Leid- 
wesen seine  Hand  von  ihm  abzog.  Den  Inhalt  der  Tenzone  er- 
klärten wir  in'  der  Weise,  dafs  Guilhelmi  ein  Ritter  sei,  der  von 
Maistre  um  Aufnahme  in  sein  Schlofs,  oder,  im  Falle  er  solche 
schon  vorher  gefunden  hatte,  um  weitere  Gewährung  der  Herberge 
oder  auch  um  ein  Geldgeschenk  angegangen  werde;  wir  sahen, 
dafs  Guilhalmi  sich  ablehnend  verhält,  er  hat  für  des  Dichters 
Bitten  nur  taube  Ohren  und  verweist  ihn  an  den  Geldbeutel  des 
Grafen  von  Poitiers;  ist  die  Tenzone  wirklich  von  beiden  gemein- 
sam abgefafst,  so  mufs  Guilhalmi  der  Dichtkunst  mächtig  gewesen 
sei.  Somit  stimmen  die  Angaben  des  Liedes  und  der  Tenzone  so 
genau  überein,  resp.  ergänzen  sich  gegenseitig  so  vortrefflich,  dafs 
sie  nur  auf  ein  und  dasselbe  Ereignis  bezogen  werden  können, 
dessen  Verlauf  dann  folgender  war.  Der  Ritter  Guilhelmi  hat  dem 
Dichter  in  seinem  Schlosse  Herberge  gewährt  und  sich  von  ihm  in 
der  Dichtkunst  unterweisen  lassen;  als  er  des  Lehrmeisters  ent- 
behren zu  können  glaubt,  kündigt  er  ihm  die  Gastfreundschaft; 
der  Dichter,  welcher  sich  in  dürftigen  Verhältnissen  befindet,  macht 
den  Versuch ,  seinen  bisherigen  Gönner  umzustimmen  ;  aber  ver- 
geblich, dieser  bleibt  bei  seinem  Entschlufs  und  weist  ihn  ab;  es 
kommt  zu  einem  vollständigen  Bruch  zwischen  beiden,  die  sich  nun 
in  Sirventesen  befehden  und  gegenseitig  mit  bitteren  Schmähungen 
überhäufen.  Ich  bemerke  noch,  dafs  Maistres  Klage  über  den 
Verfall  „der  Liebe,  der  Freude  und  des  Ergötzens"  sehr  gut  mit 
dem  Umstände  stimmt,  dafs  Raimons  Leben  in  die  Zeit  der  Albi- 
genserkriege  fallt,  in  dessen  Stürmen  auch  er  seine  ganze  geringe 
Habe    verlor.      Nach    diesen   Ausführungen   kann    es,    denke    ich, 


300  VERMISCHTES.     H.   HANDSCHRIFTUCHES. 

nicht  mehr  zweifelhaft  sein,  dafs  nicht  Cercalmon,  sondern  Raimon 
de  Miraval  der  als  „Maistre**  bezeichnete  Interlocutor  in  der  Ten- 
zone ist.  Auch  eine  plausible  Erklärung  für  die  falsche  Attribution 
der  Hs.  R  bietet  sich  dann  vielleicht  dar:  Cercalmon  kann  aus  £q* 
raimon  verlesen  sein,  besonders  /'  und  /  waren  leicht  zu  verwechseln. 
Damit  wird  denn  die  auf  vorliegende  Tenzone  gegründete 
Datierung  Cercalmons,  welche  P.  Rajna  a.  a.  O.  p.  ii8  versucht, 
hinfallig.  Hinfällig  werden  auch  die  Schlüsse,  welche  ich  aus  ihr 
auf  die  älteren  Tenzonen  überhaupt  zog.  Wir  dürfen  jetzt  annehmen, 
dafs  diejenige  unter  den  uns  erhaltenen  Tenzonen,  welche  die 
älteste  P'orm  aufweist,  die  14  strophige  des  Marcabrun  und  Uc  Ca- 
tóla, in  der  That  die  älteste  sei,  wenn  sich  auch  ihre  Priorität 
gegenüber  den  Tenzonen  Bernarts  voû  Ventado  m  nicht  erweisen  läfst 

R.  Zenker. 


IL   Handschriftliches. 

Bruchstuck  einer  Bearbeitung  des  Trésor 
des  Brunetto  Latini. 

Nachstehendes  Bruchstück  fand  sich  kürzlich  in  alten  Ein- 
bänden der  Strafsburger  Bibliothek.  Es  sind  vier  Streifen  eines  zer- 
schnittenen Bogens  aus  einer  wohl  der  ersten  Haine  des  15.  Jahrh. 
angehörigen  Handschrift  in  klein  Folio,  die  bei  der  Zusammensetzung 
vier  Seiten  Text  ergaben.  Die  drei  letzten  Seiten  schliefsen  sich 
fortlaufend  an  einander  an,  hingegen  die  zweite  nicht  an  die  erste, 
das  erste  Blatt  scheint  also  auf  jeder  Seite  zwei  Spalten  Text  ge- 
habt zu  haben,  das  zweite  nur  je  eine,  obwohl  die  Länge  der 
Zeilen  hier  wie  dort  dieselbe  ist. 

An  dem  längeren  Kapitel  fol.  28,17 — 2b,25  erkannte  ich  als- 
bald die  Zugehörigkeit  des  Textes  zu  Brunettes  Trésor;  ebenso 
fand  sich,  dafs  auch  aufserdem  das  Meiste  mit  den  bekannten 
Texten  des  Trésor  übereinstimmt  Diese  hier  vereinigten  Stellen 
sind  jedoch  aus  verschiedenen  Partien  von  Brunettes  2.  Buch  (dem 
7.  der  ital.  Übersetzung)  herausgegriffen,  und  aufserdem  enthält  unser 
Bruchstück  noch  Mehreres,  was  sich  in  den  bisher  veröffentlichten 
französ.  und  italien.  Texten  des  Trésor  nicht  fìndet.  Zwar  kommt 
von  Letzterem  ein  Satz  auch  in  den  Moralités  des  Philosophes  vor 
(s.  unten),  der  Schrift,  die  diesem  Teil  des  Trésor  zu  Grunde  liegt; 
im  Übrigen  aber  besteht  kein  näheres  Verhältnis  zu  jen€m  Buch, 
wie  ich  wenigstens  aus  dem  gedruckten  Trattato  di  Virtù  morali 
sah,  der,  wie  Mussafìa  *  gezeigt  hat,  die  Übersetzung  davon  ist 
Vielmehr  geht   unser  Text  offenbar  auf  den  Trésor  selbst   zurück. 


^  Sul    testo   del  Tesoro  di   Brunetto   Latini,    cap.  7   (Denkschriften  der 
Wiener  Akad.,  phil.-hist.  Klasse.    XVIII.    1869.     S.  5$). 


F.  LAUCHRRT,  BRUCHSTÜCK  B.  BBARBBITUMO  D.  TRÉSOR.    3OI 

was  am  deutlichsten  eben  aus  dem  schon  erwähnten  längeren 
Kapitel  von  der  constance  hervorgeht,  das  dem  ersten  Teil  des 
2.  Buchs,  Brunettos  eigener  Bearbeitung  von  Aristoteles'  Nikoma- 
cheischer  Ethik,  entnommen  ist.  Wir  haben  es  also  mit  einem 
Bruchstück  einer  bis  jetzt  nicht  bekannten  Bearbeitung  des  Trésor 
oder  Compilation  aus  demselben  zu  thun.  Das  nähere  Verhältnis 
läfst  sich  freilich  aus  einem  so  kleinen  Bruchstück  und  bei  unserer 
immer  noch  so  mangelhaften  Kenntnis  der  reichen  handschriftlichen 
Oberlieferung  von  Brunettos  Werk  schwer  feststellen.  Soweit  ein 
Schlufs  aus  dem  Bruchstück  auf  das  Ganze  gestattet  ist,  scheint 
der  Bearbeiter  den  Zweck  verfolgt  zu  haben,  aus  dem  ethischen  , 
Teil  des  Trésor  ( —  ob  er  die  anderen  Bücher  auch  bearbeitete, 
können  wir  nicht  wissen  — )  durch  Zusammenstellung  des  oft  in 
verschiedenen  Kapiteln  zerstreuten  Gleichartigen,  wobei,  wie  es 
scheint,  auch  die  beiden  Abteilungen,  die  Aristotelische  Ethik  und 
die  nachfolgende  Ausführung,  miteinander  verschmolzen  wurden, 
und  durch  Weglassung  eines  Teiles  der  Citate  eine  kürzere  und 
vielleicht  etwas  anders  geordnete  Morallehre  herzustellen.  Was  die 
Citate  betrifft,  so  fällt  gleich  auf,  dafs  fast  alle  in  unserem  Bruch- 
stück gegebenen  aus  Seneca  genommen  sind.  Bei  Brunetto  herrscht 
Seneca  keineswegs  in  dieser  Weise  vor,  sondern  wird  nicht  öfter 
citiert,  als  verschiedene  andere  Autoren  auch;  hier  haben  wir  da- 
gegen nur  je  ein  Citat  aus  Horaz,  Terenz  und  Lucan,  während 
sonst  eben  nur  die  aus  Seneca  beibehalten  wurden.  Nehmen  wir 
dazu,  dafs  die  Stellen,  welche  unser  Text  nicht  mit  den  bekannten 
Texten  des  Trésor  gemeinsam  hat,  ebenfalls  meist  aus  Seneca- 
Citaten  bestehen,  so  scheint  daraus  hervorzugehen,  dafs  unser  Be- 
arbeiter eine  besondere  Vorliebe  für  Seneca  hatte  und  sich  viel- 
leicht berufen  fühlte,  aus  ihm  den  Brunetto  noch  zu  bereichern, 
mag  er  die  Stellen  nun  aus  Seneca  selbst,  oder  aus  irgend  einer 
andern  abgeleiteten  Quelle  her  haben. 

Ich  gebe  nun  den  Text,  dem  ich  meine  Bemerkungen  zu 
einigen  Stellen  folgen  lasse.  Wo  er  von  dem  Text  in  Chabailles 
Ausgabe  des  Trésor  abweicht,  führe  ich  die  Lesarten  des  letzteren 
an;  ebenso  etwa  näher  übereinstimmende  Lesarten,  die  Chabaille 
aus  anderen  Handschriften  anführt,  oder  welche  die  ital.  Übersetzung 
bietet.  Auf  dem  ersten  Blatt  ist  am  äufseren  Rand  noch  etwas  vom 
Text  weggeschnitten  ;  ich  habe  dies  ergänzt,  so  weit  es  mit  Sicher- 
heit geschehen  konnte.  Im  Übrigen  gebe  ich  die  Handschrift  un- 
verändert und  habe  nur  eine  genauere  Interpunktion,  Apostrophe 
und  am  Schlufs  der  Zeilen  Absetzungszeichen  eingeführt,  und  die 
Eigennamen  grofs  geschrieben;  die  Abkürzungen  habe  ich  auf- 
gelöst 

I»  dist  ü  O  seurement  les  [.  .  . 

ches  de  ton  anemi.    Ja  soi[t  chou] 

que  ta  conscience  t'aseu[re  en] 

I*, I — 29  nicht  im  Trésor, 


302  VERMISCHTBS.    IL   HANDSCHRIFTUCHES. 

aucune  maniere.    Tout  [.  .  . 
5     espoire  chou  qui  est  dro[.  .  . 
En  autre  liu  dist  Senek[es:  si] 
tu  ueus  oster  toutes  te[s  pei'] 
nés,  propose  que  chou  que  t['auen-] 
ra  que  tu  doutes  qui  n'[auieg-] 

10    ne;  et  ques  que  li  maus  [est,  pen-] 
se  en  toi  meismes  et  tense  [a  ta  pa-] 
our.     Lors  uerras  tu  qu'[il  n'est] 
pas  grant  chose  que  tu  cr[iens.     En-] 
cor  dist  Seneques:  Nus  [maus] 

15     n'est  grans  qui  a  fìn.    En  [autre] 
liu  dist  il;  Soies  poissa  [.  .  . 
toutes  choses  queent  c[.  .  . 
et  si  t'en.orte  a  endurcir.     [Encor] 
dist  il:  partie  de  forteche  [est  so-] 

20    ffrir  passieusement  ks  [tormens.] 
Mais  che  n'est  pas  desira[ble.] 
Et  qui  suefre  fortemen[t  les] 
tormens,  il  use  de  tout  [.  .  . 
Ne  nule  chose  n'est  plu[s  bone] 

25     de  uertu,  et  bone  chose  es[t  et  desi-] 
rabie  quanqu'est  porté  [de  son] 
commandement.     Seurte  [done] 
confort  contre  l'asprec[he  de  la  for-] 
tune.     Car  Lucans  dist  [que  pa-] 

30     ors  que  maus  n'auieg[ne  a] 

mis  pluisors  en  grant  per[il  .  por] 
chou  est  fors  et  seurs  chil  [qui  peut] 
souffrir  les  douteuses  ethoses.] 
Car  il  apartient  a  fort  h[om  et] 

35     seur  que  il  ne  soit  torb][es  en] 
aduersite  et  que  il  ne  soi[t  aba-] 
tus  de  son  estât  deuant  [que] 
tormens  uiegne.  .  Ains  [•  .  . 

• 

i^  [par  c]esti  est  li  corages  del  home 

[esmeu]s  et  enclines  uers  les  besoig- 
[neus.]     Cil  qui  a  ceste  uertu  necui- 


ia,8  streiche  que. 

29—38  =  Trésor  L  II,  c,  71   (Chabaille  p,  396). 

29^.  Tr.:  Lucans  dit:  Paors  de  mal  à  venir  a  mis  mains  home  en  gr. 
p.;  mais  cil  est  très  fors  qui  puet  .  .  . 

34/.  TV.:  car  il  apartient  à  fort  corage  et  à  ferme  .  .  . 

37 y.  Tr,:  ,  .  .  avant  que  tumulte  aveigne. 
ll»,l— 10  —  Trésor  l.  II,  c,  92  [Chabaille  p,  434). 

iff*  Tr,:  Miséricorde  est  une  vertus  par  cui  li  corâges  est  esmeuz  sor 
les  mesaises  et  sor  la  poureté  des  tormentes.  Terences  dit:  Ceste  vertus  ne 
cuide  .  .  .  estrange  de  li,  .  .  . 


F.  LAUCHBRT,  BRÜCHSTÜCK  E.  BEARBEITUNG  D.  TRÉSOR.    303 

[de  que]  nnle  chose  humaine  soit 
5     [alie]ne  de  loi.    Ains  tient  les 

[autrui]  damages  pour  siens.    Si 

[comme  Te]renche  dist.    Et  Senekes 

[dist:  q]ui  a  miséricorde  des  mesar- 

[rans  il  l]i  souuient  de  lui  meis- 
10    [me.]    De  fi  anche. 

[F]ianche  qui  est  aparte- 

nans  a  libéralité  est 

vue  uertus  qui  demani 

re  entottt  (/•  eatour)  Tesperanchc 
15    [don  coeu]r  et  li  fait  entendre  que  il 

[mene]  bien  a  fin  la  chose  commen- 

[chie]e.    m  manieres  de  consta[n]che. 

[C]onstanche  qui  est  apen- 

dans  a  Uberalite  est 
20    vne  estable  fermeté 

dou  corage  qui  se  tient 

[en  son]  proposement .  elle  se  tient 

[ferme]ment  en  Tune  fortune  et  en 

P'autr]e,  si  qu'ele  ne  se  hauche  en 
25     [prosperi]te,  ne  ne  se  tourble  trop  en 

[aduer]site.     Car  noble  chose  est  d'a- 

[uoir  e]n  cascune  auenture  un  front 

[et  une]  meisme  chiere.    Et  Senekes 

[dist  q]ue  la  pourueànche  dou  cora- 
30    [ge  bi]en  ordene  est  quant  on  puet 

[fers  e]stre  et  maintenir  soi  en  un 

[estât.]     En  autre  liu  dist  Senekes: 

[cor]ages  mie  drois  qui  ne  s'a- 

[ploie]  as  oeures.     Encor  dist  il:  la 

35     [y^l^  ^^^^  ordenee  est  pooirs 

[de  dem]orer  en  [un]  liu.     Encor  dist  il  : 

1^,6  TV..*  domages  et  profiz.  8/.  des  malhaitiez. 

9/.  de  sÔL  Zwischen  den  beiden  Citaten  hat  der  Tr.  noch  eins  aus  Virgü, 
Die  Kapitel  heginnen  nach  den  roten  Überschriften  mit  gemalten  Initialen, 
die  über  vier  Zeilen  herabreichen:  hier  und  unten  Z.  18 — 21  sind  also  da- 
durch immer  vier  Zeilen  Text  unversehrt,  nur  diese  Initialen  weggeschnitten, 

II— 17  =  Trésor  l.  II,  c,  70  {ChabdiÜe  p.  391). 

1 1  /.  Den  Zusatz  tu  Fianche  hat  der  Tr,  nicht. 

vif.  Tr,:  qui  a  demore.     Die  ital.  Übers.:  che  aimora. 

15^.  Tr.:  .  .  .  dou  coeur,  que  il  puisse  mener  à  fin  ce  que  il  commence. 

18-^32  =  Trésor  L  II,  c.  73  {Chabaille  p.  400). 

18  y.  Der  Zusatz  su  Const,  nicht  im  Tr. 

22  f.  Tr.:  Ses  offices  est  à  retenir  fermeté  .  .  . 

24  V.  TV..'  si  que  on  ne  s'enhauce  trop  en  prospérité,  et  que  on  ne  soit 
trop  troblez  en  adv.,  mais  tieigne  le  mi. 

27  TV.:  fortune.  28  et  un  meisme  volt. 

28^.  TV..'  Sen.  dit:  La  porv.  dou  corage  est  que  il  soit  bien  ordenez 
quant  l'orne  le  puet  estre,  et  maintenir  soi  en  un  estât. 

32 — 2*  ,7  nicht  un  Trésor. 


304  VERMISCHTES.     IL   HANDSCHRIFTUCHBS. 

[qui  p]artout  est  il  n'est  nul  liu. 
2a  [ ]r  il  en  au[ ]u.     Cü     • 

[qui  menjent  lor  uies  [e]m  peleri- 

[najges  ont  mult  d'ousteus,  et  poi 

[d']amisties.     Ensi  est  (/.  sont)  li  dechiaus 
5     qui  ne  s'aploient  a  nul  engien, 

ains  uoillent  tout  faire  en 

haste  et  éh  courant.     De  chou  dist 

Grasses  :  Garde  que  es  grans  cho- 
ses soit  tous  iors  [tes]  cueurs  ingaus, 
10    et  aies  atempree  leeche,  quant 

plus  t'auenra  de  bien.     Car  li 

sages  et  li  hardis  périt  au  destor  [et  au] 

besoing.    Et  Senekes  dist:  Li  cora- 

ges  qui  set  cremir  c'est  seure 
15     chose  entreprendre.    De  chou  dist 

Aristotles  ou  liure  de  etikes,  que 

.III.  manieres  sont  de  coustan- 

che.     L*une  des  .HI.  manieres  en  (/.  est) 

en  home  qui  est  parmanans 
20    et  fers  en  tous  opinions  soient 

uoires  ou  fausses.     La  seconde 

maniere  est  que  il  n'a  nule 

fermeté  ne  nule  doutanche  (/.  constanche). 

La  tierche  est  de  celui  qui  est 
25     parmanans  en  bien  et  qui  le- 

gierement  se  part  dou  mal  .  et 

generaument  li  bons  constans 

est  mieudres  que  H  muables. 

Car  li  muables  se  tome  a  cas- 
30    cun  uent.     Mais  li  fers  et  li  con- 
stans ne  sera  ia  esmeus  par 

fort  desirier,  ja  soit  chou  que 

aucune  fois  par  noble  délit 

2*17—13  =  Trésor  l.  II,  c.  73  {ChabailU  p.  400). 

Zu  2»,  iff.  Die  ersten  Zeilen  beider  Seiten  von  Blatt  2  sind  etwas  ver- 
stümmelti,   da  an  den  beiden  Streifen  die  oberen  Ecken  weggeschnitten  sind. 

']  f.  Tr,:  Oraces  dit.  9  tes  cuers  soit  tozjors  igaus.     Aies  .  .  . 

I  o  y.  quant  plus  de  bien  te  vient  que  tu  n'as  acostumé. 

12  destor]  in  der  Hs.  destir  mit  übergeschriebenem  o.  Im.  Tr.:  .  .  apert 
à  la  destrece  :  ebenso  in  der  ital.  Übers»  :  che  i  savi  e  gli  arditi  appaiono  dal- 
l' opere. 

13 — 15  nicht  im  Trésor, 

17 — 2^,25  =  Trésor  I,  II»  e.  39  {Chabaille  p.  309). 

19  TV.:  en  l'home.  20/.  soient  voires»  soient  fauces. 

.24  la  tierce  maniere.  25/.  et  legier  se  depart  .  .  . 

26  y.  mais  simplement  li  constans  .  .  .  Ital,  Über  s.:  ma  generalmente 
l'uomo  constante  .  .  .     Ebenso  in  Brunettos  Etica  d* Aristotile, 

29  Tr,  porce  que  li  muables  ...  30  mais  li  horn  fermes  et  const. 

31 /.'par  fors  desirriers. 


F.  LAUCHBRT,  BRUCHSTÜCK  £.  BBARBBITUMO  D.  TRÉSOR.         305 

« 

il  remire  sa  fausse  creanche  et 
35     se  consent  a  uerite.    Il  n'est  nule 

chose  possible  que  vns  hom 

soit  sages  et  noncontinens 
2^  ensa[mble],  pour  clio[u  que  pni-] 

denche  n'[es]t  pas  en  sau[oir  seu-] 

lement,  mais  en  oeure.    Mais 

soutîntes  et  malices  et  non- 
5     continenche  sont  mainte  fois 

ensamble  pour  chou  que  ma- 
lices est  contraires  a  pru den- 
che, a  chou  que  prudenche  est 

seulement  entre  les  bones 
IO    choses  [*  *  ♦]  et  les  maluaises.     Li  sages 

hom  qui  oeure  selonc  son  sens 

est  samblans  a  celui  qui  uell- 

le,  est  chil  qui  n'ueure  selonc 

son  sens  est  samblans  a  celi 
15     qui  dort.     Car  en  Tomme  est  li 

abyismes  des  carneus  desi- 

riers  en  coi  il  enseuelist  et  noie 

l'ueure  de  la  raison  .  hom  ma-  . 

iicieus  est  qui  mal  fait  as  au- 
20    tres  gens  apenseement  par 

maluais  conseil,  que  il  a 

propose  auant,  et  par  maluaise- 

ment  eslire  raison;  et  chou  est 

si  pesme  chose  que  a  paines  i 
25     puet  on  metre  remede.     De 

seurte  et  de  forche 

Or  dirons  de  seurte. 

Seurtes  est  que  on 

ne  doit  nient  douter 
30    les  damages  de  la  fin 

des  choses  commenchies.     De  coi 


2«  ,34  il  remue.  35  et  aconsent  ...  H  n'est  mie  chose  poss. 

2l>,3  TV..'  mais  en  ovrer;  als  Var.  auch  oevre;  ttal,:  ma  in  operare. 

3  /.  mais  astuce  et  noncont  r  sont .  .  . 

6/.  porce  que  astuce  est  diverse  de  pr. 

9/".  entor  les  bones  euvres.  Nach  diesen  Worten  ist  in  unserem  Texte 
etmas  ausgefallen:  Tr.:  mais  astuce  est  entor  les  bones  et  les  m. 

io/*.  Et  li  hom  sages  ...  12  semblables. 

14  selonc  sa  science.     Semblables.  15  .  .  .  qui  dort  ou  à  l'ivre. 

17  .  .  ens.  et  noie  et  transglotist  .  .     Der  im  Tr,  folgende  Satz  fehlt  hier, 

18  Et  li  hom.  m.  est  eil  qui  fait  mal  .  .  .  • 
21  f  Tr.:  que  il  porpense  devant. 

24/.  que  l'on  n'i  puet  metre  conseil.  Ital.:  que  non  vi  si  puote  avere 
rimedio  nessuno. 

27—31  =  Trésor  /.  //,  e,  71  (ChabaHìe  p,  391);  Seurtez  est  non  douter 
les  domages  qui  aviennent,  ne  la  fin  des  choses  comenciées. 

Z«ltMhr.  f.  rom.  Phtl.  XIIL  20 


306  VBRMISCRTBS.    11.   HANDSCHRIFTLICHES. 

ê 

Senekes  dist:  se  for  he  est  en 
ton  corage,  tu  uinras  en  grant 
fianche  franchement.     Car  grans 
35     biens  est  de  humain  corage, 
quant  il  est  fers  en  soi  meis- 
mes,  et  qui  atent  seurement 
la  fìn  de  samie  (/.  sa  uie).    En  antre  liu 


31—38  =  Trésor  I  II,  e,  68  {ChabaiUe  p,  388).-  ...  ce  que  Scneques 
dit  de  ceste  vertu,  ce  est  de  Force,  que  il  apele  Magnanimité,  qui  est  apelee 
fortece;  se  ele  iert  en  ton  corage,  tu  vivras  en  grant  esperance,  frans  seurs  et 
liés.  Grandismes  biens  est  à  Tome  non  douter,  mais  estre  permanans  à  soi 
meisme,  et  atendré  la  fìn  de  sa  vie  seurement. 

Bemerkungen  zu  einzelnen  Stellen. 

ia,6 — 13  ist  aus  Seneca,  Epist.  l.  III  3  (ep.  24);  um  die  Ver- 
gleichung  mit  dem  Original  zu  erleichtern,  und  meine  Ergänzungen, 
soweit  es  nötig  ist,  zu  rechtfertigen,  führe  ich  diese  und  die  andern 
Originalstellen  an  :  Si  vis  omnem  solliciiuditum  exuere,  quicquid  vereris 
ne  eveniate  eveniurum  utique  propone,  et  quodcumque  esi  iliud  malum, 
tecum  ipse  metire  ac  timorem  tuum  taxa  et  intelliges  profecto  aut  non 
magnum  aut  non  longum  esse,  quad  metuis.  —  Die  beiden  nächst- 
folgenden kleinen  Citate  habe  ich  in  Seneca  nicht  gefunden. 

ia,i9 — 27  aus  Seneca,  Epist.  1.  VII,  5  (67), 6:  Si  fortitudo 
optabais  esty  et  tormenta  patienter  ferre  optàbile  est .  hoc  enim  fortitudinis 
pars  est.  Das  Nächstfolgende  blieb  weg.  Dagegen  hat  in  dem 
folgenden  kleinen  Satz  unseres  Textes  dessen  Verfasser  entweder 
den  Seneca  mifsverstanden,  oder  ¡st  unser  Text  hier  fehlerhaft  ent- 
stellt :  .  .  .  non  enim  pati  tormenta  optatile,  sed  est  pati  fortiter.  —  Mit 
weiteren  Auslassungen  sind  dann  noch  folgende  zwei  Stellen  des- 
selben Briefes  wiedergegeben:  10.  Cum  aliquis  tormenta  for  titer 
patitur,  omnibus  virtutibus  utitur  fortasse.  —  16.  nihil  virtute  prae- 
stantius,  nihil  pulchrius .  et  bonum  est  et  optabiU,  quicquid  ex  huius 
geritur  imperio. 

1^,27 — 29  kommt  auch  im  Trattato  di  virtù  morali  vor,  e.  25: 
securtade  è  donare  con/orto  a  sé  medesimo  contra  le  dure  cose  de  la 
ventura. 

ia,29  fF.  Lucan,  Phars.  VII  104  flf.: 

Multos  in  summa  pericula  misil 
Venturi  timor  ipse  mali.     Fortissimus  Uh  est. 
Qui  promptus  metuenda  pati,  si  cominus  instent. 
Et  differre  potest. 

ib,8  f.  führt  auch  der  Trattato  di  virtù  mor.  an,  aber  nicht  als 
Spruch  Sénecas.  Es  ist  auch  an'  sich  unwahrscheinlich,  dafs  er 
diesem  zugehört,  da  die  Empfehlung  der  misericordia  der  stoischen 
Anschauung  nicht  entspricht  Man  sehe  bei  Seneca  selbst  seine 
Ausführungen  darüber  in  De  dementia  1.  II,  c.  4  ss.,  wo  er  die 
misericordia  z.  B.  als  „Vitium  animi*'  bezeichnet,  worein   maa  „per 


T.  LAUCHBRT,  BRUCHSTÜCK  E.  BBAKBBTtOKO  t>.  TRESOR.    307 

speciem  clementiae''  verfallen  könne,  als  etwas  das  in  „sapientem 
viram  non  cadit".  —  1^,29  ff.:  Sen.  Ep.  1. 1  2,1:  primum  argumentum 
bene  compositae  mentis  existimo  posse  consistere  et  secum  morari»  —  Die 
zwei  kleinen  Citate  1^,32  u.  34  habe  ich  nicht  gefunden. 

ih,37 — 2a,7  aus  Seneca,  £pist.  1.  I  2,2  :  Nusquam  est  qui  ubique 
est,  Vitam  in  peregrinatione  exigentibus  hoc  evenit,  ut  multa  hospitia 
haheanty  nullas  amidtias:  idem  accidet  necesse  est  his,  qui  nullius  se 
ingemo  familiariter  adplicant,  sed  omnia  cursim  et  proper  antes  trans^ 
mittunt. 

2a,8  f.  Horaz,  Carm.  II  3  : 

Aequam  memento  rebus  in   arduis 

servare  mentem,  non  secus  in  bonis 

ab  insolenti  temperatam 

laetitiâ. 
Der  folgende   dem  Seneca  zugeschriebene  Spruch  Z.  13  ff.  ist 
wieder  durch  seinen  unstoischen  Inhalt  verdächtig. 

2h,33 — 38  ist  aus  der  formula  honestae  vitae  des  Martinus 
Dumiensis,  die  im  Mittelalter  als  ein  Werk  des  Seneca  im  Umlauf 
war  ;  c.  3,  i  :  magnanimitas  vero,  quae  et  fortitudo  dicitura  si  insit  animo 
tuo  cum  magna  fiducia  vives,  liber ,  intrepiduSj  alacer.  Magnum  bonum 
kumani  animi  est  non  tremeré,  sed  constare  sibi  et  finem  vitae  intre^ 
pidum  exspectare,  (Sundby  in  Brunetto  Latinos  levnet  og  skrifter 
S.  186  bemerkt  auch,  dafs  diese  Stelle  sich  im  Trésor  übersetzt 
finde).  Die  Vergleichung  des  Lateinischen  '  mit  den  beiden  fran- 
zösischen Fassungen  zeigt,  dafs  in  einigen  Ausdrücken  {en  grant 
fianche;  grans  biens  de  humain  cor  agì)  unser  Fragment  dem  Original 
näher  steht,  in  andern  Einzelheiten  der  Text  des  Trésor. 

F.  Laüchert. 


III.  Exegetisches. 

I.    Ploier  le  corjon. 

Im  Chev.  au  l.  (ed.  Foerster),  v.  5912  ff.  sagt  König  Artus  zu 
der  einen  der  beiden  im  Streite  befindlichen  Töchter  des  ver- 
storbenen Herrn  de  la  Noire  Espine,  als  sie  vor  völligem  Ablaufe 
des  gestellten  Termins  aufbrechen  will,  während  er  doch  weifs, 
dafs  sie  widerrechtlich  ihre  jüngere  Schwester  des  Erbteiles  be- 
raubt : 

Amie,  an  cort  real 

Doit  an  atandre  par  ma  foi 

Tant  con  la  jnstise  le  roi 

Siet  et  atant  por  droiturîer. 

N*i  a  rien  ciel  corjon  ploier  \ 

Qu'ancor  vandra  trestot  a  tans 

Vostre  saer  si  come  je  pans. 

20* 


308  VERMISCHTES.     DI.   EXEGETISCHES. 

In  der  Flammea  liest  man,  v.  7162: 

£  car  li  mostretz  la  correla 

Àissi  asautet  a  piegar 

Qu'el  fes  a  mon  segnor  cuiar 

Que  cela  de  Belmon  ames, 

Don  noi  vene  em  pens  quen  pesses, 

A  vos,  douz'  Amors,  o  grasis. 
Arnaut    de    Tintinhac,   Mout  desir  Paura   doussana,   M.  W.  Ili  365 
(M.  G.  600,4): 

No  sai  quals  es  plus  avenzitz 

De  lauzengiers  lengua  forbitz 

O  eels  que  crezon  ditz  savais; 

Plus  qu'ai  juec  de  la  correla 

No  sai  sobre  quai  s'esteia 

Lo  maier  fais  de  meinsprezo. 
Lanfranc   Cigala,  Ges  eu  no   sai  com  horn  guidar   se  deia,   Stengel 
Bl.  161,2:. 

£  razos  es,  pos  dretz  non  segnoreia, 

De  mudar  cor  e  de  camjar  color, 

£  que  semblon  li  leial  trichador 

£  li  plus  fi  jogador  de  coreia. 

Das  Spiel,  von  welchem  hier  dieRede  ist,  das  jtucs  de  la 
coreia  ist  ohne  Zweifel,  dasselbe  wie  das  alte  italienische  giuoco  della 
coreggiuola,  von  dem  im  16.  Jahrh.  öfters  die  Rede  ist,  und  für 
welches  ich  als  spätestes  Beispiel  eine  Stelle  in  des  jüngeren  Buo- 
narroti Fiera  (16 18)  citiert  finde,  Giorn.  IV,  Atto  II,  Sc.  7  (ed.  Fan- 
fani,  p.  579): 

Bugie,  mostre, 
Giuochi  di  coreggiuole,  scambiamenti 
Di  carte  in  mano  propria  e'n  mano  altrui 
Provai  più  volte. 
.Vielleicht  ist  auch   mit   dem  coreggiole  ib.  IV,ii  i   (p.  558)    dasselbe 
gemeint.     Was  dieses  Spiel  nun  war,   wufste  man  freilich    nicht  zu 
sagen  ;  aber  Vittorio  Imbríani  hat  es  {Propugnatore  Vili  2,  p.  442  f.) 
unzweifelhaft  richtig  mit   dem  giuoco  della  gherminella   identifiziert, 
welches,   nach   der  Weise   wie   die  Wörterbücher    davon  sprechen, 
noch  vorhanden  zu  sein  scheint    Sacchetti  erzählt  Nov.  69  :  Passera 
del  Gherminella  fu  quasi  baralliere,    e  sempre   andava   stracciato  ed  in 
cappellina,  e  le  più  volte  por  taifa  una  mazzuola    in    mano,   a   modo  che 
una  bacchetta  da  podestà,  e  forse  due  braccia  di  corda  come  da  trottola;  e 
questo  si  era  il  giuoco  della  gherminella,   che  tenendo   la  mazzuola  tra 
le  due  mani  e  mettendovi  su   la  detta  corda,   dandogli  alcuna  volta,   e 
passando  uno  grossolano  dicea:  Œ eli* è  dentro,  eh* elP è  di  fuori?  avendo 
sempre  grossi  in  mano  per  metter  la  posta.     Il  grossolano  veggendo  che 
la  detta  corda   stava  che  gli  parea  da   tirarla  fuori,    dicea  di  quello 
cKelVi  di  fuori ,   e'I  Passera   dicea:    E  eh* eli* è   dentro.      Il   compagno 
tirava,  e  la  corda,  comechè  si  facesse,  rimanea  e  fuori  e  dentro,    ome  a 


A.  GASPARY,  PLOIER  LB  COR  JON.      R.  H.  LANG,   SAN  SECRBTO.      3O9 

hi  piacea.  Wenn  ich  also  recht  verstehe,  so  handelte  es  sich  darum 
zu  sehen,  nach  welcher  Seite  die  Schnur  oder  der  Riemen  über 
den  Stock  gewickelt  war  und  sich  demgemäfs  herunterziehen  liefs, 
ob  nach  innen ,  d.  h.  gegen  den  zu ,  der  den  Stock  an  beiden 
Enden  hielt,  oder  umgekehrt  nach  aufsen.  Durch  Handfertigkeit 
konnte  es  aber  der  Haltende  so  einrichten,  dafs  der  andere  immer 
verìor.  So  wird  es  häufig  als  betrügerisches  Spiel  genannt,  und 
giuoco  della  gherminella  oder  della  coreggiuola  bedeutet  dann  bild- 
lich „List,  Trug"  überhaupt 

In  der  Stelle  von  Amaut  de  Tintinhac  ist  das  Spiel  selbst  ge- 
meint; in  der  von  Lanfranc  Cigala  ist  jogaire  de  cor  eia  soviel  wie 
„Betrüger**.  Das  pUiar  la  coreia  ist  das  Umwickeln  des  Riemens 
zu  dem  Spiele  und  heifst  damit  „List  anwenden,  betrügen".  So 
in  der  Stelle  der  Flamenca^  und  so  Crestiens  ploier  le  corjon  (Dimi- 
nutiv wie  das  ital.  coreggiuola)'.  „Hier  wird  keine  List,  kein  Trug 
angewendet",  sagt  König  Artus.  *     Im  Qiev.  II  esp.  heifst  es  1344  ff. 

Je  quit  que  nus  deschaigne  oan 

L'espée  qu'ele  a  au  costé, 

Legierement  seront  oste 

Tout  du  droit  ploi  de  la  coróte,  ^ 

Ja  diex  me  doinst  ke  nus  hom  joie 

En  ait  ne  ja  a  chief  en  traie. 

Der  droit  ploi  de  la  coroie  ist  die  richtige  Aufwickelung  des  Riemens, 
die  man  erkennen  soll;  osier  auc,  du  droit  ploi  de  la  coroie  be- 
deutet demnach  „jem.  von  der  richtigen  Aufwickelung  und  damit 
der  Möglichkeit  des  Abziehens  des  Riemens,  also  des  Gewinnens 
in  dem  Spiele  abbringen"  und  bildlich  „jem.,  die  Lösung  einer 
Aufgabe  unmöglich  machen." 

A.  Gaspary. 


2.   San  Secreto. 

In  Calderons  La  vida  es  sueño  III  i  heifst  es  wie  folgt  : 

Si  llaman  santo  al  callar, 
Como  en  calendario  nuevo, 
San  secreto  es  para  me. 
Pues  le  ayuno  y  no  le  huelgo. 

Wer  ist  nun  dieser  Heilige?  Valentin  Schmidt,  dem  die  Er- 
klärer bisher  gefolgt  sind,  sagt  zur  Stelle  (p.  355):  Es  mufs  eine 
eigene  Bewandtnis  haben  mit  diesem  heiligen  Sekret,  denn  Calderón 
wiederholt  den  Spafs  gar  oft,  wie  er  wohl  nicht  gethan,  wenn  die 
Sache  nicht  eine  eigene,  wahrscheinlich  für  uns  verloren  gegangene 
Spitze  hätte.     Abgesehen  davon,  dafs  das  öftere  vorkonmien  dieses 


'  Die  Stellen  Renart  (ed.  Martin),  VI,  1114  und  1133  haben  natürlich 
hiermit  nichts  zu  thun  ;  Martin  liest  übrigens  hier  beide  Male  lace,  nicht  floie^ 
wie  Méon  aii  der  ersten  Stelle  hat, 


^ 


310  VERMISCHTES,    m.   EXEGETISCHSS. 

Heiligen  bei  Calderón  nicht  viel  auf  sich  hat,  da  ja  unser  Dichter 
solche  Scherze  und  stehende  Ausdrucke  bekanntlich  gern  bei 
passender  Gelegenheit  wieder  anbringt,  ist  die  in  Frage  stehende 
gracia  überhaupt  nicht  etwa  ihm  eigen.  Sie  findet  sich  z.  B.  schon 
bei  Bartolomé  de  Torres  Naharro,  Comedia  himenea  (Moratin,  Orí- 
genes etc.)  j.  lU:  Tur.  Beso  las  manos,  señora  De  mis  secretos^  por 
tanto,  La  muy  hermosa  Doresta.  Dor,  Señor,  vengáis  en  buen 
hora.  ¿Para  qué  de  chico  santo  Queréis  hcu:er  tanta  fiesta?  Hier 
haben  wir  auch  denselben  Ausdruck,  der  in  den  von  Schmidt  a.  a.  o. 
aus  Calderón  beigezogenen  Stellen  vorkommt,  wie  z.  B.  da  banda  y 
flor  H  II  152,2,  wo  Clarin's  College  Ponlevé  sagt:  Mas  puesto  que 
San  Secreto  Nunca  es  fiesta  de  guardar.  Empiézale  á  trabajar.  Dazu, 
und  besonders  zur  Bedeutung  von  san  vergleiche  man  etwa  noch 
Stellen  wie  in  J.  de  Alcalá's  Donado  Hablador  (Riv.  18,  506,2): 
¡Oh  loca  y  simple  mujer!  la  respondió  el  marido,  ¿no  echas  de 
ver  que  esa  tu  amiga,  coü  eso  que  te  aconsejó,  ....  fué  decirte 
que  no  fueses  respondona,  mal  hablada,  sino  que  con  un  callar 
y  santo  silencio  vencieses  los  mayores  enojos  y  pesadumbres  que  yo 
trújese  ? 

Ein  verwandter  Gedanke  und  Ausdruck  liegt  auch  vor  in  dem 
alten  Spruch  a  buen  callar  llaman  sancho^  auf  den  Clarín  an  unserm 
Orte  deutlich  anspielt  £rwägt  man  nun  den  Zusammenhang  in 
dem  der  fragliche  Scherz  hier  wie  anderwärts  vorkommt,  so  wird 
es  klar,  dafs  unser  San  Secreto  kaum  etwas  anderes  sein  kann  als 
einer  jener  vom  Volkshumor  kanonisierten  Heiligen  wie  der  San 
Rústico  und  San  Urbano  (vgl.  •  Sbarbi,  Refranero  I  40).  So  feiert 
ja  auch  der  Portugiese  durch  eine  Mahlzeit  seinen  Säo  Comiläo 
oder  vertröstet  uns  auf  0  dia  de  Säo  Nunca  à  tarde.  Wie  also  per^ 
tenecer  á  la  cofradía  de  S.  Rústico  scherzhaft  ist  für  „schlechte  Ma- 
nieren haben",  so  heifst  no  guardar  la  fiesta  de  San  Secreto  einfach 
„Geheimnisse  nicht  bewahren",  und  so  sage  denn  auch  unser  Clarín 
ebenso  spielend  pties  le  ayuno  no  le  huelgo* 

Henry  R.  Lang. 


3.   Zu  Raimen  Vidal's  Novelle:  Abrils  issi' e  mays  intrava 

(Bartsch  Denkmäler  S.  1 44 -- 192). 

Max  Comicelius  hat  in  seiner  Ztschr.  XII  544  besprochenen  Dis- 
sertation teils  im  Verlaufe  der  Arbeit  teils  als  Thesen  eine  Anzahl 
von  Verbesserungen  zu  dem  Gedichte  Raimon  Vidais  in  Vorschlag 
gebracht.  Allerdings  bedarf  der  Text  noch  sehr  der  Verbesserung 
und  Erklärung,  schlechte  Oberlieferung  und  wenig  sorgfaltige 
Darstellungsweise  des  Verfassers  machen  das  Verständnis  recht 
schwierig.  Eine  neue  Ausgabe  des  Gedichtes  wäre  gewifs  am 
Platze  ;  vielleicht  läfst  Herr  Cornicelius,  der  uns  von  der  einen  No- 
velle des  Dichters  eine  sorgfaltige  Ausgabe  gegeben  hat,  auch  der 
anderen   Novelle   eine   gute   Neuedition   zu    Teil   werden?     Durch 


s.  LEVY,  Zu  RAIMON  VIDAL'S  NOVBLLB.  3I I 

seine  Bessenmgsverschläge  veranlafst  habe  ich  das  Raimon  Vidal- 
sche  Gedicht  noch  einmal  genauer  durchgelesen;  es  sei  mir  ge- 
stattet einige  Bemerkungen,  die  ich  bei  der  Lektüre  gemacht,  hier 
mitzuteilen. 

S.  145,23  Es  ist,  wie  die  Anmerkung  vorschlägt,  dizia  für  deman 
zu  ändern,  aber  auch  s^ieus  für  s^teu,  vgl.  147,10. 

145,32  Setze  Komma  statt  Semikolon. 

145,34  Korr.  lui  für  tni  und  setze  Komma  nach  meteus, 

146,2  Tilge  das  Komma;  espanduiz  vas  tokis  partz  gehört  zu- 
sammen. 

1^6,22  Setze  Komma  nach  j^eu. 

I46>30  Korr.  musatje  statt  messatjei 

146,32  Setze  Komma  nach  comtar. 

147.32  Cous.    Korr.  Vos. 

147.33  Siam.     Korr.  sian. 

148,5  E  rCi  a  quêf  car  son  cortes.  Ses  autrui  saber  son  joglar. 
Korr.  autre"}  Und  ebenso  170,30  und  190,24?  Ich  sehe  wenig- 
stens nicht  ein,  was  an  diesen  drei  Stellen  „das  Wissen  eines 
anderen"  bedeuten  sollte. 

148,17  ist  das  Komma  nach  ho  zu  tilgen. 
148,29  Ni.     Korr.  vi. 
149,2  Setze  Komma  nach  nodal. 
i4g,22  ff.  ist  zu  lesen: 

Per  quHeu,  can  vi  sazon  ni  loe 
A  demandar  so  que  doptava. 
Vas  luj^  mi  trqys  .  ,  . 

150,1  Et  y  eu  peüz  si.  Die  Worte  sind  unverständlich;  pens 
oder  penséis  wie  die  Anmerkung  vorschlägt,  helfen  nicht  Der  Sinn 
mufs  sein:  „und  er  erzählte"  oder  „und  ich  hörte'^  Letzteres  ist 
im  Hinblick  auf  das  handschriftliche  ^^^  und  150,9  und  152,13 
das  Wahrscheinliche.     £s  ist  also  wohl  zu  korrigieren:  et yeu  auzi. 

150.8  Setze  Punkt  statt  Semikolon. 

150.9  Tilge  den  Punkt 

150,13 — 14  Die  beiden  Verse  sind  durchaus  unverständlich. 
Sicher  scheint  mir,  dafs  an  das  Ende  von  Z.  1 2  ein  Punkt  zu  setzen 
ist     Vielleicht  ist  folgendermafsen  zu  ändern: 

Per  que  ieu  per  aitals  pertrays 

(im  Lexique  Roman  V  404  steht  per  statt  par)  oder  besser  noch, 
da  es  der  handschriftlichen  Überlieferung  näher  kommt: 

Per  c*a  mi  fes  aitals  pertrays, 

Ah  d* autres  motz  me  fis  joglars 
„weil  er  (mein  Vater)  mir  solche  Schilderungen  machte,  wurde  ich  mit 
vielen  anderen  Spielmann".  Für  pertrays  =  Schilderung  cfr.  Mistral, 
Tresor  und  Noulet,  Oeuvres  de  Pierre  Goudelin,  Glossaire  ptr traire 
„représenter,  dépeindre".  Ah  d^ autres  motz  befriedigt  allerdings 
nicht  recht,  selbst  wenn  man  „mit  vielen  anderen'*  erklärt  =  „wie 
so  viele  andere  im  Allgemeinen  Spielleute  geworden  sind'*  und  nicht 


312  VXRMISCHTBS.     Uh  BXEGBTISCHES. 

• 

„wie  viele  andere  in  Folge  jener  Schilderungen"  was  nach  ,/i  mi^* 
schwerlich  zulässig  wäre.  Vielleicht  ist  motz  «»  „Worte"  und  für 
vostres  ein  Adjektiv  zu  setzen  in  der  Bedeutung  „schön,  rühmend"; 
aber  welches  ?  Dann  wäre  natürlich  nicht  hinter  pertrays^  sondern 
hinter  moh  zu  interpungieren. 
150,25  Aisi.     Korr.  Aisüs, 

151.11  Setze  Komma  nach  contar, 

I5i>i5  Der  Vers,  den  auch  Comicelius  in  seinem  Besserungs- 
vorschlage beibehalten  hat,  ist  mir  nicht  verständlich.  Man  muíste 
doch  qtu  mit  tot  Z.  14  verbinden,  und  was  „von  allem  was  ich 
mir  erhoffe"  hier  besagen  sollte,  ist  mir  unklar. 

152.9  No  m* er  ist  wohl  in  non  tr  zu  ändern. 

153,4  Qiiel  vie,  Korr.  ques  vie  und  s^o/ric  für  sofríe  in  der 
folgenden  Zeile? 

153.10  A  donar,     Korr.  ad  onrar,  vgl.  Z.  2. 

ï53»24 — 5  Korr.  Si  anc  senher  se  dee  lauzar  oder  besser  S^ane 
senher  se  degius  lanzar  De  son  vassalh,  si  dei  ieu  far.  Die  Hs.  hat 
si  anc  senher  se  ues  lauzar.  Se  lauzar  „zufrieden  sein"  wie  afrz. 
soi  loer,  neufrz.  se  lottery  vgl.  Ztschr.  X  168. 

154,10  Ac,     Korr.  ai, 

154,28  Ad  Almassor,    Kon,  al  almassor,  vgl.  152,29. 

155,14  Setze  Komma  statt  Punkt  nach  vos  und  Punkt  statt 
Fragezeichen  an  das  Ende  des  folgenden  Verses. 

155,17  ff.  .  .  US  almassor  s  Que  cree  ab  vostres  ancessors  E  nos 
trastug  co  ham  Valens,  Da  der  almassor  hundert  Jahre  früher  ge- 
lebt hat  (vgl.  156,27),  so  kann  nos  trastug  nicht  richtig  sein.  Korr. 
nostres  si?  „Der  mit  euren  Vorfahren  und  den  unsrigen  als  treff- 
licher Mann  heranwuchs?" 

155,21 — 2.  Korr.  lur  dis:  Linhatges  Adreitz  e  cars,  vostres 
uzatges  ,  , , 

156,14  Aurat,  Hier  und  ebenso  Z.  28  ist  wohl  onrat  zu 
korrigieren. 

156,34  Setze  Komma  nach  ß, 

I57»3  •Si-    Korr.  So, 

157.12  Setze  Punkt  nach  es  tans, 

157,37  Donas,     Korr.  donar  s  ?  cfr.   159,6. 
158,3  Korr.  A  tolre,  et  pretz  a  negu  No  vey  far, 

158,5 — 7  sind  mir  auch  in  der  von  Cornicelius  vorgeschlagenen 
Fassung  nicht  recht  verständlich.  Etwas  absolut  Befriedigendes 
vermag  auch  ich  nicht  gehen,  doch  seien  immerhin  die  beiden 
folgenden  Besserungsvorschläge  mitgeteilt.    Man  korrigiere  entweder: 

Per  quel  haro  son  tornai  van 

E  désespérât  de  senhors, 

Car  aissi  falh  bes  als  majors, 

wo  de  senhors  dem  von  Comicelius  hergestellten  de  valens  Z.  1 3  ent- 
sprechen muíste,  senhor  also  in  einer  sonst  meines  Wissens  nicht 
belegten  Bedeutung  erscheinen  würde,  was  gewiís  nicht  unbedenk- 


B.  LBVT»  ZU  RAIMON  VIDAL'S  NOVBLLE.  313 

lich  ist,  (oder  korr.  de  valors  [Plural  des  Abstractums]  «:  in  Be- 
zug auf  Trefflichkeit?)  und  für  den  dritten  Vers  auf  1 59,25  if.  zu 
verweisen  wäre,  falls  die  weiter  unten  von  mir  vorgeschlagene  Kor- 
rektur angenommen  wird  — ,  oder  mit  näherer  Anlehnung  an 
die  Überlieferung: 

Per  quels  baros  fan  tornar  van 

E  désespérât  H  senhor^ 

Car  aissüs  falh  bes  del  major 

wo  der  Singular  del  major  so  zu  erklären  wäre,  dafs  der  in  jedem 
einzelnen  Falle  Höherstehende  gemeint  ist.     Vgl.  auch   170,6  ff. 

158,16  Maruus.  Wie  zu  korrigieren  ist,  sehe  ich  nicht,  jeden- 
falls aber  ist  nicht,  wie  Bartsch  unter  dem  Text  frageweise  vor- 
schlägt, malmutz  zu  setzen,  da  der  Vers  ein  viersilbiges  und  kein 
zweisilbiges  Wort  verlangt  und,  was  entscheidend  ist,  die  malmut 
ja  gerade  die  „Maruus"  verdrängen  cfr.  Z.  28  ff. 

158»  17  Setze  Komma   vor  car  und   ebenso   nach  gens   in  der 
folgenden  Zeile;  streiche  dagegen  das  Komma  nach  donatz, 
159,18    Vay,     Korr.  val? 

159.26  D'amor,     Korr.  davan, 

159.27  Son  fait  mot  noble  cor  onrat.  Man  erwartet  das  Gegen- 
teil ;  ich  möchte  daher  faxt  mot  in  falhit  ändern. 

160,7  Schreibe  no*n\  en  bezieht  sich  2MÍ  paratge. 

162.4  Setze  Komma  vor  car.     Korr.  aie? 

162,24  ist  ein  Komma  nach  sens  zu  setzen,  dagegen  würde 
ich  das  Komma  nach  menar  im  folgenden  Verse  tilgen. 

163.5  ^^  Anbetracht  der  in  der  Anmerkung  gegebenen  rich- 
tigen Deutung  des  Verses  ist  das  Komma  nach  saber  zu  streichen. 

163,23 — 4  Vos  for  atz  tornatz  descortes  E  fis  vitas,  lunhatz  dels 
pros.  Us  ist  mir  nicht  recht  klar,  soll  man  fatz  oder  fais  korrigieren 
oder  ist  fis  vilas  zusammenzustellen  mit  franc  menteur? 

163,26  scheint  mir  E  vertatz  für  A  vertat  gesetzt  werden  zu 
müssen. 

163.28  Ich  würde  nach  re  ein  Semikolon  und  V.  30  einen 
Punkt  statt  Semikolon  setzen. 

164,15  Poder,     Korr.  conselh,  vgl.  163,36. 
164,32  E  tan,     Kou,'Aitan, 

164,35  Tilge  das  Semikolon  und  schreibe  E'n  in  der  folgenden 
Zeile.  Val  ist  i.  Pers.,  also  analogische  Neubildung  und  zu  dem 
litt.  Bl.  IX  456  erwähnten  sol  zu  stellen.  Allerdings  könnte  man 
hier  ja  leicht  das  gewöhnliche  valh  einsetzen. 

165,2  Era,     Korr. fora? 

165.4  Setze  Komma  nach  vos,     Korr.  anatz  für  assatz? 

165.5  •^^'  Korr.  Del\  vgl.  del  temps,  de  la  sazo  in  der  fol- 
genden Zeile. 

165,10  Si  com  yeu  fi  würde  ich  in  Kommata  einschliefsen. 

166,15  En  Raimon  Gauselm  ad  estant  E  de  tot  mal  fait  a  Pinos 
Trobaretz,     Comicelius  (S.  95)  vermutet,  dafs  hier  von  Raimon  Gau-» 


314  VERMISCHTES.     IIL   EXBGBTISCHBS. 

seran  de  Pinos  die  Rede  sei.  Dann  ist  vielleicht  zu  korrigieren: 
E^N  Raimon  Gauseran  esiranh  De  tot  mal  faire  a  Pinos  Troòarett, 

166,17  ^^^  ^^s  Komma  nach  pros  zu  tilgen,  da  GuilUm  io  rie 
in  Zeile  18  von  trobaretz  Z.  17  abhängt. 

160,25  Äguesson,     Korr.  Aguessetz? 

167,2  E  pueis  de  sai  tornar  vos  ai  Lo  comte  qties  a  Castilho. 
Tornar  giebt  keinen  Sinn.  Korr.  nomnar  oder  besser  noch,  da 
es  sich  nicht  so  weit  von  der  handschriftlichen  Überlieferung 
entfernt,  toccar  y  vgl.  151,37  und  Cornicelius  S.  65  und  S.  79  An- 
merkung zu  V.  257. 

167.15  Setze  Punkt  statt  Komma. 
167,31  Desdig.     Korr.  descrig. 

168,28  Setze  Komma   statt  Semikolon  und   in   der  folgenden 
Zeile  ein  Komma  nach  cavayers. 
168,38  E  Uh.     Korr.  Aquilh? 

170.13  Ai  parlât.  Nachdem  der  Dichter  dem  Spielmann  ausein- 
andergesetzt hat,  weshalb  Trefflichkeit  und  Freude  zu  Grunde  gehen,, 
will  er  ihn  unterweisen,  wie  er  sich  bei  der  Ausübung  seines  Be- 
rufes zu  benehmen  habe  und  ihm  zu  diesem  Zwecke  die  barost  die 
seine  Zuhörer  bilden,  schildern.  Es  ist  also  parlarai  zu  korrrigieren, 
oder  vielleicht  nur  ai  parlât  in  ai  parlar  zu  ändern  und  darin  ein 
Katalanismus  zu  sehen,  denn  es  fìndet  sich:  axi  com  sebem  que 
havem  esser  resuscitats  al  der r er  dia,  co  es  del  judiciGeneú  S.  8 
letzte  Zeile,  e  la  bellesa  de  la  capa  es  senyal  que  jo  he  haver  perdo, 
si .  ,  ,  Reçu  11  de  exemplis  S.  1 24  Z.  29  ;  ^  ^  diable  aparech  li  è  dix  li 
en  forma  dränget:  Apren  fortment,  que  bisbe  has  estar.  Ibid. 
S.  194  Z.  6. 

170.16  £s  ergiebt  sich  eine  gute  Konstruktion,  wenn  man 
interpungiert:  E  per  mostrar,  si  co  hom  diiz 

N^i  vos  mezeis  níavetz  pregai, 

Per  cal  manieira  son  prezat 

Aitai  home  ni  mielh  après. 
Aber  was  si  co  hom  ditz  bedeuten  soll,  ist  mir  nicht  klar. 
170,31  Doptar.     Kou.  joglar  cfr.  148,6  und   190,24. 
171,7  Mas   SOS  stns  es  aur,   som  par.     Dem  Verse  fehlt  eine 
Silbe.     Ich   möchte   vorschlagen   cosezens   statt   sos  sens   zu"  ändern 
„ich  sage  durchaus  nicht,   dafs  man  einen  Smaragd  nicht  in  Zinn 
fassen   könne,    aber  passend   ist   Gold".     Für  cossezen  =  „passend, 
zusagend"  siehe  Tobler  Ztschr.  II  504. 

171.14  No  =  n*o,  d.  h.  no  0?  Für  die  Elision  des  0  von  no 
vergleiche  176,37,  Litt.  BI.  6,506,  femer  Cour  d'Amour  V.  87  und 
722  (Revue  des  Igs.  rom.  XX  160  und  177). 

171.15  ff.  Cornicelius'  Auffassung  dieser  Stelle  (S.  11  Anm.  i) 
scheint  mir  nicht  die  richtige.  Aus  dem  in  den  vorhergehenden 
Versen  Gesagten  scheint  sich  mir  notwendig  zu  ergeben,  dafs  Z.  15 
saber  Subjekt  und  homs  ferms  Objekt  sein  mufs.  Ich  würde  also  sabers 
und  hom  ferm  schreiben,  denn  hom  als  Obliq.  findet  sich  auch  sonst 
und  nicht  nur  bei  Raimon  Vidal, 


B.  LSVT,  ZU  RAIMON  VIDAL'S  NOVELLE. 


315 


172.17  Saber,     Korr.  saben  ? 

172.18  Schreibe  Aùal  son  aquilh.     E  pus  fai  .  .  . 

172,20  Tilge  das  Komma  nach  nee  und  setze  Komma  nach 
saber  TL  21,  Zu  nee  de  saber  vgl.  de  jot  mu/,  das  Raynouard  Lex. 
Rom.  s.  V.  muí  citíert. 

172,26  Lies       E  dir  an  vos,  c^ais  cqys^sabens 

Venon  en  grat  aitai  solatz 
En  joglar:  E  vos  com  calatz. 
Que  non  dizetz  una  chanso? 
E  voSf  si  tot  no'n  a  sazo, 
Lur  ,  ,  . 

73.5  Setze  Punkt  nach  /at, 

73.6  Setze  Komma  statt  Punkt. 
73,16  Setze  Komma  vor  per  und  nach  menar  Z.  17. 
74,1 — 2    Korr.  Per   so    car   sos  faiiz   es    mostratz  A    cascun 

mestier  etc.  oder  Per  so  car  sos  faitz  demonstratz  A  cascus  mestürs  ? 

74,5  Setze  Komma  nach  die  und  Z.  6  nach  vos, 

74,15  Setze  Komma  statt  Semikolon.  Die  folgenden  Zeilen 
sind  mir  unklar;  Z.  17 — 18  wird  vielleicht  onrat  azautimen,  Z,  21 
wohl  çu'es  statt  cue  zu  ändern  sein. 

74,26  Membrat,     Man  erwartet  das  Gegenteil. 

74,33  Setze  Komma  nach  captenemens, 

75,29  Tilge  das  Komma;  so  Z.  30  gehört  zu  memorar  Z.  28. 

76,8  A,     Korr.  ab? 

76,11  Korr.  Car  hom  noi  pot  aver  per  sen? 

76.18  Moron,     Korr.  Movon? . 
76,25  Quilhs,     Korr.  quits, 

76,28  Dem  Verse  fehlt  eine  Silbe.     Ergänze  a  vor  desplazen? 
TJ,2f^  Setze  Komma  statt  Punkt. 
78,5  So,     Lies  se  mit  Hs. 

78.19  Lies  So  que  s*atanh  a  pfes  (^s=^  pretz)  valen, 
78,28  Hom,     Korr.  ben, 
80,28  Laicx,     Korr.  lare,  vgl.  Z.  36. 

81.33  Esser  temens  ist    unverständlich.      Korr.  eissernimens  ? 
Wort,  von  dem  Raynouard  Lex.  Rom.  3,2 1  einen  Beleg  giebt, 

sich  auch  Daurel  et  Beton  V.  1600. 

81.34  Das  Komma  nach  cabalos   ist  wohl   zu   streichen,   da- 
ein  Komma  nach  gens  Z.  35  zu  setzen. 

82.5  Korr.  Uaitals  homes  und  Nols  in  der  folgenden  Zeile. 
82,15  -^^  precs,     Korr.  mespretz? 
82,19  Korr.  Per   qtiieu   vos   die,  per   so   car  vos  Aitals   homes 

devetz  sercar,  Qtientorn  cfr.  173,16;   189,34. 
83,4  Setze  Komma  nach  parlar, 

83.6  Setze  Komma  nach  Aquels  und  nach  dolen  Z.  7. 
%^fi — 9  Korr.   Vulhaiz   metre  e  desoven   E  luenh  de   tot  vostre 

cossir.     Vgl.  Lex.  Rom.  V  497. 

183,16 — 17  Steckt  in  diesen  beiden  Versen  derselbe  oder  ein 
ähnlicher  Gedanke  wie  in  184,34? 


Das 
finde 


gegen 


3l6  VERMISCHTES.    IV.   GRAMMATISCHES. 

183,28  Setze  Komma  nach  canso  und  nach  digatz  Z.  29. 

184.2  Setze  Punkt  statt  Komma. 

184.3  Setze  Komma  vor  per  und  nach  sazo  in  der  folgenden 
Zeile. 

184,8  Setze  Koroma  nach  chanso  und  tilge  das  Komma  vor 
lo  in  der  folgenden  Zeile  :  j,die  euch,  wenn  ihr  ihnen  ein  Lied  vor- 
tragen wollt,  durch  das  Zuhören  zu  belohnen  glauben  werden.** 

184.11  Setze  Komma  nach  sovendeyar, 

184.15  Der  in  der  Anmerkung  gemachte  Änderungsvorschlag 
ist  entschieden   anzunehmen,   nur  ist  vilas  statt  vilan  zu  schreiben. 

184.19  Das  handschriftliche  car  ist  nicht  anzutasten. 
184,22  \Z?/¿^.     K.orr,irùi?  vgl.   182,37. 

184,27  Setze  Komma  nach  homes  und  nach  val  Z.  30,  tilge 
das  Komma  nach  paraige  Z.  28  und  korr.  E  statt  A  Z.  30. 

184.31  Ayaiz,  Korr.  Fugaiz,  cfr.  186,24?  ^^^  folgende  ver- 
stehe ich  nicht.  Oder  ist  ayatz  car  zusammengehörig,  vgl.  menar  car 
172,7?     Aber  was  wäre  der  Sinn? 

185,3  In  ^J  <^os   mufs   doch  wohl  ein    dem   folgenden  fastigos 
und  u/aniers  sinnverwandtes  Adjektiv  stecken.     Aber  welches? 
185,6   Vulhaiz  giebt  keinen  Sinn.     Korr.  Podetz? 
185,10  Schreibe  ^i, 

185,24  Setze  Komma  vor  per  und  nach  afars  Z.  25. 
186,1  Es  fehlt  eine  Silbe.     Kon,  soi  a  far? 

186.12  Setze  Komma  nach  ades. 

186.20  Nach  diesem  Verse   ist  wohl  eine  Lücke  anzunehmen. 

176,27  Schreibe  agraU  Nos  in  der  folgenden  Zeile  ist  =  nous, 
vgl.  meine  Ausgabe  des  Bert  Zorzi  2,62  Anm. 

186,34  Uvador.     ILoxi,  jujador  und  tilge  das  Kolon. 

187.3  Setze  Komma  nach  reprendatz, 

187,26  Setze  Komma  nach  que  und  nach  enquisi  Z.  29. 

187.32  E.     Korr.  a. 
1884  Stl  Korr.  sils. 

188.8  Setze  Komma  nach  aco. 
188,32  Feron,     K.oxx./oron, 

189,34  Setze  Komma  vor  per  und  nach  captenhs  Z.  35. 

190.18  Das  Semikolon  möchte  ich  nicht,  wie  die  Anmerkung 
will,  streichen,  wohl  aber  würde  ich  lieber  ein  Komma  setzen. 

191.4  Setze  Komma  an  das  £nde  des  Verses. 

191.9  Setze  Komma  nach  sidons, 

191,17  Ich  würde  nach  onraiz  einen  Punkt  und  Z.  23  Komma 
statt  Punkt  setzen. 

191.19  Li  son  verstehe  ich  nicht.     Vielleicht  li  lorn? 

192.16  Setze  Komma  vor  car, 

E.  Levy. 


H.  SCHUCHARDT,   HIATUSTILGUNG.  317 

IT.   Grammatisches. 

I.    Hiatustilgung. 

(Zu   Zeitschrift  Xn  442  flf.) 

Dafs,  wie  Tiktin  behauptet,  meine  Deutung  des  ö  in  rumän. 
sfddiki  u.  s.  w.  nicht  die  richtige  ist,  das  will  ich  im  Hinblick  auf 
die  Beschaffenheit  und  den  Umfang  des  Materials,  welches  mir  zur 
Verfügung  stand,  als  möglich  zugeben;  die  Sache  liegt  mir  jetzt 
zu  fem  um  Tiktins  verschiedene  Einwände  zu  prüfen.  Auch  auf 
seine  eigene^i  Deutung  gehe  ich  daher  nur  insoweit  ein  als  da- 
durch eine  jener  Prinzipienfragen  berührt  wird,  welche  weit  wich- 
tiger sind  als  irgend  welche  Einzelerscheinungen  irgend  welcher 
Sprache.  Tiktin  bekämpft  die  Ztschr.  VI  120  von  mir  vertretene 
Ansicht  „dafs  Hiatustilgung,  insofern  sie  das  Wesen  des  Vorgangs 
bezeichnen  soll,  ein  unwissenschaftlicher  Begriff  sei.''  Schon  Ztschr. 
IV  385  hatte  ich  ausgesprochen  „dafs  was  man  als  Schwund  und 
Zutritt  von  .Lauten  auffafst,  im  Grunde  nur  Assimilation  und 
Dissimilation  ist  oder,  mit  andern  Worten,  dafs  es  keine  gleich- 
zeitig qualitativen  und  quantitativen  Veränderungen  in  der  Sprache 
giebf  Natura  non  facit  saltum.  Demnach  erschienen  mir 
die  einen  der  Fälle,  welche  unter  „Hiatustilgung''  aufgezählt 
werden,  auf  Dissimilation,  die  andern  auf  Analogie  und  zwar, 
seitdem  ich  diesen  Begriff  entwickelt  hatte  (Über  die  Laut- 
gesetze S.  8),  auf  rein  lautlicher  Analogie  zu  beruhen.  Im 
Litbl.  f.  g.  u.  r.  Phil.  1887  S.  180  f.  habe  ich  das  weiter  ausgeführt. 
Die  dort  an  verschiedenen  romanischen  und  magyarischen  Bei- 
spielen gegebene  Erklärung  will  ich  hier  ganz  kurz  an  den  von 
Tiktin  ins  Treffen  geführten  mailändischen  wiederholen.  Dieselben 
sind  durchaus  nicht  gleichartig  ;  während  J  in  cajéna,  stajera  =  ra- 
[djena,  sta[d]era  aus  dem  folgenden  e  hervorgegangen  ist  (wie  aus 
dem  vorhergehenden  in  idfjaj  crçja  =  idea,  crefdja),  ist  das  v 
in  s/rava,  pagava  ==  síraa,  pagaa  nicht  selbst  spontan  entstanden, 
sondern  durch  das  spontan  entstandene  &  von  cova,  crovçlh,  avgsiy 
man¿avpra  «»  co[d]af  cro[d]eUf  a[g]osi,  man¿a[d]ora  hervorgerufen 
worden.  Tiktin  sagt:  „vor  a  ist  labialer  Einschub  naturgemäfs";  aber 
ich  verstehe  nicht,  wie  a  seiner  Natur  nach  mehr  zum  ^,  w  als  zum 
¿  j  sich  hinneigen  sollte  (vgl.  z.  B.  já^i^a  bi  und  jd-u^a  vi  in  port 
Mdd.).  Dafs  einmal  dieses,  das  andere  Mal  jenes  Vorbild  wirkt, 
hat  natürlich  immer  seine  ganz  bestimmte  Ursachen,  wenn  sie  auch 
für  uns  oft  schwer  erkennbar  sind. 

Tiktin  leitet  die  Hiatustilgung  aus  dem  Bequemlichkeitstrieb 
ab  und  glaubt  nicht,  dafs  ich  „in  der  Lage  wäre,  eine  das  Moment 
des  Bequemlichkeitstriebes  entbehrlich  machende  Theorie  aufzu- 
stellen." Ich  bin  allerdings  der  Ansicht,  dafs  nicht  nur  bei  einem 
grofsen  Teil  der  lautlichen  Veränderungen  sondern  geradezu  bei 
allen  —  soweit  sie  sich  aufserhalb  analogischer  Einwirkung  voll- 
ziehen —  die  jüngere  Form  bequemer  ist  als  die  ältere  ;  aber  weil 
wir    die   Bequemlichkeit   so   oft   eben   nur   a   posteriori    feststellen 


n  1 


3l8  VKRUISCHTBS.    IV.   GRAMM ATISCHBS. 

können,  weil  die  Nonnen  für  sie  nach  Zeit  und  Ort  unendlich 
wechseln,  deshalb  läfst  sich  mit  diesem  Faktor  kaum  operieren.  In 
welcher  Weise  aber  sollen  wir  uns  seine  Bethätigung  in  Fällen  wie 
siMdOf  strava  überhaupt  vorstellen?  Wenn  siMa,  straa  als  lautliche 
Härten  empfunden  wurden,  warum  blieb  denn  der  intervokalibche 
Konsonant  nicht,  da  doch  sein  Bleiben  nicht  durchaus  dem  Sprach- 
gefühl zu  wieder  lief?  Wenn  die  Bequemlichkeit  das  Mafsgebende 
war,  warum  wurden  denn,  was  unter  allen  Umständen  das  Be- 
quemste war,  nicht  beide  a  zu  einem  zusammengezogen?  Und 
wenn  zwischen  beide  Vokale  ein  trennender  Laut  geschoben  wurde, 
warum  gerade  d  und  z;,  warum  nicht  einer  der  anderswo  vor- 
kommenden *  Hiatustilger  '  wie  y,  g^  d,  r,  oder  vielmehr  warum  nicht 
irgend  ein  anderer  Konsonant?  Die  Entwickelung  dieser  Formen 
werden  wir  eben  nur  verstehen,  wenn  wir  Beeinflussung  durch 
andere  annehmen. 

Im  Anschlufs  an  eine  von  mir  gebrauchte  Wendung  bemerkt 
Tiktin:  „Wer  zugiebt  dafs  ein  grofser  Teil  aller  lautlicher  Ver- 
änderungen in  dem  —  allerdings  unbewufsten  —  Bestreben  nach 
bequemerer,  nämlich  entweder  weniger  Kraft  oder  weniger  Zeit  in 
Anspruch  nehmender,  also  zweckmäfsigerer  Aussprache  seinen  Grund 
hat,  der  erkennt  damit  unbedingt  das  Walten  eines  teleologischen 
Prinzips  in  der  Sprachgeschichte  an.'*  Ich  pflichte  dem  nicht  bei; 
aber  anstatt  mich  auf  Bestimmung  der  Ausdrucke  'Teleologie', 
*  Zweck',  'instinktiv',  'Trieb*,  die  hier  eine  Rolle  spielen,  einzu- 
lassen, will  ich  es  versuchen  den  Unterschied,  der  mir  vorschwebt, 
an  Beispielen  deutlich  zu  machen.  Atto  ist  jedenfalls  bequemer  als 
acto\  aber  müssen  wir  es  deshalb  als  „die  direkte  Folge  einer  auf 
bestimmte  Ziele  gerichteten  psychischen  Thätigkeif  ansehen?  In 
Rovigo  für  Roigo  ist  der  Hiatus  thatsächlich  beseitigt  worden  ;  aber 
sollte  er  beseitigt  werden?  Man  mag  hier  von  Zweckmäfsigkeit 
reden,  aber  man  wird  eingestehen  (so  Tiktin  selbst),  dafs  es  eine 
unbewufste  ist.  Wer  sich  hingegen  denkt,  dafs  zwischen  zwei  Vo- 
kalen ein  Laut  eingeschaltet  wird,  der  weder  latent  in  einem  von 
ihnen,  noch  in  an  alogisch  wirkenden  Formen  enthalten  ist,  der 
setzt  den  Hiatus  als  eine  zum  Bewufstsein  kommende  Erscheinung 
und  die  Aufnahme  eines  '  Hiatustilgers  '  als  eine  willkürliche  Hand- 
lung.    Und  eine  derartige  Teleologie  halte  ich  für  unzulässig. 

Von  diesem  Standpunkt  aus  fordere  ich  den  Nachweis  eines 
Vorbildes  für  stiäöa.  Die  Verbalformen  dà^iha  (3.  Sing.  Fut)  und 
dà'ìhar  (3.  Sing.  Plur.  Cond.)  würden  statt,  wie  Tiktin  vermutet, 
meine  Ansicht  bezüglich  des  d  von  stidüa  zu  erschüttern,  ihr  viel- 
leicht als  Stütze  gedient  haben,  indem  ich  dà^lha  nicht  aus  da^ 
sondern  aus  dem  älteren  da-va  hergeleitet  hätte,  aus  dà'-^har  aber 
wiederum  dà'ò^, 

H.    SCUUCUAKDT. 


W.  SANDER,  D.  ÜBERGANG  DBS  SPAN.  J  VOM  ZISCH-  Z.  RSIBBLAUT.     3IQ 

2.    Der  Obergang  des  spanischen  j  vom  Zischlaut 

zum  Reibelaut 

Über  diesen  der  spanischen  Sprache  eigentümlichen  Laut, 
welcher  bekanntlich  nach  der  jetzigen  Orthographie  vor  e^  i  mit  g^ 
vor  Ä,  ö,  u  mit  j  bezeichnet  wird,  führt  Diez  Gr.  I  370  Folgen- 
des an: 

„Dem  Fremden,  sagt  Velasco,  ist  es  kaum  möglich,  diesen 
Laut  auszusprechen:  formase  con  el  medio  de  la  lengua  inclinada 
al  principio  del  paladar,  no  apegada  á  el  ni  arrimada  á  los  dientes, 
que  es  como  los  estranjeros  la  pronuncian,  p.  116,  117." 

Ferner 'daselbst: 

„y,  das  unbedingte  Zeichen  der  spanischen  Kehlaspirata  neben 
dem  bedingten  x  und  ^,  und  in  dieser  Geltung  den  ältesten 
Sprachurkunden  bekannt.  Sein  Laut  liegt  dem  des  deutschen  ch 
in  doch^  acht  nahe,  geht  -  aber  aus  tiefer  Kehle  hervor.  Dafs  er 
(das  hohe  Alter  dieser  Aussprache  vorausgesetzt,  wovon  gleich 
unten)  aus  dem  Arabischen  oder  aus  dem  Gotischen  stamme,  ist 
eine  oft  wiederholte  Sage,  die  darin  ihre  Widerlegung  findet,  dafs 
die  arabische  Kehlaspirata  im  Spanischen  durch  den  Buchstaben 
eines  anderen  Organs  wiedergegeben  wird  (S.  329)  und  dafs  dem 
Goten  die  eigentliche  Kehlaspirata  fehlt" 

Der  betr  Passus  auf  S.  329,  auf  welchen  verwiesen  wird  lautet: 

„CA,  H  (arab.  Buchstaben).  Dem  ch  (x)  wird  gewöhnlich  der 
Wert  des  span. y  beigelegt:  diese  Sprache  hatte  also  in  der  Über- 
tragung des  arab.  Buchstabens  leichtes  Spiel.  Gleichwohl  setzt  sie 
nie  ihr  y  an  seine  Stelle,  sondern  drückt  es  hauptsächlich  durch 
den  Labiallaut  f  aus,  der  nachher,  wie  der  gleiche  lateinische 
Buchstabe,  und  um  dieselbe  Zeit,  gewöhnlich  in  h  überging:  die 
Aussprache  des  arab.  ch  und  des  span,  y  wird  also  wohl  nicht  die- 
selbe gewesen  sein.  In  der  That  fìndet  dieser  Wiederspruch  in 
der  neuerlich  gemachten  Beobachtung,  dafs  die  span.  Kehlspirata 
in  früherer  Zeit  den  Wert  eines  Palatallautes  hatte,  mithin  zum 
arab.  Kehllaute  nicht  pafste,  seine  vollständige  Lösung.  Auch  der 
portug.  Ausdruck  für  arab.  ch  ist  y,  welches  aber  dem  h  seine  Stelle 
nicht  ûberliefs.'* 

Die  erwähnte  „neuerlich  gemachte  Beobachtung"  wird  dann 
S.  371  folgendermafsen  zur  Darstellung  gebracht: 

„Man  hat  in  neuester  Zeit  die  interessante  Beobachtung  ge- 
macht, dafs  die  span.  Kehlaspirata  (y,  g  oder  x  geschrieben)  vor 
dem  16.  Jahrh.  (also  vor  1501  streng  genonmien)  eine  andere 
Aussprache  hatte  als  gegenwärtig,  eine  palatale  nämlich,  ent- 
sprechend der  portug.  Aussprache  dieser  Buchstaben,  die  ihnen 
noch  jetzt  in  Gallizien,  Asturien  und  an  der  Ostküste  zukonmit 
(/  =  franz.  y,  ch  =  franz.  cK)^  sodafs  sie  früher  wohl  über  die  ganze 
Halbinsel  verbreitet  war.  Davon  handelt  der  span.  Grammatiker 
Monlau  in  seiner  Abhandlung  „Del  origen  y  la  formación  del  ro- 
mance  castellano",   Madrid  1859 ^^^  Velasco  (erschienen 


320  VERMISCHTSS.     IV.   GRAMMATISCHES. 

1582)  ist  die  gutturale  Aussprache  entschieden,  da  er  sie  eine  für 
die  Fremden  höchst  schwierige  nennt,  womit  er  die  palatale  nicht 
meinen  konnte.  £in  negatives  Argument  für  die  behauptete  Geltung 
des  altspan.y  oder  x  liegt  darin,  dafs  man  sie  nicht  fur  die  arab. 
Hauchlaute  einsetzte,  sondern  f  dafür  verwandte  (oben  S.  329).  Es 
wäre  nun  die  Aufgabe  der  Grammatik,  den  Ursachen  nachzu- 
forschen, welche,  nachdem  der  Sprachcharakter  völlig  entschieden 
war,  so  aujQfallende  Wirkungen  herzubringen  vermochten." 

Diese  eben  bezeichnete  Lücke  nun  auszufallen,  ist  der  Zweck 
der  folgenden  Zeilen.  Die  Diezsche  Darstellung  bewegt  sich  in 
Wiedersprüchen.  Wenn  Velasco  sagt:  „formase  ...  al  principio 
del  paladar*',  so  kann  er  nur  den  vordersten  Teil  des  Gaumens 
gemeint  haben,  da  der  Zungenrücken  (el  medio  de  la  lengua) 
hinangebracht  werden  soll.  Aufserdem  war  ja  die  arabische  hintere 
Artikulation  dem  Spanier  unmöglich.  Die  nachfolgende  Erklärung, 
der  span.y-Laut  gehe  „aus  tiefer  Kehle"  hervor,  kann  also  unmög- 
lich richtig  sein;  das  Gegenteil  ist  der  Fall.  Nachher  sagt  Diez 
selbst  „Die  Aussprache  des  arab.  ch  und  des  span,  y  wird  also  wohl 
nicht  dieselbe  gewesen  sein",  und  hierin  hat  er  gewifs  Recht,  wie 
aber  der  „Widerspruch"  bei  einer  Artikulation  „aus  tiefer  Kehle" 
durch  die  frühere  Geltung  des  j  als  Palatal  seine  Lösung  finden 
soll,  bleibt  gänzlich  rätselhaft.  Die  richtige  Erklärung  des  Ober- 
gangs des  früheren  palatalen  Zischlautes  j  ist  nach  meiner  Meinung 
folgende« 

Bei  der  Erzeugung  des  franz.  ch  sowie  des  franz.  j  nähert  sich 
der  Zungenrücken  dem  Vordergaumen  derart,  dafs,  bedingt  durch 
die  Lage  und  Haltung  der  Zunge  und  die  Gestalt  des  Gaumens, 
ein  ñaschenformiger  Hohlraum  entsteht,  dessen  vorderer  Ausgang 
kleiner  als  der  hintere  ist,  und  durch  welchen  der  Exspirations- 
strom  seinen  Weg  nimmt  Das  charakterische  Geräusch  dieser 
Konsonanten  entsteht  an  der  vorderen  Enge  des  genannten  Hohl- 
raums, oder  wird  wenigstens  dort  erst  hörbar.  Der  Unterschied 
zwischen  ch  und  j  besteht  darin ,  dafs  bei  ch  der  Stimmton  fehlt, 
der  Expirationsstrom  aber  stärker  ist.  Bringt  man  nun  die  Zunge 
in  diese  ch-J-LAge  und  senkt  sodann  die  Zungenspitze  etwas,  so 
entsteht  bei  der  Expiration  ein  palataler  Hauchlaut,  welcher 
bei  obernächlichem  Anhören  mit  dem  deutschen  ch  in  doch  grofse 
Ähnlichkeit  hat,  und  dieser  palatale  Hauchlaut  ist  das  span,  y  des 
Velasco,  dessen  Artikulationsstelle  da  liegt,  wo  wir  bei  vorderem  k 
den  Verschlufs  bilden,  vielleicht  noch  ein  ganz  Weniges  weiter 
nach  vorn.  Die  Entstehung  des  jetzigen  Reibelautes  aus  dem  Zisch- 
laut erklärt  sich  also  durch  eine  Senkung  der  Zungenspitze,  durch 
welche  die  vordere  Enge  und  damit  das  charakteristische  Geräusch 
dieses  Zischlautes  verschwand.  Im  Laufe  der  Zeit  ist  dann  die 
Artikulationsstelle  noch  etwas  weiter  nach  hinten  gerückt  und  auf 
meine  Nachfragen  bei  Nationalen  über  die  Hervorbringung  des 
heutigen  y'-Lautes  erhielt  ich  folgende  beiden  Thatsachen  mit  aller 
Bestimmtheit  als  Antwort:   i.  dafs  die  Zunge  nach  vom  geradeaus 


W.  SANDBR,   D.  OBBROANO  DES  SPAN.  J  VOM  ZISCH-  Z.  REIBBLAUT.     32 1 

gestreckt  und  zugespitzt  werde,  2.  dafs  die  Artikulationsstelle  genau 
da  liegt,  wo  beim  k  der  Verschlufs  stattfindet.  Es  wurde  mir, 
ohne  dafs  ich  danach  gefragt  hatte,  gleich  dabei  bemerkt,  dafs 
möglicherweise  der  ^-Verschlufs  der  Spanier  etwas  weiter  nach  vorn 
läge,  als  derjenige  der  Deutschen.  Der  Unterschied,  wenn  ein 
solcher  besteht,  kann  aber  nur  sehr  gering  sein,  und  ich  glaube 
nicht,  dafs  ein  grofser  Wert  darauf  zu  legen  ist.  Auf  meine  an 
einen  auch  deutsch  sprechenden  Spanier  gerichtete  Frage,  wie  sich 
die  Lage  der  Artikulationsstelle  des  (deutschen)  h  —  die  arabische 
Kehlaspirata  hha  hat  der  Spanier  bekanntlich  nie  hervorbringen 
können  und  kann  es  auch  heute  noch  nicht  —  zu  der  des  span. 
j  verhalte,  wurde  mir  die  Antwort,  dafs  die  Artikulationsstelle  des 
A  bedeutend  weiter  nach  hinter  liege.  £s  ist  zu  vermuten,  dafs 
die  Artikulationsstelle  des  j  nicht  zu  allen  Zeiten  dieselbe  gewesen 
ist  wie  sie  auch  jetzt  nicht  überall  ganz  genau  dieselbe  ist; 
ich  glaube  aber,  dafs  im  Vorstehenden  die  Entstehung  des  pala- 
talen  Reibelautes  J  aus  dem  gleichfalls  palatalen  Zischlaut  in  ge- 
nügender Weise  gegeben  ist  Ähnlich  entstand  aus  dem  früheren 
sibilierten  ^-Laut  (lat  c  vor  e,  /')  durch  Senkung  der  Zungenspitze 
der  jetzige  sibilierte  f-Laut,  welcher  ebenso  wie  der  y-Laut  der 
span.  Sprache  gegenüber  den  Schwester  sprachen  eigentümlich  ist. 
Ein  weiteres  Analogen  bietet  das  ebenfalls  durch  mangelhafte 
Funktion  der  Zungenspitze  entstandene  Auslau t-^/  der  Spanier,  wo- 
nach z.  B.  das  Wort  Madrid  fast  wie  Madriz  klingt ,  sowie  das 
span,  auslautende  n.  Während  nämlich  anlaut  n  im  Span,  ebenso 
deutlich  wie  deutsches  n  artikuliert  wird,  findet  bei  ausi.  //  nur  ein 
ganz  loser,  wahrscheinlich  oft  gar  kein  Verschlufs  statt.  Infolge- 
dessen kommen  wieder  2  Engen,  eine  ganz  vorn  am  Gaumen  und 
eine  hinten  am  Gaumensegel,  in  Betracht,  und  damit  nun  überhaupt 
ein  vernehmbarer  Konsonant  entsteht,  macht  das  Gaumensegel  eine 
halbe  Bewegung  zur  nasalen  Artikelutionsstellung,  sodafs  der  Laut 
nasal,  doch  nicht  so  stark,  wie  die  franz.  Nasallaute,  klingt  In- 
folge dieser  mangelhaften  Artikulation  des  span.  ausi,  n  entstand 
z.  B.  aus  lat  inserere  span,  injerir',  die  vorhergehende  Lösung  des 
Verschlusses  und  Gestalt  der  Zungenspitze  übertrug  sich  auf  das 
folgende  s,  (Es  ist  hierbei  zu  beachten,  dafs  das  n  in  span,  en 
(Präposition  und  Partikel)  =  lat  in  immer,  auch  in  Zusammen- 
sammensetzungen,  als  ausi,  n  aufgefafst  wird,  wie  namentlich  auch 
aus  dem  Cid-Gedicht  hervorgeht). 

Die  Übergangsperiode  für  die  Bildung  des  Reibelauts  /  aus 
dem  Zischlaut  wird  in  die  Zeit  zwischen  1568,  wo  Sotomayor  noch 
das  damalige  span,  x  dem  franz.  ch  gleichsetzt,  und  1582,  wo  nach 
Velasco  die  jetzige  Aussprache  die  herrschende  geworden  war,  zu 
setzen  sein. 

In  Bezug  auf  die  vorgängige  Litteratur  habe  ich  noch  zu  be- 
merken, dafs  das  span. y  in  den  Werken  von  Brücke,  Grundzüge 
d.  Physiol,  ü.  Syst.  d.  Sprachlaute,  Wien  1856;  Merkel,  Physiol,  d. 
menscht  Sprache,  Leipz.  1866;  Sievers,  Grundz.  d.  Lautphys.,  Leipz. 

ZettMbr.  L  ronu  Phil,  Xm.  21 


322  VBRMISCHTKS.     IV.   GRAMMilTISCU£S. 

1876  und  Techmer,  Phonetik,  Leipz.  1880  keine  Erwähnung  findet 
Nur  auf  S.  105  bei  Brücke  findet  sich  eine  zuerst  in  den  Musen 
181 2  veröffentlichte  schematische  Zusammenstellung  der  Konso- 
nanten von  du  Bois-Reymond  /  in  welcher  das  span,  y  als  palatale 
postérieure  (also  hinter  deutsch./  liegend)  figuriert 

W.  Sandbr. 


3.    Norm,  non,  neu,  no  =3  n^on. 

Norm,  non,  nou,  etc.  sind  wiederholt  auf  ihre  Herkunft  unter- 
sucht worden.  Die  einschlägige  Litteratur  ist  zusammengestellt  bei 
Floury  Essay  sur  le  patois  normand  de  la  Hague  (Paris  1886) 
S.  65.  Ebenda  ist  m.  W.  die  Frage  zum  letzten  Male  im  Zusammen- 
hang erörtert  worden.  Joret  sah  in  no  ein  umgestelltes  on,  ein 
Vorgang,  zu  dem  sich  Analoga  schwer  werden  finden  lassen.  Auch 
hat  J.  später  diese  Ansicht  fallen  lassen,  um  no  in  Übereinstimmung 
mit  L.  Havet  auf  lateinisches  nos  zurückzuführen.  Doch  auch 
diese  Herleitung  giebt  zu  Bedenken  in  Bezug  auf  Form  und 
Begriff  Anlafs,  welche  Fleury  1.  c.  p.  66  ff.  m.  E.  in  überzeugender 
Weise  dargelegt  hat,  wenn  man  auch  nicht  alle  seine  Entgegnungen 
im  Einzelnen  als  beweiskräftig  wird  gelten  lassen.  G.  Paris  hatte 
Romania  XIII  425  bereits  ein  von  Joret  zur  Stütze  seiner  Auf- 
stellung aus  einem  Texte  des  15.  Jahrh.  herangezogenes  nous  als 
nicht  beweisend  zurückgewiesen.  Fleury  selbst  nun  führt  nofnj, 
noufhj  auf  älteres  ¡on  {=  Pon)  zurück.  Was  er  für  diese  Ansicht 
(Essai  S.  67)  vorbringt,  hat  mich  nur  z.  T.  überzeugt  Die  Mög- 
lichkeit des  Abfalls  des  auslautenden  n  ist  zuzugeben  mit  Rück- 
sicht auf  das  Vorkommen  von  nou  neben  non  =  lat.  non  im  Haguais 
(es  durften  nicht  auch  efäont  =  enfant  etc.  herbeigezogen  werden). 
Ich  vermisse  bei  Fleury  den  Nachweis  dafür,  dafs  anlautendes  / 
„par  l'assimilation  de  17  initial  à  l'/i  final"  (vgl.  Romania  XII  344)  zu 
n  werden  kann.  ChmUa,  cheins,  die  er  Essai  S.  67  zum  Beweise  an- 
führt, sind  aus  nahe  liegendem  Grunde  zurückzuweisen.  Auch 
nun  =  nul,  das  er  ib.  S.  51  erwähnt,  ist  anders  geartet.  Näher  hatte 
er  wohl  gelegen,  auf  vereinzelte  Fälle  des  Obergangs  von  anlau- 
tendem /  zu  n  in  anderen  Mundarten  und  in  der  Schriftsprache 
hinzuweisen.  Ich  erinnere  an  frz.  niveau,  Haut-Maine  neniille,  wall,  ne^ 
gosirom  (=  ligustrum  nach  Grandgagnage).  Ich  glaube,  dafs  es  sich 
in  solchen  Fällen  um  Dissimilation  oder  volksetymologische  Bildungen 
handelt,  eine  Annahme,  die  für  non  schwer  zuzugeben  ist  Doch 
wie  dem  auch  sei,  neben  Fleury  s  Hypothese,  wonach  non  auf  älteres 
Ion,  mit  Obergang  des  /  in  ;i,  zurückzuführen,  scheint  mir  eine 
andere  der  Beachtung  wert  Ich  vermute ,  dafs  non  ^^s  n-\-on 
wie  franz.  Von  =  l-^on,  d.  h.  ich  halte  das  anlautende  n  von  non 
für  den  konsonantischen  Auslaut  des  unbestimmten  Artikels,  der 
mit  dem  folgenden  Worte  (on  =  homo)  sich  verschmolzen  hat 
Analoga  hierzu   lassen   sich  viele  anführen.     Ich  verweise  auf  frz. 


D.  BBHRBND,   NORM.  NON,    NOU,   NO  ss=  n'ON.  323 

nombril  (anders  erklärt  Diez  E.  W.  I  s.  v.  ombelico  das  »),  poit.  (La- 
ianne) nembouril  (neben  embourH\  wall,  tiaviron  ?  (s.  Littré  aviroií)^ 
Haut-Maine  nain  (frz.  haim),  Berry  naim  Blois  nhaim  und  sonst,  Ule 
et  Vil.  netlle  (Knopfloch),  Mons  nar  (arcus),  ib.  niereson  neben 
iereson  (frz.  hérisson),  Namur  niereson,  noy*  (auca)  s.  Horning  Grenz- 
dialekte (Franz.  Stud.  V  95),  ib.  nur'  (hora),  ne  (oculus),  nprov.  nabii 
(1.)  st  habit,  Tteroun  neben  eroun  (frz.  héron).  Vgl.  auch  Mons 
nonk  (avunculus),  ib.  nanie  (amita),  wo  nicht  sowohl  aus  dem  un- 
bestimmten Artikel  als  aus  dem  Pron.  Poss.  das  angefügte  n  sich 
erklären  wird,  u.  s.  w.  Es  sei  hinzugefügt,  dafs  gelegentlich  wohl 
auch  wortanlaatendes  n  geschwunden  ist,  weil  man  darin  falschlich 
den  konsonantischen  Auslaut  des  unbestimmten  Artikels  gesehen 
hat:  wallon,  egrimancien  st.  negrimancien.  Morva n  aufrage  (st.  nau" 
frage),  poit  ousülaie  neben  nousillaie  (Laianne).  —  Non  Jbegegnet 
nicht  ausschliefslich  im  Normannischen.  Bereits  G.  Paris  wies  Ro- 
mania XII  344  non  und  nen  in  Bas-Maine  nach.  Beachte  auch 
De  Chambure  Glossaire  du  Morvan  S.  13*  la  locution  „non  ou  nen 
dit"  pour  on  dit  est  usuelle.  Ib.  S.  591  nen  fé  deu  bru  =  on  fait 
du  bruit  etc.,  S.  599  non  dit,  non  chante,  non  se  dispute.  In  Mons 
wird  auch  dem  Subst  homme  n  vorgesetzt:  vo  n^ homme  Sigart 
Glossaire  S.  263. 

D.  Behrens. 


T.  Etymologisches. 

I.   Französische  Etymologien. 

frz.  suie. 

Nach  Diez  EW.  lie  v.  suie  wäre  *suga  der  theoretisch  ur- 
sprünglichste Typus,  auf  weichen  die  romanischen  Formen  des 
Wortes  führen.  Diese  Aufstellung  des  Meisters  ist  unhaltbar:  Ver- 
gleicht man  frz.  sangsue  aus  sanguisuga,  rue  aus  ruga,  dazu 
charrue,  laitue,  so  erwartet  man  frz.  sue,  nicht  stäe.  Sicher  ist  ander- 
seits,  dafs  weder  catal.  sutje  noch  südfranzösisch  sujo,  sugio  (s.  Mis- 
tral, Tresor  dou  Felibrige),  siidzyo  (Rev.  des  Patois-Gallo-Romans 
II  188)  noch  endlich  das  aus  einem  Vogesendialekt  von  Littré 
citierte  seuche  sich  aus  suga  erklären  lassen.  Was  jenes  seuche 
betrifít,  so  ¡st  die  Form  durchaus  gesichert:  ich  selbst  hörte  sœs 
in  St-Amé  (im  südlichen  Teil  des  Vogesendepartements),  sätS  in 
Montier,  sqts  in  Sonceboz,  in  der  französischen  Schweiz.  Der 
Typus  *suga  wird  nur  dem  altprov.  jw^ö  gerecht,  welches  durch 
den  Reim  mit  beluga  (s.  Raynouard's  Lexique)  gesichert  ist;  auch 
Mistral  giebt  einmal  sugo.  Das  £tymon  ist  nach  Diez  das  ags. 
sôiig,  zusammengezogen  s6tg,  engl,  sooty,  vom  Substant  s6t,  wobei 
bedenklich  ist,  dafs  die  romanischen  Formen  von  einçm  germani- 
schen Adjektiv  kommen  sollen.     Auch  fordert  das  Romanische  eine 

21» 


324  VERMISCHTES.     V.   ETYMOLOGISCHES. 

Grundform  mit  ü,  nicht  mit  o.  Ich  schlage  als  Etymon  das  lat 
sQcidus,  resp.  sücida  vor.  Sucidus  wurde  zu  sudicus  um- 
gestellt wie  ficidum  (fìgidum)  aus  ficatum  zu  fidicum;  vgl. 
Paris  Romania  Vi  132  und  Archiv,  glott  ital.  II  325  A  2,  wo  über 
ital.  sozio,  sudicio  aus  sucido  gehandelt  wird.  Wie  fidicum  zxa  foie, 
so  wurde  sudicam  zu  suie\  eine  andere  lautliche  Behandlung  er- 
gab das  von  Paris  Rom.  VII  103  erklärte  surge,  womit  firie  fica- 
tum zu  vergleichen  ist.  Südfranzösisch  wurde  sudicam  zu  siidz 
wie  ficatum  zu  fçdz  (vgl.  besonders  südzyo  und  fedzye  im  Patois 
von  Puybarraud  Rev.  des  Patois  Gallo-Romans  II  188,  189).  Alt- 
^xos,suga  mag  aus  su(d)ca  durch  Ausfall  des  d  entstanden  sein, 
vgl.  span.y^/^ö  und  mielga  (medica)  Rom.  VI  133.  Was  das  öst- 
liche sœis  betrifft,  so  darf  man  dies  nicht  ohne  weiteres  gleich  südz 
setzen.  Denn  wenn  auch  im  Osten  z  oder  dz  nach  dem  Ton  nicht 
selten  in  s  oder  is  übergeht,  so  wird  doch  überall,  wo  ich  jenes 
sœts  hörte,  Suff,  -aticum  zu  -fz  oder  -fi/z,  nicht  zu  -^/i.  Ich 
glaube,  dafs  die  Proparoxytona  auf  —  cidus,  welche  der  romanisch- 
sprechenden Bevölkerung  wenig  mundgerecht  waren,  sich  im  Osten 
eine  von  der  soeben  besprochenen  verschiedene,  allerdings  nicht 
leicht  zu  erklärende  Umbildung  gefallen  lassen  mufsten.  Schon 
Diez  hat  EW.  I  v.  fiacco  bemerkt,  dafs  Xo'ùìx.  fiache  lat.  fl  acci  du  s 
(oder  flacidus?)  entspricht.  Ich  selbst  hörte  zwar  nur  fias  oder 
fiats,  flache  findet  sich  jedoch  bei  Haillant  Essai  sur  un  patois  vos- 
gien  II  26  und  bei  Thiriat  La  Vallée  de  Cleurie  (Remirement  i86g) 
S.  428.  Auf  mucidus  ist  wohl  mœche  „humide"  zurückzuführen, 
das  Thiriat  ebenfalls  giebt;  meuche  „humidité,  temps  des  pluies" 
fìndet  sich  auch  in  Le  Lorrain  peint  par, lui  même  almanach  mes- 
sin fur  das  Jahr  1854.  In  ähnlicher  Weise  wurde  m.  E.  sucidus 
zu  sœts»   Damit  ist  it.  rancio,  frz.  ranee,   aus   rancidus,    span,  sucio 

«a 

aus  sucidus  zu  vergleichen.  Der  Übergang  von  ü  zvl  œ  macht 
keine  Schwierigkeit:  dem  frz.  ruche  entspricht  in  Sonceboz  rœiS, 
Noch  mufs  ich  erwähnen,  dafs  nach  Philipen  (in  Clédats  Revue 
des  Patois  II  44)  in  Saint-Genis-les-Ollières  bei  Lyon  das  Wort 
souçfi  für  Rufs  üblich  ist  —  ein  Wort,  das  sich  ebensowenig  vom 
Diezschen  s6ig  wie  von  sucidus  ableiten  läfst.  Ich  kann  es  mir 
nur  unter  der  Voraussetzung  erklären,  dafs  das  ursprüngliche  Patois- 
wort  durch  frz.  suif,  welches  der  Ungebildete  mit  suie  verwechselt 
haben  mag,  beeinflufst  wurde:  oué  (phon.  uç)  entspricht  in  jenem 
Dialekt  französischem  üi  z.  B.  couere  =  cuire.  Endlich  besitzt  auch 
das  Wallonische  eine  Form  mit  /  süf  (Ztschr.  IX  596),  daneben 
nach  Altenburg  Eupener  Programm  1882  S.  20  auch  sife,  seüve. 
Ich  sehe  in  diesen  Formen  eine  Weiterbildung  des  ursprünglichen 
suie.  Das  Wallonische  duldet  die  Lautverbindung  üi  oder  üy  nicht: 
/  ist  vielleicht  das  verstärkte  Hiat-zf;  aus  früherem  *suwe\  vgl.  noch 
altes  sieue  Ztschr.  V  575.  Was  endlich  die  Bedeutung  von  suci- 
dus betrifft,  so  ist  gewifs,  dafs  das  Wort  in  der  Vulgarsprache  das 
^,schmierig-fettige"  bezeichnet  hat 


A.  HORNING,   FRANZ.  ETYMOLOGIEN.  325 

frz.  cauríür. 

Als  Et3rmon  des  französischen  Wortes,  das  noch  bei  Rabelais 
(ed.  Barré  S.  181,  534)  caurraiür,  cour  ratter  e  lautet,  ist  das  Diez- 
sche  cQratarius  EW.  I  v.  cura  unmöglich:  daraus  wäre  ixz. cureter 
geworden.  Die  Bedeutung  des  Wortes  in  den  Patois  (s.  Lîttré) 
beweist,  dais  wir  es  mit  einer  Weiterbildung  von  currere  zu  thun 
haben:  in  Genf  bezeichnet  couratier  „celui  qui  perd  son  temps  en 
course",  in  Berry,  Saintonge,  Picardie  ist  es  gleichbedeutend  mit 
„vagabond,  coureur"  ;  im  Patois  lyonnais  (s.  Puitspelu's  Dictionnaire 
Et3rmologique)  ist  koratU  koratiri  „celui  ou  celle  qui  court  beaucoup, 
qui  n'est  jamais  à  la  maison;  se  dit  aussi  de  celui  qui  court  le 
sexe".  —  AHer  ist  ein  Doppelsuffix,  das  auch  sonst  vorkommt,  z.  B. 
in  puisatier  i  in  ferratier  in  Lyon  (s.  Puitspelu  ib.  v.  ferrati)  ^  wo  es 
den  „marchand  de  vieilles  ferrailles"  bezeichnet;  nach  Puitspelu 
„le  suffixe  'ier  s'applique  plus  volontiers  au  fabricant  et  -a/iifr  au 
marchand."  Bei  Rabelais  (ib.  S.  179)  finde  ich  noch  cloucäiery  wo- 
raus durch  *clauetier  cloutier  werden  konnte:  es  ist  demnach  nicht 
erwiesen,  dafs  in  dem  nfrz.  cloutier^  über  dessen  Vorgeschichte  Littré 
nichts  mitteilt,  das  /  einfach  eingeschoben  sei.  Unklar  ist  mir 
allerdings,  wie  das  Doppelsuffix  -atier  an  den  Verbalstamm  cour^ 
angefügt  werden  konnte.  Das  Diezsche  curatarius'läfst  sich  nur 
retten,  wenn  man  annimmt,  dafs  frz.  curatier  aus  dem  Italienischen 
curattiere  stammt  Aber  Alter  und  Verbreitung  des  französischen 
Wortes  spricht  dagegen,  und  auch  bei  jener  Annahme  bleibt  die 
Bedeutung  des  Wortes  in  den  Patois  unerklärt.  Dagegen  ist,  die 
Ableitung  von  currere  zugegeben,  französische  Herkunft  des  ita- 
lienischen Wortes  wahrscheinlich:  das  u  der  ersten  Silbe  ist  neben 
corriere  aufíallig.  Ungewöhnlich  ist  auch  die  Verdoppelung  des  /, 
die  nach  W.  Meyer  Grundriss  I  535  unter  Bedingungen  auftritt,  die 
in  unserm  Wort  nicht  erfüllt  sind. 

A.  Horning. 


2.   Altfrz.  pec  „Mitleide 

Das  Wort  pec  „Mitleid"  ward  von  Constans  im  Roman  de  TTièbes, 
von  Windahl  im  Vers  de  le  Mort  belegt,  und  nun  findet  man  diese  und 
andere  Beispiele  bei  Godefroy  zusammengestellt  (man  kann  dazu  noch 
das  in  Jean  Bodels  Jeu  de  S.  Nicolas  fügen,  Bartsch,  Chrest.^  3 1 8,5). 
Die  versuchten  Etymologien  scheinen  mir  ungenügend;  ich  glaube, 
dafs  es  Verbalsubstantiv  von  peccare  „sündigen"  ist  Wie  peccatum 
in  den  romanischen  Sprachen  von  der  Bedeutung  „Sünde"  zu  der 
von  „Schade,  Unglück"  überging,  ist  bekannt,  s.  Tobler,  Jahrb.  XV 
263.  Es  ist  die  volkstümliche  Auffassung  des  Unglücks  als  Strafe 
der  Sünde  (Molière,  Avare,  li  i:  Il  a  fallu,  pour  mes  péchés,  que 
cette  passion  lui  soit  ventie  en  tête,  u.  dgl.),  und,  wie  so  oft,  ist  hier 
die  Bezeichnung  der  Ursache  auf  die  Wirkung  übertragen  worden. 
So   kam  peccatum  bei  der  Klage  über  Unglück  und  Äufserung  von 


320  YBRMISCHTBS.    V.   BTTMOLOOISCHES. 

Mitleid  zur  Verwendung  und  als  Ausdruck  des  Mitleids  selbst,  wie 
im  italien,  che  peccato!  oder  wie  peccator  in  neuprov.  pecaire.  Mit 
einer  nochmaligen  Übertragung  der  Bezeichnung  von  der  Ursache 
auf  die  Wirkung  hat  aber  peccatum  auch  die  Bedeutung  „Mitleid** 
erhalten.  Ascoli,  der  Arch.  Gioii.  I  43»  n.  2  von  diesem  Sinne  des 
Wortes  im  Ladinischen  und  vielen  italienischen  Dialekten  redet, 
vergleicht  damit  vortrefflich  die  Bedeutungsentwickelung  des  span. 
lásiima\  s.  auch  Biadene,  Studi  di  Fil.  Rom.  I  266.  Besonders  ist 
es  venetianisch  und  paduanisch  in  alter  und  neuer  Zeit  ;  aber  auch 
toskanisch  wurde  früher  peccato  im  Sinne  von  compassione  verwendet 
So  in  den  Antiche  Rime   Volgari^  ed.  D'Ancona,  No.  272,  v.  io: 

In  tua  balia  so'  stato; 

Merzè,  n'  agie  pecato  ; 

Che  m'ài  in  tua  pregione. 

'Dgl.  ib.  295,49;  362,12;  bei  Pucci,  Son.  X  der  XK  sonetti^  die 
D'Ancona  in  Propugn.  XI  publizierte  ;  in  den  Laude  der  Disciplinati 
von  Siena,  Giorn.  Stor.  Leti.  liai.  Il  276,  No.  i;  bei. Gentile  Sennini, 
Novelle,  p.  7  und  220;  bei  Pistoia,  Sonetti,  ed.  Renier,  125,1; 
366,10;  s.  auch  S.  Ferrari,  Giorn,  Stor.  Leti,  ItaLVl  371,  Anni, 
zu  254. 

Bei  dem  ?Sxz.  pec  mag  nun  freilich  auffallen,  dais  es  in  den 
Bedeutungen  „Sünde"  und  „Unglück",  welche  die  Vorstufen  bilden 
müfsten,  nicht  nachgewiesen  ist  ;  indessen  kommt  es  ja  vor,  dafs  ein 
Wort,  zu  einem  bestimmten  Sinne  fortentwickelt,  den  ursprünglichen 
gänzlich  aufgiebt. 

A.  Gaspary. 


BESPRECHUNGEN. 


Edouard  Montet,  La  Noble  Leçon.  Texte  original  d'après  le  manuscrit 
de  Cambridge  avec  les  variantes  des  manuscrits  de  Genève  et  de  Dublin 
suivi  d'une  traduction  française  et  de  traductions  en  vaudois  moderne. 
Paris,  G.  Fischbacher,  1888.     VI,  95  S.     40. 

Die  Noble  leçon  ist  uns  in  vier  Handschriften  überliefert,  drei  derselben 
(Genf,  Dublin,  Cambridge)  enthalten  das  ganze  Gedicht,  die  vierte  (ebenfalls 
Cambridge)  nur  ein  Bruchstück,  nämlich  die  ersten  dreizehn  Verse  und  die 
ersten  Worte  des  vierzehnten.  Wir  erhalten  hier  einen  Abdruck  der  Cam- 
bridger Handschrift,  die  den  vollständigen  Text  enthält.  Die  Varianten  der 
übrigen  Mss.  werden  in  wenig  praktischer  Art  hinter  und  nicht  unter  dem 
Text  mitgeteilt  und  zwar  der  Art,  dafs  immer  die  Abweichungen  je  einer 
Hs.  hintereinander  angegeben  werden,  so  dafs  man  sich  die  verschiedenen 
Varianten  an  mehreren  Stellen  zusammensuchen  mufs.  Dem  auf  der  Unken- 
Seite  abgedruckten  Texte  steht  auf  der  rechten  Seite  die  neufranzösische 
Übersetzung  gegenüber,  unter  dem  Text  der  linken  Seite  steht  die  von 
Dr.  Chabrand  besorgte  Übersetzung  in  die  Mundart  des  Thaies  von  Queyras, 
unter  der  neufranzösischen  Übertragung  auf  der  rechten  Seite  die  von  Herrn 
Vilielm  besorgte  Übersetzung  in  die  Mundart  des  Val  Saint  Martin.  Die 
dem  Texte  vorausgehende  Einleitung  zertällt  in  zwei  Kapitel  :  /.  De  l* époque 
à  laquelle  la  noble  leçon  a  été  écrite,  IL  La  forme  littéraire  et  le  contenu 
dogmatique  et  moral  ¿Le  la  noble  leçon,  La  place  qu*elle  occupe  dans  la 
littérature  vdudoise.  Es  ist  bekannt,  dafs  das  Alter  des  Denkmals  Gegen- 
stand vielfacher  Controverse  geworden  ist  und  dafs  in  dem  in  dieser  Beziehung 
so  wichtigen  Vers  6  die  Hss.  von  Genf  und  Dublin  Ben  ha  mil  e  cent  an 
(Genf  ancfí)  compii  entierament  lesen,  die  beiden  Cambridger  Hss.  aber  Ben 
ha  mil  e  quatre  cent  an  (C  [Fragment]  anz)  compii  entierament  oder  genauer 
C  hat  ecce,  C  4  cent,  die  4  ist  ausradiert,  doch  läfst  sich  nach  Montet 
die  Form  der  Ziffer  noch  erkennen.  Montet  erklärt  die  Cambridger  Lesart 
fur  die  richtige,  die  andere  als  Fälschung  und  nimmt  an,  dafs  die  Noble 
leçon  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  verfafst  worden  sei.  Selbst  wenn 
man,  was  nicht  zulässig  sei,  annehmen  wollte,  dafs  das  von  den  Hss.  in  Genf 
und  Dublin  gebotene  11 00  das  ganze  zwölfte  Jahrhundert  bezeichne,  so  sei 
doch  wegen  der  deutlichen  Anspielungen  auf  die  gegen  die  Waldenser  ge- 
lichteten Verfolgungen,  wegen  der  in  der  N.  L.  ausgesprochenen  Lehren, 
wegen  der  in  ihr  enthaltenen  Angriffe  gegen  gewisse  Mifsbräuche  der  Kirche, 
wegen    der   relativen   Vollkommenheit    des    Gedichtes    und    aus   sprachlichen 


328  BESPRECHUNGEN.  A.  TOBLER,  W.  MEYER, 

Gründen  die  Annahme  ausgeschlossen,  dafs  das  Gedicht  mit  der  €rründiing 
der  Waldenser  gleichzeitig  sei.  Was  die  Metrik  des  Gedichtes  betrifìft,  so 
nimmt  Montet  mit  Grützmacher  Nichtgel tung  unbetonter  Silben  im  Verse  an, 
also  plen  d*  tant  für  pUn  de  tant,  çuatr*  cent  fur  quatre  cent,  —  In  einem 
am  Schlufs  des  Buches  stehenden  ,,Appendice"  giebt  Herr  Montet  eine  Be- 
schreibung der  waldensischen  Handschrift  No.  195  der  Bibliothek  za  Dijon. 

Der  Ausgabe  der  Noble  leçon  durch.  Herrn  Montet  hat  Wendelin 
Foerster  in  den  Gott.  gel.  Anz.  1888  S.  753 — 803  eine  aufserordentlich  ein- 
gehende und  lehrreiche  Besprechung  gewidmet,  in  der  er  zu  durchaus  ab- 
weichenden Resultaten  gelangt;  er  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  V.  6  die 
handschriftliche  Überlieferung  die  Zahl  iioo  durchaus  sichere  und  dafs  die 
Metrik  des  Gedichtes,  wenn  man  die  Zeile  nicht  gewaltsam  ändern  wolle,  nur 
II 00  und  unter  keinen  Umständen  1400  zulasse.  Auf  diesen  überaus  wich- 
tigen Aufsatz  nur  kurz  hinzuweisen,  darf  ich  mich  deshalb  begnügen,  weil 
wir  eine  kritische  Ausgabe  der  Noble  leçon  von  Foerster  selbst^  und  hoffent- 
lich in  nicht  zu  langer  Zeit,  erwarten  dürfen. 

E.  Levy. 


Romania  No.  68,   XVHe  année,  1888   Octobre  und  No.  69,  XVHI«  année, 
1889  Janvier. 

No.  68.  G.  Maspero,  Le  vocabulaire  français  d*un  copte  du  XIII • 
•siècle.  Abdruck  eines  zum  Teil  in  zwei  Handschriften  überlieferten  franzö- 
.  sisch-arabischen  Glossars.  Die  französischen  Wörter  sind  mit  koptischen 
Lettern  geschrieben  und  stellen  uns  z.  T.  die  Umgestaltung  dar,  die  das  Fran- 
zösische als  Verkehrssprache  in  Aegypten  erlitten  hat.  Beachtenswert  ist  da- 
rin der  Mangel  von  ü  und  ¿',  jenes  wird  ersetzt  durch  io\  Uondi,  saUous,  oder 
il  mitasse,  pisaleh  ^=puceUe,  oder  ouox  boutain  ^ puttain,  mol=  mula,  dieses 
durch  e  :  beo  =  boeuf.  Das  auslautende  s  wird  als  h  geschrieben ,  ist  also 
verstummt,  /'  wird  durch  i  dargestellt:  veiie;  al  durch  o:  zone  ss»  jaune, 
gedecktes  e  durch  a\  paskhout=iepiscopus,  bale,  vard,  khlarkh,  prastre.  Den 
oft  schwer  entstellten  Text  hat  der  Herausgeber  mehrfach  durch  geschickte 
Korrekturen  zu  heilen  versucht,  doch  bleibt  auch  so  noch  manches  dunkel. 
Die  Zahlwörter  sind  zum  gröfseren  Teil  nicht  französisch,  sondern  einer  noch 
zu  ermittelnden  anderen  Sprache  entnommen.  W.  Mryer. 

G.  Paris,  La  Chanson  d^ Antioche  provençale  et  la  Gran  Conquista  de 
Ultramar,  Der  Verfasser  zeigt  die  bisher  nicht  bemerkte  Übereinstimmung 
des  durch  P.  Meyer  1884  bekannt  gemachten  Bruchstücks  eines  provenzalischen 
Gedichtes  über  den  Kampf  um  Antiochia  mit  veischiedenen  Stücken  des 
grofsen  spanischen  Sammelwerks  und  scheidet  die  Hauptbestandteile  aus,  die 
im  letzteren  zusammengearbeitet  scheinen,  aufser  der  Übersetzung  des  Wilhelm 
von  Tyrus,  die  Chanson  von  Jerusalem  in  teilweise  von  der  bekannten  ab- 
weichender Fassung,  eine  noch  nicht  nachgewiesene  Version  von  der  Jugend 
des  Schwanenritters,  die  Chansons  von  diesem  und  von  der  Jugend  Gottfrieds, 
eine  südfranzösische  Dichtung  vom  Ursprung  und  den  Anfangen  der  Kreuz- 
züge, worin  namentlich  Golfìer  de  las  Tors  stark  hervorgetreten  sein  muís. 
(Wird  fortgesetzt).  A.  Tobler. 


ROMANIA  NO.  68.  329 

M.  Wilmotte,  Étudâs  de  dialectologie  wallonne.  In  einer  sehr  ver- 
standigen Einleitung  wird  die  Art  besprochen  wie  Urkunden  für  die  Kenntnis 
des  Lautstandes  einer  Zeit  und  Gegend  zu  verwerten  seien.  Der  Verfasser 
zeigt  eine  beherzigenswerte  Vorsicht,  macht  auf  aUe  die  Sicherheit  einer  Form 
erschütternden  Punkte  aufmerksam,  schliefst  auch  nicht,  wie  dies  leider  so 
oft  geschieht,  die  Möglichkeit  wirklicher  Schreibfehler  ohne  jeden  sprachlichen 
Wert  aus.  Dann  giebt  er  eine  auf  zahlreiche  teils  568  ff.  abgedruckte,  teils 
nicht  herausgegebene  Urkunden  gestutzte  Laut-  und  Formenlehre  des  Lütti- 
cher  Dialekts  im  XIII.  Jahrh.  Ich  hebe  daraus  hervor  die  Schreibung  -ien 
fur  'in  S.  558,  in  der  man  wohl  schon  die  heutige  Aussprache  von  in  sehen 
darf,  femer  deit  =  dictus  :  hier  ist  also  wie  im  Wallis  der  ursprüngliche  Vokal 
bewahrt  ;  ty  und  c^  werden  wie  im  Pikardischen  zu  è,  ca  zu  ¿a,  wodurch  die 
Ansicht  derer,  die  im  pik.  ca,  ce  einen  inneren  Zusammenhang  sehen,  stark 
erschüttert  wird.  Unter  den  Beispielen  fìir  eingeschobenes  n  sind:  ken  çuen 
chen  «s  Me,  cue,  che  nicht  charakteristisch,  sie  finden  sich  auch  in  Pik.,  Norm., 
Poit.  u.  s.  w.  W.  Meyer. 

G.  Paris,  La  comtesse  Elisabeth  de  Flandres  et  les  trouÒadours.  Der 
Verfasser  stimmt  Trojel  bei,  der  bei  seinem  Buch  über  die  Liebeshöfe  die 
vom  Kappellan  Andreas  als  '  Urheberin  zweier  Urteile  angeführte  Gräfin  von 
Flandern  in  der  1156  mit  Crestiens  Gönner  Philipp  von  Flandern  vermählten 
Elisabeth  von  Vermandois  sieht,  und  sucht  die  geschichtliche  Grundlage  der 
Mitteilung  zu  gewinnen,  die  man  bei  Francesco  da  Barberino  nach  Kaimon 
von  Miraval  über  die  Bestrafung  eines  Nebenbuhlers  durch  einen  Grafen  von 
Flandern  findet  Dagegen  scheidet  er  davon  die  beiden  durch  Chabaneau  zu 
jener  Erzählung  Rairoons  in  Bezug  gesetzten  Stellen  Sordels  und  Guillems 
von  S.  Didier. 

P.  Guilhiermoz,  Representation  d*un  jeu  de  Guillaume  Cr  ¿tien  en 
1506.  A.  TOBLER. 

A.  Delboulle,  Bouquetin  erhärtet  die  bekannte  Ableitung  von  Stein- 
bock (Bock-Stein).  W.  Meter. 

L.  Shaineanu,  Le  sens  du  mot  „philosophe**  dans  la  langue  roumaine, 

COMPTES -RENDUS:    Golther,    Die    Sage   von    Tristan   und   Isolde 

(E.  Muret).  —  Zenker,  Die  provenzalische  Temone  (S.  de  Grave).  —  De  Saint 

Laurent  p,  /.  Soder hjelm  (G.  P.).    —    //  Contrasto  di  Cielo  d* Alcamo  p.  da 

G.  Salvo   Caszo  (F.  D'Ovidio).    —  Poemetto  allegorico-amoroso  del  secolo  XV 

p.  da    V.  Turri  (N.  Zingarelli). 

PÉRIODIQUES:  Revue  d.  lang.  rom.  ^uli -Dez.' 1SS7.  —  Zeitschr.  f, 
rom.  Phil.  XI  ^,  XII  i,  2.  —  Arch,  glott.  IX,  —  Lit.  Bl.  f.  germ.  u.  rom. 
Phil.  Jan.  '  Juni  \Z%Ò.  Von  weiteren  kurzen  Berichten  über  Zeitschriften- 
artikel sei  noch  einer  S.  631  erwähnt,  wo  P.  M.  auf  provenzalische  männliche 
Plurale  von  prädikativen  Adjektiven  zurückkommt,  die  i  als  Endung  zeigen. 

CHRONIQUE.  Kurze  Notizen  über  F.  Vieweg,  H.  Bordier  f  und  einige 
Bacher,  darunter  Gröber,  Grundrifs,  Dritte  Lieferung;  Scheler,  Dictionnaire 
d'étymologie  française  ;  Stimming,  Girart  de  Roussillon  ;  Millet,  Etudes  lexico- 
graphiques  à  propos  du  Dictionnaire  de  M.  Godefroy;  Morpurpo,  Detto 
d'Amore. 

No.  69.  P.  Raj  na,  Contributi  alla  storia  deW  epopea  e  del  romanzo 
medievale  .VII,    V onomastica  italiana  e  V epopea  carolingia.    Der  Verfasser 


330  BESPRECHUNGEN.     A.  TOBLER, 

verwertet  als  Zeugnisse  für  Kenntnis  des  afrz.  volkstümlichen  Epos  in  Italien 
mit  weiser  Beschränkung  nur  solche  in  ital.  Urkunden  auftretende  Personen- 
namen, die  aufser  in  den  Chansons  de  geste  nicht  auch  sonst  in  Frankreich 
seit  ältester  Zeit  üblich  waren. 

« 

P.  Meyer,  Fragments  du  Roman  de  Troie,  Das  eine  Bruchstück  (Ende 
des  12.  Jahrh.)  befindet  sich  auf  der  Baseler  Bibliothek  und  ist  ein  Teil  der 
Hs.,  zu  welcher  auch  das  von  Scheler  1874  bekannt  gemachte  Bruchstück  der 
Kgl.  Bibliothek  zu  Brüssel  gehört  hat.  Der  Text  dieser  Handschrift  zeigt 
viel  Ursprünglichkeit  im  Verhältnis  zu  dem  der  Ausgabe.  Auf  Grund  der 
Vergleichung  von  22  Hss.,  aus  denen  der  Verfasser  die  einander  entsprechen- 
den 20  Zeilen  mitteilt ,  versucht  er  die  Masse  der  Überlieferung  zu  sondern 
und  gelangt  zur  Aufstellung  zweier  Familien,  deren  eine  er  in  zwei  Gruppen 
zerlegt.  Seine  Ausführung  ist  lehrreich;  doch  wird  man  kaum  das  Recht 
haben  aus  dem  Verhalten  der  Hss.  auf  einer  Strecke  von  20  Zeilen  gleich  auf 
dasjenige  in  den  übrigen  30  000  zu  schliefsen;  es  wird  gleichartige  Arbeit 
doch  mindestens  noch  an  mehreren  weiteren  Stellen  zu  unternehmen  sein. 
Übrigens  haben  schon  die  20  Verse  genötigt  eine  Handschrift  als  gleichmäfsig 
zur  einen  und  zur  andern  Familie  gehörig  hinzustellen.  Auch  ist  zu  bedenken, 
dafs  überall  nur  Sinnvarianten  berücksichtigt,  solche  dagegen,  bei  denen  die 
Nominalflexion  in  Betracht  kommt,  nicht  erwogen  sind.  Das  zweite  Fragment 
gehört  der  Pariser  Nationalbibliothek,  das  dritte  dem  Archiv  von  Nevers. 

L.  Shaineanu,  Les  Jours  d^ emprunt,  Reiche  Zusammenstellung 
von  Versionen  (aus  der  Balkanhalbinsel,  den  romanischen  Ländern,  auch 
Schottland)  der  Sage  von  der  Alten,  welche  in  übermütiger  Freude  über  den 
Ablauf  des  letzten  Monats  der  Winterzeit  diesen  verhöhnt,  aber  in  einigen 
von  ihm  zu  seiner  Dauer  hinzugeborgten  Tagen,  den  letzten  rauhen  Nach- 
züglern des  Winters,  bestraft  wird.  Ich  möchte  wohl  wissen,  wie  der  Zu- 
sammenhang im  einzelnen  beschaffen  ist,  der  von  dieser  Sage  zu  Gottfried 
Kellers  entzückendem  Gedicht  „Has  von  Ueberlingen"  (Gesammelte  Gedichte, 
Berlin  1884  S.  398)  überleitet.  Wie  weit  es  von  jener  Sage  abliegt,  sehe  ich 
wohl;  doch  kann  ich  mich  des  Gedankens  nicht  erwehren,  es  bestehe  zwischen 
beiden  mehr  als  zufällige  Ähnlichkeit.  Aus  den  Samenkörnern,  die  der  Wind 
auf  das  Erdreich  des  Dichters  der  „Sieben  Legenden"  fallen  läfst,  erstehen 
ja,  wenn  sie  überhaupt  aufgehen,  die  Gewächse  mit  so  ungewohnter  Farbe, 
so  besonderem  Dufte  der  Blüten,  dafs  man  an  generatio  aequivoca  glauben 
möchte. 

MÉLANGES:  P.  Meyer,  Version  anglaise  du  poème  frángeos  des 
Enfances  Jésus  Christ,  Zeigt,  dafs  die  bei  Horstmann  S.  i  gedruckte  Dich- 
tung eine  altfranzösische  wiedergiebt,  deren  Handschriften  P.  M.  Rom.  XV  335 
kennen  gelehrt  hat.  —  A.  Delboulle,  estaier,  estai.  Die  Bedeutung  „har- 
nen" wird  aus  zwei  afrz.  Stellen  erwiesen,  zu  denen  G.  P.  weitere  hinzulügt. 
Man  konnte  auch  Eustache  le  Moine  1369  und  das  deutsche  „stallen"  (von 
Pferden)  anführen.  —  G.  Paris,  avoir  son  olivier  courant.  Lehrreiche  Er- 
örterung von  Stellen,  wo  diese  Redensart  vorkommt,  die  der  Verfasser  für 
entstellt  hält  aus  der  ebenfalls  und  älter  nachgewiesenen  avoir  son  alevin 
courant.  Ganz  sicher  scheint  mir  der  ursprüngliche  Sinn  nicht,  courant  ist 
nicht  recht  zutreffend  um  die  Munterkeit  der  Fischbrut  zu  bezeichnen,  und 
Fischzucht  ein  zu  wenig  verbreitetes  Gewerbe,  als  dafs  mir  glaublich  erschiene^ 


ROMANIA   NO.  68.  331 

man  habe  darauf  kommen  können,  zum  Ausdruck  des  Wohlergehens,  des 
guten  Gelingens,  zu  sagen:  „seine  Fischbrut  läuft".  Eher  möchte  ich  noch 
glauben,  alevin  habe  in  jener  Redensart  „junge  Zucht*'  überhaupt  (von  Rind- 
vieh, Ziegen,  Schafen)  bedeutet,  deren  weiteres  Gedeihen  gesichert  scheinen 
mag,  nachdem  sie  es  einmal  zum  Laufen  gebracht  hat.  —  C.  Nigra, 
bouquetin, 

COMPTES-RENDUS:  Bartsch  und  Homing,  La  langue  et  ¡a  littéra- 
ture française  depuis  le  IX*  siècle  jusgu*au  XIV*  siècle  (G.  P.  Sehr  lehrreich  ; 
zahlreiche  Verbesserungen  zu  den  Texten,  zu  dem  Glossare  und  zu  der  gram- 
matischen Einleitung  ;  mit  Bartsch  wird  vielfach  auch  Godefroy  berichtigt).  — 
Bartoli ,  Storia  della  letteratura  italiana  VI  i;  Delle  opere  di  D.  Alighieri 
(N.  Zin garelli).  —  Die  Pharsale  des  Nicolas  von  Verona  von  H.  Wähle 
(A.  Thomas  zeigt,  dafs  die  Handschrift  eine  der  Gonzaga'schen  ist,  und  be- 
richtigt mehrfach  den  Text).  —  Weigand,  Die  Sprache  der  Olympo-  Walachen 
(£.  Picot  ;  mehrere  nützliche  Nachträge). 

"PÉRIODIQUES.  Revue  des  langues  romanes.  Januar  -  ^uni  iSSS 
(P.  M.).  —  Studj  di  filologia  romanza.  Fase.  5  (P.  M.),  Fase.  6  (E.  Muret 
und  G.  P.).  —  Französische  Studien  VI  2,  3.  —  Lüeraturblatt  1888  Juli- 
Dezember  (E.  M.).  —  Giornale  storico  d.  letteratura  ital.  25 — 30  (P.  M.).  — 
Modem  Language  Notes  1887,  i — 7  (P.  M.).  —  Revista  catalana  No.  i 
(A.  Morel-Fatio).  Einzelne  Nummern  des  Journal  des  Savants,  der  Gott.  Gel. 
Anzeigen,  der  Mémoires  de  l'Académie  de  Belgique  (M.  W.). 

CHRONIQUE.  Zahlreiche  kürzere  Anzeigen  von  verschiedenartigen 
neueren,  für  den  Romanisten  mehr  oder  weniger  wichtigen  Schriften. 

A.  TOBLER.      ' 


Bevue   des  langues   romanes.     Tome  XXXI,   juillet -décembre,    1887, 
tome  XXXII,  janvier  -  septembre,  1888. 

Tome  XXXI.  S.  317  und  461,  tome  XXXII.  S.  5  und  250.  P.  Guil- 
laume, Istorio  de  Sanct  Poncz.  Der  Abbé  Guillaume,  dem  wir  schon  die 
Ausgaben  von  drei  Mysterien  verdanken  (Le  mystère  de  Sanct  Etistache,  le 
mystère  de  Sanct  Anthoni  de  Viennes  und  Istoria  Petri  et  Pauli  cfr.  Litt. 
Blatt  VI  333  ff.  und  VIII  528),  publiziert  hier  den  vollständigen  Text  des 
Mysteriums  von  S.  Pons,  von  dem  er  ein  kleines  Bruchstück,  die  letzten  106 
Verse,  schon  in  seinem  Mystère  de  Sant  Anthoni  S.  LXXXIV  ff.  mitgeteilt 
hatte.  Das  Denkmal,  ist  ebensowie  die  Istoria  Petri  et  Paulis  im  Jahre  1865 
von  Herrn  Bing,  dem  damaligen  Archivar  der  Hautes  Alpes  in  den  Archiven 
der  Commune  Puy-Saint-Pierre  (canton  de  Briançon)  gefunden  worden.  Es 
umfafst  5415  Verse  und  zerfallt  in  zwei  Teile,  d.  h.  die  Aufführung  war  auf 
zwei  Tage  verteilt.  Die  Schrift  des  Manuskripts,  das  nach  Guillaume  sehr 
wahrscheinlich  nicht  vom  unbekannten  Autor  selbst,  sondern  von  einem  Ko- 
pisten herrührt,  gehört  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  an.  Auf  eingescho- 
benen Blättern  findet  sich  eine  Zahl  von  Umänderungen  und  Zusätzen  in 
anderer  Schrift,  die  jedoch  auch  dem  15.  Jahrh.  anzugehören  scheint.  Diese 
Zusätze,   die  mit  vielleicht  einer  Ausnahme  von  einer  Hand  herrühren,   hat 


' 


332  BESPRECHUNGEN.     E.  LEVY, 

Guillaume  am  Schlüsse  des  Textes  mitgeteilt,  doch  ist  der  erst  später  hinzu- 
gefügte Prologi  allerdings  mit  besonderer  Verszählung,  an  seiner  Stelle  belassen. 
Der  Herausgeber  hat  die  Orthographie  der  Handschrift  treu  bewahrt.  Er  hat 
sich  absichtlich  jeder  sprachlichen  Anmerkung  enthalten  weil  „un  romaniste 
des  plus  distingués  veut  bien  se  charger  de  consacrer  à  ce  sujet  spécial  une 
étude  complète  et  qui  embrassera  le  groupe  tout  entiei;  de  nos  mystères  alpins.*' 
Dagegen  hofft  er,  wenn  seine  Zeit  es  erlaubt,  ein  Wörterbuch  herauszugeben, 
das  alle  in  diesen  Mysterien  vorkommenden  Wörter  enthalten  soll.  —  V.  30 
des  Prologs  ist  en  vor  nostre  einzuschalten.  —  V.  18  Warum  sici  —  V.  136 
ist  der  Punkt  zu  tilgen;  vgl.  V.131.  —  V.  185  Korr.  Ay  auvy  la  dolor  el 
mal.  —  V.  196  Schreibe  mettre.  —  V.  251  Tilge  das  Komma;  „was  hast  du 
gehört".  —  V.  301  ist  Punkt  statt  Fragezeichen  zu  setzen.  —  V.  332  Korr. 
ronjo.  —  V.  392  ist  Punkt  statt  Fragezeichen  zu  setzen.  —  V.  490  Korr. 
Que  [la]  meyson.  —  V.  935  würde  ich  hinter  anuech  ein  Fragezeichen  und 
hinter  hoste  Punkt  oder  Ausruf  un  gszeichen  setzen.  Desgleichen  V.  941.  — 
V.  942  ist  das  Fragezeichen  nicht  nach  perqué^   sondern  nach   non  zu  setzen. 

—  V.  943  Setze  Punkt  statt  Fragezeichen  nach  bens.  —  V.  967  Korr.  ^y 
statt  ly.  —  V.  1083  ist  das  Komma  zu  tilgen.  —  V.  iiio  Korr.  engoysoso? 
II 52  Korr.  los.  —  V.  1340  Korr.  vos  [ay]  auvy,  —  V.  1368  Korr.  Que.    — 

'V.  1375  ist  Komma  statt  Semikolon  zu  setzen.  —  V.  i486  Korr.  compaignio,  — 
V.  1546  ist  das  Komma  zu  streichen,  V.  1548  AusrufuDgszeichen  statt  Fragezei- 
chen, V.  1549  Fragezeichen  statt  Ausrufungszeichen  zu  setzen.  —  V.  1909  setze 
Komma  nach  desola.  —  V.  2184  ist  das  Komma  zu  tilgen.  — V.  2188  Korr. 
Visitar  un  pauc  ma  meyson?  —  V.  2233  Setze  Komma  statt  Punkt  und 
V.  2234  Ausrufungszeichen  nach  bontà.  —  S.  415  Z.  3  Korr.  palacium.  — 
V.  2562  Korr.  preouc.  -—  V.  2567  Korr.  D* aspre  und  tilge  das  Komma 
V.  2566?  —  V.  28 II  Komma  statt  Semikolon.  —  V.  2831  Korr.  amaré.  — 
V.  2835  ist  Punkt  nach  culturo  zu  setzen.  —  V.  2848  Korr.  contours}  — 
V.  2878  Korr.  A  statt  Los  P  —  V.  2930  Komma  statt  Semikolon.  —  V.  3062 
Kjott.  punen. —  V.  3091  Punkt  nach  saber. —  V.  3119 — 21  verstehe  ich  nicht. 
Ist  vielleicht  V.  31 19  el  statt  non  und  V.  3120  Que  statt  On  zu  ändern?  — 
V.  3136  Komma  nach  plus.  —  V.  3151  Es  ist  wohl  richtiger  nach  forto 
Punkt  und  V.  3152  nach  tntrar  Komma  zu  setzen.  —  V.  3225  Korr.  malanP 

—  V.  3454  ist  Et  perqué  non  P  Sens  contradit  Lajas  sari  zu  interpungieren. 

—  V.  3510  Tilge  das  Semikolon;  layssar  V.  3512  hängt  von  per  V.  3509 
ab.  —  V.  3540  ist  nach  Jhesus  zu  interpungieren.  —  V.  3740  ist  das  Komma 
zu  streichen.  —  3785  Komma  nach  rioux,  —  3786  ist  das  Komma  zu  tilgen. 

—  V.  3910  Fragezeichen  statt  Komma.  —  V.  3911  Schreibe  sé  und  setze 
Punkt  nach  demanda  „wollt  ihr,  dafs  ich  ihn  euch  rufe?  Mein  lieber  Freund, 
man  verlangt  nach  euch.  —  V.  3928  Der  Reim  verlangt  ein  Wort  auf  -w. 
K.orT.  passio t  Part.  Perf.  von  passir,  cfr.  Mistral  passi  „faner»  flétrir**.  — 
V.  4061  Punkt  nach  temps  und  4063  Komma  statt  Semikolon.  —  V.  4140 
Korr.  Non  [te]  monstrar.  —  V.  4315  Komma  nach  perire.  —  V.  4457  Komma 
nach  plasso.  —  4460  Schreibe  del  totP  —  V.  4463  Tilge  das  Komma.  — 
V.  4479  Korr.  entweder  dos  mes  en  sa  vgl.  V.  4503  oder  dos  orses  pauc  en 
sa  vgl.  S.  553  Z.  21.  — '  S.  553  Z.  14  Korr.  penchos  vgl.  V.  4421.  —  S.  553 
Z.  3  V.  u.  Korr.  sé  statt  so.  —  V.  4952  Schreibe  desob%,  —  V.  5108  Kolon 
pach  sentendo   und    V.  51 15  Komma  nach  exHmo,   —    V.  5  309  Komma   vor 


KEVÜB  DES  LANGUES  ROMANES.  333 

quai.  —  V.  5319  ist  Komma  nach  desert  zu  setzen,  dagegen  V.  5322  das 
Komma  tilgen,  wie  der  oben  erwähnte  Abdruck  des  Bruchstücks  im  S.  An- 
thoni  auch  richtig  hat.  —  V.  53S7  Komma  nach  venéf  V.  5358  Punkt  nach 
nocent;  dagegen  ist  der  Punkt  5359  zu  streichen  und  De  statt  A  zu  setzen, 
alles  in  Übereinstimmung  mit  dem  Abdruck  im  S.  Anthoni.  —  V.  5408 
Korr.  fei. 

VARIÉTÉS.     S.  435.      Puitspelu,    Français  Gratons   Cretans;    Ly- 
onnais  Gratons  Griatons.   —    S.  437  C.  C,  Sur  une  particularité  de  la  dé- 
cUnaison  gaüo-romane.     Im  Altfranzösischen  und  Altprovenzalischen    weisen 
bekanntlich   nur  bestimmte  Substantiva   der  lateinischen   dritten   Deklination, 
die  sämmtlich  Personen  bezeichnen ,   eine  auf  den  lateinischen  Nominativ  zu- 
rückgehende Nominativform  auf;  dolor  virtus,  Veritas  haben  ihren  alten  No- 
minativ im  Galloromanischen  verloren,   pastor,  imper ator,   sóror,   comes  etc. 
haben  ihn  bewahrt.     Chabaneau   erklärt  dies  durch   die   häufige  Verwendung 
der  letztgenannten  Wörter  im  Vokativ,  der  mit  dem  Nominativ  zusammenfiel. 
Aus  dergleichen  Ursache  haben  gewisse  Wörter  in  der  modernen  Sprache  die 
Nominativform  bewahrt,  sei  es  dafs  die  Form  des  Casus  obliq.  ganz  verdrängt 
worden  ist,   so  bei  ancêtre,   sœur,   sei  es,'  dafs  sie  neben  der  Nominativform 
in  abweichender  Bedeutung  existiert,    so  pastre  —  pasteur,  chantre  —  chan- 
teur.    Die   gleiche  Erklärung  hatte,  wie  Chabaneau    später  bemerkte    (cfr. 
S.  618),  schon  Gaston  Paris  Romania  XI  621  gegeben,  wo  in  wenigen  Worten 
das  Prinzip  von  dem  zusammengefafst  ist,   was  Chabaneau   eingehender  aus- 
führt.    Hervorzuheben  ist  die  S.  442  mitgeteilte  Erklärung  von  prov.  £N  und 
N  vor  Eigennamen.      Chabaneau   führt  es  auf  den    Vokativ    domne  zurück. 
Domne  vor  Eigennamen  proklitisch  gebraucht  wurde  zu  ne  y  von  dem  Ch.  nur 
zwei   Beispiele   kennt.     Vor   folgendem    vokalischen  Anlaut   ward    das  e  von 
ne  elidiert,  also  N^Aimerics,     Ging  dem  ne  ein  vokalisch  auslautendes  Wort 
voran,   trat  Enclisis   ein  und  das  e  von  ne  fiel.      Aus  Formrá  wie  den  =  de 
ne,  çuen  =  cue  ne,    die  man   falschlich  =  <j>  en,   que  en  ansah,    ging   die 
Form  en  hervor.      Zum    Schlufs   werden   die    weiteren  Formen  nos,  en%,   na, 
non    etc.,    deren   Vorkommen   durch    Belegstellen    gesichert   ist,    zusammen- 
gestellt. —  S.  444  C.  C.  Dominus  et  Senior,  au  féminin  en  provençal,     Alt- 
prov.  mi  dons  ist  aus   der  Lyrik   bekannt.      Chabaneau    merkt    an ,    dafs  es 
seit   dem    13.  Jahrh.   mit  Bezug    auf  jede  beliebige   Frau,    auch   geringeren 
Standes,  verwandt  wurde  und  fuhrt  als  Beleg  eine  Stelle  aus  einer  von  Thomas 
publizierten  limousinischen  Urkunde   vom  Jahre  1264  an,  wo   es  heifst:  per 
nom  de  mi  doms   n*Aiba  laucmela,    mother  Helia   Vidier.     Für   eine  gleiche 
Verwendung  von   senher  fehlen  altprovenzalische  Beispiele,   doch  meint   Ch. 
dafs  modern  prov.  mos  (oder  mas)  und  misé,    die  allerdings  jetzt  auch  aufser 
Gebrauch  kommen,  auf  mos  senher  und  mi  senher  zurückzuführen  seien.     Die 
Entwickelung  von  mos  (mas)  sei  die  folgende  :  mos  senher,  mossenhe,  mossenh, 
messen,  mosse,   mésse  (masse),   mos  (mas).     Mosse   und  masse  finden  sich  in 
Texten  aus  dem  15.  Jahrh.,  aber  nur  mit  Bezug  auf  Männer.  —  S.  445  C.  C, 
Sur   quelques  formes  du  français   moderne   qu*on   rapporte  à  I* ancien   cas 
sujet.    Bespricht  eine  Anzahl  Wörter,   die  dem  Anschein  nach  auf  die    alte 
Nominativform  zurückgehen,  in  Wahrheit  aber  auf  andere  Weise  zu  erklären 
sind.    Es  sind  legs  (Vermischung  von  leg,  Verbalsubstantiv  von  léguer,   und 
lais  (les)  Verbalsubstantiv  von  laisser),  —  rets  (auf  ein  nach  retia  gebildetes 


334  BESPRECHUNGEN.     E.  LEVY, 

retium  zurückzuführen,  was  nicht  annehmbar  erscheint);  —  fonds  (von  einem 
n^MixsXtn  fundus  oder  von  fundium,  das  in  latifundium  vorliegt;  letzteres 
nicht  wohl  möglich);  — queux  (Analogie  nach  den  zahlreichen  Wörtern  auf  -eux 
=  osum;  doch  wird  S.  6i8  Anm.  2  gesagt ,  dafs  es  vielleicht  besser  sei  der 
Erklärung  von  G.  Paris  zu  folgen,  der  queux  unter  den  Wörtern  nennt  (Rom.  XI 
621),  die  im  Neufranzösischen  die  Form  des  Nominativs,  d.  h.  des  Vokativs 
bewahrt  haben);  —  vieux  (Vermischung  von  viez  (vetus)  und   vieil  (vetulum). 

S.  447— 456.  BIBLIOGRAPHIE.  Altfranzösische  Bibliothek  hrsg.  von 
Wendelin  Förster.  Band  7,  9,  10  und  11.  (C.  C),  kurze  Anzeigen  von  Band 
7,  9  und  10;  zu  Band  ii,  Bernhardt,  Die  Werke  des  Trobadors  N'At  de  Mons 
(cfr.  Ztsch.  XI  559  und  Litt.  Bl.  9,308),  wird  eine  lange  Liste  von  Korrek- 
turen und  Besserungsvorschlägen  gegeben. 

S.  457.  PÉRIODIQUES.  Zeitschrift  für  romanische  Phililogie  X,  2  und 
3  (L.  Constans). 

S.  459.    CHRONIQUE. 

S.  554—  595.    L.  Lambert,  Contes  populaires  du  Languedoc  (Fortsetzung) 

VARIÉTÉS.  S.  595 — 603  Adelphe  Espagne,  Inscriptions  languedociennes 
contemporaines  recueillies 'à  Montpellier,  —  S.  603 — 615  C.  C,  Notes  sur  divers 
textes.  I.  Bertrán  de  Born,  ed.  Stimmin^'.  Dafs  7,4  d^efant  bleiben  konnte, 
hatte  schon  Tobler  in  der  Anmerkung  zu  der  Stelle  hervorgehoben.  S.  606 
Z.  3  ist  9,41  statt  19,41  zu  lesen.  In  Bezug  auf  die  Bemerkungen  zu  12,57; 
16,17;  »6,29;  18,10;  20,19;  31,42  vgl.  Suchier,  Litt.  Bl.  I  142— 3.  S.  609Z.1. 
Die  Anmerkung  zu  27,42  gehört  zu  37,42.  S.  611  Z.  11  ist  44  statt  43  zu 
lesen.  II.  Chrestomathie  provençale  de  M.  Bartsch  (4e  édition).  S.  612  Z.  6 
ist  18,15  ^^^^^  18,18  zu  lesen  und  Zeile  15  31,  41  statt  32,2.  Anmerkung  zu 
215,2.  Entrecambiadamens  steht  nicht  unter  den  Varianten.  —  S.  615 — 18  C.  C, 
Sur  une  particularité  de  la  déclinaison  gallo  •  romane.  Besprechung  einer 
Reihe  von  Wörtern,  die  dem  in  dem  oben  erwähnten  gleichbetitelten  Artikel 
Chabaneaus  ausgesprochenen  Prinzip  zu  widersprechen  scheinen,  dafs  nur  die 
Personen  bezeichnenden  Substantiva  der  lat.  3.  Deklination  einen  auf  den 
lateinischen  Nominativ  zurückgehenden  Nominativ  haben.  Tempeste,  poverte, 
poesie  seien  das  Ergebnis  von  "^tempesta,  *pauperta,  *potesta,  die  analogisch 
aus  den  als  Acc.  Plur.  I.  Deci,  aufgefafsten  tempestas,  paupertas,  potestas 
gebildet  sei.  —  Prov.  du  weise  auf  civen%  ;  civis  scheine  im  Vulgärlatein  die 
Bedeutung  von  civitas  angenommen  zu  haben.  Frz.  dt  sei  vielleicht  als  Er- 
gebnis einer  Vermischung  von  dvitas  und  dvis  zu  betrachten  {dvitem,  dv'fem» 
eil).  In  der  Anmerkung  wird  unter  gröfster  Reserve  eine  zweite  Erklärung 
frageweise  vorgeschlagen.  Dürfe  man  annehmen,  dafs  *dvita,  das  wie  *tem- 
pesta  gebildet  sei,  wie  ein  Städtename  behandelt  worden  sei,  und  dafs  man 
auf  die  Frage  ubi,  und  dann  auch  auf  quo,  mit  dvita£  geantwortet  habe,  wie 
man  Romae  sagte,  dann  wäre  dt  das  regelmäfsige  Ergebnis  des  häufiger  als 
dvita  gebrauchten  dvitae,  —  Prov.  serp,  ser,  Serpens,  zu  serpes  geworden, 
wurde  wie  fames,  vulpes  behandelt.  — Falc,  drac.  Es  sei  anzunehmen,  dzk  falca 
draco  als  Formen  der  2.  Deklination  betrachtet  worden  seien,  nach  denen  man 
ein  falcus  —  falcum^  dracus  —  dräcum  gebildet  habe.  —  Estrace,  préface» 
dédicace  sind  gelehrte  Wörter,  confesse,  suspense,  défense,  offense  substan- 
tivierte Partizipien.  Den  Beschlufs  macht  ein  Erklärungsversuch  von  prov. 
prenhs,  ohi.  prenh.    Zu  Grunde   zu  legen  sei   ein  analogisch  gebildetes  prae- 


REVUE  DES  LANGUES  ROMANES.  335 

gnens  statt  prctegnans\  praegiuns  wie  sei  serpens  behandelt  worden,  man 
habe  praegtus  —  praegnem  dekliniert,  aus  dem  regelrecht  prenhs  —  prenk 
entstanden  sei. 

S.  618—20.  PÉRIODIQUES.  Zeitschrift  für  romanische  Philologie  X, 
Heft  4  (L.  Constans). 

S.  620—22.    NÉCROLOGIE  :  Charles  Coste.  —  CHRONIQUE. 

Tome  XXXII  janvier-septembre  1888. 

S.  24 — 39  L.  Lambert,  Contes  populaires  du  Languedoc  (Fortsetzung). 

VARIÉTÉS.  S.  43 — 45  Puitspelu,  Pouacre,  polacre,  poulacre,  Pouacre 
^=:podagrum  mit  Littré.  Polacre,  das  in  Lyon  „Heuchler*'  bedeutet,  pou- 
lacre,  bei  Mistral  „sale,  pareusseux,  fainéant*' =z  polaque  „Pole"  in  der  En- 
dung nach  pouacre  umgebildet ,  wie  andererseits  polaque  die  Form  pouaqtu 
fur  pouacre  (Normandie,  Berry)  beeinfluíst  habe. 

BIBLIOGRAPHIE.  S.  46—50  Noulct  et  Chabaneau,  Deux  manuscrits 
provençaux  du  XIV"  siècle  (C.  C).  Zusätze  und  Verbesserungen,  darunter 
einige  von  Mussafìa.  —  Eugène  Rigai,  Esquisse  d*une  histoire  des  théâtres 
de  Paris,  de  1518  à  1635  (J.  Brenous).  —  J.  Casalis  et  E.  de  Ginoux,  Cin- 
quante Sonnets  et  cinq   Odes  de  Pétrarque  (Dr.  Ch.  Saurel). 

S.  54—56.     CHRONIQUE. 

S.  57 — 76,  127 — 145  A.  Pages,  Notice  sur  la  vie  et  les  travaux  de 
Joseph  Tastu,  Tastu  (1788 — 1849)  war  ein  gründlicher  Kenner  des  Catala- 
nischen.  Raynouard  verdankte  ihm  manche  wertvolle  Auskunft  über  catal. 
Wörter,  die  er  im  Lexique  Roman  verwertete.  Torres  Amat,  der  Verfasser 
der  Memorias  para  ayudar  á  formar  un  diccionario  critico  de  los  escritores 
catalanes,  erhielt  von  Tastu  Abschriften  von  Poesien  des  catal.  Cançoner  in 
Paris  und  von  Gedichten  des  Joan  Pujol,  die  in  den  Memorias  abgedruckt 
wurden  (vgl.  Memorias  S.  XVUI  Anm.  und  die  Artikel  Avinyó,  Dabella, 
Fairer,  Ferrando,  Eigneres  etc.).  Tastu  hat  das  Gedicht  des  Joan  Pujol  über 
die  Schlacht  bei  Lepanto  mit  Kommentar  und  Anmerkungen  herausgegeben 
und  mit  Buchón  zusammen  eine  Notice  d'un  atlas  en  langue  catalane,  manu- 
scrit de  Fan  1375  in  den  Notices  et  Extraits  des  mss.  de  la  Bibl.  du  roi 
XIV,  ne  partie,  p.  i.  Eine  gröfsere  Zahl  weiterer  auf  catalanische  und  ca- 
still.  Sprache  und  Litteratur  bezüglicher  Arbeiten  sind  nicht  zum  Abschlufs 
oder  doch  nicht  zur  Veröffentlichung  gelangt;  so  findet  sich  unter  seinen 
Papieren  der  erste  Teil  einer  catal.  Grammatik,  ein  catalanisch-castillanisches 
Glossar,  ein  Diccionari  valenciá-castellá,  eine  Lettre  aux  élèves  de  TEcole  des 
Chartes  sur  l'article  lo  et  l'article  el  (Tastu  bestreitet  das  Vorkommen  von  el 
als  Artikel  im  Catalanischen  und  Provenzalischen),  eine  Sammlung  catalani- 
scher  Sprichwörter,  zahlreiche  Kopien  cat.  Denkmäler  in  Poesie  und  Prosa, 
von  denen  der  Conort  des  Farrer  und  einiges  von  Jordi  de  sant  Jordi  gedruckt 
ist,  Anmerkungen  zum  Poema  del  Cid  u.  a.  m. 

S.  93 — 97  C.  C,  Une  chanson  inédite  de  Peire  Vidal,  Von  Anmer- 
kungen begleiteter  Abdruck  des  nur  in  der  Hs.  a  enthaltenen  Gedichtes  „Son 
ben  apoderatz*'  (B.  Gr.  364,45),  das  in  der  Bartschschen  Ausgabe  der  Gedichte 
Peire  Vidais  fehlt.  Die  Überlieferung  ist  vielfach  verderbt.  V.  38  Guidât» 
verstehe  ich  nicht  ;  vielleicht  jutjat%  ?  —  V.  40  hätte  einer  erläuternden  An- 
merkung bedurft.  —  V.  61  würde  ich  vostra  korrigieren.  —  V.  62 — 3  El  fin% 
pret%  mentauòutt  Mi  fai  semblar  sabenc  Tot  autre  joi.     Dazu   Anmerkung: 


n 


\ 


336  BESPRECHUNGEN.    E.  LEYV, 

„Korr.  faïbenc  (pâU)V*  Vgl.  aber  Falsas  que  fan  rie  jai  s  eh  e  ne  Mahn 
Werke  III  26  Z.  8  v.  u.  —  V.  64  Setze  Semikolon  nach  vene  und  korrigiere 
M*estan  al  V.  66.  —  V.  78  Ist  vielleicht  es  taratz  zu  schreiben  ?  Tarar 
fehlt  bei  Rajmouard,  aber  Mistral  hat  tara.  Doch  bleibt  mir  der  Sinn  der 
Tornada  auch  so  noch  unklar. 

S.  97  Anm.  teilt  Chabaneau  eine  Korrektur  zu  Peire  Vidal  ed.  Bartsch 
9,53 — 54  mit.  Es  sei  zu  lesen:  Bels  Sembelt,  Saut  e  So  Am  per  vos  et  Mio. 
Es  handele  sich  um  das  Gebiet  von  Sault  in  Languedoc  und  um  die  Schlösser 
Bon  und  Alion. 

S.  98 — 101  C.  C,  Deux  Retroensas  inédites.  I.  Guilhem  Evesque, 
yoglar  d^Albi  „Valors  e  beutatz  e  dompney"  (B.  Gr.  215,1),  nur  in  Hs.  C  er- 
halten. V.  25  ist  Komma  nach  suy  zu  setzen,  '  desgleichen  V.  3 1  nach  presan. 
2.  Joan  Esteve,  Cossi  moria  (B.  Gr.  267,5)  '^^^  ^^  ^s.  C.  —  V^  36  Komma  nach 
er,  —  V.  44  Tilge  das  Komma;  non  —  co  fessatz  ist  Objekt  von  menatz.  — 
V.  70  Komma  nach  Pavors  und  V.  88  nach  Honors.  —  V.  97  Schreibe  Lo- 
deviai  mens,  oder  ist  zu  korrigieren,  da  „wenigstens"  hier  nicht  gerade  gut 
am  Platze  scheint  ?  ' 

VARIÉTÉS.  S.  102  C.  C,  L*  Ordre  de  San  Macari.  Raimon  de  Cornet 
braucht  (Noulet  et  -Chabaneau,  Deux  Mss.  S.  98  V.  19)  die  Redensart  far 
Vorde  de  san  Macari  in  erotischem  Sinn  •==.far  lo  me  stier  V.  30.  Chabaneau 
möchte  darin  eine  Anspielung  auf  ein  Ereignis  aus  dem  Leben  des  Heiligen 
sehen,  doch  scheint  mir  die  angeführte  Erzählung  der  Legenda  aurea:  Macarius 
....  intravit  dormire  in  monumentum  tabi  sepulta  erant  corpora  paganorum 
et  extraxit  unum  corpus  sub  caput  suum  tanquam  pulvinarium"  kaum  zur 
Erklärung  jener  Redensart  dienen  zu  können.  —  S.  103  C.  C,  Sur  le  vers 
1730  de  Flamenca.  Der  in  diesem  Verse  erwähnte  seiner  d*Alga  sei  ein 
Mitglied  des  Hauses  Roquefeuil  gewesen,  vielleicht  Arnaud  de  Roqnefeuil, 
der  1228  Beatrix  d'Anduze  heiratete.  —  S.  103  C.  C,  Sos  =  sum.  Nur  im 
Gedicht  von  Peire  Milo  „Aissi  m'aven"  (B.  Qr.  249,1)  belegt  und  durch  den 
Reim  gesichert.  Auf  die  Form  hatte  schon  Harnisch,  Altprov.  Praesens-  und 
Imperfect-Bildung  S.  34  aufmerksam  gemacht. 

BIBLIOGRAPHIE.  S.  IC4 — 6  Felix  Gras,  Le  Romancero  provençal., 
Auguste  Tourès,  Les  Grilhs  (A.  G.).  —  CHRONIQUE. 

S.  Í09 — 127  C.  C,  Cinq  Tensons  de  Guiraut  Riquier.  Die  hier  mit- 
geteilten fünf  Tenzonen  fehlen  in  der  Ausgabe  der  Gedichte  dieses  Troubadours 
im  4.  Bande  von  Mahn  Werke  d.  Troub.  —  No.  i  V.  23.  Der  Artikel  darf 
doch  wohl  nicht  fehlen.  Korr.  del  bela  razo.  Wegen  des  enklitischen  Gebrauches 
des  weibl.  Artikels  im  Obliq.  vgl.  No.  IV  40  al  dómela  aytal  dizez  viltat  und 
Litt.  Bl.  VIII  229.  —  V.  48  Korr.  Non  und  Komma  nach  V.  49  statt  nach  48?  — 
V.  72  Scheint  mir  die  in  der  Anmerkung  vorgeschlagene  Schreibung  <fo  not- 
wendig zu  sein.  —  No.  II  V.  2  Ich  würde  das  handschriftliche  fas  nicht  an- 
tasten. —  V.  20  Chabaneau  scheint  mir  mit  seiner  Ansicht,  dafs  Guiraut  sich 
in  dem  verloren  gegangenen  Teil  des  Gedichtes  darüber  beklagt  haben  müsse, 
dafs  Bofìlh  ihn  dutze,  nicht  das  Richtige  getroffen  zu  haben,  denn  einmal 
dutzt  Guiraut  den  Boñlh  auch,  und  zwar  zuerst,  und  zweitens  scheint  doch  aus 
V.  31  hervorzugehen,  dafs  Guiraut  Bofìlhs  Verhalten  gegen  seine  Dame  ge- 
tadelt habe.  —  V.  26  Parlar  giebt  keinen  befriedigenden  Sinn.  —  S.  32 
Schreibe  no*n,  —  V.  48  Car  ab  ton  pus  m* en  (sc.  de  mon  saber)  e€  cazutz  us 


REVUE  DBS  LANGUES  ROMANES.  337 

pans.  Pus  ist  unverstandlich;  Chabaneau  bemerkt  in  der  Anmerkung  :  ,,Korr. 
près  (pretz)P*^\  aber  das  giebt  doch  auch  keinen  Sinn.  Durfte  man  vielleicht 
US  korrigieren  und  das  Wort  in  der  Bedeutung  „Umgang**  nehmen,  die  usatge 
bei  Guir.  de  Bomelh  (M.  W.  I  185  Z.  19)  hat?  —  No.  Ill  Trebalhatz,  das 
in  jeder  Strophe,  aufser  in  der  ersten  und  zweiten,  und  in  der  Tornada 
wiederkehrt,  scheint  ein  Senhal  zu  sein,  mit  dem  die  beiden  Dichter  sich 
gegenseitig  benannten.  In  der  Tornada  liest  Chabaneau  zwar  Trebalhar,  aber 
der  Abdruck  bei  Seibach  (Ausg.  u.  Abh.  57,124)  hat,  wie  Chabaneau  selbst 
hervorhebt,  trebalhat,  Ist  diese  Annahme  richtig,  so  mufs  natürlich  die  Inter- 
punktion demgemafs  geändert  werden.  —  No.  IV  V.  11 — 12  Ich  möchte  vor- 
schlagen zu  lesen:  Que  can  remir  —  lo  cor  tot  nCen  r espían  —  Sa 
gran  beutat,  eu  son  pus  amoros.  —  V.  28  Korr.  £  ten  und  tilge  das 
Komma  V.  27.  —  No.  V  V.  7  Koihma  nach  cove,  —  V.  1 5  Komma  nach 
re.  —  V.  16  Schreibe  Pautra.  —  V.  17  Dieu  prec  qu^amor  vos  aya?  — 
V.  23  Korr.  estau  vgl.  V.  i.  —  Zum  Schlufs  giebt  Chabaneau  eine  Liste  der 
in  den  Gedichten  Guiraut  Riquiers  genannten  Persönlichkeiten  und  bringt  bei 
dieser  Gelegenheit  das  Gedicht  „D'un  sirventes  far  mi  sia  Dieus  guitz"  von 
Guilhem  de  Mur  (B.  Gr.  226,2)  zum  Abdruck.  V.  12  scheint  ses  nicht  zu 
passen;  korr.  ab?  —  V.  35 — 6  Korr.  Dels  torta  qu*a  fa[ä%  sera  del  tot] 
guandüz  Ab  que  [fas sa  vera]  confessio?  —  V.  38  .  .  .  [si  lai]  pren  passio? 
S.  146 — 167  Pierre  Vidal,  Documents  sur  la  langue  catalane  des  an- 
ciennes comtés  de  RoussiUon  et  de  Cerdagne  (Fortsetzung).  14  Nummern  aus 
den  Jahren  1318— 1320. —  S.  147  Z.  3  Korr.  e  statt  de.  — S.  147  Z.  io  Tilge  das 
Komma  nach-  torr.  —  S.  148  Z.  2  Korr.  qui ques  statt  quis  que?  —  Ib.  Z.  11 
Tilge  das  Komma  nach  Opou  und  desgleichen  Z.  14  nach  enant.  —  S.  149 
Z.  19  Schreibe  l*a  a  fer.  —  Ib.  Z.  27  Tilge  das  Komma  vor  cor.  —  Ib.  Z.  34 
Ergänze  [que]  vor  cridara.  —  Z.  150  Z.  3  Komma  nach  die.  —  Ib.  Z.  4 
Tilge  das  Komma  vor  amont,  —  Ib.  Z.  5  Schreibe  s'enten.  —  Ib.  Z.  1 1  Korr. 
ni  robes  statt  mes  rudes?  vgl.  Z.  6  und  8.  —  Ib.  Z.  32  Korr.  Universität 
(Druckfehler).  —  S.  151  Z.  17  Korr.  lo  dit  rech  (Druckfehler).  —  Ib.  Z.  26 
Korr.  o  statt  a.  —  S.  1 52  Z.  6  Korr.  dels  canals.  —  Ib.  Z.  il  Korr.  aquel  a 
lur.  —  Z.  153Z.  24  Schreibe  s*aga  und  setze  Komma  vor  sot%  in  der  fol- 
genden Zeile.  —  S.  153  Die  Anmerkung  6  gehört  zu  S.  154  Z.  i.  —  S.  154 
Z.  I  Schreibe  dessahorr.  —  Ib.  Z.  25  Tilge  das  a  vor  conseguirà.  —  Ib.  Z.  30 
Tilge  das  Komma  nach  terra.  —  S.  155  Wozu  gehört  die  Anmerkung  i?  — 
Ib.  Z.  27  Korr.  E  que  la  dita  crida  no  crii;  für  la  crida  vgl.  S.  149  Z.  ll^ 
S.  156  Z.  7  und  21.  —  S.  156  Z.  2  Korr.  0  statt  e?  -  Ib.  Z.  3  Das  hand- 
schriftliche feyte  durfte  bleiben.  —  Ib.  Z.  15  Korr.  aura  statt  ama  und  dir 
statt  dit,  —  Ib.  Z.  36  Tilge  das  Komma  nach  empero  und  ebenso  in  der  fol- 
genden Zeile  nach  roba.  —  S.  157  Z.  9  Tüge  das  Komma  vor  del.  —  S.  158 
Z.  14  .  .  .de  deute.  E  si  es  feyta.  —  Ib.  Z.  35  Ergänze  [havut]  vor  hoi  — 
S.  159  Z.  I  Tilge  das  Komma  nach  oUre.  —  Ib.  Z.  11  Korr.  preu.  —  Ib. 
Z.  30  Komma  vor  si  und  nach  D*  und  korr.  sien  statt  sieu.  —  S.  160  Z.  i 
Korr.  redem  statt  redun?  —  Ib.  Z.  6  Tilge  das  Komma.  —  Ib.  Z.  33  Schreibe 
qu€  sia.  —  S.  161  Z.  15  Schreibe  encorporades.  —Ib.  Z.  34  Korr.  es  general. — 
S.  162  Z.  8  Korr.  aytals.  —  Ib.  Z.  12  Korr.  sol. tro  statt  tro  sol.  —  Ib.  Z.  24 
Komma  nach  ensems,  —  Ib.  Z.  30  Ergänze  [de]  vor  L.  Wr.  amont.  —  Ib.  Z.  31 
Nach  dem  ersten  cc.  Ibr.  fehlt  die  Angabe  des  zu  zahlenden  Betrages.  —  Ib. 

ZeiUohr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  22 


33^  bBSt»RBCHt7NGEÑ.     E.  LBVY, 

Z.  33  Der  Satz  ist  unvollständig  ;  vielleicht  ist  non  statt  on  zu  ändern  und  cor 
und  der  Geldbetrag  zu  ergänzen.  —  S.  163  Z.  lo  Korr.  endosa  P  —  Ib.  Z.  14 
Schreibe  bens  e.  —  Ib.  Z.  16  Korr.  pogues.  —  Ib.  Z.  26  Setze  Komma  vor 
clergue,  —  S.  164  Z.  3  Schreibe  sotzmes.  —  Ib.  Z.  4  Korr.  sos.  —  Ib.  Z.  22 
Komma  vor  per,  —  Ib.  Z.  27  Korr.  manera,  —  Ib.  Z.  30  Schreibe  accap- 
tador,  ab,  —  S.  165  Z.  26  Schreibe  Hol  comde,  —  S.  166  Z.  26  Schreibe  nCes- 
tabUsch. 

S.  167 — 170  V.  Lieutaud,  Ordonnance  municipale  de  Digne  sur  les  rêves 
(impots  indirects),  25  ?nai  1424. 

S.  17! — 2  C.  C,  Chanson  inédite  du  troubadour  Peire  del  Vem,  Pu- 
blikation des  einzigen  von  diesem  Troubadour,  und  zwar  nur  in  der  Hand- 
schrift R»  erhaltenen  Gedichtes.  Chabaneau  meint,  dafs  Vem  höchst  wahr- 
scheinlich  mit  dem  Städtchen  Vergt  im  Arrondissement  von  Pérígueux  zu 
identifizieren  sei.  —  V.  12  ist  um  eine  Silbe  zu  lang.  Der  Text  ist  verderbt; 
Chabaneau  meint,  dafs  der  vorhergehende  Vers  ausgefallen  sei.  Vielleicht 
fehlt  das  Ende  von  V.  11  und  der  Anfang  von  V.  12,  so  dafs  zu  schreiben 
wäre:  E  non  detir  .... 

...»  can  pes  de  vos, 
V.  25  hat  ebenfalls  eine  Silbe  zu  viel  ;  ist  vielleicht  a  für  talan  zu  korrigieren  ? 
Letzteres  könnte  falschlich  vom  Kopisten  aus  der  vorhergehenden  Zeile  her- 
übergenommen sein.  —  V.  28  würde  ich  lieber  einen  Punkt  setzen.  —  V.  29 
Korr.  Korr.  Eu?  —  V.  33  Korr.  seri* eu P  —  V.  38  Korr.  per  o  mais  non 
volria  P 

S.  182 — 195  und  209 — 33  C.  C,  Parnasse  provençal  par  le  P,  Botigerel, 
prêtre  de  V  Oratoire  (Fortsetzung  und  Schlufs).  Alphabetisches  Verzeichnis 
der  der  Provence  im  engeren  Sinn  angehorigen  Autoren,  die  in  ihrem  Idiom 
geschrieben  haben,  von  I5CX> — 1800.  Chronologisches  Verzeichnis  der  anonymen 
Werke  aus  der  gleichen  Gegend  und  der  gleichen  Zeit. 

VARIÉTÉS.  S.  195 — 196  C.  C,  Deux  anciennes  chansons  provençales. 
Zwei  von  Renier,  Miscellanea  Caix-Canello  S.  283  und  286  und  von  Grober, 
Zeitschrift  XI  384  (No.  12)  und  388  (No.  26)  publizierte  Lieder  werden  hier  in 
reinprovenzalischer  Rekonstruktion  mitgeteilt.  —  S.  196 — 7  C.  C,  Sur  un 
vers  du  roman  d"* Alexandre,  V.  147  der  Redaktion  in  Zehnsilbnem  lautet  : 
Li  plus  ardii  vosist  estra  en  um  fort.  Paul  Meyer  hatte  fort  „lieu  fortifié" 
gedeutet;  Chabaneau  verwirft  die  Deutung,  weil  das  Wort  in  einer  .o-Tirade 
steht.  Er  deutet  fort  =  fumum,  was  auch  sonst  belegt  ist,  und  verweist  auf 
fort  (diurnum),  ant  (annum)  etc.  —  S.  197 — 98  Puitspelu,  Lyonnais  huguo 
S.  198,  Puitspelu,  Lyonrum  échantillon,  chenevotte, 

S.  199—217.  BIBLIOGRAPHIE.  Felix  Kalepky,  Bearbeitung  eines 
altprovenzalischen  Gedichtes  über  den  heiligen  Geist  (E.  Levy).  —  A.  Thomas, 
Poésies  complètes  de  Bertrán  de  Born  (C.  C).  —  Carlo  Merkel,  Manfredi  I  e 
Manfredi  II  Lancia  (C.  C).  —  H.  Sternbeck,  Unrichtige  Wortaufstellungen  und 
Wortdeutungen  in  Raynouards  Lexique  Roman  (C.  C).  —  S.  Schopf,  BeitrSge 
zur  Biographie  und  zur  Chronologie  der  Lieder  des  Troubadours  Peire  Vidal 
(C.  C).  —  Charles  Durand,  Le  livre  de  vie  de  la  ville  de  Bergerac  (C.  C).  — 
Bartsch,  La  langue  et  la  littérature  française  depuis  le  IXe  siècle  jusqu'au 
XVIo  siècle  (C.  C).  —  Karl  Wamke,  Die  Lais  der  Marie  de  France  (C.  C). 
S.  2 1 8—20.     CHRONIQUE. 


RBVUE  DES  LANGUES  ROMANES.  339 

S.  134  -42  L.  Lambert,  Conth  populaires  du  Langueàoc  (Fortsetzung). 

VARETES.  S.  286—8  E.  Trojel,  Sur  le  chevalier  Raembaud,  de  Fran- 
cesco da  Barberino.  Der  Raembaud,  von  dem  nach  Francesco  da  Barberinos 
Angabe  Raimon  de  Miraval  berichtet  hat,  dafs  er  von  einem  Grafen  von 
Flandern  in  grausamer  Weise  getödet  worden  sei ,  weil  er  in  Gegenwart  der 
Gräfin  geseuÜEt  habe,  sei  mit  Gantier  de  Fontaines  zu  identifizieren.  Vgl. 
Gaston  Paris,  Rom.  XVII  591  fF.  —  S.  289 — 92  Puitspelu,  Le  peuplier  dans 
les  langues  romanes,  ' 

S.  292—316.  BIBLIOGRAPHIE.  Gaston  Paris,  Manuel  d'ancien  fran- 
çais (F.  Castets).  —  Gaston  Paris,  Les  parlers  de  France  (Castets).  —  Millet, 
Études  lexicographiques  sur  l'ancienne  langue  française  à  propos  du  Diction- 
naire de  Mr.  Godefiroy  (C.  C).  —  Piat,  Istori  causido  dóu  Gulistan  de  Sadi, 
revira  dóu  persan  (C.  C). 

S.  316—20.    CHRONIQUE. 

S.  321 — 32  £.  Nadaud,  La  parabole  de  V enfant  prodigue  en  patois  An- 
goumoisin. 

S.  333 — 359  Pierre  Vidal,  Mélanges  d* histoire  de  littérature  et  de  philo- 
logie  catalane,     /.    Une  bibliothèque  luUienne  à  Perpignan  vers  143$*     Liste 
Raimon  Lullscher  Werke  auf  einem  losen  Blatte  in  den  Archiven  der  Pyrénées- 
Orientales.      Unter   No.  3  wird   aufgeführt:    Item  un  altre   (sc.  libre)  apellat 
Blanquema,     Nach  Vidal   ist    diese  Form  wahrscheinlich   die  richtige;    vgl. 
Baist,  Zeitschrift  III  90  ff.  —  //.  Note  sur  Panden  théâtre  catalan,  à  propos 
d^ un  fragment  de  mystère  du  XIV«  siècle.     Das   mitgeteilte  Bruchstück   ge- 
hört dem  Mystère  de  la  Passion  ani     Es   sind  18  Verse  aus   einer  Rede  des 
Herodes.     Chabaneau   teilt  in   der  Anmerkung   die  Rolle   des  Herodes  nach 
Hs.  4232  nouv.  acq.  der  Bibl.  nat.  mit.  —  ///.  Exercice  de  vers  des  dernières 
années  du  XI V^  siècle.  —  IV,  Fragment  de  poésie  de  la  fin  du  XIV*  siècle. 
Vers  4  wird  ^  und  V.  7  Non  zu  lesen  sein.    —    V,  Cant  de  amor,    —    VI, 
Canso,    —     VII.  Canso,      V.  3  Corratge  giebt  einen  guten  Sinn  und  braucht 
nicht  geändert  zu  werden.     V.  4  Korr.  trobau  lo   oder  trobar  l*eu  (»  lo  tro- 
bareu)  P  —    VIII,  Pharaphrase  profane   du   Cantique  de  Simeon,     Mit  V.  5 
beginnt  eine  neue  Strophe.  —  V.  9  ist  sou  zu  schreiben.  —  IX.  Cobla  esparsa, 
Ist  vielleicht  eine  Lücke  nach  V.  4  anzunehmen  ?    —   X,  Maxime  morale,  — 
XI.    Paraphrase   du    „Le    Pater    noster"     V.  15   hat    eine   Silbe    zu   viel. 
Korr.  Defen  und  setze  Komma  nach  desegualtat,   —    V.  24  ¡st  ebenfalls  um 
eine  Silbe  zu  lang.     Korr.  d* elles,  —  V.  27  Es  fehlen  2  Silben  ;  korr.  Hages, 
[senyor],  pietatP   —    V.  32  Der  Reim   verlangt  -iVa,   korr.   also  fallirà,    — 
V.  35  Komma  nach  Hum,  —  V.  36  Korr.  lans.  —  V.  43  Der  Reim  verlangt 
ein  ^Vort  auf  -eu  ;  ergänze  [en  breuJP  —  V.  44  und  45  bilden  zusammen  den 
vierten  Vers  der  Strophe.     Das  Reimwort  ist  vielleicht  trespua\  íur  traspuar 
vgl.  Romania  XV  219  V.  1604.  —  V.  46 — 49  verstehe  ich  nicht;  ist  der  Vor- 
schlag zu    gewagt  V.  46    nua    für  cruha   zu  setzen   {fiua  de  peccai  „rein  von 
Sünde"),  V.  47  En  für  De  und  V.  49  Don  statt  DeP  Virginitat  müfste  dann  als 
verg'e  synonym  betrachtet  werden.  —  S.  355  Anm.  2  Fist  und  jurist,  escampist 
sind   doch  durchaus  nicht  gleichartig.  —  V.  67  hat  eine  Silbe  zu  viel.    Korr.  ? 
—  V.  70  In  llamant  steckt  doch  wohl  ohne  Zweifel  der  Eigenname  Haman.  — 
V.  74  Reimschema   der  Strophe   ist  ababbccb.     Es  fehlt  also,   da  ^/  =  b  ist, 
die  Anfangszeile  der  Strophe.  —  V.  76  ist  um  eine  Silbe  zu  kurz  und  sollte 

22* 


340  BESPRSCHUNGSN.     A.  GASPARY, 

auf  -et  reimen.  *Wie  ist  zu  korrigieren  ?  -=—  V.  77  hat  eine  Silbe  zu  viel  und 
ist  unklar;  korr.  En  public  com  en  secret?  —  V.  80  Zehnsilbig  statt  sieben- 
silbig;  korr.?  —  V.  81  Der  Reim  b  ist  =  o^  also  mufs  temptacio  augenschein- 
lich das  Schlufswort  des  zweiten  Verses  der  Strophe  bilden:  der  dritte  Vers 
ist  ausgefallen;  wie  der  erste  und  zweite  Vers  zu  rekonstruieren  sind,  sehe 
ich  nicht.  —  V.  83  Eine  Silbe  zu  viel.  Tilge  Vos  oder  queP  —  V.  87  Der 
Reim  verlangt  aL  —  V.  100  Zwei  Silben  zu  viel.  Tilge  fa  und  lesP  — 
V.  105  Nach  diesem  Vers  ist  ein  Vers  auf  -^ta  ausgefallen.  —  V.  m  Komma 
nach  ma.  —  XII,  Feuükt  d^un  manuscrit  des  premières  années  du  XIV* 
siècle, 

S.  360—409  C.  C,  Le  Roman%  de  Saint  Fanuel  (Schlnfs). 

S.  410 — 430  Peire  Vidal,  Documents  sur  la  langue  catalane  des  anciens 
comtés  de  Roussillon  et  de  Cerdagne  (Fortsetzung).  12  Nummern  aus  den 
Jahren  1320 — 1323.  —  S.  411  n.  i  Mentre  heifst  nicht  „pourvu  que*' 
sondern  „so  lange  als".  —  S.  413  Z.  9  Korr.  El  qua!  balie  \  el  als  Artikel 
kehrt  wieder  S.  414  Z.  4.  —  S.  414  Z.  9  Schreibe  mahestres.     Cant  als  ,  , .  . 

—  S.  415  Z.  20  Korr.  pera  statt  paretzP  vgl.  S.  413  Z.  26.  —  S.  416  Z.  14 
Schreibe  nostra  letra,  —  S.  418  Z.  I  Schreibe  savi  statt  Savi,  —  S.  419  1.  Z. 
Korr.  entrel,  —  S.  421  Z.  21  Korr,  aqüestes  (Druckfehler).  —  S.  422  Z.  24 
Ays  verstehe  ich  nicht.  Korr.  diesP  —  S.  423  Z.  5  fehlt  das  Subjekt.  — 
Ib.  Z.  9  Tilge  iÄr.  —  Ib.  Z.  10  Tilge  enP  —  Ih.  Z.  20  Korr.  dos  für  did,  — 
Ib.  Z.  23  Schreibe  qu*ey  und  ya  ir,  —  S.  425  Z.  13  Korr.  e  no  plus,  — 
S.  426  Z.  3  Tilge  das  Komma  nach  ferr,  ^  S.  428  Z.  17  Korr.  blat  [e]  totes, 

—  Ib.  Z.  31  Korr.  Miquel  e  aquels.  —  Ib.  Z.  34  ist  das  Komma  nach  Eont 
statt  nach  yacme  zu  setzen.  —  S.  430  Z.  18  Komma  nach  alqunes, 

S.  431 — 452  Louis  Castets,  Prose  Latine  attribuée  à  Pierre  de  la  Vigne. 
Neudruck  eines  von  du  Méril  in  den  Poésies  pop.  lat.  du  moyen  &ge  S.  163  ff. 
und  von  Huillard-Bréholles  in  der  Vie  et  correspondance  de  Pierre  de  la  Vigne 
(pièces  justicati ves)  nach  der  Hs.  202,  fonds  Notre-Dame,  der  Bibl.  Nat  edierten 
Gedichtes,  unter  Herbeiziehung  des  in  der  Hs.  351  der  Bibl.  de  PExole  de 
Médecine  in  Montpellier  erhaltenen  Textes. 

BIBLIOGRAPHIE.  S.  463—66  A.  Boucherie,  Le  Roman  de  GaUrent 
(L.  Constans).  —  S.  466 — 8  Nonlet,   Oeuvres  de  Pierre  Goudelin  (C.  C). 

S.  468— 472.  PÉRIODIQUES.  Zeitschrift  für  romanische  Philologie 
XI,  1,  2,  3  (L.  ConsUns).  —  CHRONIQUE. 

£.  Lkvt. 


GKornale   Storioo    della   Letteratura   Italiana.     Anno  VI,  Vol.  XII, 
fase.  3. 

L.  Frati,  Nottue  Biografiche  di  Giov,  Batt,  Refrigerio,  Er  war  aas 
Bologna,  Schüler  von  Baptista  Mantuanus,  ward  Sekretär  der  Kommune  in 
seiner  Vaterstadt,  stand  dann  in  gleicher  Eigenschaft  in  Diensten  des  Con- 
dottiere Roberto  da  S.  Severino,  mufste  1488,  in  eine  Verschwörung  gegen 
Giovanni  Bentivoglio  verwickelt,  aus  Bologna  entfliehen  und  scheint  in  Mai- 
land bei  Lodovico  Sforza  gestorben  zu  sein.     Die  wenigen  schlechten  Poesien, 


GIORNALE  STORICO  DELLA  LBTTERATT7RA  ITALIANA.  34 1 

die  von  ihm  sich  erhalten  haben,  sind  teils  burleske  Sonette,  teils  Lobgedichte, 
besonders  solche  anf  Roberto  da  San  Severino,  wegen  deren  ihn  Pistoia  nicht 
mit  Unrecht  verspottete.  Mehreres  hat  Frati  abdrucken  lassen.  -  Die  Inter- 
punktion in  dem  Sonett  p.  331,  v.  7  f.  ist  falsch,  dsgl.  in  dem  latein.  Briefe 
p.  332,  Z.  6  und  15  ;  anderswo  kann  man  an  richtiger  Wiedergabe  des  Textes 
zweifeln.    S.  327  Z.  10  f.  ist  die  lateinische  Briefstelle  seltsam  mifsverstanden, 

A.  Medid,  Documenti  per  la  Biografia  di  Poggio  Bracciolini,  meist 
aus  dem  florentinischen  Staatsarchiv.  Zuerst  mehrere  Katastereintragungen, 
welche  über  den  Familienstand  und  die  Vermögensverhältnisse  Aufschlufs 
geben,  wobei  man  manche  Widersprüche  in  den  Altersangaben  der  Personen 
bemerken  kann.  Dann  Regesten  einer  Reihe  von  notariellen  Dokumenten, 
die  Poggio  betreffen,  besonders  über  zahlreiche  Ankäufe  von  Land  und  Häusern 
in  Terranuova  und  Florenz  (zwischen  1428  und  1456),  die  seinen  Wohlstand 
beweisen.  Seine  Tochter  Lncretia  erhielt  (1456)  die  fur  jene  Zeit  recht  be- 
deutende Mitgift  von  1400  Goldflorins  (p.  360).  Femer  ein  Brief  Poggio's  an 
Cosimo  de'  Medici,  aus  Rom  vom  31.  März  1446,  der  einzige  von  ihm  be- 
kannte in  Vulgärsprache,  der  Beschlufs  der  Signoria  über  seine  Wahl  zum 
Kanzler,  ein  Brief  mit  Notizen  über  Poggio,  von  ungenanntem  Verfasser,  aus 
der  Korrespondenz  der  Brüder  Salvini,  und  das  Datum  von  Poggio's  Bestat- 
tung (I.  Nov.  1459),  sowie  das  von  der  seiner  Gattin  aus  dem  Libro  dei  morti, 
—  Ob  dem  in  der  einleitenden  Bemerkung  gerühmten  Wilmanns  mit  dieser 
Publikation  ein  grofser  Gefallen  geschieht,  weifs  ich  nicht. 

E.  Pèrcopo,  Laudi  e  Devozioni  della  Città  di  Aquila,  Fortsetzung 
(no.  XXVIII— XXXVI). 

VARIETÀ:  A.  Gaspary,  Ancora  sulla  lettera  del  Boccaccio  a  Fran' 
Cesco  Nelli,  sucht  nochmals  darzuthun,  dafs  Boccaccio's  Reise  nach  Neapel 
erst  1362  stattfand.  —  G.  Borghini,  Un  codice  del  Filelfo  nella  Biblioteca 
AÂilatestiana,  giebt  genauere  Nachricht  von  einer  Hs.  von  Filelfo's  Epigrammen 
/?e  locis  et  Seriis  in  der  Bibl.  Malatestiana  in  Cesena,  welche  die  ersten  4 
Bücher  enthält,  und  eine  Aufzählung  der  Gedichte  des  i.  Buches,  welches  in 
der  Hs.  der  Ambrosiana  fehlt,  und  das  daher  Rosmini  verloren  glaubte.  — 
A.  Saviotti,  Torquato  Tasso  e  le  Feste  Pesaresi  del  1574,  publiziert  einen 
langen  Brief  Tiberio  Almerici's  an  seinen  Vetter  Virginio  Almerici  vom 
28.  Febr.  1574,  über  die  damals  in  Pesaro  stattgehabten  Feste,  bei  denen 
auch  Torquato  Tasso  anwesend  war,  wo  sein  Aminta  gespielt  ward,  und  wo 
er  mit  Mazzoni,  Bernardino  Pino  und  anderen  Literaten  eine  Anzahl  Ge- 
spräche über  beliebte  akademische  Fragen  führte.  Das  Schreiben,  welches 
Serassi  erst  nach  Abschlufs  seiner  Tasso-Biographie  kennen  lernte,  ist  wichtig 
für  Bestimmung  des  Datums  jenes  Aufenthaltes  in  Pesaro,  und  interessant 
wegen  des  Zusammenhanges  jener  Gespräche  mit  Tasso's  Dialogen. 

RASSEGNA  BIBLIOGRAFICA  :  G.  Zannoni,  I  precursori  di  Merlin 
Cocai  (Vitt.  Rossi;  diese  Recension  enthält  umfangreiche  Notizen  und  Unter- 
suchungen über  die  Spuren  des  macaronischen  Lateins  in  älterer  Zeit,  in  der 
goliardischen  Dichtung,  in  den  französischen  Farcen,  Sermonen,  etc.,  über  die 
Persönlichkeit  Tift  Odasi's,  und  über  die  Chronologie  der  macaronischen 
Poesien  zu  Ende  des  15.  Jahrb.). 

BOLLETTINO  BIBLIOGRAFICO. 


342  BESPRECHUNGEN.     A.  GASPARY, 

COÄiUNICAZIONI  ED  APPUNTI:  Fr.  Flamini,  Nuovi  AppunH stU 
Driadeo  d* Amore,  entscheidet  definitiv  die  Frage  der  Autorschaft  zu  Gunsten 
Luca  Pulci'^  da,  wie  er  fand,  die  meisten  Hss.,  manche  älter  als  der  Dmck, 
das  Gedicht  Luca  ausdrücklich  beilegen,  und  keine  Luigi.  Wenn  alte  Aus- 
gaben den  'Namen  des  berühmteren  Bruders  bieten ,  so  war  das  bnchhändle- 
rische  Spekulation.  —  Fr.  Novati,  Tener  V anguilla  per  là  coda;  lo  StuUus 
ISapiens,  fuhrt  eine  altfranz.  und  zwei  alte  italienische  Stellen  an  für  die  Ver- 
wendung des  Bildes  vom  glatten  Aalschwanz  für  leicht  entschüpfende  Dinge, 
und  vergleicht  mit  dem  Namen  des  Stultus  sapiensy  den  sich  der  Verfasser 
der  Proverbia  que  dicuntur  super  natura  feminarum  beilegt,  das  sot  sage 
in  einem  Verse  des  Durmart,  indem  er  in  áitsñt^  sotsage  eine  Farcenfigur  nach 
Art  des  späteren  badin  vermutet. 

CRONACA. 

A.  Gaspary. 


Neue  Bûcher. 


s.  Monaci,  Crestomazia  italiana  dèi  primi  secoli  con  prospetto  delle  flessioni 
grammaticaU  e  glossario.  Fasci.  8<».  VI,  184  SS.  Città  di  Castello: 
S.  Lapi  editore,  1889.    Prezzo  5  lire. 

Der  erste  Teil  der  überaus  wichtigen  Sammlung  von  altitalien.  Texten 
und  gröfseren  Abschnitten  ans  den  alten  ital.  Sprach-  und  Litteraturdenkmälem 
in  chronologischer  Anordnung,  originalen  latein.  Aktenstücken  mit  ital.  Sätzen, 
Inschriften,  Briefen,  Prosaschriften  und  Gedichten  aus  allen  Gebieten  Italiens, 
reicht  bis  etwa  zum  Jahre  1264,  und  gewährt  in  seinen  sorgfältig  nach  den 
Hss.  mitgeteilten  Texten,  in  den  Varianten  zu  Denkmälern,  die  in  mehreren 
Hss.  überliefert  sind,  und  in  kritisch  behandelten  Textstellen  ein  Hilfsmittel 
fax  das  Studium  der  ital.  Sprachentwickelung  in  litterarischer  Zeit  sowie  der 
ital.  Litteratur  vor  Dante,  wie  wir  es  noch  nicht  besitzen,  weder  in  betreff 
der  Reichhaltigkeit,  noch  bez.  der  Genauigkeit  der  Wiedergabe  der  hss.  Über- 
lieferung. Wieviel  das  auch  durch  die  typographische  Anordnung  sowie  den 
klaren  Druck  sich  auszeichnende  Buch  bietet,  ist  schon  daraus  ersichtlich, 
dafs  dem  gemeinhin  an  die  Spitze  von  Sammlungen  altitalienischer  Texte  ge- 
stellten Contrasto  des  Cielo  dal  Camo  nicht  weniger  als  45  Nummern  voran- 
gehen, an  der  Spitze,  die  auch  im  „Grundrifs*' (S.  435)  von  mir  erwähnte 
Urkunde  mit  einer  Zeugenaussage  in  ital.  Sprache  vom  Jahre  960,  drei  Num- 
mern aus  dem  11.,  zehn  aus  dem  12.  Jahrh.  u.  s.  w.  Wegen  zahlreicher,  un- 
verkennbarer Italianismen  durften  vielleicht  sogar  das  bekannte  Gedicht  auf 
Pippins  Sieg  über  die  Avaren  vom  Jahre  796  und  die  Versus  de  Verona  aus 
dem  Anfang  des  9.  Jahrb.,  sowie  Stücke  aus  der  als  Autograph  betrachteten 
Chronik  des  Benedict  von  S.  Andrea  (um  looo)  in  einem  Buche,  wie  dem 
Monacis,  einen  Platz  verdienen,  da  teils  durch  das  Metrum,  teils  durch  die 
Schreibung  auch  hier  ganze  Reihen  ital.  Wörter,  und  italienischer  Laut- 
entWickelungen  (1,  fi,  z  =  tj,  ital.  Diphthonge,  ital.  Deklinations-  und  Kon- 
jugationsformen u.  s.  w.)  sich  erkennen  lassen  ;  —  die  ital.  Sprachent Wickelung 
wurde  so  an  ein  und  derselben  Stelle  in  gewissen  Zügen  noch  ein  paar  Jahr- 
hunderte weiter  zurückverfolgt  werden  können.  Möge  der  zweite  Teil  recht 
bald  folgen,  damit  das  Buch ,  das  dem  Studium  des  Italienischen  die  erheb- 
lichste Förderung  verspricht,  recht  bald  im  Sinne  des  Herausgebers  allseitig 
benutzt  werden  kann. 


344  NEUE  BÜCHER. 

liettnre  italiane  H.     Poeti  antichi  e  moderni.     Scelta  corredata  di  note  da 
Thor  Sundby,    Copenhaghcn,  1889,  Libreria  Gyldcndal.    8°.  VI,  1330  SS. 

Der  Sammlung  ging  eine  Auswahl  von  Prosatori  del  secolo  XIX  voran. 
Das  vorliegende  Buch  ist  die  reichhaltigste  Auswahl  von  Proben  der  ital. 
Dichtung,  die  vorhanden  ist,  und  durch  seine  überlegte  Auslese  von  Gedichten 
und  Stücken  aus  gröfseren  Dichtungen  (abgesehen  von  dramatischen)  zur  Veran- 
schaulichung dessen,  was  in  der  Litteraturgeschichte  behandelt  zu  werden 
pflegt,  trefflich  geeignet.  Das  13.  Jahrh.  ist  durch  34,  das  14.  durch  20,  das 
15.  durch  24,  das  16.  durch  30,  das  17.  durch  15,  das  18.  durch  17,  das  19. 
durch  31  (mit  Carducci,  Rapisardi  u.  a.)  Namen  vertreten.  Die  Anordnung 
ist  die  chronologische.  Die  besten  Ausgaben  sind  zu  Grunde  gelegt,  seltnere 
und  schwierigere  Wörter  erklärt  ein  Anhang.  Der  Druck  läfst  hinsichtlich 
der  Korrektheit  nicht  zu  wünschen  übrig. 


lia  Storia  di  Apollonio  di  Tiro,  versione  tosco^veneziana  della  metà  del 
sec.  XIV,  edita  da  Carlo  Salvioni,  Nozze  Solerti-Saggini  (1889).  4**. 
50  SS.     (100  Ex.). 

Hs.  Turin,  N.  V  6,  XIV.  s.  mit  Verbesserungen  einer  wenig  jüngeren 
Hand,  die  auf  gekratzte  Stellen  oder  gleich  auf  den  Buchstaben  der  Grundlage^ 
andere  Zeichen  eintrug,  um  schriftsprachliche  Wortfoim  herzustellen,  ohne 
dadurch  jedoch  die  erste  Schrift  unerkennbar  zu  machen.  Der  Text  entfernt 
sich  nicht  zu  weit  von  der  latein.  Quelle.  Ein  Anhang  verzeichnet  die  wich- 
tigsten lautlichen  Erscheinungen  und  die  der  Erklärung  .bedürftigen  oder  zu 
Anmerkungen  veranlassenden  Wörter,  sowie  die  Veränderungen  der  zweiten 
Hand.  Nicht  minder  dankbar  wie  die  vorliegende  wertvolle  VerôiFentlichnng 
wird  die  vom  Herausgeber  in  Aussicht  genommene  Erörterung  des  Verhältnisses 
dieser  venet.  Bearbeitung  zu  den  übrigen  ital.  Darstellungen  der  Geschichte 
des  Apollonius  und  zur  latein.  Grundlage  entgegengenommen  werden. 


S.  Monaci,  Su  la  Gemma  purpurea  e  altri  scritti  volgari  di  Guido  Fava 
o  Faba,  maestro  di  ¿grammatica  in  Bologna  nella  prima  metà  del  sec.  XIII, 
[Rendiconti  della  R.  Accademia  dei  Lincei,  CI.  di  scienze  mor.,  stor.  e 
filologiche,  voi.  IV,  2^  sem.,  fase.  12.    S.  399 — 405  (1888)]. 

M.  berichtet  iiber  zwei  vatic.  Hss.  des  13.  Jahrb.,  in  denen  die  von 
Rockinger  (Briefsteller  und  Formelbücher  des  II. — 14.  Jahrh.,  Quellen  und 
Forsch,  z.  bay.  Gesch.  IX.  Bd.)  nach  anderer  Hs.  herausgegebenen  unter  lat. 
Briefproben  eingemischten  ital.  Brief  beispiele  des  bolognesischen  Grammatikers 
Fava  oder  Faba,  des  ältesten  Verfassers  von  Anleitungen  zur  Anfertigung 
ital.  Aufsätze  (spätestens  1229),  als  besondere  Schrift  u.  d.  T.  Gemma  purpurea 
begegnen,  sowie  über  ein  gleichartiges  Werk  desselben  Verfassers,  Parlamenta 
et  epistole,  in  einer  andern  vat.  Hs.  erhalten.  M.  würdigt  zugleich  die  Be- 
deutung dieser  und  der  lat.  Formelbücher  für  die  Ausbildung  der  ital.  Prosa, 
und  teilt  Proben  aus  den  Parlamenta  in  ital.  Sprache  mit,  die  zu  den  ältesten 
ital.  Prosastücken  gehören. 

II  primo  libro  della  Composizione  del  mondo  di  Ristoro  d'Areaso 

dal  Riccar diano  2164,  [hrsg   v.]  Gustavo   Amalfi  (Tediano).     Napoli 


NEUE  BÖCHBR.  345 

pei  tipi  di  Gennaro  Ma   Priore,  i883.    IC5  Ex.,  nicht  käuflich.     8».     XIV, 

82  SS.     [Mit  e.  Facs.  der  Hs.]. 

Mit  dieser  Ausgabe  geht,  teilweis  wenigstens,  Mussafias,  im  Jahrbuch 
f.  rom.  u.  engl.  Lit.  X  129  ausgesprochenes  Verlangen  nach  einem  Ersatz  für 
Narduccis  mangelhafte,  namentlich  die  entschiedenen  mundartlichen  Zuge  des 
Textes  gänzlich  verwischende  Edition  der  astronomischen  Abhandlung  des 
Mönchs  von  Arezzo  (1282)  in  Erfüllung,  sofern  Herr  G.  Amalfi  den  ersten 
Abschnitt  der  alten  Hs.  mit  den  wesentlichen  Varianten  der  jüngeren  Mss. 
in  genauer  Wiedergabe  der  Schreibformen  vorlegt.  Für  das  Studium  der 
aretinischen  Mundart  ist  damit  erst  eigentlich  eine  Grundlage  geschaffen.  Die 
Schreibung  in  der  der  Abfassungszeit  sehr  nahestehenden  Hs.  ist  sehr  einheit- 
lich, eindeutig  und  überlegt.  Die  VeröfTentlichung  des  Ganzen  wäre  sehr 
zu  wünschen. 


Dante'B  Gtöttliohe  Comödie  übersettí  von   Otto  Gildemeister,    Berlin 
1888.     W.Hertz.     8«.     XH,  551  SS. 

Der  berühmte  Übersetzer  so  vieler  klassischer  Dichtungen  hat  auch  hier 
unendlich  besser  als  seine  zahlreichen  Vorgänger  Treue  in  der  Wiedergabe 
von  Wort  und  Gedanken  des  durch  seinen  meist  gedrungenen  Satzbau  der 
Übertragung  in  andere  Sprachen  soviele  Schwierigkeiten  entgegenstellenden 
Gedichtes  mit  Glätte  der  Sprache  und  Durchsichtigkeit  des  Ausdrucks  zu 
verbinden  gewufst,  sodafs  die  neue  Verdeutschung,  in  Terzinenreimen  von 
grofster  Reinheit,  weder  durch  erklärende  Zuthaten  noch  durch  auffällige  Ver- 
tauschung der  sprachlichen  Bilder  sich  von  dem  Wortlaut  des  Textes  allzuweit 
entfernt  und  der  Eindruck  des  Originals  durchaus,  oft  in  überraschender 
Schärfe  im  deutschen  Wort  erreicht  ist.  Weder  unübliche  Wortstellung 
und  Wortbildung  noch  gezwungene  Reime  erinnern  an  eine  Übersetzung,  der 
Gedankengang  des  Dichters  in  dem  einzelnen  Liede  tritt  mit  geradezu  be- 
wundernswerter Helligkeit  dem  Leser  entgegen  und  kurze  Einleitungen  zu 
jedem  Gesänge  und  die  vorhergehende  Erklärung  von  Anspielungen  und  ge- 
sichtlichen *u.  a.  gelehrten  Andeutungen  des  Dichters  setzen  den  Leser  in  den 
Stand,  den  einzelnen  canto  in  ununterbrochener  Lesung  zu  geniefsen.  Auch 
in  der  Einleitung  über  Dante  als  Mensch  und  Dichter  ist  nichts  zu  vermissen, 
was  zu  einer  unbefangenen  Auffassung  der  Divina  Commedia  nötig  ist. 


Edw.  Allen  Fay,  (Prof.  in  the  National  Deat-Mute  College),  Concordance 
of  the  Divina  Commedia»  Published  for  the  Dante  Society,  Cambridg^e, 
Massachusetts.  Boston,  (London,  Trübner  &  C).  1888.  8®.  VI,  819  SS. 
ca.  50  Mk. 

Das  schöngedruckte  mit  Unterstützung  der  amerikan.  Dantegesellschaft 
hergestellte  neue  alphabetische  Nachschlagebuch  zur  Div.  Coro,  unterscheidet 
sich  von  den  ähnlichen  älteren  Hilfsmitteln  zur  Aufñndnng  von  Stellen  der 
Danteschen  Dichtung  darin,  dafs  es,  abgesehen  von  den  besonders  häufigen 
Präpositionen,  Konjunktionen,  Pronomina  und  nichts  eigentümliches  an  sich 
'  tragenden  Formen  und  Verbindungen  von  avere  und  essere ^  sämtliche  im  Text 
vorkommenden  Wörter  und  Wortformen,  nicht  nur  mit  der  Versziffer,  sondern 
unter  Wiedergabe   des   betr.  Verses  selbst,  in  übersichtlicher  Gliederung  der 


34^  NEUE  BÛCHER. 

Stellen  mehrfach  belegter  Wörter,  vorfuhrt,  die  ungewöhnlichen  Reimwörter 
mit  *,  Dante  angehörige  Wotbildungen  mit  f  versieht,  und  von  Wittes  Text 
(1862)  abweichende  Lesungen  der  florentiner  Ausgabe  1837  ^™  ^^^  unter 
dem  Text  mitteilt,  —  eine  für  exegetische  wie  grammatische  Untersuchungen 
gleich  wertvolle,  mühsame  Arbeit,  fur  die  dem  Verfasser  um  so  gröiiseren 
Dank  gebührt,  als  die  Genauigkeit  der  Ziffern  wie  des  Druckes  überhaupt 
eine  vollständige  ist.    Leider  ist  der  Preis  sehr  hoch. 


Sixth  annual  report  of  the  Dante  Society,  May  17,  1887;  —  Seventh 
annual  report  of  the  Dante  Society,  May  15,  1888.  Cambridge  1887, 
1888.   J.  Wilson  and  son.     8«,     33  u.  36  SS. 

Nächst  der  Berichterstattung  über  den  Stand  der  verdienstlich  wirkenden 
Gesellschaft,  über  die  Vermehrung  der  von  ihr  begründeten  Dantebibliothek 
und  über  einige  fur  die  beiden  Jahre  ausgeschriebene  auf  Dante  bez.  Preis- 
aufgaben, enthält  das  Heft  die  Fortsetzung  einer  Dantebibliographie  für  das  Jahr 
1886  und  1887  von  W.  C.  Lane  (über  100  bezw.  200  Nummern),  durch  die 
Petzholds  Bibliographie  Dantes  weitergeführt  werden  soll. 


A.  Fortier,   Bus  of  Louisiana  Folk-Lore  (aus  Transactions  of  the  Modem 
Language  Association  of  America,  1887,  Vol.  Ill,  6<)  SS.). 

Fortsetzung  der  im  Bd.  I.  II  der  „Transactions"  veröffentlichten  Mit- 
teilungen F.'s  über  das  Französische  in  Louisianna;  hier  eine  Anzahl  volks- 
tümlicher Erzählungen,  Lieder  und  Sprichwörter  mit  das  Indianische  in  Loui- 
siana berücksichtigenden  Erklärungen  und  Übersetzungen  der  Erzählungen. 


Ii'opera  salernitana  „Circa  Instaa"  ed  ü  testo  primitivo  del  „Grant 
Her  hier  en  françois**  secondo  due  codici  del  secolo  XV,  conservati  nella 
regia  Biblioteca  Estense,  per  Giulio  Camus,  Modena  1886,  Società  tip. 
Estratto  dal  voi.  IV,  ser.  II  delle  Memorie  della  R.  Accademia  di  Modena, 
Sez.  di  Lettere.     4^     155. 

Der  gelehrte  Herausgeber  stellt,  in  alphabetischer  Anordnung,  die 
(508)  Namen  und  Beschreibungen  der  Heilkräuter  aus  den  beiden  Hss.  der 
oben  bezeichneten  Texte  zusammen,  und  fugt  erläuternde  und  kritische  Be- 
merkungen bei,  sowie  ein  heliographisches  Facsimile.  Am  Schlufs  eine  Aus> 
lese  aus  einem  medizinisch  -  botan.  Synonymarium,  das  in  seinen  Namenum- 
Schreibungen  botanischer  Bezeichnungen,  wie  die  Auszüge  aus  dem  lat.  Circa 
Instans  und  ihre  französische  Übersetzung  in  den  Mod.  Hss.  eine  wertvolle  Hilfe 
zur  Bestimmung  der  mittelalterlichen  Heilpflanzen  gewährt.  Der  Verf.  erörtert 
aufserdem  den  Zusammenhang  des  Circa  Instans  und  des  Grant-Herbier  mit 
älteren  mittelalterlichen  Arzneihandbüchem ,  und  ordnet  in  einem  Index  zum 
Ganzen  die  behandelten  Pflanzen  nach  den  Klassen.  Der  íranz.  Text  ent- 
stand, der  Schreibung  zu  Folge,  im  Osten  Frankreichs;  eine  dem  Hrsg.  nicht 
bekannt  gewordene  Hs.  des  Textes  befindet  sich  in  der  Paris.  Nat.  Bibl.  fonds 
franc.  No.  623  (XV.  s.). 

Alcuni  firammenti  in  antico  dialetto  picoardo  dell'Etica  di  Aristo- 
tele compendiata  da  Brunetto  Latini ^^  cura  di  Giulio  Camus. 


NBUE  BÖCHBR.  347 

Modena,  1889,  Soc.  tipografica.    Estratto  dal  voi.  VII,  ser.  II  delle  Memorie 
della  R.  Accademia  di  Modena,  sez.  di  Leterre.    4^.    47  SS. 

Aus  einer  Mod.  Hs.  (Est.  XII  F.  29),  XIII.  Jahrb.,  mit  picard,  (artes.) 
Sprachformen.  Voran  geht  als  Prolog  der  Bericht  über  die  Geburt  Alexanders 
des  Gr.  und  des  Aristoteles  Rede  aus  der  Alezandreis  des  Walter  von  Châ- 
tillon.  Der  Text  der  Ethik  steht  näher  dem  der  ital.  Übersbtzung  des  Tresors 
Brunetto  Latinis  durch  Bon  Giamboni,  als  dem  der  von  Chabaille  zu  Grunde 
gelegten  Hs.  vom  Jahre  1284.  Die  Veröffentlichung  des  Textes  ist  daher 
änfserst  willkommen,  und  wird  hoffentlich  den  Anstofs  zu  dem  Versuch  geben 
mit  dem  Tresortext  ins  Reine  zu  kommen. 


J.  Younfif,  Sprâklig  Under sôkning  af  La  vie  saint  Gregore  en  fornfransk 
versifierad  öfversättning  af  Joh,  Diaconus*  Vita  s,  Gregorü  /.  Inledning, 
versbyggnad,  Ijudlär.     Akademisk  afhandling.     Upsala  1888.     8^.     63  SS. 

Die  sorgfaltige  Prüfung  von  Vers  und  Reim  des  von  dç  Montaiglon 
ital  8.  Bande  •  der  Romania  mitgeteilten  Lebens  Papst  Gregors  I.  in  Versen 
aus  dem  14.  Jahrh.  ergiebt,  dafs  die  Merkmale  norm.  Mundart  darin  noch 
fortbestehen  (^'  =  î ,  ch-==^  c  vor  e  i  u.  s.  w.),  freilich  ist  Mundartmischung 
auch  im  Reime  vorhanden  Imperf.  abat  ««  ebat)  und  centralfranz.  Schreibung 
wiegt  vor.  Die  Wörter  mit  -antia,  -entia  scheiden  sich  hinsichtlich  des  a  und 
e  auch  hier  genau  der  neufranz.  Schreibung  nach,  nämlich  folgendermafsen : 
I.  ance  bei  allen,  denen  Verbum  und  Participium  in  franz.  Sprache  gleich- 
viel welcher  Konjugation  zur  Seite  steht  {conten-iince ,  mesche'2mce  u.  dgl.); 
es  sind  franz.  Neubildungen  zum  Part.  Praes.;  2.  Lehnwörter  auf  -enee  = 
lat.  -entia  {Cadence  AMdience  u.  dgl.).  Es  schwankt  pemtance  (penitence)^  weil 
peneance  (zu  pene-ir)  vorhanden  ist.  Die  beiden  Klassen  scheidet  das  Pic. 
und  Ostnorm,  im  Reim. 


J»  U.  Jamik,  Neuer  vollständiger  Index  zu  Diez'  Etymologischem  Wörterbuch 
der  Romanischen  Sprachen  mit  Berücksichtigung  von  Schelers  Anhang  zur 
5.  Ausgabe.    Heilbronn  1889,  Gebr.  Henninger.     8^     VIU,  382  SS. 

In  der  neuen  Auflage  hat  J.'s  ebenso  verdienstvolle  wie  mühsame,  mit 
gewohnter  Sorgfalt  ausgeführte  Arbeit  eine  erhebliche  Erweiterung  dadurch 
erfahren,  dafs  zu  dem  romanischen  Teile  der  ersten  Ausgabe,  der  nunmehr, 
aufser  den  von  Diez  untersuchten,  auch  die  zur  Vergleichung  herangezogenen 
Wörter  bei  Diez  und  in  Schelers  Anhang  verzeichnet,  ein  nicht  romanischer 
Teil  hinzugefügt  worden  ist,  der  die  als  Et3rma  betrachteten  oder  aus  sonsti- 
gen Criñnden  im  Wörterbuch  berührten  lat.,  griech.,  germ.,  kelt.,  engl.,  bask., 
arab.,  slav.  und  die  Wörter  aus  38  weiteren  Sprachen  alphabetisch  unter  An- 
gabe des  Ortes  (nach  den  Stichwörtern  des  Diezschen  Wörterbuchs),  wo  sie 
besprochen  werden ^  zusammenstellt,  die  als  onomatopoetische  Ausdrücke 
gefafsten  rom.  Wörter,  Eigennamen  als  Etyma,  und  die  gleichlautende^  Stich- 
wörter vorführt;  Das  latein.  Wortverzeichnis  bietet  gewissermafsen  die  Grund- 
linien zu  einem  latein.  rom.  Wörterbuche;  die  übrigen  Listen  des  zweiten 
Teiles  verzeichnen,  was  das  Romanische  aus  anderen  Sprachen  und  diese  von 
ihm  entlehnen.  Dadurch  ist  der  neue  Index  auch  für  Sprachforscher  auf 
anderen  als  dem  romanischen  Gebiete  brauchbar  und  empfehlenswert  geworden. 


34^  NEUE  BÜCHER, 

TransaotionB  of  the  Modem  Ijaiiguage  Assooiatioii  of  Amerioa,  1884-5; 
vol.  I;  dazu  Proceedings  of  the  M,  L,  of  A.  1884; —  TnuiBaotions  of  the 
Modem  Iianguage  Aasooiation  of  Amerioa,  1 886  ;  vol.  II.  Baltimore 
1884,  1886,  1887.     80.     250,  m  SS.;  CSS.;   186,  CXI  SS. 

Die  in  diesen  beiden  Bänden  abgedruckten  Vorträge,  auf  den  jährlichen 
Docentenversamrolungen  des  1884  begründeten  amerikanischen  Vereins  fax 
neuere  Sprachen  gehalten,  und  die  dem  ersten  und  zweiten  Bande  beigegebenen 
Verhandlungen  über  jene  und  andere,  Im  Auszug  mitgeteilten  Vorträge  legen 
wie  das  neuphilologische  amerikanische  Monatsblatt  Modem  Langnage  Notes 
ein  erfreuliches  Zeugnis  ab  von  dem  Eifer,  mit  dem  seit  einigen  Jahren  die 
romanischen  Sprachen  und  Litteraturen,  sowie  das  Deutsche  in  Amerika  wissen- 
schaftlich behandelt  werden.  Der  x.  Band  der  Transactions  enthält  neben 
auf  den  Sprachunterricht  und  die  Stellung  der  neueren  Sprachen  in  den 
Schulen  bezüglichen  Erörterungen,  und  neben  Beiträgen  zur  Kunde  deutscher 
und  englischer  Litteratur  und  Sprache  eine  Abhandlung  von  G^  von  Jage- 
roann, On  the  Genetive  in  Old  French  (bei  Villehardouin)  mit  Belegen  für 
das  Fortleben  des  lat.  Genetivs  im  Altfranz,  und  seine  Ersetzung  durch  den 
Ablativ  mit  de;  von  A.  Fortier  einen  Überblick  über  Geschichte,  Laut- und 
Formgebung  des  French  Language  in  Louisiana  and  the  Negro-French  Dialekt 
mit  Übersetzung  zweier  Strophen  des  Roland  in  die  Mundart;  von  H.  Lang 
eine  reichhaltige  Beispielsammlung  für  the  Collective  Singular  in  Spanish,  nach 
älteren  und  neueren  Litteraturwerken ,  die  in  Begleitung  eines  unbestimmte 
Mengen  bezeichnenden  Adjektivs  u.  dgl. ,  in  bestimmten  Fällen  auch  ohne 
solches,  den  Singular  des  Nomens  im  Mehrheitssinn  verwenden;  von  J.  Stür- 
zin g  er  Remarks  on  the  Conjugation  of  the  Wallonian  Dialect  (Mundart  von 
Malmedy)  mit  dem  Nachweis  der  analogischen  Gestaltung  der  Formen  des 
schwachen  und  starken  Zeitworts.  —  Aus  dem  2.  Bande  sind  hervorzuheben  : 
A.  For  ti  er,  French  Literature  in  Louisiana,  Übersicht  über  geschichtliche 
dramatische,  poetische,  erzählende  Werke  und  Schriften  in  der  litterarischen 
Sprache  Frankreichs  von  Schriftstellern  Louisianas  verfafst;  H.  A.  Todd, 
Guillaume  de  Dole,  an  unpublished  Old  French  Romance;  Inhaltsangabe  nach 
der  (Vatic.)  Hs.,  Nachweis  des  indischen  Ursprungs  der  Erzählung  und  ihrer 
Verwandtschaft  mit  Roi  Flore  et  la  bielle  Jehane,  dem  Conte  de  Poitiers  und 
I^  Violette,  Bestimmung  der  Abfassungszeit  (um  1200),  Erörterung  über  den 
(unbekannten)  Verfasser,  Übersicht  über  die  Personen  der  Dichtung  und  die 
Lebenszeit  der  geschichtlich  nachweisbaren  unter  denselben,  über  Reiro- 
besonderhciten  (danach  ist  die  Dichtung  picardisch)  und  über  die  in  die  Er- 
zählung eingestreuten  Liederbruchstücke,  sowie  Würdigung  der  dichterischen 
Art  des  Werkes;  M.  Elliott,  Speech  Mixture  in  French  Canada,  Indian  and 
French,  Anfang  einer  Erörterung  über  die  Wechselwirkung  zwischen  der 
Sprache  der  Eingeborenen  Canadas,  des  Französischen,  Englischen  und  der 
Indianermundarten  auf  canadischem  Boden  ;  Laute  des  Französ.-Canad.,  canad. 
Wörter  im  Franz.,  Angleichung  des  Franz.  an  die  Ausdrucks-  und  Sprech- 
weise der  Eingeborenen  des  Bezirks  Quebec  u.  s.  w.  Zwei  ergänzende  Ab- 
handlungen veröffentlichte  Elliott  im  American  Journal  of  Philology,  vol.  VI  : 
Contributions  to  a  History  of  the  French  Language  of  Canada  (geschichtlich- 
statistisch); vol.  VII  :  Speech  Mixture  in  French  Canada,  external  influence  (die 


NBUE  BÜCHER.  349 

politischen  VerhäUnisse  betreifend).  —  Am  Schlüsse  der  „Verhandlungen** 
Übersicht  über  die  zahlreichen  Lehranstalten  und  Lehrer  Amerikas,  die  Vor- 
träge über  neuere  Sprachen  und  Litteraturen  halten. 


Revue    oeltiquef  pubL  sous   la    direction   de  H,  d*  Arò  ois  de  Cubain' 

ville Vol.  IX,  No.  1—4;   Vol.  X,  No.  1—2.     Paris  1888.  1889. 

Vieweg. 

Vol.  IX,  No.  I.  L,  Duvau,  La  Légende  de  la  Conception  de  Cûchn- 
lainn.  —  Wh,  Stokes,  The  Voyage  of  Snedgus  and  Mac  Riagla.  —  A,  de 
Barthélémy,  Légendes  des  Monnaies  gauloises  (1887).  —  H,  d'Arbois  de 
Júbairvüiüe,  Recherches  sur  l'origine  de  la  propriété  foncière  et  de  noms  de 
lien  en  France  (troisième  article).  —  M,  Nettlau,  Notes  on  Welsh  Consonants. 
—  R,  Cagnat,  Sur  quelques  inscriptions  de  Saintes  contenant  des  noms 
gaulois.  — F.  E.  Warren,  Un  monument  inédit  de  la  liturgie  celtique. 

MÉLANGES.  Wh,  Stokes,  Zimmeriana.  — Wh,  Stokes,  Corrections  of  a 
recent  edition  of  the  Würzburg  glosses.  —  H,  d*A,  de  J„  Mamurra.  — 
7.  Loth,  Marc'hbonal.  —  H.  d*A,  de  %  Saint  Patrice  et  Sen  Patrice.  — 
Ders,,  Saint  Germain,  évêque  de  Paris,  dans  le  Felire  Oengusso.  —  Ders., 
Le  Felire  Oengusso,  Martyrologe  hieronynimien  et  la  liturgie  gallicane. 

BIBLIOGRAPHIE.  M.  Nettlau,  Beitrage  zur  cy.iìrischen  Grammatik 
(Einleitung  und  Vocalismus).  —  C.  Toubin,  Dictionnaire  étymologique  et  ex- 
plicatif de  la  langue  française. —  E.  Ernault,  Du  parfait  en  grec  et  en  latin. 
T.'S.  Muir,  Ecclesiological  notes  on  some  of  the  islands  of  Scotland.  — 
M.  £mault.  Le  Mystère  de  sainte  Barbe.  —  R.  Atkinson,  The  passions  and 
the  homilies  from  Leabhar  Breac,  text,  translation  and  glossary.  —  JCuno 
Meyer,  Peredur  ab  Efrawc.  —   Wood  Martin,  History  of  Sligo. 

CHRONIQUE. 

No.  2.  Eugène  Bernard,  La  Création  du  Monde ^  mystère  breton.  — 
H»  d'Arbois  de  Jubainville,  Recherches  sur  l'origine  de  la  propriété  fon- 
cière et  des  noms  de  lieu  en  France  (quatrième  article).  —  Whitley  Stokes, 
On  the  materia  medica  of  the  mediaeval  Irish.  —  E.  Ernault,  Etudes  bre- 
tonnes, VI,  la  conjugaison  personelle  et  le  verbe  avoir. 

MÉLANGES.  H,  d'A,.  de  y„  Lugu-selva.  —  ff.  d'A,  de  y„  Le  jeune 
dn  mercredi  et  du  vendredi  chez  les  Islandais.  —  J.  Loth,  Swlt,  Soit, 
Sont.  —  y.  Loth,  Un  cas  de  provection  inédit.  —  J.  Loth,  Rhegddofydd, 
Rhegoiydd. 

BIBLIOGRAPHIE.  H,  Rupert,  Manuel  de  géographie  ancienne  tra- 
duit par  E.  Ernault,  remanié  par  A.  Longnon.  —  A,  Scheler,  Dictionnaire 
d'étymologie  française.  —  John  Rhys  et  Gwenogfryn  Evans,  The  Text  of 
the  Mabinogion.  —  R,  Mowat,  Notice  épigraphique  de  diverses  antiquités 
gallo-romaines. 

CHRONIQUE. 

No.  3.  H,  d'Arbois  de  J^ubainville,  Recherches  sur  Torigine  de  la  pro- 
priété foncière  et  des  noms  de  lieu  en  France  (cinquième  article).  —  Eugène 
Bernard,  La  Création  du  Monde,  mystère  breton. 

MÉLANGES.  J,  Loth,  Provection  de  moyennes  en  spirantes  sourdes 
en  breton  armoricain.  —  J,  Loth,  L'expression  nevez  imprimet  dans  le  titre  du 


350  NEUE  BÜCHER. 

Grand  Mystère  de  Jésus  et  du  Mystère  de  »Sainte  Barbe.  —  jf.  Loth,  Do  (de, 
da)i  particule  verbale  en  breton  armoricain.  —  y.  I»oth,  De  la  prononciation 
des  noms  en  -iac  en  bas  vannetais.  —  J.  Loth,  Du  pronom  suffixe  de  la  troi- 
sième personne  du  pluriel  et  du  pronom  possessif  de  la  troisième  personne 
du  singulier  en  gallois.  —  y.  Loth,  Un  cas  de  génitif  du  pronom  de  la  troi- 
sième personne  du  singulier  en  gallois.  —  Whitley  Stokes,  Note  on  the  per- 
sonal appearance  and  death  of  Christ,  his  apostles  and  others.  —  Whitley 
Stokes,  Notes  on  the  Wuerzburg  glosses.  —  E,  ErnauU,  Notes  bretonnes  à 
propos  du  volume  VU  de  la  Revue  Celtique.  —  E,  Ernault,  Notes  sur  le 
volume  VIU  de  la  Revue  Celtique.  —  H.  d*Arbois  de  JubainvilU,  Le  char 
de  guerre  des  Celtes  dans  quelques  textes  historiques.  —  H,  Gaida,  Une 
version  inédite  du  Peredur  gallois. 

BIBLIOGRAPHIE.  Margaret  Stokes,  Early  Christian  Art  in  Ireland. 
— Ernst  Windisch,  Über  die  Verbal-Formen  mit  dem  character  r  im  Arischen, 
Italischen  und  Celtischen.  —  W.-Jf,  Hennessy,  Annais  of  Ulster.  —  Gaidoz 
et  Rolland,  Melusine.  —  E,  Muntz,  Etudes  iconographiques  et  archéologiques 
sur  le  moyen  &ge.  —  Th,  von  Grienberger,  Über  romanische  Ortsnamen  in 
Salzburg.  —  J,  Lecœur,  Esquisses  du  Bocage  normand.  —  Sir  Herbert  Max- 
well.  Studies  in  the  Topography  of  Galloway. 

CHRONIQUE. 

ERRATA. 

No.  4.  M.  Deloche,  La  procession  dite  de  la  Lunade,  et  les  feux  de  la 
Saint- Jean,  à  Tulle  (Bas-Limousin),  la  fête  du  solstice  d'été  et  le  commen- 
cement de  la  période  diurne  chez  les  Gaulois.  —  Whitley  Stokes,  The  Voyage 
of  Mael  Diun. 

CHRONIQUE.     . 

NÉCROLOGIE. 

TABLE  des  principaux  mots  celtiques  étudiés  dans  le  volume  IX  de  la 
Revue  Celtique. 

ERRATA  du  volume  IX  de  la  Revue  Celtique. 

X  No.  I.  H,  de  la  Villemarqué ,  Anciens  noels  bretons.  —  Whuley 
Stokes,  The  Voyage  of  Mael  Duin  (second  article).  —  R,  Cagnat,  Supplé- 
ment à  l'épigraphie  latine  de  Saintes.  —  N,  Nettlau,  Notes  on  Welsh  con- 
sonants. —  Théodore  Reinach  ,  Les  chars  armés  de  faux  chez  les  anciens 
Gaulois. 

CHRONIQUE. 

ERRATA  du  tome  IX. 

No.  2.  H.  d^Arbois  de  Jubainville,  Gentilices  en  -ius  employés  au  fé- 
minin dans  la  géographie  de  la  Gaule.  —  Max  Nettlau,  On  some  Irish 
Translations  from  medieval  european  Literature.  —  L'abbé  Eugène  Bernard, 
La  Création  du  monde,  mystère  breton  (suite).  —  Kuno  Meyer,  The  Adven- 
tures of  Nera. 

MÉLANGES.  H.  d  *Arbois  de  Jubainville,  Note  sur  le  nom  de  Nancy 
et  sur  Tétymologie  de  divers  autres  noms  lieu  du  département  de  Meurthe-et- 
Moselle.  —  H.  LfA.  de  y.  et  Th.  Mommsen,  Gobannicnos.  —  Ch.  CournauU, 
Encore  un  mot  sur  les  chars  de  guerre  gaulois.  —  A,  Réville,  La  religion 
romaine  chez  Jules  César.  —  Le  dieu  irlandais  Lug  et  le  thème  gaulois 
Lugu-. 


NBUS  BÜCHEK,  35 1 

BIBLIOGRAPHIE.  W.-i£  Hennessy,  Mesca  Ulad  or  tbe  intoxication 
of  the  Ultonians.  —  WküUy  Stokes,  The  tripartite  life  of  Patnk.  •—  A,  de 
ia  Borderie,  Histoire  de  Bretagne,  critique  des  sorces,  les  trois  vies  anciennes 
de  saint  Tndaal.  —  J.  Loih,  Les  Mabinogion»  traduits  en  entier  pour  la  pre- 
mière fois  en  français. 

CHRONIQUE. 

CORRIGENDA.  

Demnächst  erscheint: 

Arsone  Darmesteter  (1886-88).  Reliques  scientifiques,  recueillies  et  publiées 
par  J.  Darroesteter.  Paris,  Delagrave.  2  Bde.  (ca.  300  u.  400  S.),  30  fres, 
iûr  Subscribenten. 

Inhalt  des  i. Bandes:  Introduction.  Discours.  Bibliographie.  — 
L  Étndes  juives:  I.  Le  Talmud.  —  II.  Katia  bar  Schalom  et  Flavius 
Clemens.  —  III.  Gabriel  da  Costa.  —  IV.  Notes  épigraphiques  touchant 
quelques  points  de  Thistoiie  des  Juifs  sous  l'empire  romain.  —  V.  Iscrizioni 
inedite  o  mal  note  Greche,  Latine,  Ebraiche  di  antichi  sepolcri  Giudaici  del 
Napolitano,  edite  e  illustrate  da  G.-J.  Ascoli.  —  VI.  Guillaume  d'Auvergne, 
évêque  de  Paris  (1228 — 1249),  sa  vie  et  ses  ouvrages,  par  M.  Noel  Valois. 

n.  Études  judéo-françaises:  VII.  Rapport  sur  une  mission  en 
Angleterre.  —  VIIL  Rapport  sur  une  mission  en  Italie.  —  IX.  Gloses  et 
glossaires  hébreux  français.  —  X.  Sur  des  mots  latins  qu'on  rencontre  dans 
les  textes  talmudiques.  •—  XI.  Philippus,  os  lampadis.  —  XII.  Un  alphabet 
hébreu-anglais  au  XVI»  siècle.  —  XIII.  L'autodafé  de  Troyes,  1288.  — 
XrV.  Deux  Elégies  du  Vatican. 

II.  Bd.  m.  Études  françaises:  A,  Littérature  et  philosophie  du 
tangage,  XV.  Langue  et  littérature  française  du  moyen  âge.  —  XVI.  La 
littérature  française  du  moyen  âge  et  l'histoire  de  la  langue  française.  — 
XVII.  Le  Origine  dell'Epopea  francese,  indagate  da  Pio  Rajna.  —  XVIII. 
Chrestomathie  de  l'ancien  français  par  L.  Constans.  —  XIX.  Altfranzösische 
Bibliothek,  herausgegeben  von  Dr.  Wendelin  Foerster.  —  XX.  Faune  popu- 
laire de  la  France,  mammifères  sauvages,  par  Eugène  Rolland.  —  F.  de  Gram- 
mont  :  Les  vers  français  et  leur  prosodie.  —  XXII.  La  philosophie  du  langage 
étudiée  dans  la  formation  des  mots.  —  XXIII.  Sur  quelques  bizarres  trans- 
formations de  sens  dans  certains  morts. 

B.  Histoire  de  la  langue,  XXIV.  Phonétique  française  :  La  protonique 
non  initiale,  non  en  position.  —  XXV.  Du  c  dans  les  langues  romanes.  -^ 
XXVF.  De  la  prononciation  de  la  lettre  u  au  XVI«  siècle.  —  XXVII.  Le 
démonstratif  ille  et  le  relatif  qui  en  roman.  —  XXVIII.  Note  sur  l'histoire 
des  prépositions  françaises  en,  enz,  dedans,  dans.  —  XXIX.  Frédéric  Gode- 
froy.  Dictionnaire  de  l'ancienne  langue  française  et  de  tous  ses  dialectes  du 
IX«  siècle  au  XV«  siècle.  —  XXX.  Dictionnaire  historique  de  l'ancien  lan- 
gage français  par  Lacurne  de  Sainte- Palay  e ,  —  XXXI.  Über  die  franzosische 
Nominalzusammensetzung,  von  Johannes  Schmidt,  —  XXXII.  ''Eçfirjvsvfiora 
'{xal)  Ka^fjieçiVT^  bfiíXía  de  Julius  Pollux,  publié  par  A.  Boucherie.  — 
XXXHI.  Die  ältesten  französischen  Mundarten,  von  Gustav  Lucking,  — 
XXXIV.  A.  Brächet,  Nouvelle  grammaire  française.  —  XXXV.  Cours  histo- 


352  NEUE  BÜCHBR. 

rìque  de  la  langue  française»  par  Ch.  Marty-Laveaux.  —  XXX VI.  Physiologie 
de  la  langue  française,  par  C.  Ayer.  Exposé  des  lois  qui  régissent  la  traos- 
formation  française  des  mots  latins,  par  A.  Scheler.  —  XXXVII.  A.  Chas* 
sang,  Grammaire  française.  —  XXXIII.  £.  de  Chambrun,  Glossaire  du  Mor- 
van.  —  XXXIX.  Du  dialecte  blaisois,  par  F.  Talbert.  —  XL.  Rapport  sur 
le  concours  relatif  aux  noms  patois  et  vulgaires  des  plantes.  -  XLI.  L'en- 
seignement primaire  à  Londres.  —  XLII.  Du  participe  passé.  — -  XLIII.  La 
question  de  la  réforme  orthographique.  —  XLIV.  L'association  pour  la  ré- 
forme de  l'orthographe  française. 


\ 


Entwioklang  der  normandiflohen  Mundart  im  Département  de 
la  Manche  und  auf  den  Inseln  Ouemesey  und  Jersey. 

EINLEITUNG. 

I.    Bestimmung  von  Sprachgrenzen  durch  urkundliches 

Material. 

„Jede  sprachliche  Veränderung,  und  mithin  auch  die  Ent- 
stehung jeder  dialektischen  Eigentümlichkeit  hat  ihre  besondere 
Geschichte,  und  die  Grenze,  bis  zu  welcher  sich  die  eine  erstreckt, 
ist  nicht  mafsgebend  für  die  Grenze  der  andern.  Alle  natürliche 
Sprachentwicklung  führt  daher  zu  einem  stetigen,  unbegrenzten  An- 
wachsen der  mundartlichen  Verschiedenheiten."^  Es  erscheint  hier- 
nach unzweckmäfsig  und  willkürlich,  ein  bestimmtes  Gebiet,  das 
nicht  durch  eine  Einheitlichkeit  seines  Sprachstandes  gegeben  sein 
kann,  auf  Grund  einer  Anzahl  sprachlicher  Erscheinungen,  die  all- 
gemein in  demselben  verbreitet  sind,  von  einem  Nachbargebiete 
abzugrenzen,  in  dem  die  letzteren  sich  nicht  finden.  Mundarten 
gingen,  wo  nicht  Meere,  hohe  Gebirge  und  fremdes  Sprachgebiet 
sie  aufser  Berührung  setzten,  stets  in  einander  über,  und  die  Auf- 
gabe jeder  dialektischen  Untersuchung  besteht  daher  nicht  im 
Konstatieren  sprachlicher  Thatsachen,  welche  die  gemeinsamen 
Eigentümlichkeiten  eines  zusammenhängenden  Sprachgebietes  aus- 
machen sollen,  sondern  läuft  vor  allem  darauf  hinaus,  die  räum- 
lichen und  zeitlichen  Grenzen  einzelner  Spracheigentümlichkeiten 
zu  bestimmen.^  Diese  Grenzen  sind  nicht  nur  durch  äufsere  Ver- 
hältnisse des  Verkehrs,  der  geogragraphischen  oder  politischen  Lage 
u.  s.  w.  bestimmt,  sondern  haben  ihren  wesentlichen  Grund  oft  nur 
in  der  verschiedenartigen  Verteilung  der  Neigung  zur  sprachlichen 
Veränderung.  Sie  bilden  daher  ein  bedeutsames  Merkmal  für  die 
Gesamtheit  der  sprachlichen  Verhältnisse  eines  Gebietes  und  die 
Einheitlichkeit  der  Entwicklung  verschiedenartiger  Spracherschei- 
nungen läfst  sich  nur  durch  die  Einheitlichkeit  ihrer  Sprachgrenzen 
erweisen. 


^  Paul,  Prinzipien  der  Sprachgeschichte,  2.  Aufl.,  S.  40  und  45. 

*  Vgl.  Gröber  in   dessen  Grundrifs   der  romanischen   Philologie  I  416 
nnd  Suchier  ibid.  I  572  und  5^2. 

ZeltMhr.  f.  rom.  Phil.  XUI.  23 


354  B-  EGGERT, 

Wenn  die  nachfolgende  Untersuchung  trotzdem  auf  das  Gebiet 
eines  Départements  beschränkt  wird,  und  zwar  auf  dasjenige  Ge- 
biet, dessen  Mundart  man  gewöhnlich  als  westnormandisch  von 
den  Mundarten  des  östlichen  Teiles  der  Normandie  unterscheidet, 
so  soll  damit  durchaus  nicht  ohne  weiteres  vorausgesetzt  werden, 
dafs  diese  Trennung  im  Wesen  der  gesamten  Sprachentwicklung 
jener  Gegenden  begründet  sei,  und  dafs  die  Sprachzustande  der 
Ost-  und  der  Westnormandie  abgeschlossene  Einheiten  bildend 
Nicht  durch  eine  solche  Einheit  soll  das  bezeichnte  Gebiet  charak- 
terisiert werden,  sondern  vielmehr  durch  die  Verschiedenheiten, 
die  in  ihm  zu  Tage  treten  und  durch  die  Abgrenzung  der  letzteren 
gegen  einander.  Anderen  Untersuchungen  mufs  es  überlassen 
bleiben,  dieáe  Grenzen  weiter  zu  verfolgen  und  damit  für  jede  ein- 
zelne Erscheinung  die  geographische  Ausdehnung  ihrer  einheitlichen 
Entwicklung  zu-  bestimmen. ^ 

Für  die  Ermittelung  dieser  Sprachgrenzen,  wie  sie  im  Mittel- 
alter bestanden,  bieten  sich  die  geeignetsten  Anhaltspunkten  in 
den  mundartlich  geschriebenen,  örtlich  und  zeitlich  bestimmten  Ur- 
kunden dar,  wenn  diese  mit  einer  zweckentsprechenden  Kritik  be- 
handelt werden. 


2.    Kritik   der  Urkunden   in  Bezug   auf  örtliche   und   zeit- 
liche Bestimmung  ihrer  Sprachformen.^ 

a)  Die  Örtlichkeit. 

Es  wäre  gänzlich  verfehlt,  wenn  man  aus  dem  Ausstellungsorte 
der  Urkunde  ohne  weiteres  Schlüsse  betreffs  des  Dialektes  dieses 
Ortes  ziehen  wollte,  ohne  vorher  auch  die  beteiligten  Personen  ins 
Auge  zu  fassen,  die  in  verschiedener  Weise  die  einzelnen  Bestand- 
teile der  Urkunden  beeinñufsten.^ 

Bestandteile  der  Urkunden. 

Jede  Urkunde  zerfällt  in  die  beiden  Hauptteile:  Text  und 
Protokoll.* 

Der  Text  ist  entweder,  wie  dies  bei  Diplomen  stets  der  Fall 
ist,  ein  vom  Aussteller  selbst  unmittelbar  gegebenes  Zeugnis,  oder 
ist  ein  Bericht  des  Schreibenden  über  das,  was  die  Personen,  deren 
Zeugnis  fixiert  werden  soll,  gethan  oder  verfügt  haben.*  —  In  diesem 


^  Vgl.  Joret,  Des  caractères  et  de  Textension  du  patois  nonnand,  Paris 
1883,  S.  167. 

^  Von  den  ostnormandischen  Mundarten  behandelten  vor  kurzem  in  zwei 
Hallenser  Dissertationen  Küppers  diejenigen  der  Dép.  Calvados  und  Ome, 
Burgass,  die  der  Dép.  Eure  und  Seine-Inférieure. 

'  Vgl.  J.  F  ick  er,  Beiträge  zur  Urkundenlehre,  2  Bände,  und  Seh  um 
in  Gröbers  Grundr.  d.  roro.  Phil.  I  185  ff. 

*  Braune  in  Paul  und  Braunes  Beiträgen  zu  Geschichte  der  deutschen 
Sprache  und  Litteratur  I  8. 

«  Ficker,  a.  a.  O.  II  3  f. 

«  Ficker,  a.  a.  O.  II  437. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHE.  MUNDART.  355  ^ 

Teile  werden   meist   auch   die   Sprachformen    der  in   der  Urkunde 
erwähnten  Parteien  wiedergegeben. 

Das  Protokoll  fixiert  allgemein  die  Umstände,  unter  denen  ein 
Zeugnis  überhaupt  abzugeben  war,  ohne  dafs  der  besondere  Inhalt 
derselben  dafür  in  Betracht  kam.  —  Die  sprachliche  Formulierung 
dieses  Teiles  stammt  nur  von  den  Kanzleibeamten,  und  es  können 
daher  an  ein  und  demselben  Tage  ausgestellte  Urkunden  des  ver- 
schiedensten Inhalts  ein  bis  auf  den  Buchstaben  übereinstimmendes 
Protokoll  haben.' 

Entstehung  der  Urkunden. 

Aus  den  Vorlagen  oder  Vorurkunden,  welche  die  Aussagen 
der  Parteien  und  Zeugen  zum  Teil  wörtlich  enthielten,  wurde  in 
zweckentsprechender  sprachlicher  Formulierung  ein  Konzept  an- 
gefertigt 2,  das  zweifelsohne  in  der  Regel  die  Durchsicht  und  Kor- 
rektur durch  einen  höheren  Beamten  erfuhr.3  Nach  dem  Konzept , 
wurde  die  Reinschrift  der  Urkunde  durch  wörtliche  Abschrift  her- 
gestellt, und  zwar  scheinen  Konzipient  und  Reinschreiber  über- 
wiegend verschiedene  Personen  gewesen  zu  sein.*  Diese  Rein- 
schriften werden  als  Originalurkunden  bezeichnet,  sind  aber 
als  solche  nicht  immer  erhalten  und  oft  nur  abschriftlich  in  Ur- 
kundensammlungen oder  Kar  tula  rien  überliefert,  die  erst  in 
verhältnismäfsig  später  Zeit  entstanden,  im  allgemeinen  aber  wohl 
die  sprachlichen  Formen  nicht  allzusehr  veränderten,  da  sich  in 
ein  und  demselben  Kartular  die  verschiedensten  mundartlichen  Züge 
nebeneinander  finden. 

Jede  Urkunde  vereinigt  daher  mehrere  Sprachelemente  und 
wird  einen  um  so  einheitlicheren  Sprachstand  darbieten,  je  enger 
das  Gebiet  ist,  aus  dem  die  Persönlichkeiten  stammen,  die  der 
Urkunde  ihre  sprachliche  Form  verliehen. 

Die  lokalen  Originalurkunden ^  d.h.  solche,  bei  denen  Aus- 
steller und  Empfänger  aus  demselben  Orte  oder  aus  benachbarten 
stammen,  würden  hiernach  die  verhältnismäfsig  sicherste  Grundlage 
für  die  mundartliche  Bestimmung  eines  Gebietes  geben,  doch  sind 
auch  sie  dem  sprachlichen  Einñusse  der  Kanzleibeamten  ausgesetzt, 
deren  Heimat  aus  der  Urkunde  nicht  ohne  weiteres  ersichtlich  ist 

Als  allgemeine  Regel  erscheint  es  nach  Braune  a.  a.  O.,  dafs 
Urkunden,  in  denen  Bischöfe,  Herzöge,  Fürsten  mit  Städten  und 
einzelnen  Personen  paktieren,  im  Dialekte  der  ersteren  verfafst  sind, 
und  dafs  bei  Verträgen  zwischen  Fürsten  untereinander,  sowie  son- 
stigen Parteien  gleichen  Standes  meist  diejenige  Partei  das  Dokument 
verfassen  läfst,  zu  deren  Vorteil  der  Vertrag  gereicht.  Die  Heimat 
der  Partei,  für  welche  die  Urkunde  bestimmt  ist,  wird  insbesondere 
aber  auch  deshalb  fur  die  Lokalisierung  mundartlicher  Erscheinungen 
am  meisten  mafsgebend  sein,  weil  diese  Partei  jedenfalls  nicht  nur 


*  Ficker,  a.  a.  O.  II  3  f.  •  Ficker,  a.  a.  O.  JI  23. 

'  Ficker,  a.  a.  0. 11  38.  *  Ficker,  a.  a.  O.  II  24. 

^  Vgl.  Tümpel  in  Paul  und  Braunes  Beiträgen  VIII  9. 

33* 


356  B.  EGGERT, 

im  Mittelpunkte  des  juristischen  Interesses  stand,  sondern  meist  wohl 
auch  im  Mittelpunkte  der  in  der  Urkunde  genannten  Örtiichkeiten 
ansässig  war.  —  Da  nun  ferner  die  in  fürstlichen  und  bischöflichen 
Kanzleien  angefertigten  Urkunden  am  zeitigsten  schriftsprachliche 
Einflüsse  zeigen,  die  aus  Klöstern  stammenden  aber  insofern  nicht 
mit  entscheidender  Sicherheit  für  den  Dialekt  des  Klostergebietes 
heranzuziehen  sind,  als  die  Insassen  der  lüöster  oft  Zuzügler  aus 
weit  entfernten  Gegenden  waren,  so  bleiben  als  wertvollstes  Material 
für  die  mittelalterliche  Dialektforschung  die  von  niederen  Rittern 
oder  bürgerlichen  Personen  herrührenden  Schriftstücke  übrig. 

b)  Die  Zeit 
Die  zeitliche  Datierung  der  Urkunde  hat  far  die  zeitliche  Be- 
stimmung ihrer  sprachlichen  Formen  nur  einen  relativen  Wert  Zu- 
nächst ist  nicht  von  vornherein  festgestellt,  ob  die  Angabe  der  Zeit 
,  auf  die  Vollziehung  der  Handlung,  auf  die  Beurkundung  derselben 
oder  auf  die  Einhändigung  der  Urkunde  an  den  Empfanger  zu 
beziehen  istJ  Diese  verschiedenen  Möglichkeiten  liegen  einander 
zeitlich  jedoch  so  nahe,  dafs  sie  für  die  sprachliche  Entwicklung  kaum 
in  Betracht  kommen.  —  Archaistische  Formen  sind  dagegen,  wenn 
auch  in  geringem  Mafse,  eine  Eigentümlichkeit  jeder  Kanzleisprache 
und  dürfen  von  dieser  nicht  auf  die  gleichzeitig  gesprochene  Mund- 
art übertragen  werden.  Andererseits  werden  Erneuerungen 
der  Sprachformen  in  den  meisten  der  überlieferten  Urkunden  durch 
die  sprachliche  Differenz  bewirkt,  welche  zwischen  der  datierten 
Entstehung  der  Urkunde  und  der  oft  Jahrhunderte  später  erfolgten 
Eintragung  derselben  in  die  Kartularien  liegt.  Aus  diesen  Ur- 
kunden liefse  sich  eine  absolute  Sicherheit  über  die  zeitliche  Be- 
stimmung ihrer  sprachlichen  Formen  nur  durch  eine  handschriftliche 
Kritik  der  Kartularien  und  eine  Untersuchung  der  gesamten  von 
demselben  Schreiber  eingetragenen  Urkunden  gewinnen.  Die  chro- 
nologische Aufeinanderfolge  aber  der  ursprünglichen  Spracherschei- 
nungen, auf  die  es  bei  der  Dialektforschung  im  wesentlichen  an- 
kommt, läfst  sich  ohne  weiteres  auch  aus  den  Urkundensammlungen 
bestimmen,  da  die  vom  Schreiber  in  diese  hineingetragenen  späteren 
Formen  der  ältesten  wie  der  jüngsten  Urkunde  in  gleicher  Weise 
gemeinsam  sind. 

Unter  den  im  Nachfolgenden  benutzten  mittelalterlichen  Texten 
befinden  sich  im  Cartulaire  de  Montebourg  S.  i88  und  S.  233 
zwei  Abschriften  ein  und  derselben  Urkunde  Montebourg 
1272  (A  und  B),  welche  durch  gewisse  Verschiedenheiten  ihrer 
Sprachformen  den  Einflufs  veranschaulichen,  den  die  Schreiber  in 
einigen  Punkten  auf  die  sprachlichen  Formen  und  deren  schriftliche 
Wiedergabe  auszuüben  pflegten,  und  von  denen  die  im  Kartular 
an  erster  Stelle  stehende  Abschrift  A  ihrer  lautlichen  Gestalt  nach 
als  die  dem  Original  am  nächsten  stehende  der  beiden  Abschriften 
sich  erweist: 


*  Ficker,  a.  a.  O.  II  205  ff. 


ENTWICKLUNG  DEK  NOKMANDISCHEN  MUNDAKT.  357 

1.  A  zeigt  für  lat  ö  in  freier  Silbe  vor  r  nur  o:  por,  ¡or, 
Signor,  während  B  neben  setgnor  die  Formen  pour,  lour  hat. 

2.  Für  lat.  ê,  Ï  findet  sich  neben  ursprünglichem  et  in  beiden 
Urkunden,  aber  am  häufigsten  in  B,  unterschiedslos  das  schñft- 
sprach lidie  oi,  und  während  A  Gteffret  und  rei  neben  devoit  auf- 
weist, zeigt  sich  hinwiederum  in  B  Geffroi  und  rot  neben  deueit. 

3.  Eine  Eigentümlichkeit  von  A  gegen  B  ist  der  Gebrauch 
der  Schreibung  ei,  wofür  die  jüngere  Abschrift  die  einfachen  Zeichen 
e  oder  i  setzt:  A  deleissi,  seixante,  eissi',  B  deiessie,  sexanie,  issi,  — 
Dagegen  schreibt  A  segnor,  während  B  zur  Bezeichnung  der  Mouil- 
lierung ein  /'  einschiebt:  seignor, 

4.  Vollere  Formen  zeigt  A  in  fieu  und  Gieffrei,  wofür  B  feu 
und  Geffroi  setzt. 

5.  Das  auslautende  /  der  Form  deleissi  in  A  läfst  darauf 
schliefsen,  dafs  auch  für  die  in  B  sich  findende  Form  deiessie  die 
dem  Norden  eigentümliche  Betonung  des  2  angenommen  werden 
mufs. 

6.  Eine  durchgehende  Verschiedenheit  zeigt  sich  in  der  Wieder- 
gabe des  hinter  e  und  o  vokalisierten  lat  1,  das  in  der  Abschrift 
A  stets  mit  I,  in  B  stets  mit  u  bezeichnet  wird:  A  eels,  ¿Is,  icéis, 
solz;  B  ceus,  eus,  iceus,  souz.  —  Einmal  zeigt  A  en,  wo  B  die  aus 
en  le  kontrahierte  Form  eu  hat,  dagegen  findet  sich  in  A  deu  an 
Stelle  sowohl  von  du  als  von  de  der  Abschrift  B. 


Die  Benutzung  des  im  Nachfolgenden  angeführten,  meist  schwer 
zugänglichen  Materials,  wurde  mir  zum  Teil  nur  durch  die  gütige 
Vermittlung  des  Herrn  Professor  Suc  hier  ermöglicht,  wofür  ich 
meinem  hochverehrten  Lehrer  auch  an  dieser  Stelle  meinen  ver- 
bindlichen Dank  ausspreche. 

TEXTE, 
a)  Mittelalterliche  Mundarten. 

I.  Roman  du  Mont-Saint-Michel,  verfafst  von  Guillaume  de  Saint- 
Pair  im  Kloster  Mont-Saint-Michel  zwischen  den  Jahren  1154  und  1186. 
[Mont-Saint-Michel  liegt  am  Meerbusen  von  Cancale,  3  km  von  der  Küste, 
im  canton  de  Pontorson  (10  km),  arrondissement  d'Avranches  (24  km),  72  km 
von  Saint  Lo  entfernt;  —  Saint-Pair  liegt  nördlich  davon  im  cant,  de  Gran- 
ville (5  km),  arr.  d'Avranches  (23  km),  64  km  von  Saint-Lô].  —  Handschrift 
A  aus  dem  Jahre  1280,  herausgegeben  von  Francisque-Michel,  Caen  1856, 
scheint  im  nördlichen  Avranchin  geschrieben  zu  sein.  Die  Sprache  dieser 
Handschrift  wurde  bereits  untersucht  von  Huber,  Herrigs  Archiv,  Band  LXXVI. 
—  Handschrift  B  aus  dem  Jahre  1340  ist  wahrscheinlich  im  Süden  des  Avran- 
chin angefertigt  worden  und  wurde  zur  sprachlichen  Kritik  herangezogen  von 
Ullrich  in  dessen  Beiträgen  zu  einer  textkritischen  Ausgabe  des  Roman  du 
Mont-Saint-Michel,  Herrigs  Archiv,  Band  LXXIX.     (R.  Michel). 


358  B«  EGGERT, 

2.  Conte  des  vilains  de  Verson  aus  einem  Censier  de  Verson,  in 
dem  die  Einkünfte  des  Klosters  Mont-Saint-Michel  aufgezählt  werden,  verfafst 
von  Estout  de  Goz  aus  Mont-Saint-Michel,  geschrieben  im  13.  Jahrh.  im  Süden 
des  Département  de  la  Manche,  abgedruckt  im  Musée  des  archives  départe- 
mentales 1878  No.  97,  sowie  von  Delisle  in  den  Conditions  de  la  classe  agrì- 
cole.   (C.  Verson). 

3.  Extraits  de  plusieurs  petits  poèmes  écrits  à  la  fìn  du  XlVe 
siècle  par  un  prieur  du  Mont-Saint-Michel,  herausgegeben  in  150  Exemplaren, 
Caen  1837.     (P.  Michel). 

4.  Vie  du  bienheureux  Thomas  Hélie  de  Biville,  in  der  Mund- 
art von  Biville  [cant,  de  Beaumont  (8  km),  arr.  de  Cherbourg  (16  km),  89  km 
von  Saint-Lô],  stammt  aus  dem  13.  Jahrh.,  ist  jedoch  nur  in  einer  verstüm- 
melten Handschrift  des  1 7.  Jahrh.  erhalten  ;  herausgegeben  von  Pontaumont, 
Cherbourg  1868.     (Hélie  de  Biville.) 

5.  Journal  manuscrit  d*un  sire  de  Gouberville  et  du  Mesnil- 
au-Vàl,  gentilhomme  campagnard  au  Cotentin  de  1553  à  1562  [Gouberville 
liegt  im  cant,  de  Saint-Pierre-Eglise  (7  km),  arr.  de  Cherbourg  (20  km),  80  km 
von  Saint-Lô.  —  Mesnil  au  Val  im  cant.  d'Octeville  (12  km),  arr.  de  Cher- 
bourg (10  km),  88  km  von  Saint-Lô],  herausgegeben  vom  abbé  Tollemer, 
Rennes  1880.     (J.  Gouberville). 

6.  Petit  Traité  de  Médecine  en  langue  vulgaire  (XIVo  siècle), 
herausgegeben  von  A.  Boucherie,  Montpellier  1875,  ist  nicht  genau  lokalisier- 
bar, zeigt  aber  mundartliche  Formen,  die  dem  Süden  der  Normandie  an- 
gehören. 

7.  Cartulaire  de  Tabbaye  de  Mont-Morel,  gedruckt  aber  noch 
nicht  herausgegeben,  enthält  die  Urkunden: 

Loi  if  1 27 1,  S.  163,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cotentin 
für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus  Lolif  [cant, 
de  Sartilly  (7  km),  arr.  d'Avranches  (7  km),  53  km  von  Saint-Lô]. 

Lolif  1272,  S.  165,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cotentin  für 
die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus  Lolif. 

Lolif  1278,  S.  166,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cotentin  fur 
die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus  Lolif. 

Lolif  1291,  S.  167,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Avranches 
für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus  Lolif. 

La  Mancellière  1308,  S.  168,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte 
d'Avranches  für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen 
aus  La  Mancellière  [cant.  d'Isigny  (4  km),  arr.  de  Mortain  (20 
km),  60  km  von  Saint-Lô]. 

Mortain  1308,  S.  180,  Urteilsspruch  der  Assisen  zu  Mortain,  gefallt  vom 
Vicomte  de  Mortain  für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  den  Bailli 
de  Cotentin  (Seignor  de  Mesnil-Ozenne).  [Mortain  ist  die  Haupt- 
stadt des  gleichnamigen  canton  und  arrondissement]. 

Poil  ley  1300,  S.  228,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Av- 
ranches  für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus 
Poilley  [cant,  de  Ducey  (2  km),  arr.  d*Avranches  (10  km),  67  km 
von  Saint-Lô]. 


ENTWICKLUNG  DER  NOKMANDISCUEN  MUNDART.  359 

Poilley  1311,  S.  230,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Av- 
ranches  far  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privatpersonen  aus 
Poilley. 

Saint*Aubin-de-Terregate  1291»  S.  257,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt 
vom  Vicomte  d'Avranches  fur  die  Abtei  zu  Mont-Morel  einer- 
seits und  Privatpersonen  aus  Saint- Aubin-de-Terregate  und  Saint- 
James-de-Beuvron  andererseits.  [Saint- Aubin-de-Terregate  liegt 
im  cant,  de  Saint- James  (7  km),  arr.  d'Avranches  (15  km),  71  km 
von  Saint-Lô]. 

Sa  int -Aubin-de-Terregate  1298,  S.  239,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt 
vom  Vicomte  d'Avranches  für  die  Abtei  Mont-Morel  und  Privat- 
personen aus  Saint- Aubin-de-Terregate. 

Saint-Aubin-de-Terregate  1303,  S.  259,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt 
vom  Vicomte  d'Avranches  iur  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und 
einen   clerc  aus  Saint-Aubin-de-Terregate. 

Saint-Aubin-de-Terregate  1307,  S.  261,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom 
Vicomte  d'Avranches  fur  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  Privat- 
personen aus  Saint-Aubin-de-Terregate. 

Saint-Laurent-de-Terregate  1308,  S.  266,  Entscheidung  des  Bailli  de 
Cotentin  bezüglich  des  Patronatsrechtes  der  Abtei  zu  Mont- 
Morel  über  die  Kirche  zu  Saint-Laurent-de-Terregate  [canton 
de  Saint- James  (9  km),  arr.  d'Avranches  (16  km),  72  km  von 
Saint-L6]. 

Saint-Laurent-de-Terregate  1311,  S.  267,  ausgestellt  vom  Bailli  de 
Cotentin  für  die  Abtei  zu  Mont-Morel  und  die  Kirche  zu  Saint- 
Laurent-de-Terregate. 

Saint-Senier-de-Beuvron  1310,  S.  275,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Av- 

ranches  für    das  Nonnenkloster   zu  Mortain    und    einen  Priester 

aus  Saint-Senier-de-Beuvron    [cant,    de    Saint- James  (7  km),  arr. 

d'Avranches  (12  km),  68  km  von  Saint-Lô], 

8.    Cartulaire  de  Tabbaye  de  la  Luzerne,    gedruckt,  aber  noch 

nicht  herausgegeben,  enthält  die  Urkunden: 

Coutances  1295,  ^-  ^4^'  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Contances  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus 
Coutances  [Hauptstadt  des  gleichnamigen  canton  und  arrondisse- 
ment, 28  km  von  Saint-L6]. 

Mo  y  on  1298,  S.  144,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  einen  clerc  aus  Moyon 
[cant,  de  Tessy-sur-Vire  (6  km),  arr.  de  Saint-Lô  (14  km)]. 

Coutances  1300,  S.  151,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances fur  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus  Cou- 
tances. 

Lande-d'Airou  1302,  S.  156,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte 
d'Avranches  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus 
Lande-d'Airou  [cant,  de  Villedieu  (6  km),  arr.  d'Avranches  (19  km), 
39  km  von  Saint-Lô]. 

Saint- Léger  1321,  S.  163,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte 
de  Coutances  für  die  Abtei  zu  Luzerne   und  Privatpersonen  aus 


36o  a  EGGBRT, 

Saint-Léger  [cant,   de  la  Haye-Pesnel   (8  km),  arr.  d'Avranches 
(21  km),  57  km  von  Saint  Lô]. 

Sartilly  1332,  S.  165,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  fur  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus 
Sartilly  [Hauptort  des  gleichnamigen  canton,  arr.  d'Avranches 
(14  km),  56  km  von  Saint-Lô]. 

Moyon  1354,  S.  166,  Rentenbrief,  ausgestellt  von  einem  sire  de  Moyon  für 
sich  selbst  und  die  Abtei  zu  Luzerne. 

Lan  de -d'Air  ou  1368,  S.  167,  Rentenbrief,  ausgestellt  von  einem  seigneur 
de  la  Lande  d'Arou,  de  Gouville  et  de  Karantillie  für  sich  selbst 
und  die  Abtei  zu  Luzerne. 

Coutances  1311,  S.  171,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  fur  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus 
Coutances. 

Coutances  131 2,  S.  172,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus 
Coutances. 

Coutances  131 7,  S.  173,  Abtretungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus 
Coutances. 

Coutances  131 9,  S.  174,  Entscheidung  des  Bailli  de  Cotentin  in  einer 
Streitsache  der  Abtei  zu  Luzerne  gegen  eine  Privatperson  aus 
Coutances. 

Coutances  1323,  S.  175,  Lehenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus 
Coutances. 

Coutances  1324,  S.  176,  177,  178,  zwei  Verkaufsurkunden  und  ein  Lehen- 
brief, ausgestellt  vom  Vicomte  de  Coutances  fur  die  Abtei  zu 
Luzerne  und  Privatpersonen  aus  Coutances. 

Coutances  1332,  S.  181,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus 
Coutances. 

Coutances  1339,  S.  182,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus 
Coutances. 

Coutances  1341,  S.  182,  Lehenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  einen  clerc  aus  Coutances. 

Coutances  1342,  S.  183,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  de 
Coutances  fur  die  Abtei  zu  Luzerne  und  einen  clerc  aus  Cou- 
tances. 

Coutances  1345,  S.  184,  Lehenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus  Cou- 
tances. 

Coutances  1353,  S.  184,  Lehenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Cou- 
tances für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus 
Coutances. 

Angey  1324,  S.  189,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d*Av- 
ranches  iiir  die  Abtei  zu  Luzerne  und  einen  Priester  aus  Angey 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUNDART.  36 1 

[caDt.  de  Sartilly  (5  km),  arr.  d'Avranches  (16  km),  59  km  von 
Saint-LÔ]. 

An  gey  1354,  S.  190,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  d*Avranches 
für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus  Angey. 

Blainville  1341,  S.  195,  Lehenbrief,  ausgestellt  vom  Vicomte  de  Coutances 
fur  die  Abtei  zu  Luzerne  und  eine  Privatperson  aus  Blainville 
[cant,  de  Saint-Malo-de-la-Lande  (3  km),  arr.  de  Coutances  (12 
km),  43  km  von  Saint-LÔ]. 

Lolif  1342,  S.  203,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Av- 
ranches  für  die  Abtei  zu  Luzerne  und  Privatpersonen  aus  Lolif. 
9.  Car  tul  ai  re  de  Montebourg  in  einer  Hs.  der  Pariser  National- 
bibliothek enthält  die  Urkunden: 

Lestre  1281,  S.  78,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  von  einem  seignor  de 
Lestre  für  sich  selbst  und  das  Kloster  zu  Montebourg  [Lestre 
liegt  im  cant,  de  Montebourg  (8  km),  arr.  de  Valognes  (16  km), 
64  km  von  Saint- Lo]. 

Beaumont  1281,  S.  78,  Bestätigungsurkunde  für  die  in  vorstehender  Ur- 
kunde erwähnte  Schenkung,  ausgestellt  von  königlichen  Beamten 
aus  Beaumont  [Hauptort  des  gleichnamigen  canton,  arr.  de  Cher- 
bourg (18  km),  93  km  von  Saint-Lô]. 

Valognes  1271,  S.  187,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Co- 
tentin  für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  Privatpersonen  aus 
Valognes  [Hauptort  des  gleichnamigen  cant,  und  arr.,  12  km  vom 
Meere,  58  km  von  Saint-Lô]. 

Montebourg  1272  A,  S.  188,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de 
Cotentin  für  Privatpersonen  aus  Montebourg. 

Oaville  um  1270,  S.  194,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  (ohne  Datum)  vom 
Bailli  de  Cotentin  für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  Privat- 
personen aus  Ouville  [cant,  de  Cerisy-la-Salle  (7  km),  arr.  de 
Coutances  (9  km),  28  km  von  Saint-Lô]. 

Englesqueville  1271,  S.  194,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Co- 
tentin für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  Privatpersonen  aus 
Englesqueville  [dép.  Calvados,  2  km  vom  Meere,  cant.  d'Isigny 
(15  km),  arr.  de  Bay  eux  (24  km)]. 

Ouville  1278,  S.  195,  Verkaufsurkunde  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cotentin 
für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  eine  Privatperson  aus 
Ouville. 

Ouville  1280,  S.  195,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cotentin 
für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  eine  Privatperson  aus  Ouville. 

Montebourg  1272B,  S.  233  desselben  Inhalts  wie  die  S.  188  stehende 
Urkunde  Montebourg  1272  A. 

Ann  e  vil  le  1280,  S.  234,  Schenkungsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de 
Cotentin  für  die  Kirche  zu  Saint-Lô  und  einen  Priester  aus 
Anneville  [cant,  de  Lessay  (13  km),  arr.  de  Coutances  (13  km), 
40  km  von  Saint-Lô]. 

Coll  e  ville  1279,  S.  234,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Co- 
tentin für  Privatpersonen  aus  Colleville  [dép.  Calvados,  cant,  de 
Trévières  (7  km),  arr.  de  Bayeux  (16  km)]. 


362  B.  BGGERT» 

Saint-Joire-de-Mahon  1279,  S.  237,  Verkaufsnrkunde  ausgestellt  vom 
Bailli  de  Cotentin  far  das  Kloster  zu  Montebourg  und  eine 
Privatperson  aus  Saint- Joire-de-Mahon. 

Montebourg  1283,  S.  237,  Yerkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Co- 
tentin für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  Privatpersonen  aus 
mehreren^ Orten  der  Umgegend. 

Foucarville  1275,  S.  238,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  BailH  de  Co- 
tentin für  das  Kloster  zu  Montebourg  und  eine  Privatperson  aus 
Foucarville  [cant,  de  Sainte -Mère-Eglise  (7  km),  arr.  de  Valognes 
(19  km),  47  km  de  Saint- Lo]. 

Morsalines  1281,  S.  240,  Verfügung  des  Bailli  de  Cotentin  bezüglich  einer 
Zwangsvollstreckung  an  einer  Person  aus  Morsalines  [cant,  de 
Quettehou  (3  km),  arr.  de  Valognes  (15  km),  63  km  von  Saint-Lô]. 

Morsalines  1287,  S.  240,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Co- 
tentin für  das  Kloster  von  Montebourg  und  eine  Privatperson 
aus  Morsalines. 

10.  Revue  des  sociétés  savantes  des  départements  1867  ent- 
hält die  Urkunden: 

Ducey  1261,  S.  583,  Vertragsurkunde,  ausgestellt  von  einem  Seignor  dou 
Houme  für  Privatpersonen  aus  Ducey  [Hauptort  des  gleich- 
namigen canton,  arr.  d'Avranches  (9  km),  67  km  von  Saint-Lô]. 

Ducey  1287,  S.  585,  Verkaufsurkunde,  ausgestellt  vom  Vicomte  d'Avranchcs 
für  Privatpersonen  aus  Ducey. 

11.  Bibliothèque  de  l*école  des  chartes  1844  enthält: 

Mor  tain  1275,  S.  191,  Rentenbrief,  ausgestellt  vom  Bailli  de  Cutentin  für 
eine  Privatperson  und  das  Nonnenkloster  zu  Mortain  [Hauptort 
des  gleichnamigen  cant,  und  arr.]. 

12.  Cartulaire  deTabbaye  de  Not  re -Dame -le  Vœu  in  einer 
Handschrift  der  Bibliothek  zu  Cherbourg,  geschrieben  zwischen  1450  und 
1456  enthält  die  Urkunden:  Cherbourg  1298,  Cherbourg  1313,  Cher- 
bourg 1320,  Equeurdreville  1322. 

13.  Mémoires  de  la  société  académique  de  Cherbourg  ent- 
hält Cherbourg  1318,  S.  286. 

14.  Chartes  et  pièces  concernant  la  ville  de  Cherbourg, 
trouvées  dans  les  manuscrits  de  Mr.  G.  À.  de  Chantereyne,  ancien  secrétaire 
perpétuel  de  la  société  académique  de  cette  ville.  Diese  auf  der  Bibliothek 
zu  Cherbourg  befindliche  Urkundensammlung  enthält:  Equeurdreville 
1315,  Cherbourg  1320,  Cherbourg  1370,  Cherbourg  1410  u.  s.  w. 

b)  Patois. 

1.  Thurot,  De  la  prononciation  française  depuis  le  commencement  du 
XVIe  siècle,  2  Bände,  Paris  1881  und  1883  giebt  verschiedene  Belege  für 
normandische  Aussprache  aus  älteren  und  neueren  Schriftstellern. 

2.  Du  Mèri  1,  Dictionnaire  du  patois  normand.  Caen  1849. 

3.  H.  Moisy,  Dictionnaire  de  patois  normand,  Caen  1887. 

4.  Joret,  Flore  populaire  de  la  Normandie,  Caen  et  Paris  1887. 
(Flore  pop.). 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MÜNDART.  363 

5.  Jore't,  Mélanges  de  phonétique  normande,  París  1884  (rezensiert: 
Romania  Xni  487;  Deutsche  Litteraturzeitung  1885  No.  8;  W.  Meyer,  Litte- 
raturblatt  f.  germ.  u.  rom.  Phil.  1884  S.  394).     (Mèi.) 

6.  Jo  ret,  Des  caractères  et  de  l'extension  du  patois  normand,  París 
1883  (rezensiert:  Gilliéron,  Romania  XU  393,  XIII  114;  Tobler,  Deutsche 
Litteratarzeitung  1 883  No.  31;  Litterarísches  Centralblatt  1884  No.  50).  (Caract.) 

7.  AxelRomdahl,  Glossaire  du  patois  du  Val  de  Saire  suivi  de  remarques 
grammaticales,  Linköping  1881,  enthält  aufser  dem  Wörterbuch  und  einigen 
phonetischen  und  grammatischen  Bemerkungen  auch  zusammenhängende  Text- 
proben aas  dem  genannten  Patois:  La  parabole  de  Tenfant  prodique  und  Pro- 
verbes  (rezensiert  :  Joret,  Romania  XII  1 25).     (R.  G.) 

8.  Jean  Fleur y,  Essai  sur  le  patois  normand  de  la  Hague,  Paris  1886 
enthält:  a)  Phonétique  et  Flexion,  b)  Glossaire,  c)  Textes  (rezensiert:  Gilliéron, 
Litteraturbl.  f.  germ.  u.  rom.  Phil.  1887  S.  26;  Joret,  Revue  critique  28.  März 
1887).     (Fl.  E.). 

9.  Jean  Fleury,  Littérature  orale  de  la  Basse-Normandie  (Hague  et 
Val  de  Saire),  Paris  1883.    (FI.  Litt,  or.) 

10.  Conte  hagu ais,  abgedruckt  von  Fleury  in  Romania  VHI  613. 

11.  Alfred  Rössel,  Recueil  de  chansonettes  normandes,  en  feuilles 
détachées,  sept  livraisons,  París,  enthält  Lieder  abwechselnd  mit  Prosa  in  der 
Mundart  von  Cherbourg,  wovon  Fleury,  Essai  p.  350  einige  Proben  giebt. 
Leider  blieben  die  bei  Pariser  Buchhändlern  angestellten  Erkundigungen  nach 
diesem  Werke  erfolglos. 

12.  Le-Joly-Sénoville  veranstaltete  eine  Sammlung  von  Worten  aus 
Saint-Sauveur-le- Vicomte  und  Haye-du-Puits ,  die  der  französischen  Schrift- 
sprache fremd  sind,  in  den  Mémoires  de  la  société  d'archéologie  de  Valognes, 
tome  II.  —  Vgl.  Fleury,  Essai  p.  6,  321,  354. 

13.  Le-Joly-Sénoville,  Le  patois  parlé  dans  la  presqu'île  de  Cotentin, 
Valognes  1882,  ist  nicht  im  Buchhandel  erschienen  und  wird  im  Folgenden 
nach  den  Belegen  zitiert  werden,  die  Joret  daraus  in  seinen  Mélanges  giebt. 
—  Vgl.  Joret  a.  a.  O.  p.  XVI. 

14.  GeorgesMétivier,  Dictionnaire  franco-normand  on  recueil  de  mots 
particuliers  au  dialect  de  Guernesey,  faisant  voir  leurs  relations  romanes,  cel- 
tiques, et  tudesques,  London  et  Edinbourgh  1870  (M.  D.). 

15.  Georges  Métivier,  Le  saint  évangile  selon  St.  Matthieu  traduit 
en  normand  de  Guernesey  d'après  la  version  française  de  Lemaistre  de  Sacy, 
Londres  1863,  in  250  Exemplaren.     (£v.  Matth.) 

16.  Rimes  guernesiaises  par  un  câtelain  (Métivier),  Guernesey  183 1, 
in  neuer  Auflage  1883,  von  Joret,  Mèi.  und  Moisy,  Diet,  oft  zitiert.  (R. 
guern.). 

17.  The  Patois  Poems  of  the  Cannel  Islands.  The  normand- 
french  text  edited  with  parallel  English  translation,  historical  introduction, 
and  notes  by  John  Lindwood  Pitts,  2  Bände,  Guernesey  und  Jersey.   (P.  P.). 

18.  Rimes  et  poésies  jersiaises  de  divers  auteurs,  réunies  et  mises 
en  ordre  par  A.  Mouzant,  Jersey  1865.     (R.  jers.) 

19.  La  nouvelle  année,  pièces  en  Jerriais  et  en  Guemesiais.  Jähr- 
lich erscheinende  Hefte,  Jersey  1867 — 1875.     (N.  A.). 


364  B.  £GGERT, 

20.  Barbey  d'Aurevilly  gebraucht  Patoisformen  ans  Saint-Sauvear- 
le- Vicomte  in  seinen  Romanen: 

a)  L'Ensorcelée,  éd.  orig.    2  vol.    1855.     (Ens.) 

b)  Un  prêtre  marié.     2  vol.     Paris  1881.     (P.  m.) 

c)  Une  vieille  maitresse,  2  vol.     Paris  1886.     (V.  m.) 

21.  Victor  Hugo  giebt  einzelne  Patoisformen  aus  Guemesey  in 
seinem  Roman: 

Les  travailleurs  de  la  mer,  4  vol.     Paris  1866.     (Trav.) 

22.  François  Victor  Hugo,  La  Normandie  inconnue  S.  2  giebt  ein 
Gedicht,  im  Dialekt  von  Jersey,  das  Fleury,  Essai  p.  327  zum  Abdruck  ge- 
bracht hat.  Ein  zweites  Gedicht  aus  Guernesey  ist  det  Sammlung  Métiviers 
entnommen. 

23.  Agnel,  Observations  sur  la  prononciation  et  le  langage  rustiques 
des  environs  de  Paris,  1855  ßiebt  einige  mundartliche  Erscheinungen,  die  Isle 
de  France  mit  dem  Süden  der  Normandie  gemein  hat. 

In  Zeitschriften  werden  verschiedene  Eigentümlichkeiten  der 
normandischen  Patois  belegt  und  behandelt: 

24.  Romania  (Fleury  XII  342,  XIII426;  HavetVl256;  Joret 
V374»  490»  507»  VI  133,  VII  109,  125,  Î37,  X  402,  XII  589,  XIV  285; 
Joret  und  Gilliéron  XIII  114). 

25.  Mémoires  de  la  société  de  linguistique.     (Joret  IH  u.  V). 

26.  Mémoires  de  la  société  des  antiquaires  de  la  Norman  die. 
Le  Héricher  XXIV). 

27.  Mémoires  de  la  société  académique  de  Cherbourg 
Lamarche  V). 

28.  Mémoires  de  la  société  savante  d'Avranches  et  Mor- 
ta in.     (Le  Héricher  VII). 

29.  Mémoires  de  la  société  archéologique  d'Avranches 
(Loyer,  Sur  le  patois  de  Villedieu). 


Zur  Bestimmung  der  geographischen  Lage  der  einzelnen 
Ortschaften  wurde  benutzt: 

Joanne,  Dictionnaire  géographique  de  la  France,  Paris  1872. 

Die  einzelnen  Urkunden  werden  nach  Ort  und  Zeit,  R.  Michel 
und  C.  Verson  nach  ihren  Versen,  Ev.  Matth.  nach  Kapitel  und 
Vers,  die  alphabetischen  Wörterbücher  ohne  jede  nähere  Angabe, 
alle  übrigen  Texte  nach  ihrer  Seitenzahl  zitiert. 

Die  Schreibungen  der  Patoistexte  zeigen  in  keinem  Punkte 
ein  einheitlich  durchgeführtes  Prinzip,  und  jede  bedient  sich  mehr 
oder  weniger  der  in  der  neufranzösischen  Schriftsprache  üblichen 
Orthographie.  —  In  den  nachfolgenden  Belegen  soll  stets  die 
Schreibung  der  Texte  angeführt,  und  nur,  wo  sich  Zweifel  ergeben 
könnten,  eine  phonetische  Umschrift  im  Anschlufs  an  Vi  e  tor,  Ele- 
mente der  Phonetik,  2.  Aufl.    Heilbronn   1887  beigefugt  werden. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHBN  MUNDART.  365 


I.    Betonte  Vokale. 

A.    Mittelalterliche  Entwicklung. 

Lat.  ü 
in  freier,  sowie  gedeckter  Silbe  entwickelte  sich  in  den  mittel- 
alterlichen Texten  durchweg  und  allein  zu  ü^  das  sich  in  den  Patois 
zum  Teil  erhalten  hat:  Val  de  Saire  bure  (butyrum)  R.  G.;  La 
Hague  du  (durus)  Fl.  E.  ;  Jersey  pllume  N.  A.  1873  p.  13.  — 
Auch  der  nasale  »-Laut,  der  sich  in  der  Schriftsprache  zu  nasalem 
¿*  entwickelte,  blieb  in  La  Hague  und  Guernesey  erhalten  und  wird 
von  Fleury,  Essai  p.  20,  39  mit  ün  oder  «,  von  Motivier,  Diet,  mit 
un  bezeichnet:  venue  (venue)  Fl.  E.  41,  quiquiûn  (quelqu'un)  M.  D., 
Ev.  Matth.  X  14  etc. 

Lat.  G+i 

findet  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten  als  ui\  lui:  [senti)  R.  Mi- 
chel 2604  ;  pluie  :  [ennuie)  C.  Verson  68.  —  In  den  Patois  hat  sich 
ui  nur  in  fruii  zuweilen  noch  erhalten  (Joret,  Romania  X  493), 
während  es  in  den  meisten  Fällen  zu  /  wird:  Val  de  Saire  cou' 
dire  (conducere)  R.  G.;  La  Hague  lire  (lucere),  piss  (puteus),  pllie 
(pluvia)  Fl.  E.;  Guernesey,  Jersey  plie  R.  guern.  129,  R.  jers.  40, 
brit  (brugitus),  condire  M.  D.;  Contentin  frit,  pi,  lire,  bri  Joret, 
Mèi.  p.  XXV  f.  —  Daneben  zeigt  sich  aber  auch  lure  in  Siouville, 
Itieure  in  Saint-Patrice-des-Claids,  sowie  piue  (pluvia)  in  Saint-Patrice- 
des-Claids  und  puie  in  Mesnillard  nach  Joret  a.  a.  O. 

Lat.  sum  zeigt  in  den  Patois  eine  Sonderentwicklung,  die 
sich  unter  dem  Einflufs  der  entsprechenden  Formen  von  possum 
an  die  der  lateinischen  Lautgruppe  ^-|- 2  anschliefst:  Val  de  Saire 
«  R.  G.;  La  Hague  sieis  Fl.  E.  75  ;  Guernesey  sieu  M.  D.;  Saint- 
Sauveur-le-Vicomte  sis  V.  m.  II  175,  P.  m.  II  21;  Coutances 
sü\  Avranchin  seu\  Mortainais  und  Le  Houlme  sèe  Joret, 
Mél.  p.  53. 

Lat.  5  UDd  Ü 

in  freier,  sowie  gedeckter  Silbe  findet  sich  in  den  mittelalter- 
lichen Texten  allgemein  als  geschlossener  ^-Laut  (geschrieben  o, 
00,  ou,  u),  der  sich  später  teils  zu  u  (geschrieben  ou),  teils  zu  ö 
(geschrieben  eu)  entwickelt:  R.  Michel  roge  (rubeus)  661,  sore  (supra) 
2^2T,  floz  (fluctus)  446,  desoz  317,  918,  molt  48  neben  mult  1729, 
prouz  2361,  oittouvres  (octobris)  1120;  C.  Verson  trop  158;  Ou- 
ville  1278  sos\  Sartilly  1332  souz\  Lolif  1291  couz\  J.  Gouber- 
ville  roe  (rota),  in  den  Patois  als  reue  R.  guem.  2,  R.  jers.  60. 

Vor  r  und  vor  s  wird  in  den  mittelalterlichen  Texten  der 
geschlossene  p-Laut  durch  0  und  ou  bezeichnet,  und  zwar  in  den 
einzelnen  Texten,  wie  sie  uns  überliefert  sind,  ebenfalls  unter- 
schiedslos nebeneinander:  por  neben  pour  (pro)  La  Mancellière 
1308,  Sartilly  1332; /t^rx  neben  y^w^ri  Saint-Léger  1321;  religiös 
neben  religious  Lolif  1 271;    toz  neben  touz  Ducey  1287;    sowie 


306  B.  EGGERT, 

ferner:  R.  Michel  secore  107,  tor  \  jor  1332,  dejoste  49,  fievrousg^i^ 
dos  (duo)  1068  neben  dod  480  und  dous  500,  1488;  dbiw  oder 
doux  zeigt  sich  ferner  Saint-Aubin-de-Terregate  1292,  1298, 
1303,  Lolif  1271  1272  etc.;  P.  Michel  houre  :  {demoure)  151;  Helie 
de  Biville  houre:  (demoure)  151,  encoure  157;  Sarti lly  1332  Awr, 
religious \  Coutances  1295  por^  pour^  successors,  portoor\  La  Man- 
cellière  1308  por,  pour,  lour,  successors,  etc. 

In  Bezug  auf  die  Häufigkeit  ihres  Vorkommens  stehen  jedoch 
die  beiden  Schreibungen  0  und  ou  in  einem  bestimmten  Verhältnis, 
je  nachdem  ihnen  in  freier  Silbe  r  oder  s  folgt;  Vor  r  wird  im 
allgemeinen  0,  vor  s  aber  ou  bevorzugt,  und  zwar  findet  sich  der 
Regel  nach  in  den  älteren  Urkunden  vor  r  nur  0,  wenn  0  neben 
ou  auch  vor  s  vorkommt,  dagegen  vor  s  nur  ou,  wenn  ou  neben 
0  auch  vor  r  sich  zeigt. 

Nur  die  Schreibung  0  vor  r,  während  vor  s  sich  ou  und 
0  zeigt,  findet  sich:  Englesqueville  127 1,  Beaumont  1281,  Morsa- 
lines  1287,  Valognes  1271,  Lestre  1281,  Montebourg  1272,  Ouville 
1278,  1280,  Moyon  1298,  Lolif  1271,  1272,  1278,  1291,  Mortain 
1275,  Saint-Aubin-de-Terregate  1292,  1298,  Ducey  1261,  C.  Verson, 
R.  Michel. 

Nur  die  Schreibung  ou  vor  s,  während  vor  r  sich  0  und  ou 
zeigt,  findet  sich:  Morsalines  1281,  Montebourg  1272,  1283,  An- 
neville  1290,  Agon  1297,  Coutances  1300,  Ouville  1280,  Lande- 
d'Airou  1302,  Saint-Léger  132 1,  Sartilly  1332,  Poilley  1300,  Saint- 
Senier-de-Beuvron  1 3 1  o. 

In  den  älteren  Urkunden  tritt  die  Schreibung  ou  gegen  0 
zurück,  im  Laufe  der  Sprachentwicklung  gewinnt  sie  jedoch  das 
Übergewicht  und  verdrängt  in  den  jüngeren  Urkunden  die  Schrei- 
bung 0  gänzlich. 

So  findet  sich  ou  sowohl  vor  r  wie  vor  s:  Hélie  de  Biville, 
Equeurdreville  1315,  1322,  Cherbourg  1298,  1320,  Coutances  131 1, 
131 2,   1317,  Saint-Aubin-de-Terregate  1307,  Poilley  131 1. 

In  gedeckter  Silbe  treten  die  Schreibungen  0  und  ou  vor  r 
und   vor  s  ohne  ersichtliche  Regelmäfsigkeit  auf. 

Die  Entwicklung  des  geschlossenen  ö-Lautes  vor  r  erreicht 
schon  in  den  Départements  Calvados  und  Orne  ihre  östliche 
Grenze.  Jenseits  derselben  zeigte  sich  bereits  im  Mittelalter  der 
Laut  0  (geschrieben  eti)^,  der  in  späterer  Zeit  auch  im  Département 
de  la  Manche  zur  Geltung  kam.  Schon  in  den  nach  1450  ab- 
geschriebenen Urkunden  tritt  oft  eu  vor  r  auf:  Cherbourg  1298 
achetteur,  vendeur,  leur  ;  Cherbourg  1313  leurs,  successeurs  ;  Equeur- 
dreville 13 12  leur,  porteur]  und  ebenso  in  Hélie  de  Biville 
leurs,  prescheurs  etc.  —  In  den  Patois  zeigt  sich  eu  vor  r  allgemein 


*  Buchi  er,  in  Gröbers  Gruudr.  d.  rom.  Phil.  I  600,  und  Karte  XI.  Vgl. 
hierzu  die  Belege,  welche  Küppers  in  seiner  Abhandlung  über  die  Mundart 
der  Départements  Calvados  und  Orne  S.  12  aus  den  mittelalterlichen  Ur- 
kunden giebt. 


ENTWICKLUNG  DBR  NORMANDISCHEN  MUNDART.  367 

auch  in  Fällen,  wo  die  Schriftsprache  einen  andern  Laut  ent- 
wickelt hat.  (Siehe  unter  den  Patoisentwicklungen.)  Nur  vereinzelt 
erhielt  sich  der  geschlossene  ö-Laut,  wie  z.  B.  nach  Labial,  ent- 
sprechend der  schriftsprachlichen  Form,  in  por  Val  de  Saire  R.  G. 

Die  Entwicklung  des  geschlossenen  ö-Lautes  (<?«)  vor  s  erstreckt 
sich  dagegen  über  die  ganze  westliche  Normandie  bis  zu  einer 
etwa  über  Veulles,  Rouen,  Tory-la-Bataille  gehenden  Grenze  ^  und 
auch  in  den  Patois  dieses  Gebietes  fìndet  sich  lat.  ö,  û  vor  s,  so- 
wie vor  andern  Lauten  aufser  r  im  allgemeinen  als  ou\  Val  de 
S  aire  gallon  (callosus)  R.  G.;  La  Hague  non  (nodus)  Fl.  E. 

Lat.  o,  û 
vor  Nasal  entwickelte  sich  durchweg  in  der  mittelalterlichen 
Sprache  zu  einem  geschlossenen  ^ -Laute,  der  zuweilen  durch  2/, 
meist  durch  0  bezeichnet  wird.  —  u  findet  sich  in  R.  Michel 
façon  :  champiun  3517,  Versum  :  Obdun  2459,  daneben  non  33,  don 
34,  religion  41  etc.  In  den  Urkunden  findet  sich  u  nur  in  sunt, 
das  als  ein  im  Kanzleistil  gebräuchlicher  Latinismus  oder  als  falsche 
Auflösung  der  in  den  Handschriften  üblichen  Abkürzung  zu  be- 
trachten ist.  Sonst  findet  sich  in  den  Urkunden  ausschliefslich  0 
geschrieben:  son,  reson,  tabellion,  dont,  donc  etc. 

In  den  Patois  entwickelte  der  geschlossene  p-Laut  vor  Nasal 
sich  zu  ou,  was  sich  durch  eine  die  Nasalierung  stets  begleitende 
Vertiefung  des  Lautes  erklären  mag.^  —  Palsgrave,  L'esclarcis- 
sement  de  la  langue  françoise  1630  p.  7  berichtet  bereits,  dafs  0, 
auf  welches  in  derselben  Silbe  m  oder  n  folgt,  wie  ou  mit  nasalem 
Klange  ausgesprochen  werde  :  moun,  toun,  soun,  resoum,  und  ebenso 
bezeichnen  Meigret  (1545),  Delamothe  (1592),  Behourt  (1620), 
Wadroephe  (1625),  Martin  (1632)  und  andere  die  Aussprache  des 
nasalen  0  als  dieselbe  wie  die  des  ou  in  amour,  pour,  oder  des  u 
in  lat.  mundus^  Val  de  Saire  coume  R.  G. ;  La  Hague  doun, 
pardoun,  ioune  Fl.  E.,  w««/  Fl.  E.  75;  Guernesey,  Jersey  coume 
M.  D,,  N.  A.  1868  p.  II,  1873  p.  13,  R.  guem  119,  doune  N.  A. 
1875  p.  11;  Cotentin  peume  (pomme)  Flore  pop.  66. 

L  a  t.  5  -(-  i 

hat  sich    in    den    älteren   mittelalterlichen  Texten  zu   oi,    in    den 

jüngeren    zu  oc   entwickelt:    R.  Michel  croiz  347,  testimoine   1376, 

Cuivre  3523  etc.;  Saint-Senier-de-Beuvron   1310  croez  etc. 

In  den  Patois  erhielt  sich  ou  e:  Guernesey  voua  ix  (vocem) 
Ev.  Matth.  Xll  19;  Jersey  crouuix  (crucem)  N.  A.  1873  p.  19. 


*  Vgl.  die  Belege,  welche  Burgass  in  seiner  Darstellung   der  Dialekte 
von  Seine-Inférieure  und  Eure  S.  15  hierfür  giebt. 

*  Vgl.  Snchier  in  d.  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  II  291  und  in  Gröbers  Grundr. 
d.  rom.  Phil.  I  576. 

'  Vgl.  T  h  u  r  o  t ,  Prononc.  franc.  II  5 1 2. 


368  B.  EGGERT, 

Lat.  5 

in  freier  Silbe  erfuhr  zwei  Entwicklungen: 

1.  I.  o  in  freier  Silbe  findet  sich  im  allgemeinen  vor  jeder 
Konsonanz  diphthongiert  zu  ue^  oe,  das  sich,  wie  im  Gemeinfranzö- 
sischen» zu  œut  eu  weiterentwickelte:  R.Michel  euer  1694,  tlluec 
157  etc.  neben  iioec  2297  etc.,  buens  129  etc.  neben  boens  329; 
Lolif  1278  boenne,  proeve,  muebles]  Mortain  1175  poei  neben  peui\ 
Anneville  1280  piut\  Beaumont  1269  neof\  Saint-Aubin-de- 
Terregate  1303  nœuf\  Sartilly  1332  œux\  Coutances  1295 
meubles^  preuve  etc. 

In  den  nördlichen  Patois  zeigt  sich  eu\  Val  de  Saire  beu 
(bovem),  meuble^  queu  (cor)  R.  G.  etc. 

2.  Zuweilen  treten  in  den  Patois,  meist  nach  Labial,  die  diph- 
thongischen Formen  tu^  ueu  (uö)  auf:  La  Hague  muele  (mola), 
pueut  (potest),  nueu  (novus),  bueu  (bovem)  Fl.  E. 

3.  Der  ursprüngliche  Diphthong  ue  wurde  nach  1  und  stimm- 
haftem Labial  geschwächt  zu  ^,  indem  das  u-Element  sich  an  jene 
ihm  verwandten  Laute  anbildete.  Dies  fand  fast  durchweg  statt 
in  der  Entwicklung  der  Formen  ovec  R.  Michel  1046,  Monte- 
bourg  1272,  oveques  Saint-Senier-de-Beuvron  1310,  Saint- 
Aubin-de-Terregate  1298,  ovecçues  Poilley  1300,  Ducey  1287 
etc.  Daneben  auch  oveuques  Saint-Aubin-de-Ter regate  1292, 
Mortain  117 5»  Lolif  1291.  Ebenso  gestalten  sich  tlec^  tlequest 
sowie  oft  die  stammbetonten  Formen  von  *volere:  veil  C.  Verso n 
115,  Lestre  1281  etc.,  velt  R.  Michel  178,  veis  xhiá,  2915.  Auch 
seit  (solet)  findet  sich  R.  Michel  103.  —  Dagegen  «wi/ (volo)  H  él  ¡e 
de  Biville  147. 

In  den  Patois  entwickelte  sich  aveu  Val  de  Saire  R.  G.  etc. 

II.  Eine  zweite  Entwicklung  des  lat.  o  ist  die  zu  einem  ge- 
schlossenen p-Laute,  die  nach  Förster  vom  12.  Jahrh.  an  auf  fran- 
zösischem Boden  allmählich  vor  sich  ging.^  Dieser  Laut  wird  dar- 
gestellt durch  0  und  au^  findet  sich  in  unseren  Texten  überwiegend 
nur  vor  Labial  und  selten  vor  r  und  l  oder  t,  ist  aber  über  den 
ganzen  Süden  der  Normandie  verbreitet  Der  nördlichste  Punkt 
seines  Gebietes  im  Département  de  la  Manche  ist  Sartilly.  0  findet 
sich:  R.  Michel  prof  38,  457  etc.,  ovre  256,  356  etc.,  troveni 
3672,  volent  1282,  demore  :  (secore)  107;  Ducey  1261,  Saint-Aubin- 
de-Ter  regate  1292,  Sartilly  1332  haben  stets  mobles;  Poilley 
1 300  enthält  aufserdem  die  Formen  pol  (potest)  und  note  (nota).  — 
ou  findet  sich:  R.  Michel  trouvent  586,  604,  ouvre  1 195,  sarcoul 
1320;  P.  Michel  65,  Hélie  de  Biville  151  (houre)  i  demoure; 
Sartilly  1332  prouve,  sour  (sóror)  (3 mal). 

Lat.  o 
in  gedeckter  Silbe  bleibt  stets  als  0  erhalten. 

^  Romanische  Studien  III  189  f. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MÜNDART.  369 

Lat.  o 
vor    Nasal    zeigt    neben   den    schon    erwähnten    diphthongischen 
Formen  häufig  einen  einfachen  Laut  (geschr.  ou,  o,  ¿7),  der  sich  zu- 
nächst  durch   die    Verdunklung  von   uo  zu   tm   vor  Nasal    erklärt. 
(Vgl.  die  Entwicklung  von  lat.  ö  vor  Nasal). 

I.  Dieser  einfache  Laut  findet  sich  R.  Michel  hotns  14 16, 
doms  1045,  prodom  2094,  bons  470  etc.;  Poilley  1300,  131 1, 
Ducey  1287,  Saint-Aubin-de-Terregate  1303,  Saint-Léger 
1321,  Lande-d'Airou  1302,  Ouville  1280,  Agon  1297,  Lestre 
1281,  Valognes  127 1  hone\  Cherbourg  1320  òounes;  Lolif 
127 1  öane.  —  Für  das  17.  und  18.  Jahrh.  belegt  Thurot^  den 
tiefen  nasalen  ^-Laut  in  hournnu  Behourt,  Alphabets  françois,  latin 
et  grec  1620  p.  40;  boun  etc.  Chifflet,  Essai  d'une  parfaite  gram- 
maire de  la  langue  françoise  1675  p.  3  u.54.  —  Entsprechende  For- 
men der  Patois  lauten  ou  in  La  Hague,  Jersey  und  Cotentin 
houme  Fl.  £.,  N.  A.  1874  p.  12,  R.  guem.  86,  bonhoûme  V.  m.  II  173. 
Dagegen  nasales  0  in  Val  de  S  aire  honme  R.  G. 

Lat.  ö-4-i  und  ë+i- 

Eigenartige  und  in  Beziehung  zu  einander  stehende  Ent- 
wicklungen nahmen  lat.  ö  und  ë,  wenn  sie  von  einem  nachfolgenden 
i  beeinñufst  wurden.  Dieses  i  konnte  schon  im  Lateinischen  un- 
mittelbar dem  ö  oder  ë  folgen  oder  nach  Ausfall  oder  Umstellung 
eines  zwischenstehenden  Konsonanten  an  diese  herantreten,  oder 
sich  erst  im  Romanischen  aus  nachfolgendem  Velar  oder  mouillierten 
Konsonanten  entwickeln.  Die  Unterscheidung  dieser  verschiedenen 
Fälle  ist  jedoch  im  allgemeinen  für  die  Entwicklung  des  Lautes  un- 
wesentlich, wie  bereits  von  anderer  Seite  dargethan  ist,*  Der  Norden 
des  Département  de  la  Manche  gelangte  aber  zu  einer  der  übrigen 
Normandie  nicht  eigentümlichen  Entwicklung  der  beiden  Laut- 
gruppen, indem  hier  die  älteste  ^  Betonung  der  ursprünglichen 
Triphthongen  ««',  tei  beibehalten  wurde,  während  in  den  übrigen 
Gebieten  der  westlichen  Normandie  die  Formen  uét  und  lét  sich 
entwickelten. 

ö  +  Î  gestaltet  sich  hiemach  in  seiner  normannischen  Ent- 
wicklung folgendermafsen^: 

ie — i  {La  Hague,  Val  de  Sairc) 

liei  —  úe  (La  Hague) 


J- ,  .  _     ./  Xu  (Nord-Cotentin) 

leu  —  io  (westl.  Calvados)  —  ö  (Avranchin,  Hessin) 
üii  -éi  —  ^  (Avranchin,  Houlme) 
,ui  (Gemeinfranz.)  —  i  (Alençon,  Perche). 

*  Thurot,  Prononc.  franc.  II  512. 

*  Vgl.  Schulzke,  Betontes  ö+i  und  e-j-i  in  der  normannischen  Mund- 
art, Halle  1879  und  Jo ret,  Mélanges  p.  XXIV  f.  und  48  f. 

*  Such  i  er,  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  II  289  und  Havet,  Romania  VI  321. 

*  Belege  für  die  einzelnen  Erscheinungen   fìnden  sich  bei  Joret,    Mé- 
langes p.  49  f..  XIV  f.,  XXIV  f. 

ZclUohr.  f.  rom.  Phil.  Xill.  24 


370  a  EGGERT, 

1.  Im  Norden  des  Département  de  la  Manche  findet  sich  in 
den  mittelalterlichen  Texten  als  einzige  Form  der  Diphthong  «/', 
dessen  fallende  Natur  sich  aus  den  entsprechenden  Patoisformen 
erweist:  Cherbourg  I2g8  huii\  Valognes  127 1  fmtre\  Cou- 
tances  1319^'^;  Hélie  de  Biville /»/>  149,  nuit  151,  nm'ere 
(nocere)  164.  (Die  im  Hélie  de  Biville  haufìg  und  regellos 
neben  ui  vorkommende  Form  tu:  ptus  149,  150  etc.,  niut  162  etc., 
ist  jedenfalls  als  ein  Verlesen  der  handschriftlichen  Form  ui  auf- 
zufassen.) 

In  den  nördlichen  Patois  hat  sich  dieses  ui  und  häufiger  iu 
erhalten  bis  nach  Bricqueville-la-Blouette  und  Le  Lorey  in  der 
Nähe  von  Coutances:  Val  de  Saire  chuire  (coquere),  chue  (co- 
rium)  R.  G.;  Gréville,  Néhou,  La  Pernelle  etc.  füék  (folia), 
SÜ9  (solium),  tchü9  (coctum),  ichüese  (coxa),  tchütre  (coquere),  nüere 
(nocere)  Joret,  Mèi.  p.  XXVII;  Saint-Germain-des-Vaux,  La 
Pernelle,  Néhou,  Orglandes,  Saint-Sauveur-le-Vicomte  u9 
(oculum),  üer9  (oculos),  Joret,  Mèi.  p.  XXIX  ;  La  Hague  duire  (docere), 
nuere  (nocere)  Fl.  K;  Saint-Sauveur-le-Vicomte  d* annuii  P.m. 
II  20,  fuUle  (folia)  nach  Le-Joly - Sénoville ;  Bricqueville-la- 
Blouette,  Le  Lorey,  Mesnil-Aubert  true  (troja)  Joret,  Mèi. 
p.  XXVI  etc. 

2.  ie  und  später  i  entstanden  in  den  Patois  aus  tU  durch 
Wandlung  des  u  zu  i  und  finden  sich  auf  den  Inseln,  sowie  im 
Norden  des  Départements  bis  in  die  Nähe  von  Coutances  in  dem- 
selben Gebiete  neben  úe\  Val  de  Saire  agnie  (ad  noctem)  R.  G., 
pì9  Joret,  Mèi.  p.  XXVI;  La  Hague  niei  (noctem),  piéis  (post)  Fl. 
E.;  La  Hague,  Val  de  Saire,  Nord-Cotentin  trie  (troja),  pu 
(post),  agnii  (inodium),  gni9  (noctem);  Saint-Germain-sur-Ay 
annte  Joret,  Mèi.  p.  XXVI  und  XXVIl;  Jersey  gnu  P.  P.  I  28,  yitn 
(oculos)  P.  P.  I  40;  La  Hague,  Val  de  Saire,  Jersey,  Nord- 
Cotentin  sie  oder  si  (sotig)  Joret,  Mèi.  p.  XXVl;  Guernesey 
fieille  (folia),  pis  (post),  nits  (noctes)  M.  D.,  ogny  Victor  Hugo,  Trav. 
I  28;  Saint-Sauveur-le-Vicomte  ennyi  £ns.  II  78;  Jersey,  Au- 
vers,  Saint-Germain-sur-Ay,  Mesnil-Aubert,  La  Trinité  pi 
(post)  Joret,  Mél.p.XXVI;  Gonfreville,  Bricqueville-la-Blouette, 
Moitiers-en-Bauptois,  Auvers,  Saint-Patrice-des-Claids  gni 
oder  gnìn  oder  ni  oder  mi  Joret,  Mèi.  p.  XXVU;  Néhou,  Or- 
glandes,  Bricquebosq,  Moitiers-en-Bauptois,  La  Pernelle 
annin  Joret,  Mèi.  p.  XXVI  etc. 

3.  u  findet  sich  als  Umlaut  *  des  o  stets  in  lat  ostium  ent- 
wickelt, sowohl  in  den  mittelalterlichen  Texten:  us  Saint-Léger 
1 32 1  etc.,  wie  auch  in  den  Patois:  ü  oder  ú  in  Jersey,  aber  hi 
in  Siou ville  Joret,  Mèi.  p.  XXVL 

Als  Schwächung  aus  úl  ist  aber  u  in  den  Patois  auf  die 
Gegend  nördlich  von  Coutances  beschränkt:  Val  de  Saire,  Au- 
vers, Saint-Patrice-des-Claids,  Gonfreville,  Méautis,  Saint- 


•  Vgl.  Förster,  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  III  300. 


ENTWICKLUNG  DBR  NORMANDISCHEN  MUNDART.  37  I 

Germain-sur-Ay,  Saint-Denis-le-Vêtu,  Mesnil-Aubert  ^2^  oder 
u  (oculum);  Bricqueviile-la-Blouette,  Gonfreville,  Saint- 
Patrice-des-Claids  etc.  annü  (inodium),  cüse  (coxa),  küre  (co- 
quere),  nur  e  (nocere),  füie  (folia),  Joret,  Caract.  p.  156  und  Mèi. 
p.  XXVII  und  XXVIII;  Auvers,  Méautis,  Moitiers«en-Bauptois 
ichuy  ichüre,  nure  etc.  Joret,  Mèi.  p.  XXVII. 

4.  Im  Süden  des  Départements  zeigen  die  mittelalterlichen 
Texte  bis  nach  Coutances  (Ouville,  Moyon)  neben  ui  vorzugsweise 
die  Schreibung  oi\  R.  Michel  pois  24  etc.,  noit  357  etc.,  ennoiie 
2557»  Ott  1069;  Saint-Aubin-de-Terregate  1298,  La  Man- 
cellière  1308,  Moyon  1298  oict\  Lolif  1271  oiet\  Ouville  1278 
coti,  Sartilly  1332  poisse  etc.  —  Im  R.  Michel  stehen  die  Formen 
aus  ö+i  im  Reime  mit  denen  aus  ë+i  noU ',  {deliei)  75  :  [liei)  155 
:  (respiet)  435,  pois  :  (liéis)  419,  truis  :  (seis)  1383,  rois  (rosco)  :  [eis 
(exit)]  2738.  Da  nun  aber  ë+i  im  Süden  des  Départements,  also 
auch  fur  den  Dichter  des  R.  Michel  den  Diphthong  ei  entwickelte 
(siehe  unter  ë-|-i),  so  erg^ebt  sich,  dafs  mit  oi  der  Diphthong  oi 
mit  offenem  ö  bezeichnet  werden  sollte,  das  in  den  südlichen  Patois 
zu  Ç  geschwächt  wurde:  Süd-Avranchin,  Mortainais,  Houlme 
quere  (coquere),  nére  (nocere)  Joret,  Mèi.  p.  51  und  XXVIII;  La 
Trinité,  Saint-Planchers,  Mesnillard  tree  (troja),  anné  (ino- 
dium),  né  oder  ne  (noctem),  kèse  (coxa),  feilte  oder  fèye  (folia),  eil 
(oculum)  Joret,  Mèi.  p.  XXVIII  und  XXIX;  Jersey  agnet  R.  jers.  7. 

5.  An  der  östlichen  Grenze  des  Département  de  la  Manche, 
sowie  in  Calvados  und  in  einem  Teile  des  Bocage  entstand  aus 
uéi  durch  Umstellung  des  u  und  i,  sowie  Kontraktion  des  e  und 
u  zu  ö  (vgl.  die  Patoisentwicklungen)  in  den  Patois  der  Laut  iö 
(geschr.  2>«),  der  in  einem  Teil  des  Avranchin  und  Bessin  zu  o 
geschwächt  wurde:  Mesnillard  sieu  (solium)  Joret,  Mèi.  p.  XXIX; 
Saint-Denis-le-Vêtu  keuse  (coxa);  Mèautis,  Bricqueville-la- 
Blouette,  Saint-Denis-le-Vêtu  feule  (folia)  Joret,  Mèi.  p.  XXVIII. 

6.  oui  und  wi  mit  betontem  /  haben  sich  nur  anlautend  ent- 
wickelt: Ouville  1280  huit  (octo);  Ouville  1278  wit.  —  In  den 
Patois  findet  sich  stets  huit  (octo),  huile  (olea)  Joret,  Mol.  p.  XXIX 
Anm.  2. 

ë  +  i  entwickelte  sich  in  La  Manche: 

y  íei  —  íe  (Norden  von  La  Manche) 
ë-fi  —  iei  ';  y  éi — ^  (Avranchin) 


^  iéi. 


ié  (Süd-Cotentin). 

I.  Im  Norden  des  Départements,  in  den  mittelalterlichen 
Urkunden  sowohl,  wie  in  den  Patois  ist  ie  die  einzige  mundart- 
liche Form  für  ê+i,  doch  mufs  dieselbe  weit  nach  dem  Süden 
verbreitet  gewesen  sein,  da  sie  sich  auch  in  den  südlichen  Texten 
neben  anderen  Formen   belegt   findet     (Vgl.  hierzu    auch  die  Be- 

24* 


372  B.  EGGBRT, 

merkungen  in  der  Einleitung  über  den  Einñufs  der  Schreiber  auf 
die  Sprache  der  Urkunden).  Belege  aus  dem  Mittelalter  sind: 
Hélie  de  B  iv  ill  e  demü  :  {vte)  149;  Cherbourg  1320,  Morsa- 
lines  1281,  Montebourg  1283,  Coutances  1300,  1311,  1312 
demü;  Foucarville  1275  mü  (medium);  Agon  1297  dus  (decern); 
Lolif  1 29 1,  Ouville  1280  síes  (sex);  Ducey  1261  mez  (melius); 
C.  Verson  diesme  116,  demt'e  210;  R.Michel  deliei  76,  ¡ü/  156, 
he  (*illae+i)  :  {mute)  3518.  (Der  letztgenannte  Reim  wird  in  Hand- 
schrift 6  durch  /ey  :  miUu  ersetzt). 

In  den  Patois  erstrecken  sich  diese  /-betonten  Formen  südlich 
bis  nach  Le  Lorey,  das  ungefähr  auf  der  geraden  Verbindungs- 
linie von  Coutances  und  Saint-Lô  liegt:  Val  de  Saire  djü  (decern), 
egliez,  sie  R.  G.;  La  Hague  dteís  (decem),  zneyne  (veniam)  Fl.  £.; 
Siouvillle,  Néhou,  Orglandes,  Hainneville,  Le  Vast,  Gon- 
freville,  Méautis,  Le  Lorey,  ¿ô>  oder  gm'^  (decern),  si?  (sex), 
¡Ih  oder  ¡h  (lectum),  pure  (pejor),  pü  (pejus),  etc.  Joret,  Mèi. 
p.  XXV;  Orglandes,  Saint-Sauveur-Ie-Vicomte,  La-Haye-du 
Puits  égüi-ise  (ecclesia),  wobei  i-i  (wahrscheinlich  für  té  oder  ù 
(ië)  steht     Joret,  Mèi.  p.  XXIV  Anm.  4. 

2.  Im  Süden  findet  sich  im  Mittelalter  neben  te  die  Form  ei 
nördlich  bis  nach  Lande-d'Airou :  R.  Michel  leiz  (lectus)  621, 
leist  (*lexit)  997,  deiz  (decem)  1121,  peiz  (pectus)  1232,  preieni 
2272,  esleisent  (exlegant)  2^95,  parmei  3150  (Handschrift  B  zeigt 
nach  Ullrich  a.  a.  O.  ei  in  überwiegender  Mehrheit);  La  Man  cel- 
lière 1308  <¿?/*)s;  Saint-Léger  1321  parmä\  Lande-d'Airou  1302 
jm,  deis.  Vortonig  in  Saint-Senier-de-Beuvron  1310  meiU 
(medietas).  —  ei  soll  sich  zuweilen  noch  in  den  südlichon  Patois 
erhalten  haben,  sodafs  man  heute  in  Mont-Saint-Michel  Ui 
(*illae+i)  spricht* 

Im  allgemeinen  wurde  ei  jedoch  schon  im  Mittelalter  zu  e  ge- 
schwächt: Saint-Senier-de-Beuvron  1310  dez\  Lolif  1271  des^ 
seste  (sexta);  Saint-Aubin-de-Terregate  1303,  Lolif  1272,  1291 
demee\  sowie  vortonig  :  P.  Michel  ^^/^¿//' 65  ;  Chronique  du  Mont- 
Saint-Michel  medy  73.  —  In  den  südlichen  Patois  ist  daher  die 
gewöhnliche  Form  e\  Mesnillard  und  Mesnil-Aubert  (im  Av- 
ranchin)  //  oder  le  (lectum);  Mesnillard  véle  (veda)  Joret,  Mèi. 
p.  XXV. 

3.  Die  in  den  mittelalterlichen  Texten  für  den  Süden  des 
Départements  belegte  Form  ie  könnte  dem  zwischen  Coutances 
und  Lande-d'Airou  liegenden  Gebiete  eigentümlich  gewesen  sein, 
wenn  man  diese  Form  als  steigenden  Diphthong  ié  aufiafst,  wie  er 
sich  noch  in  den  Patois  dieser  Gegenden  findet:  Moitiers-en- 
Bauptois,  Saint-Germain-sur-Ay,  Saint-Patrice-des-Claids, 
Sain  t-P  la  neh  er  s  Uè  (lectum),  pier  e  (pejor),  piì  (pejus)  Joret,  Mèi. 
p.  XXV. 


*  Le  Héricher,    Mém.    de   la  soc.  des   antiquaires    de  la  Normandie 
XXIV  801. 


SNTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHBN  MUNDART.  373 

Lat  öcum  und  ë  vor  u  in  der  folgenden  Silbe  zeigen  ähn- 
liche Formen  und  ähnliche  geographische  Verteilung  derselben  wie 
die  entsprechenden  Lautgruppen  ö+i  und  ë+i. 

Öcum  zeigt  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten  als  m:  Cou- 
tances  1300  ¿uy  (locum);  Agon  1297  ¡u¡\  u:  R.  Michel  /u 
(focum)  1648.  eu:  R.Michel  /eu  98  etc., /eus  2698  etc.;  C.  Ver- 
son  mt'ieu  31,  49;  Ducey  1261,  Saint-Aubin-de-Terregate 
1303,  Mortain  1275,  Lolif  1272,  1278,  Hélie  de  Biville  158 
leu,  eeu:  Ducey  1287,  Lande-d'Airou  1302  ¿eeus.  tu:  Traité 
de  Médecine  5  miiu.  Schriflsprachlich  ist  üu  in  Poil  ley  1300 
¡¿eux;  Poilley  131 1,  Saint-Aubin-de-Terregate  1292,  1298, 
1307,  Saint-Léger  132 1  etc.  ¡t'eu.  —  In  den  Patois  fìnden  sich 
die  Formen  úi:  La  Hague,  Val  de  Saire  y«^  FI.  E.,  R.  G.  eu: 
Jersey  /eu,  milieu  P.  P.  1  38.  tu:  Guernesey  lliu  M.  D.  /':  Guer- 
nesey  gi  (jócum),  millt  M.  D. 

ë  vor  u  in  der  folgenden  Silbe  findet  sich  in  den  mittel- 
alterlichen Texten  seltener  belegt,  u:  R.Michel  2919  nule  (ne- 
bula); Traité  de  Médecine  5  nule,  eu:  R.  Michel  3571  neule\ 
P.  Michel  27,  28  etc.  reule  (regula);  feu  (feodum)  und  Deu  (Deus) 
treten  sehr  oft  auf.  ue:  R.  Michel  1742  suer  e  (*sequere).  ut: 
Moyon  1298  y«y.  iu:  Mortain  1275  fiu\  P.  Michel  27,  28  viul 
(veclus);  Traité  de  Médecines  niule,  uie  R.  Michel  2770  i«i>/; 
Hélie  de  Biville  163  suie  te,  —  In  den  Patois  zeigen  sich  die 
Formen  u  in  der  Nähe  von  Coutances  und  in  Pierre -d'Eglise 
sure,  tuie  (tegula)  Joret,  Mèi.  p.  50;  Anvers,  Saint-Denis-le-Vêtu 
vu  (veclus)  Joret,  Mél.  p.  XXV;  La  Hague  Du  (Dieu)  FI.  Litt.  or. 
360;  Guernesey  G«  (Dieu)  P.  P.  U  26,  GyuV,V.M  46.  (Die  Form 
lure  ist  nach  Joret,  Mél.  p.  XXV  Anm.  6  die  einzige ,  welche  sic)i 
im  ganzen  Gebiete  des  Cotentin,  sonst  aber  nirgends  findet),  ou: 
Jersey  Dou  Franc- Victor  Hugo,  N.  i.  p.  2;  Guernesey  Dou  M.  D. 
eu  in  einem  Teile  des  Cotentin  seure  (*sequere),  queule  (tegula), 
gneule  (nebula)  Joret,  Mél.  p.  59.  ue:  La  Hague  Due¥\.  E.  p.  86, 
suere,  vues  (veclus)  mues  (melius)  Fl.  E.  «/':  Jersey  Gut  N.  A.  1873 
p.  16.  iu:  Bricqueville-la-Blouette  viu  (veclus)  Joret,  Mél. 
p.  XXV  Anm.  4  ieu:  Valognes  sieu  (sebum)  Du  Meril,  Diet,  ie: 
Guernesey  siere  M.  D.,  vier  R.  guem.  129;  Jersey  vier  (veclus) 
Joret,  Mél.  p.  XXV  Anm.  4. 

Lat.  a 

în  freier  Silbe,  aufser  vor  Nasal,  findet  sich 

I.  in  den  mittelalterlichen  Texten  häufig  belegt  als  e,  auch 
in  Fällen,  wo  es  sich  im  Gemein  französischen  nicht  zeigt,  wie  quer 
(quare)  Hélie  de  Biville  147,  148;  /r^?/"  (trabem)  J.  Gouberville 
827,  sowie  auch  in  den  Patois  nach  Du  Meril,  Diet.  —  In  den 
Patois  von  La  Hague  und  Guernesey  zeigt  sich  nach  Fleury 
und  Métivier  dieses  e  als  geschlossener  Laut,  der  bereits  im  17.  Jahrh. 
der  Normandie   eigentümlich    war,   wie  Richelet,  Nouveau   diction- 


374  ^-  EOG  ERI", 

naire  françois  1680  p.  193,  Dumas,  La  bibliothèque  des  enfans 
1733  P'  ^39  uí^cl  Buffier,  Grammaire  françoise  1709  §  1078  be- 
zeugen.* La  Hague  mé  (mare),  che  (caro), pe  (par)  FI.  E.;Guerncsey 
çuer  (quare)  M.  D.  —  Ein  offener  ^-Laut  findet  sich  im  Süden 
vom  Cotentin  und  in  Jersey  nach  Joret,  Mèi.  p.  12:  Jersey  ?ies 
(natus)  P.  P.  1  2,  etc.,  und  jedenfalls  hat  auch  Vaugelas,  Remarques 
sur  la  langue  franvoise  1647,  ^^'  Chassang  1880,  II  163,  diese  süd- 
lichen Gegenden  im  Auge,  wenn  er  den  Normannen  die  Aus- 
sprache al/atr  mit  offenem  e  für  a//er  zuschreibt.^ 

2.  Ein  nachlautendes  /  in  der  mittelalterlichen  Schreibung  a 
findet  sich  durch  das  ganze  Département  verbreitet 

a)  im  Auslaut  atem  und  atum:  Hélie  de  Biville  duch0^ 
148,  «0/  148,  151,  nommey  :  renommey  148,  vaniiey  :  vilUy  151; 
Cherbourg  1313  prey\  Cherbourg  1320  ^jw^;.  Morsa  lines 
1 28 1  regar deU  anéxete  \  Saint-Joire-de-Mahon  1 298  perpeitätei\ 
Agon  1297  greif  viscontei\  Cou  tances  1295  voUntet^  viscontei', 
Coutances  1300,  131 1,  \^i7,  jurey,  1323  ley\  Ouville  1278 
perpetmtei  ;  Ouville  1 2  80  voleniei,  prei,  perdurabletei\  Sain  t- A  u  b  i  n- 
de-Terregate  1298  aucloriiei,  prei,  estei\  Ducey  1284  prei\  Saint- 
Senier-de-Beuvron  13 10  visc&niei\  P.  Michel  13  lei  :  esieUei\ 
R.  Michel  assenhlei  213  etc.,  sowie  asseiz  (ad  satis)  64. 

b)  vor  1:  Hélie  de  Biville  152  j<f//(sal);  Equeurdreville  1315 
esieil\  Equeurdreville  1322,  Cherbourg  1298,  1313,  i^zoqueilles 
(quales);  Montebourg  1283,  Saint-Joire-de-Mahon  1279,  Ou- 
ville 1280,  Lolif  1278  ^«m;.  Lande-d'Airou  1302,  qtuillesy  anveil 
(annualis);  Anneville  1280,  Saint-Léger  1321,  Lolif  1291,  La 
Mancellière  1308,  Saint-Aubin-de-Terregate  1292,  1298  quàl\ 
Ducey   1287,  teille,  anveil. 

c)  vor  r:  Hélie  de  Biville  jureir,  procurar  145;  Moyon 
1298  leveir\  Lande-d'Airou  1^02  freiré \  Sartilly  1332 /r^/m; 
Ducey  1287  trouveir\  R.  Michel  meir  (mare)  57,  peir  (pater)  443, 
1275,  freiré  308 1. 

In  den  Patois  zeigt  sich  unter  denselben  Bedingungen  zuweilen 
ebenfalls  ei  (vor  r),  meist  aber  at  oder  ai\  Val  de  Saire  chai  R. 
G.;  La  Hague  peir  e,  moumeire  (ma  mère)  neben  aînài  (aîné)  FI.  E. 
p.  348,  bounide,  aimàê,  tdille,  qudille  FI.  E.  Nach  Joret  lauten  solche 
Formen  bontáie,  montale  (monter),  côtdie  (coûté),  sowie  vo~z  emâie 
(vous  aimez)  Mél.  p.  13;  Guernesey  naiz  (natus),  amaïre  (amarus) 
aile  (ala)  M.  D.  Im  Ev.  Matth.  findet  sich  auslautend,  sowie  vor  1 
und  r  stets  ai, 

Joret,  Mélanges  p.  XIX  Anm.  2  sucht  dieses  ai  als  eine  Patois- 
entwicklung  aus  geschlossenem  e  darzustellen,  das  ursprünglich  aus 
lat.  a  entstand  :  „Cet  e  palatal  guttural  fermé  (eh  mid-mixed  narrow 


*  Thurot,  Prononc.  franc.  I  56,  73. 
'  Thurot,  Prononc.  franc.  I  58. 


ENTWICKLUNG  DER  NOKMANDISCHEN  MUNDART.  375 

de  Sweet),  suivant  les  localités,  peut  incliner  ou  vers  Ve  palatal 
fermé  (e  mid  front  narrow),  notre  é  fermé,  par  exemple  à  Jobourg, 
mais  il  n'est  jamais  aussi  palatal  ni  aussi  fermé,  ou,  c'est  le  cas  le 
plus  ordinaire,  vers  Ve  palatal^gutlural  ouvert  (eh  mid  mixed  wide); 
il  semble  même  à  Guemesey  se  transformer  en  ai^  puisque  Méti- 
vier,  dans  ses  poésies  Guernesiaises  écrit  maï(r)  le  mot  mer".  — 
Robin  1  bemerkt  hiergegen ,  dafs  dieses  aus  lat  a  entstandene  aë 
(oder  oë)  eine  rein  normannische  Erscheinung  sei  („c'est  quelque 
chose  d'intremédiaire  entre  le  son  de  Ve  ouvert  et  le  son  composé 
aëj  sorte  de  diphtongue  dans  laquelle  Va  est  faiblement  articulé"), 
welche  sich  schon  vor  dem   16.  Jahrh.  verfolgen  lasse.^ 

3.  In  einigen  Fällen  findet  sich  ie  vor  r:  R.  Michel  piert 
(paret)  196,  pierres  (patres)  2099;  Hélie  de  Biville  miere  (mare), 
Montebourg  1283  miere  (2  mal). 

Lat.  a 

vor  Nasal  in  freier  Silbe  entwickelte  sich  in  den  mittelalterlichen 
Texten  zu  a/,  meist  bezeichnet  durch  ai  und  daneben  durch  ei\ 
R.  Michel  main  428,  humeine  1826;  C.  Versen  main  :  vilein  42, 
168  etc.;  Saint-Senier-de-Beuvron  13 10  maint  (manet).  —  In 
den  Patois  zeigt  sich  dieser  Laut  i.  als  nasales  a  (ä)  in  Val  de 
S  ai  re  fan  (fames),  gran  (granum),  fontane  R.  G.  2.  als  nasales  a 
mit  nachklingendem  i  in  La  Hague  äyn  (hamus),  fàyn  (fames), 
eträyn  (stramen)  Fl.  E.;  Guernesey  aim  (hamus),  M.  D.,  lend^mainy 
per  chain  Ev.  Matth.  XVII  62;  Jersey  aimm^  (amas)  P.  P.  II  12. 

Lat.  a 

vor  u  oder  einem  zu  u  sich  wandelnden  Labial  in  der 
folgenden  Silbe  wird  zu  au^  Oy  ou^  und  zwar  zeigt  diese  Er- 
scheinung sich  besonders  im  Mittelalter  in  den  aus  lat.  abam  oder 
in  Analogie  hieran  entstandenen  Imperfektendungen  sowie  den  Per- 
fectis  der  starken  III.  Conjugation  habuit,  sapuit,  placuit  etc.:  R.  Mi- 
chel out  (habuit)  43,  //¿71//44,  chantoent  (cantabant)  980,  chantouent 
3268,  atornauent  :  aprestauent  882;  C.  Ver  son  out  86,  aut  214, 
bailout  178,  forge  186;  Sain  t-L  é  g  e  r  1 3  2 1  donnout^  quitout\  Co  u  - 
tances  1317  delessout\  Hélie  de  Biville  149  ut  (habuit). 

Lat.  a 

in  den  Fällen  des  Bartschischen  Gesetzes  entwickelte  sich 
im  allgemeinen  zu  ie\  Michiel^  mengier,  delessié  etc.,  zuweilen  auch 
zu  /:  Montebourg   1272,  Moyon  1298  deleissi.  — Daneben  zeigt 


^  Eugène  Robin,  Etude  sur  le  patois  normand  en  usage  dans  l'arron- 
dissement de  Pont-Audemer,  Evreux  1879  p.  152. 

>  Vgl.  hierzu  die  Belege,  welche  Küppers  a.  a.  O.  p.  15  und  Bur  gas  s 
a.  a.  O.  p.  22  aus  dem  übrigen  Gebiete  der  Normandie  für  diese  Erschei- 
nung geben. 


376  a  EGGERT, 

sich  jedoch  gleichzeitig  und  schon  in  den  ältesten  Urkunden  die 
Form  e  im  Süden  des  Départements  bis  nach  Coutances:  Ducey 
1287  eschanger\  Mortain  1275,  Coutances  1300,  Michel\  Poilley 
i300>  I3ii>  Lolif  1291  delessé\  Lolif  1271  vergées  {^\x^Xa)\  Lolif 
1272  obligée  \  Saint-Léger  132 1  empeschées,  eschanger,  delessé,  — 
In  den  Patois  des  Nordens  finden  sich  die  2Ì?-Formen  in  allen  von 
dem  Bartschischen  Gesetze  bezeichneten  Fällen  als  te,  tei,  t:  Val 
de  Sai  re  a/our  cuter  (enfourcher),  chanjié  R.  G.;  La  Hague  aìMti 
(aider),  chüi  FI.  E.;  Guernesey  congi  (congé),  ds  (chez)  M.  D.; 
Jersey  siez  (chez),  payi  (payé)  N.  A.  1875  p.  11,12,  età 

Lat.  a 
in  gedeckter  Silbe  hat  sich  allgemein  als  a  erhalten. 
Sonderentwicklungen  sind  : 

1.  Vor  palata len  Zischlauten  bildete  sich  in  den  mittel- 
alterlichen Texten  zuweilen  ai\  Cherbourg  1298,  13 13  heritaige\ 
Cherbourg  1320,  Equeurdreville  1322  heritaige,  hommaigi\ 
Saint-Laurent-de-Terregate  i^^^  patronaiges\  Saint-Aubin-de- 
Terregate  1292  heritaige\  Ducey  1287  graice,  —  In  den  Patois 
zeigt  sich  dieser  Laut  als  offenes  p:  Val  de  Saire  und  La  Hague 
qiu  ff  eck  (faciam)  R.  G.  75,  qtu  ffaiche  Fl.  E.  84.  Ebenso  La 
Hague  gUeiche  (glacies),  plleiche  (platia)  etc.  Fl.  E. 

2.  Lat.  aqua  entwickelte  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten 
zu:  aigue  R.  Michel  3232,  3250,  3618;  aie  Saint-Joire-de- 
Mahon  1279;  esve  Ducey  1261;  eve  R.  Michel  441,  451  etc., 
P.  Michel  19,  Ouville  1280,  Saint-Léger  1321;  eatie  (imal) 
Morsalines  1287.  —  In  den  Patois  findet  sich  durchweg  die 
Form  iad  M.  D.,  R.  G.,  Fl.  E.,  V.  m.  II  272. 

Lat.  a 4*  i 
findet  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten  als  offener  f-Laut  in 
den  unterschiedslos  nebeneinander  gebrauchten  Schreibungen  a/, 
eit  <?,  von  denen  letztere  am  häufigsten  vorkommt:  R.  Michel  ai 
2i¿^Q^^  faire  1317,  ei  222 ¿^^  feit  2240,  ^«»2«' (amavi)  2932,  esguardei: 
irovei  2387,  mesire  2071;  C.  Verson  ait  118,  eit  ii'j^  fere  8,  mes 
86;  Ducey  1287  fenbrey,  —  Saint-Liens,  De  pronuntiatione  linguae 
gallicae  libri  duo  1580,  p.  69,  Sylvius,  In  linguam  gallicam  isagoge 
1 53 1  p.  8  und  31  und  Pilot,  Gallicae  linguae  institutio  1550,  bezeugen, 
dafs  zu  ihrer  Zeit  ai  von  den  Normannen  bereits  als  ein  dem  la- 
teinischen ae  gleichlautendes,  also  offenes  e  gesprochen  wurde, 
während  daneben  auch  die  diphthongische  Aussprache  des  ai  noch 
bestand.*  —  In  den  Patois  findet  sich  ebenfalls  durchgehendes  f: 
Val  de  SdiUÇi  fere,  janmëf  le  (lactem)  R.  G.;  Jersey,  Guernesey 
fait  N.  A.  1874  p.  3,  mais  M.  D. 


*  Thurot,  Prononc.  franc.  I  291,  314. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHB  MUNDART.  377 

Lat  au 
wird  in  der  mittelalterlichen  Urkunden  durch  au  und  o  wieder* 
gegeben,  doch  wird  fur  a+ vokal.  1  nur  die  Schreibung  au  gebraucht: 
Anneville  1280  chosf,  cau/,  auire,  sauve\  Sartilly  1332,  Poilley 
iyx>  choses,  cause;  Saint-Senier-de-Beuvron  1^10  fraude;  C. Ver- 
son  chose  115,  c/orre  107;  R.  Michel  chose  :  alose  1742,  :  pose 
22^7.  —  In  den  Patois  entstand  i.  vor  Vokalen  und  im  Auslaut, 
oder  wenn  u  auf  lat.  1  zurückging,  aö,  aou,  au  (o  mit  nachklingen- 
dem u,  M.  D.)  :  fra'Dude,  carouse,  cha^oud  nach  Hindret ,  L'art  de 
prononcer  parfaitement  la  langue  françoise  1696  p.  288;  saâsse,  haâi, 
saôt^  chaôd  (mit  betontem  a)  Saint  Pierre,  Projet  pour  perfectionner 
Tortagrafe  des  langues  d'Europe  1730  p.  154  M  Val  de  Saire  vûô 
(vaut)  R.  G.;  La  Hague  aouire  FI.  E,  40;  Guernesey  aube  (alba), 
auge  (praes,  conj.  von  aller)  M.  D.;  La  Pernelle,  Néhou  etc.  saô 
(saule)  Flore  pop.  182.  2.  Vor  Konsonanten  wurde  ursprüngliches 
au  zu  o\  La  Hague  ellos  (clausum),  or  (aurum)  Fl.  £.  40. 

au+u  findet  sich  in  aoust  (agustus)  Foucarville  1275;  aausi 
:  (/aui)  C.  Verson  43;  adi  Val  de  Saire  R.  G.;  pou  (paucum) 
P.  Michel  21;  sowie  au  vor  Labial  in  den  Patois  als  ou:  poure 
(pauper),  Du  Méril,  Diet;  pouere  (einsilbig)  La  Hague  Fl.  Litt  or. 
360.  —  Ähnliche  Formen  úná  joe  (lat  gabata,  nfrz.  joue)  J.  Gou- 
berville  40,  Fl.  E.  40,  joues  R.  guem.  1 16;  haue  (boue)  R.  guern.  52, 
hau  R.  jers.  41;  hôe  (houe)  R.  guem  117. 

Lat.  ê 
in    freier    Silbe,   sowie   im  Suffix    ërium,    ârium^  entwickelte 
sich  allgemein  zu  ie\  Beaumont  1281   Pierres;  Morsalìnes  1287 
riens;  Valognes   127 1   siet;  C.  Ver  son  formiere '.fiere  22^  etc. 

Daneben  findet  sich,  jedoch  fast  nur  vor  r,  in  den  mittelalter- 
lichen Texten  des  Südens  oft  e  und  ei:  Lolif  1271,  1272  Per  res; 
Lolif  1278  martere;  Ducey  1261  chevailer;  Mortain  1275  maneyre, 
Oliver,  Oliveir ;  Angeyi324  maneire,  preshyieyre ;  Coutancesi295, 
Saint-Joire-de-Mahon  1279  pes;  Lestre  1281  deneirs;  Traité 
de  Médecine  pez  4,  hen  (bene),  manere  7.  —  In  den  Patois  zeigt 
sich  nur  voi  Nasal  ein  einfacher  Laut:  hen  N,  A.  1874  p.  4,  P.  P. 
I  38,  V.  m.  Il  173,  175  etc.,  hein  N.  A.  1874  p.  6,  P.  P.  I  22;  rein 
P.  P.  I  22;  3^  R.  jers.  122.  Aufserdem  p^tre  (immobile  comme  une 
pierre)  Du  Méril,  Diet 

Lat.  ë 
in  gedeckter  Silbe  erscheint  allgemein  als  e\  Poilley  1300 
Robert,  recueste;  Ducey  1287  terre,  sept,  empres  eie,  —  Die  Schrei- 
bung ei  mit  nachlautendem  /  findet  sich  zuweilen:  R.  Michel  veirs 
(versus)  13,  Robeirt  19,  seit  (septem)  334,  10Ó8,  1294;  Saint- 
Aubin-de-Ter regate   1303   soipt,   —  Vor  r  zeigt   sich    einigemal 


^  Tharot,  Prononc.  franc.  I  429. 

'  Vgl.  Suchierin    in  Gröbers  Grundr.  d.  rom.  Phil.  I  574. 


1 


37 s  B«  KGGBRT, 

ie\  C.  Verson  tierre  \  (dierre)  115;  Lolif  1271  iierre\  Ouville 
1280  envier  s  \  Morsalines  1281  Robieri\  sowie  in  den  Patois: 
Guernesey,  Jersey  aviers  N.  A.  1873  p. 21,  viers  stets  im  Ev.  Matth. 
XII  49,  XXV  6,  XXVII  57  etc. 


Lai.  ë,  ï 

in    freier    Silbe    läfst  sich  in  zwei  verschiedenen  Entwicklungen  < 
für  das  Département  de  la  Manche  belegen: 

1.  I.  «  ist  die  für  lat  ë,  ï  in  freier  Silbe  der  Normandie  ur- 
sprünglich eigentümliche  Form,  die  in  den  mittelalterlichen  Texten 
am  häufigsten  und  in  allen  Fällen  vorkommt:  R.  Michel  seir  \ 
nonchaleir  170,  mei  \  rei  1034;  C.  Verson  quei  (quid)  \  fei  (fidem) 
166;  J.  Gouberville  774  veye  (via);  in  den  Urkunden  ireisy  tor- 
neiSt  keirSf  aveit,  dreis,  rei  etc. 

^1'  als  einzige  Form  für  lat  ë,  ï  zeigt  jedoch  nur  in  zwei 
der  ältesten  Urkunden  Foucarville  1275  und  Morsalines  1287,  doch 
findet  sich  in  letzterer  neben  poeieni  eine  vom  Schreiber  des  Kar- 
tulars  herrührende  ausgestrichene  Form  pouéent.  —  In  den  Patois 
des  Westens  hat  sich  ei  zum  Teil  noch  erhalten:  La  Hague  xn^/x 
(mensem),  beire,  dreit  Fl.  E.;  Guernesey  seie  (seta),  /eis  (fides)  M. 
D.,  mei  R.  guem.  9g,  veie  (via)  ibid.  81;  Jersey  m  P.  P.  I  2,  crei, 
mei  P.  P.  I  52,  veir  N.  A.  1874  p.  5.  Für  Val  de  Saire  finden  sich 
bei  R.  G.  keine  Belege. 

2.  a  entwickelte  sich  zu  e^  das  jedoch  in  den  mittelalterlichen 
Texten  nie  allein,  sondern  nur  neben  ei  auftritt:  R.  Michel  crere 
1 30,  direeni  590  ;  S  a  i  n  t-S  e  n  i  e  r-d  e-B  euvron  1310  apercevet,  tenera 
Saint-Aubin-de-Terregate  1298,  Poilley  13 11  hers.  —  Aus- 
schliefslich  die  Formen  e  und  ei  finden  sich  in  den  Urkunden: 
Morsalines  1281,  Saint-Aubin-de-Terregate  1298  und  Poilley  131 1. 
—  In  den  Patois  überwiegt  e  die  Form  ei  seit  dem  Anfange  des 
16.  Jahrh.2  und  zwar  findet  sich,  wenigstens  in  La  Hague,  nach 
Fleury  im  Auslaut  und  vor  verstummter  Konsonanz  der  geschlossene, 
im  Inlaut  der  offene  Laut:  tele^  estelle,  ser,  ner,  ré,  //,  me,  lé,  qué 
bei  Sylvius,  In  linguam  galiicam  isagoge  1531  p.  21,  25,  Tory, 
Champ  fleury  etc.  1529  p.  39,  Bèze,  De  francicae  linguae  recta 
pronuntiatione  1584,  ed.  Tobler  p.  53,  195,  und  anderen.  Val  de 
Saire  crere,  here,  d^ve,  dre  R.  G.;  La  Hague  véle,  deve  (debeam), 
see  (seta),  sé  (serum)  Fl.  E.  p.  34,  fe  (fidem),  ne  (niger),  Fl.  E.,  aver 
Fl.  Litt,  or,  308;  Guernesey  fere  (feria),  pere  (pirum)  M.  D.,  sowie 
stets  im  Ev.  Matth.;  Jersey  aver  P.  P.  I  20,  drei  N.  A.  1874  p.  4, 
fé  :  »i/N.  A.  1874,  sowie  zuweilen  /  in  pourqui  R.  jers.  188;  Saint- 
Sauveur-le-Vicomte  pourque  P.  m.  II  18,20;  Cotentin,  Avran- 
chin  pes  (pisum)  Flore  pop.  56,  père  (pirum)  ibid.  66. 


*  Vgl.  Schuchardt,  Ztschr.  f.  vergi.  Sprachforschung  XX  265  f. 
'  Thurot,  Prononc.  franc.  I  374,  377. 


ENTWICKLUNG  DER  NOKMANDISCHEN  MÜNDAKT.  37g 

11.  çt  entwickelte  sich  gemeinfranzösisch  zu  ci  —  at  —  oi — 
pi  —  pe  —  pç  —  ouç. 

1.  ai  ñndet  sich  nach  den  mittelalterlichen  Texten  nur  südlich 
von  Coutances,  sowie  nur  neben  oi:  R.  Michel  provaire  3088; 
Poi  Hey  1300  sait,  ferait,  irais,  porseiaii,  ray;  Saint-Aubin-de- 
Terregate  1307  poaif;  Saint-Aubin-de-Terregate  1308  devait; 
Lolif  1278  airs\  Lande-d'Airou  1302  fay\  Moyon  1298  por^ 
raient.  —  Dafs  dieses  ai  mit  dem  aus  lat.  a  +  i  hervorgegangenen 
f-Laute,  der  auch  zuweilen  durch  ai  bezeichnet  wurde,  nicht  gleich- 
lautete, scheint  sich  zunächst  daraus  zu  ergeben,  dafs  gerade  in 
den  meisten  Urkunden,  in  denen  lat.  ë,  I  sich  als  ai  findet,  fur  lat. 
a+i  nicht  dieselbe  Schreibung,  sondern  nur  e  oder  ei  vorkommt, 
wahrscheinlich  um  die  beiden  verschiedenen  Laute  auseinander  zu 
halten.  So  in  Poilley  1300,  Saint-Aubin-de-Terregate  1303,  1308, 
Lolif  1271,  1257,  Lande-d'Airou  1302.  Aufserdem  findet  sich  ai 
für  lat.  a+i  sehr  oft  und  durchaus  nicht  auf  einen  bestimmten 
Teil  des  Départements  beschränkt  wie  ai  für  5,  Ï,  und  endlich 
spricht  fSr  eine  diphthongische  Aussprache  dieses  ai  der  Umstand, 
dafs  neben  demselben  für  lat.  ê,  Ï  in  den  Urkunden  sich  nur  der 
Diphthong  oi,  nie  aber  die  einfachen  ^-Laute  finden,  welche  eben- 
falls aus  lat  è,  ï  hervorgingen.  —  Von  den  Herausgebern  südlicher 
Patoistexte  wird  der  aus  lat.  ê,  ï  entstandene  Laut  vorherrschend 
und  übereinstinmiend  durch  ai  wiedergegeben:  Saint-Sauveur-le- 
Vicomte  ferais  V.  m.  II  172,  348,  savair  ibid.  II  173,  mai  ibid.  II 
^75»  17^»  fraide  ibid.  II  176,  haire  ibid.  II  340,  daigt  ibid.  III  351, 
drait  P.  m.  1  269  ;  Jersey  vaii  P.  P.  I  %,fais  P.  P.  1 10,  mai  P.  P.  1 38, 
doigts  P.  P.I  40,  trais  N.  A.  1874  p.  17.  —  Im  Patois  von  La 
Hague  zeigt  sich  dagegen  âè  für  lat.  ë,  î  nur  im  Auslaut:  avá^ 
(habere),  deváé,  avoundt  (alnetum),  frenai  (fraxinetum)  Fl.  E. 

2.  Das  gemeinfranzösische  oi  findet  sich  im  R.  Michel  nur  ein- 
mal, sonst  aber  in  fast  ^llen  Urkunden  mit  Ausnahme  der  ältesten, 
unterschiedslos  neben  den  übrigen  Formen  gebraucht:  R.  Michel 
2530  gesoient;  C.  Ver  son  manoir  :  savoir  34,  quoi  90,  sowie  in  den 
Urkunden  estoit,  soient^  hoirs,  droit  etc.  —  In  den  Patois  haben  sich 
diese  schriftsprachlichen  Formen  vereinzelt  zu  ou^  entwickelt,  aber 
nur  im  Auslaut  einsilbiger  Worte:  Guernesey,  Jersey  rouais  (rex) 
P.  P.  II  16,  rouai  N.  A.  1873  p.  20,  roue  Ev.  Matth.  1875  p.  lO,  /oue 
Ev.  Matth.  VII  2,  foue  Ev.  Matth.  VIII  10,  vouaie  (via)  Ev.  Matth.  XXI 
^2;  La  Hague  roué  FI.  Litt.  or.  365;  sowie  im  Suden  der  Nor- 
mandie yW,  /ouè  nach  Agnel,  Observations  sur  la  prononciation 
et  le  langage  rustiques  des  environs  de  Paris  1855  p.  15  f.  — 
Trotz  dieser  selbständigen  Weiterentwicklung  des  mittelalterlichen 
oi  ¡st  doch  sehr  schwer  zu  bestimmen,  ob  letzteres  der  Normandie 
unter  gewissen  Bedingungen  ursprünglich  eigentümlich  war,  oder 
ob  es  in  allen  Fällen  auf  schriftsprachlichen  Einflufs  zurückzu- 
führen isU 


*   Vgl.  Suchier  in  Gröbers  Grundr,  d,  rom.  Phil.  I  600, 


380  B.  EGOERT» 

La  t.  ê,  î 
in  freier  Silbe  vor  Nasalen  entwickelte  sich  im  Mittelalter  zu 
ai  (geschr.  ai^  et'):  R.  Michel  Eleine  458,  serains  724;  Saint-Aubin- 
de-Terregate  1303  /am  (fenum);  Morsalines  1287  desmaignes 
(von  dominium)  etc.  —  In  den  Patois  zeigt  sich  nasales  ay\  La 
Hague  vedine  (vena) ,  halayne  (nfrz.  al  êne)  Fl.  E.  ;  G  u  e  r  n  e  s  e  y  fain 
M.  D.,  Mad'Mne  Ev.  Matth.  XX VU  6l 

La  t.  ê|  ï 

in  gedeckter  Silbe  zeigt  sich  im  allgemeinen  als  e,  —  Zuweilen 
tritt  daneben,  aber  zumeist  nur  im  Süden,  eine  Form  mit  nach- 
lautendem /  auf  als  ^1':  R.  Michel  seis  (siccus)  370,  meis  (missus) 
1090;  Mortain  1275,  Cou  tances  1319  leitres;  Saint-Léger 
1321  charreite\  Saint-Laurent— de-Terregate  131 1  w/^zjjíw/;  Hélie 
de  Biville  m/ (est)  147,  ¿:«'/ 152;  J.  Go  üb  er  ville  x«*//ifj  (situla)  823, 
wofür  sich  in  den  Patois  eine  entsprechende  Form  seüU  N.  A.  1872 
p.  14  findet. —  Die  Schreibung  ie  wird  in  einzelnen  Fällen  hinter  Zisch- 
lauten gebraucht,  um  letztere  als  solche  zu  charakterisieren  :  R.  M  i- 
chel  andes  811,  1319,  1936;  Hélie  de  Biville  \^q  franchies. 
Einmal  zeigt  sich  ie  auch  im  Patois  vor  r:  Jersey  nier  s  (nigros) 
N.  A.  1874  p.  4  neben  öfterem  nêr  (niger). 

Lat.  Î 
in  freier  und  gedeckter  Silbe  hat  sich  allgemein  als  /'  erhalten. 
Nur   in   vereinzelten  Fällen    zeigt   sich  ie  vor  r:    R.  Michel    dierre 
^11,  fuier  (nfrz.  fuir)  2611;  C.  Verso n  dierre  \  {lierre)   115. 


B.    Patoisentwicklungen. 

Mittelalt.  ü 

vor  Nasalen  wird  meist  zu  ö  (geschr.  eti)\  Val  de  Saire  breume 
(brume),  pílenme  (plume)  R.  G.  ;  jersey  plieume  N.  A.  1874  p.  14, 
leune  (lune)  N.  A.  1869  p.  11;  Cotentin  eune  (une)  nach  Le-Joly- 
Sénoville  etc.  —  Ebenso  auch  baheur  (behut)  in  Guernesey  M. 
D.  —  Dagegen  findet  sich  in  den  Patois  zuweilen  auch  »,  wo  die 
Schriftsprache  einen  <?-Laut  entwickelt  hat:  Val  de  S  aire,  La 
Hague,  Guernesey  lu  (leur)  M.  D.,  ciux  (cieux)  Ev.  Matth.  V  16, 
mux  (mieux)  Ev.  Matth.  V  29,  30,  yux  (yeux)  Ev.  Matth.  Xlll  27  etc. 

Mitteialt.  eu 

wird  in  den  normannischen  Patois  kontrahiert  zu  ö  {eu).  Bèze,  De 
francicae  linguae  recta  pronuntiatione  1584,  éd.  Tobler  p.  52  tadelt 
die  Aussprache  der  Normannen  und  Gascogner:  seur  (securus), 
meur  (maturus),  und  Saint-Pierre,  ein  Normanne,  berichtet  in  seinem 
Projet  pour  perfectioner  Tortografe  des  langues  d'Europe  p.  15: 
„Nos  peres  prononsoient  autrefois  .  .  j'ai  creu  .  . peu  .  .  sceu  .  .  beu.  • 
eu  .  .  leu  ,  .  conmie  nous  prononsons  .  .  feu\  nous  voions  encore  des 
traces  de  cette   prononciacion   antique   dans   les    provinces  et  sur- 


ENTWICKLUNG  DER  NOKMANDISCHEN  MUNDART.  38 1 

tout  dans  les  peïzans".^  Val  de  Saire  caseure  (cassure),  seu  (sûr) 
R.  G.;  La  Hague  alleure  (allure),  couneu  (connu)  Fi.  E.;  Néhou, 
Bricquebosq,  Gréville,  Guernesey  j«/ (sabucus)  Flore  pop.  97; 
Guernesey,  Jersey,  Cotentin  seu  (sûr)  M.  D.,  P.  P.  11  6,  creu 
(cru)  Ev.  Matth.  Vili  13,  veut  (vue)  Ev.  Matth.  II  2,  N.  A.  1873  p.  7, 
N.  A.  1874  p.  13,  FI.  E.  354;  Saint-Sauveur-le-Vicomte  aperceu 
V.  m.  II  171. 

3.  Mittelalt.  oir 

aus  lat.  orium  wird  meist  zu  ö  [eu):  J.  Gouberville  804  entonneur 
(entonnoir);  Guernesey  mir  eux  pi.  mireur  (miroir),  parleux  (parloir), 
prinseux  (pressoir)  M.  D.;  Jersey  tir  eux  (tiroir)  N.  A.  1872  p.  ig, 
mireux  R.  jers.  60. 

4.  Mittelalt.  ou 

vor  r  und  besonders  nach  Labial  entwickelte  sich  in  den 
nördlichen  Patois  zu  aue,  oua,  ouo:  Val  de  S  air  e  /ouerc  (fourche) 
R.  G.2;  Le  Vast  etc.  (Val  de  Saire)  Néhou,  Siouville,  Bric- 
quebosq,  Gréville,  Saint-Germain-des-Vaux  (La  Hague) 
moudre  (mûre)  Flore  pop.  73;  La  Hague  bouerse,  amaue,  paume  FI. 
E.;  poues  (peur)  FI.  litt.  or.  362;  Guernesey  /ouar  (four),  huar 
M.  D.,  aûhuar  (autour)  Ev.  Matth.  Ill  4,  acouore  Ev.  Matth.  XXVII 
63  ;  S  a  i  n  t-S  a  u  V  e  u  r-l  e- V  i  c  o  m  t  e  moueuri  nach  Le-Joly-Sénovil  le.*  — 
Im  Süden  zeigen  die  erwähnten  Fälle  ou:  La  Trinité,  Le  Mes- 
nillard,  Le  Mesnillard-Aubert  moure\  Saint-Patrice-des- 
Claids,  Saint-Denis-le-Vêtu  maule  Flore  pop.  73. 

Ein  ähnlicher  Zwischenlaut  entstand  in  Guernesey  vor  ö, 
das  dadurch  zu  aö  [aeu)  wurde:  daeux  (deux)  Ev.  Matth.  II  16, 
haeure  (heure)  ibid.  III  15,  /aeu  (feu)  ibid.  III  10,  XIII  40. 

5.  Mittelalt.  2 

wurde  infolge  von  „Oberen täufserung**  zuweilen  zu  ë  in  Analogie 
an  den  im  Normannischen  stets  erhaltenen  nasalen  ^-Laut,  der  im 
Französischen  zu  nasalem  a  geworden  war:  Val  de  Saire  iini 
(tante),  in  (an),  viinde  (viande),  savini  (savant)  R.  G. 

6.  Mittelalt.  e 

aus  lat.  a  oder  ë,  1  wird  nach  Joret,  Mèi.  p.  XIX  im  ganzen 
Cotentin  an-  und  inlautend  zu  oüenem  e.  Auslautend  entwickelte 
sich  im  mittleren  Cotentin  ein  „halbgutturales  ^**  (ae)^,  während  sich 
in  La  Hague  und  dem  westlichen  Cotentin,  sowie  auch  im  Süden 
(Mortainais)  0,  in  Val  de  Saire  aber  0  bildete:  Val  de  Saire  acato 
(acheter),  biaotô  (beauté),  enô  (aîné),  w  aimiô  (vous  aimiez),  apercHvo 
(apercevoir),  avo  (avoir)  R.  G.,  pro  (pré),  no  (nez),  ebenso  auch  fröre 
(frère)  in  Bar  fleur  nach  Joret,  Mèi.  p.  13.  Im  Innern  von  La 
Hague  finden  sich  dieselben  Formen  mit  dunklem  a  Fl.  E.  32. 


*  Thiirot,  Prononc.  franc.  I  445,  517  ff. 

*  Vgl.  Joret,  Mélanges  p.  XX  Anm.  3. 

'  Vgl.  Vi  e  tor,  Elemente  der  Phonetilc,  2.  Aufl.  p.  66. 


382  ß.  BGGBRT, 

7.  Mittelalt.  e 

nach  Zischlauten  und  Labialen  wird  in  den  westlichen  Patois 
gern  zu  ö:  Hélie  de  Biville  prisieu  :  canonisieu  147,  corrugieu  : 
delogieu  150;  La  Hague  feuve  (faba),  icheu  (chez)  Fl.  E.,  Fl.  Litt.  or. 
260;  Guernesey  aveur  neben  aver,  cueure  (quaerere)  M.  D.;  Saint- 
Sauveur-le-Vicomte  cheux  (chez)  V.  m.  II  353  ;  Goten  ti  n  y>ttw, 
feuffe  Flore  pop.  53. 

8.  Mittelalt^  i 

in  freier  Silbe  vor  Nasal  entwickelte  sich  in  Val  de  Saire 
I.  zu  <f  vor  n:  racene,  ruè'ne,  salene  R.  G.,  camomène  (cameh'n)  Flore 
pop.  26  ;  2.  zu  ei  vor  m  :  réime  (rime)  R.  G.  Von  Hindret,  Discours 
1687  p.  315  wird  dieser  Übergang  von  ï  zu  ei  vor  Nasal  bereits 
bezeugt:  far  eine,  cousaine,  medeceine.^ 

9.  {'entwickelte  sich  zuweilen  im  Anlaut  vor  allen  Vokalen: 
iiin,  quiquiitn  £v.  Matth.  X  14,  iutu  N.  A.  1874  p.  9,  ieu  (nfrz.  eu) 
N.  A.  1874  p.  5,  ieux  (nfrz.  eux)  N.  A.  1875  p.  4,  Fl.  E.,  ioti  (où), 
iord  (horridus),  iad  (aqua)  Fl.  E.,  iaue  M.  D.,  N.  A.  1873  p.  7,  ielle 
in  allen  Patois,  etc. 

II.    Unbetonte  Vokale. 
A.    Vor    der    Tonsilbe. 

a)  In  der  einzigen  unbetonten  Silbe  oder,  bei  mehreren 
unbetonten,  in  den  der  Tonsilbe  nicht  unmittelbar  vor- 
hergehenden Silben,  in  Kompositis  mit  mehreren  un- 
betonten auch  in  der  dieser  unmittelbar  vorangehenden 
Silbe,  wenn  sie  im  entsprechenden  Simplex  die  einzige 
Aortonige  ist. 

1.  In  der  Stammsilbe  bleiben  die  unbetonten  Vokale  zu- 
weilen erhalten,  oder  sie  entwickeln  sich  in  Analogie  an  die 
betonten:  R.  Michel  ama  (amavit)  2378,  leece  (laetitia)  764, 
2891;  Saint-Senier-de-Beuvron  13 10  Johan\  La  Hague  acalae 
(acheter)  Fl.  E.  —  R.  Michel  anceissor  411,  requierail  1806,  1809; 
C.  Verson  97  sorplus\  Mortain  1275  seissanle;  Lolif  1271,  1272 
saignor;  Equeurdreville  1315  Chierbourg\  Hélie  de  Biville  158 
liesse  (laetitia);  Val  de  Saire  donno  (donner)  R.  G.,  etc. 

2.  Infolge  Dissimilation  werden  die  unbetonten  Vokale 
oft  geschwächt  zu  e\  Ge/rqy  (Geoffroi)  Montebourg  1272;  lerjous 
(toujours)  sehr  oft  in  Guernesey,  Jersey,  etc. 

3.  Vor  Nasal  werden  die  unbetonten  Vokale  zu  e, 

Lat.  o:  Lolif  1271,  1272,  Moyon  1298,  Ouville  1278 
requenut\  Mortain  1275,  Lolif  1271  quemandemenl\  R.  Michel 
enor  40,   1303. 

Lata:  Mortain  1275  meneyre\  Ducey  1287  emener\  R.  Mi- 
chel enmai  (amavi)  2932,   Normendi  31,    455. 


^  Thurot,  Prononc.  franc.  I  222. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHBN  MUNDART.  383 

Lat  ¡:  Ducey  1287  fenbrey  (*fimarius);  R.  Michel  f mirai 
27,  etc. 

4.  In  gedeckter  Silbe  vor  r  wird  unbetontes  a  in  den 
Patois  meist  zu^:  Val  de  Saire  ^r^;'/ (argilla),  quer  bon  (carbonem) 
R.  G.,  er  jen  (argentum)  £nf.  prod.;  La  Hague  iergiei  (tardare), 
esser iáe  (exsarcitare)  Fl.  K;  Guernesey  chermair  (charmer),  cher^ 
lottair  M.  D.;  Jersey  chergi  R.  jers.  64;  Passais,  Le  Houlme 
ermelin  (Dianthus  armería  L.)  Flore  pop.  29;  J.  Gouberville  cherger 
198.  —  In  den  mittelalterlichen  Urkunden  findet  diese  Erscheinung 
sich  nicht  belegt 

5.  Vor  oder  nach  Labialis  und  u  werden  die  unbetonten 
Vokale  gern  verdunkelt  zu  a,  0,  ou\  R.  Michel  780,  832  par^  pa\ 
C  Verso n  paleie  (petite  pelle)  207;  Ducey  1261  davant  neben 
devani,  Ebenso  auch  in  Cherbourg  raiiroler  (revenir  sur  son 
trot),  Valognes  ratour  nach  Du  Méril,  Diet,  sowie  in  Guernesey, 
Jersey  ramembratr  M.  D.,  ar levée  (relevée)  R.  jers.  3,  R.  guern.  71. 
Ferner  R.  Michel /¿?(7r  (pavorem)  3277,  3297,  ouvec  1045;  Mor- 
tai n  1275  aveuques\  La  Hague  mourner  e  (ma  mère)  Fl.  Litt  or. 
168,  260,  or  moire  ibid.  197;  Guernesey  ove  (apud  hoc)  M.  D., 
Qteoe  R.  guern.  66,  aumare  ibid.  65,  tflo  (voilà)  Ev.  Matth.  XXVI 21; 
Jersey   auv'  N.  A.   1875  p.  7,   ove   R.  jers.  100,    opres  N.  A.  1873 

P-5»   14- 

6.  Vor  lat.  i  der  folgenden  Silbe  wird  tonloses  e  zuweilen 

zu  1:  Hélie  de  Biville  147  pn'sieu  (pretiata);  J.  Gouberville  ci- 
meneau  (seminellum)  118,  milleur  194;  La  Hague  chiraine  (von 
lat.  serum)  Fl.  Litt.  or.  75;  Guernesey  lichon  (lectionem)  R.  guern. 
22,  milleur  R.  guern.  10,  Signeur  £v.  Matth.  I  20;  Jersey  simné  N. 
A.  1872  p.  16. 

7.  Vor  m  wird  e  in  den  Patois  des  Nordens  zu  «:  Val  de 
Saire  sumel  (semelle),  sumd  (semer)  R.  G.;  La  Hague  fumel  i^evoì- 
nella),  sumetuhe  (sementia)  Fl.  £.;  Cherbourg,  Gréville  prumiole 
(prímula);  La  Pernelle,  Néhou,  Barneville  prumenoU\  Bric- 
quebosq,  La  Vrétot  (Val  de  Saire)  prugnole  Flore  pop.  159; 
Guernesey  yrifl«a/r  (fermer)  M.  D,  prumier  (premier)  Ev.  Matth.  I 
25;  Jerseyyrttw^r  N.  A.  1875  p.  6,    Saint-Sauveur-le-Vicomte 

fumelle  P.  m.  I  135,  sumeniire  (von  semer)  nach  Le-Joly-Sénoville. — 
In  den  südlicheren  Patois  entwickelte  sich  in  denselben  Fällen  0, 
oui  Anvers,  Saint-Germain- sur- Ay  proumerole\  Saint- Lo 
proTnenole\  Le  Lo  rey  promenole\  Orglandes  promeniole  Flore 
pop.  159. 

Ebenso  wird  e  in  einigen  anderen  Fällen  zu  0,  ou:  R.  Michel 
soron  (selon)  1085;  Ducey  1261  solon,  dou  (de  le),  douçuel  Saint- 
Au  bin-de-Terr  egate  1307  soulonc;  La  Hague  rousine  (resina) 
Fl.  E. 

b)  In  der  von  mehreren  unbetonten  der  Tonsilbe  am 
nächsten  stehenden  Silbe. 

I.  Vor  u  und  o  blieben  o  und  a  in  den  mittelalterlichen 
Texten  als  e  erhalten:  C.  Ver  son  21  plaideor   R.  Michel  pecheors 


384  B.  EGGBRT, 

651,  conneu  152,  2679;  Saint-Laurent-de-Terregate  1308» 
Poilley  1288  meu\  La  Mancellière  1308  peiisí\  Saint-Léger 
1 32 1  peussent. 

2.  Nach  dem  Darmesterschen  Gesetze  schwanden  die 
unbetonten  Vokale,  mit  Ausnahme  der  aus  tat  a  entstandenen, 
unmittelbar  hinter  der  nebentonigen  Silbe,  sobald  sie  für  die  Aus- 
sprache nicht  notwendig  waren:  menja  R.  Michel  95  etc.,  aqtivair 
(achever)  M.  D.  etc.  —  Dagegen  apertement  R.  Michel  9,  21,  lèveras 
ibid.  361.  —  Im  Futurum  schwindet  jedoch  nach  einem  Nasal 
auch  der  aus  a  entstandene  Laut:  R.  Michel  pardonra  2627,  don- 
rons   1066. 

B.    Nach  der  Tonsilbe. 

1.  a  wird  zu  ^,  wie  im  Gemeinfranzösischen.  Zuweilen  wird 
dieses  tonlose  e  im  R.  Michel  durch  ei  wiedergegeben  :  totei  2447, 
grevei  2829,  ireniei  21 2^,  ¿eis  (illas)  621,  3452. 

2.  Wie  im  Gemeinfranzösischen  schwinden  die  übrigen  un- 
betonten Vokale,  oder  werden,  wenn  sie  durch  vorhergehende  Kon- 
sonantengruppen bedingt  sind,  als  e  erhalten. 


III.    Konsonanten. 

A.  Velare. 
Lat.  c  vor  o,  u  und  Konsonanten. 

1.  c  bleibt  anlautend  erhalten:  R.  Michel  commença  31 12, 
croie  (crypta)  399;  C.  Vers  on  curer  3740,  ciosture  112  etc.;  sowie 
in  den  Patois:  Val  de  Saire  écué  (secouer),  ecrevich  (écrevisse)  R. 
G.;  La  Hague  col,  elle  (clavem)  FI.  E.;  Guernesey  croûte  (crypta) 
Joret,  Caract  p.  183. 

2.  c  wird  inlautend  zuweilen  zu  ^:  P.  Michel  segreif  segrete* 
ment  46;  Saint-Aubin-de-Terregate  1292,  Lolif  1272  segonde; 
Poilley  1300  segond;  Hélie  de  Biville  segret  172;  J.  Gouber- 
ville  segrettayre  41.  In  den  Patois:  Val  de  S  ai  re  segre  R.  G.; 
Jersey  segr etaire  R.  jers.  13,  segret  R,  jers.  14. 

3.  In  den  Patois  entwickelte  sich  vor  mittelalterlichem  û, 
weil  dies  ein  i-Element  enthielt,  zuweilen  auch  vor  ö  der  palatale 
Zischlaut  ts  (geschr.  tcK)^  der  sich  jedoch  ohne  Unterschied  neben 
k  zeigt.  Die  südliche  Grenze  dieser  Erscheinung  fällt  nicht  mit 
derjenigen  der  Entwicklung  von  ce(i)  zu  che(t)  (siehe  unten)  zu- 
sammen, sondern  liegt  im  Cotentin  nördlich  der  letzteren  in  der 
Nähe  von  Coutances  und  Saint-Lô,  während  sie  im  Osten  der  Nor- 
mandie sich  südlich  über  dieselbe  erstreckt  i:  Val  de  S  ai  re  eichu 
(ecu),  tckeum  (écume)  R.  G.;  La  Hague  tchue  (cuir),  tchurài  (curer) 
FI.  E.  48;  Guernesey  tchu  (cul),  tchier  (cuir)  M.  D.;    Jersey  tchceur 


*  Vgl.  Joret,  Mélanges  p.  Xllff. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUNDART.  385 

(cœur)  N.  A.  1873  p.  4;  Coutances,  Saint-Lô  ¡Cure  (coquere), 
wobei  k^  einen  palatalen  Verschlufslaut  bezeichnet,  der  im  Begriff 
ist,  in  den  entsprechenden  Reibelaut  überzugehen. ^ 

Lat.  c  vor  a. 

1.  c  vor  a  zeigt  sich  als  ch  in  den  mittelalterlichen  Texten 
in  der  weitaus  überwiegenden  Mehrheit:  R.  Michel  chamdelehre 
899,  chantent  987,  chasse  2735,  chápeles  3169,  Avrenches  35, 
junchier  334;  C.  Verson  char  efe  63,  champ  74,  achate  132; 
Ducey  1261  chevailer  etc.  —  In  den  Patois  findet  sich  der 
palatale  Zischlaut  s  {cK)  nach  Joret,  Carat  p.  126  aïs  alleinige  Ent- 
wicklung aus  lat  c  vor  a  im  ganzen  Süden  des  Départements  bis 
zu  einer  nördlichen  Grenze,  welche  die  Orte  Coudeville  und  Pont- 
Farcy  berührt 2;  Saint-Denis-le-Gast  cha  (calidus);  Cérences 
chat  nach  Joret  a.  a.  O.  Ebenso  findet  sich  aber  ch  neben  c  häufig 
im  Norden:  Val  de  Saire  chai  (chair),  chaté  (château),  cKva  (che- 
val), cherjie  (charger)  R.  G.;  La  Hague  chapotáe  („donner  des 
coups  précipitamment  sur  la  tête",  von  lat  caput),  chieire  (cher)  FI. 
E.;  Guernesey  chapé  (chapeau),  charme  (charmant),  chermàîr  (char- 
mer) M.  D.;  Jersey  chanter  P.  P.  I  3,  N.  A.  1875  p.  17,  cheait  (ca- 
debat)  P.  P.  I  8,  changi  (changé)  P.  P.  I  10. 

ts  (tchj  zeigt  sich  in  den  nördlichen  Patois  in  einigen  Fällen 
vor  verwandeltem  a:  La  Hague  und  Val  de  Saire  tcheu  (chez), 
tchi'en  (chien),  etchieile  (échelle)  Fl.  E.;  Guernesey  tchien  M.  D. 

s  (geschr.  Cy  s)  entwickelt  sich  stets  in  lat  casus  (chez)  auf 
den  Inseln:  cis  Ev.  Matth.  XXVI  18,  des  R.  guern.  68,  R.  jers.  52, 
sies  P.  P.  n  32,  N.  A.  1875,  p.  II,  sowie  in  Houlme  cieux  nach 
Joret,  Caract  p.  164  Anm.  5  und  Mèi.  p.  XL. 

2.  c  vor  a,  oder  qu  als  diakritisches  Zeichen  vor  verwandeltem 
a  findet  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten  in  folgenden  Belegen: 
Helia  de  Biville  cange  166,  canchón  (chanson)  169;  J.  Gouber- 
ville  caulx  (chaux)  83,  chuque  (souche)  200,  chuquet  308;  Beau- 
mont 1281  Ricard^  Keenchy,  Quenchy^  cescun;  Cherbourg  1322 
p/anque;  Cherbourg  1370  Ricart\  Equeurdreville  1315  campt 
planque  s  CaÒieul  (Eigenname);  Valognes  1271  escachter  (4  mal); 
Valognes  1318  Caoüul;  Lestre  1281  Quenchy,  cescun]  Foucar- 
ville  1275  Foucarvtlle,  capon  (imal)  neben  fÄur^i?«  (3  mal);  Ou  vi  lie 
1280  Englesqueville\  M  or  tain  1308  cescune;  Sain  t-Lau  rent-de- 
Terr  e  gate  1308  cescune;  R.  Michel  capeles  63,  content  917, 
canoines  1036,  I399i  cauces  (chausse)  1225,  Kaltes  (Charles)  1457, 
1478,  1489,  1494,  1630,  candélabres  2145,  Cause  2399,  casse 
(chasse),  251 1,  cantee  2732;  C  Verson  campart  125,  des^ 
quarqué  82  (neben  decharchié  85),  queun  (chacun)  38,  41,  97, 
seque  (sicca)   123;    P.Michel  cape  20,   car  rouges   (vgl.  Moisy,  Diet 


»  Vgl.  Joret,  Mélanges  p.  XXX. 

*  In  einigen  Ortsnamen  südlich  von   dieser  Grenze  findet   sich   jedoch 
auch  der  k-Laut.    Joret,  Mélanges  p.  XXXIX. 

Zcluohr.  r.  rom.  Phil.  XIII.  2$ 


386  B.  EGGERT, 

p.  112)  21,  car  oigne  (charogne)  31,  car  audier  e  46;  Traité  de  Mé- 
decine caude  6,    car  demoine  8. 

In  den  Patois  findet  sich  der  ^-Laut  im  Norden  des  Dépar- 
tements neben  den  bereits  erwähnten  Fällen ,  welche  ch  zeigen  : 
Val  de  Saire  ca  (chat)  cachen  (chasseur),  quire  (chaise)  R.  G. ; 
La  Hague  cairne  (camem),  capé  (chapeau),  perqué  (perche)  Fl.  E.; 
cache-pouque  (chasse-poche  in  der  Bedeutung  von  valet  du  meunier) 
Fl.  Litt.  or.  233,  carousades  (vgl.  carouges  P.  Michel  21)  ibid.  30; 
Cherbourg,  Saint-Germain-des-Vaux  caombre  (chanvre)  Flore 
pop.  173;  Valognes  équeleites  (petites  échelles),  acanchir  (réussir, 
von  chance)  Du  Méril,  Diet.;  Guernesey  camp^  caûd,  quêne  (chêne), 
queraud  (vgl.  caraudiere  P.  Michel  46)  M.  D.,  chouquet  M.  D.,  R.  guem. 
168,  Catiau-Roque  (Château-Roche)  Victor  Hugo,  Trav.  I  27,  déni-' 
quotseaux  ibid.  II  9;  Jersey  ecapper  N.  A.  1874  p.  7,  accate  N.  A. 
1874  p.  16;  FI.  E.  327,  querdons  (chardons)  R.  jers.  52;  Cotentin, 
La  Hague,  Jersey  cardron  Flore  pop.  116;  Saint-Sauveur-le- 
Vi comte  pouqtieiie  (pochette)  V.  m.  III  357,  capei  V.  m.  Il  175,  357, 
cacherie  P.  m.  II  97. 

3.  g,  j  treten  in  den  Patois  vor  einem  stimmhaften  Konso- 
nanten an  Stelle  der  stimmlosen  Laute:  Val  de  Saire  ag'vo 
(achever)  R.  G.;  La  Hague  g^val  oder  j'vai  (cheval),  g*veu,  j'veu^ 
g'viäe,  f  ville  Fl.  E.;  Jersey  ¿veux  N.  A.  1874  p.  4. 

Nach  den  vorstehenden  Belegen  erscheint  der  pikardische  k- 
Laut  für  lat.  c  vor  a  für  den  Norden  des  Départements  in  den 
mittelalterlichen  Texten  sowohl,  wie  in  den  Patois,  durch  die 
Schreibungen  f,  k,  qu  erwiesen.  Die  Schreibung  ch  mag  in  den 
mittelalterlichen  Texten  zum  Teil  denselben  ^-Laut  darstellen,  wie 
auch  in  Nichole,  das  sich  Lolif  1291,  Valognes  127 1,  Morsalines 
1287,  Ouville  1287  findet  und  in  den  Patois  die  Form  Colyn  hat 
(Fl.  E.).  Zum  andern  Teil  mag  aber  die  Form  ch  in  den  Mund- 
arten des  Département  de  la  Manche  auf  dem  Einflufs  beruhen, 
den  die  franzische  Entwicklung  des  lat.  c  vor  a  zu  ch  auf  die 
Sprache  dieses  von  der  Pikardie  am  weitesten  entlegenen  Teiles 
der  Normandie  ausgeübt  hat.  In  den  untersuchten  Patoistexten 
tritt  daher  die  franzische  Form  ch  im  Westen  häufiger  neben  dem 
^-Laut  auf  als  im  Osten,  und  es  findet  sich  im  Ev.  Matth.  aus 
Guernesey  ch  in  21  verschiedenen  Wortstämmen,  k  nur  in  deren 
16  durchgeführt,  während  R.  G.  aus  Val  de  Saire  überhaupt  nur 
8  Belege  für  den  palatalen  Zischlaut  neben  sonstigem  k  bietet. 

Lat.  c  vor  e,  i,  sowie  t  +  i  vor  Vokal. 

1 .  Die  Schreibung  c  zeigt  sich  nur  in  mittelalterlichen  Texten  : 
R.  Michel  commencier  260,  gracie  280;  C.  Verson  cesi  79,  36, 
(granché)  :  enfance  ^1;  Saint-Aubin-de-Terr egate  I2g2/acenl,  etc 

2.  ch  (Laut  ts)  findet  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten  in 
folgenden  Belegen:  HéliedeBiville  lanche  :  (aslinencej  153,  ch^etsl, 
rachine  147,  avanche  148,  che  151  etc.;  Beaumont  1281  Quenchy, 
apercheveir,    chisne;   Equeurdreville   1315    renoncherenl,    noincAon; 


ENTWICaCLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUND  ART.  387 

Cherbourg  1298  machon\  Cherbourg  1322  renoncha\  Lestre 
1281  Quenchy,  perchevetr^  aperchoivent\  Morsalines  1281  chen\ 
Morsali!) es  1287  Franche)  Saint-Joire-de-Mahon  1279  che\ 
Mon  te  bourg  1283  parchonnier^  recheveir,  puche  \  B  lain  vi  11  e  1344 
aperchevoient\  Coutances  131 7  renoncha\  Coutances  1345  piecha\ 
Ouville  1278  Franche)  Lolif  1342  Pinchon\  Mortain  1308 
rtnoncha^  rechevoir\  Saint-Laurent-de-Terregate  1308  renoncha\ 
R.  Michel  cha  287,  402,  rechut  338,  cherche  (cerea)  344,  chierge 
900,  commencha  413,  1153,  chez  (ecce  istos)  901,  chels  1057,  eschi^ 
vota  1264,  perechous  (paresseux)  1685,  chercie  2654,  ^ avenchouetit 
3393»  sembianche  3694;  C.  Verso n  machón  14,  Montpinchon  189, 
pìecha  219.  —  In  den  Patois  zeigt  sich  nur  ch\  Val  de  Saire 
aper  eh*  vo  y  cha  (ça),  chire  (cire)  R.  G.;  La  Hague,  cheyndre  (ceindre), 
plleiche  (place)  FI.  E.,  mechtchin  (médecin)  FI.  Litt.  or.  361;  Gré- 
ville,  Eculleville  (La  Hague)  cherenchon  (séneçon)  Flore  pop.  103; 
Sottevast  (La  Hague),  La  Pernelle  (Val  de  Saire),  Saint-Sau- 
veur-le-Vicomte,  Néhou,  Barn  evil  le  (Cotentin)  séranchon  ibid.; 
Le  Vast  (Val  de  Saire),  Gréville,  Guernesey,  Anvers,  Méautis, 
Orglandes,  etc.  ronche  (ronce)  Flore  pop.  72  ;  Cotentin  chWise 
(cerise)  Flore  pop.  6i;  Guernesey  bachin  (bassin),  c?uves  (caepa) 
M.  D.;  Jersey  chervé  (cerveau)  N.  A.  1874  p.  6,  ch^  (ce)  ibid.; 
Saint-Sauveur-le-Viconlte  ch*a,  fAV^/ V.  m.  II  357;  Coutances 
educhir  (adoucir)  Du  Méril,  Diet. 

3.  Lat.  qu  vor  i  entwickelt  sich  zu  tch\  Coutances  1345 
chine  (quinqué),  sowie  meist  in  den  Patois  von  Val  de  Saire  und  La 
Hague  tchynze  (quindecim),  ichitte  (quitte)  R.  G.,  Fl.  E.  In  La  Hague 
und  Guernesey  findet  sich  auch  tchi  (qui),  doch  gewinnt  kii^  das  in 
La  Hague  neben  tchi  besteht,  nach  Fleury,  Essai  p.  243  in  der 
gegenwärtigen  Entwicklung  der  Sprache  daselbst   das  Obergewicht. 

Die  Entwicklung  des  r^-Lautes  aus  lat  c  vor  e,  i  findet  nach 
Joret,  Caract.  p.  123  in  dem  gesamten,  nördlich  der  Verbindungs- 
linie von  Coudeville  und  Tessy  gelegenen  Gebiete  statt,  und  unsere 
mittelalterlichen  Texte  widersprechen  der  Annahme  nicht,  dafs  schon 
am  Ende  des  13.  Jahrh.  der  palatale  Zischlaut  ti  in  diesem  Ge- 
biete sich  finde,  da  man  auch  für  diesen  Laut  die  Schreibung  c 
verwandte,  wie  si<:h  aus  den  Reimen  granché  :  enfance  C.  Verson  51 
und  tanche  \  astinence  Helle  de  Biville  153  zu  ergeben  scheint. 


B.    Dentale. 

I.  t  und  d  vor  i  haben  in  den  Patois  die  Neigung,  in  die 
entsprechenden  gutturalen  Verschlufslaute  überzugehen. 

t  vor  i  wird  zu^:  Guernesey  nequair  (nettoyer),  orquère  (nfrz. 
ornière,  lat  orbitaria)  M.  D.,  Makyu  (Matthieu)  Ev.  Matth.,  appar^ 
kyient  (appartient)  Ev.  Matth.  XXI  22,  queskyon  (question)  Ev.  Matth. 
XXIII  35,  querpenkyer  (charpentier)  Ev.  Matth.  XIII  55,  chimqutères 
(cimetières)  R.  guern.  38,  guer queres  (jarretières)  R.  guern.  7,  Jersey 

25* 


388  B.  EGGERT, 

pitqui  (pitié)  N.  A.  1873  p.  21,   maintqui  (moitié)    N.  A.  1874  p.  6; 
Co  ten  tin  cherpanguie  (charpentier)  Joret,  CaracL  p.  126. 

d  vor  i  wird  g\  Guernesey  gya  (da),  gyahlle  (diable),  Gyu 
(Dieu),  aiguer  (aider)  M.  D.,  R.  guem  40;  Jersey  Gui  (Dieu)  N.  A. 
1873  p.  16,  aigui  R.  jers.  27;  Cotentin  Guieu  (Dieu)  nach  Le- 
Joly-Sénoville ;  Hainneville  und  Le  Vast  guie  (decern)  Joret, 
Mèi.  p.  XXV. 

2.  An  Stelle  eines  ausgefallenen  intervokalen  t  oder  d  tritt 
hiatustilgend  ein  /-  odery-Laut:  R.  Michel  seieii  (sedebat)  66,  de 
(aetatem)  2245,  2261,  oiez  2316,  leiece  (laetitia)  2364,  créiez  2503, 
ìoiez  3363.  —  Guernesey  qyiz  Ev.  Matth.  XVII  13,  crfyiz  ibid. 
XXIV  22^,  quéyiz  ibid.  XXVI  41,  creyons  ibid.  XXVI  53. 

3.  Zwischen  einem  nasalen  Vokal  und  r  fallt  in  den  Patois 
das  d  aus,  das  in  der  mittelalterlichen  Sprache  als  Obergangslaut 
zwischen  n  und  r  gedient  hatte:  Val  de  Saire  prenre  R.  G.  77; 
La  Hague  yi?  titrai,  vieyrai,  prèrai  Fl.  E.  81. 

4.  Lat  und  deutsches  s  entwickeln  sich  in  den  Patois  oft 
zu  ch\  Val  de  Saire  anchin  (aeque  sic,  nfrz.  ainsi),  cher  ge  (serica, 
nfrz.  serge),  choreic  (von  lat.  sors),  danchier  (nfrz.  danser,  nhd.  tanzen) 
R.  G.;  La  Hague  chiräyne  (sirene)  Fl.  E.;  Jersey  enchor chelee  FL 
E.  327,  enshorchelée  N.  A.  1875  p.  8. 

C.    Labiale. 

1.  Lat.  V,  germ,  w  bleiben  anlautend  in  den  Patois  des  Nor- 
dens oft  erhalten:  J.  Gouberville  vauloyent  (gaulaient)  397,  varei 
(guéret)  82g,  vé  (gué)  831;  Val  de  Saire  vepre  (guêpe),  vique 
(guichet)  R.  G.;  La  Hague  vi  (gui)  Fl.  E.;  varou  (garou)  Fl.  Litt 
or.  84,  116;  Guernesey  z/arö«,  vaûle  (gaule),  vindair  (guinder)  M. 
D.;  Saint-Sauveur-le-Vicomte  vêpe  (guêpe)  P.  m.  I  128. 

2.  Lat  b  wird  im  Anlaut  zuweilen  zu  v\  La  Hague  vláoude 
neben  bláoude  (blouse),  vaioun  (baton)  FL  E.;  Guernesey  valancines 
(balancines)  Victor  Hugo,  Trav.  I  64. 

3.  Lat  Labialis  schwindet  zuweilen  zwischen  Vokalen  und 
vor  oder  nach  r:  La  Hague  couâée  (couvée),  je  poucus,  couerture 
FL  E.;  Guernesey  mereille  M.  D.,  Ev.  Matth.  XVI  i.  Das  un- 
betonte persönliche  Pronomen  der  2.  pers.  pL  lautet  in  allen  nor- 
mannischen Patois  OS,  otiSf  oues  neben  vous.  Die  3.  pers.  im  Fu- 
turum von  avoir  lautet  im  Singular  ara  C.  Ver  son  206,  im  Plural 
aroni  C.  Verson  '^ly  182,  Sartilly  1332,  sowie  in  den  Patois  ö/rö 
Ev.  Matth.  VII  30,  34,  N.  A.  1874  p.  5.  —  Ebenso  serais  (saurais) 
R.  jers.  192. 

D.    Liquide, 
r. 
Drei   verschiedene   Aussprachen   des  r-Lautes  ^  finden   sich  in 
den  Patois  des  Département  de  la  Manche. 


VgL  Si  e  vers,  Phonetik  p.  85  ff. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHE  MÜNDART.  389 

a)  Das  uvulare  oder  Zäpfchen-r,  das  im  Französischen  all- 
gemein vorkommt,  findet  sich  nach  Joret,  Mélangés  p.  XXIII  im 
gröfsten  Teile  des  südlichen  Cotentin. 

b)  Das  (gerollte)  Zungenspitzen-r  fand  sich  in  Granville  nach 
Fleury,  Essai  p.  23  ehedem  ausschliefslich,  doch  beginnt  es  neuer- 
dings auch  hier  dem  in  Paris  gesprochenen  uvularen  r  zu  weichen. 
In  Val  de  Saire  und  La  Hague  findet  sich  das  cerebrale  r  im 
Anlaut  und  in  den  Konsonantengruppen  pr,  br,  tr,  er.  In  La 
Hague  tritt,  um  diese  Konsonantengruppen  zu  bilden,  oft  Meta- 
thesis des  r  ein  :  brelue  (berlue),  fremi  (fourmi),  froumát  (fermer), 
ecräonchi  (échancrer)  Fl.  E.,  en/roumdë  (enfermé)  Fl.  Litt.  or.  197. 
In  Guernesey  dagegen,  sowie  im  Süden  des  Départements, 
wo  das  cerebrale  r  nicht  begünstigt  wird,  tritt  oft  Metathesis  des 
r  ein,  um  die  genannten  Konsonantengruppen  zu  vermeiden  :  ierfir 
(trepidare),  iermets  (tremensem),  iermeur  (tremorem),  iersaüiair  (tres- 
saillir) M.  D.,  ter  sor j  persents  Ev.  Matth.  11  x,  pernaiz  ibid.  II  13,  Aher- 
ham  ibid.  I  i;  J.  Gouberville  827yb«r;w^«/ (frumentum);  Cotentin 
forman  Flore  pop.  216.  Ebenso  iertous  (très  tous)  Du  Mèri!,  Diet  — 
Diese  Umstellung  des  r  zeigt  sich  bereits  R.  Michel  mespernant  8, 
espernait  2518,  perneient  2541;  C.  Verson  guernier  (grenier)  136; 
Traité  de  Médecine  pernez  3,  4  etc.  Dieselbe  Erscheinung  wird 
von  Palsgrave,  L'esclarcissement  de  la  langue  françoise  1530  p.  703 
u.  704  bezeugt  und  findet  sich  nach  Agnel,  Observations  etc.  p.  80 
u.  90  auch  in  Isle  de  France. 

c)  Das  alveolare  oder  supradentale  und  intradentale  r  wird  von 
Romdahl  zum  Teil  als  „uvular"  bezeichnet  ^  und  von  Flpury  „r 
aspirée**  genannt.*  Es  findet  sich  zwischen  Vokalen  im  Norden 
des  Départements  und  auf  den  Inseln.  Nach  Romdahl,  Glossaire 
p.  13  und  Joret,  Romania  XII  592  hat  dieses  r  stets  einen  sehr 
schwachen  Stimmton.  In  einigen  Gegenden,  wie  Réville,  Gatte- 
ville  und  Bar  fleur  wird  es  daher  zu  einem  Sonanten,  oder  es 
schwindet  zuweilen  ^r  euere  [cvát)  lautet  wie  «í/?^.  In  Saint-Pierre 
schwand  es  vor  tonlosem  e  gänzlich.  —  In  anderen  Gegenden 
wird  es,  wenigstens  in  Val  de  Saire,  hiatustilgend  von  einem  dem 
deutschen  j  ähnlichen  Laute  ersetzt:  Bar  fleur  oäje  und  qyäge 
(orage)  Joret,  Mèi.  p.  XXIII,  während  Fleury  a.  a.  O.  für  den  Osten 
von  La  Hague  die  Aussprache  des  r  als  „mouilliert"  bezeichnet. 
Im  Westen  von  La  Hague  und  im  Osten  von  Jersey  in  Saint- 
Laurent  und  Saint-Pierre  wird  dieses  r  zu  dem  englischen  Laute 
ih:  Vethin,  vethe-guia,  gtutkue  N.  A.  1875  p.  15.  Im  Westen  von 
Jersey,  in  Saint-Martin,  entwickelte  sich  z  (weiches  s):  pazole,  espe- 
zance  N.  A.  1873  p.  6,  heuze  N.  A.  1873  p.  8,  natuze  N.  A.  1873  p.  9.^ 


*  Vgl.  Joret,  Romania  XII 125. 

*  Fleury,  Essai  p.  23. 

8  Joret,  Mélanges  p.  XXIII. 

*  Dieser  Übergang  von  r  zu  s  findet  sich  nach  Palsgrave  bereits  im 
16.  Jahrh.  auch  in  Paris.  Vgl.  Thurot,  Prononc.  franc.  II  146  ff.,  269  ff., 
sowie  Joret,  Mém.  de  la  soc.  de  ling.  Ill  155. 


390  B.  EGGBRT, 

In    einem  Gedichte   der  N.  A,  1875  p.  14  ÍF.  wird   die  Entwicklung 
des  r  auf  Jersey  in  dieser  Weise  lokalisiert ^ 

1.  r  wird  oft  zu  1:  R.  Michel  Elnol  (Amulphus)  1553,  etc.; 
in  den  Patois:  La  Hague  Cateline  (Catharina),  TMlbouerg  (Cher- 
bourg) Fl.  E.  361;  Beaumont  moueuli  (mourir)  nach  Le-Joly-Séno- 
ville;  Guernesey  aumare  (armoire),  cheìise  (cerise),  güoueUe  (girouette) 
M.  D.;  Saint-Patrice-des-Claids,  Saint-Denis-le-Vêtu  moule 
(mûre)  Flore  pop.  73;  Süd-Cotentin  râle  (rare)  Joret,  Mém.  de  la 
soc.  de  ling.  V  65;  Passais,  Le  Houlme  ermeltn  (Dianthus  ar- 
meria) Flore  pop.  29.  —  Eine  Vertauschung  von  r  und  1  vollzog 
sich  in  ollürs  (oreilles)  La  Hague  Fl.  Litt.  or.  362. 

2.  r  asdmiliert  sich  ofl  an  den  folgenden  Konsonanten,  be- 
sonders an  1:  R.  Michel  Kalles  1457,  1478,  etc.,  repaierons  2469; 
palier  in  einer  Bittschrift  des  Abtes  von  Mont-Saint-Michel  1308, 
citiert  von  Havet ,  Les  cours  roy.  des  îles  norm.  p.  2 1 1  (Moisy, 
Diet.  464);  J.  Gouberville  meslences  (merlans)  114;  Hélie  de  Bi- 
ville  pasler  148,  palleit  154.  —  In  den  Patois:  Val  de  Saire  und 
La  Hague  mullu  (murlu  =  chrysanteme)  Flore  pop.  108;  La  Hague 
paVla  (par  la),  mêle  (merle)  Fl.  E.;  Va  log  nés  melle  (merle)  Du  Méril, 
Diet;  Guernesey  hele  (berle)  oulair  (ourler)  M.  D.  ;  Jersey  mêks 
N.  A.  1872  p.  12,  paler  N.  A.  1873  p.  17;  Cotentin,  Avranchin 
bêle  Flore  pop.  88.  —  Ähnliche  Assimilationen  sind  cônes  (cornes) 
Fl.  E.,  R.  guern.  66,  pacKchyn  aus  par  ichyn  (par  ici)  FI.  E.  25. 

3.  r  fallt  zuweilen  aus:  R.  Michel  herbegerez  ti^,  her  beta  2T  i(), 
la(rjges  :  (sages)  226^,  dese(r)z  :  (forez)  726,  pluso(r)s  :  (vos)  708; 
C.  Ver  s  on  ceiainemmt  283.  —  In  den  Patois:  Val  de  Saire  onûre 
(ornière),  Vnote  (nôtre)  R.  G.r  La  Hague  abre  Fl.  E.,  fagonette 
(fragon)  Flore  pop.  193;  Valognes  abro  (petite  arbre)  Du  Méril, 
Diet;  Orglandes,  LeLorey,  Saint-Martin  (Jersey),  Guernesey 
punelle  (prunelle)  Flore  pop.  59;  Barneville  (Cotentin)  punéli-e 
(prunier)  Flore  pop.  58;  Moitiers-en-Bauptois,  La  Haye-du- 
Puits  pommerole  (primula);  Anvers,  Saint-Germain-sur-Ay  pou- 
mer  ole  Fore  pop.  159. 

4.  r  entsteht: 

a)  in  Assimilation  an  r  in  einer  anderen  Silbe:  torsjors  Ducey 
1287,  Saint-Léger  1321,  Valognes  1271,  Cherbourg  1298;  in 
den  Patois  terjous  M.  D.,  Ev.  Matth.  XXVIII  20,  R.  guem.  74,  tréjous 
R.  jers.  13.  Ferner  in  La  Hague  verdris  (verdier),  cardroun  (char- 
don)  Fl.  E.  100;  ord  ver  (orvet)  Fl.  Litt  or.  43  ;  Cotentin,  La 
Hague,  Jersey  cardron  Flore  pop.  1 16;  Avranchin  cherdron  Flore 
pop.  117. 


*  A  Saint-Martin  i  disent  veze 
Faisant  d*  IV  un  s  comme  en  peze  .  .  . 
A  Saint-Louothains  et  à  Saint  Pierre  . 
Nous  y  pâle  le  jerriais  pUat 
Et  non  dit  Coin    Vathin,  vethe  guia; 
LV  entre  voyelles  se  change 
En  /Ä,  est-che  pon  étrange? 


ENTWICKLUNG  DER  NORMÁNDISCHEN  ICUNDART.  39 1 

b)  aus  n  und  s  vor  Nasal:  Mor  ta  in  1275  arme  (anima), 
aumorné,  aumorne  (eleemosyna). 

e)  hiatustilgend  in  soron  (secundum)  R.  Michel   1085. 

d)  im  Anlaut  für  germanisches,  aspirirtes  h  in  Do  zu  lé  (Ost- 
grenze der  Basse-Normandie)  nach  Joret,  Romania  XII  594  ;  rèe 
(haie),  ramé  (hameau),  ronte  (honte),  etc.,  sowie  im  Cotentin  nach 
Passy,  Les  sons  du  Français  p.  22  Anm.  i:  raricot,^ 

1. 

1.  l  wird  mouilliert  in  denselben  Fällen  wie  in  der  neufran- 
zösischen Schriftsprache,  aufserdem  aber  stets  nach  Labial  und  Gut- 
tural, sowie  zuweilen  im  Anlaut  vor  einem  i-  oder  e-Laute.  Nach 
Dumas,  La  bibliothèque  des  enfans  1733  p.  159  wurde  in  der 
Basse-Normandie  gl  nach  nasalen  Lauten  ebenfalls  als  mouilliertes 
1  gesprochen  :  onlle,  anlle,  für  ongle  y  angled  Belege  aus  den  Patois 
sind:  Val  de  Saire  bile,  pílenme,  fllu  (fleur)  R.  G.;  La  Hague 
pUaontàê,  faille,  glleru  FI.  E.;  Auvers,  Cambernon,  Orglandes, 
Sottevast  cuaquéis  Flore  pop.  140;  Guernesey  aimablle,  c Hoque 
(cloche),  Here  (lire)  M.  D.,  lit  (lui)  Ev.  Matth.  I  20,  ill-ya  P.  P.  II  34, 
Ev.  Matth,  XVI  28;  Jersey  llain  (loin)  N.  A.  1873  p.  19;  Saint- 
Sauveur-le-Vicomte  g* li  (lui)  P.  m.  II  20,  i  g*ny  avait  (il  n'y  avait) 
V.  m.  II  174. 

Ofl,  meist  im  Süden  wird  mouilliertes  1  zu  /*:  bie  (blé)  C.  Ver- 
son  37.  Ebenso  in  den  Patois  von  Saint-Sauveur-le-Vicomte 
nach  Le-Joly-Sénoville  p.  12.  Femer  in  Valognes  bianchet  (von 
blanche),  fiau  (ñéau)  Du  Méril,  Diet;  Le  Hou  Ime  kieu  (clef)  Joret, 
Mél.  p.  LU,  Li  thai  re  kioque  (cloche)  Joret,  Mèi.  p.  XXIU;  Jersey, 
biaite  N.  A,  1875  p.  17;  Saint-Sauveur-le -Vicomte,  Jersey  bie 
Flore  pop.  216,  217;  Saint-Denis-le-Vêtu  (Cotentin)  kiquets  Flore 
pop.  140. 

2.  1  wird  zu  r:  R.  Michel  angre  (angle)  2534,  3486,  ar- 
changre  2533;  Hélie  de  Biville  querque  (quelque)  162.  In  den 
Patoit:  La  Hague,  Guernesey,  Jersey  baheur  (nfrz.  bahut,  lat 
bajulus)  M,  D.<,  glajeurs  (gladiolus)  Fl.  E.  58,  uers  (oculos)  Fl.  E.,  iers, 
vier  (veclus)  N.  A.1875  p.8  ;  Formen  von  vouloir  sindy^  veur,  tu  veurs, 
i  veurt  Fl.  E.  81,  Ev.  Matth.  IX  13,  N.  A.  1874  p.  11;  Saint-Sau- 
veur-Vicomte  per  emonie  (pulmonic)  V.  m.  Ill  339. 

3.  Wird  der  vorhergehende  Vokal  nasaliert,  so  schwindet  1 
im  Auslaute  oder  wird  zu  n  im  Inlaute:  Val  de  Saire  Menin 
(Mesnil),  chena  (cela);  La  Hague  nun  (nul);  Guernesey  chunna 
(cela),  chUin^-na  (celui-là)  M.  D. 


*  Die  Aussprache  des  h  als  Hauchlaut  ist  nach  Passy  a.  a.  O.  eine 
normannische  Eigentümlichkeit,  während  in  der  französischen  Schriftsprache  das 
Lautzeichen  h  (als  h  aspirée)  nur  gehraucht  wird,  um  die  Vermeidung  einer  Eli- 
sion und  Bindung  anzudeuten.  Vgl.  auch  Vi  e  tor,  Elemente  der  Phonetik, 
2.  Aufl.  p.  106. 

*  Thurot,  Prononc.  franc.  II  298. 


392  B.  EGGERT, 

4.  1  wird  vokalisiert  und  entwickelt  sich  hinter  o,  a,  e  in  ge- 
deckter Silbe  zu  Uf  während  es  hinter  i,  wie  auch  zuweilen  hinter 
o  eine  Dehnung  des  vorhergehenden  Vokals  bewirkt:  Saint- 
Aubin-de-Terr egate  1292,  1298,  1303,  etc.  souz;  Coutances 
1312  voudrent'y  Coutances  1317  vout\  Lolif  1271,  Ouville  1280, 
etc.  auirey  saufe',  Lolif  1291  queus  (quales),  ceus  (ecce  il  los);  Saint- 
Aubin-de-Terregate  1307  qut'ms,  Lande-d'Airou  iceuSy  queeuls. 
Auch  in  der  3.  pers.  pl.  des  unbetonten  persönlichen  Pronomens 
(n frz.  ils)  tritt  Vokalisation  des  1  ein:  Montebourg  1272,  Anne- 
ville  1280,  Agon  1297,  Ouville  1278  etc.  etis.  Das  Suffix  ellos 
(pi.)  entwickelte  sich  zu  laus,  das  sich  neben  eaus  schon  in  einigen 
mittelalterlichen  Texten  findet:  J.  Gouberville286  nuuviau;  Cou- 
tances 1312,  £queurdreville  1315  boisstaus.  In  den  Patois 
zeigt  sich  die  Form  tao  im  Val  de  Saire  bis  nach  Cherbourg, 
sowie  im  Cotentin  und  auf  Jersey  und  Guemesey  (Joret,  Mèi. 
p.  XXXIX),  während  man  im  Innern  von  La  Hague  es  spricht:  nou" 
viau  R.  jers.  48,  hiatix  :  piau  Fl.  or.  363 ,  coipiaux  Victor  Hugo, 
Trav.  I  62,  agnes,  coûtes  Fl.  E.  p.  57.  In  einigen  Gegenden  hat 
man  tao  teilweise  auch  auf  den  Singular  übertragen  wie  in  der 
Schriftsprache  :  Cherbourg«»  batïaô,  un  coutiad  Fl.  E.  p.  5  7  ;  Saint- 
Sauveur-le-Vicomte  vaissiau  V.  m.  II  172,  hiau  V.  m.  II  271.  — 
Assimilation  des  vokalisierten  l  an  den  vorhergehenden  Laut  findet 
statt  im  R.  Michel  cop  138,  docenient  992,  Hidehert  3068,  Hideman 
3080. 

5.  l  fiel  in  den  Patois  aus  in  Val  de  Saire,  Guemesey  pu 
(plus),  pûtô  R.  G.,  M.  D.;  Saint-Sauveur-le-Vicomte  pu  V.  m.  II 
271,  P.  m.  II  20. 


E.    Nasale. 

1.  m  und  n  bewirken  die  Nasalierung  der  ihnen  vorhergehenden 
Vokale  und  werden  oft  ohne  Unterschied  zur  Bezeichnung  der 
Nasalierung  gebraucht:  R.  Michel  Ver  sum  :  Ohdun  2459,  chamde- 
lehre  899,  assenhlei  213;  C.  Verson  biem  159;  Saint-Aubin-de- 
Terregate  1292  Adan\  Poilley  i^po  aconplir\  Ducey  1287  samz 
Coutances   1300,  Lestre   1281,  Beaumont   1281  enu 

2.  Die  Nasalierung  bleibt  auch  vor  nasalen  Konsonanten  er- 
halten, wo  sie  in  der  neufranzösischen  Schriftsprache  im  allgemeinen 
geschwunden  ist  h  Val  de  ^2luçî  janmats  R.  G.,  honme  Enf.  prod.; 
Cotentin  fenme  (Le- Joly-Séno ville)  etc.  Im  17.  und  18.  Jahrh. 
sprach  man  in  der  Normandie  can-ne  (mit  nasalem  a)  nach  Hin- 
dret.  L'art  de  prononcer  parfaitement  la  langue  françoise  1696 
P»  305  î  constan-meniy  dan-ner  (damner),  An-ne,  an-née,  en-noblir  „avec 
le  nasal  et  le  n  consone"  Dumas,  La  bibliothèque  des  enfans  1733 
p.  135  und  197;  înon  nami,  on  nignore,  certain  nauteur  etc.  Domergue, 


*  Vgl.  Suchier  in  Grobers  Grundr.  d.  rom.  Phil.  I  589. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUNDART.  393 

Manuel    des    étrangers    amateurs    de    la    langue    Françoise    1805 
p.  484.* 

3.  e  und  i,  zuweilen  auch  u  werden  im  allgemeinen  nasaliert, 
auch  wenn  kein  nasaler  Konsonant  folgt  :  cen  (ecce  hoc)  findet  sich 
sehr  häufig  in  den  mittelalterlichen  Texten,  R.  Michel  26,  67,  96 
etc.,  C.  Verson  140  etc.,  Saint-Aubin-de-Terregate  1307,  Poil- 
ley  1288,  Lolif  1278,  Sartilly  1332,  etc.;  jen  (ego)  R.  Michel 
480,  2212,  2906  etc.  In  den  Patois:  Val  de  Saire  amin  (ami), 
anchin  (ainsi),  chin  (ci)  R.  G.;  La  Hague  aindtei  (aider),  venun  (venu) 
FI.  E.  ;  G  u  e  r  n  e  s  e  y  â minse  (chemise)  M.  D.  ;  Jersey  minserable  FI . 
E.,  chein  N.  1875  p.  3  amins  R.  jers.  185;  Nord-Cotentin  annin 
(inodium),  gnin  (noctem)  Joret,  Mél.  p.  XXVI.  Auch  das  aus- 
lautende nachtonige  e  hatte  im  17.  Jahrh.,  als  dasselbe  noch  ge- 
sprochen wurde,  nasalen  Klang:  „Les  Normands  font  passer  Te  fé- 
minin par  les  nés  et  lui  donnent  un  son  qui  approche  de  la  voyelle 
nasale  an  ou  de  la  voyelle  nasale  ein,^*  Dangeau,  Essais  de  gram- 
maire 1694  éd.  B.  JuUien  1849  III  15.  Dasselbe  bezeugen  Buffier, 
Grammaire  françoise  1709  und  Boindin,  Remarques  etc.  1709:  Man 
sprach  péran,  guéran  für  père,  guère.'^ 

4.  n  wird  zu  1  oder  r  infolge  Dissimilation:  La  Hague  erselin 
(arsenic),  velyn  (venin),  chalouegne  (canonicus),  cherenchôun  (senecio- 
nem)  FI.  E.,  sowie  im  ganzen  Gebiete  des  Départements  seranchôn, 
cherenchon,  chirançon,  charançon  (séneçon)  Flore  pop.  103. 

5.  n  assimiliert  sich  zuweilen  an  r  im  Futurum:  R.  Michel 
durra  (donnera)  2076,  dorrei  1026,  merra  (mènera)  1041.  —  Gu er- 
ne sey  doûraiz  (donnerez)  Ev.  Matth.  I  21. 

F.  Aile  auslautenden  Konsonanten  verstummen  in  den  Patois: 
Val  de  Saire  seu  (seul,  sœur,  soif),  adre  (adroit),  qui  (quel)  R.  G.; 
La  Hague  se  (sec).  Davi,  ega  (égal),  â  (as)  FI.  E.;  Guernesey  heu 
(bœuf),  quai  (quel)  M.  D.;  Jersey  cœu  (cœur)  N.  A.  1873  p.  ly^ 
Saint-Sauveur-le-Vicomte  su  (sud)  Ens.  II  192,  iueux  (tueur)  P. 
m.  II  21,  queque  V.  m.  II  340,  P.  m.  I  195.  —  Diese  Erscheinung 
findet  sich  bereits  im  J.  Gouberville»«^  (mal)  814,  marescha  (ma- 
réchal) 52  und  R.Michel  que  (quel)  2216. 


IV.   Flexion. 

A.    Substantiv  und  Adjektiv. 

1.  Die  altfranzösische  Deklinationsregel  wird  im  R.Michel,  aufser 
bei  den  Eigennamen,  meist  noch  gewahrt,  in  den  mittelalterlichen 
Texten  ist  sie  nicht  mehr  in  Kraft. 

2.  In  den  Patois  bleibt  das  im  Auslaut  des  Singular  ver- 
stummte  r   im  Plural   erhalten,    indem    das   ursprünglich   zur   Be- 


*  Thurot,  Prononc.  franc.  I  447  if.,  522,  559. 

*  Thurot,  Prononc.  franc.  I  165. 


394  B.  EGGBRT, 

Zeichnung  des  Plurals  dienende  s  sich  an  das  r  assimilierte  und 
dieses  verstärkte  :  la  mé,  les  mer  Fl.  E.,  le  mireux,  les  mireur  M.  D.  — 
Ebenso  bleiben  die  auslautenden  Konsonanten  im  Femininum  der 
Adjectiva  erhalten:  hruta^  fem.  brutal]  cheii,  fem.  chetiv  Fl.  E.  58. 

3.  Das  Possessivverhältnis  wird  wie  im  Altfranzösischen  durch 
a  ausgedrückt,  das  zuweilen  auch  weggelassen  werden  kann  :  la  seu 
a  Roz  R.  G.;  la  maison  a  Pierre^  la  maison  Pierre  M.  D.  p.  i. 

B.    Pronomen. 

I.    Personale, 
a)  Unbetonte  Formen. 

I.  pers.  sg.  nom.:  y>,  jen  R.  Michel  480,  2212  etc. 

I.  pers.  s  g.  ace.  zeigt  in  den  Patois  neben  me  nach  Moisy,  Diet, 
p.  39  die  Form  em\  je  ne  eréis  pas  que  j*em  marie  R. 
jers.  129,  die  jedoch  wohl  nur  als  Schreibung  für  stimm- 
haftes m  aufzufassen  ist. 

3.  pers.  sg.  mase.  nom.  lautet  in  den  Patois  vor  Konsonanten, 
sowie  in  Frage-  und  Ausrufsätzen  ix  i  voulut  R.  guern. 
41,  va^t-i  agever  sa  tâche?  Moisy,  Diet.  p.  LXXI. 

3.  pers.  sg.  mase.  ace.  findet  sich   zuweilen  als  el  R.  jers.  17,  127. 

3.  pers.  s  g.  fem.  nom.  (nfrz.  elle)  lautet  im  Mittelalter:  elle  Saint- 
Léger  132 1  etc.;  ele  Coutances  131 1  etc.;  el  R.  Michel 
929,  933,  C.  Verson  46.  In  den  Patois:  ielle  Guerne- 
sey  Ev.  Matth.  I  18;  aile  ibid.;  al  R.  guem.  m;  ouïe 
Jersey,  François  Victor  Hugo,  N.  i.  p.  2  ;  oulle  R.  jers. 
236  ;  ol  Val  de  Saire  R.  G.  67,  La  Hague  Fl.  E.  64  ; 
sowie  nach  Abfall  des  auslautendem  1  :  a  Guernesey 
Ev.  Matth.  I  18;  0  Val  de  Saire,  La  Hague;  ou  R. 
jers.  236. 

1.  pers.  pi.  wird   in   den  Patois,   wie   bereits   im    16.  Jahrh.'    stets 

durch  je  wiedergegeben ,    doch   ist  dieser  Gebrauch    in 
unseren  mittelalterlichen  Texten  nicht  nachweisbar. 

2.  pers.  pl.  hat  in   allen  Patois   neben  vos,  vous  die  Nebenformen 

öS,  ous,  über  deren  Vorkommen  im  Altfranzösischen  Tobler, 
Beiträge  p.  2 1 2  handelt.^  Dieses  Pronomen  wird,  wenn  es 
hinter  dem  Verb  steht,  mit  Ausschlufs  der  Verbalendung 
dem  Verbalstamme  unmittelbar  angefügt:  sav'ous  La 
Hague  Fl.  E.  62  ;  qyous  Guernesey  Ev.  Matth.  XXI  16, 
faitous  ibid.  XXI  2}^,  voulous  ibid.  XXVII  21,  creirious  R. 
guern.  46.  Schon  seit  dem  16.  Jahrh.  findet  sich  diese 
Eigentümlichkeit  sehr  häufig:  es  tous,  die  tous,  faictous,  vous 
caufous  (vous  chauífez-vous  ?)  Fabri,  Le  second  liure  de 
vraye  rhétorique  152 1;  aVous,  sa  Vous  Meigret,  Traité 
touchant  le  commun  vsage  de  Tescriture  françoise  1542; 

*  Palsgrave,  L'esclarcissement  de  la  langue  françoyse  1530  p.  331. 
2  Vgl.  hierzu  Behrens,  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  XHI  408  ff. 


ENTWICKLUNG  DER  NOKMANDISCHEN  MUNDART.  395 

avoo  (avez-vous),  soo  (savez-vous)  Saint-Liens,  De  pro- 
nuntíatione  linguae  gallicae  1580.  Ebenso  wird  avotis 
und  savons  belegt  von  Cauchie  1587,  Estienne  1582, 
Beza   1584,  Masset  1606,  etc.^ 

b)  Betonte  Formen. 

I.  pers.  sg.  lautet  im  Mittelalter  mei  neben  moi  Lestre  1281,  etc. 
in  den  Patois  mé  Val  de  Saire  R.  G.  ;  mèi  La  Hague, 
Jersey  Fl.  E.;  mai  Saint-Sauveur-le- Vicomte  V.  m.  Il  24. 

3.  pers.  sg.  mase,    im    Mittelalter:    lui   Foucarville  1275,    Ouville 
1280  età,    //   Anneville   1280,    Coutances   1298,    Saint- 
Auhin-de-Terregate  1298.      In    den    Patois:    //  Val  de 
Saire  R.  G.  La  Hague  Fl.  E. 
„  fem.  im  Mittelalter,  nördlich:  He,  ly  Cherbourg  1320; 

lie  R.  Michel  Hs.  A  3516;  südlich:  ley,  ie  :  (gardé) 
R.  Michel  Hs.  B  3806.  In  den  Patois,  nördlich:  liei 
La  Hague  Fl.  E.;  He  R.  jers.  153,  175;  südlich:  lei 
Mont-Saint-Michel  nach  Le  Héricher.^ 

2.    Possessivum. 

a)  Unbetonte  Formen. 
Der  Nominativ  zeigt  sich  im  R.  Michel: 
I.  pers.  mase,  sg.:  mis  2218. 
„  pi.:  mi  2213. 

3.  pers.  mase,  sg.:  sis  700,   1458;  si  1454;  sies  2380;  seis  1184. 

•Der  Accusativ: 
3.  pers.  sg.:  sen  C.  Verson  105. 
„       pi.:  si  R.  Michel  283,  329. 
In  den  Urkunden  hat  sich  der  Nominativ  bereits  an  den  Accu- 
sativ angebildet  und  in  dieser  Form  in  den  Patois  weiterentwickelt: 
I.  2.  3.  pers.  s g.  man,  tan^  san  Val.  de  Saire  R.  G.;    men  R.  guern. 

85,  ten  83,  Fl.  Litt  or.  205,  360. 
I.  2.  pers.  pi.  not,  vol  R.  jers,  139,  R.  guern.  15. 

b)  Betonte  Formen. 

I.  pers.  mase:  mien  R.  Michel  1024. 

„        fem.:  meie  R.  Michel  1990. 
3.  pers.  mase:  //*  suens  R.  Michel  1266;  as  sotuns  Coutances  1345. 
In  den  Patois  bilden  sich  alle  Formen  an  mien  an. 

3.    Demonstrativum. 

a)    Substativischcs. 

mase,  und  fem.  im  Mittelalter:  celi VoiWey  1300.  —  In  den  Patois 
wird  das  mase,  und  fem.  des  substantivischen  Demon- 
strativpronomens   (nfrz.  celui,  celle)    durch    die   entspre- 


>  Thurot,  Prononc.  franc.  I  Il8  f.,  175,  II  255. 

'  Mém.  de  la  soc.  des  antiquaires  de  la  Normandie  XXIV  801. 


39^  B.  EGGERT, 

chenden  Formen  des  absoluten  possessiven  Pronomens 
der  3.  Person  (nfrz.  le  sien,  la  sienne)  ersetzt:  Val  de 
Saire  Psie,  la  siene  R.  G.  ;  La  Hague  le  ct'eyn,  la  cieyne 
FI.  E.;  Guernesey  le  cien^  les  ceins  M.  D.;  Jersey  les 
cheins  N.  A.  1873  p.  17.  Daneben  les  cheux  N.  A.  1873 
p.  6.  —  Dieser  Gebrauch  findet  sich  schon  im  16.  Jahrb., 
wie  Henri  Etienne,  Traicté  de  la  conformité  du  langage 
Francois  auec  le  grec  1565  bezeugt:  „Tout  ainsi  qu'on 
adjouste  ci  après  ceux,  quand  il  sert  de  pronom,  aussi 
le  populaire  adjouste  souvent  ceste  particule  les  aude- 
vant  de  ceuXy  tenant  lieu  d'article  comme  les  ceux  de  la 
maison;  c'est  la  tournure  grec  oï  ajcò  Tr¡Q  olxlaç**.  — 
Zuweilen  wird  der  einfache  Artikel  in  demonstrativem 
Sinne  als  substantivisches  Fürwort  gebraucht:  pour 
racconstrer  mes  bottes  et  les  de  Symmonet  J.  Gou- 
berville  102.  Mit  Bezug  auf  diese  Patoisformen  könnte 
man  vielleicht  auch  die  in  mittelalterlichen  Texten 
sich  fi^idende  Anwendung  des  substantivischen  Possessiv- 
Pronomens  an  Stelle  des  adjektivischen  in  demonstra- 
tivem Sinne  auffassen  :  //  promisi  pour  lui  et  pour  ses 
hers  andit  preneour  et  as  souens  hers  etc.     Cou  tances  1 345. 

neutr.  Die  mittelalterlichen  Formen  sind  ce\  ceu  C.  Verson  16; 
eoe  Traité  de  Médecine  4;  che  Saint- Joire-de-Mahon 
1279;  ^^^>  ^^^^  Ouville  1278,  Beaumont  1281,  etc.; 
icen  R.  Michel  189,  22*],  837.  —  In  den  Patois  lautet 
dieses  Pronomen:  che  {qui  estuche  que  ch'est)  Franc- 
Vict.  Hugo,  N.  i.;  chen  R.  jers.  96  ;  chu  R.  guem.  95. 

Il)  Artikel. 

mase.  sg.  nom.:  li\  le  Valognes  1271,  Morsalines  1281. 
„        acc.  :  le  Valognes  1271. 
„  pi.  nom.:  li\ 
„         acc:  les  R.  Michel,  etc. 

Verbindungen   von   Präpositionen   mit  dem  Artikel  sind  in 
der  mittelalterlichen  Sprache: 

a  le  zu  au  Ouville  1278.  de  le  zu  del  C  Verson  15, 
Ouville  1280;  deu  Ouville  1278,  1280,  Anneville  1280; 
dou  Ducey  1261;  du  Montebourg  1272.  en  le  zu  <r/ 
R.Michel  162 1,  Lolifi272;  eu  C.  Verson  23,  Ouville 
1278.  a  les  zu  as  C.  Verson  9,  Ouville  1278,  Anne- 
ville 1280.  de  les  zu  des  Ouville  1278,  etc.  en  les 
zu  es  Lolif  1271,  172,  etc.  —  In  den  Patois  zeigen 
sich  aufser  den  in  der  Schriftsprache  gebräuchlichen 
Verbindungen:  a  les  zu  os  Val  de  Saire  R.  G.  en 
les  (als  Dativ  des  Artikels)  zu  es  La  Hague  FI.  E.; 
Guernesey  Ev.  Matth.  XDÍ  i,  XXVII  34,  R.  guem.  109; 
Jersey  R.  jers.  ^2. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUNDART.  397 

c)  Adjektivisches. 
a)  ecce  iste. 

Mittelalter, 
fem.  s  g.:  ceste  Ouville  1278. 
mase.  pi.  ace:  ces  Ouville  1278;  chez  R.  Michel  901. 

Patois, 
mase,  sg.:  chu  R.  jers.  28,  FI.  Litt.  or.  197. 
fem.  s  g.:  ch*te,  cKt  FI.  Litt.  or.  197,  etc. 
mase.  u.  fem.  pi.:  che,  ches  R.  jers.  28. 

^  ecce  tile. 

mase,  s  g.  nom.:  cil  Foucarville  1275. 

„  ace:  cel,  iceuz  Ouville  1280;  icelut  ibid.  1278. 

„  pi.  ace:  cels  Ouville  1278;  icels  ibid.;  cens  ibid.  1280. 
fem.  sg.  :  ícele  Anneville  1280. 

4.  Relativum. 

a)  Substantivisches, 
mase.  u.  fem.  ace.:  qui\  eut  R.  Michel  1376. 

„         neutr.  que\  quei  R.  Michel  665,    1431;  de  quoi  Lolif  1278; 
decoi  Saint- Aubin-de-Terre gate  1292. 

b)  Adjektivisches. 
mase,  s  g.  nom.:  liquel,  lequel  Lolif  1278. 

„       pi.  nom.:  /é?j  quieux  Saint- Aubin-de-Terregate  1307. 

„  ace.:  desquels  y  les  quels  Lolif  1278. 

fem.  s  g.:  la  quel  Ouville  1278,  Foucarville  1275. 

„    pi.:  lesqueilles  Lande-d'Airou  1302. 

In  den  Patois  wird  qui  für  lequel,  laquelle  auch  nach  Präpo- 
sitionen stets  angewendet:  Ch'est  la  saison  dam  qui  nou  sème  Porge 
N.  A.  1872  p.  16.  —  Ebenso  steht  in  den  Patois  qui  für  schrift- 
sprachlich quoi:  Grí avait  poun  de  qui  rire  R.  jers.  27,  sowie  für  que 
in  gewissen  Redensarten:  coûte  qui  coûte  R.  guern.  11. 

5.  Indefinita. 

a)  Substantivische. 
I.  Nfrz.  on  findet  sich  in  dieser  Bedeutung  in  den  mittel- 
alterlichen Texten  stets  als  len  C.  Verson  13,  14,  215,  etc.;  Ouville 
1278,  Coutanees  1295,  131 2,  13 19,  Saint-Aubin-de-Terregate  1307 
etc.  Das  anlautende  1  assimilierte  sich  an  den  auslautenden  Nasal, 
wofür  sich  in  w^/w  Gormund  und  Isembart  8,  40,  64,  86,  137,  163 
die  ältesten  Belege  finden.  In  den  Patois  des  Département  de 
la  Manche  lautet  daher  dieses  Pronomen  stets  non  oder  no  oder, 
mit  hiatustilgendem  s,  nos,  nous.^  R.  guern.  13,  121,  R.  jers.  27, 
Fl.  Litt  or.  197  etc. 


*  Fleury,  Essay  p.  65  f.  erörtert  die  von  ihm  selbst,  von  Joret  und  von 
Havet  aufgestellten  anderweitigen  Ansichten  über  die  Entstehung  dieser  Pro- 
nominalform. 


398  B.  EGGERT, 

2.  Nfrz.  chacun  findet  sich  in  den  mittelalterlichen  Texten 
als  chescun  C  Verson  39  etc.,  ceschun  Englesqueville  1271,  cesatn 
Lestre  1281  etc.;  queun  C.  Verson  38,  41,  checune  J.  Gouberville  81. 
In  den  Patois:  chaquiun  Ev.  Matth.  XVI  27,  XX  9,  10. 

3.  Nfrz.  aucun  wird  zuweilen  ausgedrückt  durch  miche \ 
Nou  fCen  a  r'veu  mèche  R.  jers.  151,  sowie  picche  bei  Delisle,  Actes 
norm,  de  la  Chambre  des  Comptes  p.  29  (vgl.  Moisy,  Diet  488). 

b)  Adjektivische. 

1.  La  t.  qualis  hat  im  Mittelalter  die  Formen  quel\  qutil 
Lolif  1291,  Saint-Léger  1321,  Anneville  1280;  queis  Ouville  1280, 
Montebourg  1283,  Saint- Joire-de-Mahon  1279;  quieux  Saint-Aubin- 
de-Terregate  1307  und  Hélie  de  Biville;  qué  R.  Michel  2212.  —  In 
den  Patois  quU  quil^  quüz  Val  de  Saire  R.  G. 

2.  Lat.  talis  lautete  im  Mittelalter:  ieille  Ducey  1287;  iül 
Coutances  13 12.  —  In  den  Patois  iti  N.  A.  1873  p.  12;  Helles  R. 
jers.  135;  Heul  Moisy,  Diet.  p.  LXVIII. 

3.  Nfrz.  quelque  zeigt  die  Patoisformen :  queque  V.  m.  II  430, 
P.  m.  I  195;  quique  R.  G.;  quiqu^  R.  jers.  167,  244,  qutques  R.  jers. 
46,  52. 

6.    Aile  unbetonten  Pronomina 

verlieren  in  den  Patois  ihren  Vokal  vor  einem  vokalischen  Anlaut 
des  folgenden  Wortes,  auch  wenn  das  Pronomen  einen  konsonan- 
tischen Ausgang  hat:  f  (je),  /*  (tu  und  te),  /'  (le,  la);  m^n  (mon, 
ma),  m^z  (mes);  ch*  (ce),  ch*t  (cette);  qu*  (qui,  pron.  rei.  und  interrog.) 
R.  G.  67  ÍF.,  FI.  E.  61  ff.  Der  Vokal  des  männlichen  singularen 
Artikels  le  wird  jedoch  auch  vor  konsonantischem  Anlaut  des  fol- 
genden Wortes  stets  elidiert:  rpère  Moisy,  Diet  p.  LX. 

C.    N  u  m  e  r  a  1  i  a. 
I.    Cardinalia. 

1.  nom.:  uns  R.  Michel  191 7. 

ace:  un  Foucarville  1275;  ung  Cherbourg  1320,  1322;  une 
Montebourg  1283.  —  tun  Ev.  Matth.  XIII  28. 

2.  nom.:  dui  R.  Michel  306,   1916;  amhedui  2425. 

ace:  meist  dous"^  R.  Michel  500,  1488,  1807,  Saint- Aubin-de- 
Terregate  1292,  1298,  1303,  Sartilly  1332;  doux  Lolif  127 1, 
1272,  1343;  dos  R.  Michel  1068;  dod  R.  Michel  480;  dues 
R.  Michel  3004;  deus  Ouville  1278,  1280,  Foucarville  1275; 
deuz  Morsalines  1281.  —  deux  R.  jers.  129;  daeux  Ev.  Matth. 
II  16;  daeuss  R.  guem.  11. 

3.  ires  Montebourg  1283;  treis  R.  Michel  1520,  Montebourg  1283, 
Equeurdreville  13 15;  ireiz  Saint- Joire-de-Mahon  1279;  irais 
Poilley  1300.  —  treis  R.  guem.  117,  N.  A.  1873  p.  9. 


*  Vgl.  Böhmer  Romanische  Studien  III  603. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MÜNDART.  399 

4.  quatre  Ouville  1280.  —  quaf  R.  guern.  32. 

5.  cinq  Montebourg  1272;  ««¿•R.Michel  1657,  Montebourg  1272; 
Cou  tances  1295;  ¿-Ä/wr  Cou  tances  1311,  1345.  —  chinq^,\çx%, 
56;  chynq  Fl.  E. 

6.  seis  R.  Michel  1380,  Lande-d*Airou  1302;  síes  Ouville  1280; 
su  Ouville  1278.  —  sie  R.  G. 

7.  sept  Ouville  1278,  Cherbourg  13 13;  set  Lolif  1272;  sät,  seipt 
R.  Michel  1068,    1069,    1294;    soipt  Saint- Aubin-de-Terregate 

1303- 

8.  oit  R.  Michel  1069;  oict  Coutances  1298;  oiet  Lolif  127 1;  ouict 

Saint-Laurent-de-Terregate  1303;  (?««'/ Ouville  1280,  zì;// Ouville 
1278.  —  huit  Joret,  Mèi.  p.  XXIX. 

9.  «0^  Lande-d'Airou  1302,  Coutances  13 19  ;  noief  Saint- Joire- 
de-Mahon  1279;  neof  Beaumont  1269;  «o?í{/"  Saint-Aubin-de- 
Terregate  1303;  neuf  Coutances  1312.  —  neu  R.  jers.  34. 

10.  dez  Saint-Senier-de-Beuvron  13 io;  deiz  R.  Michel  1223;  Cou- 
tances 13 19;  deis  Lande-d'Airou  1302;  dies  Coutances  1297; 
dis  Ouville  1278;  diz  Beaumont  1281.  —  dië,  guie  Joret,  Mèi. 
p.  XXV. 

11.  onze  Valognes  1271. 

12.  douze  Montebourg  1272;  doze  Lolif  1272. 

13.  treze  Ouville  1280. 

14.  quatorze  Lolif  1271.  —  quatorze  N.  A.  1873  p.  9;  quator  Moisy, 
Diet.  p.  LXVII. 

15.  quinze  Foucarville  1275.  —  tchynze  FI.  E.;  quin  (nur  vor  jours) 
Moisy,  Diet.  p.  LXVII. 

20.    vint  Ouville  1278,   1280. 

40.    quarante  Ouville  1280. 

50.    cinquante  Ouville  1280. 

60.    sexante  Foucarville   1275,    Valognes    1271;    sessante    Coutances 

1295;    seixante    Ouville    1278,    Montebourg   1272;    seisante  R. 

Michel  1380.  —  sessante  Ev.  Matth.  XIII  28. 
70.    septante  Ouville  1278;  seitante  R.  Michel  1294. 
80.    ouitante  Anneville  1280;  quatre  vins  Ouville  1280. 
90.    nonante  Coutances  1295,   1297. 
100.    cenz  Ouville  1278.  —  chent  Ev.  Matth.  XVIII  12. 
1000.    mil  Ouville  1278. 

2.    Ordinalia. 

L    la  premiere  Lolif  1271.  —  prumier  Ev.  Matth.  I  25,  N.  A.  1873 
p.  1 8  ;  préy  preu  Moisy,  Diet.  LXVII. 

n.    le  segoni  Poilley   1300;    la   segonde  Lolif  1271.    —    s^gond  R. 
jers.  19. 

m.    tierce  Lolif  1271;    treziesme   Saint-Joire-de-Mahon    1279;    ter  s, 
ter  ce  Traité  de  Médecine  5,  6. 

VL    quarte,  V.  quinte,  VI.  seste,  VII.  seme,  VIII.  oitiesme,  IX.  noviesme, 
Lolif  1271. 


/^OO  B.  EGGERT, 

X.    deziesine  Lolif  1271;  diesme  C.  Verson  126. 
XI.    onziesme  Lolif  1271. 

D.    Verbum. 

I.    Schwache  Verbalformen, 
a)   Indicativ. 
Präsens  und  Futurum  zeigen  im   all^^emeinen  in  ihrer  Ent- 
wicklung von  derjenigen  der  Schriftsprache  keine  Abweichung. 

1.  pers.  pl.  lautet  auf  on,  ons,  zuweilen  auch  um,  uns  im  R.  Michel 

trovum  :  {successions)   1066. 

2.  pers.  pi.  hat   im   mittelalterlichen  Süden    die   Endung  ez  neben 

ei'z  :  R.  Michel  {/eiz)  :  créiez  2502. 

Das  Präsenz  der  ersten  Person  von  lat.  esse  lautet  im  sg.:  m, 
sieis  M.  D.,  Fl.  E.,  im  pl.:  simes  Guernesey  M.  D.  ;  sieimes  Fl.  E. 
Diese  Pluralformen  sind  in  Analogie  an  den  Singular  gebildet  und 
finden  sich  neben  soumes  Fl.  E.  p.  75. 

Die  Präsensformen  von  lat.  manduco  entwickelten  sich  im 
Normannischen  mit  betontem  u  und  lehnten  sich  dabei  in  der  Ent- 
wicklung des  Stammauslautes  an  den  Infinitiv  an  *:  mangiue  Traité 
de  Médecine  4.  —  In  den  Patois  lautet  das  Paradigma: 

Val  de  Saire.  La  Hague. 

fmaju  je  möüejus 

tu  maju  tu  móu^jus 

i  maju  i  móuejui 

j*  majon  je  móüéjons 

vo  maje  voz  môuéjieiz 

i  muju  i  móüéjuenL 

Im  Futurum  von  donner,  bailler,  laisser  fallt  das  e  der  Infinitiv- 
endung aus,  und  der  vorhergehende  Konsonant  assimiliert  sich  an 
r:  donrons  R.  Michel  1066;  je  dourais  R.  guern.  68;  barra  R.  jers. 
1 7;  y  bâdrais  R.  jers.  84  ;  leirons  R.  Michel  37 1 1;  lairrons  N.  A.  1875 
p.  11;  lairons  Fl.  Litt.  or.  m, 

Imperfectum. 

3.  pers.  sg.  der  I.  Konj.    (lat  abat)   zeigt   sich   im    R.  Michel   stets, 

in  den  Urkunden  oft  als  out\  Saint-Léger  1321  donnouU 
quitoui\  Saint- Aubin-de-Terregate  1307  demandout\  Cou- 
tances  13 17  delessoui.  oei'^  neben  out  kommt  vor  Cou- 
tances  1 3 1 7  demander oet,  fesoet,  avoet.  Im  Hélie  de  Bi- 
ville  zeigen  sich  die  Formen:  parleut  149,  aUut  149, 
jeuneut  152,  mang  eut  152. 

3.  pers.  pl.  weist  die  Endungen  oent,  ouent  und  die  analogischen 
Neubildungen  eient,  oient  auf,  letztere  besonders  in  den 
Urkunden  :   R.  Michel  portoent  :  chantoent  980,  chantouent 


*  Vgl.  Förster,  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  I  562. 

'  Vgl.  Suchier  in  Gröbers  Grundr.  d.  rom.  Phil.  I  607. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUND  ART.  4OI 

chanioueni  :  penouent  3268,  aiornaueni  :  apresiauent  882, 
chantoient  :  esluminoient  2543.  Die  Endung  oient  wurde 
im  16.  Jahrh.  einsilbig  gesprochen:  disùynU  venoynt  Fabri, 
Le  second  livre  de  vraye  rhétorique  1521.^ 
I.  pers.  pi.  endet  auf  ions\  nos  étions  Saint-Laurent-de-Terregate 
1 308,  etc.  Im  Patois  von  Cherbourg  lautet  die  i .  pers. 
pl.  etioumesj  avioumes  Fl.  E.  76  in  Analogie  an  die  ent- 
sprechende Form  des  Präsens  soumes,  —  Im  übrigen 
haben  die  Patoisformen  des  Imperfectum  dieselbe  Ent- 
wicklung erfahren  wie  die  entsprechenden  schriftsprach- 
lichen Formen. 
Perfectum. 

Im  Mittelalter  sind  die  Perfektformen  der  i.  schwachen  Kon- 
jugation auf  are  von  denen  der  übrigen  noch  geschieden:  Cher- 
bourg 1322  renoncha,  obliga  \  Coutances  13 19  délivrâmes ^  rendimes. 
In  den  Patois  zeigen  alle  schwachen  Perfecta  in  Analogie  an  die 
Verba  auf  ire  ein  z'^,  worüber  Estienne,  Traité  de  la  grammaire  fran- 
çoise  1582,  sowie  Saint-Liens,  De  pronuntiatione  linguae  gallicae 
1580,  bereits  berichten:  Val  de  Saire  yW/R.  G.,  La  Hague  paimiy 
j*  agreis  Fl.  E.;  Guernesey  plieurit,  cry  it ^  heur  lit  R.  guern.  39  ;  Jersey 
irot4vir*nt,  assemblirent  R.  jers.  238. 

Die  3.  pers.  pl.  der  schwachen  sowohl,  wie  der  starken  Per- 
fecta bildet  sich  an  die  entsprechende  2.  pers.  pl.  an:  Val  de  Saire 
i  trachit,  i  alit  R.  G.;  La  Hague  /  valitent,  i  recheutent  Fl.  E. 

b)  Subjunktiv. 

Präsens.  Nach  r,  l,  n  lautet  die  Endung  des  praes.  subj. 
meist  ge\  R.  Michel  quierge  (quaereat)  387,  algent  306,  1881,  3078, 
augiez  1896,  teigent  (teneant)  1059;  Poilley  1300,  P.  Michel  12  vienge 
Lestre  1281  tienge\  Traite  de  Médecine  8  devenge.  Entsprechende 
Formen  fìnden  sich  auch  in  den  westlichen  Patois:  Guernesey  auge 
M.  D.  p.  VI,  R.  guern.  161,  vienge  Ev.  Matth.  XVII  10;  Jersey  auge 
R.  jers.  74. 

c)  Participium. 

Die  Participia  des  Perfekt  von  repentir,  mentir  und  ähnlichen 
Verben  gehen  in  den  Patois  auf  u  aus  :  i  s* sont  repentus  Ev.  Matth. 
XII  41,  vous  en  avais  meníu  R.  guern.  93. 

Die  part  per  f.  fem.  der  Verba  conclure,  finir,  guérir,  fouir, 
lauten  in  den  Patois  conclute,  finite,  guérite,  fouite  Moisy,  Diet 
p.  XCL 

2.    Starke  Perfecta. 
Mittelalterliche  Formen. 

I.  Konjugation. 
Indikativ. 

S  g.   I.  pers.  w  R.  Michel  3450. 


*  Thnrot,  Prononc.  franc.  I  180. 

'  Vgl.  Sa  chi  er,  Gröbers  Grandr.  d.  rom.  Phil.  I  614. 

Zeitsobr.  f.  rom.  PhU.  XIII.  26 


402  B.  BGGERT, 

3.  pers.  fist  R.  Michel  2494,  C.  Verson  234,  Anneville  1280; 
vit  R.  Michel  129,  223. 
PI.   I.  pers.  veismes  R.  Michel  2496. 
3.  pers.  firent  C.  Verson  23. 
Participium:  yiw//^  Cherbourg  1 298  ;  y«/ Lande-d'Airou  1302; /f/ 
Ouville  1280;  veu  Mortain  1308. 

II.  Konjugation. 
Indikativ. 

^%,  I.  pers.  dis  R.  Michel  451. 

2.  pers.  qiiëis  R.  Michel  2639. 

3.  pers.  praumist  Coutances  13 17,  Equeurdreville  13 15;    mist 

Coutances  13 19. 
PI.  3.  pers.  promistrent  Coutances  1323,  pristrent  Saint- Aubin-de- 
Terregatei307;  distrent  Saint-Lauren t-de-Terregate  131 1. 
Participium:  mis  Fouca  rville  1275;   por  sis  Beaumont  1269;  prins 
Coutances  1323  und  fast  stets  R.  Michel  Hs.  B. 

III.  Konjugation. 

a)  Typus  habui. 
Indikativ. 

S  g.   I.  pers.  soi  R.  Michel  709. 

3.  pers.  out  C.  Verson  86  etc;  sout  R.  Michel  331;  plout  ibid. 
43»  485;  pout  ibid.  1781. 
PI.  3.  pers.  ourent  R.  Michel  3558,  3568;  sourent  R.  Michel  114, 
1777;  orent  R.  Michel  3758. 
Subjunktiv. 

Sg-  3.  pers.  pè'ust  :  tëtist  R.  Michel  237;  peust  La  Mancellière  1308. 
PI.   I.  pers.  peusson  Beaumont  1281. 
Participium:  eu  Foucarville  1275. 

b)  Typus  debui. 
Indikativ. 

Sg.  3.  pers.  recognut  Ouville  1280;  reguenut  Ouville  1278.  —  Da- 
neben auch  recogneut  Sartilly  1332. 
PI.  3.  pers.  recognurent  Ouville  1280;  Mon tebourg  1272,  1283. — 
Daneben  auch  recogneurent  Coutances  131 2. 
Subjunktiv. 

S  g-  3.  pers.  recogneust  Equeurdreville  1315- 
Participium:  receu  Foucarville  11 75,  Morsalines  1287. 

c)  Typus  volui. 
Indikativ. 

Sg.  2  pers.  venis  R.  Michel  2638. 

3.  pers.  vout  R.  Michel   1790,    Coutances  13 17,    1324;   tint 
Ouville  1278. 
PI.  2.  pers.  volsistes  R.  Michel  2926. 

3.  pers.  voudrent  Coutances  1312;  tindrent  Montebourg  1272, 
Cherbourg  1320. 


ENTWICKLUNG  DER  NORMANDISCHEN  MUNDART.  4O3 

Subjunktiv. 

Sg-  3-  pers.  vmt'st  R.  Michel  160,  270. 
Participium:  tenu  Ouville  1278,   1280. 

d)  Typus  valui. 
Indikativ. 

Sg.   I.  pers.  toll  R.  Michel  3042. 

3.  pers.  falli  :  [merci)  R.  Michel  983  ;  mourut  :  {fut)  R.  Michel 

1503. 

Patoisentwicklungen. 

1.  Die  Perfecta  des  Indikativ  und  des  Particip  von  prendre 
und  mettre  haben  in  den  Patois  stets  die  Form  prins  und  mins^  die 
sich  vereinzelt  schon  in  den  mittelalterlichen  Texten  findet:  i  print 
Ev.  Matth.  II  14;  i  prindrent  R.  jers.  14;  r* prins  N.  A.  1873  p.  20; 
tu  avais  pramins  R.  jers.  45. 

2.  Die  Participia  des  Perfekt  der  Verba  venir  und  tetiir  bilden 
sich  an  die  Indikativformen  des  Perfekt  an:  f  nos  sommes  tint  la 
main  N.  A.  1870  p.  12  ;  vous  aviez  obtint  la  louange  Ev.  Matth.  XXI  16. 

B.  Eggert. 


26» 


Etymologisohes. 

I.    Ostfrz.  zwayi  (audire). 

Horning  verzeichnet  Franz.  Studien  V  513  diese  Form  nebst 
I  s.  zwoy,  Particip  zwàyï  ohne  eine  Erklärung  der  auffalligen  s- 
Prothese  zu  geben.  Es  wird  auszugehen  sein  von  den  Pluralformen 
des  Präsens  und  der  anderen  Tempora.  Hier  wurde  auslautendes 
z  der  persönlichen  Pronomina  noz  voz  ez  nach  der  Liaison  falsch- 
lich als  zum  Anlaut  der  folgenden  vokalisch  anlautenden  Verbalform 
gehörig  aufgefafst,  und  das  hier  agglutinierte  z  spater  auf  andere 
Formen  des  Verbums  übertragen.  Derselbe  Vorgang  läfst  sich  in 
weiterer  Verbreitung  nachweisen.  Homing  verzeichnet  1.  c.  noch 
O'Z'Ç^W  man  kaufte.  Bereits  Vaugelas  berichtet  (s.  die  Angabe  bei 
Jaubert  Gloss,  du  Centre  S.  708),  dafs  man  zu  seiner  Zeit  am  Hofe 
on-z-a  statt  on  a,  on-z-otwre  statt  on  ouvre  sagte,  was  durch  die 
Bemerkung  „affectation  d'euphémisme"  nicht  genügend  erklärt  wird. 
Diese  Sprechweise  ist  nach  J.  heute  in  dem  von  ihm  untersuchten 
Patois  üblich,  cfr.  p..  47 1  on-z-a  dit  que  tu  viendrais,  on-z-est  content, 
p.  673  Oh!  ma  fille  que  íu-z-es  belle!  Im  Patois  des  Fourgs  sagt 
man  entsprechend  on-z-oi  ben  mess'noi  (on  a  bien  moissonné)  etc. 
nach  Tissot  p.  42,  woselbst  auch  eine  von  Livet  im  Moniteur  vom 
14.  Februar  1857  geäufserte  Ansicht  zurückgewiesen  wird,  nach  der 
dieses  z  „euphonique"  ein  Produkt  der  Hofsprache  gewesen  und 
von  hieraus  erst  in  die  Volksmundarten  gedrungen  sei.  Vergleiche 
ferner  in  Ach.  Genty's  Oeuv.  Poet,  en  Pat.  Perch.  (Paris  1865) 
man  p.  3  ff.  heu!  qu'el  baon  Gieu  z-éè  baon!  (Ah!  que  le  bon 
Dieu  est  bon!).  In  Uriménil  stellt  z  meist  nach  on  sich  ein:  s. 
Maillant  Essai  III  24  on-z^airat  ène  bale  onnâye,  doch  auch  (ib. 
S.  38)  O'Z-Uani  neben  seltenerem  ô  tant  (en  étant).  Weitere  Be- 
lege aus  anderen  nordfranz.  Mundarten  dürften  sich  ohne  Mühe 
hinzufügen  lassen.  Zum  Prov.  s.  Mistral  Tres.  II  1 146,  wo  hier  ein- 
schlägige Fälle  untermischt  mit  anders  gearteten  aufgeführt  sind.  — 
Nicht  ausschliefslich  vor  vokalischem  Anlaut  lautbares  auslautendes 
z  der  persönlichen  Pronomina,  sondern  auch  dasjenige  der  Hülfs- 
verba  wird  in  französischen  Mundarten  nach  Analogie  da  eingeführt, 
wo  es  etymologische  Berechtigung  nicht  hat.  Dies  ist  der  Fall 
in  Gréville,  wo  man  (s.  Fleury's  Paradigmen  Essai  p.  76  f.)  neben 
voz  avaez  eu  bildet  y^i-«-^«,  //  a-z-eu,  il  ounf-z-eu,  desgl.  neben 
qu'o-z  aiieiz    eu  :    cue  faü-z-eu,   qu'il  aü-z-eu,    qtíil  aieni-z-eu.    Ein 


BTTM0L06ISCHBS.  4^5 

analoger  Vorgang  ist  es,  wenn  in  der  Schriftsprache  neben  tu 
aurai-z-eu  faurai^z^eu  etc.  sich  einstellt.  —  Wer  in  dem  Aus- 
geführten eine  genügende  Erklärung  für  die  s-Prothese  in  den 
von  Homing  erwähnten  Verbalfonnen  sieht,  wird  nicht  Bedenken 
tragen,  Homings  Frage,  ob  in  dem  Anlaut  von 

ostfrz.  zway*  (auca) 

7^e  (ovum),  zync*  (ungula)  das  Plural-s  des  Artikels  vorliege,  zu  be- 
jahen mit  der  Einschränkung,  dafs  er  auch  dem  auslautenden  z 
anderer  Wörter,  der  Pronomina  possessiva  und  der  Zahlwörter 
namentlich,  Einñufs  auf  die  in  Frage  stehenden  Bildungen  zuerkennt. 
Dafs  ein  Bindungs-0  aus  dem  Plural  auf  den  Singular  übertragen 
und  als  zum  Anlaut  des  folgenden  Wortes  gehörig  aufgefafst  wird, 
begegnet  auch  in  anderen  Mundarten .  nicht  eben  selten.  Ich  no- 
tierte mir:  wallon,  zondez  ondes  (Namur)  au  sing.  Grandgagn.  Diet. 
II  492,  wo  das  z  als  „effet  de  mauvaise  liaison'*  aufgefafst  wird, 
ib.  zuzuri  (usurier),  zuid  (huître),  zif  (if).  Beachte  weiter  Mons  zieu 
s.  m.  œil  (Borinage)  Plur.  zie  (s.  dazu  die  Bemerkung  Sigarts  Gloss, 
p.  381).  Aus  dem  Patois  von  Sixt  (Ille  et  Vil.)  verzeichnet  Orain 
zoiseau  (statt  oiseau),  aus  dem  Poitevinischen  Laianne  zuhle  neben 
üble  (frz.  hièble).  Im  Provenzalischen  begegnet  zairo  (Remoulins) 
statt  airo  nach  Mistral  Tres.  Additions,  ib.  ziòu  (lim.)  neben  iòu 
(ovum),  ziòu  neben  èule  (frz.  hièble),  zurto  (frz.  hurte).  Mit  der  hier 
erörterten  2-Prothese  ist  gleichwertig  etwa  vorkommende  r-Prothese 
in  denjenigen  Mundarten,  in  denen  stimmhaftes  s  lautgesetzlich  in  r 
übergeht;  vgl.  hierüber  De  Chambure  Glossaire  du  Morvan  unter 
renjansy  reux,  rieux,  r années  und  S.  708  zu  R.  —  In  den  genannten 
Fällen  hat  das  prothetische  z  zuerst  im  Plural  sich  festgesetzt,  um  von 
hieraus  in  den  Singular  zu  dringen.  Es  giebt  andere,  in  denen 
dasselbe  nur  im  Plural  sich  einstellt.  So  sagt  man  in  der  Schrift- 
sprache enire  quatre-z-yeux ,  eine  Ausdrucks  weise  die  nicht  nur 
unter  der  Einwirkung  von  /g-z-yeux,  de-z-yeux,  me^z-yeux  etc.,  son- 
dern namentlich  auch  von  deu-z^yeux  sich  herausgebildet  haben 
wird.  Thatsächlich  kennt  somit  die  Schriftsprache  kaum  eine 
andere  Pluralform  als  z-yeux.  Ob  man  vorkommenden  Falls  cinç^ 
z-yeux,  sepi'Z-yeux  etc.  sagen  würde,  mufs  ich  dahin  gestellt  sein 
lassen.  Bemerkt  sei,  dafs  im  Ausgang  des  vorigen  Jahrhunderts 
der  citoyen  Mahier  in  einem  Briefe  an  Grégoire  (s.  R.  d.  1.  r.  XV 
237)  für  die  Schreibung  zyeux  plaidiert  und  eine  Aussprache  yeux 
in  les  éclairs  de  ses  cent  yeux  „dur  et  désagréable"  findet.  In 
Berry  sagt  man  nach  Jaubert,  Glossaire  S.  708,  auch  çua/^'Z-oeu/s, 
cinq-z-auires,  sept'Z^houmes,  huit^z-oefs^  neuf-z^or anges ^  ireize^z-autres^ 
vingi'Z'Oisons,  vingi^sept^z-abricois,  trente-z-assiéttes  etc.  etc.  Vgl. 
dazu  Lagarenne  Notice  sur  le  patois  saintongeais  in  R.  d.  1.  r.  X 
52.  —  Nicht  ausschliefslich  vor  Verbalforraen  und  Substantiven  be- 
gegnet 0,  sondern  auch  in  anderen  Fällen,  in  denen  der  Grund 
der  Neubildung  nicht  immer  gleich  leicht  zu  erkennen  ist.  So 
lautet  die  absolute  Form  des  persönlichen  Pronomens  der  3.  Person 


406  D.  BEHRENS, 

im  Plural  heute  im  Poitevinischen  zeux,  zelles,  zeaux  nach  Laianne 
Gloss.  S.  XXX.  Jaubert  verzeichnet  aus  dem  Pat,  du  Centre  zeux 
(statt  eux):  J'ai  parlé  à  zeux^  avec  zeux.  Moi,  je  vas  à  la  ville; 
zetix i  i  vont  aux  champs.  C'est  assez  bon  pour  zeux,  woneben 
hier  ieuXy  telle,  telles  und  —  nach  J.'s  AuílEassung  —  „par  une  super- 
fétation  euphonique"  anvec-z^ielle,  anvec-z-ieux  begegnen.  De  Cham- 
bure  Glossaire  p.  335  bemerkt:  Après  nne  consonne,  on  prononce 
z-euls  pour  elles  par  euphonie.  Ce  n'est  pas  ^^por-z-euls*^,  ce  n'est 
pas  pour  elles,  Uriménil  (Haillant  III  20)  zôs,  zâles.  Wallonisch 
(Grandgagn.  II  491)  zèles  (eux,  elles),  N.  it.,  à  Malm,  zèz  (eux), 
zèlez  (elles)  etc.  Zum  Prov.  vgl.  R.  d.  1.  r.  IX  55,  XX  284  f.  Bei 
der  Erklärung  dürfte  hier  auszugehen  sein  von  sans  eux,  chez 
eux  u.  ä.  Verbindungen.  Was  die  von  Jaubert  verzeichneten  Ver- 
bindungen avec  zeux,  anvec-Si-ielle,  anvec-z-'ieux  und  von  Homing  in 
dieser  Ztschr.  IX  494  erwähntes  neuwall,  avu^z^çl  angeht,  so  sind 
dieselben  historisch  betrachtet  vielleicht  nicht  anders  zu  beurteilen 
als  älteres  franz.  avecques  eux,  aveques  eile.  Vergi.  Jaubert  S.  32 
und  54. 

3.    frz.  sépoule. 

Diez  E.  W.s  I  V.  V.  spola  bemerkt:  Das  nfrz.  sépoule  scheint  von 
späterem  Gepräge  für  espoule,  épaule,  das  im  lothr.  ehpieule  {eh  = 
frz.  es)  sein  Abbild  findet.  Mackel,  Die  germ.  Elemente  S.  34  führt 
aus  „Afrz.  espolei  Spindel  ist  eher  früh  als  spät  entlehnt.  It  spuola  und 
lothr.  ehpieule  erklären  sich  nur  aus  *spdla  (ahd.  spuola).  Nfrz.  sépouU 
scheint  Wiedergabe  des  nhd.  Spule  zu  sein,  sodafs  è  als  Svarabhakti 
aufzufassen  wäre;  die  von  Littré  verzeichneten  espole,  espoule  aber 
sind  dem  Italienischen  entlehnt,  wofür  die  Erhaltung  des  s  spricht'* 
Näher  als  letztere  Annahme  liegt  wohl  eine  andere,  wonach  espoule 
in  die  Schriftsprache  gelangte  durch  Vermittelung  des  Wallonischen, 
wo  bekanntlich  s  vor  Muten  nicht  verstummt  und  wo,  in  einzelnen 
Teilen  des  Dialektgebietes  wenigstens,  lat  ó  in  offener  Silbe  den 
Laut  des  nfrz.  ou  angenommen  hat  Grandgagnage  Diet  II  590 
verzeichnet  neuwall,  spoule  (ohne  ^-Prothese),  R(ouchi)  ¿petäe.  Was 
nfrz.  sépoule  angeht,  so  scheint  es  mir  mehr  noch  als  espoule  nach 
dem  äufsersten  NO.  des  französischen  Sprachgebietes  zu  weisen. 
Im  Wallonischen  werden,  bedingt  durch  den  Auslaut  vorangehender 
Worte  anlautende  sk,  si,  sp,  s/n  im  Satzzusammenhange  zu  st'k,  sil, 
sip,  sim  :  des  spènes  (des  épines),  aber  avou  tísipene  (avec  une 
épine);  j'a  stu  (j'ai  été)  aber  que  j'aie  siiu\  li  steûle  di  bergî  (l'étoile 
du  berger)  aber  ine  belle  siteûle  (Grandgagnage  Diet  II,  Introd. 
XXV  f.  Vgl.  Horning  in  dieser  Zeitschr.  IX  490).  Dieser  Regel 
entsprechend  steht  neben  wallon,  spoule  eine  Form  sipoule,  die  wir 
in  schriftfrz.  sépoule  wiedererkennen  dürfen.  Läfst  sich  ebenso  das 
bei  Godefroy  unter  estile  verzeichnete  und  dreimal  belegte  sctile, 
setille  erklären? 


ETYMOLOGISCHES.  4O7 

4«    frz.  étnetie. 

Littré  verzeichnet  das  Wort  Diet.  I  1522  mit  der  Bemerkung 
(è-tnè-t'),  s.  f.  Pince  qui  sert  à  arranger  le  creuset  dans  le  fourneau 
du  fabricant  de  laiton  ohne  eine  Bemerkung  über  Form  und  Her- 
kunft. Es  ist  dasselbe  etymologisch  nicht  zu  trennen  von  dem  II 
2180  behandelten  ieneites,  das  L.  mit  Recht  zu  tenir  stellt  und  auf 
das  bei  étnette  hätte  hingewiesen  werden  können.  Das  Patois  von 
Mons  kennt  ^/fi^/7/?  =  pincettes,  das,  wie  Sigart  Glossaire ^  S.  172 
richtig  angiebt,  schriftfrz.  tenailles  entspricht,  wenngleich  er  dafür 
den  Beweis  schuldig  bleibt,  dafs  der  Patoisausdruck  aus  dem 
schriftfrz.  erst  gebildet  wurde.  ...  II  me  semble  que  c'est  une 
altération  du  mot  frz.  tenailles:  on  aura  dit  d'abord  bayem  lés 
t^naihs  au  pluriel,  donnez-moi  les  tenailles,  et  plus  tard  on  aura 
dit  enne  etnaille  au  sing.  Indem  S.  ü.  a.  noch  frz.  étnette  ver- 
gleicht, erklärt  er  die  in  Frage  stehende  Wortform  in  der  Weise, 
dafs  er  Umstellung  von  wortanlautendem  te  zu  et  annimmt.  Diese 
Erklärung  erscheint  mir  unzulänglich  vornehmlich  aus  dem  Grunde, 
weil  dadurch  eine  Anzahl  anderer  Wörter  unerklärt  bleiben,  die 
hinsichtlich  ihrer  Bildungsweise  von  den  genannten  nicht  zu  trennen 
sind.     Beachte  : 

mont,  édsiau  s.  m.,  frz.  ciseaux. 

mont  éclicotte  s.  f.,  frz.  claquette. 

mont  ¿pincette  s.  f.,  frz.  ¿pincette, 

mont  ¿tricoiss  s.  f.,  frz.  tricoises. 

mont  ¿wak  s.  f.,  t.  de  bat.  du  canal  de  Mons  à  TEscaut,  vague. 

mont  ¿vergette  s.  f.,  verge  de  cuisine  pour  fouetter  les  œufs. 
Diese  Wörter  werden  von  Sigart  1.  c.  angeführt.  Hinzufügen 
lassen  sich: 

vi2í\,  efoihez^  plur.  (forces:  sorte  de  grands  dseaux),  R(ouchi) 
¿forches,  Grandgagnage  Diet  I  188.  Vgl.  Morvan  efforces  s.  f., 
Berry  efforces, 

wall.  egr¿  (gradus)  Grandg.;  morv.  ¿degré  De  Chambure  Glos- 
saire S.  5  *. 

wall,  etihe  (figure,  au  jeu  de  cartes).  —  De  tilse  (testa)  Grandg. 
II  524. 

frz.  ¿er evisse. 

Berry  ¿vip¿re  s.  f.  neben  vipere.     Jaubert  Gloss.  S.  279  u.  239. 

Berry  ¿chauss¿e  s.  f.  (statt  chaussée)  Barrage,  digue  :  „faire  une 
échaussée,  pour  tarir  un  ruisseau  et  prendre  les  écrevisses  ou  le 
poisson"  Jaubert  p.  242  und  239. 

Berry  ¿chenau  s.  m.  Cheneau  ou  chenal  (Acad.),  gouttière, 
conduit  des  toits.     Jaubert  1.  c. 

Berry  ¿chenet  s.  m.,  ib. 

Berry  ¿gruseile  s.  f.  groseille  ib. 

Berry  ¿coupiau  s.  m.  neben  coupiau  (frz.  copeau)  ib. 

Berry  ¿chardon  s.  m.  chardon  ib. 

morv.  ¿/¿e  s.  f.  Fée.  La  roche  des  Éfées,  cne  d'Alligny,  à  la 
Chaux  (De  Chambure  1.  c). 


408  D.  BEHRENS, 

morv.  époinie  s.  f.  pointe  ib. 

morv.  ¡Petition  s.  f.  pétition  ib. 

morv.  ¿crochet  s.  m.  neben  crochet  ib. 

Haut-Maine  eronce  s.  f.  ronce. 

frz.  écru. 

frz.  \échantignole. 

In  allen  diesen  Fällen,  denen  sich  ohne  grofse  Mühe  weitere 
dürften  hinzufügen  lassen,  erkläre  ich  mir  die  ^-Prothese  aus  der 
Verschmelzung  des  vokalischen  Auslautes  im  Satzzusammenhange 
vorangehender  Wörter,  des  bestimmten  und  des  unbestimmten  Ar- 
tikels namenüich,  mit  dem  folgenden  Nomen,  also  etwa:  une  pétition 
—  un(e)  épetitiofty  une  Fée  —  un(ej  Efée,  une  pointe  —  un(e)  ¿pointe^ 
une  vipère  —  un(e)  évipère^  enne  t'naile  —  ennfe)  ét^naiile,  le  cro- 
chet —  IfeJ  ecrochet,  lè[s]  t'nettes  —  VHnU  (Singular).  Für  einige 
Wörter  aus  den  deutsch-franz.  Grenzdialekten  hat  Horning,  die  m. 
E.  richtige  Erklärung  Franz.  Stud.  V  84  f.  bereits  gegeben  :  VçiW 
(umbra)  ist  wegen  des  agglutinierten  /  doppelt  interessant  Dafs 
C)iavät*  (écheveau)  hierhergehört,  wie  Homing  angiebt,  mag  zweifel- 
haft erscheinen.  —  Es  liegt  auf  der  Hand,  dafs  die  hier  an- 
genommenen Vorgänge  z.  T.  einen  anderen  Lautstand  zur  Voraus- 
setzung haben  als  ihn  die  Schriftsprache,  vielleicht  auch  die  in 
Frage  stehenden  Volksidiome,  heute  aufweisen.  Zu  beachten  ist, 
dafs  in  letzteren  das  sogenannte  e  muet  noch  heute  z.  T.  in  viel 
geringerem  Mafse  als  in  der  Schriftsprache  verstummt  ist.  Vgl. 
z.  B.  Sigart  1.  c.  p.  155,  Horning  1.  c.  p.  86.  Diese  Frage  harrt 
noch  einer  eingehenden  Untersuchung.  Zum  Schlufs  bleibe  nicht 
unbemerkt,  dafs  einige  der  im  Vorstehenden  aufgeführten  Worte 
wohl  auch  in  anderer  Weise  zwanglos  sich  erklären  lassen.  So 
mag  ¿chardon  nach  dem  Verbum  échardonner  (arracher  les  chardons 
d'un  champ)  erst  gebildet  worden  sein,  mag  es  mit  Bezug  auf  ef- 
forces, éf or  ches  selbst  näher  liegen,  darin  eine  Anformung  an  das 
Verbum  efforcer  zu  sehen. 

5.    frz.  0US9  OS  (statt  vous). 

Über  das  Vorkommen  dieser  Formen  in  der  alten  Sprache 
namentlich  handelte  Tobler  Verm.  Beiträge  S.  212  ñ.  (s.  diese 
Ztschr.  Vili  496  ñ.).  Sehr  oft  ist  derselben  auch  Erwähnung  ge- 
than  worden  in  Arbeiten  über  die  lebenden  Mundarten.  So  handelt 
über  das  Vorkommen  derselben  im  Pikardischen  Joret,  Mélanges 
de  phon.  norm.  (Paris  1884)  S.  62  f.  Aus  dem  Lothringischen  weist 
es  nach  Adam  Les  pat.  lorrains  S.  7 1 ,  aus  Uriménil  (Vosges)  Haillant 
1.  c.  111  20,  Pat.  d.  Fourgs  Tissot  S.  49  {os,  vous,  en  sujet  et  en  régime 
direct  et  indirect.  Ous,  vous,  en  interrogation:  été-ous-vetiusl  otes 
vous  venus?).  Pat  du  Centre  Jaubert  Gloss,  p.  46  und  476,  Poitev. 
0  Lalanne  Gloss,  p.  V,  Haut-Maine  (voujz  de  Montesson  Vocab. 
S.  473  (ib.  430  s'ou  piaît  =  s'il  vous  plait),  Perche  ous  Gentry, 
Oeuv.  poét.  S.  1 3  (quo  qu'ous  disions  lao-loein  =  qui  est-ce  que 
vous  dites  là-bas  ?)  etc.,  Bessin  ou  Joret  Essai  S.  30  (dans  les  phrases 


ETYMOLOGISCHES.  409 

interrogatives  et  contracté  avec  le  verbe:  VoloO  =  voulez-vous?), 
Gréville  os  ouis  Fleury  £ssai  S.  62.  —  Was  die  Erklärung  der  in 
Frage  stehenden  Formen  angeht,  so  hat  Tobler  1.  c.  überzeugend 
dargethan,  dafs  es  sich  hier  um  einen  wesentlich  anderen  Vor- 
gang handelt  als  bei  der  Umbildung,  welche  tonloses  vos  im 
Altprov.  erfahren  hat  Im  Prov.  handele  es  sich  um  Ausfall  des 
unbetonten  Vokals  und  darauf  erfolgter  Vokalisierung  von  v  zu  u 
(vos  —  vs  —  us),  im  Französischen  um  Abfall  eines  v.  Weiter 
bemerkt  Tobler,  dafs  mit  dem  Abfall  des  v  in  votis  ein  lautlicher 
Vorgang  des  Altfranz.,  wonach  im  Anlaut  gewisser  Wörter  v  w 
und  h  wechseln,  nichts  zu  thun  hat.  Otis  denkt  er  sich  (p.  213 
und  215)  aus  vous  in  s^ous  qtious  etc.  in  der  Weise  entstanden, 
dafs  V  dem  folgenden  artikulatorisch  verwandten  Vokal  sich  assi- 
milierte; darauf  sei  vor  ous  der  tonlose  Vokal  (^)  in  que  etc.  elidiert 
worden  wie  vor  einem  ursprünglich  anlautenden  Vokal,  ils  dürfte 
kein  zweites  Wort  sich  nachweisen  lassen,  in  dem  in  nur  annähernd 
gleicher  Verbreitung  anlautendes  v  vor  labialem  Vokal  in  frz. 
Mundarten  verstummt  ist,  was  mich  veranlafst,  die  folgende  Auf- 
fassung des  hier  vorliegenden  Lautwandels  in  Vorschlag  zu  bringen. 
In  der  sehr  häufigen  Verbindung  que  vous  verstummte  (in  der 
Umgangssprache)  zunächst  das  unbetonte  e  in  que  (kê)^  dann 
ers>t  schwand  in  der  Verbindung  kvous  die  labiale  Spirans,  wohl 
nachdem  sie  zunächst  halbvokalischen  Laut  angenommen  hatte,  so 
dafs  sich  hier  vor  labialem  Vokal  in  jüngerer  Zeit  in  einer  grofsen 
Anzahl  frz.  Mundarten  ein  Prozefs  vollzog,  den  in  einer  früheren 
Sprachperiode  auf  nahezu  dem  gesammten  Gebiete  älteres  ku  all- 
gemein durchzumachen  hatte.  Ich  kenne  keinen  zweiten  Fall,  der 
sich  zur  Stütze  dieser  Ansicht  heranziehen,  aber  auch  keinen  der 
sich  dagegen  anführen  liefse.  Wenn  nicht  auch  andere  mit  v  an- 
lautende Wörter  nach  quefe)  ihr  v  eingebüfst  haben,  so  erklärt  sich 
dies  daraus,  dafs  sie  in  der  Umgangssprache  bei  weitem  nicht  so 
hàufìg  als  vous  mit  que  verbunden  vorkommen.  Beachtenswert  ist 
eine  Bemerkung  Fleury's  nach  der  im  Patois  von  Gréville  vos  vor 
dem  Verbum  noch  heute  nur  nach  que  sein  v  zu  verlieren  scheint. 
F.  bemerkt  Essai  S.  62  vos  le  [v]  perd  après  que:  qu'est  (\}x^os 
faites  là?  Oil  quVj  en  (5tes?  aber  ib.  S.  61  vos  faites  bieyn,  vos 
aváez  raison.  In  den  meisten  Mundarten,  in  denen  ous  vorkommt, 
mag  es  frühzeitig  nach  Analogie  auch  da  zur  Verwendung  das  gelangt 
sein,  wo  que  nicht  vorangeht.  —  Tobler  trägt  Bedenken,  in  Chardry 
IIss.  vorkommende  maneus  Jos.  2838  und  saveus  P.  P.  1009  als  aus 
manez  vous  und  savez  vous  hervorgegangen  anzusehen  und  bemerkt, 
dafs,  wenn  diese  gleichwohl  zu  Grunde  liegen  sollten,  es  sich  um  einen 
wesentlich  anderen  Fall  handle  als  bei  que  vos^  de  vos  etc.:  „dort 
[bei  que  vos  —  qu*os  etc.]  Elision  eines  dumpfen  e  vor  osy  hier 
Bildung  eines  Diphthongs  aus  betontem  e  und  dem  0  von  os  nach 
Tilgung  eines  dazwischen  vorhanden  gewesenen  z,  das  verstummt 
sein  müfste  unter  Umständen,  die  wahrlich  das  Verstummen  nicht 
begünstigen,    kurz    ein   Vorgang    ganz    unerhörter    Art."     G.  Paris 


4 IO  D.  BSHRSNS, 

macht  Rom.  XIV  306  darauf  aufmerksam,  dais  im  1 5.  und  1 6.  Jahrh. 
nicht  selten  ä'vous  sa'vous  begegnen,  die  man  als  avians  scnfous 
fassen  könne.  Im  Übrigen  stimmt  er  Toblers  Ansicht,  es  handle 
sich  hier  um  einen  anders  gearteten  Vorgang  als  bei  qu'aus  s'ous 
etc.  zu,  ohne  einer  früher  von  ihm  geäufserten  Ansicht  Erwähnung 
zu  thun.  Chans,  du  XVe  s.  (Paris  1875)  S.  41  entscheidet  sich 
G.  Paris  für  die  Schreibung  av*ous,  weil  daneben  verCous  crq)^ous 
begegnen,  und  erklärt  ebenso  wie  bei  direlle  {=  dira  elle)  eta 
S.  13  den  Vorgang,  indem  er  Verlegung  des  Accentes  von  der 
Verbalendung  auf  das  folgende  Pronomen  annimmt,  worauf  dann 
die  £ndung  verstummt  wäre:  sav(ez)  vous.  Liegt  es  nicht  näher, 
anzunehmen,  dafs  in  savtz,  avez  etc.  zunächst  nach  Art  der  von 
Mussafìa  Präsensbildungen  S.  4  behandelten  Fälle  der  Accent  auf 
den  Stammvokal  rückte,  darauf  die  tonlose  Endung  unterdrückt, 
schliefslich  aus  sdv'vous  mit  vereinfachter  Geminata  w  savons  (ge- 
schrieben sa' vous  und  savions)  wurde?  Nachdem  in  den  in  der 
Umgangssprache  sehr  haufìg  gebrauchten  savez  vous,  avez  vous  in 
der  angenommenen  Weise  aus  sich  entwickelt  hatte,  bildete  man 
nach  Analogie  auch  vendons  statt  ven'vous  croyions  =  croyvous.  In 
Haut'Maine  sagt  man  noch  heute  aMvous,  verCvous,  vafvous  (voyez- 
vous?)  neben  aníousy  das  De  Montesson  Vocab.  S.  31  (¿vous  schreibt 
In  England  mag  dieser  Vorgang  früher  als  auf  dem  Kontinent 
sich  vollzogen  haben.  Sind  die  von  Tobler  aus  Chardry  heran- 
gezogenen Formen  maneus,  saveus  nicht  verderbt,  so  sind  dieselben 
m.  E.  als  mán(e)us,  sávfejus  mit  rein  graphischem  e  aufzufassen. 
Über  die  Verbreitung  hier  einschlägiger  Bildungen  s.  noch  Génin 
Lexique  comp,  de  la  langue  de  Mol.  s.  v.  ous  und  die  vorhin  ge- 
nannten Arbeiten  über  moderne  Mundarten,  in  welchen  dieselben 
vielfach  anzutreffen  sind:  z.  B.  Gréville  Sav^óuHs?  AMóuìs  .  .?  Fais* 
ouìs?  Dis^ou'és  etc. 

6.  Ostfrz.  d^2  ^'« 
Horning,  der  Grenzdial.  S.  85  die  Verbindung  </f/^  </'p»'  /ffo^ 
(avec  une  cheville)  erwähnt,  ist  der  Ansicht,  es  sei  das  zweite  d 
epenthetisch  zum  Zweck  der  Hiattilgung  verwendet  Diese  An- 
nahme wird  kaum  Zustimmung  finden ,  da  ein  hiattilgendes  d  in 
allgemeinerer  Anwendung  nicht  nachgewiesen  ist.  Man  wird  </f/^ 
i/'  ebenso  wie  die  von  H.  noch  herangezogenen  Verbindungen  dq 
d\  yiu  d*  mit  mehr  Recht  in  das  Kapitel  der  Syntax  der  franz. 
Präpositionen  als  in  dasjenige  der  Lautlehre  stellen,  auch  dann 
noch,  wenn  sich  herausstellt,  dafs  heute  eine  syntaktische  Ver- 
schiedenheit zwischen  den  Formen  mit  und  ohne  ¿/'  nicht  mehr 
vorhanden  ist  Was  dfto  d*  angeht,  so  ist  dasselbe  =  d* e  io  de. 
Daneben  sind  in  französischen  Mundarten  atou  etou  atou  de  etc.  im 
Gebrauch,  und  zwar  dürfte  ein  syntaktischer  Unterschied  zwischen 
atou  de,  d*atou  de  einerseits  und  atou  (ohne  nachfolgendes  de)  andrer- 
seits heute  bestehen.  Die  alte  Sprache  kennt,  soweit  ich  sehe,  nur 
atout  (afrz.  atut  wohl    zuerst   im  Rol.  ;    über  Form  und  Herkunft  s. 


ETTM0L06ISCHES.  4  ^  ' 

Darmesteter  u.  Hatzfeld  XVIe  siècle  *  S.  274),  das  annähernd  avec 
in  dem  gesamten  Umfange  seines  Begriffes  und  z.  T.  à  entspricht, 
während  die  jüngeren  Bildungen  d'atout  und  d*aiaut  de  (vgl.  d^avec 
de)  lediglich  instrumental  gebraucht  zu  werden  scheinen,  also  nur 
.einen  Teil  der  Begriflfssphäre  von  atout  umfassen.  Vgl.  Hingre 
(Pat.  de  la  Bresse),  der  p.  106  aitò  de,  daitô  de  verzeichnet  in  einem 
Zusammenhange,  aus  dem  hervorgeht,  dafs  beide  ebenso  wie  aivo 
de  (avec  de)  und  d^aivo  de  (d'avec  de)  in  der  von  ihm  behandelten 
Mundart  nur  zum  Ausdruck  des  Mittels  oder  Werkzeugs  dienen: 
aifwakhe-'le  aitò  d*ène  hâ  =  attache  le  avec  une  hart  Das  von 
Homing  verzeichnete  oben  citierte  d^çtq  d'çn*  t^çvey*  steht  hiermit  im 
Einklang.  Nirgends  habe  ich  den  Nachweis  dafür  zu  finden  vermocht, 
dafs  d^atou  de  im  Sinne  von  *mit'  =  „in  Begleitung  von"  verwendet 
wird.  Übrigens  ist  es  nach  den  Angaben  der  mir  vorliegenden 
Patoisuntersuchungen  zu  schliefsen  weit  weniger  verbreitet  als  ein- 
faches atout,  Vergleiche  über  dieses  noch  Rev.  des  pat.  g.-r.  L, 
194  Veux-tu  venir,  cousine  Marie,  A  Bethléem  a  tout  moi?  Nocls 
Wall.  Ib.  S.  195  Et  les  anges  atou  leurs  flûtes  Jouaient  de  la  mu- 
sique au  mieux.  Grandgagnage  Diet.  1 33  giebt  unter  Heranziehung 
von  altfrz.  atout  und  von  Formen  anderer  Patois  wallon,  ato  =  avec. 
Mit  der  Bedeutung  des  schriftfranz.  à  zum  Ausdruck  des  Dativ- 
verhältnisses verzeichnet  er  atou  (Verviers)  II,  S.  X  :  ju  Ta  d'né  atoû 
Madame  =  je  Tai  donné  à  Madame.  Et  l'puz  jone  dèz  deus' 
dihat  atoû  s'pér.  Fleury  (der  tou  fur  engl,  too  hält!)  bemerkt  Essai 
S.  306,  dafs  atout  =  avec  aussi,  ensemble  avec  ist  und  giebt  als  Bei- 
spiel Je  la  trouvis  faisSont  du  feu  |  Atou  de  la  briieire  (bruyère)  !  S. 
weiter  De  Chambure  Gloss,  unter  attou,  Jaubert  Gloss,  unter  atou 
etc.  —  Im  Anschlüsse  hieran  sei 

7.    frz.  ttou 

erwähnt,  das  Littré  als  veraltet  und  rustik  bezeichnet,  das  er  mit 
de  même,  de  la  même  façon  übersetzt  und  mit  afrz.  ttei  auf  lat. 
hie  talis  zurückführt.  Scheler  setzt  in  seinem  Diet.  étym.  ttou  gleich- 
falls =»  afrz.  ùe/,  ebenso  Polisch  Herrigs  Arch.  72,  S.  206.  Gode- 
froy  verzeichnet  unter  t'tel  neben  dial.  ítao,  ital  „dans  les  départe- 
ments environnant  Paris,  itou^  aussi.  Poitou,  Vienne,  Deux-Sèvres, 
métouy  métout,  loc,  moi  aussi."  Joret  Le  pat  norm,  du  Bessin  giebt 
p.  116  itouy  ad.:  aussi.  R.  hic,  talis.  S.  38  setzt  er  itou  =  aeque 
talis.  Ich  weifs  nicht,  ob  bereits  auf  die  Unmöglichkeit  dieser 
Gleichungen  hingewiesen  worden  ist  Soweit  ich  sehe  ist  nirgends 
im  Nordfranzösischen  talem  zu  tou,  -à lern  zu  ~ou  (aufser  vielleicht 
auf  beschränktem  Gebiet  nach  labialer  Konsonanz)  geworden.  Auch 
wüfste  ich  nicht  poitev.  iiout  mit  gesprochenem  /  (dans  le  Châtel- 
leraudais.  Laianne  Gloss.  S.  166)  mit  der  angenommenen  Ent- 
wickelung  in  Übereinstimmung  zu  bringen.  Es  scheint  daher  nicht 
zweifelhaft,  dafs  itou,  itout  in  ihrem  zweiten  Bestandtteil  mit  tou^  tout 
in  den  vorhin  erörterten  präpositionalen  Verbindungen  atout,  d^ atout 
etc.  identisch  [also  =  *tottum]   sind ,   wie    dies   De    Chambure  s.  v. 


412  D.  BEHRENS, 

aitou  vermutet,  und  wie  es  Mistral  für  das  gleichbedeutende  prov. 
aiotäy  eioui,  itout  (b),  aiot  (d),  ito  (Forez)  annimmt  Mistral  setzt 
als  Etymon  e  tout  an.  Weshalb  nicht  a  ioui?  i  in  frz.  iiou  kann 
auf  Anlehnung  an  begrifflich  verwandte  ital,  iiel,  (bez.  deren  Ent- 
sprechungen in  den  Mundarten)  beruhen,  prov.  iiout  durch  das 
Französische  beeinflufst  sein.  Von  Seiten  des  Begriffes  iäfst  sich 
gegen  den  Übergang  eines  präpositionalen  atout  in  ein  adverbiales 
mit  der  Bedeutung  de  mcme,  aussi  kaum  etwas  einwenden,  hat 
doch  avec  ganz  ähnlichen  Wandel  durchgemacht:  e  mi  aveu  =  e 
moi  aussi  Grandgagnage  Diet,  I  35  ;  i  d'à  az;ec  =  il  en  a  aussi 
Sigart  Pat  de  Mons  Gloss.  S.  75. 

S.    dauph.  councou 

verzeichnet  Mistral  neben  ouncou^  ouncle  (avunculus)  etc.  Dasselbe 
ist  eine  der  zahlreichen  Koseformen  zu  ouncle ^  die  hier  hervor- 
gehoben sei,  weil  sie  eine  interessante  Parallele  bietet  zu  frz.  tante, 
neap,  vavo,  über  die  man  Canello  Arch.  Glott  111  341  Anm.  und 
W.  Meyer  in  dieser  Ztschr.  Vili  234  Anm.  vergleiche. 

9.    aprov.  avat'ssa,  avais. 

Diez  behandelt  diese  Wörter  E.  W.  U  5 1 3  und  bemerkt  „hier- 
aus abgekürzt  erscheint  vaissa  wilde  Rebe  nach  Lex.  rom.  etc." 
Eine  neuprov.  Entsprechung,  die  Diez  vermifst,  findet  sich  bei  Mistral 
Tresor  11  1079  :  vaisso,  baisso  (g),  abaisso  (rouerg.),  sämtlich  mit  der 
Bedeutung  Haselstrauch  (en  Rouergue  et  Velay).  Vaisso  blanco  = 
weifser  Eisbeer  bäum  (Rouergue).  Diez'  Zweifel  an  der  Identität  der 
genannten  altprov.  Wörter  ist  hiermit  beseitigt  und  für  dieselben 
wohl  eine  zutreffende  Übersetzung  gefunden.  Mistral  kennt  mtlat 
vaxa,  das  ich  nicht  belegt  finde,  vergleicht  deutsches  weifs^  mit 
dem  die  prov.  Wörter  in  keinem  Zusammenhang  stehen  und  ver- 
zeichnet mehrere  gleichlautende  prov.  Eigennamen.  —  Dafs  avaissa 
aus  vaissa  mit  ¿z-Prothese  oder,  wie  Diez  annimmt,  vaissa  aus  avaissa 
mit  a-Aphaerese  entstanden,  erscheint  gleich  möglich.  Obwohl  es 
mit  Hülfe  von  Mistrals  Tresor  jetzt  leicht  ist,  sich  davon  zu  über- 
zeugen, dafs  das  Provenzalische,  entgegen  der  Ansicht  von  Diez 
(s.  E.  W.  p.  503  agían  \  dazu  Cornu  Rom.  VII  108),  der  <2-Prothese 
keineswegs  abgeneigt  ist,  mag  es  nützlich  erscheinen,  hier  eine 
Anzahl  derartiger  Bildungen  zusammenzustellen:  amo  uro,  amonio 
(Velay)  neben  mouro  (lim.),  moro  (g.)  s.  f.  (Port  amora,  span,  it 
mora,  frz.  mûre).  Hiernach  bildete  man  zu  dem  masculinen  morier 
(altprov.),  mourèi  (dial,  nprov.)  ein  amourié  amouic  (rh.)  etc.  —  rh. 
an  ose  1.  anougo  neben  nose  tiougo  nogo  (g.)  nots  etc.  s.  f.  (die  Nufs). 
—  a.  apruno  neben  nprov. pruno  pruo  etc.  s.  f.,  ib.  apr unier 0  und 
nach  Analogie  masculines  aprunié.  —  1.  a  e  au  s  neben  cals,  d. 
achaus,  a.  lim.  chaus  etc.  (altprov.  calz,  cauiz,  caus)  s.  f.  Auf  nordfrz. 
Gebiet  begegnet  achaux  in  Berry,  das  hier  als  Mase,  erscheint.  — 
g.  arre  de,  m.  arret  neben  nprov.  rei,  altprov.  arret  neben  ret  s.  f. 
et  m.  —  Var  a  g  an  to  neben  ganto  lim.  janto  rouerg.  gonio,  altprov. 


ETYMOLOGISCHES.  413 

• 

ganta,  guanta  s.  f.,  vgl  Diez  E.  W.  I  155  f.     Hiernach   mase,  agan- 
Umn  Var  neben  prov.  ganioun,    —   1.  agaranço   neben   nprov.  ga- 
ranço  etc.  s.  f.,  vgl.  Diez  E.  W.  lie  593  garance.    —    rouerg.  ag ai- 
ren oto  neben  nprov,  garouto  1.  gairouto    etc.,    ^Xipxov,  gairossa  ga-^ 
rassa,  frz.  j/arousse  s.  f.  —    a  gl  un  neben  g/un  und  glu/  s.  m.  et  f. 
Vogelleim.     Im  Patois  von  Morvan  û/^-zi?«.  —  toul.  agraulo  neben 
nproY.  grauto  s.  f.    —    g.  a  g  ru  o  m.  agrue  etc.    neben   nprov,  grm'o 
gruo  grue  s.  f.  —  Var  agrupi  neben  nprov.  ^rí¿//' etc.  ^prov,  grepia 
crepcha  etc.  frz.  crhhe  s.  f.    —    rouerg.  agnino  neben   nprov,  guiño 
etc.  s.  f.,  vgl.  E.  W.  I  visciola.    —    nprov.  acuerni    neben    corgno 
etc.  —  nprov.  alami  neben  lami  lamio,   frz.  lamie  s.  f.  —  aliquour 
neben  liquour  1.  liquou  s.  f.  —  rouerg.  alouoco  neben  nprov.  luoco 
loiche  etc.,  frz.  loche  s.  f.   —    am  agi  o  neben  magio  etc.  s.  f.  —  rh. 
amoureleto    neben    nprov.  mourelelo    niç.  maureleto  s.   f.,    Weiter- 
bildungen von  mourello,  frz.  morelle    —    amento  neben  mento  s.  f., 
die  Minze;   1.   emento  mit  ^-Prothese,    die   aus   der   Präposition   de 
stammen   mag:  aigo  de  mento  =  aigo  demento.  —  ajument  neben 
jument  (g.)  jumento   jimenio,    —    lim.  a  pal  us    neben    nprov.  palus 
palun  etc.  s.  f.     Zahlreiche   analoge  Bildungen,   in  denen  sich  das 
agglutinierte   a  aus   dem   Artikel    erklärt,    liefsen   sich   hinzufügen. 
Belege  aus  dem  Französischen  für  dieselbe  Erscheinung  sind  aufser 
den  bereits  genannten   morv.  ailunette  st.  lunette ,   ah  ai  e  st.  haie^ 
wallon,  alouwette,   mont,  avierge  st.  vierge,    frz.  abée,    afrz.  ale- 
mele  (s.  E.  W.  I  187  s.  V.  lama),   —   Nicht  weniger  häufig  ist  der 
umgekehrte  Vorgang,  dafs  anlautendes  a,  weil  man  es  für  den  Aus- 
laut des  Artikels  hielt,    abfiel:    nprov.  gulho  neben  agulho,    gudo 
neben  agudo,  hitare  11  o  neben  abitar  ello,  bad  esso  neben  abadessa, 
bad  io    neben    abadiò,    randolo    neben    arendoulo  etc.    (s.  Gröber 
Arch.  f.  lat.  Lex.  I  243  zu  ital.  rondine),  nounarié  neben  anounarie, 
niseto  neben  aniseto,    nedo  neben  anedo,   lim.  bei  h  o   montp.  bi- 
holo  statt  abelho  abiholo,  ühl  van  co  statt  avanço,  1.  lai  re  st.  alaire 
araire,    d.   nouno  st.  anouno^    aprov.  ragna   nprov.  ragno    neben 
aragna  aragno  u.  s.  w.    —    Das  Etymon   von    prov.  avaissa,   vaissa 
bleibt  zu  ermitteln. 

IO.    frz.  coche  (Sau). 

Diez  E.  W.  Ile  550.  —  Littré  s.  v.  coche  weist  die  An- 
nahme, dafs  coche  früher  „das  verschnittene  Tier"  bedeutet  habe, 
zurück.  Thurneysen,  Keltorom,  S.  95,  bezeichnet  die  von  Littré 
im  Gegensatz  zu  Diez  verteidigte  Ableitung  aus  einem  cymr.  hwch 
(Schwein)  als  lautlich  unmöglich.  Ein  beachtenswertes  Synonym 
ist  mdtl.  deutsches  Kuf  „Ein  Schwein,  meistens  aber  als  Lockwort 
für  das  Schwein  {kufl  kufl  —  kum  kuf!)  gebraucht  und  dann 
auch  in  Verbindung  mit  swin  {ku/swin),  statt  kuf  oder  swîn  .  . ." 
(J.  ten  Doornkaat  Koolman  Wörterbuch  der  ostfriesischen  Sprache 
s.  v.  kuf).  Liegen  in  rom.  coche  etc.,  ungar.  (von  Diez  verzeichnetem) 
kotza  analog  geformte  tonmalende  Lockworte  vor,  die  später  als 
Benennung   auf  das  Schwein  selbst   übergingen?     Mistral  Tresor  I 


414  ^'  BEHRENS, 

576  bemerkt  s.  v.  coche  ^^ocho!  cocho!  ou  jojoì  jojo!  terme  dont  les 
porchers  se  servent  pour  appeler  les  cochons,  dans  les  Alpes." 

11.  morv.  auv'e 

=  graisse  de  porc.  De  Chambure  Gloss.  S.  34  leitet  das  Wort 
von  lat.  alz^us  ab  „parce  que  la  graisse  dite  auve  est  surtout  tirée 
du  ventre  de  porc",  eine  Herleitung  die  mit  Rücksicht  auf  Form 
und  Bedeutung  schwer  sich  rechtfertigen  läfst.  Ebenso  unmög- 
lich ist  es,  prov.  auvo,  ouvo  (lim.)  {=  axonge,  graisse  fondue) 
auf  lat.  albüt  das  Mistral  in  Klammern  hinzufügt,  zurückzuführen. 
Die  Bedeutung  weist  auf  vulgärlat  alipes  (class,  lat.  adipes\  logud. 
ahilè)y  mit  dem  die  genannten  Wörter  auch  formell  sich  dürften 
vereinigen  lassen.  Ich  vermisse  Wörter  auf  —lipa^  deren  Entwicke- 
lung  hier  den  Ausschlag  geben  kann. 

12.  irz,  annille. 

Diez  und  Scheler  behandeln  das  Wort  nicht.  Littré  giebt  die 
Bedeutung  ohne  auf  die  Etymologie  einzugehen.  Godefroy  ver- 
zeichnet afrz,  anille  und  eneille  (d.  i.  eneille).  Nach  Laut  und  Be- 
griff entsprechen  aprov.  anadilha,  nprov.  anedtho,  andilho  etc.,  die 
mit  Mistral  Tresor  II  97  auf  lat.  anaticula  zurückzuführen  sind. 

13.  frz.  hallope 

=  vaste  filet  de  poche  qui  traîne  sur  le  fond  (Littré)  gehört  zu 
den  von  Diez  E.  W.  I  181  s.  v.  halar  behandelten  Wörtern  und  ent- 
spricht niederd.  hal'Up  (hol'  herauf).  Eine  analoge  Bildung  wäre 
ndd.  hâl-a/er,  hâl^ofer^  womit  man  nach  Door nk.-Kool mann  1.  c.  eine 
Person  bezeichnet,  die  Alles  zu  sich  hinüber  holt  und  zieht,  bez. 
an  sich  rafít  etc. 

14.  afrz.  hracon 

bracun,  brachen  etc.,  die  Godefroy  u.  a.  mit  der  Bedeutung  branche 
d'arbre,  branchage  nachweist,  sind  etymologisch  nicht  zu  trennen 
von  zahlreichen  germanischen  Wörtern  gleicher  oder  nahe  verwandter 
Bedeutung:  ostfries.  brâk^  Strauch,  Gestrüpp,  bez.  allerlei  wild  und 
wirr  durcheinander  wachsendes  Gesträuch  .  .  .,  nd.  brake  Weiden- 
busch  zum  zeunen,  braken  Stangenholz,  dicke  Aste,  Gestrüpp, 
Dickicht  etc.,  mittelniedd.  brake  Zweig,  Ast  etc.,  bez.  Strauch,  hes- 
sisch brake  gewöhnlich  Plur.  braken  Dornreiser,  welche  zum  Aus- 
bessem der  Hecken  benutzt  werden,  engl,  brake  Farrenkraut, 
Gestrüpp,  Domgebüsch.  Vgl.  Doomkaat  Koolmann  s.  v.  brak  und 
E.  Müller,  Etym.  Wörterb.  der  engl.  Sprache  p.  126.  Der  Ansicht, 
dafs  alle  diese  Wörter  zur  germ.  Wurzel  brek  (nhd.  brechen)  ge- 
hören, wird  man  zustimmen  dürfen,  wenn  auch  über  die  Ent- 
wickelung  des  Begriffes  verschiedene  Auflfassungen  möglich  scheinen. 
Wie  verhalten  sich  dazu  it.  branca^  frz.  branche  etc.? 

15.  \\2L  guanto 

frz.  gant  etc.,  die  Diez  E.  W.  I  176  aus  dem  Germanischen  herleitet, 
indem  er  altnord.  votir^   schwed.  dän.  vante  heranzieht,   haben  eine 


ETYMOLOGISCHES.  4 1 5 

Entsprechung  auch  in  deutschen  Mundarten:  ^^want  oder  (wohl 
richtiger)  wanie  (Plur.  wanten),  gestrickter,  fester,  warmer,  wollener 
Handschuh  ohne  Finger,  jedoch  mit  zwei  Daumen,  die  hauptsäch- 
lich von  Westfalen  eingeführt  werden."  S.  Doomkat  Koolmann  s.  v. 
wani  (2),  woselbst  auch  niederländisch  zvan/,  wangcrogisch  wanf, 
mostfries.  miinihe  verglichen  werden. 

16.  ital.  bricco 

fr.  brique^  Ziegelstein  ;  vom  ags.  brice  abgebrochenes  Stück  ;  engl. 
bricky  ursprünglich  also  ein  Bruchstein.  So  Diez,  der  E.  W.  I  67 
u.  a.  noch  henneg.  und  bürg,  brique  in  der  Bedeutung  „ein  Stück" 
und  it.  briccolino  heranzieht.  Dieselben  haben  Entsprechungen  auch 
in  prov.  Mundarten  ;  s.  Mistral  Tresor  unter  brigo  und  brico,  Ulrich 
Susanna  S.  136  verzeichnet  Oberengad.  brich,  brick,  brichia  (kleines 
Stück;  mit  der  Negation  =  nicht).  Es  darf  sehr  fraglich  er- 
scheinen, ob  diese  Wörter,  wie  Diez  annimmt,  aus  dem  Angels, 
in  das  Romanische  gedrungen  sind.  Näher  liegen  mndl.  bricke 
(later,  laterculus),  ndl.  brik  (in  brikstcnen,  Backsteine)  Bruch,  grober 
Schutt,  Abraum,  nd.  brikke  Platte,  platter  Teller,  plattes  Schälchen, 
ostfiies.  brik  kleines  dünnes  Brett,  Brettchen,  hölzerne  oder  steinerne, 
metallene  Platte  etc.,  dän.  brikke,  die  sämtlich  mit  got  brikan  etc. 
zur  gemeingerm.  Wurzel  brek  gehören.  Ne.  brick  (Ziegelstein)  ist 
vor  dem  15.  Jahrh.  nicht  bezeugt  (s.  Murray  Engl.  Diet)  und  ist 
wohl  vom  Kontinent,  sei  es  aus  dem  Französischen,  wie  E.  Müller 
E.  Wörterb.  s.  v.  brick  und  nach  ihm  Skeat  und  Murray  annehmen, 
oder  aus  dem  Niederländischen  entlehnt 

17.  prov.  brac 

=  vil,  sale,  abject  E.  W.  Ile,  S.  531.  Das  Wort  dürfte  entgegen 
Diez'  Ansicht  nicht  von  den  E.  W.  I  s.  v.  brago  (Schlamm)  behan- 
delten Wörtern  zu  trennen  sein.  Vgl.  bei  Doornkaat  Koolm.  1.  c. 
ndd.  brac,  das  u.  a.  die  Bedeutungen  schlammig,  dick,  trübe,  ver- 
dorben, schlecht,  unbrauchbar  (corruptus,  vilis)  in  sich  vereinigt.  Die 
Geschichte  des  germ.  Wortes  ist  wenig  aufgehellt. 

D.  Behrens. 


Tradiçoes  populares  açorianas. 

Reúno  aqui  mais  alguns  materiacs  de  folk-lore  insulano,  a 
maior  parte  dos  quaes  foram  colligidos  de  pessoas  naturaes  do 
Fayal. 

I.    Cantigas  populares  y 


1  Chama-Rita,  vae-te  andando, 
Caixinhas  ao  mar  deitando. 
Com  as  azinhas  abertas, 
Com  o  bico  repenicando. 

2  Cantas  bem,  nSo  cantas  mal, 
Garganta  d'um  seraphim. 
Oh  !  que  lindo  peito  d'  aço 
P'ra  se  plantar  um  jardim! 

3  Obrigado,  a  lisunja*, 

A  lisunja  Ihe  agradeço. 
Debaixo  d*essa  lisunja 
Meu  coraç3o  Ihe  ofFereço. 

4  Quem  será  esta  senhora 
Vestida  d'  azul  celeste  ; 
Certamente  é  da  cidade, 
Corpinho  que  tao  bem  veste. 

5  Cada  vez  qu'eu  p'ra  ti  olho, 
P'ra  tua  revél^  cintura, 
Entrego  minha  alma  a  Deus, 
Meu  corpo  á  sepultura. 

6  Quem  nSo  vio  seu  amor 
Logo  á  segunda  feira, 
Tenho  de  toda  a  certeza 
Que  leva  a  semana  inteira. 

7  Amor  perfeito  plantado 

Em  qualquer  parte  enverdece. 
Só  em  peito  d'homem  vil 
Amor  perfeito  fenece. 


8  NSo  quero  amor  pedreiro 
Que  dá  co'  picäo  na  pedra. 
Quero  amor  sapateiro 

Que  faz  botinhas  de  queda. 

9  Os  olhos  do  meu  amor. 
Sao  duas  pern  a  s  d'um  ramo. 
Fechadinhos  á  franceza, 
Sempre  abertos  ao  dcsenganho. 

TO     Lá  vem  a  lúa  saindo, 

Redonda  como  um  bolSo, 
Lá  vem  aquella  menina 
A  quem  dei  meu  coraç3o. 

1 1  Lá  vem  a  lua  saindo, 
Redonda  como  urna  bola, 
Lá  vem  a  Virgem  María, 
S.  José  com  urna  viola*. 

12  O,  luar,  acompanhai-me, 
D'aqui  ás  janellas  verdes. 
Qu'eu  ando  cegó  d'amores, 
Nao  vejo  senSo  paredes. 

13  Deitei  um  limSo  correndo, 
A'  tua  porta  foi  ter, 
Mandâste-me  um  bocado  d'elle. 
D'elle  estou  para  morrer. 

14  Atirei  c'uma  laranja, 

a'  janella  d'um  morgado, 
Matei  uma  morgadinha, 
Ai  Jesus,  estou  condenado. 


^  Os  numéros  i — 16  e  45 — 49  foram-me  communicados  por  uma  senhora 
fayalense;  os  outros  por  uma  mulher  do  Pico. 

*  Lisunja  ouve-se  frequentemente  em  vez  de  lisonja.  Cf.  liginjando  in 
Revista  lusit.  para  1887,  p.  106. 

3  Revél  por  rebelde. 


\ 


tkadiçOes  populares  açakias. 


417 


15  Atirei  c'uma  laranja 
Da  rua  Nova  ao  Caes, 
Para  ver  se  m'esquecia, 
Cada  vez  me  lembra  mais.* 

16  Quem  me  dera  ser  pombinha 
Com  as  azas  de  papel, 

Que  fora  dar  um  beijo 
Na  face  de  Manuel. 

17  O  picSo  nasce  da  silva, 
A  silva  nasce  do  chSo, 
A  vista  nasce  dos  olhos, 
O  amor  do  coraçSo. 

18  Por  muito  que  t'eu  quero, 
Póde-me  Deus  castigar. 
Pensa  qu'o  vento  que  venta, 
Que  te  leva  pelo  ár. 

19  NSo  m'importa  que  tu  (es)tejas 
Contra  meu  peito  reinando'. 
Que  essas  tuas  carranquinhas 
Para  mim  me  estSo  recreando. 

20  Nao  sei  que  fìz  ao  bem, 
Qu'anda  como  o  navoeiro^. 
Que  nao  vem  á  nossa  casa, 
Como  vinha  de  prímeiro. 

21  Madre-silva  pompalosa, 
Amargosa  na  raiz, 

N3o  te  gaves  que  me  deixastes, 
Que  eu  fui  a  que  te  nSo  quiz. 

22  Deixastes-me  a  mim  por  outra, 
Nao  te  deixei  por  ninguem; 
Graças  a  Deus  para  sempre, 
Que  ha  mal  que  vem  p'ra  bem.^ 

23  Deixastes-me  a  mim  por  outra, 
Paciencia,  coraçSo. 

Acbavas  outra  bella. 
Mais  que  a  mim,  nSo. 

24  Deus  me  dera  um  caminho 
Por  baixo  d'este  chSo, 
Fallava  ao  meu  amor, 
Sem  haver  murmuraçSo. 

25  A  flor  da  fava  é  branca. 
De  noite  mete  pavor. 


Quem  me  quiz  bem  n'algum  tempo. 
Ainda  m'ha-de  ter  amor. 

26  Tomai-la  este  limSo, 

N2o  digaes  quem  vol-o  deu. 
Gruardai-o  bem  guardadinho, 
Que  atraz  do  limSo  vou  eu. 

27  As  ondas  do  mar  là  fora 
Ao  longe  parecem  velas, 
Coitadinho  de  quem  tem 

Os  seus  amores  além  d'ellas. 

28  Perguntais-me  de  quem  sou, 
Qual  a  minha  geraçSo. 

Sou  filba  dos  meus  primores, 
Minbas  obras  o  farSo. 

29  Atraz  da  lúa  vem  agua, 
Atraz  do  sol  vem  o  vento, 
Atraz  das  tuas  passadas 
Corre  este  meu  pensamento. 

30  Saudades  s3o  seguras. 
Suspiros  ardente  sete. 
Ausencias  sSo  tyrannias 

E  presenças  flores  abertas.'^ 

31  Quando  olho  para  o  mar. 
Peco  a  Deus  paciencia. 
Para  poder  suportar 
T30  triste  cruel  ausencia. 

32  Menina,  pedei  a  Deus, 
Que  eu  peco  a  S.  Vicente 
Que  nos  aj untemos  ambos 
N'uma  casa  para  sempre. 

33  Pelo  céo  vae  uma  nuvem, 
Cortou  a  flor  ao  gervSo; 
Quem  nSo  quer  que  o  mundo  falle 
N3o  Ihe  dé  occasiSo. 

34  Pelo  céo  vae  uma  nuvem. 
Todos  dizem:  bem  na  vi. 
Todos  fallam  e  marmuram^ 
Ninguem  olba  para  si. 

34     Eu  sou  uma  rocha  fìrme. 

D'onde  as  ondas  bate^  e  dSo; 
Eu  nao  mudo  de  projecto, 
Eu  nao  sou  fingida,  nSo. 


1 
s 


Cf.  Marin,  Cantos  pop.  esp.  II  368. 
Reinar  diz-se  muitas  vezes  por  raivar, 
'  Navoeiro  é  pronuncia  bastante  commum  em  vez  de  nevoeiro. 
Üm  adagio  diz:  Ha  males  que  vem  para  bem. 
Cf.  Braga,  Cantos  do  Arch,  açoriano,  p.  72. 
Marmurar  pronuncia- se  frequentemente  por  murmurar. 
Bate  em  vez  de  batem  e  casos  análogos  sSo  communs  na  falla  rapida. 
ZaitMlir.  f.  rom.  Phil.  XUI.  27 


4 

8 

a 
7 


1 


4i8 


H.  R.  LANG, 


36  A  lima  azeda  demuda, 

Eu  nao  nunca  me  demudei; 
Sempre  fostes  o  meu  bem. 
Sempre  por  ti  suspirei. 

37  No  meio  do  meu  quintal 
E'  o  brio  dos  estudantes. 
Urna  parreirinha  d'uva 
Cercada  de  diamantes. 

38-9Papagaio  penna  verde. 
De  bico  dourado, 
Leva -me  esta  carta 
Ao  meu  namorado. 
Qu'elle  nSo  frade, 
Nem  homem  casado, 
E'  um  rapaz  solteiro 
Bonito  como  um  cravo. 

40  Semeei  no  meu  quintal 
Esporas  de  cavalleiro. 
Quem  quizer  fazer  escarne  *, 
Faca  de  si  primeiro. 

41  O  anel  do  vosso  dedo 
Ha-de  ser  d'ouro  batido, 
A  chave  para  o  abrir 
Ha-de  ser  o  meu  sentido. 

42  O  mesmo  ai*  que  respiro, 
Quer  o  meu  bem  respirar. 
Eu  nao  vivo  para  o  mundo. 
Vivo  só  para  te  amar. 


43  De  que  serve  eu  dar  ais, 
Senhora  Sta  Luzia, 

Se  eu  nao  veja  um  bem  que  adoro. 
Todas  as  horas  do  dia? 

44  De  que  serve  eu  dar  ais. 
Romper  o  céo  com  suspiros? 
N3o  ha  quem  se  compadeça, 
Dos  meus  ais  enternecidos. 

45  Que  lindo  botSo  de  rosa 
Que  aquella  roseira  tem  ! 
A  cima  ninguem  Ihe  chega, 
Abaixo  nSo  vae  ninguem. 

46  O  meu  amor  é  um  anjo, 
A  Deus  do  céo  agradeço. 
Já  m'o  quizeram  comprar. 
Anjos  do  céo  nSo  tem  preço. 

47  A  senhora  impanatrins 
'Stá  mettida  n'uma  alhada. 
A  qui  fora  já  me  cheira 

A  sopa  da  madrugada.^ 

48  Aque*  del  rei  peixe-frito, 
Acoda-me  aqui  p2o  quente, 
Com  uma  garrafa  de  vinho. 
Outra  meia  d'aguardente.' 

49  Sto  Amaro  já  é  velho, 

De  velho  cahio-lhe  os  dentés. 
Culpa  tiveram  as  mocas, 
Que  Ihe  deram  papas  quentes. 


IL 

I.    De 
Santa  Barbara,  luz  divina. 
Ferola  tao  estimada. 
Quando  no  mundo  nasccstes 
Logo  devoçSo  tomastes. 
Com  o  filho  de  Deus  fallastes, 
Com  elle  nos  consolastes. 
Vosso  pae  como  gentio, 
Rouxinol  que  Ihe  dizia, 


Oragdes, 

St»  Barbara.« 

Que  a  menina  que  era  Santa 
E  que  ao  céo  subirla. 
O  pae  para  nSo  dar  logar 
Ao  cabo  de  dignidade, 
Disse-me,  agora,  filha  minha. 
Com  quem  estais  despozada? 
A  fìlha  logo  Ihe  disse: 
Com  Jesus,  pae  da  minha  alma. 


*  O  povo  diz  escarne  por  escarneo. 

*  Assim  disse  a  mulher  de  quem  foi  colhida  esta  cantiga.     Devia  ser  àr. 

*  Diz-se  na  festa  do  Espirito  Santo  para  dar  a  entender  á  donna  da 
casa  que  é  tempo  de  distribuir  a  sopa. 

^  O  ^  n'esta  palavra  pronuncia-se  como  o  a  átono,  surdo  de  cousa  re- 
presentado por  a  na  notaçSo  de  R.  G.  de  Vianna  in  Romania  XII  31. 

^  Dizem  isto  quando  estSo  balhando  (bailando)  e  querem  dar  a  entender 
que  já  estfto  com  fome. 

«  Cf.  Braga,  Cantos  do  Arch,  açoriano,  p.  154 — 5. 


tradiçOes  populares  açarianas. 


419 


o  pae  logo  tratou 
De  a  mandar  degolar. 
A  filba  nSo  quiz  obedecer, 
Sera  do  céo  vir  embaixada. 
Viera  um  anjo  do  céo, 
Com  lodo  o  seu  cuidado: 


Barbara  santa,  padece, 
E  deixa-te  degolar. 
O  troväo,  facha  de  fogo, 
A  ten  pae  ha-de  abrazar. 
Logo  no  primeiro  trovîo 
St*  Barbara  foi  coroada. 


2.    De 
Snni.  Sta.  Isabel, 
Que  aos  pobres  agasalhavas, 
Com  aos  vossas  santas  mSos 
Esmolas  Ihe  apresen tavas, 
Pelos  thesouros  que  haviam 
O  rei  vos  era  encontrado. 
Senhora  que  levais  á  mochilha  (=  mo 

chila)? 
Dinheiro  me  parece. 
Como  de  antes  a  via, 
A  Senhora  se  humildou, 
Seu  regaço  Ihe  mostrou, 
Uma  capella  de  rosas, 
Muí  formosa  se  achou. 
Bemdita  seja  a  Santa 


Sta  Isabel. 

Que  tal  paz  ordenou. 
Desde  a  hora  em  que  nasceu. 
Até  que  Deus  a  creou. 
Subira  a  cima  a  sala, 
Vira  estar  um  peregrino 
Muí  doente,  mui  chagado. 
Senhora  se  humildou, 
No  seu  regaço  o  tomou. 
Seu  cortinado  arredou. 
Na  sua  cama  o  deitou. 
Um  senhor  crucificado 
Mui  to  formoso  se  achou. 
Bemdita  seja  a  santa 
Que  tal  paz  ordenou. 


3.    De  St»  Catherina.* 

Beata  Sta  Catharina, 

Apresentae  a  vossa  oraçSo, 

Dizei  quem  vos  fez  tSo  digna 

Acabada  em  perfeiçSo. 

Nada  fostes  vos,  senhora. 

Na  cidade  d'Alexandria 

Nada  com  muita  alegría. 

Ainda  hoje  vos  festejam,  rainha  sedes,  senhora, 

Filha  d'el-rei  poderoso,  deixaste  o  estado  do  mundo. 

Gozaste  o  glorioso  mostrando-vos  á  carreira 

Clara,  limpa  e  verdadeira. 

Jesu  Christo  adoraste  e  a  doutores  convertestes. 

Tres  dias  estivestes  fechada  no  carcere. 

Sem  comer  nem  beber  nem  alimento  algum. 

A  o  carcere  vieram  ver  com  grande  furia  e  furore, 

£  navalhas  ao  redore, 

Mas  quiz  o  redentore 

Que  passasse  taes  tormentos. 

Mandou  vir  anjos  dos  céos  quebrar  rodas  e  navalhas. 

Onze  mil  e  quinientos  morreram  d'aquella  morte. 

S»  Sta  Catherina  tal  ouvio. 


*  ce  Braga,  1.  e.  p.  155. 


27^ 


420  H.  R.  LANG, 

Seus  joelhos  poz  em  terra. 

Suas  mSos  levantou  ao  céo, 

E  disse:  Senhor  e  Senhora, 

Quem  minha  oraçao  disser, 

O  escrita  a  trouxer, 

Do  mar  nao  serSo  alagados, 

Nem  do  fogo  abrazados. 

Mas  treze  días  antes  da  sua  morte 

Veräo  a  S»™  S*»  Catherina, 

£  tudo  o  que  Ihe  pediram 

Conseguirlo.     Amen. 

4.    De   S.  Roque. 

Na  ilha  do  Pico  dizem  as  velhas  quando  desejam  mais  agua: 

Snr.  S.  Roque. 
Cada  pingo  um  pote. 
Snr.  S.  Beato 
Fazei  muito  vento. 

5.    Contra  o  máo  tempo. 

Sto.  Estío,  estiai, 

St^  Clara,  esclareai; 

St^  Antonio,  mandai  sole. 

Para  enxugar  o  teu  lençole. 

6.    Regra  de  persignar-se. 

A  obrigaçSo  que  nos  temos, 

Todos  os  dias  que  amanhScemosS 

Ë  de  fazer  tres  cruzes. 

A  primeira  na  testa 

Para  que  Deus  nos  livre  dos  máos  pensamentos, 

A  segunda  na  boca 

Para  que  Deus  nos  livre  das  más  palavras, 

E  a  terceira  no  peito 

Para  que  Deus  nos  livre  das  más  obras 

Que  nascem  do  coraçSo. 


m.    Jogos  infanlis, 

1.    Jogo    da   viuva.* 

a)   Diga-me,  senhora  viuva. 
Com  quem  quer  casar 


*  O  povo  diz  commummente  amanhUcer  por  amanhecer^  como  se  o  verbo 
proviesse  de  amanhä, 

'  Cf.  F.  A.  Coelho,  Jogos  e  rimas  inf antis,  p.  65 — 6  ;  Braga,  O  fono 
povo  portugue%  I  319. 


TRADIÇOES  POPULARES  AÇORIANAS. 


421 


Se  com  o  snr.  da  relva' 
Ou  com  o  snr.  general. 


b)   Eu  nïo  quero  esse  hörnern. 
Que  nSo  me  pertence  a  mim, 
Sou  urna  triste  viuvinha, 
Tenham  todos  dò  de  mim. 


e)    Sou  uma  viuva 
Que  vem  de  Belem, 
Quero-me  casar, 
N30  sei  com  quem. 
Nem  com  este, 
Nem  com  este, 
Será  com  este. 


a)  Menina, 
Menina, 

Ponha  o  pésinho 
Ponha  aqui, 
À  o  pé  do  meu, 
Cada  qual, 
Cada  qual 
Fica  com  o  seu. 


2.   Jogo  do  pésinho. 

b)    Menina, 


Menina, 

l'onha  o  pésinho, 

Ponha  aqui, 

Ponha  aqui, 

Toca  nao  toca. 

Ao  tirar 

Do  seu  pésinho 

NSo  toque 

Na  minha  bota. 


c)   Ponha  aqui, 
Ponha  aqui 
O  seu  pésinho. 
Ponha  aqui 
Ponha  aqui 
Com  tal  contracto 
Que  o  bico 
Da  sua  bota 
N3o  toque  no  meu  sapato.* 

3.    O  jogo  da  praia. 

£ste  jogo  é  muito  similhante  com  o  do  pésinho. 
e  raparigas  vflo  todos  de  braco  dado  cantando: 

Vamos  á  praia,  menina. 
Vamos  á  praia  pescar. 
Vamos  ver  a  barca  nova 
Qu'esta  para  se  acabar. 


Os  rapazes 


Cabra  cega 
Donde  vens? 
Venho  do  moinho. 
Que  é  que  trazes? 
Farínha  e  farello. 


Cabra  cega.* 

Dá-me  d'ella. 
NSo  tenho  tigella. 
Pega  1á  estas  pancadinhas, 
£  vae  em  cata  d'ella. 


'  Snr.  da  relva  chama-se  ao  que  tem  a  seu  cargo  uma  relva. 

*  Cf.  F.  A.  Coelho,  /.  e,  64 — 5. 

»  Cf.  F.  A.  Coelho,  /.  c,  50 — 51;  Braga,  /.  c,  I  302 — 4. 


422 


H.  R.  LANG, 


5.  Jogo  da  berlinda. 

Urna  criança  senta-se  para  o  lado  n'  urna  cadeira  ;  outra  vae 
de  roda  perguntar  as  outras:  Aquella  senhora,  por  que  está  na 
berlinda  ?  Ouve  as  respostas  em  segredo.  Depois  dirige-se  á  que 
está  na  berlinda  e  diz-lhe  em  voz  alta  tudo  quanto  ouvio  em 
segredo,  mas  nao  dando  o  nome  de  nenhuma.  A  da  berlinda 
escolhe  qualquer  dos  dictos  e  diz  que  a  que  o  disse:  „venha 
para  o  seu  logar." 

Este  jogo,  como  ja  se  ve,  é  parecido  com  o  francés  chamado 
la  sellette, 

6.  Jogo  do  santeiro.^ 
Barba  barbideira. 

Boca  comideira, 

Naríz  narísele, 

Olhos  períquetos, 

Passa  lá,  que  s3o  massanetos. 


1.  Serra  compadre, 
Serra  comadre, 
Serra  fìlhinha 
P'ra  sua  gatinha.^ 

2.  Quem  da  e  tira, 
Nasce  uma  jiga. 
Quem  dà  e  toma, 
Nasce  uma  marroma.' 


IV.    Rimas  infantts, 

3.    Meio-dia, 


Panella  ao  lume, 

Barriga  vasia.^ 

Vae-te  embora,  papSo  negro, 

Para  cima  do  telhado. 

Deixa  dormir  o  menino, 

Seu  somnino  descançado.^ 


V.    Dialogo  com  um  surdo. 

Conta-se  que  um  surdo  estava  sobre  uma  parede  abeira  da 
estrada  apanhando  vîmes,  quando  passando  um  compadre  seu 
travou-se  entre  elles  o  seguinte  dialogo: 

1.  Adeus,  meu  compadre! 
Meu  compadre,  coma^  *stá. 

2.  Estou  apanhando  vimes. 

1.  Coma  'sta  minha  comadre? 

2.  P'ra  fazer  um  cesto. 

1.  Ara^,  va  meu  compadre  á  fava  (bugiar) 

2.  P'ra  pequeña  levar  á  mestra. 

*  Cf.  Coelho,  1.  e.  53  ;  Braga  1.  e.  226. 
a  Cf.  Braga,  1.  e.  539. 

^  Censura-se  assim  a  costumbre  de  reclamar  o  que  se  ha  dado.  Cf.  Ar- 
chivio delle  tradiz.  pop.  1882,  p.  571. 

*  Dizem  isso  commummente  as  crianças  no  Fayal  ao  ouvircm  locar  o  sino. 

*  Cf.  Revista  do  Minho  para  1885,  p.  86. 

®  No  povo  diz-se  frequentemente  coma  por  corno.  Cf.  J.  Leite  de  Vas- 
concellos,  Tradiç.  pop,  p.  185. 

'  Ara  ouve-se  muitas  vezes  por  ora. 


tradiçOes  populares  açokianas. 


423 


I.   A  atafona. 
Estou  aqui  n'esta  cantinha, 
Onde  todos  me  vem  ver, 
2.    O  peSb. 
NSo  posso  andar  sem  capa, 
Com  capa  nSo  posso  andar. 
Para  andar  me  deitam  a  capa, 
Para  andar  me  tornam  a  tirar. 

3.    Tres  gatos. 
Urna  casa  tem  quatro  cantos, 


VI.    Adivinhas, 

Mastìgo  e  deito  fora, 
Engulìr  nSo  póde  ser.' 


Cada  canto  tem  seu  gato, 
Cada  gato  ve  tres  gatos, 
Quantos  gatos  vem  a  ser? 
4.    O  machado. 
O  que  é  uma  coisa 
Que  chega  ao  mato 
E  dá  um  barro? 
5.    A  corda. 
O  que  é  uma  coisa 
Que  vae  para  o  mato  escolhido, 
Chega  lá  e  estende-se? 


VIL 


I. 


2. 


Fevereiro  levou  a  mSo 

Acima  do  outeiro, 

E  deixou-a  lá 

De  dentés  arreganhados. 

Marco  é  igualaço, 

Anoitece  ás  seis, 

£  amanhece  ás  seis. 

3.  Marco,  MarçagSo. 

Pela  manhZl  nariz  de  c3o, 
A  tarde  sol  de  verSo.^ 

4.  Dos  Santos  ao  Natal 
É  inverno  natural.' 


5.    22  de  Julho: 
Madanéla  escreveu 
Uma  carta  a  Jesu  Christo, 
O  portador  que  a  leva 
Ë  o  padre  S.  Francisco. 
O  fradinho  vae  descalco, 
Vestidinho  de  burel; 
Vae  levando 
As  cinco  Chagas 
Ao  divino  Manoel. 


VIH.    Fórmulas  e  dictos  populares, 
I.  Viva   a  senhora   Ri-       2.  Minha  mana  Thoma-       3.  A  Vincencia  Rosa^ 


tinha*, 
Carinha  de  maca  crua. 

Quando  se  pSe  á  janella, 
Allumia  toda  a  rua.'* 


sinha  *, 
Como    a     pellice     da 

codorniz. 
Por  diante  mostra  graça, 
Por  traz  franze  o  nariz. 


3.  É  um  presente 
D*abobora  quente.* 

4.  EntXo,  entSo  — 

—  Sardinhas  com  pao  (feijSo). 

5.  Quem  tem  c'rôa  na  cabeça 


Assim  fìcou  sem  jan- 

tar. 
Esperando  pelas  sopas 
Que    Ihe     avevas    de 
mandar. 
Peca  a  Deus   que  o  cabello   n3o 
Ihe  cresca.* 
6.    Quem  perdeu  o  que  eu  achei, 
No  canal  da  Graciosa, 
Um  anel  de  sete  pedras, 


'  Cf.  a  adivinha  da  tesoura  na  Revista  do  Minho  para  1888,  no.  4. 

*  Cf.  Archivio  delle  tradiz.  pop.  III  451.      *  Cf.  Annuario  para  1 882,  p.  i  - 1 6. 
^  Dizem-se  isso  as  mulheres  quando  estäo  zangadas.     A  segunda  e  ter- 

ceira  cantiga  foram  colhidas  de  uma  mulher  do  Pico. 

*  Pela  linguagem  cf.  Braga,  Cancioneiro  portuguezW  155. 

*  Diz-se  de  um  presente  de  pouco  valor.     ^  Cf.  Revista  lusit.  1887,  p.  271. 


424 


H.  R.  LANG, 


Da  sura,  donna  Rosa.^ 

7.  Saudades  de  toucinho, 
Mataram  a  nossa  porca, 
Chorae  agora,  leitens.' 

Que  a  vossa  mSe  ja  é  morta.' 

8.  Forte  pena, 

Morreu  o  pae  á  pequeña.^ 

9.  Ai  que  desgracia, 
Morreu  o  pae  á  Engracia.* 

10.  Quantas  horas  sSo? 
Falta  dez-reis 

Por  meio  tostäo. 

11.  Qué  horas  sao? 
Horas  de  comer  pío. 

12.  Qué  horas  sao? 

As  mesmas  que  hontem  por  estas 

horas.* 

13.  £  o  depois? 

Ficaram  as  vaccas  e  foram-se  os 

bois  ?• 

14.  Paciencia. 

Morreu  o  pae  á  Vicencia. 

15.  Se  eu  hei  de  morrer, 

Morra  o  meu  pae  que  é  o  mais 

velho.' 

16.  O  alfaiate  das  encrusilhadas 
Talha  e  p5e  linhas  de  sua  casa.^ 

17.  Nem  uma,  nem  duas. 
Se  quer  cortar, 
Corte  as  suas.^ 

18.  Sapateiro-mangaleiro, 
Lava  as  tripas  do  carneiro. 
Bern  lavadas,  mal  lavadas 
Dá-lhe  com  ellas  na  cara.^^ 

19.  Teresa,  pandoresa, 


Barre  a  casa,  p0e-na  mesa. 
Que  ahí  vem  teu  pae 
Com  a  barba  tesa. 

20.  Maria,  vá  por  aqui  e  por  cola, 
Enxota  aquella  porca  par'cá." 

21.  MagalhSes 
Esfolha  gatos 
E  mata  cSes.'^ 

22.  Maria,  vae  entre  as  outras; 
Se  nSo  cantar,  ha  de  balhar. 

23.  -  Como  está? 

—  Muito  doente 
Com  a  sua  ausencia. 

24.  Faz  favor  d'entrar; 

Se    levar  com   pao,   ha- de  des- 
culpar.** 

25.  Deus  te  ajude. 
Deus  te  acrescente, 
Deus  te  livre 

Da  má  gente.  *^ 

26.  Viva  o  senhor  padre  cura, 
Com  a  sua  barriga  dura. 

27.  O  padre  quando  namora. 
Logo  p3e  na  m3o  na  coroa 
Namora,  padre,  namora. 
Que  o  santo  padre  perdoa. 

28.  Busano,  busano. 
Bota  a  lingua  de  fora, 
Senäo,  eu  mato-te.^^ 

29.  Estou  aqui  a  saboucare, 
Sem  nunca  me  lembrare. 

30.  O  que  é,  o  que  é 

—  Sta  na  cartilha  adiante  do  pé. 

31.  Papagaio  real. 
Para  Portugal, 


*  Cf.  ib.  p.  270. 

'  Lettens  diz-se  frequentemente  em  vez  de  leitdes, 

3  Diz-se  quando  alguem  está  com  saudades  de  qualquer  cousa. 

*  Cf.  Revista  lusit,  1887,  p.  272.  ^  ^f^  jb.  p.  271.  •  cf.  ibid. 
"^  O  sentido  d*este  dictado  é  parecido   com  o  do  hespañol:    Allá  darás, 

raio,  en  cas  de  Tamaio. 

^  Diz-se  de  um  homem  que  tem  má  ventura. 

^  Tem  relacäo  com  o  conto  das  orelhas.     Cf.  Braga,  Cantos  trad,  I  218. 

'O  Cf.  Revista  lusit.  para  1887,  p.  271. 

*'  Diz-se  quando  se  manda  a  uma  pessoa  fazer  qualquer  cousa. 

"  Cf.  Revista  lusit.  para  1887,  p.  271. 

"  Cf.  O  allem3o:  Herein!    Es  wird  doch  kein  Geisbock  sein. 

**  Diz-se  quando  alguem  expirra. 

*^  Busano  chama-se    nos  Acores  ao  mollusco   gasteropodo    denominado 
littorina  littorea^ 


tradiçOes  populares  açorianas.  425 

Quem  passa  Foram  là  duas  meninas; 

É  o  rei  que  vae  á  caca.'  Vieram  quatro. 

32.    S*o  Amaro  é  velhaco 


IX.    Adagios, 

1.  Quem  o  alheio  veste,  na  praça  o  despe.' 

2.  Amor  com  amor  se  paga. 
Quem  nSo  anda,  nSo  mandanga.' 

3.  O  barato  sae  caro. 

4.  Onde  entra  o  beber,  sae  o  saber. 

5.  O  que  dá  o  berço,  só  a  cova  tira.* 

6.  Pela  boca  é  que  se  aquece  o  forno. 

7.  BodiSo  em  Janeiro,  val  um  carneiro. 

8.  Calcas  brancas  em  Janeiro,  falta  de  dinheiro. 

9.  A  cada  canto,  seu  Espirito  Santo.'^ 

10.  Santos  de  casa,  n3o  fazem  milagros. 

11.  O  casamento  e  a  mortalha  no  céo  se  talha. 

12.  O  c3o  e  o  menino  v2o  para  onde  Ihe  fazem  o  mimo. 

13.  NSo  ha  cegó  que  se  veja  nem  torto  que  se  conheça. 

14.  Na  terra  dos  cegos,  quem  tem  um  olho  é  rei.^ 

15.  A  boda  nem  a  baptizado  nSo  vas  sem  ser  convidado. 

16.  Ao  correr  da  carruagem  nSo  se  vé  quem  vae  dentro. 

17.  Antes  estar  ao  pé  do  cru  do  que  do  nú.'' 

18.  A  rico  nSo  devas,  e  a  pobre  n3o  prometas, 
iq.  O  diabo  nSo  é  tSo  feio  como  o  pinteo. ^ 

20.  Quem  diz  o  que  quer  ouve  o  que  nSo  quer. 

21.  Quem  espera,  desespera. 

22.  Cada  falla  da  festa  como  Ihe  vae  n'ella. 

23.  £m  casa  de  ferreiro,  espeto  de  pao. 

24.  Gato  escaldado  d'agua  fria  tem  medo. 

25.  Gato  miador,  nSo  é  bom  caçador. 

26.  Onde  está  gallo,  nSo  canta  gallinha. 

27.  Quem  Joga  as  cartas,  nao  vigia  patas. 

28.  Quem  leve  vae,  leve  vem." 

29.  Quem  dá  o  limSo,  dá  o  coraçao. 

30.  Longe  da  vista,  longe  do  coraçSo. 

31.  Lúa  deitada,  marinheiro  em  pé. 


*  Cf.  J.  Leite  de  Vasconcellos,  Tradigües  pop.  p.  162. 

^  Cf.  o  hespanhol;  Al  que  de  ajeno  se  viste,  en  la  calle  lo  desnudan. 
3  Cf.  Quem  n3o  trabuca,  n3o  manduca;  fórma  mais  antiga  do  nosso  pro- 
verbio que  é  tambem  empregada  nos  Acores. 

*  O  hesp.  diz:  Mudar  costumbre  es  a  par  de  muerte. 

^  Cf.  Braga,   O  povo  portuguez  II  286.     Este  proverbio  aplica-se  muitas 
vezes  a  qualquer  cousa  em  demasia. 

^  Cf.  o  hesp.:  En  tierra  de  ciegos,  el  tuerto  es  rey. 

^  Mais  vale  arrímar-se  ao  rico,  embora  que  seja  cruel  do  que  ao  pobre. 

*  Cf.  o  hesp.:  No  es  tan  fìero  el  león  como  le  pintan. 

»  Cf.  Revista  lusit,  para  1887,  p.  70  e  Zeitschrift  fur  rom.  Phil.  XIII  214-5. 


426  H.  R.  LANG, 

32.  Quem  quizer  ver  o  marido  morto, 

Dê-lhe  lapas  em  Maio,  e  couves  em  Agosto. 

33.  Mulher  que  falla  Latim,  e  mula  que  faz  hein,  é  fugir  d'ella  como  de  Caim.^ 

34.  Ha  olhos  inclinados  a  remelas.* 

35.  P3o  e  vinho  faz  do  velho  menino. 

36.  P3o  de  hoje,  carne  de  hontem  e  vinho  de  outro  verSo,  fazem  o  hörnern  sSo. 

37.  Em  casa  onde  nSo  ha  pSo,  todos  pelejam  e  ninguem  tem  razäo. 

38.  Quem  da  o  pSo,  dá  o  ensino. 

39.  Tudo  com  p3o  faz  o  homem  sSo. 

40.  Mais  val  pSo  duro  do  que  fígo  maduro. 

41.  Pela  lingua  morre  o  peixe.     Cf.  o  hesp.  Por  la  boca  muere  el  pez. 

42.  O  fìlho  d'um  peixe  nasce  nadando. 

43.  Se  fosse  peixe  frito,  fícavas  sem  quinhSo.' 

44.  Quem  porfía  mata  cacas. 

45.  PresumpçSo  e  agua  beuta,  cada  um  toma  o  que  quer. 

46.  Quem  quer  vae;  quem  n3o  quer  manda. 

47.  Cada  roca  tem  seu  fuso;  cada  terra  tem  seu  uso. 

48.  Multas  cousas  sabe  a  raposa.^ 

49.  Quem  ri  á  sesta  (feira),  chora  ao  domingo. 

50.  Quem  torto  nasce,  tarde  ou  nunca  se  endireita. 

51.  Trindades  batidas,  meninas  recolhidas. 

52.  NSo  vende  so  quem  nSo  tem  que  vender.'* 

53.  Là  vem  urna  vez  que  é  de  vez. 

X.    Locuçdes  populares, 

1.  Tomar  alhos  por  bugalhos. 

2.  Amen,  JoSo.® 

3.  Ficar  de  beiço  caldo. 

4.  Ter  cara  de  quem  nïo  matou  porco,  =  nSo  estar  contento. 

5.  Cegar  o  diabo,  =  fazer  o  que  se  quer. 

7.  Tomar  cha  forte,  •=.  namorar. 

8.  Cheirar  o  toucinho.     Cf.  hesp.  oler  el  tocino. 

9.  SSo  cocos  de  dois  annos,  =  isso  é  já  muito  velho. 

10.  Ver  a  Deus  por  um  pé.' 

11.  O  diabo  Ihe  meta  rachas  de  cana  ñas  unhas.* 

12.  É  do  tempo  que  arrebentou  fogo  em  S.  Jorge,  =  é  muito  velho. 

^  Revista  do  Minho  para  1888,  no.  9. 

'  Cf.  o  hesp.  :  Ojos  hay  que  de  légañas  se  enamoran. 

'  Este  proverbio,  que  signiñca  o  mesmo  que  tarde  piaste^  é  muito  com- 
mum  na  colonia  pescadora  de  Gloucester,  no  estado  de  Massachusetts,  mas 
nSo  se  conhece,  segundo  o  que  tenho  podido  alcançar,  ñas  ilhas  dos  Acores. 
Quinhäo  pronuncia  -  se  popularmente  cunhäo ,  como  esquipaçao  ^  escupaçao, 
casquivano  =  cascuvano, 

*  Cf.  Coelho,  Revista  d^ethnol.  p.  140. 

*  Cf.  Perde  venda  quem  nSo  tem  que  vender. 

^  Diz-se  por  graça,  para  acabar  com  qualquer  cousa. 
"^  Salvar-se  com  summa  pena. 

«  Cf.  Sbarbi,  Refrán,  gen.  esp.  Il  ^^^  57:  Meter  puntas  de  leños  muy 
agudas  por  entre  las  uñas  y  la  carne. 


tkadiçOes  populares  acori  an  as.  427 

13.  o  frade  nSo  leva  tres  em  capella.^ 

14.  Pertencer  á  cofradía  de  S.  Marcos,  ^  ser  marido  cornudo. 

15.  O  seu  criado  Mathias,  =  o  seu  servidor  obediente.' 

16.  Nem  muito  para  o  mar,  nem  muito  para  a  terra.^ 

17.  Fazer  urna  cousa  ao  día  de  SSo-Nunca  á  tarde. 

18.  Nem  que  me  desse  um  olho  para  azeite.* 

19.  Pernas  para  que  te  quero.^ 

20.  NSo  prestar  para   dar  migas  a  um   gato.     Cf.  o  hesp.  no  estar  para   dar 

migas  á  un  gato.     DQ.  II,  c.  66. 

21.  Sair  como  d'uma  redoma  (manga)  de  vidro,  »»  ser  muito  asseado. 

22.  Mas  que  soma!  =  mas  que  graça! 

23.  Disse  o  tacho  á  sertS,  tira- te  para  lá,  nao  me  enfarrusques.^ 

24.  Sem  mais  tir-te  nem  guar-te,  =  sem  ceremonia. 

XI.    Trahà'-lenguas. 

1.  Um  ladrílho  muito  bem  ládrilhado,  ha-de  vir  um  desenla- 
drilhador  desenladrílhal-o. 

2.  Comí  um  pato  n'um  prato  de  prata. 

XII.    Dictados  tópicos. 

Aos  apodos  tópicos  acoríanos  já  publicados  por  Th.  Braga  ^ 
pódem  juntar-se  mais  os  seguintes: 

A  classe  trabalhadora  de  S.  Miguel  é  conhecida  como  **  o  povo 
mais  bruto  das  ilhas."  —  Como  aos  habitantes  de  Agua  de  Pao 
na  ilha  de  S.  Miguel  se  Ihes  pergunta  por  chalaco:  A  porca  já 
furou  o  pico  ?,  chama-se  a  uma  ilhota  perto  de  Ponta  Ferraría  pico 
furado.  —  Aos  habitantes  do  Pico  dá-se-lhes  no  Fayal  o  apodo 
de  carneiros    por    elles    serem    considerados   muito   grosseiros.    — 

Uma  cantiga  diz: 

£u  fili  ao  Pico,  piquei-me, 
Piquei-me  lá  n'um  picSo. 
Se  m'apilho  no  Fayal, 
Nunca  mais  ao  Pico,  nao. 

A'  gente  de  S.  Jorge  apoda-se-lhe  de  tinhosos,  —  Aos  habi- 
tantes das  Flores  e  do  Corvo  chama-sc  corvinos, 

XIII.    Alcunhas. 

Como  faz  notar  o  snr.  J.  Leite  de  Vasconcellos  n'  um  valioso 
artigo  sobre  as  cantigas  populares  publicado  na  Revista  lusitana 
para  1887,  p.  147:    "O   povo    de   ordinario    no  seu   trato   familiar 


'  Diz-se  quando  já  se  tem  soffrido  muito  e  nSo  se  pode  soffrir  mais. 
'  Foi-me   communicado  por  um  amigo   mcu  natural  da  ilha  das  Flores. 
Cf.  Annuario  para  1^82,  p.  48. 
'  Nao  ir  aos  extremos. 

*  Eraprega-se  para  dizer  que  n3o  se  farà  uma  cousa  por  nenhum  preço. 

*  Diz-se  quando  se  corre  com  a  maior  velocidade. 

'  Cf.  o  hesp.  Dijo  la  sartén  á  la  caldera,  quítate  allá,  ojinegra. 


428  H.  R.  LANG, 

nâo  emprega  os  apellidos,  e  prefere  servir-se  de  urna  alcunha  fri- 
sante a  servir-se  de  um  apellido." 

Aranheiro,  Atora,  Arraias,  Attentado,  Anjola,  Arrenegada. 

Badella,  Bandeirìnha,  Batatinha,  Bate-canellas  (=  pernas),  Ba- 
tella,  Bate-sóla,  Bezugo,  Brigue-mane  (porque  andou  n'um  brigue), 
Brindeira,  Bóta-me-em-terra,  Burra, 

Cabelleiras,  Caca,  Cacào,  Cachaco,  Calcanhar-de-farello,  Can- 
tinhas,  Capäo,  Cá-para-baixo,  Cara-linda,  Carcereiro,  Carneiro,  Ca- 
rocha, Casaca,  Ceboiinha,  Consola,  Corrumenta. 

Chalupa,  Chieipa,  Chinchinha. 

Dezimeiro. 

Escadinha,  Esiolha-gatos,  Estragadinha. 

Faidóca,  Fardona  (=  mentirosa),  Faz-tudo,  Fome- negra, 
Frita-peixe. 

Gai  tad  a,  Ganilhas,  Gato,  Guelrinhas,  Guinchinha. 

José  dos  Infernos,  Menino  Jesus. 

Macau,  Malaguetas,  Mata-porcos,  Moreira. 

Palhito  (Palito),  Pandeiro,  Peito  d'Amada,  Pé-leve,  Peixe-rei, 
Perna  de  Gallo,  Pestaña,  Piolho,  Polvro  (Polvo),  Porcalhona,  Porco- 
negro,  Pulguinha. 

Quarta-feira. 

Ramela,  Ratinha,  Roupita  (porque  vendia  roupa),   Rua  alegre. 

Sabana  (porque  veio  da  Savana);  Sabe-nan-sabe,  Sanfona,  Sar- 
dinha,  Sarrôa,  Senhor  dos  Afflictos,  Sete  Carlos. 

Testa,  Thomas-das  Botas,  Toucinho,  Toutinegras,  Tres-vintens. 

XIV.    Contos. 
I.    O  conto  das  tres  gagas. 

Nao  sei  dizer  se  a  seguinte  versäo  d'esté  conto  ja  tem  sido 
colligida: 

Uma  mäe  que  tinha  tres  fìlhas  gagas,  probibi-as  de  fallarem 
com  ninguem,  a  ver  se  as  casava  sem  que  se  desse  pelo  defeito 
antes.  Um  visinho  que  ja  andava  desconfìado  por  nunca  ter  tido 
occasiäo  de  fallar  com  nenhuma  das  meninas,  lembrou-se  de  Ihe 
ir  bater  á  porta  um  dia  que  a  mäe  d'ellas  tivesse  sahido  de  casa. 
Se  bem  o  pen  sou,  melhor  o  fez.  Baten  á  porta;  a  mais  moca 
abrió  o  postigo,  encarou  com  o  visinho  e  nada  disse.  Elle  Ihe 
pedio  uma  gotinha  d'agua;  ella  Ihe  trouxe  um  pucarinho  com  agua; 
elle  beben,  e  nao  vendo  geito  de  apanhar  palavra  d'ella,  deixou 
cahir  o  pucaro  que  immediatamente  se  quebrou.  Ella  na  agonia 
disse:  "Tutainho  tebou-se."  A  segunda  que  estava  da  banda  de 
dentro  e  que  ficava  muito  raivosa  pela  irmä  ter  fallado,  respondeu  : 
"Tubou  tuba-se."  A  terceira  que  ainda  ficou  mais  raivosa,  diz: 
*'  Totas  matitas  nhä  mäe  nan  disse  nam  patasse  ;  bem  pinsi  nem 
pali."  O  visinho  foi-se  embora  tirado  das  duvidas.  [ —  "Puca- 
rinho quebrou-se."  —  "Quebrou,  quebrasse."  —  "Tolas  malditas, 
minha  mäe  nao  disse  que  näo  fallassem  ;  bem  fiz  eu  que  nao  fallei."] 


tradiçOes  populares  açorianas.  429 

2.    o  caso  d'alma  d'outro  mundo. 

£ra  d'urna  vez  um  lio  que  tinha  um  sobrinho  a  quem  muito 
estimava  e  fez  o  seu  herdeiro.  Quando  o  tio  estava  proximo  a 
morrer,  despedio-se  do  sobrinho  e  prometen  vir  visital-o  no  dia  do 
seu  casamento.  Passados  tempos  o  sobrinho  casou-se.  Ao  sair 
da  igreja  uma  velha  Ihe  deitou  o  verso  seguinte: 

Um  fuso  com  um  carvalho, 

Vos  á  noiva  podéis  dar. 

Antes  que  volte  o  seu  noivo, 

Terá  tempo  de  ñar. 

Quando  estavam  ao  jantar,  ouviram-se  grandes  estrondos,  que 
a  todos  assustou.  Até  mesmo  os  cavallos  tentavam  subir  pelas 
paredes  encima  e  relincharam.  Tudo  se  socegou  com  a  entrada 
do  tio  no  quarto  do  jantar,  que  assistio  ao  jantar  como  se  fora 
d'esté  mundo.  Levantou-se,  despedio-se  de  todos  e  disse  ao  so- 
brinho que  tinha  um  cavallo  as  suas  Ordens  para  elle  o  acompanhar 
á  sua  casa,  e  elle  voltaria  no  mesmo  dia.  Partiram  ambos  e  che- 
garam  ao  céo  aonde  o  tio  Ihe  mostrou  todas  as  bellezas  que  ahi 
existem.  Depois  disse-Ihe:  Volta  para  traz,  so  porque  o  teu  ca- 
vallo sabe  o  caminho.  No  caminho  vio  a  figura  d'  uma  virgem  su- 
bindo ao  céo  toda  rodeada  d'  anjos.  A'  maneira  que  elle  se 
aproximava  da  sua  cidade,  ia  desconhecendo  os  caminhos;  alguns 
eram  tSo  selvagens  que  elle  tinha  de  abrir  passagem  com  a  sua 
espada.  Chegado  á  sua  casa,  ahi  encontrón  imi  convento  em  vez 
d'  ella,  bateu  á  portaría  muito  irado  ;  pareceu-lhe  a  cabeçinha  do 
guardiäo  e  perguntou-lhe  o  que  quería.  Elle  responden  que  fazia 
allí  o  convento  em  vez  da  sua  casa  que  tinha  deixado  de  manhâ. 
O  guardiäo  julgou-o  lonco  e  foi  dar  parte  aos  superíores.  Um 
dos  mais  antigos  ñcando  muito  impressionado  foi  a  portaría  fallar 
com  o  louco  e  perguntou-lhe  o  seu  nome.  Ouvindo-o  elle  disse 
que  bavia  justamente  cem  annos  um  infeliz  casamento  tinha  havido 
d'um  homem  do  mesmo  nome  e  que  a  sua  esposa  tinha  mandado 
construir  um  convento  da  casa,  e  que  essa  mesma  esposa  estava 
n'aquelle  mesmo  dia  na  eça.  Elle  olhou  para  a  sua  figura  no 
vemiz  da  porta  e  vio  um  grande  velho  muito  corvado.  Todos  os 
annos  Ihe  cahiram  sobre  elle  n'aquelle  instante.  O  frade  ajudou 
a  leval-o  ao  pé  da  difunta  que  elle  reconheceu  pela  que  tinha 
recebido  havia  cem  annos.  O  tio  sendo  um  homem  de  santa 
vida,  fez  que  o  sobrínho  passasse  uma  vida  tambem  santa,  e  a 
figura  que  elle  vio  subindo  ao  céo  era  a  alma  da  sua  esposa  virgem. 

XV.    Superstiçdes, 

I.    Bruxas. 
As  bruxas  multas  vezes  emprezam  as  crianças,  quando  desejam 
vingarem-se   dos   paes.     É   sempre    uma   grande   vergo  nha   para  a 
familia  toda  o  terem  uma  criança  emprezada,  pois  prova  que  nflo 
sabem  luctar  contra  as  bruxarías. 


430  H.  R.  LANG,   TRADIÇOES  POPULARES  AÇORIAKAS. 

Foi-me  *  apresentada  uma  criança  emprezada  que  morava  no 
Chao-Fío  do  Fayal.  A  enanca  tinha  tres  annos,  parecía  mais  uma 
especie  d' aranha  do  que  um  ser  humano.  O  ventre  immenso  e 
bracos  so  pelle  e  osso.  A  criança  este  ve  sendo  tractada  por  uma 
bruxa  que  no  flm  de  dois  annos  de  lucta  contra  o  poder  da  outra 
conseguio  desemprezar  a  criança.  Eu  vi  a  criança.  Dos  sete  annos 
ja  andava,  mas  apresentando  sempre  vestigios  da  bruxaria,  a  cabeça 
demasiado  grande. 

2.    O  di  ab  o. 

Nao  se  deve  abrir  a  porta  fora  d'  horas  sem  se  saber  a  quem, 
porque  pode  ser  o  diabo.  —  Na  Horta  *,  na  ilha  do  Fayal,  uma 
pobre  muí  her  pelo  nome  Constancia  ou  vio  um  gato  miar  á  sua 
porta.  Julgando  ser  um  seu,  de  quem  gostava  muito,  foi  abrir  a 
porta.  Immediatamente  o  diabo  se  enfíou  n'  ella.  Fizeram-se  todas 
as  benzedouras  a  ver  se  Ihe  tiraram  o  diabo  do  corpo,  mas  nao  foi 
possivel.  Por  annos  esta  muiher  tem  sido  o  abysmo  ^  de  todos  que  a 
vêem  nos  seus  ataques.  O  bispo  da  Terceira  visitando  o  Fayal 
fechou-se  n'  uma  capella  da  Igreja  do  Livramento  com  alguns 
padres  e  esta  muiher.  Fizeram-se-lhe  todos  exorcismos,  mas  o 
diabo  só  os  fez  desesperar,  e  com  diffìculdade  seguraram  a  muiher 
que  só  blasphemava  horrivelmente  e  quería  affogal-os  com  as  mSos. 
Aínda  hoje  esta  muiher  soffre,  e  basta  só  fallar-lhe  em  erva  poejo 
para  o  diabo  tomar  posse  d'  ella  immediatamente,  fazendo  (ella)  toda 
a  sorte  de  caretas  e  querendo  avançar  a  quem  Ihe  falla. 

^  Estes  casos  foram-me  communicados  por  uma  senhora  natural  do  Fayal. 
*  Abysmo   emprega-se   frequentemente   no   sentido    de  espanto,  grande 
admiraçUo, 

Henry  R.  Lang. 


Etude  Critique  des  Chartes  de  Douai  de  1203  à  1275. 

1ère  partie. 

Recherches   sur  TAntagonisme   des  Chartes  et  du  langage 

vulgaire. 

Qu'on  le  sache  bien,  on  ne  pourra  vraiment 
arriver  à  la   connaissance   des  dialectes 
anciens   qu'à   Taide   des  Patois  actuels. 

G.  Paris.     (Romania  VI  6i6). 

I®.  Thèse  soutenue  jusqu'à  présent. 

Ce  n'est  que  depuis  M.  Nataiis  de  Wailly  *  qu'on  a  pensé  à 
tirer  parti  des  Chartes  pour  les  études  linguistiques.  Nous  ne  le 
citons  cependant  ici  que  par  ce  que  son  ouvrage  était  le  premier 
en  date,  car  il  avait,  comme  le  dit  M.  Paris,  un  objet  spécial: 
celui  d'établir  l'orthographe  des  textes  que  l'auteur  voulait  publier 
(loc.  cit  p.  614).  Ce  fut  surtout  M.  Gaston  Raynaud  qui  inaugura 
rétade  phonétique  des  Chartes.  Après  lui  vinrent  MM.  Neumann 
et  Armand  d'Herbomez. 

Comment  comprenaient-ils  ce  travail,  quelle  était  leur  théorie 
sur  ce  sujet?  On  va  le  voir  par  le  titre  de  leur  ouvrage.  M.  Ray- 
naud l'intitule:  „Etude  sur  le  dialecte  Picard  dans  le  Ponthieu 
d'après  les  Chartes  du  13e  et  14e  siècles,  M.  Neumann  va  plus 
loin:  „Zur  Laut-  und  Flexionslehre  des  Altfranzösischen  haupt- 
sächlich aus  pikardischen  Urkunden  von  Vermandois"  et  M. 
d'Herbomez:  „Etude  philologique  sur  les  chartes  françaises  du 
Toumaisis".  Les  deux  premiers  titres  sont  précis  et  disent  bien 
ce  qu'ils  veulent  dire:  ,,on  étudiera,  dans  ces  travaux  le  Dialecte 
Picard  ou  du  Vermandois  au  treizième  ou  au  quatorzième  siècle, 
en  s'appuyant  sur  le  témoignage  des  Chartes  en  langue  vulgaire." 
Quant  au  titre  de  l'ouvrage  de  M.  d'Herbomez,  il  est  moins  clair, 
mais  la  citation  suivante  montrera  qu'il  était  dans  les  mêmes  idées 
que  ses  prédécesseurs.  A  propos  de  l'a  nasal,  il  dit  ceci  :  Il  s'agit 
de  l'indentité  des  sons  en  et  an  au  treizième  siècle  (p.  82).  Ceci 
montre  clairement  que  l'auteur  est  persuadé  que  les  Chartes  repré- 
sentent la  langue  de  Toumay  au  treizième  siècle. 


^  M.  Raynouard  et  Tailliar  Pavaient  tenté  avant  lui,  mais  sans  les  moyens 
dits  scientifiques. 


432  CH.  BONNIEK, 

A  cette  époque,  dans  l'esprit  de  M.  Raynaud,  cette  Etude 
des  Chartes  avait  le  caractère  d'une  réaction  contre  l'autorité  des 
Manuscrits  littéraires.  —  Dans  sa  préface,  en  effet,  il  insiste  sur 
ce  point:  „Les  Manuscrits  sont  loin  d'offrir  les  mêmes  caractères 
que  les  Chartes:  les  scribes  ne  se  gênent  guère  pour  substituer, 
dans  les  manuscrits  qu'ils  copient,  leur  langue,  leurs  habitudes 
d'orthographe,  quelquefois  même  leurs  idées  à  celle  de  l'auteur 
(p.  6)."    M.  Neumann  est  du  même  avis. 

Mais,  par  quoi  remplacer  les  Manuscrits?  Par  les  Chartes,  ré- 
pondent-ils. Monsieur  de  Wailly  a  établi  qu'elles  nous  donnent 
une  date  et  un  emplacement  précis.  M.  Raynaud  va  plus  loin: 
tiil  y  voit  la  langue  vulgaire  dans  toute  sa  pureté  et  sa  fidélité  à  une 
époque  et  dans  une  localité  déterminées,*'  (p.  6)  ^JËlles  sont,  ajoute-t-il, 
à  Vahri  de  Vimagination  et  du  caprice  des  scribes,  écrites  sans  prétention 
dans  un  but  d* utilité  pratique.**  Ajoutons  cette  citation  de  M. 
Paul  Meyer:  c'est  uniqtument  aux  Chartes,  aux  coutumes,  aux  re- 
gistres cadastraux,  enfin  aux  documents  locaux  qu'il  faut  s'adresser 
quand  on  cherche  des  notions  sur  un  dialecte  — " 

Etant  données  ces  appréciations  élogieuses  des  Chartes,  nos 
trois  auteurs  se  sont  mis  à  en  étudier  les  caractères  phonétiques 
et  flexionnels  et  ont  cru  restituer  les  formes  du  langage  vulgaire 
au  treizième  siècle  soit  dans  le  Ponthieu,  soit  dans  le  Vermandois, 
soit  enfin  à  Tournai. 

Pour  former  Tantinomie,  nous  allons  opposer  à  la  Thèse 
l'Antithèse. 

IP.    Antithèse.     Critique  des  Chartes. 

Nous  allons  examiner  les  éloges  que  M.  Raynaud  donne  aux 
Chartes.  —  Avant  de  procéder,  en  eflfet,  à  l'étude  des  phénomènes 
phonétiques  qui  se  trouvent  dans  les  Chartes,  nous  avons  voulu 
examiner  si  ce  travail  valait  la  peine  d'être  tenté,  si,  en  un  mot, 
il  était  d'un  intérêt  capital  pour  la  Linguistique. 

a)  „Les  Chartes  représentent  le  langage  vulgaire  dans  toute 
sa  pureté  et  sa  fidélité." 

Jusqu'à  quel  point  représentent-elles  le  langage  vulgaire  du 
pays  où  elles  ont  été  écrites?  M.  Neumann  déjà  avait  mélangé  à 
son  éloge  quelques  critiques,  au  sujet  de  la  graphie;  il  y  signalait: 
„l'incertitude  de  l'ancienne  orthographe  française,  l'hésitation  des 
scribes,  habitués  à  transcrire  du  latin,  à  reproduire  des  sons  vul- 
gaires; la  lutte  entre  l'ancienne  orthographe  et  la  nouvelle:  le  son 
s'est  déjà  développé  complètement  que  l'ancien  signe  persiste  néan- 
moins (p.  7)."  U  ajoute  de  suite,  il  est  vrai,  que  ces  défauts  leur 
sont  communs  avec  les  monuments  littéraires.  M.  Jorét  dit  :  (du  C. 
319.  320):  „J'ai  déjà  parlé  à  plusieurs  reprises  de  l'incertitude  que 
l'absence  de  signes  déterminés  jette  sur  cette  question  (de  la 
graphie).  Ainsi  on  rencontre  dans  le  Psautier  d'Oxford,  où  ce  mot 
se  trouve  à  chaque  page  chi,  (qui)  écrit  par  ch\  or  il  est  impossible 
qu'ici  on  ne  lui  accorde  pas  la  valeur  gutturale,  et  nous  avons  ici 
un  exemple   certain  de  ch  figurant   le  son  k\   mais   dans  le  même 


ETUDE  CHRITIQÜE  DES  CtíARTBS  DE  DOUAI.  433 

texte  nous  trouvons  ch-f-ä:  faut-il  dans  ce  cas  lui  accorder  la 
même  valeur  ou  lui  donner  comme  en  français  le  son  S  ou  ë?" 
Nous  noterons  donc  la  graphie  incertaine  des  Chartes  comme  un 
premier  obstacle  à  la  prétention  d'y  voir  de  fìdèles  reproductrices. 
Mais,  ce  qui  est  encore  plus  grave,  c'est  la  présence  dans  les 
Chartes  dans  un  même  endroit  et  dans  le  même  temps  de  deux 
formes  phonétiques  différentes  d'un  même  mot. 

Etude  sur  le  Mélange  des  formes. 

Cette  question  a  préoccupé  tous  ceux  qui  ont  étudié  les 
Chartes  au  point  de  vue  linguistique;  nous  devons  donc  analyser 
toutes  les  réponses   qu'on  a  pu  donner  et  les   critiquer  au  besoin. 

M.  Adolphe  Tobler  (Dis  dou  vrai  aniel  XIX)  constate  la  pré- 
sence de  nombreuses  contradictions  dans  ce  poëme:  „Le  scribe,  dit- 
il,  mêle  les  formes  picardes  et  non  picardes  maintes  et  maintes 
fois:  phénomène  qui  ne  peut  se  présenter  dans  la  langue  parlée, 
et  cela  pour  un  seul  et  même  mot  — ".  M.  Hermann  Suchier 
(£tude  sur  le  Leodegarlied  p.  255),  à  propos  de  formes  aut  (habuit) 
se  trouvant  à  côté  de  oih  et  reciui  près  de  esiud,  dit  „qu'on  doit 
se  demander  si  le  dialecte  (du  pays  auquel  appartenait  le  scribe) 
possédait  ces  doubles  formes,  ou  si  celui-ci  utilisait  les  formes  des 
différents  dialectes  les  unes  à  côté  des  autres*'  et  il  termine  par 
ces  mots:  „je  dois  laisser  ces  questions  ouvertes".  —  Depuis  il 
s'est  prononcé,  croyons-nous,  pour  la  première  hypothèse. 

Avec  MM.  Raynaud,  Neumann  et  d'Herbomez,  nous  arrivons 
à  l'étude  des  Chartes.  La  question  des  „doubles  formes"  les  a 
aussi  intéressés  ;  le  plus  souvent  ils  ont  noté  simplement  les  contra- 
dictions pour  un  même  mot,  mais  parfois  ils  ont  essayé  de  les 
expliquer,  et  ce  sont  ces  explications  que  nous  allons  examiner. 

A.  En  premier  lieu,  ils  ont  attribué  ces  doubles  formes  au 
scribe,  comme  à  un  individu  capricieux  ou  ignorant  son  métier. 
Cest  ce  que  dit  M.  Raynaud  (p.  ici)  „A  l'époque  que  nous  étu- 
dions, dit-il,  la  plus  grande  confusion  orthographique  règne  déjà 
dans  les  Chartes  au  point  de  vue  du  redoublement  des  consonnes 
dans  l'intérieur  des  mots;  c'est  là  un  fait  purement  individuel,  qui 
dépend  complètement  d'un  caprice  de  scribe  plus  ou  moins  lettré, 
voulant  ressusciter  en  roman  l'orthographe  latine.  —  Constatons 
cependant  que  les  cas  où  paraissent  les  lettres  redoublées  sont 
au  moins  en  nombre  double  de  ceux  oii  l'on  n'en  trouve  qu'une 
seule.** 

Il  se  peut  que  le  scribe  des  Chartes  du  Ponthieu  ait  eu 
des  caprices,  mais  nous  n'en  savons  rien  et  nous  n'avons  aucun 
indice  qui  puisse  nous  amener  à  le  constater.  Il  est  donc 
hardi  de  supposer  ce  que  rien  ne  prouve;  mais,  il  y  a  plus:  on 
voit  clairement  le  danger  qu'une  telle  méthode  ferait  courir  à  la 
science.  M.  Raynaud,  d'ailleurs,  s^  contredit  lui-même  dans  un 
autre  endroit:  „Nous  admettons  parfaitement,  dit-il,  qu'au  Moyen- 
Age  et  jusqu'à  nos  jours  l'orthographe  ait  été  individuelle,  sans  être 

Zeitsohr.  f.  rom.  PhU.  XU  I.  28 


434  ^^'  BONNIBR, 

aucunement  réglementée  ;  mais  à  défaut  de  règle,  le  scribe  qui  ré- 
digeait une  Charte  avait  cependant  une  raison  plutôt  qu'une  autre 
pour  écrire  un  mot  de  telle  ou  telle  façon  (p.  88)."  —  Or,  si  nous 
admettons  qu'un  scribe  avait  ses  raisons  pour  écrire  un  mot  d'une 
façon  plutôt  que  d'une  autre,  l'explication  par  le  caprice  tombe 
d'elle-m(^me.  Il  est  donc  plus  scientifique  de  toujours  admettre 
une  raison  aux  phénomènes,  même  quand  nous  ne  pouvons  deviner 
quelle  elle  est.  —  Le  scribe  du  Ponthieu,  s'il  ressuscitait  en  roman 
l'orthographe  latine,  obéissait  soit  á  une  évolution  de  la  langue, 
soit  aux  règlements  de  l'école  où  il  avait  appris  à  transcrire  les 
Chartes,  et  ne  „voulait"  ni  n'avait  de  caprice  (conscious  will). 

Peut-on,  d'un  autre  côté,  croire  que  le  scribe  ignorait  son 
métier  ? 

M.  d'Herbomez  penche  vers  cette  opinion:  „L'incertitude  dans 
l'orthographe  de  ces  mots  (où  se  trouve  le  g  latin  devant  e  ou  i) 
peut-être  attribuée  à  la  difficulté  qu'éprouvaient  les  scribes,  de 
rendre  le  son  ge.  Cette  difficulté  n'était  pas  résolue  à  la  fin  du 
XVle  siècle.  Ramus,  en  effet,  observe  que  de  son  temps  batirgeots 
s'écrit  encore  hourgois  qu'on  prononce  bourjois  (p.  99).  —  Cette 
explication  paraît  ici  très  vraisemblable,  basée  qu'elle  est  sur  le 
témoignage  de  Ramus.  Mais  que  dire  de  la  suivante  pour  1'»  suivie 
de  deux  voyelles  .  .?  Ce  son,  fort  exactement  représenté  par  la 
notation  ngriy  semble  avoir  été  pour  les  scribes  de  nos  Chartes 
difficile  à  représenter.  —  Il  est  noté  en  effet  de  façons  très-diffé- 
rentes" (p.  146).  —  Cette  vraisemblance  ne  nous  parait  pas  suffi- 
sante. Quand  nous  n'avons  aucun  témoignage  contemporain,  il 
nous  semble  téméraire  d'affirmer  que  tel  son  devait  être  difficile  à 
représenter.  C'est  un  peu  le  même  phénomène  qui  nous  fait  con- 
sidérer comme  une  exception  à  la  „loi  du  moindre  effort"  des  sons 
patois  qui  nous  semblent  à  nous  fort  difficiles  à  prononcer,  mais 
pour  l'émission  desquels   les  paysans   n'éprouvent  aucune  difficulté. 

£n  résumé,  nous  voyons  donc  que  l'explication  des  doubles 
formes  par  le  caprice  et  l'inhabileté  des  scribes  renferme  en  elle 
beaucoup  d'arbitraire.  On  ne  peut  y  recourir  que  quand  on  a  le 
témoignage,  sinon  d'un  contemporain,  au  moins  d'un  homme  qui 
n'était  pas  trop  éloigné  de  l'époque  où  écrivait  le  scribe. 


B.  Une  autre  explication  est  celle  qui  voit  dans  les  doubles 
formes  des  Chartes  un  reñet  de  ce  qui  se  passait  alors  dans  la 
langue.  —  Ou  bien  l'on  veut  y  trouvei  a)  la  preuve  (fune  ¿quivalence 
de  sons;  ou  bien,  et  ceci  est  plus  important,  b)  un  phénomhte  de 
transition. 

a)  Nous  allons  discuter  la  première  explication. 

M.  Gaston  Raynaud  (p.  63)  dit  à  propos  de  or(em)  représenté 
graphiquement  par  or  et  eur  à  la  fois:  „Quant  à  la  notation  ^r, 
elle  doit  être  antérieure  à  eur  ou  être  son  équivalent^  car  dans  deux 
mêmes  Chartes  nous  avons  eur  et  or,  Ex.:  maieur,  segnor  te" — 
De  son  côté,  M.  Neumann  (p.  45)  est  du  même  avis  pour  le  même 


ETUDE  CRITIQUE  DBS  CHARTES  DE  DOUAI.  435 

sujet  (p.  45):  „Nous  devons,  dit-il,  réunir  les  trois  premières  graphies 
i?r,  «r,  ùur\  toutes  trois  ne  représentent  aucune  différence  phonétique, 
cela  nous  est  prouvé  par  ce  fait,  que  les  mêmes  mots  se  repré- 
sentent dans  les  trois  graphies." 

Nous  ne  comprenons  pas  quant  à  nous  cette  explication.  — 
Même  en  admettant  que  le  scribe  ait  voulu  reproduire  un  son; 
pourquoi  pour  un  seul  et  même  mot  aurait-il  employé  trois  graphies 
différentes?  Il  nous  semble  plus  logique  d'y  voir  une  preuve  de 
l'opinion  contraire  qui  est  que  le  scribe  voulait  reproduire  trois 
choses  différentes,  parcequ'il  est  plus  diffìcile  de  se  tromper  sur  un 
seul  et  même  mot  que   sur  des  mots  différents. 

b)  Nous  arrivons  enfin  à  l'explication  qui  veut  voir  dans  les 
doubles  formes  des  Chartes  un  reflet  des  doubles  formes  de  la 
tangue  de  Douai  (par  exemple)  au  treizième  siècle. 

C'est  le  seul  objet  qui  ait  une  véritable  importance.  Si  on 
admettait,  en  effet,  l'existence  des  mêmes  caractères  et  du  même 
degré  de  „Sprachmischung"  dans  nos  Chartes  et  dans  la  langue 
vulgaire,  on  se  verrait  forcé  d'admettre  que  les  Chartes  sont  les 
reproductrices  du  langage  parlé,  dans  le  pays  où  elles  étaient  écrites. 

Nous  devons  d'abord  exposer  ce  qu'est  cette  théorie  de  „Sprach- 
mischung"; nous  le  ferons  d'après  le  livre  où  M.  Schuchardt,  son 
inventeur,  l'a  étudiée  dans  les  langues  slaves,  allemandes  et  italiennes, 
qui  se  mélangent  en  Autriche. 

D'après  lui,  l'on  peut  dire,  à  l'encontre  de  l'opinion  de  Max 
MûUer  „qu'il  n'y  a  aucune  langue  mélangée"  —  „qu'aucune  langue 
n'est  complètement  à  l'abri  du  mélange".  —  £t  ce  mélange  s'effectue 
dans  tous  les  degrès  de  la  série  linguistique  „Sie  geht  bis  zum 
Maximum  wie  bis  zum  Minimum  der  Sprachverschiedenheit"  (p.  5 
Slavo-Deutsches). 

Kntre  les  races,  où  l'on  peut  démontrer  l'existence  de  croise- 
ments physiques,  il  y  a  du  aussi  avoir  des  croisements  linguistiques." 
Si  nous  arrivons  à  l'expression  politique  des  peuples,  à  la  nation, 
M.  Schuchardt  nous  montre  l' Autriche  où  se  croisent  les  éléments 
magyare,  allemand,  tchèque,  slave  et  italien  et  où  les  langues  se 
fondent  les  unes  dans  les  autres.  —  Descendons  plus  profondé- 
ment :  recherchons  ce  qui  se  passe  dans  les  dialectes  de  ces  diffé- 
rentes langues.  —  M.  Schuchardt  objecte  à  ceux  qui  dressent  un 
arbre  généalogique  à  propos  des  langues  que  les  branches  et  les 
racines  de  cet  arbre  seraient  réunies  les  unes  aux  autres  par  d'in- 
nombrables lignes  horizontales,  et  que  par  suite  cela  cesserait  d'être 
un  arbre;  en  d'autres  termes  que  „deux  variétés  de  langage  n'ont 
pu  se  développer  indépendamment  et  ne  s'influencer  que  quand 
leur  évolution  était  terminée,  mais  que  la  force  productrice  du  chan- 
gement (Wechselwirkung),  qui  alors  pouvait  à  peine  être  appelée 
nUlangey  a  pris  naissance  lors  de  leurs  divergences. 

Notre  auteur  en  tire  cette  conclusion  que,  si  M.  Paul  Meyer 
a  insisté  sur  ce  fait  qu'il  n'y  avait  pas  de  limites  de  dialectes,  mais 

28* 


43^  Cfi.  BONKtBR. 

des  limites  de  phénomènes,  pour  lui  il  y  voit  le  mélange»  plus  ou 
moins  intense  ou  développé. 

Descendons  plus  bas,  nous  arrivons  aux  individus  „Chaque  in- 
dividu apprend  et  modifie  sa  langue  par  le  contact  d'une  série 
d'autres  individus*'.  —  Arrivons  enfin  à  l'individu:  „Même  dans  la 
langue  d'un  même  individu,  à  l'intérieur  de  son  cerveau,  nous 
trouvons  le  mélange."  Ce  que  H.  Paul  appelle  „Analogiebildungen** 
provient  de  ce  mélange. 

En  résumé,  dans  ta  langue  de  la  race,  de  la  nation,  des  loca- 
lités, des  groupes  d'individus  ou  de  l'individu  lui-même,  nous  trouvons 
le  mélange  et  la  théorie  de  M.  Schuchardt  vient  montrer  à  la  lin- 
guistique que  les  limites  établies  jusqu'ici  sont  trop  étroites  pour 
contenir  les  phénomènes  et  que  bientôt  devront  naître  de  nouvelles 
hypothèses. 

Nous  ne  pouvons,  dans  ce  travail  spécial,  discuter  à  fond  ce 
problème  de  la  „Sprachmischung**;  notre  rôle  est  de  l'examiner 
dans  ses  rapports  avec  nos  Chartes.  —  La  question  peut  se  di- 
viser ainsi:  „i*  Y  a-t'-il  „Sprachmischung**  dans  nos  documents?  — 
2^  Ce  mélange,  s'il  existe,  provient-il  de  phénomènes  existant  dans 
les  dialectes  du  pays  où  nos  Chartes  ont  été  écrites? 

I.    Va  t^'il  Sprachmischung  dans  nos  documents? 

A  cette  question,  la  majorité  des  philologues  qui  se  sont 
occupés  des  Chartes  a  répondu  oui.  —  M.  Raynaud  et  Neumann 
ont  vu  dans  la  rencontre  de  formes  d'un  même  mot  un  phéno- 
mène de  transition.  —  Le  premier  dit  ceci  à  propos  de  illor(um) 
(p.  73):  „Nous  ne  trouvons  la  forme  lor  que  jusqu'à  l'année  1283, 
c'est-à-dire  jusqu'à  la  fin  du  XlIIe  siècle.  —  A  partir  de  cette 
époque,  leur  apparaît  et  la  Charte  XVII  (Avril  1 283),  dans  laquelle 
les  deux  formes  lor  et  leur  sont  employées  parallèlement,  peut 
jusqu'à  un  certain  point  servir  à  fixer  la  date  de  transition  de  or  à 
^r."  Une  citation  de  M.  Neumann  montrera  que,  là  où  M.  Ray- 
naud ne  parle  que  des  Chartes,  il  transporte  hardiment  la  question 
sur  le  terrain  linguistique.  —  C'est  à  propos  des  notations  gra- 
phiques ieu  et  eu  (filius,  baillivus)  (p.  42):  „La  graphie  ieu  est 
encore  disséminée,  dit-il,  et  se  présente  dans  une  des  Chartes  les 
plus  modernes.  Par  contre  on  rencontre  très-souvent  iu.  On  doit 
en  conclure  que,  dans  la  première  moitié  du  treizième  siècle,  la 
plus  ancienne  génération  des  Picards  encore  vivants  disait  encore 
iu  pendant  que,  chez  la  plus  jeune,  il  y  avait  un  penchant  à  dire 
ieu,  —  Vers  le  milieu  du  siècle,  vers  1250,  les  deux  prononciations 
ont  pu  aller  côte  à  côte  pendant  un  certain  temps  et  s'être  con- 
fondues et  assimilées,  de  feçon  que  ieu  est  sorti  victorieux.**  L'on 
voit,  par  cette  citation,  que  M.  Neumann  est  entièrement  persuadé 
que  les  graphies  des  Chartes  représentent  des  sons  prononcés.  — 
Il  dit  plus  loin:  „II  est  très-vraisemblable  que  les  poètes  et  les 
scribes  du  Moyen-Age  écrivaient  les  mots  français  en  se  guidant 
sur  leur  owV*  (p.  46). 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI. 


437 


M.  Schuchardt  (Über  die  Lautgesetze  p.  33)  semble  aussi  voir 
un  mélange  de  langue  dans  ces  doubles  formes:  »^est  ce  pas, 
dit-il,  une  remarquable  inconséquence  des  Néo-Grammairiens  qu'ils 
ne  veulent  pas  embrasser  dans  leur  étude  les  lois  phonétiques  en 
elles  mêmes,  et  que  cependant  ils  veulent  partout  expliquer  leurs 
exceptions?  £t  aussi  qu'ils  cherchent  à  les  expliquer  par  Taction 
d'associations  insaisissables,  et  qu'à  côté  delà  ils  négligent  d'autres 
facteurs,  comme  la  „Sprachmischung"?  —  Ce  système  me  paraît 
particulièrement  dangereux  à  appliquer  aux  dialectes  romans,  tels 
qu'ils  nous  ont  été  transmis  dans  les  manuscrits  du  Moyen^Age,** 

Il  résulte  de  cette  citation  que:  i<^  M.  Schuchardt  croit  que 
les  manuscrits  du  Moyen-Âge  nous  ont  transmis  fidèlement  les 
dialectes  romans  parlés  et  que  2^  il  voit  dans  leurs  doubles  formes 
une  „Sprachmischung". 

Enfin,  M.  Hermann  Suchier  est  aussi  de  cet  avis.  —  Nous  ne 
citerons  contre  cette  opinion  que  M.  Adolf  Tobler,  qui  voit  dans 
ces  contradictions  et  ces  mélanges  une  preuve  que  le  scribe  n'écri- 
vait pas  la  langue  qu'on  parlait. 

Pour  traiter  cette  question,  il  nous  faut  avant  tout  faire  le 
tableau  des  doubles  formes  que  nous  trouvons  dans  nos  Chartes. 
Si  nous  voulions  faire  le  catalogue  des  formes  différentes  du  même 
mot  dans  deux  Chartes,  cela  aurait  deux  inconvénients:  a)  en  premier 
lieu,  de  tenir  trop  de  place;  b)  en  second  lieu,  de  ne  pas  prouver 
grand  chose,  car,  comme  nous  le  dirons  plus  loin,  on  ne  peut  pas 
être  sûr  que  c'était  le  même  scribe  qui  écrivait  toutes  les  Chartes, 
et  ensuite,  d'une  Charte  à  une  autre,  l'écriture  change,  et  aussi 
les  formes  phonétiques;  tandisque,  dans  une  même  Charte,  on  est 
obligé  de  croire  à  une  même  main  et  à  un  même  cerveau. 

Tableau  des  doubles  formes  dans  la  même  Charte. 

Charte. 
VII. 
XIV. 
XXI. 
XXV. 
XXVII. 
XXX. 
XXXV. 
XXXVIII. 

"kLii. 

LIV. 

LV. 

LIX. 

tt 
it 

Lxni. 
xci. 


Ligne. 

Ligne. 

I  Margrite. 

7  Margerite. 

I  Willaume. 

2  Willaumes 

22  lor. 

39  leur. 

6  coume. 

7  con. 

6  al. 

S  au. 

6  volonte. 

9  volente. 

2  hiretage. 

5  iretage. 

7  eschieuins. 

8  escheuins. 

2  uierpi. 

2  werpi. 

5  ki. 

8  qui. 

I  Gherars. 

34  Gerart. 

I  ke. 

4  que. 

I  ke. 

6  que. 

I  e. 

4  et. 

10  disdeuant. 

12  deuansdis. 

2  doneit. 

4  donne. 

2  deus. 

7  dous. 

438 

8  maisonsiele. 
6  Compiègne. 
12  jor. 
5  NiueloD. 

.  Mais,  ce  qui  est  plus  surprenant,  c'est  de  voir  deux  formes 
différentes  d'un  même  mot  dans  la  même  ligne  (de  la  Charte, 
bien  entendu).  —  Ce  phénomène  se  présente  assez  souvent,  surtout 
pour  la  notation  de  qui^  que  à  la  première  ligne. 


CH.  BONNIER, 

XCIII. 

4  maisoDciele. 

XCVI. 

5  Compigne. 

XCVII. 

4  jour. 

XCTX. 

2  Neuelon. 

XXVI. 

ki. 

qi(i) 

XL. 

q-i. 

ke. 

XT.TT. 

ki. 

que. 

LXX. 

ki. 

que. 

LXXVI. 

ki. 

q-i. 

LXXXIII. 

ki. 

q-i. 

LXXXIV. 

ki. 

q-i. 

XC. 

1 

ki. 

que. 

XCI. 

ki. 

que. 

XCVII. 

ki. 

que. 

XCVIII. 

s 

ki. 

que. 

£nfìn,  comme  le  plus  bel  exemple  de  contradiction,  nous  citerons 
Charte  LXXVII  :  quele  kele  (qualis  quod  illa)  où  deux  mots  com- 
mençant par  la  même  lettre  en  latin  sont  écrits  différemment  dans 
le  mot  réuni  en  roman. 

M.  Suchier  dans  les  „Poésies  de  Beaumanoir"  (Société  des 
Anciens  Textes  2e  V.)  a  réuni  les  doubles  formes  et  en  a  fait  une 
liste.  Mais,  pour  notre  théorie,  l'évidence  se  produit,  croyons- 
nous,  d'elle-même,  et  il  n'est  pas  nécessaire  de  prouver  que  ces 
doubles  formes  écrites  ne  reproduisent  pas  de  doubles  formes 
dans  la  langue,  car  le  langage,  étant  un  phénomène  naturel,  ne 
peut  présenter  un  tel  chaos. 

II.  Pour  la  seconde  question,  nous  sommes  obligés  de  faire 
intervenir  le  témoigage  du  patois. 

M.  Schuchardt,  dans  la  pénétrante  analyse  qu'il  a  faite  des  variétés 
de  la  „Sprachmischung**  insiste  sur  deux  principales  „eine  kulturelle 
und  eine  lokale"  (p.  133)  c'est-à-dire  s'effectuant  dans  les  villages  (ou 
localités)  par  des  voies  naturelles.  —  Nous  ne  parlons  qu'en  passant 
de  la  première,  qui  ne  pouvait  exister  que  très-peu  pendant  le  Moyen- 
Age,  par  suite  de  l'isolement  où  chacun  se  trouvait  et  de  l'ignorance 
presque  générale.  —  Aujourd'hui  par  exemple  comme  le  i^marque 
M.  Schuchardt  (Slawo-Deutsches  p.  81)  „l'immixtion  d'une  langue 
savante  (Kultursprache),  comme  cela  se  présente  pour  le  français  en 
Allemagne,  a  pour  cause  l'affectation  et  le  raffinement."  —  Il  ne 
nous  est  pas  nécessaire,  croyons  nous,  de  prouver  qu'à  Douai  au 
Moyen- Age,  il  ne  devait  guère  y  avoir  d'affectation  ni  de  raffi- 
nement, 

La  seconde  variété  de  mélange  à  laquelle  nous  arrivons  en  ce 
moment  peut  se  caractériser   par   cette  phrase   populaire   italienne 


ETUDE  CRITIQUE  DBS  CHARTES  DE  DOUAI.  439 

„lingua  del  cuore,  lingua  del  pane";  par  exemplç,  les  slaves  en  Au- 
triche doivent  apprendre  l'allemand  pour  exercer  un  métier  ou 
occuper  un  emploi,  mais  ils  conservent  leur  langue  nationale.  Ce 
phénomène  est  aussi  inadmissible  que  le  précédent  pour  le  dialecte 
de  Douai  au  Moyen-Age,  ou  très-peu  de  personnes  avaient  besoin 
de  savoir  le  français. 

Ces  deux  facteurs  écartés,  reste  le  facteur  linguistique,  et  nous 
devons  nous  demander  : 

a)  S'il  y  avait  Sprachmischung,  dans  le  dialecte  de  Douai 
et  ceux  des  environs? 

b)  S'il  était  aussi  considérable  que  le  „mélange  des  formes*' 
Test  dans  nos  Chartes? 

Nous  allons  être  forcés  d'avoir  recours  au  patois,  pour  en  in- 
duire ce  qui  devait  se  passer.  —  Nous  devons  poser  comme  axiome: 
Plus  le  langage  appartient  à  une  classe  instruite  et  compliquée, 
plus  il  contíent  d'éléments  de  mélange,  soit  de  plusieurs  langues 
étrangères,  soit  de  divers  éléments  analogiques,  qui  ne  se  rencontrent 
pas  dans  les  langues  simples;  plus  il  descend  dans  les  basses  classes, 
plus  il  est  simple.  —  Voyons  la  Sprachmischung  ayant  pour  cause 
l'instruction.  Pour  les  paysans,  elle  n'a  pas  eu  de  grands  effets, 
et  par  suite  cela  devait  être  encore  plus  restreint  au  Moyen-Age, 
à  moins  de  supposer  que  les  paysans  étaient  plus  instruits  au 
Moyen-Age  qu'à  notre  époque,  ce  qui  nous  paraît  difficile  à  sou- 
tenir historiquem«it 

De  plus,  les  rapports  étant  moins  fréquents  qu'aujourd'hui  de 
village  à  village  et  d'homme  à  homme,  le  mélange  devait  moins 
s'opérer.  —  Aujourd'hui  dans  les  villages,  la  „lingua  del  pane'* 
s'est  introduite  et  son  représentant  est  l'Instituteur.  Si  l'on  veut 
voir  une  „Sprachmischung**  au  Moyen-Age,  il  faut  la  considérer 
dans  une  ville  comme  Douai,  par  exemple.  —  £t  encore,  on  devait 
(ceci  est  une  hypothèse)  y  aller  des  villages  encore  moins  souvent 
qu'aujourd'hui,  où  on  y  va  en  moyenne  une  fois  par  semaine.  — 
Les  paysans  s'y  rendaient  pour  des  contrats  et  une  fois  par  an  à 
la  foire  de  la  St-Rémy,  et  les  rapports  entre  bourgeois  et  paysans 
devaient  être  très-rares,  car  l'écart  qu'il  y  a  entre  ces  deux  castes 
était  plus  grand  alors  qu'aujourd'hui.  —  On  voit  que,  même  s'il  y 
avait  Sprachmischung,  cela  ne  devait  être  qu'à  l'état  embryonnaire. 

b)  Mais  cette  „Sprachmischung**  existe-t'elle  à  un  degré  si 
grand  dans  le  patois  moderne?  Nous  ne  pouvons  traiter  cette 
question  complètement,  car  elle  nous  éloignerait  d'abord  de  notre 
sujet,  et  ensuite  par  la  raison  que  l'on  n'a  pu  encore  l'étudier  sur 
le  langage  vivant  dans  toute  sa  complexité,  car  M.  Schuchardt  n'a 
fait  qu'indiquer  comment  cette  étude  devait  se  faire.  Cependant 
nous  nous  bornerons  à  exposer  ce  que  nous  avons  pu  observer 
sur  cette  question  dans  les  villages  du  Nord  de  la  France. 

Dans  un  village  la  population  se  divise  en  deux  parties:  les 
vieux  et  les  jeunes,  qui  ont  un  parler  différent  —  Quand  on 
interroge  les  jeunes,  ils  vous  citent  le  mot  tel  qu'il  se  prononce  et 


440  CH.  BONNIER, 

parfois  aussi,  ils  vqus  indiquent  la  façon  dont  les  vieux  du  village 
traitent  ce  même  mot,  et  cela  en  s^en  moquant  le  plus  souvent  II 
ne  faudrait  pas  conclure  de  ce  fait  qu4I  y  a  deux  dialectes  dans 
un  village.  Les  deux  formes  ne  sont  que  des  degrès  dans  l'évo- 
lution du  son. 

Cest  précisément  la  conscience  (le  conscious  will  de  Whitney) 
que  les  jeunes  paysans  ont  des  formes  vieillies  qui  nous  empêcherait, 
même  si  nous  ne  Tavions  pas  observé  maintes  fois,  de  croire  au 
mélange  de  ces  formes  avec  les  leurs  propres.  Examinons  en  effet 
pourquoi  consciemment  ils  feraient  ce  mélange. 

Dans  leur  estime  le  français,  la  langue  littéraire  et  admini- 
strative (lingua  del  pane)  vient  en  premier  lieu  et  ils  l'emploient 
dans  un  but  conscient  —  En  second  lieu  vient  leur  patois  (lingua 
del  cuore)  qu'ils  parlent  entre  eux  :  mais  cette  fois  c'est  un  pro- 
duit de  leur  organisme,  quelque  chose  d'inconscient  (blind  wirkend). 
La  langue  des  vieux  et  celle  des  villages  voisins  vient  en  dernier 
et  comme  sujet  de  moquerie.  Ils  ont  cette  opinion  instinctive  que 
leur  patois  vaut  mieux  que  celui  de  leur  père.  La  discussion  re- 
pose sur  ce  dilemme:  les  paysans  ont  conscience  des  formes  vieilles 
de  leur  patois,  et  il  les  méprisent:  donc  ce  mélange  de  formes  ne 
pourait  exister  que  s'ils  n'avaient  pas  conscience  de  leur  différence.* 
C'est  donc  la  conscience  qui  les  empêche  de  mélanger  leur  langue 
avec  celle  de  leurs  pères:  l'étude  du  français,  étant  chose  artifi- 
cielle, demande  au  contraire  à  être  faite  consciemment 

Il  en  résulte  que  la  théorie  de  M.  Neumann:  „qu'il  y  a  eu 
un  moment  où,  pour  le  son  ieu  par  exemple,  et  le  son  m,  s'est 
opéré  entre  les  deux  générations  de  Picards  du  milieu  du  treizième 
siècle  une  sorte  de  balancement  entre  les  deux  formes  et  qu'enfin 
la  dernière  l'a  emporté'*;  cette  théorie,  disons-nous,  est  inacceptable. 
11  est  certain  que,  ni  les  uns  ni  les  autres,  nous  ne  pouvons  être 
certains  de  ce  qui  s'est  passé  à  cette  époque,  mais  si  l'on  induit 
du  patois  à  ce  qui  a  du  avoir  lieu  (avec  cette  restriction  que  le 
mélange  ne  devait  presque  pas  exister  au  treizième  siècle)  aupara- 
vant, nous  croyons  être  plus  près  qu'eux  de  la  vérité  relative.  —  De 
plus,  leur  théorie  est,  nous  semble- t-il,  en  contradiction  avec  ce 
que  nous  pouvons  préjuger  de  l'évolution  d'un  son.  —  Si  nous 
en  envisageons  le  côté  „mécanique"  nous  ne  pouvons  pas  concevoir 
ce  balancement  de  formes.  —  Entre  le  premier  et  le  dernier  stade« 
il  doit  se  trouver  un  intermédiaire.  —  Si  nous  observions  le  déve- 
loppement d'un  son  avec  une  grande  attention,  nous  saisirions  cette 
forme,  que  nous  devons  admettre  en  attendant 

En  résumé,  sans  prétendre  que  la  „Sprachmischung"  n'existe 
pas  dans  les  patois,  nous  affirmons  deux  choses:  En  premier  lieu 
que  c'est  là  qu'elle  doit  se  trouver  en  moindre  quantité  et  ea 
second  lieu  que  si  elle  existe,  elle  fait  partie  de  ces  phénomènes 
que  la  science  linguistique  ne  peut  encore  discerner. 


*  £t  de  même  pour  la  langue  des  villages  voisins. 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  44 1 

Nos  manœuvres  sur  ce  terrain  de  la  „Sprachmischung*'  nous 
amènent  forcément  à  traiter  la  question  de  ,,rinfaillibilité  des  lois 
phonétiques"  qui  agite  tant  T Allemagne  savante  depuis  quelques 
années. 

La  groupe  des  „Junggrammatiker"  s^occupe  en  effet  dans  Ten- 
semble  de  ses  théories  des  dialectes  et  soutient  que  „les  lois  pho- 
nétiques s^exercent  sans  exception  à  l'intérieur  du  même  dialecte". 
On  peut  faire,  avec  Faide  de  la  „Sprachmischung"  deux  objections. 
En  premier  lieu,  que  le  dialecte  n'existant  pas,  n'ayant  pas  de 
limite  précise,  et  que  les  phénomènes,  qui  devaient  le  composer, 
étant  soumis  au  mélange,  il  est  diffìcile  de  reconnaître  le  terrain 
sur  lequel  agirait  cette  loi.  —  En  second  lieu,  le  mélange  existant 
partout,  même  dans  l'individu,  un  même  mot  peut  avoir  deux 
formes:  il  faut  donc  qu'il  ait  exception,  ou  du  moins  que  là  s'opère 
le  croisement  de  deux  lois.  Cette  dernière  explication  est  possible 
mais  que  devient  alors  cette  formule  hautaine,  si  l'on  est  obligé 
d'avouer  que  la  loi  n'est  bonne  que  dans  une  circonstance  et  un 
milieu  donnés.  Il  y  a,  croyons-nous,  un  malentendu  dans  cette 
question. 

Parle- t-on  des  lois,  telles  qu'elles  sont  établies  à  l'heure  qu'il 
est,  notamment  dans  la  Philologie  Romane,  et  veut-on  leur  attri- 
buer l'infaillibilité?  M.  Schuchardt  a  montré  dans  son  ouvrage 
(Über  die  I^utgesetze)  combien  l'on  se  trompait.  „Si  un  natura- 
liste, dit-il,  entendait  parler  pour  la  première  fois  de  la  rigueur 
inflexible  des  lois  phonétiques,  il  penserait  de  suite  à  des  lois 
s'exerçant  partout  et  toujours  de  la  même  façon.  Pourquoi  l'évo- 
lution d'un  son  ne  suit  elle  pas  au  moins  en  général  la  même  direction, 
de  façon  que  par  exemple  après  la  ténue  vienne  la  media,  après  la 
diphtongue  la  monophtongue,  et  non  inversement'*  (p.  9)  et  il  ajoute 
„Les  lois  phonétiques,  en  ce  qui  concerne  leur  extension,  sont 
changeantes  et  accidentelles."  Et,  en  effet,  la  partie  est  belle  ici 
pour  les  adversaires  de  la  „Neue  Grammatik"  qui  peuvent  montrer 
partout  des  contradictions  aux  lois  établies.  Mais  quand  les  Néo- 
Grammairiens  répliquent:  „Ce  n'est  pas  qu'en  fait,  pour  une  raison 
ou  pour  une  autre,  les  lois  phonétiques  n'aient  pas  d'exceptions, 
mais  elles  n'en  peuvent  avoir  aucune  d'après  la  nature  des  choses", 
ils  caractérisent  ainsi  parfaitement  les  deux  genres  de  lois. 

Pour  établir  en  effet  des  lois  scientifiques,  on  est  parti  de  la 
constatation  des  phénomènes,  c'est-à-dire  forcément  d'une  idée 
relative,  et  l'on  a  procédé  ainsi  partout  Quand  on  a  eu  beaucoup 
de  phénomènes  présentant  une  similitude,  on  les  a  englobés  dans 
une  loi;  mais  plus  on  avance,  plus  on  voit  que  cette  loi  ne  peut 
expliquer  un  certain  nombre  d'autres  faits;  les  exception  paraissent 
de  plus  en  plus  nombreuses  et  font,  pour  ainsi  dire,  „craquer**  l'en- 
veloppe que  l'on  remplace  alors  par  une  autre  loi  plus  large.  — 
Cest  là  l'histoire  de  la  marche  de  la  science.  —  On  cherche  cette 
loi  qui  embrassera  tout;  c'est  en  un  mot  la  „recherche  de  l'ab- 
solu**, ce  qui   peut-être   est  chercher   ce  qu'on   appelle   en  mathé- 


44 2  CH.  BONNIBR, 

roatique  une  asymptote.  —  Si  on  trouvait  cependant  cette  loi,  c'est 
alors,  mais  seulement  alors,  que  les  Néo-Grammairiens  pourraient 
lui  appliquer  leur  formule  trop  hardie  et  hautaine  pour  les  lois 
actuelles. 

M.  Schuchardt  craignait  que  ces  principes  de  lois  absolues  ne 
fussent  nuisibles  à  Tétude  des  textes  du  Moyen-Age  „tels  que  nous 
les  ont  transmis  les  manuscrits  parcequ'on  négb'geait  des  facteurs 
comme  la  Sprachmischung. 

Tout  en  admettant  la  Sprachmischung,  nous  n'avons  pu  la 
croire  capable  d'expliquer  le  chaos  des  doubles  formes  que  nous 
trouvons  dans  nos  Chartes,  explication  que  n'ont  pu  fournir  les 
autres  suppositions  que  nous  avons  analysées  et  discutées  plus  haut 

D'oii  proviennent  alors  ces  doubles  formes? 

Nous  avons  suivi  dans  la  première  partie  de  cette  étude  la 
méthode  de  l'observation.  Nous  avons  „observé**  ce  qui  se  pré- 
sentait dans  les  Chartes  et  le  phénomène  des  „doubles  formes" 
nous  a  sauté  aux  yeux.  —  Nous  avons  expliqué  en  quoi  il  con- 
sistait, nous  avons  dressé  le  tableau  des  doubles  formes,  et,  aprè^ 
avoir  examiné  toutes  les  explications  que  différents  auteurs  en  ont 
données,  nous  les  avons  toutes  trouvées  défectueuses,  parcequ'elles 
voulaient  voir  dans  les  Chartes  „des  reproductrices  fidèles  du  lan- 
gage vulgaire,  comme  le  dit  M.  Raynaud,  et  que  le  langage  vulgaire 
ne  présente  pas  des  doubles  formes  avec  une  aussi  grande  abon- 
dance et  incohérence  que  les  Chartes. 

Le  lexique  va  enfin  nous  indiquer  si  les  termes  transcrits 
dans  nos  Chartes  sont  vulgaires  et  s'ils  appartiennent  au  territoire 
de  Douai.  Cette  expérience  en  effet  sera  plus  probante  que  les 
autres,  car,  en  présence  du  changement  perpétuel  des  sons,  les  dé- 
nominations des  mots  patois  restent  inébranlables,  surtout  quand 
elles  s'appliquent  à  un  objet,  qui  n'a  pas  son  équivalent  dans  un 
autre  territoire. 

Exemple  : 
Semencies  —  est  partout  remplacé  par  le  mot:  s'mér.  seumé. 
fils  —  a  disparu  :  sauf  dans  la  forme  /}'eu  qui  ne  s'emploie  que  dans 

le  sens  de:    „mon  ami**.     Dans    le   sens   d'enfant,  fiis  est 

remplacé  par  le  mot:  garçon  (garxéon). 
avesiïi:  a  conservé  le  même  sens:  récolte  sur  pied. 
despoullie\  on  dit  encore  que  les  champs  sont  dépouillés,  quand  on 

a  fait  la  moisson.^ 
procaim  remplacé  par  ki  ven, 
Burelür  „  gòrlyé, 

viergiet  „  paiûry  garden. 

Manieur  „  kax    mané  (chercheur  de  manees)  „kaxeu*\ 

ailleurs  „  lava  et  òlèrwar  (autre  part). 

Bacheleite  existe  encore  dans  l'expression  :  xé  tun  vre  garxon  baxlèL 
Pécheur  n'existe  pas,  mais  pichonyé. 
Ponceau  existe:  ponxéo  (petit  pont). 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DES  DOUAI.  443 

linge  n'existe  pas:  on  dit  lenxeu  (linceolum). 

Muid  a  disparu:  il  est  remplacé  par  raztèr*  et  estorik  (hectolitre). 

Occasion     „  „  „  „     donn*  òei\ 

Kapel\  n'est  pas  usité   dans    le  sens   religieux:   il    n'existe   qu'avec 

l'acception  de  cabaret. 
touk —  remplacé  par  assné  (asséner). 
assené .  .  n'a  pas  le  sens  de  nos  Chartes  :  assigné. 
Trémois.     Si    l'opinion   de    M.   Joret^    (que    trànën',   qq.  f.   trénen, 

vient  d'un  dérivé  tremes(a)na)  est  juste,   le  dérivé  a  perdu 

le  sens  qu'avait  trémois.     On  ne  dit  plus  :  du  blé  trémois. 

Cela  est  remplacé  par  des  qualifìcatifs,  tels  que  :  ,,blé  Nòe, 

blé  mako,  blé  bien"  (commun  comme  incarnat). 
peine.     On  dit:  avoir  de  rüz\ 
fiUasire,     „  byà  garxéon. 

Madame.     On  dit:  eum'  fenm'  (ma  femme)  dans  ce  sens.     I.e  mot 

madame  ne  s'emploie  plus  que  pour  les  monnaies  (anglaises) 

et  pour  s'exclamer:  madéméy  madémunpèu. 
détere  débiteur  n'existe  pas:  on  dit:  /'  m  do. 

Ainsi,  il  ne  se  trouve  que  quatre  mots  qui  correspondent  au 
patois  dans  nos  chartes.  —  Nous  n'avons  cependant  pris  que  des  mots 
qui  nous  paraissaient  populaires  :  nous  aurions  eu  en  effet  trop  beau 
jeu  si  nous  avions  voulu  nous  en  prendre  aux  formules  et  aux 
mots  savants. 

Mais  si  les  mots,  pris  séparément,  ne  sont  pas  de  la  langue 
vulgaire  dans  nos  Chartes,  il  y  a  plus,  et  c'est  Tindice  de  l'origine 
savante  de  ces  monuments:  „ils  ne  subissent  pas  dans  la  phrase 
les  transformations  dues  à  ce  qu'on  a  appelé:  „/¿z  phonétique  syn- 
tactique*'. 

On  ne  peut  pas  en  effet  admettre  qu'au  treizième  siècle  les 
mots  ne  subissaient  pas  l'inñuence  du  milieu  oii  ils  étaient  placés, 
qu'ils  n'offraient  pas  ces  phénomènes  de  „Pathologie  linquistique" 
dont  parle  Littré.  —  Comme  le  dit  M.  Schuchardt  (Romania  III  3) 
„les  langues  littéraires  n'admettent  et  n'expriment  les  modifications 
de  ce  genre  qu'avec  une  grande  réserve,  tandisque  les  patois  les 
favorisent  généralement." 

Nous  allons  maintenant  résumer  notre  Critique:  on  voit  ce 
qui  en  est  de  la  „fidélité  absolue"  avec  laquelle  les  Chartes  repro- 
duisent le  langage  vulgaire.  —  Outre  l'incertitude  de  leur  graphie, 
les  mots  qu'elles  emploient  appartiennent  généralement  à  une  langue 
littéraire;  quand  ils  sont  populaires,  ils  ne  sont  encore  que  le 
produit  d'un  patois  composite,  né  dans  un  centre;  ils  ne  répondent 
pas  pour  leur  signification  au  sens  moderne  des  mots  patois,  et, 
dans  leur  liaison,  ils  demeurent  rebelles,  comme  des  mots  littéraires 
qu'ils  sont,  aux  lois  de  la  Phonétique  syntactique. 


'  Mémoire  de  la  société  de  Linguistique.     T.  V  p.  224. 


444  C^H.  BONNIER, 

Mais  il  est  un  fait,  qui,  s'il  pouvait  être  prouvé  complètement, 
ôterait  aux  Chartes  presque  toute  leur  valeur  au  point  de  vue  po- 
pulaire.    Il  s'agit  de  savoir  si  elles  étaient  comprises. 

M.  Raynaud,  lui,  le  croit,  car  il  dit  ceci:  „Les  Chartes  sont 
écrites  dans  un  but  (Tuiilité  pratique,*^ 

Pour  résoudre  cette  question,  nous  allons  passer  du  connu  à 
l'inconnu;  c'est-à-dire  de  ce  qui  existe  aujourd'hui  à  ce  qui  pouvait 
exister  hier.  —  Nous  posons  en  effet  ce  dilemme:  „si  les  paysans 
modernes  comprennent  les  contrats  de  notaire,  il  n'est  pas  témé- 
raire de  conclure  que  leurs  ancêtres  du  treizième  siècle  en  faisaient 
autant". 

Prenons  donc  un  spécimen  de  contrat  passé  dans  un  village 
de  notre  région  à  notre  époque: 

„Par  devant  Me  un  tel  notaire  à  X,  soussigné,  ont  comparu: 
Monsieur  Y.,  célibataire,  majeur,  cultivateur,  demeurant  à  T  .  .  agissant 
tant  en  son  nom  personnel  qu'au  nom  et  comme   mandataire   de  Madame  Z., 
aux  termes  de  la  procuration   qu'elle  lui  a  donnée  suivant  acte   reçu  en  mi- 
nute — ." 

„Lesquels  ont,  par  ces  présentes,  vendu,  cédé  et  abandonné  avec  garantie 
solidaire  entre  eux  contre  tous  troubles,  dettes,  évictions,  hypothèque  et  em- 
pêchements quelconques  à  MM.  F  .  .  propriétaires,  demeurant  à  V  .  .  conjoints 
et  indivis." 

Nous  pouvons,  de  suite,  admettre  presque  sans  démonstration 
qu'un  paysan  ne  comprendra  rien  à  ces  formules,  qui  demeurent 
même  lettre  morte  pour  les  gens  cultivés,  qui  n'ont  pas  fait  leur 
droit.  Cette  phrase:  „ayant  tant  en  son  nom  .  .  zc.**  est  inintelligible 
pour  lui,  car  „tant .  .  en  .  .  qu'  . ."  est  une  locution  qui  n'a  jamais 
été  usitée  à  la  campagne,  de  plus:  dans  ce  sens  „nom"  a  une 
acception  qui  lui  est  inconnue;  enfin  même  observation  pour: 
„mandataire". 

Bien  plus:  la  désignation  de  territoire  est  rédigée  de  telle  sorte 
dans  les  actes  notariés  que  le  paysan  arrive  à  n'y  plus  reconnaître 
les  champs   sur   lesquels   il    passe   tous   les  jours. 

„Territoire  de  X***.  Quarante-quatre  ares,  trente  centiares 
de  labours  repris  au  cadastre,  section  A  n  5  tenant  du  levant  à 
B  .  .,  du  midi  à  C,  du  couchant  et  du  nord  à  D. 

Pour  le  paysan,  en  effet,  ce  champ  est  celui  d'un  tel,  ou  les 
Cinq  Bonniers,  ou  les  Haut-Colzas.  —  Il  faut  ajouter  cependant 
que  souvent  les  actes  mentionnent  les  lieux  dits,  mais  c'est  encore 
une  preuve  de  plus  qu'on  a  la  conscience  que  le  paysan  ne  com- 
prend rien  aux  actes,  puisqu'on  est  obligé  de  faire  cette  concession 
à  la  compréhension  populaire. 

Qu'arrive-t'il,  en  présence  de  ces  faits?  Le  paysan  va  chez 
le  notaire  avec  une  certaine  répugnance;  mais  on  lui  a  dit  que 
c'était  plus  sûr.  A  la  question  suivante  du  notaire:  „Eh  bien,  com- 
ment allons  nous  faire  l'acte  ?•*  il  répond,  neuf  fois  sur  dix  :  „Aussi 


ETUDE  CRITIQUE  DBS  CHARTES  DE  DOUAT.  445 

bien,  c'est  les  mêmes  conditions  d'habitude?'*  et  il  ne  se  préoccupe 
pas  plus  que  cela  de  la  foimule  du  contrat 

Sans  nous  arrêter,  ce  qui  ne  serait  pas  ici  à  sa  place ,  à  cet 
écart  immense  qui  s'établit  entre  les  ruraux  et  les  citadins  qui  ont 
fait  la  loi,  nous  renverrons  ceux  qui  s'intéressent  à  ces  questions  de 
vie  sociale  à  l'illustre  auteur  des  „Paysans".  —  Au  point  de  vue 
linguistique,  cependant,  nous  pouvons  dire  que  si  le  sens  des  con- 
trats échappe  aux  paysans,  c'est  qu'ils  sont  rédigés  dans  une 
langue  incompréhensible  pour  eux.  —  Il  faut  aller  dans  les  cabarets, 
où  les  paysans  traitent  leurs  affaires  les  coudes  sur  la  table  en 
face  de  leur  chope,  pour  entendre  le  langage  qu'ils  emploient  pour 
leur  „marchés'*,  langue  toute  différente  de  la  langue  légale.' 

Quoique  les  paysans  préfèrent  aller  chez  le  notaire  à  lui  écrire 
directement,  nous  avons  pu  recueillir  quelques  lettres.  —  Mais  leurs 
auteurs  sont  des  paysans  demi-lettrés  ou  des  employés  ayant  reçu 
de  l'instruction.  Une  seule  est  caractéristique  et  vaut  la  peine 
d'être  transcrite  ici. 

„Monsieur  .  .  . 

Je  me  permettre  de  vous  faire  parvenir  mon  honorable  par  laquelle  que 
je  vous  félicite  de  la  manière  que  moi  et  mon  oncle  ont  été  reçus  : 

Mais  mois  je  regrette  avec  degont  la  grande  mésintelligence  de  la  part 
de  Monsieur  ***  qu'il  voulez  dire  qu'on  avaient  plus  besoin  de  venir  mais 
bref  a  cela. 

Voici  toutes  les  dispositions  de  Monsieur  ***  [le  prédécesseur  du  no- 
taire actuel]. 

Il  y  a  pour  chacun  un  tant;  il  y  a  1,30  tr.  pour  droit  de  succession  il 
y  a  pour  chacun  dix  francs  provenant  de  l'usufruit  de  terrain  a  G*^"^*  est  si 
vous  connoissez  encor  quelque  chose  venez  me  le  dire.  Vous  même,  vous 
avez  dit,  même  que  vous  avez  trouvez  i*^  400  terre  2°  dix  cents  terre 
et  en  dernière  lieue  13  cents  ainsi  comme  mon  oncle  disoit  il  ne  manquait 
plus  que  cinq  cents  pour  1800.  Maintenant  pourquoi  depuis  quatre  ans  que 
nous  avon  plus  rien  touchés,  n'a  t'on  nous  pas  conduit  comme  des  bœuf  à 
l'abattoir  sans  en  recevoir  un  mot  d'écrit,  une  supposition  au  lieux  l'argent 
se  serait  des  terres  des  maison  des  bois  on  aurait  dit  voila  une  maison  pour 
vous.  4  ou  600  Cents  pour  un  autre,  a  un  troisième  une  forêt  sans  en  ob- 
tenir des  papier  la  Chose  est  trop  ridicule  pour  en  croire  je  n'ai  jamais  eu 
le  bonheur  de  parvenir  de  faire  mes  etudes,  mais  ceci  est  impossible  a  croire 
ni  applicable  a  aucune  article  de  la  loi.     Cela  a  trop  d'erreur. 

Maintenant  je  vous  demande  une  copie  du  testement  ou  bien  un  billet 
comme  quoi  le  nommé  ***  a  ete  héritiers  comme  les  autres  branches  de  le 
famille  de  la  succession  de  ♦*♦  dite  la  veuve  ***  mais  72  francs  je  suis 
pas  si  riche  en  ce  moment.     Une  réponse  s'il  vous  plait. 

en  vous  saluant  tres  cordialement 
votre  serviteur." 


1  Peut-être  pourrait-on  avoir  cette  langue  écrite   dans  les  pays  où  les 
paysans  font  des  contrats  entre  eux. 


44^  CH.  BONNIBR, 

Notons  d'abord  qu'une  lettre  comme  cela  venant  d'un  paysan 
est  très  rare.  Mais,  même  en  admettant  que  ce  fait  se  produise 
souvent,  ne  voit-on  pas  dans  cette  lettre,  sinon  la  forme,  du  moins 
la  pensée  qui  animerait  un  paysan  dans  une  circonstance  analogue. 
£t,  en  ce  qui  nous  intéresse,  que  Ton  compare  les  termes  employés 
par  ce  paysan  pour  désigner  les  localités.  11  n'emploie  pas  (parce- 
qu'il  ne  les  connaît  pas)  les  termes  légaux,  comme  dans  l'acte 
précédemment  cité:  (ares,  centiares,  cadastre).  N'oublions  pas  de 
plus  que  le  notaire  parle  un  tout  autre  langage  que  le  langage 
légal  à  ses  clients  de  la  campagne.  —  A  peine  si  nous  voyons  ici 
deux  termes  savants  :  „usufruit  et  testament  (encore  écrit  testa- 
ment). 

Ceci  posé,  si  l'on  veut  bien  admettre  que  l'intelligence  des 
paysans  du  treizième  siècle  était  égale  ^  à  celle  de  leur  descendants, 
on  en  conclura  qu'ils  ne  devaient  pas  plus  qu'eux  comprendre 
ces  contrats  qu'on  rédigeait  à  leur  intention. 

Nous  allons  prendre  pour  exemple  la  Charte  XXXVI:  Il  s'agit 
d'un  prêt  que  Guillaume  le  Chandeleur  a  fait  à  Baudouin  le  Gou- 
dalier. 

Prenons  un  paysan  de  Dechy,  de  Quincy  ou  d'Esquerchin  au 
treizième  siècle,  qu'y  pouvait-il  comprendre?  Peut-être  ceci:  „ki 
maint  dehors  le  porte  —  doit  et  a  encouvent  dis  livres  de  paresis 
—  et  veut  et  otrie  cil  meismes  Bauduins.  —  Boire  et  mengnier, 
prendre  a  lui  et  au  sien.''  On  le  voit:  dans  le  doute,  nous  avons 
fait  la  part  belle  à  l'intelligence  du  dit  paysan. 

Mais,  tout  ce  qui  est  formule,  alors  comme  aujourd'hui,  ne 
devait  être  connu  que  du  scribe  ;  car  son  métier  consistait  à  retenir 
dans  sa  mémoire  toutes  les  locutions  de  droit  et  à  les  appliquer 
aux  actes.  —  On  peut  dire,  entre  parenthèses,  que  presque  toute 
la  science  du  Moyen- Age  consistait  à  avoir  beaucoup  de  mémoire.  — 
Dans  cet  ordre  de  formules  se  trouvent:  „Sacent  tout  cil  ki  ces 
letres  veront  et  oront  —  uendre  et  despendre  —  ai-iou  renoncié  à  tous 
preuelieges  de  crois  que  iou  aie  ne  que  ie  poroie  auoir,  a  toutes 
bares,  a  toutes  lettres  ki  sunt  ne  ki  poront  estre  empêtrées,  otinîes 
ne  deunees".  —  Les  paysans  d'alors  ne  devaient  pas  plus  com- 
prendre: „de  par  l'apostoile  ne  de  par  légat"  que  ceux  d'aujourd'hui 
ne  connaissent  telle  loi  de  Germinal.  Ajoutons  encore:  „et  tout 
ensi  com  il  est  ci  deuant  deuiset."  „A  ces  couuenences  furent  com**. 
La  date  elle-même  ne  devait  jamais  être  formulée  ainsi:  „cou  fu 
fait  en  lan  del  incarnation  nostre  signeur  mil  et  deus  cens  et  cin- 
quante quatre".  Enfin  le  mot  Cirographe  devait  leur  être  aussi 
étranger  que  le  mot  „Contrat  chirographaire"  à  nos  paysans 
d'aujourd'hui. 

Le  but  d^utiltié  pratique^  dont  parle  M.  Raynaud,  n'était  pas 
atteint  par  les  Chartes,  parceque,  étant  écrites  dans  une  langue  in- 


^  Sinon  inférieure.    Il  faudrait  cependant  en  finir  avec  cette   exaltation 
du  Moyen- Age. 


ETÜDE  CRITIQUE  DBS  CHARTES  DE  DOUAI.  447 

intelligible  pour  le  paysan,  il  n'en  comprenait  pas  le  sens.  Tout 
au  plus  pouvons  nous  admettre  que  le  scribe  leur  en  expliquait  le 
sens,  „parlant  en  leur  patois*'. 

III.    Conclusion. 

Nous  venons  de  noter  les  inconvénients  qa'oñre  l'emploi  des 
Chartes  à  ceux  qui  veulent  y  voir,  comme  M.  Raynaud,  Neumann 
et  d'Herbomez  la  source  unique  de  Fétude  des  dialectes  du  Moyen- 
Âge.  —  Mais  faut-il  en  conclure  qu'il  faille  renoncer  à  tout  espoir 
d'en  tirer  parti? 

II  n'est  p)Our  nous  qu'un  moyen  de  les  utiliser,  c'est  de  les 
contrôler  par  le  patois,  comme  le  dit  notre  épigraphe:  on  arrive 
ainsi  à  des  résultats  que  nous  allons  indiquer: 

£n  prenant,  en  effet,  chaque  mot  des  Chartes,  nous  allons  le 
comparer  à  son  représentant  dans  le  patois  moderne.  Il  n'est, 
sans  doute,  pas  absolument  certain  que  l'on  ait  ainsi  le  même  son 
qu'au  treizième  siècle,  mais  ce  n'est  pas  dépasser  les  bornes  de 
l'induction  permise  que  de  supposer  qu'il  y  a  persistance  de  quelque 
élément  du  son  primitif  dans  le  mot  patois.  —  Dans  tous  les  cas, 
tandisque  le  mot  des  Chartes  est  soumis  à  toutes  les  conditions 
défavorables  que  nous  avons  développées  plus  haut,  le  mot  patqis 
est  aussi  certain   que  peut  l'être  une  observation    directe  des  sens. 

£q  second  lieu,  ce  contrôle  va  nous  forcer  de  changer  la 
méthode  précédemment  employée  pour  le  genre  d'étude  dont  nous 
nous  occupons.  —  On  a  blâmé  généralement  M.  G.  Raynaud 
d'avoir,  à  l'imitation  de  M.  Paris  dans  son  „Alexis",  employé  la 
„méthode  ascendante'',  c'est-à-dire  d'être  parti  du  dialecte  des 
Chartes  {>our  aller  jusqu'au  latin.  M.  Paris  (Romania  VI  614) 
dit  à  ce  propos:  „Pour  cette  besogne  la  méthode  descendante  qui 
part  du  latin  est  plus  claire,  plus  simple  et  plus  sûre  que  la  mé- 
thode ascendante,  et  c'est  celle  que  je  voudrais  voir  appliquée  par 
les  émules  qu'aura  sans  doute  M.  Raynaud."  Ce  désir  a  été  satis- 
fait, car  M.  d'Herbomez  a  pris  la  méthode  descendante.  —  11  est 
certain,  en  effet,  que  le  latin  vulgaire,  établi  par  la  comparaison 
de  tous  les  „monuments  écrits"  des  dialectes  romans,  est  une  base 
plus  sûre  que  de  simples  chartes  non  contrôlées. 

Mais,  si  sûre  que  paraisse  à  tous  les  Romanistes  cette  base, 
nous  lui  en  préférons  une  autre:  c'est  le  Patois. 

£n  effet,  si  au  lieu  de  conjectures  tirées  des  textes,  conjectures 
qui,  au  lieu  d'être  rapportées  légitimement  aux  textes  eux-mêmes, 
sont  appliquées,  inconsciemment  peut-être,  aux  dialectes  parlés  que 
l'on  ne  connaît  pas;  si,  disons-nous,  on  était  parti  d'une  étude  phy- 
siologique de  l'organisme  buccal  moderne  et  des  lois  qui  le  régissent 
(cf.  Coudereau,  Bulletin  de  la  Société  d'Anthropologie);  on  aurait 
pu  alors,  partant  d'un  point  connu,  en  déduire  par  comparaison 
le  langage  ancien,  en  se  servant  des  textes  comme  points  de  repère. — 
Mais,  malheureusement,  ce  travail  n'est  pas  encore  commencé;  et 
nous  nous  servirons  encore  du  latin  vulgaire,  quoique,  nous  le  répé- 
tons, ce  ne  soit  qu'un  latin  vulgaire  de  textes. 


44^  CH.  BONNIBR, 

Donc  notre  étude  partira  du  patois,  la  seule  chose  que  nous 
puissions  observer  directement.  —  A  ce  propos  nous  pouvons  faire 
observer  que  la  plupart  des  sciences  se  divisent  en  deux  parties: 
Tune  qui  tombe  sous  l'observation  directe  des  sens  et  le  contrôle 
expérimental,  l'autre  qui  leur  échappe.  —  De  la  première  seule  on 
peut  légitimement  induire;  Laplace,  par  exemple,  de  son  obser- 
vation sur  les  mouvements  des  sphères  a  induit  le  système  des 
Planètes,  Darwin  des  expériences  des  éleveurs  anglais  a  induit  les 
lois  qui  ont  présidé  à  la  formation  des  êtres  animés.  —  Quant  à 
la  seconde  partie,  que  nous  pouvons  de  suite  appeler  „Histoire*' 
c'est  à  dire  en  quelque  sorte,  le  souvenir  ou  la  tradition  de  ce 
qui  n'est  plus  sous  nos  yeux,  elle  ne  peut  servir  que  d'apport  et 
de  consiataiion»  —  Or,  pour  conclure,  dans  notre  étude,  nous 
avons  ce  qui  tombe  sous  l'observation  directe:  le  patois \  et  ce  qui 
lui  échappe:  les  Chartes. 

Nous  allons  donc  procéder  de  la  façon  suivante;  nous  dres- 
serons une  échelle,  pour  ainsi  dire,  qui  ira  du  patois  aux  Chartes, 
c'est-à-dire  du  dix-neuvième  au  treizième  siècle.  —  Nous  y  placerons 
quelques  échelons  intermédiaires,  qui  sont,  pour  le  dix-huitième 
siècle:  les  Chansons  de  Brûle-Maison  (1679 — 1740)  et  pour  le 
seizième:  le  livre  de  Charles  Bovel  en  ce  qui  touche  les  patois  du 
Nord.  —  Ceci  cependant  n'est  qu'une  précaution:  il  ne  faut  pas 
en  effet  attacher  beaucoup  d'importance  à  ces  textes,  qui  valent 
encore  moins  que  les  chartes,  car  ils  auraient  encore  plus  besoin 
qu'elles  d'être  contrôlés;  on  les  utilisera  quand  ils  seront  d'accord 
avec  le  patois,  sinon  on  les  passera  sous  silence. 

Cet  emploi  du  patois,  comme  moyen  de  contrôle,  bien  qu'in- 
diqué par  M.  Gaston  Paris  (cf.  épigraphe),  n'a  pas  encore  été  pra- 
tiqué. Cependant  M.  Raynaud  l'a  fait  4  fois.  M.  Paul  Meyer 
(Romania  XI  145)  dit  que  M.  Raynaud  „compare  le  patois  français". 
Il  serait  plus  juste  de  dire,  comme  nous  croyons  l'avoir  prouvé, 
qu'il  compare  le  texte  picard  au  texte  français.  —  M  d'Herbomez 
de  son  côté  l'a  employé  7  fois.  —  Mais  on  peut  voir  par  le  passage 
suivant  quel  cas  il  en  faisait:  c'est  à  propos  de  l'identité  des  sons 
^  et  an  k  Tournay  au  treizième  siècle;  il  dit:  „Il  est  vrai  que 
le  patois  moderne,  qui  se  tient  encore  assez  près  du  langage  de 
nos  chartes  (Habemus  confitentem  le.),  affectionne  le  son  in  et  ter- 
mine par  exemple  tous  les  adverbes  en  mint.  Mais  l'objection  qu'en 
s'appuyant  sur  ce  fait  on  pourrait  opposer  à  notre  conclusion,  ne 
tient  pas  en  présence  de  la  confusion  constante  de  en  et  an^  et  du 
passage  si  fréquent  de  en  latin  à  an^  si  rare  au  contraire  de  an 
latin  à  en  dans  nos  Chartes.'* 

Nous  ne  discuterons  pas  ici  l'assertion  philologique  de  M. 
d'Herbomez;  nous  n'insisterons  que  sur  son  procédé  de  critique: 
il  croit  d'abord  que  les  Chartes  représentent  le  langage  de  Tournai 
au  treizième  siècle,  et  il  préfère  ensuite  leur  témoignage  à  celui 
du  patois,  ce  qui  est  précisément  le  contraire  de  notre  conclusion. 

Après   avoir   indiqué    la   méthode,    nous   allons    indiquer   les 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  449 

moyens    que   nous   avons    employés   pour  recueillir   le   patois.     En 
premier  lieu,  les  sources  où  nous  l'avons  puisé: 

Les  Chartes  venant  de  Douai;  nous  avions  d'abord  voulu 
étudier  le  patois  de  cette  ville,  mais  nous  nous  sommes  aperçus 
qu'il  s'était  retiré  dans  les  villages  des  environs,  nous  l'y  avons  suivi. 

Ces  villages  sont: 

Vitry  (2.  837  hab.).  C'est  un  village  agricole  ;  cependant  il  y 
a  quelques  fabriques  et  le  chemin  de  fer  y  passe.  —  Le  patois  y 
est  plus  vivace  qu'à  Corbehem  (Les  gens  de  ce  dernier  village 
se  moquent  du  patois  de  Vitry,  ce  qui  en  est  un  indice  certain.). 
Nous  sommes  redevables  à  M.  Gilliéron,  le  premier  et  le  seul  savant 
en  France  qui  se  soit  occupé  scientifiquement  des  patois ,  de  tous 
les  renseignements  sur  ce  village. 

Corbehem  (Con.  Vitry.  850  h.)  korben  en  patois.  Le  patois  s'y 
paralyse  à  cause  des  étrangers  (ouvriers  et  employés  des  fabriques). 

Dechy  (202 1  h.).  Con  Douai  Sud.  —  Sur  le  territoire  de  cette 
commune,  il  y  a  deux  fabriques  de  sucre,  et  le  village  est  dans 
le  district  houillier.  £n  patois,  cela  se  prononce  D'xi.  Il  existe  à 
propos  de  ce  village  un  jeu  de  mots  connu  dans  toute  la  contrée. 
On  demande:  konbyen  „ki  a  dxi  a  Dòé?"  On  répond  en  croyant  qu'il 
s'agit  du  mot  ici  ou  ci,  de  l'endroit  où  l'on  se  trouve,  tandisqu'il 
n'est  question  que  de  notre  village.  —  Ce  calembour,  très-ancien, 
nous  renseigne  sur  la  prononciation  du  mot  Dechy. 

Esquerchin  (684  h.  Nord.  Arr.  Douai.  Con  Douai)  ainsi  dé- 
signé sur  la  carte  d'Etat-Major,  se  prononce  ékroxen.  —  Une  rue 
de  Douai  s'appelle:  rue  d'Ecrechin.  —  Ce  village  est  agricole  et 
ses  habitants  vont  à  Douai  seulement  le  samedi  et  le  jeudi,  pour 
le  marché. 

Cuincy^Prêvoi  (Nord.  Arr.f  et  Con  Douai.  4  Kil.  de  Douai, 
1268  h.)  se  trouve  dans  les  mêmes  conditions. 

Flines  (Lez-Raches.  Arr.f  Douai.  314  h.  Con  Douai). 
Célèbre  dans  la  contrée  par  un  petit  lac,  qu'on  nomme  „Mer  de 
Flines".  Ce  village,  pauvre  aujourd'hui,  riche  il  y  a  quelques  années 
par  la  fabrication  du  sucre,  est  agricole:  on  y  cultive  et  prépare 
le  lin.  On  possède  un  Cartulaire  de  l'abbaye  qui  s*y  trouve.  Brûle- 
Maison  en  parle: 

„ge  recueil. 

Où  vogue  notre  bâtiment 

D'un  grand  marais  prend  le  chemin 

Dans  la  plaine  chemine 

Pour  faire  tourner  les  moulins 

De  ces  dames  de  Flines. 

Brûle-Maison,   comme   cela   lui  arrive  souvent,   n'est  pas  fidèle  au 
patois.     Flines  se  dit:  Flenn'  en  patois. 

Douai  (26.  172  h.)  le  centre  de  la  contrée,  est  une  ville  morte 
où   il    se   conserve  plus  de  patois   qu'à  Lille;    sauf  la  Faculté  des 

Zeltaohr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  29 


450  CH.  BONNIER. 

Lettres  *,  le  tribunal  et  la  Caserne  d'Artillerie,  qui  alimentent  son 
commerce,  tout  est  presque  resté  dans  son  ancien  état.  C'est  bien  la 
ville  de  \\yabsolu'*  comme  Ta  décrite  Balzac.  —  Nous  avons  choisi 
Douai,  parcequ'il  se  trouve  au  cœur  même  de  la  Flandre  Wal- 
lonne. —  Nous  avons  parfois  utilisé  à  ce  propos  le  livre  de  de 
Christet. 

En  ce  qui  concerne  les  voyelles  et  les  consonnes  dans  notre 
notation  nous  suivrons  la  méthode  que  donne  M.  Paul  Meyer  (Revue 
critique  le  vol.  p.  354):  „la  plupart  du  temps,  dit-il,  on  se  sert  de 
l'orthographe  française,  c'est-à-dire  qu'on  donne  aux  lettres  la  valeur 
qu'elles  ont  dans  notre  prononciation,  méthode  qui  est  bonne  pour 
les  patois  de  la  langue  d'oïl."  Nous  n'avons  employé  de  signes 
particuliers  que  pour  certains  sons  qui  n'avaient  pas  d'équivalent 
en  français. 

tx  par  exemple  qui  est  une  prononciation  particulière  du  c+y. 

¿^  a  le  son  dur.  —  j  le  son  doux  (gamin  —  jambe). 

X  représente  ch  .  .  (cheval). 

w  n'a  pas  le  son  du  w  français,  mais  le  son  ou  (ouest), 
w  =  le  même  son  devant  ü.  —  y  indique  le  yot. 

Pour  résumer  notre  Conclusion  nous  pouvons  dire  qu'après 
l'examen  des  Chartes  fait  dans  les  deux  premières  parties,  nous 
nous  sommes  décidés  à  les  contrôler  par  le  patois.  Ce  contrôle 
a  le  défaut  ici  de  ne  pas  nous  permettre  de  développer  les  carac- 
tères patois  autant  que  nous  le  voudrions,  liés  que  nous  sommes 
par  les  mots  des  Chartes.  —  Mais  cette  thèse  n'est  qu'un  travail 
négatif,  en  ce  sens  que  nous  voulons  y  montrer  surtout  le  peu  de 
secours  que  peuvent  donner  les  Chartes  à  un  travail  linguistique.  — 
Il  est  certain  en  effet  que,  dans  un  travail  positif  sur  les  patois  du 
Nord,  les  Chartes  auraient  une  place  encore  moindre  que  celle 
qu'elles  occupent  ici,  mais,  nous  le  répétons,  nous  n'avons  voulu 
montrer  que  ce  qu'on  pouvait  malgré  tout  tirer  encore  au  point 
de  vue  linguistique  de  ce  genre  de  document. 

Contrôle  des  Chartes. 

Il  n'y  a  pas  encore  de  classification  bien  nette  des  différentes 
catégories  de  sons  :  on  ne  pourrait  en  effet  en  établir  une  sérieuse, 
qu'en  suivant  la  méthode  de  M.  Coudereau  (cf.  Bulletin  de  la 
société  d'Anthropologie)  qui  localise  les  différents  sons  dans  diflfé- 
rentes  parties  de  bouche  et  qui  les  désigne  par  leur  lieu  d'origine. 
En  attendant,  nous  prendrons  la  même  classification  que  M. 
d'Herbomez. 

Voyelles. 
A,     I.   A  libre  tonique. 

Pour  tous  les  mots  qui  vont  se  présenter,  nous  allons  employer 
la  méthode  suivante  i^  examiner  le  mot  patois  (P),  puis  ce  qui  se 


^  Elle  a  été  en  1888  transférée  à  Lille:   la  viUe  de  Douai  devra  à  cette 
mesure  „la  mort  sans  phrases". 


ETÜDE  CHRITIQÜE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  45  I 

trouve  dans  les  patois  du  pays  wallon,  2^  ce  que  nous  donnent 
les  textes  (de  Brûle -Maison  ou  de  Bovel)  T,  30  enfin  les 
Chartes  (C). 

Enfin,  pour  les  Chartes,  nous  désignerons  le  numéro  d'ordre 
de  la  charte  en  chiffre  romain  et  la  ligne  par  un  chiffre  arabe. 
F  signifie  Flines.  —  De  (Dechy).  —  Do  (Douai).  —  Co  (Corbe- 
hem).  —  E  (Esquerchin).  —  Cu  (Cuincy).  —  V  (Vitry). 

LV.    Blatum  ou  ablatum. 

P.    ò/é  (F),  0/^  (De),  ò/é  (Do),  Ole  (Co),  ò/é  (E). 

T.    Brûle-Maison  =  òlé  et  ò/ed. 

C.    ó/eí  (II  IO,  XLV  31);  ò/eù  (XXI  7,  20—19);  ¿^^  (XLVI)  6. 

Natale.     P.    Noeu  (F),  Noel  (De),  Noé  (V),  Nôé  (Co),  Noè  (E). 

T.  Au  seizième  siècle,  on  trouve  dans  Bovel  (p.  70).  „À^^/ 
sicut  nos  loquimur  Belgae:  Natie/,  Parrhisii  dicunt  :  Noel.  Am- 
bianî:  Noue.  Samarobrini:  NaueL^*  Cet  u  ou  ce  v  se  retrouvent 
dans  nos  Chartes. 

C.  Nouel  (LUI  10);  Noel  (VI  9).  Pour  savoir  si,  dans  nos 
Chartes,  c'est  un  «  ou  un  z;  qui  se  trouve  dans  le  mot  Noel^  le 
patois  ne  nous  aide  pas,  car  Tu  ou  le  v  ont  disparu.  Mais  le  Wal- 
lon: Nave,  ainsi  que  Bovel,  tendraient  à  faire  croire  que  c'est  un  v. 

Are, 
LV.    Adcaptare. 

P.    Akaté  (E),  akataué  (F),  akaieti  (De),  akaté  (V),  akaté  (Do). 
T.    Bovel  nous  donne  =  achater  vel  aquester, 
C.    racater  (XIII  15). 

Le  tableau  des  résultats  de  l'a  tonique  libre  est  le  suivant: 

E  F  Deu  Do  V  Co. 

a  é  eu-é  eu'é  é  é  é, 

are  é  aué  eu  é  é  é. 

Pourquoi  voyons  nous  cette  différence  dans  les  résultats? 
C'est  qu'il  s'agit  ici  d'une  question  de  phonétique  syntactique.  A  était 
suivi  d'une  consonne  (Na/  —  Bla/  —  ar),  qui  a  résisté  plus  ou  moins 
longtemps  suivant  les  mots  devant  lesquels  elle  était  placée.  Dans 
abla/um,  nous  trouvons  qu'au  i8e  siècle  Brûle-Maison  écrivait: 
bhd.  On  trouve  encore  des  gens  qui  s'appellent:  Dubleii  ou 
Lebleá.  De  même,  pour  Na/ale,  ou  l'é  se  prononçait  au  seizième 
siècle  d'après  Bovel.  De  même  enfin  pour  les  infinitifs  en  are. 
Nous  avons  trouvé  sur  une  vieille  assiette,  datant  du  commencement 
du  siècle,  un  rébus  où  le  mot  compter  est  représenté  par  le  dessin 
suivant  :  comp  (ici  une  Mappemonde)  c  a  d  la  terre.  Il  en  résulte  que 
l'on  devait  prononcer:  compiere. 

Cette  consonne  tombe  suivant  les  circonstances  et  les  lieux: 
Va  a  suivant  ces  variations  un  destin  différent:  quand  il  y  a  peu 
de  temps  que  la  consonne  est  tombée,  \é(a)  conserve  sa  valeur; 
quand  cela  date  de  plus  longtemps,  il  se  change  en  eu,  aué  ic. 
comme  à  Dechy  et  à  Flines. 

29* 


452  CH.  BONNIER, 

2.    A  précédé  d'un  phénomène  lingual. 

LV.    Mand(u)care. 

(p).    manjé  (Co),  ménjé  (V),  mié  (De). 

T.  Brûle-Maison  =  mengé  —  mié  (4e  recueil).  Bovel  (p.  67). 
Inter  Belgas:  menier. 

c)  maingnier  (XXVIII  5),  mengni'er  (XXVI  6).  Cette  forme 
m^nyé  et  mié  pourrait  venir,  d'après  M.  W.  Meyer  d*un  verbe  *Man- 
n'care. 

LV.    Calceare. 

p)  koxé  (E),  koxj'eu*  (F),  kòxé  (De),  koxé  (V),  koxé  (Cu). 

c)  caucier  XLIII. 

Nous  allons  donner  d'autres  mots,  qui  ne  se  retrouvent  pas 
dans  les  Chartes: 

Iv.  *falcare.  fokêi  (V),  fokeu  (De),  fòké  (E),  fòké  (Do), 
fòtxyeu  (F). 

Iv.  collocare,     kuké,  kutxeu,  kuké,  kuké,  kuké. 

Pour  l'explication  des  formes  en  eu  nous  renvoyons  à  Ta  libre. 
Dans  les  participes  passés,  même  phénomène. 

e)  Mercatum.     p)  Marké, 

Iv.  Marchia  (IV  1 8),  Markie  (XIII  3),  Markiet  (LXI  8),  Marckeii. 
Statistique:  5  Marchici  41%  7   Markiet  58%/. 

Il  y  a  eu  de  nombreuses  controverses  au  sujet  de  ce  phéno- 
mène. M.  Paris,  P.  Meyer,  Thomsen,  Neumann,  d'Herbomez  veu- 
lent voir  dans  le  yot  qui  se  présente  après  le  c,  un  effet  de  ce 
dernier,  tandisque  M.  Ha  vet,  Darmesteter,  Raynaud  (Rom.  V  164) 
attribuent  la  production  de  Ti  à  la  transformation  de  l'a. 

Sans  vouloir  entrer  dans  la  lutte,  n'ayant  pas  assez  de  docu- 
ments, nous  ferons  observer  qu'il  y  a  danger,  si  non  inexactitude, 
à  considérer  a  d'un  côté  et  c  de  l'autre  comme  deux  lettres  séparées  et 
non  comme  deux  sons.  —  Il  ne  faut  pas  en  effet  se  dissimuler  que 
l'écriture  est  une  notation  abbreviative  et  découpée  des  sons,  tan- 
disque les  sons  se  trouvent  être  des  phénomènes  qui  se  suivent  con- 
tinuellement. De  plus,  les  textes  ne  peuvent  rien  nous  apprendre, 
mais  l'étude  de  l'organisme  vivant. 

Dans  nos  patois  toutefois  nous  ne  trouvons  pas  cet  yot  :  yé 
est  généralment  réduit  à  é\  la  raison  de  ce  phénomène  doit  être 
l'absorption  du  yod  par  le  consonne  précédente. 

Dans  beaucoup  de  dialectes  yé  devient  /V,  et  c'est  /*  qui  finit 
par  rester.    —    Ainsi    en  Wallon   nous   avons  har^i  pour  changer. 
Dans  nos  patois,  1'/  a  prédominé. 
3.    Arium. 

Iv.    Mol(i)narium.     p)  métinyé, 

T.  Brûle-Maison  =  Mennié  (le  ree),  mennière  (7e  ree),  Bovel 
Monier,  Mounier  (p.  69). 

c)  Aloin"  (I  14),  Mounier  (III  11).  Manieur  (XXII  2)  serait  peut- 
être  à  rapprocher  de  ces  formes,  car  il  a  du  y  avoir  confusion 
dans  le  patois  entre  meunier  et  celui  qui  porte  les  „Manees"  au 
moulin. 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  453 

Iv.    Carpentarium. 

p)  kêrpmtxé  (V),  karpéntyé  (De),  karpeniyeu  (F),   karpentyé  (Do). 

c)  Carpentiers. 

4.    A+n. 
Iv.    Septimana. 

p)  Seum^én*  (De),  seumonrC  (V),  seumontC  (F),  seutnonrC  (Cu). 
T.    Dans   Brûle -Maison   nous   trouvons    semaine   rimant    avec 
voigeine, 

c)  semaine  (VII  8). 

e)  pan  em. 

p)  pon-ye  (V),  pau-eu  (E),  pon-eu  (F),  pon-ye  (De),  />^«  (Do), 
c)  painmoullie    (XXVIII    1 2).      Nous    ajouterons    à    cette    liste 
quelques  mots  qui  ne  se  trouvent  pas  dans  les  Chartes, 
famem. 
p)  fon-ye  (V),  fen  (Do),  fon-ye  (De),  fau-eu  (E),  fau-eu  (F). 

gran  um.     p)  grau-eu,  gron-eu,  gron, 

levamen.  Ivon-eu  (V),  eulvaueu  (E),  Ivon-eu  (F).  Le  village 
d'Esquerchin  n'a  plus  la  nasalisation.  —  On  y  dit  par  exemple 
grajv*  (grange),  gyàp  (jambe),  òràk  (branche). 

Nous  allons  dresser  l'échelle  de  diphtongaison. 

anum 

I 

Do   M 

I 
F,  V,  De    au'en 

|\  , 

De  on^eu  au  eu  F. 


V,  D  of^ye 

I 
F    on. 

5.    A  entravé + nasale. 

Nous  n'avons  dans  Chartes  que  le  mot:  sain/. 

Il  faut  signaler  à  ce  propos  un  phénomène  particulier:  nous 
trouvons  dans  nos  Chartes  le  mot  „saint  Rémi  (foire  de  Douai  — 
le  Octobre).  —  A  cause  du  grand  usage  que  Ton  a  fait  de  ces 
deux  mots,  ils  se  sont  contractés  en  un  seul:  „Sénni". 

c)  Sain/  (XII  3). 


6.    AUum. 

L. 

Caballum. 

P) 

singulier. 

pluriel. 

De 

kvau 

kvau 

F 

gvau 

gvau 

E 

gvau 

gvau 

^Co 

gvau 

gvau 

Do 

kva 

kva. 

454  ^H-  BONNIER, 

T.    Dans  Bovel,  nous  avons  keval. 

Sauf  à  Esquerchin,  tous  les  mots  ont  pris  la  forme,  soit  natu- 
rellement soit  par  analogie,  où  /  se  trouvait  suivie  d'une  consonne: 
ce  phénomène  de  alius  devenant  als,  eaus  est  inexplicable  jusque 
maintenant. 

c)  on  n'a  que  le  mot  chevalier  (dans  la  plupart  des  Chartes), 
p.  c.  (II  2). 

Iv.    illa  ad  vallem. 

p)  laha  (De),  lava  (F),  laha  (E),  lava  (V),  lava  (Co). 

l)  Brûle-Maison  :  ârola  —  drochi.  Nous  pouvons  à  ce  propos 
dire  un  mot  de  l'étrange  appellation  de  Ronchi,  qui  est  impropre 
en  ce  sens  que  drochi  est  aussi  bien  employé  à  Arras  qu'à  Douai 
et  Valenciennes,  et  que  de  plus  cela  implique  une  croyance  à  une 
localisation  artificielle  du  patois  de  cette  contrée.  Ce  mot  d'ailleurs 
porte  bien  la  date  du  temps  où  il  a  été  créé. 

7.  Aqua. 

Ce  mot  devrait  trouver  place  ici:  mais  il  sera  joint  à  l'étude 
de  „ellum'^  à  cause  de  la  coincidence  des  résultats  qui  a  lieu  entre 
Aqua  et  les  mots  de  cette  catégorie. 

8.  A  atone. 
A  protonique. 

1)  ma(n)sione. 

p)  majon  ou  mou,     mahon  (Verviers),  mahonne  (Liège). 

T.  Brûle  -  Maison  :  mason  (le  recueil),  mageon  (v.).  Bovel: 
Maion, 

c)  maisons  (XIII  7). 

Il  y  a  eu  ici  un  phénomène  curieux  de  phonétique  syntactique 
Le  mot:  maison  ou  majen  est  resté  dans  sa  vraie  forme  phoné- 
tique correcte  avec  le  résultat  =  mou  ou  mon.  Dans  sa  forme 
pseudo-populaire:  majon,  il  a  continué  à  signifier  maison,  habi- 
tation; tandisque  mou  et  mon  signifient:  chez: 

Cr.  pacare, 

p)  pa-yé, 

c)  paiier  (XXX  \  2).  L'a  se  prononce  très  distinctement  et  est 
séparé  de  la  terminaison  =  yé.  cf.  Parabole  de  l'enfant  prodigue 
d'Arras  =  pahis\  on  a  rais  une  Ä  pour  bien  séparer  les  deux  sons. 
De  même  on  dit:  un  pâ-hi-san. 

A  postonique. 

Dans  nos  patois  Va,  terminaison  atone  des  adjectifs,  s'est  con- 
servé au  lieu  de  tomber.  M.  Altenbourg  l'avait  déjà  remarqué: 
laides  manîres,  neurès  bièsses,  jonès  féïes,  bravés  gins  —  on  dit 
aussi  :  longé  route,  bone  fèm. 

C'est  un  reste  de  l'ancienne  prononciation,  conservée  dans 
les  proverbes  et  les  locution  toutes  faites. 

9.  ë,  libre  et  tonique, 
e)  me(n)se. 


ETÜDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  455 

p)  mau  partout.     Wallon  =  meu. 
T.    B.-M,  mos  (8e  ree);  rimant  avec  drot  (ge  ree), 
e)  mots  (Xm  7). 
Iv.  pefnjsum, 
p)  pan  (V),  pou  (F). 

T.    B.-M.  Pos  (rue  de)  rimant  avec  ouvros  (ouvroir). 
Iv.  *s€ca  (torem). 

p)  sauwar  (V),    sauyari^  (Co),    sauyarf  (De),   sauwar  (E),  sau- 
yeu-war  (F).     Wallon  =  soi  (scier),  soie  (scie), 
c)  scieur  (XVI  4). 
1)  /r^(j). 
p)  ir  au  partout  —  trwas*  (Cu). 

La  Diphthongaison  s'est  conservée  dans  le  mot:  trwasse\  qui  est 
un  terme  de  jeu,  tandis  qu'elle  a  disparu  dans  le  nom  de  nombre. 
C'est  encore  un  fait  de  phonétique  syntactique,  dont  on  pourrait 
peut-être  trouver  l'explication  dans  ce  fait  que  l'on  appuie  très  fort 
sur  irwasse*  pour  le  signal  d'une  lutte  ou  d'une  course:  „eun\  deus'sét 
trivas'^',  —  On  pourrait  encore  mieux  l'expliquer  par  la  présence 
de  deuss*\  Vs  de  deus^  est  restée  à  cause  de  la  présence  de  é  (et); 
irwass'  a  été  fait  à  l'imitation  de  deuss\ 

D'un  autre  côté,  si  nous  admettons  l'explication  étymologique 
que  M.  Joret  donne  de  la  forme  patoise  tranénn*  ou  trénnénrC  (loc. 
cit.),  treme(it)  sana  ou  irem{e)  s(a)na  =  trémesn,  trémesn\  irenn€[s)n, 
nous  aurions  ici  encore  une  forme  différente  du  mot  trois  = 
ira  ou  treu:  nous  trouverions  donc  dans  le  même  village  trois 
formes  différentes  pour  le  même  mot. 

c)  tremois  (XXXIII  6),  iroi  (IV  1 2). 

M.  Louis  Ha  vet  (Romania  III  ^2^)  dit  „qu'en  français  le  second 
phénomène  dans  oi  a  l'intensité  le  plus  grande  et  que  le  premier 
s'est  atténué  au  point  de  se  transformer  en  consonne.  —  De  forte 
la  diphtongue  est  devenue  faible,  ou,  pour  employer  des  termes 
plus  précis,  de  décroissante  elle  est  devenue  croissante." 

Dans  nos  patois  c'est  le  premier  phénomène  qui  a  subsisté 
au  détriment  de  l'autre. 

A  l'expression  de  M.  Ilavet  „croissant  et  décroissant"  nous 
préférerions  cependant  le  terme  „masculin  ou  féminin"  qui  a  l'avan- 
tage d'être  employé  en  musique  et  en  métrique. 

10.  ère. 
Iv.  abere, 

p)  awr. 

c)  avoir  (XII  4). 

11.  ëllùm. 

Casiellum  n'est  pas  populaire. 

Iv.  viteilu[m). 

p)  vyau  (V),  veau  (Co),  vyau  (E). 

T.    Brûle-Maison  =  viau. 

c)  Ici  nos  Chartes  se  rapprochent  du  patois:  veaus  (XX  2). 


45^  CH.  BONNIfiR, 

Iv.  porcellu{ni), 

p)  purxyau  partout. 

c)  porceaus, 

Iv.  bellu{m), 

p)  byéau  (Co),  beau  by  au  (Do),  by  au  ailleurs, 
t)  Brûle-Maison  =  btau,  bielle^  bieille  (4e  ree), 
e)  Biau{mont)  (LXXI  3). 

Iv.  ponttcellu[m), 

p)  ponxéau  partout  (cf.  Lexique). 

e)  póncieL 

Mots  hors  des  chartes. 

boticellu{ni)  boyau  (V)  boyau  (Co). 

riuellu{m)  riau  ruau, 

iorellu[m)  tor  toréau. 

Tor  est  l'expression  la  plus  employée;  dans  la  phrase:  raeuné  vâk 
a  tor  „mener  la  vache  au  taureau".  —  Taureau  ne  se  trouve  qu'à 
Corbehem,  et  il  doit  être  d'importation  récente. 

siiellu(tn)         séyéau  (V)         seau  (Co)       sé  (De). 
raiellu{m)        raixcau  (V)      ratéau  (Co)    raiyauéie  (De)      ratêau  (Do). 
flagellu(m)      flayéau  fléau,  fié  fléau 

flyau  (E). 
Aqua, 
p)  yéau  (V),  yau  (E),    éau  (Cu),  yau'  é  (De),   éau  (F),  j-jk  (D), 
éau  (Co). 

c)  ^îf;^  (Vlll  1 2).  On  voit  que  les  formes  où  /  se  trouve  suivie 
d'une  consonne  (s),  sont  en  majorité. 

12.    ë  (î)+n. 

Iv.  avena, 

p)  avonn*  (V),  avontC  (Co),  avontC  (De),  avauenn  (E),  avauentC  (F). 

T.    B.-M.  aveine, 

c)  avatne  (VI  9). 

Pour  avena,  à  Esquerchin  et  à  Flines,  nous  pouvons  remarquer, 
comme  à  propos  de  Va  nasal,  qu'il  y  a  eu  dénasalisation.  Nous 
pouvons  dresser  le  tableau  suivant. 

avena 


avourC  (E,  F) 

I 

avon^enr^ 

A 

(De,  Co,  V)  avonn*   avon-'rtye. 

Ici  Vo  pourrait  se  dégager  du  v^  car  il  n'est  pas  probable  qu'il 
vienne  de  é;  ce  serait  plutôt,  d'après  l'échelle  vocalique,  un  a. 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DES  DOUAI.  457 

13.  ë  libre  et  tonique. 
1.  Deu{m), 

p)  Dyu,  —  Le  mot  cependant  n'est  pas  vulgaire  dans  Tac- 
ception  sacré  ;  il  ne  l'est  que  dans  les  exclamations  :  men  Dyu  sen- 
Ttyeur.     Dans  le  Wallon  on  a  trois  formes:  Dieu  —  Dtu  —  Dû» 

c)  Jehan  petit  diu  (LI  8). 

Iv.  veilu  (ou  veclu). 

p)  vyu  (V)  fem.  vyelle\  vyeu  (Co),  vyu  (De),  vyu  (Do),  vyu  (E), 
vyel  (F),  vyu  (C),  fem.  vye¿. 

T.  B.-Maison  =  vyez  (3e  ree.)  vieux» 
c)  vies  (XXXV  6),"  viel  (Cil  6). 

Statistique:  vies  5;  viel  i. 

11  y  a  encore  eu  ici  un  fait  de  phonétique  syntactique.  Deux 
formes  se  sont  présentées  pour  le  même  mot  Le  Picard  a  choisi 
la  forme  produite  devant  une  consonne  (V,  De,  Do,  E,  Cu);  à 
Corbehem,  il  a  pris  la  forme  vyeu  soit  par  influence  française,  soit 
par  transformation  phonétique;  à  Flines  seulement,  on  a  la  forme 
avec  /:  vyeL 

Dans  les  villages  où  Ton  a  la  forme  vyu^  la  forme  vyU  a  per- 
sisté dans  quelques  locutions. 

Ainsi,  dans  paren  vyèl  qui  signifie:  grand-père,  et  aussi  dans 
une  locution  de  jeu.  —  Dans  ces  endroits  „être  vyèl"  signifie  dans 
le  jeu  de  carte  par  exemple,  ne  pas  avoir  fait  une  main. 

Au  jeu  de  l'arc,  encore  très  répandu,  c'est  ne  pas  avoir  mis 
une  fois  dans  le  blanc  (but).  L'explication  de  ce  phénomène  est, 
difficile. 

Signalons  aussi  la  forme  inèz,  qui  est  aussi  dans  nos  Chartes 
et  qui  est  plus  populaire  que  la  forme  vièL  L'etymologie  en  est 
inconnue:  c'est  peut-être  la  forme  feminine  du  masculin  vyé  (venant 
de  la  forme  sans  s)  ou  vêtus. 

14.  e  protonique. 

Iv.  senior e(m).  Ce  mot  n'est  employé  que  dans  l'exclamation  = 
men  Dyeu  sennyeur, 

c)  signor  (XLIV  13). 
Statistique  :  signer  i  ;  signor  4  ;  segneur  30  ;  seignuer  i . 

/. 

15.  î  libre  et  tonique. 
Iv.  fiUu{s). 

p)  fyeu  partout  (cf.  lexique), 
h)  B.-M.;i«/. 
c)  fils  (V  9). 

16.  ï+n. 
Iv.  *mesc(h)ina, 

p)  mékenn'  (V),  mékenrC  (E),  mékénn    (De),  métxenn*  (F). 
c)  meschine  (XXXIII  2). 


45^  CH.  BONNIER, 

17.  Î  entravé +  n. 
Iv.  q[u)tng(u)e, 

p)  xonk  (F),  xank  (Cu),  xenk  (Do). 

T.    B.-M.  Chanque  (3e  ree),  chon.  (9e  ree),  chìnquante  (2e  ree). 

e)  Cuinc  (L  9)  cf.  Lexique:  Cinkant-Ciuncquante  zc. 

Iv.  ìnsm{u)L 

p)  ensyanrC  (V),  ensyann*  (E),  eméenti, 

t)  j<7««^  (5  e  ree.)  ressanner. 

1)  lun(aé)di(e). 

p)  /w«i//'  (Co),  /í^;2¿//  (Cu). 

e)  Ztt«<//  (Co,  LXXXIV  io),  Deijenres  (XVUI  18).  Ce  renver- 
sement de  deux  termes  n'existe  pas  dans  nos  patois.  Dans  le  pays 
Wallon,  d'après  M.  Altenbourg,  il  se  manifeste:  doluny  domare  domük, 
dovinre,  doseme,  dodime. 

ainsi.        p)  ensen, 

c)  ensi  (XXXII  8).  Nous  avons  mis  ce  mot  à  part,  d'abord 
à  cause  de  son  étymologie  douteuse  (aeque  sic  ou  ante  sic);  puis 
surtout  vu  le  phénomène  inexplicable  qu'il  présente  dans  les  patois: 
cette  transformation  en  en  (Paris  =  Parcn\  ainsi  =  ensm). 

O. 

18.  O  long  (û)  libre  et  tonique, 
suum. 

p)  sen  eussrC  (masculin,  devant  voyelle)  eussn^  aum^\  euss*  (fémim'n 
devant  consonne)  euss'  (fém.). 

T.  B.-M.  sen  (le  ree). 

c)  siue  (VII  22),  sen  (li  3).  Les  Chartes  se  rapprochent  sen- 
siblement du  patois  pour  ce  mot. 

Iv.  duo(s), 

p)  deu  et  detiss  (clans  les  jeux).     Cf.  trois. 

c)  dous  (IV  31). 

Iv.  de  super, 

p)  dzùr  —  dzeur.  A  Corbehem,  on  dit  communément  =  niat 
Dyeu  sényeur,  méié  nou  pa  dzeur^  ta  laugmen  asé  knou  soninC  pa  dzou, 

c)  sor  (XI  3),  puis  une  forme  qui  se  rapproche  du  patois: 
dezeur  (X  13). 

19.  o+n. 
Iv.  bonum. 

p)  Il  n'y  a  de  forme  patoise  qu'à  Esquerchin  :  òau(/our),  dann* 
(feminin)  à  Corbehem,  on  dit  òon  et  òou  dans  boujou  (bonjour). 
Cette  forme  bou  se  retrouve  dans  le  wallon:  bounamnC  (bonhoumme). 

c)  Boigne  (broke)  LVII.     Buigm  et  beine. 

20.  O  entravé. 
diurnu(m).    p)  jou  partout, 
c)  jor  (LXXXVIII  1 2). 

21.  o+n. 
donare. 

p)  doné  (V),  donn'   (C),  dôné   (F),  doné  (Cu),  danl   (De). 


ETÜDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  459 

e)  done  (XLV  2),  deuné  (XXVI  12). 

22,    ö  libre  et  tonique. 
Cr.  apud  hoc, 

aveuk  (De),  enveuk  (F),  aveuk  (E),  aveuk  (V). 
T.  B.-M.  aveuque  (le  ree), 
e)  avoec  (V  7). 

2}^,    U  long. 
puteu(m).     p)  pux  (V),  pui  (Co),  /w  (F),  /«/'  (Cu), 
e)  puc  (XIII  4). 

d (e) usque,     p)  dou,  e  don  ka  le  (oìi  elle  est), 
e)  dmkes  (XLII  11). 
1)  Duacum  (cf.  statistique), 
p)  Day, 
Ch)  Dowat  (II).     2?(?a/  —  Doisiens. 

24.  u+n. 

unum  (am),     p)  éun  (Co),  ^«««'  (De). 
T.  B.-M.  cune  (le  ree),  unne  2e  ree), 
e)  ««tf  (XVm  3),  «W/IÍ  (XIX  2). 

Consonnes. 
Gutturales. 

25.  C+0,  u. 

Rien  à  signaler  de  particulier  =  le  í*  reste  dur. 

26.  c+a,  é  (a), 
p)  marké  partout 

e)  marchie  (XV  20)  cf.  a  statistique. 

Iv.  caballum. 

p)  koau  (De),  gvau  (F),  gva  (E),  gvau  (Co),  ^z'ö  (Do). 

27.  C  +  e,  i  ou  T+e,  i. 

1)    decern,     p)  dix  (V),  dix  (F). 

T.  B.-M.  dige-huit  (le  ree).  Dans  la  phrase,  devant  une  voyelle, 
nous  voyons  la  terminaison  changer. 

Joignons  a  dix  :  le  mot  heure.  Nous  avons  :  dizeur  (De),  dijeur 
(Co,  F,  V,  Cu). 

c)  dis  (LXXm  2). 

vice,     p)  /au*  àl  fau  (à  la  fois). 
Phonétique  syntactique  :  al  /au*  zun  kau  (à  la  fois  un  coup). 

28.  C+e,  i  medial. 

Bovel,  dans  un  passage  déjà  cité  par  M.  Joret  (duC.  p.  276), 
dit  à  ce  propos  :  „Nostri  oceani  accolae,  in  mediis  dictionibus  vul- 
garis linguae  id  patrant  vitii  ut  j  in  i  demutent."  Dicimus  vulgo: 
Maison^  oison,  tison,  dicunt,  Morini,  litera  s  in  j  labente:  Majon, 
iijon  prijon,  iijon. 

Arrêtons  nous  un  moment  sur  le  mot:  maison  (cf.  protonique). 

Iv.  mansione. 

Nous  avons:  majon  d'un  côté  et  mou  ou  mon  de  l'autre.  — 
Dans   les   pays  wallons  (cf.  Altenbourg)    Vs  s'est  changée   en  h  (à 


l 


46o  CH.  BONNIER, 

moins  que  Vk  ne  soit  là  pour  séparer  à  de  (?)  =  mohon  (Liège) 
niâhon  (Verviers). 

T.  B.-M.  =  mason  (le  ree),  magéon  (2e  ree),  niajon  (3e  ree), 
mason  (8e  ree).     Bovel:  majon. 

Il  y  a  eu  trois  formes  qui  ont  bifurqué: 

*Ma(n)sione(m) 


mason     maon       maon 


(i6e)  majon   mahon    mohon 

.1        \.l 

majon  moun 


mou. 


(cf.  les  développements  à  Ta).  La  forme  mou  est  employée  pour 
chez,  on  dit:  a  mou  du  maxon  (i  étau  la  \oïi^ mou  ^ men  dé  reuflé) 
(il  était  là  près  de  chez  Reflet). 

c)  Maisons  (XIll  7). 

Martin  (s). 

p)  Afar.x'.  11  y  a  à  ce  propos  un  dicton  =  Tous  ¿es  soldais 
en  Marche. 

c)  March  (LVII  16,  XLI  14);  Marc  (13  LVIIl). 

puteu(m).     p) />i/.v, />tt^«.^' (Denain).    (Cf.  à  Tu). 

29.  c  final, 
apud  hoc  (cf.  à  To). 

30.  g. 

11  n'y  a  rien  de  particulier  à  signaler, 
longemente.     p)  logmen. 
c)  longement  (XVIII  11). 

31-  q. 

p)  quale[m)qu[unum).  kékun,  ktikun  on  plus  souvent  =  eunn* 
sé  kua, 

T.  B.-M.  =çueuçue  plus  souvent:  séqua. 

Enfin  ajoutons-y  le  mot  aqua,  déjà  vu. 

Spirantes. 
32.    j. 
januariu(m).     p)  ja?wt. 
c)  jenvier  (Genvier  XIX  27). 

1)  Causa, 
p)  (kit)  kauss\ 
c)  koses  (LV  27). 
1)  Ecclesia. 


ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI.  46 1 

p)  Ce  mot  n'est  pas  vraiment  populaire.    Le  mot  messe  s'em- 
ploie plus  fréquemment.     On  dit  :  alé  ài*  mess*  —  un  sau  nal  mess), 
e)  Eg  Hz.     e)   Eglise  (LXXVI  5). 

Nasales. 

34.  Mansione(m). 

p)  Dans  ce  mot  Vn  est  restée  sensible  à  l'oreille:  majonn\  — 
D'après  M.  Gilliéron  cela  vient  de  ce  que  ce  mot  était  suivi  d'une 
voyelle;  on  disait:  la  majònédebou,  la  majònébèl. 
(Se  repcMTter  aux  différentes  voyelles  accompagnées  de  la  nasale). 

Dentales. 

35.  d- 

preh ender e.     p)  la  seule  forme  curieuse  est  praie  (E). 

c)  prendre  (XXVII  9). 

36.  t. 

T-\-y  et  /  final  (cf.  gutturales  et  a  (blet-  zc). 

Labiales. 

36.    B  ne  présente  rien  de  particulier. 
Iv.    Octob(er). 
p)  okiòp'  Okiob'  (De), 
c)   Octembre, 
Cr.  Faber, 

p)  eulfìf  (Co),  leu/ef  (De), 
c)  Fevres-  (IX  12)  (ici  c'est  le  v  qui  s'est  changé  en  f.) 

Liquides. 

38.    1. 

L'initiale:  rien  à  remarquer. 

/  finale  (cf.  Noel). 

Nous  n'avons  ici  qu'une  observation  à  faire  sur  la  force  de  rési- 
stance de  VI  en  présence  de  Vy  qui  se  dégage  de  Vé^  dans  la  ré- 
sultante patoise  du  mot:  Aqua  dans  nos  différents  villages. 

•^A  An  ¡ches  IV  se  confond  avec  le  yod  ;  on  a  =  dyau  pour  de 
l'eau.  A  Dechy  1'/  résiste,  parcequ'elle  n'a  pas  de  yod  devant  elle. 
dêdlé.     „Vèt  ké  dèi  bé  lé!  =  regarde  quelle  belle  eau!" 

Flines  =  dléo,  —  Esquerchin  =  1'/  reste  devant  y  =  d*lyéau, 
Vitry  d*lyéau. 

Tableau. 

dléau  (FI) 


dCléau 


dTieau  (V) 

I 
dlé  (D)  d'iau  (E) 


d'yau  (A). 


402  CH.  BONNIER,   ETUDE  CRITIQUE  DES  CHARTES  DE  DOUAI. 

39.    r. 
LV  finale   présente  seule  une   partícularité:  excepté    les   traits 
communs  à  tout  le  territoire  du  Nord  de  la  France  :  vardi  —  driêer 
(vendredi  —  dérére),  elle  tombe  toujours: 

Ex.:  Octobre  =  Ociop\  —  sequere  =  suif,  —  prehendere  — « 
prat\  —  fabro  = /ë/\ 

Signalons  enfin  le  mot  Bernard  =  Berna. 

« 

Charles  Bonmer. 


i 


Beiträge  zur  Kenntnis  des  kreolischen  Bomaniscb. 

IV. 
Zum    Negerportugiesischen    der    Ilha    do    Principe. 

Die  11ha  do  Principe  ist  die  nördlichste  von  den  drei  Inseln 
des  Guineagolfs  auf  denen  Negerportugiesisch  gesprochen  wird. 
Zu  gleicher  Zeit  (147 1)  mit  S.  Thome  und  Annobom  entdeckt, 
wurde  sie  geraume  Zeit  vor  dieser,  aber  doch  wohl  erst  nach  jener 
besiedelt;  wenigstens  erhielten  ihre  Bewohner  1500  einen  ähnlichen 
Freibrief  wie  die  von  S.  Thome  ihn  schon  1493  erhalten  hatten 
(d'Avezac,  lies  de  TAfrique  II  246).  Die  Zahl  der  Bevölkerung  von 
Principe  ist  neuerdings  vielfach  überschätzt  worden;  man  gab  sie 
von  französischer  Seite  1874  ^^s  10,000  an,  während  sie  damals  in 
der  That  nur  2,25 1  betrug,  aber  auch  einem  portugiesischen  Schul- 
buch zufolge  würde  sie  sich  1872  auf  7,831  belaufen  haben 
(Manuel  Ferreira  Ribeiro,  A  provincia  de  S.  Thome  e  Principe 
Lisboa  1877  S.  66).  Die  Zählung  vom  31.  Dez.  1878  ergab  2,662, 
von  denen  nur  85  lesen,  aber  diese  alle  auch  schreiben  konnten 
und  44  die  Schule  besuchten.  Leider  ist  hier  die  Angabe  der 
F'arbe  unterblieben ,  welche  bei  der  Zählung  von  1 844  stattfand  : 
138  Weifse  und  Mulatten,  1,112  freie  Schwarze,  3,324  Sklaven,  also 
zusammen  4,574  (Vicente  Pinheiro  Lobo  Machado  de  Mello  e  Al- 
mada, As  ilhas  de  S.  Thome  e  Principe  Lisboa  1884  S.  66.  70;  d'Ave- 
zac  8.  2^2  giebt  statt  der  ersten  und  dritten  dieser  Zahlen:  1,122 
und  4,584).  In  der  illustrierten  Zeitschrift  "As  colonias  portu- 
guezas"  vom  i.  Juli  1883  S.  77  finde  ich  die  Bemerkung:  "A  popu- 
lavSo  tem  diminuido  consideravelmente  c  no  ultimo  recensearaento 
nao  se  Ihe  faria  mais  de  2000  almas."  Die  Bevölkerung,  welche 
also  seit  der  Mitte  dieses  Jahrhunderts  oder  schon  seit  früher  in 
so  aufïalliger  Weise  zurückgegangen  ist,  gehört  fast  ganz  dem 
Hafenort  Santo  Antonio  an  ;  Binnenorte  wie  auf  S.  Thome  giebt 
es  hier  nicht.  Pinheiro,  welcher  1880  und  1881  die  Verwaltung 
der  Provinz  S.  Thome   und  Principe   geleitet  hatte,    entwirft  S.  5  ff. 


^  Zu  der  Ztschr.  XII  242  angegebenen  Litteratur  über  das  Kapverdische 
ist  nun  hinzugekommen  :  A.  de  Paula  Brito,  Apontamentos  para  a  grammatica 
do  crioulo  que  se  falla  na  ilha  de  S.  Thiago  de  Cabo  Verde  (BSG  VII  IO), 
angez.  Litbl.  1889  Dez.     Ich  kürze  ab:  Br. 


464  H.  SCHUCHARDT, 

eine  Charakteristik  der  verschiedenen  dortigen  Bevölkerungsgruppen, 
aus  der  ich,  obwohl  sie  sich  im  Besonderen  auf  S.  Thome  bezieht, 
einiges  für  unsere  Zwecke  Bemerkenswerte  heraushebe.  Die  Ein- 
geborenen, "OS  filhos  da  terra"  sind  im  Wesentlichen  die  Nach- 
kommen der  alten  Sklaven,  zum  Teil  aus  ihrer  Vermischung  mit 
den  verhältnismäfsig  nicht  zahlreichen  weifsen  Ansiedlern.  Man 
kann  unter  ihnen  drei  Klassen  unterscheiden,  die  aristokratische, 
die  von  den  Mischlingen  gebildet  wird  —  sie  geht  ihrem  Aussterben 
entgegen  — ,  die  mittlere  und  die  arme,  welche  beide,  vorzugsweise 
aber  die  letztere,  mit  dem  Namen  "  forros  "  bezeichnet  werden.  Da- 
zu kommen  einerseits  die  Europäer  (Beamte,  Landwirte,  Kaufleute, 
Deportierte),  anderseits  die  seit  der  Aufhebung  der  Sklaverei,  seit 
1876  aus  der  Provinz  Angola  einwandernden  Lohnarbeiter.  Es 
befremdet  mich  dafs  diese  sich  nicht  das  Kreolische  aneignen, 
wie  aus  Pinheiros  Äufserungen  hervorgeht  (S.  38):  "Fallam  o 
rehundo  y  nos  différentes  dialectos  que  se  encontram  na  Africa 
central  e  occidental,  alguns  dos  quaes  sao  muito  distinctos.  E, 
todavia,  por  intermedio  de  interpretes  do  t^htaido  que  os  patröes 
que  desconhecem  esta  lingua  se  entendem  mais  ou  menos  com  os 
serviçaes".  Hingegen  heifst  es  von  den  "libertos"  oder  vielmehr 
"ex-libertos",  den  "forros  de  Sum  Gregorio"  (Gregorio  José  Ri- 
beiro  war  Statthalter  zur  Zeit  der  Sklavenemancipation),  wie  die 
alten,  die  eigentlichen  "forros"  sie  nennen,  oder  doch  von  den- 
jenigen unter  ihnen  welche  in  der  Stadt  leben:  "fallam  indifFeren- 
mente  o  '«  hundo  e  a  lingua  de  S.  Thomé  "  (S.  30).  Auch  die 
sich  daran  schliefsende  Bemerkung  verdient  hier  wiederholt  zu 
werden,  wiewohl  sie  die  eben  besprochenen  allgemeinen  Verhältnisse 
nicht  weiter  erhellt  "Teem  cantigas  allusivas  á  liberdade,  em  que 
entra  o  nome  do  governador  Gregorio  José  'Ribeiro.  Todas  as 
suas  cantigas  sao  grosseiras,  sempre  compostas  por  palavras  ob- 
scenas, e  entrecortadas  a  meudo  pela  palavra  bambaré  !  muitas  vezes 
repetida,  entoada  em  grita  n'uma  cadencia  triste  e  preguiçosa.  Na 
gente  de  S.  Thomé  [also  den  "filhos  da  terra"]  encontra-se  egual- 
mente este  costume,  sem  terminar  todavia  o  canto  pela  palavra 
referida,  que  significa  em  iCbundo  vozearia.*' 

Viele  Jahre  hindurch  blieb  mein  unablässiges  Bemühen  Auf- 
zeichnungen im  Kreolischen  von  Principe  zu  erhalten,  ohne  Erfolg; 
endlich  im  Oktober  1888  hatte  Herr  Augusto  Ribeiro,  Sekretär 
im  Ministerium  der  Marine  und  der  Kolonien  und  Abgeordneter  die 
Gute  mir  solche  zu  schicken,  und  zwar  waren  sie  ihm  auf  seinen 
Wunsch  unmittelbar  vorher  von  Herrn  Dr.  Manuel  Ferreira 
Ribeiro,  dem  Verfasser  eines  oben  angeführten  Werkes  zur  Ver- 
fügung gestellt  worden.  Ich  sage  hier  beiden  Herren  meinen  ver- 
bindlichsten Dank,  dem  ersteren  auch  für  manche  andere  Förde- 
rung mit  der  er  meinem  Interesse  an  den  portugiesischen  Kolo- 
nieen  entgegengekonamen  ist. 

Unter  welchen  näheren   Umstanden   diese  Texte   und    Wörter 
niedergeschrieben    worden   sind,   insbesondere   in   welchem    Grade 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DBS  KRBOUSCHBN  ROMANISC3.        465 

der  Schreiber  die  Mundart  von  Principe  beherrscht  oder  beherrscht 
hat,  das  entzieht  sich  meiner  Kenntnis. 

Die  Wortabteilung,  die  ich  wie  alles  Übrige  belasse,  ist  zu- 
weilen sehr  befremdlich;  der  Gebrauch  der  Accentzeichen  nicht 
nur  sehr  willkürlich,  sondern  auch  oft  widersprechend. 

Einiges  ist  zugleich  in  der  Mundart  von  S.  Thome  mitgeteilt, 
und  damit  beginne  ich  : 

A. 

Pr.  S.  Th. 

Modi  pombo  cd  vud  M6  potnbitn  cúscá  vud 

Pdssücúsu  cd  fuci  AndMin  cúscd  fugi 

Vidd  mé  bê  sd  wé  quice  Vida  mum  ten  sed  bêdê 

Alima  mé  bê  cd  sumi.  Aima  mum  ten  sed  sumi. 

„Assim  como  o  pombo  voa  assustado  ou  como  a  andorínha  que  para 
longe  foge,  assim  me  vae  a  vida  e  assim   d'  este  mundo  foge  a  minha  alma." 

Vers  I.  Mòdi  AMch  unten  £  i.  F  78.  83;  im  Santhoméschen  findet  sich  for 
„wie"  mó  djt  (Kreol.  St.  I  14;  modo  dji  Beitr.  Ill  318,17  ist  Druckfehler),  mô 
(Kreol.  St.  VII  io),  mó  (C*  4,  n,4),  mu  (C*  6,20).  Der  Unterschied  zwischen 
Pr.  und  S.  Th.  ist  portugiesisch  ausgedrückt  dieser:  Como  a  pomba  vôa  und 
Como  pomba  que  estd  voando  ;  entsprechend  ist  das  Verhältnis  im  Vers  2. 
Statt  „Schwalbe"  in  Pr.  nur  „Zugvogel":  passavo  de  curso.  Für  fuci  sollte 
man  fuzi  erwarten  ;  doch  fuel  auch  unten  F  38.  Die  beiden  letzten  Verse 
haben  in  Pr.  je  eine  Silbe  mehr  als  die  beiden  ersten;  Ähnliches  ist  in  der 
folgenden  Vierzeile  der  Fall.  Das  entsprechende  wie  andere  Gedichtchen 
von  S.  Th.  weisen  in  allen  vier  Versen  sieben  Silben  auf.  Vers  3  bedeutet 
we  quicé  =  bédé  „weggehen".  Letzteres  wäre  besser  bé  dé  geschrieben  wie 
C  2  :  Potagia  lélé  Dgingo  bé  dé,  "  porque  a  Protazia  seguiu  o  Domingos  e 
foi-se  embora"  (eig.  "Protazia  ging  neben  Domingos  fort";  vgl.  Kreol.  St.  I 
8,8:  cassò  cole  lélé  W,  „der  Hund  lief  neben  dir",  —  ist  dies  lélé,  „längs"  :=- 
port,  lado-lado,  wie  ich  schon  Kreol.  St.  I  28  vermutete  [vgl.  nun  kapverd. 
S.  Th.  //,  "lado"  Br.]  oder  =^  port,  raia-raid,  wie  santhom.  pié,  pia  ^=^  port. 
Praia  ist?).  Santhom.  ¿<^,  hd  heitst  „gehen"  ==1-  port,  vat ;  ihm  entspricht  princ. 
wé,  uè,  {wé)y  während  santhom.  princ.  d^^^port.  ver.  Dé  =  quicé  mufs  so- 
viel bedeuten  wie  „weg",  „fort";  aus  .  dem  Port,  vermag  ich  weder  das  Eine 
noch  das  Andere  auf  annehmbare  Weise  herzuleiten.  Dé  erinnert  an  adeos, 
welches  auch  in  dem  princ.  ddé  (s.  unten  F  89),  „nein"  fortleben  könnte, 
falls  dies  nicht  ein  afrikanisches  Wort  ist.  Quicé  erinnert  zwar  an  port,  es- 
qu€cer\  es  scheint  aber  vielmehr  irgend  eine  Beziehung  zu  dem  Gleiches 
oder  sehr  Ähnliches  Bedeutenden  quima  zu  haben:  in  sd  ki  ki  mé,  "vou-me 
cmbora"  (F  53).  Wie  Vers  4  cd  sumi  steht,  so  sollten  wir  V.  3  cd  w¿  er- 
warten, oder  im  Einklang  mit  scd  bé  :  sd  k¿  (s.  471,26).  Endlich  ist  mir  auch 
bé •=.  ten  dunkel;  hé  an  sich  könnte  Schmerzensausruf  sein  (vgl.  kapverd. 
bi,  bé)  oder  „seht!"  bedeuten  (doch  wäre  wohl  eher  pid  gebraucht).  Ten 
scheint  von  dem  sonstigen  té  nicht  verschieden;  dies  wird  im  Santhom.  zur 
Bildung  des  Futurums  verwandt,  allein  oder  mit  dji,  mit  bi,  mit  dji  bi  (Kreol. 
St.  I  27.  C*  7),  aber  kann'  es  auch  mit  scd  verbunden  werden  ? 

Febi  di  mali  mué  Feble  dgi  pézále  mun 

Secan  ubacd  zd ;  Mild-m'li  ni  bôcd  zd  ; 

# 

O  fogo  de  bazan  cdcó  Fogo  dé  sugam  chuco 

Fézé  cantigd  mé  cabd.  Conto  dg  e  conta  cabd, 

,,A  fcbre,  que  me  causaram  os  desgostos,  mirrou-me  o  riso  dos  labios; 
o  seu  calor  secou-me  a  lingua.     Adeus  minhas  can^^Òes  !" 

Zeitsohr.  f.roin.  Phil.  XIII.  30 


466  H.  SCHUCHARDT, 

Die  beiden  ersten  Verse  haben  in  Pr.  sechs  Silben  (wenn  mué  in  Anbe- 
tracht dessen  dafs  es  für  m/ steht,  einsilbig  gelesen  wird;  oder  ist  seed  mi  zu 
schreiben  ?);  die  beiden  letzten  acht.  —  Vers  2.  Ubacá  wird  in  ttbocá  zu  ver- 
bessern sein.  Santhom.  //,  „Lachen"  auch  bei  C*  3. — Vers  3.  De  ist  =  rfV,  „von 
ihm",  basan  =»-  port,  abrazar-me.  Cacó  =  cioncò  in  der  Bedeutung  „Zunge"  ist 
mir  dunkel.  Wenn  das  zweite  c  mit  einer  Cedilha  versehen  wäre,  so  könnte 
das  Wort  r::^  port,  coracäo  sein  (unten  E  4  freilich  coçan)\  sonst  santhoiD. 
cloçon  {claçon  C  2).  —  V.  4.  Lies  canta  statt  conta. 

r. 

Päd  e  nú  s  SU  ki  tai  nò  ce,  santificádu  Páde  nossu,  sta  nò  ce,  santu  ficddu 
se  ja  vos  su  nomi.  Venha  nóssu  te  se  ja  vos  su  nómi,  avenha  nossu  outo 
(vos  su)  reno,  seja  féta  vos  sa  vontadi,  ìénu,  se  ja  féta  vos  sa  vontadgi,  acht 
assi  na  téra  cuma  nu  ce.  Upan  na  tela  cúmá  nò  c¿.  Opò  nossu  dgi 
nossu  de  quede  did  nò  dai  ozé.  Fé-  cada  djd  nò  dd  hoje  e  péduamo  nassa 
duai  nòssu  dividd  assi  cuma  nóssu  dgivida  achi  cuma  nóssu  péduamo 
péduamo  nossu  devedo,  e  nan  dèche  nossu  dividou,  nan  deiche  cairn  ten- 
caí  en  tentaçan  maci  Uva  nò  de  nòssu  ta  con  md  livla  nòssd  midli,  amen 
mali.      Amen  Zezii.  inji  sa. 

Es  ist  dies  natürlich  nur  kreolisiertes  Portugiesisch;  tai,  dai,  peduai^:^ 
port,  estaes,  dae,  perdoae,  aber  doch  Uva  :=^  port,  livrae.  Der  santhom.  Text 
ist  etwas  abweichend  von  dem  Kreol.  St.  I  8  veröffentlichten.  Port,  ños  wird 
beiderseits  durch  nossu  (auch  die  Form  des  Possessivpronomens)  wieder- 
gegeben ;  tonloses  nos  durch  nò.  Der  frühere  santhom.  Text  bietet  zwar  auch 
venha  nosso  (=:=»  port,  venha  a  nòs)^  aber  nom  cd  podod  fur  nòssu  péduamo. 
—  Outo  (lénu)  :^  port,  o  teu  statt  vossoì  —  Maci  (santhom.  md)y  wie  angol. 
machi. 

D. 

A' vé  md  chd  de  gaça  sinhò  còtigo.  Avie  ?naid,  cha  de  glaça,  chinò  con 
bentê  tu  ente  as  mulhé,  bentu  ê  uflútu  vos  su,  bentenstou  entle  as  mièle,  bentu 
de  vossu  venté  Jesu.  Santa  md,  fiuto  di  vossu  ventlei,  gisu.  Santa 
muin  de  déçu ,  rogai  pur  nossu  pé'  maid,  men  deiçu  logd  pio  nossu  pe- 
cado, agora  é  na  hora  du  nossa  moti.  cadou,  agola  e  na  gola  di  nossu  motchi. 
Amen  zézu.  amen  insisa. 

Die  SprachfarbuDg  stimmt  mit  der  des  vorhergehenden  Stückes  überein. 
Woher  das  /  in  avie  von  S.  Th.?  Im  Santhom.  steht,  wenn  ohne  Zusatz,  die 
volle  Namensform  (in  dem  Avemaria  Kreol.  St.  I  8  Maia;  C^  3  Mdid),  sonst 
Md;  das  Verhältnis  im  Annobon.  ist  das  gleiche  (vgl.  santhom.  Male  und 
Me-  ::=».  Manuel).  Bentenstou  :=»-  port,  benta  es  tu  ?  Na  gola  vielleicht  Schreib- 
fehler nach  agola.  Das  Schlufswort  insisa^  schon  im  Vorhergehenden  injisa 
für  yizú  (so  Kreol.  St.  I  8)  ist  mir  dunkel. 

Ai!   Déssu  me,  pid  modi  minuse  gavi! 

Si  ti  ed  mi-sé-mi'^,  ni^  vidd-me  sigd^ 

Pan  pagd  amué^-té  ;  oré^-mé,  minu  pid 

Fada-mi^,  gud'^-ti  mésse!    di  ou^  Còcan-mé F 
„Ai  !  meu  Deus,  como  é  linda  essa  menina  !     Se  tu  me  quizesses,  nem  a 
minha  vida  bastaría  para  te  compensar,  meu  bem.     Vede,   menina,  dize-me  o 
que  desejas!     Dinheiro  ou  o  coraçSo?" 

I.    lies  méssemi. 


BBITRAGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH. 


467 


2.  mufs  hier  ::^  port,  nem  sein  ;  santhom.  ni  (auch  na  /-  C^  4,8,  no  m- 
Kreol.  St.  VII  10,  nò  p-  C»  6,20,  nu  S-  C«  6,17)  ist  ,4n"  :=-  port.  na. 

3.  =»•  port,  chegar, 

4.  ::=»  port,  amorì  das  Lautliche  entspricht  nicht. 

5.  mir  dunkel. 

6.  „sage  mir*';  santhom. /a  da  mu  (Kreol.  St.  I  6).  Auch  annob. /a, 
„sagen"  (Kreol.  St.  VII  31).  Aber  santhom. y?<if,  annob.  princ/aAí,  „reden", 
„sprechen"  (doch  vgl.  Kreol.  St.  I  6,  ni,6). 

7.  „was?"  =  santhom.  qua  (Kreol.  St.  I  6,ll,i)  :=»-  port,  causa \  Abkür- 
zung aus  port,  cousa  que  (im  Sinne  von  0  queF),  kapverd.  kuza-ki\  santhom. 
qua-cu,  annob.  ca-ja  (hier  auch  que  cus).  Jenem  qua  scheint  annob.  ca  (Kreol. 
St.  VII  33,210),  princ.  ra,  *'  (F  71«  7^)  zu  entsprechen;  freilich  kommt  auch 
indirekt   fragendes  k^  (F  109)  im  Princ.  vor. 

8.  es  ist  entweder  dt^u  (r:^.  port,  dinheiro)  oder  dieu  ou  (ou,  „oder" 
fìndet  sich  in  einem  santhom.  Liedchen  Kreol.  St.  I  6,11,8)  zu  lesen.  Ersteres 
ist  an  sich  das  Wahrscheinlichere:  dieu  F  coçan-méP  Dafür  würde  auch  die 
Silbenzahl  sprechen;  denn  alle  Verse  sind  Zwolfsilber,  der  erste  mit  weib- 
lichem Ausgang  (hier  ist  pid  zweisilbig,  im  dritten  Vers  einsilbig).  Aber  da- 
mit der  vierte  Vers  bezüglich  der  Cäsur  mit  den  übrigen  übereinstimmte,  müfste 
dieu  ou  gelesen  werden  :  dann  freilich  erheischte  der  erste  Halbvers  die  Kür- 
zung um  eine  Silbe  {fa  da-m). 


Wörter,  Sätze,  G 
usan;  terra. 
acá;  ceu. 
úmué;  mar. 

oc/  cu  san  cu  mué  ';  ceu,  terra  e  mar, 
pué\  pae. 
muin*;  mSe. 
minori  filho. 
mino  mié;  fìlha. 
mié;  mulher. 
homi;  homem. 
rima*;  irmSo. 
rima;  irmä. 
ti;  tio. 
tcha^;  tia. 
pué  ¿rani^;  avo. 
muin  gani^;  avo. 
padim'^;  padrinho. 
mandid;  madrinha. 
filadu^;  afilhado. 
cdbécé^;  cabeça. 
tétd^^;  testa. 
cdbélu;  cabello. 
iricê^^;  nariz. 
cá;  cara. 

»/*•  (talvez  melhor  wé);  olhos. 
ubóca;  boca. 
uman;  mSos. 
ópé;  pés. 


F. 

esprachswendungen. 

ibét  ibee^^;  corpo. 

uria;  orelhas. 

udédu;  dedos. 

cdci^*;  casa. 
^pótu"^^;  porta. 

zinéla  '•;  janella. 

sóbddu  ;  sobrado. 

puide;  pared e. 

cima-taya  {-taiia);  telhado. 
10  úga  ";  rua. 

cdmd;  cama. 

updnu;  panno. 

pócan  ;  cid  ade. 

gkêza;  igreja. 
1 5  pode  ;  padre. 

sun;  senhor. 

san;  senhora. 

dlivúre;  arvore. 

udgd'Udgd;  arbusto  que  se  reproduz 
20         muito  e  de  que  n3o  gostam.^^ 

upa»  upam;  pSo. 

tid;  farinha  de  páu. 

rómócú;  almoço. 

péci;  peixe. 
25  cdni;  carne. 

mié  gdvi;  mulher  bonita. 

homi  dtu;  homem  alto. 

homi  cútú;  homem  baixo. 

30* 


408 


H.  SCfaüCHARDt, 


úd  (tal vez  melhor  wd);  uro. 

dóssu;  dous. 

í^ci;  tres. 

gudtu;  quatro. 

cincu\  cinco. 

j«*';  seis. 

séti\  sete. 

uêtu\  oito. 

tióve'f  nove. 

i/^ff  ;  dez. 

0»»/;  onze. 

</o</;  doze. 

trizi  \  treze. 

catóse;  quatorze. 

ktnsi;  quinze. 

dizdsei;  dezaseis. 

dùdsâte;  dezasete. 

dizduetu;  dezoito. 

dizinove;  dezanove. 

vìnti;  vinte. 

vìnti  úd;  vinte  e  um. 

mínu  mê^;  o  meu  fìlho. 

ina  mìnu  mi;  os  meus  fìlhos. 

ghìnhd  mi;  as  minhas  gallinhas. 


cdci  mi;  a  minha  casa. 
30  htrú  mi;  o  meu  livro. 

Ina  fnócu  mi;  os  meus  rapazes. 

tintili  ti;  o  teu  tinteiro. 

ici;  este. 

icêld;  aquelle. 
35  cumi;  comer. 

dimi;  dormir. 

bate;  bater. 

ftíci;  fugîr. 

vende;  vender. 
40  cópd;  comprar. 

mui;  morrer. 

tan^^  ktktibd^;  fumar  cachimbo. 

tan  sigdro;  fumar  cigarro. 

charutu;  fumar  tabaco. 
45  un^^  kd  vendé;  eu  vendo. 

ti  kd  vende;  tu  vendes. 

i  kd  vende;  elle  vende. 

nó  kd  vendé;  nos  vendemos. 

óvó^^  kd  vendé;  vos  vendéis. 
50  ína^  kd  vendé;  elles  vendem. 

un  cd  ui;  eu  vou. 

ati  cd  ui;  tu  vaes.  u.  s.  w. 


In  sd  ki^  ki  mi.*'' 

Vou-me  embora. 

In  sd  ki  ki  mi  zd. 

Vou-me  embora  já. 

Un  sd  ki  ôçâ. 
Ati  sd  ki  missd. 

55 

Eu  vou  á  roca. 
Tu  vaes  á  missa. 

£  sd  ki  cumi. 

Elle  vae  comer. 

Nó  sd  ki  zantd. 

Nos  vamos  jantar. 

Un  sd  qui  cásd. 

Vou  casar-me. 

Un  sd  ki  caci. 

60 

Vou  para  casa. 

Un  sd  che  úga?^ 

Saio  de  casa. 

Bómu^  nó  ui  zantd. 

Vamos  jantar. 

Ti  úi  passid  ?         Un  /<*.*' 
Qui  nova  mino  té? 

Tens  ido  ao  passeio?  —  Tenho. 
Como  está  teu  fìlho? 

Qui  nava  mino  té  mii'r 

65 

Como  está  a  tua  fìlha? 

Qui  nova  //"  dP^ 

Como  estás?  (vago). 

Qui  nova  IbéeP^ 

Como    está    a    tua   saude?    (com    in- 

Su mi,  qui  nxrva  ibé  dP  — 

Ibée   sd 

teresse). 
[Mein  Herr,  wie  befìnden  Sie  sich  ? — 

si  Ô. 

7C 

)         Ich  befinde  mich  leidlich.^] 

Kd  ti  té  dP 

0  que  tens  tu? 

Kinpótd  ti  dP 
In  sd  dúenti. 

Que  te  importa? 
Estou  doente. 

In  sd  ki  /ibi. 

Estou  com  febre. 

Inte  fibi. 

75 

Tenho  febre. 

In  té  fió. 

Tenho  frio. 

BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         469 

Cdbécê  sä  dud^  mi.  Doe-me  a  cabeça. 

Pia  mòdi  uè  s¿  gávi!  Note   (notem)    como    sao    bonitos   os 

seus  olhos! 
U¿  té  gávi  dd  mi.  80  Agradam-me  os  teus  olhos. 

Aíié  m¿  ê  vé  id,  A  minha  muiher  é  velha. 

Mddú  me  ê  vé  zd.  Meu  marido  já  está  velho. 

Pid  mòdi  kómi  sé  bon!  Como  este  hörnern  é  bom! 

Hámi  sé,  bon  fd.  Este  hörnern  é  mau. 

Pid,  migo  mé,  in  vé  mi  cacé,  in  san,%^  Vede,    meu    amigo,    em   que    deserto 

kumué.^  estou. 

Un  mé  sé.^^  Eu  quero. 

(/n  mé  sé"  Já,  Eu  nSo  quero. 

Âdé  {ádé).»  Nao. 

Adéó,  90  NSo  (com  mais  intimativa). 

U-ü  (ún-ún).^  NSo  (familiarissimo  —  sem  attençSo). 

Ti   sd*^  mé   sé"  wé  ka    mi  áP  —       Queres  vir  comigo?  —  NSo. 

Âdé. 
Dd  mi  upan  ké  té.^'^  '  Dé -me  um  bocado  de  pSo. 

Dd  mi  dud  ké  tée.^^  95  Dé-me  agua. 

Mócú  dd  m^  dud.  Rapaz,  dá-me  agua. 

Ké  fézé^^  ti  áP  —   Cónhó*^  fô.  Que  fazes  tu?  —  Nada. 

Ti  té  kdnd  mé  su.**  Tens  alguma  cousa. 

[/n  é*^  missá  é  Zoan  cácd.  Eu  fui  á  missa  e  JoSo  foi  á  caca. 

Un  vendé  pannun*^  üd*"^  Zoan.         lOoEu  vendi  um  panno  ao  JoSo. 
Un  cópd  càci  ûd  (üan).*'^  Eu  compreì  uma  casa. 

Un  cota  cábelo.  Corta**  o  cabello. 

Un  fd*^,    sun   doto,    kintibd   bon  dd      Diga-me,  senhor  doutor,  gosta  de  ca- 

sun  dP  chimbo.^ 

Ninghé   H  sd  fdld  cali  dP^     Cóuáio^Com    quem    estás    tu    fallando?     Co- 

wi"  dP  migo? 

Homi!     Compué^"^   mé   sé,    zon^^   cd      O'    homem!       Aquelle    meu    amigo, 

falld^^  có  li  {zon  sdvd  cd  falla)  quando    eu    estava  fallando   com 

ti  sé  bé^  ké  cúdi  mi:  un-un.  —  elle,  sabes  o  que  me  disse  :  nSo. 

Ti  bé  ki  conßdduP  no         —  Vés  que  atrevido? 

Bon  did.  Bons  dias. 

Bod  nòte.  Boas  noìtes. 

Pdçôo  (passò). ^  '  Adeus  (despedindo-sc   um  sujeito   do 

outro).  Deus  vos  ajude  (quando 
1 1 5  chegam  a  uma  casa  onde  se  está 
trabalhando,  dizem  com  uma  mo- 
dulaçSo  de  voz  muito  caracterís- 
tica :  p.). 

1.  lies,  dem  Vorhergehenden  entsprechend,  causan  c^umué;  port,  com 
erscheint  unten  74  als  ki,  92  als  ka  oder  k%  105.  108  als  có.  Das  é  von 
umué  (^*.  port.  0  mar)  steht  fdr  a;  vgl.  santhom.  bé,  W  (=>■  port,  vai),  pié,  pié 
{in  varapié,  *pau  da  praia*  Ferreira  S.  579), //<í  (=*  port. /raw),  lugué  (=*» 
port,  lugar),  anderseits  annob.  prínc.  dud  =>>  port.  doer. 

2.  man  sollte  erwarten  :  *muen  =  santhom.  annob.  tnen  ;  aber  unten  8 
auch  puide  für  *puede.    Wie  uè  mit  uà  (s.  Anm.  i),  so  wechselt  es  auch  mit 


n 


470  H.  SCHUCHARDT, 

ui;  vgl.  uêiu  ::^  pori,  otto,  uè  (so    auch  santhom.)  ^»i' port,  olko^    santhom.  hué 
=^port.  boi  (ganz  wie  altfrz.  ói  -^sz  uè). 

3.  r=  santhom.  annob.  mina. 

4.  es  überrascht  das  Nebeneinanderbestehen  der  geschlechtigen  Formen 
hier  um  so  mehr  als  ihr  lautliches  Zusammenfallen  zu  erwarten  war.  Im  Princ. 
ergiebt  port. -¿I^  :  -an  (annob.  -a),  im  Santhom.  -on;  so  pogan  =.pócon,  coçan=. 
cloçon,  upan  =ipon.     Rimó  stellt  dort  eine  Ausnahme  dar,  wie  hier  bençd, 

5.  wie  im  Santhom.  wird  -la  zu  -ya]  vgl.  oben  D  i  cha  ::^  port,  cheta. 

6.  =r.  annob.  gan^  santhom.  glandj'e.  Ist  nd  zu  n  geworden  oder  gani 
aus  gà  abgeleitet? 

7.  Ltbl.  1887  Sp.  136  habe  ich  darauf  hingewiesen  dafs  wie  schon  im 
Port,  selbst  -im  neben  ^inho  :=^  lat.  -inus  steht,  die  erstere  Endung  im  Kap- 
verd.,  und  zwar  insbesondere  dem  von  Barlavento  weiter  um  sich  gegriffen 
hat  (z.  B.  Bari,  passin.  Sot.  passinho  :^  port,  passarinho);  so  auch  camtn.  Un, 
vin  auf  S.  Antäo.  Dem  •■inho'^=z*-to  -^-1"  steht  hier  'ilho'^-iyo  '^sz  'i  {z.'R, 
ßf  sonst  kapverd.  ^'¿7)  zur  Seite.  Ähnlich  verhält  sich  das  Kreol.  des  Guinea- 
archipels: santhom. /a^n^i';»  (A  \\vin  (unten  S.475),  annob.  z'/;  zxmoh.  mastin 
:^»  port,  machadinho,  und  so  princ.  padrim  (auf  der  Carta  da  Ilha  do  Principe, 
Commissäo  de  Cartographia,  1886  finde  ich  einen  Pico  Padrim  verzeichnet). 
Aus  "inha ,  welches  zuweilen  für  -inho  eintritt,  ist  santhom.  *-tä,  'id,  -iä'  ge- 
worden: ganhd,  camid,'idn,  vijan  (s.  Ltbl.  1883  Sp.  280);  dahin  gehört  auch  mara- 
piam,  ein  Baum   der  oxLch  pau-espinha  und  marapinha  heifst  (Ferrcira  S.  571). 

8.  das  /  =::>'  port.  Ih  zeigt  dafs  das  Wort  ein  spat  aufgenommenes  ist 
(vgl.  sencg.  palabote  Beitr.  II  308,90);  aber  kapverd.  fijado,  (S.  Ant.)  fiado. 

9.  (auch  77)  •€  ^:=>'  port,  -a  scheint  auf  Rechnung  des  vorhergehenden  s 
zu  kommen  ;  vgl.  caci  ^^^^  port.  casa. 

10.  abweichend  vom  santhom.  tessa  (auch  fessa)  und  übereinstimmend  mit 
annob.  patu  neben  pastu  {^^*pastr0f  ^oxi. passar ó)\  wenn  letzterem  im  Princ. 
passu  (oben  A  2)  entspricht,  so  haben  wir  das  kaum  íluí  pasfu  zu  beziehen, 
sondern  wie  k&pvetá.  passo  als  eine  dem  port,  passaro  näher  stehende  Form 
zu  betrachten. 

11.  der  Abfall  des  anlautenden  n  ist  merkwürdig;  i:::^a  kommt  auf 
Rechnung  des  folgenden  i;  vgl.  unten  36  dimi  :=*-  port,  dormir. 

12.  =  santhom.  ite. 

13.  =  ssLUihom.  tibué.  Die  Herkunft  dieses  Wortes  habe  ich  noch  nicht 
ermitteln  können. 

14.  das  Ç  für  z  befremdet;  auch  kapverd.  von  S.  Th.  cassa,  aber  hier 
ist  -SS'  =  -Ä-  allgemein.     Santhom.  ke',  ¡te,  annob.  caix  ::^  port,  casa, 

15.  ebenso  annob. 

16.  =  smnoh.  esneta;  schon  im  Mutterlande  y>«^//(fi, /iW^/äz. 

1 7.  nicht  der  Abfall  des  anlautenden  r,  wohl  aber  die  Einschaltung  von 
g  befremdet.  Das  altromanische  ruga  kann  hier  nicht  fortleben  —  es  müfste 
denn  in  einer  portugiesischen  Mundart  nachgewiesen  werden. 

18.  uaga-uaga-d*obó  Ferreira  S.  592. 

19.  der  Schwund  des  s  (oder  liegt  ein  Schreibfehler  vor.^)  ist  sowohl 
gegenüber  princ.  teci,  deci,  als  gegenüber  annob.  chis  oder  seice,  santhom.  seche 
auffallend. 

20.  die  Possessivpronomina  des  Portugiesischen  dauern  also  im  Princ. 
fort:  me  (dafür  mué  B  l),  te,  se  (so  78;  auch  d*é  B  3),  mit  <?' oder  /,  nur  dafs 
sie  nachgesetzt  werden.  Vgl.  annob.  mt*,  çua  tu  u.  s.  w.  (aber  çua  del)  KLreol. 
St.  VII  20  f. 

21.  „rauchen"  heifst  santhom.  2'^M/a  (€^6,17.  20),  annob.  bebe  cañidu, 
in  den  Bantusprachen  pflegt  es  durch  „saugen"  wiedergegeben  zu  werden 
(oku'sipa  u.  s.  w.).  Tan  würde  ich  daher  auf  *trar  (kapverd.  tra)  ^5»-  port. 
tirar  zurückführen,  wenn  ich  die  Nasalierung  zu  erklären  wüfste.  Und  in 
annob.  i  catd,  "ellos  ponen"  (Kreol.  St.  VII  32,194)  bin  ich  geneigt,  falls  ca 
Präsenszeichen  ist,  port,  atirar  zu  erblicken;  sonst  port,  car  retar. 

22.  (auch  103)  ist  dasselbe  wie  annob.  cachimba  (Kreol.  St.  VII  19),  port. 
cachimbo,  amerik.-span.  cachimba  (cuban,  auch  -o),  „Pfeife",  bras. -port,  ca- 
timbdoy  „alte,  kleine  Tabakspfeife";  vgl.  port,  catimbdo,  „verächtlicher  oder 
lächerlicher  Mensch",  bei  Fr.  L.  de  M^e  Carmelo:  "catimòdu,  com.  vil,  des- 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DBS  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         47  I 

prezivel,  etc.",  span.  (Cuba)  cachimbo ,  „frecher  Negersklave",  (Peru)  „lächerlicher 
Soldat".  Auf  Cuba  heifst  auch  ein  Baum  palo  cachimba  (dendropanax  arbo- 
reum;  s.  Pichardo  und  Macias).  Der  Wechsel  von  -chi-  und  -ti"  weist  auf 
die  Bantusprachen  hin.  Die  Nasalierung  ist  aus  der  zweiten  in  die  erste 
Silbe  übertragen  worden;  i^>.a  bei  folgendem  i  wie  in  irice  (s.  Anm.  ii). 

23.  un  und  in  stehen  nebeneinander;  damit  verhält  _es  sich jvohl  wie 
mit  den  kapverd.  *Tn,  en,  in,  um,  welche  den  gleichen  Laut  (  ü  oder  ö  )  auszu- 
drucken scheinen. 

24.  (oder  óuó  ?  v  und  u  nähern  sich  in  der  Schrift  oft  sehr  an  ;  vgl.  uè 
:^  port,  vai)  wohl  durch  Vokalassimilation  aus  *avó  entstanden  (vgl.  ami 
92?  105,  a/f  52).  Merkwürdig  dafs  es  pluralische  Geltung  zu  haben  scheint 
(annob.  vo,  santhom.  bôj  kapverd.  bö,  abó  hat  singularische). 

25.  =  annob.  inen,  nan,  santhom.  inen,  nen. 

26.  un  sä  ké  und  un  cd  uéj  welche  beide  mit  "eu  vou"  übersetzt 
werden,  können  natürlich  nicht  vollständig  gleichwertig  sein.  Ich  sehe  in 
diesem  das  einfache,  in  jenem  das  durative  Präsens:  un  sa  ké  fur  un  sa  câ 
ué.  Vgl.  kapverd.  ^n  sa  ta  bai,  "eu  vou-me  ja",  enfâbai,**eu  vou"  (Kreol. 
St.  I  24);  j'â  min  sa  ta  bâ,  "vou-me  embora",  in  *s  ta  bai,  "estou  indo",  ta 
bâ,  "vou"  (VD  350.  356).  Es  fragt  sich  nur  warum  cd  ué  bald  zusammen- 
gezogen wird  (nach  sd),  bald  nicht  (vgl.  negerfr,  von  Trinidad:  ké  Futurz.::=- 
knalle,  „geht").  Im  Annob.  finde  ich  ein  ¿^a  (Ja),  welches  für  ga  {ja)  va  zu 
stehen  scheint  (Kreol.  St.  VII  32). 

27.  dies  vermag  ich  selbst  dem  Sinne  nach  nicht  zu  erklären;  ist  etwa 
ki  =  kapverd.  (S.  Th.)  eki  "  nur  "  oder  ==*.  port,  aqui,  und  me  =  kapverd.  seneg. 
me  ::s»-  mesmo  ? 

28.  wörtlich:  „ich  gehe  auf  die  Strafse"  (che  ist  in  ké  zu  verbessern, 
wenn  es  nicht  ::&»  port.  sair\  vgl.  santhom.  guié  ^^  port.  cair). 

29.  vam  findet  sich  in  den  annobon.  Texten  nicht  nur  im  Sinne  des 
imperati  vischen  vamos  (Kreol.  St.  VII  6,72),  sondern  auch  in  dem  des  indika- 
tivischen (vgl.  ebenda  S.  23).     Man  bemerke  hier  ué  nach  boniu, 

30.  entspricht  allerdings  dem  port,  tenho,  aber  nach  der  Form  der 
kreolischen  Frage  sollten  wir  erwarten:  un  ué, 

31.  ist  tè  hier  :=».  port,  ter,  -=:>•  port,  teu,  oder  steht  es  für  ti,  ati  (até  56)? 

32.  die  Fragen  schliefsen  mit  a,  wie  die  Antworten  zuweilen  (70.  90) 
mit  o, 

33.  „Körper"  fur  „dein  Körper"  für  „du". 

34.  so  habe  ich  übersetzt,  weil  ich  in  si  das  port,  assim  erblicke. 

35.  auch  annob.  vo  sa  dud  neben  que  cama  sajd  dud  va?  (Kreol.  St. 
VII  26). 

36.  „ich  sehe  {;vê  fur  bei)  mich  mit  Himmel  und  Erde,  mit  Meer"? 

37.  lies  messe,  „lieben",  „wollen",  wie  im  Annob.:^^  port,  merecer -^r  mercé. 
Auch  im  Santhom.  wird  sich  dies  Wort  finden.  C^  3  hat:  ^no  sabe  fò,  "nao 
sei";  no  me  se,  "eu  nao  sei";  ou  no  me  sé  fôj  Ich  denke,  es  ist  zu  lesen: 
no  messe,  "eu  näo  quero".  Die  ganze  Bemerkung  aus  welcher  ich  diese 
Stelle  heraushebe  und  die  Coelho  "a  um  amigo  e  consocio"  verdankt,  steht 
bei  A.  F.  Nogueira  A  Ilha  de  S.  Thome  Lisboa  1885  S.  16  Anm.,  mit  geringen 
Abweichungen  ;  zu  diesen  aber  gehört  das  Fehlen  von  "  no  sabe  fô,  nao  sei  ". 
Auch  schreibt  er  no  me  se,  no  me  sé  fa,  und  so  noch  zweimal  fó,  nicht  fô, 
wie  Coelho  (fô  ist  in  Anbetracht  der  Variante  fd  vorzuziehen).  Nogueira 
betrachtet  dieses  negative  Ergänzungswort  fô  als  eine  Abkürzung  von  fugir, 
wie  aus  dem  Beispiel  zu  ersehen:  "foge  menina,  y<:^  mina"  (Coelho  sagt  nur: 
fò  tem  as  vezes  a  significaçSo  de  "foge",  ou,  "vae-te  embora"),  aber  meines 
Erachtens  ist  dieses  iraperativische  fô  oder  fo  von  jenem  anderen  und  auch 
von  port,  foge  zu  trennen ,  und  entweder  (wenn  fo)  dem  port,  fora,  oder 
(wenn  fö)  der  kapverd.  (Sot.)  Interjektion  ufüu  VD,  úfü  Br.  gleichzusetzen, 
welche  allerdings  nach  ersterer  Quelle  "admiracSo"  ausdrückt  ("olhem! 
olhem!"),  aber  nach  letzterer  "mofa"  ("oh!  apáge!"). 

38.  vgl.  zu  A  3. 

39.  kann,  wenn  es  nicht  afrikanisch  ist,  aus  port,  näo  entstanden  sein; 
wie  auch  bei  uns  zu  Lande,  besonders  im  Munde  der  Frauen  m-m  eine  nach- 
lässige Verneinung  ausdrückt. 


472  H.  SCHUCHARDT, 

40.  sd  ist  hier  befremdlich  (vorher  un  nussê);  eher  noch  würde  man 
cd  erwarten. 

41.  beide  Silben  bilden  ein  Wort;  vgl.  annob.  quêté,  „klein",  gué  té» 
„ein  wenig"  (Kreol.  St.  VII  19.  34). 

42.  man  bemerke  fêzê  ohne  cd  im  Sinne  des  Präsens. 

43.  mir  dunkel. 

44.  desgleichen;  es  ist  wohl  eine  Frage. 

45.  wird  uè  zu  lesen  sein. 

46.  =  upanu  (oben  12);  das  auslautende  n,  d.  h.  die  Nasalierung  des 
u  wird   sich  aus  dem  vorhergehenden  n  erklären. 

47.  die  Nachstellung  von  üd  ist  bemerkenswert  ;  vgl.  santhom.  üa  mina- 
gibó,  „eine  Weste". 

48.  schreibe  "cortei". 

49.  kann  nicht  "  diga-me  **  (dies  wäre  vielmehr  :  fa  da  tni  oder 
fa-tn)  sein. 

50.  wörtlich:  „Jemand,  Du  sprichst  mit  ihm,  ah?"  Auch  santhom. 
ninguê,  „Jemand"  (C*  5,7.  6,15.  C^  2).  Coli  (auch  108)  =  santhom.  cue. 
Sa  f aid  ohne  cd\  vgl.  Anm.  35. 

51.  wohl  zu  lesen:  co  ami  (oben  92  c^amiì). 

52.  ^5».  port,  compadre -^-pae. 

53.  in  sw,  „als"  (-«  ist  „ich")  vermag  ich  nichts  Anderes  als  port,  jd 
und  ora  zu  entdecken;  doch  macht  mich  die  Unterdrückung  von  ^unbedenk- 
lich (kapverd.  oque). 

54.  dies  heifst  nur  "fallo",  nicht  "estou  fallando"  {ti  sd  fald  eben  vor- 
her) und  noch  weniger  "estava  fallando",  welches  durch  das  in  Parenthese 
stehende  sdvd  cd  falld  wiedergegeben  wird.  Eine  entsprechende  Bildung  ist 
mir  aus  dem  Santhom.  und  Annob.  noch  nicht  bekannt;  wohl  aber  hat  sie 
das  Kapverd.:  std  {staöa)  ta  flâ,  "estava  dizendo"  (Kreol.  St.  I  25.  VD  350. 
354  f.)  und  das  Seneg.:  soba  ta  passa,  "  estava  passando  "  (Beiir.  II  304,  C  5). 
Dieses  sdvd  bestätigt  die  Vermutung  dafs  in  dem  sd  ebenso  des  südlichen  wie 
des   nördlichen  Kreolisch    port,  estd  und  säo  zusammengefallen  sind. 

55.  lies  sêbê  rs^  port,  saber. 

56.  wohl  abgekürzt  aus  port,  passe  muito  bem  (span,  pdselo  bien)  mit 
nachgesetzter  Interjektion  o,  die  wir  oben  70.  90  wahrgenommen  haben. 

Wenn  wir  aus  diesen  nicht  sehr  umfangreichen  und  nicht  allzu- 
sorgföltigen  Mitteilungen  uns  auch  kein  klares  Bild  von  dem  Kreolisch 
der  11ha  do  Principe  verschafFen  können,  so  scheint  mir  doch  sich 
Eines  zu  ergeben,  nämlich,  dafs  dasselbe  dem  von  Annobom  nicht 
femer,  sondern  eher  näher  steht  als  dem  der  mitten  dazwischen 
liegenden  Insel  S.  Thome.  Ferreira  bemerkt  über  die  Mundart  von 
Principe:  "diffère  bastante  do  dialecto  da  ilha  de  S.  Thome,  na 
pronuncia,  intoaçâo  e  modificaçào  das  palavras."  Wenn  er  einerseits 
auf  "as  Hgaçôes  de  umas  palavras  para  as  outras,  as  erases  e  as 
ellipses  "  hinweist,  so  empfiehlt  er  bei  einer  anderen  Gelegenheit  : 
"deve  pronunciar-se  syllaba  por  syllaba,  distincta  e  dôcemente".  Die 
Accentzeichen  sind  wohl  nicht  minder  zur  Andeutung  dieses  von 
dem  portugiesischen  so  abweichenden  Verhältnisses  der  Silben  zu- 
einander (daher  auch  die  mehrfache  fehlerhafte  Abteilung  der 
Wörter)  als  zum  Ausdruck  der  Vokalqualität  verwendet  worden  {c 
und  /,  ó  und  ô  werden  aber  oft  miteinander  verwechselt).  Vgl. 
Ferreira:  "Pode  dizer-se  que  o  accento  é  a  parte  mais  difficii 
e  onde  residem  as  principaes  differenças  das  palavras."  In  den  An- 
merkungen habe  ich  die  beiden  anderen  Mundarten  bezüglich  einer 
Reihe  von  Einzelheiten  verglichen;    hier  sei   noch   auf  einiges  All- 


annob. 

port 

gan 

> 

grande  (gran). 

dus 

> 

dûus. 

teix 

> 

ires. 

deix 

> 

dez. 

BBTTRÄOB  ZUR  KENNTNIS  DBS  KRBOUSCHEN  ROMANISCH.        473 

gemeine  aufmerksam  gemacht.  Mit  dem  Santhoméschen  und  gegen- 
über dem  Annobonischen  äufsert  das  Principesche  Vorliebe  für 
vokalischen  Auslaut: 

santh. 

gam       =       glandje     = 

dossu      =       dosso        = 

teci         =       tleche        = 

deci        s=       deche        = 
Die  princ.  Behandlung  des  port  r  neigt  sich  mehr  der    annob. 
als  der  santhom.  zu  : 

1.  anlautend  schwindet  es  (doch  ist  die  Zahl  der  Belege  nicht 
genügend);  santhom.  annob.  /-: 

0Ç0    =  santh.  loca  >   port.  roca, 
úga  =  lud    >  rua. 

2.  inlautend  : 

a)  zwischen  Konsonant  und  Vokal: 

a)  in  anlautender  Silbe  schwindet  es,  wie  annob.;  aber 
santh.  -/-: 

ann.  santh.  port. 

fio        =^  fio  >  /rio, 

gueza   =  guesa  =  glisa  >   igreja. 

gani     =  gan  =  glandje  ]>  grande, 

gavi     =  gabt  =  glavi^  >  agradavel. 

ß)  in  auslautender  Silbe  schwindet  es  ebenfalls;  aber  hier 
hat  das  Annob.  -/-,  wie  das  Santhom.,  nur  meist  mit  einem  voraus- 
gehenden Stützvokal: 

ann.  santh.  port. 

copa    =  cumpla    =      compia  >   comprar, 

livti    ^  lobul       =  >  livro. 

pade    =  padjil     =     {pádeC^$,\o)'>  padre. 
quaiu=  (cairu)    =     callo  !>   quatro. 

b)  zwischen  Vokalen    schwindet    es  (auch  -rr-),  während    es 
im  Santhom.  und  Annob.  zu  -/-  wird  : 

ca         =  santh.  cala  >»  port.  cara, 

mué      =  mole  >  morrer. 

tintêu  vgl.  santh.  djelo,  annob.  primelu  >»  -eiro. 

c)  zwischen  Vokal  und  Konsonant: 

a)  in  vokalisch  anlautender  Silbe  bleibt  es  als  r  oder  /  mit 
einem  folgenden  Stützvokal,  wie  santhom.  So  rimó  (irmäo)  =  curaz. 
ruman  (aber  annob.  helmd)^  alivure  (arvorè)\  vgl.  santh.  lède  {arder). 
Gleiches  gilt  von  /:  alima  {alma),  romo  fu  (almoço)  =  an  gol.  lomoço\ 
aber  alu  {allo). 


*  Daher  vielleicht  santhom.  glavana  (port,  gravanà)^  „trockene  Jahres- 
zeit" ("mpnos  bella,  esta  quadra  do  anno  é  todavía  aquella  em  que  o  clima 
é  mais  favo  ravel  pela  menor  elevaçSo  de  temperatura  e  menor  humidade'' 
Pìnheiro  S.  4);  man  beachte  indessen  **^ravanaday  muita  chuva  acompanhada 
de  vento"  Leite  de  Vasconcellos  Dial.  extr.  I  31. 


474  H.  SCHÜCHARDT, 

ß)  sonst  schwindet  es,  wie  annob.  und  zum  Teil  santhom.: 
^iu  =  ann.    po/u  >  pori,  porta, 

cu/u  =  cut  >  curio, 

cani  =  santh.  cane    >  carne. 

3.    auslautend  schwindet  es: 

a)  in   Übereinstimmung  mit  dem  Santhom.  und  Annob.  be- 
sonders in  den  Infinitivformen. 

b)  wo  es  santhom.  und  annobi  als  -/  (-//,  -/0)  bleibt: 

umué  =  santh.  fna/t    >  port  mar. 

mié     =  ann.  mül  =  muela  >  mulher. 

Assibilationserscheinungen,  wie  sie  im  Annob.  und  Santhom. 
gewöhnlich  sind,  lassen  sich  für  das  Princ.  kaum  belegen  :  nur  Uha 
■  >  port.  ita.  Anderseits  finden  wir  im  Princ.  mehrere  Fälle  von 
der  Entwickelung  eines  u  nach  Lippenkonsonanten  (welche  aus 
dem  Romanischen  wohl  bekannt  ist;  s.  Kuhns  Ztschr.  XX  262  fi".), 
von  der  die  Texte  der  anderen  Mundarten  keine  sichere  Spur  auf- 
weisen; so  pué  {pae)f  compué  {compadre),  muìn  (fnäi),  umué  {mar), 
mué  (B  i)  neben  mé  (metí).  Vielleicht  dafs  das  zweite  u  des  san- 
thom. ubué  =  princ.  îbêe,  „Körper"  ein  solches  parasitisches  ist  So- 
dann haben  wir  u  nach  Lippenkonsonant  an  Stelle  eines  anderen 
Vokals,  aber  immer  unmittelbar  vor  Vokal  in  putde  [parede).  Hier- 
bei darf  an  das  santhom.  muela  {viulher)  erinnert  werden,  welches 
wohl  zunächst  auf  *miela  (ann.  ;;//>/,  princ.  mté\  vgl.  santhom.  mièle 
oben  D),  d.  i.  *m(u)ieia  (wie  fia  '^*foiá  >  port  folhd)  zurückgeht 
Für  das  Zusammenwachsen  des  Artikels  mit  dem  Substantiv  liefert 
das  Princ.  zahlreichere  Beispiele  als  das  Annob.  und  Santhom.: 
ubóca,  océ  (ann.  ucé)^  udéduy  ofôgo,  uman  (ann.  omá)^  umué,  upan  (santh. 
opô  im  Vaterunser  ;  doch  auch  hier  pom  Kreol.  St.  1  8),  upanu,  ope 
(so  auch  santhom.;  s.  Kreol.  St  VII  18),  u^an.  Ist  santhom.  upä^ 
„Palme"   (Ferreira  S.  604)  >  port  0  pául 

Ich  lasse  eine  Reihe  vereinzelter,  sowie  zusammenhängender 
Wörter  des  Santhomeschen,  die  von  Ferreira  mitgeteilt  werden,  den 
Beschlufs  bilden. 

pé\  pac.  tnédge^  niez. 

mé\  mìe.  médge^\  meiodia. 

mina  home  ;  fillio.  dgélo  ;  dinheiro. 

mina  mua/a  ^;  filha.  sun;  senhor. 

mina,  môça  *;  donzella.  san  ;  senhora. 

cabéçd;  cabeça.  ûa;  um. 

cabé/o;  cabello.  dôcê^\  dons. 

cdla\  faces.  ///j';  tres. 

ubudmi^]  bochechas.  katro''\  quatro. 

o/ed*;  orelhas.  xinco;  cinco. 

ué;  olhos.  sèche;  seis. 

bê  gd  nid^;  vista.  séte;  sete. 

pixe;  peixe.  ôtô"^;  oito. 

tardge;  tarde.  nôvé;  nove. 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         475 


dèche  \  dez. 
onze',  onze. 
doìie\  doze. 
tléie;  treze. 
katorzé;  quatorze. 
kifaé"^;  quinze. 
desasêcki^X  dezaseis. 
daesété^',  dezasete. 
desuèto^;  dezoito. 
desunôvé^'f  dezanove. 
Nan  sabe  fá. 
Vô  nan  sabe  fá? 
Uéque  bêP^ 
Kanto  anno  vô  te? 
Vò  cd  corné. 
Va  compia  papêlu, 
Vô  cd^^  manda  carta  ce  va  coleto. 
U  sa  duentxi. 
Bê  z'/**  mis  sa. 
Vestida  ce  sa  dje  mu, 
Djd  sd  vud. 
Gd  mu  sa  san  '*  mudla  *  mun. 


vinchi-,  vinte. 

üa  côp  co  vin;  um  copo  de  vinho. 

ûa  ola;  urna  hora. 

sun  mun;  meu  senhor. 

sa  mun;  mìnha  senhora. 

loca  mun;  a  mìnha  roca. 

chapé  mu;  o  meu  chapeu. 

dmi  te;  eu  tenho. 

VÔ  té;  tu  tens. 

plamd  cedu;  de  manhä  cedo. 

Nao  sei. 

Tu  nao  sabes? 

Como  estás? 

Quantos  annós  tens? 

Tu  comes. 

Vae  comprar  papel. 

Manda-me  esta  carta  ao  correio. 

Estou  doente. 

Venbò  da  missa. 

Este  vestido  é  meu. 

[Der  Tag  fliegt  dahin.] 

Apresento-lhe  minha  esposa. 


1.  sonst  muela;  d  und  é  kommen  öfter  nebeneinander  vor,  s.  S.  469 
Anmerk.  i. 

2.  man  beachte  die  geschlcchtige  Bedeutung  von  moca  (im  Gegensatz 
zu  der  ungeschlechtigen  von  mina);  es  setzt  ein  moco  voraus  (im  Princ.  ist 
mûçu,  „Bursche"  belegt). 

3.  mir  dunkel  ;  ist  etwa  das  zweite  u  parasitisch  (vgl.  vorhergeh.  S.)? 

4.  gewifs,  nach  portugiesischer  Weise,  olid  zu  lesen,  sodafs  aus  orelha 
*or(eJya,  nicht  *ore(y)a  geworden  ;  vgl.  princ.  urid  (wohl  uid  zu  sprechen). 

5.  bê  ist  ^*.  port,  ver;  das  Übrige  mir  dunkel. 

6.  diese  beiden  Wörter  können  nicht  ganz  gleich  lauten  ;  port,  melodia 
muís  im  Santhom.  (wo  me  ::*.  meio»  djd  :=».  dia)  ergeben  :  medjd.  M  edge  ent- 
spricht nicht  sowohl  dem  port,  mez  (vgl.  santhom.  deche  "^^^  port,  dez)  als 
meze(s). 

7.  die  Form  einiger  Zahlwörter  stimmt  nicht  mit  der  anderweitig  über- 
lieferten; dôcê,  ties,  katro  sind  gewifs  in  doço,  tleche,  katlo  zu  verbessern 
(Kreol.  St.  I  10,  ist  zvfBX  quatto  geschrieben;  aber  das  u  ist  wohl  stumm,  der 
volkstümlichen  Aussprache  im  Mutterland  gemäfs).  Für  oto  tìnden  wir  sonst 
outo,  uoto,  für  Minze  ;  kindje  (das  zu  dem  obigen  médge  pafst). 

8.  für  desasêchi  u.  s.  w.  wird  sonst  deche-cu-seche  u.  s.  w.  bezeugt,  In 
desunôvé  scheint  u  durch  das  folgende  0  hervorgerufen  worden  zu  sein. 

9.  mir  dunkel. 

10.  cd  beim  Imperativ? 

11.  mir  dunkel;  man  sollte  erwarten  :  un  cd  vL  Vielleicht  bê-n  vi,  „sieh, 
ich  bin  gekommen". 

12.  ich  lese  gd  (:=*-  un  cd)  mussa  Sun,  "mostro  á  Senhora";  wegen 
gd  s.  Kreol.  St.  VII  25,  aus  port,  mostrar,  *mostar  wurde  mussd  wie  aus 
festa,  testa  :  santhom.  yjpjj«,  tessa. 


47  6  H.  SCHÜCHARÜT, 

V. 

Allgemeineres  über  das  Indoportugiesische 

(Asioportugiesische). 

Die  beiden  zusammengesetzten  Ausdrücke  Negerportugie- 
5Ìsch  und  Indoportugiesisch,  welche  sich  schon  seit  längerer 
Zeit  eingebürgert  haben,  weisen  in  ihrem  ersten  Teile  nicht  auf 
eine  sprachliche  Einheitlichkeit  zurück,  der  eine  zur  Not  auf  eine 
solche  der  Rasse,  der  andere  sicher  nur  auf  eine  geographische 
Zusammengehörigkeit.  Immerhin  ist  diese  die  Vorbedingung  eines 
so  lebhaften  Verkehrs  gewesen  dafs  er  die  Verschiedenartigkeit 
der  sonstigen  Umstände  bis  zu  einem  gewissem  Grade  un- 
wirksam gemacht  hat.  Unter  „Indoportugiesisch''  das  Kreolische 
von  Macao  miteinzu begreifen ,  welches  allerdings  die  Portugiesen 
als  "dialecto  macaista"  besonders  stellen,  dagegen  liegt  ein  sach- 
licher Grund  nicht  vor;  in  formaler  Hinsicht  würden  wir  uns  nicht 
sowohl  auf  jene  weite,  schwankende  Bedeutung  berufen  welche 
der  Name  „Indien"  in  alter  Zeit  hatte,  als  vielmehr  auf  einen 
späteren  Gebrauch,  dem  zufolge  unter  Indien  alle  in  dem  östlichen 
Teile  von  Asien  gelegenen  Provinzen  verstanden  wurden,  weil  sie 
das  Thätigkeitsgebiet  der  ostindischen  Handelsgesellschaft  dar- 
stellten. So  wenigstens  auf  S.  920  jener  für  uns  überaus  wichtigen 
'Nachricht  von  den  Portugiesen  in  Indien  \  welche  sich  in  'Der  königl. 
Dänischen  Missionarien  aus  Ost-Indien  .  .  .  Berichten  Dritter  Theil' 
Halle  [1729 — ]i73St  und  zwar  als  'erste  Beylage'  der  XXXIII.  Conti- 
nuation (S.  917 — 927)  findet.  Indessen  möchte  ich  zur  Vermeidung 
jedes  Mifsverständnisses  den  Ausdruck  „Asioportugiesisch"  an  Stelle 
des  im  weitesten  Sinne  zu  nehmenden  „Indoportugiesisch"  vor- 
schlagen. Man  darf  nun  nicht  bis  zur  Behauptung  gehen  dafs  eine 
Verschiedenheit  der  Sprachen  und  Rassen  wie  sie  sich  starker 
kaum  denken  läfst,  im  Asioportugicsischen  gar  keinen  Ausdruck 
gefunden  habe;  jedenfalls  hat  sich,  seitdem  der  Zusammenhang 
zwischen  den  einzelnen  asioportugicsischen  Gruppen  gelockert  oder 
gelöst  worden  ist,  der  Einflufs  der  einheimischen  Sprachen  hier 
und  da  in  sehr  entschiedener  Weise  geltend  gemacht.  Mit  Bezug 
auf  die  ethnischen  Ursprünge  können  wir  das  heutige  Asioportu- 
giesische als  ein  vierfaches  fassen  :  i.alsGauroportugiesisch,  2.  als 
Dravidoportugiesisch  (diese  beiden  pflegte  man  bisher  unter 
„Indoportugiesisch"  zu  verstehen),  3.  als  Ma  lai  o  port  ugie  si  seh,  4, 
als  Çhinoportugiesisch.  Aber  in  früherer  Zeit  erstreckte  es  sich 
weit  über  die  hier  angedeuteten  Grenzen  hinaus.  Zunächst  bestand 
es  bis  vor  Kurzem  noch  in  Birma.  Sein  Mittelpunkt  wird  einst 
Pegu  gewesen  sein,  wo  mindestens  schon  vor  zweihundert  Jahren 
eine  portugiesische  Kirche  und  um  1726  auch  eine  portugiesische 
Schule  bestand  (Ber.  II  830).  S.  Hw.  der  apostolische  Vikar  Bi- 
gaudet  von  Rangún  schrieb  mir  1882  dafs,  als  er  1837  nach  Ten- 
nasserim  kam,  er  gezwungen  war  dies  Patois  zu  lernen  um  sich 
den  dortigen  Christen  verständlich  zu  machen.     Zu  Tavoy  hörte  er 


&EITRAGE  ZUR  KBNNTNIS  DBS  KREOLISCHBN  ROMANISCH.         477 

damals  zu  Weihnachten  und  Epiphanias  geistliche  Lieder  darin. 
Er  sah  aber  ein  dafs  es  kein  geeignetes  Mittel  für  den  religiösen 
Unterricht  sei,  und  ersetzte  es  hier  durch  das  Birmanische.  Heut- 
zutage sei  das  Indoportugiesische  gänzlich  aus  Rangún,  Maulmain, 
Tavoy  und  Mergui  verschwunden,  er  könne  an  diesen  vier  Punkten 
kaum  noch  eine  Person  finden  die  seiner  mächtig  sei.  Was  er  als 
Kennzeichen  desselben  anführt  (Weglassung  des  Artikels  und  des 
Pluralzeichens,  Verwendung  von  ja  und  lo  im  Perfekt  und  Futur, 
Abfall  des  Tnfinitiv-r)  läfst  eine  örtliche  Färbung  nicht  erkennen. 
Auch  in  Siam,  wo  schon  in  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts 
eine  Kirche  für  die  Franziskaner  von  Goa  gebaut  wurde,  war  viel- 
leicht das  Indoportugiesische  einst  in  gleichem  Sinne  und  Umfange 
heimisch.  Dem  Artikel  *Le  Portugal  à  Siam'  im  'Bulletin  de  la 
Société  Académique  Indo -Chinoise'  Paris  1882.  2nie  s.  I  405  ff. 
entnehme  ich  Folgendes  :  "  Parmi  les  Portugais  venus  à  Siam  dans 
ces  différentes  circonstances,  beaucoup  s'y  fixèrent,  épousèrent  des 
Siamoises  et  y  firent  souche,  conservant  leur  religion,  leurs  lois  et 
leurs  coutumes Aussi,  quand,  en  1859,  ^^  vicomte  de  Praia- 
Grande  fut  envoyé  pour  conclure  un  traité,  il  y  avait  longtemps 
que  les  descendants  des  Portugais  avaient  perdu  leur  nationalité 
et  étaient  devenus  sujets  siamois.  Ils  ont  cependant,  pour  le  plus 
grand  nombre,  conservé  la  religion,  les  mœurs  et  la  langue  de  leurs 
pères,  et  ils  vivent  groupés  dans  la  paroisse  de  Santa-Cruz  de 
Bang:kôk."  Ober  diese  „Portugiesen",  ihre  Zahl  und  die  Beschaffen- 
heit ihrer  Sprache  wird  Nichts  weiter  mitgeteilt,  die  portugiesischen 
Unterthanen  (1880  zählten  sie  nur  41,  von  denen  11  zu  Bangkok, 
20  zu  Macao  geboren  waren)  sind  für  uns  von  geringem  Interesse. 
Auch  eine  Anfrage  die  ich  vor  einigen  Jahren  an  das  portugiesische 
Generalkonsulat  von  Bangkok  richtete,  wurde  nur  mit  Bezug  auf 
eben  diese  dort  eingeschriebenen  Portugiesen  beantwortet;  sie 
reden  zum  gröfsten  Teil  das  Asioportugiesische  ihrer  Heimatsorte. 
In  einer  Anmerkung  zur  Übersetzung  des  Aufsatzes  von  Erskine 
Perry  über  die  Hauptsprachen  Indiens  S.  XXVI  sagt  J.  H.  da 
Cunha  Rivara  (P.  Thomaz  Esteväo,  Grammatica  da  lingua  Con- 
cani,  seg.  impr.  Nova-Goa  1857)  von  der  portugiesischen  Sprache  : 
'£ntende-se  em  Siäo,  e  em  varios  grupos  dos  Archipelagos  Oceánicos.' 
Was  femer  Ann  a  m  anlangt,  so  wird  der  weiten  Verbreitung  der 
„Portugiesenreligion"  auch  die  des  Asioportugiesischen  einigermafsen 
entsprochen  haben  ;  in  der  ersten  Hälfte  des  1 8.  Jahrh.  zählte  das 
Köm'greich  Tonkin  eine  Viertelmillion  Christen,  von  denen  nahezu 
die  Hälfte  den  portugiesischen  Jesuiten  unterstanden.  Endlich  war 
vordem  an  einzelnen  Punkten  Westasiens  eine  Handelssprache 
im  Schwange  auf  welche  wir  allerdings  die  Bezeichnung  „Indopor- 
tugiesisch" nicht  ausdehnen  können,  die  aber  wohl  ihrem  Wesen 
nach  sich  von  dem  östlichen  „Asioportugiesisch"  nicht  scharf  trennte. 
Die  Geschichte  der  portugiesischen  Entdeckungen  und  Er- 
oberungen ist  im  Allgemeinen  auch  die  Geschichte  der  Ausbreitung 
der   portugiesischen    Sprache.      Nur    können    wir   gerade    für    die 


47 8  H.  SCHUCK ARDT, 

Blütezeit  der  portugiesischen  Macht,  für  das  i6.  Jahrh.  am  wenig- 
sten ermessen  bis  zu  welchem  Grade  sich  jene  an  jedem  einzel- 
nen Orte  festsetzte  und  kreolisierte.  Je  tiefer  die  politische  Flut 
der  Portugiesen  sinkt,  um  so  deutlicher  tritt  für  uns  ihr  kultureller 
Einflufs  auf  die  Eingeborenen  zu  Tage.  In  jener  „Nachricht"  der 
dänischen  Missionäre  (S.  92 1  f.)  heifst  es  zunächst  dafs  weifse  Por- 
tugiesen sich  hauptsächlich  zu  Goa,  zu  Batavia  (nach  Tachard, 
*  Voyage  de  Siam'  war  dort  das  Portugiesische  Ma  langue  la  plus 
ordinaire  du  pais')  und  zu  Macao  (nach  Gemelli  Gareri  *  Voyage 
du  tour  du  monde'  zählte  man  dort  ein  wenig  mehr  als  5000  Portu- 
giesen) fanden.  Von  den  Portugiesen  gemischten  oder  rein  asiati- 
schen Ursprungs  gab  es  genug  an  diesen  drei  Orten,  „aber  auch 
aufser  denselben,  nicht  allein  an  den  Plätzen,  die  die  Portugiesen 
vormals  besessen  haben,  sondern  auch  an  denen,  die  niemals  unter 
ihrer  Botmäfsigkeit  gewesen  sind,  ja  selbst  an  solchen,  dfe  unter 
heydnischer  und  Muhamedanischer  Obrigkeit  stehen,  sodafs  es  fast 
unmöglich  sein  würde  alle  Örter  herzurechnen,  da  sich  solche  Por- 
tugiesen niedergelassen."  Es  werden  nun  weiter  die  vornehmsten 
Orte  Südasiens  namhaft  gemacht  an  denen  „Portugiesen"  (im 
weitesten  Sinne  des  Wortes)  wohnen.  Diese  Liste  scheint  mir 
merkwürdig  genug  um  sie  hier,  mit  Beibehaltung  der  Schreibweisen, 
wiederzugeben. 

I.  Vorderindien  : 

a)  westliches: 

Diu,  Cambaya,  Suratte,  Daman,  Tana,  Baçain  (Langhans  in 
seiner  *  Ost-Indischen  Reise'  Jena  1705  spricht  von  ganzen  portu- 
giesischen Dörfern  bei  Baçain),  Bombain  (mit  Verweis  auf  die  *  Pro- 
pagation of  the  Gospel  in  the  East'),  Chaul,  Dabul,  Rajapm*,  Goa, 
Angediva,  Onor,  Baticalá,  Barçalor,  Mangalor,  Cananor,  Tallitscheri, 
Main,  Calicut,  Cranganor,  Cochin,  Couläo,  Mampulim,  Ânjengo. 

b)  östliches: 

a)  Coromandelküste:  Manapar,  Tutucurin,  Quilecaré,  Naga- 
patnam,  Trankenbar  (4 — 500  römische  Katholiken  daselbst),  Porto 
novo,  Cudelur,  Dewanapatnam,  Pondichery,  Sadraspatnam,  S.  Thome, 
Kowalam,  Madraspatnam  (die  Zahl  der  Madraser  Portugiesen  er- 
streckt sich  auf  2 — 3000),  Palliacatte,  Masulipatnam,  Visagapatnam, 
Bimilipatnam. 

ß)  Bengalen  (mit  Verweis  auf  die  *  Propagation  of  the  Gospel 
in  the  East'):  Balassor,  Pipli,  Colicatta,  Chandernagor,  Hugli,  Casin- 
basar,  Dacá,  Chetigan. 

c)  Ceylon: 

laifanapatnam,  Trinquinemalé,  Batecalo,  Gale,  Calaturé,  Cp- 
lumbo,  Negumbo,  Insel  Manar. 

II.  Hinterindien: 

Arracan,  Pegu,  Sirian,  Siam,  Tanassarin,  lonsalan,  Queda, 
Malacca. 

III.  Archipel. 

Sumatra  :    Achin  (es  finden    sich  dort,  nach  den  *  Lettres  édi- 


BETTRÄGB  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         479 

fìantes'  alle  möglichen  Nationen,  von  denen  jede  ihr  Quartier  und 
ihre  Kirche  habe  ;  die  Portugiesen  seien  arm  und  in  geringer  Zahl), 
Padang,   Iambi,  Palimbang,  Bencouli; 

lava,  Solor,  Timor,  Banda,  Amboyna,  Ternate,  Tidore,  Celebes 
(nämlich  zu  Macassar)  Borneo. 
IV.    Westasien: 

a)  Persien:  Gamron^  (nach  'Unglückliche  Schiifs-Leute'  Zürich 
1679  ist  in  Gammeron  die  portugiesische  Sprache  'die  gemeineste 
und  fast  unter  allerley  Volck  gebräuchlich ,  weil  die  von  Portugall 
diesen  Ort  lange  inne  gehabt  und  bewohnet  haben '^). 

b)  Türkei:  Bassora. 

c)  Arabien:  Mocea. 

Auch  von  den  Portugiesen  Afrikas  ist  an  dieser  Stelle  die  Rede 
und  zwar  wird,  abgesehen  von  den  noch  heutigen  portugiesischen 
Besitzungen  (zu  Loanda  befanden  sich  nach  Zuchelli  6000  Mu- 
latten), ihr  Vorkommen  konstatiert  für  Melinde,  Mombaça,  Quiloa, 
Loango;  auf  dem  dänischen  Platze  Christiansburg  in  Oberguinea 
werde  portugiesisch  gesprochen  (vgl.  Ztschr.  XII  244  f.). 

Die  Erwähnung  der  portugiesischen  Sprache  in  Asien  deutet 
nicht  mit  Notwendigkeit  auf  das  Vorhandensein  eines  wirklichen 
Kreolisch  hin  ;  das  lehren  uns  die  heutigen  Verhältnisse  von  An- 
gola, Mozambik,  Goa.  Anderseits  mochte  schon  in  früheren 
Zeiten  an  manchen  Orten  nur  das  Kreolische  gesprochen  werden, 
das  reine  Portugiesisch  hingegen  unbekannt  sein.  Meistens  aber 
werden  doch  Portugiesisch  und  Asioportugiesisch  sich  nebeneinander 
gefunden  haben.  Zwischen  beiden  bestand  nun  eine  Misch-  oder 
Mittelform  wie  sie  noch  heutzutage  besteht  und  von  der  ich  Kreol. 
Stud.  II  und  VI  (vgl.  auch  III,  S.  4  f.  Anm.)  Proben  gegeben 
habe.  Über  sie  läfst  sich  die  'Nachricht'  in  sehr  erwünschter 
Weise  aus.  Es  wird  nämlich  daselbst  S.  919  f.  gesagt  dafs  es 
drei  Arten  von  Sprachen,  das  rechte,  das  halbverdorbene  und  das 
ganz  verdorbene  Portugiesisch  gebe  und  dafs,  während  das  erste 
hauptsächlich  von  den  europäischen  Portugiesen  geredet  werde  und 
dann  auch  von  denen  die  von  ihnen  abstammen,  und  das  dritte 
hauptsächlich  von  denen  die  ganz  schwarz  seien,  so  sei  das  zweite 
im  Allgemeinen  die  Sprache  derer  von  vermischter  Herkunft  (ob- 
wohl von  solchen  auch  das  dritte  gehört  werde),  und  bedienen 
sich  dessen  sodann  die  Schwarzen  in  ihren  Briefen.  Das  Haupt- 
merkmal des  zweiten  Portugiesisch  bestehe  darin  dafs  die  Zeitwörter 
nicht  recht  nach  ihren  Konjugationen  gebraucht  seien;  das  der 
dritten  dafs  es  gar  keine  Konjugationen  besitze,  sondern  die  Ver- 
gangenheit durch  jay  die  Zukunft  durch  lo  mit  dem  seines  -r  beraubten 
Infinitiv    ausdrücke.^     Diese    dritte   Sprache   sei    für   abgebrochene 

*  Dieser  Name  (1614:  Comoräo)  scheint  derselbe  zu  sein  wie  der  des 
westafrikanischen  Kamerun  y  nämlich  :::>•  port,  camaräo, 

*  Vgl.  Long  (s.  unten)  S.  106:  "in  1636  Portuguese  was  the  language 
spoken  at  Gombron  by  the  people." 

3  Die  S.  920  d)  gegebene  Erklärung  dieses  ja  und  lo  ist  durchaus  zu- 


480  H.  SCHÜCHARDT, 

Reden  ganz  tauglich;  sie  diene  daher  auch  den  Engländern,  Fran- 
zosen, Dänen,  Holländern,  Armeniern  u.  s.  w.,  um  sich  untereinander 
zu  verständigen,  wo  der  Eine  die  Muttersprache  des  Anderen  nicht 
kenne.*  (Ber.  I  622  heifst  es  auch  von  den  einheimischen  Muham- 
medanern  dafs  sie  sich  neben  dem  Arabischen  als  Religionssprache 
und  dem  Malabarischen  des  Portugiesischen  bedienen.  Die  weifsen 
Juden  von  C!ochin,  deren  eigentliche  Sprache  das  Malabarische, 
verhandeln  mit  den  Holländern  in  indoportugiesischer  Sprache; 
letztere  können  auch  viele  von  den  dortigen  schwarzen  Juden  (die 
von  den  Sklaven  der  weifsen  Juden  abstammen)  neben  ihrer  mala- 
barischen Muttersprache  reden,  aber  keiner  portugiesisch  lesen  oder 
schreiben  (Ber.  V  1277).  Sie  wird  auch  gemeint  sein  wenn  es  von 
Lord  Clive  heifst,  das  Portugiesische  sei  sein  einziges  Mittel  zum 
Gedankenaustausch  mit  den  einheimischen  Fürsten  gewesen  (The  Aca- 
demy 1881  IO.  Sept.  S.  191^.  Aber  zu  zusammenhängender  Rede 
eigene  sie  sich  wenig  ;  in  Briefen  werde  sie  für  läppisch  und  ridikül 
gehalten  (weshalb  auch  jene  Ausländer  brieflich  in  der  ersten  oder 
zweiten  Sprache  miteinander  verkehren,  je  nachdem  sie  einen  guten 
Schreiber  bekommen  können),  und  die  Schwarzen  wenden  die  zweite 
an,  wenn  sie  aus  ihrem  Herzen  ein  Gebet  zu  Gott  thun.  Das  ist 
sehr  wichtig.  Überall  wo  eine  kreolische  Mundart  gesprochen  wird, 
liegt  Mischung  mit  der  europäischen  Muttersprache  sehr  nahe,  mit 
anderen  Worten:  es  stellt  sich  leicht  ein  individuelles  oder  gelegent- 
liches Halbkreolisch  ein.  Indem  wir  die  Bedingungen  für  dasselbe 
näher  untersuchen,  bemerken  wir  einerseits  dafs  Europäer  die  des 
Kreolischen  nicht  wirklich  mächtig  sind,  sondern  nur  dunkle  Vor- 
stellungen davon  haben,  sich  bemühen  von  den  Einheimischen  ver- 
standen zu  werden  —  kreolisiertes  Europäisch  ;  anderseits  dafs 
Europäer  die  des  Kreolischen  mehr  oder  weniger  mächtig  sind, 
irgend  eine  Form  der  Darstellung  wählen  für  welche  das  Kreo- 
lische im  Grunde  nicht  ausreicht,  oder  dafs  Kreolen  die  des  Euro- 
päischen nicht  mächtig  sind,  ihren  sprachlichen  Ausdruck  zu  ver- 
feinern sich  bemühen  —  europäisiertes  Kreolisch.  Ich  nehme  das 
insbesondere  beim  französischen  Kreolisch  wahr.  So  zeigt  J.  Rouzauds 
Katechismus  für  die  Kreolen  Haitis  und  der  anderen  Antillen  (Tou- 
louse 1873)  beständige,  wohl  grofsenteils  bewufste  Entgleisung  nach 
französischer  Seite  hin  (als  Muster  eines  vortrefflichen  Kreolisch 
läfst  sich  ihm  allerdings  der  von  der  Insel  Mauritius  ohne  J.  und 
O.  gegenüberstellen,  aber  der  umfafst  nur  wenige  Seiten  und  hat 
es  mit  den  einfachsten  Dingen  zu  thun)  und  von   den  Gallicismen 


treffend.  Der  Indier  habe  vom  Portugiesen  gehört  :  ja.  ouvi,  *  ich  habe  es  schon 
gehöret'  und  ¿o¿^o  virei^  Mch  will  gleich  kommen'  und  habe  gemeint  dafs 
ja  etwas  Vergangenes,  logo  etwas  Zukünftiges  anzeige;  das  Verständnis  der 
Endungen  sei  ihm  zu  schwer  gewesen. 

'  Vgl.  A.  Hamilton,  A  New  Account  of  the  East  Indies  Edinb.  1727 
Pref.  S.  XII  :  "Along  the  Sea-coasts  the  Portuguese  have  left  a  Vestige  of 
their  Language,  tho'  much  corrupted,  yet  it  is  the  Language  that  roost  Euro- 
peans learn  fírst  to  qualify  them  for  a  general  Converse  with  one  another,  as 
well  as  with  the  different  inhabitants  of  India"  (nach  '  Hobson-Jobson^). 


BEITRAGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         48 1 

anfangend  wie  sie  in  den  Fabeln  Hérys  u.  A.  auftauchen,  gelangen 
wir  zu  dichterischen  Erzeugnissen  die  in  einem  ganz  ungeheuer- 
lichen Kreolisch  abgefafst  sind.  Man  lese  u.  A.  nach  was  Volsy 
Focard,  *Du  patois  créole  de  l'île  Bourbon  '  Saint-Denis  (Réunion)  1885 
S.  8  ff.  über  die  Sprache  der  'créoles  de  bois'  oder  *  petits  créoles'  be- 
richtet. Im  portugiesischen  Kreolisch,  das  ich  anfanglich  geneigt  war 
mit  dem  französischen  in  dieser  Hinsicht  gleich  zu  stellen,  scheinen 
sich  nun  die  Dinge  ein  wenig  anders  zu  verhalten,  es  scheint  sich 
nämlich  das  Halbkreolische  durch  die  Überlieferung  fortgepflanzt 
zu  haben.  Zunächst  für  die  Gebete,  welche  selbst  da  halbkreolisch 
sind  wo  die  Kenntnis  des  reinen  Portugiesischen  längst  edoschen 
(so  im  Annobonischen;  s.  Kreol.  Stud.  VII).  Auch  in  den  urro- 
manischen Zeiten  hat  sich  die  Festigkeit  des  kirchlichen  Wortes 
bewährt  und  führt  manche  „halbgelehrte"  Form  in  ihrer  Rechnung. 
Sodann  giebt  es  eine  Reihe  halbkreolischer  Lieder,  Um-  und  Nach- 
bildungen portugiesischer.  Endlich  begegnen  wir  dem  Halbkreo- 
lischen im  Briefe.  Man  lese  z.  B.  den  VD  388  abgedruckten,  wozu 
die  Herausgeber  bemerken  :  'Agora  o  que  é  gérai,  e  mesmo  digno 
de  notar-se,  é  que  toda  a  gente,  por  muito  pouca  instrucçao  que 
tenha,  escreve  sempre  em  portuguez.  Pelo  menos  a  vontade  é 
manifesta.  Poderiamos  apresentar  d' isto  specimens  completos.  Se 
preferimos  citar  uma  carta  em  que  a  intençao  menos  se  revela  .  .  .' 
Wenn  aber  C^  4  von  zwei  Formen  des  Kapverdischen  (auf  S.  An- 
täo  oder  vielmehr  auf  S.  Thiago)  spricht:  *o  creolo  rachadu,  creolo 
/undo,  creolo  vejo,  fallado  principalmente  no  interior  da  ilha  ...  e 
o  creolo  em  que  a  grammatica  portugueza  é  menos  ignorada,  dis- 
tinguindo-se  quasi  unicamente  pela  pronuncia  de  algumas  palavras 
ou  sons  e  pelo  accento  geral  ',  so  frage  ich  mich  ob  dieses  zweite 
Kreolisch  nicht  vielmehr  ein  nur  mundartlich  gefärbtes  Portugiesisch 
ist,  dem  Portugiesischen  Brasiliens  oder  dem  Französischen  Canadas 
zu  vergleichen.  Nun,  aus  alledem  geht  hervor  dafs  wie  zu  Anfang 
des  18.  Jahrb.,  so  auch  noch  heutzutage  das  Halbkreolische  dem 
Kreolischen  für  die  „schwarzen  Portugiesen"  als  eine  Art  Schrift- 
sprache zur  Seite  steht. 

Wo  nun  in  jenem  Verzeichnis  auch  nicht  ausdrücklich  der 
Sprache  Erwähnung  geschieht,  da  dürfen  wir  doch  von  denen 
welche  als  Portugiesen  bezeichnet  werden,  annehmen  dafs  sie  por- 
tugiesisch oder  asioportugiesisch  reden.  Die  *  Nachricht'  (S.  917) 
unterscheidet  dem  Ursprünge  nach  drei  Klassen  der  in  Indien 
wohnenden  Portugiesen:  i.  in  Europa  geborene  oder  doch  solche 
rein  portugiesischen  Blutes,  2.  Mischlinge,  d.  h.  solche  die  Portu- 
giesen zu  Vätern,  Indierinnen  zu  Müttern  haben  (ich  erinnere  daran 
wie  Albuquerque  die  Mischehen  begünstigte  ;  er  wollte  Portugiesen 
und  Indier  zu  einem  Volk  verschmelzen),  und  zum  Teil  auch  solche 
die  andere  Europäer  zu  Vätern,  portugiesisch  redende  Indierinnen 
zu  Müttern  haben  (zum  Teil  werden  aber  diese  unter  die  Holländer, 
Franzosen  u.  s.  w.  gerechnet),  3.  solche  rein  indischen  Blutes,  inso- 
fern sie  oder  ihre  Vorfahren  von  ihren  Herrschaften  oder  von  ihren 


Zaitachr.  f.  rom.  Phil.  XIII. 


31 


482  H.  SCHUCHARDT, 

Eltern  in  ihrer  Jugend  zur  Erlernung  der  portugiesischen  Sprache  an- 
geleitet worden  sind.  An  einer  früheren  Stelle  des  III.  Teiles  der  *  Be- 
richte' (S.  750)  werden  die  beiden  letzten  Klassen,  die  von  Europäern 
„durch  Abstammung**  oder  „durch  Erziehung**  herkommen,  unter  dem 
Namen  „Indianische  Portugiesen**  oder  besser  „Portugiesische  Indianer*' 
zusammen gefafst  und  diese  auch  bestimmt  als  diejenigen  welche  i.  por- 
tugiesisch gekleidet  sind,  wodurch  sie  von  den  Malabaren  unterschie- 
den werden,die  manchmal  mit  Europäern  ziemlich  gut  portugiesisch 
reden,  deswegen  aber  nicht  portugiesische  Kleidung  tragen,  und  2. 
unter  sich  portugiesisch  reden,  wodurch  sie  unterschieden  werden  von 
einigen  Sklaven  und  Soldaten  aus  der  malabarischen  Gemeinde,  die 
unter  sich  malabarisch  reden,  obschon  sie  portugiesisch  gekleidet 
sind.  Weiter  unten  (S.  924  f.)  werden  gewisse  falsche  Vorstellungen 
berichtigt  die  man  in  Europa  in  Bezug  auf  die  portugiesisch 
Redenden  schwarzer  Färbung  hege,  nämlich  die  dafs  viele  Heiden, 
zumal  in  den  Seestädten,  das  Portugiesische  zur  Muttersprache 
hätten  (manche  könnten  ziemlich  gut  das  verdorbene  reden  —  Lesen 
des  Portugiesischen  sei  bei  ihnen  etwas  Seltenes  — ,  aber  ihre 
Muttersprache  bleibe  das  Malabarische),  und  dann  die  dafs  die 
Missionäre  malabarische  Kinder  die  kein  portugiesisch  verstünden, 
in  die  portugiesische  Schule  thäten  (dies  geschehe  nur  mit  kleinen 
als  Sklaven  gekauften  Kindern  seitens  ihrer  Herren).  Ergänzen 
lassen  sich  diese  Mitteilungen  durch  den  Bericht  des  Missionärs 
Dal  *von  dem  äufserlichen  Zustand  der  portugiesischen  Gemeine' 
(1726  —  ÏI  999 — 1002).  Da  wird  ausdrücklich  gesagt  dafs  keine 
Heiden  die  portugiesische  Sprache  zur  Muttersprache  haben,  und 
dafs  unter  den  malabarisch  gekleideten  Milizbeamten  der  ostindi- 
schen Kompagnie  sich  auch  Christen  befinden,  die  portugiesisch 
gekleideten  aber  Christen  sein  müssen.  Was  die  Sklaven  anlangt, 
so  werden  sie  von  ihren  europäischen  Herren  meist  portugiesisch 
gekleidet  und  wird  mit  ihnen  portugiesisch  geredet;  mit  ihrer  Be- 
kehrung zum  Christentum  (nach  III  923  giebt  es  nur  wenige  schwarze 
Portugiesen  die  von  ihren  Herrschaften  im  Heidentum  gelassen 
werden)  werden  sie  Mitglieder  der  portugiesischen  Gemeinde.* 
Wenn  sie  freigelassen  werden,  so  können  sie  heiraten  und  Kinder 
zeugen,  wodurch  die  portugiesische  Gemeinde  vermehrt  wird.  Die 
schwarzen  Portugiesen  werden  insofern  sie  bei  der  ostindischen 
Kompagnie  europäische  Montur  tragen,  von  den  Malabaren  SaUa- 
kárer  genannt,  von  satiety  'europäische  Kleidung',  die  weifsen  Por- 
tugiesen Paránkikárer,  'Franken*.  Die  Mischlinge  können  gemeinig- 
lich ein  wenig  malabarisch.  So  besteht  denn  die  (Tranquebarer) 
Gemeinde  tels  aus  Freien,  teils  aus  Freigelassenen,  teils  aus  Nach- 
kommen solcher,  die   malabarische  aber  meistens  aus  Freien.     Die 


*  IV  354  (1734)  ist  von  der  Taufe  von  acht  Leibeigenen  die  Rede  deren 
Muttersprache  das  Malabarische  ist,  die  aber  in  portugiesischer  Sprache  vor- 
bereitet sind;  sie  können  nicht  wohl  zur  malabarischen  Gemeinde  gethan 
werden,  da  ihre  Herrschaft  sie  nicht  allein  europäisch  kleidet,  sondern  aach 
portugiesisch  mit  ihnen  redet. 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOUSCHEN  ROMANISCH.        483 

Kinder  von  den  bei  der  ostindischen  Kompagnie  bediensteten  Mit- 
gliedern  der   malabarischen  Gemeinde   fallen   vermutlich    der  por- 
tugiesischen   zu.      Unter  den  Mischlingen    nimmt  man  drei  Grade 
an:  Mestissen,    Castissen,  Postissen  (Ber.  Ill  919);  so  schon  Christoph 
Langhansz,  *Neue   Ost -Indische  Reise'  Leipzig  1705   S.  216  und 
Mestices   und   Kasiices   wenigstens  führt  Nicolas  de  Graaf  in  seinen 
'Voyages   aux  Indes  Orientales'    [1639  — 1687]    Amsterdam    1719 
S.  291  an.     Hier  überall  sind  Kastizen  soviel  als  Kinder  aus  Ehen 
zwischen  Europäern  und  Mestizen,  und   ich  glaube    dafs  im  Deut- 
schen  (ebenso  im  Holländischen  :  kasiies)  dies  Wort  nie  eine  andere 
Bedeutung  gehabt  hat.     Dasselbe  gilt  vom    span,  castizo  ;    Terreros 
(1786 — 1788)  giebt  davon,   wie   mir  R.  J.  Cuervo  mitteilt,  folgende 
Erklärung:  *  castizo  se  entiende  en  América  en  este  caso:  si  un  Español 
casa  con  India,  el  hijo  que  nace,  es  mestizo;  pero  si  este  mestizo 
casa  con  Española,   sus  hijos  se  llaman  castizos^   porque  vuelven  á 
la  casta  en  algún  modo."     Auch  franz.  castice  ist  nach  Sachs  „Ab- 
kömmling von  Mestizen."     Allein  die  portugiesische  Bedeutung  von 
castigo  ist  die  :  „von  portugiesischen  Eltern  in  Indien  geboren",  und 
dieselbe  giebt  Littré  auch  dem  ix^wz,  castice  \  "Indienne  à  Goa  de 
père   et  mère   portugais."      Gewifs   ist   sie   die  ursprüngliche;    bei 
Yule  und  Burnell,  *Hobson-Jobson:  being  a  Glossary  of* Anglo-Indian 
colloquial  words  and  phrases,  and  of  kindred  terms;   et3niiological, 
historical,  geographical  and  discursive'  London  1886  —  ich  führe 
den  vollen  Titel  des  Werkes  an,  das  für  unsere  Studien  von  Wich- 
tigkeit ist  —  fìnden    sich  Zeugnisse  dafür  aus    dem  Ende  des   16. 
und   dem  17.  Jahrb.,   unter    dem   gleichwertigen    als   veraltet    be- 
zeichneten indo-englischen  Worte  castees.  Den  ursprünglichen  Gegen- 
satz von  castiçoy  „Vollblut"  bildete  mestico^  „Halbblut",  engl,  „half-caste" 
(daher  auch  die  lautliche  Angleichung  :  Mastice  bei  Langhansz,  vgl. 
älteres  indo-engl.  musiees,   mustice)\   einen  späteren,   indem    die  Be- 
schränkung jenes  Ausdrucks  auf  die  in  Indien  Geborenen  in  den 
Vordergrund  trat,  reinol^  „der  im  Reiche  (Portugal)  Geborene".   Die 
castifos  machten   sich  über   die  reinols  lustig,   sodafs  dies  Wort  (s. 
*Hobson-Jobson ')  mehrfach  in  einem  ähnlichen  Sinne  vorkommt  wie 
engl,  grijffin  (in  Ostindien),  greenhorn  (in  Nordamerika;  hängt  dies 
mit    span,  gringo^    „Engländer"    oder    überhaupt  „nicht  spanischer 
Europäer"  [in  Chile  und  Peru]  zusammen  ?),  span,  chapetón  (Peru,  Chile, 
Colombia),  ¿^öi/ö  (Buenos  Aires),¿^A¿:i4«^/«  (Méjico),  patôn^  gorrión  (Cuba), 
vago  (Philippinen).     Die    reinols  wiederum  schauten  auf  die  cas  ticos 
herab,  die,  wenn  auch  von  reinem  Blute,  sich  doch  in  der  Hautfarbe 
den  Mischlingen  annäherten  ;    und  so  kam  es  dafs  man  mit  diesem 
Worte    die   Mischlinge   hellerer  Färbung   bezeichnete.      Schliefslich 
nicht  einmal  die  hellster  Färbung,  sondern  nur  die  zweiten  Grades; 
für  die  dritten  Grades,  d.  h.  die  Kinder  von  Kastizen  und  Weifsen  ^, 


*  Abweichend  von  den  *  Berichten'  und  Langhansz  erklärt  J.  Chr.  Wolf, 
welcher  im  18.  Jahrb.  eine  Reise  nach  Ceylon  machte  und  beschrieb  (engl. 
Ausg.  von  1785)  Pusti»  als  Kind  europäischer  Eltern,  Castiz  als  Kind  eines 
Europäers  und   einer  Pustizin.     Ich  entnehme   das  dem  'Orientalist'  (Kandy, 

31* 


484  H.  SCHUCHARDT, 

wurde  ein  neues  Wort  üblich:  postiço^  welches  in  den  Augen  der 
Europäer  eigentlich  ein  ungünstigeres  Prädikat  ist  als  casiiço,  da  es 
als  „der  nicht  ganz  echte  Weifse"  oder  „der  Mischling  den  man 
für  einen  Weifsen  halten  könnte",  gedeutet  werden  mufs.  Nach- 
zuweisen vermag  ich  freilich  in  diesem  Sinne  das  port.  Wort  postico 
nicht,  und  auch  in  den  Wörterbüchern  der  anderen  Sprachen  ver- 
misse ich  ihn  oder  das  Wort  überhaupt.  Übrigens  kommt  es  mir 
vor  als  ob  der  gleiche  Ausgang  der  drei  Wörter:  si-iço  ihre  be- 
griffliche Zusammenordnung  begünstigt  habe.  Castiço  im  Gegen- 
satze zu  reinol  fallt  mit  crioulo  zusammen,  das  zunächst  "den  an 
Ort  und  Stelle,  also  in  der  Kolonie  Geborenen"  bezeichnet  (eig. 
„Alles  was  im  Hause  aufgezogen  worden  ist",  z.  B.  gallinha  crtouid), 
die  Voraussetzung  ungemischter  Abkunft  tritt  hier  hinzu,  da  nur  in 
diesem  Fall  die  Bestimmung  der  Herkunft  sich  notwendig  erweist; 
allerdings  wird  auch  bei  den  Negersklaven  der  crioulo  von  dem  in 
Afrika  Geborenen  unterschieden. ^  Wie  der  Ausdruck  castiço  auf 
Mischlinge  ausgedehnt  wird,  ebenso  werden  solche  nicht  selten 
mifsbräuchlich  Kreolen  genannt^  Wenn  aber  das  Asioportugie- 
sische  nun  sowohl  portuguez  castiço  (s.  Kreol.  St.  Ill  5)  als  portugtuz 
crioulo  genannt  wiid,  so  liegt  wohl  der  Parallelismus  nicht  vor  den 
man  nach  dem  eben  Gesagten  erwarten  möchte;  jenes  kann  nur 
stehen    für  portuguez   dos    castigos    (das    mutterländische    portuguez 

1887)  III  51,  welcher  auch  eine  ähnliche  Herabsetzung  wie  sie  Kasttse  und 
KreoU  erfahren  haben,  fur  den  Ausdruck  Mestize  anfìihrt.  Derselbe  wurde 
nämlich,  wenigstens  auf  Ceylon,  mit  der  Zeit  von  denjenigen  rein  einheimischen 
Ursprungs  gebraucht  welche  die  von  den  Mestizen  ursprünglich  getragene, 
aber  mehr  und  mehr  aufgegebene  Kleidung  angenommen  hatten. 

*  Also  das  ist  keine  mifsbräuchliche  und  nicht  einmal  eine  abgeleitete 
Anwendung  des  Wortes,  wie  Manche  anzunehmen  scheinen.  Man  ist  auch 
nach  der  anderen  Seite  hin  zu  weit  gegangen  wenn  man  als  ursprüngliche  Be- 
deutung des  span,  criollo  die  von  „Kreolneger"  angesehen  hat.  Selbst  eine 
dreihundertjährige  Autorität  wie  die  Garcilaso  de  la  Vega  (el  Inca)'s  kann  ich 
hier  nicht  gelten  lassen.  J.  M.  Macias  Diccionario  cubano  (Coatepec  1888)  S.  386 
führt  aus  dessen  Coment.  Reales  an:  "Es  nombre  que  inventaron  los  negros, 
y  asi  lo  muestra  la  obra.  Quiere  decir  entre  los  negros,  nascido  en  Indias; 
inventáronlo  para  diferenciar  los  que  van  de  acá,  nascidos  en  Guinea,  de  los 
que  nascen  allá,  porque  se  tienen  por  más  honrrados  y  de  más  calidad  por 
haber  nascido  en  su  patria,  que  no  sus  hijos,  porque  nascieron  en  la  ajena,  y 
los  padres  se  ofenden,  si  les  llaman  criollos.  Los  españoles,  por  la  semejanza, 
han  introducido  este  nombre  en  su  lenguaje,  para  nombrar  los  nascidos  allá." 
Das  Wort  criollo,  crioulo  ist  nur  bezüglich  der  Herkunft  seiner  Endung  dunkel. 
Auf  Cuba  hat  man  davon  ein  neues  Wort  abgeleitet  :  criollo  rellollo  für  criollo 
re-criollOf  *el  hijo  del  país  cuyos  ascendientes  también  lo  son,  y  en  este  sen- 
tido dicen  frecuentemente  los  jóvenes  :  soy  criollo,  rellollo  y  tatararrellollo*  So 
Macias;  Pichardo  Dice,  cub.^  107  erwähnt  den  Ausdruck  criollo  rellollo  nur 
mit  Beziehung  auf  die  Neger. 

*  In  dem  Artikelchen  Creole  der  Encycl.  Brit.  (VI  567b)  —  die  hier,  wie 
so  oft  in  sprachwissenschaftlichen  und  anderen  Dingen,  unsere  Neugier  unbe- 
friedigt läfst  —  heilst  es  :  "  It  is  now  more  loosely  employed,  the  name  being 
applied  to  a  native  of  the  West  Indies  whose  descent  is  partly  but  not  enti- 
rely European."  Und  ebenda  XVII  319b;  ** creole  \  Mostly  white  of  pure 
descent,  but  also  blacks  of  pure  descent  (Brazil),  the  issue  of  whites  and  Me- 
stizoes (Peru),  and  Mestizoes  generally  (Alaska)**. 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         485 

casiifo^  „reines  Portugiesisch"  kann  nicht  den  Gegensinn  entwickelt 
haben),  dieses  aber  erklärt  sich,  der  allgemeinen  Bedeutung  von 
crioulo  gemäfs,  als  „das  in  der  Kolonie  entwickelte,  das  ihr  eigen- 
tümliche Portugiesisch".  —  Ich  mufs  hier  schliefslich  eines  vielfach 
im  Sinne  von  mestico  gebrauchten  Ausdrucks  gedenken,  weil  der- 
selbe meines  Erachtens  auf  die  Zweisprachigkeit  der  Mischlinge 
hinweist.  Es  ist  port,  iopaz  (in  dieser  oder  ganz  ähnlichen  Formen 
wird  es  auch  von  den  andern  Indo-europäem  gebraucht),  nach 
Moraes  Silva  :  "  christâo  mistico  de  Malaca  ",  nach  H.  H.  Wilsons 
indo-englischem  Wörterbuch  (A  Glossary  of  Judicial  and  Revenue 
Terms . . .  London  1855):  "A  native  Christian  sprung  from  a  Portuguese 
father  and  Indian  mother  in  the  south  of  India:  in  the  early  history  of 
the  Company  these  people  were  extensively  enlisted  as  soldiers;  hence 
the  term  came  to  be  applied  to  the  Company's  native  soldiery 
generally  in  the  Peninsula;  it  is  now  obsolete";  nach  'Hobson- 
Jobson':  "a  name  used  in  the  17th  and  i8th  centuries  for  dark- 
skinned  or  half-caste  claimants  of  Portuguese  descent,  and  Christian 
profession;  its  application  is  generally,  though  not  universally,  to 
soldiers  of  this  class".  In  der  ältesten  der  zahlreichen  Stellen  die 
hier  angeführt  sind  (sie  bezieht  sich  auf  eine  zu  Anfang  des  17.  Jahrh. 
gemachte  Reise)  werden  die  Mestizen  und  Topazen  (toupas)  nebenein- 
ander genannt,  ebenso  in  einer  von  1678  (S.828)  und  einer  von  1745; 
sollten  unter  den  letzteren  solche  verstanden  sein  in  deren  Adern 
das  indische  Blut  das  portugiesische  überwiegt?  Schon  in  der  zweiten 
Hälfte  des  17.  Jahrh.  übersetzt  Fryer  topazes  mit  „Portugal  Firemen" 
und  "Musketeers".  A.  Marre  in  seiner 'Notice  sur  la  langue  portugaise 
dans  rinde  française  et  en  Malaisie' (Annales  de  l'Extrême  Orient  n.  36 
1 881)  S.  373  sagt:  'Métis  ou  Topas ^  dits  gens  à  chapeaux,  provenant  du 
croisement  des  Européens  et  principalement  des  Portugais  dont  ils 
parlent  la  langue  et  portent  les  noms,  avec  les  femmes  indigènes  . . . 
Ce  nom  de  topas  ou  mieux  topâz  ou  topazio  [das  wird  eine  Ver- 
wechselung sein;  topazio  heifst  nur  der  Edelstein  Topas,  topaz 
Beides]  appartient  au  vocabulaire  portugais;  à  Malâka,  et  dans  la 
presqu'île  malaise,  aussi  bien  qu'à  Pondichéry,  il  sert  à  désigner 
les  chrétiens  métis  descendants  des  Portugais.'  Die  Deutung  von 
topaz  als  „Huttrâger",  welche  sich  schon  bei  Orme  und  Carraccioli 
in  der  zweiten  Hälfte  des  vorigen  Jahrhunderts  findet  und  die 
Wilson  mit  einem  „vielleicht"  versehen  hatte,  wird  von  J.  Vinson 
(Dictionnaire  des  Sciences  anthropologiques,  Art.  Créoles  S.  336  : 
Hopas  ou  gens  à  chapeau')  ohne  Weiteres  als  eine  ausgemachte  be- 
trachtet Allerdings  nennen  die  Indier  die  Europäer  „Hutleute": 
hind,  topiwalä  (engl,  topeewala)^  insbesondere  aber  die  „schwarzen  Por- 
tugiesen", welche  sich  selbst  als  "  gente  de  chapeo  "  berühmen  ;  nach 
Long  (s.  unten)  S.  76  hiefsen  die  Portugiesen  schon  vor  1723  Topi 
Wallahs,  Toppikaren  wurden  sie  nach  Ber.  IV  1082  von  den  Dravidern 
wie  mit  einem  Schimpfwort  benannt.  Aber  wie  läfst  sich  der  Form 
nach  topaz  mit  hind,  topi,  „Hut"  vereinigen  (welches  man  sonder- 
barer Weise  von  port,  topo  hat  ableiten  wollen)  ?    Eine  andere  Her- 


486  H.  SCHUCHARDT, 

leitung  des  Wortes  ist  die  von  (tûrk.  pere.)  hind,  iopch  „Kanonier**. 
Eine  dritte  wird  in  *Hobson-Jobson'  mit  folgenden  Worten  abgethan: 
"The  same  Fra  Paolino,  with  his  usual  fertility  in  error,  propounds 
in  another  passage  that  topaz  is  a  corruption  of  do'bhäskiya,  'two- 
tongued'  (in  fact  is  another  from  of  duhash^  q.  v.)  viz.,  using  Por- 
tuguese and  a  debased  vernacular."  Obwohl  nun  dies  hindustanische 
Wort  in  der  Form  dubäst,  duòaiì,  düoäSt  engl,  (seit  dem  17.  Jh.)  dubash, 
deubasht  dobash^  debash  im  Sinne  von  „Dolmetsch"  weit,  und  be- 
sondere in  Sûdindien  verbreitet  gewesen  ist,  so  ist  es  doch  von 
den  Portugiesen  in  noch  früherer  Zeit  aus  dem  Munde  der  Tamulen 
aufgenommen  worden,  bei  denen  es  nach  der  Regel  nach  welcher 
im  Tamulischen  Media  und  Tenuis  miteinander  wechseln  (vgl. 
z.  B.  päkktyam  >  sanskr.  bhägj'a),  tuppäsi  (wie  mir  K  Kuhn  an- 
giebt,  auch  singh.  tuppahiyäj  „Dolmetsch")  lautet  So  lesen  wir  in 
den  Ber.  IV  19  Anm.  o:  *  Tuppäsi  d.  i.  Dolmetscher,  welcher  Name 
gemeiniglich  auch  den  Indianischen  Portugiesen  gegeben  wird'; 
und  ebenda  V  162:  *  Tuppäsi  oáei  Dolmetscher*,  dazu  die  Anm.  e: 
*  Eigentlich  Divi^bhäschi^  der  zwo  Sprachen  redet  '  (ebenda  IV  407 
ist  von  den  Tupassen  als  schwarzen  oder  indianischen  Portugiesen 
schlechtweg  die  Rede).  Die  Form  auf  -/  zeigt  auch  jene  Stelle  von 
1678  in  *  Hobson-Jobson  '  :  topasees.  Tl^/as:  würde  demnach  anfang- 
lich soviel  als  „Dolmetsch"  gewesen  sein,  und  so  finden  wir  es 
beim  P.  JoÄo  de  Lucena  im  Leben  des  hl.  Francisco  Xavier  :  "  esti- 
mando muito  a  occasiam  de  se  achar  sem  iopaz**  und  "os  que  as 
[necessidades]  padecem  as  mostram,  e  representam  bem  sem  iopaz^ 
nem   interprete"  (nach  Moraes  Silva). 

Ein  vollständiger  Überblick  über  die  heutige  Verbreitung  des 
Asioportugiesischen  läfst  sich  noch  nicht  geben.  Ich  fasse  hier  nur 
das  Vorderindiens,  also  das  Indoportugiesische  i.  e.  S.  ins  Auge,  in- 
dem ich  das  jetzt  auf  Macao  beschränkte  Chinoportugiesisch  und 
das  Malaioportugiesische  zu  Gegenständen  besonderer  Betrachtungen 
machen  werde.  Man  könnte,  in  dem  *  Report  on  the  Census  of  British 
India  taken  on  the  17th  February  1881'  Bd.  I — III.  London  1883 
(ganz  Vorderindien,  ausgenommen  Kaschmir,  und  die  franz.  und  port 
Kolonien,  eingeschlossen  Birma)  das  Erwünschte  suchen,  aber  einer- 
seits wird  man  von  'Statistics  of  Language'  (1 194— 2 16)  welche  neben 
,  Gaelic  ',  *  Irish  '  und  *  Welsh  '  noch  *  Celtic  'und  *  Scotch  '  aufzählen, 
welche  *  Swiss  '  als  Sprache  kennen  und  welche  einen  *  Latin  '  (etwa 
*Ladinisch'?)  Redenden  verzeichnen,  überhaupt  nicht  die  Unterschei- 
dung zwischen  'Portuguese'  and  * Indoportuguese '  erwarten,  und 
anderseits  hätte  dort  das  Letztere  für  den  vorgesetzten  Zweck  nur 
insoweit  berücksichtigt  werden  können  als  es  nicht  als  Nebensprache 
auftritt  S.  200  §  264  heifst  es:  'A  considerable  number  are  shown 
speaking  Portuguese,  10.523.  Very  few  of  these  are  Europeans, 
only  147  persons  being  shown  in  the  birthplace  statement  as  bom 
in  Portugal.  Almost  the  entire  number  of  the  remainder  are  unque- 
stionably Eurasians  t  a  very  small  portion  probably  being  natives 
of  the  country,  whose  ancestors,  having  been  converted  to  the  Roman 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DBS  KREOUSCHEN  ROMANISCH.         487 

« 

Catholic  religion,  have  learnt  Portuguese  from  their  priests.  The 
number  of  Portuguese-speaking  persons  found  in  Bombay  and 
Madras,  where  the  Portuguese  missions  are  most  successful,  is  4.260 
in  Bombay  and  3.641  in  Madras.'  Das  ist  im  Allgemeinen  gewifs 
richtig;  dazu  aber  fügt  §  265  folgende  Ungeheuerlichkeiten:  *In 
addition  to  the  10.523  speaking  Portuguese,  there  are  47.038 
recorded  as  speaking  Goanese,  which  is  a  mixed  form  of 
Portuguese.  46.742  of  these  are  found  in  Bombay.  To  these, 
too,  should  be  added  Konkani,  another  mixed  dialect,  the 
basis  of  which  appears  to  be  Portuguese.'  Wie  ich  aus 
J.  Gerson  da  Cunha  *The  Konkani  Language  and  Literature' 
Bombay  1881  S.  2  ersehe,  wird  das  Wort  Konkant  häufig  auch  auf 
eine  der  beiden  Hauptmundarten  des  Marathi  bezogen;  aber  eigent- 
lich gilt  es  für  die  im  Gebiet  von  Goa  herrschende  und  daher 
zuweilen  als  lingua  goana  bezeichnete  Sprache.  Was  immer  dort 
unter  Goanese  und  Konkani  verstanden  sein  mag,  mit  einem  Indo- 
portugiesisch haben  wir  es  keinenfalls  zu  thun.  Das  Konkani  hat 
allerdings  sehr  viel  aus  fremden  Sprachen,  insbesondere  auch  aus 
dem  Portugiesischen  aufgenommen;  diese  Sättigung  mit  portugie- 
sischen Wörtern  wird  von  G.  da  Cunha  S.  2 1  f.  besprochen ,  im 
Gegensatz  zu  der  Einführung  vereinzelter  solcher  ins  Marathi  und 
Gudjarati.  Aber  man  hat  die  Verderbnis  des  goanischen  Konkani 
stark  übertrieben,  und  diese  übertriebene  Meinung  hat  sich,  wie  das 
in  dergleichen  Fällen  sehr  oft  geschieht,  in  weiten  Kreisen  fest- 
gesetzt. So  sagt  schon  I^ouis  Cottineau  de  Kloguen  (An  Historical 
Sketch  of  Goa  Madras  1831  S.  167  nach  da  Cunha  Rivara,  Ein- 
leitung zur  'Grammatica  da  lingua  Concani'  S.  XLl):  'todos  fallam 
um  dialecto  corrupto,  formado  de  Portuguez  e  lingua  Concani  ou 
Maratha',  und  ein  Portugiese,  der  in  Indien  weilt,  schildert  mir 
das  Konkani  als  'horrivel  mistura  de  maratha,  hindustani,  portu- 
guez e  inglez'.  Die  Zahl  10.523  ist,  wie  auf  der  Hand  liegt,  eine 
viel  zu  niedrige  um  alle  die  welche  in  Britisch  Indien  indopor- 
tugiesisch reden,  zu  umfassen.  Ein  allgemeiner  Schlufi^  auf  deren 
Menge  läfst  sich  aus  der  Menge  der  römischen  Katholiken,  soweit 
sie  Eurasier  und  Einheimische  sind,  gewinnen.  Die  Zahl  der  dem 
portugiesischen  Patronat  auf  nichtportugiesischem  Gebiete  unter- 
stehenden Katholiken  beläuft  sich  zufolge  dem  'Annuario  do  Arce- 
bispado  de  Goa  e  das  MissOes  do  Real  Padroado  Portuguez  na 
India.  Aimo  de  1884'  Nova  Goa  1884  und  zwar  der  'Mappa  geral' 
S.  121  auf  205.204,  wobei  ich  Malaca  ausgeschlossen  habe.  Die- 
selben verteilen  sich  folgendermafsen  :  i.  zum  Erzbistum  Goa  ge- 
hörig: Generalvikariat  von  Bombaim  52.407,  das  der  Gattes  15.140, 
das  von  Cañará  15.829;  2.  Missionen  in  den  Sufíraganbistümern  : 
Generalvikariat  von  Cranganôr  8.660,  von  Cochim  74.115  (wovon 
fast  2^2  auf  der  Koromandel-,  über  ^/g  auf  der  Malabarküste),  von 
Ceylon   3.463,   von  Meliapôr  29.073,   von  Calcutta  6.517.1     Wenn 


*  Diese  Zahlen  stimmen    aber  nicht    alle  mit   denen    welche  ich  durch 


488  H.  SCHUCHARDT, 

freilich  S.  Hw.  der  Erzbischof  Primas  von  Goa,  Antonio  Seb.  Valente 
mir  1884  bei  Übersendung  des  Annuario  bemerkte  dafs  die  meisten 
dieser  Katholiken  portugiesisch,  obschon  zum  Teil  ein  sehr  ver- 
dorbenes reden,  so  möchte  ich  doch  annehmen  dafs  die  Anglisie- 
rung hier  schon  starke  Fortschritte  gemacht  hat  und  dafs  ander- 
seits auch  die  Landessprachen  das  Portugiesische  wieder  zurück- 
drängen. Dafür  gewähren  die  Angaben  welche  das  Annuario  über 
die  Sprachen  der  Schulen  liefert,  einen  gewissen  Anhalt.  Nur  bei 
den  Schulen  *de  primeiras  lettras',  *de  cathecismo'  und  *dominicaes' 
pflegt  die  Sprache  verschwiegen  zu  werden;  wir  haben  wohl  an- 
zunehmen dafs  es  sich  da  um  die  einheimische  handelt  (einmal  nur 
heifst  es  :  *  de  portuguez  (primeiras  lettras)  \  Ich  stelle  das  Bezüg- 
liche zusammen: 

Bombaim:  Mazagäo   i  port. 

Mahim  superior  i  port 

Mahim  inferior  i  port.  engl,  und  lat. 

Galiana  i  port,  und  engl.,   i  port. 

Pari  em  i  port. 

Bandorá  i  port  und  lat 

Pale  I  port 

Douli   I  port- 

Poonnah  i  port  und  engl.,   i  port  (pr.  1.). 
Gattes:  Belgäo   i  engl. 
Ganará:  Sadashigor  i  engl. 

Karwar  i  engl. 
Gochim:  Allapé   i  port  engl.  lat.  und  malayalam. 

Punthorré   i  engl,  tamulisch  und  mal. 

Vallietorre  i  mal.  und  tam. 

Dindigall   i  engl,  und  tam. 

Gurdalle  4  tam. 

Manapar  3  tam.  und  engl. 

Mutupettah  i  tam. 

Punicah  3  tam. 

Tuticorim  i  tam.  und  engl. 
Geylon:  Hultsdorf  i  engl,  und  singh. 

Manar  i  tam. 
Meliapor:  Meliapor  3  tam. 

Madrasta  2  tam. 

Pulicat   I  tam. 

Govelong  i  engl,  und  tam. 

Ayampett  i  tam. 

Nagapatam   i  tam. 

Villangany   i  tam. 
Galcutta:  Boitakannah   i  engl,  und  lat 


Zusammenziehung  der  Angaben  für  die  einzelnen  Kirchspiele  und  Missionen 
(S.  57  fF.)  erhalte;  die  Abweichung  bei  Cañará  ist  eine  sehr  grofse 
(3  -759). 


BEITKÄGB  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.        489 

Bändel   i  engl,  und  beng. 

Nagory  i  beng. 

Shipur  I  beng. 
Wir  sehen  hieraus  dafs  eigentlich  nur  noch  innerhalb  des 
General vikariats  von  Bombaim  das  Portugiesische  im  Unterricht  ge- 
pflegt wird.  Die  Zahl  der  nicht  von  Goa  abhängenden,  sondern  erst 
in  apostolische  Vikariate  und  jetzt  in  Erzdiöcesen  und  Di()cesen 
verteilten  Katholiken  des  nichtportiigiesischen  Indiens  ist  eine  weit 
gröfsere.  Nach  dem  Report  I  33  f.  giebt  es  in  Britisch  Indien 
963.058  Katholiken  (wovon  550.195  Indier,  24.517  Eurasier)  und 
zwar   in   der   Provinz   Madras  allein  473.353,   und   wiederum   sind 

*  roughly  estimated'  *Goa  Roman  Catholics  of  the  South'  ico.ooo, 

*  Mission  Roman  Catholics  of  the  South  '  300.000  (und  die  übrigen  ?). 
Hierbei  werden  die  120.919  Katholiken  des  einheimischen  Staates 
Cochin  (ebenda  S.  41)  nicht  mitgerechnet.  O.  Werner,  *  Katholischer 
Kirchen- Atlas'  Freiburg  i.B.  1888  S.  84  f.  verzeichnet  für  die  Kirchen- 
provinz Goa,  wozu  aufser  dem  Patriarchat  noch  die  Diöcesen  Co- 
chin, Damäo  und  Meliapur  gerechnet  werden,  300.000  Katholiken 
(welche  Zahl  eine  etwas  zu  niedrige  sein  dürfte,  da  ja  die  hier  in- 
begrifFenen  portugiesischen  Besitzungen  dem  Annuario  zufolge  allein 
schon  252.477  Katholiken  haben);  für  die  übrigen  vorderindischen 
Kirchenprovinzen  (also  mit  Ausschlufs  Birmas  und  mit  Einschlufs  der 
französischen  Kolonieen,  der  einheimischen  Staaten  und  Kaschmirs) 
über  I  1 20.000  Katholiken ,  wovon  auf  die  Kirchenprovinz  Bombay 
nur  18.000  entfallen,  auf  die  von  Pondichéry  468.262,  auf  die  von 
Verapoli  (mit  den  syromal abarischen  Christen)  298.200,  auf  die  von 
Madras  80.631  u.  s.  w.  Was  die  Katholiken  der  Präsidentschaft 
Bombay  anlangt,  so  gehören  nach  Baines  (Report  I  38  f.)  0.9  Prozent 
den  Eurasiern,  94.7  den  Indiem  an  (doch  vermutet  er  dafs,  wenn 
die  Zahl  der  Eurasier  als  2.09  der  ganzen  Bevölkerung  angesetzt 
wird,  sie  thatsächlich  eine  höhere  ist,  "as  in  Bombay  and  elsewhere 
there  is  great  confusion  between  this  class  and  the  European"). 
Unter  den  indischen  Katholiken  unterscheidet  er  die  Goanesen  und 
die  'Roman  Catholic  inhabitants  of  the  old  Portuguese  settlements 
now  comprised  in  this  Presidency'.  Von  den  letzteren  sagt  er: 
*The  converts  of  good  birth  seem  to  have  been  admitted  to  free 
intercourse  and  connubiality  with  the  upper  class  of  Portuguese 
society,  and,  though  the  names  of  all  the  Christians  of  this  de- 
scription are  Portuguese,  it  is  only  amongst  the  upper  class  that 
there  is  any  trace  of  foreign  blood,  and  here  even  it  is  now  rare. 
The  name  of  Indo-portuguese,  which  is  sometimes  given  to  them,  is 
scarcely  acknowledged  amongst  themselves,  though,  from  the  fact 
of  their  education  and  religious  instruction  being  partly  carried  on 
in  the  language  of  their  first  European  acquaintance,  Portuguese 
is  spoken  as  a  home-tongue  in  some  of  the  best  families,  the  rest 
habitually    use  Konkani-Maráthi   or   English.'     Er  fahrt   dann  fort: 

*  There  is  a  very  prevalent  confusion  between  the  Christians  of  the 
description  I  have  mentioned  and  those  from  Goa.     Both  are  Ro- 


490  H.  SCHUCHARDT, 

man  Catholics  by  persuasion  and  both  bear  Portuguese  names,  and 
are  under  the  ecclesiastical  supervision  of  priests  of  that  nation. 
Beyond  this  the  likeness  ceases.  The  Native  Christians  that  come 
from  Goa  are  mostly  domestic  servants,  an  occupation  never  under- 
taken by  the  Christians  of  the  other  districts.  The  tongue  of  the 
Goanese  is  a  less  purely  Maráthi  dialect,  and  has  more  Portuguese 
and  Konkani  words  in  its  vocabulary.' 

Das  Indoportugiesische  ist  in  einer  einzigen  Spielart,  der  von 
Ceylon  seit  längerer  Zeit  den  Gelehrten  Europas  bekannt;  mein 
Beitrag  VII  wird  hierüber  einiges  Nachträgliche  sowie  Vorläufige 
bringen. 

Texte  im  Indoportugiesischen  der  Malabarküste ,  und  zwar 
von  Goch  im  und  Mangalore  habe  ich  schon  vor  längerer  Zeit 
in  meinen  Kreol.  Stud.  II  und  VI  (Sitzungsber.  d.  Wien.  Ak.  Ph.-hist, 
Kl.  GII, II  S.  799—8x6  und  GV,iii  S.  881—904)  veröffentlicht;  die 
sprachlichen  Eigentümlichkeiten  sind  dort  in  Kürze  zusammen- 
gestellt und  erläutert,  die  zweite  Studie  beginnt  mit  Mitteilungen 
über  die  Verbreitung  deren  sich  das  Indoportugiesische  im  süd- 
westlichen Indien  erfreut.  In  Galee  ut  fand  A.  Bumell  (Hobson- 
Jobson  S.  XVI  Anm.  3)  zu  Anfang  der  60  er  Jahre  das  Indoportu- 
giesische "in  common  use*'.  In  Palghat  (im  Innern)  hörte  er,  wie 
er  mir  1882  schrieb,  Mgr.  Marie-Ephrem,  apost  Vikar  von  Mangalore 
1866  indoportugiesisch  predigen.  Einige  Mitteilungen  aus  Mahé 
und  Canna n ore  stelle  ich  im  Beitrag  VI  zusammen. 

Von  der  K croman delküste  habe  ich  bisher  noch  keine  Proben 
erlangen  können.  Es  scheint  hier  heutzutage  in  weit  engeren 
Grenzen  zu  herrschen  als  dort;  darauf  deutet  auch  hin  was  da 
Cunha  Rivara  in  einer  oben  (S.  477)  schon  angezogenen  Stelle  über 
das  Portugiesische  als  lingua  franca  bemerkt:  'esta  lingua  falla-se, 
e  he  vulgar  desde  o  Guzerate  até  ao  Cabo  Comorim.  Nao  he 
desconhecida  na  Costa  de  Coromandel  até  Bengala.  He  commum, 
com  maior  ou  menor  pureza,  em  Ceiläo,  no  Archipelago  Malaio,  e 
na  China.'  Aus  Maduré  schrieb  mir  1 883  der  katholische  Missionär, 
Herr  Louis  St.  Cyr  S.  J.  dafs  in  der  von  Gap  Comorin  bis  zum 
Flusse  Kaveri  sich  erstreckenden  Mission  von  Madura  das  portu- 
giesische Element  verschwindend  gering  sei,  dafs  sich  zu  N ága- 
pa t  nam  etwa  zwanzig  Familien  fanden  die  zu  Hause  noch  indo- 
portugiesisch redeten.  Gewissen  Mitteilungen  zufolge  (Kreol.  St. 
III  3)  würde  hier  überhaupt,  jedenfalls  im  Gebiet  von  Pondichéry, 
das  Indoportugiesische  ganz  ausgestorben  sein.  Aber  A.  Marre 
in  seiner  *  Notice  sur  la  langue  portugaise  '  u.  s.  w.  bemerkt  :  "  Il 
résulte  évidemment  des  propres  termes  de  l'Annuaire  [nämlich: 
TA.  des  établissements  français  de  Finde  pour  1880]  que  le  por- 
tugais est  parlé  par  une  partie  de  la  population  de  Tlnde  fi*an- 
çaise.  C'est  donc  à  tort  que  le  portugais  est  omis  dans  Ténu- 
mération  que  fait  PAnnuaire,  des  langues  en  usage  dans  nos  pos- 
sessions de  l'Inde."  Die  Stellen  der  'Annales  de  l'Extrême  Orient' 
(no.  34  April    1881    S.   292.     294)    auf   welche  hierbei    verwiesen 


BEITRAGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOUSCHBN  ROMANISCH.        49 1 

wird,  kann  ich  augenblicklich  nicht  einsehen.  Als  portugiesische 
Wörter  welche  in  dem  Französischen  Indiens  fortleben,  führt  Marre, 
von  dem  oben  erwähnten  topos  abgesehen,  an:  aidée  (indo-engl. 
ald^a,  aldee)y  argamasse,  loge  (im  Sinne  von  „Handelsfaktorei'^),  paillote 
(zu  Pondichéry  „einstöckiges  Lehmhaus**),  poyal  (indo-engl.  piaí)\ 
aber  die  beiden  ersten  Wörter  sind  auch  afro-französisch.*  Jeden- 
falls bedauere  ich  dafs  Marre  **  la  démonstration  d'un  fait  indéniable, 
remploi  de  la  langue  portugaise  [d.  h.  doch  *indo-portugaise']  dans 
l'Inde  française"  nicht  weiter  hat  verfolgen  und  dafs  er  keine 
andere  Quelle  als  das  ** Annuaire"  hat  zu  Rate  ziehen  wollen.  S. 
Hw.  der  Bischof  von  Mozambik,  Antonio  Thomaz  da  Silva  Leitäo 
e  Castro,  der  vorher  zu  Meliapor  gewirkt  hatte,  schrieb  mir  1884: 
*In  Meliapor  und  Madras  giebt  es  nur  noch  wenig  Personen 
welche  es  sprechen,  hingegen  ist  es  in  Cuddalore,  Pondichéry, 
Tranquebar  und  Karikal  die  Sprache  deren  sich  **o  povo  Est- 
Indio  christÄo"  [das  engl.  East^Indians  hat  den  Sinn  von  „Misch- 
linge"] oder  die  **homens  de  chapeu"  [s.  oben  S.  485]  bedienen.' 
£s  werden  daran  einige  Bemerkungen  über  den  Charakter  des 
Indoportugiesischen  geknüpft,  aus  denen  ich  die  über  die  **entoaçâo 
da  voz  imitada  d' outras  linguas"  und  **o  modo  rapido  de  pro- 
nunciar por  alto  as  palavras  juntando  o  fìm  d'umas  com  o  prin- 
cipio das  outras  de  modo  quenada  se  percebe"  hervorhebe;  denn 
aus  den  schriftlichen  Aufzeichnungen  wird  nicht  hinlänglich  klar  wie 
das  Indoportugiesische  denen  welche  das  reine  Portugiesische 
sprechen,  von  Haus  fast  unverständlich  ist  Ein  paar  Sätzchen 
deuten  die  abweichende  Aussprache  an  :  vâç  pad  tin  boom  ?  „Sie 
befinden  sich  wohl.  Padre?**  (hier  würde  also  das  i  von  voce  ver- 
schluckt sein);  bên'g  fóóm  comê^  „Bauch  hungert,  (ich  will)  essen.** 
In  mim  za  tá  vai,  „ich  gehe  fort**  ist  za  beachtenswert,  weil  sonst 
überall  ja  geschrieben  zu  werden  pflegt.  Das  Indoportugiesische 
hat  eine  Menge  von  englischen  Wörtern  aufgenommen,  wie  ice  für 
gelo,  steamer  für  vapor,  lighthouse  für  farol,  bag  für  sacco,  bills  für 
recibos,  und  die  Bedeutung  portugiesischer  nach  der  von  englischen 
umgemodelt,  wie  officina  (foi  para  a  officina),  für  escriptorio  oder 
reparticäo  nach  office,  attender  a  sua  officina  für  ir  á  repartiçào  nach  to 
attend^  córte  fur  tribunal  nach  court',  auch  formale  Angleichung  findet 
statt,  wie  in  governamento  für  governo  nach  government  (denn  das 
veraltete  port,  governamento  lebt  hier  gewifs  nicht  fort). 

Die  oben  schon  angeführten,  im  ersten  Jahrzehnte  des  vorigen 


*  Wenn  Marre  verandah  als  *  purement  portugais'  bezeichnet,  so  tritt  er 
damit  der  bisher  herrschenden  Annahme  von  seinem  indischen  oder  persi- 
schen Ursprung  indirekt  entgegen.  Und  wohl  mit  Recht,  wie  denn  auch  in 
'Hobson-Jobson'  stichhaltige  Gründe  fur  den  europäischen  Charakter  des  Wortes 
gegeben  werden.  Aber  erklärt  ist  es  meines  Wissens  innerhalb  des  Roma- 
nischen noch  nicht.  Span,  ¿aran^fa ,  ^oxi.  varanda ,  kat.  bar  ana,  „Geländer^' 
(dazu  kommt  noch  prov.  baranda  bei  Peire  Cardenal)  kommt  von  bar  rar, 
langued.  bard\  vgl.  südfr.  baraco  neben  barraco,  varalh  neben  barrala  u.  s.  w. 
und  barranduro  neben  barraduro. 


492  H.  SCHUCK ARDT, 

Jahrhunderts  beginnenden  Berichte  der  protestantischen  Missionäre 
von  Tranquebar  enthalten  an  sehr  vielen  Stellen  mehr  oder  weniger 
wichtige  Beiträge  zur  äufseren  Geschichte  des  Portugiesischen  in 
jenen  Gegenden.  Da  sich  nicht  leicht  Jemand  entschliefsen  wird 
blofs  zu  diesem  Zwecke  jene  Ungeheuern  Quartbände  genau  durch- 
zumustern, so  will  ich  aus  dem  was  ich  mir  beim  Durchblättern 
aufgezeichnet  habe,  das  Wesentlichste  zusammenstellen.  Wenn  die 
Missionäre  von  Anfang  an  neben  dem  Indoportugiesischen  das  Hoch- 
portugiesische pflegten,  so  ist  daraus  nicht  etwa  zu  schliefsen  dafs 
damals  der  Unterschied  zwischen  beiden  kein  sehr  beträcht- 
licher gewesen  sei,  mag  er  auch  seitdem  gewachsen  sein.  Jenes 
aber  wurde  noch  zu  lebhaft  als  die  Verderbnis  einer  Sprache  gefühlt 
deren  Glanz  in  Indien  keineswegs  gänzlich  erloschen  war;  auch 
hat  sich  erst  in  späteren  Zeiten  die  Unbefangenheit  entwickelt 
welche  solche  Paria-idiome  ohne  Weiteres  in  die  Litteratur  ein- 
führte. So  lernten  denn  die  Missionäre  das  „Indianische  Portu- 
giesisch** aus  dem  täglichen  Umgang  mit  den  gemeinen  Leuten 
und  bedienten  sich  seiner  dann  beim  mündlichen  Lehren  um  von 
den  Zuhörern  besser  verstanden  zu  werden;  was  aber  schriftlich 
gearbeitet  worden  sei,  heifst  es,  das  habe  dem  europäischen  Dia- 
lekte gemäfs  geschehen  müssen,  sei  aber  doch  immer  wiederum  im 
indischen  Dialekte  erklärt  worden.  Man  habe  dann  (1707)  auch 
eine  portugiesische  Schule  errichtet,  in  der  die  Kinder  die  euro- 
päische Sprache  lesen,  schreiben,  verstehen  und  reden  lernen,  und 
die  Gemeinde  gewöhne  sich  mehr  und  mehr  daran  (I  219  íF.  236). 
Diese  neben  der  malabarischen  bestehende  portugiesische  Schule 
zählte  1709  18  Kinder  beiderlei  Geschlechts  (I  77).  1707  wurde  die 
Kirche  Neujerusalem  gegründet  und  in  ihr  jeden  Sonntag  neben 
zwei  malabarischen  eine  portugiesische  Predigt  gehalten  (I  230  ff.). 
Hier  wird  wohl,  nach  dem  Vorhergesagten,  nur  Indoportugiesisch 
gemeint  sein,  ebenso  wie  mit  dem  Portugiesisch  in  welchem  1707 
die  ersten  Katechumenen  in  der  dänischen  Zionskirche  öffentlich 
geprüft  wurden  (I  228).  Der  Missionär  Dal  sagt  (1726 —  II  1000  f.): 
*Aus  solchen  Kindern  und  andern  die  schon  von  der  Wiegen  an  mit 
ihren  Eltern  Portugiesisch  geredet  haben,  müssen  wir  nun  Portu- 
giesen machen,  das  ist,  wir  müssen  sie  dahin  bringen,  dafs,  ob  sie 
schon  die  corrupte  Portugiesische  Sprache  in  ihren  ordinairen  Reden 
bcybehalten,  sie  dennoch  das  rechte  Portugiesische,  in  welchem  nicht 
allein  alle  Bücher  gedruckt,  sondern  auch  alle  Briefe  [doch  vgl. 
oben  S.  479  ff.]  geschrieben  werden,  so  viel  als  möglich,  verstehen, 
und  auch  zur  Noth  schreiben  lernen.'  Ohne  Erlernung  der  Kon- 
jugation und  deren  Bedeutung  ("  soweit  man  sie  in  ihrer  Sprache 
mit  der  particula  praeteriti  ja  und  futuri  lo  exprirairen  kan  ")  sei  ein 
Verständnis  der  Bibelverse  nicht  möglich  ;  wenn  die  Kinder  z.  B. 
Matth.  XI  25  ascondeste  lesen,  so  wissen  sie  von  Haus  aus  dafs  hier 
im  Allgemeinen  von  „verbergen"  die  Rede  ist,  „ob  aber  ich,  du, 
er,  wir,  ihr  oder  sie  verbergen,  verborgen  haben  oder  verbergen 
werden",  das   wissen    sie   nicht   eher   als   bis   ihnen    die  Konjuga- 


BBITRÄGB  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLICHEN  ROMANISCH.         493 

tionen  beigebracht  worden  sind.  HI  925 — 927  wird  im  Allgemeinen 
die  Gründung  einer  portugiesischen  Gemeinde  neben  der  mala  ba- 
rischen gerechtfertigt,  es  wird  auf  das  Verhältnis  des  Portugiesi- 
schen und  Malabarischen  (wie  man  früher  das  Tamulische  zu  nennen 
pflegte)  angewandt  was  Cicero  (pro  Archia)  von  dem  des  Griechi- 
schen und  Lateinischen  sagt:  "Graeca  leguntur  in  omnibus  fere 
gentibus,  Latina  suis  fìnibus,  exiguis  sane,  continentur."  Auch 
anderswo  gab  es  portugiesische  Protestantengemeinden  ;  so  eine  zu 
Paleacatta,  welche  mit  der  dortigen  holländischen  und  malabari- 
schen unter  dem  Nagapatnamschen  Pfarrer  stand  (17 14  —  ^^73)' 
Wo  die  Holländer  etwas  ansehnlichere  Plätze  hatten,  da  pflegten  sie 
für  ihre  Sklaven  und  für  Andere,  Freie  einen  Katecheten  zu  halten, 
so  zu  Palliacatte,  Nagapatnam,  Columbo  (III  923).  In  dem  „Tag- 
Register**  von  17 12 — 1718  (IL  Th.)  wird  zum  20.  Nov.  1717  bemerkt 
dafs  nunmehr  zwei  portugiesische  Schulen  zu  Madras  und  Cudulur 
angelegt  sind;  übrigens  beñndet  sich  in  dem  Stundenplan  der 
ersteren  1731  (III  973  f.)  schon  das  Englische,  und  auch  in  der 
letzteren  lernen,  wenigstens  in  etwas  späterer  Zeit  (1750)  die  meisten 
Kinder  neben  der  port,  die  engl.  Sprache,  während  in  der  dortigen 
tamulischen  Schule  einige  Kinder  fortfahren  portugiesisch  zu  lernen 
(VII  262).  Wenn  es  in  der  Vorrede  zur  20.  Continuation  i^  i 
heifst  dafs  die  Holländer,  was  früher  nie  geschehen  sei,  nach  dem 
Muster  der  Tranquebarer  auf  Ceylon  singha lesisch  und  malabarisch 
zu  predigen  angefangen  hätten,  so  handelt  es  sich  dabei  wohl  um 
die  Verdrängung  des  Portugiesischen.  Doch  hatten  noch  1728 
die  Indoportugiesen  zu  Columbo  einen  Vorleser  der  ihnen  des 
Sonntags  früh  in  der  holländischen  Kirche,  bevor  der  holländische 
Gottesdienst  anging,  ein  Stück  aus  dem  Neuen  Testament  oder  den 
Psalmen  vorlesen  mufste  (111  26.  Cont.,  64).  1731  wurden  von 
einem  Kapitän  der  englischen  Kolonie  Vizagapatnam  portugiesische 
Bücher  verlangt,  um  seine  Leute  daraus  unterrichten  zu  lassen  (III 
967).  Es  befanden  sich  dort  viele  Tupassen  oder  Indoportugiesen 
(1734  —  IV  407).  In  der  Jesuitenanstalt  des  französischen  Pon- 
dichéry  wurde  1734  nur  portugiesisch  lesen  und  schreiben  und  ein 
wenig  Latein  gelehrt  (IV  265).  Zu  Sadrás  predigte  1734  ein  pro- 
testantischer Missionär  portugiesisch  vor  den  dortigen  Christen, 
welche  teils  Soldaten,  teils  Sklaven  und  andere  Bediente  waren 
(IV  267);  dahin  wurden  auch  1743  portugiesische  Bücher  geschickt 
(V  1Ö82),  wie  zu  anderen  Zeiten  nach  Nagapatnam,  Cudelur,  Madras, 
Palliacatte  (IV  1391).  1734  bestand  auch  zu  Masulipatnam,  welches 
nicht  in  holländischer,  sondern  in  muhammedanischer  Gewalt  war, 
eine  kleine  portugiesische  reformierte  Gemeinde  (IV  305  f.  402). 
Der  Missionär  Geister  in  Cudulur  brachte  1738 — 39  den  portu- 
giesischen Schulknaben  so  viel  von  der  portugiesischen  Sprache  bei 
dafs  sie  die  Bibel  und  religiöse  Bücher  verstanden  (V  734);  1740 
meldet  er  :  *  betreffend  die  Portugiesische  Schule,  so  fahre  ich  fort, 
die  Kinder  die  hohe  oder  reine  Sprache  zu  lehren';  —  'die  Kinder 
nehmen  nun   gantz  gut  zu    in    der  Erlernung  der  reinen  Portugie- 


494  ^*  SCHUCHARDT, 

sischen  Sprache,  ob  es  wohl  nicht  ohne  Schwierigkeiten  hergehet' 
(V  750.  752).  Ein  entsprechender  Fortschritt  wird  1741  konstatiert 
(V  1436);  aber  in  diesem  Jahre  wurde  angeordnet  dafs  in  der 
portugiesischen  Schule  von  Cudelur  die  Knaben  täglich  englisch 
lernen  (V  1427).  Dafs  in  Tirutschinapalli  und  Tanschaur  das  por- 
tugiesische Element  ziemlich  stark  vertreten  war,  entnehmen  wir 
aus  dem  Berichte  des  Missionärs  Schwartz  von  1764  (IX  573  ff.).  In 
Tanschaur  muíste  1765  der  Missionär  Zeglin  die  Kinder  eines  Ham- 
burgers, weil  sie  des  Deutschen  nicht  hinlänglich  mächtig  waren,  auf 
portugiesisch  im  Christentum  unterrichten  (IX  789).  Aber  in  Tiru- 
tschinapalli wurde  1766  eine  neue  Kirche  gebaut  in  der  auch 
englischer  Gottesdienst  gehalten  wurde,  und  so  entstanden  auch 
anderswo  englische  Gemeinden. 

Noch  bis  in  dieses  Jahrhundert  hat  das  Portugiesische  unter 
den  einheimischen  Protestanten  der  Kororaandelküste  fortgedauert, 
wie  uns  die  Fortsetzung  jener  älteren  Missionsberichte  belehrt: 
'Neuere  Geschichte  der  Evangelischen  Missions-Anstalten  zur  Be- 
kehrung der  Heiden  in  Ostindien*.  Erster  Band.  Halle  [1770-—] 
1776  bis  Achter  Band  [1839 — ]i848.  So  meldet  aus  Tran- 
que bar  1806  Missionär  Schreyvogel  dafs  er  dort  viermal  mala- 
barisch  und  siebenmal  portugiesisch  gepredigt  habe  (VI  317) 
und  1822  dafs  er  dort  für  portugiesische  Christen  eine  Abend- 
versammlung eröffnet  habe,  zu  der  sich  in  der  Regel  30  Personen 
einfänden  (VI  1151).  Missionär  Rosen  berichtet  1828  (VII  280) 
dafs  die  portugiesische  Schule  in  Tranquebar  aufgehoben  worden 
sei;  das  Indoportugiesische  werde  nur  von  einem  kleinen  Teile 
der  Küstenbewohner,  vornehmlich  der  südlichen  gesprochen,  „auch 
können  alle  diejenigen,  welche  sich  Portugiesen  nennen,  der  Landes- 
sprachen nicht  entbehren,  die  in  ihren  Districten  gesprochen  werden, 
und  ihre  eigentlichen  Muttersprachen  sind.  So  sprechen  die  wenigen 
Portugiesen,  die  sich  noch  in  Tranquebar  befinden.  Alle  Tamulisch. 
Die  Dänische  Regierung  hielt  es  für  unnütz,  eine  Anstalt  zu  er- 
halten, deren  einziger  Nutzen  das  Fortbestehen  eines  unnöthigen 
platten  Dialects  war.  Doch  hat  der  Gottesdienst  in  demselben 
noch  nicht  aufgehört,  indem  ein  Kirchendiener  Portugiesische,  von 
früheren  Missionarien  zu  diesem  Zwecke  aufgesetzte  Predigten  vor- 
lieset"  In  Bezug  auf  die  nach  langjährigem  Verfall  wieder  auf- 
lebende Tranquebarer  Mission  sagt  Missionär  Cordes  1847  (VIII 
904)  dafs  sie  wie  früher  in  drei  Gemeinden  geteilt  sei,  die  portu- 
giesische und  die  tamulische  Stadt-  und  Landgemeinde.  „Für  die 
Portugiesen  ist  auch  wieder  ein  portugiesischer  Gottesdienst  ein- 
gerichtet, der  vorläufig  vom  Catecheten  des  Freitags  gehalten  wird," 
Nach  einer  privaten  Mitteilung  (1884)  dieses  Herrn,  Missionsseniors 
zu  Leipzig,  der  fast  30  Jahre  in  Tranquebar  gewirkt  hatte,  wurde 
von  einem  seiner  Kollegen  anfangs  noch  portugiesisch  gepredigt, 
während  er  selbst  englisch  predigte;  die  Portugiesengemeinde  ver- 
teilte sich  aber  dann,  einige  verbanden  sich  mit  der  englischen 
Gemeinde,  welche   eben  Cordes   leitete,   die  meisten  aber  mit  der 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.        495 

tamulischen.  Zu  Wepery  (Madras)  predigte  Missionär  Gericke 
1785  bald  portugiesisch,  bald  malabarisch;  der  portugiesische  Gottes- 
dienst wurde  schon  seit  mehreren  Jahren  schwach  besucht  (Ili  1078). 
In  seinem  Tagebuche  von  1803  (VI  206)  findet  sich  dafs  er 
zu  Wepery  nachmittags  portugiesisch  predigte  (die  Vormittags- 
predigten waren  malabarisch)  und  zwei  Erwachsene  taufte,  die 
vom  portugiesischen  Vorleser  Jacob  Johnson  unterrichtet  worden 
waren.  In  der  portugiesischen  Gemeinde  von  Wepery  kommuni- 
zierten damals  am  ersten  Ostertag  67,  in  der  malabarischen  98 
Personen  (VI  207).  Diese  Gemeinde  wird  noch  1825  neben  der 
tamulischen  erwähnt  (VII  15).  181 8  ging  ein  Madraser  Portugiese 
damit  um,  unter  seinen  Landsleuten  eine  portugiesische  Zweig- 
bibelgesellschaft zu  errichten  (VI  912).  Nach  seiner  Ankunft  in 
Madras  181 7  erlernte  Missionär  D.  Schmidt  portugiesisch,  da  es 
den  Katholiken,  auf  die  er  es  zunächst  abgesehen  hatte,  „bekannter 
und  geläufiger  war,  als  das  Tamulische"  (VII  941)  und  ebenso  1823 
Missionär  Hoole  zu  Madras,  „da  die  sogenannten  Portugiesen  in 
dieser  Gegend  des  Englischen  nur  wenig  mächtig  sind"  (VII  470). 
In  S.  Thome  (Madras)  war  schon  früher  portugiesisch  gepredigt 
worden  (z.  B.  1797  —  V  583.  601);  1825  wurde  dort  der  portu- 
giesische Gottesdienst  neu  eingerichtet  (VII  533).  Über  den  por- 
tugiesischen Gottesdienst  zuPaliacatta,  im  äufsersten  Süden,  sehe 
man  z.  B.  UI  77  (1781).  1078  (1785).  IV  178  (1788).  938  f.  (1794). 
V  181  (1796).  Noch  1803  bestand  da  neben  der  holländischen  und 
der  malabarischen  Gemeinde  die  portugiesische;  beim  ersten  mala- 
barischen Gottesdienst  taufte  Gericke  8,  beim  portugiesischen  11 
Kinder  (VI  207).  Von  der  portugiesischen  Gemeinde  zu  Naga- 
patnam  ist  Ende  des  vorigen  Jahrh.  oft  die  Rede,  so  IV  337  ff. 
347  f.  439  f.  V  158.  427.  719.  1016;  daselbst  1803  und  1804 
von  der  Taufe  portugiesischer  Kinder  (VI  213).  1822  gab  es 
unter  den  dortigen  Protestanten  160  Portugiesen  neben  50  Holländern 
und  50  Tamulen  (VI  1146;  vgl.  VII  395).  In  und  um  Tiru- 
tschinapalli  lebten  1797  von  christlichen  Familien  38  malabarische, 
17  portugiesische;  im  Lande  zerstreut  14  jener,  15  dieser  (V  635). 
In  Tirutschinapalli  zählte  1802  und  1803  die  portugiesische  Ge- 
meinde 77,  95,  die  malabarische  205,  272  Personen  (VI  225.  231), 
jene  1805  87,  diese  257  (VI  347).  Von  portugiesischem  Gottes- 
dienst ist  für  dort  ausdrücklich  die  Rede  (VI  22^;  vgl.  VIII  82). 
In  Sadrás  wurde  portugiesisch  gepredigt  (IV  441.  941  von  d.  j. 
1791  und  1794)  und  gab  sich  1799  der  Vorleser  van  Driel  viel  Mühe 
mit  den  Heiden  „sie  in  der  gemeinen  Indianisch-Portugiesischen 
Sprache  in  der  christlichen  Lehre  zu  unterrichten"  (V719).  1803  sang 
und  betete  Missionär  Rottler  mit  den  dortigen  Protestanten  in  portu- 
giesischer Sprache  (VI  155);  hielt  ein  ander  Mal  vor  der  kleinen 
Gemeinde  einen  portugiesischen  Vortrag  —  in  der  Schule  wurden 
nur  9  Kinder  in  der  holländischen  und  portugiesischen  Sprache 
unterrichtet  (VI  278).  In  Cu  del  ur  wurden  1781  zwei  Personen  im 
Portugiesischen  zum  Abendmahl   vorbereitet  die  das  Portugiesische 


49^  H.  SCHUCHARDT, 

besser  verstanden  als  das  Englische  und  Malabarische  (III  71);  da- 
selbst empfingen  1794  10  Portugiesen,  13  Engländer  und  22  Mala- 
baren  das  Abendmahl  (IV  938)  und  wurden  1823  und  1824  getauft 
10,  getraut  6,  beerdigt  13,  kommuniziert  41  Portugiesen,  26,  10, 
19,  211  Tamulen  (VII  90). 

Diese  protestantischen  Missionen  der  Koromandelküste,  vor- 
nehmlich die  von  Tranquebiir,  haben  nun  eine  nicht  unbeträcht- 
liche portugiesische  Litteratur,  vorwiegend  religiösen  Inhalts,  hervor- 
gebracht, auf  welche  man  bald  in  Portugal  aufmerksam  wurde  (*a 
Companhia  da  India  Oriental  [die  dänische]  faz  seu  commercio 
com  aquelles  Povos  da  Costa  de  Choromandel  na  lingua  Portugueza, 
para  o  que  nao  sómente  os  Dinamarquezes  a  aprendem  a  falar, 
mas  fazem  imprimir  nella  livros  etc.'  portugiesische  Zeitungen  vom 
25.  August  1729  Ber.  IV  893),  über  die  man  aber  dort  neuerdings 
nicht  genügend  unterrichtet  sein  dürfte.  Die  Holländer  von  Batavia 
waren  mit  dem  Drucke  portugiesischer  Bücher  vorangegangen; 
dort  waren  erschienen  1668  "A  differença  da  Christandade"  (von 
Joam  Ferreira  d'Almeida),  1693  "O  Novo  Testamento",  1703  "Os 
Psalmos  de  David  e  Liturgia."  Allerdings  war  schon  im  Jahre 
1666  eine  handschriftliche  Übersetzung  des  A.  T.  von  Friedrich 
Frontenius,  der  erst  zu  Nagapatnam,  dann  zu  Palleacatta  Geist- 
licher war,  von  dem  letzteren  nach  dem  ersteren  Orte  gesandt 
worden  und  wurde  hier  aufbewahrt;  aber  sie  blieb  ungedruckt  (III 573). 
Die  erste  aus  der  Missionspresse  von  Tranquebar  hervorgegangene 
Schrift  ist  "A  Ordem  da  Salvaçam  ou  a  Doutrina  ChristSa"  17 12 
in  Duodez;  es  folgten  innerhalb  dieses  und  des  folgenden  Jahr- 
zehntes eine  Menge  von  Erbauungsbüchern,  zum  Teil  öfter  auf- 
gelegt, auch  die  Übersetzung  der  fünf  Bücher  Moses  und  der 
Psalmen.  Ferner  ABC-bücher  (1712,  171 5,  1717  „für  die  Schulen 
auf  englischen  Plätzen")  und  eine  portugiesische  Grammatik  in  vier 
Teilen  von  Dal  (1725 — 1731).*  Über  diese  litterarischen  Arbeiten 
wird  an  verschiedenen  Stellen  berichtet;  es  finden  sich  auch  Verzeich- 
nisse davon  (so  besonders  III  908  f.).  Manches  blieb  handschriftlich, 
so  ein  Lexikon  (I  334).  Welches  die  letzten  Drucke  dieser  Art 
waren,  vermag  ich  nicht  zu  sagen.  Durch  die  Güte  des  Herrn 
IL  Cordes  besitze  ich  :  "  O  Catechismo  menor  Para  o  uso  da  Escola 
Portugueza,  Trangambar,  na  Officina  da  Real  MissaÖ  de  Dina- 
marca.  Anno  de  1792"  —  "Imitaçam  de  Christo  .  .  .  Quarta  im- 
pressaô.  Trangambar  ...  1798"  —  ** Psalmodia  Evangelica,  ou 
Livro  de  Cantigas  espirituaes  .  .  .  Settima  ImpressaÖ.  Trangambar  .  ,  . 
1821"  —  "O  Livro  da  Oraçaô  commum  .  .  ,  em  Vepery,  a  Officina 
da  MissaÔ  Ingleza.  Anno  de  1800."  —  ein  Gebetbuch  dessen 
Titelblatt   fehlt  (obwohl  es  sich  als  "livrinho  de  oraçoens"  bezeich- 


'  Der  erste  Teil  (den  ich  nur  in  der  zweiten  Auflage  von  1733  kenne) 
enthält  die  "conjugaçoens",  der  zweite  (1726)  die  "prosodia  ou  accentuaçam", 
der  dritte  (2.  Aufl.  1732)  "adagios",  der  vierte  (1731)  ein  portugiesisch-mala- 
barisches  Vokabular. 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         497 

net,  umfafst  es  doch  250  Seiten,  mit  einem  "Apéndice  de  oraçoens 
para  doentes"  von  16  Seiten).  Klassisches  Portugiesisch  konnte  hier 
wegen  der  fremden  Herkunft  der  Verfasser  ^  —  nur  die  "  Im.  d. 
Chr."  ist  Neudruck  der  Übersetzung  des  Diogo  Vazcarrilho  —  und 
sollte  auch  aus  Rücksicht  auf  die  Fassungsgabe  der  Einheimischen 
nicht  geleistet  werden.  Wenn  die  Metrik  der  geistlichen  Gesänge 
ganz  germanisch  ist,  so  geschieht  das  mit  vollem  Bewufstsein,  wie 
schon  der  Missionsbericht  von  1736  (IV  942  Anm)  ausführt:  "Der 
Poetischen  Freyheit,  was  die  Elisionen  und  Contractionen  betrifft, 
bedienen  wir  uns  nicht:  weil  solches  unsern  Portugiesen,  deren 
Indianische  Sprache  ohne  dis  sehr  arm  an  Worten  ist,  zu  unver- 
ständlich fallen  würde"  (also  Detis,  ceOy  meu  zweisilbig,  aber  pay  y  ets, 
souy  foy  einsilbig).     Vgl.  z.  B.  Psalmodia  S.  66  N.  66  V.  4  und  6: 

Pelo  [s.  die  Anm.]  este  meya 

Que  de  Deus  veyo  ; 

Novo  faze  me 

Per  ti  convertido^ 

Outra  vez  nascido. 

Servirei  so^te, 

Dá  que  em  mi  resplandeça^ 

A  divina  natureza. 

Per  ti  chamo  eu, 

Deus  Pay  [hier  ausnahmsweise  zweisilbig]  meu^ 

Per  ti  fiiho  sou, 

Hüa  verdadeira 

Vara  da  videira, 

E  Ihe  fruito  dou 

Per  ti  vivo  piamente 

Tetnperada  santamente. 

Gelegentlich  mochten  aber  doch  Aufzeichnungen  auch  im  Indo- 
portugiesischen gemacht  werden;  so  verlangt  1727  der  Katechet 
Joam  de  Costa  Muttu  unter  verschiedenen  portugiesischen  Büchern 
auch  "ein  Vocabularium,  darin  die  hohen  Wörter  durch  gemeine 
erkläret  werden"  (III  37).      Und     später   begann   Missionär   Kier- 


*  Eine  mit  gleicher  Gelegenheit  mir  zugekommene,  nicht  vor  1837  ab- 
gefafste  Handschrift,  welche  zum  Gebrauch  des  Katecheten  {catéchiste)  oder 
Vorlesers  bestimmt  war,  verrät  sich  durch  einige  Fehler  deutlich  als  von  einem 
Indoportugiesen  herrührend,  z.  'ñ.\  em  o  ceos  —  por  o  Senhorià — del  Rainha 
—  tua  immenso  misericordia  —  Deus  tenho  (für  tenha)  —  eu  exhorta  —  tu 
quere  (für  queir  as)  —  elles  pode  —  a  os  todos  paganos  —  na  toda  terra  — 
pelo  elles  (fur  por  elles),  —  Ganz  frei  von  kreolischen  Einflüssen  zeigen  sich 
allerdings  auch  die  genannten  Druckschriften  nicht;  so  findet  sich  häufig  en- 
tonces  neben  entäo.  In  jenem  nicht  blofs  einen  Hespanholismus,  sondern 
eine  alt-volkstümliche  Form  zu  sehen,  dazu  wurde  ich  Litbl.  1883,  Sp.  280 
durch  das  brasil,  intäoce  und  das  indoport,  antos  veranlafst.  Dies  ist  durch 
die  von  J.  Leite  de  Vasconcellos  Dial,  beirôes  II  9,  Dial,  interamn.  Vili  15 
gegebenen  Anführungen  (auch  antoces  zu  Sendim)  bestätigt  worden. 

ZeitMhz.  f.  rom.  Phil.  XUI.  32 


498  H.  SCHUCHARDT, 

nander  eine  katechetische  Erklärung  zu  einem  religiösen  Buche  in 
reinem  Portugiesisch  zu  schreiben  und  zugleich,  mit  Beihûlfe  des 
Missionärs  Geister,  "die  hiesige  gebrochene  Sprache  daneben  zu 
setzen"  (1740  —  V  543  f.). 

Alle  diese  litterarischen  Bemühungen  scheinen  aber  doch  in 
religiöser  Beziehung  keinen  rechten  Erfolg  gehabt  zu  haben;  das 
wäre  nur  möglich  gewesen,  wenn  das- Hochportugiesische  sich  bis 
zu  einem  gewissen  Grade  gefestigt  hätte,  traditionell  geworden  wäre. 
Schreyvogel  schreibt  1806  (N.  G.  VI  318):  "Die  Bibel  und  andere 
erbauliche  Schriften  sind  ins  Hochportugiesische  übersetzt;  und  der 
Unterschied  zwischen  diesem  und  dem  gemeinen,  hier  zu  Lande 
üblichen  Portugiesischen  ist  sehr  grofs.  Daher  der  gemeine  Mann 
jenes  nur  mit  vieler  Anstrengung,  und  doch  nicht  durchgängig  ver- 
stehen kann.  Mit  den  Kindern  mufs  man  daher,  wenn  man 
die  Bibel  mit  ihnen  liest,  einen  jeden  Vers  genau  durchgehen, 
und  ihnen  sagen,  was  er  auf  gemein  Portugiesisch  heifst"  (vgl. 
oben  S.  492).  Die  unbefriedigenden  Erfahrungen  welche  in  dieser 
Hinsicht  die  Missionäre  der  Koromandelküste  machten,  scheinen 
nicht  ohne  Einflufs  auf  die  der  Wesleyanischen  Sekte  angehörigen 
von  Ceylon  gewesen  zu  sein,  welche  mindestens  schon  seit  70  Jahren 
sich  des  Indoportugiesischen  als  Kirchensprache  bedienen.  War 
durch  die  lebhafte  Missionsthätigkeit  der  protestantischen  Engländer 
das  Indoportugiesische  gerade  im  Munde  der  Protestanten  gefährdet, 
so  konnte  das  daz wischengeschobene  Hochportugiesische  ihm  hier 
nicht  als  Schild  dienen,  sondern  seinen  Niedergang  nur  beschleunigen. 
Bei  den  Katholiken  des  Festlandes  hat  sich  das  Indoportugiesische 
wohl  mit  gröfserer  Zähigkeit  gehalten,  solange  nämlich  die  Begriffe 
„portugiesisch"  und  „katholisch"  sich  zum  gröisten  Teil  deckten  (noch 
1814  konnte  in  der  'Quarterly  Review'  die  Behauptung  gethan 
werden  :  '  if  in  the  eventual  triumph  of  Christianity  in  India  a  Romish 
Church  should  be  formed,  Portuguese  will  be  the  language  of  that 
church  wherever  it  extends'  Long  in  der  unten  angeführten  Abh. 
S.  ICO);  aber  da  der  englische  Einflufs  in  seiner  Übermacht  ohne 
Weiteres  die  romanische  Sprache  zurückdrängte  und  so  mittelbar 
wiederum  das  ältere  christliche  Bekenntnis  bedrohte,  hat  man  katho- 
lischer Seits  jene  innige  Verbindung  mit  dem  Portugiesischen  auf- 
gegeben, es  wirken  nun  in  Indien  zahlreiche  katholische  Missionäre 
die  von  Haus  englischer  Zunge  sind  oder  sich  doch  derselben  in 
Predigt  und  Schule  bedienen;  so  vor  Allem  die  irischen  Welt- 
priester in  der  Erzdiöcese  Madras.  Dies  leistet  dem  Absterben 
des  Indoportugiesischen  wesentlichen  Vorschub.  —  Über  die  katho- 
lischen Portugiesen  lesen  wir  in  den  Berichten  mancherlei,  begreif- 
licherweise nicht  ganz  unparteiische  Bemerkungen.  Die  kirchlichen 
Anstalten  befänden  sich,  nachdem  während  zweier  Jahrhunderte 
sehr  viel  geschehen  wäre,  nun  (zu  Anfang  des  18.  Jahrhunderts)  in 
einem  elenden  Zustande.  Die  portugiesischen  Priester  erlernten  die 
Landessprachen  nicht,  sie  predigten  nur  sehr  selten,  an  hohen  Fest- 
tagen  und   dann   immer    portugiesisch;    die   farbigen    Priester    be- 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DBS  KREOUSCHEN  ROMANISCH.         499 

schränkten  sich  ganz  aufs  Messelesen.     Manche  Plätze  wären  ganz 
von  Priestern  entblöfst  (I  198.  Ò10  ÍF.  II  355). 

Für  die  Ermittelung  der  besonderen  Färbung  welche  dieses 
südöstliche  Indoportugiesische  tragen  mochte,  bieten  die  'Berichte' 
kaum  Etwas.  Gelegentlich  wird  ein  und  das  andere  Sätzchen  an- 
geführt, so  :  muitos  Christoens^  mos  poucos  Chrisioens  por  cee,  „es  sind 
viele  Christen,  aber  es  werden  wenig  in  den  Himmel  kommen"  (1727 
—  Ill,  25.  Cont.,  79);  minhe  Deus  y  mtnhe  doce  Chris  io,  eu  lo  morrei  tern 
misericordia  de  mi  peccador  (1755  —  VII  1725);  tudo  tem  vaidade  do 
mundo  (1767  —  IX  1643),  „Alles  ist  vergänglich  in  der  Welt".  Der 
Missionär  Dal  sagt  (II  1002),  das  Indoportugiesische  sei  „nicht  allein 
lingua  corrupta,  sondern  auch  defectiva";  die  Kinder  wüfsten  eine 
Menge  portugiesischer  Wörter  nicht,  wie  cotovelo,  ventas.  Von  den 
einzelnen  vorkommenden  indoportugiesischen  Wörter  weisen  die 
europäischer  Herkunft  meistens  keine  wesentliche  Lautveränderung 
auf,  so  medide,  panelet  poyal  yi  (35).  (37).  (38);  ^^  quariely  oder  wie  sie 
hier  sprechen,  corieV\  „Besoldung"  III,  25.  Cont.,  164.  Aber  im  Munde 
der  Deutschen  mochten  die  von  ihnen  angenommenen  mancherlei 
Entstellung  erleiden,  vgl.  somprair  I  130.  131  (bei  Holländern  und 
Engländern,  somerera,  samhreeU  summerhead]  s.  Hobson-Jobson).  Viel- 
leicht gehört  auch  schamprade^  ein  sehr  gewöhnliches,  „aus  Braun- 
schweiger Mumme  gemachtes  Getränk"  I  123  {^^Schamrade^  so  von 
Braunschweigischer  Mumme  gemacht"  George  Meister,  *Der  Orien- 
talisch-Indianische Kunst-  und  Lust-Gärtner  '  Dresden  1692  S.  254) 
hierher  (von  malaiisch  tjampur^  „gemischt"?).  Das  Indo-englische  ge- 
währt zahlreichere  Beispiele  für  die  Umgestaltung  portugiesischer 
Wörter;  die  Ber.  selbst  bemerken  z.  B.  dafs  die  Engländer  ihr 
genioes  und  die  Holländer  ihr  geniiven  aus  dem  port,  gentios  ent- 
lehnt haben  (111  1026.  VI  (33)).  Ausdrücke  welche  aus  den  ein- 
heimischen Sprachen  stammen,  begegnen  uns  natürlich  häufig.  Die- 
selben werden  nicht  immer  richtig  erkannt  III  440  heifst  es  dafs, 
weil  aus  dem  Kallu  oder  Palmensaft  auch  Essig  gemacht  werde, 
deshalb  ihn  vielleicht  die  Holländer  und  Dänen  sure  nennen;  doch 
wird  gleich  hinzugefügt  dafs  auch  die  Portugiesen  ihn  sur  a  nennen, 
und  es  ist  in  der  That  ein  indisches  Wort  Túseos,  aus  tudescos 
verderbt,  war  ein  Schimpfwort  für  die  deutschen  Missionäre  nach 
VII  II 18.  1487  Anm.;  es  fände  dabei  Anklang  an  ein  tamulisches 
Wort  statt  welches  „Schande"  bedeute,  und  die  gemeinen  Leute 
dächten  daher,  Tuscu  Wedam,  „deutsche  Religion"  (auch  VI  682) 
sei  so  viel  als  „Schandlehre".  Die  Umformung  mochte  durch  dän. 
iydsk  angebahnt  worden  sein  (s.  HI,  25.  Cont.,  65  Anm.)  und  im  port. 
iosco  einen   gewissen  Halt  gefunden  haben.* 

Was  die  Ausbreitung  des  portugiesischen  Elementes   in  Ben- 


^  Vgl.  tosto  und  todesco  in  der  römischen  Mundart,  von  denen  jedes 
auch  in  der  eigentlichen  Bedeutung  des  anderen  gebraucht  wird:  todesco^ 
„hartnäckig",  „frech",  tosto  „deutsch"  (z.  B.  Belli  I  366  ;  vgl.  Adone  Finardi, 
Li  Maritozzi  II  14:  E  tosti  tosti  come  li  Todeschi), 

3Í* 


500  H.  SCHÜCHARDT, 

galen  anlangt,  so  enthält  der  Aufsatz  des  Rev.  J.  Long  *The  Por- 
tuguese in  North  India'  (Calcutta  Review  Vol.  V  June  1846  S.  243 — 
292  =  Selection  from  the  C.  R.  August  1881  S.  64 — 113)  sehr  viel 
wichtiges,  doch  nicht  hinlänglich  geordnetes  Material.     Obwohl  die 
Portugiesen  in  Bengalen  nie   eine   regelrechte  Herrschaft   ausgeübt 
haben,  so  spielten  sie  doch  dort  längere  Zeit  hindurch  eine  grofse 
Rolle.     Sie  setzten  sich  an  verschiedenen  Punkten  im  Gebiete  des 
unteren  Ganges  fest,    wo  zu  Ende   des   17.  Jahrb.  das  Christentum 
2 1  <x>o  in  elf  Kirchspiele  geteilte  Anhänger  zählte  (Carreri).     Bald 
nach   der  Mitte  des  18.  Jahrb.  würde   es,  Georgi   zufolge,  in  ganz 
Bengalen  geblüht  haben,  doch  meint  Long,   es  hätte   da  nie  mehr 
als    25000    portugiesische   Christen    gegeben.      Eine    der    ältesten 
Niederlassungen  der  Portugiesen  war  in  Hü  gli,  wohin  sie  zur  Zeit 
Akbars  des  Grofsen  (1556 — 1605)  kamen;  es  wird  als  eine  portu- 
giesische Kolonie    beschrieben ,   um  die  Mitte   des  1 7.  Jahrb.  hatte 
es  8000  Christen    (Bernier),    1632    bei    der  Belagerung   durch    die 
Muhammedaner  waren  10  ODO  Portugiesen  gefallen.     Noch  30  Jahre 
bevor   Long  schrieb,   sprach   man   zu   Hügli   mit   der  Dienerschaft 
portugiesisch.     Der    älteste    christliche    Bau    in    Bengalen    war  die 
Kirche  von  Bändel  am  Hügli  (1599),  und  hier  scheint  das  Christen- 
tum besonders  festen  Fufs  gefafst  zu  haben,  zu  Longs  Zeit  geschah 
der  Gottesdienst  noch  in  portugiesischer  Sprache  (S.  10Ò).    Das  An- 
nuario von  1884  verzeichnet  im  Bezirk  von  Hügli  fürChinsurah  15,  für 
Bändel  25  katholische  Seelen,  mit  dem  Bemerken  dafs  die  Christen 
den  letzteren  Ort  in  Folge  von  Epidemieen  verlassen  hätten.     Die 
Anfange  Calcuttas  weisen  schon  portugiesische  Ansiedler  auf,  die 
sich  rasch  vermehrten.      17 14   bemerkte  Rev.  Biercliffe  in  Calcutta 
dafs  die  Portugiesen  ihre  Religion  nicht  durch  Schulen  verbreitet  hätten, 
sondern  durch  Erziehung  ihrer  jungen  Sklaven  in  derselben  (s.  oben 
S.  482).    Die  protestantische  Mission,  welche  mit  Kiernander  1758  in 
Calcutta  begann,  beschäftigte  sich  angelegentlich  mit  den  dortigen 
Portugiesen  ;  er  predigte  zweimal  sonntäglich  in  ihrer  Sprache,  und 
verteilte   portugiesische  Traktate  unter  sie,   die  er  aus  Tranquebar 
hatte  kommen  lassen.     Kiernander  berichtet  von  1761  (Ber.  IX  484) 
dafs   die    1 3  Kinder  und    11   erwachsenen   Heiden    die   er   getauft 
habe,  alle  in  der  portugiesischen  Sprache  unterrichtet  worden  seien, 
welche    zu   Calcutta  „eine   fast  allgemeine  Sprache**    geworden  sei, 
deren    er   sich   statt    aller   der    andern   bedienen    könne.      IX  489 
schildert   er   diese   protestantisch-portugiesische   Gemeinde   als   aus 
Bengalen  ^   Hindustanern ,  Warugern,    Peguanern,   Malaien  u.  s.  w. 


*  Ber.  IX  1245.  Ï  247  (1766)  wird  von  einem  bengalischen  Mädchen  erzählt 
das  etwas  portugiesisch  verstand,  weil  sie  in  europäischen  Häusern  in  Ben- 
galen gewesen  ;  sie  habe  einmal  gerufen  :  Padre,  vi,  „Priester,  komm  !"  Aber 
VI  1795  (1743)  heifst  es  von  einer  Sklavin  dafs  sie  weil  sie  aus  Bengalen  war, 
weder  recht  portugiesisch  noch  malabansch  verstand.  IV  1631  (1737)  wird 
von  den  Bengalen  welche  als  Sklaven  nach  dem  Süden  kommen,  gesagt  dafs 
sie  erst  hier  etwas  gebrochen  portugiesisch  und  nach  und  nach  auch  malaba- 
risch  lernen. 


ßETTRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         5OI 

zusammengesetzt,  „welche  alle  so  viel  von  der  Portugiesischen  Sprache 
verstehen,  dafs  sie  den  Unterricht  in  derselben  mit  Nutzen  hören 
können."  Ausführlicher  wird  dieser  Punkt  IX  978  f.  (1765)  besprochen. 
Kiernander  braucht  längere  Zeit  um  die  bengalischen  Heiden  zum 
Christentum  vorzubereiten,  weil  diese  Vorbereitung  in  portugiesischer 
Sprache  geschieht,  aber  er  hält  es  für  das  Bequemste  und  Vorteil- 
hafteste dafs  alle  diese  eine  Sprache  verstehen,  in  der  ihnen  ge- 
predigt werden  kann.  „Die  Portugiesische  Sprache",  sagt  er,  „ist  nach 
dem  hiesigen  Landes-Dialect  leichte  von  allen  den  verschiedenen 
hiesigen  Nationen  zu  fassen  und  wird  als  eine  Generalsprache  allent- 
halben in  diesen  Landen  gebraucht;  und  man  findet  unter  allen  hiesi- 
gen Nationen  viele,  die  sie  wohl  verstehen  und  fertig  genug  reden." 
Das  Englische  gewinnt  aber  doch  wenn  auch  langsam  an  Platz.  Da 
Kiemander  auch  in  seiner  portugiesischen  Gemeinde  Verschiedene 
findet  die  englisch  verstehen,  und  in  der  Schule  alle  Kinder  im  Engli- 
schen unterrichtet  werden,  so  setzt  er  1766  an  die  Stelle  der  wegen  der 
deutschen  Soldaten  deutsch  gehaltenen  Vormittagspredigt  (die  Nach- 
mittagspredigt war  und  blieb  portugiesisch)  eine  englische  (ÌX  1478). 
1767  waren  in  der  englischen  Gemeinde  50,  in  der  portugie- 
sischen 34  Kommunikanten  (IX  1797);  1774  dort  90,  hier  75 
(N.  G.  II  182)  und  1782  dort  149,  hier  109  (III  450).  Aller- 
dings bekam  die  evangelische  Mission  von  Calcutta  fortwährenden 
Zuwachs  nicht  nur  seitens  der  Katholiken,  sondern  auch  seitens 
der  Bengalen  und  Muhammedaner.  Diese  lernen  die  portugiesische 
Sprache  weil  sie  ihnen  am  leichtesten  ist;  auch  fehlt  es  ihnen  an 
Missionären  die  bengalisch  können.  Indessen  macht  sich  nicht  nur 
unter  den  Bengalen,  sondern  unter  den  Portugiesen  selbst  eine  ge- 
wisse Neigung  geltend  englisch  zu  lernen;  manche  der  letzteren 
verstehen  es  in  der  That  besser  als  portugiesisch.  Die  Portugiesen 
von  Calcutta  haben  nämlich  keine  eigenen  Schulen  und  schicken 
ihre  Kinder  in  die  englischen.  Auch  pflegen  verschiedene  von 
denen  die  früher  zur  portugiesischen  Gemeinde  gehörten,  lieber 
dem  englischen  Gottesdienste  beizuwohnen  und  werden  alsdann 
der  englischen  Gemeinde  zugezählt.  Die  Notwendigkeit  der.  por- 
tugiesischen Predigt  besteht  wegen  der  Alten,  wegen  der  Armen 
und  wegen  der  Katholischen,  unter  denen  sich  freilich  auch  solche 
finden  denen  das  Portugiesische  weniger  geläufig  ist  als  das  Englische 
(N.  G.  III  170  vom  J.  1780  und  III  451  vom  J.  1782).  1783  wurden 
von  17  getauften  Heiden  und  Muhammedanern  nur  einer  in  der 
englischen,  die  andern  in  der  portugiesischen  Sprache  unterrichtet 
(III  1098  f.).  Noch  1806  berichtet  der  Missionär  D.  Brown  Günstiges 
über  die  Befestigung  des  Protestantismus  unter  dem  portugiesischen 
Element.  Die  portugiesischen  katholischen  Geistlichen  scheinen  aber 
—  die  Katholiken  selbst  klagten  darüber  (so  der  *  Bengal  Catholic 
Herald'  von  1841)  —  die  Interessen  ihrer  Kirche  schlecht  gewahrt  zu 
haben.  Hier  wie  anderswo  wurde  insbesondere  die  Anschuldigung 
gegen  sie  erhoben  dafs  sie  meistens  nur  portugiesisch  verstünden; 
so  sagt  das  'Calcutta  Journal'  von  1823:   *very  few  of  them   take 


502  H.  SCHUCHARDT, 

the  least  pains  to  acquire  any  of  the  languages,  English  or  Native, 
generally  understood  or  spoken  in  Calcutta'.  i8ii  bediente  man 
sich  des  Portugiesischen  noch  in  allen  katholischen  Kirchen;  das 
änderte  sich  mit  der  Ankunft  des  apostolischen  Vikars  St  Leger. 
Im  Februar  1823  wurde  die  erste  englische  Predigt  in  einer  por- 
tugiesischen, d.  i.  katholischen  Kirche  gehalten.  Heutzutage  gilt 
der  Ausdruck  „Portugiese"  —  man  vergesse  nicht  dafs  es  sich  um 
Indier  und  Mischlinge  handelt  (von  den  5000  dort  wohnenden, 
sagt  Long,  seien  vielleicht  nur  10  echte  Portugiesen)  —  in  Calcutta 
durchaus  nicht  für  einen  Schmeichelnamen;  Long  führt  Jacque- 
monts  Äufserung  über  sie  an  :  *  there  is  in  the  figure  of  this  dege- 
nerate race  an  expression  of  revolting  baseness.'  Long  erwähnt 
noch  Baranagar  (bei  Calcutta)  als  eine  frühere  portugiesische 
Niederlassung,  portugiesische  Kirchen  zu  Chandernagor  (1795)1 
Serampore  (1783),  Dum-Dum,  wo  1823  die  Priester  kein  eng- 
lisch verstanden  und  nur  Messe  lasen.  Um  von  den  Sunder- 
bunds  zu  schweigen,  wo  im  17.  Jahrh.  die  von  überall  her  zu- 
sammengeströmten portugiesischen  Flibustiere  hausten,  so  bildete 
Dacca  den  Mittelpunkt  eines  weiteren  portugiesischen  Kulturkreises, 
des  einzigen  in  welchem  das  Patriarchat  von  Goa  seine  Angehö- 
rigen noch  heute  nach  Tausenden  zählt  In  Dacca  selbst  liefsen 
sich  die  Portugiesen  zur  Zeit  Akbars,  etwas  später  als  in  Hügli 
nieder.  In  dem  nicht  weit  davon  entfernten  Feringy  Bazaar, 
dessen  Name  an  sie  erinnert,  im  Jahre  1666.  In  Seripur  (südlich 
von  Sonergang)  schon  um  die  Mitte  des  16.  Jahrh.;  nach  Fitch 
(1586)  hatten  sie  allein  die  Macht  in  dieser  Gegend.  Portugiesi- 
sche Kirchen  erwähnt  Long  zu  Housanabad,  wo  von  18 18 — 
1837  über  zweitausend,  und  zu  Bhowal,  wo  von  1801  — 1837 
über  dreitausend  Personen  getauft  worden  seien;  das  Annuario 
führt  nur  die  erstere  auf.  Nachkommen  von  den  portugiesischen 
Soldaten  des  Nabobs  von  Dacca,  gegen  sechzig  an  der  Zahl,  fand 
Mc  Cosh  in  Assam:  in  Allem  fast  den  Einheimischen  ähnlich  ge- 
worden, obwohl  sie  sich  als  Katholiken  bekennen  (über  die  Sprache 
ist  Nichts  gesagt).  Zu  ziemlich  demselben  Grade  war  der  Assi- 
milation sprozefs  bei  den  Christen  von  No  a  c  ally  gediehen,  wie  sie 
Plowden  1821  beschreibt;  sie  waren  Nachkommen  der  Portugiesen 
welche  hundert  Jahre [?]  vorher  sich  in  Chittagong  niedergelassen 
hatten.  Herr  J.  Beames  schrieb  mir  1884  (aus  Chinsurah)  dafs  die 
Portugiesen  von  Chittagong,  welche  er  mit  Recht  von  den  Seeräubern 
des  16.  Jahrh.  ableitet,  sich  mit  den  Mags,  einem  birmanischen 
Stamme  vermischt  hätten,  und  sehr  ausgeprägt  mongolische  Ge- 
sichtszüge besäfsen;  sie  sprächen  meistens  ein  verdorbenes  Ben- 
galisch, nur  wenige  verstünden  englisch  zu  sprechen,  noch  weniger 
portugiesisch.  —  Über  dieses  Küstengebiet  hinaus  hat  sich  in  ge- 
schlosseneren Massen  das  portugiesische  Element  und  somit  auch 
das  Indoportugiesische  wohl  kaum  erstreckt,  obwohl  ja  selbst  in 
Lahore  und  Agra  schon  vor  Jahrhunderten  Versuche  gemacht 
wurden  das  Christentum  einzubürgern;  nur  von  Tir  hü t  (Div.  Patna) 


RBITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         5O3 

bemerkt  Long  dafs  sich  zahlreiche  Portugiesen  daselbst  befinden, 
meist  als  Sekretäre  der  Indigopflanzer;  einen  Ort  hätten  sie  gänz- 
lich inne,  Karanitola. 

So  wenig  wie  aus  dem  Nordosten  des  britischen  Indiens,  aus 
Bengalen,  habe  ich  aus  seinem  Nordwesten,  der  Präsidentschaft 
Bombay  eingehende  Mitteilungen  über  das  Indoportugiesische  mir 
zu  verschaffen  vermocht,  obwohl  es  hier  —  das  läfst  sich  schon 
aus  der  oben  (S.  487  ff.)  gegebenen  Kirchen-  und  Schulstatistik  ver- 
muten —  fester  wurzelt  als  dort.  Ich  hatte  Kreol.  St.  III  3  be- 
sonders mit  Bezug  auf  J.  Vinsons  Angabe  dafs  das  Indoportugie- 
sische auf  dravidischem  Boden  gesprochen  werde,  sein  Dasein  auch 
in  Bombay,  Bassein,  Thaná  nachgewiesen.  O  14  bestätigt 
dies  nur,  indem  er  die  Orte  „Caraxi,  Baçaim,  Chaul,  Puna, 
Salcete,  Tana,  Mahim  e  Bandura  (suburbios  de  Bombaim)" 
anführt,  leider  ohne  im  Stande  zu  sein  Weiteres  hinzuzufügen.  Ich 
habe  Gründe  dafür  Baçaim  für  das  stärkste  Bollwerk  des  Indopor- 
tugiesischen in  jenen  Gegenden  zu  halten.  Wie  mir  Herr  Dr.  N. 
Chattopâdhyâya  1883  mitteilte,  hatte  er  kurz  vorher  in  Bombay  einen 
katholischen  Indoportugiesen  Namens  Philip  zum  Diener  gehabt, 
der  sich  eines  in  einer  eigentümlichen  Mischsprache  abgefafsten 
Mefsbuches  bediente.  Mein  Gewährsmann  glaubte  darin  neben 
dem  portugiesischen  als  zweites  Element  das  indo-arische  zu  finden. 
Ich  vermute,  das  wird  auf  irgend  einem  Irrtum  beruhen,  vielleicht 
war  es  ein  protestantisches  Gebet-  oder  Liederbuch  von  Ceylon. 
Ein  solches  ist  gewifs  auch  das  Büchlein  gewesen  von  dem  mir 
1883  S.  Hw.  der  Erzbischof  Leonardo  di  S.  Luigi,  apost.  Vikar  von 
Verapoly,  gesagt  hatte,  er  hätte  es  vor  dreifsig  Jahren  gesehen; 
auf  weitere  Anfrage  meinerseits  ergab  sich  dann  dafs  es  von  einem 
protestantischen  Geistlichen  herrührte,  „der  es  sich  wohl  von  einem 
Indoportugiesen  übersetzen  liefs." 

Ich  spreche  absichtlich  von  den  portugiesischen  Besitzungen 
zuletzt.  Man  hat  in  Abrede  gestellt  dafs  in  denselben  das  Indo- 
portugiesische als  gewöhnliche  Verkehrssprache  vorkomme.  In  dem 
zweibändigen  Werke  von  A.  Lopes  Mendes  "A  India  portugueza" 
Lisboa  1886  habe  ich  in  der  That  nicht  den  geringsten  Hinweis 
auf  dasselbe  gefunden.  Allein  was  Diu  betrifft,  so  dürften  die 
Proben  welche  mir  von  dort  mitgeteilt  worden  sind  und  die  ich 
Kreol.  St.  III  =  Sitzungsber.  d.  Wien.  Ak.  Phil.-hist.  Kl.  CIII,i,  S.  3— 
18 1  veröffentlicht  habe,  diese  Behauptung  teilweise  berichtigen; 
zwar  schrieb  mir  Herr  J.  Gerson  da  Cunha  in  Bombay  (wenn  ich  nicht 
irre,  ein  reinblütiger  Indier)  dafs  er  Gründe  habe,  auch  nach  Ein- 

*  In  einem  portugiesischen  Provinzblatt  (von  Aveiro)  "A  Locomotiva" 
vom  26.  Juli  1883  finde  ich  einen  Teil  der  von  mir  a.  a.  O.  veröffentlichten 
Texte  unter  dem  Titel:  "O  portuguez  nas  regiöes  orientaes  2.  Portuguez  de 
Diu  "  abgedruckt  und  M.  Bernardes  Branco  unterzeichnet.  Wahrscheinlich  hatte 
eine  frühere  Nummer  Auszüge  aus  meiner  Abhandlung  über  das  Indoportu- 
giesische von  Cochim  gebracht. 


504  H.  SCHÜCHARDT, 

sieht  meiner  Abhandlung,  die  Existenz  des  Kreolischen  in  Diu  zu 
bezweifeln,  aber  er  hat  mir  dieselben  nie  mitgeteilt.  Über  D  am ä o 
fehlt  mir  jede  besondere  Nachricht.  Bezüglich  des  Gebietes  von 
Goa,  des  einzigen  von  gröfserem  Umfange,  ist  mir  die  Abwesenheit 
des  Indoportugiesischen  in  nachdrücklicherer  Weise  versichert  wor- 
den und  wird  mir  durch  die  Umstände  sehr  glaublich  gemacht. 
Das  Konkani  scheint  mir  hier  dem  Portugiesischen  gegenüber  eine 
ähnliche  Stellung  einzunehmen  wie  das  Bundu  in  Loanda,  und  diese 
von  Anfang  wesentlich  dieselbe  geblieben  zu  sein,  wie  ich  aus 
J.  H.  da  Cunha  Rivaras  ausführlichem  Œnsaio  histórico  da  lingua 
Concani  '  (in  der  mehrerwähnten  Einleitung  zur  Konkani-grammatik) 
entnehme.  Nach  den  Ausschreitungen  welche  die  Besitznahme  in 
unmittelbarem  Gefolge  hatte,  wurde  das  Studium  der  einheimischen 
Sprachen  seitens  der  Concilien  (das  erste  fand  1567  statt)  und  der 
Kirchen fürsten  empfohlen.  Aber  die  Unkenntnis  derselben  war  im 
17.  und  18.  Jahrb.  bei  den  Franziskanern  von  Bardez  eine  so 
grofse  dafs  sie  ernste  Übelstände  und  Wirren  hervorrief  ("he  im- 
possivel  doutrinar  os  freguezes,  porque  mal  podem  entender  o  que 
Ihe  dizem  em  Portuguez  quando  nâo  sabem  entender  nosso  idioma" 
1672  S.  LXIX);  ich  erinnere  an  die  entsprechenden  Anklagen 
welche  in  anderen  Teilen  Indiens  in  den  verflossenen  Jahrhunderten 
und  noch  in  dem  unsrigen  gegen  die  portugiesischen  Geistlichen 
erhoben  worden  sind.  Die  Franziskaner  verteidigten  sich  zwar 
1767  u.  A.  damit  *que  a  Provincia  de  Bardez  por  uma  grande 
parte  dista  da  Ilha  de  Goa  menos  de  meia  legoa,  e  os  moradores 
das  Aldeas  mais  remotas  de  Bardez  no  tempo  de  um  dia  somente 
agitam  os  seus  negocios  em  Goa,  e  se  recolhem  as  suas  casas,  de 
que  resulta  que  pela  frequencia  e  manejo  das  dependencias  raro 
será  o  natural  civilisado,  que  ignore  a  lingua  portugueza,  nem  esta 
Ihe  he  tao  estranha  como  se  representa'  (S.  XCIII).  Allein  wenn 
einige  Pfarrkinder  der  Franziskaner  das  Portugiesische  einigermafsen 
verstanden,  so  ist  es  sicher  dafs  die  Mehrzahl,  insbesondere  die 
Frauen  und  die  Kinder  sie  gar  nicht  verstanden.  Bemerkenswert 
bleibt  dafs  durch  häufigeren  Besuch  Goas  einige  Bekanntschaft  mit 
dem  Portugiesischen  erworben  werden  konnte;  das  könnte  darauf 
schliefsen  lassen  dafs  dort  wenigstens  die  Sprache  der  Eroberer 
sich  ganz  eingebürgert  hatte.  Auf  den  Betrieb  der  Franziskaner  ist 
die  berüchtigte  Verordnung  des  Vizekönigs  Grafen  von  Alvor  von 
1684  zurückzuführen,  welche  die  Ausrottung  der  einheimischen 
Sprache  bezweckte;  die  Indier  sollten  sich,  bei  harten  Strafen, 
binnen  dreier  Jahre  das  Portugiesische  angeeignet  haben.  Es 
braucht  nicht  gesagt  zu  werden  dafs  irgend  ein  nennenswerter  Er- 
folg hiermit  nicht  erzielt  wurde.  Vernünftiger  war  der  Vizekönig 
welcher  1733  einen  in  gleichem  Sinne  gehaltenen  Vorschlag  eines 
Inquisitors  ablehnend  begutachtete;  wenn  der  Verkehr  mit  den 
heidnischen  *  Botos,  Grous,  e  mais  servidores  dos  Pagodes',  welche 
nur  die  Landessprachen  verstünden,  für  die  einheimischen  Christen 
gefährlich  sei,   und  diese   daher  das  Portugiesisch  erlernen  sollten, 


BETTRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOUSCHEN  ROMANISCH.         505 

so:  *os  gentíos,  que  vivem  nestas  terras  entre  os  ChristSos,  seriSo 
igualmente  peritos  na  lingua  portugueza,  em  que  todos  necessaria- 
mente haviam  communicar-se  ;  e  os  mesmos  Botos ,  e  Grous  da 
terra  firme  a  aprenderiäo,  para  Ihes  persuadir  a  adoracäo  dos  Pa- 
godes, como  a  nao  soubessem,  como  ordinariamente  sabem  quasi 
todos  os  Asiáticos,  entre  os  quaes  he  a  Portugueza  Lingua  uni- 
versal' (S.  CU).  Den  Erlafs  des  Grafen  von  Alvor  überbot  noch 
der  Hirtenbrief  des  Erzbischofs  Lourenço  de  Santa  Maria  von  1745, 
welcher  anbefiehlt  dafs  alle  Unterweisung  der  Pfarrkinder  und  der 
Schüler  in  portugiesischer  Sprache,  mit  Ausschlufs  der  einheimischen 
zu  erfolgen  habe;  Niemand,  sei  es  Mann  sei  es  Frau,  sollte  sich 
verheiraten  dürfen  *  que  näo  souber,  ou  nao  usar,  e  fallar  a  lingua 
portugueza',  die  Pfarrer  hätten  die  Betreffenden  über  die  christ- 
liche Lehre  nur  auf  portugiesisch  zu  befragen  (S.  CV  f.).  Noch  die 
18 IG  gedruckten  neuen  Goaner  Konstitutionen  verpflichten  die 
Pfarrer  nicht  zu  einer  Kenntnis  der  Landessprache,  obwohl  *  as  pes- 
soas  rudes  e  de  castas  inferiores  ignoram  commumente  a  lingua 
portugueza  '  (S.  CVII).  1 8 1 2  wird  seitens  des  Erzbischofs  der  Unter- 
richt im  Portugiesischen  sehr  ans  Herz  gelegt;  die  Schullehrer 
sollen  dafür  Sorge  tragen  dafs  die  Kinder  in  der  Schule  nicht  in 
ihrer  Muttersprache  reden  (S.  CVII  f.);  1831  geschieht  seitens  des 
Vicekönigs,  bei  Errichtung  der  ersten  staatlichen  Volksschulen  das 
Gleiche  mit  der  Begründung  dafs  *n'um  paiz,  como  este,  perten- 
cente  á  Corôa  de  Portugal,  e  governado  pelas  leis  portuguezas, 
parece  extraordinario  que  haja  um  numero  extremamente  tâo  dimi- 
nuto de  habitantes  que  falle,  e  escreva  a  lingua  portugueza' 
(S.  CIX).  Aber  in  Schulen  dieser  Art  brachte  man  es  nur  dahin 
das  Portugiesisch  ganz  mechanisch  zu  schreiben  und  zu  lesen  *sem 
se  comprehender  a  significaçSo  de  uma  so  palavra  desta  lingua  p], 
a  quai  unicamente  se  começava  a  conhecer,  quando  se  estudava 
a  grammatica  latina  ;  dahi  velo  fallarem  e  escreverem  muitos  Padres 
correntemente  o  latim,  e  nao  serem  capazes  de  se  explicar  em 
Portuguez'  (S.  CX).  Über  die  Unterrichtsverhältnisse  während  der 
letzten  Jahrzehnte  liegen  mir  keine  Nachrichten  vor;  A.  Lopes 
Mendes  beschränkt  sich  in  dem  Artikel  *Linguas  vernáculas'  (II 
HO — 114)  sehr  sonderbarer  Weise  auf  einen  Auszug  aus  dem  eben 
durchgenommenen  'Ensaio'.  Wie  in  diesem  noch  angeführt  ist 
(S.  XLI  f.),  sprechen,  Cottineau  (1829)  zufolge,  Alle  das  verdorbene 
Konkani,  und  die  ärmsten  und  die  welche  nicht  lesen  können,  vor 
Allem  die  Frauen,  nur  dasselbe,  und  bezeichnet  es  Felippe  Nery 
Xavier  (1846)  als  *a  lingua  vulgarmente  usada  no  trafico  gérai  e 
domestico  ...  na  escripta  porém  se  usa  do  dialecto  [?]  Portuguez 
e  OS  gentios  entre  si  se  servem  do  Cañará,  Indù  ou  Maratha  hoje 
adulteradas.'  Wenn  nun  auch  die  Eingeborenen  zum  Teil  das 
Portugiesische  radebrechen  mögen,  so  scheint  für  eine  wirklich 
kreolische  Mundart  gar  kein  Raum  vorhanden  zu  sein.  In  *  Black- 
wood's Edinburgh  Magazine'  vom  Mai  1877  S.  547  lese  ich  zwar 
dafs  'the  natives   round    about  Goa,    and   many  of  the   half-castes 


5o6  H.  SCHÜCHARDT, 

¡n  Bombay  city,  speak  a  broken  dialect  of  Portuguese';  aber  ich 
stelle  die  Autorität  des  ungenannten  Verfassers  in  dieser  Hinsicht 
nicht  sehr  hoch.  Coelho^  S.  14  giebt  an,  es  werde  noch  heute 
indoportugiesisch  *na  propria  Goa,  no  convento  das  Monicas'  ge- 
sprochen; doch  wie  soll  man  sich  dieses  Indoportugiesisch  als 
Klostersprache  denken?  A.  Lopes  Mendes  berichtet  über  dieses 
Kloster  (I  84)  dafs  es  1804  einundsechzig  Nonnen,  vier  Novizen 
und  fünf  Schülerinnen  gehabt  habe;  'actualmente  (187 1)  existe, 
apenas  com  as  suas  creadas,  a  respeitabilissima  sóror  Josepha  do 
Coraçao  de  Jesus.'  Dais  zu  Goa  manche  Besonderheiten  in  Aus- 
sprache und  Ausdruck  bestehen,  das  wird  nicht  zu  bezweifeln  sein; 
so  hat  z.  B.  Gonçalves  Vianna  'Étude  de  phonologie  portugaise' 
S.  67  das  alte  caer  für  cair  von  Dortigen  gehört.  Fula^  *  Blume* 
weist  Moraes  Silva  den  'Canarins  da  India'  (Landleuten  in  der 
Umgegend  von  Goa)  zu  und  verzeichnet  es  zugleich  aus  dem  Indo- 
portugiesischen von  Ceylon;  dieses  allgemein  indoportugiesische 
Wort  ist  indischen  Ursprungs  (hindust  phüU  als  fula  schon  im 
16.  Jahrh.  von  Garcia  de  Orta  und  Ch.  Acosta  angeführt). 

Bei  Gelegenheit  des  Negerportugiesischen  schon  hätte  St  He- 
lena erwähnt  werden  sollen;  wenn  ¡ch  dies  hier  erst  thue,  so  liefse 
sich  das  damit  begründen  dafs  es  zuerst  in  der  That  von  Indien 
aus,  im  Jahre  15 13,  besiedelt  worden  ist,  und  dafs  hier  neben  dem 
afrikanischen  bis  auf  den  heutigen  Tag  das  ostasiatische  Blut  stark 
vertreten  gewesen  ist.  Nach  d'Avezac  lies  de  l'Afrique  II  269  waren 
von  den  5000  Bewohnern  nur  2200  Weifse,  die  übrigen  Afrikaner, 
Chinesen  und  Malaien.  Die  Portugiesen  vernachlässigten  später 
die  Insel,  die  1645  von  den  Holländern  und  wenige  Jahre  darauf 
von  den  Engländern  in  Besitz  genommen  wurde.  Fryer  (1680)  fand 
als  die  Sprache  der  Bewohner  von  St.  Helena  ein  „gebrochenes 
Portugiesisch"  (Long  S.  77).  Ich  habe  mich  in  St.  Helena  erkundigt 
ob  dort  noch  irgend  eine  Spur  des  Portugiesischen  fortlebe;  die 
Antwort  ist  verneinend  ausgefallen. 

Das  Kreolische  welches,  freilich  nur  in  beschränktem  Umfang, 
einst  am  Kap  gesprochen  wurde,  gehörte  wohl  mehr  zum  Indoportu- 
giesischen als  zum  Negerportugiesischen.  Neben  den  Hottentotten, 
welche  ja  eine  von  den  Negersprachen  ganz  verschiedene  reden,  fan- 
den sich  dort  vor  Allem  Malaien,  da  die  Kapkolonie  lange  in  inniger 
Verbindung  mit  Indien  stand.  Vgl.  z.B.  Ber.III,  25.Cont.,  103  (1727): 
'Nach  Cabo  de  boa  Esperanza  haben  wir  auf  Verlangen  eines 
christlich  gesinneten  Teutschen  einige  Portugiesische  Bücher  gesandt, 
um  sie  bey  seinen  getauften  Sclaven  zu  gebrauchen.'  Aber  IV  395  f. 
(1734)  heifst  es  dafs  dort  keine  portugiesischen  Lehrmeister  nötig 
seien,  da  die  sämtlichen  Sklaven  zur  Erlernung  des  Holländischen 
angeleitet  würden.  Die  Verhältnisse  seien  von  denen  der  indischen 
Seestädte  verschieden,  wo  übrigens  auch  viele  Engländer  mit  ihren 
Sklaven  nur  englisch  redeten.  Über  die  malaiischen  und  portu- 
giesischen, bez.  indoportugiesischen  Wörter  welche  im  Kaphollän- 
dischen vorkommen,   s.  meine  Anzeige  von  Mansvelts  *Proeve  van 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.        507 

een  Kaapsch-Hollandsch   Idioticon  '  1 884   im   Litbl.  f.  g.  u.  r.  Phil. 
1885  Sp.  468  f. 

Das  Asioportugiesische  gewährt  ein  doppeltes  Interesse  :  neben 
dem  rein  sprachgeschichtlichen,  das  mit  jeder  kreolischen  Mundart 
verknüpft  ist,  das  kulturgeschichtliche.  Beide  beziehen  sich  im 
Grunde  auf  die  Sprachmischung,  nur  dafs  es  sich  im  ersteren  Falle 
um  eine  unmittelbare  jund  organische  handelt.  Ich  bin  weder  in 
den  vorstehenden  allgemeinen  Bemerkungen,  noch  in  denen  über 
das  Negerportugiesische  (Beitr.  1)  auf  die  Einflüsse  eingegangen 
welche  das  Portugiesische  seitens  der  einheimischen  Sprachen  er- 
fahren hat,  und  zwar  weil  diese  Aufgabe  zum  Teil  den  Sonder- 
darstellungen anheimfällt  —  ich  habe  mich  mit  ihr  besonders  in 
Kreol.  St.  I  beschäftigt  — ,  zum  Teil  aber  eine  derartige  Ver- 
gleichung  zwischen  mehreren  Mundarten  erheischt  wie  sie  noch 
nicht  genügend  vorbereitet  ist.  So  bin  ich  denn  auch  von  der 
übersichtlichen  und  doch  zugleich  eindringlichen  Darstellung  der 
kreolischen  Mundarten  welche  ich  geplant  und,  für  einen  nun  schon 
verstrichenen  Zeitpunkt,  auch  versprochen  hatte,  äufserer  Hindernisse 
zu  geschweigen,  dadurch  abgehalten  worden  dafs  ich  den  reichen 
Stoff  der  mir  zur  Verfügung  steht,  noch  nicht  im  Einzelnen  durch- 
gearbeitet habe.  Dies  schliefst  nicht  aus  dafs  ich  mich  sehr  gern 
in  dialektische  Erörterungen  der  allgemeinen  Fragen  welche  hierbei 
im  Spiele  sind,  einlassen  würde,  und  Coelho  sollte  nicht  den  Ab- 
schlufs  meiner  kreolischen  Veröffentlichungen  abwarten  wollen  (C^i) 
um  seine  inzwischen  von  mir  mit  Gründen  und  Thatsachen  be- 
strittene Auffassung  dafs  die  einheimischen  Sprachen  bei  der  Bildung 
der  kreolischen  Mundarten  keinen  Einflufs  ausgeübt  haben,  zu  ver- 
teidigen und  weiter  zu  entwickeln.  Wenn  er  an  dem  angeführten 
Orte  sagt:  * preparavamo-nos  para  tractar  de  modo  tao  completo 
quanto  possivel  o  assumpto  quando  ...  H.  S.  nos  manifestou  a 
intençâo  de  se  occupar  dos  dialectos  creoulos  .  .  .;  em  virtude  d' isso 
resolvemos  limitarmo-nos  a  publicar,  em  fórma  de  simples  notas, 
os  materiaes  colhidos  para  a  parte  especial  do  nosso  estudo'  so 
hat  er  vielleicht  meine  Äufserung  nicht  ganz  richtig  gedeutet,  jeden- 
falls sich  durch  sie  zu  einem  mir  und  Andern  bedauerlichen  Ent- 
schlüsse bestimmen  lassen.  Der  wissenschaftlichen  Beobachtung 
stehen  ja  alle  Gestade  des  Ozeans  ohne  Weiteres  offen;  nur  wo 
es  sich  um  den  Erwerb  von  Gütern  handelt,  scheint  eine  gewisse 
Regelung  und  Beschränkung  des  Wettstreites  geboten.  In  einem 
Abschnitte  meines  Lebens  da  meine  Kräfte  zu  keiner  besseren, 
oder  vielmehr  zu  keiner  wirklichen  Arbeit  ausreichten,  verlegte  ich 
mich  auf  das  Sammeln  kreolischer  Texte,  und  zwar  mit  einem 
Aufwand  von  Zeit,  Mühe  und  Kosten  dafs  er  unter  allen  anderen 
Verhältnissen  als  ein  sehr  thörichter  hätte  gelten  müssen.  Als  ich 
diese  maschinenartige  Thätigkeit  begann,  glaubte  ich  Coelho,  der  in 
gleicher  Richtung  zu  sammeln  begonnen  hatte,  davon  in  Kenntnis 
setzen  zu  müssen;  in  guter  Kameradschaft,  nicht  mit  dem  Scheine 
des  Piraten  wollte  ich  unter  den  tropischen  Himmelsstrichen  segeln. 


5o8  H.  SCHUCHARDT, 

Freilich  kann  in  solchen  Fällen  leicht  wider  Wissen  und  Willen 
der  Eine  an  sich  nehmen  was  dem  Andern  bestimmt  ist,  z.  B.  in 
Folge  kreolischer  Freigebigkeit.  Herr  E.  Trouette  schickte  wie  an 
J.  Vinson  so  auch  an  mich  seine  réunionische  Obersetzung  des 
Märchens  vom  gestiefelten  Kater  und,  über  die  von  jenem  gegebene 
Anregung  nicht  unterrichtet,  wäre  ich  bei  gröfserer  Eilfertigkeit 
leicht  der  Veröffentlichung  in  der  Revue  <le  linguistique  zuvor- 
gekommen. Herr  J.  dos  Santos  Vaquinhas,  mit  dem  ich  wegen  des 
Macaistischen  in  Briefwechsel  getreten  war,  teilte  ein  längeres  Ge- 
dicht in  dieser  Mundart  nicht  nur  mir,  sondern  auch  Luciano  Cor- 
deiro  mit,  von  dem  es  Coelho  empfing,  um  es  (O  19  ff.)  abzudrucken. 
Aber  durch  wen  irgend  solcher  Rohstoff  an  den  Tag  gefordert 
wird,  das  ist  für  die  Andern  durchaus  gleichgültig  und  sollte  es 
stets  auch  für  die  Beteiligten  sein.  Nichts  lag  mir  bei  meiner 
Ankündigung  ferner  als  Coelho  den  von  ihm  (C*  2  f.)  angedeuteten 
Plänen,  in  deren  Vordergrund  das  Indoportugiesische  stand,  zu  ent- 
fremden. Ganz  im  Gegenteil  habe  ich  immer  gewünscht  dafs 
Coelho  und  auch  die  anderen  portugiesischen  Freunde,  Gonçalves 
Vianna  und  Leite  de  Vasconcellos  an  der  Lösung  der  vielen 
Einzelschwierigkeiten  welche  das  kreolische  Portugiesisch  darbietet, 
regeren  Anteil  nehmen  möchten  ;  ihnen,  den  bestgeschulten  Kennern 
und  eifrigen  Durch forschern  ihrer  Muttersprache  wird  sich  oft  da 
die  Wahrheit  unmittelbar  offenbaren  wo  der  Fremde  Gefahr  läuft 
in  geradezu  lächerliche  Irrtümer  zu  verfallen. 

Die  Sprachmischung  pflegt  mit  einer  mehr  oder  minder  starken 
Kulturmischung  verbunden  zu  sein;  mit  der  Blutmischung,  welche 
auf  die  letztere  keineswegs  ohne  Einflufs  ist,  trifft  sie  nur 
äufserlich  zusammen,  oder,  um  mich  vorsichtiger  auszudrücken,  sie 
wird  durch  sie  in  keinem  nachweisbaren  Grade  bestimmt  (vgl.  mein 
Slawo-d.  und  Slawo-it.  S.  4).  Der  Hut  über  ganz  dunklem  Ge- 
sichte versinnbildlicht  das  Indoportugiesische  in  bezeichnenderer 
Weise  als  eine  mittlere  Schattierung  der  Hautfarbe.  Über  die 
wenigstens  einst  ziemlich  breite,  nun  abnehmende  oder  sich  um- 
gestaltende Mittelzone  an  die  wir  den  Ausdruck  „indoportugiesisch" 
knüpfen,  gehen  nun  aber  beiderseits  die  kulturellen  Einwirkungen 
hinaus  ;  dieser  verdünnten  Kulturmischung  entspricht  die  verdünnte 
Sprachmischung,  d.  h.  das  Vorkommen  portugiesischer  Wörter  in 
den  indischen  Sprachen,  indischer  Wörter  im  Portugiesischen  Indiens 
und  selbst  des  Mutterlandes.  Eine  reiche  Sammlung  solcher  zwi- 
schen den  beiden  Kulturkreisen  ausgetauschten  Wörter  findet  sich, 
soweit  dabei  das  Englische  in  Mitleidenschaft  gezogen  ist,  in  dem 
mehrerwähnten  „Hobson-Jobson";  die  Einleitung  bietet  in  dieser 
Beziehung  einiges  Übersichtliche.  Ich  will  hier  die  Bemerkung  ein- 
schalten dafs  A.  Bumell,  welcher  einige  Jahre  vor  Vollendung  des 
Werkes  starb  (1882),  die  Absicht  hatte,  wie  er  mir  in  seinem  Todes- 
jahr schrieb,  auf  das  Indoportugiesische,  für  welches  er  sich  immer 
lebhaft  interessiert  hatte,  in  der  Einleitung  näher  einzugehen.  Statt 
dessen    steht   nun   am  Schlufs   derselben   die  "Note  B.  The  Indo- 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         509 

Portuguese  Patois  ",  welche  aufserordentlich  kurz  ist  und  dabei 
doch  Einiges  enthält  was  mich  befremdet:  *y  is  substituted  for  /*' 
—  "the  future  is  formed  by  adding  j^r"  —  "to  express  the  in- 
finitive, per  is  added  to  the  Portuguese  infinitive/*  Richtig  und 
wichtig  ist  dafs  "the  accent  varies  according  to  the  race  of  the 
speaker  ;  the  vocabulary  varies,  as  regards  the  introduction  of  native 
Indian  terms,  from  the  same  cause/' 

Die  kulturgeschichtliche  Würdigung  dieser  Doppelgruppe  von 
Wörtern  fallt  aus  dem  Rahmen  meiner  Abhandlung  heraus.  Doch 
geben  sie  mir  Anlafs  zu  einigen  sprachgeschichtlichen  Bemerkungen. 
Die  indischen  Lehnwörter  (hier  schjiefsen  sich  an  die  Kunstwörter 
die  Naturwörter  an  d.  h.  die  Ausdrücke  für  indische  Naturerzeug- 
nisse) werden  natürlich  der  portugiesischen  Aussprache  angepafst, 
im  Allgemeinen  aber  nicht  zu  stark  verändert.  Für  die  Entstellung 
indischer  Ortsnamen  sind,  was  vielleicht  aus  " Hobson-Jobson" 
S.  XVU  Anm.  2  nicht  hinreichend  hervorgeht,  vor  Allem  die  Eng- 
länder verantwortlich,  die  in  der  Willkür  mit  der  sie  fremde 
Namen  sprechen  und  schreiben,  einzig  und  allein  von  den  Chinesen 
übertroffen  werden.  Bemerkenswert  ist  dafs  chin,  japan.  Orts- 
namen der  romanischen  und  insbesondere  portugiesischen  Dissimi- 
lation ¡, .  ,n{m)  >  n  . ,  ,n{m)  zum  Opfer  fallen  (H.-J.  S.  393);  man 
beachte  die  alten  und  nicht  blofs  bei  Portugiesen  vorkommenden 
Schreibungen  Uampo,  Limpoa^  Umpo  >  Ntmpoa,  Nimpo,  Ning-Po 
(Barros  sagt  ausdrücklich,  seine  Landsleute  hatten  Nimpo  in  Liampo 
verderbt),  Langasaque  (engl.)  >  Nangasaki^  Lanchin  (ital.)  >  Nati' 
king,  Olam  (bei  Mendoza)  >  Yunnan,^  Auf  die  Neigung  der  Por- 
tugiesen einen  auslautenden  Vokal,  wenigstens  i  zu  nasalieren, 
wird  in  H.-J.  mehrfach  aufmerksam  gemacht,  allerdings  wird  zu- 
gegeben dafs  in  einigen  Fällen,  so  bei  Cochim  (>  Kocci,  aber  es 
schreibt  schon  Conti  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jahrh.  Cocym), 
der  Anschein  trüge.  In  Ortsnamen,  wie  Bûçaim  (>  Wasäi),  Curiorim 
(>  Kardali)j  Loutolim  (>  LoÜi)^  Tuticorim  {^  Tüitukkudi\  ferner  in 
morexim,  mordexim  (>  konk.  mahr.  modaci,  modst,  guzar.  mörci, 
möracty  früher  auch  port  mor  xi,  mordexi\  französische  Umdeutung 
hat  daraus  mori^de-chien  gemacht,  was  die  Engländer  angenommen 
haben)  mag  ein  allgemeinerer  analogischer  Einñufs  eingewirkt 
haben  ;  in  lascarim  (>  pers.  hind,  laskari)  der  besondere  von  -im  > 
'inus\  mit  mandarini  (>  sanskr.  hind,  maniri)  verhält  es  sich  vielleicht 
ebenso  ;  aber  hier  wie  in  mangelim  (>  tel.  manjäli,  tam.  manjädi) 
möchte  ich  eher  Nachklang  des  nasalen  Vokales  der  zweitvorher- 
gehenden Silbe  annehmen,  wie  der  unmittelbar  vorhergehenden  (s. 
Cornu  in  Gröbers  Grundr.  I  763  §  152)  in  denguim  (>  beng.  dingy, 
franz.  dingue,  engl,  dingy,  dinghy  ;  die  port  Form  wird  in  H.-J.  nicht 
angeführt  und  auch  nicht  die  span,  dinga,  „malab.  Fahrzeug**,  die 
zu    dem    dort    aus    Bengalen    von   1631    erwähnten   dinga  stimmt) 


^  Dal  Voc.  port,  malab.  führt  unter  den  Namen    der  Früchte  an:    port. 
longo  =  tam.  nongu. 


5  IO  H.  SCHÜCHARDT, 

und  palanquim  (>  hinid.  ^5/^?,  im  Englischen  des  17.  und  18.  Jahrh. 
auch  pallankee,  palekee).  Mandarini  und  palanquim  mögen  zugleich 
als  Beispiele  für  die  Anlehnung  an  echtportugiesische  Wörter  dienen 
{candar  und  palanca^  -^«^,  „Pfahl  werk"  span,  palanca^  „Tragstange  der 
Lastträger";  wie  es  mit  dem  in  H.-J.  angeführten  pali  pallanko 
[auch  tarn. /fl/Zö^Ä«]  steht,  weifs  ich  nicht,  das  mal.  pçlangki,  pe- 
langking  ist  jedenfalls  aus  dem  Port  oder  HolL  entlehnt).  Ebenso 
fällt  caixa^  engl,  cash  (>-  tam.  käsu  >  sanskr.  karsa)  mit  caixa, 
engl,  cask,  „Kasse"  zusammen.  Ob  in  carambola,  „Frucht  des  Karam- 
bolabaums"  sich  das  europäische  Wort  eingemischt  hat,  läfst  sich 
schwer  bestimmen  ohne  eine  Übersicht  über  die  Namen  dieser 
Frucht  in  allen  indischen  Sprachen  zu  haben.  Was  den  Namen  der 
Frucht  der  Kokospalme  anlangt,  coco,  so  halte  ich  ihn  für  einen 
vorportugiesischen,  obwohl  zu  Anfang  des  1 6.  Jahrh.  Barbosa .  sagt  : 
„wir  nennen  diese  Früchte  quoquos^\  und  im  Verlauf  desselben  Jahr- 
hunderts Barros  und  Garcia  das  Wort  mit  coco,  „Popanz"  identifizieren 
(vgl.  Cornu  Rom.  XI  119).  Über  das  Verhältnis  des  ^oii,  chapa 
zum  hind,  chap,  engl,  chop,  „Stempel,  Siegelabdruck"  (Ztw.  chapar  : 
chäpnä)  klärt  H.-J.  nicht  vollständig  auf.  Bei  engl,  cheroot, 
„Cigarre"  >  tam.  suruffu,  „Tabakrolle"  wäre  auch  port,  charuto 
(franz.  cher  oute)  zu  nennen  gewesen,  dessen  indischen  Ursprung  ich 
mich  nicht  entsinne  irgendwo  angegeben  gesehen  zu  haben. 

Von  gröfserer  Bedeutung  für  das  Studium  des  Indoportugie- 
sischen sind  die  portugiesischen  Wörter  im  Indischen,  weil  hier 
Gleiches  unter  gleichen  Einwirkungen  wie  dort  abgeändert  wird. 
Die  Bemerkung  von  J.  Long  S.  106:  "except  a  few  words  such  as 
padri  ^,  caste,  compound  [ist  malaiischen  Ursprungs],  little  trace,  of 
Portuguese  remains  in  India"  und  die  in  'Blackwood's  Edinburgh 
Magazine*  Mai  1877  S.  547:  "  beyond /¿?//*,  a  hat,  from  topo  [das 
hind,  topi  hat  nicht  diesen  Ursprung];  kamara,  a  chamber  ;  fita,  a, 
ribbon;  and  a  few  other  words,  —  the  Portuguese  ascendancy  in  India 
has  left  few  linguistic  traces"  sind  nicht  ganz  zutreffend.  Ich  sehe 
davon  ab  dafs  im  Konkani  die  Zahl  der  port.  Wörter  eine  be- 
sonders grofse  ist,  wie  ich  schon  oben  (S.  487)  erwähnt  habe. 
Über  hindustanische  Wörter  die  aus  dem  Portugiesischen  entlehnt 
sind,  handelt  ein  Artikel  in  den  Panjab  Notes  and  Queries  April 
1885,  der  mir  nicht  zu  Gesicht  gekommen  ist.  In  *Hobson-Jobson' 
finden  sich  deren  verzeichnet,  soweit  sie  auch  „anglo-indisch"  sind, 
was  aber  grofsenteils  nichts  Anderes  zu  heifsen  scheint  als  dafs  sie 
irgendwo  in  englischer  Schreibung  vorkommen.     So: 

<  hind.  <  indo-engl. 
aia                                     äyä  ayah. 

bacia  basan  bassan, 

bahul  bäola  bowla. 

balde  bäln  balty. 


'  Padre  ist  von    so   allgemeiner  Bedeutung    dafs  es  sich  auch  von  pro- 
testantischen Geistlichen  und  sogar  von  heidnischen  Priestern  gebraucht  findet. 


käläpatit 
kamrä 

calpuiiee, 
cumra. 

garnis 

kampü 

cäbt 

cameeze, 

campoo        engl.  ca?np, 

chahee. 

girjä  (auch 

jhilmil 

niläm 

kalisa) 

girja. 
jillmilL 
neeldm,  leelámA 

märtol 

martil,  marioL 

misirt 
iauliyä 

mistry,  maisiry!^ 
iozvleea. 

BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         5 1 1 

calafate 
cámara 
camisa 
campo 
chave 
igreja 
janella 
leiläo 
martello 
mestre 
toalha 

Beim  zweiten  dieser  Wörter  hege  ich  ein  gewisses  Bedenken;  im 
Auslaut  und  auch  in  der  Bedeutung  ("dinner-plate  ")  stimmt  das 
indische  Wort  nicht  gut  zum  portugiesischen.  Das  malaiische  bä- 
djariy  nach  Wall-Tuuk  *vat',  nach  Favre,  *  poêle',  'vaisseau',  'ustensiles 
de  cuisine'  leitet  —  trotz  seines  n  —  der  Letztere  allerdings  auch 
vom  ^oxi.  bacia  ab,  der  Erstere  mit  dem  gleichbedeutenden  ¿¿2í^'J«¿z 
(bei  Favre  :  ^ah^  *  vase  ',  *  bassin  ',  *  cuve  ',  *  baquet  ')  vom  sanskr.  bhad' 
Jana  (lies  bhädjana)  ;  s.  auch  Kreol.  Stud.  Vili  9.  Janella,  nach  volks- 
tümlicher Aussprache  jinella,  wurde  mit  hind,  jhilmily  „Art  Gaze" 
{jhilmiläy  „dünn",  „funkelnd")  verwechselt,  und  nahm  die  Be- 
deutung „Jalousie"  an.  Noch  erwähne  ich  pagar,  „Dienstlohn", 
welches  in  dem* 'Bombay  domestic  dialect'  allgemein  gebräuchlich 
¡st;  der  substantivische  Gebrauch  von  port  pagar  verdient  Beach- 
tung. Bei  den  Laskaren,  den  einheimischen  Seeleuten  haben  sich 
verschiedene  auf  das  Seemannswesen  bezügliche  portugiesische  Aus- 
drücke eingebürgert,  wie  calmarla  (culmureea,  koormurea),  escada 
{iskat),  estopa  [isioop),  gavea  [gavee),  passador  {pasador),  trinquete 
(tirkut).  Da  diese  Wörter  in  'Hobson-Jobson*  vorkommen,  hier  aber 
wiederum  gröfstenteils  als  see-hindustanisch  bezeichnet  werden,  so 
werden  wir  uns  wohl  zu  denken  haben  dafs  sie  aus  dem  Portu- 
giesischen zunächst  in  die  einheimische  Sprache  der  Laskaren  über- 
getreten, aber  auch,  insoweit  diese  englisch  sprechen  und  verstehen, 
bei  ihnen  gültig  sind.  Sie  stammen  aus  Roebucks  'English  and 
Hindostanee  Naval  Dictionary'  Calcutta  181 1  (erweitert  heraus- 
gegeben von  Small  als  'Laskari  Dictionary'  1882),  und  hier  wird 
man  über  ihre  Lebensbedingungen  nähere  Aufklärung  erhalten,  die 
durch  eine  befremdliche  Anmerkung  in  der  Encycl.  Brit.  XI  840 
(Art.  Hindustani  von  J.  T.  Platts)  besonders  wünschenswert  gemacht 
wird.  Diese  lautet  (auch  Coelho*  18  giebt  sie  wieder):  "It  is  supposed 
that  the  strange  dialect  in  which  the  Lascars  or  'native  seamen', 
and  the  Dandis,  or  '  boatmen  '  hold  converse,  and  in  which  orders 


*  Wenn  auch  nllam  die  eigentlich  hindustanische  Form  ist ,  so  kann 
man  doch  nicht,  mit  Platts  Encycl.  Brit.  XI  840  f.,  sagen  dafs  daraus  Itläfn 
verderbt  sei. 

*  Dieses  Wort  ist  eines  der  gewöhnlichsten  "Anglo-Indian  colloquia- 
lisms"; die  Form  maistry  scheint  unmittelbar  auf  das  port,  mestre  hinzuweisen. 


512  H.  SCHUCHARDT, 

are  given  to  a  native  crew  regarding  the  working  of  a  ship,  is 
compounded  of  Portuguese  words  assimilated  to  Hindustani  in  their 
terminations  and  inflexions.  Of  this  here  is  no  positive  proof,  and 
until  the  matter  has  been  properly  and  satisfactorily  investigated, 
it  would  be  injudicious  to  pronounce  a  decided  opinion."  Diese 
Anmerkung  wird  (durch  *  however')  in  einen  Gegensatz  zu  der  Stelle 
des  Textes  gebracht,  wo  davon  die  Rede  ist  dafs  das  europäische 
Element  sich  nicht  in  die  Grammatik  des  Hindustani  eingewoben 
habe,  dafs  es  nur  aus  Nominen,  besonders  Hauptwörtern  bestehe, 
die  nach  derselben  Weise  wie  die  Hindustaniwörter  dekliniert 
würden.  Die  Laskarensprache  würde  aber  nichts  Anderes  sein  als 
ein  stark  mit  portugiesischen  Wörtern  gespicktes  Hindustani  und  blofs 
in  dem  Umstände  dafs  auch  Zeitwörter  sich  darunter  befänden, 
könnte  ihre  Besonderheit  gesucht  werden.  Von  den  portugiesischen 
Wörtern  im  Tamulischen  und  Singhalesischen  rede  ich  ein  anderes 
Mal.  Andere  portugiesische  Wörter  haben  sich  unter  den  Europäern 
Indiens  fortgepflanzt;  wenigstens  verraten  sie  keine  Einwirkung  der 
einheimischen  Sprachen.     Z.  B.  : 

<  indo-engl. 
bonito^  „Breitfisch"  bonito,  boneta,  bonnetta, 

cabouco  cabook, 

comprador  compradores  compadore,    compodore, 

compidore,  compmdor, 
corral  corral^  corali  (hol!,  kraal), 

cavado  covid, 

cuspidor  *  cuspadore, 

estivador  stevedore, 

fogaça  fogass, 

grUo,  „Kichererbse"  gram, 

lagarto  alagarto,    aligarlo,    aligata,    alU- 

gator,  alligator, 
lingua  linguist,  „Dolmetscher"  (so  schon 

Anf.  des   i8.  Jahrb.). 
orla  oari,  „Kokospalmengarten". 

peäo  peon, 

quitasol  kittasol,  kitsoll,  kittisal,  kittysol,  ket- 

tysol,  ketesal. 

Einige  indoportugiesischen  Wörter  haben  zunächst  französische 
Gestalt  angenommen;  so  bailadeira  <  bayadere,  welches  aber  kaum 
von  den  Engländern  gebraucht  wird,  bicho  de  mar  <<  beech-de-mer 
(s.  Kr.  St.  V  6),  mordexim  ■<  mort^de-chien  (s.  oben). 


>  H.-J.:  ""Port,  cuspadeira  [lies  cuspidnrd]  from  cuspir,  to  spit.  Cus- 
pidor would  properly  be  'qui  multum  spult'."  Cuspidor  heifst  aber  schon 
im  Port.  „SpucknapfS  und  -dor  entspricht  hier  bekanntlich  dem  lat.  -torium. 


BEITRÄGE  ZÜK  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         5  I  3 

Nachwort  zu  S.  511,25  fif. 
So  eben  kommt  durch  die  Güte  von  Dr.  R.  Rost  die  erste 
und  die  letzte  Ausgabe  des  erwähnten  Wörterbuchs  in  meine  Hände. 
In  der  Vorrede  zur  ersten  (Calcutta,  A.  H.Hubbard,  181 1)  sagt 
Th.  Roebuck  S.  IV:  *lt  is  necessary  to  mention  in  this  place  that 
an  immense  number  of  English,  Portuguese,  and  other  words  are 
used  by  the  Lascars,  but  often  so  completely  changed  by  them  in 
pronunciation,  that  it  is  difficult  to  say  whether  they  be  corruptions 
or  not.  As  the  greater  number  of  the  corruptions  are  English 
words  .  .  .  .'  Ich  lege  im  Folgenden  die  andere  Ausgabe  (in  der 
aber  noch  manches  u  für  a  geblieben  ist)  zu  Grunde  ;  sie  führt  den 
Titel:  "A  Laskari  Dictionary  or  Anglo-Indian  Vocabulary  of  Nau- 
tical Terms  and  Phrases  in  English  and  Hindustani.  Chiefly  in  the 
Corrupt  Jargon  in  use  among  Laskars  or  Indian  Sailors.     Originally 

compiled  by  Capt.  Thomas  Roebuck ,  revised  and  corrected 

by  William  Carmichael  Smyth  ....  and  now  carefully  re-edited  and 
enlarged   by  George   Small,   M.  A.,    Missionary,   formerly  of  the  B. 
M.  S.  at  Calcutta    and  Benares,    now  to  the  Laskars,   etc.  in  Lon- 
don, ....  London;  W.  H.  Allen  &  Co.,  ....  1882."    Die  Ausdrücke 
die  in  diesem  Titel  vorkommen,  sind  im  Stande  in  mehr  als  einer 
Richtung  irrezuführen;  "Anglo-Indian"  kann  hier  nicht  den  Sinn  haben 
den  es  gewöhnlich  hat  (s.  meine  Beitr.  zur  Kenntn.  des  engl.  Kreo- 
lisch 111),    also    nicht    unserem    " indo-englisch "    entsprechen,    aber 
aber  auch  von  " anglo-indisch "  kann,    wie  man  gleich  sehen  wird, 
hier  nur   in  sehr   beschränktem  Mafse   die  Rede   sein.    Wie  verhält 
sich  der  "  corrupt  jargon  "  der  Laskaren  zum  gewöhnlichen  Hindus- 
tanisch?     Small  sagt  im  Beginn  der  Vorrede  (S.  IV):  "So  long  as 
his   [des  Herausgebers]    intercourse   with    them   [den  nach  London 
kommenden  Laskaren]  was  confined  to  conversations  or  discussions 
on  religion,  or  topics  common  to  landsmen  and  sailors,  as  an  old 
Indian  missionary  he  felt  quite  at  home  in  the  language  ;  but  when 
launched    into    the    deep    of    purely    nautical    technology  (whether 
English  or  Indian)  he  sometimes  found  himself  very  much   at  sea." 
Alles  nun  was  das  Wörterbuch    enthält,    die  einfachen  wie  die  zu- 
sammengesetzten Ausdrücke  und  die  an  denSchlufs  gestellten  "Words 
of  Command    and  Sea  Phrases",  ist  schliefslich    hindustanisch ;    in 
welchem  Grade  Einheimisches  umgeformt  und   umgedeutet  worden 
ist,  vermag  ich  nicht  zu   ermessen,  die  zahlreichen  englischen  und 
portugiesischen  Wörter  machen  sich  mehr  oder  weniger  bemerkbar. 
Von  alle  dem  kann  doch  nur  wenig  in  der  englischen  Unterhaltung 
der  Laskaren  wiederkehren,  wenn  sie  solcher  überhaupt  fähig  sind. 
Auf  die  anglo-hindustanischen  Wörter  der  Laskaren  lasse  ich  mich 
nicht  ein;  sie  haben  zum  Teil  eine  stärkere  Entstellung  erlitten,  so 
driver  <C  dräwal,  grape^shoi  <C  gerab    chäntt    messenger  -<  mästndar, 
spun-yarn  -<  ¿spiyän.     Von  den  portugieso-hindustanischen  Wörtern 
gebe  ich  eine  Liste    die  durchaus   nicht   beansprucht  eine   erschö- 
pfende   zu    sein;    diejenigen    deren    Ursprung   dort    nicht   erkannt 
worden  ist,  bezeichne  ich  mit  einem  Sternchen. 

Zeitsohr.  r.  rom.  Phil.  XIII.  33 


514 


H.  SCHUCHARDT, 


abitas 

^amantilkos 

amarra 

anfiel 

*arreigadas,  „Puttingstaue" 

balde^  „Eimer" 

*boia 

bolina 

bombât  „Pumpe" 

*bordo,  „SchifFsbord" 

*boza,  „Stopper" 

brandal,  „Pardune" 

*cadernal 

calafate 

calmaría 

cámara,  „Kajüte" 

*cavilha 

*cír¿ideiras,  „Nockgordingen" 

*cevadâiras,  „Bugsprietsegel" 


chave,  „Bolzen",  „Schlotholz" 
*cintas,  „Schersente" 

cordäo,  „Knotenstrick" 

*cordame 

*costado,  „Schiffsflanke" 

*costura  {da  ndo),  „kalfaterte  Ritze  im 

Schiff" 
*cunkas,  „Staukeile" 


*curva,  „Knieholz" 

*embornal,  „Speigatt" 

escadoy  „Wewelings" 

Restingues 

estopa 

*falca,  „Schutzbrett" 

*  falto  -{-falsa 

*forrar  (a  amarra,  „schladden" 


abît,  habit. 

manttlâ,  mantelo,  mantel,  mátela, 

hamar,  mär. 

änilä  (langar  kä  — ,  „Anker-"). 

rikädä. 

baldi,  baiti. 

boya  (engl,  buoy  -e:  boe). 

bulin  (oder  :sa- engl,  bowline  ì). 

bamba. 

bUrdü,  bordi!;  auch  „unter  dem  Wind". 

bosa. 

brandal,  barandal,  barandal,  baranda.  * 

katarnäl^  „loses  Tackel". 

kâl  [kala\  patfì. 

kalmariyâ,  karmariyâ,  halmariya. 

kamarä,  kamarä. 

kavila,  kabîla. 

sisidor,  sùâdor. 

sabda rS ,  subdharä ,  „  Bugspriet  ", 
„Spriet";  sabdre  kl  mût,  „Bug- 
hölzer". 

èavi,  êâbi. 

sintâ,  daneben  sit  (vgl.  hind,  y»/,  fita 
==-  port.  ßta). 

kurdam,  „neunschwänzige  Katze". 

kürdaml  (älät)y  eig.  „Tau(gerät)". 

kustäd  (ke  tayite),  eig.  („Planken  der) 
Seh.",  d.  i.  „Plankengang". 

(tajlte  kä)  kastürä. 

kuinyäit  (aber  auch  kuinyäit,  „Bett", 
bulin  kä  kuinyän,  „Bulinenlägel", 
hethi  kä  kümyäft  oder  koniyä, 
„Lägel"). 

karwä,  karvä. 

burnäl,  burnäl,  parnäl. 

iskät. 

istingi,  stingi. 

istüb,  istap. 

fälkä,  phälkäf  „Luke"  (vgl.  engl. 
hatch,  „Schutzbrett",  „Luke"). 

fältü,  phältü,  s.  unten. 

(hamär  ko)  pharäl  (karnä)\  unter 
"sheathing"  fìnde  ich:  pharäl, 
farai,  pharär,   auf  derselben  Seite 


'  In  brandal  ke  pilhe,  "abaft    tlie  beam"   steht  brandal  im  Sinne  von 
barä  4olt  „Hauptmast". 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         515 


*gai£hete,  gacheta,  „Bcschlagleine" 

gavea,  „Marssegel" 

lais 

*marca 

martello 

mesas,  „Rüsten" 
*moutäo,  „Blockrolle" 
*palanco,  „Zugwinde" 

passador,  „SpUtzeisen" 

perchas,  „Regelingen" 

pipa 

*ppo»  „Bulinenhahnepool" 


ponta,  I.  „Spitze",  2.  „Landspitze" 


pr ancha,  „Planke",  (bras.)  „ñaches 
Fahrzeug"  (span. //sn^//^  de  agua, 
„Arbeitsflofs") 

prego 

prumo 

*pontal,  „Hohl"  {sp.  punta/,  „Grund- 
lage"» „Stütze",  port,  pontalete, 
„Stütze") 

*racäo 

roda,     „Rolle",     (*nas     roldanas') 
„Scheibe" 


♦  c/ 


singelo 


*su¿ 
talhamar 

*tope,  „Topp" 


tranca,    „Flechte"    (franz.  tresse  auch 

„Platting") 
tragúete,  trinquete,  „Fock" 
virador,  „Greling",  „Kabelar" 


volta,  „Windung  eines  Taues" 


(50)  kommen  diese  Wortformen 
neben  "service"  vor. 

ghäset,  ghaseth,  ghäiiset,  ghanstt, 

gain. 

las. 

märkä  {pSm  kä  — ,  „See-");  auch 
schlechtweg  „Vorgänger". 

martel,  martol. 

mez,  mej,  mené. 

mutäm,  motam,  matäm,  mutärä  (S.6). 

palang,  „Kerkedortchen"  (als  ein- 
heimisches Wort  heifst  es  „Bett"). 

pasador, 

perla  (auch  perce^  „ledges"). 

pipa,  pap  (S.  50). 

pao  {bulin  kä  — ),  wohl  an  port,  pdo 
angelehnt;  weiter  umgemodelt  zu  ¿. 
kä  pünw  („Fufs"). 

pontäf  punta,  i.„Ende  eines  Seiles", 
ponte  ka  phûtin,  "  crowning  of  a 
knot",  2.  (auch  poitt::^engì.  point), 

parânèâ,  „Verdeck"  (platform),  „Ge- 
rüst der  Schiffszimmerleute",  „Flofs". 

preg, 
prüm. 

pündal,  fündal  (durch  fundo  beein- 
flufst?),  „Masthiel". 

resam,  „Ration". 

roda  I.  topi  ka  roda,  „Knopf  des 
Topps",  2.  garerl  roda,  „Rolle", 
3.  kapj  kä  roda,  „Blockscheibe". 

sanjal  (bosa)  ^  „einfacher  (Wand- 
knoten)"; {dubrälbosa  girah,  „dop- 
pelter W."). 

sütL 

täliyämär  (S.  29  tñliyawñr  Druck- 
fehler?). 

top!,  „Flügelknopf  auf  der  Spitze  des 
Mastes",  aber  auch  „Topp"  selbst 
(s.  unter  roda). 

tannäsä,  tanusa,  „Platting**. 

trikat,  tirkat,  trinkat, 

virador,     „Bugsirtau"     (auch     (^hoß 

hñnseí  genannt). 
boiiä. 

33* 


5l6  H.  SCHÜCHARDT, 

Der  Gebrauch  von  fäliü  ist  bemerkenswert;  Forbes  verzeichnet 
es  mit  den  Bedeutungen  "spare,  surplus,  remainder",  es  bedeutet 
also  das  Gegenteil  von  port,  falto  und  ist  wohl  aus  einer  Vermischung 
von  diesem  mit  falso  („Schein-",  „Nach-",  Not-",  „Neben-")  hervor- 
gegangen, z.  B.  füUü  oärif  „Blenden  vor  den  Luken"  (port,  janella 
falsa)y  fäliü  </oly  „Notmast".  Manche  Wörter  welche  mit  portugie- 
sischen übereinstimmen,  sind  aus  dem  Persischen  oder  Arabischen 
entlehnt,  so  fänüs  ^  fanal  \  langar,  nangar  =  ancora  \  näo  ==  náo\ 
nault  nmval  =  naulo.  Dahin  rechne  ich  auch  kanifiliyä^  „Leuchtturm", 
wozu  Small  in  Parenthese  setzt:  "port.  gundeeV\  während  Roe- 
buck sagt:  "from  qundeely  a  candle,  lantern  &c."  und  darunter  ein 
hind.  Wort  meint.  Es  scheinen  auch  hindustanische  Ausdrucke 
aus  dem  Portugiesischen  übersetzt  zu  sein,  z.  B.  langar  kä  kän, 
„Ankernufs",  (port,  orelhas  de  ancora)^  langar  kä  däni,  „Anker- 
arm" (port,  dente  de  ancora).  Nur  wer  gründlich  mit  der  Geschichte 
des  indischen  Seewesens  vertraut  ist,  wird  bestimmen  können  warum 
heute  hier  asiatische,  da  portugiesische,  dort  englische  Wörter  an- 
gewendet werden.  Dafs  ursprünglich  die  ganze  Seemannssprache 
der  Laskaren  portugiesisch  war,  das  zu  vermuten  dürfte  mit  Hin- 
blick auf  die  in  vorstehender  Abhandlung  dargelegten  Thatsachen 
nicht  allzukühn  sein.  Ich  erwähne  noch  zu  S.  485  f.  aus  dem  Wörter- 
buch (*  S.  126.  2  S.  60)  'sweepers,  topas*  mit  der  Anmerkung:  'It 
is  doubtful  to  what  language  this  word  properly  belongs.  It  does 
not  mean  a  sweeper  in  Hindustani,  but  the  Laskar  topas  generally 
acts  as  such  as  his  special  duty  in  the  ship.' 


VI. 
Zum  Indoportugiesischen  von  Mahé  und  Cannanore. 

Nachdem  ich  Kreol.  Stud.  II  und  VI  indoportugiesische  Texte 
aus  Cochim  und  Mangalore  veröffentlicht  hatte,  bemühte  ich  mich 
um  solche  aus  dazwischenliegenden  Orten,  vor  Allem  in  der  Ab- 
sicht festzustellen  wie  weit  das  Genetiv-j  von  Mangalore  nach 
Süden  reiche. 

Proben  des  Indoportugiesischen  von  Mahé  erhielt  ich  1884 
und  1885  durch  die  Vermittelung  des  Herrn  W.  Schmolck,  Pastors 
in  der  i  74  Stunde  südlich  davon  gelegenen  Mission  Chombala,  und 
zwar  rühren  sie  von  einem  alten  Portugiesen,  Herrn  H.  D'Cruz 
her,  welcher  früher  Regierungsdolmetscher  in  Mahé  war.  Zu  A 
und  B  füge  ich  die  Varianten  hinzu,  welche  sich  aus  einer  selb- 
ständigen Niederschrift  des  Herrn  de  Rozario,  Sekretärs  des  fran- 
zösischen Gouverneurs  zu  Mahé,  dem  jene  zur  Überprüfung  vor- 
gelegt worden  waren,  ergeben.  Diesen  Herren  spreche  ich  für  ihre 
Bemühungen  meinen  verbindlichsten  Dank  aus. 

A. 

Quilai  \Com<)\  tem  vos? 

Ho  ¡e  te  faze  muito  cal  lor  [calor\ 


BEITRAGS  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.  5  I  7 

Par  VOS  quem  ja  dalli  \dalt?] 
5     Acut  ieni  Ferdtnand[-do];  vos  Ja  lava,  enanca  [niinha  f.]  ? 

Sim,  mama\^an\  eu  ja  lava. 

Porque  mestro  [Porque  he  que  mes/re]  nunca  vi  olha  por  nos? 

Elle  nam  tern  temp  [-/0]. 

Vos  qui  te  faze? 
IO     Nad  deve^  culpar  ninguem  \y  ei  tiper ar  a  ninguenî]. 

Qui  {Que"]  te  faze  vos? 

Eu  te  cume  fruitas  [fruitos\ 

Onde  tem  vossas  crianças? 

Vos  jà  olha  \Ja  olha  vos\  palacio  de  Ré  [do  Re}']  ? 
15      Tinteira  tem  riva  [riba']  de  meza    )        n^      •  l  j      1-  n 

Mtzasst  riva  tinteira  tem  )  =  \.^-  g»«*"  »"^  ^""^  hrslerc]. 

Eu  lo  [quere"]  voy  com  vos. 

jVos  fruitos  te  cumé  \te  come  fruitos]. 

Eu  ja  sabe  [ja  prende]  com  grande  trahalho  [com  difßculdade], 
20     Elle  bastante   vinho   tem    [tem    um  grande   quantidade^   de   vin  ho] 
diferentes  qualidädes  [de  differente  qualidade], 

Tem  muito  candida  de  [candidados]  por  aquelle  serviço  [posto]. 

Dà  parmi  [Da  por  mini]  pouco  tinta  [de  tinta]. 

Quem  quere  [quer]  este  [esta]  fulla? 
25     Dois  vez  doutor  ja  foi  Luisse  caza  [na  caza  de  Lui], 

Ä^os  te  durmi  [dormí]  muito. 

Vos  te  dormi  menos  que  nos. 

Vos  te  sabe  [Sabe  vos]  dança  [dançar]? 

Eu  te  sabe  [tinha  sabe],  eu  nunte  sabe  muito -^  [agora  eu  nunte 
30  sabe]. 

Os  homens  nunta  [nunte]  sabe  empregar  seu  temp  [-/<?]. 

Vos  tem  [fa  tem  vos]  fatigado? 

Eu  tem  [ja  tem]  muito  fatigado, 

B. 

Hum  bramanni  [bramina]  para  fazer  sua  ceremonia  levava  huma 
cabra,  Perlo  de  [do]  caminho  tres  ladroens  for  [forad]  junto  para  levar 
esta  cabra  ;  estavad  esperando  em  tres  différentes  lugares,  O  primeiro  fa" 
¡ava  [fallou]  com  br  amana  [brahmina]:  porque  vos  [fehlt]  leva  este  cachar  o 


[cao]?  Apenas  que  elle  ouvio  esta  [isto 
[/embrando]  que  elle  zombava  [se  0.]  e 


,  estramaceo  [estremeced]  e  lembrava 
fehlt]  mar  chova  [mar  chou  adiante]  e 


encontrou  o  segundo;  elle  fatava  do  [p]  mesmo,  tambem  elle  achou  na 
[fehlt]  difficuldade  e  encontrou  a  o  [o]  terceiro  [t,  quem  Ihe  disse  o 
mesmo];  entad  elle  [o  brahmina]  lançou  longe  este  [a]  cabra  pensando 
[p,  realmente]  que  era  hum  cachar  o  [cad]\  estes  homens  [os  ladroens] 
repartió    [repartirai  a  cabra]    e   comer äo  the  [e  a  cornerai],  —  Huma 


*  „Man  darf  nicht**. 

*  Hr.  D'Cruz  behauptet  man  spreche  quandidade  zu  Mahé. 

^  Erst  war  mais  geschrieben,  was  mit  Hinsicht  auf  das  franz.  *je  ne  le 
sais  plus*  gewifs  das  Richtigere;   auch  te  sabe  =  *je  l'ai  su'  ist  falsch. 


5  1 8  H.  SCHUCHARDT, 

couza   deve   ser  cotise! liado  \aconselhada\f  com  muiio  [-a]  pessoas  \sagaci' 
dad¿\  pora  [para^  conhecer  a  verdade. 


I.    Jamhalon^  jambalon  may,  jamhalom  minha  or  may,  jambalon,^ 

2.  Esle  cujo  lenco,  may  jamhalom,  jambolon. 
Riba  de  cusinha 

Lenco  conhecido 

May  de  nosso  Jusinho, 

3.  Anela  de  or,  jambalon. 
Sete  pedra  junto 

Quem  qiur  esta  anela,  jambalon. 
Caza  minha  junto. 

4.  Anela  de  our  o,  jambalom. 
Ja  cahi  no  poco 

Eu  nad  tem  fortuna^  jambalon, 
Olhar  vosso  rosto, 

5.  Anela  de  ouro,  jambalom. 
Obra  de  pepinha. 

Quem  quer  esta  annela 
Abraca  boquinha. 

6.  Anela  de  ouro,  jambalom, 
Quem  jada  para  vos 

Ja  dà  meo  amor,  jambalom. 
Por  andar  briozo. 

7.  Fula  d* entro  fula,  jambalom. 
Fula  de  aloza^ 

Ja  Joy  tomar  amor,  jambalom. 
Com  minina  goloza, 

8.  Fula  dentro  fula,  jambalom, 
Champcca  trouxido. 

Ja  foy  tornar  amor,  jambalom. 
Com  minina  cricido. 

9.  Esta  rua  tao  cumprido,  jambalon. 
Por  pobre  passajeiro. 

Por  passar  ludo  mundo,  jambalom, 
C^m  meo  pobre  companheiro, 

IO.  Palmar inho  curto,  jambalad, 
Quatro  cinco  voilas, 
Agora  lo  sabe,  jambalad, 
Vossa  viravolta. 


^  Diese  einleitende  Strophe   vermag  ich  nicht  in   vier  Zeilen  zu  ordnen. 


HIUTKÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         519 

1 1 .  Palmarinho  curio 
Ay  que  doce  lagna  ^ 
Agora  lo  sabe,  jambalom, 
Vossa  mal  de  manha. 


1.  Mart'lta,  Marilia^ 
Minha  doce  coraçad 

Quem  Ja  boia  /bgo,  Marih'a, 
Day  me  consolaçad* 

2.  Fogo  d^  entro  fogo  y  Alar  ilia. 
Com  agoa  se  paga. 

Fogo  de  meo  amor,  Marilia, 
Com  morie  se  acaba, 

3.  Amor  por  amor,  Marilia, 
Achara  u  cento, 

Mas  nad  achara  hum  amor 
Que  darà  sustento. 

4.  Amor  foy  hum  vicio 
Desta  casseriez, 
Enconira  para  vos 
Barato  darey, 

^.  A  là  outra  vonda 
Jà  mata  duas  robas, 
Sangue  faze  tinta 
Carne  faze  assado. 

6.  Se  quer  tomar  amor 
Tóma  com  escrivad 
Olha  sua  pena 
Rende  coraçad, 

7.  A  Deos,  a  Deos,  Marilia, 
Desta  barra  fora. 

Area  de  praya 
Por  mim  chora, 

8.  Minina  fermosa, 
Macebo  galante, 
Olha  por  mancebo 
Lança  diamente, 

9.  Caza  minha  filha. 
Mais  que  navigante. 
Vos  pode  goyar 
Per  la  diamente. 


*  Wohl  lanha  (grüne  Kokosnufs)  zu  lesen. 


520  ,  H.  SCHUCK ARDT, 

10.  Eu  nao  quero  dianunie,  Marina^ 
De  tanto  valia. 

Eu  quero  por  vos,  Marilta, 
Com  toda  mtnha  alegría, 

11.  /a  foy  bater  por  ta ,  Marilia, 
Porta  de  escrevad, 
Responde  allí  d'entro,  Martha, 
Fedra  de  fogad, 

12.  Ja  foy  bater  porta, 
Porta  de  alfiate. 
Responde  ally  d'entro 
Rupia  Surate, 

13-  y^  foy  bater  porta,  Marilia, 
Porta  de  casado, 
Responde  ally  d'entro,  Marilia, 
Espada  rodela.^ 

14.  Nunca  fica  triste,  Marilia, 
Fica  consolado 

Mais  hum  pouco  dia,  Marilia, 
Eu  serey  juntado. 

15.  Honte  noite  inteiro,  Marilia, 
Eu  na  vossa  porta. 

Ai  or  endo  com  frió,  Marilia, 
Sem  acha  reposta. 

16.  Honte  noite  inteiro,  Marilia, 
Jà  ronda  cidade. 

Nuca  acha  hum  amor,  Marilia, 
De  minha  idade, 

17.  Pescador  de  china,  Marilia, 
Que  pesca  sardinha. 

Pesca  por  twninha,  Marilia, 
Sem  sabe  visinha. 

18.  .S*^  quer  tomar  amor,  Marilia, 
Vi  na  minha  terra. 

Corpo  faze  barco,  Marilia, 
Braco  faze  vela. 

19.  Se  quer  tomar  amor,  Marilia, 
Ainda  vos  criança, 

Santa  no  meo  collo,  Marilia, 
Toma  confianca. 

20.  Braco  por  braco,  Marilia, 
Tem  ciuco  dedos, 

*  Wohl  des  Reimes  wegen  umzustellen. 


BEITRÄGE  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOUSCHEN  ROMANISCH.         521 

Honie  por  home^  Marilia^ 
Na  da  fica  medo, 

2i,Cddora,  cadora,  Marilia^ 
Qui  quer  comigo, 
Eu  hum  mulher  cazado,  Mar  ilia. 
Que  iem  marido, 

E. 

1.  Magüita,  Maria, 
Magüita  fermosa, 

Quatro  fanon  fulla,  Marguita, 
Visti  cada  dia. 

2.  Donde  estas  agora,  Marguita, 
Minha  Cacatua, 

Amor  tem  na  cámara.  Magüita, 
Cheiro  tem  na  rua, 

3.  Eu  ja  estou  cançado.  Magüita, 
De  vos  amar  tanto. 

Se  eu  amasse  Déos,  Maquila, 
Hoje  eu  serey  santo, 

4.  Se  vos  era  santo.  Maquila, 
Eu  vos  adorava 

Posto  de  joelho.  Maquila, 
Vossa  pe  bejava, 

5.  Eu  am0f  ovos.  Maquila, 
Mais  que  minha  vida, 

Como  agoa  de  mar,  Maquila, 
Que  nad  lem  medida, 

6.  Eu  vem  de  tad  lon/e.  Maquila, 
De  lad  lonje  venho 

Se  para  dar.  Maquila, 

Huma  vista  de  hum  amor  que  eu  tenho, 

7.  Ja  sahi  luar.  Maquila, 
Estrela  dianle. 

Ja  vira  safira.  Maquila, 
Contra  diamante, 

8.  Ja  sahi  luar.  Maquila, 
Feito  cuatro  copa. 

Se  parar  coroar,  Magüita, 
Rainha  de  Europa, 

9.  Ja  sahi  luar.  Maquila, 
Feito  quatro  Quina, 

Se  para  coroar,  Maquila, 
Rainha  de  China, 


522  H.  SCHUCK ARDT, 

10.  Fogo  de  /ug¿to,  Maquita^ 
Com  agoa  se  paga^ 

Fogo  do  meo  petto,  Maquiia, 
Com  morie  se  caòaJ 

1 1 .  Corre  vi  cançado.  Maquila, 
Mete  mad  no  bofe, 

Prouva  meo  sangue,  Maquita, 
Se  amarga  ou  doce» 

12.  Escusado  cancar,  Maquita, 
Este  vosso  corpo, 

Outro  pescador,  Maquita, 
Rede  ja  tern  posto, 

13.  Amor  nad  me  deo,  Maquita, 
Nenhuma  alegria, 

Senad  ¡agre  triste,  Maquita, 
De  noite  e  dia, 

F. 

Mamany,  esta  gralhà 
Nada  vi,  nada  vi,  falla  no 
Picinha  mizinha  bota  leva  no. 

Mamany  ^*Enddé  Caque, 
Ecado,  ¿cado,  Conjé 
Maranou  polle  ¿cado." 

"Ö  Mother  this  craw 

ShatCt  come,  shan't  come,  tell  no 

Little  médecine  put  take  noJ'^ 

G. 

1.  A  Déos  a  Déos 
Amor  Sem  firn 
Alma  leva  retractado 
Saudade  de  Cochim, 

2.  Quatro  barcos  sahirad 

De  China  loda  laya  de  setim. 

Se  para  vender 

Por  nona  de  Cochim. 

3.  Quatro  barcos  sahirad 

De  China  loda  laya  de  contracto 
Por  OS  homens  vender  caro. 
Por  midheres  vender  barato. 

Wirklich    kreolisch    ist   nur    A.      Jener   mangaloresche  Genetiv 
findet     sich    hier:     mezasse    riba   16    {meza* s    riba   Kr.    St.  VI  25), 

*  S.  oben  D  2. 

'  Ich  habe   die  Verse  aufs  Geratewohl  abgeteilt.     Wird  dies  Liedcben 
wirklich  so  in  drei  Sprachen  zugleich  gesungen? 


BBIIRÂGB  ZUR  KENNTNIS  DES  KREOLISCHEN  ROMANISCH.         523 

Luisse  caza  25,  doch  neben  der  portugiesischen  Ausdrucksweise: 
riba  de  meza,  caza  de  Lui  (es  ist  dies  das  franz.  Louis).  'Das  Dach 
des  Hauses*,  *der  Hut  des  Gärtners'  wird  von  Herrn  de  Rozario 
übersetzt:  cume  de  caza,  chapeo  de  oríeiro,  von  Herrn  D'Cruz:  cazäs 
cumé  (die  Accente  erscheinen  mir  hier  ganz  bedeutungslos),  ordatirs 
chapé. 

Die  Sprache  von  B  ist  portugiesisch,  mit  einigen  Kreolismen, 
und  ebenso  nähert  sich  die  der  Lieder  C  —  G  mehr  oder  weniger 
dem  reinen  Portugiesisch;  aber  die  Bestimmung  der  sprachlichen 
Form  läfst  sich  hier  nicht  von  einer  Quellenuntersuchung  trennen 
die  für  später  aufgespart  bleibe.*  Ich  verweise  vorderhand  nur  auf 
die  Verwandtschaft  dieser  Lieder  mit  den  mangaloreschen  II,  III, 
IV,  insbesondere  auf  die  Parallelstellen: 

C  I   (minha  or)  =  III  1,2. 

C  2y2  =  m  4,2.  IV  6,2. 

C  3,1  u.  s.  w.  =  IV  1,1.  3,1.  11  1,1. 

C  3  =  IV  I. 

C  4,2  =  IV  10,2. 

c  6,2 — 4  =  II  1,2 — 4. 

C  10,2 — 4=  II  2,1 — 4.  IV  13,2 — 4. 

D  3  =  11  12. 

D  8,3  =111  4,3- 

^  13.1— 3  ==  IV  5,1— 3- 

D  14  =  m  2. 

D  15  =  IV  4. 

D  21,1.  3.  =  111  3,1.  3. 

Ein  portugiesischer  Advokat  zu  Mahé  teilte  Herrn  Schmolck 
mit  dafs  das  dortige  Indoportugiesisch  mit  vielen  französischen 
Wörtern  versetzt  sei  ;  doch  habe  ich  keine  Belege  dafür  bekommen 
können. 

Was  Cannanore  anlangt,  so  schrieb  mir  Herr  A.  Fr.  X.  Maffei 
S.  J.  1884  dafs  das  Indoportugiesische  dort  von  etwa  350  Ein- 
geborenen gesprochen  werde,  aber  nicht  als  einzige  Sprache,  son- 
dern neben  dem  Malayaiim.  Das  Englische  sei  übrigens  dort  ver- 
breiteter als  an  andern  Punkten  der  Küste.  Er  schickte  mir  einige 
Proben  («  bezeichnet  ein  halbes  «),  die  aber  nicht  überall  sehr 
leserlich  sind  und  in  die  —  da  der  Pater  das  Kreolische  selbst 
nicht  spricht  —  mancherlei  Verderbnisse  geraten  zu  sein  scheinen 
(die  Fragezeichen  sind  von  ihm): 

^  In  *' Märchen  aus  der  indischen  Vergangenheit.  Hindustanische  Er- 
zählungen aus  dem  Süden  von  Indien"  von  M.  Frere,  übersetzt  von  A.  Passow 
(Jena,  o.  J.)  wird  S.  369  f.  ein  kalikutisches  Schifferliedchen  mitgeteilt,  dessen 
ursprüngliche  Worte  der  Sammler  nicht  anzugeben  weifs.  Er  sagt:  „Es  ist 
wahrscheinlich  portugiesischen  Ursprungs  oder  stammt  von  den  syrischen 
Christen  welche  sich  in  den  frühesten  Jahrh.  an  jener  Küste  niederliefsen." 
Man  sollte  nachforschen  ob  es  in  indoportugiesischer  Sprache  bekannt  ist. 
Der  erste  Teil  ('das  Lied  vom  Schiff  aus')  beginnt:  „Das  Schiff  schaukelt  in 
dunkler  Nacht  auf  und  nieder";  der  zweite  Teil  ('das  Lied  vom  Ufer  aus'); 
,,Das  Schiff"  auf  der  See,  wohin  steuert  es?** 


524      H.  SCHUCHARDTy  BEITRÄGE  Z.  KKNNTNIS  D.  KREOL.  ROMANISCH. 

HojeZ^  *  iemp*^  queUi  te  ? 
Hojez^  ^  bom  temp^  te, 
Hoje  bom  dia  twaiief?).^ 

Tanto  mas  bom;  porque  honte  temp^  ne  tint^  bom, 
Yeu  ja  sabe;  eu  muita  agua  d'antre  ja  fisse  pagad  e  auta  mtnha 
oss^  te  me  ja  moitié.^ 
Bat^  a  porP^. 

Tojnu  falla  manda  salla^  pa  vir  diantre  f?J,^ 
Bos  dit  Senhor, 
Faze  mer  ce  y  sante,'^ 
Vos  quelei  te? 

Eu  tem  bo;  eu  muito  t*  obrige^  par  os, 
Pami^  pisia^^  friu  te^^,  mas  hoje  tem  timbo  f?)^'^ 
Vos  pai  quelei  te? 
Eu  grand  sentiment  te.^^ 
Por  me^  bom  sagude  /?.** 

1.  dies  s«  ist  mir  unerklärlich. 

2.  „das  Wetter  hellt  sich  heute  auf." 

3.  wohl  tinh  zu  lesen. 

4.  „ich  habe  es  erfahren,    ein  Platzregen   überraschte  mich  und  durch- 
näfste  mich  bis  {auta  f.  ati)  auf  die  Knochen". 

5.  warum  nicht  hâté  ('batem')? 

6.  „lassen  Sie  ihn  in  den  Saal  treten." 

7.  fíir  santa  \  vgl.  Kr.  St.  II  I4  f. 

8.  te  muito  abrigado  war  zu  erwarten. 

9.  ist  Subjekt;  vgl.  Kr.  St.  II  19.  III  5. 

10.  =picinha  oben  F  3  (pâdactnho)\  vgl.  Kr.  St.  VI  16  Anm.  1. 

11.  das  Objekt  ist  dem  Verbum  vorausgesetzt;   s.  oben  I  18.  20.  Kr.  St. 
II  17  f. 

12.  „befìnde  mich  gut". 

H.  SCHUCHARDT. 


VERMISCHTES. 

L  Etymologisches. 

Romanische    Etymologien. 

I.    Port.  ^/W,  et'roz;  span,  c/iortzo,  port  choun'ço,  -0. 

Für  den  port.  Übergang  von  intervokalischem  s  zu  r  (unter 
dissimilierendem  Einñufs)  weifs  Cornu  Grundr.  I  771  §  210  nur 
zwei  Beispiele  anzuführen  :  chourt'ço,  -a  >  sa/sa  istcta  und  etroz,  l'rgz 
>•  esox,  "ocis.  Beide  Herleitungen  erregen  mir  Bedenken.  Um  mit 
der  letzteren  zu  beginnen,  so  hätte  sich  Cornu  auf  die  Formen 
erox,  ertox  berufen  können,  welche  Diefenbach  Origines  Furopaeae 
S.  338  bei  Besprechung  des  Wortes  esox  unter  dessen  mittellatei- 
nischen Varianten  aufzählt.  Porto  würde  lato  entsprechen,  wie 
in  den  nicht  volkstümlichen  airgz,  fergz,  velgz.  Denn  das  0  von 
esoas  ist,  dem  Zeugnisse  Priscians  (II  526  K.)  zufolge,  lang:  ^Ox 
syllaba  finita  breviantur,  ut  in/elox,  veHvox,  esox,  airox,  celox,  et  in 
obliquis  producuntur,  ut  infelocis,  velivocis,  esocis^  airocis,  celocis,^^ 
Befremdlicher  Weise,  vielleicht  wegen  mittelgr.  l<K>g,  ï(JO^  geben  es 
die  Wbb.  mit  kurzem  0  an:  esdcis.  Der  gelehrte  Ausdruck  esoces, 
„hechtartige  Fische"  (Moraes)  könnte  vermuten  lassen  dafs  die  Por- 
tugiesen dem  lat  Wort  die  richtige  Quantität  leihen  ;  vielleicht  aber 
wirkte  die  franz.  Aussprache  von  ésoces  ein.  Das  Wort  ist  ein  kel- 
tisches: altir.  eóy  Gen.  tach  (im  heutigen  Irisch  sind  nach  O'Reilly, 
Foley  u.  s.  w.  eo  und  tach  gleichwertig),  kymr.  eog  (alt  ehawc  Mabin.), 
bret.  eok,  eog,  körn.  (Voc.  Zeuss  Gr.  celt.*  1074)  ehoc.  Das  Wort 
bedeutet  „Lachs*'  und  nicht  „Hecht'S  wie  man  das  lat  esox  zu  über- 
setzen liebt  und  wie  dieses  demzufolge  in  der  neueren  Natur- 
geschichte wirklich  heifst.  Wer  an  seinem  keltischen  Ursprung 
noch  zweifeln  sollte,  der  sei  auf  die  reiche  Terminologie  verwiesen 
welche  der  Lachsfischfang  bei  den  Kelten  hervorgerufen  hat  Im 
Kymrischen  werden  nicht  nur  eine  ganze  Menge  von  Lachsarten 
unterschieden,  sondern  auch  der  männliche  [cemyw),  der  weibliche 
{hwyfell,  hwyddell,  chwiwell  «<  *sebella  oder  *sevella,  woran  das 
deutsche  Saibling  anklingt,  dessen  Nebenform  Saibling  freilich  auf 
Salm  deutet),  der  junge  {/fiihell).  Auch  spielt  der  Lachs  in  der 
keltischen  Dichtung  eine  gröfsere  Rolle  als  in  der  anderer  Völker. 
Kin   kymrisches  Sprichwort    (Myvyr.  Arch.  1870  S.  856)   lautet:    niJ 


52Ò  VERMISCHTES.     I.    ETYMOLOGISCHES. 

mwynaidd  ond  ëog,  „Nichts  ist  so  ergötzlich  wie  der  Lachs".  Der  kym- 
rische  Petrarch  und  Zeitgenosse  des  italienischen,  Dafydd  ab  Gwilym 
betitelt  eines  seiner  Gedichte  (Ausg.  von  1873  S.  10 1):  yr  eog  yn 
llatiai  ai  Forfudd^  *  der  Lachs  als  Liebesbote  an  Morfudd  *  (es  ist  der 
Meerlachs,  tuthiwr  eigtawn^  ^¡YidLh&t  des  Ozeans"  gemeint;  verschiedene 
andere  Tiere  werden  übrigens  vom  Dichter  bei  gleichen  Gelegen- 
heiten verwandt,  so  auch  ^  hriihyll^  „die  Forelle"  S.  291).  Spater 
stellte  Lewis  Morris  die  Schönheit  der  Mädchen  von  Meirionydd 
über  die  des  Lachses  (eig.  der  Lachsforelle,  gleist  ad,  von  gius,  „blau"), 
der  „in  der  Flut  unter  der  Somnaersonne  funkelt",  und  die  der  Drossel 
(Borrow  Wild  Wales  S.  41).  Die  altirische  Heldensage  zählt  unter 
Cuchulinns  Wunderkünsten  den  Lachssprung  (cor  iach)  auf  (s.  Win- 
disch Ir.  T.  Wb.).  Im  Jugendleben  Finns  ist  der  Lachs  vom  Linn- 
Feic  von  grofser  Bedeutung,  auf  den  Finnéces  sieben  Jahre  gelauert 
hatte,  um  ihn  zu  fangen  und  dann  zu  essen  (Transact,  of  the  Oss. 
Soc.  IV  300  ÍF.).  Das  keltische  Wort  glaube  ich  wiederzufinden  in 
dem  deutschen  Huch,  Huchen  (Donaulachs);  es  trat  also  mit  schon 
zu  h  gewandeltem  s  über,  während  j,  wie  im  lat.  esox,  so  auch  im 
bask,  izoki,  izokin,  „Lachs"  erhalten  ist.  Von  letzterem  kommt  das 
span,  (ast.)  esquin,  „junger  Lachs".  Das  Port,  würde,  so  viel  ich 
weifs,  die  einzige  romanische  Sprache  sein  welche  eine  direkte 
Fortsetzung  des  lat.  esox  böte.  Es  fragt  sich  aber  ob  eirg  nicht 
dem  eiroz  vorausgeht.  Cornu  merkt  zwar  an  :  „Nach  Moraes  ist 
eiroz  oder  irqz  die  populäre  Form,  welche  Angabe  mir  von  Gon- 
çalves  Vianna  bestätigt  wird,  nicht  iro  oder  eiro^  welches  ein  Dekli- 
nationsirrtum sein  wird."  Aber  Moraes,  der  fûF  beide  Formen 
ältere  Belege  aus  der  Litteratur  beibringt,  sagt  :  "  hoje  vulgarmente 
se  diz  no  sing,  eiroz,  irot^\  es  liegt  da  offenbar  der  Nachdruck  auf 
„heute",  und  Moraes  scheint  die  Form  ohne  -ä  als  die  ursprüng- 
liche zu  betrachten.  Wenn  ein  Deklinationsirrtum  vor  sich  ge- 
gangen ist,  so  kann  das  auch  in  umgekehrter  Richtung  geschehen 
sein:  eiró,  eirös,  eirozes  (wie  span,  maravedí,  maravedís,  maravedises). 
Die  Entscheidung  wird  durch  das  gleichbedeutende  galiz.  eiroa 
(Cuveiro)  geliefert;  -^'  und  -oa  setzen  ein  "ola  voraus  [eiro  ist  Fem., 
kommt  aber  auch  als  Mase.  vor).  Auch  die  Bedeutung  von  eiro, 
„Meeraal"  stimmt  nicht  zu  der  von  esox. 

Span,  chorizo,  churizo,  port,  chouriço,  »a  würde  nach  Cornu 
mit  dem  erst  spät  eingebürgerten  salchicha,  das  er  doch  wohl  auch 
>  salsa  isicia  und  nicht  >  salsiiia  ansetzt,  im  Ursprung  zusammen- 
fallen. Aber  die  angenommenen  lautlichen  Veränderungen  scheinen 
mir  zu  beträchtliche  als  dafs  wir  uns  nicht  nach  einem  anderen 
Etymon  oder  doch  nach  einem  Worte  umsehen  sollten  das  sich 
eingemischt  hätte.  Befriedigendes  finde  ich  nicht;  ich  erinnere  aber 
an  port  chorume,  churume,  „Fett",  chorudo,  „fett".  Dies  gehört  nicht 
zu  span,  churre,  „triefendes  Fett"  (wohl  von  chorrear,  „triefen"),  läfst 
sich  auch  kaum  mit  span.-zigeun.  chullo,  „fett"  in  Zusammenhang 
bringen,  das  in  anderen  Zigeunermdd.  mit  einfachem  /  erscheint 
und  von  welchem  ich  span,  chtdeia  abgeleitet  habe  (Ztschr.  V  264). 


H.  SCHUCHARDT,    ROM.  ETYMOLOGIEN.  527 

2.    Span.  ^x\^  fofo. 

Dies  Wort  kann  nicht,  wie  Cornu  Grundr.  1  718.  728  will, 
von  faiuus  herkommen  ;  die  Bedeutung  „dünkelhaft''  ist  nur  eine 
abgeleitete,  die  eigentliche:  „bauschig",  „schwammig",  „locker", 
„weich".  Wenn  wir  es  unserem  „aufgeblasen"  im  körperlichen  und 
gemütlichen  Sinne  gleich  setzen,  so  deuten  wir  zugleich  seine  Her- 
kunft an.  Yj&  ist  durch  Angleichung  des  ersten  Silbenanlautes  an 
den  zweiten  aus  hofo  entstanden,  welches  Boraos  arag.  Wtb. 
(2  176)  verzeichnet  (auch  in  Murcia  bekannt);  und  gehört  zu  bufar, 
hofar,  woher  auch  hofe,  „Lunge".  Vgl.  sùdfranz.  boufaire,  boufard, 
boufre^  „aufgeblasen"  (im  übertragenen  Sinne),  und  span,  bofo^  „Brod- 
krume".    S.  auch  Diez  Et.  Wb.  IIb  fofo, 

3.    Franz.  aller \  span,  lerdo  u.  s.  w.;  port.  árdego\    span,  port  lóbrego \ 

port.  manUiga,    span,  manteca  ;  port,  vadio. 

Es  kommt  oft  vor  dafs  wir  uns  über  die  von  Andern  zu  Tage 
geförderten  Herleitungen    unbefriedigt   aussprechen,    ohne  doch  in 
ihnen    einen    Verstofs    gegen     die    Herleitungskunst    nachzuweisen. 
Natürlich   kann    dies    keine    blofse   Geschmackssache   sein,    um   so 
weniger  als  uns  zuweilen  sogar  unseren  eigenen  wortgeschichtlichen 
Versuchen  gegenüber  ein  ähnliches  Mifstrauen  beschleicht;  es  mufs  in 
irgend  welcher  versteckteren  Unvollkommenheit  der  Kunst  selbst  liegen. 
Die  wesentlichste  und  im  angegebenen  Sinne  fruchtbarste  scheint  mir 
nun  die  zu  sein  dafs  eine  viel   ängstlichere  Prüfung  der  lautlichen 
Obereinstimmung  als  der  begrifflichen  vorgeschrieben  ist.  Wir  lächeln 
über  die  Etymologen  früherer  Zeit,  welche  in  Hinsicht  auf  das  Laut- 
liche sich  jede  Art  von  Ähnlichkeit  als  beweiskräftig  genügen  liefsen; 
aber  wir  verfahren  heutzutage  in  Hinsicht  auf  das  Begriffliche  kaum 
besser.     Die  Gesetzmäfsigkeit   ist  —  dem   Ausdruck   „Lautgesetze" 
und   der   ihm    entsprechenden  Auffassung   zum   Trotz  —  auf  dem 
einen  Gebiet  ebenso  grofs  wie  auf  dem  andern,  wenn  auch  für  uns 
nicht    ebenso    greifbar   und   darstellbar.      Es   mufs   aber   in   einem 
Atem  hinzugesetzt  werden    dafs  wir  kaum  noch   angefangen   haben 
Überblicke    über    die   Geschichte   der   Bedeutungen   innerhalb    der 
einzelnen  Sprachen  zu  gewinnen.     Doch  dürfen  wir  deshalb  weder 
hier  noch  dort  unsere  Hoffnung  auf  Ergebnisse  von  mathematischer 
Absolutheit  richten;  alle  unsere  etymologischen  Operationen  tragen 
das  Gepräge  der  Wahrscheinlichkeitsrechnung.     Ich  meine  nun  dafs 
aus  dem  Wahrscheinlichkeitsgrad  der  lautlichen  und  dem  der  begriff- 
lichen Seite  die  Gesamtwahrscheinlichkeit  herausgerechnet   werden 
mufs  ohne  dafs  jener  eine  ständige  Erhöhung  erfahrt     Ich  pflichte 
durchaus  M.  Bréal  bei  wenn  er  in  seinem  höchst  bemerkenswerten 
Aufsatz  "De  l'importance  du  sens  en  étymologie  et  en  grammaire'' 
Mém.   de   la   Soc.  de  Ling.  VI  163  f.  sagt:    "On   a   bien    tort  de 
repousser,   au    nom  des  lois  phoniques,    des   etymologies   qui  s'im- 
posent; car  ce  sont  précisément  ces  etymologies  qui  nous  peuvent 
mettre  sur  la  voie   de    nouvelles  observations,   soit  en    phonétique. 


528  VERMISCHTES.     1.   ETYMOLOGISCHES. 

soit  en  grammaire."     Wenn  aber  diejenigen  welche  lat  meridüs  — 
es  ist  der  erste  der  von  Bréal  besprochenen  Fälle  —  anderswoher 
als  von  médius  und    dies  ableiten  wollen  (zu  dem  Lokativ  von  médius 
hätte  neben  dem  Sonstigen  auch  afrz.  midis  >  medio  dies  verglichen 
werden  können),  für  eine  erdrückende  Mehrheit  als  "chercheurs  de 
midi  à  quatorze  heures"  gelten  werden,    so  giebt  es  andere  Fälle 
welche  weit   weniger    Aussicht   auf  allgemeine  Verständigung    dar- 
bieten.    Ich    gebe   herzhaft   den   allerschwierigsten    an.      Was    sich 
vom  lautgeschichtlichen  Standpunkt   gegen   die  Herleitung  aller  >► 
ambulare  einwenden  läfst,  verkennt  Niemand  ;  Mancher  aber  wie  sehr 
für   sie   die  Gleichheit   der  Bedeutung  spricht.    Ausdrücke   fur   die 
allerhäufigsten ,     vom    Kulturwandel    unbeeinflufsten    Begriffe,    wie 
„Vater",  „Sonne"   oder    „gehen",   „essen"  werden    nicht   aussterben 
oder  nur  aus  zwingendstem  und  daher  augenfälligem  Grunde.     Der 
Untergang  von  ire  und  edere  war  durch  deren  lautliche  Gestalt  be- 
dingt;   an   ihre    Stelle   rückten    in    der   späteren    lat.  Volkssprache 
ambulare   und  manducare   oder   comedere.     Welche  Umstände   lassen 
sich  nun   denken    unter  deren  Einñufs  wiederum   das   ganz   volks- 
tümliche   ambulare  auf  dem  gröfsten  Teil  des  romanischen  Sprach- 
bodens erloschen  oder  auf  den  allerengsten  Bedeutungsumfang  ein- 
geschränkt worden  wäre  {ambiar e,  ambler  sind  für  mich  keine  volks- 
tümlichen Fortsetzungen  von  ambulare)  ?    Zu  glauben  dafs  aller,  andare 
auf  allatus,  addere,  adnare,  enatare  oder  irgend  ein  Wort  zurückzuführen 
wäre,   das   in   der  lat.  Volkssprache   nicht   ohne  Weiteres  „gehen" 
bedeutete,  das  würde  mir  nicht  leichter  fallen  als  zu  glauben    dafs 
der   mächtige  Wassersprudel   von    Vaucluse   einem   unbedeutenden 
Quellchen  des  Mont  Ventoux  entstamme  ;    und  weniger  als  letztere 
Annahme  würde   mich   sogar  die   an  Ort   und   Stelle   gehörte    be- 
fremden   dafs  er  mit  dem  weit  entfernten  Genfer  See  in  Zusammen- 
hang stehe.     Die  Unmöglichkeit  des  lautlichen  Wandels  von  ambu^ 
lare  zu   aller  läfst   sich    meines   Erachtens    nicht   behaupten;    man 
kann  z.  B.  für  sie  nicht  trembler  >  irefnulare  anführen,  das  sich  in 
Bezug  auf  Gebrauchshäufigkeit  mit   dem   andern  Worte    gar    nicht 
vergleichen    läfst.     Ich    sehe   nämlich   nicht  dafs   die  Gründe    und 
Beispiele   mit   denen  ich    die  lautliche  Wirkung  der  Überhäufigkeit 
darzuthun  mich  bemüht  habe,  jene  Widerlegung,  diese  andere  Deu- 
tung erfahren  haben.     Wenn,  worauf  mich  A.  Pogatscher  aufmerksam 
gemacht  hat,  im  Munde  des  steirischen  Bauern  j/y&x/  (siehst  Du?)  zu 
hikst  wird  (vgl. Weinhold  Bair.  Gr.S.  192  f.  §  190),  so  steckt  gewifs  kein 
*  Lautgesetz  '  s  <^à  dahinter.   Es  läfst  sich  aber  noch  auf  nähere  Ana- 
ogieen   verweisen,  z.  B,  auf  port,  fallar  >  *fablar,  fabulare.    Cornu 
(Grundr.l759§  137)  glaubt  zy/^x^  fahr  habe  sich  an  calar  angebildet; 
abef  dieses  ist  ein  weit  seltener  gebrauchtes  Wort  als  jenes,  und  wenn 
fast  immer  „schweigen"    durch  „nicht  reden"  ersetzt   werden  kann, 
so  nicht   sehr   oft  „reden"  durch  „nicht    schweigen",    weshalb  wohl 
*fablar  eher    ein  *  cablar  als  calar  das  falar  hervorgerufen    haben 
würde.  Begünstigt  mag  calar  ein  auftauchendesyb/ar  wohl  haben.  Von 
derlei   positiven  Stützen    abgesehen,   geben  für    die  ungewöhnliche 


H.  SCHUCHARDT,  ROM.  ETYMOLOGIEN.  529 

Schwächung  des  konsonantischen  Elements  in  ambulare  die  bei 
den  übrigen  Herleitungen  von  aller  angenommenen  Lautwandlungen 
keine  ungünstige  Folie  ab.^ 

Vielleicht  stöfst  mein  Verfahren  nicht  überall  auf  den  Widerspruch 
derjenigen  welche  von  „Lautgesetzen"  und  deren  „scheinbaren, 
nicht  wirklichen  Ausnahmen"  reden.  Man  sehe  z.  B.  die  Dar- 
stellung der  Ursprünge  von  ital.  ç,  f ,  o,  o  im  "  Grundriss  "  an  ;  wie 
viel  Abweichungen  aus  den  als  regelmäfsig  aufgezeichneten  Bahnen  ! 
Und  sind  sie  alle  auf  überzeugende  Weise  zu  erklären,  und  wenn 
so,  inwieweit  als  notwendige  (vgl.  Litbl.  f.  g.  u.  r.  Ph.  1887  S.  24)? 
Finden  wir  nun  bei  der  etymologischen  Deutung  eines  romanischen 
Wortes  Ç  (p)  für  ein  zu  erwartendes  ç  (0),  oder  umgekehrt,  so 
werden  wir  doch  berechtigt  sein  die  statistisch  ermittelte  Wahr- 
scheinlichkeit einer  solchen  Vertretung  ohne  Weiteres  in  Rechnung 
zu  setzen.  Sie  wird  nicht  gering  genug  sein  um  den  Wert  einer 
sonst  durchgängigen  Obereinstimmung  zu  entkräften.  Wenn  daher 
Baist  Grundr.  I  697  %  22  sagt:  ^^Lerdo  kann  nicht  luridus  oder 
romanisches  lordo  sein",  so  ist  es  wohl  nicht  *lordo  für  lordo^  woran 
er  Anstofs  nimmt,  sondern  lerdo  für  *lturdo  >  Vgrdo.  Und  in  der 
That  hält  er  e  '^  ue  nur  „unter  dem  Einflufs  einer  vorausgehenden 
oder  folgenden  labialen  Verbindung**  und  „nach  sl  (nicht  nach  sc, 
sp)**  für  nachweislich.  Allein  wie  es  Gegenfalle  mit  ue  giebt  {cuervo, 
huebra,  prueba),  so  treten,  um  das  von  Diez  angeführte  altspan.  lengos 
beiseite  zu  lassen,  vielleicht  doch  noch  Fälle  von  e  y>  ue  aufserhalb 
jener  Grenzen  an  den  Tag  innerhalb  deren  schon  serbo  vereinzelt 
steht.  Wenn  bei  Vordo  '^  lordo  ein  anderes  Wort,  etwa  das  gleich- 
hed,  grdo '^  horn'dus  (im  lta\.  ordo  umgekehrt  n^ch  lordo  7)  im  Spiel 

*  Indem  ich  durch  ladinische  Formen  wie  schar  (Ischar,  laschar),  gnir 
{^gnir,  vignir),  1er  (vier,  vuler)  zu  der  Annahme  gefuhrt  werde  dafs  aus 
ambulare  zunächst  la  (friaul.)»  nicht  ala  (frìaul.  und  dauphin.)  geworden  ist, 
bemerke  ich  dafs  dieselbe  schon  längst  von  Gartner  Ratorom.  Gramm.  S.  158 
geäufsert  worden  ist  :  „ich  möchte  doch  nicht  aliare  aus  ambulare  ohne  die 
Zwischenstufe  lare  ableiten".  Überhaupt  hätte  ich  Rom.  XVII  420  Gartners 
£rwähnung  thun  sollen,  welcher  jene  in  ihrer  Mannigfaltigkeit  so  lehrreichen 
ladinischen  Formen  insgesamt  auf  ambulare  zurückführt  (nur  setzt  mönfiel] 
kein  *manare  voraus,  und  ist  das  andar  von  Predazzo  vielleicht  eine  Ent- 
lehnung aus  dem  Italienischen).  Wen  die  Entwicklung  von  afnbula^  zu  amna-, 
ana-,  na-,  ma-,  la-  allzusehr  befremdet,  der  halte  sich  die  Formen  vor  Augen 
welche  ein  weit  jüngeres  Wort  in  italienischen  Mundarten  angenommen  hat: 
b(is)ogna»  bi(so)gna,  (bijsogna,  bUo(gna),  b(iso)gna,  bi(sogn)a\  s.  Mussafia 
Beitr.  zur  Kunde  der  nordital.  Mundarten  S.  lOi.  Wir  haben  hier  quantitative 
Veränderungen  welche  aufserhalb  der  „Lautgesetze"  liegen,  und  ihre  Ursache 
ist  in  der  Überhäufigkeit  des  Gebrauches  zu  suchen;  wie  ich  schon  anderswo 
gesagt  habe ,  kann  man  sich  in  solchen  Fällen  nicht  auf  Tonlosigkeit  der 
"Wörter  beziehen ,  da  diese  selbst  erst  eine  Folge  der  Überhäufigkeit  ist ,  da 
ferner  die  sonst  in  unbetonten  Silben  herrschenden  „Lautgesetze"  nicht  beob- 
achtet erscheinen  und  da  endlich  auch  betonte  Wörter  bei  Überhäufigkeit 
verkürzt  werden  (vgl.  Imperative  wie  tosk.  gua  :^  guarda,  span,  to  -^^  toma), 
XHese  Ansicht  beruht  sowohl  auf  Überlegung  wie  auf  Erfahrung;  man  be- 
kämpfe sie,  man  lasse  sie  aber  nicht  einfach  unbeachtet,  wie  man  das  zu 
thun  liebt.  [Wie  ich  nun  sehe,  wird  sie  auch  von  W.  Meyer-Lübke  geteilt 
(R.oro.  Gr.  I  502.  520  ff.)]. 

2«lt8oltr.  f.  rom.  Pbil .  ZUL  34 


530  VERMISCHTBS.     I.   BTYMOLOGISCHBS. 

ist,  SO  läfst  sich  auf  ähnliche  Weise  iordo  ^*lurdo  >  iüridus  er- 
klären (s.  W,  Meyer  Grundr.  I  515  §  33).  Weit  gröfser  als  diese 
auf  der  Seite  des  Lautes  liegenden  Bedenken  sind  diejenigen  welche 
durch  das  Verhältnis  zwischen  den  Bedeutungen  der  einzeinen 
Wortformen  hervorgerufen  werden.  Span,  lerdo  stimmt  im  Allgemeinen 
gut  zu  franz.  lourde  nur  dafs  seine  Bedeutung  sich  im  Franz.  erst 
in  später  Zeit  entwickelt  zu  haben  scheint  Geradezu  das  Gegen- 
teil von  franz.  lourd  kann  piem.  lord  bedeuten:  „leichtsinnig", 
„flatterhaft*',  „unbeständig'*  {com  una  sotóla^  „wie  ein  Kreisel"),  aber 
insofern  es  mit  „thöricht"  übersetzt  wird,  nähert  es  sich  sehr  dem 
altfranz.  lourd,  „einfältiges  „dumm".  Die  Grundbedeutung  scheint 
jedoch  die  zu  sein,  welche  das  Wort  im  Piem.  und  in  sud-  wie 
nordfranz.  Mdd.  hat:  „schwindelig"  (im  subj.  S.),  besonders  von 
Schafen  die  die  Drehkrankheit  haben.  Das  wurde  dann  mit  dop- 
pelter Abschattung  (vgl.  z.  B.  ital.  stordito^  franz.  ¿lourdi)  auf  Geist 
oder  Gemüt  übertragen.  Wie  aber  ist  dies  „schwindelig"  mit 
„schmutzig",  „häfslich"  zusammenzubringen,  welches  nicht  nur  dem 
ital.  lordo  ausschliefslich ,  sondern  auch  dem  südfranz.  lourd  (neben 
jenen  anderen  Bedeutungen;  im  beam.  Wtb.  von  Lespy  und  Rai- 
mond  werden  lourd,  lourdise,  lourdeja  nur  mit  „schmutzig",  „Schmutz**, 
„beschmutzen"  übersetzt)  zukommt  und  das  ich  im  gal.  lorda,  *  lodo 
que  se  toma  en  los  vestidos  '  (Cuveiro)  wiederfinde  ?  Darauf  vermag 
ich  keine  Antwort  zu  geben  ;  denn  die  Fahlheit  des  Gesichtes 
scheint  mir  eiii  zu  untergeordnetes  Kennzeichen  des  Schwindels 
bei  Menschen  als  dafs  lurtdus  leicht  zur  Bedeutung  „schwindeb'g" 
gelangen  könnte.  Fleifsigeres  Wälzen  der  Wörterbücher  führt  vielleicht 
zur  Entdeckung  des  Richtigen.  Comu  teilt  offenbar  die  Bedenken 
von  Baist  rücksichtlich  der  lautlichen  Obereinstimmung  zwischen  lerdo 
und  lourd;  denn  er  bietet  (Grundr.  I  767  §  171):  port  Içrdo  >  *derdo, 
*dedro,  iëier.  Mein  Freund  möge  mich  entschuldigen;  er  durch- 
wandert das  so  Wechsel  vol  le  Terrain  des  Portugiesischen  mit  be- 
Nvundernswerter  Ortskenntnis,  ich  glaube  aber  dafs  ein  und  das 
andere  Mal  die  Furcht  vor  einem  "mauvais  pas'^  ihn  zu  Umwegen 
veranlafst  auf  denen  er  sich  schliefslich  versteigt.  Derselbe  Be- 
deutungsübergang welcher  uns  zwischen  lurtdus  und  lourd  in  so 
hohem  Mafse  befremdet,  würde  auf  romanischem  Gebiete  noch 
einmal  zwischen  teier  und  lerdo  stattgefunden  haben. ^ 

Ein   anderer    solcher  Skylla-Charybdisfall  scheint    mir    dieser: 


^  Das  franz.  lourd  findet  sich  im  Mittelirischen.  Atkinson  in  seiner  Aus- 
gäbe  von  "  The  Passions  and  the  Homilies  from  Leabhar  Breac  "  (diese  Hand- 
schrift gehört  dem  14.  Jahrh.  an)  übersetzt  co  scretaib  ocus  ¿gnUb  luardaib 
Z.  8305  (S.  272)  mit:  'with  pitiable  (?)  yells  and  screams'  (S.  513).  Whitley 
Stokes  erklärt  in  seinen  kritischen  Bemerkungen  zu  dieser  Veröffentlichung 
Atkinsons  (Sonderabdruck  aus  den  Transactions  of  the  Philological  Society 
1889 — 90  S.  31)  luard  mit  "  heavy '*  und  leitet  es  von  ÙAnz.  lourd  ab.  £r 
vergleicht  dazu  ¿"dir  tromm  (Atk.  "a  shrill  cry")  derselben  Quelle  (tronun 
ist  "heavy");  aber  luard  kann  damals,  in  Anbetracht  des  gleichzeitigen  franz. 
Gebrauchs,  kaum  „schwer"  i.  eig.  S.  bedeutet  haben.  O'Reilly  hat  :  ^luardha, 
a.,  common,  vulgar,  awkward,  slovenly,  sluggish.' 


H.  SCHUCHARDT,   ROM.  ETYMOLOGIEN.  53 1 

port,  árdego  >  alacer  (aber  alegre  von  alacrii)  nach  Cornu  Grundr.  I 
755  §  12g.     Dieses  veraltete  Wort  ist  gleichbedeutend  mit  ardente  (es 
kommt   aber    auch   im   Sinne  von  arduo  vor),  und  es  für   gleich- 
stammig  damit  anzusehen,  davon  können  nur  sehr  gewichtige  Gründe 
abhalten.     Diese   werden  hier  aber  nicht   dem   Gebiet   der  Laut- 
verhältnisse, sondern  dem  der  Wortbildung  entnommen  sein.    Ardego 
würde  lateinisch  *ardicus  lauten;  allein  eine  solche  Form  etwa  mit 
Berufung  auf  das  vielleicht  auch  als  Adjektiv  vorkommende  mordicus 
anzusetzen  wäre  zu  kühn.  Hingegen  dürfen  wir  wohl  ein*ardicare  neben 
mordicare,  fodkare,  vellicare  stellen  ;  es  lebt  in  altfrz.  ardoier,  südfrz. 
ardeja  (vgl.   beam,  ardoula),   dem   port  span.  *ardegar  entsprechen 
würde.     Daraus  konnte  ein  árdego   abgezogen  werden,  wie  amargo 
aus  amargar  >  amaricare,  port,  ressésego   (resesso),    ,^ltbacken'*  aus 
*resessegar  neben  altport.  sessegar  >  *sessicare  (s.  C.  Michaelis  de 
Vasconcellos  Studien  zur  hispanischen  Wortdeutung  S.  156),  span. 
lóbrego,  lóbrtgo,  port,  lóbrego,  lóbrego,  lobrigo,  „dunkel"  aus  port,  lobre-' 
gar,  lobrigar,  lombrigar  (so  nach  Fr.  Luis  de  Monte  Carmelo  ;  Ein- 
nûschung  von  sombra),  luòrigar,  „undeutlich  sehen",  welches  nicht  wie 
gewöhnlich  angenommen  wird,  >  lubricare,  sondern  >  lucubrare  ist 
Dieses  nämlich  kommt  von  lucubrum  {lucib^um),  dessen  Bedeutung  uns 
das  Mittelalter  aufbewahrt  hat:  „schwaches  Licht",  „Nachtlicht"  (also  : 
„bei  schwachem,  nächtlichem  Lichte  sehen  oder  arbeiten");  auf  die 
Umstellung  zu  *lubrucare,  ^lubricare  mochte  lubricare,  „wanken"  (im 
Mlat  und  Rom.)  Einflufs  ausüben.     Von  diesem  Worte  möchte  ich 
span.  gal.  lubrican,    „Dämmerung"   nicht    trennen    (vgl.  ^Hucuhratio, 
aurora  ut  videtur"  DC),  wiewohl   ich  nicht  verkenne  wie  nahe  es 
sich  auch  mit  dem  inter  canem  et  lupum  der  benachbarten  romani- 
schen Sprachen  berührt  (s.  R.  J.  Cuervo  in  der  Romania  XII  1 10  if., 
der  ebend.  109  f.  die  Herleitung  lóbrego  von  lubricus  zu  stützen  ver- 
sucht).    Das    veraltete    span,  bbrecer,    „dunkel   werden",    geht  auf 
einen   aus  lóbrega  gekürzten  Stamm  lobr^  zurück.     Vielleicht  liefsen 
sich  nun  auch  port  labrçgo,  span,  labriego  aus  *labregar  >  ^labori" 
care,  und  port,  ninhego,  span,  niego  aus  *ninhegar,  *niegar  >  *nidicare 
(franz.  nicher,  südíranz.  niseja)  erklären.   Die  Betonung  der  vorletzten 
Silbe  und  das  span,  ie  =^  port  ç  würden  keine  Schwierigkeit  machen  ; 
vgl.  port  sosçgo,  span,  sosiego  neben  port,  reséssego  oder  port  trasfçgo, 
span,  iransiego   neben   kat.  tráfech  (von  *transvasicare,  ^trav^sicareï). 
Auch  wäre  auf  port  '^adégo  >  »aticus  zu  verweisen,  worüber  ich  bei 
Comu   vergeblich  nach   Auskunft   suche.     Dafs   in    port,  mantçiga, 
span,  manteca  diese  Endung  stecke:  *nattaiica  (Cornu  Grundr.  I  763 
§  151),  leuchtet  mir  nicht  ein,  auch  bezüglich  des  Stammes  bin  ich 
mit  dieser  Herleitung  nicht  ganz  einverstanden.  Ich  nehme  jetzt  nicht 
mehr,  wie  ich  das  Ztschr.  VI  1 2 1  gethan  habe,  Gleichheit  des  rom. 
matta,  natta  mit  lat.  matta  an,    sondern  bin  geneigt  nur  Einñufs  des 
letzteren  (vgl.  ixài,  panna,  panno  di  latte),  besonders  hinsichtlich  des 
n  >  m  zuzugeben,  für  jenes  aber  an  den  slaw.  Stamm  ment^  (neu- 
slow.  mesti,  „Butter   rühren")    zu    denken,    woher   smetana  u.  s.  w., 
yyRührmilch",  das  nicht  nur  die  Rumänen  als  smîntanà,  sondern  auch 

34* 


532  VERMISCHTES.     I.   ETYMOLOGISCHES. 

die  Deutschen  als  Schmetten  und  Schmand  entlehnt  haben  (s.  Mî- 
klosich  Etym.  Wtb.  S.  189).  Die  Frage  ist  eine  vorzugsweise  kultur- 
geschichtliche. Wenn  ich  der  guten  Bergbutter  von  Tetuan  im 
Vergleich  zu  der  in  Spanien  üblichen  Butter  mich  erinnere,  so 
kommt  es  mir  nicht  unwahrscheinlich  vor  dafs  die  Araber  den  Spaniern 
die  Butterbereitung  lehrten  (vgl.  Diez  unter  manteca  IIb);  anderseits 
weisen  die  Ausdrücke  manteca  de  Flandes^  de  Hamhurgo  für  das  was 
nach  unseren  Begriffen  Butter  ist,  auf  die  Bedeutung  des  Nordens 
hin.  Manteca  schlechtweg  bezeichnet  meistens  „Tierfett",  besonders 
„Schweineschmalz";  aber  in  Italien  findet  es  sich  u.  A.  auch  in  der 
Bedeutung  „Sahne",  „Sahnenbutter",  während  das  sûdfranz.  mantego 
soviel  als  „Kot"  heifst. 

Dafür  dafs  eine  lautlich  kaum  anfechtbare  Ableitung  von 
Seiten  des  Begriffswandels  in  Frage  gestellt  werden  mufs,  fehlt  es 
ebenfalls  nicht  an  Beispielen.  Cornu  Grundr.  I  757  §  131  setzt 
*nach  der  sehr  ansprechenden  Deutung  von  Gonçalves  Vianna' 
port  vqdioy  alt  vaadto  >  arab.  baladt.  Um  von  der  Bedeutung  des 
arabischen  Wortes  abzusehen  (Eguilaz  trennt  baladin  „landeseigen- 
tümlich",  „landschaftlich"  >  arab.  baladî  von  baladiy  „gehaltlos"  > 
arab.  bâttl)^  so  heifst  span,  baladt  „wertlos";  daher  kommt  offenbar 
erst  das  Subst.  baladt\  „Nichtsnutz".  Port,  vadio  aber  heifst  „herum- 
streichend ",  müfsiggehend",  und  entsprechende  Bedeutungen  haben 
vadiar^  vadiagem,  vadtice.  Die  Begriffssphären  des  spanischen  und 
des  portugiesischen  Wortes  liegen  also  zwar  nicht  weit  auseinander, 
aber  sie  zeigen  keinen  Parallelismus;  wenn  eine  Berührung,  keine 
fortlaufende,  höchstens  eine  punktweise.  Deshalb  habe  ich  ähnlich 
wie  bei  ardego  und  ardente^  nach  einem  äufseren  Zusammenhang 
der  Synonimen  vadio  und  vagabundo  gesucht  und  habe  ihn  entdeckt, 
indem  ich  ersteres  als  *vagatwus  erkläre.  Nach  Comu  S.  772§2i6ff. 
würde  g  wenigstens  zwischen  zwei  a  immer  bleiben,  aber  S.  779 
§  255  führt  er  an  malhada  >  magaliata  und  d^roeira^  adqròetra  > 
^draaoeira,  ^daraoeira^  dragoeira^  es  kann  also  g  zwischen  dunkeln 
vortonigen  Vokalen  schwinden.  Wegen  der  Bildungsweise  vgl 
venez,  pesca  vagantiva  =  p.  vagante  ;  sard,  bagadiu,  bagantiu,  „ledig", 
„unbepflanzt",  „Feier-"  '^*vaca(nJtñMs, 

4.    AtiboronA 

Der  Artikel   über   dieses  Wort   hätte   in   der   dritten  Ausgabe 
von  Schelers  Wörterbuch   sehr  gekürzt   werden   sollen;    das  Kraut 


>  Ich  mufs  in  diesen  wie  in  allen  ähnlichen  Fällen  um  Nachsicht  bitten, 
wenn  ich  etymologische  Erklärungen  Anderer  übersehen  haben  sollte.  Wer 
nur  gelegentlich  sich  mit  der  Geschichte  einzelner  Wörter  beschäftigt,  für  den 
wird  es  von  Tag  zu  Tag  schwieriger  festzustellen  was  über  den  gleichen 
Gegenstand  schon  gesagt  ist.  Könnten  denn  nicht  Jahr  aus  Jahr  ein  alpha- 
betische Register  die  sich  an  Schelers  Anhang  und  Jamiks  Index  anschlössen 
und  in  ihrer  Form  zwischen  beiden  etwa  die  Mitte  hielten,  veröffentlicht 
werden?  Das  wären  nützlichere  und  nicht  minder  wissenschaftliche  Arbeiten 
sUs  so  manche  Doktorabhandlung. 


H.  SCHÜCHARDT,   ROM.  ETYMOLOGIEN.  533 

aliboron  "qui  est  bone  por  eschafer  et  por  fièvres  de  cors  oster" 
(R.  de  Renart)  ist  gewifs  kein  anderes  als  das  lat.  elleborum.  In 
den  Variétés  Bibliographiques  Juillet- Août  1889  S.  203  finden  sich 
unter  den  von  E.  Rolland  mitgeteilten  Namen  dieser  Pflanzen  fol- 
gende Formen  aus  französischen  Mundarten:  alihoroy  Brive  (Cor- 
rèze),  liboro^  Tulle,  altbor,  Toulouse,  liborne,  Vosges,  alibor gne y  li- 
borgne,  liboûre,  Meuse.  Maître  Aliboron  ist  also  eig.  „Meister  Nies- 
wurz". Man  bemerke  bei  Mistral  Tr.  d.  f.:  y/zlibôuroun,  Umbourôun, 
limbaurau  (1.),  s.  m.  aliboron,  ignorant  qui  fait  Tentendu;  homme 
adroit  qui  fait  de  ses  doigts  tout  ce  qu'il  veut"  neben  dem  Namen 
der  Pflanze:  elebor,  alibor  (1.),  liboro,  limboro. 

5.    Disio  \  reproche. 

Ital.  disio  u.  s.  w.  fügen  sich  der  Bedeutung  nach  —  bei  port. 
saudade  ist  der  Ausgangs-  wie  Endpunkt  nicht  ganz  entsprechend  — 
nicht  so  gut  zu  dissidium  (ist  dies   nicht  vielleicht   in   allen  Stellen 
durch  discidium  zu  ersetzen?)  und  dem  Laute  nach  nicht  so  schlecht 
zu  desiderium  dafs  die  Diez'sche  Erklärung  (I  154)  über  allen  Zweifel 
erhaben  wäre.     Liefse  sich   nicht  ein  ^desidriunty  *desidium   denken, 
auf  welches  die  einen  Formen  wie  katal.  desiij\  sard,  (logud.)  disizu, 
(südl.)    disiggiu   ohne   Weiteres   zurückgehen   würden?      Für   span. 
deseoy  port  desejo  muíste   allerdings  ein  auf  irgend   einer  Analogie- 
bildung  beruhendes   desidium   vorausgesetzt   werden.      Ein   solches, 
und   nicht  ein   dissidium,   genügt   den    romanischen  Formen  über- 
haupt am  Besten.     Ohne  diesen  Einfall   nun  wirklich  zur  Reife  zu 
bringen,   will   ich    wenigstens   eine   Begründung   nach   einer   Seite 
hin  versuchen.     Diez   weist  II  414   den  Zusammenhang  von  franz. 
reproche  mit  lat  opprobrium  zurück  :  „das  zweite  r  konnte  schwinden 
wie  im  ital.  brobbio\  nimmer  jedoch  konnte  b  zMp  hinaufsteigen."   Ich 
denke  so  gut  wie  in  opprobrium  <  brobbio  sich  das  p  an  das  b  anglich, 
konnte  auch  das  b  an  das  p  sich  angleichen  und  noch  besser,  da 
proprius   eine    Stütze   gewährte.      Aus   *improbrium,   *impr obrare  = 
oppr.  wurde  in  der  That  schon  in  ziemlich  früher  Zeit  improperium, 
improperare,  das  nicht,   wie  Diez  will,   eine  Zusammensetzung   von 
properare,    „eilen"   ist.      Die   drei  Wörter   obbrobrio  u.  s.  w.  —  rim^ 
proverò  u.  s.  w.  —  reproche  u.  s.  w.,  für  welche  Diez  drei  verschiedene 
Quellen  annimmt,   stimmen  nicht   blofs   in   der    Bedeutung   unter- 
einander überein.  Wie  span,  impropèrio  :  ital.  rimpr&oero\  span,  oprobio 
würden  sich  desiderium  :  *desidrium  :  ^desidium  verhalten,  nur  teilweis 
die  umgekehrte  Entwickelung  darstellen. 

H.  SCHUCHARDT. 


IL   Grammatisches, 

I.    Volanliers  und  volonliers. 

G.  Paris  hat  (Rom.  188 1,  X  62)  in  seiner  Abhandlung  über  das 
geschlossene   0   auf  die  abweichende  Behandlung   eines   gedeckten 


534  VBRMISCHTKS.     II.   GRAMMATISCHES. 

vulgärlateinischen  on  in  volentiers  hingewiesen,  indem  er  den  Vorgang, 
der  ihm  noch  in  ckalenge  (st  chalonge)  aufgestofsen,  phonetisch  für 
beispiellos  erklärt  £r  greift  daher  zu  dem  bequemen  Hilfsmittel 
der  Analogie  und  erklärt  voUntiers  aus  einem  vulg.  lat  *volenÌartus, 
zu  welchem  er  it  volentieri  heranzieht,  indem  man  versucht  habe, 
das  Adverb  an  das  Part  Präs.  voleniem  anzugleichen  ;  ckalenge  wird 
mit  Hinweis  auf  blasienge,  laidenge,  wo  'enge  etymologisch,  also 
durch  Annahme  einer  Suffixvertauschung  abgethan.  Nachdem  ich 
dann  im  Widerspruch  dazu  in  der  Einleitung  zu  der  Cligés- 
ausgabe  (S.  LV.  LVIII.  LXVIIl)  diesen  Wandel  als  einen  lauth'ch 
regelmäfsigen  erklärt  hatte,  wies  dies  G.  Paris  in  der  Besprechung 
meiner  Ausgabe  (Rom.  XIII  440)  einfach  mit  der  Bemerkung  ab: 
ces  mots  sont  refaits  sur  volènte.  Auch  als  ich  demselben  Forscher 
über  ein  halbes  Dutzend  (darunter  auch  den  Eigennamen  Besançon) 
mir  gerade  einfallender  anderer  analoger  Fälle  brieflich  mitteilte, 
konnte  ich  denselben  nicht  überzeugen. 

Gröber,  in  seinen  vulgärlat  Substraten  (Archiv  f.  lat.Lexikogr.VI 
147)  führt  deshalb  ein  volentarius  statt  voluntar  ins  an,  versieht  es  aber 
vorsichtiger  Weise  mit  einem  Fragezeichen  und  bemerkt  am  Schlufs 
seiner  Notiz:  „Es  ist  indessen  zu  beachten,  dafs  das  Prov.  noch 
volontiers  sagt;  jedenfalls  wäre  e  für  u  danach  erst  vom  Französischen 
zu  datieren.**  —  Damit  scheint  mir  aber  auch  dieser  Erklärungs- 
versuch endgiltig  abgethan,  denn  nach  der  Spaltung  des  Franzö- 
sischen vom  Provenzalischen  gab  es  kein  volènte  mehr,  sondern  nur 
noch  volant  als  Part  Präs.  im  Franz.,  daher  volent  von  selbst  aus- 
geschlossen. Schwan  in  seiner  Grammatik  zerreifst  zusammengehörigem, 
indem  er  §  106,2)  Pen  aus  Puen  entstehen  läfst,  daneben  §  113 
Anm.  „nebentoniges  öw+Kons.  in  áf«+Kons.  in  einigen  Worten 
übergehen**  läfst  Es  wird  nämlich  Pen  als  betont  behandelt,  und 
dann  wohl  üén  —  én  —  an  angenommen. 

Meine  rein  lautiiche  Auffassung  des  Vorgangs,  nämlich  Schwä- 
chung des  0  vor  -A^+Kons.  in  ein  e,  analog  der  eines  vortonigen 
0  in  offener  Silbe  [soror  —  seror)  fand  ich  blofs  wieder  bei  Neu- 
mann Ztschr.  f.  rom.  Phil.  VllI  256,  der  so  richtig  betontes  kuem 
neben  unbetontem  en^  femer  conte  —  cante,  dan(t),  dame,  danzel, 
volontiers,  volante,  dangier,  dameisel  erklärt.  Erstaunt  war  ich  nur,  dafs 
Neumann  den  Vorgang  mit  „wie  bekannt**  und  dann  „Belege  sind 
wohl  nicht  notwendig  für  so  bekannte  Dinge,  s.  z.  B.  Foersters  Cligés- 
Ausgabe  S.  LXVII**  bezeichnet,  da  ich  zum  ersten  Mal  auf  den  Vor- 
gang hingewiesen  zu  haben  glaubte  und  meine  Auffassung  gleichzeitig 
von  der  Romania  zurückgewiesen  worden  war.  Ich  habe  seitdem 
für  diesen  Fall  fleifsig  gesammelt  und  benutzte  das  Erscheinen  des 
Schlusses  der  vulgärlat  Substrate,  um  dem  Verfasser  derselben  aus 
Anlafs  seines  volentarius  Mitteilung  hierüber  zu  machen,  wobei  ich 
am  Schlüsse  noch  tranchier  —  trenchier  —  *tronchier  för  das  Fran- 
zösische als  sehr  einladend  darstellte.  Gröber  forderte  mich  auf, 
meine  Fälle  zu  einer  Miscelle  zu  verarbeiten,  und  —  merkwürdiger 
Zufall  —  während    dies  6  Wochen    später   geschah,    gelangte  Ro- 


W.  FOERSTER,  VOLANTIERS  UND  VOLONTIERS.         535 

mania  XVIU,  Juliheft  in  meine  Hände,  wo  S.  5 1 9  aus  den  mir  un- 
zugänglichen Annales  de  la  faculté  des  lettres  de  Bordeaux  1889, 
aus  Bourciez'  Mélanges  d'étymologie  romane  unter  e)  angeführt  wird  : 
„Fr.  trancher  viendrait  de  truncare;  que  ce  soit,  à  la  rigueur,  pos- 
sible pour  le  fr.  irenchier  (en  partant  de  distruncare  =  destrenchiery 
car  des  philologues  d'une  grande  autorité  reconnaissent  une  sub- 
stitution régulière  de  en  à  on^  à  la  protonique  non  initiale,  dans 
volente ^  chalengier,  Besençon)^  on  peut  l'admettre;  mais  comment 
séparer  tretichier  de  trinciare  et  irincari^*  Als  ich  nun  meine  Liste 
beisammen  hatte,  fìel  mir  bei  den  altpikardischen  vortonigen  Prono- 
minalformen mm,  ten,  sen  ein,  dafs  dies  auch  Suc  hier  bei  der 
Abfassung  seiner  pikardischen  Grammatik  in  seinem  Aucassin  ein- 
gefallen sein  dürfte  und  dort  fand  ich  auch  (S.  63  §  18  der  i.  und 
2.  Auflage):  „Vielleicht  entstanden  jene  Formen  aus  mon,  ton, 
son  (lat  tneúnij  tuúm,  suúm)  wie  en  (homo)  aus  on,  nen  aus  non, 
denne  aus  don(c)  ne,  volenti  aus  volonté,  Rencesvals  aus  Roncesvals, 
während  die  disjunktive  Form  mien  in  korrekter  Weise  aus  méum 
hervorging." 

Wir  scheiden  die  vorkonunenden  Fälle  in  zwei  Gruppen,  in 
solche,  wo  es  sich  um  die  vortonige  Silbe  eines  mehrsilbigen  Wortes 
handelt,  wie  a)  in  chalengiér  neben  chalönge  und  solche,  wo  ein 
selbständiges  Wort  durch  Satzbetonung  vor  einem  den  Hauptton 
tragenden  Wort  steht  und  dadurch  vortonig  wird  wie  b)  in  dan 
Martin  aus  domino  Martino.  Lautlich  sind  beide  Fälle  gleichwertig 
von  der  Zeit  an,  wo  das  tonlos  gewordene  selbständige  Wort  als 
solches  nicht  mehr  gefühlt  wird  und  daher  lautlich  wie  die  a)- 
Fälle  behandelt  wird. 

a)  Besançon,  Besençon  —   Vesontionem. 

chalangiér,  chalengiér  neben  chalönge  —  calumniare,  im  Laufe 
der  Zeit  durch  den  Wechsel  der  betonten  und  unbetonten  Silben 
in  der  Konjugation  durcheinandergeworfen. 

dangier,  dengier  —  *dominiarium.  Die  Herkunft  von  letzterem 
ist  durch  die  urspr.  im  Altfranzösischen  noch  klare  Bedeutung 
sicher  gestellt  —  von  damnum  kann  keine  Rede  sein  —  die 
ältere  Form,  dongier,  fìndet  sich  noch  haufìg  im  Altfranzösischen, 
z.  B.  Gaydon  104.  117,  Yvain  1442.  5304  (H),  Erec8i6  (B  =  810 
Bekker),  Lancel.  6142  (Jonkbloet),  Parise  54,  Saisnes  I  27,  ein  Bei- 
spiel bei  Littré,  zwei  weitere  bei  Godefroy.  Vgl.  Lacume  ein  Bei- 
spiel aus  Rou. 

danjon  {denjon  kann  ich  nicht  belegen)  —  *dominiomm  fìndet 
sich  dreimal  in  Beneit's  Chronik,  Narbonne  (Kressner)  19,  Gir.  v. 
Ross.  (Mignard)  319  bei  Littré;  vgl.  lat.  dangio  Ordericus;  die  ältere 
Form  donjon  hat   im  Neufranzösischen  gesiegt.     Ebenso   bei 

danter  s=*domitare,  heute  dompter, 

Danter  findet  sich  oft,  z.  B.  Thomas  Hippeau  44,  Doon  v. 
IVIz.  99,  Méon  I  372,  Adgar  dreimal,  Digby  Hs.  39,  138  (vgl.  engl. 
daunt),  S.  Gille  2094,  Nicod.  (B  1533),  drei  Beispiele  bei  Littré, 
eines  bei  Lacume. 


53^  VERMISCHTES.     II.   GRAMMATISCHES. 

dancel,  dansei,  danzel  und  fem.  -^  (ein  äensei  nicht  belegt,  wohl 
bald  durch  dan(i),  damedeu,  dame,  dameùeU  beeinñufst,  wo  wir  sehr 
früh,  früher  als  bei  den  anderen  Wörtern  auf  dam',  wohl  auch  durch 
Labial  m  beeinñufst,  geführt  werden)  —  dominiceüuM,  -am.  Die 
Formen  mit  an  und  <m  schwanken  im  Altfranzösischen  bunt  durch- 
einander; die  etymologische  Form  siegte  wieder  im  Neufrz.  donzelle. 
Das  Masculinum  ist  ausgestorben. 

Anm.  Über  das  Verhältnis  von  damot'sel  zu  doncel  vgl. 
Schwan  Ztschr.  f.  r.  Phil.  VI  465  und  W.  Meyer  XHI  526.  Das 
afrz.  arhroüel,  mit  dem  beide  operieren,  existiert  nicht,  es  lautet 
immer  arbroissel  aus  arhreissel,  später  lautgerecht  arbrisseau,  ganz 
wie  ramoüsel,  rametssel  in  Beneit,  später  ramisseau  aus  arbriscellum, 
ramiscellumA  Wenn  sich  in  altfranzösischen  Handschriften  arbnsel, 
ramisel  (mit  -j-  statt  -jj-)  findet,  so  ist  dies  aus  der  dialektisch 
begründeten  Eigenheit  der  betreffenden  Schreiber  zu  erklären. 
Schwan  scheint  sein  arbroisel  durch  ein  Mifsverständnis  aus 
Rom.  VIII  618  gehabt  zu  haben,  wo  aber  G.  Paris  richtig  sagt: 
arboricellus  qui  aurait  fait  arbroisel;  es  geschah  aber  nicht,  da 
nur  die  Bildung  mit  -iscellus  eingeführt  wurde. 

engier  nfrz.  —  ongier  afrz.,  wenn  Toblers  (zu  Yvain'^  2503) 
Identifizierung  richtig  ist;  dann  ist  aber  von  ongier  als  der  ur- 
sprünglicheren Form  für  die  Etymologie  auszugehen. 

a-,  escomangier,  escomengier  —  ganz  vereinzelt  escomongier,  doch 
vgl.  acomungier  Alex.,  von  ac^,  excommunicare.  Doch  kann  sich 
dies  frühzeitig  in  excominicare  geändert  haben,  vgl.  das  häufige  es' 
comingier.  Ein  sicheres  acomengier  kann  ich  nicht  belegen,  doch 
oft  acomingier.  Vgl.  die  verschiedenen  volkstümlichen  und  halb- 
gelehrten Formen  bei  Lacume  und  Godefroy. 

frenchissenunt  im  Cambr.  Ps.  zu  frunchir  (subsannare);  gehört 
es  zu  frondr  sp.  oder  zu  frun,  enfrunl  vgl.  die  ampi.  Glossen 
infruniius  =  insipiens.  peritus  malL 

lango(u)sie,  afrz.  „Heuschrecke"  2,  häufige  Nebenform  von  dem 
etymol.  la'o(u)ste  =  locusta.  In  letzterem  wäre  0  durch  Dissimilation 
(st.  lo-pste)  zu  a  geworden,  für  das  Altfranzösische  reicht  diese  Er- 
klärung aus.  Gröber  (Substrate  s.  v.)  lacusta  denkt  gut  an  Einflufs 
von  locus  durch  Volksetymologie,  da  auch  port  lagosla  (Seekrebs),  wal. 
läcustä  (Heuschrecke).  Allein  für  Frankreich  scheint  mir  doch  eine 
Form  *lo(n)custa  angenommen  werden  zu  sollen  3:  denn  das  un- 
belegte afrz.  longqste  kann  sich  noch  finden,  wird  aber  ersetzt  durch 
neuprov.  Formen,  s.  loungousto  bei  Mistral  s.  v.  langousto.  Neufrz. 
Patois  werden  es  vielleicht  auch  noch  erhalten  haben.     Seiner  Be- 


^  ramicellum  giebt  regelmäfsig  rainceL 

'  Es  müsse  heute  langoutte  heifsen.  ^^Seekrebs"  heifst  das  Wort  erst 
im  Neufranzösischen,  wo  es  mit  seinem  gesprochenem  s  sich  sofort  als  Lehn- 
wort entpuppt. 

'  Ein  Wandel  von  -aw+K-ons.  in  -¿>ff-t-Kon8.  wäre  beispiellos. 


W.  FOBRSTER,  VOLANTIERS  UND  VOLONTIERS.        537 

deutung  nach  kann  das  Wort  in  der  Bedeutung  „Seekrebs"  nur 
von  Küstenländern  herstammen  und  in  das  Binnenland  als  Lehn- 
wort geraten  sein.  Anders  stehts  mit  der  noch  bei  Mistral  nach- 
gewiesenen urspr.  Bedeutung  y,Heuschrecke*^ 

Rencesvals  —  Roncesvals  aus  Rundas  valles. 

tronçon  —  tronçon  =  *tränaonem.  Ich  kenne  die  erste  Form 
nur  aus  Parise  18.     Daran  ist  man  versucht,  anzuknüpfen 

tranchier^  trenchter  =  truncare,  was,  wenn  das  Wort  sich  im 
Französischen  allein  fände,  sicher  wäre.  Auch  die  prov.  Formen 
trencafr),  irinca(r)  und  '<ha(r)  würden  stimmen;  sie  fährten  nur 
auf  ein  älteres  sekundäres  trencare.  An  diese  Ableitung  dachte  be- 
reits Diez,  sie  findet  sich  ebenso  bei  Mistral.  Der  Wechsel  des  e 
mit  i  stört  nicht,  einmal  trencare  zuzugeben;  vgl.  im  Ital.  das 
mundartliche  Schwanken  von  in -{-Kons,  mit  en-\-'&.on'&,  und  linterna 
sp.:  lanterna,  rincón  :  rencon,  daher  auch  ital.  trinciar  e j  vgl.  trincea,^ 
Allein  das  c  ist  blofs  im  Französischen  und  den  bekannten  Teilen 
der  Provence  möglich,  da  nur  hier  r-  vor  ^  zu  c  wird;  im 
Ital.  würde  noch  ein  trunceare  helfen,  aber  nicht  mehr  im  Span, 
und  Portug.  Dazu  kommt,  dafs  truncare  nur  in  Frankreich  zu 
trencare  statt  troncare  werden  konnte.  Vgl.  sp.  pt.  tronchar  von 
trunculare.  Hier  findet  sich  kein  anderer  Ausweg,  als  das  Wort 
in  Italien  und  der  pyrenäischen  Halbinsel  als  Lehnwort  zu  erklären. 
Es  ist  der  Terminus  technicus  des  „Tranchierens",  des  Zerlegens 
oder  Vorschneidens  der  Speisen,  den  die  französischen  Köche  in  die 
Welt  mit  sich  hinausgetragen  haben.  Tramater  erklärt  dies  bereits 
fürs  Italienische,  für  das  Spanische  muíste  es  ein  histor.  Wörter- 
buch, das  immer  noch  nicht  besteht,  sofort  festsetzen.  Auch  Gröber 
löste  ohne  weiteres  durch  Annahme  der  Entlehnung  die  sich  sofort 
darbietende  lautliche  Schwierigkeit  Doch  findet  er  noch  in  der 
Bedeutungsentwicklung  eine  Schwierigkeit;  denn  als  Grundbedeutung 
für  ein  truncare  ergiebt  sich  ja  zuerst  :  einen  Gegenstand  zu  einem 
truncus  machen,  dadurch  dafs  man  hervorragende  Teile,  Ecken, 
Spitzen  wegschneidet,  so  truncare  corpus,  olus  foliis,  statuas;  aber 
schon  lat  ist  truncare  caput  nicht,  das  caput  zum  truncus  machen, 
sondern  „abschneiden*^  Es  ist  also  frühzeitig  die  Art  und  Weise, 
das  Abschneiden,  das  Zerschneiden,  wodurch  ein  truncus  entsteht, 
mit  truncare  selbst  bezeichnet  worden.  Vgl.  damit  port,  cortar, 
das  zuerst  genau  so  „E.  ganzes  durch  Abschneiden  eines  Teiles 
verkürzen'*  heifst,  aber  bald  die  Bedeutung  „zerschneiden"  mit- 
bekam. 

volante,  volente  aus  älterem  volonté  =  voluntatem  mit  den  andern 
Ableitungen  desselben  Grundwortes  volentiers,  volenteif,  volenteri/, 
voUntrif, 

Wenn  unser  Lautgesetz  ¿>«+Kons.  zu  f»+Kons.,  tfw+Kons. 
richtig  ist,  so  mufs  es  auch  die  Gegenprobe  aushalten,  d.  h.  es 
sollen   keine   echt   volkstümlichen   Wörter    sich   finden   lassen,   wo 


*  Vgl.  auch  Ungousto  bei  Mistral,  lingosta  bei  Raynouard. 


53^  VERMISCHTES.    IL   GRAMMATISCHES. 

diese  Entwicklung  sich  nicht  zeigte.  Dies  ist  nun  allerdings  bei 
einer  grofsen  Reihe  von  Wörtern  der  Fall,  die  wir  der  besseren 
Obersicht  in  Gruppen  abteilen. 

1.  Vor  allem  ist  nombrii  ixx  verzeichnen.  £in  rtembrilt  nambril 
kann  ich  nicht  belegen.  Dais  es  neben  der  älteren,  heute  ob- 
siegenden Fotm  bestanden  haben  mufs,  wird  durch  zahlreiche 
Patoisformen  gesichert,  vgl.  Chambure,  Morvan  s.  v.  lambdüot  (= 
ramhülot)^  wo  noch  folg.  Formen  angeführt  werden:  bürg,  ambreuüle^ 
lamhr mille,  Jura:  ambrillol,  Fr.  Comté:  ambreuillou,  Berry:  lambauri, 
Poitou:  embouraüf  embouril,  nembcurüy  Genf:  lambouret.  Forez:  dm- 
btgnon,  Prov.  ambourtgou.  Dazu  vgl  dann  Mistral  s.  v.  embour^o, 
wo  1 7  verschiedene  Patoisformen  mit  ^m-,  am'  angeführt  sind  gegen 
zwei  mit  (IJoum.  Dazu  kommt  noch  piem.  amburt,  wald.  ambuHlh, 
so    dafs   wir   auf  ein   bereits  älteres  lat  embüicus   geführt   werden. 

lomblel,  nomblel  von  lomble^  nomble,  hätte  lamblel  geben  sollen; 
dies  läfst  sich  durch  nembre,  nenbre  (s.  Godefiroy  s.  v.  nomble)  er- 
schliefsen,  da  die  Form  des  Derivatums  sogar  das  Simplex  ana- 
logisch beeinñufst  hat. 

lombric  verlangt  eine  Nebenform  lambric^  vgl.  lambrin  bei  Mi- 
stral s.  V.  loumbri, 

rona\  roncin  dagegen  weist  das  erwartete  rencin,  rancin  nirgends 
auf;  hier  müssen  die  Nebenformen  ohne  n^  die  daher  die  ursprüng- 
lichen sein  müssen,  die  weitere  Entwicklung  verhindert  haben:  ros, 
rosse,  roussin,  vgl.  prov.  roci,  it.  rozza,  sp.  rocin,  port,  rossin.  Dazu 
kommt,  dafs  das  Fem.  nie  n  zeigt:  rosse,  prov.  rossa,  it  rozza,^ 

2.  Anders  steht  es  bei  den  Zusammensetzungen  mit  com^, 
COU'  (lat.  cum,  com,  con),  wo  das  Vorwort  als  solches  vom  Volke  der 
Bedeutung  nach  verstanden  wurde,  daher  nie  sich  veränderte,  also 
compaigm'e,  complir,  und  die  halbgelehrten  Bildungen,  wie  conseil, 
consuivre  u.  ä.     Ebenso  contre, 

3.  Ebenso  einleuchtend  ist,  dafs  Verbalformen,  wo  die  be- 
tonte Form  -<?»,  die  vortonige  en,  an  zeigen  sollte,  durch  die  be- 
tonte festgeschraubt  worden  (auch  dann,  wenn  sie  nicht  halb- 
oder  ganz  gelehrt  sind),  wie  noncer,  annoncer,  corrompre  u.  a.  Dies 
kann  auch  durch  das  Bestreben,  Homonyma  zu  vermeiden,  unter- 
stützt werden;  man  denke  z.  B.  an  rongier  :  rangier,  monder  : 
mander  u.  a. 

4.  Noch  mehr  sind  unserer  Entwicklung  Wörter  entzogen,  wo 
neben  dem  Zeitwort,  das  allein  schon  durch  seine  betonten  Formen 
die  Beständigkeit  der  älteren  Form  erklärt  oder,  was  lautlich  das- 
selbe ist,  die  unbetonte  Ableitung  neben  dem  betonten  Grundwort, 
der  betonte  Stamm  sich  als  Substantiv  daneben  erhalten  hat,  so 
ahonter  wegen  honte,  nombrer  wegen  nombre,  encombrer  neben  en- 
comare,    songier  neben   songe,    ebenso   mensongier  neben   mensonge, 

^  Ich  finde  nur  ronso,  bei  Mistral  s.  v.  rosso. 


W.  FOERSTER,  VOLANTIBRS  UND  VOLONTIERS.        539 

afronier  neben  front,  jonchier  neben  jonc,  plongier  neben  plomb, 
conter  (compter)  neben  conte  {compte),  .  omôragé  neben  ombre 
montaîgne  neben  früherem  mont,  hirondelle  (a-,  e^)  neben  älterem 
aronde  u.  s.  f. 

Ausnahmen,  die  nicht  unter  diese  Fälle  einzureihen  wären, 
sind  mir  nicht  aufgestofsen.  Es  ist  vorauszusetzen,  dafs  sich  solche 
werden  beibringen  lassen  ;  es  beweist  dies  so  lange  nichts,  als  nicht 
ein  vollständiges  Verzeichnis  aller  Wortformen  der  Patois  Frank- 
reichs gesammelt  ist.1 

Anm.  Der  Finñufs  eines  m  oder  n  auf  einen  voraus- 
gehenden tonlosen  Vokal,  besonders  das  schwache  e,  läfst  sich 
auch  sonst  insofern  nachweisen,  als  derselbe  auch  in  offener 
Silbe  in  ein  a  verwandelt  werden  kann,  z.  B.  honor  =  enor,  anor; 
tnimtcum  =  enemi,  anemt]  enuble  —  anuble;  enui  —  anta',  zweifel- 
haft henap  —  hanap,  da  hier  Angieichung  an  den  Tonvokal  vor- 
liegen kann. 

b)  £s  ist  ein  grofses  Verdienst  Neumanns,  in  seinem  Auf- 
satze „Ober  einige  Satzdoppel  formen"  (Ztschr.  Vin)2  auf  den  aus 
anderen  Sprachen,  besonders  dem  Keltischen,  wohlbekannten,  hie 
und  da  auch  im  Romanischen  nachgewiesenen  Einñufs,  den  ein  im 
gesprochenen  Satz  stehendes  Wort  durch  seine  Nachbarschaft  er- 
fahrt, nachdrücklich  hingewiesen  zu  haben,  wenn  auch  die  Art,  wie 
er  demselben  konsequent  im  Französischen  nachspürt,  kaum  jemals 
allgemeine  Anerkennung  finden  dürfte.  Dieser  Einflufs  wird,  a  priori 
besehen,  ein  zweifacher  sein:  i.  entweder  der  rein  physiologische 
Einflufs,  den  die  für  den  Auslaut  des  i.  Wortes  nötige  Mundstellung 
durch  die  verschiedene  des  folgenden  Anlautes  naturgesetzlich  erfahren 
mufs,  also,  um  Neumanns  Beispiel  (S.  244/5)  ^^  gebrauchen,  die  Ar- 


^  Gröber  macht  mich  auf  die  Eigennamen  Ronsard,  Gonthier,  Goni' 
hand,  Bondy,  Blondel,  Fontenay  und  auf  die  „wohl  leicht  zu  beseitigenden 
Appellativen"  wie  monceau,  onguent^  besonders  auf  congé.,  dann  noch  auf  die 
seltenen,  vielleicht  nicht  einmal  altfranzösischen  bomhasin,  honjeau,  bonàrie, 
gornbaut  aufmerksam.  —  Zweifel  bleiben  hier  übrig  ;  vielleicht  dachte  man  an 
das  Stammwort,  z.  B.  bei  Blondel,  Fontenay^  vielleicht  ward  con  als  Vorwort 
aufgefafsti  wie  etwa  bei  congé  \  bei  anderen  sind  eben  die  konkurrierenden 
Formen  aus  irgend  einem  Grrunde  untergegangen. 

'  Dabei  hat  derselbe  den  zweiten,  von  mir  aufgestellten  Punkt  des  Um- 
lautgesetzes,  das  mehrere  I^omanisten  nach  meinem  Namen  benennen,  unter 
den  Hiatusfall  durch  Satzphonetik  (der  im  Französischen  überhaupt  nicht  nach- 
zuweisen ist)  bringen  wollen.  Ich  habe  es  unterlassen,  die  Unmöglichkeit 
dieser  Erklärung  nachzuweisen,  da  es  d^Ovidio  (ebenda  476)  statt  meiner  und 
in  meinem  Sinne  gethan  hat.  Es  handelt  sich  immer,  was  ich  deutlich  gesagt, 
Neumann  aber  übersehen  hat,  um  nachtoniges  langes  i  (¿),  und  damit  tällt  die 
ganze  Neumannsche  Hypothese.  Es  bleiben  mithin  meine  beiden  ersten  Punkte 
(mit  Schwan  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  XII  192  ff.,  insofern  er  von  mir  abweicht, 
werde  ich  mich  ein  ander  Mal  auseinandersetzen)  bestehen;  nur  der  dritte 
von  mir  damals  auch  nur  zögernd  aufgestellte  Punkt,  Umlaut  durch  nachfol- 
gende Palalalis  u.  a.  bedarf  einer  neuen,  auf  gröfsere  Gebiete  ausgedehnten 
Untersuchung,  die  um  so  schwieriger  ist,  als  mehrfre  Mundarten  sich  dem 
Einñufs,  der  bei  anderen  sicher  ist,  sich  entziehen.  Für  diese  mufs  eine  be- 
friedigende Erklärung  zuerst  gesucht  werden. 


540  VERMISCHTES.    II.   GRAMMATISCHES. 

tikulierung  des  n,  die  ja  nach  dem  folgenden  Anlautskonsonanten 
dental,  labial  u.  s.  f.  sein  mufs.^  In  Sprachen,  wo  diese  Satz- 
phonetik allein  vorkommt,  ist  im  Sprachgefühl  jedes  einzelne  Wort 
als  etwas  selbständiges  gefühlt,  und  entzieht  sich  mithin  allen  anderen, 
für  den  Inlaut  geltenden  Lautgesetzen  ;  oder  2.  dieses  Selbständig- 
keitsgefühl mangelt,  das  einzelne  Wort  im  Satz  spielt  keine  andere 
Rolle,  als  die  einzelnen  Silben  eines  Wortes  und  deshalb  ist  der 
Auslaut  dieses  Wortes  vor  dem  folgenden  Worte  (oder,  was  unter 
dasselbe  Gesetz  fallt,  der  Anlaut  des  folgenden  wird  beeinflufst 
vom  Auslaut  des  vorhergehenden  Wortes),  denselben  Gesetzen 
unterworfen,  den  dieser  Laut  im  Innern  eines  Wortes  vor  der  fol- 
genden Silben  haben  mufs  ;  z.  B.  in  einigen  Teilen  des  Logudo- 
rischen,  wo  z.  B.  das  Auslaut-j  des  Artikels  sos  einmal  durch  den 
folgenden  Anlaut  zu  f  (vor  Vokal),  zu  /  (vor  Labial),  zu  /  vor  Dental, 
zu  ;¿  vor  Gutturalen  wird  oder  der  Anlautskonsonant  wird  durch 
den  vorausgehenden  Auslaut  beeinñufst,  wenn  z.  B.  der  Artikel  su 
die  folgende  Tenuis  zur  Media  macht  u.  ä.  Allein  man  mufs  sich 
hüten,  aus  solchen  Thatsachen  allgemeine  Schlüsse  zu  ziehen. 
Gerade  das  Logudorische  ist  hierfür  sehr  lehrreich  ;  während  in  einem 
Teile  desselben  diese  Satzphonetik  für  den  einen  Fall  gilt ,  gilt  sie 
ebenda  nicht  für  einen  zweiten,  der  a  priori  genau  so  hätte  aus- 
fallen müssen  ;  ja  in  derselben  Örtlichkeit  zeigt  sich  der  Einñufs 
des  identischen  Falles  auf  den  einen  Konsonant,  nicht  auf  den 
andern;  in  einem  Nachbargebiet  wieder  zeigt  sich  von  keinem  der 
Fälle  eine  Spur.2  So  hat  die  Satzphonetik  im  Neufranzösischen  (doch 
weicht  schon  hier  die  Aussprache  für  den  style  soutenu  sehr  ab 
von  der  gewöhnlichen  Umgangssprache)  zwar  die  Bindung  des  s, 
und  anderen  Konsonanten  zurückgelassen,  von  anderen  Folgen  der 
Satzphonetik,  die  man  folgerichtig  ebenso  erwarten  sollte,  findet 
man  keine  Spur.3  —  Da  nun  im  Verlauf  der  Entwicklung  einer 
Sprache  hier  ein  bunt -chaotisches  Schwanken  zwischen  beiden 
Systemen,  dem  der  Satzphonetik  und  der  im  Laufe  der  Zeit  sich 
immer  mehr  aufdringenden  Selbständigkeit  des  Einzelwortes,  be- 
standen haben  mufs  und  der  Sieg  naturgemäfs  bald  nach  der 
einen  oder  anderen  Seite  sich  neigen  konnte,  mufs  hier  jeder 
einzelne  Fall  (fíir  die  Gesamtheit  der  einzelnen  Erscheinungen) 
untersucht  und  bewiesen  werden. 

Völlig  sicher  gestellt   ist  nun   durch  Neumann  (S.  256  f.;    sein 
„vielleicht"  ist  ohne  weiteres  zu  streichen)  die  Erklärung  der  Wörter 


1  Hier  erstreckt  sich  der  Einflufs  der  folgenden  Artikulation  nur  auf  den 
ersten  ganz  leisen  Impuls,  so  dafs  z.  B.  n  vor  Labial  zwar  labial,  aber  nicht 
m  wird,  u.  s.  w. 

*  Hier  mufs,  aber  nur  stellenweise,  der  Schule  ein  grofser  Einflufs  in 
dieser   Hinsicht   zugeschrieben  werden. 

3  Hier  sind  obendrein  eingehende,  und  wegen  Mangel  an  sicherem,  ge- 
nügenden Material  sehr  schwierige  Untersuchungen  über  den  Zeitpunkt  der 
einzelnen  Erscheinungen  nötig,  da  sich  derlei  Erscheinungen  auch  später 
von  neuem  durch  mannigfaltige  Einflüsse  bilden  können,  was  mir  gerade  für 
die  französische  Bindung  in  einigen  Punkten  sehr  wahrscheinlich  ist. 


W.  FOERSTER,  VOLANTIBRS  UND  VOLONTIERS.        54 1 

danft)  =  dominum^  cante  {comitem  ;  füge  auch  quens^  lautlich  gleich 
cans  gegenüber  dem  betonten  cüéni)  bei.    Neumann  führt  noch  dame 

an,  das  ich  äufserlich  von  diesen  Fällen  trenne,  worüber  ich  gleich 
im  Folgenden  handle.  Sie  fallen  alle  unter  meine  Erklärung  von 
volanti^  volenti  aus  volonté,  wo  vortoniges  öiV+Kons.  durch  seine 
Tonlosigkeit  in  en  geschwächt  ist,  welches  sich  später  in  an  ändert. 
Doch  ist  mir  wahrscheinlich,  dafs  für  die  Fälle,  wo  es  sich 
immer  um  ein  durch  die  Stütze  erhaltenes  m  handelt,  wie  in  do^ 
minumy  von  den  andern,  wie  volente  y  dengier  zu  trennen  sind,  da 
bei  den  ersteren  sich  später  nur  ö^  nie  e  findet,  daher  dies  tonlose 
o  durch  den  Einflufs  des  Labials  m  frühzeitig  unabhängig  von  der 
Lautströmung  in  volonté  in  a  überall  umgewandelt  wurde,  während  die 
Dialekte,  die  ^«-|~Kons.  in  aw+Kons.  nicht  verwandeln,  auch  bei 
volentéy  dangler  u.  s.  f.  stehen  geblieben  sind.  Daher  gab  auch  dorne 
{domina)  vortonig  dame^  was  es  nach  unserem  Gesetze  von  volente^ 
d.  h.  Verwandlung  eines  vortonigen  oN  nur  vor  folgendem  Kon- 
sonant, nie  hätte  geben  können.  Deshalb  ergeben  sich  für  uns 
zwei  Gruppen. 

1.  Die  mit  unsrem  ersten  §  a)  ¿?iV+Kons.  in  demselben  Wort 
insofern  identischen  Fällen,  als  die  Vortonigkeit  durch  die  Stellung 
des  Wortes  im  Satz  verursacht  wird;  also  Titel,  Würdennamen  vor 
dem  dadurch  ausgezeichneten  Eigennamen. 

comeSi  das  betont  regelmäfsig  cuens  giebt,  mufs  als  Titel  vor 
dem  folgenden  Namen  cons  geben,  eine  sich  in  Urkunden  häufig 
vorfindende  Form.  Im  Laufe  der  Zeit  wird  sie  zu  quejts  (lautlich 
kmsy  dafs  verschieden  von  der  betonten  Form  k^^ens),  auch  cuens 
(vgl.  die  häufigen  Schreibungen  cueillir^  queillir  u.  s.  f.)  geschrieben 
und  so  äufserlich  mit  der  anderen  Form  zusammenfallend.  Im 
Laufe  der  Zeit  wurde  dies  quefts  regelmäfsig  zu  quans  (lautlich  kam), 
und  wurde  später,  nachdem  sie  durch  den  Gebrauch  in  Fällen  wie 
quans  Roberz  geläufig  geworden,  auch  alleinstehend  gebraucht  und 
geriet  so  mit  der  betonten  Form  cuens  in  Mitbewerb;  so  erklären 
sich  die  Reime  für  alleinstehendes  quansy  die  bereits  aus  verschie- 
denen Texten  nachgewiesen  worden  sind.  —  Ganz  dasselbe  werden 
wir  unter  b,  3  bei  dant  finden. 

Im  Accusativ  ergab  sich  ebenso  conte  +  —  durch  quente  (kann 
ich  nicht  belegen)  zu  cante,  das  sich  wie  quans  ebenso  im  Reime 
auch  selbständig  nachweisen  läfst  Die  G.  Paris'sche  Erklärung  cante 
aus   cuente  hat  Neumann  erfolgreich  beseitigt. 

2.  Zweifelhaft  ist  die  Erklärung  von  an,  en  aus  homo  ;  nan,  nen 
aus  non;  pik.  men,  ten,  sen  aus  mon,  ton,  son,  je  nachdem  man  den 


'  Es  muíste  naturìich  auch  durch  e  durchgehen,  s.  weiter  unten  die 
Formen  unter  dominus,  —  domesche  :  domestica  wurde  wohl  durch  domus  zu- 
rückgehalten. Nfrz.  dommage  entspräche  besser  einem  dominaticum»  das  do- 
mage,  demage,  endlich  damage,  die  gewöhnliche  afrz.  Form  gab.  Die  Be- 
deutung freilich,  dann  prov.,  aspan,  spräche  für  damnum;  allein  sein  a  in  0 
iiit  beispiellos. 


542  VERMISCHTES.     O.   QRAMMATISCHBS. 

Einflufs  eines  vokalischen  Anlauts  des  folgenden  Wortes  zugiebt 
oder  nicht.  Denn  im  bejahenden  Fall  ¡st  o  in  homo+Wd¿aX  — 
ebenso  in  o  geschwächt,  wie  in  honor  zu  eTwr  und  konnte  ebenso 
wie  dieses  zu  anor^  auch  selbst  zu  an  werden.  Ich  kann  diese 
Möglichkeit  nicht  zugeben.  Denn,  um  nur  einiges  dagegen  anzu- 
führen (die  Frage  mûfste  ich  im  Ganzen  für  die  franz.  Satzphonetik 
behandeln,  was  mir  hier  in  der  kleinen  Miscelle  ganz  fern  liegt), 
hätte  dann  homo  +  Vokal  --  nicht  en,  an,  sondern  em,  am  geben 
müssen,  Formen,  die  sich  nie  finden,  obwohl  die  erste  schon  durch 
hamo,  huem  beeinñufst  möglich  gewesen  wäre.  So  mufste  das  Vorwort 
in  z.  B.  in  der  Champagne,  lie  de  France  vor  Vokal  en,  vor  Kon- 
sonant an  geben,  ein  Unterschied,  der  sich  in  der  so  sorgfaltigen 
und  z.  B.  für  com  ganz  folgestrengen  Schreibung  {com-{-Wok^  can-^- 
Kons.)  der  schönen  Cangéhandschrift  73  nie  findet.  Der  einzige 
Fall  ist  enes  le  pas,  wo  das  Wort  nicht  mehr  als  Vorwort  gefühlt 
ist,  also  aus  der  älteren  Zeit,  wo  alle  en  noch  en  waren,  sich  er- 
halten hat 

non  gab  mit  der  Zeit,  weil  vor  dem  Zeitwort  stehend,  seiner 
Tonlosigkeit  wegen  nen,  das  sich  später  vor  folgendem  Konsonant 
in  ne  schwächte,  vor  Vokalen  einige  Zeit  aushielt,  bis  die 
ersten,  häufigere  Form  n(e)  auch  hier  eintrat  und  nach  einigen 
Schwanken  allein  übrig  blieb.  Vgl.  noch  nanti,  nentl  u.  s.  f.  aus 
non -^-t  Hum. 

dene,  denne  (ein  dane,  danne  kenne  ich  nicht;  es  mufs  früh  zu 
dene  geworden  sein,  wo  dann  ausi,  e  das  erste  e  schützte)  aus  don 
ne,  älterem  dotte  nen  =  donique  non.  Das  daneben  stehende  Frage- 
wort enne,  ene  aus  et  non  wird  auch  eingewirkt  haben,  nachdem  ein- 
mal donc  als  solches  nicht  mehr  gefühlt  wurde. 

3.    Zu  den  Fällen  o-\-  erhaltenem  m  gehört  dominum,  das  regel- 
mäfsig  domne  ^  geben  mufste  und  auch  wirklich  zuerst  gab.     Einmal 
in  dem  bekannten  domtnusdeus^  das  früh  zu  einem  Wort  wie  unser 
„Herrgott'*  geworden,  und  dominedeus,  dompnedeu  (s.  Leodegar),  dorn'- 
nedeu(s)  Lapid.  ergab,  demne  de  Stephansepistel,  demmedeu  S.  Martin, 
damnedeu,  später  damredeu,  damer deu,  damledeu,  dameldeu  auch  dameledeu, 
damedeu,  dannedeu,  s.  die  verschiedenen  Formen  bei  Godefroy.    Dpch 
auch  alleinstehend,  findet   sich   das  Wort   (fehlt   bei  Godefroy),  so 
temple  dome  =»  templum  domini  Aiol  (s.  Anm.),  wo  noch  corpus  domne 
beiiegt  ist.     (Livre  de  Man.  580  Et  cheualiers  et  ckrs  et  domes  ist 
eher  =.  dames,   wenn   wir   den   Reim   berücksichtigen).     Vgl.   noch 
Nomini  dorne  als  Fluch  im  Gaydon  105,  welcher  ja  heutenoch  i^me) 
fortlebt.     Als  Titel   vor   folgenden   Eigen-  oder  Würdenamen  mufs 
zuerst  ein  domne  bestanden    haben,   das  frühzeitig  zu  dorn,  don  vor 
Konsonanten   geworden  ist     Godefroy   hat  kein   anderes  Beispiel, 
als  Don  in  Ortsnamen,  die  bei  ihm  nachgeschlagen  werden  können. 
Wenn  wir  von  don  in  den  Clermonter  Gedichten  absehen,  so  wird 


1  So  richtig  W.  Meyer  Ztechr.  XII  526. 


W.  FOBRSTBR,   LIEU  AUS  LOCUM.  543 

sich  das  Wort  auch  sonst  finden  lassen  ;  freilich  nfrz.  dorn  ist  Fremd- 
wort Ich  kenne  blofs  don  Garnier  Parise  14.  Die  regelmäfsige 
spätere  Form  ist  aber  dan  Jehan,  dan  roi,  dan  cheualier,  dont  abé, 
welches  dani  bald  die  gewöhnliche  Form  wird. 

Ich  schliefse  mit  dame  aus  domina,  welches  letztere  donine, 
damme,  dome  geben  mufste;  dome  fíndet  sich  W.  Païenne  214.  217. 
224.  243  durch  Reime  gesichert  ;  vgl.  Liv.  de  Man.  580,  done 
G  Greg,  m,  Bast  Bouillon  5554,  Ph.  Mousket  25804  im  Reim,  sonst 
187 12.  Vgl.  noch  das  Wort  in  Ortsnamen  bei  Godefroy.  Die 
Durchgangsform  deme  kann  ich  nicht  belegen,  sie  fíndet  sich  noch 
in  Mundarten.  Als  Titel  aber  siegt  frühzeitig  dame,  das  auch  durch 
dam,  dan  beeinñufst  sein  kann  und  eroberte  sich  als  Fremdwort  in 
der  Fremde  bald  ein  grofses  Gebiet. 

2.    neu  aus  locum. 

Die  Herkunft  des  rätselhaften  i  in  Heu  hat  bis  jetzt  aller  Er- 
klärungsversuche gespottet,  oder  besser  gesagt,  man  erklärte  es  über- 
haupt nicht;  mir  ist  wenigstens  nur  ein  einziger  Versuch  bekannt, 
nämlich  mein  eigener,  den  ich  vor  1 1  Jahren  im  Ch.  2  £sp.  S.  XLI 
veröffentlichte  und  der  seitdem  einigemal,  zuletzt  von  Schwan  in 
seiner  Grammatik  S.  35  wiederholt  worden  ist  Ich  meinte  damals, 
/  hätte  das  i  entwickeln^  können ,  da  ich  in  anderen  romanischen 
Sprachen  ein  ani.  /  zu  /  werden  sah  ;  aber  für  das  Französische  ist 
dieser  Vorgang  beispiellos  und  mufs  daher  abgewiesen  werden. 
Das  einzige  Beispiel,  das  ich  damals  dafür  anführte,  lierre  =  latro 
hat  mit  /  in  Heu  nichts  zu  thun;  das  ie  in  ersterem  ist  zwar 
kaum  das  bekannte,  freilich  bis  jetzt  auch  noch  rätselhafte  (vgl. 
W.  Meyer  Litbl.  1888,  28)  ié  statt  é  aus  a  in  offener  Silbe,CsîdKdas^ 
besonders  in  quiex.  Hex  {qualis,  talis)  regelmäfsig  fíndet  (so  in  der 
grofsen  Cangéhandschrift),  eher  das  ié  in  -nitor  =  'ierre,  sich  das 
auch  in  einigen  Verbalformen ,  yg\»  meine  Anm.  in  Ztschr.  f.  nfrz. 
Phil.  I  88,  fíndet  und  die  ich  als  Angleichung  an  die  durch  voraus- 
gehende Palatalis  regelmäfsigen  Fälle  {disierre,  Met)  ansehe. 

Die  Wörter  auf  ^öGrum,  -öCum  haben  ebenso  wie  ursprünglich 
jene  auf  »üCum,  ursprünglich  auch  ^aCum,  'iCum,  »auCum  stets  regel- 
maTsig  ¿u  und  ou  (bez.  eu,  du)  gegeben,  wenn  das  auslautende 
-»  durch  die  i/-haltige  Natur  dieses  Konsonanten  (Guttural  und 
Labial)  festgehalten  wurde,  nachdem  es  nach  anderen  Konsonanten 
(Dental  und  Liquida)  ebenso  wie  ^e,  -0  und  -/  bereits  gefallen  war. 
Da  dies  aber  blofs  von  den  Formen  mit  nachtonigem  lat  u  gilt, 
so  müssen  Nomina  in  der  Deklination  Doppelformen  entwickeln, 
da  im  Nom.  PI.  ein  /,  im  Acc.  PI.  ein  0  nachfolgt  Es  wird  also 
2.  B.  locus  =  lous  1,   locum  —  lou.  Nom.  loa  =  lueis,  Acc.  löcos  = 

*  Es  ist  unerfindlich,  warum  Schwan  a.  a.  O.  überall  pu  ansetzt  ;  es  ist 
oUf  das  mit  ou  (z.  B.  dpus  =  dôos,  duos,  lou  =»  lupum,  jpu  ^fligum)  nie 
reimt  oder  assoniert.  Dafs  die  zwei  verschiedenen  Laute  später  in  einen  ge- 
meinsamen dritten  zusammengefallen  sind,  hat  damit  nichts  zu  schaffen. 


544  VERMISCHTES.     II.   GRAMMATISCHES. 

lue(c)s  gegeben  haben  müssen.  Da  liico  als  Adverb  daneben  war, 
das  regelrecht  lues  geben  muíste  und  gab,  femer  ilio  lì^co  ebenso 
tluec  (das  i  mufs  mit  icisi^  tcil^  iUl,  üant  u.  a.  zusammengehalten 
werden),  so  mag  sich,  da  femer  der  Nom.  PI.  früh  die  durch  -l  be- 
einñufsten  Formen  verlor  und  mit  dem  Ácc.  Sg.,  aufserdem  ebenso 
der  Nom.  Sg.  mit  dem  Acc.  PL  in  den  meisten  Masculinis  zu- 
sammenfiel, die  Deklination  so  ausgebildet  haben  :  lous  o.  luésy  lou  ; 
laUf  lues.  Es  konnte  dann  neben  ihuc  auch  ein  Singl.  luec  zu  Itus 
rekonstmiert  werden,  wenn  er  sich  nicht  schon  noch  früher  als 
*luecs  ergab  ;  es  mufs  also  auch  eine  Deklination  lues,  luec^  luec,  lues 
bestanden  haben. 

Dasselbe  gilt  natürlich  auch  von  focum,  jocum,  während  bei 
den  übrigen,  z.  6.  lupum,  fagum,  clavum  u.  ä.  es  blofs  zwischen 
Ipu:  lof,  JQ^''jPifou\  fai^,  clqu  :  cle/n.sA,  schwanken  konnte. 
Nur  die  Formen  mit  d  (und  auch  noch  i\  doch  kenne  ich  nur 
*str'épum  =  eslrçuj  neben  dem  esirüf  stand)  bieten  wegen  der 
Diphthongierung  des  d  dieses  Schauspiel.  Es  war  also  einst  auch 
*iôvuin  =  au  neben  ìivo  =  uéf,  wie  denn  auch  hSvMm  =  nou  ge- 
schieden war  ursprünglich  von  novem  =  nue/,  wie  clavum  :  clou  von 
clavem  :  cle/,'^. 

Wie  stellt  sich  die  gerade  für  die  ältere  Zeit  so  mangelhafte 
Überlieferung  diesen  notwendig  zu  erschliefsenden  Formen  gegen- 
über? Genau  dem  bisherigen  entsprechend  zerfallen  sämtliche 
Formen  in  die  beiden  oben  aufgestellten  Gruppen  :  einmal  /gu,  Igu, 
*jou  (durch  Zufall  fehlt  es  in  alten  bis  jetzt  bekannten  Texten  ; 
allein  die  Form  ist  sicher),  vgl.  fou  Eulalia,  lou  Alex.  Fgmt,  s.  m. 
Erklärung  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  VI  422;  faceré  locum  „Raum  machen, 


1  *capum  macht  grofsc  Schwierigkeit  ;  es  sollte  kiéu  :  kiéf  geben  ;  statt 
ersterem  steht  aber  queu  im  Leod. ,  vgl.  cheue  Jonas.  Es  mit  späterem  bltu 
u.  ä.  zusammenzuhalten,  verbietet  das  grofse  Alter  der  beiden  Texte  ;  s.  Suchiers 
Ausweg  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  II  299,  der  darin  damals  ein  -v  („konsonantischen 
Auslaut")  gesehen  hat.  Allein  dies  müCste  lautlich  ein  -f  sein,  das  kaum  ein 
Schreiber  mit  u  (v)  verwechseln  dürfte.  Die  richtige  Erklärung  giebt  uns  die 
Form  chüu  im  ältesten  Steinbuch  an  die  Hand,  die  mit  chieef  der  Eulalia 
die  beiden  a  priori  erschlossenen,  auf  capum  und  capo  zurückgehenden  For- 
men bestätigt.  Es  handelt  sich  hier  um  ka^  daher  die  Palatalisierung  für 
Leodegar  bereits  sicher  ist  (wahrscheinlich  auf  der  Stufe  ki);  diesen  Laut 
wufste  er  nicht  anders,  als  mit  der  noch  deutlichen  Gutturalis,  mit  Vernach- 
lässigung des  Nebenlautes  wiederzugeben. 

*  Neumann  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  VIII  249  und  382  ff.  nimmt  Thumeysens 
Erklärung  von  vau  auf  und  dehnt  sie  allgemein  aus,  nämlich  die  Hiatus- 
stellung. Es  ist  dies  eine  unbewiesene  und  überflüssige  Hypothese  (s.  oben 
S.  539)  und  vergleiche  besonders  Schwan  Ztschr.  XII  192  f.).  Die  Schwierig- 
keiten ,  die  Neumann  bei  der  Annahme  des  Konsonantenausfalles  (S.  385) 
findet,  fallen,  wenn  man  bedenkt,  dafs  bisher  der  Schwund  zu  spät  an- 
gesetzt wurde  ;  z.B.  e(¿^)o  ist  bereits  gemeinromanisch  (nur  der  innerste 
höchste  Winkel  des  sardinischen  Central-Granitgebirges  hat  es  gehalten),  fallt 
also  in  ganz  alte  Zeit.  Nicht  viel  anders  steht  g  mit  -J-,  aber  nur  in  ge- 
wissen Bedingungen,  wobei  Stellung  vor  und  nach  dem  Ton,  sowie  die  Natur 
des  vor-  und  nachstehenden  Vokals  ebenso  von  Einflufs  ist.  Diese  ganze 
Frage  mufs  von  neuem  in  Angriff  genommen  werden. 


G.  ORÖBBR,  F  AUS  -D-.  545 

geben"  ist  doch  sonnenklar);  fou^  lou  sind  die  ausschliefslichen, 
beide  oft  vorkommenden  Formen  des  ältesten  Lapidars,  während 
fuec^  lueCf  fues,  lues  sich  in  Osten  und  Westen  im  Nordfrankreich 
belegen  lassen,  vgl.  die  Formen  in  Görlichs  Puklikationen  ;  man 
kann  sie  auch  anderswo  nachweisen.  —  Im  Laufe  der  Zeit  ist  nun 
•ou  ebenso  wie  pu  nach  und  nach  in  eu  übergegangen,  die,  wenn 
vielleicht  im  Anfang  durch  ihr  e  verschieden,  auf  keinen  Fall 
lange  getrennt  bleiben  konnten,  da  der  zweite  dumpfe  Laut  des 
Diphthongs  den  ersten  frühzeitig  zu  ö  färben  mufste.  So  fìnden 
wir  den  allgemein  feu,  jeu,  leu.  Nur  der  N.  und  NO.  ging  eigene 
Wege,  wo  sich  einerseits  //«,  yV«,  andererseits  fu  entwickelte,  letzteres 
offenbar  durch  das  /-  aus  /?«,  /««,  fu  entstanden,  dem  sich  stellen- 
weise auch  ju  anschlofs.  £in  /»,  das  ebenso  möglich  wäre,  ist  bis 
jetzt  noch  nicht  nachgewiesen  ;  doch  vgl.  Iwe^  durch  Reime  einige- 
male  belegt,  statt  Hue  aus  ¡eue,  lieue  =»  letica. 

Diesen  Wörtern  schliefst  sich  ein  anderes  an,  das  etymologisch 
damit  nichts  zu  thun  hat,  nämlich  inoniem  f^is^  bekanntlich  St. 
Bernhard  in  lat  und  rom.  Texten.  Dies  hätte  Mon(t)jués  geben 
sollen,  wie  juésdì  =  Jiodìs  diem.  Da  es  also  M  ont  jeu  ^  Mongi'eu, 
Montjiu^  Monju  lautet,  so  ist  es  aus  einem  volkstümlichen  Monier 
JGVufmJ  abzuleiten. 

Nach  leuj  jeu  tritt  endlich  schon  in  älterer  Zeit  eine  dritte 
Form  Iteu,  gteu,  Mongieu,  der  man  auch  das  bereits  citierte  Heue 
zuweisen  kann  und  deren  Erklärung  wohl  nunmehr  keiner  Schwie- 
rigkeit mehr  unterliegt  Wenn  man  auch  bei  den  mit  ¿  anlautenden 
Wörtern  diesem  die  Entwicklung  des  i  zuschreiben  könnte,  so  ist 
doch  einleuchtend,  dafs  es  der  anderswo  wohlbekannte  Wechsel 
von  -eu  und  -ieu  ist,  der  unsere  Wörter  beeinflufst  hat.  Einerseits 
steht  diêum  neben  dé  mit  deu  und  dieu,  ebenso  Maheu  :  Mahieu 
(Matthaeum),  Andreu  :  Andrieu  (*Andreum),  Bertelmeu  :  Bertelmieu 
(Bartholomaeum),  jueu  :  juieu,  jieu  (Judaeum),  ehr  eu  :  ehrieu  u.  a.,  pikar- 
disch  ebenso  diu,  Mahiu,  Andriu,  Bretemiu,  jiu.  Ebenso  ist  das 
alleinstehende  estreu  früh  zu  estrieu  geworden,  das  wieder  durch 
weitere  Suffìxumgleichung  zu  esiriéf  endlich  zu  esirier  geworden  ist, 
vielleicht  auch  pieu  aus  peu  =  peL  —  Nur  feu  hat  sich  der  Wand- 
lung in  fieu  femgehalten,  wohl  um  nicht  mit /in/,  pik.  /?»,  heutigem 
fief  zusammenzufallen. 

W.  FOERSTER. 


3.  Franz.  y  aus  -</-. 

Ohne  auf  die  Erörterungen  der  Lauterscheinung  aus  jüngster 
Zeit  eingehen  zu  wollen,  möchte  ich  nicht  unterlassen  zu  der  von 
G.  Paris,  Romania  XVIII  328,  gefundenen  Formel:  altfranz.  f  aus  -d- 
bei  -ad(o)  -ëd(o)  -id(o)  -öd(o),  gegenüber  dem  Schwund  des  -d-  im 
Altfranzös.  bei  nödum,  nudum,  crüdum  und  grädum,  auf  eine  vom 
Provenzal.  gewährte  Parallele  dazu  hinzuweisen,  die  darin  besteht, 

Z«itochr.  f.  fom.  PhlL  XIII.  35 


546  VERMISCHTES,    m.  LEXIKALISCHES. 

dafs  das  in  den  prov.  Auslaut  gerückte  -d-,  wie  im  Französisdien, 
nicht  nur  vor  -e  {pe  fe  merce  lau  frau  =  franz.  pii  foi  merci  lo^s 
=  pedem  fìdem  mercedem  laudem  fraudem)  und  vor  -o,  wie  dort, 
{ere  auci  lau  clau  vau  —  frz.  crot  od  lo  do  vo^is  ^  lat  credo  occîdo 
laudo  claudo  *va-o),  sowie  bei  gradum  (prov.  gras  franz.  gre)  fallt, 
sondern  auch  hier,  sowohl  nödus  nüdus  crQdus  durch  Erhaltung  des 
-d  («ot-«  «ttt-B  crut'S)f  wie  nîdus  feod  alod  («m  /eu  aJo^)  durch 
Eintritt  eines  labialen  bez.  velaren  Lautes  eine  besondere  Stellung 
einnehmen.  Nur  schlägt  sich  *blad  (frz.  òlef  prov.  òlat-s  nicht  zur 
letzteren,  sondern  zur  -t-Reihe.^ —  Andere  als  die  erwähnten  Wörter 
mit  etymologischem  -d-  besitzt  das  Provenzalische  nicht 

G.  Gröber. 


IIL  Lexikalisches. 

Prov.  corlves,  meltana. 

Herr  Chabaneau  hat  unlängst  (Rev.  d.  lang.  rom.  XXXI  613) 
neben  vielen  anderen  in  Bartschs  Chrestomathie  provençale  (4e  edit) 
in  unbefriedigender  Gestalt  gegebenen  oder  mifsdeuteten  Stellen 
auch  121,2 — 3  zur  Sprache  gebracht,  ist  aber  hier  über  die  Zurück- 
weisung der  verkehrten  Auffassung  des  Herausgebers  kaum  heraus- 
gekommen. Es  sollte  mich  freuen,  wenn  nachfolgende  Zeilen  die 
Zustimmung  des  trefflichen  Kenners  provenzalischer  Litteratur  und 
Sprache  fänden.  Die  Aufhellung  des  Dunkels  ergiebt  sich  zum 
grofsen  Teile  schon  dadurch,  dafs  man  cori  ves  zusammenschreibt 
und  in  corives  das  aus  cordubensis  entstandene  Wort  sieht,  welches 
afrz.  corvois  lautet  und  eine  Art  Leder  aus  Cordova,  also  wohl  das- 
selbe wie  „Corduan"  bezeichnet  Dieses  afrz.  Wort  kennt  zwar 
Godefroy  nicht,  aber  er  belegt  doch  überreichlich  dessen  Derivate 
corvüier  (heute  als  Familienname  Courvotsier)  und  corvtsen'e;  und 
das  Wort  selbst  trifft  man  Aiol  3845,  s.  Foersters  Glossar  zu  diesem 
Gedichte  und  Diez  unter  cordovano.  So  heifst  denn  menhs  de  braias 
de  corives  „ohne  lederne  Hosen". 

Es  bleibt  aber  meltana  zu  deuten  und  zwar  gleich  für  zwei 
Stellen.  In  diesem  Worte  sehe  ich  die  prov.  Form  des  altfranz. 
miritene  „Mittagszeit"  und  (wie  nfrz.  méridienne)  „Mittagsruhe",  das 
bei  Godefroy  hinlänglich  belegt  ist  Die  Vertauschung  von  r  mit 
/  scheint  mir  wohl  annehmbar;  ich  erinnere,  um  von  den  Fällen 
der  Dissimilation  abzusehen,  an  safil  für  safir  bei  Folquet  von 
Lunel  VI  9,  an  issalol  Brev.  d'Am.  6100  neben  siroc. 

Warum  nun  Guillem  von  Berguedan  den  einen  Thoren  schilt, 
der  sich  anheischig  macht  ohne  Lederhosen  in  der  Nähe  des  Mar- 


^  Vgl.  für  das  Catalan.  Mussafìa,  Sieben  weise  Meister  S.  13.  —  Neu- 
calai,  grau  (gradum)  aber  blai  (bladum). 


A.  TORLBR,   PROV.  CORTVES,   MBUANA.  547 

• 

ques  von  Mataplana  Mittagsruhe  zu  halten,  braucht  man  keinem 
zu  sagen,  der  die  übrigen  Schmähungen  des  nämlichen  Sängers  gegen 
den  Marques,  namentlich  Mahn  Ged.  159  kennt. 

In  der  Pastorela  Marcabruns  aber  wird  die  letzte  Zeile  von 
Strophe  8  zu  schreiben  sein  (ohne  Abweichung  von  den  Hand- 
schriften) e  la  mus^a  meliana^  und  man  wird  die  Worte  des  Mädchens 
übersetzen:  Dafür  sollt  ihr  zum  Lohn  bekommen  beim  Weggehen 
ngaffe,  du  Thor,  gaffe"  und  das  Nachsehen  d.  h.  das  vergebliche 
Hoffen  und  Harren  zur  Zeit  der  Mittagsruhe. 

A.   TOBLBR. 


35^ 


BESPRECHUNGEN. 


Qiovanni  Beroambi,  Novelle  Inedite,  tratte  dal  codice  Trivul- 
zian^o  CXCIII  per  cura  di  Rodolfo  Renier  (Biblioteca  di  testi  inediti  o 
rari,  IV),  Torino,  Loescher,  1889.    LXXV,  436  S.    gr.  80. 

Giovanni  Sercambi  aus  Lucca,  geb.  1347»  gest.  1424,  war  Apotheker  und 
besáis  eine  geringe  Bildung,  spielte  aber  in  den  politischen  Umwälzungen 
seiner  Vaterstadt  eine  hervorragende  Rolle  und  gelangte  zu  Ansehen  und 
Reichtum.  Er  schlofs  sich  der  mächtigen  Familie  der  Guinigi  an,  gehörte 
zwei  Mal  zum  Collegium  der  Anziani  und  war  1397  Gonfaloniere.  In  einer 
unter  dem  Titel  Monito  an  die  Guinigi  gerichteten  Schrift  schlug  er  Regie- 
rungsmafsregeln  vor,  welche  merkwürdig  sind  durch  den  praktischen  Sinn  und 
die  reife  Reflexion,  das  frühzeitige  Dokument  einer  mit  realen  Zielen  und  Be- 
weggründen  rechnenden  Staatskunst  zur  Behauptung  der  Macht  eines  Hauses 
und  zur  Förderung  der  materiellen  Wohlfahrt  im  Gebiete  der  Commune.  Im 
Jahre  1400,  als  Lazzaro  Guinigi  ermordet  worden,  war  es  Sercambi,  welcher 
der  Familie  durch  seine  geschickten  Machinationen  ihre  Stellung  erhielt  und 
befestigte,  indem  er  insgeheim  ihre  Anhänger  trieb  sich  zusammenzuschliefsen 
und  zu  rüsten.  Er  ward  von  neuem  Gonfaloniere,  und  ihm  hauptsächlich  ver- 
dankte Paolo  Guinigi  die  Erlangung  der  wirklichen  Signorie  über  die  Stadt. 
Die  Ereignisse,  deren  Zeuge  und  teilweise  Beweger  er  gewesen,  hat  Sercambi 
selbst  in  einer  italienischen  Chronik  dargestellt,  in  welche  er  wiederholt  zur 
Ezemplifìzierung  von  politischen  Lehren  und  Mahnungen  Geschichten  setner 
Novellensammlung  einreihte.  Das,  was  er  überall  immer  von  neuem  einschärft, 
als  die  Bedingung  für  den  Bestand  der  Herrschaft,  ist  die  Erkenntlichkeit 
gegen  die  Freunde,  das  Zusammenhalten  der  Partei,  durch  welche  der  Macht- 
haber emporgekommen  ist.  Es  war  der  Grundsatz,  wie  er  sich  ihm  aus  der 
Betrachtung  der  damaligen  Parteikämpfe  in  den  Communen  und  ihres  bestän- 
digen Auf-  und  Abschwankens  ergab,  und  den  ihm  seine  persönliche  Stellung 
nahelegte;  der  Lohn,  den  er  für  sein  Wirken  empfing,  hatte  seinen  Erwar- 
tungen nicht  ganz  entsprochen. 

In  der  vortrefflichen  Einleitung  zu  seiner  Ausgabe  hat  Renier  die  bio- 
graphischen Nachrichten  gesammelt  und  ein  klares  Bild  des  Politikers  und 
Schriftstellers  gegeben.  Aufser  der  Novellensammlung  und  der  Chronik,  von 
der  ein  Fragment  bei  Muratori  gedruckt  und  deren  vollständige  Publikation 
durch  Salvatore  Bongi   für  das  Istituto  Storico   angekündigt  ist,  ward  bisher 


R.  RENIER,  GIOVANNI  SERCAMBI.  549 

auch  ein  Kommentar  zu  Dantes  Paradiso  als  Sercambis  Werk  bezeichnet  ;  aber 
eine  Prüfung  der  jenen  enthaltenden  laurenzianischen  Hs.  durch  Novati  hat 
Reniers  Verdacht  bestätigt,  dafs  der  angebliche  Verfasser  nur  den  Jacopo 
dalla  Lana  abgeschrieben  hat  (s.  p.  XXXVII,  n.  2).  Die  Novellen  sind  heute 
in  einem  einzigen  Ms.  bekannt,  welches  sich  in  der  Bibliothek  des  Marchese 
Triyulzi  in  Mailand  befindet.  Es  ist  aus  dem  15.  Jahrhundert  und  enthält 
155  Geschichten,  drei  derselben  (19,  154,  155)  fragmentarisch.  Aber  im  vori- 
gen Jahrhundert  besafs  der  gelehrte  Lucchese  Bernardino  Baroni  eine  andere 
Hs.,  die  noch  1793  in  den  Händen  der  Familie  war,  und  über  deren  weiteren 
Verbleib  man  nichts  weifs.  Hier  war  die  Anlage  und  der  Bestand  der  Samm- 
lung verschieden;  es  waren  nur  100  Novellen  und  das  Ganze  in  10  Giornate 
geteilt,  wie  das  Decameron.  Renier  kommt  nach  einer  sorgfältigen  Prüfung 
der  wenigen  über  das  Ms.  Baroni  vorhandenen  Nachrichten,  zu  der  wahr- 
scheinlichen Annahme,  dafs  es  eine  ältere  Redaktion  war,  und  dafs  der  Ver- 
fasser, nachdem  er  sich  hier  seinem  Vorbilde  näher  gehalten  hatte,  dann  sein 
Werk  in  unabhängigerer  Weise  umarbeitete  und  erweiterte,  so  wie  es  in  der 
Hs.  Trivulzi  vorliegt  (p.  LI).  Er  vermutet  femer,  dafs  die  Novellen  der 
Chronik,  von  denen  sich  zwei  in  der  Hs.  Trivulzi  nicht  wiederfinden,  aus  der 
ersten  Fassung  herrühren  mochten. 

Auch  die  Rahmenerzählung,  von  der  ja  die  Einteilung  abhängt,  wird 
sich  im  Ms.  Baroni  noch  genauer  dem  Decameron  angeschlossen  haben.  Eine 
Anzahl  von  Personen  reisten,  um  der  Pestgefahr  in  der  Heimatstadt  Lucca  zu 
entgehen,  in  Toscana  umher;  in  der  Fassung  der  Hs.  Trivulzi  erstrecken  sich 
dagegen  diese  Reisen  durch  ganz  Italien  nach  Süden  und  Norden  und  füllen  einen 
langen  Zeitraum.  Es  ist  das  Jahr  1374,  in  welches  der  Verfasser  diese  Hand- 
lung verlegt;  an  der  Spitze  seiner  bunt  aus  Männern  und  Frauen,  auch  Geist- 
lichen und  Mönchen,  Verlobten,  Verheirateten  und  Wittwcn  zusammengesetzten 
Gesellschaft  steht  ein  trefflicher  Herr  Aluisi,  der  ihre  Lebensweise  regelt. 
Die  Priester  lesen  Morgens  vor  der  ganzen  Versammlung  die  Messe,  halten 
Abends  die  Gebete  ab  ;  für  allerlei  Unterhaltung,  Gesänge,  Fechtspiele,  wissen- 
schaftliche Dispute  werden  einzelne  Personen  aus  der  Mitte  der  Gesellschaft 
bestimmt,  und  so  auch  ein  einziger  für  das  Erzählen  der  Geschichten,  nämlich 
Sercambi  selbst,  wie  uns  das  Acrostichon  eines  Sonettes  verrät.  Zwischen 
der  einen  Novelle  und  der  anderen  wird  dann  von  dem  Aufenthalt  und  den 
Beschäftigungen  der  Reisenden,  den  Mahlzeiten,  den  Tänzen,  dem  Musizieren 
berichtet  ;  es  werden  ihnen  schlechte  Verse  und  Moralsentenzen  in  den  Mund 
gelegt.  Wenn  die  Abweichungen  vom  Decameron  hier  erst  Neuerungen  der 
zweiten  Redaktion  sind,  so  waren  sie  nicht  glücklich;  wie  uninteressant  ist 
diese  grofse  unterschiedslose  Menge  von  Menschen  gegenüber  dem  anmutigen 
kleinen  Kreise  Boccaccios,  wo  jede  Person  einen  Namen  und  eine  Phy- 
siognomie hat,  wo  der  Vorsitz  an  jedem  Tage  wechselt,  die  Pflicht  des  Er- 
zählens die  Reihe  herumgeht,  und  sich  auch  in  den  Novellen,  wenigstens 
teilweise,  die  verschiedene  Sinnesart  der  Vortragenden  ausdrücken  kann. 

Von  Sercambi's  Novellen  war  bisher  nicht  ganz  ein  Drittel  an  verschie- 
denen Stellen  publiziert  worden.  Wiederholten  Bemühungen  war  es  nicht  ge- 
lungen, von  dem  Besitzer  der  Hs.  die  Erlaubnis  zur  vollständigen  Veröffent- 
lichung zu  erlangen,  wegen  der  Verfanglichkeit  des  Inhaltes:  Renier  endlich 
ist  glücklicher  gewesen    und    hat    den  Marchese  Trivulzi   zur  Aufgabe   seiner 


550  BESPRBCHUNGBN.     A.  GÂ5PARY, 

Bedenken  zu  bestimmen  vermocht.  Man  begreift  dieselben  übrigens  recht 
wohl;  die  Novellen  sind  an  Schmutzigkeiten  reich,  so  dafs  Renier  selber  es 
vorzog,  von  einigen  besonders  schlimmen  für  jetzt  nur  die  Inhaltsangabe  im 
Anhange  mitzuteilen.  Sercambi  scheut  vor  keiner  noch  so  widrigen  Darstellung 
zurück;  Boccaccio  erscheint  dagegen  decenter;  er  redet  verblümter,  während 
hier  alles  mit  groben  Worten  gesagt  wird.  Freilich  ist  uns  diese  Unsauber- 
keit  bei  den  Novellisten  nichts  Neues,  und  wir  finden  sie  bei  Sercambi  schwer- 
lich in  stärkerem  Mafse  als  z.  B.  bei  Sermini. 

Aufser  den  erwähnten  Novellen  hat  Renier  von  seiner  Ausgabe  auch  die- 
jenigen ausgeschlossen,  welche  schon  früher  nach  der  Hs.  Trivulzi  gedruckt 
waren  und  in  zwei  Publikationen  D'Anconas  leicht  zugänglich  sind,  sowie  die 
Zwischenerzählungen.  Diese  sind,  wie  er  bemerkt,  sehr  monoton  und  inter- 
esselos, und  für  die  gedruckten  Novellen  war  zwar  Besserung  der  Lesart 
möglich,  aber  ohne  Bedeutung  für  den  Inhalt  derselben.  Der  Wunsch  der 
meisten  Leser  wäre  wohl  vielmehr  das  Werk  in  seiner  Integrität  vor  sich  zu 
haben,  sowie  es  der  Verfasser  niedergeschrieben  hat  ;  indessen,  da  gute  Gründe 
den  Herausgeber  zu  jener  Einschränkung  bewogen,  so  wird  man  sich  dankbar 
mit  dem  zufrieden  geben,  was  er  geleistet  hat,  indem  er  aus  einer  sehr  schwer 
lesbaren  und  so  lange  streng  bewachten  Hs.  alles  Wichtige  und  noch  Un- 
bekannte dem  Studium  in  bequemer  Weise  darbot. 

Das  hauptsächliche  Interesse,  welches  Sercambis  Buch  für  uns  besitzt, 
liegt  in  den  zahlreichen  Geschichten,  welche  traditionelle  und  verbreitete 
Stoife  der  novellistischen  Litteratur  behandeln.  Da  haben  wir  die  Erzählung  von 
der  Matrone  von  Ephesus  (12),  die  von  Virgil  im  Korbe  (48),  von  Aristoteles  und 
Alexanders  Gattin  (50),  den  Rex  superbus  (60),  das  Urteil  des  Salomo  (63),  das 
Paradies  des  Alten  vom  Berge  (65),  Pyramus  und  Thisbe  (130),  u.  s.  w.,  s. 
Renier  p.  LXII.  Nov.  39,  die  Geschichte  von  Amicus  und  Amelius,  ist  nichts 
weiter  als  eine  verkürzende  Bearbeitung  der  bekannten  lateinischen  Prosa  des 
13.  Jahrb.,  die  zuletzt  abgedruckt  ist  bei  Kölbing,  Amis  and  Amiloun  (Heil- 
bronn, 1884)  p.  XCVII ÍF.,  und  scheint  aus  dieser  direkt  zu  stammen  (es  heifst 
z.  B.  p.  99  :  e  battâzzati  donò  loro  a  ciascuno  una  tazza  ovvero  scifo  di  legno; 
lat.  duos  scyphos  ligneos  .  .  ,jussit  afferri),  sicherlich  nicht  etwa  aus  der  uns 
erhaltenen  altfrz.  Übersetzung  in  Prosa.  Sercambi  war  allerdings,  nach  den 
barbarischen  lateinischen  Titeln  seiner  Novellen  zu  urteilen,  ein  schlechter 
Keimer  der  klassischen  Sprache,  mochte  von  ihr  aber  doch  noch  genug  wissen, 
um  einen  so  einfachen  Text  zu  verstehen.  Nov.  7  (bei  Renier  im  Anhange 
No.  i)  von  der  unschuldigen  Ginevra,  welche  ihr  Gatte  sich  immer  panzern 
läfst,  um  sie  vor  dem  Gedanken  an  einen  Fehltritt  zu  bewahren,  behandelt 
denselben  Gegenstand  wie  die  41.  der  Cent  Nouv.  Nouv,  und  Scarrons  /V/- 
caution  Inutile.  Nov.  lO  (bei  Renier  im  Anhang  No.  2),  von  der  Rache  des 
Gerbers  an  den  drei  Priestern,  die  seiner  Frau  nachstellen,  und  dem  Träger, 
der  die  drei  Leichen  nach  einander  in  den  Flufs  wirft,  in  dem  Glauben,  es 
sei  immer  dieselbe  zurückgekehrte,  so  dafs  er  schliefslich  noch  einen  Un- 
schuldigen tötet,  ist  eine  Variante  des  Fablel  von  Estormi,  am  Schlüsse  übri- 
gens in  manchen  Einzelheiten  dem  Fablel  von  den  drei  Buckligen  entsprechend. 
Nov.  126  erzählt  von  dem  schlauen  Ehemann,  den  sein  Weib  mit  einem  an- 
geblichen Schneekinde  beschenkte,  und  der  dasselbe  an  der  Sonne  schmelzen 
liefs,    wie   z.  B.    das  Fablel  de  Venfant  qui  fu   remis  au   soleil»      Nov.  141 


R.  RENIER,   GIOVANNI  SERCAMBl.  55 1 

stimmt  in  dem  obscön  komischen  Hauptmotiv  zu  dem  Fablel  du  chevalier  qui 
faisait  parler  les  cons  et  les  eus;  die  Entwicklung  ist  allerdings  eine  andere. 

Die  I.  Novelle  der  Sammlung  von  den  drei  Söhnen  des  Kaufmanns 
Aluisi  von  Tana  und  dem  Call  von  Mangi  ist  eine  der  Geschichten  von  scharf- 
sinniger Erkenntnis  verborgener  Verhältnisse  aus  unscheinbaren  Indizien,  aber 
abweichend  von  den  sonstigen  abendländischen  Versionen  des  Mittelalters  und 
sehr  ähnlich  der  in  looi  Nacht,  No.  458,  vom  Sultan  von  Yemen  und  seinen 
drei  Söhnen.  Nov.  14  berichtet  von  einem  jungen  Menschen  ans  dem  Mailän- 
dischen, welcher,  nach  gewissen  Abenteuern  durch  seine  Schlauheit  in  Besitz 
eines  Pferdes  und  einer  grofsen  Geldsumme  gelangt,  seinen  unfeinen  Namen 
Pincaruolo  mit  Torre  vertauschte  und  nach  Frankreich  ritt  Unterwegs  findet 
er  vier  mit  wunderbaren  Fertigkeiten  begabte  Leute,  die  er  in  seinen  Dienst 
nimmt,  einen  Schnellläufer  Rondello,  einen  Feinhörer  Sentimento,  einen  Ziel- 
tre£fer  Diritto  und  einen  gewaltigen  Bläser  Spazza.  In  Paris  angekommen  be- 
wirbt er  sich  um  die  Hand  Drusiana's,  der  Tochter  König  Philipps,  unter 
der  Bedingung,  dafs  sie  im  Wettlauf  besiegt  werde,  oder  er  sterben  musse. 
Rondello  läuft  mit  ihr  auf  dem  Wege  nach  S.  Denis,  wo  jeder  eine  Leder- 
flasche mit  Wasser  füllen  soll;  zurückkehrend  findet  er  halbwegs  die  Prin- 
zessin, die  ihn  schmeichlerisch  beredet  auszuruhen,  ihn  einschläfert  und  seine 
volle  Flasche  mit  ihrer  noch  leeren  vertauscht  ;  aber  die  drei  anderen  vereiteln 
mit  ihren  Künsten  die  List.  Torre  gewinnt  die  Königstochter  und  belohnt 
seine  Diener  reichlich.  Zuletzt  fragt  der  Autor,  welcher  von  den  fünf  am 
meisten  Verdienst  an  der  Erwerbung  der  Prinzessin  habe.  Wie  man  sieht, 
ist  es  jene  Form  des  Märchens  von  den  Menschen  mit  wunderbaren  Eigen- 
schaften, welche  uns  am  bekanntesten  ist  in  der  deutschen  Fassung  unter  dem 
Titel  Sechse  kommen  durch  die  ¿ranze  Welt  (bei  Grimm  No.  71).  Aber  die 
älteste  bis  dahin  publizierte  europäische  Version  war  die  von  Basile  (IH  8; 
vgl.  Benfey,  im  Ausland^  1858,  p.  1038),  während  nun  diejenige  Sercambis 
mehr  als  200  Jahre  höher  hinaufgeht.  Und  man  erkennt  sie  leicht  als  die  ur- 
sprünglichere; sie  ist  einfacher,  ohne  die  kolossalen  Übertreibungen  der  wun- 
derbaren Fertigkeiten,  daher  auch  ohne  den  Schwank  von  der  Ablohnung  mit 
Geld  statt  der  Königstochter  am  Ende,  und  dann  noch  mit  der  Frage  nach 
dem  Vorrange  zwischen  den  beteiligten  Personen,  wie  sie  für  diese  Erzählung 
von  Anfang  an  charakteristisch  war. 

Von  einer  anderen  Novelle,  der  118.  hat  bereits  Rajna  (Rendiconti  del" 
VAccad,  dei  Lincei,  17  Febàr,  1889,  p.  268  iF.)  vortrefflich  gezeigt,  welche  Be- 
deutimg sie  für  die  Quellenbestimmung  von  Ariosto's  Episode  von  Astolfo 
und  Giocondo  hat,  und  wie  die  Darstellung  Sercambis  in  mehrfacher  Hinsicht 
noch  dem  orientalischen  Originale,  der  Rahmenerzählung  von  lOOi  Nacht 
näher  steht  und  uns  das  Vorhandensein  dieses  Stoffes  im  Westen  zu  einer 
viel  früheren  Zeit  bezeugt,  als  man  angenommen  hatte.  Die  Wichtigkeit  dieser 
Novellensammlung  für  die  vergleichende  Märchen-  und  Sagenkunde  ist  also 
keine  geringe  und  wird  namentlich  deutlich  hervortreten,  wenn,  wie  es  Renier 
verheilst,  nächstens  die  Illustrationen  zu  derselben  von  Reinhold  Köhler  er- 
scheinen und  alle  die  zahlreichen  traditionellen  Elemente   aufdecken  werden. 

Wie   die  meisten  späteren  Novellisten   hat  Sercambi   eine  Anzahl  Ge- 
schichten von  Boccaccio  entlehnt  und  zwar  ziemlich  viele.     Renier  gab  deren 
p.  LVin  f.)  schon  14  an;  Torraca  {Nuova  Antolo¿^ia,  16  marzo  1889,  p*  369/.} 


552  BESPRECHUNGEN.     A.  6ASPARY, 

fügte  5  andere   hinzu    (wo   jedoch  statt  131  zu  lesen  ist  31),    und  zu  dieseri 
kommt  endlich  noch  eine  20.»  nämlich  Dec.  II  3,  welche  in  Sercambi's  85.  be- 
arbeitet ist.    Die  eine  Novelle  hat  er  dabei  an  zwei  Stellen  benutzt,  die  von 
Andreuccio  von  Perugia  (Dec,  II  5),   nämlich  den  Schlufs  in  Nov.  9  und  den 
Anfang  in  98.     Man  sollte  sich  erwarten,  dafs  mit  Boccaccio  die  von  ihm  be- 
handelten Novellenstoffe  fur  Italien  in  ihrer  definitiven  Form  fixiert  wären 
aber  im  Gegenteil,  kaum  ist  das  Decameron  erschienen,  so  gehen  dessen  Gre- 
schichten    schon   in    andere    Sammlungen    über,    werden   verändert   wieder- 
gegeben und  verdorben.    Der  Begriff  des  Plagiates  existiert   noch  nicht,  das 
kann  man  nicht  oft  genug  wiederholen  ;  die  bekanntesten  Bucher,  wo  Verheim- 
lichung   des  Ursprungs   unmöglich  war,   werden   ohne  Scheu  ausgeschrieben. 
So  that  Sercambi  ja  auch  mit  Jacopo  dalla  Lana*s  Dantecommentar.    Und  er 
verfahrt  dabei  mit  einer  Naivetat,    die  wie  Frechheit  aussieht.    Zu   Anfang 
von  Nov.  152,   wo  er  die  Geschichte   der  Griselda   erzählt,   verweist  er,    wie 
noch  zwei  Mal  anderswo  (s.  Renier,  p.  LIX,  n.  4),   auf  Boccaccio,  behauptet 
aber,  es  seien  nicht  dieselben  Ereignisse,  sondern  nur  ganz  ähnliche,  die  sich 
an  einem  anderen  Ort  zugetragen  hätten,   und  doch  hat  er  gerade  hier  alles 
und  jedes,  vielfach  wörtlich  aus  dem  Decameron  herubergenommen.   Natürlich 
beruhte  derartige  Entlehnung  nicht  etwa  auf  der  Absicht,  mit  dem  glänzenden 
Originale  zu  wetteifern,  dessen  Unerreichbarkeit  jeder  wohl  fühlte,  sondern  es 
war  nur  eine  Lust,    sich  die  Dinge,   welche  besonders  gefielen,    zu  eigen  zu 
machen.     Sercambi  thut  dies,  indem  er  stets  die  Namen  ändert,  das  Berichtete 
auf  andere  Personen  und  in   andere  Gegenden  überträgt.    Aus   der  Griselda 
wird    eine  Costantina,    aus    dem   Markgrafen  Gualtieri   von  Saluzzo    ein  Graf 
Artus  von  Geldern.     Andreuccio  von  Perugia  verwandelt  sich  einmal  in  einen 
Figliuccio  aus  Lucca,   der  seine  Abenteuer  in  Siena  statt  in  Neapel  hat,  und 
ein  anderes  Mal  in  einen  Azzo  de'  Pulci  von  Florrenz,    den  in  Venedig    die 
Courtisane  Giorgiana  aus  Ancona  betrügt.     An  Stelle   des  Rinaldo  von  Asti 
tritt  ein  Castagna  aus  Pistoia  auf,   statt  des  Alessandro  aus  Florenz  {Dec,  II 
3)  ein  Passa  van  ti   von  Barcellona  (Sercambi  85),  und  er  gewinnt  die  Liebe 
nicht  einer  englischen,  sondern  einer  spanischen  Königstochter,  die  sich,  ver- 
kleidet als  Mann,  zum  Bischof  von  Toledo  hat  wählen  lassen,  o.  s.  w.    Diese 
Art  der  Umbildung  in  den  Äufserlichkeiten  bemerkt  man  ja  so  häufig  bei  den 
novellistischen  Gegenständen,    welche  traditionell  von  Hand  zu  Hand  gingen» 
aus  dem  Orient  wird  die  Handlung  in  das  Abendland,  am  liebsten  nach  Ört- 
lichkeiten verlegt,    die  der  Verfasser   selber  kennt.    Ein  Teil  der  unter  dem 
Titel  der  Tochter  des  Rhampsinit  bekannten  Diebesgeschichte  wird  bei  Ser- 
cambi von  den  beiden  Brüdern  Bovitoro  und  Belluccio  in  Genua  erzählt  (88); 
die  Geschichte  von  dem  Schneekinde  spielt  in  Venedig  ;  der  Gatte  der  gepan- 
zerten Frau  ist  Rinaldo  Buondelmonti  in  Florenz.    Sogar  eine  und  dieselbe 
Novelle  hat  der  Verfasser  zwei  Mal  mit  verschiedenen  Namen  gegeben  (22  und 
90).    Auch  bei  der  Aufnahme  von  Ereignissen  aus  der  römischen  Geschichte 
treten  starke  Veränderungen    so  regelmäfsig  ein,    dafs  bei   ihnen  nicht   blofs 
Unkenntnis,  sondern  auch  das  Streben  nach  einer  vollkommeneren  Aneignung 
gewirkt   haben  dürfte.     So  wird  Lucretia  zur  Gattin   des  Brutus,  Sextus  Tar- 
quinius  zu  einem  Larino  ;    Curtius ,  der  sich  in  den  Erdrifs  stürzte,  ist  ersetzt 
durch    einen  Formicone,    der  nicht   Porsenna,    sondern  Hannibal   töten  will 
(Nov.  42 — 44).    Der  kleine  Papirius  wird  vielmehr  Merlino  genannt  (49),  und 


R.  RBNIBR,  6IOVAMNI  SERCAMBL  553 

ganz  unsinnig  ist  die  Geschichte  von  Tullia,  der  Gemahlin  des  Tarquinius 
Superbus,  umgestaltet  (47);  ihr  Gatte  ist  Pompeius,  und  als  sie  dessen  Leich- 
nam zum  Verbrennen  führt,  läfst  sie,  um  ihn  zu  ehren,  die  Räder  über  den 
Leib  ihres  alten  Vaters  fortgehen,  den  sie  so  tötet. 

Die  von  Boccaccio  stammenden  Novellen,  fur  welche  wir  die  unmittel- 
bare Quelle  vor  uns  haben,  geben  uns  den  Mafsstab  des  Schriftstellers.  Er 
folgt  seinem  Originale  bald  mehr ,  bald  weniger  getreu ,  und  seine  Abwei- 
chungen sind  ebensoviele  Fehler;  er  tilgt  Feinheiten  der  Motivierung,  Zuge 
der  Charakteristik;  er  schwächt  die  Pointe  ab;  der  Witz  wird  grobkörniger. 
Der  Verfasser  hat  nur  Interesse  und  Verständnis  fur  die  Materie,  nicht  für 
die  künstlerische  Ausfuhrung.  In  den  Erzählungen  von  Schwänken  und  Strei- 
chen wird  Sercambi  oft  recht  platt;  aber  ein  gewisses  Talent  der  Komik,  eine 
derbe  Lebendigkeit  der  Darstellung  kann  man  ihm  doch  nicht  absprechen. 
Die  28.  Novelle  von  Andriolo  Spinola  in  Genua,  der  Madonna  Chiara  degli 
Adomi,  indem  er  ihre  Gunstbezeugungen  Stück  für  Stück  um  hohe  Geld- 
summen erkauft,  glühend  in  sich  verliebt  macht,  sie  zur  Frau  gewinnt  und 
vortrefflich  auf  seine  Kosten  kommt,  ist  in  der  groben  Unzüchtigkeit  immer- 
hin recht  wirksam  und  der  Schluds  geschickt  vorbereitet  und  zugespitzt.  Nov. 
74,  unter  wie  schlauen,  scheinbar  törichten  Bedingungen  sich  TureUo  von 
Lucca  in  Pisa  eine  Magd  mietet,  ist  eine  hübsche  Anekdote,  und  recht  drollig 
die  Unterhaltung  zwischen  der  Bäuerin  Bovitora  und  dem  vermeintlichen  Arzte 
Frate  Bonseca  über  die  Zukunft  des  von  ihr  gewünschten  Sohnes  in  94,  oder 
das  Testament  der  Frau  Turcora  in  100,  wenn  man  nicht  an  den  obscönen 
Zweideutigkeiten  zu  sehr  Anstofs  nimmt.  Unter  den  komischen  Typen  ist 
bemerkenswert  die  mehrmals  vorkommende,  gewifs  unmittelbar  nach  dem 
Leben  gezeichnete  Gestalt  von  einer  Art  Falstaff,  eines  feigen  Maulhelden, 
der  durch  mafslose  Fresserei  seine  Kraft  und  seinen  Mut  zu  dokumentieren 
glaubt,  der  Folaga  de'  Peruzzi  (96),  sein  Genosse,  der  Tromba  (97)  und  der 
Kapitän  Nicoiao  de*  Corbi,  grande  e  ß^osso  cqnu  un  bue  maremmano,  der 
mit  Leuten  gleichen  Kalibers  ein  Thor  von  Lucca  besetzt  hält  (109).  Auch 
hier  wieder  fand  der  Verfasser  keine  bessere  "Weise,  die  Verächtlichkeit  dieser 
Prahler  zu  demonstrieren,  als   durch  Abenteuer  von  unglaublicher  Kotigkeit. 

Wie  gewöhnlich  bei  den  Novellisten  werden  die  Erzählungen  bei  Ser- 
cambi mit  der  Prätension  eines  lehrhaften,  moralischen  Zweckes  eingeführt, 
und  in  der  That  liebt  er  es,  nach  allen  verfänglichen  Dingen,  die  er  vor- 
gebracht hat,  am  Ende  seine  Geschichte  zu  einem  warnenden  Beispiel  zu  ge- 
stalten. Die  Mächtigen,  die  Priester,  die  Mönche  fröhnen  ihrer  Lust  mit 
Brutalität  ;  aber  die  Bauern  prügeln  sie  furchtbar,  schlagen  sie  tot.  Die  Gau- 
ner und  Lasterhaften  werden  zwar  nicht  immer,  aber  doch  gewöhnlich  be- 
straft ;  die  Ehemänner  nehmen  Rache  an  ihren  schamlosen  Weibern  und  deren 
Buhlen.  So  hat  zwei  Novellen  des  Decameron^  der  von  Frate  Puccio  und  der 
von  Peronella  und  dem  Fasse,  wo  Boccaccio  sich  auf  Seiten  der  Schlauen 
stellte  und  mit  einem  Gelächter  über  die  Betrogenen  endete,  Sercambi  (iio 
und  137)  einen  tragischen  Schlufs  zugefugt,  wo  er  den  Narren  oder  für  ihn 
einen  anderen  zur  Erkenntnis  kommen  und  grausame  Gerechtigkeit  üben  läfst. 

Sercambis  geringe  litterarische  Bildung  zeigt  sich  in  der  Unbeholfenheit 
seines  Stiles;  der  Satzbau  ist  ein  regelloser';  beständig  werden  Gerundien  und 
Participien  aneinander  gereiht,  und  man  erwartet  sich  vergeblich  ein  Verbum 


554  BESPRECHUNGEN.    A.  GASPARY, 

finitum.  Wo  er  Boccaccio  ausschrieb,  hat  er  die  künstlichen  Perioden,  in  die 
er  sich  nicht  hineinfand,  aufgelöst,  und  seine  linkische  Aasdrucksweise  an  die 
Stelle  gesetzt.  Renier  hat  nicht  selten,  um  das  Verständnis  zu  erleichtem, 
der  konfusen  Konstruktion  aufgeholfen,  wodurch  aber  freilich  die  schriftstel- 
lerische Physiognomie  des  Autors  sich  etwas  veränderL  Die  lucchesische 
Färbung  der  Sprache  ist  nicht  bedeutend;  vielleicht  war  sie  starker  im  Ori- 
ginalms.  Einzelne  Formen  der  Mundart  und  mehrere  interessante,  auch  ganz 
unbekannte  Worte  fìnden  sich  noch  im  Texte.  Die  Publikation  des  letzteren 
hat,  bei  der  schwierigen  Schrift  des  Ms.,  eine  grofse  Mühe  und  Geduld  er- 
fordert; häufig  hat  der  Herausgeber  auch  die  fehlerhafte  Lesart  berichtigt; 
nicht  weniges  andere  bleibt  noch  zu  verbessern.  Im  Folgenden  fahre  ich  die 
Stellen  an,  wo  ich  abweichend  von  Renier  lesen  zu  müssen  glaube. 

p.  7  Z.  i6,  kann  man  wohl  beim  Wortlaute  der  Hs.  bleiben:  Et  perchè 
ve  tCavea  date  alcune  obUgagione  et  achasate  et  vedue,  indem  man  das  date 
obtigagione  als  „verlobt"  versteht.  —  p.  9  Z.  6  tre  mila,  1.  trenta  mila,  ib. 
Z.  IO  li  ditti  gioielli  [se  di  concordia  tutti  e  tre  non  erano],  vgl.  p.  13,  Z.  12 
v.  u.  —  p.  17,  Z.  6  v.  u.  I* acqua  galleggiava,  1.  galdeggiava?  (lucches.  for 
caldeggiava).  —  p.  26  Z.  17  v.  u.  war  wenigstens  aregò,  die  lucches.  Form, 
beizubehalten;  so  auch  p.  167,  Z.  9  v.  u.  aregato,  —  p.  27,  Z.  5  trotturi,  eben- 
falls lucches.  Form.  —  p.  28,  Z.  16  delle  donne,  1.  della  donna,  -—  p.  32  f. 
war  stets  Reina  zu  schreiben  als  Eigenname  (Regina  della  Scala;  in  Nov. 
91  steht  es  richtig),  daher  eher  der  Artikel  vor  dem  Namen  zu  streichen,  wo 
er  stand,  als  umgekehrt  ihn  zuzusetzen.  —  p.  36,  Z.  15  :  se  non  a  [contanti 
o  a]  baratto,  —  p.  37,  Z.  5  v.  u.  Et  UgoUno  credendo  quine  rimanere  come, 
1.  conte.  —  p>  53f  Z.  7  wurde  ich  da»  Gespräch  so  abteilen:  Dice  Prete  Ru- 
stico: „O  perchè F"  „N* abbiamo  lo  *ndivino,**  „Or  non  si  può'* .  .  .  ib.  Z.  13 
hate.  Iddio  vel  cresca  .  .  .  (Hs.  fare  ;  Renier  setzt  Faccia  Iddio),  —  p.  56, 
Z.  4  et  vestitosi  e  li  altri ...  —  p.  62  Z.  6  v.  u.  se  vói  tenere  alle  rata  „mit 
Beteiligung".  —  p.  67  Z.  14:  ¿a  tricca,  avendo  pietà  di  se,  war  kein  Grund 
di  lui  einzusetzen;  das  Reflexiv  statt  des  Personals  ist,  wie  altfrz.,  so  italie- 
nisch wohl  bekannt,  begegnet  noch  bei  Machiavelli  und  Molza;  auch  p.  89, 
Z.  13  würde  ich  das  con  esso  seco  der  Hs.  nicht  ändern.  —  p.  69,  Z.  6  war 
fugito  nicht  schlecht,  ib.  Z.  16  1.  £  fosta  la  quistione,  la  prima  [noma] ta 
Dolcibene  disse,  —  p.  74,  Z.  16  v.  u.  ist  pennuto  dasselbe  wie  pennecchio 
p.  220,  Z.  21.  —  p.  78,  Z.  3  V.  u.  prtsi  tutti  i  suoi  veli,  1.  gioielli,  vgl.  p.  79, 
Z.  2.  —  p.  91,  Z.  I  ist  adatò  interessant  im  Sinne  von  „gefìel",  wie  prov. 
aitautar,  —  p.  102  Z.  3  1.  Io  desdico  la  tua  testa  e  non  [voglio]  la  tua  amistà; 
in  der  lat.  Prosa  steht:  Nec  tuam  volo  amicitiam  ncque  servitium,  —  p.  103, 
Z.  6  war  das  handschriftl.  d*onde  et  chi  era  gut;  die  Antwort  ist  ja:  Io  sono 
Amico.  —  p.  106,  Z.  IO  V.  u.  zu  interpungieren  La  mente  in  alto  leva,  E  lo 
spirito  santo  £  Dio  vedrai ...  —  p.  107,  Z.  il  f.  Perchè  di  vergin  dia  Na-- 
scie[r]  donzèlla  che  mai  [ebbe]  sposo  (weil  er  von  einer  Jungfrau  geboren 
sein  soll,  die  .  .  .).  —  p.  119  Z.  3  war  direi  beizubehalten.  —  p.  123,  Z.  il  1. 
consentisse  a  Aristotile,  ib.  Z.  14  ist  das  unbekannte  gusmini  jedenfalls  Ap- 
pellativ und  wird  „Schliche,  Späfse*'  bedeuten,  vgl.  p.  342,  Z.  17.  —  p.  125, 
Z.  10  ist  statt  *v*è  ü  senno  tuo  zu  lesen  u  è,  die  lucchesische  Form  des  Orts- 
adverbs ttbif  und  so  an  vielen  anderen  Stellen.  —  p.  129,  Z.  4  v.  u.  zu  inter- 
pungieren Io   vo*  sapere  come  hai  imparato   liarte,   che   meni  tanto  tempo. 


R.  RSNIER,   GIOVANNI  SBKCAMBI.  555 

quanto  innel  luogo  commune  se  ^ stato,  ib.  letzte  Z.  E  disposto  la  soma,  disse, 
war  kein  Grund  in  deposta  zu  ändern;  disporre  im  Sinne  von  deporre  ist 
wohl  bekannt  und  kommt  auch  vor  p.  345,  Z.  9;  p.  348,  Z.  12  v.  u.  p.  384, 
Z.  6,  wo  es  gleichfalls  mit  Unrecht  geändert  ist.  Desgleichen  ist  die  Ver- 
wendung des  unveränderten  Particips  eine  z.  B.  bei  Boccaccio  gewöhnliche 
Konstruktion.  —  p.  147,  Z.  2,  1.  presolo  oder  freserloi  —  p.  150,  Z.  15  1. 
mai  non  parea  a  Diana  Bella  esser  s [i]  consolata  di  ballare  ...  —  p*  151» 
Z.  6  V.  u.  1.  eh* è  a  me  venuto.  —  p.  168,  Z.  io  v.  u.  Ora  voi  siete  ricordato, 
das  tempus  composit.  ohne  Reflexivpronomen,  wie  noch  im  1 6.  Jahrh.  üblich  ; 
also  ist  der  Zusatz  von  vi  überflüssig.  —  p.  191  Z.  19  ^  quello  giovano  a  cid 
lo  die  a  mangiare,  1.  a'  cani  lo  die  ...  —  p.  194,  Z.  9  ist  pregato  Druck- 
fehler  statt  pregalo.  —  p.  198,  Z.  4  v.  u.  ist  das  Toiletta  der  Hs.  mit  Unrecht 
in  Toledo  geändert.  —  p.  208,  Z.  ii  v.  u.  zu  interp.  „Perchè  senta  bulletta." 
La  panetera  ...  —  p«  215  letzte  Z.  a  uce,  1.  a  vece  (d.  i.  invece),  —  p.  239, 
Z.  15,  per  la  ricada  che  mi  davano,  1.  ricadia.  —  p.  244,  Z.  9  v.  u.  hat  die 
Hs.  u  si  dee,  1.  u  si  dice  „wo  es  heifst".  —  p.  253,  Z.  3  v.  u.  war  das  hand- 
schriftl.  prese  il  lume  richtig,  wie  das  Folgende  zeigt  ;  die  Magd  nimmt  ihm 
das  Licht  ab.  —  p.  270,  Z.  23  1.  a  noi  pare  statt  a  voi.  —  p.  283,  Z.  9  war 
das  handschriíU.  Se  vuoi  bere,  avessine  regato  gut  „hättest  selbst  Getränk 
mitbringen  sollen".  —  p.  287,  Z.  2  hätte  das  miglioramenti  (beste  Sachen)  der 
Hs.  stehen  bleiben  sollen;  diese  Verwendung  des  Wortes  ist  bekannt  und 
findet  sich  wieder  p.  325,  Z.  14  v.  u.  —  p.  296,  Z.  4  v.  u.  che  maggiore  catti- 
vità fusse  quella  della  reina  per  un  male  che  quello  che  la  donna  mia  m*ha 
fatto,  1.  per  un  mille.  —  p.  313,  Z.  17  1.  imoi  statt  puoi.  ib.  Z.  9  v.  u.  ist 
campagne  statt  compagne  Druckfehler,  ib.  Z.  6  v.  u.  ist  der  Zusatz  des  a  vor 
lui  unnötig;  betontes  Pron.  als  Dativ.  —  p.  325,  Z.  5  n'andò  1.  mandò.  — 
p.  340,  Z.  y  í.  Lo  cuoco,  messo  ogni  sua  speme  .  .  ,  la  vivanda  fece,  1.  ogni  sua 
specie?  —  p.  343,  Z.  12  V.  u.  1.  Ghirardo  st.  Riccardo,  ib.  Z.  8  v.  u.  vielleicht 
e  che  largamente  gli  promettesse?  —  p.  344,  Z.  19  zu  interp.  Vieni  meco, 
acciò  che  quello  io  farò,  al  signore  possi  riferire.  —  p.  345,  Z.  9  f.  zu  interp. 
e  non  stante  che  quelli  Raspanti  disponessero  il  ditto  Gioanni  dell* Agnello, 
non  molti  mesi  durò  ...  —  p.  348,  Z.  7  v.  u.  non  dover  [esser]  soccorso  .  . . 
—  p.  349,  Z.  6  per  unfo  e]  altro  modo  (Boccaccio  sagt  hier  in  un  modo  et  in 
uno  altro).  —  p.  351,  Z.  23,  das  sinnlose  Giannozzo  ha  reietto  desiderio  di 
Drusiana  ist  offenbar  nach  Boccaccio  zu  ergänzen  in  ad  effetto  recò  il  desi' 
derio  ...  —  p.  364,  Z.  8  zu  interp.  parea  una  massa  di  nieve  con  una  bella 
masseriaia;  s'accostò  al  letto  ...  —  p.  383,  Z.  15  chiamonno  di  Nizza  il  pre- 
ditto conte  Ramondo,  1.  chaccionno.  —  p.  384,  Z.  22  e  pertanto  se  ne  facessi 
amico  se  non  tu  ordineresti,  1.  e  pertanto,  se  ne  facessi  a  mio  senno,  tu  or- 
dineresti ...  —  p.  385,  Z.  14  a  uno  come  ritornato  fé'  patire  pena,  1.  a  uno 
conte  ritornato,  oder  vielleicht  noch  besser  a  uno  contrario  tornato,  ib.  Z.  18 
Guerreggiando  il  conte  di  Nizza,  1.  ii  comune  di  Nizza.  —  p.  390,  Z.  20  hat 
die  Hs.  la  notte  seguente  consolante  dormì,  ma  non  lassò  dormire  la  madre 
e  il  padre.  Renier  liest  non  solo  non  dormì,  richtiger  wohl,  näher  der  Hs. 
und  Boccaccio  :  non  solamente  dormì  ;  die  zweite  Negation  fehlt  in  solchen 
Fällen  öfters.  —  p.  392,  Z.  16  setzt  Renier  A  ciò  fare  troppi  preghi  non  gli 
bisogna  ;  die  Hs.  hat  accio  non  facci  troppo  preghi  ti  bisogna  ;  ich  lese  :  A 
ciò  non  furon  troppo  preghi  di  bisogno,  was  auch  Boccaccio  näher  steht.  — 


556  BESPRECHUNGEN.    A.  PAKSCHBR, 

p.  398,  Z.  12  cûmorattcûf  wohl  comparatico.  —  p.  402,  Z.  2  proverete  con 
grande  vostra  pena  quanto  ha  grado  grave  miseria  avere  tolta  moglie  .  .  ., 
offenbar  quanto  grave  mi  sia,  wie  Boccaccio  hat.  So  glaube  ich  auch  ib. 
Z.  24  das  baroni  omini  nicht  vom  Autor,  sondern  nur  vom  Schreiber  entstellt 
aus  Boccaccio's  buoni  omini,  —  p.  404,  Z.  7  1.  Madonna,  [se]  io  non  voglio 
morire,  nach  Boccaccio.  —  p.  405,  Z.  5  v.  u.  ma  [io  vi  friego],  in  premio, 
dsgl.  —  p.  407,  Z.  6  1.  st.  lodavano  mit  Boccaccio  la  lodava, 

A,  Gaspary. 


Albert  BlinnniTig,  Über  den  provenzalischen  Girart  von  Rossillon. 
Ein  Beitrag  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Volksepen.  Halle,  Niemeyer 
1888.     gr.  80.    398  S. 

Nicht  ohne  Bedenken  hat  Ref.  die  Besprechung  eines  Buches  über- 
nommen, das  von  demjenigen,  dessen  Forschungen  ihm  zugestandenermafsen 
als  Grundlage  gedient  haben  und  die  es  zu  ergänzen  strebt,  nicht  anerkannt 
worden  ist.  Aber  er  ist  nach  Prüfung  des  Inhalts  zu  dem  Resultate  ge- 
kommen, dafs  Stimmings  Werk  ein  eingehenderes  und,  wie  ihm  scheint,  weit 
günstigeres  Urteil  verdient,  als  ihm  P.  Meyer  (Rom.  XVII  637),  obwohl  er 
in  diesem  Falle  als  ganz  besonders  sachverständig  betrachtet  werden  mufs,  hat 
zu  Teil  werden  lassen. 

Das  Epos  Girart  de  Rossillon  ist  uns  bekanntlich  in  4  Handschriften 
erhalten ,  von  denen  zwei  nur  Fragmente  bieten.  Über  das  Verhältnis  der- 
selben hat  zuletzt  P.  Meyer  in  der  Einleitung  zu  seiner  Übersetzung*  des  Gi- 
rart (p.  CLXXrV  ff.)  gehandelt.  Ebenso  wie  schon  an  einem  anderen  Orte 
(Jahrb.  XI  124),  bestimmt  er  es  dahin,  dafs  die  Pariser  Hs. ,  die  älteste,  der 
jedoch  am  Anfang  ein  Stück  fehlt ,  das  ungefähr  den  ersten  560  Versen  der 
Oxforder  Hs.  entspricht,  allein  den  übrigen  drei  Hss.  (eben  der  Oxforder,  dem 
Londoner  Fragment  und  dem  von  Passy)  gegenübersteht.  Die  den  beiden 
Familien  gemeinsame  Grundlage,  die  in  den  Ausgang  des  12.  Jahrh.  zu  setzen 
ist,  wird  als  chanson  renouvellée^  bezeichnet.  St.  läfst  die  Handschriftenfrage 
ganz  bei  Seite  und  beschäftigt  sich  nur  mit  den  Vorstufen  dieses  jüngeren 
Epos.  Auch  über  sie  hatte  P.  M.  bereits  Untersuchungen  angestellt,  und  zwar 
im  dritten  Kapitel  der  Einleitung  und  vorher  Rom.  VII  161  ff.  Von  der^an 
der  letzteren  Stelle  von  ihm  publizierten  vita  nobilissimi  comitis  Girardi  de 
Rossellon  nahm  er  seinen  Ausgangspunkt.  Er  charakterisierte  dieselbe  als 
ein  tendenziöses  Produkt,  bestimmt,  dem  tapferen  Girart  den  Charakter  eines 
Heiligen  zu  geben,  und  dadurch  dem  Kloster  Pothières,  wo  er  begraben  lag, 
einen  vermehrten  Zuzug  von  Pilgern  zu  gewinnen.  Deshalb  ist  der  Verfasser 
selbst  wahrscheinlich  ein  Mönch  dieses  Klosters  gewesen.  Über  das  Verhältnis 
der  vita  zum  Epos  sagt  M.  (Einl.  XXVI),  dafs  der  Mönch  eine  altem  Re- 
daktion desselben,  etwa  aus  dem  Ende  des  ii.  Jahrh.,  benutzt  habe.  Modi- 
fiziert habe  er  diese  Vorlage   mit  Hülfe   einzelner  Urkunden  und  der  kirch- 


^  Girart  de  Roussillon,  chanson  de  geste  traduite  pour  la  première  fois 
par  Paul  Meyer,  Paris  1884. 


A.  STIMMING,   ÜBER  DEN  PROV,  GIRART  V.  ROSSILLON.  557 

lichen  Tradition  über  Girart.  Aufserdem  babe  er  alles  bei  Seite  gelassen 
was  seiner  Absicht,  bei  Girart  die  fromme  Gesinnung  die  weltliche  überwiegen 
Zu  lassen,  hinderlich  gewesen  wäre.  Denke  man  sich  also  diese  fremden  Ele- 
mente aus  der  vita  hinweg,  so  erhalte  man  ziemlich  vollständig  den  Inhalt 
des  älteren  Epos.  Es  ergebe  sich  vor  Allem,  dafs  ihm  Anfang  und  Schlufs 
des  gegenwärtigen  Gedichtes,  eben  der  chanson  renouvellée,  gefehlt  haben.' 

Von  diesen  Ansichten  läfst  St.  das  Meiste  unangefochten;  er  sucht  sie 
aber  zu  vertiefen.  Nach  ihm  haben  wir  nicht  nur  zwei,  sondern  eine  ganze 
Reihe  von  Redaktoren  des  Epos-Girart  anzunehmen,  von  denen  mindestens 
drei  deutlich  nachweisbar  sind,  die  er  als  R^,  R'  und  R*  unterscheidet. 
Gegen  diese  Art  der  Untersuchung  erhebt  M.  in  der  eingangs  erwähnten  Be- 
sprechung zwei  prinzipielle  Einwände.  Er  wirft  ihr  vor,  dafs  sie  absolument 
conjecturale  sei  und  dafs  sie  auf  einer  sehr  zweifelhaften  Auffassung  über  die 
EntstehuDgsweise  der  altfranzösischen  Epen  beruhe.  Den  ersteren  werden  wir 
später  zu  prüfen  haben,  auf  den  zweiten  ist  zu  erwidern,  dafs  es  gerade  St.'s 
Absicht  ist,  durch  diese  Einzeluntersuchung  am  Girart  seine  Ansichten  über 
die  Geschichte  des  Epos,  mit  denen  er  durchaus  nicht  allein  steht,  als  die 
richtigen  zu  erweisen.  Nicht  umsonst  hat  er  dem  Titel  seines  Buches  den 
Zusatz  gegeben  „Ein  Beitrag  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Volksepen",  nicht 
umsonst  bietet  er  in  der  Einleitung  (Kap.  I  p.  i — 17)  eine  ziemlich  abgerundete 
Darstellung  der  verschiedenen  Stufen,  welche  die  französischen  Epen,  seiner 
Meinung  nach,  haben  durchmachen  müssen,  ehe  sie  diejenige  Form  erhielten,  in 
der  wir  sie  besitzen.  Es  soll  festgestellt  werden,  „ob  und  inwieweit  die  oben 
dargelegten  [von  anderen  Epen  abstrahierten]  Prinzipien  der  Veränderung  auch 
an  diesem  Epos  beobachtet  werden  können  und  ob  sie  sich  als  richtig  und 
zutreffend  erweisen  (p.  16).'' 

Das  zweite  Kapitel  (p.  17 — 32)  ist  gleichfalls  einleitender  Natur,  indem 
es  über  das  vorhandene  Material  und  den  Stand  der  Frage  berichtet.  Die 
eigene  Untersuchung  beginnt  mit  der  Wertbestimmung  der  lateinischen  Lebens- 
beschreibung (Kap.  III,  p.  33 — 40)  und  einer  allgemeinen  Betrachtung  über 
„das  ältere  Epos"  (Kap.  IV.  p.  41 — 54).  In  diesen  beiden  Kapiteln  erfahren 
die  Gedanken  M.'s  im  Allgemeinen  nur  eine  breitere  Ausführung  und  teil- 
weise eine  genauere  Motivierung.  Aber  über  einen  Punkt  gehen  die  An- 
sichten gänzlich  auseinander.  M.  stellt  sich  vor,  dafs  das  ältere  Epos  dadurch 
entstanden  sei,  das  ein  Dichter  des  11.  Jahrb.,  der  von  Girart  nichts  weiter 
wufste,  als  die  drei  Thatsachen:  dafs  er  ein  Zeitgenosse  und  Vasall  eines 
Königs  Karl  gewesen,  dafs  seine  Frau  Bertha  hiefs  und  daís  sie  zusammen 
mehrere  Klöster  gegründet  haben  —  den  ganzen  übrigen  Inhalt  des  Epos  er- 
funden habe  (Einl.  I.  IV).  St.  dagegen  behauptet,  indem  er  sich  auf  For- 
schungen von  Longnon  (Revue  historique  VIII  242— 79)  stützt,  dafs  dieses 
Epos  wesentlich  auf  historischen  Ellementen  beruhe,  die  aber  im  Laufe  zweier 
Jahrhunderte  in  der  Volkssage  mancher  Umformung  unterzogen  worden  sind. 
Insbesondere  hat  dieselbe  Thaten  eines  Barons  gleichen  Namens,  Girart  von 
Viane,  der  unter  Karl  Martell  gelebt  hatte,  auf  den  jüngeren  Girart  über- 
tragen.'   Mit  Recht  sagt   St.  (p.  42),    dafs   er  eine  Hypothese  an  die  SteUe 


1  Solche  Verwechselungen  wurden   dadurch  erleichtert,   dafs  damals  die 
unterscheidenden  Zunamen  vom  Volke  fast  gamicht  gebraucht  wurden.    Daher 


55^  BBSPSBCBDIIGBN.     A.  PAKSCHBR, 

einer  andern  setze,  denn  M.'s  Ansicht  ist  eben  auch  nor  eine  aokfae.  Aber 
wir  sind  auch  genötigt  zu  sagen,  dafs  die  seinige  eine  weit  gröfsere  Wakr- 
scheinlichkdt  hat.  G.  Pans  bringt,  soweit  mir  bekannt  ist,  die  Meinung  der 
meisten  seiner  Facbgenossen  zum  Ausdruck,  wenn  er  in  seinem  Manuel  d'an- 
cien français  (p.  34  ff.)  auseinandersetzt,  dafs  die  Anfange  der  franz.  Epen- 
dichtung  bereits  in  die  Zeiten  der  Merowinger  fallen  und  dafs  sie  ihre  Blüte 
unter  den  Karolingern  gehabt  hat.  Im  Speziellen  sind  diejenigen  Epen, 
welche  die  Kämpfe  der  grofsen  Barone  gegen  den  Kaiser  darstellen,  der  Zeit 
Karls  des  Kahlen  und  dessen  unmittelbaren  Nachfolger  zuzuschreiben.  Mit 
dem  Ende  des  10.  Jahrh.  schliefst  diese  erste  Periode  der  Volksdichtung. 
Allerdings  ist  uns  kein  Gedicht  dieser  Periode  erhalten;  aber  dies  beweist 
nicht,  dafs  sie  nicht  existiert  haben.  Es  hat  Geschichte  gegeben,  bevor  es 
Annalen  gab;  und  es  haben  lange  Zeit  hindurch  Epen  existiert,  bevor  sie 
aufgeschrieben  wurden.  Wie  die  geschichtliche  Forschung  bestrebt  sein  mnfs, 
auch  diejenigen  Perioden,  die  der  schriftlichen  Überlieferung  voransliegen,  so 
weit  als  möglich  aufzuhellen,  so  haben  auch  wir  ein  grofses  Interesse  daran, 
über  jene  erste  Periode  des  Volksepos  uns  einigermafsen  begründete  Vor- 
stellungen zu  verschaffen.  Wenn  aber  dieser  Wunsch  nur  in  sehr  geringem 
Grade  eine  Realisierung  gestattet,  weil  hierzu  die  Mittel  nicht  ausreichen,  so 
sind  wir  in  Bezug  auf  die  zweite  Periode,  die  ungefähr  das  elfte  Jahrhundert 
umfafst,  bedeutend  besser  gestellt,  denn  wir  besitzen  einige  ihr  angehörige 
Gedichte,  besonders  das  Rolandslied.  Femer  aber  machen  es  verschiedene 
Argumente,  auf  die  hier  nicht  eingegangen  werden  kann,  die  übrigens  bekannt 
und  von  vielen  anerkannt  sind,  wahrscheinlich,  dafs  auch  andere  uns  in  jüngerer 
Gestalt  erhaltenen  Epen  Erweiterungen  älterer  Gedichte  sind.  Wir  müssen 
also  versuchen,  die  ursprüngliche  Gestalt  derselben  annähernd  zu  rekonstruieren 
und  St.'s  Buch  ist  ein  derartiger  Versuch ,  bei  dem  jedoch  auf  eine  Chrono- 
logisierung  der  wiederhergestellten  Vorstufen  verzichtet  wird.^ 

Um  zu  dem  Kerne  des  Girart  zu  gelangen,  werden  zunächst  die  anfseren 
Schalen  entfernt  (Kapp.  5  und  6).  Als  solche  hat,  wie  gesagt,  schon  M.  Ein- 
leitung und  Schlufs  der  gegenwärtigen  Fassung  des  Epos  erkannt.  Dieser 
erzählt,  wie  die  vita,  dafs  der  Grund  der  Kämpfe  Karls  gegen  Girart  seine 
Eifersucht  war;  aber  nach  der  vita  sind  die  Frauen  der  Beiden  Tochter  des 
Grafen  Hugo  von  Sens,  nach  dem  Epos  des  Kaisers  von  Konstantinopel. 
Wie  am  Pflngstfeste  König  Karl  in  glänzender  Hofversammlung  vom  Papste 
aufgefordert  wird,  dem  von  den  Sarazenen  bedrängten  Kaiser  zu  Hülfe  zn 
kommen,  wie  er  diese  Hülfe  leistet  und  dafür  die  Hand  der  einen  Prinzessin 
erhält,  wie  er  dann  mit  der  durch  seinen  Gesandten  getroffenen  Wahl  unzu- 
frieden ist  und  es  schliefslich  durchsetzt,  dafs  ihm  Girart  die  zu  seiner  Gattin 
bestimmte  Schwester  abtritt  —  alles  dies  wird  in  der  Einleitung  gut  und  an- 
schaulich geschildert.  Trotzdem  hatte  schon  M.  behauptet,  und  von  St.  wird 
es  durch  weitere  Indicien  in  hohem  Grrade  wahrscheinlich  gemacht,  dafs  wie 
n  der  vita,  so  auch  in  der  älteren  Gestalt  des  Epos  die  beiden  Frauen  Hugo 


auch   die  beständige  Vermischung  von  Karl  Martell   und  Karl   dem  Grofsen 
im  Volksepos.     Vgl.  Pio  Rajna,  Le  orìgini  dell'  epopea  francese  p.  200  ff. 

*  Über  die  Zeit  der  ersten  Abfassung  des  GKrart  habe  ich  eine  Vermu- 
tung ausgesprochen  in  meiner  Abhandlung  über  das  RolandsUed  p.  89. 


A.  STIMMING,   ÜBBR  DSN  PROV.  6IRART  V.  ROSSILLON.  559 

von  Sens  zum  Vater  haben.  Schon  daraus  ergiebt  sich,  dafs  die  gegenwärtige 
Einleitung  das  Werk  eines  Bearbeiters  ist,  und  dieses  Resultat  wird  dxuA 
greifbare  Widerspruche  mit  der  Haupthandlung  bestätigt.  Als  Grenze  der 
Einleitung  bestimmt  St  V.  606.  Femer  nimmt  er  „ans  iniwren  Gründen"  an, 
dafs  Teile  derselben  dem  alten  Epos  entnommen  seien  (p.  58—79)1  und  zwar 
seien  die  Entlehnungen  im  zweiten  Teile  der  Einleitung,  etwa  von  V.  335  ab, 
stärker  gewesen,  als  vorher.  Diese  Autinhrungen  scheinen  angreifbar.  Wenn 
ich  auch  zugebe,  dafs  selbst  in  der  älteren  Gestalt  die  Heiratsgeschichte  die 
notwendige  Grundlage  der  Erzählung  abgegeben  hat,  so  ist  mir  doch  (gegen 
p.  79  unten)  durchaus  zweifelhaft,  dafs  eine  Darstellung  derselben  auch  ur- 
sprünglich die  Einleitung  des  Ganzen  gebildet  hat.  Vielmehr  entspricht  es 
der  Natur  de»  älteren  Epos,  mit  einer  lebendigen  Situation  zu  beginnen, 
welche  die  vorhergegangene  Entwicklung  als  Resultat  zusammenfafst.  Zu 
einer  solchen  Exposition  reicht  die  in  den  Tiraden  40  ff.,  die  ich  mit  St. 
(p.  5^  ^f  ^t  halte ,  geschilderte  Abschiedsscene  zwischen  Girart  und  der 
Königin  völlig  aus.  Sie  mufs,  wenn  sie  an  der  Spitze  des  alten  Epos  stand, 
eine  ganz  andere  Wirkung  gehabt  haben,  als  an  ihrer  gegenwärtigen  Stelle, 
selbst  wenn  sie  einige  rätselhafte  Anspielungen  enthielt,  die  erst  im  Laufe  der 
Erzählung  aufgeklärt  wurden.  Auch  abgesehen  hiervon  ist  die  Beweisführung 
dieses  Abschnittes  gegenüber  den  übrigen  ziemlich  schwach,  was  der  Verf. 
allerdings  wiederholt  selbst  einräumt  (pp.  58,  65,  78).  Danach  vermag  ich 
selbst  in  der  vorsichtigen  Fassung  :  „Von  den  606  Versen  derselben  [der  Ein- 
leitung] scheinen  227  aus  der  Vorlage  entlehnt  zu  sein,  während  379  als 
Eigentum  des  Umarbeiters  anzusehen  sein  würden*'  (p.  79),  diesem  Resultate 
nicht  beizustimmen.  —  Dafs  der  Schlufs  das  Werk  eines  Bearbeiters  ist 
(pp.  83—87),  geht  zunächst  aus  der  Verschiedenheit  des  Stils  hervor.  Im  Epos 
selbst  fortlaufende  Erzählung,  hier  eine  Anzahl  aneinandergereihten  Episoden. 
Wichtiger  ist,  dafs  in  diesen  der  eigentliche  Held  der  Erzählung  hinter  andern 
Personen  zurücktritt,  und  dafs  sein  Charakter  ein  gänzlich  veränderter  ist, 
dafs  er  handelt  und  spricht,  nicht  wie  ein  Kriegsmann,  sondern  wie  ein  Geist- 
licher. —  Der  Bearbeiter  der  Einleitung  und  des  Schlusses  ist  derselbe 
(pp.  88 — 99),  da  Beide,  worauf  M.  hingewiesen  hat,  Konstantinopel  aus  eigner 
Anschauung  kennen,  da  sie  ferner  in  gleicher  Weise  theologische  Interessen 
in  den  Vordergrund  stellen  und  ihre  Kompositionsweise  dieselbe  ist.  Dafs 
er  ein  Geistlicher  war,  dafür  hatte  sich  schon  M.  ausgesprochen;  St.  macht 
es  wahrscheinlich,  dafs  er  ein  Mönch  des  gleichfalls  von  Girart  gegründeten 
Klosters  Vezelai  gewesen  ist.  Denn  er  zeigt  eine  durch  den  Inhalt  des  Epos 
ganz  unmotivierte  Vorliebe  für  dasselbe,  erzählt  ausführlich  die  Überfuhrung 
gewisser  Reliquien  dorthin  und  den  Bau  des  Klosters  und  läfst,  im  Gegensatz 
zur  vita,  die  er  gekannt  zu  haben  scheint,  Girart  in  Vezelai  begraben  werden, 
während  der  historische  Girart  wahrscheinlich  in  Avignon  starb  und  dort  auch 
begraben  wurde. 

Die  Frage,  ob  dieser  Bearbeiter,  den  wir  mit  St.  R'  nennen  wollen, 
auch  innerhalb  des  alten  Epos  Veränderungen  vorgenommen  habe,  hat  M. 
allerdings  auch  aufgeworfen,  aber  er  hat  sich  ihre  Beantwortung  zu  leicht  ge- 
macht: „Je  ne  le  pense  pas;  du  moins  la  comparaison  avec  la  vie  latine  n'en 
donne  pas  la  preuve'*  (Einl.  XL  VII).  Gab  es  nicht  andere  Mittel,  dies  zu 
untersuchen?     St.  hat   sich   hierzu   der  Methode  bedient,  welche  die  in   der 


560  BESPRECHUNGEN.     A.  PAKSCHSR, 

Philologie  übliche  ist,  um  Interpolationen  auszuscheiden.  Dafs  sich  M.  der 
Anwendung  derselben  auf  die  französischen  chansons  de  geste  widersetzen 
sollte,  kann  ich  kaum  annehmen.  Sein  Widerspruch  kann  sich  daher  nur 
gegen  die  Beschaffenheit  der  Kriterien  richten,  mit  Hülfe  welcher  St.  seine 
Ausscheidungen  vornimmt.    Dieselben  sind  nun  wesentlich  folgende: 

1.  Verschiedenheit  jdes  Stils,    sowohl  hinsichtlich  der  Ausdrucks-,    als  der 
Kompositionsweise, 

2.  Mangelnder  Zusammenhang  mit  der  Haupthandlung, 

3.  Verschiedenheit  der  Leben sanschaunngen  zwischen  dem  Dichter  und  dem 
Bearbeiter, 

4.  Widerspruch  gegen  die  Haupthandlung, 

5.  Enger  Zusammenhang  mit  bereits  als  unecht  erwiesenen  Teilen, 

6.  Der  Grund,  warum  die  Interpolation  gemacht  wurde,  kann  nachgewiesen 
werden. 

Keines  dieser  Argumente,  die  ich  nach  dem  Gehalt  an  Objektivität, 
den  sie  mir  zu  enthalten  scheinen,  aufsteigend  angeordnet  habe,  hat  die  Strenge 
eines  mathematischen  Beweises.  Aber  man  wird  jedem  von  den  letzten  dreien 
die  Kraft,  eine  Interpolation  mindestens  wahrscheinlich  zu  machen,  nicht  ab- 
sprechen können,  und  die  drei  ersten,  wenn  sie  auch  an  sich  der  indivi- 
duellen Auffassung  einen  ziemlichen  Spielraum  lassen  werden  doch  als  Stutzen 
zu  verwenden  sein.^  Unser  Urteil  wird  daher  davon  abhängen,  ob  auf  die- 
jenigen Partieen,  die  St.  als  Interpolationen  erklärt,  die  erwähnten  Kriterien 
wirklich  anwendbar  sind  und  richtig  angewendet  werden. 

Diese  Interpolationen  zerfallen  in  solche,  welche  ganze  Episoden  um- 
fassen, und  in  Einschübe,  welche  einzelne  Umstände  der  Haupthandlung 
weiter  ausfuhren  oder  modifizieren.  Unter  den  ersteren  ist  die  bedeutendste 
die  des  Folco  und  der¡  Aupáis,  welche  die  Verse  8000 — 8957  enthalten  (Kapp. 
7  und  8).  Dem  Gewicht  der  pp.  132 — 136  aufgeführten  Gründen  wird  Nie- 
mand sich  entziehen  können.  Die  vier  ersten  Kriterien  sind  hier  sämtlich 
mit  Recht  vertreten,  wie  sich  Jeder  leicht  überzeugen  kann.  Dafs  femer  für 
diese  Episode  in  einzelnen  Versen  des  alten  Epos  eine  Anknüpfung  gegeben 
war  und  dafs  sie  sich  auch  in  der  gegenwärtigen  Gestalt  desselben  teilweise 
erhalten  haben,  ¡st  gleichfalls  wahrscheinlich;  dafs  aber  die  Episode  selbst 
das  Werk  zweier  Verfasser  (R*  und  R')  ist,  hat  St.  m.  Er.  nicht  annehm- 
bar gemacht.  Überhaupt,  um  dies  gleich  hier  zu  bemerken,  erscheint  mir  die 
Annahme  von  R^  überflüssig.  Demselben  schreibt  St.  im  ganzen  Gedicht  985 
Verse  zu,  von  denen  506  der  Folcoepisode  angehören  sollen.  Die  Unter- 
schiede, die  er  zwischen  R*  und  R^  festzustellen  bestrebt  ist,  sind  durch- 
gängig stilistischer  Art.  Es  wird  aufmerksam  gemacht,  wie  an  gewissen  Stellen 
eine  gröfsere  Geschicklichkeit  in  der  Widergabe  von  Reden  zu  bemerken  ist, 
die  Verwendung  origineller  Bilder,  der  sparsamere  Gebrauch  von  Fremd- 
wörtern. Aber  da  alle  diese  Ausführungen  von  ziemlichen  Einschränkungen 
begleitet  sind,  besonders  in  Bezug  auf  den  letzten  Punkt,  während  allein  die 


*  Für  wenig  empfehlenswert  halte  ich  den  unklaren  Ausdruck  „aus 
inneren  Gründen",  dessen  sich  St.  wiederholt  bedient.  Es  sind  damit  zumeist 
Gründe  der  ersten  und  zweiten  Kategorie  gemeint. 


A.  STIMMING,   ÜBER  DBN  PKOV.  GIR  ART  V.  ROSSILLON.  56 1 

gänzliche  Abwesenheit  von  Fremdwörtern   beweisend    gewesen  wäre,    so  be- 
halten sie  nur  einen  relativen  Wert. 

Von  diesem  Anhange  aus  rückwärtsschreitend,   wird  dann  der  Versuch 
gemacht,  weitere  Einschnbe  auszuscheiden.    Schon  im  siebenten  Kapitel  waren 
eine  Reihe  einzelner  Verse  und  Tiraden  auf  Rechnung  von  R'  gesetzt  worden, 
weil  sie  mit  als  unecht  erwiesenen  Teilen  zusammenhängen  (Kriterium  5).    Im 
neunten  bis  fünfzehnten  Kapitel  wird  der  nunmehr  übrig  bleibende  Teil  des 
Epos  nach  den  verschiedenen  Momenten  der  Erzählung  zerlegt  und  auf  kleinere 
Interpolationen  hin  geprüft.     Die  Untersuchung  mufs  dabei  notwendig  derartig 
ins  Einzelne  gehen,  dafs  eine  Wiedergabe  an  diesem  Orte  nicht  möglich  ist. 
Es  mufs  genügen,    einige  Beispiele  herauszugreifen,   und  an  ihnen   das  Ver- 
fahren St.'s  noch  weiter  zur  Anschauung  zu   bringen.    Das  ältere  Epos  be- 
gann nach  St.  mit  V.  607.    Karl  befiehlt  seinen  Leuten ,   sich  zu  rüsten ,  an- 
geblich zu  einer  Jagd  in  den  Ardennen,  thatsächlich  um  Girart  zu  überfallen. 
Nun  heifst  es  in  der  zweiten  Hälfte  der  Tir.  46  :  „die  Königin  hat  es  erfahren 
und  liefs  Girart  sagen,  dafs  er  sich  vor  Verrat  in  Acht  nehmen  solle.     Aber 
der  Graf  hat  so  edlen  Mut,  dafs  er  es  nicht  glaubte,  bis  zu  dem  Augenblicke» 
wo  er  sich   angegriffen   sah.    Und   deswegen  entbot  er  den  Grafen  Folco 
und  Boso  und  Seguin  von  Besançon.'*    Ich  habe  mich  hier  Meyers  Übersetzung 
angeschlossen,    die    die    verschiedenen  Härten   des    fast   zusammenhangslosen 
Originals  beseitigt     Aber  noch  so  bleibt  die  Unklarheit  der  Situation  augen- 
fällig ,   die  St.  (p.  200)  hervorhebt ,  und  welche  diese  Verse  als  Einschiebsel 
charakterisiert.    Zudem  spricht  das  selbständige  Eingreifen   der  Königin  für 
die  Urheberschaft  von  R*,  der  überhaupt  den  Frauen  eine  weit  gröfsere  Rolle 
zuerteüt,  als  dies  in  den  älteren  Epen  üblich  war,   wo  sie  nur  wenig  hervor- 
treten.   Schlagender  noch  läfst  sich  der  Einschub  der  unmittelbar  folgenden 
Tirade  erweisen.    Vorher  (Tir.  46)  war  gesagt  worden,  dafs  Karl  in  den  Ar- 
dennen jagte,    und  unmittelbar   daran    schliefst  sich   der  Anfang  von  Tir.  48, 
dafs  er  von  dort  aus  geradewegs  nach  Roussillon  ritt.     Dazwischen  steht  T.  47, 
in  welchem  ihm  der  Vorschlag  gemacht  wird,  nach  einem,  sonst  im  Epos  nicht 
genannten,  Kloster  St.  Frezan  zu  gehen,  weil  es  dort  gute  Fische  und  saftige 
Weiden  für  das  Vieh  gebe.    Es  ist  nicht  zu  bestreiten,  dais  wer  diese  Verse 
dichtete   oder  zusammenstümperte ,  damit  far  das  genannte  Kloster  Reklame 
machen  wollte  (Krit.  6).    Einen  unpassenderen  Ort  hätte  er  sich  gamicht  aus- 
suchen können,  denn  die  lebhaft  fortschreitende  Handlung  wird  durch  diesen 
Zwischensatz  empfindlich  gestört.    Dafs  der  Verfasser  dieser  Verse  ein  Geist- 
licher gewesen  ist,   ist  nicht  notwendig  anzunehmen,    denn  die  Tirade  kann 
ebensogut   ein  Jongleur   improvisiert   haben,    um   von    den    Mönchen    dieses 
Klosters  einige  Bissen  zu  erhaschen;   noch  weniger,   dafs  es  R'  gewesen,    da 
dieser  Einschub  einen  ganz  besonderen  Zweck  verfolgt,   der  mit   dem  Inhalt 
des  Epos  keinen  Zusammenhang  hat. 

Ich  darf  nunmehr  mein  Urteil  über  St.'s  Buch  dahin  zusammenfassen, 
dais  er  der  Aufgabe,  die  er  sich  gestellt  hat,  mit  vielem  Fleifse  und  guter 
Beobachtungsgabe  gerecht  geworden  ist.  Wo  seine  Ausscheidungsversuche 
weniger  geglückt  sind,  ist  die  Schuld  gröCstenteils  dem  Material  beizumessen, 
und  es  ist  anzuerkennen,  dafs  er  es  fast  immer  hervorhebt,  wenn  er  mit  weniger 
zuverlässigen  Kriterien  zu  operieren  genötigt  ist.  Die  Bezeichnung  „blofser 
Vermutungen"  halte  ich  für  keine  Seite  des  vorliegenden  Buches  für  gerecht- 
Zeitachr.  t  rom.  Phil.  XIH.  36 


502  BBSPRSCHUNGBN.     A.  PAKSCHER, 

fertigt.  Worüber  man  am  ehesten  streiten  kann,  ist  die  Zuteilung  der  Inter- 
polationen an  die  verschiedenen  Bearbeiter.  Ich  habe  meine  Einwände  gegen 
R^  nicht  zurückgehalten  und  mufs  hinzufugen,  dafs  was  über  die  ThStigkeit 
von  R3  vorgebracht  wird,  mich  nicht  viel  mehr  befriedigt.  Aber  damit  ist 
durchaus  nicht  gesagt,  dafs  nicht  thatsachlich  das  uns  erhaltene  Gedicht  das 
Produkt  einer  Reihe  von  Bearbeitern  sein  kann  und  wahrscheinlich  ist.  Von 
diesen  Bearbeitern  mufs  nur  nicht  notwendig  jeder  eine  scharf  ausgeprägte 
Individualität  gehabt  haben.  Wenn  z.  B.  vier  Mönche  ein  und  desselben 
Klosters  nach  einander,  meinetwegen  in  einem  Zeitraum  von  zweihundert 
Jahren,  dasselbe  Gedicht  bearbeitet  hätten,  so  wären  wir  vielleicht  im  Stande 
diese  Thatsache  zu  konstatieren,  ohne  die  Zuthaten  der  Einzelnen  trennen  zu 
können.  So  hat  m.  £.  St.  nachgewiesen,  an  welchen  Stellen  und  in  welcher 
Weise  das  alte  Epos  eine  Überarbeitung  erfahren  hat,  während  es  dahingestelU 
bleiben  mufs,  wie  Viele  an  dieser  Überarbeitung  teilgenommen  haben.  Damit 
wird  doch  wohl  ein  Fortschritt  über  M.'s  Untersuchungen  bezeichnet,  der 
allerdings  auch  ein  chanson  ancienne  und  eine  nouvelle  chanson  unterscheidet, 
sich  aber  mit  der  Konstatierung  der  ins  Auge  fallenden  Unterschiede  begnügt. 
Es  soll  damit  kein  Vorwurf  gegen  ihn  ausgesprochen  werden,  der  sich  vor- 
läufig mit  dem  zufrieden  geben  konnte,  was  er  durch  die  erwähnte  gröfsere 
Abhandlung  in  der  Romania  und  seine  Übersetzung  mit  ihren  wertvollen  An- 
merkungen für  die  Erklärung  dieses  Epos  geleistet  hatte.  Aber  er  wird  nicht 
bestreiten  können,  dafs  er  etwas  zu  thun  übrig  gelassen  hat,  und  diese  not- 
wendige Ergänzung  hat  St.  geliefert.  Auf  seine  skeptische  Frage  (Einl. 
XLVII),  was  denn  eigentlich  von  dem  alten  Gedichte  übrig  bliebe,  wenn  der 
Bearbeiter  auch  innerhalb  desselben  Veränderungen  vorgenommen  haben  sollte, 
antwortet  St.  mit  dem  greifbaren  Resultat,'  dafs  dem  ersteren  nur  3383  Verse 
angehört  haben,  während  die  gegenwärtige  Fassung  10002  Verse  zählt.  ^  Eine 
solche  Zahlenangabe  hat  etwas  Gefahrliches.  Wie  oben  gezeigt  worden  ist, 
ist  nicht  bei  allen  Ausscheidungen  die  Wahrscheinlichkeit  gleich  grofs.  Aber 
im  Ganzen  ist  das  Resultat  ein  gesichertes.  Für  die  Übersichtlichkeit  sorgt 
das  sechszehnte  Kapitel,  welches  die  Ergebnisse  der  vorhergehenden  Unter- 
suchungen in  einer  Tabelle  darstellt,  das  die  besonders  besprochenen  Stellen 
der  Verszahl  nach  aufführt,  und  schliefslicb  ein  Inhaltsverzeichnis.  Dieses 
hätte  ausfuhrlicher  sein  können,  wenn  auch  das  Buch  nach  seiner  Anlage 
darauf  rechnen  mufs,  gänzlich  durchgearbeitet  zu  werden.  Dagegen  halte  ich 
den  Vorwurf,  dafs  es  schwerfallig  geschrieben  sei,  fur  unberechtigt.  Ich  finde 
sogar,  dafs  St.  bei  der  Darstellung  des  recht  spröden  Materials  ein  ziemliches 
Geschick  bewiesen  hat.  Sie  wäre  gewifs  leichter  lesbar  geworden,  wenn  es 
denjenigen,  die  sich  mit  so  schwierigen  Fragen  beschäftigen,  gestattet  wäre, 
mit  der  Wiederholung  von  „wahrscheinlich"  und  „mir  scheint"  und  „es  hat 
den  Anschein,  als  ob"  u.  s.  f.  sparsamer  umzugehen ,  in  der  Voraussetzung, 
dafs  der  Leser  diese  selbständliche  Einschränkung  derartiger  Untersuchungen 
an  den  geeigneten  Stellen  ergänzen  werde.  Aber  wie  dieses  neue  Beispiel 
lehrt,  kann  man  mit  solchen  Versicherungen  der  Bescheidenheit  nicht  ver- 
schwenderisch genug  sein. 


*  Das  Verhältnis  wäre   also   einigermafsep   dasselbe,    das  zwischen  dem 
Ozforder  Roland  und  seinen  jüngsten  Bearbeitungen  besteht. 


A.  STIMMING,   ÜBER  DEN  PROV.  GIRART  V.  ROSSILLON.  563 

Es  bleibt  noch  übrig,  die  allgemeinen  Gedanken  der  Einleitung  etwas 
näher  zu  beleuchten.  St.  unterscheidet  in  der  Entwicklungsgeschichte  der  alt- 
französischen (er  sagt  minder  richtig  ,, romanischen")  Volksepen  zwei  Perioden, 
eine  ältere  der  Umarbeitung  und  eine  jüngere  der  Interpoliening.  In  beiden 
Perioden  sind  die  Motive  der  Veränderung  einerseits  sprach-  und  kulturhisto- 
rische, indem  der  fortschreitenden  Entwicklung  der  Sprachformen  und  ebenso 
der  Metrik  Rechnung  getragen  wird  und  die  veränderten  politischen  und 
religiösen  Anschauungen  einen  Einflufs  auf  die  Darstellung  gewinnen  ;  anderer- 
seits persönliche,  indem  der  Bearbeiter  sich  durch  Beziehungen  zu  vornehmen 
Familien  bestimmen  läfst,  Vorfahren  derselben  in  seinem  Gedichte  eine  mehr 
oder  weniger  herrorragende  Rolle  spielen  zu  lassen.  Der  Unterschied  der 
beiden  Perioden  liegt  in  der  Methode  der  Redaktoren.  In  der  ersten  ist  es 
die  Regel,  dafs  das  Epos  selbst  nur  wenige  Veränderungen  eriahrt,  die  dann 
dem  früheren  Organismus  einverleibt  werden,  dagegen  durch  Hinzufugung 
neuer  Scenen  und  ganzer  Episoden  bereichert  wird.  Bei  den  Interpolationen 
dagegen  erstrecken  sich  die  Zuthaten  auf  das  ganze  Gedicht  und  diese  späteren 
Bearbeiter  nehmen  sich  nicht  die  Mühe,  das  Neue  mit  dem  Alten  zu  ver- 
schmelzen. Daher  kann  das  Erstere  leicht  erkannt  und  von  der  Untersuchung 
ausgeschieden  werden.  —  Wir  haben  gesehen,  dafs  diese  Theorie,  für  welche 
sich  St.  nicht  nur  auf  Schriften  von  G.  Paris  und  dem  Ref.,  sondern  besonders 
auf  die  grundlegende  von  Gröber  über  den  Fierabrás  hätte  berufen  sollen,  in 
ungezwungener  Weise  am  Girart  ihre  Bestätigung  gefunden  hat. 

Unter  den  Mitteln  der  Erweiterung  erwähnt  St.  auch  (p.  13)  die  Repe- 
titionsstrophen.  „An  den  spannendsten  Phasen  der  Erzählung,  bei  dem  Be- 
richt über  ein  besonders  folgeschweres  Ereignis,  den  Tod  einer  hervorragenden 
Persönlichkeit  u.  dgl.,  begnügte  sich  der  Bearbeiter  nicht  damit,  den  Vorgang 
einmal  zu  erzählen,  wie  dies  vermutlich  in  der  ältesten  Fassung  geschah,  son- 
dern er  erzählte  ihn  mehrmals  hinter  einander,  nicht  etwa  bei  jedem  Male 
eine  der  verschiedenen  Phasen  desselben  hervorhebend,  sondern  immer  das 
ganze  Geschehnis  schildernd,  ja  oft  mit  denselben  Ausdrücken  und  Wendungen." 
Ein  genaueres  Eingehen  auf  diesen  Gegenstand  wäre  erwünscht  gewesen.  Die 
von  St.  beschriebenen  Doppeltiraden  sind  nur  eine  Gattung  derselben.  Zu- 
erst mögen  in  der  That  die  Repetitionsstrophen  dem  Verlangen  entsprungen 
sein,  ergreifende  Momente  der  Handlung  den  Zuhörern  eindringlicher  zu 
machen,  wie  denn  auch  in  der  Musik  die  Repetition  zur  Einprägung  von  Me- 
lodien verwandt  wird.  Aber  ebenso  wenig  wie  dies  auf  diesem  Gebiete  der 
ursprüngliche  Zustand  gewesen  ist,  wie  sich  in  der  Oper  erst  allmählich  das 
Ariose  entwickelt  und  dadurch  die  dramatische  Handlung  zur  Nebensache 
gemacht  hat,  so  hindert  nichts  anzunehmen,  dafs  die  älteren  Epen  von  solcher 
breiten  Ausmalung  der  Situation  frei  gewesen  sind,  und  diese  Annahme  wird, 
wie  ich  Rolandslied  p.  100  ff.  ausgeführt  habe,  sowohl  durch  das  Alexiusge- 
dicht  vollauf  bestätigt,  wie  durch  den  Umstand,  dafs  auch  in  mehreren  uns 
erhaltenen  Volksepen  die  ausführenden  Repetitionsstrophen  desto  häufiger  auf- 
treten, je  jünger  die  Handschriften  sind,  welche  sie  überliefern.  Es  sei  ge- 
stattet, bei  dieser  Gelegenheit  nochmals  auf  die  angeblichen  „Resultate"  Die- 
trich's* zurückzukommen.    „Dafs  die  Wiederholungen  eine   Eigentümlichkeit 

^  Über  die  Widerholungen  in  den  altfranzösischen  chanson   de  geste. 
Romanische  Forschungen  I  i — 48,  vgl.  Gröber,  Ztschr.  VI  492  ff. 

36* 


564  BESPRECHUNGEN.     A.  PAKSCHER, 

des  epischen  Stils  der  Franzosen  ist"  (p.  47)  konstatiert  eine  augenscheinliche 
Thatsache,  ohne  ihre  Erklärung  zu  geben.  Von  seinen  übrigen  Sätzen  (p.  48): 
,,Sie  sind  keine  Varianten  denn  wenn  der  Sammler  oder  Sänger^  sich  den- 
selben bedient  um  zu  gefallen,  warum  nicht  der  Dichter  selbst  ?"  „Wenn  âe 
das  Ergebnis  einer  Redaktion  wären,  muíste  man  eine  zwei-  bis  dreifache  An- 
zahl von  Dichtem  annehmen"  ist  der  erste  bereits  a.  a.  O.  wiederlegt  worden 
und  der  zweite  nicht  gerade  geeignet.  Jemandem,  der  mit  der  altfranzösischen 
Literatur  etwas  vertrauter  ist,  einen  Schrecken  einzujagen.  Das  für  Dietrich 
Undenkbare  wird  durch  St.  Untersuchungen  für  ein  weiteres  Gedicht  als 
Thatsache  erwiesen.  Aber  auch  nur  durch  die  Annahme  eines  allmählichen 
Entstehens  Wird  es  begreiflich,  wie  sich  eine  Kunstform  herausbilden  konnte, 
von  der  sich  weder  in  den  griechischen  noch  den  germanischen  Volksepen, 
noch  überhaupt  in  irgend  einer  Gattung  erzählender  Dichtung'  etwas  Ähn- 
liches findet.  Indem  anfangs  nur  wenige  und  mit  der  Situation  in  unmittel- 
barem Zusammenhange  stehende  Strophen  eingeschoben  wurden,  wurde  die 
Störung  im  Fortschritt  der  Handlung  weniger  empfunden  und  so  die  Zuhörer 
erst  im  Laufe  der  Zeit  an  das  Überwuchern  des  Details  gewöhnt,  das  ihnen 
von  vornherein  vermutlich  unerträglich  gewesen  wäre.  Und  gerade  dies  hat 
wahrscheinlich  den  gänzlichen  Verfall  der  epischen  Dichtung  zur  Folge  ge- 
habt. Denn  schliefslich  wurde  man  doch  der  fortwährenden  Wiederholung 
von  Versen,  welche  die  Erzählung  nicht  einen  Schritt  vorwärts  brachten, 
überdrüssig  und  zog  die  prosaische  Darstellung  vor.' 

Einer  späteren  Periode  gehören  diejenigen  Repetitionen  an,  welche  Inter- 
polationen \xax^  iÇoxrjv  genannt  werden  könnten,  weil  sie  mit  der  Handlung 
ursprünglich  gar  nichts  zu  thun  haben  und  aus  äufseren,  meist  persönlichen 
Gründen  in  die  Erzählung  eingeschoben  wurden.  Von  dieser  Gattung  ent- 
hält auch  der  Girart  einige  schlagende  Beispiele.  So  die  oben  erwähnte  Tir. 
47,  in  welcher  das  Kloster  St.  Prezant  vorkommt.  Versetzen  wir  uns  in  die 
Lage  des  interpolierenden  Jongleurs!  Er  hat  aus  irgend  einem  Grunde  ein 
Interesse  daran,  ein  Lob  dieses  Klosters  in  einen  Vortrag  einzuflechten.  Dazu 
genügen  zwei  oder  drei  Verse;  aber  wie  die  nötige  Anküpfung  finden?  Er 
wählt  die  einfachste  und  rohste  Form.  Vor  eine  Tirade,  die  er  in  seinem 
Buche  findet  und  die  mit  dem  Verse  beginnt: 

Carles  vent  de  cachar  del  gaut  d*Ardencie* 

schiebt  er  einen  andern  ein: 

Carles  vent  de  cachar  un  sendïer 

und  nun  kommt  sofort,  um  was  es  ihm  zu  thun  ist: 

E  lauerent  li  tua  si  compagnier 

Qu*a  Saint  Prezant  se  an  au  monestier 


*  Hierfür  mufs  „Überarbeiter"  gesetzt  werden. 

'  Liedformen  mit  Refrain  dürfen  nicht  zur  Vergleichung  herangezogen 
werden,  denn  dieser  ist  Träger  einer  Empfindung  und  die  Einförmigkeit  ein 
zweckmäfsiges  Mittel,  dieselbe  festzuhalten. 

>  Ebenso  hat  der  geläuterte  Geschmack  unserer  Zeit  eine  Oper  hervor- 
gebracht, die  das  Nebenwerk  zurücktreten  läfst  und  sich  wieder  ihrem  Aus- 
gangspunkte, dem  Drama,  nähert. 

*  Ich  gebe  den  Text  nach  Försters  Abdruck  (Roman.  Studien  Bd.  V) 
mit  geringen  das  Verständnis  erleichternden  Änderungen. 


A.  STIMMING,   ÜBER  DBN  PROV.  GIRART  V.  ROSSILLON.  565 

Aqui  a  aigua  dolce  pese  en  vivier 

Bevran  as  get  pergunt  nostre  destrier 

E  pestrant  per  ces  prati  tnul  e  somier. 
Dann  folgen  noch  zur  Abrundung   der  Tirade  und  um   einen  gewissen  Über- 
gang zum  Folgenden   zu   gewinnen  die  bei  den  Interpolatoren  üblichen  pro- 
leptischen  Phrasen: 

Es  vos  enchat  Vaire  et  Vencombrier 

De  que  pois  furent  mort  tant  chevalier 

En  ouires  de  Carie  Girart  que  quier. 
Dafs  diese  Variante  mit  der  früher  vorhandenen  Tirade  (48)  in  direkten 
Widerspruch  tritt,  ist  bereits  oben  dargelegt  werden.  Zugegeben,  dafs  auch 
bei  demselben  Verfasser  in  weit  von  einander  entfernten  Teilen  einer  um- 
fangreichen Dichtung  sich  ein  Mangel  an  Übereinstimmung  fínden  kann, 
einen  so  greifbaren  Wiederspruch  hatte  man  nicht  einmal  einem  Über- 
arbeiter zugetraut.  Dafs  er  sich  nicht  die  Muhe  genommen  hat,  den- 
selben äufserlich  zu  verdecken,  ist  ein  Zeichen  des  Verfalls  der  Kunst  und 
des  abnehmenden  Interesses  bei  den  Zuhörern.  Sonst  hätte  ihn  einer  der- 
selben mit  der  Frage  unterbrechen  müssen:  „Nun,  was  antwortete  Karl? 
Warum  ist  er  nicht  nach  St.  Prezant  gegangen?"  Auf  andere  weniger  drasti- 
sche Beispiele  vom  Einschub  ganzer  Tiraden  soll  hier  nicht  eingegangen 
werden.  Ein  Tiradenanschub,  von  der  Art,  wie  sie  Gröber  (Fierabr.  p.  46  f.) 
nachgewiesen  hat,  ist  der  zweite  Teil  von  Tir.  46,  von  dem  gleichfalls  schon 
die  Rede  war.  Das  Motiv  dieses  Anschubs  haben  wir  in  den  letzten  beiden 
Zeilen  zu  suchen: 

E  per  hoc  si  mandet  conte  Folcon 
E  Bosun  e  Seguin  de  Besançon» 
Seguin  de  Besançon  scheint  sein  ziemlich  häufiges  Vorkommen  im  Epos 
der  Thätigkeit  eines  Bearbeiters  zu  verdanken  und  sollte  an  dieser  Stelle  als 
einer  der  wichtigsten  Bundesgenossen  Girarts  hervorgehoben  werden. 

Die  grammatische  Variante,  über  deren  Wesen  Gröber  Zeitschr.  VI 
407 — 9  belehrt  hat,  bezeichnet  er  mit  Recht  als  den  Keim  der  Repetitions- 
strophen.  Anfangs  enspringt  die  Wiederholung  nur  der  Unbehülflichkeit  im 
Ausdruck.  Wie  es  Kindern  und  Ungebildeten  schwer  wird,  mehrere  Sätze 
in  ein  logisches  Verhältnis  zu  bringen,  und  sie  sich  genötigt  sehen,  bereits 
Gesagtes  zu  wiederholen,  um  eine  neue  Aussage  daran  zu  knüpfen,  so  machte 
auch  die  ältere  französische  Dichtung -von  unterordnenden  Konjunktionen  nur 
selten  Gebrauch  und  bediente  sich  vielmehr  desselben  Hülfsmittels.  Es  liegt 
kein  Grund  vor,  eine  Interpolation  anzunehmen,  wenn  in  der  ältesten  Fassung 
des  Alexius  die  Tir.  50  beginnt  Soz  le  degret  ou  gist  sor  une  nate  und  die 
53.  Soz  le  degret  ou  il  gist  e  converset,  während  der  Umstand,  dafs  Alexius 
sein  Bett  unter  der  Treppe  hatte,  bereits  in  einer  früheren  Strophe  ausführlich 
angegeben  war.  Denn  in  beiden  Fällen  wird  dieses  frührere  Moment  der  Er- 
zählung nur  aufgenommen,  um  ein  weiteres  mit  ihm  zu  verknüpfen.  Aber 
bot  dieser  Modus  schon  dem  Dichter  eine  Bequemlichkeit,  deren  er  sich  aus- 
nahmsweise bediente,  so  wurde  er  den  Bearbeitern  bald  zur  Gewohnheit  und 
fast  unentbehrlich.  Denn  sie  wurden  dadurch  der  Mühe,  ein  organische  Ver- 
flechtung ihrer  Zuthaten  mit  dem  vorhandenen  Gedichte  zu  erfinden,  über- 
hoben.    Deswegen  rechtfertigt  die  Wiederholung  eines  oder  mehrerer   Verse 


566 


BESPRECHUNGEN.    A.  PAKSCHEK, 


am  Anfang  einer  Strophe  den  Verdacht  einer  Interpolation,  die  aber  erst 
durch  andere  Argumente  bewiesen  werden  mufs.  Weder  sind  alle  Repetitions- 
strophen  ohne  Weiteres  als  interpoliert  anzusehen,  noch  sind  sie  die  einzige 
Form  der  Interpolation  gewesen. 

Als  Abschlufs  dieser  Erörterungen  über  das  Wesen  der  Interpolation 
halte  ich  es  nicht  für  überñüssig,  auch  an  dieser  Stelle  auf  die  vortreiTlichen 
Ausführungen  G.  Paris*  in  seiner  Ausgabe  des  Alexius  (p.  2CX)  ff.)  zu  ver- 
weisen und  derselben  einige  kürzere  Beispiele  zu  entnehmen,  die  vielleicht 
deutlicher  sprechen,  als  alle  Erörterung*: 

I.  St.  10.  Tir.  IO. 

Noment  le  terme  de  lor  asemblement;      Noument  le  terme  de  leur  assamble- 

ment, 
Quant  vint  au  jour,  se  Pfisent  bêlement  : 


Quant  vint  al  faire,  donc  le  font  gen- 

tement,     . 
Danz  Alexis  l'esposet  bêlement; 

Mais  de  cel  plait  ne  volsist  il  nient: 
De  tot  en  tot  ad  a  Dieu  son  talent. 


2.  Str.  14. 

Oz  mei,  pulcele;  celui  tien  ad  espos 
Qui  nos  redenst  de  son  sane   precios 
En  icest  siècle  nen  at  parfìte  amor; 
La  vide  est  fraile  ;  n*i  at  durable  honor, 
Ceste  ledice  revert  a  grant  trìstor. 


3.  Str.  16. 

Donc  vint  edrant  dreitement  a  la  mer; 
La  nef  est  preste  ou  il  deveit  entrer: 
Donet  son  pris  et  enz  est  aloez 
Drecent  lor   sigle,  laissent  corre  par 

mer, 
La  pristrent   terre  ou  Deus   lor  volst 

doner. 


Ens    el    moustür    saint    yekan    del 

Latran 
Sains  Alessis,  al  los  de  ses  parens. 
Va  espousie  moult  hounerablement. 
Mais  de  tout  çou  ne  vausist  il  nient  ; 
De  tout  en  tout  a  a  Diu  son  talent, 
Plus  aimme  Diu  que  nule  rien  vivant. 

Tir.  15. 
Bêle,  dist  il,  celui  trai  a  garant 
Qui  nous  raienst  de  son  precieus  sane, 
E  de  la  vier  g  ene  fu  nés  em  BeUiant, 
Ei  baptistère  prist  el  flum  dejordant, 
La  soie  vie  rCara  ja  finement. 

Tir.  16. 
Bêle  dist  il,  celui  tien  a  espous 
Qui  nous  raienst  de  son  sane  precious; 
Car  en  cest  siècle  nen  a  parfìte  amour: 
A  moût   grant  joie  s'assemblent  pe- 

ceour, 
Mais  il  desoivrent  a  doel  et  a  tiistour. 

Tir.  24  Schlufs. 
Droit  en  la  mer   en  aquelt  son  esrer. 
Preste  es  la  nés  u  il  porra  entrer: 
Donne  son  pris,  si  est  tous  sens  entrés. 
Drecent  lor  sigle,  laissent  courre  par 

mer 
En  jfersalem  les  conduist  Damedes 
Sains  Alessins  est  issus  de  la  nef. 

Tir.  25. 
Saint  Alessins  est  de  la  nef  issus  ; 
Vint  al  sepolcre  u  nostre  sire  fu. 


*  Auf   der  linken  Seite    befindet    sich   der  Text   des  ii.  Jahrh.  auf  der 
rechten  der  interpolierte  des  12.  Jahrh, 


A.  STIMMING,   ÜBER  DBN  PKOV.  GIKART  V.  ROSSILLON. 


567 


Fist  ses  priiéreSt  si  s*estconfès  rendus. 
Dous  jors   séjourne   et  dous  nuis  i 

estut, 
Qu*ü  ne  manja  ne  sa  douce  ne  but; 
Après  en  est  al  flun  yourdan  venus, 
U  H  baptesmes  de  nostre  signour  fu. 
Et  H  apostle  s*i  baptisiérent  tuit. 
Il  se  despoiUe,  si  se  baigne  tous  nus; 
Puis  prist  des  palmes,  si  ^en  est  re^ 

venus. 
Pour  les  yuis  n*i  osa  estre  plus. 
Car  a  cel  jour  que  li  sains  hom  i  fu 
NH  avoit  il  des  Crestiens  nesun, 
Droit  a  le  Lice  a  son  cemin  tenu. 

Tir.  26. 
Droit  a  le  Lice,  une  cité  monlt  bêle, 
Iluec  s'en  va  sains  Alessis  par  terre. 
Mais  jou  ne  sai  com  longes  i  con- 
verse. 
U  que  il  soit,  de  Diu  servir  ne  cesse  : 

De    sa    maisnie   veut   il   a    toujours 

estre. 

Niemand  wird  bestreiten,  dafs  diese  Methode  der  Interpolation  bei  den  Volks- 
epen völlig  ausgebildet  sein  muíste,  ehe  ein  Jongleur  des  zwölften  Jahrhunderts 
daran  denken  konnte,  sie  auf  ein  Gedicht  geistlichen  Inhalts  anzuwenden. 

Wie  man  sieht,  ist  Stimmings  Werk,  abgesehen  von  seinen  speziellen 
Kesultaten,  geeignet,  zu  einem  tieferen  Eindringen  in  die  Geschichte  des  alt- 
französischen Epos  anzuregen.  Wir  wissen  ihm  daher  fur  seine  mühevolle 
Arbeit  herzlichen  Dank,  der  nicht  minder  aufrichtig  sein  wird,  wenn  uns 
Meyer  mit  der  versprochenen  Ausgabe  des  Girart  erfreuen  wird. 

A.  Pakscher. 


Str.  17. 
Dreit  a  Laiice,  une  citet  molt  bele. 
Hoc  arivet  sainement  la  nácele. 
Donc  en  eisist  danz  Alexis  a  terre; 

Mais  jo    ne   sai   com   longes  i  con- 

verset : 
Ou  que  il  seit  de  Deu  servir  ne  cesset 


Antonio  Malmignati,  U  Tasso  a  Padova,  suo   primo  amore  e  poesie 
giovanili  ecc.    pp.  295.     Padova  —  Verona,  Drucker,  1889. 

In  questo  elegante  volume,  per  cura  pietosa  della  memore  vedova,  rivide 
la  luce  uno  studio,  che  il  Malmignati,  gentiluomo  e  letterato  padovano,  morto 
or  sono  pochi  anni,  aveva  letto  innanzi  l'Accademia  della  sua  città,  e  negli 
atti  di  questa  era  stato  già  pubblicato.^  L'autore  medesimo  aveva  messo  in 
pronto  il  suo  lavoro  per  la  stampa  a  parte,  senz'  altro  porvi  di  nuovo  che  una 
breve  prefazione,  e  in  fondo,  come  appendice,  una  serie  di  rime  giovanili  del 


*  Nuovi  Saggi  della  R.  Accademia  di  Scienze  Lettere  ed  Arti  in  Padova 
voi.  IX,  parte  I,  Padova,  Randi,  1883  —  pp.  185  sgg. 


568  BESPRECHUNGEN.     V.  CRESaNI, 

Tasso,  non  inedite,  ma  dal  1567  stampate  a  Padova  tra  quelle  degli  altri  Ac- 
cademici Eterei,  e,  com'  è  noto,  ripubblicate  poi  più  volte.  H  Malmignati  era 
scrittore  garbatamente  facile  e  vivo:  perciò  si  scorrono  queste  pagine  sue  non 
senza  diletto.  Ma  1'  amore  della  forma  soverchiava  in  lui  quel  che  è  dover 
primo  dello  storico:  la  pazienza  metodica  della  ricerca.  Di  qui  avviene  che 
sia  agevole  scorgere  errori  e  lacune  nel  libro ,  il  quale  dev'  essere  giudicato 
puittosto  un  piacevole  racconto,  che  uno  studio  erudito,  secondo  la  giusta 
sentenza  del  prof.  Angelo  Solerti.^  Tuttavia  un  fatto  nuovo  seppe  il  Mal- 
mignati accortamente  aggiungere  alle  notizie  vecchie  su  la  vita  del  Tasso:  il 
primo  suo  amore,  quello  che  accese  nel  cuore  infiammabile  del  poeta,  studente 
allora  a  Padova,  una  giovinetta  vicentina,  Erminia  Piovene.^ 

n  Malmignati  accenna  anch'  egli  che  Torquato  concepì  e  cominciò  a 
sbozzare  la  sua  Gerusalemme  nel  primo  soggiorno  a  Padova;  ma  ne  dice 
troppo  poco.'  È  chiaro  che  la  dimora  nella  dotta  città  ebbe  a  giovar  molto  al 
Tasso  per  compire  e  fissare  nettamente  il  concetto  del  poema  eroico,  eh'  egli 
propugnò  come  critico  e  segui  come  poeta  epico.  Di  che  offrono  la  miglior 
prova  il  Rinaldo  e  la  avvertenza,  che  Torquato  premise  al  poema.  Si  sa  che 
il  padre  di  lui  non  ebbe  animo  di  far  contro  al  gusto  comune  seguendo 
1'  esempio  del  Trìssino,  anzi  che  quello  dell'  Ariosto ,  e  persistendo  a  tentare 
r  epopea  classica  su  l' orme  di  Omero  e  Vergilio ,  secondo  i  precetti  aristo- 
telici, anzi  che  aggiungersi  alla  schiera  innumerevole  dei  romanzatorì  indocili 
ad  ogni  legge  poetica.  Torquato  in  quella  vece  fin  dapprincipio  indica  schiet- 
tamente quale  via  intenda  calcare:  egli,  collocandosi  di  mezzo  tra  le  due 
scuole  nemiche,  cerca  di  comporre  in  nuova  armonia  romanzo  ed  epopea,  ma 
in  fondo  sottomette  quello  sbrigliato  figliuolo  del  medioevo,  eh' è  il  racconto 
cavalleresco,  alla  disciplina  aristotelica.  Ora  si  badi  che  al  tempq  de'  suoi 
studi  a  Padova,  il  celebre  Sigonio  esponeva  la  Poetica  d'Aristotile  secondo 
accenna  Torquato  medesimo  nella  Avvertenza  posta  innanzi  al  Rinaldo',  „. .  . 
la  qual  (Poetica  d'Ar.)  ora  con  gloria  di  sé  e  stupore,  e  invidia  altrui,  espone 
in  Padoa  1'  eloquentissimo  Sigonio  ,  ,  ,**  La  lettura  del  Sigonio  dovè  tanto 
meglio  chiarire  alla  mente  del  Tasso  i  precetti  dello  Stagirita  rendendoglieli 
anche  più  famigliari,  autorevoli  e  persuasivi.  Si  rammenti  ancora  come  lo  Spe- 
roni abbia  mossa  accusa  al  Tasso  di  avergli  rubati  i  concetti  svolti  nei  Discorsi 
sul  poema  epico,  e  si  pensi  che  indubbiamente  della  questione  principale  relativa 
al  poema  non  avran  taciuto  lo  Speroni  e  i  dotti  amici,  che  accoglievansi  nella 
sua  casa,  frequentata  pur  da  Torquato,  mentre  studiava  a  Padova.  E  fu  un 
amico  carissimo  e  ammiratissimo ,  dimorante  a  Venezia  e  a  Padova,  quegli 
che  allora  lo  esortò  a  camminare  per  la  strada  additata  da  Aristotile,  e  gli 
suggerì  il  soggetto  della  Gerusalemme  :  vogliamo  accennare  a  Danese  Cataneo.^ 


*  Giorn.  stor.  della  leti,  itaL,  XIII  417. 
'  pp.  130  sgg.     Cfr.  pure  Solerti,  1.  e. 

^  pp.  86 — 88,  91.  Cfr.  in  proposito  un'  altra  buona  recensione  del  libro 
del  Malmignati  fatta  dal  prof.  F.  Galanti  e  pubblicata  negli  ^//i' <^/ ^. /j/i- 
tuto   Veneto,  t.  VII,  s.  VI,  p.  3  dell'  estratto. 

*  N.  L.  Cittadella,  Torquato  Tasso  e  Giovanni  Verdiszotti,  Atti  del- 
l* Ateneo  Veneto,  s.  II,  v.  VI  (1870),  p.  293.  Su  Danese  Cataneo  cfr. 
G.  Campori,  D,  Cataneo,  nel  Buonarroti,  s.  II,  v,  VI,  giugno  1871  (inserito 
poi  neir  opera  :  G.  Campori,  Mem,  hiograf,  degu  scultori,  architetti,  pittori 


A.  MALMIGNATI,   IL  TASSO  A  PADOVA.  569 

È  bello  cosi  poter  fermare  questo:  che  il  Tasso,  uscendo  dalle  incertezze  pa- 
terne, determinasse,  pur  concedendo  all'opinione  de'  moderni,  di  muovere 
all'  opera  di  poeta  epico  seguitando  gl'  insegnamenti  di  Aristotile  qui  in  questa 
Padova,  che  della  tradizione  e  dello  studio  del  pensiero  aristotelico  era  sempre 
centro  e  focolare  vivacissimo. 

Volle  il  nostro  autore  non  ritrar  sola  la  figura  del  Tasso,  ma  resusci- 
tare intorno  ad  essa  la  Padova  di  quel  tempo.  Gliene  usci  un  quadro  bril- 
lante, ma  troppo  imaginoso  e  manierato.  Per  esempio,  a  un  certo  luogo  si 
dice  che  allora  tale  era  il  numero  degli  studenti  da  superare  del  triplo,  del 
quadruplo  la  scolaresca  odierna  dello  Studio.*  Or  bene,  questo  non  è  affatto 
vero,  poiché  anzi  sappiamo  che  nella  seconda  metà  del  cinquecento  l' Uni- 
versità patavina  aveva  perduto  del  suo  antico  splendore,  ed  erano,  per  cagioni 
varie,  diminuiti  gli  scolari.  Ecco  un  po'  di  statistica  degli  studenti  inscritti 
al  tempo,  in  cui  Torquato  era  alle  scuole  fra  noi.  Tolgo  il  prospetto  da  uno 
dei  manoscritti  della  Universitaria  di  Padova,  nei  quali  stan  raccolti  gli  spogli 
dei  documenti  esplorati  dal  Colle  in  servigio  della  storia  del  nostro  Ateneo.* 


4  agosto  1561. 

1562.  5. 

agosto. 

Alemani 

12 

Alemani 

44 

Boemi 

4 

Polacchi 

40 

Polacchi 

H 

Ongari 

4 

Provinciali 

4 

Provinciali 

3 

Inglesi 

3 

Burgondi 

3 

Romani 

40 

Inglesi 

4 

Siciliani 

IO 

Cipriotti 

IO 

Lombardi 

8 

Romani 

50 

Toscani 

6 

Siciliani 

30 

Trevisani 

12 

Bucovini 

30 

Furlani 

8 

Lombardi 

45 

Dalmati 

9 

Milanesi 

50 

Pedemonti 

8 

Toscani 

17 

138 

Trevisani 

100 

Furlani 

IO 

Dalmati 

»5 

Pedemonti 

15 
470 

Due  capitoli  del  libro,  di  cui  discorriamo,  sono  dedicati  a  Sperone 
Speroni:  vi  si  tratteggia  la  figura  del  letterato  padovano,  e  si  parla  de' 
rapporti,  che  furono  tra  lui  e  Torquato.  Ma  l'autore  non  mostra  di  avere 
attinto  notizie  ed  elementi  di  giudizio  a  fonti  manoscritte,  che  gli  sarebbe  stato 


ecc.  nativi  di  Carrara  e  di  altri  luoghi  della  promncia  di  Massa  ecc.;  Mo- 
dena, Vincenzi,  1873,  pp*  56 — 76);  G.Mazzoni,  Un  maestro  di  Torquato 
Tasso,  nel  voi.  Tra  libri  e  carte,  Roma,  Pasqualucci,  1887,  pp.  91 — 113. 

«p.  5«. 

>  Ms.  1673.  a,  I,  f.  i6v  della  numeraz.  che  comincia  con  l'opuscolo  se- 

guato  di  num.  8  in  rosso.  —  Cfr.  A.  Fa  varo,  Galileo  Galilei  e  lo  Studio  di 
Padova,  Firenze,  1883,  voi.  I,  pp.  65 — 66.  Il  totale  della  prima  somma  nel 
cod.  è  128,  ma  è  evidente  l'errore.  Il  Favaro  poi  (p.  66  n.  i)  lesse  12 io,  tra- 
dito dalla  cattiva  scrittura  del  cod.;  di  che  certo  non  ho  la  velleità  pedan- 
tesca di  far  carico  al  mio  valente  e  operosissimo  collega. 


570  BESPRECHUNGEN.     G.  GRÖBER, 

forse  giovevole  consultare.  Eppure  le  fonti  sono  qui  a  Padova,  nella  Biblio- 
teca capitolare,  che  possiede  tutti  i  manoscritti  dello  Speroni,  17  volumi  in 
foglio.^  In  uno  di  questi  codici  si  conservano  gli  autografi  delle  tre  lettere, 
che  Torquato  diresse  allo  Speroni,  e  che  nella  edizione  Guasti  stanno  sotto  i 
numeri  53,  68,  128.  Ho  voluto  raffrontare  a  questa  stampa  gli  autografi:  al 
v.  II,  p.  130,  I  voi.  (num.  53),  leggasi  nC  imponeste  anzi  che  m*  imponete \  al 
V.  22,  ib.,  quanto  io  di  servirvi*;  al  v.  27  di  doverlo  trattare;  al  v.  32  vi 
acquistereste;  al  v.  5  p.  131,  la  lacuna  indicata  dai  puntini  va  riempiuta  con 
la  parola  imagino^  Il  num.  68  non  offre  differenze  tra  la  stampa  e  il  mano- 
scritto. Num.  128,  p.  68,  II  vol.,  v.  6  VergiUo  (cosi  p.  69,  v.  I  della  Poscritta): 
ib.,  le  possono  (cosi  v.  8,  le  fate  :  neir  un  luogo  e  nell'  altro  le  per  ü,  gUY; 
V.  6  della  Poscritta,  p.  69,  habbia  minor  occasione,  con  che  si  risparmia  al 
Tasso  un  grave  errore  di  grammatica. 

Giacché  poi  si  tratta  di  Torquato,  è  naturale  pensare  anche  al  padre  di 
lui.  Bernardo  è  venuto  a  Padova  più  d'  una  volta  ;  ma  di  certa  sua  venuta 
nel  1566  per  incarico  del  duca  Guglielmo  di  Mantova,  suo  signore,  non 
trovo  che  sia  stata  data  finora- notizia.  Profitto  quindi  di  quest' occasione  per 
pubblicare  un  documento,  che  si  riferisce  a  tal  fatto.  È  una  credenziale,  con 
che  il  duca  presenta  Bernardo  al  collegio  dei  giuristi  padovani. 

Molto  Mag^  et  Eccs^i  Sig^,  Dirà  il  Tasso  mio  gentilhuomo  alie  5We 
Vre,  per  qual  cagione,  io  Vhabbi  mandato  costà.  Però  li  prego  a  credergli 
intieramente,  et  rimettendomi  à  lui,  mi  race*  all^  Sri*  Vre,  Di  Màntoua 
a\  2,  di  Febro  1566.  AUi  Comadi  di  V.  S, 

Il   Duca   di    Maniovi^,^ 

Bernardo  venne  a  Padova  probabilmente  pochi  giorni  appresso,  poiché  mi 
pare  che  possa  rìconnettersi  a  questo  fatto  una  delle  lettere  di  luì  pubblicate 
dal  Portioli,  quella  che  ha  la  data  7  febbraio  1566,  e  porta  Ìl  num.  43."  È 
vero  che  il  Tasso  ha  scritto:  „Di  Mantova  .  .  ."  ;  ma  può  essersi  ingannato 
per  V  abitudine  di  segnare  dallo  stesso  luogo ,  ove  ormai  soggiornava  da  tre 
anni^,  le  sue  lettere,  come  gli  accadde  poco  dopo,  il  27  aprile  dell'anno 
stesso,  datandone  da  Mantova  una  che  indubbiamente  fu  scrìtta  a  Venezia.* 


^  N.  S  car  ab  e  Ilo,  Della  BibL  del  Reverendiss.  Capii,  di  Padova,  Pa- 
dova, Seminano  1839,  p.  26. 

^  La  stampa  veneta  del  1740  delle  Opere  dello  Speroni,  da  cui  il 
Guasti  ha  tolte  le  tre  lettere  del  Tasso,  legge  m*  imponeste  e  quanto  io  di 
servirvi  come  l*  autografo.  Vedi  di  quella  ediz.  Voi.  V,  pp.  385 — 86.  —  Il 
Tasso  ha  scritto  (cfr.  p.  130,  v.  \)  fato^  uon  fatto  come  vuole  la  stampa  ve- 
neta.   Il  Guasti  dette  dunque  la  lez.  giusta. 

^  I  puntini  sono  pur  nella  stampa  veneta:  ib.,  p.  386. 

^  Nella  stampa  veneta,  ib.,  li  possono  e  le  fate,  —  Aggiungerò  qui 
1'  osservazione  che  ne'  tre  autografi  la  preposizione  é  sempre  legata  all'  arti- 
colo secondo  1'  uso  comune ,  diversamente  dal  sistema  che  credette  di  dover 
seguire  il  Guasti  pubblicando  scritture  del  Tasso.  Cosi  num.  53,  v.  4,  p.  130, 
I  vol.,  della  posta  ;  v.  9,  ib.,  nella  quale  ecc.  ecc. 

^  Arch.  ant.  dello  Studio  di  Padova,  Busta  conten.  Lettere  al  Collegio 
sacro  dei  Giuristi.  Cfr.  pure  [P.  Mar  tin  a  ti],  Dell*  Arch,  ant.  dello  Studio 
di  Padova,  Padova,  tip.  Seminario,  1842,  p.  39. 

*  Lettere  inedite  di  B.  T.,  per  A.  Portioli,  Mantova,  1871,   pp. 73-74- 
'  Ibid.,  p.  7. 

*  Ibid.,  p.  77.  Per  questa  missione  a  Venezia  dell'aprile  1566,  vedi  op. 
stessa  pp.  II,  26—27,  y?""?^« 


A.  EBERT,    ALLGEMEINE  GESCHICHTE  DER  LITERATUR.  57  I 

£  che  cosi  possa  essere  vediamo  tanto  meglio  per  ciò  che  nella  accennata  let- 
tera de'  7  febbraio,  Bernardo  avverte:  ,,Domatina  tornerò  a  Venetia  dove  starò 
tre  o  quattro  giorni  ..."  L'  8  febbraio  egli  era  dunque  a  Venezia,  cosa, 
come  si  capisce,  troppo  più  facile  a  chi  nel  giorno  precedente  si  fosse  tro- 
vato a  Padova,  che  a  chi,  per  contrario,  fosse  stato  a  Mantova.  Or  bene,  la 
lettera ,  che  segue  tosto ,  col  num.  44 ,  porta  invece  la  data  „Di  Mantova  il 
Vili  di  Feb.  del  LXVI".  Nessuno  ammetterà  che  Bernardo  possedesse  la 
virtù  taumaturgica  della  ubiquità.  Anche  in  questa  lettera  44  qualche  errore 
ci  dev'  essere,  e,  poiché  non  può  supporsi  che  ci  sia  sbaglio  nella  indicazione 
dei  luogo,  sarà  giusto  imaginar  Terrore  nella  data:  forse,  anzi  che  „VIH", 
sarà  da  leggere  „XVIII  di  Feb.**  Ma  più  addentro  veda  e  giudichi  chi  intenda 
di  proposito  occuparsi  della  biografia  di  Bernardo  Tasso.  Per  me,  posto  gli 
ho  innanzi,  e  mi  basta. 

V.  Cresoni. 


A.  Bbert»  Allgemeine  Geschichte  der  Literatur  des  Mittelalters 
im  Abendlande  bis  zum  Beginne  des  XI.  Jahrhunderts.  I.Band. 
2.  verbesserte  und  vermehrte  Auflage.  Leipzig  1889,  F.  C.  W.  Vogel.  8°. 
XIV,  667  SS.    Mk.  12. 

Ein  Werk  wie  das  vorliegende,  das  durch  eine  französische  Ausgabe  in 
seinen  drei  Bänden  nun  auch  im  Ausland  weitere  Verbreitung  finden  wird,  und 
dessen  i.  Band  eben  in  neuer  Auflage  erschien,  berührt  die  romanische  Litteratur- 
forschung  zu  nahe,  um  nicht  auch  hier,  bei  seinem  Neuerscheinen,  begrufst 
tu  werden.  Wie  es  den  Eifer,  mit  dem  seit  einigen  Jahren  das  lat.  Schrift- 
tum des  MA.  nach  der  litterargeschichtlichen  Seite  erforscht  wird,  gemehrt 
und  belebt  hat,  so  ist  es  noch  immer  das  einzige  Buch,  aus  dem  ein 
klarer  und  vollständiger  Einblick  in  das  geistige  und  litterarische  Leben  und 
die  Richtungen  des  litterarischen  Schaffens  der  romanischen  Völker  vor  dem 
Erstehen  ihrer  nationalen  Litteratur  zu  gewinnen  ist,  das  die  Fäden  blofslegt, 
mit  denen  diese  und  jenes  verknüpft  sind,  und  die  stofflichen  und  formalen 
Zusammenhänge  zwischen  beiden  hervortreten  läist.  Es  spricht  für  die  Sorg- 
samkeit der  Forschungen  des  verehrten  Verfassers,  dafs  Anlage  und  Anord- 
nung aufrecht  erhalten  bleiben  und  der  Text  der  ersten  Auflage  im  Wesent- 
lichen beibehalten  werden  konnte,  dafs  Schlüsse  und  Vermutungen  durch 
Einzeluntersuchungen  Anderer  meist  Bestätigung  erfahren  haben  (vgl.  z.  B. 
S.  97),  und  nur  hie  und  da  eine  Anmerkung  aufgegeben  (z.  B.  S.  431  Anm.  2  ;  389, 
Anm.  der  i.  Ausg.)  oder  geändert  (z.  B.  S.  408  Anm.  2)  zu  werden  brauchte. 
Nichts  destoweniger  heifst  die  neue  Auflage  mit  Recht  eine  verbesserte  und 
vermehrte.  Berichtigungen  und  Verbesserungen  ergaben  sich  hie  und 
da  auf  Grund  neuer  Ausgaben  und  kritisch  behandelter  Stellen,  wie  in  Buch  I 
c.  6  bei  Commodian,  bei  Proba  (S.  125  f.),  Prudentius  (S.  251  ff.),  Paulinus  von 
Perigueux  (S.  403),  Paulinus  von  Pella  (S.  405  ff.),  Apollinaris  Sidonius 
(S.  419  ff.),  Venanlius  Fortunatus  (S.  540  f.),  Gregor  von  Tours  (S.  566  ff.), 
Isidor  (S.  599  f.),  Fredegar  (606  f.)  u.  a.  Beträchtliche  Erweiterungen  er- 
fuhren namentlich  die  Anmerkungen,  sowohl  nach  der  bibliographischen  Seite, 


572  BESPRECHUNGEN.     A.  GASPARY, 

durch  Berücksichtigung  der  neueren  VeröfFentUchungen ,  wie  durch  gelehrte 
Nachträge  oder  durch  die  Stellungsnahme  des  Verf.  zu  neuerdings  vertretenen 
Ansichten  und  Auffassungen  (z.  B.  S.  253.  259.  289.  326  u.  a.);  doch  auch 
dem  Text  wurden  öfter  erhebliche  Ergänzungen  zu  Teil,  wie  auf  S.  320  betr. 
Paulini  Epigramma,  S.  345  ff.  durch  Erörterung  der  Peregrinatio  ad  loca  sancta, 
S-  579  wo  Martin  von  Bracara,  S.  611  wo  das  Lobgedicht  auf  Mailand  in  Be- 
tracht gezogen  wird,  S.  614  ff.  durch  die  Vita  Balthildis  und  Arnulfs  von 
Metz,  S.  650  ff.  durch  Tatwine  und  Eusebius  u.  s.  w. 

Das  Werk  hat  längst  seine  Stellung  in  der  wissenschaftlichen  litteratur, 
und  wird  sie,  wie  jeder  grofse  Wurf  in  der  gelehrten  Forschung,  noch  lange 
zu  behaupten  wissen.  Möge  sich  die  Zeit,  der  es  geboten  wurde,  die  Fruchte 
der  hingebenden  Arbeit,  die  darin  aufgespeichert  sind,  nicht  entgehen  lassen 
und  sie  zu  nutzen  nicht  versäumen. 

G.  Gröber. 


II  Propugnatore.    Nuova  Serie,  Vol.  I,  Fase.  2—3.   Marzo—  Giugno,  Fase. 4. 
Luglio  —  Agosto,  Fase.  5—6.  Settembre  —  Dicembre  1 888. 

Fase.  2 — 3.  T,  Casini,  Nuovi  Documenti  su  Ctno  da  Pistoia.  Nach- 
dem der  Verfasser  die  kürzlich  von  ancieren  entdeckten  neuen  Daten  fur  das 
Leben  Cino's  rekapituliert  hat,  teilt  er  selber  ans  dem  Konzeptbuche  eines 
pistojesischen  Notars  Ser  Biagio  di  Giovanni  in  Volterra  eine  Anzahl  Doku- 
mente mit,  welche  beweisen,  dafs  Gino  im  Verlaufe  des  Jahres  1332  sich  fort- 
dauernd in  Florenz  befand,  beauftragt  mit  Geschäften  seiner  Kommune, 
namentlich  in  dem  Prozesse  derselben  gegen  Simone  della  Tosa,  dafs  er  also 
damals  nicht  Professor  in  Perugia  sein  konnte,  ¥de  man  bisher  glaubte.  Casini 
vermutet,  er  habe,  als  er  1331  Neapel  verliefs,  überhaupt  die  Einladung  auf 
den  Lehrstuhl  in  Perugia  nicht  angenommen. 

G.  Antonibon,  Un  Codice  Petrarchesco  Bassanese,  über  eine  Hs.  des 
15.  Jahrh.  in  der  Communalbibl.  von  Bassano,  enthaltend  Petrarca^s  Trionfi; 
Mitteilung  der  sämtlichen  Varianten  zum  Texte  PasquaUgo's. 

Fr.  Flamini,  La  Vita  e  le  Liriche  di  Bernardo  Pulci,  giebt  alles, 
was  von  biographischen  Nachrichten  über  diesen  jüngeren  Bruder  Luigi  Pulci's 
aufzutreiben  war.  Von  einigem  Interesse  ist  besonders  seine  Thatigkeit  als 
provveditore  der  Universitäten  Florenz  und  Pisa.  Für  die  Dichtungen  Ber- 
nardo's, über  welche  der  Verf.  namentlich  aus  zwei  florentiner  Hss.  Mittei- 
lungen macht,  kann  und  will  er  keine  hohe  Meinung  erwecken,  und  nur  fest- 
stellen, dafs  sie  nicht  zu  den  schlechtesten  der  Zeit  gehören. 

£.  Pèrcopo,  /  Sonetti  del  Pistoia,  bespricht  die  von  Renier  kürzlich 
veröffentlichten  Gedichte,  bezeichnet  ihren  verschiedenartigen  Charakter  und 
fügt  hie  und  da  schätzbare  Erklärungen  zu  den  schon  von  anderen  gegebenen. 
Ob  der  Dichter  wirklich  in  Ferrara  ein  Amt  in  der  Küche  innehatte,  ist  mir, 
wie  ich  an  anderer  Stelle  (Lit.  BI.  f.  germ.  u.  rom.  Phil.  1888,  Col.  276)  be- 
merkte ,  zweifelhaft ,  und  schon  deshalb  scheint  mir  die  von  P.  (p.  254)  für 
Son.  123  und  228  gegebene  Deutung  unsicher;  das  Sprichwort  in  123:  Una 
ne  pensa  il  gioito  e  Paîtra  il  coco  beweist  doch  nichts  fur  den  geschilderten 


IL  PROPUGNATORE.  573 

Ort,  und  der  sol  de*  scacchi  (das  Gitterfenster),  die  Bezeichnung  tomba ,  das 
Verschliefsen  gleich  nach  seinem  Eintritt  deuten  vielmehr  auf  ein  Gefängnis; 
aber  ob  der  Dichter  hier  in  eigenem  Namen  redet,  wissen  wir,  wie  öfters, 
nicht  zu  sagen.  No.  131  (p.  255)  spricht  von  dem  Neffen  Tommaso,  aber  ist 
nicht  diritto  a  lui,  sondern  wohl  an  den  Herzog,  vor  dem  er  Tommaso's 
Berufswechsel  rechtfertigen  will.  Ferrara  schon  vor  1502  den  Heerd  der  Re- 
formideen zu  nennen  (p.  257),  scheint  mir  ein  Anachronismus,  und  in  Pistoia's 
Sonetten  wird  man  dergleichen  nicht  suchen  dürfen.  Die  in  Son.  320  er- 
wähnte Rede  Pontans  an  Karl  VIII.  hält  P.  (gegen  die  Ansicht  von  Ga- 
botto und  Rossi)  für  identisch  mit  der,  von  welcher  Guicciardini  berichtet, 
und  meint,  der  Dichter  habe  sich  nur  die  Freiheit  genommen,  in  demselben 
Gedicht  von  anderen  früheren  Dingen  nachträglich  zu  reden  (p.  270,  n.).  Weiter 
bespricht  der  Verf.  die  in  Reniers  Einleitung  gegebenen  Notizen  und  Bemer- 
kungen. Bezüglich  der  satirischen  Sonette  gegen  Cosmico  erklärt  er  sich  mit 
Cappelli  für  Pistoia's  Urheberschaft  und  macht  diese  durch  neue  Betrach- 
tungen wahrscheinlicher,  während  es  ihm  ganz  unmöglich  scheint,  die  Gedichte 
Ariosto  beizulegen,  dessen  Namen  Renier,  übrigens  zweifelnd,  nannte;  ja  er 
möchte  (p.  284)  Ariosto  sogar  die  beiden  in  seinen  Werken  gedruckten  So- 
nette gegen  Alfonso  Trotti  absprechen,  in  denen  Cosmico  angegriffen  ist, 
obschon  diese  Gedichte  sich  in  Ariosto's  Papieren  von  seiner  eigenen  Hand 
gefunden  haben  sollen.  Wenn  übrigens  P.  sagt,  die  andere  Reihe  satirischer 
Sonette,  die  Cappelli  Pistoia  zuschrieb,  die  gegen  Niccolò  Ariosti,  rühre  von 
jenem  Dichter  ganz  sicher  her  (p.  283),  und  keiner  habe  daran  nur  im  gering- 
sten gezweifelt  (p.  280),  so  ist  das  übertrieben  ;  s.  Scipioni's  Bemerkung  in 
Giorn.  Stör,  Lett,  It,  F  246.  Und  ist  wirklich  der  beste  Beweis  fur  Pistoia's 
Autorschaft  die  Mifsachtung,  die  Lod.  Ariosto  gegen  ihn  hegte  (p.  280,  n.)? 
Ja,  hegte  er  überhaupt  diese  Mifsachtung,  die  Pèrcopo  darauf  begründet 
(p.  283,  n.),  dafs  er  Pistoia  zusammen  mit  Pietro  Aretino  als  Satiriker  nennt? 
Im  Gegenteil  war  nach  Ariosto's  Denkweise  diese  Zusammenstellung  mit  dem 
divino,  dem  flagello  d^  principi  gerade  ein  Lob.  Auch  ist  P.  nicht  ganz 
im  Rechte,  wenn  er  Renier  verbessert,  weil  er  diese  Satire  Ariosto's  die  6. 
nennt;  denn  die  6.,  nicht  die  7.,  ist  sie  wenigstens  im  Autograph.  Schliefs- 
lich  giebt  P.  einige  Textverbesserungen  und  Bemerkungen  über  Bemi's  Ver- 
hältnis zu  Pistoia. 

E.  Lovarini,  Le  Cantoni  Popolari  in  Ruzzante  e  in  altri  scrittori  alla 
pavana  nel  secolo  XVI,  zählt  die  Lieder  oder  Liederanfange  auf,  die  Ruzante 
den  Personen  seiner  Comödien  in  den  Mund  gelegt  hat,  und  citiert  für  eine 
Anzahl  derselben  alte  und  lebende  Volkspoësieen,  die  ihnen  mehr  oder  weniger 
genau  entsprechen.  Am  Schlüsse  werden  noch  eine  Reihe  von  Liedern  aus 
einigen  anderen  Dichtem  in  paduanischer  Mundart  des  16.  Jahrh.  aufgeführt, 
besonders  aus  der  bekannten  Sammlung  der  Rime  di  Magagnò,  Menon  e 
Begotto, 

Fr.  Roediger,  Dichiaratone  Poetica  dell*  Inferno  Dantesco  di  Frate 
Guido  da  Pisa  (Fortsetzung),  giebt  eine  schätzbare  Übersicht  und  Charakte- 
ristik der  sämtlichen  vorhandenen  Erklärungen  oder  Inhaltsangaben  der  Co- 
mödie  in  Versen,  von  denen  diejenige  Jacopo's  dl  Dante  ohne  Zweifel  die 
älteste  ist.  Ihr  folgte,  nach  Roediger,  diejenige  Bosone's  von  Gubbio,  der, 
wie  der  Verf.  für  wahrscheinlich  hält,  manche  Erklärungen  von  Allegorien  zu 


574  BBSPRSCHUNGBN.     A.  GASPART, 

erst  gab»  auch  z.  B.  die  des  meteo  del  cammin  als  35  Jahre  (freilich  schon  in 
Dante's  eigenem  Convivio^  das  aber  wohl  die  ersten  Kommentatoren  kaum 
kannten).  Auch  Frate  Guido's  Gedicht  scheint  R.  noch  aas  den  zwanziger 
Jahren  herzurühren.  Im  Anhange  sind  Jacopo's  und  Bosone's  Verse  neu 
publiziert,  mit  Zugrundelegung  von  Cod.  Laurenz.  Strozz.  149  und  den  Va- 
rianten der  zahlreichen  florentinischen  Hss.,  sowie  einleitenden  Untersuchungen 
über  die  Tradition  des  Textes,  und  endlich  noch  ein  anonymes,  bisher  an- 
gedrucktes Gedicht,  welches  sich  in  einer  Hs.  der  Gymnasialbibl.  zu  Görlitz 
befindet,  und  sehr  klägliche  Inhaltsangaben  fur  die  einzelnen  Gesäuge  der 
Comödie  bietet. 

G.  Mazzoni,  Capitoli  Inediti  dei  Fioretti  di  San  Francesco,  publiziert 
9  Legenden,  welche  nachtraglich  den  Fioretti  angehängt  sind,  aus  einer  Hs. 
von  145 1  in  der  Antoniana  zu  Padua. 

A.  Bartoli  e  T.  Casini,  //  Canzoniere  Palatino  418  della  Bibl.  Naz, 
di  Firenze,  Schlufs  des  diplomatischen  Abdrucks  der  alten  Liederhs.  und  Index. 

MISCELLANEA.  T.  Casini,  Appunti  Guinizelüani,  veröffentlicht  aus 
einem  Ms.  der  Familie  Rondoni  in  Pisa  einen  Brief  aus  den  letzten  Dezennien 
des  1 6.  Jahrh.  von  einem ,  der  sich  G.  B.  Incognito  Cenerario  nennt ,  indem 
er  an  M,  Pietro  Testa  suo  precettore  oss/"^  einen  Commentar  zu  Guido  Guìni- 
celli's  berühmter  Canzone  sendet.  Die  Absicht  Casini's  bei  Abdruck  dieses 
stylistisch  monströsen  Schriftstückes  ist  die,  damit  vielleicht  etwas  über  die 
Persönlichkeit  des  Verfassers  oder  des  Adressaten  zu  erfahren.  Der  Com- 
mentar selbst  hat,  wie  er  bemerkt,  nur  das  Interesse,  für  das  Studium  des 
bolognesischen  Dichters  in  den  akademischen  Kreisen,  der  Zeit  zu  zeugen.*  — 
V.  Crescini,  Cantar  la  LodoHna,  vermutet,  dafs  dieser  in  Ruzante's  yac- 
caria  vorkommende  Ausdruck  soviel  bedeute  wie  „vor  der  Thür  stehen 
müssen,  während  die  Geliebte  mit  einem  anderen  drinnen  ist",  und  hergenom- 
men sei  von  der  Situation  der  Tagelieder,  wo  der  Wächter  den  Liebhaber 
bei  dem  Tag  verkündenden  Rufe  der  Lerche  zum  Aufbruche  mahnt.  Die 
Mutmafsungen  über  die  Geschichte  der  Alba  in  Italien,  die  Cr.  darauf  baut, 
scheinen  mir  etwas  gewagt.  Auch  war  es  mir  auffallend,  dafs  in  dem  Ar- 
tikel seines  Schülers  Lovarini ,  oben  p.  298  f. ,  über  das  cantar  la  lodoüna 
schon  ungefähr  dieselben  Dinge,  selbst  mit  Anfahrung  derselben  Verse,  ge- 
druckt waren.  Wäre  es  nicht  besser  gewesen,  die  bezüglichen  Bemerkungen 
alle  an  einer  Stelle  zu  vereinigen? 

Fase.  4.  L.  Frati,  Guido  di  Guinizello  de*  Principi  e  Guido  GhisiUeri, 
weist  nach,  dafs  die  Familie  der  GhisiUeri  von  Bologna  nicht  ein  Zweig  der 


*  Ich  benutze  die  Gelegenheit,  um  ein  anderes  Faktum  für  die  storia 
della  fortuna  del  Gmnizeüi  hinzuzufügen,  das  vielleicht  nicht  ohne  Interesse 
ist.  Den  Franzosen  nämlich,  die  im  16.  Jahrh.  so  unendlich  vieles  von  den 
italienischen  Dichtem  entlehnten,  ist  auch  der  alte  Guido  nicht  entgangen. 
Philippe  Desportes  hat  in  seinen  Elégies  I  7,  die  Verse  : 

Un  cœur  noble  et  gentil  sans  amour  ne  peut  estre; 
Car  avecques  l'Amour  Nature  l'a  fait  naistre. 
Les  a  liez  ensemble  et  les  joint  tellement 
Qu'ils  demeurent  toujours  inséparablement 
Comme  le  beau  soleil  et  sa  lumière  claire  .  . . 
Comme  la  flamme  vive  et  l'ardente  chaleur  ... 


IL  PROPUGNATORE.  575 

Príndpi  war,  und  deshalb  schon  Borgognoni's  Identifizierung  der  beiden 
Dichter  abzulehnen  ist,  giebt  ferner  über  die  Familie  der  beiden  Guidi  mehrere 
neue  Nachrichten  und  teilt  eine  Anzahl  auf  sie  bezügliche  Documente  mit. 
Die  korrekte  Bezeichnung  ist,  wie  er  zeigt,  Guido  di  GuinizeUo,  nicht  Guido 
Guinizeüi,  da  erst  mit  Guido's  Sohn  das  Guinicelli  aus  einem  Patronymic  um 
ein  Familienname  wurde.  Frati  meint  (p.  15)  eine  Erwähnung  Guido's  schon 
1250  (15  Jahre  vor  dem  ältesten  bis  jetzt  bekannten  Datum)  gefunden  zu 
haben;  allein  es  scheint  doch  nicht  sicher,  dafs  der  Guido,  der  in  den  Sta- 
tuten von  Bologna  damals  als  Besitzer  eines  Hauses  der  Principi  genannt  ist, 
der  Dichter  war,  da,  wie  Frati  selbst  bemerkt  (p.  18),  der  Name  Guido  in 
diesem  Geschlechte  sehr  häufig  vorkommt. 

C.  Frati,  Epistola  Inedita  di  Giovanni  Boccaccio  a  Zanobi  da  Strada, 
Hortis  hatte  eine  poetische  Epistel  von  Zanobi  da  Strada  publiziert,  ge- 
schrieben in  S.  Germano,  wo  er  damals  bischöflicher  Generalvikar  war,  und  an 
Boccatcio  gerichtet,  dem  er  seine  Absicht  mitteilt,  weder  von  einem  Gegen- 
stande des  Altertums  noch  einem  modernen,  sondern  von  einem  der  mittleren 
Zeiten  zu  singen,  indem  er  um  Rat  für  seine  Entscheidung  bittet.  Das  Ge- 
dicht ist,  wie  Frati  eingehend  zeigt,  von  1355;  Boccaccio's  bisher  unbekannte 
Antwort,  welche  ermunternd  zustimmt  und  gewisse  historische  Ereignisse  des 
frühen  Mittelalters  als  geeignete  Stoffe  bezeichnet,  veröffentlicht  Frati  hier, 
nebst  neuem  Abdruck  der  Verse  Zanobi's,  aus  einer  Vatican.  Hs.  mit  einigen 
erklärenden  Bemerkungen.  Im  Anhange  folgen  drei  bereits  anderswo  bekannt 
gemachte  Briefe  des  14.  Jahrh.  in  Vulgärsprache,  die  mit  dem  Gegenstande 
dieses  Artikels  nichts  zu  thun  haben  und  höchstens  ein  geringes  sprachliches 
Interesse  besitzen. 

G.  Patroni,  Antonio  da  Tempo,  Commentatore  del  Petrarca,  e  la  Cri' 
tica  di  Giusto  Grion,  zeigt,  dafs  Grion  sehr  Unrecht  hat,  den  Commentar  des 
Canzoniere,  der  unter  Antonio  da  Tempo's  Namen  geht,  für  wesentlich  iden- 
tisch mit  demjenigen  Squarciafico's  zu  erklären,  und  dafs  die  Annahme,  jener 
sei  nichts  als  eine  Fälschung  des  letzteren,  jeglicher  Begründung  entbehrt. 
Der  Verfasser  des  Commentars  und  der  Lebensnachricht  Petrarca's  mufs  natür- 
lich verschieden  sein  von  dem  alten  Metriker  Antonio  da  Tempo,  und  schrieb, 
wie  Patroni  (p.  79)  darthut,  1438  oder  1439.  Die  Wendung  an  einen  Alberto 
della  Scala  in  der  Vorrede,  die  Grion  den  Hauptanlafs  zu  seinem  Verdachte 
gab,  ist  mit  Wahrscheinlichkeit  als  die  Interpolation  eines  Abschreibers  auf- 
zufassen, der  diesen  jüngeren  Antonio  da  Tempo  mit  seinem  Vorfahren  ver- 
wechselte.    (Fortsetzung  folgt). 

A.  M  e  din.  Ballata  in  Morte  di  Andrea  d^  Ungheria,  Das  Gedicht, 
mitgeteilt  aus  einer  riccard.  Hs.,  ist  1347  entstanden  und  ohne  Zweifel  von 
einem  Toskaner.  In  der  Aufzählung  der  bis  jetzt  bekannten  politischen  Ge- 
dichte in  Balladenform  ist  dasjenige  Pucci's  auf  den  Herzog  von  Athen  ver- 
gessen. 

T.  Casini,  Notine  e  Documenti  per  la  storia  della  poesia  italiana  nei 
secoli  XIII  e  XIV,  I:  Tre  nuovi  rimatori  del  trecento.  Casini  veröffent- 
licht 2  Sonette  von  Paolo  di  Bernardo  auf  die  Tugend,  2  Sonette  des  älteren 
Pier  Paolo  Vergerio  aus  dem  Jahre  1 398  (eine  Klage  über  den  Verfall  Roms 
und  eine  Lobeserhebung  des  Grafen  Roberto  von  Poppi)  und  endlich  eine 
Canzone  gegen   die  Frauen  und   die  Ehe  von  Giorgio  Anselmi  aus  Parma, 


576  BBSPRSCHUNGEN.     A.  GASPART, 

aus  dem  Jahre  I400,  alles  klägliche  Poesien,  eiageschlossen  in  lateinische 
Briefe  der  Verfasser,  in  einer  raccolta  di  lettere  e  d* altri  documénti  dell*  uma- 
nismo trecentista,  über  welche  Näheres  die  Fortsetzung  bringen  soll.  Von 
den  drei  Dichtem  giebt  Casini  biographische  Nachrichten,  ohne  zu  beachten, 
dafs  für  den  ersten,  Paolo  di  Bernardo  aus  Treviso,  dieses  schon  eingehender 
und  besser  G.  Voigt  gethan  hatte  in  den  Abhandl.  der  histor.  Cl.  der  Bayer. 
Akad.  der  W.  vol.  XVI,  3.  Abth.  p.  66  ff.,  wo  auch  schon  unter  anderen 
Briefen  Paolo's  derjenige  an  Petrarca  von  1368  gedruckt  ist,  den  Casini 
(p.  96)  als  unediert  übersetzt  ;  s.  auch  Scheffer-Boichorst,  Lit.  Bl.  f.  germ.  u. 
rom.  Phil.  1883,  Col.  434. 

£.  Te  za,  Lo  Zodiacus  Vitae  di  Pier  Angelo  MansolH,  interessante  Be- 
merkungen über  das  in  den  30  er  Jahren  des  16.  Jahrh.  zuerst  gedruckte  la- 
teinische Poem  Zodiacus  Vitae  von  Marcellus  Palingenius  Stellatus,  d.  i. 
wahrscheinlich  Pier  Angelo  Manzolli  aus  dem  Flecken  La  Stellala  im  Ferra- 
resischen,  über  den  Autor,  dessen  Gebeine  als  die  eines  Häretikers  1549  aus- 
gegraben und  verbrannt  wurden,  über  die  Übersetzungen  des  Gedichtes,  u.  s.  w. 
Teza  selbst  giebt  als  Probe  die  sehr  gewandte  italienische  Übersetzung  einer 
kurzen  Stelle. 

MISCELLANEA:  G.Mazzoni,  Noterelle  Petrarchesche  :  I,  bringt  ans 
den  Rime  und  von  anderen  Orten  noch  einiges  bei  zum  Beweise  dafür,  dafs 
Laura  verheiratet  und  die  Gattin  eines  De  Sade  war.  Manches  scheint  mir 
hier  etwas  zu  subtil  und  daher,  wo  es  bessere  Argumente  giebt,  der  Sache 
eher  schädlich.  Zu  bemerken  ist,  dafs  Boccaccio  Petrarca's  Geliebte  nicht 
blofs  in  dem  von  M.  angeführten  Sonette  Lauretta  nannte,  sondern  auch  in 
lateinischer  Prosa,  nämlich  in  der  von  Rossetti  publizierten  kleinen  Biographie 
seines  Meisters.  Die  Notizen  über  Petrarca  von  einem  Luigi  Peruzzi,  wenn  nicht 
strikt  als  Fälschung  erwiesen,  sind  doch  ziemlich  verdächtig;  sie  erschienen  zuerst 
bei  Bruce-Whyte;  von  ihm  nahm  sie  Gherardini,  und  von  diesem  wieder  Zambrini. 
Das  Ms.  soll  sich  in  den  Archiven  der  Familie  Peruzzi  in  Florenz  befinden  ; 
ist  das  wahr?  Und  dieser  Peruzzi  redet  von  den  Dingen  stets  als  längst 
vergangenen,  wie  wenn  er  sagt,  das  Geschlecht  der  Salsi  zähle  noch  zu  den 
bedeutendsten  der  Stadt;  vielleicht  schrieb  er  im  16.  Jahrh.,  wo  die  Tradition 
eben  lebendig  war,  dafs  Laura  eine  De  Sade  gewesen.  —  II,  vermutet,  dafs 
der  Abschreiber  Johannes  eines  Teiles  des  Canzoniere  im  Ms.  Vat«  3195,  auf 
welchen  die  Fragmente  in  3196  deuten,  nicht,  wie  Pakscher  meinte,  der  Sohn 
Petrarca's,  sondern  der  junge  Ravennate  war,  den  Petrarca  eine  Zeit  lang 
bei  sich  hatte,  und  dessen  Schrift  er  rühmt.  Dafs  derselbe  Giovanni  hiefs, 
wissen  wir  nicht.  Wenn  Mazzoni,  ebenso  wie  Voigt,  ihn  wieder  mit  dem 
bekannten  Grammatiker  Giovanni  da  Ravenna  identifiziert,  so  halte  ich  das 
für.  unglücklich,  nach  Fracassetti's  Demonstration  ;  Salutati's  Zeugnis  spricht  ja 
gerade  dagegen;  Giovanni  da  Ravenna  war  3  Lustren  l)ei  Petrarca,  jener 
andere  3  Jahre.  Warum  konnte  Petrarca  nicht  zwei  Ravennaten  in  seinem 
Hause  gehabt  haben?  Aber  Mazzoni  bestreitet  auch  mit  Unrecht  Pakschers 
ganz  korrekte  Angabe,  dafs  die  Abschrift  schon  1356  begonnen  war;  dieses 
Datum  stammt  ja  aus  Petrarcas  Fragmenten  selbst.  Und  damit  fallt  die 
Hypothese,  dafs  der  Abschreiber  der  junge  Ravennate  gewesen;  denn  er  kam 
erst  1364  in  Petrarca's  Haus,  wie  Mazzoni  richtig  sagt.  —  m,  wendet  sich 
gegen  Appels  Zweifel  an  der  Echtheit  der  Fragmente  auf  Grund  der  falschen 


IL  PROPUGNATORE.  577 

Wochentagsbezeichnungen  (übrigens  nahm  Appel  selbst  garnicht  vollständige 
Fälschung  an,  sondern  bezweifelte  nur  die  Autographie),  und  bespricht  die 
bekannte  Schwierigkeit,  dafs  Petrarca  sich  am  6.  Aprü  1327  und  doch  am 
Charfreitag  verliebt  haben  will,  während  derselbe  in  jenem  Jahre  auf  den  10. 
fiel.  Mazzoni  meint,  der  Eindruck  der  feierlichen  Trauer  des  Festes  habe 
doch  ein  lebendiger  in  der  Erinnerung  des  Dichters  sein  müssen,  und  er  habe 
nur,  lange  nachher  zurückrechnend ,  sich  im  Monatstage  geirrt  und,  einmal 
auf  das  falsche  Datum  verfallen,  dasselbe  stets  festgehalten.  —  E.  Manara, 
Pape  Satan,  Pape  Satan  Aleppe,  erklärt  diesen  viel  gequälten  Ausruf  des 
Dante'schen  Pluto  durch  hebräische  resp.  caldäische  Worte,  welche  bedeuten 
sollen  Porta  Inferi,  Porta  Inferi  praevaluit,  als  Gegensatz  zu  Christi  Aus- 
spruch: Portae  Inferi  non  praevalebunt  adver  sus  earn,  —  U.  Marchesini, 
Del  Ciel  Messo,  entscheidet  sich  mit  Recht  für  die  alte  Ansicht,  dafs  diese 
Persönlichkeit  des  9.  Gesanges  von  Dante's  Hölle  ein  Engel  sei,  erinnert 
daran,  dafs  messo  eben  die  etymologische  Bedeutung  des  angelus  giebt,  und 
führt  zwei  andere  Stellen  der  Comödie  an,  wo  die  Engel  als  Boten  bezeichnet 
sind.  —  A.  Bacchi  della  Lega,  Barzellette  di  Cesare  Nafpi,  drei  Gedichte 
aus  dem  Jahre  1498,  das  erste  ein  Lied  an  den  Liebesgott,  in  der  bei  den 
Dichtern  des  neapolitanischen  Kreises  beliebten  Form  der  Ballade  mit  an- 
gehängtem Strambotto,  das  2.  eine  religiöse  Parodierung  desselben,  am  Char- 
freitag gesungen,  das  3.  eine  Barzelletta  ohne  jenen  Anhang  des  Strambotto, 
Klage  um  das  Scheiden  des  Camevals.  —  E.  Teza,  Versi  di  quattordici 
sillabe  F  bestreitet,  dafs  in  einem  Sonette  des  im  Jahre  1600  erschienenen  Lauro 
von  Bernardino  Baldi  (  Oltraggio  — Face  lo  verno  ad  ignobil  foglia,  E  spoglia 
—  De  la  ricchetza,  che  gli  die  lo  Maggio)  14  silbige  Verse  verwandt  sind,  da 
sich  hier  vielmehr  in  eigentümlicher  Weise  ein  Sonett  von  3  silbigen  Versen 
mit  einem  von  1 1  silbigen  verschlingt.  Er  giebt  neben  diesem  Gedicht  noch 
eine  andere  Probe  von  Baldi's  gelehrter  Nachahmung  der  Sprachform  in  der 
Lyrik  des  13.  Jahrb.,  wie  dergleichen  damals  sehr  ungewöhnlich  war,  und 
führt  endlich  aus  dem  seltenen  Buche  Beispiele  der  merkwürdigen,  durch 
orthodoxe  Ängstlichkeit  erzwungenen  Auslassungen  von  Bezeichnungen  solcher 
Begriffe  an,  von  denen  doch  der  Verfasser  redet,  ohne  sie  zu  nennen,  wie 
sorte,  fato,  destino,  fortuna» 

Fase.  5 — 6.    Settembre  —  Dicembre  1888. 

M.  Cornacchia,  Di  un  ignoto  poema  d*imitauone  Dantesca,  Das 
Gedicht  in  Terzinen,  ohne  Automamen,  wie  es  scheint  von  einem  Rechts- 
gelehrten aus  Arezzo,  verfafst  Ende  1396  oder  Anfang  1397,  ^^^  erhalten  in 
einer  Hs.  der  Universitätsbibl.  von  Bologna  und  einer  der  Magliab.  in  Florenz, 
und  zerfallt  in  drei  Teile  ;  der  erste  handelt  von  den  Lastern,  die  übrigen  von 
den  Tugenden.  Die  Seele  giebt  dem  Leibe,  der  seine  Sündigkeit  gestanden 
hat,  endlose  Belehrungen  über  die  einzelnen  Laster.  Cornacchia  analysiert 
den  ersten  Teil,  unter  Mitteilung  Janger  Stellen,  verweilt  besonders  bei  den 
politischen  Äufserungen  des  Dichters,  dem  gelegentlich  des  Geizes  das  Beispiel 
Kaiser  Karls  IV.  in  den  Sinn  kommt  und  das  damals  so  verbreitete  Ver- 
langen nach  einer  nationalen  Monarchie  eingiebt.  F.  Pellegrini,  der,  nachdem 
der  jugendliche  Verfasser  des  Artikels  inzwischen  gestorben  ist,  die  Fort- 
setzung geben  wird,  bemerkt  am  Schlüsse,   dafs  der  doktrinale  Teil  des  Ge- 

Z«ltMbr.  f.  rom.  Pbll.  ZUL  37 


57^  '  BBSPRBCHÜNGEN.     A.  GASPART, 

dichtes  fast  ganz  aus  Guillaume  Perraults  Summa  de  Vtrtutibus  et  Vüüs  ge- 
schöpft ist. 

G.  Patroni,  Antonio  da  Tempo  commentatore  del  Petrarca,  Schlufs, 
zerstört  noch  andere  Hirngespinste  Grions;  der  Kommentar  sei  sicher  keine 
Fälschung,  und  Antonio  da  Tempo  als  Name  des  Autors  wenigstens  sehr 
wahrscheinlich. 

G.  Mazzoni,  U  Corbaccino  dt  Ser  Lodovico  BartoU,  Bearbeitung  von 
Boccaccio's  Corbaccio  in  Octaven  von  einem  florentinischen  Notar,  der  za 
Anfang  und  zu  Ende  stark  kürzt,  für  den  Hauptgegenstand,  die  Schilderung 
der  Weibertücken  dem  Original  ziemlich  genau  folgt,  an  manchen  Stellen 
weiter  ausmalt  und  bisweilen  auch  mifsversteht.  Dieses  Gedicht,  welches 
Mazzoni  hier  publiziert ,  ist  von  Manni ,  Istoria  del  Dec,  p.  640  erwähnt  ;  er 
sagt,  dafs  es  14 14  verfaist  sei,  und  dafs  Ser  Bartoli  auch  das  Ninfale  d^Ameto 
in  Reime  brachte. 

V.  Lazzarini,  //  Lamento  della  Sposa  Padovana.  Das  Gredicht, 
welches  der  erste  Herausgeber  Brunacci  mit  dem  nicht  recht  passenden  Titel 
versehen  hat,  findet  sich  in  einem  notariellen  Dokumente  von  1277  abge- 
schrieben, welches  verloren  schien,  und  welches  Lazzarini  in  dem  Archive  der 
Grafen  Papafava  dei  Carraresi  in  Padua  wiederfand.  Danach  ist  das  Denk- 
mal neu  abgedruckt.  Die  Vergleichung  des  Originals  gestattete  eine  kleine 
Verbesserung  des  Datums  (23.  Januar,  nicht  Dezember,  wie  Brunacci  sagte) 
und  verschiedene  Änderungen  in  dem  Ausdruck  und  der  Wortform,  die  aller- 
dings zur  Aufklärung  des  Sinnes  nicht  beitragen.  Vorauf  geht  ein  Facsi- 
mile, welches  teilweise  sehr  schwer  leserlich  ist,  so  dafs  man  damit  den  Ab- 
druck nicht  ganz  kontrolieren  kann,  die  Bibliographie  der  früheren  Drucke 
und  kurze  litterarische  Bemerkung.  Lazzarini  vermutet,  dafs  wir  es  mit  dem 
Fragmente  eines  didaktischen  Gedichtes  zu  thun  haben,  wo  das  Vorhandene 
als  Beispiel  treuer  Gatten  liebe  angefahrt  und  dann  daraus  die  Moral  gezogen 
war.  —  V.  25  E  i  me  sospiri  ven  en  canto  lese  ich  venen  canto, 

T.  Casini,  Notiìde  e  documenti  per  la  storia  della  poesia  italiana  net 
secoli  XIII  e  XIV,  etc.  Forsetzung.  Der  I.  Anhang  beschreibt  die  vatica- 
nische  Hs.  5223,  der  die  im  früheren  Artikel  publizierten  Stucke  entlehnt 
waren,  eine  wohl  zu  Anfang  des  15.  Jahrh.  angelegte  Sammlung  von  Briefen, 
Reden,  Versen  damals  noch  lebender  oder  nicht  lange  verstorbener  Huma- 
nisten. Es  folgen  zwei  Briefe  von  Ser  Guccio  aus  Florenz,  einer  von  Co- 
luccio  Salutati  und  zwei  von  Donato  Albanzani,  dessen  Geburtsjahr  (gegen 
1325)  berichtigt  wird.  Im  2.  Anhange  giebt  Casini  die  Regesten  der  in  der 
Hs.  enthaltenen  Briefe  von  Paolo  di  Bernardo,  wobei  er  nachträglich  von  der 
früher  übersehenen  Publikation  Voigts  Notiz  nimmt,  und  zieht  aus  den  Briefen 
einige  biographische  Nachrichten.  S.  348  bemerkt  C,  dafs  Paolo  nicht,  wie  Voigt 
meinte,  aus  Treviso  sein  konnte,  weil  er  an  Francesco  da  Lanzenigo  schreibend 
seine  Vaterstadt  von  der  des  letzteren  unterscheidet  In  der  That  liegt  ja 
Lancenigo  dicht  bei  Treviso,  und  Francesco  mufs  also  wohl  als  Trevisaner 
betrachtet  werden  ;  aber  wie  soll  man  dann  die  Stelle  bei  Voigt  p.  85  ver- 
stehen, wo  doch  Paolo  Treviso  sein  natale  solum  zu  nennen  scheint?  Die 
beiden  Briefe  Paolos  an  Petrarca  publiziert  C.  vollständig  (p.  348  f.);  der  zweite 
längere  stand  schon  bei  Voigt  gedruckt.  Anhang  Iti  giebt,  korrekter  als 
bisher  geschehen  war,  P.  P.  Vergerio's  sapphische  Ode  auf  die  Rückkehr  der 


IL  PROPUGNATORX.  579 

Sohne  Fraacesco's  II.  von  Carrara  ans  der  Gefangenschaft  nach  Padua  (1402), 
mit  einem  historischen  Commentar.  Im  Anhang  IV  ein  Brief  von  Giorgio 
Anselmi  an  den  Arzt  Wilhelm  von  Mercatonuovo,  zum  Lobe  der  tugendhaften 
Frauen,  als  Palinodie  zu  einem  früheren  Schreiben  gegen  das  Geschlecht. 

£.  Lovarini,  Le  Cataboni  Popolari  in  Ruasuinte,  etc.  Zusätze  zu  der 
im  vorigen  Hefte  erschienenen  Arbeit;  hier  auch  allgemeine  Betrachtungen 
über  die  alte  paduanische  Volkspoesie. 

U.  Marchesini,  Documenti  inediti  su  Albertino  Mussato,  publiziert 
vollständig  das  schon  oft  besprochene  Dokument  der  am  22.  April  1309  von 
Albertino  Mussato  als  esecutore  degli  ordinamenti  della  giustvûa  in  Florenz 
gegen  eine  Anzahl  Soldaten  von  San  Donato  in  Poggio  ausgesprochenen  Ver- 
urteilung. Hier  ist  der  Dichter  Albertinus  Muxatus  de  Muxis  genannti  wo- 
rauf sich  Marchesini  stutzt,  um  von  neuem,  gegen  Novati,  die  Erzählung  Gio- 
vanni's da  Nono  von  Albertino's  illegitimer  Geburt  zu  verteidigen.  Danach 
war  er  der  Sohn  Viviano's  del  Musso  und  der  Gattin  Giovanni  Cavalerio's, 
der  dann  als  sein  Vater  galt.  Aber  aufserhalb  Padua's  mochte  er  wagen, 
seine  wahre  Abkunft  anzugeben.  Der  Name  Mussato  ist  dann,  wie  M.  be- 
merkt, ein  Diminutiv  (Suff,  -atto,  venet.  -ato)^  zuerst  als  Beiname  von  den 
Leuten  gebraucht,  später  Familienname  geworden,  wie  das  oft  geschah  (Lo- 
vato,  Orsato,  etc.).  Von  dem  Dichter  hätten  ihn  die  Brüder  erst  nachher  an- 
genommen, welche  die  legitimen  Söhne  des  Cavalerio  waren.  Musso  bedeutet 
venet.  „Esel",  und  so  erklärt  es  sich,  dafs  sich  der  Dichter  selbst,  auch  im 
Ernste,  Asellus  nannte,  nicht  weil  er  den  Esel  im  Wappen  führte,  das  er 
wohl  umgekehrt  nach  dem  Namen  annahm.  —  Weiter  giebt  M.  Nachricht 
von  einem  anderen  noch  unbekannten  Dokumente,  in  welchem  Mussato  am 
4.  Juni  1309  als  Esecutore  auftritt. 

MISCELLANEA.  T.  Casini,  Sonetti  del  Sec.  XIII,  6  Sonette,  welche 
zu  Anfang  des  14.  Jahrh.  in  eine  vatican.  Hs.  der  Digesten  eingetragen  sind, 
die  ersten  beiden,  von  Fabrizio  de'  Lambertazzi  und  Guido  Guinicelli,  wohl 
bekannt  (hier  in  stark  lombardischer  Färbung),  die  andern,  wie  es  scheint, 
noch  ungedruckt —  A.  Mussa  fia,  Proposta  di  correzioni  al  Detto  d*  Amore, 
Verbesserungen  zu  dem  von  Morpurgo  in  Propugn.  N,  S.  I,  Heft  I,  publi- 
zierten Gedichte.  —  £.  Teza,  Osservazioni  di  un  lettore.  I.  IH  una  poesia 
latina  deU* Ariosto,  zeigt,  dafs  das  Epitaph  auf  Pescara,  welches  schon  Car- 
ducci verdächtig  war,  eher  von  Andrea  Marone  ist,  und  bemerkt,  dafs  das 
Sonett  Benché  simili  sieno  nach  Ruscelli  vielmehr  von  Bernardo  Accolti  her- 
rührt (was  übrigens  auch  Polidori  I  472,  sagte).  II.  A  proposito  dell* Alamanni, 
Die  Überschwemmung  des  Tiber,  von  der  ein  Gedicht  Alamanni's  an  Franz  I. 
handelt,  fand  d.  7.  Oct.  1530  statt,  wofür  T.  em  Zeugnis  Sanga's  beibringt. 
Er  giebt  femer  interessante  Varianten  des  Textes,  und  macht  bei  dieser  Ge- 
legenheit darauf  aufmerksam,  dafs  die  Worte  VAquila  grifagna  Che  per  piii 
divorar  due  becchi  porta^  welche,  nach  einer  oft  wiederholten  Anekdote  Ru- 
scelU's,  Karl  V.  Alamanni  vorgehalten  haben  soll,  sich  in  dieser  Form  in 
dessen  Werken  nicht  finden;  wohl  aber  steht  in  der  Ecloge  Admeto  Secondo 
das  gleichbedeutende  Vuccel  di  Giove  Che  per  piü  divorar  due  becchi  porta, 
—  M.  Menghini,  La  Villa  Aldobrandini,  canzone  inedita  di  Giambatt. 
MàrinOf  abgedr.  aus  einer  Hs.  Barberini,  entstanden  1604.     v.  76,  1.  di  fin* or P 

37* 


580  BESPRECHUNGEN.     E.  SCHWAN, 

V.  179  Degli  hör  [ti]  tuoi?  —  G.  Mazzoni,  //  Don  Pilone^  weist  nach»  daís 
das  herrschende  Urteil  über  Gigli's  Originalität  ein  falsches,  und  der  Don 
Pilone  eine  genaue  Nachahmung  des  Tartuffe  ist,  nur  mit  einigen  Zusätzen 
grober  Komik. 

Â.  Gaspary. 


Arohiv  für  das  Studium  der  neueren   Sprachen.     Bd.  LXXVn  — 
LXXIX. 

Bd.  LXXVII.  P.  Sandmann,  Molière,  Wycherley  und  Garrick, 
S.  47 — 84.  Vergleich  von  Garricks  Bearbeitung  des  Country  wife  von  Wy- 
cherley mit  Molieres  École  des  femmes. 

Ed  m.  Dorer,  Heinrich  von  Vülena,  ein  spanischer  Dichter  und  Zau- 
berer, S.  129 — 144.  Es  wird  das  Leben  des  Gelehrten  und  Dichters  und  die 
Volkssage  von  seiner  Zauberkunst  mitgeteilt. 

E.  Gerlach,  Über  die  Ausspreche  und  Accentuiruug  der  frantosi" 
sehen  Präposition  re-,  S.  201 — 208.  Der  Verf.  macht  den  dankenswerten 
Versuch  die  verschiedene  Aussprache  und  damit  zusammenhängende  verschie- 
dene Schreibung  der  lateinischen  Präposition  re»  {red')  im  Franzosischen  zu 
bestimmen,  ohne  doch  zu  einem  sicheren,  einfachen  Gesetz  zu  gelangen.  Viel- 
leicht liefse  sich  ein  solches  durch  strengere  Sondernng  der  Erbwörter  und 
Lehnwörter  und  durch  eingehendere  Bestimmung  der  Einfuhrungszeit  der 
letzteren  erreichen. 

O.  Keesebitter,  Die  christlichen  Wörter  in  der  Entwickelung  des 
Framösischen,  S.  329 — 352.  Der  Verf.  dieser  Arbeit  bewegt  sich  auf  sehr 
glattem  Boden,  wo  häufiges  Ausgleiten  nicht  zu  vermeiden  ist.  In  Fortführung 
von  Flascheis  Untersuchung  über  die  gelehrten  Wörter  in  der  Chanson  de 
Roland  sucht  derselbe  Daten  zu  gewinnen  für  die  Einführung  der  christlichen 
Wörter  in  das  gallische  Latein,  um  mit  Hülfe  derselben  eine  Chronologie  der 
in  diesen  Wörtern  sich  findenden  Lautveränderungen  aufstellen  zu  können. 
Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dafs  die  aus  historischen  Angaben  gewon- 
nenen Daten  für  das  Eindringen  der  kirchlichen  Wörter  in  die  Volkssprache 
sehr  unbestimmt  und  insbesondere  durchaus  unsicher  sein  müssen.  Wenn 
Ponthinus  und  Irenäus  um  160  n.  Chr.  in  Lyon  die  erste  christliche  Kirche 
Galliens  gründeten,  so  sollen  die  Wörter  episcopus,  presbyter,  ecclesia  schon 
Ende  des  2.  Jahrhunderts  in  Gallien  (also  auch  in  Nord  gallien)  bekannt 
gewesen  sein.  Weil  ein  Schuler  des  Irenäus  eine  ,, Widerlegung  aller  Ketze- 
reien" schrieb,  wird  haereticus  'gewifs*  im  2.,  3.  Jahrh.  auch  vom  Volke 
gebraucht  worden  sein.  So  findet  sich  fast  keine  Datierung,  welche  nicht  von 
einem  '  etwa  ',  *  vielleicht  ',  '  wahrscheinlich  '  oder  dergleichen  begleitet  sei,  und 
keine,  die  nur  ungefähr  feststünde.  Denn  bei  allen  Wörtern  konmit  es  natür- 
lich darauf  an  nachzuweisen,  dafs  sie  um  die  angegebene  Zeit  auch  wirklich 
in  die  Volkssprache  eingedrungen  sind;  nicht  nur  dafs  sie  von  Klerikern 
um  die  Zeit  in  Gallien  gebraucht  wurden.  Nur  dann  konnten  sie  an  der 
Weiterentwicklung  der  Volkssprache  teil  nehmen.  Dieser  Unterschied  ist 
nicht  immer  festgehalten  worden.  So  wird  capihdum  in  der  Bedeutung  von 
Presbyterium  gewifs   noch  lange   ein  ausschlieislich  gelehrtes  Wort  gewesen 


ARCHIV  FÜR  DAS  STUDIUM  DER  NEUEREN  SPRACHEN.  58 1 

sein,  auch  als  es  schon  frz.  challe  lautete.  Weil  jedoch  die  '  väa  communis  ' 
im  8.  Jahrh.  in  Frankreich  eine  gröfsere  Ausdehnung  erlangte,  wird  capäulum 
als  zu  dieser  Zeit  in  die  Volkssprache  übergegangen  bezeichnet.  Fur  viele 
Wörter  fehlen  historische  Nachweise  ihres  Eindringens  in  die  Volkssprache 
ganz,  sie  werden  aber  nach  Mutmafsungen  untergebracht.  So  wären  die  christ- 
lichen Eigennamen  Jesus,  Christus,  Maria,  Petrus,  Stephanus  etc.  'gewifs' 
schon  im  3.,  4.  Jahrh.  ins  Volk  gedrungen,  die  von  Geistlichen  vielgebrauchten 
Wörter,  wie  naçaâsiaoç,  iXesfAoavvr¡,  missa  u.  s.  w.  'spätestens'  im  4., 
5.  Jahrh. 

Auf  diesen  unsicheren  Daten  basiert  dann  die  Chronologie  der  Laut- 
gesetze, die  daher  auch  keine  sicheren  Ergebnisse  liefern  kann.  Hierzu  trägt 
meines  Erachtens  noch  ein  Umstand  bei.  Die  in  die  Volkssprache  zu  einer 
2^it  aufgenommenen  Wörter,  als  diese  sich  schon  wesentlich  vom  klassischen 
Latein  entfernt  hatte,  wurden  sicher  bei  der  Aufnahme  unter  analogischen 
Einflüssen  umgebildet.  Solche  analogische  Einflüsse  sind  bei  der  Erklärung 
des  Lautwandels  gelehrter  Wörter  vor  allem  zu  berücksichtigen.  Dazu  kommt, 
dafs  ja  die  Aussprache  des  (klassischen)  Lateins  der  der  Volkssprache  folgte, 
wie  die  altfranzösischen  Reime  und  die  neufranzösische  Aussprache  des  Lateins 
zeigen.  Zu  einer  Zeit  also ,  wo  c  vor  e  und  i  in  der  lat.  Volkssprache  assi- 
biliert  wurde  (nach  Diez  und  Schuchardt  im  7.  Jahrh.),  wurde  auch  das  klas- 
sische hetudicerey  das  ja  natürlich  keine  Synkope  erlitt,  heneditsere  aus- 
gesprochen. Als  dieses,  jedenfalls  nach  der  Assibilation  des  c  vor  ^,  in  die 
Volkssprache  eindrang,  wurde  durch  Synkope  und  Einschiebung  eines  Über- 
gangslautes t^  sowie  Schwund  des  t  in  der  Gruppe  ist  (wie  in  paist  neben 
paisi)  henedistre.  Das  nach  dem  Nebenton  stehende  e  fiel  natürlich  ebenso- 
wenig, als  das  zu  dieser  Zeit  längst  schon  aus  nachtonigem  a  entstandene; 
dagegen  war  nach  Eindringen  des  Wortes  das  Gesetz  über  intervokales  d 
noch  in  Kraft.  Das  Aufhören  dieses  Gesetzes  setzt  der  Verf.  nach  Walte- 
math in  das  8.  Jahrh.,  doch  ist  diese  Angabe  auch  unsicher.  Übrigens  ist 
berutstre  erst  eine  später  eingedrungene  Form  dieses  Wortes.  In  älterer  Ge- 
stalt lautet  es  benetr,   was   noch  auf  eine  Aussprache  benedikere  zurückführt. 

Im  Einzelnen  wäre  n^ancherlei  zu  bemerken.  Hier  nur  Einiges.  Aus 
episcopus  —  evesque  wird  (S.  337)  gefolgert,  dafs  *  kurzes  i  in  gedeckter  Silbe 
sich  nach  dem  2.  Jahrh.  in  e  verwandelte'.  Es  mufs  natürlich  heifsen:  noch 
nach  dem  2.  Jahrh.,  doch  gilt  hier  das  Vorhinbemerkte,  dafs  das  klassische 
Latein  seine  Aussprache  im  Laufe  der  Zeiten  wechselte,  und  episcopus  zur 
Zeit  seiner  Einführung  in  die  Volkssprache  gewifs  mit  e  ausgesprochen  wurde. 
Warum  der  aus  0  in  episcopus  abgeschwächte  Laut  (=  e  in  diakene)  als 
dumpfes  o  ausgesprochen  werden  mufste,  ist  nicht  klar.  Die  Entwicklung  von 
h  vor  e  zu  ts  war  zu  Ende,  als  diakene  in  die  Volkssprache  eindrang.  Zur 
Zeit  der  Niederschrift  des  Rolandsliedes  wurde  sicher  nicht  durchaus  ^m=^ 
gesprochen,  wenn  auch  dort  quens  für  cuens  steht.  In  der  Eulalia  findet  sich 
schon  chi=.  ki  für  lat.  qui\  ebenso  im  Alexius  ki.  Bei  der  Frage  der^Priorität 
von  Lautabstufung  und  Synkope  kommt  die  Natur  des  nachtonigen  Vokals  in 
Betracht  :  Ì  schwand  leichter,  als  5.  In  preveire,  prouveirre  aus  presbyterum 
(S.  338  f.)  haben  wir  nicht  Volksetymologie  zu  providere,  da  schon  vit.  prebyter 
und  probyterium,  wie  der  Verf.  selbst  angiebt,  von  Schuchardt  belegt  sind,  son- 
dern Umdeutung  des  près-  in  die  Präpositionen  prae  und  pro.     Überdies  ist 


582  BBSPRBCHUN6BN.     B.  SCHWAN, 

fälschlich  engl,  isle  für  Erhaltnng  des  s  vor  Konsonant  citiert.  In  e^rlise 
(S.  340)  soll  sich  g  aus  cd  daraas  erklären,  dafs  bei  dem  doppelten  c,  d 
gleichsam  im  Anfang  stand,  wo  es  ja  regelrecht  zu  gl  verwandelt  wnrde." 
Dies  letztere  ist  unrichtig.  Der  Name  Jesus  ist  offenbar  erst  sehr  spät  in 
die  Volkssprache  gedrungen,  im  Gegensatz  zu  Christus,  welches  wie  es  scheint 
das  populäre  Wort  war.  Daher  erklärt  sich  seine  auffallende  Form  und  nicht 
aus  einer  unerklärbaren  Beibehaltung  des  griechischen  Accents.  Dafs  vn  *  im 
romanischen  Munde  unüblich  war'  (S.  345)»  kann  nicht  die  Erhaltung  des 
nachtonigem  e  rechtfertigen.  Es  trat  dann,  wenn  eine  nicht  aussprechbare 
Konsonantengruppe  zusammentraf,  eine  Modifikation  derselben  ein,  so  in  vit. 
jpvene,  das  zu  jone  wurde.  Dais  die  Zwischenstufen  zwischen  dem  von  Diez 
als  Et3rmon  aufgestellten,  bei  Augustin  belegten  paroeda  —  vit.  parfkfa  und 
paroisse  nämlich  pareice,  paroice  (nicht  wie  der  Verf.  S.  348  anfahrt  pareda, 
pareisse\  erstere  ergiebt  sich  aus  der  vit.  Lautlehre)  fehlen,  beweist  nichts 
gegen  die  lautlich  durchaus  richtige  Etymologie.  Aus  dem  vom  Verf.  suppo- 
nierten,  gleichfalls  nicht  belegten  paroce  konnte  doch  nie  ^xl  paroisse  entstehen. 
Höchst  merkwürdig  ist,  was  über  piété  geschrieben  wird  :  „die  Formen  piété 
und  pitié  können  fur  das  Unterbleiben  der  Entwicklung  von  py  {appropiat  : 
approche)  .  .  .  nicht  angefahrt  werden ,  da  in  pütatem  pi  nicht  unmittelbar 
vor  dem  Tonvokale  stand,  also  einen  Nebenaccent  hatte."  Doch  vergleiche 
Hier ônymu-Jer onte,  „Auch  darf  piHé  nicht  etwa  gelehrt  genannt  werden 
wegen  der  Erhaltung  des  t.  Das  ie  entwickelte  nämlich  zur  Tilgung  des 
Hiatus  ein  /  (pijetad),  so  dafs  /  nach  Ausfall  des  e  den  Palatallaut  annahm.** 
Dieses  hiatustilgende  j  müfste  doch  erst  noch  sonst  nachgewiesen  werden. 
Auch  wurde  aus  aj(u)tare  —  aidier  mit  d, 

Sitzungen  der  Berliner  Gesellschaft  für  das  Studium  der 
neueren  Sprachen,  S.  404  ff. 

Tob  1er,  Etymologien  von  frz.  faine,  mdre,  amadouer,  bafouer,  ital. 
rovello,  S.  405  (vgl.  Ztschr.  f.  rom.  Phil.  X  573).  —  Schulze,  Die  Funk- 
tion des  sogenannten  „Conditionalis"  im  irrealen  hypothetischen  Satzgefüge, 
S.  406  f.  Nach  Abweisung  der  seitherigen  Ansichten  giebt  Seh.  eine  sehr  an- 
sprechende Erklärung  dieses  eigentümlichen  Gebrauches  des  ursprünglichen 
Futarums  der  Vergangenheit,  indem  er  den  irrealen  Bedingungssatz  7>  don- 
nerais, si  j* avais  in  Beziehung  setzt  zu  dem  realen;  je  donnerai,  si  j^ai- 
Dabei  ist  etwa  Folgendes  sein  Gedankengang.  Während  letztere  Form  das 
Geben  einfach  von  dem  Besitz  bedingt  sein  läfst,  wobei  die  Möglichkeit  des 
Besitzes  und  damit  auch  des  Gebens  offen  steht,  so  wird  in  der  ersteren  der 
Hörer  aufgefordert,  die  Annahme  des  Besitzes,  von  welchem  das  Geben  be- 
dingt ist,  far  die  Vergangenheit  zu  machen.  Dabei  wird  von  dem  Redenden 
vorausgesetzt,  dafs  der  Hörer  selbst  folgert,  ein  gleiches  Verhältnis  zwischen 
Besitzen  und  Geben  bestehe  auch  für  die  Gegenwart.  Da  nun  die  Annahme 
des  Besitzes  für  die  Vergangenheit  gemacht  wird,  so  hat  der  Hörer  kein 
Recht  die  Asnahme  des  Besitzes  und  damit  des  Gebens  für  die  Gegenwart  zu 
machen.  Zu  dieser  Erklärung,  welche  mir  allein  von  allen  seither  gegebenen 
befriedigend  erscheint,  mögen  mir  einige  Bemerkungen  gestattet  sein.  Die 
älteste  Form  des  irrealen  Bedingungssatzes,  der  sich  auf  die  Gegenwart  oder 
Zukunft  bezieht,  ist  jedenfalls  die  dem  lat,  si  haberem,  darem  entsprechende 


ARCHIV  FÜR  DAS  STUDIUM  DER  NBX7BRBN  SPRACHEN.  583 

Form:  se  oüsse,  donasse.^  Bei  dieser  Form  kommt  die  Irrealität  am  Voll- 
kommensten zum  Ausdruck,  indem  hierdurch  erstlich  die  Annahme  des  Be- 
sitzens,  von  welcher  das  Geben  abhängt  für  die  Vergangenheit  gemacht  wird, 
woraus,  wie  später  gezeigt  werden  wird,  schon  ihre  Unwirklichkeit  hervorgeht, 
und  zweitens  dieselbe  als  eine  nur  in  Gedanken  vorhandene  (irreale)  dargestellt 
wird.  Dies  ist  die  auch  im  Deutschen  übliche  Ausdrucksweise  :  „ich  gäbe  es 
dir,  wenn  ich  es  hätte."  Nun  war  es  auch  möglich  ein  Nichtvorhandensein 
(NichtWirklichkeit)  in  milderer  Form  der  Aussage  durch  die  Bezeichnung  eines 
früheren  (ehemaligen)  Vorhandenseins  auszudrücken,  wie  man  dies  in  der 
naiven  Sprache  des  gewöhnlichen  Lebens  alle  Tage  beobachten  kann.  Sprich- 
wörtlich ist  die  Antwort  des  Wirts  auf  die  Frage  seiner  Gäste,  was  es  denn 
zu  essen  gäbe:  „Gestern  hatten  wir  Hecht  und  vorgestern  Schweinebraten**, 
ein  verschämtes  Eingeständnis,  dafs  heute  Nichts  da  sei.  Aus  dem  Franzö- 
sischen vermag  ich  allerdings  diese  Form  der  negativen  Aussage  vermittelst 
eines  Tempus  der  Vergangenheit  nicht  nachzuweisen,  doch  bin  ich  überzeugt, 
dais  sie  sich  auch  hier  finden  wird.  Wenn  man  nun  durch  tm  j'avoie  die 
Annahme  des  Besitzes  für  die  Gegenwart  ausschlofs,  so  eignete  sich  diese 
Form  vortrefflich  für  den  Nebensatz  eines  irrealen  Bedingungssatzes.  Im 
Hauptsatz  muíste  dann  aber  im  Französischen,  da  das  'geben'  mit  Rücksicht 
auf  das  '  haben  '  stets  eine  zukünftige  Handlung  ist,  entsprechend  je  donnerai, 
si  j*ai,  das  Futurum  stehen  und  zwar  der  Übereinstinmiung  der  Zeiten  gemäfs 
das  Futurum  der  Vergangenheit /(T  donneraie.  Das  Futurum  ist  also  nicht 
daher  zu  erklären,  dafs  die  reale  Form  des  Bedingungssatzes  dabei  dem  Re- 
denden vorschwebte,  sondern  es  ist  nur  aus  dem  gleichen  Gesichtspunkt,  wie 
je  donnerai  hervorgegangen.  Dies  soll,  wenn  ich  Seh.  recht  verstanden  habe, 
seine  Zusammenstellung  auch  besagen.  Das  Deutsche  ist  in  beiden  Fällen 
meist  ungenauer;  ,,ich  gebe,  wenn  ich  habe**  und  „ich  gäbe,  wenn  ich  hätte**, 
wobei  die  letztere  Form,  wie  vorher  bemerkt,  mit  der  ältesten  französischen 
aber  auch  noch  heute  üblichen  Form  übereinstimmt.  Daneben  sind  bekannt- 
lich auch  die  futuralen  Umschreibungen:  „ich  werde  geben,  wenn  ich  habe** 
und  ,4ch  würde  geben,  wenn  ich  hätte**  im  Gebrauch,  wovon  die  letzte  eine 
Vereinigung  der  beiden  französischen  Ausdrucksweisen  (Modus:  Konjunktiv, 
Tempus  Imperfektum  Futuri  im  Hauptsatz,  Imperfektum  im  Nebensatz)  und 
damit  den  höchsten  Grad  von  Genauigkeit  bezeichnet.  Die  übrigen  von  Klap- 
perich p.  12  ff.  angeführten  Formen  von  irrealen  Bedingungssätzen  sind  aus 
der  Vermengung  dieser  beiden  Grundformen  entstanden. 

Bd.  LXXVni.  £.  Waldner,  Du  Quellen  des  parasiHschen  i  im  Alt- 
französischen,  S.  421 — 456.  Der  vorstehende  Aufsatz  liefert  einen  dankens- 
werten Beitrag  zur  Creschichte  der  Palatalen  und  der  palatalisierten  Konso- 
nanten, weniger  wegen  der  Lösung  strittiger  Probleme,  die  nur  teilweise  ge- 
lungen erscheint,  als  wegen  des  fleifsig  zusammengetragenen  Materials.  Hierbei 
ist  nur  zu  bedauern,  dafs,  offenbar  infolge  der  Excerpierung  von  Schelers 
Etymologischem  Wörterbuch,  die  Belege  bald  in  altfranzösischer,  bald  in 
neufranzösischer  Form  erscheinen  und  Worte  angeführt  werden,  welche  erst 
im  Neufranzösischen    eingeführt  worden   sind.    Die  vielfach  mangelnde  Selb- 


'  Klapperich,  Historische  Entwicklung  der  syntaktischen  Verhältnisse 
der  Bedingungssätze  (Franz.  Stud.  IH  4)  S.  17. 


584  BESPRECHUNGEN.     E.  SCHWAN,  , 

ständigkeit  des  Urteils,  wie  die  Abhängigkeit  von  der  Schreibung  nnd  sum 
Teil  auch  die  Vermengung  dialektisch  verschiedener  Formen  lassen  den  An- 
fänger erkennen.  Das  weitschichtige  Material  hätte  etwas  straffer  zusanunen- 
gefafst  werden  können,  wodurch  die  Resultate  übersichtlicher  und  die  Dar- 
stellung lesbarer  geworden  wäre.  Um  auf  Einzelnes  einzugehen ,  so  ist  en- 
rouer (p.  424)  offenbar  vom  Subst.  roue  neugebildet  und  kein  < Fremdwort'. 
Ebenso  sind  die  Formen  Jouer,  huer,  fouage  nicht  nur  von  den  betreffenden 
Substantiven  in  ihrem  Stammvokal  beeinflufst,  sondern  gleichfalls  franzö- 
sische Neubildungen  von  diesen.  Von  betontem  U  soll  das  aus  intervokalem 
c  vor  a  entstandene  parasitische  1  „absorbiert"  worden  sein.  Dagegen  spricht, 
dafs  der  Diphthong  ui  sonst  durchaus  nicht  vermieden  wird.  Der  Diphthong 
«1,  welcher  sich  bei  den  Verben  findet,  soll  aus  den  endungsbetonten  Formen 
geflossen  sein.  Ebenso  soll  sich  das  i  in  fuie  neben  fue  durch  EinfluCs  des 
Verbums  fuir  erklären.  Doch  ist  fuie  und  nicht  fue  die  franzische  Form. 
Wenn  man  sich  die  Belege  für  dieses  Gesetz  ansieht,  so  findet  man  nur  das  Sutfiz 
•uca  "Ue  und  ruga  —  rue  angeführt.  Ersteres  ist  jedoch  wohl  im  gall.  Vit, 
in  das  Suffix  -»to,  wie  -ucus  in  'Utus  (s.  später),  übergegangen,  und  für  ruga 
ist  wohl  auch  eine  andere  vit.  Form  anzunehmen,  worauf  auch  sp.  pr.  rua  neben 
arruga,  ruga  hinweisen  (cf.  Et.  Wtb.*,  p.  278).  Formen,  wie  essuier,  char- 
ruier  erklären  sich,  wenn  man  nicht  analogischen  Einflufs  annehmen  will,  nur 
aus  den  stammbetonten  Formen,  da  in  den  endungsbetonten  nachtoniges  ü 
hätte  schwinden  müssen,  wie  in  manducare  —  mangier,  Afrz.  gatne  (S.  425) 
ist  nicht  unregelmäfsig,  sondern  gi  hat  nicht  die  von  dem  Verf.  angenommene 
gleiche  Entwicklung,  wie  ge  (vgl.  meine  Afrz.  Gramm.  §  173,2).  Ebenso  gehen 
ce  und  ci  in  ihrer  Entwicklung  nicht  zusammen;  noch  weniger  aber  treffen 
sie  mit  ii  überein,  bei  welchem  der  Verf.  sie  behandelt.  Bei  den  Städte- 
namen auf  •acum  wird  W.  Meyers  Erklärung  (Ztschr.  f.  rom.  Phil.  IX  143  ff.) 
wiederholt,  wonach  die  Umbildung  dieses  Suffixes  zu  -ai  sich  aus  einer  Form 
-a¿r<7  erkläre  (S.  426).  Zunächst  müfste  man  doch  den  vorwiegenden  Ge- 
brauch gerade  dieser  Form  rechtfertigen,  ehe  man  sie  als  Ausgangspunkt  der 
Entwicklung  zulassen  kann,  und  femer  müfste  die  Umbildung  von  k  vor  o 
zu  y-paras.  i  erst  anderweitig  gerechtfertigt  werden.  W.  Meyer  nimmt  an,  o 
sei  erst  ausgefallen,  nachdem  c  bereits  zu  i  geworden  sei.  Aber  für  diese 
Annahme  spricht  nichts  ;  die  Verbalformen  trai,  dui,  construi  können  die  Ent- 
wicklung nicht  beweisen,  wie  der  Verf.  richtig  bemerkt,  da  dies  analogische 
Formen  sein  können,  und  lautphysiologisch  erscheint  sie  nicht  berechtigt. 
Man  wird  also  vom  Lokativ  auszugehen  haben,  dessen  häufiger  Gebrauch  bei 
Städtenamen  nichts  Auffälliges  hat.  Dann  ist  die  Entwicklung  des  Palatals 
verständlich.  Denn  c  vor  i  wird  zu  /  und  später  im  Auslaut  oder  vor  Kon- 
sonant zu  parasit.  i  (s.  unten!).  Auch  fiir  die  verschiedene  Entwicklung  von. 
-•cus  und  "CU  liegt  kein  lautphysiologischer  Grund  vor.  Man  sieht  nicht  ein, 
warum  focus  sich  anders  als  focu  hätte  entwickelt  sollen.  Die  drei  Beispiele 
veracus  —  verais,  lacus  —  lais,  sucus  —  suis  —  der  Verf.  setzt  ein  mir 
nicht  verständliches  „etc."  hinzu  —  bedürfen  doch  noch  näherer  Aufklärung 
hinsichüich  ihrer  Verbreitung  und  ihres  volkstümlichen  Gebrauches.  Das 
Mase,  verais  —  verai  läfst  sich,  wie  der  Verf.  selbst  für  den  Obi.  annimmt, 
aus  dem  Fem.  veraie  —  veraca  erklären,  wenn  man  ein  Etymon  *veracus  zu- 
giebt.     Die  Form  suis  neben  suc  aus  succu   kann  durch  das  Verbum  beein- 


ARCHIV  FÜR  DAS  STUDIUM  DER  NEUEREN  SPRACHEN.  585 

fiofst  sem.  Ein  lacu  mnfste  jedenfalls  in  volkstümlicher  Entwicklung  afrz.  lo 
ergeben,  wie  fagu  —  fo  —  fau.  Die  Adjectiva  festu,  malostru  weisen  auf 
vit.  fesiutu  etc.  mit  Sufiizvertanschung  hin,  wie  die  Nominative  y>j^»B«  m^z- 
lostruA  nnd  das  Fem.  fnalostrute  (Godefr.  aus  Past.  d.  Hs.  Douce  308)  be- 
weisen. Übrigens  ist  das  letztere  Wort  eine  gelehrte  Bildung ,  wie  die  un- 
gesetzliche Erhaltung  des  nachtonigem  0  beweist.  Die  fur  Vok.  -cum  auf- 
gestellte Entwicklung  zu  Vok.  -c  wird  nur  durch  sudwestfranz.  Beispiele  (auch 
poc  gehört  dahin,  ¿ac  ist  gelehrt)  belegt;  fur  die  dieser  Entwicklung  wider- 
sprechende Gruppe  focus  etc.  wird  auf  Neumann  (Ztschr.  Vili  381)  verwiesen. 
Die  (S.  430)  supponierte  Form  cogito  aus  co-agito  ist  nicht  gerechtfertigt,  da 
eine  Kontraktion  bei  od  nicht  eintrat,  wie  codctum  beweist,  sondern  erst  mög- 
lich war,  als  der  Accent  auf  die  Präposition  zurückgezogen  wurde.  Dadurch 
trat  aber  die  bekannte  Schwächung  von  a  zu  7  ein,  so  dais  cogito  aus  cáigito 
zu  erklären  ist.  Auch  würde  eine  Form  mit  o  (meinem  ai)  frz.  ui  nicht  er- 
klären, da  aus  a»+>  dci'  franz.  Diphthong  oi  entsteht,  wie  in  g(odja  — joie, 
Afranz.  estait  wird  (S.  432)  nach  Scholl  auf  lat.  existebat  zurückgeführt.  Zur 
Erklärung  dieser  einen  Form  auf  ein  sonst  nicht  erhaltenes  existere  zurück- 
zugreifen, erscheint  doch  gewagt.  Bei  magister  —  maistre  wird  eine  will- 
kürliche Betonung  auf  der  ersten  Silbe  angenommen.  Die  frz.  Form  erklärt 
sich  aus  dem  Verbum  mdgistrdre  —  maistrer.  In  der  Grappe  -er,  -gr  soll 
vor  dem  Ton  der  Palatal  schwinden,  ohne  ein  parasitisches  1  hervorzurufen 
(S.  434).  Als  Beispiele  werden  angeführt  ;  ferai,  peresse,  pèlerin,  serü  ;  eine 
Ausnahme  macht  sacramentu  —  sacrament,  weil  a  „einen  nicht  unbedeutenden 
Nebenton  trägt".  Die  Futura  plairai,  tairai,  duirai  etc.  seien  analogische 
Neubildungen  vom  Infinitiv,  während  ferai  die  lautgesetzliche  Entwicklung 
darstelle.  Doch  zeigt  das  e  der  ersten  Silbe,  entsprechend  dem  e  in  serment, 
dafs  älteres  f airai  zu  gründe  liegt,  dessen  ai  auf  a  -f-  paras,  i  beraht.  Unter 
dem  Nebenton  hätte  a  sonst  nie  zu  e  werden  können.  Was  die  übrigen  Bei- 
spiele betrifft,  so  liegt  in  peresse  Präfixvertauschung  vor,  ähnlich  wie  in  pro- 
veire  —  presWerum,  wie  auch  die  weitere  Entwicklung  zu  paresse  zeigt.  In 
*pél^grlnu  —  pèlerin  steht  die  Gruppe  in  ganz  anderer  Stellung.  Doch 
scheint  das  Wort  schon  der  Bedeutung  nach  nicht  volkstümlich  zu  sein.  Die 
Etymologie  von  serit  aber  halte  ich  noch  nicht  fur  genügend  sicher.  Bei  der 
afrz.  Schreibung  ign,  z.  B.  loign,  plaignons,  poing  etc.  ist  das  1  stets  als 
parasitisches  i  aufgefafst,  während  es  offenbar  nur  zum  Ausdruck  der  Mouil- 
lierung dient.  Das  Gleiche  gilt  für  il=zl ,  So  fallt  die  gezwungene  An- 
nahme, dafs  T  sehr  früh  „das  vor  ihm  stehende  paras.  1  absorbiert"  habe. 
Die  scheinbaren  Anomalien  in  den  Formen  von  cueillir  (S.  442)  erklären  sich 
durch  frühe  Erweichung  des  g  zu  /  nach  f.  Bei  Besprechung  der  Gruppe  -rj 
finden  sich  mancherlei  Unrichtigkeiten.  Kein  parasitisches  {  soll  die  Endung 
»prium  {'ürium)  entwickeln,  wozu  als  Beispiel  agurium  —  ëur  nach  Förster 
angeführt  wird.  Diesem  einen  Beispiele  stehen  gegenüber  die  mit  dem  Suffix 
'prium  —  afrz.  -oir  gebildeten  Worte,  wie  dormitorju  —  dortoir,  par  (ala- 
torju  —  parlëoir  etc.  Vgl.  auch  Ztschr.  XII  198.  Die  Entwicklung  von  rj 
zu  rdz  soll  eine  gelehrte  sein.  Die  Konjunktive  ^r^^,  muerge  seien  analo- 
gisch nach  plahige,  frainge  etc.  gebildet.  Doch  stellen  letztere  lautlich  plañe, 
frane  dar,  ohne  den  Laut  di,  während  fierge,  muerge  die  lautgesetzlichen  Ab- 
kömmlinge von  f^rja,  morja  sind,  da  rj  vor  a  zw  i  wird,  wie  auch  in  cerea 


586  BBSPRBCHX7N6BK.     A.  GASPART, 

—  cirge.  Die  anderen  Formen  fiere,  nUere  sind  analogische  Bildungen  nadi 
der  ersten  Fers.  d.  Ind.  Von  den  übrigen  Beispielen  ist  serorge  auf  sororicu 
zurückzuführen;  die  übrigen  Worte  sind  gelehrt.  Wie  erwähnt,  sind  die 
Gruppen  cj,  tj  und  c  vor  e  und  c  vor  i  (S.  450  ff.)  falschlich  zusammengeworfen 
worden  und  nur  durch  Auffuhrung  zeitlich  verschiedener  Formen  ist  es  ge- 
lungen den  Fehler  zu  verbergen.  So  soll  fakjo  —  faù,  takjo  —  tais  etc. 
entsprechen,  doch  sind  dies  analogische  Bildungen  statt  des  lautgesetzlichen 
fa%,  tas.  Ebenso  soll  pake  pats  ergeben  statt  pata.  So  soll  /az  nach  den 
Konj.  /aBBe  gebildet  sein,  bras  statt  lautgesetzlichem  *aräü  stehen.  S.  455 
wird  átísjisient  des  Jonas  als  lautgesetzhcher  Abkömmling  tines /acfijebant 
erklart,  entsprechend  mercede  —  merci.  Abgesehen  von  der  Unzulässigkeit 
einer  solchen  vit.  Form  deutet  schon  in  den  Imperfekten  das  Fehlen  eines  v 
entsprechend  intervokalem  b  daraufhin,  dais  die  Imperfektendung  analogischen 
Einflüssen  zu  verdanken  ist  (vgl.  Afrz.  Gramm.  §  424).  Femer  bleibt  stets  die 
Schwierigkeit,  das  i  der  ersten  Silbe  zu  erklären. 

Bd.  LXXIX.  A.  Ullrich,  Beitrag  tu  einer  textkritischen  Ausgabe 
des  Roman  du  Mont-Saint-Michel  von  Guillaume  de  Saint  Paier,  S.  25 — 48, 
S.  217 — 282,  S.  369 — 390.  Eine  fleiCsige,  sorgfaltige  Arbeit,  die  leider  gleich- 
zeitig mit  dem  diplomatischen  Abdruck  der  beiden  Hss.  des  Romans  durch 
Redlich  und  Stòngel  erschienen  ist,  so  dafs  derselbe  nicht  verwertet  werden 
konnte.  Der  Verf.  benutzte  eine  Kollation  Vamhagens  von  A  und  eine  Ab- 
schrift desselben  Gelehrten  von  Hs.  B.  Die  lateinischen  Quellen  des  Ge- 
dichts waren  ihm  nicht  zugänglich.  In  Bezug  auf  die  Quellenuntersuchung 
ist  er  also  auf  eine  Wiedergabe  der  Resultate  Beaurepaires  angewiesen,  und 
eine  kritische  Ausgabe  des  Textes  wollte  er  wegen  mancher  zweifelhaften 
Stellen  nicht  versuchen.  So  liefert  er  „einen  Beitrag'*  zu  einer  solchen  Aas- 
gabe, welcher  im  Wesentlichen  alle  Punkte,  welche  die  Einleitung  zu  be- 
handeln hätte,  mit  gröfserer  oder  geringerer  Ausführlichkeit  behandelt.  Zu- 
nächst wird  das  Leben  des  Dichters  besprochen,  wobei  das  Geburtsjahr  des- 
selben im  Gegensatz  zu  Huber  (ca.  I130)  auf  1120  angesetzt  wird.  Die 
Entscheidung  hierüber  wird  sich  danach  zu  richten  haben,  ob  man  das 
*yovencels*  der  besseren  und  älteren  Hs.  A  beibehält.  Die  Abfassungszeit 
des  Werkes,  welche  im  folgenden  Abschnitt  erörtert  wird,  ist  jedenfalls  in 
die  erste  Zeit  der  Vorsteherschaft  Robert  de  Torignys  (also  bald  nach  1154} 
zu  setzen,  da  A  schon  1180  geschrieben  ist  und  sich  als  eine  schon  sehr  ver- 
derbte Abschrift  darstellt.  Wenn  wir  nun  unter  'jovencels*  einen  Minder- 
jährigen verstehen,  so  kommen  wir  höchstens  auf  Anfang  der  dreiisiger  Jahre 
zurück.  Der  von  Beaurepaire  angeführte  Guillelmus  de  Sancto  Paterno  ist 
dann  offenbar  eine  andere  Persönlichkeit.  Es  folgt  eine  Beschreibung  der 
Hss.  und  ein  Vergleich  derselben  hinsichthch  der  Lesarten  und  Sprachformen, 
welche  zu  dem  Resultat  führt,  dafs  A  einer  kritischen  Ausgabe  zu  Grunde 
zu  legen  ist,  und  B  nur  ergänzend  einzutreten  hat.  Es  folgt  dann  als  dritter 
Teil  in  Vervollständigung  der  Arbeit  Hubers  eine  Untersuchung  über  die 
Sprache,  deren  Folgerungen  nicht  immer  befriedigen,  da  der  Verf.  allzusehr 
an  der  Schreibung  kleben  bleibt  und  die  Beweiskraft  der  Reime  nicht  immer 
mit  Sicherheit  erkannt  ist.  So  z.  B.  wenn  der  Reim  velt  :  seit  (S.  233)  für 
einen  Diphthongen  uè  sprechen  soll,  während  die  gleichen  Elemente  hier 
reimen  und  die  Schreibung  als  veut  :  sent  d,  h.  fur  den  Schreiber  gleich  ve^t  : 


GIORNALE  STORICO  DELLA  LETTERATURA  ITALUNA.  587 

sœt  aufzufassen  ist.  Ein  kritischer  Abdruck  der  Znsätze  von  B  zu  Michels 
Text  und  Anmerkungen  beschlielsen  die  fleifsige  Arbeit 

Sitzungen  der  Berliner  Gesellschaft  fur  das  Studium  der 
neueren  Sprachen,  S.  85 — 94. 

Von  dem  den  Inhalte  nach  wiedergegebenen  Vorträgen  erwähnen  wir 
Goldbeck,  Über  den  portugiesischen  Dichter  Guerra  Junqueiro  S.  86. 
Ri  sop,  Die  Florimontsage,  erster  Teil,  S.  87.  Schleich,  Über  das  Ver- 
häünis  des  me,  Ywain  und  Gawain  sunt  afrz,  Chevalier  au  lyon,  ibid. 
Tob  1er,  Über  den  Einflufs  von  Uhländs  romanischen  Studien  auf  seine 
Dichtung  S.  91.  Schulze,  Die  alt f ranz,  Wiederholungsfragen,  d.  h.  Fragen, 
durch  die  der  Redende  eine  vorangehende,  ihm  überraschende  Äufserung 
wiederholt,  S.  93. 

£.  Schwan. 


Giornale  Storico   della  laetteratura  Italiana.     Anno  VII,  Vol.  xm, 
Fase.  I. 

P.  Rajna,  Una  Canzone  di  Maestro  Antonio  da  Ferrara  e  Vibridismo 
del  linguaggio  nella  nostra  antica  letteratura»  Für  die  Canzone  Prima 
che  7  ferro  arrossi  i  bianchi  pili,  welche  Meister  Antonio  verfafste,  um  einen 
Zweikampf  zwischen  Galeotto  Malatesta,  Herrn  von  Rimini,  und  Francesco 
Ordelaffi,  Herrn  von  Forlì,  zu  verhindern,  ist  der  in  der  Hs.  Magliab.  1035 
enthaltene  Text,  wie  Rajna  darthut,  der  authentische,  gegenüber  den  anderen 
bekannten  Mss.,  und  man  kann  jenen  sogar  mit  ziemlicher  Wahrscheinlichkeit 
als  Autograph  des  Verfassers  ansehen.  Damit  wird  seine  Form  interessant 
mit  ihren  idiomatischen  Eigentümlichkeiten,  welche  Rajna  in  sorgfaltiger  Ana- 
lyse aufzählt.  Es  ist  die  gemischte  Sprache,  Toskanisch  mit  einer  reichlichen 
mundartlichen  Färbung  in  der  Phonetik  und  auch  in  der  Flexion  und  mit 
nicht  wenigen  Latinismen,  wie  sie  Jahrhunderte  lang  die  Schreibweise  der 
nicht  toskanischen  Dichter  aufweist,  sowohl  im  Norden,  z.  B.  noch  Boj  ardo, 
als  im  Suden,  z.  B.  noch  Sannazaro.  Wer  hier  einen  Umschwung  herbei- 
führte, zur  Annahme  der  reinen  und  allgemeinen  Litteratursprache,  war  Pietro 
Bembo,  dessen  so  oft  in  neuerer  Zeit  gering  geachtetes  Werk  in  seiner  ganzen, 
grofsen  Verdienstlichkeit  erscheint,  wenn  man  sieht,  wie  es  vor  ihm  stand. 
Und  mit  Recht  macht  Rajna  darauf  aufmerksam ,  dafs  ein  so  authentisches 
Beispiel  wie  Antonio's  Canzone  zugleich  eine  Norm  oder  ein  Fingerzeig  sein 
könne  für  den,  welcher  litterarische  Werke  von  Nichttoskanem  des  14.  oder 
15.  Jahrhunderts  publizieren  will  und  sich  hüten  mufs,  dem  Kopisten  zu- 
zuschreiben, was  vielmehr  aus  dem  Dialekte  des  Autors  stammt.  Es  folgt 
dieser  lehrreichen  Auseinandersetzung  ein  Abdruck  der  Canzone  selbst  genau 
nach  der  Hs.  Magliab.,  auch  mit  der  Didascalie  am  Schlufs,  welche  den  An- 
lafs  der  Entstehung  angiebt,  und  unter  der  Seite  der  Text  einer  laurenz.  Hs. 
sowie  die  Varianten  zweier  anderer  Mss. 

M.  Barbi,  Della  Pretesa  Incredulità  di  Dante,  Polemik  gegen  Scar- 
tazzini's  Ansichten  über  Dante's  Entfremdung  vom  Glauben  und  seine  Rück- 
kehr zu  demselben,  wie  sie  den  Gegenstand  der  Allegorie  in  der  Comödie 
bilden  soll.  Mir  scheint  diese  Frage,  nachdem  sie  sciion  so  oft  behandelt 
worden,  hier  mit  einer  unnötigen  Breite  diskutiert,  und  ich  sehe  nicht,    dafs 


588  BESPRECHUNGEN.     A.  GASPARY, 

etwas  eigentlich  Neues  gesagt  wurde.  Man  giebt  in  Italien  vielfach  Scartaz- 
zini  immer  noch  eine  viel  grofsere  Bedeutung,  als  er  verdient,  da  er  fast  nur 
Witte's  Ideen  wiederholte  und  breittrat.  Witte  selbst  hat  später  seine  Mei- 
nung modifiziert  und  eingeschränkt,  neben  den  intellektuellen  Irrungen  Dante's 
iauch  moralische  zugegeben;  Scartazzini  dagegen  hat  die  ursprungliche  Witte- 
sche Auslegung  noch  übertrieben,  so  dafs  eine  einfache  vernünftige  Überlegung 
und  Prüfung  von  Dante's  Werken  sie  zunichte  macht.  Von  Unglauben  Dante's 
kann  keine  Rede  sein  ;  aber  etwas  anderes  ist  es,  ob  er  sich  nicht  zu  irgend  einer 
Zeit  einer  Überhebung  im  Philosophieren  schuldig  gemacht,  sich  mit  der  Vernunft 
auf  Gebiete  gewagt  hat,  von  denen  das  Dogma  sie  ausschlofs.  Barbi  bestreitet 
auch  das,  und,  wie  ich  glaube,  mit  Unrecht.  In  den  Versen  Purg,  33,  85  ff. 
ist  von  einer  der  göttlichen  nicht  gewachsenen  dottrina  die  Rede,  d.  h.  nicht 
von  einer  Lebensweise,  sondern  von  einer  Wissensweise,  der  menschlichen 
Wissenschaft  gegenüber  der  göttlichen,  wobei  Beatrice  aber  nicht  das  mensch- 
liche Wissen  verdammt,  sondern  es  nur  dem  göttlichen  unterordnet,  und  der 
Vorwurf  gegen  Dante  muís  daher  der  sein,  nicht  dafs  er  vom  Glauben  abfiel, 
sondern  dafs  er  sich  mit  seinem  Denken  nicht  immer  in  den  rechten  Schranken 
hielt.  Was  Beatrice  meint,  wenn  sie  sagt  E -veggi  vostra  via  dalla  divina 
Distar  cotanto,  quanto  si  discorda  Da  terra  il  del  che  più  alto  festina,  zeigt 
die  andere  Stelle  Dante's  im  De  Aqua  et  Terra^  wo  er  dieselben  Worte  des 
Jesaias  gegen  die  Überhebung  menschlichen  Wissens  verwendet  (§  22):  Desi- 
nant  ergo,  desinant  homines  quaerere  quae  supra  eos  sunt,  et  quaerant  usque 
quo  possunt,  ut  trahant  se  ad  immortalia  et  divina  pro  posse,  ac  majora  se 
relinquant  ....  Audiant  Jesaiam  dicentem:  Quam  distant  Coeli  a  Terra, 
tantum  distant  viae  meae  a  viis  vestris.  Ein  litterarisches  Denkmal  dieser  Epoche 
der  philosophischen  Überhebung  ist  fur  Dante  allerdings  nicht  vorhanden  ;  das 
Convivio  ist  es  keineswegs.     S.  übrigens  Ztschr.  VII  612,  615  und  X  608. 

E.  Costa,  //  Codice  Parmense  108 1,  Appendice,  publiziert  die  noch 
ungedruckten  Poesien  der  Hs.  p.  70,  Son.  O  eh*  amor  y  v.  11  1.  che  *n  terra 
se*  cenner  mi  ricorda  „wenn  ich  mich  erinnere,  dafs  du  Asche  in  der  Erde 
bist".  —  p»  75i  Son.  Omai  fortuna ^  v.  4  1.  Crasso.  —  p.  77,  Son.  Mfsto  mt^ 
V.  4  1.  d*onor  sì  degno,  ib.  v.  il  fF.  Che  pur  è  quel  che  trae  ciascun  d* af- 
fanno Che  miser  vive  sempre  e  infelice',  Chi  è .  ,  ,  —  p»  85»  ^on.  Non  fusti 
attraversati,  \.  fossi}  (cf.  Dante,  Purg.  31,25).  —  p.  86,  Son.  Quando  udio, 
V.  IO  1.  me  nocivo,  ib.  v.  12  f.  privo  Era  rimaso.  —  p.  90,  Son.  Correr  suol, 
V.  5  E  or  son,  1.  Corson.  —  p.  92,  Son.  Amore  io  ti,  v.  7  1.  trovar  mai  posa. 
—  P-  93i  Son.  Deh  quanto,  v.  9  Ma  s*  io  perchè  7  pensasse  avessi  adosso,  1. 
pel  che  7.  —  p.  99,  Z.  4  1.  *namorarti  und  Z.  5  mufs  der  Vers  bis  lagrimosa 
gehen.  —  p.  100,  v.  6  a  dansa. 

Vit  t.  Rossi,  Niccolò  Lelio  Cosmico,  poeta  padovano  del  secolo  XV, 
Er  gehörte  wahrscheinlich  zur  römischen  Akademie  des  Poraponius  Laetus, 
war  ohne  Zweifel  Lehrer  der  Grammatik,  verweilte  bald  in  der  Heimat,  bald 
in  Mailand  und  Rom,  stand  1489  in  Diensten  des  Bischofs  von  Mantua  Lodo- 
vico Gonzaga,  als  er  beim  Inquisitor  angeklagt  und  prozessiert,  aber  vom 
Bischof  beschützt  ward,  lebte  in  den  90er  Jahren  in  Ferrara  und  trat  in 
Korrespondenz  mit  Isabella  Gonzaga,  deren  lateinische  Studien  er  in  verstän- 
diger Weise  beriet.  Er  starb  den  28.  Juni  1500  zu  Teolo  im  Paduanischen. 
Per  Name  Cosmico  war  einer  der  damals  üblichen  Dichternanien  (reims  mun- 


GIORNALE  STORICO  DBLLA  LETTERATURA  ITALIANA.  589 

danìs  deditus  bedeutend,  wie  Rossi  meint,  p.  148).  Rossi  vermutet  in  ihm 
mit  Wahrscheinlicbkeit  den  Niccolò  de'  Lelj,  professor  grammaticae  von 
Padua,  dessen  Katasterschätzung  iîir  das  Jahr  1456  vorhanden  ist.  Seine  litte- 
rarische Bedeutung  ist  sehr  gering;  er  ist  einer  von  der  grofsen  Menge,  die 
man  aber  nicht  ganz  vernachlässigen  darf,  wenn  man  die  hervorragenden 
Schriftsteller  nicht  vereinsamen,  wenn  man  für  sie  den  richtigen  Hintergrund 
gewinnen  will.  Und  dann  begegnet  sein  Name  in  der  Zeit  häufig  und  mit 
so  lautem  Lobe  und  Tadel,  dais  man  sich  davon  Rechenschaft  geben  möchte. 
In  diesem  Sinne  hat  Rossi  vortrefflich  von  ihm  gehandelt.  Indem  er  seine 
Beziehungen  zu  bekannten  Zeitgenossen  bespricht,  giebt  er  einige  Nachrichten 
von  anderen  Dichtern  und  Gelehrten,  wie  Antonio  Grifo  (p.  120  ff.),  und  be- 
sonders  geht  er  auf  eine  in  letzter  Zeit  viel  diskutierte  Frage  ein,  ob  nämlich 
die  23  heftigen  satirischen  Sonette  gegen  Cosmico  (entstanden  wohl  kurz  nach 
1494,  s.  p.  126)  von  Pistoia  herrühren,  wie  Cappelli  annahm  und  Pèrcopo 
kürzlich  wahrscheinlicher  machte.  Rossi  räumt  den  Einwand  gegen  Annahme 
dieser  Autorschaft  aus  dem  Wege,  indem  er  zeigt,  das  die  Verse,  in  denen 
Pistoia  Freundschaft  gegen  Cosmico  äufsert,  einer  früheren  Zeit  angehören, 
und  indem  er  auf  Anzeichen  einer  dann  eintretenden  Verfeindung  aufmerksam 
«nacht;  femer  bemerkt  er,  dafs  in  der  Hs.  Corsini  eines  der  Sonette  gegen 
Cosmico  zwischen  denen  Pistoia's  steht,  ohne  wie  in  der  marcian.  Hs.  ge- 
strichen zu  sein;  Pistoia's  Sonett  auf  Cosmico's  Tod  hält  er  fur  eine  bittere 
Ironie.  Zuletzt  bespricht  der  Verfasser  die  vorhandenen  Poesien  Cosmico's 
und  weist  in  seinen  Capitoli  die  Dante'schen  Reminiscenzen  nach  ;  von  seinem 
Studium  Dante's  redet  der  satirische  Sonettist.  Von  lateinischen  Gedichten 
hat  Rossi  überhaupt  zuerst  einige  publiziert;  in  ihnen  dürfte,  bei  aller  Ver- 
worrenheit und  Fehlerhaftigkeit,  die  Kunst  des  Verfassers  etwas  höher  stehen. 
In  der  ersten  Epistel  (p.  153),  v.  22  scheint  mir  cyaneo  (dunkelfarbig)  mit  Un- 
recht in  cycneo  geändert  zu  sein;  v.  25  1.  svò  coüüms.  Bezüglich  der  dritten 
Epistel  (p.  1^7)  ist  der  Herausgeber  in  ein  verhängnisvolles  Mifsverständnis 
verfallen.  Ich  will  Cosmico's  Sittlichkeit  nicht  verteidigen;  aber,  was  davon 
p.  144  gesagt  ist,  steht  in  dem  Gedichte  nicht.  Rossi  las  den  Anfang  :  Jane, 
tneum  certe  vix  excusaíbiie  crimen  Tot  tecum  nodes,  tot  iacuisse  dies  ;  der 
Inhalt  des  Ganzen  und  v.  25  beweisen ,  dafs  man  tacuisse  lesen  mufs  ;  def 
Dichter  entschuldigt  sein  langes  Schweigen  gegenüber  dem  Freunde  mit  seiner 
Liebe,  und  Gegenstand  der  letzteren  ist  hier  wenigstens  eine  Frau.  In  dem 
Gedichte  ist  femer  nach  v.  15  Semikolon  zu  setzen;  v.  22  ist  unque  wohl 
Druckfehler  statt  un^^ue;  v.  26  1.  crimen  amicitiae,  und  27  wohl  committere 
crimen.  Der  letzte  Vers  der  Epistel  ist  ganz  klar;  ich  weifs  nicht,  was  Rossi 
daran  auszusetzen  hat.  —  I  87  ff.  ist  übrigens  nach  dem  Epigr.  bei  Gellius, 
XIX  II. 

A.  Lu  zio,  Nuove  Ricerche  sul  Folengo.  Es  sind  nur  die  ersten  2 
Seiten  des  Artikels,  aus  denen  man  aber  eine  sehr  interessante  Notiz  ent- 
nimmt, nämlich,  dafs  die  von  A.  Zeno  gekannte  und  verloren  geglaubte  Aus- 
gabe der  umgearbeiteten  Macar onea  von  1530,  mit  der  Ortsbezeichnung  Ci- 
pada,  noch  in  einem  Exemplar  beim  Pfarrer  von  Campese  Don  F.  Sartori 
vorhanden  ist« 

Vol.  Xm,  fase.  2—3. 

A.  Lu  zi  o,  Nuwe  Ricerche  sul  Folengo.    In  dieser  wichtigen  Arbeit 


590  BBSPRBCHUNGBN.     A.  GASPART, 

gelangt  der  Verfasser  zu  Resultaten,  welche  von  den  bisherigen  Annahmen 
über  des  Dichters  Biographie  bedeutend  abweichen.  Die  verloren  geglaubte 
und  kürzlich  wieder  aufgetauchte  Ausgabe  der  Macaroneae  von  1530,  eine 
starke  Umarbeitung  des  Gedichtes,  welche  zum  grofsen  Teil  in  der  Ausgabe 
des  angeblichen  Vigasus  Cocains  (ISS^)  wiedergegeben  ist  (s.  Luzio  p.  161,  n.), 
enthält  im  22.  Buche  eine  autobiographische  Digression.  Danach  war  Fo- 
lengo in  Bologna  Zuhörer  Pomponazzo's,  schrieb  damals  zuerst  die  Mosckaea, 
dann  die  Zanüonella  und  begann  endlich,  von  lustigen  Genossen  angeregt, 
das  grofse  Werk  des  Baldus,  wo  er  einen  durch  Stärke,  Geschick  und  Ein- 
sicht unter  allen  hervorragenden  seiner  Freunde  als  Helden  und  dazu  unter 
verschiedenen  Namen  auch  andere  reale  Personen  darstellte.  Eine  Rauferei,  an 
der  er  beteiligt  war,  nötigte  ihn  jedoch  Zuflucht  im  Kloster  zu  suchen,  be- 
vor er  das  Gedicht  beendet  hatte.  Dafs  er  dasselbe  aber  nicht  als  Mönch 
geschrieben  habe,  beteuert  er  hier  nachdrücklich,  wie  man  dieses  auch  ans 
einem  von  Portioli  bekannt  gemachten  Briefe  des  Buchhändlers  Paganino 
wufste.*  Wie  nun  Luzio  bemerkt,  kann  Folengo  Pomponazzi  in  Bologna  nicht 
vor  15 12  gehört  haben  und  demnach  erst  etwa  Ende  dieses  Jahres  in  den  Orden 
getreten  sein,  nicht  schon  1509,  wie  man  allgemein  glaubte.  Das  Dokument, 
welches  far  das  letztere  Datum  angeführt  wurde,  hat  nach  seiner  Ansicht  mit* 
Folengo  nichts  zu  thun  ;  der,  welcher  diesen  Akt  im  Kloster  Sta.  Eufemia  von 
Brescia  ablegte,  wird  nur  Theophilus  von  Mantua  ohne  nähere  Bezeichnung 
genannt.  Armellini  berief  sich  allerdings  aufserdem  auf  die  Regesten  des 
Ordens  ;  es  fragt  sich,  ob  man  diesem  Zeugnisse  Wert  beilegen  will.  Luzio 
sucht  nach  neuem  Anhalte  fur  die  Chronologie.  Aus  einer  Stelle  des 
Chaos  schlofs  ich  selbst,  dafs  Folengo  1526  im  35.  Jahre  gestanden  haben 
möchte  ;  Luzio  dagegen  meint ,  dafs  die  Worte  Vedrò  se  7  debil  filo  non  si 
taglia  Nel  meuo  del  camin  di  nostra  vita.  Quel  raggio  ....  die  Mitte  des 
Lebensweges  noch  als  entfernt  andeuten;  mir  ist  vielmehr,  wenn  der  Dichter 
wirklich  an  das  35.  Jahr  dachte ,  eine  solche  genaue  Bestimmung  nur  recht 
verständlich,  wenn  er  gerade  in  diesem  Jahre  stand;  indessen  gebe  ich  zu, 
dafs  der  Sinn  ein  allgemeiner  sein  kann  :  „wenn  mein  Lebensfaden  nicht  etwa 
in  der  Mitte,  vor  seiner  rechten  Abwickelung  zerreifst".  Jedenfalls  ist  aber 
Luzio  in  der  Auffindung  sicherer  Andeutungen  nicht  glücklich  gewesen.  Es 
heifst  anderswo  im  Chaos  (p.  193  der  Ausg.  1527): 

Hör  sbuco  già  quai  nottula  di  tomba 

Et  oltra  quella  spera,  onde  la  pioggia 

Descende  e  per  augel  rado  si  poggia, 

Date  mi  son  le  penne  di  colomba. 
Tant'  alto  salirò  che  mi  soccomba 


>  Freilich  in  einer  Stelle  des  Orlandino  ist  gerade  das  Gegenteil  gesagt, 
wenn  es  III  65  von  Milone  heifst: 

Finge  chimere,  sogni  e  fantasie, 

Quali  non  pose  mai  Merlin  Coccajo, 
n  qual  di  Zingar  sotto  le  bugie 
Scrisse,  più  che  mai  fece  alcun  notaio. 
Di  alcuni  menchionacci  le  pazzie, 
Che  intendon  rari,  ed  io  son  il  primaio. 
Che  l'ho  provate,  e  forse  ancora  scritte 
Fra  genti  negre,  macilenti,  afßit^e. 


GIORNALE  STORICO  DELLA  LETTERATURA  ITAUANA.  59 1 

Chi  ha  V  giro  di  treni*  anni,  e  'n  V  aurea  loggia, 
Ove  'n  se  stesso  un  trino  sol  s' appoggia, 
Fia  tempo  eh*  al  convito  suo  discomba. 

Daraus  soll  hervorgehen ,  dafs  der  Autor  30  Jahre  alt  war.  Folengo  redet 
aber  doch  wohl  einfach  von  dem  Planeten  Saturn,  der  in  30  Jahren  seine  Bahn 
vollendet,  und  über  den  er  sich  zum  irdischen  Paradiese  zu  erheben  hofft; 
warum  er  gerade  den  Saturn  nennt,  kann  man  Orlandino t  III  15  f.  sehen. 
Nicht  besser  steht  es  mit  der  in  der  Anmerkung  (p.  165)  citierten  Stelle  des 
Orlandino;  nach  meiner  Ansicht  ist  hier  statt  da  zu  setzen  di  y  wie  in  der 
Ausgabe  von  1550  steht: 

Ti  accerto  ben,  eh'  io  canto  il  Miserere, 
Né  ad  vitulos  son  anco  giunto  mai; 
Boezio  di  treni*  anni  sul  tagliere 
Mi  dà  sempre  ristor,  si  come  sai, 

d.  h.  „zum  Kalbfleisch  habe  ich  es  noch  nicht  gebracht,  sondern  uraltes 
Ochsenfleisch  «(Ochs  von  30  Jahren ,  sagt  er  übertreibend)  bildet  meine  Nah- 
rung*'. Also  nicht  das  Alter  des  Verfassers  ist  angegeben,  sondern  das  des 
Ochsen,  welchen  er  ifst.  Das  Geburtsjahr  1496,  welches  Lnzio  far  Folengo 
ansetzt,  bleibt  demnach  ohne  strikten  Beweis.  Das  Chaos  lehrt  uns,  dafs  er 
mit  16  Jahren  in  den  Orden  aufgenommen  ward,  nach  Luzio  also  Ende  15 12. 
Aus  gelegentlichen  Äufserungen  in  religiösen  Schriften  von  Teofìlo's  Bruder 
Giambattista  und  aus  Urkunden  werden  dann  schätzbare  Nachrichten  über  die 
Familie  beigebracht,  und  besonders  wird  konstatiert,  dafs  der  Vater  nicht,  wie 
man  annahm,  ein  Notar  Federico  war,  sondern  wahrscheinlich  ein  1529  ge- 
storbeifer  Francesco.  Hat  das  Dokument  von  1509  keinen  Bezug  auf  Folengo, 
so  ist  auch  kein  Grund  zu  glauben,  dafs  er  in  Brescia  die  Gelübde  ablegte; 
vielmehr  spricht  alles  dafür,  dafs  er  im  Mantuanischen  blieb.  Die  Liebe,  von 
welcher  das  Chaos  redet,  hält  Luzio  für  rein  mystisch,  religiös,  und  jedenfalls 
hat  das  schöne  Weib  auf  zügellosem  Rosse,  sollte  es  auch  neben  der  alle- 
gorischen eine  reale  Bedeutung  haben,  mit  dem  Austritt  aus  dem  Kloster 
nichts  zu  thun,  da  es  dem  Verfasser  erst  erscheint,  nachdem  er  sich  schon 
von  den  Hirten  entfernt  hat.  Vielmehr  sieht  Luzio  den  Grund  für  das  Ver- 
lassen des  Ordens  wieder  in  der  Präpotenz  Ignazio  Squarcialupi's,  der  152 1 
auf  dem  Generalcapitel  zu  Fraglia  den  Versuch  machte,  sich  die  Würde  des 
Präsidenten  der  cassinesischen  Congregation  auf  Lebenszeit  übertragen  zu 
lassen.  Die  Anspielungen  des  Chaos,  vor  allem  die  vielen  gegen  Squarcialupi 
gerichteten,  äufserst  heftigen  Acrosticha  lassen  keinen  Zweifel,  dafs  Luzio  hier 
im  Rechte  ist,  und  man  wird  ihm  auch  zustimmen,  wenn  er  keinen  anderen 
als  ihn  in  dem  gefräfsigen  Abte  GrifFarosto  des  Orlandino  gezeichnet  sieht, 
trotz  der,  übrigens  nur  halben.  Ableugnung  der  Apologia^  Folengo  mu£s 
also  an  dem  Kampfe  gegen  Squarcialupi  im  Orden  teilgenommen  haben; 
Lazio  vermutet,  er  sei  ausgetreten,  um  sich  der  Rache  des  Mächtigen  zu  ent- 


^  Griff ar osto  ist,  wie  so  viele  Namen  im  Chaos ,  aus  dem  Griechischen, 
von  yçXwoç  und  a^^orog,  der  „Rätselschwache",  weil  er  die  4  Fragen  Rai- 
nerons nicht  beantworten  kann.  Im  Chaos  ist  Squarcialupi  in  seltsamer  Weise 
Laura  genannt,  wohl  von  griech.  Xccvooç,  Xaßcoc;  er  scheint  also  auch  hier 
dem  Abte  die  Grefräfsigkeit  vorzuwerfen. 


592  BSSPRECHUNGBN.     A.  GASPART, 

ziehen,  Ende  1524  oder  Anfang  1525,  als  derselbe  wieder  Präses  der  Con- 
gregation und  zugleich  durch  Clemens  VII.  apostolischer  Vikar  für  ganz  Italien 
geworden  war.  Andere  Beweggründe  kamen,  wie  der  Verf.  zeigt,  hinzu,  und 
mit  Teofìlo  verliefs  auch  sein  Bruder  Giambattista  das  Kloster.  In  dem 
Chaos,  welches  man  meist  als  den  Ausdruck  der  Reue  und  den  ersten  Schritt 
zur  Rückkehr  in  den  Orden  betrachtet,  erkannte  Luzio  sehr  richtig  gerade  das 
Manifest  der  Rebellion  und  konstatierte,  dafs  dieses  Buch  den  Autor  auf 
ganz  demselben  religiösen  Standpunkt  zeigt  wie  der  Orlandino;  es  ist  erfüllt 
von  einer  aufrichtigen  Hinneigung  zu  den  protestantischen  Ideen,  nur  dafs 
dieselbe  hier  in  der  dunkeln  Allegorie  nicht  so  in  die  Augen  springt.  Das 
Chaos  stellt  die  Erlösung  dar  von  der  Sinnlichkeit,  wie  von  der  übertriebenen 
Ascetik  des  Klosterlebens  und  der  Subtilität  der  theologischen  Gelehrsamkeit 
zum  reinen  Evangelium  als  alleinigem  Quell  der  Erkenntnis.  Aber  es  waren 
das  Überzeugungen,  die  er  damals  mit  vielen  guten  Katholiken  teilte;  an 
einen  Bruch  mit  der  Kirche  dachte  er  darum  nicht,  und  als  sein  Feind  ge- 
storben war  (1526),  erstrebte  er  die  Rückkehr  in  das  Kloster,  die  ihm  end- 
lich, nach  mehrfacher  Abweisung,  gestattet  wurde.  Luzio  publiziert  ein  wich- 
tiges, von  ihm  im  Archiv  Gonzaga  entdecktes  Dokument,  die  Zustimmung  des 
Präsidenten  und  der  Definitori  der  Congregation,  auf  Federigo  Gonzaga's  Ver- 
wendung, die  abtrünnigen  Mönche  Giambattista  und  Teofilo  Folengo  wieder- 
aufzunehmen. Hier  erfahren  wir  das  genaue  Datum,  weit  später  als  man 
glaubte,  nämlich  erst  den  9.  Mai  1534.  Im  Ganzen  geht  aus  dieser  Unter- 
suchung die  Physiognomie  Folengo*s  als  eine  ernstere  und  würdevollere  her- 
vor, wie  das  so  oft  bei  burlesken  oder  satirischen  Dichtem  geschah,  nachdem 
man  sich  zuerst  ihr  Leben  nach  ihren  Schriften  zurecht  gemacht  hatte;  man 
denke  nur  an  den  verwandten  Geist,  Rabelais.  —  Der  letzte  Teil  von  Luzio's 
Arbeit  scheint  mir  durchaus  gesicherte  Ergebnisse  zu  bieten.  Nicht  so 
zweifellos  ist  mir  das,  was  über  die  Jugendzeit  und  die  Entstehung  des  Baldus 
gesagt  ist.  Hier  kehren  alle  die  Schwierigkeiten  wieder,  welche  Ap.  Zeno 
geltend  machte,  und  Luzio  hat  sich  mit  diesen  Widersprüchen  nicht  beschäftigt. 
Vielleicht  beabsichtigt  er  es  noch  im  Verfolge  seiner  Arbeit  zu  thun.  Trat 
Folengo  nach  kaum  vollendetem  16.  Jahre  in  das  Kloster  S  so  hätte  er  sein 
Poem  zu  15  Jahren  geschrieben,  und  mag  nun  auch  die  15 17  gedruckte  Fas- 
sung bedeutend  hinter  der  von  1521  zurückstehen,  so  enthält  sie  doch  schon 
genug  vortrefflich  ausgeführte  Scenen,  und  es  fallt  schwer,  sie  fur  das  Werk 
eines  Knaben  zu  halten.  Femer  sagt  die  Nichte  Livia,  in  der  Allegorie,  erst 
nachdem  sie  von  der  Aufnahme  in  den  Orden  und  der  folgenden  Verirrung 
gesprochen  hat  :  et  in  questa  tal  foggia  seconda  di  vivere,  essendo  egli  già 
fora  del  sentiero  dritto  (bei  den  guten  Hirten)  compose  lo  poema  di  Merlino  .  . 
Man  solite  doch  also  schliefsen,  dafs,  wenn  er  das  Gedicht  nicht  im  Kloster 
schrieb,  er  es  nach  dem  Austritte,  nicht  vor  dem  Eintritte  that.  Dais  zu 
ersterem  Squarcialupi  die  Veranlassung  gab,  steht  fest  ;  aber  fand  das  wirklich 
erst  1524  statt?    Nach  der  Andeutung  der  Livia  trat  die  Ursache  des  travia* 


^  Nach  Portioli  (p.  XXI)  hätte  er  sogar  schon  zu  15  Jahren  das  Novi- 
ziat angetreten;  aber  die  Worte  gegen  Anfang  der  2.  Selva  des  Chaos i  La 
porta  chiusa  d*una  mandra  i*  batto.  Al  sesto  e  nono  cenno  (nicht  anno,  wie 
P.  hat)  fummi  aperto  können  das  nicht  heifsen.  In  ihnen  muís  auch  eher 
eine  mir  dunkele  Anspielung  auf  das  Ende  des  Noviziats  enthalten  lein« 


GIORNALE  STORICO  DELLA  LETTERATURA  ITALIANA.  593 

fmnto,  welche  sie  nicht  aussprechen  will,  in  der  frühen  Jugend  des  Verfassers 
ein.  Es  wird  der  friedliche  und  tugendhafte  Zustand  der  Hirten  unter  Corna- 
gianni  dem  wüsten  Treiben  unter  seinem  Nachfolger  entgegengestellt.  Der 
Zeitpunkt,  auf  den  sich  Folengo  bezieht,  ist  also  der,  wo  Comagianni's  Re- 
giment endete;  derselbe  stirbt  vor  Schmerz  über  die  Vergewaltigung,  die  er 
mitansah.  Giovanni  Cornaro  (Cornelio)  war  Abt  von  Sta.  Giustina  in  Padua 
bis  15 14;  erst  ein  Jahr  später  folgte  ihm  Squarcialupi  nach.  Über  die  Streitig- 
keiten zwischen  beiden  ist  nichts  bekannt;  aber  von  Folengo  selbst  hören 
wir,  dafs  Squarcialupi  den  Tod  des  guten  Abtes  verschuldete.  Darauf  deutet 
auch  die  Grabschrift  Comagianni's,  welche  der  Dichter  aus  Besorgnis  dunkel 
machte  {Tal  fu  7  mio  verso,  ma  per  tema  scuro)'. 

Ecco  del  monte  congrega(cio  nella 
Ruppe)  gran  pianto  pel  suo  cor  Narciso, 
Il  fior  anti  no  fu  sua  morte  fella. 
Ich  möchte  (mit  Unterdrückung  zweier  Worte  und  Umstellung  der  anderen) 
herauslesen:  Nella  congregacione  del  monte  Ecco  Suo  cor  per  gran  pianto 
ruppe  ;  Fé  la  sua  morte  il  fiorantino.  Fand  etwa  in  Montecchio  damals  ein 
Generalcapitel  der  Congregation  statt?  AucH  wann  Cornaro  starb,  wissen 
wir  nicht;  aber  sicher  war  es  vor  1521;  denn  in  der  6.  Ecloge  der  in  diesem 
Jahre  erschienenen  Ausgabe  der  Macaroneae  (die  von  15 17  hat  die  Stelle  noch 
nicht)  heifst  es  (bei  Portioli  p.  45):  Nu  mage  débilitât  vel  nostras  incoquit 
artus  Pectore  sub  tacito  quam  mens  agitata  dolentis.  Corneus  hac  animam 
profudit  morte  Johannes,  Also  die  Ordensstreitigkeiten,  welche  zu  Anfang 
von  Stiva  II  allegorisch  geschildert  werden,  fallen  vor  1520,  als  Squarcialupi 
□och  Abt  von  S.  Ginstina  war.  Soll  man  sagen,  dafs  Livia's  traviamento 
keinen  Austritt  bedeutet,  sondern  Abirrungen  in  der  Kutte  selbst?  Portioli 
hat  sich  auch  gefragt,  was  Folengo  damals  mit  Squarcialupi  zu  thun  haben 
konnte,  als  derselbe  nur  Abt  von  Sta.  Giustina  und  noch  nicht  Präses  der 
Congregation  war.  Wenn  man  dem  Dokumente  von  1509  keinen  Wert  bei- 
legt, so  könnte  man  annehmen,  dafs  Folengo  eben  in  Sta.  Giustina  Mönch 
geworden  sei;  aber  das  ist  nicht  durchaus  nötig.  Der  Einflufs  Squarciai upi's 
konnte  sich  auf  dem  Generalcapitel  geltend  machen  ;  man  sehe,  welche  Voll- 
macht er,  noch  als  Abt  von  Montecassino,  gerade  in  der  Zeit  der  erwähnten 
Streitigkeiten  durch  eine  Bulle  Leo's  X.  vom  18.  Febr.  15 15  erhielt,  Buüarium 
Casinense,  ed.  Cornelius  Margarinus,  Venetiis,  1650,  p.  114  f.,  cf.  ib.  p.  121. 
—  Den  von  Limerno  in  der  2.  Selva  und  am  Ende  des  Buches  so  heftig  ge- 
schmähten Alberto  da  Carpo  identifiziert  Luzio  (p.  186  und  197,  n.  2)  mit 
Alberto  Pio,  dem  Gegner  des  Erasmus.  Aber  Folengo  hat  ja  den  Grafen 
Alberto  Pio  von  Carpi  aufs  Höchste  gefeiert,  in  einem  Sonette  vor  dem 
Schmähbriefe,  und  der  letztere  richtet  sich  ausdrücklich  an  einen  anderen 
Alberto  da  Carpo  di  tal  nome  indegno:  Aia  tu,  Alberto,  ai  quale  un  tal  nome 
di  quello  non  pur  accostumato  e  saputo  signore ,  ma  profondissimo  filosofo 
così  conviene  come  ad  uno  asino  la  sella  d*un  bel  destriero  .  .  . 

A.  D'Ancona,  La  Leggenda  di  Maometto  in  occidente.  Der  Verfasser 
hat  wohl  gethan,  diese  vortreffliche  Untersuchung,  welche  gleichzeitig  als  Teil 
einer  gröfseren  Arbeit  (//  Tesoro  di  Brunetto  Latini  versificato)  in  den  Me- 
morie  der  Accademia  dei  Lincei  erschien,  hier  leichter  zugänglich  zu  machen. 
Zwei  Punkte  der  Sage  behandelt  er  eingehend,  das  anfangliche  Christentum 
Zeitoehr.  f.  rom.  Phil.  XliL  38 


594  BESPRECHUNGEN.     A.  GASPARY, 

Muhameds  und  die  Art  seines  Todes.  Die  muhamedanischen  Erzählungen 
berichten  schon  von  einem  der  christlichen  Lehre  kundigen  Mönche  Bahfrâ, 
dann  von  den  Christen  Sergius  genannt,  der  bald  nur  als  Vorläufer  und  Ver- 
kündiger des  Propheten,  bald  auch  als  sein  Lehrer  erscheint,  und  reden 
andererseits  von  einem  Asceten  Varaka,  der  Cadiga  über  die  Mission  des 
Gatten  aufklärte.  Mit  der  ihm  eigenen  Gelehrsamkeit  und  Klarheit,  in  sorg- 
fältiger Sonderung  der  Gruppen,  zeigt  D'Ancona,  wie  sich  aus  jenen  muha- 
medanischen Legenden  durch  byzantinische  Vermittelung  die  occidentalischen 
stufenweise  und  konsequent  entwickelten,  wie  der  Muhamedanismus  natur- 
gemäfs  als  eine  Häresie  aufgefafst  wurde,  wie  der  Lehrer  und  Aufstifter  des 
Propheten  zu  einem  ausgestofsenen  und  abtrünnigen  Mönche  ward,  der  sich 
an  der  Christenheit  rächen  will.  Eine  weitere  Umbildung,  die  aber  schon 
hoch  hinaufgeht,  macht  den  christlichen  Verfuhrer  zu  einem  Prälaten  der 
Kirche,  der  eine  erstrebte  Würde  nicht  erlangt  und  dadurch  zum  Abfalle 
getrieben  wird,  zu  einem  Kardinal,  der  das  Papsttum  sich  entgehen  sieht,  so- 
dafs  nun  Rom  selbst  zum  Ausgangspunkte,  zur  Wiege  der  neuen  Ketzerei 
wird.  Hier  heifst  er  gewöhnlich  Nicolaus,  und  es  wird  dann  auch  aus  dem 
Verführer  und  Muhamed  eine  Person.  Die  meisten  dieser  Darstellungen 
fìnden  sich  in  Italien;  aber  D'Ancona  weist  doch  einige  ältere  in  Frankreich 
nach,  sodafs  der  Ursprung  schwerlich  italienisch  ist.  Die  verschiedenen  Ver- 
sionen gingen  dann  durcheinander,  so  dafs  eine  unendliche  Verwirrung  und 
zahllose  Abweichungen  in  den  Einzelheiten  entstanden,  indem  immer  konstant 
nur  dieses  bleibt,  dafs  Muhamed  Christ  oder  von  einem  Christen  unterwiesen 
war,  und  seine  Lehre  eine  Häresie  des  Christentums  ist.  Dieses  ist  auch  die 
Auffassung  Dante's.  Diese  Erzählungen  verfolgt  D'Ancona  bis  in  das  14.  Jahrh., 
zeigt  aber  an  Äufserungen  Späterer,  wie  lange  dann  die  Irrtümer  fortdauerten. 
Es  folgen  noch  Bemerkungen  über  die  Gründe,  welche  bewogen,  die  Namen 
der  berühmten  Häresiarchen ,  Sergius,  Nicolaus,  und  bei  den  Versifìkatoren 
des  Trésor  Pelagius,  auf  Muhameds  Lehrer  oder  ihn  selbst  zu  übertragen. 
Was  dann  die  Tradition  über  Muhameds  Tod  betrifft,  nach  der  er  von 
Schweinen  verschlungen  worden  wäre ,  so  hat  sie  keine  Keime  in  den  muha- 
medanischen Berichten,  sondern  verdankt  ihren  Ursprung  dem  Hasse  der 
Glaubensfeinde. 

VARIETÀ. 

Fr.  Macri-Leone,  La  lettera  del  Boccaccio  a  Messe r  Francesco  Nelli. 
In  dieser  heftigen,  gegen  meinen  Artikel  in  Giorn.  XII  389  gerichteten  Po- 
lemik bestätigt  der  Verf.  von  neuem  meinen  Vorwurf,  dafs  er  meine  früheren 
Bemerkungen  nicht  gelesen  oder  nicht  verstanden  habe.  Was  er  mir  p.  289  f. 
als  vernichtendes  Argument  entgegenwirft,  ist  bereits  Ztschr.  V  378  besprochen 
worden.  Mit  einem  Gegner  zu  streiten,  der  die  abgethanen  Dinge  nach 
einiger  Zeit  wieder  als  ganz  neu  vorbringt,  hiefse  in  das  Danaidenfafs 
schöpfen. 

R.  Sabbadini,  Epistola  di  Pier  Paolo  Vergerio  Seniore,  kritische 
Bemerkungen  und  Besserungen  zur  Ausgabe  Combi's  und  Mitteilung  von  drei 
ungedruckten  Briefen  Vergerio's  an  Ognibene  Scola. 

U.  Rossi,  Commedie  Classiche  in  Gamuolo  nel  1 501 — 1 507»  Nachrichten 
über  Lodovico  Gonzaga,  seit  1483  Bischof  von  Mantua,  der  aber  in  Gazzuolo 


GIORNALE  STORICO  DBLLA  LETTERATURA  ITAUANA.  5^5 

residierte.  Was  man  über-  die  AufTührungen  selbst  aus  den  mitgeteilten  Brie- 
fen erfahrt,  ist  ärmlich;  nach  dem  auf  p.  310  abgedruckten  Schreiben  sind 
die  Menaechtni  damals  auch  in  Sonetten  übersetzt  worden. 

A.  Graf,  Per  la  Storia  del  costume  in  Italia,  Angaben  über  die  Sitten 
in  Rom  aus  der  zuerst  1528  in  Venedig  erschienenen  und,  trotz  mehrerer 
Neudrucke,  schwer  zugänglichen  Lozana  Andalusa  des  Spaniers  Francisco 
Delicado,  besonders  über  das  Treiben  der  zahllosen  Courtisanen. 

A.  Neri,  Manoscritti  autografi  di  Gabriello  Chiabrera,  Die  beiden 
autographen  Hss.,  welche  Paolucci  für  seine  Ausgabe  benutzte,  und  die  jetzt 
dem  Marchese  Ferrajoli  gehören,  werden  beschrieben,  deren  Varianten  zu 
Paolucci's  Druck  angegeben  und  eine  Canzonette,  sowie  zwei  akademische 
Reden  Chiabrera's,  die  noch  ungedruckt  waren,  publiziert.  Die  erste  Rede 
lobt  Virgils  Stil  aufs  Höchste  und  tadelt  die  Dido-Episode  des  4.  Buches  als 
überflüssig  für  die  Haupthandlung  und  wenig  ehrenvoll  für  den  Helden,  doch 
«iber  mit  Anerkennung  der  grofsen  Schönheiten ,  und  das  Ganze ,  wie  der 
Schlufs  sagt ,  nur  als  rhetorische  Übung  gemeint.  Die  zweite  Rede ,  welche 
Homers  und  Virgils  Erzählungen  der  Waffnung  ihrer  Helden  mit  gottgeschenkten 
Rüstungen  vergleicht,  hat  recht  feine  Bemerkungen  zum  Nachweis  von  Homers 
Überlegenheit  als  Dichter. 

G.  Sforza,  Lettere  inedite  di  Pietro  Giordani  e  Giambatt,  Niccolini  al 
Marchese  Antonio  MazsMrosa,  aus  der  Korrespondenz  des  1 86 1  verstorbenen 
lucchesischen  Patriziers. 

RASSEGNA  BIBLIOGRAFICA  :  Trofei,  MiddelaldereHs  elskovshoffer 
(Renier,  giebt  eingehende  Analyse  des  Buches,  mit  dessen  positiven  Resultaten 
er  nicht  ganz  einverstanden  ist.  Vielmehr  sieht  auch  Renier  mît  Recht,  wie 
man  jetzt  allgemein  annimmt,  in  den  sogenannten  Liebeshöfen  nur  eine  Art 
gesellschaftlicher  Unterhaltung.  Zum  Schlüsse  giebt  er  zu  den  schon  bekannten 
neue  Notizen  über  die  Verbreitung  solcher  Streitspiele  auch  in  Italien.  Die 
Regole  d^amore  date  per  una  donna  a  un  brettone,  secondo  Gualtieri^  d.  i. 
der  bekannte  Liebeskodex  aus  Andreas  Capellanus,  wovon  Renier  p.  374  n. 
redet,  findet  sich  auch  in  Cod.  Panciat.  24,  fol.  108,  nach  Bartoli's  Verzeichnis 
p.  37).  —  Nigra,  Canti  Popolari  del  Piemonte  (A.  Jeanroy).  —  De  Nolhac, 
Les  Correspondants  d*Alde  Manuce  (V.  Cian).  —  A.  Morpurgo,  Vittoria  Co- 
lonna.     E,  l'errerò  e  G,  Müller,  Carteggio  di  Vittoria  Colonna  (Renier). 

BOLLETTINO  BIBLIOGRAFICO. 

COMUNICAZIONI  ED  APPUNTI:  Luzio-Renicr,  //  Platina  e  i 
Gonzaga,  giebt  in  Kürze  eine  zuverlässige  Biographie  des  Humanisten,  ver- 
mehrt durch  Mitteilungen  aus  Briefen  des  Archiv  Gonzaga;  die  interessante- 
sten haben  Bezug  auf  die  Abfassung  der  Geschichte  Mantuas  und  deren  Ver- 
besserung, die  auf  Betreiben  und  unter  lebhafter  Teilnahme  des  Marchese  Lo- 
dovico selbst  stattfand.  —  V.  Rossi,  Un  Rimatore  Padovano  del  secolo  XV, 
Rossi  hat  für  die  vor  mehreren  Jahren  von  Scipioni  veröffentlichten  Sonette 
eines  Domizio  von  Padua  auf  den  Tod  seiner  Tochter  eine  zweite  Hs.  (in  der 
Universitätsbibl.  zu  Padua)  gefunden,  die  des  Verfassers  vollen  Namen  Do- 
mizio Brocardi  und  noch  9  andere  Sonette  giebt.  Rossi  publiziert  deren  drei  ; 
dafs  dasjenige,  welches  beginnt:  La  fiamma  di  colei  auf  die  verstorbene 
Tochter,  und  nicht  auf  eine  Geliebte  gehe,  kann  ich  nicht  glauben.  — 
V.  Cian,    Pei  Motti  di  M.  Pietro  Bembo,    von  ähnlichen   Reimsprüchen   Ben. 

38» 


596  BESPRECHUNGEN.     A.  TOBLER, 

Varchi's,  welche  1869  in  Lucca  {per  nozze)  gedruckt  erschienen,  und  eine 
Nachahmung  derer  Bembo's  sein  dürften;  dazu  'ferner  einige  Ergänzungen 
und  Verbesserungen  zu  seiner  Publikation  der  Motti  Bembo's.  —  F.  Novali, 
Bartolomeo  da  Castel  della  Pieve  e  la  Rivolta  Peruginay  zur  Illustration  der 
kürzlich  von  Mazzatinti  veröffentlichten  Canzone  Bartolomeo's  Benché  il  cielo 
à  nel  tuo  prato  inchiuso,  welche  sich  auf  die  Unterwerfung  der  Peruginer 
unter  Papst  Urban  V.  (1370)  bezieht.  —  A.  Neri,  Una  traduzione  di  Giove- 
naie  sconosciuta;  diese  Übersetzung  in  versi  sciolti  war  eine  Jugendarbeit 
Leone  Allacci's,  welche  nicht  gedruckt  ward,  und  von  der  jetzt  nur  das  We- 
nige bekannt  ist,  was  der  P.  Angelico  Aprosio  in  zweien  seiner  Bücher  an- 
führte. —  A.  Solerti,  Di  nuovo  a  propesilo  di  una  canzonetta  del  Tasso, 
kurze  Ergänzung  zu  Giorn.  XII  308. 

CRONACA.  A.  Gaspary. 


Romania.     No.  70,    X Ville  année,  1889  Avril   und  No.  71,    X Ville  année, 
1889  Juillet. 

No.  70. 

M.  Wilmotte,  Études  de  dialectologie  wallonne,  II.  La  région  au  sud 
de  Liège,  Von  dem  in  dem  früheren  Artikel  (s.  Ztschr.  XIII  329)  behandelten 
lütticher  Dialekt  unterscheidet  sich  die  südliche  Mundart  von  Huy  durch  ^age 
=  lütt,  -aige,  -ial  aus,  -ellu  auf  dem  linken  Moselufer,  -eal  auf  dem  rechten, 
während  -iUu  stets  zu  -eal  wird,  o  nicht  u  wie  in  Lüttich;  franz.  o  zwischen 
Vokalen  ist  bilabial  (w  geschrieben),  i  bleibt,  wird  nicht  zu  y.  Der  sorg- 
faltigen Untersuchung,  die  in  den  Noten  Bemerkungen  zur  Vokalisiening  des 
Poème  moral  bringt,  folgt  wieder  eine  Auswahl  aus  den  benutzten  Urkunden. 

W.  Meyrr-Lübke. 

A.  Pages,  La  Chronique  catalane  de  Pierre  IV,  Wiederholung  des 
Nachweises,  dafs  die  genannte  Chronik  nicht  vom  König  selbst  herrührt,  wohl 
aber  unter  seiner  Aufsicht  und  Einwirkung  durch  Bernât  Dezcoll  geschrieben 
ist;  Untersuchung  des  Verhältnisses  der  drei  genau  beschriebenen  Handschriften, 
in  denen  man  das  Werk  fìndet,  und  von  denen  zwei  noch  nie  für  die  Aus- 
gaben benutzt  sind;  Charakteristik  der  drei  Ausgäben  (von  Carboneil  1547; 
von  BofaruU  1850;  von  Coroleu  1885). 

MÉLANGES.  I.  J.  Loth,  Za  fahle  de  Vorigine  troyenne  des  Bretons, 
Zeigt,  dafs  in  den  nach  einer  harleianischen  Hs.  des  12.  Jahrh.  durch  Philli- 
more  (im  Cymmrodor  IX  i)  herausgegebenen,  sicher  noch  im  10.  Jahrh.  ver- 
fafsten  Genealogien  wälischer  Fürsten ,  Genealogien ,  die  bis  zum  5.  Jahrh. 
hinauf  geschichtlichen  Wert  haben  und  nur  für  die  ältere  Zeit  willkürlich  er- 
fundene Angaben  machen,  noch  keinerlei  Beziehung  jener  Fürsten  zu  den 
Trojanern  hergestellt  ist.  IL  F.  No  va  ti,  L'ultima  poesia  di  Gualtiero  di 
Chatillon,  Unter  Zuzug  einer  durch  Hauréau  bekannt  gewordenen  Stelle  aus 
Joh.  de  Garlandia  Aequivoca  macht  der  Verfasser  so  gut  als  gewifs,  dafs 
das  in  den  Carm.  Bur.  anonym  auftretende  Stück  Versa  est  in  luctum  cythara 
Waltheri  das  Lied  ist,  mit  dem  der  aussätzige  Dichter  der  Alexandreis  von 
der  Welt  Abschied  genommen  hat.  III.  G.  P.,  Par  d  le  me  taille.  Die 
Redensart,  von  deren  Gebrauch  zahlreiche  Belege  gegeben  werden,  erfahrt  er- 
wünschte Aufklärung  durch  eine  Predigtstelle,  welche  lehrt,   dafs  man  darin 


ROMANIA   NO.  70.  597 

die  Anweisung  des  Steinmetzmeisters  an  den  Gesellen  zu  sehen  hat  den  Stein 
in  bestimmter  Linie  zu  behauen.  Der  eigentliche  Sinn  wäre  demnach  „so 
gerade ,  so  sicher,  so  ohne  Schwanken ,  wie  der  mit  Anweisung  versehene 
Steinmetzgeselle  der  vorgezogenen  Linie  folgt".  IV.  P.  M.,  Fragfnent  de 
Blanchandin  et  P  OrgneüUuse  d* Amour,  Die  neu  gefundenen  acht  Stücke 
von  je  ungefähr  33  Zeilen  auf  einem  Pergamentblatte  gehören  einer  im  Ver- 
hältnis zum  Texte  der  drei  bekannten  Hss.  breiteren  Fassung  an.  V.  A.  Tho- 
mas, Sur  le  sort  de  quelques  manuscrits  de  la  famille  d^ Este,  Weitere  vier 
Hss.  der  durch  den  alten  Katalog  bekannten  Sammlung  (Rom.  II  49)  werden 
mit  gröfster  Wahrscheinlichkeit  in  heute  bekannten  verschiedener  Bibliotheken 
nachgewiesen. 

COMPTES-RENDUS.  Blau,  Zur  AlexiusUgende  (G.  P.).  —  A.  Wes- 
selofsky,  Materialien  und  Forschungen  zur  Geschichte  des  Romans  und 
der  Novelle,  2.  Bd.  (Th.  Batiouskof  giebt  von  dem  russisch  geschriebenen  wich- 
tigen Buche  eingehend  den  Inhalt  an).  —  Lestorie  des  EngUs  solum  la  trans- 
lación m.  Geffrei  Gaimar  ed.  by  Hardy  and  Martin  (P.  M.  beurteilt  Vorreden, 
Text  und  Übersetzung  mit  verdienter  Strenge).  —  A.  Piaget,  Martin  Le 
Franc  (G.  P.). 

PÉRIODIQUES.  Revue  des  langues  romanes.  Juillet- Sept,  1888 
(E'.  M.).  —  Zeitschr,  f,  rom,  Phil.  XII  l — 4  (G.  P.).  —  Archivio  glottologico 
italiano  X  I,  2,  3  (Wichtige  Bemerkungen  über  auslautendes  frz.  f  aus  d).  — 
Revue  des  patois  gallo-romans  I  4,  II  5,  6.  —  Revue  des  patois  I  4,  II  I,  2, 
3.  •—   Gott.  GeLAnz,  1889,   I-  —  ^i^-  Centralbl,  1 884  0/&/.  — 1887  Dez, 

CHRONIQUE.  Notizen  über  verstorbene  Romanisten  :  Rönsch,  Delius, 
Herrig ,  Hucher,  Feist  ;  über  neue  Unternehmungen ,  und  neu  erschienene 
Werke  und  Aufsätze  (u.  a.  Kornmesser,  die  französischen  Ortsnamen  germa- 
nischer Abkunft;  Seelmann,  Bibliographie  des  Rolandsliedes;  Krefsners  Neu- 
bearbeitung von  Kreyfsig;  Schmitt,  die  Chronik  von  Morea;  Reniers  Aus- 
gabe des  Sercambi). 

No.  71. 

S.  Berger,  Les  Bibles  provençales  et  vaudoises.  Der  gelehrte  Theologe 
kennzeichnet  zunächst  im  allgemeinen  die  besondere  in  Südfrankreich  zu  An- 
fang des  13.  Jahrh.  verbreitete  lat.  Bibel,  auf  welche  die  zu  besprechenden 
Übersetzungen  zurückgehen,  und  bespricht  dann  die  provenzalischen  Texte 
(Lyon,  Paris)  und  die  waldensischen  (Carpentras,  Dublin,  Grenoble,  Cam- 
bridge, Zürich).  Von  dem  Lyoner  Text  macht  er  wahrscheinlich,  dafs  er  die 
Abschrift  einer  Intcrlinearversion  sei  ;  der  Pariser  erscheint  freier  im  Ausdruck 
und  an  manchen  Stellen  gekürzt;  gewisse  seltsame  Mi fs Verständnisse  erklären 
sich  am  leichtesten  aus  irriger  Auffassung  der  Lyoner  Übersetzung.  Jener 
scheint  von  den  albigensischen  Katharern  gebraucht  worden  zu  sein,  mit  deren 
Ritual  er  zusammengebunden  ist,  dieser  dagegen  den  Waldensern  gedient  zu 
haben,  wenn  man  aus  der  Beschaffenheit  der  Stellen  schliefsen  darf,  die  durch 
Randzeichen  als  besonders  bedeutsam  angemerkt  sind.  Von  den  Wal  denser 
Bibeltexten  steht  der  von  Carpentras  (14.  Jahrh.)  obenan,  ihm  steht  der  weit 
jüngere  Dubliner  im  Wortlaut  ungemein  nahe.  Hinwieder  gehören  zusammen 
die  Texte  von  Grenoble  und  von  Cambridge,  deren  zweiter  unvollständig  er- 
halten ist  und  nie  das  ganze  neue  Testament  umfafst  hat  ;  sie  stehen  dem  von 
Carpentras    im  Wortlaute   sehr   nahe,    entfernen   sich   aber   von   ihm   für  den 


59^  BESPRECHUNGEN.    A.  TOBLER, 

Schlufs  der  Apostelgeschichte,  den  sie  in  eigener  Übersetzung  geben,  ver- 
mutlich weil  ihre  Vorlage  hier  lückenhaft  war;  auch  die  Vorreden  der  ein- 
zelnen Bücher  sind  selbständig  wiedergegeben.  Der  Züricher  Text  ist  der 
jüngste  und  zeigt  eine  Bearbeitung  auf  Grund  des  Erasmischen  N.  Testaments. 
Diese  „waldensischen"  Bibeln  sind  in  der  That  bei  den  Waldensern  im  Ge- 
brauch gewesen,  haben  aber  nichts  Unorthodoxes  in  ihren  Wortlaut  auf- 
genommen. Beide  Gruppen  stehen  einander  nahe,  beruhen  auf  nächstver- 
wandten lateinischen  Texten,  ja  die  waldensische  Übersetzung  läfst  sich  als 
aus  der  anderen  geflossen  betrachten,  nur  dafs  ein  ängstlicherer  Anschlufs  an 
den  latein.  Wortschatz  und  stellenweise  die  Bevorzugung  anderer  Lesart  des 
herbeigezogenen  Originals  Abweichungen  herbeigeführt  haben.  Auch  über  die 
Geschichte  der  einzelnen  Handschriften,  von  denen  genaue  Beschreibungen 
gegeben  werden,  fìndet  man  wichtige  Auskünfte  in  der  sehr  gelehrten  Arbeit. 

P.  Meyer,  Recherches  linguistiques  sur  Vorigìm  des  versions  proven- 
çales du  Nouveau  Testament.  Der  Lyoner  Text  wird  dem  Dep.  Aude,  der 
Pariser  der  Provence  und  zwar  am  ehesten  dem  Süden  oder  Südosten  der- 
selben zugewiesen. 

Ders.,  Fragment  d^une  version  provençale  inconnue  du  Nouveau  Tes- 
tament. Das  in  Pugetville  bei  Toulon  gefundene  Blatt  mit  Stücken  aus 
Matthäus  und  Marcus  gehört  einer,  von  den  bisher  bekannten  verschiedenen 
Übersetzung  zu ,  die  sich  durch  natürlichen ,  leicht  verständlichen  Ausdruck 
vorteilhaft  unterscheidet.  Der  Herausgeber  legt  dar,  warum  er  sie  dem  An- 
fang des  14.  Jahrh.  und  dem  Süden  der  Provence  zuweise.  (Nach  S.  523  hat 
Herr  S.  Berger  eine  prov.  Übersetzung  des  N.  Testaments  gefunden ,  die  aus 
derjenigen  hervorgegangen  scheint,  welcher  dieses  Bruchstück  angehört). 

Arthur  Piaget,  Pierre  Michault  et  Michault  Taillevent,  Der  Ver- 
fasser zeigt,  dafs  die  beiden  Namen  zwei  verschiedene  Dichter  des  15.  Jahrh. 
bezeichnen,  was  öfters  verkannt  worden  ist,  und  verzeichnet  ihre  Werke  samt 
den  Handschriften  und  Drucken,  darin  man  sie  ñndet.  Jener  gehört  der 
zweiten,  dieser,  mit  vollem  Namen  Michault  le  Carón  dit  Taillevent,  der  ersten 
Hälfte  des  Jahrh.  an. 

C.  de  Lollis,  Ricerche  intorno  a  canzonieri  provenzali  di  eruditi  ita- 
liani del  sec.  XVI,  Aus  der  Handschrift  M  werden  die  Randbemerkungen 
von  Colocci's  Hand  mitgeteilt,  und  es  wird  gezeigt,  dafs  die  diesem  Gelehrten 
durch  Equicola  zur  Verfügung  gestellte  weitere  Handschrift,  auf  welche  die 
meisten  jener  Noten  Bezug  nehmen,  kaum  eine  andere  als  N  gewesen  sein 
kann,  welches  ja  auch  in  Italien  geschrieben  und  von  Mantua  gekommen  ist. 
Aufser  dieser  Handschrift  mufs  Equicola  noch  andere  benutzt  und  mindestens 
noch  eine  an  Colocci  verliehen  haben.  (Es  sei  bemerkt,  dafs  Cheltenham  191  o 
jetzt  in  Berlin  ist).  Es  folgen  Bemerkungen  über  Vatican.  4796,  der  Casas- 
sagia's  Übersetzungen  von  Gedichten  A.  Daniel's  und  Folquet's  von  Marseille 
enthält,  und  Vatican.  7182,  der  unter  anderem  jene  Übersetzungen  und  einige 
Bruchstücke  bekannter  provenz.  Gedichte  (meist  nach  N)  enthält.  —  Bemer- 
kungen über  die  Noten  von  Bembo's  Hand  in  K  und  Vermutungen  über  die 
Hss.,  auf  welche  dort  Bezug  genommen  ist. 

MÉLANGES.  I.  Dehé,  Das  Wort  wird  durch  G.  Paris  überzeugend 
von  deshait  getrennt  und  in  Übereinstimmung  mit  einer  mündlichen  Äufserung 
Bartschs  als  dé  he  „Gottes  Hafs"  gedeutet.     Neben  dehé  ait  hat  mit  Erhaltung 


ROMANIA   NO.  7  I.  599 

des  a  (in  tonloser  Stellung  des  ganzen  Wortes)  de/ia  ait  und  sogar  dehait 
bestanden,  letzteres  aber  nicht  etwa  gleichbedeutend  mit  deh¿^  sondern  mit 
dem  Satze  dehé  aü;  und  es  ist  vorgekommen,  dais  man  zu  diesem  nicht  mehr 
verstandenen  dehait  noch  einmal  ait  gefugt  hat.  II.  EstaUr,  Zu  XVIII  1 3 1 
wird  nachgetragen,  was  auch  Ztschr.  XIII  330  angemerkt  ist.  III.  Parche, 
Weiterer  Beleg  für  das  dunkle  Wort.  IV.  André  de  Paris  et  André  U  cha- 
pelain, £.  Trojel  bekämpft  mit  guten  Gründen  die  von  Heller  in  einer  An- 
merkung zu  seiner  Ausgabe  des  Lambert  von  Ardres  wiederholte  Vermen- 
gung des  aus  vielen  Dichterstellen  bekannten  Andrieu  de  Fransa  (de  Paris) 
mit  dem  Verfasser  des  Tractatus.  -  V.  Imitations  pieuses  de  chansons  pro- 
fanes  (Alfred  Jeanroy).  —  Chansons  pieuses  du  ms,  de  l* Arsenal  3517 
{V.  Meyer.  Die  religiösen  Lieder  dieser  Hs.  sind  in  Raynauds  Bibliographie 
übergegangen;  sie  gehören  nur  teilweise  Gautier  von  Coinci.  Zwei  nach  be- 
kannten weltlichen  Liedern  gestaltete  geistliche  werden  mitgeteilt),  -r-  VII. 
Une  version  aragonaise  d*Eutrope  (A.  Morel-Fatio  zeigt,  dafs  die  aus  einem 
Augustinerkloster  in  Lyon  nach  der  Arsenalbibliothek  gekommene  handschrift- 
liche Übersetzung  auf  den  Johannitergrofsmeister  Juan  Fernandez  de  Heredia 
zurückgeht,  dem  man  andere  wichtige  Kompilationen  und  Übersetzungen  histo- 
rischer Schriften  verdankt).  —  VIII.  Notes  sur  le  vocabulaire  roumain  (Der 
Umstand,  dafs  im  rumänischen  Wortschatz  und  im  Volksbewufstsein  der  Name 
der  Tataren  nicht  ganz  untergegangen  ist,  kann  nicht  überraschen  ;  verständlich 
ist  auch,  dafs  man  von  dem  gewaltigen  Volke,  das  einst  im  Lande  geherrscht 
habe  und  auf  das  man  Reste  mächtiger  Bauten  zurückfuhrt,  manchmal  als 
von  „Riesen"  spricht.  Die  befremdende  Thatsache,  dafs  man  in  ähnlicher 
Weise  auch  von  „Juden"  redet,  erklärt  L.  Shaineanu  daraus,  dafs  das  fìnnisch- 
tatarische  Volk  der  Khazaren  die  mosaische  Religion  angenommen  hatte  und 
dreihundert  Jahre  hindurch  einen  jüdischen  Staat  in  den  Donauländern  er- 
hielt). 

CORRECTIONS.   Remarques  sur  le  texte  du  Poema  del  Cid  (Kr.  Nyrop). 

COMPTES-RENDUS.  Bartsch  et  Horning,  La  langue  et  la  lütér. 
frç,  (Mussafia  giebt  wertvolle  Berichtigungen  zu  dem  bekanntlich  sehr  unzu- 
länglichen Glossar.  Die  von  Scheler  herrührende  Deutung  von  friçon  dis  fri- 
ture im  Songe  d'Enfer  561  scheint  mir  nicht  richtig.  Das  Wort  heifst  dort 
,, unruhiges  Verlangen"  wie  RCambr.  2968  oder  in  Ruteb.*  I  43'»  und  hinter 
langues  ist  in  Z.  560  ein  Punkt  zu  setzen).  —  D'Ancona,  Poemetti  popolari 
italiani  (G.  Paris  giebt  einige  bemerkenswerte  Nachträge  und  Berichtigungen 
zu  des  Herausgebers  gelehrten  Einleitungen).  —  Söderhjclm,  Anteckningar 
om  Martial  d^ Auvergne  och  hans  Kärleksdommar  (Unter  den  Bemerkungen 
des  Herrn  G.  Paris  sei  besonders  hervorgehoben  die  über  den  Ausdruck  danse 
tnacabre^  der  sich  durch  einen  seltsamen  Irrtum  an  die  Stelle  des  richtigen 
danse  Macabre  gedrängt  hat.  Von  der  damit  bezeichneten  Sache  läfst 
G.  Paris  eine  besondere  Erörterung  hoffen).  —  Jean-Antoine  de  Balfs  Psau- 
tier herausg.  von  Groth  (P.  Meyer  ist  mit  der  Art,  wie  Baifs  Schreibweise 
im  Druck  wiedergegeben  wird,  nicht  einverstanden  und  zeigt,  dafs  es  der 
Herausgeber  an  der  erforderlichen  Sorgfalt  hat  fehlen  lassen). 

PÉRIODIQUES.  Revue  des  langues  romanes,  oct.  1888— «arj  1889. 
Annales  de  la  Faculté  des  lettres  de  Bordeaux  1889,  i  (Besprechung  einiger 
dort  von  Bourciez  vorgetragenen  Etymologien).     Zeitschrift  f  vgl,  Sprachf,  X 


600  NACHTRÄGE. 

(über  Aufsätze  von  W.  Meyer  und  Thumeysen).     Zeitschrift  f,  d.  Realschul' 
Wesen  XIV  2  (über  Mussanas  Bemerkungen  zu  Schwans  afrz.  Grammatik). 

CHRONIQUE.  Darin  kurze  Notizen  über  neue  Veröffentlichungen,  so 
über  Camus,  Alcuni  frammenti  in  antico  dialetto  piccardo  della  Etica  di 
Aristotele  compendiata  da  B,  Latini;  Les  gestes  des  Chiprois,  rectal  de 
chroniques  françaises  {Philippe  de  Navarre  et  Gérard  de  Monréal)  p,  p. 
Gaston  Raynaud. 

A.   TOBLER. 


Nachtrag  zu  Ztachr.  XTTT  880. 

Auf  Grund  der  allerglaubwürdigsten  Auskunft  kann  ich  nunmehr  mit- 
teilen, dafs  G.  Keller  seinen  „Has  von  Überlingen"  in  der  Zimmerischen  Chronik 
gefunden  hat.  Dort  liest  man  II  536  (Ausg.  von  Barack,  Tübingen  1869): 
Es  ist  auch  bei  wenig  jaren  ain  burger  zu  Überlingen  gewesen ,  hie/s  der 
Has,  der  besorgt  sich  auch  so  tibel  vor  dem  Merzen,  derhalben  underliefs  er 
nicht,  sonder  gieng  den  ersten  tag  Marcii  gewapnet  in  ruck  und  kreps  mit 
ainer  hellenparten  fur  sein  hausthur,  do  sagt  er  dem  Merzen  ab  und  erbott 
sich  mit  im  zu  schlagen.  Es  ist  im  auch  gerathen,  das  er  sein  letzsten  Mer- 
zen  iiberlept  hat.  Wie  er  sterben  sollen,  hat  er  verschafft,  das  ainer  der 
solle  der  baar  vorgeen  und  schreien  ;  „Hie  fert  der  Has**.  Wettig  jar  vor 
seitiem.  absterben  hat  er  ainsmals  den  sterbendt  zu  Überlingen  gejagt  und 
auch  domáis  verjagt,  darvon  noch  vil  zu  Überlingen  gesagt  wurt.  So  wird 
freilich  der  von  mir  vermutete  Zusammenhang  fraglicher  als  zuvor  ;  denn  dafs 
Has  gerade  „am  ersten  Tag  Aprillen"  stirbt,  was  fur  meine  Annahme  von  nicht 
geringer  Bedeutung  war,  ist,  wie  man  sieht,  Kellers  Zuthat,  könnte  freilich 
auch  in  einer  vor  der  Chronik  liegenden  Fassung  vorhanden  gewesen  sein. 
Sicher  kann  kein  Verdrufs,  den  es  mir  bereiten  möchte  wieder  einmal  irre 
gegangen  zu  sein,  neben  der  Freude  aufkommen,  die  Kellers  Gedicht  mir 
immer  wieder  macht,  jetzt  erst  recht,  da  ich  sehe,  woraus  es  geworden. 

A.   TOBLER. 


Nachtrag. 

In  den  Anmerkungen  zu  meinem  Beitrag  zur  portug.  Volksetymologie 
(Ztschr.  XIII  213)  ist  zu  meinem  Bedauern  die  Angabe  eines  lehrreichen  von 
Herrn  Prof.  Coelho  im  ersten  Heft  der  Revista  lusitana  veröffentlichten  Ar- 
tikels unterblieben  dessen  Classification  der  Volsketymologien  ich  gefolgt  bin. 

H.  R.  Lang. 


Neue  Bücher. 


Alb.  Zenatti,  Arrigo   Testa  e  i  primordi  della  lirica  italiana,     Lucca  1889, 
8^    41  SS.    (Aus  Alti  della  R.  Accademia  lucchese,  27.  Giugno  1888). 

Wichtige  Nachweisungen  aus  Aktenstücken  über  Lebensverhältnisse  und 
Familie  eines  der  ältesten  ital.  lyr.  Dichters,  der  irrtümlich  gewöhnlich  als 
Sicilianer  und  Notar  bezeichnet  wurde,  während  er  Podestà  von  Parma,  Siena 
und  Lucca  war,  sowie  über  die  gleiche  amtliche  Stellung  einer  gröfseren  Zahl 
anderer  älterer  ital.  Lyriker  ital.  oder  provenzal.  Zunge.  Z.  folgert  daraus, 
dafs  die  Lyrik  in  Italien  aus  den  Kreisen  der  Podestà  sich  allmählich  in 
tiefere  Schichten  verbreitet  habe,  dafs  sie  von  den  gröfseren  Höfen,  vor  allem 
dem  ghibellinischen  Kreisen  des  sicilianischen  ihren  Ausgang  nimmt,  und  an 
einer  Dichterschule  Siciliens,  der  bolognesischen  und  florentinischen  mit  Dante 
festzuhalten  ist,  deren  Bestand  in  letzter  Zeit  von  Monaci,  Casini  und  d'An« 
cona  in  Frage  gestellt  wurde.  Gegen  diese  letztere  Ansicht  macht  in  einer 
interessanten  Besprechung  der  Schrift  Z.'s 

£•  Monaci,  Di  una    recente  dissertazione   su  Arrigo  Testa  ....  nota,  in 

Rendiconti  d.  r.  Accademia  dei  Lincei,  Voi.  V,  2®  sem.  fase.  3  (1889) 
geltend,  dafs  er  (Da  Bologna  a  Palermo,  1884)  nicht  sowohl  in  Abrede  stellte, 
dafs  unter  Friedrich  IL  die  ital.  Lyrik  erst  eigentlich  aufgeblüht  sei ,  wohl 
aber,  dais  Palermo  für  das  Hervortreten  von  Dichtern  in  der  Sprache  Italiens 
und  fur  die  Ausbildung  einer  landschaftlich  so  gemischten  Sprache ,  wie  sie 
in  den  Werken  der  alten  ital.  Lyriker  überliefert  wird,  einen  geeigneteren 
Boden  abgegeben  habe,  als  Bologna,  die  Pflanzstätte  der  juristischen  Bildung 
für  ganz  Italien  im  12.  und  13.  Jahrh.,  wo  Grammatiker  und  Rhetoren  (seit 
Anfang  des  13.  Jahrh.)  unternahmen  die  Kunst  zu  schreiben  in  ital.  Sprache, 
nach  herkömmlichen  lateinischen  Mustern,  zu  lehren;  ferner  dafs  der  Ghibel- 
linismus  in  irgend  welche  Beziehung  zur  ital.  Lyrik  stehe,  dafs  die  Angaben 
Dantes  in  de  vulg.  eloq.  zwängen  in  Sicilien  die  ersten  ital.  höfischen  Dichter 
zu  suchen  und  die  Annahme  von  solchen  oder  Vorläufern  derselben,  die  sich 
in  Bologna  gebildet  hätten,  verböten  u.  s.  w.  Auch  einige  neue  auf  Arrigo 
T.  bezügliche  Dokumente  bringt  M.  bei. 


£•  Monaci,  Un  bestiario  moralizzato ,  tratto  da  un  man,  eugubino  del  sec» 
XIII  a  cura  del  d,  G,  Mazzatintit  con  note ,  osservazioni  ed  appendice. 
Rendiconti  d,  r.  Accademia  dei  Lincei,  CI.  di  se.  morali,  st.  e  lìlol..  Voi.  V 
i"^  sem.,  fase,  io  e  12  (1889). 

Der  Text  besteht   aus  64,    ebensoviele  Tiere  in   der  üblichen  mystisch- 
moralischen Auffassung  behandelnden  Sonetten,  deren  Sprache,  wie  M.  hinter 


602  NEUE  BÜCHER. 

den  fördernden  Texterklärungen  zeigt,  umbrisch  ist;  die  Reimweise  der  Sonette 
(abababab  im  Eingang)  deutet  auf  ein  Denkmal  aus  der  Zeit  vor  dem  letzten 
Viertel  des  13.  Jahrli.  Im  Anhang  eine  Lauda  des  14.  Jahrh.  auf  die  Ge- 
burt der  Jungfrau,  eine  andere  auf  die  Auferstehung  Christi  und  ein  Ave 
Maria,  worüber  M.  später  in  anderem  Zusammenhange  handeln  wird. 


E.  Monaci,  Iai  Rota  Veneris,  dettami  d"* amore  di  Boncompagno  da  Firenze, 
maestro  di  grammatica  in  Bologna  al  principio  del  sec.  XIII,  nota.  Rendi- 
conti d.  R.  Accademia  dei  Lincei,  CI.  di  se.  mor.  stor.  e  fi  loi.  Vol.  i"  sem., 
fase.  2  (1889). 

Auch  diese  an  die  Ztsehr.  XIII  344  erwähnte  VeröfFeniliehung  M.'s  über 
den  gleichartigen  und  gleichaltrigen  Guido  Fava  sich  anschliefsende  Mitteilung 
aus  Boncompagnos  Anliiiung  zur  Abfassung  von  Liebesbriefen  (rota  Veneris, 
um  121 5)  bezweckt  Liclii  über  die  Anfange  der  ital.  Litteratur  hofìschen  Stils 
zu  verbreiten  und  ihren  Zusammenhang  mit  der  Thätigkeit  der  derzeitigen 
Lehrer  der  Grammatik  in  formeller  Beziehung  darzuthun.  Inhaltlich  berühren 
sich  die  lateinisch  abgefafsten  Briefmuster  mit  den  provenz.  salutz  d'amors 
und  domnejaires. 

W.  Meyer-Lübke,  Grammatik  der  Romanischen  Sprachen,  I.  Band:  Laut- 
lehre. Leipzig  1890  Fucs*  Verl.  8^  XX,  564  SS.  [Französische  Bearbei- 
tung: Grammaire  des  Langues  Romanes  p.  W.  Meyer.  Traduction  française 
par  K.  Rabiet,  revue  par  Tauteur.  Tom.  I  :  Phonétique,  l'«  part.:  Les 
voyelles.     Paris  1889.    Wtlter.    8«.    256  SS. 

Das  Erscheinen  einer  neuen  roman.  Grammatik  ist,  nachdem  innerhalb 
50  Jahren  niemand  den  Mut  gefunden  hat.  Diez*  grundlegendes  Werk  zu  er- 
setzen,  ein  Ereignis,  dessen  hier  sogleich  wenigstens  gedacht  werden  mufs. 
Der  Lautlehre  soll  in  zwei  Jahren  die  Formenlehre,  in  zwei  weiteren  die 
Syntax  folgen.  Das  vorliegende  ist  eine  Arbeit  von  berufener  Hand  und  eine 
Leistung  von  eminenter  Bedeutimg;  sie  zeigt  eine  meisterhafte  Kenntnis  und 
Beherrschung  des  in  viel  gröfserem  Umfange  als  von  Diez  berücksichtigten 
sprachlichen  Stoffes,  eine  ungewöhnliche  Weite  des  Blicks  in  linguistischen 
Dingen ,  eine  frappierende  Schärfe  und  Entschiedenheit  in  der  Beurteilung 
lautgesehichtlieher  Probleme  und  eine  durchsichtige  Darstellung,  die  die  ent- 
legensten Dinge  nahe  zu  bringen  weifs.  Der  ganze  Aufbau  der  roman.  Gram- 
matik ist  ein  anderer  geworden.  Der  lautgeschichtliche  Gesichtspunkt,  die 
lebenden  Mundarten  und  die  Erklärung  der  lautgeschichtlichen  Produkte 
stehen  im  Vordergrund.  Es  wird  nicht  fehlen,  dafs  darin  der  Verfasser,  in 
einzelnen  Fällen,  dem  Widerspruch  begegnet  ;  aber  ebenso  gewifs  ist,  dafs  für 
die  weitere  Lautgeschichtsforschung  auf  roman.  Sprachgebiete  in  dem  mutigen 
Werke  eine  neue  Grundlage  gelegt  worden  ist,  auf  die  das  Vaterland  von 
Fr.  Diez  stolz  sein  kann.  —  Die  französische  Bearbeitung  erweist  sich  als 
eine  durchaus  kundige  Vermittelung  des  Buches  für  die  Landsleute  des  Über- 
setzers. Gr. 


NEUE  BÜCHER.  603 

Bevue    celtique   p,    p.    Ar  bois    de    Jubainville.       Vol.    X.      No.    3. 
Juillet  1889. 

Cerquandt  Taranous  et  Thor,  20  partie.  —  H.  d*Arbots  de  yubainvilie, 
Gcntilices  en  -tus  employés  au  féminin  singulier  dans  la  géographie  de  la 
Gaule,  supplément.  —  N.  de  lu  Villetnarquét  Anciens  Nocls  bretons,  2«  article. 
—  M.  Nettlau,  Notes  on  Welsh  consonants,  3e  article.  —  M.  Nettlau»  The 
Fer  Diad  episode  of  the  Tain  bo  Cuailnge. 

MELANGES:  A.  Nutt,  Notes  sur  le  voyage  de  Mael  Duin.  —  J.  Loth, 
Amliw.  —  y.  Lotht  La  2«  personne  du  singulier  du  présent  de  l'indicatif  actif 
(gallois  -yddi  cronique  -ith^  amoricain  -«ou  -es),  —  J.  Loth,  Uxisama,  Sena, 
Vindilis,  ij^iata,  Arica.  —  y.  Loth»  Le  llechwaew  gallois  et  le  lia  Idimhe  ir- 
landais. —  y.  Loth,  Sur  une  faute  du  copiste  de  Vhistaria  de  Nennius.  — 
y.  Loth,  Darguid,  derwyddon,  cyfarwyddon. 

BIBLIOGRAPHIE  :  Zimmer,  Keltische  Beiträge  I.  -  y.  Loth,  Les 
Aíabinogion,  t.  II.  —  N,  Quellien,  Chansons  et  danses  des  Bretons.  —  Hen- 
drik van  Gelder,  Galatarum  res  in  Graecia  et  Asia  gestae. 

CORRESPONDANCE. 

CHRONIQUE. 

CORRIGENDA. 


Sach-  und  Stellenregister. 


Alamanni  579. 

Alexandre,  Roman  d*  —  338. 

A  lions'  libro  de  la  monteria,  Quelle 

für  Guillaume  Tardif  lO  ft. 
Alraerici,  Tiberio  341. 
Amadas    et    Ydoine,    Bruchstück 

85  ff. 
Anselmi,  Giorgio  575. 
Antonio  da  Ferrara,  Maestro  587. 
Apollonio  di  Tiro,  La  Storia  di  — 

344- 
Archiv     für     das    Studium     der 

neueren  Sprachen,  Bd.  77 —79, 

Besprechung  580  ff. 

Ariosto  579. 

Arnaut  de  Tintinhac,  Mout  desir 
l'aura  doussana.  Mahn,  Werke  der 
Troub.  III  365  (Mahn,  Gedichte  der 
Troub.  600,4):  308.  309. 

Arthelouche  de  Alagona,  fau- 
connerie, Hss.,  Quellen  5.  Quelle 
für  Guillaume  Tardif  uff. 

Baldi,  Bernardino  577. 

Bart  oli,  Ser  Lodovico  578. 

Bartsch,  Chrestomathie  provençale 
(40  edit.)  121,2  —  3,  Besserungs- 
vorschläge 546. 

Bembo,  Pietro  595.  596. 

Benoit  de  Sainte- More,  Bruch- 
stücke des  Roman  de  Troie  330. 

Bertrán  de  Born  ed.  Slimming, 
Bemerkungen  dazu  334. 

Bibeltexte,  Provenzal.  u.  walden- 
sische  597. 

Boccaccio,  Giovanni  341.  575.  578. 

594- 

Bracciolini,  Poggio  s.  Poggio  Brac- 
ciolini. 

Broc  ardi,  Domizio  505. 

Brunetto  Latini,  Bruchstück  einer 
Bearbeitung  des  Trésor,  Hs.  300. 
Text  301  ff.  Bemerkungen  zu  ein- 
zelnen Stellen  306. 

Calderón,   La  vida   es  sueño  III  i: 

309- 
Cartulaire    de   l'aSbaye   de   la  Lu- 
zerne 359. 


Cartulaire  de  l'abbayc  de  Mont- 
Morel  358. 

—  de  Montebourg  356.  361. 

Cas  s  i  an,  Aymé,  Quelle  für  Jehan 
de  Fráncicres  8. 

Catalanisch,  Texte;  Verordnung 
für  den  gottesgerichtlichen  Zwei- 
kampf zu  Barcelona  lOi  ff.  Er- 
klärungen zum  Texte  108  ff*.  Sprach- 
liches 1 1 2  ff.  Textverbesserungen 
zu  „Documents  sur  la  langue  cata- 
lane des  anciens  comtés  de  Rous- 
sillon  et  de  Cerdagne",  in  Revue  des 
lang.  rom.   XXXII  146  ff.;    410  ff.: 

337-  340. 
Cercalmon    nicht    Mitverfasser    der 

Tenzone  „Car  vey  fenir  a  tot  dia" 

298. 

Chartier,  Alain,  Verfasser  des  „Os- 
pitai d'Amours";  Todesjahr  A.  C.'s? 
291  ff. 

Chevaliers  as  devs  Espees,  Li  — 

^  1344  ff.:  309. 

Chiabrera,  Gabriello  595. 

Chrestien  de  Troyes,  Chev.  au  l. 
(ed.  Foerster),  v.  5912  ff.:  307. 

Ci  no  da  Pistoia  s.  Pistoia,  Gino  da. 

Crétin,  Guillaume,  Le  debat  de  deux 
dames  sur  le  passetemps  de  la 
chasse  des  chiens  et  oyseaulx  23. 

Da  neu  s,  Falkenbuch,  Quelle  far 
Guillaume  Tardif  io  ff. 

Dante  345.  346.  573.  577.  587.  $88- 
Göttliche  Comödie  übersetzt  345. 

Dits,  Drei  —  de  Tame  aus  der  Hs. 
Ms.  Gall.  Oct.  28  der  kgl.  Bibl.  zu 
Berlin,  Beschreibung  der  Hs.  35  ff. 
Mundart  des  S.hreibers  der  Hs. 
39  ff.  Sprache  des  Verfassers  der 
Gedichte  47  ff.  Verskunst  der  Ge- 
dichte 53.  Verfasser  54.  Text  der 
Dits  56  ff.    Anmerkungen  dazu  80  ff. 

Ebert,  A.,  AUgem.  Geschichte  der 
Litt,  des  Mittelalt.  im  Abend!,  bis 
zum  Beginne  des  XI.  Jahrh.  I. 
2.  Aufl.   Leipzig  1889,  Besprechung 

s/iff- 


SACH-  UND  STKLLENKEGISTER. 


605 


Eble  de  Saignas  u.  Ëble  d*Uisel 
ein  und  dieselbe  Person  296  íí. 

Elias  (Grimoartz)  Gausmar,  Guil- 
hem  Gasmar  u.  Guilhem  Ademar 
ein  u.  dieselbe  Person  294  flF. 

Filelfo  341. 

Flamenca  336.  v.  7162:  308.  309. 

Folengo,  Macaronea  589  ff. 

Francières,  Jehan  de,  Livre  de 
fauconnerie,  Hss.  7.  Quellen  8  fT. 
Quelle  für  Tardif  10  ff. 

Französisch,  Handschriften:  Hss. 
von  Jagdlehrbüchern  i  ff.  Ms.  Gall. 
Oct.  28  d.  kgl.  Bibl.  zu  Berlin  35  ff. 
Texte:  Drei  Dits  de  l'Ame  56  ff. 
Bruchstück  d.  afrz.  Romans  Ama- 
das et  Ydoine  87  ff.  Bruchstück 
einer  Bearbeitung  des  Trésor  des 
Brunetto  latini  300  ff. 

Lautlehre:  Frz.  f  aus  -d-  545. 
Quellen  des  parasitischen  i  im  Alt- 
frz.  583. 

Grammatik  :  Enklitische  Stellung 
des  tonlosen  Pronomens  zum  regie- 
renden Verbum  186.  Proklitische 
Stellung  des  Pronomens  zum  Ver- 
bum fínitum  1 86.  Proklitische  Stel- 
lung des  tonlosen  Pronomens  zum 
Infinitiv  187.  188.  Stellung  der 
tonlosen  und  betonten  Pronomina 
beim  Infinitiv,  Gerundium  u.  Parti- 
cipium  perfecti  189.  190.  Substan- 
tivische Natur  des  Infinitivs  bei 
vorangehendem  Objekt  191.  Se  =« 
Comme  si  192.  Verschmelzung  des 
zwischen  Präposition  und  Infinitiv 
stehenden  tonlosen  Pronomens  mit 
der  Präposition  zu  einem  Worte 
188.  Fehlen  des  bestimmten  Ar- 
tikels im  Altfrz.  194  ff.  Über  den 
mit  que  eingeleiteten  Nebensatz 
205  ff.  Die  Funktion  des  soge- 
nannten „Conditionalis"  im  irrealen 
hypothetischen  Satzgefüge  582. 

Lexikographie  :  Portugi esische 
Wörter  im  Französischen  Indiens 
491.  Christliche  Wörter  in  der 
Entwickelung  des  Französischen 
580  ff. 

Etymologien:  323ff.  404ff.  525  ff. 

Metrik:  Bemerkungen   zur  franz. 

Verskunst  in  den  3  Dits  de  TAme 

53- 

Dialekte:     Eigenthümlichkeiten 

der    pikardischen    Mundart    40   ff. 

Merkmale    des  anglonorman.   Dial. 

85  ff.     Entwickelung  der  normandi- 

schen  Mundart  im  Département  de 

la  Manche  u.  auf  den  Inseln  Guer- 

nesey  u.  Jersey   353  ff.     Zum   wal- 


lonischen  Dialekt    329.    596.     Die 
Sprache    der   Urkunden  von  Douai 

431  ff. 
Französische  Litteratur  in  Loui- 
siana 348. 

Garrick  580. 

Ghatrif,  Jagdbuch,  Quelle  für  Guil- 
laume Tardif  io.  15. 

Ghisilieri,  Guido  574. 

Giornale  storico  della  letteratura 
italiana,  Anno  VI,  Voi.  XII,  fase.  3; 
Anno  VII,  Voi.  XIII,  fase.  1-3. 
Besprechung  340  ff.  587  ff. 

Girart  von  Rossillon,  Über  den 
provenzal.  —  556  ff. 

Gonzaga,  Lodovico  594. 

Gouvy  s,  Louis  de.  Le  Nouvelin  de 
vénerie  22. 

Gregore,  La  vie  saint  —  347. 

Grion,  Giusti  575. 

Guicennas,  Quelle  fur  Guillaume 
Tardif  10. 

Guilhalmi  298  ff. 

Guilhem  Ademar  s.  Elias  (Gri- 
moartz) Gausmar. 

Guilhem  Evesque,  Joglar  d*Albi, 
„Valors  e  beutatz  e  dompney"  [ß. 
Gr.  215,1]  (in  Rev,  d.  lang.  rom. 
XXXU,  98),   Besserungs  vor  schlage 

336. 
GuilhemGasmars.  Elias  (Grimoartz) 

Gausmar. 

Guillaume  de  Saint  Paier,  Ro- 
man du  Mont-Saint-Michel  586. 

Guillinus,  Quelle  für  Guillaume 
Tardif  11. 

Guinizello,  Guido  di  574.  579. 

Guiraut  Riquier,  Textverbesse- 
rungen zu  5  in  der  Rev.  d.  lang, 
rom.  XXXII 109  ff.  veröffentlichten 
Tenzonen  336.  337. 

Handschriften:  Hss.  von  Jagdlehr- 
büchern I  ff.  Ms.  Gall.  Oct.  28  d. 
kgl.  Bibl.  zu  Berlin  35  ff.  Otto- 
boni'sche  Büchersammlung  des  Va- 
ticans  No.  3058  98.  S.  auch  die 
einzelnen  Sprachen. 

Hardouin,  seigneur  de  Fontaines- 
Guèrin,  trésor  de  vénerie,  Ent- 
stehungszeit, Quellen  i  ff. 

Heinrich  von  Villena  580. 

Herlin,  Robert  de,  le  débat  du 
Faucon  et  du  Lévrier  nagueres 
translaté  de  latin  en  françois  22. 

Jagdlehrbücher,  Altfranzös.,  nebst 
Hss.-bibliographie  der  abendländi- 
schen Jagd  litteratur  überhaupt  i  ff. 

Joan  Esteve,  Cossi  morìa  [B.  Gr. 
267,5]  (in  Rev.  d.  lang.  lang.  rom. 


6o6 


W.  LIST, 


XXXII,  99),   Besserungsvorschläge 

336. 
Istorio  de  Sancì  Poncz  pubi,  par 

P.  Guillaume    331.      Textverbessc- 

rungen  332.  333. 
Italienisch,     Handschriften:    Hss. 

ital.   geistl.  Lieder  117.     II  Codice 

Parmense  io8[  588. 

Texte  :  Römische  Ritornelle  253  fF. 
Lambertazzi,  Fabrizio  de'  579. 
Lan  frane    Cigala,    Ges   eu   no  sai 

com  hom  guidar   se  deia,   Stengel, 

Prov.  Blumenlese  161,2:   308.  309. 
La  Vigne,  Pierre  de  340. 
Lecon,    La    Noble    — ,    pubi,    par 

E.  Montet.  1888,  Besprechung  327. 
Lelio  Cosmico,  Niccolò  588.  589. 
Lieder,     Mitteilungen     aus     älteren 

Sammlungen     ital.     geistlicher    L. 

115  ff. 
Loys,  Maistre,  livre  de  fauconnerie  10. 

Lucidarius,  Der  pro  venzalische,  kein 
originales  Werk,  sondern  Über- 
setzung ;  Hs.  225  ff.  Sprache  229  ff. 
Verhältnis  der  Übersetzung  zum 
Original  232  ff.  Sprachproben  235  ff. 

Lull,  Raimon  339. 

Malmignati,  A.,  H  Tasso  a  Padova, 
suo  primo  amore  e  poesie  giovanili 
ecc.  Padova  1889,  Besprechung 
567  ff. 

Malo  pin  s.  Melopin. 

Manzolli,  Pier  Angelo,  Zodiacus 
Vitae  576. 

Marino,  Giambatt.  579. 

Martin  le  Frane,  Zu  —  291  ff. 

Melopin,  livre  de  faulconnerie. 
Quelle  für  Jehan  de  Francières  8. 

Michault,  Pierre  598. 

Michault  Taillevent  598. 

Michelin,  livre  de  faulconnerie, 
Quelle  fur  Jehan  de  Francières  8. 

M  o  ami  n.  Quelle  für  Guillaume  Tar- 
dif IO. 

Molière  580. 

Muhamedlegende  593. 

Mussato,  Albertino  579. 

Nappi,  Cesari  577. 

Negerportugiesisch  s.  Portugie- 
sisch. 

Nelli,  Francesco  341.  594. 

Ordonament  de  Bathayla  ques 
fa  Enbarch  loi  ff.  Erklärungen  z. 
Texte  108  ff.     Sprachliches  112  ff. 

Paolo  di  Bernardo  575.  578. 

Peire  Bremon  295. 

Peire  del  Vern,  Chanson  inédite 
(in  Rev.  des  lang.  rom.  XXXII 171), 
Besserungsvorschläge  338. 

Peire  Vidal,   Une   chanson    inedile 


(in  Rev.  d.  lang.  rom.  XXXTI 93  ff.), 
Besserungs Vorschläge  335. 

Petrarca  572.  576.  577.  578. 

Pistoia,  Antonio  da  572. 

—  Cino  da  572. 

Poggio  Bracciolini  341. 

Portugiesisch,  Zum  Negerportu- 
giesischen der  Ilha  do  Principe 
463  ff.  Allgemeineres  über  das 
Indoportugiesische  (Asioportugie- 
sische)  476  ff.  Zum  Indoportugie- 
sischen von  Mahé  und  Cannanore 
516  ff.  Beiträge  zur  portug.  Volks- 
kunde 217  ff.  416  ff.  Etymologien 
213  ff.  Übergang  von  intervokal,  z 
zu  r  525. 

Propugnatore,  Il — ,  N.  S.  Vol.1, 
fase.  2 — 3.  Marzo — Giugno,  fase.  4. 
Luglio — Agosto,  fase.  5 — 6.  Sett. — 
Die.  1888,  Besprechung  572  ff. 

Provenzalisch,  Lautlehre:  -d-  im 
Prov.  546. 

Texte:  Lucidarius  235  ff. 

Pulci,  Bernardo  572.     Luca  342. 

Raembaud  339. 

Raimon  de  Cornet  336. 

Raimon  de  Miraval  298  ff. 

Raimon  Vidal's  Novelle:  Abrils 
issi*  e  mays  intrava  (Bartsch,  Denk- 
mäler S.  144—192)  S.  145*23;  145» 
32;  145,34;  146,2;  146,22;  146,30; 

146,32;  147,32;  147.33;  I48»5;  I48»i7; 

148,29;  149,2;  149,22;  150,1;  150, 
8;  150,9;  150.13—14;  150,25;  151, 
II;  151,15;  152,9;  153,4;  I53.ÏO; 
153.24—5;  154.10;  154.28;  155.14; 

i55.i7ff-;  155.21— 2;  156,14;  156. 

34;  157,3;  157.12;  157.37;  158.3; 
158,5-7;  158,16;  158,17;  159.18; 
159,26;  159.27;  160,7;  162,4;  162, 
24;  163,5;  163,23  —  4;  163,26; 
163,28;  164,15;  164,32;  164,35; 
165.2;  165,4;  165.5;  165,10;  166. 
15;  166,17;  166,25;  167,2;  167,15; 
167,31;  168,28;  168,38;  170,13; 
170,16;  170,31;  171,7;  171.14;  171. 
15  ff.;  172,17;  172,18;  172,20;  172, 
26;  173,5;  173,6;  173.16;  174,1— 
2;  174,5;  174,15;  174,26;  174.33; 
175.29;  176,8;  176,11;  176,18;  176, 
25;  176,28;  177,29;  178,5;  178, 
19;  178,28;  180,28;  181,33;  181, 
34;  182,5;  182,15;  182,19; 
183,4;  183,6;  183,8—9;  183,16— 
17;  183,28;  184,2;  184,3;  184,8; 
184,11;  184,15;  184,19;  184,22; 
184,27;  184,31;  185,3;  185.6;  185, 
10;  185,24;  186,1;  186,12;  186,20; 
186,27;  186,34;  187,3;  187,26;  187, 
32;  188,4;  188,8;    188,32;  189,34; 


WORTREGISTER. 


607 


190,18;   191,4;   191,9;   191,17;  191, 

19;    192,16. 
Refrigerio,  Giov.  Batt.  340. 
Revue  celtique,  Vol.  IX,  No.  i — 

4;    Vol.  X,    No.   1—2.      1888.  89, 

Inhaltsangabe  349.  350. 
Revue     des    langues     romanes. 

Tome  XXXI,  juillet-  décembre  1887, 

tome    XXXII ,    janvier  -  septembre 

1888,  Besprechung  331  ff. 
Ristoro  d'Arezzo  344. 
Ritornelle,  Römische  253  ff. 

R  o  m  a  n  i  a  No.  68,  X  Vile  année,  1 888, 
Octobre;    No.  69,    XVIIT«    année^ 

1889,  Janvier;  No.  70,  X Ville  an' 
née,  1889  Avril  u.  No.  71,  XVIII« 
année  1889,  Juillet,  Besprechung 
328  ff.  596  ff. 

Romanisch,  Beiträge  zur  Kenntnis 
des  kreolischen  —  463  ff. 

Rumänisch,  Hiatustilgung  317.  318. 

Ruzzante  573.  579. 

Sercambi,  Giovanni,  Novelle  ine- 
dite, tratte  dal  codice  Trivulziano 
CXCni  per  cura  di  R.  Renier. 
Torino  1889,  Besprechung  und 
Besserungsvorschläge  548  ff. 

Sprachgrenzen,  Bestimmung  von  — 
durch  urkundliches  Material  353. 


Spanisch,  Der  Übergang  des  span, 
j  vom  Zischlaut  zum  Reibelaut  319  ff. 

Stellatus,Marce|lusPalingenius576. 

Stimming,  A.,  Über  den  provenzal. 
Girart  von  Rossillon  .  .  Halle  1888, 
Besprechung  556  ff. 

Tardif,  Guillaume,  L'art  de  fau- 
connerie et  des  chiens  de  chasse, 
Hs.,  Quellen  10  ff. 

Tasso,  Torquato  341.  567  ff. 

Tas  tu,  Joseph  335. 

Tempo,  Antonio  da  575.  578. 

Testa,  Arrigo  601. 

Texte,  Mundartliche  357  ff. 

Transactions  of  the  Modern  Lan- 
guage Association  of  America, 
Vol.  L  II  1884—87  348. 

Urkunden,  Wert  der  —  für  die  frz. 
Sprachgeschichte  ;  Ansichten  da- 
rüber 431  ff.  Kritik  der  —  in  Bezug 
auf  örtliche  und  zeitliche  Bestim- 
mung jhrer  Sprachformen  354  ff. 

Vergerlo,  Pier  Paolo  575.  594. 

Wallonisch  s.  Französisch,  Dialekte. 

Wycherley  580. 

Zanobi  da  Strada  575. 

Zweikampf,  Die  Verordnung  für 
den  gottesgerichtlichen  Z.  zu  Bar- 
celona 98  ff. 


Wortregister. 


Italienisch, 
branca  414. 
bricco  415. 
curattiere  325. 
disio  533. 
guanto  4  [4. 
lordo  530. 
messo  577. 
musso  579. 
peccato  326. 
rancio  324. 
rozza  538. 

Rätoromanisch, 
brich,  brick,  brichia 

415. 

Rumänisch, 
steáoa  317.  318. 

Französisch, 
acomengier ,     aco- 

raingier  536. 
acorer  82. 
alevin  331. 
aliboron  532. 
aller  527  ff. 


amuïr  81. 

an,  en   (aus  homo) 

541.  542. 
anille  414. 

annille  414. 

arbalestre  a  tour  84. 

arbroisel  (arbroissel) 

536. 
atou  410. 
atou  de  410. 
d'atou  de  410.  411. 
atout  410.  411. 
auve  (morv.)  414. 
boichon  8r. 
bondie  82. 
brachon  414. 
bracon  414. 
bracun  414. 
branche  414. 
brique  415. 
camp  80. 
castice  483. 
chalangiér,  chalen- 

giér  535. 
chalenge  534. 
chalónge  535. 
chéroute  510. 


cit  334- 
clouatier  325. 
cloutier  325. 
coche  413. 
col  oyer  82. 
cordovano  546. 
corvois  546. 
courant  330. 
couratier  325. 
courtier  325. 
curatier  325. 
dame  541.  543. 
damoisel  536. 
dancel,  dansel,  dan- 

zel  536. 
dangier ,       dengier 

535- 
danjon(denjon)535. 

danter  535. 

destendre  80. 

detod'(ostfrz.)4io. 

discrétion  81. 

dorn,  don  542.  543. 

domne  542. 

dompter  535. 

doncel  536. 

dongier  535. 


donjon  535. 
donzelle  536. 
échardon  408. 
échardonner  408. 
efforcer  408. 
efforces  408. 
éforches  408. 
eneille  414. 
engier  536. 
enrouer  584. 
entors  80. 
entredeus  195. 
époule  406. 
escarseté  80. 
escomangier,   esco- 

mengier  536. 
espoi  82. 
espoule  406. 
estile  406. 
estraindre  81. 
etnaille    (Patois   v. 

Mons)  407. 
étnette  407. 
ç;çavat'    (écheveau) 

408. 
ferra  tier  (Lyon)  325. 
fonds  334. 


6o8 


W.  LIST,   WORTREGISTER. 


fort  338. 

frenchissement  536, 
gant  414. 
gent  82. 
gloutemens  81. 
graine  83. 
hallope  414. 
herbage  82. 
itcl  411. 
itou  411. 
korati,  koratiri  (pat. 

lyonn.)  325. 
lango(u)sle  536. 
lieu  aus  locum  543fr. 
lomble  538. 
longoste  536. 
lourd  530. 
maneus  409.  410. 
men  (pik.  aus  mon) 

541- 
meriienne  546. 

mespaier  de  qn,  se 
=  s'irriter  contre 
lui  81. 

meuche  (lothr.)324. 

nan,  nen  (aus  non) 

541-  542. 
nomble  538. 

nombril  538. 

non.nou,  no  (norm.) 

=  n*on  322. 
ongier  536. 
ous,  os  (statt  vous) 

408. 
pec  (Mitleid)  325. 
peuture  83. 
ploier  le  corjon307. 
poeste  334. 
pooir  80. 
po verte  334. 
puisatier  325. 
puison  81. 
quans  541. 
quens  541. 
queux  334. 
quintaine  83. 
radaiche  82. 
ranee  324. 
remetre  83. 
Rencesvals  —  Ron- 

cesvals  537. 
reproche  523. 
rets  333. 
roncin  538. 


ruche  324. 

saue  84. 

saveus  409.  410. 

seglous  83. 

sen    (pik.   aus   son) 

541- 
sépoule  406. 

setile  406. 

setille  406. 

seuche  323. 

sipoule  (wall.)  406. 

spoule  (wall.)   406. 

suie    (Etymon    das 

lat.  sücidus,    sü- 

cida)  323. 
suif  324. 
tempeste  334. 
tQn    (pik.   aus  ton) 

541. 
tenailles  407. 

trancher  535. 

tranchier,  trenchier 

537.    . 
trançon  —  tronçon 

537- 
trenchier  535. 

tresvasee  81. 

volante,  volenté537. 

541. 
volantiers  533. 

volentiers  534. 

volontiers  533. 

zye  (ostfrz.)  405. 

zync*  (ostfrz.)   405. 

zway'  (ostfrz.)  405. 

zwayi  (ostfrz.)  404. 

Provenzalisch. 
abaisso  412. 
anadilha  414. 
andilho  414. 
anediho  414. 
auvo  414. 
avaissa,   avais  412. 
baisso  412. 
baranda  49 1. 
brac  415. 
hrico  415. 
brigo  415. 

ciu  334. 
cortvcs   546. 

conncou      (dauph.) 

412. 


langousto  53^* 
lingousto   537. 
loumbri  538. 
loungousto  536. 
meliana  546. 
ouncle  412. 
ouncou  412. 
pouacre,      polacre, 

poulacre  335. 
prenhs  334. 
roci  538. 
ronci  538. 

suga  323- 
sugo  323- 
sujo,  sugio  323. 
trenca(r) ,     trinca(r) 

537. 
vaissa  412. 

vaisso  412. 

volontiers  534. 

Catalanisch. 
barana  491. 
mentre  340. 
sutje  323. 

Spanisch, 
baladi  532. 
baranda  491. 
castizo  483. 
chorizo  525.  526. 
criollo  484. 
deseo  533. 
fofo  527. 
gringo  483. 
lástima  326. 
lerdo  527.  529.  530. 
lóbrego  527.  531. 
manteca  527.  531. 

532- 
rocin  538. 

sucio  324. 

tronchar  537. 

Portugiesisch, 
agua    sanativa    für 

agua  sedativa  214. 
allumi  ar  fiir  nomear 

213. 
aniceto   fur  insecto 

213. 
árdego  527.  531. 


auctorísar-se  fur 
utilisar-se  213. 

bacia  511. 

carambola  510. 

caridade  für  ctari- 
dade  213. 

casti ÇO  483  ÍT. 

chapa  510. 

charuto  510. 

chouriço ,  -a  525« 
526. 

chulipas  213. 

coco  510. 

consoada  215. 

cortar  537. 

criollo,  crioulo  484. 

485. 
cura-cesto    für   co- 
ráceo 214. 
desejo  533. 
despontar  für   pes- 

pontar  214. 
eiró,  eiroz  525. 
esgatanhar   fíir   es- 

gadanhar  214. 
espalha  -  grace     für 
sparrow-grass  214. 
fallar  528. 
fofo  527. 
(h)abilidade  für  de- 

bilidade  213. 
impios  für  impetos 

214. 
1  agosta  536. 
lóbrego  527.  531. 
manteiga  527.  531. 
mestico  483. 
netos  f.  metros  214. 
pagar  511. 
postico  484. 
procissSo  de  trunfo 

für  procissäo   de 

triumpho  214. 
rossin  538. 
sestifaçSo  für  satis- 

façSo  214. 
suspiraçSo   für  rcs- 

piraçao  214. 
topaz  485.  486. 
tronchar  537. 
vadio  527.  532. 
varanda  491. 
verandah  491. 


Hallt,    bruci:  ron   Hhrhardt  Karras. 


ZEITSCHRIFT 


FÜR 


ROMAJÎISCIE  PHLOLOGm 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


Dr.  0U8TÁY  GRÖBER, 

PROFESSOR  AN  DER  UNIVERSITÄT  STRASSBURO  i.  B. 


1889. 

SÜPPLEMENTHEFT  XIII. 

(XIII.  BAND   5.  HEFI.) 

BIBLIOGRAPHIE  1888 

VON 

KURT  SCHMIDT. 


HALLE. 

MAX    NIEMEYER. 
1892. 


INHALT. 


Seite 

A.  SpraohwlsBexuiobaft  im  Allfiremeinen i 

I.  Bibliographie  S.  i. —  2.  Zeitschriflen  S.  i.  —  3.  Grammatik  S.  2. 

B.  Mittelalter  und  Neuzeit 4 

I.  Zeitschriñen  S.  4.  —  2.  Greschichte  und  Culturgeschichte  S.  4. 
—  3.  Lateinische  Litteratur  S.  5.  —  4.  Lateinische  Sprache  (All- 
gemeines, Grammatik,  Lexikographie)  S.  12. 

C.  BoxnaniBohe  Philologie 14 

I.  Bibliographie  S.  14.  —  2.  Encyklopadie  und  Geschichte  S.  15.  — 
3.  Zeitschriften  und  Sammelwerke  S.  16.  —  4.  Litteratur  und  Litte- 
ratur-Geschichte  S.  17.  —  5.  Folk -Lore  S.  18.  —  6.  Grammatik 
und  Lexikographie  S.  19. 

D.  Die  einseinen  romanischen  Sprachen  und  Idtteraturen    .    .    20 
L   Italienisch 20 

I.  Bibliographie  S.  20.  —  2.  Zeitschriften  S.  21.  —  3.  Geschichte 
u.  Culturgeschichte  S.  18.  —  4.  Litteraturgeschichte,  a)  Allgemeine 
Werke  S.  23.  b)  Monographien  S.  25.  —  5.  Ausgaben  und  Er- 
läuterungsschriften, a)  Sammlungen  S.  30.  b)  Anonyma  S.  32. 
c)  Einzelne  Autoren  und  Werke  S.  33.  —  6.  Dialekte  und  Folk- 
Lore  S.  45.  —  7.  Grammatik  S.  47.  —  8.  Lexikographie  S.  48.  — 
Anhang:  Rhätoromanisch  S.  49 . 

II.  Rumänisch 49 

I.  Zeitschriften  S.  49.  —  2.  Geschichte  S.  49.  —  3.  Litteratur- 
geschichte  S.  50.  —  4.  Ausgaben  S.  50.  —  5.  Grammatik  und 
Lexikographie  S.  50.  —  Anhang:  Albanesisch  S.  50. 

III.  Französisch 51 

I.  Bibliographie  S.  51.  —  2.  Zeitschriften  S.  52.  —  3.  Geschichte 
und  Culturgeschichte  S.  53.  —  4.  Litteraturgeschichte,  a)  Allge- 
meine Werke  S.  57.  b)  Monographien  S.  60.  —  5.  Ausgaben  von 
einzelnen  Autoren  und  Werken,  nebst  Erläuterungsschriften  zu  den- 
selben,   a)  Sammlungen  S.  64.     b)  Anonyma  S.  67.     c)  Folk-Lore 

S.  68.  d)  Einzelne  Autoren  und  Werke  nebst  Erläuterungsschriften 
S.  69.  —  6.  Moderne  Dialekte  S.  88.  —  Bibliographie  Wallonne 
par  Joseph  Defrecheux  S.  89.  —  7.  Grammatik  S.  92.  —  8.  Lexi- 
kographie S.  96. 

IV.  Provenzalisch 98 

I.  Bibliographie  S.  98.  —  2.  Zeitschriften  S.  99.  —  3.  Litteratur- 
geschichte S.  99.   —  4.  Ausgaben  und  Erläuterungsschriften  S.  99. 

—  5.  Moderne  Dialekte  und  Folk-Lore  S.  10 1.  —  6.  Grammatäc 
und  Lexikographie  S.  102. 

V.  Catalanisch 103 

VI.  Spanisch 105 

I.  Bibliographie  S.  105.  —  2.  Zeitschriften  S.  105.  —  3.  Geschichte 
und  Culturgeschichte  S.  105.  —  4.  Litteraturgeschichte  S.  106.  — 

5.  Ausgaben  und  Erläuterungsschriften  S.  106.  —  6.  Folk-Lore 
S.  109.  —  7.  Grammatik  imd  Lexikographie  S.  109.  —  Anhang: 
Baskisch  S.  110. 

VII.  Portugiesisch       iio 

Anhang,  i.  Nachträge  von  Recensionen  über  in  Bibliographie  1887  und 

1888  verzeichnete  Werke 112 

Alphabetisches  Verzeichnis 113 


Verzeichniss  der  Abkürzungen 


A  = 

Ac  = 

AdA  = 

AdB  = 

AdL  = 

AdSR  = 

AfL  = 

Agi  = 

AJ  = 

AIL  = 

AnS  = 

Aptp  = 

Asi  = 

Asi  = 
ASlLw  » 


AsP  = 

AspM  = 

ASRr  = 

Ath  = 

Av  ^ 

AZ  = 

BbG  — 

Bi  — 

BpW  = 

BSlLw  » 


c 

CdV 
Cu 


Anglia. 

The  Academy. 
Anzeiger     für     deutsches 
Alterthum. 

Annales  de  la  faculté  des 
lettres  de  Bordeaux. 
Annuaire  de  la  faculté  des 
lettres  de  Lyon. 
Archivio  della  R.  Società 
Romana  di  Storia  Patria. 
Archiv  f.  Literaturgesch. 
Archivio   glottologico  ita- 
liano. 

The  American  Journal  of 
Philology. 

Archiv  for  lateinische  Lexi- 
kographie und  Grammatik. 
Archiv  für  das  Studium  der 
neueren  Sprachen  und  Lit- 
teraturen. 

Archivio  per  lo  studio  delle 
tradizioni  popolari. 
Archivio  storico  italiana. 
Archivio  storico  lombardo. 
Annuaire  de  la  Société 
liégeoise  de  littérature  wal- 
lonne. 

Archiv  f.  slav.  Philologie. 
Archivio    storico    per    le 
Marche  e  per  l'Umbria. 
Annalas     della     Societad 
Rhaeto-romanscha. 
The  Athenaeum. 
Archivio  veneto. 
Allgemeine  Zeitung. 

Blätter  für  das  Bayer.  Gym- 
nasialschulwesen, 
n  BibUofilo. 
Berliner    philologische 
Wochenscnrift. 
Bulletin  de  la  Société  lié- 
geoise  de  littérature  wal- 
lonne. 

Le  Correspondant. 

Le  Courrier  de  Yaugelas. 

La  Cultura. 


Dl 

DR 


Deutsche  Litteraturzeitung. 
Deutsche  Revue. 


£S        =  Englische  Studien. 


FG 
FzdG 


G 

GB 

Gl 

Gli 

Gr 

Gsli 


Ip 

IZ 


JdS  = 

Le  = 

Le  = 

LgrP  = 


Franco-Gallia. 
Forschungen  zur  deutschen 
Geschichte. 

Die  Gegenwart. 
Griambattista  Basile. 
Gazzetta  letteraria. 
Giornale  ligustico. 
Die  Grrenzboten. 
Giornale  storico  della  let- 
teratura italiana. 

'  L'Instruction  publique. 
:  Internationale    Zeitschrift 
f.  allgemeine  Sprachwissen- 
schaft. 
Journal  des  Savants. 

Literarisches  Centralblatt. 
La  Letteratura. 
Literaturblatt  far  germani- 
sche und  romanische  Philo- 
logie. 


M  =  Melusine. 

MA        =  Le  Moyen-Age. 

Mi         =  Miscellanea  francescana. 

MfLA  =  Das  Magazin  für  die  Lit- 
teratur  des  In-  und  Aus- 
landes. 

MLN     =  Modem  Language  Notes. 


N 

NA 
NAfG 


NC        = 


The  Nation. 
Nuova  Antologia. 
Neues  Archiv  der  Gesell- 
schaft für  altere  deutsche 
Geschichtskunde. 
Neuphilologisches  Central- 
blatt, 


IV 


TERZEICHNTS  DER  ABKÜRZUNGEN. 


NJ  = 


Neue  Jahrbficher  for  Philo- 
logie und  Pädagogik. 


Rd        = 


NR 

=  La  Nouvelle  Revue. 

RL 

Ntff 

s=  Nordisk  tidskrift  for  filologi. 

RM       = 

NaS 

=  Nord  und  Süd. 

RN          rs 

ÖÜR 

=  österreichisch  -  ungarische 

Ro 

Revue. 

Rpl       = 
Rsi        = 

P 

=3  Philologus. 

Sr          - 

Pr 

SB  11  Propugnatore. 

SR        = 

PS 

:=  Phonetische  Studien. 

T 

Rc 

-■  Rivista  contemporanea. 

TMT.A  = 

Rc 

=:  Revue  celtique. 

Rcr 

=  Revue    critique    d'histoire 
et  de  littérature. 

RdB 

=  Revue  de  Bretagne  et  de 
Vendée. 

Vklr  - 

Rddm 

s  Revue  des  deux  mondes. 

RdE 

=  Revista  de  Espafia. 

WkP   = 

Rdel 

-■  Revista  de  estudios  livres. 

Rdf 

==  Rivista  di  filologia  e  d'is- 

truzione classica. 

ZdP      «i 

RdL 

=  Revue   de  Linguistique  et 

de  philologie  comparée. 

ZÍG       = 

Rdlr 

■■  Revue  des  kingues  romanes. 

Rdml 

=  Revue  du  monde  latin. 

ZfV       = 

Rdp 

=  Revue  des  patois. 

Rdpgr 

=  Revue   des   patois    gallo- 

romans. 

ZnS      = 

Rdqh 

=  Revue  des  questions  histo- 

riques. 

ZOG      = 

RduL 

■■  Revue  du  Lyonnais. 

Rf 

=  Revue  félibréenne. 

ZrP       = 

RF 

—  Romanische    Forschungen 

(K.  Vollmöller). 

ZvL      = 

Rh 

=  Revue  historique. 

Ri 

s=  Revue  internationale. 

Rivista  critica  della  lettera- 
tura italiana. 

•  Revista  Lusitana. 

!  Rheinisches    Museum    fur 
Philologie. 
La  Raûegna  Nazionale. 

^  Romania. 

Revue  politique  et  littéraire. 
Rivista  storica  italiana. 

I  La  scuola  romana. 
The  Saturday  Review. 

:  Taalstudie. 

:  Transactions  (and  Procee- 
dings) of  the  Modem  Lan- 
guage Association  of  Ame- 
rica. 

=  Vierteljahrsschrift  f.  Kultur 
u.  Litteratur  d.  Renaissance. 

:  Wochenschrift  fur  klassi- 
sche Philologie. 

Zeitschrift  fur  deutsche 
Philologie. 

Zeitschrift  for  das  Gym- 
nasialwesen. 

:  Zeitschrift  fur  Völkerpsy- 
chologie u.  Sprachwissen- 
schaft 

Zeitschrift  für  neufiranzösi- 
sche  Sprache  u.  Litterator. 
Zeitschrift  for  die  österrei- 
chischen Gymnasien. 
Zeitschrift  für  romanische 
Philologie. 

Zeitschrift  fur  vergleichende 
Litteraturgeschichte  hrsg. 
von  M.  Koch. 


Bibliographie  1888. 


A.   SprachwisBensohaft  im  Allgemeinen. 

1.  Bibliographie. 

Bìbliotheca  philologica  oder  vierteljährl.  systematisch  geordnete  Übersicht 
aller  auf  dem  Gebiete  der  gesamten  Philologie  in  Deutschland  und  dem 
Auslande  neu  erschienenen  Schriften  und  Zeitschriften-Aufsätze.  Hrsg.  v. 
Aug.  Blau.  40.  Jahrg.  Neue  Folge.  2.  Jahrg.  3  u.  4.  Heft.  Juli — De- 
zember 1887.  Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprechts  Verl.  8®.  p.  235 — 510. 
cplt.  M.  6.40.  i 

—  dasselbe.  41.  Jahrg.  Neue  Folge.  3.  Jahrg.  i,  u.  2.  Heft.  Januar — ^Juni 
1888.    8».    158.    M.  2.40.  la 

Bulletin  bibliographique  international,  publié  par  H.  Welten  Catalogue 
mensuel  des  principales  publications  nouvelles  françaises  et  étrangères. 
ITC  Année.    Paris,  Impr.  Reiff.    8<*  à  2  col.  2 

Teohmer,  F.,  Bibliographie  1886.    In  IZ  IV  160^337.  3 

2.  Zeitschriften. 

PhonetiBohe  Studien.  Zeitschrift  fur  wissenschaftliche  und  praktische  Pho- 
netik ....  Herausgegeben  von  Wilhelm  Victor.  II.  Band.  Marburg, 
N.  G.  Elwert.     8».    358.  4 

■      5.  NC  III 112  {S-e). 

ZeitBCbrifty  Internationale,  f.  allgemeine  Sprachwissenschaft,  unter  Mitwirkg. 
V.  L.  Adam,  G.  I.  Ascoli,  F.  A.  Coelho*etc.  begründet  u.  hrsg.  v.  F.  Tech- 
mer.    4.  Bd.     Heilbronn,  Gebr.  Henninger.    8®.     M.  12.  5 

3.    Grammatik. 

Fotty  A.  F.,  Einleitung  in  die  allgemeine  Sprachwissenschaft.  Zur  Litteratur 
der  Sprachenkunde  Amerikas.     In  IZ  IV  67 — 96.  6 

EHeinpaul,  Rud.,  Sprache  ohne  Worte.  Idee  einer  allgemeinen  Wissenschaft 
der  Sprache.     Leipzig,  W.  Friedrich.     8o-    XXVIH,  456.  7 

S,  ZV  XIX 11^— 1%  {K,  Bruchmann). 

Bruchmann»  Kurt,  Psychologische  Studien  zur  Sprachgeschichte.  Leipzig, 
W.  Friedrich.  8®.  X,  358.  Einzelbeiträge  zur  allgemeinen  und  vergleichen- 
den Sprachwissenschaft.  Heft  3.  8 
S.  Zr-y/;ir434— 444  (C.  7%.  MichaeUs),  LC 1SS9,  20/  [G.  Af.  .  .  r). 
BpW  VIII 1221— 1226  {Franz  Misteli),  Rcr  N,  S.  XXVI  21 1— 21% 
(V.  Henry).  Ac  1888,  7/42/.  {A.  H.  Sayce),  Ad  A  -3:^285—288  (y.  See- 
mûlUr).  ZöG^  40, 322—324  {A,  Th.  Crist).  NFR  1888,  378—381.  DR 
1888,  /F  252— 254. 

Hovelaoque,  A.,  La  Linguistique.  Linguistique,  Philologie,  Etymologie;  la 
Faculté  du  langage  articulé,  sa  localisation,  son  origine,  son  importance  dans 
rhistoire  naturale.  Classification  et  description  des  différents  idiomes.  Pluralité 

Z«itwhr.  f.  rom.  Phil.  Xm.  Bibl.  I 


2  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      SPRACHWISSENSCHAFT  IM  ALLGEMEINEM. 

originelle  et  transformation  des  systèmes  de  langues.  40  édition ,  revue  et 
augmentée.  Paris,  Reinwald.  8^.  XVI,  449.  Bibliothèque  des  sciences 
contemporaines.  9 

La  Qrasserie,  R.  de,  Etudes  de  grammaire  comparée.    Des  divisions  de  la 
linguistique.     Paris,  Maisonneuve  et  Leclcrc.    8^.    168.  10 

Müller,  Max,    Das  Denken   im  Lichte    der    Sprache.     Aus    dem   Englischen 
übersetzt  von  Engelbert  Schneider.      Autor.,    vom  Verf.  durchges.  Aus- 
gabe.    Leipzig,  Engelmann.    8®.    XXIV,  607.     M.  16.  ii 
S.  Z)ZJí:  419—422  {^Ludwig  TobUr), 

Faul,  H.,  Principles  of  the  history  of  language,  translated  by  H.  A.  Strong. 
London,  Sonnenschein.    8<^.    10  s.  6  d.  12 


Alotte,  Louis,  Prímordialité  de  l'écriture  dans  la  genèse  du  langage  humain. 

Paris,  Vieweg.    8**.    72.  i.^ 

Denis,  E.,    Une   théorie    nouvelle    sur  Porigine   du  langage.     In  AdB  1888, 

305—324.  14 

Franke,  Karl,  Wie   kam    der  Mensch    zu    seiner  Sprache?     In  MfLA  1888, 

77 — 80;  loi — 103;  III — 114.  15 

Farmentier,  L.,  La  transformation  des  langues.     In  Revue  de  Belgique  59, 

257 — 281.  16 

Wilkins,  John,  Essay  towards  a  real  character  and  a  philosophical  language, 

London  1 668,  Part  III.     Concerning  natural  grammar.     Mit  einem  Vorwort 

von  F.  Techmer.     In  IZ  IV  339 — 373.  17 


Teohmer,  F.,  Zur  Lautschrift  mittels  lateinischer  Buchstaben  und   artikula- 

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Lloyd,  R.  F.,  Phonetic    attraction.     Thesis   submitted    to  the   University  of 

London.     Liverpool.    8<>.    56.  19 

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Faul,  A.,  Über  vokalische  Aspiration  und  reinen  Vokaleinsatz.     Ein  Beitrag 

zur  Physiologie  u.  Geschichte  derselben.     Leipzig,  Fock.    4®.    60.   M.  1.20. 

[Auch  Progr.  d.  Höh.  B.  S.  zu  Hamburg].  20 

S.  PS  11%^  f.  [Th.  Gartner), 

Mutiler»  F.,  Die  Entstehung  eines  Wortes  aus  einem  Suffixe.  In  IZ  IV  97 — 
100.  21 

Schrammen,  Jac,  Über  die  nähere  Bestimmung  besonders  des  Substantivs. 
Progr.  Oppeln.    40.    14.  Tl 

FuIb,  Alfred,  Über  das  Wesen  der  subjektlosen  Sätze.  Teil  I.  Progr.  Flens- 
burg,   40.    26.  23 

La  Qrasserie,  R.  de.  Etudes  de  grammaire  comparée.  De  la  catégorie  du 
temps.     Paris,  Maisonneuve  et  Ledere.    8°.    200.  23a 

S.  NPR  1889,  89/". 

—  Etudes  de  grammaire  comparée.  De  la  conjugaison  objective.  Paris,  Im- 
primerie nationale.  8<^.  39.  Extrait  des  Mémoires  de  la  Société  de  lingui- 
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Paris,  Del  agrave.    8«.    XII,  212.  26 

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and  den  Bedeutungswandel  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Metapher. 
Progr.  Budweis.    8°.    35.  27 

Morf,  H.,  Die  Untersuchung  lebender  Mundarten  und  ihre  Bedeutung  f.  den 
akademischen  Unterricht.     In  ZnS  X  187 — 206.  28 


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aus  der  Revue  des  patois  gallo-romans).  29 

S.  LgrP  IX  481—490    {H,  Schuchardt).      Rcr  N.  S.  XXVI  335—337 

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zum    Grundriss    aus    den  J.  1877 — 1887.    Wien,  Holder,     gr.  8®.  VII,  240. 

M.  5.60.    (I— IV,  I  :  M.  52).  30 
5.  AnS  82,  212 — 214  (H,  BuchhoUt), 

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la  première  fois,  par  Ernest  Jo  vy,  et  précédés  d'un  avant-propos  par  Michel 
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Brugmann,  Karl,  Grundriss  der  vergleichenden  Grammatik  der  indogermani- 
schen Sprachen.  Kurzgefasste  Darstellung  der  Geschichte  d.  Altindischen, 
Altiranischen  (Avestischen  und  Altpersischen),  Altarmenischen,  Altgriechi- 
schen, Lateinischen,  Umbrisch-Samnitischen,  Altirischen,  Althochdeutschen, 
Litauischen  u.  Altkirchenslawischen.  2.  Bd.:  Wortbildungslehre  [Stamm- 
bildungs-  u.  Flexionslehre].  I.Hälfte:  Vorbemerkungen.  Nominalcompo- 
sita.  Reduplicierte  Nominalbildungen.  Nomina  m.  stammbild.  Suffixen. 
Wurzelnomina.  Strassburg,  Trübner,  8°.  XIV,  462.  M.  12.  (I  u.  II,  i: 
(M.  26).    ,  33 

Abel,  K.,  Über  die  Wechselbeziehungen  der  ägyptischen,  indoeuropäischen 
und  semitischen  Etymologie.  Leipzig,  Friedrich.  8^  168.  M.  12.  Einzel- 
beiträge zur  allgemeinen  u.  vergleichenden  Sprachwissenschaft.    Heft  4.     34 

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languages.    (1820).    Mite.  Vorwort  v.  F.  Techmer.    In  IZ  IV  I — 60.       35 

Bradke,  P.  v..  Über  die  arische  Altertumswissenschaft  und  die  Eigenart 
unseres  Sprachstammes.  Akademische  Antrittsrede.  Giessen,  Ricker.  8^. 
52.  36 

S,  Rcr  N.  S.  XXVI /[^S  (V.  H,),     WkP  F/370/.  {H.  Zütner), 

—  Beiträge  zur  Kenntnis  der  vorhistorischen  Entwickelung  unseres  Sprach- 
staromes.     Giessen,  Ricker.    4°.    VT,  38.    M.  2.  37 

S,  LCiSSS,  695—697  (O,  S.).      BpW  r///i350/.  {H.  Ziemer),      Wkp 
F 833— 836    [H,  Schweizer- Sidler).     Rcr  N,  K  XXV ^f^J f,  (V,  Henry), 

Humboldt,  W.  v.,  Über  Analytical  Comparison.  Brief  an  F.  Bopp  1821. 
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Trübner.     8^.  39 

Begnaud,  Paul,  La  question  de  la  restitution  de  la  langue-mère  indo-euro- 
péenne.    In  RdL  XXI  174— 182.  40 

—  Origine  et  philosophie  du  langage  ou  Principes  de  linguistique  indo-euro- 
péenne.   Paris,  Fischbacher.    8<*.    XIX,  445.  41 

S.  ZC;i889,  684/.  {G.  M ,  ,  ,  r),    RdL  XXII  -¡fil—ld^  {J,  Vinson). 


Regn^aud ,  Paul ,  La  théorie  des  deux  k  indo-européens.  In  RdL  XXI 
i — 6.  42 

Saussure,  F.  de.  Sur  un  point  de  la  phonétique  des  consonnes  en  indo- 
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Thumeysen,  R. ,  Vocalisches  z  im  Indogermanischen.  In  ZvS  XXX 
351  flF.  44 

Brugmann,  K.,  Das  Nominalgeschlecht  in  den  indogermanischen  Sprachen. 
In  IZIV  100—109.  45 

S,  Rcr  N.  S,  XXVI 389  (  V.  H). 

l* 


4  Bibliographie  i88Ô.    Mittelalter  und  neuzeit. 

Torp,  A.,  Beiträge  zur  Lehre  von  den  geschlechtlosen  Pronomen  in  den 
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linger  1888  No.  11].     Christiania»  Jak.  Dybwad.    8^    51.  46 

S.  NPH  1889,  412  /.  {Fr.  Stolz).     DL  X  1269  {A.  Betzenberger). 

Windisch,  E.,  Über  die  Verbalformen  mit  dem  Charakter  R  im  Arischen, 
Italischen  und  Celtischen.  Leipzig.  8^.  In  Abhandlungen  d.  k.  sächs. 
Gesellschaft  d.  Wissenschaften.     Philol.-hist.  Classe  X  447 — 512.  47 

Müller,  Max,  Biographies  of  Words  and  the  Home  of  the  Aryas.  London, 
Longmans,  Green  and  Co.    XXVII,  278.  48 

S,  AIL  VI 282/:  [A,  Punch). 


Kerviler,  René,  Répertoire  général  de  bio-bibliographie  bretonne.  Avec 
le  concours  de  MM.  A.  Apuril,  Ch.  Berger,  A.  du  Bois  de  la  Villerabel, 
etc.  Livre  \^\  les  Bretons.  4^  et  5^  fase.  Bar — Ber.  Rennes,  Plihon  et 
Hervé.    8°.    p.  j  13—446.  49 

Anciens  contes  des  Bretons  du  pays  de  Galles.  Le  Mabinogi  de  Kulhwch 
et  Olwen.    Par  J.  Loth.    In  RdB  N.  S.  HI  161— 190;    258—285;    321— 

350.  50 

Boisson,  G.,  Poèmes  bretons  tirés  du  Barzaz-Breiz  de  M.  de  La  Ville- 
marqué.  Précédés  d'une  préface  de  Jules  Simon.  Paris,  Havard.  8^  VIII, 
216.  51 

QueUien,  N.,  Les  mystères  et  drames  bretons.    In  Rpl  3.  S.  XV  525 — 528.  52 
Codice  irlandese.    Testo  e  Chiose  del  codice  irlande  dell'Ambrosiana  — 
Volume  sesto,  pag.  I — XCVI.  (Glossarium  paleo-hibemicum,  A — IC).  Rome, 
Loescher.     8°.     Archivio  glottologico  italiano  voi.  V  353 — 576.  53 

S,  Rcr  N.  5.  XXVIII  X-J^ff,  {H.  d'Arboü  de  JubainviUe). 
Irische  Texte   mit   Übersetzungen    und    Wörterbuch.     Herausgegeben  von 
Wh.  Stokes  und  £.  Windisch.    II.  Serie.    2.  H.    Leipzig.  54 

5.  Ac  1888,  7  225/.  {John  Rhys). 
Zimmer,  H.,  Keltische  Studien  6.     In  ZvS  XXX  1—292.  55 

Stokes,  Whitley,  On  S-stems  in  the  Celtic  languages.  In  Transactions  of 
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kin.    8«.    5  s.  57 

Deecke,  Wilhelm,  Die  Falisker.  Eine  geschichtlich  »sprachliche  Unter- 
suchung. Mit  I  Karte  und  4  Taf.  Strassburg ,  Trübner.  8<*.  XVI,  297. 
M.  IG.  58 

5.  Z?Z  Jir  423— 425    {F,  Bückelery     Rcr  N,  S.  XXVIII  9— li    (Louis 
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B.  Mittelalter  mid  Neuzeit. 

I.    Zeitschriften. 

lie  Moyen  Age.  Bulletin  mensuel  d'histoire  et  de  philologie.  Direction  : 
A.  Marignan,  G.  Platon,  M.  Wilmotte.  i er  Année  1888.  Paris, 
Alphonse  Picard.    8^.    300.    Fr.  8  par  an.  60 

2.    Geschichte  und  Culturgeschichte. 

Kurtb,  Godefroid,  Les  origines  de  la  civilisation  moderne.  2.  éd.  Paris, 
H.  Laurens.    2  vol.    8°.   LIV,  380;  389.  61 

Mahrenholtz,  Richard,  und  Aug.  Wünsche,  Grundzûge  der  staatlichen  und 
geistigen  Entwickelung  der  europäischen  Völker.  Oppelo,  Franck.  8®.  VU, 
427.    M.  8.  62 

5.  DLX%\6  (G.  Kaufmann), 


BIBLIOGRAPHIE    ï888.      GESCHICHTE  UND   CÜLTUROESCHICHTE.  5 

Ranke,  Leopold  von,  Weltgeschichte.     IV.  Teil:  Das  Kaisertum  in  Konstan- 
tinopel und  der  Ursprung  romanisch-germanischer  Königreiche,  i.  u.  2.  Abth. 
4.  A.    Leipzig,  Duncker  &  Humblot.     8®.    VI,  445  ;  VI,  368.     M.  20.     63 
S,  DL  -X" 273— 275  {G.  Kaufmann), 

Tobler,  L.,  Über  sagenhafte  Völker  des  Altertums  und  des  Mittelalters.  In 
ZV  XVm  225—254.  64 

FuBtel  de  Conlanges,  Histoire  des  institutions  politiques  de  Tancienne 
France.     7fi  partie,  La  Monarchie  Franque.     Paris,  Hachette.    8^.  65 

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(P.  Douhaire),     Ip  1889,  157/. 

Prenzel,  Adelbert,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Kriegsverfassung  unter  den 
Karolingern  von  der  Mitte  des  achten  bis  zum  Ende  des  neunten  Jahr- 
hunderts.    Leipziger  Dissertation.    8^.    96.  66 

Mercier,  Albert,  Essai  sur  le  gouvernement  de  TÉglise  au  temps  de  Charle- 
magne. In  Mémoires  de  la  Société  académique  des  sciences,  arts  etc.  de 
Saint-Quentin,  4.  Série,  VII  56.  67 


Lea,  Henry- Charles,  A  History  of  the  Inquisition  in  the  Middle-ages.  New- 
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Hefher-Alteneok,  J.  H.  v.,  Trachten,  Kunstwerke  und  Geräthschaften  vom 

frühen  Mittelalter  bis  Ende  des  XVIII.  Jahrh.  nach  {gleich zeitigen  Originalen. 

2.  verm.  u.  verb.  Aufl.    95. — 106.  Lfg.  Frankfurt  a.  M.,  Keller.    Fol.    8.  Bd. 

p.  17 — 28  u.  9.  Bd.  p.  I — 16  m.  je  6  Chromolith.  70 

Hottenroth,  Frdr.,  Trachten,  Haus-,  Feld-  u.  Kriegsgerathschaften  d.  Völker 

alter  u.  neuer  Zeit.     Gezeichnet   u.   beschrieben.     2.  Aufl.    16.  Lfg.     Stutt-. 

gart,  G.  Weise.    4^    2.  Bd.  p.  lOi — 116  m.  eingedr.  Holzschn.  u.  12  Steintaf. 

baar  à  M.  3.50;  Ausg.  m.  Taf.  in  Farbendr.  à  M.  5.  71 

Baoìnet,  A.,  Geschichte  des  Costûms  in  500  Tafeln  in  Gold-,  Silber-  und 
Farbendr.  Mit  erlaut.  Text.  Deutsche  Ausg.,  bearb.  von  Adf.  Rosen- 
berg.  5.  Bd.  100  Chromolith.  m.  100  Bl.  Text,  nebst  Register,  64  S.  m. 
12  Taf.     Berlin,  Wasmuth.     4°.    baar  M.  40,  auch  in  10  Lfg.  à  M.  4.       72 


Brendel,  Franz,  Geschichte  der  Musik  in  Italien,  Deutschland  und  Frank- 
reich von  den  ersten  christlichen  Zeiten  bis  auf  die  Gegenwart.  25  Vor- 
lesungen.    7.  A.  2.  Lfg.     Leipzig,  Matthes.     8®.    p.  65 — 128.  73 


Delisle,  L.,  L'Evangéliaire  de  Saint- Vaast  d'Arras  et  la  calligraphie  franco- 
saxonne  du  IXe  siècle.     Paris,  Champion.    4°.    18.  74 

Arndt,  Wilh. ,  Schriñtafeln  zur  Erlernung  der  lateinischen  Palaeographie. 
2.  Heft.  2.  Aufl.  Berlin ,  Grote.  Fol.  S:  9—20  m.  38  Taf.  In  Mappe, 
à  M.  15.  75 

3.    Lateinische  Litteratur. 

Bibliotheea  philologica  classica.  Verzeichniss  der  auf  dem  Gebiete  der 
class.  Alterthumswissenschaft  erschienenen  Bücher,  Zeitschriften,  Disserta- 
tationen,  Programm- Abhandlungen,  Aufsätze  in  Zeitschriften  u.  Recensionen. 
Beiblatt  zum  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  class.  Alterthums- 
wissenschaft. 15.  Jahrg.  1888.    4  Hefte.     Berlin,  Calvary  &  Co.  8».  M.  6.   76 

Hauréau,  Notices  sur  les  numéros  14590,  8433,  647,  994,  14952  des  manu- 
scrits latins  de  la  bibliothèque  nationale.  Paris.  4°.  In  Notices  des  manu- 
scrits de  la  bibliothèque  nationale.    Tome  32.     2.  partie,    p.  i,  83,  167,  187, 

275-  77 


6  BIBLlOGRAPmE    1 888.      MITTELALTER    UND   NEUZEIT. 

Archiv  f.  Litteratur-  u.  Kirchengeschichte  d.  Mittelalters.  Hrsg.  v.  Hcinr. 
De  nifi  e  u.  Frz.  Eh  rie.  Mit  Unterstützg.  der  Görres-Gesellschaft,  4.  Bd. 
4  Hfte.     Freiburg  i.  Br.,  Herder.    8°.    baar  M.  20.  78 


Corpus  inscriptionum  latinarum  Consilio   et   auctoritate   academiae  litterarum 
regiae  bonissicae  editum.     Vol.  XI  parsi,  XH.  XIV.     Berlin,  G.  Reimer. 
Fol.  M.  213.     Inhalt:  Inscriptiones  Aemiliae,  Etniriac,  Umbriae  latinae,  ed. 
Eng.  Bormann.    —    XII:    Inscriptiones    Galliae    Narbonensis,    ed.    Otto 
H  i  r  s  c  h  f  e  1  d.  —  XIV.  Inscriptiones  Lalii  antiqui  latinae,  ed.  H.  D  e  s  s  a  u.    79 
S.  Ids  1888.    121— 134  {G.  Boissür),     Id  S  1SS9,    114  — 124,    370—379» 
496 — 506  (Camille  yulUan). 
Inscriptioiiis  christieuiae  urbis  Romae  séptimo  saeculo  antiquiores,   edidit 
J.  Bapt.  de  Rossi.     Voluminis    secundi  pars  prima.     Romae,   ex   officina 
Cuggiani.  80 

S,  IdS  1889,  189—196  {G,  Boissür), 
Poetae  ohristiani  minoreB.  Pars  I.  Paul  ini  Petrícordiae  carmina  ree. 
M.  Petschenig.  Orientii  carmina  ree.  R.  Ellis,  Paulini  Pellaei  eucha- 
risticos  ree.  G.  Brandes,  Claudii  Marii  Victoris  alethia  et  Probae  cento 
ree.  C.  Schenkl.  Corpus  scriptorum  ecclesiasticorum  latinorum.  Editum 
Consilio  et  impensis  academiae  litterarum  caesareae  Vindobonensis.  Voi.  XVI. 
Wien.    Leipzig,  Frei^g.    8°.    640.     M.  16.40.  81 

S.  ZÍ7I888,  859/  Z>Z  7^:693-696  (C.  Marold).  BpWVIII  6^7— 
659  {A.  Engelhrecht).  WkP  Fi  133— li 38,  I162  — 1169  {M.  Afanitius). 
-^0(739,728-732  {y.  Huemer).  NPR  1888,  5—7  (Ä  Baehrens),  GgA 
1889,  289—299  {G,  Wissowa),  Rcr  N,  S.  25,2^6—289  (/*.  L4fjay),  Theo- 
logisches Litteraturblatt  IX  346—348.     CR  II  i()ff. 


GlOBsae  latinograeoae  et  graecolatinae,  edd.  Geo.  Goetz  et  Ghold.  Gun- 
dermann. Accedunt  minora  utriusque  linguae  glossarla.  Adiectae  sunt 
tres  tabulae  phototypicae.  Corpus  glossariorum  latinorum  a  Gust.  Loewe 
incohatum,  auspiciis  societatis  litterarum  regiae  saxonicae,  composuit,  recen- 
suit,  ed.  Geo.  Goetz.  Voi.  II.  Leipzig,  Teubner.  2fi,  XL  VII,  597. 
M.  20.  82 

S.  AlL  VsSlf.      CR  III  128/.  {H.  Nettleship),      LC  1888.  1274— 1276 

{K,  K,),      Z)Z  JTsso— 552  {H.Keü),     WkP  F/ 405— 407  {G.  Schepss). 

BpWIXsS—Sl  {K.E.  Georges), 
Old-Iiatiii  Biblical  Texts  No.  III.  The  four  gospels  from  the  Munich  Ms. 
(9)  with  a  Fragment  from  St.  John  in  the  Hof-Bibliothek  at  Vienna.  Edited, 
with  the  aid  of  Tischendorf's  transcript  (under  the  direction  of  the  bishop 
of  Salisbury)  by  Henry  J.  White.  With  a  Facsimile.  Oxford,  Clarendon 
Press.    40.    LVI,  166.     12  s.  6  d.  83 

S,  GgA  1889,  299— 319  (Cörjjtf«).    CR  II  312—314  {T,  K,  Abbott),   BpW 

VIII I  ly) — 1 34 1  (Hermann  Ronsch),      Theologisches   Litteraturblatt  IX 

129— 131. 
Manitius,  M.,  Beiträge  zur  Geschichte  frühchristlicher  Dichter  im  Mittelalter. 
Wien.    8^.    40.     In   Sitzungsber.  d.  k.  Akad.  d.  Wissenschaften.      Philos.- 
hist.  Cl.  117.     Abhandl.  XH.  84 

Mvr¡(.ieLa'^EXXr¡vixf¡q'IoxoQÍac.  Vol.  VIL  Parigi- Atene.  4».  LX VII,  302. 
Contiene  :  Trecento  documenti  inedili  relativi  ai  medesimi,  indi  poesie  stra- 
liotiche  di  Michele  Tarcagnota  Marnilo,  tutte  in  latino;  viene  appresso  un 
poema  di  Manoli  Blessi  e  in  fine  la  traduzione  italiana  dal  latino  dello 
scritto  di  Coriolano  Cippico,  soprannominato  Cepione,  Dalmata.  85 

S.   Gsli  XII  264 — 266  (Carlo  Castellani), 
Pitra,  Joannes  Baptista,  Analecta  novissima,  Spiciìegii  Solesmensis  altera  con- 
linuatio.    TomusII.    Tusculana.    Typis  Tusculanis.     8°.    XLVII,  518.  (Ent- 
hält Schriften   von  Abbé  d'Ourscamp,  Jacques   de  Vitri,   Châteauroux  und 
Bertrand  de  la  Tour).  86 

S,  Bibl,  de   V Ecole   des   Chartes  49,269—272   (Z.  Delisle),      Ro  XVII 

454  /•  (Po.^i  Meyer), 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      LATEINISCHE  LITTERATUR.  ^ 

Roth,  F.  W.  E.,  Mittheilungen  zur  Literatur  des  Mittellateins.     Aus  Darm- 
städter Handschriften.     In  Romanische  Forschungen  VI  17 — 56.  87 


Analeota  hymnica  medii  aevi.  IL  Leipzig,  Fues.  8°.  174.  à  M.  5.  88 
Inhalt:  Hymnarius  Moissiacensis.  Das  Hymnar  der  Abtei  Moissac  im 
10.  Jahrh.  Nach  e.  Handschrift  der  Rossiana.  Im  Anh.:  a)  Carmina 
scholarium  Campensium.  b)  Cantiones  Vissegradenses.  Hrsg.  v.  Guido 
Maria  Dreves.  88 

5.  LC  1888,  1049. 

Analecta  sacra  et  profana  spicilegio  solesmensi  parata.  Edidit  Jo.  Bapt. 
cardinalis  Pitra,  episcopus  portuensis.  Parisiis,  Roger  et  Chernowitz; 
Romae,  Phil.  Luggiani.  4®.  XXXV,  207  ;  334.  Enthält  lateinische  Texte 
von  Virgilius,  St.  Ambrosius,  St.  Augustinus,  Dracontius,  Valeria,  Fal- 
tonia  u.  a.  89 

S,  Rcr  N,  5.  XXVII 425  /.  (C,  E.-R,), 

Antologia  della  Urica  latina  in  Italia  nei   secoli  XV  e  XVI,    compilata  da 
Emilio  Costa.    Città  di  Castello,  S.  Lapi.    8°.    XXXXVIH,  197.    L.  2.   90 
S.  DLIX\\^lf.  [A.  Goldmann).     Rcr  iV.Ä  27,31  (P,  dé  Nolhac).    Gsli 
XII  283—285.     NA  102,  166. 

Iiateinisohe  Beispielsammlung  mit  Bildern  hrsg.  v.  A.  Tobi  er  in  ZrP 
XII 57—88.  91 

Earolingische  Dichtungen  untersucht  v.  Ludwig  Traube.  Berlin,  Weid- 
mann. 8°.  161.  Schriften  zur  germanischen  Philologie  hrsg.  v.  Rödiger. 
No.  I.  92 

S.  DL  XsSff'  (7-  Huemer).     Rcr  N.  S.  XXVII 126 f,  (G,  M.). 

Briefe  und  Verse  des  neunten  Jahrhunderts.  Herausgegeben  von  Ernst 
D  ü  m  m  1  e  r.     In  N AfG  XIII  343—363.  93 

Lateinische  Gedichte  aus  Cod.  Dresd.  A  167'*^.  Von  M.  Mani  ti  us.  In 
Romanische  Forschungen.    Bd.  VI  i — 8.  94 

Lateinische  Gedichte  des  XII. — XIV.  Jahrhunderts.  Aus  Darmstädter 
Handschriften  mitgeteilt  von  F.  W.  E.  Roth.  In  Romanische  Forschungen 
Bd.  VI  9—16.  95 

Morceaux  choisis  des  Pères  de  l'Eglise  latine:  Tertullien,  saint  Cyprien, 
Lactance,  saint  Paulin,  saint  Hilaire,  saint  Augustin,  saint  Jérôme,  d'après 
les  Lectures  publiées  par  Nourrisson.  Avec  des  notices,  des  sommaires 
et  des  notes.  Paris,  Hachette  et  Ce.  4°.  XXIV,  319.  Fr.  2,25.  Clas- 
siques français.  96 

Ansveruslegende.  L.  Helwig,  Die  Ansveruslegende.  Lateinischer  Text 
aus  einer  kopenhagener  Hs.  des  XIV.  Jahrh.  In  Archiv  des  Vereins  für  die 
Geschichte  des  Herzogthums  Lauenburg  H  75 — 105.  97 

Carmen  adversus  Marcionitas.  Aug.  Oxé,  Prolegomena  de  carmine 
ad  versus  Marcionitas.     Leipzig,  G.  Fock.    8°.    51.    M.  I.  98 

5.    WkP  r/ 463—465  (Z>.  A,  Hilgenfeld), 

De  Providentia  divina.  M.  Manîtius,  Über  das  Gedicht:  De  Provi- 
dentia divina.  —  Nachträge  zu  Ausonius.     In  ZÖG39, 580 — 585*  99 

Quatuor  evangelia.  Codex  Colbertinus  Pansiensis,  Quatuor  evangelia 
ante  HieroQymum  latine  translata  post  additionem  Petri  Sabatier  cum  ipso 
codice  collatam  denuo  edidit  J.  Bei  she  im.     8°.    IV,  140.  100 

Le  Graduel  de  la  Bibliothèque  de  Limoges,  notices  et  extraits  par  L.  Gui- 
bert.  In  Bulletin  du  Comité  des  travaux  historiques  1888.  Auch  separat 
Paris.  lOi 

Ijantûrid  et  Cobbon.  Gaston  Paris,  Lantfrid  et  Cobbon.  In  MAI  179 — 
184.  102 

Matheolus.  A.  van  Ha  mei.  Le  poème  latin  de  Matheolus.  In  Ro  XVII 
284  f-  103 

Quondam  iàotus  fuit  festus,  ritmo  latino  pubblicato,  secondo  un  cod. 
Landau,  nel  Zibaldone  di  Firenze  I  5.  104 


8  BIBLIOGRAPHIE  1 888.     MITTELALTER   UND  NEUZEIT. 

Vie  de  Saint  Tudual.  A.  de  La  Borderie,  Les  trois  vies  anciennes  de 
Saint  Tudnal.  Texte  latin  et  commentaire  historique.  Paris.  In  A.  de  L  a 
Borderie,  Histoire  de  Bretagne,  critique  des  sources.  L  Paris,  Champion. 
8«.    135.  105 

Abaelard.  Lettres  amoureuses  d'Héloïse  et  d'Abeilard.  Suivies  des  Lettres 
de  la  religieuse  portugaise.  Nouvelle  édition,  avec  notice.  Paris,  Dentu. 
II,  318.     Bibiothèque  choisie  des  chefs-d'œuvre  français  et  étrangers,  40.  106 

Abbo.  Jules  Petitjean,  Abbon  l'humble,  son  poème  sur  le  siège  de  Paris 
par  les  Normands  (885 — 886).  In  Annales  de  la  Fac.  des  lettres  de  Caen 
VI«  année  61 — 74.  107 

Alexandras  Gtommeticenais.  J.  Lebarq,  De  Alexandro  Gerameticensi. 
Lille.    8^    94.    Thèse  de  doctorat.  108 

S,  Rcr  N,  S.  XXVII 706  (P.  £.). 

Amalaxii  Fortunati  episcopi  Trevirensis  epistula  de  tempore  consecrationis 

et  ieiunii  .  .  .     Von  Gabriel  Meyer.     In  NAfG  XIII  305— 323.  129 

AmaroiUB.      Sexti   Amarcii  Galli  Piosi strati   sermonum   libri  IV.     E   codice 

Dresdensi  A  167^  nunc  primum  edidit   Maximilianus  M  a  ni  ti  us.     Leipzig, 

Teubner.  8^  XVIII,  106.  M.  2,25.  Bibliotheca  script,  medii  aevi  Teubn.  no 

S.  DL  X  1-^2  f,  [IV.  TVattenbach),      -ff/»^ /AT 565— 568  (M  Petschenig), 

WkP  F/ 292— 296  {E,  Voigt). 

Ambrosius,  S.,  episcopus  mediolanensis.     De  officiis:  libri  tres.  Edidit  sac. 

Joannes  Tamiettius.     Augustae  Taurinorum,  ex  off.  Salesiana.    8^.    263. 

L.  I.  Selecta  ex  christianis  scriptoribus  in  usum  scholarum,  No.  8.  in 
Ammianus  Maroellìnua.   Otto  Günther,  Quaestiones  Ammianeae  criticae. 

Gottinger  Dissertation.    8®.    61.  112 

S.   WkP  KT  1062— 1065  (— tó).     NPR  1889,  -joff.  (M.  Petschenig). 

—  Fr.  Liesenberg,  Die  Sprache  deB  Ammianus  Marcellinus.  I.Kap.  Der 
Wortschatz.    (Das  Nomen).     Progr.  Blankenburg  a.  H.    4®.    33.  113 

—  Hugo  Michael,  Beiträge  zur  Charakteristik  des  Ammianus  Marcellinas. 
In  Philologische  Abhandlungen.  Martin  Hertz  zum  70.  Geburtstage  von 
ehemaligen  Schülern  dargebracht.    Berlin,  W.  Hertz  1888.  p.  229 — 239.    114 

ApoUinaris  Sidonius.    Maximiliam  Müller,  De  ApoUinaris  Sidonii  latioi- 

tate  observationes   ad   etymologiam   syntaxin  vocabulorum   apparatum  spec- 

tantes.     Dissert.  Hallis.     Leipzig,  Fock.    8^    104.     M.  1.50.  115 

S.   WkP   VI  211  f.  {G*  Landgraf).      AlL  V  603  /.      NPR   1889,    187 

(P.  Mohr). 

Apollonius.     Historia  Apolloni  Regis  Tyri  e  codice  Parisino  4955  edidit  et 

commentario  crítico  instruxit  Michael  Ring.    Posonii  et  Lipsiae,  Sigismond 

Steiner.    8°.    99.    M.  1.75.  116 

5.  Z<? (7  38, 732— 743    [Eugen  Abel).      BpW  Vili  561—564    (AUxander 

Riese). 

Arbeo'B    Vita    Corbiniani   in    der   ursprünglichen    Fassung.     Hrsg.  v.  Sigm. 

Riezler.     München,  Franz*  Verl.  in  Comm.    4**.    58.     M.  1,70.  117 

S.  AlL  F 31 2/.     Zí7i888,  1259/.     £p IV IX  212— 21^  (M.  Petschenig). 

'      NPR  1889,  291/:  (B.  Sepp). 

AngustinUB.  Ad.  Harnack,  Augustinus  Confessionen.  Ein  Vortrag.  Giessen, 

Ricker.    8«.    31.     M.  0,60.  118 

—  Edmund  Hauler,  Das  älteste  Berner  Bruchstück  identifiziert.  (Enthält 
Stücke  aus  A.'s  Schrift  De  genesi  ad  litteram).  Wien.  8^  16.  In  Sitzungs- 
ber.  d.  k.  Akad.  d.  Wissenschaften.     Philos.-hist.  Cías.  117  Abh.  IX.    119 

Azo.  Ernst  Landsberg,  Die  Quaestiones  des  Azo.  Zum  ersten  Male  aus 
den  Hss.  hrsg. ,  bevorwortet  und  mit  Noten  versehen.  Freibarg  i.  B., 
J.  C.  B.  Mohr.    8°.    109.  120 

Sancti.  Bernardi,  abbatis  Clarae -Vallensis ,  sermones  in  'cantica  canti- 
corum.  Patrum  sanctorum,  opuscula  ad  usum  praesertim  studiosorum  theo- 
logiae.  Series  II.  Ed.  et  commentariis  auxit  H.  Hurte  r.  Tom.  V.  Inns- 
bruck, Wagner.    8/*.    III,  740.    M.  3.    I — V:  12.40.  121 

BoethiUB.  Schepss,  Subskriptionen  in  Boethiushandschnften.  In  BbG 
XXIV  19—29.  122 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      LATRINISCHE  LITTER ATUR.  Q 

Bonaventura,  O.  Fr.  Min.,   Der  Lebensbaum.     Aus    dem  Lai.     2.,  erweit. 

Aufl.    Mit  I  Lichtdr.,  3  Fcsms.  u.  2  Notenbeilagen.    Freiburg  i.  Br.,  Herder. 

8°.   XV,  79.     N.  2.  123 

Calvin.    Joa.  Calvini  opera  quae  supersunt  omnia.    Edd.  Guil.  Baum,  Ed.. 

Cunitz,  Ed.  Reuss.     Vol.  35— 37.     Braunschweig,  Schwetschke  &  Sohn. 

40.  688;  672;  706  Sp.  à  M.  12.  Corpus  reformatorum  Vol.63 — 65.  124 
Casflius  Dio.   Johann  Maisei,  Observationes  in  Cassium  Dionem.    Erlanger 

Diss.    8°.    24.  125 

5.   ìVàP  F/ 679— 683  (Breitung), 

CorippiLB.    Rud.  A  mann,  De   Corippo  priorum  poetarum  Latinorum  imi- 
tatore.   Part,  altera.  Gymn.    Progr.  Oldenburg.    40.    13 — 26.  126 
5.  ML  F312. 
Comutus.     Hans  L  i  e  b  1 ,  Die  Disticha  Cornuti ,   auch  Comutus  oder  Disti- 
gium  des  Jo.  v.  Garlandia  genannt  und   der  Scholiast   Comutus.     Mit  dem 
Text  des  Comutus  antiquus  und  novus.     Progr.  Straubing.    8°.    50.        127 
5.   WkP  r/462/.  (6^.  Schepss). 

Dracontius.  Bernhard  Barwinski,  Quaesliones  ad  Dracontium  et  Orestis 
tragoediam  pertinentes.     Progr.  Deutsch-Krone.    4^.    15.  128 

—  Konrad  Rossberg,  Materialien  zu  einem  Commentar  über  die  Orestis- 
tragœdia  des  Dracontius.    (Erste  Hälfte).    Progr.  Hildesheim.    8^.    64.     129 

Eberliardi  Bethuniensis  Graecismus.  Ad  fìdem  librorum  manu  scriptorum 
recensuit  leclionum  varietatem  adiecit  indices  locupletissimos  et  imaginem 
codicis  Melicensis  photolithographicam  addidit  Joh.  Wrobel.  Breslau, 
Koebner.  8^.  XX,  319.  M.  9.  Corpus  grammaticomm  medii  aevi. 
Vol.  I.  130 

S.  Zí:i888,  371—373  (H,  Ä). 

üanapius.  Albrecht  Jordan,  De  Eunapii  codice  Laurentiano.  Programm 
Lemgo.  131 

Sutropius.  Jos.  Sorn,  Der  Sprachgebrauch  des  Eutropius.  I.  Progr.  d. 
Franziskaner  in  Hall.     Innsbruck.    8^    46.  132 

S.  AlL  y 602.     WkP  r/43— 45  (A.Eussner), 

Folengo,  Teófilo  S.  Merlin  Cocai.  132a 

Gerbert.  Nicolas  Boubnov,  Le  recueil  des  lettres  de  Gerbert  considéré 
comme  source  historique  (983 — 997).  —  Monographie  critique  d'après  les 
manuscrits.  I.  Les  manuscrits  et  les  rédactions.  St.-Pétersbourg.  8*. 
XXII,  369.  [Sbornik  pissem  Guérberta  kak  istoritschesky  istotchnick. 
Krititcheskaïa  monografìa  po  roukopissiam].  133 

S,  MA  II  177— iSs  {N.y 

Hildebert  de  Ijavardin.  H  aure  au,  Notice  sur  les  sermons  attribués  à 
Hildebert  de  Lavardin.  Paris.  ^^.  In  Notices  des  manuscrits  de  la  biblio- 
thèque nationale.     Tome  32.     2.  partie  p.  107 — 166.  134 

Hugo  von  Trimberg.  Joh.  Huemer,  Das  registrum  multorum  auctomm 
des  Hugo  von  Trimberg.  Ein  Quellenbuch  zur  lateinischen  Literatur- 
geschichte des  Mittelalters.  In  Sitzungsber.  d.  k.  Akad.  d.  Wissenschaften. 
Philos.-hist.  Cl.  116  p.  145 — 190.  135 

S,   WkP  r  i486-— 1490  (G,  Schepss).     BpWIX2%—io  (M  Petschenig). 

Johannes    Cassianua.     Johannis   Cassiani   opera   ex   recensione   Michaelis 

Petschenig.      Pars  II.      Collationes.      Wien   und  Prag,    Tempsky    und 

Leipzig,  Frey  tag.    8°.    711.     Corpus    scriptorum   ecclesiasticorum  latinorum 

Vol.  XVII.  136 

S.DLXl  894  - 1 896  (  Wendland  ).    Rcr  N.  5.  XXVII  2\ff,  {Paul  Lejay). 

Jordania  de  Getarum  sive  Gothorum  origine  et  rebus  gestis.  Recognovit, 
annotatione  critica  instruxit  et  cum  varietate  lectionis  ed.  Carol.  Aug.  Closs. 
Ed.  III  (titulata).     Beutlingen  1866,  Fischhaber.    8°.     XII,  224.    M.  4.    137 

Julius  Valerius.  Bern.  Kubier,  Juli  Valeri  Alexandri  Polemi  res  gestae 
Alexandri.  Accedunt:  Collatio  Alexandri  cum  Dindimo,  et  Epistola  Ale- 
xandri ad  Aristotelem.  Bibl.  Teubner.  Lipsiae  XXXU  259.  8^  138 
5.  AlL  F  604. 

—  Studii  SU  Giulio  Valerio.   I.  H.     In  Rdf  XVI  361 — 399.  139 


IO  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      MITTELALTER  UND   NEUZEIT. 

LactaDtius.  Lucii  Cœlii  Firmiiani  Lactantii  Liber  de  mortibus  perscca- 
torum.  Edition  classique,  à  Tusage  des  élèves  de  cinquième,  avec  des 
sommaires  et  des  notes  historiques,  géographiques  et  grammaticales,  par 
l'abbé  Guépratte.  5e  édition,  revue  avec  soin.  Saint-Cloud,  impr.  V« 
Belin  et  fìls.     Paris,  lib.  de  la  même  maison.    8°.    95.  140 

Lupus.  Lettres  de  Servat  Loup  abbé  de  Ferneres.  Texte,  notes  et  intro- 
duction par  G.  Des  de  vise  s  du  Dezert.  Paris,  F.  Viewcg.  8®.  237. 
Bibliothèque  de  TÉcole  des  Hautes  Études  .  .  .     Fase.  77.  141 

S.  Bibliothèqtie  de  V École  d^s  Chartes  L  97 — lOI  (^.  Le   Vàvasseur). 

Marius  Victorinus.  Godhard  Geiger,  C.  Marins  Victorinus  Afer,  ein 
neu  platonischer  Philosoph.    I.  Thcil.     Progr.  Metten.    8®.    68.  142 

Mayno  de  Mayneri.  P.  Rajna,  Intorno  al  cosiddetto  Dialogus  crea- 
turarum  ed  al  suo  autore  :  V.  Mayno  e  il  Contemptus  sublimitatis.  In  Gsli 
XI  41-71.  143 

Merlin  Cooaì.  Opere  maccheroniche  di  Cocai.  Voi.  Ili,  prima  parte: 
L'Orlandino  di  Lìmerno  Pitocco  a  cura  di  Attilio  Portio  li.  Mantova, 
Mondovi.  144 

—  Giov.  Zannoni  I  precursori  di  Merlin  Cocai:  studi  e  ricerche.  Città  di 
Castello,  S.  Lapi.    8°.    207.     L.  2,50.  145 

5.   6^j/ì  ^7/418— 443  {Vittorio  Rossi). 

Minucius  Felix.  E.  A.  Kurz,  Über  den  Octavius  d.  Minucius  Felix,  mit 
dem  Text  von  Cap.  20 — 26  incl.  B.  Die  Pcrsius-Scholien  nach  den  Bemer- 
handschriften.  II.  Die  Schollen  zu  Sat.  II  u.  Ill,  nebst  dem  Text  v.  Sat.  II 
und  III,  nach  Cod.  Bern.  257.   Burgdorf,  Langlois.  8°.  VIII,  59.  M.  1,20.   146 

Mussato.  U.  Marchesini,  Documenti  inediti  su  Albertino  Mussato.  In 
Pr,  NS  I,  II  396—412.  147 

Nonius  Marcellus,  Ludwig  Gurlitt,  Nonius  Marcellus  und  die  Cicero- 
Briefe.     Progr.  Steglitz.    4°.    24.  ...  '** 

—  Compendiosa  Doctrina,  emendavit  et  adnotavit  Lucian  Müller.  I.  II. 
Leipzig,  Teubncr.    9fi.    Vllf,  Ò99;  428.     M.  20;  12.  149 

5.  CR  //314-316  (7.  H,  Onions).  îVkP  V  I539-I545  (7-  M-  ^^' 
wasser).  DL  X  \ll\f.  {H.  Keil).  Rcr  N.  S.  JTA'F/// 275— 278  {Paul 
Lejay).  WkP  VI  890 /.  (J.  M.  Stowasser).  BpW  IX  1329— 1334 
{G.  Goetz). 

—  W.  Fiske,  Francis  Petrarch's  treatrise  De  remediis  utriusque  fortunae: 
Text  and  Versions.    Florence,  printed  at  the  Le  Mounier  press.    8°.  48.    150 

Petrus  de  Vineis.  Prose  latine  attribué  à  Pierre  de  la  Vigne  p.  Louis 
C  a  s  t  e  t  s.     In  Rdlr  XXXII  43 1—452.  i  S  i 

Friscüliani,  quae  supersunt,  maximam  partem  nuper  detexit  adiectisque  com- 
mentariis  criticis  et  indicibus  primus  ed.  Geo.  Se  hep  ss.  Accedit  Orosii 
commonitorium  de  errore  Priscillianistarum  et  Origenistarum.  8®.  XLVI, 
223.  M.  8,50.  Corpus  scriptorum  ecclesiasticorum  latinorum,  edilum  Con- 
silio et  impensis  academiae  litterarum  caesareae  Vindobonensis.  Voi.  XVIII. 
Wien,  Tempsky  in  Coram.  152 

Frudentius.  A.  Puech,  Prudence.  Etude  sur  la  poésie  latine  chrétienne 
au  IVe  siècle.     Paris,  Hachette  et  C«.    8».    320.     Fr.  5.  153 

S.  DL  7^871   {J.  Huemer),     -ff/iT/X  596— 598  {M.  Petschenig),     Rcr 

N.  S.  XXVII  28/  {P.  A.  L.). 

Fseudocypiian.     Der  pseudocyprianische  Tractat  de  aleatoribas,  die  älteste 

lateinische  christliche  Schrift.      Ein  .Werk  d.  röm.  Bischofs  Victor  I.  (saec. 

II).     Von  Adf.  Harnack.    Leipzig,  Hinrichs.    8".    V,  135.    M.  4,50.    Texte 

und  Untersuchungen   zur  Geschichte    der   altchristlichen  Literatur  von  Ose. 

v.  Gebhardt  u.  Adf.  Harnack.     Bd.  V.    Heft  i.  154 

S.   CR  ///125— 128    {F.  II.   Chase  u.    ÌV.   Sanday).      ZC  1888,   1538/ 

{G.  Kr.).     Rcr  N.  S.  XXVII 2^  {Paul  Lejay),    Theologisches  Lit teratur- 

blatt  X  4 — 6  {Bonwetsch). 

—  Ed.  Wölfflin,  Pseudo-Cyprianus  (Victor)  de  aleatoribus.  In  AlL  V 
487—499.  155 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      LATEINISCHE  LITTER ATUR.  I  I 

Reuchlin.  Hugo  Holstein,  Johann  Reuchlin's  Komödien.  Ein  Beitrag 
zur  Geschichte  des  lateinischen  Schuldrama.  Halle  a.  S.,  Buchh.  d.Waisen- 
hauses.    8°.    VHI,  172.     M.  4.  156 

5.  Zí7i889,  90. 

Sil\ria  aus  Aquitanien.  F.  Cabrol,  Le  Manuscrit  d'Arezzo.  Ecrits  iné- 
dits de  Saint-Hilaire,  et  Pèlerinage  d'une  dame  gauloise  du  IVe  siècle  aux 
lieux  saints.  Paris,  Palmé.  8°.  48.  Extrait  de  la  Revue  du  monde  ca- 
tholique. 156 

Suger,  Vie  de  Louis  le  Gros.  Suivie  de  l'histoire  du  roi  Louis  VII,  publiées 
d'après  les  manuscrits  par  Auguste  M  o  lin  i  er.  8^.  L,  196.  Paris,  Picard, 
Fr.  5,56.  Collection  de  textes  pour  servir  à  l'étude  et  à  l'enseignement  de 
l'histoire.  157 

Tatian.  Tatiani  oratio  ad  Graecos  ree.  Ed.  Schwartz.  Leipzig,  Hinrichs. 
8*^.  X,  105.  M.  3,60.  Texte  und  Untersuchungen  zur  Geschichte  der  alt- 
christlichen  Literatur  von  Ose.  v.  Gebhardt  u.  Adf.  Harnack.     4.  Bd.     158 

Tertullian.  E.  Nöldechen,  Die  Abfassungszeit  der  Schriften  Tertullians. 
Leipzig,  Hinrichs.  8°.  Texte  und  Untersuchungen  zur  Geschichte  der  alt- 
christlichen  Literatur  von  Ose.  v.  Gebhardt  und  Adf.  Harnack.  5.  Band. 
2.  Heft.  159 

Theophilas.  Job.  Wed  de,  Theophilus.  Das  Faust-Drama  des  deutschen 
Mittelalters,  übers,  u.  m.  e.  erläut.  Elnleit.  versehen.  Hamburg,  Grüning. 
8«.    LXVIII,  79.     M.  2.  160 

Thomas  von  AquiDO.  Opera  omnia  iussu  impensaque  Leonis  XIII  P.  M. 
edita.  Tomus  IV  :  pars  prima  Summae  theologiae  a  quaestione  I  ad  quaes- 
tionem  XLIX,  ad  codices  manuscriptos  vaticanos  exacta  cum  comméntariis 
Thomae  De  Vio  Caietani  ordinis  praedicatorum,  cura  et  studio  fratrum 
eiusdem  ordinis.  Roma,  ex  typ.  Polyglottas  s.  c.  de  propaganda  fide.  Fo. 
XV,  509.  161 

—  Catena  aurea  in  quatuor  Evangelia.  Vol.  I,  complectens  expositionem  in 
Matthaeum.  Savona,  A.  Ricci.  8^  LI,  459.  L.  1,50.  Vol.  II,  complectens 
expositionem  in  Lucam  et  Joannem.  Augustae  Taurin,  typ.  pont,  et  archiep. 
Petrus  Marietti  1889.    8^.    650.  162 

—  Catena  aurea  in  quatuor  evangelia.  Voi.  I ,  completens  expositionem  in 
Mattheum  et  Marcura.  Augustae  Taurinorum,  typ.  pont,  et  archiep.  Petrus 
Marietti.    80.    XXXV,  617.  163 

—  Summae  contra  gentiles  libri  quatuor,  ad  lectionem  codicis  autographi  in 
bibliotheca  Vaticana  adservati,  probatìssimorum  codicum  meliorisque  notae 
editionum  fìdeliter  impressi.  Romae,  ex  typ.  Forzani  et  socii.  8°.  VII, 
722.     L.  3.  164 

—  S.  Thomse  Aquinatis.  Summa  theologica,  accuratissime  emendata  ac  anno- 
tationibus  ex  auctoribus  probatis  et  conciliorum  pontiñcumque  defìnitionibus 
ad  fìdem  et  mores  pertinentibus  illustrata  tabulis  ac  synthetica  synopsi  in- 
structa  a  quibusdam  scholse  S.  Thomas  discipulis.  Editio  eminentissimo 
cardinali  Josepho  Pecci,  oblata  ab  eoque  benignissime  accepta.  Tomus 
tertius.  Continens  secundam  secundas.  Paris,  Lethielleux.  8°.  à  2  col. 
895-  165 

—  Pio  del  Corona,  La  piccola  somma  theologica  di  S.  Thomaso  d'Aquino. 
Firenze,  A.  Ciardi.     8°.    406.     L.  1,80.  166 

—  J.  H.  Reusch,  Die  Fälschungen  in  dem  Tractat  des^Thomas  von  Aquin 
gegen  die  Griechen.  (Opusculum  contra  errores  Graecorum  ad  Urbanum  IV.). 
München.  8^.  In  Abhandlungen  d.  histor.  Classe  d.  k.  bayer.  Akad.  d. 
Wissenschaften  XVIII  673 — 742.  167 

—  Desmousseaux  de  Givré,  Vie  de  Saint  Thomas  d'Aquin.  Paris, 
Reteaux-Bray.     8^.    X,  295.  168 

5.  jRsi  VI  92/.  {A,  G,  Tononi), 
VegetítiB.     Christoph   Schöner,   Studien   zu   Vegctius.     Progr.  d.  Studien- 
Anstalt  zu  Erlangen.    8^    44.  169 
S.  AIL  V602f. 
VitruviUB.      Ph.    Eberhard,    De    Vitruvii    genere    dicendi.      Pars    altera. 
Progr.  Durlach.     4°.    i8-f6.                                                                             170 


1 


12  BIBLIOGRAPHIE    1 888.     MITTELALTER  UND  NEUZEIT. 

4.    Lateinische  Sprache. 

(Allgemeines,  Grammatik,  Lexikographie). 

Archiv  f.  lateinische  Lexikographie  und  Grammatik  m.  Einschluss  d.  älteren 
Mittellateins.  Als  Vorarbeit  zu  e.  Thesaurus  linguae  latinae  ro.  Unterstutzg. 
der  k.  bayer.  Akademie  der  Wissenschaften  heransgeg.  v.  £d.  Wölfflin. 
5.  Jahrg.    4  Hfte.    Leipzig,  Teubner.     S^,    M,  12.  171 


Anton,  H.  S.,  Studien  zur  lateinischen  Grammatik  und  Stilistik.  3.  Heil. 
Erfurt,  Villaret.     8°.    312.    M.  4.  172 

S,   WkP  VI  604-607  (7.  H.  Schmalz).      BpW IX ^¡^l—^\S  (^'  ^»^' 

graf), 
Blrebs,  J.  Ph.,  Antibarbarus  der  lateinischen  Sprache.  Nebst  einem  kurzen 
Abriss  der  Geschichte  der  latein.  Sprache  und  Vorbemerkungen  über  reine 
Latinilät.  6.  A.,  in  vollständ.  Umarbeitg.  d.  v.  Allgayer  besorgten  5.  Ausg. 
von  J.  H.  Schmalz.  7. — 10.  (Schluss-)Lfg.  Basel,  Schwabe.  8®.  IL  Bd. 
p.  129 — 700.    à  M.  2;  cplt.  M.  20.  173 

S,  AlL  ^^147;  586/.     BplV IX ^S0—3S^  {^Gustaf  Landgraf).     ZfG^i» 

WQff.  {H.  S,  Anton).      ZöG  y^,  1083— 1087   {A.  Goldbacher).      BbG  25. 

34—39  [J.  Gerstenecker).     NPR  1888,  398/". 

Fotsl,  K.,  Die  Aussprache  d.  Lateinischen.     Versuch  e.  prakt.  Lösung  dieser 

Frage  auf  wissenschaftl.   Basis.     Nebst,    e.   Anh.   üb.  die    Schulmethode. 

Leipzig,  Friedrich.     8®.    129.     M.  3.  174 

S.  ZC;  1889,  647/:  {K  Seh.).      DL  IX  is6i  (Bersu).      MLNIVSA—^l 

{H.  Schmidt' Wartenberg).     H^kP  r/97— 99  i^-  Schweizer- Sidler).    BpW 

315/.  {Deecke).     ZöG  49  (F.  Stolz).     BöG  2$»  ^61  —463  { Wecklin).     NPR 

1888,  334—336  {K.  Ruling). 

Meyer,  W.,   Zur  Quantität   und  Qualität    der   lateinischen  Vokale.     In  ZvS 

XXX  335—345.  175 

W  Harten,  £.  R.,  On  the  vocalic  laws  of  the  Latin  language.  In  Trans- 
actions of  the  Philological  Society  1888 — 90,  43 — 59.  176 

Neue- Wagener,  Formenlehre  der  lateinischen  Sprache.  IL  Band.  Adjectiva 
—  Interjektionen.     3.  gänzlich  neu  bearbeitete  Aufl.     Berlin.    8®.  177 

S.  AlL  F  587/. 

Iiindsay,  W.  M.,  The.  early  Italian  declension.  In  CRII  129 — 133;  202— 
205;  273—278.  178 

liandgraf.  G.,  Substantivische  Parataxen.    In  AlL  V  161 — 191.  179 

Hamp,  Karl,  Die  zusammengesetzten  Präpositionen  im  Lateinischen.     In  AlL 

V321 — 368.     (Auch  separat  als  Erlanger  Dissertation  erschienen).  180 


Fisoh,  Rieh.,   Lateinische  substantiva  personalia  auf  0  {fo)»  onis  {ionis).    [Mit 
Benutzung    der  Zettel    zu  Frage  II  u.  12  in  Wölillin's  Archiv  f.  lat.  Lexi- 
cographie u.  Gramm.].     Berlin,  Gärtner.     4*^.    30.     M.  I.  181 
S.  Rcr  N.  S.  XXVI \%(^  f.  {A.  Baudouin).     BpìVIX%ilf.  (Deecke). 
—  Substantiva  personalia  auf  0,  onis.     In  AlL  V  56 — 58  cfr,  dazu  W.  Meyer, 
Das  lat.  Sufflx  Ö,  önis  ibid.  p.  223 — 233.  182 
SkutBob,  Franc,  De  nominum  Latinorum  compositione  quaestiones  selectae. 
Bonner  Diss.    80.    42.                                                                                         183 
S.  AIL  K589. 

Reisig,  Christian  Karl,  Lateinische  Syntax  nach  den  Vorlesungen  über  latei- 
nische Sprachwissenschaft,  bearbeitet  von  J.  H.  Schmalz  und  Landgraf. 
Beriin,  S.  Calvary  &  Co.    8°.    893.     M.  18.  184 

S.  BpW IX  124—126  (H.  Schweizer- SidUr). 

Haie,  William  Gardner,  The  sequence  of  tenses  in  Latin.  Supplementary 
Paper.    In  AJoP  IX  158—178.  185 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      LATEINISCHE  SPRACHE.  Iß 

Blaae,  H.,  Geschichte  d.  Irrealis  im  Lateinischen,  zugleich  ein  Beitrag  zur 
Kenntnis  d.  afrikan.  Lateins.     Erlangen,  Deichert.    8°.    IV,  79.    M.  2.     186 

Dohring^,  Alfred,  Die  Etymologie  der  sogenannten  Gerundi vformen.  Progr. 
Königsberg  i.  P.    4®.    21.  187 

IS^emnanily  Hyacinth,  De  futuri  in  priscorum  Latinorum  vulgari  vel  cotidiano 
sermone  vi  et  usu.  Partícula  I.  Dissertatio  inauguralis  philologica.  Breslau, 
Köhler.    80.    61.     M.  i.  188 


QiistafSBOhn»  F.,  Zur  lateinischen  Prosodik.     In  PS  II  311— 313.  189 

Valmaggit  Luigi,  La  quistione  del  saturnio  secondo  una  recente  teoria.    In 

RdfXVI  218—226.  190 

ForoeUini,  Aegid.,  Fotìus   latinitatis  lexicon.     Pars   altera  si  ve  onomasticon 

totius  latinitatis,  opera  et  sudio  Vine.  De -Vit  lucubratum.     Distr.  32,  33. 

4.  Bd.  S.  81 — 240.     Prati.     Leipzig,  Brock hausV  Sort,     à  M.  2,50  (i — 33: 

M.  81,50).  191 

G^eOTgeSy    K.  E.,   Lexicon    der   lateinischen  Wortformen.     I.  Lfg.    Leipzig, 

Hahn.     8^.    HI,  160  Sp.     M.  2.  192 

S.  ML  F588  /.  LC  1889.  393/.  (B,  Sek.),  BpW IX /^12—/^IS  {A,Funck), 

¿06^40,512—515  (R  Hauler),      NPR  1889,  27—32  (C.  Wagener).     Rdf 

XVII  416—418  (-4.  Pasdera). 

Du  Gange,  C.  D.,  Glossarium  mediae  et  infimae  latinitatis,  conditum  a  Carolo 
Du  Fresne,  domino  Du  Gange,  auctum  a  monachis  ordinis  S.  Benedicti,  cum 
supplementis  integris  D.  P.  Carpenterii,  Adelungii,  alionim,  suisque  digessit 
G.  A.  Henschel.  Sequnntur  Glossarium  gallicum,  tabulae,  indices  auctorum 
et  rerum,  dissertationes.  Editio  nova,  aucta  pluribus  verbis  aliorum  scrip- 
torum  a  Leopold  Favre.  2  vol.  4°.  T.  9  à  col.,  XXXVI,  408  p.;  t.  10 
à  2  col.,  CCXUV,  178  p.  et  12  planches.  Niort,  imp.  et  lib.  Favre.  193 
5.  ML  IV 62%  f. 

Grober,  G.,  Vulgärlateinische  Substrate  romanischer  Wörter.     Q  bis  S.     In 
AlL  V  125—132;  234—242;  453—486.  194 

Bönsoh,    Herm.,    Semasiologische   Beiträge    zum    lateinischen    Wörterbuch. 
2.  Heft.    Leipzig,  Fues.     8®.    86.    M.  3. 
5.  Z¿7i889,  1114  (E.  Seh.), 

Jullien,  Em.,  Quelques  mots  de  la  langue  vulgaire  chez  les  agronoms  latins. 

In  Rdp  n  161 — 165.  196 

Kalby  Wilh. ,    Das  Juristenlatein.     Versuch  e.  Charakteristik   auf  Grundlage 

der  Digesten.  2.  erweit.  Aufl.  Nürnberg,  Ballhom.  8^  89.  M.  3.  197 
S.  ML  F601.     BpW IX ll^^—ll^^  {B.  /moler). 


Schonwerih»  Olaf,  und  K.  Weymann,  Die  lateinischen  Adjektiva  auf  osus. 

In  AlL  V  192 — 222.  198 

Meyer,  Wilh.,  Das  lateinische  Suffix  5,  önis.     In  AlL  V  223—233.  199 

Wölfflin,  Eduard,  Die  Adjektiva  auf  -ictus.    In  AlL  IX  415— 437.  200 


Bréaly  Michel,  Mémoire  sur  l'origine  des  mots  fas,  jus  et  lex.    Paris,  Impr. 

nationale.    4^.    ii.     Extrait  des  Mémoires   de  l'Académie  des  inscriptions 

et  belles-lettres,  t.  32,  deuxième  partie.  201 

Fmioky  Anton,  Satur  und  die  davon  abgeleiteten  Wörter.     Progr,  Kiel.    4®. 

¿7.    S.  auch  AIL  V  33 — 48.  202 

Kohler,  Albrecht,  Die  Partikel  ecce.    In  AlL  V  16—31.  203 

Wölfflin,  Eduard,  dbolefacio  —  aboUa.     In  AlL  V  107 — l  ig  Mf orbito.    Abpa- 

truus  bis  abrenuntio  ibid.  120 — 124.     Abrumpo  bis  abruptus  ibid.  264 — 276. 

Absdo  bis  absocer  ibid.  508 — 519.  204 

Miodónakiy  A.,  Abscedo,   àbscessiù,   abscessus.     In  AlL  V  277 — 285  ;  500 — 

507.  205 

Floen,  Heinrich,  Abominabüis  bis  abortus.   Abrepticius  bis  abripio.    Absoluo. 

In  AlL  V  89—106;  243 — 253;  540 — 564.  '  206 


14  BIBLIORAPHIE    1 888.      ROMANISCHE  PHILOLOGIE. 

Schmalz,  J.  H.,  Abrado  bis  abrotonum.     In  AlL  V  254 — 263,  207 

Thielmann,  Fhil.,  Abscondite  ais  absconsor.     In  AIL  V  534 — 539.  208 

Stamm,  Peter,    Ac  und  atgue  vor  Konsonanten.     In   NJ  137,171 — 179;    cfr. 

ibid.  71 1  f.  209 

Thielmann,  Phil.,  Usque  als  selbständiges  Adverb.    In  AlL  V  438 — 4^2.    210 

Thumeysen,  R.,  Lateinisches,    i .  vetus.     2.  pubes.     3.  infra,     4.  impetrire, 

5.  -mn-  im   Lateinischen.     6.   Zum   lateinisch-romanischen  Lautwandel.     In 

ZvS  XXX  485—503.  21 1 

WölflFlin,  Eduard,  Lüteratura,     In  AlL  V  49 — 55.  212 

—  Quatenus.     In  AlL  V  399 — 414.  213 


C.  Romanisohe  Philologie. 

T.    Bibliographie. 

Bibliographie  1887  der  Zeitschrift  far  romanische  Philologie,  herausg.  von 
G.  Gröber.  Bearbeitet  von  K.  Schmidt.  Halle,  Niemeyer.  8**.  139 
(=  Zeitschrift  XII,  Heft  5).  214 

Bibliographie,  Allgemeine,  für  Deutschland.  Ein  wöchentliches  Verzeichniss 
aller  neuen  Erscheinungen  im  Felde  d.  Literatur.  Nach  den  Wissenschaften 
geordnet.     Jahrgang  1 888.     Leipzig,  J.  C.  Hinrich.  215 


Biagi,  Guido,  Indice    del  Maro  Magnum   di  Francesco  M  araceli  i.     Roma, 

tip.  Bencini.    8^    LVI,  338.     Ministera   della   Publica  Istruzione.     Indici  e 

Cataloghi.    IX.  216 

S.  Rcr  N.  S,  JOrr// 313—315  (St.),     GsU  AT/// 427— 429. 

—  Di   Francesco    Marucelli  e  del    suo    „Mare    magnum".     In    Rivista    delle 

Biblioteche  I  8—10.  217 

Catalogne  de  bons  livres    anciens  et  modernes,    provenant   de   la  collection 

d'un  Bibliophile  Breton.     Rennes,  Plihon  et  Hervé.     8°.    48.  218 

S.  RdB  N.  S.  ///154— 157  {A.  De  la  Borderié). 

Maszatinti,  G.,  La  Biblioteca  Aragonese  di  Napoli.    In  Bollettino  ufficiale 

dell'istruzione  XIII.  219 

Pasqui,    Ubaldo,    Inventario    dei    codici    e    del    tesoro    dei    Francescani    di 

A  r  r  e  z  z  o.    In  Mi  III  3.  220 

Podestà,  B.,    Documenti  inediti  per  la  storia   della  libreria  Laurenziana. 

In  Rivista  delle  biblioteche  I  l — 2.  221 

Schmidt,  OUo  Eduard,  Die  Visconti  und  ihre  Bibliothek  zu  Pavia.    Separat- 

Abdr.  aus  der  Zeitschrift  für  Geschichte  und  Politik  VI  14  fF.  222 

S.  Gsli  X/V2SS—2gS' 

Ferrari,  Ferruccio,  Le  bibliografìe  degli  incunaboli:  a  proposito  di  una 
recente  pubblicazione.  Bologna,  Compositori.  8^.  19.  Articolo  pubblicato 
nella  Rivista  critica  della  letteratura  italiana,  anno  IV,  No.  3.  223 

Fumagalli,  G.,  Di  alcune  edizioni  sconosciute  o  rarissime  dell'Indice  dei 
libri  proibiti.     In  Rivista  delle  Biblioteche  I  i.  2.  224 

Massa,  Carlo,  Libri  censurati  a  Venezia  nel  sec.  XVIII.    In  Bi  IX  2.  3.    225 

Delisle,  L.,  Deux  notes  sur  des  impressions  du  XV^  sil  ele.  Nogent-le-Ro- 
trou,  imp.  Daupeley- Gouverneur.     8^    10.  226 

Petit,  P.,  Quelques  additions  à  la  Bibliographie  générale  des  ouvrages  sur 
la  chasse,  la  vénerie  et  la  fauconnerie  de  R.  Souhart.  Louviers,  imp.  Izam- 
bert.    8»  à  2  col.    87.  227 

Bongi ,  Salvatore ,  Inventario  del  r.  Archivio  di  Stato  in  Lucca ,  voi.  IV. 
Lucca,  Giusti.  4^  Vili,  557.  (Enthält  ein  Verzeichniss  der  im  Besitz  der 
Archive  zu  Lucca  befindlichen  Handschriften).  228 

Catalogue  des  manuscrits  de  la  bibliothèque  de  T Arsenal  par  Henry  Mar- 
tin.  T.  3.  Paris,  Nourrit  et  C®.  8^  516.  Catalogue  général  des  manu- 
scrits des  bibliothèques  publiques  de  France.  229 


BIBLIOGRAPHIE  1 888.      BIBLIOGRAPHIE.      ENCYKLOPÄDIE.  15 

Catalogue  des  manuscrits  des  fonds  Libri  et  Barrois,  par  L.  Deli  sie. 
Paris,  Champion.    8^    XCVI,  330.  230 

5.  JdS  1889,  63/.  (Ä  H,),     Rcr  N.  S,  XXyil2i6—2iS  (T.  de  Z.). 

Deenoyers.      Collections    de   Jules    Desnoyers.      Catalogue    des    manuscrits 

anciens  et  des    chartes,    par  Leopold  Del  i  s  le.  —  Notice    sur    un   recueil 

historique    du    XVIII«  siècle,    par   Marcel    de  Fréville.     Paris,  Juin.      8®. 

VIII,  84.  231 

S,  Bibl.  de  V Ecole  des  Chartes  ^^,2^^ — 259. 

Qauthiery  Jules,  Les  manuscrits  de  la  bibliothèque  de  Vesoul.  In  Bulletin 
de  la  Société  d'agriculture,  sciences  et  arts  du  département  de  la  Haute- 
Saône,  3«  S.  No.  18,99 — 18  î»  232 

laste  des  manuscrits  de  la  collection  Mancel  à  Thôtel  de  ville  de  Caen. 
Macon,  tous  les  libraires.    8^.    18.  233 

2.    Encyklopädie  und  Geschichte. 

Gröber,  G.,    Grundriss    der    romanischen  Philologie,    unter   Mitwirkung  von 

29  Fachgenossen  hrsg.    3.  Lfg.    i.  Bd.  XII  u.  S.  513 — 853  m.  4  Taf.  u.  13 

Karten.     Strassburg,  Trübner.    8°.     M.  6.  (i.  Bd.  cplt.  M.  14).  234 

S.  AlL  F591/.      LC  1889,    I114/.  {Kn.\      LL  /A' 1287— 1289    (Adolf 

Tabler),      ^^48,390.     BpW IX'i^i — 290  {Hermann  Hagen),      NA  102, 

804 — 806. 

Körting,  Gust.,  Encyklopädie  u.  Methodologie  der  romanischen  Philologie  m. 

besond.  Berücksicht.  des  Französischen  u.  Italienischen.    Zusatzheft,  Register 

und  Nachträge  zu  den  Litteraturangaben.     Heilbronn,  Gebr.  Henninger.    8^. 

190.     M.  3.     (I — III  u.  Zusatzhft:  M.  24).  235 

S,  LgrP  X  \<^—\<^  {A.  Mussaßa), 

Wendt,  Otto,  Encyklopädie  d.  französischen  Unterrichts.    Methodik  u.  Hilfs- 
mittel f.  Studierende  u.  Lehrer    der    franz.  Sprache    m.  Rücksicht    auf  die 
Anforderungen  der  Praxis  bearb.     Hannover,  Meyer.    8®.    202.     N.  3.     236 
S,  LC1SS9,  832  (H.K~ng), 

Keuphilologentag.  Gustaf  Karsten.  The  third  annual  Neuphilologentag. 
In  MLN  III  481-^488.  237 

—  Joseph  Sarrazin,  Der  dritte  deutsche  Neuphilologentag  zu  Dresden.  In 
FG  V  407 — 420.  238 

—  Mahrenholtz,  Richard,  Die  deutschen  Neuphilologentage.  Rückblicke 
und  Wünsche.     Ileilbronn,  Henninger.    8^   42.  239 

S,  ZnS  JST  2,  1 5 1 /.  (Kv,  Sallwurk),     ES  XII  lO-jff,  (E,  Kolbing),     BhG 
25,420.     P5// 231— 233  {L,  Pröscholdt). 


Bartsch.     W.  Bartels,  Karl  Bartsch.    In  NC  II  122—127.  ^4^ 

—  Karl,  t  19.  Februar  1888.  Necrolog  von  R.  Bechstein.  In  Germania, 
Vierteljahrsschrift  f.  deutsche  Altertumskunde  XXXUI  69 — 94.  241 

—  Fritz  Neu  mann,  Karl  Bartsch  als  Romanist.  In  Germania,  Vierteljahrs- 
schrift f.  deutsche  Alterthumskunde  XXXIII  98—107.  242 

Darmesteter,  Arsène,  Discours  de  M.  H  imi  y  à  ses  funérailles.   In  Ip  1888, 

763  f.  H3 

—  par  P.  M.     In  Rcr  N.  S.  XXVI  468  f.  244 

Herrig,  F.  Tech  mer,  Fr.  Chr.  Ludw.  Herrig.    In  IZ  IV  338.  245 

Nisard,  Désiré,  par  Charles  Bigot.     In  Rpl  3.  S.  XV 430 — 435.  246 

Paria,  Paulin.  Notice  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de  Paulin  Paris  par 
H.  Wallon.  Paris  1888.  40.  In  Mémoires  de  l'Institut.  Académie  des 
inscriptions  et  belles-lettres.    Tome  33.   p.  280 — 328.  247 

Tommaseo.     Vitt.  Malamani,  Daniele  Manin|,  Tommaseo,  il  Barone  Ave- 
sani.     In  Rivista  contemporanea  I  5  e  6.  248 
IThland.    Ludwig  Fränkel,   Ludwig   Uhland    als   Romanist.    In  AnS  80, 
25—113.                                                                                                            249 
Verdaguer.    Mossen   Jacinto,   Par   Ch.    de   Tourtoulon.     In  Rdml  XV 
168 — 209.                                                                                                       250 


1 6  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ROMANISCHE  PHILOLOGIE. 


3.    Zeitschriften  und  Sammelwerke. 

Archiv  f.  d.  Studium  der  neueren  Sprachen  und  Litteraturen.  Herausg.  v. 
Ludw.  Herrig.  80. —  82.  Bd.  à  4  Hefte.  8°.  Braunschweig,  Westermann, 
à  Bd.  M.  6.  251 

S,  ZrP  XIII  580—587  {E,  Schwan), 

AiiBgaben  und  Abhandlungen  aus  dem  Gebiete  der  romanischen  Philo- 
logie. VerÖff.  von  E.  Stengel.  Marburg,  Elwert's  Verlag.  No.  71 — 79. 
S.  Cnyrim,  Sprichwörter  etc.  bei  d.  prov.  Lyrikern.  Degenhardt, 
D.  Metapher  b.  d.  Vorläufern  Molieres.  Mentz,  Die  Träume  in  d.  alt- 
franz.  Karls-  u.  Arthus-Epen.  Bohnhardt,  Das  Personal-Pronomen  im 
Altprov.  Kitze,  D.  Ross  in  d.  altfranz.  Artus-  u.  Abenteuer-Rom. 
"Wimmef,  Li  tornoiemenz  Antecrit  v.  Huon  de  Mery.  Störiko,  Ver- 
hältn.  d.  Romane  Durmart  und  Garin  de  Montglane.  Abbehusen,  Z. 
Syntax  Raouls  de  Houdenc.  Groeneveld,  Griseldissage  in  Frankreich 
No.  285.  252 

NeuphilologiBohes  Centralblatt.  Organ  der  Vereine  für  neuere  Sprachen 
in  Deutschland.  Hrsg.  v.  W.  Kasten.  2.  Jahrg.  1888.  12  Nm,  (ä  2. — 
3.  Bd.).     Hannover,  Meyer.    8®.     Halbjährlich  M.  3.  253 

Forschungen,  Romanische.  Organ  f.  rom.  Sprachen  u.  Mittellatein,  hrsg. 
von  Karl  Vollmöller.  4.  Bd.  i .  Hft.  Erlangen ,  Deichert.  8«.  2 1 8. 
M.  8.  254 

—  Dasselbe.     6.  Bd.  i.  Hft.     Ebd.    8°.    138.  254a 
Ijitteraturblatt  f.  german.  u.  roman.  Philologie.    Hrsg.  v.  Otto  Behaghel 

u.  Fritz  Neumann.     9.  Jahrg.    12  Nrn.     Heilbronn,  Gebr.  Henninger.    4«. 

Halbjährlich  M.  5.  ^55 

Modem   Iianguage   Notes.      A.   Marshall   Elliott',    managing   editor. 

James  W.  Bright,  Julius  Goebel,  Henry  Alfred  Todd,  associate  editors. 

Volume  HI.     Baltimore,  the  editors.     8<*.    536.  256 

Bevue   des   langues   romanes   publiée   par   la  Société   pour   l'étude   des 

langues  romanes.     4e  Série  T.  H  :»  t.  XXXII  de  la  collection.    Montpellier. 

Maisonneuve  et  Ch.  Ledere.     8°.    635.  257 

S,  ZrPJr/y/331— 340  (E.Levy), 

Romania.  Recueil  trimestriel  consacré  à  l'étude  des  langues  et  des  littéra- 
tures romanes.  Publié  par  Paul  Meyer  et  Gaston  Paris.  17e  Année  — 
Paris,  F.  Vieweg.    8®.    644.  258 

S.  Zr/» ^7/ 558— 564  [A.  TobUr,   W,  Meyer),     ZrP  XIII  yi^— nu 

Studj  di  filologia  romanza  pubblicati  da  Ernesto  Monaci.  Fase.  IO  =  Voi. 
IV  p.  I — 234.     Roma,  Ermanno  Loescher.    %^,  259 

Taalstudie.  Tweemaandelijksch  Tijdschrift  voor  de  Studie  der  nieuwe  talen, 
onder  redactie  van  L.  M.  Baale,  K.  ten  Bruggencate  en  P.  A.  Schwip- 
pe rt.     9.  Jaargang.    Te  Kuilenburg,  bij  Blom  &  Olivierse.    8^.    384.      260 

VierteljahrsBChrift  fur  Utteraturgeschichte,  unter  Mitwirkung  von  Erich 
Schmidt  u.  Bemh.  Suphan  hrsg.  v.  Beruh.  Seuffert.  I.Band.  Weimar, 
Böhlau.     80.  261 

Zeischrift  f.  roman.  Philologie,  hrsg.  v.  Gust.  Grober.  12.  Jahrg.  4  Hefte. 
Halle,  Niemeyer.    8®.    M.  20.  262 

S,  Rdlr  4.  S,  III 302 — 305  (Z.   Constans), 

—  f.  vergleichende  Litteraturgeschichte  u.  Renaissance-Litteratur.  Hrsg.  von 
Max  Koch  und  Ludw.  Geiger.  Neue  Folge.  2  Bd.  6  Hefte.  Berlin, 
Haack.    8o.  263 

Homanisohe  Bibliothek  hrsg.  von  Wendelin  Foerster.  I.  Halle,  Max 
Niemeyer.    S.  Chrétien  de  Troyes,  Cligés.  264 

Publications  de  la  Société  pour  l'étude  des  langues  romanes.  X.  XIU. 
XIV.  Montpellier,  Au  bureau  de  la  Société;  Paris,  Maisonneuve  et 
Charles  Ledere.  8^.  S.  Deux  manuscrits  provençaux  Renaut,  Roman  de 
Galerent.  265 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      LITTERATUR  U.   LITTERATURGKSCHICHTE.  IJ 

4.    Litteratur  und  Litteraturgeschichte. 

Pater,  W.,  Renaissance  studies  in  art  and  poetry.  New  ed.  London,  Mac- 
millan.    8^    IO  s  6  d.  266 

Scherr,  Jobs.,  Allgemeine  Geschichte  der  Literatur.  Ein  Handbuch  in  2 
Bdn. ,  umfassend  die  nationalliterar.  Entwickelg.  sämmtl.  Völker  d.  Erd- 
kreises. 7.,  verb.,  ergänzte  u.  verm.  Aufl.  11.  u.  12.  (Schlufs-)Lfg.  Stutt- 
gart, Conradi.    8^    2.  Bd.    VIII,  321 — 470.     à  M.  i.  267 

Bteniy  Adf.,  Geschichte  der  Weltlitteratur  in  übersichtlicher  Darstellung.  8°. 
II.  (Schlurs-)Lfg.  Stuttgart,  Rieger.  8«.  p.  593—890  u.  XXI.  à  M.  i. 
cplt.  M.  11.60;  geb.  M.  14.  268 


Demogeoty  J.,  Histoire  des  littératures  étrangères  considérées  dans  leurs 
rapports  avec  le  développement  de  la  littérature  française.  Littératures 
septentrionales.  Angleterre.  Allemagne.  3®  édition.  Paris,  Hachette  et 
Ce.    80.    Vm,  408.     Fr.  4.  269 


Moimiery  Marc,  Litteraturgeschichte  der  Renaissance  von  Dante  bis  Luther. 
Deutsche  autoris.  Ausg.  Nördlingen,  Beck.  8^  VII,  422.  M.  7;  geb. 
M.  8.50.  270 

Ä  ^/ ¿7 1888,  785/.  (Karl  Sallmann), 


Dunlc^y  John  Colin,  History  of  prose  fiction.  A  new  edition,  rivesed,  with 
notes,  appendices  and  index  by  Henry  Wilson.  London,  Bell.  2  vol.  8^. 
XVIII,  104;  701.  271 

Wesselof&ky,  Alexandre,  Matériaux  et  recherches  pour  servir  à  l'histoire  du 
roman  et  de  la  nouvelle.  Tome  II,  section  slavo-romane  (en  russe).  Saint- 
Pétersbourg.  8^.  361,  262.  Publication  de  l'Académie  des  sciences.  272 
S.  Ro  XVIII 102— 11^  {Th.  Batiouskof). 


Krohn,  J.,  Die  Entstehung  der  einheitlichen  Epen  im  Allgemeinen.  In  ZV 
xvni  59—68.  273 

Bajna,  Pio,  Contributi  alla  storia  dell'epopea  e  del  romanzo  medievale.  V. 
VI.  Gli  eroi  brettoni  nell'onomastica  italiana  del  secolo  XII.  In  Ro  XVII, 
161— 185;  355— 365.  274 

Wirth,  Ludw.,  Der  Stil  der  Oster-  u.  Passionspiele  bis  zum  15.  Jahrh.  incl. 
Inaugural-Dissertation  Halle.     Leipzig,  Fock.     8°.    67.     M.  i.  275 

lia  Selve»  Edgar,  La  poésie  créole.     In  Rpl  3.  S.  XVI  283—286.  275a 

AbbéeBSe  grosse.  Hermann  Schnell,  Die  Legende  von  der  Abbeesse 
grosse.     In  ZvL  N.  F.  I  255—259.  276 

Aleziuslegende.  Max  Friedr.  Blau,  Zur  Alexiuslegende.  Leipziger  Disser- 
tation. Wien.  8».  39.  277 
S.  Ro  -XT/// 299— 302  (Gaston  Paris), 

—  Paul  Müller,  Studien  über  drei  dramatische  Bearbeitungen  der  Alexius- 
legende.    Berliner  Dissertation.    8°.    53.  278 

—  -  Heinrich  Schneegans,  Die  romanhafte  Richtung  der  Alexiuslegende  in 
altfranzösischen  und  mittelhochdeutschen  Gedichten.  I.  II.  In  MLN  III 
247-256;  307—327-  279 

Das  Verhältniss  der  französischen  von  Herz  herausgegebenen  Alexius- 
legende zu  ihren  lateinischen  Quellen.     In  MLN  495—500.  280 

iDidodramen.  J.  Friedrich,  Die  Didodramen  des  Dolce,  Jodelle  und  Mar- 
lowe in  ihrem  Verhältnis  zu  einander  und  zu  Vergil's  Aeneis.  Programm 
Kempten.     8^^.    60.     (Auch  als  Erlanger  Dissertation  erschienen).  281 

Fabel  vom  Iiöwenantheil.  Konstanty  G  ór  ski.  Die  Fabel  vom  Löwen- 
antheil  in  ihrer  geschichtlichen  Entwickelung.  Dissertation.  Berlin,  Mayer 
&  Müller.    80.    81.  282 

^•itMlir.  f.  rom.  Phil.  XIIL  BibL  2 


1 8  BIBLIOGRAPHIB    1 888.      ROMANISCHE  PHILOLOGIE. 

Graalsage.    A.  Millet,  La  légende  du  saint  graal.    Paris,  Lechevalier.    8°. 

35.  283 

—  Alfr.  Nutt,  Studies  on  the  legend  of  the  holy  Grail,  with  especial  refe- 
rence to  the  hypothesis  of  its  Celtic  origin.  London,  Nutt.    8°.    XV,  281.  284 

S.  LC  1888,  I4S5/     -A:  1889,  //112/.  {F,  York  Powell).    Ath  1888,  // 

345^.      AdA  XV  2%S-''2^^^{^- Martin),      5^  1 888,  // 299 /.       MAÍI 

1—3  (7-  Stecher).     Ro  -ST F/// 588— 590  (G.  Paris). 
QriaeldiflBftge.     Hinderk  Gr  cene  veld,  Die  älteste  Bearbeitung  der  Griseldis- 
sage    in    Frankreich.     Marburg,    Elwerts    Verl.    8®.    XLIII,   77.      M.  3.60. 
Ausgaben  und  Abhandlungen  No.  79.  285 

S.  LgrP  X  \l']—\\o  {A.  Mussafia).     AnS  83,  466—471  {A.  Risop).    FG 

IV  gS. 

—  Friedrich  von  Westenholz,  Die  Griseldissage  in  der  Literaturgeschichte. 
Diss.  Heidelberg,  Gross.    8°.    177.  286 

S.  LgrP  1X^90/.  {R  Spiller).    Gsli  XI 261—26^.    AdA  XIV 24S—2SÌ 
{Pkülipp  Strauch).     ZJP -STJiT/ 472— 477  {Johannes  BoUe). 
Kleopatra.     Georg  Hermann  Moller,  Die  Auffassung  der  Kleopatra  in  der 
Tragödienlitteratur    der   romanischen    und    germanischen   Nationen.      Frei- 
burger Diss.     Ulm,  Heinrich  Kerler.    8.    94.  287 
Marienlegenden.     A.  Mussafia,  Studien  zu   den  mittelalterlichen  Marien- 
legenden.    11.       Aus    Sitzungsberichte  der  k.  Akad.  der  Wiss.      8°.      90. 
M.  1.40  (I  u.  II:  M.  2.60.  288 
5.  MAII'jZf.  {Wilmotte). 
Marie  l'Égyptienne.     Puymaigre,    La   légende    de   Marie   l'Égyptienne. 
In  Rdml  Mai  1888.  289 
Melusine.     Lecesne,  Le  roman  de  Melusine.     In  Mémoires  de  1* Académie 
^  des  sciences,  lettres  et  arts  d'Arras.     2«  S.  XIX,  93.  290 
ÖdipUBsage.     Alphons   Steinberge r.  Die  Ödipussage.     Eine  litterarhisto- 
rische  Skizze.     Regensburg,  Coppenrath.    8^^.    76.     M.  i.  291 
S.   WkP  K/ 313—315  {Friedrich  Spiro). 
FercevaJ.     Parzifal  von  Clauss  Wisse  u.  Phil.  Colin  (i 331  -1336).     Eine  Er- 
gänzung der  Dichtung  Wolframs  von  Eschenbach  zum  ersten  Male  hrsg.  v. 
Karl  Schorbach.     Strassburg,  Trübner.     8«.    LXX,  879.     M.  10.50.     El- 
sässische    Litteraturdenkmäler    aus    dem  14. — 17.  Jahrb.,    hrsg.    von    Ernst 
Martin  u.  Erich  Schmidt.     Bd.  V.                                                                     292 
S.  ZC1888,  1456.     Z>Z /-ST  1039— 104 1  {Edward  Schröder). 
Sieben  Weisen  Meister.     Paulus   Cas  sei.   Mischie  Sindbad,  Secundus  — 
Synlipas.     Edirt,  emendirt  und  erklärt.     Einleitung  und  Deutung  des  Buches 
der  Sieben  weisen  Meister.    Berlin,  R.  Schaeffer.    8°.    VIII,  426.    M.  10.  293 
Verlorene   Sohn.     Frz.  Spengler,   Der   verlorene   Sohn   im   Drama   des 
XVI.  Jahrh.     Zur  Geschichte  des  Dramas.     Innsbruck,  Wagner.     8®.     VII, 
174.     M.  3.60.  294 
S.  Zí;i889,  122  {H:^.      dl  X  1535— 1538   {Erich  Schmidt).      ZöG  40, 
324—328  {Ad.  Hauffen). 
Tristan.     W.  Golther,  Zur  Tristansage.     In  ZrP  XII  348— 364.  295 

Der  Name  Tristan.     In  ZrP  XII  524  f.  296 

Ugolino.  F.  D'Ovidio,  Il  vero  tradimento  del  conte  Ugolino.  In  Fanfulla 
della  Domenica  IX  40.  297 

5.    Folk-Lore. 

Steinthal,  H.,  Folklore.     In  ZV  XVIII  311—324.  298 

Catalogue  des  ouvrages  relatifs  aux  Traditions  populaires,  au  Folk-lore,  à 
la  Mythologie  etc.  par  Loys  Bruyère,  In  Annuaire  des  traditions  popu- 
laires m  33 — 62.  299 

Annuaire  des  traditions  populaires.  Pubi,  par  la  Société  des  traditions  popu- 
laires.    3.  Année.    1888.     Paris,  Maisonneuve  &  Ch.  Ledere.    8^    66.     300 

Archivio  per  lo  studio  delle  tradizioni  popolari.  Rivista  trimestrale  diretta 
da  G.  Pitrè  e  S.  Salomone-Marino.  Volume  VII.  Palermo,  Pedone 
Lauriel.     8°.    616.     L.  12  all'anno.  301 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      GRAMMATIK  UND  LEXIKOGRAPHIE.  IQ 

Melusine.  Recueil  de  mythologie,  littérature  populaire,  traditions  et  usages 
(fondé  par  H.  Gaidoz  et  E.  Rolland,  1877— 1887)  publié  par  H^Gaidoz. 
Tome  IV,  i — 288.  Paris,  Librairie  historique  des  provinces,  Emile  Leche- 
valier.     4°.  302 

Revue  des  traditions  populaires.  Pubi,  par  la  Société  des  traditions 
populaires.  3e  Année.  1888.  Tornelli.  Paris,  Maisonneuve  &  Ledere  ;  Emile 
Lechevalier.    8^.   688.  303 

lia  Tradition.  Revue  générale  des  contes,  légendes,  chants,  usages,  tra- 
ditions et  arts  populaires  paraissant  le  15  de  chaque  mois.  Direction: 
Emile  Blémont  et  Henry  Cam  o  y.  Tome  IL  Année  1888.  Paris.  8». 
396.  304 

The  Folk-Iiore  Journal.  Vol.  VI.  January  — December  1888.  London: 
published  for  the  Folk -Lore  Society  by  Elliott  Stock.     8^.    286.  305 


Collection  de  contes  et  de  chansons  populaires.  T.  Xin.  XIV.  Paris, 
E.  Leroux.  8^  189;  263.  Enthält:  Contes  et  romans  de  l'Egypte  chré- 
tienne par  E.  Amé  lin  eau.    I.  II.  306 

lies  Littératures  populaires  de  toutes  les  nations.  Traditions,  légendes, 
contes,  chansons,  proverbes,  devinettes,  superstitions.  Tome  XXVU.  Paris, 
Maisonneuve  et  Ch.  Ledere.  Enthält:  Baissac,  Le  folk-lore  de  Pile-Mau- 
rice.   Texte  créole  et  traduction  française.    8^    XIX,  466.  307 


Marmier,  Xavier,  Contes  populaires  de  différents  pays,  recueillis  et  traduits. 
2e  Série.     Paris,  Hachette  et  Ce.    8°.    399.     Fr.  3.50.  308 

Held,  Les  fables  et  les  superstitions  populaires  dans  la  poésie  latine.  In 
Bulletin  mensuel  de  la  Fac.  des  lettres  de  Poitiers  VI  360.  309 

Joret,  Ch.,  Les  incantations  botaniques  des  manuscrits  F.  277  de  la  Biblio- 
thèque de  rÉcole  de  Médecine  d»  Montpellier  et  F.  19  de  la  Bibliothèque 
Académique  de  Breslau.     In  Ro  XVII  337 — 354.  310 

6.    Grammatik  und  Lexikographie. 

MüUer,  Hans,  Das  Verhältnis  d.  Neugriechischen  zu  den  romanischen  Spra- 
chen. Eine  Sprachvergleich.  Betrachtung.  Leipzig,  Friedrich.  8^.  VII,  71. 
M.  2.  311 

S.  jBpW IX S60—S6S  (Karl  Krumbacher), 

Ovidio,  F.  D',  Spigolature  romanze  dalle  pagine  d'un  latinista.  In  Agi  X 
•413—446.  312 

Storm,  Joh.,  Romanische  Quantität.  (Die  Quantität  der  romanischen  Vokale 
in  ihrer  geschichtlichen  Entwicklung).     In  PS  II  139—177.  313 

Volkel,  P.,  Sur  le  changement  de  l'L  en  U.  Programm  des  Gymnasiums  zu 
Charlottenburg.    4*^.    48.  314 

S.  LgrP  IX  45 1  /.  (  W.  Meyer),  Rcr  N.  S.  XXVI 370  (Louis  Duvau). 
ZnS  X,  2,  246—249  (F.  Tend^Hng).     PS  II%^f,  {Th.  Gartner). 

Fontaine,  Joseph  A.,  On  the  history  of  the  auxiliary  verbs  in  the  romance 
languages.  8°.  66.  Extrait  des  University  Studies  de  Tüniversité  de  Ne- 
braska. 315 

Gamer,  Samuel,  The  gerundial  construction  in  the  romanic  languages.  Ill — 
V.     In  MLN  III  185—192;  263—275;  426—437.  316 


Behrens,  D.,  Über  reciproke  Metathese  im  Romanischen.  Greifs wald,  Julius 
Abel.    8«.    119.  317 

S.  JfZiV/K365— 368  (B.  Z.  Bowen). 

Sucliier,  Hermann,  Die  französische  und  provenzali  sehe  Sprache  und  ihre 
Mundarten.  Strafsburg,  Trüber.  In  Gröber,  Grundriss  d.  rom.  Philologie 
I  561—668.  318 

Scliuobardt,  Hugo,  kreolische  Studien.  VII  u.  VIII.  Wien,  Tempsky  in 
Comm.    8<>.     M.  0.90  (I— VIII.   M.  3.60).     Inhalt  :   VIL    IJeber   das   Neger- 


2  o  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      BIBLIOGRAPHIE. 

portugiesische  v.  Annobom.    36  S.    M.  0.60.  —  VIII.  Ueber  das  Annamito- 

Französische.  10  S.  M.  0.30.  Aus  Sitzungberichte  d.  k.  Akad.  d.Wiss.  318a 
Sohuohardt,  H.,    Beiträge    zur  Kenntniss    des    kreolischen   Romanisch.     In 

ZrP  XII  242 — 254;  301 — 322.  318b 

Baist,  G.,   Trovare.     In  ZrP  XII  264  f.  3^9 

Behrens,  D.,  andare,  andar,  annar,  aller.     In  ZnS  X,  II,  84  £.  320 

Du  Fuitspelu  y   Le  peuplier  dans    les    langues   romanes.     In   Rdlr  XXXII 

289 — 292.  321 

Sohuohardt,  H.,  Andare  etc.     In  RoXVn4i7 — 421.  322 

Thomaa,  A.,  Aneéis,     In  Ro  XVII  95—100.  323 

D.   Die  einzehien  romaniBOhen  Spraohen  und  Utteratoren. 

L    ITALIENISCH. 

I.    Bibliographie. 

Bibliografia  italiana.  Bollettino  delle  pubblicazioni  italiane  .  .  .  Anno 
XXII.    1888.     24  Nummern.     Milano.    8°.   L.  15.  324 

Giornale  della  libreria,  della  tipografìa  e  delle  arti  e  industrie  affini:  supple- 
mento alla  Bibliografìa  italiana,  pubblicato  dall'associazione  tipografico- 
libraria  italiana.  Anno  I.  Milano ,  Bernardoni  di  C.  Rebeschini  e  C.  4®. 
L.  6  Tanno.  325 

Zambrìni,  Francesco,  Supplemento  alle  Opere  volgari  a  stampa  dei  secoli 
XIII  e  XIV  indicate  e  descritte  .  .     Pubblicazioni  del  1887.     In  Pr  N.  S. 

1, 1137— ïi>6.  326 

Neri,  Archille,  Intorno  a  due  libri  curiosi  del  sec  XVII.  Note  bibliogra- 
fiche. I.  Il  vero  autore  dell'Alcibiade  Fanciullo  a  Scola.  II.  La  prima 
edizione  de  „La  Grillaia".     In  Gsli  XII  219 — 232.  327 

Bertoooi,  Giuseppe,  Repertorio  bibliografico  delle  opere  stampate  in  Italia 
nel  secolo  XIX.     Voi.  III.     Storia.  328 

ï^ati.  Luigi,  Opere  della  Bibliografia  Bolognese  che  si  conservano  nella 
Biblioteca  municipale  di  Bologna,  classificate  e  descritte.  Voi.  I.  Bologna, 
N.  Zanichelli.    8».    XII,  846.  329 

Bollettino  di  bibliografia  veneta  1887,  ^^^^  ^  ^^^^  ^^  Antonio  Bertoldi. 
In  Av  XXXV.  XXXVL  330 

AdemoUo,  A.,  Bibliografia  della  cronistoria  teatrale  italiana.  In  Gazzetta 
musicale  di  Milano  1888.     No.  35  e  36.  331 

Bigazzi,  P.  A.,  La  poesia  e  i  poeti  dltalia  nel  1887:  poesie,  versioni,  teatro. 
Firenze,  tip.  A.  Ciardelli.  8".  27 — 51.  È  ufi  elenco  di  748  pubblicazioni 
poetiche,  venute  in  luce  nel  1887.  Edizione  di  soli  loo  esemplari.  Biblio- 
teca minima,  No.  2.  332 

Carini,  Isidoro,  Gli  archivi  e  le  biblioteche  di  Spagna  in  rapporto  alla  storia 

d'Italia  in  generale  e  di  Sicilia   in   particolare  :   relazione.     Parte  I,   fase.  3 

(ultimo).     Palermo,  tip.  dello  Statuto.    4®.    337 — 544,  ciiij.     L.  io.  333 

Mazzatinti,    Gius.,    Inventario    dei  manoscritti  italiani   delle  biblioteche  di 

^\    \.i40«^^\    Francia.      VnIJTT,     P^rnP.    presso    i   principali    Librai.      8°.      VIH,  731. 

\  L.  6.  334 

S.  Gsli  XII  \6%—¿^'ji, 

Sarfatti,  Attilio,  I  codici  veneti  delle  biblioteche  di  Parigi.  Ricerche.    Roma, 

Forzani  e  C.  335 

S.  NA  loi,  754. 

Miola,  A.,  Le  scritture  in  volgare  dei  primi  tre  secoli  della  lingua  ricercate 
ne  codici  della  Biblioteca  Nazionale  di  Napoli.  (Continua).  In  Pr  N.  S. 
1,11,131—151.  336 


BIBLIOGRAPHIE  1 888.     ITALIENISCH.     GESCHICHTE  U.   CULT  URGESCHICHTE.       21 

Omont,  H.,  Deux  registres  de  prêts  de  manuscrits  à  la  bibliothèque  de  St. 
Marc  de  Venise,  1545—1559.  In  Bibliothèque  de  Técole  des  chartes  XLVIII 
6.  337 

CoBta,  Emilio,  Il  Codice  Parmense  1081.    In  Gsli  XII  77—108.  338 

Novati,  F.,  Di  un  codice  sforzesco  di  Falconeria.    In  Asl  XV  88 — 95.    339 
Renier,  Rodolfo,  Un  codice  di  flagellanti  nella  Biblioteca  Comunale  di  Cor- 
tona.    In  Gsli  XI  109-124.  340 

MasBatinti,  Giuseppe,   Il    codice  H.  438    della  Biblioteca   della  Facoltà    di 
Montpellier,  con  prefazione  di  Egidio  Gorra,  nell'Inventario  dei  Manoscritti 
italiani   delle  biblioteche   di  Francia,    Voi.  III.     Roma.   Contiene  il  Fiorej    %g^\%Mi'^^^s 
imitazione  italiana  in  sonetti  de  Roman  de  13  "uose.  341 

S.  NA  103,164—171  i^F.  Torraca). 

2.    Zeitschriften. 

Archivio  glottologico  italiano,  diretto  da  G.  J.  Ascoli.  Voi.  X  337 — 480. 
Roma,  Torino,  Firenze,  E.  Löscher.    8°.  342 

Giornale    storico    della    letteratura   italiana    diretto    e    redatto    da    Arturo 
Graf,  Francesco  Novati,  Rudolfo  Renier.     Vol.  XI.  XII.    Torino ,  Er- 
manno Loescher.    8^.    492;  488.  343 
5.  ZrP  XII  565—573    (^.    Gaspary).      ZrP  XIII  340— 342,  587—596 
{G,  Gaspary"), 

Il  Propii^niatore.  Nuova  Serie.  Periodico  bimestrale  diretto  da  Giosuè 
Carducci.  Voi.  II,  Parte  i.  2.  Bologna,  presso  Romagnoli  dall'Acqua. 
8**.    468,  476.  344 

5.  ZrP  277/ 572— 580  {A,  Gaspary). 

Bivista  critica  della  Ìetteratura  italiana,  diretta  da  T.  Casino,  S.  Mor- 
purgo,  A.  Zenatti.  Roma  e  Firenze.  Anno  V.  1888.  Monatlich  eine 
Nummer.    4^  345 

3.    Geschichte  und  Culturgeschichte. 

Zdekauer,  Lodovico,  Lavori  sulla  storia  medioevale  d'Italia.  Germania  1880 
— 1887.    In  Asi  5.  S.  I  401 — 416,  II  204 — 220.  346 

Carloni»  F.  F.,    Gli    Italiani    all'estero    dal    sec.  VIII  ai  di  nostri.    Tomo  I. 

(Guerrieri    di   terra  e  di  mare);    voi.  I  (Armigeri    di    terra    dal  sec.  Vili  al 

principe  Eugenio  di  Savoia).     Citta  di  Castello,  S.  Lapi.    8°.    488.  347 

Calamasai,  Lu.,  Storia  d'Italia  nell'età  di  mezzo.    Puntate  i — 6.     Roma,  tip, 

dell'istituto  Gould.    8«.    i— 100.  348 

Tamassìa,  G.,  Longobardi,  Franchi  e  chiesa  romana  fìno  a'  tempi  di  re  Liut- 

prando.    Bologna,  Micola  Zanichelli.    8<^.    208.     L.  4.  349 

Rodocanachi»  £.,  Cola  di  Rienzo.  Histoire  de  Rome  de  1342  à  1354. 
Ouvrage  orné  de  6  gravures  hors  texte  et  de  19  vignettes,  accompagné 
d'une  carte  et  de  deux  lettres  inédites  de  Cola  di  Rienzo.  Paris,  Lahure. 
8«.    XX,  447.     Fr.  7.50.  350 

Miscellanea  Francescana  di  storia,  di  lettere,  di  arti.  Dirietta  dal  Sac. 
Don  Michele  Faloci  Pulignani.  Volume  III.  Foligno,  Presso  la  Dire- 
zione.  4*».    192.  351 

VoÌ£^  Gior.,  Il  risorgimento  dell'antichità  classica ,  ovvero  il  primo  secolo 
dell'umanismo.  Traduzione  italiana  con  prefazione  e  note  del  prof.  D.  Val- 
busa,  arricchita  di  aggiunte  e  correzioni  inedite  dell'autore.  Voi.  I.  Firenze, 
G.  C.  Sansoni.    8°.    XII,  594.     L.  io.  352 

i.  Francesco  Petrarca,  il'genio  e  la  influenza  di  lui.     2.  I  fondatori  della 
repubblica  letteraria  fiorentina.     I  maestri  vaganti.     Il  disseppellimento 
dei  classici  dagli  archivi  de'  conventi.    3.  Prima  epoca  medicea.    L'uma- 
nismo nelle  repubbliche  d'Italia.    4.  L'umanismo  nelle  corti  d'Italia. 
5.  i?j/iA7  455-457. 


22      BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      GESCHICHTE  U.  CÜL  TUR  GESCHICHTE. 

Nolhao,  Pierre  de,  Érasme  en  Italie,  Étude  sur  un  épisode  de  la  Renaissance, 
accompagnée  de  douze  lettres  inédites  d'Érasme.  Paris,  Klincksieck.  %\ 
vni,  139.  353 

S.  Av  XXXVI 397—409  (  Vütorio  Ctan). 

Tivaroni,  Carlo,  Storia  critica  del  risorgimento  italiano:  I.  L'Italia  prima 
della  rivoluzione  francese.     Torino,  Roux.  354 

S,  Rsi  r/ 331— 335  (Pietro   Orsi), 

Sorin«  £.,  Histoire  de  l'Italie  depuis  181 5  jusqu'à  la  mort  de  Victor-Emma- 
nuel.    Paris,  F.  Alcain.    S*».    306.  355 

Ghiron,  Isaia,  Annali  d'Italia,  in  continuazione  al  Muratori  e  al  Coppi. 
Tomo  I.     Milano,  Ulrico  Hoepli.    8».    Vili,  400.     L.  6.  356 

Janelli,  Gabriele,  Brevi  cenni  degli  scrittori  ed  uomini  illustri  della  citta  di 
Nola  e  di  quelli  che  si  occuparono  della  medesima  città:  memoria.  Ca- 
serta, G.  Nobile.     8«.    86.  357 

Nardi,  Jacopo,  Istorie  della  città  di  Firenze  secondo  il  testo  pubblicato  per 
cura  di  Agenore  Gelli,  [precedute  da  uno  studio  del  medesimo  sulla  vita 
e  le  opere  dell'autore].  Firenze ,  succ.  Le  Mounier.  8®.  2  voli.  XXmi, 
437;  IV,  470.     L.  3.50.     Biblioteca  nazionale  economica.  358 

Tonini,  Car.,  Rimini  dal  1500  al  1800.  Volume  VI  della  storia  civile  e 
sacra  riminese,  in  proseguimento  all'opera  del  comm.  Luigi  Tonini.  Parte 
II  (che  comprende  la  continuazione  e  fìne  della  storia  civile,  la  storia 
sacra  e  l'appendice  dei  documenti).  Rimini,  tip.  Danesi  già  Albertini.  8^ 
fig.     XXIII,  1055.  359 

Avolio,  Corrado,  La  schiavitù  domestica  in  Sicilia  nel  secolo  XVI.  Firenze, 
tip.  Cooperativa.    8°.    29.  360 

Starrabba,  Raff.,  Documenti  per  servire  alla  storia  delle  condizioni  degli 
abitanti  delle  terre  feudali  di  Sicilia.  Palermo,  tip.  dello  Statuto.  8^  22. 
Estr.  dall'Archivio  storico  siciliano,  N.  S.  anno  XII,  fase.  4.  361 

Sansone,  Alf.,  La  rivoluzione  del  1820  in  Sicilia  con  documenti  e  carteggi 
inediti.     Palermo,  tip.  fratelli  Vena.    8«.     XIII,  367.     L.  4.  362 

Baer,  Aug.,  Die  Beziehungen  Venedigs  zum  Kaiserreiche  in  der  staufischen 
Zeit.  Von  der  philosoph.  Fakultät  der  Universität  Heidelberg  gekrönte 
Preisschrift.    Innsbruck,  Wagner.    8°.    V,  126.     M.  2.80.  363 

Musatti,  £ug..  Storia  di  un  lembo  di  terra,  ossia  Venezia  e  î  veneziani. 
Volume  I — VI.  Seconda  edizione  corretta  ed  accresciuta.  Padova,  tip.  del 
Seminario.  8«.  Voi.  I,  302;  H,  292;  HI,  301;  IV,  337;  V,  354;  VI,  175. 
à  L.  2.  364 

Gabotto,  Ferdinando,  Giason  del  Maino  e  gli  scandali  universitari  nel  quattro- 
cento.    Torino,  La  Letteratura.    8°.     XVIII,  304.  365 

Iiefebvre-Baint-Ogan ,  La  société  italienne  de  la  Renaissance.  In  Rdml 
XIV  158—176.  366 

Cían,  Vittorio,  Galanterie  del  secolo  XVI.  Torino,  tip.  A.  Baglione.  367 
5.  NA  99,  164. 

Solerti,  A.,  Trattenimenti  di  società  nel  sec.  XVI.     In  GÌ  XII  48—50.     368 

Chiapponi«  Luigi,  Lo  studio  Bolognese  nelle  sue  origini  e  nei  suoi  rapporti 
colla  scienza  preirneriana.     Ricerche.     Pistoia,  Bracali.    8°.     166.  369 

S.  Gj/i-Sr/448-451. 

Guidioini,  Gius.,  Diario  bolognese  dall'anno  1796  al  1818,  con  un  cenno 
cronologico  dei  governi  di  Bologna  dalla  sua  fondazione  in  poi,  e  notizie  sto- 
riche sulle  compagnie  religiose  e  delle  arti,  ecc.  :  opera  pubblicata  dal  figlio 
Ferdinando.  Voi.  II — IV  (ultimo).  Bologna,  soc.  tip.  già  Compositori.  8^ 
3  voli.     173,  175,  173.  370 

Malag^ola,  Car.,  Monografìe  storiche  sullo  studio  bolognese.  Bologna,  Nicola 
Zanichelli.    8«.    V,  469.  371 

Riooi,  Corrado,  I  primordi  dello  studio  di  Bologna  e  altri  scritti.  Seconda 
edizione.     Bologna,  Romagnoli-Dall* Acqua.    8°.    374.  372 

S.  6j/i\Är/448— 451. 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      LITTER ATURGESCHICHTE.  2^ 

Brunner,  Sebastien,  L'art  en  Italie  au  moyen  âge  et  à  la  renaissance.  Bio- 
graphie et  esquisses.  Traduit  de  l'allemand  par  J.  T.  de  Belloc.  Tours, 
Alfred  Marne  et  fils.     8°.    235.  373 

5.  lisi  F/ 759— 762  (G,  C). 

Molmenti,  P.  G.,  Venezia  nell'arte  e  nella  letteratura  francese.  In  NA  loi, 
647—663.  374 

Fulìgnani,  Faloci,  Le  arti  e  le  lettere  alla  corte  dei  Trinci.  In  AspM  IV 
113—260.  ,     375 

Wölflflin,  Heinr.,  Renaissance  und  Barock.  Eine  Untersuchg.  über  Wesen 
u.  Entstehung  d.  Barockstils  in  Italien.  Mit  22  Abbildungen.  München, 
Th.  Ackermann  Verl.    S^.    X,  135.     M.  4.  376 

Iiumini,  Apollo,  La  madonna  nell'arte  italiana  da  Dante  Alighieri  a  Tor- 
quato Tasso:  spigolature  artistiche.  Città  di  Castello,  stab.  tip.  S.  Lapi 
edit.    80.    Vili,  118.     L.  2.  377 

S.   ¿?jA- jr/ 453— 455. 

Zuocaro,  Luigi,  Le  lettere  e  le  arti  italiane  alla  corte  di  Francesco  I,  re  di 
Francia.     In  Filotecnico  HI  i — 3.  378 

4.    Litteraturgeschichte. 

a)  Allgemeine  Werke. 

Casini,  Tom.,  Manuale  di  letteratura  italiana.  Volume  II  [disp.  I].  Firenze, 
G.  C.  Sansoni  edit.  8^.  Vili,  518.  L.  4.*  Contiene  l'Inferno  e  il  Paradiso 
di  Dante  Alighieri  commentati.  379 

Finziy  Giuseppe,  Lezioni  di  storia  della  letteratura  italiana.  Voi.  III.  Torino, 
Loescher.     Tratta  della  letteratura  del  secolo  passato.  380 

Qaepary,  Ad.,  Geschichte  der  italienischen  Litteratur.  II.  Band.  Die  italie- 
nische Litteratur  in  der  Renaissancezeit.  Berlin,  Oppenheim.  8^.  V,  704. 
M. 12.  382 

S.  LC  iSSg,  827.     -5/^71888,  // 581— 585  {Otto  Speyer).     DLX\ûfiz— 
1464  (Adolf  Tobler).     Gsli  XII  zyj—Z/^t  {Vittorio  Rossi),    N /^T,  462/ 
ZvL  N,  F.  1 477 — 479  {Ludwig  Geiger). 
—  Storia  della  letteratura  italiana,    tradotta   dal   tedesco   da   Nicola  Zin ga- 
relli,   con   aggiunte    dell'autore.     Volume I.     Torino,  Ermanno  Loescher. 
8«.    494.     L.  IO.  382 

S.  NA  94,  359. 
MafTei,  Gius.,  Storia  della  letteratura  italiana  dall'origine  della  lingua  fino  ai 
giorni  nostri,  compendiata  dal  p.  Ignazio  Cutrona.     Nuova  edizione  rive- 
duta ed  aumentata  da  un  toscano.     Firenze,  Felice  Paggi.     8*^.    195.     L.  l. 
Biblioteca  scolastica.  383 

Bicoi,  Matteo,  Ritratti  e  profili  politici  e  letterari,   con  una  raccolta  d'iscri- 
zioni edite  ed  inedite.     2.  ed.  ampliata  e  corretta.     Firenze,  tip.  di  M.  Cel- 
lini.   80.    806.  384 
S,RiXVIIi\l,     iV:^97'559.     RC I  ig(y. 

Carducoi,  Giosuè.     Il  libro  delle  prefazioni.     Città  di  Castello,  S.  Lapi  ed. 

Xni,  316.     L.  4.  .  385 

I.    Cino  da  Pistoia  ed  altri  rimatori  del  secolo  XIV.     2.  Lorenzo    de' 

Medici.     3.  Alessandro  Tassoni.     4.  Vita  di  Salvator  Rosa.      5.  Della 

poesia  melica  italiana  e  di  alcuni  poeti  erotici  del  secolo  XVIII.     6.  La 

lirica  classica  nella  seconda  metà  del  secolo  XVIII. 

ColagrOBSO,  Francesco,  Altre  questioni  letterarie.    Napoli,  Casanova.  8°.    386 

Della   GKovanna,    Ildebrando,  Note  letterarie.    Palermo,  Libreria  Padone- 

Lauriel  di  C.  Clausen.    8^.     86.  387 

5.   Gsli  XIl2'jiff.     NA  100,  548/  551. 

FoBoarini,  Nie,  Note  critiche.    Napoli,  Luigi  Pierro.    8^    73.     L.  2.         388 

I.  Scadimento  letterario.     2.  Questioni  dantesche.    3.  Selvaggia.     4.  La 

realtà  nella  lirica  amorosa  dopo  il  mille.  388 

(ïabottOy   Ferd.,    Saggi  critici    di  stona  letteraria.     Venezia,  I.  Merlo.     8®. 

vin,  247.   L.  3.  389 

I.  Leggende  d' oltretomba.     2.  Chiesa  e  letteratura.     3.  Letteratura  fem- 
minile.   4.  Nell'umanesimo.   5.  Comedie  e  comici.   6.  Dopo  il  settecento. 


24  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      LITTERATURGESCHICHTK. 

Maurici  y    Andrea,    Note    entiche.      Palenno,    tip.    Vittorio    Giliberti.      8**. 

172.  390 

I.  Le  Prose   della  volgar  lingua   dèi   Bembo   e   la  Dissertazione  e  Le 

Grazie    del  Cesari.     2.    I    frati,    le    mogli   e   i  mariti  nel  Decamerone. 

3.  Poesia  scientifìca.  4.  Gli  episodi  d'amore  nella  Gerusalemme  libe- 
rata. 5.  Tipi  della  Mandragola  e  del  Decamerone.  6.  I  primi  rimatori 
siciliani.     7.  Lo  scrittore  secondo  Pietro  Giordani.     8.  La  nostra  prosa. 

TorraoOy    Fr.,    Discussioni  e  ricerche  letterarie.     Livorno,  Francesco  Vigo. 

8°.    447-  391 

1.  Cola  di  Rienzo  e  la  canzone  „Spirto  gentil"  di  Francesco  Petrarca. 

2.  Sul  teatro  italiano   antico.     3.  Pimatorì  napoletani   del    secolo  XV. 

4.  Camillo  Porzio.  5.  I  sepolcri  d'Ippolito  Pindemonte.  6.  Donne 
reali  e  donne  ideali.  7.  Sul  „Consalvo*'  di  Giacomo  Leopardi.  8.  Di 
alcune  fonti  de*  „Promessi  Sposi".  391 

5.  MA  II 12%  f.  {M.  Wilmotté),     NA  99,  743. 


Cappato,  Cam.,    Un  poeta    anonimo    genovese   dei   secoli  XIII  e  XIV,  con 

prefazione  di  Carlo  Catanzaro.     Firenze,  M.  Cellini  e  C.    VIII,  61.    L.  i. 

Biblioteca  della  Rivista  italiana,  fase.  15.  392 

Casiiii,  T.,   Notizie  e  documenti   per  la   storia  della   poesia   italiana  nei  sec. 

XIII  e  YIV:   L   Tre  nuovi   rimatori   del    trecento.     In   Pr  N.  S.  I,  II  93— 

116;  313—366.  393 

Frati,  Ludovico,    Notizie    biografiche   di  rimatori   italiani   dei  secoli  XIII  e 

XIV.      IV.    Ranieri    Samaritani.      V.    Fabruzzo    Lambertazzi.      VI.   Paolo 

Zoppo  da  Castello.     In  Gsli  XI  125 — 130.  394 

Del  Xiungo,    L'idealità   femminile    nella   letteratura    fiorentina   da  Dante   al 

Boccaccio.     In  Rass.  Naz.,  Die.  1887.  395 

Ghraf,  Arturo,   Attraverso   il   Cinquecento.     Torino,    Ermanno  Loescher.    8^. 

394.     L.  6.  396 

I.  Petrarchismo  ed  antipetrarchismo.     2.  Un  processo  a  Pietro  Aretino. 

3.  I  pedanti.     4.  Una  cortigiana  fra  mille:    Veronica  Franco.     5.   Un 

buffone  di  Leone  X.  396 

S.  LgrPXTfiòff.    (Berthold  Wüse).     Rcr  N.  S.  XXVII  m— m  {P. 

de  Nolhac).     NA  103,  618. 

Klette,  Theod.,  Beiträge  zur  Geschichte  und  Literatur  der  italienischen  Ge- 
lehrtenrenaissance. I.  Johannes  Conversanus  und  Johannes  Malpaghini  von 
Ravenna.  Nebst  Excursen  zu  Manuel  Chrysoloras  und  den  öffentlichen 
Dante-Lectoren  zu  Florenz.     Greifswald,  Abel.    8°.    V,  59.     M.  1.60.       397 

S.  LC  1889,  1 19  (H,  H.).      DL  X  1345/  [Ludwig  Geiger).      Gsü  XIV 

288 — 293. 
Guardione,  Fr.,  Storia  della  letteratura  italiana  dal  1750  al  1850:  libri  due. 
Palermo,  tip.  edit.     Tempo  diretta  da  G.  Bondi  e  D.  Vena.     8*^.    XV,  472. 
L.  4.  398 

5.  Gsli  XII  463—468  {A.  N.).     NA  loi,  339— -341. 


Marasco,  L.,  Saggio  critico  su  la  poesia  pastorale  italiana  e  specialmente 
sul  Tirsi  di  B.  Castiglione.     Napoli,  fratelli  Tórnese.    8^    24.  399 

S.   (?j/« -ST// 290— 292. 

Mazzoleni,  Achille,  La  poesia  drammatica  pastorale  in  Italia.  Bergamo, 
stab.  tip.  fratelli  Bolis.    8^    80.     L.  1.50.  400 

S.  6^jÄ' -X77  290— 292.     NA  g^,  160/. 

Luzio-Renier,  Commedie  classiche  in  Fenara  nel  1499.     In  Gsli  XI  177— 

189.  401 

Valmaggi,  L.,  Dello  spirito  antifemminile  in  alcune  commedie  del  cinque- 
cento.    In  GÌ  XU  23.  402 

Iiumini,  Apollo,  Le  farse  di  carnevale  in  Calabria  e  Sicilia.  Appunti.    Ni- 

castro,  Vitt..Nicotera.  8».  156.  403 
5.   Gsli  J¿/7298— 300. 


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monte sulla  fine  del  secolo  XV.    Torino,  La  Letteratura  edit.  8*.  88.    404 

Bonneau,  A.,  Curiosa.  Paris.  Handelt  über  die  Novelle  und  einige  Novel- 
listen des  XV.  Jahrh.  405 

Bipandelli,  Ag.,  Dell'opera  buffa  o  delle  canzoni  di  Napoli  e  di  Francia: 
ricreazioni.     Napoli,  Francesco  Giannini  e  figli.     8^    41.  406 

Biadene,  L.,  Morfologia  del  sonetto  nei  sec.  XIII  e  XIV.  In  Studj  di  filo- 
logia romanza  .  .  IV  i — 233.  407 
S,  MLN IV Z01—S09  {F.  M,  Warren),  AnS  S^,  218/  {E.  ParUeUé). 
NA  100,  735/. 

Ademollo,  Alessandro,  I  teatri  di  Roma  nel  secolo  decimosettimo.  Roma, 
Pasqualucci.    8^.     XXVIII,  283.  408 

S.  GsK  XI  ùfi^^ûfi-], 
Biooi,  Corrado,  I  teatri  di  Bologna  nei  secoli  XVII  e  XVni:   storia  aned- 
dotica. Bologna,  succ.  Monti.    8^  fig.    XXI,  737,  con  sei  tavole.    L.  20.    409 
5.  NA  99,  562. 
Nani,  Mocenigo  Fil.    Scrittori  drammatici  veneziani  nel  pecólo  XIX.    Venezia, 
stab.  tip.  lit.  di  M.  Fontana.    8<^.    29.    Estr.  dall'Ateneo  veneto  1888.    410 

b)  Monographien. 

Alamanni.  E.  Te  za,  A  proposito  dell'Alamanni.  In  Pr  N.  S.  I,  II 
430  ff.  '  .  411 

AlJBLeriy  Vit.,  Vita  scritta  da  esso.  3.  ed.  corr.  sugli  autografi.  Firenze, 
succ.  Le  Mounier  tip.  edit.  1889.     8^    334.    L.  1.50.  412 

—  A.  Neri,  Onoranze  e  critiche  postume  a  Vittorio  Alfieri.  L'illustrazione 
italiana  XIV  35.  413 

—  Le  comte  Alfieri  par  M.  Rousseau.    In  Rdml  XVI  412 — 425.  414 
Antonio  da  Tempo.    G.  Patroni,  Antonio  da  Tempo,  commentatore  del 

Petrarca,  e  la  critica  di  G.  Grion.     In  Pr  N.  S.  I,  Il  57 — 83;  226 — 39.     415 
Aretino.      A.   Frad eletto,   Pietro   Aretino.     In   Ateneo    veneto  XII,  I, 

1—3'  416 

—  Aless.  Lu  zio,  Pietro  Aretino  nei  primi  suoi  anni  a  Venezia  e  la  corte 
dei  Gonzaga.     Torino,  Ermanno  Loescher.     8°,    VIII  135.     L.  4.  417 

S,  Gsli  XII 273 — 277.     NA  102,  566—577. 

ArientìL.  U.  Dal  la  ri,  Della  vita  e  degli  scritti  di  Gio.  Sabadino  degli 
Arien  ti.  In  Atti  e  memorie  della  R.  Deputazione  di  storia  patria  p«r  le 
Provincie  di  Romagna  VI  i — 3.  418 

—  Rodolfo  Renier,  Nuove  notizie  di  Giovanni  Sabadino  degli  Arienti.  In 
Gsli  Xn  301 — 305.  419 

Bartolomeo  da  Castel   della  Pieve,    Grammatico   e  rimatore  trecentista. 

Von  Francesco  Novati.     In  Gsli  XII  181 — 218.  420 

BiondellL    Vigilio  In  am  a,   Commemorazione   di  Bernardino  Biondelli.     In 

Rendiconti  del  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  lettere  XXI  i .  42 1 

Boccaccio.     Henry  Cochin,  Boccace  d'après  ses  oeuvres  et  les  témoignages 

contemporains.     In  Rddm  1888  IV  373 — 413.  422 

Borga.     A.  G.  Spinelli,   Anton  Maria  Borga,   letterato   locarnese   del  sec. 

passato.     In  Bollettino  storico  della  Svizzera  italiana  X  i.  2.  423 

Bracciolini.  Antonio  Me  din,  Documenti  per  la  biografia  di  Poggio  Brac- 
ciolini.   In  Gsli  XII  350 — 367.  424 

Bruno.  Ant.  Cavagnari,  Commemorazione  di  Giordano  Bruno,  letta  nel- 
l'aula magna  della  r.  università  di  Padova  il  15  aprile  1888.  Padova, 
F.  Sacchetto.  40.  21.  Estr.  dal  voi.  Ili  degli  Studi  offerti  dalla  università 
padovana  alla  bolognese  nel  Vili  centenario,  ecc.  425 

—  Ludw.  Kuhlenbeck,  Giordano  Bruno,  sein  Leben  u.  seine  Weltanschau- 
ung. Vorträge,  geh.  in  der  Psycholog.  Gesellschaft  zu  München.  Mit 
Giord.  Brunos  Brustbild,  sowie  einem  Fcsm.  seiner  Handschrift  u.  der  Ab- 
bildg.  seines  Denkmals  in  Rom.  München,  Tb.  Ackermann's  Verl.  8^ 
23.     M.  0.50.     Aus  Sphinx.  426 


26  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      LITTER ATURGESCHICH TE. 

Bruno.  Vic.  Laure  ani,  Giordano  Bruno  e  Bertrando  Spaventa.  Lanciano, 
tip.  R.  Carabba.    8<*.    14.  427 

—  D.  Levi,  Giordano  Bruno  o  la  Religione  del  pensiero.    Torino  1887.    428 

—  Gius.  Mantovani.  Giordano  Bruno,  un  episodio  della  lotta  fra  il  libero 
pensiero  e  l'intolleranza  religiosa:  conferenza  tenuta  nella  r.  università  di 
Pavia  il  4  marzo  1888.     Pavia,  tip.  Popolare.    8®.    18.  429 

—  Enr.  Morselli,  Giordano  Bruno:  commemorazione  pronunciata  nell'aula 
magna  del  collegio  romano,  26  febbraio  1888.  Torino,  tip.  L.  Roux  e  C. 
edit.    80.    68,  XVIIII,  con  ritratto.     L.  2.  430 

—  Pietro  Pellizzari,  Giordano  Bruno  da  Nola;  vita  e  opere:  discorso 
commemorative.     Taranto,  tip.  del  Commercio.    8®.     95.    L.  i.  431 

—  Arturo  Ve  e  chini,  Giordano  Bruno.     Ancona,   A.  Gustavo  Morelli.    8®. 

31-  432 

Calabrese.     Giannantonio    Mandalari,    Fra    Barlaamo    Calabrese  maestro 

del  Petrarca.    Roma,  tip.  di  Carlo  Verdes!.    8^.     128.  433 

5.  DLXld^f,  (A,  Gaspary), 
Camelli,  Antonio  s.  Pistoia. 
Campanella.    L.  Amabile,  L'andata  di  fra  Tommaso  Campanella  a  Roma 

dopo  la  lunga  prigionia  di  Napoli.    In  Atti  della  R.  Accademia  di  scienze 

morali  e  politiche  di  Napoli  XX.  434 

—  V.  Julia,  Bertrando  Spaventa  e  Tommaso  Campanella.    In  RC  III  321 — 

335-  435 

—  Ran.  Mariano,  Fra  Tommaso  Campanella  del  professore  Amabile  :  sag- 
gio critico-storico.  Napoli,  tip.  della  r.  Università^.  S**.  VII,  79.  Estr.  dal 
voi.  XXIII  degli  Atti  dell'accademia  di  scienze  morali  e  politiche  di  Napoli. 

Cappellari,  Tommaso,    da  Rieti,    lettterato    del  secolo  XV.     Von   F.  Ga- 
botto.    In  AspM  IV  628 — 662.  •  437 
Castelvestro.  Enrico  M  e  s  ti  e  a ,  La  contesa  fra  il  Castelvestro  e  il  Caro.    In 
La  Favilla  I  3 — 4.  438 
Cavalieri.     A.  F  a  varo,  Bonaventura  Cavalieri  nello  studio  di  Bologna.    In 
Atti  e  memorie  della  R.  Deputazione   di   storia   patria   per  le  provincie  di 
Romagna  VI.                                                                                                      439 
Cicognara.     Vittorio  Malamani,  Memorie   del   conte  Leopoldo  Cicognara 
tratte  dai  documenti  originali.     Venezia,  Tipogr.  dell'Ancora,  J.  Merlo,  edit. 
2  vol.  440 
5.   GsliXIII  /[-jif. 
Cino  da  Pistoia.    T.  Casini,  Nuovi  documenti   su  Cino   da  Pistoia.    In 
Pr  N.  S.  I,  I  167—185.  441 
CoUenucci.     Alf.  Saviotti,    Pandolfo    Collenuccio,    umanista  pesarese  del 
secolo  XV;    studi    e    ricerche.     Pisa,    tip.  T.  Nistri  e  C.    8*'.     299,      Estr. 
dagli  Annali  della  r.  scuola  normale  superiore  di  Pisa.                              442 
S.   Gsli  XI  \2^—i\ll   (G.  S.   Scipioni),      Asl  XV  ¿^09—411  {KM.).     Rsi 
K 744— 752  {Vittorio  Cian).     AspM IV i%l—7,%e  {Arturo  Buffetti).    NA 
103'  '79^'  ^P'  Torraca). 
Colonna.  Alessandro  Mor  purgo,  Vittoria  Colonna.  Progr.  Triest.  8^.82.443 
S.  Rcr  N.  S.  XXVII  II  {P.  de  Nolhac).     Gsli  XIII ^gS— 406  {Rodolfo 
Renier). 
Da  Buti.     P.  Vigo,  Un   nuovo   documento  su   maestro  Francesco  da  Buti. 
In  Rivista  critica  della  letteratura  italiana  IV  6.                                          444 
Dante.     Dante  a  Venezia.     Nizza,   tipogr.  delle  Alpi  Marittime.     Contiene: 
T.  Le  rime  veneziane  di  Dante.      2.    Le  terzine  dell'Arzanà.      3.    Storia  di 
fra  Dolcino.     4.  Predizione   di  Niccolò  Orsini.     5.   Genealogia  degli  Scali- 
geri.    6.  I  viaggi  di  Dante.     Estr.  dal  giornale  II  Pensiero  di  Nizza.     445 

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—  Giovanni  Boccaccio,  La  vita  di  Dante  .  .  .  Firenze.  S.  Boccacio 
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r 


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Hat  Dante    als  Krieger   und   Gesandter  gewirkt?    In  AZ,   Beilage  zu 

No.  285.  466 

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Epioìiro.  Erasmo  Percopo,  Marc' Antonio  Epicuro.  Appunti  biografici. 
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quattro  testamenti  inediti.     Venezia,  M.  Fontana.     8^.    98.     L.  1.50.       481 

S.  Av  XXXV ^Mf. 
GkileazBO  di  Tarsia.    Lucio   Geremia  De'  Geremei,  Galeazzo  di  Tarsia 
cosentino  o  napolitano?     Napoli,  tip.  Genn.  M.  Prière.  482 

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H.  F.  Munster.    8°.    X,  382.     L.  4.  489 

5.  Rcr  N.  S.  XXVJ/{0%—i^\i  {Ch,  y.), 

—  —  Un  terribile  spavento  provato  dalla  famiglia  Leopardi  nel  maggio  del 
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—  Americo  De  Gennaro-Ferrigni,  Leopardi  e  Colletta.  Episodio  di 
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—  F.  T.  Perrens,  L'énigme  de  Machiavel  à  propos  de  ses  nouveaux  histo- 
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Pierre  Martyr   d' Anghera.    H.  Mariéjol,   Un   lettré   italien  à  la  cour 

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S.  Rpl  3.  S.  XVI  142—148  (Émue  Gebhart).     Ri  XVII  /^^2.     Asl  XV 

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Savonarola.     Pas.  Vili  ari.  La  ¿loria  di   Girolamo   Savonarola  e  de'  suoi 

tempi,  narrata  con  l'aiuto  di  nuovi  documenti.     Nuova  edizione  aumentata 

e  corretta  dall'autore.     Volume  n  (utimo).     Firenze,  succ.  Le  Mounier.    8®. 

261,  CCCLVL     L.  8.  «528 

5.   6ij/t  JSr// 253— 264  (F,  C.PelUgHni), 

—  Life  and  times  of  Savonarola  by  Pasquale  Villari,  translated  by  linda 
Villar  i.     2  vols.     London,  Unwiu.    8®.    32  s.  529 

—  Pasquale  Villari,  Nuove  questioni  intorna  alla  storia  di  G.  Savonarola  e 
de'  suoi  tempi.     In  Asi  5.  S.  I  184 — 205.  530 

Scrofa,  Camillo  (Fidenzio  Glottocrisio).  A.  Graf,  Il  pedante  nel  500.  In 
Graf,  Attrav.  il  500.     S.  No.  396.  531 

SpedalierL  Giuseppe  C  im  bali,  Nicola  Spedalieri  pubblicista  del  secolo 
XVIII.     Città  di  Castello ,   tip.  dello  Stab.  S.  Lapi.     2  vol.    8«.    XC,  368  ; 

291-  532 

5.   GsU  JÏ// 295— 297. 

Stabili,  Francesco  (Cecco  d'Ascoli).     G.  Castelli,   Sulla  vita  e  sulle  opp. 

di  Cecco  d'Ascoli.     Ascoli  Piceno  1887.  533 

Stampa.     Anglo  Borzelli,  Una  poetessa  italiana  del  secolo  XVI,  Gaspara 

Stampa,  1523 — 1553.     Naples,  Chiurazzi.    8*'.    106.     Fr.  2.  534 

S.  Rcr  N.  S,  ATJrr// 373— 375  {P.  de  Noihac).     ydS  1889,  314/. 

Tasso.  Giuseppe  Campori  e  Angelo  Solerti,  Luigi,  Lucrezia  e  Leonora 
d'Este.     Studi.     Turin,  Loescher.    8<^.    211.     L.  6.  535 

5.  DLX7fì%f.   (Berthold  fVüse),      Gsli  ^7461—465.      Asl  XV  SS^— 
887  (Z.  K).     JRsi  F 598—601  [T.  S.). 

—  M.  Perosa,  Sulla  breve  dimora  di  Torquato  Tasso  in  Borgovercelli  e  su 
qualche  particolare  che  vi  si  connette:  memoria.  Venezia,  tip.  già  Cor- 
della.   S^.    13.    Estr.  dal  periodico  La  Scintilla,  anno  II,  No.  14,  15,  16.    536 

S.  6^j/i -JT// 286— 290. 

—  A.  Saviotti,  Torquato  Tasso  e  le  feste  Pesaresi  del  1574.  In  Gsli 
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—  J.  A.  Symonds,  Tasso.  In  EB  XXIII.                                             .        538 

Tomabuoni.  G.  Levantini-Pieroni,  Lucrezia  Tornabuoni  donna  di 
Piero  di  Cosimo  de'  Medici.     Firenze,  Le  Monnier.  539 

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Levantiini-Pieroni  in  Florenz  im  Auszug  mitgeteilt  von  Claere  Schu- 
bert.    In  Zeitschr.  für  Geschichte  und  Politik  V  58 — 73.  540 

Tullia  d'Aragona.     S.  Bongi,  Documenti  senesi  su  Tullia  d'Aragona.    In 

Rivista  critica  della  ktteratura  italiana  IV  5.  541 

Vettori.     Pio  Ferrieri,  Pier  Vettori  cognominato  il  dotto.    In  Le  III  i.    542 

Zanella.     Giuseppe  Biade  go,  Commemorazione   di  Giacomo  Zanella.     Atti 

della  R.  Accademia  Lucchesese  voi.  XXV.  543 

—  G.  Chiarini.  Giacomo  Zanella.     In  NA  99,  508— 517.  544 

Zappi.  Luigi  Morand i,  Lucrezia  Romana  in  Arcadia.  In  N A  97,  585 — 
604.  545 

5.    Ausgaben  und  Erläuterungsschriften. 

a)  Sammlungen. 

Biblioteca  di  autori  italiani,  diretta  da  R.  Renier.  Vol.  I.  Torino,  Loe- 
scher.    S.  Sannazaro  No.  833.  546 

Biblioteca  di  testi  inediti  o  rari.  No.  2.  3.  Torino,  C.  Trìverio.  8^.  S. 
Pistoia,  I  sonetti  No.  823.     Calmo,  Le  lettere  No.  639.  547 

Biblioteohina  grassoccia.  Capricci  e  curiosità  letterarie  inedite  o  rare 
raccolte  da  F.  Orlando  e  G.  Baccini.     Dispensa  VIII.    Firenze,  Gior- 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  FTC.  31 

naie  di  erudizione  editore.  S^,  96.  Enthält:  i.  Trionfo  della  lussuria  di 
maestro  Pasquino*  2.  I  germini  sopra  quaranta  meretrici  della  città  di 
Fiorenza.'    3.  Pronostico  alla  villotta  in  lingua  pavana.  548 

S,  GsH  XII  285/. 

Collezione  di  opere  inedite  o  rare  dei  primi  tre  secoli  della  lingua  .... 
Bd.  65.     S.  Le  antiche  rime  volgari  No.  566.  .  549 

Baccolta  di  opere  inedite  o  rare  di  ogni  secolo  della  letteratura  italiana. 
Band  6.  Firenze ,  G.  C.  Ssnsoni.  8^  S.  Boccaccio,  vita  di  Dante 
No.  616.  550 

Barità  bibliografiche  e  scritti  inediti  III.  Torino,  Società  Bibliofila.  8^  S. 
Istoria  di  Patrocolo  e  d*Insidoria  No.  584.  551 

Scelta  di  curiosità  letterarie  inedite  o  rare  dal  sec.  XIII  al  XVII  .... 
Disp.  225 — 230.  Bologna,  Presso  Romagnoli  dall'Acqua.  8°.  S.  M  arsi, 
I  drammi  pastorali •  No.  790.  Lamenti  storici  Voi.  II  No.  555.  Bertioli, 
Rime  No.  612.  Cherubino,  Regole  della  vita  matrimoniale  No.  649 
Sans e]v crino,  Viaggio  in  terra  santa  No.  835.  Fantuzzi,  La  prigionia 
No.  724. 

Ciàmpoli,  Domenico,  L'epigramma  in  Italia.  Antologia.  Voi.  I.  Leipzig, 
O.  Lenz.     8®.    156.    M.  0.75.     geb.  M.  1.25.  553 

Documenti,  Tre,  del  secolo  XV,  riguardanti  leggi,  costumi  e  vicende  di 
Cividale.     Cividale,  G.  Fulvio.    8®.    22.  554 

Iiamenti  storici  dei  secoli  XIV,  XV  e  XVI,  raccolti  e  ordinati  a  cura  di 
Antonio  Me  din  e  Ludovico  Frati.  Volume  II.  Bologna,  Romagnoli 
Dall'Acqua.     8».   VII,  326.  555 

S.  NA  100,344 — 346- 

Xiaudi  e  devozioiii  della  città  di  Aquila.  Pubb.  d.  Erasmo  Pére  o  pò.  In 
Gsli  XII  368—388.  556 

Musa  popolare  Veneziana  del  settecento.  Von  Vittorio  Mal  aman  i.  In 
Gsli  XII  109—188.  557 

Ottave  Cinghiane   da  un  Ms.  del   sec.  XVI.    Pubbl.  d.  S.  Ferrari.    In 

AplM  IV  339-355.  558 

Poemetti  mitoiogici  de*  secoli  XIV,  XV  e  XVI.  A  cura  di  Francesco 
Torraca.  Parte  prima.  I.  U  Ninfale  fiesolano.  IL  II  Driadeo  d'amore. 
Livorno,  Vigo.    8<*.    VII,  319.     L.  3.  559 

S.  LgrP  X^6f,  [A,  TobUr),     NA  99,  562. 

Foeede  moderne  (1815 — 1887),  raccolte  e  ordinate  da  Rafifaello  Barbi  er  a, 

con  nn  proemio  critico  e  centosettantacinque   biografìe  di  poeti  e  poetesse. 

Nuova  edizione  arricchita   con  ritratti   di  G.  Prati  e  G.  Carducci.     Milano, 

fratelli  Treves  tip.  edit.    8».     XXIII,  596,  con  due  ritratti.     L.  5.  560 

I.    Poeti   veneti.     2.    Poeti    lombardi'     3.    Poeti   piemontesi    e    liguri. 

4.  Poeti  toscani,  dell'Emilia  e  romani.     5.  Poeti  napoletani.      6.  Poeti 

siciliani.     7.  Poeti  della  Sardegna,  Corsica  e  Dalmazia.     8.  Poetesse. 

Poesie  storiche  del  sec.  XV  pubi,  da  V.  Rossi.  In  Av  XXXV  207— 
225.  561 

Poeti  Sforzeschi.  R.  Renier,  Poeti  Sforzeschi  in  un  codice  di  Roma 
recentemente  segnalato.  In  Rassegna  Emiliana  I  i.  (Rime  inedite  di  Pi- 
stoia, Antonietto  Campofregoso,  Niccolò  da  Correggio,  Antonio  Grifo).    562 

Raccolta  di  stornelli  e  rispetti  amorosi,  cantati  dal  popolo  italiano.  Firenze, 
Adriano  Salani.    8^    128.  563 

Binie  antiche.  Giosuè  Carducci,  Rime  antiche  da  carte  di  archivi.  In 
Pr,  NS.  1,17— 17.  564 

Hime  storiche.  A.  d'Ancona  ed  A.  Me  din.  Rime  storiche  del  secolo 
XV.  Roma,  tip.  Forzani  e  -C.  8».  23.  Estr.  dal  Bullettino  dell'istituto 
storico  italiano.  No.  6.  565 

Ije  antiche  rime  volgari  secondo  la  lezione  del  codice  Vaticano  3793,  per 
cura  di  A.  D'A ncona  e  D.  Comparetti.  Voi.  V.  Bologna,  Romag- 
noli-Dall'Acqua. 566 

Sonetti  del  sec.  XIII  pubi,  da  T.  Casini.    In  Pr,  NS.  I,  II  413— -19.     567 

Sonetti  politici  vernacoli  pubb.  d.  Elia  Zerbini.    In  Gsli  XI  156—65.  568 


32  BIBLIOGRAPHIE    1 888.     ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Due  sonetti,  una  a  Malatesta  di  messer  Pandolfoi  signore  di  Todi,  e  Valtro 

a  Filippo  Magalotti,  capitano  di  Todi,  nel  dicembre  1394,  pubi,  da  Franco 

Sacchetti  di  su  il  cod.  ashb.  574   da  Annibale  Tonneroni  per   le  nozze 

Ottaviani-Paparini.     Firenze,  tip.  dell'Arte  della  Stampa.    8®.  569 

Teatro  italiano  antico:   commedie  riveduto  e  corrette  sugli  antichi  testi  e 

commentate  de  Jarro.     Vol.1.     Firenze,   suce.  Le   Mounier  tip.  edit    8®. 

XX,  617.     L.  2.50.  570 

I.  La  Calandria,  del  card.  B.  Dovizii  da  Babbiena.     2.  La  Mandragola 

e  la  Clizia,  di  Niccolò  Machiavelli.     3.  L'Aridosio,   di  Lorenzino  De' 

Medici.     4.  Lo  Ipocrito,  di  messer  Pietro  Aretino. 

b)  Anonyma. 

Ballata  in  morte  di  Andrea  d'Ungheria.  Pubi.  p.  A.  Me  din.  In  Pr,  NS 
1,1184—92.  571 

Canzoniere  palatino  418.  T.  Casini,  Il  canzoniere  palatino  418  della 
Biblioteca  Nazionale  di  Firenze.  Continuazione.  In  Pr  N.  S.  I,  I412 — 
446.  572 

Cornacchia,  M.,  Di  un  ignoto  poema  d'imitazione  dantesca.  Parte  I<^.  In 
Pr  N.S.I,n  185—225.  573 

Cronaca,  Un'antica,  piemontese  inedita  [la  cronaca  di  Fruttuaria],  pubblicata 
ed  illustrata  da  Giuseppe  Calligaris.  Torino,  Ermanno  Loescher  edit. 
8°.  VII,  144.  L.  3.50.  Pubblicazioni  della  scuole  di  magistero  della  r. 
università  di  Torino,  facoltà  di  lettere  e  filosofìa.  No.  5.  574 

Cronacchetta  di  San  Gemi^nano.  L.  Gentile,  L'autore  della  Crona- 
chetta  di  San  Gemignano  in  terza  rima.     In  Pr,  N.  S.  I,  I  127 — 131.       575 

erotta,  Fr.,  Amante  che  negl'horrori  della  notte  vidde  l'amata  dormendo: 
ode  pubblicata  nel  1670.     Belluno,  tip.  Deliberali,    ti^.    6.  576 

Danzai  La,  macabra,  ovvero  il  balle  della  morte:  curiosità  storico-letteraria; 
91  dialoghi  umoristici  fìlosofìco-morali  fra  l'uomo,  ne'suoi  diversi  stati  sociali, 
condizioni  della  vita,  e  la  morte.  Traduzione  libera  parafrasata  dal  fran- 
cese e  dal  tedesco  (secoli  XV — XVIII),  con  varianti  ed  aggiunte  in  prosa 
rimata  pel   dott.  Ferdinando  Gore.     Milano,    tip.  A.  Gattinoni.     8^.    132. 

L-  4.  577 

Detto  d'amore,    S.  Morpurgo,  Detto  d'amore,  antiche   rime  imitate  dal 

Roman  de  la  Rose.     In  Pr,  N.  S.  I,  I  18—61.  578 

5.  NA  103.  174—177  {F.  Torraca). 

—  A.  Mussa  fi  a.  Proposta  di  correzioni  al  Detto  d'amore.  In  Pr  N.  S.  I, 
II 419—427.  .  579 

Dramma  d'amore.  A.  Solerti,  Un  dramma  d'amore  a  Napoli  nel  secolo 
decimesesto.     In  GÌ  XII  22.  580 

Due  Spiatole  del  secolo  XIV   in   endecasillabi  sciolti.     Questioni   metriche 

di  Guido  Mazzoni.     Padova,    tip.    del  Seminario.      (Estratto  dal  voi.  IH 

degli    Studi    offerti  dalla  Università   padovana  alla   bolognese    nell'  octavo 

centenario  .  .  .).  581 

S.  NA  101,  752/. 

Spistolario.  G.  Occioni-Bonaffons,  Di  un  epistolario  femminile  inedito 
nella  Quirìniana  di  Venezia.  In  Atti  del  R.  Istituto  Veneto  di  scienze, 
lettere  ed  arti  VI  6.  582 

Fiore,  II,  Eine  italienische  Nachahmung  in  Sonetten  des  Roman  de  la  Rose, 
neu  hrsg.  von  G.  Mazzatinti  mit  einem  Vorwort  von  Egidio  Gorra. 
S.  Mazzatinti,  Il  codice  H  438  .  .  .  No.  341.  583 

Istoria  di  Fatrocolo  e  dlusidoria,  poemetto  popolare  in  ottava  rima  non 
mai  pubblicato.  Torino,  Società  Bibliofìla.  8^.  LXVI,  45.  Rarità  biblio- 
grafiche e  scritti  inediti  III.  584 
S.  LgrP  Xi-ijbf,  {A.  Gaspary), 

Lamento.  V.  Lazzarinì,  Il  Lamento  della  sposa  padovana.  In  Pr  N.  S. 
I,  II  302—366.  585 

lia  leg^genda  del  cuore  mangiato.  Giorgio  Cecioni,  La  leggenda  del 
cuore  mangiato  e  tre  antiche  versioni  in  ottava  rima  di  una  novella  del 
Boccaccio.     (Decam.  IV  1).     In  Re  vista  contemporanea  I  9.  586 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.     AUSGABEN  ETC.  33 

lia  Malattia  del  sior  prevost:  romanz  storich  dal  1700.    Mantova,  Giovan- 

nazzi  Agostino.     8^    60.     Cent  20.  587 

Novelletta  antioa  in  ottave  siciliane  da  un  ms.  di  Angelo  Colocci.    Roma, 

Forzani.    (Per  nozze  Salomone  Manno-Deodato.  588 

FaBsione,  La,  di  Gesù  Cristo  :  rappresentazione  sacra  in  Piemonte  nel  secolo 

XV,  edita  da  Vincenzo  Promis.    Tonno,  fratelli  Bocca.    ^^,   XXV,  532, 

con  facsimile.  589 

S.  L^rFX  60^6/^   {A,  Gaspary),     Rcr  N.  S,  XXVI  493—496  (EmiU 

Picot).     ZrP  X/I SZS—SS?  (^  ToòUr), 

Un  Poemetto  aUegorioo-amoroso  del  secolo  XIV,   tratto   da   un  codice 

della  Marciana  e  pubblicato  con  un'introduzione  da  Vittorio  Tur  ri.   Roma, 

Ermanno  Loescher  e  C.    8*^.    57.  5 90 

Ä  jRo  XVII 618  /:  (N,  ZingarelU),     GsU  XI 259—261. 

Beali  di  Francia.    H.  Morf ,  Ein  italienisches  Volksbuch.    In  Die  Nation 

V  554—557.  591 

Visio  FaiilL  Arturo  Graf,  A  proposito  della  Visio  Pauli.  In  Gsli  XI 
344—362.  592 

e)  Einzelne  Autoren  und  Werke. 

AohiUinL  Ludovico  Frati,  Di  un  poema  poco  noto  di  (Hovanni  Piloteo 
Achillini.    In  Gsli  XI  383—404.  593 

Agatino»  S.,  Le  Confessioni:  antico  volgarizzamento,  edito  in  prima  volta 
ed  illustrato  con  prefazione,  note  e  breve  glossario  dal  p.  Nicola  At  ti  oli  agos- 
tiniano.   Roma,  typ.  Polyglotta.   40.    XXXIX,  310.  594 

AlamanTìi.  Vine.  Gualtieri,  Dei  poemi  epici  di  Luigi  Alamanni  Salerno, 
tip.  Nazionale.    8^  81.  595 

Alfieri,  Vit.,  Il  Misogallo  e  gli  Epigrammi,  con  la  vita  dell'autore  scritta  da 
G.  S t lavelli.  Roma,  Edoardo  Perino  tip.  8».  XV,  207.  Cent.  50.  Bi- 
blioteca  classica  per  il  popolo,  voi.  II.  596 

Aquilano.  Luigi  Fioravanti,  Vita  e  poesie  di  Serafino  Aquilano.  Teramo, 
tip.  Bezzi-AppignaDÌ.    8<^.    72.  597 

5.  Gsli  XIV  z^^  -299  \Jt.  R,), 

Aretino,  Pietro.  Lettera  a  messer  Vincentio  Vecellio,  3  novembre  1545. 
Bassano,  stap.  tip.  S.  Pozzato.  8^  6.  Pubblicata  da  Edoardo  Coletti  e 
Achille  V ecelli  per  le  nozze  di  Pietro  Ciani  con  Maria  Tabacchi.         598 

Arienti,  Joanne  Sabadino  degli,  Gynevera  de  le  clare  donne,  a  cura  di  Cor- 
rado Ricci  e  A.  Bacchi  Della  Lega.  Bologna,  Romagnoli-Dall'Acqua. 
8^  LVIII,  408,  con  fac-simile  e  tavola.  L.  16.  Scelta  di  curiosità  lette- 
rarie inedite  o  rare  dal  secolo  XIII  al  XVII,  fondata  e  diretta  da  Fran- 
cesco Zambrini,  disp.  CCXXUI.  Edizione  di  202  esemplari.  599 
S,  GsH  XI 20$— 21S  {^Rodolfo  Renier),     A''^  97,  361. 

—  Il  torneo  fatto  in  Bologna  il  4  ottobre  1470,  pubblicato  per  cura  di  An- 
tonio Z  ambi  agi.     Parma,  Luigi  Battei.     8<^.    4.  54.    L.  2.  600 

Ariosto.  E.  Te  za.  Di  una  poesia  latina  dell'Ariosto.  In  Pr  NS I,  II 
428  ff.  601 

—  Rasender  Roland.  Übers,  v.  J.  D.  Gries.  Mit  e.  biograph. - litterarhist. 
Einleit.  V.  Herrn.  Fleischer,  i.  u.  2.  T.  Stuttgart,  Cotta.  (Cotta'sche 
Bibl.  d.  WeUlitteratur).     8».    332.  327.  602 

—  Lodovico  Ariosto's  rasender  Roland.  Deutsch  von  J.  D.  Gries.  Von 
Neuem  durchgesehen  u.  eingeleitet  v.  Otto  F.  Lachmann.  2  Teile.  Leip- 
zig, Reclam  jun.  8°.  522;  600.  M.  2,50.  Universal-Bibliothek  No.  2993 — 
2400.  603 

—  Le  bellezze  dell'Orlando  Furioso:  episodi  e  stanze  in  acconcio  alla  gio- 
ventù studiosa.  Edizione  settima.  Torino,  tip.  Salesiana  edit.  8®.  232. 
Cent.  60.    Biblioteca  della  gioventù  italiana,  No.  22.  604 

—  Settimio  Trilli  ni.  Le  donne  nell' Orlando  Furioso.  In  La  Favilla  I9 — 
IO.  605 

BarettL  Lettere  familiari  di  GKuseppe  Baretti  pubbl.  per  cura  di  P.  L.  Do- 
ni ni.    Torino  1887.  606 

Z«itMhr.  f.  rom.  Phil.  Zm.  Bibl.  ^x 


34  BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN   ETC. 

Bellini,  Lor.,  Cinque  sonetti  ed  una  canzonetta  d'amore.  Firenze,  tip.  di 
G.  Camesecchi  e  figli.  8°.  29.  Estr.  da  un  codice  ashbumhamiano  e  pub- 
blicati da  Plinio  Pratesi  per  le  nozze  di  Tito  Pratesi  con  Francesca  liia- 
chiavelli.  607 

Bello.  Giuseppe  Rua,  Novelle  del  „Mambriano"  del  Cieco  da  Ferrara, 
esposte  ed  illustrate.     Torino,  Ermanno  Loescher.    8^.    Vili,  146.  608 

S.  GsH  JC/7247— 253  {Giuseppe  Purè).     NA  102,  562. 
Bembo,  Pietro,  Motti  inediti  e  sconosciuti,  pubblicati  e  illustrati  con  intro- 
duzione da  Vittorio  Ci  an.     Venezia,  I.  Merlo.     8®.    105.    L.  2.  609 
Ä,  LgrP  IX  508  {A.  TobUr),     Rcr  N.  S.  XXVI 318  (/>.  AT.).     GsU  XII 
277 — 279.     NA  100,  547/.     NA  102,  562 — 566  {F,  Torraca). 

—  E.  Motta,  Il  privilegio  del  duca  di  Milano  per  la  stampa  delle  prose  del 
Bembo.    In  BiVIII  11.  12.  610 

Benedict  XIV.  Briefe  Benedicts  XIV.  an  den  Canonicus  Pier  Francesco 
Peggi  in  Bologna  (1729 — 1758)  nebst  Benedicts  Diarium  des  Conclaves  von 
1740,  hrsg.  von  Franz  Xaver  Kraus.  2.  Aufl.  vermehrt  mit  Flaminio  Scar- 
selli's  Biographie  dos  Papstes  und  einer  Bibliographie  seiner  Werke,  mit 
den  Bildnissen  des  Papstes  und  des  Canonicus  Peggi.  Freiburg  i.  B.,  Ak. 
Verlagsbuchhandlung.    8^.   XX,  308.  61 1 

S.  Z^rP.X' 147—149  (A,  Gaspar y\ 

Bertioli.  P.,  Rime  di  Pierfrancesco  Bertioli  da  Ostiglia  col  commento  di  An- 
drea  Ale  iato,  per  la  prima  volta  pubblicate  con  prefazione  e  note  di 
N.  Zingarelli.  Bologna,  Romagnoli  Dall'Acqua.  8^  82.  L.  2,50. 
Scelta  di  curiosità  letterarie  inedite  o  rare  dal  secolo  XIII  al  XVII  in 
appendice  alla  collezione  di  opere  inedite  o  rare,  diretta  da  Giosuè  Car- 
ducci, disp.  227.  Edizione  di  soli  202  esemplari.  612 
Ä  Gsli  XIII 4 1 1—4 1 3. 

Bleesi,  Manoli.  Barzeletta  de  quattro  compagni  Strathiotti  de  Albania,  zu- 
radi  de  andar  per  il  mondo  alla  ventura,  capo  di  loro  Manoli  Blessi  da 
Napoli  di  Romania.  [Aus  dem  Tahre  1570].  Da  un  esemplare  unico  della 
biblioteca  da  San  Marco.  In  Mvij/Áela  ^ÉXkf¡VíX^c  ^loroçlaç.  Vol.  VII. 
No.  .85.  613 

Bocoacoio.  F.  Ferrari,  Bibliografìa  boccaccesca:  contributo.  Firenze,  tip. 
di  G.  Camesecchi  e  fìgli.  S^.  13.  Estr.  dalla  Rivista  delle  Biblioteche, 
No.  5 — 7.  614 

—  Adolfo  Mab  eli  ini.  Due  poesie  inedite  di  Giovanni  Boccaccio.  Paravia.  615 

—  La  vita  di  Dante.  Testo  critico  con  introduzione,  note  e  appendice  <& 
Francesco  Macri-Leone.  Firenze,  G.  C.  Sansoni  edit.  8».  CLXXHII, 
L.  IO.  616 

S.  GsU  XII 26S— 271. 

—  Il  Ninfale  fìesolano.  Pulci  Luca.  Ü  Driadeo  d'amore;  con  prelazione 
di  F.  Torraca.  Livorno,  Francesco  Vigo.  8**.  VII,  319.  Poemetti  mito- 
logici de'  secoli  XTV,  XV  e  XVI,  a  cura  di  Francesco  Torraca,  parte  i.    617 

—  C.  Frati,  Epistola  inedita  di  Giovanni  Boccaccio  a  Zanobi  da  Strada.  In 
Pr  NS  I,  U  31—56.  618 

S,  NA  103, 416 — 418. 

—  Testamento  di  Giovanni  Boccaccio,  fatto  nel  1374.  Siena,  stap.  tip.  Ut. 
Sordomuti.    4^'.    2,  con  tavola.  619 

—  Novelle  scelte  dal  Decamerone  con  commenti  filologici  e  rettorici  ad  uso 
delle  scuole  e  degli  studiosi  della  lingua,  per  cura  del  pro£  Raffaello  F  or- 
naci a  ri.  Prima  edizione  fiorentina  riveduta  e  corretta.  Firenze,  G.C.  San- 
soni edit.    8®.    XXXIin,  341.     L.  2.70.  620 

—  Giorgio  Cecioni,  La  leggenda  del  cuore  mangiato  e  tre  antiche  versioni  in 
ottava  rima  di  una  novella  del  Boccaccio.    In  RC  III  336—357.  621 

^—  Die  hundert  Erzählungen  d.  Dekameron.  Aus  dem  Ital.     2  Thle.  in  i.  Bd. 

99.  Aufl.    8<>.     IV,  332  und  IV,  239  S.  Leipzig,   Schumann.     M.  i  ;  geb. 

M.  1.40.  622 

—  Les  Contes  de  Boccace  (le  Decameron).  Edition  illustrée.  Livraison  i. 
Paris,  lib.  Roy.     8».    p.  i  à  8.  623 

—  Le  Curé  de  Varlongne;  le  Psautier  de  l'abbesse;  par  Boccace.  Paris, 
Blanpain.    8^    12.  624 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC.  35 

Boooaooio..  Decameron.  From  the  Italian,  fìrst  complete  English  edition. 
London,  Mathieson    8^^.    5  s.  525 

—  The  Decameron.  In  Morley's  Universal  Library,  re-issue  in  3  s  6  d  vols. 
No.  5.    London,  Routledge.     8<^.  626 

—  Cuentos  escogidos  de  Giovanni  Bocaccio,  traducidos  directamente  del  ita- 
liano por  Manuel  Aranda  y  Sanjuan.  Barcelona,  Viuda  de  Trilla.  8^. 
198.     I  y  1.25.  627 

—  Die  verliebte  Fiametta.  Deutsch  v.  Gust.  Diez  el.  Neu  hrsg.  u.  m.  e. 
Vorrede  versehen  v.  Job.  Frdr.  Gildenmeister,  ro.  Tausend.  Berlin,  Gold- 
bach.   8^   V,  167.     M.  1.50.  628 

—  Die  liebende  Fiammetta.  Deutsch  v.  £.  Soltau.  8.  Aufl.  Berlin,  Neu- 
feld &  Mehring.    8<>.  181.    M.  2.  629 

—  Adolfo  Gaspar,y,  Ancora  sulla  lettera  del  Boccaccio  a  Francesco  Nelli. 
In  Gsli  Xn  389—394.  630 

Bojardo.  Pa.  Giorgi,  Sonetti  e  canzoni  di  Matteo  Maria  Bojardo:  studio. 
Roma,  tip.  della  Camera  dei  Deputati.    8^.    31.  631 

5.  6^jÄ-y//453— 456. 

BonoreUi.  G.  Franceschini,  Guidobaldo  Bonarelli  e  la  Filli  in  Sciro, 
Studio.     Vicenza  1887.  ^3^ 

Botta.  E.  Del  Cerro,  D'uno  scritto  inedito  di  Carlo  BotU.  In  GÌ  Xn 
46.  633 

Bruno,  Giordano,  Le  opere  italiane,  ristampate  da  Paolo  de  Lagar  de. 
Voi.  I.     Göttingen,  Dietrich's  Sort.    8».    400.    M.  13.  634 

S.  Ac  iSSg,   //130/.   {yohn  Owen).      GgA  1889,    113— 145    (P.  de  La- 
garde), 

—  Il  candelaio:  commedia.     Roma,  Edoardo  Perino.    %^,    135.    Cent.  50.   635 

—  Il  Candelaio:  commedia  con  prefazione,  note  ed  alcune  notizie  sala  vita 
di  G.  Bruno  per  Enrico  Sic  ardi.  Milano,  Edoardo  Sonzogno.  8^  203. 
Cent.  50.  636 

—  Spaccio  de  la  bestia  trionfante,  proposto  da  Giove,  effettuato  dal  consiglio, 
rivelato  da  Mercurio,  recitato  da  Sofìa,  udito  da  Saulino,  registrato  dal  No- 
lano; con  prefazione  di  G.  Stiavelli.  Roma,  Edoardo  Ferino.  8^  210. 
Cent.  50.     Biblioteca  classica  per  il  popolo,  voi.  III.  637 

Buovo  d'Antona.  P.  Rajna,  Frammenti  di  redazioni  italiane  del  Buovo 
d'Antona.    II.    In  ZrP  XII  463— 510.  638 

Calmo,  Andrea.  Le  lettere  riprodotte  sulle  stampe  migliori,  con  introduzione 
ed  illustrazione  di  Vittorio  Rossi.  Torino,  Ermanno  Loescher.  8°.  CLX, 
503.    L.  20.  639 

1.  Introduzione.  II.  Lettere  di  M.  Andrea  Calmo  annotate,  m.  Appen- 
dici.    I.  Di  un  motivo  della  poesia  burlesca  italiana  nel  secolo  XVI. 

2.  n  paese  di  Cuccagna  nella  letteratura  italiana.  3.  Balli  e  canzoni 
del  secolo  XVI.  4.  Di  alcuni  libri  di  ventura.  IV.  Glossario.  Biblio- 
teca di  testi  inediti  o  rari,  voi.  III.  639 

5.  Z^rP /AT  540— 545  (A,  Gaspary), 

Carabello,  Gasparo.  Canzone  amorosa  inedita  in  lingua  friulana  del  secolo 
XVn.  (Pubbl.  da  G.  B.  Antonini).  Udine,  tip.  G.  B.  Doretti.  80. 
14.  640 

ni^TWTnftlH,  Antonio,  S.  Pistoia. 

Casanova  di  Beìngalt,  G.,  Lia.  Prima  edizione  italiana  completa,  conforme 
alla  ed.  orig.  di  Lipsia,  a  cura  di  Don  Sallustio.  Roma,  Ed.  Perino. 
8°.  224.  L.  I.  Memorie  di  G.  Casanova  di  Seìngalt,  scritte  da  lui  stesso: 
sec.  XVm.  641 

—  Ultime  rivelazioni.  Prima  edizione  italiana  completa,  conforme  alla  edi- 
zione originale  di  Lipsia,  a  curia  di  Don  Sallustio.  Roma,  Edoardo  Pe- 
rini. 8°.  199.  L.  I.  Memorie  di  G.  Casanova  di  Seingalt,  scritte  da  lui 
stesso  :  secolo  XVm.     Biblioteca  Perino,  No.  49.  642 

Castiglione.    L.  Marasco,  .  .  .  sul  Tirsi  di  Baldassar  Castiglione.   Napoli. 
«S.  Marasco,  Saggio  crit.  No.  399.  643 


3  6  BIBLIOORAPHIS  1 888.     ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Castiglione.  Karl  von  Reinhardstoettner,  Die  erste  deutsche  Über- 
setzong  von  Baldassare  Castigliones  »»Cortegiano".  In  Jahrbuch  für  Mñn- 
chener  Greschichte  11  494 — 499.  644 

Cavaloa.  Luigi  Simoneschi,  Saggio  di  poesie  di  fra  Domenico  Cavalca. 
Introduzione.  Trenta  sonetti  delle  stoltizie  ridotti  a  miglior  lezione  sulla 
scorta  dei  codd.    Serventese  inedita.    Firenze,  F.  StiantL    8^    56.         645 

Cavalcanti.  J.  Bernardi,  La  canzone  di  Guido  Cavalcanti:  Dònna  mi 
prega  reintegrata  nel  testo  e  commentata  massimamente  con  Dante  da  Fran- 
cesco Pasqualigo.    In  Atti  Venet.  Ser.  VI,  V,  i  p.  637.  646 

Ceooo  d*A80oli  s.  Francesco  Stabili. 

CeearottL  Poesia  vernacola  inedita  di  Melchiorre  Cesarotti,  ceimi  sull'autore, 
dettati  da  don  Angelo  Zendrini.     In  Av  XXXVI  141 — 254.  647 

—  Lettere  inedite  di  Melchior  Cesarotti,  di  Madama  Di  Staël,  di  Ippolito 
Pindemonte,  di  Ugo  Foscolo  e  di  Carlo  Rosmini  alla  contessa  Massimiliana 
Cislago-Cicognara.  Venezia ,  tip.  dell'  Ancora.  8^.  28.  Pubblicate  da 
V.  Malmani  per  le  nozze  Bentìvoglio -Hurtado.  648 

Cherubino  da  Siena,  Regole  della  vita  matrimoniale,  ristampate  per  cura 
di  Francesco  Zambrini  e  di  Carlo  Negroni.  Bologna,  Romagnoli  Dal- 
l'Acqua. 8®.  XX TI,  119.  L.  4.50.  (Scelta  di  curiosità  letterarie  inedite  o 
rare  dal  sec.  XIII  al  XVII).  649 

5.  Gsli  XIII  ûfi^f, 

Chiabrera.     Ottavio  Va  raido.  Bibliografìa  delle  opere  a  stampa  di  Gabriello 

Chiabrera;  supplemento.     Genova,  tip.  dell'istituto  Sordomuti.  8^    22.    Estr. 

dal  Giornale  ligustico,  anno  XIV  (1888),  fase,  il — 13.  650 

5.  GsU  X/"  432— 442  (G,  A,  Venturi),  650 

—  Ferrari,  Severino,  Gabriello  Chiabrera  e  le  raccolte  delle  sue  rima  da 
lui  medesimo  ordinate:  studio  bibliográfico.    Faenza,  P.  Conti.  8<^.  43.    661 

5.  G^jÄJr/ 432— 442  {G,  A,  Venturi), 

—  Gabriello,  e  „La  Corona  d'Apollo".  Von  Severino  Ferrari.  In  Gli  XV 
266—276.  652 

Cielo  d' Alcamo.    Il  Contrasto    di  Cielo  d'Alcamo   secondo    la   lezione  del 
codice  3793f  pubblicato  per  cura  di  Giuseppe  Salvo  Cozzo.     Roma.     653 
5.  Ro  -Srr//6i2— 618  {F,  D'Ovidio), 

Collenuooio.  G.  S.  Scipioni,  Due  lettere  a  Lorenzo  il  Magnifico  di  Pan- 
dolio  Collenuccio  da  Pesaro.  Faenza,  Conti.  Per  le  nozze  Castellazzi- 
Masini.  654 

Comazano.  Proverbs  in  jests  or  the  tales  of  Cornazano  (XVth  century). 
Literally  translated  into  english  with  the  italian  text.  Paris,  Liseux.  8<>. 
XXIV,  216.     Fr.  12.50.  655 

Dante.  Bibliography  for  the  year  1887,  compiled  by  William  C.  Lane. 
Cambridge,  Wilson.  8^.  35.  (Appendice  to  the  Seventh  Annual  Report 
of  the  Dante  Society.)  656 

—  Colomb,  de  Batines,  Giunte  e  correzioni  inedite  alla  Bibliografia  Dan- 
tesca, pubblicate  di  sul  manoscritto  originale  della  r.  Biblioteca  Nazionale 
Centrale  di  Firenze  dal  dott.  Guido  Biagi.  Firenze,  G.  C.  Sansoni  edit 
80.    Vnn,  264.     L.  15.  657 

5.  LC  1888,  1419/  (Ä  K—ng),    Ac  1888,  /341/     NA  98,  543/". 

—  T.  Casini,  Di  alcune  recenti  pubblicazioni  dantesche.  I.  Mantova,  tip. 
Aldo  Manuzio.    8^    18.  658 

S,  NA  102,  552—560  {F,  Torraca), 

—  Egloghe  annotate  da  anonimo  contemporaneo.  Lonigo.  8®.  S.  Giovanni 
del  Virgilio  No.  749.  659 

—  Divine  Comedy  and  Banquet.  In  Morley's  Universal  Library,  re-issue  in 
3  s  6  d.    vols.    No.  5.  660 

—  Max  Formont,  Le  texte  de  la  Divine  Comédie.  In  Ip  1888,  339—342. 
I.  Les  manuscrits,  interpolations  et  additions.  II.  Premières  éditions.  Bembo 
et  l'Aldine.    La  Crusca.    Le  XVme  siècle,    in.  Le  XIX«  siècle.         661 

De  quelques  travaux  français  relatifs  à  la  Divine  Comédie.    In  Ip  1888, 

433—435.  ^2 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.     ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC.  37 

Dante.  Ant.  Fiammazzo,  I  codici  Friulani  della  Divina  Commedia.  Appen- 
dice.   Udine,  Doretti.    8®.  663 

—  L.  Gentile,  li  codice  Poggiali  della  Divina  Commedia.  Firenze,  tip.  di 
G.  Camesecchi  e  figli.  8^.  29.  Estr.  dalla  Rivista  delle  Biblioteche, 
No.  I — 4.  664 

—  Stefano  Grosso.  Su  tre  varianti  di  un  codice  antico  della  Commedia  di 
Dante  recentemente  scoperto  in  Udine.  Dissertazione.  Udine.  [Inf.  I  82  ; 
IV  63;  Furgat.  XIX  117].  665 

S,  NA  103,  177 — 178  {F,  Torr  oca), 

—  A.  Tenneroni,  I  codici  Laurenziani  della  Divina  Commedia  (135  mss.). 
In  Rivista  delle  Biblioteche  i  8—10.  666 

—  La  Divina  Commedia.  Milano,  tip.  casa  edit.  Guigoni.  8^.  356. 
L.  1.25.  667 

—  La  Divina  Commedia  ridotta  a  miglior  lezione  con  l'aiuto  di  ottimi  mano- 
scritti italiani  e  forestieri  e  corredata  di  note  edite  e  inedite,  antiche  e  moderne 
dalprof.  Giuseppe  Campi.  Disp.  i — 7.  Torino,  Unione  tipografico-editrice. 
8^    p.  I — 128,  con  tavole.    L.  i  la  dispensa.  668 

—  La  Divina  Commedia,  con  note  di  Paolo  Costa  e  d'altri  più  recenti  com- 
mentatori. Milano,  tip.  casa  edit.  Guigona.  8^.  3  voli.  274;  284;  324. 
L.  3.  669 

—  Dantes  göttliche  Komödie  übersetzt  von  Otto  Gildemeister.  Berlin, 
Wilh.  Hertz.    8®.    XII,  551.     M.  9.  670 

S,  LgrP  X\2(i  f,  {F,  Neumann).  BlUlSSS,  7/448— 450  (Tßieodor  Paur), 
Gr  1888,  2,  444—447. 

—  The  Divine  Comedy  of  Dante.  Translated  into  English  verse  by  J.  A.  Wi  1- 
stach.    Boston  and  New  York,  Houghton  &  Mifflin.     2  vols.    8®.  671 

5.  Ath  1889,  -^241/.     A^48. 163/ 

—  Bertacchi  e  Vaccheri,  11  gran  veglio  del  monte  Ida.    Torino.       672 

—  Vit.  Capetti,  Osservazioni  sul  Paradiso  dantesco.  Parte  I,  con  un'ap- 
pendice suU'onoma topea  nella  Divina  Commedia.  Venezia,  fratelli  Visentini. 
8».    VIII,  III.  673 

5.  NA  99,  747. 

—  Giosuè  Carducci,  L'opera  di  Dante:  discorso  [tenuto  in  Roma  a  dì 
8  gennaio  1888].    Bologna,  Nicola  Zanichelli.    8®.    62.     L.  i.  674 

S.  NA^Z,  516/: 

—  S.  de  Chiara,  La  „Pietra"  di  Dante  e  la  „Donna  gentile".  Caserta,  tip. 
Salvatore  Marino.    8**.    33.  675 

51  A''^98,  522/:    AnS%\,  229/:  (H.  BuchhoUz), 

—  G.  Chiarini,  Le  Donne  nei  drammi  dello  Shakespeare  e  nel  poema  di 
Dante.    In  NA  99,  5—33.  676 

—  Graziano  Paolo  Clerici,  Studi  vari  sulla  Divina  Commedia.  Città  di 
Castello,  Lapi.     8^    VI,  151.    L.  2.  677 

Contiene:  1^  H  Catone  Uticense  della  D.  C.  ;  2<^  La  particella  e  rispetto 
alla  interpretazione  dei  primi  terzetti  del  C.  IX  del  Purgatorio  e  del 
V.  122  del  C.  XXI  del  Paradiso;  30  Sul  pie  fermo  di  D.!;  4^^  Parea 
fioco  per  lungo  silenzio,  chi  ?  ;  5®  Per  una  virgola  (Inf.  V  85);  6®  Pape 
Satan!;  70  Per  un'altra  virgola  (Inf.  XI  51);  8«  Le  salite  al  Purgatorio 
da  un  ripiano  all'altro;  9^  H  Veltro  e  le  Suppe  e  il  Cinquecento  dieci 
e  cinque.  Alcuni  di  questi  studi  comparvero  già  nel  1886  a  Parma. 
Vedi  quanto  ne  dicemmo  nel  Giornale,  VII  447.  Dei  nuovi  il  lO  ed  il 
20  sono  di  gran  lunga  i  più  rilevanti.  677 

—  Cola  grosso,  I  canti  Vili  e  IX  dell'Inferno.  In  Colagrossa,  Altre 
quest,  lett.     S,  No.  386.  678 

—  Salvatore  Colonna,  La  protasi  di  Dante  :  conferenza  letta  nell'  aula  magna 
dell'università  di  Catania  il  24  giugno  1888.     Catania,  Filippo  Tropea.     8^ 

54.    L.  I.  679 

—  Tulio  Concari,  Di  un  opuscolo  del  signor  Eduard  Boehmer  sulla  Mo- 
narchia di  Dante.    Osservazioni.    Pavia.  Fusi.  680 

—  Adelia  Creonti,  Il  limbo  (canto  IV,  Divina  Commedia  di  Dante  Ali- 
ghieri).   Avellino,  E.  Pergola.   8«.   20.  681 


1 


3  s  BnLIOGRAPHIE    I888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Dante.  Giuseppe  Dalla  Vedova  sulla  questione  geograftco-astronomica 
del  canto  IX  del  Purgatorio.  Città  di  Castello,  S.  Lapi.  8^  S.  Clerici, 
Studi  vari  sulla  Divina  Commedia  No.  677.  682 

—  J.  Della  Giovanna,  Di  alcune  contraddiz.  dant.,  in  Della  Giovanna, 
Note  letter.     S.  No.  387.  683 

—  Rugg.  Della  Torre,  Scopo  del  poema  dantesco.  Città  di  Castello, 
S.  Lapi.    80.    51.    L.  I.  684 

—  Concordance  of  the  Divina  Commedia.  By  £.  A.  F  a  y.  Published  for  the 
Dante  Society,  Cambridge,  Massachusetts.  Boston,  Little,  Brow  &  Co. 
London,  Trubner.  685 

S.  Ac  1889,  /124/.  {Paget  Toynbee),     Ath  1889,  Ii^lf.      N  \J,  338— 
340.     MLNIVlSZff'  (^  ^'  WaÜer). 

—  F.  Ferri  Mancini,  Sulla  opportunità  dello  studio  della  Divina  Com- 
media: prolusione  letta  nella  distribuzione  dei  prem!  agli  alunni  dell'istituto 
A.  Mai  il  21  febbraio  1888.     Roma,  tip.  A.  Befani.    8^*.    31.  866 

—  Grius.  Finzi,  Saggi  danteschi.  Torino,  Ermanno  Loescher.  8*^.  4,  148. 
L.  2.50.  687 

S.  LC  1889,  250/.  (Ä  K^ngY     Gsli  X2  451—453.     NA  100,  154—156; 
101,118—125  {D'Ovidio), 

—  Giov.  Fioretto,  Corrispondenze  simmetriche  nella  Divina  Commedia  di 
.Dante  Alighieri.    Treviso,  tip.  pio  istituto  Turazza.    8®.    6.  688 

5.  NA  97, 558. 

—  Max  Formont,  Les  anciens  commentateurs  de  la  Divine  Comédie.  In 
Ip  1888,  516—519;  545—548.  689 

Les  traducteurs  de  Dante.     In  Ip  1888,  177 — l8l;  209 — 213.  690 

—  Carmine  Galanti,  H  VH  cerchio  nel  Purgatorio  dantesco:  lettera XXIX 
della  seconda  serie  su  Dante  Alighieri.  Ripatransone,  tip.  di  Gaetano  Nisi. 
8».    28.  691 

n  Vn  cerchio  nel  Purgatorio    dantesco  (continuazione  e  fine):   lettera 

XXX  della  seconda  serie  su  Dante  Alighieri.  Ripatranaone ,  tip.  di  Gae- 
tano Nisi.    8®.    19.  692 

Interpretazione  di  Cristo   romano  nel   terzetto  dantesco  „Qui  sarai  tu 

poco  tempo  silvano,  —  E  sarai  meco  senza  fine  cive  —  Di  quella  Roma 
onde  Cristo  è  romano.  Purg.,  e.  XXXII,  w.  loi  sgg.  :  lettera  XXXI  della 
seconda  serie  su  Dante  Alighieri.   Ripatransone,  Gaetano  Nisi.    8**.    39.    693 

—  Charles  Grant,  Die  gottiiche  Komödie.  In  Die  Nation  V  664 — 666; 
680—683.  694 

—  Loca  Jaconianni,  H  Caronte  di  Dante  paragonato  col  Caronte  di  Vir- 
gilio e  con  quello  di  un  altro  autore  moderno:  saggio  di  studio  critico  per 
le  scuole  e  facile  ad  essere  capito  anche  da  coloro  che  non  conoscono  il 
latino.    Firenze,  tip.  dell'Arte  della  Stampa.    8<>.    30.     Cent.  50.  695 

—  Gustav  Karsten,  Dantesca.  —  Osservazioni  su  alcuni  pasaggi  della  Divina 
Commedia.    In  MLN  m  237—245.  696 

—  G.  Levantini  Pieroni,  La  questione  sociale  nella  Divina  Commedia: 
lettura  fatta  al  circolo  filologico  di  Firenze.  Firenze,  succ.  Le  Mounier. 
8».    47.     Cent.  50.  697 

—  Pietro  Magistretti,  U  fuoco  e  la  luce  nella  Divina  Commedia:  saggio 
di  studi.    Firenze,  tip.  di  M.  Cellini  e  C.   8^.    Vili,  192.  698 

5.  Gj/f  A7/449/. 

—  E.  Manara,  Pape  Satan,  Pape  Satan  aleppe.    In  Pr  NS  I,  Il  163  ff.    699 
— •  D.  Mantovani,  Il  disdegno  di  Guido  Cavalcanti  (Inferno  X  62 — 63).    In 

Pr  NS  I,  I  93—107.  700 

—  U.  Marchesini,  Del  ciel  messo.    In  Pr  NS  I,  II  167 ff.  701 

—  Pietro  Merlo,  Una  congettura  sul  dantesca  tra  Feltro  e  Feltro.  In  Le 
m  7.  702 

Sulla  euritmia  delle  colpe  nelllnfemo  dantesco.    In  Atti  del  R.  Istituto 

Veneto  di  scienze,  lettere  ed  arti  VI  7.  703 

—  Gius.  Pasquali,  La  imitazione  nell'Inferno  di  Dante.  Velletrì- Anzio,  Pio 
Stracca.   8^   32.  704 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.     ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC.  39 

Dante.  Th.  Paur,  Das  früheste  Verständniss  v.  Dante's  Commedia.  Nach 
den  Glossen  der  alten  Commentare  zu  den  zwei  ersten  Gesängen  des  Inferno. 
(Aus  Neues  Lausitz.  Magazin).  Görlitz,  Kemer  in  Comm.    8^  59.  M.  1.20.  705 

—  Gerardo  Pinto,  Pensieri  ed  osservazioni  su' comenti  del  prof.  V.Termine 
Trígona,  Cesare  De  Titta  ed  altri  al  verso  „Amor  che  a  nullo  amato  amar 
perdona"  Dante,  Inf.  e.  V.  Firenze,  tip.  di  G.  Barbèra.  8°.  36.  Cent.  50.    706 

—  Prato,  La  pena  dei  suicidi  in  Dante.     In  Cu  15  luglio  1887.  707 

—  Emiliano  Ravazzini,  Guido  da  Suzzara  cantato  da  Dante.  Reggio  nel- 
l'Emilia, stab.  tip.  Ut.  degli  Artigianelli.    8°.    79,  con  tavola.  708 

—  Silvio  Scaetta,  La  preghiera  nella  Divina  Commedia.  Matelica,  tip.  Giu- 
seppe Tonnarelli  edit.    8^    r — 104.  709 

—  Michele  Scherillo,  I  primi  studi  di  Dante.  Napoli,  tipogr.  della  R. 
Università.  710 

5.  6JÄ-X///467. 

Accidia,  Invidia  e  Superbia  ed  i  Giganti  nella  Divina  Commedia.    In 

NA  102,  52—71;  254—275.  711 

—  Gli  amori  di  Dante  narrati  da  lui  (Vita  nuova  e  Canzoniere),  con  prefa- 
zione di  Giacinto  Stiavelli.  Roma,  Edoardo  Perino  tip.  edit.  4®  fig. 
190.    L.  2.50.  712 

—  Gius.  Tarozzi,  „Luce  intellettual,  piena  d'amore":  nota  sul  concetto  della 
natura  nel  Paradiso  di  Dante.    Torino,  La  Letteratura  edit.    8^   53.  L.  I.    713 

—  Pietro  Tas  sis.  Peccati  e  pene  nell'Inferno  dantesco  :  nuove  ricerche.  Se- 
conda edizione.     Milano,  tip.  A.  Guerra.     8^.    29.     L.  i.  714 

—  Paget  Toynbee,  H  vecchia  Alardo  in  the  „Inferno".  In  Ac,  28.  July 
und  18.  August.  715 

—  G.  A.  Venturi,  Sul  verso  del  X.  canto  dell'Inferno  „Forse  cui  Guido 
vostro  ebbe  a  disdegno".    In  Rassegna  Emiliana  I  3.  716 

—  P.  Villari,  La  repubblica  fiorentina  ai  tempi  di  Dante  Alighieri.  In 
NA  102,  417 — 442.  717 

—  Alessandro  Wesselofsky,  Alichino  (Inferno  XXI  118)  e  Aredodesa.    In 

Gsli  XI  325—343.  718 

—  G.  Zolese,  Su  di  una  variante  del  canto  V  dell'Inf.  nel  com.  di  S.  Talice 
da  Ricald.  Tortona.  719 

Del  Garretto»  Galeotto,   Poesie   inedite,   pubblicate   da   A.  G.  Spinelli. 
Estratto  dagli  Atti  e  Memorie  della  Società  storica  Savonese.    Voi.  I.    Sa- 
vona, tip.  Bertolotto.     8°.    66.  720 
Ä   <yj/x  A7/ 456— 458.     iV^  103,418. 

Del  Tappo.  Giovanni  Pansa,  Sull'edizione  dell'Esopo  di  Francesco  del 
Tuppo  stampata  in  Aquila  nel  1493.     In  Bi  IX  io — lì.  721 

Faba.  Emesto  Monaci,  Su  la  Gemma  purpurea  e  altri  scritti  di  Guido 
Fava  o  Faba,  maestro  di  grammatica  in  Bologna  nella  prima  metà  del  se- 
colo Xm.    40.     (Aus  Rendiconti  della  R.  Accademia  dei  Lincei  V  2).    722 

FaUamonioa.  G.  Chin  a  zzi.  Di  due  documenti  inediti  che  toccano  del 
poeta  ligure  Bartolomeo  Gentile  Fallamonica.  Genova,  tip.  dell'istituto 
Sordomuti.  8^  13.  Est.  dalla  Strenna  a  beneficio  dell'istituto  dei  rachitici, 
anno  V.  723 

Fantuzzi.  La  prigionia  d'Hercol  Fantuzzi  narrata  da  lui  e  pubblicata  da 
Corrado  Ricci.  Bologna.  8^.  132.  Scelta  di  curiosità  letterarie  disp. 
230.  724 

Filieaja.  Julius  Miklau,  Vincenzio  da  Filicaja  (1642 — 1707)  und  seine 
Canzonen  auf  die  Befreiung  Wiens  von  den  Türken.     Progr.  Währing.    8®. 

46.  725 

FortinL    Novelle  di  Pietro  Fortini  senese.    Tratte  dal  codice  autografo  della 

bibl.  Comunale  di  Siena.     In  Bibliotechina  grassoccia,  disp.  no.  9.  726 

F0BO0IO9  Ugo,  Versi  della  adolescenza,  ora  per  la  prima  pubblicati  da  Camillo 
Antona  Traversi.    Recanati,  tip.  di  Rinaldo  Simboli.    8®.    70.  727 

—  Dei  sepolcri:  carme  con  discorso  e.  commento  di  Francesco  Trevisan. 
Terza  edizione  ritoccata  ed  accresciuta.  Verona,  D.  Tedeschi  e  figlio  edit. 
8».    Vm,  193.    L.  1.80.  728 


\ 


40  BIBLIOGRAPHIE   1 888.     ITALIENISCH.     AUSGABEN  ETC. 

F08O0IO9  Ugo.  Ant.  Ugole  t  ti  y  Studi  sni  Sepolcri  di  Ugo  Foscolo.  Bologna, 
Nicola  Zanichelli.    S^.   HI,  504.    L.  5.  729 

S.  GsüXl^2 — 447  {Francesco  Trevisan),    NA  99,  361 — 364. 

—  G.  A.  Pintacuda,  Sul  secondo  inno  alle  Grazie  di  Ugo  Foscolo.  In 
Vita  letteraria  I  2 — 3.  730 

—  Ultime  lettere  di  Jacopo  Ortis,  con  prefazione  di  Fanny  M  an  is.  Roma, 
Edoardo  Ferino.  8®.  217.  Cent.  ^o.  Biblioteca  classica  per  il  popolo, 
Voi.  Vni.  731 

—  Due  lettere  inedite  a  Carolina  Rüssel.  (Pnbbl.  da  G.  Chiarini).  Bo- 
logna, tip.  Nie.  Zanichelli.    %^.    30.  732 

S,  NA  lOi,  148. 

—  e  Quirina  Mooenni-MagiottL  Epistolario,  compreso  quello  amoroso, 
riprodotto  dagli  autografi  esistenti  nella  r.  Biblioteca  Naz.  Centr.  di  Firenze 
per  cura  di  Emilio  Del  Cerro  [N.  Niceforo].  Firenze,  Adriano  Salani. 
8«.  Vili,  350,  con  ritratto.  733 

FranoMOO  d'AsaiBi  M.  Faloci  Pul  i  guani,  Il  cantico  del  Sole  di  San 
Francesco  di  Assisi.     Foligno,  Sgariglia.  734 

—  E.  Te  za,  Come  si  possa  leggere  il  Cantico  del  Sole.  In  Pr  NS.  I,  I 
IO8-I17.  735 

—  Fioretti  di  S.  Francesco.  Nuova  ediz.  secondo  il  testo  di  A.  Mannelli 
per  L.  Manzoni.     Bologna  1887.  736 

—  Luigi  Manzoni,  Studi  sui  „Fioretti  di  S.  Francesco".  In  Miscellanea 
francescana  III  1 1 6 — 119;  1 50  if.  ;  1 62^  1 68.  737 

—  G.  Mazzoni,  Capitoli  inediti  dei  Fioretti  di  S.  Francesco.    In  Pr  NS.  I, 

1376—4"-  738 

Gkkleauo  di  Tarsia,   n   canzoniere.    Nuova   edizione  corretta  su  tutte  le 

stampe,   con  note  ed  uno  studio  di  Francesco  Bar  tei  li.     Cosenza,  tip. 

L.  Vetere  già  Migliaccio.    8».   CLXXXIV,  72.  739 

5.  GsU  XII 279—283  (/?.). 

—  Stanislao  de  Chiara,  Un  altro  testamento  di  Galeazzo  III.  di  Tarsia. 
Campobasso,  Colitti.  740 

GMileL  Pubblicazioni  Galileiane  del  prof.  Antonio  Fa  varo  (1880 — 1888). 
Roma,  tip.  delle  Scienze  matematiche  e  fisiche.  4^.  6.  Comprende  41 
numeri.  741 

—  Ant.  F  a  varo.  Appendice  prima  alla  libreria  di  Galileo  Galilei  descritta 
ed  illustrata.  Roma,  tip.  deÙe  Scienze  matematiche  e  fisiche,  1888.  4^  5. 
Estr.  dal  Bullettino  di  bibliografia  e  di  storia  delle  scienze  matematiche  e 
fisiche.    Tomo  XX.  742 

—  —  Per  la  edizione  nazionale  delle  opere  di  Galileo  Galilei  sotto  gli  auspici 
di  S.  M.  il  Re  d'Italia:  esposizione  e  disegno.  Firenze,  tip.  di  G.  Barbèra, 
1888.   4».    57.  743 

S.  RCIS9^- 

—  Serie   terza   di   scampoli  Galileiani.     Padova,   tip.  Gio.  Batt.  Randi.    8<>. 

23-  744 

^  G.  Galilei,   Le  considerazioni  al  Tasso,    pubi,  da  G.  Mestica.    Torino, 

Loescher.  745 

QìgìL    G.  Mazzoni,  Il  Don  Pilone.    In  Pr  NS.  I,  II  446— 451.  746 

—  Manfiredo  Vanni,  Girolamo  Gigli  nei  suoi  scritti  polemici  e  satirici.  Saggio 
di  ricerche.    Firenze,  tip.  Cooperativa.    8®.    173.  747 

S.  GsU  XIV  zoi—ioi. 

Giordani«  A.  Campani,  Per  un  manoscritto  di  Pietro  Griordani.  In  Ras- 
segna Emiliana  I  4.  748 

Giovanni  del  Virgilio  e  Dante  Alighieri,  egloghe  annotate  da  anonimo 
contemporaneo,  recate  a  miglior  lezione,  nuovamente  volgarizzate  in  versi 
sciolti  e  commentate  da  Francesco  Pasqua! ig o,  con  illustrazioni  di  altri. 
Lonigo,  Gio.  Gasparo.    8^.   83.  749 

GKuati,  Gius.  Le  poesie,  illustrate  con  note  storiche  e  filologiche  da  Gio- 
vanni Fioretto.  Terza  edizione  cerreta  ed  aumentata.  Verona,  D.  Te- 
deschi e  figlio  edit.    8<>.   LIII,  448.   L.  3.50.  750 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.     AUSGABEN  ETC.  4I 

Qoldoni,  Carlo,  Sui  matrîmoni  del  secolo  scorso  a  Venezia:  sonetto  pubbli- 
cato  per   cura   del    dott.    Cesare    Musatti.     Venezia,   tip.    dell'  Ancora. 

4^.    15.  751 

S,  Gsli  XI  468.  NA  99,  748. 

Oosbì,  Carlo,  Dramatische  Dichtungen.  Aus  dem  Ital.  übers,  v.  Volkmar 
Müller.    Dresden,  Knecht  1889.    8<>.    III,  348.   M.  5.  752 

—  John  Addington  Symonds,  The  memoirs  of  Carlo  Gozzi.  In  The  Fort- 
nightly Review  1888,  II  481—487.  753 

Goaooi-Nobile.  Pasquale  Papa,  Giuseppina  Guacci-Nobile  ed  un  suo  car- 
teggio inedito.     In  Rivista  contemporanea  I,  3.  754 

Guarini.  Achille  Neri,  Gli  „Intermezzi"  del  „Pastor  fido".  In  Gsli  XI 
405-414.  755 

—  AJfr.,  Saviotti,  Guuriniana  (a  proposito  di  una  recente  pubblicazione), 
con  appendice  dì  Angusto  Vernarecci.  Pesaro,  stab.  Federici.  8^.  23.    756 

Quldo  da  Pisa.  F.  Roediger,  Dichiarazione  poetica  dell'Inferno  Dan- 
tesco di  Frate  Guido  da  Pisa.     In  Pr,  NS  I,  I  62 — 92;  326—395.  757 

QuiniBellLT.  Casini,  Appunti  Guinizelliani.  In  Pr  NS  I,  I  447—450.  758 

Jacopo  da  Montepìiloiano,  Laude,  pubb.   d.  Annibale  Tenneron i.    In 

Gsli  XI  190—197.  759 

Jaoopone  da  TodL    Moschetti,   Andrea,  I  codici  marciani  contenenti 
Laude  di  Jacopone  da  Todi,   descritti   ed  illustrati,  aggiunta  un'  appendice 
sui  codici  Jacoponiani   di  altre  biblioteche  venete.     Venezia,   tip.  dell'An- 
cora.   80.    150.    L.  3.  760 
5.  GsU  XII  267/ 

—  F.  Novati,  Un  codice  milanese  delle  laudi  di  fra  Jacopone.  In  Mf 
ni  2.  761 

Iioonardo  da  Vino!.  C.  Ravaisson-Mollien,  Les  Manuscrits  de  Léo- 
nard de  Vinci.  Manuscrits  C,  E  et  K  de  la  bibliothèque  de  l'Institut, 
publiés  en  fac-similés  phototypiques,  avec  transcriptions  littérales,  traduc- 
tions françaises,  avaot-propos  et  tables  méthodiques.  In  f  ^  40  pages  et  474 
fac-similés  phototypiques  avec  474  transcriptions  littérales  et  traductions 
françaises.   Paris,  Quantin.   Fr.  150.  762 

—  Pages  autographes  et  apocryphes  de  Léonard  de  Vinci.  Nogent-le-Rotrou, 
imprim.  Daupeley-Gouverneur.  Paris.  8".  16  et  planche.  Extrait  des  Mé- 
moires de  la  Société  nationale  des  antiquaires  de  France,  t.  48.  763 

lieopardi,  Giac,  Le  poesie,  con  prefazione  diG.  Stiavelli,  Roma,  Edoardo 
Perino  tip.  edit.  8®.  292.  Cent.  50.  Biblioteca  classica  per  il  popolo, 
vol.  V.  764 

—  Le  prose,  con  la  vita  dell'autore  scrìtta  da  G.  Stiavelli.  Roma,  Edo- 
ardo Perino  tip.  edit.  8<^.  262.  Cent.  50.  Biblioteca  cla<(sica  per  il  popolo, 
voi.  VI.  765 

—  La  Poésie  de  G.  Leopardi  en  vers  français.  Avec  une  introduction  par 
Auguste  Lacaussade.  Paris,  Lemerre.    8°.    XLIV,  2II.  Fr.  3.  766 

—  Lettere  inedite  [di  lui],  e  di  altri  ai  suoi  parenti  e  a  lui,  per  cura  di 
Emilio  Costa,  Clemente  Benedettucci  e  Camillo  Antona-Traversi. 
Città  di  Castello,  S.  Lapi.   8».  XXni  286.   L.  350.  767 

S.  LgrP  IX  545-548   (^.  Pahscher).   DL  IX  664   (Berthold  Wüse); 
Her  N,  5.  XXVI  408—411  (Ch,  ?.),    Gsh  XI  282/.    RC  I  603. 

—  Antona-Traversi,  Cam.,  H  Consalvo  di  Giacomo  Leopardi:  studio 
crìtico.    Torino,  ditta  G.  B.  Paravia  e  C.  edit.  (Roma,  tip.  fratelli  Pallotta. 

8».  xxm  165.  768 
Pensieri  ed  appunti  sul  „Consalvo"  di  Giacomo  Leopardi.  In  GÌ  XII 18.  769 

—  Fr.  Cola  grosso.  La  donna  del  Leopardi  non  è  allegorico.  In  Cola- 
grosso,  Altre  quest,  lett.  S.  No.  388.  770 

—  Le  due  anacreontiche.  Versione  poetica  ^i  Enrico  Gariboldo.  Vercelli, 
tip.  lit.  Guidetti  e  C,  1888.  8<>.  15.  Con  testo  a  fronte.  771 

—  Lampertico,  Fedele,  La  canzone  di  Griacomo  Leopardi  ad  Angelo  Mai 
e  la  censura  :  cenni  storici.     Vicenza,  s.  t.    8^.   XXn  26.  772 


42  BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Leopardi 9   Giacomo,    Randi  Andrea  Lo  Forte.     Giacomo  Leopardi  e  i 
suoi  canti  d'amore:  saggio  critico.    Palermo,  tip.  dello  Statuto.    8®.  94.     773 
S.  Ri  XVIII  686. 

Ijippi,  Lorenzo.  A.  N  e  r  i ,  La  prima  edizione  del  Malmantile.  In  Passatempi 
Letterari,  Genova  1888.  774 

Ijorensi.  Gius.  Bustelli,  Sulla  letteratura  veronese  del  secolo  dedmottavo 
e  specialmente  su  Bartolomeo  Lorenzi  ed  il  suo  poema  didattico  La  colti- 
vazione dei  monti.     Cesena,  tip  di  Italo  Collini.    8®.    98.  775 

Maobiavelliy  Nie,  Le  istorie  fiorentine  diligentemente  riscontrate  sulle 
migliori  edizioni,  con  alcuni  cenni  intomo  alla  vita  dell'autore  dettati  da 
G.  B.  Ni  e  co  lini.  Firenze,  succ.  Le  Monnier  tip.  edit.  8^  452.  L.  1.75. 
Biblioteca  nazionale  economica.  776 

—  Chinigò,  Gioac,  La  Mandragola  di  Nicolò  Machiavelli:  conferenza  di 
preparazione  alla  recita,  fattane  dalla  compagnia  drammatica  Cartocci  al 
teatro  La  Munizione  di  Messina.  Messina,  Gaetano  Capra  e  C.  8^.  42.  777 

—  A.  Matinée,  Le  Livre  àsi  Prince,  In  Ip  1888,  721 — 725;  771 — 774.   778 
Maffei,  Scipione.     Merope:   tragedia  in  cinque  atti.     Sciacca,   F.  Cusumano 

edit.    8<*.  69.  779 

Mamiani.  A.  Neri,  Le  poesie  giovanili  di  Terenzio  Mamiani.    In  Gazzetta 

letteraria  XII  2.  780 

Manfredi,  Eustachio,  Rime  scelte,  con  alcune   sue  prose,  con  prefazione  e 

note  del  dr.  Francesco  T  off  ano.  Reggio-Emilia,  tip.  Ariosto.  8^*.  91.  781 
S.  GsU  XII  294.    NA  100,  554. 

ManBolli.  E.  Te  za,  La  Zodiacus  Vitae  di  Pier  Angelo  Manzolli.  In  Pr 
NS  I,  n  117— 130.  782 

MaxiBoniy  Aless.,  Opere  inedite  o  rare,  pubblicate  per  cura  di  Pietro  Bram- 
billa da  Ruggero  Bonghi.  Volume  in.  Milano,  fratelli  Recbiedei.  8^ 
Vm  406.  L.  5.  783 

—  Le  poesie.  Nuova  edizione  corretta  su  le  migliori  stampe,  con  la  vita 
dell'  autore  e  con  note,  a  cura  di  Giovanni  Mestica.  Firenze,  G. Barbèra 
80.   CXV  434,  con  ritratto.  L.  2.25.  784 

S,  RC  II  336.   NA  99,  159.  NA  lOi,  134—138  (D'Ovidio), 

—  Il  carme  in  morte  di  Carlo  Imbonati,  con  note  e  raffronti  di  Ugo  Rosa. 
Torino,  G.  B.  Paravia  e  C.  8».  32.  L.  i.  785 

—  Cam.  Antona-Traversi.  In  proposito  degl' Irrevocati  di  del  Manzoni 
nel  n  coro  dell'  Adelchi  :  studio.  Città  di  Castello,  S.  Lapi.  8  ».  42. 
L.  1.50.  786 

—  Andrea  Gabrielli,  Curiosità  manzoniane,  spigolature.  Napoli,  A.  Mo- 
rano.   8«.    151.    L.  2.  787 

S,  RC  I  398.    NA  100,  159. 

—  Fr.  Torraca,  Di  alcune  fonti  dei  Promessi  Sposi.  In  Torraca,  Dis- 
cuss, e  rie.  letter.  S.  No.  391.  788 

Marino.  M.  Menghini,  La  villa  Aldobrandini,  canzone  inedita  di  Giam- 
battisU  Marino.    In  Pr  NS  I,  II  433—445.  789 

MarsL    I  drammi  pastorali  di  Antonio  Marsi   detto  l'Epicuro  napolitano,  a 
cura  e  studio  di  Italo  Palmerini.     Voi.  II:   La  ristampa  deUa  Cecaria, 
con   osservazioni  critiche  e  la  bibliografia  delle  edizioni.    Bologna,   Ro- 
magnoli-Dall'Acqua.   8®.   116.   L.  3.50.  790 
MetMtasio,  Pietro.    Drammi,  pubblicati  a  cura  di  Agenore  Gelli.  Firenze, 
succ.  Le  Monnier.  8®.  LI  507.  L.  1,75.  791 
I.  Catone  in  Utica.   2.  Artaserse.   3.  La  Clemenza  di  Tito.  4.  Achille 
in  Sciro.     5.   Ciro  riconosciuto.     6.   Temistocle.     7.   Attilio  Regolo. 
8.  Betulia  liberata.    9.  Gioas  re   di  Giuda,     io.  Isacco.  —  Biblioteca 
nazionale  economica. 

Michelangelo  BuonarrottL  The  poems  of  Michael  Angelo.  In  The  Edin- 
burgh Review   Vol.  CLXVm  1—34.  79« 

Monatti,  Cesare,  (xius.  Bellucci,  Indifesa  delle  poesie  italiane  di  Cesare 
Montalti:  lettera.  Roma,  tip.  delle  Scienze  mat  e  fis.  8^  22.  Estr.  dal 
giornale  H  Bnonarrotti,  ser.  m.  vol.  III.  1888.  793 


BIBLIOGIUIPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC.  43 

Monti,  Vine. y  Poesie  nuovamente  ordinate.  Firenze,  G.  C.  Sansoni  1889.  8^. 
475.    L.  1.50.  794 

—  G.  Mazzoni,  Sonette  inediti  di  Vicenzo  Monti.  In  NA  99, 197 — 207.    795 
Monti  Ferticaii,  Costanza.  G.  Scipione  Scipioni,  Alcune  lettere  e  poesie 

di  Costanza  Monti  Perticari.     In  Gsli  XI  74 — 108.  796 

Muratori.  A.  Bruschi,  Aneddoto  bibliografico  con  dodici  lettere  inedite 
di  L.  A.  Muratori.     In  Rivista  delle  Biblioteche  I  8 — io.  797 

—  Spinelli,  A.  G.,  Lettere  a  stampa  di  L.  A.  Muratori.  Roma,  tip.  For- 
zani  e  C.    8^   114.  798 

—  Agostino  Zane  Ili,  Lettere  inedite  di  Lodovico  Antonio  Muratori  al  Car- 
dinale Angelo  Maria  Querini.    In  Asi  5.  S.  II  324 — 365.  799 

Nappi.  A.  Bacchi  della  Lega,  Barzellette  di  Cesare  Nappi.  In  Pr  NS 
I,  n  171— 178.  800 

Niccolìni,  G.  B.,  Versi  inediti.  Firenze,  tip.  dell'Arte  della  Stampa.  8®. 
16.    Pubblicati  da  Augusto  Alfa  ni.  801 

Orlando.    Rime  inedite  di  Alberto  Orlando.    In  AspM  IV  494 — 517.    802 
Farìni.    Gius.  Agnelli,  Precursori  e  imitatori  del  Giorno  di  Giuseppe  Pa- 
rini.    Bologna,  Nicola  Zanichelli  tip.  edit.    8^.    102.   L.  1.50.  803 

5.  NA  99,  746. 

—  Air.  Bertoldi,  Dell'  ode  alla  Musa  di  Giuseppe  Parini.  Plrenze,  G. 
C.  Sansoni  1889.   8®.    52.   L.  i.  804 

5.  NA  102,  592. 

—  G.  Canna,  Di  ima  recente  crìtica  dell'ode  del  Parini  „La  Caduta".  In 
Rendiconti  del  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  lettere  XXI  15 — 16.  805 

Passi,  Alessandro,  de' Medici,   Le  tragedie  metriche,  a  cura  di  Angelo  So- 
lerti.   Bologna,  Romagnoli-Dall'Acqua.    8<^.    200.  Disp.  224  della  Scelta 
di  curiosità  letterarie.  806 
5.  GsU  XI  274  /. 

Pellico,  Silvio,  Le  mie  prigioni,  con  la  vita  dell'  autore  scrìtta  da  Leopoldo 
Barboni.  Roma,  Edoardo  Ferino  tip.  edit.  8^.  204.  Cent.  50.  Biblio- 
teca classica  per  il  popolo,  voL  IV.  807 

—  Mes  prìsons,  ou  Mémoires  de  Silvio  Pellico.  Traduction  nouvelle  par  M. 
l'abbé  Bourassé.  30«  edition.  Tours,  Mame  et  fils.  8^  288  avec  4 
gravures.  808 

—  Mes  prìsons,  suivies  des  Devoirs  des  hommes:  par  Silvio  Pellico.  Tra- 
duction nouvelle  par  le  comte  H.  de  Messey,  revue  par  le  vicomte  Alban 
de  Villeneuve.  Avec  une  notice  biographique  et  littéraire  sur  Silvio 
Pellico  et  ses  ouvrages,  par  M.  V.  Philipon  de  La  Madelaine.  Nou- 
velle édition,  ornée  de  vignettes.    Paris,  Gamier  frères.    8^    360.  809 

—  Mes  prìsons:  par  Silvio  Pellico.  Traduction  par  Francisque  Reynard. 
Dessins  de  Bramtot.  gravés  par  Toussaint.  Parìs,  librairie  des  bibliophiles. 
8«.   X  315.   Fr.  20.  810 

—  Francesca  da  Rimini.  Tragedia.  Mit  Einleitung  und  erklärenden  An- 
merkungen herausgegeben  von  F.  K.  Schwalb  a  eh.  Davos,  Richter.  8°. 
72.   M.  I.  811 

Petrarca.  G.  Antonibon,  Un  codice  petrarchesco  bassanese.  In  Pr  NS 
I,  I  186—216.  812 

—  F.  Carta,  Un  codice  sconosciuto  dei  libri  De  remediis  utriusque  fortunae 
di  Francesco  Petrarca.  Firenze,  tip.  di  G.  Camesecchi  e  figli.  8^.  8.  Estr. 
dalla  Rivista  delle  Biblioteche,  ni  3—4.  813 

—  G.  Salvo  Cozzo,  Sonetto  del  Petrarca  „La  gola  e '1  sonno  et  1' otiose 
piume''  secondo  il  cod.  Vaticano  3195.    In  Cu  IX  15 — 16.  814 

—  Bartolommeo  Affini,  Sopra  un  sonetto  del  Petrarca.  Rovereto,  tip. 
Giorgio  Grigoletti.  8^.  In  Atti  dell'  accademia  degli  agiati  di  Rovereto. 
Anno  V.  815 

—  F.  Colagrosso,  Laura  è  un  pseudonimo?  —  Se  la  canz.  „Standomi  un 
giorno*'  sia  il  germe  dei  „Trionfi".  In  Colagrosso,  Altre  quest,  lett.  S. 
No.  388.  8x6 


44  BIBLIOGRAPHIE  1 888.     ITI  ALIENISCH.    AUSGABEN  ETC. 

Fetraroa.  Giov.  Mestica,  Il  più  giovanile  dei  sonetti  del  Petrarca  e  n 
suo  primo  innamoramento.  Roma,  stab.  tip.  dell'  Opinione.  8<*.  14.  [Estr. 
dal  Fanfulla  della  Domenica,  20  maggio  1888].  817 

—  Francesco  D'Ovidio  Sulla  canzone  „Chiare,  fresche  e  dolci  acque"  In 
NA  97,  243—273.  818 

— '  Fil.  Rafia  eli  i ,  Esemplare  dell'ancipite  singolarissima  edizione  del  Can- 
zoniere di  Francesco  Petrarca,  esistente  nella  Comunale  di  Fermo:  descri- 
zione e  nota  di  raffrontamento.    Fermo,  tip.  Bacher.    8^   28.  819 

—  Rivoli,  Études  sur  les  triomphes  de  Pétrarque.  In  Gazette  des  beaux 
arts  XXXV  358  ;  XXXVI  361.  820 

Piooolomini,   Enea  Silvio,  (Pio  II,  papa).    Storia  di  due  amanti.    Roma, 

fratelli  Capaccini.    8<>.    121  VI.    L.  3.  821 

FignotU,  Lorenzo,  Favole  e  novelle  inedite,   pubblicate  a  cura  di  Ferruccio 

Ferrari,  con  prefazione  e  bibliografia.    Bologna,  Romagnoli.    8®.         822 
S.  NA  99,  161/. 
Pistoia»  (Antonio  Cammelli).    I  sonetti  giusta  l' apografo  Trivulziano,  a  cura 

di  Rodolfo  Renier.     Torino,  Ermanno  Loescher.   8°    XL  VII!  404.   L.  12. 

Biblioteca  di  testi  inediti  o  rari,  voi.  II.  823 

S.  Gli  anno  XV  (1888.)  {Lud,  Frati)  LgrP  IXi-Ji^Tj^  {A.  Gaspary). 

Usi  r  78  —  88  (  Vittorio  Gian).    Rsi  V  78—88   (  V,  Gian),    Pr  N.  S,  /,  / 

249 — 290  (E,  Per  copo,  I  sonetti  del  Pistoia). 

— •  Ferd.  Gab  otto.   La   storia  genovese   nelle   poesie   del  Pistoia.     Genova, 

tip.  Sordomuti.   8^  41.  Estr.  dal  Giornale  ligustico,  anno  XV,  fase.  3-4.   824 
Puloiy  Bernardo.     F.  Flamini,  La  vita  e  le  liriche  di  Bernardo  Pulci.     In 

Pr  NS  I,  I  217—248.  825 

Pulci,  Luca,  Il  Driadeo  d'amore.     Con  prefazione  di  F.  Torra ca.   Livorno. 

8«.  S.  Boccaccio  No.  617.  826 

Binuooini.  Carlo  Ver  zone,  Poesie  musicali  di  Ottavio  Rinuccini.   Ancona, 

Morelli.    Per  le  nozze  Bozino-Fumo.  827 

Bistoro  d'AresBO«  Il  primo  libro  della  composizione  del  mondo  de  Ristoro 

d'Arezzo   dal  Riccardiano  2164,  [hrsg.  v.]  Gustavo  Amalfi.     Napoli,  pei 

tipi   di   Gennaro    M*  Priore.    8«.    XIV  82.     Uni  i  Facs.  d.  Hs.     105  Ex., 

nicht  käuflich.  828 

Bossi.    Sonetti  inediti  di  Messer  Niccolò  de'Rossi  di  Treviso,  pubblicati  da 

G.  Navone.     Roma,  Forzani.     Per  nozze  Tittoni-Antona-Traversi.         829 
5.  NA  102,  801—803. 
RuBsante.    V.  Crescini,  Cantar  la  lodolina.    In  Pr  NS  I,  I  450 — 454.     830 

—  E.  Lovarini,  Le  canzoni  popolari  in  Ruzzante  e  in  altri  scrittori  alla 
pavana  del  sec.  XVI.     In  Pr  NS  I,  I  291—325.  I,  II  367—395.  831 

Sacchetti,  Franco,  Due  sonetti,  uno  a  Malatesta  di  Messer  Pandolfo,  signore 
di  Todi,  e  l'altro  a  Filippo  Maghalotti,  capitano  di  Todi,  nel  dicembre 
1394.  Firenze,  tip.  dell'Arte  della  Stampa.  8<*.  (7).  Estr.  dal  codice  Ash- 
burnhamiano  574  e  pubblicati  da  Annibale  Tenneroni  per  le  nozze  di 
Ulisse  Ottaviani  con  Tersilia  Paparini.  832 

SannasarOy  Jacobo,  Arcadia  secondo  i  manoscritti  e  le  prime  stampe,  con 
note  ed  introduzione  die  Michele  Scherillo.  Torino,  Ermanno  Loescher. 
8*.    CCXCIin  370.    L.  16.     Biblioteca  di  autori  italiana,  voi.  I.  833 

5.   Gsli  -X/ 416— 424  {Adolfo  Gaspary),  NA  99,  333/I 

—  Francesco  Torraca,  La  Materia  dell'Arcadia  del  Sannazaro.  Studio. 
Città  di  Castello,  S.  Lapi.   8».  130.  834 

S,  GsU  XI  416—424  {Adolfo  Gaspary),  NA  99,  340/". 

Sanseverino.  Viaggio  in  terra  santa  fatto  e  desciitto  per  Roberto  da  Sanse- 
verino.  Bologna.  8<>.  336.  Scelta  di  curiosità  letterarie  .  .  .  disp.  229.      835 

TacoonL  Adolfo  e  Alessandro  Spinelli,  La  Danae  commedia  di  Baldas- 
sare  Tacconi.  Bologna ,  Azzoguidi.  Per  le  nozze  Mazzacorati  -  Gaetani 
Dell'  Aqmla.  836 

Taasillo.  Fr.  Flamini,  Sulle  poesie  del  Tansillo  di  genere  vario:  studi  e 
notizie.  Pisa,  tip.  T.  Nistri  e  C.  8^  166.  Estr.  dagli  Annali  della  r. 
scuola  normale  superiore  di  Pisa.  837 

5.  (rJÄ* -X7/ 45a— 453.  NA  loi,  \l\ff. 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      ITALIENISCH.      DIALEKTE  U.   FOLK-LORE.  45 

Tasso,  Torquato.  La  Gerusalemme  liberata.  Milano,  Guigoni.  B^.  400. 
L.  I.  838 

—  La  Gerusalemme  liberata,  con  la  vita  dell'autore  scritta  da  G.  Stiavelli. 
Roma,  Edoardo  Ferino.  8*^.  Vili  365.  Cent.  50.  Biblioteca  classica  per  il 
popolo,  voi.  I.  839 

—  La  Jérusalem  délivrée;  par  le  Tasse.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'oeuvre 
du  Tasse.    Paris*  Gautier.    8».    32.  840 

—  G.  Canna,  Correzioni  Tassesche.    In  Le  III  io  e  11.  841 

—  B.  Cotronei,  H  Rinaldo  del  Tasso  ed  il  Pastor  fido  del  Guarini.  In 
GsU  XI  166--176.  842 

—  G.  Galilei,  Le  considerazioni  al  Tasso.    S.  Galilei  No.  745.  843 

—  Rob.  Mocavini,  Argante  e  Tancredi:  studio  sul  Tasso.  Città  di  Ca- 
stello, S.  Lapi.    8^.   VII,  103.    L.  1.50.  844 

S,  (7j/f\X7/ 286— 290.    NA  102,  800. 

—  A.  Solerti,  Alcuni  frammenti  della  Gerusalemme  liberata.  In  Pr  NS  I, 
I  121 — 126.  845 

Una  versione  dimenticata  della  leggenda  sugli  amori  di  Torquato  Tasso 

e  Leonora  d'Este.    In  Rassegna  Emiliana  I  2.  846 

Tassoni,  Aless.f  La  Secchia  rapita,  l'Oceano  e  le  rime  aggiuntevi  le  prose 
politiche,  a  cura  di  Tommaso  Casini.  Frenze,  G.  C.  Sansoni.  8<>.  XL  VI, 
447.    L.  2.  847 

—  Venceslao  Santi,  Paolo  ed  Alessandro  Brusantini  nella  storia  e  nella 
Secchia  rapita.    In  Rassegna  Emiliana  I  i.  848 

Tenoa,  Carlo,  Prose  e  poesie  scelte.  Edizione  postuma  per  cura  di  Fullo 
Massarani.     Voi.  I.  II.    Mailand,  Hoepli.    8<^.    V,  457,  491.  849 

S.  LC  1889,  830. 

Testi.  A.  Campani,  La  nomina  di  Fulvio  Testi  al  governo  della  Gar- 
fagnana.    In  Rassegna  Emiliana  I  2.  850 

Trapassi»  Pietro,  S.  Metastasio. 

Trissino.  Feit,  Sophonisbe,  Tragoedie  von  G.  G.  Trìssino.  Progr.  Lübeck. 
4^    50.  851 

Vergerlo  di  Capodistrìa.  Lettere  di  Pietro  Paolo  Vergerìo  da  Capodistrìa, 
raccolte  da  C.  Combi  e  pubblicate  da  T.  Luciani.  In  Monumenti  storici 
pubblicati  dalla  R.  Deputazione  Veneta  di  storia  patria.   Serie  IV,  voi.  V.  852 

Vettori«  Pio  Ferrieri,  L'epistolario  di  Pier  Vettori  il  giovane.  In  Le 
m  6.  853 

Villani.  Umberti  Marchesini,  Due  manoscritti  autografi  di  Filippo  Vil- 
lani.   In  Asi  5.  S.  n  366—393.  854 

6.    Dialekte  und  Folk-Lore. 

Fioravanti»  Lu.,  Il  dialetto  nell'insegnamento  della  grammatica  e  della  lingua. 
Teramo,  stab.  tip.  Bezzi- Appignani  e  C.    8®.    56.  855 


Giambattista  Basile.  Archivio  di  letteratura  popolare.  Anno  VI.  1888. 
Napoli.    4».    95.  856 

La  Calabria,  rivista  di  letteratura  popolare  diretta  da  Luigi  Bruzzano. 
Anno  I.  Monteleone ,  tip.  Francesco  Passafaro.  4^.  L.  i  il  numero.  Ai 
lettori.  La  bella  aurora,  novellina  popolare  greca  di  Roccaforte:  testo  e 
versione  italiana.  La  reginella  sepolta  viva  novellina  albanese  :  testo  e  ver- 
sione italiana.  Un  manoscritto  del  1751.  Si  pubblica  una  volta  al  mese. 
L.  5  l'anno.  857 

Pagine  Friulane,  periodico  mensile  di  storia,  letteratura  e  volk-lore  friulani. 
Anno  I.  Udine,  tip.  della  Patria  del  Friuli.  4^  Cent.  40  il  numero.  Udine, 
Del  Bianco  Domenico,  tip.  Patria  del  Friuli.    L.  3  l'anno.  858 


Montanelli,  Assuero,  Raccolta  delle  rime  popolari.    Roma,  tip.  Popolare.    8^. 

54.  859 

Pitrò,  Giuseppe,  Il  venerdì  nelle  tradizioni  popolari  italiane.    Terza  edizione 

con  molte  giunte.    Palermo,  tip.  del  Giornale  di  Sicilia.  860 


4Ô  BIBLIOGbÀpHIE    1888.      ITALIENISCH.      DIALEKTE  U.  FOLK-LORE. 

Ganti  popolari  del  Piemonte,  pubblicati  da  Costantino  Nigra.  Torino, 
Ermanno  Loescher.    8^   XXXX,  596.     L.  15.  861 

5.  ZC1889,  1651/     IdS  iSSg,   526—545,   611—622,   666—676  {Gastan 
Paru).     Gsli  XIII 384— 39 1  {Alfred  feanroy). 

Chiave«»  Ebtìco,  Foatà  e  spine:  satirette  piemonteise.  Torino,  tip.  Matteo 
Artale.    8».    32.    Cent.  io.    Biblioteca  d61  Birichin,  No.  9.  862 

Ck>Tte,  G.  Enr.,  Brut  ...  ma  bon:  brillante  commedia  in  tre  atti.  Torino, 
stab.  tip.  Ferrerò  edit.  8^  48.  Cent.  50.  Biblioteca  popolar  Piemon- 
te isa,  No.  31—34.  863 

Ijanrentíi,  Louis,  (Giov.  Carpanetto).  Vôcassion  artistiche.  Turin,  cà  edit, 
del  giôrnal  'L  Birichin.  8^.  63.  Cent.  20.  Biblioteca  popolar  piemòn- 
teisa.  No.  27 — 28.  864 

Foggio»  Oreste,  Tony  Timbecil!:  dramma  in  tre  atti.  Turin,  ca'  editris  del 
giôrnal  'L  Birichin.  8<'.  52.  Cent.  20.  Biblioteca  popolar  piemònteisa, 
No.  29—30.  865 

Boooa»  Luis,  Amor  a  rangia  tutt;  Amore  un  corno:  doe  storie.  Torino,  tip. 
Matteo  Artale*    8<>.    31.     Cent.  io.     Biblioteca  del  Birichin,  No.  22.       866 

—  Storia  drindipendenssa  italiana:  singh  episodi  die  guerre  1848-49,  59-66  e 
70.  Torino,  tip.  Matteo  Artale.  8<>.  31.  Cent.  io.  Biblioteca  del  Birichin, 
No.  14.  867 

GKraudy  E.,  A  Bacchetta  e  C.  :  commedia  in  due  atti.  On  agent  teatral: 
scherzo  comico  in  un  atto  dello  stesso.  Milano,  Carlo  Barbini.  8®.  64. 
Cent.  35.     Repertorio  del  teatro  milanese,  fase.  161.  868 

Mariani,  Lu.,  Alcune  poesie  in  dialetto  milanese.  Seconda  edizione  rive- 
duta ed  accresciuta.     Pavia,   succ.   Bizzoni.    8^.    XVI,  176.    L.  1.80.      869 

Vita  milanese,  Milano,  stab.  tip.  antica  casa  edit.  Francesco  Vallardi. 
1888.    8».    432.     L.  1.50.  870 

I.  Una  passeggiata  storica,  per  R.  Bonfadini.  2.  Dialetto  e  letteratura 
popolare,  per  Giovanni  De  Castro.  3.  La  vita  intima,  per  Giuseppe 
Sacchi.  4.  Club,  società  e  ritrovi,  per  Vespasiano  Bignami.  5.  La 
vita  di  strada,  per  F.  Fontana.  6.  Milano  in  campagna,  per  Rafiaello 
Barbiera.  7.  La  Milano  legale,  per  Pietro  Manfredi.  8.  La  letteratura 
a  Milano,  per  P.  Petrocchi.  9.  Il  teatro  drammatico  a  Milano,  per 
Filippo  Filippi.     IO.  Archivi    e    biblioteche,    per   Filippo   Salveraglio. 

II.  Associazioni  scientifiche,  per  I.  Ghìron  e  G.  Schiapparelli.  12.  L'istru- 
zione a  Milano,  per  B.  Prina  e  I.  Ghiron.  13.  Scuole  popolari,  per 
P.  Ravasio.  14.  Tipi  di  donne  illustri  milanesi,  per  Felicita  Morandi. 
15.  Note  funebri,  per  Carlo  Baravalle.  870 

Mazzi 9   A.,    Studi   bergomensi.      Bergamo,  tip.   Pagnoncelli.    8^      329. 

L.  3.50.  871 

Vigo 9  Pietro»  Una  festa  popolare  a  Pisa  nel  medio  evo.  —  Contributo  alla 

storia  delle  costumanze  italiane.  Pisa,  tip.  Mariotti.  8^.  103.  L.  2.  872 
Ä  Rsi  VI  106/.  (Agostino  Zanetti), 

Amalfly  Gaetano,  CV  napolitane  o  villanelle  raccolte  appo  il  popolo  de  San 
Valentino.    In  GB  VI  3— 6;  11— 15;  17—23.  873 

Bolognini,  N.,  Usi  e  costumi  del  Trentino.  Rovereto,  tip.  Roveretana. 
80.  874 

S,  NA  loi,  341. 

Bortolan,  D.,  Dialetto  vicentino:  documenti  e  illustrazioni.     Vicenza,  tip. 

s.  Guiseppe  di  G.  Rumor.    8^.    72.  875 

Canooia,  Poesie  inedite  in  dialetto  veneziano,   precedute   da  alcuni  cenni 

critici    sull'autore    del   comm.   Paulo  Fambri.     Venezia,  libr.  edit.  Aldo 

Manuzio.     8^.    103.  876 

Ore  d'ozio:  versi  in  italiano  e  in  dialetto  veneziano.     Venezia,  Melchiorre 

Fontana.    8^    43.  877 

AbooIì,  G.  I.,  Il  dialetto  tergestino.    In  Agi  X  447 — 466.  878 

Saggi  di  dialetto  rovignese,  raccolti  ed  annotati  da  Antonio  Ive.   Trieste, 

tip.  del  Lloyd  austro-ungarico.    8®.    78.  879 

I.  Canti  popolari.    II.  Proverbi.    III.  Novelline  popolari,     i.  £1  pumo 


BIBLIOGRAPHIB    1 888.      ITALIENISCH.    GRAMMATIK.  47 

d'uóro  e  la  Concadenara.    2.  El  garniel  de  fava.     3.    I  orni  sènza  pa- 
goûra.     4.  La  pina  del  pavón.     IV.  Nomi  locali. 
Bianobiniy  E.  Gius.,   Modi   proverbiali   e   motti   popolari   toscani  dichia- 
rati.     Reggio    neir Emilia,    stab.    tip.    Ut.    degli   Artigianelli.      S^,      155. 
L.  1.50.  880 

Canti  popolari  della  montagna  lucchese,  raccolti  e  annotati  da  Giovanni 
Giannini.    Torino,  Ermanno  Loescher.     8®.    LII,  334.     L.  5.  881 

I.  Stornelli.  2.  Rispetti.  3.  Storie  e  canzoni.  4.  Canzoni  di  questua. 
5.  Canti  religiosi.  6.  Canti  infantili.  7.  Appendice.  —  Canti  e  rac- 
conti del  popolo  italiano,  pubblicati  per  cura  di  D.  Comparetti  ed 
A.  D'Ancona,  voi.  VIH. 

Dattero,  A.  R.,  Dodici  sonetti  in  vernacolo  livornese.     Livorno,  tip.  Dis- 
calzi.   80.    19.  882 
Del  IjungOy  J.,  Documenti  di  volgar  fiorentino.    In  Miscellanea  fiorentina 
d'erudizione  e  storia  No.  io.  883 
Bianchi,  Bianco,   Il    dialetto  e  la   etnografìa    di    Città    di   Castello,    con 
rapporti  e  considerazioni  storiche:    memoria.      Città   di  Castello,  stab.  tip. 
S.  Lapi  edit.    80.    VIII,  lOi.    L.  2.                                                               884 
5,  Ro  XVIII  590—625   (K   G.  Parodi).      AspAf  IV 672— 67S  {Arturo 
Buffetti), 

Frate,  Oronte  del.  Scene  e  costumi  medio-evali  di  Civita  Castellana. 
Parte  I.     Nepi,  tip.  C.  Ruggeri.    80.    38.  885 

Zanaazo,  Giggi,  Giggi  pe'  Roma:  tipi  scenette  e  costumi  popolari  roma- 
neschi. Parte  I.  Roma,  tip.  Cerroni  e  Solaro  edit.  8^  124.  Scenette 
e  bozzetti  popolari  romaneschi  di  Zanazzo.  886 

—  L'amore  in  Trastevere  :  scenetta  originale  in  dialetto  romanesco.  Roma, 
tip.  Cerroni  e  Solaro  edit.    8®.    15.     Cent.  20.  887 

GKaoomo,  S.  di,  Zi'  munacella:  versi.    Napoli,  Luigi  Pierro.    8^  66.         888 

Prete,  Mich.  Del,  Na  capa  fina:  bozzetto  comico  italo-napolitano.  Ca- 
serta, tip.  di  Salvatore  Marino.    8°.    35.  889 

Tancredi,  M.,  Alcune  osservazioni  sul  dialetto  napoletano.  In  GB  VI 
23  f.  890 

Amalfi,  Gaetano,  XV  ottave  raccolte  in  Te  giano.    In  GB  VI  87—92.     891 

Avolio,  Corrado,  Di  alcuni  sostantivi  locali  del  Siciliano.  In  Archivio 
storico  siciliano  N.  S.  XIII  369 — 398.  892 

Iaìbbìu,  Giuvanni,  Cuntrastu  tra  l'uomu  vizziusu  e  la  donna  linguta:  versi 
siciliani.    Messina,  tip.  Economica.    8^    15.  893 

Pitré,  Giuseppe,  Fiabe  e  leggende  popularì  Siciliane,  raccolte  ed  illustrate. 
Volume  unico.  Palermo ,  Pedone  Lauriel.  8<^.  XIII,  482.  (Bibl.  delle 
trad.  pop.  Siciliane  XVIII).  894 

5.  G?j/iX//47i— 473. 

7.    Grammatik. 

Iiardelli,  Joh.,  Lehrbuch  der  italienischen  Sprache  f.  den  Schul-  u.  Privat- 
gebrauch.   Davos,  Richter.    8<>.   III,  335.    M.  3.80.  895 

MllSBafia,  A.,  Italienische  Sprachlehre  in  Regeln  und  Beispielen,  f.  den 
ersten  Unterricht  bearbeitet.  22.  Aufl.  Wien,  BraumûUer.  8^  X,  252. 
M.  3.40.  896 

Fera,  Fr.,  Pratica  e  teorica  della  lingua  italiana  per  uso  delle  scuole  e  delle 
famiglie.  Nona  edizione.  Parte  II  e  III  (Sintassi  e  lessicologia).  Firenze, 
Felice  Paggi.     8°.    252.    L.  1.50.  897 

San  Giorgio,  Ramiro  Barbaro  di,  Praktische  Grammatik  der  italienischen 
Sprache.  Leichtfasslicher  Leitfaden  zur  Erlernung  derselben  far  Deutsche. 
Leipzig.    8»  VIII,  200.  893 

S,  AnS  82,  361/  (H.  BuchhoUz), 

Bauer,  Karl  Marquard,  u.  G.  Cattaneo,  Italienische  Konversations-Grammatik. 
Schlüssel.     Heidelberg,  J.  Groos.    8^.    62.     M.  1.60.  899 

—  Kleine  italienische  Sprachlehre  für  den  Gebrauch  in  Schulen  und  zum 
Selbstunterricht.   4.  Aufl.   Heidelberg,  J.  Groos.    8».    VII,  208.  M.  1.80.  900 


4^  BIBLIOOBAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.     LEXIKOGRAPHIE. 

Terreno,  G.  Ant.,  Stona  d'Italia  con  cenni  sagli  altri  stati  d'Earopa.  Vo- 
larne n  (Stona  moderna).  4ta  ed.  Torino»  tip.  Salesiana  edit.  8<*.  438. 
L.  2.50.  901 

Zambaldi,  F.,  Grammatica  italiana.  Settima  edizione.  Milano,  G.  B.  Paravia 
e  C  8®.    200.    L.  2.  902 


Rosa.  Ugo,  Etimologie  storiche  del   dialetto   piemontese.     Torino,   Casa- 
nova. 903 
Boettgen»  Heinrich,  Vokalismas  des  Alt-Genaesischen.    Bonner  Dissertation. 

8<».    53.  904 

Solìmena»  Vine,  Ricerche  linguistiche  sul  dialetto  basilicatese.  Rionero,  tip. 
di  Torquato  Ercolani.    9^.    29.  905 

Bohneegans»  Heinr. ,  Laute  u.  Laatentwickelung  d.  Sicilian  ischen  Dialectes, 
nebst  I    (autogr.  u.  color.)    Mundartenkarte   u.    aas    dem   Volksmunde  ge- 
sammelten Sprachproben.     Strassburg,  Trübner.    S^.    204.     M.  4.  906 
5.  L^yP  IX  223—225  {IV.  Meyer),      LC  1888,    733.      DL  IX  737/. 
(A,  Gaspary). 

ZenattU  Oddone,  La  viu  comunale  ed  il  dialetto  di  Trieste  nel  MCCCCXXVI 
studiati  nel  quaderno  di  un  cameraro.  Trieste.  8**.  131.  (Extrait  de  l'Ar- 
cheografo  Triestino,  voi.  XIV  191 — 191).  907 

S.  Ro  XVIII 198.     NA  100, 157. 


T.,  E.,  Versi  di  quattordici  sillabe?    In  Pr  NS  I,  II  179—183.  908 

pula,  Domenico  de,  Sineresi,  dieresi  ed  elisione.     Firenze,  Barbèra.  8^*.    909 
.S.  IdS  1889,  314.     NA  103,  849—854. 

8.    Lexikographie. 

Petròoohi,  P.,  Novo  dizionàrio  universale   della  lingua  italiana.    Disp.  16— 

22.     (FIuoridrico-Lontanezza).     Milano,  fratelli  Treves.     8^.    p.  945 — 1286; 

I — 80.     L.  I  la  dispensa.  910 

Vocabolario  degli  accademici  della  Crusca.     Quinta  impressione.     Voi.  VI, 

fase.  2  „Fodero-Freddo".  Firenze,  succ.  Le  Mounier.  \^,  241 — 480.  911 
Farìset,  Car.,  Vocabolario  parmigiano-italiano.     Disp.  XVII.  XVIII.    Parma, 

Ferrari  e  Pellegrini.    8°.    p.  317—476.    à  Cent.  50.  912 

Valentinif  Francesco,  Taschen- Wörterbuch   der  italienischen  und  deutschen 

Sprache.     12.  Ong.-Aufl.    In  2  Thln.    Leipzig,  Brockhaus.    8®.     M.  7;  geb. 

M.  8.50;  in  I  Bd.  M.  8.20.  913 

Inhalt:  i.  Italienisch-Deutsch.  VIII,  447.  M.  3;  geb.  M.  4.75.  2. 
Deutsch-Italienisch.    619.    M.  4;  geb.  4.75.  913 

Alfieri,  C,  Neues  ausfuhrliches  Taschenwörterbuch  der  italienischen  und 
deutschen  Sprache.  Mit  besond.  Berücksichtigung  aller  modernen  u.  tech- 
nischen Ausdrücke  und  durchgeh.  Betonung  d.  Aussprache.  2  Theile  in 
I  Bd.    Berlin,  Friedberg  &  Mode.     80.    IV,  671  u,  604.     M.  3.50.  914 

Qatti,  Aless. ,  Sopra  i  vocaboli  italiani  d'etimo  greco  :  osservazioni  lingoi- 
stiche.    Alessandria,  tip.  Ut.  Chiari,  Romano  e  Filippa*     8^    67.  915 

Qilberti,  Fed.,  Raccolta  dei  sinonimi  della  lingua  italiana.  Quarta  edizione 
accresciuta  di  5000  vocaboli.  Milano,  Antonio  Vallardi.  8<^.  218. 
L.  1.50.  916 

TommaseOy  Nie,  Dizionario  dei  sinonimi  della  lingua  italiana.  Settima  edi- 
zione milanese,  fatta  sulla  quinta  (Edizione  economica).  Disp.  83 — 162 
(ultima).  Milano,  antica  casa  edit.  Francesco  Vallardi.  8°.  p.  657 — 1222, 
LXVm.    Cent.  IO  la  dispensa.  917 


POBBO9  Dal,  Glossario  etimologico  piemontese.     Torino,  F.  Casanova.    8®. 
250.    L.  5.  918 

I .  Popolo  e  dialetto  piemontese  :  origine  storica.     2.  Glossario  del  dia- 
letto piemontese.    3.  Appendice. 


BIBLI06RAPHIS   1 888.      ITALIKNI5CH.      ANHANG.      RHABTOROMANISCH.      49 

Saggio  di  an  dizionario  del  linguaggio  archivistico  veneto  (Archivio  di 
stato  in  Venezia).    Venezia,  P.  Naratovich.    99,    74.  919 

Malfatti,  Bartolomeo,  Saggio  di  toponomastica  Trentina,  con  un  discorso 
preliminare  sulle  colonie  tedesche  del  Perginese«  Rovereto,  tip.  Roveretana. 
Estr.  dal  XIII.  Annuario  della  Società  degli  Alpinisti  Tridentini.  (Orts- 
namen V.  Civezzano,  Pergine  und  Levico).  920 

Anhang. 

Rhätoromanisch. 

Annalas  della  Societad  Rhaeto  -  Romanscha.  3.  annada.  Chur,  Hitz.  S^. 
VI,  372.    M.  7.  921 

Franken,  Die  Räto-Romanen  der  Schweizer  Alpen.  In  :  NC  n,  234-238.    922 


Bühler,  J.  A. ,    Collecziun  da  pro  verbis   rhaeto  -  romanschs.    In  ASRr  in, 

.1—94.  923 

Canauns    dil    cont    popular    renan.      Da   J.    C.   Muoth.     In.    ASRr  III, 

269—304.  924 

Decurtins,  C.  Rätoromanische  Chrestomathie.    I.  Bd.:   Surselvisch,  Subsel- 

visch,    Sursettisch,    i.  Lfg.;  Das  XVII.  Jahrh.     Erlangen,  Deichert.    8<*. 

XII,  208.  M.  8.    Romanische  Forschungen.  925 

S.LgrPIX,  461—463  (TÄ.  Gartntr), 

liitteratura  veglia  da  Hart.  Caviezel.    In  ASRr  III,  305 — 325.  926 

Diversas  poesías.    In  ASRr  in,  327—338.  927 

Sûrselvisohe    Märchen    mitgetheilt    von    C.   Decurtins  in   ZrP   Xn, 

126 — 145.  928 

Caderas  9  Albert,  Ün  Tramegl  da  fìladè,  Scenas  engiadinaisas.  In  ASRr 
in,  253—262.  929 

Wilhelm  Teil.  Verti  a  sentimaint  in  ladin  da  Mustair  da  L.  Justinian 
Lombardin.    In  ASRr  III,  95 — 226.  930 

Ulrich,  Jak.,  Susanna.  Ein  oberengadin.  Drama  d.  XVI.  Jahrh.  Mit  An- 
merkungen, Grammatik  und  Glossar  herausg.  Frauenfeld,  Huber.  8^  VI, 
140.    M.  3.  931 

S,  LC  1889,  i\%f{H,  K'fig).    ZrP XII,  275/ (rÄ.  Gartner). 


Morfy  H.,   Die  sprachlichen  Einheitsbestrebungen  in  der  rätischen  Schweiz. 

Bern,  Wyss.    8°.  43.    M.  0,80.  932 

5.  LgrP  X,  27,  (7Ä.  Gartner),  Rcr  N,  S,  XVIII,  202  (C). 

Noms    locals    da    diversas   comunitads    del    district  Albula,    collectos    da 

G.  Farrèr.    In  ASRr  III,  339—362.  933 

Zösmair,  Josef,  Die  Ortsnamen  des  Gerichtsbezirks  Bludenz  in  Vorarlberg. 

Auf  urkundlicher  Grundlage  zu  erklären  versucht.  Feldkirch.  14  Seiten.    934 

5.  ZrP  XII,  276—228  (M.  Buch). 

n.  RUMÄNISCH. 

I.  Zeitschriften. 

ConvorbirT  literare  hrsg.  v.  J.  Negruzzi.  Bd.  XXII.  Jaçï.  4°.  Fr.  20 
ci  30  (pe  un  an).  935 

Bévue  9  Romaenische.  Politisch-litterar.  Monatsschrift.  Hrsg.  v.  Cornelius 
Diaconovich.  4.  Jahrg.  12  Hfte.  Resicza,  Selbstverlag  d.  Herausgebers. 
8«.    M.  12  936 

2.  Geschichte. 

Féosely,  Ludwig,  Die  Entstehung  der  rumänischen  Sprache  und  Nation. 
In:  Ungarische  Revue  1888,  46—56.  937 

Z«itMhr.  f.  rom.  PhU.  XIII.  Bibl.  4 


50  BIBLIOGRAPHIE  1 888.     RUMÄNISCH.      ALBANESISCH. 

3.  Litteratur geschichte. 

Philippide,  Alexandra,  Introducere  in  istoria  limbei  si  Hteraturei  romlne. 
Jasi,  Saraga.    8^    242.  938 

5.  Ro  XVI II,  199.  

Carmen   Sylva,  Reine   de  Roumanie.    Par  Léo  Quesnel.    In  BuRS  6. 

Série  t  40,  449—471.  939 

—  Max  Schmitz,  Carmen  Sylva  [Königin  Elisabeth  v.  Rumänien]  und  ihre 

Werke.     Mit   Lichtdr.  -  Bild.     Neuwied,    Heuser's    VerUg.    8«.    Vni,    66. 

M.  1,50.  940 

Riixnänisohe VolkBlieder.  Übersetzt  von  W.  Rudow.  Nebst  Einleitung: 
Der  rumänische  Volksgeist  nach  seinen  dichterischen  Erzeugnissen.  2.  A. 
Leipzig,  Barsdorf.    8^    M.  2,70.  941 

5.  BlU  1886,  11/  (Karl  SchrattentkcU). 


Sylva,  Carmen,  Leidens  Erdengang.  Ein  Märchenkreis.  Illustrirt  v.  Emma 
Marie  Elias.    Berlin,  A.  Duncker.    4^    73.     M.  15.  942 

—  Pelesch  im  Dienst.  Ein  sehr  langes  Märchen  f.  den  Prinzen  Hein- 
rich XXXn.  V.  Reufs.  Bonn,  Straufs  Verl.  geb.  m.  Goldschn.  8^.  103. 
M.  3.  943 

—  Leyenda  tradicional.  Versión  castellana  de  Faustina  Saez  de  Melgar. 
In:  RdE  121,  283 — 300.  944 

—  Novelle.    Milano,  Edoardo  Sonzogno  edit.    8^.    108.    Cent.  25.  945 

I.  Una  preghiera.     2.  Una  lettera.    3.  Una  foglia  al  vento.  —  Biblio- 
teca universale,  n^  182. 


Cionca,  J.,  Praktische  Grammatik  der  romanischen  Sprache  f.  den  Schul-  u. 
Selbstunterricht.  4.  verb.  u.  verm.  Aufl.  Bukarest,  Degenmann.  8®.  192. 
M.  2.  946 

Miklosisoh,  Frz.,  Die  türkischen  Elemente  in  den  Südost-  u.  osteuropäischen 
Sprachen.  Griechisch,  Albanisch,  Rumänisch,  Bulgarisch,  Serbisch,  Klein- 
russisch, Grofsrassisch ,  Polnisch.  Nachtrag  zu  der  unter  dem  gleichen 
Titel  gedruckten  Abhandig.  i.  Hälfte.  Aus:  Denkschr.  d.  k.  Akad.  d. 
Wiss.    Wien,  Tempsky  in  Comm.     4^*.    88.  947 

Weiland,  Gustav,  Die  Sprache  d.  Olympo  -Walachen  nebst  einer  Einleitung 

über  Land  und  Leute.    Leipzig,  J.  A.  Barth.     8^.  VIII,  142.  M.  3.        948 

5.  ZrPXII,  545—549  (G.Meyer);  DL  X,  26%/ (MiklosUch);  LgrPX, 

458— 466  (Ä  TikHn);  LC\%%<^,  1652/  AnS%i.  ^fiy-iib^  {H.  BuchhoUt). 

Ro  XVIII,  168— 171  (E.  Picot). 

Karausoh,  Elias,  Die  Entwicklungsgeschichte  der  rumänischen  Orthographie 
mit  Zugrandelegung  der  diesbezüglichen  Verhandlungen  in  der  Bukarester 
Akademie  der  Wissenschaften.    Progr.  Radautz.  949 

Tiktin,  H.,  Der  Vocalismus  des  Rumänischen.  In:  ZrP  XII,  220— 241  ; 
436—462.  950 

Baroianu,  Wörterbuch  der  rumänischen  und  deutschen  Sprache.  I.  Rumä- 
nisch-Deutsch. II.  Deutsch -Rumänisch.  Hermannstadt,  Michaelis  &  Sera- 
phin. 8».  XXI,  1128.  M.  12,60.  951 
5.  Ac.  1888,  //,  423. 

Shaineanu,  Lazare,  Notes  sur  le  vocabulaire  roumain.  I.  Les  sens  du  mot 
„philosophe"  dans  la  langue  roumaine.    In:  Ro  XVII,  599 — 602.  952 

Anhang. 

Albanesisch. 

Meyer,  Gust.,  Kurzgefasste  albanesische  Grammatik  m.  Lesestûcken  u.  Glossar. 

Leipzig,  Breitkopf  &  Härtel.     8«.  XII,  105.     M.  2,50.  953 

S.  LgrPX,  337—351  {Johann   Urban  Jarnik);    LC  1888,   \(i\% f  Rcr 

N.  S.  XXVI,  278— 280  (F.  Henry):  DL  X,  502 /(ÍF.  Meyer),  N  48,  390. 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.     BIBLIOGRAPHIB.  5^ 

—  Die  lateinischen  Elemente  im  Albanesischen.  Strassburg,  Trübner.  8<^. 
In  Gröbers  Grundríss  der  romanischen  Philologie  l,  804 — 821.  954 

S.  LgrPX,  337— 3SI)  O*.  Urban  Jarnik). 

—  Das  Verbum  Substantivum  im  Albanesischen.  In:  Philologische  Abhand- 
lungen. Martin  Hertz  zum  70.  Geburtstage  von  ehemal.  Schülern  dar- 
gebracht.   Berlin,  W.  Hertz.    1888.    p.  81 — 93.  955 

m.  FRANZÖSISCH. 

I.  Bibliographie. 

Bibliographie  de  la  France.    Journal  général  de  Timprimerie  et  de  la 

librairie.    77  e  Année.    2.  Série.    52  nos.    Paris,   Au  Cercle  de  la -librairie. 

8^    20  Fr.  par  an.  956 

Bibliographie  de  Belgique..  .  14«    anné  1888.    Bruxelles,  A.  Manceaux. 

8®.    12  Nos.    Fr.  4.  957 

Bibliographie  1888   der  Zeitschrift  für   neufranzösische  Sprache  und  Litte- 

ratur  von  F.  H  ö  neh  er.    In  ZnS  X.  958 


liOrena,  Otto,  Catalogue  général  de  la  librairie  française  depuis  1840. 
Tome  XI.  (Table  des  matières  des  t.  9  et  10,  1876— 1885.)  Paris,  l'auteur. 
8^  à  3  col.  636.  Le  Catalogue  général  de  la  librairie  française  depuis  1840 
est  terminé  aujourd  'hui.     Il  forme  il  volumes.     Prix:  Fr.  330.  959 


Aiidrieu,  J.,  Bibliographie  générale  de  TA  gênais  et  des  parties  du  C  o  n  - 
domois  et  du  Bazadais  incorporées  dans  le  département  de  Lot-et- 
Garonne.  Répertoire  alphabétique  de  tous  les  livres,  brochures,  journaux, 
etc.  dus  à  des  auteurs  de  la  région,  imprimés  dans  ce  pays  ou  l'intéressant 
directement,  avec  des  notes  littéraires  et  biographiques.  T.  II  :  L  -  Z.  Paris. 
Picard.     8^  à  2  col.    427.  960 

Appert»  J. ,  et  G.  de  Contades,  Canton  de  Passais,  essai  de  biblio- 
graphie cantonale.    Paris,  Champion.  8®.  XI,  87.  Bibliothèque  ornaise.    961 

Brière,  Louis,  Bibliographie  du  Maine.  1887.  In  Revue  historique  et 
archéologique  du  Maine.    XXIV,  96.  962 

Dard,  Bibliographie  historique  de  l'arrondissements  de  Saint-Omer.  Saint- 
Omer,  imp.  D'Homont.     %^,  Xn,  241.  963 

Haillant,  Bibliographie  vosgienne  de  l'année  188S  et  supplément  aux 
années  1883  et  1884.  In  Annales  de  la  Société  d'Émulation  des  Vosges 
1888.  964 

Milaandy  Ph.,  Bibliographie  bourguignonne.  Supplément  suivi  de  la 
table  générale  des  noms  d'auteurs  et  de  la  table  générale  alphabétique  des 
divisions.  Dijon,  Lamarche.  8<^.  à  2  col.  VI,  204.  Publication  de  l'Aca- 
démie des  sciences,  arts  et  belles  -  lettres  de  Dijon.  965 

Stein,  Chronique  bibliographique  gatinaise.  In  Annales  de  la  Société 
historique  et  archéologique  du  Gatinais  VI,  206.  966 


Iiasteyrie,  R.  de,  et  £.  Lefèvre-Pon  talis.  Bibliographie  générale  des 
travaux  historiques  et  archéologiques  publiés  par  les  sociétés  savantes  de 
la  France,  dressée  sous  les  auspices  du  ministère  de  Tinstruction  publique. 
T.  1er:  Ain -Gironde.    Paris,  Hachette  et  Ce  4°.  à  2  col  XII,  71  ï.  967 

Répertoire  des  travaux  historiques,  contenant  l'analyse  des  publications 
faites  en  France  et  à  l'étranger  sur  l'histoire,  les  monuments  et  la  langue 
de  la  France  pendant  l'année  1883.  T.  3.  Supplément;  Index.  Paris, 
Hachette  et  Ce.    8^.    p.  1003 — 1491.  968 

Steh],    Henri,    Inventaire  sommaire    des  Tables   générales   des  Périodiques 

historiques  en  langue  française.    In  Centralblatt  fur  Bibliothekswesen  V, 

159—196;  333  f.  969 

5.  Bibliothèque  de  l'École  des  Chartes  L,  593—597  (-S".  Daniel  Grand). 


52  BIBLIOGRAPHIE    1 888.  FRANZÖSISCH.   ZEITSCHRIFTEN. 

lie  Petit,  Jules,  Bibliographie  des  principales  éditions  originales  d'écrivains 

français  du  XV»  au  XVm«  siècle.  Ouvrage  contenant  environ  300  fac-similés 

de  titres   des  livres  écrits.    Paris,    impr.   et  libr.  de  la   maison  Quantin. 

80.  Vin,  584.  Fr.  35.  970 

S.  Ath  1888,  II,  62/;  CentraWlaU  fur  Bibliothekswesen  V,  326/;  Rddm 

1888,  //,  214—225  (F.  Brunetière):  Ip  1888,  250. 


Werth,  Hermann,  Über  die  ältesten  französischen  Übersetzungen  mittel- 
alterlicher Jagd-  (Beiz-)  Lehrbücher  und  über  Daude  de  Pradas'  auzels 
cassadors.  Göttinger  Dissertation.    8<'.    44.  971 

—  Altfranzösische  Jagdlehrbücher  nebst  Handschriftenbibliographie  der  abend- 
ländischen Jagdlitteratur  überhaupt.    In:  ZrPXn,  146— 191;  381—415.  972 


Lanéry  d'Arc,  P.,  Bibliographie  des  ouvrages  relatifs  à  Jeanne  d'Arc, 
catalogue  des  principales  études  historiques  et  littéraires  consacrées  à  la 
Pucelle  d'Orléans  depuis  le  XVe  siècle  jusqu'à  nos  jours.  Paris,  Techener. 
8®.   263  p.  et  grav.  973 


Bulletin   de   la  Société    des   anciens   textes   français.     14e   Année.  Paris, 

Firmin -Didot  et  Ce.   8».  974 

Paris»   G.,   Un   ancien  catalogue  de  manuscrits  français.     In:   Ro  XVII, 

104  f.  97S 

Catalogue  général  des  manuscrits   des  bibliothèques  publiques  de  France. 

Départements.    Tome  IX.     Paris,  Pion,  Nourrit  et  Cie.    8®.    379.  Fr.  12. 

Ministère  de  l'instruction  publique,  des  beaux -arts  et  des  cultes.  976 


Meyer,  Paul,  Notice  sur  le  manuscrit  H,  6,  24,  de  la  bibliothèque  de  l'Uni- 
versité de  Cambridge.  In  :  Notices  des  manuscrits  de  la  bibliothèque  nationale. 
Tome  32.  2.  partie,  p.  37 — 82.    Paris.    4».  977 

—  Notice  du  ms.  770  de  la  Bibliothèque  municipale  de  Lyon  renfermant  un 
recueil  de  vies  de  Saints  en  prose  française.  In:  Bulletin  de  la  Société 
des  anciens  textes  français  XIV,  72—95.  978 

—  Notice  sur  le  manusrit  307  (ancien  851)  de  la  bibliothèque  d'Arras. 
Recueil  de  vies  de  Saints  en  prose  et  en  vers.    In  Ro  XVII,  366 — 400    979 

—  Notice  sur  deux  anciens  manuscrits  français  ayant  appartenu  au  marquis 
de  la  Clayette.  Paris ,  impr.  nat.  4®.  In  :  Notices  et  extraits  des  manu- 
scrits de  la  Bibliothèque  nationale  etc.  Bd.  XXXHI,  I.  980 

S.  LgrP  X,  lot  f  (Gaston  Raynaud)  LC  1888,  1455. 


2.  Zeitschriften. 

Franeo-QalUa.  Kritisches  Organ  f.  französ.  Sprache  und  Litteratur.  Hrsg. 
V.  Adf.  Kressner.  5.  Jahrg.  1888.  12  Hefte.  Wolfenbüttel,  Zwissler.  #. 
Halbjährlich  baar  M.  4.  981 

Franaösiflohe  Studien,  Hrsg.  v.  G.Körting  u.  £.  Koschwitz.  6.  Bd. 
2.  u.  3.  Heft,    Heilbronn,  Gebr.  Henninger.'  8<>.  9^2 

Zeitschrift  f.  neufranzösische  Sprache  u.  Litteratur,  unter  besond.  Mitwirkg. 
ihrer  Begründer  G,  Koerting  u.  £.  Koschwitz  hrsg.  v.  D.  Behrens  n. 
H.  Körting.  10.  Bd.  8  Hefte.  Oppeln,  Franck.  8®.  M.  15;  einzelne 
Hefte,    à  M.  2.50.  983 

—  dasselbe.  Suppl.-Hft.  4.  Ebd.  80.  152  Seiten,    baar  M.  4. 


BIBLIOGRAPHIE   I888.      FRANZÖSISCH.      GESCHICHTE  ETC.  53 

3.  Geschichte  und  Cultnrgeschichte. 

Monod,  G. ,  Bibliographie  de  l'histoire  de  France,  catalogue  méthodique  et 

chronologique   des  sources  et  des  ouvrages  relatifs  à  l'histoire   de  France 

depuis    les    origines  jusqu'en  1789.    Paris»    Hachette  et  Ce.    8®.  XII,  420. 

Fr.  9.  984 

S.  LC  1889,  637/;  DL  IX,  1646/  (Z.  MûUer);  Ath  1889,  //,  91//  Ip 

1888,  7^0/ {L.  Fraudus);  Rdqh  44,  662—665  (^-  ^  Ä)/  Asi  5.  5.  II 112. 

Iialanne,  L.  Dictionnaire  historique  de  la  France,  contenant  pour  l'histoire 
civile,  politique  et  littéraire:  la  biographie,  la  chronologie,  les  traités  de 
paix  et  d'alliance;  pour  l'histoire  militaire:  les  guerres,  les  expéditions,  les 
batailles,  etc.:  pour  l'histoire  religieuse:  les  conciles,. les  institutions,  etc.: 
pour  la  géographie  historique:  les  divisions  territoriales  et  administratives 
de  la  Gaule  et  de  la  France,  les  noms  latins  des  peuples,  villes,  etc.  Liv- 
raisons 2  á  42  (Fin).  2e  édition.  Paris,  Hachette.  8^  à  2  col.  p.  49 — 1867. 
La  livraison  Fr.  0,50.  985 

Chevalier,  U.,  Répertoire  des  sources  historiques  du  moyen -âge.  Bio- 
bibliographie. Supplément.  Paris,  Société  bibliographique.  8^  pag.  XX 
— XLIL  986 

—  Répertoire  des  sources  historiques  du  moyen-âge.  Bio-Bibliographie.  5e 
fascicule.  A— Z.  Complément  -  Supplément.  Paris,  Société  bibliographique. 
40  à  2  col.    p.  2374  á  2846.  987 


Iiongnon,  Auguste,  Atlas  historique  de  la  France,  depuis  César  jusqu'  à  nos 
jours.  ive  et  2elivr. ,  avec  texte  explicatif.  Paris,  Hachette.  8^.  210,  et 
gr.  fol.  10  Cartes.  988 

S.  Bibliothèque   de  V  École  des  Chartes  49,  259—261   (Anatole  de  Bar- 
thélémy). 

Gkbflquet»  A.,  L'empire  Byzantin  et  la  monarchie  Franque.  Paris,  Hachette. 
80.    484.    Fr.  10.  989 

5.  BpW IX,  lOOl— 1004  (Karl  Krumbacher), 

Massoiiy  G.,  Mediaeval  France,  from  Hugues  Capet  to  i6tb  Century.  London, 
Unwin.    8«.    5  s.  99° 

André,  J.  F.,  Etudes  sur  le  XIV«  siècle.  Histoire  de  la  papauté  à  Avignon. 
2«  éd. ,  revue  et  corrigée ,  publiée  par  les  soins  du  musée  Calvet.  8^.  V, 
564.  991 

Du  Fresne  de  Beauconrt,  G.,  Histoire  de  Charles  VII  :  T.  4  :  L'expansion 
de  la  royauté  (1444 — 1449)*  Paris,  libr.  de  la  Société  bibliographique.  8^. 
464.  992 

Foullain»  H.,  Orléans  (1461 — 1483).  Règne  de  Louis  le  onzième;  faits 
historiques  se  rattachant  à  cette  période,  ouvrage  omè  d'un  portrait  de 
Louis  XI  et  de  3  planches  hors  texte.  Orléans,  imp.  Michau  et  Ce.  8^  35,    993 

Ranke ,  L.  de ,  Histoire  de  France ,  principalement  pendant  le  XVIe  et  le 
XVIIo  siècle.  Traduction  de  J.-Jacques  Porchat,  continuée  par  C.  Miot. 
T.  5.     Paris,  Klincksieck.    80.    VI,  421.  994 

^Michelet.  Oeuvres  de  J.  Michelet.  Histoire  de  France  au  XVII«  siècle: 
Louis  XIV  et  le  duc  de  Bourgogne.  Paris,  Lemerre.  8°.    444.   Fr.  6.    995 

—  Oeuvres  de  J.  Michelet.  Histoire  de  France  au  X Ville  siècle:  la  Régence. 
Paris,  Lemerre.     8».  475.    Fr.  6.  995» 

—  Oeuvres  de  J.  Michelet.  Histoire  de  France  au  XVIH«  siècle  :  Louis  XV 
(1724 — 1757).    Paris,  Lemerre.  8®.    465.    Fr.  6.  995b 

—  Oeuvres  de  J.  Michelet.  Histoire  de  France  au  XVIHe  siècle  :  Louis  XV 
et  Louis  XVI.     Pans,  Lemerre.     8^.    496.    Fr.  6.  995c 


*  F.  Correar  d.  Michelet.  Covolume  est  orné  d'un  portrait  de  Michelet 
et  de  plusieurs  gravures  et  portraits.  (Reproduction  du  Musée  de  Versailles.) 
Paris,  Lecène  et  Oudin.    8^    239. 


54  BIBLIOGRAPHIE    1 888.     FRANZÖSISCH.     GESCHICHTE  ETC. 

—  Oeuvres  de  J.  Michelet.  Histoire  de  la  Révolution.  Tome  I — ^IX.  Paris, 
Lemerre.  8».  T.  I.  516;  t.  II.  451  ;  t  HI.  388;  t.  IV.  459;  t.  V.  451  ;  t.  VI. 
452  ;  t.  VII.  445;  t.  VIII.  435  ;  t.  IX.  43«;.    à  Fr.  6.  996 

Mahrenholts ,  Rich.,  Geschichte  der  ersten  französischen  Revolution.  Ihre 
Entwickelg.  bis  zur  Auflösg.  d.  Convents.  [1789—1795.]  Im  Hinblick  auf 
ihre  100 jährige  Feier.    Leipzig,  O.  Wigand.    8^  VII,  254.    M.  4.  997 

Mignet,  Histoire  de  la  révolution  française.  Herausgeg.  und  mit  Anmerk. 
versehen  von  M.  Schaunsland.  Berlin,  Friedberg  u.  Mode.  8®.  170. 
M'   1.20.    Bibliothèque  française  à  l'usage  des  écoles  No.  22.  998 

Nordenflyoht,  F.  O.,  Freih.  v.,  Die  französische  Revolution  von  1789. 
Darlegung  ihrer  Anlässe,  ihrer  Ziele  und  ihrer  Mittel.  H.  Teil:  Die  Aus- 
fuhrung.    Berlin,  Wiegandt  u.  Grieben.    8*'.    VIII,  358.    M.  4.50  999 

Onoken»  Wilh,  Das  Zeitalter  der  Revolution,  des  Kaiserreichs  und  der  Be- 
freiungskriege. II.  Bd.  Berlin,  Grote.  8^  XI  u.  S.  321—954  m.  eingedr. 
Holzschn.,  17  Taf.  und  11  Fcsm.  Allgemeine  Geschichte  in  Einzeldar- 
stellungen.    Herausg.  v.  W.  Oncken.  lOOO 

Taine,  H.,  Les  Origines  de  la  France  contemporaine.  La  Révolution.  T.  I  : 
l'Anarchie.  1 6«  édition.    Paris,  Hachette  et  Ce.  8^.  IV,  471.  Fr.  7.50.     looi 

Thiers»  A.,  Revolución  francesa.  3»  edition.  Tomos  i  à  3.  3  vol.  8®  con 
grabados.   T.  i,  xxx,8o2.  ;  t.  2,  920.;  t.  3,  951  .  Paris,  Bouret.  1002 

Weiss»  J.  B.,  Geséhichte  der  französischen  Revolution.  4  Bde.  2.  Aufl. 
Wien,  Braumüller.    IX,  15 17.  u.  XI,  1405.    ä  M.  10.  1003 

Rouviere,  F.,  Histoire  de  la  Révolution  française  dans  le  département  du 
Gard.  Préface  de  M.  Auguste  Dide.  i.  La  Constituante.  (1788 — 1791.) 
Nîmes,  Catélan.    80.  IX,  555.  Fr.  5.  1004 

—  Histoire  de  la  Révolution  française  dans  le  département  du  Gard:  la 
Législative  (1791 — 1792).    Nîmes,  Catélan.    8^,    >Ú,  532.    Fr.  5.  1005 

Hamel,  £.,  Histoire  de  France  depuis  la  Révolution  jusqu'à  la  chute  du 
second  Empire.  3e  série:  Histoire  du  premier  Empire,  faisant  suite  à  l'Hi- 
stoire de  la  République  sous  le  Directoire  et  le  Consulat.  Mai  1804 — 
avril  1814.  2«  édition,  augmentée  d'un  index  alphabétique  et  ornée  de 
gravures.  2  vol.  Paris,  Jouvet  et  Ce.  8^.  T.  i,  490;  t.  2,  479.  Chaque 
volume  Fr.  7.50.  1006 

Thiers,  Ad.,  Storia  del  consolato  e  dell'  impero  di  Napoleone  I.  Traduzione 
del  prof.  Giuseppe  Campi.  Seconda  edizione.  Disp.  1-20.  Torino, 
Unione  tipographico-editrice*  8^.  Bd.  I,  610 ;  Bd.  U,  p.  1  —  272.  L.  ila 
dispensa.  1007 

Petit,  J.  A.,  Histoire  contemporaine  de  la  France.  T.  11.  République  de 
1848.    Paris,  Palme.   8^    516.  1008 


Cadier,  Léon,  Les  États  de  Beam  depuis  leurs  origines  jusqu'  au  commeo- 

cement  du  XVIe  siècle.     Paris,  Picard.    8».    XXIV,  489.  1009 

Mignard,  P.,  Prolégomènes  historiques  sur  les  divers  Etats  de  Bourgogne 

aux  ve  et  Vie  siècles.     Delattre-Lenoel    8®.    32.  lOiO 

Extrait  de  la  Revue  de  la  Société  des  études  historiques  (mai -juin  et 

juillet -août  1887). 

lia  Borderie,  A.  de,  Etudes  historiques  bretonnes.  2«  série.  Critique 
hagiographique.  Saint  Clair  et  saint  Yves,  la  grande  guerre  de  la  succession 
de  Bretagne  au  xi ve  siècle.    Paris,  Champion.    8®.    VI,  237.  ton 

Auber,  Histoire  générale  civile,  religieuse  et  littéraire  du  Poitou.  Tome 
IV.     Poitiers,  Bonamy.    8^    512.    Fr.  6  le  vol.  par  souscription.  1012 

Frison,  N. ,  Petite  bibliothèque  verdunoise,  recueil  de  docunents  inédits  et 
de  pièces  rares  sur  Verdun  et  le  pays  verdunois.  T.  4.  Histoire  verdu- 
noise au  temps  de  Nicolaus  Psaulme,  par  Matthieu  Husson  l'Écossais. 
Verdun,  Laurent.    8^   211.  10I3 


BIBLIOGRAPHIE    1888.      FRAJ«ZÖSISCH.      GESCHICHTE  ETC.  55 

Moranvillé»  H.,  Étude  sur  la  vie  de  Jean  le  Mercier,  13.. — 1397.  Paris. 
4®  380.  In:  Mémoires  de  Tlnstitut.  Académie  des  inscriptions  et  belles- 
lettres.     Ile  série.     Antiquités  de  la  France.    Tome  VI,  2.  1014 

Lanéry  d'Aro ,    Pierre ,    Le  Culte    de   Jeanne  d'Arc  au  X V«  siècle.  Avec 

grav.  Grenoble,  Baratier  et  Dardelet;  Orléans,  Herluison.    S^.    37.  1015 

Gtormain,   L. ,   René  ii,   duc  de  Lorraine,   et  le  comte  de  Guise.  Nancy, 

imp.  Crépin-Leblond.    8^.    70.  1016 


Arbola  de  Jubainville,  H.  d*.  Recherches  sur  Torigine  de  la  propriété 
foncière  et  des  noms  de  lieu  en  France.  In  RcIX,  36 — 63;  208 — 223; 
301—321.  1017 

Bergier,  J.  B.,  Etudes  historiques  et  philologiques  sur  l'origine,  le  développe- 
ment et  la  dénomination  des  localités.  Besançon,  Marion  Morel  et  Ce. 
8°.  274.  1018 

Heller,  H.  J. ,    Real-Encyclopädie  des  französischen  Staats-  u.  Gesellschafts- 
lebens.   Oppeln,  Franck.    8^    320.    M.  10.  1019 
S.  LgrPX,  107  {Sachs);  ZnS  X,  2,    107—109  (W.  ScheffUr);  AnSS^/ 
463— 46s    (y.  Sarrazin);  FG    V,   349/  tt.  389/  {A.  Kressner);   NC  II, 
292  /  \Sachs), 

QlasBon,  E. ,  Histoire  du  droit  et  des  institutions  de  la  France.  Tome  II. 
Epoque  franque.     Paris, ^  F.  Pichón.    8".    XL,  624.  1020 

S,  Bibliothèque  de  V École  des  Chartes  49,  654 — 656  {Félix  Aubert). 

Renard,  Georges,  Etudes  sur  la  France  contemporaine.  Paris,  Savine. 
8^  1021 

S.  Bu  RS  6.  série,  t.  42.  217/: 


SohtilDin,  Anton,  Frankreichs  Culturruckschritt  durch  die  Revolution.  Frank- 
fart  a.  M.  u.  Luzern,  A.  Foesser  Nachf.  8^*.  48.  Frankfurter  zeitgemasse 
Broschüren.     Neue  Folge  hrsg.  v.  J.  M.  Raich.    Band  IX.  Heft  6.    1022 


Registres  de  famille  et  journaux  individuels  limousins  et  marchois,  publiés 
par  Louis  Guibert,  avec  le  concours  d'Alfred  Leroux,  Pierre  et  Jean 
de  Cessac  et  l'abbé  A.  Leder.  Limoges,  Ducourtieux.  Paris,  Picard. 
8®.  484.  (Extrait  du  Bulletin  de  la  Soc.  scientifique,  historique  et  archéo- 
logique de  la  Corrèze  t.  VII,  VIII  et  IX.)  1023 
S.  Bibliothèque  de  V École  des  Chartes  L,  460 — 463  {P.  Bonnassieux). 

Franklin,  A.,  La  Vie  privée  d'autrefois:  Arts  et  métiers,  modes,  mœurs, 
usages  des  Parisiens  du  xue  au  xvme  siècle,  d'après  des  documents  origi- 
naux ou  inédits.  La  Cuisine  :  la  Mesure  du  temps.  2  vol.  T.  i  :  la  Cuisine. 
T.  2:  la  Mesure  du  temps.  Paris,  Pion,  Nourrit  et  Ce.  8^  269;  243. 
Chaque  vol.  Fr.  3.50.  1024 

S.  DL  IX,  165/  {A,  Schricker). 

Hermansart,  A.  d',  Tournois  et  Fêtes  de  chevalerie  à  Saint-Omer,  aux  xive 
et  XV«  siècles.     Saint-Omer,  imp.  d'Homont.    8^    64.  1025 

Foreetié,  E.,  Etudes  sur  le  moyen  âge  :  apothicaires,  médicins  et  chirurgiens 
montalbanais  du  xiv«  siècle.     Montauban,  imp.  Foresti.    8°.    25.  1026 

Extrait  du  Recueil  de  l'Académie  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  de 
Tarn-et-Garonne. 

—  Etudes  sur  le  moyen   âge.     Le  Vêtement   civil  et  ecclésiastique   dans  le 

sud-ouest  de  la  France.  8^.  p.  105  à  158.    Montauban,  imp.  Forestié.  1027 

Extrait  du  Bulletin  de  la  Société  archéologique   de  Tarn-et-Garonne. 

l¡Bpinay,G.  d',  La  Coutume  de  Touraine  au  xv«  siècle.     Tours,  Péricat.   8°. 

XXII,  348.  1028 

Extrait  des  Mémoires  da  la  Société  archéologique  de  Touraine,  T.  34. 


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Sociabilité  :  le  Gouvernement  :  les  Classes  de  la  société  ;  la  France  militaire , 

les  Passe-temps  de  la  société;  la  Femme.     Paris,  Firmin-Didot  et  Ce.    8®. 

VI,  229.  1029 

S.  DL  IX,  1566/  (Erich  Marcks);  RduL  5.  5.  V,  399/ 

Un  Uvre  de  raison  en  Artois  (xvi«  siècle).    Extraits  historiques  publiés 

par  X.  de  Gorguette  d'Argœuves.    Saint-Omer,  imprimerie  d'Homont. 

8®.    63.  1030 

Extrait   du  t.  21    des  Mémoires    de  la  Société  des  antiquaires   de  la 

Moriiiie. 

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Le  Roman  du  roman.    Paris,  Piaget.    8®.  371.    Fr.  3.50.  1031a 

Pueoh,    A.,   La  Vie  de  nos  ancêtres  d'après  leurs  livres  de  raison,  ou  les 

Ntmois   dans   la   seconde   moitié    du   xvn«  siècle   d'après   des   documents 

^     inédits.    Nîmes,  imp.  Chastanier;   Grimaud:   Gervais-Bedot;  Catelan.    8®. 

460.    Fr.  7.  1032 

BegiB,  Louis,  La  société  savante  au  xvne  siècle.  In  C,  N.S.  116,  488-- 
516.  1033 

Broglie,  E.  de,  Mabillon  et  la  société  de  l'abbaye  de  Saint-Germain-des- 

Prés  à  la  fin  du  xvn«  siècle  (1664 — 1707).    2.  vol.  T.  i,  xn-433;  T.  2,  394. 

Paris,  Pion,  Nourrit  et  Ce.    8^    Fr.  16.  1034 

Ä  Rcr,  N,  S.  XXVII,  171— 176   {A,  Rébelliau);  BuRS  6.  série  t.  42, 

657—660/  DL  X,  585—587  {F.  X,  Kraus);  Bibliothèque  de  P Ecole  des 

Chartes  L,  11^—116  (G,  Lefèvre-PontaUs.) 

Janmart  de  Brouillant,  Léonce,  iLtat  de  la  liberté  de  la  Presse  en  France 
aux  XVII.  et  XVlil.  siècles.  —  Histoire  de  Pierre  du  Marteau.  Paris, 
Maison  Quantin.    8°.    400.  1035 

S.  DR  1888.  IV,  375—377- 

Iiarooque,  Jean,  La  Plume  et  le  Pouvoir  au  xvne  siècle.  Premier  essaL 
Paris,  Ollendorff.    8».    334.    Fr.  3.50.  1036 

Sachs,  Karl,  Der  Dandy  und  seine  Wandelung  in  Frankreich.  In:  MfLA 
1888,  614.  1037 

BiUault  de  Gérainville,  A.  E.,  L'Académie  française;  ses  vices,  ses  abus, 

sa  décrépitude.    Paris,  l'auteur.    8®.  XII,  65.  1037a 

Madeleine,  Jacques,  UAcadémie  au  xvie  siècle.    In  NR  53,  577 — 588.  1038 

Morf,  H.,  Die  französische  Akademie  Lu.    In:  Die  Nation  V,  693 — 696; 

706 — 708.  1039 

Jourdain ,  Charles ,  Histoire  de  l'Université  de  Paris  au  xvu«  et  au  xvm  • 
siècle.    Paris,  Firmin  Didot  et  Hachette.     2  vol.  8^  488;  529.  1040 

5.  Rdçh  44,  631—633  (r.  de  L.);  BpW IX,  317  -319  {Ludwig  Geiger): 
yds  1888,  456—465  {H,  fVallon), 


Trautmann,  Karl,  Französische  Schauspieler  am  bayrischen  Hofe.    In  Jahr- 
buch für  Munchener  Geschichte  11,  185 — 334.  1041 

Courajod,   L.,  Les  Origines  de  la  Renaissance  en  France  au  xiv«  et  xve 

siècle,  leçon  d'ouverture  du  cours  d'histoire  de  la  sculpture  du  moyen  âge 

et  de  la  Renaissance  à  l'Ecole   nationale    du  Louvre,    du  2  février   1887. 

Paris,  Champion.    8^    49.  1042 

5.  MA  II,  52 — 54  {A.  Murignan), 

Palustre,   Léon,  La  Renaissance  en  France.      Anjou,  Poitou,  Saintonge, 
Aunis  et  Angoumois.     Paris,  Quantin.     2  livr.    2^.  1043 

S,  Bibliothèque  de  P Ecole  des  Chartes  50,  455—458  (Jules  Guiffrey), 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      LITTERATURGKSCHICHTE.         57 

Gtélifl-Didot,  p.,   et  H.  L  affilié  e.  La  Peinture  décorative  en  France  du 

XI«  au   XVI«  siècle,     i'«  livraison.     Avec   fig.  et  lo  pi.  hors  texte.     Paris, 

libr.  des  imprimeries  réunies.     Fol.    p.  I  à  20.    Fr.  30.  1043a 
L'ouvrage  complet,  en  cinq  livraisons,  150  fr. 

4.   Litteraturgeschichte. 

a.  Allgemeine  Werke. 

Douznio,  René,    Éléments  d'histoire  littéraire   (littérature  française).     Paris, 
Delaplane.    8®.    599.    Fr.  3.50.  1044 

5,  Rcr  N.  S,  XXV,   440—442  {.Félix  Hémon),     Ip,  1888,    123  f;  Rcr  N, 
S.  XXVIII,  203  /  (A,  Delboulle);  Rpl  3.  5.  XV,  60. 
Histoire  littéraire  de  la  France,  ouvrage  commencé  par  des  religieux  béné- 
dictins de  la  Congrégation  de  Saint-Maur  et  continué  par  des  membres  de 
l'Institut  (Académie  des  inscriptions  et  belles-lettres).    T.  30  :  Suite  du  xrv  « 
siècle.     Paris,  Imp.  nationale.    4^    XVlll,  640. 

Verfasser:    Félix    Lajard,    Ernest    Renan,    Barthélémy    Hauréau, 

Gaston  Paris,  Leopold  D  elisi  e.  1045 

5.  Ro  XVIII,  196/. 

Iioise,  A.,    Histoire    de    la    poésie    mise    en    rapport    avec    la    civilisation. 

Tome  n.  Histoire  de  la   poésie   en  France  depuis  les  origines  jusqu'  à  la 

fin  du  XVIII«  siècle.     Paris,  Thorin  8®.    Fr.  5.  1045a 

Massen,  Gst.,  French  literature.    London.    8^    240.    M.  3.  1045b 

Noël,  Auguste,  Histoire  abrégée  de  la  langue  et  de  la  littérature  françaises. 

9«  édition.     Paris,  Delalain  frères.    8<^.    X,  531.    Fr.  3.50.  1046 

Tivier,  H.,  Histoire  de  la  littérature  française.    4«  édition.    Paris,  Delagrave. 

8«.    n,  302.  .  1047 

Stofilet,  Edmond,  Les  Marguerites  françaises.    Paris,  Pion.    8®.  1048 

5.  Bu  RS  6.  série  t.  39,  441—443  ;  Ri  XVII,  469/. 


Sûpfle,  Th.,  Geschichte  d.   deutschen  Kultureinflusses  auf  Frankreich  mit 

besond.  Berücksichtigung  der  litterarischen  Einwirkung.    2.  Bd.    i.  Abtlg. 

Von  Lessing   bis    zum  Ende    der    romant.  Schule    der  Franzosen.     Gotha, 

Thienemann.    8<>.    Xni,  210.    M.  4.  —  (I.  u.  H.,  i.:  M.  11).  1049 

S.  LC  1SS9,  1616;  ZnSXI,  II,  136—143  (O,  Knauer). 


Braoqnemont,  Leopold  de,   Notes  et  mélanges  d'histoire  et  de  littérature. 

Montdidier,  impr.  Radenez.    8<>.    287.  1049a 

Bnxnetière,  F.,    Etudes   critiques   sur  l'histoire   de  la  littérature  française. 

Nouvelle  édition,    i'«  série  :  la  Littérature  française  du  moyen  âge;  Pascal; 

Molière;  Racine;  Voltaire,  la  Littérature  française  sous  le  premier  Empire  ; 

le  Naturalisme  au  xvu«  siècle.  Paris,  Hachette  et  Ce.  %^.  341.  Fr.  3.50.  1050 
S.  Rcr  N.  S,  XXVI,  513—518  {Eugène  lÀntUhac). 

Ck>lombey»  Emile,  Ruelles,  salons  et  cabarets.  Histoire  anecdotique  de  la 
littérature  française.     Paris,  Dentu.     8^  V,  299.  Fr.  5.  1050a 

Goneonrt,  Edmond  et  Jules  de.  Préfaces  et  manifestes  littéraires.  Paris, 
Charpentier.    80.    Fr.  3.50.  105 1 

S,  FG  VI,  22/.  (J/.  Duvivür), 

Iiallemand ,  Paul ,  A  travers  la  littérature.    Lyon ,  Vitte  et  Perrussel.    8^. 

vm,  361.  1052 

Rosan,  Charles,  Petites  ignorances  hbtoriques  et  littéraires.  Paris,  Quantìn. 
80.  IV,  558.    Fr.  7.50.  1052a 

Vedrenne,  P.,  Fauteuils  de  l'Académie  française  :  T.  i  :  Etudes  biographiques 
et  littéraires  sur  les  fauteuils  de  Fléchier,  Gresset,  Volney,  d'Aguesseau, 
Esménard,  Montesquieu,  Fénélon,  Maury.  T.  2  :  Etudes  biographiques  et 
littéraires  sur  les  fiiuteuils  de  Bouffiers,  Massillon,  Destouches,  Ch.  Nodier, 
Raynouard,  La  Fontaine,  Lally,  Suard,  Racine,  Corneille,  Delille,  La  Harpe. 
T.  3  :  Etudes    biographiques   et   littéraires   sur   les    fauteuils    de    Gaillard, 


5^  BIBLIOGRAPHIE  1 888.   FRANZÖSISCH.   LITTERATUR6ESCHICHTE. 

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Fontenelle ,  Balzac ,  Florian.  T.  4  :  Etudes  biographiques  et  littéraires  sur 
les  fauteuils  de  d'Olivet,  Vaugelas,  Voltaire,  Sicard,  Cuvier,  la  Monnoye. 
Boileau,  Bossuet,  Condorcet,  Destutt  de  Tracy.  4  vol.  8°.  T.  I,  cvii-447 
p.  et  8  portraits  hors  texte;  t.  2,  496  p.  et  12  portraits  hors  texte,  t.  3,  411 
p.  et  10  portraits  hors  texte;  t.  4,  540  p.  et  10  portraits  hors  texte.  Paris, 
Bloud  et  Barrai.  1053 

L'ouvrage  est  complet  en  4  volumes.     Chaque  volume  se  vend  séparé- 
ment 5  fr. 

Castaigne,  £.  J. ,  Petites  études  littéraires  :  le  Sentiment  de  la  nature  chez 
La  Fontaine;  la  versification  de  La  Fontaine  De  l'explication  des  auteurs 
français;  le  Père  de  Mm«  de  Rambouillet;  Alfred  de  Vigny;  Sur  un  poète 
amateur;  Theodora  en  I662.  Avec  deux  lettres  de  M.  Victorien  Sardou. 
Paris,  Picard.    8°.    VI,  131.  1054 

Rzewuski,  Stanislaus,  Etudes  littéraires:  Henry  Becque,  Paul  Bourget, 
Gabriele  Seailles,  Guy  de  Maupassant.  Paris,  Libr.  de  la  Revue  indépen- 
dante.    8«.    292.    Fr.  3.50.  1054a 


FariSy  Gaston,  Manuel  d'ancien  français.  La  littérature  française  au  moyen- 
âge.    Paris,  Hachette.    8^    VII,  292.  1055 

S.  LgrP  X»  293—295  {A.  Birch 'Hirschfeld)  Z 6' 1889,  154— 156;  Rdlr 
XXXII,  292—303  {Ferdinand  Castets);  DIX,  15—17  {A.  Gaspary); 
Ac  1888,  II,\\\f  {G.  Saintsbury);  Ath  1888,  II,  285/;  Ad  A  XV,  369/ 
(E.  Martin);  MA  /,  i^o  f  {M.  WümotU) ;  Bibliothèque  de  P Ecole  des 
Chartes  ^'c^,  660—663  {E.  Langlois)\  NC  III  2<^f  {S-e).  GgA  1889, 
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361/;  TX,  73—81  (Z.  M,  Baale),    EG  V,  420—422. 

Philibert,  Marc,  La  littérature  française  au  moyen  âge.  In  Ip.  1888,  737 
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Nisard,    A.,   Nos  derniers    humanistes.     In  Ip    1888,    97 — 99;    113 — 116; 

129—133.  1057 

Fag^et,  £. ,  Les  Grands  Maîtres  du  xvii«  siècle.  Etudes  littéraires  et  dra- 
matiques. 40  édition ,  revue  et  augmentée.  (Corneille ,  Pascal ,  Molière ,  La 
Rochefoucauld ,  La  Fontaine ,  Racine ,  Boileau ,  Bossuet,  Mme  de  Sévigné, 
Fénelon,  M™e  de  Maintenon,  La  Bruyère,  Saint-Simon.)  Paris,  Lecène  et 
Oudin.     8°.    VII,  482.  1058 

Novelle  Bibliothèque  littéraire. 

—  Les  Grands  Maîtres  du  xviie  siècle,  études  littéraires  et  dramatiques. 
4e  édition,  revue,  augmentée  et  ornée  de  portraits.  Paris,  Lecène  et  Oudin. 
80.    319.  1059 

Janety  P.,  Les  passions  et  les  caractères  dans  la  littérature  du  XVH^  siècle. 
Paris,  C.  Levy.    8°.    Fr.  3.50.  1059a 

Jeanroy-Féliz,  Victor,  Nouvelle  histoire  de  la  littérature  française  pendant 
la  resUuration.     Paris,  Blond  et  Barrai.    8®.    XI,  483.  1060 

—  Histoire  de  la  littérature  française  sous  la  monarchie  de  Juillet.  (1830- 1848). 
Paris,  Blond  et  Barrai.    8«.    Fr.  5.  1060a 

Qidelf  Ch.,  Histoire  de  la  littérature  française,  depuis  181 5  jusqu' à  nos  jours. 
Paris.    80.  1060b 

Tellier»  Jules,  Nos  poètes.    Paris,  A.  Dupret.    8®.    257.    Fr.  3.50.         1061 
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S,  RduL  5.  5.  V,  303. 

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Marburg,  Elwert's  Verl.    8®.    107.    M.  2.80.  1066 

Ausgaben  und  Abhandlungen  No.  73. 
5.  LgrP  IX,  265—267  (ö.  Glöde);  An  S  83,  472—476  {A.  Rùop);  Tr  IL 
288  {Auguste  Gittéé). 
Kitse,    Adf. ,    Das  Ross    in    den    altfranzösischen  Arthus-    und  Abenteuer* 
Romanen.    Marburg,  Elwert's  Verl.    8^.    48.  M.  1.20.     Ausgaben  und  Ab- 
handlungen No.  75.  1067 
Meyer,  Fritz,  Die  Stände,   ihr  Leben  und  Treiben,  dargestellt  aus  den  afrz. 
Artus-  und  Abenteuerromanen.     Marburger  Dissertation.    8®.    79.         1068 
Rnst,  Ernst,  Die  Erziehung  des  Ritters  in  der  altfranzösischen  Epik.     Ber- 
liner Dissertation.    8^       49.                                                                          1069 
8tir  Jaoobsmühlen,  Hermann,  Zur  Charakteristik   des  König  Artus  im  alt- 
französischen  Kunstepos.     Marburger  Dissertation.    8^    67.                     1070 

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Hugo,  fiéranger,  Eugène  Manuel,  Sully  -  Prudhomme,  Octave  Feuillet,  Paul 
et  Virginie,  Gustave  Flaubert,  de  Balzac.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8".  375. 
Fr.  3.^0.  1073 

Cronele,  L.,  Les  prosateurs  français  au  xixe  siècle.  In  Ip  1888,  785 — 787; 
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Dr^yft»,  P.,  Le  Théâtre  en  provence.    Belfort,  Schmitt.    8®.    28.  1074a 

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M.  0,50.  Sammlung  gemeinverständlicher  wissenschaftlicher  Vorträge.  Neue 
Folge.    2.  Serie.    2f.  Hit.  1075 

Stengel,  E,  Der  Entwicklungsgang  des  französischen  Dramas  bis  zur 
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Anis,  Une  page  d'histoire  littéraire  locale  :  les  Mystères  représentés  à  Laval 
de  1493  à  1538,  discours  prononcé,  à  la  distribution  des  prix  de  1887, 
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De  la  Fona  Meliooq,  Les  artistes  dramatiques  des  provinces  de  Flandre 
et  d'Artois  aux  XIV — XVIe  siècles.  In  Memoirs  de  la  Société  des  Anti- 
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XiarroTimet,  Gustave,  Shakespeare  et  le  théâtre  français.  In  Rpl  3.  S. 
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Herluison.     8®.  53.    Extrait  des   Mémoires   de  la  Société  archéologique  et 

historique  de  l'Orléanais,  t.  22.  1080 

Iiemaitrey  Jules,  Impressions  de  théâtre,     i«  et  2«  Série.    Paris,  Lecène  et 

Oudin.     8^^.  S.  I,  354;  s.  2,  392.  à  Fr.  3.50.  1081 

S,  Rcr    N.    S.  XXV,    372—375    {FéHx  ffémon);  ibid.   XXVI,  190  f; 

Rddm  1888,  IV,  830—871  ^F,  Brunetìèré), 

Barraziii,  Jos.    Das  moderne  Drama  der  Franzosen  in  seinen'Hauptvertretera. 

Mit   zahlreichen   Textproben    aus   hervorrag.    Werken    v.   Augier.  Dumas, 

Sardou  u.   Pailleron.    Stuttgart,  F.  Frommann.     S»  VITI,  325.     M.  4.50 ; 

geb.  M.  5.50.  1082 

5.  LC  1889,  278  /.  {H,  K'ttg)]  DL  IX,  1785  /.  (5.   Waetzoldt):  An  S 

82,  493  /.  {Parisene);  ZnS  XI,  II,  153  /.  (E,  Hônncher);  FG  V,  348/. 

Wattendorff,  Ludwig ,  Essai  sur  l'influence  que  Shakespeare  a  exercée  sur 
la  tragédie  romantique  française.    Progr.     Coblenz.    40.  13.  1083 

Iievertin,  Oscar,  Studier  öfver  fars  och  farsorer  i  Frankrike  mellan  Renais- 
sancen och  Molière.    Akademisk  Athandling.    Upsala.    %^.  178.  1084 
5.  Rcr   N.    S,    XXVI,    140  /.   (E.    Beauvois);  ZnS  XI,  II,  178—180 
\M,  Kohier), 
Foum9l,  Victor,  La  comédie  avant  Molière  au  XVIIe  siècle.    In  C  Nou- 
velle Série  115,  1095 — ^i^^.                                                                        1085 

HawkiiiB»  Frederick,  The  French  Stage  in  the  Eighteenth  Century.    London, 
Chapman  &  HaU.  1086 

S.  Ac  1888.  //,  279  (F.   Wedmore);  SR  1888,  /,  729/. 
Iionienty  C. ,   La  Comédie  en  France  au  XVIIIe  siècle.  2  vol.    Paris,  Ha- 
chette et  Ce.     8®.  T.  I,  VIH,  391  ;  t.  2,  450.  Les  deux  volumes  Fr.  7.  1087 
S,  Rpl  3.  5.  XV,  820/.  Rddm  1889,  389—417  K^'-  Lanson), 
Larroumet,   Gustave,  Les  comédiens  et  les  mœurs.    Étude  historique.    In 
Rpl  3.  S.  XV,  39—48;  76—84.  1088 


Iiavigne»  Paul,  La  Chanson  française,  lettre -conférence.    Bordeaux,  Feret  et 
fìls.    8^  24.  Fr.  I.  1089 

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370.    Fr.  3.50.  1089a 

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In  ZnS  X,  308—354.  1090 

Munier-Jolaiiiy    Les  Époques  de  l'éloquence  judiciare  en  France.     Paris, 
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Crouslé,  L.,  La  critique  au  XlXe  siècle.  Revue  de  l'histoire  de  la  criti- 
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de  Voltaire.  Marie-J.  de  Chénier.  Les  critiques  de  l'école  classique. 
L'école  romantique.  La  critique  indépendante;  Villemain.  Sainte  Beuve. 
In  Ip  1888,  22,  68,  116,  231,  275,  295,  325,  344,  372,  397,  424,  455»  485» 
535»  581,  600,  616,  645,  661,  594,  725.  1093 

b)  Monographien. 

Amyot.  Joh.  Dassenbacher,  Amyot  als  Übersetzer  der  Lebensbeschreibung 
des  PerUdes  von  Plutarch.  Progr.  d.  Staatsgymn.  auf  der  Kleinseite  in 
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S.   DL  IX,   977—979   {Anton   Bettelheim):  FG    V,   346//  Rcr    N,  S, 

XXVIII,  104—107  {Louis  Farges);  Rpl  3.  S,  XV,  216— 218  {M.  Gaucher): 

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Boordaloue.  A.,  Feu  g  ère,  Bourdaloue,  sa  prédication  et  son  temps.  Nou- 
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Chapelain.  A.  F  a  b  r  e ,  Etudes  littéraires  sur  le  XVII«  siècle.  Les  Ennemis 
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Chénier.  Adf.,  La  un,  Dichtercharactere.  A.  Chénier,  Béranger,  Burns, 
Gray,  Luis  de  Leon,  Bryant,  Günther,  Chamisso.  2.  (Titel-) Aufl.  Norden, 
Fischer  Nachf.  8°.    VIH,  197.    M.  I.  80.  1105 

Corneille.  F.  Bouquet,  Points  obscurs  et  nouveaux  de  la  vie  de  Pierre 
Corneille.     Paris,  9achette.     Fr.  7.  50.  1106 

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Lecène  et  Oudin.    8^     215.  1108 

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Montauben,  imp.  Forestié.    8^.    15.  Extrait  du  FLecueil  de  V Académie  des 

sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Tam-ct-Garonne.  1115a 

I«a  Boétie.  Paul  Bonn  e  fon,  Estienne  de  la  Boétie.  Sa  vie,  ses  ouv- 
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sur  Olivier  de  la  Marche.     Bruxelles,  F.  Hayez.     4^  237.  1118 

In:  Mémoires     couronnés   et   mémoires   des   savants  étrangers   publiés   par 
l'Académie    royale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts  de  Bel- 
gique.   Tome  XLIX.  il  18 
S,  MA  II,  185  /.  (£.  F.)\  Bibliothèque  de  P École  des  Chartes  L,  Hi- 
ll 4  (G,  Lefèvre-Pontalis). 
Laroohefouoauld.    Karl  Bleibtreu,   Die  Maximen  des  Larochefoucauld. 
In  MfLA  1888,  10—13.  m^ 

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Braunschweig,  Schwetschke  &  Sohn.     8^.     VIH,  184.  1 120 

S.  LgrP  X,  224/.  (Ä  Koschwäz):  LC  1889,  219  {H,  K-ng);  Dietsche 

Warande  N.  R.  I,  745;  FG  VI,  134  /. 

Ck^l       Le  Franc.     Arthur  Piget,  Martin  Le  Franc,  prévôt  de  Lausanne.     Thèse 

de  doctorat  présentéeOi  la  Fac.  des  Lettres  de  Genève.     Lausanne,  Payot. 

8°.  270.  II 21 

S.  Ro  XVIII,  319/  (Gaston  Paru), 

Xae  Gk>ii2.     Henri  B  e  a  u  n  e ,   Un  La  Bruyère  bourguignon.    Les  Caractères 

de  Pierre  le  Gouz,  conseiller  au  parlement  de  Dijon  (1640 — 1702).     Dijon, 

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Lesage.,  V.  Barberet,  Lesage   et  le  théâtre   de  la  foire,  thèse  présentée 

à  la  faculté  des  lettres  de  Paris.     Nancy,  imprim.  Sordôillet.     8°.  266.  .  1 1 23 

Maintenon.    Madame  de  Maintenon.     By  Emily  Bowles.     London,  Kegan 

Paul,  Trench  &  Co.  1124 

S.  Ac  1888,  IJ,  217/  (Frank  T,  Marzials;  Ath,  1888,  //,  91  /. 

Mairet.    Ernst  Dannheisser,    Studien   zu  Jean    de    Mairet's   Leben    und 

Wirken.     Inaugural-Dissertation.     Leipzig,  Fock.     8<^.  iii.     M.  1.50.  1125 

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Etienne  Pasquier.     In:  Rddm  1888  VI,  177-202.  1134 

Penin.  G.  Colletet,  Français  Perrin,  poète  français  du  X VI«  siècle,  et  sa 
vie,  publié,  d'après  le  manuscrit  aujourd'  hui  détruit  du  musée  du  Louvre, 
par  A.  de  Charmasse.     Paris,  Champion.     8^    Fr.  7.50.  1134^ 

Rabelais.  Sa  vie  et  son  œuvre  par  Paul  Stapfer.  In:  BuRS  6.  série,  t. 
39.  5—28;  297-320;  506—532.  1135 

—  Paul  Stapfer,  L'idéal  social  de  Rabelais.  L'abbaye  de  Thélème  et  les 
Thélémites.    In  Rpl  3.  S.  XVI,  437—443.  1136 

Les  idées  de  Rabelais  sur  la  guerre.  In  BuRS  6.  série  t.  40,  367 — 379.  1 137 

Deux  fragments  d'un  ouvrage  en  préparation  sur  Rabelais.     In  AdB  1888, 

106— 117.  1138 

Racine.  Petit  de  Julleville,  Les  points  obscurs  de  la  vie  de  Racine. 
La  retraite  de  Racine.  La  dernière  maladie  et  la  mort  de  Racine.  In  Ip. 
1888,  55,  102.  1139 

—  Paul  Stapfer,  Racine  et  Victor  Hugo.  2«  edition.  Paris,  Colin  et  Ce  . 
8».  IV,  329.  1140 

Régnier.     Berth.  Niemann,  Ueber  Mathurin  Regniers  Leben    und  Satiren. 

Berlin,  Gaertner.    4^.  24.  M.  i.  I141 

S,  NC  III,  285  {S'è), 

Reybaa.    Un  poète  de  la  Suisse  romande  au  XVIIIe  siècle,  Etienne-Salomon 

Reybaz  (1739 — 1804),  d'après  des  documents  inédits  par  Alexandre  Guillot. 

Genève,  Carey.    8<*.  1141a 

S,  Bibiiothègue  universelle  37,  440—441. 

Robert  de  Blois.  P.  Meyer,  Note  sur  Robert  de  Blois.  In:  Ro  XVII, 
282  ff.  1142 

Ronsard.  Richard  Beckherrn,  M.  Opitz,  P.  Ronsard  und  D.  Heinsius. 
Königsberger  Dissertation.     8®.  143.  1143 

—  G.  Bizos,  Étude  sur  Ronsard.     Paris,  Lecène  etOudin.  %^,  1143^ 
Rousseau.    Louis  Duero  s,    J.  J.  Rousseau.     Avec    portrait  d'après  delà 

Tour  et  plusieurs  reproductions  de  Moreau  le  jeune  et  de  Le  Barbier. 
Paris,  Lecène  et  Oudin.  8^  240.  Fr.  1,50.  Collection  des  classiques 
populaires.  1144 

—  Jean- Jacques ,  à  Venise.  Par  P.  Faugère.  In:  C  Nouv.  Série  115, 
813 — 833;  1061 — 1076.  Auch  separat  erschienen  Paris,  Impr.  de  Soye. 
%\  40.  114s 


64  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ITALIENISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Rousseau.  Hennann  Gehrig,  Jean- Jacques  Rousseau,  sein  Leben  und  seine 
pädagogische  Bedeutung.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Pädagogik. 
2.  billige  A.  Neuwied  und  Leipzig,  L.  Heuser.     8^.  192.    M.  i.  1146 

S,  ZnS  XI,  II,  149  /.  (R.  MahrenhoUz).' 

—  H.  F.  von  Stein,  Rousseau  und  Kant.  In  Deutsche  Rundschau  XIV,  11. 

1146a 

Saint- Axnant.  P.  Schönherr,  Saint- AmanL  Sein  Leben  und  seine 
Werke.  In  ZnS  X,  113 — 186.  [Auch  separat  erschienen  als  Leipziger 
Dissertation].  IT47 

Saint-Fierre,  Charles  Irénée  Castel  de.  Eduard  Hertz,  Der  Abbé  de 
Saint-Pierre.    In  Preuss.  Jahrbücher  62,  465 — ^496;  553 — 573.  1148 

Sainte-Beuve  et  sa  critique,  par  V.  d' A  d  h  é  m  a  r.  In  C  NS  ii  7,  31 — 48.  1 149 

Scarron.  Paul  Morillot,  Scarron  et  le  genre  burlesque.  Paris,  Lecène 
&  Oudin.    8<>.    438.    Fr.  8.  1149a 

Sévigné.  G.  Boissier,  Madame  de  Sévigné.  3«  édition.  Paris,  Hachette 
et  C«  .    8®.  167  et  portrait.  Fr.  2.  1150 

Les  Grands  Ecrivains  français. 

—  Madame  de  Sévigné.  By  Gaston  Boissier.  Translated  by  H.  L.  W  i  1 1  i  a  m  s. 
London,  Routledge  &  Sons.  1151 

5.  Ath  1888,  I,  498. 

—  R.  Vallery-Radot,  Mme.  de  Sévigné.  Paris.  Lecène  et  Oudin.  8<*. 
310.  Fr.  3.50.  II 52 

5.  Rcr  N,  S.  XXVI,  164  /.  {Félix  Hémon);  Rdml  XV,  269  /. 

Staël.  Lady  Blennerhassett,  geb.  Gräfin  Leyden,  Frau  von  Staël,  ihre 
Freunde  und  ihre  Bedeutung  in  Politik  und  Litteratur.  Bd.  H.  Berlin, 
Gebr.  Paetel.  8«.  1153 

S.  BlU  1888,  661—664  {Otto  Speyer):  Ac  1889,  //,  112/  {Frederick 
Hawkins);  Ath  1889,  /  466  /;  The  Quarterly  Review  Vol,  168,  532— 
558;  An  S  83,  476—478  (y.  Sarrazin).  ZnS XI,  II,  218—226  {O,  Knauer); 
BuRS  6.  S,  41«  444 — 446. 

Frau  von  Staël  in  Italien.    In  Deutsche  Rxmdschau  XIV,  II.      IISS^ 

—  tíeinrich  Breitinger,  Die  Quellen  zu  einem  Leben  der  Frau  von  Staël. 
In  G  XXXin,  70—74.  1154 

Tressan.  P.  Wesby,  der  GrafXressan,  sein  Leben  und  seine  Bearbeitungen 
der  französischen  Ritterromane  des . Mittelalters.  Leipzig,  Fock.  S^'.  50. 
M.  I,  50.  1155 

Turgot.  Léon  Say,  Les  Grands  Ecrivains  français.  Turgot.  Paris«  Ha- 
chette et  Ce.     8«».  208  et  portrait.  Fr.  2.  Iis6 

Villars.  de  Vogué,  Villars  d'après  sa  correspondance  et  des  documents 
inédits.  Avec  portraits,  gravures  et  cartes.  2  vol.  Paris,  Pion,  Nourrit  et 
Cie.  T.  I,  XV,  409;  t.  n,  456.  Fr.  16.  1156a 

Voltaire.  La  Vérité  sur  Voltaire.  2^  édition,  suivie  d'une  lettre  supplémen- 
taire en  réponse  à  Dionys  Ordinaire.  Lons-le-Saulnier,  imprimerie  Mayet 
et  Ce  .     80.  112.  1157 

—  L.  Crouslé,  Voltaire  jugé  par  ses  disciples.    In:  Ip  1888,  151 — 153.  1158 

—  R.  Mahrenholtz,  Voltaires  Beziehungen  zu  Sachsen.  In  ZnS  X, 
207 — 213.  II 59 

—  G.  Saintsbury,  VolUire.    In  EB  XXIV.  1160 
Waee.    H.  Hormel,  Wace's  Leben  und  Werke.    In:  FG  V,  1—15.    1161 

5.  Ausgaben  von  einzelnen  Autoren 
und  Werken,  nebst  Erläuterungsschriften  zu  denselben. 

a)  Sammlungen. 

Publications  de  la  Société  des  anciens  textes  français.  Parts,  Finnin  Didot 
et  Ce.  S.  Aymeri  de  Narbonne  No.  11 95  Deschamps  No.  1290  Martial  d' 
Auvergne  No.  1376  Merlin  No.  1381.  1162 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC.  65 

Sammlung  französischer  Neudrucke.  Hrsg.  von  Karl  Vollmöller.  Heidel- 
berg, Gebr.  Henninger  7. — 9.  Bdch.  S.  Meigret  No.  1 380.  Mairet  No.  1367. 
Ba'íf  No.  1225.  1163 

S.  BOG  25,  419  /. 

Théâtre  français.  Avec  notes  et  vocabulaires.  Berlin,  Friedberg  &  Mode. 
No.  2.  Molière.  S.  No.  1409.  No.  3.  Molière.  S.  No.  1393.  No.  23.  28. 
29.  Molière  S.  No.  1398.  1404.  1405.  1164 


liOB  vieux  poètes  français  (deuxième  partie).    Avec  notices  biographiques 
et  littéraires.     Paris,  Gautier.     8®.  32.    Nouvelle  bibliothèque  populaire.  1165 

Les  vieux  fabliaux  franoaifl»  avec  introduction  littéraire  par  Charles  Si- 
mond.     Paris,  Gautier.     8°.  32.    Nouvelle  bibliothèque  populaire.         il 66 


Boohe>  A. ,  Les  Prosateurs  français ,  recueil  de  morceaux  choisis  dans  les 
meilleurs  prosateurs  depuis  l'origine  de  la  littérature  française  jusqu'à  nos 
jours,  avec  une  notice  biographique  sur  chaque  auteur.  14«  edition,  aug- 
mentée de  notes  grammaticales,  littéraires,  etc.  Paris,  Del  agrave.  8^. 
548.  II 67 

liée  Chroniqueurs.  Villehardouin,  Joinville,  par  A.  Debidour.  Paris, 
Lecène  et  Oudin.     8^  233.     Classiques  populaires.  11 68 

S,  Rcr  N,  S.  XXVI,  428  /.  (Félix  Hémon)\  Annales  de  CEst  II  429. 

Cartulaire  de  l'abbaye  de  Saint-Calais,  p.  p.  l'abbé  L.  Froger.  Mamers, 
G.  Fleury.     8».  XXV,  96.  Il 69 

5.  MA  I,  265  /.  (Z.    Finof):  Bibliothèque   de   PEcole   des    Chartes    49, 
121— 124  (yulien  Havet), 


I«ecoy  de  la  Marche,  A.,  L'Esprit  de  nos  aïeux.    Anecdotes  et  bons  mots 

tirés  des  manuscrits  du  XlIIe  siècle,    Paris,  Marpon  et  Flammarion.       8<^. 

XVIII,  306.  II 70 

S.  Bibl.  de  r École  des  Chartes  49,  668/.  {Léon  Lecestre)\   FG  VI,  31 

{Jules  Aymard)  ;  TV  ///,  29  /.  {Henry  Carnoy). 


Darmesteter,  A.,  et  A.  Hatsfeid,  Morceaux  choisis  des  principaux  écri- 
vains en  prose  et  en  vers  du  XVI«  siècle,  publiés  d'après  les  éditions  ori- 
ginales ou  les  éditions  critiques  les  plus  autorisées  et  accompagnés  de  notes 
explicatives.  Ouvrage  rédigé  conformément  au  programme  des  classes  de 
troisième  et  de  seconde.  4^  édition,  revue  et  corrigée.  Paris,  Delagrave. 
8^  VIII,  384.  1171 

Comédies  du  XVIIe  siècle:  Les  Visionnaires;  la  Sœur;  Don  Japhet 
d'Arménie;  le  Pédant  joué;  la  Mère  coquette.  Avec  une  introduction,  des 
notices  et  des  notes  par  Tancrède  Martel.  Paris,  Savine.  8^  XIV,  438. 
Fr.  3,  50.  II 72 

Bamaty  A.,  Résumés  des  principales  tragédies  de  Corneille,  Racine,  Vol- 
taire, suivis  de  notes  historiques,  géographiques  et  mythologiques.  Turin - 
Naples,  impr.  L.  Roux  et  C.     8°.  342.    L.  3.50.  Il 73 

Anoelin»  A.,  et  E.  Vidal,  Morceaux  choisis  d'auteurs  français  (prosateurs 
et  poètes)  dés  XVIe,  XVIIe,  X Ville  et  XIX«  siècles,  avec  des  notices 
biographiques  sur  les  auteurs  et  des  notes  historiques ,  géographiques, 
grammaticales  et  littéraires;  recueil  conforme  aux  derniers  programmes,  à 
l'usage  des  classes  de  grammaire,  de  l'enseignement  spécial  (2®  et  3«  années) 
et  de  tous  les  établissements  d'instruction.  Cours  moyen.  Paris,  à  la 
Nouvelle  Librairie  classique,  scientifique  et  littéraire,  14,  rue  de  la  Sorbonne. 
8°.  XVI,  488.  1 1 74 

ZeltMhr.  f.  rom.  Phil.  XIII.  Bibl.  c 


66  BIBLIOORAPHIS    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Bculré,  A.,  Choix  d'auteurs  français  avec  biographies  et  notes.  Brevet  supé- 
rieur. Partie  des  lettres.  (XVI«  siècle,  Montaigne,  chapitre  XXV  du 
livre  I  des  Essais;  —  XVII«  siècle,  Racine.  Britanniens;  I^  Bruyère, 
chapitres  I  et  V  des  Caractères:  —  XVIII«  siècle,  Buffon,  Discours  sur 
le  style:  A.  Chénier,  poésies;  —  XIX«  siècle,  Chateaubriand,  livre  VI  des 
Martyrs  ;  Lamartine,  poésies.)  Paris,  Nouvelle  Lib.  scientifique  et  littéraire. 
80.  295.  II 75 

Badré  et  Mossier»  Etudes  analytiques  et  critiques  sur  les  auteurs  français 
prescrits  pour  Pexamen  du  brevet  supérieur.  2«  édition,  entièrement  re- 
fondue. T.  I.  Montaigne,  Les  Essais;  Corneille,  Nicoraède;  Racine,  Bri- 
tanniens ;  Molière ,  Le  Misanthrope  ;  La  Fontaine ,  Fables  ;  Boileau,  Art 
poétique;  Pascal,  Provinciales;  Bossuet,  Sermons;  Fénélon,  Lettres  à 
l'Académie;  La  Bruyère,  De  la  société  et  de  la  conversation.  Mme  de 
Sévigné ,  Lettres  ;  Mme  de  Main  tenon ,  Lettres.,  Avis  et  Entretiens  ;  Vol- 
taire, Correspondance.  Paris,  Nouvelle  librairie  classique  scientifique  et 
littéraire.     8®.  564  11 76 

Etienne»  L.,  et  H.  Rigault,  Recueil  nouveau  de  morceaux  choisis  extraits 
des  classiques  français  (prosateurs  et  poètes),  à  l'usage  des  classes  de  gram- 
maire, avec  des  notes  grammaticales,  littéraires,  historiques  et  mythologiques. 
3«  éd.    8».    VIII,  248,     Paris,  Delagrave.  1177 

"Feugère,  L. ,  Morceaux  choisis  des  prosateurs  et  poètes  français  à  l'usage 
des  classes  élémentaires,  recueillis  et  annotés.  43«  éd.  Paris,  Delalain 
frères.    8^    VIII,  424.  11 78 

Maroou,  F.  L.,  Morceaux  choisis  de  prose  et  de  poésie  française,  à  l'usage 
des  classes  de  huitième  et  de  septième.  4«  éd.  Paris ,  Garnier  frères.  8®. 
XX,  280.  II 79 

—  Morceaux  choisis  des  classiques  français  (XVI«,  XVII«,  XVItl« 
et  XIX«  siècles),  á  l'usage  des  classes  de  sixième,  cinquième  et  quatrième. 
Poètes.    5«  éd.    Paris,  Garnier  frères.    8®.    VIII,  486.  1180 

—  dasselbe.    Prosateurs.    S^.    VIII,  456.  1180a 

Merlet,  Gustave,  Extraits  des  classiques  français  (XVI«,  XVII«,  XVIII«  et 
XIX«  siècles),  accompagnés  de  notes  et  notices.  A  l'usage  de  tous  les 
établissements  d' instruction.  Cours  moyens.  Grammaire  et  enseignement 
spécial.  Première  partie:  Prose.  7«  éd.,  revue  et  corrigée.  Paris,  Fouraut. 
8*.    CXXXVI,  507.  118 1 

—  Extraits  des  classiques  français,  XVI«,  XVII«,  XVIII«  et  XIX«  siècles, 
accompagnés  de  notes  et  notices.  Cours  moyens.  Grammaire  et  enseigne- 
ment spécial.  Deuxième  partie  :  Poésie.  6«  éd.  revue  et  corrigée.  Paris, 
Fouraut.    8».    Cn,  490.  1182 

—  Extraits  des  classiques  français,  XVI«,  XVII«,  XVIII«  et  XIX«  siècles, 
accompagnés  de  notes  et  notices.  Cours  supérieurs.  Première  partie. 
Prose.     10«  éd.  revue  et  corrigée.     Paris,  Fouraut.  8^  CXXXVT,  626.  1183 

Anoelin,  A.  et  £.  Vidal,  Morceaux  choisis  d'auteurs  français  des  XVII«, 
XVUI«  et  XIX«  siècles  (poésie  et  prose),  avec  des  notes  historiques,  géo- 
graphiques, grammaticales  et  littéraires  à  l'usage  des  élèves  de  tous  les 
établissements  d'instruction.  2«  édition,  revue  et  corrigée.  Paris,  Nouvelle 
Librairie  classique  et  littéraire.    S^.    288.  1184 

Gk>defìroy»  F.  Morceaux  choisis  des  prosateurs  et  poètes  français  des  XVII«, 
XVIII«  et  XIX«  siècles,  présentés  dans  l'ordre  chronologique,  gradués  et 
accompagnés  de  notices  et  de  notes,  i«'  cours.  12«  édition.  Paris,  Gaume 
et  Ce.    8».    XII,  347.    Fr.  2.75.  1185 

Ollendon»  E.  d'.  Nos  grands  prosateurs,  XVII«,  XVIII«  et  XIX«  siècles. 
Fragments  disposés  par  ordre  chronologique,  avec  notes  et  biographies. 
Avec  portraits.    Limoges,  M.  Barbou  et  Ce.    8^.    143.  1186 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN    ETC.  t)J 

Poitevin,  p.,  Illustrations  littéraires  de  la  France.  Poètes  et  Prosateurs  du 
XIX«  siècle.  3«  édition,  enrichie  d'un  très  grand  nonibre  de  nouveaux 
articles  et  de  morceaux  inédits.  .Paris,  Firmin-Didot  et  Ce.  8*».  IV, 
441.  1187 

Voyages  des  poètes  français  (XVIIe  et  XVIIIe  siècles).  Chapelle  et 
Bachaumont,  La  Fontaine,  Racine,  Regnard,  J.  B.  Rousseau,  Voltaire,  Le 
Franc  de  Pompignan,  Gresset,  Bertîn,  Dorât.  Paris,  Delagrave.  8^  317. 
Nouvelle  bibliothèque  historique  et  littéraire.  1188 

Petits  Poèmes  erotiques  du  XVIIJe  siècle.  L'Art  d'aimer ,  de  Gentil- 
Bernard.  Les  Amours,  de  Bertin.  Le  Temple  de  Gnide,  de  Léonard. 
Les  Baisers,  de  Dorât  Zélis  au  bain,  de  Pezay.  Notice  et  notes  par 
F.  de  Donville.    Paris,  Garnier  frères.     8«.    XX,  376.  -1189 

Les  Satiriques  français  des  XVIIIe  et  XIX«  siècles,  avec  étude  littéraire 
sur  la  satire  en  France.  Paris,  Gautier.  8^.  32.  Nouvelle  bibliothèque 
populaire.  Il  90 

Vincent,  P.,  Nos  fabulistes  par  ordre  chronologique,  XVII«,  XVIIIe  et 
XIX«  siècles,  avec  notes  et  biographies.  Limoges,  Barbou  et  Ce.  8®. 
144.  1191 

Chansons  villageoises  du  pays  d'Ouche,  recueillies  par  François  Hue 
(1798 — 1808).    L  Couplets  militaires.    Bemay,  imp.  Veuclin.     8®.         IÍ92 

Poètes  lyriques  français  du  XIXe  siècle,  extraits  précédés  d'un  Essai  sur 
la  poésie  lyrique  et  accompagnés  de  notices  biographiques,  critiques  et 
bibliographiques,  par  G.  Roberte  t.  2  vol.  Paris.  Lemerre.  8*^.  T.  i, 
320.  t.  2,  320  Fr.  5.  II 93 

Théâtre  de  rinûuiterie  dijonnoise,  par  J.  Du  ran  de  au.  Dijon,  Librairie 
nouvelle.     8®.    S.  No.  1197,  1201.  11 94 

S.  Rpl  3.  S,  XV,  506/  (Maxime  Gaucher), 

m 

b)  Anonyma. 

Aymeri  de  Narbonne.  L.  Demaison,  Aymeri  de  Narbonne,  chanson  de 
geste,  publiée  d'après  les  manuscrits  de  Londres  et  de  Paris.  2  vol.  8^. 
T.  i:  Introduction,  CCCXXXVI.  T.  2;  Texte,  glossaire  et  tables,  288 
Paris,  Firmin-Didot  et  C®.  Publication  de  la  Société  des  anciens  textes 
français.  1195 

S.  MA  I,  268—270  (M,   W,). 

lia  Chanson  de  la  Vengreanee  de  Bioul  ou  de  la  Mort  de  Guillaume 
Longue— Épée  par  Gaston  Paris.    In:  Ro  XVII,  276—280.  1196 

lia  CJomèdie  du  riz,  avec  une  pastorelle  pieuse.  Pièce  inédite.  Fin  du 
XVIo  siècle.  Dijon,  impr.  Darantière.  8».  43.  Théâtre  de  l'infanterie 
dijonnoise.  1197 

lia  Faroe  du  Cuvier,  comédie  du  moyen-àge  en  vers  modernes  par  Gas  sie  s 
DesBrulies,  avec  sept  compositions  en  taille -douce ,  hors  texte,  par 
J.  Geoffroy.    Paris,  Charles  Delagrave.  1198 

S.  Rcr  M  S.  XXVII,   127  /.  (A.  DelbouUe), 

Fierabrás.  J.  Bédier,  La  composition  de  la  chanson  de  Fierabrás.  In  Ro 
XVII,  22—51.  II 99 

Oalien  Bethoré.  Kari  Pfeil,  Das  Gedicht  Gallen  Rethoré  der  Chclten- 
hamer  Handschrift  und  sein  Verhältniss  zu  den  bisher  allein  bekannten 
Prosabearbeitungen.    Marburger  Dissertation.     8^  XXXV.  1200 

Graduale.  Louis  Guibert,  Le  Graduel  de  la  bibliothèque  de  Limoges. 
Précédé  d'un  rapport  de  Paul  Meyer.  In:  Bulletin  historique  et  philologi- 
que du  Comité  des  travaux  historiques  et  scientifiques.  Année  1887,  p. 
315—365.  I200a 

5.  Rdlr  4.  5.  ///,  305  /.  (C.  6.) 

Jeu,  Le,  joué  le  12  jung  1583,  avec  des  fragments  d'une  autre  pièce.  Pièce 
inédite.    Dijon  imp.  Darantière.    8».  59.    Théâtre  de  l'Infanteria  dijonnoise. 

1201 


68  BIBLIOGRAPHIE    1 888.     FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  ETC. 

Le  livre  des  simplee  de  Modène  et  son  auteur,  parcharles  J  or  e  t.  Paris, 
Picard,    8®.    22.  1202 

S,  Rcr  N.  S.  XXV,  516/  (Z.). 

Modus  et  Baciò.  V.  Bouton,  Quel  est  l'auteur  du  Livre  du  roy  Modus 
et  de  la  royne  Racio?  Paris,  imprimerie  fiarthe  et  fils.  4^.    16.  1203 

Mystère  de  8.  Maxtin.  £.  Serrigny,  La  représentation  du  mystère  de 
S.  Martin  à  Seurre  en  1496.  In  Mémoires  de  l'Académie  des  sciences, 
littérature  et  arts  de  Dijon,  3.  Série  t.  X,  275 — 479.  Auch  separat  Dijon, 
Lamarche.    8<*.    207.  •  1204 

FartonopeiiB.  Weingärtner,  Felix,  Die  mittelenglischen  Fassungen  der 
Partonopeussage  und  ihr  Verhältnis  zum  altfranz.  Originale.  Inaugural- 
Dissertation.    Breslau,  Köhler.  8<>.    64.    baar  M.  i.  1205 

lia  Prise  de  Gordres.  Max  Roh  de,  La  Prise  de  Cordres.  Altfranzösisches 
Volksepos  aus  der  Wende  des  XII.  und  Xm.  Jahrhunderts.  Nach  der 
einzigen  Pariser  Handschrift  Blbl.  Nat.  fonds  firanc.  1448  (anc.  7535). 
I.  Teil:  Litterarhistorische  Einleitung,  Inhaltsangabe  und  Lautlehre.  In 
Romanische  Forschungen  VI,  57 — 88.  Auch  separat  als  Göttinger  Disser- 
tation erschienen.  1206 

Quatre  Iiivres  des  Reis.  Rudolf  Plähn,  Les  quatre  livres  des  reis. 
Strafsburger  Dissertation.    Göttiogen.    8<^.    33.  1207 

Roman  de  Jaufre.  A.  Stimming,  Über  den  Verfasser  des  Roman  de 
Jaufre.     In  ZrP  XII,  323 — 347.  1208 

Roman  de  Renart.  Leopold  Sud  re,  Sur  une  branche  du  roman  de 
Renart.    In  Ro  XVII,  I — 21.  1209 

Traduction  de  Pétrone.  H.  deXerrebasse,  Recherches  bibliographi- 
ques. La  traduction  de  Pétrone.  Impressions  chandestines  de  Grenoble 
(1694).    Lyon,  impr.  Mougin-Rusand.    8®.    24.  .  1210 

Vie  de  Baint- Alexis.  Gaston  Paris,  Un  second  manuscrit  de  la  rédaction 
rimée  (M)  de  la  vie  de  Saint  Alexis.    In  Ro  XVII,  106—120.  121 1 

Vocabulaire  ibrançais  d'un  copte  du  XlIIe  siècle  p.  G.  M  a  spero  in 
Ro  XVII  481—512.  1212 

c)  Folk  •  Lore. 

Amory  de  Iiangeraok,  J.  Les  Proverbes.  Histoire  anecdotique  et  morale 
des  proverbes  et  dictons  français.  5e  édition.  Avec  gravure.  Lille,  imprim. 
et  libr.  Lefort.     Paris,  même  maison.    8^    168.  12 13 


Gliîmer,  Claire  von.  Das  französische  Volkslied.  In  MfLA  1888,  417 — 422; 
582—587;  652—656.  1214 

Rolland,  E. ,  Recueil  de  chansons  populaires.  T.  5.  Toutes  les  chansons 
contenues  dans  le  présent  volume  ont  été  recueillies  dans  le  département 
d'Ille-et- Vilaine  par  Ad.  O  rain.  8*^,  79  avec  musique.  Paris,  l'auteur,  6, 
rue  des  Fossés-Saint-Bernard.  1215 


Marelle,  Charles,  Variantes  orales  de  contes  et  de  badinages  populaires 
français  et  étrangers.    In:  AnS  81,  265 — 280.  1216 

Marmier,  X.,  Contes  populaires  de  différents  pays,  recueillis  et  traduits. 
2«  série.    Paris,  Hachette  es  C«.  8®.  399.    Fr.  3.50.  1217 

Amaudin,  F.,  Contes  populaires  recueillis  dans  la  Grande-Lande,  le  Bom, 
les  Petites  -  Landes  et  le  Marensin.  Traduction  française  et  texte  grand- 
landais.    Bordeaux,  Ve  Moquet.    Paris,  Lechevalier.    8^  312.  12 18 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  ETC.  69 

HedeliD,  François,  Des  satyres  brutes,  monstres  et  démons,  de  leur  nature 
et  adoration,  contre  l'opinion  de  ceux  qui  ont  estimé  les  satyres  estre  une 
espèce  d'hommes  distincts  et  séparez  des  adamiques.  (1627).  Paris,  Liseux. 
80.    XX,  236.     Fr.  7.50.  I2l8a 

Hock»  Auguste,  Croyances  et  remèdes  populaires  au  pays  de  Liège.  3.  éd, 
Liège,  H.  Vaillant-Carmanne.  8^.    XX,  387.  12 19 

5.  TV.  ///,  348/. 

JagoWy  Eugen  von,  Märchen  aus  der  Haute-Bretagne.     In  FG  V,  249 — 2^4. 

1220 

Baissao ,  C. ,    Le  Folk  -  Lore   de  V  île  Maurice.     Texte    créole  et  traduction 
française.    Paris,   Maisonneuve  et  Ch.  Ledere.    8^.    XIX,  266.  Les  litté- 
ratures populaires  de  toutes  les  nations  T.  XXVII.  1221 
5.  Tr  II,  x^-jf  (Henry  Carnoy). 

d)  Einzelne  Autoren  und  Werke  nebst  Erläuterungsschriften. 

Aladn  Cartier.  The  Curial,  made  by  mays  tere  Alain  Charretier.  Translated 
thus  in  Englyssh  by  William  C  ax  ton.  1884.  Collated  with  the  french 
original  by  Paul  Meyer,  and  edited  by  Fredrick  J.  Furnivall.  London, 
Trubner.     8».  Vili,  20.     (Early  English  Text  Society).  1222 

Alembert,  á\  Oeuvres  et  Correspondances  inédites  de  d'Alembert.  Publiées 
avec  introduction,  notes  et  appendice  par  Charles  Henry.  Abbeville 
Perrin  et  Ce.  8°.    XX,  356.  1223 

Amyot.  Plutarque,  Alexandre  le  Grand.  Traduit  par  Amyot.  Avec  étude 
biographique  et  littéraire  sur  Plutarque  et  sur  Amyot.  Paris,  Gautier.  8°. 
Nouvelle  Bibliothèque  populaire.  1223a 

—  Une  lettre  inédite  de  Jacques  Amyot  publiée  et  annotée  par  Emile  Du 
Boys.     Paris,  Techener.  8^  8.  Extrait  du  Bulletin  du  bibliophile.      1 223b 

d'Aubigné.  Histoire  universelle,  par  Agrippa  d'Aubigné.  Edition  publiée 
pour  la  Société  de  l'histoire  de  France  par  Alphonse  de  Ruble.  T.  2. 
(1560— 1568).  Paris,  Laurens.  8^.  374.  Publication  de  la  Société  de 
l'histoire  de  France.  1224 

Baïf,    Jean  Antoine  de,    Psaultier.     Metrische  Bearbeitung   der  Psalmen  m. 

Einleitung,  Anmerkungen  und  einem  Wörterverzeichniss.     Zum  ersten  Mal 

hrsg.  von  Ernst  Joh.  Groth.    Heilbronn,  Gebr.  Henninger.    8^.    XV,  109. 

M.  2.     Sammlung  französischer  Neudrucke,    hrsg.    v.    Karl  Vollmöller. 

9.  Bd.  1225 

5.  LgrP  X,  449—452  (A.  Mussaßa);  Rcr,  N.  5.  XXVI L  wtjf  {A,  Del- 
boulU);  FG  VI,  98/;  ZnS  XI,  II,  211  f  {F.  Gröbedinkel),  Ro  XVIII, 
314/  \Faul  M^er), 

—  E.  F.  Groth,  über  die  Vers  Baïfins.     In  ZnS  X,  II,  l69f.  1225a 

BeamnarohaiB,  de.  Le  Barbier  de  Seville.  5  eaux-fortes  de  Valton  gravées 
par  Abot.  Paris,  imp.  et  lib.  de  la  maison  Quantin.  8^  193.  Fr.  6.      1226 

Béranger.  Chansons  de  P.  J.  de  Béranger  (18 15— 1834),  contenant  les  dix 
chansons  publiées  en  1847.  (Edition  elzévirienne.)  Paris,  Garnier  frères. 
8».    XIX,  628.  1227 

—  Eine  chronologisch  geordnete  Auswahl  seiner  Lieder,  m.  Einleitung  und 
Anmerkungen  hrsg.  v.  K.  A.  Mart.  Hartmann.  Leipzig,  Seemann.  8^ 
XX,  68  und  Anmerkungen  91  S.  M.  i.  Hartmann 's  Schulausgaben 
französ.  Schriftsteller.    No.  2.  1228 

—  Lieder  und  Chansons.  Übertr.  v.  Adf.  Laun.  2.  (Titel-) Aufl.  Norden, 
Fischer  Nachf.    8«.    XII,  207.  1229 

Bertrand  de  Bar -sur -Aube.  A.  Pierson,  Over  de  chanson  de  geste 
Aimery  de  Narbonne,  in  verband  mit  Victor  Hugo's  Aymerillot.  Amster- 
dam, Johannes  MûUer.  8°.  In:  Verslagen  en  mededeelingen  der  konin- 
klijke  Akademie  van  Wetenschappen.  Afdeeling  Letterkunde.  Ill  Reeks. 
V.  p.  228—236.  1230 


7  o  BIBLIOGRAPHIE    1 888.    FRANZÖSISCH.    AUSGABEN  ETC. 

Blaise  de  Monluc.  C.  A.  Ringenson,  Studier  ofver  verbets  syntax  hos 
Blaise  de  Monluc.  Ett  bidrag  till  kännedomen  om  1500-talets  franska. 
Upsala.    8^    III.  1231 

Boileau.  Oeuvres  choisies  de  Boileau.  2^  édition,  revue,  corrigée  et  annotée 
par  Tabbé  J.  C.  Paris,  Poussielgue  frères.    8».    XXIV,  293.  1232 

—  Oeuvres  poétiques  de  Boileau  Despréaux.  Edition  classique,  accompagnée 
de  notes  littéraires,  philologiques  et  historiques  et  d'imitations  des  auteurs 
classiques  anciens  et  modernes,  par  N.  A.  Dubois.  Le  Lutrin.  Paris, 
Delalain  frères.    8®.    58.    Fr.  0.30.  1233 

—  Oeuvres  poétiques  de  Boileau,  précédées  d'une  notice  biographique  et 
littéraire  et  accompagnées  de  notes  par  £.  Géruzez.  Paris,  Hachette 
et  Ce.    80.    XXXVI,  313.    Fr.  1.50.  1234 

—  Extraits  des  Oeuvres  poétiques  de  Boileau  -  Despréaux.  Nouvelle  édition 
classique ,  avec  une  notice  sur  Boileau  et  annotée  à  l'usage  de  l'enseigne- 
ment secondaire  spécial  par  Cb.  Gidel.  Paris,  Gamier  frères.  8®.  VIII, 
33Ï.  1235 

—  Epltres;  par  Boileau.  Edition  accompagnée  de  notes  par  £.  Ge rusez. 
Paris,  Hachette  et  C«-  8^^.    80.    Fr.  0.60.     Classiques  français  1236 

Bonaventure  Dee  Fériers.  Félix  Franck  et  Adolphe  Chenevière, 
Lexique  de  la  langue  de  Bonaventure  des  Périers.  Paris,  Leopold  Cerf. 
S\  XI,  237.  1237 

5.  lier  N,  S,  XXVI,  160—162  {T.  de  Z.) 

—  Rud.  H  a  u  b  o  1  d.  Les  nouvelles  récréations  et  joyeux  devis  des  Bonaventure 
des  Periers  in  litterarhistor.  u.  Stilist.  Beziehung.  Ein  Beitrag  zur  franz. 
Novellen] itteratur  d.  XVI.  Jahrh.  Inaugural  -  Dissertation.  8^.  Leipzig, 
Fock.    80.    66.   M.  1,50.  1238 

Bordey.  Les  noces  d'Alexandre  Farnese  et  de  Marie  de  Portugal.  Narra- 
tion faite  au  Cardinal  de  Granvelle  par  son  cousin  germain  Pierre  Bordey. 
Publiée  avec  une  introduction  et  des  notes,  par  Auguste  Castan.  Bruxelles, 
F.  Hayez.    8*.    100.  1239 

In.  :  Mémoires  couronnés  et  autres  mémoires  publiés  par  l'Académie  royale 
des  sciences,   des  lettres  et  des  beaux-arts  de  Belgique.    Tome  XLI. 

Bossuet.  Oeuvres  choisies  de  Bossuet.  T.  4e.  Paris,  Hachette  C«.  8*'.  479. 
Fr.  1.25.    Oeuvres  des  principaux  écrivains  français.  1240 

—  Chefs  -  d'œuvre  oratoires  de  Bossuet  :  sermons,  panégyriques,  oraisons  funè- 
bres. Avec  une  introduction  et  des  notes  par  D.  Bertrand.  Paris, 
Delagrave.    8^    584.    Classiques  français.  1241 

—  Discours  sur  l'histoire  universelle;  par  Bossuet.  3  vol.  Paris,  lib.  de  la 
Bibliothèque  nationale.  8®.  T.  i,  159;  t.  2,  160:  t.  3,  160.  Chaque  tome. 
Fr.  0.25.     Bibliothèque  nationale.  1242 

—  Discours  sur  l'histoire  universelle.  Troisième  partie  :  les  Empires.  Edition 
classique,  accompagnée  d'une  préface  et  de  notes  historiques  et  littéraires, 
par  M.  l'abbé  Appert.     Paris,  Poussielgue.    8^  176.  1243 

—  Discours  sur  l'histoire  universelle.  Edition  classique,  accompagnée  de 
notes  et  de  remarques  par  E.  Le  franc.  Troisième  partie:  Delalain  frères. 
8».    92.    Fr.  0.75.  1244 

—  Sermons  sur  la  parole  de  Dieu  et  sur  la  mort,  extraits  du  Choix  de  ser- 
mons de  Bossuet.  Publiés  sur  les  autographes  de  la  Bibliothèque  nationale, 
par  A.  G  a  zier.  Nouvelle  édition,  précédée  d'une  introduction  spéciale, 
de  notices  littéraires,  d'analyses  et  d'un  modèle  d'explication.  Saint-CIoud, 
imprim.  Ve  Belin  et  fìls.    Paris,  lib.  de  la  même  maison.    8^  67.  1245 

—  Sermons  sur  la  parole  de  Dieu  et  sur  la  mort.  Texte  revu  sur  les 
manuscrits  de  la  Bibliothèque  nationale,  publié  avec  une  introduction,  des 
notices,  des  notes  et  un  choix  de  variantes,  par  Alfred  Ré  bel  Hau.  Paris, 
Hachette  et  Ce.   8».    XVHI,  61.    Fr.  0.75.  1246 


BIBLIOORAPHIE  l888.     FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC.  7^ 

BoBBUet«  Sermons  choisis  de  Bossuet.  Nouvelle  édition,  soigneusement  revue 
d'après  les  meilleurs  textes  et  précédée  d'une  préface  par  Tabbé  Maury. 
Paris,     Gamier  frères.    8®.    540.  1247 

Bouohart.  Les  Grandes  Croniques  de  Bretaigne,  composées  en  Pan  15 14 
par  maistre  Alain  Bouchart.  Nouvelle  édition,  publiée  sous  les  auspices 
de  la  Société  des  bibliophiles  bretons  et  de  l'histoire  de  Bretagne,  par 
H.  Le  M  eignen.  3e  fascicule.  In -4^  à  2  col.,  160  p.  avec  vignettes. 
Rennes,  Caillière.  1248 

BotLChin.  G  au  there  t- Comb  oui  o  t.  Les  Auteurs  beaunois  au  XVII« 
siècle  :  Estienne  Bouchin.     Beaune,  imprimerie  Batault.    8^.    59.  1249 

Extrait  des  Mémbires  de  la  Société  d'histoire  et  d'archéologie. 

Bouffiers.  Aline,  reine  de  Golconde,  conte;  par  le  chevalier  Stanislas  de 
Bouffiers.     Avec  grav.  Paris,  imp.  de  la  maison  Quantin.  8^.  IV,  35.    1250 

Brantôme.  Discours  sur  les  duels,  de  Brantôme.  Avec  une  pré&ce  par 
Henry  de  Pène.    Paris,  Libr.  des  bibliophiles.     8«.    XVI,  261.    Fr.  4.50. 

1251 

Buffon.  Oeuvres  choisies  de  Buffon.  Précédées  du  discours  qui  a  obtenu 
le  prix  d'éloquence,  décerné  par  l'Académie  française  en  1878,  par  Félix 
Hémon.     Paris,  Delagrave.     é^'.    VIII,  508.     Classiques  français.         1252 

—  Morceaux  choisis  de  Buffon.  Nouvelle  édition,  comprenant  le  Discours 
sur  le  style,  une  notice  sur  la  vie  et  les  ouvrages  de  Buffon,  des  extraits 
de  Gueneau  de  Montbeillard  et  des  notes  par  A.-Edouard  Du  pré.  Paris, 
Hachette  et  C«.    8«.    XVI,  336.    Fr.  1.50.     Classiques  français.  1253 

—  Morceaux  choisis  de  Buffon.  Nouveau  recueil,  suivi  de  morceaux  choisis 
de  Gueneau  de  Montbeillard,  avec  des  notes  littéraires,  philologiques  et 
scientifiques  par  Hemardinquer.  Nouvelle  édition.  Paris,  lib.  Dela- 
grave.   S^.    XX,  340.  1254 

—  Morceaux  choisis  de  Buffon.  Recueil  de  ce  que  ce  grand  écrivain  offre 
de  plus  remarquable  sous  le  rapport  de  la  pensée  et  du  style,  par  A.  Rol- 
land. 160  édition,  suivie  du  discours  sur  le  style.  Paris,  Delalain  frères. 
80.    Xn,  228.    Fr.  1.25.  1255 

—  Discours  sur  le  style.  Publié,  avec  une  notice  et  des  notes,  par  un  agrégé 
des  classes  supérieures  des  lettres.  Paris,  Hachette  et  C«-  8°.  31.  Fr.  0.30. 
Classiques  français.  1256 

—  Discours  sur  le  style.  Discours  prononcé  à  l'Académie  française  par 
Buffon,  le  jour  de  sa  réception,  précédé  de  la  biopraphie  de  Buffon  par 
G.  C  u  V  i  e  r ,  de  jugements  littéraires  sur  Buffon  par  LaHarpe,  de  Barante 
etVillemain,  avec  des  notes  philologiques,  littéraires  et  historiques  et  une 
étude  sur  le  style  de  Buffon,  par  Hemardinquer.  4e  édition.  París, 
Delagrave.    80.    24.  1257 

—  Discours  sur  le  style,  prononcé  à  l'Académie  française  par  M.  de  Buffon, 
le  jour  de  sa  réception.  Précédé  d'une  notice  historique,  des  jugements 
de  Villemain.  D.  Nisard,  Dames  Hinard,  et  accompagné  de  notes  littéraires 
par  Noël.  Saint -Cloud,  imp.  V«  Belin  et  ñls.  Paris,  lib.  de  la  même 
maison.    8^.    28.  1258 

—  Discours  sur  le  style;  par  Buffon.  Avec  une  notice  biographique,  une 
introduction  et  des  notes  explicatives  par  J.  Pierre.  Paris ,  Poussielgue. 
8».    VIII,  23.  1259 

—  Histoire  naturelle  des  animaux.  Ornée  d'un  portrait  de  Buffon  et  de 
plusieurs  gravures  sur  bois.    Paris,  Lecène  et  Oudin.     4^.    320.  1260 

Chapelain.  Lexique  de  la  langue  de  Chapelain,  par  l'abbé  Fabre.  Paris, 
Vve  Léon  Techener.    8°.    77.  1261 

S.  Rcr  N.  5.  XXVII,  347/"  {A,  DeWouUe). 

Chateaubriand.  Atala  ;  René  ;  le  Dernier  Abencerage  ;  les  Natchez.  Nou- 
velle édition,  revue  avec  soin  sur  les  éditions  originales.  Avec  grav.  Paris, 
Gamier  frères.    8«.    516.  1262 


7  2  BraLIOGRAPHTE  1 888.   FRANZÖSISCH.   AUSGABEN  ETC. 

Chateaubriand.  Atala;  René;  les  Aventures  du  demier  A bencérage.  París, 
Marpon  et  Flammarion.     8^.    249.     Fr.  0.60.  1263 

—  Génie  du  christianisme;  par  Chateaubriand.  Tours,  Cattier.  8®.  VIII, 
3S8.  1264 

—  Les  Martyrs,  livre  VI.  Edition  avec  notice  et  notes  par  Georges  Pel- 
li ssi  er.     Paris,  Delagrave.     8^.    95.  1265 

—  Les  Martyrs;  par  Chateaubriand.  Livre  6,  publié  avec  une  notice  biogra- 
phique, une  introduction  et  des  notes  par  L.  M  ab  ill  eau.  Paris,  Hachette 
et  Ce.     8^.    63.    Fr.  0.75.  1266 

Ghénier.  Poésies  choisies  d'André  Chénier,  à  l'usage  des  classes.  Pub- 
liées avec  une  notice  biographique  et  des  notes  par  L.  Becq  de  Fou- 
quières.     2«  édition.     Paris,  Delagrave.     8^    XXIV,  118.  1267 

—  Choix  des  poésies  d'André  Chénier,  publiées,  avec  une  introduction,  des 
notices  et  des  notes,  par  A.  Rébelliau.  L'Aveugle;  la  Jeune  Tarentine ; 
Hymne  à  la  France;  le  Jeu  de  paume;  la  Jeune  captive.  8^.  80.  Paris, 
Hachette  et  C«.     75  cent.  1268 

Clioisy.  Mémoires  de  l'abbé  de  Choisy,  pour  servir  à  l'histoire  de  Louis 
XIV.  Publiés  avec  préface,  notes  et  tables  par  de  Lescure.  2  vol.  8^. 
T.  I,  XXIV,  248  t.  2f  267.  Paris,  Librairie  des  bibliophiles.    Fr.  6.     1269 

Chrétien  de  Troyes«  Christian  von  Troyes  Cligés.  Textausgabe  mit  Ein- 
leitung und  Glossar  herausgegeben  von  W.  Foerster,  Halle,  Niemcyer. 
80.    XXI,  215.     Romanische  Bibliothek  No.  i.  S.  No.  264.  1270 

Christine  de  Piaan.  Friedrich  Beck,  Les  Epistres  sur  le  Roman  de  la 
Rose  von  Christine  de  Pizan.  Nach  3  Pariser  Handschriften  bearbeitet 
und  zum  ersten  Male  veröffentlicht.     Progr.  Neuburg  a.  D.    8°.  25.     1271 

Colifin^y.  Correspondance  de  Louise  de  Coligny,  princesse  d'Orange  (1555 
— 1620),  recueillie  par  Paul  Marcheg  ay;  publiée  ^  avec  introduction  bio- 
graphique et  notes,  par  Léon  Marie  t.  Paris,  Doin;  Picard.  8°.  LXXIII, 
387.  1272 

ComineSy  Philippe  de.  Louis  XI  et  Charles  le  Téméraire.  Avec  étude 
biographique  et  littéraire  par  Charles  Simon  d.  Paris,  librairie  Gautier. 
8°.    32.  1273 

Corneille.  Oeuvres  de  P.  Corneille.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les  plus 
anciennes  impressions  et  les  autographes,  et  augmentée  de  morceaux  iné- 
dits ,  des  variantes,  de  notices,  de  notes,  d'un  lexique  des  mots  et  locutions 
remarquables,  d'un  portrait,  d'un  fac-similé,  etc.,  par  Ch.  Marty-Laveaux. 
T.  9  et  10.  2  vol.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8«.  T.  9,  648;  t.  10,  590. 
Chaque  tome,  Fr.  7.50.  1274 

—  Chefs-d'œuvre  de  Pierre  Corneille.  Cinna,  Polyeucte.  Paris,  libr.  de  la 
Bibliothèque  nationale.     8".    160  Fr.  0.25.    Bibliothèque  nationale.       1275 

—  Le  Cid,  tragédie ,  par  P.  Corneille.  Nouvelle  édition,  conforme  au  dernier 
texte  revu  par  Corneille,  avec  toutes  les  variantes,  une  notice  sur  la  pièce, 
un  commentaire  historique,  philologique  et  littéraire,  et  l'analyse  du  drame 
de  Guillem  de  Castro,  la  Jeunesse  du  Cid,  par  Gustave  Larroumet. 
Paris,  Garnier  frères.     8*.    167.  1276 

—  Le  Cid.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  v.  M.  K  nor  i  eh.  (Schulbibliothek, 
französ.  und  engl.  Hg.  v.  O.  E.  A.  Dickmann.  Ser.  B:  Poesie.  2.  Bd.) 
Leipzig,  Renger.     8°.    XXXII.  76.  Mk.  1.05.  1277 

—  Cid,  with  notes,  by  E.  Pe  His  si  er.    London,  Rivingtons.    S^.    i  s.  6  d. 

1278 

—  Le  Menteur,  comédie.  Edition  publiée  conformément  au  texte  des  Grands 
Ecrivains  de  la  France,  avec  nne  analyse  et  des  notes  philologiques  et 
littéraires  par  R.  Lav  ig  ne.  Nouvelle  édition.  Paris,  Hachette  et  Ce. 
8<^.    201.    Fr.  I.    Classiques  français.  1279 


BIBLIOGRAPHIE   I888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC.  73 

Corneille.  Nicomède,  tragédie  de  Pierre  Corneille.  Texte  revu  sur  la  dernière 
édition  donnée  par  le  poète  (1682)  et  publié  avec  une  introduction,  les  notes 
les  plus  importantes  des  précédents  commentateurs  et  de  nouvelles  notes  philo- 
logiques et  littéraires,  par  Armand  Gasté.  Saint-Cloud,  imp.  Ve  Belin  et 
fils.    Paris,  lib.  de  la  même  maison.    8^.    136.  1280 

—  Nicomède,  tragédie;  par  P.  Corneille.  Edition  nouvelle,  à  l'usage  des 
classes,  avec  une  introduction,  des  éclaircissements  et  des  notes  par  Félix 
Hé  mon.     Paris,  Delagrave.    8^.    211.    Fr.  i.     Classiques  français.       1281 

—  Polyeucte,  tragédie.  Nouvelle  éd.,  conforme  au  dernier  texte  revu  par 
Corneille,  avec  toutes  les  variantes ,  une  notice  sur  la  pièce,  un  commentaire 
historique,  philologique  et  littéraire,  par  J.  Favre.  Nouvelle  éd.,  revue. 
8*^.    169.    Paris.  Garnier  frères.  1282 

—  Heinrich  Kurzreiter,  Über  die  Hamburger  Dramaturgie  und  Corneilles 
Discours.  II.  Teil.     Progr,  Graz.  1283 

Crestin.  P.  Guilhiermoz,  Représentation  d'un  Jeu  de  Guillaume  Cretin 
en  1506.     In  Ro  XVII,  596  f.  1284 

Daubaase.  Oeuvres  complètes  du  poète  Arnaud  Daubasse,  maître  peignier 
de  Villeneuve-sur-Lot.  Nouvelle  édition,  avec  des  lettres  de  Mistral,  Clovis 
Hugues,  Fourès,  etc.,  une  notice,  de  nombreuses  notes  et  la  traduction  des 
poésies  patoises  en  vers  français  par  A.  Claris.  Villeneuve  -  sur  -  Lot, 
imprimerie  Chabrié.    8®.    V,  266.  1285 

5.  AdB  1888,  49—95  (Edouard  Bourciez), 

—  Edouard  Bourciez,  Les  poésies  patoises  d'Arnaud  Daubasse.  In  AdB 
1888,  49—95.  1286 

Descartes.  Oeuvres  choisies  de  Descartes.  Discours  de  la  méthode:  Médi- 
tations métaphysiques;  Des  passions  en  général;  Règles  pour  la  direction 
de  l'esprit;  Recherches  par  la  lumière  naturelle,  etc.  Nouvelle  édition, 
revue  d'après  les  meilleurs  textes.  Paris,  Gamier  frères.  8®.  XII,  443.    1287 

—  Discours  de  la  méthode.  Nouvelle  édition,  publiée  avec  une  introduction 
et  des  notes  par  T.  V.  Charpentier.  Paris,  Hachette  et  C«.  8®.  137. 
Fr«  1.50*     Classiques  français.  1288 

—  Discours  de  la  méthode.  Avec  une  préface  par  J.  Lar  oc  que.  8^ 
XXXVI,  III.  Paris,  imp.  Jouaust  et  Sigaux:  Librairie  des  bibliophiles. 
3  fr.  50.  1289 

Deeohamps.  Oeuvres  complètes  d'Eustache  Deschamps.  Publiées  d'après 
le  manuscrit  de  la  Bibliothèque  nationale,  par  le  marquis  de  Queux  de 
Saint-Hilaire.  V.  Paris,  Firmin -Didot  et  C^.  8^.  446.  Publication 
de  la  Société  des  anciens  textes  français.  1290 

Des  Forges  Maillard.    Oeuvres  nouvelles  de  Des  Forges  Maillard,  publiées 
avec  notes,  étude  biographique  et  bibliographique  par  Arthur  de  La  Bor- 
de ri  e  et  René  Kerviller.    Tome  I.    Poésies  nouvelles.    Nantes,  société 
des  Bibliophiles  bretons  et  de  l'histoire  de  Bretagne.     8^,    CL,  196.     1291 
S,  Rcr  N.  S.  XXVII,  290—292  (T,  de  L.) 

Diderot.  Oeuvres  choisies  de  Diderot.  Précédées  d'une  introduction  par 
Paul  Albert.  6  vol.  T.  i  :  Contes  et  Mélanges,  XXXII-284;  t.  2: 
Oeuvres  dramatiques,  380;  t.  3  :  Correspondance  avec  M^le  VoUand, 
316;  t.  4  :  Correspondance  avec  Mil«  Volland,  304;  t.  5  :  Correspon- 
dance avec  Mlle  Volland,  31 1;  t.  6  :  Variétés,  IV,  343  Paris,  libr. 
des  bibliophiles.    8<^.    Fr  18.  1292 

—  Opuscules  de  Diderot  T.  i®«'  :  Lettre  sur  les  sourds  et  muets;  Essai  sur 
la  peinture;  Paradoxe  sur  le  comédien.     Paris,  Delagrave.    8^    361.     1293 

—  Philosophie ,  Beaux  -  Arts  et  Belles  -  Lettres ,  Correspondance ,  Mélanges. 
Extraits  à  l'usage  des  classes  supérieures  de  l'enseignement  secondaire, 
classique  et  spécial,  par  Eugène  F  a  11  ex.  Paris,  libr.  Delagrave.  8®. 
XXrV,  411.  1294 


74  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Dorat.  Oeuvres  choisies  de  J.  Dorat.  Avec  une  introduction  par  Alexandre 
Piedagnel.  Paris,  Librairie  des  bibliophiles.  8®.  XX,  i8o.  Fr.  6.  Les 
petits  chefs-d'oeuvres.  1295 

Du  BoÌ8.     Un  magistrat   érudit   du  XVIe  siècle.    Simeon   du  Bois  (1536 — 

1581).     Lettres   inédites   publiées  et  annotées    par  Emile  Du  Boys,    avec 

notice  biographique  par  Auguste  Du  B  oys.     Chartres,  impr.  Durand.    8^. 

40.  1296 

S,  Rcr  N,  S.  XXVII,  311/  (P.  de  Nolhac), 

Durmart.  Ad.  Stoeriko,  Über  das  Verhältnis  der  beiden  Romane  Dur- 
mart  und  Garin  de  Montglane.  Nebst  einem  Anhange  :  Resultate  einer 
neuen  Vergleichung  der  Duimartausgabe  mit  der  Hs.  v.  £.Stengel.  Mar- 
burg, Elwerts  Verl.  8^.  56.  M.  1.60.  Ausgaben  und  Abhandlungen 
No.  77.  1297 

S.  AnS  83,  471/  {A.  Risop). 

Fénelon.  Les  Aventures  de  Télémaque,  suivies  des  Aventures  d'Arístonoñs. 
Edition  revue  sur  les  meilleurs  textes  et  accompagnée  de  notes  géogra- 
phiques.    Paris,  Hachette  et  Ce.    8°.    XVI,  368.    Fr.  1.80  1298 

—  Les  Aventures  de  Télémaque,  fils  d'Ulysse;  par  Fénelon.  Avec  préface 
et  notes  par  Tabbé  Martin.  3«  édition.  Paris,  Poussielgue.  8®.  XX Vm, 
383.  1299 

—  Aventures  de  Télémaque,  suivies  des  Aventures  d'Aristonoûs.  Nouvelle 
édition,  avec  des  notes  historiques,  mythologiques,  géographiques,  philo- 
logiques et  littéraires,  les  passages  des  auteurs  anciens  traduits  on  imités 
par  Fénelon,  et  des  observations  générales  sur  chaque  livre  par  A.  Ma  zu  re. 
Saint  -  Cloud ,  impr.  Ve  Belin  et  fils.  Paris ,  lib.  de  la  même  maison.  8<>. 
432.  1300 

—  Premier  livre  du  Télémaque,  de  Fénelon.  Traduction  littérale  en  allemand. 
2«  édition.     Paris,  Delagrave.    8°.    47.  1301 

—  Le  avventure  di  Aristonoo  e  quelle  di  Telemaco  recate  in  versi  italiani. 
Volume  I — in.  Torino,  stamp,  dell'  Unione  tipografico  -  editrice.  8®.  221; 
246;  262.  L.  9.  1302 

—  De  l'éducation  des  filles:  Philoctète;  Dialogue  des  morts;  Avec  étude 
sur  la  vie  et  l'œuvre  de  Fénelon.    Paris,  librairie  Gautier.    8®.    32.      1303 

—  De  l'éducation  des  filles  ;  par  Fénelon.  Edition  contenant  des  extraits 
pédagogiques  du  même  auteur,  avec  introduction,  notes  et  commentaires, 
par  Gabriel  Compayré.  Avec  portrait.  Paris,  Picard  et  Kaan.  8«.  XXX, 
208.     Fr.  1.50.  1304 

—  Dialogues  sur  l'éloquence:  par  Fénelon.  Paris,  lib.  de  la  Bibliothèque 
nationale.     8^    191.    Fr.  0.25.     Bibliothèque  nationale.  1305 

—  Histoires  et  Contes;  par  Fénelon.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'œuvre  de 
Fénelon.     Paris,  Gautier.     8«.    32.  1306 

—  Lettre  sur  les  occupations  de  l'Académie  française.  Suivie  des  lettres  de 
Lamotte  et  de  Fénelon  sur  Homère  et  sur  les  anciens.  Nouvelle  édition, 
coUationnée  sur  les  meilleurs  textes  et  accompagnée  de  notes  historiques, 
littéraires  et  grammaticales  par  E.  Despois.     Paris,  Delagrave.    8®.    136. 

1307 

—  Fromme  Betrachtungen  fur  alle  Tage  d.  Monats.  Ins  Deutsche  fibers,  v. 
Herm.  Weber.  Mit  e.  Vorwort  von  Fr.  Meyer.  Nordlingen,  Beck.  8®. 
76.     M.  0.80.  1308 

Florian.  Fables  de  Florian.  Illustrations  de  F.  Lacaille  et  F.  Besnier. 
Paris,  lib.  Guérin.     8°.    154.  1309 

—  Les  Maures  de  Grenade.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'œuvre  de  Florian. 
Paris,  librairie  Gautier.    8^.    32.  1310 

Fontanelle.  Choix  d'éloges  de  Fontenelle,  par  Paul  Janet.  Paris,  Dela- 
grave.   8^    391.    Classiques  français.  131 1 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC.  75 

FroiBSart,  J.,  Chroniques  de  J.  Froissart.  Publiées  pour  la  Société  de 
l'histoire  de  France.  T.  8  (1370—1377)  :  depuis  le  combat  de  Fontvallain 
jusqu'  à  la  prise  d'Ardres  et  d'Àudruicq.  Première  partie  :  Sommaire  et 
commentaire  critique,  par  Simeon  Luce.  Deuxième  partie  :  Texte  et  vari- 
antes par  Gaston  Raynaud.  2  vol.  8^.  Première  partie,  CLXIX  p.: 
deuxième  partie,  337.     Paris,  Laurens.  1312 

5".  IdS  1889,  95  -106/  353—361   (Alfred  Maury), 

Qalien.  Prosaversion  der  chanson  de  geste  aus  einem  alten  Drucke  der 
Universitäts-Bibliothek  zu  Utrecht  mitgeteilt)  von  P.  H.  van  Moerkerken. 
In:  T  IX,  I — 12;  144  f;  210 — 216.  1313 

Qautier  de  Goinoi.  Paul  Meyer,  Types  de  quelques  chansons  de  Gautier 
de  Coinci.    In  Ro  XVII,  429—437.  1314 

G«ofñroy-QaÍ2nar.  Lestorie  des  Engles,  solum  la  translación  maistre  Geiïrei 
Gaìmar,  edited  by  the  late  Sir  Thomas  Duffus  Hardy  and  Charles  Trice 
Martin.  Published  by  the  authority  of  de  Lords  commissioners  of  Her 
Majesty's  Treasury  under  the  direction  of  the  Master  of  the  Rolls.  London, 
Eyre  and  Spottiswoode.     Vol.  I.    8«.    LIH,  404.  131 5 

S,  Ro  XVIJI,  314—318  (Paul  Meyer), 

Ghenlis,  Mnie  de,  M^e  de  Clermont ,  suivie  de  :  les  Dîners  du  baron  d'  Hol- 
bach.   Avec  notice  biographique  et  littéraire.    Paris,  Gautier.  8<*.  32.  1316 

—  Le  Chaudronnier.  Par  Mme  de  Genlis.  Limoges,  £.  Ardant  et  Ce.  8^. 
107.  1317 

Ghdsel.  F.  Bouquet,  Nouvelles  remarques  sur  le  texte  des  Fastes  de  Rouen 
d'Hercule  Grisel,  d'après  l'édition  originale.  Rouen,  impr.  Cagniard.  4^. 
XIV,  33.     Publication  de  la  Société  des  bibliophiles  normands.  1318 

GhruaUy  Louys.  Nouvelle  Invention  de  chasse  pour  prendre  et  oster  les  loups 
de  la  France,  par  Louys  Gruau,  avec  une  notice  et  des  notes,  par 
H.  Martin-  Dair vault.     Paris,  Jouault.     Fr.  8,50.  1319 

S,  Rcr  N,  S.  XXV,  518/  (A,  DelbaulU). 

Ouéret»  Gabriel,  La  Promenade  de  Saint-Cloud.  (1669).  Publiée  avec  une 
notice  et  des  notes  par  Georges  Mon  val.  Paris,  Libr.  des  bibliophiles. 
8».  XX,  116.     Fr.  6,50.  1320 

OuUlauxne  de  Lorris  u.  Jehan  deMeung.  F.  Lindner,  Die  englische 
Übersetzung  des  Romans  von  der  Rose.    In  ES  XI,  163 — 173.  1321 

Qnnianiïie  Le  Clerc.     Max  Frdr.  Mann,  Der  Bestiaire  divin  des  Guillaume 
Le   Clerc.    Heilbronn,    Gebr.   Henninger.     8°.    IV,  106.    M.  3.60.     Fran- 
zösische Studien  Bd.  VI,  Heft  2.  1322 
S,  Rcr  N.  S.  XXVI,  425  (L,   Clédat). 

Heinrich  v.  Valenciennes.  Arth.  Raum  air.  Über  die  Syntax  Heinrichs 
von    Valenciennes.     Würzburg.     Aschaffenburg,   Krebs.     8<>.   51.    M.  1.35* 

1323 
Huon  de  Mery.     Li     tomoiemenz  Antecrit    von  Huon    de  Mery  nach    den 

Handschriften    zu  Paris,    London   und  Oxford  neu  hrsg.  v.  G.  Wim  m  er. 

Marburg,    Elwerts  Verl.    8<>.    172.    M.  4.40.     Ausgaben  u.  Abhandlungen 

No.  76.  1324 

S,  LgrP  IX»  403^—408  (A.  Mussa  fia);  FG  V»  423/  (Z.  Bahlsen), 

Jolnville.  Saint  Louis:  par  Joinville.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'œuvre 
de  Joinville.     Paris,  Gautier.    8°.    32.  1325 

Joufirois.  Jac.  Dingeldey,  Über  die  Sprache  u.  den  Dialekt  d.  Joufrois. 
Inaugural-Dissertation.     Darmstadt.     Leipzig,  Fock.    8*^.  44.  M.  0.80.     1326 

lia  Bruyère.  Les  Caractères  ou  les  Mœurs  de  ce  siècle.  Edition  classique, 
précédée  d'une  notice  littéraire  par  L.  Feu  gère.  Paris,  impr.  et  libr. 
Delalain  frères.     8<^.    XVI,  364.    Fr.  1.40.    Collection  des  auteurs  français. 

1327 
—  Les  Caractères  de  La  Bruyère.    Edition  revue  et  annotée  par  A.  Julien. 

2c  édition.     Paris,  Poussielgue.     8°.    XXVIII,  425.  1328 


" 


7 6  BIBLIOGRAPHIE  1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC. 

La  Bruyère.  Les  Caractères  ou  les  Mœurs  de  ce  siècle  par  La  Bruyère. 
Suivis  de  sCaractères  de  Théophraste.  Nouvelle  édition,  collationnée  sur  les 
meilleurs  textes,  précédée  d'une  notice  sur  La  Bruyère  et  accompagnée 
de  notes  historiques  es  littéraires  par  J.  Labbé.  Saint-Cloud,  imprim.  V» 
Belin  et   fils.     Paris,  librairie  de  la  même  maison.     S^.    XX,  480.         1329 

—  Des  ouvrages  de  l'esprit,  de  la  société  et  de  la  conversation.  Nouvelle 
édition,  collationnée  sur  les  meilleurs  textes,  précédée  d'une  notice  sur  La 
Bruyère  et  accompagnée  de  notes  historiques  et  littéraires  par  J.  Labbé. 
Saint  -  Cloud ,  imp.  V®  Belin  et  fils.  Paris ,  lib.  de  la  même  maison.  8^. 
XX,  68.  1330 

—  Des  ouvrages  de  l'esprit,  de  la  société  et  de  la  conversation.  Chapitres 
I  et  5  des  Caractères,  par  La  Bruyère.  Publiés  avec  des  notices  et  des 
notes  par  G.  Ser  voi  s.     Paris,  Hachette  et  C«.    U°.    99.    Fr.  0.75,      1331 

Xiaoordaire,  H.  D. ,  Oeuvres  philosophiques  et  politiques^  T.  7.  Paris, 
Poussielgue.     8^    372.  Bibliothèque  dominicaine.  1332 

—  Sermons,  Instructions  et  Allocutions.  (Notices,  textes,  fragments,  analyses.) 
T.  i»  :  Sermons  (1825 — 1849).  3e  édition.  Tome  3  :  Allocutions.  Paris, 
Poussielgue.    8°.    Tome  i.,  XII,  503.     Fr.  7.;   T.  3,  VIII,    395.      Fr.  6. 

1333 
Xia  Fontaine.  Oeuvres  complètes  de  La  Fontaine.  Nouvelle  édition,  très 
soigneusement  revue  sur  «les  textes  originaux,  avec  un  travail  de  critique 
et  d^érudition,  aperçus  d'histoire  littéraire,  vie  de  l'auteur  avec  notes  et 
commentaires,  bibliographie,  etc.,  par  Louis  M  cri  and.  T.  4  et  6.  2  vol. 
Paris,  Gamier  frères.     8^    T.  4,  460;  t.  6,  XL,  486.  1434 

—  Oeuvres  de  J.  de  La  Fontaine.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les  plus 
anciennes  impressions  et  les  autographes,  et  augmentée  de  variantes,  de 
notices,  de  notes,  d'un  lexique  des  mots  et  locutions  remarquables,  de  por- 
traits, de  fac-similés  etc.,  par  Henri  Régnier.  Tome  4.  Paris,  Hachette 
et  Ce.  8®.  586.  Fr.  7.50.  Les  grands  écrivains  de  la  France  nouvelles 
éditions  publiées  sous  la  direction  d'  Ad.  Régnier.  1335 

— ^  Contes  et  Nouvelles  de  La  Fontaine.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les 
textes  originaux.  Eaux-fortes  de  Fraipont.  T.  i.  2.  Paris,  Âmould.  8®. 
T.  i,  327  et  2  grav.  T.  2,  295.  1336 

—  Fables  de  La  Fontaine.  Nouvelle  édition,  enrichie  de  notes.  Avec  vig- 
nettes,    limoges,  E.  Ardant  et  C^.     8®.    274.  1337 

—  Fables  de  La  Fontaine.    Tours,  Mame  et  fils.    8°.  256.  1338 

—  Fables  de  La  Fontaine.  T.  2.  Paris,  libr.  de  la  Bibliothèque  nationale. 
8°.    192.     Fr.  0.25.  1339 

—  Fables  de  La  Fontaine.  Livres  7  et  il.  Nouvelle  édititon,  avec  des  notes 
littéraires  et  grammaticales  et  une  vie  de  l'auteur  par  Ch.  Aubertin. 
Saint-Qoud,  imprim.  V«  Belin  et  fils.  Paris,  libr.  de  la  même  maison.  8^. 
Vm,  57.  1340 

—  Fables  de  La  Fontaine,  précédées  de  la  vie  d'Esope,  avec  une  introduction 
et  des  notes  à  l'usage  des  écoles  élémentaires,  par  Charles  De  f  o  don. 
Paris,  Hachette  et  C«.     8».    XLII,  291.  Fr.  i.  1341 

—  Fables  de  La  Fontaine.  Avec  les  figures  d'Oudry.  Réimpression  de 
l'édition  Desaint  et  Saillant  (I755)f  précédée  d'une  notice  par  Anatole 
de  Montaiglon.  T.  3.  4.  Paris,  Levy.  40.  Tome  3,  209  et  planches, 
t.  4,  265.  1342 

—  Fables  de  La  Fontaine.  Précédées  d'une  notice  biographique  et  littéraire 
et  accompagnées  de  notes  revues  .et  complétées  d'après  l'édition  d'E.  Géruzez 
par  E.  Thirion.     Paris,  Hachette  et  C«.    8».    415.    Fr.  2.60.  1343 

—  Fables  choisies  de  La  Fontaine.  Précédées  d'une  vie  de  l'auteur.  Nou- 
velle édition,  contenant  des  notes  historiques,  géographiques,  mythologiques 
et  grammaticales ,  par  Arth.  C  a  r  o  n.    Paris ,   V«  Belin  et  fils.     8®.    XLII, 

332-  «344 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN   ETC.  77 

Lia  Fontaine.  Le  favole  recate  in  rime  italiane  da  Giosaffatte  Zappi,  giusta 
r  edizione  di  Parigi  1835.     Firenze,  tip.  Barbèra.    8^    491.  L.  3.50.   1345 

—  Edouard  Le  deuil,  Causeries  familières  sur  les  fables  de  La  Fontaine. 
T.  I.  ler  fase.  3e  édition,  illustrée.     Paris,  imp.  Sommer.  S^.  1346 

—  V.  Le  spy,  Le  renard  des  Fables  de  Lafontaine.  Pau,  imp.  Garet.  4^. 
VIL  49.    Tiré  à  102  exemplaires.  1347 

—  Henry  Carnoy,  Emprunts  faits  par  La  Fontaine  aux  contes  de  Boccacce. 
In  Tr  n,  41  fiF.  1348 

—  Anton  Romanovsky,  Historisch  -  statistische  Untersuchung  über  den 
Infinitiv  bei  Lafontaine.     Progr.  Czemowitz.    8°.    30.  1349 

La  Haye,  Olivier  de.  Poème  sur  la  grande  peste  de  1348.  Publié  d'après 
le  manuscrit  de  la  Bibliothèque  du  Palais  Saint-Pierre  par  Georges  Guigue. 
Lyon,  Henri  Georg.  1350 

S.  RduL  5.  5.   VIJI,  80—85  (Ä  Mollièré), 

liai  du  cor.  Le  Lai  du  cor,  restitution  critique  par  Fredrik  W  u  1  f  f.  Lund. 
8».  V,  loi.     Fr.  3.  135 1 

S,  LgrP  X,  56  (iy.  Suchür);  ZrP  XI J,  267—270  (^.  Tobler):  Ro  XVII, 
300—302  (Gaston  Paru);  Ath  1888,  //,  288. 

La  Marohe.  Mémoires  d'Olivier  de  la  Marche,  maître  d'hôtel  et  capitaine 
des  gardes  de  Charles  le  Téméraire,  publiés  ...  par  H.  Beau  ne  et 
J.  d'Arbaumont.     Paris,  Renouard.    4.  vol.  CLXVI,  344.  1353 

S.  Bibliothèque  de  l* Ecole  des  chartes  50,  587—591  (y.    Vaesen), 

Iiamartine.  Oeuvres  de  Lamartine.  Graziella.  Nouvelle  édition.  Paris, 
Hachette  et  C«;  Jouvet  et  C«.  8®.  184.  Fr.  1.25.  Edition  publiée  par 
les  soins  de  la  société  propriétaire  des  œuvres  de  M  de  Lamartine.     1353 

—  Oeuvres  de  Lamartine.  Raphaël,  pages  de  la  vingtième  année.  Paris, 
Jouvet  et  C«;  Hachette  et  C«.    8°.  VII,  216.    Fr.  1.25.  1354 

—  Jocelyn,  épisode ,  journal  trouvé  chez  un  curé  de  village  (poème).  Paris, 
Hachette  et  C«;  Jouvet  et  Ce.    8».    XXIV,  330.    Fr.  3.50.  1355 

—  Le  Chêne;  l'Immortalité  (vers);  par  Lamartine.  Publiés  avec  une  intro- 
duction, des  notices  et  des  notes  par  L.  Mabîlleau.  Paris,  Hachette  et 
Ce;  Jouvet  et  C«.    8«.    45.    Fr.  0.60.  1356 

—  Lectures  pour  tous,  ou  Extraits  des  Oeuvres  générales  de  Lamartine, 
choisis,  destinés  et  publiés  par  lui-même,  à  l'usage  de  toutes  les  familles, 
de  tous  les  âges.  Nouvelle  édition.  Paris,  Hachette  et  Ce;  Jouvet  et  Ce. 
8«.    539.    Fr.  3.50.  1357 

—  Recueillements  poétiques.  Épitres  et  poésies  diverses  ;  par  A.  de  Lamartine. 
Paris,  Hachette  et  Ce;  Jouvet  et  Ce.  8«.  XXXVI,  378.  Fr.  3.50.  Publiés 
par  la  Société  propriétaire  des  oeuvres  de  Lamartine.  1358 

I«a  Salle.  Les  Cent  Nouvelles  nouvelles.  Edition  revue  sur  les  textes 
originaux  et  illustrée  de  plus  de  300  dessins  par  A.  Robida.  2  vol.  In-8^. 
T.  I.  Vn,  343;  t.  2,  312.  Paris,  à  la  Librairie  illustrée.  12  fr.  les  12 
volumes.  1359 

Iiesage.  Gil  Blas  de  Santillane.  T.  i.  Paris,  libr.  de  la  Bibliothèque 
nationale.    8^    192.    Fr.  0,25.  1360 

—  Le  Diable  boiteux;  par  Lesage.  Avec  introduction  littéraire  et  étude 
biographique  par  Charles  Si  m  on  d.    Paris,  lib.  Gautier.     8®.    64.         1361 

Iiohengrinaage.  Georg  Osterhage,  Über  einige  chansons  de  geste  des 
Lohengrinkreises.    Progr.  Berlin.    8".    64.  1362 

S.  NC  III,  284/. 

Maintenon,  Mme  de.  Conseils  et  instructions  aux  demoiselles  pour  leur 
conduite  dans  le  monde.  Edition  revue  par  E.  du  Chatenet.  Limoges, 
E.  Ardant  et  Ce.    8».    VL  239.  1363 

—  Lettres,  avis,  et  entretiens  sur  l'éducation.  Avec  étude  sur  la  vie  et 
l'œuvre  de  M'i^e  de  Maintenon.     Paris,  libr  Gautier.     8^.    32.  1364 


7 8  BIBLIOGRAPHIE  1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Maintenon.  Mme  de  Maintenon  dans  le  monte  et  à  Saìnt-Cyr,  choix  de  ses 
lettres  et  entretiens,  avec  une  introduction  et  des  notes  historiques  et  litté- 
raires par  P.  Jacquinet.  Saint-Cloud,  imprimerie  V«  Belin  et  fils.  Paris, 
librairie  de  la  même  maison.    8°.    LXXXVUI,  511.  1365 

—  F.  Cadet  et  £.  Darin,  Miu«  de  Maintenon.  Education  et  moft-ale. 
Choix  de  lettres,  entretiens  et  instructions.  30  édition.  Paris,  Delagrave. 
S^.    LU,    255.     Bibliothèque  pédagogique.  1366 

Mairet,  Jean  de,  Sophonisbe.  Mit  Einleitung  und  Anmerkungen  hrsg.  von 
Karl  Vollmöller.  Heilbronn,  Gebr.  Henninger.  8^  XLIV,  79.  M.  2. 
Sammlung  französischer  Neudrucke ,  herausgegeben  von  Karl  Vollmöller. 
8.  Bdchn.  1367 

5.    DL    IX,    IS^-J  f  {Eduard    Schwan);    Rcr  N.  5.  XXVII,    wo  ff 
(A,  DeibouUe);  ZnS  XI,  II,  255/(7.  Koch);  FG  V,  2i)6f(A.  Xressner), 

Maistre,  J.  de,  Oeuvres  complètes  de  J.  de  Maistre.  Nouvelle  édition, 
contenant  ses  œuvres  posthumes  et  toute  sa  correspondance  inédite.  '  Table 
générale  des  quatorze  volumes.  Lyon,  Vitte  et  Perrussel.  8®.  p.  405  à 
432.  1368 

—  Du  Pape;  les  Soirées  de  Saint-Pétersbourg.  Avec  étude  sur  la  vie  et 
l'œuvre  de  J.  de  Maistre.    Paris,  Gautier.    8®.    32.  1369 

—  Les  Soirées  de  Saint  •  Pétersbourg ,  ou  Entretiens  sur  le  gouvernement 
temporel  de  la  Providence,  suivies  d'un  traité  sur  les  sacrifices;  par  le 
comte  J.  de  Maistre.  2  vol.  Paris,  Garnier  frères.  8".  T.  i,  XXIV,  364; 
t.  2,  339.  137c 

Maistre,  X.  de.  Oeuvres  complètes  du  comte  Xavier  de  Maistre.  Voyage 
autour  de  ma  chambre  ;  Expédition  nocturne  :  le  Lépreux  de  la  cité  d'Aoste  ; 
les  Prisonniers  du  Caucase;  la  Jeune  Sibérienne.  Nouvelle  édition,  pré- 
cédée d'une  notice.  Paris,  Dentu.  8°.  IV,  316.  Fr.  1.25.  Bibliothèque 
choisie  des  chefs-d'œuvre  français  et  étrangers.  1371 

—  Voyage  autour  de  ma  chambre;  le  Lépreux  de  la  cité  d'Aoste.  Paris, 
Marpon  et  Flammarion.     8^.  218.  Fr.  0.60.  Auteurs  célèbres,  n'  33.     1372 

—  Voyage  autour  de  ma  chambre;  les  Prisonniers  du  Caucase;  par  Xavier 
de  Maistre.    Avec  notice  biographique  et  littéraire.    Paris,  Gautier.  S*'.  32. 

1373 

—  Andrea  Lo  Forte-Randi,   Les  flâneurs  en  littérature.    In  Ri  XVIII, 

734—758-  1374 

lAalherbe.     E.   Roy,   Une   pièce   inèdite    de   Malherbe.     In:    AdB  1888, 

293—305.    Auch  separat  erschienen  Paris,  E.  Leroux.    8^.    12.  1375 

S.  Rcr  N.  S,  XXVIII,  ^\f  (T,  de  Z.) 

Martial  d'Auvergne.  L'Amant  rendu  cordelier  à  l'observance  d'Amours, 
poème  attribué  à  Martial  d'Auvergne,  publié  d'après  les  mss.  et  les  anciennes 
éditions;  par  A.  de  Montaiglon.  Paris,  Firmin-Didot  et  Ce.  8^  XXIII, 
207.     Publication  de  la  Société  des  anciens  textes  français.  1376 

Marivaux.  Théâtre  choisi  de  Marivaux,  avec  une  introduction  par  Louis 
M  o  land.     Paris,  Gamier  frères.     8°.    VIII,  549.  1377 

Massillon.  G.  Ronchon,  Deux  lettres  de  Massillon.  Clermont-Ferrand, 
imprimerie  Mont-Louis.     80.    7.     Extrait  de  la  Revue  d'Auvergne.        1378 

Maynard.  Oeuvres  poétiques  de  François  de  Maynard.  Publiées  avec  notice 
et  notes  par  Gaston  Gar  risso  n.  T.  3.  Paris,  Lemerre.  8°.  XXVI,  379. 
Fr.  7.50.     Bibliothèque  d'un  curieux.  1379 

Meigrety  Louis,  Le  tretté  de  la  grammere  françoeze,  nach  der  einzigen 
Parber  Ausg.  (1550)  neu  hrsg.  v.  Wendelin  Foerster.  Heilbronn,  Gebr. 
Henninger.  8°.  XXX,  21  r.  M.  3.80.  Sammlung  französischer  Neudrucke, 
hrsg.  v.  Karl  Voll  m  öl  1er.     7.  Bdchn.  1380 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN   ETC.  79 

S.  LgrP  IX,  356— 359  (A  Mussafia):  DL  IX,  i $27 /  {Eduard  Schwan); 
Rcr  N.  S.  XXVII,  i  \tjf{A,  Delboulle);  ZnS  XI,  II,  251—255  (J.  Koch); 
FG  V,  192.    PS  II,  90—93  {O.  Jespersen). 

Merlin,  roman  en  prose  du  XlUe  siècle,    publié  avec  la  mise  en  prose  du 

poème  de  Merlin   de  Robert  de  Boron  d'après   le  manuscrit   appartenant 

à  M.  Alfred  H.  Huth,  par  Gaston  Paris  et  Jacob  Ulrich.    2  vol.  In-8^ 

T.  I,  MCI,    288;    t.    2,  314.      Paris,   Firmin-Didot   et    Ce.    (1886).      1381 

Publication  de  la  Société  des  anciens  textes  français. 

Les  Mille  et  une  nuits  des  familles,  contes  arabes  traduits  par  G  alian  d, 
choisis  et  revisés  avec  la  plus  scrupuleuse  attention.  Illustrés  par  Français, 
H.  Baron,  Ed.  Wattier,  Laville,  etc.    Paris,  Garnier  frères.    8®.    III,  548. 

1382 

—  Contes  arabes  traduits  par  G  alian  d.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les 
meilleurs  textes.    T.  iw — 3.     Paris,   Garnier  frères.     8°.    485.    504.    501. 

1383 

—  Aventures  du  calife  Haroun-al-Raschid.  Tratuit.  par  Gallan  d.  Avec 
grav.  Limoges,  Ardant  et  Ce.    8^    117.  1384 

Mirabeau.  Ausgewählte  Reden  von  Mirabeau,  Desèze  u.  Chateaubriand. 
Hrsg.  V.  F.  K.  Schwalb  ach.  Hamburg,  O.  Meissner.  8».  IV,  88.  M.  I. 
Schullektüre,  französische  und  englische.  Hrsg.  v.  F.  K.  Schwalb  ach. 
No.  I.  1385 

—  H.  Begouen,  Mirabeau:  rapport  au  nom  du  comité  des  lettres  de  cachet; 
publié  pour  la  première  fois,  avec  une  introduction  et  des  notes.  Pans, 
Larose  et  Forcel.    8°.    24.  Extrait  de  la  Revue  d'économie  politique.  1386 

Molière.  Oeuvres  complètes  de  Molière.  Nouvelle  édition ,  accompagnée 
de  notes  tirées  de  tous  les  commentateurs  avec  des  remarques  nouvelles 
par  Félix  Lemaistre,  précédée  de  la  vie  de  Molière  par  Voltaire. 
3  vol.  8».  T.  leT,  XXXVI,  497:  t.  2,  543;  t.  3,  507  Paris,  Garnier 
frères.  1387 

—  Oeuvres  complètes  de  Molière,  collationnées  sur  les  textes  originaux  et 
commentées  par  Louis  M  o  land.  2«  édition,  soigneusement  revue  et  con- 
sidérablement augmentée.  Une  composition  de  Staal,  graéve  sur  acier, 
accompagne  chaque  pièce.  T.  i ,  4,  5,  6,  7  et  12.  6  vol.  Paris,  Garnier 
frères.  T.  i«;  XVI,  550;  t.  4,  455;  t.  5,  531:  t.  6,  492;  t.  7,  523; 
t.  12,    515.    Chaque  volume,  7  fr.  50.  1388 

—  Les  Oeuvres  de  Molière.  Avec  notos  et  variantes  par  Alphonse  Paul  y. 
T.  1—2.    Paris,  Lemerre.     V*,    T.  i,  XVI,  329.    T.  2,  314.     à  Fr.  2.50 

1389 

—  Oeuvres  choisies  de  Molière.  Nouvelle  édition,  précédée  d'une  notice. 
Paris,  Berche  et  Tralin.     8^    287.    Bibliothèque  des  chefs-d'œuvre.      1390 

—  Pièces  choisies  de  Molière:  les  Précieuses  ridicules;  le  Misanthrope; 
TAvare  ;  les  Femmes  savantes  ;  le  Bourgeois  gentilhomme  ;  le  Malade 
imaginaire;  par  Jules  Favre.  Paris,  A.  Degorce,  8°.  LXIII,  677  et 
planches.    Chefs-d'œuvre  du  théâtre  français.  1391 

S.  Rcr  N,  S.  XXVI,  182/  (Félix  Hémon). 

—  Commedie  scelte,  con  note  storiche  e  filologiche  del  prof.  Luigi  Dupin, 
precedute  da  un  sunto  storico  del  teatro  francese  ad  uso  delle  scuole. 
Volume  I  (Les  précieuses  ridicules).  Milano,  Ulrico  Hoepli  edit.  (tip. 
Bemardoni  di  C.  Rebeschini  e  C),  1888.  8<>.  106.  L.  i.  i.  Compendio 
della  storia  del  teatro  francese.  2.  Biographia  diMolière.  3.  Notizie 
sulle   „Précieuses  ridicules".     4.  Les   précieuses  ridicules.  1392 

S.  DLX,  t^if  (Koschwüi);  ZnS  XI,  II,  213—218  {H,  Früsché), 

—  L'Avare.  Comédie  en  5  actes  par  Molière.  14e  éd.  Berlin,  Friedberg  u. 
Mode.    80.    99.    M.  0.30.     Théâtre  français  No.  3.  1393 


8o  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Molière.    L'Avare.  Edited  by  A.  H.  Gösset.    London,  Rivingtons.     1394 
S.  Ath  1888«  I,  84. 

—  L'Avare,  comédie.  Nouvelle  édition,  conforme  à  l'édition  princeps,  avec 
toutes  les  variantes,  une  étude  sur  la  pièce,  un  commentaire  historique, 
philologique  et  littéraire,  par  Mar  cou.  Paris,  Garnier  frères.  8°.  VIII, 
160.  1395 

—  L'Avare:  par  Molière.  Notice  et  notes  par  Pont  sevrez.  8®.  200  p.  et 
portrait.  Pans,  imp.  et  lib.  de  la  maison  Quantin;  Picam  et  Kaan.  1396 
Bibliothèque  de  l'enseignement  secondaire  spécial. 

—  L'Avare,  comédie  en  cinq  actes.  Par  Molière.  With  profuse  historical, 
philological,  idiomatical  and  descriptive  notes  by  Shele  de  Vere.  New 
York,  W.  R.  Jenkins.     8°.    VII,  161  1397 

Ä  MLN  IV»   378—381  (Arthur  G.  Canfield);  ibid,    383—385  [Casimir 
Zdanowics). 

—  Le  bourgeois  gentilhomme.  Comédie-ballet  en  5  actes  par  Molière.  8.  éd. 
Berlin,  Friedberg   e  Mode.    8<>.    116.    M.  0.30.     Théâtre   français  No.  29. 

1398 

—  Le  Bourgeois  Gentilhomme,  comédie  en  cinq  actes,  with  profuse  historical, 
philological,  idiomatical  and  descriptive  notes  by  Schele  de  Vere.  New 
York,  W.  R.  Jenkins.    8«.    138.  1399 

S.  MLNIV,  495—498  (John  K  Maizke). 

—  Dépit  amoureux,  comédie  en  cinq  actes.  Avec  une  notice  et  des  notes 
par  Auguste  Vitu.  Dessin  de  L.  Leloir,  gravé  à  l'eau -forte  par  Cham- 
poUion.     Paris,  Librairie  des  bibliophiles.     8®.    XVI,  122.  Fr.  6.  1400 

—  École  des  Femmes,  with  notes  by  G.  Saintsbury.  Cambridge,  Wareh. 
80.    2s  6d.  1401 

—  L'Etourdi,  ou  les  Contretemps,  comédie  en  cinq  actes  ;  par  Molière.  Avec 
une  notice  et  des  notes  par  Auguste  Vitu.  Dessin  de  L.  Leloir  gravé  à 
l'eau -forte  par  Champollion.  Paris,  Libr.  des  bibliophiles.  8^.  XVI,  136. 
Fr.  6.  1402 

—  Les  Femmes  savantes:  par  Molière.  Nouvelle  édition  classique,  revue  et 
publiée  avec  introduction,  analyse,  applications  et  notes  par  l'abbé  Fi  gui  ère. 
Paris,  Poussielgue.    8^    168.  1403 

—  Le  malade  imaginaire.  Comédie  en  3  actes  par  Molière.  6.  éd.  Berlin, 
Friedberg  &  Mode.    8®.    99.    M.  0.30.     Théâtre  français  No.  23.  1404 

—  Le  médecin  malgré  lui.  Comédie  en  3  actes  par  Molière.  3.  éd.  Berlin, 
Friedberg  &  Mode.     8^.    58.    M.  b.30.     Théâtre  français  No.  28.  1405 

—  Le  Misanthrope,  comédie  de  Molière.  Suivie  de  notes  et  variantes.  Paris, 
Hachette  et  Ce.    8».    88.  1406 

—  Le  Misanthrope;  par  Molière.  Biographie,  notice  et  notes,  par  G.  Pel- 
li s  si  er.  Avec  portrait.  Paris,  imp.  et  lib.  de  la  maison  Quantin;  lib. 
Picard  et  Kaan.  8^  208.  Bibliothèque  de  l'enseignement  secondaire  spécial. 

1407 

—  Les  Précieuses  ridicules;  par  Molière.  Notice  et  notes  par  Gustave 
Rey  ni  er.  8^  135  et  portrait.  Paris,  imprimerie  et  librairie  de  la  maison 
Quantin  ;  Picard  et  Kaan.  Bibliothèque  de  renseignement  secondaire  spécial. 

1840 

—  Le  Tartuffe.  Comédie  en  5  actes  par  Molière.  8.  éd.  Berlin,  Friedberg 
u.  Mode.     8<>.    128.    M.  0.30.     Théâtre  français  No.  2.  1409 

—  Le  Tartuffe,  ou  l'Imposteur,  comédie;  par  Molière.  Edition  publiée  con- 
formément au  texte  des  grands  Ecrivains  de  la  France,  avec  une  analyse 
et  des  notes  philologiques  et  littéraires  par  R.  La  vigne.  Paris,  Hachette 
et  Ce.    8*^.    17.6.    Fr.   i.     Classiques  français.  1410 


BIBLIOORAPHIB  l888.     FRANZOSISCH.      AUSGABEN  RTC.  8 1 

Molière. •  Le  TartníTe;  par  Molière.  Notes  et  notice  par  Henri  Mayer. 
Paris,  impr.  et  libr.  de  la  maison  Quantin;  Picard  et  Kaan.  8®.  184  et 
portrait.  141 1 

—  N.  Bock,  Molieres  Amphitryon  im  Verhältniss  zu  seinen  Vorgängern. 
In:  ZnSX,  41—92.  1412 

—  Aug.  Ehrhard,  Les  comédies  de  Molière  en  Allemagne;  le  théâtre  et 
la  critique.  Thèse  présentée  à  la  Fac.  des  Lettres  de  Paris.  Paris,  Lecène 
et  Oudin.    8».    XXVIII,  545.  1413 

S.  Ip.  1889,   \\f  {Charles  Dej'ob), 

—  M.  Souriau,  La  versifìcation  de  Molière.  Paris,  A.  Lanier.  4^  Extrait 
du  Monde  poétique.  141 4 

S.  Rcr  N,  S,  XXVI,  95/  (A,  DeWêullé):  Rpl  3.  5.  XV,  537/. 

—  Le  Moliériste.  Revue  mensuelle  publiée  ....  par  Georges  Mon  val. 
Neuvième  année  No.  106 — 108.  Dixième  année  No.  109 — 117.  Paris, 
Tresse  &  Stock.    8^. 

Inhalt:  No.    106:   A.   Thalasso,    Molière   en   Turquie   (suite   et   fin). 

—  G.  Monval,  La  Chaise  de  Mascarille  et  le  Tombeau  du  Comman- 
deur. —  E.  Lapierre,  Molière  illustré:  X.  Le  Mariage  forcé.  — 
P.  D'Estrée,  Une  lacune  inexpliquée.  —  G.  Bapst,  Poquelins  et  Pocquelins. 
Vto  De  Grouchy,  Le  père  de  Molière.  —  Du  Monceau,  Bibliographie: 
Esquisse  d'une  histoire  des  théâtres,  par  E.  Rigai.  —  G.  M.  Ephémérides 
Moliéresques.  Décembre  1687 — 1787.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  — 
No.  107.  Ed.  Thierry,  Le  scandale  dans  la  comédie  de  Molière.  —  Mondorge, 
Le  banquet  Molière.  —  £.  Lapierre,  Molière  illustré:  XI.  La  Princesse 
d'Elide.  —  Du  Monceau,  Bibliographie.  —  G.  M.  Ephémérides  Moliéres- 
ques. Janvier  1688 — 1788.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  108. 
L.  Claretie,  La  Turquie  dans  Molière.  —  H.  Martin-Dairvault,  Par  l'oreille. 

—  E.  Lapierre,  Molière  illustré  :  XII.  Don  Juan.  —  Du  Monceau,  Biblio- 
graphie. G.  M.,  Ephémérides  Moliéresques.  Février  1688— 1788.  —  Mon- 
dorge, Bulletin  théâtral.  —  No.  109.  Ed.  Thierry,  Le  Misanthrope:  Mil® 
Du  Parc  et  Arsînoé.  I.  —  P.  D'Estrée,  La  mort  de  Rosimond.  —  E.  La- 
pierre, Molière  illustré:  XIII.  L'Amour  médecin.  —  L,  De  La  Pijardière, 
Le  Maître  d'armes  et  le  Maître  à  danser  pendant  la  Révolution.  —  Du 
Monceau,  Bibliographie.  —  E.  M.  Ephémérides:  Mars  1688 — 1788.  — 
Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  iio.  Ed.  Thierry,  Mlle  Du  Parc  et 
Arsinoé.  II.  —  G.  Rabaud,  Molière  imitateur  de  Rotrou.  —  E.  Lapierre, 
Molière  illustré  :  XIV.  Le  Misanthrope.  —  G.  Monval,  La  troupe  de  Nanteuil 
à  Angoulême  en  1685.  Du  Monceau,  Bibliographie.  —  G.  M.  Ephémérides: 
Avril  1688— 1788.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  ni:  E.  Révé- 
rend Du  Mesnil,  Tartuffe  et  Scaramouche  ermite.  —  G.  Monval,  Clersilier 
de  Nanteuil.  —  Molière  illustré  :  XV.  Le  Médecin  malgré  lui.  —  G.  Mon- 
val, La  maison  de  Meudon.  —  G.  Monval,  Requête  aux  comédiens  français. 
Du  Monceau,  Bibliographie.  —  G.  M.  Ephémérides:  mai  1688 — 1788.  — - 
Mondorge,  Bulletin  théâtral.  No.  112:  G.  Monval,  Mme  Pemelle,  Flipote 
et  M.  Tartuffe  dans  un  roman  de  Ch.  Sorel.  I.  —  Th.  Lhuillier,  Les  Cler- 
selier.  —  £.  Lapierre  Molière  illustré:  XVI.  Mélicerte  et  la  Pastorale 
comique.  XVII.  Le  Sicilien.  —  P.  D'Estrée  Une  origine  possible  de  Tar- 
tuffe. —  Du  Monceau,  Bibliographie.  —  G.  M.  Ephémérides:  Juin  1688 
— 1788.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  113:  G.  Monval,  Mme 
Pemelle,  Flipote  et  M.  Tartuffe  dans  un  Roman  de  Ch.  Sorel.  II.  — 
E.  Lapierre,  Molière  illustré:  XVIII.  Tartuffe.  —  Du  Monceau,  Biblio- 
graphie. —  G.  M.  iLphémérides  :  Juillet  1688 — 1788.  — Mondorge,  Bulletin 
théâtral.  —  No.  114.  Ed.  Thierry,  Tartuffe  et  Polyandre.  —  P.  D'Estrée, 
Molière  au  camp.  —  E.  Lapierre,  Molière  illustré;  XIX  Amphitryon.  — 
G.  M.  Ephémérides:  Août  1688— 1788.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral. 
No.  115:  G.  Monval,  Eloge  de  Molière  par  un  ministre  protestant.  — 
L.  Larchey,  Correspondance.  —  P.  D'Estrée,  Une  variante  inconnue.  — 
E.  Lapierre,  Molière  illustré:  XX.  George  Dandin.  —  Du  Monceau, 
Bibliographie.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  116:  Ed.  Thierry, 
Gros-René  petit  enfant  et  l'Embarras  de  Godard.  —  E.  Valnay,  Molière  à 

Z«ltochz.  f.  rom.  PhU.  XIII.  Bibl.  6 


Ô2  BlULIOORA^mS   188Ô.     FRANZOSISCH.     AUSGABEN  ftTC. 

Moscou.  —  E.  Lapierre,  Molière  illustré:  XXI — XXII.  L'Avare  et  Les 
Fourberies  de  Scapin.  —  Du  Monceau,  Bibliographie.  —  G.  M.  Ëphémé- 
rides:  Octobre  1688 — 1788.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  —  No.  117: 
H.  Tivier,  De  Timitation  dans  le  Théâtre  de  Molière.  —  A.  Vingrinier, 
Un  ennemi  de  Molière.  —  G.  Monval,  Une  fausse  lettre  de  Corneille  à 
Molière.  —  E.  Lapierre,  Molière  illustré:  XXIII.  La  Comtesse  d'Escar- 
bagnas.  —  XXIV  Les  Femmes  savantes.  —  Du  Monceau,  Bibliographie. 
G.  M.  Éphémérides.  —  Mondorge,  Bulletin  théâtral.  141 5 

nConluo.  Ringenson,  Studier  Öfver  verbcts  syntax  hos  Blaise  de  Monlnc. 
Dissertation .    Upsala.  1 4 1 6 

S,  ZnS  XI,  II,  178  [A,  Haase), 

Montaigne.  Les  Essais  de  Montaigne.  Publiés  d'après  l'édition  de  ¡$88, 
avec  les  variantes  de  1595,  et  une  notice,  des  notes,  un  glossaire  et  un 
index,  par  H.  Mo  the  au  et  D.  Jouaust.  T.  6.  Paris,  Libr.  des  biblio- 
philes.   8«.    320.    Fr.  3.  14 17 

—  De  l'institution  des  enfants;  Apologie  de  Raimond  Sebond;  la  Mort  de 
La  Boétie.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'œuvre  de  Montaigne.  Paris,  lib. 
Gantier.    8».    32.  141 8 

—  De  l'institution  des  enfants  (Essais,  liv.  i ,  chap.  25)  et  extraits  pédagogi- 
ques; analyse  et  des  notes  par  G.  Compayré.  Paris,  Hachette  et  Ce. 
8°.  126.  Fr.  i.  Collection  des  principaux  ouvrages  pédagogiques  français 
et  étrangers.  141 9 

—  De  l'institution  des  enfants.  Edition  nouvelle,  avec  une  introduction, 
une  bibliographie  des  jugements  et  des  extraits,  par  Félix  Hémon.  Paris, 
Delagrave.    8^.    143.    Classiques  français.  1420 

—  Pensées,  Maximes  et  Sentences  tirées  des  œuvres  de  Michel  Montaigne. 
Commentées  par  Vernier.    Niort,  imp.  Favre.    8®.    IV.  259.  1421 

Nicolas  von  Verona.    Hermann  Wähle,  Die  Pharsale  des  Nicolas  von 
Verona.     Marburg,   Elwert.    8®  XXXVI,  52.    M.  3.     Ausgaben   und  Ab- 
handlungen No.  80.  1422 
5.  FG  VI,  316/ {A.  Gundlach);  Ro  XVIII,  168— 171  {E,  Picot), 

Paaoal.  Pensées  de  Pascal,  articles  i  et  2.  Publiées  dans  leur  texte 
authentique,  avec  un  commentaire  suivi  par  Ernest  H  ave  t.  Nouvelle 
édition.     Paris,  lib.  Delagrave.    8^.    36.  1423 

—  Les  Première,  Quatrième  et  Treizième  Lettres  provinziales ;  par  Biaise 
Pascal.  Publiées  dans  leur  texte  primitif,  avec  une  introduction  et  des 
notes,  par  Ernest  H  ave  t.  5«  édition.  Saint- Cloud,  imprim.  V«  Belin  et 
fils.     Paris,  libr.  de  la  même  maison.    8®.    LXVI,  77.  1424 

—  Les  Première,  Cinquième  et  Quatorzième  Lettres  provinciales;  par  Biaise 
Pascal.  Publiées  dans  leur  texte  primitif,  avec  une  introduction  et  des 
notes,  par  Ernest  H  ave  t.     Paris,  Delagrave.    8^.    LXVI,  91.  1425 

Patelin.  D.  Banz  er.  Die  Farce  Patelin  und  ihre  Nachahmungen.  In  ZnS 
X,  93 — 112.  1426 

Peireso.    Les  lettres  de  Peiresc.    Documents  inédits  pour  l'histoire  de  France. 

—  Lettres  de  Peiresc  aux  frères  Dupuy,  publiées  par  Philippe  Tamizey 

de  Larroque;  T.  L,  décembre  161 7  —  décembre  1628.    Paris,  Imprimerie 

nationale.  1427 

S,  Rdlr  XXXII,  614—625  {Ch,  Revillout), 

Perranlt's  Popular  Tales,  edited  from  the  original  editions,  with  introduction 
etc.  by  Andrew  Lang.    Oxford,  Clarendon  Press.    8^.    CXV,  154.      1428 
.S.  MA  I,  28. 

Philipp!,  J.,  Mémoires  touchant  les  choses  advenues  pour  le  faict  de  la  religion 
à  Montpellier  et  dans  le  bas  Languedoc  (1560 — 1600).  Publiés  pour  la 
première  fois  par  la  Société  des  bibliophiles  de  Montpellier  d'après  le 
manuscrit  de  la  Bibliothèque  nationale  et  accompagnés  de  notes.  8^.  301 
p.  et  portrait.    Montpellier,  impr.  Martel  aîné.  1429 


BIBLIOGRAPRIB   1 888.     FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  ETC.  83 

Picard.  Monsieur  Masard»  comédie  en  un  acte;  les  Ricochets,  comédie  en 
un  acte.     Avec  notice  biographique  et  littéraire.    8®.    32.    Paris,    Gautier. 

1430 

Faalter.    Die  Londoner  Psalterhandschriíl  Arundel  230  hrsg.  v.  A.  Beyer. 

In  ZrP  XII,  1—56.  1431 

Quatre  Livres  dea  Rois.  Gust.  Köhler,  Syntactische  Untersuchungen 
üb.  Les  quatres  livres  des  Rois.    Erlangen,  Deichert.    8^    83.  1432 

Babelais.  Gargantua,  and  the  heroic  deeds  of  Pantagruel,  and  sequel. 
London,  Routledge.     8°.  3  s.  1433 

—  Pantagruel.    In  Morley's  Universal  Library.    Routledge.    8*.    I  s.  per  vol. 

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—  Société  des  amis  et  admirateurs  de  Rabelais.    Deuxième  congrès.    Année 

1887.    Compte  rendu  publié  par  l'Union  libérale.    Tours,  imp.  Arrault  et 
Ce.    8».    32.  1435 

—  Bruno  Ho  m  ig,  Syntactische  Untersuchungen  zu  Rabelais.  Inaugural- 
Dissertation.    Leipzig,  Fock.    8^    73.     M.  i.  1436 

—  Walther  Orlopp,  Über  die  Wortstellung  bel  Rabelais.  Jenenser  Disser- 
tation.   8®.    79.  1437 

—  Sam.  S  a  e  n  g  e  r,  Syntaktische  Untersuchungen  zu  Rabelais.  Halle-Leipzig, 
Fock.    8^.    68.    M.  1,80.  1438 

—  Paul  S  tap  er,  Le  pantagruélisme.  Sens  différents  du  mot  et  progrès  de 
Pidée  dans  les  cinq  livres  de  Rabelais.  In:  La  critique  philosophique  1888, 
II,  18 — 28.  1439 

Bftciiie,  J.,  Oeuvres  de  J.  Racine.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les  plus 
anciennes  impressions  et  les  autographes,  et  augmentée  de  morceaux  inédits, 
de  variantes,  de  notices,  de  notes,  d'un  portrait,  d'un  fac-similé,  etc.,  par 
Paul  Mesnard.  2»  édition.  2  vol.  In-80.  T.  6,  632;  t.  8  (lexique  de  la 
langue  de  J.  Racine),    CXLIV,  623.  Paris,  Hachette  et  Ce.    Fr.  15.  1440 

—  Théâtre  choisi  de  Racine.  Nouvelle  édition,  avec  une  introduction,  des 
notices  et  des  notes,  par  L.  Petit  de  Julleville.  Andromaque;  les 
Plaideurs;  Britanniens:  Iphigénie;  Esther;  Athalie.  Analyses  et  Extraits 
des  autres  pièces  de  Racine.    Pans,  Colin  et  Ce.    8°.    510.  1441 

—  Athalie,  tragédie  tirée  de  l'Ecriture  sainte;  par  J.  Racine.  Nouvelle 
édition,  à  l'usage  des  classes,  par  N.  M.  Bernardin.  3e  édition.  Paris, 
librairie  Delagrave.    8^.    XXIV,  155.  1442 

—  Athalie,  tragédie  tirée  de  l'Ecriture  sainte  ;  par  Racine.  Edition  classique, 
accompagnée  d'une  analyse  de  la  pièce,  de  notes,  d'appréciations  et  de 
critiques  littéraires,  par  l'abbé  Fig ui ère.  3®  édition.  Paris,  Poussielgue. 
8^    p.  511  à  602.  1443 

—  Athalie,  tragédie;  par  J.  Racine.  Nouvelle  édition,  avec  des  notes  histo- 
riques, grammaticales  et  littéraires,  précédée  d'appréciations  littéraires  et 
analytiques  empruntées  aux  meilleurs  critiques,  par  M.  Gidel.  Saint- 
Cloud,  impr.  V®  Belin  et  fìls.    Paris,  librairie  de  la  même  maison.  8<*.    95. 

1444 

—  Athalie,  tragédie  tirée  de  l'Ecriture  sainte:  par  J.  Racine.  Nouvelle 
édition  classique,  avec  notes  littéraires,  grammaticales  et  étymologiques, 
par  L.  Humbert.  70  édition.  Avec  portrait.  Paris,  Garnier  frères.  8<^. 
177.  1445 

—  Ernst  M  e  V  e  s,  Racine,  Athalia,  Aufzug  I  und  II.  Probe  einer  metrischen 
Übersetzung.     Progr.  Gr.  Glogau.    40.    33.  1446 

—  Britanniens,  tragédie  en  cinq  actes;  par  J.  Racine.  Edition  nouvelle,  à 
l'usage  des  classes,  par  N.  M.  Bernardin.  2«  éd.  Paris,  Delagrave.  8®. 
167.  1447 

—  Britanniens;  par  Racine.  Nouvelle  édition  classique,  précédée  d'une 
notice  sur  l'auteur  et  accompagnée  de  notes,  d'appréciations  et  de  critiques 
littéraires  sur  la  pièce  par  l'abbé  Figuier e.  2«  édition.  Paris,  Poussielgue. 
Z\    82.  1448 

6* 


o4  BIÈLIOCRAPtìlB   1688.     ('RANZÖSISCH.     AUSGABEN  BTC. 

Racine,  J.  Biitannicus,  tragédie  de  Jean  Racine.  Annotée  par  £.  Geruzez. 
Paris,  Hachette  et  Ce.    8^    99.  1449 

—  Britanniens,  tragédie;  par  Racine.  Publiée  conformément  an  texte  de 
l'édition  des  Grands  Ecrivains  de  la  France,  avec  des  notices,  nne  analyse, 
des  notes  grammaticales,  par  Lanson.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8®.  2Ci. 
Fr.  I.    Classiques  français.  1450 

—  Esther,  tragédie  en  trois  actes  ;  par  J.  Racine.  Edition  nouvelle,  à  l'usage 
des  classes,  par  N.  M.  Bernardin.  3«  édition.  Paris,  librairie  Delagrave. 
80.    XX,  124.  145 1 

—  Esther,  tragédie  tirée  de  l'Ecriture  sainte;  par  Racine.  Eldition  à  l'usage 
des  élèves  de  la  classe  de  cinquième,  par  L.Humbert.  90  édition,  revue 
et  augmentée.    Avec   portrait.    Paris,   Garnier   frères.    8®.    XXXVI,   90. 

1452 

—  Ester:  tragedia  tradotta  da  Giacomo  Zanella.  Citta  di  Castello,  stab, 
tip.  S.  Lapi.    8®.    iiij,  69.  1453 

—  Iphigénie,  tragédie  en  cinq  actes;  par  J.  Racine.  Edition  nouvelle,  à 
l'usage  des  classes,  par  N.  M.  Bernardin.  4«  édition.  Paris,  Delagrave. 
80.    141.  1454 

—  Mithridate,  tragédie  en  cinq  actes;  par  J.  Racine.  Edition  nouvelle,  à 
l'usage  des  classes,  par  N.  M.  Bernardin.    2«  édition.    Pans,  Delagrave. 

8*.    149.  1455 

—  Mithridate,  tragédie:  par  J.  Racine.  Nouvelle  édition,  avec  notes 
grammaticales,  littéraires,  historiques,  et  précédée  d'une  étude  par 
J.  Labbé.  Saint -Cloud,  impr.  V«  Belin  et  fils.  Paris,  librairie  de  la 
même  maison.    8®.    XXX,  122.  1456 

—  Mithridate,  tragédie;  par  Racine.  Publiée  conformément  au  texte  de 
l'édition  des  Grrands  Ecrivains  de  la  France,  avec  des  notices,  une  analyse, 
des  notes  grammaticales,  historiques  et  littéraires  et  un  appendice,  par 
M.  Lanson.    Paris,  Hachette  et  Ce.  8®.  144.  Fr.  i.    Classiques  français. 

1457 

—  Les  Plaideurs,  comédie  en  trois  actes;  par  J.  Racine.    Edition  nouvelle, 

à  l'usage  des  classes,   par  N.  M.  Bernardin.    40  édition.    Paris,  Dela- 
grave.   8«.    123.  1458 

—  Les  Plaideurs,  comédie  de  Jean  Racine.  Texte  revu  sur  la  dernière 
édition  donnée  par  le  poète  (1697)  et  publié  avec  les  notes  de  tous  les 
commentateurs  et  de  nouvelles  notes  historiques,  philologiques  et  littéraires 
par  Armand  Gasté.  Saint -Cloud,  impr.  Ve  BeUn  et  fils.  Paris,  lib.  de 
la  même  maison.    8'.    115.  1459 

BaoiDe,  L.  La  Religion,  poème  par  Louis  Racine.  Edition  classique,  avec 
notes  littéraires  et  historiques  par  J.  Geoffroy.  Paris,  impr.  et  libr. 
Delalain  frères.    8^.    XVI,  108.    Fr.  O.60  1460 

Baoul  de  Houdeno.  Zur  Syntax  Raouls .von  Houdenc.  Von  Karl  Abbe- 
hu  sen.  Marburg,  Elwert's  Verl.  8^.  Ill,  96.  M.  2,40.  Ausgaben  und 
Abhandlungen  Mo.  78.  1461 

S,  FG  VI,  97/. 

—  A.  Malmstedt,  Om  bruket  af  finit  modus  hos  Raoul  de  Houdenc. 
Stockholm,  Marcus.    8®.    112.    (Diss.  d.  Univ.  Upsala).  1462 

Begnard»  Jean  François,  Oeuvres.  Avec  notice  et  notes  par  Alexandre 
Piedagnel.    Théâtre  I.  H.    2  vol.  Paris,  A.  Lemerre.    8^  1463 

Beinaut»  A.  Boucherie.  Le  Roman  de  Galerent,  comte  de  Bretagne,  par 
le  trouvère  Renaut.  Publié  pour  la  première  fois  d'après  le  manuscrit 
unique  de  la  Bibliothèque  nationale.  Montpellier,  au  bureau  des  publi- 
cations de  la  Société  pour  l'étude  des  langues  romanes.  Paris,  Maisonneuve 
et  C.  Ledere.  8^  XV,  224.  Publications  spéciales  de  la  Société  pour 
l'étude  des  langues  romanes.  XIV.  1464 

S.  IgrPIX,  217—222  {A.  Mussafia);  Rdlr  XXXII  463—466  (Z.  Con- 
stans)» 
^-  A.  Mussa  fi  a,  Appunti  sul  Roman  de  Galerent.    In:  RoXVn,  439-453« 

1465 


BIBUOGRAPHIB   1 888.     FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  ETC.  85 

Bétif  de  la  Bretonne.  Le  Paysan  et  la  Paysanne  pervertis.  Adaptation 
en  nn  Tolume  par  Maurice  Tidmeyr.    Paris,  Dupret.    8®.    261.   Fr.  3.50. 

1466 

Beta.  Oeuvres  du  cardinal  de  Retz.  Nouvelle  édition,  revue  sur  les  auto- 
graphes et  sur  les  plus  anciennes  impressions,  et  augmentée  de  morceau 
inédits,  de  variantes,  de  notices,  de  notes,  d'un  lexique  des  mots  et  locu- 
tions remarquables,  d'un  portrait,  de  fac-similés,  etc.  T.  9,  par  R.  Chante- 
lauze.  8^  XLIV,  473.  Supplément  à  la  Correspondance  diverse  (t.  8).  8^ 
31.  Paris,  Hachette  et  Ce.    Fr.  7,50  1467 

Bobert  von  Blois.  Mary  N.  Colvin,  Lautliche  Untersuchung  der  Werke 
Robert's  von  Blois  nach  der  Handschrift  24301  der  Pariser  National- 
bibUothek.    Zurich.    80.    68.  1468 

S,  MA  ir,  no  (M,  Wümotte). 

Bolandslied.    La  Chanson  de  Roland.    Théroulde.    Paris,  Marpon   et 

Flammarion.     8®.    243.    Fr.  0.60.     Auteurs  célèbres,  n<>  42.  1469 

—  E.  Stengel,  Probe  einer  neuen  Rolandslied  -  Übertragung.  In  NC  n, 
178  f.  1470 

—  Emil  Seelmann,  Bibliographie  d.  altfranzosischen  Rolandsliedes,  mit 
Berücksichtigung  nsihestehender  Sprach-  und  Litteraturdenkmale  verf.  HeU- 
bronn.  Gebr.  Henninger.    8^*.  XIII,  113.  1471 

S.  LgrP  X,  172—174  (Ä  Suchier),  DLX,  1017/  (W.  GoUher);  Her 
N.S  XXVJI,  90  (Z.  C);  BhG  25,115  (Wohlfahrt)\  ZnS  XI,  II,  27— 
30  (A.  Pakscher), 

—  Dav.  Dietr.  Le  m  b  erg.  Die  verbalen  Synonyma  im  Oxforder  Texte  d. 
altfranzosischen  Rolandsliedes.  Ein  Beitrag  zur  Wortbedeutungslehre 
[Sematologie]  d.  Altfranzösischen.  Inaugural-Dissertation.  Leipzig,  Fock. 
8^    63.    M.  I.  1472 

—  Karl  Niebuhr,  Syntaktische  Studien  zum  altfranzösischen  Rolandsliede. 
I.  Göttinger  Dissertation.    8^    88.  1473 

—  G.  Osterhage,  Anklänge  an  die  germanische  Mythologie  in  der  alt- 
französischen Karlssage.  IV.  Chanson  de  Roland.    In  ZrP  Xn,  365 — 380. 

1474 
Bonnard.    Oeuvres   choisies   de   P.   de  Ronsard.     Avec   notice«   notes  et 

commentaires  par  C.  A.  Sainte-Beuve.    Nouvelle  édition,  revue  et  aug- 
mentée par  Louis  Moland.    Paris,  Garnier  frères.    8^    LXXTT,  374.     1475 

Botissean.  Oeuvres  complètes  de  J.  J.  Rousseau.  T.  13.  Paris,  Hachette 
et  Ce  8^  à  2  col.  188.    Fr.  1.25.    Les  principaux  écrivains  français.     1476 

—  Les  Confessions  de  J.  J.  Rousseau.  Préface  par  Jules  Claretie.  Illu- 
strations de  Maurice  Leloir.  Livres  i — 7.  Paris,  Launette  et  Ce.  4<^.  à 
12,50  Fr.  1477 

—  Emile,  ou  De  l'éducation;  par  J.  J.  Rousseau.  Nouvelle  édition,  revue 
avec  le  plus  grand  soin  d'après  les  meilleurs  textes.  Paris,  Garnier  frères. 
8«.  571.  1478 

—  Emile,  ou  De  l'éducation;  par  J.  J.  Rousseau.  T.  2.  Paris,  Librairie 
nationale.    8<>.  192.    Fr.  0,25.  1479 

—  Emile,  ou  De  l'éducation;  par  Jean -Jacques  Rousseau.  Livre  2,  publié 
avec  une  notice,  une  analyse  et  des  notes  par  Jules  S  tee  g.  Paris,  Hachette 
et  Ce.  80.  213.  Fr.  2.  Collection  des  principaux  ouvrages  pédagogiques 
français  et  étrangers.  1480 

—  Lettres  inédites  de  J.  J.  Rousseau.    In  Ri  XVm,  489—502.  1481 

—  Adolphe  Badin,  Les  manuscrits  de  J.  J.  Rousseau  de  la  Bibliothèque 
de  la  Chambre  des  Députés.    In  NR  55,  396—424.  1482 

—  L.  Brunei,  La  Nouvelle  Hélo'ise  et  Mme  d'Houdetot.    In:  Annales  de 

l'Est  n,  453—513-  »483 


86  BIBLIOGRAPHIE  1 888.      FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  RTC. 

Rutebeuf.    L.  Jordan,  Metrik  und  Sprache  Rutebeufs.    In  FG  V,  213— 
228;  255 — 296;  331 — 345.    (Auch  separat  erschienen  als  Göttinger  Disser- 
tation). 1484 
Saint -Iiaurent,  De,  Poème  anglo •  normand  du  Xll«  siècle  publié  pour  la 
première  fois  d'après  le  manuscrit  unique  de  Paris  par  Werner  Söderhjelm. 
Paris,  Welter.     8«.    XXXV,  36,14.    Fr.  4.  1485 
S,  LgrP  IX,    452—454    (Ä    Suchiâr);   Ro  XVII,    610— 612  {Gaston 
Paru)',  MA  II,  5/ (il/.   WümotU,) 
Saint-Simon,  de.    Mémoires  de  Saint-Simon.    Nouvelle  édition,  collationnée 
sur  le  manuscrit   autographe,  augmentée  des  additions  de  Saint-Simon  an 
Journal  de  Dangeau  et  de  notes  et  appendices,   par  A.  de  Boislisle,  et 
suivie    d'un    lexique    des   mots   et   locutions   remarquables.    T.    6.    Paris, 
Hachette  et  Ce.    8«.    665.    Fr.  7.50.  i486 
S.  Rcr  N,  S.  XXVII,    39 1— 394    (T,  de  L.);    Id  S  1889,    22—33    i^- 
Wallon). 

—  Mémoires  du  duc  de  Saint-Simon.  Publiés  par  Chéruel  et  Ad.  Rég- 
nier fils,  et  coUationnés  de  nouveau  pour  cette  édition  sur  le  manuscrit 
autographe;  avec  une  notice  de  M.  Sainte-Beuve.  T.  18.  Paris, 
Hachette  et  Ce.    8».    552.    Fr.  3,50.  1487 

—  Mémoires  de  Saint-Simon.  Avec  étude  sur  la  vie  et  l'œuvre  de  Saint- 
Simon  par  Charles  Simond.    Paris,  lib.  Gautier.    8^.    32.  1488 

—  C.  Le  Goffic  et  J.  Tell  i  er,  Les  Mémoires  de  Saint-Simon  (extraits). 
Illustrations  de  Chenay,  Godefroy -Durand,  Rigaud,  etc.  Bardoux.  Paris, 
Delagrave.    8«.    XXIV,  214.  1489 

^-  Ecrits  inédits  de  Saint-Simon.  Publiés  sur  les  manuscrits  conservés  au 
dépôt  des  affaires  étrangères,  par  P.  F  auge  re.  T.  7  :  Notes  sur  tous  les 
duchés-pairies,  comtés-pairies  et  duchés  vérifiés  depuis  1500  jusqu'en  1730. 
III.  Paris,  Hachette  et  Ce.    8«.    XVI,  400.    Fr.  7.50.  1490 

Soarron.  Le  Roman  comique.  Nouvelle  édition,  illustrée  de  350  compo- 
sitions par  Edouard  Zier.    Paris,  Launette  et  Ce.    4^    Xn,  455.    Fr.  30. 

1491 

—  W.  Hellgrewe,  Syntaktische  Studien  fiber  Scarrons  „Le  Roman 
Comique".     In  AnS  80,  136 — 177.  1492 

Serments  de  Strasbourg.  A.  Gasté,  Les  Serments  de  Strasbourg,  étude 
historique ,  critique  et  philologique.  2«  édition ,  revue  et  corrigée.  Saint- 
Cloud,   imprim.  Ve  Belin  et  fils.  Paris,  libr.  de  la  même  maison.    8®.    40. 

1493 
S.  Rcr  N,  S,  XXVI,  201/  (Ch,  y.);  Bibliothèque  de  V École  des  Chartes 

49i  663—666  {Eu^.  Chatel). 

—  W.  Meyer,  Die  Strassburgereide  und  die  vokalischen  Auslautgesetze. 
In  ZrP  XII,  526  f.  1494 

Sermons  de  Carême  en  dialecte  wallon,  texte  inédit  du  XIII«  siècle  publié 

par  Emmanuel  Pasque  t.    Bruxelles,  F.  Hayez.    8<^.    48.  1495 

In:   Mémoires    couronnés   et   autres   mémoires    publiés   par   l'Académie 

royale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux  arts  de  Belgique  T.  XLL 

5.  Rcr  N,  S.  XXVII,  445  (£.  C.) 

Sévigné.    Choix    de  lettres  de  Mme  de  Sévigné.    Extrait  de  l'édition  des 
Grands  Ecrivains   de  la  France,  publiée  sous  la  direction   de  M.  Ad.  Rég- 
nier.   3e  édition.    Avec  grav.  Paris,  Hachette  et  Ce.    8^    256.    Fr.  1.2a 

1496 

—  Lettres  choisies  de  Mme  de  Sévigné,  extraites  de  l'édition  des  Grands 
Ecrivains  de  la  France  par  Ad.  Régnier.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8<*. 
XXXII,  399.    Fr.  1.80.     Classiques  firançais.  1497 

—  Cartas  escogidas  de  madama  de  Sévigné.  Acompafiadas  de  notas  ex- 
plicativas sobre  los  hechos  y  las  personas  de  su  tiempo,  precedidas  de 
observaciones  literarias  por  M.  de  Sainte-Beuve,  y  del  retrato  de  madama 
de  Sévigné  por  madama  de  La  Fayette,  bajo  el  nombre  de  „un  desconocido". 
Versión  espafiola  de  Femando  Soldevilla.  Paris,  imp.  et  lib.  Grander 
frères.   8®.    XX,  424.  1498 


BIBLIOGBAPHIB    1888.     FRANZÖSISCH.     AUSGABEN  ETC.  87 

Sourohes»  Marquis  de,  Mémoires  sur  le  règne  de  Louis  XIV,  publiés  d'après 
le  manuscrit  authentique  appartenant  à  M.  le  duc  des  Cars,  par  le  comte 
Gabriel- Jules  de  Cosnac  et  Edouard  Fontal.  T.  7.  (Janvier  1701 — 
décembre  1702.)  T.  8.  (Janv.  1703— juin  1704).  Paris,  Hachette  et  Ce.  8®. 
488;  452.    à  Fr.  7.50  1499 

Staël.  De  l'Allemagne,  fragments,  par  Mme  de  Staël.  Avec  notice  bio- 
graphique et  littéraire  de  l'auteur.    Paris,  Gautier.     8®.    32.  1500 

—  Corinne;  or  Italy.  By  Mme  de  Staël.  Translated  by  Emily  Baldwin 
and  Pauline  Driver.    London,  Bell  &  Sons.    8^^.    3s  od.  1 50 1 

S.  N,  47,  98/, 
Trifltran.      Eilert   Lidseth,    Tnstranromanens   gammelfranske   prosahaand- 
skrifter  i  Parisemationalbibliotheket.  Kristiania,  Alb.  Cammermeyer.  8^.  80. 

1502 
S.  DL  X,  129/  {W.  GoUher\ 

—  A.  Deballe,  Une  page  du  roman  de  Tristan  de  Leonoys  sur  un  fragment 
de  vitrail  conservé  au  Musée  de  Bourges.  Bourges,  Tardy-Pigelet.  8^  7  p. 
et  une  héliogravure.  1503 

Vauquelin  de  la  Fresnaye.  A.  P.  Le  mercier.  Étude  littéraire  et 
morale  sur  les  poésies  de  Jean  Vauquelin  de  la  Fresnaye  (thèse).  Nancy, 
imprim.  Sordoillet.    8<*.  289.  1504 

S,  Ip  1889'  77  M.  P.) 

Villon.  Lucien  Schoene,  Le  Jargon  et  Jobelin  de  François  Villon,  suivi 
du  Jargon  au  Théâtre,  Texte,  Variantes,  Traduction,  Notices,  Notes  et 
Glossaires.    Paris,  A.  Lemerre.    8^.    384.    Fr.  20.  1 505 

S,  Rcr  N.S,  XXVII,  148-150  (A.  DelboulU). 

Voltaire.  Oeuvres  complètes  de  Voltaire.  T.  12.  Paris,  Hachette  et  Ce. 
8<^.    IV,  532.    Fr.  1.25.     Les  principaux  écrivains  français.  1506 

—  Oeuvres  choisies  de  Voltaire,  publiées  avec  préface,  notes  et  variantes, 
par  Georges  Bengesco.  Romans.  Tomes  i  et  3.  Paris,  Libr.  des  bi- 
bliophiles.    80.    T.  I,  XL  Vili,  312.    T.  3,  XX,  352.  à  Fr,  3.  1507 

—  Extraits  de  Voltaire.  Lectures  littéraires,  philosophiques  et  morales,  des- 
tinées aux  élèves  de  l'enseignement  secondaire  spécial;  par  Ch.  G  idei. 
Paris,  Gamier  frères.     8».    XII,  503.  1508 

—  Extraits  en  prose,  de  Voltaire.  Philosophie,  histoire,  littérature,  mélanges, 
à  l'usage  des  classes  supérieures  de  l'enseignement  secondaire  classique  et 
spécial;  par  Eug.  F  a  11  ex.  Paris,  Delagrave.  8<^.  XIV,  545.  Classiques 
français.  1509 

—  Romans  de  Voltaire.  Edition  illustrée.  Livraisons  i  à  54.  (Fin.)  Paris, 
Gamier  frères.     8^  436.    Fr.  0.50  la  livraison.  15 10 

—  La  Pucelle  d'Orléans.  Paris,  Dentu.  8<*.  313.  Bibliothèque  choisie  des 
chefs-d'œuvre  français  et  étrangers,  32.  151 1 

—  Tancrède.  Tragédie  par  Voltaire.  Für  den  Schulgebrauch  erklärt  von 
R.  Mahrenholtz.  Leipzig,  Renger.  8^  XXV,  63.  Schulbibliothek, 
französische  und  englische.    Hrsg.  v.  O.  E.  A.  Dickmann.    Serie  B.  Bd.  13. 

1512 

—  Histoire   de  Charles  XH;   par  Voltaire.    Edition  classique,  publiée  avec 

une  carte  de  l'Europe  centrale,  des  notes  littéraires  et  des  éclaircissements 
historiques  et  géographiques,  par  E.  Brochard-Dauteuille.  Paris, 
Hachette  et  Ce.     8<>.    X,  299.    Fr.  2.    Classiques  français.  15 13 

—  Histoire  de  Charles  XH.  Mit  i  Übersichtskarte  und  2  Plänen.  Fur  den 
Schulgebrauch  bearb.  und  erklärt  v.  K.  Mühlefeld.  Leipzig,  Renger. 
80.  XVI,  103.  M.  1.15.  Schulbibliothek,  Französische  und  englische, 
hrsg.  V.  O.  E.  A.  Dickmann  No.  37.  1514 

—  Siècle  de  Louis  XFV;  par  Voltaire.  Edition  classique,  accompagnée  d'une 
notice  et  de  notes  par  A.  Garnier.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8®.  XXXn, 
544.    Fr.  2.75.    Classiques  français.  1515 


88  BIBLIOGRAPHIE    1 888.    FRANZÖSISCH.    MODERNE  DIALEKTE. 

Voltaire.  Siècle' de  Louis  XIV,  par  Voltaire.  Nouvelle  édition,  précédée 
d'une  notice  sur  l'auteur,  d'études  préliminaires  sur  son  œuvre,  des  prin- 
cipaux  jugements  qu'on  en  a  portés,  accompagnés  de  notes  historiques, 
géographiques,  littéraires  et  grammaticales,  suivie  d'une  table  analytique  et 
chronologique,  par  Grégoire.  Saint-Cloud,  impr.  V^  Belin  et  fils.  Paris, 
lib.  de  la  même  maison.     8^.    636.  1516 

—  Choix  de  lettres  de  Voltaire.  Publié  avec  une  introduction  et  des  notes 
par  L.  Brunei.  2e  édition.  Paris,  Hachette  et  Ce.  8^.  XL,  463.  Fr.  2.25. 
Classiques  français.  15 17 

—  F.  Brunetière,  A  propos  d'une  reprise  de  Zaïre.    In:  Rddm  1888  VI, 

695—704-  151 8 

—  Simeon  Luce,  Les  origines  de  la  PuccUe  de  Voltaire.  In  C,  NS  117, 
474—492.  15 19 

—  Heinrich  Morf,  Die  Caesartragödien  Voltaire's  und  Shakespeare's.  Eine 
akademische  Vorlesung.  Oppeln  und  Leipzig,  Eugen  Francks  Buchhand- 
lung (Georg  Maske).     8^    21.    Auch  in  ZnS  X,  214 — 234.  1520 

S.  LgrP  X,  XQ^f.  {Max  Koch);  Rcr,  N,  S,  XXVIII,  202  (C.) 

—  Lu.  Zu  ce  aro,  La  Henriade,  poema  epico  di  Voltaire:  studio  critico. 
Milano,  G.  Civelli.     8».    51.  1521 

Voyage  de  Charlemagne  à  Jérusalem  . . .  Hermann  Su  chi  er,  La  XIV e 
laisse  du  voyage  de  Charlemagne.    In  MA  I,  lof.  1522 

Waoe.  H.  Andresen,  Zu  Wace's  Rou  Bd.  H  50  V.  511  und  529.  In 
ZrP  Xn,  525  f.  1523 

6.  Moderne  Dialekte.'*' 

Gaidoz,  H.  et  Paul  Sébillot,  Bibliographie  des  traditions  et  de  la  litté- 
rature populaire  des  Frances  d'Outre -Mer.  Supplément.  In  RdL  XXI, 
105—144.  1524 

Bévue  des  patoiB.  Recueil  trimestriel  consacré  à  l'étude  des  patois  et 
anciens  dialectes  romans  de  la  France  et  des  régions  limitrophes  publié 
par  L.  Clédat.    Tome  H.  —  1888.    Paris,  F.  Vieweg.    8».    320.  Fr.  15. 

1525 

Bévue  des  patois  gallo -romans.    Recueil  trimestriel  publié  par  J.  Gil- 

liéron  et  l'abbé  Rousselot    Paris,   Champion;   Neuciiâtel,    Attinger. 

II.  Bd.    8».    320.    Fr.  18.  1526 

S.  IgrP  IX,  503—508  (H,  Morf). 


Bertrand,  L.,  Sur  les  idiomes  et  les  dialectes  de  la  France.    Progr.    Stutt- 
gart.   8®.    41.  1527 

Paris»  Gaston,  Les  parlers  de  France.    Lecture  faite  à  la  réunion  des  sociétés 
savantes,  le  26  mai  1888.    In  Rdpgr  H,  161 — 175.  1528 

S.  Rdlr  XXXII,  303—314  {^Ferdinand  Costéis). 


Texte  in  verschiedenen  Dialekten  mitgeteilt  in  Rdpgr  n.  1529 

Volkslieder,  Erzählungen  etc.  in  verschiedenen  Dialecten  mitgeteilt  von 
Hingre,  DuPuitspelu,  Fr.  Bonnard  o  t,  F.  Fertiault,  F.  Mistral, 
L.  Clédat,  Bruyère,  Reydellet,  Durandeau.    In  Rdp.  TL.       1530 


Martin,   Otto,   Das  Patois   in    der  Umgebung  von  Baume-Les-Dames. 
Hallenser  Dissertation.    8<>.    53.  1531 


*  Ein  ausführlicheres  Verzeichnis  der  in  Frankreich  im  Jahre  1888 
erschienenen  mundartlichen  Litteratur,  als  es  in  den  engen  Rahmen  dieser 
Bibliographie  passt,  findet  sich  in  der  Revue  des  patois  Ö.  QL 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.      FRANZÖSISCH.     MODERNE  DIALKTE.  89 

Ferroziy  Gh.,  Broye-lez-Pesmes  (Haute-Saône):  histoire,    statistique,  lan- 
gage. (Mit  Glossar).     Besançon,  Dodivers  et  Cie.    8^.  1532 
In:  Mémoires    de    la   Société    d'Émulation   du  Doubs.     1 6e  Série  t.  UI. 
p.  329 — 460. 
Verdely  A.,    Chansons  franc-comtoises,  comiques,  historiques  et  patrio- 
tiques,   tant    en   français    qu'en    patois    du    pays.      lor  recueil.     Besançon, 
imprimerie  Thiriet.     Les  principaux  libraires  de  Franche-Comté.     Avannes 
(Doubs),  Tauteur.     8^    64.    Fr.  0.75.                                                           1533 
DuboiSy  J.,  Martigny-les-Bains.     Epinal,  V.  CoUot;  Paris,  Aug.  Goin.    8®. 
In:  Annales  de  la  Soc.  d'Émulation  des  Vosges.  T.  27.  1888.  p.  I — 59. 
(Enthält  Dialektproben.)  1534 

Haillant»   N. ,    Bibliographie   vosgienne   de   l'année    1885  et  Supplément 

aux  années  1883  ^^  iSS4*     Épinal,  V.  Cbllot;  Paris,  Aug.  Goin.  8**.    1535 

In:  Annales  de  la  Soc.  d'Émulat.  du  Départm.  des  Vosges.  T.  27.  1888. 

p.  91—134. 

—  Congrès  de  la  Sorbonne,  1887.  Nouvelles  notes  pour  le  plan  d'une  bib- 
liographie vosgien.ne,  suivies  d'un  tableau  d'ensemble.  Nancy,  impr. 
Crépin-Leblond ;  Epinal,  l'auteur.  8®.  16.  Fr.  1.50.  Extrait  du  journal 
de  la  Soc.  d'archéologie  lorraine,  août  1887.  1536 

Hingre,  Cris  et  chants  traditionelles  des  pâtres  de  la  Bresse.  In  Bulletin 
de  la  Soc.  philomatique  vosgienne  Xm,  209.  Auch  separat  erschienen. 
St.  Dié.  1537 

Moiset»  C.  Les  usages,  croyances,  traditions,  superstition  ayant  existé  ou 
existant  dans  le  département  de  l'Yonne.  In  Bulletin  de  la  Soc.  des 
sciences  historiques  et  naturelles  de  l'Yonne,  42«  vol.  5.  1538 

Piètrement,  C.-A.,  Le  patois  briard  du  canton  e'Esternay.  In  RdL 
XXI,  7—26.  1539 

Bibliographie  wallonne  par  Joseph  Defrecheux  (Liège). 

a.  Recueils  périodiques. 

li'Aoloty  journal  hebdomadaire.  Nivelles,  Maurice  Bemier.  le  année.  Nos 
I  à  19.  In  folio.  —  Rédacteurs:  Georges  Will  a  me,  Edouard  P  arm  en- 
ti er  et  Léon  Petit.  —  Ce  journal  est  tres  intéressant,  sourtout  au  point 
de  vue  du  folklore  wallon.  1540 

Almanaoh  de  l'oeuvre  de  la  presse  libérale.  1888.  Liège,  G.  Bertrand.  8^. 
96.     (Poésies  de  Ed.  Remouchamps.)  1541 

—  des  -soirées  populaires  de  Vcrviers.  20e  année.  Verviers,  Ed.  Wettstein. 
8<>.  82.  (Contient  L'amo  reu  d'à  champ  d'fouire,  chanson  par  J.-M. 
Pire).  1542 

—  Franklin  pour  1888.  22e  année.  Liège,  Ch.  Aug.  Desoer.  8^  96.  (Chan- 
sons et  contes,  en  wallon,  par  Ed.  Remouchamps  et  Emile  Gérard).    1543 

—  Qliide.  —  Anvers  1888  —  Anvers,  L.  Leyros.  8<>.  119.  (Contient  Tot 
rimnant  dTâtî,  chanson  de  H.  Simon.)  1544 

—  supputé  sur  le  méridien  de  Liège  par  maître  Mathieu  Laensbergh  mathé- 
maticien, pour  l'année  1888.  Liège,  A.  Ista-Doyen.  2630  année.  (Poésies 
wallonnes  par  feu  J.-G.  Delarge.)  1545 

Armonao  Wallon  do  l'Saméne  po  l'an  bisak  1888.  Mâmdi.  Vo  H.  Scios. 
In  S^  68.     (Contient  des  poésies  en  dialecte  de  Malmedy.)  1546 

Armonaque  borain  in  patois  d'Fram'ries.     30  année.  Mons,  Dufrane-Friart. 

8».  (Rédigé  par  Joseph  Du  frane).  1547 

—  dé  Songnies  eiet  des  alintours  pou  1888.  2«  année.  Braine-le-Comte,  Zech 
et  fils.    8°.    64.  1548 

Anrmanack  du  les  Fous  d'  Vervi  po  l'année  bisecstile  1988  (sic).  Vervî, 
Gian  Massin.    S^,    48.    Almanach  humoristique.  1549 

ATirmonaque  del  Marmite.  4e  année.    Nameur,  L.  Godenne  -  Boseré.  8^  96. 

1550 


90  BIBLIOGRAPHIE  1 888.  FRANZÖSISCH.  MODERNE  DIALEKTE. 

Bulletin  de  la  Société  liégeoise  de  Littérature  Wallonne.  Liege,  H.  Vaillant- 
Carmanne.  8^  2e  Si«,  Tome  V,  2»«  livraison,  p.  161  à  320.  (Recueil  de 
crâmignons  nu  chansons  de  rondes,  les  airs  notés).  1551 

Caprice-Revue,  paraissant  le  Samedi.  I«  année.  Liège,  Aug.  fiénard.  In 
folio.  (Contient  :  des  poésies  de  Julien  Delaite,  Auguste  Hock,  A.  Hubert, 
J.  Lamaye,  Alph.  Le  Roy  et  Adolphe  Picard,  Henri  Simon,  Gustave 
Thiriart  et  Joseph  Willem;  les  portraits  de  Le  Roy,  Picard,  H.  Peelers, 
Ed.  Remouchamps  Simon  et  Willem,  avec  des  notices  sur  ces  poètes 
wallons;  des  articles  de  critique  littéraire  et  théâtrale  d*oeuvres  wallonnes, 
par  Sphinx  (Julien  Delaite);  des  programmes  et  des  comptes  rendus  de 
représentations  wallonnes.)  1552 

Caveau  verviétois.  Société  littéraire.  —  i,  2,  8,  9  avril  1888.  Grand  con- 
cours dramatique  français  et  wallon  sous  les  auspices  de  l'admi.  comm.  et 
avec  Tappui  du  Gouv.  —  Progr.  offic.  Verviers,    L.  J.  Crouquet.    8*.    84. 

1553 
Etrennes  toumaisiennes.  Onzième  année.  Tournai,  Vasseur-Delmée.    8®.    56. 

(Contient  des  proverbes,  des  contes  en  vers  et  en  prose,  des  chansons,  etc. 

en  dialecte  tournaisien.)  1553 

Gazette 9  La,  du  Borinage,  journal  hebdomadaire  de  l'arrondissement  de 
Mons.  A.  Dumont,  Pâturages.  Folio.  101*0  année.  (Poésies  en  dialecte 
du  Hainaut).  1554 

Ghrand  almanaoh  du   pays  de   Charleroi.    Année  bissextile  1888.    Jumet, 

Victor  Thiry.  8^.  96.  (Contient  quelques  fables  de  Lafontaine  traduites 
par  Bemus.)  1555 

Journal  Fraínklln .  Organe  des  intérêts  populaires  paraissant  le  dimanche. 
22e  année.  Liège,  H.  Vaillant  -  Carmanne.  In  folio.  (Contient:  No.  15. 
Linet,  Notice  sur  Edouard  Remouchamps.  (Tirée  de  l'Encyclopédie 
contemporaine  illustrée,  de  Paris).  No.  17  et  18.  Ed.  Remouchamps, 
Les  deux  voisins.  Moeurs  populaires.  (Satire).  No.  21.  T.  J.  Brahy, 
Les  chvâ  d'bois  d'  à  Beaufìls.  (avec  une  notice  nécrologique  sur  ce  poète). 
No.  34.  Em.  Gérard,  On  dimègne  à  Lige,  (En  vers).  No.  51.  Supplé- 
ment. Nicol.  Bosret,  Li  bouquet  de  le  mariée,  (chant  populaire  namurois) 
Ad.  Le  Ray,  Les  chéonq  clotiers  (chant  populaire  tournaisien).  £1  doudoa 
(chant  populaire  montois).  1556 

liampion,  Li,  journal  wallon,  blawtant  tos  les  qwinze  joûs.  Liège,  Ch.  Gothier. 
No.  I.  Rédacteur,  Jean  Bury.  (Prose  et  poésie)  in  folio.  1557 

Marmite,  La,  gazette  originale,  paraissant  le  dimanche.  6«  année.  Rédigée, 
en  partie,  en  dialecte  namurois).  1558 

SpiroUy  Li,  gazette  des  tiesses  de  hoïe,  véyant  Tjoû  totes  les  qwinzaines. 
Rédacteur  en  chef:  Alphonse  Tilkin.  Liège,  Vaillant-Carmanne.  In  folio. 
Io  année  No»  5 — 27,  20  année  No"  l  et  2.  1559 

Tambour  battant,  gazette  populaire  du  Borinage.  Frameries,  Dufrane-Friart. 
In-folio.  40  année,  n9^  i  et  2.  (Ce  journal  a  cessé  de  paraître;  chacun 
de    ses    nos   contient    en    article   politique,    en  dialecte   du  Heinaut  signé 

Bosquètia,  pseudonyme  d'e  Joseph  Dufrane).  1560 

b.  Histoire  littéraire. 

IiitterarhistoriBolie  Aufiiätze  und  Notizen  finden  sich  in  d.  Caprice- 
Revue  und  im  Journal  Franklin.     Vgl.  unter  Recueils  périodiques.      1561 

Vierset,  Auguste,  Les  poètes  namurois.  Liège,  Aug.  Bénard.  8®.  69. 
[Etudes  littéraires  sur  Ch.  Wérotte,  Julien  Colson,  Philippe  Lagrange, 
A.  Demanet,  Jos.  Suars,  Bosret,  etc.]  IS^^ 

c.  Éditions. 

Société  liégeoise  de  Littérature  wallonne.  —  Banquet  du  7  janvier  1888 
—  Chansons.  —  Liège,  Ch.  Aug.  Desoer.  8^  23.  (Contient  des  poésies 
wallonnes  de  Auguste  Hock,  Jos.  Dejardin,  Edouard  Remouchamps, 
Em.  Gérard,  G.  Thiriart,  Ch.  Defrecheux,  Jos.  Willem  et  Prosper 
Dejardin).  1563 


r 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      FRANZÖSISCH.      MODERNE  DIALECTE  QI 

■ 

ArohambeaUy  Jean  d',  Les  tourmints  d'à  Jhan-No¿,  pièce  bouffe  en'  in' 
acte.     2«  édition.     Liège,    H.  Vaillant-Carmanne.    8^    32.  1564 

—  Li  spère!!!  Comèdeie- Vaudeville  en  in  acte.  Liège,  H.  Vaillant- Carmanne. 
8».    27.  1565 

Arnold,  Dèsirè,  Chants  d'  Fâbite.    Liège,    Ch.  Gotfaier.    8».  44.  1566 

Bauwens»  Te,  et  O.  Hector,   Li  sermint  d'  ine  sôlaie,  comèdeie  vâd'ville 

avou  couplets,  è  ine  acque.    Liège,  Bertrand-Fonck.    8*^.    39.  1567 

Bury,    Toussaint,    Li    grand  vantrin   sins  cowcttes,    Comèdeie  en  ine  acte, 

deuxinme  édition  avou   cang'mints.    Liège,    Ch.  Gothier.    S^.    39.       1568 

—  Papa  Bidon,  comèdeie  en  ine  acte.    Liège,  Ch.  Gothier.    8<*.    44.       1569 
Ck>met9  Victor,  On  grand  vint  sins  plaive,  scène  populaire.    Liège,  Bertrand- 
Fonck.     8».    32.  1570 

Delohef,  J.  F.,  A  vestiaire  libéral  à  l'occasion  di  s'  dtxhainme  anniversaire. 

Liège,  G.  Bertrand,     i  feuillet  in  4^  1571 

Halleiiz,  François,  Scène  dé  l'vcie  di  manège,  drame  è  4  akes.    Liège,  Ch. 

Gothier.    8«.    52.  1572 

Hook»   Auguste,    Banquet  wallon  —  Vôsseûr  di  Société,     i  feuillet  in  4^. 

1573 
Baschon,  H.-J.  quèq— è  paskèies.     Verviers,  A.  Kaiser.    S^,    19.  1574 

Bemouohamps  9  Edouard,  Tât!  l'perriqui,  comèdeie  -  vaudeville  es  treus 
akes.     2«  et  30  éditions.    Liège.    H.  Vaillant-Carmanne.    8^.    100.        1575 

Bauvenay,  Jean,  Recueil  de  chansons  Wallonnes.  Liège,  Bertrand-Fonck. 
8«.    32.  1576 

Simon»  Henri,  Cour  d'ognon.  Tableau  naturaliste  en  deux  actes;  musique 
de  Sylvain  Dupuis.     Liège,  Auguste  Bènard.     74  p.  in -12.  1577 

S,  La   Wallonie,  3«  année,  1888,  p.  304 — 207  (A,  AÎ[ockel]), 

SimoniB,  Constant,  Les  treus  galants,  d'à  Gètrou,  comédie-vaudeville,  en  un 
acte.     Serainy,    Pierre  Martino.     8°.    24.  1578 

Tillrin,  Alphonse,  Vât  mix  tard  qui  mâie.  Comèdeie  ènn  in  acte.  Liège, 
Charles  Gothier.    8».    72.  1579 

Toussaint»  Henri -Joseph,  Jozèf  ou  l'effan  del  Comett,  comèdeie  d'in  ak. 
Mons,  Victor  Janssens.     8®.    24.  1580 

Witmeur,  Henri,  Contt'  ligeois  in'  moedertâl.    Bruxelles.    8^    7.  1581 

d.  Folklore. 

Revue  des  traditions  populaires,  2«  année.  Paris.  Contient  :  Alfred  Harou, 
Souhaits  de  bonne  année  (Hainaut)  p.  8.  Paul  Sébillot,  Le  folk-lore 
de  Malmedy.  p.  174 — 179.  Aug.  Gittée,  Le  pou  et  la  puce,  conte 
wallon.  Alf.  Harou,  Blason  populaire  de  la  Belgique.  Province]  de 
Hainaut  (p.  272 — 274)  ;  Prov.  de  Liège  (p.  274)  ;  J*rov.  de  Louxembourg 
(p.  274 — 275)  et  Prov.  de  Namur  (p.  275—278).  1582 

Doutreponty  Auguste,  Noels  wallons.  (Avec  airs  notés),  suite  et  fin.  In 
Revue  des  patois  gallo  -  romans,  2«  année,  pages  65 — 92.  1583 

S.  La   Wallonie,  l«  année,  1888«^.  466=470.     (C.  Demblon). 

Hook 9  Auguste,  Croyances  et  remèdes  populaires  du  pays  de  Liège,  avec 
une  préface  par  A.  Micha.  30  édition,  revue  et  considérablement  augmentée. 
Liège,  H.  Vaillant-Carmanne.     8®.    Avec  gravures,  XVI,  587.  1584 

Ä  Melusine,  T,  IV,  1888,  coL  144,  (H,  G[aidoz]),  —  Journal  Franklin, 
1888,  No,  15,  {Âlph,  Le  Roy)  —  Bulletin  de  Vacad,  roy,  des  sciences, 
des  lettres  et  des  beaux  arts  de  Belgique,  3«  s^  /.  15,  989—990.  (y. 
Stecher), 

Salme,  Dieudonné,   li  Houlo,  roman  historique  wallon:   scènes  de  la  vie, 
us  et  coutumes  et  transformations  du  quartier  d'Outre-Meuse;  avec  préface 
de  M.  Albin  Body,  et  le  portrait  de  l'auteur.    Liège,    H.  Vaillant-Car- 
manne.   8^    274.  1585 
S,  Caprice-Revue,  No.  24  et  26,  {Sphinx  [Julien  Delaite"]). 


92  BIBLIOGRAPHIE  1888.      FRANZÖSISCH.      MODERNE  DIALEKTE. 

e.  Grammaire  et  Lexicographie. 

Dubois»   P.    L.    V.|    Philologie   wallonne  —  Monographie    des   patois   dn 

Luxembourg  méridional,   avec   une  préface   de  Tito  Zanardelli.     Bruxelles» 

A.  Lefèvre.    8«.    30.  1586 

S.  La  Revue  belge,  /*»•«  année^  1888,  30/.  {F,  L^oise'^ 
Wilmotte,  Marice,  Études  de  dialectologie  Wallonne.  I.  In  Ro  XVII,  542 

—590.  1587 

5.  ZrP  XI II,  329.     (  W,  Meyer). 
Homing,  A.    Zur  Wallonischen  Lautlehre.    In  ZrP,  XII,  255 — 260.     1588 
Wilmotte,  Maurice,  Les  variétés  du  son  e  (ç)  près  de  Liège,  (avec  cartes). 

In  Rdpgr  2«  année,  p.  38 — ^46.  1589 

Goberty    Théodore.    Histoire    et  souvenirs.  —  Les  rues  de  Liège  anciennes 

et  modernes.    Liège,    L.  Demarteau.  4  ®.    Fase.   10 — 13.    pag.   285 — ^412. 

1590 
Projet  de  brochure  pour  être  annexé  au  nouvel  arrêté  royal  pour  l'exécution 

de  la  loi  sur  la  pêche.     S.  L.  In-8<^,  avec  figures,  19  pages.     [Donne  des 

noms  wallons  de  poissons]. 


Edmont,  Ed.,  Lexique  de  Saint- Pol.  Fin.  In  Rdpgr  U,  113 — 132.     1592 
—  Noms  propres  Saint-Polois.    L  Sobriquets.    IL  Prénoms.    IIL  Noms 

de  famille.    IV.  Noms  de  lieux.     V.  Lieux  dits.    In  Rdpgr  II,  132 — 147; 

209—228;  289 — 304.  1593 

Fleury,   J. ,  Le  patois  normand  de  la  Hague  et  lieux  circonvoisins.    In 

Rdp.  II,  83—88  1584 

Oursel,  N.  N.  Nouvelle  biographie  normande.  Supplément.  Paris,  Picard. 

80.    V,  164.  1595 

5.  LC  1888,  1353. 
Duvaly   Louis,    L'enquête    philologique    de   1812    dans  les   arrondissements 

d'  Alençon  &  de  Mortagne.    Vocabulaires,   grammaire  et  phonétique. 

Paris.    In  Actes  de  la  Société  philologique  T.  XVm,  97—184.  1596 

Stmoimeau»   Aug.,    Glossaire  du  patois  de  l'Ile  d'Elle  (Vendée).    In 

Rdp  89—130.  1597 

Iioroux»  Alcide,  Du  langage  populaire  dans  le  département  de  la  Loire- 
Inférieure.    In  RdB  N.  S.  m,  404 — 426.  1598 

Deflaivre»  L.  Les  Chants  populaires  des  Rois  ou  de  l'Epiphanie  en  Poitou 
au  XIX«  siècle,  avec  un  chant  monorime  de  la  Passion,  recueilli  à  Niort. 
Airs  notés  par  Mlle  Debœuf,  Mme  L.  D.,  etc.  Saint-Maixent,  impr.  Re- 
versé. 8<>.  54.  Extrait  des  Mémoires  de  la  Société  de  statistique,  sciences, 
lettres  et  arts  des  Deux-Sèvres.  1599 

Eveillé,  A.,  l'historique  Glossaire  saintongeais,  étude  sur  la  signification, 
l'origine  et  des  noms  usités  dans  les  deux  Çharentes.  Ouvrage  précédé 
d'une  introduction  sur  l'origine  de  la  langue  française  et  suivi  d'un 
index  bibliographique  et  littéraire.  Bordeaux,  Moquet  Paris,  Champion. 
8».    X,  413.    Fr.  15.  1600 

Fourgeaud»  Patois  de  Puybarraud,  Comne  de  Genouillac,  Con  de  Saint- 
Claud  (Charente).    In  Rdpgr  H,  54—64;  187—197;  270 — 276.         1601 

Joret,  Ch.,  et  Mo  rice.  Étude  sur  le  patois  du  Bocage  Virois  septentrional. 
In  Rdp  II,  76—82.  1802 

7.  Grammatik. 

Btengel»  E.,  Zur  Abfassung  einer  Geschichte  der  franzosischen  Grammatik, 
besonders  in  Deutschland.    In  ZnS  X,  n,  184 — 201.  1603 


SSapagnollOy  J.,  L'Origine  du  français.   T.  I.  II.  Paris,  Delagrave.    8«.  T.  I, 

xxxm,  404;  T.  2,  xm,  430.  1604 

S,  Rcr  N.  S.  XXVI,  200  f  (A.  DelboulU);  NC  III,  95—97  (S-e);  FGV, 
229/  (A.  Kressner), 


BIBLIOGRAPHIB   1 888.     FRANZÖSISCH.     GRAMMATIK.  93 

Fergus  9  La  langue  française  avant  et  après  la  révolution.  In  NR  51,  385 
— 406;  644 — 669.  1605 

Koëly  Auguste ,  Histoire  abrégée  de  la  langue  . . .  française.  9e  éd.  Paris. 
8^.  S.  Noël,  Hist,  abrégée  de  la  langue  et  de  la  littérature  françaises. 
No.  1046.  1606 

Boll,  O. ,  Über  den  Einflufs  der  Volksetymologie  auf  die  Entwicklung  der 
neufranzösischen  Schriftsprache.  Ein  Beitrag  zur  Kenntniss  der  Sprach- 
geschichte.   Kiel,  Lipsius  u.  Fischer.     8®.  30.  M.  i.  1607 

This,  Constant,  Die  deutsch-französische  Sprachgreze  im  Elsass.  Strassburg, 
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Darmesteter,  Arsène,   La  question  de  la  réforme  orthographique.    Paris, 

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par  le  Musée  Pédagogique).     Auch  separat  erschienen.    Paris,   Delagrave 

et  Hachette.     8^    30.  1624 

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236  \y,  <?.);    ZfG  43,  ^l\ff{G,  Schulte);  F  G  V,  230—232  (A  Gund- 
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L 


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Zur  Beantwortung  der  Frage:  „Wie  sind  die  französischen  Verse  zu  lesen?" 

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{H.  y.  Heller);  240/  {Ed.  Koschwüz);  DL  X,  272/"  (F,  Lamprecht). 

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Ouerard  et  Bardou,  Dictionnaire  général  de  la  langue  française,  ii.  édition, 
revue,  augmentée  et  rendue  conforme  à  la  dernière  édition  du  Dictionnaire 
de  l'Académie.     Paris,  Delagravc.     8^.  à  2  col.  XIV,  772.  1665 

—  Dictionnaire  général  de  la  langue  française,  comprenant:  10  tous  les  termes 
littéraires  et  ceux  du  langage  usuel  ;  20  un  vocabulaire  des  principaux  ter- 
mes usités  dans  les  sciences  et  dans  les  arts:  30  un  dictionnaire  biogra- 
phique et  mythologique;  40  un  dictionnaire  de  géographie  ancienne  et 
moderne,  indiquant:  10  la  prononciation  figurée,  20  les  etymologies,  et 
terminé  par  une  liste  des  citations  ou  locutions  latines,  italiennes  ou  an- 
glaises le  plus  fréquemment  employées  par  les  Français  dans  leurs  conver- 
sations ou  dans  leurs  écrits.  90  édition ,  revue  avec  soin ,  augmentée  et 
rendue  conforme  à  la  dernière  édition  du  Dictionnaire  de  l'Académie.  8^ 
à  2  col.,  XIV-822.     Paris,  lib.  Delagrave.  1666 

Iiarousse,  Pierre,  Dictionnaire  complet  illustré.  38«  éd.  Paris,  Larousse 
et  Ce.     8».  à  2  col.    Fr.  3.50.  1667 

—  Nouveau  Dictionnaire  illustré.  Quatres  dictionnaires  en  un  seul.  73»  éd. 
Paris,  Larousse  et  Ce.    %^.  à  2  col.    Fr.  2.60.  1668 

Adler-Mesnardy  Nouveau  dictionnaire  français- allemand  et  allemand-français 
sur  le  plan  du  Grand  Dictionnaire  de  Schuster  et  Régnier.  Nouvelle  édition, 
revue  et  modifiée.     2  vol.    Paris,  Fourant.    8^  à  2  col.  1669 

Birmaxm,  A.,  Dictionnaire  complet  des  langues  allemande  et  française 
d'après  les  meilleures  oeuvres  lexicographiques  allemandes.  Partie  alle- 
mande-française.    Paris,  Gamier  frères.    8^  à  3  col.  XII,  1269.    Fr.  12.50. 

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N.  S,  XXV,  251— 253  (^.  D,);  ZnS  X,  2,  241—245  (A,  Horning);  AnS 
83,  222—225  (^»  TdbUr);  Revue  de  Belgique  57,  461/.;  Rc  IX,  280 — 
^  283  {H,  (PArbais  de  Júbainviüe);  T.  IX,  78/  (P.  D.  RabUt), 
Éléments  germaniques   de  la  langue  française.    D'après  les  travaux  éty- 
mologiques les  plus   récents.     Édition  française.     Berlin,   B.  R.  Boll.    8°. 
224.    M.  3.  1680 

S,  ZnS  X,  II,  245/  {E,  Mackel);  DL  X,  91  (G,  Baisi);  Rcr  N,  S, 
XXVII,  369  (Alfred  Bauer);  FG  VI,  135. 
Gk>defroy9  F.,  Dictionnaire  de  l'ancienne  langue  française  et  de  tous  ses 
dialectes  du  YSß  au  XV^  siècle,  composé  d'après  le  dépouillement  de  tous 
les  plus  importants  documents  manuscrits  ou  imprimés  qui  se  trouvent  dans 
]es  grandes  bibliothèques  de  la  France  et  de  l'Europe  et  dans  les  prin- 
cipales archives  départementales,  municipales,  hospitalières  ou  privées;  par 
Frédéric  Godefroy.  Fascicules  49 — 53.  Paris,  Bouillon  et  Vieweg.  4*^. 
à  3  col.  p.  641 — 792  und  I — 240.  1681 

S,  Rcr  N,  S.  XXVII,  445—448  (A,  Jacques), 
Millety  A.,  Études  lexicographiques  sur  l'ancienne  langue  française,  à  propos 
du  Dictionnaire  de  Godefroy.     Paris,  Lechevalier.    8°.    71.  1682 

S,  Rcr  N,  S.  XXVI,  496—498  {A,  Jacques);  Rdlr  XXXII,  314/;  ZrP 
XII,  Snf  i^'  Tooler);  MLN IV,  370/  {P,  B.  Mircou);  AnS S^'  361/ 
(Alfred  Schuùe);  MA  II,  13/  (M,  ÎVumotte);  Tr  III,  126 f. 


Bonnier  y  Charles,  Über  die  französischen  Eigennamen  in  alter  und  neuer 
Zeit.     Hallenser  Dissertation.    8^    33.  1683 

Arbois  de  Jabainville,  H.  d'.  Noms  de  lieux  français  identiques  au  mas- 
culin singulier  de  gentilices  romains  en-ius.  In  Rdpgr  II,  241 — 256.     1684 

Kommesser,  Ernst,  Die  französischen  Ortsnamen  germanischer  Abkunft. 
I.  Teil.  Die  Ortsgattungsnamen.  Strassburger  Dissertation.  Strassburg, 
Karl  J.  Trübner.    8».    59.  1685 

BourlieTy  Glossaire  étymologique  des  noms  de  lieux  du  département  de  la 
Côte -d'Or.  In  Bulletin  d'Mstoire  et  d'archéologie  religieuses  du  diocèse 
de  Dijon  6«  année  249.  1686 

Zflitiohr.  t,  rom.  Phil.  Xm.  Bibl.  7 


QS  BIBLIOORAPHm   1 888.    P&OVSNZALISCH.      BIBLIOORAPHIE. 

Foumier,  A.,  Des  influeoces  locales  snr  Tongme  et  la  formation  des  noms 
de  lieux  dans  le  département  des  Vosges.  In  Société  de  géographie  de 
l'Est  I,  456.  16S7 

Charenoey»  de.,  Etymologies  françaises  (¿galimatias,  gaUmafrée^  galvauder, 
galvardine,  calembredaine,  caleboHn,  calembour,  faribole,  faridondaine, 
harle,  arlequin).  8<^,  pages  CXLVII  à  CLXXTTT.  Chartres,  imprimerie 
Durand.  1688 

Belboulle,  A.,  BrandeUe,  Brande,    In  Ro  XVII,  286  f.  1689 

—  Peautre.     In  Ro  XVII,  102  f.  1690 

—  A.,  Bouqetin,  In  Ro  XVII,  597  f.  1691 
Nauta,  R.  D,  Peser.  In:  T.  IX,  331—334  1692 
FarÎB,  Gaston,  Elme^  Osberc,    In  Ro  XVII,  425—429.  1693 

—  Empreu,    In  Ro  XVII,  100  f  1694 


BriBsaad,  Edouard,  Histoire  des  expressions  populaires  relatives  à  l'anatomie, 
à  la  physiologie  et  à  la  médecine.     Paris,  Chamerot.    8<^.    346.  1695 

S,  Rcr  N,  S.  XXVI,  98  (D.). 

Franke,   Felix,   Phrases  de  tous   les  jours.    2.  éd.  Heilbronn,   Henninger 
Frères.    S^.    60.    M.  O.80.  1696 

S,  ZnS  Xy  2,  253  (JK  Kühn);  FG  VI,  19  f  (A,  Gundlach). 

Flowert,  Jacques,  Petit  glossaire  des  auteurs  décadents  et  symboliques.  Paris, 
Vanier-    Fr.  3.  1697 

5.  Rcr  N,  5.  XXVII,  33/  (A.  Delboulle). 

Villatte,  Césaire,  Parisismen.    Alphabetisch  geordnete  Sammlung  der  eigen- 

art.  Ausdrucksweisen  d.  Pariser  Argot.    Ein  Supplement  zu  allen  französ.- 

deutschen  Wörterbüchern.     2.  stark  verm.  Aufl.    Berlin,  Langenscheidt.  8^. 

XVI,  306.    M.  4.;  geb.  baar  M.  4.60.  1698 

S.  ZnS  XI,  II,  30—38  (y.  Sarrœdn):  FG  V,  166  (A,  Kressner). 


Foroheron,  Quelques  additions  au  glossaire  du  centre.  In  Mémoires  de  la 
Société  historique  littéraire,  etc.  du  Cher,  4e  S.  vol.  IV,  135 — 165.     1699 

IV.  PROVENZALISOL 

I.  Bibliographie. 

Andiieu,  J.,  Bibliographie  générale  de  T  A  gênais  et  des  parties  du  Con- 
domois  et  du  Bazadais  incorporées  dans  le  département  de  Lot-et- 
Garonne.  Répertoire  alphabétique  de  tous  les  livres,  brochures,  journaux, 
etc.,  dus  à  des  auteurs  de  la  région,  imprimés  dans  ce  pays  ou  l'  inté- 
ressant directement,  avec  des  notes  littéraires  et  biographiques.  Tome  H: 
L  •  Z.    Agen,  Michel  et  Médan  ;  Paris,  Picard.    8<>.    à  a  col.  427.      1699a 

Bibliographie  du  Haut -Languedoc  1884 — 1887.  Par  Dognon.  In 
AdB  1888,  402—420.  1700 

Chabaaeau,    C. ,   Le   Parnasse   provençal   par   le   P.   Bougerel.     In   Rdlr 

XXXII,    182—195.    (Liste  alphabétique  des  auteurs  provençaux,   qui  ont 

écrit  dans  leur  idiome  de  l'an  1500  à  1'  an  1800).    Auch  separat  erschienen 

Paris,  Maisonneuve  et  Charles  Ledere.     8^.    86.  1701 

S,  Rcr  N.  S.  XXVIII,  184/  (T.  de  L.) 


Thomas ,  Ant. ,  Les  manuscrits  provençaux  et  français  de  Marc  -  Antoine 
Do  min  icy.    In  Ro  XVH,  401—416.  1702 

—  Les  papiers  de  Rochegude  à  Albi.  In:  Ro  XVII,  75—88.  [Enthalt 
eine  Zusammenstellung  der  von  Rochegude  angefertigten  Abschriften  älterer 
Litteratur  werke].  1703 


BIBLIOGRAPHIB    1 888.     PROVBNZALISCH.      AUSGABEN.  99 

2.  Zeitschriften. 

Oooitaniay   revue    mensuelle   publiée   à  Montpellier    par   la  Maintenance  de 

Languedoc.    Tome  I.  Année  1887.    8^    Montpellier,  imprim.  Hamelin  frères. 

Maintenance  de  Languedoc  du  Félibrige.  1704 

Revae  du  Iiyonnaia.   Recueil  historique  et  littéraire.  5e  série.  Tome  V.  VI. 

Lyon,  impr.  Mougin-Rusand.    8^.    480.  472.  1705 

lia  Bévue  Félibréenne.    Publication  littéraire ,  franco  -  provençale  sous  la 

direction  de  Paul  Marié  ton.     Tome  IV,  Janvier-Décembre  1888.     Paris. 

8o.    Fr.  10  jâhrl.  1706 

3.  Litteraturgeschichte. 

SohultBy  Ose,    Die  provenzalischen  Dichterinnen.    Biographien   und  Texte, 

nebst  Anmerk.  u.  e.  Einleit.     Leipzig,  Fock.     4^.    36.    M.  1.20.  1707 

S,  LgrP  X,  178—184  (EmüLevy);  LC  1888  (H,  IC-n¿^),  DL  /JT,  ÎI45 

{Arthur  Pakscher),  ZrP  XII»  538—540(4^/);  MA  I,  ^jf  (A,  TobUr): 

NC  II L  66  (5-tf);  F  G  VI,  94. 


BlowitB»  De,  L'action  de  la  poésie  provençale  au  moyen  âge.  Étude  histo- 
rique.   In  Rf  IV,  65 — 77;  113 — 123.  1708 

Becker 9  Jerónimo,  La  literatura  lemosina.  Apuntes  para  un  estudio  sobre 
su  influencia  en  la  castellana  y  extranjeras  y  de  éstas  en  aquélla.  In  Rd£ 
121,  262^282;  428 — 441.  1709 

Zenker,  Rud. ,    Die  provenzalische  Tenzone.     Eine  litterarhistor.  Abhandig. 

I^ipzig,  F.  C.  W.  Vogel.     80.  VII,  100.    M.  2.  17 10 

5.  LgrP  X,    108— 1 10  (C.  Appet);   LC  1888,    1648/y  DL  IX,  1145/ 

(Arthur  Pakscher)\  ZrP  XII,  540—542  (O.  SchuÜt);  Ro  XVII,  609/ 

(5.  de  Grave), 

PratOy  Stanislas,  La  beauté  des  femmes  dans  les  poètes  provençaux  et  dans 
la  tradition  populaire.    In  Tr  II,  97 — 107.  171 1 

8a vine»  Albert,  Le  Montserrat  et  ses  légendes.  Étude  historique.  In  Rf  IV, 
196—200.  1712 

FourÒB.  Louis  Xavier  de  Ricard,  Un  poète  national:  Auguste  Fourès. 
Paris,  A.  Savine.    8^.    28.  Extrait  de  la  Revue  moderne.  171 3 

Ooudouli.     Eugène  d'Auriac,  Pierre  Goudouli.    In  Rf  IV,  46—54.    1714 

Feireso  abbé   de  Gultres,   par  Ant.  de  Lantenay.     Bordeaux,   Feret.    8^. 

134.  í7«5 

5.  Rcr  N.  S.  XXV,  410—412  [T.  de  L.) 

4.  Ausgaben  und  Erläuterungsschriiften. 

PoéeleB  inédites  de  plusieurs  troubadours  (Gaucelm  Faidit;  Boniface  de 
Castellane;  Bertrán  de  Lamanon;  Peirol;  Aimeric  de  Belenoi.)  In  Rdlr 
xxxn,  550—580.  17 16 

Deux  manusorita  provençaux  du  XIV«  siècle ,  contenant  des  poésies  de 
Raimon  de  Cornet,  de  Peire  De  Ladils  et  d'autres  poètes  de  l'Ecole  tou- 
lousaine, publiés  en  entier  pour  la  première  fois  avec  introduction,  notes, 
glossaire  et  appendice,  par  J.  B.  N  o  u  1  e  t  et  Camille  Chabaneau.  Mont- 
pellier, au  bureau  des  publications  de  la  Société  pour  l'étude  des  langues 
romanes.  Paris,  Maisonneuve  et  Ledere.  8^  LVI,  261.  Publications 
spéciales  de  la  Société  pour  l'étude  des  langues  romanes.  Treizième  pub- 
lication. 1717 
5.  Rcr  M  S.  XXV,  368/  {T.  de  L.);  Rdlr  XXXII,  46—50  (C.  Cha- 
baneau)-, ZrP  XII,  542/  (O.  SchuU%). 

Deux  anoiennee  ohansona  provençales  pubi.  p.  C.  Chabaneau.  In 
Rdlr  xxxn,  195  f.  1718 


lÛO  BIBLIOGRAPHIE    1888.     PROVENZÁLISCH.      AUSGABEN. 

Deux  retroensas  inédites  pubi.  p.  C.  Chabaneau.  In  Rdlr  XXXn, 
98—101.  1719 

Ordonnonoe  municipale  de  "Digne  sur  les  rêves  (impots  indirects).  25 
mai  1424.  Pubi.  p.  V.  Lieutaud.    In  Rdlr  XXXII,  167— 170.  1720 

Poètes  provençaux  contemporains:  Roumanille,  Aubanel,  Mistral,  etc.,  avec 
étude  sur  la  poésie  provençale  contemporaine  par  Paul  Mariéton.  Paris, 
Gautier.    8».    32.  1721 

Cnyrini,  Eug.,  Sprichwörter,  sprichwörtliche  Redensarten  und  Sentenzen  bei 
den  provenzalischen  Lyrikern.  Marburg,  Elwerts  Verl.  8<>.  75.  M.  2. 
Ausgaben  und  Abhandlungen  No.  71.  1722 

S,  L^rrP  IX,  537#  (C.  Appel)-,  LC  1888,  1351/  (Ä  K-ng). 

Savie  de  Fourviero.  Li  Cantico  prouvençau,  recuei  dou  R.  P.  don  Savie 
de  Fourviero,  ä  Tusage  di  catechime  messioun  e  roumavage.  Avec  musique. 
Avignon,  Aubanel  frères.    8».    XLVI,  340.  1723 


Du  Puitspelu,    N.,   Une  chanson  politique  inédite   en  patois  lyonnais.    In 
RduL  5.  S.  V,  260—268.  1724 


Bertrán  de  Bom.  Poésies  complètes  de  Bertrán  de  Bom.  Publiées  dans 
le  texte  original  avec  une  introduction,  des  notes,  un  glossaire  et  des 
extraits  inédits  du  Cartulaire  de  Dalon,  par  Antoine  Thomas.  Toulouse, 
E.  Privat.  8°.  LU,  212.  Fr.  4.  Bibliothèque  méridionale  publiée  sous 
les  auspices  de  la  faculté  des  lettres  de  Toulouse,  v^  série.  T.  i.  1725 
S.  Rcr  N,  S.  XXVI,  157— 159  {L,  CUdat);  Rdlr  XXXII,  200—208 
(C  Chabaneau):  MA  I,  57  {M,  WUrnotte);  AdB  1888,  103— 106  \E.  Ä) 

—  Giuseppe  Rua,  Gli  accenni  danteschi  a  Bertrán  de  Born.  In  Gsli  XI, 
363—377-  ^7^6 

Chanson  d'Antioche.  Gaston  Paris,  La  chanson  d'Antioche  provençale 
et  la  Gran  Conquista  de  Ultramar.    In:  Ro  XVII,  513—541.  1727 

Chanson  de  la  oroiBade  contre  les  Albigeois.     Une  édition  critique 
de  la  chanson    de  la  croisade  contre  les  Albigeois,    par  Ad.  Baudouin. 
(Extrait  des  Mémoires  de  l'Académie    des  sciences,   inscriptions   et  belles- 
lettres  de  Toulouse,  8e  série,  t.  X.  8».  20.  1728 
5.  Ro,  XVII,  638. 

liO  conqueriment  de  Mayloroha.  R.  Otto,  Wer  war  der  Verfasser  des 
katalanisch-provenzalischen  Gedichtes  Lo  conqueriment  de  Maylorcha.  In 
ZrP  XII,  261  f.  1729 

Daubasse.  Oeuvres  complètes  du  poète  Arnaud  Daubasse,  maître  peignier 
de  Villeneuve-sur-Lot  Nouvelle  édition,  avec  des  lettres  de  Mistral,  Clovis 
Hugues,  Fourès,  etc.,  une  notice,  de  nombreuses  notes  et  la  traduction  des 
poésies  patoises  en  vers  français  par  A.  C  lar  i  s.  Villeneuve-sur-Lot  imprimerie 
Chabrié.  8°  V,  266.  1730 

S.  AdB  1888,  49 — 95  (Edouard  Bourcün), 

Daude  de  Fradas.    H.  Werth,  Über  Daude  de  Pradas  auzels  cassadors, 
Göttingen.     S.  Werth,  Über  die  ait.  îxz.  Übersetzungen  mittelalt  Jagd- 
lehrbücher. No.  971.  1 73 1 
Qirart  de  Rossilho.    A.  Stimming,  Über  den  provenzalischen  Gir  art  von 
Rossillon.    Ein  Beitrag  zur  Entwickelungsgeschichte  der  Volksepen.   Halle, 
Niemeyer.  8«.  399.  M.  10.                                                                             1732 
5.  LC  1889,  S9^f  {H.  K-ng):  DL IX,  1849— 1851  (Oscar  SchuÜz);  MA 
1,   126—129  \m.   Wilmotte):  ZrP  XIII,  556—567  (A,  Pakscher). 

Qoudelin.  Oeuvres  de  Pierre  Goudelin,  coUationnées  sur  les  éditions  origí- 
nales, accompagnées  d'une  étude  biographique  et  bibliographique,  de  notes 
et  d'un  glossaire  par  J.  B.  No  ule  t.  Toulouse,  E.  Privat  8«  LXXVni, 
507.  ^733 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.     PROVENZALISCH.      DIALECTE.  IO  I 

Quìraldeno.  Poésies  languedociennes  de  Louis  -  Diogene  Guiraldenc  (1840 
— 1869).  Publiées  pour  la  première  fois  d'après  le  manuscrit  original  de 
l'auteur  et  annotées  par  A.  Roqne-Ferrier.  Montpellier ,  imprim. 
Hamelin  frères.  (1884.)  8^  95.  Maintenances  de  Languedoc,  d'Aquitaine 
et  de  Provence  du  Félibrige.  1734 

Quiraut  Biquier.  Cinq  tensons  de  Guiraut Riquier  pubi,  par  C.  Chabaneau. 
In  Rdlr  XXXII,  109—127.  1735 

lia  Noble  Iieçon,   texte  original  d'après  le  manuscrit  de  Cambridge  avec 

les  variantes  des  manuscrits  de  Genève  et  de  Dublin,  suivi  d'une  traduction 

française  et  de  traduction  en  vaudois  moderne,  publié  par  Edouard  Mon  te  t. 

Avec  fac-similé,  Paris,  G.  Fischbacher.  4<>.  95.  1736 

5.  Rcr  N,  5.  XXV,  520  (A-R):  ZrP  XIII,  yiqf  {E.  Levy), 

Feire  del  Vem.  C.  Chabaneau,  Chansons  inédites  du  troubadour  Peire 
del  Vem.  In  Bulletin  de  la  Soc.  historique  et  archéologique  du  Périgord 
XV,  320.  1737 

—  Chanson  inédite  du  troubadour  Peire  del  Vern.  Pubi.  p.  C.  Chabaneau. 
In  Rdlr  XXXII,  171  f.  1738 

Feire  Vidal.  Une  chanson  inédite  de  P.  Vidal  pubi.  p.  C.  Chabaneau. 
In  Rdlr  XXXII,  93-97.  1739 

Frise  de  Jérusalein  ou  la  Vengeance  du  Sauveur  pubi,  par  C.  Chabaneau. 
In  Rdlr  XXXII,  581—608.  1740 

Baimon  Vidal.  Max  Cornicelius,  So  fo  e  1  temps  c'om  era  iays.  Novelle 
V.  Raimon  Vidal,  nach  den  vier  bisher  gefundenen  Handschriften  zum 
ersten  Mal  hrsg.  Inaugural-Dissertation.  Berlin.  Leipzig,  Fock.  8^  loo.  1741 
S,  LgrP  X,  57—60  {Emü  Levy);  ZrP  XII,  544  {O,  Schttäz), 

Boman  d'Arles»  pubi.  p.  C.  Chabaneau.     In  Rdlr  XXXII,  473 — 542 

1742 

Sanot  Fonos.     P.  Guillaume,  Istorio  de  sanct  Poncz.  Mystère  en  langue 

provençale  du  xve  siècle,  publié  d'après  un  manuscrit  de  l'époque.     Paris, 

Maisonneuve  et  Ch.  Ledere.  8°.  XV,  244.    Extrait  de  la  Revue  des  langues 

romanes,  livraison  de  juillet  1887  et  suiv.  1743 

S.  Bibliothèque  de  V Ecole  des  Chartes  L,  591/  {Marins  Sepet), 

Saint  Fanuel,  Romanz  de,  pubi,  par  C.  Chabaneau.  Suite  et  fìn.  In 
Rdlr  XXXn,  360 — 409.  1744 

Terramagnino.  O.  Schultz,  Zu  Terramagnino  von  Pisa.  In  ZrP  XII, 
262  f.  1745 

5.   Moderne  Dialekte  u.  Folk-Lore. 

Contes  populaires  recueillis  dans  la  Grande-Lande,  le  Born,  Les  Petites- 
Landes  et  le  Marensin;  par  Félix  Arnaudin.  Traduction  française  et 
texte  grand-landais.    Bordeaux,  Vve  Moquet;  Paris,  Lechevalier.    %^,    312. 

1746 

Chabert,  Patois  de  la  commune  de  Lé  tra,  canton  du  Bois-d'Oingt  (Rhône). 

In  Rdp  II,  131 — 142.  1747 

Fbilipon»  £.,  Le  patois  de  Saint-Genls-les-Ollières   et   le   dialecte 

lyonnais.     Suite.  S.  Rdp  II,  26 — 49;  195—217.  1748 

Bivière,  Maurice,  Notes  sur  le  langage  de  Saint-Maurice-De-TËxil. 

(Isère).    In  Rdp  H,  274—287.  1749 

Gilliéron,  Mélanges  savoyards.    In  Rdpgr  II,  31— 37.  1750 

Fascalein,  £.,  Des  mots  Savoyen,   Savoisien   e   Savoyard.     Annecy, 

impr.  Abry.  8°.  47.  Extrait  de  la  Revue  savoisienne.  1751 

Armana  prouvençau  pèr  lou  bel  an  de  Dieu  1889,  adouba  e  publica  de 

la  man  di  felibre  joio,  soûlas  e  passo-tèms  de  tout  lou  pople   dou  miejour 

an  trentocinquen  dou  félibrige.   Avignon,  Roumanille,  Paris,  Thorin;  Taride; 

Marpon  et  Flammarion.  8**.  112.  1752 

Armana  marsiliès  pèr  l'annado  1889.  Recuei  de  conte,  charradisso,  cansoun 

e  galejado.    Armana  poupulári  dóu  miejour,  donnant  lou  calendié,  l'ensig- 

nadou  dei  luno  e  dóu  tèms  emé  toutei  lei  fìero  e  lei  marcat  de  la  Prouvènço, 

publica  soutQ  la  direicien  de  Agustc  Marin.  Paris,  Dalou.  8°.  93.        1753 


I02  BIBLIOGRAPHIE  1 888.     PROVKNZALISCH.     MODERNE  DIALEKTE. 

Bérenger-Féraud,  L.  J.  B.,  Contes  populaires  des  Provençaux  de  l'antiquité 
et  du  moyen  âge.  Paris,  Leroux.  8®.  VII,  265.  Fr.  5.  Collection  de 
contes  et  chansons  populaires,  11.  1754 

—  Les  légendes  de  la  Provence.    Paris,  Ernest  Leroux.  S^.  VIII,  410.      1755 
Bertas,  Peire,  Li  Set  Saume  d'amour.     Traduction  littérale  en  regard.  Mar- 
seille, imp.  Trabuc.  8».  71.  1756 

Boillat,  Justin,  Mi  lésé  (Mes  loisirs),  poésies  provençales,  patoises  et 
françaises.     Nîmes,  libr.  Catélan.  8^.  166.  Fr.  2.  1757 

Bonnefouz,  J,  B.,  Lou  Galoï  cantaïre.  Recueil  de  chansons  et  poésies  pro- 
vençales. No.  I.  Foou  pa  s'esiraïa:  Es  inoucento;  louSouquet;  La  nué 
lei  gat  soun  gris.     8®.  4  p.  Marseille,  imp.  Favier.  1758 

Chevalier,  A.,  et  A.  Martin,  Bégaiements  et  piéu-piéu  en  vers  proven- 
çaux.   L'Isle-sur-5H)rgue  (Vaucluse),  imp.  Demontoy  et  Jugy.  8^         1759 

Gautier,  Mme  j.,  Velo  blanco,  pouësio.  Marseille,  imp.  Trabuc  et  Raviolo. 
80.  135.  Fr.  3.  1760 

laetta.  M.,  Li  Stella  dau  noostre  siel  (vers).  4^  8.  Nice,  impr.  des  Alpes- 
Maritimes  1761 

Bfali^^oiiy  C,  Nosto-Damo  de  Primo-Coumbo ,  poème  provençal,  avec 
la  traduction  française  en  regard.  Précédé  d'une  lettre  de  Mgr  Besson, 
évêque  de  Nîmes.     Paris,  lib.  Tolra.  S^.  169.  1762 

Fiat,  L.,  Istori  causido  dou  Gulistan  de  Sadi,  revira  dóu  persan.  Montpellier, 
Hamelin  frères.  8».  104.  1763 

5.  Udir,  XXXII,  ziSf  (^-   Cßtabatuau). 

Ck>iite8  populaires  du  Languedoc  pubi.  p.  L.  Lambert.  Suite.  In  Rdlr 
XXXn,  24—39;  234—242.  1764 

FourÒB,  Auguste,  Les  Grilhs,  Poésies  languedociennes,  traduction  fran- 
çaise en  regard.  Paris,  Maisonneuve  et  Ledere.  Z^,  1765 
S,  Rpl  3.  5.  XV,  304—306  {Paul  MarUton), 

Gruvel,  J.,  Scenos  de  la  bido  toulousain o.  Lay  Filloy  de  Toulouso  un 
joun  de  prouménado,  suivi  de:  Roumanço  de  lay  filloy  de  Toulouso.  Tou- 
louse, impr.  Delort  et  Berthoumieu.  8<^.  4.  1766 

—  Scenos  de  la  bido  toulousain  o.  Lé  Cassayré  fantajous,  suivi  de:  Cant 
des  cassayres.    Toulouse,  imprim.  Delort  et  Berthoumieu.  %^,  4.  1767 

Manideta»  pouèma  lengadoucian  p.  A.  Roux.  In:  Rdlr  XXXII,  77 — 92 

1768 

B0UZ9  A.  et  C.  Auzières,  Flous  de  sablas  (vers).  Manideta;  Langnitòri 
de  Manideto;  lou  Grand  Chaîne.    Montpellier,  imp.  Hamelin  frères.  8^.  24. 

1769 

Touénil,  Respounso  dé  Touénil  a  uno  brouchuro  porcnographico  escrixo  pel 
néleout  del  mairo  dé  Trévien.    Albi,  imprim.  Nouguiès.  8^  7.  1770 

Iinìònt  deSentenao,  Louis,  Recueil  de  noëls  de  l'Ariège  en  patois  langue- 
docien et  gascon,  précédé  d'une  préface  et  de  règles  orthographiques. 
Foix,  im.  Ve  Pomiès.  8^.  XV,  144.  1771 

Queroy»  A.,  La  Cabalgado  de  Mount-Alba  (19,  20  è  21  de  mai  1883), 
allegourio.  8°.  13.  Montauban,  imp.  Forestié.  Extrait  du  Recueil  de 
l'Académie  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Tarn-et-Garonne.        1772 

Younet»  J.,  Mas  rigoulados,  pouésios  patouésos.  Montauban,  Imp.  montal- 
banaise.  8<>.  73.  Fr.  0.60.  1773 

Bébouis»  H.  E.,  Coutumes  de  Castel  -  Amouroux  et  de  Saint -Pastour  en 
A  g  en  a  i  s.     Paris,  Larose  et  Forcel.  8®.  28.  1774 

Iiaseombe,  Contes  et  légendes  de  la  Haute-Loire.  In  Mémoires  ...  de 
la  Soc.  du  Puy-de-Dôme,  V,  2«  partie  78.  177S 

6.   Grammatik  u.  Lexikographie. 

Sabersky,  Heinr.,  Zur  provenzalischen  Lautlehre.  Parasitisches  i  u.  die 
damit  zusammenhäng.  Erscheingn.  Berlin,  Mayer  ft  Müller.  8°.  100. 
M.  2.80.  1776 

S.  Rcr  N,  S.  XXVI,  453  (L,  C.) 


BIBLIOORAPHIB    1888.      CÂTALANISCH.  IO3 

Bolinhardty  Wilh.,  Das  Personal-Pronomen  im  Altprovenzalischen.  Marburg, 

Elwerts  Verl.  8®.  IV,  136.    M.  3.60.    Ausgaben  und  Abhandlungen  No.  74. 

S.  LC  1888,  1748/.  1777 

KooheTy  Edmund,  Beitrag  zum  Gebrauch  der  Praeposition  ,fdg'*  im  Proven - 
zaiischen.     Marburger  Dissertation.  8*^.  44.  1778 


Oreaos,  Karl,  Die  E-Reime  im  Altpro vençalisch en.   In:  AnS  80,  178 — 219; 
313 — 352.     (Auch  separat  als  Freiburger  Dissertation  erschienen).        1779 


Clédaty  L.,  Le  patois  de  la  région  lyonnaise.    Suite.   In:  Rdp  II,  i — 25. 

1780 
Hemmaxm,  Franz,  Consonantismus  des  Gascognischen  bis  zum  Ende  des 

dreizehnten  Jahrhunderts.  Jenenser  Dissertation.  Cöthen.  8'^.  54.  1781 
Iieepy,  V.,  Grammar   and   Vocabulary   of  Beam   for   Beginners.     Oxford, 

Wareh.  8».  5s.  1782 

Molyneuz,  R.  G.,  Grammar  and  vocabulary  of  the  language  of  Bear n  for 

beginners.    Oxford,  Wareh.  8®.  5s.  1783 


Stiohely  Karl,  Beiträge  zur  Lexicographie  des  altprovenzalischen  Verbums. 
Marburger  Dissertation.  S^.  57.  1784 

S.  LgrP  X,  413—422  (Etnil  l^vy). 
Appel,  C,  Provenz.  Uh,    In:  ZrP  XII,  263 f.  1785 

Mejetf  Paul,  L'étymologie  du  i^tov,  trebalh.    In:  Ro  XVII,  421— 424.    1786 
Werth,  H.,  Prov.  sahus,  franz.  sëus,  sé'uZf  segus»    In:  ZrP  XII,  265 f.     1787 


Du  FuitapelUy   N.,   Dictionnaire   étymologique   du    patois   lyonnais.     2« 
livraison  (Darnayat-Inchant).  Lyon,  Georg.  8°.  à  2  col.  p.  113 — 216.      1788 
5.  Bibliothèque  de  V Ecole  des  Chartes  49,  284/  (E,  L.) 

—  Lyonnais  Huguo;  Echantillon^  Chenevotte.    In:  Rdlr  XXXII,  I97f.      1789 

—  Lyonnais  Carcabeau.     In:  Ro  XVII,  437 f.  1790 

—  Vadou  en  Lyonnais.     In:  Ro  XVII,  287 f.  1791 

V.  CATALANISCH. 

TorentB»  J.  Masso,  Manuscritos  Catalanes  de  la  Biblioteca  de  S.  M.  Noticias 
para  un  catálogo  razononado.  Barcelona,  Libreria  de  Alvaro  Verdaguer. 
8«.  40.  1792 

S.  BpW  VIII,  1416;  Rcr  N.  S.  XXVI,  377—379  (Amédée  Pages), 


Fella  y  Forgas,  J.,  Historia  del  Ampurdán;  estudio  de  la  civilización  en 
las  comarcas  del  Nordeste  de  Catalufia.  Barcelona.  4^.  Cuaderno  VII  (pá- 
ginas 579  á  688),  18  grabados  intercalados  en  el  texto  y  2  láminas.  3  y  3.5a 

1793 


Mila  y  FontanalB,  Manuel,  Obras  completas.  Coleccionadas  por  Marcelino 
Menéndez  Pelayo.  Tomo  I.  Tratados  doctrinales  de  literatura.  Barce- 
lona, Alvaro  Verdaguer.  4°.  VIII,  528.  7.50  y  8.50.  1794 

—  Principios  de  Literatura  general.  Nueva  edición,  adicionada  con  el  Com- 
pendio del  Arte  poético  del  mismo  autor.  Barcelona,  Alvaro  Verdaguer.  4^. 

524-  8  y  9.  1795 

Vidal,  Pierre,  Mélanges  d'histoire,  de  littérature  et  de  philologie  catalanes. 

In:  Rdlr  XXXH,  333—360.  I7?6 

Toda»  Eduart,  La  poesia  catalana  á  Sardenya.     Barcelona,  La  Ilustració 

CaUlana.  8<>.  132.  1797 


Maroh.    Amédée  Pages,  Documents  inédits  relatifs  à  la  vie  d'Auzias  March 
In:  Ro  XVn,  186—206.  1798 


1 


I04  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      CATALANISCH.      AUSGABEN  ETC. 

Biblioteca  del  Arch  de  Sant  Marti.  Tomo  IV.  Barcelona,  Impr.  de  Fidel 
Giró.    4°.    232.  1799 

Joohs  Fiorala  de  Barcelona.  Any  XXX  de  llur  restaurado.  2  vol. 
Barcelona,  Estampa  La  Renaixensa.  4®.   264;  214.  1800 

Masso  y  Torrents,  Jaume,  Llibre  del  cor:  colecció  de  poesías  catalanas. 
Barcelona,  Impr.  de  F.  Giró.  8^  78.  1801 

Iilibre  de  la  Renaixensa.  Recali  de  poesies  y  de  fragments  en  prosa 
escuUits.    Barcelona,  Imprempta  La  Renaixensa.  S^,  421.  1802 

Otto»  Richard,  Zwei  altcatalanische  Rechtsformulare.    In  MLNIII,  349—350. 

1803 

Vidal»  Pierre,  Documents  sur  la  langue  catalane  des  anciens  comtés  de 
Roussillon  et  de  Cerdagne.  (de  1311  à  1380)  Suite.  Li  Rdlr  XXXII, 
146—167;  410—430;  542—549.  1804 


Bala^Tuer,  Victor,  Obras.  Tomos  XX — XXII.  Las  calles  de  Barcelona 
en  1865  (complemento  de  la  historia  de  Catalufia).  Madrid«  Imprenta  y 
fundición  de  M.  Tello.   4«.  tomos  I — HI,   530,  480,  543.     30  y  33  pesetas. 

1805 
Bauoells  Prat»  J.,  Brots.    Poesías.    Barcelona,  Imprempta  de  I'Academia. 

1806 

Blanch  y  Cortada,  Adolf,  Poesías  catalanas  coleccionadas  y  ab  un  prólech 

per  J.  Sarda.    Barcelona,  Imprempta  de  la  Renaixensa.  4^  XVlÙ,  130. 

1807 

Casas  y  Amigo,  Francesch,  Poesies  ab  un  pròlech  d'en  Marian  Aguilo  y 

Fuster  mestre  en  Gay  Saber  y  la  biografia  del  autor  per  D.  Frane.  Amigo 

y  Pia.    Barcelona,  tip.  católica.  4<>.  243.  1808 

March.  Antoni  Bulbena-y  Tusell,  Les  obres  del  Valeros  Cavalier  y 
elegantissim  poeta  Ansias  March,  trad  novament  ab  molla  diligencia  revis- 
tes y  ordenades  segons  les  mes  correctes  edicions  antigües.  Madrid.  libr. 
de  F.  Fe.  8«.  254.  4  y  4.  50.  1809 

5.  Rcr  N,  S,  XXVI,  377—379  [Amédie  Pages), 

Mestres,  Apeles,  Idilis.  Ab  una  introdúcelo  sobre  la  poesía  bucólica.  Edicó 
ilustrada.  8^  184.  18 10 

Monserdá  de  Macia,  Dolors,  Poesies  catalanes.  Barcelona,  Impr.  La 
Renaixensa.  8°.  248.  1811 

Bamon  IiUll.  R.  Otto,  Bemerkungen  über  Ramon  Lull.  In;  ZrP  XII, 
511—523.  1812 

Bubió  y  Ors,  Joaquim,  lo  Gayter  del  Llobregat.  Poesias.  Edicio  políglota. 
Vol.  I.  1839 — 1 84 1.  Barcelona,  Jepus  y  Roviralta;  Leipzig,  Harrassowitz. 
80.  XXn,  414.  1813 

5.  LC  1888,  1713/  (Ä  K'figY 

Verdafi^er,  Mossen  Jacinto«  Lo  somni  de  Sant  Joan,  llegenda  del  sagrat 
Cor  de  Jesús  ab  la  tradúcelo  castellana.  Segona  edició.  Barcelona,  Tipo- 
grafia católica.  181 4 

—  Pàtria:  Poesies  ab  un  prólech  de  Mossen  Jaume  Collel.  Barcelona, 
Estampa  de  Fidel  Giró.  8<>.  Xm,  204.  181 5 

Vilaxailjana  y  Vila,  Benêt.  Sermons  del  illustrissim  y  Reverendissim  Dr. 
D.  Benêt  Vilamitjana.  Los  publica  ab  una  noticia  biográfica  y  un  estudi 
sobre  la  predicado  catalana  D.  Jaume  Collel.  Vich:  Imp.  de  R.  An- 
giada.    Vol.  I.  4<>.  420.  18 16 

Bertrán  y  Bros,  Pau,  Rondallistica,  estudi  de  literatura  popular,  ab  mostres 
catalanes  inédites.    Barcelona,  imprempta  la  Renaixensa.  8^.  106.  18 17 

Bosch  de  la  Trinzeria,  Caries,  Pía  y  montanya:  aplech  d'estudis,  viatjes, 
Ueyendas,  recorts  y  excursions.  Barcelona,  Imprempta  La  Renaixensa.  8<^. 
288.  1818 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      CÀTALANISCH.      SPANISCH.  I05 

Geis  Gomia»  D.,  Meteorologia  y  Agricultura  populars  ab  gran  nombre  de 
confrontacions.  Barcelona,  A.  Verdaguer.  8^.  X,  178.  Biblioteca  popular 
de  la  Associació  d'excursions  catalana  V.  1819 

—  Impressions  d'una  excursio  a  Sant  Marti  Sarrocá,  Torrellas  y  Pontons. 
(Détails  sur  des  chants  populaires  relatifs  aux  superstitions  locales.)  In: 
BuUeti  de  la  Associació  d'excursions  catalana  XI,  261.  1820 

IiO  romances  valencia.  Ressenya  de  totes  les  festes  de  costums  populars 
valencianes  que  tenen  Hoch  en  la  nostra  capital,  seguida  d'una  colecció  de 
poesies,  titulada  „Trossos  y  mossos  ó  Encisam  de  totes  hervés.'*  Valencia, 
F.  Palanca  y  Roca.  1821 

Morel-Fatio,  Alfred,  Das  Catalanische.  Strassburg,  Trubner.  In:  Gröber, 
Grundriss  d.  rom.  Philologie  I,  669 — 688.  1822 

Portet,  Ll.,  Ortografia  Catalana  ó  breus  documents  pera  escriure  correctament 
nostra  Uengua.  Vich.  Tipografìa  y  Ilibreria  católica  de  Sant  Joseph.  8^ 
23.  1823 

BaiBty  G.,  Catalanisch  ts.    In  ZrP  XII,  527.  1824 


Iiabemia,  Pere,  Diccionari  de  la  Uenga  catalana  ab  la  correspondencia 
castellana.  Edició  considérablement  aumentada  y  completada  per  una  so- 
cietat  d'escriptors  catalans.  Barcelona,  Espasa  editor.  En  curs  de  publi- 
cació.  1825 

VI.  SPANISCH. 

I.    Bibliographie. 

Boletín  de  la  Ubreria.  Afio  XV,  7—12;  XVI,  1—6.  Madrid,  Ubreria 
de  Murillo.    8^    20  rs.  1826 

Beer,  Rodolfo,  Eloy  Jimenez,  Noticias  bibliográficas  y  catalogo  de  los 
códices  de  la  Santa  Iglesia  Catedral  de  León.  León,  Mariano  Garzo.  8®. 
XXXIV,  44.  1827 

5.  BpW  IX,  iiif  {Frawk  Rühl). 

2.  Zeitschriften. 

Revue,  Spanisch-deutsche,  f.  Litteratur,  Politik  und  Handel.  Herausgegeben 
V.  J.  López  Lapuya.  Chef-Red.:  Ernst  Bark.  1.  Jahrg.  1887/88. 
24  Nrn.  2  B.  Madrid.    Leipzig,  Hedeler  in  Comm.    4^  1828 

3.  Geschichte  und  Culturgeschichte. 

Iiafiiente«  Historia  general  de  Espafia,  desde  los  tiempos  primitivos,  hasta 
la  muerte  de  Fernando  VII,  por  D.  Modesto  Lafiiente,  continuada  desde 
dicha  época  hasta  nuestros  días,  por  D.  Juan  Valer  a,  con  la  colaboración 
de  D.  Andrés  Borrego,  y  D.  Antonio  Pirala.  Tomo  IV — VI.  IX. 
Barcelona,  Montaner  y  Simón.    4^  395;  369;  387;  395.    à  5.  1829 

Colección    de    documentos   inéditos   para   la   Historia   de    Espafia,    por    el 

Marqués  de  la  Fuensanta  del  Valle,  D.  José  Sancho  Rayón  y  D.  Francisco 

de  Zabalbnru.     Tom.    XC— XCU.     Madrid,    Libr.    de    M.    Murillo.    4^ 

Tom.  XC:  571;  t.  XCI:  573;  t.  XCII:  535.  à  12  y  13.  1830 

Enthält:    Correspondencia    de  Felipe  II   con    sus    embajadores    en    la 

Corte  de  Inglaterra  1558  á  1584.     Tom.  HI— V. 

Farlow,  Hans,  Kultur  und  Gesellschaft  im  heutigen  Spanien.  Beobachtungen. 
Leipzig  Elischer  Nachf.    8^    VI,  284.  M.  5.  1831 

Bepúlveda,  Ricardo,  Madrid  viejo.  Crónicas,  avisos,  costumbres,  leyendas 
y  descripciones  de  la  Villa  y  Corto  en  los  siglos  pasados,  por  Ricardo 
Sepúlveda,  con  un  prólogo  de  Pérez  de  Guzman  y  cuatro  palabras  de 
Julio  Monreal.  Ilustraciones  de  Comba.  Fotograbados  de  Thomas.  Segunda 
edición.     Madrid,  F.  Fé.    8».  XXVIII-469.  6  y  7.  1832 

Ck>8BÍo ,  M.  B. ,  La  peinture  espagnole  du  XlUe  au  XVe  siècle.  In  Boletin 
de  la  Institución  libre  de  Enseñanza  XII  No.  273.  1833 


I06  BIBLIOORAPHIS    1 888.      SPANISCH.      AUSGABEN  ETC. 

4.  Litteraturgeschichte. 

Meséndes  y  Felayo,  M.,  Historia  de  las  ideas  estéticas  en  Espafia.  Tomo 
TV,  volumen  I.«  Madrid,  Libr.  de  M.  Murillo.  8».  509.  5  y  5,50.  Colec- 
ción de  escritores  castellanos,  vol.  LXI.  1834 

Morel -Fatio,  A.,    Etudes  sur  l'Espagne,    ir«  série:  I,  Comment  la  France 

a  connu   et  compris  l'Espagne   depuis  le  moyen  &ge  jusqu'à  nos  jours.  II, 

Recherches  sur  Lazarilla  de  Tórmes.    Ill,  l'Histoire  dans  Ruy-Blas.    Parts, 

Bouillon  et  Vieweg.    8».    XI,  246.  1835 

S,  LC  1889,  143/  (JSr.  H,)\  Rcr  N,  S,  XXV,  487—489  (A.  C);  DL  X, 

S7S/{G,Baist);  Ac   1888,    //,    20/  (Ä  S,  Fa^an)\    Atk,  1888,    //, 

219/;  N  49,  235//  SR  1888,  /,  772;  BuRS  6.  S.  41,  444—446;  AdB 

1888,  239—242  {É,  Mértmée). 

Fìiymaigre»  De,  Les  Vieux  Auteurs  castillans.  Histoire  de  l'ancienne  litté- 
rature  espagnole.    Nouvelle  édition,    ir«  série.     Paris,  Savine.     8®.    XIV, 

347.  Í836 

5.  Rdml  XV,  \02f:  MA  //,  104—109  (M.  WämotU)]  Tr  III,  127. 


Basàn,  Emilia  Pardo,  Poetas  gallegos  contemporáneos.    In:  RdE  121,  161 
—172.  1837 

HoratitiBy   La   littérature   contemporaine   en   Espagne.  II.  In.  Rdml  XIV, 
351—362.  1838 

Retes,  José  de.  Estudios  sobre  el  teatro  e^pafiol  contemporáneo.     In:  RdE, 
120,  442—449;  588—594,  121,  132— 138Í  1839 

Bios,  E. ,   Le   mouvement  littéraire  en  Espagne.     Les  romans  nouveaux.    In 
BuRS  6.  série  t  37,  533—557-  ^^o 


Qigas,  E.,  Spanske  Smaating.  I.  „El  No'*.  II.  Sancho  og  hans  Graae.  HI. 
En  noveruindelig  Vanskelighed  for  Oversoettere  („duelos  y  quebrantes  in 
D.  Quijote.)     In  Ntff  VIH,  184—194.  1841 

Cervantes.  F.,  Pic  a  tos  te,  La  casa  de  Cervantes  en  Valladolid.  Madrid. 
Tip.  de  J.  Góngora     4.«    38.  1842 

Femandes  y  Gtonsales,  Don  Manuel,  Der  spanische  Dichter.  Von  Johannes 
Fastenrath.    In  MfLA  1888,  84f.  1843 

Frontaura,  Carlos.    Von  C.  Marquard  Sauer.    In:  MfLA  1888,  424—426. 

1844 

Lasarillo  de  Tormee.  Arvède  B arine.  Les  Ghieux  d'  Espagne.  Laza- 
rillo de  Tormes.    In:  Rddm.  1888  II,  870—904.  1845 

Taronji,   José,   Ein   mallorquinischer  Dichter   in  Granada.    Von  Johannes 

Fastenrath.    In  MfLA  1888,  784f.  1846 

5.  Ausgaben  und  Erläuterungsschriften. 

Biblioteca  de  escritores  aragoneses.  T.  V.  Leyendas  de  José,  hijo  de 
Jacob  y  de  Alejandro  Magno  sacadas  de  dos  manuscritos  moriscos  de  la  Bib- 
lioteca Nacional  de  Madrid,  por  F.  Guillen  Robles.  Madrid,  libr.  de 
M.  Murillo.    4«.    LXXXVin,  282.  5,50  y  6.  1847 

Biblioteca  gallega»  t.  XVL  Poesías  selectas,  por  D.  José  Maria  Posada. 
Coruna,  Andrés  Martinez.    8«.    250.  3  y  3,50.  1848 

Bibliothek,  spanische,  mit  deutschen  Anmerk.  f.  Anfänger  v.  Fesenmai r. 
München,  Lindauer.  8<^.  104.  M.  i.  S.  Hartzenbusch  No.  1885.  Diana 
No.  1880.  1849 

Colección  de  escritores  castellanos.    Volumen  60—63;  66 — 68.  1850 


Schwab,  M.,  Monuments  littéraires  de  l'Espagne.    Paris,  Maisonneuve  et 
Leclerc.    8».    30.  1852 


BIBLIOORAPHIE   1 888.      SPANISCH.     AUSGABEN.  lOj 

Iiaberinto  Amoroso  de  los  mejores,  y  nias  nueuos  Romances,  que  hasta 
aqui  ayan  salido  a  luz.  Con  las  mas  curiosas  Letrillas  de  quantas  se  han 
cantado.  Sacados  de  los  proprios  originales  por  el  Licenciado  Juan  de 
Chen.  En  Barcelona,  Por  Sebastian  de  Cormcllas,  all  Call.  1618.  Neu- 
druck von  Karl  Vollmöller.    In  Romanische  Forschungen  VI,  89 — 138. 

1853 
Morel-Fatio,  A.,  Textes  castillans  inédits  du  Xmo  siècle.  I.  Poème  d'amour. 

—  II.  Débat   du  vin  et   de  Peau  en  vers.  —  III.  Les  dix  commandements 

avec    commentaires   á  l'usage    des   confesseurs.     (Extrait   de    la   Romania. 

Tome  XVI.)    Paris,  Macon.    4«.  21.  1854 


Cédula  de  Carlos  V  sobre  el  cazar  aves  en  la  villa  de  Buendia,  año  de  1553. 
Impresa  en  Madrid  en  la  oficina  de  D.  Ricardo  Fé.    En  fol.,  2  hojs.    1856 


Calderón.  Select  plays;  edited  with  introductions  and  notes  by  N  Mac- 
coll.  London,  Macmillan.    8^    6  s.  1857 

—  Select  plays  of  Calderón.  Edited,  with  introduction  and  notes,  by  Nor- 
man Maccoll.  London,  Macmillan  and  Co.  and  New -York.  8<>.  LIX, 
505.  1858 

S.  LgrP  X,  267—269  (Henry  R,  Lang);  Ac  1888,  //,  20/  (S.  Fagan). 

—  Gomez  Arias.  Ein  romantisches  Schauspiel  in  3  Akten.  Übers,  v.  Mor. 
Rap  p.  Leipzig,  Bibliograph.  Institut.  8^  66.  Meyers  Volksbücher  No.  512. 
M.  o.  I  o.  1859 

—  Don  Pedro,  Übers  Grab  hinaus  noch  lieben.  Historisches  Drama.  Übers, 
u.  m.  Einleitg.  und  Anmerkgn.  versehen  v.  Konr.  Pasch.  Wien,  Brock- 
hausen ft  Bräuer.    XXIV,  144.  i860 

—  Engelbert  Günther,  Calderón  und  seine  Werke.  Freiburg  i.  B.,  Herder. 
80.  2  Bde.  XL,  336.  VIII,  438.  M.  8.  I.  Band:  Calderón  -  Litteratur. 
Leben  des  Dichters.  Religiöse,  symbolische,  mythologische  und  Ritter- 
schauspiele. II.  Band:  Lustspiele.  Heroische  und  geschichtliche  Dramen. 
Geistliche  Festspiele.  1861 

S,  LC\%%%  ^fH,  K-ng):  BlU  1888,  741/;  DL  X,  979/  (G.  Baisi); 
NA  48,  290//  AnS  83,  220—222  (P.  Förster). 

Campoamor,  Ramón  de,  Los  amores  de  la  Luna,  pequefto  poema.  Illu- 
straciones  de  Alcázar.     Madrid,  Agustín  Jubera.     4®.    29.    1.25.  1862 

—  Los  pequefios  poemas.  2.  »  y  3.  ^  serie.  Valencia  0.50.  Biblioteca  selecta, 
tomos  32  y  33.  1863 

—  Colón,  poema.  Valencia,  P.  Aguilar.  8^.  177.  0.50.  Biblioteca  selecta, 
vol.  XXXV.  1864 

S.  NA  102,  142 — 146. 

—  R.,  Humoradas.  Segunda  edición,  considerablemente  aumentada.  Madrid, 
F.  Alvarez.  8«.  XXIII- 144.  3  y  3.50.  1865 

Catalina  y  Severo,  La  mujer,  apuntes  para  un  libro.  Madrid,  Libr.  de  M. 
MuriUo.    8®.    402.  4  y  4.50.     Colección   de  escritores  castellanos,   vol.  62. 

1866 

CervantÒB.  Aventures  de  don  Quichotte  de  la  Manche;  par  Michel  Cer- 
vantes. Nouvelle  édition,  revue.  2  vol.  Paris,  libraire  Ducrocq.  8^  T.  i, 
314;  t.  2,  292.  1867 

—  Don  Quixote,  a  new  edition,  by  H.  E.  Watts.  5  vols.  London, 
Quaritch.  40.  tf  5  5  s.  1868 

—  Adventures  of  Don  Quixote.    London,  Nicholson.  8®.  2  s.  1869 

—  The  Ingenious  Gentleman  Don  Quixote  of  La  Mancha.  By  Miguel  de 
Cervantes  Saavedra.  Done  into  English,  with  notes  and  a  new  life  of 
the  author,  by  H.  E.  Watts.    Vols.  I  and  U.    London,  Quaritch.     1870 

S.  Ath  1888  //,  154;  SR  1888,  /,  795/. 


I08  BIBLIOGRAPHIE    1 888.      SPANISCH.      AUSGABEN. 

—  L'iDgénieux  Hidalgo  don  Quichotte  de  la  Manche;  par  Miguel  de  Cer- 
vantes Saavedra.  Traduit  par  Florian.  Nouvelle  édition,  revue  et  cor- 
rigée.    Paris,  Lecène  et  Oudin.  8^.  237  et  gravures.  1871 

—  Don  Quichotte  de  la  Manche,  par  Michel  Cervantes.  Nouvelle  édition, 
abrégée  à  Tusage  de  la  jeunesse  d'après  la  traduction  de  Florian.  Paris, 
Lefèvre  et  Guérin.  8<*.  302  et  gravures.  1872 

—  Gerhard  von  Amyntor,  Eine  Urteilsrevision  in  Sachen  Don  Quichotes. 
In  MfLA  1888,  611— 614.  1873 

—  H.  A.  Todd,  A  traditionally  mistranslated   passage  in  Don  Quijote.    Ha 

MLN  ni,  347—348.  1874 

—  Neue  Zwischenspiele.  Von  Miquel  de  Cervantes  Saavedra.  Deutsch  v. 
Herrn.  Kurz.  Leipzig,  Bibliograph.  Institut.  8^.  134.  M.  0.20.  Meyers 
Volksbücher  No.  576.  577.  1875 

—  Nouvelles  choisies:  par  Cervantes.  Avec  étude  bibliographique  et  litté- 
raire par  Charles  Simond.  (No.  113)  Paris,  Gautier.  8^  p.  353  à  384. 
Nouvelle  bibliothèque  populaire  à  10  cent.  Il  parait  un  volume  par  semaine. 

1876 

—  Le  Gardien  vigilant  (la  Guarda  cuidadosa),  intermède  en  un  acte  de 
Michel  de  Cervantes.  Traduit  par  Amédée  Pages.  Paris,  Parvillez.  S9, 
26.  1877 

Curros  Shuiques,  M.,  O  divino  sainete  ;  poema  en  ocho  cantos.  A  Gmfia 
(La  Corulla),  A  Martínez.    Madrid,  Murillo.  8^.  115.    3.59  y  4.  1878 

Delicado,  Francisco,  La  Lozana  Andaluza  (La  Gentille  Andalouse)  (XVI« 
siècle.)  Traduit  pour  la  première  fois,  texte  espagnol  en  regard,  par  Alcide 
Bonn  eau.     T.  i.     Paris,  Liseux.  8^  XVI,  312.  1879 

Diana,  Manuel  Juan,  £1  Destino.  Comedia  en  i  acto.  München  Lindauer. 
S^.    Bibliothek,  spanische,  Bd.  7.  1880 

Sohegaray.  Lo  sublime  en  lo  vulgar;  drama  en  tres  actos  y  en  verso, 
original  de  José  Echegaray,  representado  por  primera  vez  en  el  teatro 
Calvo-Vico  de  Barcelona,  el  dia  4  de  Julio  de  1888.  Madrid,  Imp.  de 
J.  Rodrigruez.     8«.    95.    2  y  2,25.  1881 

—  Wahnsinnig?  [ó  locura  ó  santidad].  Drama  in  3  Akten.  Allein  autoris. 
Übersetzung.  Für  die  deutsche  Bühne  bearb.  v.  J.  G.  Sallis.  Mit  einem 
Vorworte  versehen  v.  Joh.  Fastenrath.  3.  Aufl.  Neuwied,  Heuser's  Verl. 
80.    Vn,  59.    M.  I.  1882 

HartsenbuBoh,  J.  £.,  Obras.  Tomo  II.  Fábulas.  Madrid,  libr.  de 
M.  Murillo.  8**.  482.    5  y  5,50.    Colección  de  escritories  castellanos.  T.  63. 

1883 

—  Obras.  Tomo  III.  Teatro.  Tomo  I.  Los  amantes  de  Teruel.  —  Dofia 
Mencia.  La  redoma  encantada.  Madrid,  Libr.  de  M.  Murillo.  8<^.  474. 
5  y  StS^'    Colección  de  escritores  castellanos.    T.  68.  1884 

—  Juan  de  las  Vifias.  Comedia  en  2  actos  en  prosa.  München  Lindaner. 
80.    Bibliothek,  spanische.  Bd.  7.  1885 

Manrlqne,  Jorge  de.  Coplas.     S.  Montemayor,  Jorge  de  No.  1887.         1886 

Montexnayor.  Glosa  de  Jorge  de  Montemayor  á  las  coplas  de  Jorge  de 
Manrique.  Publicóla  de  nuevo  el  excelentísimo  Sr.  D.  Manuel  Pérez  de 
Guzman,  marqués  de  Xerez  de  los  Caballeros.  Sevilla.  Imprenta  de 
E.  Rasco.    80.    Vm,  45.    5.  1887 

Pereda.  G.  A.  Cesareo,  Giuseppe  Maria  Pereda  e  i  suoi  romanzi  vecchi 
e  nuovi.     In  NA  99,  139 — 147.  1888 

Quintana.  Poesias  sueltas,  de  Don  Manuel  José  Quintana.  Madrid,  Imp. 
de   Campuzano.     8^.    179.  —0,50.     Biblioteca   universal.    Tomo    CXVIU. 

1889 

Sabuoo  de  Nantes.  Obras  de  Dofia  Oliva  Sabuco  de  Nantes  (escritora 
del  siglo  XVI),  con  un  prólogo  de  Octavio  Cuartero.  Madrid,  Est.  tip. 
de  R.  Fe.    40.    XLIII,  437.    12,50  y  13,50.  1890 

Valera,  D.  Juan,  Obras.  Tomo  III.  Nuevas  estudios  críticos.  Madrid, 
Libr.  de  M.  Murillo.  8^.  XXVIII,  499.  5  y  5,50.  Colección  de  escritores 
castellanos,  vol.  60.  1 891 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      SPANISCH.      GRAMMATIK.  lOQ 

Valens  Juan,  Novelas.  Precedidas  de  un  prólogo  por  Antonio  Cánovas  del 
Castillo.  Tomo  n.  Dofia  Luz.  —  Pasarse  de  listo.  Madrid,  Libr.  de 
M.  Murillo.  8^  494.  5  y  5,50.  Colección  de  escritores  castellanos. 
Tom.  66.  1892 

6.  Folk-Lore. 

Tnnenga,  J.,  Cantos  y  bailes  populares  de  Espafia.  (Galicia).  Madrid,  A.  Ro- 
mero A.  4<*.    XXII-80.     (19  son  de  música).  —  7  y  8.  1893 

Poesías  seleotas  en  dialecto  asturiano  de  D.  Antonio  González  Reguera, 
D.  Francisco  Bernaldo  de  Quirós  y  Benavides,  D.  Antonio  Balvidades, 
D.  Bruno  Fernández,  doña  Josefa  Jovellanos  y  otros.  Publicadas  por  José 
Caveda.  Nueva  edición  anotada  y  aumentada  con  obras  de  más  autores 
y  noticias  del  bable  de  D.  Fermín  Canella  Secades.  Oviedo,  Imp  de 
Vicente  Brid.    4®,  317.    —4  y  4,50.  1894 

Femándes  Duro,  C. ,  Tradiciones  infundadas.  Examen  de  las  que  se 
refieren  al  pendón  morado  de  Castilla.  —  Las  joyas  de  Isabel  la  Católica. 
Las  naves  de  Cortés.  —  El  salto  de  Alvarado.  —  La  Virgen  de  Lepanto. 
—  El  estandarte  de  D.  Juan  de  Austria,  y  otras.  Madrid,  M.  Murillo. 
4^    686.  10  y  II.  1895 

7.  Grammatik  und  Lexicographie. 

fiaisty  Gottfried,  Die  spanische  Sprache.  Strassburg,  Trubner.  8®.  In: 
Grob  er  s  Grundriss  der  romanischen  Philologie  I,  689—714.  1896 

S.  LgrP  IX,  460/  (MoriH  Goldschmidt), 


Foulche-Delboso,  H.,  Grammaire  espagnole.     Paris,  H.  Welter.    8<*.  341. 
S.  RdL  XXII,  201^.  1897 

Rubio  y  Carmena  y  Diaz,  Primera  gramática  'española  razonada.  Madrid, 
BaiUy-Baillère.    2  t.    8<>.  XLIV,  468;  555.  1898 

5.  RdL  XXII,  201  ff. 
SaueTy  Karl  Marquard,  Nouvelle  grammaire  espagnole.     2.    éd.  Heidelberg, 
J.  Groos.    8^    Xn,  391.    M.  4.60.  1899 

—  u.  H.  Runge,  Kleine  spanische  Sprachlehre  für  den  Gebrauch  in  Schulen 
und  zum  Selbstunterricht.     Heidelberg,  J.  Groos.    8^    IV,  165.     M.  1.80. 
S,  AnS  83,  220  (P.  Förster),  1899a 

Bohining ,  J.  Spanische  Grammatik  mit  Berücksichtigung  des  gesellschaft- 
lichen und  geschäftlichen  Verkehrs.  4.  A.  Leipzig,  Gloeckner.  8^  VIII, 
351.    M.  4.  1900 

Apráis,  Julián,  Esbozos  gramaticales.    In:  Rd£  123,  415 — 436.  1901 


XSscrig  y  Martmes,  J.,  Diccionario  valenciano-castellano.  Tercera  edición, 
corregida  y  aumentada  con  un  considerable  caudal  de  voces,  frases,  locu- 
ciones, modismos,  adagios  y  refranes,  de  que  las  anteriores  carecían,  etc., 
y  un  ensayo  de  Ortografia  lemosina-valenciana  por  una  Sociedad  de  lite- 
ratos, bajo  la  dirección  de  D.  Constantino  Llombart;  obra,  dedicada  á  la 
Sociedad  Económica  de  Amigos  del  País ,  de  Valencia.  Valencia, 
P.  Aguilar.  4®.  Cuadernos  i  á  6  (páginas  i  á  240).  Cada  cuaderno.  — 
I  y  1,25.  1902 

Barcia»  R.,  Nuevo  Diccionario  de  la  lengua  castellana.  11&  edidon,  contiene 
ademas  un  diccionario  de  los  voces  y  locuciones  latinas  y  extranjeras  más 
usadas  en  la  literatura,  el  periodismo  y  la  conversación.  Paris,  Bouret.  8^. 
à  2  col.  XII,  1 156.  1903 

Tolbaiiseiiy  L.,  Neues  spanisch  -  deutsches  und  deutsch  -  spanisches  Wörter- 
buch. 7.— 16.  Lfg.  Leipzig,  B.  Tauchnitz.  8^  i.  Bd.  S.  481 — 764. 
2.  Bd.  S.  1—480.    à  M.  0.75.  1904 

S,  LC  1888,  797/  (H,  K-ngY,  DL  IX,  òy)/  {G,  Batst), 

Parodi,  E.  G.,  Saggio  di  etimologie  spagnuole  e  catalane.  In  Ro  XVII, 
52—74.  1905 


i  io  biblioo&aphib  1 888.    baskisch.    portugiesisch. 

Anhang. 

Baskisch. 

liilBkal-lSrria.  RevisU  Bascongada.  Fundador  José  Manterola.  Director 
Antonio  Ar  zac.  Tom.  XVin.  XIX.  San  Sebastian,  J.  R.  Baroja.  8^. 
584;  584.  1906 


Baint-Hilaire,  Blanc,  Les  Euskariens  on  Basques,  le  Sobrarbe  et  la  Navarre, 

leur  origine,  leur  langue   et  leur  histoire.     Paris,   Picard.     8<^.    IV,  446. 

S.  LC  1888«  95/  iUqh  44,  641/  1907 

Dodgson,  Spencer,  Choses  d'Espagne  et  spécialement  du  pays  basque.  In 
Mémoires  de  la  Soc.  d'  archéologie,  etc.,  d'Avranches  et  de  Mortain.  IX, 
271.  1908 

Brambaoh,  W.,  Sur  la  musique  Basque.  Avec  des  Observations  d'Anatole 
Loquin.     In:  RdL  XXI,  160— 173.  1909 

Bonaparte,   L.  L.,  Un  texte  Basque  du  XVUe  siècle.    In  RdL  XXI,  183 

— 187.  1910 

Vinson,   Julien,   Un   vieux  texte  Basque   du  X VU«  siècle.    In  RdL  XXI, 

57—74-  1911 

Bat»  Nescatcha,  Basque  cookery.    In  RdL.  XXI,  287 — 294.  19 12 

Bctaepare,  Bernhard  d'.  Der  Sprache  der  Basken  Erstlinge.  Deutsch  von 
V.  Stempf.     In  RdL  XXI,  235—258.  1913 

VII.  PORTUGIESISCH. 

I.  Zeitschriften.. 

Revista  Lusitana.  Archivo  de  estudos  philologicos  e  ethnologicos  relativos 
a  Portugal.  Publicado  por  J.  Leite  de  V  a  s  e  o  n  e  e  11  os.  Vol.  I,  Numero  3. 
Porto,  Livraria  porlugense  de  Lopes  &  Ca.    8®.  191 4 

2.  Geschichte. 

MoMurdOy   Edward,   The  history  of  Portugal  from   the  commencement  of 

the   monarchy  the  reign  of  Alfonso  HE.    London,   Sampson   Low  &  Co. 

S.  SR  1888,  L  420.  1915 

Gánovas  Del  Oastillo,  A.,  Obras.  Estudios  del  reinado  Felipe  IV.  Tomo  I. 
Revolución  de  Portugal  :  Textos  y  reflexiones.  Negociación  y  rompimiento 
con -la  República  inglesa.  Madrid,  Libr.  de  M.  Murillo.  8<*.  XIV,  473. 
5  y  5*5^*    Colección  de  escritores  castellanos,  t.  67.  1916 

3.  Litteraturgeschichte. 

Wigger,  H.,  Portugiesische  litteratur.  In  MfLA  1888,  25  f;  43—45; 
472  f;  721  f.  1917 

4.  Ansgaben. 

Heiligenleben.  Clemens R adermache r,  Lautlehre  zweier  altportugiesischen 
Heiligenleben.  (Euphrosyna  und  Maria  aegyptiaca).  Bonner  Dissertation. 
8«.    lU,  60.  1918 

Ck>rrda  QaroSo,  P.  A.,  Obras  poéticas  e  oratorias,  con  una  introducçao  e 
notas  por  J.  A.  De  Azevedo  Castro.  Roma,  typ.  dos  Irmäos  Cente- 
nari. %^,  Ixxxiiij.  622.  I.  Poesia,  i.  Sonetos.  2.  Odes.  3.  Epístolas. 
4.  Satyras.  5.  Dithyrambos.  6.  Motes  e  glosas.  7.  Cantigas.  8.  Endechas. 
—  IL  Theatro.  —  III.  Prosa.     I.  Dissertaçôes.     2.  Oraçôes.  1919 

S.  Rdml  XVI,  271. 


BIBLIOGRAPHIE   1 888.     PORTUQIESISCH.      GRAMMATIK.  IH 

5.  Grammatik  und  Lexikographie. 

Comiiy  Jules,  Die  portugiesische  Sprache.   Strassburg,  Trübner.   In  Gröber, 
Grundriss  d.  rom.  Philologie  I,  714—803.  1920 


Dorsey,  A.  J.  D.,  Practical  Portuguese  Grammar.  4th  edit.  London, 
Trubner.     8<>.  6  s.  6  d.  1 92 1 

Nabantíno,  V.  F.  F.,  Grammatica  portoghese  ad  uso  degl*  italiani,  cioè 
per  apprendere  la  lingua  portoghese  per  mezzo  dell'  italiana.  Paris, 
Guillard,  Aillaud  et  Ce.    8<>.    XI,  268.  1922 


BoBche,  Ed.  Thdr.,  Neues  vollsttändiges Taschenwörterbuch  der  portugisischen 
und  deutschen  Sprache.  Mit  besond.  Rücksicht  auf  Wissenschaften,  Künste« 
Industrie,  Handel,  Scbifffahrt  etc.  bearb.  2  Thle.  4.  Aufl.  Hamburg,  Kitt- 
ler's  Verl.     8«.    682;  645.     M.  ii.  1924 

BlweSy  A.,  Portuguese  dictionary,  with  terms,  accents  ft  gendirs.  London 
Lockwood.    8*.    6  s.  1925 


ANHANG. 


Nachträge    von  Recensionen   über   in   Bibliographie    1887    und 

1888  verzeichnete  Werke. 

No.  1887. 

I.  S,  Bulletin  critique  IX,  89—95  (Ä  Stein), 
15.  S.  BpW  IX,  186-188  (Ä  Ziemers. 
72.  5.  Asl,  XVI,  453/". 

161.  S.  Bibliothèque  de  VEcoU  des  Chartes  L,  600—603  {Henry  Stein). 

162.  S.  Rdqh  45,  696—698  (27.  Chevalier). 
198.  S.  Rdlr  4  S.  III,  300—302  (Z.  Constans). 
259.  5.  Polybiblion  1888,  74—75  (H.  Stein). 

305.  Ä  Rassegna  critica  di  opere  filosofiche ,    scientifiche  e  letterarie  VII, 
No.  6. 

431.  S.  Rcr.  N.  S.  XXVI,  373—375  (P.  de  Nolhac). 

473.  S.  Fanfulla  della  domenica  IX  {V.  Caravelli). 

565.  S.  Ro  XVIII,  159—164  (N.  Zingarelli). 

608.  S.   Cultura   Vili,  686—700  {C,   V.). 

629.  S.  AZ  1887,  58—64.     Beilage. 

718.  5.  Ä«   F7,  310 — 319  {Antonio  Zardo). 

797.  S.  Asl  XV,  143—146  {B.  Prina). 

899.  S.  Bulletin  critique  1 888  No.  13. 

929.  S.  AnS  82,  214 — 219  (A.  Risop). 

937.  5.  FG  VI,  29—31  (-4.   ¿rÄ/Ä). 

956.  5.  BpW  IX,  953—955. 

984.  S.  Polybiblion  1888,  336—339  (-*^  Sepet). 
1024.  5.  J^dr   F/,  167/  {A.  Kressner). 
1094.  •5'  Ro  XVIII,  136—159  {Gaston  Paris). 
1098.  S.  MLN  IV,  37—45  {H.  A.  Todd). 
1363.  Ä  AnS  82,  228  (fF.  Her  forth). 
1372.  5.  Polybiblion  1888,  336-339  (3/.  Äf/tf/). 
1415.  5.  A^í7  ///,  27—29  (R.  Philippsthal). 
1441.  S.  Ro  XVIII,   175—180  (^.  Muret). 
1551.  5.  Z«5  -S7,  //,  87—92  (C.   This). 
1574.  S.  Rdpgr  III,  149—159  {L.  Gauchat). 
1695.  S.  Bulletin  critique  1888  No.  15  (5.  Berger). 
1926.  Ä  3fZA^  /F,  166—169  {Henry  R.  Lang). 

1888. 

130.  S.   WkP  VI,  1260— 1265  (A.  Prümers). 
1075.  S.  ZnS  XI,  9/  {A.  Afayer). 


Alphabetisches  Verzeichniss. 


Abaelard    et    Héloise,    Lettres 

amoureuses  1 06 

Abbehusen,  Syntax  Raouls  von 

Houdenc  1 46 1 

Abel,  Wechselbeziehungen  der 
ägypt« ,  indoeuropäisch,  u. 
semit.  Etymologie  34 

Achillini,    Poema    poco    noto 

(Frati)  593 

TAclot  1540 

AdemoUo,  Bibliogr.  della  cro- 
nistoria teatrale  ital.  331 

—  Teatri  di  Roma  408 
d'Adhémar,  Sainte-Beuve  et  sa 

critique  il  49 

Adler  -  Mesnard ,    Nouv.    Diet. 

français  -  allemand  1 669 

Affini,  Sopra  un  sonetto  del  Pe- 
trarca 815 
Agnelli,  Precursori  di  Parini        803 
Alain  Cartier,  The  Curial,  £ng- 
lyssh  by  Caxton  (P.  Meyer 
and  Fumivall)                         1222 
Alamanni,    Poemi   epici  (Gual- 
tieri) 595 
d'Alembert,  Oeuvres  (Henry)       1223 
Aliani,  Manzoni                               498 
Alfieri,  Misogallo  e  Epigrammi 

(StiavelU)  596 

—  Taschenwörterb.    d.   ital.   u. 

deutsch.  Spr.  ,       914 

—  Vita  scritta  da  esso  412 
Almanach  de  la  presse  libérale  1541 

—  Grand,  du  pays  de  Charleroi  1555 

Franklin  1543 

Guide  1544 

Alotte,  Prìmordialité  de  1'  écri- 
ture 13 

Amabile,  T.  Campanella  434 

Amalfi,  CV  napolitane  873 

—  XV  ottave  race,  in  Tegiano  891 
Aroann,  De  Corìppo  126 
Amarcius,  Sermones  ed.  Manitius     i  IO 

Z«lUcbr.  f.  rom.  Phil«    XTTT.    Blbl. 


Ambrosius,  De  officiis  ed.  Ta- 

miettius  III 

Amory  de  Langerack,  Les  pro- 
verbes 1 213 

V.  Amyntor,  In  Sachen  Don  Qui- 

chotes  1873 

Amyot,  Alexandre  le  Grand  par 

Pintar  que  1223a 

—  Lettre  inéd.  (Du  Boys)  1223b 
Analecta  hymnica  medti  aevi  88 
Ancelin  et  Vidal,  Morceaux  chois. 

d'auteurs  franc.  1174*  I184 

d' Ancona  e  Comparetti,  Le  an- 
tiche rime  volgari  566 
d' Ancona  e  Medin,  Rime  storiche     565 
André,    Etudes    sur    le    XIV. 

siècle  991 

Andresen,  Onomatologisches        1674 

—  Zu  Wace's  Rou  1523 
Andrieu,     Bibliogr.     gén.     de 

l'Agenais  960 

Anis,  Hist,  littéraire  locale  1076 

Annalas    d.     Societad    rhaeto- 

romanscha  921 

Annuaire    des   traditions  popu- 
laires 300 
Anton,  Studien  zur  lat.  Gramma- 
tik 172 
Antona  -  Traversi,  Famiglia  Leo- 
pardi                                489.  490 

—  Il  Consalvo  di  Leopardi  768.  769 

—  Irrevocati  di  del  Manzoni  786 
Antonibon,  Un  cod.  petrarchesco  812 
ApoUonii   Regis  Tyri   Historia 

ed.  Ring  116 

Appel,  Prov.  ilh  1785 

Appert  et  de  Contades,  Canton 

de  Passais  961 

Apráiz,  Esbozos  gramaticales  1 901 
Aquilano,  Poesie  (Fioravanti)  597 
Araujo,  Métamorphoses  d'un  son  1627 
Arbeo,     Vita    Corbiniani    ed. 

Riezler  117 

8 


114 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZBICHNISS. 


Arbois  de  Jubainville,  Noms  de 
lieux  franc. 

—  Propriété    foncière    et  noms 

de  lieu  en  France 
Archambeau,  Les  tonrmints  d*a 
Ihan  -  Noé 

—  Li  spére 

Archiv  f.  d.  Stud.   d.    neueren 
Sprachen 

—  f.  lat.  Lexicographie 

—  f.  Litteratur-  u.  Kirchengesch. 

d.  MA. 
Archivio  glottologico  ital. 

—  per  lo  studio  delle  tradizione 

popolari 
d'Ardenne   de   Tizac,    Vital  d' 

Audiguier 
Aretino,  Lettera  (Coletti) 
Arienti,  Gynevera  (Ricci  e  Della 

Lega) 

—  Torneo  nel  1470  (Zambiagi) 
Ariosto,  Poesia  latina  (Teza) 


1684 
1017 

1564 
Ï565 

251 
171 

342 

301 

1094a 
598 

599 
600 

601 


—  Ras.  Roland  (Gries)         602.  603 

—  Bellezze  dell'  Orlando  604 
Armana  marsihès                            1753 

—  prouvençau  1752 
Armbruster ,  Gkschlechtswandel 

im  Franz.  1644 

Armonac  wallon  1546 

Armonaque  borain  1547 

—  dé  Sougnies  1548 
Arnaud,  l' abbé  d'  Aubignac  1094 
Amaudin,    Contes  popul.  de  la 

Grande-Lande  12 18.  1746 

Arndt,  Lat.  Schrifttafeln  75 

Arnold,  Chants  d'Fâbite  1566 

Ascoli,  Il  dialetto  tergescino  878 
Auber,  Hist,  du  Poitou  1012 

d' Aubigné,  Hist  universelle  (de 

Ruble)  1224 

Augustinus,  Confessioni  (Attioli)  594 
Auler,   Dialect  v.  Orléanais  u. 

Perche  1622a 

d' Auriac,  Goudouli  1714 

Aurmanack  du  les  Fous  d'Vervî  1549 
Aurmonaque  del  Marmite  1550 

Ausgaben  u.  Abhandlungen  hrsg. 

V.  Stengel  252 

Avolio,   Schiavitù  domestica  in 

Sicilia  360 

—  Sostantivi  locali  del  Siciliano  892 
Aymeri  de  Narbonne  (Demaison)  1 195 
Azo,  Quaestiones  ed.  Landsberg     1 20 


Baale,  Questions  et  réponses  1675 
Badin,  Les  mss.  de  Rousseau  1482 
Badré,  Choix  d'auteurs  franc,  il 75 
—  et  Mossier,   Etudes   analyt. 

et  crit.  II 76 


de  Baïf,  Psaultier  (Groth)  1223 

Baissac,  Folk -Lore  de  lile  de 

Maurice  1221 

Baist,  Catal.  ts.  1824 

—  Die  span.  Sprache  1896 

—  Etymolog.  319 
Balaguer,  Obras  1 805 
Ballu,   Elements  musicauxs  du 

franc.  1625 

Bandisch,  Vergleiche  im  Franz.  1655 
Banzer,  Die  Farce  Patelin  1426 

Baer,  Venedig  und  die  Staufer  363 
Barberet,    Lesage  et  le  théâtre 

de  la  foire  1123 

Barbiera,  Poesie  moderne  560 

Barcia,   Naevo    dice.    1.  lengua 

casteUana  1903 

Bardanu,   Worterb.   d.  nunän. 

u.  deutsch.  Spr.  951 

Bardoux,    Chateaubriand   et  de 

Custine  1 104 

—  Etudes  sociales  et  litt.  ino 
Barella,  Poesia  macaronica  404 
Barettì,  Lettere  (Doninì)  606 
Barine,  Lazarillo  de  Tormes  184$ 
Barreré ,     Comparative    French 

grammar  1609 

Bartels,  K.  Bartsch  240 

Barwinski,  Quaestiones  ad  Dra- 

contium  128 

Bastin,   Etude  philol.   des  parti- 
cipes 1649 
Bat,  Basque  cookery  191 2 
de  Batines,  Giunte  e  correzione 

alla  Bibliografia  Dantesca       657 
Bancells  Prat,  Bròts  1806 

Bauwens  et  Hector,  Li  sermint 

d'ine  sôlaie  1567 

Bazán,  Poetas  gallegos  contemp.  1837 
Beaumarchais,  Barbier  de  Seville  1226 
Beaune,  Un  La  Bruyère  bour- 
guignon II 22 
Bechstein,  K.  Bartsch  241 
Becker,  J.,   La  literatura  lemo- 

sina  1709 

Becker,  Ph.  A.,  Vers  libres  i. 

d.  neufranz.    Poesie  1662 

Beckherm,  Opitz,  Ronsard  und 

Heinsius  1 143 

Bédier,  Composition  de  la  chan- 
son de  Fierabrás  1199 
Beer,   Codices   de  la  S.  Iglesia 

Catedral  de  León  1827 

Begouen,  Mirabeau  1386 

Behrens,  aller  320 

—  Reciproke    Metathese     im 
Roman.  317 

Bellini,  Cinque  sonetti  (Pratesi)  607 
Bellucci,  In  difesa  delle  poesie 

di  Montalti  793 


BIBLIOGRAPHIE  1 888.      ALPHABETISCHES   VB&ZEICHNISS. 


115 


Belsheim,  Quatuor  evangelia  loo 

Bembo,  Motti  inediti  (Gian)  609 

Benavent,  Kl  idioma  francés  161 5 

Benedict  XIV.,  Briefe  (Kraus)  611 

Béranger,  Chansons  1227 

—  Auswahl  s.  Lieder  (Hart- 
mann) 1228 

—  Lieder  u.  Chansons  (Laun)  1229 
Bérenger  -  Féraud ,  Contes  pop. 

des  Provençaux  1754 

—  Légendes  de  la  Provence  1755 
Bergier,  Origine,  développement 

etc.  des  localités  1018 
Bertacchi  e  Vaccheri,    Il  gran 

veglio  del  monte  Ida  672 

Bertas,  Li  Set  Saume  d'amour  1756 
Berti,  La  Stael  e  Monti  507 
Bertioli,  Rime  (Alciato)  612 
Bertocci,  Repertorio  bibliografico  328 
Bertrán  de  Bom,  Poésies  com- 
plètes (Thomas)  1725 
Bertrán  y  Bros,  Rondallistica  1 81 7 
Bertrand,  Idiomes   et  dialectes 

de  la  France  1527 

Bettelheim,  Neuere  frz.  Kritiker  1092 

Beyer,  Franz.  Phonetik  1623 

Biadego,  Giacomo  Zanella  543 

Biadene,  Morfologia  del  sonetto  407 

Biagi,  Indice  del  Mare  Magnum  216 

—  Di  Francesco  Marucelli  217 
Bianchi,  Città  di  Castello  884 
Bianchini,  Modi  proverb,  toscani  880 
Bibliografia  italiana  324 
Bibliographie  de  Belgique  957 

—  de  la  France  956 

—  du  Haut-Languedoc  1700 

—  AUgem.,  fur  Deutschland  215 
Biblioteca  de  escritores  arago- 
neses 1847 

—  del  Arch,  de  Sant  Marti  1799 

—  di  autori  ital.  546 

—  di  testi  inediti  o  rari  547 

—  gallega  1848 
Bibliotechina  grassoccia  548 
Bibliotheca  philologica  i 

—  philologica  classica  76 
Bibliothek,  Romanische  264 

—  Spanische,  (Fesenmair)  1849 
Bigazzi,  Poesia  e  poeti  nel  1887  332 
Bigot,  D.  Nisard  246 
Billault  de  Gérainville,  L'  Aca- 
démie franc. 

Birmann,  Diet,  compi,  des  lan- 
gues allemande  et  franc. 

Bizos,  Ronsard 

Blanch  y  Cortada,  Poesías  cata- 
lanas 


Blase,  Irrealis  im  Latein. 
Blau,  Zur  Alexiuslegende 


1037a 

1670 
1143a 

1807 

186 

277 


Bleibtreu,  Maximen  d.  Laroche- 

foucauld  II 19 

Blennerhassett,  Frau  von  Staël    1153 

in  Italien  1^53» 

Blessi,  Barzeletta  613 

—  Un  poema  85 
Block,  Diderot  als  Dramatiker  im 
Biowitz,    L'action  de  la  poésie 

prov.  1708 

Boccaccio,  11  Ninfale  fiesolano. 
Pulci  Luca,  n  Driadeo  d' 
amore.  (Torraca)  617 

—  Novelle  scelte  dal  Decamerone 

(Fomaciari)  620 

—  Decameron,  deutsch  622 

franzosisch  623.  624 

englisch  625.  626 

spanisch  ( Aranda  y  Sanjuan)  627 

—  Die  verliebte  Fiametta  (Diezel)  628 
(Soltau)  629 

—  Due  poesie  indite  (Mabellini)     615 

—  Epistola  inedita  (Frati)  618 

—  Testamento  619 

—  Vita  di  Dante  447 
Bock,  Molieres  Amphitryon  1412 
Bohnhardt,  Personal-Pronom,  im 

Altprov.  1777 

Boillat,  Mi  lésé  1757 

Bojardo,  Sonetti  e  canzoni  (Giorgi)  63 1 
Boileau,  Oeuvres  1232 

—  Oeuvres  poet.  (Dubois)  1233 

(Gérusez)  1234 

Extraits  (Gidel)  1235 

—  Epltres  (Gérusez)  1236 
Boissier,  Mad.  de  Sévigné  1150 

—  dass.  englisch  1151 
Boisson,  Poèmes  bretons  51 
Boletín  de  la  libreria  1826 
Bollettino  di  bibliografia  veneta  330 
Bolognini,   Usi    e    costumi    del 

Trentino  874 

Bonaparte,  Un  texte  Basque  1 91  o 
Bonaventura,  Lebensbaum  123 

Bongi,   Inventario  del  Archivio 

in  Lucca  228 

—  Tullia  d'  Aragona  541 
Bonneau,  Curiosa  405 
Bonnefon,  La  Boétie  1116 
Bonnefoux,  Lou  Galoi  canta'ire  1758 
Bonnier,  Franz.  Eigennamen  1683 
Bopp,  Analytical  comparison  etc.  35 
Bordey,    Noces     d*  Alexandre 

Farnese  (Castan)  1239 

Bortolan,  Dialetto  vicentino  875 

Borzelli,  Gaspara  Stampa  534 

Bosch    de   la  Trinxeria,    Pia  y 

montanya  1818 

Bösche,  Wörterb.  d.  port,  und 

deutschen  Spr.  1924 

Bossuet,  Oeuvres  choisies  1240 

8* 


ii6 


BIBLIOGRAPHIE  1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


Bossuet ,    Chefs  -  d'  œuvre  orat. 

(Bertrand)  124 1 

—  Discours  sur  Phist.  univ.  1242 

(Appert)  1243 

(Lefranc)  1244 

—  Sermons  (Gazier)  1245 

(Rébellìau)  1246 

choisis  (Maury)  1247 

Botta,  Uno  scritto  inedito  633 
Boubnov,  Les  lettres  de  Gerbert 

consid.  comme  source  hist.  133 
Bouchart,  Les  grandes  croniques 

de  Bretaigne  (Le  Meignen)  1248 

de  Boufflersi  Aline  1250 

Bouquet,  P.  Corneille  11 06 

—  Remarques  sur  les  Fastes  de 

Rouen  de  Grisel  13 19 
Bourciez,    Poésies    patoises   de 

Daubasse  1 286 
Bourlier,  Noms  de  lieux  de  la 

Côte -d'or  1686 
Bouton ,  L'  auteur  du  Livre  du 

roy  Modus  1203 
Bovio,  La  protasi  di  Dante  448 
Bowles,  Mad.  de  Maintenon  1 124 
Brächet,  Historical  French  gram- 
mar 1 610 

—  et  Dussouchet,  Gramm,  franc.  1 61 6 
Bracquemont,  Notes  et  mélanges  1049a 
Bradke,  Die  arische  Altertums- 
wissenschan 36 

—  Vorhistorische  Entwicklung 

unseres  Sprachstammes  37 

Brambach,  La  musique  Basque  1909 
Brantôme,  Discours  sur  les  duels 

(de  Pène)  1251 
Bréal,  Origine  des  mots  fas,  jus, 

lex  201 
Breitinger,    Quellen    zu    einem 

Leben  der  Frau  v.  Staël  1154 

Brekke,  Lat.  é  im  afrz.  1628 

Brendel,  Geschichte  der  Musik  73 

Brentari,  Dante  alpinista  449 

Brière,  Bibliogr.  du  Maine  962 
Brissaud,  Expressions  popul.  rei. 

à  l'anatomie  1695 
Broglie,  Mabillon  et  Saint-Ger- 
main 1034 
Bruchmann,  Psycholog.  Studien 

z.  Sprachgesch.  8 
Brugmann,  Grundriis  d.  vergleich. 

Grammatik  33 

—  Nominalgeschlecht  in  d.  in- 

dogerm.  Sprachen  45 
Brunei,  La  nouvelle  Héloïse  et 

et  Mme  d'Houdetot  1483 

Brunetière  Buffon  noi 

—  Corneille  1107 

—  Etudes  critiques  1050 

—  Le  roman  naturaliste  1089a 


—  Zaïre  1518 
Brunner,  L'art  en  Italie  373 
Bruno,   Opere  italiane  (de  La- 
garde)                                        634 

—  n  candelaio  635 
(Sicardi)  636 

—  Spaccio  de  la  bestia  trion- 

fante 637 

Bruyère,    Cat.    d.  ouvrages  reL 

aux  traditions  pop.  299 

Buffon,  Oeuvres  choisies  (Hémon)  1252 

—  Morceaux  choisis  (Dupré)       1253 

(Hemardinquer)  1254 

(Rolland)  125  s 

—  Discours  sur  le  style  1256 

(Hemardinquer)  1257 

(Noël)  1258 

(Pierre)  1259 

—  Hist,  naturelle  des  animaux    1260 
Bûhler,  Proverb,  rhaeto-romanschs  923 
Bulletin  bibliograph.  internatio- 
nal 2 

—  de  1.  Soc.  des  anciens  textes 

franc.  974 

—  d.  1.  Soc.   liégeoise    de   litt 

wallonne  1551 

Bury,  Li  grand  vantrin  1568 

—  Papa  Bidon  1569 
Bustelli,  Letteratura  veronese  del 

sec.  XVm.  775 


Gabrol,  Le  manuscrit  d'  Arezzo 
Caderas,  Un  Tramegl  da  filadè 
Cadier,  Les  États  de  Béam 
Calabria,  La, 
Calamassi,    Italia   nell'    età    di 

mea^zo 
Calderón,  Select  plays  (MaccoU) 

—  Werke  ÍGtinther) 

—  Gomez  Arias  (Rapp) 

—  Don  Pedro  (Pasch) 
Calligaris,   Un'    antica    cronaca 

piemontese 
Calmo,  Lettere  (Rossi) 
Calvi,  n  poeta  Martelli 
Calvin,  Opera 
Campani,  La  nomina  di  Fulvio 

Testi  al  governo  della  Gar- 

fagnana 

—  Per  un  ms.  di  Giordani 
Campoamor,  Amores  de  Alcázar 

—  Pequefios  poemas 

—  Colón 

—  Humoradas 

Campori  e  Solerti,  Luigi,  Lu- 
crezia e  Leonora  d'  Este 

Canna,  Correzioni  Tassesche 

Canocia,  Poesie  ie  dialetto  vene- 
ziano (Fambri) 

Canovas  del  Castillo,  Obras 


156a 

929 

1009 

857 

348 
1858 

1861 

1859 
i860 

574 

639 

505 
124 


850 
748 
1862 
1863 
1864 
1865 

535 
841 

876 
1916 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPRABETISCHES  VERZEICHNISS. 


"7 


Capetti,  Sul  Paradiso  dantesco  673 
Cappato,  Un  poeta  anonimo  ge- 
novese 392 
Caprice-Revue  1552 
Carabello,  Canzone  amorosa  640 
Carduccii  II  libro  delle  prefazioni  385 

—  L'opera  di  Dante  674 

—  Rime  antiche  564 
Carini,  Archivi  e  biblioteche  di 

Spagna  333 

Carloni,  Gli  Italiani  all'  estero  347 

Camelli  s.  Pistoia 

Carmichael,    Petrarch    and    the 

XIV.  century  513 

Carnoy,  Emprunts  faits  par  La 

Fontaine  à  Boccacce  1348 

Caro,  Poètes  et  romanciers  1073 

Carta,   Un    cod.  sconosciuto  di 

Petrarca  813 

Casanova  di  Seingalt,  Lia  (Sal- 
lustio) 641 

—  Ultime  rivelazioni  (Sallustio)  642 
Casas  y  Amigo,  Poesies  1808 
Casini,  Appunti  Guinizelliani  758 

—  Canzoniere  palatino  418  572 

—  Cino  da  Pistoia  441 

—  Letteratura  ital.  379 

—  Notizie  e  documenti  393 

—  Recenti  pubblicazioni   dant- 

esche 658 

—  Sonetti  del  sec.  XIII.  567 
Cassel,  Buch  d.  7  weis.  Meister  293 
Castaigna,  Etudes  littéraires  1054 
Castelli,  Cecco  d'Ascoli  533 
Castiglione,  Tirsi  (Marasco)  643 
Catalina,  La  mujer  1866 
Catalogue  de  livres  d'un  Breton  218 

—  gén.  des  mss.   des  biblioth. 

franc.  976 

Cavagnari,  Giordano  Bruno  425 
Cavalcanti,  Canzone  (Bernardi)  646 
Caveau  verviétois  1553 
Caveda,  Poesías  selectas  en  dia- 
lecto asturiano  1894 

Caviezel,  Litteratura  veglia  926 
Cecco  d'Ascoli  s.  Stabili 
Cecioni,  La  leggenda  del  cuore 

mangiato  5^^ 

—  Leggenda  del  cuore  mangiato  621 
Cédula  de  Carlos  V.  1856 
Cels  Gomis,  Meteorologia  pop.  1819 
-—  Excursio  a  Sant  Marti   Sar- 

roca  I 820 

Centralblatt,  Neuphilolog.  253 
Cervantes,  Don  Quichotte  1867 
(Watts)  1868 

—  Engl.  1869 
(Watts)  1870 

—  Franz.  (Florian)             1871.  1872 


Cervantes,  Neue  Zwischenspiele 

(deutsch  v.  Kurz)  1875 

—  Nouvelles  choisies  (Simond)   1876 

—  Le  Gardien  vigilant  (Pages)  1877 
Cesareo,  Pereda  e  i  suoi  romanzi  1888 
Cesarotti,  Poesia  vernacola  (Zen- 

drìni)  647 

—  Lettere  inedite  (Malmani)  648 
Chabaneau,  Deux  anc.  chansons 

prov.  171 8 

—  Deux  retroensas  ined.  171 9 

—  Le  Parnasse  provençal  1 701 
Chabert,  Patois  de  Létra  1747 
Chabeuf,  Bertrand  et  le  roman- 
tisme à  Dijon  1097 

Chanson   de  la  croisade  contre 

les  Albigeois  (Baudouin)       1728 

—  de   la   vengeance    de   Rioul 

(Paris)  II 96 

de  Charencey,  Etymolog,  franc.  1688 
Chateaubriand,  Atala  etc.  1262.  1263 

—  Génie  du  christianisme  1264 

—  Les  martyrs  (Pellissièr)  1265 

(Mabilleau)  1266 

Chenevière,    Lexique    de   Bona- 

venture  1 237 

Chénier,  Poésies  choisies  (Becq 

de  Fouquières)  1267 

(Rébelliau)  1268 

Chéron,  Nouv.  gramm.  franc.  161 7 
Cherubino  da  Siena,  Regole  della 

vita  matrimon.  (Zambrini  e 

Negroni)  649 

Chevalier,  Répert.   des  sources 

hist,  du  moyen-âge  986.  987 

—  et  Martin,  Bégaiements  1759 
Chiabrera,     Corona    d*  Apollo 

(Ferrari)  652 

Chiappelli,  Studio  Bolognese  369 
de  Chiara,  La  Pietra  di  Dante  675 
Chiarini,  La  lirica  religiosa  nell' 

Umbria  479 

—  Le  donne  nel  poema  di  Dante     676 

—  Zanella  544 
Chiaves,  Foatà  e  splue                   862 
de  Choisy,  Mémoires  (de  Lescure)  1269 
Chrétien  de  Troyes,  Cligés  (For- 
ster)                                         1270 

Ciàmpoli,  L'  epigramma  in  Italia  553 
Cian,  Galanterie  del  secolo  XVI  367 
Cielo    d'  Alcamo ,    Il   contrasto 

(Cozzo)  653 

Cimato,    Dante    nei  discorsi  di 

Carducci  e  Bovio  450 

Cimbali,  Nicola  Spedalieri  532 

Cionca,  Gramm.  d.  roman.  Spr.  946 
Claretic,  Florian  li  13 

Claudius  Marins  Victor,  alethia 

ed.  Schenke  81 

Clédat,  Patois  lyonnais  1780 


ii8 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNTSS. 


Clédat,  Phonétique  franc.  1629 

Clerici,  Studi  sulla  Divina  Com.  677 
Cnyrìro»  Sprichwörter  b.  d.  prov. 

Lyrikern  1722 

Codice  Irlandese  dell'  Ambro- 
siana 53 
Cochin,  Boccace                              422 
Colagrosso,  Altre  questioni  let- 
terarie                                        386 

—  Laura  è  un  pseudonimo?  816 
Colección  de   documentos  ined. 

de  España  1830 

de      Coligny ,     Correspondance 

(Marlet)  1272 

Collection  de  contes  etc.  popu- 
laires 306 
CoUenuccio,  Due  lettere  (Scipioni)    654 
CoUetet,  F.  Perrin                       1134* 
Collezione    de    opere  inedite  o 

rare  549 

Colombey,    Ruelles,    salons   et 

cabarets  1050a 

Colonna,  La  protasi  di  Dante  679 
Colvin,    Lauti.    Untersuchg.    d. 

Werke  Roberts  v.  Blois        1468 
Comédie,  La,  du  riz  11 97 

de  Comines,  Louis  XI  (Simond)  1273 
Comparetti,  Antiche  rime  volgari  566 
Concari,  Boehmer  sulla  monarchia 

di  Dante  680 

Conferenza,  Prima,  dantesca  in 

Roma  446 

Congrès  de  1.  Soc.   des  amis  et 

admirateurs   de  Rabelais       1435 
Convorbirl  literare  935 

Cornàcchia,  Di  un  ignoto  poema    573 
Comazano,  Proverbs  in  jests         655 
Corneille,  Oeuvres  (Marty -La- 
veaux)  1274 

—  Chefs-d'  oeuvre  1275 

—  Le  Cid  (Larroumet)  1276 

(Knörich)  1277 

(Pellissier)  1278 

—  Le  Menteur  (Lavigne)  1279 

—  Nicomède  (Gasté)  1280 
(Hémon)                               1281 

—  Polyeucte  (Favre)  1282 
Cornet,  On  grand  vint  sins  plaive  1570 
Cornu,  D.  portug.  Sprache  1920 
Corpus  glossariorum  latinorum        82 

—  inscriptionum  latinarum  79 

—  scriptorum  ecclesiast.  latin 

81.  136.  152 
Correa  GarçSo,  Obras  poéticas 

(De  Azevedo  Castro)  1919 

Corréard,  Michelet  995 

Corte,  Brut . . .  ma  bon  863 

Cossió,  peinture  espagn.  1833 

Costa,  Antologia  della  lirica  in 

Italia  90 


Costa,  Il  cod.  Parmense  108 1  338 
Cotronei,    Rinaldo  del  Tasso  e 

Pastor  fido  del  Gnarini  842 
Courajod,  Origines  de  laRenaiss. 

en  France  1042 

Creonti,  Il  limbo  681 

Crescini,  Cantar  la  ladolina  830 

Crotta,  Ode  pubblicata  nel  1670  576 
Crouslé,    Ghramm.    d.  1.    langue 

franc.                            1617a,  1618 

—  La  critique  au  XIX  s.  1093 
Prosateurs  franc,  au  XIX.  s.  1074 

—  Voltaire   jugé    par    ses    dis- 

ciples II 58 

Curros  Enriquez,  O  divino  sainete  1 878 
Czischke ,     Perfektbildung    der 

starken  Verba  1648 

Dalla  Vedova,  Sulla  questione 
geograf.  -  astron.   del  canto 

IX  del  Purgatorio  682 

Dallari,  Sabadino  degli  Arienti  418 

Dannheiíiser,  Jean  de  Mairet  1125 

Dante  a  Venezia  445 

—  Egloghe  659 

—  Divine  Comedy  and  Banquet  660 

—  Divina  Commedia  667 

(Campi)  668 

(Costa)  669 

deutsch  (Gildemeister)  670 

englisch  (Wilstach)  671 

Dard,  Bibliogr.  hist,  de  Saint- 

Omer  963 

Darmesteter,  La  vie  des  mots 
étudiée  dans  leurs  signi- 
fications 26 

—  Réforme  orthographique  1624 

—  et  Hatzfeld,  Morceaux  chois. 

des  écrivains  du  XVL  s.      il 71 
Dassenbacher,  Amyot  als  Über- 
setzer von  Plutarch  1093a 
Dattero,  Sonetti  livornesi  882 
Daubasse ,    Oeuvres    complètes 

(Claris)  1730 

Dean  Church,  Dante  and  other 

essays  451 

Deballe,  Une  page  du  roman  de 

Tristan  1503 

Debidour,  Les  chroniqueurs  1168 
Ducrue  de  Stoutz,   La  cour  de 

France  1029 

Decurtins,  Rätoroman.  Chresto- 
mathie 925 

—  Sürselvische  Märchen  928 
Deecke,  Die  Falisker  58 
Defirecheux,  Bibliographie  wal- 

lone  1540  ff. 

Degenhardt,  Metapher  bei  den 

Vorläufern  Molieres  1656 


BIBLIOGRAPHIE    ¡888.      ALPHABETISCHES   VERZEICHNISS. 


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De'  Geremei,  Galeazzo  di  Tarsia  482 
Delboulle,  Etymologien  1689.  1690 
Del    Carretto,     Poesie     inedite 

(Spinelli)  720 

Del  chef,  A  vestiaire  libéral  1571 

Delicado,  La  Lozana  Andaluza 

(Bonneau)  1879 

Delisle,   Catalogue   des  mss.  de 

Jules  Desnoyers  231 

—  Catalogue  des  mss.  des  fonds 

Libri  et  Barrois  230 

—  L*  Evangéliaire     de     Saint- 

Vaast  74 

—  Notes  sur  des  impressions  du 

XVe  siècle  226 

Delitzsch,  Dante-Studien  452 

—  Nachtrag  dazu  453 
Della  Giovanna,  Note  letterarie  387 
Della  Torre,    Scopo  del  poema 

dantesco  684 

Delon,  Gramm,  franc,  d'  après 

rhist.  161 1 

Del  Lungo,  Dante  ne'  tempi  di 

Dante  454 

—  Documenti  di  volgar  fioren- 

tino 883 

—  L'  idealità  femminile  395 
Del  Tuppo,  Esopo  (Pansa)  721 
Dembski,  Montaigne  u.  Voiture  1639 
Demogeot,  Hist,  des  littératures 

étrangères  269 

Denis,  L'  origine  du  langage  14 

Desaivre,  Chants  pop.  des  Rois 

en  Poitou  1599 

Descartes,  Oeuvres  choisies  1287 

—  Discours  de  la  méthode 
(Charpentier)  1288 

(Larocque)  1289 

Deschamps,  Oeuvres  complètes 

(Queux  de  Saint-Hilaire)       1290 

Deschanel,  Romantisme  des  clas- 
siques 1072 

Des  Essarts,  Boileau  devant  la 

critique  mod.  1098 

Des  Forges  Maillard,  Oeuvres 
nouvelles  (La  Borderie  et 
Kerviller)  1291 

Desmouseaux  de  Givré,  Vie  de 

Thomas  d*  Aquin  168 

Diana,  £1  Destino  1880 

Diderot,  Oeuvres  choisies  (Albert)  1292 

—  Opuscules  1293 

—  Extraits  de  D.  (Fallex)  1294 
Dingeldey,  Sprache  d.  Joufrois  1326 
Dittmer,  Pron.  poss.  im  Afrz.  1636 
Documenti,  Tre,  del  secolo  XV.  554 
Dodgson,  Choses  d*  Espagne  1908 
Döhring,  Etymologie  d.  Gerun- 

di^ormen  187 

V.  Döllinger,  Dante  als  Prophet    455 


de  Donville,  Petits  poèmes  ero- 
tiques du  XVIIL  s.  1189 
Dorât,  Oeuvres  choisies  (Piedag- 

nel)  1295 

Döring,  Goethe  u.  Diderot  üb. 

d.  Malerei  1112 

Dorsey,  Portuguese  Grammar  1921 
Doumic,  Littérature  française  1044 
Doutrepont,  Noels  wallons  1583 

D'Ovidio,  Conte  Ugolino  297 

—  Spigolature  romanze  dalle 
pagine  d'un  latinista  312 

—  Sulla  canzone  „Chiare"  etc      818 
Dresch,    Nouv.    diet,  allemand- 
franc.  1 67 1 

Dreves,  HymnariusMoissiacensis  88 
Dreyfus,  Théâtre  en  provence  1074a 
Dubislav,     Satzbeiordnung    für 

Satzunterordn.  im  Afrz.  164 1 
Du  Bois,  Lettres  inéd.  (Du  Boys)  1296 
Dubois,  Martigny-les-Bains  IS34 

—  Philologie  wallonne  1586 
Du  Cange,    Glossarium  mediae 

et  infimae  latinitatis  193 

Ducros,  J.  J.  Rousseau  11 44 

Du  Fresne  de  Beaucourt,  Hist. 

de  Charles  VIL  992 

Dûmmler,   Briefe  und  Verse  d. 

IX.  Jh.  93 

Dunlop,  History  of  prose  fiction  271 
Dupky,  Satzlehre  u.  Logik  25 

Du  Puitspelu,  Chanson  en  patois 

lyonn.  i 724 

—  Diet.  étym.  du  patois  lyonnais  1788 

—  Etymologien  1789 — 91 

—  Le  peuplier  dans  les  langues 

rom.  321 

Durandeau,  Théâtre  de  l'infan- 
terie dijonnoise  il  94 
Duval ,   L'  enquête  philolog.  de 

1812  1596 

Duvau,  Notes  italiques  59 

Eberhard,   De  Vitruvii  genere 

dicendi  170 

Eberhardus  Bethuniensis ,  Grae- 

cismus  éd.  Wrobel  130 

Echegaray,  Lo  sublime  en  lo  vul- 
gar 1 88 1 

—  Wahnsinnig?  (Sallis)  1882 
Echepare,   Der  Spr.   d.  Basken 

Erstlinge  19 13 

Edmont,  Lexique  de  Saint-Pol    1593 
Ehrhard,  Les  comédies  de  Mo- 
lière en  Allemagne  141 3 
Eide,  Strafsburger               1493.  1494 
Eléments     germaniques    de    la 

langue  franc.  1680 

Elwes,  Portuguese  dictionary       1925 


: 


I20 


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ciano-castellano 1902 
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d'  Espinay,    Coutume    de  Tou- 

raine  1028 
Etienne  et  Rigault,  Recueil  de 

morceaux  choisis  11 77 

Etrennes  tournaisiennes  1553 

Euskal-Erria  1906 
Evans,  Diet,  of  the  Welsh  lan- 

Piage  57 

Eveillé,  Glossaire  saintongeais  1600 

Fabliaux,  Les  vieux — ,  iranç.  11 66 
Fahre,  Etudes  litt,  sur  le  XVn. 

s.  1 103 

—  Lexique  de  1.  langue  de  Cha- 

pelain 1261 

Faguet,  Corneille  11 08 

—  Joseph  de  Maistre  1126 

—  Les  grands  maîtres  du  XVn.  s. 

1058.  1059 
Fallamonica ,     Due    documenti 

ined.  (Chinazzi)  723 

Fantuzzi,  La  prigionia  (Ricci)  724 
Farce    du  Cuvier    (Gassies    des 

Brulies)  il  98 

Farrèr,  Noms  locals  del  district 

Albula  933 

Fastenrath,  Fernandez  y  Gonza- 
lez 1843 

—  Taronji  1846 
Faugère,  Rousseau  à  Venise  1145 
Favaro,  Bonaventura  Cavalieri       439 

—  Pubblicazioni  Galileiane  741 

—  Appendice  prima  alla  libreria 

di  GaHlei  742 

—  Per  la  ediz.  naz.  di  Galilei  743 
Fay,    Concordance  of  the  Div. 

Com.  685 
Feichtinger,    Abriss    d.    iranz. 

Syntax  1639a 

Fénelon,    Aventures    de    Télé- 

maque  1298 

(Martin)  1299 

(Mazure)  1300 

—  Le  avventure  di  Aristonoo  1302 

—  Éducation  des  filles  1303 
(Compayré)  1304 

—  Dialogues  sur  l'éloquence  1305 

—  Histoires  et  contes  1306 

—  Lettre   sur    les    occupations 

de  1'  Acad.  franc.  (Despois)  1307 

—  Fromme  Betracht.  (Weber)  1308 
Fergus,   La  langue  franc,  avant 

et  après  la  révol  1605 

Fernández    Duro ,    Tradiciones 

infundadas  1895 

Ferrari,  Bibliografia  boccaccesca    614 


Ferrari,  Bibliografie  degli  incu- 
naboli 223 

—  Gab.  Chiabrera  651 

—  Ottave  cingulane  558 
Ferri  Mancini,  Studio  della  Di- 
vina Com.  686 

Fernen,  Pier  Vettori  542 

Feugère,  Bourdaloue  noe 

—  Morceaux  choisis  11 78 
Fiammazzo,   Codici  Friulani  d. 

Divina  Com.  663 

Finzi,  Idee  politiche  di  Dante  457 

—  Saggi  danteschi  687 

—  Storia  d.  letterat.  ital.  380 
Fioravanti,  Aquilano  597 

—  n  dialetto  nell'  insegnamento 

della  grammatica  855 
Fioretto,   Corrispondenze   nella 

Divina  Com.  688 
Fisch,    Lat.    Substant.   person. 

auf  o,  onis  181.  182 

Flamini,  Poesie  del  Tansillo  837 

—  Vita  e  Uriche  di  Pulci  825 
Fleury,    Patois  normand    de  la 

Hague  1594 

Florian,  Fables  1309 

—  Maures  de  Grenade  13 10 
Folengo,  Teofilo  S.  Merlin  Cocai 
Folk-Lore  Journal  305 
Fontaine,   History  of  the  auxi- 
liary verbs  3^5 

Fontanelli,  Rime  popolari  859 
Fontenelle,  Choix  d' éloges  Qanet)  131 1 
Forcellini,  Totius  latiniUtis  lexi- 
con 191 
Forestié,   Etudes  sur  le  moyen 

ftge                                1026.  1027 
Formont ,    Anciens    commenta- 
teurs de  Dante  689 

—  Traducteurs  de  Dante  690 

—  Dante  poète  lyrique  458 

—  Texte  de  la  Divine  Comédie  661 

—  Travauxfranç.  rei.  àlaDivine 

Com.  662 

Forschungen,  Romanische  254 

Fortini,  Novelle  726 

Foscarini,  Note  critiche  388 
Foscolo,  Versi  della  adolescenza 

(Traversi)  727 

—  Dei  sepolcri  (Trevisan)  728 

—  Lettere     di     Jacopo     Ortis 

(Manis)  731 

—  Due  lettere  inedite  (Chiarini)  732 

—  e  Mocenni-Magiotti,  Episto- 

lario (Del  Cerro)  733 
Foulché-Delbosc,  (rramm.  espag- 
nole 1897 
Fourès,  Les  Grilhs  1765 
Fourgeaud,  Patois  de  Puybar- 

ràud  1601 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


121 


Fournel,  La  comédie  avant  Mo- 
lière 1085 

Foumier,  Influences  locales  sur 

l'origine  des  noms  de  lieu    1687 

Franceschini,  Bonarelli  e  la  Filli 

in  Sciro  632 

Francesco  d'  Assisi,  Cantico  del 

Sole  (Pulignani)  734 

—  Fioretti  (Mannelli)  736 
Franck  et  Chenevière,  Lexique  de 

Bonaventure  des  Périers        1237 
Franco  -  Gallia  981 

Franke,  Phrases  de  tous  les  jours  1696 

—  Wie    kam   der   Mensch    zu 

seiner  Sprache  15 

Franke],  Uhland  als  Romanist  249 
Franken ,    Rato  -  Romanen    der 

Schweizer  Alpen  922 

Franklin,  Vie  privée  d'autrefois  1024 
Frate,  Scene  di  Civita  Castellana  885 
Frati,  Bibliografìa  Bolognese         329 

—  G.  B.  Rifrigerio  523 

—  Guido  di  Guinizello  e  Guido 

Ghisilieri  485 

—  Rimatori    ita!,    sec.    XIII  e 

XIV  394 

Friedrich,  Didodramen  d.  Dolce 

etc.  281 

Frizon,  Bibliothèque  verdunoise  1013 
Froger,  Cartulaire  de  Saint-Calais  1 1 69 
Froissart,    Chroniques  (Luce  et 

Raynaud)  131 2 

Fumagalli,  Edizioni  dell*  Indice 

dei  libri  proibiti  224 

Funck,  Satur  u.  davon  abgeleit. 

Wörter  202 

Fustel  de  Coulanges,  Institutions 

polit,  de  Tancienne  France      65 


Oabotto,  Cappellari  da  Rieti  437 

—  Giason  del  Maino  365.  469 

—  La  storia  genovese  nelle 
poesie  del  Pistoia  824 

—  Saggi  critici  389 

—  Studi  sul  Pistoia  519 

—  -Badìni,  Morte  di  Merula  506 

—  e  Barella,  Poesia  macaronica  404 
Gabrielli,  Curiosità  manzoniane  787 
Gaidoz  et  Sébillot,  Bibliogr.  des 

trad,     popul.    des    Frances 

d'Outre -Mer  1524 

Galanti,  VII  cerchio  nel  Purga- 
torio 691.  692.  693 

Galeazzo  di  Tarsio,  Il  canzoniere 

(BartelU)  739 

—  Un  altro  testamento  (de  Chiara)  740 
Galien,    chanson    de   geste   (v. 

Moerkerken)  1313 


Galilei,  Serie  terza  di  scampoli 

Galileiani  744 

—  Considerazioni  al  Tasso  (Mes- 

tica) 745 

Gambirasio,  Dante  e  Carducci  459 
Ganzlin,  Pron.  demonstr.  im  Afrz.  1 637 
Gamer,   Gerundial  construction 

in  the  romanic  languages  316 
Gaspary,    Gesch.   d.  ital.  Litte- 

ratur  381 

—  Storia  d.  lett.  ital.  382 

—  Lettera  del  Boccaccio  a  Nelli    630 

—  Terenzio  Mamiani  496 
Gasquet,  U  empire  Byzantin  et 

la  monarchie  Franque  989 

Gasté,    Drames    liturgiques    de 

Rouen  1077 

—  Les  serments  de  Strasbourg  1493 
Gatti,    Vocaboli    ital.    d' etimo 

greco  91 5 

Gautheret-Comboulot,  Bouchin  1249 
Gauthier,  Mss.   de  la  Bibl.   de 

Vesoul  232 

Gautier,  Velo  blanco  1760 

Gazette  du  Borinage  1554 

Gehrig,  J.  J.  Rousseau  il 46 

Geiger,    C.    Marins    Victorinus 

Afer  142 

Gélis-Didot  et  Laifillée,  Peinture 

décor,  en  France  1043a 

de  Genlis,  Mlle  de  Clermont       1316 

—  Le  Chaudronnier  131 7 
de  Gennaro-Ferrigni  491 
Gentile,  Cod.  Poggiali  d.  Divina 

Com.  664 

—  L'  autore    della   cronachetta 

di  San  Gemignano  575 

Geofiroy  -  Gaimar,  Le  storie  des 

Engles  (Hardy  and  Martin)  131 5 
Georges,  Lexicon  d.  lat.  Wort- 

formen  192 

Germain,  René  II.  1016 

Ghiron,  Annali  d' Italia  356 

Giacomo,  Zi'  munacella  888 

Giambattista  Basile  856 

Giannini,  Canti  popolari  lucchesi  881 
Gidel,  La  litt,  iranç.  depuis  181 5 

1060b 
Gigas,  Spanske  smaating  1841 

Gilberti,  Sinonimi  ital.  916 

Gilliéron^  Mélanges  savoyards  1750 
Giornale  della  librería  325 

—  storico  della  lett.  ital.  343 
Giovanni  del  Virgilio,  Egloghe 

(Pasqualigo)  749 

Giraud,  A  Bacchetta  e  C  868 

Giusti,  Poesie  (Fioretto)  750 

Glasson,  Hist,  du  droit  franc.  1020 
V.  Glümer,  D.  franz.  Volkslied  12 14 
Gobert,  Histoire  et  souvenirs       1590 


122 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


Godefroy,  Dictionnaire  i68i 

—  Morceaux  choisis  1185 
Goldoni,  Sonetto  (Musatti)  751 
Golther,  Zur  Tristansage  295 

—  Der  Name  Tristan  296 
Goncourt,  E.  et  J.  Préfaces  et 

manifestes  litt.  105 1 

Gore,  La  danza  macabra  577 
Gorguette  d*  Argoeuves,  Un  Livre 

de  raison  1030 
Goerlich,  D.  burgund.  Dialect   1622b 

Gorski,  Fabel  vom  Löwenanteil  282 
Goetz,  Corpus  glossariorum  lati- 

norum  82 

Goudelin,  Oeuvres  (Noulet)  1733 
Gozzi,  Dramat.  Dicht,  (deutsch 

V.  Müller)  752 

—  Memoirs  (Symonds)  753 

—  revisore  di  stampe  a  Venezia  484 
Graf,  Attraverso  il  Cinquecento  396 

—  Una  cortigiana  fra  mille  480 

—  Visio  Pauli  592 
Grant,  D.  gotti.  Komödie  694 
Gröber,  Grundr.  d.  rom.  Philo- 
logie 234 

—  Vulgärlat.  Substrate  194 
Groene,  C  vor  a  im  Franz.  1630 
G  roen  eveld ,     Grisel  dissage     in 

Frankreich  285 
Grosso,  Cod.  antico  d.  Div.  Com. 

in  Udine  665 
Groth,  Üb.  d.  Vers  Baïfins  1225a 
Gruau,    Nouvelle   invention    de 

chasse  (Martin-Dairvault)  1 3 19 
Gruvel,  Scenos  de  la  bido  tou- 

lousaino  1766.  1767 
Guacci-Nobile,  Carteggio  inedito 

(Papa)  754 

Guardione,  Letteratura  ital.  398 

Guérard  et  Sardou,  Diet,  général 

de  1.  langue  franc.       1665.  1666 

Guéret,    Promenade    de   Saint- 

Cloud  (Monval)  1320 

Guibert,  Le  Graduel  de  Limoges 

loi  1200a 

—  Registres  de  famille  1023 
Guidicini,  Diario  bolognese  370 
Guilhiermoz,  Un  jeu  de  Crestin  1284 
Guillot,  Reybaz  1141a 
Guiraldenc,  Poésies  languedoci- 
ennes (Roque-Ferrier)            1734 

Guiraut  Riquier,    Cinq  tensons 

(Chabaneau)  1735 

Gundermann ,     Glossae    latino- 

graecae  82 

Günther,    Calderón    und   seine 

Werke  1 86 1 

—  Quaestiones  Ammianeae  112 
Gurlitt,  Nonius  Marcellus  u.  d. 

Cicero-Briefe  148 


Gustafsson,  Zur  lat.  Prosodik         189 
Guy  de  Bremond  d'  Ars,  Etienne 

Pasquier  11 34 

Maase,  Franz.  Syntax  d.  XVH. 

Jahrh.  1640 

Haillant,  Bibliographie  vosgienne 

964.  1535.  1536 
Hale,  Sequence  of  tenses  in  Latin  185 
Halleux,    Scène    dé    1*  veie    di 

manège  1572 

Hamel,  Hist,  de  la  France  1006 

Hamel,  van,  Le  poème  latin  de 

Matheolus  103 

Hamp,  Zusammengesetzte  Prae- 

positionen  im  Lat.  180 

Hamack,  Augustins  Confessionen     118 

—  D.  pseudocyprian.  Tractat  de 

aleatorìbus  154 

Hartzenbusch,  Obras           1883.  1884 

—  Juan  de  las  Vifias  1885 
Haubold,  Bonaventure  d.  Periers' 

Nouvelles  récréations  1238 

Hauler,  D.  älteste  Berner  Bruch- 
stück 119 
Hauréau,   Manuscrits  lat.  de  la 

biblioth.  nat.  77 

—  Not.    sur  les  sermons  attri- 

bués à  Hildebert  de  Lavar- 

din  134 

Hawkins,  French  stage  in  the 

XVm.  c.  1086 

Hedelin,  Satyres  brutes,  mon- 
stres etc.  I2i8a 

Hefner- Alteneck,  v.,Trachten  etc.      70 

Held,    Fables    et    superstitions 

popul.  309 

Heller,  Neueste  Romandichtung 

in  Frankreich  1090 

—  Real-Encyclopädie  d.  franz. 

Staatslebens  1019 

Hellgrewe,    Svntakt.    Stud.    z. 

Scarrons  Roman  com.  1492 

Helwig,  Die  Ansveruslegende  97 

Hemmann ,    Consonantismus   d. 

Gascognischen  1 78 1 

Herforth,  Indefinite  Pronom,  u. 

Adverbia  1651 

—  D.  frz.  partitive  de  in  negat 

Sätzen  1654 

Hermansart,  Tournois  et  fètes  1025 

Hertz,  der  Abbé  de  Saint-Pierre  1148 

Hettinger,  Dantes  Geistesgang  460 

Himly,  A.  Darmesteter  243 
Hingre,    Cris   et   chants   de  la 

Bresse  ^537 
Hirsch,   Genus  d.  frz.  Substan- 
tiva 1645 
Histoire  littéraire  de  la  France  1045 


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Hock,  Banquet  wallon  1573 

—  Croyances   et  remèdes  pop. 

de  Liège  1219 

Holstein,  Reuchlin's  Comodien  156 

Höncher,  Bibliographie  1888  958 

Horroel,  Wace*s  Leben  11 61 
Hornig,  Syntakt.  Untersuch,  zu 

Rabelais  1436 

Homing,  Wallonische  Lautlehre  1588 
Horatius,  La  litt,  contemporaine 

en  espagne  1838 
Hottenroth ,    Trachten ,    Haus-, 

Feld-  etc.  Geräthschaften  71 

Hovelacque,  La  linguistique  9 

Hue,  Chansons  villageoises  li 92 
Humbert,     Gesetze     d.     franz. 

Verses  1657 
Humboldt,    W.   v..    Analytical 

comparison  38 
Huemer,  D.  registrum  multorum 

auctorum     des    Hugo    von 

Trimberg  135 
Huon  de  Mery,  Li  tomoiemenz 

Antecrit  (Wimmer)  1324 

Zur  Jacobsmuhlen,  Charakteris- 
tik des  König  Artus  1070 
Jacinto,  Verdaguer  250 
Jaconianni,  Il  Caronte  di  Dante     695 
Jacopo  da  Montepulciano,  Laude 

(Tenneroni)  759 

Jagow,    Märchen   a.   d.  Haute- 
Bretagne  1220 
Janelli  Scrittori  di  Nola  357 
Janet,  Passions  et  caractères      1059a 
Janmart  de  Brouillant,  Liberté 

de  la  Presse  1030 

Jarro j  Teatro  italiano  antico  570 

Jeanroy  -  Félix ,    La   litt,  franc. 

pendant  la  restauration  1060 

—  Litt,  franc,  sous  la  monarchie 

de  Juillet  1060a 

Jeu  joué  le  12  jung  1583  1201 

Jnama,  Biondelli  421 

Inzenga,    Cantos  y  bailes    pop. 

de  España  1893 

Jochs  Florals  de  Barcelona  1800 

Johannes  Cassianus,  opera  ree. 

Petschenig  1 36 

Joinville,  Saint  Louis  1325 

Jordan,  De  Eunapii  codice  Lau- 

rentiano  131 

Jordan,   Metrik  u.   Spr.  Rute- 

beufs  1484 

Jordanis  de  Getarum  origine  ed. 

Closs  137 

Joret,  Incantations  botaniques       310 

—  Livre  des  simples  de  Modène  1202 

—  et  Morice,  Patois  du  Bocage  1602 


Jourdain,  L'Université  de  Paris  1040 

Journal  Franklin  1556 
Istoria    di   Patrocolo  e  d'  Insi- 

doria  584 
Itzinger,    Die    Entstehung    der 

Tropen  27 

Julia,  Spaventa  e  Campanella  435 

Julius  Valerius  ed.  Kubier  138 
Jullien,    Langue   vulgaire    chez 

les  agronoms  latins  196 

Ive,  Saggi  di  dialetto  rovignese  879 

Izetta,  Li  stella  dau  noostre  siel  1761 

Kalb,  Juristenlatein  197 

Karausch,  Entwicklungsgesch.  d. 

ruman.  Orthographie  949 

Karsten,  Dantesca  696 

—  Lautliches  1631.  32 

—  3.  Neuphilologentag  237 
Kerviler,  Bio-bibliographie  bre- 
tonne 

—  Olivier  Morvan 
Kitze,  Das  Rofs  in  d.  altfranz. 

Artus-Romanen 
Kleinpaul,  Sprache  ohne  Worte 
Kleinschmidt,  Silvio  Pellico 
Klette,  Ital.  Gelehrtenrenaissance     397 
Köcher,  Praepos.  „de"  im  Prov.  1778 

—  Syntakt.  Untersuch,  üb.  Les 

quatre  livres  des  Rois 
Köhler,  Partikel  ecce 
Kommesser,  Franz.  Ortsnamen 

german.  Abkunft 
Körting,  Encyclopädie  d.  roman. 

Philol. 
Koschwitz,  Neufranz.  Formen- 
lehre 
Kraus,  Antonio  Rosmini 
Krebs,  Antibarbarus  d.  lat.  Spr. 
Krohn,  Entsteh,  d.  einhdtl.  Epen    273 
Kubier,  Studii  su  Giulio  Valerio     139 
Kuhlenbeck,  Giordano  Bruno 
Kurth,  Origines  de  1.  civilisation 

moderne 
Kurz,   d.  Octavius  d.  Minucius 

Felix 
Kurzreiter,  D.  Hamburg.  Drama- 
turgie und  Corneilles  Dis 
cours 


49 
1132 

1067 

7 
5" 


1432 
203 

1685 

235 

1634 
524 
173 


426 

61 

146 


1 1 08a 

Laberinto  amoroso  (Vollmöller)  1853 
Labemia,  Dice,  de  la  llenga  catal.  1825 
La  Borderie,  Etudes  hist,  bre- 
tonnes 1 01 1 
—  Vie  de  Saint  Tudual  1 05 
de  La  Brenellerie,  Beaumarchais  1095 
La  Bruyère,  Les  Caractères  (Feu- 

gére)  1327 
(Julien)  1328 


124 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


1329 
1330 

I33I 
1332 
1333 

140 
1771 


La    Bruyère,     Les     Caractères 
(Labbé) 

—  Des  ouvrages  de  1'  esprit 

(Servois) 

Lacordaire,  Oeuvres 

—  Sermons  etc. 
Lactantius,    Liber   de  mortibus 

persecutorum  éd.  Guépratte 
Lafont  de  Senteuac,  Noëîs   de 

1*  Àriège 
La   Fontaine,    Oeuvres    compi. 

(Moland)  1334 

—  Oeuvres  (Régnier)  1335 

—  Contes  et  nouvelles  1336 

—  Fables.  1337—39 

(Aubertin)  1340 

(Defodon)  1341 

(Desaint  et  Saillant)  1342 

(Thirion)  1343 

choisies  (Caron)  1344 

—  Favole  (Zappi)  1345 
de  La  Fous  Melicoq,   Artistes 

dramatiques  de  Flandre       1076a 
Lafuenta,  Hist,  general  de  Es- 
paña 1 829 
La  Grasserie,  Classification  des 

langues  31 

—  Etudes    de  grammaire  com- 

parée 10.  13a  u.  b. 

de  La  Haye,    La  grande  peste 

1348  (Guigne)  1350 

Lai  du  cor  (Wulff)  1351 

de  Laigue,  Portrait  de  Machiavel    493 
Lalanne,  Diet.  hist,  de  la  France     985 
Lallemand,  A  travers  la  littéra- 
ture 1052 
de  La  Marche,  Mémoires  (Beaune 

Arbaumont)  1352 

Lamartine,  Oeuvres  1353*  ^354 

—  Jocelyn  1355 

—  Le  Chêne  (Mabilleau)  1356 

—  Recueillements  poétiques         1358 
Lambert,  Contespop.  du  Langue- 
doc 1764 

Lamenti  storici  555 

Lamma,  Dante  e  Giov.  Quirini  461 
Lampertico,  Canzone  di  Leopardi  772 
Lampion,  Li,  journ.  wall.  1557 

Lamprecht,  La  centaine  comme 

cadre  juridique  69 

Landgraf,  Substantivische  Para- 
taxen 179 
Lane,  Dante-Bibliography  1887     655 
Lanéry  d'Arc,  Bibliogr.  des  ouv- 
rages rei.  à  Jeanne  d'Arc       973 

—  Culte  de  Jeanne  d'Arc  10 15 
de  Lantenay,    Peiresc    abbé   de 

Guîtres  1715 

Laporte  et  Raguet,  Gramm,  franc.  1 6 1 9 
Lardelli,  Lehrb.  d.  ital.  Spr.         895 


1036 
1668 


1088 


Larocque,  La  Plume  et  le  Pou- 
voir 

Larousse,   Dictionnaire  complet 

1667. 

Larroumet,  Les  comédiens  et  les 
moeurs 

—  Shakespeare  et  le  théâte  franc.  1079 

La  Salle,  Les  cent  nouvelles        1359 
Lascombe,  Contes  et  lég.  de  la 

Haute-Loire 
La  Selve,  Poésie  créole 
Lasteyrie    et   Lefèvre  -  Pontalis, 

Bibliogr.  gén.   des  travaux 

hist,  et  archéol. 
Laudi  e  devozioni  di  Aquila 
Laun,  Dichtercharactere 
Laureani,  Giordano  Bruno 
Laurenti,  Vôcassion  artistiche 
Lavigne,  La  chanson  française 
Lazzarini,  Lamento  della  sposa 

padovana 

Lea,  History  of  the  Inquisition 
Lebarq,  Bossuet 

—  Alexandras  Gemmeticensis 


1775 
275a 


967 

S56 

1105 

427 

864 

1089 

585 

68 

1099 

108 

Lebasteur,  Buffon  1102 

Lecesne,  Roman  de  Melusine  290 
Lecomte  et  Ménétrier,   Gramm. 

franc.  1619a 

Lecoy  de  la  Marche,   L'esprit 

de  nos  aïeux  il 70 

Ledeuil,  Causeries  sur  Lafontaine  1346 
Lefebvre  -  Saint  -  Ogan ,  Société 

ital.  de  la  Renaissance  366 

Lejard,  Prosodie  franc.  1658 

Lemaitre,  Corneille  et  Aristote    1109 

—  Impressions  de  théâtre  1081 
Lemberg,  Verbale  Synonyma  im 

Rolandsliede  1472 
Lemercier,  Poésies  de  Vauquelin 

de  la  Fresnaye  1504 
Lenient,  Comédie  en  France  au 

XVin.  s.  1087 

Leonardo  da  Vinci  487 

—  Autographes  763 

Leopardi,  Poesie  (Stiavelli)  764 

—  Prose  (Stiavelli)  765 

—  Poesie  (franc.  Lacaussade)  766 

—  Lettere  inedite  (Costa  etc.)  767 

—  Le  due  anacreontiche  (Gari- 

boldo)  771 

Le  Petit,  Bibliogr.  des  éd.  ori- 
ginales d'écrivains  français  970 

Leroux,  Lang,  popul.  de  la  Loire- 
Inférieure  1598 

Les  Littératures  populaires   de 

toutes  les  nations  307 

Lesage,  Gil  Blas  1360 

—  Le  Diable  boiteux  (Simond)  1361 
Lespy,  Grammar  of  Beam  1782 


BIBLIOGRAPHIE    l88S.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


125 


Lespy,  Le  renard  des  fables  de 

Lafontaine 
de  Leva,  Dante  quai  profeta 

—  Marino  Sanuto 

—  Paolo  Parata 
Levantini-Pieronii  Lucrezia  Tor- 

nabuoni 

—  dasselbe  deutsch 

—  Questione  sociale  nella  Divina 

Com. 
Levertin,    Fars   och   farsörer   i 

Frankrike 
Levi,  Giordano  Bruno 
Liebl,  Die  Disticha  Cornuti 
Liesenberg,    Die    Sprache    des 

Ammianus 
Lieutaud,  Ordonnance  municipale 

de  Digne 
Lindner,  D.  engl.  Übersetzg.  d. 

Romans  v.  d.  Rose 
Lindsay,  Early  Ital.  declension 
Lintilhac,  Beaumarchais 
Liste  des  mss.  à  Caen 
Literaturblatt  für  germ.  u.  rom. 

Philologie 
Littré,  Comment  les  mots  chan- 
gent de  sens 
Lizziu,  Versi  siciliani 
Lloyd,  Phonetic  attraction 
Lo  Forte-Randi,  Les  flâneurs  en 

littérature 

—  Leopardi    e    i    suoi    canti 

d'amore  773 

Loìse,  Hist,  de  la  poésie  1045a 

Lombardin,  W.  Tell  verti  in  ladin  930 
Longnon,  Atlas  hist,  de  la  France  988 
Lorenz,  Catalogue  d.  1.  librairie 

franc. 
Loseth,  Tristranromanens  gam- 

melfranske  prosahaandskrif- 

ter 
Loth,   Anciens  contes  des  Bre- 
tons 
Loup,  Servat,  s.  Lupus 
Lovarini,    Canzoni   popolari   in 

Ruzzante  etc. 
Lozzì,  Manzoni  e  Confalonieri 
Lubarsch,  Deklamation  u.  Rhyt- 

mus  d.  franz.  Verse 
Luce,  Origines  de  la  Pucelle  de 

Voltaire 
Lumbroso ,     U  Itinerarium    del 

Petrarca 
Lumini,   Farse   di  carnevale  in 

Calabria 

—  La  madonna  nell'  arte  italiana  377 
Lupus,  Lettres   ed.   Desdevises 

du  Dezert  141 

Lozio,  Aretino  417 

—  Isabella  d' Este  471 


1347 
456 
527 

510 

539 
540 

698 

1084 
428 
127 

113 
1720 

178 
1096 

233 

2S5 

1678 

893 
19 

1374 


959 


1502 

50 
141 

831 
499 

i6S9 

1519 

514 

403 


Luzio,  Ranier,  Conmiedie  clas- 
siche in  Ferrara  401 


Machiavelli ,    Istorie    fiorentine 

(Niccolini)  776 

—  Mandragola  (Chinigò)  777 
Madeleine,  L'Académie  au  X VI. 

s.  1038 

Maffei,  Storia  d.  letteratura  ital.  383 

—  Merope  779 
Magno,  Monti  e  Clarina  Mosconi  508 
Mahrenholtz,  D.  deutschen  Neu- 

philologentage  239 

—  Franz.  Revolution  997 

—  Staatl.   u.  geistige  Entwickl. 

d.  éurop.  Völker  62 

—  Voltaires  Bezieh,  zu  Sachsen  11 59 
Maintenon,   Mme   de,   Conseils 

(Du  Chatenet)  1363 

—  Lettres  1364 

—  Choix   de   ses   lettres   ÍJac- 

quinet)  1365 

(Cadet  et  Darin)  1366 

Mairet,  Sophonisbe  (Vollmöller)  1367 
Maisei,  Observationes  in  Cassium 

Dionem  125 

Maistre,  J,  de,  Oeuvres  compi.  1368 

—  Du  Pape  1369 

—  Soirée  de  St-Pétersbourg  1370 
Maistre,  X.  de,  Oeuvres  compi.  1371 

—  Voyage  autour  de  ma  cham- 

bre                                1372.  1373 

Malagola,  Studio  bolognese  371 

Malamani,  Leopoldo  Cicognara  440 

—  Tommaseo  248 

—  Musa  popolare  Veneziana  557 
Malattia  del  sior  prevost  587 
Malfatti,  Toponomastica  Trentina  9  20 
Malherbe,    Une     pièce    inédite 

(Roy)  1375 

Malignon,  Nosto-Damo  de  Primo- 

Coumbo  1 762 
Malmstedt,    Finit    modus    hos 

Raoul  de  Houdenc  1462 

Manara,  Pape  Satan  699 

Mandalarì,  Barlaamo  Calabrese  433 

Manfredi,  Rime  (Toffano)  781 

Mango,  Antimarinismo  503 

Manideta  (Roux)  1768 

Manis,  Foscolo  e  Pindemonte  476 
Manitius,  Beitr.  z.  Gesch.  friih- 

christl.  Dichter  im  MA.  84 

—  Latein.  Gedichte  94 

—  Üb.  d.  Gedicht   „De   Provi- 

dentia divina"  99 
Mann,    D.   Bestiaire    divin    d. 

Guillaume  Le  Clerc  1322 

Mantovani,  Giordano  Bruno  429 

—  n  disdegno  di  Cavalcanti  700 


126 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  TERZEICHNISS. 


ManzoUi,  Zodiacus  vitae  di  Man- 
zoili  782 
Manzoni»  Opere  inedite  (Bonghi)  783 

—  Poesie  (Mestica)  784 

—  Carme  in  morte  di  C.  Imbo- 

nati  (Rosa)  785 

—  Studi  sui  Fioretti  di  S.  Fran- 

cesco 737 
Marasco,  Poesia   pastorale  ita- 
liana 399 
March,  Obres  (Bulbena-y  Tusell)  1809 
Marchesini,  Del  ciel  messo  701 

—  Su  Albertino  Mussato  147 
Marcou,    D.    hist.    Infinitiv   im 

Franz.  1647 

—  Morceaux  choisis  li 79 — li 80a 
Marelle,    Contes    et   badinages 

popul.  12 16 

Mariani,  Poesie  milanese  869 

Mariano,  T.  Campanella  436 
Mariéjol,    Un    lettré    ital.   à   la 

cour  d'Espagne  518 
Mariéton,  Poètes  prov.  contem- 
porains 1 721 
Marino ,      Villa     Aldobrandini 

(Menghini)  789 
Marivaux,  Théâtre  choisi (Moland)  1 377 
Marmier,  Contes  popul.  de  diffé- 
rents pays  121 7 
Marmite,  La,  1558 
Marsi,    Drammi    pastorali  (Pai- 
merini)  790 
Martel,  Comédies  du  XVII.  s.  Il 72 
Martial    d'Auvergne ,    L'Amant 
rendu  cordelier  (de  Montaig- 
lon)  1376 
Martin,    Catalogue  des  mss.  de 

l'Arsenal  229 

—  Patois  V.  Baume-Les-Dames  1531 
Marucelli,  Mare  Magnum  216 
Marnilo,  Poesie  stratiotiche  85 
Maset    Prat,     La    Beatrice    de 

Dante  462 
Maspero ,      Vocabulaire     franc. 

d'un  copte  du  XIII.  s.  1212 

Massa,  Libri  censurati  a  Venezia  225 

Masso  y  Torrents,  Llibre  del  cor  1801 
Masson,  French  literature           1045b 

—  Mediaeval  France  990 
Matinée,  Le  Livre  du  Prince  778 

—  Machiavel  et  les  Romains  494 
Maurici,  Note  critiche  390 
Maurin,  Pirates  barbaresques  et 

le  commerce  franc.  1031 
de  Maynard,  Oeuvres  poétiques 

(Garrisson)  1379 

Mayno  de  Mayneri  143 

Mazzatinti,  Il  Fiore  583 

—  La   biblioteca   aragonese    di 

Napoli  219 


Mazzatinti,  Manoscritti  ital.  in 

Francia  334 

—  Il  cod.  H.  438  di  Montpellier  341 
Mazzi,  Studi  bergomensi  871 
Mazzoleni ,    Poesìa    drammatica 

pastorale  400 

Mazzoni,  Due  epistole  del  sec. 

XVI  581 

—  Fioretti  di  S.  Francesco  738 

—  H  Don  Pilone  746 

—  Luca  o  Luigi  Pulci  522 

—  Noterelle  petrarchesche  515 
Me  Murdo,  History  of  Portugal  1 91 5 
Medin,  Ballata                                  571 

—  Poggio  Bracciolini  424 

—  Rime  storiche  565 
Meigret,  Tretté  de  la  grammçre 

françoçze  (Förster)  1380 

Melusine  302 

Menéndez  y   Pelayo,   Hist,    de 

las  ideas  estéticas  en  España  1834 
Menghini,  Giambattista  Marino  504 
Mentz,  D.  Träume  in  d.  altfrz. 

Karls-Epen  1066 

Mercier,  L'Eglise  an  temps  de 

Charlemagne  67 

Merlet,    Extraits   des  classiques 

français  11 81 — 83 

Merlin  (Paris  et  Ulrich)  1381 

—  Cocai,  Opere  maccheroniche 

ed.  Portioli  144 

Merlo,  Feltro  e  Feltro  702 

—  Euritmia    delle    colpe    nell' 

Inferno  703 

Mestica,  Castelvestro  e  Caro  438 

—  Il  più  giovanile   dei   sonetti 

del  Petrarca  817 

—  Varino  Favorino  camerte  475 
Mestres,  IdiUs  18 io 
Metastasio,  Drammi  (GelU)  791 
Meyer,  F. ,  Die  Stände,  nach  d. 

afrz.  Romanen  1068 

Meyer,  Gab.,  Amalarii  Fortunati 

epistula  109 

Meyer,  Gust.,  Albanes.  Gramm.     953 

—  Latein.  Elemente  im  Alba- 

nesischen  954 

—  D.  Verbum  substanti vum  im 

Alban.  955 

Meyer,  P.,  Prov.  trebalh  1786 

—  Notices  sur  des  mss.  français 

à  Cambridge,  Lyon,  Arras, 
Paris  977 — 980 

—  Robert  de  Blois  1142 

—  Types  de  quelques  chansons 

de  Gautier  de  Coinci  131 4 

Meyer,  W.,  Lat.  SufBx  5,  önis      199 

—  Quantität  u.  Qualität  d.  lat. 

Vocale  175 

—  D.  Sirafsburgercide  1494 


, 


B1BL1UGRAPUI£    1 888.      ALPHABETISCHES  VERZEICHNISS. 


127 


Michael,  Charakteristik  des  Am- 

mianus  114 

Michelangelo,  Poems  792 
Michelet,  Oeavres                   995.  996 

Mignard,  Prolégomènes  hist.  loio 

Mignet,  Hist.  d.  1.  révol.  franc.  998 
Miklan,  Filicaja  and  seine  Can- 

zonen  725 
Miklosisch,   Turk.  Elemente  in 
den    sndost-    und    osteuro- 
päischen Spr.  947 
Mila  y  Fontanals,  Obras  comp- 
letas (Menéndez  Pelayo)  1794 

—  Principios  de  Literatura  ge- 

neral 1795 
Mille  et  une  nuits  trad.  p.  Gal- 
land                              1382— 1384 

Millet,  Etudes  lexicographiques  1682 

—  Légende  du  saint  graal  283 
Milsand,  Bibliogr.  bourguignonne  965 

—  Hist,  du  théâtre  à  Dijon  1074b 
Miodónski,  Abscedo  etc.  205 
Miola,  Scritture  in  volgare  dei 

primi  tre  sec.  336 
Mirabeau,   Ausgewählte  Reden 

(Schwalbach)  1385 

Miscellanea  Francescana  351 

Mvr¡fÁBLa  *^EXXi]vix^ç  ^laxoçlaq  85 

Mocavini,  Argante  e  Tancredi  844 

Modem  Language  Notes  256 
Moiset,    Usages    etc.    dans    le 

départm.  de  l'Yonne  1538 
Molière,  Oeuvres  complètes  (Le- 

maistre)  1387 

(Moland)  1388 

(Pauly)  1389 

choisies  1390 

—  Pièces  choisies  (Favre)  1391 

—  Conunedie  scelte  (Dupin)  1392 

—  L'Avare  1393 

(Gösset)  1394 

(Marcou)  1395 

(Pontsevrez)  1396 

(Shele  de  Vere)  1397 

—  Le  bourgeois  gentilhomme  1398 
(Shele  de  Vere)  1399 

—  Dépit  amoureux  (Vitu)  1400 

—  Ecole  des  Femmes  (Saints- 

bury)  1401 

—  L'Étourdi  (Vitu)  1402 

—  Les  femmes  savantes  (Figui- 

ère)  1403 

—  Le  malade  imaginaire)  1404 

—  Le  médecin  msdgré  lui  1405 

—  Le  Misanthrope  1406 
(Pellissier)  1407 

—  Les  Précieuses  ridicules  (Rey- 

nier)  1408 

—  Le  Tartuffe  1409 

—  —  (La  vigne)  14 10 


Molière,  Le  Tartuffe  (Mayer)  141 1 
Moliériste,  Le,  1415 

Moeller,  Kleopatra  in  d.  germ. 

u.  rom.  Tragoedienlitteratur  287 
Molmenti,    Venezia    nell'    arte 

francese  374 

Molyneux,  Grammar  of  Beam  1783 
Monaci,  La  Gemma  purpurea  di 

Faba  722 

Monnet,  Joubert  1115a 

Mounier,  Litteraturgeschichte  d. 

Renaissance  270 

Monod,  Bibliographie  de  I'hist. 

de  France  984 

Monserdá  de  Macia,  Dolors  181 1 
Montaigne,  Vie  de,  1127 

Montaigne,   Essais  (Moth eau  et 

Jouaust)  141 7 

—  Institution  des  enfants  1418 
(Compayré)  1419 

—  Pensées,  Maximes  etc.  (Ver- 

nier) 1421 

Mon  teil,  Etudes  humaines  103  la 

Montemayor,  Glosa  á  las  copias 

de  Jorge  de  Manrique  (Guz- 

mann)  1887 

Monti,  Poesie  794 

—  Sonette  inediti  (Mazzoni)  795 
Monti  Perticari,  Lettere  e  poesie 

(Scipioni)  796 

Morandi,  Lucrezia  Romana  545 

Moran  ville,  Jean  le  Mercier  1014 
Morel-Fatio,  Das  Catalanische     1822 

—  Études  sur  l'Espagne  1835 

—  Textes  castillans  inédits  1854 
Morf,  Caesartragödien  Voltaires 

u.  Shakespeares  1520 

—  D.  franz.  Akademie  1039 

—  Ein  ital.  Volksbuch  591 

—  Geschichte  d.  franz.  Dramas  1075 

—  Sprachl.  Einheitsbestrebung. 

d.  rät.  Schweiz  932 

—  Untersuchung  lebend.  Mund- 

arten 28 

Morillot,   Scarron   et   le   genre 

burlesque  1 149a 

Morlet  et  Richardot,   Cours  d. 

langue  franc.  1620 

Morpurgo,  Detto  d'  amore  578 

—  Vittoria  Colonna  443 
Morris,  The  Aryan  race  39 
Morselli,  Giordano  Bmno               430 
Moschetti,  Codici  marciani  con- 
tenenti Laude  di  Jacopone 

da  Todi  760 

Motta,  n  privilegio  del  duca  di 

Milano  610 

Moyen  Age,  Le,  60 

Mühlefeld,  Klassifikation  d.  frz. 

Verba  1635 


128 


BIBLIOGRAPHIE    1888.      ALPHABBTISCHBS  VERZEICHNISS. 


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Noble,  La,  Leçon  (Montet) 

Ï736 

Wortes  aus  einem  Suffix 

21 

Noël,  Hist,  de  1.  langue  fiimç. 

1606 

—  Grundrifs  der  Sprachwissen- 

— Hist.  d.  1.  littérat.  franc. 

1046 

schaft 

30 

Nöldechen ,    Abfassungszeit    d. 

Müller,  Hans,  Verhältn.  d.  Neu- 

Schriften  Tertullians 

159 

griech.   zu  d.  rom.  Sprach. 

3" 

de  Nolhac,  Erasme  en  Italie 

353 

Müller,  M.,  D.  Denken  im  Lichte 

—  Les  correspondants   d'  Aide 

d.  Sprache 

II 

Manuce 

497 

—  Biographies  of  words 

48 

Nonius  Marcellus,  Compendiosa 

—  Müller,  Maximilian,  De  Âpol- 

doctrina  ed.  L.  Müller 

149 

linaris  Sidonii  latinitate 

"5 

Nordenflycht,    D.   franz.  Revo- 

Müller, P.,  3  dramat.  Bearbeit. 

lution 

999 

d.  Alexiusleg. 

278 

Nonlet    et    Chabaneau,    Deux 

Munier- Jolain,  Éloquence  judi- 

manuscrits prov. 

1717 

ciaire  en  France 

1091 

Nourrisson ,    Morceaux    choisis 

Muntz,     Pétrarque     e     Simone 

des  Pères  de  l'Eglise  latine 

96 

Marini 

516 

—  Pascal  physicien 

"33 

Muoth,  Canzuns  dil  cont  popular 

Novati,   Codice  milanese   delle 

renan 

924 

laudi  di  fra  Jacopone 

761 

Muratori,  Francesco  di  Lemene 

486 

—  Bartolomeo  da  Castel  della 

—  Lettere  inedite  (Bruschi) 

797 

Pieve 

420 

(Spinelli) 

798 

—  Cod.  sforzesco  di  Falconeria 

339 

(Zanelli) 

799 

Novelletta  antica  in  ottave  sici- 

Musatti, Venezia  e  i  veneziani 

364 

liane 

588 

Mussafia,    Appunti  sul  Roman 

Nowack,  Beitr.  z.  neufranz.  Lexi- 

de  Galerent 

146s 

cogr. 

1676 

—  Detto  d'amore 

579 

Nutt,  Legend  of  the  holy  Grail 

284 

—  Ital.  Sprachlehre 

896 

—  Mittelalt.  Marienlegenden 

288 

• 
V.  Obstfelder,  Etymolog.  Beitr. 

z.  Sachs- Villatte 

1673 

Nabantino,  Grammatica  porto- 

Occioni -  Bonaffons ,  Epistolario 

ghese 

1922 

femminile 

582 

Nani,  Scrittori  drammatici  venez. 

410 

Occitania 

1704 

Nappi,  Barzellette  (Bacchi  della 

d'  OUendon ,  Nos  grands  prosa- 

Lega) 

800 

teurs 

1 186 

Nardi,  Istorie  di  Firenze 

358 

Omont,  2  registres  de  prêts 

337 

Nauta,  Peser 

1692 

Onken,  Zeitalter  d.  Revolution 

IODO 

Negroni,  Del  ritratto  di  Dante 

463 

Ore  d'ozio  (veneziano) 

877 

Neri,  Due  libri  curiosi 

327 

Oreans,    E-Reime  im  Altprov. 

«779 

—  Intermezzi  del  Pastor  fido 

755 

Orientius,  carmina  ed.  Ellis 

81 

—  Onoranze  a  Alfieri 

413 

Orlando,  Rime  inedite 

802 

—  Poesie  giovanili  di  Mamiani 

780 

Orlopp,  Wortstellung  bei  Rabe- 

— Prima  edizione  del  Malman- 

lais 

«437 

üle 

774 

Orosius,  Commonitorium  de  errore 

Neue-Wagcner,  Formenlehre  d. 

Priscillianistarum 

152 

lat.  Spr. 

177 

Osterhage,  Anklänge  a.  d.  germ. 

Neumann,  Bartsch  als  Romanist 

242 

Mythologie    i.    d.    altfranz. 

Neumann,   De  futuri  in  prisco- 

Karlssage 

1474 

rum  Latinorum   sermone  vi 

—  Einige  chansons  de  geste  d. 

et  usu 

188 

Lohengrinkreises 

1362 

Niccolini,  Versi  inediti  (Alfani) 

801 

Otto,  Lo  conqueriment  de  May- 

Nicolas  von  Verona,   Pharsale 

lorcha 

1729 

(Wähle) 

1422 

—  Üb.  Ramon  Lull 

1812 

Niebuhr,    Syntakt.    Studien    z. 

—  Zwei   altcatalan.    Rechtsfor- 

Rolandsliede 

1473 

mulare 

1803 

Niemann,  Mathurin  Régnier 

1141 

Oursel ,     Nouvelle     biographie 

Nigra,    Canti  popolari  del  Pie- 

normande 

1595 

monte 

861 

Oxé,   Carmen  adversus  Marcio- 

Nisard,  Nos  derniers  humanistes 

1057 

nitas 

98 

BIBLIOGKAPHJE    1 888.      ALPHABETISCHEM   VERZEICHNISS. 


129 


P*,  Versification  franc.  1660 

Pages,  Anrias  March  1798 

Pagine  Friulane  858 

Palustre,  Renaissance  en  France  1043 

Parini,  Ode  alia  Musa  (Bertoldi)  804 

—  Ode  „La  CaduU"  (Canna)  805 
Paris,  G.,  Lantfrid  et  Cobbon  102 

—  Elisabeth  de  Flandres  et  les 
Troubadours  1071 

—  Etymologien                   1693.  '^4 

—  La  chanson  d'Antioche  prov.  1727 

—  Les  parlers  de  France  1528 

—  Les  romans  de  la  table  ronde  1065 

—  Manuel  d'ancien  français  1055 

—  Ms.  de  la  vie  de  Saint  Alexis  121 1 

—  Un     ancien     catalogne     de 

mss.  franc.  975 
Pariset,  Vocabolar.  pannigiano- 

ital.  912 

Parlow,  Kultur  i.  heut.  Spanien  1831 
Parmentier ,    La    transformation 

des  langues  16 

Papa,  Dante  a  Gubbio  464 
Parodi,  Etimologie  spagnuole  e 

catalane  1905 

Pascal,  Pensées  (Havet)  1423 

—  Lettres  prov.  (Havet)     1424.  1425 
Pascalein,  Savoyen  etc.  1751 
Pasquali,    Lnitaâone   nelP   In- 
ferno 704 

Pasquet,  Sermons  de  carême  (en 

wallon)  1495 

Pasqui,  Codici  di  Arezzo  220 

Pater,  Renaissance  studies  266 

Patroni,  Antonio  da  Tempo  415 
Paul,  Principles  of  the  history 

of  language  12 

—  Üb.  vokalische  Aspiration  20 
Paulinus  Pellaeius,  Eucharisticos 

ree.  Brandes  81 
Paulinus   Petricordia ,    Carmina 

ed.  Petschenig  81 

Paur,  Verstdn.  v.  Dantes  Comm.  705 
Pazzi,  Tragedie  metriche  (Solerti)  806 
Péczely,  Entsteh,  d.  rumän.  Spr.  937 
Peire  del  Vem«  Chansons  inéd. 

(Chabaneau)  1737.  1738 

Peire  Vidal,  Chansons  inéd.  (Chaba- 


neau) 
Peiresc,    Lettres    (Tamizey    de 
Larroque) 

Pella  y  Forgas,  Historia  del 
Ampurdán 

Pellico,  Prigioni  (Barboni) 

franz.  (Bourassé 

(de  Messey) 

(Reynard) 

—  Francesca  da  Rimini  (Schwal- 
bach) 


1739 
1427 

1793 
807 

808 

809 

810 


811 


Pellizzari,  Giordano  Bruno  431 

Pera,  Pratica  e  teorica  d.  lingua  it.  897 
Percopo,  Marc'  Antonio  Epicuro  474 
Peri,  Foscolo  e  Pindemonte  477 

Perosa,  Tasso  in  Borgovercelli  536 
Perrault,  Popular  Tales  (Lang)  1428 
Perrens,  L'  énigme  de  Machiavel  495 
Perron,  Broye-les-Pesmes  1532 

Petit,   Addition    à  la  bibliogr. 

des  ouvrages   sur  la  chasse     227 

—  Hist,  contempor.  de  la  France  1008 
Petit  de  Julleville,  Racine  1139 
Petitjean,  Abbon  l'humble  107 
Petrarca,  De  remediis  utriusque 

fortunae  éd.  Fiske  150 

—  Un  Sonetto  (Salvo  Cozzo)  814 
Petrocchi,  Dizionario  d.  lingua 

ital.  910 

Petrus  deVineis,  Prose  lat.  ed. 

Castets  151 

Pfeil,  Galien  Rethoré  1200 

Philibert,   Littérature  franc,  au 

moyen  âge  1056 

Philipon,  Patois  de  Saint-Genis- 

les-Ollières  1748 

Philippi,  Mémoires  1429 

Philippide,  Istoria  limbei  si  lite- 

raturei  romlne 
Piat,  Istori  causido  dou  Gulistan 

de  Sadi 
Picard,  Monsieur  Musard 
Picatoste,  La  casa  de  Cervantes 
Piccolomini,      Storia     di     due 

amanti 
Picot,    Monologue    dramat.    en 

France 
Pierson,  Aymeri  de  Narbonne 
Piètrement«  Patois  d'Estemay 
Pietsch,  D.  altfrz.  Relativum 
(^^get,  Martin  Le  Franc 
JPignotti;  Favole  e  novelle  (Fer- 
rari) 
Pilla»  Sineresi,  dieresi  ed  elisione 
Pintacuda,    Secondo    inno    alle 

Grazie  di  Foscolo  730 

Pinto,  Pensiere  ed  osservazioni  706 
Pistoia,  Sonetti  (Renier)  823 

Pitra,  Analecta  novissima  86 

—  Analecta  sacra  et  profana  89 
Pitré,  Fiabe  e  leggende  Siciliane    894 

—  n    venerdì    nelle    tradizione 

popolari  ital.  860 

de  Pizan,  Epistres  sur  le  Roman 

de  la  Rose  (Beck)  1271 

Plahn,  Les  quatre  livres  des  reis  1207 
Ploen,  Abominabilis-abortus  206 

Ploetz,  Nouv.  gramm.  franc.        1621 
Plowert,  Gloss,  d.  auteurs  déca- 
dents 1697 
P.  M.,  A.  Darmsteter  244 


1078 
1230 

1539 
1652 

II2Î 


ZelUohr.  f.  rom.  PMI.    Xni.    Bibl. 


I30 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES  VEKZEICHNISS. 


Podestà,     Storia     della     librer. 

Laurenziana  221 

Poètes,  Les  vieux-,  franc.  11 65 

Poggio,  Tony  rimbecil  865 
Poitevin,  Illustrations  litt,  de  la 

France  1187 
Porcheron,  Additions  au  gloss. 

du  centre  1699 

Portet,  Ortografìa  CaUlana  1823 
Pott,  Einleitung  in  die  allgem. 

Sprachwiss.  6 
Potzl,  Aussprache  des.  Lat.  174 
Poullain,  Orléans  993 
Pozzo,  Glossario  etimolog.  pie- 
montese 918 
Prato,  Beauté  des  femmes  dans 

les  poètes  prov.  171 1 

—  Pena  dei  suicidi  in  Dante  707 
Prenzel,  Kriegsverfassung  unter 

d.  Karolinger  66 

Prete,  Na  capa  fìna  889 

Priscillianus,  opera  ed.  Schepss.  152 

Prise  de  Jérusalem  (Chabaneau)  1740 

Promis,  Passione  di  Gesù  Cristo  589 

Propugnatore  344 
Protetti,  Galeazzo  di  Tartia  e  il 

Petrarchismo  483 
Psalterhs.,  D.  Londoner,  Arun- 
del 230  (Beyer)  1431 
Pseudocyprian,  de  aleatoribus  154 
Psichari,  Phonétique  des  patois  29 
Publications  de  la  Soc.  des  an- 
ciens textes  franc.  1162 

—  de  la  Soc.  pour  T  étude  des 

langues  romanes  265 

Puech,  La  vie  de  nos  ancêtres  1032 

—  Prudence  153 
Pulci,  Driadoe  d' amore  (Torraca)  826 
Pulignaniy    Arti    e  lettere    dei 

Trinci  375 
Puls,    Wesen    d.    subjektlosen 

Säue  23 
Puymaigre,    Légende   de  Marie 

l'Egyptienne  289 

—  Vieux  auteurs  castillans  1836 

Quellien,    Mystères    et    drames 

bretons  52 
Quercy,  Cabalgado   de   Mount- 

Alba  1772 

Quesnel,  Carmen  Sylva  939 

Quintana,  Poesías  1889 

Quondam  (actus  fuit  festus  104 

Rabelais,  Garganta  1433 

—  Pantagruel  1434 
Raccolta  di  opere  inedite  o  rare     550 

—  di  stornelli  563 


Radermacher,  Lautlehre  zweier 

altportug.  Heiligenleben  19 1 8 

Racine,  J.,  Oeuvres  (Mesnard)  1440 

—  Théâtre  choisi  (Petit  de  JuUe- 

ville)  1 441 

—  Athalie  (Bernardin)  1442 

(Figuière)  1443 

(Gidel)  1444 

(Humbert)  144S 

(Me  ves)  1446 

—  Britanniens  (Bernardin)  1447 

(Figuière)  1448 

(Gerusez)  1449 

(Lanson)  1450 

—  Esther  (Bernardin)  1451 
(Humbert)  1452 

—  Ester  (trad.  d.  Zanella)  145 3 

—  Iphigénie  (Bernardin)  1454 

—  Mitlmdate  (Bernardin)  I455 

(Labbé)  1456 

(Lanson)  1457 

—  Les  Plaideurs  (Bernardin)  1458 

(Gasté)  1459 

Racine,  L.,  La  Religion  (Geof- 
froy) 1460 

Racinet,  Geschichte  des  Costüms  72 
RaiFaelli ,     Singolarissima    ediz. 

del  Canzoniere  di  Petrarca  819 

Rahstede,  La  Rochefoucauld  1120 
Raimon  Vidal,  So  fo  e  1  temps 

c'om  era  iays  (Comicellus)  1741 
Raithel,  D.  altfrz.  Praepos.  sor, 

desor  etc.  1653 
Rajna,    Intorno    al    „Dialogus 

creaturarum"  143 

—  Storia  dell'  e|>opea  274 

—  Frammenti  del  Buovo  d'An- 

tona  638 
Ramat,  Résumés  des  principales 

tragédies  1173 

Ranke,  Weltgeschichte  IV.  63 

—  Hist,  de  France  994 
Rarità  bibliografiche  551 
Raschon,  quéq-è  paskèies  1574 
Raumair,  Syntax  Heinrichs  von 

Valenciennes  1323 
Ravaisson  -  Mollien,     Mss.    de 

Léonard  de  Vinci  762 
Ravazzini,   Suzzara   cantato  da 

Dante  708 
Rébouis,   Coutumes   de  Castel - 

Amouroux  1774 
Régis,  Société  savante  au  XVII  s.  1033 
Regnard,  Oeuvres  (Piedagnd)  1463 
Regnaud,    Les  deux   K   indo- 
européens             *  42 

—  Origine    et    philosophie    du 

lang.  41 

—  Restitution    de    la    langue- 

mère  indo-européenne  40 


BIBLIOGRAPHIE    1 888.      ALPHABETISCHES   VERZEICHNISS. 


I3Î 


von  Reinhardstoettner ,    Castíg- 

liones  Cortegiano  644 

Reisig,  Lateinische  Syntax  184 

Remouchamps,  Tâtî  P  pcrriqui  1575 
Renard,    Etades    sur  1.  France 

contemp.  1021 
Renaut,     Roman    de    Galerent 

(Boucherie)  1464 

Renier,  Isabella  d'£ste  Gonzaga  472 

—  Poeti  Sforzeschi  562 

—  Sabadino  degli  Arienti  419 

—  Un  codice  di  flagellanti  340 
Répertoire  des  travaux  hist.  968 
Rétif  de  la  Bretonne,   Le  pay- 
san et  la  paysanne  pervertis 
(Talmeyr)  1466 

de  Retz,  Oeuvres  1467 

Reuchlin,  Comoedien  156 
Rensch,    2.  Fälschungen   in  d. 

Tractât  d.  Thomas  v.  Aquin. 

gegen  die  Griechen  167 

Revista  Lusitana  1914 

Revue,  Romaenische  936 

—  Spanisch-deutsche  1828 

—  des  langues  romanes  257 

—  des  patois  1525 

—  des  patois  gallo-romans  1526 

—  des  traditions  popul.  303 

—  du  Lyonnais  1705 

—  Félibréenne  1706 
de  Ricard,  A.  Fourès  1713 

—  L'abbé  Maury  1126a 

—  Le  grand  siècle  1099a 
Ricci,  Primordi  dello  studio  di 

Bologna  372 

—  Ritratti  e  profili  polit,  e 
litterari  384 

—  Teatri  di  Bologna  409 
Riese ,    Allitterirender    Gleich- 
klang 1661 

Ringenson,    Syntax   hos    Blaise 

de  Monluc  1231 

Rinucdni,  Poesie  musicali  (Ver- 

zone)  827 

Rios«    Mouvement  littéraire   en 

Espagne  1 840 

Ripandelli,  Opera  buffa  di  Na- 
poli 406 

Ristoro  d'Arezzo,  Composizione 

del  mondo  (Amalfi)  828 

Rivière,  Langage  de  Saint-Mau- 

rice-De-rExil  1749 

Rivista  critica  della  lett.  ital.  345 

Rivoli,  Triomphes  de  Pétrarque  820 

Robert,  Lexicologie  1677 

—  Manières  d'exprimer  le  super- 

latif en  Franc.  1646 

—  Questions  de  grammaire  161 3 
Robertet,  Poètes  lyriques  franc. 

du  XIX.  s.  1193 


Rocca,  Amor  a  rangia  tutt  866 

—  Storia  dl'indipendenssa  ital.  867 
Roche«  Les  prosateurs  franc.  1167 
Rod,  Leopardi  492 
Roediger ,     Dichiarazione    dell' 

Inferno  di  Guido  da  Pisa  757 

Rodocanachi,  Cola  di  Rienzo  350 

Rohde,  La  prise  de  Cordres  1206 

Röhr,  Vocalismus  d.  Francischen  1 626 

Rolandslied,  (Théroulde)  1469 

—  Stengel,    Probe  einer  neuen 

Übertrag.  1470 
Roll,  Einflufs  der  Volksetymol. 

auf  d.  neufranz.  Schriftspr.  1607 
Rolland,  Recueil   de  chansons 

popul.  121 5 

Roman  d'Arles  (Chabaneau)  1742 

Romancez  valencia  182 1 

Romania  258 
Romanovsky,    Infinitiv   bei   La 

Fontaine  1349 
Romans  de  la  Table  ronde  1064 
Rondoni,  La  Ròcca  di  S.  Mini- 
ato al  Tedesco  517 
Ronsard ,      Oeuvres       choisies 

(Sainte-Beuve)  1475 
Rönsch,  Semasiolog.  Beiträge  z. 

lat.  Worterb.  195 
Rosa,  Etimol.  del  dialetto  pie- 
montese 903 
Rossberg  y    Oretistragoedia    des 

Dracontius  1 29 

Rossi,  Di  un  poeta  maccheronico  509 

—  Inserí ptiones  chiistianae  80 

—  Leonora  d'  Este  473 

—  Poesie  storiche  del  sec.  XV.  561 

—  Sonetti  inediti  (Navone)  829 

Roth,  Latein.  Gedichte  d.  XII. 

-XIV.  Jh.  95 

—  Mitteilungen   z.  Literatur  d. 

Mittellat.  87 
Roettgen,    Vokalismus   d.  Alt- 
Genuesischen  904 

Rousseau,  Oeuvres  compi.  1476 

—  Confessions  (Claretie)  1477 

—  Emile  1478.  1479 
(Steeg)  1480 

—  Lettres  inéd.  1481 
Rouvière,  Revolution  franc,  dans 

le  département  du  Gard  1005 
Roux    et    Auzières,    Flous    de 

sablas  1769 

Rozan,  Ignorances  hist,  et  litt.  1052a 
Rua,  Accenni  danteschi  a  Ber- 
trán de  Born  1726 

—  Novelle    del    „Mambrìano" 

del  Cieco  da  Ferrara  608 
Rubio  y  Carmena,  Gramm,  espa- 
ñola 1898 


^32 


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Llobregat  1813 
Rucellai,    ein   ital.    Dichter   d. 

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Rudow,  Rumän.  Volkslieder  941 

Rust,  Erziehung  d.  Ritters  1069 
Rzêwuski,  Etudes  littéraires       1054a 


Sabersky,  Z.  prov.  Lautlehre  1776 

Sabuco  de  Nantes,  Obras  (Cu- 
artero)  1890 

Sacchetti,    Due  sonetti  (Tenne- 

roni)  832 

Sachs,  Der  Dandy  1037 

—  Üb.  franz.  Lexicographie  1664 
Saggio  di   un    dizionar.   d.  lin- 
guaggio archivistico  veneto  919 

Saint  Fanuel  (Chabaneau)  1744 
Saint-Hilaire,  Les  Euscariens  1907 
de  Saint-Laurent,  poème  anglo- 
normand  (Söderhjelm)  1485 
Saint-Simon,  Mémoires  (de  Bois- 

lisle)  i486 

(Chéruel  et  Régnier)  1487 

(Simond)  1488 

Extraits    (Le  Goffic    et 

Tellier)  1489 

Ecrits  inédits  (Faugère)  1490 

Saintsbury,  Voltaire  11 60 

Salme,  Li  Houlo  1585 

Sammlung  franz.  Neudrucke  1163 
San  Giorgio,  Gramm,   der  ital. 

Spr.  893 

Sanct  Poncz  (Guillaume)  1743 
Sanctus  Bemardns,  Sermones  in 

cantica  canticorum  121 
Saenger,  Syntakt.  Untersuch,  zu 

Rabelais  1438 

Sannazaro,  Arcadia  (Scherillo)  833 
Sanseverino,    Viaggio   in    terra 

santa  835 

Sansone,  Rivoluzione  del  1820 

in  Sicilia  362 

Santi,  Paolo  ed  Alessandro  Bru- 

santini  848 

Sarfattì,  Codici  veneti  di  Parigi  335 

Sarrazin,  D.  3.  Neuphilologentag  238 

—  Mod.  Drama  d.  Franzosen  1082 
Satiriques  franc,   des  XVIII.  et 

XIX.  s  1190 

Sauer,  Frontaura  1844 

—  Nouv.  gramm.  espagn.  1899 

—  u.  Runge,  Kl.  span.  Sprach- 

lehre 1899a 

—  u.  Cattaneo,  Ital.  Gramm.  899 

—  Ital.  Sprachlehre  900 

Saussure,  Phonétique  des  con- 
sonnes en  indoeuropéen  43 


Sauvenay,  Recueil  de  chansons 

wallonnes  1576 

Savie  de  Fourviero,  Li  cantico 

prouvençau  1723 

Sa  vine.  Le  Montserrat  171 2 

Saviotti,  Guariniana  756 

—  Pandolfo  Collenuccio  442 

—  Tasso  e  le  feste  Pesaresi  del 

1574  537 

Say,  Turgot  1 156 

Sayce,    Príncipes  de  philologie 

comparée  32 

Scaetta,    preghiere    nella    Div. 

Com.  709 

Scarron,  Roman  comique  1491 

Scartazzini,  Ergebn.  der  neuest. 

Danteforschung  465 

—  Hat  Dante  als  Kneger  und 

Gesandter  gewirkt?  466 

Scelta  di  curiosità  letterarie  552 

Scheler,  Diet,  d'étymologie  franc.  1679 
Schepss,  Subscríptionen  inBoe- 

thiushss.  122 

Scher ffig,  Beitr.  z.  franz.  Syntax  1638 

Scherillo,  Primi  studi  di  Dante  710 

—  Accidia,  invidia  e  superbia 

in  Dante  711 

—  Un  vero  amore  del  Sanna- 

zaro 526 
Scherr,  Allgem.  Geschichte   d. 

Literatur  267 

Schilling,  Span.  Grammatik  1900 

Schmalz,  Abrodo-abrotonum  207 

Schmidt,  K.,  Bibliographie  1887  ^^4 

—  O.  E.,  Biblioth.  d.  Visconti 

zu  Pavia  222 
Schmitz,  Carmen  Sylva  940 
Schneegans,  Romanhafte  Rich- 
tung d.  Alexiusleg.  279 

—  D.   Alexiusleg.  u.    ihre   lat. 

Quellen  280 

—  Sicilianisch.  Dialect  906 

Schnell,  Legende  von  d.  Abbé- 
esse  grosse  276 

Schoene,  Jargon  et  Jobelin  de 

Villon  1505 

Schöner,  Studien  zu  Vegetius  169 

Schönherr,  Saint- Amant  1147 
Schönwerth  u.  Weymann,   Lat. 

Adjektiva  auf  osus  198 

Schorbach,    Parzifal   v.    Claufs 

Wisse  292 

Schrammen,  Nähere  Bestimmung 

d.  Substantivs  22 

Schuchardt,  Kreolische  Studien  318a 

—  Beitr.  z.  kreol.  Romanischen  318b 

—  andare  322 
Schultz,  Provenzal.  Dichterinnen  1707 

—  Terramagnino  v.  Pisa  174$ 


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Schulze,  D.  altfrz.  direkte  Frage- 
satz 1642 

Schumm,  Frankreichs  Culturrûck- 

schritt  1022 

Schuster-Regnier ,  Neues  Wör- 
terbuch   d.   deutschen   und 

franz.  Spr.  1672 

Schwab,    Monuments    litt,    de 

TEspagne  1852 

Schwan,  Franz.  Satzdoppelform.  1643 

—  Gramm,  d.  Altfranz.  1622 
Scipioni,  Perticari  letterato  512 

—  Un  poeta  burlesco  nel  quat- 

trocento 520 
Seelmann,  Bibliographie  d.  Ro- 
landsliedes 1 47 1 
Seidel,  Montesquieus  Verdienst 

um  d.  rom.  Gesch.  11 30 

Senìgaglia,  Goethe  e  Manzoni  500 

Sepúlveda,  Madrid  viejo  1832 

Serrigny,  Mystère  de  S.  Martin  1204 
Sévigné,  Mme  de.,  Lettres  chois. 

(Régnier)                       1496.  1497 

—  Cartas  escogidas  (Soldevilla)  1498 
Shaineanu,  Notes  sur  le  voca- 
bulaire roumain  952 

Sigwart,  Die  Impersonalien  24 

Simon,  Cour  d'ognon  1577 

Simoneschi,  Poesie  di  Cavalca  645 

Simonis,  Les  treus  galants  1578 
Simonneau,  Glossaire  du  patois 

de  rne  d'Elle  1597 

Silvia  aus  Aquitanien  156a 
Skutsch,  De  nominum  Latinorum 

compositione  183 

Société  liégeoise  de  litt,  wallonne  1 563 
Solerti,    Leggenda    sugli   amori 

di  Tasso  e  Leonora  d'Este  846 

—  Luigi  etc.  d'Esté  535 

—  Società  nel  sec.  XVI  368 

—  Un  dramma  d'amore  580 
Solimena,  Ricerche  linguistiche  905 
Sorel,  Montesquieu  11 29 
Sorìn,  Histoire  de  l'Italie  355 
Sorn,  Sprachgebrauch  d.  Eutro- 

pìus  132 
de  Sourches,  Mémoires  (de  Cos- 

nac  et  Pontal)  1499 

Souriau,  Versification  de  Molière  14 14 
Spengler,   D.  verlorne  Sohn  im 

Drama  d.  XVII.  Jh.  294 

Spinelli,  Anton  Maria  Borga  423 

Spirou,  Li,  1559 

Staël,  Mme  de.  De  l'Allemagne  15CX) 

—  Corinne  (Baldwin  &  Driver)  1501 
Stamm,  Ac  u.  Atque  vor  Con- 
son.  209 

Stapfer,  Le  pantagruélisme  1439 

—  Rabelais                         11 35.  11 38 

—  L'idéal  social  de  Rabelais  1136 


"37 
1140 

361 
966 


969 
1118 


Stapfer,  Idées  de  Rab.  sur  la 
guerre 

—  Racine  et  Victor  Hugo 
Starrabba,   Abitanti  delle  terre 

feudali  di  Sicilia 
Stein,    Chronique    bibliograph. 
gatinaise 

—  Inventaire  des  tables  gén.  des 

périodiques  hist,  en  langue 
franc. 

—  Olivier  de  la  Marche 
von  Stein,  Rousseau  u.  Kant  1146a 
Steinberger,  Die  Ödipussage  291 
Steinthal,  Folklore  298 
Stengel ,     Entwicklungsgang    d. 

franz.  Dramas  1075a 

—  Gesch.  d.  franz.  Grammatik    1603 

—  Vergleichungd.Durmartausg. 

mit  d.  Hs. 
Stern,  Geschichte  d.  Weltlitte- 

ratur 
Stiavelli,  Amori  di  Dante 
Stichel,     Lexicogr.    d.    altprov. 

Verbs. 
Stimming,   Üb.   d.  prov.  Girart 

V.  RossiUon 

—  Verfasser    des    Roman     de 

Jaufre 
Sofflet,  Marguerites  franc. 
Stokes,  Irisdbe  Texte 

—  S-stems  in  the  Celtic  langu- 

ages 
Störiko,   Verh&ltn.    d.  Romane 

Durmart  u.  Garin  de  Mont- 

glane 
Storm,  Romanische  Quantität 
Studj  di  filologia  romanza 
Studien,  Französische 

—  Phonetische,  hsg.  v.  Vietor 
Suchier,  D.  franz.  u.  prov.  Spr. 
Sudre,  Une  branche  du  roman 

de  Renart 
Suger,   Vie  de  Louis  le  Gros 

ed.  Molinier 
Süpfle,  Deutsch.  Kultureinflufs 

auf  Frankreich 
Sylva,  Leidens  Erdengang 

—  Pelesch  im  Dienst 

—  Legenda  tradicional  (Saez  de 

Melgar) 

—  Novelle 
Symonds,  Tasso 
Szompathely,  Dante  e  Ovidio 


1297 

268 
712 

1784 

1732 

1208 
1048 

54 
56 


1297 

313 
259 
982 

4 
318 

1209 

157 

1049 
942 

943 

944 
945 
538 
467 


T.    E.,     Versi    di    quattordici 

siUabe?  908 

Taalstndie  260 

Tacconi,  La  Danae  (Spinelli)  836 

Taine,  La  Fontaine  1117 


Í34 


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contemporaine 

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Alter  thums 

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—  Verm.  Beitr.  z.  frz.  Gramm. 

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e  chiesa  romana 

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Todd,  A  mistranslated  passage 

Tancredi,  Dialetto  napoletano 

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Tolhausen,  Span. -deutsch.  Wör- 

Tassini, Veronica  Franco 

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Tassis,  Peccati  e  pene  nell'  In- 

Tommaseo, Dizion.  dei  sinonimi 

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714 

ital. 

917 

Tasso,  Gerusalemme  liberata 

838 

Tonini,  Rimini  dal  1500  al  1800 

359 

(Stiavelli) 

839 

Torelli,  Appunti  su  Manzoni 

501 

(franz.) 

840 

Torraca,  Camillo  Porzio 

521 

—  Frammenti  della  —  (Solerti) 

845 

—   Materia    dell'    Arcadia    del 

Tassoni,  La  Secchia  rapita  (Ca- 

Sannazaro 

834 

sini) 

847 

—  Poemetti  mitologici 

559 

Tatian,    Oratio    ad  Graecos  ed. 

Torraco,  Discussioni  e  ricerche 

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158 

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391 

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1792 

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245 

Torp,  Geschlechtlos.  Pron.  in  d. 

—  Lautschrift  mittels  lat.  Buch- 

indogerm. Sprachen 

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18 

Touénil,  Respounso 

1770 

TcUier,  Nos  poètes 

1061 

Toussaint,  Jozéf  ou  Teffan  del 

Tenca,    Prose   e    poesie    scelte 

Comett 

1580 

(Massarani) 

849 

Toynbee,   Il  vecchia  Alardo  in 

Tenneroni,    Codici  Laurenziani 

the  Inferno 

7'5 

d.  Div.  Com. 

666 

Tradition,  La 

304 

de  Terrebasse,  Recherches  bib- 

Tranchau, Représentations  théâ- 

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1210 

trales  à  Orléans 

1080 

Terreno,  Storia  d'Italia 

901 

Trapassi  S.  Metastasio 

Tessier,  Ludovico  Domenichi 

470 

Traube,  Karolingische  Dichtung. 

92 

Teza,  Alamanni 

411 

Trautmann,  Franz.  Schauspieler 

—  Come    si    possa    leggere    il 

in  Bayern 

1041 

Cantico  del  Sole 

735 

Trezza,     Dante,     Shakespeare, 

Thé&tre  français 

1164 

Goethe 

468 

Theophilus,  Das  Faust -Drama 

Trill  ini.  Le  donne  nell'  Orlando 

605 

d.  M.  A. 

160 

Trissino,  Sophonisbe  (Feit) 

851 

Thielmann ,  Abscondite-abscon- 

Trojel,  Middelalderens  Elskovs- 

sor 

208 

hoffer 

1063 

—  Usque  als  selbst.  Adverb 

210 

Turri,  Poemetto  allegorìco-amo- 

Thiers,  Revolución  francesa 

1002 

roso 

590 

—  Storia  del  consolato  etc. 

1007 

This,     Franz.    Sprachgrenze    i. 
Elsafs 

1608 

Ugolletti,  Sui  Sepolcri  di  Foscolo 

729 

Thomas,  Gui  de  Bourgogne 

1114 

Ulrich,  Susanna 

931 

—  aneéis 

323 

—  Mss.  prov.  de  Dominicy 

1702 

Talentini,  Ital.-Deutsch.  Taschen- 

— Les  papiers  de  Rochegude 

1703 

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913 

Thomas  v.  Aquino,  opera  omnia 

161 

Valera,  Obras 

1891 

—  catena  aurea                       162 

.  163 

—  Novelas 

1892 

—  Summa  contra  gentiles 

164 

Vallery-Radot,  Mme  de  Sévigné 

1152 

—  Sununa  theologica 

165 

Valmaggi,  La  quistione  del  sa- 

— La  picola  somma  theologica 

166 

turnio 

190 

Thurneysen,  Lateinisches 

211 

—  Spirito  antifemminile 

402 

—  Vocalisch.  z  im  Indogerm. 

44 

Vanni,  Gigli  nei  sui  scritti 

747 

Tiktin,  Vocalismus  d.  Rumln. 

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Varaldo,    Bibliografìa   di  Chia- 

Tilkin,  Vat  mix  tard  qui  mâie 

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brera 

650 

Tivaroni,  Risorgimento  ital. 

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Vaudon,    Études    litt,    sur    le 

Tivier,  Hist.  d.  1.  litt,  franc. 

1047 

XIX«  s. 

1062 

Tobler,  Lat.  Beispielsammlnng 

91 

Vacchini,  Giordano  Bruno 

432 

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Yerdaguer,    Lo  Somni  de  Sant 

Joan  181 4 

—  Pàtria  1815 
Yerdel ,    Chansons    franc  -  com- 
toises 1533 

Vergerío  di  Capodistria,  Lettere 

(Combi)  852 

Vernier,  Montaigne  1128 

Vettori,  Epistolario  (Ferrieri)  853 
Vidal,  Documents  sur  la  langue 

catal.  1804 

—  Mélanges  catalanes  1796 

—  quer  et  se  dérivés  1633 
Vierset,  Les  poètes  namurois  1562 
Vierteljahrsschrift  fur  Litteratur- 

geschichte  261 

Vigo,  Francesco  da  Buti  444 

—  Festa  popolare  u  Pisa  872 
VUamitjana  y  Vila,  Sermons  181 6 
Villani,  Due  mss.  autografi  (Mar- 
chesini) 854 

Villari,   La  repubblica   fìorent. 

ai  tempi  di  Dante  717 

—  Savonarola  e  suoi  tempi  528 

—  dasselbe  englisch  529 

—  Nuove  questioni  intorno  alla 

storia  di  Savonarola  530 

Villatte,  Parisismen  1698 

Vincent,  Nos  fabulistes  1191 

Vinson,  Un  vieux  texte  basque  191 1 

Vita  milanese  870 
Vocabolario     degli     accademici 

della  Crusca  911 
de  Vogué,  VìUars                        nsóa 
Voigt,  Risorgimento  dell'  anti- 
chità classica  352 
Volkel,  Changement  de  l'L  en  U  314 

Voltaire,  Oeuvres  compi.  1506 
chois.  (Bengesco)  1507 

—  Extraits  (Gidel)  1508 
(Fallex)  1509 

—  Romans  15  io 

—  Pucelle  d'Orléans  151 1 

—  Tancrède  (Mahrenholtz)  15 12 

—  Charles  XII  (Brochard-Dau- 

teuiUe)  15 13 

—  —  (Mûhlefeld)  15 14 


—  Siècle  de  Louis  XIV  (Garnier)  151 5 
(Grégoire) 

—  Choix  de  lettres  (Brunei) 

Voltaire,  La  vérité  sur 

Voyage  de  Charlemagne  à  Jéru- 
salem (Suchier) 

Voyages  des  poètes  franc. 

Vulliemin,  Manzoni  et  son  oeuvre 
comme  patriote 


1516 

1517 
1157 

1522 
1188 


Wähle,  D.  Pharsale  d.  Nicolas 

V.  Verona  1422 

Wallon,  Paulin  Paris  247 

Wattendorff,  Influence  de  Shake- 
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tique franc.  1083 

Wedde,  Theophilus,  das  Faust- 
Drama  d.  deutsch.  M.  A.        160 

Wehlitz,   Congruenz  des  Parti- 

cipii  praeteriti  1650 

Weigand,    Sprache  d.  Olympo- 

Walachen  948 

Weingärtner,  Partonopeussage      1205 

Weifs,  Gesch.  d.  franz.  Revol.    1003 

Wendt,  Encyclopaedie  d.  franz. 

Unterrichts  236 

Werth ,    Franz.   Übersetzungen 

mittelalterl.  Jagd-Lehrbuch.    971 

—  Altfranz.  Jagdlehrb.  972 

—  Prov.  .sahus  1787 
Wesby,  Graf  Tressan  1155 
Wesselofsky,  Alichino  e  Aredo- 

desa  718 

—  Histoire  du  roman  272 
von  Westenholz,  Griseldissage  286 
Wharton ,   Vocailic  laws  of  the 

latin  lang.  176 

White,  Old-Latin  biblical  texts  83 
Wigger,  Portugiesische  Litterat.  191 7 
Wilkins,   Essay  towards  a  real 

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Wilmotte,  Dialectologie  wallonne  1 587 

—  Variétés  du  ç  près  de  Liège  1589 
Windisch,  Verbalformen  mit  d. 

Charact.  R.  im  Arischen  etc.      47 

—  Irische  Texte  54 
Wirth,  Stil  d.  Oster-  u.  Passions- 
spiele                                         275 

Wttmeur,  Contt' lîgeois  1581 

Wolflflin,    Ed.,    Adjectiva    auf 

-icius  200 

—  abolefacio  etc.  204 

—  Litteratura  212 

—  Quatenus  213 

—  Pseudo-Cyprianus  de  aleato- 

ribus  155 

WöliFlin«  H.,  Renaissance  und 

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Wünsche,    Staatl.   und  geistige 

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Younet,  Mas  rigoulados  1773 

Yriarte,  Relations  d'  Isabelle 
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136 


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—  L'amore  in  Trastevere 
2^nnoni,  I  precursori  di  Merlin 

Cocai 
Zdekauer,    Lavori    sulla   storia 

medioevale  d'Italia 
Zeitschrift  f.  allgem.  Sprachwiss. 

—  f.  neuiranz.  Spr.  u.  Litt. 

—  f.  roman.  Philologie 

—  f.  vergleich.  Litteraturgesch. 


Zenatti,  Dialetto  di  Trieste 

907 

326 

Zenker,  Prov.  Tenzone 

1710 

886 

Zerbini,  Sonetti  politici  vernacoli 

568 

887 

Zemitz,  Foscolo 

478 

Zévort,  Montesquieu 

1131 

145 

Zimmer,  Keltische  Studien 

55 

2:olese,  Canto  V  dell'Ini. 

719 

346 

Zosmaìr,  Ortsnamen  von  Blndenz 

934 

5 

Zuccaro,  Lettere  e  arti  ital.  alla 

983 

corte  di  Francesco  I 

378 

262 

—  La  Henriade 

1521 

263 

osi